ROSSMASSLER’S ICONOGRAPHIE der Europäischen Land- & Süsswasser-Mollusken. Dr. W. KOBELT. Nene. Folge Zweiund DIE FAM igster Band. ILIE DER ELAUSILIIDAE Colorierte Ausgabe, LIBRARY OF THE caNM, FOR THE PEOPLE In eu hRAPHIE LAND- « SISSIUR SIR- NOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON Dr. W, KOBELT. NEUE FOLGE. ZWEIUNDZWANZIGSTER BAND. DIE FAMILIE DER GLAUSILIIDAE BE ARD BITET VON DT, AI AWON ER. ERSTE UND ZWEITE LIEFERUNG. MIT ZEHN TATELN, .COLORIERTE AUSGABE. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1918. LIBRARY OF THE FOR THE PEOPLE FOR EDVCATION 85. Alopia (Medora) almissana Küster. Taf. 601, Fig. 325— 328. Clausilia almissana Küster Mon. Claus. p. 33, Taf. 3, Fig. 24-31, 1847. Olausilia almissana Rossmässler Icon. I v. 3, Nr. 854, 1854. Sexualorgane: der Penis mit auffallend kurzem, zweiarmigem Muse. retractor und langem Appendix; das Divertikel des Blasenstiels so lang, wie der Blasenkanal. Mit Rücksicht auf die Verhältnisse des Ge- häuses unterscheidet sich diese Art von der nur bei oberflächlicher Betrachtung ähnlichen A. (Medora) macarana Rssm. durch nachstehende Merkmale: Gehäuse bauchiger, spindelförmig, mit 9'/a—10'/a flachen, rascher zunehmenden Umgängen; der letzte mit einem deutlicheren Basalkiele, welcher besonders über dem Nabel- ritz höckerartig entwickelt ist und durch einen grübchenartigen Eindruck begrenzt wird, Die Nackenskulptur besteht aus feineren und dichteren Rippenstreifen, von weleben mitunter nur einzelne vor der Mündung stärker entwickelt sind und leistenartig vorspringen. Wesentlich verschieden sind hier die Verhältnisse des Schliessapparates;; derselbe erscheint zunächst wesentlich nach vorn gerückt, so, dass die Mondfalte in der mittleren Dorsallinie liegt, die Prinzipalfalte nur wenig über diese Linie hinausragt und dem- entsprechend viel kürzer ist; der vordere Ast der oberen Gaumenfalte fehlt immer, "dafür ist die Basalfalte gut in der Mündung sichtbar (infolge des vorgerückten Schliessapparates). Die Spindelfalte tritt weniger vor und ist mitunter nur bei schiefem Einblick in die Mündung gut sichtbar; das hintere Ende der Oberlamelle ist dem vorderen Ende der Spirallamelle so ge- nähert, dass sie einander fast berühren, während bei Medora macarana Rssm. auch in dem Falle, wo die Enden dieser Lamellen einander über- greifen, ein grösserer Zwischenraum vorhanden ist; die Spirallamelle ist wesentlich höher, ebenso die Parallellamelle als deutliche Leiste entwickelt. Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XXII Die Unterlamelle tritt in hohem Bogen in die Mündung, springt bis in die Mitte derselben vor, erscheint dann hinaufgebogen und endigt, ge- wöhnlich wulstig verdickt, entfernt vom Mund- saume, Das Clausilium ist besonders vorne stärker rinnenförmig gehöhlt, weniger verdickt und dementsprechend schmäler und spitzer aus- gezogen. H = 19—25—30, D = 5-6—7 mm. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über das Cetinatal und die südlichen Ausläufer der Dinarischen Alpen in Dalmatien und vermutlich die angrenzenden Teile Bosniens, 86. Alopiu (Medora) almissana garga- nensis n. Taf. 604, Fig. 353—354. Gehäuse wesentlich kleiner wie jenes der typischen Form aus dem Cetinatale Dalmatiens, bauchiger spindelförmig mit nur 81/2 —9 lang- samer zunehmenden, stärker gewölbten Um- gängen; der letzte mit einem schwächeren Basal- kiel. Die Mündung ist im Gaumen heller gelb- braun gefärbt, der Mundsaum kürzer ausgebreitet, der Schliessapparat etwas schwächer entwickelt; die Lamellen und Falten sind kürzer und niedriger, sodass das hintere Ende der Ober- lamelle vom vorderen Ende der Spirallamelle durch einen weiteren Zwischenraum getrennt, die Basalfalte in der Mündung nur kurz oder gar nicht sichtbar wird. Die übrigen Verhält- nisse wie bei der typischen Form. H=18,.D=5 mm Fundort: Polzano am M. Gargano in Unter- italien. Die vorstehende Form ist wohl durch einige konstante Merkmale von der typischen Form des Cetinatales unterschieden, lässt aber auch deutlich die eharakteristischen Merkmale der Alopia (Medora) almissana Küst., beson- ders den eigentümlichen Schliessapparat er- kennen und erweist sich so als Lokalform dieser Art, 1 87. Alopia (Medora) dalmatina Ross- müässler. Taf. 601, Fig. 329—331. Clausiia dalmatina Bssm. Icon. Io. 1, No, 98, 1835. Gehiuse schlank spindelförmig mit gut ent- wickelter, weisser Öberflächenschicht, durch welche die gelbbraune Grundfarbe rötlich (bei Schalen mit dunklen Tierresten auch bläulich) durchschimmert; häufig sind auch dunkle Flecken, Punkto und Striemen vorhanden, die obersten drei Umgänge immer gelblich horn- farben und durchscheinend. Die Skulptur be- steht aus feinen, ungleichmässigen, mitunter ziemlich deutlichen Zuwachsstreifen, welche am Nacken in ziemlich dichte, aber ungleichmässige Rippen und Rippenstreifen übergehen; diese Rippen und Rippchen erscheinen ferner zum Teile wellenförmig gebogen, auch unterbrochen und sind zum Teile stumpf, zum Teile leisten- förmig und scharf. Die 9'/a bis 11 Umgünge sind oben schwach gewölbt, unten flach; der letzte mit einem stumpfen bis undeutlichen Basalkiel neben dem Nabelritz, welcher durch eine flache Furche begrenzt wird. Die birn- förmige Mündung ist im Gaumen hell gelb- braun oder hell rötlich fleischfarben mit stark hinaufgezogenem tiefen Sinulus; der bräunlich weisse, ausgebreitete Mundsaum ist zusammen- hängend und gelöst. Der gut entwickelte Schliess- apparat liegt tief im Gaumen und besteht aus einer ziemlich hohen, seitlich zusammenge- drückten Oberlamelle, welche vorn den Mund- saum nahezu erreicht, hinten allmählich ab- fallend, über das vordere Ende der Spiral- lamelle hinausreicht und derselben sehr genähert ist; die hohe Spirallamelle endigt hinten, tief gabelig gespalten, ziemlich entfernt vor der Unterlamelle; die Unterlamelle tritt in flachem, niedrigen Bogen in die Mündung, verlauft dann, wulstig verdickt, schief nach abwärts und endigt entfernt vom Mundsaum. Die Spindelfalte tritt nur kurz hinter der Unterlamelle vor, ist oft nur bei schiefem Einblick in die Mündung gut sichtbar. Von den Gaumenfalten sind nur die hier gewöhnlich schwache Suturalfalte, die Prinzipal- und obere Gaumenfalte leistenartig er- hoben und scharf begrenzt, während die Basal- falte und besonders die Mondfalte nur flache, faltenartig entwickelte Schwielen darstellen; die Prinzipalfalte beginnt nahezu in der rechten Laterallinie, endigt aber ziemlich entfernt vom Mundsaume; die obere Gaumenfalte besteht aus einem kurzen, immer mit der Mondfalte ver- bundenen hinteren Ast und einem vorderen Aste, welcher oft länger wie die Prinzipalfalte wird, mit dieser fast parallel lauft, aber von der % Tafel 601. 502. Mondfalte zumeist durch einen Zwischenraum getrennt bleibt; die Basalfalte wird bei senk- rechtem Einblick in die Mündung nur kurz sichtbar; die Mondfalte verlauft rechts von der mittleren Dorsallinie; eine Parallellamelle ist nur schwach entwickelt. Das Clausilium mit schmaler, seicht rinnenförmig gehöhlter, vorn verdiekter Platte ist zu einer abgerundeten Spitze ausgezogen, H—= 22-30, D = 5,5 -7 mm. Das Verbreitungsgebiet der typischen Form erstreckt sich über das Bilit-Gebirge zwischen Makarska und der Narentamündung. In diesem Gebiete werden wohl Schwankungen bezüglich der Dimensionen, der bald schlankeren, bald mehr bauchig spindelförmigen Form des Ge- häuses, aber keine konstanten Lokalformen be- obachtet. Meine Exemplare von den Lokali- täten: Vrgorae, Prolog, Struge di Narenta; an letztgenannter Lokalität finden sich auch schlan- ker ausgezogene Exemplare, welche wohl der var, orthopleura Westerlund entsprechen. 35. Alopia (Medora) dalmatina ingros- sata A. Schmidt. Taf. 602, Fig. 332—334. Clausilia dalmatina var. ingrossata A. Schmidt System der europ. Clausilien p. 79, 1868. Clausilia dalmatina var. epidaurica A. Schmidt, System der europ. Clausilien p. 79, 1868. Clausilia (Medora) leucantha Westerlund in: Ofe. K. Vet. Ak. Förh. 1881 uw. Fauna v. 4, p. 99, 1884. Gehäuse auffallend bauchig spindelförmig mit nur 9 rascher zunehmenden, deutlicher ge- wölbten Umgängen; der Nacken mit kräftigeren, wellenförmig gebogenen Rippen, welche beson- ders in der Mitte des Nackens neben dem stumpfen Basalkiel anschwellen oder zusammen- fliessen und so einen stumpfen Höcker erzeugen. Die Mündung ist breiter und mehr gerundet mit weniger hinaufgezogenem Sinulus, der Mund- saum häufig stärker ausgebreitet; das Clausilium vorn spitzer ausgezogen. H = 21—26, D = 5,7—7,5 mm. “ Verbreitungsgebiet: die Hänge der Snjeänica südlich von Ragusa; meine Exemplare von den Lokalitäten Stravca und Pridvorje. 89. Alopia (Medora) dalmatina matu- liei Sturany. Taf. 602, Fig. 335—338. Clausilia matulici Sturany in: Annalen d, k. k. naturhist. Hofmuseums v. 16, p. 67, 1901. Tafel 602, 603. B) Gehäuse sehr ähnlich der typischen Form, jedoch konstant viel kleiner mit nur 9—9']. Umgängen, der letzte mit deutlicherem Basal- kiel; die Mündung ist mehr gerundet mit weniger hinaufgezogenem Sinulus, im Gaumen heller gefärbt; die Skulptur ist wesentlich kräftiger und besteht aus feinen und ungleichmässigen, besonders auf den oberen Umgängen deutlichen Rippenstreifen; die Basalfalte ist länger und schärfer begrenzt. H = 19—21, D = 5—5,5 mm. Sexualorgane: der Penis mit langem aber dünnem Appendix, kurzem zweiarmigen Muse, retractor und einem rudimentären Flagellum am Uebergange in das Vas deferens. Das Diver- tikel des Blasenstiels ist kürzer wie der Blasen- kanal. Verbreitungsgebiet: die Umgebung von Tre- binje in der Herzegowina; meine Exemplare von den Lokalitäten: Aleksina megja, Crkvina, Kloster Tusi. 90. Alopia (Medora) dalmatina dorso- plicata A. J. Wagner. Taf. 602, Fig. 339. Clausilia (Medora) matulici dorsoplicata A. J. Wagner in: Verhandl. d. k. k. zoolog, botan. Gesellschaft p. 254, Wien 1912, Gehäuse ähnlich der A, (Medora) dalma- tina matulici Sturany, jedoch dünnschaliger, bauchiger spindelförmig mit 9'/s deutlicher ge- wölbten Umgängen. Die opake Öberflächen- schicht ist besonders auf den oberen und dem letzten Umgang nur schwach entwickelt, so dass diese gelbbraun bis rotbraun gefärbt erscheinen; ausserdem sind dunkle Punkte, Flecken und Striemen vorhanden, Die Skulptur ist hier noch besser entwickelt und besteht auf den oberen Umgängen aus ziemlich dichten bis dichten Rippehen, welche auf den mittleren Umgüngen schwächer und weitläufiger werden, auf dem letzten Umgange weitläufige, wellenförmig ge- bogene, mitunter gabelig geteilte und weisse Rippen darstellen, welche als ziemlich scharfe Leisten erhoben sind und sich von dem braunen Grunde gut abheben. Das hintere Ende der Spirallamelle ist mitunter nicht gabelspaltig. H= 22, D= 5,5 mm. Fundorte: Podveleä und Abhänge des Hum bei Mostar in der Herzegowina. 91. Alopia (Medora) dalmatina gra- vida Küster. Taf. 603, Fig. 341- 342. Clausilia gravida Küster, Mon. Claus. p, 273, Taf. 31, Fig. 1-3, 1847. Clausilia dalmatina var. curzolana Küster, Mon. Claus. p. 31, Taf. 3, Fig. 1—2, 1847. Das Gehäuse sehr ähnlich jenem der A. (Medora) dalmatina ingrossata A. Schm , jedoch konstant viel kleiner und weniger bauchig, mit deutlichen Rippenstreifen auf den oberen Um- güngen, H= 16—18, D—= 4,5—5 mm. Fundorte: die Inseln Kurzola, L.agosta, Cazza bei Lagosts, Meleda, die Halbinsel Sabioncello und Ragusa vecchia im Canalitale. 92. Alopia (Medora) dalmatina punc- tulata Küster. Taf. 603, Fig. 343— 345, Clausilia punctulata Küster, Mon. Claus, p. 36, Taf. 3, Fig. 22—23, 1847. Das Gehäuse sehr ähnlich jenem der typi- schen Form, jedoch konstant kleiner und oft bauchiger spindelförmig mit 9'/s bis 10'/a etwas langsamer zunehmenden Umgängen. Die Mün- dung ist mehr oval, selten birnförmig mit ver- hältnismässig breiterem, weniger hinaufgezo- genem Sinulus. Die Skulptur besteht aus deut- licheren Zuwachsstreifen, welche jedoch auf den oberen Umgängen nicht wesentlich kräftiger werden, am Nacken in ziemlich dichte, etwas ungleichmässige Rippenstreifen übergehen; da- neben erscheint die Oberfläche häufig grob go- hämmert oder unregelmässig eingedrückt. Der Schliessapparat erscheint in den wesentlichen Merkmalen mit jenem bei der typischen Form übereinstimmend, die Spirallamelle ist jedoch an ihrem hinteren (oberen) Ende häufig nur schwach gabelig gespalten, mitunter einfach ; das Clausilium mit verhältnismässig breiterer Platte H = 18—22, D = 4,5—5 mm. Verbreitungsgebiet: Calabrien, meine Exem- plare aus der Umgebung von Tiriolo. A. (Medora) dalmatina punctulata Küst. lässt nahe Beziehungen zur typischen Form der A. (Medora) dalmatina Rssm. erkennen und unterscheidet sich von dieser wesentlich nur durch die konstant geringeren Dimensionen, sowie den etwas abgeschwächten Schliessapparat, was besonders durch die hier nur schwach oder gar nicht gabelförmig gespaltene Spirallamelle zum Ausdruck kommt; diesem Merkmal kommt also durchaus nicht jene wesentlich unterschei- dende Bedeutung zu, wie sie von früheren Autoren angenommen wurde, denn auch bei anderen Arten erscheint dieses Verhältnis bei Uebergangsformen schwankend. Das Auftreten 1* iu 4 Tafel 605, 604. dieser und anderer Arten, welche zunächst dem westlichen Balkangebiete eigentümlich sind, in Unteritalien erscheint heute nicht mehr unver- ständlich, nachdem auch zahlreiche andere Faunenelemente auf enge Beziehungen Unter- italiens zur Molluskenfauna des westlichen Balkangebietes hindeuten und die Zugehörigkeit dieses Gebietes zur zentraleuropäischen Region in meinem Sinne erkennen lassen. 93. Alopia (Medora) dalmatina ituliana Küster. Ulausilia dalmatina var. italiana Küster, Mon. Claus. p. 32, Taf. 3, Fig. 11, 1847. Clausilia orsiniana (Villa) A. Schmidt, System d. europäischen Claus. p. 83, 1868. Gehäuse schr ähnlich der A. (Medora) dal- matina punctulata Küst., die Rippenstreifen am Nacken sind hier jedoch weitläufiger, der Schliessapparat noch mehr abgeschwächt; die wesentlich niedrigere Unterlamelle springt we- niger in der Mündung vor, die Spirallamelle ist an ihrem hinteren (oberen) Ende einfach, die Spindelfalte in der Mündung nicht sichtbar, die obere Gaumenfalte zumeist nur schwach ent- wickelt, H=20, D=4,5 mm. Fundorte: in den Abruzzen Mittelitaliens; Mt. Sibilla, Piedimonte d’Alife, Vorstehende Form kann mit Rücksicht auf die grosse Uebereinstimmung der Gehäuse mit solchen der A. (Medor«a) dalmatina punctulata Küst., trotz der räumlich ziemlich weit getrennten Fundorte beider Formen doch nur als Höhen- form der letzteren aufgefasst werden, 94. Alopia (Medora) dalmatina aquila L. Pfeiffer. Taf. 603, Fig. 346-349. Clausilia aquila L. Pfeiffer, Symb. III. p. 92, 1846 et Mon. Hel. vol. II, p. 433, 1848, Clausilia aquila Rossmässler Icon. I, v. 3, No. 856, 1854. Das Gehäuse im Vergleiche mit der typi- schen Form wesentlich kleiner, weniger schlauk spindelförmig, der letzte Umgang gegen die Basis zu auffallend verschmälert, Die Skulptur besteht aus deutlicheren Zuwachsstreifen, welche auf den oberen Umgängen in feine Rippen- streifen übergehen, am Nacken wesentlich kräf- tigere, häufig wellenföürmig gebogene und gabel- spaltige Rippen darstellen. Das Gewinde be- steht aus 9—10 häufig deutlicher. gewölbten Umgängen; der letzte mit einem deutlicher vor- springenden Basalkiel. Die verhültnismässig grosse Mündung ist mehr gerundet, oft nahezu kreisföürmig mit auffallend weniger hinaufge- zogenem Sinulus; der Gaumen ist heller gelb- braun oder bräunlichweiss, der Mundsaum viel breiter, gegen den Gaumen zu trichterförmig abfallend, zusammenhängend und vorgezogen. Der Schliessapparat entspricht jenem der typi- schen Forn, nur die obere Gaumenfalte erscheint in ihrem vorderen Aste oft auffallend kräftig und lang. H= 17-22, D=4—5 mm. Sexualorgane: der Penis mit langem Appen- dix, sehr kurzem zweiarmigem Musc, retractor, sowie einem rudimentären Flagellum am Ueber- gange in das Vas deferens. Verbreitungsgebiet: die Inseln Lagosta, Kur- zola, Sc. Tajan, die Halbinsel Sabioncello und das Canalital südlich von Ragusa. 95. Alopia (Medora) dalmatina leuco- pleura Brusina. Taf. 603, Fig. 350, Clausilia leucopleura Brusina Contr. p. Faun. Moll. dalmat. p. 51, e. Fig. in: Ver- handl, d, k. k. zoolog.-botan, Ges, Wien, 1866. Das Gehäuse sehr ähnlich demjenigen von A. (Medora) dalmatina aquila Pfr., jedoch durch- schnittlich kleiner mit schwächer entwickelter opaker Oberflächenschichte, sodass die rot- braune Grundfarbe besonders auf den unteren Umgängen besser durchscheint. Die Skulptur besteht aus weissen, ziemlich weitläufigen und schiefen Rippchen, welche auch auf den mitt- leren Umgängen gut entwickelt sind, auf dem letzten Umgange in kräftige Rippen übergehen. H= 18,5, D=4 mm. Fundort: die Insel Lagosta. 96. Alopia (Medora) lesinensis Küster. Taf. 604, Fig. 351 a—c. Olausilia lesinensis Küster, Mon. Claus. p. 37. Taf. 4; Fig. 1-3, 1847. Clausilia lesinensis L. Pfeiffer, Mon. Hel. p. 434, v. II, 1848. Clausilia lesinensis Rossmässler, Icon. I, v. 3, No. 857, 1854. Das Gehäuse schlank turmförmig, etwas durchscheiuend, matt, mit dünner opaker Ober- flächenschicht, welche die gelbbraune oder röt- lichbraune Grundfarbe stellenweise, so beson- ders auf der Mündungsseite des Gehäuses, frei- lüsst oder rötlich durchscheinen lässt. Die Skulptur besteht aus schiefen, feinen bis un- deutlichen Zuwachsstreifen, welche auf den Tafel 604, 605. 5) oberen Umgängen kräftiger werden und häufig in dichte Rippenstreifen übergehen, am Nacken ziemlich dichte und gleichmässige Rippenstreifen oder Rippchen darstellen. Das Gewinde besteht aus 11 bis 121/; langsam zunehmenden, nahezu flachen Umgängen, welche durch eine kaum eingedrückte, durch einen feinen, oft undeut- lichen weissen Faden bezeichnete Naht geschie- den werden; der letzte mit einem schwachen Basalkiel neben dem Nabelritz, Die ovale Mündung mit tiefem, aber kaum hinaufgezogenem Sinulus ist im Gaumen hell gelbbraun; der bräunlichweisse, häufig etwas lippenartig ver- diekte Mundsaum ist ziemlich kurz ausgebreitet, die Insertionen desselben sind ziemlich ge- nähert und durch einen deutlichen Kallus ver- bunden. Der gut entwickelte Schliessapparat besteht: aus einer hohen, seitlich zusammen- gedrückten Oberlamelle, welche vorn steil zum Mundsaum abfällt, hinten bis zum Beginn der Spirallamelle reicht; die lange und im hinteren Teile hohe Spirallamelle ist einfach, über das hintere Ende der Unterlamelle hinaus verlängert und demselben sehr genähert; die verhältnis- mässig niedrige Unterlamelle springt wenig in der Mündung vor, verläuft schief nach abwärts und endigt allmählich und ziemlich entfernt vom Mundsaum; die Spindelfalte wird bei senk- rechtem Einblick in die Mündung nicht sicht- bar. Die Prinzipalfalte beginnt im Raume zwischen rechter Lateral- und mittlerer Dorsal- linie und endigt entfernt vom Mundsaum; die beiden Gaumenfalten sind immer sehr kurz, die obere nur im hinteren, die Basalfalte nur in vorderen Aste deutlich entwickelt; zwischen beiden verläuft etwas schief in der mittleren Dorsallinie die gut entwickelte Mondfalte. Die Suturalfalte ist gut entwickelt, ebenso die Parallellamelle deutlich; das Clausilium mit ver- hältnismässig breiter, rinnenförmig gehöhlter Platte ist vorn etwas zugespitzt. H = 20—24, D — 4,5—5 mm. Fundorte: nur in der Bocche di Cattaro, jedoch nicht auf der Insel Lesina; meine Exem- plare von den Lokalitäten: Bunoviü bei Castel- nuovo, Radostak, Cattaro und Dragalj; stets in mittleren Höhenlagen bis 1200 m, aber nicht in der unteren Küstenzone. 97, Alopia (Medora) lesinensis dimor- pha Westerlund. Taf. 604, Fig. 352. fr Clausilia dimorpha Westerlund Öfvers. k. Vet. A k. Förh. p. 55, 1881 und Fauna v. 4, p. 102, 1584, Das Gehäuse sehr ähnlich jenem der typi- schen Form, die Skulptur ist jedoch wesentlich kräftiger entwickelt und besteht auch auf den mittleren Umgängen aus ziemlich weitläufigen, ungleichmässigen und stumpfen Rippchen, welche auf den oberen Umgängen kräftiger werden, am Nacken in kräftige Rippen übergehen. H= 22, D= 5 mm. Fundort: Risano in der Bocche di Cattaro. Die Skulptur der A. (Medora) lesinensis Küst. ist ziemlich veränderlich, vorstehende Form stellt diesbezüglich nur einen extremen Ent- wickelungsgrad dar, entspricht jedoch mit Rück- sicht auf die übrigen Merkmale vollkommen der typischen Form, 95. Alopia (Medora) kutschigi Küster. Taf. 572, Fig. 11, Taf. 602, Fig. 340, Taf. 604, Fig. 356, Taf. 605, Fig. 361 bis 363. Olausilia kutschigi Küster, Mon. Claus. p. 35, Taf. 3, Fig. 12-16, 1847. Clausilia kutschigi L. Pfeiffer, Mon. Hel. v. LI, p. 431, 1848. Clausilia kutschigi Rossmässler, Icon. I v. 3, No. 855, 1854. Gehäuse bauchig spindelförmig mit gut ent- wickelter weisser Öberflächenschicht, durch welche die gelbbraune Grundfarbe bläulich, gelblich oder rötlich durchschimmert, auch ver- einzelte dunkle Punkte und Striemen darstellt; wenig glänzend bis matt und kaum durchschei- nend bis undurchsichtig. Die Skulptur besteht aus feinen schiefen und ungleichmässigen Zu- wachsstreifen, welche am Nacken in weitläufige, wellenförmig gebogene, mitunter gabelspaltige, sehr kräftige und ungleichmässige Rippen über- gehen. Das Gewinde besteht aus 9'/s bis 10 nahezu flachen, durch eine kaum eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte mit einem schwachen, kaum angedeuteten Basalkiel neben dem Nabelritz. Die verhältnismässig grosse Mündung ist gerundet birnförmig mit wenig hinaufgezogenem Sinulus, der Gaumen lebhaft gelbbraun gefärbt; der gelbbraune Mundsaum breit, zusammenhängend und gelöst, Der Schliessapparat ist gut entwickelt; die als ziemlich scharfe Leiste erhobene Oberlamelle füllt beiderseits im Bogen ab, erreicht vorn den Mundsaum nicht und reicht hinten bis zum Beginn der Spirallamelle; die Spirallamelle ist am hinteren (oberen) Ende tief gabelig gespalten, endigt jedoch ziemlich weit vor der Unter- lamelle; die ziemlich niedrige Unterlamelle springt in niedrigem Bogen in der Mündung vor, erscheint in der Mitte ihres Verlaufes durch die Mündung etwas nach oben eingebogen und endigt dann, etwas angeschwollen, entfernt vom 6 Tafel 604, 609. Mundsaum; eine Parallellamelle ist nur schwach entwickelt, oft nur angedeutet; die als scharfe Leiste erhobene Prinzipalfalte beginnt vor der rechten Laterallinie und endigt ziemlich ent- fernt vom Mundsaum; die obere Gaumenlalte ist in ihrem hinteren, ziemlich kurzen Aste mit der Mondfalte verbunden, der vordere Ast der- selben stellt nur eine schwielenförmige Falte dar, welche stets von der Mondialte getrennt bleibt und häufig vollkommen fehlt; die Basal- falte stellt einen kurzen Fortsatz der als dünne Leiste erhobenen Mondfalte dar, welche etwas hinter der mittleren Dorsallinie nahezu senkrecht verläuft; die Suturalfalte ist schwach entwickelt, aber konstant vorhanden, die Spindelfalte tritt auch bei senkrechtem Einblick in die Mündung gut hinter der Unterlamelle vor. Die Platte des Clausiliums ist lang, schmal, schwach rinnenförmig gehöhlt und vorn abgerundet. H= 25—30, D = 6,5—7,5 mm. Sexualorgane: der Penis mit langem Appen- dix, mittellangem, zweiarmigen Musc. retractor und rudimentärem Flagellum am Uebergange in das fadenförmige Vas deferens; das Diver- tikel des Blasenstiels ist wesentlich kürzer wie der Blasenkanal. Verbreitungsgebiet: dietypische Form, welche besonders durch die bedeutenden Dimensionen und den gut entwickelten Schliessapparat mit konstant gabelig gespaltener Spirallamelle ge- kennzeichnet wird, kenne ich nur aus der Um- gebung von Drvenik im Biliö-Gebirge Süd- dalmatiens. Von A. (Medora) dalmatina Kssm., beson- ders deren Form ingrossata A. Schm., welche ebenfalls eine gabelig gespaltene Spirallamelle aufweist, unterscheidet sich vorstehende Art besonders durch den etwas schwächer ent- wiekelten, dentlich mehr vorgerückten Schliess- apparat, indem hier die nahezu senkrechte Mond- falte der mitteren Dorsallinie genähert, dort die schief nach aussen und oben verlaufende Mond- falte der rechten Laterallinie genähert erscheint; die Ober- und Unterlamelle sind hier niedriger, letztere springt hier weniger in der Mündung vor und ist in der Mitte etwas eingedrückt; die obere Gaumenfalte fehlt hier in ihrem vor- deren Aste zumeist, ebenso ist die Bausalfalte kürzer, die Suturalfalte nur angedeutet. Die Mündung ist ferner hier mehr gerundet, der Sinulus derselben weniger hinaufgezogen, der Gaumen auffallend dunkler gelbbraun gefärbt. Die Nackenskulptur besteht aus wesentlich kräf- tigeren, weitläufigen und ungleichmässigen Rippen, die Form des Gehäuses ist im allge- meinen gedrungener, bauchig spindelförmig, der Basalkiel undeutlich. Küster führt als Fund- orte der typischen Form die Lokalitüten Ma- karska und Stravöa an; unter Makarska ist wohl die Umgebung dieses Ortes gemeint, denn Drvenik liegt südlich von Makarska; Stravöa liogt aber südlich von Ragusa und kenne ich von dieser l,okalität nur A. (Medora) dalma- lina ingrossata A, Schm,, welche also Küster nicht gut unterschieden und noch zu seiner (!. kutschigi gezogen hat. 99, Alopia (Medora) kutschigi con- tracta Rossmässler, Taf. 604, Fig. 355, Taf. 605, Fig. 357— 360. Clausilia dalmatina var, contracta Rossmässler, Icon. I, v. 2, No. 694, 1839. Clausilia kutschigi atelesta A. J. Wagner, Verhandl. der k. k. zoolog. botan, Ges, Wien, ». 254, 1912. Olausilia seriola Westerlund, Fauna v. IV, p. 106, 1884. Clausilia rohlenai Frankenberger, in: Sbornik Klubu prirodovedeckeho v. Praze, p. 2, 1912. Das Gehäuse durchschnittlich kleiner und bauchiger spindelförmig, der Schliessapparat in wechselndem Grade abgeschwächt; die Lamellen und Falten sind im allgemeinen kürzer und niedriger, die Spirallamelle an ihrem hinteren (oberen) Ende häufig nur kurz gabelspaltig oder ungegabelt, die Mondfalte und die Basalfulte häufig rudimentär bis obsolet; die Platte des Clausiliums ist kleiner, schmäler und vorn mehr zugespitzt. H= 19, D= 6 mm von der Insel Brazza. H=23, D=6,) mm von Poljesac auf Sa- bioncello. H=24 D= 6,5 mm vom Listicatel bei Mostar. H=19, D=5, mm von Presjeka bei Budua. H=2l, D=6 mm aus dem Moratatal in Montenegro. Die Sexualorgane zeigen die gleichen Ver- hältnisse wie bei der typischen Form, nur der Musc. retractor penis erscheint hier zumeist kürzer, Fundorte: die Insel Brazza, die Halbinsel Sabioncello, Dreäniea im Narentatal, Listiental bei Mostar, Ljubuski, Zawnla in der Herzego- vina, das Moradatal in Montenegro, Presjeka und Budua südlich der Bocche di Cattaro ; das Verbreitungsgebiet dieser Form umfasst also Süddalmatien, die Herzegovina und Montenegro. In diesem Gebiete zeigt diese Form nur ge- ringe Schwankungen bezüglich der äusseren Form, der Dimensionen, der mehr minder Tatel diehten und kräftigen Nackenskulptur; die Ent- wickelung- des Schliessapparates erscheint aber selbst bei Exemplaren des gleichen, engbegrenzten Fundortes in dem Grade schwankend, dass z. B. die Spirallamelle bald eine deutliche Gabelung besitzt, bald einfach endet, ebenso ist die Mond- und Basalfalte bald deutlich ent- wickelt, bald mehr oder minder rudimentär. Ol. seriola Wstld. und meine forma atelesta entsprechen solchen verschiedenen Graden der Entwickelung des Schliessapparates, können aber heute mit Rücksicht auf das Nebeneinander- vorkommen soleher Formen nebst den ent- sprechenden Übergängen doch nur alsindividuelle Variationen einer Höhenform der A. (Medora) Kutschigi Küst. aufgefasst werden, welehe ich unter der Bezeichnung A. (Medora) Kutschigi contracta Rssm. zusammenfasse. 100. Alopia (Medora) Kutschigi proxzima Walderdorff. Taf. 605, Fig. 364— 366. Clausila proxima Wealderdorff, Verhandlungen der k. k. zoolog. botan. (fes. Wien, vw. I4, p. 508, 1864. Das Gehäuse ist sehr ähnlich jenem der A (Medora) Kutschigi contracta Rssm., jedoch weniger bauchig spindelförmig mit wesentlich schwächer entwickelter Nackenskulptur; dieselbe besteht hier aus ziemlich feinen und ungleich- mässigen Rippenstreifen, welche wenig oder gar nicht wellenförmig gebogen und nicht gegabelt sind, daneben sind nur einzelne kräftigere Rippehen vorhanden. Die Mündung ist im Gaumen heller gelbbraun gefürbt, der gelblich- weisse Mundsaum zusammenhängend, aber nur kurz gelöst oder angelötet, mitunter auch ge- trennt und durch eine Schwiele verbunden. Der Schliessapparat ist ebenso, mitunter noch mehr abgeschwächt wie bei forma contraeta Rssm., dementsprechend die Lamellen und Falten niedriger und kürzer ; die Spirallamelle an ihrem hinteren Ende kurz gabelspaltig oder häufiger einfach. Das Clausilium mit schmaler, seicht rinnenförmig gehöhlter Platte, welche vorn schief abgerundet ist, der Basalkiel undeutlich. H=20—25, D=5,5—6 mm. Fundorte: Felswände bei Cattaround Orahovae in der Bocche di Cattaro, in Höhenlagen von 1000 m. (Pomeranzenhöhle nach Walderdorff), forner die Umgebung von Njegus in Montenegro, Auch diese Form fasse ich als Höhenform der A. (Medora) Kutschigi Küst. auf, von welcher sie sich Äusserlich zunächst durch die auffallend schwächere Nackenskulptur, die geringeren Dimensionen, den heller gefärbten Gaumen, den kürzer gelösten, oft angelöteten bisunterbrochenen 605. 7 Mundssum, ferner dureli den schwächer ent- wickelten, in sehen wesentlichen Merkmalen jedoch vollkommen entsprechenden Mundsaum unterscheidet. Westerlund betont bei dieser Form besonders das Verhältnis der Spiral- zur Oberlamelle; wie schon früher ausgeführt ist jedoch die Länge der Spirallamelle, besonders die Beschaffenheit des hinteren Endes derselben bei Höhenformen sehr veränderlich. Walder- dorff vergleicht vorstehende Form mit A. (Me- dora) Kutschigi Küst., scheint aber die typische Form dieser Art nicht gekannt zu haben, denn die angeführten Unterschiede sind nicht zu- treffend. Ich beurteile A. (Medora) Kutschigi proxima Walderndorff nach Exemplaren vom Originalfundort, darunter auch Originalexemplare des Autors, 101. Alopia (Medora) Kutschigi cotoren- sisn. Taf. 605, Fig. 367—368. Clausilia proxima elongata Walderdorff, Ver- handlungen der k. k, zoolog. botan. Ges. v. 14, p. 509, Wien, 1864. Das Gehäuse im Vergleiche mit jenem der A. (Medora) Kutschigi proxima Walderdorif schlank turmförmig mit 10 rascher zunehmenden, nahezu flachen Umgängen, dünnschalig und mehr durchscheinend mitschwach entwickelter weisser Oberflächenschicht, so dass die hell rötlichbraune Grundfarbe besonders aufden unteren Umgängen besser durchscheint. Der Basalkiel ist deut- licher, die Mündung länglich oval mit mehr aus- gebreitetem, oben angelegtem Mundsaum. Der Schliessapparat erscheint für eine Medora auf- fallend abgeschwächt. Die Oberlamelle ist auf ein kurzes, wenig erhobenes Knötchen reduziert; die niedrige Unterlamelle tritt in sehr flachem Bogen in die Mündung und verläuft schief nach abwärts; die Spirallamelle wird durch einen weiten Zwischenraum von der Oberlamelle ge- schieden und endigt hinten immer einfach. Die kurze Prinzipalfalte beginnt in der mittleren Dorsallinie und endigt entfernt vom Mundsaum, daneben sind nur eine kurze obere Gaumen- falte, sowie eine schwache Suturalfalte sichtbar, während die Mondfalte nur im oberen Teile angedeutet ist, die Basalfalte obsolet erscheint. Die Spindelfalte wird bei senkrechtem Einblick in die Mündung nicht sichtbar, die Platte des Clausiliums ist schmal und kaum rinnenförmig gehöhlt. H=26, D=5,5 mm. Fundort: an den Felswänden nächst der Fiumera von Cattaro. A. (Medora) Kutschigi cotorensis n. lässt die Merkmale der Höhen- formen am deutlichsten unter den bisher be- te) Tafel 606. obachteten Formen dieser Gruppe erkennen; die Bezeichnung elongata Wälderdorf! musste geändert werden, da schon 1847 eine Cl. dal- malina var, elongata Küster beschrieben wurde. Nachtrag zum Subgenus Medora Vest. 102. Alopia (Medora) prenjensisn, Taf. 606, Fig. 269— 371. Das Gehäuse im Vergleiche mit jenem der typischen Form von Norddalmatien schlanker spindelförmig, dunkler bläulichweiss bis blaugrau gefärbt, da die inneren Schichten des Gehäuses hier dunkler gelbbraun erscheinen. Die mehr rundlich ovale Mündung ist im Gaumen dunkler gelbbraun mit kürzer ausgebreitetem und unter- brochenem Mundsaum; die Insertionen des Mundsaumes sind mehr oder minder genähert und durch einen dünnen Kallus verbunden. Die Nackenskulptur besteht aus weitläufigeren, kräf- tigeren und mehr ungleichmässigen Rippenfalten. Der Schliessapparat erscheint hier wesentlich abgeschwächt. Die Oberlamelle ist niedriger und kürzer und wird vom vorderen Ende der ebenfalls niedrigeren und kürzeren Spirallamelle dureh einen ziemlich weiten Zwischenraum ge- graciliformis schieden. Die niedrigere Unterlamelle springt weniger in der Mündung vor und erscheint ausserdem in der Mitte ihres Verlaufes durch die Mündung etwas hinaufgedrückt; die Parallel- lamelle ist niedrig und schwach entwickelt, die Spindelfalte bei senkrechtem Einblick in die Mündung nicht sichtbar; die übrigen Verhält- nisse wie bei der typischen Form. H=%, D=4,5 mm. Fundort: Prevorae in der Prenj planina, Herzegowina. Das Verbreitungsgebiet derFormen- reihe der A. (Medora) graciliformis L. Pfeiffer umfasst demnach Norddalmatien mit den an- grenzenden Teilen von Bosnien und der Herze- govina, Alopia (Medora) urlaiensis L. Pfeiffer von der Lokalität Urlai bei Srb in Südkroatien ist vollkommen identisch mit A. (Medora) agnata barbieri L, Pfeiffer, Subgenus Agathylla Vest. 1867. Die Sexualorgane lassen hier ähnliche Ver- hältnisse erkennen, wie sie bei der Gruppe Medora Vest beobachtet wurden. Am Penis ist stets ein langes, keulen- oder spindeltörmiges Divertikel (Appendix) vorhanden; der Muse. retraetor penis ist zumeist sehr kurz und häufig nur undeutlich zweiarmig (wegen der Kürze der Muskelbündel ist die Teilung in zwei Arme nicht immer gut nachweisbar); ein rudimentäres Flagellum am Übergangs des Penis in das Vas deferens wurde nicht nachgewiesen. Die rund- liche Samenblase ist deutlich vom Blasenkanal abgesetzt; ein Divertikel des Blasenstiels ist stets gutentwickelt, dasselbe ist nur wenig dünner als der Blasenkanal, im übrigen jedoch bald kürzer, bald länger als dieser. Gehäuse: klein bis mittelgross, auffallend schlank und zierlich mit 8--14 Umgängen, oft dünnschalig und durchscheinend. Die Skulptur ist zumeist kräftig entwickelt und besteht aus gleichartigen Rippen, welche mitunter wulstig oder nahezu flügelartig erhoben sind; nur bei wenigen Formen erscheint die Oberfläche des Gehäuses bis auf den stets skulptierten Nacken nahezu glatt. Die opake Öberflächenschicht ist hier häufig nur auf den Rippen entwickelt, welche dementsprechend heller bis weiss er- scheinen und sich so gegen die gelbbraune oder rotbraune Farbe der Zwischenräume lebhaft ab- heben; bei manchen Arten ist jedoch die opake Oberflächenschicht auch in den Zwischenräumen der Rippen, bei glatten Formen gleichmässig auf den mittleren Umgüngen entwickelt, so dass die Gehäuse die zahlreichen Alopiinen eigentümliche rötlich oder bläulich weisse Färbung aufweisen; bei manchen Arten ist schliesslich die opake Oberflächenschicht nur als zarter Anflug vor- handen, oder dieselbe fehlt vollkommen, so dass solche Gehäuse hornfarben und durchscheinend sind. Die Mündung ist im allgemeinen birn- förmig mit tiefem, weitem und hinaufgezogenem Sivulus; der Mundsaum nur bei wenigen Arten unterbrochen oder angelegt und kurz ausge- breitet; die meisten Arten besitzen jedoch einen trichterförmig erweiterten und breiten Mund- saum, welcher ausserdem zusammenhängend und gelöst ist. Diese Arten zeigen auch sonst eigen- tümliche Verhältnisse der Mündung, indem der letzte Umgang ober der Mündung verschmälert oder leicht eingeschnürt ist und ausserdem vor der Mündung kurz gelöst erscheint, wie dies unter anderen bei zahlreichen Cylindrelliden, aber auch bei Clausiliiden, so bei den Gruppen Cristataria Vest und Garnieria der Fall ist; gleichzeitig erscheint die Mündung um eine horizontale, von vorn nach hinten gerichtete Achse nach aussen gedreht, so dass der Nabel- ritz je nach dem Umfang der Drehung höher und schliesslich ober die Mündung zu liegen kommt, der Sinulus nach aussen gerichtet er- | Tafel 606. Y) scheint, Durch die Lösung des letzten Umganges erscheint die Mündung mehr oder minder hals- artig vorgezogen; durch die Drehung der Mün- dung um eine horizontale Achse werden die Lamellen der Mündung gegen einander ver- schoben. In Verbindung mit diesen Verhält- nissen des letzten Umganges und der Mündung werden hier ferner ein oder zwei Nackenkiele beobachtet (Basalkiel, Doxsalkiel); alle diese Einrichtungen ergänzen und unterstützen den Verschluss der Mündung. Der Schliessapparat ist gut entwickelt und häufig tief liegend; die Öber-, Unter- und Spirallamelle sind lang und als scharfe Leisten entwickelt, letztere von der Oberlamelle getrennt und an ihrem hinteren Ende nur ausnahmsweise kurz gegabelt, zumeist einfach; eine Parallellamelle ist als niedrige Leiste vorhanden. Von den Gaumenfalten sind die Prinzipal- und die obere Gaumenfalte regel- miüssig als erhobene Leisten entwickelt; die Basalfalte ist ofs kurz, mitunter obsolet, ebenso ist die Mondfalte nur ausnahmsweise als er- hobene, jedoch stumpfe Leiste entwickelt, zu- meist stellt dieselbe nur eine niedrige, undeut- lich begrenzte Schwiele dar, oder dieselbe ist mehr oder minder obsolet. Die Spindelfalte ist zumeist gut entwickelt, die Suturalfalte jedoch undeutlich. Das Sförmig gebogene Clausilium besitzt einen langen Stiel und eine seicht rinnen- förmig geböhlte, vorn in eine Spitze ausge- zogene oder ausgerandete und zweilappige Platte. Alle Formen des Genus Alopia in dem hier vorgeschlagenen Umfange zeigen eine grosse Übereinstimmung der anatomischen Verhältnisse, besonders jener der Sexualorgane und eine weitere Unterteilung in Gruppen, hier als Sub- genera bezeichnet, gründet sich vor allem auf Unterschiede in den Merkmalen der Gehäuse. Im Subgenus Agathylla Vest wird eine Anzahl von Formen zusammengefasst, welche wie oben ausgeführt, in der Mehrzahl durch charakte- ristische Merkmale der Gehäuse und besonders solche der Mündung und des Schliessapparates gekennzeichnet werden, aber auch Übergänge zu anderen Gruppen, so besonders zu Albinaria Vest und Üristataria Vest erkennen lassen, so dass eine schärfere Abgrenzung gegen diese Gruppen oft nur mit Rücksicht auf die geo- graphische Verbreitung begründet werden kann. Eine Anzahl von Formen des Subgenus Crista- taria Vest (es sind dies die Formen, welche Westerlund in der Gruppe Cristataria s- str. zu- sammenfasst) zeigt übrigens eine so auffallende Übereinstimmung mit den dalmatinischen Aga- thylien, dass ich dieselben eben nur mit Rück- sicht auf die geographische Verbreitung nicht glatt bei dem Subgenus Agathylla Vest anführe, Das Verbreitungsgebiet der mir bekannten Rossmüssler, Iconographie. Neue Folge XXII, Formen des vorstehenden Subgenus umfasst das Küstengebiet der Adria südlich von Makarska und Imotski in Dalmatien, Mostar in der Herze- gowina bis nach Albanien; nur im Narentatal dringt A. exarata Rssm. tiefer (bis Mostar) in das Binnenland, während die bekannten Fund- orte aller übrigen Formen der Küste genühert bleiben. Die Fundortsangabe „Mazedonien“ für Agathylla albieosta Bttg. ist nicht bestätigt und die syrische Agathylla praegracillis Bitg. wird besser bei Cristataria s. str, angeführt. Die Agathyllen sind durchwegs kalkholde Felsenbe- wohner und bevorzugen außerdem ein warmes und trockenes Klima; so fehlen dieselben den Höhen- lagen über 1000 Meter, wo noch regelmässig Medoren vorkommen, leben jedoch in grosser Individuenzahl an den heissen und trockenen Felswänden in der Nähe der Küste. Die eigen- tümliche Entwicklung des Schliessapparates und des letzten Umganges, welche einen vollkom- menen Verschluss der Mündung bewirken und wie oben ausgeführt auffallend an Verhältnisse erinnern, wie sie häufig bei tropischen Mollusken beobachtet werden, erscheint demnach den klimatischen Verhältnissen des Wohnortes an- gepasst. 103, Alopia (Agathylla)sulcosa Wagner. Taf. 606, Fig. 372—376. Clausilia sulcosa Wagner Conch. Cab. XI, p. 190, t. 236, Fig. 4144. Clausilia irregularis Rossmässler Icon. I, v. 1, No. 112, 1835 (part.) Clausilia irregularis Küster Mon. Claus. p. 14, Taf. 1, Fig. 9—12, 1847 (part.) Clausilia irregularis A. Schmidt, System d. ' europäisch. Claus. p. 98, 1868 (part.) Clausilia suleosa var. clara Westerlund Mon. Claus. p. 93, St. Petersburg 1901. Clausilia diminuta L. Pfeiffer Symb. III. p. 93, 1846. Gehäuse schlank, spindelförmig, festschalig, etwas durchscheinend, matt; die opake Ober- flächenschicht ist hier verhältnismässig gut ent- wickelt, so dass die mittleren Umgänge bläulich oder rötlich weiss, die oberen Umgänge gelblich oder bräunlich weiss erscheinen. Die Skulptur besteht aus gleichartigen, ziemlich dichten, mässig erhobenen und stumpfen Rippchen, welche ausserdem kaum gebogen, aber etwas schief, bläulich weiss oder mit dem Gehäuse gleich- gefärbt erscheinen und sich zumeist wenig von der Grundfarbe des Gehäuses abheben; gegen die Spitze zu werden die Rippehen schwächer, so dass die Embryonalschale glatt und glänzend erscheint, ebenso werden die Rippchen gegen die Mündung zu etwas dichter und feiner. Das 2 10 Gewinde besteht aus 9'/s bis 11'/s schwach oder kaum gewölbten, ziemlich langsam zu- nehmenden Umgängen, welche durch eine leicht eingedrückte, mitunter durch einen undeutlichen, lichten Faden bezeichnete Naht geschieden warden; der letzte ist nach abwärts zu etwas verschmälert, über der Mündung etwas einge- schnürt und besitzt einen den Nabelritz um- gebenden, abgerundeten, aber deutlich vor- springenden und durch eine eingedrückte Furche begrenzten Basalkiel. Die unregelmüssig ovale Mündung ist nach links von der Gehäuseachse verschoben, der tiefe Sinulus derselben stark hinaufgezogen, der Gaumen gelblichweiss. Der kurz ausgebreitete, gelblichweisse Mundsaum ist vom Nabelritz bis zur Oberlamelle unter- brochen, die Insertionen desselben durch eine dinne Schwiele verbunden, durch welche oft die Rippchen des letzten Umganges durchscheinen, Der Schliessapparat ist gut entwickelt. Die lange und hohe Oberlamelle fällt vorn steil ab und erreicht den Mundsaum, hinten reicht dieselbe allmählich abfallend ziemlich weit über den Beginn der Spirallamelle hinaus; die lange Spirallamelle ist im vorderen Teile niedrig, am hinteren Ende stärker erhoben und endigt daselbst einfach oder schwach gabelteilig im unteren Ende des vorletzten Umganges; die lange und hohe Unterlamelle springt winkel- förmig in der Mündung vor, verläuft dann schief nach abwärts und geht in den Mundsaum über. Die lange Prinzipalfalte beginnt über der Mündung zwischen der mittleren Ventrallinie und der rechten Dorsallinie, endigt jedoch ziemlich entfernt vom Mundsaum; die kurze obere Gaumenfalte ist nur im hinteren Aste entwiekelt, divergiert mitder Prinzipalfalte und ist mit der Mondfalte verbunden; die kräftige und lange Basalfalte ist mit der Mondfalte ver- bunden und nur im vorderen Aste entwickelt; zwischen oberer Gaumenfulte und Basalfalte verläuft die nur als niedrige, undeutlich be- grenzte Schwiele entwickelte Mondfalte, welche über der Mündung in dem Raume zwischen mitt- lerer Ventrallinie und rechter Laterallinie liegt; die Spindelfalte tritt als erhobene Leiste hinter der Unterlamelle in die Mündung und erreicht den Mundsaum, Die Suturalfalte und die Parallellamelle sind konstant als feine, aber lange Leistchen vorhanden. Das Clausilium mit schmaler, Sförmig gebogener, leicht rinnen- förmig gebogener Platte, welche vorn schief abgestutzt und zu einer abgerundeten Spitze ausgezogen ist, H=12—17, D=2—3,4 mm, Sexualorgane: der spindelförmige Penis mit einem langen, keulenförmigen Appendix im mittleren Drittel; der Muse, retractor penis ist Tatel 606, 607. zweiarmig, aber kurz; das Divertikel des Blasen- stiels länger als der Blasenkanal; die ovale Samen- blase ist ziemlich deutlich vom Blasenkanal abgesetzt, Verbreitungsgebiet: die typische Form dieser Art kenne ich aus dem Küstengebietse Süd- dalmatiens zwischen Ragusa und der Narenta- münduvg, ferner von der Halbinsel Sabioncello sowie den Inseln Meleda und Lissa. In diesem Gebiete lebt diese Form in grösster Zahl be- sonders an den Felsen in der Nähe des Meeres. Individuelle Variationen betreffen vorzüglich Unterschiede in den Dimensionen, die bald schlanke, bald mehr bauchig spindelförmige Form, sowie die dichten oder weitläufigaren Rippchen. Kleinere und schlankere Exemplare von der Insel Meleda entsprechen der Cl. dimi- nuta L. Pfeiffer, ebensolche Exemplare von der Insel Lissa der A. (Agathylla) sulcosa var. dara Westerlund. 104, Alopia (Agathylla) sulcosa cata- phracta A. Schmidt. Taf. 606, Fig. 377. Olausilia cataphracta A. Schmidt, System d. europüsch. Claus. p. 98, 1868. Clausilia sulcosa var. cataphracta Westerlund Fauna v. 4, p. 108, 1884. Das Gehüuse grösser, schlank turmförmig mit zahlreicheren (bis 18) nahezu flachen Um- gängen; die dichteren, schärferen, geraden und nahezu senkrechten Rippchen sind weiss und heben sich von der rotbraunen Grundfarbe gut ab, indem hier die opake Oberflächenschicht in den Zwischenräumen sehr schwach entwickelt ist. H=17—19, D=2,5—2,7 mm. Die übrigen Verhältnisse, besonders der Schliessapparat, wie bei der typischen Form. Fundorte: Slano und Primorje nördlich von Ragusa, 105. Alopia (Agathylla) suleosa irregu- laris Rossmässler. Taf. 607, Fig. 378. Clausilia irregularis Rossmässler Jcon. I. v. 1. No. 112, 1835 (part,) Clausilia (Agathylla) suleosa var. atracloides Boettger, Clausilienstudien, p. 40, 1877. Das Gehäuse schlank spindelförmig mit 9—11 deutlicher gewölbten, durch eine tiefere Naht geschiedenen Umgängen; die Skulptur besteht aus gröberen, mehr gebogenen, weit- läufigeren Rippchen, welche mit den Zwischen- räumen häufig gleichfärbig sind, da die opake Oberflächenschicht auch dort gut entwickelt ist, HE rs u ru ee Tafel 607, Der Schliessapparat liegt weniger tief und die Mondfalte wird schon in der rechten Lateral- linie, unter dem Nabelritz sichtbar. H=11—15, D=2,4—2,7 mm. Fundorte: die Umgebung von Trebinje, Huttovo, Zawala in der Herzegowina; Übergänge zu dieser Form werden auch in der Umgebung von Ragusa, beobachtet, 106. Alopia (Agathylla) sulcosa acicula Contrai, Taf. 607, Fig. 379. Clausilia acieula Cantr. Bull. Brux. II. p. 382, nec. Küster Mon, Hel. p. 185, 1847, Clausilia acicula Pfeiffer, Mon. Hel. v, 2, p. 430, 1848, Das Gehäuse ist kleiner, schlank turm- förmig mit 10—11 rascher zunehmenden, deut- licher gewölbten Umgängen, die opake Ober- flächenschicht ist besonders auf den mittleren Umgängen gut entwickelt, so dass diese bläulich oder rötlichweiss erscheinen, während die Spitze und der letzte Umgang gelbbraun sind, Die kippchen sind wesentlich schwächer bis obsolet, so dass die Oberfläche häufig nahezu glatt und glänzend erscheint; der Schliessapparat ist weniger tief eingesenkt, die Mondfalte unter dem Nabelritz in der rechten Laterallinie, H=11—14, D=2,3—2,5 mın. Fundorte: die Umgebung von Ragusa, be- sonders an den Lokalitäten Omblatal, Brgat, Pile, ferner im Narentatale bei Gabela und Caplina. Auch diese Form geht allmählich in die typische Form und in die forma irregularis Rssm. über, tritt aber an einzelnen Lokalitäten ausschliesslich auf. 107, Alopia (Agathylla) sulcosa came- nensis A. J. Wagner. Taf. 607, Fig. 380. Clausilia (Agathylla) suleosa camenensis A. J. Wagner, Verhandlungen der k. k. zoolog. botan. Ges. p. 254, Wien, 1912. Das Gehäuse kleiner, bauchiger spindelförmig mit9—10 etwas rascher zunehmenden, deutlicher gewölbten Umgängen; die opake Oberflüchen- schicht ist schwach entwickelt, so dass nur die mittleren Umgänge leicht bläulich angelaufen sind, während die oberen und der letzte Umgang gelbbraun oder rötlichbraun erscheinen. Die Skulptur besteht aus feinen, bis sehr feinen Rippenstreifen, welche an der Naht häufig in strichförmigen Papillon anschwellen, am Nacken dichter und kräftiger werden. Die Mondfalte liegt in der rechten Dorsallinie über dem Nabel- ritz, die Basalfalte ist kürzer. H=10—-14, D=2,4—3 mm. 608, 609, 11 Fundorte: Die Felspartien über Castelnuovo in der Bocche di Cattaro. Das Verbreitungs- gebiet der Formenreihe der Alopia (Agathylla) suleosa Wagner erstreckt sich demnach über dasKüstengebietSüddalmatiens von der Narenta- mündung bis zur Boeche di Cattaro mit der Halbinsel Sabioncello, die Inseln Lissa und Meleda, sowie die Umgebung von Trebinje in der Herzegowina. 108. Alopia (Agathylla) exarata Ross- mässler, Taf. 572, Fig. 12, Taf. 608, Fig. 390—394, Taf. 609, Fig. 395, Clausilia exarata Rossmässler Icon. I, v. 1 No. 108, 1835. Clausilia exarata var. mostarensis Brancsik Mitteilungen des Naturwissenschaftl. Ver. des Trenesen. Com. p. 74, 1888, Gehäuse sehr schlank turmförmig oder etwas spindelförmig, ziemlich dünnschalig, etwas durch- scheinend und matt; die rotbraune Grundfarbe wird in den Zwischenräumen der Rippen wenig oder kaum durch die schwach entwickelte opake Oberflächenschicht getrübt, dafür sind die ge- raden, nahezu senkrechten, regelmässigen und dichten Rippchen weiss gefärbt und heben sich -gut von der dunklen Grundfarbe ab; auf den oberen Umgängen sind die Rippchen feiner und dichter, am letzten Umgange weitläufiger, höher und weniger gleichmässig. Das Gewinde besteht aus 9Ys bis 13’/a nahezu flachen Umgängen, welche durch eine kaum eingedrückte Naht ge- schieden werden; der letzte ist verschmälert, über der Mündung etwas eingeschnürt und ge- löst und besitzt je einen abgerundeten und durch Furchen begrenzter Basal- und einen Dorsalkiel. Die kurzbirnförmige Mündung ist im Gaumen gelbbraun, der tiefe Sinulus hinauf- gezogen; der bräunlich weisse oder gelbbraune, dünne und zerbrechliche Mundsaum ist ausge- breitet, zusammenhängend, gelöst und halsartig vorgezogen. Der Schliessapparat ist gut ent- wickelt, die hohe Oberlamelle füllt vorn steil zum Mundsaume ab und reicht hinten allmählich abfallend ziemlich weit über den Beginn der Spirallamelle hinaus; die lange Spirallamelle ist am hinteren Ende stärker erhoben, hier mitunter undeutlich gabelspaltig und endigt vor der Unterlamelle ; die Unterlamelle springt bogen- förmig in der Mündung vor und verläuft darin schief abwärts in den Mundsaum; die Spindel- falte tritt nur kurz hinter der Unterlamelle vor. Die Prinzipalfalte beginnt in der rechten Lateral- linie ober dem Nabelritz und endigt ziemlich entfernt vom Mundsaume; der kurze hintere Ast der oberen Gaumenfalte steht mit der Mond- 2+ 12 “Tafel 609. falte in Verbindung, ein vorderer, sehr langer Ast ist von der Mondfalte getrennt und verläuft mit dieser divergierend und dem Dorsalkiel an- nähernd parallel bis in die Nähe des Mund- saumes; die ziemlich lange Basalfalte ist mit der Mondfalte verbunden und verläuft entlang der Furche zwischen beiden Basalkielen; die als deutlich erhobene Leiste entwickelte Mondfalte verläuft zwischen der oberen Gaumenfalte und der Basalfalte in der rechten Laterallinie; die Suturalfalte ist schwach entwickelt und von aussen wenig sichtbar, eine Parallellamelle ist als niedrige, lange Leiste vorhanden. Das Sförmig gebogene Clausilium besitzt eine seicht rinnenförmig gehöhlte, vorn schief abgestutzte und in eine abgerundete Spitze ausgezogene Platte, an welcher ausserdem die Andeutung einer Ausrandung bemerkbar ist. H=13—23, D=2,5 -3,4 mm. Sexualorgane: der spindelförmige Penis mit einem ziemlich langen, am hinteren Ende ver- jJüngten Appendix, sowie einem mittellangen oder kurzen und zweiarmigen Muse. retractor, Das Divertikel des Blasenstiels ist viel kürzer als der Blasenkanal, die rundliche Samenblase deutlich vom Blasenkanal abgesetzt. Das Verbreitungsgebiet dieser Art erstreckt sich über das Küstengebiet Süddalmatiens von Makarska bis zur Narentamündung, das Narenta- ° tal bis Mostar, sowie die Inseln Meleda und Kurzola, In diesem Gebiete tritt A. (Agathylla) exarata Rssm. bis auf die wechselnden Dimen- sionen sehr konstant auf; erst südlich der Narentamündung wird eine wesentlich ab- weichende Lokalform beobachtet. 109. Alopia (Agathylla) exarala na- rentana A. Schmidt, Taf. 609, Fig. 396—399. Clausilia narentana A. Schmidt System d. europäischen ÜOlausil. p. 99, 1868, Das Gehäuse ist sehr ähnlich jenem der 4. (Agathylla) exarata Rssm., jedoch noch schlanker, dünnschaliger und mehr durchschei- nend; die Skulptur besteht aus woitläufigeren, kräftigeren und höheren, nahezu flügelartig er- hobenen, weissen Rippen, welche sich von der rotbraunen Grundfarbe lebhaft abheben. Die übrigen Verhältnisse, wie bei der typischen Form, nur die Ausrandung an der Platte des Clausiliums ist hier deutlicher. H=16—21, D=2,2—2,7 mm, Fundorte: Bagalovit zwischen Fort Opus und Metkovil, Balula zwischen Neum und Metkovit. 110. Alopia(Agathylla) goldi Walder- dorff. Taf. 609, Fig. 400—402 a—c. Olausilia goldi Walderdorf, Verhandlungen der k. k. zoologisch-botan. Ges. p. 508, Wien, 1864, nec. L. Pfeiffer Mon. Hel. v. 6, p. 439, 1868. Gehäuse sehr schlank spindelförmig, fest- schalig, durchscheinend, glänzend; die mittleren Umgänge mit gut entwickelter opaker Ober- flächenschicht, welche auf der rotbraunen Unterlage rötlich vielett erscheint, die oberen Umgänge rotbraun, der letzte gelbbraun. Die Skulptur besteht aus feinen Zuwachsstreifen, welche am letzten Umgange in dichte und etwas ungleichmässige Rippchen übergehen, Das Gewinde besteht aus 9'/a—10!/s nahezu flachen Umgängen, welche durch eine kaum eingedrückte, aber durch einen feinpapillierten, lichten Faden bezeichnete Naht geschieden werden ; der letzte ist verschmälert, vor der Mündung gelöst, so dass die Mündung halsartig vorgezogen erscheint und unten stark zurück- weicht; neben dem Nabelritz ist ein abge- rundeter, schwacher, durch eine seichte Furche begrenzter Basalkiel vorhanden. Die birn- förmige Mündung ist im Gaumen gelbbraun gefärbt; der tiefe, weite und abgerundete Sinu- lus ist hinaufgezogen, der kurz ausgebreitete, hellgelbbraune Mundsaum zusammenhängend und gelöst. Der Schliessapparat ist gut ent- wickelt, die hohe Oberlamelle fällt vorn steil zum Mundsaume ab und erstreckt sich hinten, allmählich abfallend weit über das vordere Ende der Spirallamelle hinaus; die lange Spirallamelle ist im hinteren Teile stärker erhoben, endigt jedoch einfach vor der Unterlamelle; eine Parallellamelle ist als niedrige Leiste vorhanden; die hohe kräftig entwickelte Unterlamelle springt winkelig in der Mündung vor und endigt am Mundsaum; die Prinzipalfalte beginnt in der rechten Laterallinie und endigt entfernt voni Mundsaum; die kurze obere Gaumenfalte ist nur im hinteren Ast entwickelt; zwischen dieser und der ebenfulls kurzen Basalfalte verläuft die nur als flache, undeutlich begrenzte Schwiele entwickelte Mondfalte, welehe vor der rechten Laterallinie, aber derselben genähert liegt; die Spindelfalte tritt nur wenig hinter der Unter- lamelle vor; die Suturalfalte ist schwach ent- wickelt und von aussen kaum sichtbar. Das S förmig gebogene Clausilium mit ziemlich breiter, aber flach rinnenförmig gehöhlter Platte ist vorn deutlich ausgerandet und zweilappig. H=11—15, D=2,3—2,5 mm. Sexualorgane: der Penis mit langem, schlauch- förmigem Appendix und ziemlich kurzem, zwei- Tafel 609, armigem Musc. retractor; das Divertikel des Blasenstiels ist schlanker und etwas länger als der Blasenkanal. Fundorte: Umgebung von Cattaro (Schlucht bei Scagliari, oberer Teil der Fiumera), O Salari in Montenegro. 111. Alopia (Agathylla) goldi sulcosula Walderdorff. Taf, 609, Fig. 403. Clausilia goldi var. sulcosula Walderdorff, Ver- handlungen der k,. k. zoolog.-botan. Ges. p. 508, 1864. Das Gehäuse grösser mit gut entwickelten, niedrigen, mit dem Gehäuse gleichfarbigen, weitläufigen, schiefen und gebogenen Rippchen; die opake Oberflächensehicht ist häufig besser entwickelt, wodurch das Gehäuse auf den mitt- leren Umgängen mehr hellblau oder graublau erscheint, H=16, D=2,5—2,7 mm. Fundort: CaminaroviC di Dobrota in der Bocche di Cattaro; in der Umgebung einer Höhle. 112. Alopia (Agathylla) goldi hermi- niana Sturany. Taf. 610, Fig. 404. Olausilia (Agathylla) goldi subspec. herminiana Sturany in: Otto Wohlberedt Fauna Mon- tenegros u. Nordalbaniens, p. 100, Wien 1909, Separat-Abdruck aus Wissenschaftl, Mitteil. aus Bosnien und Herzegowina. Clausilia acieula Küster Mon. Claus. p. 185, Taf. 20, Fig. 9—12, 1847. Das Gehäuse wesentlich schlanker mit 10—12 langsamer zunehmenden, nahezu flachen Um- gängen, durchscheinend, glänzend ; die oberen Umgänge nahezu glatt mit sehr feinen, undeut- lichen Zuwachsstreifen, der letzte rippenstreifig; rotbraun mit feinem lichtem Nahtfaden mit sehr schwach entwickelter oder fehlender opaker Oberflächenschicht. Die übrigen Ver- hältnisse wie bei der typischen Form. H=13—14, D—2 mm. Fundort: Felspartien vor dem Krsta@ an der Strasse von Cattaro nach Njegus in Montenegro. Die Bezeichnung acicula Küst. muss wegen Agathylla sulcosa acicula Cantrai aufgegeben werden. 113. Alopia (Agathylla) abrupta Küst. Taf. 607, Fig. 385—386. Clausilia abrupta Küster Mon. Claus. p. 15, Taf. 1, Fig. 13—16, 1847. 610, 607. 13 Gehäuse kurz und bauchig spindelförmig, ziemlich festschalig, wenig durchscheinend, schwach glänzend; die oberen Umgünge gelb- braun, die mittleren bläulich oder rötlichgrau, der letzte bräunlichgelb; der letzte Umgang ist gegen den vorletzten etwas abgesetzt, indem derselbe schmäler wird und so eine halbmond- förmige Zone am vorletzten Umgang glänzend und dunkelrotbraun, wie die inneren Schichten des Gehäuses, erscheint. Diese Erscheinung wird sonst nur bei vorzeitiger Bildung der Mündung beobachtet, doch liegen mir zwei voll- kommen übereinstimmende Exemplare vor, welche auch mit der Abbildung und Beschrei- bung Küsters übereinstimmen. Die Skulptur besteht aus feinen, undeutlichen Zuwachsstreifen, welche am Nacken in verhältnismässig scharfe, ziemlich weitläufige und etwas ungleichmässige Rippenstreifen übergehen, Das Gewinde besteht aus 9 langsam zunehmenden, schwach gewölb- ten, durch eine seichte Naht geschiedenen Um- gängen; der letzte ist plötzlich verschmälert, und besitzt am Nacken einen abgerundeten, durch eine seichte Furche begrenzten Basalkiel. Die ovale, etwas unregelmässige Mündung ist im Gaumen hell bräunlichgelb, der tiefe und weite Sinulus etwas hinaufgezogen, der Mund- saum ist sehr kurz ausgebreitet, die Insertionen desselben weit getrennt und durch einen dünnen Kallus verbunden. Der Schliessapparat ist gut entwickelt, die hohe Oberlamelle fällt vorn in kurzem Bogen zum Mundsaum ab, hinten reicht dieselbe allmählich abfallend über den Beginn der Spirallamelle hinaus; die hohe Unterlamelle springt winkelig in der Mündung vor, verläuft dann wenig schief, erreicht aber den Mundsaum nicht; dieSpindelfalte wird nur bei etwasschiefem Einblick in die Mündung sichtbar, Die Prinzipal- falte beginnt in der rechten Laterallinie und endigt vorn dem Mundsaum ziemlich genähert; die obere Gaumenfalte und die Basalfalte sind kurz und von aussen undeutlich sichtbar, zwischen beiden verläuft die als niedrige, un- deutlich begrenzte Schwiele entwickelte Mond- falte in dem Raume zwischen mittlerer Dorsal- linie und rechter Laterallinie, jedoch der letzteren mehr genähert; eine Suturalfalte ist nur schwach entwickelt und von aussen undeutlich sichtbar. H=9,, D=2,5 mm. Fundort: meine Exemplare stammen angeb- lich von Ragusa, dürften dort vom Meere an- geschwemmt sein und vielleicht aus Albanien stammen, da diese Art in letzter Zeit nicht wieder gesammelt wurde. Es ist möglich, dass diese Art auf abnormen Exemplaren beruht, dann ist aber die Übereinstimmung meiner und der Exemplare Küsters jedenfalls merkwürdig, auch ist es mir nicht gelungen, nähere Be- 14 Tafel 607. ziehungen derselben zu einer bekannten Art nachzuweisen. 114. Alopia (Agathylla) regularis L, Pfeiffer. Taf. 607, Fig. 381— 383. Olausilia regularis L. Pfeiffer in Malak. Bl, v. 8, p. 170, Taf. 3, Fig. 12—13, 1861 und Mon. Hel. v. 6, p. 438, 1868. Clausilia walderdorffi Walderdorff, Verhand- lungen der zoolog,-botan. Ges. p. 507, Wien, 1864. Clausilia Agathylla lepida Westerlund Fauna v. 4, p. 110, 1884. Gehäuse turmförmig oder schlank spindel- förmig, kaum glänzend bis matt, ziemlich dünn- schaligund durchscheinend; rotbraun mit weissen Rippen, feinem weissen Nahtfaden, gelbbrauner Spitze, oder wenn die opake Oberflächenschicht besser entwickelt ist, auch auf den Zwischen- räumen blaugrau oder rötlichgrau getrübt. Die Skulptur bestelit aus regelmässigen, ziemlich dichten, geraden und nahezu senkrechten, weis- sen und ziemlich scharfen Rippen, welche auf den oberen Umgängen dichter und feiner werden, auf der Spitze erlöschen; am letzten Umgange werden die Rippen häufig kräftiger, weitläufiger und wellenförmig gebugen. Das Gewinde be- steht aus 8Y/—11 nahezu flachen, durch eine kaum eingedrückte Naht geschiedenen Um- gängen; der letzte ist etwas verschmälert, vor der Mündung gelöst, so dass die Mündung hals- artig vorgezogen ist und unten zurückweicht; neben dem Nabelritz befindet sich ein schwacher bis undeutlicher, durch eine seichte Furche be- grenzter Basalkiel. Die birnförmige Mündung ist oft gegen die Gehäuseachse schief gestellt; so dass der tiefe und weite Sinulus nach aussen gedreht erscheint; der Gaumen ist heller oder dunkler gelbbraun gefürbt, der gelbbraune Mundsaum ausgebreitet, zusammenhängend und gelöst. Der Schliessapparat ist gut entwickelt, Die niedrige Oberlamelle erreicht vorn den Mundsaum oder endigt demselben sehr genähert und ist hinten allmählich abfallend über den Beginn der Spirallamelle hinaus verlängert; die Spirallamelle endigt hinten einfach und rasch abfallend vor der Unterlamelle; die hohe Unter- lamelle springt winkelig in der Mündung vor, verläuft dann wenig schief und endigt dem Mundsaume genühert; eine Parallellamelle ist nur schwach entwickelt. Die ziemlich kurze Prinzipalfalte beginnt etwas hinter der mittleren Dorsallinie und endigt entfernt vom Mundsaume; die obere Gaumenfalte ist nur im kurzen, hinteren Aste entwickelt und mit der Mondfalte ver- bunden; die Mondfalte ist als niedrige stumpfe Leiste entwickelt, liegt hinter der mittleren Dorsallinie und stellt mit der oberen Gaumen- falte einen nach hinten konkaven Bogen dar; die Basalfalte stellt nur ein Knötehen am unteren Ende der Mondfalte dar; die Spindelfalte tritt deutlich hinter der Unterlamelle vor, erreicht jedoch den Mundsaum nicht; die Suturalfalte ist schwach entwickelt und von aussen nur un- deutlich sichtbar. Das Sförmig gebogene Clausilium mit ziemlich breiter, seicht rinnen- förmig gehöhlter Platte ist vorn spitz ausge- zogen. H=12—17, D=2,3—2,5 mm. Fundorte: die Felswände bei Morigno-Mo- rinje, Gliuta, Dobrota und Orahovac in der Bocche di Catiaro. Agathylla lepida Westerlund ist nach dem Vergleiche mit einem ÖOriginalexemplar des Autors mit vorstehender Art vollkommen identisch. 115. Alopia (Agathylla) regularis wal- derdorffi L. Pfeiffer. Clausilia walderdorffi Pfeiffer in Malac, Bl. v. 8, p. 170, 1861, Mon. Hel. v. 6, p. 438, 1868, nee Walderdorff. Das Gehäuse kleiner, bauchiger spindelförmig, mit 9'/a—10"/g deutlicher gewölbten Umgüngen; der letzte ist vor der Mündung kürzer gelöst; die Ober- und Unterlamelle sind niedriger, die Mondfalte und die untere Gaumenfalte undeut- lich bis obsolet; die übrigen Verhältnisse wie bei der typischen Form. H=12—14, D=2,5—3 mm. Fundort: Risano in der Bocche di Cattaro, Der etwas abgeschwächte Schliessapparat, sowie die kürzere und etwas mehr gedrungene Form kennzeichnen diese Form als Höhenform, 116. Alopia (Agathylla) regularis ca- stellastuana n. Taf. 607, Fig. 384. Olausilia walderdorffi var. laevigata Walder- dorff Verhandlungen der k. k. zooloy. botan, Ges. p. 507, Wien 1864, Das Gehäuse bauchiger spindelförmig mit 8'!/a—9'/a deutlicher gewölbten Umgängen; der letzte ist vor der Mündung weniger gelöst, der Basalkiel deutlicher; die Skulptur besteht aus weitläufigen und stumpfen Rippchen; die übrigen Verhältnisse wie bei der typischen Form, H=11,5—14, D=2,5—2,3 mm, Fundort: Calugerac bei Castellastua südlich von Cattaro, Tafel 610, 608. 117. Alopia (Agathylla) biloba Sturany et A. J. Wagner. Taf, 610, Fig. 405—407 a—e. Alopia (Agathylla) biloba Sturany et A. J. Wagner, Über schalentragende Mollusken aus Albanien, in Denkschriften der K, Akad. Wien, 1914. Gehäuse schlank spindelförmig, ziemlich dünnschalig und durchscheinend, leicht glänzend, rotbraun oder gelbbraun mit helleren bis weissen Rippchen. Die Skulptur besteht aus feinen, scharfen, ziemlich weitläufigen und etwas schiefen Rippchen, welche auf den oberen Umgängen feiner, dichter und mit dem Gehäuse gleich- farbig, auf den mittleren Umgängen heller bis weiss gefürbt, auf dem letzten leicht wellen- fürmig gebogen und etwas ungleichmässig werden. Das Gewinde besteht aus 9— 10 leicht gewölbten, durch eine deutlich eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist entlang der Prinzipalfalte wulstig angeschwollen, vor der Mündung kurz gelöst; neben dem Nabelritz befindet sich ein abgerundeter, aber deutlicher und durch eine seichte Furche be- grenzter Basalkiel. Die birnförmige Mündung ist ein wenig schief zur Gehäuseachse, der tiefe und weite Sinulus deutlich hinaufgezogen, der Gaumen gelbbraun; der kurz ausgebreitete, bräunlichgelbe Mundsaum ist zusammenhängend und gelöst. Der Schliessapparat ist gut ent- wickelt; die hohe Unterlamelle fällt ziemlich steil zum Mundsaum ab und erstreckt sich hinten allmählich abfallend bis über das vordere Ende der Spirallamelle; die Spirallamelle ist im hinteren Teile stärker erhoben, fällt hier steil ab und endigt einfach vor der Unterlamelle; die hohe Unterlamelle springt winkelig in der Mündung vor, verläuft dann horizontal und geht in den Mundsaum über; die Spindelfalte ist bei senkrechtem Einblick in die Mündung kurz hinter der Unterlamelle sichtbar; die Prinzipal- falte beginnt im Raume zwischen rechter Lateral- und mittlerer Dorsallinie und endigt entfernt vom Mundsaum; die obere Gaumenfalte ist kurz und divergiert mit der Prinzipalfalte, die längere Basalfalte verläuft entlang der Furche über dem Basalkiel und ist am oberen Rande wulstig ver- diekt, als Rudiment der sonst obsoleten Mondfalte; die schwach entwickelte Suturalfalte ist undeutlich, die Parallellamelle als dünne, feine Leiste vorhanden. Das S förmig gebogene Clausilium besitzt eine breite, flachrinnenförmig gehöhlte Platte und ist vorn tief ausgerandet, wodurch ein längerer, spitz ausgezogener Spindel- lappen und ein kürzerer, abgerundeter Aussen- lappen gebildet wird. H=11—13, D=1,3—2 mm. 15 Sexualorgane: der Penis mit ziemlich langem, am hinteren Ende verjüngtem Appendix und sehr kurzem, undeutlich zweiarmigem Muse, retractor; die rundliche Samenblase ist deutlich gegen’den Blasenkanal abgesetzt, das Divertikel des Blasen- stiels so lang wie der Blasenkanal. Fundorte: Umgebung von Skutari und Vaudeni am Drin in Nordalbanien. Diese Art steht der A. (Agathylla) goldi Walderdorff am nächsten und unterscheidet sich von dieser durch das hornfarbene, durch- scheinende Gehäuse mit deutlich gewölbien Umgängen, den Mangel einer opaken Ober- flächenschicht, die scharfen Rippchen, den über der Prinzipalfalte aufgetriebenen Nacken, den deutlichen Basalkiel, den weniger tief liegenden Schliessapparat und das vorn tiefer ausgerandete, deutlich zweilappige Clausilium. 118. Alopia (Agathylla) biloba merdi- tana Sturany et A. J. Wayner. Taf. 610, Fig. 408. Alopia (Agathylla) biloba merditana Sturany et A. J. Wagner, Über schalentragende Mollusken aus Albanien, in Denkschriften der K, Akad. Wien, 1914. Das Gehäuse grösser, bauchig spindel- förmig, rotbraun und glänzend. Das Gewinde besteht aus 9—9'/s stürker gewölbten, langsamer zunehmenden Umgängen; der letzte ist vor der Mündung kürzer gelöst; die Skulptur besteht nur aus undeutlichen, sehr feinen Zuwachs- streifen, welche am Nacken in feine, ziemlich dichte Rippenstreifen übergehen; die übrigen Verhältnisse wie bei der typischen Form. H=10—-11,5, D=2,5 mm. Fundort: Fandi bei Oroshi in Nordalbanien. 119. Alopia (Agathylla) armata Küst. Taf. 608, Fig. 387—339. Clausilia armata Küster, Mon. Claus. p. 22, Taf. 2, Fig. 8—10, 1847. Gehäuse spindelförmig-zylindrisch, ziemlich dünnschalig uud etwas durchscheinend, matt; gelbbraun bis rotbraun mit weissen Zuwachs- streifen und Rippen. Die Skulptur besteht nebst feinen Zuwachsstreifen aus hohen, wulstig ab- gerundeten, häufig etwas wellenförmig gebogenen Rippen, welche auf der Spitze vollkommen er- löschen, auf den oberen Umgängen dichter und schwächer, auf den mittleren und unteren Um- gängen weitläufig stehen und die Zuwachsstreifen schief kreuzen, Das verhältnismässig dicke und stumpfe Gewinde besteht aus 8'/—9"/s leicht gewölbten, durch eine seicht eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; die Naht ist durch 16 Tafel 610. einen feinen, weissen, entsprechend den Rippen wellenförmig gebogenen Faden berandet; der letzte Umgang ist vor der Mündung kurz gelöst, neben dem Nabelritz stumpf und undeutlich ge- kielt. Die kurz birnförmige Mündung ist im Gaumen hellgelbbraun, der weite und ziemlich tiefo Sinulus hinaufgezogen; der dünne, bräun- lichgelbe Mundsaum ist gut ausgebreitet, zu- sammenhängend und gelöst. Der Schliessapparat ist gut entwickelt; die ziemlich niedrige Ober- lamelle erreicht vorn den Mundsaum nicht und erstreckt sich hinten nur eine kurze Strecke über den Beginn der Spirallamelle; die Spiral- lamelle ist am hinteren Ende mehr erhoben und endigt einfach vor der Unterlamelle; eine Parallellamelle ist undeutlich; die Unterlamelle springt in flachem Bogen in der Mündung vor, verläuft dann schief nach abwärts und endigt entfernt vom Mundsaum; die Spindelfalte ist bei senkrechtem Einblick in die Mündung nur kurz sichtbar. Die Prinzipalfalte beginnt etwas hinter der mittleren Dorsallinie und endigt dem Mundsaum ziemlich genähert ; die obere Gaumen- falte ist nur im hinteren Aste entwickelt, kurz und mit der Mondfalte verbunden; die Mond- falte verläuft etwas schief in der mittleren Dorsallinie, ist als niedrige, undeutlich begrenzte Leiste entwiekelt und besitzt am unteren Ende einen kurzen Fortsatz als Rudiment der Basal- falte; die Suturalfalte ist undeutlich, Das Sförmig gebogene Clausilium besitzt eine schmale, seicht rinnenförmig gehöhlte Platte, welche vorn in eine abgerundete, stumpfe Spitze ausgezogen ist. H=13—18, D=3,3—3,5 mm. Fundorte; östliche Hänge des Biokovo-Ge- birges in der Umgebung von Imotski in Süd- dalmatien; die Fundortsangaben Spalato und Klissa dürften unrichtig sein. 120. Alopia (Ayathylla) viperina Wes- terlund. Taf. 610, Fig. 412—413. Clausilia (Agathylla) viperina Westerlund Sy- nopsis Mollusc. es typo Clausilia Drap, p. 94, St. Petersburg, 1901. Gehäuse turmförmig mit verhältnismässig stumpfer Spitze, ziemlich festschalig durch- scheinend, wenig glünzend bis matt; rotbraun, auf den mittleren und unteren Umgängen iu Striemen und Flecken,also unregelmässig blaugrau getrübt. Die Skulptur besteht aus verhältnis- mässig kräftigen, aber stumpfen, mit dem Gehäuse gleichgefärbten und schiefen Rippen, welche auf den oberen Umgängen dichter und schwächer, auf den unteren weitläufiger, am Nacken schärfer sind. Das Gewinde besteht aus 9 nahezu flachen, langsam zunehmenden Umgängen, welche durch eine kaum eingedrückte, durch einen sehr dünnen und undeutlichen Faden bezeichnete Naht geschieden werden; der letzte ist nach unten zu kaum verschmälert, vor der Mündung nicht gelöst; neben dem Nabelritz ein abgerundeter, aber deutlicher Basalkiel, Die kurz ovale Mündung ist im Gaumen bräunlichgelb, der breite, ziemlich tiefe Sinulus kaum hinaufgezogen; der kurz ausge- breitete, bräunlichgelbe Mundsaum ist zusammen- hängend, angelötet, oder kurz gelöst, Der Schliossapparat ist gut entwickelt; die ziemlich erhobene Öberlamelle fällt vorn in kurzem Bogen zum Mundsaum ab, ohne den Rand des- selben zu erreichen, hinten reicht dieselbe über das vordere Ende ‘der Spirallamelle hinaus; die Unterlamelle tritt in niedrigem Bogen in die Mündung und verläuft dann etwas schief gegen den Mundsaum und endigt an demselben mit einem schwachen Knötchen. die Spindelfalte wird nur bei schiefem Einblick in die Mündung kurz sichtbar; die Prinzipalfalte beginnt im Raume zwischen rechter Laterallinie und mitt- lerer Dorsallinie und endigt entfernt vom Mund- saum. Die obere Gaumenfalte ist nur in einem kurzen hinteren Aste entwickelt, welcher mit der Mondfalte verbunden ist; die Mondfalte ist als flache, undeutlich begrenzte Schwiele ent- wickelt, welche in der mittleren Dorsallinie liegt; eine Basalfalte und die Suturalfalte sind nicht sichtbar, Das Clausilium mit verhältnis- mässig breiter, flachriunenförmig gehöhlter Platte ist vorn zu einer stumpfen Spitze aus- gezogen. H=11, D=2,5 mm. Fundort: Mons vipera auf der Halbinsel Sabioncello, Werner u.Winten, FrankliortM. 325-324. Alopia (Medora) macarana pliculosa Wstld. von Imotski. — 325-328. Alopia (Medora) almissana Küst. von Duare bei Almissa. — 329-331. Alopia (Medora) dalmatina Rssm. von Vrgorac. Le ET 1 u a1 13 Al al Zu RE > f £ E 3 > fr R ” Br" 7 io we ; & 3 2 Rossmaessler, Iconographie. N. F. XXII. Taf. 602. Werner uWänten; Frankturiäßt 332-334. Alopia (Medora) dalmatina ingrossata A. Schm. v. Pridvorje im Oanalital. 335-338. Alopia (Medora) dalmatina matuliei Star. von Tusi bei Trebinje. ‚339. Alopia (Medora). dalmatina dorsoplicata A. J. Wagner vom Podveleg bei fostar. — 340. Alopia (Medora) kutschigii Küst. von Drvenik. Taf. 603. Werner u. Winter, Frankfurts M af in ie vw i» ! ö du > 7 > 3 = ug ZB 12. A a ai ZB. > Den Ba nd Bin min Werner u.Winter, Frankfurt“.M. Rossmaessler, Iconographie. N. F.XXII. Taf. 605. 337 358 N 359 360 ) Werner u.Winter, Frankfurt®M, Kae Rossmaessler, Iconographie. N. F. XXII. E Br Werner u.Winter, Frankfurt. ME 2 K . 4 Burn Rossmaessler, Iconographie. N. F. XXII. Taf. 607. Werner uWinter, Frankfurt M. Kossmaessler, Iconographie. N. F. XXI. Taf. 608. 390 Taf. 609. ‚Rossmaessler, Iconographie. N. F. XXI. | BF BRIF a ; Er 4 et F a ER BE 0, W, KREIDEL’S VERLAG in WIESBADEN. Darch jede Huchhandlung das In+ und Auslandss su basischen ROSSMÄSSLER'S ICONOGRAPHIE DER BUNROPAIBONET LAND- UND SÜSSWASSER-MOLLUSKEN. Dr. W. KOBELT. Nano Folge, Band D-XIM, XV, XV, XVII und Supplomentband I. 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(Medora) macaranı Rssm. durch nachstehende Merkmale: Gehäuse bauchiger, spindelförmig, mit 9'/—10’/s flachen, rascher zunehmenden Umgängen; der letzte mit einem deutlicheren Basalkiele, welcher besonders über dem Nabel- ritz höckerartig entwickelt ist und durch einen grübchenartigen Eindruck begrenzt wird. Die Nackenskulptur besteht aus feineren und diehteren Rippenstreifen, von weleben mitunter nur einzelne vor der Mündung stärker entwickelt sind und leistenartig vorspringen, Wesentlich verschieden sind hier die Verhältnisse des Schliessapparates; derselbe erscheint zunächst wesentlich nach vorn gerückt, so, dass die Mondfalte in der mittleren Dorsallinie liegt, die Prinzipalfalte nur wenig über diese Linie hinausragt und dem- entsprechend viel kürzer ist; der vordere Ast der oberen Gaumenfalte fehlt immer, dafür ist die Basalfalte gut in der Mündung sichtbar (infolge des vorgerückten Schliessapparates). Die Spindelfalte tritt weniger vor und ist mitunter nur bei schiefem Einbliek in die Mündung gut sichtbar; das hintere Ende der Oberlamelle ist dem vorderen Ende der Spirallamelle so ge- nähert, dass sie einander fast berühren, während bei Medora macarana Rssm, auch in dem Falle, wo die Enden dieser Lamellen einander über- greifen, ein grösserer Zwischenraum vorhanden ist; die Spirallamelle ist wesentlich höher, ebenso die Parallellamelle als deutliche Leiste entwickelt. Rossmässler, Iconographie, Neue Folge XXI. Die Unterlamelle tritt in hohem Bogen in die Mündung, springt bis in die Mitte derselben vor, erscheint dann hinaufgebogen und endigt, ge- wöhnlich wulstig verdickt, entfernt vom Mund- saume, Das Clausilium ist besonders vorne stärker rinnenförmig gehöhlt, weniger verdickt und dementsprechend schmäler und spitzer aus- gezogen. H = 19—25—30, D = 5-6—7 mm. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über das Cetinatal und die südlichen Ausläufer der Dinarischen Alpen in Dalmatien und vermutlich die angrenzenden Teile Bosniens. 86. Alopia (Medora) almissana garga- nensis n. Taf. 604, Fig. 353— 354. Gehäuse wesentlich kleiner wie jenes der typischen Form aus dem Cetinatale Dalmatiens, bauchiger spindelförmig mit nur 81/—9 lang- samer zunehmenden, stärker gewölbten Um- gängen; der letzte mit einem schwächeren Basal- kiel. Die Mündung ist im Gaumen heller gelb- braun gefärbt, derMundsaum kürzer ausgebreitet, der Schliessapparat etwas schwächer entwickelt; die Lamellen und Falten sind kürzer und niedriger, sodass das hintere Ende der Ober- lamelle vom vorderen Ende der Spirallamelle durch einen weiteren Zwischenraum getrennt, die Basalfalte in der Mündung nur kurz oder gar nicht sichtbar wird. Die übrigen Verhält- nisse wie bei der typischen Form. H=18, D=5 mm. Fundort: Polzano am M. Gargano in Unter- italien. Die vorstehende Form ist wohl durch einige konstante Merkmale von der typischen Form des Üetinatales unterschieden, lässt aber auch deutlich die charakteristischen Merkmale der Alopia (Medora) almissana Küst., beson- ders den eigentümlichen Schliessapparat er- kennen und erweist sich so als Lokalform dieser Art, 1 2) Tafel 601, 37. Alopia (Medora) dalmatina Ross- ımässler. Taf. 601, Fig. 329--331. Clausilia dalmatina Rssm. Icon. Iv.1, No. 98, 1855, Gehäuse schlank spindelförmig mit gut ent- wiekelter, weisser Oberflächenschicht, durch welche die gelbbraune Grundfarbe rötlich (bei Schalen mit dunklen Tierresten auch bläulich) durchschimmert; häufig sind auch dunkle Flecken, Punkte und Striemen vorhanden, die obersten drei Umgänge immer gelblich horn- farben und durchscheinend. Die Skulptur be- steht aus feinen, ungleichmässigen, mitunter ziemlich deutlichen Zuwachsstreifen, welche am Nacken in ziemlich diehte, aber ungleichmässige Rippen und Rippenstreifen übergehen; diese Rippen und Rippchen erscheinen ferner zum Teile wellenförmig gebogen, auch unterbrochen und sind zum Teile stumpf, zum Teile leisten- förmig und scharf. Die 9! bis 11 Umgänge sind oben schwach gewölbt, unten flach; der letzte mit einem stumpfen bis undeutlichen Basalkiel neben dem Nabelritz, welcher durch eine flache Furche begrenzt wird. Die birn- förmige Mündung ist im Gaumen hell gelb- braun oder hell rötlich Nleischfarben mit stark hinaufgezogenem tiefen Sinulus; der bräunlich weisse, ausgebreitete Mundsaum ist zusammen- hängend und gelöst, Der gut entwickelte Schliess- apparat liegt tief im Gaumen und besteht aus einer ziemlich hohen, seitlich zusammenge- drückten Oberlamelle, welche vorn den Mund- saum nahezu erreicht, hinten allmählich ab- fallend, über das vordere Ende der Spiral- lamelle hinausreicht und derselben sehr genähert ist; die hohe Spirallamelle endigt hinten, tief gabelig gespalten, ziemlich entfernt vor der Unterlamelle; die Unterlamelle tritt in flachem, niedrigen Bogen in die Mündung, verlauft dann, wulstig verdickt, schief nach abwärts und endigt entfernt vom Mundsaum, Die Spindeltalte tritt nur kurz hinter der Unterlamelle vor, ist oft nur bei schiefem Einblick in die Mündung gut sichtbar. Von den Gaumenfalten sind nur die hier ‚gewöhnlich schwache Suturalfalte, die Prinzipal- und obere Gaumenfalte leistenartig er- hoben und scharf begrenzt, während die Basal- falte und besonders die Mondfalte nur flache, faltenartig entwickelte Schwielen darstellen; die Prinzipalfalte beginnt nahezu in der rechten Laterallinie, endigt aber ziemlich entfernt vom Mundsaume; die obere Gaumenfalte besteht aus einem kurzen, immer mit der Mondfalte ver- bundenen hinteren Ast und einem vorderen Aste, welcher oft länger wie die Prinzipalfalte wird, mit dieser fast parallel lauft, aber von der 602. Mondfalte zumeist durch einen Zwischenraum getrennt bleibt; die Basalfalte wird bei senk- rechtem Einbliek in die Mündung nur kurz sichtbar; die Mondfalte verlauft rechts von der mittleren Dorsallinie; eine Parallellamelle ist nur schwach entwickelt. Das Clausilium mit schmaler, seicht rinnenförmig gehöhlter, vorn verdiekter Platte ist zu einer abgerundeten Spitze ausgezogen, H= 22-30, D = 5,5—-7 mm. Das Verbreitungsgebiet der typischen Form erstreckt sich über das Bilit-Gebirge zwischen Makarska und der Narentamündung. In diesem Gebiets werden wohl Schwankungen bezüglich der Dimensionen, der bald schlankeren, bald mehr bauchig spindelförmigen Form des Ge- häuses, aber keine konstanten Lokalformen be- obachtet. Meine Exemplare von den Lokali- täten: Vrgorae, Prolog, Struge di Narenta; an letztgenannter Lokalität finden sich auch schlan- ker ausgezogene Exemplare, welche wohl der var. orthopleura Westerlund entsprechen. 88. Alopia (Medora) dalmatina ingros- sata A, Schmidt. Taf. 602, Fig. 332—5334, Clausilia dalmatina var. ingrossata A. Schmidt System der europ. Olausilien p. 79, 1868. Clausilia dalmatina var, epidaurica A. Schmidt, System der europ. Olausilien p, 79, 1868. Clausilia (Medora) leucantha Westerlund in: Ofe. K, Vet. Ak. Förh. 1881 u. Fauna v. 4, p. 99, 1884. Gehäuse auffallend bauchig spindelförmig mit nur 9 rascher zunehmenden, deutlicher ge- wölbten Umgängen; der Nacken mit kräftigeren, wellenförmig gebogenen Rippen, welche beson- ders in der Mitte des Nackens neben dem stumpfen Basalkiel anschwellen oder zusammen- fliessen und so einen stumpfen Höcker erzeugen. Die Mündung ist breiter und mehr gerundet mit weniger hinaufgezogenem Sinulus, der Mund- saum häufig stärker ausgebreitet; das Clausilium vorn spitzer ausgezogen. H = 21—26, D = 5,7—7,5 mm. Verbreitungsgebiet: die Hänge der Injeänien südlich von Ragusa; meine Exemplare von den Lokalitäten Strav&a und Pridvorje. 89. Alopia (Medora) dalmatina matu- lici Sturany. Taf. 602, Fig. 335—338. Clausilia matuliei Sturany in: Annalen d. k. k. naturhist. Hofmuseums v. 16, 9. #7, 1901. N ee A een. 2 ee Tafel 602, 603. 3 Gehäuse sehr ähnlich der typischen Form, jedoeh konstant viel kleiner mit nur 9—9!/: Umgängen, der letzte mit deutlicherem Basal- kie]; die Mündung ist mehr gerundet mit weniger hinaufgezogenem Sinulus, im Gaumen heller gefärbt; die Skulptur ist wesentlich kräftiger und besteht aus feinen und ungleiehmässigen, besonders auf den oberen Umgängen deutlichen Rippenstreifen; die Basalfalte ist länger und schärfer begrenzt. H= 19—21, D=5-5,5 mm. Sexualorgane: der Penis mit langem aber dünnem Appendix, kurzem zweiarmigen Musc. retractor und einem rudimentären Flagellum am Uebergange in das Vas deferens. Das Diver- tikel des Blasenstiels ist kürzer wie der Blasen- kanal. Verbreitungsgebiet: die Umgebung von Tre- binje in der Herzegowina; meine Exemplare von den Lokalitäten: Aleksina megja, Crkvina, Kloster Tusi, 90. Alopia (Medora) dalmatina dorso- plicata A. J. Wagner. Taf. 602, Fig. 339. Clausilia (Medora) matuliei dorsoplicata 4A. J. Wagner in: Verhandl. d. k. k. zoolog. botan. Gesellschaft p. 254, Wien 1912. Gehäuse ähnlich der A. (Medora) dalmu- tina matuliei Sturany, jedoch dünnschaliger, bauchiger spindelförmig mit 9!/g deutlicher ge- wölbten Umgängen. Die opake Öberflächen- schicht ist besonders auf den oberen und dem letzten Umgang nur schwach entwickelt, so dass diese gelbbraun bis rotbraun gefärbt erscheinen; ausserdem sind dunkle Punkte, Flecken und Striemen vorhanden, Die Skulptur ist hier noch besser entwickelt und besteht auf den oberen Umgängen aus ziemlich diehten bis dichten Rippehen, welche auf den mittleren Umgängen schwächer und weitläufiger werden, auf dem letzten Umgange weitläufige, wellenförmig ge- bogene, mitunter gabelig geteilte und weisse Rippen darstellen, welche als ziemlich scharfe Leisten erhoben sind und sich von dem braunen Grunde gut abheben. Das hintere Ende der Spirallamelle ist mitunter nicht gabelspaltig. H= 22, D= 5,5 mm. Fundorte: Podvele und Abhänge des Hum bei Mostar in der Herzegowina. 91. Alopia (Medora) dalmatina gra- vida Küster. Taf. 603, Fig. 341- 342. Clausilia gravida Küster, Mon. Claus, p. 273, Taf. 31, Fig. 1-3, 1847, Clausilia dalmatina var. curzolana Küster, Mon. Claus. p. 31, Taf, 3, Fig. 1-2, 1847, Das Gehäuse sehr ähnlich jenem der A. (Medora) dalmatina ingrossata A. Schm ‚jedoch konstant viel kleiner und weniger bauchig, mit deutlichen Rippenstreifen auf den oberen Um- gängen. H= 16—18, D = 4,5—5 mm. Fundorte: die Inseln Kurzola, Lagosta, Cazza bei Lagosta, Meleda, die Halbinsel Sabioncello und Ragusa vecechia im Canalitale, 92, Alopia (Medora) dalmatina pune- tulata Küster, Taf. 603, Fig. 343—345, Clausilia punctulata Küster, Mon. Claus. p. 36, Taf. 3, Fig. 22—23, 1847. Das Gehäuse sehr ähnlich jenem der typi- schen Form, jedoch konstant kleiner und oft bauchiger spindelförmig mit 9!/a bis 10'/a etwas langsamer zunehmenden Umgängen. Die Mün- dung ist mehr oval, selten birnförmig mit ver- hältnismässig breiterem, weniger hinaufgezo- genem Sinulus. Die Skulptur besteht aus deut- licheren Zuwachsstreifen, welche jedoch auf den oberen Umgängen nicht wesentlich kräftiger werden, am Nacken in ziemlich dichte, etwas ungleichmässige Rippenstreifen übergehen; da- neben erscheint die Oberfläche häufig grob ge- hämmert oder unregelmässig eingedrückt. Der Schliessapparat erscheint in den wesentlichen Merkmalen mit jenem bei der typischen Form übereinstimmend, die Spirallamelle ist jedoch an ibrem hinteren (oberen) Ende häufig nur schwach gabelig gespalten, mitunter einfach ; das Ülausilium mit verhältnismässig breiterer Platte H= 18—22, D — 4,5—5 mm. Verbreitungsgebiet: Calabrien, meine Exem- plare aus der Umgebung von Tiriolo, A. (Medora) dalmatina punctulat« Küst. lässt nahe Beziehungen zur typischen Form der 4, (Medora) dalmatina Resm. erkennen und unterscheidet sich von dieser wesentlich nur durch die konstant geringeren Dimensionen, sowie den etwas abgeschwächten Schliessapparat, was besonders durch die hier nur schwach oder gar nicht gabelförmig gespaltene Spirallamelle zum Ausdruck kommt; diesem Merkmal kommt also durchaus nicht jene wesentlich unterschei- dende Bedeutung zu, wie sie von früheren Autoren angenommen wurde, denn auch bei anderen Arten erscheint dieses Verhältnis bei Uebergangsformen schwaukend, Das Auftreten 1* ED | _—___u 1 Tafel 605, 604, dieser und anderer Arten, welche zunächst dem westlichen Balkangebiete eigentümlich sind, in Unteritalien erscheint heute nicht mehr unver- ständlich, nachdem auch zahlreiche andere Faunenelemente auf enge Beziehungen Unter- italiens zur Molluskenfauna des westlichen Balkangebietes hindeuten und die Zugehörigkeit dieses Gebietes zur zentraleuropäischen Region in meinem Sinne erkennen lassen. 93, Alopia (Medora) dalmatina italiana Küster. Clausilia dalmatina var. italiana Küster, Mon. Claus. p. 32, Taf. 3, Fig. 11, 1847. Olausilia orsiniana (Villa) 4. Schmidt, System d. europäischen Clausil. p. 83, 1868. Gehäuse schr ähnlich der A. (Medora) dal- matina punctulata Küst., die Rippenstreifen am Nacken sind hier jedoch weitläufiger, der Schliessapparat noch mehr abgeschwächt; die wesentlich niedrigere Unterlamelle springt we- niger in der Mündung vor, die Spirallamelle ist an ihrem hinteren (oberen) Ende einfach, die Spindelfalte in der Mündung nicht sichtbar, die obere Gaumenfalte zumeist nur schwach ent- wickelt. H=20, D= 4,5 mm. Fundorte: in den Abruzzen Mittelitaliens; Mt. Sibilla, Piedimonte d’Alife. Vorstehende Form kann mit Rücksicht auf die grosse Uebereinstimmung der Gehäuse mit solchen der A, (Medor«) dalmatina Punctulata Küst,, trotz der räumlich ziemlich weit getrennten Fundorte beider Formen doch nur als Höhen- form der letzteren aufgefasst werden, 94. Alopia (Medora) dalmatina agquila L. Pfeiffer. Taf. 603, Fig. 346 — 349, Clausilia aquila L. Pfeiffer, Symb, III. p. 92, 1846 et Mon. Hel. vol. II, p. 433, 1848, Olausilia aquila Rossmässler Icon. Y, No. 856, 1854. Das Gehäuse im Vergleiche mit der typi- schen Form wesentlich kleiner, weniger schlank spindelförmig, der letzte Umgang gegen die Basis zu auffallend verschmälert. Die Skulptur besteht aus deutlicheren Zuwachsstreifen, welche auf den oberen Umgängen in feine Rippen- streifen übergehen, am Nacken wesentlich kräf- tigere, häufig wellenförmig gebogene und gabel- spaltige Rippen darstellen. Das Gewinde be- steht aus 9—10 häufig deutlicher gewölbten Umgängen; der letzte mit einem deutlicher vor- springenden Basalkiel. Die verhältnismässig grosse Mündung ist mehr gerundet, oft nahezu kreisförmig mit aufallend weniger hinaufge- zogenem Sinulus; der Gaumen ist heller gelb- braun oder bräunlichweiss, der Mundsaum viel breiter, gegen den Gaumen zu trichterförmig. abfallend, zusammenhängend und vorgezogen. Der Schliessapparat entspricht jenem der typi- schen Forni, nur die obere Gaumenfalte erscheint in ihrem vorderen Aste oft auffallend kräftig und lang. H= 17—22, D= 4-5 mm. Sexualorgane: der Penis mit langem Appen- dix, sehr kurzem zweiarmigem Muse, retractor, sowie einem rudimentären Flagellum am Ueber- gange in das Vas deferens. Verbreitungsgebiet: die Inseln Lagosta, Kur- zola, Sc. Tajan, die Halbinsel Sabioncello und das Canalital südlich von Ragusa. 95. Alopia (Medora) dalmatina leuco- pleura Brusina. Taf. 603, Fig. 350. Clausilia leucopleura Brusina Contr. p. Faun. Moll. dalmat. p. 51, ce. Fig. in: Ver- handl, d. k. k, soolog.-botan. (es, Wien, 1866, Das Gehäuse sehr ähnlich demjenigen von „1. (Medor«) dalmatina aqwila Pfr., jedoch durch- schnittlich kleiner mit schwächer entwickelter opaker Oberflächenschichte, sodass die rot- braune Grundfarbe besonders auf den unteren Umgängen besser durchscheint. Die Skulptur besteht aus weissen, ziemlich weitläufigen und schiefen Rippchen, welche auch auf den mitt- leren Umgängen gut entwickelt sind, auf dem letzten Umgange in kräftige Rippen übergehen. H= 185, D= 4 mm, Fundort: die Insel Lagosta. 96. Alopia (Medora) lesinensis Küster. Taf. 604, Fig. 351a—c, Olausilia lesinensis Küster, Mon. Claus. p. 37, Taf. 4; Fig. 1—3, 1847, Clausilia lesinensis L. Pfeiffer, Mon. Hel, p. 434, v. IL, 1548, Clausilia lesinensis Rossmässler, Icon, I, v. 3, No. 857, 1854. Das Gehäuse schlank turmförmig, etwas durchscheinend, matt, mit dünner opaker Ober- flächenschicht, welche die gelbbraune oder röt- lichbraune Grundfarbe stellenweise, so beson- ders auf der Mündungsseite des Gehäuses, frei- lässt oder rötlich durchscheinen lässt, Die Skulptur besteht aus schiefen, feinen bis un- deutlichen Zuwachsstreifen, welche auf den u ee ee en ee EEE Tafel 604, 605. 5 oberen Umgängen kräftiger werden und häufig in diehte Rippenstreifen übergehen, am Nacken ziemlich dichte und gleichmässige Rippenstreifen oder Rippchen darstellen. Das Gewinde besteht aus 11 bis 121/, langsam zunehmenden, nahezu flachen Umgängen, welche durch eine kaum eingedrückte, durch einen feinen, oft undeut- lichen weissen Faden bezeichnete Naht geschie- den werden; der letzte mit einem schwachen Basalkiel neben dem Nabelritz, Die ovale Mündung mit tiefem, aber kaum hinaufgezogenem Sinulus ist im Gaumen hell gelbbraun; der bräunlichweisse, häufig etwas lippenartig ver- diekte Mundsaum ist ziemlich kurz ausgebreitet, die Insertionen desselben sind ziemlich ge- nähert und durch einen deutlichen Kallus ver- bunden. Der gut entwickelte Schliessapparat besteht: aus einer hohen, seitlich zusammen- gedrückten Oberlamelle, welche vorn steil zum Mundsaum abfällt, hinten bis zum Beginn der Spirallamelle reicht; die lange und im hinteren Teile hohe Spirallamelle ist einfach, über das hintere Ende der Unterlamelle hinaus verlängert und demselben sehr genähert; die verhältnis- mässig niedrige Unterlamelle springt wenig in der Mündung vor, verläuft schief nach abwärts und endigt allmählich und ziemlich entfernt vom Mundsaum; die Spindelfalte wird bei senk- rechtem Einblick in die Mündung nicht sicht- bar. Die Prinzipalfalte beginnt im Raume zwischen rechter Lateral- und mittlerer Dorsal- linie und endigt entfernt vom Mundsaum; die beiden Gaumenfalten sind immer sehr kurz, die obere nur im hinteren, die Basalfalte nur im vorderen Aste deutlich entwickelt; zwischen beiden verläuft etwas schief in der mittleren Dorsallinie die gut entwickelte Mondfalte. Die Suturalfalte ist gut entwickelt, ebenso die Parallellamelle deutlich ; das Clausilium mit ver- hältnismässig breiter, rinnenförmig gehöhlter Platte ist vorn etwas zugespitzt. H—= 20—24, D= 4,5—5 mm. Fundorte: nur in der Bocche di Cattaro, jedoch nicht auf der Insel Lesina; meine Exem- plare von den Lokalitäten: Bunovid bei Castel- nuovo, Radostak, Cattaro und Dragalj; stets in mittleren Höhenlagen bis 1200 m, aber nicht in der unteren Küstenzone. 97, Alopia (Medora) lesinensis dimor- pha Westerlund. Taf. 604, Fig. 352. .i Clausilia dimorpha Westerlund Ofvers. I. Vet. Ak. Förh. p. 55, 1881 und Fauna v. 4, p. 102, 1984. Das Gehäuse sehr ähnlich jenem der typi- schen Form, die Skulptur ist jedoch wesentlich kräftiger entwickelt und besteht auch auf den mittleren Umgängen aus ziemlich weitläufigen, ungleichmässigen und stumpfen Rippchen, welche auf den oberen Umgängen kräftiger werden, am Nacken in kräftige Rippen übergehen. H=22, D= 5 mm, Fundort: Risano in der Bocehe di Cattaro. Die Skulptur der A. (Medora) lesinensis Küst. ist ziemlich veränderlich, vorstehende Form stellt diesbezüglich nur einen extremen Ent- wiekelungsgrad dar, entspricht jedoch mit Rück- sicht auf die übrigen Merkmale vollkommen der typischen Form. 95. Alopia (Medora) kutschigi Küster. Taf. 572, Fig. 11, Taf. 602, Fig. 340, Taf. 604, Fig. 356, Taf. 605, Fig. 361 bis 363. Clausilia kutschigi Küster, Mon. Claus. p. 35, Taf. 3, Fig. 12-16, 1847. Clausilia kutschigi L. Pfeiffer, Mon. Hel. v. LI, p. 431, 1848. Clausilia kutschigi Rossmässler, Icon. I v. 3, No. 855, 1854. Gehäuse bauchig spindelförmig mit gut ent- wickelter weisser Oberflächenschicht, durch welche die gelbbraune Grundfarbe bläulich, gelblich oder rötlich durchschimmert, auch ver- einzelte dunkle Punkte und Striemen darstellt; wenig glänzend bis matt und kaum durchschei- nend bis undurehsichtig. Die Skulptur besteht aus feinen schiefen und ungleichmässigen Zu- wachsstreifen, welche am Nacken in weitläufige, wellenförmig gebogene, mitunter gabelspaltige, sehr kräftige und ungleichmässige Rippen über- gehen. Das Gewinde besteht aus 9!/2 bis 10 nahezu flachen, durch eine kaum eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte mit einem schwachen, kaum angedeuteten Basalkiel neben dem Nabelritz. Die verhältnismässig grosse Mündung ist gerundet birnförmig mit wenig hinaufgezogenem Sinulus, der Gaumen lebhaft gelbbraun gefärbt; der gelbbraune Mundsaum breit, zusammenhängend und gelöst. Der Schliessapparat ist gut entwickelt; die als ziemlich scharfe Leiste erhobene Oberlamelle fällt beiderseits im Bogen ab, erreicht vorn den Mundsaum nicht und reicht hinten bis zum Beginn der Spirallamelle; die Spirallamelle ist am hinteren (oberen) Ende tief gabelig gespalten, endigt jedoch ziemlich weit vor der Unter- lamelle; die ziemlich niedrige Unterlamelle springt in niedrigem Bogen in der Mündung vor, erscheint in der Mitte ihres Verlaufes durch die Mündung etwas nach oben eingebogen und endigt dann, etwas angeschwollen, entfernt vom 6 Tafel 604, 609. Mundsaum; eine Parallellamelle ist nur schwach entwickelt, oft nur angedeutet; die als scharfe Leiste erhobene Prinzipalfalte beginnt vor der rechten Laterallinie und endigt ziemlich ent- fernt vom Mundsaum; die obere Gaumenfalte ist in ihrem hinteren, ziemlich kurzen Aste mit der Mondfalte verbunden, der vordere Ast der- selben stellt nur eine schwielenförmige Falte dar, welche stets von der Mondfalte getrennt bleibt und häufig vollkommen fehlt; die Basal- falte stellt einen kurzen Fortsatz der als dünne Leiste erhobenen Mondfalte dar, welche etwas hinter der mittleren Dorsallinie nahezu senkrecht verläuft; die Suturalfalte ist schwach entwickelt, aber konstant vorhanden, die Spindelfalte tritt auch bei senkrechtem Einblick in die Mündung gut hinter der Unterlamelle vor. Die Platte des Clausiliums ist lang, schmal, schwach rinnenförmig gehöhlt und vorn abgerundet, H—= 25-30, D=6,5—7,5 mm, Sexualorgane: der Penis mit langem Appen- dix, mittellangem, zweiarmigen Musc. retraetor und rudimentärem Flagellum am Uebergange in das fadenförmige Vas deferens; das Diver- tikel des Blasenstiels ist wesentlich kürzer wie der Blasenkanal. Verbreitungsgebiet: dietypische Form, welehe besonders durch die bedeutenden Dimensionen und den gut entwiekelten Schliessapparat mit konstant gabelig gespaltener Spirallamelle ge- kennzeichnet wird, kenne ich nur aus der Um- gebung von Drvenik im Biliö-Gebirge Süd- dalmatiens,. Von A. (Medora) dalmatina Rssm., beson- ders deren Form ingrossata A. Schm,, welche ebenfalls eine gabelig gespaltene Spirallamelle aufweist, unterscheidet sich vorstehende Art besonders durch den etwas schwächer ent- wickelten, deutlich mehr vorgerückten Schliess- apparat, indem hier die nahezu senkrechte Mond- falte der mitteren Dorsallinie genähert, dort die schief nach aussen und oben verlaufende Mond- falte der rechten Laterallinie genähert erscheint; die Ober- und Unterlamelle sind hier niedriger, letztere springt hier weniger in der Mündung vor und ist in der Mitte etwas eingedrückt; die obere Gaumenfalte fehlt hier in ihrem vor- deren Aste zumeist, ebenso ist die Busalfalte kürzer, die Suturalfalte nur angedeutet. Die Mündung ist ferner hier mehr gerundet, der Sinulus derselben weniger hinaufgezogen, der Gaumen auffallend dunkler gelbbraun gefärbt. Die Nackenskulptur besteht aus wesentlich kräf- tigeren, weitläufigen und ungleiehmässigen Rippen, die Form des Gehäuses ist im allge- meinen gedrungener, bauchig spindelförmig, der Basalkiel undeutlich. Küster führt als Fund- orte der typischen Form die Lokalitäten Ma- karska und Stravöa an; unter Makarska ist wohl die Umgebung dieses Ortes gemeint, denn Dryenik liegt südlich von Makarska; Stravda liegt aber südlich von Ragusa und kenne ich von dieser Lokalität nur A. (Medora) dalma- tina ingrossata A. Schm., welche also Küster nicht gut unterschieden und noch zu seiner (7. kutschigi gezogen hat. 99, Alopia (Medora) kutschigi con- tracta Kossmässler. Taf. 604, Fig. 355, Taf. 605, Fig. 357—360. Olausilia dalmatina var. contracta Rossmässler, Icon. I, v. 2, No. 694, 1839, Clausilia kutschigi atelesta A. J. Wagner, Verhandl, der k. k. zooloy. botan. Ges, Wien, p. 254, 1912. Clausilia seriola Westerlund, Fauna vw. IV, p. 106, 1884. Olausilia rohlenai Frankenberger, in: Sbornik Klubu prirodovedeckeho vw. Praze, p. 2, 1912. Das Gehäuse durchschnittlich kleiner und bauchiger spindelförmig, der Schliessapparat in wechselnden: Grade abgeschwächt; die Lamellen und Falten sind im allgemeinen kürzer und niedriger, die Spirallamelle an ihrem hinteren (oberen) Ende häufig nur kurz gabelspaltig oder ungegabelt, die Mondfalte und die Basalfulte häufig rudimentär bis obsolet; die Platte des Clausiliums ist kleiner, schmäler und vorn mehr zugespitzt. H= 19, D=6 mm von der Insel Brazza. H=23, D=6,5 mm von Poljesae auf Sa- bioncello. H=24, D= 6,5 mm vom Listicatal bei Mostar. Hr ="19; Budua. H=2i1, D=6mm aus dem Moratatal in Montenegro. D=5, mm von Presjeka bei Die Sexualorgane zeigen die gleichen Ver- hältnisse wie bei der typischen Form, nur der Muse. retractor penis erscheint hier zumeist kürzer, Fundorte: die Insel Brazza, die Halbinsel Sabioncello, Dreäniea im Narentatal, Listieatal bei Mostar, Ljubuski, Zawala in der Herzego- vina, das Moraöatal in Montenegro, Presjeka und Budua südlich der Bocche di Cattaro ; das Verbreitungsgebiet dieser Form umfasst also Süddalmatien, die Herzegovina und Montenegro. In diesem Gebiete zeigt diese Form nur ge- ringe Schwankungen bezüglich der äusseren Form, der Dimensionen, der mehr minder TEE WE WERE, EEE u Tafel dichten und kräftigen Nackenskulptur; die Ent- wickelung des Schliessapparates erscheint aber selbst bei Exemplaren des gleichen, engbegrenzten Fundortes in dem Grade sehwankend, dass z. B. die Spirallamelle bald eine deutliche Gabelung besitzt, bald einfach endet, ebenso ist die Mond- und Basalfalte bald deutlich ent- wickelt, bald mehr oder minder rudimentär. Cl, seriola Wetld. und meine forma atelesia entsprechen solchen verschiedenen Graden der Entwiekelung des Schliessapparates, können aber heute mit Rücksicht auf das Nebeneinander- vorkommen soleher Formen nebst Jen ent- sprechenden Übergängen doch nur alsindividuelle Variationen einer Höhenform der A. (Medora) Kutschigi Küst. aufgefasst werden, welche ich unter der Bezeiehnung A. (Medora) Kutschigi eontracta Rssm. zusammenfasse, 100. Alopia (Medora) Kutschigiproxima Walderdorff, Taf. 605, Fig. 364—366. Olausila proxima Walderdorff, Verhandlungen der k. k. zoolog, botan. Ges. Wien, v. 14, p. 508, 1864. Das Gehäuse ist sehr ähnlich jenem der A (Medora) Kutschigi contracta Rssm., jedoch weniger bauchig spindelföürmig mit wesentlich schwächer entwickelter Nackenskulptur; dieselbe besteht hier aus ziemlich feinen und ungleich- mässigen Rippenstreifen, welche wenig oder gar nicht wellenförmig gebogen und nicht gegabelt sind, daneben sind nur einzelne krüftigere Rippehen vorhanden. Die Mündung ist im Gaumen heller gelbbraun gefärbt, der gelblich- weisse Mundsaum zusammenhängend, aber nur kurz gelöst oder angelötet, mitunter auch ge- trennt und durch eine Schwiele verbunden. Der Schliessapparat ist ebenso, mitunter noch mehr abgeschwächt wie bei forma contracta Rssm., dementsprechend die Lamellen und Falten niedriger und kürzer; die Spirallamelle an ihrem hinteren Ende kurz gabelspaltig oder häufiger einfach. Das Clausilium mit schmaler, seicht rinnenförmig gehöhlter Platte, welche vorn schief abgerundet ist, der Basalkiel undeutlich. H=20—25, D=5,5—6 mm. Fundorte: Felswände bei Cattaround Orahovae in der Bocche di Cattaro, in Höhenlagen von 1000 m. (Pomeranzenhöhle nach Walderdorff), ferner die Umgebung von Njegus in Montenegro, Auch diese Form fasse ich als Höhenform der A. (Medora) Kutschigi Küst. auf, von welcher sie sich äusserlich zunächst dureh die auffallend schwächere Nackenskulptur, die geringeren Dimensionen, den heller gefärbten Gaumen, den kürzer gelösten, oftangelöteten bisunterbrochenen — re ; FÜ U UT dd 40 5) U ud 0 (U lie. 2 2 Se u ee 605. Li Mundsaum, ferner durch den schwächer ent- wickelten, in seinen wesentlichen Merkmalen jedoch vollkommen entsprechenden Mundsaum unterscheidet. Westerlund betont bei dieser Form besonders das Verhältnis der Spiral- zur Oberlamelle; wie schon früher ausgeführt ist jedoch die Länge der Spirallamelle, besonders die Beschaffenheit des hinteren Endes derselben bei Höhenformen sehr veränderlich. Walder- dorff vergleicht vorstehende Form mit A. (Me- dora) Kutschigi Küst., scheint aber die typische Form dieser Art nieht gekannt zu haben, denn die angeführten Unterschiede sind nicht zu- treffend. Ich beurteile A, (Medora) Kutschigi proxima Walderndorf? nach Exemplaren vom Originalfandort, darunter auch Originalexemplare des Autors, 101. Alopia (Medora) Kutschigi cotoren- sis. Taf. 605, Fig. 367—368. Clausilia proxima elongata Walderdorf}, Ver- handlungen der k. ls. zoolog. botan. Ges. v. 14, p. 509, Wien, 1864. Das Gehäuse im Vergleiche mit jenem der A. (Medora) Kutschigi proxima Walderdorff schlank turmförmig mit 10 rascher zunehmenden, nahezu flachen Umgängen, düunschalig und mehr durchscheinend mitschwach entwickelter weisser Öberflächenschicht, so dass die hell rötlichbraune Grundfarbe besonders aufden unteren Umgängen besser durchscheint. Der Basalkiel ist deut- licher, die Mündung länglich oval mit mehr aus- gebreitetem, oben angelegtem Mundsaum. Der Schliessapparat erscheint für eine Medora auf- fallend abgeschwächt. Die Oberlamelle ist auf ein kurzes, wenig erhobenes Knötchen reduziert; die niedrige Unterlamelle tritt in sehr flachem Bogen in die Mündung und verläuft schief nach abwärts; die Spirallamelle wird durch einen weiten Zwischenraum von der Oberlamelle ge- schieden und endigt hinten immer einfach. Die kurze Prinzipalfalte beginnt in der mittleren Dorsallinie und endigt entfernt vom Mundsaum, daneben sind nur eine kurze obere Gaumen- falte, sowie eine schwache Suturalfalte sichtbar, während die Mondfalte nur im oberen Teile angedeutet ist, die Basalfalte obsolet erscheint. Die Spindelfalte wird bei senkrechtem Einblick in die Mündung nicht sichtbar, die Platte des Clausiliums ist schmal und kaum rinnenförmig gehöhlt. H=26, D=5,5 mm. Fundort: an den Felswänden nächst der Fiumera von Cattaro. A. (Medora) Kutschigi eotorensis n. lüsst die Merkmale der Höhen- formen am dentlichsten unter den bisher be- S Tafel 606, obachteten Formen dieser Gruppe erkennen; die Bezeichnung elongata Walderdorfl' musste geändert werden, da schon 1847 eine UI. dal- malina var. elongata Küster beschrieben wurde. Nachtrag zum Subgenus Medora Vest. 102. Alopia (Medora) gyraciliformis prenjensisn. Taf. 606, Fig. 269—371. Das Gehäuse im Vergleiche mit jenem der typischen Form von Norddalmatien schlanker spindelförmig, dunkler bläulichweiss bis blaugrau gefärbt, da die inneren Schichten des Gehäuses hier dunkler gelbbraun erscheinen. Die mehr rundlich ovale Mündung ist im Gaumen dunkler gelbbraun mit kürzer ausgebreitetem und unter- brochenem Mundsaum; die Insertionen des Mundsaumes sind mehr oder minder genähert und durch einen dünnen Kallus verbunden. Die Nackenskulptur besteht aus weitläufigeren, kräf- tigeren und mehr ungleichmässigen Rippenfalten. Der Schliessapparat erscheint hier wesentlich abgeschwächt. Die Oberlamelle ist niedriger und kürzer und wird vom vorderen Ende der ebenfalls niedrigeren und kürzeren Spirallamelle durch einen ziemlich weiten Zwischenraum ge- schieden. Die niedrigere Unterlamelle springt weniger in der Mündung vor und erscheint ausserdem in der Mitte ihres Verlaufes durch die Mündung etwas hinaufgedrückt; die Parallel- lamelle ist niedrig und schwach entwickelt, die Spindelfalte bei senkrechtem Einbliek in die Mündung nicht sichtbar; die übrigen Verhält- nisse wie bei der typischen Form. H=2%, D=45 mm. Fundort: Preyorac in der Prenj planina, Herzegowina. Das Verbreitungsgebiet derFormen- reihe der A. (Medora) graciliformis L. Pfeiffer umfasst demnach Norddalmatien mit den an- grenzenden Teilen von Bosnien und der Herze- govina. Alopia (Medora) urlaiensis L. Pfeiffer von der Lokalität Urlai bei Srb in Südkroatien ist vollkommen identisch mit A. (Medora) agnata barbieri L. Pfeiffer, Subgenus Agathylla Vest. 1867. Die Sexualorgane lassen hier ähnliche Ver- hältnisse erkennen, wie sie bei der Gruppe Medora Vest beobachtet wurden, Am Penis ist stets ein langes, keulen- oder spindeltörmiges Divertikel (Appendix) vorhanden; der Muse. retractor penis ist zumeist sehr kurz und häufig nur undeutlich zweiarmig (wegen der Kürze der Muskelbündel ist die Teilung in zwei Arme nicht immer gut nachweisbar); ein rudimentäres Flagellum am Übergange des Penis in das Vas deferens wurde nicht nachgewiesen, Die rund- liche Samenblase ist deutlich vom Blasenkanal abgesetzt; ein Divertikel des Blasenstiels ist stets gutentwieckelt, dasselbe ist nur wenig dünner als der Blasenkanal, im übrigen jedoch bald kürzer, bald länger als dieser. Gehäuse: klein bis mittelgross, auflallend schlank und zierlich mit S--14 Umgängen, oft dünnschalig und durehscheinend. Die Skulptur ist zumeist kräftig entwiekelt und besteht aus gleichartigen Rippen, welche mitunter wulstig oder nahezu flügelartig erhoben sind; nur bei wenigen Formen ersrheint die Oberfläche des Gehäuses bis auf den stets skulptierten Nacken nahezu glatt. Die opake Oberflächenschicht ist hier häufig nur auf den Rippen entwickelt, welche dementsprechend heller bis weiss er- scheinen und sich so gegen die gelbbraune oder rotbraune Farbe der Zwischenräume lebhaft ab- heben; bei manchen Arten ist jedoch die opake Oberflächenschicht auch in den Zwischenräumen der Rippen, bei glatten Formen gleichmässig auf den mittleren Umgängen entwickelt, so dass die Gehäuse die zahlreichen Alopiinen eigentümliche rötlich oder bläulich weisse Färbung aufweisen; bei manchen Arten ist schliesslich die opake Oberflüchenschicht nur als zarter Anflug vor- handen, oder dieselbe fehlt vollkommen, so dass solche Gehäuse hornfarben und durchscheinend sind. Die Mündung ist im allgemeinen birn- förmig mit tiefem, weitem und hinaufgezogenem Sinulus; der Mundsaum nur bei wenigen Arten unterbrochen oder angelegt und kurz ausge- breitet; die meisten Arten besitzen jedoch einen triehterförmig erweiterten und breiten Mund- saum, welcher ausserdem zusammenhängend und gelöst ist. Diese Arten zeigen auch sonst eigen- tümliche Verhältnisse der Mündung, indem der letzte Umgang ober der Mündung verschmälert oder leicht eingeschnürt ist und ausserdem vor der Mündung kurz gelöst erscheint, wie dies unter anderen bei zahlreichen Cylindrelliden, aber auch bei Ölausiliiden, so bei den Gruppen Cristataria Vest und Garnieria der Fall ist; gleichzeitig erscheint die Mündung um eine horizontale, von vorn nach hinten gerichtete Achse nach aussen gedreht, so dass der Nabel- ritz je nach dem Umfang der Drehung höher und schliesslich ober die Mündung zu liegen kommt, der Sinulus nach aussen gerichtet er- ii en ii a A u Tafel 606. 5) scheint. Durch die Lösung des letzten Umganges erscheint die Mündung mehr oder minder hals- artig vorgezogen; durch die Drehung der Mün- dung um eine horizontale Achse werden die Lamellen der Mündung gegen einander ver- schoben. In Verbindung mit diesen Verhält- nissen des letzten Umganges und der Mündung werden hier ferner ein oder zwei Nackenkiele beobachtet (Basalkiel, Dorsalkiel); alle diese Einrichtungen ergänzen und unterstützen den Verschluss der Mündung. Der Schliessapparat ist gut entwickelt und häufig tief liegend; die Ober-, Unter- und Spirallamelle sind lang und als scharfe Leisten entwickelt, letztere von der Oberlamelle getrennt und an ihrem hinteren Ende nur ausnahmsweise kurz gegabelt, zumeist einfach; eine Parallellamelle ist als niedrige Leiste vorhanden. Von den Gaumenfalten sind die Prinzipal- und die obere Gaumenfalte regel- mässig als erhobene Leisten entwickelt; die Basalfalte ist oft kurz, mitunter obsolet, ebenso ist die Mondfalte nur ausnahmsweise als er- hobene, jedoch stumpfe Leiste entwickelt, zu- meist stellt dieselbe nur eine niedrige, undeut- lich begrenzte Schwiele dar, oder dieselbe ist mehr oder minder obsolet. Die Spindelfalte ist zumeist gut entwickelt, die Suturalfalte jedoch undeutlich, Das Sförmig gebogene Clausilium besitzt einen langen Stiel und eine seicht rinnen- förmig gehöhlte, vorn in eine Spitze ausge- zogene oder ausgerandete und zweilappige Platte. Alle Formen des Genus Alopia in dem hier vorgeschlagenen Umfange zeigen eine grosse Übereinstimmung der anatomischen Verhältnisse, besonders jener der Sexualorgane und eine weitere Unterteilung in Gruppen, hier als Sub- genera bezeichnet, gründet sich vor allem auf Unterschiede in den Merkmalen der Gehäuse. Im Subgenus Agathylla Vest wird eine Anzahl von Formen zusammengefasst, welche wie oben ausgeführt, in der Mehrzahl durch charakte- ristische Merkmale der Gehäuse und besonders solche der Mündung und des Schliessapparates gekennzeichnet werden, aber auch Übergänge zu anderen Gruppen, so besonders zu Albinaria Vest und Cristataria Vest erkennen lassen, so dass eine schärfere Abgrenzung gegen diese Gruppen oft nur mit Rücksicht auf die geo- graphische Verbreitung begründet werden kann. Eine Anzahl von Formen des Subgenus Crista- taria Vest (es sind dies die Formen, welche Westerlund in der Gruppe Cristataria s. str. zu- sammenfasst) zeigt übrigens eine so auffallende Übereinstimmung mit den dalmatinischen Aga- thyllen, dass ieh dieselben eben nur mit Rück- sicht auf die geographische Verbreitung nicht glatt bei dem Subgenus Agathylla Vest anführe, Das Verbreitungsgebiet der mir bekannten Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XXI. Formen -des vorstehenden Subgenus umfasst das Küstengebiet der Adria südlich von Makarska und Imotski ia Dalmatien, Mostar in der Herze- gowina bis nach Albanien; nur im Narentatal dringt A. exarata Rssm. tiefer (bis Mostar) in das Binnenland, während die bekannten Fund- orte aller übrigen Formen der Küste genähert bleiben. Die Fundortsangabe „Mazedonien“ für Agathylla albieosta Bttg. ist nicht bestätigt und die syrische Agathylla praegracillis Bttg. wird besser bei Oristataria s. str, angeführt. Die Agathyllen sind durchwegs kalkholde Felsenbe- wohner und bevorzugen außerdem ein warmes und trockenes Klima; so fehlen dieselben den Höhen- lagen über 1000 Meter, wo noch regelmässig Medoren vorkommen, leben jedoch in grosser Individuenzahl an den heissen und trockenen Felswänden in der Nähe der Küste. Die eigen- tümliche Entwicklung des Schliessapparates und des letzten Umganges, welche einen vollkom- menen Verschluss der Mündung bewirken und wie oben ausgeführt auffallend an Verhältnisse erinnern, wie sie häufig bei tropischen Mollusken beobachtet werden, erscheint demnach den klimatischen Verhältnissen des Wohnortes an- gepasst. 103, Alopia (Agathylla)suleosa Wagner, Taf. 606, Fig. 372— 376. Clausilia sulcosa Wagner Conch. Cab. XII, 2. 190, t. 236, Fig. 4144. Olausilia irregularis Rossmässler Icon. I, v. 1, No. 112, 1835 (part.) Olausilia irregularis Küster Mon. Claus. p. 14, Taf. 1, Fig. 9—12, 1847 (part.) Clausilia irregularis A. Schmidt, System d. europäisch. Claus. p. 98, 1868 (part.) Clausilia swleosa var. clara Westerlund Mon. Claus. p. 93, St. Petersburg 1901. Olausilia diminuta L. Pfeiffer Symb. III. p. 95, 1846, Gehäuse schlank, spindelförmig, festschalig, etwas durchscheinend, matt; die opake Ober- flächenschicht ist hier verhältnismässig gut ent- wickelt, s0 dass die mittleren Umgänge bläulich oder rötlich weiss, die oberen Umgänge gelblich oder bräunlich weiss erscheinen. Die Skulptur besteht aus gleichartigen, ziemlich dichten, mässig erhobenen und stumpfen Rippchen, welche ausserdem kaum gebogen, aber etwas schief, bläulich weiss oder mit dem Gehäuse gleich- gefärbt erscheinen und sich zumeist wenig von der Grundfarbe des Gehäuses abheben; gegen die Spitze zu werden die Rippehen schwächer, so dass die Embryonalschale glatt und glänzend erscheint, ebenso werden die Rippchen gegen die Mündung zu etwas dichter und feiner. Das D} a 10 Tafel 606, 607. Gewinde besteht aus 9'/s bis 11’/a schwach oder kaum gewölbten, ziemlich langsam zu- nehmenden Umgängen, welche durch eine leicht eingedrückte, mitunter durch einen undeutlichen, lichten Faden bezeichnete Naht geschieden werden; der letzte ist nach abwärts zu etwas verschmälert, über der Mündung etwas einge- schnürt und besitzt einen den Nabelritz um- gebenden, abgerundeten, aber deutlich vor- springenden und durch eine eingedrückte Furche begrenzten Basalkiel. Die unregelmässig ovale Mündung ist nach links von der Gehäuseachse verschoben, der tiefe Sinulus derselben stark hinaufgezogen, der Gaumen gelblichweiss, Der kurz ausgebreitete, gelblichweisse Mundsaum ist vom Nabelritz bis zur Oberlamelle unter- brochen, die Insertionen desselben durch eine dünne Schwiele verbunden, durch welche oft die Rippchen des letzten Umganges durchscheinen, Der Schliessapparat ist gut entwickelt. Die lange und hohe Oberlamelle fällt vorn steil ab und erreicht den Mundsaum, hinten reicht dieselbe allmählich abfallend ziemlich weit über den Beginn der Spirallamelle hinaus; die lange Spirallamelle ist im vorderen Teile niedrig, am hinteren Ende stärker erhoben und endigt daselbst einfach oder schwach gabelteilig im unteren Ende des vorletzten Umgamges; die lange und hohe Unterlamelle springt winkel- förmig in der Mündung vor, verläuft dann schief nach abwärts und geht in den Mundsaum über, Die lange Prinzipalfalte beginnt über der Mündung zwischen der mittleren Ventrallinie und der rechten Dorsallinie, endigt jedoch ziemlich entfernt vom Mundsaum; die kurze obere Gaumenfalte ist nur im hinteren Aste entwickelt, divergiert mit der Prinzipalfalte und ist mit der Mondfalte verbunden; die kräftige und lange Basalfalte ist mit der Mondfalte ver- bunden und nur im vorderen Aste entwickelt; zwischen oberer Gaumenfalte und Basalfalte verläuft die nur als niedrige, undeutlich be- grenzte Schwiele entwickelte Mondfalte, welche über der Mündung in dem Raume zwischen mitt- lerer Ventrallinie und rechter Laterallinie liegt; die Spindelfalte tritt als erhobene Leiste hinter der Unterlamelle in die Mündung und erreicht den Mundsaum, Die Suturalfalte und die Parallellamelle sind konstant als feine, aber lange Leistehen vorhanden, Das Clausilium mit schmaler, Sförmig gebogener, leicht rinnen- förmig gebogener Platte, welche vorn schief abgestutzt und zu einer abgerundeten Spitze ausgezogen ist, H=12—17, D=2—3,4 mm. Sexualorgane: der spindelförmige Penis mit einem langen, keulenföürmigen Appendix im mittleren Drittel; der Muse, retractor penis ist zweiarmig, aber kurz; das Divertikel des Blasen- stiels länger als der Blasenkanal; die ovale Samen- blase ist ziemlich deutlich vom Blasenkanal abgesetzt. Verbreitungsgebiet: die typische Form dieser Art kenne ich aus dem Küstengebiete Süd- dalmatiens zwischen Ragusa und der Narenta- mündung, ferner von der Halbinsel Sabioncello sowie den Inseln Meleda und Lissa. In diesem Gebiete lebt diese Form in grösster Zahl be- sonders an den Felsen in der Nähe des Meeres. Individuelle Variationen betreffen vorzüglich Unterschiede in den Dimensionen, die bald schlanke, bald mehr bauchig spindelförmige Form, sowie die diehten oder weitläufigeren Rippehen. Kleinere und schlankere Exemplare von der Insel Meleda entsprechen der Cl. dimi- nuta L. Pfeiffer, ebensolche Exemplare von der Insel Lissa der A. (Agathylla) sulcosa var. clara Westerlund. Alopia (Agathylla) sulecosa cata- phracta A, Schmidt. Taf. 606, Fig. 377. Olausilia cataphracta A. Schmidt, System d. europüisch. Claus. p. 98, 1868. Olausilia suleosa var. cataphracta Westerlund Fauna v. 4, p. 108, 1884. 104, Das Gehäuse grösser, schlank turmförmig mit zahlreicheren (bis 13) nahezu flachen Um- gängen; die diehteren, schärferen, geraden und nahezu senkrechten Rippchen sind weiss und heben sich von der rotbraunen Grundfarbe gut ab, indem hier die opake Oberflächensehicht in den Zwischenräumen sehr schwach entwickelt ist. H=17—-19, D=2,5—2,7 mm. Die übrigen Verhältnisse, besonders der Schliessapparat, wie bei der typischen Form, Fundorte; Slano und Primorje nördlich von Ragusa., 105. Alopia (Agathylla) sulcosairregu- laris Rossmässler, Taf. 607, Fig. 378. Clausilia irregularis Rossmässler Jcon. I. v. 1. No. 112, 1835 (part.) Olausilia (Agathylla) suleosa var. atractoides Boettger, Clausilienstudien, p. 40, 1877, Das Gehäuse schlank spindelförmig mit 9—11 deutlicher gewölbten, durch eine tiefere Naht geschiedenen Umgängen; die Skulptur besteht aus gröberen, mehr gebogenen, weit- läufigeren Rippehen, welche mit den Zwischen- räumen häufig gleichfärbig sind, da die opake Oberflächenschieht auch dort gut entwickelt ist. Tafel 607, Der Schliessapparat liegt weniger tief und die Mondfalte wird schon in der rechten Lateral- linie, unter dem Nabelritz sichtbar. H=11—15, D=2,4—2,7 mm. Fundorte: die Umgebung von Trebinje, Huttovo, Zawala in der Herzegowina; Übergänge zu dieser Form werden auch in der Umgebung von Ragusa beobachtet. 106, Alopia (Ag athylla) sulcosa acicula Contrai. Taf. 607, Fig. 379. Clausilia acieula Cantr. Bull. Brux. II. p. 382, nec. Küster Mon. Hel. p. 165, 1847, Clausilia acicula Pfeiffer, Mon. Hel, v. 2, p. 430, 1848, Das Gehäuse ist kleiner, schlank turm- förmig mit 10—11 rascher zunehmenden, deut- licher gewölbten Umgängen, die opake Ober- flächenschicht ist besonders auf den mittleren Umgängen gut entwickelt, so dass diese bläulich oder rötlichweiss erscheinen, während die Spitze und der letzie Umgang gelbbraun sind. Die kippchen sind wesentlich schwächer bis obsolet, so dass die Oberfläche häufig nahezu glatt und glänzend erscheint; der Schliessapparat ist weniger tief eingesenkt, die Mondfalte unter dem Nabelritz in der rechten Laterallinie. H=11—14, D=2,3—2,5 mm. Fundorte: die Umgebung von BRagusa, be- sonders an den Lokalitäten ÖOmblatal, Brgat, Pile, ferner im Narentatale bei Gabela und Caplina. Auch diese Form geht allmählich in die typische Form und in die forma irregularis Rssm, über, tritt aber an einzelnen Lokalitäten ausschliesslich auf. 107, Alopia (Agathylla) sulcosa came- nensis A. J. Wagner. Taf. 607, Fig. 380. Clausilia (Agathylla) suleosa camenensis A. J. Wagner, Verhandlungen der k. k. zoolog. botan. Ges. p. 254, Wien, 1912. Das Gehäuse kleiner, bauchiger spindelförmig mit9—10 etwas rascher zunehmenden, deutlicher gewölbten Umgängen; die opake Oberflächen- schicht ist schwach entwickelt, so dass nur die mittleren Umgänge leicht bläulich angelaufen sind, während die oberen und der letzte Umgang gelbbraun oder rötlichbraun erscheinen. Die Skulptur besteht aus feinen, bis sehr feinen Rippenstreifen, welche an der Naht häufig in strichförmigen Papillen anschwellen, am Nacken dichter und kräftiger werden. Die Mondfalte liegt in der rechten Dorsallinie über dem Nabel- ritz, die Basalfalte ist kürzer. H=10—-14, D=2,4—3 mm. 608, 609. 11 Fundorte: Die Felspartien über Castelnuovo in der Bocche di Cnttaro. Das Verbreitungs- gebiet der Formenreihe der Alopia (Agathylla) sulcosa Wagner erstreckt sich demnach über dasKüstengebietSüddalmatiens von der Narenta- mündung bis zur Boeche di Cattaro mit der Halbinsel Sabioncello, die Inseln Lissa und Meleda, sowie die Umgebung von Trebinje in der Herzegowina. 108, Alopia (Agatlıylla) exarata Ross- mässler, Taf. 572, Fig. 12, Taf. 608, Fig. 390—394, Taf. 609, Fig. 395, Clausilia exarata Rossmässler Icon. I, v. 1 No. 108, 1835. Olausilia exarata var. mosturensis Brancsik Mitteilungen des Naturwissenschaftl. Ver. des Trenesen. Com. p, 74, 1888, Gehäuse sehr schlank turmförmig oder etwas spindelförmig, ziemlich dünnschalig, etwas duroh- scheinend und matt; die rotbraune Grundfarbe wird in den Zwischenräumen der Rippen wenig oder kaum durch die schwach entwickelte opake Oberflächenschicht getrübt, dafür sind die ge- raden, nahezu senkrechten, regelmässigen und diehten Rippehen weiss gefärbt und heben sich gut von der dunklen Grundfarbe ab; auf den oberen Umgängen sind die Rippehen feiner und dichter, am letzten Umgange weitläufiger, höher und weniger gleichmässig. Das Gewinde besteht aus 9%/g bis 13!/a nahezu flachen Umgängen, welche durch eine kaum eingedrückte Naht ge- schieden werden; der letzte ist verschmälert, über der Mündung etwas eingeschnürt und ge- löst und besitzt je einen abgerundeten und dureh Furchen begrenzter Basal- und einen Dorsalkiel. Die kurzbirnförmige Mündung ist im Gaumen gelbbraun, der tiefe Sinulus hinauf- gezogen; der bräunlich weisse oder gelbbraune, dünne und zerbrechliche Mundsaum ist ausge- breitet, zusammenhängend, gelöst und halsartig vorgezogen. Der Schliessapparat ist gut ent- wiekelt, die hohe Oberlamelle fällt vorn steil zum Mundsaume ab und reicht hinten allmählich abfallend ziemlich weit über den Beginn der Spirallamelle hinaus; die lange Spirallamelle ist am hinteren Ende stärker erhoben, hier mitunter undeutlich gabelspaltig und endigt vor der Unterlamelle ; die Unterlamelle springt bogen- förmig in der Mündung vor und verläuft darin schief abwärts in den Mundsaum; die Spindel- falte tritt nur kurz hinter der Unterlamelle vor. Die Prinzipalfalte beginnt in der rechten Lateral- linie ober dem Nabelritz und endigt ziemlich entfernt vom Mundsaume; der kurze hintere Ast der oberen Gaumenfalte steht mit der Mond- Dr En 12 Tafel 609, falte in Verbindung, ein vorderer, sehr langer Ast ist von der Mondfalte getrennt und verläuft mit dieser divergierend und dem Dorsalkiel an- nähernd parallel bis in die Nähe des Mund- saumes; die ziemlich lange Basalfalte ist mit der Mondfalte verbunden und verläuftentlangder Furehe zwischen beiden Basalkielen; die als deutlich erhobene Leiste entwiekelte Mondfalte verläuft zwischen der oberen Gaumenfalte und der Basalfalte in der rechten Laterallinie; die Suturalfalte ist schwach entwickelt und von aussen wenig sichtbar, eine Parallellamelle ist als niedrige, lange Leiste vorhanden. Das Sförmig gebogene Clausilium besitzt eine seicht rinnenförmig gehöhlte, vorn schief abgestutzte und in eine abgerundete Spitze ausgezogene Platte, an welcher ausserdem die Andeutung einer Ausrandung bemerkbar ist. H=13—23, D=2,5 3,4 mm. Sexualorgane: der spindelförmige Penis mit einem ziemlich langen, am hinteren Ende ver- jüngten Appendix, sowie einem mittellangen oder kurzen und zweiarmigen Muse. retractor., Das Divertikel des Blasenstiels ist viel kürzer als der Blasenkanal, die rundliche Samenblase deutlich vom Blasenkanal abgesetzt. Das Verbreitungsgebiet dieser Art erstreckt sich über das Küstengebiet Süddalmatiens von Makarska bis zur Narentamündung, das Narenta- tal bis Mostar, sowie die Inseln Meleda und Kurzola. In diesem Gebiete tritt A. (Agathylla) exarata Rssm. bis auf die wechselnden Dimen- sionen sehr konstant auf; erst südlich der Narentamündung wird eine wesentlich ab- weichende Lokalform beobachtet. 109. Alopia (Agathylla) exaralta na- rentana A. Schmidt. Taf. 609, Fig. 396—399. Olausilia narentana A. Schmidt System d. europäischen Olausil. p. 99, 1868. Das Gehäuse ist sehr ähnlich jenem der A. (Agathylla) exarata Ressm,, jedoch noch schlanker, dünnsehaliger und mehr durchschei- nend; die Skulptur besteht aus woitläufigeren, kräftigeren und höheren, nahezu flügelartig er- hobenen, weissen Rippen, welche sich von der rotbraunen Grundfarbe lebhaft abheben. Die übrigen Verhältnisse, wie bei der typischen Form, nur die Ausrandung an der Platte des Clausiliums ist hier deutlicher. H=16—21, D=2,2—2,7 mm. Fundorte: Bagalovit zwischen Fort Opus und Metkovic, Balula zwischen Neum und Metkovic. 110. Alopia(Agathylla) goldi Walder- dorff. af. 609, Fig. 400-402 a—e, Clausilia goldi Walderdorff, Verhandlungen der k. k. zoologisch-botan. Ges. ». 508, Wien, 1864, nec. L. Pfeiffer Mon, Hel, v. 6, 2. 439, 1868. Gehäuse sehr schlank spindelförmig, fest- schalig, durchscheinend, glänzend; die mittleren Umgänge mit gut entwickelter opaker Ober- flächenschicht, welche auf der rotbraunen Unterlage rötlich viclett erscheint, die oberen Umgänge rotbraun, der letzte gelbbraun. Die Skulptur besteht aus feinen Zuwachsstreifen, welehe am letzten Umgange in dichte und etwas ungleichmässige Rippchen übergehen. Das Gewinde besteht aus 9'/a—10'/s nahezu flachen Umgängen, welche durch eine kaum eingedrückte, aber durch einen feinpapillierten, liehten Faden bezeichnete Naht geschieden werden; der letzte ist verschmälert, vor der Mündung gelöst, so dass die Mündung halsartig vorgezogen erscheint und unten stark zurück- weicht; neben dem Nabelritz ist ein abge- rundeter, schwacher, durch eine seichte Furche begrenzter Basalkiel vorhanden. Die birn- förmige Mündung ist im Gaumen gelbbraun gefärbt; der tiefe, weite und abgerundete Sinu- lus ist hinaufgezogen, der kurz ausgebreitete, hellgelbbraune Mundsaum zusammenhängend und gelöst. Der Schliessapparat ist gut ent- wickelt, die hohe Oberlamelle fällt vorn steil zum Mundsaume ab und erstreckt sich hinten, allmählich abfallend weit über das vordere Ende der Spirallamelle hinaus; die lange Spirallamelle ist im hinteren Teile stärker erhoben, endigt jedoch einfach vor der Unterlamelle; eine Parallellamelle ist als niedrige Leiste vorhanden; die hohe kräftig entwickelte Unterlamelle springt winkelig in der Mündung vor und endigt am Mundsaum; die Prinzipalfalte beginnt in der rechten Laterallinie und endigt entfernt von Mundsaum; die kurze obere Gaumenfalte ist nur im hinteren Ast entwickelt; zwischen dieser und der ebenfalls kurzen Basalfalte verläuft die nur als flache, undeutlich begrenzte Schwiele entwickelte Mondfalte, welche vor der rechten Laterallinie, aber derselben genähert liegt; die Spindelfalte tritt nur wenig hinter der Unter- lamelle vor; die Suturalfalte ist schwach ent- wickelt und von aussen kaum sichtbar. Das S förmig gebogene Clausilium mit ziemlich breiter, aber flach rinnenförmig gehöhlter Platte ist vorn deutlich ausgerandet und zweilappig. H=11—15, D—=2,3—2,5 mm. Sexualorgane: der Penis mit langem, schlauch- förmigem Appendix und ziemlich kurzem, zwei- ETW RRGNGE S. a07 VE NEE. EEE N GE Tafel 609, armigem Musc, retractor; das Divertikel des Blasenstiels ist schlanker und etwas länger als der Blasenkanal. Fundorte: Umgebung von Cattaro (Schlucht bei Seagliari, oberer Teil der Fiumera), O Salari in Montenegro. 111. Alopia (Agathylla) goldi sulcosula Walderdorff. Taf, 609, Fig, 403. Clausilia goldi var, sulcosula Walderdorff, Ver- handlungen der k. k. zoolog.-botan. Ges. p. 508, 1864. Das Gehäuse grösser mit gut entwickelten, niedrigen, mit dem Gehäuse gleichfarbigen, weitläufigen, schiefen und gebogenen Rippchen; die opake Oberflächenschicht ist häufig besser entwickelt, wodurch das Gehäuse auf den mitt- leren Umgängen mehr hellblau oder graublau erscheint, H=16, D=2,5—2,7 mm. Fundort: Caminarovic di Dobrota in der Bocche di Cattaro; in der Umgebung einer Höhle. 112. Alopia (Agathylla) goldi hermi- niana Sturany. Taf, 610, Fig. 404. Clausilia (Agathylla) goldi subspec. herminiana Sturany in: Otto Wohlberedt Fauna Mon- tenegros u. Nordalbaniens, p. 100, Wien 1909, Separat-Abdruck aus Wissenschaftl. Mitteil. aus Bosnien und Herzegowina. Clausilia acieula Küster Mon. Claus. p. 185, Taf. 20, Fig. 9—12, 1847. Das Gehäuse wesentlich schlanker mit 10—12 langsamer zunehmenden, nahezu flachen Um- gängen, durchscheinend, glänzend; die oberen Umgänge nahezu glatt mit sehr feinen, undeut- lichen Zuwachsstreifen, der letzte rippenstreifig; rotbraun mit feinem lichtem Nahtfaden mit sehr schwach entwickelter oder fehlender opaker Oberflächenschicht. Die übrigen Ver- hältnisse wie bei der typischen Form. H=13—14, D=2 mm. Fundort: Felspartien vor dem Krsta® an der Strasse von Cattaro nach Njegus in Montenegro. Die Bezeichnung acicula Küst. muss wegen Agathylla sulcosa acicula Cantrai aufgegeben werden. 113. Alopia (Agathylla) abrupta Küst. Taf. 607, Fig. 385—386,. Clausilia abrupta Küster Mon. Claus. p. 15, Taf. 1, Fig. 13—16, 1847. 610, 607. 15 Gehäuse kurz und bauchig spindelförmig, ziemlich festschalig, wenig durchscheinend, schwach glänzend; die oberen Umgänge gelb- braun, die mittleren bläulich oder rötlichgrau, der letzte bräunlichgelb; der letzte Umgang ist gegen den vorletzten etwas abgesetzt, indem derselbe schmäler wird und so eine halbmond- förmige Zone am vorletzten Umgang glänzend und dunkelrotbraun, wie die inneren Schichten des Gehäuses, erscheint, Diese Erscheinung wird sonst nur bei vorzeitiger Bildung der Mündung beobachtet, doch liegen mir zwei voll- kommen übereinstimmende Exemplare vor, welche auch mit der Abbildung und Beschrei- bung Küsters übereinstimmen. Die Skulptur besteht aus feinen, undeutlichen Zuwachsstreifen, welche am Nacken in verhältnismässig scharfe, ziemlich weitläufige und etwas ungleichmässige Rippenstreifen übergehen. Das Gewinde besteht aus 9 langsam zunehmenden, schwach gewölb- ten, durch eine seichte Naht geschiedenen Um- gängen; der letzte ist plötzlich verschmälert, und besitzt am Nacken einen abgerundeten, durch eine seichte Furche begrenzten Basalkiel. Die ovale, etwas unregelmässige Mündung ist im Gaumen hell bräunlichgelb, der tiefe und weite Sinulus etwas hinaufgezogen, der Mund- saum ist sehr kurz ausgebreitet, die Insertionen desselben weit getrennt und durch einen dünnen Kallus verbunden. Der Schliessapparat ist gut entwickelt, die hohe Oberlamelle fällt vom in kurzem Bogen zum Mundsaum ab, hinten reicht dieselbe allmählich abfallend über den Beginn der Spirallamelle hinaus; die hohe Unterlamelle springt winkelig in der Mündung vor, verläuft dann wenig schief, erreicht aber den Mundsaum nicht; die Spindelfalte wird nur bei etwasschiefem Einblick in die Mündung sichtbar, Die Prinzipal- falte beginnt in der rechten Laterallinie und endigt vorn dem Mundsaum ziemlich genähert; die obere Gaumenfalte und die Basalfalte sind kurz und von aussen undeutlich sichtbar, zwischen beiden verläuft die als niedrige, un- deutlich begrenzte Schwiele entwickelte Mond- falte in dem Raume zwischen mittlerer Dorsal- linie und rechter Laterallinie, jedoch der letzteren mehr genähert; eine Suturalfalte ist nur schwach entwickelt und von aussen undeutlich sichtbar, H=95, D=2,5 mm. Fundort: meine Exemplare stammen angeb- lich von Ragusa, dürften dort vom Meere an- geschwemmt sein und vielleicht aus Albanien stammen, da diese Ark in letzter Zeit nicht wieder gesammelt wurde. Es ist möglich, dass diese Art auf abnormen Exemplaren beruht, dann ist aber die Übereinstimmung meiner und der Exemplare Küsters jedenfalls merkwürdig, auch ist es mir nieht gelungen, nähere Be- Bu Lu 2 ou a u A ee Me he 14 Tafel 607. ziehungen derselben zu einer bekannten Art nachzuweisen. 114. Alopia (Agathylla) regularis L, Pfeiffer. Taf. 607, Fig. 381— 383. Olausilia regularis L. Pfeiffer in Malak. Bl, v. 8,9. 170, Taf. 3, Fig. 12—13, 1861 und Mon. Hel. v. 6, p. 438, 1868. Clausilia walderdorffi Walderdorff, Verhand- lungen der zoolog.-botan. Ges. p. 507, Wien, 1864. Clausilia Agathylla lepida Westerlund Fauna v. 4, p. 110, 1884. Gehäuse turmförmig oder schlank spindel- förmig, kaum glänzend bis matt, ziemlich dünn- schaligund durchscheinend;; rotbraun mit weissen Rippen, feinem weissen Nahtfaden, gelbbrauner Spitze, oder wenn die opake Oberflächenschicht besser entwickelt ist, auch auf den Zwischen- räumen blaugrau oder rötlichgrau getrübt. Die Skulptur besteht aus regelmässigen, ziemlich dichten, geraden und nahezu senkrechten, weis- sen und ziemlich scharfen Rippen, welche auf den oberen Umgängen dichter und feiner werden, auf der Spitze erlöschen; am letzten Umgange werden die Rippen häufig kräftiger, weitläufiger und wellenförmig gebugen. Das Gewinde be- steht aus 8?/a—11 nahezu flachen, durch eine kaum eingedrückte Naht geschiedenen Um- gängen; der letzte ist etwas verschmälert, vor der Mündung gelöst, so dass die Mündung hals- artig vorgezogen ist und unten zurückweicht; neben dem Nabelritz befindet sich ein schwacher bis undeutlicher, durch eine seichte Furche be- grenzter Basalkiel. Die birnförmige Mündung ist oft gegen die Gehäuseachse schief gestellt; so dass der tiefe und weite Sinulus nach aussen gedreht erscheint; der Gaumen ist heller oder dunkler gelbbraun gefärbt, der gelbbraune Mundsaum ausgebreitet, zusammenhängend und gelöst. Der Schliessapparat ist gut entwickelt. Die niedrige Oberlamelle erreicht vorn den Mundsaum oder endigt demselben sehr genähert und ist hinten allmählich abfallend über den Beginn der Spirallamelle hinaus verlängert; die Spirallamelle endigt hinten einfach und rasch abfallend vor der Unterlamelle; die hohe Unter- lamelle springt winkelig in der Mündung vor, verläuft dann wenig schief und endigt dem Mundsaume genähert; eine Parallellamelle ist nur schwach entwickelt. Die ziemlich kurze Prinzipalfalte beginnt etwas hinter der mittleren Dorsallinie und endigt entfernt vom Mundsaume; die obere Gaumenfalte ist nur im kurzen, hinteren Aste entwickelt und mit der Mondfalte ver- bunden; die Mondfalte ist als niedrige stumpfe Leiste entwickelt, liegt hinter der mittleren Dorsallinie und stellt mit der oberen Gaumen- falte einen nach hinten konkaven Bogen dar; die Basalfalte stellt nur ein Knötehen am unteren Ende der Mondfalte dar; die Spindelfalte tritt deutlich hinter der Unterlamelle vor, erreicht jedoch den Mundsaum nicht; die Suturalfalte ist schwach entwickelt und von aussen nur un- deutlich sichtbar, Das Sförmig gebogene Clausilium mit ziemlich breiter, seicht rinnen- förmig gehöhlter Platte ist vorn spitz ausge- zogen. H=12—17T, D=23—2,5 mm. Fundorte: die Felswände bei Morigno-Mo- rinje, Gliuta, Dobrota und Örahovae in der Bocche di Cattaro, Agathylla lepida Westerlund ist nach dem Vergleiche mit einem Originalexemplar des Autors mit vorstehender Art vollkommen identisch. 115. Alopia (Agathylla) regularis wal- derdorffi L. Pfeiffer, Clausilia walderdorffi Pfeiffer in Malaec. Bl. v, 8, 2.170, 1861, Mon. Hel, v. 6, p. 438, 1868, nee Walderdorff. Das Gehäuse kleiner, bauchiger spindelförmig, mit 9!/,—10!/ deutlicher gewölbten Umgängen; der letzte ist vor der Mündung kürzer gelöst; die Ober- und Unterlamelle sind niedriger, die Mondfalte und die untere Gaumenfalte undeut- lich bis obsolet; die übrigen Verhältnisse wie bei der typischen Form. H—=12—14, D=2,5—3 mm, Fundort: Risano in der Boccehe di Cattaro, Der etwas abgeschwächte Schliessapparat, sowie die kürzere und etwas mehr gedrungene Form kennzeichnen diese Form als Höhenform, 116. Alopia (Agathylla) regularis ca- stellastuana n. Taf. 607, Fig. 384. Olausilia walderdorffi var. laevigata Walder- dorff Verhandlungen der k. k. zooloy. bolan, Ges. p. 507, Wien 1864, Das Gehäuse bauchiger spindelförmig mit 81/s—9"ja deutlicher gewölbten Umgängen; der letzte ist vor der Mündung weniger gelöst, der Basalkiel deutlicher; die Skulptur besteht aus weitläufigen und stumpfen Rippchen; die übrigen Verhältnisse wie bei der typischen Form, H=11,5—14, D=2,5—2,8 mm, Fundort: Calugerac bei Castellastua südlich von Üattaro. UA u u 4 m nn Al a DU a en TE; N v , en Tafel 610, 608. 15 117. Alopia (Agathylla) biloba Sturany et A. J. Wagner, Taf. 610, Fig. 405—407 a—.. Alopia (Agathylla) biloba Sturany et A. J. Wagner, Über schalentragende Mollusken aus Albanien, in Denkschriften der K, Akad, Wien, 1914. Gehäuses schlank spindelförmig, ziemlich dünnschalig und durchscheinend, leicht glänzend, rotbraun oder gelbbraun mit helleren bis weissen Rippchen. Die Skulptur besteht aus feinen, scharfen, ziemlich weitläufigen und etwasschiefen Rippehen, welche auf den oberen Umgängen feiner, diehter und mit dem Gehäuse gleich- farbig, auf den mittleren Umgängen heller bis weiss gefärbt, auf dem letzten leicht wellen- förmig gebogen und etwas ungleiehmässig werden. Das Gewinde besteht aus 9—10 leicht gewölbten, durch eine deutlich eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist entlang der Prinzipalfalte wulstig angeschwollen, vor der Mündung kurz gelöst; neben dem Nabelritz befindet sich ein abgerundeter, aber deutlicher und durch eine seichte Furche be- grenzter Basalkiel. Die birnförmige Mündung ist ein wenig schief zur Gehäuseachse, der tiefe und weite Sinulus deutlich hinaufgezogen, der Gaumen gelbbraun; der kurz ausgebreitete, bräunlichgelbe Mundsaum ist zusammenhängend und gelöst. Der Schliessapparat ist gut ent- wickelt; die hohe Unterlamelle fällt ziemlich steil zum Mundsaum ab und erstreckt sich hinten allmählich abfallend bis über das vordere Ende der Spirallamelle; die Spirallamelle ist im hinteren Teile stärker erhoben, fällt hier steil ab und endigt einfach vor der Unterlamelle; die hohe Unterlamelle springt winkelig in der Mündung vor, verläuft dann horizontal und geht in den Mundsaum über; die Spindelfalte ist bei senkrechtem Einblick in die Mündung kurz hinter der Unterlamelle sichtbar; die Prinzipal- falte beginnt im Raume zwischen rechter Lateral- und mittlerer Dorsallinie und endigt entfernt vom Mundsaum; die obere Gaumenfalte ist kurz und divergiert mit der Prinzipalfalte, die längere Basalfalte verläuft entlang der Furche über dem Basalkiel und ist am oberen Rande wulstig ver- diekt, als Rudiment der sonst obsoleten Mondfalte; die schwach entwickelte Suturalfalte ist undeutlieh, die Parallellamelle als dünne, feine Leiste vorhanden. Das Sförmig gebogene Clausilium besitzt.eine breite, flachrinnenförmig gehöhlte Platte und ist vorn tief ausgerandet, wodurch ein längerer, spitz ausgezogener Spindel- lappen und ein kürzerer, abgerundeter Aussen- lappen gebildet wird. H=11—13, D=1,8—2 mm. Sexualorgane: der Penis mit ziemlich langem, am hinteren Ende verjüngtem Appendix und sehr kurzem, undeutlich zweiarmigem Muse, retractor;; die rundliche Samenblase ist deutlich gegen den Blasenkanal abgesetzt, das Divertikel des Blasen- stiels so lang wie der Blasenkanal. Fundorte: Umgebung von Skutari Vaudeni am Drin in Nordalbanien, Diese Art steht der A. (Agathylla) goldi Walderdorff am nächsten und unterscheidet sich von dieser durch das hornfarbene, durch- scheinende Gehäuse mit deutlich gewölbten Umgängen, den Mangel einer opaken Ober- flächenschicht, die scharfen Rippehen, den über der Prinzipalfalte aufgetriebenen Nacken, den deutlichen Basalkiel, den weniger tief liegenden Schliessapparat und das vorn tiefer ausgerandete, deutlich zweilappige Clausilium, und 118, Alopia (Agathylla) biloba merdi- tana Sturany et A. J. Wagner. Taf. 610, Fig. £08. Alopia (Agathylla) biloba merditana Sturany et A. J. Wagner, Über schalentragende Mollusken aus Albanien, in Denkschriften der K. Akad. Wien, 1914. Das Gehäuse grösser, bauchig spindel- förmig, rotbraun und glänzend, Das Gewinde besteht aus 9—9'/a stärker gewölbten, langsamer zunehmenden Umgängen; der letzte ist vor der Mündung kürzer gelöst; die Skulptur besteht nur aus undeutlichen, sehr feinen Zuwachs- streifen, welche am Nacken in feine, ziemlich dichte Rippenstreifen übergehen; die übrigen Verhältnisse wie bei der typischen Form. H=10—11,5, D=2,5 mm, Fundort: Fandi bei Oroshi in Nordalbanien, 119. Alopia (Agathylla) armata Küst. Taf. 608, Fig. 387—389. Clausilia armata Küster, Mon, Ülaus. p. 22, Taf. 2, Fig. 8-10, 1847, Gehäuse spindelförmig-zylindrisch, ziemlich dünnschalig uud etwas durchscheinend, matt; gelbbraun bis, rotbraun mit weissen Zuwachs- streifen und Rippen. Die Skulptur besteht nebst feinen Zuwachsstreifen aus hohen, wulstig ab- gerundeten, häufig etwas wellenförmig gebogenen Rippen, welche auf der Spitze vollkommen er- löschen, auf den oberen Umgängen dichter und schwächer, auf den mittleren und unteren Um- gängen weitläufig stehen und die Zuwachsstreifen schief kreuzen, Das verhältnismässig dieke und stumpfe Gewinde besteht aus 8'/—9!/s leicht gewölbten, durch eine seicht eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; die Naht ist durch 16 Tafel einen feinen, weissen, entsprechend den Rippen wellenförmig gebogenen Faden berandet; der letzte Umgang ist vor der Mündung kurz gelöst, neben dem Nabelritz stumpf und undeutlich ge- kielt. Die kurz birnförmige Mündung ist im Gaumen hellgelbbraun, der weite und ziemlich tiefe Sinulus hinaufgezogen; der dünne, hräun- lichgelbe Mundsaum ist gut ausgebreitet, zu- sammenhängend und gelöst. Der Schliessapparat ist gut entwickelt; die ziemlich niedrige Ober- lamelle erreicht vorn den Mundsaum nicht und erstreckt sich hinten nur eine kurze Strecke über den Beginn der Spirallamelle; die Spiral- lamelle ist am hinteren Ende mehr erhoben und endigt einfach vor der Unterlamelle; eine Parallellamelle ist undeutlich; die Unterlamelle springt in flachem Bogen in der Mündung vor, verläuft dann schief nach abwärts und endigt entfernt vom Mundsaum; die Spindelfalte ist bei senkrechtem Einblick in die Mündung nur kurz sichtbar. Die Prinzipalfalte beginnt etwas hinter der mittleren Dorsallinie und endigt dem Mundsaum ziemlich genähert; die obere Gaumen- falte ist nur im hinteren Aste entwickelt, kurz und mit der Mondfalte verbunden; die Mond- falte verläuft etwas schief in der mittleren Dorsallinie, ist als niedrige, undeutlich begrenzte Leiste entwickelt und besitzt am unteren Ende einen kurzen Fortsatz als Rudiment der Basal- falte; die Suturalfalie ist undeutlich. Das S förmig gebogene Clausilium besitzt eine schmale, seicht rinnenförmig gehöhlte Platte, welche vorn in eine abgerundete, stumpfe Spitze ausgezogen ist. H=13—18, D=3,3—3,5 mm. Fundorte: östliche Hänge des Biokovo-Ge- birges in der Umgebung von Imotski in Süd- dalmatien; die Fundortsangaben Spalato und Klissa dürften unrichtig sein. 120. Alopia (Agathylla) viperina Wes- terlund. Taf. 610, Fig. 412—413. Clausilia (Agathylia) viperina Westerlund. Sy- nopsis Molluse. ex typo Clausilia Drap. ». 94, St. Petersburg, 1901. Gehäuse turmförmig mit verhältnismässig stumpfer Spitze, ziemlich festschalig durch- nn — 610. scheinend, wenig glänzend bis matt; rotbraun, auf den mittleren und unteren Umgängen iu Striemen und Flecken,also unregelmässig blaugrau getrübt. Die Skulptur besteht aus verhältnis- mässig kräftigen, aber stumpfen, mit dem Gehäuse gleichgefärbten und schiefen Rippen, welche auf den oberen Umgängen diehter und schwächer, auf den unteren weitläufiger, am Nacken schärfer sind. Das Gewinde besteht aus 9 nahezu flachen, langsam zunehmenden Umgängen, welche durch eine kaum eingedrückte, durch einen sehr dünnen und undeutlichen Faden bezeichnete Naht geschieden werden; der letzte ist nach unten zu kaum verschmälert, vor der Mündung nicht gelöst; neben dem Nabelritz ein abgerundeter, aber deutlicher Basalkiel, Die kurz ovale Mündung ist im Gaumen bräunlichgelb, der breite, ziemlich tiefe Sinulus kaum hinaufgezogen; der kurz ausge- breitete, bräunlichgelbe Mundsaum ist zusammen- hängend, angelötet, oder kurz gelöst. Der Schliessapparat ist gut entwickelt; die ziemlich erhobene Öberlamelle fällt vorn in kurzem Bogen zum Mundsaum ab, ohne den Rand des- selben zu erreichen, hinten reicht dieselbe über das vordere Ende der Spirallamelle hinaus; die Unterlamelle tritt in niedrigem Bogen in die Mündung und verläuft dann etwas schief gegen den Mundsaum und endigt an demselben mit einem schwachen Knötchen. die Spindelfalte wird nur bei schiefem Einblick in die Mündung kurz sichtbar; die: Prinzipalfalte beginnt im Raume zwischen rechter Laterallinie und mitt- lerer Dorsallinie und endigt entfernt vom Mund- saum. Die obere Gaumenfalte ist nur in einem kurzen hinteren Aste entwickelt, welcher mit der Mondfalte verbunden ist; die Mondfalte ist als flache, undeutlich begrenzie Schwiele ent- wickelt, welche in der mittleren Dorsallinie liegt; eine Basalfalte und die Suturalfalte sind nicht sichtbar. Das Clausilium mit verhältnis- mässig breiter, flachrinnenförmig gehöhlter Platte ist vora zu einer stumpfen Spitze aus- gezogen. H=11, D=2,5 mm. Fundort: Sabioncello, Mons vipera auf der Halbinsel EEE Taf. 601. Werner u.Winter, Frankfurt ®M. 323-324. Alopia (Medora) macarana pliculosa Wstld. von Imotski. — 325-328. Alopia (Medora) almissana Küst. von Duare bei Almissa. — 329-331. Alopia | (Medora) dalmatina Rssm. von Vrgorac. > Rossmaessler, Iconographie. N. F. XXI. Taf. 602. Werner u. Winter Frankfurt 332-334. Alopia (Medora) dalmatina ingrossata A.Schm. v. Pridvorje im Oanalital. 335-338. Alopia (Medora) dalmatina matulici Stur. von Tusi bei Trebinje. — 339. Alopia (Medora). dalmatina dorsoplicata A. J. Wagner vom Podvelez bei Mostar. — 340. Alopia (Medora) kutschigii Küst. von Drvenik. Bi: 4 vi su LU MR FAR N) PLN | REAL DH I Im = (7; BI Werner u. Winter, Frankfurt®M. Werner u.Winter Frankfurt ®M. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XXI. 337 358 2) \ 361 Werner u.Winter; Frankfurt®DM. Werner u.Winter, Frankfurt®M- r, Iconographie. N. F. XXIT. Rossmuaessle koossmaessler, Iconographie. N. F. XXIH. 393 390 39 Rossmaessler, Iconographie. N. F. XXH. Taf. 609. 4026 397 401 Werner u.Winter, Frankfart“M. koossmaessler, lconographie. N. F. XX1. Taf. 610. | Wernar u. Winter, Frankfürl®M. Re, C, W, KREIDEL’S VERLAG in WIESBADEN. i Durch jede Buchhandlung des In-und Auslandes zu beziehen. ROSSMÄSSLER’S ICONOGRAPHIE DER EUROPÄISCHEN LAND- UND SÜSSWASSER-MOLLUSKEN. Neue Folge. Baud I—XIU, XV, XV, XVII und Supplementband TI. Mit je. 30 Tafeln Abbildungen. Preis pro Banl schwarz 27 Mk. 60 Pfg,, coloriert 48 Mk. Neue Folge Band XIV und XVI (nur mit. je 30 selwarzen Tafeln ausgegeben), P’rois pro Band M. 55 80. Neue Folge NIN—XXIT. Band. 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