FOR THE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY or THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY ET m I 4 _——— | ee e - a ey Y ANEHMUSEI \} Societas entomologica. Internationale entomologische Fachzeitschrift. Redigiert von M. Rühl in Zürich VII. RRRRRRRRRRRRRRRERRRRÄÖRRRRRRR Sechsunddreissigster Jahrgang ı. Januar 1921 bis 31. Dezember 1921 Be 2 252025 22020252020262°25252025.252,250525250525. Stuttgart Verlag des Seitz’schen Werkes (Alfred Kernen) \ 1921. NOLZEIMA Sur) #07 A E Fa ri Kr 3 = Inhalts-Verzeichnis. I. Lepidoptera. Seite Die. Zygaenidenarmut der adriatischen Inseln. Von H. Stauder Se The Androconia (Plumulae) "of "Yramen (Boloria) eytheris (Drury). With comparative details new to Science. By T. Reuss 4 Neue Parnassier-Formen aus ; Unteritalien. Von H. Stauder. . ... « Er iii Neue und seltene Parnassius-Rassen. Von H. Fruhstorfer R 13—15 Yramea nov. gen. A. supplementary note to (antea): The androconial scales of Yramea (n. g.) eytheris (Drury). Von PeRouie 7 le Fr „Parnassiana“. Parnassius mnemosyne L. in Europa. Von Felix Bryk 17—19, 21—23, 5 fig. Ein neuer Eurycus. Von Felix Bryk 20 Pararge var. egerides Stgr. Ama. Von Carl Ferd. Frings ; 25—26 Eine Konvergenzerscheinung im Sphragisbau von Euryades Felder und Tadumia Bryk. Von Felix Bryk 26-27, 1 fig. Zur Nomenklaturfrage von Parnassius mnemo- syne var. bohemien Bryk. Von Felix Bryk : 27 Acasis Mariae Stdr. species nova. Von H. Stauder ER 29—30, 2 fig. Berichtigung hiezu . -. a nei 2 Neue Parnassius mnemosyne- „Rassen. Von H. Fruhstorfer N. 41—42 Pararge aegeria L. snisondimorph.. Von H. Stauder.. . - . 42-43 Ist die Züchtung von harmuthi und pernoldi 29 und die Rückkreuzung mit harmuthi und per- noldi $& möglich ? Von Prof. Calmbach. 45—47, 3 fig. Biologisches über einige seltene Micro. Ss Non a SB ASCHBIO N Eee Se ep 1-4, 6—7 II. Coleoptera. Seite Lytta vesicatoria v. maculata Drexler. Eine neue Varietät von Lytta vesicatoria Linn. Von Bela Drexler 0a = AR Coleopterologische Notizen. V. Von Jan Roubal . . . . NV FTE: 5 Carabus alpestris latschuranus nov. 5. subäpes. Von Paul Bm .. eh) Eine Berichtigung zu Apotomopterus cuprens G. H. (D.E.Z. 1913). Von Prof. Dr. G, Hauser . . . . 24 Neue Patria einiger kürzlich beschriebenen Halti- einen: Banskä Bystrica unter Klein-Tatra. Von Jan Roubal . . . 27 Eine Winterkäferausbeute von 1920 und Fangart. Von Dr. Wradatsch 33—35, 39—40 Ein „Löwenritt im Insektenreiche“. Van Dr, Paul@Boin ler Beer re AB II. Hymenoptera. Zur Bionomie der Insekten. IV. Vom Geruch- sinn der Bienen. Von Wilhelm Götz: . » : = =.» 37-39 IV. Orthoptera. Biologische Notizen über Locusta viridissima. No BE V. Varia. Entomologische Neuigkeiten. Von M. Rühl 4, 8, 16, 20, 24, 28, 32, 36, 40, 44 Liste neuerdings beschriebener und gezogener Parasiten und ihre Wirte. VII. Von M. Rühl . . . . 7-8, 11-12, 16 Alb. Tulgren und Einar Wahlgren: Svenska In- sekter, Stockholm 1920. Von E. Biyk . sa. 12 — Pe « ein Wand terbilder.. m. ih, Von H. Fruhstorfer logica orten ng aus Nr. 20 vom m. De zember 1914) ee: 30-32, 36. ” 2. Jan. 1921. No. 1. 36. Jahrgang. Societas entomologica. Gegründet 1886 von Aritz Rühl, fortgeführt von seinen Erben unter Mitwirkung bedeutender Entomologen und hervorragender Fachleute, Toute lacorrespondance scientifique et les contributions originales sont A envoyer aux Heritiers de Mr. Fritz Rühl ä Zurich VII. Pourtoutes lesautres communications, paye- ments etc. s'adresser ä Verlag des Seitz’- schen Werkes (Alfred Kernen), Stuttgart, Poststr. 7. Poststr. 7. Alle wissenschaftlichen Mitteilungen und | Originalbeiträge sind an H Fri : Rührs Sei] in Zürich VII au richten. nal contributions to be addressed to Mr. geschäftliche Mitteilungen, Zahlungen etc. dagegen direkt an den Verlag des Seitz’- schen Werkes (AlfredKernen), Stuttgart, Any scientific correspondence and origi« Fritz Rühl’s Heirs in Zürich VII. All other communications, payments etc. to be sent to Verlag des Seitz’schen Werkes (Alfred Kernen), Stuttgart, Poststr. 7. Die Societas entomologica erscheint monatlich gemeinsam mit dem Anzeigenblatt Insektenbörse, Bezugspreis laut Ankündigung in letzterer, Mitarbeiter erhalten 25 Separata ihrer Beiträge unberechnet, 57.88 Zygaenidae (4) Die Zygaenidenarmut der adriatischen Inseln. Von H. Stauder, ‚Wels, O.-Oe, Wenn auch die Durchforschung der adriatischen Inseln in lepidopterologischer Beziehung durchaus noch nicht als abgeschlossen betrachtet zu werden verdient, so steht doch außer Frage, daß von den- selben die wichtigsten Makrolepidopteren bereits be- kannt und wohl nur mehr wenige neue Funde an solchen zu gewärtigen sind, Vor allem seien alle größeren und kleineren Inseln der Adria aufgezählt, in der geographischen Reihenfolge Nord-Süd: Im Golfe von Triest die Laguneninseln, deren wichtigste Grado; vor Pola die Brionischen Inseln; die Quarnero-Inseln Veglia, Cherso, Lussin, Unie, Sansego, Asinello, Pago, Premuda, Melada; dann die Norddalmatien vorgelagerten Inseln und Scoglien, darunter Lunga (Grossa), Incoronata, Zuri und Zla- rin; in Mitteldalmatien Bua, Solta, Brazza, Lesina, alle nahe der Festlandsküste; westlich davon weiter ins Meer vorgeschoben Lissa und die Eilande Busi, San Andrea; dann südlich Curzola, Meleda, westlich vor dieser Lagosta, Ragusa vorgelagert Lacroma; in der Nähe der italienischen Küste die Tremiti-Inseln, Pianosa und Pelagosa, kleine Eilande; in der schma- len Otrantostraße noch die Valona vorgelagerte kleine Insel Sasseno. Dem gewiegten Wiener Lepidopterologen Dr. E. Galvagni verdanken wir die Erforschung der Inseln: Grado, Lissa, welche er als Stützpunkt für seine Fahrten nach den westlichen Eilanden Meli- sello, $S. Andrea, Kamik und Busi benutzte; Lussin, Arbe, Sansego, Scoglio Oruda, Palazzuoli, Oriule grande, Asinello, San Pietro dei Nembi, Tasorka, Kozjak, die Sandinseln Sansego und Canidole pic- cola, alle diese um Lussin gelagert; dann Curzola, Pelagosa, Lesina, Meleda und Lagosta und einige kleinere Eilande (Scoglien) Süddalmatiens. Die Spa- lato vorgelagerten Inseln Brazza, Solta und Bua be- suchte ich des öfteren und konnte manchen interes- santen Fund feststellen. Mit Ausnahme der nördlichen Lagunen-Inseln, welche ihrem Wesen nach zu dn Schwemm- Inseln zählen, müssen alle adriatischen Inseln als kontinentale oder Gestade-Inseln gelten, d. h. Inseln, welche Glieder der benachbarten Kon- tinente darstellen, die infolge einer dauernden Sen- kung zum Teile vom Meer überflutet sind. Sie schließen sich demnach in ihrem orogra- phischen und geologischen Bau dem be- nachbarten Küstenland an und müssen da- her als Teile des Kontinents angesehen werden. Wir wissen aus den pflanzengeographischen Ver- hältnissen Süditaliens zu dem ihm heute gegenüber- liegenden Dalmatien, daß die heutigen südadriati- schen Inseln als Landüberbleibsel einer ehemals be- standenen festen Landbrücke Dalmatien-Italien auf- gefaßt werden müssen. Die Flora des Monte Gar- gano zeigt vielfach eine derartige Uebereinstimmung mit jener des gegenüberliegenden Dalmatien, daß diesbezüglich keine Zweifel aufkommen können. Pagenstecher (Die geogr. Verbreitung der Schmetterlinge) stellt auch „unverkennbare Anklänge zwischen der Lepidopterenfauna der westadriatischen Inseln und jener Ita- liens fest“. Und Flora und Fauna sind in diesem Sinne unzertrennliche Begriffe. Das Vorkommen pontisch-orientalischer oder über- haupt orientalischer Arten in Süditalien, die Nord- italien sowie Nordillyrien fehlen, läßt nur eine ein- zige Erklärung zu: Die Verbreitung solcher Arten aus den Balkanländern nach Süditalien kann nur über die ehemals bestandene Verbindungsbrücke erfolgt sein. Eine Anzahl solcher Arten ist noch auf dem | Festlande Dalmatiens und Süditaliens, sowie auch auf den dazwischen liegenden Inseln nachgewiesen, während ein weit größerer Teil auf den letzteren heute fehlt, woraus hervorgeht, daß dieser Teil dem Insularcharakter sich anzupassen nicht mehr fähig war, demnach sich weder als ursprüngliche Art- form zu erhalten noch auch sich in eine Inselrasse umzubilden vermocht hatte, und daher ausstarb. Freilich kann hier eingewendet werden: „Wer ist imstande, den Beweis zu erbringen, daß sich diese oder jene Art überhaupt gerade auf dieser oder jener Insel, d. h. damals Festlandsbestandteil, fest- gesetzt gehabt hat? Es ist doch eine zu bekannte Tatsache, daß sich viele, ja eine große Anzahl Arten nur localiter halten können und die Fluggebiete sehr begrenzte sind.“ Dem muß aber gegenübergehalten werden: Auch die Schmetterlinge leben in einem i anderen Zeitalter, die Urzeiten sind mit den heutigen nicht vergleichbar. Die fortschreitende Kultur ist eine der größten Feindinnen der Tiere im allgemeinen und der Schmetterlingswelt im ganz besonderen! Dort, wo einst unermeßliche Waldbestände — die Urbedingung für fast alle Lepidopteren — die Land- massen bedeckten, wo weitausgedehnte Moore das Fortkommen vieler Arten ermöglichten, hat. die ro- dende Kultur diesen den Böden unter den Füßen entzogen! Auch ist erwiesen, daß Wanderungen in wohl 99 von 100 Fällen nur etappenweise vor sich gehen und, daß katastrophale, elementare Vernich- tung überhaupt nicht ernstlich in den Bereich der Möglichkeiten gezogen zu werden verdient; wir er- klären uns leicht die Einwanderung der sibirischen Arten in das eisfrei gewordene Europa nach der zweiten Eiszeitperiode und die Wiederbesiedlung alten Bodens mit Schmetterlingselementen. Wir ken- nen den Drang der Individuen nach Erweiterung des ihm bei der Geburt von der Natur zugewiesenen Areals, wir finden ihn selbstverständlich, gegeben, ureigen; er hängt innig mit dem Selbsterhaltungs- triebe des Individuums zusammen. Wir wissen fer- ner, daß zwar katastrophale Vorgänge den ursprüng- lichen Zustand der Erde verändert haben, aber auch, daß nicht alle Teile unseres Planeten gleichzeitig betroffen worden sein können. In grundlegender und leicht verdaulicher Art unterrichtet uns Rühl-Heyne („Die palaeark- tischen Großschmetterlinge undihre Natur- geschichte“, Leipzig 1895) über die Rückeinwan- derung der Schmetterlinge nach der zweiten Eiszeit. Es würde zu weit führen, wollte ich hier auch nur das Wichtigste davon herausgreifen. Die Kenntnis dieses Werkes muß hier, um nicht allzuweit aus- zuholen, vorausgesetzt werden. Synoptische TafellL Dalmatien Herzegowina (Albanien) Lepidopteren-Species | Küstenland nebst Herkunftsangabe | Istrien Zyg. purpuralis yg. purp | > | brizae (pont.) orientalisch Adriatische Inseln Nordadria | Südadria (Mittel-) u. Süditalien Anmerkungen Sa = Hi | dagegen + Südfrankreich scabiosae sibirkech + Kb) | 2 sibirisch | Er) | & punctum (pont.) oriental. >t | + | + |e 7 _ —- (Lussin) H- (Brazza)] achilleae (pont.) oriental, >+ — (Lussin) —- Lissa [+ Brazza] (pont.) oriental. + exulans boreal-alpin >+ + SZ meliloti sibirisch En trifolüi sibirisch | | | | eynarae | | | | Ar lonicerae sibirisch ar LI | 4:0 mediterran \ Brioni Grado —+- (Lussin) +/+|+1+|#+|1+| + + Ns A N N de) filipendulae (pont.) oriental. ++ stoechadis | a a En jr angelicae oriental. ++ +) + südalpin ephialtes transalpina | sibirisch | In | >+ Cr _Alb,) ++ carniolica (pont.) oriental. + | b.) Ar (Lussin (Lussin) (Lussin An) | [+ Brioni +1 + + | | | | | | | | | | | | | + (Lissa) Bua +1 Solta Brazza en BR WO De Te Peter Pen EENE 00 U, 0 7 BEN EEE FE Synoptische Tafel II. — ee je zz Lepidopteren-Species | Küstenland Herrin Adriatische Inseln (Mittel-) u 3 wina ei nebst Herkunftsangabe Istrien (Albanien) Nordadria Südadria Süditalien Anmerkungen Ino ampelophaga orientalisch + + Br Te + pruni | sibirisch au + ” m ? chloros MW E f oriental. + Op Lig hu nr tenuicornis Nox, | + | + 5 g oriental. (+ Abb.) + globulariae oriental. Su | + 2 ) jr Pr 12 | subsolana oriental.' Fr | r io il | + | statices *) nach Galvagni pontisch- mediterran*) (? oriental.) + | Ei Aıb3 H; Br | KG: | orientalisch manni 4 | oriental. + | + + asR) ID. | + | geryon oriental. + | ” | | Im | Er | Der Einwanderung, bzw. Verbreitung orientali- scher Arten vom Balkan her nach Süditalien ist, so- lange die Verbindung Dalmatien-Monte Gargano be- standen hat, kein Hindernis im Wege gestanden, während eine solche via Illyrien-Alpen durch die völlige Vergletscherung der gesamten oberitalieni- schen Tiefebene in der zweiten Eisperiode nicht möglich war. Die Speisung Süditaliens mit orienta- lischen Faunenelementen hat also keine Unterbrechung erfahren, insolange die genannte Gebietsverbindung hergestellt geblieben war. Mit der Zusammenstellung der Lepidopterenfauna der illyro-adriatischen Gebiete beschäftigt, habe ich begreiflicherweise viele Vergleiche mit der benach- barten Fauna der Apenninenhalbinsel ziehen müssen. Es kann nicht in den Rahmen dieser kurzen Abhand- lung fallen, daß ich mich des weiteren über diese Vergleiche auslasse. Ich will nun zur Sache kommen. Es war mir aufgefallen, daß eine große Anzahl Arten von den Gattungen Zygaena und Ino (Procris) allen adriatischen Inseln mangele. Dieser Mangel erscheint um so auffälliger, wenn man betrachtet, daß bei vielen Arten orientalischen Ursprungs das ‘ Verbreitungsgebiet gegen Nordwesten in Nordillyrien abschließt, während alle diese Arten als in Süditalien vorkommend uns sicher bekannt sind. Arten sibi- rischen Ursprungs, die noch nach Süddalmatien und Herzegowina, ja Albanien hineinreichen, können sich in der zweiten Eiszeit auch über die mehrbesagte Verbindungsbrücke Dalmatien-Süditalien verbreitet haben, nachdem ihnen durch die Vereisung Ober- italiens ein Riegel vorgeschoben war. Es bleibt also bei den orientalischen Arten keine andere Verbrei- tungsmöglichkeit als die angegebene; die Arten müßten | Gewicht. daher also auch noch auf den Inseln vorkommen. Daß dies nicht der Fall ist, beweist das Ausgestorben- sein der fraglichen Arten auf denselben. Die Be- gründung dieses Aussterbens will ich nun versuchen. Ich füge hier die synoptischen Tafeln ein, welche das Vorkommen der Arten in den in Betracht kom- menden Gebieten andeuten. In der Rubrik 1: Name der Artund Herkunftsangabe, in den übrigen Rubriken bedeutet + das festgestellte Vorkommen, — das Fehlen der Art. Die in die eckigen Klammern ge- setzten Daten sind von ganz nebensächlicher Bedeu- tung; es sind dies die Angaben über das Vorkommen auf der Schwemminsel Grado, welche als rezen- tere Abtrennung vom Festlande gewertet werden muß; auch ist hier eine Verbreitung über die schma- len Kanäle jetzt noch leicht möglich, zum minde- stens sehr wahrscheinlich. Brazza, Solta, Bua können aus dem Grunde nicht als ausschlaggebend betrachtet werden, weil hier bei der ganz geringen Entfernung vom Festlande sowohl aktive wie passive Einwande- rung in historischer Zeit sehr leicht möglich erscheint. Die dort auch im Sommer auftretenden starken Winde können leicht Einzelindividuen oder auch größere Mengen einer Art vom Festlande auf die Inseln getrieben haben, auch dürften mit der künst- lichen Verbreitung der Futterpflanzen Eier oder Raupen leicht eingeschmuggelt worden sein. Von ausschlaggebender Bedeutung ist das Vorkommen einer Art auf der weit ins Meer vorgeschobenen Insel Lissa, von geringerer dagegen auf Lussin, die vom: istrianischen Festlande ja nur wenig entfernt ist; noch weniger fallen die dem istrianischen Fest- lande bei Pola vorgelagerten Brionischen Inseln ins Diese wurden erst in allerjüngster Zeit Ne „ar durch Prof. Rebel durchforscht, sind nur durch eine sehr schmale Wasserstraße vom Festlande getrennt und ist es sehr wahrscheinlich, daß durch die inten- sive Kultivierung derselben in den letzten Jahr- zehnten erst so manche Schmetterlingsart mit Kultur- gewächsen im Ei-, Raupen- oder Puppenstadium ein- geschleppt worden ist. (Schluß folgt.) 57.89 Yramea: 14.99 The Androconia (Plumulae) of Yramea (Boloria) eytheris (Drury).) With comparative details new to Science. By T. Reuss. Y. cytheris (Drury), Chile, labelled „Herbst, 1903“, 1 5 in the Entomological Museum of Dahlem (near Berlin). From thisspecimen samples ofscales following the course of the six forewing veins m —m;, CU,, CU,, ax revealed plumulae and accompanying tectile scales in every case°). These plumulae are different from any I could find in 163 species and varieties of the „Argynnicae“. At the base their shape is almost that of the plumulae found on the wings of our common Pieris brassicae, L. d, which — for size -— are the same or twice the length of the variable cytheris- plumulae. The lobes are only broader and well roun- ded, the whole tapering quickly towards the apex, which latter, broadening out slightly, is spoonshaped and quite unlike that of the Pierid-scale, recurring only in small, otherwise bacilliform plumulae on the hind- wings (veins r, + r,, m,) of Cynthia austrosandana, Fruhst. (a $ specimen from Lombok, labelled 29057, Berlin Museum coll.) and reminding — in shape only — of the otherwise very different, untransparent, hair- bearing, brush-like heads of certain Zuploea-andro- conia. The actual scent-bristles surround this spoon- shaped, semi-transparent apex of the cytheris-scale, which differs only in its rounded shape from the more angular, arrowheäd-like apex of the bicolored androconia common to all American and many Asian and European „Argynnis“-species, including the three Brenthis-species, ino, hecate alaica and daphne®). In the distribution of their pigmentation the cytheris- plumulae resemble these common, bicolor „Argynnis*- scales (first figured in the case of paphia by Auri- villius: „On the secondary sexual characters of northern Rhopalocera* 1880, pl. 1, fig. 5), as they are yello- wish brown at the base and become transparent to- wards the apex, but the color-contrast is not so strong as in any of the true „Argynnis* bicolor, „black-and-(semi-transparent) white“ or „brown and ') Xramea m. noy, gen., Type: eytheris Dr. ef.: „Entomol. Mitteilungen“, Dahlem, No. 1012 1920, and „Archiv für Naturgeschichte‘, 1921, where the full details of my in- vestigations will appear. ®) The microscopical preparation I was courte I ousl permitted to make, is in the Dahlem Museum together with the specimen of Yramea ceytheris. . °) Aurivillius, in the essay cited above, expressly says that Br. ino “never” has plumulae. I must therefore suppose, that the plumulae of the Brenthis-species were overlooked up till now. Redaktion M. Rähl, Zürich VIL — Verl Druck von A — white“ plumulae. The general habitus of the eytheris androconia — broad base und broad apex, connected by a thin filament — compares only with the ha- bitus of dione- and colaenis-plumulae, both of which kinds also belong to South-America. The covering (tectile) scales are even in width and up to twice as long as the plumulae. They have the appearance of very much elongated, _com- mon, yellow-brown scales with rounded or slightly forked apex. Also they are plainly striated (like almost all scales of any kind), a detail very nearly lost in the plumulae. 57.67 Lytta (43.98) Lytta vesicatoria v. maculata Drexler. Eine neue Varietät von Lytta vesicatoria Lin. von Drexler Bela. Entomolog. Pered. Preßburger Komitat mit 1 Abbildung. Die nachfolgenden Zeilen sollen sich mit einem neuen Käfer, der Slovakischen Kleinebene befassen. Der Käfer wurde von mir selbst und meiner lieben Frau gefangen, im Monat Mai bei 40°C, Hitze in großer Gesellschaft der Lytta vesicatoria Lin. Die Beschreibung ist folgende: +-J -» Mitte »- Bm brauner leicht schinernder Fleck. beim Weibchen 2—3 mm lang mehr verschwommen. Ganz metallischgrün, Fühler vom dritten Glied ab mattschwarz. Kopf ohne weiße Behaarung, breiter als der Halsschild. Im Gegensatz zu Lytta vesica- toria Lin, die Hinterbrust, Hinterschenkel und Bauch- ternite stark weiß behaart. Auf beiden Flügeldecken von der Spitze gegen die Mitte zu je ein $ mm lan- ger tabakbrauner, leicht schinnmernder Fleck. Es be- finden sich fünf Exemplare in meiner Kollektion, es konnte konstatiert werden, daß unter 600 Stück, welche wir in zwei Tagen gefangen haben, nur fünf Stück waren. Weiter ist noch zu bemerken, daß bei dem Weibchen die Flecke nur 2—-3 mm lang sind und mehr verschwommen. Ich erlaube mir den Käfer auf den Namen zu taufen:Lytta vesicatoria V.maculata DREXLER. Entomologische Neuigkeiten. Colpodes splendens Horawitz, eine kleine, japani- sche Carabide, wurde in Hurst, Berks, auf dem Boden laufend, gefunden. Wie sie dahin gelangt war, konnte nicht ermittelt werden. Zwei mit Anthrenus verbasci besetzte Aehren wurden im April 1902 in eine Flasche gelegt und diese verschlossen. Im April 1919 fanden sich darin lebende Larven vor, so daß eine ununterbrochene Fortpflanzung während voller 17 Jah tattge- funden hat. er des Seitz’schen Werkes (Alf. . Laupp jr Tübingen. (Alfred Kernen), Stuttgart, ZZ 5 © ALL une DE ZT „5 ET a ar m m LE u 1. Febr. 1921. No. 2. 36. Jahrgang. Societas entomologica. Gegründet 1886 von Fritz Rühl, fortgeführt von seinen Erben unter Mitwirkung bedeutender Entomologen und hervorragender Fachleute, Toute lacorrespondance scientifiqueet les utel sp Alle wissenschaftlichen Mitteilungen und contributions originales sont a envoyer aux | Originalbeiträge sind an Herrn Fritz Any scientific correspondence and origi- Fieritiere de Mr. Frits RER] Zurich VIL. | Rühfe Erben in Zürich 'VEL:su richten, | 20 Sontributions to he addressed to Mi. Pourtoutes les autres communications, paye- | geschäftliche Mitteilungen, Zahlungen etc. ments etc. s’adresser A Verlag des Seitz’- | dagegen direkt an den Verlag des Seitz’- schen Werkes(Alfred Kernen), Stuttgart, | schen Werkes (AlfredKernen), Stuttgart, Poststr. 7. | Poststr. 7. Fritz Rühl’s Heirs in Zürich VII. All other communications, payments etc. to be sent to Verlag des Seitz’schen Werkes (Alfred Kernen), Stuttgart, Poststr. 7. Die Societas entomologica erscheint monatlich gemeinsam mit dem Anzeigenblatt Insektenbörse. Bezugspreis laut Ankündigung in letzterer. Mitarbeiter erhalten 25 Separata ihrer Beiträge unberechnet, 57.6. (4) Coleopterologische Notizen V'). Von Jan Roubal. 145. Die Verbreitung des Bemhidion striatum F. In Ent. Bl. 1918 (XIV.) als Beilage zu Heft 4—6 befindet sich ein ziemlich erschöpfendes Verzeichnis der Lokalitäten der erwähnten Art von Prof. Dr. Fritz Netolitzky. Meines Wissens sind noch diese Fundorte publiziert worden: Lusitania: Douro (M. Pau- lino de Oliveira, Cat. des Ins. du Portugal, Coim- bra, 1894, 66). — Styria (Carl Brancsik, Die Käfer d. Steiermark, Graz 1871, „auf sandigen Ufern häufig“). — Germania: Sondershausen (F. Göbel, Gymnasialprogramm, Sondershausen, 1854, 10). — Bulgaria: Tundäa, Marica (Trnovo-Sejmen) (F. Ram- bousek, Fauna Col. Bulg. = Faunata na tvrdok b. Blg. in Tr. na blg. prirod. dr., V, Sofia 1912, 70). 146. Bembidion Stephensi Crotsch. bevorzugt die schattigen, dunklen Ortschaften z. B. Waldtümpel (Reitter, F, G. I. 116), \tiefe Täler mit Bächen usw. Oft findet man ihn zufälligerweise, weit vom Wasser, an den Wänden, Fenstern, in Gassen, Gärten usw. Nach eigenen Erfahrungen und Beobachtungen bin ich überzeugt, daß diese seltene und interessante Species auch in und unweit von Kanälen, verschie- denen Dorf- und Stadtwasserrinnen, Gruben: usw. lebt, Diese Neigung ist realisiert bei dem B. inustum Duv., das bekanntlich in Kellern ge- funden wurde und dürfte als hemiphobophil lebender Humidicol betrachtet werden. Es gibt eine Reihe Abstufungen dazu: die Bembidion-Arten, die unter den großblätterigen Pflanzen im Schatten der Wal- dungen usw. leben, das Leben des B. Stephensi usw. sind Beweise dafür. 147. Europhilus eonsimilis Gyll., soll im Zitate Seite 161 und nicht 159 haben, wie irrtümlich im Index von Gyllenhals Buch (IV, 726) und in Cat, Col. Eur. et. 1906 angeführt. 148. Stenus nigritulus Gyll. v. corcyranus Bondr., Ann. Soc. Ent. Belg. 1912, 417 auf Grund eines Exemplars von Coreyra aufgestellt, besitze ich auch aus Attica (Dr. Krüper!. 149. Mycetoporus a. Karımani Roub. D. E. Z- 1913, 512, zuerst als a. ad bosnicum Luze beschrie- ben, ist als a. ad Baudsieri Rey. zu stellen, da nach ») IV. siehe Soc. Ent. 1919, 2. einer brieflichen Mitteilung Bernhauers bosnicus als synonymum zum Baudsieri fällt. 150. Corticaria obscura Bris., von A. Trappen nach Reitter, F. G. III, 88, aus Verbascum gezogen, sammelte ich durch mehrere Jahre ausschließlich auf | dem Cirsium lanceolatum, arvense und palustre, be- | sonders auf den Waldblößen, gewöhnlich samt dem \ Ceuthorrhynchus litura F., bei Pribram. 151. Oryptophagus Schrötteri Rtt. von Erdig novi habe auch von der Insel LoSin (D), Novak leg. 152. Oxylaemus cylindrieus Panz.; die allbe- | kannte große Rarität, lebt in alten Eichen, fast stets unter oder in der Nähe von Lasius fuliginosus. In der Umgebung von Beroun (Boh.) habe ich am 20. Mai 1918 ein Exemplar gefunden, das in den Mandibeln ein Ptenidium gressneri hielt, Die Art ist also ein fleischfressender Räuber. | 153. Selatosomus incanus Gyll. a. ochropterus Steph. von Ga. Br. Boh. besitze ich auch aus Halicia (Bolechöw) und G. (Hildesheim). 154. In meinem Artikel in Soc. Ent. XXXI, Nr. 3, p. 12 soll es bei dem Xyletinus oblongulus Muls. a. „rubroscutellatus“, nicht „[ubroscutellatus“ heißen, 155. Dorcadion equestre Laxm., v. Nogeli Fairm. bis jetzt nur aus As. m., also nicht europüisch; ich habe die var. auch aus Volhynia. 156. In Col. Rund. 1919, 19 wurde Ohrysomela taurien beschrieben unter Vergleich mit Ch. cas- pica Wse., ohne eine Erwähnung der Ch. J. Da- nieli m., Cas. Ces. Sp. 1912, 27—28, die gleichfalls auf Grund des Vergleiches mit Ch. caspica Wse, be- schrieben wurde. Da auch auf dem Ende der in ' Frage stehenden Beschreibung, wo alle hierher fal- \lenden kaukasischen Arten angeführt, Ch. J. Danielö weggelassen ist, erlaube ich mir durch diese Note das Verzeichnis der betreffenden Arten zu komplet- ‚ tieren. ) 157. Den neulich entdeckten Longitarsus Huben- thali Wanka, Ent. Bl. 1917, 74—75 aus Silesia sammle ich hier, in meiner neuen Heimat, einem entomologischen Paradies, bei Bahskä Bystrica (Ce- chosloy.) auf troekenen Hügeln auf Symphytum tuberosum mit L. Linnaei Duft., hauptsächlich im Mai. 158. Aphodius Kluchoris m. S. E. 1918, 7 ist eine var. zum obscurus F. 57.88 Zygaenidae (4) Die Zygaenidenarmut der adriatischen Inseln. Von H. Stauder, Wels, O.-Oe. (Schluß.) Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, daß noch die eine oder andere Art auf einer Insel später ge- meldet werden wird; dies kann jedoch an der Sache nieht mehr viel ändern. Wir ersehen aus den Tafeln: 1. Nur 3 Arten Zygaena kommen auf Lissa vor: achilleae (pont.-orient.), iransalpina (südalpin) und carnioliea (pont.-orient.); 2. auf Lussin 6 Arten und zwar: die sibirische ephialtes, die pont.-orient. punchum, achilleae, filipen- dulae, carniolica, sowie die mediterrane stoechadis ; 3, von allen diesen Arten ist das Vorkommen nachgewiesen vom Küstenlande, Istrien, Dalmatien, Herzegowina (teilweise auch Albanien) einerseits und Süditalien andrerseits; 4. wenn Lussin — was sicher gerechtfertigt er- scheint — außer Betracht bleibt, so bleiben nur mehr die unter Punkt 1 aufgeführten 3 Arten, unter denen keine einzige sibirische ist; 5. am auffallendsten ist das Verhältnis bei den Ino, von welchen Lissa keine einzige, Lussin nur eine Art (diese orientalisch) beherbergt. 6. wenn die nicht in Frage kommende Ino prumi ausgeschaltet wird, so bleiben noch 8 orientalische Arten von Jno in Betracht, die im Küstenlande, Istrien, Dalmatien, Herzegowina, Albanien einerseits, in Süditalien andrerseits vorkommen, aber allen Inseln fehlen. Außer Z. exulans ist keine Art dabei, die hoch ins Gebirge ansteigt; die vertikale Verbreitungsgrenze ist selbst im tiefen Süden, so am Aspromonte bei etwa 1500 m, nur im marokkanischen Atlas noch darüber. Wenn daher bei orientalischen Arten eine horizontale Verbreitung nach Westen auf dem Um- wege über die Alpen angenommen wird, so kommen in Anbetracht der Eiszeitverhältnisse (zweite Eiszeit) außer etwa erulans die hier in Rede stehenden Arten pontischen oder pontisch-orientalischen Ur- sprungs nicht in Erwägung. Bekanntlich treten ge- rade Zyyaena in unmittelbarer oder doch nächster Nähe der Meeresküsten in erstaunlicher Individuen- zahl auf, während sie im Gebirge, zumal in höheren Lagen viel rarer werden, ein Beweis, daß sie an ge- mäßigte Temperaturen und mildes Klima gebunden sind. Der Weg über die Alpen, d. h. die eisfrei gebliebenen Höhen der Alpen in der zweiten Eis- zeitperiode war daher für die orientalischen Arten ungangbar. Daraus ergibt sich naturgemäß der Ver- breitungsweg via Festlandsbrücke Dalmatien-Süditalien und in weiterer Folge, daß die meisten Arten vor- erst auf den Festlandsrelikten, den Inseln, sässig waren, heute aber dort nicht mehr vorkommen, also ausgestorben sein müssen. Nehmen wir diese An- nahme als bewiesen hin, so bleibt noch die Ergrün- dung der Ursachen dieses Aussterbens offen. Und dieser Frage soll hier näher getreten wer- den. Es sei die Gattung Ino ausgeschaltet und nur 6 mehr von Zygaena die Rede, deren Arten ja den meisten Sammlern viel geläufiger sind. Es ist sattsam bekannt, daß die Arten von Zugaena meist ein lüderliches Pack sind. An vielen Flugplätzen kann man bis zu 8 und auch mehr Ar- ten ineinander fliegen sehen, an einer Kompositen- blüte oder Distel kann man öfters — wie ich dies von Triest und Süditalien her weiß — 3, 4 auch mehr Arten zusammen friedfertig nebeneinander- sitzend beobachten. Bastardierungen zwischen ver- schiedenen Arten sind an der Tagesordnung. An anderer Stelle habe ich zu beweisen versucht, daß viele Arten, denen wir Modesucht und allzugroße Unbeständigkeit vorwerfen, doch nicht so schuld- beladen seien, wie es den Anschein haben mag; sie brauchen fortwährende Blutauffrischung durch stär- kere Arten, um die eigene zu erhalten oder doch nicht zu verkümmern. Die vielen Bastardierungen von so nahe verwandten Arten ‚können naturgemäß nicht ohne Folgen bleiben: die zahllosen Aberrativ-, Lokalrassen-, Rückschlags- usw. Formen gerade beim Genus Zygaena reden eine zu deutliche Sprache. Ich habe in der kurzen Zeit, da ich dieser Frage mein Augenmerk zugewandt habe, im Laufe weniger Jahre nicht weniger als fünfmal Copula zwischen ver- schiedenen Arten im Freien zweimal zwischen Genus Zygaena X Syntomis, dreizehnmal zwischen verschiedenen Rassen- oder Aberrativformen ein und derselben Art und 8 Hybridationsprodukte teils als nachgewiesen, teils als höchstwahrscheinlich fest- gestellt!). In der Natur ist alles zweckmäßig, somit auch diese Adulteria. Die Zygaenenarten sind, wie ich mehrfach schon zu erweisen trachtete, in fortwährender Umbildung begriffen und scheinen Blutauffrischung durch stärkere Arten nötig zu haben. Freilich ist eben diese Umbildung gewiß oder doch vielfach als eine Folgeerscheinung der Arten- vermischung anzusehen und scheint hier die „Art- verdrängung auf diesem Wege vor sich zu gehen, wenn man bei dem Aufgehen einer Art in der andern rei von einer Artenverdrängung sprechen arf. Ich glaube also gerade darin, daß den seinerzeit auf den Inseln zurückgebliebenen Artindividuen der gewohnte Nachschub an immer wieder neuer Blut- zufuhr versagt geblieben ist, den Grund für das Aussterben wenig akkomodabler Arten gefunden zu haben. Nicht außer Betracht gelassen werden darf freilich, daß den Inseln nach und nach durch die Ungunst des Seeklimas die Waldbestände entzogen worden sein dürften, wozu noch Menschenhand und Kulturfortschritt ein übriges getan haben mögen. Das Fehlen fast aller Arten auf den Inseln könnte aber auch umgedeutet werden: Daß nämlich eine Landverbindung Dalmatien-Italien überhaupt nie bestanden hat. Die wenig flugkräftigen Zygaena und /no hätten die weiter ins Meer vorgeschobenen Inseln (z. B. Lissa) weder aktiv noch passiv er- reichen können. Wir haben auf Lissa nur achilleae, transalpina und carniolica. Man kann aber von die- sen wahrhaftig nicht behaupten, sie seien flugkräf- ") Fauna Illyro-Adriati See . ; unter der Piedk“ riatica, Z. f. wiss. Ins.-Biol. Berlin, tiger als etwa purpuralis, scabiosae, stoechadis dubia oder irgendeine der in Betracht kommenden 8 Ino- Arten! Wie sollten also die besagten 3 Zygaena- Arten nach Lissa gekommen sein? Wie anders als auf einem ehemals bestandenen Landwege ! Wie überzeugend sagt u. a. Galvagni') über den Faunencharakter der adriatischen Insela: „Die dal- matinische Küste ist eine Senkungsregion. Die lang- gestreckten, der Küste vorgelagerten Inseln sind nichts anderes als die Kämme von Gebirgszügen, die langsam in die Adria versinken. Von ganz be- sonderer Bedeutung ist die Irselreihe, die von La- gosta beginnend, die Pelagosagruppe, Pianosa und die Tremitis umfaßt, als die Reste des Nordufers eines Meerteiles, der in der Pliocänzeit bis hierher reichte, als die dalmatinischen und istrianischen Inseln noch mit dem illyrischen Festlande zusammenhingen und eine breite Landbrücke von Dalmatien zu dem damals von Italien getrennten Monte Gargano zog. Wir müssen uns daher die Inseln ursprünglich mit einer Fauna von Gebirgstieren besiedelt denken, welche den Charakter der Berge der Hinterländer aufgewiesen haben mag, mit illyrischen (Balkan- formen) und südalpinen Arten, während die Ebenen und Niederungen von einer Lepidopterenfauna von vorwiegend orientalischem Gepräge bewohnt ge- wesen sein dürften, da ja der Weg von Osten über die damals bestandene Landverbindung offen stand, wozu sich noch mediterrane Elemente gesellten. Als sich die Existenzbedingungen änderten, wanderten oder starben die mehr an Feuchtigkeit und Wald gewohnten Gebirgstiere aus oder paßten sich den geänderten Verhältnissen an. Zygaena transalpina (südalpin) und Acidalia sodaliaria (Balkanart) auf Lissa bilden weitere Beispiele für Relikte der ur- sprünglichen Fauna. Erst später dürften von Norden her die mitteleuropäisch-sibirischen Arten unter den Stürmen der Eiszeit vorgeschoben sein, während für die mediterranen und orientalischen Elemente im Südwesten und Westen ein Faunenaustausch möglich war, welcher jedenfalls mitunter weit ins Tertiär zurückreicht. Zweifellos müssen wir auch hier wieder- holte Wanderungsepochen mit abwechselndem Vor- rücken und Zurückziehen annehmen, welche die periodische Wiederkehr von Klimaschwankungen ver- anlaßte. Gerade die mit Korsika und Sardinien, mit Mittelitalien, mit Südspanien und Südfrankreich ge- meinsamen Arten scheinen jene Wege zu weisen.“ Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet lesen sich meine beiden synoptischen Tafeln ungemein leicht, so daß weitere Erörterungen und Begründungen kaum mehr nötig sein dürften. Wenn nun auch viele orientalische Arten über Nordillyrien durch die Alpen und nach der Enteisung der heutigen Poebene nach Mittel- und Siüditalien, also auf einem großen Um- wege vorgedrungen sein mögen, um sich dann mit den via Festlandsbrücke Illyrien-Monte Gargano viel früher in Süditalien angelangten Genossen zu ver- einigen, so hat dies nichts weiteres auf sich. 1) Mitteil. des Naturwiss. Ver. a. d. Universität Wien, VII. Jhrg. 1909: „Die zoologische Reise des naturwissen- schaftlichen Vereins nach Dalmatien im April 1906, Bei- träge zur Kenntnis der Lepidopterenfauna der adriatischen Inseln“, 171/2. 7 Die Annahme, alle oder doch die Mehrzahl der heute den Inseln fehlenden Zygaena- und Ino-Arten haben dieselben einstmals vor Abbröckelung vom Kontinente bevölkert, hat daher viel mehr Wahr- scheinlichkeit für sich als die gegenteilige. Offener bleibt die Frage, welche Faktoren zum Aussterben der besagten Arten auf den Inseln maßgebend waren. Es können dies wohl nur die zwei bereits erwähnten Momente sein: die Entziehung des Nährbodens durch die einsetzende Entwaldung oder der Mangel an Blutzufuhr, vielleicht auch beide zusammenwirkend. 57:16.9 Liste neuerdings beschriebener und ge- zogener Parasiten und ihre Wirte. VII. (Fortsetzung.) Pteromalus b>ucheanus Paranomalon sp. = - Porthetria dispar = 2 Scambus conquisitor — inquisitoriellus Spilochaleis debilis - Theronia fulvescens — calandrae Calandra oryzae — _ Sitodrepa panicea — cerealellae Sitotroga cerealella chionobae Oeneis norna var. semidea -- euproideus Hemerocampa leucostigma - gelechiae Gelechia cerealella - hemileucae Hemileuca oliviae — incertus Anthonomus signatus — nidulans Euproctis chrysorrhoea - omnivorus Malacosoma americana — polychlori Vanessa polychloros puparum Asraulis vanillae - . Aleiodes sp. — Basilarchus archippus - Campoplex fugitivus Epargyreus tityrus - _ Eurema lisa = - Eurymus philodice Mierobracon sp. Polygonia c. album — — > satyrus . Pyrameis atalanta _ .—- — ceardui 4 Vanessa antiopa _ E — _ peolychloros — — van va nessae Papilio palamedes u _- _ — thoas Polygonia comma interrogationis - - — Pontia monusta Vanessa anvopa _ tabacum Calandra oryzae _ = Euphydryas phaeton _ - Phlegethonthius sp. = = Polygonia progne _ vanessae _ interrogationis Agromyza phaseoli Amphicerus bicaudatus Pterosema subaenea ° Ptinobius magnificus Pyraemon conocola Raphitelus maeulatus Rhopus coceois Rhogas bicolor — intermedius kitcheneri perplexus — ‚politiceps — rufocoxalis Rhyssa persuadoria | Scambus conquisitor — ephialtoides — grapholithae — inquisitoriellus — marginatus — pedalis > Ze \ — temuicornis Scelio calopteni — Juggeri — ovivorus Schizoloma amietum Pinipestis sp. | Entomologische Neuigkeiten. Scolytus rugulosus Pseudococeus aceris Vanessa urticae Apatela hastulifera Gelechia gossypiella Peridroma margaritosa ineivis Autographa brassieae In der neuen Zeitschrift, Treubia gibt Dr. W. RoEPKE wichtige Aufschlüsse über ‚die Lebensweise der Polistes diabolicus de Sauss., einer sozialen Fal- tenwespe. Er hat im Jahr 1916 schon darauf hin- gewiesen, daß die Männchen bei sonnigem Wetter ‘in Mengen auf den höchsten Berggipfeln Javas zu- ' sammenströmen und sich er auf I ei . : ' Vaeeinium-Büschen ein Stelldichein geben, währen ang BE ‚die Weibchen gewöhnlich nur ganz vereinzelt Jim N uteitarke | Flachland von der Meeresküste bis zur Hügelregion Alciodes ihlermading | angetroffen werden. Die dem Autor bis anhin rätsel- Aletiä argillacea | hafte Lebensweise hat sich nun mit der unverhofften Aaslbctonuk fugitivus , Hilfe eines Pflanzers, der offenbar ein ganz besonders Archipe a ne ı guter Beobachter ist, aufgeklärt. Dieser machte ihm Atgiolepia quereifoliana die Mitteilung, daß die Wespe im Jahr 1916 derart Hömsre campa leucostigma | häufig auf seinem Besitztum erschienen sei, daß Be- TR BRER: | kämpfungsarbeiten erforderlich wurden. Die Nester se disstria | werden stets in sehr jungen Anpflanzungen mit Ro- Mineola indi snalie | busta-Kaffee angetroffen, wo der Schattenbaum, Leu- Phacellura hyalinitali | eaena glauca, die Höhe von 2'/- 3m nicht über- Phrveaniden. californica | steigt und die dicht mit Tephrosia candida-Sträuchern Dh | bewachsen sind, so daß das Ganze ein lichtes Dickieht Thyndopteryx ephemerne- . | bildet. Damals wurden sicher hundert Nester in ee ori | allen Größen, die zwischen einigen ünd 15 cm Durch- Kyetria Siskiyonlanıa | messer differierten, vernichtet. Damit war die Art Grap holitha FErTanB | an dem Ort ausgerottet und kam nicht wieder zurück, ATEIODE EIN BR stellte sich hingegen in einem anderen Revier ein, Colsophora einerella das sich in Beziehung auf seine Bepflanzung im Aipein angulate > gleichen Zustand befand, wie im Jahr 1916 das erste. Gnorimoschema gallaesolida- | Auch diese Anlagen haben Zwischenpflanzung von Ei \ > ee candida, und auch in den Tephrosia candida-Sträu- Grapholitha olivacganıa chern kommen die Nester vor. Zur Zeit, da die Hemeracampa leneostigma ‚ Meldung erfolgte, war die Wespe nicht zahlreich vor- Malacosoma americana | handen, was aber nicht ausschließt, daß sie sich nicht Pr ealiforniea noch sehr stark vermehren könnte. Da sie sehr an- 53 7, 3 POBSEEISER griffslustig ist, wird sie den Arbeitern gefährlich, die Phyeita juglandis \ großen Respekt vor ihr haben. Eine Berührung des Thyridopteryx ephemerae- ] | Strauches, auf dem sich ein Nest befindet, hat zur formis Folge, daß der Unachtsame, der wagte, die Bewohner zu stören, sofort seinen Stich weg hat, der in den Carpocapsa pomonella Chlorippe clyton | meisten Fällen in das Gesicht verabfolgt wird, und Hemerocampa leueostigma | eine schmerzhafte Schwellung hervorruft. Bei der Iphidieles ajax Annäherung an ein Nest gewahrt man stets, daß Synanthedon pietipes einige der Tiere, Wache haltend, oben aufsitzen, Isia isabella i dann zum Abfliegen bereit, aufgeregt hin- und her- Malacosoma americana laufen, Bei ruhigem Verhalten klappen sie bald die 2 disstria Flügel zusammen und nehmen ihre Plätze wieder ein. Portethria dispar Die Larven werden von den Javanern verspeist, die Saperda concolor ‘sie für einen Leckerbissen erklären, Das Nest be- Tortrix fumiferans steht aus einer einzigen, hängenden, hüllenlosen Wabe, Sesia caudata hat die Form einer umgekehrten Gießkannenbrause, Melanoplus atlantis und sitzt an einem kurzen, schwarzen Stielchen. Die Caloptenus sp. ı Farbe ist ein gleichmäßiges Steingrau; die Struktur Dissosteira carolina ist im Gegensatz zu derjenigen der Nester unserer Bombyx rubi j großen Wespen-Arten recht zäh, so daß es nicht Callimorpha dominula leicht zerbricht. Die glänzend schwarze Färbung, Cnethocampa processionea | die Spitze und Stielchen aufweisen, zeigt auch das Dasychira pudibunda Zweiglein, auf dem das Nest sitzt, in einer Um- Eupitheeia linariata gebung von 2—2,25 cm. Hylophila prasinana E Phalera bucephala (Fortsetzung folgt.) Redaktion M. Rühl, Zürich VIL — Verlag des Seitz’schen Werkes (Alfred Kernen), Stuttgart. Druck von Laupp jr Tübingen. 1. März 1921. NET, 36. Jahrgang. — oeietas entomologica. Gegründet 1886 von Arte Rükhl, fortgeführt von seinen Erben unter Mitwirkung bedeutender Entomologen und hervorragender Fachleute. Toute lacorrespondance scientifiqueet les Alle wissenschaftlichen Mitteilungen und ar N, contributions originales sont 4 envoyer aux | Originalbeiträge sind an Herrn Fritz Any scientific correspondence and origi- oenitiers de Mr, Fritz Rühl A Zurich VII. | Rühl’s Erben in Zürich VII zu richten, | © Contributions to be adüressed to Mr Pourtoutes lesautres communications, paye- | geschäftliche Mitteilungen, Zahlungen etc. Fritz Rühl’s Heirs in Zürich VII. All ments etc. s’adresser ä Verlag des Seitz’- | dagegen direkt an den Verlag des Seitz’- other communications, payments etc. to be chen Werkes(Alfred Kernen), Stuttgart, | schen Werkes (AlfredK sent to Verlag des Seitz’schen Werkes Dosfaks: 7. \ ) lad | Poststr. 7. SATA end EOrBAnN BrBtL gut, (Alfred Kernen), Stuttgart, Poststr. 7- Die Societas entomologica erscheint monatlich gemeinsam mit dem Anzeigenblatt Insektenbörse. Bezugspreis laut Ankündigung in letzterer, Mitarbeiter erhalten 25 Separata ihrer Beiträge unberechnet, 57.89 Parnassius (45.79) rader Linie, während der gegenüberliegende rechte Kon Sion: ‘ mehr ausgebuchtet ist. Der Oberflächenunterschied Neue Parnassier Formen aus | zwischen diesem linken und dem rechten Hflgl, dürfte Unteritalien. wohl etwa \, betragen. Das merkwürdigste aber Von H. Stauder, Wels O.-Oe. ‚an diesem linken Hflgl. im besonderen wie am ganzen Du } Exemplare im allgemeinen besteht in der Form, Meine Forschungsreise 1920 nach Unteritalien Größe und Lage der beiden Spiegelflecke, von denen hat mehrere neue Formen zutage gefördert, von | der obere kleiner als der korrespondierende rechte denen ich jetzt schon, nachdem die Drucklegung | ist und der depupillata-Richtung angehört, auch ist meiner umfassenden Abhandlung „Lepidoptera aus | er nicht so schön abgerundet wie der rechtsliegende, Unteritalien“ unter den jetzigen mißlichen Verhält- | sondern gegen den Außenrand auffallend eingebuchtet, nissen wohl erst im kommenden Jahre möglich sein | auf der U.-S. übermäßig in die Länge gezogen und dürfte, eineknappe Vorbeschreibung geben will. | dermaßen die f. inaeguata bezeichnend. Der untere Mehrere der hier zu beschreibenden Formen sind | linke Spiegelfleck ist ausgesprochen nierenförmig als Produkte einer heuer im Sommer in Unteritalien | gestaltet, auf der U.-$. größer als oberseits, trägt herrschenden, ganz außergewöhnlichen trockenen also, was noch von keinem pumilus-Stücke bekannt Hitze anzusprechen, jedoch :möchte ich mich hier | war, ebenfalls das Merkmal von 1. inaequat« Trti. auf eine kurze Beschreibung beschränken mit dem | Die Entfernung zwischen den Spiegelflecken der Versprechen, aufklärende Details in der angekündigten | Linksseite beträgt 3 mm, während selbe rechtsseitig Arbeit zu bringen. '7 mm mißt. Auch die Analfleckchen der U.-S. haben Zur Zeit der Manuskriptabfassung ist die Aus- rechts und links verschiedene Größe : oberseits hatten beute 1920 noch nicht voll gesichtet; es stehen dem- | wir rechts die größeren, links die kleineren Spiegel- nach Ergänzungen noch zu erwarten, die in die |flecke; bei den Analflecken verhält sichs gerade um- Hauptarbeit aufzunehmen sein werden. gekehrt, auf der rechten Hfigl.-U.-S. sind die beiden Parnassius apollo pumilus Stich. Analfleckchen doppelt so klein als ihr vis-A-vis. Der satyrus mihi f, n. 12 3. VII. 1920 Montalto, As- | linke, obere, größere Analspiegelfleck zeigt nebenher promonte 1800 m. Ein recht merkwürdiges Stück, | noch die Merkmale der f. inaequata, auch ein Fall, zwittrig anmutend. Der Größe nach majuscula Trti., | von dem wir das erstemal vernehmen. Es liegt also der Flecken- und Ocellen-Ausdehnung nach umplius- | ein — ich möchte sagen, geradezu verrücktes — maculata Trti. Das ganze Tier ober- und unterseits Stück vor, bei dem wirklich kein einziger Spiegel- intensiv speckigglänzend mit auffallend starker Weiß- | fleck seinem Gegenüber oder irgendeinem anderen schuppenkarenz. Flügelpaare asymmetrisch: Vflgl. Spiegelflecke des Gesamttieres gleichkommt oder auch rechts Basis--Apex 37, links 34,5 mm ausladend; | nur ähnlich geformt aussieht. Mit Ausnahme ‚des Randung in falcata Trti.-Stimmung; Hflgl. rechts rechten unteren Augenspiegels sind alle übrigen normal ausgerundet, Distanz Vr.-Ecke — Analecke | inaequata angehörend. Eine weitere Zeichnungsasym- 22 mm, Spiegelflecken groß wie bei wnpliusmacu- metrie besteht darin, daß die oberseits schwarzen lata, auch der obere unverhältnismäßig groß, jedoch Analfleckchen nicht ein und dieselbe Lagerung rechts wie bei ienwieinefa Ver. schwachgeringt, während der | und links aufweisen: links ist diese steiler, rechts- untere grobgerandet ist und die Merkmale von in- | seitig liegender. Das beschriebene Objekt wird seiner- tertexta Schultze und «ppendieulata Trti. erweist. zeit abgebildet werden. \ Der vordere Augenfleck trägt; überdies noch das F. satyrus vereinigt also die Merkmale folgenden Charakteristikum von f. inaequata Trti. und bispupil- Formenkreises von apollo bzw. pumilus in sich : lata Trti. Der linke Hfigl. trägt stark deformiertes a) majuscula Trti. (beiderseits), Gepräge, obwohl oberseits die Adern fast normal | b) falcata Trti. (beiderseits), verlaufen; Fl.-Länge 27 gegen 30 mm der Gegen- c) ampliusmaculata Trü. (beiderseits), seite. An der breitesten Stelle mißt der I. Hilgl. d) bispupillata Trt. (rechtsseitig), 16,5 mm (gegen 22 cm beim korrespondierenden e) depupillata Trti. (linksseitig), N rechten!) Der Analsaum verläuft in fast genau ge-| f) appendiculata 'Trti. (rechtsseitig), g) tenuicincta Ver. (rechtsseitig), h) interterta Schultze (rechtsseitig), i) inaequata Trti. (extremst, beiderseits, links auch der untere Spiegelfleck, sowie die Analfleckchen!), j) reniformis mihi n. f., linksseitig hinterer Spie- gelfleck, welche Neueinführung wohl gerecht- fertigt erscheint, da auch andere Stücke diese Augenform aufweisen. k) Zepidaporius mihi-n. f. mit übermäßiger, auf- fallender Schuppenkarenz, wie dies noch weitere ganz frische ?2 und JS meiner Serie auf- weisen. In Summa 11 Formen. In jüngster Zeit stand irgendwo zu lesen, in Paris sei eine Schmetterlingsfabrik entdeckt worden, in der in geschicktester Weise herrliche Asymmetrien, prächtige Zwitterformen und Aberrationen durch naturschändende Menschenhand und Betrügerverstand erzeugt und gutmütigen Entomophilen — wohl etwa abgeschmackten Parvenus, Kriegs- und Friedensge- winnern, die jetzt leider auch in unsere geheiligte Gemeinde einzudringen scheinen zum Nachteile der sakrosankten Wissenschaft, doch vielleicht zum Wohle setzt wurden. Mundus vult decipi! Ich muß offen sagen, daß auch ich — hätte ich das närrische Exem- plar vielleicht von irgendeinem der sattsam bekannten Schwindler empfangen — an Betrug & la Paris denken müßte. Nachdem ich aber dieses Kuriosum höchsteigenhändig und bei vollem Verstande einfing, kommt in mir kein Zweifel an der Echtheit auf. Nur bin ich durch diesen glücklichen Fang ein noch glühenderer Anbeter unserer allgütigen Mutter Natur geworden, die — wie ich in der angekündigten Ab- \K ne einiger gewissenloser Händler — vorge- | flavomaculata Deck. sattgelb, sondern hellgelb, besser gesagt sehr hell gelblichweiß ge- äugt mit mächtiger blendendweißer Kernung, auch die großen, keilförmigen Vorderrandspiegelflecke deutlich und grob weiß aufgeäugt. Die Vflglunter- seite trägt überdies hellgelbe pseudonomion-Aus- zeichnung, die Augenmakeln der Hflglunterseite sind groß, weiß und nur fadendünn gelb und darauf eben- so zart schwarz gesäumt. i Forma rubidochraceomaculata mihi f.n. 329 Aspromonte, Mitte Juli 1920, 1850 m. Eine weitere, | bis nun nicht notierte Farbnuancierung der Augen- spiegel. 2 dieser Belege gehören f. lepidaporius 7 nigrieans Caradja + subcentrica Trti. an. Alle drei sind f. appendiculata, eines bispupillata, ein anderes | nigrieans cuneifer pseudonomion, diese letztere Aus- zeichnung jedoch nicht in Rot wie beim Typus, son- dern ebenfalls, wie die Spiegelflecke, in Gelb. Dieses letztere Stück mit den Merkmalen von wiyricans, appendiculata, cuneifer + pseudonomion (gelb) ist wohl das Glanzstück meiner QQ-Serie und sei dem Entdecker von pumilus, Herrn Redakteur H. STICHEL- Berlin, zu Ehren als f. Stöcheli mihi der f. rubido- chraceomaeulata unterstellt. Der Farbenton der Augenflecke dieser 3 2? muß am treffendsten mit Ziegelrot bis Hellockergelb bezeichnet werden, stimmt keineswegs mit dem gemeinen Gelb der flavomaculata und noch viel weniger natürlich mit dem Tiefrot der übrigens sehr zu Unrecht „brumneomaculata Stich.“ getauften Farbaberration überein. Alle drei Stücke sind nebenher noch f. i1- tertexta, eines noch f. falcata. Daß hiermit der bewegte Formenkreis von pu- ‚ milus abgeschlossen erscheint), ist nicht anzuneh- | men. Die außerordentliche Variabilitätsneigung dieser handlung an der Hand dieses herrlichen und noch Jin sich so charakterfesten und markanten Aspro- weiterer Funde zu erhärten bestrebt sein werde | monterasse läßt mit Sicherheit noch weitere Abwei- — niemals einer Lüge fähig ist. — ı chungen vom Typus und den vielen bis jetzt be- Forma musagetes mihif.n. (Musagetes— Apollon | kannten Formen davon erwarten. In meiner heurigen [Phöbos] als Musenführer). 2 3% Aspromonte 1700 ı Ausbeute kommt kein einziges Stück dem und 1800 m, Anfang Juli 1920 i. coll. m. In meiner | anderen völlig gleich und doch wird jeder Anfänger ansehnlichen pumilus-Serie sind nur 2 Stücke dieser Richtung vertreten. Wäre bei diesen Belegstücken nicht noch der apollo L. eigene Vflgl.-Innenrandfleck vorhanden, so könnte man bei Vergleich mit Seitzens Abb. von P. phoebus-3$ (Taf. Bd. I, R. e, 2. Fig.) wohl leicht versucht sein, für letzteren zu plädieren: der hintere Augenfleck ist bei musugetes wie beim typischen phoebus F.-$ fast ums Doppelte kleiner als der obere, so daß eine frappante Aehnlichkeit mit P. phoebus vorliegt. Forma cuneifer mihi i.n. 2 29 vom selben Platze. Hier sind die oberen Augenspiegel am Vorderrand der Hflgl. deutlich keilförmig gestaltet, bei einem Stücke mit "der Keilspitze gegen die Basis, beim zweiten nach auswärts zu. Die Keile haben eine Form wie dies die Seitzsche Abb. (Taf. Bd. I, Taf. 13, R. d, 1. Fig.) von corybas (hinterer Augenspiegel) zeigt. Außerdem sind beide Stücke gelbgespiegelt, gehören also der Entwicklungsrichtung flavomaculata Deck. an, | , Forma flavalbidomaeulata mihi f.n.- 2 ganz frische Sg und 1 prächtiges, völlig frisches 9 der Rich- in jeder noch so abweichenden Form den Typus nicht verkennen können. Später soll noch ausführ- lichst die Rede von diesem „goldenen Vließ* Süd- italiens sein. Wir werden in der Folge zugestehen müssen, daß bei «pollo nicht allen Lokalras- sentum, sondern — wie ich an pumilus zu be- weisen imstande bin — auch Annualdichrois- mus an der Tagesordnung ist. Während ich 1914 unter mehreren Hunderten von pumilus nur ein ein- ziges 9 f. fluvomaculata Dech. feststellte, bestand die heurige Ausbeute zu etwa 6% aus flaveszenten Formen (/lavo-, flavalbido-, rubidochraceo-maenlata) : außerdem konnte ich bis jetzt in meiner 1920er Ausbeute sogar mehrere $& flavomaculata feststellen, die 1914 gänzlich fehlten. Und um das Maß meiner Behauptung voll zu machen, bestand meine 1920er Serie zum größten Teile aus intertexta, sehr häufig . 1) Herr Rechtsanwalt FrurkHeror-Altona, dem ich eine pumilus-Serie abgetreten habe, wird eine weitere Ab- weichungsform : uniformis mit genau gleich großen Spiegel- tung majuscula, euneifer, bispupillata, ampliusmacnlata RE Hifigloberseiten abtrennen; meine Serie enthält ch 4 53 und 2 92 mit den Kombinationen depu- (+ trs, ad pseudonomion und tenwicineta). Nicht wie | pillata, bispupillata und intertenta. u ch ee auch im d, während 1914 auch diese transitierende Flaveszenzform sehr rar mit nur etwa 1—2%, ver- treten sein mochte. Forma chrysoptera mihi f.n. 18 3. von Montalto, 1800 m. Der Superlativ von Gelbfärbung, das ganze Tier tiefdunkelgelb, fast braungelb, also die gelbliche chryseis Trty. noch weit übertref- fend. Auch die Unterseite durchweg gleich tiefgelb. Außerdem gehört dieses Stück noch der Entwick- | lungsrichtung minuscula + semiluctifera Trti. an. Forma novaraeformis mihi f.n. 1 & Anfang Juli, vom selben Platze der Richtung minuscula + chryseis + (txrs.) trimacula Schaw., der vordere Augen- spiegel auf ein schwarzes Pünktchen reduziert, bei dem von der Unterseite her aus der inaequata-Zeich- nung basalseits ein roter Schimmer durchleuchtet wie bei semiluetifera Trti.; der hintere Augenspiegel ist auf ein sehr kleines tiefkarminrotes Pünktchen mit kräftiger schwarzer Umrandung reduziert. Dieses Stück stellt daher das Extrem von semäiluetifera Trti. dar. Parnassius mnemosyne calabricus Trti. Forma falcata mihi f. n. liegt mir n3 48 und 1 Q@ vor. Analogie zu pumilus falcata Trti. | Typen Aspromonte 1600 m, Anfang Juni 1920. Forma Twratii mihi f.n. typisch nur in einem Q vorliegend, in Uebergängen beim Q nicht selten, seltener im $. Alle Schwarzzeichnung der Hfigl,- Ober- und Unterseite vom Basisanfang bis zum Vor- derrand durch Verbindung zwischen allen Makeln | fortlaufend, ununterbrochen. Forma anegalomanos mihi f. n. alle schwarzen Makeln fast ums doppelte vergrößert, so groß wie bei gigantea Stgr. (Seitz, Tfl. Bd. I, Taf. 10) oder manchmal noch größer, das Schwarz auch auf der Hflgl.-Oberseite dick, kräftig und nicht verschwum- men aufgetragen. Fast 20 % meiner 1920er Aus- beute gehören dieser Luxusform an, die 1914 weit seltener gewesen zu sein scheint. Forma @ addenda mihi f. n. ebenfalls Luxus- form; am Vfigl.-Innenrand erscheint ein deutlicher schwarzer Additionalfleck, so daß der Vflgl. dreige- fleckt ist. 2 22 vom selben Fundorte i. coll. mea, 57216 ..9 Liste neuerdings beschriebener und ge- zogener Parasiten und ihre Wirte. VIL (Fortsetzung.) Xylina rhizolitha Smerinthus populi Phloeosinus thuyae Caryborus gonagra Acrobasis nebulella Megachile centunenlaris Stelidnota strigosa Hyphantıia cunea Coceotorus scutellaris Lepidosaphes beckii Stratiomys cameleon — longieornis Drosophila sp. Schizoloma amictum _ capitatum Seleroderma domesticum — . immigrans Secodella acrobasis Semiotellus eupreus Serphus obsoletus Sesioplex validus Sigalphus canadensis Signiphora flavopalliata Smicra sispes : sÖpalangia drosophilae Spalangia haematokiae — philippinensis _ quereilanae var. Spathius pedestris — ruhidus Spilochaleis debilis - delira E= mariae Spiloeryptus polychrosidis Stemmatosteras apterus pertorvus Sycosoter lavagnei Sympiesis ancylae _ chenopodii — nigrifemora nigripes | ‚gr erg’ * — stigmatipennis — uroplatae Synergus mendax Syntomosphyrum esurus | — orgyiae | Systasis diplosidis Systellogaster olivora | Tanaomastix abnormis | _ alkielavata _ claripennis Telenomus arzamae _ bifidus —_ chrysopae — clisiocampae E= coloradensis = fiskei — graptae heliothidis — ichthyurae En orgyiae — pamphila — podisi _ rileyi — sphingis .- spilosomatis —_ timmocki Tetraonemella megymeni brachypt: Tetrastichus ainsliei — bruchophagi Haematobia serrata Musca domestica dorsalis Ceroptres ficus Philonyx erinacei Anobium striatum Sinoxylon sexdentatum Hemerocampa leucostigma Angitia plutellae Callosamia promethea Philosamia eynthia Samia cecropia Telea polyphemus Polychrosis viteana Pseudococeus timberlakei _ gracilicorpus Opogonia glycyphaga Pectinophora gossypiella Hypoborus ficus Aneylis sp. Lithocolletis sp. Tischeria malifoliella Lithocolletis sp. Tischeria malifoliella Phthorimaea operculella Uroplata suturalis Andricus podagrae Aletia argillacea Hemerocampa leucostigma Hyphantria cunea Trypeta gibbosa Hemerocampa leucostigma Diplosis resinicola Blatta orientalis Pseudococeus sp. — ryani Bellura gortynides Hyphantria cunea > textor Chrysopa spp. Malacosoma americana Hemerocampa leucostigma Heodes hypophlaeas Polygonia interrogationis E progne Telea polyphemus Thymelieus cernes Vanessa antiopa Heliothis obsoleta Melalopha inelusa Hemerocampa leucostigmä Pamphila metacomet Podisus spinosus Chlorippe elyton Phlegethontius sextus Diacrisia virginica Podisus spinosus Megymenum insulare var. Mordellistena sp. Bruchophagus funebris Tetrastichus eaerulescens Habrobraeon gelechiae dolosus Eupleetrus comstocki - - - platyhypenae - malacosomae Malacosoma americana modestus Pyrameis atäalanta - Apanteles edwardsi -- ovipransus Blepharida rhois — produetus Mayetiola destructor — pyrillae Pyrilla aberrans saundersi Theela edwardsi — semidiae Oeneis norna Semidea — theelae Thecla calanus Thaumatotypidea spinulata Thaumatotypus spinulatus T'herion morio Iphidieles ajax — _ Vanessa cardui -_ Zerene centenaria Theronia atalanta Malacosoma neustria —_ fulvescens Hemerocampa leueostigma — - Malacosoma neustria Portethria dispar Epargyreus tityrus Halisidota maculata - Portethria dispar Thyreodon brullei Sphinx coniferarum Triaspis eureulionis Conotrachelus nemuphar Trichogramma ceresarum Ceresa bubalus flavum Lecanium hesperidum intermedium Aglais milberti — - Anosia plexippus Oeneis macounii = - Papilio turnus Polygonia interrogationis - Thanaos lueilius — mimutum Acrobasis nebulella = = Aletia argillacea (Schluß folgt.) — melanocephala 'Literaturbericht. Alb. Tullgren und Einar Wahlgren: Svenska INSEKTER, Stockholm 1920, Verlag von P, A. Nor- stept und Söhne, Heft 1, Preis 22 Kr. (Mit neun Fas Tafeln und zahlreichen Illustrationen; in 4°, 176 p.) Herrn T. Lauris, dem Direktor des vornehmen Norstedtschen Verlages ist zur gelungenen wie vor- trefflichen Ausgabe der schwedischen Insektenfauna aus der Feder der bekannten wie gediegenen Ento- mologen TULLGREN und WAHLGREN zu gratulieren. So international wie die Entomologie ist, so. inter- national ist auch der Dank, den man den beiden Verfassern für die zusammenfassende wie übersichts- reiche Zusammenstellung der gesamten schwedischen Insektennatur schuldet. Wenn man runde 90 Jahre sich zurückdenkt und die erste sehwedische Entomologie inschwedischer Sprache von JoH. Pont&n mit der schönen Norstedtschen Publikation von heute, von der freilich erst das 1. Heft vorliegt, vergleicht, so sieht man mit welchen Siebenmeilen- schritten — was? Siebentausendmeilenschritten! — jenes erste faunistische Lallen von dem heutigen männlichen „Standardwerke“, wie es richtig ein Freund von mir bezeichnete, distanziert wurde. Eine Lücke, die weit und breit gaffte und klaffte, haben die schwedischen entomologischen Dioskuren über- brückt; jetzt erst gewinnt man einen bisher UNZU- gänglichen Ueberblick über das Gesamtbild der arten- reichen schwedischen Fauna und kann allerlei Ver- gleiche, nicht zuletzt tiergeographische, mit der der übrigen paläarktischen Striche anstellen und daran selbst weiter arbeiten, — Das Illustrationsmaterial, das überwiegend original ist, ist vorzüglich — ein Verdienst von TULLGREN, der auch ein brillanter Zoo- photograph ist. Die farbigen Tafeln aus der Hand des leider verstorbenen AxEL EKBLOM und seines Sohnes Svex reihen sich in künstlerischer Auffassung und idyllischer Staffeleibildkomposition den „ge- stellten“ Bildern aus „Brehms Tierleben“ an. Der Raum gestattet leider ‚nicht, näher auf die Fülle von Einzelheiten und Ueberraschungen einzugehen, denen man im 1. Hefte außer in einer originellen und populären Einleitung (wir heben dabei besonders den Abschnitt von Wahlgren über die Verbreitung der Insekten hervor) noch bei den Protura, Diplura, Thysanura, Collembola, Dermaptera, Orthoptera, Blat-x toidea, Odonata, Ephemerida, Plecoptera, Corrodentia, Mallophaga, Anoplura, Thysanoptera, Hemiptera und Anfang der Neuroptera begegnet. In der Einleitung vermissen wir jedoch leider eine, wenn auch flüchtige, Berücksichtigung der Kreu- zungs- und Hybridationsexperimente und der damit verknüpften Menpeschen Regeln, wie auch der Thermobiologie; aber vielleicht wird sich dies noch bei Behandlung der Schmetterlinge, die für das Heft 2 in Aussicht gestellt ist, nachholen lassen. Auch hätten wir gerne außer einem Lite- raturnachweise, der wahrscheinlich für den Schluß gedacht ist, in kurzen aber scharfen Umrissen eine Geschichte der schwedischen entomologischen Lite- ratur etwa wie sie AURIVILLIUS, freilich in Form einer Bibliographie, in die Einleitung zu seinen „Nordens fjär.* eingefügt hatte, gesehen. Da die schwedische Entomologie auf hervorragende Ahnen zurückblicken kann — die Namen pE GEER und Linn& sprechen allein schon ein gewichtiges Wort! —, Ahnen, in deren Fußspuren auch die an die liebe und teuere Scholle gebundenen beiden Bearbeiter der Fauna wandeln, so liegt kein Grund vor, das Werk dieser Ahnen zu verheimlichen. Aber auch ohne diese historische Einleitung ver- bleiben die soeben besprochenen „Schwedischen In- sekten“, wenn sie im selben Geiste fortgesetzt werden, ein vollkommenes, großzügiges, monumen- tales Fresko, wo das Typische und: Wesentliche mit geschickter, sicherer und erfahrener Hand akzentuiert festgehalten wurde. Hier wurde Geschichte ge- macht! Denn schließlich und endlich ist: doch diese schwedische Fauna mit ihren etlichen 35 000 Insek- tenarten, die hier zum ersten Male geschildert wird, zum großen Teile ein Werk einer über anderthalb Jahrhundert langen schwedischen Forschung. Sie ist ihre Geschichte! 1 F. Bryk. Redaktion M. Rühl, Zürich VII. — Verlag des Seitz’schen Werkes : Y Druck von H. Laupp jr Tübingen, VA a ara 1. April 1921. No. 4. 36. Jahrgang. Societas entomologica. Gegründet 1886 von Fritz Rühl, fortgeführt von seinen Erben unter Mitwirkung bedeutender Entomologen und hervorragender Fachleute, Toute lacorrespondance scientifique et les Alle wissenschaftlichen Mitteilungen und Am, - contributions originales sont A envoyer aux | Originalbeiträge sind an Herrn Fritz Any scientific correspondence and origi- Häritiere de Mr. Fritz Rühl & Zurich VII, | Rühl’s Erben in Zürich VIL za tichten, | Mal Contributions to be ndäressed 10 Mi Pourtoutes lesautres communications, paye- | geschäftliche Mitteilungen, Zahlungen etc. | Fritz Rühl's Heirs in Zürich VII. All ments etc. s'adresserä Verlag des Seitz’- | dagegen direkt an den Verlag des Seitz’- | other communications, PETmENS etc, to be schen Werkes (Alfred Kernen), Stuttgart, | schen Werkes (AlfredKernen), Stuttgart, | FO to Verlag des Seitz’schen Werkes Poststr. 7. Poststr. 7. | (Alfred Kernen), Stuttgart, Poststr. 7. Die Societas entomologica erscheint monatlich gemeinsam mit dem Anzeigenblatt Insektenbörse. Bezugspreis laut Ankündigung in letzterer, Mitarbeiter erhalten 25 Separata ihrer Beiträge unberechnet, 57.89 Parnassius (4) überraschenderweise der ausgezeichneten Rasse d seltene Parnassius- tassen. isarieus Reb. aus Nordböhmen sich nähert. Immer- Neue un ® ü I R ius-Rassen hin sind Unterschiede nach den vorzüglichen Abbil- Von H. Fruhstorfer, dungen Rebels beurteilt vorhanden. P. apollo posthumus subspec. nova. P. apollo posthumus. differiert von isarieus durch: (P. apollo im Saaletal, Pagenstecher, Verbr. P. \ rundlicheren Flügelschnitt, Glassaum der Vdifgl. breiter, apollo 1909 p. 139). kürzer. Submarginalbinde mehr in die Länge gezogen. & Gestalt kleiner — Flügel rundlicher, Grund- Alle Schwarzflecken viel markanter, größer. Ozellen farbe etwas gelblicher als beim schlesischen Apollo, der Hfgl. rundlicher, prominenter schwarz umringt, der Rasse «albus'Rebel und der Form aus Stramberg. | Basalfeld um vieles dunkler, ausgedehnter schwarz posthumus steht namentlich letzterer sehr nahe und bestäubt. Auch zum recht charakteristischen P. apollo differiert von ihr in der Hauptsache durch das fast | bohemicus Rebel sind Beziehungen vorhanden, Bohe- gänzliche Verschwinden der Submarginalbinde der | micus stammt aus dem Bielatal bei Teplitz-Schönau, Vigl., was namentlich unterseits zur Geltung kommt. | woA.H. FassL eine höchst interessante Orthopteren- Die Ozellen der Hfgl. sind etwas kleiner, nieren- Ausbeute für mich 1919 vorlegte. Der Name bohe- förmig statt rundlich wie bei apollo von Stramberg. miens Rebel muß allerdings dem älteren bohemicus Costalfleck klein, der zweite stärker verbildet als Fruhst. für eine Parn. mnemosyne-Rasse weichen, so bei den Vikarianten von Stramberg, Schlesien, Teschen, | daß ich hierfür den Namen wenntidiws vorschlage. Olmütz und Leipnik in Mähren. Der Innenrands- Diesem ventidiusgegenübererscheint ‚posthumus wesent- fleck auf der Submediana unbedeutender als bei lich größer, er hat wiederum bedeutend breiter aus- sämtlichen genannten Formen. Die basale Partie | geflossene schwarze Makeln, größere und stärker der Hfgl. stark geschwärzt, entschieden markanter | schwarz’ umringte Ozellen und ebenfalls eine stürker als bei den fränkischen und den mährischen apollo. verdunkelte Basalpartie der Hfgl. Subanalstreifen schmäler als bei melliculus und ancile, P. apollo aneileFruhst. von Berneck im Fichtel- jedoch prominenter als bei den Formen um albus. gebirge hat leider dasselbe tragische Schicksal wie Patria: Burk, Reuß im Saaletal. 4 dS von Herrn | P. apollo posthumns erreicht. An der einzigen Stelle Tuoss in Zeulenroda empfangen. Ein $ in Coll. | des Fichtelgebirges, wo aneile vorkam, wurde er Pagenstecher jetzt am Zoolog. Museum in München. | nach frdl. brieflichen Mitteilungen des Herm Lehrer, Der Name posthumus wurde ‚gewählt, weil er | Pormmans in Rüöhrenhof, Oberfranken „durch bru- eine wahrscheinlich bereits völlig ausgestorbene Rasse | tales Wegfangen seitens der Sommerfrischler, noch umschreibt, von welcher ich nach briefl, Mitteilung | mehr aber durch die Dummheit einer Gärtnersfrau des Herrn Tnoss die letzten Exemplare empfangen | yöllig ausgerottet. Letztere ließ die ancile durch habe, während er nach Dr. Frrrz RegeL in den | Kinder einfangen, um die apollo den abreisenden 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts noch ziemlich Kurgästen auf das übliche Blumenbuket (noch häufig angetroffen wurde. Interessant ist diegroßemor- | dazu häufig lebend!) zu stecken. 1909 wurde das phologische Differenz zwischen posthumus und seinem | Jetzte Stück beobachtet. Ein bezirksamtliches Fang- geographisch allernächsten südlichen Nachbar dem P. | verbot kam zu spät, es gab nichts mehr zu schützen.“ mellieulus vom Staffelstein und die Analogie mit den Herr PoEHLMANN offerierte [mir zwei dd apollo territorialweitentfernten schlesisch-mährischen Rassen. | aus Berneck im Tausche gegen einen Ornithoptera Nur die graphica-Bildung der Ozellen auf der Hfgl.- | Jydius und einen Morpho hecuba — einen Vorschlag Unterseite verrät noch einige Beziehungen an die Vi- | den ich allerdings ablehnen mußte, weil ich ca. 10 kariante mellieulus aus dem fränkischen Jura. ancile aus Berneck darunter 6 PQ besitze und die Als ich vorstehende Zeilen schrieb, kannte ich die | beiden Tropenfalter doch höher einschätze als einige prächtige Arbeit Reper’s Annalen Naturh, Hof- | P. aneile SS. museums 1919 p. 59—85 mit drei Tafeln und einer | Karte noch nicht, Ich hätte sonst die Form wahr- | P. apollo ERTERLIRRE, subspec. E; scheinlich nieht benannt, weil sie trotz der weiten (P. apollo aneile Rebel 1. c. p. 75—177, Fig. geographischen Entfernung sich ungemein, ja sogar | 25/26.) Die von Rebel als ancile Fruhst. abgebildete Parnassiusform von Karlsbc.d ist nicht identisch mit P. aneile. Dieser schließt sich nämlich eng an P. apollö melliculus an, wenngleich er einen Uebergang zu den Formen der böhmischen und mährischen albus Vikarianten bilde. Das Exemplar, welches REBEL im Bilde vorführte (glücklicherweise auch von der Unterseite) aber schmiegt sich eng an P, apollo ven- tidius Fruhst. (bohemicus Rebel) an. Es differiert aber in verschiedenen Punkten sowohl von P. apollo isaricus Rebel wie auch von ventidius, so daß ich die Bezeichnung Rebelianus für diese Rasse vor- schlage. Veranlassung zur Benennung gibt ein 9, das sich in der herrlichen und in der Schweiz so wohl bekannten Sammlung HuGvEenın am Museum des Polytechnikums befindet, ein Exemplar, das Herr Photograph Lixck in gewohnter Meisterschaft bildlich darstellte '). Das © ist so kongruent dem von REBEL abgebil- deten & und zwar beiderseits, daß es fast überflüssig erscheint, es zu beschreiben. Daraus ergibt sich ohne weiteres, daß das 2 androtrope Zeichnungsverhält- nisse aufweist. Esnähertsich den androtropen ventidius 92 wie sie REBEL darstellt, von denen es differiert durch das Ausfallen jedweder Festonsbinden der Hfgl., auf denen nur die Submarginal-Fleckenreihe der Unterseite durchschimmert resp. durch einige lose Schuppenanhäufungen angedeutet ist. Im übrigen gleicht es ganz dem & fig. 25, von dem es auf den Hfgl. insofern geringfügig differenziert ist, daß die basale Bestäubung meines 2 um vieles zarter aufgelegt erscheint als bei dem $ aus Karlsbad. Patria: 3 Umgebung von Karlsbad, ob aus dem Tepler-Gebirge? Q Tabor an der Luznitz einem Nebenfluß der Moldau. Die heutige Type trägt ein Etikett: Durch Tausch hier erworben. Tabor/Böhmen. P. apollo sicinius subspec, nova. - SQ habituell etwas größer als P. apollo post- humus und albus von Stramberg — aber kleiner als silesianus Marschn. Glassaum proximal stärker gewellt als bei albus und posthumus — die stark geschwungene Submarginalbinde viel prägnanter als bei posthumus, albus, strambergensis. Wie bei albus endet der Glassaum an der mittleren Mediana, während er bei posthumus sich bis zur hinteren verlängert. 2 Während beim strambergensis 9 Glassaum und Submarginalbinde gelegentlich zusammenfließen — werden sie bei sicinius durch eine gelbliche Flecken- reihe getrennt, Hflgl. mit z. T. sehr undeutlichem Glassaum, die Submarginalbinde diffus, eigentlich nur durch Schuppenvereinigungen leicht angedeutet. Özellen entschieden geringer schwarz umzogen als bei albus und sowohl beim $ wie auch bei den 22 hinter jenen von albus sowie strambergensis in der Größe zurückstehend. . dd Vafgllänge 45 mm ? 48 mm. { von post- humus 42—43 mm. Patria: Umgebung von Teschen, Nordmähren, Eine namentlich beim $ hervorragende Form, Die Submarginalbinde der Vdfgl. ausgedehnter als selbst beim P. apollo albus (Rebel Fig. 19 1. c.). Das Q kommt am nächsten dem albus 9, wie es REBEL t. 111 f. 8 von Würbental vorstellt, doch sind die 1) Abbildung erscheint im Archiv für Naturkunde, 14 — Schwarzflecken bei meinem @ von Teschen noch an- sehnlicher, die Submarginalbinde straffer, gerader verlaufend, die gelben Submarginalflecken gleich- mäßiger, der Glassaum der Hfgl. entschiedener, breiter, schon am Apex der Flügel beginnend. Submarginal- binde ebenfalls den ganzen Flügeldurchziehend, Ozellen kleiner, die Basalbestäubung aber viel intensiver die ganze Zelle umklammernd. ar“ Thelymorphe 92 aus Nord- Mähren differieren ganz erheblich von andromorphen QQ von ulbus und stram- bergensis durch verbreiterten Glassaum, äußerst scharfe ausgedehntetiefschwarze Submarginalbinde — die sich auf den Hfgln. in mäßiger Ausbildung wiederholt. Basalpartie der Hfgl. der thelymorphen PP? ent- schiedener nachgedunkelt — Subanalflecken promi- nenter. P. apollo marcomanus Kamnel. Zeitschr. Oest. Entomologenvereins IV p. 2—4, fl.—4, 1919 vermittelt in interessanter und gradueller Weise den Uebergang von mährischen sicinius zu cetius aus der Wachau. Glassaum schmal, proximal fast geradlinig und bis zur hinteren Mediana in einem Fall bis zur Hrdader vordringend. Submarginalbinde schmäler als bei sicinzus länger als bei diesem und posthumus und ebenso wie bei cefius bis zur dritten Mediana ausgezogen. ÖOzellen kleiner als bei mähri- schen Exemplaren nur unmerklich weiß gekernt aber mit breit schwarzer Peripherie. Auf der Unterseite treten die Differenzialcharaktere viel deutlicher als oberseits hervor, insbesonders dokumentiert sich die Annäherung an cetius durch den Verlauf der Sub- marginalbinde der Vdfgl., die bei weitem nicht die Ausdehnung der Binde bei sicinius erreicht aber doch um vieles jene von posthumus übertrifft. Alle schwarzen Makeln kleiner als bei posthumus, sieinäus und albus. Patria: Hohenau von G. SeıpL empfangen. Eine Serie SQ in Coll. Fruhstorfer, vermutlich aus dem Thayatal in Niederösterreich und Südwestmähren stam- mend. Durch die Entdeckung der thüringischen u, Teschener P. apollo-Rassen wird der Formenkreis des P. apollo albus wesentlich erweitert, so daß er sich in einem stumpfen Winkel vom Marchtal bis jenseits der Oder und dann am Gesenke und Riesengebirge entlang bis zur Saale erstreckt. Ein zweiter Verbreitungs- herd findet sich am Fichtelgebirge, geht durch Nord- und Mittelböhmen und umfaßt den gesamten baye- rischen Jura. Rekapitulierend haben wir folgende P. apollo- Formen aus der P. apollo albus-Gruppe zu beachten: posthumus Fruhst. Thüringen, Saaletal. Aus- gestorben, ventidins Fruhst. NW-Böhmen, Umgebung von Teplitz (bohemicus Reb.). isaricus Rebel. NO-Böhmen, Umgebung von Gablonz. Rebelianus Fruhst. (ancile Reb.), Umgebung von Karlsbad, Tabor. albus Rebel. Von Olmütz bis Leipnik. Abhänge der schles. mähr. Gesenke, strambergensis Skala, Stramberg. Ausgestorben resp, ausgerottet, sieinius Fruhst. Umgebung von Teschen, Nord- Mähren. P. apollo - nn eu u marcomanus Kammel. SO-Mähren, NO-Nieder- Oesterreich. silesianus Marschner. Schlesien. Ausgestorben. Rabengebirge $2 Coll, Standfuß Zürich. friburgensis Niep. Salzgrund, Kynau. $5 Coll. Fruhstorfer, ’ ancile Fruhst. Fichtelgebirge. Ausgerottet. melliculus Stich. Fränkischer Jura. Regensburg bis Bamberg. Nahe verwandt: cetius Fruhst. Wachau. Lautpoldus Yruhst. (Maximilianus Fruhst.) Kofel bei Ober-Ammergau. P. apollo 57.89 Yramea : 14, 99 Yramea nov. gen. A supplementary note to (antea): The androconial scales of Yramea (n. g.) eytheris (Drury). By 7. Reuss, Rüdnitz i. d. Mark. Since the above mentioned note was written, I was able by the kindness of the Berlin Museum authorities to examine perfectly fresh specimens of cytheris, as well as specimens of desxamene Bsd. (= Darwini Stdgr.) and inca Stdgr., the latter a species living at high altitudes among the Bolivian mountains. Of modes!a Blanchard, evidently the dioides of Boisduval, I only found two females and one might suspect they were the Q form of dexamene (which would be ‘“modesta Bl.’ in this case), as lathonioides Bl. certainly is the Q form of cytheris (= siga Hbn.). Hortensia Bl. and thecla Stdgr. belong to Euptozeta Doubl. Argynnis Anna Bl. is only a third synonym of cytheris, named and figured by Drury in “Illustrations of Zoology” in 1773, together with numerous other exotie insects. The nomenclature of these species will require a chapter for itself. Of cora Lucas, which may only be a form of inca, I have not yet seen any speci- mens. At present, after collecting and comparing the details of the natural specimens before me, which undoubtedly represent three certain species — evidently restrieted in their distribution to South America — I am able to place them in a separate genus, Yramer, with cytheris as the type, which species up till now wandered among several genera of northern Dryadinae (Dryades-Dryas, Hübner, “Tentamen”, 1805, IV, Type: paphia, has priority before Argynnis, Fabricius in ‘Illiger’s Mag.’, vol. 6, 1807, Type (= firstnamed): paphia L., fitted exactly by the definition “Palpi — artieulo secundo ante apicem*) dilatato”). 1) I cite this from the one existing, printed, never published, incomplete example (of the first 112 pages) of „Syst. Glossatorum” in Dohrn’s Library, Stettiner Museum, sent to me by the kindness ofthe Museum authorities through Mr. E. Schmidt. The rest of the MSS. was lost. Illiger translated: „Palpen — das zweite Glied vor der inneren Spitze erweitert.“ This is the Eppoe to the real fact. „Ante apicem” signiflies the „äußere Spitze‘. This fits paphia better than any other species, as its palpi are alto- gether not strongly dilated and therefore the apical sudden swelling becomes a characteristice of paphia,. Argymnis for this reason falls as cotypical with Dryas Hbn. and cannot be used again. , 5 — None of the previous definitions of the genera (= Argynnis, Boloria, Brenthis) which have con- tained cytheris and with it the other South American species, took any account of the genital armature, nor were the wings ever searched for androconia, except for those visible to the naked eye in conse- quence of large accumulations on the veins. For these reasons the peculiarities of the South American species escaped detection, though Elwes, 1889, in “A Revision of the genus Argynnis”, Trans. Ent. Soc., London, pointed out that “they were no doubt aberrativ”. In truth, these purely South American species show such peculiar and primitive details that they can be said to form a group reminding of Euptoieta by their genital armature and of Dione Hbn., Colaenis Hbn., Metamandanea Stichel (all South Ame- rican) by their peculiar androconia. The generic details are as follows: Yramea nov. gen., Type: cytheris (Drury). 1. Costal neuration of forewings. . *Vein 10 out of 7.” This agrees with Boloria Moore, 1899, “Lep. indica”, which is Brenthis (Hübner) Felder, 1861, „Neues Lepidopteron“, 2nd Section of the genus, with pales, cytheris (expressiy mentioned), but not Brenthis Hübner, 1816, „Verzeichnis“, Type: hecate. The details of the latter, which with dap/ıme and ino comprises the genus, are totally different and the costal venation itself is variable in all three species. 2, Palpi. They are dilated, and not only „ante apicem”, as in the definition of Argynnis by Fab- rieius. 3. Shape of wings. The species agree in this respect fairly well with the wellknown Rathora latonia L., though the wings are rounded off in two species, one of which, önca, lives at very high altitudes. The costal margin of the hindwings is broadiy lobed adjoining the body — generally much more so than in /ufonia — and this is followed by a deep incavation of the whole marginal outline. In some varieties of cytheris the detail is nearly lost — as is also the case in the two female „‚dioides Bsd.”, which I have seen. Also in the mountain species, inca, it is inconspieuous in the g, but the 9 preserves the peculiarity. This unique detail, which has been given little attention (except by Elwes, who tried to separate modesta and cytheris by it, l. c., not being aware of its variation in each species) is not found in any otber genus, a mere indication of the same development being visible in /atonia. 4. Androconia. Only the type species, cylheris, has these peculiar scales. They are distributed on six forewing veins, m,—m,, CU,, cu, ax, and even in fresh specimens are scarcely discernible to the naked eye. The androconia strikingly resemble in habitus the plumules of other South American genera, a long thin filament connecting the spoon-shaped transparent “head” and brownish, broadly lobed base, The detail is a most remarkable one, recurring nowhere except in South America among genera, which F. MÜLLER was quite justified to count as Heliconid (Dione, Colaenis, Metamandanea). The scales do not appear to vary otherwise than in the lengthning or shortning and broadning out of the neck between base and apex. Though so nn u Te NT 1605 different from the androconia of North American | Trichogramma minitum Dryadinae, (= Acidalia Hbn., 1816, Type: cybele F. Some 50 named forms in the American and aglaia L., alexandra Men,, elara Bl. in the palaearctie sec- tion), they are yet nearer these arrowshaped, two-color androconia than to the palaearctic hair- shaped kinds, to which they bear no resemblance. Thus the separate Continents have “their” peculiar androconia! The very numerous various-sized tectile scales, the largest of which are longer than the androconia and a third the width of the common scales, are of the general wing color with a rounded or forked apex (vide antea). 5. Sexual armature. a) Tegumen. This ends in a simple, eurved and pointed hook much like in Rathora Moore and Kükenthaliella m. (= Boloria part.), Type: gemmata Btlr, The hook is not cleft or doubleasin Brenthis Hbn., Boloria Moore (Type: pales) and Olossiana m. (= Boloria part.), Type: selene Schiff. b) Valvae, These consist each of a single chi- tinous membrane or plate, only narrowly turned in or folded along the lower margin to the apex and are nearly circular in shape. They compare better with Fuptoieta valvae than with those of any other genera. The upper margin is chitinised more strongly near the tegumen, where it projects inwards, thorn- like in dexamene, but rounded off in cytheris and inca; it is not curlel or folded inwards and there fastened down like in all other genera with which cytheris has been connected heretofore. Just before the apex the upper margin again becomes horn-like and develops a strong forked hook (two points!) turning inwards and downwards over the lower marginal fold, One of the two points — the distal one — almost rests against the aforesaid-fold (eytheris, dexamene or Darwini) while the proximal hook turns off at right angles, pointing inwards. In inca the points of the hook are short and claw- like, but otherwise there is no essential difference. Thus the valvae and tegumen agree in all three species in their general primitive design, the details of which, compared with any in any groups of related species, easily bring them together under the new generic heading'). It will next be necessary to show up the genera of the northern Dryadinae, within which the southern cytheris was first described, on the same background of details for comparison. 57:16.9 Liste neuerdings beschriebener und ge- zogener Parasiten und ihre Wirte. VII. (Sehluß.) Anosia plexippus Basilarchia archippus Heliothis armigera Odontota suturalis Papilio glaueus Triehogranıma minutum 1) Oval, larval and pupal stages apparently unknown, It would be important to know whether the larvae perbaps feed on passion-flower as well as on violet. —_ pretiosa Trichogrammoidea lutea Trichomma enecator Triehopria agromyzae Trigonogastra agromyzae Trigonura californiea Trioxys eerasaphis Trissoleus brochymenae — euschisti — murgantiae = podisi _ thyantae Trogus brullei — Sleteheri — fulvipes — Jutorius — obsidianator — vulpinus Trybliographa anthomyiae Tryehosis tunieula-rubra Trydymus aphidis Tumidiseaphus oophagus Useana semifumipennis -ı Xylophruridea luetuosus Plusia brassicae Pteronidea ribesi Vanessa atalanta Cosmophila erosa Carpocapsa pomonella Enarmonia hatrachopa Aerobasis consociella Earias chlorana Lymantria dispar Tortrix spp. Agromyza tritiei — phaseoli Chrysobothrus sp. Maerosiphum pisi Brochymena arborea Euschistus servus Murgantia histrionica Podisus spinosus Thyanta eustator Dolba hylaeus Smerinthus astylus Papilio eurymedon — troilus — turnus Smerinthus ocellata Papilio polyxenes Phorbia brassicae Gelechia gallaeasteriella Lasioptera vitis Oxya velox Caryoborus gonagra Agrilus champlaini > = — vittaticollis Zagrammosoma flavolineatum Phthorimaea opereulella _ multilineata Leucoptera coffeella Lithocolletis ornatella Tischeria malifoliella Entomologische Neuigkeiten. Die Gallen von Rhus glabra werden von Chippaway- Indianern zu medizinischen Zwecken verwendet. Die Medizinmänner sammeln sie im Spätsommer und be- nützen sie als ein Mittel gegen Diarrhoe, aber auch zu Pflastern zur Heilung von Brandwunden scheinen sie zu dienen. Die Gallen enthalten Tannin und wirken zusammenziehend. In einer Flasche mit Milch, die fest verkorkt war, fanden sich eines Tages einige dreißig Gebilde, die aussahen wie Samen einer Pflanze, am Glas befestigt. Bei der Untersuchung stellte es sich heraus, daß man es hier mit den Puppen einer Drosophila-Art zu tun hatte. Die Fliegen müssen ihre Eier in die Flasche gelegt haben, als diese entleert irgendwo herumlag, wahrscheinlich zogen die in ihr enthaltenen Reste sie an — die Larven haben sich dann in der wieder gefüllten Flasche ausgebildet. und zu Puppen ver- wandelt. Da die Nachforschung mehrere weitere derartige Gläser ergab, muß die Reinlichkeit in dem betreffenden Betrieb nicht groß gewesen sein. Redaktion M. Rühl, Zürich VIL — Verlag des Seitz’schen Werkes (Alfred Kernen), Stuttgart.- Druck von H. Laupp jr Tübingen. 1. Mai_1921. No. 5. Ä | Pa u ua . 36. Jahrgang. Societas entomologica. Gegründet 1886 von Fritz Rühl, fortgeführt von seinen Erben unter Mitwirkung bedeutender Entomologen und hervorragender Fachleute, Toute la correspondance scientifique et les Poststr. 7. | Poststr. 7. sp Alle wissenschaftlichen Mitteilungen und contributions originales sont A envoyer aux | Originalbeiträge sind an Herrn Fritz H£ritiers de Mr. Fritz Rühl & Zurich VII. | Rühl’s Erben in Zürich VII zu richten, Pourtoutes lesautres communications, paye- | geschäftliche Mitteilungen, Zahlungen etc, ments etc. s’adresser ä Verlag des Seitz’- | dagegen direkt an den Verlag des Seitz’- schen Werkes (Alfred Kernen), Stuttgart, | schen Werkes (AlfredKernen), Stuttgart, | Any scientific correspondence and origi- nal contributions to be addressed to Mr. Fritz Rühl’s Heirs in Zürich VII. All | other communications, payments etc. to be sent to Verlag des Seitz’schen Werkes (Alfred Kernen), Stuttgart, Poststr. 7. Die Societas entomologica erscheint monatlich gemeinsam mit dem Anzeigenblatt Insektenbörse. Bezugspreis laut Ankündigung in letzterer. Mitarbeiter erhalten 25 Separata ihrer Beiträge unberechnet. 57.89 Parnassius (4) „Parnassiana*“. Parnassius mnemosyne L. in Europa. Von Felix Bryk. «) Die nordischen Rassen (mit 5 Abbild.). Angeführte Schriften. I. Ar0, J. E., Suomen perhoset, 4°. Helsinki, 1900; |; r ; A BEURTEILEN En | ist eine der beiden in Frage kommenden Rassen | gynaikotrop, nämlich die westfinnländische (Pargas, | Abo), so daß nur die andere, nicht. gynaikotrope aus (p- 260). . II. AURIVILLIUS, CHr., Nordensfjärillar 4°, (1888 bis 1891). Ill. Bryk. F., „Parnassiana® V, in: Soc. ent. Vol. XXVII—XXXTV, [NB. die zitierten Seitenzaklen beziehen sich | auf die des Sep. (Parnassius Mnemosyne in Asien, 1919)]. | IV. Bryk, F., Noch einmal der Linnesche Apollo, in: Soe. ent. Vol, 28 p. 4, 1913. V. BRYK, F., Apologie d. bew. v. m. aufgest. Synonyma, in: „Iris* Vol. 27, p. 147 ff. 1914. VI. Bryx, F,, Linn und d. Pamassiologie, in: Svensk. Linne-Sällsk. Jahresschr. Vol, II p. 126 ff. 1919. VII Esper, EuG. J. CHR, Die Schmett. in Abbild. n. d. Natur etc. Vol. I 1777. VII. FRUHSTORFER, H., Neue Rhop. aus d. Samml. Leonhard, in: Arch. f. Nat. Vol. 82 A2, p. 27, 28. 1916. IX. FRUHSTORFER, H., Eine neue deutsche Parnassius- rasse, in: Soc. ent. Vol. 31 p. 49. 1916. X. KLÖCKER, A., Sommerfugle 1908; (p.41 T. II f.42 ($)). XI. LJUXGDAHL, D., in: Ent. tidskr. 1916, p. 72—73, XII. Lord ROTHSCHILD, in: Nov. Zool. Vol. Ixv. p. 220. 18. XII. Coxte TuRaTtı, E., in: Nat. Sie., Vol. XX 1907; (1.14.91 (8) 2 Q)) XIV. Unpman, Is., Nov. ins. species, Aboe 1753. XV. Verity ROGER, Rhop, pal., (klein fol.), Firenze 19051911. XVI. WALLENGREN, H. D. J., Lep. Scand. Rhop., Mal- mogiae, 1853; (p. 167—168). XVII. WESTERLUND, C. G., Bidrag ..... . Ronnebytrak- tens Faun. Flor. 1890 (p. 98). Der „Weltkrieg“, wie sich stolz das internationale Morden in Europa nennt, hat unter vielen Neben- fragen auch die Alandsfrage aufgerollt, die in- direkt in die Nomenklatur von Parn. mnemosyne ein- greift. Aus dem langwierigen Aktenkriege zwischen Finnland und Schweden geht nämlich mit Sicherheit hervor, daß Äland vor 1809 zeitweise kein inte grierender Teil Finnlands (sensu ströcto) war, son- dern eine Landschaft für sich. Unter der Liwnä&schen Patria: „Finlandia“ darf ergo jeder andere Teil der jetzigen Republik verstanden werden, nur nicht Aland! Zum Glücke habe ich (III) bei Festsetzung der Nominat- 1 form auch einige Pärchen des Falters aus Süd- und Westfinnland beschrieben und abgebildet, die aber | zwei verschiedenen Rassen angehören (BRYK V p. 148), so daß ich mich zunächst für eine der beiden Formen zu entscheiden habe, welche von beiden etwa als „typisch“ aufzufassen wäre. Nach der Esperschen Abbildung der Linnöschen Type (VII: T.I£. 3 (9)), die von mir zum zweiten Male abgebildet wurde | (Bryk VI), haben wir in der Liwx&-Uppmanschen Mnemosyne eine androtrope Rasse vor uns!), Nun Helsinge (III Fig. 1 p. 1) als Nominatform in Be- tracht kommt. Uppman (XV) hat freilich die Art, (sohin auch Form) in Tavastland entdeckt und seinem Lehrer LinxaEus Exemplare davon mitgeteilt. Leider konnte ich bis heute kein Exemplar aus Ta- vastland auftreiben, ja die Art scheint dort bisher nicht wieder aufgefunden worden zu sein, wenigstens erwähnt Aro (I) in seiner ziemlich ausführlichen faunistischen Tabelle Tavastland als Patria des Tieres nicht. Die Rasse aus Südfinnland erhebe ich nun zur Nominatform, indem ich mich da- bei auf den heiligen Pentateuch der internationalen Nomenklaturregeln stütze, auf Linn&s X. Auflage des Natursystems, wo ausdrücklich Finnland nur als Patria angegeben wird ?). Ich benenne sie var. genuina m. Die gynaikotrope Rasse von der Insel Nagu, der sich die Stücke aus Abo, Pargas, Kaks- kerta völlig anschließen (Bry& III: p. 9, 10, Fig. 4), bilden eine Form für sich, die sich von den ostfinni- schen Weibchen (v. karjala Bryk) durch breiteres Glasband, oft glasige Bestäubung der Vorderflügel- wurzel, sowie Vorhandensein der Kappenbinden- elemente auf Hinterflügeln unterscheiden. Die 5 hin- gegen haben nur den oblongen, vorne an den Diskus angelehnten Diskalfleck karelisch, sonst gleichen sie im übrigen den Aländern. Diese Form soll per- kele m, heißen (Typen 2$ 5 2 c. m. leg. Erkko). Wie die dortige urgermanische Inselbevölkerung, so 1) In Bry&s Aufsatze (VI p. 133, 139) ist irrtümlich gynaikotrop anstatt androtrop zu lesen. (Vgl. Nachtrag, ibid. Vol. IV 1921.) . 2. 2) Die Benennung von v. ugrofennica Bryk erweist sich nun selbst nach den Reduplikationsunfugsregeln für be- reehtigt! Also keine Blamage für den Täufer! Nicht „un- nütz“, wie Herr SHELIUZHKO (IIT, p. 11) erklärte, ee ne zeigt die Inselmnemosyne von Äland einen faunisti- schen Zusammenhang mit dem schwedischen Fest- lande. In Bryk III (p. 29, 30, 36) hatte ich bereits einige Merkmale der von mir untersuchten Ausbeute aus Äland (1912) mit den Fundorten (Klimten, Mö- kelö, Kungsö, Romsholm ; alle leg. Bryk 1912 c. m.) aufgezeichnet. Die 5, ohne jeden Subkostalfleck auf Vorderflügeln, die selten sind, benenne ich Herrn BENANDER zu Ehren, der mir eine ähnliche Form aus Südschweden zugeschickt hat f. Benanderi, (Type: 2'&' aus Klimten, Mökelö c. m.; 1 aus Backa c. m.; 1 5 aus Südschweden, leg. BENANDER c. m.). [Vgl. Bey, III p. 30.] Diese Form ist in meiner Sammlung auch in $ aus Böhmen, Mähren, Serbien, vom Mont Cheiront vertreten. — Im Scherenhofe von Stockholm und mehr nordwärts, fliegt der Falter in einem Kostüme, das sich stark an das von wuyro- fennica anschließt. Die Weibchen sind in der Regel kleiner und noch mehr ausgesprochen androtrop als die Äländerinnen. Fig. 1 (leg. Bryk in Backa auf Björkö, 30, VI. 1918; c.m.) zeigt außer den beiden Zell- mackeln (Vdflgl.) und der Hinterrandsschwärze (Hflgl.) überhaupt keine sonstigen Ornamente! Solche 9 auch intakt!) müssen f. önversa heißen. Unter Fig. 1. Par. mnemosyne L. f. Romani Bryk inversa 2 (Type). Dr, Roman phot., etwas verkleinert. alles in allem von mir auf Björkö erbeuteten 6 9 gehören zwei der f. inversa an. Das Subkostalfleck- chen ist zum einzelligen Glasflecke reduziert, dadurch sofort von wgrofennica, wo das Bändchen bis M, in der Regel reicht, verschieden. Unter allen 7 Q meiner Sammlung ist nur bei zwei @ zwi- schen Mı und M, die Verlängerung des Bändchens unauffällig verlängert. Hinterflügel mit re- duzierter Fleckung, die, wie man sah, völ- lig ausbleiben kann. . Der Zellendfleck mehr oder weniger deutlich, meistens einzellig (viereckig) an- gelehnt — bei ugrofennica zweizellig, hammerartig, nicht angelehnt. Verbindung zwischen End- zellfleck und Hinterrandsfleck, die bei karjala konstant, bei perkele überwiegend vorkommt, wurde bisher nicht beobachtet, muß sohin, falls einmal vorkäme, aberrativ sein. — Die Männchen sind intakt, der reduzierte Subkostalfleck in der Regel frei, zwischen Rı und R, + „, angebracht (1$ —f. Benanderi). Das Glasband breit bis M,; abgehackt, dann sich verjüngend bis Cu,, den Saum erreichend; oder noch öfter bis Cu,. Größe 33—34 mm. Diese Form benenne ich zur Erinnerung an meinen lieben Freund Dr. A. Rostas, der mir ein treuer Begleiter und Zizerone (obs. horribile dietu nach neuer Ortho- graphie mit Z!) auf den wiederholten Mnemosyne- nn IS jagden in Roslagia war: f. Romani. Typen (6 2 aus Backa, 1 9 von Graddö; 7 3 aus Backa, 2 J aus Rädmansö, 2 $Q aus Singö c. m.). Kotypen in Koll, FRUHSTORFER, OBERTHÜR, KorAr. Der Falter, der nur lokal auftritt, scheint sehr vereinzelt vorzu- kommen. Mit Ausnahme von denen der Insel Singö, wo sie von Herrn Adjunkten RıNGSELLE gefangen wurden, habe ich alle übrigen Falter selbst während der Jahre 1917, 1918, 1919, 1920 (auf Björkö, Gräddö, Räd- mansö) gesammelt und in allem nur 7 2 (6 2 auf Björkö, 1 2 auf Gräddö) erbeutet. Auf Aland oder in Karelen kann man dies an einem Tage bekommen. In Gärdsnäs, auf dem Herrschaftsgute von Herrn Direktor G. CoRNELIUS, habe ich nur 1 & erbeutet. Mit gewissem Fug nennt WALLENGREN (X VI) mnemo- syne als den seltensten Falter Schwedens. Die Flug- zeit dauert von Mitte Juni bis Mitte Juli. LIUNGDAHL (XI) hat mehrere frisch geschlüpfte $ anfangs August erbeutet — aber keine Q')! Nach AukmwıtLıvs (II), Bryk (IV) ist Mnemosyne nordwärts bis nach Medelpad (zwischen 62°—63°), der Küste entlang verbreitet. Stücke von dort sind mir bisher unbekannt. Es würde mich aber nicht ohne jede Hinterflügeldekoration (also, verwundern, wenn deren Entwicklungslinie gynaiko- Fig. 3. Par. mnemosyne L. f, Romani Bryk & (Kotype). F. BrRyK, del. trop, etwa wie bei perkele, wäre. Im Süden ist die Mnemosyne in Schonen und Blekinge ziemlich verbreitet. In WALLENGRENS Lep. Scand. Rhop. (XIV) sind einige Fundorte angegeben. FRUHSTORFER hat den südschwedischen Parnassius als var. argiope (Fruast. VIII) angeführt. Als Patria gibt er Schonen an. VERY (XV) hatte zuvor ein Pärchen aus Scania (Schonen) abge- bildet. v. RoruschıLp (XII p. 220) hat als nova „subsp.?* 355 1 Q aus Blekinge (Ronneby) mit der Diagnose: „The Swedish form of mnemosyne is considerably larges than any of my Finnish specimens* (= ugrofennica BRYK), „and is also much purer white especially in the Q* mitgeteilt. Die Blekinger Tiere sind unbedingt namensberechtigt und von ugro- fennica, Romani abzutrennen. Ich erhielt seiner Zeit ein d? von Herrn O. Bang-Haas aus Blekinge zu- geschickt, wagte aber nach einem Paare keine neue Rasse, aufzustellen, wie dies nun in Mitteleuropa zum Brauche wurde; REBEL hat sogar neulich nach einem, dazu aberrativen Appollo-& eine Rasse kreiert! — Es 1) Eine Mnemosynlarve, die ein schwedischer Entomo- loge (in: Ent. Tidskr., Vol. 39, p. 33, 37) im August gefun- den haben will, muß wohl falsch determiniert etwa mit einer frisch gehäuteten Apollolarve (?!) verwechselt worden sein. liegen mir außerdem 3 Exemplare (1, 2 9, im Besitze des Riksmuseums) vor. Das $ davon ist ein Riese; 37 mm, lunulatus schwach ausgeprägt. Glasband wie bei Romani; Endzellfleck einzellig angelehnt, da- durch von f. Romani verschieden, die stets intakt sind. Daß aber die & weiblich gezeichnet wären und also kein Zeichnungsunterschied zwischen $ und 9 vor- handen wären, wie es WALLENGREN (XVI) angibt, stimmt nicht. Das hat übrigens schon WESTERLUND (XVII) berichtigt, der gleichzeitig sehr interessante phänologische Daten mitteilt. Die beiden 9 (31 mm, 33 mm) haben ein um eine Zellenbreite kürzeres Glasband als f. Romani, also bis Cu,, von einem Lunulatuselemente hinten in der Regel belebt. Sub- kostalbändehen bis M.. Hgfl.: Subkostalfleck und Endzellfleck erhalten. Hinterrandschwärze überschrei- tet Cu, nicht. — Mein ist völlig intakt und von {| aus den Schonen und sonst aus Nordeuropa nicht zu unterscheiden; der Mittelzellfleck im Vdflgl. frei, rund und nicht oblong wie er für perkele, karjala typisch, und bei Romani sehr oft vorkommt. Mein 2 trägt freilich ein Glasband so lange wie bei Romani, also bis Cu,, zeigt aber sonst alle Zeichnungen von argiope kräftig betont, das Subkostalbändchen bis M, und besonders die drei voneinander distanzierten Flecke in der Prachtbindentopik des Hinterflügels. (Schluß folgt.) 57.62 Carabus (43.66) Carabus alpestris latschuranus nov. subspee. Von Paul Born, Herzogenbuchsee (Schweiz). In seinem Werke „Die Käfer von Mitteleuropa*, schreibt Ganglbauer, daß Carabus Hoppei Germ. wahrscheinlich die Urgebirgsform des die Kalkalpen bewohnenden Carabus alpestris Strm. sei. Bisher war auch C. Hoppei nur aus dem Urgebirge bekannt gewesen. Nun habe ich aber durch die Herren Konschegg und Meschnigg eine Anzahl C. Hoppei erhalten, welche dieselben in den südlichen Kalkalpen und zwar in eini- gen Lokalitäten des Latschur- Massives erbeutet haben, also südlich der Drau und zwar in einer abweichen- den Form. Diese Hoppei-Rasse unterscheidet sich von allen mir bekannten Formen dieser alpestris-Unterrasse durch besonders zierliche, schlanke, mehr zylindrische Gestalt, sowie durch viel spärlicher punktierte und des- halb glatte und glänzendere Scheibe des Halsschildes, ganz besonders aber durch den Umstand, daß das 6. bis 10. Fühlerglied des $ an der Spitze nicht knotig erweitert sind, wie bei den andern Hoppei-Formen. Färbung wie Hoppei Germ. heller oder dunkler kupfrig oder grünlich erzfarben bis schwarz. Größe geringer, als Hoppei Germ. nur 17—18 mm. Ich nenne diesen Käfer hiemit Carabus alpestris latschuranus. Unter den Hoppei aus der Kreuzeck-Gruppe, also nördlich der Drau, finden sich schon hie und dadg mit nicht knotig verdickten Fühlern. Sonst weichen diese, den Uebergang zu latschuranus bildenden Ex- emplare aber nicht vom echten Hoppei ab. 19 — Der von mir in der Societas entomologica, Jahr- gang 30, beschriebene Carabus glabratus carinthianus wurde dieses Jahr von Herrn Konschegg auch auf dem Stubalpenpaß in Anzahl erbeutet. Ich erhielt eine kleine Suite dieser auffallenden glabratus-Form von ihm. 57 (494) Tessiner Wanderbilder IH. Von H. Fruhstorfer. An der äußersten Südspitze der Schweiz, dem Grenzorte Chiasso gegenüber, zieht sich eine leicht bewaldete Hügelkette, die in ostwestlicher Richtung verläuft. Da wo diese Hügelreihe in die Kulturebene von Balerna abfällt, erhebt sich ein von weither sichtbares Kirchlein — San Stefano. Diesem galten viele meiner Besuche im Jahre 1919 und nie lenkte ich vergeblich meine Schritte zu der sonnenverträum- ten Höhe. 7. Juli 1919. Von Chiasso aus — woreges Leben herrscht, weil ein riesiger neuer Bahnhof gebaut wird — dessen Unterführung ich zunächst passieren muß, geht es in westlicher Richtung über Nagelfluh durch ein kleines Wäldchen zum Dorfe Pedrinate. Vor dem Dorfe passiert man eine Sumpfwiese, aus der ein weißes- Phyteuma herauswächst. Im Erlen- und Hasel- gebüsch am Rande derselben klopfe ich einige Po- disma Schmidti Fieb. in das Streifnetz. Sonst ist nur Stenobothrus parallelus Zett. vorhanden. Der weit angelegte Ort Pedrinate bietet nichts Besonderes. Ich steige deshalb in nördlicher Rich- tung auf bequemem Wege durch Weinbergterrassen empor. Auf einem Höhenrücken angelangt, gerate ich in ein Gehölz von Zwergeichen und Akazien mit Sarothammus und Callıma vulgaris als Unterholz, das einige grasige Plätze freiläßt. Larven von Ocdipoda coerulescens L. und von Platyphyma giornae Rossi springen mir entgegen und an besonders heißen, trockenen Stellen reckenLarven von MantisreligiosaL. ihre Hälse. In der Nähe des stolz hingebauten Kirch- leins San Stefano (495 m) kommen mir Pap. mu- chaon L. und podalirius L. entgegen, welche die Ter- rassen des Gotteshauses umkreisen und miteinander streiten, wenn sie sich begegnen. Im Grase fand ich eine merkwürdig schlanke, strohgelbe, manchmal auch grünliche Orthoptere mit kreideweißen Längs- streifen auf den kurzen Flügeldecken, die ich nicht kannte. Ich glaubte Chrysochraon dispar Hey. vor mir zu haben und fing etwa 30 Exemplare in diesem Glauben. Erst zu Hause angelangt, stellte ich fest, daß ich Stenobothrus pulvinatus Fisch. de W. vor mir hatte. Da war dann die Freude groß, denn die Art kannten wir bisher nur vom Rhönedurchbruch nahe Genf und sie mußte somit als neu für den Tessin ja so- gar für die Schweiz gelten. Pulvinatus fing ich später auch bei San Agata und zwischen Ligornetto und Besazio in der Nähe von Mendrisio. Vermutlich wird sich palvinatus im südl. Tessin auch an anderen, ihm günstige Existenzbedingungen bietenden Orten noch entdecken lassen, was mir auf dem Muschel- kalkberg von Caslano im August 1919 auch gelang. Neben pulvinatus war Caloptenus italieus L. — ein höchst variabler Acridier — sehr häufig; eine Art, die un en ee ee — OH os Ep / =. 20 ich im Vorjahr im Tessindelta als neu für den Tessin aufgefunden hatte. Der heutige Fang förderte s0- mit einen weiteren neuen Standort dieser im Medi- | terrangebiet so gemeinen Art zutage. Oestlich geht italicus bis Kleinasien und Syrien und in Deutschland wird sie als Seltenheit in der Mark Brandenburg beobachtet. Hochbeglückt über diesen Doppelfund begab ich mich talwärts und fand nahe dem idyllisch gelegenen Friedhof von Pedrinate einen weiteren reichen Fangort. In den terrassenartig angelegten Kleefeldern wimmelte es vom Cryptocephalus, sogar kleine Buprestiden waren häufig und Hemipteren und Hymenopteren einfach in Unzahl vorhanden. Um die Friedhofsmauern herum und auf den Stämmen von Morus albus L. spielten einige Eumenis fagi albifera Fruhst., während sich auf den zu tausenden vorhandenen Centaurea-Blüten Melanurgia galathea und Lycaena argus wiegten. Ich folgte nun der Straße, die hart an der italienischen Grenze entlang führt und geriet in ein Kastanien- und Föhrenwäld- chen, in dem einige Cikaden ihr im Tessin recht selten gewordenes Konzert anstimmten. Im Tale angelangt, rollte sich ein grandioses Vegetationsbild vor mir in einer Sumpfwiese auf. Hunderte von Filipendula ulmaria L. erhoben ihre weißen Fahnen, - Phragmites und kieselgepanzertes Equisetum reichte j mir bis zur Schulter. Epilobium augustifolium L. und Gratiola offieinalis L. zierten das saftige Grün. 3 Die Ulmaria aber waren von hunderten von Üe- | toniden und Cerambyeiden bewohnt, unter denen ich reiche Ernte hielt. Kam dann an ein Bäch- lein, das von Alnus, Saliv und Eschen umsäumt war, aus dem blauaugige Veronica beccabunga her- vorlugten, Callitriche palustris L. im Wasser weich dahinflutete. Aus dem Alnus glutinosa-Gehölz holte ich Podisma Schmidti Fieb. in Anzahl, zumeist in copula heraus. Am Wasser zeigte Tussilago Blätter so groß wie ein Sonnenschirm und im Halbschatten hoher Bäume blühte eine Gladiolus ‚segetum Ker. Das war nun ein großes Ereignis für mich, weil die Siegwurz aus der Nähe von Lugano nur durch | ein Exemplar aus dem Herbarium von Lausanne | aus den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts be- kannt war, Auch sprach der Botanieus Voigt erst wenige Tage vorher mit mir darüber, dal Gladiolus wohl zu den durch die Kultur vernichteten Arten der Flora des Tessins gehören müsse. Kaum hatte ich diese botanische Seltenheit eingeheimst, als ich am Ufer eines Flüßchens im Haselnußgebüsch ein $ von Barbitistes obtusus Targ. herausholte, ein Tier, das sich hier, es war wmgeführ 3 Uhr, auf Zweig- spitzen sonntee Mit ihren frischfarbenen Flügel- decken, den prächtig rostroten Beinen und dem smaragdgrünen am Thorax gelb linierten Körper, erschien mir die so seltene Locustide wie ein wahres Juwel, wie ein rosenroter Zukunftstraum. Auf einem Strauch gegenüber erbeutete ich dann noch ein 2 der so spärlich vorkommenden Art, das erste Exem- plar, das mir in die Hände geriet und das vermut- lich zum musizierenden ä hinüberäugte. Mit hoch- } klopfendem Herzen eilte ich dann über Novazzano nach Balerna, von wo aus mich der Nachmittagszug nach Lugano zurückführte. (Fortsetzung folgt). en a A Ar a En re A} Redaktion M. Rühl, Zürich VIL — Verlag des Seitz’ Druck von Soldat ein künstliches Bein erhalten. darauf empfand er an seinem Stumpf ein eigentüm- liches Kitzeln. deckte er in Löchern der Innenfläche seines Beines die Köpfe von „Fliegen“, die da herausguckten. Die Bestimmung ergab Xiphydria prolongata Geoffr., eine Tenthredinide. 57.89 Eurycus (94.4) Ein neuer Euryeus. Von Felix Bryk (Finnland). Ein konstantes Merkmal des sexuell digryphen 2 von Euryeus eressida Swan. ist u. &, daß das Zell- ende des Hflgls. innen nicht dekoriert ist, während es bei den $ immer mit schwarz ausgefüllt ist. Ein © (c, m.; N.8.Wales; ex Coll. O. Bang-Haas) ist in dieser Hinsicht männlich gezeichnet; es hat das | Zellende innen mit dem braundumpfen Pigmente der Hinterflügelfarbe verziert. Solche 9, die sehr selten sind, müssen f. androgyne heißen. Entomologische Neuigkeiten. In einem englischen Lazarett hatte ein ehemaliger Einige Tage Als er der Ursache nachging, ent- Auf dem Sand an der Küste wurde bei Exmouth ein Exemplar von Calosoma sycophanta gefunden. Dasselbe muß von Frankreich herübergeflogen sein. Der Käfer ist ein sehr guter Flieger und ist schon vereinzelt an Englands Küsten entdeckt worden. Sirex juvencus ist in mehreren Exemplaren auf Neuseeland gefangen worden; dieses schöne Insekt ist wohl mit europäischen Hölzern eingeschleppt worden und bildet einen Zuwachs zu der sehr ma- geren Hymenopterenfauna des Landes. In Huddersfield, Grafschaft York, ist im Sep- tember 1919 ein Exemplar von Daphnis nerii ge- {unden worden, Bisher war die Art in diesem Teil Englands nur ein einziges Mal bemerkt worden. Die Gattung Phlebotomus war bisher von den Philippinen unbekannt, während sie in Indien und auf Ceylon beheimatet ist. Nun ist die erste Art dort festgestellt worden (Phlebotomus nienie n. sp.) und mit ihr die Wahrscheinlichkeit eines neuen, ernsten Faktors für die Existenz der Bevölkerung, denn es liegt die Annahme nahe, daß wir es hier mit einem Ueberträger ansteckender Krankheiten zu tun haben. Um sich von den massenhaft auftretenden Pieris brassieae-Raupen zu befreien, holte ein Landmann aus dem nahen Wald Körbe voll Ameisen und setzte sie in kleinen Partien in seinen Kohlplantagen aus. Am nächsten Morgen waren die Tierchen bereits in voller Tätigkeit, sie räumten unter den Raupen auf, daß es eineFreude war; wenn eine mit einer größeren Raupe nicht allein fertig wurde, flugs war eine Nach- barin zur Hilfe da; besser konnte keine Organi- sation geleitet sein. Es war so interessant, diesem Treiben zuzusehen, daß eine Menge Leute sich ein- stellten, um der Vernichtung beizuwohnen, die dann auch restlos durchgeführt wurde. Nach Beendigung ihrer Arbeit begab sich die ganze Gesellschaft ohne erst eine freundliche Aufforderung abzuwarten, in den Wald, ihre Heimat, zurück und hinterließ keine anderen Spuren als die der Dankbarkeit — denn die Kohlpflanzungen waren gerettet. schen Werkes (Alfred Kernen), Stuttgart. . Laupp jr Tübingen, ij. Juni 1921. —— No. 6. 36. Jahrgang, Societas entomologica. en Gegründet 1886 von Fritz Rühl, fortgeführt von seinen Erben unter Mitwirkung bedeutender Entomologen und hervorragender Fachleute, Toute la correspondance scientifique et les contributions originales sont A envoyer aux Heritiers de Mr. Fritz Rühl & Zurich VII. Pourtoutes lesautres communications, paye- ments etc. s’adresser a Verlag des Seitz'- schen Werkes(Alfred Kernen), Stuttgart, Poststr. 7. Originalbeiträge Poststr. 7. Alle wissenschaftlichen Mitteilungen und | sind an Herrn Fritz | Rühl’s Erben in Zürich VII zu richten, | geschäftliche Mitteilungen, Zahlungen etc, dagegen direkt an den Verlag des Seitz’- schen Werkes (AlfredKernen), Stuttgart, Any scientific correspondence and origi- nal contributions to be addressed to Mr. Fritz Rühl’s Heirs in Zürich VII All other communications, payments etc. to be sent to Verlag des Seitz’schen Werkes (Alfred Kernen), Stuttgart, Poststr. 7. AN DH ti ST Bet Palhlt SER FERNEN Die Societas entomologica erscheint monatlich gemeinsam mit dem Anzeigenblatt Insektenbörse. Bezugspreis laut Ankündigung in letzterer. Mitarbeiter erhalten 25 Separata ihrer Beiträge unberechnet. Er ze 57.89 Parnassius-(4) „Parnassiana*®. Parnassius mnemosyne L. in Europa. Von Felix Bryk. (Schluß.) Die FRUHSTORFERSche v. argiope scheint mir mit den Ronnebystücken zusammenzufallen. Wenn keine Verwechslung in der Angabe der Patria vorliegt, so muß es sich um eine an Blekinge angrenzende Gegend in Schonen handeln. Jedenfalls hat Herr O. Banc- Haas, von dem FRUHSTORFER offenbar die Stücke erhielt, meines Wissens nur Exemplare aus Ronneby (Blekinge) geführt. Mein Pärchen trägt auch nur „Blekinge“ als Fundort. Jedenfalls schauen die mir bis M,, bei Romani öfters bis Cu,. Die f. lunulatus Shelj. besitze ich in zwei Exemplaren, der vorderste Mondfleck ist aber nicht zu sehen, überhaupt sind die weißlichen Möndchen sehr schwach weiß be- schuppt. Von der f. Benanderi besitze ich ebenfalls | drei Exemplare; in coll. Benander steckt sogar ein 2 dieser Form, das aber sonst vom abgebildeten in- versa-2Q in der Zeichnung nicht zu unterscheiden ist. Unter den sonst stets intakten $ ist mir eines mit | einem einzelligen an den Diskus angelehnten bescheidenen Zellflecke aufgefallen. (Bei in- takten Rassen dürfen $ mit Zellflecke der Taufe nicht entgehen; sie heißen von nun an desintactus.) Den Blekinger gegenüber sind die 5 aus Schonen bedeutend kleiner. Auch in der Hinterrandsschwärze sind die Männchen von $ v. Romani nicht zu unter- Fig. 2. Par. mnemosyne L. v. argiope Fruhst. 9 ex Scania. Dr. ROMAN phot., etwas verkleinert. in Anzahl von Herrn BENANDER gesammelten Tiere aus Schonen (Benestad) etwas anders als argiope aus. Diese Form hat die Fazies einer intermediären Form zwischen argiope Fruhst. (aus Blekinge) und Romani Bryk, Von Romani unterscheiden sich die vor allem durch das kürzere Glasband, das bis Cu, reicht; es ist in den beiden letzten Elementen lunulatusartig aufgehellt (Fig. 2). 3 ? haben ein ein- zelliges Subkostalband; das vierte Q hat ein deut- liches Bändchen bis Ms. Endzellfleck zweizellig, falls einzellig, nicht angelehnt wie bei 2 9 (Fig. 2). Anal- bändchen, falls vorhanden, dann wie bei VERITYS Abbildung (XV: T. LXIV Fig. 29). Flügelgröße: 1 9—31 mm, 1 Q—32 mm, 2 — 34 mm. Die $ sind | von f. ugrofennica, Romani kaum zu unterscheiden; die Glasbandsbreite reicht jedoch in der Regel nur Fig. 4. Par. mnemosyne L. v. Bang-Haasi Bıyk ab. $. F. Bryx, del. scheiden (Flügelmaß 30 mm, 31 mm). Solange ich die FRURSTORFERschen Typen von argiope nicht kenne, wage ich die Stücke aus Benestad nicht abzutrennen bzw. zu benennen, die aber jedenfalls von der FRUH- sToRFERschen Beschreibung abweichen. Das von Turarı (XI) abgebildete Pärchen, vermutlich aus Schweden (Bryk III p. 30), schließt sich meinen Schonenfaltern an. In Norwegen wurde bisher das Vorkommen des Falters nicht signalisiert (BRYK IV), was zu weiteren Nachforschungen anspornen sollte. Den südfinnischen, schwedischen Formen gleich ist auch die in Dänemark segelnde Bang-Haasi androtrop. Der Lunulatus-Zustand kann, wie ein nicht typisches 2 aus dem Tromsöer Museum, das mir vor dem Kriege } SPARRE SCHNEIDER geliehen TESTER EEETETEIRDEHN: hatte, verschwinden (Fig. 4), dann sieht das ? gar nicht bang-haasi-ähnlich aus. Ein ? aus dem Museum zu Lund zeigt schwache Lunulae, die verglaste Sub- marginale um ein Element kürzer als der Glassaum, also bis Cu, reichend. Subkostalbändchen, kräftig bis jenseits von Ms. Hinterrandsfleck aberrativ kaum angedeutet. Hflgl. mit Subkostalflecke, kräftigem an- |- gelegten zweizelligen Endzellfleck, der einer Ozelle nahe kommt. Analbändchen sauber ausgeführt, wie cuf Fig. 5 in Bryx, II. Von den 4 aus dem Museum zu Lund hat nur eines einen so reduzierten Mittelzellfleck wie die Type von v. Bung-Haasi (BRYK II, Fig. 6). Dieses & gleicht auch sonst der Type, nur ist der Sub- kostalfleck der Vorderflügel einzellig, wie bei zwei anderen und dem von KLÖCKER (X) abgebildeten. Bei einem fehlt er völlig. Ergo ist das bis M» reichende Subkostalbändchen der Type als aberrativ zu betrachten. kann ich nicht umhin, auch den ostpreußischen Vertreter aus Rominten zu erwähnen, schon um FRUHSTORFERS Behauptung (IX), daß v. borussianus Fruhst. mit der Nominatform nicht identisch ist, zu | Fig. 5. Par. mnemosyme L. v, borussianus Fruhst. ®. Dr. Roman phot., etwas verkleinert, bekräftigen. Ich bilde auf Fig. 5 zum erstenmal ein 2 dieser prägnanten Rasse ab, um auch den gütigen Leser synoptisch von der Gültigkeit der FRUHSTORFER- schen Behauptung zu überzeugen. Die Lunulae ge- hören zum Merkmal dieser androtropen Rasse; auch 28 (c. m.) mit Submarginalbinde bis M, zeigen eine deutliche Mondbinde., Sie sind groß wie die J aus Blekinge, intakt oder mit kaum bemerkbaren End- zellflecken. Größe 33 mm. Indem ich nach dem schönen RegErschen Vorbilde, mit einer Bestimmungstabelle diese Studie abschließe unter dem echt parnassischen Vorbehalte, daß irgend- ein aberratives Stück der angeführten Rassen den ganzen Schlüssel umwerfen kann, gebe ich noch ein ' Verzeichnis der neu aufgestellten Formen: 1. Parn. mnemosyne L. v. genuina p. 17 (Süd- finnland, Type Helsinge). ä 2. do, f. Romani p. 18 (Roslagia, Type: Backa). 3. do. v. perkele p. 17 (Westfinnland, Type: Nagu). 4. do. ab. Benanderi p. 18. 5. do. ab, desintacta p. 21. 6. do. f. inversa p. 18. 22 2 & gehören der f. intacta Krul. an. | — Weil ich schon bei den Nordgermanen bin, so | | Die Bestimmungstabelle der 9. Der Vorderflügel, 1. Ein deutlicher Hinterrandfleck konstant vorhanden (gynaikotrop) N fehlt (androtrop). 3, Das Glasband breit, bis zum Hinterrande . „v. perkele, v. karjala, (ugrofennica). do. bis Cus f, Romani, v. ugrofennica (argiope). do. bis Cu, Peak v. argiope. do. bis Cu, . mit Lunulae v. gemuina, v. Bang-Haasi. 3. Das Subkostalband vollkommen bis M;. a Tepe . v, karjala (argiope). do, kürzer bis M, . . v. perkele ‚v. ugro- fennica, v. Dang-Haasi, (Tomani). do. reduziert bis Rs -- u - . . £. Romani, v. ugrofennica, (argiope). os tehTen Ten (aberrativ!), 4, Der Mittelzellfleck länglich verzogen oder läng- lich pastos, jedenfalls oben angelehnt ehe v. karjala, v. perkele, v. ugro fennica, f. Romani, (argiope), (genuina). do, rundlich . v. genuina, (f. Romani), argiope, Bang-Haasi. 5. Der Endzellfleck- wurzelwärts keilförmig. dns-sl; v. ugrofennica, f. Romani, argi- ope, Bang-Haasi, 6. Hinterflügel stets sehr reich dekoriert. v. karjala, v. perkele. . v. Bang-Haasi, argiope. do. schwach dekoriert . . . . v. (argiope,) Romani, genuina, 7. Endzellfleck kräftig, zweizellig angelehnt. BO, Sant ee v. kurjala, do. zweizellig, nicht kräftig . v. Bang- Haasi, genuina, argiope, (Romani), ugrofennica. do. einzellig angelehnt . . . . 8. Romani. do, einzellig nicht angelehnt , . (argiope). 8. Der Endzellfleck fehlt völlig. do. 2 2 0 nn... (f Romani), (argiope). 9. Analbändchen mit Endzellfleck kräftig verbunden. v. karjala, v. perkele, v. Bang-Haasi, do, ganz rückgebildet oder nicht verbunden ; » +. 2 Romani, v. ugrofennica, v. argiope (v. perkele), genuina, 9. Ansätze zum Dentata-Zustand, aberrativ vn. en 27. v. perkele, £. Romani. Dentatazustand nicht beobachtet v. karjala, v. Bang-Haasi (v. argiope). 10. Hinterrandsschwärze reduziert v. genuina, v. ugrofennica, t. Romani, v. argiope, v. Bang-Haasi. . v. karjala, v. perkele. . v. karjala, f. Romani, v. Bang-Hoaasi. v. argiope, f. ugrofennica. DIET do. mäßig dekoriert Kr N en SEE do. schwach verbunden . , do. stark betont . . 11. Mittelgroße Falter Große Falter . en Er a ı VRR N perkele. u ne a - 23 — Bestimmungstabelle der Männchen. 1. Hinterflügelzeichnung scharf gezeichnet u Rn ee a 5° 4 S: Karsliln, do. dekoriert . v. Büng-Haasi, f. perkele. do. ohne Zeichnung f. Romani, v. ugrofennica, genuina, argiope, 2. Mittelzellfleck oft stark reduziert v. Bang-Haasi. do, normal allen übrigen besprochenen Rassen. 57 (494) Tessiner Wanderbilder IH. Von H. Fruhstorfer, (Fortsetzung.) 2. August 1919, Am Morgen trübes Wetter und der Anstig zur Kapelle verläuft ohne besondere Ereignisse. Der Be- such des Hügels brachte mir sogar eine Enttäuschung, denn Flora und Fauna desselben waren verarmt, in- folge der großen Dürre des ganzen Sommers. Nur ein paar Stenob. pulvinatus machten sich noch be- merkbar. Mantidenlarven, Anfang Juli so zahlreich, sind dagegen jetzt vollständig verschwunden. Was mich aber noch mehr wunderte, war das Fehlen der damals so gemeinen Oedipoda coerulescens L. Von derKapelleherab tönte heuteliebliches Geläute, Es war der Tag des heiligen Stefano, der auf diese Weise hier oben gefeiert wurde. In Eichen-, Afes- pilus germanicus L. und Hasel-Gehölz, welches die Kirche umgibt, Larven von Oecanthus pellucens Scop. sehr häufig, ebenso erscheinen einige Kinder des Sattelträgers Fphippigera perforata Rossi, Etwas enttäuscht von der geringen Ausbeute, begab ich mich talwärts in das lichte Föhrenwäldchen, wo ich am 7. Juli die Cikaden musizieren hörte. Diese waren heute verstummt, aber auf den Glimmerschiefer- felsen, die mit grauen Flechten überzogen waren und auf denen Farrenkraut, Calluna vulgaris, sowie einige Juniperusstauden standen, regten sich lebhafte Acri- dier. Ich erkannte sie sofort, trotzdem die Art neu für den Tessin war. Hatte ich sie doch am 18. Juli schon im Wallis beobachtet, an ihrer längst bekannten Fundstelle bei Sion. Als Stenobothrus vagans Fieb., von der schon ScH#ocH, Orth. Helvetiae schrieb, daß sie nurin der Talsohle des Wallis existieren, stelle ich sie hier vor. Nun waren es mit einem Male auch Tes- siner Bürger, die ich herzlich willkommen hieß. Ich erbeutete etwa 30 Exemplare, die sich behend und energisch aus dem Netz zu befreien versuchten. vagaus lebt im Tessin recht ungesellig, jedes Tier hält sich für sich allein. Sie sind auch nicht leicht zu fangen, weil sie es lieben, sich im Ericetum und in den Farren zu verstecken. In ihrer Gesellschaft befanden sich auch einige Calloptenus italicus L., viele Platyphyma giornae, ein wahres Charaktertier des südlichen Tessin und einige Oedipoda coerules- cens. Der vagans zählt zu den Arten, welche die Trockenheit lieben. Für Föhrenwälder gelten sie nach Redtenbacher als typisch und sie sind, wo immer sie auftreten, Wegweiser mageren, der Siidsonne aus- gesetzten Bodens. Als ich mich am 17. August zwischen Novaggio und dem Tresatal ganz unerwartet in einer Föhrenschonung mit demselben Unterholz und demselben» Substrat, wie hier bei San Stefano, befand, fing ich sofort annach Stenob. vagans zu suchen. Und siehe schon nach kurzem Bemühen hatte ich die Freude, diesen aus Sibirien gekommenen Acri- dier auch tatsächlich zu erbeuten. vagans ist sonst von Portugal bis zur Herzegowina verbreitet und von Siebenbürgen bis zum Meere. Man kennt ihn auch von Belgien, von Thüringen und in der Nähe Wiens). Befriedigt von meiner heutigen Entdeckung begab ich mich in den dürftigen Schatten einer Konifere und gedachte der Worte des Dichters: 2 Lieg’' ich so im Farrenkraut, Schwindet jede Grille, Und es wird das Herz mir laut In der Föhrenstille. Als ich dann meinen Fang präpariert hatte, zog ich vergnügt von dannen. In der Sumpfwiese unten im Tale blühten noch einige Filipendula ulmaria, von denen mehrere eine Höhe von über 2 m er- reichten und gelegentlich noch von Cetonia aurata pisana Heer., der variationsreichen Südrasse unseres Goldkäfers, besucht wurden. Pulicaria dysente- rica L. war inzwischen auch herangewachsen und zierte das Moor mit ihren großen gelben Blüten- köpfen. So grandios die Vegetation jedoch wirkte, Orthopteren, abgesehen von ganz gemeinen Arten, fehlten dennoch. Mit Sehnsucht dachte ich deshalb an mein Moor von Ligornetto zurück, das kaum ein Zehntel des Raumes der Sumpfwiesen von Seseglio?), in denen ich mich befand, einnimmt und dennoch eine so reiche Fauna beherbergt. Vor dem Zoll- haus von Besegaccia schlug ich ‘mich in östlicher Richtung durch den Buschwald hinab in tiefe Schluch- ten und dann an das Flüßchen Faloppia, das ich auf herausragenden kleinen Steinen übersprang. Am Wasser entlang eine märchenhaft reiche Vegetation, aber kein Tierleben, vielleicht weil diese Stelle be- reits im Schatten lag. Dann durch Wiesen, die eben gemäht wurden und Maisfelder nach Balerna, wo ich den 4-Uhrzug erreichte, 3. September 1919. Vier Wochen sind seit meinem letzten Besuch verstrichen. In der Zwischenzeit bestieg ich den Camogh& und besuchte das Campo Tenciagebiet, von wo aus ich einen selten begangenen Uebergang zum Passo Campolungo ausführte. Es fiel dann end- lich etwas Regen, was einen Höhepunkt im Orthop- terenleben hervorrief, so daß ich am 31. August an meiner Favoritsammelstelle zwischen dem Moor von Ligornetto und Meride am San Giorgio nicht weniger wie 33 Arten Orthopteren erbeutete. Auch den Ge- neroso zu besuchen war mir vergünnt, wo ich auf dem von mir erschlossenen Zugang Simona-Crocetta, die im Siüdtessin seltene Locusta cantans Fuessly beobachtete, Inzwischen ist nun auch der Herbst ins Land gazogen. Wiederum aber wanderte ich von Chiasso nach Pedrinate, das den Botanikern so wohl vertraut ist, aber vielleicht noch nie von Ento- mologen Besuch empfangen hat. Schon auf der 1) Freund Ense fand ihn bei Koblenz, 2) Doch hatte ich Gelegenheit Senecio aquaticus Huds. zu finden und für diese in der Schweiz seltene Pflanze einen neuen Standort nachzuweisen. A ee ee na te De —_— 24 — ersten Sumpfwiese am Rande eines kleinen Wäld- chen vor dem Dorfe Pedrinate, da wo am 7. Juli Podisma Schmidti Fieb. mir zur Beute fiel, erhorchte ich heute im Glanze der Morgensonne eine Lepto- phyes caudata. Auf Hasel- und Rhamnus catharica L.-Dickicht holte ich pompöse, dick gegemästete 92 von Ephippigera perforata Rossi ‚heraus und einige liebesseelige Podisma Schmidti, die sich auch dann nicht trennten, als sie in die Flasche wanderten. Gomphocerus rufus L. gefiel sich auch hier, doch sckenkte ich ihnen allen das Leben. Angelica silvestris L., eine blaßlila blühende Umbel- lifere erhob hie und da ihren weitaufgespannten Schirm, der ganzen Kolonien von Hymenopteren und hymenopteroiden Dipteren zum Aufenthalt diente. Zwischen dem Dorfe Pedrinate und der Hügel- kapelle von San Stefano beobachtete ich in diesem Jahre die erste erwachsene Mantis religiosa- L., von der mir ein Männchen auf die Schulter geflogen kam. Die Kulturterrassen auf dem Wege zur Kirche waren bereits abgeerntet und die Brachfelder mit einer herbstlichen Flora bestanden. Das Tausendgulden- kraut und Euphorbia telescopia L. schmückten die Felder. Setaria glauca L. und die wilden Hirsen Panicum sanguinale L. und cirus galli L. wucherten und mit ihnen Amarantus patwlus L. (neuer Stand- ort). In all diesem Unkraute fühlte sich Stenobothrus vagans Fieb. äußerst behaglich. Und hurtig wie ein Weberschifflein flitzte er aus dem Netz, während die mit ihm zugleich in dasselbe geratenen Stenob. viri- dulus L. und St. rufipes Zett. ruhig abwarteten, was mit ihnen geschah. In dem Gehölz rings um die Kirche fing ich zunächst eine Anzahl Oecanthus pellucens Scop., deren ?Q in einer hellgelblichen und bräunlichen Form auftreten. Die 99 vermögen auf dem Fußboden zwar schnell zu laufen und sich so in Sicherheit zu bringen, können aber nur unbedeu- tende Sprünge ausführen. Im dichten Gras im Halb- schatten von Hasel und Cornus saß ein @ von Lep- tophyes caudata. Das Hauptereignis des Tages aber bildete die Erbeutung eines $ von Anterastes Ray- mondi Yers. Die unscheinbare braunglänzende Locustide saß im Grase, nahe Fragaria-Blättern, das gleichfalls im Halbschatten zwischen Eichen, Rubus, Calluna, Sarothamnus, Evonymus, Mespilus, Olematis, Viburnum üppig wucherte. Später fing ich dann an einer ähnlichen Stelle auch ein Raymondi 9. Tiefer unten in meinem ozonreichen Föhrenwald, aber nur wenige Stenobothrus vagans. (Schluß folgt.) 57.62 Apotomopterus Eine Berichtigung zu Apotomopterus eupreus 6. H. (D. E. Z. 1913.) Von Prof. Dr. @. Hauser, Erlangen. Da der Name cuprexs innerhalb der Gattung Carabus bereits vergeben ist, sei der Name des von mir beschriebenen Ap. eupreus in Apotomopterus polemistes abgeändert. Wahrscheinlich ist polemistes eine Unterart des CO. longicornis Fairm., mit welchem er nach der Beschreibung große Aehnlichkeit besitzt, Redaktion M. Rühl, Zürich VII. — Verlag des Seitz’schen Werk Druck von H. Laupp jr Tübingen, von dem er aber doch durch die Flügeldeckenskulptur und die Größe sich unterscheidet. Auch ist der Fundort des longicornis das Tal des Chin-kiang in der Provinz Szetschuen, der des polemistes der Yun- ling-schan in Fokien. Entomologische Neuigkeiten. Im Anschluß an die kürzlich gemeldeten Massen- wanderungen von Marienkäferchen in Mazedonien teilt Dr. K. Büttner in derselben Zeitschrift mit, daß er in Ostsibirien in der Nähe des Ussuri während seiner Kriegsgefangenschäft ähnliche Beobachtungen gemacht habe. ‚Im Laufe des Sommers 1916 waren immer nur einzelne Tierchen im Lager zu sehen, Anfang Oktober aber waren sie plötzlich zu tausen- den an den Wänden der Rohziegelkasernen bis in die Höhe des ersten Stockwerks hinauf vorhanden; höher saßen nur wenige, an Büschen und Bäumen überhaupt keine, wenige nur an den 4 Meter hohen Bretterzäunen. T'raubenbildung gab es nicht, meist liefen sie einzeln oder in Copula umher. In dieser Häufigkeit hielt die Erscheinung während dreier Tage an, nahm dann nach und nach ab, so daß nach S Tagen nur noch einzelne anzutreffen waren. Die Gebäude lagen auf einer ca. 25 Meter über dem Ussuri sich erhebenden Hochfläche, in ca, 2 km Entfernung von dem Strom, hatten also für die anfliegenden Marien- käferchen eine ähnliche Lage wie ein niedriger Berg- gipfel. In dem am Fluß selbst gelegenen Mannschafts- lager in der Nähe waren in dieser Zeit nur einzelne Exemplare anzutreffen. Während es sich in Maze- donien um nur eine Art handelte, waren hier ver- schiedene Gattungen mit verschiedenen Arten ver- treten. Im Jahr 1915 hat sich Mitteilungen von Kameraden zufolge dort das gleiche Schauspiel ab- gespielt. An der Pflanze Lygodesmia juncea wurden in Denver, Colorado, mehrere Arbeiter von Pogono- myrmex occidentalis gefunden, die mit ihren Man- dibeln fest in die gelbe Gummimasse verbissen waren, welche dieselbe ausschwitzt. Es scheint, daß dieses Exsudat die Tiere anlockt, sie nicht mehr frei läßt, und daß sie elend dabei umkommen. Bei einem Massenauftreten der Pieris brassicae- Raupen im Departement Vienne, da dieselben sogar die Häuser überfluteten, wurde die Resistenzfähig- keit der Puppen gegen bedeutende Kältegrade ein- wandfrei festgestellt. Als die Kälte eintrat, waren eine ganze Anzahl der Puppen an den Außenmauern befestigt, die nicht den geringsten Schutz boten. Es wurden —6°—9° 12% registriert während 18 Tagen; der Boden war bis 22 cm tief gefroren, in nördlich gelegenen Teilen sogar 26 cm tief. Als Ende Februar die Temperatur wärmer wurde, war es mög- lich, die Puppen, die in der Höhe eines Meter an den Mauern sich befanden, zu untersuchen und da ergab sich die erstaunliche Tatsache, daß sie sich alle als lebenskräftig erwiesen, daß ihnen die Kälte nicht das geringste geschadet hatte. Ein an der Mauer angebrachtes Thermometer zeigte Nachttempe- raturen von 10—17° Kälte, Dieser Fall scheint geeignet, den Glauben zu zerstören, daß scharfe Kälte die Insekten tötet. es (Alfred Kernen), Stuttgart, u 0 se 4 DEE 39 Ku ud ü u 4 1 Zu 2 WE re | TEE TEEN, . 1. Juli 1921. No. 7. 36. Jahrgang. Societas entomologica. Gegründet 1836 von Fritz Kühl, fortgeführt von seinen Erben unter Mitwirkung bedeutender Entomologen und hervorragender Fachleute, Toute la correspondance scientifique et les Alle wissenschaftlichen Mitteilungen und | Ar ar contributions originales sont ä envoyer aux | Originalbeiträge sind an Herrn Fritz ne scientific correspondence and origi- Hieritiers de Mr. Fritz Rübl & Zurich VII. | Rühl’s Erben in Zürich VII zu richten, | "al Contributions to be addressed to Mr. Pour touteslesautres communications, paye- | geschäftliche Mitteilungen, Zahlungen etc. Fritz Rühl’s Heirs in Zürich vo. Al ments etc. s'adresserä Verlag des Seitz’- | dagegen direkt an den Verlag des Seitz’- other communications, payments etc, to be schen Werkes(Alfred Kernen), Stuttgart, | schen Werkes (AlfredKernen), Stuttgart, | a. (© Verlag des Seitz’schen Werkes Poststr. 7. ; | Poststr. 7. ( » Bart, | (Alfred Kernen), Stuttgart, Poststr. 7- Die Societas entomologica erscheint monatlich gemeinsam mit dem Anzeigenblatt Insektenbörse. Bezugspreis laut Ankündigung in letzterer. Mitarbeiter erhalten 25 Separata ihrer Beiträge unberechnet, | 57.89 Pararge (43.42) | der I. Gen. eigen sind, hier zu feinen, mehr oder | Pararge var. egerides Stgr. weniger schmalen Ringen reduziert, die aber auch i H .- fast ganz fehlen können, so daß die schwarzen Ocellen sSalSONAIMOFPN. dann direkt in der dunkelbraunen Grundfarbe stehen. Von Carl Ferd. Frings. Unterseits erscheint besonders das Außenrandsfeld ' ICH ı der Hinterflügel weit dunkler. Bei den 99 sind diese ich a ee ko ever Kee ZN | Charaktere etwas weniger ausgeprägt, aber immerhin i ; ere Angaben Uber den deutlichen SaISOn- | gehr deutlich sichtbar. Manche SS machen infolge ihrer dimorphismus dieses Falters finden, was um so ver- EL TE Er TEEN überaus starken Zeichnungsreduktion einen düsteren, { u me ’ N \ A , | ganz fremdartigen Eindruck, — Meine Beobachtungen überall vorkommende Art handelt. Nur dem scharf | über diesen Dimorphismus reichen bis zum Jahre beobachtenden Blick unseres Altmeisters der ento- | 1895 zurück. In manchen Jahren tritt die II. Gen mologischen Wissenschaft, Prof. Dr. Standfuß, war |. spärlich auf, daß ich an der Vollkommenheit der Unterschied nicht entgangen. Er nennt Stamm- | derselben zweifle. Darin kann mich die auffallend ae ae in Be N re den geringe Zahl von weiblichen Individuen selbst in Arten, bei denen „ein sehr wohl bemerkbarer Unter- günstigen Jahrgängen nur bestärken. Die I. Gen. BEREIT den ar IE rare sei. Beil zeigt sich immer in Menge. 2 er eh WE PETE zeigte AIo ee | Zu meinem Erstaunen beobachtete ich heuer (1920) ehrter Freun allerdings sehr erstaunt über den hohen | „m 20. und 25. Juni im Siebengebirge und in den Grad der Abweichung mancher hiesiger Stücke II. Gen, Waldungen bei Bonn einige ganz frische Stücke, Merkwürdigerweise findet man in den weitaus | die in Zeichnung und Grundfarbe eine Mittelform meisten Sammlungen nur Stücke der Frühjahrsgene- | zwischen I. und II. Gen. darstellen. Daß so spät ration, leider auch fast stets undatiert, so daß ich | noch Tiere aus überwinterten Puppen schlüpfen sollen, über var. egerides anderer als mittel- und nieder- | scheint mir recht unwahrscheinlich; ich nehme an, ‚ rheinischer Provenienz nichts Bestimmtes sagen kann. | daß die Falter von anormalerweise halberwachsen Vielleicht ist das Unbeachtetbleiben des Dimorphis- | überwinterten Raupen herstammen. Regulärerweise mus einfach darauf zurückzuführen, daß dieser in | iiberwintert nach neueren übereinstimmenden Beob- anderen Gegenden weniger ausgesprochen ist als im | achtungen die Puppe der I. Gen. — Für besonders Rheinlande. Wahrscheinlich ist dieser Fall allerdings | schnell entwickelte Imagines der II. Gen. ist das nicht! Hoffentlich werden diese Zeilen die ent. | Datum meines Erachtens gar zu früh. Kollegen anspornen, die Sache näher zu untersuchen In manchen Jahren, z.B. 1915, 1920 findet man und ihre Beobachtungen zu veröffentlichen. noch im September (5.) frisch geschlüpfte Stücke (5) Hier bei Bonn fliegt die Frühjahrsgeneration von | mit stark ausgelöschter Fleckenzeichnung. Ob solche var, egerides etwa vom 20. April bis gegen Ende Mai, | Tiere verspätete Exemplare der II. Gen. sind oder die Sommergeneration von Ende Juli bis Anfang Sep- | einer ganz unvollkommenen III. Gen. angehören, tember. Erstere ist die allenthalben ziemlich gleiche, | möchte ich dahingestellt sein lassen, Ich bin über- großfleckige, helle Form, die‘ beide Geschlechter in | zeugt, daß sich bei entsprechender Behandlung — annähernd gleicher Zahl liefert. Unter der II. Gen. | :Wärmezucht vom Ei ab, vielleicht auch schon ein- sind dagegen die 92 entschieden in der Minderzahl. | facher Zimmerzucht — eine III. Gen. leicht wird Die Grundfarbe dieser Form ist dunkler, die helle | erzielen lassen, welche die Merkmale der Sommer- Fleckzeichnung aus reinerem Gelb bedeutend ein- | form wahrscheinlich in verstärktem Maße tragen wird. geschränkt. Im Vorderflügeldiskus sind die Flecke Nachschrift: Bei Abfassung des vorstehenden | bei den JS oft nur angedeutet, die helle Zeichnung | Artikels hatte ich leider den inhaltsreichen Aufsatz am Apicalauge vermindert, der keilfürmige Costal- | von Herrn Prof. Gillmer in Nr. 3. XXXI, Jg. dieser flecken besonders am Vorderrande verloschen, die | Zeitschrift übersehen. Nach diesem überwintert var. übrigen Flecken verkleinert, häufig bis zu teilweisem egerides sowohl als halb- und fast erwachsene Raupe Erlöschen. Auf den Hinterflügeln sind die sehr | wie als Puppe, eine sehr bemerkenswerte Beobach- | großen gelben Felder um die Augenflecken, welche | tung. Damit wäre das Auftreten der Falter im letzten ee — 5 — Drittel des Juni hierselbst bestens erklärt. Insofern liegen die Verhältnisse in Anhalt anders, als dort die II. Gen. die häufigere ist. 57.89:14.96 ° Eine Konvergenzerscheinung im Sphragisbau von Euryades Felder und Tadumia Bryk. Von Felix Bryk, Stockholm. (Mit 1 Textfigur.) Die ansehnlichste, originellste und auffallendste Sphragis aller Papilioniformia tragen zweifelsohne die befruchteten Weibchen der Gattung Euryades zur Schau. Die nach vorne gerichteten gespalteten kufenähnlichen, „vomiformen“ — um mit Popa und SCHAEFFER zu sprechen — Lamellen wirken fast wie eine Abwehrwaffe, die die Bauchunterseite vor den zudringlichen aphroditischen Anfallswaffen eines um die Weihe der vollzogenen Ehe sich nieht kümmern- den Männchens schützen soll. Trotz diesem in die Augen fallenden biologischen Merkmale ist bisher die Sphragis von Kuryades corethrus nicht bekannt, FAR: ZN) Y Sphragis von Euryades corethrus (Profil). F. Bryk_ (del.). Unter bekannt verstehe ich: „richtig beschrieben oder abgebildet.“ ‘‘ı Während die Sphragis von Euryades Duponcheli bisher von WEYENBERGH (VI) schematisch, und von BURMEISTER (II), BRy& (IT) genau abgebildet wurde, fahnde ich nach einer ähnlichen Abbildung der Sphra- gis von Euryades eorethrus. Denn mit den ober- flächlichen Abbildungen eines Guin&eE (V) und Bur- MEISTER (III, T, IIT£. 8) wird sich wohl kein ernster Sphragidologe abtun lassen. Das wesentlichste Merk- mal dieser Sphragis, das sie prima vista von der ihres Vetters E., Duponcheli unterscheidet, ist nämlich ausgelassen! Selbst Burmeister, der in der glück- lichen Lage war, eine Kopula von EZ. corethrus zu beobachten und der sich sonst um die Lösung des Sphragisproblems sehr verdient gemacht hat, hat den Unterschied nicht bemerkt, sonst hätte er nicht folgendes anführen können: „Was nun die äußerlich sichtbaren Genitalanhänge von Z. Duponcheli be- trifft, so sind sie ganz ebenso beschaffen, wie die der vorigen (= corethrus), daher ich sie nicht zu beschreiben brauche. Im ganzen ist der Hinterleib beider Geschlechter von E. Duponcheli etwas schlanker und darum sind auch die Genitalienanhänge etwas schmäler; doch ist der Unterschied nur unbedeutend“ (IV). Schon Gvinfe wußte mehr zu berichten (V). Indem ich hier zum erstenmal genau die Sphragis von £. corethrus nach einem einzigen Exemplare meiner Sammlung aus Rio Grande do Sul (erworben von Staudinger-Bang-Haas) abbilde, habe ich zur Verdeutlichung der Zeichnung folgendes hinzuzufügen: Während der die Anhaftung bewirkende Teil der ‘| Sphragis bei E. Duponcheli das achte Segment nur bilob zur Hälfte umspannt, zeigt der gleiche Sphragis- teil von E. corethrus eine ringförmige Um- klammerung des ganzen Tergites, die auf dem Rücken einen spitz verlaufenden Fortsatz bildet, der sich an den Rand des siebenten Tergites fest anlelhnt. Das ist der wesentliche bisher ibersehene Unterschied! Die matt metallgrünlichen dünnen Lappen sind mehr spitz als bei Z. Duponchelii und verlaufen gerade, sind also nicht bauschig sanft nach innen gerollt wie bei Duponcheli. Unter den Parnassiiden ist uns ein analoger Fall bei zwei sehr nahestehenden Formen bekannt. In „Soe. ent.“ (II) habe ich bei Abbildung der Sphragis von Tadumia priamus auf den Unterschied zwischen der Ringsphragis von 7. delphius und T. acdestis aufmerksam gemacht und für die Sphragidologie ist es von gewissem Werte, auf eine Konvergenzerscheinung in der Anhaftungsart der Sphragis „mit“ und „ohne Ring“ hinweisen zu können. Bei Betrachtungen über die erotische Kleinplastik der sphragophoren Arten drängt sich dem Aestheten die Frage auf, die ich bereits einmal aufgeworfen habe: „welche Form ist die primitivere, die Ringsphragis von delphius oder die ringlose von acdestis?“ (Ip. 27.) Die Entdeckung einer Ringsphragis bei Euryades bestätigt, daß der Sphragisskulptör beim Suchen nach einem Ziele zu einem und demselben Mittel, wie ein anderer geo- graphisch wie artsverwandtweitgetrennter Kollege, bei Verfolgung desselben Anhaftungsproblems, greifen oder gelangen muß. Gleiche künstlerische Probleme postulieren eine gleiche Lösung der Form. Die Tatsache, daß die soeben abgebildete Ring- sphragis von E. corethrus der Aufmerksamkeit eines so scharfen Beobachters, wie es BURMEISTER war, entgangen ist, sollte eigentlich zur Vorsicht bei der Schlußfolgerung über die Sphragisform der betreffen- den Art ermahnen. Ich räume daher auch gerne ein, daß es ja immerhin nicht ausgeschlossen wäre, daß unser Fall aberrativer Natur sei; der Sphragi- dologe muß ja stets die Variabilität der Sphragis- form festim Auge behalten (I. p.22 T. 6, S.II). Nach einem Exemplar Artmerkmale aufzustellen oder zu fixieren, hat sich nur allzuoft als trügerisch und un- zulänglich erwiesen, Gesetzt nun: unsere Ringsphragis wäre wirk- lich nur ein aberrativer Fall — eine Annahme, die freilich unwahrscheinlich ist — der mitgeteilte Befund wird dadurch jedenfalls nicht uninteressanter. Angeführte Literatur. I. Bryk, Grundzüge der Sphragidologie, mit 6 Taf. In Zool, Arkiv, 1918 (Stockholm). Mi öl nn BrYK, Ein neuer Acdestis. In: „Soc. ent. Vol. XXIX p. 24—25, mit 3 Fig. BURMEISTER, Atlas d. C, descript. phys. d. 1. Rep. Argentine, V. Sect, II. Parts. p. 10. T. III (1879). ‚ BURMEISTER, Ueber Euryades Feld. In: Stett. ent. Z. p. 415, 1870. ‚ Gufinke, M. A. Notice sur div. l&p. d. Musee d. Gen£&ve. In: M&m. Soc, phys. d’hist.nat.Geneve p. 372—374. Taf. Fig. 3. WEYENBERGH, Sobre el apendice al abdomen de las hembras de genere Euryades. In: Peri- odico Zoologico II, p. 388—42 (mit 2 Textf.) 1875, (abgedruckt zum 2. Male in Bryk, Biblio- theca Sphragidologica, in: Arch. f. Nat. Vol. 85, A 5, p. 123 ff. [1919], 1920). I. III. vIL 57,89 Parnassius Zur Nomenklaturfrage von Parnassius mnemosyne var. bohemien Bryk. Von Felix Bryk. Mich auf H, FRUHSTORFERS interessanten Spaltungs- versuch des albus-melliculus-Kreises in der Soc. entom. Nr. 4 p. 13—15 beziehend, erlaube ich mir, folgendes zu bemerken: Einen gültigen Parnassius mnemosyne v. bohemi- cus Fruhst. kenne ich nicht; ich kenne nur einen Parn. apollo var. bohemicus Rebel. Dieser Name ist nicht präokkupiert, da die mnemosyne aus Groß- Wosek bohemien Bryk (nec bohemicus Fruhst.) heißt. Das wußte Professor REBEL auch bei Aufstellung seines bohemicus. Der Name bohemien wurde bewußt auf- gestellt; so viel Latein kann ich schon, um aus Bohemia ein Eigenschaftswort abzuleiten. Die mnemosyne hat mit ihrem eng lokal auftretendem Wesen etwas vom vagabondierenden Künstler, daher der Name, den ich auch ganz gut auf eine nicht tschechische mnemosyne hätte übertragen können: bohemien, bluff, geisha !), bolschevik usw. sind Wörter, die in ihrer Plastizität der Vorstellungskraft nichts zu wünschen übrig lassen, aber unter jeder Uebersetzung leiden. Unser Jahrhun- dert hat ein Recht, aus seinem Wörterkram Taufnamen zu schöpfen. Wie ich neben uralensis einen uralicus akzeptierte (und eine mnemosyne aus dem Ural be- nenne ich uralka und beschreibe sie später in der Soc. entom.), so kann auch ein bohemicus neben bohemien ganz gut bestehen. Ventidius muß fallen, wenn er auch tausendmal philologisch, topographisch schöner klingt als bohemien. 57.68 Chrysomelidae (43 .9) Neue Patria einiger kürzlich beschriebenen Haltieinen: Banskä Bystrica unter Klein-Tatra. Von Jan Roubal. Psylliodes aerea Foudr. var. austriaca Hktg. Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien LXI, 1911, 21—22, von Wien, lebt hier in einem felsigen Tale (Gader) in der Fatra. 19. VII. 1920, 1 Ex. | . 1) Wenn Stichel seinen Namen geisha später zugunsten einer humanisierten Japanerin von selbst einzog, so hat er damit noch nicht bewiesen, daß der zweite Name inter- nationale Gültigkeit erlangen wird. 27 Phyllotreta Hochetlingeri Fleisch., Wien. Ent. Ztg. XXXVI. 1917, 17 von Zagreb in Slavonien, beschrie- ben nach einem einzigen $. Da ich hier auch Q ge- funden, ergänze ich hiermit die oben zitierte Diagnose: Q etwas länger als meine JS, die Fühler einfach, d. h. ohne die keulenartige Verdickung, länger, alle Glieder länger als breit, Gl. 1 etwas mehr als zwei- mal so lang als breit, etwas zur Spitze verdickt, Gl. 2 etwa anderthalbmal so lang als breit, Gl. 3 ein wenig länger als 2, Gl. 4 zweimal so lang als breit, Gl. 5 auffällig länger als 4, Gl. 6 gleicht dem 4, 7—10 an Dicke zunehmend, jedes von den 7—9 länger als 6, Gl. 10 gleicht etwa dem 6, Gl. 10 ist mäßig zugespitzt, etwa zweimal länger als breit. Hinterschienen breiter als beim d. Auf einem alten Buchenholzschlag, wo strauch- artig Buchen, Fichten, Sahlweiden, Haseln, Linden, Schneeballen, Rosen wachsen, Unterwuchs wie auf den bekannten sonnigen Abhängen, wie z, B. Fra- garia, Lilium martagon, Rubus, Campanula, Lathyrus, Vieia, Euphorbia cyparissias, Veronica, Erysimum, Potentilla, Verbascum, Calamintha und allerlei Pflan- zen dieser Formation gehörend. Der Abhang liegt etwas gegen Osten und geologisch ist es Dolomit. Nur auf diesem einzigen Punkte lokalisiert, Mitte Mai 1920, habe ich hier das hochinteressante, schöne Tier gesammelt. Ph. austriaca Hktg., Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien LIX. 1909, (9)—(13) aus Austria i. und Hungaria habe hier im Hron-Becken (15. VI. 1920), sowie im Gader- tale (Fatra) 19. VII. 1920 gesammelt. Longitarsus Hubenthali Wanka, Ent. Bl. XIL, 1917, 74lebt hier im Frühling auf den Lähnen, Hügeln, Rainen, in Tälern usw. auf Symphytum tuberosum L. ziemlich häufig. Weitere interessante, aus der Umgebung der Fatra und Klein-Tatra stammende, Neuheiten der Haltieinen werde ich anderswo behandeln, 57 (494) Tessiner Wanderbilder II. Von H. Fruhstorfer. (Schluß.) Im Sumpfe dagegen heute ein belebtes Bild rei- chen, überreichen Orthopterenlebens. Zur Begrüßung sprangen mir bereits einige fleischfarbene und braune Conocephalus entgegen. Auch ihre weit häufigeren grünen Artgenossen kamen in großer Menge zum Vorschein und flogen manchmal auf, um auf 1 oder 2 m Entfernung wieder niederzufallen. Auf den flachen Düngerwiesen nahe dem Moor viele Stenob. parallelus Zett., sowie Farbenspielarten von Gompho- cerus rufus L. und als Seltenheit einige Parapleurus alliaceus Germ. Am Rande einer köstlich kühlen Quelle stand bereits Bidens tripartitus L., eine Herbstpflanze, die namentlich an den Ufern des Lu- ganersees in der Bucht von Agno gedeiht. Tausende von kleinen Cikaden und viele hunderte Spinnen be- lebten das Gras, wurden aber alle wieder freige- lassen. Früher als sonst kam ich heute zurück und so blieb mir Zeit, das Sanetuarium San Antonio bei Ba- us RE lerna zu besuchen. Die mit Kreuzwegstationen um- gebene Kirche ist auf einen Hügel hingestellt, in einer Situation, wie sie nur Clericale mit ihrem unfehlbaren Blick für Naturschönheiten auswählen konnten, Unter dem Schatten hoher Linden und Ulmen grüßen von den Höhen das eben verlassene San Stefano und gegenüber die Bergkapelle von San Martino, am Eingang zum Val Muggio. Man schaut hinab nach Chiasso und das im Glanze der Abend- sonne erstrahlende Brunate iiber Como auf die Ebene und einen Kranz sanfter Hügel. Aber daß nicht immer dieser göttliche Friede hier herrschte, daran erinnert uns eine Gedenktafel mit der Inschrift: „Sotto queste scarze Zolle dormeno 35 vittime dell’ Asiatico Morbo che Balerna affice 1855—1867.*“ Die Cholera, der asiatische Tod, war hier durchgezogen und deren 35 Opfer ruhen nun unter dieser dürftigen Scholle Erde! Von Balerna aus begab ich mich zu Herrn Krüger in Maroggia, der mir erzählte, daß er an Köder die Orthopteren Z’hammnotrizon chabrieri Charp., apterus F., ferner Phaneroptera 4 — maculata und Öonocephalus mandibularis Chp. angetroffen habe. Es bleibt noch die Frage offen, ob die Tiere an den Köder gehen, um sich Feuchtigkeit zu verschaffen, also daran zu lecken oder ob sie dort auf Beute lauern. Eine daselbst angetroffene Phaneroptera hatte eine Spinne zwischen den Beinen! Auch Cychrus, Carabus und Procrustes stellen sich nachts am. Kö- der ein. 21. November 1919. Am 20. fiel in den tiefen Lagen Regen, höher oben Schnee. Nachts Frost und am 21. ein herr- licher sonniger Morgen. Die Straße von Chiasso bis Pedrinate war beinhart gefroren. Dennoch blühte auf dem Hügel von San Stefano noch ein Hieracium und Peucedanum alsaticum subsp. veneftum Briqu., eine Umbellifere erhob ihre schönen weißen Schirme. Auf den Terassen, die Anfang September mit (entazrium minus Gars. und Euphorbia helioscopia L. bewachsen waren, tummelten sich heute in großer Anzahl der schöne Acridier Epacromica strepens Lat, und auch Platyphyma giornae Rossi waren zahlreich, Oedipoda coerulescens L. war auch noch vorhanden, wenngleich sehr selten; dagegen sehr, sehr zahlreich Stenob. bi- color Charp, in Varietäten, die an St. haemorhoidalis Chp., sowie vagans Fieb, erinnerten. Auch Stenob. rufipes Zett. und viridulus L. kamen in einzelnen Stücken zum Vorschein. Während ich emsig tätig war zu sammeln, trat der Eigentümer des Grund- stückes zu mir und sah mir lange interessiert zu. Endlich wagte er die Frage, zu welchem Zwecke ich die Orthopteren, im Tessiner Dialekt „sotterot“ ge- nannt, fange. Ich antwortete darauf „per la pesca“, um Fische damit zu ködern. Diese Erklärung ge- nügte ihm vollkommen und sich freundlich verab- schiedend, ging er seine Wege. Im oberen Tessin gab ich auf ähnliche Fragen die Erklärung, daß ich die Schmetterlinge und „salto martino“, wie die Or- thopteren auf italienisch heißen, „per la pharmaeia* nötig habe. Mit dieser Auskunft begnügen sich aber die wenigsten, denn dann wollen die Fragenden wissen, gegen welche Krankheiten die Tiere verwen- det werden, ob man sie trocken oder gepulvert Redaktion M. Rühl, Zürich VIL — Verlar des nehmen muß und wie viele, außerdem, ob alle Sorten brauchbar seien oder nur ganz bestimmte Arten. Aber so klug waren alle, daß „farfalla® (Schmetter- linge) oder „salto martino* eine teuere Medizin ab- geben müssen, wenn ein erwachsener Mensch, ein „signore*, weite Reisen unternimmt, um sich solche zu verschaffen. Wieder hinab in den Föhrenwald, der mir da- mals Stenobothrus vagans Fieb. geschenkt hatte und zum Sumpf. Im Walde nur einige Epacromia stre- | pens Latr., die von den grauen Felsen ins verdorrte Ericetum hineinsprangen und unten am rieselnden Bächlein nur noch zwei Trichopteren. Auch heute besuchte ich das Sanctuarium San Antonio am Nach- hauseweg. Die Berge ringsumher waren jedoch jetzt bis tief herab verschneit, so der Monte San Primo im Süden, der mit seinen 1650 m den Eindruck eines 2000 m hohen Berges hervorrief und der spitze Kegel des Sasso Gordona östlich vom Generoso, der das grüne Tal Muggio so keck abschließt. Entomologische Neuigkeiten. Das Jahr 1918 war eines der berühmten 17- years Cicada Jahre; da traten die Wanzen in Quetta, Belutschistan, von Mitte bis Ende Juni in solchen Massen auf, daß sie zur Plage wurden. Die Bäume mancher Straßen waren derartig mit ihnen bedeckt, daß sie knorrig und entfärbt erschienen. Sobald ein Automobil daherfuhr, erhoben sie sich in ganzen Schwärmen, gleich solchen von Bienen. Das Land zu beiden Seiten der Straßen war mit Löchern der Puppen gespickt, und die leeren Puppenhülsen hingen zu dutzenden von jeder Pflanze und jedem Strauch herab. Am Abend war das Geräusch geradezu ohrenbetäubend. Wurde eines der Tiere gestört, ließ es aus seinem Abdomen eine farblose Flüssig- keıt ausströmen. Ein Tropfen derselben, ins Auge gefallen, verursachte Schmerz und Wässerigwerden. Hunde, Katzen und Hühner taten sich gütlich an diesen feinen Bissen. Ende Juni begannen sie zu sterben, der Boden war mit ihren Körpern bedeckt. Die kleineren Bäume waren durch den Angriff so beschädigt. daß .sie alle Blätter verloren. Die Art wurde nicht festgestellt, Im Garten von Dr. Proschowsky in Nizza hat der Prozessionsspinner ziemlichen Schaden an- gerichtet. Bei dieser Gelegenheit konnte der Ge- nannte einige Beobachtungen über die Lebensweise anstellen. Die Raupen verlassen den Baum nicht, auf dem sie zur Welt gekommen sind. Man sieht sie in langer Prozession, ihrem jungen Alter nach, auf den Aesten und Stämmen spazieren, ohne aber auf den Boden zu gehen. -Die Prozessionen, denen man begegnet, rekrutieren sich aus erwachsenen Exemplaren, die sich einen zur Verpuppung geeig- neten Grund aussuchen. Sie lebten in Nizza auf Pinus halepensis, Schedorhinotermes putorius Sjöstedt, die in der Umgebung von Durban, Natal, ziemlich häufig ist und als Bewohnerin von Bäumen bekannt ist, wurde vor kurzem als Zerstörerin der Fußböden eines Ge- bäudes entdeckt. Seitz'schen Werkes (Alfred Kernen), Stuttgart. Druck von H. Lanpp jr Tübingen, \ 1. August 1921. No. 8. 36. Jahrgang. Te ————— Societas entomologica. Gegründet 1886 von Fritz Kühl, fortgeführt von seinen Erben unter Mitwirkung bedeutender Entomologen und hervorragender Fachleute Toute lacorrespondance scientifique et les Alle wissenschaftlichen Mitteilungen und contributions originales sont ä envoyer aux Originalbeiträge sind an Herrn Fritz Any scientific correspondence and origi- Heritiers de Mr. Fritz Rühl & Zurich VII. | Rühl's Erben in Zürich VII zu richten, "4 Contributions to be addressed to Mr. Pourtoutes lesautres communications, paye- | geschäftliche Mitteilungen, Zahlungen etc. | Fritz Rühl's Heirs in Zürich VII. All ments etc. s’adresserä Verlag des Seitz’- | dagegen direkt an den Verlag des Seitz’- | other communications, payments etc, to be schen Werkes (Alfred Kernen), Stuttgart, | schen Werkes(AlfredKernen),Stuttgart, | ent t0 Verlag des Seitz’schen Werkes Poststr. 7. | Poststr. 7. (Alfred Kernen), Stuttgart, Poststr. 7. Die Societas entomologica erscheint monatlich gemeinsam mit dem Anzeigenblatt Insektenbörse. Bezugspreis laut Ankündigung in letzterer, Mitarbeiter erhalten 25 Separata ihrer Beiträge unberechnet. x £ 2. z k. 57.85 Acasis (45.79) hierin gut von sertata unterscheidbar. Knapp an Aecasis Mariae Stdr. species nova. * die dunkle Mittelbinde anschließend folgen gegen außen zu — wie dies auch an mehreren sertata- Von H. Stauder, Wels. Stücken wahrnehmbar ist — feine schwarze Längs- | strichelchen, die bei Mariae an den Adem liegen; drei derselben im Diskus stechen besonders kräftig Der Spezies Acasis sertata Hbn. (= appendieu- | hervor. Der nun folgende Außenteil ist, abgesehen laria Bsd.) am nächsten und hinter diese zu stellen. | von dem dunkleren T'one bei Mariae wie bei sertata Typen: 1 3 ganz frisch, Calabria, Umgebung Paola- | gehalten, d.h. von zwei aus kleinen Mondsichelchen Cosenza, Monte Martinello in der Farnkrautregion, | gefügten, sehr feinen nach außen geschweiften Strich- Erlengebüsch bei etwa 900—1000 m Seehöhe 17. VI. | linien geteilt genau wie bei sertata; bei dieser stehen 1920; 12 ebenfalls völlig frisch, Calabria, Aspro- | aber an den Aderenden vor’den Fransen schwarze montemassiv, Montalto bei 1800 m, Buchenregion | Doppelpünktchen, welche bei Muriae fehlen, d.h. knapp unter dem Gipfel, Piani de’ Reggitani; beide | durch eine deutliche, feine, dunkle, völlig zusammen- Tagfang, H. Stauder legit. hängende Saumlinie ersetzt erscheinen. Die bei Mariae Dimensionen: Vflgl.-Länge Basis — Apex $ | gegen sertata viel längere und (ebenfalls gegen ser- —1l4 mm, © 17mm. Fühler im $: etwas kürzer, tata) dunkleren Saumfransen sind an den Aderenden bedeutend dunkler, als beim $ von sertata. Fühler | deutlich schwarz und gedoppelt geteilt, also gescheckt. im 9: dünner, kürzer und etwas dunkler als bei | Knapp unter dem Apex an der Saumlinie stehen Wiener sertata; erstes Geißelglied unterseits weiß- | beim Mariac-$ 2 deutliche, kleine schwarze Fleck- lich, während es bei sertafa dunkel bleibt. Palpen | chen, die ich bei keinem sertafa-Stücke vorfinde. beim $ mehr als doppelt so lang als bei seriata, | Die Hinterflügeloberseite nicht wie bei sertata weiß- seitwärts und unterseits tiefschwarz, oberseits leicht | grau oder besser gesagt hellsilbergrau, sondern dunkel- Mit 2 Abbild. angegraut. grau mit 2 deutlichen, schön gebogenen und leicht Färbung und Zeichnung des Falter- | gezackten Querlinien im Außenfelde und einer weniger kleides: deutlichen, nicht gezackten im Mittelfelde; vor den a) beim $: Stirne, Kopf, Thorax, Abdomen etwas | gleichfarbigen — gegen serlata bedeutend dunkler dunkler grau als bei ser/ata, Abdomenende mit 1'/;mm | gehaltenen — leicht gescheckten Fransen steht eine langem gelblichgrauen Haarbüschel, welcher meinen | deutliche Saumlinie, welche dem sertata-g stets fehlt. Wiener sertata fehlt. Füße grau. Der Gesamteindruck | Dagegen fehlt dem }/ariae-g der jenem von der Vflgl,-Oberseite viel düsterer als bei sertata, | sertata stets eigene, schmale L appen der bei welch letzterer das Weißgrau prädominiert, wäh- | Hinterflügel. Also auch der Hilgl.-Oberseite nach ist rend Mariae dunkelgrau abgetönt ist. Bindenanlage | Maurice von der nahen serlata äußerst charakteristisch bei oberflächlicher Betrachtung etwas an seriafa ge- | differenziert. Der verblaßte Mittelpunkt des Hilgls. mahnend, namentlich im Basalteile sowie im Außen- | ist wie beim sertata-$ gelagert. Die Unterseite ge- felde; die Mittelbinde jedoch in marginalwärts kühn | mahnt stark an sertata, ist aber dunkler als bei dieser. geschwungenem Bogen, so daß der gerade, schwarze b) beim 9: Gesamteindruck heller als das 5, alle Mittelpunkt (Mittelstrich) außerhalb der dunklen Binde | dunkle Zeichnung und Bänderung deutlicher hervor- in das hellere Mittelband basalwärts zu liegen kommt, | stechend, mehrfach mit einem Stich ins Hellbraun, während er bei serfata mittlings in der dunklen | namentlich an der dunklen Mittelbinde, der große Mittelbinde liegt; hierin äußerst charakte- | Mittelpunkt der Vflgl. fast in der Mitte des großen, ristisch von sertata differenziert! Die basale | hellen Mittelteiles, hierin auf den ersten Blick hin (erste) dunkle Querbinde ist bei Mariae um 1 mm | äußerst markant vom 2 der species serlata er mehr gegen außen verschoben, viel schmaler als bei | ziert. Der Außenrand schön ausgerundet, le, : serlata; es folgt dann ein breites, helleres Querfeld, | als bei sertata (in beiden Geschlechtern !), der En welches 1 mm weit von der Basalbinde weg mit einer | schnitt gedrungener und weiter rundlich ausholender zarten, jedoch deutlich mit freiem Auge wahrnehm- | als bei der mehr schräglinig begrenzten HarasgRr baren einfachen Querlinie durchzogen wird; auch | beiden Geschlechtern '. Hiflgl.-Oberseite Saumlinie er ce A a Zu — 50 — wie im $, viel dunkler gehalten als bei sertata. Unterseiten korrespondierend, viel dunkler als bei sertata. Das Q von sertata zeigt im Analteile der Hilgl. auffallend lange Behaarung, welche jenem von Mariae gänzlich abgeht. Also eine vorzügliche neue Spezies, welche auch Herrn Conte E. TurATı, Mailand, zur Begutachtung vorgelegen hat und die von diesem hervorragenden Kenner der italienischen Lepidopterenfauna ebenfalls als völlig neue Art anerkannt und erkannt wurde. Mit der von Turarı und VERITY aufgestellten Lokal- rassenform sertata fumidata aus den Seealpen hat Mariae nur das gegen sertata sertata dunklere Ge- samtkolorit, sonst aber nichts gemein. Abbildungen der Typen erfolgen zu gelegenerer Zeit. Vorläufig genügen vielleicht folgende Skizzen (Vigl.)). Der bewährten Redakteurin der Societas ento- mologica und Tochter des seligen Lepidopterologen F. Rünr, dem Fräulein MArıe Rükt, Zürich, in Dankes- pflieht gewidmet. 57.28 Locusta:15 Biologische Notizen über Locusta viri- dissima. Von M. Rühl, Man liest viel über Schutzanpassung, auch der von Orthopteren. Meist kann man den Ausführungen zustimmen, doch gibt es auch da Ausnahmen von der Regel und von einer solchen Ausnahme möchte ich hier berichten. Unsere Locusta viridissima führt im ganzen ein verborgenes Leben, sie macht sich nicht sehr bemerkbar und paßt in ihrem lichten Kostüm recht gut in das Laub der Gebüsche, wo man sie meist einzeln oder in einigen Exemplaren erbeutet. Vor einigen Jahren befand ich mich mit meiner Schwester in Oberrickenbach im Engelbergertal; das Hötel ist von einem größeren Garten umgeben, der in der Hauptsache Tannen von 2-3 m Höhe birgt. Die mit Kies bestreuten, gepflegten Wege waren von ca. I m breiten Wiesenstreifen begrenzt, auf- ee rn u denen die verschiedensten Pflanzen und Blumen üppig durcheinander wuchsen, dahinter standen die Tannen, Gebüsch war nicht vorhanden. Auf den weißen Blütendolden der Peucedanum palustre saßen, krab- belten und wiegten sich beide Geschlechter der Lo- custa viridissima, sichtbar für jeden, in großer An- zahl, ohne sich im geringsten durch die Passanten, nicht mal durch die Kinder stören zu lassen. Diese letzteren hatten allerdings einen gewissen Respekt vor ihnen, und wagten sie nicht zu berühren, aus Furcht „gebissen“ zu werden. Alsich eines Morgens bei Aufbruch zu einer Tour recht frühzeitig in den Garten kam, bot sich mir ein reizender Anblick. Auf den großen, breiten Blättern von Rumex alpinus saßen, vielmehr lagen in schräger Haltung an die eine Blattseite gelehnt, die Locusta viridissima schlafend, alle in gleicher Richtung. der Sonne zugekehrt, ganz leicht am Blattansatz angeheftet. Es wären ohne "weiteres einige Dutzend Exemplare zu greifen ge- wesen. Das helle Grün der Tiere stach von dem dunklen Grün der Rumexblätter in reizvoller Weise ab; man konnte diese letzteren abschneiden, ohne daß die von Tau ganz nassen Schrecken sich rührten, Noch oftmals statteten wir den Schläfern einen Morgen- besuch ab, die sich erst ermunterten, nachdem die alles belebende Sonne sie beschienen. Von Schutz- färbung und Schutzanpassung konnte in diesem Falle keine Rede sein. Nicht nur waren sie nicht geschützt, weder bei Tag noch bei Nacht, im Gegenteil, sie boten sich am Tag auf den Dolden und nachts und am Morgen auf den Blättern geradezu wie auf dem Präsentierteller dar. Seitdem achte ich auf die Lo- custa, wohin ich auch komme; aber nie wieder ist mir ähnliches begegnet. Immer machte ich nur ein- zelne Funde, selbst da, wo die Art sicher zahlreicher vorhanden war; schlafend traf ich sie nie mehr an. Im Sommer 1920 verbrachte ich Juli und August- Wochen in dem entlegenen Valsertal. Ich war schon einige Male am Valserrhein aufwärts gegangen, ohne etwas besonderes zu bemerken, als plötzlich eine dicke Larve der Decticus verrucivorus auf den Weg plumpste. Ich sah mir den Graben und die kleine Wiese an, woher sie gekommen; in dem sehr dunkel- grünen Gras war nichts zu sehen; als ich aber in den Graben hinunterstieg, da hüpften die großen Larven zu Dutzenden nach allen Seiten, durch mich aus ihrer Ruhe gestört, herum. Sie befanden sich in einem Milieu, das sie ganz prachtvoll schützte, Niemand konnte ahnen, welch ein Leben in dem ' kleinen Stück Grasland herrschte. Verzeichnis der- Literatur der Societas entomologiea. (Fortsetzung aus Nr. 20 vom 19. Dezember 1914.) 1077) Ein neuer Zonabris aus dem Kaukasus, von Professor Jan Roubal. 1078) Verschiedene Coleopterologische Notizen, von Professor Jan Roubal, 1079) Wie lange können Raupen unter Wasser leben? von Franz Bandermann. 1080) Aberrative Raupen und Falter von Celerio, euphorbiae L,., von Franz Bandermann. —_— 3 — 1081) Ueber die Ursachen und Symptome der Fla- cherie und Polyederkrankheit der Raupen, von Dr. E. Fischer. 1082) Berichtigungen zu O, Prochnow’s analytischer Methode bei den Temperaturexperimenten mit Schmetterlingen, von Dr. E. Fischer. 1083) Lepidopterologica 1913, von Franz Bandermann. 1084) Boreus hiemale Latr., von H. Haupt. 1085) Aberrative Formen und Albinismus bei Tag- |” faltern, von Franz Bandermann. 1086) Vorfrühling, von Franz Bandermann, 1087) Sitzungsberichte und Vorträge des Entomo- logischen Vereins Hamburg - Altona aus dem Jahre 1914. 1087 a) Eine Zucht der Kreuzung des Schwammspinners, von Franz Bandermann. 1088) Fürbungsaberrationen, von Franz Bandermann. 1089) Lycaena arcas, von Franz Bandermann. 1090) Atalanta im Frühjahr! von Franz Bandermann. 1091) Kreuzungen in freier Natur, von Franz Bandermann. 1092) Einige Bemerkungen, namentlich über die Ei- ablage bei Dixippus morosus B. und bei Ba- cillus Rossii F., von Otto Meissner. 1093) Ex-ovo-Zucht von Bacillus Rossi F., von Otto Meissner. 1094) Ergebnisse einer Dixippus-Zucht aus möglicher- weise befruchteten Eiern, von Otto Meissner. 1095) Ergebnisse eines Kreuzungsversuchs zwischen Diapheromera femorata Say und Dixippus mo- rosus Br.; von Otto Meissner. 1096) Einige Beispiele von der Lebenszähigkeit von Dixippus morosus Br., von Otto Meissner. 1097) Ueber allmähliche Färbungsänderung bei Di- xippus morosus Br. (Stabheuschrecke), von Otto Meissner. 1098) Ueber den Einfluß des Elektrisierens auf die Liegezeit von Dixippus-Eiern, von Otto Meissner. 1099) Abnorme Lebensdauer eines Weibehens der in- dischen Stabheuschrecke, Dixippus morosus Br., von Otto Meissner. 1100) Einige Bemerkungen über Diapheromera fe- morata (Say), von Otto Meissner, 1101) Die Zucht des Wandelnden Blattes (Phyllium pulchrifolium), von Otto Meissner. 1102) Two New Races of Chinese Saturnidae, by J. Henri Watson. 1103) Fauna Faerdensis. Carabus catenulatus Scop- und seine Formen, von Paul Born. 1104) Coptolabrus pustulifer Pratti nov. subspec., von Paul Born. 1105) Wissenschaftliche Ergebnisse der Bearbeitung von O. Leonhard’s Sammlungen. 7. Beitrag zur Fauna der Liodidae von Bulgaria, von Professor Jan Roubal. 1106) Coleoptera nova, von Professor Jan Roubal. 1107) Eine neue Zonabris aus dem Kaukasus, von Professor Jan Roubal. 1108) Weitere Coleopterolegische Notizen, von Professor Jan Roubal. 1109) Carabus cancellatus Illiger, von Professor Jan Roubal. 1110) Megaloscapa (Athetarum subg.) punctipennis Kr. 2. Cech 1914, von Professor Jan Roubal. 1111) Osud Xylophägu. — Le destin des Xylophages, von Professor Jan Roubal. 1112) Meine diesjährige Femorata-Zucht, von Otto Meissner, 1113) Meine 1914er Femorata-Zucht, von Otto Meissner. 1114) Langlebigkeit von Dixippus-Weibchen, von Otto Meissner. 1115) Abermals ein Dixippus-Männchen, von Otto Meissner, 1116) Die Zucht der nordamerikanischen Stabheu- schrecke (Diapheromera femorata Say), von Otto Meissner. 1117) Weiteres zur Biologie von Diapheromera fe- morata Say, insbesondere über eine Kopula mit Dixippus morosus Br., von Otto Meissner. 1118) Entomologischer Herbst, von Otto Meissner. 1119) Ein Beitrag zum Fundorte des Siagonium hu- merale Germ., von Dr. Gustav Wradatsch. 1120) Ueber die Bombardierkäfer, von Dr. Gustav Wradatsch. 1121) Ueber die von Oswald Heer beschriebenen Caraben der Schweiz, von Paul Born. » 1122) Novä odrüda a novy druh rodu Pachybrachys Redtenbacher. Coleopterorum generis Pachy- brachys Redtenbacher aberratio ac species nova, von Professor Jan Roubal. j 1123) Zwei neue Staphyliniden aus dem paläarktischen Gebiet, von Professor Jan Roubal. . 1124) Wissenschaftliche Ergebnisse der Bearbeitung “ von ©. Leonhard’s Sammlungen. 7. Beitrag zur Fauna der Liodidae von Bulgaria, von Professor Jan Roubal. 1125) Ueberwintert Pyrameis cardui ? von Franz Bandermann. ; 1126) Aberrationen von Vanessa urticae L., von Franz Bandermann. t 1127) Monografie Brouli zvirenyna Chudenicku. (Mo- nographia coleopterorum faunae Chudenicensis), von Professor Jan Roubal. | P u rm ea ee Mr 1 ee Mer 32 1128) Neue Coleopteren paläarktischer Provenienz, von Professor Jan Roubal. 1129) Notiz zu meinem Artikel „Neue Coleopteren paläarktischer Provenienz“ bezüglich des Pla- tynus assimilis Payk., von Professor Jan Roubal. 1130) Zuchtergebnisse mit der „Pappelglucke* Gastr. populifolia Esp., von Franz Bandermann. 1131) Carabus vagans Matheyi noy. subspec., von Paul Born. 1132) Callisthenes kuschakewitschi Plasoni nov. subsp., | von Paul Born. 1133) Zuchtergebnisse mit der „Pappelglucke*, Gastr. populifolia Esp., von Franz Bandermann. 1134) Vier seltene Aberrationen des Wolfsmilch- schwärmers Deilephila (Celerio) euphorbiae L., von Franz Bandermann. 1185) Berichtigung, von Franz Bandermann. 1136) Wie lange können Raupen unter Wasser leben? von Franz Bandermann. 1137) Spielarten, von Ph. Gönner. (Schluß folgt.) Entomologische Neuigkeiten. Mr. 0. F. Plath entdeckte im Jahre 1913 zu- fällig eine Anzahl Fliegenlarven und -Puppen in den Nestern von Astragalinus psaltria hesperophilus Ober- holser und A. tristis salicamans Grinnell in der Um- gegend von San Francisco. Beide Nester enthielten 9 junge Vögelchen, von denen 4 starben kurz ehe sie fligge waren. Die Larven waren weiß von Farbe, ungefähr 1 cm lang und '% cm breit. Eine Anzahl von ihnen enthielt eine hellrote Substanz, die aussah wie Blut. Daraus schloß Mr. P, daß er es mit Schmarotzern zu tun habe, und daß die Nestlinge infolge Blutverlustes gestorben waren. Erst im Som- mer 1917 kam er auf diese Beobachtung zurück und konnte sich der Sache widmen. Das erste untersuchte Nest von Zonotrichia leucophrys nuttali enthielt 36 ausgewachsene Larven, später fanden sich solche in allen Stadien der Entwicklung. Nahezu alle kleinen und halberwachsenen Larven zeigten die rote Sub- stanz in ihrem Darm, während die ausgewachsenen Exemplare diese nur ausnahmsweise aufwiesen. Die mikroskopische Untersuchung ergab, daß es Blut von Vertebraten war und experimentell wurde es als Vogel- blut nachgewiesen. Ein Nest des Goldfinken mit Jungen wurde in einen Käfig gebracht, von 200 Lar- ven die 40 lebhaftesten ausgelesen und hineingesetzt. Keine derselben enthielt frisches Blut, manche der Tiere waren erst halb erwachsen. Am nächsten Mor- gen lag einer der Nestjungen am Boden und die Mutter samt den anderen saßen auf dem Nestrand, nicht wie sonst eng aneinander geschmiegtim Zentrum des Nestes, Zwei der Larven krochen am Boden des Käfigs herum; da es unmöglich war, selbst aus dem Nest herauszukommen, müssen sie von den Vögeln herausgeschmissen worden sein. Sie waren halb erwachsen und mit frischem Blut angefüllt. Redaktion M. Rühl, Zürich VII. — Verl Druck von des Seitz’schen Werkes (Alfr Es nee Berden), Stuttgart, Die 4 verbleibenden Nestjungen wurden nun sorg- fältig untersucht; an den Beinen und den unteren Körperteilen eines jeden von ihnen fanden sich 4—5 Larven, auf dem Muttertier aber kein Stück. Bei der Untersuchung verließen die meisten ihre Opfer, mehrere aber mußten gewaltsam entfernt werden. Alle waren unausgewachsen und mit Blut gefüllt, An den Vögeln selbst war mit bloßem Auge nichts zu erblicken, weder wo die Larven in die Haut ein- gedrungen waren, noch zeigten sich blutige Stellen. Die 4 Jungen wurden nun in ein anderes Nest ge- bracht und das alte untersucht. 68 Larven wurden ihm entnommen, es waren also vorher schon 28 darin gewesen. Mehr als die Hälfte zeigte Spuren frischen Blutes und die ganz kleinen waren prall damit an- gefüllt. Nachdem das Nest mit frischer Baumwolle gefüllt war, wurden die Vögel wieder hineingesetzt, wo sie sich auch mit ihrer Mutter in gewohnter Weise niederließen. Während der nächsten 11 Wochen wurden Versuche der verschiedensten Art fortge- setzt mit Larven aller Stadien; sie zeigten, daß sie in der Nacht am tätigsten sind, am Tag aber meist am Nestboden ruhig lagen. Manche der Nest- linge sind an Blutverlust im Laufe einiger Tage gestorben. Sind die Larven zur Verpuppung reif, begeben sie sich in den Nestboden, inmitten ihrer dort deponierten Exkremente und verwandeln sich. Zwei Wochen später schlüpfen die Fliegen aus. Die Widerstandskraft der Larven ist erstaunlich; einige, in 7Oprozentigen Alkohol verbracht, machten nach 24 Stunden noch kräftige Bewegungen; andere, zu Schnitten bestimmt, wurden während 6 Stunden in eine Fixierflüssigkeit gelegt, dann mit 50prozen- tigem Alkohol gewaschen und in 90prozentigen ge- bracht. Nach 2 Tagen waren sie noch am Leben und mußten in stärkere Flüssigkeiten gebracht werden. Wieder andere in starkes Insektenpulver gelegt, lebten darin 2-3 Tage. — Während der Versuchswochen wurden 63 Nester verschiedener Arten untersucht, von denen 39 sich mit den Blut saugenden Larven besetzt zeigten. Diese gehören der Art Protocalli- phora azurea Fallen an. Mr. Platı kommt zu fol- gendem Resultat: 5—10 Prozent der mit Parasiten besetzten Nestjungen sterben an Blutverlust und solche, die flügge werden, sind so geschwächt, daß sie leicht die Beute von Raubvögeln werden. Daß, und in welchem Grade, Vögel nach geflügel- ten Insekten jagen, beweist folgender Fall. An einem heißen Tag des August 1919 erschienen in einem Garten der Grafschaft Essex Schwärme ge- flügelter Ameisen, die von Vögeln verfolgt wurden. Sie krabbelten auf ein Blumenbeet, von dem sie ab- zufliegen versuchten; so oft aber ein Tierchen den Versuch dazu machte, wurde es von einem Sperling, einem Fliegenschnäpper, einem Grünfinken u. anderen erfaßt und verzehrt, offenbar mit großem Appetit, denn man mußte sich nur wundern, wohin all die Tierchen verschwanden. Die Spatzen lernten in kluger Weise von den Fliegenschnäppern, wie man Insekten im Flug fängt. Wohlfahrtis vigil Walker, eine Sarcophagide, wurde in Toronto zu verschiedenen Malen als Para- sit in Kindern festgestellt. 1. September 1921. No. 9. U er a 36. Jahrgang. Societas entomolopica. Gegründet 1886 von Fritz Kühl, fortgeführt von seinen Erben unter Mitwirkung bedeutender Entomologen und hervorragender F achleute j Toute la correspondance scientifique et les Alle wissenschaftlichen Mitteilungen und | r contributions originales sont A envoyer aux | Originalbeiträge sind an Herrn Fritz | ANY scientific correspondence and origi- Heritiers de Mr. Fritz Rühl A Zurich VII. | Rühl’s Erben in Zürich VII zu richten, |?! contributions to be addressed to Mr. Pourtoutes lesautres communications, paye- | geschäftliche Mitteilungen, Zahlungen etc, ' Fritz Rühl’s Heirs in Zürich VII. All ınents etc. s'adresserä Verlag des Seitz’- | dagegen direkt an den Verlag des Seitz’. other communications, payments etc. to be schen Werkes (Alfred Kernen), Stuttgart, | schen Werkes (AlfredKernen), Stuttgart, Poststr. 7. | Poststr. 7. sent to Verlag des Seitz’schen Werkes | | (Alfred Kernen), Stuttgart, Poststr. 7. E 5 z : - 2 EEE FR a FE”, RETTEN Die Societas entomologica erscheint monatlich gemeinsam mit dem Anzeigenblatt Insektenbörse, Bezugspreis laut Ankündigung in letzterer, Mitarbeiter erhalten 25 Separata ihrer Beiträge unberechnet. 57.6 (43.65) Eine Winterkäferbeute von 1920 und Fangart. Von Dr. Wradatsch. Ein Winter mit Schneestürmen und dicken Eis- decken, mit Rauhreif und Eisblumen an den Fenstern | war es nicht; er setzte vielmehr mit Regentagen ein und man mußte viel im Kote waten, Mitte Januar wurde der sonst meist strenge Herr sogar freundlich und blieb es mit wenigen Aus- nahmen bis zum 20. März, dem kalendermäßigen Schluß des Winters. Schneefälle gab es hier in | Lichtenwald (jetzt Sevnica) überhaupt nur am 4. und 23. Januar, 9., 11. und 12. März. Ich begann daher meine Winterausflüge am 15. Januar und machte genau mit Winterende Schluß. An jedem Sammeltage wurde nur ein und die- selbe Fangart angewendet, da ich im Nachstehenden darlegen will, welches Resultat durch dieselbe er- zielbar ist. Der 15. und 21. Januar waren sonnige Tage; an diesen beiden Nachmittagen sah ich mich bei den Scheunen und Stallungen nach Steinen um, die sonnseitig lagen. Die Käfer saßen zumeist auf der unteren Seite der gewendeten Steine. Um der- selben habhaft zu werden, ist es bei ihrer Flüchtig- keit notwendig, ein grobes Tuch, welches das Laufen erschwert, oder besser noch den Kötscher mit flachem Boden zu unterlegen und den emporgehobenen Stein mit der Hand abzustreifen. Unter schattenseitig liegenden Steinen fand ich nichts. Am 16. Januar und 16, Februar, die ebenso sonnig waren, siebte ich‘ bei den Gebüschen auf niederen Hügelkämmen. Die Käfer -—- es handelt sich durchwegs um Mi- nutien — halten sich daselbst in guter Deckung in nächster Nähe der Wurzelstöcke auf, daher es dorthin kriechen heißt, Das auf der Erde liegende Laub, das Moos an den Steinen und Baumrinden, das zermürbte, ab- gefallene Astwerk, alles wird in das Sieb geworfen, jedoch nicht zu große Portionen auf einmal, und gut 10 Minuten lang gerüttelt, denn die Tiere sind starr und gut eingehüllt, daher es zur Winterszeit länger mit dem Fallen durch die Siebmaschen dauert. Um das Auskriechen zu befördern, stellt man den Ausleseapparat auf den warmen Ofen; wer eine ge- hörige Portion Geduld hat, kann das Gesiebsel prisen- weise auf weißes Papier streuen und warten bis sich die Tierchen dazu machen, aus dem Häufchen heraus- zusteigen. Ist der Tag lauwarm, wie es der 19. Januar war, so kann schon auf fliegende Käferchen Jagd gemacht werden, Man benötigt hiezu ein kleines Fangnetz aus weißem Tüll, stellt sich hinter einen Düngerhaufen und fängt die Käfer seitlich, nicht von oben nach unten, oder umgekehrt, um sie nicht niederzuschlagen oder nichts zu erwischen. Am reichhaltigsten war die Ausbeute in der Au der Seuntschna, eines bei Lichtenwald in die Save mündenden Baches. Ich siebte daselbst am 20. Januar, 7., 8., 9., 24, und 29. Februar, 2., 12. und 18, März. Außer dem schon vorher genannten Siebmateriale warf ich noch angeschwemmtes Reisig und Baumwurzelwerk in das Sieb und diesem Umstande dürfte es wohl zu ver- danken sein, daß sich am 9. Februar der seltene Trachodes hispidus L. vorfand; auch gelang es mir, den hier ebenfalls seltenen Neuraphes angulatıs Müll. und Kunze zu erbeuten. Eingedenk einer reichhaltigen Beute, die ich in den letzten Januartagen des Jahres 1916 machte!), begab ich mich auch diesmal wieder zu jener Scheune, die mir damals 100 Arten lieferte. Ich siebte dort am 22. und vom 24, bis inkl. 27. Januar, Das Gebäude ruht auf Steinsockeln und der Scheunenboden liegt auf der Erde nicht auf, daher viel Spreu zwischen den Bretterfugen abfällt, die sich mit den Graswurzeln filzig verbunden hat, Ich riß letztere aus und siebte sie gut durch. Bemerkenswert ist der Fang des seltenen Phloeo- nomus monilicornis Gyll.; Xylodromus testaceus Er. war in einem Stücke vertreten. Der nach ReEırter in Deutschland nicht vorkommende Onthophilus affinis Redt. fand sich in zwei Exemplaren vor und ein Stück des ziemlich seltenen Tachinus subterraneus L. war auch da. Kehricht- und Düngerhaufen wurden am 28. Ja- | nuar, 27. Februar und 9. März einer eingehenden Durchsiebung unterzogen. Das Siebmaterial muß feucht sein, daher die | oberen Schichten beiseite zu lassen sind, und nur 1) Vide „Die Käfer am und unter dem Scheunenboden“ in Dr KRANOHERS Entomologischen Jahrbuch 1917 Leipzig. | | | | j # j u En EEE TWEEERR DEE EETWEETE —_— 34 — das am Erdboden Aufliegende in das Sieb zu bringen ist. n Xylodromus coneinnus Var. ater Ger. mit schwarz- braunen Flügeldecken, welcher von REITTER in seiner Fauna Germanica nicht, wohl aber im großen Cata- logus Coleopterorum Europae usw. angeführt er- scheint, fand sich in 3 Stücken vor, wohl nur des- wegen, weil der Kehrichthaufen in unmittelbarer Nähe einer Harpfe, die jährlich mit Stroh beladen wird, liegt. Bach- und Flußufergelände besuchte ich am 2., 15., 26. und 28. Februar, 7., 12. und 16. März. Röhricht, Schilf, Anspülicht, Flechten, Moose, Laub und Sand bildeten das Siebematerial. Den mitgenommenen Exhaustor konnte ich nicht in Anwendung bringen, da freilaufend noch keine Käfer zu sehen waren. Aus der Beute wären hervorzuheben: Q@uedius tristis Grav., der im allgemeinen selten ist, hier aber ziemlich häufig gefunden wird und der von mir seit 8 Jahren, die ich hier sammle, zum ersten Male er- beutete Ancyrophorus longipennis Fairm. Ein weiterer, nicht zu übersehender Fundort, der auch Seltenheiten bergen kann, ist der Boden rings um alte Baumstumpfen und Bäume. Beim Auffassen des Gesiebsels halte man sich ganz nahe beim Fuße des Stammes, dringe in die Höhlungen, Einbuchtungen und zwischen die Wurzel- verzweigungen ein, reiße die morsche Rinde weg, klopfe den Mulm in das Sieb, streife bei den Stümpfen die Sägefläche ab, entferne am Erdboden das oben aufliegende Laub und nehme die tiefer liegenden, verpilzten Blätter, sowie das am Stamme haftende Moos. Unter den auf solche Weise am 4. u. 19. Februar, 5. u. 20, März gefundenen 27 Arten erwähne ich nur die Seltenheiten: Orthochaetes setiger Beck und Agaricophagus cephalotes Schmidt, obwohl auch eine Uryptarcha strigata F. und ein Orobitis cyanaeus Lin., dessen gute Präparation einen nervös machen kann, nicht zu verachten sind. Gehen wir den Wäldern zu, und zwar zunächst an den Waldesrand. Die Besuchstage waren der 10., 11. und 25. Februar. Durchgesiebt wird die am Boden liegende Streu samt der oberflächlichen Erdschicht unter Hecken und Buschwerk, sowie das umherliegende dürre Geäste, Etwas besonderes bietet diese Oertlichkeit zur Winterszeit meist nicht; immerhin siebte ich zwei gute Arten: Metopsia elypeata Müll, und Megar- thrus affınis Müll. Am 6,, 14, und 20. Februar gings mitten in die Waldungen, die hier ziemlich viel Felswände auf- weisen. In den ausgehöhlten Felspartien war wegen ständiger Trockenheit nichts zu finden, daher ich das Material rings um die abgefallenen, auf Wald- boden liegenden Felsstücke, sowie das darüber wach- sende Moos durchsiebte. Hier halten sich die Kleinsten der Kleinen, nament- lich Pselaphidae, Scydmaenidae und von Silphiden der seltene Nargus velor Spenc. auf. Auf Oedland im Winter zu suchen, wie ich es am 13. Februar tat, lohnt sich wegen der 3 Tierchen, die ich daselbst fand, nicht. Am 17. Februar kam ich in der Nähe des Seuntschnabaches auf Sumpfterritorium. Verdorrtes Schilf und Laub von Weiden wurde durchsiebt und verhältnismäßig viel an Staphylinen gefunden, unter anderen auch der seltene Megarthrus depressus Payk.; daß daselbst auch ein Platystomus albinus Lin., der im Sumpfe nichts zu suchen hat, hinkam, mag wohl Zufall sein. Meiner Lieblingsbeschäftigung, den Rindenkäfern nachzuspüren, konnte ich erst am 27. Februar, 4. und 6. März gerecht werden, da ich vorher keine abgelagerten Bäume fand, oder wenn vorhanden, so war die Rinde nicht schälbar und unter fest an- liegender Rinde ist an Buchenbäumen, die hier fast ausschließlich zur Fällung kommen, nichts zu finden. Mit einem schmalen Stemmeisen, oder mit dem Schnitzer arbeitet es sich beim Abheben der nicht leicht lösbaren Rinde besser, als mit der zu stumpfen Krummharke. Wie alljährlich seit 1914, fand ich auch heuer wieder am 4. März und noch bis anfangs April das seltene Siagonium Trtmerale Germ.*), keine über- winterten, sondern frisch geschlüpfte Tiere, die sich heuer gut um 1 Monat verfrüht hatten. Eine weitere Seltenheit war Pediacus dermestoides Fabr. Obwohl in den meisten Käferbüchern als nur unter Eichen- rinde vorkommend angeführt, finde ich diesen Käfer fast immer unter Buchenrinde, vielleicht wegen des hier geringeren Vorkommens von Eichen, Am 25. April, als ich mit dem Schreiben dieser Abhandlung beschäftigt war, sah ich vom Fenster aus Leute mit dem Abladen von Eichenpfosten be- schäftigt; ich suchte dieselben nach Käfern ab und richtig saßen auf der Oberfläche des Holzes 2 Stücke Pediacus dermestoides. Die Pfosten stammten aber nicht aus der näheren Umgebung Lichtenwalds. Helle Frende bereitete mir der Fund des seltenen, von WILHELM REDTENBACHER auf einer Alpe in Oester- reich ob der Enns entdeckten Phloeostichus denticollis W. Redt., der ebenfalls unter Buchenrinde saß, ob- gleich sein Vorkommen nur unter der Zwischenrinde des Ahorns gemeldet wird. Möglicherweise war er mit einem Ahornstamme zu Tal befördert worden, denn unter dem Haufen von Buchenstämmen, die neben der Straße abge- lagert wurden, befand sich auch ein Stamm, der keine Buche war, ob aber Ahorn, hatte ich nicht konstatiert, denn ich habe den Käfer zum erstenmal gefangen und konnte ihn demnach erst bei der Nachhausekunft bestimmen; daß er aber auch auf Buchen vorkommt, wird im Käferverzeichnisse des naturhistorischen Landesmuseums in Klagenfurt von Kar HoLpHAus und Tueopor PROSSEN bestätigt, denn daselbst ist bei diesem Käfer zu lesen: Von Herrn Hofrat BiRNBAcHER im Loibltale in einem alten Buchenstocke gefunden. Eine Zufallsbeute waren die wenigen am 3. März in Gartenerde vorgefundenen Käfer, deren ich beim Umstechen der Beete habhaft wurde. Am 8, März versuchte ich, ob es an den Baum- schwämmen schon lebendig wird und hackte die 1) Vide meinen Beitrag zum Fundorte des Siagenium humerale in Dr. KRANCHERS Entomologischen Jahrbuch 1916. -5 — allerdings ganz vertrockneten harten Schwämme in das Sieb hinein. Das Ergebnis war nicht einladend, um noch im Winter mit der Suche fortzufahren, da nur 4 ge- meine Pilzfresser vorgefunden wurden. Weil ich an diesem Tage in der Nähe der Grotte „vranska pec* zu deutsch „Krähenfels* im nahen Krain war, so machte ich noch einen Siebversuch am Eingange der Höhle, der sich lohnte, da im Ge- siebe zwei Trechus eraratıs Schaum. waren. Müheloser und vielleicht nur wenig gekannt ist der Fang dieses Käfers mit Köder, Ich setzte in den Lehmboden der Grotte, ganz nahe dem Eingange, ein Fläschchen mit einigen Stück- chen Käserinden ein und als ich nach zwei Tagen dasselbe herausnahm, befanden sich 5 Stücke dieses ziemlich seltenen Käfers darin; auf diese Weise fing ich bei dreimaligem Einsetzen 23 Stücke. Offenbar lieben die Ameisenkäfer ebenfalls die Feuchtigkeit, denn bei dem am 14. März unter- nommenen Ausflug auf diese Myrmecophilen konnte ich nur 5 Staphylinen-Arten fangen; das Jahr 1919, welches an Nässe nichts zu wünschen übrig ließ, bescherte mir viel mehr und aus verschiedenen Gat- | tungen; die Nester waren aber auch tief hinein feucht, während diesmal alles wesen ist. Die letzte Oertlichkeit, die Straße, gehört eigent- | lich schon der Frühjahrssaison an, da aber der | 17, März kalendermäßig noch in den Winter fällt, | so nehme ich die wenigen Tiere, die ich daselbst | fing, noch in das Käferverzeichnis hinein. Im Folgenden wird die Winterbeute systematisch nach dem bereits erwähnten großen Katalog mit- geteilt und wurde jedem Käfer der Fangtag vor- | gesetzt. strohtrocken ge- | l. Carabidae. . Procrustes coriaceus L. . Bembidion Andreae v. Bualei Duv. u L. elongatum De;j. guttula F. ü biguttatum Fabr. lunulatum Geoffr. . Trechus striatus Schrank, palpalis Dej. rotundipennis Duft. croaticus Dej. £ exaratus Schaum. . Panagaeus crux jor ab. Schaumi Ganglb. . ChlaeniusnitidulusSchr. . Harpalus aeneus Fabr. . AcupalpusmeridianusL. Amara aenea Deg. . Agonum ruficorne@oeze. . PlatynusserobiculatusF. " nk Fer i . Dromius longiceps Dej. - Demetrinsnkrioainliurt; -1. Brachinus explodens Duft. Il, Staphylinidae. - 3. Siagonium humerale Germ. 10,2. Metopsia ren Müll. 17.2. Megarthrus epressus Payk. 1 zu APIS ERIGII er ri wor mi u nm RAW . En BO DO a 9 an un ma Ds nn . im ao 10.2. Megarthrus affinis Mill. 27.1. — denticollis Beck. 26.1. Proteinus ovalis Steph. 8.2. brachypterus F. 16.2. — macropterus Gyll. 25.2, Anthobium florale Panz. 6.3. Phyllodrepa BR a 19.1. Omalium rivulare Payk. 22.1. — caesum Gray. 22.1. Phloeonomusmonilicor- nis Gyll. 28.1. Xylodromus concinnus var. ater Ger. ri Er, — testaceus 19.1. Lathrimaeum melano- cephalum Gyll. 23.1. atrocephalum Gyli. 28.2. Ancyrophoruslongipen- nis Faırm, 15.2. Trogophloeus dilatatus r. 6.2. — elongatulus Er. 6.2, — impressus Lac. 17.2. — cortieinus Grav. 15.1. Oxytelus rugosus F. 17.2, — — v. pulcher Grav. 19.1. — tetracarinatus Block. 2.2. Platysthetus arenarius i Geoffr, DO OD zen 28.2. Stenus biguttatus L. 21.1. — bipunetatus Er. 19.1. — bimaeulatus Gyll. 21.1. — ater Marsh, 17.2. — clavicornis Scop- 28.1. — fossulatus Er. 2.2. — pusillus Er. 22.1. — nanus Steph. 20.1. — circularis Grar. 27.1. — fuseipes Grav. 6.2. — brunnipes Steph. 26.2. — cieindeloides. Schall, 27.1. — subaeneus Er. 8.2. — geniculatus Grav. 17.2, — flavipalpis Thoms, 17.2, — impressus Germ. 11,2, — Erıichsoni Rye. 11.2. — montivagus Heer. 17,2. — pallipes Grav. 15.1. Astenus filiformis Latr, 221. — angustatus Payk, 16.2. — neglectus Märk. 20.1. Paederus ruficollis F, 15.2, — sanguinicollis Steph, 8.2. riparia 20.1. — limnophilus Er. 6.1. — litoralis Grav, 7.2. — Baudii Fairm. 8.1. Stilieus subtilis Er. 6.3. — rufipes Germ. 5.1. — similis Er. 5.1. — orbiculatus Payk. 1.1. — Eriehsoni Fauv. 28.1. Scopaeus sulcicollis var. intermedius Rey 8.1. — cognatus Rey. 0.2. Medon brunneus Er. 2.3. — fusculus Mannh. 2,1. — melanocephalusF. 6. 2. Cryptobium fractieorne 4 Payk. 16.2. Leptacinus batychrus Gyll, 14.3. — formicetorum Märk. 15.1. Xantholinus angustatus Steph. 22,1. — linearis Oliv. 238.1. — — v. longiventris Heer. 26.1. Philonthus immundus Gyll. 22.1. —- debilis Grav, 28.1. — varius Gyll. 22.1. — fimetarius Gray, 27.1. — nigrita Grav. 8.2. — tenuis Fabr. 29.2. — vernalis Grav. 22.1. — nigritulus Grav. 11.2. — splendidulus Grav. 19.1. Quedius cinotus Payk. 2.2. — tristis Grav. 22.1. — riparius Kell. 24.1. — lucidulus Er. 5.3. — ee 15.2. Mycetoporus longi- a! Cornie Mäkl. 17.2. — longulus Mannh, 15.2. — celavicornis Steph. 29,2. Conosoma pubescens Grav. 24.2. — immacnlatum Steph, 25.1. Tachyporus nitidulus F. 25.1. Tachyporus macrop- terus Steph. 24.1. — pusillus Grav. 10.2. — ruficollis Grav. 26.1. — atriceps Steph. 24.1. — hypnorum 27.1. — solutus Er. 8.2. — abdominalis F, 10.2. — obtusus L, 24.1. Tachinus subterraneus 8.2. — collaris Grav. 8.3. Oligota granaria Er, 6.2. Gyrophaena bihamata E Thoms. 9.2. Leptusa haemorrhoida- lis Heer. 4.3. Bolitochara obliqua Er. 21.1. Autalia impressa Oliv. 7. 2. Falagria suleata Payk. 7.2. — nigra Grav. 15.1. Cardiola obseura Grav. 27.1. Tachyusa umbratiea Er. 15.1. Atheta insecta Thoms. 13.2. — melanocera Thoms. 24.1. — elongatula Grav. 16.2, — coriaria Kr. 6.2. — gagatina Baud. 4.3. — myrmecobia Kr, 15.1. — sodalis Er. 20.2. — pilicornis ‘Thoms. 15.1. — trinotata Kr. 5.3. — oblonga Er. 16.2. — analis Grav. 14.3. Nototheeta flavipes Grav. 15.1. AstilbuscanaliculatusF, 15.1. Zyras collaris Payk. 12.2. Ocalea badia Er. 16.3. — pieata Steph. 22.1. Oxypoda opaca Grav. 16.3. — umbrata Gyll. 27.1. — alternans Grav, 14.3. — haemorrhoaSahlb. 14.3. — formiceticola Märk. 16.2. Aleochara crassicornis Lach. III. Pselaphidae., 15.2. Brachygluta haemo- tera Aub#? 15.1. — fossulata Reichb., 19.1. — haematica Reichb: 14.2. Bythinus clavicornis Panz. 6.2. — (Curtisi Denny. 25.2, — securiger Reichb. IV. Scydmaenidae, 29,2. Neuraphes angulatus M. u. Kunze. 14.2. — elongatulus Müll, 5.3. Euconnus aaa "4 20.3. — denticornisMüllK. 17.2. — birticollis Ilig. 14.2, — oblongus Strm. V. Silphidae. 20.2. Nargus velox Spenc. 4.2. — Wilkini Spenc. 8.3. Catops alpinus Gyll. 11.2. — nigrita Er. 11.2. — morio F 17.8. Aclypea undata Müll. er (Schluß folgt.) Verzeichnis der Literatur der Societas entomologica. (Schluß.) 1138) Grundzüge der Sphragidologie, von Felix Bryk. 1139) Einige Randbemerkungen zu Dr. Christellers Studie über die Mißbildungen der Schmetterlinge, | von Felix Bryk. 1140) Carabus lineatus De;., von Paul Born. 1141) Ueber einige Caraben der Seealpen, von Paul Born. 1142) Beitrag zur Kenntnis der Formen von Carabus intricatus L., ; von Paul Born. 1143) Calosoma azoricum Heer., von Paul Born. 1144) Ueber einige chinesische Caraben, von Paul Born. 1145) Weitere Beiträge zur Frage des Melanismus bei Tagfaltern, vornehmlich bei Argynnicae, von T. Reuss, Vanessa f, urticae, f. ichnusa und f. caschmi- rensis im Lichte des Wallaceschen Standpunktes der Entwicklung der Falterfacies, von T. Reuss. Ueber Tagfaltermelanismus Arten in der Mark, von T. Reuss. 1148) Ist Vanessa urticae L. v. ichnusa Bon. eine gute Art? von T. Reuss. Eine neue Form von Papilio machaon L., von T. Reuss. Einige Naturformen von Pyrameis cardui L., von T. Reuss. Eine neue Aberration von Euchlo& cardamines, von T. Reuss, 1146) 1147) 1149) 1150) 1151) 1152) dophia lunaris Schiff., von Franz Bandermann. Ueberwintert Pyrameis cardui? von Franz Bandermann, Berichtigung, von Franz Bandermann. Deilephila euphorbiae ab. cuspidata Rebel und ziezac Fritsch. von Franz Bandermann, Deilephila euphorbiae ab. euspidata Rebel und ziezac Fritsch. von Franz Bandermann. von Franz Bandermann. Monographische Uebersicht alter und neuer Erebia-Formen, von H, Fruhstorfer, Eine neue paläarktische Charaxes-Rasse, von H. Fruhstorfer. Revision der Lycaenidengruppe Heliophorus auf Grund der Morphologie der Klammerorgane, von H, Fruhstorfer, Eine neue Rasse aus der bisherigen „Gattung* Oethomiella, von H, Fruhstorfer, Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis auf Grund morphologischer Vergleiche derKlam- merorgane, 1158) 1154) 1155) 1156) 1157) 1158) 1159) 1160) 1161) bei Aegynnicae- Meine Erfahrungen mit der Ei-Zucht von Psen- | 36 ‘ im Staat Arkansas entdeckt. | Art fand er mit Larven von H. Fruhstorfer. 1162) Erebia alecto Rediviva, von H. Fruhstorfer. ı 1163) Neue Poritia-Rassen, von H. Fruhstorfer. 1164) Altes und Neues über Megisba malaya, von H. Fruhstorfer. 1165) Zwei neue Opsiphanes-Rassen, von H. Fruhstorfer, 1166) Neue Formen einer alten Erebia, von H. Fruhstorfer. 1167) Die Augenfarbe bei Argynnis niobe L. und Ar- gynnis adippe L. Ein noch unbekanntes Unter- scheidungsmerkmal, von Th. Reuss. 1168) Neue südeuropäische Melitaea-Formen, von H. Fruhstorfer. 1169) Beitrag zur Kenntnis der Orthopterenfauna in der Provinz Hannover, von A. Fritze. 1170) Eine Tagfalterpaarung in der Dunkelkammer, von Dr. E. Fischer. 1171) Eine bei Raupen und Puppen beobachtete Um- kehrung der peristaltischen Herzbewegung, von Dr. E. Fischer. 1172) Ein Basaldorn, als ein bei Parnassius-Arten neu- entdecktes Organ der Vorderflügel, von Dr. E. Fischer. 1173) Tropfen, die auf Flüssigkeiten rollen, von Dr. E. Fischer. 1174) Sechs neue palaearktische Coleopteren, von Professor Jan Roubal. 1175) Neue Standorte für Orthopteren I, von H. Fruhstorfer. 1176) Carabologische Mitteilungen aus dem Kanton Tessin, von Paul Born. Entomologische Neuigkeiten. Ein ungewöhnlicher Fall von Parasitismus wurde Ein Sammler holte americana Nymphen der Cercopide Den Speichel dieser einer Dipterenspezies durchsetzt; viele derselben hafteten auf den Clasto- ptera. Als er eine Fliegenlarvenahm und sie in die Nähe einer Wanzennymphe setzte, beeilte sie sich auf der Seite des Abdomen (zwischen dem 4. und 5. Segment) der letzteren anzuheften, sich umzu- kehren und ihr Hinterteil auf ihrem Rücken anzu- bringen. Gewöhnlich fand sich nur je eine Dipte- renlarve auf einer Wanze, ausnahmsweise auch 2 Exemplare. Die Larven verpuppten sich nach ca. einem Tag und ergaben acht Tage später die Fliegen, deren Bestimmung auf Drosophila inversa Walker lautete. Die Art scheint nur bei ©, obtusa vorzukommen, denn zahlreich aufgefundene C. pro- teus-Nymphen waren völlig frei von ihr. Sie lebt offenbar von dem Speichel, den die Wanze produ- ziert, ist also Schmarotzer und nur insofern Parasit; auch dient ihr die Wanze als Transportmittel. von Alnus Clastoptera obtusa Say heim. Da die Korrekturen nicht rechtzeitig zurückkamen, mußte die Nummer ohne dieselben gedruckt werden. Der Verlag übernimmt daher keine Verantwortung für etwaige Druckfehler, Redaktion M. Rähl, Zürich VII. — Verlag des Seitz’schen Werk. f es (Alf ) “ Druck von H. Laupp jr in Tübingen. a a nach unseren Lehren und unserem System richtet, a a a en N 1. Oktober 1921. No. 10. 36. Jahrgang- Societas entomologica. Gegründet 1886 von Fritz Rühl, fortgeführt von seinen Erben unter Mitwirkung bedeutender Entomologen und hervorragender Fachleute, Toute la correspondance scientifiqueet les Alle wissenschaftlichen Mitteilungen und | 0 N eontributions originales sont A envoyer aux | Originalbeiträge sind an Herrn Fritz Any scientific correspondence and origi- Hi£ritiers de Mr. Fritz Rühl Zurich VII. | Rühl’s Erben in Zürich VII zu richten, nal eontributions to be addressed to Mr. Pour toutes lesautrescommunications, paye- | geschäftliche Mitteilungen, Zahlungen etc, Fritz Rühl’s Heirs in Zürich VI. AU ments etc, s’adresserä Verlag des Seitz’- | dagegen direkt an den Verlag des Seitz’- other communications, payments etc. to be schen Werkes (Alfred Kernen), Stuttgart, | schen Werkes (AlfredKernen), Stuttgart, Alt ns Verlag des Seitz’schen Werkes Poststr. 7. Poststr. 7. (Alfred Kernen), Stuttgart, Poststr. 7. Die Societas entomologica erscheint monatlich gemeinsam mit dem Anzeigenblatt Insektenbörse. Bezugspreis laut Ankündigung in letzterer. Mitarbeiter erhalten 25 Separata ihrer Beiträge unberechnet. 57.09 Apis: 11.854 Weshalb ich bei der Untersuchung des Gesichts- ‚m R we sinnes gerade ein Experiment für ausschlaggebend Zur Bionomie der Insekten. betrachtete, dürfte jetzt verständlich geworden sein, IV. Vom Geruchsinn der Bienen. Es versteht sich von selbst, daß auch im ersten Fall v Wilhelm Götz ' die Freibeobachtung ‚eine Rolle spielte, da aber alle BI 7 ERPRBETN: SHDRSEE dasselbe Ergebnis zeitigten, hielt ich es für ange- In dem kurzen Bericht der Ergebnisse meiner bracht, nur das evidenteste Beispiel, das auch noch Versuche über den Gesichtssinn der Bienen, setzte | &1D Streiflicht auf verwandte Fragen wirft, zu be- ich die Orientierung durch das Gesicht keinen Zwei- | richten, um die ohnehin schon so umfangreiche Li- teln mehr aus. Die betreffenden Versuche hatten | teratur nicht noch durch lange Versuchsreihen zu alle die Intensität zum Gegenstand, und ihr positives belasten, wie auch der Streit um die Frage der Ergebnis bestätigte meine Voraussetzung. Orientierung doreh das Gesicht endlich zu Ende ge- Meiner hypothetischen Darlegung in der Einlei- | führt sein dürfte! R > eb tung zufolge, kann bei einer intensiven Entwicklung | Die Beantwortung gr Eee A Br Ja rer 0- des Gesichtes, nicht auch noch der Geruch Haupt- | gisch keineswegs zu EEE r Ban Bas funktionen innehaben. Der bequem daraus gezogene brennende Frage der Orientierung x ( r va nS- Schluß ist aber selbst wieder Hypothese, und dabei | vermögen, da beide Sinne in der gleichen Weise i ich nicht . beteiligt sein können. Es wäre ja sehr ungerecht, are ne nee wollte man nur die Argumente anerkennen, die für den Gesichtssinn ins Feld geführt werden, und die ji i h unbewußt verfochten wird Sul ı \ ee aa Mate, ein de. Tatsachen, die für den Geruchsinn sprechen, völlig treues Abbild unserer Naturerkenntnis sein sollen, | ignorieren. Wenn auch lange Aare iv sich daher jeweils dem Stand der Kenntnisse anzu- verschiedensten Art zu beweisen versuchen, da her yassen haben und nie zum Dogma werden dürfen. Geruchsinn bei der Orientierung nicht beteiligt ist, , ge Beim Beginn meiner hier berichteten Ver- | 5° hielt ich äußerste Vorsicht bei den Versuchen suche und Beobachtungen war ich mir im klaren, daß für ee en ne Vespa er ai A For der Geruchsinn bei den Bienen für die Orientierung negativen Versuchserg gezog ‘ eine Bedeutung nicht haben kann. Da aber Intuition Wenn ich bei RR a T nicht im entferntesten den Tatsachen immer ent- sonst, so mag es als untschuldigungsg g ’ spricht, so mußte hier neben dem Versuch, die Be- ae en N. Be obachtung in freier Natur die Beweisargumente liefern. Ansie Ye, I anteten Varna are RE Ich sage ausdrücklich die Freibeobachtung, denn das nachstehend beric Experiment ist eine gemachte Sache, und in vielen aufgefaßt werden, die wirklichen Tatsachen ans Fü ine „Mache“. Die Bedeu- | Licht zu bringen. h . . oem es Te ee dann unverringert, 1. Im Obstgarten, in dem während der Obstreife wenn das Ergebnis ein positives ist!). Erhalten wir | die verschiedensten süßen Früchte zertreten und an- i ir di hiedensten aber ein negatives Resultat, so können unendlich viele ie Re ee in Heer as unbeachtete Faktoren ein positives Ergebnis vereitelt Vertreter i i ir die Bienen. die haben, ohne daß man dadurch auch nur einen Funken allermeisten Fällen vermissen wir i i :ßhei : h der Aussage verschiedener Praktiker weitergekommen wäre in der Gewißheit des Nicht- ER Fruchtsäfte als Nail nicht annehmen. — seins. — Gerade dieser Punkt wurde bisher kaum \ 2 } 5 a laarten iu beachtet, sondern den negativen Versuchsergebnissen a a N A ken ae enchte a re Witterung ließ das Steinobst aufspringen, und an diesem reichen Tisch fanden sich nicht allein Wespen, Üxperi i i i i h Bienen und 1) Zwi beobachtung und Experiment ist | Ameisen und Fliegen ein, sondern auc ie, a nn batotes en Frage ist, die nur in nicht geringer Anzahl. Auffüllig war, daß Bienen ; a a Pan en En etz peRChaıkl ‚HNPRE| sich nur an Zwetschgen und blauen Pflaumen Nah- rung suchten, niemals aber an grünen Reineclauden oder gelben Mirabellen. Desgleichen fand man Bienen nie an Birnen, Aepfeln und Pfirsichen. Pr 2 2, Um die Frage zu prüfen, ob Bienen die übri- gen Früchte als Nahrung nicht annehmen, wurden die verschiedensten Früchte zerschnitten und an einen von Bienen besuchten Ort gebracht, der auch nicht zu weit vom Immenhaus entfernt war. Da sich aber trotz langem Warten keine Bienen einfanden, so war ich gezwungen, einige Bienen auf diese Süßigkeiten aufmerksam zu machen. — Eine Blume, auf der sich eben eine Biene niederläßt, wird nach Möglichkeit rasch abgeschnitten und die daraufsitzende Biene in „unliebsame“ Berührung mit dem flüssigen Inhalt einer Reineclaude gebracht. In den meisten Fällen sucht die Biene aus Schreck über das Geschehene das Weite. Ist das Tier aber gezwungen, die Flügel von dem klebrigen Stoff zu befreien und wird es auf die hier in Massen sich findende Nahrung auf- merksam, so beginnt unser Versuch. Das Tier eilt mit einem Oelfarbe- oder Lackzeichen versehen in den Stock, und kehrt meistens wieder, selbst die reichste Tracht im Stiche lassend'). Die folgenden Zahlen, die als Durchschnittswerte aus meinen zahl- reichen Versuchsreihen und Abänderungen gewonnen wurden, mögen ausführliche Ergebnisberichte ersetzen, da das Ergebnis des einzelnen Versuches um diese Werte schwankt, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die aber an der Grundtatsache nichts ändern. Von 100 Tieren, die sich nach der Reinigung noch am Köder gütlich taten, kehrten zurück 87. Von diesen 87 gezeichneten werden etwa 10 unge- zeichnete mitgebracht. Bei dem nun einsetzenden regelmäßigen Besuch wächst die Zahl der Mitläufer auf etwa das 3—4fache, was durch Kennzeichnung mit einer besonderen Farbe ermittelt wurde. Die Bedingungen für obige Zahlen waren 2—3stündige Versuchsdauer, bei keiner allzugroßen Entfernung des Immenhauses (100— 200 m). Ein Minimum sei erwähnt, bei dem von 11 Versuchstieren nur 2 wei- tere Genossinnen mitgebracht wurden. Bei Wieder- holung des Versuches an darauffolgenden Tagen wird dieser Köder von den meisten Arbeiterinnen eines Volkes als Nahrung angenommen. Als zufällig muß ich es bezeichnen, wenn unter den „Mitläufern“ sich auch Individuen eines andern Volkes befinden, Diese Fremdlinge, die wohl zufällig an den Köder gelang- ten, bringen ihrerseits Genossinnen mit, ohne daß ich bei kleinem Köder „Futterneid* beobachten konnte. Die Feststellung obiger Tatsache wurde dadurch erleichtert, daß ich nur mit Bienen arbeitete, deren Stöcke mir bekannt und zugänglich waren, wo dann die zum Stock anfliegenden gezeichneten Bienen leicht überwacht werden konnten, 3. Im Garten des Kehler Krankenhauses bot ein reicher Blumenflor Beobachtungsgelegenheit, zumal ganz in der Nähe sich befindliche Bienenstöcke über- reiches Material abgaben. Mit dem Bienenhaus und den Blumen des Gartens in Opposition steht der Pavillon des Gartens, in dem der folgende Versuch spielte. An den Garten weiterhin grenzen öde Kies- bänke, eine Wasserfläche und Kulturland, das den Bienen irgendwelche Nahrung nicht bot. Unter die- 1) Siehe unter 3. 38 — sen Bedingungen wiederholte ich den Versuch mit Ködern der verschiedensten Art, wie (parfümiertes) Zuckerwasser, Honig, Früchten, mit denselben Er- gebnissen. Aus der 1. Beobachtung ist zu ersehen, daß Bie- nen gewisse Fruchtsäfte ohne Zwangsbedingungen annehmen. Aus den Versuchen mit Ködern (Trau- ben, Zwetschgen, Pflaumensorten, süßen Aepfeln und Birnen, Pfirsichen, Erd- und Himbeeren, künstlich präparierte Fruchtsäfte usw.) folgt, daß unter den verschiedenen Sorten weiter kein Unterschied ge- macht wird, sofern sie nur genügend Zuckerstoff enthalten. Wenn einzelne Früchte ohne Zwangsmaß- regel nicht besucht werden, so glaube ich, geschieht dies nur darum, weil die Bienen diese Art von Nah- rungserwerb nicht kennen, denn die Bienen halten sich bis zu einem gewissen Grad an Blumen, die sie instinktiv kennen. Neu eingeführte tropische Blumen werden aus Aehnlichkeit der Farbe angenommen, und zum Schluß und nicht am geringsten, lernt die Biene verschiedene andere Blumen und sogar Früchte (1) aus Erfahrung kennen und als Nahrungsquelle schätzen. Ob aber eine Anleitung junger Arbeiterin- nen durch ältere stattfindet, diesen oder jenen bisher nicht beachteten Stoff als Nahrung einzutragen, ent- zieht sich meiner Kenntnis; auch scheinen Beob- achtungen darüber nirgends vorzuliegen. Wie ich oben schon erwähnt habe, läßt die Biene bei reichlichem Köder selbst die vollste Tracht im Stich. Ganz besonders erhellt dies aus Versuch 3, bei dem die Bienen zu den nahrungspendenden Blu- men um die Hälfte näher hatten, wie zum Köder, der allerdings die Nahrung in größeren Mengen bot. Glänzend wird dadurch der Einwand gewisser Prak- tiker und gleichzeitig Bienenforscher widerlegt, daß die Bienen während der Tracht „das größte Faß Honig neben dem Stock nicht annehmen“, sondern erst „bei Nahrungsmangel“, „daß sie den Honig riechen, untersteht ja keinem Zweifel“. Gewiß ein schöner Ausweg, um sich vor der Tatsache zu drücken, daß Bienen gebotene Nahrung verschmähen; wie meine Versuche zu beweisen versuchen, liegen die Verhältnisse anders, Aus den Versuchsreihen 2 ersieht man auch, daß eine Verständigung bis zu einem gewissen Grad statt- finden muß. Wie auch von anderen Forschern nach- gewiesen wurde, besteht die Möglichkeit sich zu verständigen, wie dies beim Zusammenleben in so komplizierten Staatswesen, bei so hoher Arbeitstei- lung kaum anders denkbar ist. Wie weit diese Verständigung geht, darüber gehen die Ansichten sehr auseinander, auch liegen greifbare Tatsachen nicht vor. Auch ich muß diese Frage offen lassen mangels genügendem Tatsachenmaterial; denn mit Ansichten kann hier niemand gedient sein, da solche nur Verwirrungen anrichten, wie wir es in diesen Fragen zur Genüge kennengelernt haben. Auf Grund von Tatsachen der Beob- achtungen und Versuche vieler Forscher gegnerischer Richtung und der Ver- treter derRichtung wage iich dieFrage dahin zu entscheiden, daß die Bienen beiderOrientierung sich des Geruches nichtbedienen!). Der Ausnahmefall unter 1, daß in diesem Jahr die Bienen aus sich an Fruchtsäfte gehen, erkläre ich mir daraus, daß die Lieblingsfarbe der Bienen blau sein soll (nach FoREL) und die Bienen sich daher an die blauen Zwetschgen und Pflaumen ge- macht haben, die ihnen vielleicht blaue Blüten vor- täuschten. Daß aber so und so viele Forscher an- nahmen, daß die Bienen sich mit dem Geruch orien- tieren, mag vielleicht auf falschem Rückschluß be- ruhen. Der Duft vieler Blüten mußte doch einen Geruchsinn der besuchenden Insekten voraussetzen, Die Farbenpracht wird aber keineswegs erklärt da- durch. Müssen denn gerade die Bienen die Tiere sein, für die der Geruch entwickelt wurde? 'Man kann ja auch annehmen, deß gewisse „Nasentiere* die Entwicklung des Geruches veranlaßten, und da- mit parallel kann die Eutwicklung der leuchtenden Farben der Blumenblätter durch die Bienen usw. gedacht werden. Gestützt wird diese Annahme durch die Tatsache, daß es stark duftende Blumen von unauffälliger Farbe, und auffällige Blumen ohne Duft gibt. Daraus ersteigt eine neue Schwierigkeit: Der Besuch stark riechender unauffälliger Blüten (Linde, Resede usw.) durch Bienen. Ich glaube auf der rechten Spur zu sein, wenn ich annehme, daß es sich hier um eine sekundäre Erscheinung handelt, und zwar sind der Geruch’) und die Unauffälligkeit durch die hauptsächlichen Besucher, die Nasentiere (hauptsächlich Nachtschmetterlinge aus der Gruppe der Sphingidae) heraus entwickelt worden. Nach- träglich tauchten die Bienen als zufällige Besucher auf und die gute Tracht ließ schließlich auch diese Pflanze in die Reihe der instinktiv bevorzugten auf- nehmen, ohne daß der Geruch in irgendeiner Weise beteiligt gewesen wäre. Die Bemerkung, daß der Duft der Blüten durch Riechtiere herausentwickelt wurde, möchte ich als Hilfshypothese zur Erklärung meiner Folgerungen aufgefaßt wissen. Nachwort: „Die Forschung soll nie die Wahr- heit der Klarheit zum Opfer bringen, denn was heute unwahr ist, bleibt immer unwahr, was aber heute nicht klar ist, kann später klar werden.“ 57.6 (43.65) Eine Winterkäferbeute von 1920 und Fangart. Von Dr. Wradatsch. (Schluß). VI. Ziodidae. VII. Zrichopterygidae. 19.2, Agaricophagus cepha- 28.1. Ptenidium pusillum lotes Schmidt. Gyll 20.1. Clambus minutus Strm. VI Corylopnidae. 28.1. Sericoderus lateralis en Gyll. lich 1) Versuche mit Abschneiden der Fühler, dem vermeint- ‚chen Sitz der Geruchsorgane berichte ich hier richt, da ve von anderer Seite schon zur Genüge getan wurde (Forel, Bethe, von Uexküll, Buttel-Reepen). 6 2) Der Geruch ist sehr stark, wenn er auch unsern eruchsorganen nicht so erscheint, die von großen Ent- Gen herbeifliegenden Nachtfalter beweisen das zur yll. 19.1. Acrotrichis grandicollis Marsh. IX. Scaphidiidae. 6.2. Scaphosoma he: 39 X, Histeridae, 27.1. Onthophilus striatus Forst 27.1. — aflinis Redt, XI Hydrophilidae. Helophorus viridicollis Steph. 19.1. 17.2. Anacaena limbata F, 19.1. Cereyon haemorrhoida- lis F. 19.1. — quisquilius L. 2.3, — granarius Er. 27.1. Megasternum boleto- phagum Marsh. XI. Nitidulidae, 4.3. Epuraea obsoleta Fabr. 4.2. Cryptarcha strigata F, 6.3. Rhizophagus bipustu- latus Fabr. XII Cueujidae. 2.2. Monotoma bicolor Villa. 6.3. Silvanus unidentatus F, 6.3. Uleiota planata Lin, 4.3. Pediacus dermestoides Fabr. 4.3. Phloeostichus denticol- lis W. Redt. XIV. Cryptophagidae, 24.1. Cryptophagus scanicus L. 2 badius Strm, 27.1. Atomaria fuscata Schönh. ruficornis Marsh. XV, Zathrididae. 5.3. Dasycerus sulcatus Brong. 27.1. Lathridius nodifer Westw. 21.1. Enicmus minutus L. 11.2. Corticaria pubescens Gyll. XVI. Hycetophagidae. 8.3. Mycetophagus atoma- rius F. XVII Cisidae. 8.3. Cis Jaquemarti v. gla- bratus Mell. 8.3. — micans Fabr. 20.1. Octotemnus glabrius- eulus Gyll. XVIIL Colydiidae. 27.2. Ditoma erenata Fabr. 4,2, Diodesma subterranea Guer, 16.2. Myrmecoxenus subter- raneus Chev. XIX. Zndomychidae. 11.2. Cerylon ferrugineum 2 * Steph. 15.1. Sphaerosoma globosum Strm. XX. Coccinellidae. 11.2. Subeoceinella 24 punc- tata Lin. 16.1. Coceinella 4 punctata Pont. 27.1. Thea 22 punctata L. 16.1 Propylea 14 punctata a. tetragonat«a Laich. 11,2. Platynaspis luteorubra Eon .2. Pullus haemorrhoidalis i Ai Herbts. 27.1. XXI. Byrrhidae. 17.3. Lamprobyrrhulus nitj- } dus Schall, 4.2. Pedilophorus auratus Duft. 2.2. Syncalypta pallenta Fr. XXI. Elateridae. 8.2. Hypnoidusdermestoides v. tetragraphus Germ. XXI. Eucnemidue. 8.2. Trixagus carinifrons Bonv, XXIV. Prinidae. 28.1. Ptinus brunneus Duft. XXV. Pythidae. 25.2. Rhinosimus planirostris Fabr. XXVL Anthicidae. 18.3, Anthicus formicarius' Goeze, 31.1.. — antherinus Lin. XXVIL. Melandryidae. 6.3. Orchesia grandicollis Rosenh. XXVIII. Tenebrionidae. 20.3. Scaphidema metallicum a. bicolor F, 11.2. Laena vienensis Strm, XXIX. Chrysomelidae. 24.2. Lema puncticollis Curtis, 15.1. Lamprosoma concolor Strm. 7.3. Chrysomela rufa Duft. 17.8. — erassimargo Germ. 7.8. — coerulans Seribe, 28.1. Phaedon laevigatus Duft. 19.1. — cochleariae a. he- derae Suflr. 24.2. Chaleoides aurea Geoflr. 4 fulvicornis Fab, 17.2. HippuriphilaModeeri L. 21.1. Haltiea tamarieis Schrank, 20.1. — oleracea L. 6.2, — — vv. lugubris Weise. 6.2. — — v. nobilis Weise. 16.1. Phyllotreta 'Hexuosa Nlig. 2.2. — vittata Fabr. 22.1. — — v. monticola Weise. 24.2. — atra Fabr. 10,2. — cruciferae Goeze. 5.3. Aphthona euphorbiae Schrank. 11.2. Longitarsus melano- cephalus Deg. 10.2. Dibolia femoralis Redt. 20.3. Mniophila muscorum Koch, XXX. Anthribidae. 17.2. PlatystomusalbinusLin. XXXL Curculionidae. 17.2. Otiorrhynchus austria- cus F. 26.2. — rugosostriatus Goeze. 10.2. Sciaphilus asperatus Bonsd,. 29.2. Sitona suleifrons Thunb 4.2. Adexius scrobipennis Sehönh. ZA = 16.1. — pomorum Lin. 5.8. Tyehius Hugayaloı | leben sie mehrere Stunden; | der von ihr ausgehenden Wärme zu entfliehen. 9.2. Trachodes hispidus L. teph. 17.3. Hypera oxalidıs Herbst. 11.2. — Wueoigen ee g netatus rbst. 21.1. Phytonomus PT 5,3. — pieirostris Fabr, 97,1. — nigrirostris F- 16.1. Orchestes rufus 25, Loss Veriabilis Herbst. u Schrank. 17.2. — vieiae Gyll. = £ Fi fat er u .2. longimanus 24. 2. Apion laeyigatum t ayk. ee Forst. 29.2. — seniculus Kirby. 19.2. Orthochaetes setiger 9,2. — vieinum Kirby. Beck. 6.2. — nigritarse Kirby. 16.1. Acalles roboris Curt. 97.1. — assimile Kirby. 4.2. — hypoerita Boch. 4.2, — apricans Herbst. | 4.2, — lemur Germ. 30.2. — violaceuma, vires- 5.3, Rhinoneus castor Fabr. „„eens Schilsk. 96.2. — bruchoidesHerbst. 2. 3. — minimum Herbst. | 8.2. Phytobius quadricornis 27.2, — Ps! F. RANR: Gyll. XXXII. Ipidae. „1. Ceuthorrhynchus nıgrl- en aus. Marsh. 5.3. Blastophagus Bee . — floralis Payk. N : 14.3 Hehe 5.3. Hylurgops palliatus 11,2. — asperifoliarum Gyt. | 5.8. — imarginatus er 5.3. Xyleborus dispar F. 13. 9, en pleurostigma ale XXXIUL Scarabaeidae. - Mareh. 27.1. Oxyomussilvestris Scop. 11.2, — chalybaeus Germ. 19.1. AphodiusfimetariusLin. 20.3. Orobitis eyaneus Lin. 27.2. — prodromus Brahm. 99.2. Anthonomus pedieula- 19.1. — consputus Creutz. rius L. 3.3. Cetonia aurata Lin. Berichtigung. "In Nr. 8 der Societas entomologica Seite 30 Spalte 1 ist in der Arbeit des Herm Stauder über Acasis Mariae Stdr. species nova der begleitende Text zu den beiden Figuren weggelassen worden, wodurch der Anschein erweckt wird, es handle sich um zwei Typen Mariae. Es werden daher die Figuren mit Text wiederholt. | Entomologische Neuigkeiten. großer Eile und so, als hätten sie ein bestimmtes Ziel vor Augen. Wenn man sich ihnen nähert, so fühlen sie das durch die Vibrationen des Schnees, verursacht durch die Schneeschuhe und stellen sich bewegungslos bis man vorbei ist. Diese Tierchen bevorzugen die Kälte und sind am lebhaftesten wüh- rend der Monate Januar bis April, solange die Tem- peratur unter dem Nullgrad sich befindet. Der Trapper hat beobachtet, daß wenn im April die Sonne am Morgen schien und teilweise den Schnee auftaute, nur wenige Chionea zu sehen waren, daß jedoch am Nachmittag wenn dos Wetter umgeschla- gen hatte und Schneesturm geweht, sie in Scharen, von allen Seiten angekrabbelt kamen. Sie sind sehr empfindlich gegen Wärme und sterben binnen weniger Minuten in der warmen Hand, doch kann man sie, noch rechtzeitig auf den Schnee zurückgelegt, wieder ins Leben rufen. In einer geschlossenen Zündholzschachtel wenn die warme Hand neben ihnen in den Schnee gelegt wird, trachten sie Sie klammern sich fest an und es ist nicht leicht, sie abzuschütteln, sei es von einer Büchse, einem Stock oder Schneeschuh. Ihre Reisen über den Schnee haben offenbar den Zweck, die Geschlechter zu ver- einigen. An stürmischen Tagen im April zur Zeit ihrer größten Lebhaftigkeit in beiden Geschlechtern in eine Sammelbüchse gebracht, findet nach einigen Momenten die Copula statt. Auch bei dieser Ge- legenheit halten sie so fest, daß sie sich selbst in Alkohol gesetzt, nicht trennen. Das Insektenpulver wird aus den Blumen des Chrysanthemum cinerariaefolium gewonnen, deren Blütenstaub reich an Alkaloiden ist, die Insekten töten. Den besten Ruf genießt der Staub der dalma- | tinischen Blüten: in der Gegend von Sebenico wächst die Pflanze in Menge auf dem felsigen Terrain. Die Ernte betrug im Jahre 1920 ca. 120 Waggons in ganz Dalmatien; die Transportschwierigkeiten sind jedoch so groß, daß bis zum Spätherbst erst 70 Waggons befördert werden konnten, der Rest mußte liegen bleiben, z. T. am Ort, z. T, in Triest. Der Preis der Blumen betrug 50—60 Kronen das Kilo. Es ist die Ansicht verbreitet, daß in Indien Ver- treter des Genus Bombus nicht unter 3000’ an- getroffen werden. Jetzt hat ein englischer Sammler in Kalkutta zwei Exemplare von Bombus tunicatus gefangen, so daß die Anwesenheit der Gattung in der Ebene während der kühleren Jahreszeit erwiesen ist. Derselbe hatte auch vorher in Sukna, am Fuß ne östlichen Himalaya gelegen, einen Bombus fliegen sehen. Wiederum wird ein Fall bekannt, da frische Milch Larven und Puppen einer Fliegenart enthielt. Sie war noch süß, als sie bemerkt wurden. Am zweiten Tag schlüpften die zu den Phoriden ge- hörenden Fliegen aus. Dieses rasche Schlüpfen läßt Zweifel daran aufkommen, ob die Eier in die Milch Von der flügellosen Tipulide Chionea valga Harris | gelegt worden sind oder ob die Larven mit dem sind wiederum einige Exemplare am Nordende des Okanagan Tales in British Columbia oberhalb der Schneegrenze von einem Trapper gefangen worden. Sie scheinen die Höhen zwischen 5000’ und 6000’ zu bewohnen und bewegen sich über den Schnee in Schmutz, der sich in der Flasche fand, hineingeraten waren. Alle verwandelten sich und schlüpften. Der Name der Art ist Aphiochaeta scalaris. Nach Beu- netti kann sie Darmerkrankungen verursachen und ihren ganzen Lebenszyclus im Darm vollenden. Redaktion M. Rühl, Zürich VII. — Verlag des Seitz’schen W e erkes (Alfred K Stuttgart. Druck von H. Laupp jr in Tübingen. ; BE re 1. November 1921. No, 11. Societas entomologica. 36. Jahrgang. Gegründet 1886 von Fritz Rüll, fortgeführt von seinen Erben unter Mitwirkung bedeutender Entomologen und hervorragender Fachleute, Toute la correspondance scientifique et les Alle wissenschaftlichen Mitteilungen und contributions originales sont a envoyer aux Originalbeiträge sind an Herrn Fritz Any scientific correspondence and origi- Höritiers de Mr. Fritz Rühl & Zurich VII. | Rühl’s Erben in Zürich VII zu ri nal contributi azı rich ributions to be add Pourtoutes lesautres communications, paye- | geschäftliche Mitteilungen, En Ber Fritz Rühl’s Heirs in en A ments etc. s'adresser ä Verlag des Seitz’- | dagegen direkt an den Verlag des Seitz’. Other communications, payments etc, to be schen Werkes(Alfred Kernen),Stuttgart, | schen Werkes (AlfredKernen), Stuttgart, | “et 10 Verlag des Seitz’schen Werkes Poststr, 7. | Poststr. 7. in letzterer. Mitarbeiter erhalten 25 Separata ihrer Beiträge unberechnet (Alfred Kernen), Stuttgart, Poststr. 7. Bezugspreis laut Ankündigung 57.89 Purnassius (4) Neue Parnassius mnemosnye-Rassen. Von H. Fruhstorfer. P. mnemosyne batava subspec. nova. SQ habituell sehr groß, der Rasse litavia Bryk | aus der Umgebung von Wien im Q-Geschlecht fast gleichkommend und sie im & gelegentlich sogar über- | treffend. $ naturgemäß sehr nahe den litavia-g$d, 00 aber von reiner weißer Grundfarbe und die 22 durch- weg lichter, zeichnungsärmer, also noch prononzierter andromorph als litavie-O9. 32 von Flitavia sofort | zu trennen durch den stets geringer entwickelten transcellularen Costalfleck der Vdflgl. und eine an athene gemahnende weiße intranervale Einsprengung zwischen den Radialen bei den dd. den Medianen bei den 99. Glassaum der dg steiler gestellt, mehr quadratisch als dreieckig wie bei litavia, jener der 29 entschieden schmaler. Bei den 99 fällt dann auch noch eine Reduktion der diskalen Schwarzmakeln der Hflgl. im Vergleich mit litavia-22 auf. Patria: Umgebung von Passau, von Mitte bis Ende Mai 1917 und 1918 von Herrn Postoberverwalter P, FRANK in Passau, meinem langjährigen entomo- logischen Freunde, entdeckt. Benennung nach „‚Castra Batava“, dem römischen Namen für das heutige Passau. Durch das Auffinden der neuen Form im Donau- tale wird die Erinnerung an einen Fundort wach- gerufen, der schon seit der Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt aber anscheinend vollständig in Vergessenheit geraten ist, nämlich an Regensburg. Dort wurde die Art von dem durch CAROLUS LisNe berühmt gewor- denen Hofrat SCHAEFER aufgefunden, erwähnt und abgebildet. Die nächsten Fundstellen von mnemosyne in Bayern sind außer Regensburg (ob ausgerottet ?) das Donautal bei Ulm. Dort kommt die neben P. mnemosyne hartmanni ansehnlichste deutsche Rasse (ariovistus Fruhst.) vor, deren Verbreitung sich süd- wärts über den schwäbischen Jura und die Rauhe Alb bis in die Ausläufer des Jura bei Schaffhausen erstreckt. Im bayerischen Hochland taucht die Art dann in völlig verändertem Kleide als hartmanni bereits bei Holz- tchen auf, um dann bis Berchtesgaden und zu den Kahn Alpen zu dominieren. Es ist mir bis jetzt en geglückt, einwandfreie Stücke aus dem Allgäu empfangen. Drei Exemplare meiner Sammlung z I aus dem Allgäu gleichen hartmanni, andere wieder der Vorarlberger Rasse carmenta Fruhst. Immerhin steht fest, daß Bayern von mindestens drei mnemosyne- Rassen bewohnt wird: P. mnemosyne ariovistus Fruhst. Donautal bei Ulm. Ob sie bis Donauwörth und die Anfänge des fränkischen Jura vordringt? P. mnemosyne batava Fruhst. Donautal von Re- ı gensburg (Schäfer, Esper 1777. I. 1 p. 47) bis an die \ österreichische Grenze unterhalb Passau. P. mnemosyne hartmanni Standfuß. Bayerisches Hochland. Südostbayerische Alpen. Salzkammergut. Allgäu ? P. mnemosyne subspec. Soll bei Amberg gefunden worden sein (BRYK, briefl. Mitteilung), vielleicht im Ries und im Frankenjura noch zu entdecken. P. mnemosyne fasseliana subspec. nova. dQ eine interessante Zwischenstufe bildend, die von melanotischen mitteldeutschen Exemplaren der hereynischen Gebirge (Schlesien, Harz, Vogelsberg) zu der großen hellen böhmisch-mährisch-ungarischen Formengruppe überleitet. Es ist jedoch eine innigere | Verwandtschaft mit silesianus Fruhst. als mit bohemt- cus Bryk und Fruhst. deutlich erkenntlich. Habitus kleiner als bei silesianus, dadurch der Rasse aus dem Harz genähert, Flügelschnitt mehr gerundet, Glas- saum der Vdfgl. kürzer, jedoch über der vorderen Mediana ausgedehnter als bei silesianus Fruhst. | Schwarzbestäubung der Hflgl. geringer, hin und wieder treten leichte Schuppenanhäufungen außerhalb der Zelle der Hfgl. in Erscheinung. P% im allgemeinen andromorph. (Anklang an bohemicus-demaculatus), wenngleich auch wie bei silesianus ganz verschwärzte Stücke vorkommen. Aber die hellen 92 tragen so wenig schwarzgraue Ueberpuderung der Vdflgl. daß sie sich dadurch von den extremsten albinotischen silesia- nus mit ihrer stets luxurianten Bestäubung sofort unterscheiden. Auf den Hfgl. ist manchmal nur ein schwarzer Transcellularfleck und ein isolierter Sub- analfleck vorhanden, gelegentlich aber fließen diese Makeln zu einer stattlichen, breiten und fast scharf abgegrenzten Binde zusammen. Fasseliana ist re- sumptiv gesprochen somit um vieles kleiner als die schlesische und die ostböhmische Rasse, die 99 gra- vitieren zu’ einer bei bohemicus nie vorhandenen Ver- düsterung der Vdfgl., die jedoch nur in ganz seltenen —_ 12 Fällen den durchschnittlich melanotischen Schlesiern nahekommt. Die Entdeckung der geographisch so erklärlichen Zwischenstufe von mitteldeutschen mnemosyne und den lichteren nordaustro-ungarischen bohemicus-de- maculatus verdanken wir Herrn A. H. Fasst, dem jetzt berühmtesten und kenntnisreichsten unserer Tropensammler, und ist auch die Benennung zu seinen Ehren erfolgt. Patria: Erzgebirge, Nordböhmen, Strobnitz bei Ossegg ca. 800 m. 4. $& 3 22 Coll. Fruhstorfer. Flug- zeit: 5. VI. 1918. Von benachbarten Gebieten liegen mir vor: P. mnemosyne bohemicus Bryk und Fruhst. 9- Zeichnungen androtrop. Zellflecken der Vdfgl. sehr schmal. Htflgl. nur mit unbedeutendem schwarzem Zellfleck. Böhmen, Neuhütten (Coll. Fruhstorfer). P. mnemosyne nahe demaculatus Fruhst. Neu- titschein, Ostmähren. Weiße Karpathen, Mähren. P. mmemosyne subspec. sehr nahe mesoleucus Fruhst. Teplitz-Trenesen, Galceocz-Gebirge, parallel und östlich den Weißen Karpathen, Hohe Fatra, West-Beskiden, Kassa (Coll. Fruhstorfer), Przemysl (?) (Rothschild). P. mnemosyne mesoleucus Fruhst. Tatra. P. demaculatus Fruhst. 1908. Ungarisches Tief- land, Wallachei, Rumänien. P. hungarieus Rothsch. 1909. Siebenbürgen (Rothschild), Herkulesbad (Rebel), Kronstadt (Coll. Fruhstorfer). 01 kin Märchen. Von Dr. 4. Reuß (Waldshut). Es war einmal ein Land, das hieß Nomenclatoria, In diesem Lande interessierten sich viele Leute für allerlei Tiere, und um diese genau voneinander unter- scheiden zu können, gaben sie jedem Tier nicht nur einen, sondern sogar zwei Namen, Wenn ein Schmetter- lingssammler damals einen Schwärmer fing, konnte er ziemlich sicher damit rechnen, daß sein Gattungs- name Sphinx heiße. Aber bald zeigten sich die Un- vollkommenheiten eines solchen Systems. Die Gat- tungen erschienen den Gelehrten von Nomenclatoria zu groß, sie wurden geteilt und die geteilten wieder geteilt, und so lange verändert, bis nach Ablauf einiger Jahrzehnte jede zweite Art ihre eigene Gattung hatte. Dann mußten aber auch die Artnamen geändert und neue geschaffen werden, um die vielen neuentdeckten Aberrationen und Variationen zu bezeichnen. Dabei verfuhr einer der Gelehrten in witziger Weise durch Silbenumstellung, indem er zum Beispiel für Abarten von podalirius die Namen lidaporius und daporilius aufstellte. Und alle, die es lasen, staunten über seinen Geist, Bald genügte auch das nicht: mehr, und jedes Tier bekam drei Namen, ja nach etwa weiteren zwanzig Jahren hatte jede Art sechs Namen, wobei der Art- name der Stammform fünfmal wiederholt wurde. Unwissende Menschen in Nomenclatoria grinsten blöde dazu und machten törichte Bemerkungen von Raum- und Zeitverschwendung. Da kam eines Tages ein alter König eines benach- barten Landes zu Besuch, der als Junge auch Schmet- terlinge gesammelt hatte und sich auf seine Wissen- schaft etwas zugute tat. Als er die staatlichen Samm- lungen besichtigte, blieb er vor einem Lindenschwärmer . stehen und sagte zu dem ihn führenden Kustos stolz: „Aha, da ist ja auch eine Sphinx tiliae!‘‘ Der Kustos erschrack zu Tode, faßte sich aber schnell und ant- wortete: „Es ist durchaus wahrscheinlich, Euer Maje- stät, daß dieses Stück vor hundert ‚Jahren so genannt wurde. Der Gattungsname hat jedoch im Laufe der Zeit eine immer herrlichere Vollendung durchgemacht und sich über Smerinthus, Dilina, Mimas und noch etwa zehn Aenderungen heute bis zu Caudexr ent- wickelt. Das Stück aber, auf das Eure Majestät hin- zuweisen geruhten, ist nicht die Stammform Caudex tiliae, sondern, da die Binde der Vorderflügel, wie Eure Majestät bemerken, um !/,, mm schmäler als die der staatlich anerkannten Normalform ist, viel- mehr Caudex tiliolus tilioides tiliabundus bundilatius lidabuntius An.“ Als der Kustos so gesprochen hatte, verlangte der fremdeKönig zunächst zwei landesübliche Schnäpse. Dann reiste er in sein Land zurück und verordnete dort, daß kein Tier mehr als zwei Namen haben dürfe. Infolgedessen galt sein Reich bei den Gelehrten von Nomencelatoria als jämmerlich rückständig. Aus Nomenclatoria aber wurden in den letzten Jahren auffallend viele Fälle von Dementia praecox berichtet. Ob das mit der Ausbildung der Namen etwas zu tun hatte, steht nicht fest. 57.89 Pararge (405) Pararge aegeria L. saisondimorph. Von H. Stauder-Wels. Herr C. F. FRINGS bespricht in dieser Zeitschriit 36. Jahrg., Nr. 7 den Saisondimorphismus dieser Art. Gleich diesem Gewährsmanne war auch ich anläßlich der Behandlung der mediterranen Formen von aegeria in meiner „Faunula Illyro-Adriatica“ erstaunt, dieschönen Saisonformen dieses europäischen Ubiquisten in allen Werken so stiefmütterlich bedacht zu wissen. Der mediterrane Süden zeitigt (mindestens) drei prächtige Bruten, die in allen Sammlungen unter irgendeinem Rassennamen vereinigt stecken und dies meist sehr zu Unrecht. Ich habe es in meiner besagten Faunenarbeit unterlassen, Namen für einzelne Saison- formen aufzustellen, denn dazu gehört — namentlich soweit dies nordmediterranes Material betrifft — Massenmaterial; es ist nicht jedermanns Sache, nach einem zusammengekauften $? eine neue Rassen- oder Saisonform zu fabrizieren! Nirgends habe ich den Zyklus aegeria-egerides-camoena-egestas-intermedia verworrener gefunden als im illyro-adriatischen Ge- biete, während andererseits die transmediterrane echte aegeria (aus Algerien), von der ich leider nur April-, Mai- und Junistücke aus Biskra, El Kantara, Algier, Constantine, Böne, Philippeville usw. (selbst gesammelt!) besitze, unvergleichlich standhafter aus- sieht. Doch kann, insolange nicht auch Hochsommer- und Herbstbrütler zum Vergleiche vorliegen, auch über diese echte aegeria, bzw. deren Saisonformen, noch kein abschließendes Urteil gesprochen werden. Die Oberseiten von Individuen, die zur selben Zeit von einem Flugplatze zusammengetragen werden, sind oft recht variabel; es empfiehlt sich daher — und dies wird leider bei Satyriden hartnäckig selbst von vorgeschrittenen Beobachtern vernachlässigt — den Unterseiten ein ganz besonderes Augen- merk zu schenken, namentlich jenen des Hinterflügels; hauptsächlich hier finden wir die herrlichsten und meist auch konstantesten Divergenzen und Differential- merkmale; Allgemein-Habit, Flügelschnitt, Flügel- Oberseitenfärbung, Bindenanlagen kommen meist erst in weiterer Linie in Betracht. Fast alle paläark- tischen Satyridenarten haben sehr zartbesaitete Hin- terflügel-Unterseiten; während bei sehr vielen die oberseitigen Merkmale einer Art von Fundorten aus Innerasien, den Alpen, Italien, Spanien u. dgl. cha- rakterfest bleiben oder doch nur verhältnismäßig wenig spielen, sind die Unterseiten (namentlich des Hinterflügels) selbst von engeren Flugplätzen schon recht variabel und vielfach einzig berufen, eine ty- pische Rassenform zu erhärten. Freilich wird es manchmal schwer, sich in dem Variabilitätswuste zurechtzufinden und die konstanten oder doch häufiger wiederkehrenden Abweichungscharakteristika endgültig zu verankern und dermaßen dann den guten Ruf vielfach verlästerter Rassenformen zu verbürgen. In minimis Natura maxime miranda! Ein geübtes Forscherauge wird den zarten Linien, Strichelchen und: Farbtönen der Satyriden-Unterseiten manches Geheimnis entreißen, das ihm das schärfste Studium der charakterfesten Oberseite wohl niemals enthüllt hätte! N Ich muß mich hier leider kurz fassen und verweise diesbezüglich auf den bald erscheinenden Satyriden- teil meiner umfangreichen Faunenarbeit, von welchem Interessenten manchen Wink erhalten können. Auch im Formenkreise von P, aegeria ließ ich mich vom trügerischen Oberbilde nicht beeinflussen, son- dern hielt mich mehr an die Kehrseite der Medaille. Alle an der Sache Lust findenden Sammler seien an dieser Stelle gebeten, dieser Art durch einige Jahre hindurch etwas Aufmerksamkeit zu schenken, die einzelnen Generationsindividuen genau zu beobach- ten und die Resultate dieser Studien der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. 57:16.9 Liste neuerdings beschriebener und ge- zogener Parasiten und ihre Wirte. VII. Pedieulidae. Haematopinus maerocephalus Equus burchelli phacochoeri Phacochoerus aelianus aethiopieus massaicus Pomatochoerus africanus chaeropota- mus taurotragi Taurotragus oryx Hoplopleura intermedia Mus coucha Linognathoides faurei Geoseiurus eapensis Linognathus caviae-capensis Procavia capensis 43 Linognathus fahrenholzi stenopsis tibialis var, euchore ungulata Polyplax arvicanthus otomydis Seipio ahlacodi Mallophaga. Acidoproetus bifaseiatus = stenopygus Colpocephalum caudatum epiphanes — harrisoni importunum milleri nyetardae semieinetum — subpachygaster Comatomenopon elongatum Degeeriella actophila — argula — decipiens — erythropteri — fusea hoplopteri hypoleucum macrocephala melanophrys truncata umbrina _ zonaria Dendrolagia pygidialis Docophorus alatoelypeatus albemarlensis Cervicapra fulvorufula Ovis aries Aepyceros melampus Raphiceros campestris Cephalophus grimmi natalensis E— nigrifrons Arvicanthis pumilio Otomys irroratus Thryonomys aulacodus Anas erythrorhyncha Casarca cana Dendroeygna viduata Plectropterus gambensis Sarkidiornis melanotus Thalassornis leuconotus Plecetropterus gambensis Pseudogyps africanus Phaeton candidus Otis sp. Demiegretta jugularis grayi Globicera oceanica Sterna bergii — melanauchen Demiegretta jugularis grayi Corvus scapulatus Bubo capensis Strix flammea maeulata Sterna inensis Calidris arenaria Tringa minuta — subarquata Corvus capensis Reeurvirostra avocetta Melittophagus meridionalis Astur tachiro Buteo jakal Cerchneis naumanni rupicola Elanus coeruleus Haliaetus vocifer Micronisus gabar Nilaus brubru Hoplopterus speciosus spinosus Caprimulgus europaeus Aegialitis marginata pecuria trieollaris Upupa afrieanus Gallinago nigripennis Scopus umbretta Tringa minuta Dendrolagus lumholtzi Haleyon chloris teraokai — _ pelewensis sordidus Sterna bergü melanauchen sinensis Lanius schach Oriolus indieus Zosterops simplex Hirundo daurica striolata Docophorus communis —_ exeisus = gonorhynehus Milvus ater govinda — Jeontodon var. aflinis Aeridotheres eristatellus =: semivittatus Charadrius cantianus (Fortsetzung folgt.) Entomologische Neuigkeiten. Es ist eine bekannte Tatsache, daß es sehr schwer ist, in den Tropen die gesammelten Insekten vor dem Verderben zu bewahren. gibt nun ein einfaches Verfahren zur Präparation und zur Konservierung bekannt, das verdient in weiteren Kreisen beachtet zu werden. Jedes Insekt wird einzeln für sich allein in einen flachen, durch- sichtigen, hermetisch verschließbaren Raum ein- geschlossen, so daß kein schädlicher Einfluß sich geltend machen kann, das Tier selbst möglichst verhindert wird von seiner natürlichen Feuchtigkeit abzugeben, und so zusammenschrumpft. Die Requisiten sind einfachster Art. 1. Glasscheibchen diverser Größen, je nach der Größe des Insekts, aus gewöhnlichem Fensterglas geschnitten, während ausgediente photo- graphische Platten zu größeren Formen benützt werden können, 2. Eine Substanz, die Thymoplas genannt wird, bestehend aus einer Mischung von fein gepudertem Thymol und dem zum Modellieren verwendeten Glaserkitt, der unter dem Namen Pla- stieit im Handel ist. 3. Dünnes, weißes, zühes Papier, das auf einer Seite gummiert ist, und in schmale Streifen geschnitten wird. Diese Materialien werden wie folgt verwendet: Das zu konservierende Insekt wird in passender Lage in die Mitte einer Glasscheibe gelegt, daneben ein Stückchen Thymo- plas von der Größe einer Bohne, auch größer, je nach der Größe des Insekts, mit einer Glasplatte bedeckt, unter beständigem Druck solange hin- und her gerollt bis es die Form einer verlängerten Rolle annimmt, ohngeführ ein und einhalb mal so dick wie das zu montierende Exemplar. Bei dickeren Insekten werden schönere Prüparate erzielt, wenn die Masse nicht dicker ist als dieselben, die nötige Tiefe wird durch Quetschen der Rolle in ein breites, flaches Band gewonnen, dessen beide Enden man zwischen Finger und Daumen nimmt; die so gebil- dete Rundung wird rings um das Insekt gelegt, einen Kreis bildend, der weit genug ist, um völliges Ausstrecken der Glieder zu erlauben, Ueberflüssiges ist zu entfernen und an der Stelle, da die Enden das Glasplättchen berühren, ist mit einem stumpfen Stäbchen eine sichere Verbindung herzustellen, wo- bei zu beachten ist, daß dieselbe von genau derselben Dicke ist wie der übrige Ring. Dann legt man ein zweites Glasplättchen auf denselben, so exakt, daß dessen vier Seiten genau auf die des unteren passen, preßt zusammen, so daß der Thymoplasring eine flache, gleichmäßige Form einnimmt und durch wei- teren sachten Druck bringt man die Masse bis ganz nahe leicht an das Insekt heran, derart, daß das- selbe schön in seiner Lage verharrt. Die entgegen- gesetzten Enden der beiden Glasplättchen werden Redaktion M. Rühl, Zürich VII. — Verlag des Druck von H. Laupp jr in Tü Alfred Moore | 4 — nun fest verbunden, indem man einen Streifen des gummierten Papiers rund um dieselben befestigt, wobei sehr sorgfältig verfahren werden muß; der auszuübende Druck muß stark genug sein, die Glas- scheiben in beständigem Kontakt mit dem platt- gedrückten Thymoplas zu halten und doch das ein. geschlossene Insekt nicht zu berühren. Alle ein In- | sekt betreffenden Notizen können dann auf der ge- nügend Raum gebenden Oberfläche vermerkt werden, Zur Präparation sehr kleiner Insekten nimmt man am besten die Plättchen, die zu mikroskopischen Schnitten dienen, und legt ein rundes Deckglas auf den Ring von Thymoplas. Der Druck wird auch hier durch ein zweites Glasscheibchen bewirkt, das dann aber entfernt wird. Die Deckschale bleibt in ihrer Lage, etwa ausgetretene Thymoplasmasse wird entfernt, und zur Komplettierung des Präparats wird eine mit allen Angaben versehene Etikette auf das Scheibehen geklebt. Bei ein wenig Uebung erfor- dert die exakte Herstellung nur einige Minuten. Sie ist in der Tat sehr einfach und das Resultat höchst befriedigend. Die fertigen Präparate gestatten auch die empfindlichsten Insekten ungestraft zu be- handeln, jedes einzelne Teilchen zu betrachten, sei es von bloßem Auge, mit der Lupe oder dem Mikro- skop und eignet sich besonders zu photographischen Zwecken. Man kann sie ruhig auf dem Arbeitstisch liegen lassen, ohne fürchten zu müssen, daß sie Schaden leiden, weder Schimmel noch schädliche In- sekten können ihnen etwas anhaben, die Etiketten werden nicht verlegt und gehen verloren. Zu allem sind sie haltbar und leicht zu verpacken. Die in- struktivsten Präparate können auf diese Weise her- gestellt werden, z. B, Tiere, die sich in Copula be- finden, solche, die Geschlechtsdimorphismus aufweisen, solche, die geflügelt und ungeflügelt sind, Blätter, Zweige, Rindenstückchen, kleine Steine mit auf ihnen abgelegten Eiern. Ein Tier mit seiner Nachkommen- schaft wird hier montiert, eine Bienenkönigin mit ihrer Zelle umgeben von ihren Eiern, eine Spinne, die ihren Eiersack trägt. Raupen sollten in ihrer natürlichen Umgebung dargestellt werden, innerhalb ihrer Galle oder aufgerollten Blättern, geöffnete Ko- kons mit ihrem Inhalt, während die Entwicklungs- stadien: Eier, Raupen, Puppen und fertige Insekten bequem im selben Präparat zur Aufstellung gelangen. Mr. Moore hat mit Erfolg einen Akazienzweig mon- tiert, von dem ein kleines Wespennest herabhing, das offene Zellen mit Eiern, Larven diverser Größen, geschlossene Puppenzellen, und ein halbes Dutzend Wespen bei ihren häuslichen Beschäftigungen zeigte, exakt so wie die Tiere in Natur erscheinen. Mime- tische Insekten können dargestellt werden, Raub- insekten mit ihrer Beute, nützliche in ihrer Tätig- keit. Auf diese Weise hört das Präparieren auf, eine mechanische Beschäftigung zu sein, sondern wird eine unterhaltende, belehrende. Die Methode ist nicht auf Insekten beschränkt, sondern kann auf die verschiedensten Objekte ausgedehnt werden, die der Zufall einem in den Weg führt. Auf einer columbischen Libelle, Ischnogomphus Jessei Williamson sind zwei Mallophagen gefunden worden, eine Gyropus- und eine Trichodectes-Art. Seitz’schen Werkes (Alfred Kernen), 3 Stuttgart. bingen. ; 1. Dezember 1921. No. 12, 36. Jahrgang. Societas entomologica. Gegründet 1886 von Frits ‚Rühl, fortgeführt von seinen Erben unter Mitwirkung bedeutender Entomologen und hervorragender Fachl er Fachleute, Toute la age agree et les Alle wissenschaftlichen Mitteilungen und contributions originales sont A envoyer aux Originalbeiträge sind an Herrn Fri Any scientific correspondence and origi- Heritiers de Mr. Fritz Rühl & Zurich VII. | Rühl’s Erben in Zürich VII zu Piko nal contributions to be addressed. to Mr. Pourtoutes lesautres communications, paye- geschäftliche Mitteilungen, Zahlungen etc, | Fritz Rühl’s Heirs in Zürich VII All ments etc, s’adresser a Verlag des Seitz’- | dagegen direkt an den Verlag des Seitz’- other communications, payments etc, to be schen Werkes(Alfred Kernen), Stuttgart, | schen Werkes (AlfredKernen), Stuttgart, sent to Verlag des Seitz’schen Werkes Poststr. 7. Poststr, 7. (Alfred Kernen), Stuttgart, Poststr. 7. Die Societas entomologica erscheint monatlich gemeinsam ak AS ATZEISKAR WIE TR ek IanKerE TI BRaenTeh Ten SAEHn Alma) . £ i 1 genblatt Insekt x i indi in letzterer, Mitarbeiter erhalten 25 Separata ihrer Beiträge re E Bye ACER 57.88: 11.58 I. Ist die Züchtung von harmuthi und pernoldi 2? und die Rückkreusung mit harmuthi und pernoldi 38 möglich? (Mit 3 Abbildungen). Von Prof. Calmbach, Heilbronn, Wie der Züchter, dem es geglückt ist Tagfalter zur Paarung und Eiablage zu bringen, jedes Jahr von neuem von dem Verlangen gepackt wird, solche Versuche zu wiederholen und neue zu machen, so ging es auch mir mit meinen Kreuzungsversuchen. Seit Jahren kreuze ich elpenor und euphorbiae, oder euphorbiae und galii, oder euphorbiae und vespertilio und elpenor. Nicht immer mit gutem Erfolg. Nament- lich der vorletzte Kreuzungsversuch mit vespertilio mißglückte ganz. Die geschlüpften vespertilio-Falter verhielten sich schr träg, was ich mit dem weniger warmen Klima in Zusammenhang bringe; oder aber waren die vespertilio-Puppen keine Freilandpuppen. — Mein diesjähriger Versuch der Kreuzung von elpenor und euphorbiae und umgekehrt (elpenor-Q x euphorbiae-S — harmuthi euphorbiae-Q x elpenor-S = pernoldi) sollte mir über 2 Fragen Klarheit bringen: 1, ist es möglich, Aarmuthi und pernoldi-QQ zu erzielen ? und 2. ist die Rückkreuzung von harmuthi- oder pernoldi-$& mit elpenor-2 oder euphorbiae-? möglich ? ‚Vor Jahren erhielt ich einmal von H. HARMUTH, Wien, die Mitteilung, daß es ihm und den Züchtern in Wien bisher nicht gelungen sei, normale har- muthi- oder pernoldi-2? zu erzielen. Ich selbst babe wenigstens 2 normale harmuthi-?Q vom 5. 8. 1916 und vom 8. 8. 1916; während allerdings viele andere 2? aus jener Zucht zwar schlüpften, aber — ver- krüppelten. Die Erfahrungen von 1916 wollte ich weiter verfolgen und verwerten. Etwa vom 12.—15. Juni 1920 begannen sowohl elpenor wie euphorbiae-Falter zu schlüpfen. Das Wetter war sommerlich warm, abends ab und zu gewitterig und so zählte ich z. B. am 19. Juni allein 5 Paare (3 harmuthi und 2 pernoldi-Paare). Zunächst zeigte sich aufs neue, daß Aarmuthi-Paarungen leichter sind. Auch werden die Eier-von elpenor-92 leichter und viel zahlreicher abgegeben, als von euphorbiae-Q9. Der Grund liegt wohl darin, daß durch die Begattung das euphorbiae-? mit elpenor-$ die an sich kleineren euphorbiae-Eier zu groß werden im Verhältnis zu der Weite der Legeröhre von ewphorbiae-9, so daß also die hybridierten Eier nur mit großer Anstrengung durch die Legeröhre hindurchgepreßt werden und abgesetzt werden können. Dabei beobachtet man oft, wenn nicht gar gewöhnlich, daß ganze Klumpen von Eiern an dem weit herausragenden Ende der Lege- röhre von ewphorbiae hängen, die abgenommen werden mussen. Am 27. Juni begannen die ersten Räupchen zu schlüpfen. Sowohl harmuthi- wie pernoldi-Räupchen wurden mit Epilobium (Weidenröschen) gefüttert und wuchsen bei dem heißen Wetter rasch und in großer Zahl heran. Die Farben, besonders unmittelbar nach der Häutung, waren prächtig. Und da Reper 1910 $, 96 die „Raupen“ als unbekannt bezeichnet, ver- suchteich farbige Aufnahmen derselben herstellen zu lassen. Aber verschiedene Anfragen, sowohl bei H. Prof. Dr. Serrz, Darmstadt, als auch beim Na- turalienkabinett in Stuttgart, lauteten abschlägig wegen der derzeitigen hohen Herstellungskosten. So verzichtete ich zwar auf eine farbige Wiedergabe, ließ es mir aber nicht nehmen, eine gewöhnliche photo- graphische Aufnahme herstellen zu lassen. Die erste zeigt 2 verschieden gefärbte harmuthi-Raupen, etwa in Zweidrittelgröße, die zweite 2 verschieden gefärbte pernoldi-Raupen. Die Bilder wie die Beschreibung der Raupen folgen am Schluß. Mitder Aufzacht der Raupen ging nun alles bis Mitte Juli vortreff- lich. Ich hatte kaum einen Verlust durch behinderte Häutung. Da trat plötzlich anhaltendes Regenwetter ein, das nicht bloß unsern Weinbergen alle nur denk- baren Krankheiten brachte, sondern auch infolge der Bakterien unter den Raupen Durchfall oder Freßunlust erzeugte. Doch gelangte der größte Teil zur Ver- puppung. Unter den Raupen fielen mir verschiedene ganz Schwarze Stücke mit zu ganzen Flächen erweiterten, weiß-gelblichen Flek- ken auf. Dieselben verrieten den Zusammenhang mit den weiß-gelblichen Punktreihen der ewrhorbiae- Raupen. Mehr als 1 Dutzend dieser Raupen zog ich besonders auf, um festzustellen, ob etwa sich bei den Flügeln entsprechende Farbenveränderungen zeigten. Das Ergebnis aber war negativ. Höchstens zeigte sich bei späterer Vergleichung bei einigen Falteın (ob von diesen Raupen stammend?) an der Analfleckstelle = 4 — von euphorbiae ein Stück ganz ohne jede Schup- pen bildung. Die Falter schlüpften vom 8. Aug. 1920 ab; täglich oft bis zu 20 Stück. Die Farbenabtönung ging von hellkarmoisinrot bis zu dunkeloliv ; z. T. sind die Vorderflügel ganz oliv und in der Zeichnung ver- wischt; der Besitz solcher Uebergänge dürfte ein Schmuck jeder Sammlung sein, Was nun das Geschlecht der geschlüpften Falter anlangt, so zeigte sich, daß unter den vielen Faltern nur 1 9 sich befand, und zwar 1 harmuthi-? aus einer prächtigen großen Puppe, das aber leider — weil unbeachtet — die Flügel nicht zur glatten Ent- wicklung brachte. — Es mag hier erwähnt werden, daß alle Raupen, welche sich langsamer entwickeln und nur spät zur Verpuppung schreiten, weibliche Raupen sind und besonderer Pflege bedürfen. Diese 99-Raupen waren in diesem Jahre in großer Zahl vertreten, zeigten eine geradezu riesenhafte Größe — ich habe geblasene Raupen von 9—10 em Länge — und ergaben präch- tige gesunde Puppen. Ob ich diese Puppen durch entsprechende Behandlung im Jahr 1921 zur Ent- wicklung bringen kann, bleibt abzuwarten, Fast möchte es mir scheinen, als ob Q92-Puppen, welche im gleichen Jahr nicht mehr sich zum Falter ent- wickeln, trotz ihrer scheinbaren Gesundheit auf Grund eines Naturgesetzes nicht mehr zur Entwicklung kommen sollen, Aus früheren Zuchten hatte ich — wie ähnlich auch H. HARMUTH und seine Freunde in Wien — solche 29-Puppen noch nach 2maliger Ueberwinterung ge- sund; bis sie dann aber plötzlich vertrockneten. — Der einzige — leider verkrüppelte — 9-Falter harmuthi, der mir -lieses Jahr (1920) im September aus einer solch großen Puppe schlüpfte, ist seiner Farbe nach so, daß, während die oben genannten kleineren 29 aus 1916 den elpenor-Typ zeigen, dieser ausgesprochen den euphorbiae-Typzeigt und auf Flügel und Leib kaum etwas „Rot“ aufweist, Noch 3 kleine Bemerkungen: 1. Die Angabe, daß Akarmuthi in dem eısten Drittel des Fühlers rote Färbung (wie das elpenor-9) zeige, ist unrichtig. Mit Ausnahme von geringen roten Spuren bei einzelnen Tieren ist nach meinem zahlreichen Materialder ganze Fühlerals hell zu bezeichnen. 2. Auf der Unterseite des Vorderflügels von harmuthi befindet sich nicht bloß eine Haftboıste sondern geradezu ein hakenartiger Auswuchs der Costalader von 2—3 mm Länge, um das Vor- wärtsgleiten des Hinterflüge!s aufzuhalten. Ist das Atavismus oder Neubildung? 3. Bei der Fütterung der Tiere hatte ich einmal ein ganz besonderes Erlebnis. Daß die Tiere, nement- lich die in der Gefangenschaft geborenen Tiere, sich in ihrer Behausung bald zurechtfinden und zutraulich werden, erwähnt mit Recht H. Oberlehrer LöFFt.ER, Heidenheim. Daß aber ein Falter :ich dazu auf- schwingt, seinen Rüssel einem in den Mund zu stecken (ich hatte anscheinend vorher etwas Süßes genossen!) und darin von einem Mundwinkel zum andern sich bewegend etwa 5 Minuten zu nippen und zu saugen, dürfte kaum ein Züchter noch, erlebt haben. Ja, um dieses Wunder meiner Fıau zu zeigen, begab ich mich vorsichtig von der Bühnenkammer in die Küche des II, Stocks hinab, stellte mich sogar an das offene Fenster, aber der Falter saugte immer noch weiter bis er abflog, um noch einmal wie zu einem kurzen Abschied zurückzukehren und sich dann der goldenen Freiheit für immer zu erfreuen. Dies Erlebnis machte mir mehr Freude als einem Kriegsgewinnler eine ge- lungene Schiebung! — Nun zur zweiten Frage, der Rückkreuzung! Durch die Veröffentlichungen des H. EHINGER, Heilbronn (vgl. Entomol. Rundschau 1920 Nr 1 und folgende), ist erwiesen, daß 2. B. von ewphorbiae und vespertilio-Hybriden 3 — und mehrfache Rück- kreuzungen möglich sind. Durch rechtzeitiges Schlüp- ten der neuen elpenor und euphorbiae-Falter von 1920 iein Teil der Falter schlüpft gewöhnlich noch im Herbst!) gelang es mir, verschiedene Paarungen (am 6.—10. Aug.) zwischen harmuthi-$$ und elpenor-22 und euphorbiae-QQ zu erzielen. Von der ersten Rück- kreuzung erhielt ich über 100 Eier, von der zweiten Art etwa 30. Meine Freude war groß, aber leider — verfrüht. Wohl zeigten die von elpenor-? gelegten Eier ein prächtiges volles Aussehen von grünlich- weißer Farbe, auch die euphorbiae-Eier schienen be- fruchtet; ja die ersteren hielten sich 14 und mehr Tage lang voll (was doch sonst ein sicherer Beweis der Befruchtung ist), aber schließlich fielen sie alle ein und vertrockneten und damit auch alle meine hochgespannten Hoffnungen. Eine mikroskopische Untersuchung des Eikerns wurde von mir nicht vor- genommen, weil ich dazu zu wenig Kenntnisse habe. Figur 1, harmuthi 21. 7. 1920. Oben heller !/ı. Unten dunkelgrün bis samtschwarz, u a Die zur Paarung verwendeten harmuthi-SS (etwa 12 Stück!) waren krättige Tiere, Liegt die Schuld des Versagens an den im Herbst schlüpfenden 99 oder an den Bastard-gS ? Mir will scheinen, daß wohl eine Paarung mit harmuthi und pernoldi-5$S möglich ist, aber eine embryonale Entwicklung ausgeschlcssen ist, da die Arten stammesgeschichtlich schon zu weit voneinander entfernt sind. If. Kleid der Raupen von a) harmuthi b) pernoldi. a) harmuthi: 1. Grundfarbe dunkelgrün bis braun (= 929?) mit einer Anzahl deutlicher oder sich verlierender weißlicher Punkte, Rückenlinie: rot, vom Kopf aus bald über den ganzen Rücken laufend, bald nur über einzelne Segmente. ; : Seitenlinie (links und rechts): eine Reihe weiß- licher, schmutziggelber, sich nach rückwärts viel- fach verlierender Punkte. Fußlinie: gelblich-rötlich, unterbrochen, z. T. nur über die ersten Segmente (Merkmal von elpenor!). Stigmen: weißlich-schmutzig-gelb, kaum sichtbar. Kopf: klein, gelb oder ı0t, je heller die Punktreihe, desto heller. Füße: rot. Horn: kurz, schwarz, am Grunde oft rötlich, Gewicht: 3—5 gr. Länge: 8—9 cm. 2.Grundfarbe sammetschwarz (= J& ?) mit einer Anzahl fast ganz verloschener, heller Pünktchen, Rückenlinie: meistens ganz verschwunden. Seitenlinie:diePunktreihe fastganzverschwunden, Figur 2. pernoldi 21, 7. 1920. Fußlinie: bei.den’ersten Segmenten nur schwach hervortretend ; gelblich-rötlien. Stigmen: oft auffallend weiß, prächtig, Kopf: klein, schwarz. Füße: rot. Horn: schwarz, Spitze: hell-rötlich. Gewicht: 3—5 gr. Länge: 8-9 cm. b) pernoldi: Grundfarbe: dunkelgrün oder gelblich mit einer Unzahl von — namentlich an den Seiten — deut- lichen grüngelben Punkten. Rückenlinie: vom Kopf beginnend, rötlich, bald über den ganzen Rücken laufend, so bei helleren, rötlich-gelblichen Raupen, bald nur über die ersten Segmente. Seitenlinie (links und rechts): mit einer Reihe grüngelber (bei großen 99?) über die ganze Länge verlaufender (10) Flecken inmitten einer sammet- artigen schwarzen Fläche. Fußlinie: gelblich-rötlich, unterbrochen, zumeist über die ganze Länge verlaufend, Stigmen: weißlich-schmutziggelb. Kopf: entweder ganz schwarz oder mit einer röt- lichen T-Form und anschließender ıötlicher Rük- kenlinie, wie z. T. bei euphorbiae. Füße: rot. Horn: kurz, untere Hälfte rot, obere Hälfte schwarz, Spitze zuweilen leicht rot. Gewicht: 3—4 gr, Länge: 7—9 cm, ‚Figur 3. elpenor-Ei-Gelege 1919 in Gefangenschaft. —_— 48 — 57.62 Ocypus: 15.3 Esthiopterum gambensis Plectropterus gambensis . 7 _ iganticola Thalassogeron layardi Ein „Löwenritt im Insektenreiche“. here a ndarer aa: Von Dr. Paul Born, Herzogenbuchsee (Schweiz). BA squalidus Anas erythrorhyncha Von einem Spaziergange heimkehrend, gewahrte er struthionis ai ich in der Nähe meines Hauses ein sonderbares Wesen + Fr, Struthio wen . in größter Hast über den Weg eilend. Näher tretend, er er HA PPSSTERDE \ = sudaniecum Turtur capicola damarensis erkannte ich einen großen Carabus monilis, auf dessen Rücken ein Ocypus olens saß, der seine Mandibeln tief zwischen Thorax und Flügeldecken seines angst- voll davon laufenden Opfers eingegraben hatte. Ohne Zweifel hätte er dasselbe getötet und ausgesogen. n Da ich nicht Zeit hatte, den Verlauf dieses Ueberfalles — kurodai abzuwarten, so befreite ich das arme Opfer von seinem = minor k Reiter und warf den letzteren links und das erstere — nigromaculatus Francolinus sephaena weiter entfernt davon rechts ins hohe Gras. Gallus domesticus Daß Ocypus olens ein kühner Räuber ist, habe ich gi ee Numida coronata schon oft beobachtet, aber daß er sich sogar an ein Goniodes aegypticus Turtur capicola damarensis — semitorquatus _ — — senegalensis Goniocotes carpophagae Globicera oceanica — . gigas Numida coronata Turtur chinensis Megapodius laperousi ! anscheinend viel kräftigeres und wehrhafteres Tier, so RS — senegalensis h wie Carabus monilis sonst ist, wagen würde, hätte ich — il E — semitorquatus \ nicht geglaubt. — intermedius Calophasis mikado — zmumidae Numida coronata 57.82:15 Biologisches über einige seltene Micro. Von F. Aichele, Böblingen. Tinea lapella erhielt ich im April 1920 in Anzahl aus einem alten Vogelnest, das ich im Lauf des Winters eingetragen hatte. Außer ca. 80 labella enthielt das Nest nur noch einen Micro der noch der Bestimmung harrt. Von Euplocamus anthracinalis fand ich am 15. V. 21 ein Q in einem Buchenwald. Es legte Häufchen von hellen, nahezu farblosen Eiern und bedeckte diese mit gelber Afterwolle (wie dispar). Die Eier sind glatt und Hesperoetenes longiceps Ibidoecus plataleae Laemobothrion kelloggi Lipeurus baculus — lineatus — potens — subsetosus — varlabilis Machaerilaemus plocei Macropophila foreipata Menopon africanum Molossus abrasus Platalea alba — leucorodia Hagedaschia hagedash Nycticorax caledonieus Megapodius laperousi Sula sula Phalacrocorax melanoleucus Calophasis mikado Ploceus sp. Macropus coxeni Anas erythrorhyncha Casarca cana von elliptischer Form. Sie erwiesen sich unbefruchtet. Dendrocygna viduata 2 — — Gallinula ehloropus 57:16,9 = = Phalacrocorax lueidus = er lectropte ambensis Liste neuerdings beschriebener und ge- — F ne zogener Parasiten und ihre Wirte. VIH.| - Thalassornis leuconotus (Fortsetzung.) — antennatum Numida coronata 8 — _brevipalpe Sula sula Eoctenes intermedium Taphozous cavaticus — bucerotis Bycanistes bucinator _ _ .- perforatus _ — _: eristatus — spasmae Megaderma carinatae — erateropus Crateropus jardinei _ — E spasma — eulasius Phaethon candidus Eeomenopon dentieulatus Eos rubiginosa — _ francolinus Francolinus sephaena } Esthiopterum ardea Ardea einerae — _ Pternistes swainsoni E capitatum Hagedasbia bagedash — giganteum Turtur capicola — eolius Colius indieus — impar var. poice- — columbae Turtur eapieola damarensis phalus Poicephalus meyeri r —_ — senegalensis — _ lophocerus Lophoceros epirhinus Der — Fu Vinago delalandi — — erythrorhynchus _ forfieulatum Pelecanus anoerotalus —_ _ — leucomelas — _ — ealifornieus — numidiae Numida corronata — _ — erythrorhynchus — pallenscens Arboricola erudigularis >>; he — rufescens — powelli Francolinus sephaena — fuliginosus Daption capensis — produetum Calophasia mikado < — _ ° Diomedea exulans — _ Pternistes swainsoni —_ _ um melanophrys — spinosum Lamprocolius phoenieopterus — _ Majaqueus aequinoctialis — - Pyenonotus layardi ; Thalassogeron chlororhyncha (Fortsetzung folgt.) Redaktion M. Rühl, Zürich VII. — Verlag des Seitz’schen Werk EB Lampe A es (Alfred Kernen), Stuttgart. Tr N SRLRTNN: N IEDArN, Na “A a Br en un ne a ge nn a ne