Noch immer sind Frauen strukturell benachteiligt, sichtbar wird dies durchaus am beispiel der Lohnarbeit. Noch immer wird die Arbeit von Frauen geringfügiger eingeschätzt als die von Männern. Gender- Mainstreaming Programme und das Einführen von Quotenregelungen bei der Einstellung von Beschäftigten in ein Arbeitsverhältnis, kratzen hier nur an der Oberfläche. So ist es auch kein Geheimnis sondern empirische Tatsache, dass Frauen mehr in prekären, also unsicheren Arbeitsverhältnissen gerade im öffentlichen Dienstleistungssektor beschäftigt sind, als Männer. Die Betrachtung des Zusammenhanges von Lohnarbeit und Geschlechterverhältnissen ist nur eines, aber dafür doch im Grunde recht sichtbares Zeichen, eines fundamentalen Einflusses von so was wie dem Patriarchat hinein in die Gesellschaft.
Immer wieder offenbaren sich vor allem auch geschlechtsspezifische Unterdrückungs- und Machtmechanismen mit allerlei verschiedenen Dimensionen, welche in der modernen Gesellschaft ständig aufrecht gehalten werden, da von konservativen und neoliberalen Kräften auch bewusst so gewollt.
Die Kritik der alten (proletarischen) Frauenbewegung war schon immer verbunden mit einer kritischen Betrachtung kapitalistischer Verhältnisse. Und es ist offensichtlich tatsächlich so, dass das Kapital seit seiner Existenz ziemlich Dicke mit dem Patriarchat ist. Aus diesem Grunde ist eine umfassende Kritik an dem einen, nicht ohne Kritik an dem anderen möglich!