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Deutfh bearbeitet Dr. Huyujft Diezmann. Mit dem Bilbniß und der Würdigung Bei SEtamford Raffles. Uchf 30 colorirten Abbildungen und einer Vignette, Beitb, 1536. Berlag von E, U. Hartleben. 2 I ie ee, win Bi us rt Ei Er 2 mul a Si a % el} . i , me! b nu R ! | u se i | | h i Em j % f FR Y P Em u er & Ir u. ee y._ 4, ı% i : . ar u E he fi ” Kuyare Site ©: Thomas Stamford Rafflee +» -» + T—XAXU Federwildpret. Tetraonidae ober Waldhühner. » » - + + 1 Pordiz Yaca_..v...4% SL AD ar Hg} Die Felbhähnern Das gemeine Felbhuhn. Perdix cinerea Taf, L - »- »- » » EN Er. Das Bergfelbhuhn. Perdix cinerea, var, montana Taf, II, - 11 Das bunte Feldhuhn, Perdix pieta, Taf, II. . » «+... 12 Das Felfenfeldhuhn. Perdix petrosa. Taf. IV. » » ++... 48 Das Schular » Feldhuhn. Perdix chukar. Taf, V, » ++ +... % 15 Das gemeine Francclinfelbbubn: Perdix Francolinus. Taf, VI. - »- : : +» 17 Das biutrothe Feldhuhn,. Perdix cruenta, Taf, VII - -» ...:.3% Die Goromanbel» Wachtel, Coturnix textilis, Taf, VIIL »- » » ».. 28 Die gemeine Wachtel. Coturnix dactylisonans, -» » = =»... 24 Latreilles Attagie. Attagis Latreille, Taf. IX. » » +. ... 826 Das virginifche Felbhuhn. Ortyx Virginianus. Taf. X «+. ..+. 28 Des californifche Kelbhuhn, Ortyx Californica, Taf. XL +»... 81 Dos Tanafhhwänzige Felbhuhn. Ortyx macroura, Taf. XI. » +»... .. "92 Die Walbhühner, Das Waldbuhn. Tetrao. » + + + rer en. 84 Der Auerbahn, Tetrao urogallus, Taf, XI, . - - Das Kragenhuhn. Tetrao umbellus, Taf. XIV, -»- :» - » - » 46 Das Gupibohuhn. Tetrao OCupido. +» ++ sr nenn 49 Das canabifche Walbhuhn. Tetrao Canadensis, Taf. XV, . .» -. . 54 Seite Das Icharffhwänzige Waldhuhn. Centrocercus phasianellus, Taf. XVL, - - 57 Das Huhn ber Ebenen. Centrocercus urophasianus, Taf. XVII, - 60 Schneebubn (Lagopus). Das rothe Schneehuhn. Lagopus Seotieus. Taf, XVIIL » + + + » 6% Das gemeine Schneehuhn. Lagopus mutus, Taf. XIX. Binterfleid. - » 68 , Taf, XX, Zunges. » » » - 68 Das gemeine Birkhuhn. Lyrurus tetrix, Taf. XXI. Hahn. » + + + + 70 Taf, XXIL Denne, » + + » 70 Das Pallas: Sandkuhn, Sirrhaptes Pallasii, Taf. XXIIL - +» - + + 75 Das Band » Sandhubn. Pterocles arenarius, Taf, XXIV, Henne, - 77 Taf, XXV. San. » 77 Der Rulul von Malacca, Cryptonix coronatus,. Taf, XXVI. » » » » 80 Ortygis. Der weißgefledte Ortygis. Ortygis Meiffrenii. XXVIL » + ++. .8 Der [hwarzhalfige Ortygis. Ortygis nigricollis, Taf, XXVIIL. - +» « » 89 Seite Urypturus, Der Guapu. Crypturus rufescens, Taf. XXIX. - - » +» 88 Der Zataupa. Crypturus tataupa. Taf, XXX. ».- » Re Portrait'bes Bir Stamford NRafftes. Titels Bignette, Nothes Schneehuhn: Dahn, Denne und Bungee. ©. Sir Thomas Stamford Waifles. Dr wir die Abficht haben, in jedem Bande unferes | „Eabinetd” auf wenigen Blättern den Eharafter und die Arbeiten eines jener Männer zu fhildern, welde die Wilfenjhaft der Naturgejhichte forderten, fo dürfte eine Erwähnung aud jener Staatdimann verdienen, der feine ganze Muße der Kunde der Natur widmete, und dem man die Errichtung einer der einflußreich- ten Gelehrten:Örjellihaften, der zoologiihen Gejell: ihaft in Zonden, verdanft. Der Name „Sir Thomas Stumford NRufles> it innig mit der politifhen Gefdhicdhte des Dijtens ver: bunden, nicht minder aber au mit den Naturerzeugs niffen desjelben. Wie man im Fortgange diefer Sfizze fehen wird, bejhränften fü feine Unterjuchungen nicht auf einen Zweig der Wilfenihaft, fondern er be: ichäftigte fich jowohl mit der Gejhichte ver Bemohs ner der fernen Snfeln des Orients, ald mit Nature producten derjelbent. Thomas Stamford Naffles, der Sohn Benjamin Rafles, eined der älteften Eapitains im dem wejtindifhen Handel, wurde am 5. Juli 1781 auf dem Meere, und zwar auf der Höhe vor dem A 1I Stamford Wafles. Hafen Port Morant der Infel Jamaica geboren. Von feiner Familie fcheint wenig mehr befannt zu fepn, außer daß fie fehr alt war, und ihre Öfieder fi} dDurd) ein fledtenlofes Leben ausgezeichnet hatten. Yon feiner Jugend vor dem vierzehnten Jahre weiß man wenig; mur fo viel erinnert man fi, daß er fi durch ein rubiget, gelaffenes Wefen und einen ganz vorzüglichen Kleif auszeihnete. Er erhielt feine Bildung unter Dr. Anderfon, der eine Erziehungsanftalt bei Hammer: fmith befaß, und Fam in feinem vwierzehnten Jahre als Ertracommis in das East India House, Menn wir die fehr Furze Zeit bedenfen, in wel: cher er Faum die Elemente einer gewöhnlichen Erzie: bung erwerben Ponnte, fo mülfen wir ung über die Menge der Kenntniffe, die er fpäter zeigte, oder wiel- mehr über den Fleiß verwundern, durd) den er fi tiefelben angeeignet hatte. Während feiner Beicäfe tigung ald Commis widmete er feine freie Zeit ver: fhiedenen Zweigen der Literatur, und erlangte eine ziemliche Henntnig der franzöfiihen Errade, die ihm fpäter in feinen verfhiedenen dipfomatijchen Obliegen- heiten fehr zu Statten Fam. leberhaupt war feine Fähigkeit, fremde Spraden zu erlernen, fehr arof, und er z0g fpäter in feinen Aemtern viele Vortheile davon. Diefer zu angeftrengte Fleif brachte indeg Eymp- tome von Kranfheit in feiner nie fehr ftarfen Confti- tution hervor, welche feine Freunde beforgt machten. Es murde ihm demnad ein Nachlaffen empfohlen, und er benußte einen Purzen Mrfaub zu einer Bußreife Stamford Unfles, II dur Wales, die feine Kräfte wieder ftärfte, und ihm überdied Kenntnife von dem Bergbaumejen ver: fhaffte, welche ihm foäter bei feinen Unterfuhbungen in Sava von Nußen waren, Man follte es faum erwarten, dab eim junger Dann in einer folhen fheinbar freundlofen Stellung ih Gönner erwerben Fonnte. Dennoch hatte ihn ein Sreund bemerkt, und ald in dem East India House eine Stelle leer wurde, erhielt fie der junge fleißige Rafles. Im Fahre 1805 entichloffen fi die Direrto: ren, eine Niederlaffung in Denang zu begründen, und da Ranjay die Lipfomatifchen Talente, den Fleiß und Eifer-des jungen Raffles erfannt hatte, empfahl er ihn als zweiten Secretär, Im folgenden September betrat demnach Raffles zum erjten Mal den Orient, den Schauplas feiner fünftigen Thaten. Auf der Hinreife hatte er fi die malaviihe Sprache faft angeeignet, und da der erite Secretär frank wurde, mußte er alle Pilichten und Beihwerden ded Amtes, jo wie eine fchwere DVerant: wortlichfeit übernehmen, entledigte fih aber feiner Dbfiegenheiten zur völligen Zufriedenheit feiner Vor: gefesten. Die Anftrengungen bei der Peitung der Verwal: tung waren im Berein mit den Wirfungen bes Klis ma’s auf eine an dasjelbe nicht gemöhnte Conftitution für Raffles zu groß, und er wurde fo frank, daß man ihm eine Unterbrechung der Arbeit und den Aufents halt zu Malacca empfahl. Die Sorge für fein Amt führte ihn indeß von dort eher zurüd, als feine Sräfte IV Stamford Wafles. genug geitärft waren. Er machte die Neife auf dem langen Boote eines Sndienfahrers, und erreichte Pe nang zeitig genug, um Depefben und mande Gegen: ftände abichicten zu Fönnen, bie ohne ihn Ipre: Erle: digung nicht gefunden haben würden. Bei feinem Aufenthalte zu Malacca fah er zuerft die verfhiedenartige Bevölferung des öftlidhen Ardıi: pels, hörte ikre Dialecte, und intereffirte fi für ih: ven Urfprung. Sene Mannigfaltigfeit war vielleicht die erfie Anregung des Wunfces in ihm, bie Ge: ichichte der Alterthümer diefes Volkes zu erforfchen. Bei diefer Unterfuchung wurde er dur Martden un: terftüßt, der fid ebenfalld mit diefem Gegenjtande be: ichäftigte. In Malacca lernte er aud) zuerft den Dr. enden fennen, und erwarb fi deifen Freundicaft. Im diefe Zeit befanden fi die Angelegenheiten des Ditens in großer Verwirrung. Man beidäftigte fid} mit der Eroberung Zava’d, und es blieb wenig Zeit für die Piteratur und die Unterfuchungen über die Alterthümer des Landes und feine Naturerzeugs nife übrig. Alle Augenblide aber, die Raffles fid ab: müßigen Fonnte, wurden jenen Studien gewidmet, und felbft die Erfundigungen, die er einziehen mußte, um die Zwede der Regierung zu fördern, vermehrten feine Kenntniffe, und legten den Grund zu vielen fei- ner fräteren Entdedungen. Da wir indeffen die Eins zelnheiten feiner politifchen Laufbahn vermeiden wol (en, fo überfpringen wir die Zeit bid zur Eroberung Tava’s, und erwähnen nur, daß er ald Diplomat und Soldat eben jo viel Antdauer und Geiftesgegenwart Stamford Laflles. V zeigte, wie früher bei feinen friedlihen Beihäftiguns gen mit den Alterthümern und ver Literatur. Die Eroberung Zava’s wurde 1811 vollendet. Ein großer Theil ded Verdienfted in der Zeitung ber Erpedition gehört Naffles, und Lord Minto würdigte die Dienfte vesielden fo wohl, dag er ihn fogleich zum Gouverneur von Java und Allem, was dazu gehörte, ernannte. „Das Amt war fehr groß, fdhwierig und mit vieler Berantwortlichkeit verbunden, da Java al lein 6 Millionen Einwohner in fechs und dreißig Res gentihaften unter mächtigen Häuptlingen enthielt, welche fange den Wunfd) gehegt hatten, das europät- ie Zoch abzufhütteln, und feineswegs geneigt was ren, fid rubig der Herricaft ihrer neuen Herren zu unterwerfen.? Lord Minto blieb fehs Wohen auf der Infel, und leitete die neuen Anordnungen, worauf die ganze Lat der Verwaltung auf Naffles überging, der ih nad) Buitenzoorg, dem Sige der Regierung, etwa 40 Cengl,) Meilen von Batavia, begab. Eine Zeit fang waren feine Arbeiten jo zahlreich, daß er ihnen fei- nen Augenblicd feiner Zeit entziehen fonnte, bald aber fing er an, feine Mußeitunden dem Studium der Nas turgeihichte und der Alterthümer zu widmen. In eis nem Briefe an feinen erften Freund, Namfay, aus dem erften Sabre feiner Verwaltung fchreibt er, nad» dem er die Heberwindung zahfreiher Schwierigkeiten erzählt hat, „mit der erjten Gelegenheit werde id das Bergnügen haben, den Behörden in England mehrere Berichte von Dr, Horsfield und anderen vi Stamford Nafies. Gelehrten über die Naturgefcichte der Infel zu über: fenden,, und da die batavijche literarifhe Gefellichaft gebeten hat, ihre Anftalt unter den Echuß der Re: gierung zu nehmen, fo hoffe id), durd die Wereini- gung unferer Arbeiten mit denen der afiatijchen Ge- fellihaft von Vengalen in Kurzem ein helles Licht auf die Wilfenfhaft fallen zu fehen, Die zahlreihen eberrefte brahminiiher Baumerfe in jedem Theile der Infel bemeifen unmwiderleglic, daß fich eine Colos nie von Hindus um das erite Jahrhundert der dhrüft: lien Zeitrechnung auf diefer Infel niederlief, und die Materialien, aus denen jene Gebäude erridtet find, führen zu der Anfidt, daß die Eolonie von ber Küfte von Coromandel ausgewandert fern muß. Die Chönheit und Reinheit diefer Baumerfe ift ganz frei von der Meberladung mit jenen plumpen und unges ihladhıten Verzierungen und Sumbolen, welche man in Indien findet.” So war feine Zeit fortwährend zwiihen den Pflichten feines Amtes und den literaris - fen Befhhäftigungen getheilt. In den fehteren unter: ffüsten ihn die Talente des Dr. Horsfield und Beide vollbradhten eine der wichtigften Mafregeln zur Bes förderung ihrer Unterfuchungen, nämlid) die Wieder: einführung der Gejellihaft der Künfte in Batavia, zu deren Präfidenten NRafles ernannt wurde, Gie war für die Gefchichte der dortigen Länder in den wenigen Sahren, die fie unter der brittiihen Herrichaft und der Verwaltung eines thätigen und aufgeflärten Gouverneurs fanden, von der hödten Widtigfeit, Stamford Haffles, vi In den lesten Sahren, während welhen die Sn: jel den Engländern gehörte, befand fi Raffles in ziemlicher Ungewißheit, und traf oft bei Erlaffma feiner Befehle auf große Schwierigkeiten. Man wußte nicht, ob die Infel den Holländern zurüdgegeben, oder an die Krone von England übergehen, oder in den Händen der Gefellihaft bleiden würde. Bei jeder Ver: änderung inde& Fonnte Naffles möglicher Weife einem Andern Mas machen mülfen, und die Vortheile ver: lieren, die ihm jet erft aus feiner wichtigen Stel: lung erwuchien. Sein Gönner, Cord Minto, entfernte zwar jene Möglichkeit, denn er übertrug ihm die Res fidentihaft von Fort Marlborough, die ihm den hödh- ften Rang in Benfulen gab, aber ehe er fi dort niederließ, famen mande Wechfelfälle in feinem Schi: fale vor, und wir haben befonderd ein Ereignis zu erwähnen, das erfte, mweldhes ten reinen Eharafter und Namen Naffles befledte, oder zu befleden fdien. E3 hatten einige Meinungsverjciedenheiten zwi: ihen Raffles und dem General Gillespie Statt ges funden. Db fie gleich anfänglih vertraute Freunde waren, und aniceinend übereinftimmend für das Wohl der öftlihen Infeln bandelten, fo fcheint doch mach der Ernennung des Erfteren zum Gouverneur ein Brud) entjtanden zu feyn. Es wurde Klage über einige Hand: lungen der Verwaltung geführt, und der General gab eine Beihwerdefchrift bei der Negierung von Ben: galen ein, welche fie Raffles zur Beantwortung über: fandte, Da diefe Beichufeigungen ganz unerwartet famen und völlig unverdient waren, fo fühlte fich vu Stamford Naffles. Muffles Badurd tief verlest, Er fchrieb an Ford Minto wegen ihrer Grundlofigfeit, beffagte fidy bitter über die Beihuldigung, und fagte endlih im Bewußtienn feiner Redlichfeit: „meine Sadhe, meine Ehre, mein öf: fentliher Name und mein Privatcharafter liegen nun vor der hödhiten Behörde, und id bitte nur um eine gedulvige Prüfung. Srrthümer Fönnen fid wohl bei der. umfaffenden Verwaltung finden, die mir anver: traut ift; Polizeimaßregeln hängen größtentheils von der individuellen Meinung ab, und man Fann def halb verjhiedener Anficht über diejenigen feun, wel: che meine Verwaltung genommen hatz aber die An: Flagen gegen meinen moralifhen Charafter müffen durd; Thatjahen begründet werden, und vefhalb for: dere ich meine Anfläger heraus, irgend eine Regierungss handlung anzuführen, bei der ich burd verwerflide Beweggründe oder durd Nüdjihten auf meinen eis genen Vortheil geleitet worden wäre.” Zu diefem Verdrufe über unverdiente Angriffe Fam nod die Trauer Über den Verfuft feiner theuer: fien Freunde. Bald nad der Aufgabe feines Amtes nahm ihm der Tod feine Gattin, und furz darauf er: fuhr er den Hintritt ded Lord Minto, dem er fein ganzes irdifches Glüd verdanfte. Die Richter erfanns ten zwar, daß von Naffles in Hinficht einer doppel: finnigen oder betriegerifhen Regierung wenig zu fürd ten fei, aber die erzählten Ereigniffe hatten doc) feine Gefundheit jo erfchüttert, daß eine Veränderung des Aufenthaltes Dringend nöthig wurde, und er begann demnad, mit der Hoffnung, fih zu ftärfen, die Reife Stamford Waffles. IX um die Snfel, wobei er fih mit den verjdiedenen Ge: genftänden befchäftigte, die ihn intereffirten. Sein Gefundheitszuftand erfuhr leider Feine Befferung, und er begab fi nah dem höher gelegenen Eiceroa, um, wie er hoffte, in der heitern Luft zu genejen; aber aud) bier dauerten die beunruhigenden Symptome fort, und hier erfuhr er überdies, daß ein Anderer an feine Stelle ernannt worden fei. Er fühlte, daß ihm unredht ge fheben, ertrug es aber geduldig und ohne daß die ichlimmen Folgen eintraten, welhe die Aerzte von jener Nachricht gefürchtet hatten. Da aller Ortswedyjel feinen Gefundheitszuftand nicht änderte, fo wurde end« lich feine Rüdfehr nad England für nothwendig erklärt, Davon wollte er nichts hören, bis der neue Gouverneur angefommen feyn werde, denn er fühlte, wie jehr man ihm auch gefränft, fein Nachfolger Tindal habe damit nichts zu fhaffen, und es jei feine Pflicht, denjelben mit aller Aufmerkiamfeit und Ehre empfangen zu laffen. Vielleicht lagen ihm audy jeine alten Freunde und Amtsgenoffen am Herzen; er blieb defhalb bis zur Ankunft Tindal's, ftellte ihm felbft feine Officiere, fo wie die angefehenften Bewohner der Injel vor, und that Alles, um die Lage feines Nachfolgers angenehm zu machen, und feine Aufmerfjamfeit auf die Wichtigfeit des Glüces und der Eivilifation der Eingebornen zu lenfen. Als dies gefchehen, legte er feine Stelle nieder und bejog das Haus eines Freundes, wo er bi8 zu feiner Einfhiffung blieb. Auf die Nachricht, daß Raffles nah England zu: rüctfehren wolle, fprad ich das lebhaftefte Bevauern A % x Stamford Haffles. fowohl unter der europälichen ald der eingebornen Be: völferung aus. E3 wurden ihm Adreffen und Gefchenfe überreicht, und in der Trauer zeigte fi fo viel Auf: richtigfeit, daß man deutlich erfannte, fie fei die Sprache des Herzens. „Am Morgen feiner Einihiffung auf dem »„Ganges,” fagt Eapitän Travers, war tie Nhede von Bataria mit Booten voll Menfhen von verfchiedenen Nationen bededt, welche fih Alle beftrebten, Dem Manne, den fie herzlich Tiebten, den Testen Bemeis ihrer Achtung zu geben. Ald er auf dad Verde des Schiffes Fam, fand er dasielbe mit Gefchenfen jeder Art gefüllt, — Früdten, Blumen, Geflügel und Al: lem , was die Bequemlichfeit auf der Reife vermehren fonnte. Unmöglidy läßt id) der Auftritt befchreiben, als der Befehl gegeben wurde, die Anfer zu lichten; alle Anwefenden fühlten, daß fie den beiten Freumd verloren, ten Java jemals befeffen hatte, und ahnten vielleicht aud) die Nüdkfehr unter die holländifhe Macht, fo wie damit die Erneuerung der Scenen , von denen fie unter der Verwaltung Naffles fünf Zahre lang frei gewe: fen waren.” Nach einer glüklihen Reife erreichte Naffles am 16. Juli 1816 London, und begab fih am nächiten Morgen zu den Directoren der oftindifchen Compagnie, die er fogleich um eine Unterfuchung feiner Verwal: tung in Saba und eine Entjheidung über die vom General Gillespin gegen ihn erhobenen Befhufdigun: gen bat. Mod; weigerte man fi zwar, eine Meinung über feine Regierung abzugeben, fprad) aber die Ueber: zeugung and, „daß fie nad vollfommen richtigen Stamford Uaffles. XI Beweggründen geleitet worden jei.? Obgleih die Di: rectoren es nicht für’ geeignet hielten, diefe Meinung Öffentlich zu erflären, fo erhielt er dody bald darauf eine Anerkennung, wie er fie nur immer wünfchen Fonnte, Man erinnert ih, dag ihm Lord Minto die Refidentihaft von Benfulen übertragen hatte; der Hof der Directoren drüdte ih nun bei Wiederabreife des Herrn Rafflednadı dem Often und feiner förmlidhen Ein- weifung in dag neue Amt alfo aus: _ „Die Directeren übertragen ihm in Nücficht auf den Eifer und die Talente, von denen er während feiner Verwaltung von Java Zeugniffe gegeben hat, das Amt eines Gouver- neurs von Benfulen als, ein Zeichen der günftigen Mei nung, welde der Hof von feinen Dienftleiftungen und BVerdienften hegt > — und fo wurde jeder Makel ver: tilgt, der feinen Charakter oder feine Verwaltung vorher zu beflefen hatte feinen Fönnen. Während feines Aufenthaltes in England gewann Raffles neue Freunde, erlangte feine Gefundheit wie: der und verheirathete fi mit Sophia Hull, der Tod): ter eines angefehenen Srländers, In feiner Mußezeit fchried er die Geihichte Zava’s, und ald er das MWerf Er. Majetät Georg IV, (dem damaligen Prinz: Regenten) vorlegte, wurde er von demfelden in den Ritterftand erhoben. Er befuchte auch den Eontinent und reifete im Snterejfe feines geliebten Java, das den Holländern zurüctgegeben worden war, dur Holland, hatte mehrere Audienzen bei dem Könige, und hoffte denjelben zur Annahme einer Verwaltungsart zu brin- gen, welde zugleih am vortheilhafteften für das xl Stamford Vafles. Mutterland, wie am geeignetiten für das Glüd der Gingebornen der Snfel fei. Dabei unterfuchte er alle Sammlungen auf dem Feftlande, um feine Kenntniffe zu erweitern, ehe er nad Indien zurüdfehre. Sm November 1817 fegelte Sir Stamford Raffles mit feiner Gattin nad feiner neuen Beftimmung ab, und fam nad einer mühfeligen Fahrt wohlbehalten in Benfulen an, Der Zuftand diefer Niederlaffung muß damals ein jehr trauriger gemwefen fenn- In einem Briefe an Marsden fchreibt Naffles: _ „dies ift ohne Aus: nahme der jämmerlichfte Ort, den ich jemals gefehen habe. Sch Fann Ihnen feinen Begriff von dem Zujtande des Werfalles geben, der mich umringt. Es ıft Alles gefhehen, was durd matürlihe Hinderniffe, ichlechte Regierung und Heimfuhungen des Himmels in wieder: holten Erdbeben möglich ift, und wir haben demnad) faum eine Stelle, wohin wir unfer Haupt legen, oder etwas, womit wir die Forderungen der Natur befries digen Fönnen. Die Wege find unbenugbar, die Straßen in der Stadt mit Gras bewachfen und das Negierungs: haus if ein Aufenthaltsort räuberifher Hunde und Zltife.? Die Verwaltung fheint wenig beifer gemefen zu feun; eine rüctjichtelofe Trägheit hatte alle Bemohs ner befallen; Spiele und Hahnenfämpfe waren die Hauptbefchäftigungen, und der malapiihe Charafter zeigte fid) von der jchlechteften Seite, während die Er- mordung Parr's, eines frühern Nefidenten, das Miß- trauen unter den Guropdern auf den hödhiten Gipfel getrieben hatte, Stamford Waffles. XI Durd die Energie und die flugen Maßregeln, welhe Sir Stamford ohne Verzug ergriff, wurde der Zuftand des Landes bald verbejfert und das Vertrauen bis zu einem gewiffen Grade zwifhen den Eingebornen und den Europäern wieder bergeftellt. Im feine Zwede weiter zu verfolgen, mußte eine Kenntnig der Infel im Allgemeinen erlangt werden, und Gir Stamford entidloß ji demnad), einige Ausflüge in das Innere zu unternehmen. Berichte darüber hat er in einer Reihe von Briefen an feine Freunde gegeben, und da fie intereffante Nachrichten über die Naturgefchichte der Snfel und deren Erzeugnife enthalten, fo wollen wir hier einige feiner wichtigeren Entdedungen erwähnen. Der erfte Ausflug erjtredte fi nur bis zu der nächiten Hügelreihe, welche vorher von feinem Europäer bejucht worden war, und in einem Theile der „Nebel: berge” wählte er fidy eine Stelle zu einem Lanvhaufe aus, die zwar nicht jehr günftig lag, aber eine weite Aus: fiht über das niedere Land gewährte, und der Hike weniger ausgefegt war, Die zweite Reife ging in die füblihen Refidentichaften und in das Paffumah- Land, und fie wurde durch die Entdedung ver riefenhaften parafitifhen Blume merfwürdig, welche die Namen ihrer Entdeder auf die Nachwelt bringen wird, — wie meinen die Rafflesia Arnoldi *), „lm nächiten Morgen, halb fechs Uhr, begannen wir unfere Fußwanderung nad Palfumah, und jwar *) Dr. Arnold begleitete Sir Stamforb auf vielen feiner Ausflüge, wurbe aber enblich ein Opfer bed Klima. IV _ Stamford Waffles. ic), meine Frau, Dr, Arnold und Herr Predgrove, der Nefident von Manna, mit fechd eingebornen Offi- cieren und etwa fünfzig Eulies (Trägern), welde unfer Gepäd und unfere Lebensmittel trugen, lnfer Weg ging den ganzen Tag an dem Ilfer des Fluffes hin, aber häufig über hohe Bellen und fait immer durd) dichten Wald. Bei Lebu Tappıı, wo fonft ein Dorf ftand, fanden wir Spuren von Elephanten. Sie wa: ren fehr zahlreih und offenbar. erft vor Kurzem da gewefen, Wir famen über eine große Strede, die hödhft wahrfcheinfih früher angebaut geweien, jest aber wieder fich felbft überiaffen da lag. Nachdem mir zu Feb Tappı im Schatten des größten Baumes, den wir finden Fonnten, gefrühftücdt hatten, gingen wir nad Pulolebar weiter, wo wir die Nacht über bleiben wollten. Auch hier hatte ein Dorf geftanden, aber jede Spur von menfhliher Wohnung und Anbau war ver: ihmwundenz wir erreichten den Ort halb feche Uhr, nadı: dem wir fat aht Stunden gewandert waren. Wir gingen fogleic an’d Werf, bauten ein Paar Hütten zum Schlafen und jammelten die Materialien von den umberwachienden Bäumen und Pflanzen, Der Flug war bier breit , fein Bett feliig, die Gegend fehr fhön und romantiih. In der Naht wurden mir Durch die Annäherung einer Schaar Elephanten erwedt, welde fi) überzeugen zu wollen fchienen, was wir auf ihrem Gebiete fjuchten. Zum Glüd blieben fie in der Ferne und beläftigten uns nicht, Die Cingebornen meinen, ed gebe zwei Arten von Elephanten, die Gaja bermak- pong, welde in Heerden zögen und felten ein Unheil Stamford Waflles. AV anrichteten, und die Gaja salunggal oder einzelne Elephanten, welche größer und milder wären, und entweder allein, oder nur zu zweien oder dreien ums hergingen. Wahrfcheinlich find die legteren nichts ans dereg, als die ausgewachfenen Männden.” »3c darf nicht vergeifen,, zu erwähnen, daß wir bei der Wanderung durd) den Wald fehr von Blutegeln geplagt wurden. Cie kroden in unfere Schuhe und Stiefeln,, die fih bald mit Blut füllten. In der Nacht fielen fie von den Blättern herunter, welche ung vor dem Wetter fhüsten, und wenn wir früh ermachten, bfuteten wir über und über, Sie waren Feinde, die wir nicht erwartet hatten.” „Die wichtigfte Entdefung unferer Reife wurde an tiefem Punfte gemaht, _ eine riefige Blume, von der id; durchaus feine genaue Befhreibung geben Fann. Sie it vielleicht die größte und prädtigfte Blume in der Welt, und fo verfihieden von jeder andern, daß ich wirflich nicht weiß, womit ich fie vergleichen foll. Shre Größe wird Sie in Erftaunen fegen; fie maß in der Quere am Ende der Blumenblätter mehr als eine Elle; das Nectarium war neun Zoll weit und fo tief, daß es wohl anderthalb Gallonen Waifer faffen fonnte; das Gewicht der ganzen Blüte betrug fünfzehn Pfund.» „der jumatranifche Name diefes außerordentlichen Gewäches ift Petiman Sikinlili oder des Teufels Betelbüchfe. Sie wählt in den Wäldern, befonders in denen von Pafumah, Ulu und Manna.» „Diefe gigantifhe Blume ift ein Schmarogerge- wähs an dem niedern Stimmen und Wurzeln des xVviI Stamford Naffles. Cissus angustifolia, Bose. &ie erfheint zuerjt in der Geftalt eines Fleinen runden Knopfes, der allmälig an Größe zunimmt. Die Blütenfnofpe Tiegt im zahl: reihen häutigen Scheivden, welche fie in aufeinander folgenden Schichten umgeben und fich ausbreiten, wie die Knofpe größer wird, bis fie endlid) an der Balls derfelben einen Keld) bilden. Diefe Scheiden find breit, rund, concav, von feiter häufiger Eonfiitenz und von brauner Farbe. Die Knofpe ift vor dem Aufbruche eins gedrückt, rund mit fünf ftumpfen Winkeln, dunfelroth, und hat fait einen Fuß im Durcdmeffer. Die völlig entwicelte Blüte ift der Größe nad) das Wunder des Pilanzenreihes; die Breite querüber von der Epiße des einen Blunmenblatteg bis zur Griße des andern beträgt drei Fuß. Der Held) Fann gewiß zwölf Pinten faffen, und das Gewicht des Ganzen ift zwölf bis Fünf zehn Pfund. Die innere Seite des Keldyes ift farf purpurroth und mehr oder minder gelb mit weichen, biegiamen Borften von derjelben Farbe, Nah der Mündung zu ift fie mit zahlreichen eingedrücten, rein weißen Fledfen gezeichnet, die ftarf ven dem Purpur abftehen. Die Biumenblätter find ziegelroth mit zahl reihen puftelähnlichen Fichteren Sleden, Die ganze Sub: ftanz der Blume ijt nit weniger ald einen halben Zoll dit und von feiter fleiihiger Eonfiften;; bald nadı der Entfaltung gibt fie einen Gerud wie von faulenden thierifhen Stoffen von fib. Die Frucht beritet nie, fondern die ganze Pilanze verfault allmälıg und bie Samen vermifchen fi mit der fauligen Mafe- Stamford Uaffies, NV „Nichts fällt in den malayiihen Wäldern mehr auf, ald die Großartigfeit der Vegetation, Die Größe der Blumen und Bäume fticht außerordentlich) von der Früppelbaften, ich möchte fagen awerghaften Vegetation in England ab. Ihre größte Eiche ift, mit unfern DOpftbäumen verglihen, nur ein Zwerg. Wir haben hier Kletterpflanzen, weile die größeren Bäume um: fhlingen, über hundert Fuß weit herunterhängen und wie ein Mannsleib farf, aud noch flärfer find. Die Bäume haben felten weniger ald 100, gewöhnfic 160 bis 200 Fuß Höhe. »Die nihfte Tagreife war fehr ermüdend und ging nicht weniger als 30 (engl.) Meilen weit ganz durd einen dichten Wald und über ungeheure Berge, von denen einer, der Gindangan, nicht weniger ald 4000 bi8 5000 engl. Fuß hoch fenn Fonnte, Weder an biefem noch an dem vorigen Tage zeigte fich eine Spur von Bevölferung oder ein Anbauz die Natur herrfchte überall unbeichränft, und nah den Spuren fhienen von allen thieriihen Gefhörfen nur die Elephanten in die Tiefen diefer Wälder gedrungen zu feyn.? „Wir wanderten indeß guten Muthes weiter und Niemand Plagte, ob wir gleidy Alle bieweilen fehr er- müdet waren. Yady Naffles zeigte fih ald eine wahre Heldin, Das einzige Ungemad war ein ftarfer Regen während der Nacht, der überall durd unfere Blätter: hütten drang und uns bis auf die Haut dicchnäßte. Wir waren nun zwei Tagreifen über den Punft hinein, von dem wir Lebensmittel erhalten fonnten; viele un: B XVII Stamford Waflles. ferer Eufied waren zurücgeblieben, andere wurden matt, und wir fingen an, das Ende unferer Reife herbeiju: wünfcen. Da es ung indeffen an Lebensmitteln noch nicht fehlte, fo Elagten wir nicht.” „Am nähen Morgen braden wir wohlgemuth auf, da wir einen der Häuptlinge von Paffımah tra: fen, der uns bewillfommen wollte, und ung fagte, daß, wenn wir zu Fuße gingen, wir am NMachmittage ein Dorf erreichen würden. Den erften Theil des Tages ging unfer Weg nod immer über ungeheuere Berge, bisweilen meilenweit in Flußbetten, immer aber war er befchwerlich; um Mittag endlich famen wir an eine Stelle, die einmal gelichtet worden war, und wieder an den Mannafluß, über den wir auf einem eigen# erbauten Floß festen. E8 hatte fi eine große Anzahl von Häuptlingen und Eingebornen von Pafumah ver: fammelt, um ung zu bewillfommnen. No war ein fteiler Berg zu erfteigen, faum aber hatten wir die Spike erreicht und gingen abwärts, als wir eine der jhönften Gegenden vor uns liegen fahen, die id) je erblickt, und die uns für alle Strapazen, welche wir erduldet hatten, entichädigte. Die Schönheit wurde vielleicht durch den Contraft erhöht, aber die Gegend, welche ich vor mir fah, erinnerte mic) fo fehr an Scenen von Java, und war in jeder Hinfiht von der an der Küfte fo verfchies den, daß ich mein Entzücen in Worten ausiprechen mußte. $e weiter wir hinunter famen, um fo berrlidyer wurde dad Sand; wir befanden und in einem unge: heuern Amphitheater, umgeben von 10,000 bis 12,000 Stamford Waffles. XIX Suß hohen Bergen; der Boden, auf welchen wir ftan: den, war über alle Befchreibung rei), und die Bege: tation in jeder Richtung hin glänzend und üppig. Auch das Volk jhien ein neues Gefchlecht zu feyn, dem an der Hüfte weit überlegen, groß und ftarf, Wir wurden gaflic aufgenommen und in das Dorf Nigri Cayı gebradt, wo wir übernachteten.® »I3n der Nähe von Nigri Eayı fahen wir einige heiße Quellen, und richteten ung bald jehr angenehme warme Bäder ein. „Am nächften Tage famen wir nad Tanfchong Aem, einem andern Dorfe in dem Lande Paflumah, nad) einem fehsitündigen Gange durch eine der ihön: fen Gegenden in der Welt, und hatten fat den ganzen Weg über den Bulfan Gunung Dempu vor und, aus tem gewaltige Raudiäulen emporwirbelten.? »Zu Tanfhong Alem blieben wir zwei Nächte. Die Dörfer in diefem Theile des Landes funden wir iehr anjehnlich, die Häufer groß und anders gebaut als an der Küfte; um jedes Dorf, die man alle für PFleine Städte anfehen fonnte, ging ein Graben mit hoben Pallifaden.” „Die Einwohner jdienen, obgleich eigentlih Ma: homedaner, mehr an ihrem alten Glauben und Aber: glauben zu hängen, als ic erwartete, Jch entdedte ganz deutlich die Spuren einer alten Wythologie und erfuhr die Namen von wenigitend zwanzig Göttern, von denen Einige Hindus waren.® Kx Stamforb Haffles. „Unter den Einwohnern des Dorfes fhien die größte Einigfeit und Piebe zu herrfdhenz; fie lebten wie eine Bamilie; die Männer gingen Hand in Hand umher und fpielten unter einander wie die Kinder, Sie waren fo jchöne Leute, als id) jemals gefehen, im Allgemeinen ichs Fuß hoch, verhältnigmäsig ftarf, von heller reiner Farbe und mit einem offenen und Plugen Gefichte. Gie ihienen an Allem Meberfluß zu haben, da der Reis, das Hauptnahrungsmittel des Landes, fünfmal wohl feiler war , als in Benfulen, und jeder andere Artifel in demjelben Verhältniffe ftand. Die Frauen und Kinder trugen eine große Menge filberner Schmudjachen,, bes fonders Schnüre von Dollars und anderen Münzen, die zwei: bis dreimal um den Hals gingen und weit auf die Bruft herabhingen. Alle liegen fih gern impfen, denn die Blattern hatten vor Kurzem große Verhee: rungen angerichtet, und die Bevölferung ganzer Dit: fhaften war in die Wälder geflohen, um der Anfteetung zu entgehen.® „Wir hatten nun die Rückkehr an die Küfte im Auge, und am 25, bradhen wir nad Manna auf, fchlugen aber einen andern Weg ein. Wir gingen etwa dreißig engl. Meilen auf den allerfhlechteften Wegen nad) Camu: na, Bis dahin waren wir von dem Wetter begüns ftigt worden, aber ehe wir jenen Ort erreichen fonnten, Fam ein fchwerer Negenguß und turdnäßte und ganz und gar. Wir mußten in naffen Kleidern in dem beiten Schatten idhlafen, den wir finden fonnten. Kein Holz wollte brennen; fein Mond fhien; ed war bereits Stamford Waffles. XXI dunfel und wir hatten Feine Hütte errichtet. Endlich bradten wir doch etwas Schuß für meine Frau zu Stande; ich wählte dem glätteften Stein, den ich in dem Flußbette finden Fonnte, zum Kiffen aus, und fo ging die Nacht erträglid) hin.» „Den nädhften Tag erreichten wir Merambung, wo wir uns auf ein Kloß begaben und fo in fieben Stunden nah Danna fuhren. Diefe Fahrt auf dem Sluffe hinunter war höhft romantiich und großartig, aber fat alle hundert Schritte Famen wir über eine Schnelle.» „Am 3. Zuni endlich hatten wir unfere Heimat wieder erreicht, zum großen Erftaunen der Anfiedfer, die eine folhe Reife nicht für möglid) gehalten hatten.» Mad) der Rückkehr beichäftigte füh Sir Stamford einen Monat fang mit den Angelegenheiten des Landes, dahıte aber bald wieder an andere Ausflüge und bes gan im Juli 4818 feine Unterfudhungen über die alte malapiihe Stadt Menangkabu, die ihres mineralifhen Reichthumes wegen berühmt ift. Er fhiffte fih nad) Padang ein, ebenfalls wieder in Gefellfchaft feiner Srau und des Dr. Horsfield. Das Tagebud; vom diefer Reife ift im höchiten Grade intereffant, würde aber hier zu viel Raum einnehmen; wir heben deshalb nur einige Stellen aus. Die Eingebornen fhilderten die Wege gräßlid. Eir Stamford aber entihloß fh, den Verfucd) zu was gen. „Die Gejellichaft beftand aus etwa 200 Eulies, 50 Soldaten zur Bederlung und unferer ganzen Die: XXL Stamford Haffles. nerjchaft. Am 14, Juni um Mittag braden wir unter Trommelichlag auf, und bildeten einen hödit lädherli: hen Aufzug, der durch das Donquirotifhe Ausfehen meines Freundes, Dr. Horsfield’s, gejteigert wurde, melden vier Männer voraus trugen, damit er Zeit zum Botanifiren gewinne,” „Der nädte Tag war günftig und Hordfield wurde bald eingeholt. Im Anfange ging der Weg über reiche Ebenen von Reisfeldern mit zahlreihen Flüffen, und Alles verriet; eine Dichte und fleifige Bevölferung, In gewiffen Entfernungen waren Hütten zum Schuße ber Neifenden errichtet, und bier und da zeigte fi eine Spur von einem Wege Wir erreihten das Dorf Lemau Manis, oder vielmehr die Pilanzung diefes Namens an dem romantifdhen Ufer eines jhnell flies fenden Stromes. Hier, wie in verfhiedenen Dörfern, durch welche wir gefommen waren, fahen wir eine große Menge Kaffeebäume in dem Schatten anderer großen Bäume und nahe an den Häufern wachen. Mir wurden in jedem Dorfe durd den Schlag ber großen Trommel oder Tabu bewillfommnet, Diefe Trom: mel wird aus dem Stamme eines großen Baumes gemacht, ift wenigftens zwanzig Fuß lang, ausgehöhlt und horizontal unter einer Hütte an einem Gerüfte aufgehangen. Das eine Ende ift mit Pergament über: jogen.” Sie famen durdy ein herrliches, wenig befanntes Sand und fahen mehrere Städte, Simamwang, Suruafa und die Hauptftadt von Menangfabu, Pagerupong, Stanford Wafles. XXI Sie’'waren einft allem Anfcheine nad) bedeutend ge- mejen, „aber ‚> jagt Cir Stamford, „für unfere Neu: gierde war wenig übrig geblieben. Die Bagarin-Bäume, welche fonft die Paläfte beichatteten, ftanden noch in aller ihrer Majeftät, aber die Hallen der Paläfte waren mit Gras bewachien, und nur die Obftbäume, und be fonders Cocudpalmen, bezeichneten noch die Grenzen der fonft fo großen Stadt. Dreimal war fie ein Opfer der Flammen geworden.” Sie fanden mehrere interef- fante Infhriften umd ein ichön geichnigtes Hindubifd, das mit dem jehr hoben Eufturzuftande der IImgegend ein jtarfer Beweis für die Meinung unferes Neifenden war, daß das malapifche Neich fih Feineswegs aus neuerer Zeit herfchreibe, Die Hauptitadt felbit befchreibt er alio: „Als wir ung Pageruyong näberten, hatten wir eine fchöne Anficht der fonft berühmten Stadt, Sie it am Fuße und theilweife am Aohange eines fteilen Berges, Gunung Bongfo, erbaut, der drei Spisen hat. Unterhalb der Stadt und unter einem Abgrunde von 50 bis 100 Fuß, an einigen Theifen faft perpendiculär, windet fi der fchöne Fluß Selo hin, der au) Su- ruaja durcftrömt, wo er den Namen des „goldenen Sluffes” erhält, und fih endlich in den Indragiti er: gießt. Bor der Stadt erhebt ih der Berg Berari, an dejien Abhängen die meilten Einwohner fidy anfiedef- ten, da die ganze Seite des Berges, etwa 15 engl. Meilen von Pagerunong, in jeder Richtung mit Dör- fern und Maigfeldern bededkt ift. Von dem Eingange in die Stadt, der jekt mir durch einige ehrwürdige XXIV Stamforb Baflles. Bäume und die Spuren einer ehemaligen Landitraße bezeichnet wird, ift es fait drei Wiertelftunden bie zu dem Bali oder der Stelle des früheren Palaftes. Hier; von ift wenig übrig, außer den edlen Wagarinbäumen, und diefe fheinen bier und da vom Feuer gelitten zu baben. Kaum bemerft man eine Hüttez der große flahe Stein aber, auf welchem der Sultan bei öffent lihen Ceremonien zu fisen pflegte, wurde ung gezeigt, und nah Wegräumung des Unfrautes entdedte man auch den föniglihen Begräbnißplag. Wir fanden auf demielben feine Aufichrift in den alten Eharafteren, die Unterfuchung gefhah aber aud nur flüchtig umd theilweife, Dagegen fielen uns die Bildhauerarbeiten aus fpäterer Zeit und die Denfmäler der Todten auf, bie in der mahomedanischen Zeit errichtet wurden, und zwar Fein, aber fhön ausgeführt find.” „Diefe Stadt hatte datjelde Schidal gehabt, wie Garuafa, Dreimal war fie den Flammen übergeben worden, tmd zweimal zu neuem Glanze aus den Trüm: mern erftanden, aber von dem leßten Schläge hat fie fid) nidyt wieder erholt. Wo der Palaft des Sultans ge ftanden, vflanzte ein Mann Gurfen, und das Zuderrohr nahm tie Stelle des Harems ein. Das ganze Sand von Pageruyong an, fo weit dad Nuge reichte, war ohne Ausnahme angebaut, mit zahllofen Städten und Dör: fern bededt, und mit Cocusralmen und Objtbäumen berflanzt, Die Ausiiht alidh der fhöniten, die ich auf Sava gefehen; die Scenerie ift majeftätifcher und großs artiger , die Bevölferung gleich dicht, der Anbau gleid) Stamford Haffles. ÄXV reich. Hier wurde mir es zum erften Diale möglich, die Quellen jener Macht, den Urfprung jener Nation zu erkennen, welche über den öftlihen Archivel jo weit verbreitete if.” Bon diefer intereffanten Stadt und der ihönen Gegend trat die Gefellihaft die Nüdkreife an und erreichte nad einer Abmwefenheit von vierzehn Tagen Padang. Nah der Rüdkunft nah Benfulen begann Sir Stamford feine ämtlihen Arbeiten von Neuem mit der gewohnten Energie und befuchte Calcutta, fo wie meh: cere benachbarte Infeln, Auf feinen meiften Ausflügen begleitete ihn feine Gattin, die ein großes Ber: gnügen an der Erforihung jener feenhaften Inieln, den Sändern der öftliben Mährhen und Pracht, em: yfand. „Es läßt ih unmöglich ‚> fchreibt fie, „eine Porftellung von der Luft geben, durch diefen jchönen und unvergleichlichen Acchipel zu fegeln, auf dem alle Reize der Natur fi vereinigt finden. Die Spiegel: glätte des Meeres, die Leichtigfeit der Luft, die-un: aufhörliche Aufeinanderfolge der malerifhen Seefcene: vie; Infeln von jeder Größe und Geftalt, Berge von der rhantaftiichiten Bildung, bis zur Spise mit Grün beffeidet; reihe und üprige Vegetation bis an den Mand des Waifers ; Kleine Boote der Eingebornen mit einer einzigen Perfon darin, die unaufhörlicd aus dem dunfeln Schatten, der fie veritecte, herausfommen, und Mufcheln gleihen, weldhe vom Winde herumge- trieben werden; alles zufammen ift eine zauberhafte Scene, zu deren Beichreibung die Feder eines Did terd gehört.” B* u NXVI Stamford Waffles. Mit Bewilligung der Regierung von Indien ber ihäftigte Sir Stamford nun regelmäßig eine Anzahl von Naturforfhern und Zeichnern, an deren Spike zwei Franzofen, Diard und Duvaucel, ftanden, Unges fähr um diefe Zeit wurden Sir Stamford’s joologifdhe Entvefungen in den Schriften der Linneiihen Gefell: haft befannt gemadt, und wir erwähnen barunter den Ursus Malayanus, der Horsfield’& Genus Helarctos bildet; die Felis macrocelis oder der Rimau Dahan ; die Viverra gymnura, melde Vigorsd und Horsfield fpäter dem Entdeder unter dem Namen Gymnura Rafflesii mwidmeten; mehrere vierhändige Gefhörfe und der indifche Tapir. Bei der Auffuchung diefer Thiere ftieß man oft auf große Scwierigfeiten; fie bewohn- ten dad Innere und ihre erjfte Andeutung von ihnen war ein Winf oder eine Beichreibung der Eingebor- nen. So meint Sir Stamford, ein anderes tapiräbı; liches Thier bemohne die Wälder und habe ein fdymales weißes Band um den Rüden und Bauch. Es follte fid in wenig oder nie befuchten Gegenden aufhalten , zu deren Befudh die Eingebornen, oft wegen abergläubi- fcher Furcht, durch Pein Anerbieten zu bewegen waren. Diefen Forfhungen verdanft man von den feltenen Pögeln den Eurylamus, Calyptomena etc, Alle diefe Gefhöpfe follten in einem Werfe: Museum Raffle- sianum, befhhrieben und abgebildet werden. Mit der Zeit wurden die ämtlichen Arbeiten min- der dringend. Der lange Aufenthalt auf der Reife von Galcutta nad Benfulen und die Errichtung, wie Stamford Waflen, XXVIl der blühende Zuftand von Singapur, liegen wenig zu (hun übrig; Sir Stamford dachte deshalb an die Rüd: fehr nach Europa und die Beidreibung feiner unges heuern Sammlungen. In Benfulen lebte er auf fei: nem Landjige ziemlich eingezogen und befhäftigte fid mit den Erzeugniffen feines Haufes und feiner Felder, mit Aderbau, Anlegung von Straßen und der Ber: befferung des umliegenden Landes, Der Zuftand ländlichen Gfüdes und ländlicher Arbeiten zum Nuten des Landes follte indeg num zu Ende gehen. &$ trat eine Reihe Pränkliher Zeiten eim, welche die Einwohner hinrafften, und es ift ein Wunder, daß Sir Stumford und feine Gattin unbes rührt blieben. Ihre drei äftejten Kinder wurden nad einander Opfer des Klima , und fie entihloffen fich, von der vierten und einzigen nod) übrigen Tochter fich lieber zu trennen, als fie ebenfalls dem verderblichen Einfluffe länger ausjufegen. Diefen Krankheiten erlag auch der Bufenfreund und Gefährte feiner Arbeiten. Während diefer Unfälle wurde eine Reije nad Singapur befcdloffen, um die Niederlaffung völ- fig zu ordnen und die Abreife aus dem Diten vor: jubereiten, 3n Singapur Fehrte die Gefundheit und Faffung zum Theil zurüd. Seine Sammlungen wurden ver- mehrt, mehrere nügliche Anftalten und Einrichtungen vollendet und alle Vorbereitungen in diefem Theile zur Abreife getroffen. Er Fehrte wieder nad) Benfulen surücz das Schiff, welches ihn in das Deimateland XXVIl Stamford Haffles, bringen follte, war angefommenz alle feine unfcäs- baren Sammlungen hatte man an Bord gebracht und am 2. Februar 152% fchiffte fih Sir Stamford mit feiner Familie bei gutem Winde auf dem „Fame? ein, Aber fhon in der erften Nacht endeten ihre Hoffnun: gen und alle ihre Bemühungen mußten fih darauf richten, nur das Leben zu retten. Die Naturgefchichte erlitt dabei den größten Berluft, den fie je erfahren. Man war Faum zu Bett gegangen, ald der Ruf „Feuer Alle aus der Ruhe fchredte und nad fünf Minuten jftand das ganze Schiff in Flammen. Man flüchtete fo ihnell als möglich in die Boote und mußte nad) dem fünfzig Meilen entfernten Benfulen zurüdt zu Fommen juchen. Die Meiften retteten nicht einmal Mleidunge- ftüde, denn fie eilten gerade aus dem Bette in die Rettungsboote. Unfernvonder Küfte,vonder man bas brennende Schiff gefehen hatte, Fam den Unglüdlichen ein Schiff entgegen, auf das fie fid begaben und das fie wieder ans Sand brachte, : „Der Verluft, den ich vor Allem zu beflagen habe,” jagt Sir Stamford in feiner Schilderung vdiefes In glüdes, „iind meine Papiere und Zeichnungen, — alle meine Notizen und Beobadhtungen mit den Schriften und Sammlungen, die zu einer vollen und ausführ: lihen Gefchichte nicht nur Sumatra’s, fondern aud) Borneo’s und faft jeder andern bedeutenden Infel in diefen Meeren binreihten; — meinen beabfidytigten Beriht über Singapur; _ die Gejhhichte meiner eiges nen Verwaltung; morgenländifbe Grammatifen und Stamford Unfles. KXIX Wörterbücher und endlich eine große Karte von Su- matra, mit der ich mich feit meiner Anfunft hier befchäftis get und der ich in den legten fechs Monaten fajt meine ungetheilte Sorge geichenft hatte. Dies war indep nicht Alles; _ alle meine naturhiftorifhen Schäge, meine ganze herrlihe Sammlung von Zeihnungen von über 2000 Stüd mit allen fhäsbaren Papieren und Motizen meiner Freunde Arnold und Zad gingen vers foren. Zum Schluffe will ic bloß erwähnen, daß es Faum ein unbefanntes Ihier, einen unbefannten Vogel oder Kijcdy oder eine interefiante Pilanze gab, die fid nicht an Bord befunden hätten: ein lebender Tapir, eine neue Art Tiger, herrliche Fafane ıc., zur Reife gezähmt; wir waren in diejer Hinficht eine vollfom: mene Arche Noah. „Alles, Alles ging verloren; aber, Gott fei Danf! unfer Leben wurde gerettet!® Nach) einer fo [hweren Prüfung hätte man glauben folfen, die Verzweiflung müßte id einftelfen, aber das war bei Sir Stamford nicht der Ball; in feiner Zeit des Lebens zeigte er fo viel Energie. Er hatte die Arbeiten von zwanzig Zahren, feine Sammlung von Zeichnungen, feine eigenen Manuferipte und die feiner Gefährten, welde ein Opfer ihrer Forihungen gemwors den waren, den größern Theil feines Privatvermögens, die-Geihenfe feiner Freunde und die Zeugniife feiner Dienfte in wenigen Stunden von den Flammen vers nichten fehen. Sobald er aber wieder ruhig und fiher war, fehen wir ihn befdyäftiget, den ungeheuern Verluft XXX Stamford Waffles. io viel ald möglich zu erfegen. Gleich den nädhiten Tag fing er an, aus dem Gedächtniffe feine Karte von Sumatra neu zu ffizziren, ftellte Zeichner an, und jchidte Leute in die Wälder, um neue Thiererem: plare zu fammeln, und der befte Beweis feines Er: folges ift die große Sammlung von Gegenjtänden, die er der joplogiihen Gefellihaft bei deren Stiftung idyenfte. Endlih am 8. April fehiffte er fih von Neuem ein, und Fam nad) einer zwar jtürmiichen und befchwer: lichen Weberfahrt, aber wohlbehalten in England an. Sein Gefunpheitszuftand war dur das Klima und die fortwährenden Anftrengungen fehr eriüttert, denn er gehörte zu den Männern, die nie ruhen Fönnen. Seine Gefundheit befferte fih indep wieder und er entwarf neue Febensplane, wünjchte fib mit der Yand- wirthichaft zu befhäftigen, wo möglich einen Sig im Parlamente zu erhalten und nad Kräften die Willen: icdaften zu fordern. Die Liebe zur freien Natur trieb ihn bald aus Fondon umd er faufte fih das Gut Highmwood unweit von der Stadt, wo er fi mit der Anordnung feiner Unterfuchungen in Aften bejchäftigte und bald daran dadıte, nad dem Plane des Jardin des Plantes in Paris, eine Anftalt in London zu errichten. Er theilte feinen Plan mehreren wiffenfdaftlihen Freunden mit, und hatte das Vergnügen, ihn bald in Ausführung aebradt zu jeben. Stamford WHaffles. AXXI Leider war er faum Zeuge von mehr als dem glänzenden Beginne der „Londoner zoologiihen Ge: fellichaft.” Seine Eonftitution hatte ungemein gelitten und zwei Jahre nad) feiner Rüdkehr wurde er fhneif feiner Familie und feinen Freunden durch den Tod entriffen. Er ftarb einen Tag vor der Vollendung feis nes fünf und vierzigiten Jahres am 5. Zufi 1826, Geine Werfe waren, mit Ausnahme feiner Ge: ihidhte von Java, größtentheils Beiträge zu den Wer: handlungen ber aflatifhen und batavifhen Gefell- haft, jo wie der Linneifchen Gefellihaft in Sondon, über die Altertbümer und Gefchichte der Tolfsftimme und Finder und die Naturgefchichte des öftlichen Ari: peld. Dabei dürfen wir aber diejenigen nicht ver: geiten, welhe das Schickjal feiner Sammlungen tbeil- ten. Es waren dies Gefcdhichten von Sumatra, Bor: neo, Celebes, Java, den Mofuffen und Singapur, nebjt Heberjegungen von alten Handicriften, Wörter: büdhern, Wörterfammlungen und Grammatifen, Unter feinen Papieren fand man die Titel mehrerer ent: worfener anderer Werfe _ „Bemerfungen über die Naturgefchichte und befonders die Geofogie der maz lavifchen Infeln, enthaltend geographifhe und geologi; ihe Notizen, nebjt einem Berichte über einige der merkwürdigen Pflanzenerzjeugniffe und dem Umriffe von einer „Fauna Malayana.” Ein anderes Werk, das mit Horsfield ausgearbeitet werden follte, wurde io Mizzirt: — „Einleitung, _ geologifdher und geogras rhifcher Umrig der Archipele _ detto von Java mit XXXU Stamford Haffıes. Abbildungen _— betto von Sumatra mit Abbildungen, — Reife nah Menangfabu, _ Banca mit einer Karte; vornehmfte Pflanzenerzeugniffe, ihre Vertheilung und Fundörter, _ Fauna Malayana, _ Größere Thiere ıc., Vertheilung und Beihreibung. Wiffenfhaftlid geord- netes PVerzeihniß.? Diefe Werke würden jeden Theil in der Gefhicdhte diefer änder umfaßt haben, und es ift in hohem Grade zu bedauern, daß fie für feine Nachfolger in der Wil: fenfhaft verloren gegangen find. Es Fann feine Natur: geichichte des Dftens gegeben werden, ohne Erwähnung der Arbeiten ded Sir Stamford Raffles, Ornitholngie. Federmwildpret. TETRAONIDAE. (Waldhühner.) Un das Berfprechen zu erfüllen, das wir am Schlujfe des erften Bandes gaben, gehen wir nun zur Bejchreis bung einer anderen Familie der Rasores oder hühner: artigen Vögel, und zwar der Tetraonidae oder Walt: hühner über, denen fpäter die Columbidae oder Tauben folgen werden. Die Tetraonidae enthalten den vorzüglichiten Theil jener Bögel, melde in der Zagdirrahe Federmwiln pret genannt werden. Sehr wenige davon find zum Nusgen des Menjchen gezähmt worden, aber ihre Er: haltung im wilden Zuftande und die Mittel zu einem | reihlihen Fange haben in jeder Zeit den Scharfiinn der Bewohner der ciilijirten Länder befhäftiget, und fie fpielen gegenwärtig eine große Rolle in dem Lurus solfreicher Städte, während fie in Ländern, die dem Zuftande reinerer Natur noch näher find, als gefunde | Nahrung häufig verbrauht werden, Febermildpret. 1 Were a z ty go 2 Federwildpret. Wir wiffen, daß unter den echten Hühnervögeln die verfhiedenen Glieder der Familie fehr viel auf dem Boden leben, daß wegen der Schwere ihred Kor: vers oder der Ungeflügigfeit ihres Gefieders die Flug: Fraft befchränft ift, die Theile aber, welche den Schwan; ausmachen, gewöhnlich fehr entwidelt find. Auch bei der Familie, mit welder wir und jest beicdyäftigen wollen, ift der Erdboden der porherrihende Aufenthalte: ort, obgleih Manche häufig auf Bäumen fiken und | dort fchlafen. Shre Flugfraft ift bedeutend und bei mehreren, wie bei dem Genus Pterocles, außerordents fich fchnell, bei einigen wenigen aber jo wenig benußt wie bei den Pavonidae, Ein Theil diejer nüglichen Vögel ift in jeder Gegend der Welt verbreitet und findet fi faft an allen Orten. Sener Theil der Waldhühner, zu denen die Schneehühner gehören, bewohnen die wilden Heidegegenden der gemäßigten Breiten und reichen bis | zu den dürreften Alpenfelfen und zu den Gegenden ber Polarfälte, Die ehten Waldhühner aber halten fidy in Wäldern und Gebüfhen auf und erftreden ih fait eben fo weit. Die Feld: oder Rebhühner ziehen freie Gegenden dem Walde vor und halten fih dem An baue näher; innerhalb der Wendefreife aber gibt es ein Paar Formen, melde, wie die Walthühner, Ges büfh und Wald vorziehen, wo fie auf den Aeften fie: rer vor den zahfreihen Reptilien find, von denen ed um fie ber wimmelt. Die Ganga'd Dagegen, oder bie Sandhühner, wie fie auch genannt worden find, bes wohnen die unfruchtbarften Gegenden in ter Welt, die Ebenen Indiens und Die pfadlofen Wüften Afrika's Sederwildpret. 3 und Arabiend; fern von dem Menichen und faft eben ifo fern von Nahrung und Waifer, aber mit einer außerordentlihen Kraft der Bewegung begabt, durd) eilen fie in einem Tage viele Meilen der Cinöde. Einige wenige Arten leben in Bielmeiberei wie die frühere Familie; die Hähne fuchen bei Tagesan- bruch irgend eine Erhöhung auf, loden die Hennen durch ihren fortwährenden Ruf herbei, ftoljiren ums her und zeigen ihr Gefieder; bei weiten die meiten aber paaren fi regelmäßig, der Hahn bleibt während des Brütens bei feiner Henne, beide pflegen und [hüten eifrig die Jungen und bleiben beifammen, bis die Wärme des folgenden Frühjahres neue Wünidhe in ihnen aufregt und ihre Trennung herbeiführt, Ale brüten auf der Erde, madhen Faum eim ordentliches Meit und legen mit wenigen Ausnahmen eine ziem:- lihe Anzahl von Eiern. In einigen Fällen wird in eis nem Zahre zweimal gebrütet, aber diefe find felten und fommen nur vor, wenn die Gegend, welche die] Dögel bewohnen, fehr warın if. Die Stimme der| meiften diefer Bögel ift gellend, bei einigen tief und heiferz fie läßt fih nur während der Brütezeit,, bei Zerftreuung des jungen Volkes, und Früh und Abends hören wie eine Art Appell, um zu fehen, ob fein Glied der Familie fehle. Das Gefieder ift während der Paa- rungszeit zwiihen vem Hahne und der Henne fehr ver: idieden und die, welche nördliche oder hohe Berg:! gegenden bewohnen, erhalten im Winter ein befonderes| Kleid, das ih von dem des Frühjahres und Sommers unterfcheidet. 4 Federwildpret» Bei den echten Waldhühnern find die Hähne durd) ein dunkel glänzend fhmwarzes Gefieder mit Blau oder | Grün ausgezeichnet, oder fie haben breite und jehr in die Augen fallende Sleden diefer Farben, untermijcht mit andern Schattirungen. Die Hennen befigen un: verändert eine braune oder graulihbraune Grund: farbe mit fhwarzen Streifen oder Wellenlinien. Das Gefieder der Zungen unterfheidet fih von beiden durch bfäffere Farbe und dadurd, daß die Zeichnungen uns regelmäßiger und verworrener find. Bei dem Schnee huhn ift der Hahn dunkelbraun oder gelb, dabei fhwarz und heller geitreift, die Henne immer lichter und mit deutlidjeren bläfferen Zeihnungen. Sm Winter werden fie rein weiß und nur die Schwung: oder Schwanz: | federn bleiben fhwarz. Bei den Feldhühnern und Wadı teln ijt der Unterfchied gewöhnlich nicht fo groß, immer aber gibt es ein unterfcheidendes Merfmal, das oft | ichwarz oder dunkelbraun ift. Die Kehllappen, Warzen und nadten Stellen, die jo häufig an dem Sopfe der Pavonidae vorfommen, finden wir von der fhönen | icharladhrothen Haut über dem Auge vertreten, die im Frübjahre fi) mehr entwidelt und heilfarbiger wird. Smwainjfon hat bei der Anordnung diejer WBögel | die fogenannten Örundformen nadıgewiefen, ob er gleic) | zugibt, daß noch genauere Forfchungen Statt finden müjffen. Sie find Perdix, Tetrao, Cryptonyx, Ortygis und Crypturus. Wir gehen nun zur Unterfuhung derfelben, fo wie den aufgeftellten verfihiedenen Ge: | fchlechtern über und beginnen mit federwildpret, 5 PERDIX, _ Baısson. Die Keld: oder Nebhühner icheinen ein Verbin dungsglied zwifhen der gegenwärtigen Familie und jener, mit der wir und im dem erften Bande bejchäftig- ten, und zwar durch das Perlhuhn zu bilden. Es gibt manche Aehnlichfeiten in ihrer Lebensweije, in dem gel: fenden Schrei, und in vielen Fällen au) in dem gefledten Gefieder. Die Perdix elamator Temmind’s fann viel feicht als einer der Vögel erwähnt werden, welche den lebergang bilden. Sie zeihnet fih durd) ihren lauten gellenden Schrei aus, den fie, fagt Temmind, wie das Verlkuhn gern häufig wiederhoft, namentlich Früh und gegen Abend, wenn die Gejellihaften fi verfans mein, um fid) auf die Bäume an Flüffen zur Ruhe zu begeben. Sie ift, feßt derfelbe Berfaffer hinzu, in mans cherlei Weife unfern Perlhühnern ähnlid) und fann einit wohl zahm an unfern Höfen leben, da es den Eolos niften am Eap bereits gelungen ift, jenen Bogel in der Gefangenihaft aufzuziehen. Das Geflecht Perdix wurde von Briffon einge» führt, der das gemeine europäiiche Feldhuhn als Grund form annahm, aber mehrere Vögel mit hineinzog, von denen einige nicht einmal zu der Familie aehören. Die Wahteln und die ftarfihnätligen Felohühner Amerifa’s find von neueren Svftematifern davon abaes . trennt worden. Stephens fchied auch die Brancolins 6 Scderwildpret mit den gefpornten Beinen aus und es gibt außer bem noch einige andere modificirte Formen, welde ohne Zweifel Untergefhledter bilden werden, wie z.B. die großen nadthalfigen fafanenähnlichen Feldhühner Afrifa’d; da wir ed aber in dem vorliegenden Werfe nicht geeignet finden, neue Gefblechter zu charafteri: firen oder in genaue Unterfheidungen einzugehen, mit Ausnahme der Ortyx und der Wacteln, jo haben wir Alle unter dem Namen Perdix beibehalten, werden aber die auffallendften Interfchiede angeben. Ald Grund: form der echten Feldhühner haben wir abgebildet: Peter PEIRDIX CINENREKA. ee N a 14 1 ar wre Tre Ei: ie ar j ie e ie - Be, i #,% N j £ F Hier fe ee ra j w \- Ted, . „u 7 - e 13 Ki E .. + Fi ir Feherwildpret, 7 Das gemeine Feldbubn oder Nebbubn. Perdir cinerea. — Acunovaxous, Nar. Taf. I. Perdir einerea, Montague, Latham, Hewick Selby , (Frild 414, Naumann, I. Yudgabe Taf, II, Fig. 3.) - Eine ins Einzelne gehende Beichreibung biejes allge: mein befannten Bogels ift unnöthig. Er ift weit über Europa verbreitet und erftrecft ih nad Temmind in die Berberei und nad Negupten, wo er ein Zugvogel it. Er folgt den Schritten des Menfhen, wie derfelbe in Einöden weiter vorrüdt und freut fi des Anbaues, ber ihm wie dem Aderbauer reihe Ernten bringt. In ganz Deutichland it das Feldhuhn häufig. Sehr zeitig im Frühjahre, _ in den erften milden Tagen des Februars fon _ haben fih die Feldhühner gepaart und man findet jedes Paar in der Nähe des Ortes, den es fih zum Sommeraufenthalte ausge: wählt hat, lange vorher, ehe die wirflihen Vorberei- tungen zum Brüten beginnen. Diefe fangen zu einer frätern Zeit an, als man gewöhnlich glaubt, und feldft in der eriten Hälfte des Septembers find die Zungen befonders in den rauhen Gegenden erft halb erwachien. 8 Seberwildpret. Das Neft, oder vielmehr der Plaß, wohin die Eier gelegt werden follen, wird in einer fich bereits vorfindenden Vertiefung oder Furde gefharrt oder unter einem Brass büjdhel angebradht und das Weibchen legt zwölf bis zwan« zig Gier hinein. Diefe Art des Neftbaues findet fi beidem ganzen Gefchlechte; denn es wird Fein eigentlihes Neft gemadht und micht einmal viel auf Berbergung der Eier gefehen. In angebauten Gegenden ift das junge Gras und Getreide der Lieblingsbrüteplaß; auf den Wiefen aber wird diefe Wahl oft verderblid, weil bisweilen die Heuernte beginnt, ehe die Eier ausge: brütet find, Es ift merfwürdig, daß die fcheueften Vögel oft die mindeft verborgenen Stellen zum Brüten auf: fuhen. Häufig findet man Mefter der Feldhühner und Safanen zwei oder drei Schritt von einem Fahr: oder Fußmwege, wo täglih Menfhen und Thiere vorüber: gehen. Die Alten bleiben, als wüßten fie, baf ihre Sicherheit vom Stillfigen abhänge, bei allem Lärmen ruhig, und brüten nicht felten an folhen Orten aus. Während des Brütens befindet fih dad Männden gewöhnlich in der Mähe, wenn das Weibchen von eis nem ihrer minder furchtbaren Feinde geftört wird. Sind die Jungen ausgebrütet, jo werden fie von beiden Alten ausgeführt, die ihnen bei dem Nahrungfuchen behüfflih find, und fo fanft und fchüchtern aud das Felohuhn befchrieben wird, fo find doch Beifpiele vorgefommen , daß die Liebe zu den Jungen fiegte und fie fich felbit glücklich gegen einen ftarfen Feind vertheidigten. Bon den vielen Beifpielen einer folhen Bertheidigung erwähnen wir eines der neueften aus federwildpret. 9 der legten Ausgabe von Selbys History of British Orni- thology: „Ihr Initinet,” fagt er, „befhränft fich micht immer bloß auf Mittel, die Aufmerfjamfeit zu feifeln, fondern wenn fi ein glüdliher Ausgang erwarten läßt, fämpfen fie hartnädig für die Erhaltung ihrer Zungen, wie fih aus vielen Beifrielen ergibt, Die fon von ver; ichiedenen Schriftitellern erzählt worden find, und denen das Nachftehende hinzugefügt werden fann, für deifen Wahrheit ich einftehe: Ein Dann, der unweit von mei: ner Wohnung arbeitete, wurde auf einige Gegenftinde auf dem Boden aufmerfiam, die, wie fich bei mäherer Betrahtung ergab, zwei Feldhühner,, ein Männchen und ein Weibchen, im Kampfe mit einer Aasfrähe, waren; fie bielten die Krähe feft, bis fie von dem Manne felbft weggenommen wurde. Bei der Nad: forfhung ergab es fih, daß die erjt Fürzlih audges brüteten jungen Bögel unter dem Grafe verjtedt lagen. Wahriheinlih war die Krähe, ein Feind alles jungen Mildprets, bei dem Verjuche, einen diefer jungen Vögel zu rauben, von den Alten angegriffen worden.? Solde Thaten werden übrigens felten gefehen oder gethan, denn die Natur hat den Meiiten diefer Familie, bei der die Bertheidigungsorgane wirflid jchmach find, ein anderes Mittel zur Rettung vor ihren zahlreichen Feinden gegeben. Sie bedienen fib der Lift, und das alte Feldhunn ftelft ih lahm oder todt, um die Auf: merfjamfeit des Feindes von ten Zungen weg umd auf fi) felbft zu ziehen. Der Lärm und die Berwirrung, melde entfliehen, wenn eine Verfon plötfich und un: erwartet an ein Volk junger Nebhühner Fommt, find 1 E23 10 Federwildpret. aroß. Die Alten ftellen fi fo gefickt, ald fuchten fie mit zerbrochenen Beinen zu entfommen, daß es ihnen oft gelingt, die Aufmerffamfeit ded Hundes fo weit abzulenken, daß die Zungen aanz ficher find. St diefes Ziel erreicht, fo erhalten fie fogleih ihre gewohnte Kraft wieder, fliegen ein ziemlihes Stüd fort und wenn der Gegner die Gtelle erreicht, wo fie fih nie: derließen, haben die fchlauen Vögel fich bereit wieder zu ihren Zungen gefunden und find bereit, die Kift bei neuer Entdefung von Meuem zu fpielen. Die Rebhübnerjagd if eine der gefuchteften Ver: gnügungen jedes Jagdfreundes und es wird auf man- hen Zagdrartien eine unglaubfihe Menge von Feld: hühnern erlegt. Sehr oft fommen Abarten des Rebhuhns vor und die häufigften find weiß gezeichnet. Es ift nicht felten, daß eine ganze Brut aus folhen befteht. Aud; Eremplare von aanz gelbweißer Farbe find nicht ganz felten, und obgleidy bei diefen die Farbe gleichartig genannt wer: den fann, fo zeigen fich doc die verichiedenen Zeich nungen des Gefieders unter verfchiedenem Lichte, ald ob die Federn verfhieden gebildet wären. Eine der merfwürdigften Abarten des Feldhuhns aber, die von manden Schriftitellern fogar für eine befondere Art gehalten worden, ift die Perdix montana, ®Wir geben eine Abbildung diefer Warietät auf der nähften Tafel. m —— u T re TIlN Zn warn __,2BRR _ z nu 2“ 2 SE u se DA I IM DT | } # VERTMX MONTANA., ep Mae Ba Be al PENEN ge rar ’ fa " are! He ut rel Mr Der a ira A Ar | > B, er j | r. AP eh erh en; KR ir = Rh von. = [X k j El J 2 3 A 2. gu 4» \ 1 4 ‚ R u us en sr k h, .- ” eu er ua . u u sn are ni Federwildpret. 11 Das Berg: Feldhbubhn. Perdir cinerea, — var, Montana, af. II, Diefe Abart foll fih häufiger in bergigen Gegenden als in Niederungen aufhalten, aber man weiß, daß fie fich gelegentlich mit den gewöhnliden Keldhühnern ver: mifcht. Das ganze Gefieder ift dunfel gelbbraun und diefe Farbe herrfcht, wie die des gemeinen Waldhuhnes, in manden Species auf der Bruft, den untern Theis fen und den Schultern ganz vor. Die Eremplare find gewöhnlich Pleiner als jene mit dem gewöhnlichen Ge: fieder. Das Feldhuhn fcheint mehr Abarten zu haben, ald faft irgend ein anderer Vogel, den wir Fennen, und wie Temmind mit anderen Schriftitellern fagt, hat fat jede Mimatiihe Veränderung Einfluß auf diefe Bögel. Jene, welhe an den jumpfigen Niederungen des Zupderjees und der Mündung der Maas ausge; brütet werden und fih dort aufhalten, find Fleiner und dunflerfarbig als jene, die man in den trodenen Ge: genden Belgiens findet. Trodene oder dürre Gegenden, viel Futter und Waffer haben immer auf fie einen Ein: flug, und diefen Urfachen wie dem Wechfel des Sklima ihreibt Temmind das Fortziehen des Feldhuhns in einigen Theifen des Feftlandes zu. Diefes Zugfeldhuhn 12 federwildpret. foll übrigens auch Feiner fenn ald jene, weldhe an einem Orte bleiben. Er ift von Einigen zu einer be: fondern Art gemadht und das Damascusfelphuhn genannt worden. Temmind, dem man in diefem Stüde wohl glauben Fann, fagt, er habe bei vielen Erem: plaren feinen Unterfcdied finden Fönnen. Unfere nächte Abbildung ftellt eine jchöne Art dar, welde das Feftland von Indien bewohnt, nämlid: Das bunte Feldbubn. Perdir picta. — Jannısk und Skrıar, &af. II, Perdis picta, Jardine und Selby’s Illustrations of Ornitho- Togy vols I. pl. 1, Diere iehr ichöne,, zu den echten Felbhühnern gehö: rende Art ift auf den Ebenen Indiend zu Daufe und in den festen Sahren nicht felten in die Sammlungen Großbritanniens gebraht worden; dennod) Fennt man nur fehr wenig von ihrer Febensmweife. Folgendes ift die Befchreibung des Eremplard aus der Nähe von Bengalen, nah dem das Driginal zu unferer Abbil dung gemadt wurde. Der Scheitel fieht braun, die Federn haben aber gelblihweiße Nänderz die Augen: gegend und Ohrenflefe blaßbräunlih vrangegelb; Stirn und Seiten des Haljed weiß, [wars gefledt; Bruft, Bauch und Seiten fhön fhwarz und gelblich: [ii jr f ’ Pu 4 ’ % 3 Eh " > 2 vo. w a aa iu ” hu PERDIX PIETA. Kerr Rz er a a u. ! = Mr ’ “a ee” un A = %W "u & ae 1 u ANGE N a N En au, # e ka Stderwildpret- 13 weiß gefledt, Der Grund jeder Feder fann fchwarz genannt werden und an jeder Fahne gibt e8 zwei und biemweilen drei runde gelblihmweiße Fledke, welche gleich fam einen Querftreifen übrig laffen. Der Obertheil des Rüdens und der Flügel ift dunkelbraun mit runden gelblihweißen Kleden und die Ränder der Federn fehen holzbraunz; der untere Theil des NRüdend und der Wurzel ift in der Quere fhwarz und weiß geitreift; die Echmungfedern haben haarbraune und blaßröthlic erangegelbe Striche; die obern Echwanzdedfedern find braun und zierlidh mit fhmwarzen und weißen Wellen: linien gezeichnet. Schwanz bräunfibidwarz mit fhmas len weißen Strihen, befonders an der Wurzel der Fe dern; Gteiß und untere Schwanzdedfedern dunfel prungebraun, Das Feljenfeldhbubn oder das Feldbubn aus der Berberei. Perdir petrosa. — Lisnasmvs. @af. IV, Perdiz rouge de la Harbarie. — The Hed-Legged Partrülge from Barbary , Edward’s Birds pl. 70. _ Latham, Gene- ral History, vol. VII. p.293. __ Perdir petrosa, Latkam; _ Temmineh, Pigeons et Gallinace's IIL. Ind. p. 727. — Per- dix Gambra, Temminck, Pig. et Gallin, 111. 368. Mi diefem fchönen Vogel gelangen wir zu einer Hei: nen Gruppe von Rebhühnern, welche fi durd) fhöne 14 Fcderwildpret, Zeichnung und glänzendes Ausfehen der Seitenfedern auszeichnen. Die allgemeine Farbe des Gefieders ift überall fehr regelmäßig; Schnabel und Beine immer roth und die feßteren haben bisweilen Fleine Sporen. Eie bewohnen Europa, Nordafrifa und Indien. Das Befanntefte davon ift das gemeine Rothbhuhn, das franzöfifche, oder wie es aud, bisweilen genannt wird, Guernfey-Rebhuhn (Perdix rufa _); wir haben indeß zwei gleich fhöne, aber weniger befannte Vögel ausgewählt. Das Felfenfeldhuhn bewohnt die füdlichften Länder von Europa, reicht nad Spanien und von da an die Küfte von Afrifa. Man findet ed überdies an dem Ufer bes Gambia und auf der Infel Teneriffa; es hält fich vorzugsweife aern in felfigen Gegenden und unter den Abgründen der füdlihen Alpen auf, und fommt felten oder nie auf die Ebenen hinunter. Die beigelegte Ab: bildung wird die Karben diefer Art zeigen. Bon allen andern untericheidet es fih Durch einen dunfelfaftaniens braunen Flef an den Seiten des Halfes, der dur heilweiße Aledfe fhön hervorgehoben wird. Man trifft ed nicht fehr häufig in Sammlungen, da es, wie alle Vögel des füdlichen Eurora, ichwerer zu erhalten ift, als jene aus den entfernteiten Sändern, Zunädit erwähnen wir: Kr Fury Nr WR Nm PERDIX CHUKAR, m Pt re he - re Ben. ikOrea ER, BENAR En a a Eee vr \ Jam ne me E ey, Ye ze u en m ir sl AN: f W- De BR. ER AR ae et] „akıe. ange aM “ Er u 1 a - u‘ er) ji „A 2 De] 4 # } M MB ua Federwildpret. 15 Das Schufar : Feldhbuhn. Perdir chukar, — Laruamn. Taf. V. Pordix 'chukar Gould!s Century — Grays Kilustrations of Indian Zoology. Die allgemeine Farbe des obern Gefieders ift afchgrau mit einer Beimifhung von Purpur, befonders über die Mitte des Nüdensz eine tieffhmwarze Linie gebt über die Stirn durd die Mugen und erftrect fi in halbmondförmiger Geftalt an den Seiten des Halfeg und der Bruft hinab, während die Kehle und bie innere Geite des AugensSreifes blaßgelblih weiß ift. Die Bruft hat faft diefelbe Farbe wie die Mitte des Nüdens, ift nur etwas bläffer, und die übrigen untern Theile fehen mattgelb. Die deutlichen Streifen anden Seiten find abwechjelnd gelblich weiß, Fajtanienbraun und ihwarz. Die Abbildung it eine Eopie der Zeihnung, bie Gould von einem himalapifhen Eremplare gab, der zugleich erzählt, es befänden fi in dem zoologiichen Garten in London lebende Eremplare, die eben fo reisbar und Fampfluftig wären, wie Das gemeine Rothhuhn. Diefe Abbildungen werden eine Vorftellung von die- fer Fleinen Grurpe geben. Die andern dazu gehörigen 16 Sederwildpret. find das griechifche Feldhuhn oder Steinfeldhuhn, per- dix saxatilis der Schriftiteller (la Bartavelle der Sranzofen), welches mit dem vorigen fo nahe verwandt ift, daß ed von Pielen mit ihm für eines und dasjelbe gehalten wird, Das griehifhe oder Steinfelvhuhn fin det fi häufig auf den deutfchen Alpen von mittlerer Höhe und fommt nie auf die Ebenen oder in die nie drigen Thäler herab. Sie halten fic) in Pleinen Schaaren beifammen big zur Paarungszeit und das Weibchen macht fein Neft mehr verfteet unter den Wurzeln von Bäumen oder unter mit Gebüfch bededtten Steinen oder Felfen. Die Eier find gelblihweiß, undeutlic röthlichgelb gefledt. Diefe Vögel reihen Faum nad) Frankreich hinein, denn fie finden fih nur felten in einigen der höheren Bergrrovinzen. Sehr häufig aber trifft man fie in dem ottomanifchen NMeiche, auf den griechiichen Injeln und in dem füdlihen Stalien. Die andere ift die Perdix rufa oder das Roth huhn oder rothbeinige Feldhuhn. Man hat es feit ei: niger Zeit in den jüdfichen Grafichaften Englands eins geführt, wo es jehr zu gedeihen fheint. Ald Wildpret wird ed indeß weder von dem Zäger noch von dem Butichmeder geihäßt, da das Fleiih trodener ift, als bad des gemeinen Feldhuhns, und feine Gewohnheit, jüc bei einem beunrubigenden Geräufche zu verfteden, fein ichnelles Saufen und jein Widerwille gegen das Auf: fliegen die Jagd befhmwerlihb mahen. (In Deutihland findet man ed nicht, fondern nur im füdlihen Franf: reid) und Stalienz; hie und dba hält man es in Käfigen.) v1. An 2777 y Fe 17 0a LT LEE v ” wa PERDIX FRANCOLINTTS. , u a Le u 157 | ‚f = i . j = “ 4 k 2 " ” % ma a m u », A - i r eh 1 a 2? n D = I: ri i - i che : [) R nn « , 3 $% he U. ze ge) rg “m ä ” Bi x ka N er) | ” Fi i u n 4 ap Eve , # E u var KM; [ie ® B > ‘2 um , = ar s u i' E j ie \ uf fe E u 22 a 27 3: A A r E A ı® v0. mai € Fi u fi ; 4 Fr en at En are %: ee et. ? a rn ö r E E F „A ıF h #1 ’ F Y I Tunes 6 w u . Es 2 Ye 4 >, “ N j = k er! > . . " R ei! 4 4 ) vd 5 E “ Fi pr Ir® A 2 & = ä a r & # I | j' En j [R | IF . et | Fu = 4 . m | r 2 H 4 n 4 E 3 "pe .p Bm a» ei F 6°; LAT wi a Br if Fur “ iu Fe ie 2 f ud DE ae 4 h h E er en Fu f Er e u ker: rn E 4 # vl 1% h . EN; 29 a , = | ne E 2 Aut ] £ En . 5 an. vu f uf Fr” . [0 35 ST Were Fe “. & = F er ee u Das gemeine Francolinfeldbuhn. 17 Beide zufest erwähnte Arten find bieweilen geflesft und man findet auch faft ganz weiße Varietäten. Das nächte Feldhuhn, das wir erwähnen, ijt eines der am fihöniten gezeichneten. — Das gemeine Francolinfeldbubn. Perdir Francolinus, — Latin. af. VI, Perdis francolinus, Zatkam, General History, VIII. p. 271. — Lo Francolin, Bufon, Pl. enlamindes, Männchen und Meibdhen pl. 147 und 148. — Francolin ä Colier Housse; Temminck, Pig. et Gallin, Ill. p. 310. Das gemeine Francolinfeldhuhn ift an das Ende derer mit einem oder mehr Sporen an den Beinen, mit mehr geitreiftem und gefleftem Gefieder, ftärferem Schnabel und längliherem Schwanze gefest worden und bildet das Gefchleht Francolinus, Steph. Alfe figen eben fo häufig auf den Bäumen, als fie fih aufdem Erdboden aufhalten und bei einigen der Art find die Beine mit jehr ftarfen und jharfen Sporen bewaffnet, Bir haben den gemeinen Vogel abgebildet, da er die einzige europäifhe Art, wenn audy nicht gerade die Grundform ift. Das Francolinfeldhuhn ift im füdlihen Europa, Eicilien, auf den Infeln des griehiihen Archipels, in Arifa und Indien einheimifch, wo es fü an fumpfigen Gegenden aufhält, weßhald es auch das en Fehermildpret. 18 Stherwilbpret, genannt worden ilt. In Afrifa, befonders an der Küfte ter Berberei, und in Indien wird es feines auten ®e- jchmades wegen überall gefhäst und wegen feines fhönen Gefiederd bewundert. E8 gehört nicht zu den großen Arten, denn das Männden mift in der Fänge nicht über 12 Zoll; die Farbe ift fhmwarz, weiß, roth und gelbbraum, in beftimmten und abftehenden Zeich nungen von.großen Fleden und Striden geordnet, aber jo vertheilt, daß die Mifchung Feineswegs grell wird. Dem Weibchen fehlen alle tiefihwarze und weiße Zeichnungen ded Männdens, fo wie das rothe Hals- band; die Grundfarbe des Gefieders ift gelbbraun, mit umbrabraunen Strichen und Welfenlinien und auf ten Flügeln und dem Schwangze mit faft denfelben aber bläfferen Zeichnungen wie bei dem Männchen. Der nähfte Vogel ift eine ganz feltjam gebil: dete Art. vn PN da u [2 „a nf ' ı 8 «1 ji Aa ” AN v 4. ( W TA Il * gi {u ! u ı" ur 4 ku) aa FRANCOLINUS CKRUENTATUS . r fr. " ER az es ie RL Bere 19 Das blutrotbe Feldbubn. Perdir ersenfa, — Tennınon, Taf. VII, Phasianus cruentatus, Trans. of Lin, Soc, vol. XIII. p. 237. — Sanguine Pheasant, Latham, General History, p- 05. Francolin ensanglante de Nepaul, Perdir eruentata, Tiem- nuinck, pl, Colorices, pl. 332. Mieter Vogel ift wegen der geivornten Tarfen auch unter die Brancolinfeldhühner geiegt worden, bildet aber wohl eigentlich ein befonderes Untergeihlecht, da er zu den Bögeln gehört, welche weder das Eine noch das Andere find. In mehreren Punften bildet erdas Ver: bindungsglied zwiihen der gegenwärtigen Familie und den Pavonidae, Die merfwürdigen Theile feines Baues find die fange Geftalt der Federn am Kopfe und Halie, die glänzende Farbe feines Gefieders und die Einrich: tung, daß er wie der Polyplectron einen, zwei, drei und wohl gar vier Sroren an den Tarfen hat, die feloft tünner und länger find als jene bei den anderen Arten, Er bewohnt vie obern Theile der unerforfhten Gegen; den von Nepaul und vermehrt die vielen glänzenden und eigenthümlichen Hühnervögel, welche fich dort in jo großer Anzahl finden. Zuerft wurde er inden Abhandlungen der Linnd'; ihen Gejellihaft in Fondon unter dem Namen blut: rotber Fafan (Phasianus ceruentus Hardw.) be: ihrieben. Eine zweite Beihreibung und Abbildung er: ichien in den Planches Coloriees Temminds und un: jere Abbildung ift nad einem Eremplare in dem Evin- burgher Mujeum gemadt. Das Männden mıft 16 Zoll 20 Das bintrothe Feldhuhn. in der Länge und ein Anblict der Abbildung wird feine Färbung auch ohne Beidhreibung deutlich mahen. Sei: nen Namen hat er von dem rothen Flede auf der Bruft und dem reichen Garmoifin erhalten, das den Schwanz und deffen Dedfedern fhmücdt. Die Beine find unres gelmäfig gefpornt, da man bisweilen an einem Beine einen und an dem andern zwei Sporen findet, Auf Tems minds Abbildung fieht man an dem einen Beine zwei und an dem andern vier, inzwei Paaren. Das Weibchen foll-vem Männden in der Farbe gleihen und nur mat: ter ausfehen; der Größe nad) ift es Fleiner und die Beine haben feine Sporen. Es ift ein in den Samms lungen felten vorfommender Vogel. Es würde und unmöglich feun, bei dem befchränf: ten NRaume jede Art der größeren Gruppen diefer Familie zu befchreiben, doc erwähnen wir nody ein Paar andere Vögel, ehe wir zu den Wadteln über: gehen. In der Müfte von Acaba in Arabien lebt ein fhöner Rogel, den Temmind dem Herrn Hev, dem Bes gleiter Nüppels, mibmete. Perdix Heyi fteht der Größe nach in der Mitte zwifhen dem gemeinen Feldhuhn und der Wachtel und wird hier wegen der AechnlichFeit mit dem rothbeinigen Felfenfeldhuhn in der fait aleichen Farbe des obern Gefiederd erwähnt; die Federn an der Seite find fhwarz eingefaßt, während die Beine, die Füße und der Schnabel glänzend rotl; jehen. Der Cchmanz, der Bürzel und die hintern Schwungfedern zeigen die zarten Streifen wie an diefen Theilen des gemeinen Francolins und des bunten Felvhuhne. Unter den Felvhühnern gibt es ferner eine Fleine Das blutrothe Feldhubhn. u indiiche Grurpe, weldhe angeführt zu werden verdient. Die Flügel find voller und mehr abgerundet, der Ehwanz ift furz und der Körper fhwerer. Schnabel und Beine find ftarf und die Füße groß. Sie bewohnen befonders die indifhen Infeln und halten ih an den Nändern der Bergmwälder auf. Die Perdix Javanica Lathamms, die Perdix megapodia Temminds und die Perdix personata Horsfield’s find Beifpiele diefer Form. Eine andere Form, die wir früher erwähnten, find die fala= nenähnlihen Felvhühner Afrifag, weldhe den Weibchen jener Vögel fo ähnlich find, daß fie mit Hinzufügung des Schwanzed von einem gewöhnlihen Beobachter nicht unterfdhieden werden würden, Die Perdix bi- calcarata Lathams ift ein Beifpiel davon. Dazu fönnte vielleicht noch ein anderer Wogel gerechnet werden: Sathams Felthuhn mit Hahnenfedern,, deifen Water: land man nody nicht genau fennt. Der Vogel Lathams follte von dem Vorgebirge der guten Hoffnung gefoms men jeun, während ihm Temmind, nad) Sonneraf, das öftlihe Afien als Vaterland anweifet. Das Merk: würbigfte bei dem Gefieder diefes außerdem einfad) gekleideten Bogeld find die Federn des Scheitels und der Seiten des Halfes und des obern Theiles des Nüdens, die anderthalb Zoll lang und ganz wie bei dem ges meinen Hahne gebildet find, und die fchillernde grüne Farbe der Hähne und Fafanen haben. Es it ein fehr feltener Bogel,von deffen Lebensweife man leider gar nichts weiß. Wir gehen nun zu den Wachteln über und haben als harafteriftifche Art diefer Heinen Bögel abgebiltet: 22 Sederwildpret, Die Eoromandel: Wachtel. Coturniz textilis.. — Tansıxen. @af. VIII. Tetras eoromandelieus, Sonnerat Il. 172. — Coramandel OQuail, Latkam, General Historz, Vill. p. 310. — GCaille Nattee, Coturnix textilis, Temminck, Pig. et Gallin, II. p. 512. Pi, Colorieer, pl. 35- —— oo Die Wahteln, welde das Geihleht Coturnix der Meueren bilden, find auf den erften Anblick den Felohühnern fo ähnlich, daß fie ohne Kenntnig ihrer Febensweife und Unterfuchung ihres Baues nicht von einander unterichieden werden Fönnen. In dem Schnabel und den Beinen finden fid ei: nige unbedeutende Mopdificationen, aber die Geitalt der Flügel ift ganz veridieden, da bier die erften drei Echwungfedern die längften find, während bei den Felvhühnern die dritte die längfte und ein rundlider Flügel die Folge davon ift. Obgleich die Felthühner in einigen Ländern wandern follen, fo ift diefed Wan: dern doch nur theilweije und geht oft nur in eine ge ringe Entfernung, während fait alle Radıteln ziemlid) weit fortziehen und felbit über das Mieer fliegen. Aud) inder Yebensweije aibt ed bedeutende Verfhiedenheiten, da fie fih nie auf Bäume fegen. Nady der Brütezeit verfanmeln fie ih oft in großen Schaaren, und obgleich fie fi) regelmäßig paaren, fo wird Dod das Weibchen, 4. XINNALOO "SIMTLEX Wr hs } _ IND AN PR zu Y aa ] B Bu u '# ii, 4 ’ [} 2 ji N A E N ä 4 Bi } i ] a: I a e r} ar. ä F n u 1 a 77 f “ k D F | Er" \# Ir Fl 2 » u 11 ” ni » a I: l | 0. [n ] I | nz ie u: " il 5 = Di t ' w | - if [1 hi ri ie W Der 3 Ei . i 1 ILngU > i a: a gi Die ECoromandel - Wachtel. - 23 jobald es zu figen anfängt, fi allein überlaffen und das Männchen befünmert fih nicht mehr darum, wie es aud die Jungen nicht mit fhüst. Sie halten fid vorzüglich in angebauten Gegenden auf und gehen nie in Wälder. Man findet fie in Europa, Aien, Afrifa und Neuholland. Die verwandten amerifanifchen Vögel gehören unter eine andere Abtheilung. Die hübfche Pleine Art, die wir abgebildet haben, wird eine genaue Vorftellung von der Geftalt der Macteln geben. Sie ift etwas Fleiner ald die euro; päifhe Art, da fie nur etwa fehs Zoll in der Fänge mist. Die obern Theile gleichen ziemlid) denen des ge: meinen Pogels, find aber breiter gezeichnet und wer: den fogleih an den tiefihwarzen Zeichnungen an deu untern Theilen erfannt, welche von den bläffern Theilen der Bruft und des Bauches Ihön abftehen. Dem Meib: chen fehlt größtentheils das Schwarz an ten untern Theilen und man fieht an ihm nur die zwei Streifen an der Kehle. Die Bruft ift röthlihbraun, die Federn haben einen fhmwarzen Mittelpunft und die andern untern Theile find [hmusigmeiß. Diefe Wachtel fheint allgemein über das Feftland von Indien verbreitet und dort fehr häufig zu fern, E3 gibt von den Wadhıteln viele fhöm gezeichnete Arten, die alle Mein find; wir fönnen indeg bloß die europäifche anführen. 24 Die gemeine Wachtel (Coturnix Jactylisonans Mer) fcheint allgemein über die alte Welt verbreitet zu feyn, findet fih aber in England nur höcht felten. Das Weibchen macht das Net, legt aber, wie das Felde Huhn, fat auf den nadten Boden die Eier, welde nicht jo gleichfarbig wie jene der Kelvhühner, fondern grünlich gefledt find und bis auf die Geftalt Aehnlichfeit mit den Schnepfeneiern haben. Befonders häufig iind die Wacteln in Frankreich; nicht nur werden die dortigen Märkte verforgt, fondern man fickt aud) große Maffen nad) London, wo fie fett gemacht werden. Man fängt fie in Mesen, in welde fie durch die Nahabmung ihres Schlages gelodt werden. An der Küfte von Stafien und Sicilien und auf allen griedis fchen Infeln fommen fie zu gewiffen Zeiten in umers meßliher Anzahl, Man foll hunverttaufend Stüf an einem Tage gefangen haben, Man jagt fie wie bie Zugtauben in Amerifa. In Gicilien ftrömt Alt und Zung zu diefer Zeit an das Ufer, das Meer ift mit Booten bedet und glücklich fhäst fih der Lehrjunge, der mit einer geborgten Rlinte oder einem Piftole, wie ichleht und gefährlid auch die Wafe-feyn mag, auf einer Felfenfpise Pofto faßt, wo Faum Naum für ihn und feinen Hund ift, der in Hoffnung auf dieje glüd: lihen Tage das ganze Jahr mit trodenem Brote ges füttert wurde, und in freudiger Erwartung der Wachteln Die gemeine Wadtel, 25 bafist. Ortvgia erhielt den Namen von den Pögeln, und auf Eapri, einer Injel am Cingange des Meer: bufens von Neapel, waren fie fo häufig, daß fie das Haupteinfommen des dortigen Bifhofs augmacnhten. Es wurden jährlich 50 bis 60,000 gefangen, ein Zahr fogar hundert und fechzig taufend. In Ehina (Cotur- nix chinensis, eaille fraise), auf manden öftlichen Infeln und auf Malacca find fie ebenfalls fehr häufig, und ziehen regelmäßig von dem Innern an die Hüfte. Hier werden fie aud) wie eine Fleine Art Ortygis ge: zähmt und zum Kampfe mit einander abgerihtet. Man wagt bedeutende Summen auf den Ausgang des Kampfes, wie bei Hahnenfämpfen. Die Ehinefen be: dienen fidy ihrer ferner, um fi bei Falter Witterung die Hände zu wärmen, da man der Meinung ift, fie enthielten wegen ihrer Kampfbegierde einen großen Theil thieriiher Wärme. Bei der gemeinen Wachtel ift der Scheitel und der Maden fchwarz, jede Feder Faftanienbraun gerändert und über den Kopf und den Hals läuft ein rahmgelber Strid. Weber jedem Auge und den Hald hinunter geht ein weißer Strich; Kinn und Kehle find Faftanien: braun mit Schwarzjbraun untermücht. Schwarze Schuls terfedern und Slügeldeden ; die Kedern braun gerändert mit einem odergelben Schaft und Mitteltheile, Bruit und Baud blaß orange; die Schafte und Ränter der Federn gefblichweiß. Schwanz fhwärzlihbraun, mit rahmgelben Schaften und Spigen. An dem Weibdyen findet fi nichts Schwarzes oder Braunes an dem Halje und der Kehle. Shre Brujt ie ichmwärzlicdbraun Pe 26 Fatreilles Attagis. geflett und ihr Gefieder im Allgemeinen bläffer, Auf gefletten Barietäten Fommt bisweilen reines Weiß vor. Nun müffen wir einen merfwürtigen amerifanis ichen Vogel befchreiben, über dejjen Stellung wir no nicht im Stlaren find, nämlid ; 2atreilles Attagis. Attagis Latreille, — Lessons. Taf, IX, L'Attagis de Latreille, Attagis Latreillei, Lesson, Illustrat de Zoologie, Von geffon find zwei Arten diefer merfwürdigen Vögel abgebildet worden, eine in feiner Centurie zoologi- que, und die andere in feinen Illustrations, melde legtere wir copiren ließen. Beide ftammen aus Chili, aber es ift zu bedauern, daß über ihre Lebendweije oder die Gegenden, in denen fie fih aufhalten, nichts mitgetheilt worden ift. Die gegenwärtige Art ift etwa acht Zoll lang, alfo.nicht viel größer ald die gemeine Wachtel, Der Schnabel jheint wie bei der Gattung Pteroeles gebildet zu fepn, aber die Füße und Tarjen find federlos. Wahrfdeinlid nehmen fie auf den weiten fübamerifanijhen Ebenen diefelbe Stelle ein, wie ber Ganga in den unfruchtbaren Wüften der alten Welt. Die Farbe des Öefieders it bei beiden befcheiden braun. ee? 277) Sal N er cr ATTAGIS LATREILLIE Latreilles Attagis. 27 Noch aibt ed einen andern Vogel, aus dem Lejfon und Eichholz eine Gattung Tinochorus maden. Er hat viel Aehnlichfeit mit dem Borigen und ift eben: fall in Südamerifa einheimifh, wir fünnen aber weiter nichts von ihm fagen. Wenn diefe Vögel beifer befannt find, werden fie ohne Zweifel eine Lüce in der gegenwärtigen Fa: milie ausfüllen. Wir gehen nun zu einer Fleinen Gruppe über, die zwar beffer, aber immer nod unvollfommen ge- Fannt ift, nämlich zu den amerifanifhen Wachteln oder Feldhühnern, die man unter dem Gefchlechte Ortyx begreift. Zuerft erwähnen wir 23 Das virginifche Feldbubn oder die pir: ginifhe Wachtel. Ortyz Firginianus, — Boxarants. @af. X. Quail or Partridge, Perdix Virginianus, ilsons American Ornithology, pl. XLVI. — Perdix borealis, Temminck, Pig. et Gallin, — Ortyz borealis. Stephens, Continuation,— Ortyz Virginianus, Bonaparte, Synopsis, p. 124. (Tetrao marylandus, Albin I. XXVIll. _ Perdix Coyoleos, Zatkam,) —— — Das Geichleht Ortyx wurde von Stephens, dem Fortieger von Sham’d General Zoology, zur Auf: nahme der ftarfichnäbligen Felohühner der neuen Welt gebildet, Sie nehmen diefelbe Stelle ein, wie die echten Felvhühner, die Francolins und Wadteln der andern Theile der Welt, leben an den Rändern der Wälder unter Bufchholz oder auf den Grasebenen und fuchen bisweilen wegen Körnern und Wurzeln die Felder auf. In der Nacht fchlafen fie gewöhnlih auf Bäumen, feßen ji aud) manchmal am Tage darauf , befonders wenn fie verfolgt werden, und gehen fogar mit Feichtig: Feit auf den Welten. Sie find ftarf, haben einen diden Schnabel und find offenbar zu einer Lebendart ange: ORTYX BOREALIS. ERSTEN ee Kegkicn % =, a_AFWr a er a ale Aa Re SS ii era Pr SEE» j i u; " ar : n. Be) = FM f Lie Bi B- 2, B ; u 4 r ki ” Fe Ha je Een ie TE ar Br | ne, be, Ka en R a “er Ei er ad e_ — ” =’ a; m. = 1 ‚ ne fi A u . wur - . bh ii, It ur E r ren" n H Zn *y 5 ui i [3 Das virginifche Feldhuhn. 29 wiejen, welche ziemliche Kraft erfordert, wie 5.'B. zum Herausgraben der zwiebelartigen oder fnolligen Wur: jeln. Die Farben des Gefieders find gewöhnlich ver: schiedene Schattirungen von Braun, Noth, Orange, Grau und Weiß, Der Kopf hat fait immer einen Bufc. Am beiten ift der Pogel dur die Beihreibung Aerander Wilfons bekannt. Audubon hat auf einer feiner fo großen Kupfertafeln eine ganze Brut abae: bildet. Er findet fih häufig in Nordamerika in den nördlihen Theilen Canada’s und Meufchottlands bis an die Grenze der Halbiniel Florida. Sie werden fehr zutraulih und fommen häufig in die Nähe autbebauter Mlanzungen; werden fie aber fheu gemacht, fo juchen fie Schuß in den Wäldern, fegen fih auf Baumzjweige oder verfteden fih unter dem Gebüjche. Wo je die Jäger nicht fehr verfolgen, werden fie fajt halb zabm, fommen an die Scheunen, befonders im Winter und mifhen ih in jener Zeit bisweilen unter die Hanfs hühner, JZm Winter werden ungeheuere Niederlagen unter ihnen angerichtet, theils duch Schießgewehre, theils dur Sclingen und das Stüd wird auf den Märften für zmölf bis achtzehn Cents verkauft. Sie fangen frühzeitig im Mai an zu bauen und das Meit wird nah Wilfon fehr forafältig gemadıt. Es befindet fi auf der Erde, gewöhnlich unter einem dien Grasbufche, der dasjelbe fchünt und verftedt 5 die Materialien find Blätter und feines dürres Gras in anfehnliher Menge; oben wird es gut bededt und an der Seite bleibt eine Definung zum Cingange. Das Weibchen forgt für die Jungen, wenn fie auggebrütet 30 Das virginifhe Feldhub. find umd ftellt fi im Mothfalle ebenfalld lahm, wie unfer Feldhuhn. Man hat die Eier häufig von der Haushenne ausbrüten laffen und die Jungen wurden immer jehr zahm, entflohen aber ftets im nädten Frühs jahre, wenn die Paarungszeit begann (Wilsons North American Ornithology). Non den verfhiedenen Methoden, vieje Wögel su fangen, fcheint befonters die von Audubon angege: bene fehr zwerftmäßig zu fepn. Man nimmt ein cylins triihes dreifig bis vierzig Fuß hohes Mes von etwa zwei Fuß im Durchmeffer, aber mit einer weiteren Deff: nung. Dies wird mit der ausgejperrten Definung auf ten Boden befeftigt und an jeder Seite ftellt man ein anderes auf, um den Eingang gleihfam noch mehr zu erweitern, Da hinein werden die Vögel durd eine Ans zahl von Perfonen zu Pferde getrieben, welche eine entdeete Brut umringen. So füngt man oft fünfzehn bis zwanzig folder Feldhühner auf einmal und oft viele Hunderte an einem Tage (Audubon), Das virginifhe Feldhuhn hat man in mehreren Theilen des europäiichen Feftlandes einzuführen ge: fucht, wir wilfen aber nicht, mit weldem Erfolge. Unfere nädyite Abbildung zeigt einen der fchönften Nögel des Gefchhlechtes. ORTTX CALIFORNICA, me. a ru NEE TEER nd N Lime ıYy ae Re: o‘ a A A Sn N INEeE Gere) si Das californifche Feldbubn. Ortır Californica, — Srerurss: &af. XL Californian eolin, Ortyx Californica, Stephens, Continua- tion, vol. X. p 384. — Californian Quail, Gardens of Zoological Society, 1. p. 29. Diere zierliche und fhöm gezeichnete Art findet fih in den niederen Waldungen und Ebenen von Ealifornien und wurde auf den Reifen Sa Perouje'd und Wancouper’3 gejehen. Auf den Kupferplatten zur Befchreibung der Reife des Erftgenannten ift ein folher Vogel abgebil: def. Ein einzelned Eremplar brachte Bancouver mit in das brittiihe Mufeum, und dies diente zu allen Ab: bifdungen und Beichreibungen diefes Vogels bis zur Nüdfehr des Capitaind Beechey von feiner Reife aus der Güpdjee, der lebendige Eremplare mitbradhte. Nur eines überlebte die Ankunft in dem zoologiihen Garten und fhien die Veränderung des Klima vollfommen gut zu erfragen. Die Hauptfarbe des obern Gefleders ift braungran. Die Federn an dem Rüden und den Seiten haben einen tieffhmwarzen Rand und oft eine weiße Spike. Die Kehle it ihön dunfelfhwarz, zwilchen ihr aber und den übrigen Zeihnungen an den Seiten befindet fü ein rein weißes halbmondförmiges Band, Die Federn des untern Theiles des Bauches find fchwarz gerändert und die langen an den Seiten in der Mitte gelb ges ftreift. Der f(hönfte und merfwürdigite Schmud it auf 32 Das langfhwänzige Feldhuhn. dem Scheitel der Bufcd von einigen Federn, Die ums ten fchmal find und nad der Spite breiter werden. Sie fehen jhön jhwarz und liegen gemöhnlid rüd: wärts, fünnen aber nadı Belieben emporgerichtet wer: den; bei Aufregung des Vogels find fie fo aufgerichtet, daß fie fich faft nach der Stirm neigen. Das Iangichwänzige Feldhubn. Ortsr macroura, — Jasvıse und Serur.- &af, XL Ortyx macroura, Illust. of Ornith, pl, XLIX. Auf diefer Tafel haben wir eine Art abgebildet, die fidh der Geftalt nach von den bereits angeführten unterfcheis det, und zwar durch einen langen breiten Schwanz. G8 ift zu bedauern, daß man ven der Lebensweije des Vogels nichts weiß. Er ift in Merico einheimiih und das einzige befannte Eremplar befand fi in Bullod’s merifanifher Sammlung. Die Länge beträgt 13 Zoll, der Schnabel ift fehr ftarf und die Beine find orange: roth. Die Federn auf dem Scheitel, an der Kehle und den Baden fehen ihwarz, dieaufdem Kopfe verlängern fi in einen Bufch und haben eine rothbraune Spige, Eine röthlih weiße Pinie läuft über die Augen und Dhrgegend. Der Rüden, die Seiten des Halfes und der obere Theil der Bruft jehen röthlih braun, die Mitte te Bauches und ver Bürzel filbergrau ins Bläufihgraue übergehend, und fchwarz gefprenkelt, r % 4 Ye ' ORTTX HACHOTRA. Das langfhwänzige Feldhuhn. 33 Die anderen oberen Theile find holzbraun, fehmarz geftreift und geflecdtt und haben große gelblichweiße Sleden. Die Länge der Shwanzfedern beträgt 5%2 Zoll; fie find breit und abgerundet, Man fennt noch mehrere andere Arten. Zwei bradıte Douglas aus Columbien mit nad England, wovon die eine Ortyx pieta genannt wurde und eben: falls einen Buch hat. Diefe Vögel, jagt Douglas, halten fih in ungeheuer großen Schaaren in dem In: nern von Galifornien vom October bis zum März auf und fcheinen in einem ewigen Ariege mit einander zu leben. Die Männchen fämpfen erbittert gegen einander, wobei oft einer oder beide Streiter auf dem Plage zu bleiben fiheinen, wenn man nad der Zahl der todten Vögel urtheilen fann, die man täglıd) jerrupft, vers fümmelt und mit Blut bededt liegen fieht. Wenn fie Futter fuchen, bewegen fie ih in Dichtgedrängten Haus fen vorwärts und jeder jucht dem Nachbar zuvorzus fommen,. 3m Winter, wenn der Erdboden mit Schnee bededt ift, ziehen fie in großen Echaaren in gemäßig: tere Gegenden am Ozeane. Ortyx Douglasii ijt ein anderer Vogel, der von Pigors fo genannt und von Douglas fait aus derjelben Gegend mitgebradyt wurde, Ortyx Montesumae ca- pistrata und Sonnini find jeltene und ebenfalls hierher gehörende fhöne Arten, Bon diefen Vögeln gehen wir nun zu der Scil- derung des echten Waldhuhng, Tetrao, der Grund: formgruppe der Ramilie , über. A —— Sebermildprat. 3 94 a " Das Waldhbunbr. — u — Die MWaldhühner find die größten Bögelder Kamilie, rund umd ftarf gebaut, halten fi vorzüglich gern in heitigen Wäldern auf und fisen und fchlafen aud oft auf Bäumen, mo fie ih von jungen Echöflingen und zarter Ninde näyren. Obgleich die Yäufe Furze Federn haben, find doc) die Zehen nat. Der Edywanz befteht aus breiten Federn und ijt verhältnißmäßig lang und abgerundet. Gröfßtentheils leben fie in Bielmeiberei und die Weibchen wie die Zungen unterfcheiden fi) anfehnlih von ven Männden, da das Gefieder ber erfteren braun ausiieht mit [hwarzen Stricdhen, die Far: ben der lebtern aber in großen Majfen von Schwarz, glänzendem Grün oder Stahlblau und Dunfelbraun vertheilt iind. Sie bewohnen Nordamerifa und Europa und die des lestern Erdtheils reihen bie in das nörds lidye Afien- a SE | et x Aal: PEN URN | TETRAO I\ROGALLTA, Ju “ fr 4 i A Ep) IE Br we At Rn ah u u u u N ih 2 ig] Mh 35 Der Auerbabn. Tetrao urogallus, — Liaxarus. Taf. XI. Tetrao urogallus, Linnarus. — Wood Grouse; Pennast, — Tetrao ausrhahn, Temminck, Maruel U. p. 457. (Dam. beutiche Ornithologie) An die Spite diefer Abtheilung ftellen wir den Auer: hab, den größten der bübnerartigen Bögel, dernod den Truthahn übertrifft, Wie er der erftie an Größe, der erite an edler ftoljer Daltung üb, fo gleicht er mit feinem ftarfen gefrümmten Schnabel und feinem ftar: fen Bau mehr einem Raubvogel als einem Hühner: vogel. Der Auerbahn war gewiß das edelite Federmwilt- pret, aber jest üft er an vielen Orten fehr felten gewor: ben. In England, wo der Vogel ganz ausgerottet ift, hat man neuerdings verfucht,, ihn wieder einzuführen. „Zuerft brachte man 1827 aus Schweden einen Hahn und eine Henne, aber die fegtere ftarb, ald das Schiff Montrofe Bay erreicht hatte. Dem Hahne gab man in Braemar eine gewöhnlihe Henne in feinen Käfig; fie legte mehrere Gier, die man von anderen Hühnern bebrüten ließ. E83 fam indeg nur ein Junges heraus und tied war todt, ald man es zum eriten Male iah. Es warein offendarer Kaferlaf oder Baftard und glid dem Auerhahn fo fehr, daß es nicht verfannt werden fonnte.” 36 Der Auerhahn. „Im Februar 1829 fam ein anderes Paar glück: lid in England an. Im April fing die Henne an zu legen und legte ein Paar Dusgend Eier, zerbradı und fraß jie aber fo gern, daß fie beim Legen beobachtet werden mußte, Damit man das Ei jedesmal hinweg« nehmen Fonnte, Acht erhielt man fo. Diefe legte man einer gewöhnlichen Henne unter, aber es Fam nur ein Junges heraus, das auch bald ftarb. Im Frühjahre 1830 legte die Henne act Eier, zerbradh davon nur eins und jag aufden andern fieben austauernd fünf Wochen lang. Alle waren inde$ faul, Im nächiten Jahre brütete fie wieder und faft in allen Eiern waren Zunge. Ich befuchte im Auguft Braemar und die fünf Jungen waren zwar erft wenige Wochen alt, aber fchon größer als das größte englifhe Moorhuhn. Aus der Ferne Fonnte ich die jungen Hähne und Hennen nicht unters iheidenz fie fhienen fowohl der Größe als der Farbe nach ganz gleich zu feyn, doc) zweifle ich nicht, daß man Die Jeihnungen auf den jungen Hähnen in grö- Gerer Mähe hätte erfennen fünnen, E$ blieben nur zwei am eben und dies waren Hennen,” „Alle wurden Anfangs und eine Zeitlang mit den Puppen der Ameifen gefüttert, welche man gewöhnlid) Ameifeneier nennt. Bisweilen gab man ihnen aud) junges, fehr Plein gefchnittenes Gras. Eobald fie et: was ftärfer geworden waren, fraßen fie Hafer und Gerfte mit Grad und Moos. Epäter fütterte man fie wie die Alten befonders mit Getreite, Heidefrauts (rigen und jungen Scöflingen der fchottiihen Fichte. Die jungen Hähne unterfhieden jih bald von der Der Auerbabı. "97 Henne; fie fahen viel dunffer , waren größer und ihre Schnäbel ftärfer und mehr hakfenförmig.? „Die alten Hähne hat man nody nie zu den jun« gen Vögeln gelaffen, fo daß man nicht weiß, od fie ihre Nahfommenfchaft ihonen, oder einen Haß gegen diefelde zeigen. Wegen der fortdauernden Wildheit der alten Vögel, befonderd der Hähne, war es fhwer, fie zu wiegen, ohne ihr Gefieder zu beihädigen. End: lid) gelang es, einen zu wiegen, der 1828 zur Welt gefommen zu fen fchhien, und er war 11 Pfund 18 Loth fhwer, Dem Ausjehen nad) ift die alte Henne faum halb fo idmwer,.” „Sobald man eine gefunde Brut in der Gefan: genichaft aufgezogen hat, will man einige in den alten Fichtenwäldern zu Braemar frei laffen.” (James Wil- son in Jameson’s Journal, Quli 1832.) Häufiger findet fich der Auerhahn auf dem euro: päiihen Feftlande und fcheint bie in einige Gegenden von Nordailen zu veihen. Am häufigiten ift er wahrs iheinlich in mandhen Theifen von Rußland, Schweden und Mormegen, von wo aus der Markt von London verforgt wird. In jenen Ländern halten fie fih in den ungeheuern Föhrenwäldern auf und nähren fi von den jungen Schößlingen und Zapfen, den Ktäschen der Birken und den Wachholderbeeren, Sie leben in Piels weiberei und bei dem Beginne der Balzzeit fiolzirt der Hahn umber und lodt tie Henne dur fein lautes Gejchrei, das wie peller, peller, peller, Flingt. Eobald die Hennen, deren Stimme dem Strädyjen der Naben ähnlich it, Diefen Nuf des Huhnes hören, Js Der .‚nerhabi. fommen fie von allen Seiten aus dem Walde herbei. Der Hahn fteigt fodann von der Anhöhe, auf die er fich geftellt hatte, auf den Erdboden herab und bleibt bei feinen Freundinen (Lloyd’s Northern Field Sports). Eobald die Hennen zu brüten beginnen, werden fie verlaffen, die Hähne gehen unter dem Ge: büjche umher und erneuern ihr Gefieder, während die Henne dann ihre Zungen pflegt. Der Hahn ift über drei Fuß lang und erhält eine EScmere von fünfzehn Pfund, Die Federn am Sopfe und an den Wangen find verlängert, und wenn er fi) in die Bruft wirft, um den Hennen zu gefallen, wer: den bie erftern emporgerichtet und tie an den Wangen nach vorn gelegt. Der Obertheil des Halfes, der Rüden und die Seiten find, wenn man fie genau beobachtet, zart braun, grau und fhmarz gezeichnet. Der untere Theil der Bruft und des Baucyes find fhwarz, gewöhnlich mit einigen weißen Kedern untermijchtz; der vordere Theil der Bruft hat dagegen ein fchönes glänzendes Grün und dide fefte Federn, die bei mandem Lichte einen glänzenden Schein von Goldgrin und Blau von fic geben, weßhalb aud; der Vogel den Namen „Walt: rfau? erhalten hat. Die Denne ift bedeutend Pleiner und fteht genen den Hahn in no ftärferem Mißver: häftniffe als die Weibchen anderer hühnerartigen Vögel zu ihrem Männchen. Ihr Gefteder ijt in fhmwarzen Halb: monden auf einem fhön braunen Grunde gezeichnet. In dem erften Herbfte find die jungen Hähne ven Hennen fehr ähnlih, aber ehe nody dad nächte Früh: Der Auerhahn, 9 jahr fommt , erhalten fie den größten Theil ihres blei- benden Gerieders, Der Auerhahn ift außerordentlich fchen und der Siger, welcher jagen ann, er habe in feinem Leben zwan- zig oder dreißig Etüc geihoffen, gilt für fehr gefchict und glüklih,. Man Fann dem Hahne nur dann nahe fom: men, wenn er die Hennen um fih zufammen ruft, und auch da üjt mod die größte Voriicht nörhig. Eigentlich foll die Henne gar nicht gefhoffen werden, aber das Verbot wird nicht fehr beachtet und in Norwegen fchießt man die Hennen wohl gar von dem Neite. Mad) diefer Furzen Schilderung des Auerhahns theilen wir aud) dag mit, was Lloyd in feinen Nort- hern Field Sports darüber fagt. „Der Auerhahn wird in Schweden oft zahm ge: maht, in Iddeholm, Rifäter und an anderen Orten wurden folde MWögel eine lange Zeit in befonders ge- bauten Häuschen gehalten. Sie waren fo zahm, tag fie aus der Hand fraßen. Ihr Futter bejtand hauptfäc: lic aus Hafer und Föhrennadeln; man warfdie Woche ein paarmal große Zweige in ihren Käfig. Auch viele Waltbeeren erhielten fie, wenn fie ju haben waren, fo wie jederzeit reihlih Wafler und Sand.? „zur Beftätigung der Thatfache, dag die Auer: hähne in der Gefangenfchaft brüten, führe ich folgende Stelle aus Nilsion’s Werk an. Die Vögel befanden fih bei einem Eifenwerfe in Dalecarlien.» »„Eie wurden den Winter über auf einem großen Boden über einer Scheune gehalten, mit Getreide ges füttert und erhielten gelegentlich frifche Eichen-, Kie- 40 Der Auerbabn, fern: und Wadhholderzweige. Zeitig im Krühjahre lieh man jie in eine Cinzäunung am Haufe, worin einige Fichten und Stiefern ftanden. Darin wurden fie nie ges ftört und während der Brütezeit fam gar Niemand da: hin außer der Perfon, melche das Kutter brachte, das im Herbfte in friihen Zweigen beftand. Es ift Negel, ihnen volle Freiheit zu laffen und fie nicht zu ftören, wenn die Henne figt. Sobald die Zungen ausgebrütet waren, brachte man fiein den geräumigen Hof, um den eine Ginzäunung ging, durd welche die Zungen nicht entfliehen Fonnten. In diefem Hofe fanden einige Büjce. Den Alten hatte man einen Klügel verfhnitten, damit fie nicht fortfliegen Fonnten. Ich habe mehrmals eine Auerhahnhenne mit acht bit zwölf Zungen gefehen. Gie waren fo zahm, da fie wie die Haushühner vor ausliefen, wenn fie Getreide erhalten follten. An Sand und friihem Waller darf es ihnen nie fehlen.”» „Nah Nilefon wird der Auerhahn, wenn man ihn jung aufzieht, fo zahm, wie ein gemwöhnliches Haus: huhn und man Fann ihn frei herumlaufen faffen, In: bejjen verliert er feine natürliche Kühnheit nie ganz, fo daß er, wie der Truthahn, nicht felten nach Men: ichen fliegt und hadt,”> »„Gelbft in feinem milden Zuftande vergißt der Auerhahn oft feine natürlihe Schüchternheit und greift die Perjonen an, melde ji feinem Aufenthaltsorte nähern. Einen folden Vorfall erwähnt Adlerberg. Ein alter Auerhahn pflegte mehrere Jahre lang das Gut Villinge zu befuchen und hatte, jobald er die Stimme von Menjhen in dem Walde hörte, die KHühnheit, Der Auerhabn. #4 ih auf dem Erdboden hinzuftellen und unter fort: währendem Flügelihlag nad den Beinen und Füßen derer zu baden, welche fein Gebiet betraten.?» „Auch Brehm erwähnt in feinem Anhange einen Auerhahn, der ih in einem Walde aufhielt, durch weichen ein Weg ging. Sobald der Vogel Jemanden auf diefem Wege fommen fah, flog er ihm entgegen, hadte nad) den Beinen, fchlug mit den Flügeln und fonnte nur mit Mühe verjagt werden.®> „an der Jahreszeit, von der ich freche, fchoß ich den Auerhahn gewöhnlid in Begleitung meines lapplän: diichen Hundes, der die Bögel von dem Boden aufs iagte, wo fie fih der Beeren wegen in den Herbft: monaten häufig aufhalten. Sobald fie den Hund fahen, flogen fie eine Pleine Strede fort und festen fich auf die Bäume, wo fie mein Hund, der eine außeror: dentlih aute Witterung hatte, ebenfall® bald entdeckte, Hatte er den Auerhahn gefunden, fo ftellte er jih un: ter den Baum, auf welhem der Vogel faß und 309 dur fortwährendes Bellen meine Aufmerkjamfeit das hin. Still umd vorfchtig aing ich dann hin und da der Bogel jeine Aufmerfjamfeit gewöhnlih auf den Hund richtete, Fonnte ich ihm meiftens auf Schufweite nahe fommen.” „am Walde gibt der Auerhahn nicht immer ein leichtes Ziel, denn er it gewöhnlich aus der Schuß: weite, ehe man noch zielen Fann, Schrote Wr. 1 und 2 genügen in furzer Entfernung zum Erlegen der Henne, aber für ten Hahn muß man weit größere haben.” 5» 42 Der Auerbabn. „Gegen den Anfang des Winters und während desfelben halten fid die Auerhähne gemöhnlid in Ges fellfhaften zufammen und zwar die Hähne für fic und die Hennen für fi; erit im Frühjahre trennen fie fi) wieder, Diefe Gefellihaften, melde bieweilen fünfzig oder gar hundert Köpfe ftarf feyn follen, hals ten fi aemeiniglih an den Seiten der zahlreichen Seen und Moräfte auf, die fih in den nördlichen Mäldern fo häufig finden, und es ift Fein unedles Vergnügen, fie dort im Winter zu jagen.” „Zu den Mitteln, deren man fi in den norbi: iben Wäldern zur Habhaftwerdung des Auerhahns bedient, gehört auch das folgende: — in den Herbit- monaten legen fid Feute, nahdem fie eine Brut ver freut haben, in einen Hinterhalt und ahmen ven Schrei der alten oder jungen Wögel nad), wie es die Umftände verlangen. Eo fodt man fie an eine Gtelle und fann oft die ganze Brut nad einander fhiefen. Mie ed gefhieht, wird fi) aus den Worten Greiff’s noch deutlicher ergeben.” s,Nachdem die Brut zerftreut ift und man gefe: ben hat, wie groß die Mögel find, bindet man die Hunde an, made fid eine Hütte, gerade an der Stelle, von welcher man die Vögel vertrieb, und ftellt ji) hinein, um zu loden. Diefer Porruf wird je nach der größern oder geringern Größe der jungen Vögel eingerichtet. Eind fie jo groß wie die Henne, fo darf man vor einer Stunde nad) dem ertreiben nicht fos den; will man fie febentig fangen, fo wird das ge: mwöhnliche Net rund um den Mas aufgeftellt, mo fi Der Aucerbabn, 33 der Yodende befindet. Nadı der Gegend hin, in welche die Henne fliegt, findet fi felten ein junger Vogel, denn fie fucht dur ihr Gadern die Hunde von den Jungen weg und auf ihre eigene Spur zu foden. ©o lange man zu jchießen wünfht, darf man aus der Hütte nicht herausgeben, um die erlegten Vögel auf: zubeben. Wenn die Henne, dem Lockrufe antwortet oder brummt wie eine Hub, jo hat fie entweder ein Zunges bei fih oder der Lodruf-ift nicht richtig, oder fie it in Furcht arfent worden und wird dann ihren Das nicht verlaffen. Eine junge Henne antwortet be- reitwilliger auf diefen Nuf als eine alte,” „In andern Fällen wird in der Naht bei Fadel: ihein gejagt. Diefe Methode, welche eine reicdjliche Beute geben foll, it, wie ich glaube, auf die jüdlichen Provinzen von Schweden befchränft, denn in den nörd- lihen Theilen habe ih nie etwas davon gehört.” »3n Sinaland und Oftgothland fol man auf fol; gende Weife dabei zu Werfe gehen: _ gegen Abend beobadıten Leute den legten Flug der Auerhähne, ehe fie zur Ruhe gehen. Die Richtung , welche fie in den Wald nahmen, wird forgfältig dDurd einen am Boden liegenden oder dazu befonders gefüllten Baum ange: zeigt. Zft es Dunfel, fo gehen zwei Männer den Bös geln nad; einer hat eine Flinte und der andere eine fange Stange mit einer Farfel an jedem Ende derjelben. Der Fadelträger geht voraus und der Andere mit der Rlinte bleibt bei dem gefällten Baume zurüd, um ihn und die beiden Pichter in einer geraden Linie mit ein- ander zu erhalten; durch diefes Berfahren wird eine 14 Der Auerbabı. Verirrung im Walde unmöglih, So gehen fie immer weiter in den Wald hinein, halten bisweilen an und nehmen ein neues Ziel, big fie die Stelle erreichen, mo fie die Vögel vermuthen, Darauf werden die Bäume forgfältig betrachtet und wenn man die Gegenftände der Verfolgung bemerft, die das Fadelliht unten un: beweglich anftarren follen, fo fhießt man fie mit Be: quemlichfeit herunter. Sollten mehrere Auerhähne auf einem Baume fisen, fo muß man die auf den unter: ten Zweigen zjuerft jchießen,, denn die andern bewegen fi) nicht, wenn nicht ein todter auf fie fällt, und fo fann man alle dafigenden leicht erlegen,” Es gibt no ein anderes jhönes Waldhuhn, das AehnlihFeit mit dem Auerhahn hat, nämlid Meners Tetrao medius, oder der Radelhbahn. Er lebt vorzüglich im nördlichen Rußland, in Schweden und Eurland. In der Größe fteht er faum dem Auerhahn nad, da er nadı Temmind 2 Auf, 3, 4 und 5 Zoll in der Länge meifen foll. Mach demjelben Schriftiteller joll diefer Vogel ebenfalls verlängerte Federn auf dem Kopfe und an der Kehle haben, die fid) in der Balz: zeit oder wenn die Vögel gereizt werden, emporridten. Kopf, Hals und Bruft find fchön fchwarz mit purpur: nem oder Bronzewiderjheine Rüden und Bürzel fehen ebenfalls fchwarz, aber die Federn endigen mit einem violeiten Widerfcheine und jede ift Flein blaf getüpfelt. Der Bauch ift jchmwarz mit einigen weißen Rledfen in der Mitte. Die Schulterfedern und Meinern Alügeldedten fehen dunfelbraun, zart gelblich und uns regelmäßig gewellt. Die hintern Echwungfedern find Der Auerhahn, 45 vom Anfange bis zur Mitte weiß, dann bräunlicd;- ihwarz und endigen in einer weißen Spike. Der Edwanz ift nur ein wenig gegabelt; feine Oberdeden find jhwarz und die untern haben weiße Spiken. Das Gefieder des Weibchens ficht fat eben fo wie bei der vorigen Art. Beide Arten erftreden ih bis nad Alien, find aber ganz verfdieden von den ameri: faniichen, welde wir nun erwähnen wollen, Derjenige amerifanifhe Bogel , welder in ter Größe und Geftalt den eben befchriebenen am nädten fommt, ift Say's Tetrao obseurus, den jener Öelebrte juerjt in feiner Beichreibung der verfchiedenen Natur: erjeugniffe erwähnte, welche er auf einer Reife madı den Felfenbergen gejammelt hatte. Bonaparte bildete ein Weibchen ab und in der Northern Zoology ift Hahn und Henne abgebildet; der Vogel bewohnt die Felfenberge von dem 40. bis 64° n. Breite, mißt in der Länge gegen zwei Fuß und fein Gefieder zeigt die fhönen glänzenden Farben der andern, mit Grau und Weiß untermifcht, 16 Das Sragenbubn. Tetrao umbellus. — Lissauve. af. XIV, Tetrao umbellus, Zinnaenus ; Tetrao togatus, Gmelin, — Ruffeil Grause, FFilson, Audubon, — Ruffed Healheock, Edwardı, — Bonasia umbellus, Bonaparte. Diefes merfwürdige und ihöne Waldhuhn findet fich von dem 50° bid an den Meerbufen von Merico, ift Penniplvanien und den Vereinigten Staaten gemein, befonders häufig in Kentudp und Indiana, und wurde an den Ufern des Sasfatihewan gefunden, Wir thei: len die nachftehende Beihreibung der Lebeneweife diefes NMogeld nah Wilfon mit: _ „Der Fafan*) lebt einfam, felten findet man mehr als vier bis fünf beifammen, häufiger fieht man fie einzeln oder paarmweife. Früh am Morgen verlaffen fie ihre Aufentbaltsörter in den Wäldern und fuchen den Pfad oder die Straße auf, um Kies aufjulefen, und in den Pferdeäpfeln zu fuhen. Bei meiner Reife an den Bergen, Die den Subquehanna begrenzen, Fonnte ih mid immer jeden Morgen mit einer *, Dad Araaenhuhn wird in Pennfyloanien Fafan, in Neu: england bagegen Rebhubn genannt, D. iannaaua OWILLWML > B ee ei, . r i Fg° we. ‚aA ie, 1) e w 41 1 F 1 4 R F Dan A ME, 2 weh ri 1 4i ee RN w ee Dan a u By Pure = u er) Frilah sr er Are E),%.75077 BE BER Re rar j Multi m [ Bor Ted Dr e ah ai, oe IE N RL RR } Pr Be erw Hi Bin, a Ei ir a MER ZE: ui Öt Ans! 2 3 KR Erf wet | = Par L ehe ee } A ER. h je | w w Ju: u“ Fu 4 . ' 1 Das Aragenhuhn. Er hinreihenden Menge diefer Mögel verforgen, ohne die Straße zu verlaffen, Bei nebligem Wetter fieht man fie gewiß an folhen Stellen. Gewöhnlich bewegen fie ich jehr gravitätiih umher und fpreijen den breiten fidherartigen Schwanz jo aus, wie auf der Abbildung gezeigt üft. Das fogenannte Trommeln des Fafan’s ift eine andere Geltfamfeit diefer Art, wird aber nur von dem Hahne allein gehört. Der Fremde, der durd) einfame Wälder geht, in denen fi) diefe Vögel auf: halten, wird durch plöslihes Plaugen überrafcht, fo, ald wenn man zwei vollaufgeblafene Kuhblafen an eins ander fdlägt, aber nod; lauter; anfangs find die Schläge lanafam und deutlich, fallen aber immer fihneller auf einander, bis fie mit einander verfchmel- zen, fo daß der Ton dem Rollen eines fernen Donnersd gleicht, ‚der allmälig binftirbt, Mac einer Paufe von einigen Minuten wird er von Neuem wiederholt und an einem ruhigen Tage hört man ihn faft eine halbe englische Meile weit. Diefes Trommeln ift am häufig: ften im Frühjahre und der Hahn lockt damit feine Lieblingshenne. Es wird auf folgente Weije hervor: gebraht:— Der Vogel, welder auf einem alten um: sellürzten Baumftamme fteht, gemwöhnlih an einem entlegenen und geihüsten Orte, läßt die Flügel finfen, richtet den ausgebreiteten Schwanz auf, zieht die Kehle jufammen, erhebt die beiden Federbüjhel am Haffe, blajet feinen ganzen Körper auf, wie der Truthahır, und brüjtet fih höchft granitätiih. Macddem er died eine Zeitlang getban, fängt er an, mit feinen fteif gehaltenen Flügeln furze fchnelle Schläge zu geben, 48 Das firagenhuhn. die immer fchneller und jchneller auf einander folgen, bis fie nicht mehr zu unterfcheiden find, wie bereits ans gegeben, Dies geidhieht am häufigftien am Morgen und Abend, ob ich fie gleih alle Stunden des Tages habe trommeln hören. Dadurch wird der Zäger an den Aufenthalttort des Vogels geleitet, wenn gleidy diejes nigen, weldye mit dem Tone nicht vertraut find, fich über die Entfernung fehr täufcben und den Vogel für viel näher halten, als er wirflid ift.? Der Fürft von Mufignano hat zur Aufnahme die: fe8 Vogels ein neues Geflecht unter dem Namen Bonasia gebildet. Der Hauptunterfchied befteht in den ungefiederten Tarfen im Öegenfage zu dem Tetrao Lagopus. Aud) zeichnet er fidy durd die Federbüjchel an den Seiten des Halfes aus, weldye ihön dunfel: _ fchwarz find, Diefe Fann er nad Belieben aufrichten und die nadten Hautfleden entblößen, die während des Trommelns ausgedehnt find, ald wären fie aufgeblajen. Die Länge des Wogeld beträgt gegen 18 Zoll und das Gefieder it eine fhöne Mifhung von Kaftamenbraun und Grau, gehoben durd die fhwarzen Büjhel am Halfe und ein breite® Band von derfelben Farbe am Ende des Schwanzed. Die Henne fieht nad) Audubon im Allgemeinen hellfarbiger ald der Hahn und der Kragen ift zwar da, aber Pleiner und matter jdywarz. Das Meft wird neben einem umgehauenen Baume oder am Fuße eines niedrigen Bujdes gemadt und -beiteht aus dürren Blättern und Frautartigen Pflanzen, Die Henne legt fünf bis zwanzig Gier von gleidhförmia mattgelber Farbe. Das Eupidohuhn. 49 Der Bogel wird, wie erwähnt, in Amerifa ges wöhnlih Fafan genannt, gehört zu dem beiten Wilt- pret des Landes und wird nur von dem Eupitohuhn übertroffen, das wir fogleih anführen wollen. Im Winter und Herbfte werten viele bundert Stüde auf tie Märkte gebradht, und in Philadelphia verfaufte man zu Wilfons Zeit das Paar ungefähr für einen Dollar, Das Eupidobhbubn. Tetrao Cupido, — Lisaaxts, Altagan Americana, Hrisson.— Tetrao Cupido, Bonaparte, Synop — Pinnated Heathcoch, Stephen. (_ Piunated grouse, Audubon. —} Prairie Hen. Ruster, _ ©. „Beobadtungin über bad Eupibohuhn" im „Arhiv der Naturgefbichte” von Dr. Wirgmann, 2. Heft, 1836, wo fih aud) eine Uebrrfegung der Befchreibung biefed Mogeld aus I, Kububon’s Oraitho- logical Biography befindet.) Dieier merkwürdige Vogel gleicht dem vorigen darin, daß er Büchel an den Seiten des Halfes hat, deren Federn jchmäler und fait drei Zoll lang find. Er hält ic auf den dürren freien Ebenen (Heiden Barrens) auf, wo einzelne Bäume wahjen und Bufchhofzitellen fid) finden. New Serfen, Penniplvanien, Kentudy, Indiana und die Ebenen von Columbia follen, nah Wilfon, die Lieblingsaufenthaltsörter jepn. In den angebauten Gebermilbpiet. 4 50 Das Eupivohubn. und bemohnten Bezirfen vermindert er fidy jest jchnell, obgleich Gefege zur Erhaltung der Heidehühner beftehen; fie fliehen vor den Anfiedlern und werden gewiß in Kurzem in den Gegenden, wo fie fonft häufig waren, vertilgt fenn. Das Eupitohuhn ift jo groß wie das Kragenhuhn und die Hauptfarbe desfelben gelblich roth mit fhwarzen Strichen, deren Bertheilung der Farbe und der Zeichnungen der europäiihen Birfhenne ziem: lich gleidt. Die bemerfenswerthen Theile der Ber: zierung find die Halsbüfchel oder Beiflügel, wie fie Wilfon nennt, die aus etwa adtzchn jhmalen Federn beftehen, deren größte fünf Zoll lang und fdhwarz find. Unter diefen Büfheln befinden fit) zwei lofe, hängende, faltige Häute, welche an der Geite des Halfes drei Viertel feiner Länge binziehen und von denen jede aufgeblafen, der Größe, Karbe und Ober: Häcde mach einer Drange von mittlerer Größe gleicht. Die Henne ift anfehnlich Fleiner und befist weder die Halsbüfchel nody Die nadte Haut (Nler, Wilfon). im Frühjahre wird diefe Haut deutlicher, färbt fi) gelblich und wird in furzer Zeit zum fchönften Hell: gelb. In einem Briefe von Mitchet an Wilfon wird eine intereffante Darftellung der Lebensweife des Vogels zu diefer Zeit gegeben. „Die Paarungszeit ift der März und die Pegezeit dauert dur den April und Mai. Dann zeichnet fi) der Hahn durd) einen eigenthümlicdhen Ton aus, Wenn er denfelben von fich gibt, werden die Theile an der Kehle fichtbar aufgebläht und jhmwellen an. Man Fann ihn an einem ftillen Morgen drei bis vier (engl.) Meilen Das Eupivobubn. 51 weit hörenz Einige wollen ihn fünf bis jechs Meilen weit gehört haben. Diefer Ton ift eine Art Baud- rednerei. In der Nähe Plingt er nicht fehr ftarf und man glaubt, aud wenn man fi nur einige Ruthen davon befindet, er jei mwenigftend eine Wiertelftunde entfernt. Der Ton ift ganz harafteriftifh und wird, obgleih ganz eigenthümlih, Duten genannt, weil ex dem Klange eines Hornes in der Entfernung gleicht. Die Henne madt ihr Neft aufden Boren an Stellen, die von Menfchen fehr felten gefunden werden, und legt gewöhnlich zehn bis zwölf Eier, die bräunlich und denen des Perlhuhns aleidy find. Die junge Brur wird von der Henne allein befhüst, die, umgeben von ihren Jungen, einer Haushenne mit Hühnchen fehr ähnlich) fieht. Häufig führt fie dieielden auf die Wege, melde dur den Wald gehen, wo fie die leberrefte von Mais und Hafer aus den Pferdeäpfeln auffuchen. Dabei werden fie von Norübergebenden häufig überrafcht und die Alte gibt dann einen Lärmfhrei von fih. Die Jungen flühten darauf fogleich unter die Büfche, und während fie ih an fihern Orten verfteden, täufcht die Alte den Zufhauer dadurd, daß fie die Flügel hängen läßt, mit denfelben fchlägt, auf dem Wege hin: finft, fih im Schmuge wält und auf andere Weife ji ftellt, als fönne fie weder laufen noch fliegen. „Während die Hennen mit dem Brüten beichäf: tiget find, verjammeln fi die Hähne häufig und be: geben ih an einen ausgefuhten Ort, wo wenig Inter: holz wähjtund den man wegen der lebungen, die dort vorgenommen werden, scratching place (Rampfplas) 52 Das Enpivohubn. nennt. Die Zeit der Zufammenfunft ift die Miorgen: tämnterung. Sobald es heil wird, Fommen die Hähne von allen Seiten, oft in der Zahl von vierzig bis fünfzig, herbei. Dann beginnt die Ceremonie dadurd, daß einer der Hähne leife dutet. Ein anderer antwor: tet. Darauf fommt einer nad dem andern aus dem Gebüfhe heraus und fhreitet ftolz und prahlend einher. Shr Hals ift gebogen; Die Federn daran find in eine Art Kragen aufgeridhtet; der Schwanz hat fid wie ein Fächer ausgebreitet und fie ftolgieren herum wie die Truthähne. Eie feinen einander an Gravität über: treffen zu wollen und wenn fie an einander vorbeifommen, gibt es häufig beleidigende Blide und herausfordernte Töne, Das find die Signale zum Kampfe, in den fie fi) mit außerordentlicher Heftigfeit einlaffen. Dabei fprin- gen fie bis zwei Fuß vom Boden in die Höhe und flogen einen gadelnten, Freifhenden , unangenehmen Ton aus. „Man hat fie auf folhen Plägen vor der Morgen: röthe getroffen und dadurd) ift die Meinung entitan- den, ald begäben fi einige don in der Nacht dahin, Die übrigen fommen am Morgen dazu und dies führt zu dem ESchluffe, daß fie auf dem Erdboten fchlafen. Diefe Meinung wird durd das Auffinden von Dünger beftätiget, der offenbar von einer Schaar hingelegt worden ift, weldhe die Naht da zugebradht hat. Mad) dem YAufaange der Sonne zerftreuen fie fi. „Diefe Hampfpläge find oft von Zägern aufge: funden worden und zwar zum Merderben der armen Enpitohühner. Shre Feinde machen fih Laufhhöhlen von Fidytenzweigen, welhe Zweighbäufer genannt Das Eupivobuhn, 53 werden, und ner wenige Ellen von dem Parateplake entfernt find. Dabin begeben fie fi im legten Theile der Nacht mit dem Gewehre und warten, bis fd) die Bögel einfinden. Sehen fidy zwei derfelben ftol; an oder fämpfen miteinander, oder ftehen mehrere in eis ner Reihe, fo donnert das tödtlihe Blei unter fie. Die Hähne find auf diefe Weife an fo vielen Stellen und fo oft geftört worden, daß fie fi fürdten, ihre Paradeverfammlungen zu halten. Kommen fie an die Derter, wohin fie ihr Snitinet treibt, fo feken fie fi auf die nahen Bäume, ftatt fih am Boden aufzuhalten, Dies if ein neuer Beweis, wie fehr die eigentliche Lebensweife der Vögel dur die Noth und Furcht geändert werben fann, und daß fie fogar ganz andere Gemohnheiten annehmen. „Gewöhnlich halten fie fi während der Paarungs: zeit in Schaaren, packs, wie die Amerikaner jagen, jufammen. Gin voller foldher pack befteht aus zehn oder zwölf Köpfen. Bieweilen vereinigen fibh aud) zwei packs, Ich hörte neulich von einem aus 22 Stüd. Sie fönnen fehr fchwer auffliegen und ein Fäger mit eis nem Hunde ift im Stande, ein ganzes pack zu er: legen, ohne daß Ein Vogel aufflieat. Eo weiß man auch, daß die Leute, weldhe bei einem Kampfplase im Hinterhalte liegen, mehrmals fchießen, ehe die Bögel durd den Knall oder durd) den Anblick ihrer vermuns deten und fodten Gefährten zum Kortfliegen fommen. Dian hat ferner die Bemerfung gemacht, daß, wenn eine Gefellihaft Säger ein pack Eupitohühner ums ringt, die Vögel fid) felten oder nie aufdie Schwingen 54 Das canadifdhe Walphuhn, erheben, fo lange fie eingeihloffen find; jeder Läujt fort bis an die nädite Perjon und flattert dann mit der größten Schnelligkeit davon.” Das canadifche Waldhbubn oder ichwarze amerifanifche Safelbubn. Tetroo Canadensis, — Lixzaevs, Taf. XV. Tetrao Cansdensis, Honaparte’s Continwation ; — Northern Zoologs., U. pl. 61. Die Abbildung diefer Art ift nad einem Eremplare in dem Evinburgher Mufeum gemaht und gleicht nad) der Farbenvertheilung den Zeihnungen der Varietät, welde dem Earitain Franflin gemitmet worden ift. Unter mehreren der Fleinen Balohühner findet jich eine gewilfe Verfchiedenheit in den Farben und deren Ber: theilung, welche während der Paarungszeit und in den verichietenen Altern fehr bedeutend wird. Defhalb find wir der Meinung, ed mögen wohl nod Feine genügend unterjcheidende Merfmale für die Bögel gefunden feun, die man Tetrao Canadensis und Te- trao Franklini genannt hat. zu. = ne TETRAO CANADENSIS. Das canadifche Waldhuhn. 55 Die Länge des Bogeld beträgt etwa fiebenzehn Zoll und er ift das ganze Zahr hindurd an der Hud- fonsbai fehr häufig. Im Winter bewohnt er Canada und lebt iehr zahlreich aufden Felfenbergen. „Die Lieb: fingsaufenthaltsörter tes gefledten oder canadifchen Baldhuhns ‚> fchreibt Bonaparte, „find Fichtenwälter und finftere Cedernniederungen; im Winter begibt es ih in dunkle Köhrenwälder und nährt fih von den Nadeln ıc. diefer immer grünen Gemwäkhfe, von dem Samen in den Zapfen derfelben und von Wacholder: beeren. Daher ift ihr Fleifch, das allerdings immer aut it, im Sommer weit beffer, weil es im Winter ftarf nad den Gegenftänden fhmedt, von denen fid der Vogel nährt. An der Hudfonsbai, wo man fie Wald: rebhühner nennt, fieht man fie das ganze Sahr hindurd. Sie bauen wie andere Waldhühner auf den Bovden und haben vielleicht weniger Eier, die mweißgelb und ihwarz geflect find. Diefe Nögel find nicht fcheu, man fann ihnen defhalb feiht nahe fommen und fie in Menge erlegen oder fangen, ohne viel Kunft dabei auf: wenden zu müjfen. Wenn fie fehr beunruhigt werden, fo fliegen fie ebenfalls auf die Bäume, wo man, wenn die unterften zuerjt genommen werden, die ganze er: Ihrodene Schaar bis auf den legten herunterhofen fann.? Wie Douglas fagt, find fie (tie Barietät Te- trao Franklinii) die gemeinften Bögel in den Thälern ber Kelfenberge von 50 big 60° und man findet auc) eine Fleine Anzahl auf den höhern Bergen, weldye den Grund der Echneegipfel bilden. Der Färmton find zwei oder drei hohle Töne, die in einem fehr unange- 56 Das canadifhe Waldhuhn, nehmen fraßenden Paute endigen, wie das Ende des Schreies des Perlhuhns Der Hahn ift auf unferer Abbildung dargeftellt; die Henne ift Feiner und hat weniger Schwarz auf ihrem Gefieder; die obern Theile find unregelmäßig roftfarben, orange und grau gefledkt. Die Seiten des Kopfes, die Kehle und der ganze Hals unten fehen roftbraun umd jede Feder it fchwarz ge: fledft; an dem untern Theile der Bruft find die fhmwarzen Bänder breit, fehr dunfel und wechjeln mit roftorange: farbenen ab. ri A nr En TETRAU PHASIOXELLUS. f Fu 1 4; ne Se! 5 5 ; r, 7 ker v R 57 Das fcharfichwänzige Waldhbubn. Dentrocercus phasianellus, — Swamaox Taf. XVL. Tetrao phasianellus, Bonaparte's Continuation of Wilson, — Longtailed Grouse, Edwards — Sharp tailed Grouse, Pennant, — Centrocercus phasianellus, Northern Zoolagy. — (la Gelinotte a longus queue de la baie d’Hudson, Cuvier.) Die beiden folgenden Arten zeichnen fid durd; den fangen Schwan; aus und der auf Taf, XVI. abge: bildete Vogel fcheint, obgleih mehrere Schriftiteller ihn erwähnten, vorher nie authentiich gefannt oder befdhrieben worden zu fenn, bid nadı der Rüdkfehr Say's "von der Reife nady den Felfenbergen ; die beite Scil: derung aber hat Bonaparte gegeben, der das Weibchen aud) abbildete. Der Vogel ift ziemlich häufig in den füdlichen Theilen der Anfiedlungen an der Hudjonsbai; nad der Nor- thern Zoology ijt feine nördlichite Grenze der große Sflavenfee, 65% und der füdlichite befannte Aufenthalte: ort 4° an dem Miffouri. In Menge lebt er an den Rändern der Sasfatihewans Ebenen und findet fic in den fjämmtlihen Waldbezirfen der Pelzländer, wo er fi) auf offenen Waldplägen und an den niedrigen Dikichten an den Ufern der Seen aufhält. Bonaparte fhildert die Lebensweife mit folgenden Worten: „Das iharfihwänzige Waldhuhn ift vefonders 4 “ 58 Das fharffhwänzige Walphuhn. jcheu, lebt im Sommer einzeln oder paarweile und vereiniget fi nur erjt im Herbfte in Gefellichaften, in denen es auch den Winter zubringt. Sie bewohnen die fogenannten Wacdholderebenen und halten fic häufig unter den Fleinen Wacholderbüfden auf, die ihnen ihre hbauptiählidhite Nahrung geben. Gemöhnlidy fieht man fie auf dem Erdboden, wenn fie aber geftört werden, fo fliegen fie auf die hödften Bäume. Shre Nahrung befteht ven Sommer über in verfchiedenen Beeren, im Rinter aber find fie auf die Ainofpen und Enden immergrüner Gemwächfe oder der Birfen, Ellern und bejonders der Parpel befchränft. Sm Herbite fann man ihnen leichter beifommen, als wenn fie große Wälder bewohnen, meil fie ih dann auf den Gipfel der höchiten Bäume fegen, wohin eine gewöhnliche Flinte nicht reicht, Werden fie bier geitört, jo verbergen fie fi unter den Schnee , aber wie Hearne jagt, hat der Jäger dadurdy nichts gewonnen, denn fie entfernten fid) jo ichnell unter der DOberflähe, daß fie oft plöglic mehrere Ellen von der Gtelle, mo fie hinein frocen, und fait immer in einer andern Richtung, als man erwartete , aufflogen. ? „Das Weibchen niftet, wie die verwandten Arten, auf dem Boden bei einem Bujche, madıt ein Ioderes Net von Gras und füttert es mit Redern aus. Hier legt fie neun bis dreizehn Eier, die weiß mit jhwar: zen Fleden find. Die Jungen fommen in der Mitte des Mai heraus und geben einen pipenden Ton von ih, ziemlich wie Fleine Hühner. Man hat häufig Verjucde gemadt, fe zu zähmen, aber immer ohne Das fharffhwänzige Wualdhuhn. 59 Erfolg, da alle Zungen, obgleich von ihrer Pilegemutter, der gemeinen Haushenne jorafam abgemartet, mad einander farben; wahrfcheinlih aus Mangel an dem gehörigen Futter, Diefe Art fann mehrere Töne von fihh geben; der Hahn hat eine gellende, Frähende aber ihwade Stimme, und Hahn und Henne jtoßen,, wenn fie geftört werden oder wenn fie fliegen, häufig den Ton cad, cad, aus. Diefer wohlbefannte Ton führt den Jäger zu ihrem Berfterfe und fie werden aud) durd) einen merfwürdigen andern Ton entdedt , den fie mit ihren Meinen ftarren Seitenfhwanzfedern maben. Zt ein folhes Huhn gut aenährt, fo wiegt ed wohl zwei Pfund. Das Fleiih it von lichtbrauner Farbe, ehr feft, aber zu gleicher Zeit außerordentlich faftig und wohlihmedend, beifer ald das des gemeinen Kragen buhns und fat eben fo gut als das Pöftliche des Eupis dohuhnd.» | Der ausgewachfene Hahn mißt ungefähr fechzehn 30ll in der Länge. Die Farbe ift eine Mifchung von Weis und verfchiedenen Schattirungen von dunkel und heil Kaftanienbraun auf einem ziemlich dunfeln alän: enden fchwärzlihen Grunde, Der Schwanz bejteht aus achtzehn Federn und die mittleren überragen die übrigen nah Bonaparte nur um einen Zoll. Es findet in dem Gefieder des Dahnes und der Henne fait gar Fein Unterichied Statt, die lestere ft nur minder aläns jend und heil und etwad Fleiner. — 60 Das Huhn der Ebenen. Centrocercus wropAarianus, — Swammson Caf. XVII. Goch of the Plains, Lewis und Clark. — Tetrao urophasianus, Bonaparte Continzation, pl. XXIl. — Pheasant tailed grouse, Wilson Illust, of Zool, pl». XKVI, u, XXVIL — Ceutrocercus urophasionus, Northern Zool, ll. p. 353. Dieier ihöne Vogel ift der größte der amerifanijchen Waldhühner und fteht nad) der Ecdönheit, Größe und Seltenheit in demjelben Range wie der Auerhahn Europa’s, unterjcheidet fich aber von demjelben durd die Geftalt und Lebensweife. Bei dem Auerhahn ift der Bau fräftig, der Schwanz rundlih und fehr voll und fein Aufenthalt die dichteften Wälder, wo er gern auf den hödhiten Bäumen fist, Der amerifanifche Vogel dagegen hält fih bloß auf freien Ebenen auf, fikt nie auf Bäumen, die Geftalt des Schwanzes ift läng: lid und die Federn laufen in eine Gpite aud, Er wurde zuerft auf der Reife der Herren Lewis und Elarf bemerft, die ihn an der Quelle des Miffonri mitten in den Feljenbergen, fo wie an dem Columbia: fluffe trafen. Bonaparte bildete ihn zuerft ab und dann gab Wilfon eine Zeichnung von dem Hahne und ber Henne. AVIT. u ni CENTROCERCUS TROFHASIANUS eben Pa u Im us 5 ’ h Das Huhn der Ebenen, 61 Die ganze Länge ded Hahnes beträgt ungefähr ein und dreißig Zoll und die der Henne zwei und zwans sig. Die Farbe des Gefieders ift eine fhöne Miihung von Gelblihbraun, Dunkler gefledt; dieuntern Theile fe ben fajt weiß und haben braune Fängenftriche; die Mitte des Baucyes it groß Ihwarz gefledt. An jeder Seite der Bruft befinden fid) zwei runde nadte Auswüchfe, etwas weiter mach vorn als die des Eupidohuhnes. Ueber jedem fteht ein Büchel von langihäftigen nadten jhwarzs geftrihelten Federn. An den Seiten des Halfes und über der Brut unter den Auswüchfen find die Kedern furz, ftarr und jcharf zugefpist, liegen aber mit ders jelben Regelmäßigfeit über einander, wie die Schuppen eines Fiihes. Der Schwanz ift eilf Zolllang, jede Feder lanzettförmig und wird allmälig big zu einer feinen Spige dünner. Beider Henne fieht das obere Gefieder umbra: braum und gelblich weiß und ift in leihen Entfernuns gen geftrichelt oder gefledt. Der untere Theil ift beis nahe wie bei dem Hahne, mit Ausnahme der vorras genden fteifen Federn. Die Beihreibung der Lebensweife diefer Art durd) Douglas ift die befte, welche wir bis jest haben, Der Slug diefer Vögel ift fangfam, unftät und gewährt dem Jäger wenig Unterhaltung. Wegen des unverhälts nigmäßig Fleinen converen, tünnfederigen Flügels _ fobünn, daß ein leerer Raum halb jo breit ald eine Spulezwiichen jeder füchtbar bleibt _ ift der Flug mehr eine Art Hlattern. Der Vogel gibt nad) einander zwei oder drei Flügelihläge fchnell aufeinander, erhebt ic dabei jchnell, fdießt dann vorwärts, fehwingt von 62 Das Hubn der Ebenen. einer Seite zur andern, fällt allmälig und erregt \o einen Flarpernden Ton. Wenn er aufgetrieben wird, Flingt feine Stimme cud, cud, cud, ©ie paaren fih im März und April; ihre Hochzeiten werden, etwa um Sonnenaufgang, auf Pleinen Erhöhungen an den Hfern von Flüffen gefeiert. Die Hähne laffen die Alüs gel hängen, zieben fie fummend am Boden bin, brei: ten den Schwanz, etwas nad) oben gerichtet, wie einen Fäder aus und blafen den nadten gelben Schlund uns geheuer auf, während die [huppenartigen Federn unter der Bruft und biegfamen feidenartigen Federn des Halfes aufrecht tehen. In diefer grotesfen Geftalt zeigt er fid) vor feiner Geliebten in einer Menge von Stel: lungen, Sein Liebeslied it ein undeutlicher, Pragender aber micht beleidigend umangenehmer Ton, ungefähr hurr_bhurr_burr_r_r_r_hbu_ ber tief und hohl endiget, wie der Ton, den man durd das Blajen auf einem ftarfen Rohre hervorbringt. Das Meit bauen fie im Schatten der Purshia und Artemi- sia, oder an Strömen unter Phalaris arundinacea forgfältig aus Dürrem Grafe und Dünnen Zweigen. Die Henne legt dreizehn bis fiebenzehn Eier von der Größe gewöhnlicher Hühnereier und holzbrauner Farbe mit unregelmäßigen chofolatebraunen Aleden an dem diefen Ende. Die Brütezeit dauert 21 bi8 22 Tage. Die Zungen verluffen das Neft wenig Stunden nad der Ausbrütung. _— In den Sommer: und Herbitmos naten jieht man dDiefe Wögel in Pleinen Trupps und im Winter und Frühjahre in Schaaren von mehreren Huns derten. Dänfig find fie auf den nadten dürren Ebenen Das Schneehuhn, 63 an dem Columbia: Fluffe, fo wie im Innern von Eali: fornien. An den Ufern des Miffouri findet man fie nicht, fo wie man ie an feinem Orte öftlidh von den Seljenbergen gejehen hat. — a Das Schneecebuhn. — ._ ir fommen nun zu der Abtheilung, welde von den Walvhühnern unter dem Namen Lagopus _ Schnee: huhn _ getrennt worden üt. Sie leben noch einfamer ald die Übrigen und bewohnen die wildeiten Heiden und dürrjten Gebirgsgegenden. Der hauptfächliche ge nerifche Unterfchied find Die gänzlich befleideten Füße und Beine, die mehr mit ftarrem Haar ald mit Redern bededt find. Die hintere Zehe ift Purz, die Nägel das gegen find lang und von einer eigenthümlich platten drei: efig zugeiristen Form bei denen, melde mehr in Fels Tengegenden leben, damit fie füh in den Schnee graben fonnen. Man fennt nur fünf Arten, die in Nordamerika und Europa einheimifch find. Cine Art ift den brittifchen Snieln eigenthümlih und zwar die erite, weiche mir anführen. 64 Das rothbe Schneebubn. Lagopus Scoficus, — Tracı. &af. XVII, ed Grouse, Muirfowl, ber enalifchen Ormithologen. — Te- trao Seoticus, Suctorum, — Lagopus Scoticus, Leach, Das rothe Schneehuhn, das Heidehuhn, die Wonne des englifhen Jägers, ift das vorzüglidfte Wild, das der Zagdfreund verfolgen fann, und nimmt denfelben Nang ein, wie in anderer Hinfiht der Fuchs und der Fachd. Die leichte reine Luft des frühen Morgens und die offene fait unbegrenzte Ausfiht heitern den Geift auf, während bei der Entdedung die Kühnheit des Vogels, der den Warnungsruf für feine Brut aus ftößt, fein Fräftiger langer Flug den Säger immer in Aufregung erhält. Außerdem ift aber das Heidehuhn nod) dadurch merfwürdig, daß es bloß auf die brittifchen Snfeln befchräuft ift und nie auf dem Feftlande gefuns den wird. E3 wäre defhalb zu bedauern, wenn diefer eigentlich engliiche Vogel durd die große enalifche Fagds luft ganz ausgerottet würde, wozu ed allen Anfchein hat. Nur in Schottland und Irland ift das rothe Schneehuhn nody häufig, fo wie auf den wilden Hei: den Englands, aber die Lebensweije des Vogels hat ih Doch fehon geändert, Dur die Annäherung des Anbaues jelbft an die höheren Bezirfe hat das Schnee: huhn fi auf Die Arbeit des Lanpmanns wegen feiner Av LAGOPUS SCOTICUES ER, 5 = ü j = & i £ Dir z in A T 7 “, 2) ui z z ee = j ä Rn a ' a m “ a = j N y1> 1 a i og: 4 A n ‘ j F Pi \ ’ || . - Teer ee Re Ik ’ 6 ‚| F “ L el: ir rent ea a wi Ein) en: weh ai Mi * ki; i vw A u ü F} 13 cn Is Pf ! ss... u me u # j es vr “ k > | ei re er ne l ü E ir! + “ & r " ur a; vr ie m rn . iu ZI JE Te Fee Eu Ti A Ze 2. 2 PN 2 IE dir wi Arie N 2 r . En au R FR ' un si E+ j j “ * 5) EN te ri! = ‘ Bert} ei Bike Ä 15 a a ee j i ı ro j j \ 4 iu \ ö 4 u ini“ N i h 1 Das rothbe Schuechuhn, 65 Winternahrung verlaffen gelernt und ftatt ein unfideres Futter während der Schneezeit zu juchen, wie die jars ten Spigen des Heidefrautes und anderer Bergrflan: zen, wandert es jet in niedrigere Gegenden hinunter und findet vor der Einerntung reihlihe Nahrung. Hunderte diejer Vögel fammeln fid auf den Getreide haufen (Stoofs), in den hochliegenden Diftricten, wo die Ernte felbit bis in den December draußen bleibt, während fie auf den Niederungen das aufjuchen, was aufden Stoppeln und geaderten Feldern zurüdgeblieben it. Nur in den wildeiten Theilen der DHochlande ift das Schneehuhn feiner Lebensweife und rauhen Hei- mat treu geblieben, die ed aud) fait allein belebt, Dad Schneehuhn it, wenn nicht häufig geftört, Feineswegs ein icheuer Vogel, läßt, ohne an Gefahr zu denken, den Menihen heranfommen und vorbei gehen und ftößt nur einen Saut aus, als wolle es feine Gefährten darauf aufmerfjam madhen, daß etwas in der Nähe fei. In Gegenden aber, wo man den Vogel häufig verfolgt, wird er das fheuefte Wiltpret, dem man nur durd Lift nahe fommen fan. In der Nähe wird ihnen das Verftecken durd) die Achnlichfeit ihres Geftederd mit dem dunfelbraunen Mooje und Heide: fraut erleichtert und ohne einen Wachtelhund würde man fie gar nicht finden. Die Vögel diefer Gruppe find den vorigen dadurch unähnlich, daß fie paarweife feben, und big zur Wiederfehr der warmen Zahreszeit bei ihren Jungen bleiben. Die Jungen leiden in manden Zeiten fürdterlih von dem Bandwurme, der fie bie- weilen gänzlich aufreibt. Die Heidehühner paaren ic Gederwilbpret. 5 66 Das rothe Schnechuhn. zeitig im Zanuar, wenn die Witterung günftig it, und die Henne fängt Ende März an zu legen. Die Eier werden in eine flache Vertiefung an einem Heide- buiche gelegt, der einigen Schuß gewährt, und nur einige Gtrob: und Grafhalme trennen fie von dem Boden. Beide Alten pflegen und vertheidigen muthig dad Meft und tie Zungen gegen die gewöhnlichen Feinde. Einer der gefährlichften für die Eier it die gemeine Aasfrähe, die aber häufig ihrerfeits ange: griffen und in die Flucht getrieben wird, In ter Ge: fangenfhaft werden fie leicht zahm und zutraufich und haben feldft gebrütet, obgleich, wie ich glaube, die Zungen felten aufgebradt worden find. Das Gefieder des über ein Zahr alten Vogels ift ibön braun und der Bauch faft ganz fhwar. Viele Individuen jind indes an den untern Theilen ftarf _ weiß gezeichnet Während die weiße Farbe font ge wöhnlich das Attribut des hohen Alters it, findet man fie bier hauptiädlich bei den jungen Männden. Die Henne ift bläffer und hat größere Zeichnungen. Wäh: rend der Balzjeit werten die Federn beider Gefchlecter mit Gelb gleichjam tiefer eingejchnitten und die Sprigen jehen biaß gelblihmeiß. Bisweilen findet man ven Bogel von verjhhiedener Schattirung der Rahmfarbe, aber ein vollfommen weißes Eremyplar ift uns nicht vorgefommen. Ein anderes Huhn, das dem englifchen Heide: huhne ziemlich gleicht, ift das Morafthuhn oder MWeidenhbuhnm (Lagopus Saliceti, Le Lagopede des saules, dit de la baie d’Hudson, Cuvier), das Das rothe Schneehuhn, 67 die Polargegenden Nordamerifa's bewohnt und fih von da in das nörblihe Europa erfiredt. Das Sommer: Fleid ift dem des Heidehuhnes fehr ähnlih, das Win: terfleid aber wird ganz weiß. _ (Im diefem it esder Tetrao lapponieus Yathams.) Die Länge beträgt uns gefähr 16 Zoll und die Schwere anderthalb Pfund. Nach Dr. Rihardfon ift das Morafthuhn in den Pelzbezirken theilweife ein Zugvogels; es brütet in den Thälern der Felfenberge, fammelt ih gegen den Win: ter in großen Schraren und begibt fih mit der Zus nahme der Kälte weiter nah Süden. An den Hüften der Hudfondbai fammeln fich diefe Vögel in ungeheuern Maiten und man hat bisweilen im Winter dort 10,000 Stüderlegt. Grönland, Island und die Alpenthäler ind inder alten Welt fajtihre einzigen Aufenthaltsörter und fie ziehen feuchte bufhige Gegenden vor. In Amerifa fu: chen fie Shug unter den Weiden: und Zwergbirfendicich ten, verbringen die Nacht in Schneelöchern und benugen bei der@ntderfung eine neue Lift zur Rettung : fie endigen nämlich, oft ihren Flug dadurd, daß fie fih ichnell in den fodern Schnee begraben und fic) ziemlich gefdhwind unter demfelben hin einen Weg bahnem, Der nächte Vogel, den wir erwähnen, üb: 68 Das gemeine Schneehuhn. Lagopur mufus, — ırach. Taf. XIX, Winterkieib, Taf. XX, Junges. Teırao lagopus, Linnaeus, — Ptarımigan, Pennant, Latham, — White Grouse, Bewicks Birds, — Common Piarinigan, Selbys Ilustratione ,„ LIX. und LZIX, p. 433. (Naumann, 1. Xudg. Suppl. 61 ff.) —n— --.— Diefer in feinem Sommerfleide zart gezeichnete, im Winter fchneeweiße Bogel fcheint ebenfalls in Eurora und Amerifa einheimifch zu fenn, findet fidy aber gewiß in dem erften häufiger. Er ift auf die Alpengegenden beihränft und über bie europäifchen fehr allgemein ver; breitet. Mande Ornithologen haben das gemeine Schneehuhn im Sommerffeide irrtbümlih für einen befondern Vogel gehalten und Teotrao rupestris ges nannt, und fie geben als Unterfhied an, daß dad ae: meine Scheehbuhn grau und gelb, das Felienfchnee: hubn dagegen nur gelb gefledt jei. Aucdy foll das leb: tere um zwei Zoll Fleiner jeyn als da® eritere. Sie bewohnen die nadteften felfigen Stellen, wo oft nichts zu jehen üftald eine endlofe Reihe von Fahlen Kelfen. Hier bleiben im Frühjahre und Sommer die Paare umd ihre Zungen die einzigen Bewohner und werden fehr jchwer entdedt, da die Farben ihres Ge: fieders mit den grauen Felien umher übereinfiimmen und verfhmelzen. Im diefer Zeit find fie au zahm, KIX ETF el Sen Re y\ - Er} f £ #2 r u LAGOPVE MU'TUE. (ferunae Tiemalee) aim, N L En “ LAGFOPTS MOTT Pennne awatirae,) Das gemeine Schnechuhn. 69 faufen vor dem Menfchen ber, der fie in ihrer Einöde fört und laffen ihre eigenthümliche leife Stimme hören, welche zu ihrer Enttedung führt. So gelangen fie oft an den entgegengefesten Rand des Feliend und fallen aleihfam gerade hinunter; aber man täufcht fi, wenn man fle auf einem niederen Relien zu finden erwartet, denn fie find in der Zeit vielleicht durch einen niedrigen, ganz geräufcdiofen Flug an die entgegengefegte Seite des Felfens gefommen, Das Neft wird unter den Fel fen und Steinen gebaut und fchwer gefunden, denn die Henne verläßt es gewöhnlih, wenn fie Jemanden bemerft, und verräth fih nur dur ihre Bewegung über den Felfen oder ihren leichten gluctenden Ton. Im Winter gehen fie weiter hinunter, fuchen aber fel- ten die Ebenen auf. Außer diefen Vögeln kennt man nod) zwei Arten, Tetrao Islandorum, Faber, und eine amerifanis iche, welche von der Erpedition unter Capitain Franflin entdecft wurde, Sie bewohnt die Felfenberge und hat ganz diefelbe Lebensweife wie die übrigen. Dr. Richards fon nannte diefen amerifaniihen Vogel Lagopus leu- curus oder das weißihwänzige Echneehuhn und es zeichnet fih vor den übrigen durch den Mangel des Schwarz auf dem Winterfleide, fo wie des fhwarzen Augenftrihes und des fhmwarzen Schwanzes aus, die bei dem anderen jo auffallen. Das Sommerkleid ift eine Mittelfarbe zwifchen der des Felfens und gemeinen Schneehuhns. Das gemeine Birfhbubn. Lyrurus fetrir, — Bwaıssox. Sof. XXL Dahn, — @af. XXIII Henne, Tetrao tetrix, Zinnaeus.— Black Grouse, Black Cock, Hahn, Grey Hen. Henne, Pennant etc. — Black Grouse , Selby, IUustrations, LVIU.*) p. 423. (Frifch 109. Naumann 1- Ausg. 18 f. 37,38). Eigenttic hätte das Birfhuhn wohl nah dem echten amerifaniihen Waldhuhn befchrieben werden und das Schneehuhn nad der nädhiten Tafel (Taf, XXIII) folgen follen; fo aber vermweifen wir wegen der Gtel- fung der verfchiedenen Gruppen auf den Schluß. Diefe Vogelart ift ziemlich allgemein über Europa verbreitet, da fie fi in Franfreih und Deutichland findet und befonders häufig in Schweden, Norwegen, Rubland ıc, ift;z in England dagegen Fommt fie nur noch felten vor. Der Lieblingsanfenthalt des Birfhuhns ift im Al: venbocdland, wo ed im Bergleidy wenig Heide, aber feuchte Blähen und Wiefen gibt, wo die Schluchten unter den Bergen mit Birfen:, Hafel:, Weiden: und Ellerngebüidh und darunter mit Rarrenfraut bewadien XXI LYRUHRVS TETRIX 1 Le; u En. 4 1 ir wa j #, 4 . i ar Po = “1 ; I ü 3 E af ji 34, % I, Eiogäf L wi hi. F N Br zur Hear ap Pi F a - a E } er EN „ Pr ” fi Fass [ ! y £ - io 4 Bi * z ‚ae ; B 4 Ian ei ee ki ED, » #, j % 1 I . Das gemeine Dirkbuhn, 71 find. Diefe gewähren fomohl reihlihe Nahrung, als Schuß vor der Kälte der Naht und der Sonnenhige im Sommer. Die Birfhühner leben in Vielmweiberei und find in den Monaten Januar, Februar und März bei dem glänzend jtahlblauen Gefieder in der Liebeszeit ihöne Vögel. In den wärmeren fonnigen Tagen zu Ende ted Winters und im Anfange des Frühjahre Fann man die Hähne, nachdem fie ihren Hunger ge illt, auf Schafhürden, Nafenplägen ıc. ihre Flügel rugen, den Schwanz ausbreiten fehen und ihre mur: melnden Liebeslecdtöne von fih geben hören. Bleibt das Wetter warm, fo trennen fih die Gefellichaften bald und die Hähne wählen ih einen fihtbaren Plas aus, von dem fie alle Nebenbuhler zu vertreiben fuchen und wo fie anfangen, ihre Kunft zu zeigen, um die Hennen anzuloden. Diefe Pläge find gewöhnlich Anhöhen, eine frünere nun aber bewadene Schafhürde pder eine jener jhönen friihen grafigen Stellen, bie man in Beragegenden fo häufig findet. Nachdem viel- leicht viele Kämpfe ausgefohten und mande Neben: buhler bejiegt find, nimmt der edle vollgeichmüdte Birfhahn feinen Stand beim erften Morgengrauen ein, und wo die Vögel häufig find, Flingt von jedem Hügel der murmelnde Ruf, fat che die Vögel felbft geichen werten fönnen. Sie jtolziren um den ausgefudh: ten Pla herum, fchleifen die Flügel auf der Erde hin, blafen die fehle und den Hals auf, borften die Federn an diefen Theilen, richten den nun glänzenden Sarpen über den Augen empor, erheben ten Schwanz, breiten 72 : Das gemeine Birkhuhn. ihm aus, zeigen die jhön abjtechenden weißen unteren Deden und ahmen gleichfam die Stellungen des Fleinen Truthahns nad. Bald bören ihn die Hennen und fammeln fih um ihren Heren und Meifter. Diefe Zeit der Bewunderung dauert nicht lange; die Hennen zerftreuen fih, um paffende Pläge für vie Gier zu fuchen, während die Hähne ihre Neigung zur Siebe und zum Kampfe zu gleicher Zeit verlieren, in Heinen Gejellihaften zufammengehen, den Schuß von Ruf: und Farrenfraut fuhen, um die Maufer zu vollenden, fi felten, außer früh am Morgen jehen Iaffen, und nun eben fo dumm find, als fie früher wach fam waren, Beide Gefchlechter bleiben getrennt bis zum Winter, zu welcher Zeit die alten Hähne der jun- gen Brut jih anfhließen,, alle vereint Früh und Abends fih auf einige Lieblingsfutterpläße begeben und die übrige Zeit an einer fonnigen Hügelfeite mit Pußen und Spielen zjubringen. Der Henne liegt allein die Corge ob, die Zungen aufjuziehen und zu fehüßen. Das Meft wird ebenfalld auf den Boden gemadt und die Mutter führt die Jungen, fobald fie aufgebrütet find, zu den niedrigen Binfenhöhlungen, wo ed Waffer und Futter genug gibt. Die Zungen find felten vor dem eriten September auggewadhfen und wenn fie vors her nicht geftört wurden, laffen fie ji felbit nodh um diefe Zeit unter dem Grafe faft aufheben. Ihr Ge fieder it dann dem der Henne ähnlich, nämlich lichter gelblihbraun, jhmwarz gefledt und geftreift; aber bie jungen Hähne fangen an, ihre eigentlihe Farbe zu erhalten. Diefe ijt bis zum Anfange ded Dctobers fait xx : I[NRÜRTR TETRIK. ken " » - 2 u A N Ph ” 1 r {1 1 \ # ’ En ee" h IT ee TE N Fl ET ie a hr a ran isn: UNÄENFErSURnDE pa AERLNUB NER RC 7 Be I STE SP Te DE ..% ae Im. an u A| j "z En FRE REDEN IR" a hu et ti ee rien we eh ae rt a nr Sa | MEERE N Fi re 5 ga m 4 Li % nn j Fee ee Sees ey £ 48 % s vi ER 1 TE us‘ h | Wi eV = E 2 > Ay } a m a nr u gi ns. j L hr 3 N 5 POrEzaL ’ Pu „Ns 1} jan ut j F ‚ R * | Bi ei! hen # rRRT P} : D 7 ER De. u l Pr 5 “ Ei, 1 | iu u Pr IB. " er} . ‚ 5 A Ps - Fr See A fr | . 2 i » n [2 5 | ’ { ' et k Be K Das gemeine Birkbuhn, 73 vollendet, erhält aber ihren reihen Glanz vor dem fol genden Frühjahre nicht. Im Sommer befteht ihre Nahrung hauptfächlich in dem Samen der verfchiedenen Gräfer und der Beeren der Alpenpflanzen, wie Vaccinium oxicoceus, Empe- trum nigrum, Vaceinium myrtillus, Vitis Jdaea und Arbutus uva ursi; im Winter dagegen in den zarten Schöflingen der Höhren und den Kästchen der Birken und Hafelbüfhe, von denen ihr Fleifch oft eis nen eigenthümlihen Gefchmad erhält. In den niedern Gegenden, wo fi der Vogel allerdings in Menge auf: hält, gewähren die Stoppelfelder reihlihen Unterhalt. Yud) die Rüben: und NRapsfelder find gern bejuchte Futterpläge und die Blätter geben ihnen eine paffens dere und reichlichere Nahrung bei Froft, ald fie fi fonft verihaffen fönnten. An einigen Stellen verfammeln fi) Hunderte bei der Futterzeit, aber fie ind außeror: dentlih fchüchtern. Das Gefieder des ausgewahjenen Hahnes it auf allen oberen Theilen jhön ftahlblau, an den une teren pechichwarz, wie am den hinteren Schmwung- federn und den Flügeldeden. Die hinteren Schwingen find weiß an der Spige, wodurd ein Strid über vie Flügel hin entiteht, der bei dem Fluge fihtbar ift, und die unteren Schwangdeden haben diejelbe reine Farbe. Die Geftalt des Schwanzes ift indeß der merfwürdigite und abweihendfte Bau am diefem Wogel, nämlich gabelförmig, und die Federn biegen ih nad außen. Swainfon hat deghalb den Vogel zu einer Untergattung unter dem Namen Lyrurus gemadt. Die Henne hat 5 * 74 Das gemeine Bickbubn. die befheidenern Farben wie ihr Gefchlecht in der ganzen übrigen Gruppe, eine Mifhung von Braun, Schwarz und Grauroth. Die Gabel des Schwanzes ift nur un: bedeutend fihtbar. Bon den vorftehenden Arten feinen wir natürlich zu jenen Vögeln zu gelangen, weldye in ven nadteften und unfruchtbarften Theilen der Welt leben und zum Aufenthalte dafelbt eben fo pallend eingerichtet find, wie die übrigen für die Heiden und Wälder. Gie find Sandhühner und in der wilfenfhaftlihen Sprade Pterocles genannt worden, bewohnen die dürren MWüften Afrifa's und Arabiens, jene Ebenen von glühen: dem Sande, die nur vom Horizonte begrenzt werden, find faft die einzigen lebendigen Gefhörfe dafelbft und oft den Reifenden ein angenehmer Anblid. Um diefe Einöden bewohnen zu fönnen, ift eine ausgedehntere Bewegungsfraft nöthig, da die Etreden, welche zwifchen den verfhiedenen Stellen, wo es Bajfer und Nahrung gibt, oft fehr weit aus einander liegen. Wir finden defhald die Füße Flein, um leicht über den glühenvden Sand hinzugleiten, den Körper leichter und jehlanfer als bei einem der befdriebenen Vögel und die Flügel fang. Die erften Schwungfedern find die länaften; aud der Schwanz ift oft fang und da- durd eine fo ausgedehnte Entwidlung in den wichtig: ften Flugorganen gegeben, wie bei Feiner andern Art, Sie werden dadurd in den Stand gefekt, ungeheuere Entfernungen aurüdzulegen und fhmeifen wirflidh über jene Müften mit leichtem , geräufchlofen und auferor: dentlih fchnelfem Kluge. SYRIIETTES PALLASSI. G Tv L Keen * “ u 2 13 % A u.’ 7 Das Pallas = Sandhuhn. 75 Swainfon nennt diefe Vögel die dünnfhnäblige Gruppe in der, Familie und eine Abweichung von den Hühnern. Der Prinz von Mufignano bemerkt, einige Arten legten nur eine Pfeine Anzahl Gier und die Zungen blieben eine ziemliche Zeitnady der Ausbrütung im Nefte. Die Farben diefer Wögel find eigenthümliche Shihattirungen von Braun und Odergelb, fo daß fie der Wüfte ähnlih werden, die fie bewohnen, Der erite Bogel diefer Örupre, welhen wir zu erwähnen haben, it ein europäljcher von großer Sels tenheit , nämlich : Das Vallas : Sandhuhn. Syrrhaptes Pallasü,— Temuısen af. XXIIL Tetrao paradoxa, Pallas.— Heteraclite grouse, Latkam, — Heteroclite Pallas, Syrrhaptes Pallasii, Temminek, Pigeons et Gallinaces ; Pl. coloriees, 95. Delanoue Dietionnarre classique Histoire naturelle, VIU. p. 182. Die gefammte Fänge diefed merfwürdigen Wogels, den Temmind abbildete, betrug faum neun Zoll, von denen faitdreiauf die fehr langen Schwanzfedern fom: men; die Eremplare aber, welde Delanoue von der hine: fifhen Örenze erhielt, maßen, außer dem über drei Zoll langen Schwange, über eilf Zoll. Auch die Farben diefer Vögel waren glängender und er meint defhalb, der Gegenftand unjerer Abbildung fei ein junger Meiner 76 Das Pallas = Sanpbuhn, Hahn, Das Gefieder ift im Ganzen bräunfichgelb ‚auf dem Rüden und den Flügeln etwas heller und gelber als auf den andern Theilen. Auf dem untern Theile ber Bruft haben die Federn einen fdhwarzen Strich an der Epige, der ein Querband bildet und auf der Mitte des Bauches befindet fib ein anderer breiterer bräun: Ihfchmarzer Etreif. Auch die Federn auf dem Nüden haben an der Spige einen fhwarzen Ring und die hintern Schwungfedern endigen bräunlichroth , fo da ein Strid von diefer Farbe über die Flügel weg ent: fteht. Die Flügel find lang; die äußeren Federn reihen über die andern hinweg und laufen in eine feine fdhmale Spite aus; eben fo gehen die Mittelfedern des Schwan- 366 über die andern hinaus und endigen ebenfalls in einer Art Borftenjpike. Die Füße des Vogels find fehr merfwürdig. Nad) Delanoue, der fie allein lebendig gefehen zu haben icheint, find die Zehen fo Purz, daß man fie Faum unter: iheiden ann; nur die mittlere verdient den Mamen, und fie find bis an die Nägel mit didem Klaum be: dedt. Die Folge davon ift ein langfamer und, wie es iheint, befhwerliher Gang, während dagegen der Slug fhnell und hoch geht. Derfelde Reifende fand das Neft der Henne unter einigen Steinen unter einem Bufche, und es enthielt vier röthlihweiße, braunge- fedte Eier, Das Neft war fehr einfach, nur auf eis nigen Grasftängeln gemacht und die Henne zeigte die größte Beforgniß für den Inhalt. Sie unterfceidet fid wenig von dem Hahne, außer in der Größe und dadurdh, daß ihr Gefieder etwas weniger glänzend augficht. Ei = — — vn fm = - .. - nn A nn " = E —_ t — t : m... . u. u _ = an » . Pr % ’ A PTERÜOCLES ARE Ferm ER KAHIUS = a af: ee vr y 'a j A mal SB FT SV DaB er " d 10 IL”, Das Band = Sandhuhn. 77 Das Geflecht Syrrhaptes wurde von Slliger zur Aufnahme diefed merfwürdigen Vogels gebildet und Temmind widmete die einzige befannte Art dem berühmten Pallas, der fie zuerjt befchrieben. Der nädite Vogel gibt die Grundform diefer fhönen Flei- nen Öruppe deutliher an und ift: Das Band : Sandhuhn. Pierocles arenarius. _ Temnmınch- Caf. XXIV. Henne. _ Taf. XXV, Hahn. Tetrao arenarios, Pallar, — Gangn unibande, Pterocles arena- rius, Temminck, Pig. et Gallin, und Pl, Colorider, pl 52 und 52. B.i diefem fhönen Sandhuhn fehen wir, wenn wir uns jo ausdrüden türfen, eine vollfommmere Form. Der Vogel ift ftarf aber leicht; die Flügel Mind lang und voll; die Tarfen nur vorn befiedert und die Küße offenbar zum Paufen eingerichtet. Wir fehen diefelbe graue und gelblichbraune Farbe mit demfelben matten Glanze vorherrichen , der fih bei der ganzen Familie zeigt. Der Bauch des Hahnes ift bräunfichihwarz, die Kehle mit einem Fledfe von derjelben Farbe bezeichnet und unter der Bruft befindet ji ein anderes gleichfars biges Band, von dem Temmind den Namen hbernahm. Die Henne hat im Allgemeinen diefelde Farbe. Die dunfleren Theile des untern Gefieders find bläffer und der led an der Stehle fehlt, wird aber durd einen 78 Das Band = Sandhuhn. grauen erfebt, während der Kopf, die Bruft und die oberen Theile mit bräunlich fhwarzen Streifen bededt find, Der Schwanz ift bei diefer Art rundlih, aber siemlich lang. Die Länge beträgt zwölf bis vierzehn Zoll. Das Band» Sandluhn findet fih auf den weiten Sandebenen im füdlihen Rußland an den Ufern der Wolga, am häufigiten aber im nördlichen Afrika. Einzeln fommt es au in Europa vor, Naumann erlegte eines in Anhalt und es follen dort in derfelben Zeit mehrere geiehen worden feyn; Temmind befaß zwei in Spanien erlegte. Das Mejt wird unter Jwerggebüfdh auf den Boden gemadt und die Henne legt nur vier bis fünf Eier, Die Haupfnahrung find die Samen des Astra- galus, Pterocles exustus, Pt, coronatus, Pt, Lichten- steinii find andere zart gezeichnete Arten, weldhe die afrikanischen Wüften bewohnen und faft diefelbe Lebens: weile haben, während eine fhöne in Indien lebende Art von Sonnerat Gelinotte des Indes genannt wurde. Der Pterocles quadrieinetus Temminds wird von vier Bändern, braun, weiß, f[hwarz und wieder weiß, fo genannt, welhe um die Bruft der ausgewachienen Männden herum gehen. Eine andere intereffante Art ift das frißfebwänzige Sandhuhn, Pterocles setarius Temmind’s(Pterocles Alchata, der Ganga, la Gelinotte des Pyrendes), das fomohl in Europa als in Afrika lebt und allein ein wirflich europäifches genannt werden Fann, Cs zeichnet fi durch die verlängerte Geftalt der Mittel: (hwanzfedern und bejonderd auch durd den ftarfen | i =. I I Pa Pe BIER? Ber Er Et ä rE: 27" Ai nn 2 he kann rs . 1 u Fi J, ) de ra “ a 22T 2 et; Fi jr bi En er 1 ey Das Dand = Sandhuhn, 79 Schnabel aus, ber fehr von den andern abfticht, welche alle verhältnißmäßig fhmwah find. Er fommt in der GStärfe jenem des Waldhuhns gleich, die Nafenlöcher bfeiben aber unbedet. Man findet diefes Sandhuhn in Spanien, dem füdlihen Franfreih und dem nörd- fihen Afrifa, wo es ich befonders auf den Heiden auf: hält. Das Net wird unter lofen Steinen oder etwas Gras gemadt und die Henne legt nur vier big fünf Eier. Die Vögel, welhe wir nun zu befchreiben haben, find vielleicht noch merfwürdiger. Zur Erläuterung der: jelben haben wir den Kolgenden abgebildet. 80 Der Nulul von Malacca. Orsptoniz coronatus,— Timnınen, &af, XXVI Le Rouloul de Malacca, Sonnerat 1, p- 174. pl. 100. — Cryptonix ou Rouloul couronne, Cryptoniz coronatus, Tiem- minck, Pl. Colorides , pl. 350 et 351. (Columba cristata Gmelin et Latham, — Phasianus eristatus, Sparrmann. Mus. Carlson. III. 64.) Dieter merfmwürdige Pogel ift von den Ornithologen bald zu den Fafanen, bald zu den Tauben, bald zu den Nebhühnern gerechnet worden, Am nädyiten ift er vielleicht mit den lesten verwandt, unterfcheidet fich aber von ihnen durd die Geftalt des Schnabeld und der Mafenlöcher, fo wie von allen Tetraonidae da: durch, daß der Daumen feinen Nagel hat, Er it ferner bemerfenewerth durch eine große nadte Stelle um die Augen und dur den vollen Bujch oder die Krone von haarartigen Federn auf dem Kopfe. Die Geftalt des Bogels ift compact und ftarf, Die Flügel find Furz und rund und der Schwanz ift unter den Bürzelfe- dern faft verftedt. Er bemohnt die Wälder Indiens, befucht nie die Ebenen und findet fihb am häufigiten auf Malacca, Java, Sumatra ıc. Die Länge des Männdens beträgt ungefähr zehn Zoll; das Gefieder der obern Theile, mit Ausnahme der Flügel, des Kopfes und Halfes, ift dunkel olivengrünz; wen u er xxvi u URYPTONXIK COROXATTS. nn m BRBFiNN ae ee j 4 a ee. Bi 5 E# + ‘ [> n a mn : : Der Bulul von Malacca. 81 auf der Bruft und den untern Theilen wird es fait ihmwarz oder ftahlblau und der Kopf und Hals haben diefelbe Farbe mit einem purpurnen Widerfheine, Die Flügel find braun, der Scheitel und Hinterfopf mit einem langen Bujc von haarartigen, orangerothen Federn geihmückt , die aber vorn einen fihtbaren weißen Streifen haben. Bor diefem und an der Wurzel des Scnabels entiteht ein Buih von ftarfen fhwarzen Haaren oder Borjten, welche ji nad hinten beugen. Der Raum um die Augen, die Schnabelwurzel und die Beine find hellroth. Das Weibchen fieht ganz grün; auf der Stirn zeigen fi) die jchwargen Haare oder Boriten, aber der rothe Bub am Hinterfopfe fehlt ganz. (Das Weibchen ift der von Einigen fogenannte Tetrao viridis,) Cryptonix niger, der ganz jchmwarz augjieht, ift eine andere hierher gehörige Art. Das Weibchen der: felben ift braun. _ € fcheint noch einen oder ein Paar Vögel zu geben, welche hierher gehören, aber fie find noch nicht genau befannt. Die Vögel, welde wir zunädft erwähnen, bilden Sligerd Gejhleht Ortygis und die Geftalt wird man an dem Folgenden erfennen. Febermilboret. 6 82 Der weißgefledte Drtygis. Ortygis Meifrenil, — Tennınen. af. XXVIL White-spotted Turnix, Swainton, Zoot, Illust, — Turnix Meiffrenil, Temminck, pl. 50. — Diere merfwürdigen einen Bögel leben in Afrifa, Indien und den wärmeren Theilen von Neuhollanv. Menige find fo groß ald die gemeine Wachtel und mandye erreichen Faum die Hälfte der Größe. Die Farben find ziemlid, gleichartig, aber die Geftalt des Körpers, die Länge des unbededten Beines über dem Gelenfe und die Gejtalt des Fußes, dem der Daumen ganz fehlt, erinnert an die echten Trappen. Sie be wohnen die nadten Heiden und Grenzen der Mülten, fliegen felten, außer wenn fie fehr gedrängt werden, laufen aber außerordentlidy fhnell. Sie leben in Biel: weiberei und gehören zu den Vögeln, deren fi bie Malayen, Javaner und Ehinefen fo häufig zum Wachtel: Fampfe bedienen, mit weldhem noch mehr Mißbraudy getrieben wird, ald mit dem Hahnenfampfe, Die vor: liegende Abbildung zeigt die Eigenthümlichfeit der Ge: ftalt und die Länge der Beine. Der Wogel felbft ift faum größer als die Abbildung ; die obern Theile find zart gelblichweiß fchattirt,, die untern aber fehen faft rein weiß. Swainfon nannte ihn (mie wir glauben nad Temmind) nivosus, wegen der weißen Flede an der Bruft, Der nächfte Nogel ift größer, IV. ae A 4 a nn „a 2 - - ORTYGIS MEIFFREN. KXVIlT. =.) J, vn 4 % # - 1 x ” A . u 1 a . [3 2 uf n. F 4 1 ne ul er, ass Dell ' a Sn 1 Fi ") { ah‘ FH 83 Der fchwarzbalfige DOrtngis. Ortygis nigricollis. of. XXVIH. Turnix cagnan, Hemipodius nigricollis, Temminck, Pig, er Diere Art ift ftärfer ald die vorige und fommt den ebten Wachteln näher, da fie etwas über 6 Zoll fang ift. Kopf und Hals find dunfelichwarz, aber mit Weif und Braun gemifht, an der Kehle aber gewöhnlid) gleihförmig [hwarz. Das obere Gefieder hat unregel- mäßige gelblihbraune und fchwarze Zeichnungen und die Bruft auf einem blaßgelblichbraunen Grunde breite fhwarze Streifen. Der Vogel Hewohnt die Infel Ma: dagasfar und mwahrfcheinlih aud das Feftland von Afrika, Die nähften Vögel, die wir anzuführen haben, find die festen in diefer wichtigen und intereffanten Familie; wir wiffen aber nicht genau, an welche Stelle fie gehören, ob wir fie gleich zulegt geiekt haben. Die Tinamus, weldhe Slligers Gefchleht Urypturus bilden, find alle in der neuen Welt einheimifch und beionders häufig in den brafilianifhen und tropijchen Wäldern, halten fih in den offenen Stellen am Tage auf und ruhen des Nachts auf den großen Baumzmwei: gen, wo fie Sicherheit vor den vielen fleifchfreffenden 84 Der fdhwarzhalftge Ortypis. Thieren fuchen, welche zu Diefer Zeit auf Beute aufs gehen. Den Tag über friehen fie unter dem langen Grafe umher und laffen fih von den Menden lieber mit Stöden todtidlagen, als daß fie ihre geringe Klug: Fraft benugen. Die Klügel und der Schwanz find Furz und Fraftlos und der leßtere fehlt fait ganz, aber die Füße zum Yaufen auf fumpfigem Rafen trefilid ein: gerichtet. Wegen ded Mangels an einem Schmwanze fönnen fie auch leicht und ungehindert durd verwor: renes Gras gehen. Injere nächte Apbildung ift: YEIX. CHYPTURUS RUFBAUENS, BP ı GE _ Par we Pr ng Fr AR 2 | Kur et j F ! 2 4 + & 17 j u, 3 wi ; ij | Dt [Es | z u; - i n = | LA = A JE Te Bl "TEL, aan a RS | a So * Co e Re LEE ah Bi N NE BEFREIEN 2 Ei By HR ir Bra. Fl a 2 Br mi F} Se , ei Tr = a ee fe a Pe L# us 35 Der Guapıu. Urypturus rufrscens, Taf. XNXIX, Tinamou isabelle, Tinamus rufescens, Temminck, Pl. Colo- rieer pl. 412, Rhynchotus fasciatus Spix. 76. e, Dies ift ein großer Bogel, da er in der Länge über fünfzehn Zoll mißt. Er bewohnt Paraguay und Bra: filien, fol ich auf den grafigen Ebenen aufhalten und bei Mondidein fo wie im Zmwielidhte auf die frifchbe: jäeten Felder fommen. Am Tage läßt er fich fchwer auftreiben und man fann fat auf ihn treten. Man jagt fie mit Hunden und ihr Rleiich wird ziemlich ge: ihäst. Das Meft baut das Weibchen in dem langen Örafe und legt vier bis fünf Eier, die nadı Temmind glänzend violett und faft rund find. Auf dem Scheitel find Reihen fhwarzer Flede an den Federjpigenzdie Örundfarbe, wie die des Haljes und der Brut, it ein blaffes zartes gelbliches Orange, Alle übrigen Theile, mit Ausnahme ter EChwungfe: dern, jeben zart holjbraun oder, wie fih Temmind ausdrüdt, „couleur de cafe & lait,” find unten am bläffeften und oben mit jdhwarzen halbmontdförmigen Sleden gezeichnet. Die vorderen und hinteren Schwung: federn find glänzend gelblich orange. Die andere Art des Geichlechtes, welche wir at: gebildet haben, ift: 86 Der Tataupa. Crsplurus lataupa, Taf. AXX, Tinamou tataupa, Tinamus tataupa, Temminck, Planches Colorides, pl. 415. Aus diefer Vogel ift in Yaraguay einheimifch, lebt faft wie der vorige, zeigt aber etwas mehr Zutraus fichfeit und fommt gewöhnlich näher an die angebaut: ten Felder, woher er den Provinzialnamen Tataura erhalten hat. Er brütet an ähnlihen Plägen wie der legtere und die Eier find ebenfalls Dunfelglänzendblau. Violett und Blau find bemerfenswerthe Farben an den Eiern der hühnerartigen Vögel, die fi bei denfelben faum fonft finden dürften, und der Tinamus jcheint darim, fo wie in vielen andern Hinfihten, einen Ueber: gang zu bilden. Der Tataupa ift eine Feine Art, da die Fänge nur neun Zoll beträgt. Der Kopf, der Hals, die Bruft und der Bauch haben eine graue Bleifarbe; die Kehle fieht rein weiß aus; der Rüden und die Alügeldeden find bräunfichihmarz und die Federn an den Schenfeln und dem Eteif mattihwar; mit einem fchmalen weißen Bande. Der Schnabel fieht glänzendroth aus und die Beine find purpurroth, fo daß diefe beiden Theile fehr aut von dem fonft beiheidenen ®efieder abitechen. Es werden vierzehn bis fünfzehn Arten diefer merk: würdigen Nögel beichrieben, aber ihre Gejchichte ift KAX. re if? VAR. ul En; 5 N er 1. ‚ R\ ». IX CRYPTURUS TATALPA. RT” ro oa N A Ene ] _ Lie ar, 2 a Er . ne En a Een. ee N a ir am 8 rs ö - De “ 1 ’ ie lm; ® N r ji - A | ee An | PERT EA, Id Der Tataupa. 87 noch ziemlich unbefannt und in ihren Benennungen herricht eine große Verwirrung, da Spir auch) fajt alle befannten anders genannt hat. Einer der merfwürdig: ften ift der Tinamus nanus Temminds, der um ein Drift: tel Pleiner ift als die gemeine Wachtel, Seine Geftalt hat indeß das Intereffante, daß fie fih in manchen Stücden jener des Ortygis nähert, weßhalb Temmind meint, diefer Vogel ftehe am Ende des gegenwärtigen Geichlehtes und bilde den lebergang zu den ebener-: wähnten. Der Daumen ift bloß ein Nagel und die Bürzelfedern find außerordentlid entwidelt,. Er wird bie Grundform eines Intergefchlechted werden. 5 88 Wir geben num nody eine Furze Weberficht der Gattungen, die von verfhiedenen Ornithofogen bereits ‚vorgejchlagen worden find. Die_weiter vorftehenden Namen find nah Smainfon die fünf Hauptformen die weiter rüdwärts ftehenden die Untergattungen, deren fowohl bei Perdix als bei Crypturus nod) eine oder zwei nöthig jepn werden. Die Basores (Scharrvögel) oder dritte Ordnung der Vögel enthalten die Familie der Pavonidae, Te- traonidae (melde beide num von uns befchrieben find), Cracidae, Struthionidae und Columbidae, Die Kamilie der Tetraonidae enthält die folgen: den Gattungen und Intergattungen: Peanıx. Francolinus, Ortyx, Coturnix, TerRao. Lyrurus. Centrocereus. Lagopus. Syrrphates. Pterocles. Attagis ? URYPTonix, ORrTvais, URyprurus. — Sm Berlage von © U. Gartleben in PBeftb und in deifen Verlags: Erpedition in Leipzig ift erfdienen: Die zweite verbefjerte, mwohlfeile Ausgabe ‘ von Sojepb v. Sammer : Burgftall’s Gefdbidte bed Osmanifhen VKeides, größtentheild aus bisher unbenüsten Hanbfchriften und Ardiven. Vier Dänvde in gr.8. auf Velindrucdpapier. Mit 8 Karten und einem großen Plane von Konftantinopet. In 4 engliihen Leinwandbänden 12 Rthir. 12 Gr, „Se mehr in ber neueften Zeit alle Blide auf den Drient gerichtet find, alle Zeitungen fid) unausgefegt mit feinen Angelegenheiten befdäftigen, und jährlich mehr als ein Reifewerk uns bie gegemmwärtigen Zuftänbe besfelben bis ins Eleinfte Detail auszumalen ftrebt, um fo widti« ger muß ein Werk fegn, bas uns, aus bisher unbefann: ten, aus ben zuverläfligften Localquellen fchöpfend, bie große Geihichte des osmanifchen Volkes und Reiches ent: rollt, und bas, was geworben, aus bem erklärt, was gemwefen if. Wenn bie früheren Theile diefer fo viel um faffenden biftorifchen Arbeit dem Gefchichtöfreunde man- nigfaltige Auffhlüffe über bie bisher bunfel gehaltenen 1 er Parteien des Orients und ber europäifchen Verbäftniffe zum Orient (3. B. aud) bie Polens) gewährt, fofind bie legten Bänbe inebefondere Iehrreich für bie Politiker ber neueften Zage. Alle Archive fanden dem Herrn von Hammer: Purgftall offen, und fein früherer Aufenthalt in Konftantinopel felbft gab ihm Gelegenheit, fid) eine Bibliothek von türkifhen Hanbfchriften anzulegen, wie fie fo umfaffenb kaum im Orient felbft zu finden feyn wirb,” (Dr. Menzel’s Literaturblatt Nr,51J „Mit der Zöften Lieferung, in weldyer die Gefhidjte bis zum Abfchluß des Kriedens von Kainarbfche geführt wird, fchließt dies treffliche und adhjtungswerthe Werk. In einer Schlufrebe fest bierauf ber Verfaffer bie Gründe auseinander, weßbalb er gerade hier abbricdht, und bie neueren und neueften Ereigniffe im Osmanenreiche nicht in ben Bereihh tiefer Darftellung mitzog, unb bie bauptfäd;lid) barin beftehen, baf e6 feinem gemwiffenhaften und umfichtigen Fleife nicht gelang, bie bazu nöthigen Quellen in dem Mofe fid) zu verfchaffen, wie bies bis dahin ber Fall war.” „So hat denn bas größere Publifum in einer-eben fo wohlfeilen und fehönen Ausgabe bie Gefchichte bes osmanifchen Reiches bis zu dem Jahre 177%, und ift ihm baburd cin Bi in Ereigniffe und Verhättniffe geöffnet, dic, fortgewachfen in ber Zeit, gerade jest wieder bas Auge des Denktenden auf Gegenden Ienfen,, wo Gonfliete fi vorbereiten und ibrer Löfung überrafchend fchnell ent: geagenrüden, bie burd; Rücdwirkung äuferft folgereidh und entfcheibend für ung weltliche Länder werben können.” (Der Eremit.) WE 2% Gefdhidte Osmanifhen Pidhtkunf, Mit einer Blütenlefe aus zweitaufend zweihundert Dichtern. Bon Zofepb v. Sammer: Purgitall. Erfler und zweiter Dand. ar. 8.1836. Auf PBelindructpapier, In hönem Umfchlage cartonirt 6 Rthir. 18 Gr. Mitber Gefhihte des osmanifhen Rei- des wurde ber Literatur nicht allein Europas ein Wert gegeben, das dburd Umfang, Stoff und Darftellung zu bem Wichtiaften aebört, was in unferer Zeit hervorgerus: fen worben ift, und fie baburch der Zufunft als eine glänzende bezeichnet. Die Anerkennung biefes Werkes (das bei faum vollendeter erfter fchon eine zweite Auflage und eine Ueberfesung ins Franzöfifce erlebte) ift welts bekannt, _ Mit diefem Ruhme nicht zufrieden, tritt ber gefeierte Mann mit einem neuen Werke auf, bas bem genannten fi innig anfchließt und das Gomplement bed= feiben großartig, wie jede Leitung Hammer’s, bildet. Es ift bie Gefhihte osmanifher Didtkunft. Ueber Entftehung und. Iwed. biefes Riefenmwerkes hören wir zur Verftänbigung ben Herrn Berfaffer in der Borrede fo: „Die Didhterwerke eines Volkes find nicht blos für zergliedbernde Profaiter da, weldye ben Leib bes DOfiris zerftüden, ober für fplbenmefjende Profaiter, fie find nid;t bloß als anatomifche Leihname dem Scalpell u baarfpaltenber Grammatifer und verfefpaltender Warian: fenfammler Preis gegeben; bie Poefie eines Volkes ift der treuefte Spiegel feines Geifteö, Gemüthes, Genius und Charakters, fie ift bie Klamme des heiligen Feuers, ber Bildung, Gittigung und Religion, welche vom Altare ber Menjchheit zum Himmel auflobert, Aus diefem Ges fichtepuntte betrachtet, warb bie Porfie ber Osmanen bem Geihichtichreiver derfelben zum jahrelangen Studium, Im Laufe der Gefchichte Eonnten nur die Rottenführer biefer heiligen ®egion mit ben Infchriften ihrer Fahnen in Borfdein fommen, und nur bie und ba fonnten eins zelne Verfe biftorifchen Inhalts angeführt werben. Nun aber joll auf bie Gefcichte bes osmanischen Reiches die Gefhichte ber osmanifhen Dihtkunft folgen, als Seitenftüd zur Gefhihte der fhönen Rede tünfte der Derfer (über deren Werth fih Goethe im weftöftlichen Diwan fo voriheilhaft ausgefprocdhen) ; nur weit grünblicher und erfchöpfender als jene, weil zur Gefchichte der perfifchen Dichtkunft nur vier Werke, zu der ber osmanischen aber vierzig zu Gebote flans ben, weßhalb bier nicht, wie bort, bie Proben von nur weihunbdert, fondern von zweihbunbert und nod; zweitaufend Dichtern und Verskfünfttern gelie- fert werben folen.® Bon ber erfien Ausgabe der Gefdidte bes& Osmanifhen Weides in 10 Bänden in gr.8. mit Karten find noch einige Gfemplare auf Drudpapier zu 60 Rthir., und auf Belinpapier zu 80 Rihlr. zu haben. En . Vom Herrn Hofrath Sofepb Freib. v. Hammer: Purgftall find bei demfelben Verleger auch folgende Werfe erfhienen: Wiens erfte aufgehbobene Belagerung, Zur breihundertjährigen Qubelfeier derfelben jum Theile aus unbeltannten abendländijhen und morgenländifchen Quellen erzählt. Bon Sofepb v. Hammer : Burgftall, Mit 14 Beilagen von Tagebüdern, Auszügen aus türkifhen Geiichtsfchreißeen und Urkunden. gr. 8. 1829, Geheftet 2.Rthfr. Gül und DBülbül, bas ift: Rofe und Nadhtigall, Bon ESETTCK Ein romantifches Gedicht, türfifch berausgegeben und beutfch überfest durch Sofepb v. Sammer : PBurgitall. gr.8. 183% In fhönem Umfchlage 1 Rtbir. 12 Gr. u Mopxou 'Ayronivou 'ATTORKPATOPOE rüv ek Eaurdv meprıerl- peisppnvesranier Inseg "Appep. Marc Aurels Commentare, Griechifch und ins Perfifche überfetst von SIojephb v. Hammer - Bıurgitall. Pradtausgabe in 4 6 Hthir. 12 Er, Dasjelbe in 8. mit fhönem Umjchlage 3 Rthir. 6 Er. Umblick auf einer Reise von Constantinopel nach Brussa und dem Olympos, und von da zurück über Nicaea und Nicomedien, Yon Joseph v. Hammer = Purgstall. Mit Kupfern, Karten und Inschriften. 4, 1818. + Rıhlr. 12 Gr, a Ba, 8 Sammadhfharid goldene Halsbänder ald Neujabrögefhent. Arabifdy und Deutfh von Sofepb v. Hammer : Buraftall. Am eleganten Umfrage 18 Gr. Ein Blütenflor arabifcher Ethit und Gnomik in neun und amwenkig Abfdınitten, aereimter Drofe, welche nach der aus Rücert’s freier Nachbildung der Malamen bes Hariri befannten Weife bearbeitet find. Constantinopolis und der BOSPOROS. Oertlich und geschichtlich beschrieben vou Joseph v. Hammmer-Peurgstall. Mit 120 griechischen, Inteinischen, arabischen, persischen und türkischen Inschriften, einem grossen Plane und einer Karte, 2 Bde, gr.8. 1822. 10 Rthlr, Die ganze gelchrte Welt rief diesem Werke bei seinem Erscheinen ihr freudiges Willkommen entgegen, indem er die Resultate örtlicher Forschungen und Beobachtungen eines Schriftstellers enthält, der — ausgerilstet, wie wohl keiner seiner Vorgänger, mit allen orientalischen Sprachkenntoissen und andern wissenschaftlichen Hülfsmitteln — die klassischen Ufer- des Bosporos betrat, und dort geraume Zeit von Beruf und Wahl festgehalten, seinen Forscherblick auf Alles richtete, was sich ihm als historisch, topographisch oder ethaographisch merkwürdig darstellte. Die Verlagshandlung hofft, ihre dem Werthe dieses Werkes schuldige Achtung durch die Ausstattung der Auflage in jeder Beziehung hinlänglich an Tag gelegt zu haben. —_— nn. u ME Dilder- Magazin für allgemeine Weltfunde Redigirt von $% Malven Bwei Dänpe in body #. Mit 72 feinen StabIftidhplatten. Pefth und Leipzig, 1834__35, 12 Rthir. Diefes Unternehmen wurbe gleich anfängli von dem Publitum mit augenfcheinlicher Vorliebe aufgenoms men, und ber fortwährend fteigende Beifall fomohl, als bie große Verbreitung geben bas vollgültigfte Zeugniß über feinen Gehalt, von dem alle Eritifchen Blätter mit rühmlicher Auszeichnung fpredyen, und neue Ausaaben in fremden Sprachen, wie eine ruffiihe in St. Petersburg, eine bollänbifche in Breba u. f. w. in ber Borbereis tung finb. Ein fo glängender Erfolg und ber europäifhe Ruf biefes Werkes gründet fid) eigentlich auf feinen boppelten, nämlihben artiftifhen und literarifhen Werth, in bem fih Kunft und MWiffenfchaft bie Hanb gereicht, einander wechfelfeitig unterftüst haben. Der artiftifhe Theil in 72 ber feinften Stahls flihplatten bringt theils Tandfchaftliche, theild ardhitektor nifhe Darftellungen, auch Menfchen = und Thiergruppen zur Anfchauung, die burchaus künftierifches Gepräge tra: gen, und mit allem Rechte eine ausgezeichnete geogras pbifhs ertbnograpbifhe Bilder: Gallerie genannt werben können. Der literarifche Theil bes Werkes bezwedt bie Berbreitung ber neueften Entbedungen in ber Bänder: Er EM und Xölferfunde, als einem der intereffanteften Zweige menfhliher Wiffenfchaft. Aus großen und Eoftipieligen Merten, bie nur Wenigen zugänglidy find, wurbe bas Wiffenswürdigfte finnig ausgewählt, und die Mannigfal- tigkeit bes Stoffes mit jener Anmuth und Lebendigkeit ber Darftellungsweife verbunden, weldye allein ben Geift und das Gemüth des Lefers zu gewinnen und zu feffeln vermag. Obfchon nur noch wenige vollftändige Exemplare vorrätbig find, wollen wir body ben eriten Subfer, Preis für diefelben noch fortbefteben laffen. Gefdhidte ber vereinigten Staaten pon Bord’ -Amerike Aus dem Englifchen überfegt von Auguft 8, Herrmann. Bwei Cheile mit den Facftmiles der unter der Unahhängigfeitd- Erflärung der Nord: Ameritanifhen Union befindlihen Unterfchriften. 8. 1835. Elegant gedrudt und geheftet 1 Rthir. 18 Gr. Der gegenwärtige Zuftand der Nord-Amerikanifchen Greiftaaten nöthigt den Begbacdhter, fat an Wunder zu glauben, denn umfonft wirb er und vergebens nad) etwog Achntichem in der Gefhidhte ber Staaten fuchen: ein Kind an Jahren, ein Riefe an Größe und Sraft, ein Greis an Weisheit — das it Nord: Amerika, wie wir ed nad) faum mehr als fünfzigjäbriger Unabhängigkeit anftaunen. Wie bdiefes alles und in bdiefer Zeit möglich geworben, ann nur eine Darftellung, wie bie hier ans aekündigte , begreiflich machen. 1 " Re. ee» Klarheit, innere Gebiegenheit, Vollftändigkeit in allen ihren Eingelnbeiten, Unparteilichkeit und eine Licht: volle Entwidlung ber allmäligen Ausbildung bicfer Staaten von ihren erften Anfängen bis zu ihrer Kreibeit, Gerbftftändigkeit und ihrem heutigen großartigen und faunenswertben Beftande zeichnen biefes Merk aus. Sonberlih werben bie Urfachen bes enbliden Brudyes zwifchen ben ehemaligen englifdyen Golonien und bem Mutterlande auf eine befriedigende, Ichrreiche, für uns fere Zage felbft warnende Weife bargeftellt, und bie bes rühmte, am 4. Zuti 1776 erfolgte Erklärung ber Unab:- bängigkeit wörtlidy vollftänbig mitgetheilt. _ Dody wir wollen bem Sntereffe ber Lefer nicht vorgreifen, ibr Ur tbeil wirb beftätigen, baf bie Uebertraaung gegenwärti- gen Werkes in unfere Mutterfpradye cin nüslidyes und danfenswertbes Unternehmen arwefen, bas fidh ber Theil nahme ter Gebitberen aller Stände erfreuen wirb, Die MNord-Polarländer. Nah ältern und den neueften Reifebefchreibungen, namentlich nach ben Berichten: Madenzie's, Scoresbv's, der Geefüahrer Noß, Barry, Otto». Kokebue, und mit Benügung der Werke Hoofer's, DHenderfongd, Anjradı's und Anderer mehr. Mir 12 Aupfern und 1 Karte. 9 Theile in 1 Band. 12. Pefth. fteif geb. 1 Nthir. Die neuefte Reife bes brittifchen Gapitäng Nof, und feine von ber Zheilnahme der ganzen civilifirten u Welt gefeierte glücdtiche Rüdtehr aus jenen @isregionen, Ienfen neuerdings bie Aufmerkfamteit auf diefes Gemälde der Nord »Polarlänter, bas rüdjichtlich der Wahl feines Gegenftandes fowohl, ald ber vollendeten Art der Ber handlung, einzig in unferer Literatur daftebt, und bei bem in Vergleich feiner Ausftattung mit Kupfern und Karte und feiner Bogenzahl äußerft billigen Preis eine ber intereffanteften Winterlectüren abaeben wirb. Die Orbnung, in welcher der Berfaffer feine Bilder aufftellt, ift folgende: Da, wo bie älteften und neueften Forfhjungen und Entdedtungen fid) berühren, in ber zum Baffinss- Meere fi erweiternden Dapvisftraße geht er aus, entfaltet Links und rechts bie durch bie neueften Reifen von Roß und. Parry gewonnenen Anfihten, und namentlidy bed Lesrern Vorbringen im Lancafter-Sund, Barrowftraße u, f. w. bis zur Melvilles Snfel, um£reifet jobann das nörblichfte Amerika nebft dem Hubdfons-Meere, und bie zulent burh Kogebue erforfhten Küften und Infeln ; gebt hierauf über die Bes ringsjtraße neh Norbafien bis Novaja Semlia, zieht fich zulegt polwärts gegen Spigbergen, flreift an Lappland, verweilt.auf dem intereffanten I land, unb wandert zuleät buch das befannte Grön fand, um vom Gap Karemwell den Abfchiebsgruß an bas Publitum zu maden, dem er eine neue Welt voll Bunder und Rätbfel der arkftifgen Natur aufgeichloffen hat. a Bollftändiges Gemälde von Ronkantinopel und feinen Umgebungen. Nad) v. Dammer : Purgftall? Murabja b’Ohffen, Neale, Pertufter, Korbin und Anbern. Nebfi einem topographifchen Abrif der türfifchen Provinzen in Europa. Mit fünf Aupfern. Tafchenformat, elegant fteif brofcyirt 4 Mthlr. 4 Er. Diefes Gemälde ber Hauptitabt eines Reiches, auf bad bie Zagsgefchichte Aller Augen richtet, cines Kaifers fipes, ber drei Welttheilen angehört, eines Bereinigungs- punftes abend» und morgenländifher Gultur, abend» und morgenländifchen Handeldö _ übertrifft nach ben Quellen, aus benen e8 gefhöpft wurde, alle bis jest er fdienenen an Bollftändigkeit und Richtigkeit, denn es ift genug, baß e3 als erfie feiner Quellen von Sammer: Yurgftall's „Sonftantinopolis und der Bosporos” an fei- ner Gtirne trägt, ein Werk, das nach ber Meinung bed Göttinger Recenfenten „bas Abbilb Gonftantin« pels verewigen würbe, felbft wenn biefe Stabt in biefem Augenblide unterginge.” Betradhtet man übers dies, baf biefes 480 Seiten flarfe Werk audy noch einen Abriß der türkifchen Provinzen Liefert, unb von fünf fchön geftochenen Kupfern begleitet ift, von denen eines bie Ans fiht ber berrlihden Stabt in ihrer ganzen Aus: behnung längs bes Hafens, ein anderes ben topogra vhifhen Plan, wieber andere die Ubriffe des u u BSerailö und bes Scloffes ber fieben Thürme liefern, und boch nicht mehr ala Rthlr. 4 Gr. Eoftet, fo Läßt fi) eine rege Theilnahme bes Publitums bufiir erwarten. Neue hiftorifche Romane, HAKKEM BEN HASCHEM. Hiftorifher Roman aus der Augendzeit des Khalifen Harun Al Rafıhid. Bon F. Th. Wangenbeim, Erfter Theil: Die Abbasside. Zweiter Theil: Der Ommiapc. Dritter Theil: Der Gott. 8. 1836, Brofdirt 3 Rthir. 12 Gr. Für biefes beutfche DOriginalwerk fönnen wir mit gutem Gewiffen bie Zheilnabme bes Publitums in An: fprud) nehmen. Keine jener flüchtigen Probuctionen, wie fie jest fo häufig vorfommen, ift es mit fühner Phantafie entworfen, und mit reiflicher UWeberlegung Eräftig und geiftreich ausgeführt. Die Handlung fällt in bie Zeit, wo bie Araber, bie wilden Söhne ber Wüfte, nachdem fie ben Sölam und das Schwert buch die halbe Welt ger tragen, ihre Milbheit noch zum Theil, aber ihre Kraft nod) gang bewahrt hatten, fo daß, ungradjtet der nad) Vertreibung ber Ommiaben entftandenen Kämpfe, burd) bie erften SKhbalifen aus bem Haufe Abbas ber Grund ges legt wurde zu bem goldenen Zeitalter bed Morgenlandes, bas fi unter Harun al Rafdyid verwirktichte. Der Ber: faffer führt ung in einfachem und doch blühendem Style eine Reihe von Scenen vor, in welchen alle Leibenjchaf: Fe. ten bes Derzend bad Mitgefühl des Lefers erweden, durch Eiche, Haf und Herrihfudt oft von ergreifender Wir fung und bramatifchem Intereffe. Dbgleidy jede Abtheilung einen befonberen Zitel bat, fo bilben doch alle drei nur ein Ganzes. Die erfte Abtheilung führt ben Zitel: bie Abbaf- fibe, von der Zodhter des Khalifen Mahabi, einem Charafterbitbe von vollendeter Liebenswuürbigkeit, vom Berfaffer mit Meifterhband gezeichnet, Die zweite ift ber Ommiabde benannt, weil darin das Schyidfal eines Prinzen aus dem Haufe der Ommiaben entfcyicben wird, beffen Charakter die ganze romantifche Ritterlicykeit der Araber in Spanien, wo fi bie vertriebenen Ommiaben einen neuen Thron erfämpft batten, in vollem Maße entfaltet, Die dritte Abrbeilung enblic hat ben Titel von bem fid) felbft vergötternden Helden bes Romans, einem jener ftarten Geifter, deren Verirrungen von jeher fidy) bie Aufmerkfamteit des Menfchengefchledhts erzwungen haben. Makanna, ober: Das Land des Wilden. Aus dem Englifchen von Tbevdor Sell. 2 Bände, 8. In fhönem Umfclag geb. 2 Rthlr. 12 Cr, Malanna wurde bald nad) feiner Erfcheinung eine Lieblings» Lectüre ber gebilbeten Stände Englands, und diirfte in biefer Nebertragung burch einen bewährten und u beliebten Schriftfteller auch der beutfchen Lefewelt einen feltenen Genuß gewähren. Um die Aufmerffamteit auf benfelben zu leiten, theilen wir hier Auszüge aus ben brei vorzüglichften Zeitfhriften Londons mit, welche dies fes Werk beurtheilen, I. »&@3 gab noch ein unbefanntes Sand für ben romantifhen Schriftfteller — und ber Werfaffer bes Ma: fanna bat es entbedt. Ihm verbanten wir einen Roman aus bem wirklichen Leben, beffen Schauplas in bie Müs fen und Wälder von Süb:Afrita verlegt ift, jenfeits ber Grenze bolländifcher Anfieblungen, wo ber Bauer (Pflanzer) von Wilden umgeben ift, und urfprüngliche Natur fi in ber ganzen Erbabenbeit einfamer Größe zeigt. Er fennt den Volköcharafter aan genau, er ift in ihre Hütten eingedrungen, bat ihre Sitten und Gebräuche flubiert, und fih mit allen Gigenthümlichkeiten ihrer Religion und ihres Aberglaubens befannt gemacht. Bei biefem Schage von Kenntniffen, welche er befigt, ift er überdies mit großer Kraft für Befchreibung ausgeftatter. Seine Gemälde afrikanifcher Landfdaften find lebendig und wahrhaft einzig, feine beredten Zeichnungen einzel: ner Charaktere fpredend ähnlich und phitofopbifch. Die Verbienfte diefes merkwürdigen Romans befchränten fic) aber nicht allein auf die Behandlung afrikanifcher Zu« fände und Charaktere. Ein aroßer Theil des erften Ban bes fpielt am Bord eines Schiffes, und malt mit glei« der Kraft und Genauigkeit eine Meuterei, eine Ser: fpiegelung und einen Schiffbrudh. Makanna ift mit der größten Rebenbigkeit geihilbert. Die Novelle macht uns überhaupt mit ganz neuem Grund und Boden befannt, und behandelt ihren Stoff mit einer feiner Schwierigkeit angemeffenen Gewanbtheit.” Atlar, ER en 1, „Einer ber anziebendften und fcenenreichften Ro: mane, bie wir feit vielen Jahren zu Geficht bekamen, Der Verfaffer führt und eben fo zuverläffig nad Süb- Afrika, ald ein Urtheilsfpruh nah Süd» Afien. Er ift eben fo zu Haufe, wenn eö gilt, mit bem Sturme bes Deeans zu kämpfen, bie wilben Thiere ber Wüfte zu jagen, oder mit nieberländifcher Genauigkeit bie Bor: kammer eines beutfchen Bauer am Gap auszumalen.” Athenacum, III. „Diefer Roman enthält die anziehenbften Be fchreibungen von Ländern und Völkern, welche bem civis tiirten Guropa, und insbefondere bem chriftlidyen Eng» land nodh viel zu wenig bekannt find. Der Geift des Ber: fafferö gehört zu ben außgezeichnetften, und wir verfpre chen daher feinem Werke audy gleidyen Beifall? New Monthly Magazine, IV. „Die etbnograpbifdhen Schilderungen ber bäuss lichen Einricptungen der bolländifdhen Eoloniften, und die ergreifende Beichreibung ber Sitten, Gebräude und des Aberglaubens der wilden Stämme ber Wüfte, obne noch der Lanbichaftögemälde, ber Seefeenen, Orkane u. f. w. zu gedenken, verleihen dem Werke ein fo leben: diges und tiefes Intereffe, daß es uns ift, als lebten und verkehrten wir in der Wildnif, und begrüßten ben Milben ald unfern Bruber. In ber Erzählung felbft wird bas Safter fters in feiner Schledhtigfeit bargeftellt, und der Zugend der gehörige Tribut gezollt ... . Unb bamit glauben wir vorzüglich bargetban zu haben, warum ber Roman Makanna allgemein gelefen werben follte. Für ung ift der Verfaffer neu und unbekannt, aber ber Melt Eann er das legtere nicht länger bleiben,» Court Journal. m Bildungsbud) für junge Männer bei ihrem Eintritte in die Welt. Deraudgegeben von Soh. Seinr. Gottl. Seufinger. Sn 2 Theilen. 8. 1884, Velindrudtpapier. Im Umfchlag geheftet 1 Rthir, Erfter Theil: Der Mann von Welt, oder Grundfäge und Regeln des Anftandes, der feinen Lebensarf und der wahren Höflichkeit, für die verjchies denen Verhältniffe der Gefellihaft. Verfaßt von dem Prof. 3. G, Wenzel. Zweiter Theil: Die Umgangskunf, oder der Menjch im geiellihaftlihen Berhältniffen, nad) den Regeln der Weltflugheit und der praftifchen Lebensmweisheit, Diefes Bilbungsbuchh behandelt ben Mann von Welt in allen feinen Berhältniffen zur Gefellfchaft, und bezeichnet im erften Iheile, welche Aufmerkfamfeit er berfelben rückfichtlich feines Aeußeren fhulbig ift, um in ihe mit Würde, Anftand und Erfolg auftreten, fi bee wegen und liebenswürbig erfcheinen zu fönnenz im zwweis ten Scheile aber (in ber. Umgangskunft), welde Aufmerkjamkeit er fich felbft fchuldig ift, um mit Men: jchen ber verfihiebenften Stände, Sharaktere, Intereffen und Meinungen auf das Glüdlichfle zu verkehren und auszutommen,. Xlfo ein vollftänbiger Unterridt in ber = E u N Echenöflugheit! — Wer nun bie nachfolgende betaillirte Meberficht diefer beiden Bände burchgeht, wirb finden, baf unter fo vielen bem Zitel nady ähnlichen Bildungs: fähriften Eeine bie gegenwärtige an Bollftänbigkeit erreicht, und wirb eö bem Verleger 'gern glauben, bafı nor bie» fer neunten Auflage von Prof, Wenzels Mann von Welt, trop aller Nahahmungen, f&on 30,000 Eremplare im Publitum verbreitet find. Denn unbeftrits ten bleibt biefem Werke ber Vorzug, baf ber Ber faffer e8 nicht in ber Stubierfiube, fonbern gleichfam in ber Gefefchaft ferbft niebergefchrieben zu haben fcheint; man erkennt, daß ihm Alles, was er befpricht, gegenwärtig war, er fchreibt in Ausbrüden und in einer Manier, bie fi burdjaus von bem trodenen Lehrton frei halten; ja bei den fpÄteren Auflagen erhielt dies Bud; fogar die Würdigung, mit Beiträgen von einem Manne höheren Standes bereichert zu werden, ber bie- felben unaufgefordert und nur mit bem Wunfde, Züng» linge an fich beraufzuziehen, einfandte, nachdem er fie gleichfalls vielleicht in Augenbliden aufgefaßt zu haben fcheint, wo er burdy Verftöße gegen die aute Lebensart fdhmerzlic, verlegt worden. _ Gleiche Empfehlung, ala biefer erfte Theil, verdient „bie Umgangsfunft;” ' auc) fie ift in beftem, in körnigem, in Elarem Ausbrude vorgetragen, und verrät bie herzliche Sprade bes Mannes, ber mit feiner Kenntnif der Welt und ben Denfdyen nügen will, und mit feinem Scharfblicte nügen fann. _ Beide Werke vereint, bilden einen fihern Rath- geber für Alle, die ins praktifche Leben eintreten, unb fie werben burch die vielen Verbefferungen beö Herrn Profeffors Heufinger in biefer neuen Ausgabe um fo mehr Nugen ftiften, als ein böchft wohlfeiler Preis die Anfchaffung erleichtert. a Se bie Männer und Srauen aus ihren Gefichtszligen zu erfennen. Ein phyfiognomifces Zafchenbud & na 2apater’s Grundfägen. Dritte verbefferte Auflage, Mit 63 illum. Hupf. Tafhenformat, fteif geb. 1 Rthfr. Die unläugbare Wahrheit, baß bie Beichaffenheit ber Scele ihren beftimmten Einfluß auf die äußern Züge ber Menfchen babe, gab ber Dhyfiogmomik bie Ent: ftehung. Bis auf einen gewiffen Grad gibt die Kenntnif der menfhliden Gefellichaft Jedem die Ausübung biefer Kunft an bie Hand; indef den Grumdb foldher Urtbeile rein barzuftellen, blieb bem Forfher Lavater vorbe balten, ans beffen großem Werke gegenwärtiges Zafchen: bud) einen bündigen und gewiß Vielen fehr willlommenen Auszug bildet, Die Kunf, in ber Sreundfhaft und Ficbe eine glüdliche Wahl zu treffen. Uad ven Vegeln der Sympathie erläutert. Mit 34 illum. Kupf, 12. Geb. 1 Rthir. Bisher wurde bie Sympathie, ober bie mechfelfeitige Uebereinftimmung ber Charaktere, für das alleinige Bes bingniß einer glüdtichen Verbindung zweier Wefen in Liebe und Freundfchaft angefeben. Hier wirb num gezeigt, wie häufig biefe Regel an ber Erfahrung zu Schanben wird, und wie oft die bem Anfcheine nad ungleidyartig- fen Sharaltere fich in der bauerndften Liebe vereinigen. Mi Der Samiliendidhter, für findliche Liebe, Gefhwiftertreue und eheliche Zärtlichkeit. Eine Auswahl von Gelegenbeitsgebichten zu Neujahre:, Geburts, Namens, Berlobungss, Hochzeitäfeften und Zubiläen in Kamilienkreifen. Bon Ar. W. Gärtner. HM. 8. In fdönem Umfchlage brofdirt 16 a&r. Man glaubt mit diefer Sammlung von Gelegen beitögebichten, in welchen gute Kinder ihren eltern, zärtlide Gefhwifter und liebende Gatten fi unter einz ander u.f. w. zu ihren #eften Glüd wünfdgen, einem wahren Bebürfniffe abzubelfen, ba wir für folche, bie nicht die Gabe der Dichtkunft befigen, und doch bei dem Eintritte einee Familienfeftes ihre Gefühle in einer poeti- fdhen Sprache auszubrüden wünfchen, bisher kein Hülfe- buch befaßen, weldyes an Reichhaltigkeit und gebiegener Auswahl _bem gegenwärtigen glei fäme. Denn e& lies fert bei hundert und breißig gröfiere Gebichte von den erften Sängern und Sängerinnen Deutfchlanbe un: ter folgenden Rubriken georbnet. Kefte ber Aeltern: 1. Zum neuen Jahr an beide Xeltern. _ 2. Zum neuen ‚ Jahr an Mütter _ 3, Zum Geburtöfefte ber Mutter. _ 4. Einer Eränfelnden Mutter. _ 5. Einer Pflegemutter. _ 6. Zum Namensfefte ber Mutter. _ 7. Einer entfernten Mutter. _ 8. Zum Geburtöfefte bes Vaters. _ 9, Des Scwirgervaters, — 10.3um Namensfefte des Vaters, _ 11, Eines Großvatere. _ 12. Bei andern befondern Veranlaffungen im Eindlichen Leben. _ 13. Zur Zube N hochzeit ber Xeltern, _ Befte ber Gefdwifter: 44. 3um neuen Zahr an Gefchwifter. — 15. Zum Ge burtötage einer Schwefter. _ 16. u. 17. Am Berlobungs: und Bermählunastage einer Schwefter, _ 18. Bum Ge: burtöfefte des Bruders, — Brautfeier und Hody zeitösfefte: 19. Gedichte für Bertobte. — 20. Rad ber Hochzeit ber Gatte an bie Gattin. _ 21, Hodhzeitöges bichte, ernften und faunigen Inhalte. _ Befte in ber Ehe: 22, Gatten unter fidj zurı neuen Bahr. _ 23. 3um Geburtöfefte der Gattin. _- 24. Zum Namenöfefte ber Gattin. — 25. Am Sabresiage ber Bermählung, — 26, Zauf: wnb Pathengefchente :c zu Der LSichbesdidter. Ein poetifhes Hülfsbuch für Liebende und Gelichte, um fich gegenfeitig fomohl bei Namens= und Ge: burtöfeften, als aud; bei anderen Gelegenheiten ihre Gefühle auszubrüden. Bon Fr. W. Gärtner. 8. 3m IUmfchlage 18 gÖr. Diefes Werkchen enthält 158 auf fpecielle Fälle pafs fende Gedichte, welche in folgenden Abtheilungen georbnet find: 1. Lob der Liebe. _ 2. Lob ber Gelichten. _ 8, Geftänbniffe ber Liche. _ 4. Entzüden ber Liebe. _ 5. Zum Namensfefte ber Geliebten. _ 6, Zum Geburte- fefte der Geliebten. _ 7. Schnfucht der Liebe, _ 8. Klagen üher Trennung. _ 9. Gebichte aus und für die Ferne. _ 40. Unglüdliche entfagende Liebe. _ 11. Klagen bei nicht erhörten Gefühlen. _ 12. Klagen getäufchter Liebe. un me Choix de Leeture francaise pour servir de bibliotheque portative. Vollständig in 70 Heften. Niedlich broschirt 8 Rihlr. 18 Gr, Kenner und Liebhaber der französischen Sprache finden hier eine gediegene Auswahl der neueren französischen Schrif- ten, die nebst der Eleganz des Styls und einer hinreissenden Darstellung sich durch edle Grundsätze und Begeisterung für alles Grosse, Schöne und Gute auszeichnen. Die besten Unter- haltungsschriften ron Florian, Marmontel, Lafontain, der Mad. Genlis und Cottin bilden den Inhalt dieser Sammlung, und wir glauben desshalb nichts weiter zu deren Empfehlung sagen zu dürfen, Doch erlauben wir uns noch heizusetzen, dass der Druck elegant und correct ist; das schüne Velin- papier und der so geringe Preis verbürgen dieser Handbiblio- thek den Vorzug vor allew ähnlichen Sammlungen. Das Käthhen von Heilbronn, Großes romantiiches Ritterfhaufpiel nebjt einem Vorfpiele, genannt: Das hbeimlihe Gericht, Nadı Heinrich von Kleift für die Bühne bearbeitet Franz von Solbein. Zweite Ausgabe. ar. 8. Geheftet 18 gGr. u: Daß | Qurnier von ronfein, ober die drei Wahrzeichen. Bomantifdes Bitterfhanfpiel von Franzvon Spolbein. Zweite Ausgabe. gr 8. Geheftet 18 gGr. MONTEGRE über bie Erfenntniß und Behandlung ber Hämorrhoiden. In einem zwedmäßigen Auszuge für Aerzte und Hämorrhoitalpatienten deutih bearbeitet bom Medicinalratbe Dr. Wittmann. 8, 1833, 194 Seiten. Geh. 15 gÖr. Die Hämorrhoiden find eines berjenigen Uebel, von weldyen fo Mancher geplagt ift, ber fonft einer fehr guten Gefunbheit genießt, die, im Ganzen genommen, leicht verbäter, und einmal herbeigeführt, faum entfernt wer: ben Eönnen. Schwere Schmerzen und ber Zob find nur zu oft bamit verbunden; wie man eritere linbern und ben legtern entfernt halten Eönne, hat Montegre mei: ferhaft bargefielt,, und fein grünblicher Unterricht wird allen daran Zeibenden ein wahrer Rotbheifer fegn. an ma Sittengemälde von Paris zu Anfang des neunzehnten Sahrhunderts, Bon BB. € IvupH. Deutid bearbeitet von Peregrinus Syntar. 2 Bindden. 12. Geheftet 18 gGr. ®. E. Jouy, der geiftvollfte Sittenzeihhner ber neueren Zeit, gehört nicht nur unter die beften Styliftifer Frankreichs , jondern er ift audy außerbem ein lebendiges Mufter franzöfiicher Eleganz und Leichtigkeit, mit allen ben Vorzügen feines olkes im feinen gefellichaftlichen Zacte, Er bat in diefem Sittengemälde zugleich ber Ta= gesgefchichte von Paris ein Dentmal gefegt, das audy für ben tiefern Blid bed Eingeweibten ein hohes Ins tereffe hat, und fo wenig im Gebächtniffe der Nachwelt erlöfhen wird, als bie merfwürbige Weltperiode , der ed angehört, _ Die Shwierigkeiten in Nebertragung biefed Werkes werben fi) burdy die eigentbümlichen Ga= ben unferes fharffinnigen Bearbeiters trefftich gelöft zeigen Adrione, ober bie Leidenfohaften einer Stalienerin, Bon Durdent. Amei Bände mit Kupfern. i2 gÖr. DieferRoman wirb ein zahlreiches Dublitum interefs firen, ba feine Gharaftere aus einer Welt genommen, und auf bie Bühne eines Landes geftellt find, wo fie fidy in böchfter Leidenfchaft und fteter Lebendigkeit bewegen, Der VBerfaffer weiß die Begebenbeiten intereffant zu ver: wiceln,, aber audy den rafchgefhürzten Knoten natürlic) wieber zu löfen; und fcheint mit großer Behutfamkeit bie gewöhnlichen Behelfe der Romanfcriftfteller zu vermeiben, Em Yori dd’ empfindfame Reifen Frankreich und Stalien, Aus dem Englifchen bes Lawrence Sterne. 12, Feipzig. Brofhirt 9 9Gr. Sterne erwarb fich den Ruhm bes wisigften So pfes feiner Zeit, und feine empfindfamen Reifen gehören zu ben vorzüglichften Probucten ber englifchen Kiteratur, und find voll ber feinften Kenntniß des menfchlichen Hers send, ber lieblichiten,, fhalkhafteften Laune und zarter Empfindungen. Die hier gegebene Ueberfesung bürfte fi) wie ein Driginat lefen Taffen. Spiegel der großen Welt, Allen, die in jene treten und diefen entforechen wollen, insbefondere jungen Frauenzimmern gewidmet. Bon ©. v Woltmann. gr. 12, Elegant gedrudt und broidirt 18 gGr. Gegenwärriges Bud, in weldhem eine Frau, von bem Standpunkte ihrer eigenen vollendeten Bildung aus, bie Forberungen beleuditet, mweldhe die große, bie feine, bie elegante Welt an ihre Theilgenoffen madır, ift ein unfchäsbares Gefchent für die gefammte beranmachfende Jugend, die, aus bem engeren Kreife des Unterrichts und ber häuslichen Erziehung tretend, in die weitern Räume bes gefelligen Lebens vorfchreitct; 9 * — Mn ift c6 zumal in biefer Epodye für junge Mädchen, benen gewöhnlich Alles, was fie bei jenem Webertritte binter fi} laffen und vor fich fehen, in ben fchneibendften Gontraften erfcheinen muß; ja ift cs felbft für fo mandıe junge Frau, bie, plöglidh der Zeitung mütterlicher Danb entzogen, zu einer felbfiftändigen Rolle in der großen Welt berufen wird. Mögen aus biefen Rüdfidyten befonbers Xeltern und Erzieherinnen biefes Bud) als die paffendfte Gabe würs digen, bie fie auf bie Zoilette ihrer Zöchter und Pfleges töchter nicberlegen können. Der Anekdotenfhaß, ober Pillen gegen üble Laune und Zangmweile, Gefammelt von Fr Rurzmweil. Vierte beträhtlih vermehrte Auflage. Behn Dändden. Tafchenformat. Alle zehn Bändchen 2 Rihir. 8 gÖr, Diefer fon in der erften Auflage mit vielem Beis falle aufgenommene Anekbotenfchas erjdheint nun in ber vierten , viel vermehrten Auflage ald eine wahre Encyflos päbie für Lachluftige und frohe Menfcdhen. Wer biefe Lachpillen zur Vertreibung müffiger Stunden, ober zur Erholung von Gefhäften gebraucht, wirb den beften Er: folg fpüren. Diefe Pillen find das befte Mittel zur Er: beiterung, zum Beitvertreibe und zur Zerftreuung, und dabei haben fie noch bie qute Wirkung, daß, wenn man auch noch fo viel barüber lacht, man fich doch nicht tobt Tadht. hi | Erzäblungen, Sagen und Legenden aus Ungarns Vorzeit, Von MHlois Freiberen v. Medunnanizfn. gr 8. 1 Rthfr. 18 96 r. Die Auflage biefes Werkes ift elegant, und ber nahe on 500 Seiten ftarfe Band enthält folgende ein unb vierzig Erzählungen. Der Rabenfels,. _ Der Bruberzwift, _ Das Schloß am Munde. _ Der eiferne Hahn zu Raab. _ Die Flucht. Der fleinerne Mönd) vor ber Geifterburg Hricfo. _ Der Brunnen der Liebenden, _ Edle Rache, _ Der Wuns berfturz zu Pietava. _ Das Gaftmahl zu Winna. — gift, mädjtiger ald Gewalt. _ Der Löwenftein, _ Des Baters Klub. _ Das fteinerne Gelb. _ Die Felskapelle an ber Waaa. _ Die Brautwerbung. _ Die Mauer: blende zu Bubethin, _ Die Freunde. _ Der Margitta- felfen in ber Wang. _ Acmet Palda, — Des Willens Kraft. _ Der Mäbchenbrunnen zu Pölten. _ Der Berg» geift beö weißen Gebirges. — Das Windihloß, — Der Nector Maanificns,. _ Das Wunderfreuz im Baume. _ Szolnot’s VBertheibiger, — Die ZTeufelsfurdhe. — Das Zungfernfchloß zu Schemnis. — Die Gründung ber He: Ienenlicche. — Vergeltung. — Der Idwarze Heerführer. _ Die Gründung von Zeben. — Die gefährliche Wette, _ Das blutige Saftmahl. — St. Simeons Finger. _ Der abgehauene Ruß. _ Die Bluthalle_ zu Lodenhaus, — Das Zeufelögemälde zu Preßburg. _ St. Georgs Felfen- fprung. — Die Eayen von Stibor. a, Malerische Beise nuf dem Waagflusse in Ungarn. Von A. Freiherrn v. Mednyanszky. Mit 12 nach der Natur von Prof. Fischer gezeichneten und von Schlotterbuk gestochenen Ansichten. 4, 5 Rthir, 8 gGr. Dasselbe ohne Kupfer 2 Rthlr. „Die Reise auf der Waag,” sagt der Herr Verfasser io der Einleitung, „gehört zu den interessantesten im Lande, denn sie führt durch Gegenden, die nicht weniger reich an malerischen Schönheiten als an geschichtlichen Erinnerungen sind. In fortwährender Abwechslung fällt der Blick auf die mit ewigem Schnee begränzten Alpen; hald auf die näher ge- legenen, jenen gegenüber zu Maulwurfshaufen zusammensin- kenden Berge; bald auf freundliche Städte und Dörfer; bald wieder auf furchtbarg,Felsen und Trümmer zerstörter Burgen, die alle in geflügelter Eile an dem raschen Fahrzeuge vorüber ziehen, um einen bleibenden Platz in des Reisenden geschäf- tiger Phantasie zu erringen." Ausser diesen Worten des Herrn Verfassers erlauben wir uns nichts weiter zur Empfehlung eines Werkes zu sagen, das die Aufmerksamkeit jedes gebildeten VWaterlandsfreundes in Anspruch nimmt, und bei dessen Ausstattung der Verleger keinen höhern Wunsch als den des Herrn Verfassers hätte: „dass diese erste malerische Heise über Ungarn dazu beitragen möge, durch treuo Darstellung der Vorzüge def Vaterlandes die Liebe zu demselben zu befestigen und zu erhöhen; aus- whrts aber wirkend , jene dichte Finsterniss au zerreissen, die vur zu lange ein schönes Land den Blicken der Fremden entzog." BE Der Inhalt dieser Heise umfasst insbesondere nachfolgende Ortsbeschreibungen: Hradek, — Szent-lväny. — Okolistna, — Demenfalra — Srent-Maria». — Rosenberg, — Lihawa. — Lubochna. — Kralowan, — Krpelan. — Szutsäny. — Sıhla bina. — Margita. — O-Vär. — Satretsen. — WVarin, — Gbellan. — Nodetz, — Toplits. — Sillein. — Lietawa. — Budetin, — Hricso, — Bittsee — Freimer, — Seülyio. — Vägh -Besztertze. — Sigmondhäz. — Puchö. — Hownye- — Lednitz, — Kossa. — Pruseka. — Oroszlanykd. — Illawa. — Dubnitz.— Szkalka. — Trentsin, — Betıko. — Bohuszlaritz, — Cseitho, — Luka. — Temetreny. — Posteny.— Szomoläny. — Leopoldstadt. — Freystadt. — Jokö. — Tyrnau. — Biberspurg.— Szered. — Sellya — Hetmeny. — Negyed. — Guta. Oceuvres completes de Mad, de Coltin. Contenant: Claire d’Albe, Elisabeth, Mathilde, | Amelie Mansfield, Malvine. 8 Bände, 16. 1828, broschirt 2 Rthlr, Alles, was Romane interessant machen kann: blühender Styl, zarte Empfindung, bestimmte Charahterzeichnung, er- schöpfende Gemälde der Leidenschaften u. » w„ vereinigen behanntlich die in dieser Sammlung enthaltenen fünf Ra- mane der Mad. Cottin, Ihre streuge Moralität und ihre clas- sische Sprache erlauben auch, sie der Jugend zur Uebungs- lectüre im Französischen zu empfehlen. — — —- DB Naturgefhichtlidhes Eabinet des Ihierreides. Bon Sir William Jardine. Aus dem Englifdhen von Dr. Auguji Diezmann. Der berühmte Naturforfcher William Jarbdine in Edinburgh erfaßte zuerft bie herriiche See, das ganze Zhierreich in einzelnen Abtheilungen, jede Thierclaffe, jebe beftimmt abgefchloffene Gruppe ber Gefchöpfe befone ders zu befchreiben, und zugleich bie fhönften und treueften Abbildungen berfelben beizufügen. Diefer glüdlidhe Ger banke trat in vorftehendem Werke ins Leben, und fanb bard) feine treffiiche Ausführung fo großen Beifall, baf bereitö zebntaufend Abnehmer ben Herausgeber unterftügen. Aber allgemein wurde aud) anerkannt, bafı bie Befcreibungen vieles Neue und Belehrende in gläns zenbem Style bargeftellt enthalten, und nicht nur Jebem, ber ji) in biefer angiehenditen aller BWiffenfchaften unters richten will, vorzüglich zu empfeblen feien, fonbern baß aud, Gelchrte vom Kadye mandıe Xufflüffe darin erlan« gen, bie ihnen bisher fremb geblieben. Die Abbildungen find garößtentheils nad Originals zeichnungen geftocdhen, welche ausgezeichnete Künftler in ben reichen brittifchen Mufeen eigens für biefes Unters nehmen angefertigt haben, unb wobei fie, durch pral tifche Kenntniß ber Sitten und Eebensweife ber von ihnen bargeftelten Thiere unterftügt, mit Luft und Gejcdhmad I zu Werke gegangen find, Da, wo e8 erforderlich war, ift nebft bem Männchen aud das Weibchen und bas Zunge abgebildet, und folchergeftalt find gleichflam Kamiiiens gruppen bargeftellt, um bei bem Befchauer und Lejer eine noch volllommenere Borftellung von einer und der anberen Zihierart zu eriweden. Als befonders intereffante Zugabe ift jedem Bande bas Porträt und die ausführliche Lebensbefchreibung eines berühmten Naturforfchers beigefügt, wodurch wir nad) und nad) mit allen großen Männern befannt werden, welche durch ihre Beobachtungen die Gränzen biefer Wifs fenfchaft erweitert, und uns mit ben Geheimniffen berfel: ben befannt gemacht haben. Indem wir es unternommen, von biefer durch Ereffs liche Bearbeitung und prachtvolle Nusftattung berühmten Raturgefchichte eine deutfche Ausgabe zu veranftalten, haben wir für die Uebertragung bes Zerteö reinen burd) ähnliche Leiftungen bewährten Gelehrten, unb für bie Abbildungen bie talentvollften Künftler gewonnen; bie Golorirung ift ausgezeichnet fhön, indem bie feinften Farben verwendet wurben, um ber Natur ihren Schmud abzuborgen. Drud und Papier find wahrhaft elegant, und bei einem Vergleiche mit ber englifdyen wirb man auch die beutfche Ausgabe als gelungen erkennen, und ihe der Beifall unferer Naturforfher und Naturfreunde nicht entgehen. Die Herausgabe erfolgt Bandbweife, woburch meiftens theils eine hierclaffe vollftändig geliefert wird, indem nur für wenige berfelben zwei Theile nothivenbig find, Zeber Abnehmer kann baher auch bloß diejenige Glaffe auswählen, bie ihn befonders anfpridt. Ein Band be: fieht aus 11__16 Tertbogen mit 32_36 Abbildungen, und Eoftet miedlich gebunden nur 8 fl, ober 2 Rihlr. Be Das vollftändige Werk wird aus 15__18 Zheilen befte ben, von benen bie zunädjft folgenden Bände nadjftehenbe Thierclaffen enthalten: #4. Naturgeichichte der hbübnerartigen Vögel, erfter Theil: Eruthühner, Pfauen, Hauss bübner, Bafanen und Perlhühner. Mit dem Bild: niffe des Ariftoteles und 31 colorirten Abbildungen, ur. Naturgefchichte der Fagenartigen Bäugethiere: Löwen, Ziger, Leoparden, Zaguare, Euchfe u. f. w. Mit dem Bilbnifje Guvier’s, einer Bignette und 36 colorirten Abbildungen. Han. Naturgeichbichte der bübnerartigen Vögel, zweiter Theil, bas Febermwilbpret, nämlid; : Rebbühner , Birkhühner, Wadteln, Schneehühner u.f.w, Mit dem Bildniffe bes Sir Zhomas Stamforb Raffles, einer Bignette und 30 eolorirten Abbildungen, AV. Naturgejchichte der wiederfanenden Zhiere, erfter Theil: Kameele, Kama, Elenthiere, tbibetanifche Biegen, Birfche, Rebe, Gteinböcde, Antelopen, Gemfe u, f. w. Mit bem Bilbniffe bes Sohn Hunter, einer Wignette und 81 colorirten Abbildungen, (Den weitern Inhalt werben wir fpäterhin angeben.) ee i Eins un Ba tn . 7} j . ‘ ee en. = > ee re rn f m.) a’ N Por - 4 u re j wo ni e h; « Br a. - # Ey MM Pr B u Pi i I 4 Fe * - i i R an . a En j u z ü ; ee F . 7 r 3 Fu) E - I. i w e 4 | Bi er Be: ° “ - “= zu ” Mn RR n # u n A = re 2 "I : ER - - Br “ Er. L un = ne w “ - e. ” e Zur no - En " 4 4 2 A ie = E N R Bi h a en: ug Fa el % - 2 1 Es ” 2 % u h u we g= N " be BR?” z u. 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Verlag vaonl.A.Hartleben FERDIXN CINEREA. ud en" et en y ER ger = een en “ L - 1 —uuusc u ME DTM FERINN MONTANA. nt [ii jr f ’ Pu 4 ’ % 3 Eh " > 2 vo. w a aa iu ” hu PERDIX PIETA. Yu) PERDIX PETROSA. Se ee NT ERSTER TR ' Ra N hi i = PEFRDIX CHUKAR. v1. N 7 rg tt ERW IE fe Beth m ea r PERDIX FRANCOLINTTS. vn PN da u [2 „a nf ' ı 8 «1 ji Aa ” AN v 4. ( W TA Il * gi {u ! u ı" ur 4 ku) aa FRANCOLINUS CKRUENTATUS XTIiBis. COTURNIXK TE ee? 277) Sal N er cr ATTAGIS LATREILLIE .. ORTYX BORBKALIS. Be TE Te ZEIII sn ED Lu es AT ne — m Bra n kN . Du > OHTTX CALIFORNICA,. ONTTX NACHOTRA. ö } A # 7; c# 4 W = rue I Le PEN: A ‘ a SE | et x Aal: PEN URN | TETRAO I\ROGALLTA, Ju ge tt : ei Du > f. Pr (4 kjdr f4 SUN FT ME ch 1 FON UR LE “ii PER LTAEO ERUUN! Treaaa i ass a : be TETRAD UVIIKRLLUS — ne | er Re are - re, Te me...) u Kerrrt en. \ | gr u IS ee are Sr SI RT A TER hy ET Se 5 — TETBAOU CANADENSIS. < such id chen, MR N h TETRAO PHASITONELLUS, ur - AH er / Ein = Fr AVII. 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