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&

ABHANDLUNGEN

DER

PHILOSOPH.-PHILOLOGISCHEN CLASSE

DER KÜNIGUGH BAYERISCHEN

AKADEMIE dir WISSENSCHAFTEN

SECHSTER BAND.

IM DER RBIHB DER DEMkSCHRIFTBN D£R XXTIl. BAND.

THISITEMHASBEEK\r-^--

STANFORD \JSIVERs:^^^{T- '' r «

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. akademie,

IN (Himmiooiuii oEI G. FRANZ.

V.

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luhalt des VI. Bandes.

Ueber einige eingeschobene Steilen im Vendidad. Von Dr. Fr, Spiegel

Seite 1

Ueber die in Demosthene's Rede über die Krone enthaltene Grabschrifk auF

die bei Chäronea gefallenen Athenäer. Von Joh. r. Q. Fröhlich 77

Ueber das Erechtheum auf der Burg von Athen. Von Friedrich v. Thiersch Zweite Abhandlung. (Mit architektonischen Zeichnungen von Eduard Metzger.) ...........

Ueber einige Gedichte des Valerius CatuUus. Von Joh. v. G. Fröhlich

Der neunzehnte Fargard des Vendidad. Zweite Abtheilung. Von Dr. Fr Spiegel ...........

Ueber die Problema des Aristoteles. Von Karl FratUl

99 257

281 339

Disquisitiones de analogiae graecae capitis minus cognitis. Scripsit Friedericas

Thiersch 379

Ueber die Rhetorik des Aristoteles. Von L. Spengel

455

Seite

Die Genealogie der Griechen und Römer. Ein Beitrag zur Philosophie der

Geschichte. Von Ernst v Lasaulx 515

Ueber ein Fragment des Guillaume d'Orenge. Von Dr. Conrad Hofmann . 565

Studien zu Thukydides. Von Georg Martin Thomas .631

Nachträge und Berichtigungen zur Abhandlung über ein Fragment des

Guillaume d^Orenge. Von Dr. Conrad Hofmann .681

ABHANDLUNGEN

DEa

PHILOSOPH.-PHILOLOGISCHEN CLASSE

DER KüiMGUGH BAYERISCHEN

AKADEMIE der WISSENSCHAFTEN,

SECHSTEN BANDES

ERSTE ABTHEILING.

IN DKR RBlHIi DKR DHNKSRHRIPTKH DER XXVII. BAND.

M 1 1\ G U E N.

AUF KOSTEN DER AKADEMIE.

GEDRUCKT IN DER J. C. \VEISS'sche> BUCHDRUCHEREI.

Ueber einige

eingeschobene Stellen im Vendidad,

Von

Dr. Fr. Spiegel^

ausserordentlichem Mitgliede der Akademie.

Abhandlungen der I. C). d. li. Ak. d. Wiss. VI« Bd. I. Abth.

Ueber einige

eingeschobene Stellen im Vendidad,

Von

Dr. Fr. Spiegel^

ausserordentlichem Mitgliede der Akademie.

Abhandlungen der I. C). d. li. Ak. d. Wiss. VI. Bd. I. Abth.

Voreriiirterung,

Mit der Veröffentlichung der nactifolgif^nden AT)haAi^- lungen verbinde ich einen doppelten Zweck« Einmal söl'- len die gegebenen Texte praktische ßelege liefern zu den Grundsätzen^ welche ich in zwei Abhandlungen: „Ueb'ei* die Tradition der Parsen^^ (in der Zeitschrift der deiit-' sehen morgenländischen Gesellschaft Bd!. L p. 243 fT.) und „über die Handschriften des Vendidad und das Ver- hältniss der Huzväresch-Uebersetzung zum Zendtexte^^ (im Bulletin der kgL bayer. Akademie 1848. Nr. 34 36), als meine leitenden aufgestellt habe bei der Critik des Zendavesta überhaupt und des Vendidad insbesondere. Sie sollen dann auch Vorläufer sein meiner Ausgabe des Vendidad und des dazu gehörigen Commentars^ und das Verhältniss darlegen^ in welchem die auf diese Art begon- nene Arbeit zu der früheren Uebersetzung des Zend- avesta steht

1*

Was ich ia den beifolgenden Blättern als Erklärung der betreffenden Zendtexte gebe^ ist natürlich Alles ^ was ich jetzt geben kann^ doch hoife ich^ dass sich diese Be- merkungen durch weitere Studien über das Zendavesta noch sehr vervollständigen lassen werden. Ich übergebe überhaupt die nachfolgenden Versuche nur mit Schüch- ternheit der Oeffendichkeit , theils, weil ich mir der Un- vollkommenheit derselben vollkommen bewusst bin^ theils^ weil ich weiss^ dass man nur gewohnt ist^ das Zendavesta von einem Gelehrten bearbeitet zu sehen ^ mit welchem zu wetteifern mir nicht im entferntesten in den Sinn kom- men kann. Ich habe mich dennoch entscidossen^ diese Arbeiten zu veröffentlichen, da die hier mitgetheilten Texte nebst den erforderlichen Varianten wenigstens An- deren die Mittel an die Hand geben tv erden, unsere Kennt- niss des Zendavesta zu fördern, wenn auch meine eigenen Ansichten vielfacher Verbesserungen bedürfen sollten.

lieber einige eingeschobene Stellen im

y e n d i d a d.

Im ersteu Bande der Zeitschrift der deutscheu morgeulADdiscben Gesellschaft p. 249 habe ich an einem einzelnen Beispiele gezeigt, wie sieh die Hnzväresch-Uebersetznng des Yendidad zur Erkennung eingeschobener Stellen gebrauchen lasse. Ich habe damals schon bemerkt, dass jenes Beispiel nicht rereinzelt stehe, die nachfolgen*- den Beispiele sollen dies darthun und zugleich sollen einige der grös- seren yerdäcbtigen Stellen genau analysirt werden, damit jeder Le- ser selbst urtheilen könne, ob ich in dieser Art der Critik zu weit gehe oder nicht.

Zuerst einige kleinere Beispiele aus dem ersten Fargard: P. 6. 1. 7 ff. ed. Olsh. lesen wir: dafemem. afaghaiimcha. shdithra- naiimcha. vahistem. fräthwere^em. azem. yd. ahurd. mazdäo. hara- qaitim. friraiim. eredhwd. drafshaiim. Von neun Handschriften, die ich zu der Stelle verglichen habe, stehen die Worte eredhwd. drafshaiim nur in zwei, in dem pariser und in einem londoner Yen- didad-säde (nr. 2. in de Guises Sammlung), auch die Huzyäresch- Uebersetzung lässt die Worte aus, sie sind obne Zweifel durch

6

die Stelle p. 4. 1. 5. ia den Text gekommen und ohne Bedenken zu streichen. Nicht minder unzweifelhaft scheint mir dies an einer zweiten Stelle der Fall zu sein. Es heisst p. 9. I. 3* ed. Olsh.:

paucbadaf em. a^aghaiimcha fräthwere^em. azem« yö. ahurd.

mazdäo. yd. hapta. bendu. Alle Handschriften mit Ausnahme von zweien (nämlich Cod. Hayn. nr. 9. und nr. 2., von welchen letz- tere die Stelle zwar hat^ aber wieder ausstreicht) geben nun den Zusatz: bacha. osba^tara. bendva. avi. daösba^tarem. bendum. lieber die Bedeutung der Stelle hat schon Burnouf (Ya^na Not. et Ecl. p. CXUI ff.) gesprochen y so dass es oberflQssig wäre, etwas wei- teres darüber zu bemerken. Die Hozväresch-Uebersetzuug lässt sie aus, und es kann kein Zweifel sein, dass sie fehlen können, ohne dem Zusammenhange im Mindesten Eintrag zu thun, sie ge- boren wahrscheinlich der Glosse der Huzväresch - Uebersetzung an. Eben so leicht Hessen sich p. 10. 1. 3. die Worte tabjfyächit. dai|- b&us. aiwistftra. entfernen, die keineswegs nöthig sind und in der HuzvAresch- Uebersetzung nicht stehen. Doch ist allerdings zu be- merken, dass alle Handschriften, die ich kenne, die Worte haben.

Ich wende mich nun zu einer längeren Stelle im zweiten Far- gard, die mir vorzüglich wichtig erscheint und für die daher ein tieferes Eingeben erfordert wird. Sie beginnt p. 13* 1.5. ed. Otsh. und erstreckt sich bis p. 18. 1. 8. dieser Ausgabe. Da die Einthei- lung, welche die Handschriften mit Huzväresch- Uebersetzung unse- rem Texte geben, fnr meine Untersuchung von Wichtigkeit ist, so^ scfti^ ich denselben mit Beibehaltung der in den Handschriften ge- gebenen Abtbeilongen ^) her und lasse nach jeder Abtbeilung gleich

*) Ueber' dies^ Abtheilungen vergl. man meine Bem^rkongM in der Zeit^' sditifldör deutschen morgenl. Geselbch. [f. 250' ff.

die Uebereets&uog und diejenigen Erkl&rangen folgen, welche jeder Paragraph nOthig macht; die allgeineiuen Bemerkongen aber ver- spare ich bis zum Schlosse des Textes. Die HazTäreschr Uebersetzang kann ich ans Mangel an Typen nicht mit abdrucken lassen. Zur Vergleichang gebe ich auch Anquetils franzftsisohe Uebersetzangy so wie s&uimtliche Varianten meiner Handschriften^.

äSL\. yimäi. khshhathräi. thri^atö. zema. berija^efiti.

Darauf wurden dem Yima zum Reich dreihundert Länder zu Theil.

Anq. Alors le Rot Djemschid savanfa sur trois cens (par- tiom de) terre.

Die Lesarten in diesem kurzen Paragraphen sind folgend«: imäi statt yiniäi lesen abcd, die Vendidads mit Uebersetzung dage- gen alle yimäi. thri^atd CDabc. thri^tö EF. tbri. ?atd. d. &^ma CDEad zima he. zemd F. henja^enta CDE^ heuja^enta

*) Ueber meine handschriftlichen HüIfsmiUel zum Vendidad habe ich im Bul- letin der kgl. bayer. Akademie der Wissenschaften flir 1848. nr. 34 36 ausführlich berichtet und in der vorliegenden Abhandlung meine Hand- schriflen nach der dort angegebenen Ordnung bezeichnet. Für die, de- nen jene Abhandlung nicht zugänglich ist, setze ich die Bezeichnung mei- ner Handschriften in Kürze nochmals bei:

Vendidads mit Uebersetzung. Vendidad-sddes.

A. Cod. Lond. nr. 5. a. Cod. Lond. nr. 1.

B. Cod. Uavn. nr. 1. b. Cod. Lond. nr. 2.

C. Cod. Fonds d'Anq. nr. 1. c Cod. Oion. nr. 321.

D. Cod. Havn. nr. 3 b. d. Cod. Paris. (Bumoufs litho-

E. Cod. Havn. nr. 2. graphirte Ausgabe.)

F. Cod. Suppl. d'Aoq. nr. 5*

8

bij henza^enta a, hefijafenti Fe . Demnach schiene die Lesart heoja^eata am besten beglaabigt nud sie Hesse sich auch wol ver^ Aeidigen; da indessen in den beiden anderen Paragraphen wo da iVort wieder vorkommt, die Lesart henja^enti mehr Autoritäten för 0ich hat als hier und an andern Stellen, wo sich die Wurzel lac findet, die Endungen des Activs vorherrschen, so habe ich auch hier die Lesart henja^enti vorziehen zu müssen geglaubt, wie dies auch Olshansen gethan hat. Meine Uebersetzung stimmt ganz mit der Holtzmaims oberein*), auch ich kenne keine Stelle, wo khs- hathra bestimmt in der Bedeutung „König" gefasst werden mosste während es in der Bedeutung „Reich" häufig genug vorkommt (man vergl. auch Burnouf Journ. as. Dec. 1844. p. 479). Dazn kommt noch, wie Holtzmann richtig bemerkt, dass khshathra als Apposition zu yima niemals vorkommt. Die Huzväresch-Uebersetzung giebt die Worte etwas frei wieder, nämlich durch ^^^nii< DJ pa ng wäh- rend dieser Herrschaft des Yima.

2. äat. h&. im. zäo. bva^. perene. pafvaiimcha. ftaoranaiimcha. mashyänaiimcha. ^ünaiimcba. vayaiimcha. äthraiimcha, fukhranmcha. ^ocheritanm.

Darauf war ihm diese Erde voll von \ieh^ Zugthieren^ Men- sehen j Hunden , Vögeln, und rothen brennenden Feuern.

Anq. Ces (portions de) ferre furent remplies danimaux do- mesfiques, de hestiaux, dhommes, de chiens, de volatiles, de feux rouges et brUlans*

Die Handschriften lesen: bvat CDEFb. bavat acd. perena zu perene blos F. pafvaumcha CDEFb pafüaiimcha acd.

*) Beitrüge zur Erklärung der persischen Keilschrinen p. 99.

Basfayäoaiiinehli GDBir. nläsyAiiluiuichi^ abod. ^aitfthraKttcba rr ^akhraümclm blas £F. ^ajksbeDtaum . CDB, ^dheatemn sbed| ^aocbaDtaiim F, Aocb diese Stelle ist bereits yod Holtzmann behandelt worden *)( leb kann aber, wie man aus meiner lieber- setzong siebt, nicbt unbedingt niit ihm Qbereinstimmen. Mit Recbt erklärt sieb Hr. Holtzmann gegen Rosens Aaffassnng von M. im zz »kn iyam (vergL Rosen ad Rigv. not. p. XVL), and nimmt h& als prouomen soffiikani ,4bm^^ Dagegen kann icb mich mit seiner Ansicbt nicbt befrennden, dass pereng der Infinitiv sein soll, im 6e» gensatze zu der Meinung Bopps und Bnrnoufs, dass es im Zend Feminina auf e gebe (Bopp TgL Gramm, p. 159. 60. Ya^a p. 517). Ware die Form perend die einzige Femininbildnng auf g, so wurde man sich allerdings nacb einer anderen Erklärung umsehen nHlsseu, aber gesetzt auch, wir fassen perend als Infinitiv, so bleiben uns doch noch Worte wie kainS, brätnryd, tüiry§, die unmöglich als In« finitive gefasst werden können. Da nun auch die Hnzvftresch- Uebersetzung perend durch y/^ i. e. o wiedergiebt, so bleiben wir bei der bisherigen Auffassung utid nehmen perend als Femininnm von perend. Die übrigen Wörter sind klar; ^taora ist das sans- kritische stbaorin cf. Ya^na Not. et Ecl. p. LXIX. Die Worte äthraiim. ^ukbraiimcba. ^aocbentaiim entsprechen genau der parsischen

Formel K^ r^r*' lt^'' ^nkhra kommt von der skr. Wurzel ^ncb, purum esse, lucere (wovon in den Veden ^okra, splendidus cf. We- ber Väjasaneyae specimen II. p. 158); im Zend hat diese Wurzel, wie das neupersische ^^jJ^^ya bezeugt, die Bedeutung „brennen'^ Im Pärsi entspricht dem zendiscfaen ^ukbra genau das oben angefahrte >J»^, Woraus im Neupersischen durch Transposition ^y^sj

*) Beiträge zur Erklärung der persischen Keilschriften p. 136.

AbbandluBgen d«r I. Ct. d. k. Ak. d. Wits. VL Bd. I. Abth. 2

EO

rotby: Wirck i'Das» ^ftociiefllaiiiii glriobi^tli« yAr der eb«D erwlUiiiteii Wvnel fseb koniiiie:^' bedarf keiner weiteren Bemerkö^

•••*•• . . .• . ■' : - •'

nAit l^m. gätvd. vgii^ep. pi^va^oba, QtaÖrdoha. masbjAcha*

iViVAf fänden für sich Raum das Viehj die Zugthiere Und die Mßnschen.

Anq. On ne voyoit auparavant dans ces Ueux excellens^ ni animaux domestiqnes, ni hestiauxy ni hommes.

Alle Handschriften lesen bim, blos V liest bl^m. inenden le- sen CDE9 yayandanta F, vinden ab^ a corrigirt jedoch vuidenti, letzteres ist auch die Lesart von c, d yiudefiti. Die Lesart yiudeutj glaube ich bestimmt verwerfen zu müssen, wir haben es hier ohne Zweifel mit der sanskritischen Wurzel yind zn thnn, welche aber weder im Sanskrit, noch im Zend, wo sie vorkommt, mit i geschrieben wird. Das Imperfect venden, welches alle Handschriften mit Uebersetznng geben, passt auch viel besser in den Zosammenhaiig als ein Prft- sens; nur mochte man geneigt sein, vinden zu corrigiren, was aber keine Handschrift bietet. Neben der Lesart vind, wie z. B. im 19« Fargard: vindäi. yänem. yatba. vindaf. vadhaghnö. daghupaitis. findet sich in den Handschriften auch hänfig vand Air diese Wurzel^ worauf ich allerdings bei der notorischen Yerderbtbeit unserer Ma- nnscripte kein weiteres Gewicht legen würde, fände sich nicht anch im Pärsi die Verbalform vaiidät (Minokb. p. 217. 381.)- Ich habe deswegen das e in venden nicht zn corrigiren gewagt; zudem ist es ja nicht geradezu unmöglich, dass das i in vind im Imperfectnm in e überging. Ich fasse him =: sim im Sanskrit, glaube aber, dass es im Zend reflexive Bedeutung bat; die Verfasser der Huz- yäresch-Uebersetzupg jiaben wie es auch den indischen Scho- liasten mit sim ergangen ist ■—:, jdiQ wahre Bedeutung des Wortes

II

.ver)or^ft:iwd nnscIu^^itM g)^v Diet b^t dar ap&l^

reo Parsen VeraoIassuDg gegeben, das Wort mit dem pArakdiM kbim (filä bei Nerios.) ftar gleicbbedeatend zn halten und mit ^f^ wiederzugeben, daber stammt Anquetils Jieux excellens^. Amsser Aoqnetil bat diese Stelle noeb zwei Uebersetzer gefunden, Rosen und Holtzmanu; der erstere übersetzt: non illam (regionem) adeundo inyeniunt pecudes etc., bezweifelt aber selbflit sdne lieber«- Setzung; er nimmt nftmlicb die Worte bim. gÜTd. rr skr. sim gat- \i,, was allerdings durcbaus unzulässig ist. Der letztere übersetzt: non ad illam (regionem) vias inyeniunt pecudes etc. Hr. Holtzmann nimmt gätvd ganz ricbtig als acc. pl. von gätns; icb glaube aber, dass dieses Wort der Tradition gemftss mit „Ort^ zu Obersetzen sei und mit dem nenpersischen tA^ identisch ist. Die Bedeutung Ort passt auch an den anderen Stellen, wo unser Wort vorkommt, z.B. im dritten Fargard, p.34. I* 8; 39. 1. 2. ed. Olsb. und an an- deren Stellen.

4. [äat. yimäi. ^liräi. paiti. vaedhaem. yima. (rira. vivaghana. perene. Im. zao. heugata. pa^vaiimcha. ftaoranaiimcha. mashyAnaiim- cba. f Anaiimcha. vajaiimcha. äthraiimcba. (ukhraiimcba* (aochentaiim. nöit. bim. gfttvd. vindenti. pa^va^clia. ftaÖrÄcha. mashy4cha. äat yimd. frashA^at. raöchäo. ft. npa. rapithwaüm. hd. paiti. adhwanem. bö. imaiim. zaiim. aiwisvat. ^uwrya. zaranadnya. avi. dim. ^ifat« astraya. uitL aöjand. fritha. (petita, ärmaiti. fracba. sava. vacba. ne- magba. beretbra. pafvaümcba. (taöranaiimcha. mashyäuaiimcba. äat. jrimd. imaiim. zaiim. vishavayat. aeva. tbrisbva. ahmä\, ma^yebim. ya- 4ba. para. abmit« a^tem. itbra. frachareäti. papva^cha. ^tauräcba. mashyitoha. hvaiim. auo. usttm. zaoshemcba. yatha. katbacba.

*) Rosen ad Rigv. anoot. p. XYI. HcUzmami a. a. 0. .p. 135.

2*

h& %»6Ad.l A«|* y»'B^* kbcliatfarü. kbBhTM. ^tft6. i&SiM. h^ii^ jvgeiiti *).

*) Um alle Vflrianten den Lesern 2U Geböte zu stellen, die ich vor mir habe, setze ich ancb hier die Lesarten der Handschriften vollsländig bei : ftat. yimäi. paitL vaMhadm. CDE, Aat. yimAi. ijtlril pafiti. vaddbadm F ; M. yimftL i;Tlrm. palti. va6dha6m b. fla(. yimdi. ^Irfti. paiti. YaM<- hSm a, ebenso d, nur hat letzter Codex ^arirfti = Qriräi und ersterer YaldJSm. perenö CDEabd, per«na c, corrigirt aber perenL kn haben CDEF, yim abcd. hengata CDE, hSagata Fcd, haagata ab. mashyänanmcha CDEF, maskydnanmcha d, masydnannicha abc. vayanm. cha blos C ^ükh- raiimcha C, fukhranm D, die übrigen ^ukhranmeha <;a$chSntanm CDE, ^ö- ohafitanmFc, faöchiitanmabd. gätvoCDEF, gätavft abcd. vindiiti C, yih- deiti Dabc, vindmti d, vladanti E, vaindite F pa^üa^cha bhw d mas* hyächa CDE, maskydcha F, masyächa abcd Irashüsat CD, frashö^atF, frshü^t E, frasü^at abcd. upara. pithwanm CDEc, uparapithwanm Fad. upa. rapithwanm b hü. paiti CDEFb hüpati o hüpaiti ad. adhawanem blos F. CDE, die übrigen lesen hö. aiwishwat. CD, aiwisvat. abcd, aiwisvat F. <;uwrya CDEab, C corrigirt jedoch ^uwarya, (uwirya F, guvairya d, ^uwraya c zaranainya CDEc, zaranateya Fabd. ava CDEy aiwi F, avi abd, avidem als ein Wort c dim CDE, d<lm abcd ashtrya CDE a^traya abd, agtaraya Fe uilyA. janA = uityadjanA Mos in B Armaiti CDEc, ärmait^ Fabd. fradiashva CDEF frachashaTa F, lirachasava abcd, vicha CDEF, vacha abcd nmagha = nemagha blos CD Unihrt CDE, ber^thri abd, b^r^lhra c mashydnancha C, mshyänanmcha E, mashyänanmcha DF, masydnanmcha libc, maskydnanm- cha d vishflvayat CDE, C hat Ylshdvayät corrigirt, vlshftvyat F, yIsA- vayat abcd. ava C corrigirt jedoch adva, wie auch alle übrigen Hand- schriften lesen, ad haben advathri^va als ein Wort Ihrishva GDE, Ihraishva F^ thriava b, die übrigen thrigva. masbydhim CD » ma^« bim EFbo masydhlm ad frachar«nta CDE, frachareati Fabcd. «tao- räicha mashydicha CD. (taördcha roashyAcha EF, ^taordcha. masydcha abc; gtaörächa maskydcha d anuistim CDE anuustim F anu. u^tlm abcd zaöshemcha DF, die übrigen zaös^mcha kavacha blos CD, die übrigen kathacha ^ zaögh6 CDB, die übrfgen käösft. 1-

13

Bmrmif muri&h' dem Tima' smn Reich eeehekunäeH Länder mim TheiL-

Anq. Ce ful le pur Djemschidy fih de VivenghAm, qu% lee y fit paroitrej qui rempKt cefle terre ffanimaua^ domestiques , de he- stinuxj dhatntnesy de chiensj de volatilesy de feux rouges et hrü^ Urne. Oti ne vogoU auparavant dans ces Keux excellene ni ani- fnatix dotnesftiques j ni hestiaux^ ni homtnes. Djemschid s*avanpa dbnc vers h lumierej (vers le pay») auquet prSeidi Rapitan (le midi) et il Ik troutm Veaü\ It' fendif la terre avec sa lame dor il la fendit avec son poignard, et dit : que Sapandomad (^Ised^ de Ik terre) soit dun.^ la joie. H aranpa pltis loin^ prononpa la parole (jf(iinte) addressa sa priere aux animaux domestiquesy aux bestiauxr aux hofiimes. Djemschid marckant ainei sur eelte terre ^ en rendit le premier tters tneiUenr qu*il n^etoit auparavant. ATors coururent dessuH en foule les aniinaux dömestiques^ les bestiaux et les hwn-^ mes. (Djemeehidy execufa ce que son coeur d^siroit. he roi Djemschid s'avanfa ensuite jusqu'ä la six centierne portion de terre.

Auf die eben angegebene Art steht (fiese Stelle in allen nn- sern Handscbriften, nod so wird sie von Anqqetil übersetzt. Die Lesarte» sind an mehreren Stellen nicht richtig und- die Ueber- setanng Anqnetils ist falsch«; wir lassen uns aber filr jetzt anf eine ansfohrliche Critik weder der einen* noch der andern ein*, sondern ▼ersparen unsere Bemerkuitgen , bis wir weiter unten Gelegenheit haben werden, ons ansfohrlicher mit dieser Stelle zu bescBftftigen. Das einzige, worauf wir gegenwartig aufmerEsam machen möchten, ist: dass die Yorliegende Stelle, soweit wir sie oben in Klam- mem eingeschlossen' haben, in der filteren Huzväresch-Uebersetzung gftnzlich fehlt. Wir haben deswegen auch blos die Worte über- setzt, welche wir in der genannten üebenietxung^ ^fdrfanden. Erst

vpiter^ bei den^'al^eiiitöieti DeoiDerlnmgfenf i^rd^ wir Migdk kön- nen, welche Bedeotong dies for den Znsanunenbang hat

5- dat* hd. im. zAo. bvat« perepS«. paf yaiimcba. (taoranaiimcha. mashyänaiimcha. (Anaiimcba. vayaiiaieha. äthraümcha. fakhraümcba. ^aik^h^ntaiuo.

6. ndit« bim, gßAvd. v^d^n. pa^ra^cfaa. (taöriU^ba. maabyächa«

[4at« yioiü. paiti. Taddhadm. yioia. (rira. vivaghaua. (o. s. w. wie oben bis) ^ . zaÖdhd] äat« yimäi. khshathrAi. uava^ ^alö. senuu lienja^efiti *>

*) Es ist bereits im Texte gesagt worden, dass CDE diese Stelle abkürzen^ wir könaen also bis zu den Worten dat. ytm6. vtehdvayaL blos die Va- rianten der Vendidad-sddes angeben.

$. 5. masyänaniDcha b maskyänanmcha acd günanmcha abcd ^aokhramncha blos d ^aoch^atanm ad, ^aochintanm bc.

S. 6. daziaden = venden abcd maskyächa abcd.

i' 7. imdi abd, ihmäi c = yimäi. ima abcd = yima ^arlra = ^Ira blos in a, p^rlni ad, pJSrini c. yim := Im ad baagata abc, baagta d. <;unanmcha abcd. ^aöchiRtanm ab, ^aochantanm c, qu- cfaaiHtaäm d maskydcha abd, masydcba c. frasflgat b, fraav^t acd. nparapithwanm = npa. rapithwaAm blos c. aiwisvat abcd. *- ^w- rya abd, ^uwraya c. avL dem b, avjdim ad, avidem c. astraya abd, aptaraya c uiti. aojanö abcd. frilha b, fratha acd. ärmi^iU stebt hier in abcd. fracbasavab, fracha. sava acd berelhri blos in b,.diß übrigen haben b^rethra. maskydnanmcha d, die übrigen haben masyä- nanmcha. .

VtsAvayat CEabcd, vtshävayat D, vt^Avayat F, threshva CD, thraishva F, thrisva Eabd, thrigva o masyChlm z=i ma(;y6hhn acd. ithra fracha«- relta CDE, ithra rracharSiti b, athra. fracbar^nti F. athra. frachar^td aod. ^ ftaBvAiahai CDE, die Übrigen haben ^aörAeba. i— r oiashyAoha CD^mußr

. DatmifAMT.ihmiiieseMrie wtt von Vieh, :Xng£kSgrmi^\MemBeh^ Hunden, Vögeln und ri(Mi9»f brennenden feuern.

Nicht fanden für sich Raum dae Vieh^dieZuptkierennddieMeneehen.

Darauf nnirden dem Yiena 9um Reiche neunhundert Länder wm Theil.

Anq. Et lee (portions de terre) {(fu^il visita) furetd rempUee^ danimaux domestiques, de hestiaux, dhommes. de ehiensy de volu'* tiles de feux rougen et brülans. On ne voyoit auparacant dans cee Ueux excellensj m anitnaux domeetiquesj ni bestiauXy ni hom^ fnes. Ce fut le pur Djernschidj etc. wie % 4* bis : Le rot Dßmschid savanfa enauite jusquä la neufcentieme (portion de) terre.

Alle HandschrifteD mit UebersetzuD§ geben die Torliegeode Stelle Dicht in exteiiao, sondern nur den Anfang aud das Ende, uäuiJicb äa(. he. im. zäo. bvat. ^ (i. e =: ueap. b, bis) äat* yioi6, iuiaiim. zaiini. visbävayat etc. «Diese Abkürzang, welche bäofig ge- nug iu den Haudscbriften vorkommt^ heisst weiter nichts, als dass die Stelle ganz in der Wei^e wiederholt werden soll, wie wir sie bereits in §§. 2* 3. 4. gehabt haben, natürlich auch mit derselben Eintheilong. Dies sieht mau z. B. im siebenten Fargard unseres Werkes, wo eine lange Stelle aus dem fünften Fargard wiederholt wird. Die Handschriften BC geben ebenfalls nur den Anfang und das Ende, EF hingegen wiederholen die ganze Stelle mit der näitt- lichen Eintheilung wie im fünften Fargard. Die Vendidad-sädes geben unsere ganze Stelle ausführlich, die Varianten sind fast btos Schreibfehler. Sehr auffallend ist aber, dass in $.6. statt vfodenti, wie in S$.3. 10., alle Vendidad-sädes die unsinnige Lesart daztii- den geben. heiija^euti haben in unserer Stelle, mitAusnalime Ton

hyächa EF, masyächa ab, maskydcha cd. amiistlm CDE, anu. uatim F, anu. u^tlni bc, anugilm ad zaösb^mGhd CDF, zaösSmcha Eabcd za5ah6 CDE, Zttöad. Ffibcd. ^ '

IS

D , «Ile UandsdirifteB ; iüe in Klamnieta 'eiBgeMliiiHss€(iien Worte fehlen aacb hier in der HnzvArescb-DebersetniBg.

8. 9. Aat* hd. im* zio. b^at* peren& etc.

. Diese beiden Paragpaphen, Mose Wiederholungen von $$. 2. 3. bedOrfen keiner weiteren Erklftrnqg. Alle Handschriften fahren «an folgendermassen fort:

10. &at* yimäL paiti. yaödhadm. yinia. -^rfra. viva|hai](a.

Darauf henachrichtigte ich den Yima: Yimaj Schöner ^ Sohn des Viva^liäo.

Anq. Ce fut le pur Djemschidy fils de Vivenghämj qtii les y fit parottre*

Statt yimfti lesen abcd imäi. vaddbaeni, welches sowol ans den Lesarten der froheren Paragraphen, als nach der Etymologie hergestellt werden mnss, gibt blos b, CE hat vaidhem, D vaid- ha^m, F yaddhdm, acd vaedem. yama statt yima hat blos CE, ond cd lesen yini. Anqnetil hat sich das Yerständniss der Stelle da- durch getrübt, dass er das neopersische j^ljuu, womit die Parsen paiti yaedhaem wiedergeben, nicht richtig anfgefasst hat. ^rira Ober- setzen die Parsen durch py)^ i. e. sdLu gewOhülich mit dem Bei- salze nn'H PD ^- ^* [j*^*^ "^y ^^^ ^^^^ diese Bedeutung beibehal- ten. Die Stelle ist sonst leicht und bedarf keiner weitern Bemerkungen.

11. pereud. im. zfto. bengata. pa9vanmcha. Qtaöranarmicha. masr hyinaiimcba. fQuaiimcba. Tayaiimcba. ätbraiimcha. i^ukbraiimcha. ^aö- cbentaiim*

Voll ist diese Erde gesammelt vonViehy ZiugtMeren, Menschen^ Hunden j Vögeln und rothen^ brennenden Feuern.

Anq^ Qui remplit cefte terre danimaux dojnestiques de be- stiauxj d'hommesy de chiens, de volatilesy de feux rouges et brülans*

17

Dieser Abschnitt stimmt im WesentlicheD mit S§« 2. 5. 8* über- eio. Die Lesarten sind folgende: perena = peren§ Mos in c^ and da in pereni oorrigirt im = im blos in F. hegata CE^ beii- gata D, hangata abod *). Nach i}td6 setzen CE das oben er- wAbnte Abkarznngszeichen *-p und haben blos noch das letzte Wort des Satzes a l&sst cha nach (taöranaiim ans. ^Anaiimcha DF, fünaiimcha abcd. ^aökhraiimcha = ^nkhraiimcba cd. paochintaiim nberall, nnr F hat ^abchentaiim , d ^aochintaiimcha. Das einzige neue Wort in unserem Paragraphen: herlgata, leite ich auf die sanskritische Wurzel sarnj adhaerere zurück; man kann auch an gam -^ sam denken, besonders da die Hnzväresch-Ueber-

setzung heägata durdi ^j^ q^ ^ i. e. jgot ä^ wiedergiebt.

12. nöit. htm. gätvö. vindenti. pa^va^cha. ptaorächa. mashyächa.

Nicht finden für sich Raum das Vieh, die Zugthiere und die Menschen.

Anq. On ne voyoit auparavant dans ces lieux excellens ni animaux domestiquesj ni hestiaux^ ni hommes.

vaudenti D, vandunti C, yafidfiti E, ^indenti abcd. pturftcha blos in Ei, alle obrigen haben (taurächa, ebenso mshyächa blos in E. Ich habe bereits in den Bemerkungen zu % 3* darauf aafmerk- sam gemacht y dass die Lesart Yafideuti nicht ohne alle BegrOndnng

^) Die ursprüngliche Lesart der Vendidads mit Uebersetzung war ohne Zwei- fel hängata^ mit n, nicht mit ii. Der verschiedene Gebrauch von n und i ist einer der charakteristischen Unterschiede der Handschriften mit und ohne Uebersetzung. Ich gedenke später ausführlicher über diesen Punkt zu sprechen, wenn meine Forschungen darüber zu einem Abschlüsse ge- diehen sind.

Abhandlungen der I. Cl. d. li. Ak. d. Wiss. VI. Bd. 1. Abth. 3

18

ist 9 besonders worde sich Jtuch noch die Form vefideu leichter aas einer Wurzel vand erklftren lassen , als aus vind da e gewöhnlich aus einem nrspranglicben a, selten aus i, entsteht Da indessen die Wurzel viud doch sicherer ist als diese yorgebliche Wurzel vand^ so habe ich die Lesart vindeiiti vorgezogen. Das Prftsens ist hier Yon allen Handschriften bezeugt und ist auch hier, wo Ahora«» mazda spricht, ganz au seiner Stelle, während oben, in der Erzfthlung, das Imperfectnm allein zulftssig war

13. äat. yimö. frashu^at. raochäo. ä. upa. rapithwarmu hd. piu<- ti. adbwanem.

Darauf gieng Yima hervor j bis zu den Sfernen^ S^g^^^ Mittag^ , zu dem Wege der Sonne.

Anq. Djemschid s'avahfa donc vers la lumiere (vers le pags) auquel preside Rapilan et il le trouva heau.

Die Varianten der Stelle sind folgende: frashü^at CD, frashü^t

r

E, frashava^at F; frasü^at a, frasÜ9at b, fre^üpa c, fra^vsat d^ ruchäo statt raochäo blos in C, uparapithwaiim als ein Wort blos in EF. Alle Handschriften haben adbwanem, blos CF hat adhawa- nem corrigirt. Das Verbum frashu^at mnss von einer Wurzel sbu9 und der Präposition fVa abgeleitet werden, lieber die Bedeu- tung des Wortes, das Anquetil richtig durch s'avan^a tlbersetzt, kann kaum ein Zweifel sein, da andere Stellen dieselbe Bedeutung des Wortes zeigen, z. B. am Anfange des fonften Fargard : . nätat. frashu^aiti. hacha. jaiifnvö« raonaiim. avi. bar^sbnava. gairinaüm, d. h. ein Mann geht hervor aus den Tiefen der Thaler zu den Hohen der Berge. Farg. 19. u9ehistat. zarathuströ. frashu^at. zarat- huströ, d. b. es erhob sich Zarathu^tra, hervor gieng Zarathustra. An allen diesen Stellen tibersetzen die Alteren und neueren Parsen

frasho^af dnrch ssjJs styi. Die Wurzel shu^, die ich im Sanskrii uiciit %u finden wQ^te, halte ieh für eine Nelkenform ron der gleioh* weiter zo erw&buenden Wnrzel .shn, geben, wie dath von dA^ nnd 9 mOssen in Zend sehr ftbnlich gelautet haben, die Handscbrif'^ ten verwechseln die beiden Laote öfters. Schwierig ist zu ent- scheiden, ob man frashüpat oder frashu^at lesen solle. An unserer Stelle ist frashAi;at entschieden besser beglaubigt; da sich aber an den beiden anderen eben angeführten Stellen die Handschriften für das kurze u entscheiden, so habe ich auch hier den kurzen Yocal beibehalten. TaÖcfaäo wird in der Huzväresch-Uebersetzung durch K^JtCn US)' ^^ Lichte, wiedergegeben;, es kann aber rabchäo Mos der acc. pl. von raoohö, Licht, sein, welcher von dem nachfolgen* den & abhangen muss. Ein anderes Beispiel des nachgesetzten ä findet man im Yendidad p. 42. 1. 8. ed. Olsh. lieber das dunkle rapitbwa, dessen Bedeutung, Mittag, indessen sicher genug ist, weiss ich dem nichts beizufügen, was schon Buroouf Yapna p. 223 ff« da* rober bemerkt hat wird von der alten Huzväresch-Uebersetzung richtig dnrch „Sonne^^ wiedergegeben, es kommt in dieser Bedeutung auch sonst vor (cf. Ya^n. Not. et Ecl. p. LXY. not.).

14. hö. imaüm. zaüm. aiwishvat* ^uwrja. zaranadnya.

E2r spaltete diese Erde mit Heiner goldenen Lanze.

Ang. II prononfa la parole pure fendit la terre aoec sa lame Sw.

In den Handschriften mit Uebersetzung hat der vorige Para« graph eine Glosse, in welcher mehrere Beweisstellen im Zend an- geführt werden. Sie lauten: 1) upehistat. gäus. barat. daghus. 2) ^rira ukbdha. vachfto. ^au^agbanm. 3) ahuuA. vairyd. Unter sich haben diese Stellen gar keinen Zusammenhang und zu unserem

3*

20

Texte stehen sie ii gar keiner Beziehung, weswegen sie Olsbaosen anch mit Recht weggelassen hat. Anqnetil in seiner handschriftiicheB Uebersetznng hat sie alle drei nach seiner Art za übersetzen rer- socht; in seine gedruckte Uebersetzong bat er sonderbarer Weise nar Nr. 2. nach seiner Uebersetzang anfgenommen, wofQr ich kei- nen besonderen Grand anzogeben weiss. Bemerken mnss ich obri-» gens noch, dasä obige Glossen aoch in die Vendidad-sdes ihren Weg gefunden haben; sie stehen in allen vier Handschriften, die ich verglichen habe. Die abrigen Lesarten sind: aiwishwat in CDB iwisvat in Fabcd. An allen drei Stellen lesen abcd aiwisvat, CD haben zweimal aiwishvat, E hat das erstemal aishvat, die Lesart aiwipvat findet sidi nnr ein einziges Mal in dem ganz jnngen Cod. V und scheint mir deswegen keiner sonderlichen Beachtnng werth. 9wrya lesen CD, die übrigen alle ^uwrya. zaraninyaCE,zaranainjraD, zaranaenaya F, zaranadnya abci}. Unsere Stelle hat zwei Er- klärer gefunden } schon vor längerer Zeit hat Herr General vicar Windischmann dieselbe besprochen, ^neuerlich noch Holtzmann in sei- ner Öfter erwfthnten Schrift ^). Schwierigkeit macht vor allem das y erbom aiwishvat. Ich ziehe diese Lesart ans den oben angefahr- ten GrOnden vor und mu8s demgemäss, wie Bnrnonf thnt, dieses Wort von der Wurzel shu ableiten, die, wie ich unten zeigen werde, im Zend die Bedeutung „gehen^^ hat. Nun obersetzt aber die Huzväresch-Cebersetzong das Wort durch pgo i. e. ovi^, er durch- bohrte, und eine andere Bedeutung ist anch kaum znlässig; ich halte mich demgemftss auch an die traditionelle Bedeutang und nehme an, dass die Grundbedeutung der Wurzel shu durch die vorgesetzte PrAposition aiwi in dieser Webe modificirt worden sei, freilich

^) er. Jenaisehe Literatarzeitung, Juli 1834. p. 135« Holtsmanti •. a. 0. pag. 106.

2]^

ohne dass icb diesen Udliergaog afther oachweisen konnte. *— ^awry» ist wol ohne Zweifel mit Holtzmaun auf einen Nom. ^afri »irock^ zofilbren, woTon p. 13^ 1. 4. der Ace. ^fraiim vorkommt (so lestf ich mit den Codd. CDBabcd, während nur W die Lesart ^awradm giebt) ; die Erweichnng des f in w ist dann Ähnlich wie in 4fs and aiwyd. Trotz der Yerschiedenhat des Vocales mOehte ich dodr gnfrft %n dem im folgenden Paragraphen zu erwähnenden ^f zieheiii der Uebergang des i in n vor einem Labialen ist leicht erklärlich« Die Parsen obersetzen das Wort durch ^Uf^^ AoflUlend ist di« Form ^nwrya, man sollte mit Fng ^nwraya erwarten; man ver^ gleiche indess einen ähnlichen Fall bei Bornouf Jouru. as. Janr. 1846. p. 42. 43.

15. ava. dim. ^ifat. astrajra. Er schlug sie mit dem Riemen. Anq. n la fenäit avec son poignarä.

i

Die Handschriften lesen: aradim CE, ava. dim DF, avi. deii£ bc, avi. dim ad. ^^ Dabcd, piff CE (C corrigirt jedoch fifa^ pafat blos in F. astrya CDEF, a^traya abcd. Da ich gewöhn^ lieh den Handschriften mit Uebersetznng in meinem Texte folge^ wenn es möglich ist, so lese ich mit diesen av% wogegen die Ven* didad-sädes avi geben. Der Unterschied ist übrigens nicht bedea- tend. •*-« Das Wort 9ifat stammt von einer Wurzel ^if , wozo man' längst das skr. khsUp nnd griech. S^s verglichen hat. Ans deni Gebiete der iranischen Sprachen konnte blos ^^sAm eine Verwandt» sdiaft haben } merkwQrdiger Weise giebt aber die Hozväreseb^ Uebersetznng ifiÜt nichfc durcb nSD ^^^^ wie aiwishvat, soudemi dmr^b n5%^^ ^^ ^^^ ^^^ Bedeutung nach sto sehr «icbt verschieb den seih kann ; man vergl. das neüpers. ^jXiu&U Astrya ist die Leü*^

20:

vt der IlaofbchrifileD mit UebensetiKiiiig ond nit HinblidL aof das im Torigeo Paragrapbeo beluuidelle ^awrja, fragt sieb^ ob diese Lesart der ooserigen, durch Coojector hergestellteD, oiebt vorsosue- beo sei. Das» ^ iu der Lesart der Vendidad'-sddes ialscJi sei^ er- giebt sieb zar GenOgeaes aoderea Stelleo« Aaträ, iai Huzvireacb "«f^d^, wird von deo Dooeren Paraeo doreb y^ ygp^ ^ ein sebarfer Dolcb^ wiedergegeben; diese Bedeatiuig passt jedocb wegen des p. 43* I. 5. 9. ed. Olsb. yorkoBnienden Ansdrockes a^pabe astray» Hiebt y wir bleiben daber bei der scboo frflber yernutbeten Bedeu* timg ^Rieuien^ (cf. Holtzmann i. c. p. 1070*

16. ui(i. aojaod. fritba. ^peHta. ärmaiti.

Al^o sprechend: Mit Liebe j o Cpenta-^ärmaiti.

Anq. Et dil : que Sapandomad soit dann la joie.

Die Handschrifiteu CDE lesen uitjraöjand, F nitydjaod, abd ai(L abjanö. c niti. janö. Die Handschriften schwanken an mehreren Stellen aber den Gebranch des Sandhi, z. B. p. 12. L 1. ed. Olsb.: Da indess gewöhnlich das Zend keinen Sandhi kennt, so habe ich hier die Lesart der Vendidad - sftdes Torgezogen. Die Wurzel abji sprechen, ist schon langer bekannt; Bnrnoof (Aipb. p. LXXL leitet sie auf skr. üb znrflck. fritha lesen abcd, fracha CDEF. kk habe auch hier die Lesart der Veodidad-sädes angenommen, diäs- nal wegen der HnzyAresch-Uebersetzong. In dieser finden wir fra^^ba durch ^TTÜÜfJOT] übersetzt, was die neueren Parsen durch ü» ^öLSb wiedergeben. Nun kommt dos^nm in der Bedentuiifp Liebe (vaHabhalü bei Nerios.) mehrere Male im Miaokhired vor (z. B. p. 197.) und diese Bedeutung lüsst sich leicht mit fritha ver- eiiiigen, das tou der Wurzel fri = skr. pri yermiltelst des Suffi- xe« ihf^ abgeleitet ist und das Ich ap unserer Stelle für einen In«-

23

str^entalis balle. ^ ^pento lesen CD, die Qbrigen Hantdschrifteft petita. Ich beaierke hierbei , dasti es^ wie ich glaabe, erlabbt ist, in dem ersten Tbeile ^ Wortes 4rm»ti die Worzel ri za erkennen md dass nach der Tradition das Wort beisse ^^mit hohem Sinne begabt^^ Wenn Aucpietil (ZAt. II. 473.) bände inineshrie durch bmliiKte de la coenr obersetst, so ist dies gewiss falsch, es ist ohne Zweifel bunda minedme zn lesen, was im Pärsi oft rorkommt md ▼on Neriosengh dorch sampüriiaminasatft obersetzt wird. Ich be^ merk^ zum Scbidsse noch, dass sidi die fehlerhafte Lesart fracfcii in den Vendidads mit Uebersetzung wahrscheinlich ans dem folgen^ den Paragraphen eingeschlidien bat.

17. fraeba. shava. vicha. nemagba.

Gehe hervor und gehe auseinander durch Onein} Gebet.

Anq. Il avanfa plus toin, prononfa la parole (sainte).

Die Handschrift C kttrzt den Satz ab and giebt blos das erste nnd letzte Wort; ans ihr hiAen wir also keine Varianten anznge^ ben. shava liest F, sava abcd. Die Worte fVächa. sava fehlen iii E gftuzlich, vacha steht in allen Handschriften, cd lesen vachane- magha als ein Wort. Noch mnss bemerkt werden, dass E nach den Worten vacha nemagha nicht abtheilt, wie die übrigen Codd., sondern sie zu dem folgenden Paragraphen zieht eine Abwei- chnng in der Eintheilnng, welche bekanntlich sehr selten sind. Nur den ersten Tbeil luiseres Paragraphen vermag ich mit. einiger Sicherheit zn obersetzen, fracha. shava ohersetet die HnzvAreseh« Uebersetzong durch „gehe hervor^, und ich betrachte diese Erklft- rang als die richtige. Die Wurzel slm^ist in dem n^apei^sischen

k * '1

^ju^ enthalten, welches im 'Pärsi ausschliesslich und noch hdi ITirdMi bftofig die Bedentnnjg- gehen, reisen baf ; zum Holfezlsitwtfjjt

ist es er^t in spMer Zeit geworden. Ich lese Ticha, trotz^efli, dam sich die Handscbrifteo überwiegend für vacha entscheiden , weU sich in der Huzvärescfa-Uebersetsuing keine Spnrdavdn findet, eben- sowenig von nemagha in der Bedentang wie wir es genommen ha- ben. Erkennt man unsere Uebersetzong for die riditige an, so muss man zn vieba nochmals shava ergftnzen, nemagha als Instra- mentalis von dem oft vorkommenden n^md, Gebet , zu fassen, macht weiter keine Schwierigkeit Obwol ich das Wort,^ wodurch die Bnzväresch-Uebersetznng nemagba wiedergiebt, nicht verstehe, so glaube ich doch sagen zu kdnnen, dass die genannte Uebersetzung in nemagba ein Verbum sieht. Nema|ha als Imperativ, med. einer Wurzel nem zu fassen, hat gar keine Schwierigkeit, denn die Form gha neben guha findet sich auch in den besten Handschriften; Schwierigkeit kann nur die Bedeutung machen. Nun kennt das Neupersiscbe neben vUj, Gebet, auch noch |^, feucht, und ^Ju4j, feucht werden, und hierzu dürfte man vielleicht das zen- dische naiiinyaü^us (= mridupallavo bei Nerios. cf. Burnouf Journ. asiat. 1845. T. V. p. 414.) ziehen. Demnach dürfte man vicha. nemagba vielleicht übersetzen: und fliesse auseinander. Ich muss Ginsichtigern die Entscheidung Oberlassen.

18« barethri. pa^vaiimcha. ftaorauaiimcha. mashyänaiimcba.

Du Trägerin (^Mutter) des Viehes ^ der Zug f hier e und der Menschen.

Anq. Addressa sa priere aux animäux damestiques aux be^ etiauxy et aux hammes.

Die Handschriften CDE lesen beretbra, baretbrS F, beretbri abed} pa9Üaümcha blos cd, masbyAnaumcha CDEF, masyAnaümcha abCy maskyAnaiimcha d. Die Stelle bedarf keiner näheren ErklArong.

»i

bfirjstbri , Tf Hgeri«^ Mbittcr^ fcpiumi öO#r jor f cJw Form b»retbd Hsl jgewObiiKi^lMr «b bßf^fiii:i, ayI? «lap n^^ji (lep Lesarten itp iuwp«(rf»r jgJjteUa mrtlieUen mOMte. Man verj^I« Qiiraenf Ya^na Not, et Q^ p. liXXiSL. not wd J^oriu |U3. 1846* Ferr* p, 1^9. not»

i

JSp» 1/9^0 man alle .yeiidic)ad-/9ftdi^a wiß in 4er litfiQgr^pbi/ril^

^sgabe za sehen ist: 4a(. jimö. imaünir p^aiiw« vüdbävayat, tbrjütijr^. tbrisbvadibjd. ahni^f. raa^yebioi, yatba. para- fthvi^t, a9tQai»^ p^jp einzige Lesart, die anzufobren wäre, ist, dass acd masy^im lesen. .Gans abweichend ist aber die Lesart der ¥endidads mit Heber* setzoiig CDEF, und da \s\v diesen Ha^dacbriften biaber voratliiiilidi gefolgt sind, so geben wir denn anch in dem Folgenden die einzel- nen Paragraphen nach denselben. Anqnetil bat nach der obigen Lesart der Vendidad-sädes Qbersetzt : Djemschid tnarchant ainsi sur cßtte terre en rendit le troißieme Hers meiUeur q^U nitQÜ aupatßvant. Die Lesart der Qandaobriften mit Ueber«etziHig ist aber ^ fflr «ende:

19. iat. yiniö^ iniaiim. zaiim. visb^Tayat« acTa. tbrishvtt. ahqi^. ma^ydhim. yatha. para« abmät. ap.

Darauf Hess Yitna diese Erde auseinander gehenj um ein JprUr tel grösser als sie vorher tvar.

0 liest visli^Tayät, was dann später in visbäovyät verdorbwi worden ist. D liest ^i^ävyaf, £ vishAvyat* Die früheren ange* fAbrten Varianten igeben ons hinlftngjyMsb Mittel «n die Hand^ die richtige Lesart herzastellen. \mä\ =.ahmä4 bl«i im CE -^ raai^. htm blos d. a9tem hat anch hier fftlschlich E, F lAsst es ganz ani^. Dia wir oben die Wnrzel shn in der Bedeutung „gehen^^ ge« nommen haben, so mossen wir vtshftyEyat ^ welches tihbestritfen daf jpwsatixiiiii ypa.ßbja «fr yi JyO, -^ jBjb^ns^^nt a^ Mefis ansein-

Abyndlangeii der 1. Gl. cU L Ak. d. Wis^ VI. Bd. L Ablh. 4

f

kader gehen^, womit BQch dSe Hda&vii^sch-Uebersetitebg ' Oberem- ^imnit. Durch die Trennabg der Paragraphen iii den Handächriflen ibit Uebersetzang ist die Eiösart altern liiiinöglich geworden, welche die Vendidad-sädes immer geben, mit der aber ich wenigstenfs kei* nen Sinn za verbinden weiss, lieber ba} „war^S wie es die Haz- Tftrei^ch-Üebersefainng sehr richtig wiedei^ebt, vergl. man Bnmonfs Ta^na p.434. not nnd Joom. as. Avril-mai 1845« p. 305« -^lieber üÄ^ydhim sehe man Bopp. vergL Gramm, p. 413 "ff.

20. Aat. yimd. imaiim. zaiim. Tishftvayat, dva. tbrishvn. ahmit. iMpy^im. yatha. para. ahmA|. a^.

Darauf Hess Yima diese Erde auseinander geheny vm swei Drittel grösser als sie vorher war»

C hat vishävyaty was spftter in Tlshftvayftt ccfrrigirt wordeü ist, D liest vt^ävyat, EF vishävyat. Die Worte dvä. thrishva fehlen in F. ma^iehim =z ma^ydhim steht blos in F ap fehlt in F, CDE haben es. Eine weitere Erkiftrnng der Stelle ist nach ^em, was wir bereits oben bemerkt haben, nicht nöthig.

21. äat* yimö. imaiim. zaiim. visbävayat. tbribyd. thrishyaeibyö. ahmät« uia^yehim. yalha. para. abmftt. äp.

Darauf Hess Yima diese Erde auseinander gehen ^ um drei Drittel grösser als sie vorher war»

Jknch zu dieaem Paragraphen sind ausser den Variaiiten keine weiteren Bemerkungen nöthig. ^ v

vishäyayat steht hier in CF, D hat vifävyat, JB y\. sbiYyaf a9 fehlt wieder in F, E liest ftlscblich altern. ^

-22. t^m. ithra. fVächairföti. pa^va^chä. ^ü^iirftchä. itaatihyAdiA.^ '

, r

2^

A^(^ ii^ (^«fr ^mL,^iint%^ 8chreifeJik nun^von^drtS' dfUi^VUhj dU.%Mfflku^e uiid die ^M ^ ; > '

Anq. .. Alors coürurent defisus en foule les animaua: dbmesti-^ quesj les bestiaux et les hammes.

Stidt tem liest F allein liier a^tSm, B Tftsst tem tios/ da es aber (Hb flazväresch-Üeb^rsetzung dieser Handscbrifl hat^ s6 kann dies bioser Zufall sein, athra r= itbra blös in F, fracbar^nti De, fracbarSnta CEFj fracbaretite abd. (taoräicba Mos in O, staörftcha blos in d, mashyächa CDEF, niaskjftcha abcd. Das Pronomen tem wird im Hoaivftresch dnreb p^ DTD> 5fca diesem; wiedergegeben. Ed giebt hieines Eracbfens nar zwei Möglichkei- ten; man mnss t^m entweder anf yima beziehen^ oder man mns^ tbrishüm ergänzen. Die letztere AufTassniig scheint miV die wahr- scheinlichere zu sein»

•. . .

I .1

^3. hvaiim. ann. istim. zacishSnicha. yatha. katfaacha. M. zaiishd.

^^'Naeh ihriigm Verlangen und Willen^ wie es nur' immer ihr Witte ist.

. Anq^ iDjemsehid) exicuta ce que ^am eoeur desiroit. ^

isüm lesen CD, £ fehlerhaft anausitaüm = anu. istim. ]D9(em F^ 0911111 abd, ann^iim = ano. nptim c, zaöshemcha. CDF^, die 0b^ rigj^n habea z^ösemcba. . Ebenso l^Hn Mos CDF zaosbO» die an« deren z^Ö3Ö* * istim nnfl.nstim geben so ziemlich den gleicbeo ^inOy is.tun kommt von d^r \ynrzel i^h, die im Zend häni^ger. yoc^ kommt , nslim dagegen vo^ der Wurzel vaf yerlangeo^ die gleidh- faUs hftqSg ist; zaösbd yon der sauskritiachen Wurzel jush m^ctft l^|SM^a^3 keine ; wei^effen ^S^chwierigkei

Wlt haäien nan gesehen, Wie der Teirt itt deo HftAdflbhriften vorliegt, and wie and was die Hafttüif escb - Üebersetzüng davdti wiedergiebt. Wir wenden ans nnn zo den allgemeinen Betrachtna- gen, zu denen die vorliegende S^telle uns veranlasst Ich glaube nicht, dass Jemand, der meine ol)ige deutsche Uebersetzung lies^ obn9 den Text zu kennen, ans ihr den Eindruck gewinnen wird, als ob etwas weggelassen sei ; die deutsche Uebersetzung aber hftU ach im Gänsen und Allgemeinen an die Huzvftresch- Uebersetzung« Der allgemeine Gedanke, der in dieser Uebersetzung und dem nach ihr berichtigten Texte zu liegen scheint, ist folgender: Yima be- herrscht zuerst. Mos ein Drittel der Erde. Durch das GlOck, da^ er verbreitet, wird dieses Drittel fQr Menschen und Vieh zu enge qnd Yima dehnt nun seine Herrschaft auf das zweite (noch unbe-> wohnte) Drittel der Erde aus. Aber auch dieses ist bald nicht mehr ausreichend und Yima nimmt nun auch das dritte Drittel in Besitz. Nachdem nun auch dieses, mithin die ganze Erde, zu enge geworden ist, um die Fülle von Menschen und Vieh zu fassen, da erweitert Yima vermittelst wunderbarer Geräthschaften , die er von Afcura-ma»da empfangen hat, (cf. f* 13« L 3. ed. Olsh.) die Erde erst um ein, dann um zwei, endlich um drei Drittel ihrer urspfting- liehen Grösse. So der von uns angenommene Text. Ziehen wir aber- die Lesart der VendidiMi-sAdes, denen Herr Professor Olshausen in seiner Ausgabe gefolgt ist, der unserigen vor, und Ivir geben gerne zu, dass sie von Seiten der ftasiseren Begfaubiguug der unserigen rnindestens gleichsteht so stellt sich die Sache fotgenderinassbn : Yimä beherrscht zuerst ein Drittel derEfde, nadi- deili diese^ zu enge geworden ist, dehnt er die Erde atis um ein Driftel grösser als sie vorher war, dann dehnt er seine HerrscbaSt iHnit das zweite Drittel aus, und nachdem auclr dieser llaum ange- ftitlt ist, macht er die Efdie nm zwei Drittel grösser als sie üf- spr Anglich war, dann nimiHt er aneh das dritte Drittel in hiisitii

11»

ÜüA, toöMem Mdt iAes'ßi Wölktet ist, ^vtitd 4ie J^d6 not df«| 9ritfd ihrer lirsprAiigfielieii ^(Mse' erweitert. -^ E^ scheint Mi^ lifiD einiAtA kbib OrdtlA Yorhähden fen i^eio , iie Mr&t nakiiä^hMA\ 89 labge noch RIeioU asäf derselben ist; dantf, wie kann Ahiima fitittda sagen: Yoil ist diös^ fJrcFe efc/ri§$- 5- B.)» wenn cMt «Itf Drittel derselben bevölkert ist? Ans diesen (branden scb^ iiAt wahrscheinlich, ' dass die (Aren In Klammern eidgeMihtossenen^ in der Hmvftresch^Uebersetznng aber fehlenden Sätze erst spAter ans Atfik Vetitlidad-sädes eingeschobed ' worden seien , die Lesairt der Veild!^ diid-^sAdes aber der ron uns angenommenen an O&te bachi^tehe. Dea Tett gan^ so tn geben^ wie er jetzt in den tiaudschriften mit Ue^ Nersetzong voriiegt, scheint mir nidtt möglich, denn dadurch- wBn|<| ike VergrOsseftiug der Brde ins Abenlheoerfich^ adfi^Mehtit Werden. »

Im dritten Fargard findet sidi keine eingeschobene SteHe tM Bedentting. Die Worte fB\. yaTd. pdoms. harki. p. ii, L ult. eil Olsfa.) fehlen in ACP; die HnzrAresch^Üeberset^nng hilt allerdiiigft diese Worte^ aber ab blosse zu dem rorhergf^ende» SätM, iMd so ist es möglich, dass. sie spftter eingeschoben sind. Undenkbar wAre indessen auch nicht, dass die Zeudworte durch irgend einen Zufall in den Handschriften fehlten, da es solcher seltsaipiH^r lieber-« einstimmungen in Fehlern mehrere giebt. Ganz derselbe Fall tritt p. 42. 1. 2. mit den Worten ndif. nghraiim. puthrdistim ein, wo man wieder zwischen dem beiden HTbglichkeiteb ztt wfthlen hat', dass die Awlassung der Worte ia ACF ein Fehler o^er 4ie J^ep^orte sj^ere Ueheirsetziuig eimr Glosse aeieiu ' i iW

Ich wende mich nun zo einer anderen Stelle, aus dem fouften Fargard. Was ihr von dem kritischen Interesse der vorhergehen- den abgeht, wird skif, MTie ich wenigatMs bsffef, dttroh ünr üytholo-

gi«ßb^^ ww4»r erseM^n. .— Die isp^tere J^ydu^ogie 4^^^ If^nt eine absprde Sage toa eiueiq SV^el mit. drei Beioeo, der .«| dem See Voaro«^l|as)ff^ seioen Sitz ^t;;«obal4, irgend eise Jlmei,^ nigkeit in i$eine Nft(ie kommt , wird sie im Aagenblick gerejnigj^ Sa findet aich die Sacbe im ]lfinokliii^d^.eipp&hU,: andere, ErzftUan-T ^en finden sieb im Baudehescb (Z Av. II. 386. 870» do^h wird, An- %fintib Uebersetzung nocb mancher B^riqbitigiuig bedorfea* Qewöbn-r Jieb fobrt dieser Esel den Namen kbari talata pae oder kurzweg kkari talata (talala r:: ^ffbo ^^')* ^^^^ I^ytbe^ ober deren Alter veoeriich unter den Parsen selbst ein Streit entstanden isi*)^ wurde ¥0Q einem Parsen sebr richtig ab bereits im einundvi^rzigsten Ca^ pMel des Yapna angedeutet, nacl^ewiesen. Es heiisst daselbs^ip dpr^Tbat: kharem. yim. ashavanem. yaaamaidh6..yd. hi^taiti. .ma&d^ hem. zarayaghö. YÖiiru. kashahd, d. b. wir verehren den heiligeii Esel, der in der Mitte des Sees Yoaru-kasha sich befiodet. Dem- Mch wäre diese Mythe noch in die Zeit. zu setzen , aiß das Zend lebendig war, mitbin -in eine ziemlich alte. D^ss sie indess no<^ nioht vorhanden war, als der Yendidad yerfiEMst wurde» dies livie ich glaube, ans* der folgenden Stelle hervorgehen.

i\

Schöpfer! Lässt du das Waaaer herauäj der du Ahura^ mäzdäo bist?

Änq. (Test vous qui dtninez tfloii , t>ous , ytit etes Ormusd.

' ' Vie einzige Lesart in dieser Stelle, von der zu berichten isi^ findet sich in F, welche Handschrift zaz4hitflih ^ ein Wort schreibt Unsere Stelle ist schon theilweise von Bnrnouf behandelt worden»

U dätare. äpem* zazähi. tAm. yö. ahurö. mazdfto.

il.

•t) JL WOsoni ülie Pinirelifioa oi|f<i4ded. p. 48r-&l.

üfimKch ini Ta^ p. 41 1 . ^kiot Deil findet mu aoch das Wort er- Iclftrty welches allein tft nnlslerer I^He einer Erkl&tmg bedarf, nftoi^ ^cb' zazftliV welches yermittelst der liemZend eigen tbomliebeo Laiit- Übergänge dem san^ritiscben ]Bhä&i Ton der Wurzel bA entspridit.

2. zarayagbat. bacha. vOqra. kasb&t. batbra. vätemcba. dAnr maiimcba.

Jus dem See Vöum^kasha mit Wind und IVolken.

I '• -

Anq. {h'eau) tiree du fleuxe Voorokesche acec ^ecours^du vent et des nuees.

zarayagbat lesen CE, zarya|bat F, zryagbat abc, zraya|bat d. TÖnmkasbät Cy vöard. kasbät F, vöarnkasät Eab^ TÖnru. kaseät cd. bathre = hatbra steht blos in F. dünmaiimcba C, ddndiaiiiicba £y donmaiuncha F, dAnmäiinacba abcd. Der Satz ist leicht 4ind bietet keine weitere Schwierigkeit. Hatbra , mit, findet sich hier mit dem Accnsativ construirt, während es Tend. p. 18. t 9* 'ed« Olsb. mit dem Instrumentalis vorkommt. Ueber zarayö yergleicfae man Yaf na Not. et £!cl. p. ütCVH. aber vöarn-kasba. ibid. p. XCVH. ood p. 102. tJeber das Wprt dünmaiimcba schwanken die Hand- Schriften hier und unten $. 5.; die Lesart der Handschriften mit Uebersetznng ist gewiss dAumanmcba, die der Vendidad-sädeä eben- so nnzweifelbafi dünmaünacha ; letztere Form mflsste der acc. p1. eines Nentrnnis anf a seiu^ die Hnzväresch - uebersetznng giebt es dnrch *-q^ i. e. o( wieder; schon Burnonf bat skr. dbfima yergll- eben ^ aus den iranischen Sprachen wäre o^o bieber zu ziehen. '

3. avi. na^tn. vazähi.. ttefe yd. ahnrd. mazdAo. opa» ^akbrnep. Vazftbi. tflm. yö. abord. mazdäo. upa. hikhrem. vazäla. tAm. yd.abi|-* rö. mazdäo. üpä. ä^t^m. frazayayäbi. Mm. yd. ahard» äMzdäo. ami- liiim. frafHLvayäbi: tAni.' |r6. *ll*ö; liazd ^i

. 'f

)

4u Mw^Mazdmo bM; hringH 4^ e^ m dem D^khmVf iuf d$t ,^ -AkuforMäiiao histf hringnt 4u .^ mi 4er Unrei^k^itj in^ der[^ Ahmro^Maziao hkti ^es9e$t 4u.^ übet die Knojchm^ du^ der d^ Ahuro^Mazdao bist; bringst du den verborgenen (Leichnam) iftegj duj der du Ahuro-^Mazdao'hiit.

ii

Anq. Vüue la repandez sur le- t^rt, potfs qui eles Ormusdf sur le Dakhme, vous qui etes Ormusd, sur ce qui appartienl au 'cadavref vous qui etes Ormusd, sur les os; vous qui etes Ormusdy vous la faites couler dans le monde vous qui etes Ormusd.

aTi liest F, ava CE, aoi abcd* -^ hakbrem = bikbrem bat b|os F. -^ astem CE^ C corrigirt jedocb, a^tiem, agtem Fabcd -7- itr^yBj&he C, fraoutyäjbi F, frazyäi E, frazayayäbi abd, frazayftbi p. .--r albaitbim CEabcd, agbithem F. Anquetil bat diesen Parii- grapben so ziemlicb vicbtig abersetzt, bikbra stammt voii der War- zaji bicb =: skr. sieb and bedeutet wol arsprOnglicb FlOssigk^t. VwmH^e der Lautgesetze des HnzY^rescb wird ans bikbra in die- ser Spraebe *^^; daraus ist dann das parsisebe bäir, oder, wie Anqnetil scbreil^t, beber geworden. Es sind dieses Unreinigkeiten wie Haare 9 NAgel u. dgl^ A^ta, Knoeben = skr. astbi, kommt lOfter vor, und dass frazayayäbi (die Lesart der Vendidad-sädes ist bSer die einzig ricbtige, wie das aueb aus $. 7. bervorgebt) das pausativuQi der Wun^el zi = skr. bi sei, bat sebon Bnrnouf a.a.O. nacbj^ewiesen. Aghaitbim würde im Sanskrit asatyam sein , die Huzvärescb - Uebersetzong giebt es durcb »j^nj^DE^X > ^^® verbor- genen, wiedjsr «ad acch Neriomngk giebt >bai(bya zuweilen durch ^rakati^, «o wie es Anfielt m einerv^^nderen; Stelle durch pvblj- fMiiieiit wiedergiebt (^f. Ya^xia j^ 94^ 95«)« iKach der H«^YAresc|)- Glosse sind die verborgeMii LeiobiMwe« £c;iiinnt» m Mt ijiso iubl

«8

»lliaitbtai das Wort oa^Am zu ergänzen. Ikber das Wort frafri- vaydbi bat gleichfalls schon Bmtioof a. ä. O. gesprochen und ich weiss seineu Beinerkongen Nichts weiter hiozuzufogen. £s ist die skr. Wurzel vi mit der zweimal vorgesetzten Präposition fra«

4. tA. hatbra. frafrävaydbi. avi. zarayd« pAidkem. Vührst du diese Dinge hinweg %um See Ptiitika.

Anq. Votus faites aussi couler Veau sur le fleuve Poueteke*

C liest khsatbra, Fkbshtbra, die Übrigen richtig hatbra. F allein bat fra. frävaydhi, d frafrärayähe, E frafrävyähi, die Obrigen Handschriften lesen wie unser Text. Statt avi, was CEF hier haben, lesen cd aydi, ab aoi. zrayö CEFb, zarayö acd. püiti. k^m blos d. Hatbra ist an unserer Stelle nicht die Präposition, mit, welche wir %. 2. gefunden haben, sondern das Adverbium, dorthin, welches gieichfalls häufiger vorkommt: man vergl. z. B. hatbra. 4pera. frätat chaya, dort sammle das Wasser an, und Oberhaupt die ganze Stelle des Vendidad p. 21. I. 7 ff. ed. Olsh. Alle übrigen Wörter sind klar. Ueber pAitika vergleiche man noch Ya<;. Not et Ecl. p.XCVII.

5. tot. mraöt. ahurö. mazdäo. aevatha. bä. zaratbustra. yathii. tttm. erezvd. vashaigbe.

Darauf entgegnete Ahuro - Mazdao : So ist es, o Zarathustrß, wie du, der du rein histj sagst.

Anq. Ormusd repondit: maintenant ce que vous dites est pur e&mme ^oüs mi^ne.

bäzarathustra als ein Wort blos in F. Statt va^aghd hat C erst vahistafaS geschrieben, was erst in va^aghe, noch später in v^agbd corrigirt worden ist; F liest vadsha|hd, vasa|hi, abod

▲bhandlangen der I. CI. d. k. Ak. d. Wits. VI. Bd. I. Ibth. 5

▼wailbd. Das obige aövatha, im HaKTäreseh durch m^i^ i. e. j.juf übersetKty liefert den Beweis, dass aera nicht blos als Zahl- wort, sKmdem auch io der im Sanskrit gebrftochlichen Bedeatong im Zend sich erhalten hat. ist das redische vat, wie schon Burnoaf nachgewiesen bat, Joorn. as. 1840. Jan. p. 19. Erezvö geben die Hazväresch-Uebersetzer durch pJit*)^^, woraus das persi- sche awiza und nenp. s ä^^ geworden ist. Barnouf liest va^aghd und zieht die Form zur Wurzel va^, wogegen ich Nichts einzu- wenden habe, als dass die Lesart va^alhg sowol an unserer Stelle als weiter unten (§• 16.) schwach beglaubigt ist. Die Yendidad- sädes haben an beiden Stellen fi»st einstimmig yasaighe geschrie- ben und die Huzväresch - Uebersetzung giebt das Wort an beiden Stelleu durch ,,du sagst^^ wieder. Nun findet sich im 19. Fargard mehrere Male die Formel paiti. ahmäi^ arashata, er entgegnete ihm, wo avasbata auf eine Wurzel vash zurückgeführt werden muss, und zn dieser Wurzel möchte ich auch unsere Form vashaighe ziehen^ and die Wurzel vash für eine Nebenform von vach halten. Dass im Zend Sibilanten einem sanskritischen Palatalen entsprechen, ist nicht ungewöhnlich; man vergl. pere^at nud aprichchhat, kasha und kachchha, asba und achchha (Ya^n. Alpb. p. XCIII. und p. 16.). Beispiele t dass sh dem sanskritischen ch entspricht, kenne ich al- lerdings bis jetzt nicht, wenn man nicht das zendische shäma,

Tropfe, und neup. ^iX^Lit, trinken, dafür gelten lassen will, welche beide doch wol auf die sanskritische Wurzel cham zurückzufüh- ren sind.

6. äpem. zaz4mi. azem. yö. ahurö. mazdäo. sarayalbat. bacha. yduru. kashät- hathra. vätemcha. dünmaiimcha.

iehf int ich Ahwo-maadao birij führe da» Iraner aw dem See Vovru -kasha f mit Wind und Wolken.

im

Anq.^ Je ionne teau^ moi^ ftii suis Ormusd^ tiree du fieuve Voorokeshe avec le secanrs du vent et des nuSee»

Da dieser, sawie die folgenden Paragraphen blos Wiederho- lungen des Vorhergehenden enthalten, so wird es genügen, blos di^ Varianten anzugeben. C liest aus Versehen zazäh^. tum, wie oben j). 1. zazftmhd. azSm E, zazähS. azem F, zazämi. az^m abcd. zrayaghat statt zarayaghat hat blos b. ~ vdum. kash&t *C, voarda^ kashät F, vöorukasät Eabcd dümnaiicha C^ dünmaiincha E, du« ranaiincha F, dAnmaiinaeha abcd.

7. avi. napüm. Tazämi. azem. yö. ahurd, mazdäo. upa« daUunem« Tazämi. azem. yd. ahurd. niazdäo. upa. hikhrem. vazämL azem. y^ ahurd. mazdäo. upa. altern, frazayayämi. azem. yd. ahuro. mazdio» aghaitbim. frafrävayämi. azem. yd. ahurd. mazd^o.

Ich bringe es (das Wasser) hin zum Leichname j ich, der l Ahuro-^Mazdüo binf ich bringe es hin zum Dakhma, ich, der i{ Ahuro^Mazdao bin; ich bringe es hin zur Unreimgkeifj ich, der ich Ahuro-Mazdao hin] ich giesse es über die Knochen, ich, der ich Ahure-Mazdao hin; ich führe den verborgenen {Leichnam) hinweg, ich, der ich Akuro " Mazdao bin.

Anq. Je repands sur le mort, moi, qui suis Ormusd} sur le Dakhme, moi, qui suis Ormusd; sur ce qui appartient au mortf moi, qui suis Onnusd; sur les os, moi, qui suis Ormusd; je la fais couler dans le monde, moi, qui suis Ormusd.

ava liest E, avi CF, aöi die übrigen. iia<;ufli statt nagüm hat blos F; liaikhrem statt hikhrem blos E. Astern bat C, cor-* rigirt jedoch altern, wie auch die übrigen Handschriften lesen, mit. Ausnahme von E, welche sinnlos astimemem hat frdsayaylkmi ia G, frazayAmi F, frazyämiE, frazayay&mi abcd» aghaitbim CEF, a|haiümabcd. frafr&vayAmi Cabcd, frafrAyyäai E^ fr». frftvayftniF«]

8. t&. baihra. frafräTayimi. avi. zarayd. pAitikem. td. jiisteuti. gbjfare. gbjareStis. afitare. aredhem. zarayi^d.

Diese führe ich dorthin %um See PAitikOj diese stehen kochend in der Mitte des Sees.

Anq. Je fais Wissi eouler teau sur le fieuve Pouetekcy qui en äant remplij devient un fleuve considerahU.

frafrävayämi CEb, fra. frärayämi F, frafrävayabi a, frafrävay4hi c^ frafrärayäbd d. avi CFE, die Obrigen baben aoi Püitekem statt püiti- kern bat blos F, poitikeni blos C. gbjfare. gbjfareiitis CEbcd, gbajfare. gha;)arenti.s Fa. Antare. aredbem Cacd, später bat C antarem corrigirt, antarearedbem bat E, antarem. eredbem F, antarem. ared- hem b. zarayagbö EFb, zrayagbö Ca, zaryagbö cd. Wenn urir consequent yerfidiren wollten, so mOssten wir die ganze Stelle ▼00 ik püitikem streichen , denn sie feblt in der Alteren Haz* Tftrescb-Uebersetznng, und dass bier eine Unordnoog stattfinde, darf man wol ans den verscbiedeuen Pronomen and te scbliessen, die docb alle beide anf das oftmlicbe Snbject geben mossen. Zu strei- chen wage ich indess die Stelle nicht, da sie sowol der Parallelis- mus mit der vorbergebenden , als auch, wenigstens meinem Gefoble nach, der Sinn gebieterisch erfordert. Bemerken muss ich auch, dass ich die alte Hozvärescb-Uebersetzong zu dieser Stelle blos in einer Handschrift, nämlich in C besitze^ dass also die Auslassung leicht zafänig sein kann ; wäre der fbnfte Fargard auch in A erbal- ten, so worde man dies leicht entscheiden können. Das Einzige» was in anserem Satze Erklärung bedarf, sind die Worte gb)are. gbjarentis. Ich kenne blos noch eine Stelle, wo die Wurzel gh;)ar ▼orkommt, nämlich am Ende unseres Fargards: äat. pa^chadta. aipi. gbjaorvataiim. a^pyanaüm. payagbaiim (sc. qard^) gäyyaoaiimcba. laaddiinaoanmcha. bozyanaiincba .... ganmcha. qä^tem. aoäpem.

8T

7»SBGba. ashem. ani^n. niadbacba. anipeni. Sie nöge essen die beisse Milch von Pferden , Kohen, Schaafeo und Ziegen, gekoditesr Fleisch ohne Wasser, heilige Früchle ohne Wasser nnd Wein ohne Wasser. Gbjfare obersetzen die Parsen bei Anqoetil bald durch jjf bald durch khorek, womit ich nichts anzofangen weiss. Das Hnzväreschwort, welches an beiden Stellen das nämliche ist, verstehe ich nicht, daher ist meine Uebersetzang rein conjecturaL Ich bemerke nar noch, dass die Lesart afitareni. aredbem, wie einige Handschriften lesen, nicht ganz ohne Beglaubigung ist, da sie im sechsten Fargard wieder vorkommt, ohne eine Variante in den Handschriften.

9. yaojdaya. tacbifiti. dpö. zaraya|hat. hacha. püitikät. avi. za- rayö. vöuru. kashem.

Gereinigt /Hessen die Gewässer aus dem See Püitika in den See Vouru'-kasha.

Anq. Ueau pure coule du fleute Pueteke dans le fieuve Vooro^ kesche.

yaöjfdaya lesen CEF, yaojdya b, yajdaya ac, ydjdaya d ava hat blos F, die anderen haben avi oder aöi. tachirti, sie laufen oder sie fliessen, ist das neupersische ^jX^\s.

10. avi, vananm. yaiim. hväpanm. Hin zu dem Baume Hudpa.

Anq. Et dans le Venanm, dont teau est pure.

Avi liest CF, arai E, die Veodidad-sädes lesen aöi. Hvipadm lesen CF, G corrigirt jedoch hvllpem; bTAptm liest blos b, bvap^

ESi) hA. Apen od. D«r «endiadra vaoa ist mit deat saoekritiadim ▼aiM^ Wald, gewiss Terwanclty aber nidht ideotiseh, es bedeutet ei^ ■eo Baam. So am Anfange ooseres Fargards: upa. taiiot Yanaiiai«' ä§itL yaum. hö. mereghö. &thr£. ae^aunii ishaiti^ d. j. (der MaaiO gebt bin zu diesem Baume, auf dem der Vogel sitzt, and. will Hd4, for das Feaer. Aach im Pftrsi bat sieb Tan in derselben Bedeatang

erbalten; im HnzvArescb lautet es rf), woraus das nenpersiscbe ^ entstanden ist, das wir nocb in Zusammensetzungen wie ^^Jl^ yjJjiyA^ finden. An unserer Stelle wird yanaiim. yaüm. byl^aiim im HuzYftresch durch n^lK ^JTI i^edergegeben. Da das Huzvibrescb ursprOnglich ohne diakritische Punkte geschrieben wurde und die neueren Parsen, wenn sie .solche hinzufogen, sie gewöhnlich falsch setzen, so ist aus den obigen Worten niOi< HJJl geworden. Das ecstere Wort las Anquetil nun Venant Q und ) sind bekanntlich in der Hnzvärescbscbrift nicht zu unterscheiden), und dieses hat ihm Veranlassung zu der irrigen Erklärung gegeben^ die er in der Note zu unserer Stelle giebt

11. athra. me. urvaräo, raodhenti. vi^päo. vi^pö, ^aredhd.

Dort wachsen meine Bäuti^ej alle, von allen Gattungen.

Anq. Je faia en meme temps crottre tous les especes darhres.

Aus Versehen schreibt C atha, alle obrigen Handschriften ha- ben athra. lieber die Wurzel mdh und ihre verschiedenen Be- deutungen im Zend vergl. man Ya^na Not. et Ecl. p. in^Xfll ^a- redha ist hier nicht das von Bumouf Ya^« p. 37. erklärte Wort (= skr. farad, Jahr)» sondern ein den iranischen Sprachen eigen- thomliches, welches sich auch im Pärsi unter der Form ^arda oder möym (jAti bei Neriosengh) erhalten bat. bi dieser Bedentung steht

Wort auch nodi Veod o. 22« L 4. 25. L 14. ed. Olsb. Zo

bemerken ist noch die Form vfppö. ^aredbd als Nora, masc., obwdil es »af orvarfto geht. E^ ist dies eines der im Zend hAnfigen Ao- seichen, dass die Sprache anfängt, ans einer flectirten in eine fle- xionslose obertugehen*

12. [^atayaitinaiim. hazaghravaitiuaiiui. baevare. baeyaranaiini, chaiti. hSnli. imraranaiini. parSdba«]

Arnq. {hes arbre^) de senf^ de mille de dia: miUe especes.

Ueber den oben angegebenen Paragraphen herrscht in den Handschriften selbst eine ziemliche Yerwirrang. C lässt die Worte f atavaitinaiim badvarananm ans, sie stehen aber in EFabcd. Hin- gegen haben blos CFb die Worte chaiti ^aredha, ond b lässt nnr paredha ans, sie fehlen in Eacd. Die Worte ^tavaitinanm la^varanaiim fehlen in der alten Hazyäresch-Uebersetznng nnd sind ölüne Zweifel za streichen ; dagegen fDgt die genannte Uebersetznng nach ^aredha die Worte*) *Tipnj<D Tl)i h^zn, womit rieüeicht eme freie Uebersetznng beabsichtigt wird. Ich wage darflber nicht va entscheiden.

13. tä. hathra. viväraySmi. a2<em. yd. ahnrd. mazdäo*

Die$e Umse ich dort heregnen^ ichy der ich Ahwa^Mazdao hin.

Anq. Je faie tomber la plme, «not, qui snie Ormusd.

»

Die einzige, nnbedentende Variante in diesem Paragraphen ist, daaa F viviradni liest, was natOrlicb fehlerhaft ist rftr haiast reg-

*) n*TD ist das oben erklärte ^arSdha mid mahWD ^ ^^' ^^ pftrsisdie mftdavar, was Neriosengh (MiaoUt p. 35Ö) dm'ch ikinUiyatft wiedergi^ Aach kann man ^pHKD *^^^ f. e. y nad »jljt.

'40

iften; iu dieser Besuebung kommt die Wunel im Zeod dfter tot.

Aach das Substantivum vära kommt vor, z. B. Yapna Cap. 10:

-^taömi« nadgbemcha. väremcba. yi. te. kebrpem. vakbahayatö. Ich

preise die Wolke und den Regen ^ welche deinen Kür per uHMcheen

machen. Mao vergK aucb das neopersiscbe ^iX^^L? oDd ^^I^L.

14. qarethem. nairg. asbaöoe. vA^tremcha. gavg. hadbaogbd.

Zur Speise für den heiligen Mmm^ zur Weide für die Kuh^ die Gutes gieht.

Anq. Sur la nourriture de Thomme juste^ sur les pdturages de tanimäl pur.

C bat arsprQDglicb nairi^ corrigirt aber oairg, wie aacb ba le- seiiy E hat naira, F Dadra, cd nayare. Ashäane liest C, die üb* rigOD haben ashaond uod asaonS. Yästremcha hat C, oorrigirt aber TäQtremcba, wie auch alle obrigen Handschriften lesen. Gave Cabcdy gava £F hudhäoghe liest C, corrigirt aber bud- häogbem, so haben anch ac; bodhäogbem lesen Fb, hudhäogba E, hodbäoghö d. Die einzelnen Wörter sind bekannt, aber hndbäo vergl. man Yapna p. 74« not. und p. 130.

15* yayö. me. mashyö. qarit vA^trem. gard. badbäogbd.

Die Feldfrüchte möge der Mensch essen y die Weide ist für die Kuhj die Gutes gieht.

Anq. Vhemme mange les grainsj que je lui dwme et tammäl pur, les pdturages.

C liest nrspronglich yavd, corrigirt aber yavd, so haben auch die obrigen Handschriften, mit Ausnahme von F, welches yadvö liest. Qarat liest blos O, die übrigen qarAt; dodi ist zu bemerken, dass

41

aaqft 4iß ßß%^fff(^i^p}^r^\5i^hßr^eiiißf dUie liesart qarat ^or sieh gehf^ ^Q hßbßn »pi^ineu. Vi^em la^n Cab^ die Obrigep y^fftremefa^ Qß,fß le^e^ CFabc, gavc^ f}, ga^^ d Hadhäo|bd liest C, por^ir girt ^r l;ud^äo|heni, ^ie auch F lißst, liqdbäpgbe hdbenabC} hpffr bäQ|h|^ )^ lii]d^^[i^ d} -r Weg^Q des NomiuatiTS yavd stallt yi^^ff Terweisei) wir ^»f Bpropnf im Journ. ai^. Jany. 1846. p. 8.

}6. ima(. y9«|bd. iniat* ^rayö. yatha. tum. erezvö. yasih«^|fa^.

Dies ist das Gute, dieses das Schöne, wie ^u, der du rein bist, sagst

Anq. Voiiä ia pure, texcellente (reponse) ä la quesUon pure que tHHis ni avez jfhite.

Yaghii liest blos F, CEabcd vagbd, ^ryd = ^rayö blM in F. va^aghe lesen CE, vasaigbe bc, vaisaigbd ad, ya- sagbat F. lieber yagbd, das Gute cf. Burnoof Ya9Da p. 113. (rayö kommt you derselben Wurzel , wie das oben schon dagewe- sene ^rira, die obrigeu Wörter sind schon aus $. 5. bekannt.

Zum Schlüsse sei es mir erlaubt, noch auf eine Einschiebung aufmerksam zu machen. Sie ist zwar klein und betrifft nur ein einziges Wort, doch ist dieselbe, wie mir scheint, nicht ohne Wich- tigkeit. Die Zendtexte kennen drei Stände: äthraya, rathaegtäo und yä^tryd, oder den Priesterstand, den Kriegerstand und den Stand der Ackerbauer. Die spätere Zeit der Säsäniden kennt diese Stände auch (agrüaiin, artistdrann , yagtrydsaiin) und hat dazu noch einen yierten gefügt, hutukhshaiin, oder die Gewerbtreibenden. Das Wort hutukhshaiin ist zusammengesetzt aus hu, gut, und tukbshä, fleissig (yyayasäyin bei Nerios. cf. das zendische thwakbshista und Burn. Journ. as. Ayril Mai 1845* 304). Es ist nun gewiss

Abhandlungen der I. Gl. d. lt. Ik. d. Witt. VI. Bd I. Abth. 6

42

anffalleDdy dass der dritte Stand immer in den Zendtexten das wort fdhayaii^ erhält, während der erste und zweite Stand niemals dorch ein Bdwort näher bestimmt werden. Was fshnyan^ heisst nnd mit welchen Sanskritwörtern es za identificiren sei, darüber hat Bnmonf grQndliehe Untersnehnngen angestellt (Ya^na p. 227 ff. Not. et Ecl. GXXyn. nnd Jonrn. as. T. X. p. 328 ff.)- Uns interessirt hier nur der Umstand, dass überall, wo ich fshnyaü^ als Beiwort YOn yftftryö gefunden habe, die Hnzväresch-Uebersetzer es auslas- sen (so in Fargard Y. VI. mehrere Male nnd in Yagna cap* XIY. zwei Mal). Dem zendischen fshnyaiif entspricht aber der Bedeu- tung nach so ziemlich das pärsische hutukhs. Es scheint also, dass in späterer Zeit, als der vierte Stand aufgekommen war, man das Wort fshoyaiif in den Text einschob, am diesen zu bezeichnen und zugleich dieselben Pflichten wie dem dritten Stande aufzuer- legen.

Der

neunzehnte Fargard des Vendidad.

Erste Abtbeilnng.

\oi

Dr. Fr. Spiegel^

ftusserordenlliGhem Mitgliedc der Akademie.

6

1. Apftkhtarat* bacba. oaöm&t. apIALbiara^byd^ hacha. naemad- ibyö. fradvarat agrö. mainyas. pöaru. mabrkd. daeyauaiim. dacTÖ.

Von der nördlichen Gebend, von den nördlichen Gebenden stürzte A^ra-umif^fus hervor, en, def toll Tod ist, der Daeva der Daevas.

Anq. (Test de la partie du Nord, des differens lieux qui sont au 'tford, qu^accourt Ahriman plein de tnort ce Chef des Dews.

HitndMifriftefi geb^fi folgende Yariadteti : apAkbMarät lesen BCEr. apäkbtarat AFd, apäkhtrat be. - apAkttra^bjö lemu Ebc, die nbrigen ap4kbtaraSibyö. hacbanaötnadibyö liest blos V, demelte Ccrdex liest atleio maidy6fi8 = mainyvs. ^^ paSani =: pih^ oni liest 4. ^^ Meine tfebersetzung dieses Paragrafpfaen unterscbei-^ det lüicb, wie man sieht, bi Wesentlichen niebt von der Anqnetils. Die ^n^nen Wörter bieten auch keinfe weheren ScArwierigkeiten ; apftKhtara ist bereits von Bornonf erklärt (Yd<;mi Notes et SM. p. ÜKL), ebensb nadma, Gegend, eigentlich Hftlfte {ibid. p. LXV.y Es ist ftrber bekannt, 4ass ^ach persischer YorfiMellnng alle gnten Gkioien Ton Ostian «nrid Mittag, die bOseu dagegen von Norden j^em- men; daher tieisst es >an einer 8telle am AA^rth 'der sieben ilfmscba-' spand»: )n^is. az. i^. niniröz. ^»ßdar. Aydit .... tarvi^pfa. patyär. ms. ^di. awIkbMr. tbadvänftt: ^^klles 6ote möge von der Uffitts^seite heirbeSiomiiie», alles ^öse von xler nordlidben Sehe vers(jhwfnden.'^^ Die WmtDel dvar /haite iöb Anroh ^Umslellmg ans H»aMkri«. ^rn ent-

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Htanden, die Hazvärescb - Ueberselzuiig giebt das Wort wie die Wurzel dvari? darch H'^'TJ^^n wieder, letzteres entspricht dem pftr- siscben ^Ju)t^(>9 ^^^y wie aocb dvar and dvan^, nur yom Laufen nnd HerbeistOrzen der bösen Geister gebraucht wird (z. B. Ulemä- i-Isläm 3. 1. 2. ed. Olsh.). In den gewöhnlichen nenpersischen Wörterbachern fehlt das Wort.

2. uiti. dayata. hd. yd. dujcläo. agrd. uiaiuyus. pduru. mabrkö.

Also sprach dieser schlechtwissende A^rormainyus, der voll Tod ist

Anq. n court continuellement^ cet Ahriman plein de mortj maitre de la mauvaise loi.

Statt darata liest F davaiti, d dvata. pöuru = pdnro hat blos A. niainyeus = maiuyus blos in F. Die Verschiedenheit meiner üeberseiznug von derAnqnetils wird durch die yerschiedene Auffassung des Wortes davata bedingt. Die Etymologie scheint allerdings auf der Seite Anquetils zu sein^ denn davata kann kaum etwas anderes sein als das neupersische ^Jo^i>9 laufen. Auch die Parsen erkennen dies an, gleichwol stimmen sie mit uns dJ^erein und geben das Yerbum aberall durch „sageu"^ wieder, wo es sich findet, wie dies denn auch an allen Stellen der Zusammenhang ge* bieterisch fordert. Man vergleiche z. B. die Stelle im nennten Ca* pitel des Yafna: yd. davata. nöit. me. apaiim. äthrava .... Charit und Burnoufs Bemerkungen aber diese Stelle im Journal asiat. Jan«' vier 1846. p. 43 ff. Das Huzväreschwort, welches davata gewöhn- lich wiedergiebt, lese ich ^^rf^ und halte es far eine blosse Umschrei«' bung des Zendwortes. Nach der Eigen thomlichkeit der Huzvärescb* .schrift liesse sich allerdings auch ptjj i.e. Ju^ er sagt, punktiren; ich halte dies aber for unwahrscheinlich aus einem gleich anzufoh- renden Grunde. Es ist nämlich den Parsen eigenthttmlich, und wir haben schon in §. 1. ein Beispiel gegeben, gewisse gleiche Hand- lungen, je nachdem sie von den guten oder bösen Wesen herkommen^

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darcb YeracliiedeDe Worte za unterscheiden. Während man yoih Kommen der gaten Wesen die Wörter jat^at, upayat gebraaoht fin- det, sagt man von den Geschöpfen Ahrimans fradvarat, fradvan^aiti, während Ahora-roazda von seinem Schaffen redend das Wort fr&th- were^m gebraucht, sagt er vom Schaffen Ahrimans frakerentat *). Diese Scheidang geht gewöhnlich darch alle Parsensprachen. Za diesen Wörtern gehört denn nnn anch der Ausdruck davata^ er wird Mos Tom Sprechen der bösen Geister gebraucht, während man bei guten Geschöpfen mraot oder aokhta gebraucht. Nur eine ITeber- Setzung von davata ist es wahrscheinlich, wenn der Minokhired vom

Sprechen Ahrimans dar. &dt (i. e. jJt ^(>) gebraucht (pp. 96. 384. der pariser Handschrift), was Neriosengh seinerseits sehr richtig durch brAtd wiedergiebt. dtijfdäo eigentlich male sciens, man vergL Ya^ua p. 74 ff.

3. drukhs. upa. dvära. merenchaguha. ashäum. zarathustra.

Drukhs! laufe htUy tOdte den heiligen Zarathustra.

Anq. Ce Daroudj parcourt (le monde) et le ravage^ o pur Zoroastre.

Die Lesarten zur vorliegenden Stelle sind von einiger Bedeu- tung, upa lesen EFbcd, uapa BC, in C ist jedoch n durchstrichen, apa liest blos A. dvära lesen ABFbcd, dvairit C, davaraiti E. Die beiden Lesarten dvairit und davaraiti verdienen gewiss keine weitere Beachtung, Anquetil hat nach seiner handschriftlichen Ueber- setzung die Lesart davaraiti vor sich gehabt. Man könnte aber fra- gen, ob man apa. dvära oder upa. dvära lesen solle. Letztere Les- art ist die einfachste und auch die von den meisten Handschriften gegebene, doch auch mit apa. dvära liesse sich ein Sinn verbinden;

*) Beide Wörter heissen eigenllich „schneiden^'. Cf. Ya^na p. 502. Man ver- gleiche das semitische K*l|3 und (3^*

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inao mQ8s(e ebeu obersetzeo: Drakh« laufe tiinweg (von mir) etc. Es 8cheiut mir |edoch kaum zweifelhaft, dass apa ao« $. 6^ wo e$ gauz an seiner Stelle ist, hier eingedrongea sei; icli nebm^ als9 aocb keinen Anstand, upa. dvära zu lesen. Die Hand^obrifteii schwanken endlich noch dem Worte merencba|aba. AGd Lbsqp mereoba|nba, c liest ni^recbagbua, was auch dasseUi^e ist; dageg«« lesen BCb m^rencbagaba und mereAcbagnba, F roerenobalbna^ Icjli habe die licsart mereochagoha angenommen, da sie darch andere Stellen am meisten bestAttigt wird, m^rencb^ tödten, ist übrigenp eio von mere, /»terbeii, abgeleitetes Verbom. Betrachten wir nqr den Sinn der Stelle, so kann gewiss kein Zweifel sein, dass Ajqi^ quetil^ Uebersetznng falsch ist; dvära und mereachaguha sind Im- perative , die keinenfalis als 3. ps. sing, praes. nbersetzt werden kön- nen. Aber auch unsere Uebersetzung ist nicht ohne Schwierigkeit, ashäum. zarallmstra heisst gewöhnlich wirklich „o heiliger Zarathu- Straps wie auch Anqnetil obersetzt. Der Sinn der Stelle und der Verlauf der ganzen Erzählung fordert dagegen unzweifelhaft, dass an unserer Steile ein Accusativ stehen solle; denn aus dem Fol- genden geht ja ganz deutlich hervor, dass es Zarathustra ist, der getödtet werden soll; auch die HnzTäresch- Uebersetzung scheint hier den Accusativ zu setzen, wiewol es unmöglich ist, bei dem Mangel an Flexion dies bestimmt zu behaupten. Jedenfalls ist der Voc. ashäum eine sehr auffällige Form, die meines Wissens bis jetzt ganz vereinzelt dasteht und einem Accusativ viel ähnlicher sieht, als einem Yocativ. Noch muss hier darauf aufmerksam gemacht werden, dass dvära in allen Handschriften mit ä geschrie- ben wird, während das Imperfectum dvaraf stets mit a vorkommt. Da die Handschriften einstimmig sind, so habe ich Nichts daran zu ändern gewagt.

4. drukhs. bd. pairi. dvarat. büiti. daevö. ithyejd. marshaönem. daojäo.

4 l

49

Die Dmkhs lief um ihn kermn^ der Daeva Buitij der vergdng^ Uehej der Betrüger der Sterblichen.

Anf.' Ce daroudj va partout y c'eet lui qui est le Dewj autewr des mauxj ifui ravage^ tourmente et enseigne la mauvaise loi.

Ke Lesarten zn diesem Paragraphen sind niolit yon grossem Belange, bAiti lesen alle Handschriften, nur c hat boiti; ithyö.jd :=: ithyöjö hat blos F. marshaönem lesen BCE, niarsaooem bc, ma- reshaSnem Ad, maräshaÜnem F. BAiti ist nach der Hoz- ▼äresdi-Uebersetznng ein Eigenname , er Tnrd durch j^Q ^^^ dergegeben, aoeb am Scblasse des Capiiels werden wir ihm noch- mals begegnen; ich habe ihn gleichfalls als nom. propr. fassen zu mOssen geglaubt. Zu ithdjö vergl. man Ya^oa p. 354. Die Huz^ Y&resch-Uebersetzang giebt es durch yy^ ^* p&rsi 96J wieder, dies ist dasselbe Wort wie ithydjö und wird Von Neriosengh gewöhn- Ueb durch mritjrnmat obersetzt. marshaönem ist der Accusativ eines nom. marshava, und diesen vermag ich blos von meresh, einer Erweiterung der Wurzel raere, abzuleiten, wovon wir im 9. Capitel des Ya^na ameresheiita finden. (Man vergl. Burn. Jonrn. as. Dec. 1844. p. 4790 Iin 11- ^^P- de^ Yafiia findet man zwar ein Wort marsliu, das aber dem Sinne nach nicht passt. Die Stelle lautet: 4at. roaiim. tflnu fshaonayehe. nairyäo. vä. putbrahd. vä. huyäo. v&. marshuyäo, was Neriosengh folgendermalssen Obersetzt: tanm&m. tvam. sphftayasi. kalatr&ya. vft. putrftya. v4. svtyiya. vft. dnshtoda- rftya. Es bleibt uns nur das Wort daojfHo noch zu erlftutern Obrig. Dieses Wort ist ein sprechendes Beispiel der Verderbniss unserer Handschriften. An unserer Stelle lesen ABCEFd, dnjfdäo ; c diijäo, h daojfftOK' In der P^rall^lstelle $. 6. hingegen lesen nur zwei Hand- sehriftea dujdlko, dieobrigtn entscheid en sich ihr davajaö oder daojffto. Was meines Ekachtens den Ausschlag giebt, ist, dass die HuzvA-

Abkandlungeii der L Gl. d. k. Ak. d. Wist. VL Bd. 1. Abib. 7

50

Hresch^Uebereetaer nicht do^d&o gelesieir Imbeo kftnnen; ddan sie ober-

setzen anser Wort j mit •TJ<n5"'*TS jÄOPH '• ^* i^V* t^Wv wftl*- rend sie das häufig genng vorkommende dujfdäo immer durch p^^tyn wi^ergeben. Ich leite dmojffto von der nodi nnbelegteb Skrwnrzel dnb, yexare ab und lasse von dem part. daoj[&o den acc marsbatt^ nem abhängen, welcher an unserer Stelle allerdings natQrlicher von .jmri« dvarat abbftngen^ wQrde; dies ist aber onzolAssig , we3 er im %. H. wieder vorkommt, wo er von apa. dvarat nicht abhängen kann^.

5* n^arathostra. ahunem. vairim. frd4;rävayat« yath^ abA, vairyd. Apö. vaguhis. fraja^saeta. vaguhyäo« daityay&o. dadnaiim. mäzdaya«;- Jitm. fraürenadta.

Zarathustra sagte das Gebet Ahuna-vairya her: yatha. ahu. vairyd etc. Man möge die guten Gewässer der guten Schöpfung preisen und das mazdauafnische Gesetz verehren.

Anq. {Au eommencement) je pronanpai t Hanaver a Zaram-

->

*) Herr Professor Dr. R. Roth hatte die Güte, mir aaf meine Anfrage seine Ansicht über diesen Paragraphen mitzutheilen, und ich glaube, dass mir es die Leser dieser Abhandlung Dank wissen werden, wenn ich dieselbe hersetze: „Ich glaube, dass in $. 4. und 6. ithy^jö. marshabnem Compo- situm ist, Accusativ abhängig von pairi. dvara.t und'apa« d?arat, wfihreifi da5j*üo (woi enisprediend dem tedisdien düdfaih für dm*dhlh) Nominaliv sH drukha. Marshavan würde ich ableiten von merSsb, Nebenform zu möröch, wie im Sanskrit mrikhs neben mrich vorkommen könnte. Mrich, das ich bei Westcrgaard nicht finde, kommt wirklich in den Yeden vor, in der Bedeutung: verletzen, verderben, scheiden, z. B. Rik. L 21, 8, 4* yo. no . . . . marchayati. dvayena und im folgenden Halbverse : anu. mrikh- Sfshti. tanvaih. duruktaih: „wer uns verletzt durch UnredUchkeit er schade sidi selbst durch seine schlechten Kedea.^^ kh irOrde also Ober» lelxen: ^a Verächter des Uebels'' auf;brath«atra beaogea^. •>

. '

1* •L>utt:-it. . ii .

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Hre (m iimnC): VeH le däsir dOrmmmd Ißtei JB fi^ Itäsehnä t4aü purs qui m ete dmnSe purei j^ prafigum Im loi des Ma iäUsnam.

» .

Nadi ymrjk fügeu die Haodschrifteo mit Debersetzndg aoeb himao: .▼ä^tärem ^ d. b. bis zom Schlas^e des Gebetes» fzihk. shA« ▼airyd. Die Vendidad-s^es lasseo dieseu Beisatz aas , der aooh mider Tbat mmöthig ist. Vagnbis lesen ABCFd, Taguhis E, Ta|* buis c, ira|lNis b; frftyazadta lesen bcd, fräjazaesa ABC, fräyaSza^sii E, fräydzaesaF; icb babe mieb für die Lesart der Vendidad-s^es ent- schiede^ weil mir die Gleichheit mit dem folgendea frabreua^ erforder- lich schien. Fraörenaeta lesen Abcd, fraorinaete F, fraoif Snaiti G, firaoi^ rainaöti E. Anqnetil hat die Stelle gänzlich raissverstanden, wie dies ffir den Spritchknndigen gar keiner weiteren Bemerkung bedarf. Frä^rä^ayat (das Caasativnm der.Worzel ^ri, Ikken macbeo, daiA singen, wovon das neupersische ^d<^\j^ stammt), ist ohne Zweifel die dritte Person ImperC, nicht die erste, kann also nicht mit je pronon^i übersetzt werden} ebenso sind fr&yazaeta aud\irasrena&tä die dritten Personen eines medialen Potentialis. Liest man fräyazaesi% so wOrde dies die 2. pers. potent, med. sein ; in keinem Falle be- peefttigt ;aIso etwas za der Annahme; dass Ahnra-mazda spräche wie Anquetil meint. Die ersten Worte sind klar, Zarathnstra reci^ tirt das Cfebet Yathai. ahn.. Tairyo Jns zom Soblnsse. Schwieriger sind . die folgenden Satze von Ikpd. . Tsfdiis wm. ; Folgten wir freiliob der Hnzväreseh - UebeniietziNig, so w4re die Sache einfach, < nati mOsste dann obersetzen: er pries die gnten Gew Asser und sagte am aiazdayafnischa Gesetz her« Hieran kiiidect aber entsbhieden» dass^ wSk g^agt^ fraoreioadta eiid fraynzä^ta Potentiale sind« : Bi soheiBt' «ir nrni. sehr wahrscheinlich , : dass^ die Wortle äpd« va|i«r hisLiDta..'DridisMoke leined anderen 4Stbe^ sind, welobes iSaraMMt stra nach YoUendnng des Abuna-vairya hersagte. Was 4iis. Sehr

7*

S2

ject za frayazitdta and fra^reoaita ist, kano nicht gesagt werdea^ da wir den Zosammenhang des Gebetes nicht kennen. Die Worte ▼agnbyäo. d&ityayäo sind Apposition zn äpö. va|uhis, wie sie es After za airyana. vaSjö sind (cf. Yend. p. 19. I. !• and 6. ed. Olsh.). Fraiirenadta ist von der Warze! var -f- ^^^ abzuleiten, von welcher fnavaränd oft genng vorkommt and von Neriosengh mit pra- bravimi Obersetzt wird. Am Anfange des dreizehnten Capitels des Y4BiiQna findet sich ver^g = nimantrayämi , woraus erbeUl, dass die Wurzel nach der neunten sanskritischen Classe flectirt vnrd.

6. drAkhs. h& f teretö. apa. dvarat bditi. daövd. ithyöjö* maiw i^aönem. daäjfäo.

Die Drukhs lief von ihm betrübt hinweg f der Daeva der vergängliche , der Betrüger der Sterblichen.

*M. *

Jnq* Ce Daroudj affoibli et sans forces retofirna en lui qui est le Dew auteur des maux, qui ravage et enseigne la mau" vaise loi.

fteretö lesen ABCEF, ^taretö bcd. apa steht oberall, Mos F hat opa. marshaiinem ABCEF, marsaSnem bcd« davajM ABC, dvjfAo F, dojfdfto Ed, bc daojik). Unsere Uebersetzong dieses Paragraphen bedarf keiner ausfnhHichen Rechtfertignng , da die meisten Wörter schon oben $. 4. besprochen worden sind. Das einzige neue Wort ist ^teretd, dies entspricht einem sanskritischen stfita, der ungewöhnlicheren Form statt stiriia, von der Wurzel stfi; Im Pirsi bat sich das Wort erbalten in ^tardal (ja^ati), Mkh. 800. imd 9tard (khinnah), Mkh. p. 389. Auch bei Firdosi fiadeo vrir noch <>Jli^ gebraucht. Anqoetils Parseu haben es durch jub vs wiedergegeben.

iZ

7; ' drakhsi 'h£j päiti. d»TtUa. fkotara; a|rd. maiD^d.

■« : V

ie Dmkks entgegnete ihm (dem Ahriman): Peiniger AhrimoH !

Anq. Ce tfaroudu ce süperbe Ahriman voulut me repondre.

Aach dieser Paragraph bietet keine sonderlicheu Schwierigkeit teu. daväta leseu Abd, dvata BCEFc, ^kutra statt ^küfara blos V, inaiuyäs ~ mainyö bfos c. Aach die einzelnen Wörter, mit Aos- liahnie'Ton>;katäfa, sind keiner weiteren Erkiftrang' bedfirftig. Was Don dfeises Wort betritt, so geben es die Hazväresch - Cebersetzer durch •i^^i^TpT wieder, die neueren Parsen Obersetzen es durch \.ybo, daher AnquetiFs Üebersetzung: süperbe Ahriman. n*^ ist auf die ^lendische Wurzel iarv zui'Ockzuftahren (cf. Burnouf Jouru. as. Juin 1845. 4280« ^^ Pärsi kommt davon das Verbum tarvi- ntdafi / welches „peinigen*^ bedeutet (z. B. Mkh\ p. 130., wo jedoch die pariser HandMchrift fftlschlicb thraminaild statt tarvinand liest) ; natib dieser Tradition habe ich Obersetzt, da ich ^kutara mit kei- nem Sanskritwbrte ta identifidreq Weiss.

■*■

ndi^, bd. aoshd. pairi. vadnAmi. fpitamAi. zarathustrfti. Nicht sehe ich an ihm den Todf an dem heiligem Zarathustra. 9. pduru. qarena|hd. ashava. zarathuströ.

. ':•

Voll Glanz ist der heilige ZarathuHra.

.\ A§kf.s n navait pas vAf o Sapdman Zwoastre^ te saint Zoro-- astre plein de gloire.

-'^ Wir nehmen hier 99* 8. 9* zusammen , da sie unter sich nahe ver- bunden sind, wenn auch nicht in der Art wie Anquetil wiU. 9^sa^ tr

54

pairi lesen bloaBCE, Ta^tiämi Abed, vateftma BCB^^VadUftmdE; beide Lesarten geben einen Sinn, doch glaube ich vaenämi Torzieheu zu mOssen. Statt ppitamfti. zarathostr&i, wie Abcd lesen , lesen IKj^ ^tama. zaratbnstra; letzteres passt offenbar nicht in die Constrnction. Schwie- rig bleibt aöshd, dass der Nominativ statt des acc. aoshemstebi, wel- cher im folgenden Paragraphen vorkommt, ist imZ^Q^d pipht aiiffi^lend; man vergL Burn. Journ. as. Janv. 1^6. p. 8. Wir findem.da» Wort wieder in duraösha, das Neriosepgh durch dAramfityus tibersetzt ^nf llebersetzung, die aucb durch das Tedische durosba b^i^tftttigt wird, das die indischen Commentatoren durch durvadha erkjftcen (cCt Bep- fe/s Glossar zum Säma-veda, der aber das Wort falsch. abtlli?j!()% Aui^ der Huzväresch - llebersetzung lAsst sich nichts -Neues enitflielbnien^ da^ sie das Wort blos umschreibt und mit j^TIS^ wie^ergiebt. —, g^rei^|li)^ in S. kann der Genitiv oder Ablativ von qarend = ^^y Glanz^^^eiiL man müsste dann annehmen ,. da^s pduru d^n Genitiv oder. Abjiati^. re- giere, analog, wie das neupersiscb^ ^ mit v| cpnstrqirt wird* Niji^f^ unmöglich wäre es auch, dass qareuagbö eiq Adj^ctiv w^re a^fi| qareuö gebildet wie nkr. mänasa aus manas, jedpcb obqe ^rjiddbirjQ^ der ersten Silbe. Nach der Huzväresch-Uebersetznng mOssfe $. 9. wiedergegeben, werden: wegep des vielen Glanzefi d6s hßiligen Zarathustra. Wollte man diese Uebersetzung annehmen, so stünde der iiom. asbava. zarafliuistrd »tatt des denidvs ashaVan^. za- rathnstrahö.

- K \

1 1

10. zarathnstrd« managbö. pairi. vaenät. daeva. me. drvaßtö. dujdäoghd. aöshem. haiim. p^^(pSttt^; . ;\ '

Zatathustra mk im Oeistit: die bd^n^ SeMeehter ui(iAenden Daevas befragen sich über meinen Tod. ^ A\ ♦".^ \h

. Ami* Ce Dev infernal^ auteur de Ja nißuv4ti9e,ilm^ nit^eift pen-' 9de JUfffpstre/tt en fut awßnü^ . ,; , .,

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S6

,AB^Q4i^^wu dad?»^ iB^j QW, i|aevai|id|^f E dadvdtnd '^— drvaotd lesen 3CEr, die obrigeii drv^Dtd. ao^bem lesen A BCF^ ashem d, aösö he peregentd ABCE» perei^efitd bcd» pere^efiti F. Die eiazelne» Wörter unseres Paragraphen sind alle klar, es fragt sich blos, ob TfriT ein ftecbt bab^ii, me zu aosbem zd ziehen^ wie wir getban ha- bj^n^ oder ob es za.drvantd gezogen werden umss. Nach vaen^ Jaj»si dje HazY^rescb-Uebersetzung die directe Rede be^unea,^ wo- rin wir ihr gefolgt, sind.

11. U9ebistat. zarathnströ. frasha^ai zarathnströ.

Es erhob sifh Tiarathwtra^ hervor gieng Zurafhustra.

12. a^r^td. akö. ntaua^lia; kbrojdya. tbaesbd. parstanaikn*

Nicht frer letzt ättrch Aka-mäho^s sehr peinigende Fra^eti. '

Änq. i^il vit) , que Zoroastre äuroit le dessus et marcheroit duh pas victarietiXy il vity quAkamnan cruel, et source de maux seroit detruit.

Es ist nicht leicbt einzusehen, wie Anquetil zo der obigen Uebersetzong gekommen ist, die gewiss eben so wenig den Sinn trifft, als in den meisten früheren Paragraphen. Aus seiner hand- schriftiiehen Uebersetzong ergiebt sich Nichts, sie ist sehr verschie- den, gewiss aber so fehlerhaft, als die gedruckte. Sie lautet wört- lich: Tierdust fut releve (rejotii) par les paroles et s'approche de

Dieu. Ce diable {nonrnie aussi) Akouman^ dont les penpees sont

' , , , ...

wannaises^ violent vit Qa lumiere) et fut detruit ^ m/slade. Su- chen wir nun unsere Uebersetznng n&her zu begrOnden. U^ebat ijest BCF, doch bat C uQibistat qjorrigjrt; ucibistat hat A, u9e. ha^tat E, uflfistpt b, U9ahista| A n^ehistat d. -r- frashu^at ABCEF^ frasü^at bc» fras|)Apat d. ^ka. inaujaghaAB, aka. managbö CEFbcd, khrd^- dya = kbrujdya bed. ^^ pa^stauaiim ABbcd^ parshtanaüm CEF. ;• Die Fom^^pf ebis.(a| ist als .die ^besto; sch^n von Bornouf aiigenonifueo

u

(Ya^. Not «t Ed. p. CLIII.); weniger gewiss lät, ob man fhushn- ^t oder frashA^at lesen soll, da ^te HandscbrilfteD dberall schwan- keüf wo diese Form vorkomint/ ,,A^retö. ak6. mfeoeiiglio en pehlyi: aTsineschue akoiiman^^ sagt Anqaetil in der Note %a ofns^rer Stelle, aml dies ist, wenn wir vor avsinesoe noch y^ binztifQgen (womit das a privativtim aosgedrockt werden soll) die Uebersetzang des Destiir Darab. Awasinasni kommt in den späterenr PaVs^nschfif^ ten öfier vor und wird von Neriosengb durcb vinA^a-wied^r^ege^ beu, in der älteren Hazvärescjh-Uebersetznng finde ich )C^J*)|£^r}^^ als Uebersetzong von ajyamna. Diese Bedeutung Iftsst »ich auch aus' der Sanskritwurzel 9n, mit der a^ar^ta unzweifelhaft znsaui- menhftngt (man vergL auch maretd bei ^Bnrnoof Yap; Not. et Ed. LXVIIIO folgern^ Eine andere Erklärung als der Destur Däräb.giebt die ältere Hnzväresch-Uebersetzung, welche die Worte afaretö. aka. managba durch ifyp^ ^^XnpSi< ]D wiedergiebt. ^^JtJHDSX hommt von derselben Wurzel f ri und ist ganz nahe mit dem nenpersischen ^(>^diMj| verwandt; aparetö hiesse also eigentlich uugetroren oder nicnt kalt, entgegengesetzt dem im ersten Fargard vorkommenden (areta, kalt (man vergl. nenp. o%^ und sanskr. fi^ira). Da «(>«dMJl im Nenpersischen auch ^,er8chrocken*^ heissen kann (wie man im Französischen glace d*effroi sagt), so könnte man, diese Eigeb- thOmlichkeit auch auf das Zend Oberträgedd , agareta auch durbh „unerschrocken^^ obersetzen. Die beiden Uebersetzungen WQrdeii dann nicht so viel von einander abweichen, als es erst den An- schein bat. Die Lesart aka. managha, wie die ältesten und bes- lef) Handschriften haben, ziehe ich der andern: aka. managhd, vor, weil sie die schwerere ist. Der Instrumentalis hängt natQrlich von dem partieipium parstanaiitn ab. Will man aka. managhd lesen/ ^6 müss man parsta als Substantiv auffassen. tJeber tba^shd, das sanskritische dvesha, sehe man Ya^. Alph. p. LXIX. Neriosengb Abersefzt es gewöhnlich nut bftdha, die neueren Pärsen mit <>^<>. Im

A7

Pftvai dtemiiit davoo das Yerbam bestdan» plagen, peinigen, und 4äM AdjeetiTom bes. Parate ist das Parficip von pere^ (ef» Ya^aa p. 97.); die HszYAreseb-Uebereetzong giebt es dorch p^jg) i«a. ißi^y^ wieder*).

13. a^ftnd. za^td. drajimnö. katd. nia^alhd. beiiti. ashava* za^

ratbn^trö.

'

Geschosse in der Hand haltend von der Grösse eines Kata sind sie der heilige Zarathustra*

Anq. Luij qui a les hras längs et le corps etendu o saint Zoroastre.

Zaptd lie8t A; cd zastö; dagegen BCEb za^ta. Der Unter- schied ist nur unbedeutend, da das Zend eben sowol den nom. sing, als das biose Thema imit einem anderen Worte als Compositnoi verbin* den kann. Drajimnö liest b^ drajimanöE, drajimröc, drnjemrö d. Dagegen drajim. nakatd BCF (C corrigirt ndkatö)^ drajem. nökatö A, Diese Les- arten sind ein Beweis , wie nölbig es ist , noch ein anderes Correctiv Air den Vendidad zu haben, als die HandschrifieD. Aus der HozTiresch-UebersetzoDg geht unzweideutig hervor, dass dra- jimnö gelesen werden muss, das Participium Ton draj, welche Wnr* zel, wie ich mit der genannten Uebersetzung annehme, im Zend „halten^ bedeuten muss. Kata ist ein im Zend häufiger vorkommeii- des Wort (cf. Vend. p. 22- 1. 1.; p. 25. 1. 11. ed. Olsh.). Die

*) Ueber diese Stelle bemerkt Herr Professor Roth Folgendes: khrujdya kann sanskritisch nichts anderes sein als knidhya, ich würde übersehen: „un- erschreckt durch den UebelwoUenden, zürnend über die Versuche des Hasses^S ^^^^ vielleicht besser khrujdya als Instr. von khrujdi, das Ne- benform von khraöjda wäre: „durch die Wuth der Anläufe des Hasses.^

AbhaftdloDgen der I. Cl. dT k. Ak. d. 'Wits. VI. Bd. I. Abth. 8

S8

Bedestong hat sich mir ans deo 8telleti, ' ao deoea mir das Woift v^orgekommea ist, aoch Dicht Uar ergebe» $ iüh lasse es daher ori- flbersetzt. Schwierig isl a^äoö; ^e Hozväresch-Uehtarsetaaug »gieb^ es durch dasselbe Wort wieder, in ihr haben wir also. keineii u^* halt, im Sanskrit aber kenne ich kein Wort, welches hieher zu zie- hen wftre, als a^ani (Indras thunderbolt), datier habe ich es dnrch Geschoss tibersetzt. For einen Plural mnss man a^änd hälfeiD, da die Worte katft. ma^aghd. heflti dasbu gehören mflssea» Diese Worte habe ich als Pareuthesis genommen, nach Vorgang der Hozviresch- Uebersetzung, die sie durch das Relatiyum anschliesst. Wenigstens sehe ich keine andere Möglichkeit, die Stelle zu erklären *).

14. vindemnö. daAnshö. ahuräi. masdAi.

Welche er erkalten hatte von dem Schöpfer Ahura^mazda. Änq. sans avoir regard au grand Ormusd, juste juge.

Handschriften schwanken hier wie anderwärts über Sdireibung des ersten Wortes. Vindemnö li^t A, vifideraoö b, yao^ demno BCE, vefidemno cd, vafidemand F. Das Verbnm viod steht hier in der Bedeutung nehmen, wie auch die SanskritwurMl die Bedeutung accipere zuweilen hat. In Beziehung auf die Lqs-

*) A<;änö habe ich seitdem auch im 9. Fargard gefunden, aber an einer nicht ganz klaren Stelle. Verwandt ist wohl auch ag^nö, das im 30. Cap. des Ta^na vorkommt und von Neriosengh durch dkd^a übersetzt wird. Ich stimme übrigens jetzt der Ansicht des Hrn. Prof. Roth bei, der mir vor- schlägt, aQdnö durch ,,SteiQe'^ zu Übersetzen (= a^nah in der Yedas), „d. i. Steine zum SomaauMchlagen, denen auch in der Vedas eine Dä- monen verscheuchende Kraft beigelegt whrd/^

Mten Tind uid iraod yerweiseii wk Mf dM firober Abar dieMoGe-) geastaQd Gesagte. *r- Die obige Uebersetzvog stimmt g9U% mit : dex Ho8iv4reMk-UeberMtzqDg.obereiAy dutbasbd ids Ablativ %n fasse« macht keine Scbwierigkeity und dass aboräi. mtadii als Apposition! im Datir stehe, h^i im Zend gleichfalls nicht unerhört. Man yot«» gleiebe yabmäi* zayata. sßanta. a^jfdis. dafaAkdi. (Vend. p. 8. L 11» 12.. ed. OlsbO, anyd. mana. yat« s&arathastrdi ood anyd. thwat« yat. Z9^ rathastrü (ibid. 11* I. 3* n. 7.)*

15. kva. he. drajfahe. aghAo. zemd. yat. patbanayäo. ^karena^ yAo« duradpärayäo. dr^jya« paiti, xbarahd* nmÄnahö. pdornsba^palid. :

Um sie zu hmUen auf dieser Erdsj der weiten^ runden^ schwer SU durchlaufenden in grasser Kraß in der Wohnung des Paurus^ bappa.

. An^. (traversa) la terre äendue^ en parcourut la largeur et le tour et apres avoir passe Ccomme) un pont qui s'üend au loiti^ il aUa dans le Ueu fort qu (habifoit) Poroschasp.

' ' *

Kva. he geben ABCEF, kya. ahe bcd. drajahd lesen ABCFbc, dara][al)g E, drajabi d. aigbäo ABFbc, aghäo ECd^ pa^anyäo BCEF, pa<;anayAo A, pathanaoayäo bcd. dvrahd p4rayäo d, die übrigen Handschriften haben alle daraepärayäo. ^-^ drejya ABCEF, darejya bcd. zbarahi =: zbarahd blos in A. . neminabe ABCEF, nm4oahö bcd. Die ganze Stelle ist eine def schwierigsten 9 die ich kenne, und meine Uebersetzang stützt sieb mit mir geringer Abweichung anf die Hozväresch-Uebersetzuog, die ich hersetzen will,. so gnt es geht: ^jj^j^q py pS HtWO jDIfl ^ -Ppttn^TOS ]«0 m *T&Q» pnm pO Jin-nnn Vm Betr4chten wif wa.die Zend Worte: kva. hd. drajahe, aberselzt die Haz^värescbr

8*

Uebersetzong durch HK^ \ITX\ *^' gewiss ungenau , dennr draJaM kann keinenfalls er hielt bedeuten. Kva, das pärsisdie ku, ist, wie ich glaube , richtig durch i^ nbersetzt ; man findet es eben so ge- braucht in der bftnfig Torkommenden Formel kva. a^va, d. i. auf diese Art. Die Yendidad-sAdes lesen ahd; nimmt man diese Les-^ art au, so wird man drajah^ als einen gen. sing, von dnem Snb-^ stantivum auf a fassen raOssen; liest man hö, so hat man das Pro- nom. suffixum, das sich an kva anscbliesst, wie sich auch im Huz- y4resch und Pärsi die Pronomina sufBxa gerne an Partikeln an- scbliessen. drajfah^ kann dann auch als 2 ps. sg. praes. oder als Infinitiv einer Wurzel draj gefasst werden. Bedenklich bleibt diese Auffassung allerdings deswegen, weil beide eben angefohrten For- men der Regel nach drajaghd hdssen mOssten, doch ist diese Regel bekanntlich nicht ohne Ausnahmen. Wir haben die Lesart patha- nay&o, welche die Vendidad-sädes geben, vorgezogen, weil das Wort unter dieser Form und in dieser Bedeutung auch noch im zehnten Capitel des Ya^na vorkommt: ^taÖmi. zanm. pereibwim. pa- thanaiim. verezyagubaiim. qäparaiim. beretbrim. tö. baäma. asbAum. Abgeleitet von patbana ist das Huzväreschwort ]((^s, womit es obersetzt wird, so wie neupers. ^j^, und L^j. 9karenayäo giebt unsere (Jebersetzung durch p*-\] i. e. 4>%l^, rund wieder und Äirad- pftrayfto durch j'TTi'^n» TTI ^^* ^^^ bekannte Partikel j"-)«ti das neupersiscbe s^jJ^ Ich habe sftmmtliche Genitive als Locative ge- nommen, dass der Genitiv statt des Locativs steht, ist nicht unge- wöhnlich, durch die Partikel ng wird in der IJebersetznng sowol Instrumentalis als Localiv aosgedrockt, obwohl der letztere gewöhn- lich durch «-^«^ bezeichnet wird. Bemerkenswerth ist, dass in den drei Handschriften der ftlteren Huzviresch - [Jebersetzung das Wort zemö nicht obersetzt ist, sondern blos in der Glosse gesagt wird, dass die Erde gemeint sei, woraus man vielleicht schli essen darf, dass früher dieses Wort nicht in dem Texte gestanden habe. Noch

61

adiwieriger als der erste ist der zweite Tbeil uosere« Paragraphen, da wir an der Hozyftresch-Uebersetzaog gar keine Hilfe haben. Die Worte ^TjQjf ^jm ps sind nm nichts klarer als die Zend- woHe drejjra pMti. zbarabö. Dass drejya mit der obigen Warzel draj zosammenbftnge, .sieht man leicht, die Bedeotnng ist aber nicht so leicht zn ermitteln; ich halte das Wort for ein Adverbiura, wie andere Ahnliche Formen, wie khriij[dya. ishare. staitya etc. anch zu sein scheinen. Zbarahe kann nar auf eine sanskritische Wurzel jyar oder hvri znrOckgeleitet werden, zu letzterer zieht Bnrnoof das zendische zbaretba, Fnss (Jonm« as. Mars. 1846. p. 2740; ^^^ ^r- steren gehört wohl das zendiscbe rtzbAris (Vend. p.23. 1.3. 26« L9« ed. Olsh.) und zaSrord (ein Mann ober vierzig Jahre alt, ib. p. 36. 1. 6.) and neiipersisch (jiXj^t^)« Anqnetils Parsen Obersetzeu zbar- rah^ durch «^\ , Kraft , was schwerlich richtig ist ; wir haben für diese Bedeutung im Zend zävare (Journ. as. Janv. 1846. p. 12.)» in Ermanglung von etwas Besserem habe ich jedoch diese Bedeu- tung beibehalten*)«

*) Auch über diesen Paragraphen hatte Hr. Professor Roth die Güte, mir seine Ansicht mitzutheiien : ,,$. 15. halte ich für Worte Zarathustras, „wie willst du dich wagen an ein betretenes (d. h. bewohntes) wohlbebautes, weites (ferne Gränzen habendes) Land, angreirend (durch Angriff auO den steilen pferdereichen Ort.^' drajah^ und dröjya würde ich beide von dhrish ableiten, das Wiedergeben dieses Zischlautes durch einen Palatal hat keine Schwierigkeit, ^karfina leite ich von kri ab, das auch im Skr. mit vorgesetztem s sich findet. paiti zbara = pratihvara, Rik VII. 4 11. 14. udu. tyaddargatam. vapurdiva. eti. pratihvare, d. h. auf geht diese schöne Gestalt an des Himmels Steigung.^' Ich möchte jetzt, bei erneuerter Betrachtung dieser Stelle , den Salz fttr eine Anrede Ahu- ra-mazdas an Zarathustra halten, über die Uebersetzung der einzelnen schwierigen Wörter weiss ich nichts hinzuzufügen.

•a

' '

maiiiyd.

■' '' f".

Es benachrichtigte Zarathustra den A^gta -* nuiinyus : UehUm wissender A%ra Maingus!

Anq. Zoroastre fui plus fort de la mauvaise loi.

maHf cet Ahriaum^ imteur

Diese so wie die folgeDden Paragraphen habe ieh bereita ia der Zeitschrift der deutschen morgenlandischen GeHellsebaft Bd. L p. 260. ff. in Korze besprochen nnd habe hier nur Wenige« nachzu- tragen. Die Lesarten »ind uubedeatend, ozvaddhayat lesen AEfoc, n|Yaedhyat d, uznaödhayat BCF mainyüm Abc, mainyaÖm BCE, nainyeaom F, maiuydm d. 7— dojdha*dujda hat blos F agrd. mainyö Ad 9 agrömainyd F, agra. mainyö BCEbc. Uzvaödbaya| stammt von der Wurzel vid -\- uz und unterscheidet sich in der Bedeutung nicht weiter von vid -^ paiti^ das wir oben kennen gelernt haben.

17. janäni. daiima. dadvö. dätem. janäni. na9us. daövö. d4tem.

Ich will schlagen die Schöpfung , die von den Daevas geschaffen ist; ich will schlagen die Nafusy welche die Daevas ge- schaffen haben.

Anq. II frappa le peuple donne par ce Dew , il frappa (le Daroudj) Nesosch donne par ce Dew.

Die Lesarten sind auch hier unbedeutend, daüma hat ABCE, däma bcd, d4mi V. Letztere Lesart würde einen ganz anderen Sinn geben, et Ya^na p. 537 ff. janäni lesen das erste Mal alle

SS

Baiidscbrißeii, das zweite Mal haben BCE ja&Aoe^ die fllirigeo rieb* üg jau&ni. Zm bemerjEen ist aach noch, dass BG aus Versehen dti Wort na^s mit Huzvlkeschebarakteren schreiben. Die einzelnen Wörter bedArfen keiner Erkl&rung.

I

16. jataftni. pairikaunu yann. khnantfaaiti. yahmäL u^. zayäiü. ^aösbyaiif. Teretbraja. Iiacha. apat* kaüfaSy^t^

Ich werde schlagen die Party welche man anbetet^ (?) hi& dass gehören wird Cmshyanf (d. i. der Nützliche) ^ der Siegreiche aus Wässer Kaufäoya.

Anif. hes Paris et lears desseins seront aneantis par eelui ^ naitra de ta soarce par Sosiosch ie vainqueur (qui sortira) de teau Kans^

Statt pairikaiim bat E die Lesart pairikanai. khsfananthadtS liest B, kbnaiitbaete CEF, kfaoaiitbaiti Ad, kbnaiitbait^ bc. m- jrAHi steht in BCEF, zayäti in A, zayähd iti bed. ^aosbyanp le* setiBCEF, saöskyaiifAc, ^aosyaii^ bd kaiipaÖyiit haben BCE!bcd (C corrigirt kaii^aösbyät), kaii9aöäbyät A, kaii^yAt F. ^ Auch hier bieten die einzelnen Wörter keine grossen Schwierigkeiten , wenn maa die Worte kbaauthaiti und yabmäi .ansdimmt Für khnanthaiti weiss Ich jetzt so wenig eine passende Erklärung durch die Ety- mologie als froher 9 da ich diesen Text in der Zeitschrift der deut- schen morgenltadischen Oesellscbaft besprach ^ icb bin daher genö- thigty der Huzväresch-Uebersetznng zu folgen, welche mir aber grammatisch unzulässig erscheint. Diese ist hier und an einer Pa- rallelstelie im ersten Fargard (p. 5. !• 8. ed- Olsh.) jJtMyiS CTWH^ was Ton der Interliuearversion der ersten Stelle durch j^Uamo o^^ Götzendienst, obersetzt wird» wie ich glanbe richtig,, denn oisdezär

1^

heisst im P4rsi ein GotzeDtempel , ond biermit ist wul das öbigt Hözyftrescbwort verwandt. Wie aber die Bedeof nng 'GöteendienÄt mit der Form kboantbaiti geeinigt werden »oll, sehe icb nicht redhri ein. Ich ziehe übrigens die Lesart kbnatitbaiti vor, weil sich an unserer Stelle die Handschrift A, in der genannten Parailelstelle aber die Mehrzahl der Handschriften fbr dieselbe entscheidet. Yahmäi fasst die Hazväresch-Uebersetzang als Adverbinm, sie giebt es dorcb pi^ ^ wieder, womit sie im nennten Capitel des Yafna ya- vata obersetzt, nnd ich bin ihr hierin gefolgt, np. zay4itd ist der Conjonctiv, hier anstatt eines Fotorums gesetzt. Die Handschriften mit Uebersetznng geben zwar das Paras^maipadam ; ich habe aber kein Bedenken getragen, das Atmanepadam mit den Vendidad-sädes in den Text za setzen, da an allen anderen Stellen, die ich kenne, das Atmanepadam steht. Man vergleiche nf. zayata nnd 09. zayöithö im 9. Capitel des Yafna. Wegen des Wortes 9aoshyaii9 verweise ich aof Bornonf Joorn. as. 1844. p. 469 ff. nnd auf meine bereits angefohrten Bemerkungen in der Zeitschrift der deutschen morgen* Iftndischen Gesellschaft. Ich lese ferner kaii9aoy4t, wie fast alle Hand:$chriften bieten, der Unterschied ist nicht bedeutend; in dem letzten Theile des Wortes kadfaöyät sowol als in kaiifaoshyAt ist die Wurzel 9a enthalten.

19. nsha^tarit* hacha. nadmät. usha^taradibyd. hacha. na^ madibyd.

Von der Östlichen Gegend^ foim den Ostlichen Gegenden.

Anq. Par Oscheder {harnt) et par Oscheder (mah) qui (menr drant) ^de la partie {pU est feau kans4).

Die LfCsarten in dieser Stelle sind unbedeutend« UsaftMftt liest

«5

Ad, usa^tarXt BCMiF, o^a^triCt be usa^ara^ibyd ACEF, u; sa^- taradibyö B^ osa^traöibyö bc, osa9traibyd d. nadimaeibyd lesen Mos BC, die Obrigen naSmaSibyd. lieber usha^tara rergl. man Ya^na NoI. et Ec), p. CXVI. Ueber den Sinn der Stelle kann kein Zweifel sein, eben so wenig wie darober, dass Anqnetil ihn ganz» Kch rerfeblt bat Dass abcb die Hazväresch-Uebersetzer nicht im Entferntesten an das gedacht haben, was Anqnetil den Text sagen Iftsst, beweisst ihre Glosse, welche eine genane Erklärung des Wortes nsha^tara zu geben yersacht. Nach dieser Glosse wäre nsha^tara nadma die Gegend, wo die Sonne Tom längsten bis zum kflrzesten Tage aufgeht. Warom Caüchyan^ ans der östlichen Ge- gend kommt , darober yergleiche man die Bemerkungen zu 8. 1.

20. paiti. ahmfti. adavata. dujdämö. agrA» main3ms.

Ihm antwortete A^ra " maiwfiiS' ^ der schlechte Geschöpfe ge^-- schaffen hat.

Anq. Alars Ahriman^ mattre de la tnauvaise löi dit

Statt adavata liest blos F adavati, die nämliche HandschrSI liest manyus = mainyus. Alle Handschriften haben do^dämö, ich habe daher diese Form beibehalten, obwohl dujfdäo das gewöhnliche Beiwort Ahrimans ist und auch die HozTäresch-Uebersetzer so Ober- setzen, als ob letzteres Wort stände. Uebrigens giebt auch dujf* dämö einen ganz guten Sinn.

21. mä. md. danma. mer^ncha|uba. ashäum. zarathustra. Nicht tödte meine Geschöpfe y o heiliger Zarathustra!

Abhuidlungcn dor L Gl. d. k. Ak. Wim. VI. Bd. I. Ablh. 9

w

Anq. Ne ä^rmsez pM man peuple o pur XoroaUre.

Mftmd lesen B!d , die obrigen HaDcUchriften mft. uid. dauoi» liest A, dftniA BCEbcd (C corrigirt damna), dämi F. nierenchar |iiba BCEy merechagaha Ad, iiiereocba|boa F, mereffchagaba bc Pie Stelle ist leicbt ond auch von Aoqaetil ricbtig Terstandes worden.

22. tum. abi. pdnrnsba^pabd. pnthrA. bAretbryät* hacfaa. zAvish!.

Du bist der Sohn des Pourushaspa und kost das heben von et«- jBer {sterblichen) Mutter.

Anq. Vousj fils de Poroschasp y qui etes ne de celle qui vous a porte.

Statt tdm, wie Ebcd ricbtig lesen, geben ABCF tanm, was keinenfalls passt and aaeb mit der Hozvärescb-Uebersetzang nicbt obereinstimmt* Abi giebt blos A, die übrigen alle abS; icb ziebe abi dennoeb vor, da icb die Wurzel a^ im Atmanepadam uocb nicbt belegen kann, wogegen abnii und a^ti bäafig genng vorkommen, aocb wird dadorcb die Verwechslung mit der Pronominalform abd ver- jliieden. Paöurasa9pabe lesen BC, ponrusbaQpabe A, puru^afpad F, pdumsa^pabe Ebcd. baretbreyät lesen BCE, die übrigen baretbryäf, F barethrayät« zävisiABC, zävisic, z4visbd, zävysE, zävyaF. Die in diesem Paragraphen vorkommenden Wörter sind alle bekannt, bloszävisi erfordert eine Bemerkung. Diese Form ist allem Anscheine nach ganz so gebildet wie tevishi (sanskr. tavishi). Tevishi gehört za der Wurzel tu, können, die Endung ist also ishi, und der Buch- stabe V gehört zur Wurzel. Wir müssen demnach für zävishi eine fthnlicbe Worzel suchen und hier bietet sich Nichts dar als die Wur-

sei ja, leben. WdUie'iiiflM dto Wwt Ton jsini aMeitea, wie Destar Däräb thot, so oitlsste -^yisbiEndangsein, was onzolftssig ist Wir oAsseo daher die Wldoog zir Wurael ja, leben, sieben ; dies scheint aaofa die Anmcbt der älteren HasTftrescb «- Uebersetzang za sein.

23v i^a. 9taTa|nba. Tafahim. dadnanm. mftzdaya^nin. viitdfti^ jAiie». yatba. Tindat. Tadbaghnö. dafhopaitis.

Verfluche dae gute masdazafniwhe Gesetz j erlange das OHUf^ wie es erlangt hat VadhaghnOj der Herrst^er der Gegenden.

Anq. La jmre M des Jltafsd^snans sera pratique (dans le monde) lorsque le pur Chef des promnces parottra.

Die Varianten sind folgende: apa. 9laTagha ABC, apa. ^taga- ha E, apa^tafba F, aps^tavalnha b, apa9(ava|ba c, apa^tvagaha d. Tind4i ABCF, yaindäi E, vindäi bc, vendäi d. vindat BCEF, ▼andat A, yifidat bo, Tafidat d. ~ radhagbanö ABbc, vadbaghnö eSFd.— da|bapaitis ABCBb, dailhapartis Fe, daigbo. paitis d. --Für die Bidltigkeit onserer Uebensetzong des obigen, so wie der fo^enden Pa^ ragraphen borgt uns, ausser der HuzTAreseb-Uebersetsung-, noefaT eine andere Tradition. Wir finden nämlich die ganze Anrede des Agra-^ainyiis Zarathvsträ and die Antwort desselben im IMinokh- ired (p. 384 ff. der Pariser Handschrift) dem Sinne nach, daMT Anqoetils Uebersetzang nurichtig sei, wird demnach darch diese doppelte Tradition ausser allen Zweifel gesetzt.

m

24. paiti. abmäi. avashata. yd« ^pitämö. zarathustrd.

Ihm entgegnete der heilige Zarathustra.

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9

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Anq. Je Ini tepliqnai o Sapettnan !Zaroaitre.

Das Wort avasbata wird in ABG£ avasato geschrieben > W schreibt avasta, bc aiisata, d aovasata. Ich halte vash für eine Nebenform von yaeb, wie ich dies froher schon ansfohrlicher dar- gelegt habe. 9pit4nid haben alle Handschrifteni mit Aosoabme von Fy welche ^pelämd liest; das ft ist in diesem Worte auch an ün-^ deren Stellen gat beglaubigt, weswegen ich dasselbe beibehalte. Bemerkens werth ist obrigens, dass die Huzväresch-Uebersetzung 9pitama durch }(<^nSD wiedergiebt.

25v ndit* hö. apa. ^tavänd. vaguhim. datoaüm. niazdaya^im.

Nicht will ich verfluchen das gute mazdayafnische Gesetz.

Anq. Si tu liemhrasses pas la pure loi des Ma%deSesnans.

Ich gebe blos die Varianten dieser leichten Stelle, die keiner sonstigen Bemerkung bedarf. Apa. gtavänö lesen ABCF^ apa^tavAüd E, apaigtav4nabd d, apa^taväoai b, apaptaväni c. ya|bim ABQ Ta|ahoim G, vaguhfm Fbcd.

26. ndi^. a^tacha. ndit. ustinSmcha. u6i\. baiUlha^cba. vi. or-

Nicht wenn Qeheine f Seele und LebensvermOgen eich von ein^ ander trennen würden.

Anq. Les os^ Farne ^ les membres {de tes productions) ne re- croStrant pas.

Obig^ Stelle, einfach wie aie ist, hat erst dar oh AnqoetiLt falsche Anffassnog eine Bedeatung erhalten, da sie nach dieser eine Hinweisang aof die Aoferstehang enthalten würde. Eine solche findet sich jedoch weder aa unserer Stelle, noch an den andern, wo sie Anqnetil gesehen hat. Wir werden spftter ansfohrlicher ober diesen Gegenntand zo sprechen haben^ Die Stelle ist fast ohne alle Varianten, blos das letzte Wort wird sehr verschiedenartig ge- schrieben. A schreibt vi. urvi9y4t, BC \i. urva^yät, E vi. urvy^- yät, F vi nrva^t, cd vi. arvi^yät, b viorvay^t- ^^ ^'^^ richtige Lesart halte ich orvi^yät, das Wort stammt von der Wurzel urvish und von dieser bat schon Burnonf nachgewiesen (Ya^na p. SIQ«)» dass sie mit vorgesetzter Disjonctivpartikel vi ,,auflösen^* bedeute. Die Parsen Anqnetils übersetzen das Wort durch ^^^yd^ |J^. Ich halte das Wort für einen Abi. sg., da man auch urvi^äoghö im nom. pl. findet (Vend. p. 41. 1. 8. ed. OishI). A^ta obersetzt ^e

Huzväresclj-Uebersetzuug darch |jp|, Körper ; es ist dies wohl eine Verwechslung mit a^tn^, apta, erhalten, in dem neup. ^f y^xMil, ist Knochen, baiidhd ist das skr. bodha (pdrsi ^y, intelligence Anq. ZAv. I. 2. p. XXXVII.) Intelligenz, Bewusstsein. Die Huzvftresch- Uebersetzer fogen noch zur Erklärung bei: „das beisst: wenn man

*) Man vergl. im 13. Cap. des Ya^na: nöit. a^tü. ndit. ustänahS. chinmand. (i. e. na. tanoh. nacha. jivasya. Tailabhatayai. Ner.) und ibid. cap. 14* fry6h& vdzislahS. a^töis. ralum. ämruy^. (mttram. niveditatanun. gurum. bravimi. Ner.). Von a^tu abgeleitet ist das Adj. a^tvat, mit Körper be- gabt, da^ sohon fiopp (Gramm, critic p. 322. not ) aus a^tu *f vat tb-^ geleitet, und durch existens übersetzt, wogegen Holtzmann (Beiträge zur Erklärung der persischen Keiiinschriflen p. 128.) erhebliche Einsprache erhoben hat, ohne jedoch selbst das Richtige zu treffen. Dem a^tu ent- gegengesetzt ist mainyu, i. e. unsichtbar (adri^yamürti.).

$9

m

m&t afob deo Kopf absobneidet, Terltagne ich dea mandaya^lacbeD GlMben nicht.^

27, paiti. abaiAi. adarata. diijfdAuid. i^rö. maiayo«.

Ihm entgelte AjgrU'-maingusy der sehUchte OeeckOpfe j^ schaffen hat.

Anq. Ahrimanf ce maitre de la mauvai9e loi me dit ä cela.

Die Stelle hat keine weiteren Varianten, oiajiiyns leien ABbcd^ laainyda EC, niainydns F*

28. kabe. vacha. vanlü. kahd. vacba. apa. yafAi. kana^ zaya. bokeretftoghd. mana. dannia. agrd. mainyos.

Durch wessen Wort willst du schlagen, durch wessen War$ willst du vernichten j durch wessen gute Siegeswaffen gegen meine Geschöpfe des A^ra-maingus.

Anq. Quelle est cette paroisy qui doit donner la vie ä man peuplej qui doit t augmenter, si je id regarde avec respect, si je fais des voeux avec cette parole.

VanAi lesen ABC, vanftneEF, vanAuibcd. apa.ya^iABCF, apaya^ini Ed, apaya^ma b, apaya^ämö c. Die Lesarten vaii&i und ya^fti sind die richtigen^ die andern sind ans %. 32* eingedrun- gen. ~ kabi = kabS blos in A. danma ABCEb, dftnia Fd, danm c* Das Wort, durch welches die Hozväresch-Cebersetxang apa. ya^fti aosdrflckt, bat Anqaetil afrini gelesen, ich lese ^j^n^Qt^

nnd sehe darin das neupersische ^4>%l\l, peinigen: den Sinn bestimmt

n

Glorae folgeiMkniiafiNseD : das beisst, dorth wessmi %ede willst da mich von meinen Geschöpfen trennen. Ya^ als Nebenform von ywL ist bekannt^ ich nehme apa. ya^ in derselbe« Bedeutung^ welche for skr. yaj -(- Ava nachgewiesen ist, cf. Weber Väjas4n : specittien II. p. 113. Grosse, für mich wenigstens nnanflösbare Schwie- rigkeiten bieten die Wmt«: kana. xaya. hnkeretäogiiö. Wie wir oben die Worte übersetzt haben, giebt sie die HosvAreMk* Uebersetznng , allein da zaya der uom. pl. nentr. , hnkeretäoghd aber ein Dom. pl. masc. ist , so ist die Uebersetsnng sehr waoig wahr- scheinlich; kana. saya könnte man als Instrn mentale fassen (cf.Bi^ Tcrgl. Gramm, p. 188.); allein hokereta, wohl gemacht, ist Ad- jeotiy und es ist kein Sobstantir da, anf welches dasselbe bezogen werden könnte. Man könnte ferner zaya. hnkeretiofhA als ein Compositara fassen, ich wQsste aber nichts was es bedeuten sollte. In Ermanglung einer besseren Erkl&rnng habe ich einstweilen die Uebersetzung der Huzväresch-Uebersetzer in den Text gesetzt. Ich übersetze zaya durch „Siegeswaffen^^ und schliesse diese Bedeutung aus der Stelle im zweiten Fargard: äat. hd. zaya. frabarem. azem. yö. abnrd. mazdlU^. fufranm. zaranaSnim. astraiimcha. zaranyd. pad- 9im. (Vend. p. 13- K 3. ed. Olsh.). Es ist das sanskritische jaya, Sieg.

29'. paiti. ahmäi. avashata. yö. 9pit&md. zarathoströ.

Ihm entg^gn^s 4er heilige Zarathustra.

Anq. Je lui repondisy o Sapetman Zoroastre.

Statt paiti liest C fiUschlich payata. Avasata BCbcd, a^a» shata A, avasta E, usata F. fpitämö steht auch hier in allen Handschriften.

T2

30. bftTanacba. tMtucha. haämaoha. yacha. mazdd. fraokbta.

i:

Mörser, Schaalej Hama und die Worte, die Ahurormazda ge^ sprachen hat.

Anq^ Prönonpe la parole dOrmpsdy avec tHavan, avec iee eoucoapes et avec le Harn.

Ta^ta stebl io F, die obrigen baben tasta. baom statt baÖma Mos in d. fraiikhta ABCF, fraokbata d, fraokbtem Ebc. Die Worte sind klar^ bAvana ist das neapersiscbe ^j^^y tasta = neap. vsMjy beides noeb gebr&ocblicbe Werkzeuge bei den Opferbandlon^ gen der Parsen.

31. mana. zaya. a^ti. yabistem. Dies sind meine besten Siegeswaffen.

Anq. Cest moi qui (par cette parole) atigmente le Behescht.

Der Satz ist ebne Varianten. Man bemerke ancb bier die grammatiscbe Ungenauigkeit, dass zu dem nom. pL neutr. das Ad- jectivum im nom. sg. gesetzt ist.

32. ana. vaeba. vanini. ana. vaeba. i^a. ya^ö. ana* zaya. bnkeretäogbd. äi. digda. agra. mainyö.

Durch dieses Wort wiU ich schlagen, durch dieses Wort will ich vernichten, durch diese Siegeswaffen sind wir siegreich, o schlecht ter A^ra'-nuiingus I

tf #';

Anq. (Test en ngardant cette pärole avec respecty en faismfi 4ms voeux atec cstte parkte f que tu auras la vie et le honheur, Ahrimany sKuUtre de la v^anvaise lai.

YanänS lesen BCEF, ranäni Abcd. apaya^ftoi AEbcd, apa. jafäod BCEF. zya =; zaya BCEF, Lia BCE, äi AFbcd ~ agra ABbc, agro CF, agrö Ed. maioyd ABCFb, mainyaos E, mainyiifii cd. -'— Weitere Bemerkaogen bedarf dieser Paragraph Dicht, da schon bd §. 28. das Nötbige bemerkt ist. Mit dieser Abtbeilaog schliesst der erste Abschnitt des neunzehnten Fargard; das Gespräch zwischen Ahriman nnd Zaratbnstra, wie es hier ge- führt wnrde, ist Tielleicht vor Scböpfong der Welt zu verlegen. Einen förmlichen Schlass hat dieser erste Abschnitt nicht; ich ver- mnthe, dass er ein blosses Fragment ist. Der Verfasser des Mi- nddiired hat die Cnvollstftndigkeit der ErzAhlung gefühlt, nnd setzt deswegen noch bei: „Abrimau stQrzte dadarcb betrübt zar Hölle nnd blieb lange Zeit daselbst^.

33. datbat« 9pentö. maiuyns. dathat* zrräne. akarane.

Eis schuf CpentO'fnainyus (d. i. Ahura-mazda), er schuf in der unendlichen Zeit.

Anq. I/etre dbsorhe dans Texcellence fa donncj le tems sans bornes t^a donn^.

Die Handschriften geben folgende Varianten: mainyns ABCc, mainyaSs Eb, mainy6as F, mainyüs d. zmnd BC, zrünö bc, zarnnd Ad, zrvänS F, zarAnd E. akarana = akarane Mos in F. Die Stelle kann, wenn man die einzelnen WOrter erwägt, wol kanm anders übersetzt werden, als ich gethan habe nnd Anqnetils

Abhandlungen der I. Cl. d. k. Ak. d. Wiss. VI. Bd. I. Abtb. 10

UebersetzuDg ist sammt allen Folgernngen, die er nod Andere dar- aus gezogen haben, gewiss falsch. Das Sabject des Satzes urt gewiss 9pento. mainyas, datbat kann Mos die 3* ps. sing, imperf. sein: er gab, er schnf. zrvänd. akarand sind beides Locative und können blos heissen: in unendlicher Zeit Somit ftllt die Behaup- tong, dass die unendliche Zeit im Zendavesta über Ormuzd gesefc&t werde, auch far die Altere Periode in Nichts zusammen, denn unsere Stelle ist die einzige, aus welcher man dies geschlossen hat. Die in dem vorliegenden Satze Törkommenden Wörter sind alle ziemlich hftnfig Torkommend und bereits erklärt. Akarana hat man gewöhn^ lieh mit dem skr. akarana zusammengestellt und demnach übersetzt, „was keine Ursache hat.^ Die Parsen geben es durch p^^p(^ ohne Gränze, wieder; ich behalte diese Bedeutung bei, da sie die constante Tradition giebt und das neupersische ^\S sowol als das wahrscheinlich durch Transposition entstandene Xif an aka- rana erinuem. Die Hnziräresch - Uebersetznng der' vorliegenden Stelle, obwol sie in den wesentlichen Punkten mit der nnserigen obereinstimmt, ist doch etwas verschieden und man darf vielleicht schliessen, dass die Uebersetzer eine andere Lesart vor sich ge- habt haben. Sie lautet folgendermassen: j«U5D nJÜJ^T ^CÜ UD

•pn^Üptt jXOT ps n5<T X^D ^ nU^O^ÜSD^ was ich folgen- dermassen nbersetzen zu müssen glaube : „Der das Wasser geschafien hat, Cpentö-mainyus, von ihm in der unendlichen Zeit, das heiss^ welcher das Wasser schuf, Cpento-mainyus, schuf ans dem Wasser in der unendlichen Zeit.^^ Man müsste demnach glauben , dass die Huzväresch- Uebersetzer yd. apö. datbat. ^pentö. mainyus etc. gele- sen haben. Ob man berechtigt ist, eine Schöpfung der Welt aus dem Wasser anzunehmen, müssen weitere Forschungen lehren, mir ist bis jetzt darüber nichts N&heres bekannt.

I

»■'

75

34. fradathen. ameshä. ^penta. bokhsbathrä. bndh4og;hd.

Es schufen die Arnes cha-spenta die guten Herrscher^ die weisen.

Anq. II a aussi donne avec grandeur les Amchaspandsj gut sont de pures productions et saints rois.

Die Yarianten sind : ameshäo fiberall , blos EF ameshä. ba- kbsbatbra ABC, die fibrigeo baben bokbsatbrä bndbäogbäo = budhäogbö blos io B. Die Hazvärescb-UebersetzoDg bat aoeb bier wieder mebr, sie laatet: ,9 Ans dem Wasser scbafen die Ainesba- fpenta, die guten Herrseber, die weisen, das beisst: er empfing von ihnen Hülfe beim Sebaffen^^ Diese Erklärung in der Glosse ist ge- wiss die riebtige.

10

lieber die

in Demosthenes' Rede

über die Krone

enthaltene Grabschrift

auf die

bei Chäronea gefallenen Athenäer.

Von

Joh, V, Oott Fröhlich^

Seetor des alten Gjmntisinns. Gelesen in der 'Sitzung der pliilos.- philologischen Classe am 5. Jon. 1845.

Ueber eine Stelle in Demosthenes' Rede

jjfür die Krone.^'

Als Demosthenes in seiner Rede ^er die Krone auf den Vor* wnrf zo sprechen kam, welchen ihm Aeschines, sein Gegner, in der Anklagrede gegen Ktesiphon gemacht hatte, dass durch schlechte, verkehrte Ralhgebung er an der Niederlage der Athenfter bei Chft* jronea schald gewesen sey, liess er zuletzt aoch die Inschriftj welche das athenische Volk seinen im Kampfe gegen Philippos bdi Oiäronea gefallenen Bargern aufs Grabmal gesetzt hatte^ yorlesen, um auch daran zu zeigen, dass Aeschines ein böswilliger Verlftum- der sey. Grabschrifl und darauf folgende Worte der Anwendung, welche davon der Redner für sich macht, lauten in Handschriften und Ausgaben, namentlich in Immanuel Bekkei's Edition der Orato^ res Attiei (Tom. IV. pars 1. pag. 289 sq.)> wie folgt:

OXds näzQag tysxa agtsriQas iis iijQiy i&srto "OnXa, xal ärrmdXujy vßq^y änBOxidacar. MoQväfMsro^ <r u^Bv^S xai dslfutxog ovx iadoHfcsr

Vvxdgy dXX ^JtSfjy xoiyor S&sno ß^ßfjt^^ OvPBXBv ^EXXi^vwyj cog ^jj ^vyoy avx^pi &iyTeg

/lovXoaiytjg orvysQdy äfjiqlig ix(Joaiy vß^iv*

80

rata dk nctzQlg ix^$ xoXnois rwy nXsTarct xcc/ioptwy

Sa)fAat\ insi ^tjtoTs ix Jiog tjös xQioig. MfjÜP cc/naQteTp iotl ^scop, xal ndvxa xaroQ&ovp

^Ev ßiOTfjf fioiQop i^ ovti g^vy^iP tnoQSP.

^AxovsiQy AloxiPtjj xal ip aizcp rovxttf cog ro fitjÜP äfiaQteiP iorl &8(OP xal ndpta xaroQ&ovp^ ov rqJ avfißovX(p rtjp tov xaroq&ovp rovg dyiOPiCofAfpovg dpidfjXB'Sipafitp. äiXä roTg ^eotg* t/ <^, co x(xrdQar\ i/nol tieqI rovTtop XotSoQBiy xal Xfysig a ool xal rotg aoTg ol d'holyQi^jßsiap sig xsg)aXi]p*y

Diesen Text habeo von alter Zeit herab verschiedene Herans- geber und Bearbeiter einzelner oder aller Reden des Demo^henes^ aoch sonst gelehrte Männer gelegentlich in verschiedenen Schriften, insbesondere J. 6. Schäfer, Fr. Jakobs n. a.^ aMh in allerjflngster Zeit die Zoricher Herausgeber der Attischen Redner, die Herren Baiter nnd Sauppe, in Interpanction und in den Worten sdbat aof 80 mannigfaltige Weise behandelt und geändert oder zu ändern an^ gerathen, nnd in der Erklärung, zumal der letzten Distichen der Inschrift und dann der darauf folgenden Stelle der Rede nach mei*- nem Urtheile so unrichtige Ansichten geäussert, dass ich, ohne durdi Anfabrnng und Beleuchtung alles Einzelnen zu weitläufig zu wei>- 4en, für gut und nöthig erachte durch Aufstellung einer erweislieh richtigen Erklärung des Ganzen dem zeitherigen Streite der Met^ nungen und allen fernem Aenderungsversuchen wo möglich ein Ende zu machen.

Wir besprechen zuerst die Grahinschriß j dann die damit zu^- sammenhängende Stelle der Hede.

81

I.

*

Der Sinn ntid Inhalt des ersten Distichon der Grabschrift ist, wie wohl heatiges Tages ohne Widerrede anerkannt wird, kein anderer, als: ^JHe Männer da (welche hier bestattet liegen) stelle ten sich um ihres Vaterlandes toillen in den Kampf der Waffen und vereitelten der Feinde Uohn';^ d. h. sie wollten sich dem Ma- ^kedonier nicht feiger Weise ohne Kampf anter^verfen, sondern fiir ihr Vaterland die Entscheidung durch Waffen unternehmen, so dass ihnen auch der siegreiche Feind nicht Hohn sprechen könnte, son- dern ihnen den Rohm, sich als wackere Mftnner bewährt zu haben, ungeschmälert lassen mQsste.

Grosse Anstände und viele gelehrte Streitigkeiten erregten zeither die zwei zunächst folgenden Distichen. Im ersten derselben ist im Hexameter die Schlnssworte ovz iadoDOar ausgenommen kein einziges Wort, das nicht schon auf mancherlei Weise durch Aendernngsversuehe wäre angegriffen worden, wie denn z. B. noch die neuesten Herausgeber des Demosthenes, statt des urkundlichen dstfiaxo^ Valckeuär^s Conjectnr Xij/iatog in den Text gesetzt ha- ben: ganz yergeblich, und wie ohne Grund so ohne Nutzen, ja yiel* mehr zum Schaden der Sache. Wir denken so: Unser Distichon enthält nur in anderer Ordnung die Worte: MaQpäfiEvoi, di ovx iaawaav '^vxcsSj ^^^ dQsrtjg xal dhluccrog ^Jtdtjp xoipop U&spto ßQcc- ßtiv *). Diese Worte aber, so gestellt^ geben in ganz richtiger Sprache einen an sich leicht und unzweideutig verständlichen und

*> Für diese urkundlich fest beglaubigte Form geben manche ältere und neuere (auch die neueste) Ausgaben die Form ßqttßrj^ worüber wir hier nicht streiten wollen.

Abbandlongen d. I. Cl. d. k. Ak. d. Wi«s. VI. Bd. I. Abth. 11

$3

dazo in den Zusammenhang des Ganzen aufs Genaueste passenden Sion. Wenn nämlich das erste Distichon sagt: ,,Die Mäuner hier traten am ihres Vateriandes willen in den Kampf gegen die Feinde ;^^ so reilien daran die angeführten Worte des andern Disti;*-- cboB folgenden Gedanken: y^ämpfend aber retteten sie nicht ihr ]jeben, sondern nahmen 3ich Hades zum gemeinsamen Richter ober Mannesmnth nnd Furcht (Tapferkeit nnd Feigheit)/^ Da 3omit an« aer Distichon bei dieser Stellung der Worte in Ansehung sowohl der Sache als der Sprache vollkommeu in Ordnung wftre^ so ent«* steht uns jetzt nur noch die Frage: ^Ob denn unsere Worte, auch so gestellt, wie die Inschrift urkundlich sie darbietet, sprachmässig in dem nämlichen Sinne, wie nach der von uns so eben angenom- menen Stellung gefasst werden können und müssen ?^^ Und diese Frage glaube ich mit einem entschiedenen Ja beantworten zu dürfen.

Es kommen nämlich bei den besten Schriftstellern der Römer sowohl als der Griechen, in Prosa wie in Poesie, nicht selten be- sondere, von der gewöhnlichen Sprachweise abweichende Redewen-^ düngen vor, die man unter den Namen von verworrener Konstruc^ tion, Konstructionsunterbrechong, Anakoluth u. dgl. zu begre^en und als Abnormitäten fast zu fürchten pflegt, indess sie in Wahrheit vielleicht durchaos, wenigstens bei den besten Schriftstellern, als Redefiguren betrachtet und geschätzt zu werden verdienen. Noch sind diese Besonderheiten meines Wissens von Niemanden vollständig znsam-» men gestellt und classificirt, ja sie sind oder sie können wenigstens ihrer Natur nach so mannigfaltiger Art seyn, dass eine erschöpfende Aufzählung und Classification derselben vielleicht gar nicht zu for- dern und nie zu erwarten ist. Auch bin ich meines Theils über-' zeugt, dass manche Figur dieser Art in den alten Schriftstellern bis jetzt von den Auslegern derselben noch nicht erkannt worden ist, so wie, dass die Ver kennung solcher Figuren schon in alter

Zeit das VerstAndiiiss naocber Stelle gifebitidert und dadarcb Yer* oDstaltnng des ursprAnglicbeii Textes yeratilasst liat. Vor der Haud müssen daber Dinge dieser Art oft nocb einzeln bebandelt und, sey es aneb ebne irgend eine vollkommen damit obereitistinioiende Pa- rallelstelle) für sieb allein gerecbtfertigt werden. Und in diesem Falle befinden wir nns mit nnserm Disticbon, welcbes nach meiner Meinnng niebt anders als dnrcb die Annabme einer besondern Om- 9tru€Hon$t>ersckränkung y dadurch aber aocb auf eine Tollkommeii befriedigende Weise erkUrt werden kann.

Der Dichter unserer IniBchrift wollte nämlich im zweiten Distir- clion Ton seinen Helden aussagen: j, Kämpfend aber tDeihten sie eich (der HeUenen wegen) freiwillig dem Tode.'^ Diesen Gedanken konnte er durch Gegensatz eines Negativen und eines Affirmativen etwa «o aussprechen : Magya/iaroi &i ovx ioaoaaap zag tpvxas, äXXd TOP ^Akdtiy xoufov ßQaßfjp aQtxijg xal ietfjunog t&svTOi ^Kämpfend aber haben sie nicht ihre Seelien (ihr Leben) gerettet, sondern zum gemeinsamen Richter . . sich Hades genommen.^^ Um nun eiMs Theils diesen den Gedanken hebenden und erhellenden Gegensatz im Ausdrucke beizubehalten, nnd doch andern Theils das Positive davon {^Atdriv xoivop ,.. i&Bvro ß^dßriv) als Hauptsache hervorzu- heben, verwandelte er Positives und Negatives dadurch, dass er letzteres nur zwischen die Glieder des erstem einschaltete, gewi»* sermassen in einem einzigen aflirmativen Satz, und so entstand statt des ' oben gesetzten gemeinen der figurirte Auedruck , in welchem wir das zweite Distichon unserer Inschrift durch Hand und Drude- Schriften überliefert erhalten haben: MaQpafisyo$ dk, d^iz^g xal tslfjtazog . ovx iadataar tf^X^St dXX 'AtSijp xo$p6p U&spzo ßQäßfjp. Die von uns durch Schriftart ausgezeichnetes Worte Hauptgedanke, die andern Nebeubestimmungy welche zugleich

11*

u

diente, den Sinn des Aasdrqcka ,/AtSfjp xoir. S&spto ß^ßfjt^^ gegeli iJles MissverstäDdaiss sieber zu stellen.

Hiermit glaube ich denn meine Erklärung unser» Disticbon auch ohne das Hilfsmittel einer Parallelstelle voUkommen gerechtfertigt zu haben; doch sey mir Tergönot, zum Behufe vielleicht nicht gaos überflQssiger Erläuterung Folgendes noch beizufügen. -^ An der eigentlich so genannten Parenthese^ welche mit dem Hauptsatze in keiner grammatischen Verbindung steht, nimmt, wofern sie nur sonsi bedeutsam und passend angebracht ist, kein Mensch einigen An- stoss, wenn sie gleich , zwischen die Glieder eines Satzes einge- schoben^ den Hörer oder Leser oft zu gespannter Aufmerksamkeit nöthigt, da er ausserdem ober der Auffassung der Parenthese deo Anfang des Hauptsatzes vergessen könnte, ehe er zum Schlüsse desselben gelangte. Beispiele davon, als von einer altbekannten Sache, brauchen nicht angefahrt zu werden. Wird nun eine der Parenthesis ähnliche Einschaltung zwischen die durch sie getrenntem Glieder eines Satzes mit diesen selbst, es sey vorn oder am Ende oder an beiden Stellen zugleich, ausser der natürlich vorausgesetz- ten logischen Verbindung auch noch grammatisch verbunden, so muss ein solches Ganze von Sätzen nicht nur eben so leicht, son- dern sogar noch leichter aufzufassen seyn, als bei der eigenüichen, grammatisch vom Uebrigen getrennt gehaltenen Parenthese. Wenn daher z. B. Horatins sagt : Praeterea ne sie ut qui iocularia ridens percurram^ qnamquam ridentem dicere verum quid vetat? Ut pueris olim dant crustula blandi doctores, elementa veliut ut discere prima: sed tarnen amoto qttaeramus seria ludo so fasst Jedermann un- geachtet der langen Einschaltung leicht die von uns ausgezeichneten Worte als Bezeichnung des Hauptgedankens zusammen, um so leich- ter und natQrlicher, da nach der durch qnamquam eingeleiteten Ein- schaltung der Schluss des Hauptsatzes mittelst des durch die Ein-

giehaltong faerbeigeftalirteii j^sed tamtpf^ angeknöpft wird (vergK Cicer. pro Mileoe. cap. 27 ex4r.)« Wenn sich ferner in dnea griechiscben Schriftsteller etwa die Stelle fände: ^Ensna xano fmv- ifitop ravTtj ixlvov y ontog top inraXoyxo^ ^S Bijßas oroXoPj insl yaQ ^X&op ^Aqyag ig t6 JcoQocap, Xaßiop ^Ad^tnop nep&efep ^vpcojtiorag Sotfja' ifiavr(p yijg haornsq ^AnCag 7iQ(6ro$ xaXovvxai xal TBxtfAtiPxai idqiy §vp TP*ff<f dysf^ag ij &äpo$iLii napiixwgy ^ Tovg xaS" ixnQa^aprag ixßaXoifA^ YV^y ^^^ würde da nicht den halben Satz j^onwg top knrdXoyxop ig Qijßag aroXop^' im Sinne fest halten, his er endlich y nach der langen Eim^chaltnng, mit den Worten ^y^vp tolgd^ dys^Qag ^ &apoiui napd* ^ tovg TccS* ixnqdlaptag ixßäXoi/nB yijg^^ die andere Hälfte und Vollendung desselben Tern&hme? Wie dabei den Hörer (Leser) das den E^nschaltuugssatz anknüpfende yäQ und das auf denselben s&urockweisende xotgis im Anfang der andern H&lfte des Haupt- satzes nnterstütze, leuchtet dem Nachdenkenden ohne meine Erin- nerung Yon selbst ein. So endlich, wenn irgendwo die Stelle vor- käme: Nvp ij T$fi(OQia aoi fjxBt , dg avrtxa^ sine^ ot^s xipovp- Tai X6xo$ 7t ^6 g äarv &ijßf]gj ov ydQ ia&^ onwg noXtP xsfpfjp igafipe^y dXXa nqöa&BP* at/naz^ nsCBi fjLiap&stg, würde doch ge- wiss jeder Verständige die Worte ,,wg wxtxa aifxaxi, nsasi fuctp&efä'^ als Hauptsatz, alles andere, auch den eingeschalteten Vemeinaugssatz , nur als Nebenbestimmungen zu jenem auffassen, dies aber um so leichter, da sich der negative Satz vorn durch ydg an die erste Hälfte des Hauptsatzes anschliesst und durch die Ad- versativpartikel dXXd, so wie durch das nach jenem Verneinungs- satz erst verständlich und brauchbar gewordene txqooS'sp auch mit der Schlussbälfte des Hauptsatzes in Verbindung gebracht ist^

Ganz ähnlich ist der Stelle des Epigrammes Xenoph. Hellen. VII, 3,7.

86

iXaßers Evgf^ay$ ofio$a nenovrixorag j ov %fß^q)OP dvMfA^l^uxBy dkXii^ SnoTS TtQWTOy idvpaa&rixSj irifKoq^aaad-Sy ttofjUCopvBg , rw « n»-* ^ta^dg dpoaiwp^ xal rwp fpaysQ(3g n^oSorwx xai rvgctpyely inix^h* ^vPTiw, vno näyrtor dvB-qdjuoy Stcyaroy zaxeyycia&ui,'^

Statt: , OTi xal v/uslg rotg tisqI ^A^x^op xal^YTtdrtiy, .... ov %f)fjq>oy dpBfABtyaTBy dXXd ... hi/LKOQtjffcea&a^y.

Im Zasaminenhange mit den zwei ersten laatet das dritte Di-

*) Diese Ansicht des zweiten Distichon unserer Inschrilt hatte ich bereits Yor mehr denn 20 30 Jahren, als ich die Rede über die Krone nach Wunderiich's Ausgabe Tom Jahre 1810 etwas genauer zu studieren suchte, gefasst und sie schon längst auch sdurüUich ausgeführt, ids idt bei Schäfer (Apparat, crit.) fand, dass O. Förisch in einer commentatio crit. de locis nonnullis Lysiae et Demosthenis die Coostruction unsers Di- stichon ungefähr eben so zu erklären versucht habe wie ich, nur dass er . das Valckenär^sche Xri^axog (für delfiavog) in den Text aufnahm, und unlängst fand ich eben so in Disaen's Ausgabe der Oratio de corona, dass auch Götter ein Hyperbaton angenommen und mit Aufnahme der Markland'schen <f6/;^juaTo$ zusammen gefasst habe MäQvdfievoi& if9^ tijg xai delyfiarog uitdrjv xoiy&y b^bvxo ßqaßi^.

Da mir die Abhandlungen selbst der genannten Gelehrten nicht zu Ge- sichte gekommen sind, so dachte ich, dass es vielleicht nicht ganz über- flüssig seyn dürfte, wenn auch ich noch meine im Ganzen der ihrigen gleiche Ansicht nach meiner eigenen Weise ausführte und öffentlich be- kannt machte, zumal das philolog. Publicum sich noch immer gegen diese Ansicht fast ungläubig zu sträuben scheint. Wir fligen nur noch bei, dass unsere Stelle sich als noch leichter zu erklären und als bequemer ausgedrückt darstellen würde, wenn man (für ovx iüdaaar . . .) in den Text setzen dürfte: ov yaq Mawaav Vvxdg, dUC Idtörpf tnX.

g7

unserer faisdirift: (itf9«f %h 9!^^^ %d-%vxo SnXa* --^ fjux^vafu^ ro$ ^1 . . . ^Aidfiv xoipov i&^Pto ß^ßnjp.')

Otysxiy ""EX^pailif , wg fsfj ivyot^ orv/A^i S'ivt^g /lavXöOwtjg otvyB^p ä/mplg Sx^^*^ vßqtp.

Dabei hieben wir zasammeD tvyvp dovXoavytjg und denken als Subjectwort %n ^äyrsg und f;f€0(riy aas den ersten Distichen otäs hinzn, was wir bemerken, weil andere Aasleger dovXoüi^ rtjg vßQip zasammen fassen and za x>gvt8g tx^^^^ ^^^ ^^^ ^^ mi. ^EAXijpcDP den Nomiuat. ^BXXfiPsg ergänzen. Ot^s^ Snbject im ersten and im zweiten Distichon^ bleibt es aoeh im dritten, wenn: nicht ein anderes ansdrocklicb gesetzt wird, was in nnserm Texte der Fall nicht ist. Das active &irreg , welches andere als /Ür das Mediom &^fASPo$ gesetzt nehmen^ fassen wir in seinem trän- sitiven Sinne und gewinnen mit allem den einzig passenden Sinn des ganzen Distichon: ^^ißte Männer da weihten sich im Kampfe freiwillig dem Tode) um der Hellenen willen , damit nicht, bfttten sie selben das Joch der Knechtschaft aaf den Nacken gelegt ^ sie ringsher Terhassten Hohn zn ertragen haben ,^< d. h. im Kampfe wollten die Männer nicht ihr L#eben retten, sondern sie weihten sich insgesammt freiwillig dem Tode, damit wenigstens die unterjochten Hellenen ihnen nicht höhnend den Vorwarf machen könnten, dass sie darch ihre Liebe zum Leben and durch feige Todesfarcht die Uoterjochnng verschnldet haben. Ihrer wegen und so weit es von ihrem Benehmen abhing, sollten die Hellenen frei seyn ond bleiben ;

) Öazu vergL man in Sophokl. Trachin. V. 466 ff.: xod yijv nax^f^av {^loXrj) ovx hcovaa ävgfioQog enegae xädovlioaev, worin nach dem Wortlaute J0le gethan hat, was ihretwegen fferäUes gethan hätte.

and dies ist es, was den wa^kern Kftoipfem auch im Grabe noch uacfagerohmt werden konnte und nmsste«

Noch grössere Schwierigkeit und Notli haben seither die letz- . ten zwei DiHiche der Inschrift den Auslegern yerorsacht.

Die einen schliesseo das erste Distichon hinter xQia$g mit ei- nem Pnnkte ab, so dass man bei fji^ agla^g ix Jiog an das Tor-* an stehende /afo^ natg/g tx^i xoXnoig xrX. denken musste, was schlechterdings so der Worte wie des Sinnes wegen nnzaläs- sdig ist. Andere setzen hinter xQfaig ein Kolon, so dass das nachfolgende Distichon ^yMiiSkp ä/tagraiy iatl &s(5y xrX/^ näher an- gebe, fvas den Sterblichen von Zeus beschieden sey. Im zwei-* teu Distichon schliessen die einen (wie z. B. die Züricher Edito« ren der neuesten Zeit) nach Marklands Vorgänge hinter xaro^ ^w mit einem Kolon oder Komma ab, nnd schreiben im folgenden Pentameter: ^Ep ßiozij fiolQap ö' ovn ^vy^tv Xtioqbv. Statt SnoQsr aphreiben einige mit Zustimmung höchstens ^tn^ Handschrift ino^oPy wozu sie S'Bol als Subject in Gedanken ergänzen. F. Gräfe schlug (statt des Reiske^&^en ov ri givyeü^ I'tbqop) vor: Jtfoi^

Stellen wir nun aber diese Erklärnngs- und Verbesserungs* Versuche za unsern letzten zwei Distichen einige Betrachtungen an, so scheint uns erstens der Sinn, welchen man den Worten ,jfMfiip dfMxqxBlv iatl d'Bwp «... ip ßtotfj^^ gewöhnlich unterlegt, an sich völ- lig unpassend. Oder was soll es heissen, Ton den Göttern zu sa- gen: „Der Götter Sache (Vorzug) ist es, nichts zu fehlen (in keinem Stocke unglocklich zu seyn) und alles wohl zu vollenden im Le^ heri^'? Und wenn dies an sich guten Sinn hätte^ wie fogt sich dazu

am SUfhli4A$n dies da (Folgendes) ¥Oo Zeas bescfaiedea ist^S dm d»9 Folgende nach jeoe^ Auslegung nicht von den Steebliehen, son» dern von dem Loose der Götter handelt? Und wie soll bei dersd^ ben Auslegung der Scbluss des letzten Pentameters j^/io!^ap ä* . ovj& yvysii^ ßnoQBM^^ erklärt werden? Man sollte meinen, es sey auch darin noch Tom Loose der Götter die Rede, etwa in dem Sinne, dass Hte^ in allem Uebrigen glocklicb, nur der MoTqu (dem Schick- sale?) nicht entgehen kOwien.

Das Gefühl dieser Schwierigkeiten bestimmte, wie es scbeinf» Markland und Andere, zusammen zu fassen ^,ip ß^^ß /lOiQccp ^ ovT$ yvysip inoQoy (SnoQBpy^ und dies so zu erklären: y^im Menschen^ leben dagegen haben sie (die Götter; oder: hat er, Zeus ) dem Schicksale (dem Tode) zu entrinnen keinesweges gewährt.'^ Allein abgesehen davon, dass ßiotij den ihm hiermit untergeschobenen Sinn nicht hat, behaupte ich, dass in unserm Zusammenhange die Stellung der Adversative di schlechterdings nicht zu rechtfertigen wäre, sondern dass sie noth wendig hinter ß*or^ stehen mtl^^f^, um den Gegensatz desselben gegen &€wr herauszuheben. Und end- lich, wenn der Dichter der Inschrift diesen Sinn gewollt hätte, wie leicht würde es ihm gewesen seyn , statt des missverständliohen ip ßiOTJj einen ganz unzweideutigen Ausdruck zu setzen ? Aach Grdfe'B /u«^ 071 CO 1^ kann nichts helfen (obwohl z. B. />t^Mit [p.432l es auf- und in Schutz nimmt). Schon Schäfer's Bemerkung: „Viro . egregio haud dnlntanter assentirer, nisi negativa ovtij quae neqnijt referri nisi ad infinitivum ^vy^ht^ male me haberet. Scilicet ut dici* tvr &bAp ixnl fAijd ip mfiaQTBtp^ sie graecae proprietas syntanis dior, nibei' w^&^nmp ictl fAtj qfvysüf ti^p si/AaQ/LiiPtjp '^ widerlegt deii* Vorschlag:; noch mehr das voran stehende d-ptixots und anderes^ wie sich im weitern Verfolge von selbst ergeben wird^

Abhandlungen der 1. Gl. d. k kk. d. Wi»s. VI. Bd. i. AMh. 12

I

90

Können non die zeitberigen Versnche^ die vorliegefide Stellei zu erklftrea oder za emendiren, nicbt fbr aasreichend erjkannt wer^ den 9 so haben wir noch auzogeben^ anf welche andere Weise wir sdbige erklären zn können meinen.

Wenn in den ersten 3 Distichen der Grabschrift gesagt ist: ^^Die hier bestatteten Männer traten am ihres Vaterlandes willen in den Kampf gegen die Feinde; kämpfend aber weihten sie ihreSee^ len dem Hades^^ so knüpfen daran nnsre 2 Distichen den Schloss des Ganzen mit folgenden Worten: ^^Die vaterländische Erde aber amschliesst in ibrem Schosse die Gebeine (Leiber) der Gefallenen^ da ja den Sterblichen von Zens dies zoerkannt ist, dass sie ^' Doch wir brechen ab, am nicht nach vorgefasstem Sinne die Worte za constrairen, sondern nach recht constrnirten Worten den Sinn za fassen. Die Worte aber, am die es sich handelt, laaten nach Weglassang aller Interpnnction (wie aaf dem Steine) :

in€l S-yfjToTg ix ^log fjis xgfaig

MtiSiv äfuxQtsü^ iazi S-soSy xal navta xaroQd-ow ^p ßiorfj fWiQdcy ^* ovt$ q>VYBty tnoQHvr

Nehmen wir davon zaerst die Worte ,JhiBl dvrjxoSs ix /iiOQ fj^€ xQtöig iarV% so geben diese in ganz richtiger Sprache ganz unzweideutig den Sinn: „ifa ja den Sterblichen von Zeus dies da (Folgendes) beschieden isV^ Darauf folgt, was man erwartet, Angabe dessen, was den Sterblichen vom Gotte Zeus beschieden seyn soU, in dem Infinitivsätze: ,,fAijdiv dfsa^TBiP S'swp xal Tt'dpra xaroQ&ovp ip ß^orij^^y h. ^Nichts (keines Wunsches) XU verfehlen bei den Gotlem und (durch sie) alles wohl zu voUenr den (glöoklich zu seyn) im Leben. Die Scblnssworte des Satzes j^näpta xaTOQd-. ip ß^oxff^ tnii!l\s\itn tine Einschränkung den des durch die vorausgehenden Worte Ausgesprochenen, und lassea den Gedanken erwarten ^ dass es mit dem Gegentbeile von ß^mq^

M

m

«H iem Tode Dftmlich, eine aodere Bewandtaiifls haben werde, ab jener Säte aosspracb. Und «eh da, die nodi abrigen leteteo Worte nnserer Inschrift y^fioTQav S" ovr$ ^ystr inoQSP^^ geben in der That ganz klar nnd deutlich, was uns jene erwarten h'essen : ^ydem Tode (Aer tu entgehen hat er (Zens) ihnen (den Sterblichen) nicht ger^ wahrt.^^ Man schreibe demnach die 2 Oisticha ohne alle Aende- mng eo interjmngirti

Takt di ncetQig ix^i xoXmug räp nXstata xa/Mtftwy

JBd/MXT, iTiü &y^Toig ix Jiog ijÖB x^ig Mtjdiy ä/iaQTsty iazl B-BiUw xcä nana xaroQ&ow

'Ey ßuytfi* fwlQay d^ ovt$ ^vy^tp fhiOQ&f.

lieber unser Wagniss iaxC zu dem Satze ,Jnü dvtjroig ix 4^ ^Jfe x^ia$g iart^^ hinaof zu ziehen, fügen wir kein Wort bei, weil durch die Richtigkeit der dadurch sich ergebenden Konstruction, durch den vollkommen passenden Sinn der so constrnirten Worte nnd durch das Wegfallen aller Schwierigkeiten die Rechtmässigkeit unsere Verfahrens als factisch bewiesen von selbst einleuchtet. FOr yjfiijSky äfiaqxBTp &€(3r^^ gleich narrcay zvx^tp naqä &ßwp. wenn es jemanden in den Sinn kommen sollte, daran An- stoss zu nehmen, was bei dem uralt hergebrachten Missverständ- nisse ^) unserer Stelle allenfalls möglich wäre, will ich nur an ein

*) Wenigstens hat schon ThemUtius (Orat XXO. p. 276. B. C. nach Ja- kobs' AnOibnuig in den notis crit. zur Antholog. S. 944 ff. zu Y. 10«) den Sinn unserer Stelle so falsch geftssl, wie zeither alle andern Ausle- ger; denn er sagt: ov yaq nsid'Ofiair iym %oig ix t^g TtoixlXtjg, g>vij- vaL noTB h ävd'QWTtoig o^vg Tiväg ixelvoi ftXavrovai cotpovg re xal anavdalovg, ovx eri avd-^niTtovg ' aklct %6%a d^ to inlyqaiipta iXfj&iateQov, oi^d-ij ytjei^y kniyiyqanvai iv t^ xdqxp x(f dtj^ fioal(f* xal yoQ tolg 9eolg fxopoig %d navta xatoqd'ovp anovifui. So ist wohl öfter auf dergleichen A^filhrangen auch bei

12*

92

«inuges Wort in Sopliokles Plriioktetes (Y. 280 ff.) erinneoi::

<* •^

SchriftslelleiTi alter und sehr alter Zeit mit weniger Sicherheit \m^j ab man gewöhnlich glaubt ^.

*) Die Richtigkeit der Erld&rang FrOhlich's halte ich für nnbezweifelt ; er hatte mich schon Tor zwanzig Jahren daraaf anfmerlLiam gemacht; GAttling spricht in einem yor etwa drei Jaliren erschienenen Programme, wenn ich nicht irre, denselben GedanlLcn aas, ohne ihn jedoch zu begründen , er glaubt sogar, De- mosthenes selbst habe das Epigramm verfasst 1 ? Merkw&rdig nnd bedenklich mag scheinen, dass Themistios den Sinn falsch aufgefasst habe. Aber nicht hlos Themistios hat es so verstanden, auch der weit ältere Rhetor Aristides (ans welchem es jeher wahrscheinlich genommen hat) kannte keine andere Bedentnng, dieses zcngen dessen Worte I, 592. U, 298. 331 Dind., nnd te|t- gleicht man die Ton Bentlei Phalar. p. 4;i7 Lips. nachgewiesenen Stellen^, . so

erhellt, dass der Vers: Mr^Siv afia^reiv iari &e6iv xai Ttavra y.aroQd'ovv ein

Ton den Attidsten ans Demosthene^ rielfaoh wiederholter Gedanke gewesen, Ton keinem anders yerstanden, als dass nur die GOtter nnfehibar seyen und alles yermOgen, wie Lysias bei Ratilius Lupus p. 115 Ruhnk. sagt: Gonsilio ratuit, fortnna lapsus est, homo fuit, fatetur. Goncedendum non omnla poiMra; hoc enim deomm est proprium, oder in den Briefen des Pseudodem. p. |4|}7 wohl mit Beziehung auf unsere Steile zu lesen ist, und dennoch ist dieses, wie Fröhlich gezeigt hat, dem Zusammenhange entgegen. Den nOthigen Aufsehlnin ftnde ich in Folgendem: Das Epigramm selbst fehlt nicht blos in dem bes^n Codex ^, sondern auch in allen Handschriften der zweiten Classe; erst die der dritten Familie haben es; dadurch wird wahrscheinlich, dass Demosthenes selbst das Gedicht nicht beigelegt habe, sondern es yon einem andern später aus einer Sammlung beigeschrieben worden sey. Von Aristides aber ist er- wiesen , dass er die Reden des Demosthenes in der Gestalt hatte , wie diese uns in 2 yorlicgen. Er kannte also das Epigramm nicht , weil es in seinem Exemplar des Demosthenes so wenig als in ^ stand; er kannte nur dieWorte, dio Demosthenes selbst daraus anfuhrt: /iriSev afio^aiv »axii^ovpj und alle (iitationen der Alten aus der Grabschrift beziehen sich nur auf diese Worte, diese aus dem Zusammenhange gerissen , wird niemand anders yerste- hen, als sie gewöhnlieh yerstanden werden. Die falsche Aufßissung des Epi- grammes bei den Alten selbst ist dadurch hinreichend erklärt nnd gerechtfer- tigt; möglich, dass sie yon eben dem yiel bewunderten nnd nachgeschriebenen Aristides ausgeht. Auf gleiche Art fehlt in denselben Urkunden des Demo- sthenes das lange Solonische Gedicht , weiches die Rede :rsoi Ttaf^n^Eüßeias anfahrt. Spengel, Denkrede auf Fröhlich, gelehrte Anzeigen 1849. 635.

9t

t^nzl TfcrKrior TiUTO^&clw iw ßiat^^^ ans dem Torio stehendeB &ewp in jfiredariken za ergftimni ,j^vp avxoig^^ (.= ihrer Hilfe ^^^ erlaabl nicht nar^ sondern gebietet sogar der iZnsamme&hang« -^ JHiss ich endfich den letzten Satz so construire: ^j/mÜ^op &i q^yni^ .dm avralgX'^ol'g &tnproig) &ioq8p {6 Z^vgy^ ist nach allem BSsfae- «gen derchaus notbwendig und nach ailen Regeln der Sprache er- Janbtf denn der Säte ^jj^ptizotg ix Jtog fjÖB xQtaig iat/^^ sagt dem Sinne nach : x68b (ihv Zeig x4Ukg &tn]Totg xixQWB (JfidwxB) ; der andere 'Stellt dagegen: fioTqap dh ^pvyety ovx inoQSP (ovx Vdioxhp) avroig.

IL

Nach dieser Behandlung der Grabinschrift geben wir non der Aufgabe gemäss , die wir uns gestellt haben, zor Betracbtnng der Worte ober, mit welchen Demostbenes in seiner Rede nach Ahle- jiong der Inschrift einen Vers derselben zq seiner Rechtfertigung gegen Aeschines angewandt hat.

Diese Worte lauten, wenn wir vor der Hand die allenfalls streitigen loterpnnctionszeichen weglassen, wie folgt: ^Axoing, At^ 41x^9 jea2 iy €tvT(p tovT(p (6g ro fJu^Sky afuc^Btp ioxl &Bmp xal ndtna nteto^&aw ov z(p avfißovXif rqp xov xtnoQ&ovp rovg dywp^io/iäpovg ,dpä&i]X8 JfvPct/uPj dkXä rolg &Botg. rl avPj c3 xatd^avB x. r. jL.)

Der Vers^ also, von welchem Demosthenes fbr sich Gebrauch macht, ist der Hexameter des letzten Distichon unserer Inschrift j^jtifjdip d/LüxQT. iarl S-Brnp x. n. xcctoq&ovp^^ y gerade ein Vers, wel- ohen M^ir auf ganz andere Wase gedeutet haben, als die zeitfaeri- geii Aoslegör. Ist nun die zeitherige Auslegung dieses Verses falsch, die nnsrige dagegen recht begrflndet und wahr, so wird die veränderte Auslegung des Verses ohne Zweifel auch in Behandlung •md Erklärung der angefahrten Stelle der Rede selbst eine Aende- tong als notfa wendige Folge nach sich ziehen. Welche? das wol- len wir jetzt noch zu entwickeln versucheii.

99 99

Die zeitberigen Bearbeiter uadA^Bleget iiM6rer Stelie w^riieii darin veii einander ab, dass die einen hinter nnh*^ ein Koanlilt setzen 9 die andern keines; einig dagegen iund sie darin, da» sie hinter xarof&ow eine Periode lübsohliessen , die einen mit eimtii Pnnkte ^ die andern mit einem Fragezeichen. In dieser Periode nehmen sie äxoveig oder anch dx. xai ip avtfp ravzfp als Haoptsatz, das Uebrige bis xaroQ&ovr als den von jenem abhftn«- ^gen, dorch cig angeknüpften Nebensatz, als dessen Sabjeet sie TQ fAtidip ä/stxQTsir ••• xaroQ&ovr^^y als Pr&dicat aber &€oip iazi^^ betrachten, so dass die so construirte Periode nach ihnen den Sinn gewährt : „Da hörst du, Aeschines, dass aach selbst in dieser Grabscfarift das ;, Nichts fehlen nnd in allem glttcklich seyn<< den Göttern zukömmt (Sache der Götter ist).^

Hiebei wollen wir non von diesen Interpreten nicht Redien«- schaß darüber fordern , waram sie denn gerade nnr die Worte bis einschl. xarof^&wp als eine Periode abschliessend zosammen fassen, da doch eben so gnt alles von äxovsig bis &8otg einschl. als eine Periode gefasst werden kann; auch keine Rechtfertigang des anf^ fallend harten Asyndeton wollen wir verlangen, welches nach ihrer Anordnung zwischen xotoq&ovp nnd ov tcjf avfjtßovJUp eintritt; auch nicht nachgewiesen verfangen > was man als Snbject zu dpOTjxs denken müsse: nur allein die Frage wollen wir stellen, wie denfi der Sinn der ersten Periode nach ihrer Annahme sich mit dem Fol- genden zu einem Ganzen vereinigen lasse? Nach nnserm DafOr^ halten auf keine Weise« Denn wenn die Worte der Grabschrift ,,fjifjdir afiaQT. xotoq&ovp^^ den Sinn haben: „den Göttern alMm kömmt zu, in allem glücklich zu seyn'^, so kann davon nur He A»- wendsng gemacht werden: „somit dürfen tair uns nicht WQadei!% wenn uns Sterblichen ein Unternehmen misslingt, oder dgl. Der Redner aber macht von diesem Verse der Grabschrift nicht dies4^

9&

soadern eioe ganz andere Anwendong, itidem er nach Anfabrang di^elbeii fortfikbrt : „&v r^ avfsßavXcjf x. r. X.^', d. h. ,,Dicfat dem BjMli^eber legi dieses Wort der Grabachrift die Macht bei, den K&mpfenden Gelingen zu verleiben, sondern den Göttern , nod somii aallat da nicht mir, dem blossen Aatbgeber, das Misslingen des Kampfes znr Last legen ^ da dies nach dem Worte der Grabscbrift webt Ton mir abhing, sondern Ton den Göttern.^ Aas diesem nidit aut verkennenden arid nicht zu languenden Sinne der Worte, mit welchen der Redner den Vers der Grabscbrift auf seine Sache an«* wendet, ergibt sich also, dass, wenn Folgerichtigkeit im Gedanken- gange stattfinden soll, der angewandte Vers nicht, wie nach der zeilbertgeto Ansieht, von jenem seli^n Loo^e der Götter sprechen könne, kraft dessen sie dnrchaos ^Qcklich seyen, and Urnen alles lAadi ihren Wünschen gelinge, sondern vielmehr davon sprechen, mAsse, iass van Macht und Beistand der Götter abhänge^ ob den sterhlicken .Menschen ihre Unternehmungen gelingen oder miss*^ lingen.

So sehen wir uns denn aach auf indirectem Wege, d. h. durch Hilfe des Zasämmenhangs, in welchem unser Vers „miäip afux^sTy au T. X/^ in Demostbenes' Rede vorkömmt, zu der Einsicht geleitet» dasa er den Sinn^ welchen ibm die Ausleger zeither untergelegt haben, nicht haben könne, sondern dass er vielmehr, um in seinc^n Zusammenhang zu passen, gerade in dem Sinne gefa^st werden mitase, welchen wir als in ihm enthalten oben bei Behandlung der Grabschrift aus den Worten selbst entwickelt haben.

Wie moss denn aber nun die Constroction unserer Stelle in. lüemostbenes' Rede gefasst , wie interpongirt werden u. s. w. , da- mit unser Vers seinen non von zwei Seiten her als noth wendig naebgewiesenen Sinn behalte und alles mit Entsdiiedenbeit in si- chere Ordnung gebracht werde? Diese Frage können wir gmia Jum so beantworteiiw Man schreibe:

m

tmTp iazi S'säy xai napxa xcctoQ&ovr^^ ov z^ av/AßoiXiCf Tifit> tov xaxo^ovp tovg aympiSo/jiiyovg dpidtjxs SvpafAtVj dXXa totbd-BtiSi^i tl oiv X. r. X.y d. b. man fasse die gauze Stelle ^on'dxovB$g H*^ &soTg als eine einzige Periode, und zwar äxovng ip avT(p zoinp {t^' imYQdfSfzari!) als HauptsatZy das abrige von tog Ins &BoTg als datroa aMiängigen Nebensatz. In diesem Nebensätze selbst erscbeiat doii der Vers y^/itjÜP auaQtsip . . . x(no^9vvp'% durch den voran gestell-* ten Artikel z6 zum Substantive erhoben, als Subject zu opi^xe^ dem Redeworte des Satzes, dann y,Tfjp .... dipufup'^ als nächstes Object desselben a. s. w. Die ganze Periode aber gewinnt dabei sehr leicht und natürlich den einzig passenden Sinn: ,,Da hOrst do^ Aeschines, auch eben in dieser Grabscbrift, wie das Wort derselben 9, yyKeines Wiinsches zu verfehlen hei den Göttern ist (den Stferblicbeo beschieden) und durch sie alles glücklich zu voUfahren'^'^ nicht dem Rathgeber die Macht beigelegt hat, die Kämpfenden glücklich an's Ziel zu führen, sondern den Göttern. Warum denn also u. s. w.^^

Sollte ungeachtet alles bisher Gesagten noch bei Jemand eini- ger Zweifel darüber zurück bleiben^ dass der Redner den Vers unsers Epigramms in dem von uns angegebenen Sinn angewandt habe, so bitten wir ihn, wenn nicht die ganze Rede ober die Krone 80 doch den Theil derselben, welcher sich auf jenen Vorwurf we- gen des llnglocks bei GhAronea bezieht ^ aufimerksam nachzulesen, indem wir mit voller Zuversicht annehmen, däss sich ihm sodann alle Zweifel lOsen und er zu gleicher Ueberzeugung mit uns gelan- gen werde. Oder wie kann jemand über Sinn und Meinung des Redners noch auf irgend eine Weise ungewiss bleiben, wenn er' Stollen lieset, etwa wie folgende (Weiske-Schftfer'sche Ausgabe S. 186. Z. 15 ff.)* ^^ f*^^ Y^Q ni^ug, tag up 6 daif^wp ßov'^* Xfid-fl^ näptcDP ^typ^ta^j fj Si nqoaCfmOig anttj tijp roi cvußai*-'

/

'

i:;,

1: ; Ak Rerältat der ganzes Abhaodlsog endlich^ wie wir irie mb In zwei kleinen Abschnitten ansgefabrt haben , >ergifot sich, dara dic)^ GmbBcbrifit und die znaAdist damit zusammenbAngende Stelle der Rede pam mit den Worten der Handschriflten and alten Ansgabeft^ jedoch mit einigen nothwendigen Aenderongen in der Interpoücliott ao zm acbreiben sind:

"OirXa xal qytinaXaw vßQ$y ansaxiSteamp* Ma^yäfiBya$ ^, aQer^g xal dsf/ua^og, ovx icmAacey . . Wvx^gj äXX 'jttiffiy xoipoy i&syte ß^dßfiy Ovyexsy 'EXXtjywy, wg /ni^j tvyoy ovx^yi S^yteg

JovXoavyrig j arvysQäy äfiq>lg f/cü(7«i^ vßg^y. Fatä dk nazQlg l/f* x4Xno$g ^üy nXstata xafwytajy

JSw/Mxty iu€l &yf]TOtg ix J$dg ^e xQiaig MfjSiy äjLutQTsty iorl if-sc^y xal ndyia xatof^&ovy

^Ey ßiOT^' /LiotQay dl* ovn g>vy€Ty ^no^sy.

^Ai^ovBigy Mox^yt]^ xal iy avtcjf xovxtpy (&g xo Mijdky A/ia^-- T^$y iatl &sdiy xal ndyra xaxoQ&ovy ov xcp an/jißoiXcff x^y xoi xcexogd-ovy xovg dyfDy&ofiiyovg äyid^xs dvyafuy , dXXd xoig &sotg. t/ ovy X. r. X.

Und wollen wir endlich alles ^ was im Yerlanfe nnserer Ver- handlung über den Sinn der einzelnen Worte und Sfttze n. a. w. aowohi der Grabschrift als der daizn gehörigen Stelle der Rede ge-*^ sagt worden ist, wir dnrch Recapitulation in einer prosaischen Ue-^ bersetznng zur Uebersicht bringen , so könnte eine solche ungefähr so lauten:

Abhandlungen der I. Gl. d. k. Ak. d. Wiss. VI. Bd. I. Abth. 13

^

(Grabsehrift;)

,,Die bier bestatteten Mftnner traten um ibres Vaterlandes gewaffnet in den Kampf and yereitelten der Feinde Hobn;

Kämpfend aber nabmen sie über Math und Fnrcbt denn meht retteten sie ibre Seelen/ sondern nabmen sieb (ober Müth und Ktircht) ' Hadds %tm gemeinsamen Ricbter

der Hellenen willen, aof dass nicht ^ hätten sie selben da» Joch der Knechtschaft auf den Nacken gelegt, sie ringslier Ter- bassten Hohn zu ertragen haben.

Die yaterläudische Erde aber hält in ihrem Sdboosse der ta-* pfern Sieger Gebeine; denn es ist ja den Sterblichen von Zeus dies zwar beschieden,

Keines Wansdhes zu verfehlen bei den Göttern iAid (dnrcb sie) alles glückKcb zu vollenden im Leben; dem Tode aber za ent- rinnen bat er ihnen nicht gewährt

(Anwendung.)

Da hörst du, Aeschines, auch eben in dieser Grafoschrift, wie das Wort derselben yjKeines Wunsches zu verfehlen bei den Göt- tern ist (den Sterblichen) beschieden und durch sie alles glücklich zu voUenden^^ nicht dem Rathgeber die Macht beigelegt hat^ die Kämpfenden glocklich an's Ziel zu fobren, sondern den Göttern. Warum denn also wirfst du mir schmähend vor u. s. w.?^

Möge unsere Abhandlung benutzt, oder, wenn sie nicht zustimmenden Beifril findet, doch wenigstens, da sie nidit ohne Gründe auftritt, mit fuien Gfünim widerlegt werden!

[A

I

lieber das

Erechtheum

auf der

Burg von Athen.

Von

Fiiedrich Thiersch.

Zweite Abhaudlung.

(Mit architectonischen Zeichnungen von Eduard Metzger.)

13

1

r

lieber das Erechtheam

auf der Burg von Athen.

VOB

Friedrich Thierseh.

Zweite Abfasnälang.

lieber den Baustyl und die historische Entwicklung

desselben.

I.

Hinleitung.

Mn der ersten Abhandlang ober das Erechtheam haben wir ans den BaniDschriften and nach den Meldangen der Autoren die Trtai* riier ^es Baaes aaf ihre wahre Bedeutang zarOckgefilhrt and nach- gewiesen, dass in der hier vorliegenden Verbindung verschiedener fiebftude sich das alte Haas des Erecbtheus mit dem Megaron gegen Osten, dem Mftnnersaal nach Norden, mit dem alten Sacellam de^ Pallad Atheoe im westlichen Qaeerbaq^ dem Gynäkeion im sod- westlichen Eckbau und der Yerbindungshalle zwischen ihm und dem Männersaal darstellt^ d. i* dass der neue Bau nach Maassgabe dieser Theile des alten ein Gebäude zeigt, bei welchem der Plan oder die Anordnung des urspronglicben noch in weMntfi(^n Tfaeilen durch-

* * *

*

102

* scheint. ^) Des Baiistyles wurde dabei nor in untergeordneter Weise nnd insofern Erwäbnnng gethan, als dazu die Baoinscbriften Gelegenheit gaben, und es zur Erklärung des Ganzen oder Einzel- nen nfttbig schien.

Von dieseni) iem J^nus architeetuitaSf seil nun des Weiteren gebandelt werden^ nicht dass wir genieint wären, das Einzelne nnd Ganze der ionischen Bauart, das ionicum architeclurae genus, oder die ionica ratio, hier darzulegen' fand dadurch eine Tektonik oder Architektonik derselben ^a liefern ^^im Gegentheil wird das daranf BezOgliche als bekannt, als ein Gegenstand vorausgesetzt, der seit Vitruyius bis in unsere Tage von vielen Architekten und Archäolo- gen ermittelt und in allen wesentlichen Püncten erläutert wor- den ist sondern um dem ersten oder ponstructiven Tbeile un- serer Arbeit einen historischen beizufügen, welcher mit jenem gleiche Absicht verfolgt. Es wird sich fragen, woher diese Bauweise, die in dem Erechtheum ungeachtet mancher Besonderheiten und Abwei- chungen von der allgemeinen Noiim den Gipfelpunct ihrer Vollen- dung feiert, aus welchen Anfängen und unter welchen EinflQssen des hellenischen Geistes sie zu ihrer vollen Entfaltung gelaugte, nnd wie in ihr der Genius des ionischen Stammes in Uebereinstim- mnng mit seinen obrigen Aensserungen nnd Werken sich treq 9k* spiegelt Diese Nachweisung aber ist unmöglich, ohne dass zq« der Untersuchung die Frage gezogen wird, wie sich die ionische Weise zu der dorischen verhielte, welche neben dem Erechtheum iR dem Parthenon jener ein Werk gleicher Vollendung entgeg^nge-* stellt, während in den Propyläen, die zu beiden den Zugang Offnen» di0.

*) lieber die Erinnerungen upd Einwendungen dagegen von Seite des Hrm Prot Karl BOUicher targL ctie Beilage za dieser Abhandlung. .

im

KHUsclie jn ifar InnereiB anf^enommeii und dadarch beide 2d einem Zosammeiigesetzten^ eDtspreebend dem dorisch ^ ioniscfaen Rbythmtitf QDd ' Strapfaenbaii der vonent wickelten griecbHscben Lyrik, veroiitteH wvrden. Ist diese, die dorica ratio, neben der ioniscben, ist sie vor ibf entisitanden , bat sie dieser als Vorbild nnd Ursprung gedient, oder ist sie neben jener ans einem gemeinsamen Princip in gleicher ür* sprdnglicbkeit entsprossen, am gleich ihrer Schwester die Weise^ indoles nnd ingeninm des Stammes^ dem sie gehört^ in voller Klar- heit, dnrcb Formen^ Verhältnisse nnd Verbindung steinerner Massen zn einem harmonischen Ganzen an das Licht za stellen? Man sieht, dass, wenn die Aufgabe so gefasst wird, die historische Frage nach der Bauweise des Erechtheums mit der nach dem Parthenon, die Entwicklung des dorischen mit der des ionischen Styles verbunden .wird, und so werden auch die zur Erläuterung beigezogenen Ana- logieen des dorischen und ionischien Staates mit seiner Gesetzgebung und Sitte, der dorischen und iomschen Philoso{Aie, Touknnst, Rhyth- mik und Poesie und selbst der Mundarten parallel neben einander gehen; denn eine solche Ausbreitung ist nöthig, wenn es sich um den eben angedeuteten Nachweis handelt, dass die heUenische Archi- tektur den Geist des ionischen und dorischen Stammes ebenso treu wd lauter darstelle, wie es auf den andern Gebieten der geistigen, socialen und politischen Thätigkeit durch die aus ihnen hervorge- gangenen Ordnungen, Leistungen und Künste geschehen ist

Die im Folgenden entwickelten Ansichten ober Ursprung, Rich- tung und Geist der griechischen Architektur wurden bereits am 5* Aug. 1843 in der Sitzung der philosophisch-^philologischen Oasse der Aca- demie gleich denen der ersten Abhandlung dem Wesentlichen nach vorgetragen« Da aber ihre Ausführung in das Einzelne bis jetzt verschoben blieb, so war wohl natürlich, dass eine neue Bearbei- tung derselben eintreten musste, der es oblagt das seit sieben Jabiren

104

Ckber den hier iu Frage jstehendea Gegenstand Geleistete in Erwig«' ang zu nehmen, um es nach Befbnd za branchen oder za widere legen. Vorzflglich gilt dies von dem geehrten und geistreiehen^ aber in vielen Poneten sehr controversen Werke des Hrn. Prof* IL Botticher in Berlin: die Tektonik der Hellenen. Einleitung and Do-* lica. Potsdam. 1844. -^ Zweiter Band. Der' hellenische Tempel in seinen Raumanlagen für Zwecke des Cultus. Das. 1849. Wir bedauern^ dass die Abtheilong Aber den ionischen Bau noch nicht erschienen, und dadurch unserer Arbeit die Gelegenheit versagt ist, sich über ihren lohalt zu verbreiten.

n.

Sage vom Ursprung und von der Ausbreitung der dorischen Bau^

kunst hei Vitruvius.

Die Geschichte des Ursprungs und der Entwicklang der grie^ chischen Baukunst liegt in tiefem Donkel begraben. Ihre älteste Form, die pelasgisch •* achftische Architektur oder was als solche betrachtet wird, und die nach ihr «aus einem andern Princip ent- sprungene hellenische oder dorisch -ionische, lag in bedeutenden Werken, jene als abgeschlossenes und der Geschichte verfallenes Ganze, diese als ein im Wesentlichen schbn vollendetes Werk vor, ohne dass ihre Origines ein Gegenstand der Nachforschung oder Auf- Zeichnung geworden waren. Nur in den homerischen Gesängen wer- den einzelne Werke von jener, and über diese und den VerlaBf ihres Ursprungs bei Späteren nur in dürftigen Meldungen und No^ tizen zu unserer Kunde gebracht Das meiste zur Sache Gehörige ist ans den Ueberresten der Altem und der sp&tern Bauart entnom-

im

mtDj nod dorch Hypotbesen ergftDzt worden , zu dteen sehon dett alten Lehrern der Baakonst Anläse nnd Bedtimmnng gegeben war. Nachdem aber die Zeit kanii wo die Scbriften ober einzelne Werke der Arcfaitektor erschienen und das BedQrfuiss der znr Yollendon^ gebrachten Tektonik Formel und Ansdmck in systematischer Dar* sfellang zu geben, sich Geltung Tcrschaffle, hatten sich die ge- schichtlichen Ueberliefernngen ober Herkunft und Fortgang der Archi-^ tektor zu einer Sage gestaltet, welche Vitrur in einer fast aben- teoerlicben Gestalt überkommen und mitgetheilt hat.

Er beginnt mit seinem Bericht daraber das IV. Buch seines Wer- kes ober die Architektur I. $. 8, nachdem er die Bemerkung vor- angeschickt, dass dorische und ionische Säulen die ursprflnglichen, und die korinthischen aus ihnen zusammengesetzt seien, von welchen die dorische den beiden anderen an Alter Torangehe; „e qnibus prima et antiquitus Dorica est nata.^ Denn ober Acbaia und den ganzen Peloponnes habe Dorus, des Hellen und der Nymphe Orseis Sohn, geherrscht. Der habe zu Argos, einer alten Stadt, das Tem- plum der Juno, zufällig ein Ueiligthum dieser Farm gebaut „Namque Aehaia Peloponnesoque tota Dorus, Hellenis et Orseidos Nymphaef filius, regnavit, isque Argis, vetusta ci?itate, Junonis tefnptum aeü-- ficavit ejus generis fortnito formae fanum. Deiude iisdem generi-^ hu9 in ceteris Achaiae civitatibus, cum etiam nonärnn esset symme* triarum ratio nofo.^ Die Erzählung zeigt an mehreren Stellen yer- dorbene Lesart. Die Worte templum aedificavit ... formae fanum haben weder Sinn noch Constniclion, und die spätere Stelle %. 5, welche man beizieht: „Templa deorum immortaliom constituentes coe* perunt fana aedificare^^ liegt nicht weniger im Argen, ganz abgesehen chnrön, dass hier templa constituere eher auf Ausscheidung der hei^^ Kf^en Bezirke, re/utfi^, gehen kann^ während dort templum aedificarit gifiz entschieden auf Tempelbau hinweist. Will man aber mit 6a«-

Abhandlungen der 1. GL d. k Ak. d. WUa. VI. Bd. L Abtli« 14

IJABi Jaoonis teoiplo, Qder will mau Joqodis in templo oder Janoiiw templi lesen, 80 wAre a^war namenüicb dorch Joucuifi in templo fn* nqin aedificaTit (t^g ''H^g h TafA^ye$ vaw (pxoioiu^csy) dem Siuiv and derStractor genug geschehen } doch blieben fortoito formae nock ein nicht zo beseitigender Anstoss. Schon Perraolt bemerkt, waa VitroT nna hier sage, sei nnmOgücb, da die Erfindung einer so konst- reichen Ordnung wie die dorische mit so vielen Eigentbcuulichkeiteiv deren Grund und Bedeutung Vitnivius selbst so genan nachweist, Bi^iii ein Werk des Zofalles seyn könne, wozu noch kommt, dass formae ganz ohne Beziehung bleibt. Es steht nicht besser mit dem an- deren Theile der Stelle. Was soll iisdem yetierihus seyn, wo nur Yon einem Genus, templum ejus generisj die Rede ist? Daza febijk das Verbom nach deinde, und Dorus aedificavit zu verstehen, um diesen zum Urheber aller dieser Tempel zu machen, hat auch sein Slissliches, zumal Achaia nach dem römischen Gebrauche Jener Zeit wcdil im AUgemeinen for Graecia, wenigstens fQr den Inbegriff d^r Länder gil^ die den Complex der römischen Achaia bildeten, wenn nicht die Sage das eigentliche Achaia darum hier im Sinne hatt^ weil spftter die Jonier in Asien bei ihren Tempelbauten in Jonien an das anknopflten, was sie in Achaia, ihrer alten Heimatb^ verlai^ 800 hatten. Die Handschriften des Vitrnvius, von denen mehrere, wie Cod. Pithoei, ferner die aus dem Besitz der Königin Christine in den Vatican obergegangene und eine andere Vaticanische in ein h<rfies Alter, die letzten in das achte und nennte Jahrhundert zurück w€ii^ sen, sind^ wie ihre Uebereinstimmung in den Ärgsten Corruptelea zeigt, aus Einem sehr stark verdorbenen Codex geflossen^ Kritische Hilfe steht also von dieser Seite nicht zu erwarten, und Conjectoi^ die hier zugleich an mehreren Pnncten einschneiden mOsstOt fördert die Untersuchung nicht, fihr welche Thatsachen, die nur dorch Canh jpcturen gewonnen worden, eine missliche Grundlage bilden. £• wird also das Gemdrenstei seyn» sich vorderhand an den kri(is«li

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lor

g^^sotidiMi l^boil der Stelle 2^0 halten: isrqiieArgiis »v... Janoris «empl aedifleätit ejns geneti». Im Folgenden ist nbrigens Corruptel ttnd Lflck4 des Textes zogleieli anzunehmen, nnd Vitrariaä konnte wenigstens st aft forfnitoct. geschrieben haben: Sortitumque ex eo denöminationem omne ejus forniae fanom, quod deinde e jus dem gener is rationi^ hus in ceteris Achaiae eivitatibas conditun^ com ct. Daneben liegt die historische Haltlosigkeit der Stelle. Der Name der Dorier ist im Pe* loponnes ror Einwanderong der Dorier ans den HochthAlern des Knd OS unerhört, hier aber wird schon der mythische Doms, den diA * spätere Sage zam Stammvater oder Stammheros des ganzen dori^ sehen Geschlechtes gemacht hat, in den Peloponnes eingeführt, um im Heiligfhnme der Hera za Argos ein Prototypen der dorischen Ordnang zo banen. Dass in der Ebene von Argos bis zum Inachos lyrrhenische Pelasger, neben ihnen die kynnrischen nnd hinter bei^ den die arkadischen gesessen, haben wir in der Abhaodlong Ober die Sprache der Zakonen am Schiasse nachgewiesen, nnd dem er^ sten Stamme gehörten Tempel nnd Dienst der argivischen Hera nach der Meldung, welche sich aus Sophoeles bei Dionysius HaKc Antiqq. Rom. I. c. 25 erhalten hat. "Irax^ ysp^atiOQ^ nat ic^mp itOT^g ^Öxsapov^ ju^yie nQSCßevwp ^A^ovs re yvcag ^Hgag rs ndymi xttl I^QafjpoTai neXaayoTg. Der Heratempel Ton Argos war, wie man jetzt weiss, auf einer der Anhöhen (naYOi) gebaut, in welche das Hochgebirg zwischen Mykene und Tiryns in die Ebene ah^ Iftuft. Nachdem man das Herftum lange gesucht, und ungeachtet der genauen Angabe seiner Lage und Entfernung von Mykene bei Pao^ Banias (II. c. 17 S* 7) nicht gefunden hatte, ward es vom General €Fordon, der in Argos wohnte, auf einer Jagd entdeckt. Die An- hUie senkt sich in 3 Terrassen nach der Ebene. Die obere Ist leer, die mittlere hat eine polygone JSubstrnetionsmauer von geringer 'H6be, die untere aber zeigt acht hellenischen Unterbau, und lieferte %ei der Nachgrabung Reste dorischer Arelliti^tilr. Vergt. die ^

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UB$e und sachkundige Schildernng eines der Tontflglicb^ten neuen Reisenden, William Mare of Caldwell in ^^Jonrual of a tonr in Greeee^ YoL IL S. 177 ff. In den Dörfern anter der Anhöbe sind mehrere oolos* isiale dorische Sftuleut rommein for die Zwecke der Bewohner verwendet nnd dadurch erbalten worden. Man weiss (Tbucyd.IV. c. 133), dass das Her&on im achten Jahre des peloponnesischen Krieges (j. Cb. 428) abbrannte. Es ward dann prachtvoller gebaut und mit dem ^eolossalen Bilde der Göttin von Polykletus gescbmockt. Pausa- Blas (a. a. O.); der diesen Bau noch ganz sah, meldet, dass Ober ihm sich die Grundlagen des frQberen Tempels f&odeu und was sich Mnst von dem Brande desselben erhaltet habe, und schon Gordou nahm mit Recht an, dass zo diesen die Mauer der mittleren Teirasse gehöre. Wie hoch dieser altere Bau in der Zeit hinaufreiche, wird nicht berichtet; doch darf wohl die Stelle des Vitruvius auf ihn be^ sogen und sofort die Sage, welche bei Vitruvius nachklingt, auf ihren wahren Gehalt zurückgeführt werden, das alte Herfton von ^rgos sei derjenige Tempelbau , an welchem zuerst die dorische Architektur versucht worden sei. Sein Bau wäre darnach auf die der dorischen Wanderung unmittelbar folgende Zeit zurückzuführen, mit welchem nähern Grunde, steht freilich dahin, da auch das HerAon «a Olympia gleichsam das Schatzhans uralten Bildwerkes, auf des Heraklldenführers Oxylus Periode zurückgestellt wurde, Pausan. V. c. 16 1: Xfys^m ^i ino ^HJisüw m JSx^XXovynoi T(iy ip t^ Tq^- ^Xtif noXetoy ela$p ol xcerocaxavMÜ/iayoi top puoy oxrw /uijUara Staa$y vat9Q0P ij Ti^y ßaoiistav zijp ip ^UMäi ixtijaaTo ''OSvjiog. Doch er- regt hier Verdacht, dass Ate SkiUuntier, einer der damals besieg- ten und unterjochten Stamme, den Bau geführt, nicht die dort eingedrungenen Sieger, und dass man von jener fernen Epoche eifie hia in die Jahre gehende Kunde gehabt oder vorgegebea, ja selbst das einzelne Jahr durch Schätzung (o^tcu fuiXuna haoip) gefunden ^abei und .wabrschoyiUQlhi M mtoi fmXuna yipaa^p oder yM^^^Kf

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SariQör %u lesen f das isi das 8 X 30 === 240, Jahr oaeh der ^scfaeii Elroberilog, eine Anualuney mit welcher man wenigstens in die .Zeit des. Lykorgos berate nnd dem Anfange der Olympiaden nahe kommt^ nach dem die grossen dorischen Temp^Ibane aoch in Sicilien ihren Anfang nahmen.

Der folgende Tbeil der vitro vischen Stelle liefert aoch in ihrer »errQtteten Form wenigstens eine bestimmte historische Meldon^ dass nftmiicb nach dem Herfton in den andern Staaten von Achaia Baoe solcher Art seyen geführt worden, cum etiam nondum esset jeffmmetriarum ratio natu.. Die verschiedenen Lesarten etiam non nnd eliam nondum weisen aof die wahre hin: etiam nunc nondum^ wo eliam nunc von der Vergangenheit gebraucht wird^ wie Cornel. Nep. vit. Hannih. c. 4 qua valetodine cum etiam nunc premeretnr^ Cic. Att III, 12 etiam nunc circa baec loca commorabar. Da sym- Bietriarum in der Mehrzahl stebt^ so hat Poolanos an die Symme^ Irieen der verschiedenen Bauweisen gedacht, was von Wichtigkeit ist^ da es auf eine Zeit weiset^ wo die Baustyle noch nicht ansge^ achieden nnd festgestellt waren. Pass aber dem dorischen vor dem ionischen in jener Meldung die Prioritftt beigelegt wird, geht auch aus dem Verlaufe der Erzählung hervor, die, was den historischen Inhalt belangt y ebenso abenteuerlich ist wie die Sage von Dorus, indem sie die nachbomerisdie Colonisirnng Asiens durch ionische Stftmme auf den Stammheros des iomschea Geschlechtes Jon ebenso surackfilhrt, wie die Besetzung des Peloponnes auf den Dorus.

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Diesdbe Sorglosigkeit ist in dem Folgenden^: vir9 er in die Ber aetzBBg der Koste von Karien aogiebt: „(Jon) Cariae fines occq*- ^vit ibique eivitates ampUssimas constituit^ und die Colonisirnng »cht nitr < von Milet, sondern auch von EphesjDS5. von Smuos qii4 Cfciaa in lüurien einachliessi» . also die jMAopw» .dJe^; Vorg«ffgi»r d^

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ijy4ier am C^ydtros, )a Smyrna und die grMsei» vorliegenden ht- Belli ^aKarien ßchlftjgt. t)eMn fangen die Joner an; den Götcem Hiire Bezirke zo errichten (templa con^^filnentes) und fkna zu e^banei. ^yEt primam A|)ollini Panionio aedem, nti Tiderant in Acbaia, eon^ stitaerant et eam doricam appellayerant, qood in Doricon (j^q$swp) ciTilatibus primnm factum eo genere viderant/^ Ist hier, wie kaam fea zweifeln, das eigentliche Achaia, das ist die Nord koste des Pe- lopotines Ton der korinthischen JBbene an gerechnet , zn Terstehes, weil dort die Joner gesessen ond gebloht haben nnd nach Einbrach der Dorier durch die von diesen aus dem inftern Pelopoones verfrieN- benen Achfter zur Auswanderung genöthigt wurden/ so liegt das Unkistorische der Meldung ror Augen^^ Sie hatten den Appollö^ teifipel in Achaia, im Fall ein solcher dort war, nicht nur gesehen, iMe hatten ihn als ein Nationaleigeiitbum selbst gebaut. Es ist also ganz ohne Grund, dass, was sie dort sollen gesehen haben, ron ihfischen Staaten soll gebaut worden seyn. Liegt hier ein Ken irOn Wahrheit in der Sage verschlossen, so muss eine Bauweise angenommen werden, die, ohne noch dorisch zu sejn, der doH^ 'liehen zu Grunde lag, und als die gemeinsame der sp&teren dori« iMiien und ionischen zu betrachten ist. Wir werden darauf c^ftter tourOckkommeD.

Haben wir oben die UeberUeferang Ton dem dorischen Bm 4e§ Herfton auf ihren wahren Gehalt znrockgefohrt, so verliert dife weitere Angabe, dass und wann der Alteste Tempel des angeblichen Apollon Paniouios von den Jonern dorisch gebaut worden, ihre innere fiereditigung, wenn Aotiseh als der spätere Typus dieses Styles ver- *9tdnden wird. Ist nftmlich dieser, der eigentlich dorische Baa, im Peloponnes nicht aber die dorische Wand^rang znrtlekznbringen, so iMrt atMfb eine Uebersiedlang desselben oadi Jonien^' die in Jene Zeit tttt WAHdBiWig eingtM^ vkhi cMatlgefniMieo. llazoiDemnil, dass 4i^

Jumet auch nach Vitrav , vrie er im Folgenden angibt^ das Yerh&If- nJßB der 8ftuIei|I&Q^e zar SAulendicke nicht von deo Dorieru ge^ HOinmeD, sondern es selbst gefunden haben, gana abgesehen dayoo» dass dieses Yerhiltniss aof 1 : 6 gestellt wird: ^qua crassitadine feceront basim scaphi, tantas sex com capitulo in ahitudinem exr tolernnt.^ Was aber ist mit 'AnoJiXioy üeandy^og anzufangen? Ge-* setzt der Name hatte Geltung neben ^AnoXiuop Ilv&iog, KXuffiog, ^^ hog a«, so wäre in ihm der Gott bezeichnet, dem das Ha^uAiftoi' nach Steph. Byz. (h. y. ri/uayog xal noXig) gehörte, und die corrapt« Benetjnung der Inschrift bei Pocock p. 52 HANJ^NIOY finde dadurch leichte Verbesserung. Nun nennt zwar eine Glosse des 13it»ydloi\k& HatfuüviOif. UQov^AnölXiovog iy^Icoif/^j und nach Herodot J, c 143 haben die zwölf ionischen Staaten, stolz auf ihre Namen, ein gemeinsames Heiligt hum zu politischen und festlichen Versanunlan* gen gegründet; aber dieses war dem Poseidon gewidmet, der obri- gens ebenso wenig Uapuäpiog hiess, sondern (ieiuen alten Namen 'EXixoiyiog behielt» Dagegen ward das ihm gewidmete Heiligthum UaviaiviOi^ genannt« Herod. a. a. 0. i^ 9i dvak$%xa nöXisg ccvtm upi ra owo/uccTi ^ydXXoin:o nai iQoy Id^voapzo ini G(p6imf avvwt^ y zif o&vofAu iStirro Uaytwptoy. Yergh das. 148: to di Uopuipiw icti T^g MvxaXtjg x^Q^S ifog jiQog aQXtoy tBTQafi/iitfog, xo$ygj i^a^iffti^ fiirog vnö 'Iwywy IloCBufiwpi 'EJLixtoyitf. Hier ist also ftlr eitiea ^Anoikfw nay$oiy$og kein Raum, ebenso wenig in seinem grossen Temenos südlich tob Milet^ wo er unter anderem Beinamen, Aiiv-^ fiavg oder A^vfiutog, verehrt wurde. Oder sollten wir ihn in Do- los suchen, wo bei seinem Tempel schon der homerische Hymnua auf Apollo T. 144 gltazende Festfeiern, Chöre und nimische Zage der versammelten Jouer und ihrer Franen kennt und preist? Auch das hat sein Bedenken, noch mehr ein doppeltes Uavtwpioy der Joner and es liegt hier und in derSloyaHes. wohl eine Verwechslang desNep«» (unos und Apollo zu Grande. Schon Homer kennt jenen als d«B ^EJ^tmog

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S^a^f TL. p, 404, deu er im Helike in Acbaia, dem ürsitz der Jo-* oer, (mg, Scbol. A. das. ^EXfxij äi tnjaog rijg ^Ajtattas U^ noüBidto^ p0g. Nach Eastalbius zu jener Stelle S. 12143. 25. bante Neleos Ko Miletns ein Heiligtbom desselben nach dem in Helike: NfjZsvg Jfi ip M$X^T€p hgor IIoaBiddiyog ^EXtxtaptov M^vaatö xceta /jttfitiöir rav ip 'Eiixfi rfjs ^Axatag. Das ist natOrlicb der Sohn des Kodras, der Fobrer der iouiscben Wanderung, wie aaeb der genannte Scholiast meldet: NijXBvg 6 KMqov /^cf/ioi^ Xaßwp dnotxtap {othXbp Big Mü' XfjT^P xal Tfjp KaQtap iS ^j4&7]pc5p xal rijg '^jfofiüf^^ ^EXixfjgk JIctQü" YBPOfABPog ii hlg Tfjp Ka^lap Ibqop IIoGB^dvipog tdqvouxo xal dno top ip ^EXlxji TBfM^povg ^EXiX(6piOP n^atjyoQeveB. Die Stammesform der acbftiscben Insel i weiche ^EXixfj und ^EXtxct$ bietet, mass, wenn sie der Benennung des Gottes au Grunde liegt, ursprOngUch 'EXfxoip (Tielleicfat aus ^EXixdwp) gewesen seyn, weil aus 'EXixrj nur ^EXtxij^ a^og oder ^EXixaSog werden kann. Pausanias 1: VI. c. 24 4 mel« det, dass, auch nachdem die Joner aus Acbaia nach Athen ver- trieben und Ton da nach Asien gezogen waren, der Dienst des Gottes in Helike geblieben sei, und sagt vom Tempel zu Helike: ^booi Ibqop dymtaTOP noOBiidipog ^p ^EXixiOpfov. Das ist auch offen-* bar die Beziehung der vitro viseben Stelle. Er hat in 'seinen Ur^ künden die d^ÜQvmg des Tempels naasitaipog ^EXtxiortov gefunden ifnd dafilr ist ihm ^AnoXXiOPOg HapimpCov, Apolliois Panionii, in das ÜMcept gekommen oder durch Corroptel in den Text gebracht wer-* den. Der Tempel desselben Gottes im Panionion ist natürlich spAter und erst beim Aufbioben der ionischen Macht gebaut worden. Da*« bei aber bleibt immer die Meldung, dass, als es for die unter Ne- lern nach Karlen ausgewanderten Joner sich darum handelte, durcb äftdQvoiQ das Ib^p Hoaeiimpog ^EXucmftov nach Milet flberzusiedeli^ das Original in dorischer Ordnung gewesen sei. Die historische Unn&gKchkeit kehrt also zurück, weqn man dorisch im concreleü apüeren Simie njoiait, und ihre Lösung ist aileiu bei dem richtigett

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ViersttadBiase dessen mogHobj was onter den Torgebliohen I>oriK^ «M des HerftOD «a verstehe» sei, toh dem es abgeieilet wird, eorii «oiidntR esset symmetriamm ratio nota:

'* Bine iKweiteMeldang eines angeblrch doriscben Banes anf ioni*» Mltein Grmd tnid Boden findet sich ebeoTaUs bei YitrnviQs. fiBe iiehUH das Heffton in Samos, Praefat ad L VII. S. 12, wb bericfc«*' f et' wird: ,,Postea Silenas de symnetriis Doricornm edidit Tdnnieii> 4e aede Jononts qnae est Sami dorica Tbeodoms, ianica Epbesi^ iqüae est Dianae, Chersipben et Metagenes.^ Die Varianten bei (Scbneider. liefern Janonis Satnii und Xoedoms, dann ionicae nnd Oörrnpteleu des ersten Namens Cresipbon, Crefifon, also nichts was den Sinn betrifft Dass das berflbuite Her&on von Samos gemeint s^, nnteriiegt keinem Zweifel. Der Name des Theodoms gehört einer samischen Kfinstlerfamilie^ die mit Pfayleas beginnt nnd mit die** sem Herfton in Samos eng verbunden ist. Ihm wird dann das noch toMlbmtere Artemiston zn JSpbesos an die Seite gestellt. Ist aber in den Worten des Vitmvins das grosse Herfton aof Samos ge- meint, so wird Theodoms als sein Erbauer zo betrachten seyn, da, wie auch bei den andern dort erwftbnten Tempeln, die Annahme %n Recht besteht, dass es die Banmeister der Tempel sind, welche obei^ sie und ihre Verhältnisse {avfjifiBrQtaC) geschrieben, nm ihre Lehren^ wie praktisch dnrch die Werke, so theoretisch durch die Schriften darttber zn begrOnden. In fthnlicher Weise hatte Poiykletus von Arges, der Urheber der berohmten Mosterstatne fflr die menschfi- eben Symmetrieen unter demselben Namen {xcofd^) eine Schrift aber die Verhältnisse der menschlichen Gestalt hinterlassen, wie Sophok-» les, der Dichter der schönsten Chöre, eine Abhandlung ober den Chor. Es wird aber der altere Theodoros von Samos, der Solm des Rhökus und Enkel des Phyleas^ in Verbindni^; mit seinem Va* ter beim Baa des Artemision (Diog. Laert. IL %. 103) erwähnt, wo

Abhandlungen der I. Gl. d. k. Ak. d. Witt. VI. Bd. 1. Abth« 15

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er Mftht 4c!ii feicbtM Grand? mit gest<Meiien KoUtn u filUen udil iftiiarbh irockei stt legep» iiqil .isein Vater war eacii Bterodot m^ 60 der erste Architekt des Hctrfton in jSamM {joi dj^xß^ixtixm n^fAr zog ifipBro ^Potxog ^(Xeto imx^^og)^ welches Herodot fflr den grOss- ibn aller Tenpiel erkiftrf, die er kannte. JBs besteht demnack kein fiSweifel, daas beide Ten^l, daa^ Artendsion in Sl^so«, nnd daa BerAeA in Samoa, von den damab an Macht nnd KeiebtkQm wett^» eifernden zwei ionischen Staaten nngeAhr zu gleicher Zeit in An^ griff genommen wnrden, sii einer Zeit, welche sich 2war 'nicht nach Ofympiaden ermitteln lAsst, aber ober die Periode von KrOsns hin* kusging, der nach Herodot I.» 62 for den Tempel so Ephesos die meistea Sftolen (tcoi^ xidyvm al noXXaf) lieferte, als der Baa des Artemision schon an andere Architekten, an Cbersiphon nnd Meta- genes, flbergegangen war. Diese frohe Zeit findet an der Mal* dang des Plinins (XXXV. c. 12 %. 43) ihre Stotze, nach welcher Rhökns und Tbeödorns mnito ante Bacchiadas Corintho pnlsod (dae iat lange vor Olymp. 30) gelebt haben. Ist es aber wahrscheioliefa, dass damals beim AafblQben der ionischen Baakonst dieselben Mei^ ster das Artemision ionisch nnd das Her&on dorisch gebaut habe^ ist es denkbar, dass Theodoros über den aamischen Bau eine Sckrifi kiaterlassen? Letzteres bestimmt nicht, selbst wenn man einen jnn^ geren TbeodoriEs ans Samos^ der den Ring des Polykrates geschnit* ton, ihr zum Verfasser geben wollte, der obrigens zwar als njLdat^g ■nd }ob$nrj7^^ nicht aber als e^nitnmt genannt wird (vergl» MdUer's Handboch d ArcfaAol. Periode L %. 60). Denn auch bis dabin lAsat sich der Gebrauch der griechischen Prosa und der Ursprung tecbni^ acher Schriften in ihr nicht znrod^bringen. Hier also liegt bestimmt eide Tftnschung oder falsche Angabe zn Grunde. Der dorische Styl licMe sich zwar durch die Annahme eines innern Zusammenhanga des Heräkultus in Samos, zn Olympia und bei Arges oder durch fme Apidqvcii des säuischen Tempels iFom argiyiachen erklAreai

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aber ilerUinitasd^> Aus» ober das Werk eiae webiiektbiiKhe Sebrift Wrhi»dM war, «engt von einer ki ibver Entfaltmig scboa weitge« diehehea) nicfat Ton eiatr noch kt deii AaüUigen rubendea Kuaat Daxa sind die Tflimmer; w^kdie sidi von dem Heraen m Saiiioa tfbahea babmi, ao bestimmt imdsek wie die Tma fieraon bei Argoa derisch. Vota jenem atebt, wie bekannt j nocb jets^ eine Saidi» ao^ recb^ mit aoböner ioiiiscber Basia and ioniacher Canelinragi and.iKa Oegesd der groasen Bbene nmber zeigt, wie ich bei genauer l^ teraacbong im Frobling dea Jahres 1831 gefunden habe, aach .am von dieaer Bauweise zerstreute TrQmmer. Man Bülsste demnadl^ am der an aieh schwankeaden Angabe einer imaginären Schrill einige Geltung zu verschaffen, zu der Hypothese seine Ziiflncfat näh«? meu,; dass der urspranglicfae Tempel dorisch gewesen, durch Feuer zerstört und durch einen ionischen ersetzt wordai sei^ wo dann wieder der Grund dieses Umtausches im Donkehi Uiebe. Es scheint demnach geralhen, in der SteKe dea Vitruvius auf die Locke im achten, welche zwischea den Worten Tkeodorua .\ iomica is;!^ aa4 die man mit et ausfallt. Ist aber doricay wie wir gesehen habei;^ unhaltbar, ao worde dieses Wort in die Aendernng gezogen werden and die. Stelle zu schreiben seyn: de aede Jononis, qnae est Saan^ ianica Theodorus (edidit volomen), item de iouica Ephesi et*^ utad das architektonische Schriftwerk wflrde zwar sp&teren Ursprungs aeyn, aber in unkritischer Zeit dem Theodorus, der wohl init sei- nem Vater daran beschäftigt war, als einem der Erbauer beigelegt worden seyn.

Faast man darum die von Vilmvina aufbewahrte Debevüeferuag aber den dten Ursprung der dorischen Baukunst unter Doras^ dsia Sefai' des Heilen, die erste Anwendung desselben beim Heraon ja der Ebene von Aigos, die Verbreitung dieser Bauweise von da dieobrigea griechischen oder aehaiachea Staaten,« die Verpflaazaag

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derselben oAdi KleinMien durch, die Joiiier md' yöii: nralteii Bantes m ihr «nter. den ionischen Staaten so aaf^ wie sie Torliegt, m ist ike Gebrechlichkeit und Unhaltbarkeit wefal offenbar. Sie liesse sich sofort als eine nnbereefatigte Hypothese derjenigen verwerfen^ welche der dorischen Architektar nicht nur die Prioritftt Tor dti idnischen zoeignete% sondern jene ungleich als die Grundfonn betradH tete% ans welcher die ionische sich entwickelt habe. Diese Hypo^ äiesisy der anch die Neoeren bis anf AIojs Hirt huldigten, ist nüi SLwar aufgegeben, nachdem man zu der Erkenntniss gekommen war, disuss beide Bauweisen, wenn auch aus dem gemeinsamen Prindp des Architrayen-* und Giebelbaues, unabhAngig von einander und eine jede: dem Charakter des Stammes, dem sie angehört, entsprechend sich entwickelt haben, und mit ihr wQrde darum auch ihre angeb- liche historische Begründung zn entfernen seyn. Indess hat Vitruv, was er meldet, nicht aus sich, sondern ans den Bochem bewährter griediischer Meister genommen, und unter den Gewerken und In- anngen pflanzt sich das Alte wenigstens dem Kern nach mit einer gewissen Zähigkeit fort, wenn auch um diesen sich eine unhaltbare nnd . nebelhafte Sage bildet Es wird sich also davon handeln, die«> sea Kern oder Inhalt zu entdecken und ihn. von der Beigabe zu Scheiden.

Wir werden zn diesem Behufe in die Torhellenischen Bauweisen zurflckgehen, bemerken jedoch, dass diesseits jener Periode, während welcher die Scheidung der Nation in dorische und ionische Stämme ge*» schehen war, ursprOnglich Qberall, wo Joner sasseu und wohin sie sich ansbreiteten , iomschy und wo Dorier vorwalteten^ dorisch ge^ iMMt worde. Dem entspricht nun auch die auf mannigfachen Mel- dungen gestatzte Erfahrung. Denn die umprongiichen, die historisch beglaubigten Bauwerke und Banreste unter den TrOmmern ionischen l^taatejL auf Delos^ Samoa und ao der ganzen ionischen Kaste zei«

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gia iotmcl^ AiKiiiAtvat^ doriscktt dagegta^icöctnigta /welche itiMif 4en PcSofkMides^den Hluo^t^ite dori^ber M verbreitet sind, iiiid in der Riclitaiig der doriteheD Cojioiiieeii obet lialieo irnd Sieiliea gefaadeii wwdeti* Wm aber Unter beiden liegt, ist c^ Weiee^ die ab vnent^ wkfkfelt' weder dttrieeb Meh ioBi^ch genannt werden fcanii, sondtod der Batfaltong beider StAoime ab ein Gemeitisanies «nd von ihoeri Ueberwondenes vorangeht.

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Verhätttms der äortHh'-ionisehen oder hellenischen Bauweise zu de^

pelas^sch^achäischen odet vorhellemschen.

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Zmiftcbet erhebt sich die Frage nach dem Verbfthnim, in wet« ch6m diieee jn zweifacher Richtung eich gestaltende hellenische Ar«; eMtektnr zu der Baoweise st^t^ die vor ihr in jenen L&ndern ge-< herrscht nnd sich in bedeutenden DenkmAlern erhalten hat« Es ist di» e^lopiecke oder peläsgisch-^achdischej deren Monnmente im Vor-ir dern Asien beginnen, wo als ferne Standarten derselben die Iyd>^ sehen nnd phrygischen Gräber, Tor Allen das Grabmal des Alyattes anf gygftischen See stehen, die sich dann ober die Inseln ausbreitet, yen denen Delos in dem An%ange zom Berge Kynthos einen dnrcb schrftge l^btteo gedeckten Gang gleich dem zeigt, der sich in Ti^^ ryns erhidteü hat,^ die dann den Boden voo ganz Helios oberzieht^ dort in StAdtemanern siit Thoren nnd ThUrmen, in GrabmönnmeiiteB bei Lernft, anf dem Parnass, anf dem Gebirge von Enböa nnd im Schatzhansö des Atrens za Mykene nnd iH: den Trdmmern aliderer daselbst nnd tai Elnrotas nnd Kopaissee erhalten hat, die dann im mt^ tfiii Italien im Lande der Latini, der Herüoi>^ Umbriv Yolsei and

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TynhHa auf gleiche Wiebe bo Tage liegt> we die iFarrMisohe S^bttderwig des Ombniale des Poreeoa bei daeiam gldch dem «« Albuo noch aaf recbtstdienden ein Analegeii des Grabest am gyffl^ Miobeii See damtellt, wA die noch aaf den westlichen Inseln von balien in den Naraghen Ten Sardinien in gleicbgebildeten und gleicÄi« bedeutsamen Weil:en SKengeli ihrer TbMigkeit hinteriassen hat

Sind, wie nicht zu zweifeln ist, dieses die Länder, ober welche die Stämme der grossen pelasgischen Nation nrsprOnglicb verbreitet waren, so ist die Benennung der pelasgischen Architektur ftar die frohesten auf ihnen erhaltenen architektonischen Denkmftler vollkom- men berechtigt, in Griechenland aber die der pelasgisch - achftischen, weil sie in die Zeit der achftischen Herrschaft und der Pelopideo herabr reicht. Ebenso, gewiss ist, dass sie von der späteren hellenischen Ar- chitektur in ihren Hauptdenkmälem principiell wie im Einzelnen verschie- den ist^ und wollte man diese oder den dorischen und ionischen Tem- pflban aäs den Usher genannten Denkmälern als pelasgisch-^acbft^ iachen ableiten , sq wäre dabei eine vollständige fistdßaaig slg ßlüt0 fivog anzouehmen. In ihrer Hanptrichtnng erscheint sie als Butg^ tmi. Thurmbauf d. i. sie befestigt als solche Berghohen an Böigen^ voB denen an nicht wenigen Orten, wie in Tithorea aar Parnass, im Eretria auf Eob0% in Präneste die Mauern an den E^kep des Ge- birge sich herabziehen, rostet die gefesteten Plätze mit Thormen, wie in Tiryns, mit bedediten Gängen, wie ebendaselbst, mit Oster-« Ben, wie in der Bnrg des Ulysses aof Itbaka, in der Pdopidenberg veb Mykene aas, denen sich Grabmäler und Sc^Atzhäoser dorcb analoge Behandhing der Maaem und Eingänge

Dagegen bat der ächthellenische Bao, der dorische wie der , sein Prilidp in der BUUU mit dem dnrchscfanittlichett Ver^ Milnisa der Brette zor Läi^e wie 1 : 2 md in ihrer Erweüemag

laß

f«BL WolMluiiise^ wdobe 4i6 Sioleti alü IStAteen . der Toraprii^eiir 4etf Tk^le toiid der Decke kraucht, ober iboen 'den HauptbalktH <4rcbitrataii) zw VcriHodBOg dar Sioieiii^telltaDjg mit der HaiuMPr JMkfe legf» fiber dtciien aber dSeo Frias Alsi daä litger der Laogr Jind' Qiierbällteti «ad aber demaeJben den Dacbatohl nut. aeineiti Yctf n^riifige oder döni Krtinsgesioiae und dem doppfeltön Giebel an dcai beiden^aicb ealgegeiultebenden eichmal6ii Seiten aafricbtet. Dabeihat Hbbrall die gerade Lini^, aowobi die aeakrecbte al» die wagrecbt^ «nd in dem Giebel die schrftg liegeiidebediagt, qad trftgt weaeo^ üdi dazu bei, dieser Gattuag and ihren Artea den gemeiosameD Charakter dea geradlinigen Stolen *Arcbi trafen-' and Giebelhaaea aiit der dadtireb gebotenen manaigfachen Profilimng and Gliederang AafzadraGken.

Dasa wfthrend der Herrschaft dea Bnrgbaaes neben aeinen nn«» terirdiacbeB Gemächern, acbrige geadiloasenen Gängen und ThQriaea aich auch -der Giebelbaa gefunden und zum Hauabaa mit achrAgenp Dache geateigert hat, iat nicht zu zweifeln* Elr iat klimatisch, be^ aandera in den Gebirgen, bedingt, und die Bedachung der Wohor bflaser (/*fy€tfa)^ der alt^u ät^axTsSf die Homer schildert, kann yfM nicht ohne schräge Balkenlage der &ajiajL$oi und der Hallen gedäciijt werden« Auch Säulen setzen die aberdeckten BAam.e roraus, und einzelne Erwähnungen . der xün^es sind dem S(omer in der Odyssey Bieht fremd. Selbst im Innern dea Megären geschieht wiederhaH der hoben Säulen Erwähamigi eben sa einer zwischen dem &aios vßß, S(fX0s im Hofe, um welche das. Seil geschlungen wird (Od« /^ 466 xiopog i^dipag fieydXtisjy und im Innern des Hauses {inop&&f . . . dir fwv vipfiXoto) im Megaron (Od. a^ 126), in welche Telemachos die KiiBze der Palläa stellt, Sattias iff^onf ng&g xtwfsa fiaxff^p iov^Soxtjg imoa^ßw iiiSow, welche demnach zu einem Bel&lter aug^gehöhlt wafr^. 5V)Bi«l*^, 29, ^, 66, 473> %, 176, 1Ö3, 1<V ;9Q, und #o findet. an«h

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iiii JbnQrn eine gaoze Sftolensteliiinif xtö^sg ^%^ ^x^mg ErwibniMm Od« r, 38« Anf der Anb&be tod Ttryns, da wo die pelaagiscbe Um^ nfttterang gegen Soden und den Golf gewendet ist, fiind icb iM&e dem vorderen Rande in den Granitpfatten, mit denen der Boden dort iiedeckt ist nnd die anf eine Yoriialle deuten^ drei eirkeimnde Yer- fiefongen in der der Sftnienstellong ent^precbenden Ricbtong und Weife cwiscfaen zwei gevierten, wabnscbeinlicb znr Aofnabme toh S&nle»^ tschaflen eingemeisselt, und so fdnd aoob die obengenannten Grftber unm Theil nocb mit scbrAgen istns Steinplatten gebildeten Dftcbem be^ de6kt gewesen. Selbst Sparen von Giebelban zeigen sieb in den tcbrägen Lagertl der Steindecken, in den bedeckten Gängen und in der triangulären Oeffnnng, welche in Mykene ober dem fiingange m dem Sebatzbanse des Atreos erbalten und ober dem Burgtbore doroh das Denkmal mit den zwei Löwen versetzt oder gescblossen ist. Indess jeiie Eigenthomiicbkeiten terscbwinden binter dem vorberr- scbenden Cbaracter des Tburm« nnd Maoerbanes, nnd obgleich je- ner andern Bauweise eine gewisse Entwicklung von Gebftuden nicht fehlen konnte/ so Iflsst sich doch die besondere Form des dorischen und ionischen Baues ; d. h. diejenige Entfaltung des Architrayett-» und Giebelbaues, die den Cbaracter dieser Stftrame wiederspiegelt^ mcbt aber die dorische Wanderong znrockhringen« Ist das der Vfcll, so folgt, dass man diesem andern Prineip in dem pelasgisch^ achftischen Bau nicht jene Entfaltung gab, durch welche es zu Werken geführt hfttte^ die den Mauern, Thoren, Tfaormen, Gängen» Wölbungen und andern monumentalen Bauten dieses Styles zdr Seite konnten gestellt werden. Warum? werden wir später nach* weisen.

Man könnte noch weiter gehen und fragen, ob nicht die Stu» fen in jenen pelas^chen Gebäuden eine Art von Prototypen ge« ^gty welcbes Dorier und Jener za Grunde gelegt hätten. Man Utt

in

äHllgistmn der ^ XJ^üknto^gy dass Tun leiieD! Sftaleb m^ doüelfie (^ d«b^Sdiatdiaii«d:dei»>AitriQs in M^^a erMleli bafreik. . ; Ijgtptf lilgl^ dbr M*^l«tdMÜey fluid an deni Einenge mehfene Stanleiir MiÜafle iind^iVoitfBMt v«b} Biumi am Bodmi liegen^; dü^ iviOeir^ Ar^ ^(Aiäi abgebildet «iodf fimer Ton ' ihaeD ist nadh' Naoplia gahracfcl ifnd Aftef d^mlÜngiitig« mr iwUeafechen Sdiole auf ^ienplieb balrbaii- Mbe Weilte, eiiigemaficrt/wttrttei^. -SüuMlrie Trommel? labd ich iwoh Am «Ater dem Geatein im^Herbate ISSO^liegen. Ein Bi-tiobiitafik tüahtn ich mit ttfil*) das' gMsMre lieas ich naeh Nauptia bringen opid •bergab es deo BelMrden ' dofi^ zar Aafbewahnmg ; wa» aw ihm ge- werden ist, liabe ick nie erfahren ' Beide sind aas grOnlicheiikSletti (Serpentin), das in ttieine Samralnng ttbergegangene itt^ Mg^ i a.» eaeh Crröä^e nni €?estalt abgebildet f die folgenden a. b^ c. d.:'^nd Zeichnungen des grOssbnn von nieineai Begleiter £• Metzger. Zwei an^ de¥e mbd im Besitze & M. dfe^iiKbnigs Lodwig ond den Terbandeoea Sasrnilangen einverleitit. Daio fand man angeblich Beste von farbigen kleinen Marmerplatteiiy Toti denen ich jedoch nichts wabr^enemmen bitbe. Man bat seitdem diese Trommer benfitst^ mm d^n Eingang %n defMDeak^ male mit pracbtrolien Umren midSiaira jener AH und Ron» aasz^t^t*- «en. niesle^ Bemohungen beghinea schon mit €ftH werden vi^iDomUean (in den ZosM&en zom |V« Bd«. von Stuarts att AilerthOmern) fort* ^eAArt, nnd mnd dann in die i Zeiohnoogeu der fraos&ösischQn 9,EiXr pedition scieatifique daas la Moree^ nnd in Caoina's l-Architettniit greea Tay.' 14t ond in aadebe Werke obergegangeu. . ii^ war^^^ sagt O. MoUer AfcbfteL l. Periode $. 49^ : ^nfeiüclir das Sefaatohads inwendig -wadirscheinlieh wie maocii^ -. ftkaficbe. GebAnde , mit ¥in^ platten bekleidet, wovon die ?£ftgel! noch siefatbarisindy dier .aoi der fronte mit Halbsftnlen oud Tafelb aes rothem, grfloen, weissen Mar«- aior, welche in einem gan& dgenthomfiiebeii Styl gearbeitet nnd mit Spiralen ond Zickzacken veibrärifsind^anf das Reichste geaobmQckt,<^ nachdem er «(ieh froher (Wieferiffalurbi.dJ.LittXXX<V^ ;170ft)

Abbandlungen dar I. Cl. d. k. Ak. d. W i^ü. VI. Bd. I. Abtk. 16

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in eiuer amfabrlichen Darstelhing, der idi in dem Buche aber die Epochen der bildenden Kunst bei den Griechen (2^ Aufl. S. 12) beigetreten bin^ aber dM Hiebergehörige erklArt^ hatte. Die Uatei^ suchung des Denkmals selbst hat mich Qberzettgt> dass hier eine der colossalsten TAoscfaongen der neueren Archftologie stattfindet An den znm Eingang fobrenden im Ganzen wphlerhaltenen Mauern, i^owie an den Pfosten nnd an den Architraven so wenig als in dem Giebel ist irgend eine Spur wahrzunehmen, aus der sich Anheftnng oder Aufogung eines einfassenden oder bedeckenden Körpers ver- muthen lies^e. Sie haben mit dem Eingange des Löwenthores in die Burg von Mykene vollkommen gleiche Beschaffenheit, und die Sftnien und Bruchstocke von Säulen zeigen in der verzackten und geblätterten Canellirung, in der Stumpfheit der sphralen Windungen einen an» dem spfttern Ionischen und seinen Ueberladnngen verdoir- benen, ganz und gar byzantinischen Charakter. Es ist demnach ausser Zweifel, dass dieses wcAlerhaltene Denkmal in den mitt» leren Jahrhunderten den nahe gelegenen Ortschaften als byzantinir sehe Kapelle gedient hat und als solche mit diesen Schmucksachen einer entarteten Architektur am Eingange ausgestattet worden ist. Diesdbe Schlichtheit zeigt bei aller Grösse und Sorgfalt der in ovaler Form sich aufbauenden Kreise von Quadern das Innere, die, von grpsseu massenhaften Werkstocken beginnend, in den höheren Schichten ihrer Lange und Dicke nach sich in streng durchgeführ- tem Verhältnisse zusammenziehen, und ebenso der Grund. Ich lies» diesen, da er von dcünDonger' der hier herbergenden Heerden aber 6 Fuss bedeckt war, aufgraben, um die Structur der Mauern bis zu ihrer Basis zu verfolgen und den Boden selbst zu sehen. Er besteht aus einem rötblichteu Estriche, und unter dem Eingänge liegt eine Quadratplatte weissen Marmors ohne irgend eine Verzierung. Die Ausgrabung blieb bei den politischen Störungen meines Auf- enthaltes nnvoUendet, nnd ist auch spftter nicht fortgesetzt worden,

^kaf^oV^: die Deve Hegiermig mk ibreo PhilhelleiieB m den uabeu J^auplfl» Hilden ^üß. »itfHsblag^ r.JSi» i^vurde Bocb zo mancber Besot^r derbeijt. fohre0f wenq. jpao de» ZugMg^ ebeo&lls yoo dein Geröll qpd Besebott befreite und 4ea Avfgwig iuis dem Tbale nftber ooter- 9lQcbtet .der, gegeu Mergen gewendet,, von eiBem trockeeen «iid etekiigtea FloMbette begimit, an welcbem Re^te ven polygoueu Wir deriage# iMifeiaeofifAel^enbaasiii^gea^ y^ie Roa9 ihn spftter ober den Skirota^ gefupdqn betr . VergL Ck>}Qo, More Joaroal (tf a Toiuriiin Greeee T, IL 246 P^. VIL

Dag^geo zeigt eMieo Ankn^pfaiigspoDCt zwiscben beideu Arcbir tectnreii das Löwendenkoial 4lber dem Borgthore voa Mykene, da» seit GeU$ Abbildoog bßkawit i^t oud bier nacb einer Zeicbnong von Ed. Metzger Fig. .;}; gegeben wird. Dem Beobacbter ao Ort md Stelle wird äicb zwar gegea d^ bebe Altertbam, welches man für dasselbe io Ansprucb aimmt, aiebr als Ein Zweifel erbeben, z. B. df^ss es ans eiiü^n feineren ,. bai:tkörnigereu and weisseren Steine ids der 'übrige Tbor- und Manerban gebildet ist. Aucb der keines- wegs mebr ^anz robe und scbr^fe Styl, in dem die Ldweo gearr. beitet sind nnd das Architeptoaiscbe des Denkmals, die . nmgekebrte YerjQBgung der S&ole und was als Unterbau nnd Gebftlk unter and über ibr zn betracbtea kommt, erregen Bedenken; doch sqbon Paasanias erwfthnt der Lo wen ober dem Borgtbore in der ; bereits damab v^ödeten Stadt; Oifi Zerstörang geschah aas Hass nad EifersaCfbt der benachbarten ArgTver, etwa 15 Jahre nacb deai per-r aiachen Kriege, un4!isp^r ko^e Niemandev^einfaUen, dasi Deok*. mal ober ein verödetes Thor za setzen. Es bat also scbop, wAb-r rend des Bestandes der Blothe dieser altatridisehen Barg seine (Stelle. .geJ)abtiMiiud,> a«¥». 4^r (JnerUArlichkeit oder Sei tsaipkeil des Penk^a^ .s^^st ,ipt,|lM»in,S«|hli^ss. geget sein . Altertbnm gestattut^ wenn , diei^m sonsl * ^C^^c^b tf^ , enitgegiefstebt. Mao iy ird also in* ibl> W#. aal ISeiteres Jt^ft^ei^ig« ,Pei||MH^,^^^ V^imffitfimnjk^^

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mefkenm^ ki iireleftein si^h idne Andeittdtig tm ihren Saale», iet Art d^rselbeti and von üirer Verbindang mit Untei%lia and Gebilke erbalten bat. Die Perm der L&weii^ obwohl iw der Behandlung nicht ohtfe ein gewisses €refefkl fftr die den Thieren znstebende ir#rm, reieh« über 4it BMwieklnngsperiede der griediisoben Piaätik in die nttbestitnmKar lange SBeit hinäni», der althieratiscbe Sty^ der Plastik nnd Graphik in leiste des froheren hellenischen Alfer^^ tbudMr, d. i. "im Wesentlichen anyerändert bestand. Pimsanias (B^Vk G. 16. $. 4) meldet, sie seien mit der Grondong der Stadt gleich^ zeitig gewesen: X^Cyntm &i Sftwg Sn xid äZXcttov 79€Q$ß6kmr kai tj ivifXri^ ^ortsg Ü i(p80tfjxäaty ctitfj. KwcXwkmv &i fsai tav^a Ip/ir dwm XiyovfHi^j o1 /lipWttp ro rsi^og inahjfktp iv TD^&i. Die5^ wer- dM also aach dem Perseas, de» Neflfen des Proites, Mykene ge^ baot haben. (Paa^^an. das. $.3: IhQOws 3i •^■>> Mvxtjvttg Tctitn). Das ist wenigstens die argivische Sage, die als solche eine ge^ wisse Berechtigäng hat, während die Meinnng von Payne Knight (Pröieg. ad Homer. %. LIX. S. 57), der das Relief anf die Zei« der Pelopiden berabbringt, ganz ohne Halt ist. Wir begnflgen nns desshalb, mit Fr. Crenzer (Symbolik. L TM. S. 769. 2. AoflO zu bemerken, dass das Relief Tielleicbt das älteste Werk der griechi«^ sehen (d. i. Air nns der pelasgisch-aehäischeli) Sonlptar isit, amf setzen nar bei, dass es zugleich das oinz^ iiAt, welches töiU Sftn-^ h^^ nnd Arehitravenbae jener Könnt anf grieefailKshOm Boden Zteng- nt^s gibt, nnd als einzige Urknnde dieses Styles ans jener Zeii einen anscbfttzfoaren W^b hat. Wir werdem desshalb anf dasselbe znroekkomhieii.

bt aber ein m setner Oinndform gegebener Arcbitraven- nnd» Sftnienbaki,' dem der Gi&bef m so weniger gefehlt haben wird, dri Ali' bereits di^ Einginge «t dto Bitrgen ' nnd Tbbsaar&ir ober den Ai^rtnliiiven, weatu^ andl m -aiMterttZweeken^, otailich zor Entlastung

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Anr ober dem* Anchkra^re» äoSiteigeBchNt Maoer babw ^ tußhoo wAAk rendl desBeaikudw^^eil^jfieUagisoheBlIiQ^ Bbr^-^, CtwöUr* nod Bagetibaae» iriiti4iobet' Waki'sobeiniiAbke^ aaKattdiimo> aa< kehrt die Praj^ «Mck^'wie'eji ipQsote io den Haa^örniea

Mmw vbitediAgtefT«ii|Mslb^^ «ob niebt. ;wdlireiid dör BItttbe jeaer gMMaatfl^eaitiftrehitefaBr cofWickelte^ isd warom «b eiher gaoa aeneii Qealaltoag (der ^Diage ^i j^inea ' Utaatenea . dev^ ^acbÜHcfaea fijtaftienord- oaoj^riMi'fkr* üffAsiedlefig o«tep öeaew Grtndaag dotischer ond idai^ :9ek^ GeiaeiddeivJiadorlte^ om «o bewirkeni, da»^ die alte Banweiae yeriasseli «od dcf EntwickJing der bdden jflogerea io ihren beideo Haiiptrichtnngen Raain gegeben wurde.

< Vor AHenf ist^to beaierlGea, dass die Untörbrecbutig der alten BlBMfweiüe n^bt eine gewali^aoia geweseni >aiid> bie ^eine aligäMeiae gewerdeti iirt.'^'Z^ar die ESuriohtuag daii nhteairdiaobe& AoAgi nuA dar bedeekieitl GABge^veracbwindet, «o weit biaa «leben kaaa, in ier Irellenitfcliin . Sßehf 1 aber die Structor der Maoem^ der Tbore, der TbOriMe/ w el6ke fiohan in pefiaagiNekei» Zeü alüi . anfiVrtnlicheil Btacken^'iii de»»Baa nal » wagreekt Keg^ndea Qaoderd wieaigi$teiis tfaeni^eiso» aberg^gaogen v^ar^die^AtäuerH des altto Cbrae auf deor Gebirge der Vol^i seigea dienen - Uebergang ia disn bddeotendsteti SlffaetkreaD tttH akae/ irgend iMie . wetimdiebe Aendernag in die aedeBaaUrt aber/undi aoobitdasy-Maderwcrk apMerer Städte, wie df9 IMmatev ¥ba>1lfaiitiBiea cteiigeur^ bei^akrt eine leiste Spar der al^elaagiaebeAr>/Baaart ^io den- Kcliragen Sc&leiiliaieft Aet ttbr»^ geäs in gleiehei^' Ijaiige ^ dndf HoM horieontal zaaäliiiiaogefogteu QaäderavHUiir daaa »af Uateniefaeidoag. idesi ünterbaaeil odd der ibmkrkftatumg^'^Mi^ ijeMB^^ von der »Grieche»»

kmd die pMaaglatheir Maaaiinrvl^Thore'.iNid^ 1^ eine Spotaeigen« Hier'iat alsa eiae AnAiabnie nbd Weiterbildai^ keia iko%eb«o dea Mtbn; > Waa aber^;Gtätel-^^<B

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langt 9 80 war ^er von deti grossen übA festen y den feigeiitlicb moniK» mentalen Werken dieser ArdiifektQP ansgeschlosseoyiidie nach Ans^ weis aller ihrer auf mis gekommenen DenkmAler sich; znmeiBt noti vor AUem in Befentigungen und ihren Werken yersncht^ denin4iohK aber aoch sich über AosrOsiong Ton nnteritdtsehen: Gemftcdienit und Grftbern ober der-^Srde yerbreitet hat Nirgends ist eine Sobstroe? tion odet Maoer, die aof ein besondares , dem Eünsdnen gehtaigeil Gebftude, auf ein Wohnhans eisten Scbkss gestattete, inoerhtolb j«ner kühnen ond colossalen Manem, Thore ond Thormgebilde der pelash^ gischen Architektur oder neben ihren Thesanren und GrabdenkmA« lern za entdecken.

' Es verhalt sich eben tso mit den Tempeln. Nirgends ht in irgend einem altpelasgischen Borgb^ oder nnabbftngig von dieseitf ftor sich bestehend der Ueberrest oder aoch nor «Ue Grandlage eines »olchen, die in jene Zeit zorockreichte, mit Bestnnmtheit anfgezd^ worden. Zwar haben Einige das Denkmid auf dem Berge Oeha in Euböa (vergl. Ulriche in den Annali delo Indrituto ArcL T. XIVv p.d 1 1* und die Zeichnnngeo dazuTouLl Pl.XXXVfiL) für einen Tempel gei^ halten; aber K. SV. Hermann (gottesdienstl. AltertbOmer der Gfier eben Tbl IL c. 1. $. 16 n. 2) zweifelt mit Aecht daran. Es ist gleich dem im Parnassustinley das lefa in der Abhandlong oberDdphi bekannt gemacht iiabe, ond dem bei Lama mit schräg aUaafrndeft Manem (Mure. II. S. 195 fl. VL) ein Grabmal. Nicht mehrSieheff4- heit haben die Denkmftler oder TrOmmcfr in Italien^ weidien man Pei^ Ziehung auf Tempel ^gegeben hat : Anders verbftiti es sich mit AI-: tftren der GAtter. /Von ihnen finden sick aas femäten.iZeitiuebcti den Ueberlieferangen die Substmctibneli auf Bergesfafthen, anm Tibcil in .Verbifldttng mit altpelasgischea Banten« So^ iftbrli dc|r obeueott wMintie bedeckte Gang dieser Bauart in Oelosji donehii'weieheD der Weg aaf den ;Kynthos geht^^auf der SfutzeidedbeUbsn in.fjQineAi lln?^

K >

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lerbaa eioM «olctie» BmMf ^Ime. Spusen voü Manersobstraotioii, die auf eind EinfMf&aiig, oder eioen: Tempel deuteten, und noch deot* Ucber neigt aaf dem beheA Berge tod Aciginai ifam Otm, an dessen AQ%aoge Reste rmi arelten Mauern liegen, sich aaf seiner freien SpitM noch die gewaltige Sobstniotion eines Altars im Qoadrat. Has war der Altar des Zevg ^BAiiaywg^ an welchen nach alter ^Sage, am Aeakus die Helden yeraammelt wkren, and bei allgemei- ner Trockenheit in ihrem Lande den Zeus um Regen flehten (Pind. Ifiem. V, 10 ff.)» md so werden aocb aasserdem bei Pindar ans alten UeberUefemugeo der Altar^ der aber dem LykAon sich erhebt (Ol. XUIy 108)» das ßm/Mlo S^waQ^ (Pytb. IV, 206), dem Poseidon iim BHngange in den Hellespont geweiht, ohne Meldong' von einem Tempel nnd der ßtofjtog des Zbvs ^OXifmwg in Freien am Foss des Kromim (Ol. I, 98, VI, 5, 70 ond 1.) erwfthnt; die Heliaden aber aaf Rhodos empfangen ron ihrem Erzeager den Befehl , der Pallas Athene gleich nach ihrer Gebart als die ersten nuter den Menschen einen weitsichlbaren Altar {ßtofjiw iva^ini) %ji ttbaoen, zu welchem Behufe sie den Berg ersteigen, )edoch ohne dea Opferfeoers zu ge- denken (OL . VII, 48). Aodi später werden den Göttern die Brandi- opfer gewöhnlich nicht in dem Tempel , sondern vor demselben aaf einem freistehenden Altare geschlachtet. Sind daram zor Zeit, wo die pelasgiscbe Architektnr herrschte and ihre Herrschaft in die aohAiscbe ' Z<eit hineioerstreckte, keine Tempel erbaut worden? Da- gegen worden, wie die Natnr der Sache, so nidit wenige. Zeng- nisse der homerischen and hesiodischea Gesftnge streiten, welche Tevip^I'der Gatter erwfthnen; aber sie dienten nor als Ofixos, als eella ftr das Bild des Gottes nnd zarAafnahme der ihnen geweih- ten Gaben. Sie waren darnm ia den beschrftnkten Dimeasiouen des Oblonges gehalten , das; noch vi^le der spftteren Tempelreste in ge- ringer Aasdehnimg zeigen; das Bild selbst war ein rohes Symbol oder ein tragbares and i geschnitztes ^«rTiertfcs^ «ad die Sorge for das--

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selbe war aof Rdf^abong; « ao^ yäe ' Mf BektÜamag^ '- < AuB^cbtntHdcong und Wartai%: der ß^tttk beaobit&nkt;' Allerdim^ hat aocb« Hoam* die* Enrabnmi^ «inea^ St^nbaaea bei Neaanan^ des- delphiaobe^ Culta» Od« &j 81 9 wo AgaaiemtKHi, dea Apollo :«ir fragen {^xW^P^ ¥og) kommt und* ol^r die- steibetfiefiMiweUe g«bt (t$7r^/^^ S6py Da aber miir dieser Befteieboaag II. #/ 405 'ein Ort far Aaf!- bewabrong der pylUaehen Schatze beaeicbaet wird, o^ Bon idämg ovSog ä^to^og iyrog ii^yu ^tßov ^AniiXXatmg ni>di^S ft« itm^^^ioof/j HO tragt 0. Moller heio Bedeaken, diesen kAf^gioHos za Deipiß als einen SfiO€$v^6g, d^ i. al« eines der pelasgiaoh-acbaialdien'Ge^ uiftcber von ovaler W9lbda|f en bezeichnen. Das ware^demnäek ancb das tfeiligtbcan des Gottes, da Agameoioon bineingebt, deo Sprach desselben zu Ternebiiien, and wir waren za der Annahme g^ fahrt, dass jene der pelasgischea Arehitektiir angdiörigea halbanteiAn irdischen Rundgeb&ude , die aar Acifbewahniag Tan ScbaizeD, ak Vorrathskammera aud Oefikngnisse ond selbst als Grabkamaiero diei«- ten, zagleich fbr den Cultas^ demnach als äaactoariä oder 'saceHa wären Tcrwendet ' wc^deiu Der Oebraach far Anfbewabroag Toh Gütern nnA Gefahrenen ist anbestreitbar/ and als Grab^ - dient eia solcher Baq bei SopAocfc^, in welches Antigene eingeschlosaea wird, V. 7744: x^tpm nttgidda ^akror irxetÜQVx^ ^^^* i2i6* ^Q€tar^¥'^ Tf.g tdqxp ond 12S0 ^^ ^t Xour&up TVf$ß&iiLÜtt4, an welekeai: Kreaa die Fflgnng der Steine,, ägfior x^/aot^ Jli^^aaMit^^^geldst findet 1216, an der Sletl^^' nämlich, woHämaa eingedroageu 'ist Es wird darum metaphorisch f 204 JU&ögtQan&i^ ^i^g PV/hupikat^^Aid^m xoiJtm genannt. Aach Me Vorhalle fehlt ihm aicht^ ^welche jetoer T4g alafe Todtenopfer gelassen hatte {jixtf^rw ä/mpi naaTaStc)y nickt <Aaa Analogie des mykenAiseben ^ijamf^gy za dessen Eingang der aa beiden Seifen hoebaofgeflaaaerte Weg wie ^darch erae V;«rhall^ ftohrt. Jener Rnndbaa wird dJaddrch *zo einem Werke ^Ifacker Bestimmung. Er kaaa «aeh aeiae^ f^ona anid Aalagf^.-Scbatzhaaa,

4a9

GefiMgDisB oöfd Ghrabkaninier eieyn; aber fflr em Gotteshaus fehk lilte Vorkebrtifig mid fimrichliiug-, nod wird in einem soldien JLdSpog a^^ das O^rai^l dei^ Gottes^ gesoebt, so ist daram noeb kein Tem- pel gegeben, sondeni adf^anehmen , dass die Klaft, ans der die Dftmpfe isti^en^Omit, einer scdcbea Wölbung umgeben war, man also ifi' ihm nicht den Tedpd des Gottes, sondern die Stelle seines Ora- jkeltr bit4 Worden hier ^fer gebracht, so wird zo ihnen wie in The- hm die Vorhalle gedient und zn diesem Zweeke den Altar gehabt hallen. Es liegt aosser unserer Anfgabe, das Verh&ltniss des altpelas^ gisühen Bailes znin Tempel in der froheren und i^Ateren Zeit noch des Weitern nachzuweisen ; 4iie JSrörterung wurde hier nur angenommen, um den Satz zu befeMigen, dass, soweit die Meldungen und die Denkmäler reichen, sieb keine Spur findet, aus welcher sich wahr- nehmen liesse, dass die feste grossartige Architektur der Pelasger mid ihrer unmittelbaren Nachfolger sich aach auf den Tempelbau er- grttrecki hätte. Selbst die Wohnhäuser, so gross und reich ausge- staltet sie auch im Innern gebildet wurden, waren von ihr an^ge^ sdchlössen. Des Menelaus Palast und zumal der des Alkinous wer-- den* zwar ganz von Gold und Silber und Elektron schimmernd und jeiier ab gesohmoekt mit silbernen Schwellen, silbernen Pforten und goldenen Bildsäulen dargestellt, aber offenbar als Gebilde der Phan- tasie, gleich der Werkstatt' und den Kunstwerken des Hephästos. Dagegen ist die- mehr nach der Nattir geschilderte Burgwobiiung des Ddysbeus^, abgesehen von dem, was sie als Umfassung und Thei« hngbmatrer enihaHeri litochte , vbn Holz / und ' die inneren Wände* sM/mit Brettern veh^alti '^'Odk'9>> iG4.^$t6Ä/l»iT^üH^ tviiotfjs' (Utpf-^ i^^üi. So ist atfeh' die Soh welle, die zik 'den inikeren Gemächern fahrt, von Eichenholz ->;; 43: ^iS9oy di ^i^täiKov nQoaeßijatiro, der Aufbau eines höheren 'fUrnnOä in ^ ihnen, änf detn die Laden mit den Vorrat hen stehen, von Brettern, das. 51: i^' hpfjÄ^g aop^^og (i^* ip&& di'itfXoi SbrotTciir^- Und '^Wäi^ sonst aii-TbOren; StiegenV Decken,

Abhandlungen der i Cl. d. k Ak d. Wiss VI. Bd. I. Abtb. 17

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DeokbaUceir, Steadlii, Scbeweln u. dgL im Imiera veirkoiniiit^ gleicbt- falb aoB Eicbett- oder Gaobettbolz. Dm Memte kegjfwR die Scbiir deroDg der nagidoheD Beleacbtui^ dea Innern im Riiuide dea t" ele^ macbos Od. r, 36: *i2 ncczs^^ ^ /ntya ^apfUi rdä* ifiS-aifMla^f Sgair

tUwaa^ Dieser ScUscblbeit ent^pdelit e$» dw9 der Beden des Mlhir nersaale» rob oder doeb nor leicbtem Estrich oberzoge» wan^ in dem Telemaeboa (y^ 120) zur AofeteUnng der Pfeile for den Bo** genscbotfs eine gerade Forciie oder einen Grabep aiebt {ßta ratfQw, oqv^ag)^ welcher Einfadiheit ee nan ganz gewisa ist^ daee die Beleuchtaog duKcb . Faokela von Kienholz geschieht^ bei dene» die Knechte stehen, welche die erloschenen Brftude an den Boden werfen« hsi aber ansser den Eiofassongs- nnd Dorchzngsmauern das Uebrigie ein Holabaoy so wird eine besondere Ansstattong oder monnmentaie Festigong und Grossaidgkeit von jenen auch nicht anzupetmien 8ey% and die dadurch bedingte Vergänglichkeit erklArt es hinreichend^ dass in den grossen nud gewaltigen Städtereaten jener Banweise ▼on Privatwobnungen selbst der KOnige sich keine Spor erhabc* hat Von diesen h^t dmin der ScUoss auf die ohnehin nur einzaUi-* gen IbUime finr die Gdtterbilder gegeben; denn waren nach Pjkiliffr chns Meldung die Götterbilder in Ältester Zeit Bi(^ ans Stein^ al« einer leblosen Masse^ sondern ans Holv, als ans einer des Xjebeoi nicht nntheilhaften an machen, nnd daao gewisse» der Gottheit g^ weihte Holzarten sm wftUeiv aa liegt die Veraintbang nahe, dasa der-; selbe Gebranch ans g^eicbeni Grunde sich :aBcb auf d0n aifxig 4m Gotter erstreckt habe. £twa die ftnsseise Sehntamauer abgprechnetf. sind aach sie orspronglicb iron Hoh^ ohne weiteren ächmnck gfH wesen, und trugen ia Felge davon . um so weniger den Keim der Entwicklung in sich, da der eigentliche Cokus mit seinen Opfern^ Reigen nnd Festwersanualongen nicht anf den engen Raoai dea GOi-

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teübiUeSy Modeni «rf die grMuien und freistehendeD Altftre bereob* neti.fidd 9uiM€i0t luif die AidiAben ^ewiesra war, wo nicht ^n be- mudenn Gotteabaosi iba In «eine NAbe sog.

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Es kann filr jene Schlichtbeit und Entwicklungsonfobigkeit der Ciilta8* und Tenpribaoten in pelaagischer asd aGhAiscber Zeit noch angefthrt werden, daas wenigstens bei den Pelasgern an&ngs die Gatter nacb den MeMangen des Herodet (IL 53) nkfat nach Na* nen <Mfer nacb der Tbeogonie nntenscbieden wnrden^ nnd diese Nen- nengen «nd Untereebeidangen erst dnrcb Homer and Hesiod, d. L in der boneriseh-befliedeineben Zeit» abo nnter der Herracbaft der Achfter, eintrat, in welcher die pdasgisebe Bauweise bei Ansehen blieb. Zwar ist die genannte Meldnng nnr mit EäiscbrAnkung ^n yersteben. Der Zeos Ton Dedona ist nach aosdrücklicber Bemer- kung des Homer pelasgiseh, «o aoch nach des Sophokles Zengniss dje Hera auf den AnhAben der Qrrrbeniscben Pelanger bei Argos. Aach Ton der einen der in dem Begriffe der Pallas Athene ver- eJnigten Potena^n, der HENEPFAs der Helfwker^ d. der /AeritjQa oder ^A&^ff& ngoftaxo^ ist diese» wohl sicher, di sie in dai italisdi- petaisg^hea Ltadern,' z. B. auf dem.Gapitel, mit Jupiter und Juno in dem dreigetheiMen Tempel yereinigt war, und «o . wird aach '£(i- fiijg i 'iQ^v^aiiAog m Herodot selbst H, 51 mi pelasgiscber Gott genannt. Dazu sind Herakles^ P^erseus und andere^ Heroen der Pelasger nnd ägxVT^ >^^ Cuhur und Macht { doch so yiel scheint gegenober der bereAotisehenUkkkng siobtr^ dass ^ pelasgMcbe Vorstellung der Gwter in jenen Embryonen ^eined einfaehen GMter- sytenis: belangen blieb» bis die: Zere^allluig jdec Nation, in die npft- teren Stftmroe und die Eiowandernng anderer Cnltusarten und Götter- persOnUehkeiten, der liOte und ibrer b^Ulen ULinder» d. L der Licbt- götter aus Lycüen, des Ares aas Tbraeien, des doppelten Dionysos ebendaher und ans Aegyi^ep, 4^ üepbftstos nnd aederer, die nei-

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chere EntwidkloDg: des Systems göttlicher PbtenBeii und PersAit^' lieb ketten für die homeriscb * hesiodeische Zeit iff Bewegntfg bmdh-' ten und zo der Theogonie filhrieiiy die sid^ wenn MCh nur in fhig« nien tarischer Ueberlieferong, unter Hesiodos Namen erhalten hat.

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Mit Ausbreitung, dieses reicher gestalteten Gotterdienstes treteif wir ans der pelasgischen Cnitus- nnd Staatsordnung in die acbündhey von welcher die hellenische vorbereitet nnd vorbedingt ist Es ist die Zeit der sich entwickelnden Yolksgenieinde. Bis dahin war das achäische Meer von den Kanfiabrem und Piraten rorbelteni» scher StAmme, besonders der Phönicier und Karer, nberzogen nnd die Krieg nnd Ackerbau abenden Bewohner des Festlandes von den Ufern des Meeres in das Innere des Landes nnd auf die An- höhen zorflckgedrftngt, welche sie mit ihren Burgen und Tbormen befestigten zum Schutze gegen benachbarte Geschlechter und gegen die Anfftlle vom Meere. Keines Ton den zahlreichen Trflmmerft alter Befestigungen berohrt das Meer; kaum dass sie hie und da an meist schroffen Gebirgen sich gegen die Ebene erstrecken, wie die vom Eretria, Tithorea oder Ithaka. Dagegen fobrt der durch die Achfter gegrondete VÖlkerverkehr schon unter seinen alten He- roengeschlechtern der Aeoliden, Aeakiden und Peiopiden zu Unter*- nebmungen auf die See. Neben Orchomenos am reichen Uferlande eines innern Sees wurde Korinth durch Verkehr auf zwei Meeren das goldreiche, nnd an den Namen des Minos knüpft sich die Sftu* berung des Meeres von-Rftubem nnd die Yertrribnng der karischen nnd phönicischen Ansiedler ans den Inseln. Als dann durch die Wandemng der Derer nnd Hferakliden und durch ihre Staatengmn*- düng im Peloponnes die acfaAisch-ioniscben StAmme ans ihren Sitzen geworfen^ auf das Meer gewiesen nnd über die Inseln bis nach Asien verbreitet wurden, ward das Meer ionisch nnd bald der Sam- roelplittz eines reichen nnd belebenden Haadeld nnd Verkehrs, an

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dem'iiebeir deoi ionischeD ^Staaten der. Ktetfe sich bald auch sodlieh die Dorier betbeiligten » «Ad neben •>de^ Handelsgrtase von Samos ▼erbreitete aiefa 'die' Seeanicbr des dorisch gewordeaen Aegina.

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Dazu waren die alten monarchisch - beroiscben Staatsformen aufgelöst^ ond in den Gemeiiiflen, wie der Sinn und die Gesinnoog ftar das Gemeinsame und Oi^Sentlicbe 9 so das Bestreben, es mit ftnsserem Glänze zn umgeben, lebendig geworden. Als Mittelpunct desselben aber stellte sieb die Verehrung der einheimischen Götter, unter deren unmittelbarem Schutze der Staat gedieh, die Verherr* lichnng ihrer Feste durch reichliche Opfer , durch den Glanz der Festzöge und die Schönheit der Chöre d w. Das war die Zeit und der Geist, unter deren Eiufluss, wie die Keime aller edlen menschlichen Bestrebungen, so auch die Keime kunstreicher Archi- tektur sich entwickeln, welche in dem alten schlichten Tempelbaa enthalten waren, und deren neugewonnene tektonische Yeredinug auf die anderen öflentlichen Bauten, die Stadthäuser, die Hallen, die JMfArkte, die Gymnasien, die B&der, die Theater oberging, wäh- rend die den Einzelnen bestimmten Bauten sich noch in jener Schlicht- heit hielten, welche sie in den früheren Zeiten selbst in den Häu- sern der Heroen gehabt hatten. Hör. Od. U., XV., 13 sqq. „Pri- Tatus Ulis ceosus erat brevis, commune magnom .... oppida publico sumtu jubentes et deorom templa novo decorare saxo^^ galt auch bei den Griechen, und Dikäarch, der Athen in seiner ßlothe sah und beschrieb, fand neben den öffentlichen Gebäuden, Tempeln^ Gymna- sien und dem Theater den Rest der Stadt im alten Sanmsal, die Strasr- sen eng und winkellicbt und die Wohnungen der Borger (a2 nokXal xfo» oixuov) geriogfbgig and wenignatzbar {evtsieis *ai oXiyat xff^- atftoi), Bios 'EXJläifos S> >•

Es ist nicht dieses Ortes, hier im Einzelnen nachzuweisen, wie, nachdem der Trieb der Erweiterung und reicheren Ausstattung, ge-

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teilet von ileii feinen Takle und Sinne des vagltkh Xixndkmtmeih- gen und Gezaenenden, <ter altem fielleniedhen vpraland, in derTe«- pelardutektnr nnier den angegebenen VerlAltninen eidi thAtig tm er* weisen begonnen hatte, wie von der Hotte an in dem Baae die V erhAlt- ui8se der Lftngie znr Höhe ütid Breite und des Giebels zn diesen genauer bestimmt, wie zwischen die Vörsprfinge der Maner vor dem Ein- gänge zwei Säulen gestellt, dadurch das templnro in antis (radg ir ncc^aarda^p) gegrondet und das nach Vorrflckung des Giebels zum xBTQaaxvXog erweitert wurde, um dann den anderen Formen dem i^doTvXog u. s. W., dem nsgintB^gj iinzeQog und %jßhvdodtmB^g zur Grundlage zu dienen, während bezüglich der Säulen das Ver* hältniss ihrer Dicke, Höhe, der Weite ihrer Stellung und ihre Aus* stattung in Uebereinstimmung mit der Grösse des Ganzen gebracht, das Gebälk Ober ihnen harmonisch gelegt und gegliedert und dadurch die Basis gewonnen wurde, Aber welche sich der Giebel in geziemender Form erhob, und wie endlich nicht nur die Einfassungsmauer, sondern auch Säulen, Gebälk und Bedachung der Tempel aus Stein gebildet, da- durch aber den edelsten Formen der Architektur die Bahn geöffnet wurde. Das Alles sind offene, vielbesprochene und erläuterte Ge- genstände, was davon der vorhellenischen Zeit angehört, wann der rohe Steinbau eintralt, dnd wie schliesslich sich in diesem Einzelnen und Gan- zen der Geist des dorischen und ionischen Volkes ausdrflckt, wird später zur Erwägung kommen. Dagegen kann die Frage nach der Festig- keit und Sicherheit des Grundes erhoben werden, auf den diese ganze Lehre von Ursprung und Entwicklung der hellenischen Ar- chitektur gebaut wird. Ist diese in dein Holzbau, und Ist der prachtvolle Marmortempel am Ende nichts Anderes als eine aus ursprongliieher Schlichtheit zu diesem Glanz und Umfang entwickelte Hotte? Das ist die Meinung der althelleniscben Architekten, deneb Vitruvies folgt. Aus ihr tond dadurch,, das» später Säulen, Gebälk und Sedacbuug statt ans Hob nun «ns Stemeu genadn wurden.

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orklftreti sie, wie das Gaose, so etineloe €8ieder des BMes nnd die Tbeile der Prefiliron^ deflkGebftlkes aod Daches bis aaf die Triglypheq, d&e Tropfet» die Zahaleisten. Dem VitraTuis folgteo die Neaeren, aad Alojs Hkrt nameadiGb hat die Lehre von dem aus Holz ge«- finhrten Grondbau lA seiafer ^Baeknost oach den Grraadsfttiien der AI« teo^ bis in das Einzeläste verfolgt ond sehr befriedigend dargelegt; dseb bat es nieht ao soldieii gefehlt, welche den Gesetsen der Ac* ebitektor es entsprecbend erachteten ^ den Bau steinerner Tempel ohne ROcksicIit aaf Holz ans seinen eigenen Gesetzen und Erfor- dernissen zw entwickeln,^ nnd nocb nenlicb hat ein geschickter und geistreicher Techniker, Hr. Prof. Karl BOtticAer in Berlin, diese den Alten entgegengesetzte Lehre gelte&d za machen gesucht Nach- dem er in der Einleitung' zur Tektonik der Hellenen den helieni*- sehen Banstyl im Allgemeinen und im Besondern seine Theile einer phüosophiscb- Ästhetischen AnaljDe nnterworfen, und in- seiner Ent^ wicldung eine der Formen- nnd Gewftcbsbildoag der Natur ent- sprechende Noth wendigkeit nnd ZweckmAssigkeit zn zeigen g^ sacht hat, fassti er At» auf den vollendeten Tempelbau Bezügliche 1Q2 in folgenden Worten zosammen: „Der hellenische Bau, so- wohl in seiner totalen Organisation ab wie anch in seiner Dar- stellung eiazelner Theile bis avf die kleinsten Extremitäten dersel- ben isi ursprünglich nur für einen Sfteinbau gebildet , nnd nicht die geringste Einzebibeit an ihm zeigt sich filr einen Holzbao angelegt a. s. w.^ S. 103: ,,Nocb; viel weniger aber finden^ sich Formen, welche ganz, allein ans^ einem Holzbao herrorgehen und filr diesen eharakterisurend sind, zur Gharakterisining des Steinbaues ober- tragend^ Man sieht, dass hier Sy^tem^ nnd System einander im Ganzen und Einselaenr entgegenstehen^ und die Waffe der Tek- tonik, von geschickten Meistern gehandhabt, filr das Eine wie for das Andere streitet, wird es das SScberste seyn, die Frage aoa diesem Bereich za: zieb» nnd sie aof dasfiioCMhe io> der Sache selbst

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liiegeode und auf das Historidche zo erteilen. Es fragt sich tw Allem : iät in^ der Thal die Hatte das Prototyp dea ftitesteu Tenj- pels? Lftsat sich hier da» Ja Dicht -abweisen, to ist damit weh die Berechtigung . des sich;d8rao ^cbliessenden Salziea eingeleitet, daas der aus : der Hatte eotwickdte ^leiiifadie Teimpellian die Grundlage des Steiffbäues sei. Mir scheint bezogüch 4er eriiten die Antwort gfliia unabwendbar, wenn die Gmndforai der Hatte und die Gestalt iler einfachsten Tempel iw na^&mim^ Teilchen' wird. Die Hatte selbst ist alleidings Ton maonigfieihiger Form^ die der anfachsten aber, wie sie noch jetzt in Griechenland auf den Gebiigen und in den Tbftlern gebaut wird^ iüt ein Oblong ' im Verhftitniss der Breite zur Lange von 1:2, mit iSparrwerk, Giebdfehl und Eindachung Tou gebrannten Zi^eln« Die schlichtesten haben 6 Sparren ohne Decken unter dem Daehef ^wei derselben, d. i. der Raum unter ihnien, kommen auf den Platz fir den Herd und zum Lager for die Familie, zwei filr die Hansthiere, zwei fftr die AemdteTorrftthe. In derselben Form erscheinen viele Kapellen, die auf die Substrucr- tioneu alter puoi gebaut sind. Nahe der SüdostkQste vda Naxo« steht eine solche des heiligen Nikelaus auf belleniscber Substruc^ tion; dass sie an die Stelle eines Bacchustempel getreten, zeigen mehrere bacchisdie Gebilde,' Eeben und Weinlaub aas Marmor, die^ in den späteren Bau eiogefAgt sind. Die Gegend ist- reich an Wein*^^ bau und der Segfea desselben nach der Ulsberzeugung der Umwob-r ner von dem Heüigen und seinem Gottesbause abh&ugig. Sie er-^. zahlten uns, dass^ ab man sein Bild (an kleines verbrAontea Ge-> malde) vor vielen Jafaven von da in ein; grösserbs and reicfaere» ihm erbautes Haus, bringen wollte, Sturm undUngewitter Trftger er-^ »cbreckt habe. Sie liesäen das Bild failj»nv und man fand es nach Aufhören des Unwettern wieder im seiaeimV Platze, die Weinreben des Jahres aber zeigten: eine Falle, wie ^ ^u von. . Solehe Cap<^ le» auf alten Sub^tructianin kehren au vieleu Orten wiedeh ' Sie

(ffi^ jgieiist' jn : ^rlfM^eoea Gegenden, in GinOdeir; der Gel)irge' iiqdr

I|j[qc}^ werd^ii. «1^9^ W^AQiaach «pArljkib, imterlialtea/ ood. au d^^^«r g$n i^rer Heilig.^^init J^ochwerk oii)lj0^ergi^ea geehrt, sogar weoa 1^, sb^rfidl^ fjnd* Dia ganzgeU^benen dienen ^deo Reiseaden nichl: fj^tea s&qm ^c^at3(ß far die Nacht.. Ofenbar hat mau hier Gmnd-^ l9ge. nfi4:^'^i^<^<^i'pc»i jder leiten r^taxo^ und aacella, mit denen so hellenidcher Z^it Berg und Thal geschmQckt waren. Ihr Scheiaff iif^ ^aicfa im^ Qanzen oberall ond:ao anch ^em der Hotte gleich, wie aia, noch jetj^t gebant wird. £s ist derselbe Fall mit dem ionischen 'Jf'citrastylos am Ilyssns, dessen Sekps Stoart (Alterthomer von At- tika L Tbl. 1. LiejT. PL VIII. der dentschea Ausgabe) noch als Kih pelle dienend fand. Werden die christlichen Zathateo von seinem Oblonge iiinweggethan, so zeigt der Bau dieselbe .Hottenform., An «Adern Orten sind die Hotten, die xaivßia, beträchtlicher. Sie har ben 4en Rauin far die Familie ip der Mitte des Baues, für dasi S&ugideh und die Yorr&the durch Mauern oder YerschlAge halber 96he getrennt. Andejce erweitern sich zu Wohnhäusern von gröss^ ter Breite, ohne die Grandforui zu verlassen, mit drei oder T^r Klammern im Hintergründe und einem beträchtlichen Raum als Yar^ ylat^By oder es, liegt der für das Vieh bestimmte Theil tiefer, so di^ dieses mit den Köpfen in den Mittelraum der menscbUchea Bewohner heraufsiebt^ oder endlich der Bau ist mit Decken durch- zeigen und zeigt doppeltes Stockwerk, das obere wieder von dop- pelter Tietfe, das tiefere fOr das Gesinde, das höhere, zu dem niaa ober 4 ß Stufen ^ht, far die Familie des Herrn. Wir gedenken dieser Unterschiede, weil sie zeigen, dass schon in der einfacbeii WQhauug des Landmannes und Hirten eine ziemliche Mannigfaltig- keit der Formen als Grundlage späterer Entwicklung gefundep wird,^ Dass aber überall aus alter Ueberlieferung und so gebaut wird, wie die Alten thaten, liegt in dej^ Natur der Sache, in der Unver«:

Abhandlungen der I. Cl. d. k. Ak. d. Wiss. VI. Bd. I. Abth. 18

AieidUcbkeit des Zweckes , der bedarfnisse und der Forme* deü Lebens, wdcbes namentlich in den Gebirgen noch die homerisch- patriarchalischen Weisen liewahrf, was zumal in dem ümstttnde klar itrv dass der Ackerbau ganz ond gär auf der Stufe geblieben , auf deif ftnJSesiod kannte. So findet der einfache Pflngy den er nach seiueni Theilen schildert, sich gerade so> wiei er ihn 8childert> noch jetzt im Gebrauche. Es ist ebenso mit den Verhältnissen des HirtenlebeniiL Drei Jahrtausende sind ober jene Gebirge, Th&ler und Inseln Iveg* gezogen, haben ihnen Storme und Erschotterungen, imn Theil neue Ansiedler gesendet, ohne darum die Natur der Dinge und Lebens- Ordnung des arkadischen Bauers oder des göttlichen Sanfairtea d6r Odyssee in einem wesentlichen Puncte zu Andern.

Es wird aber die Frage verrockt, wenn man sie in einer Weis0 stellt, dass der Holfsbauy als der ursprüngliche rorausgesetzt , als ein Bau ^anz aus Höh verstanden wird. Es ist dieses Air die Sache zwar Ton geringem. Belang. Denn die ganz hölzerne Hatte dieser Form, z. B. in unsem Alpengebirgen, zeigt die gleiche Einrichtung, wie die andere, deren Mauern ganz oder zunt Theil aus Steinen gebildet sind , und solche GebAude werden iit Griechenland wohl so wenig wie dort zu irgend einer Zieit gefehlt haben; die Hatte mit Mauern aus kleinem Bruchstein und Lehm ist so leicht zu bauen, wie die hölzerne, und wird der Teknpef aus ihrer Form hergeleitet angenommen, so wird eben eine mit stei-* nernen Mauern, hölzernem Dach undSparrwerk gemeint. Dass abet der Bau dieser Zusammensetzung bei Werken far Wohnungen und an- dere gewöhnliche Gebftude Alter Sei, als der durchaus in Stein gefahrte Tempelbau, braucht wohl keines Beweises ; auch ist der Gebrauch von hölzernen SAulen und von hölzernen Dachwerken bei steinernen Mau«* ern schon in der Odjssee deutlich angegeben, z. B. bei Erbauung des Thalamos durch Odjrsseus selbst Od. %p, 190. Ganz aus Holz,

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4M.b »bfie Wivde^ da« Diob Ton SUiikeii itus Eichenholz getragen «ah J^aanrnw iVh K. Zt $f; 7)» auf dem Markte von Elia eiii oraltea l^iBhAad^ daa d^ fast erloschene Sage for. e^ Denkmal des Onylf^jf ^rkUMrie» Den derJSagjs nach altem Tempel des HocBiSfiM ^Inmof «i.Mavtinia .bauten nach Paa^auias (VUL K. 10 2) Agemedef

Ip.aebr alten nerfton m Olympia -vrar die eiijie der beiden Sftulei iß^ imtf^iioims^ offenbar der zwischen den Anten stehenden (PaiUL VL .16 % 1} aus Eichenhola, und woU zur Eriunerong aa einea Altern Ban oder ans ihm herübergenommen , denn daselbst ward, aach eine holaerne Sftule ans dem Hause des Oinomana (Kaos. y. K. 20 $• 6} aofbewahrt und dorch einen Ueberban geschätzt, ^li^ zn Metapoat hatte das HerAon, wohl eine äytdqvt^ des pelopotyiesischen , Säulen aus Holz des Weinstockes (Plin, H. XXIV. 2 Metaponti templum Jonoqis ^itigineis columnis stetit), dessen SUUnme noch jetzt im untern Italien zu colossaler Dicke gedmhen. ][o einzelnen Fallen aber reicht hölzerne Bedachung bis Ja das Zeitalter der höchsten Knnstblathe herab. Selbst das Dach d0s Ereehtheums ist nach Hrn. Alex. Rbisos Wahrnehmong bei aller Yortrefliohkei^ seiner Ausschmückung aus Holz gezimmert gewesen, and die Ziramerleate werden unter den Arbeitern des Ereehtheums besonders aa^iefohrt. Sind doch die Termini des Baues texzaipHy^ %fya^im^, tBxxötfi^Sj äQx^%&cT(w a^x^^^^^^s ^ ^'* ^^^ Geschäfte des Zimmera^ genommen.

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Allerdings wQrde, wenn die l^testea Bauten unabhängig voa dest Httttenhauy siber nach ihrer Forip mit SAulen, Geb&ik, schrägem Dach, und Giebel aus Stein wArea geführt worden, die innere Natur des iBanea» die sderoh seine Bestimmung gebotene Ansdehnong , Ge^ atalt uvd Verbindung der Glieder im Wesentlichen zu denselben J^onmea und Vorfeehfuqgeu: g€)fphrt hab^.wie beim. iPiolzbaai ipt

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jedoch jener der Altere, so hatte der Steinbaa nicht za erfindMr, tras er s<ihon vorfand,' sondern nur anzo wenden, and die Forme Ji in so weit za starken ond gedrungener zn mächen, Bis es dnra& das Material und die JBedingan^en der Haltbarkeit^ des Steinbalkeki und der Festigkeit des Baues geboten war* Ans dieser Uefcerfoh«- rang in eine nur stofflich terschiedene Art entsteht die Grundlage ^dM Charäcters des hellenischen Steinbänes, was Hr. K. Bdttiöher die eigen- ihnmliche Physiognomie des Monumentalen im hellenischen Baue neün^ %. B. beim dorischen die Starke und gedrängte Stellung der Säulen, die lastende Schwere des Gebälkes, während die Gliedernng des Frieses nach Triglypfaen und Metopen, der weite Yorsprung des Geison, dem Gepräge des Schweren und Mächtigen folgten , - das statt des Leichten und Schlanken eintrat, und dem Geiste des dorischen Stam- mes die Aufgabe stellte, sich in den also gegebenen und bedingten Formen seiner Eigenthümlicbkeit gemäss auszuprägen, das Ganze mit Würde, Ernst und männlicher Schönheit zu vermählen. Das griechische Alterthum liebt Oberhaupt nicht, die Arten zu trennen und in die Anfänge zurückzudrängen, um ein Anderes oder das Ge- gebene anders zn gestalten. Es wäre in dem gegebenen Falle ihm ganz entgegen, blos darum, weil ein neues Material fbr den Bau in Gebrauch kommt, seine Grundbedingungen und wesentliche For- men zu verlassen, gleichsam in den Mutterleib zurQckzokehren , um sich anders zu gestalten. Man kam zn demselben Ziele^ indem man in den Bau die durch das neue Element gebotene Aenderung eii^ fohrte und durch sie das Ganze dem Zwecke entsprechend dar- stellte. Es geschah nicht anders auf dem Gebiete der Tonkunst, der Rhythmik und Metrik und selbst der Plastik. Ein aufmerk- sames Verfolgen der Analogien wird bald tiberzeugen , dass dem Späteren tiberall das Frühere zu Grunde lag, und dieses in den neuen Gestalten durchscheint, auch da noch, wo die zum Ziele ge- langte Entfaltung des Späteren als eine in sieh tollendäte neue Kunst-

4^1

airt^ ikün AlMn stoh um Seite geBtellf hatte, wie es beim dorifNAisD Ten^p^ gegenober äem toekADidefaeii geschah / ^^bei welchem,^ wie Hr. K. Bötticher S. 103 mit Recht sagt, ,,da er io den vorwiegen- den Theilen aos Holz besteht, aach solche Wesenheit vorwie- genl Int' AcMsseiten charakteriinrt erscheint, womit die r&am- ]ii)he"Aii#efiäattg' Miner "Stotsen, Decken ond Dachong flberein- nttmnJt;^ rttn^' dass hier nicht ron iFMMA^tY die Rede seyn kanB, fie beiden Bauarten gemein ist, sondern yon Eigenthümlichkeitj weiche die Art oder den Charakter des einen nnd des anderen Baues' 'auf gemeinsamer Basis bestimmt, das genus in seine specieu

zerlegt. «

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/ ^ » Oenesis des hellenisiken TempeJhaues.

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Die nächste Frage wir^^ nach den Stufen der Entwicklong des heilenischen Baues ans dem alten Holz-- und Hottenbane seyn. Aber welchie die bei Vitruvius erhaltene Sage ober die Anfitoge der hei- lehisehen ' Architektur uns ganz im Dunkeln liess. Nidbt ander/s geschieht es, wenn man die obriggebliebenen Denkmaler allein fragt -Die; au: Korifith erhaltenen Tfaeiie eines dorischen Tempels, nach iBidceiwid' Stellung der Stelen und Schwere des GebAlkes die Al- 'testes ^eser Gattung zeigen die dorische Stein** und Tempelarchir tektui* schon- in ihrer vollen Entwiddung, und der spateren Zeit b^ieb NT flbrig/ die Wucht und Last der Haupttheile za mildeni, ifie Säulen schlanker zu machen, ihre Stellung, zu erweitern and den ganaien Bau in jene edle und einfache Harmonie zu setzen,. :zn •(lär;:e« mfai dbek die sidUachen Menumeii^^ dem groMien

rTdmiferza Pbseiddnia (P&stuiii) geschwongea bat, dem edobe»- aten Oeukinale der faellenischen Architektor, das oniMsreF Seit; sm Jbewondern geblieben ist.

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Mani ist in Folge dieser WahradiaiangeQ davon iibgegaigei^ dsi^ Genesis des helleniscben Banes historisch sui verfolgeii'} am i^t^ iMhi^densten tbot anch dieses Hr« K. B&ttiger; £r hdngt TbLX S* 75 die Entwicklung des heUenisidien Volkes mit der säoer Aj^ cbitektor in Zusammenhang und in Gegensatz eo den frohereQ Vdjlr kern. Gegenober denselben sei die griechische . Bildong als der letzte nnd vollkommenste Ansdmck der yorhergehenden zn betca^^i*- ten, wie bei dem Gew&chs die Frncht das Beabsichtigt e^ dem Keime schon Inliegende ist, ,,wegen dessen allein die Momente des St&ngels, des Blattes, der Blothe entfaltet werden, in denen sie immer erst als ein Werdendes, Znkonfiiges vorhanden ist, welches nicht früher zum Vorschein kommen kann, bevor sich nicht diese in ihrer Wesen- heit völlig ausgesprochen und es durch ihre Entwicklung gezeitigt haben, wie daher auch die Frucht nicht erscheinen könnte, wenn nicht diese Siomente, deren Summe nnd Ende sie ist, ihr vöiSange- gangen wftren/^ So sei auch das hdlenische Geschlecht iniMiMir Erscheinung nur eelbst ResuUatf selbst Summe nnd daher anch Miude vorausgegangener Momente des geistigen Entwicklungsprozesses» fJS^ konnte auch in Hinsicht auf die Kunst, obgleich es vom Uranfang an 4p war, alle Phasen der Entwicklung der vor ihm sich entfidtendea (sHt- faltet habenden) Momente geistig hindurch ging und deren PolenztAdh sich aufnahm selbst nur nicht eher zum Vorscheid kommen, ehe dnn nicht diese Momente die Bäms bereitet hatten, auf welcher sä» ein nrsprOngUches aber letztes Moment der vollkommenen Bei^ iseh entfalten konnte. Daher bedurfte anch die helledische Aröbitekr tonik, sobald sie hervortrat, wal me eben schon jene Stadien donel^- laufen hatte, nicht erst emer Entwicklung^ die mit der niedrigsMo

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6ltife «jbeMJcIriicber Bildattg^ begittot, tad den robesfen A^ifib^n b^ d('DJtb^>iThiii|^eit aosgebt» soDdern ne «rat gleich der heifigen Pttl> Ihat Athetee ft^fütMt abd fertig ans Liebt.«

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Wfr^odeii UM hier gegenober der Abstractioo «nd der ziemlich Woekeor Pbiaseologie cdner bekanoten pbilodophischen Anscbaauog»- weise, wdche auf diesem Pdnote dadorcb feblt, dass sie sieb nicht be- gttAgty das nif(er einzelnen Völkera und bei diesen in einzelnen Zweigen der Bildung Gediehene ans Geist nnd Lage des Volks und gleich- sam ans nationaler Wni*zet her vorzuleiten, wo allerdings eine Yer- ^eichnng ndt den Gew&cbsen stattfindet, die unter bestimmten 1^* ifissen de.¥ Bodens , des Kfima*s und günstiger Pflege nach den in ihnen liegenden Gesetzen der organischen Bildung aus dem Sameir sich bis zut* Frucht entOBilten. Wird die Yergleichung auf dieser Linie gebalten, so zeiget sich allerdings unter den originalen Yfll- keni ihre geistige Entfaltung parallel denen der vegetabilischen Na^ tür, nicht nur der einzelnen Pflanzen, sondern des regetabilischen Organismus im Granzen. Die Farrenkriluter, die Moose, die Strän-^^ eher und B&ume, in denen sich die Idee des vegetabilischen Lebens in unendliober* Mannigfaltigkeit offenbart, tragen den Keim enes in sie gelegten und bestimmten, zugleich aber auch die Vorbedingung eitles von ihnen unabhängigen höheren Pflanzenorganismus in sich^ der sich nach gleichen, aber höheren Gesetzen in dem Maase ent- eiltet, in welchem die Bildung der Erde und ihrer unorganischen Mischungen und Prodncte zu dem Puncte gediehen war, wo das neue nnd höhere Gewächs in die Reihe der vegetabilischen Gebilde einzutreten im Stande war. Es ist dasselbe auf dem Gebiete des aoimaKscben Organismus, wo jedes Gebilde theils den Zweck nnd die Mittel eines in sieh Vollendeten, theils die Möglichkeit eines höheren Organismus in sich trägt, bis auf der obersten Scala ani'*' malisdier Gestaltung der Mensch als der höchste Ausdruck de^

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SehöpfuDg berTprüritt, und in der Entfaltang ei^er 0e8di)M^?r Stl^qiiqe ein eigenes jedem besondere entsprechendes Leben im ^lMlt dein und Bilden naeb den Gesels^en seiner : B^fftUgung, Selbstbe^ Stimmung und den äussern Einwirkungen beginnt For keines aber wird die „Errungenscbaft^ seiner YprgAnger als pescbeoV:; und Erbe gleichsam auf der Hand geboten, sondern, an jedesi.ist dasr Gebot ergangen^ sich aus sich upd nach eigenem Vermögen zu be- wegen, und einem Jeden haben die Götter den Sch^^eis vor die Togend gestellt. Statt diese in sich berechtigte Ansicht zu ver- folgen und die Unabhängigkeit der einzelnen Vftlkerg^bilde von^ ein- ander anzuerkennen, wird mit Hilfe einer verwunderlichen T^rmino^ logie von Momenten, Potenzen und Durchgehen der Momente i durch einen Entwicklungsprocess den besondern Völkern die Gesammtheit derselben und der nach ihnen verschiedenen Coltur eine Gesammt- coltur unterstellt, die in den einzelnen Völkern hier ihre Blätter, dort ihre Blüthen und wieder an einem anderen Orte endlich FrOchte treibt. Diese ^^Philosophie der architektonischen Gebildef^ stellt sich dadurch auf gleiche Linie mit jenem Naturforscher, dec die Crpflanze, das Urthier in irgend einer greifbaren Erscheinung des animalischen Organismus sucht, um aus ihnen und nqch ihnen die Folie der Gewächse und Geschöpfe herzuleiten. Wie dieser, was als Begriff oder Idee in der schaffenden Natur liegt und bf^ thätiget wird, aus dieser heraus in die Erscheinung der Dinge selbst verlegt, und dadurch der Möglichkeit verlustig gehet, die Geschlectn ter und Arten unabhängig von einander zu verfolgen und wahrzn«* nehmen, dass ein jedes die ihm zu Grunde liegende Idee in der durch sie gebotenen V^eise vom Keime an unabhängig und unbe- kümmert um alle anderen auf seinem Wege zur Vollendung bringt^ so kommen dergleichen Kunsthistoriker in den traurigen Fall, die Idee des höchsten physischen und geistigen Organismus, welche sich in den Menschen und in den Stämmen der Menschen offenbar^, und

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iD thneb sich wie der iiehtetraibi in Farben blicht, in ihrer Mau- üQgfaltigkeit ond der dadwoh bedingten Falle selbäts^tAndlger Bil- dungsforaetif nicht anffatiwen %n, kdnnen» spndern bringen dieselbeiiy odw , nm* €s mit einem gewAhnUchen Anadracke zu bezeichnen, •Mhachteln sie eine in die andere, um dadurch das jeder iuwohueude organische Lebein und seiiie nach einem bestimmten Ziel gerichtete Tbatigheit äiifzohebeD. Es ist eine in sich haltlose und erfolglose BeW^ong des speculattven Begriffes, der tou deu in die Eut- wickhiug ^tretenden Völkern jedes seiner Selbstständigkeit und irrs/üx^iix entkleidet, ein Verfahren, bei welchem jede geistige Frei- heit und {sielbstbestimmung, das Höchste, was den Menschen zum Menschen macht, aufgehoben, ond das voUkommeuste Werk seiner Kunst, wie die höchste Tugend und die schönste Tbat zu dem „nothwendigen Moment^ eines nur gesteigerten KrystalluiatiQnsprozes- ses gemacht wird. Nur wo jene UnabhAngigkeit der Selbstbe- stimmung und die Anerkennung eines bestimmten Zieles, zu dem die Entwicklung der Völkeriudividuen unabhängig von den andern neben und über ihnen strebt, gewahrt wird, Iftsst sich die Idee der Menschheit bei ihrem Eintritte in die Wirklichkeit der Dinge und iu .ihr die nach Gattungen und Arten verschiedener Formen der BefAhi- gong begreifen, und die Nationen, weiche später eintreten, sind da- rum nicht di^ ObUegenbeit entbunden, an ihren Anfitugen zu. beginnen. Gleich deo Vorgangern finden sie. sich angewiesen, ihc>Dasein onabbAn- -gig von ihnen^ unbeirrt von den fremden Besaoderheiteu dem ihnen ge- latenten Ziele entgegenzufahren. Sie erreicheA. dieses, nicht wcäl die Momente einer froheren Entwicklung ihnen vorangegangen sind, iMKideru weil sie dazu befähigt sind, und es ist ein Höheres, nicht weil das Frohere ein Niederes war, sondern weil sie reicher be- gabt und durch Zusammen Wirkung gonsliger Lagen und Ereignisse gefördert wuitle* Nicht das Fatum, die slua^mj, sondern die Frei- heit fahrt auf dem Gebiete des geistigen Schaftnui; den Vorsitz und

Abhandlungen der I. C). d. k. Ak d. WisB. VI. Bd. I. Abth. 10

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das Steuer. Allerdiilg» ktt Äuoh «ttter deo Völkern eio Fortgang des Lebens y der Einsiebt und der BefMdgMg in den ErzeugniMen und Werken ibres Geistes niobt; «o verkennen und bildet das Ganite ibrer Gescbicbte nud der EMwickkmg des mensoblicben Gescblecb- tes; aber sie verfolgen ibpen Gang unabbtagig von einander and wie das Individuam^ sO besobreibt das Volk einen iim angewiesenen Kreis des Lebens* Konmit ibnen dabei, was dem Znfall ontef- worfen bleibt , das von ihren Vorgängern Erfahrne und Gdeistete %nr Kenntniss oud Nacbalunang, so brancben sie es jds HolfiBmitlel und Forderung auf ibrem Weg^, ohne es darum zu einem nothwen- digeu Moment eines -durch Alle hiodarcbgehenden Lebensprooesses binabzodrücken ^ und ohne dessbalb der Nothwendigkeit oberboben zu werden, sieb, wenn aoeh durch jene Holfe erleichtert und gefbr^ dort 9 aus sich selber zn gestalten» Die Aegyptier entfalten nach der Natur ihres Geistes oiid Landes onter den Formen nnd Schick- salen ihres Staates und Lebens jene ernste^ grossartige und tief- sinnige hieratisch -symbolische Gesittong^Wissenskunde^ Staatsord- nung und Kunst) die als ein in sich Abgeschlossenes^ als ein Gai^- zes sui generis erscheint Die Assyrier, deren Geist nnd Werke jetzt erst zum Theil wieder an das Licht treten, in gleicher Weise, nnd ebenso die Volker jenseits des Indos^ und Niemand kann sagen, dass, um die Sprache unseres tektonischen Philosophen zu r^ den, jedes z. B. auf dem Gebiete der Sculptur oder Arebkektur nor das nenaufiretende Moment eines allgemeinen Entwicklungsganges darstellt und in ihm das Künftige, also in dem Aegyptischen das Assyrische oder das Indische als das BetAsichHgte dem Keime naeh schon innegelegen sei. Ist die hellenische Bildung edler und reicber als die orientalische, so ist sie es nicht, weil vor ihr die ägyptische oder a^yrische oder phOnieische gewesen int und ihr gleichsani Warze), Blatt und Blsthen angesetzt hat, so dass ihr nur mehr die imiiitteibare FrncbientfiEtltiiug. ohrig bliebe sondern weil die hellenische

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Nation sieb darcb Befireinog des Geistes voa tradhioDellen Fesseln poji <jUi?,T1iMeD eioe^. seH^^tAodig gewprdeoeii Denkens nnd aitt^ ]^;l)ßii Wirkens in politischen» sittli^^n, wissenschaftlichen nnd sr^ tiß$ijf€ken, Gi^taltnngen ober den Orient erhoben bat Das Hellenische scbi^iogt. :S^ch zu dieser Herrlichkeit im Wesentlichen nnabhftngig Too dem Oriente esipor, was auch die Anregungen und Unterstotzon- gen im Einsbeloen waren ^ die es vop dort empfangen hat und der PArtbepon wAre auf der Akropoli» zu Athen in seiner Herrlichkeit ersohienen, w^nn auch am Nil zu Theben kein Pallast des OsymaiH thias^ wAre gebaut worden. Auch der Verfasser lehnt auf seinem Gebiete mit vollem Hechte die Ansicht, ab, nach welcher Kunstbe«- griffe, Kunstformen und Kunstfertigkeiten ausser lieh übergetragen und zur Grundlage der griechischen Architektur seien gemacht worden, und Steuer! auf die Anerkennung des inneren geistigen Entwick-^ longsprocesses der Geschlechter zu, die eine gewisse Gemeinsamkeit äusserer Erscheinung auch ohne alle äussere Berührung zulassen; um so unbegreiflicher wird aber dann der Irrthum, dass^ weil das Frübfure sclM^n da gewesen oder vorbedingt gewesen sei , das heU lenisphe Geschlecht es als ein ibm In wohnendes und ZustAndiges in sieb, ; getragen und darüber geschaltet habe. Ganz der inneru Natur 49r hier vorliegende Oinge und der Wahrheit entsprechend auj»sert.siqh Ober den Gegei^stand ein Arcbijtekt, der zwar nicht die griechischen Glossen ober die Ar/c^itektnr gesammelt» auch nicht zu c|e|j FQssen eiue^ philq^popluscbea, Mytrfagogen g/dae^a^n bat, um der EntboUung ihrer Aestbetik beizawobueuy der aber die scbönsten und edelsten Denkm&ler derselben auf der hohen Schule 4er Architekt tur, der Akropolis von Athen» einer sorgfititigen Erforschung unter-, zogen» ihre Eigentbomlicbkeiten mit hellem Blick erkannt und. mit gelftuteirtem Verstände beurtheili bat^qMfl dessen Zeichnungen vom Erecbthenm dieser Abhandlung beigegeben sind : Eduard Metzger (in dejui ü^DAichner Jahrbocbern .forbjlf^jpdc^ Kunst von |)r. R. Markgraf

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I. Tbl. üntersncbuiigen im Gebiete der Arcbifektnr S. 52): ^^Wenn isicb ein Banstyl gemäss dieser ADfordemiigeti zur Vollkommenheit erheben soll , so macht dies jene fortgesetzte Stetigkeit der Kähst-^ obongen nötbig, welche die griechische Banknnst zn jener Blflthe ond Hfthe trieb, von der sie keine folgende Zeit je stflrzen wird. Noch immer erhebt sie kohn and anerreicht ihr Haapt. Diese Ste- tigkeit der griechischen Kunsfbildungj aber insbesondere die Ausbit^ düng des dorischen Tempels ist so anzusehen , als habe der Sohn das Ueberkommen der Väter geehrt. Denn er bildete jenes Ele- ment, was sich taaglich erwiesen hatte, nicht sinnlos, sondern im andaaemden Gebrauche weiter ans, and so reifte mit jeder Gene- ration die Baukunst mehr und m^Ar ihrer Vollendang entgegen.^

Niemand kann zugleich dem Fatalismus und der Freiheit huT- digen, und wer die griechische Architektur als ein letztes Moment eines yorhergegangenen Processes betrachtet, das, nachdem seine Zeit kam, auf einmal und pifttzlich an das Licht brach, bat auch das Recht verwirkt, oder doch die Fähigkeit verloren, ihrer innem Genesis nachzugehen und sich an den Pbasen ihrer Entwicklung zu erfreuen. Gegenober aber einem Sprunge, wie er hier gethad wird, ober das Vorliegende in das Imaginäre, achten wir die Archäologie auch ferner zu der Nachweisung verplfichtet, wie nach der dori- schen Wanderung, als dorische und ionische Stämme sich zu Trä- gern der hellenischen Bildung erhoben, die Architektur aus schlich- ten Anfängen des Architraven- und Giebelbaues sich aus eigener Kraft und analog dem Geiste beider Stämme, wenn auch unter An- regung fremden Einflusses und unter Förderung durch fremde Mittel und Uebung, sieb selbstständfg und selbstthätig bis zum vollendeten Steinbao der grösseren Tempel entwickelt hat, nicht aber auf ein- mal gleich der ^^heiligen^ Pallas aus dem Kopfe des Vaters ge- sprungen ist.

Um aber zunächst an die dorische zu gehen, so scheinen mir

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X

i^wi^cben der einfachen snd uralten Hntte der hellenisofaeo Land- fiicbaflen nni' dem doriüchea Stekibaoe «u Korinth noch zwei Stafen naebweisbar bq sejn, die eine, welche bezdcbiiet, yrie weh der aiM der Hatte entaprangene Arcfaitraven- und Giebelbao zor Tdßit der pelasg»scb - achftiscben Architektur ungeachtet aeiner Unterordnung anter den Burg* und Thesaureabao gediehen war, die andere, wie sie alH Holzarcbitektor ^ch zur vollendeten Tempelform entwickelt hatte. For jene haben wir oben den architektonischen Theil dea Denkmals ober dem Löwenthore zu M jkene in Anspruch genomm^ fOr die andere werden wir den tuskanischen Tempel ^u gebrauchen berechtigt sejii.

V. '

Bildwerk über dem LOwenthor ah architsktanvtehes Denkmal

betrachtet.

Was nun zuerst das Denkmal über dem Löwenthore betrifft, so erinnern wir an die Wahrnehmung, dass die Sftnle in der Mitte und das mit ihr engverbnndeoe Gebftik umgekehrt, das Unterste zu oberst gestellt erscheint; denn im Falle das nicht wftre, würde die Yeijfingung des Saulenschaftes, statt von unten nach oben zu gehen, liier y«n oben nach unten und noch dazu in ziemlicher Starke statt- finden, eine Erscheinung, die ohne Beispiel imd ohne Grund, ja al- lem Grund und Gebrauch auf diösem Gebiete geradezu entgegen wftre. Fig. 2 zeigt das ganze Denkmal nach der Zeichnung ron Eduard Metzger, Fig. 3 dasselbe ohne die Lftwen und in aufrech- ter Stellung. Was damit und mit den Thieren, die aufrecht stehend ihre Tatzen an das umgestfllpte Monument legen, ausgedruckt wer- den soll, ist schwer zu sagen. LOwen dieser Art sind hftufig auf den ältesten bemalten Geftssen, welche ober die späteren Formen weit zurttjckgehen. Sie wechseln auf ihnen mit Leoparden, Luchsen, Gftn-

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seil, SpbiDxen mid andern fuheliiafteii Tfaiersymbokn aib aud sind meint in 8treit gebildet Ferner sind Löweukftpfe>( wie bekannt , der gevröbniicbe Sehlnss der steinernen Dachrinne zum DnreUaa» d^8 Wassers nnd aof den Sarkophagen nicht nngewObnlicb. Die ans dem Pirftos nach dem Arsenal ron Venedig gebrachten mar* monien Löwen standen, ab Besebtttzer ^vie sclieint, ober dem Hafen, der von ihnen bei den Venezianern Porto di Leone genannt wnrde, und bei Chironea liegt noch jetzt, wieder aufgegraben, obwohl zertrümroert, der cok>»sale LOwe als Symbol der dort im. Kampfe Ükr bellenisohe Freiheit Gefallenen.

In der homerischen Dichtung erscheint der Löwe als Bild mAnn* liehen Muthes und nnbeogbarer Kraft. Er ii^t darum Symbol auf dem Schilde des Agamemnon, und in der heroischen Sage treten uns der ne- meische, in der mythischen die Chimftra ngöa&s X^wp II. ^, 181 ^ so wie die Verwandlung des Proteus (Od. S, 456. 791.) und des Dio« nysos (Hynin. in Bacch. V. 47) in einen Löwen entgegen, während die Erscheinung des Tbieres.im Zodiakus und der Gang der Sonne durch sein Bild zur Zeit der grössten Hitze ihm seine kosmogo^ ttisch «- astrale Bedeetung sichert. : AUt dieser kntipß Aloys dßrt (Wolfs literar. Analekleu 1. S. 150 ffO an die Löwen der pbrygi-* sehen magna mater, der Besehfttzerin der StAdte (Strabo X, S. 473^ welcher die Höhen (Borgjen), geweibt waren« und an die lykiscfae« Kyklopen, die Werkmeister jener Mauern und Thore, dagegen Gell (Argolis S. 87) an die Miihr«sKBilder der Penser ,,eKecnted in tbe sarae manner/* was beilAufig laboh ietf eiue Annahme , weiche Fr^ Creuzer (8ymb. a.. a. 0. S. 773) «t der ihm eigenen Sachkunde %m erweisen sucht ; . iodess fehlen fbv sokhe Versuche die. sicherem Verbindeugsglieder, die (xq/im^^üu, nnd es itit darum besser ^ sich aa den Inhalt des Denkmals selbst mA|^ich nahe anzusdiliessen. Zwei Löwea als Bild siegreicher Stftrke , die aof den Sturz eine» umg^. kehrten Baues di« Tatzen halten, sind wohl als symbotiseh* B^

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adcbnMig der Eroü^ra^g eurer fekuUicfaeD Stadt tm, betrecbtedv ond al» 8Qldi0. wdfdeu ^e Ober detn.EüigaDge «ar Borg des Sieger» deu ibueo gebQbeeiideii . PiMz fcaben. Wir iroUed noo zwar öicht mi4 Cr^ll wdlter auf die Pelopideti oder AiHdea schlieasea ; jedoeh bemerke» da.ss auch Ag)ameMiiori> l^ls Sieger von IVoja^ bei Aeschy- los (Agäm. y. 801) die Ker^Mraag der Stadt uuter dem Bude des haiigrigen Löwen bezeichnet , der aber die Mauern gesprungen und genug des köuiglicUefl Blutes g^teckt bab^: Tn^o^cor dl nv^yop

Um aber demCbvakter ded arebit^toaisdien Bruchstückes auf die Spur zn kommen^ reitkt es mcbt bin» mit Hirt a; tu O. den Um- sturz des Sftuleuscbaftes anzoerkeunen. Die Sftule zeigt sich mit dem Bauwerke unter und Aber ihr coostivctiv verbundeo und kann darum von ifam nicht getrenni werden« Dafrum erscheiiirf^ der ganze hier gebildete Bau auf den Kopf gestellt /Ferner isi es nOtbig, das Ffagmeiitirte seines Characters bestimmtar aufzufassen. I>er. Bruch ist zu beiden. Seiten, dessglaicJkeii oben und unten deutlich ange^ zeigt und, deutlicher nodi durch die Einhiegungen (61g. 8. b. c») beideto Seitea der OTalen> Oeffnang a in der Mitte des -Gebälkes Es sind Segmente dewalben OTaleu Bundes, das sich in der Mitte an beidm in derselben J'ona gaaz erhalten hat. Man darf also mit Betstimmtheit aonehmea^ dass jene halben Ueffimngen bei lAn«- gerer Aasdehanng des Gebälkes ebenlaUs voll ersebeinen und deju in ;der Mitte roUständig entsprechen worden. Da nun naier dem jüittlem . die Säule fi^teht^ so wird auch jede der beiden andern gleit- eben Oefihuiigeu eine Säule uHier< sich in dem Denkmale gebaM; babes, das hier nachgebildet ist, und in der Thal findet sich unter jedem Halbrunde der Pliiitbns wieder, welcher ober dem Kopfe dor Säute liegt 9 die such ganz erhalten hat. Während also die obcig-r gebliebene Säule das Verhältoiss ihrer Dkke zar Htke zeigt, liefert

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uns diese WahrnebniaDg die Weite der Sftolenstellung. Sie er- scheint allerdings sehr geringe nicht zam Darchgehen, sondern sur Oeffnong der hintern Halle^ and wurde sie vor dem Eingange eines Gebftudes angewendet, so konnte dieses nor dadurch zogftnglich ge- dacht werden, dass gegenüber der Thare eine SAule wegblieb ond for den Eintritt eine doppelte Sftiilenweite gewonnen wurde.

Geht man auf die einzelnen Theile des Baure»tes ober, so zei-- gen sich zu uuterst d, e. die Stereobata des Yitruvius III. K. 8 $. 4 (32 zu Auf. ubi firmiora siut iiiferiora, stereobata appellantor, uani excipiunt onera, wo der griechische Terminus wohl 6 ^sQ^oßdrijs war«) Er besteht in seinem sichtbaren Theile aus einem Querbal- ken, ober dem in einer Reihe f. g. ringförmige Körper liegen. Wa.s diese vertreten, ist durch die in Felsen aasgehauenen lykischen Denk* m&ler bei Fellows (An Account of Discoveries in Lycia by Charles Fellows London 184 t Zav. 12), in denen der Holzbau nachgebildet ist, zu ersehen, in unsern Zeichuongen Fig. 5* Hier erscheint ober dem Ar- chitrav ein Lager an einander schliessender Rundbalken in weitem Vorspränge. Es folgt daraus wohl mit Sicherheit, dass, wie in Ly- kien die Decke, so in dem Denkmale, was das mykenftische Relief aachbildet, der fioifeit aas einem Lager von Rundbalken gebildet war, oder im Fall ein Steinbau hier znr Nachbildang vorlag, dieser aus der alten Holzstructur eine solche Bodenbildong in angegebener Art anzeigte. Ueber ihm steht ein Plinthus, welcher die Sttule trAgt Die S&ule selbst hat darAber drei Ringe oder Windungen, in m&sj^gen Zwischenräumen mit Auslegungen des Schaftes innerhalb derselben, deren Profilirung sich wenig unterscheiden l&sst^ doch kommt die stftrkere dem Torus nahe und scheint ein solcher wenigstens in der Anlage gewesen za seyn. Der Schaft steigt ober ihm in star* ker VerjQngung empor. Gegen das Ende lassen sieh wieder mehrere Itioge, als Begrenzung des vnoTQuxi^Xuip unterscheiden, dann der

IfiS

Ansatz eines Ecbinas, obwohl mit geringer Biegung und über ibm wieder ein starker Plinthus. Dann folgt das GebälJ^, der Arcbitrar ungefähr ron der obern Sftulendicke, der Fries in der schon aiigegebenen Eigenthomlicbkeit mit den ovalen Oeffnungen aber den Sftnleu^ offenbar ursprOnglich znr Einlegong der Langbalken bestimmt ^ und claim zur Bezeichnung ihrer urspronglichen Bestimmung noch angedeutet lieber dem Fries liegt ein anderer Balken, mit dem das Gebälk abbricht; doch 16t aas der ganzen Anlage klar, dass über ihm als der Corona sich das Dach erhob, von dessen Projector und Tympanon keine Spur Obrig ist. Wird das Dach nach der Analogie der späteren Werke, welche der ganze Bau vorbedeutet, gebildet, ^o stellt sich ein nach diesem Fragmente geordneter Tetrastylns mit doj^elter Säulienweite jn der Mitte nach Fig. 4 dar.

Folgendes sind die Maasse der Theile dieses Werkes

i

Säule.

* »

Höhe der Säule mit Basis und Kapital = 5 untere Durchmesser. Höhe des Säulenschaftes = 3 Vi Durchmesser. Yerjttngung der Säule um vom untern Durchmesser.

Kapital.

Höbe des Kapitals =: Vt Durchmesser.

Höhe des Abakus = Vi D.

Höhe des Echinus = Vi D.

Ausladun|2[ des Abakus von der Säulenaxe = D*

B 1^ s e.

Höhe der Base = Vi Durchm.

Ausladung der Platte von der Säulenaxe =: D.

Abhandlungen der I. CL d. k. Ak. d. Wiss. VI. Bd. I. Abth. 20

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. G e b ä I k

Architrtv-Höhe = Durclini.

Fries -Höhe m Vi D.

Kranz -Höhe = Vt D.

Kranz -Ausladung Yon der Säulenaxe =: iV« D.

Aloys Hirt trägt kein Bedenken, die Sftole des Denkmals eine ultioriscke %a nennen. Das w&re also ein Dorismos von den Do* riern. Auch widerstreitet einer solchen Benennung die Spira oder der Sftnlenfnss, und der Ecbinns, das bestimmende Glied des dorischen Sftulenkopfes ist nur erst angedeutet, gegen ihn aber der Plinthus in übermässiger Ansdebnung. Doch stimmt die obrige Complexion^ die VerjQuguug, das Verbältuiss an Dicke zur Höbe und die Zu- sammensetzung des Capitäls selbst mit dem Dorischen, und gehört auch eine solche Form nicht den Doriern, so darf sie doch unbedenklich als Vorlänferin oder alsMuiter der dorischen Säule betrachtet wer- den« Sie gewinnt dadurch an Wichtigkeit und eröffnet einen Blick bis in die Wiege der dorischen Architektur oder ihren Zusammen- hang mit der pelasgisch-achäischen, da nicht weiter zu zweifeln ist, dass in jenem Denkmal das Bruchstock der Nachbildung eines Tempels dieser letzten SäulQ mit Gebälk darüber, oder das Prototy- pen der Säulen- und Arcbitravenarchitektur auf hellenischer Erde sich erhalten hat, obwohl die Stärke und die dichte Stellung der Säulen zeigen, dass ihr Anfang noch weiter zurflckliegt und in dem hier nachgebildeten Werke der Holzbau schon in den Steinbau über- gegangen war.

Es lässt sich sofort ermessen, in welcher Weise das Heräon bei Argos, nicht weniger wie die übrigen in die yorhellenische Zeit hinaufreichenden Tempelbauteu, vor allem das Poseidonion za Helike,

waa in Jonien seine NacbdhnäDg oder Wiederlioloog &Dd> gehallt i wareB. Zar Ergtezmig der Sage^moss noch beiiierki werdeo^ daaat Pt6tu8^ des AkrisiBs Bmder^ der nach PioMoias die kyklopiaebev TiryDs baote, ancb Ober das Herftou berrach^e (PaBs« U. 1 3)« ÜQoTTog dk ro ^Hqatop xal Midstav (I. Mtdiay) xai Tlqvp&a Sa^s xal 8aa TtQos &ccXaaafjg rijg AqY^tag.

Damit baben wir ancb den Schiassel za dem Verständnisse der Ueberlieferang von dem Ursprange des dorischen Banes bei Yitravias gefnuden, welche vom Her&oii bei Argos beginnt. In die- sem wird zwar nicht Dorus, der Sohn des Hellen, das erste Muster des dorischen l^tyles aofgestellt^ wohl aber werden die Erbauer Ton TiryBs auf den ndying ^H^ag hinter der Stadt dieses Heiligtham gegrondet ond in einem Styl ansgefofart haben, wdchar nach den dargelegten Analogien mit der spateren dorischen Bauweise for do- nsch gehalten nnd dem Doms selbst beigelegt worde« Die Aiis«^ breitung der Sage ober Acbaia, dessen Tempel za jenem in nafaemi Verhaltniss standen, erbalt eben daher wo aicht ihre Berechtignng^ doch ihre Erklärung. Endlich erklart sich dadurch die Uebersiede- long der Sage ron dorischen Tempelbauteh nach Jonien unmittelbar nach Vertreibung der Joner aus dem Peloponnes zu einer Zeit, wo die dorische Baukunst noch nicht entfidtet war, und daselbst aar Tempel jeiier Bauform gefunden wurden, die amn spater for dorisch hielt, und die es galt, durch ä(pCdQV(Hg nach Jonien za übersiedeln. Nach der phantastischen Uebertragung Ton Namen und Thatsachea Wird hier bei dem Neleus, dem Sohne des Kodrds, Jon des Xathös und der Kreusa Sohn, und dem- Zwang der Umstände ein Bescfaloss vea ganz Hellas untergestellt (Yitruvius IV. K. 1 $«4) ond wird die aedei^ welche sie dort nach dem Muster der in Achaia ^erlasseneo aufbauten äorica genannt, qood in Dorieon civitatibus primum factum eo genere vlderaat. £s war also dieselbe Yordomefae, aber for «lonseb ge-

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1^'

balteioe Bauweise, welche sie aus Adiaia nach Jonieo obertrugeD und anwendeten, ehe dort unter UmstAtaden, die später kot EklAo^ terung kamen, die dem ionischen Charactor entsprechende Banform gefunden und entfaltet war.

VI.

Der tuskanische Tempel.

Ist auf diesem Wege gelungen, den Ursprung der Architraveu-» und Sftülenarchitektur neben dem Burg- und Tburmban unter den Pelasgem und Ach&ern, so wie ihr Verbältniss zu der dorischen nachzuweisen, dadurch aber die Möglichkeit zu finden, die altober** lieferte Sage ober den Ursprung von dieser zu verstehen und auf ihren historischen Gehalt zurQckzufohren, so handelt es sich dos Weitern davon, die Entfaltung nachzuweisen, welche dieser altpe- Jasgisdie Styl auf einem andern Gebiete seiner Herrschaft unter den Hetruriern gefunden hat. Wir kennen diese zwar im Ganzen nur als eine aus der Hütte zum Tempel entwickelte Holzconstruc- tion nach der Schilderung des Vitru?jus; doch haben neue Unter- suchungen auf dem Gebiete hetrurischer Grabdenkm&ler auch Reste steinerner Sftulen , und im Innern der Gemächer mehrere ganze, deckenstotzende S&ulen an das IJcht gebracht, welche in ihren Haupttheilen mit der yiiruvischen Schilderung und dem mykenAbchen iixemplar obereinstimmen. Es wird also darauf ankommen, die Schilderung des tuskanischen Tempels bei Yitruv (IV.K. 7) for un- sere Zwecke zu erl&utern.

Wir wanschten idlerdings dieser mohsamen Erörterung ent-

Uli

beimi za seyn, Dachdem seit dreihoßdert Jahren so viele Arcbäolo«. gen, Architekten und Philologen sieh an ihr betheiliget haben, und. den Arbeiten, Untersnchongen ond Feststellungen von Vtgnola, Per-- raultj Miliztüy Galianiy Joh. Polenu^j Simon Stratieo xl a. ganz

abgesehen von Rode's Uebersetzung des Vitroyins (1 796)9 die Be- mohnngen von Aloys Hirt tfaeils in der Sammlung nützlicher Auf-^ sfttze, die „Baukunst betreffend'^ (Jahrg. 1799), theils in der „Ge- schichte der Baukunst'' (1 Th. S. 211), von Stieglitz (Encyclopftdie der Baukunst HL 2 ff. 4 und Archäologie der Baukunst Th. DL K. 1 S. 14), Gencin (Exegetische Briefe Ober des M. YitruTias Baukunst 1. Heft, dritter Brief S. 44 ff. 1801), Leo von Klenze (Versuch der Wiederherstellung des toskanischen Tempels ff. in den Denkschriften der k. b. Ak. d. Wiss. Jahrg. 1821) und Ottfr. Malier (die Etrusker II. Abth. 2 Buch S. 229 ff. 1828) gefolgt sind, die Sache demnach als erschöpft konnte betrachtet werden. Dass dem nicht also sei, wird das Folgende zeigen. Man hat, wie bald klar seyn wird» allgemein und ohne es zu vermuthen^ auf einen sehr verdorbenen Text gebaut, and es handelt sich davon, die Corrup- telen desselben offen zu legen, demnächst aber zu versuchen, was sich an ihnen bessern, und auf dem festern Grunde mit mehr Si- dierheit neben dem aufführen lässt, was Scharfsinn und Sachkunde der Froheren 3chon richtig bestimmt und geordnet hatte.

Vitr. I. IV. c. 7. De tuscanicis rationibus aedium sacrarum.

1. Locus, in quo aedes constituentur, cum habuerit in longi- tndinem sex partes, una demta, reliquum quod erit, latitudioi detur.

Das Yerhaltniss der Länge zur Breite wird also 6 : 5 be- stimmt (Flg. 6 AB : BD).

Die area kam darum einem gleichseitigen Quadrat sehr nali.

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Ottfried Möller sacht die GrQnde fbr dies Verh&ltDiss in den Aog»» rallebren der Etrasker, von denen Dachher.

$

2. Longitodo antem dividatnr bipartito et qnae pars erit interipr cellarnm spatiis designetor^ qaae erit proxima fronti colamoarani dis" positioni relinqoator.

Die Tbeilangslinie des innern Ranmes EF gebt demnach durch die Mitte, die hintere Hälfte ABEF wird den Zellen, die Tordere EFCD, proxima fronti den S&nlen angewiesen.

3. Item latitado AB dividatar in partes decem: et bis ternae partes dextra ac sinistra cellis roinoribos G, H siye ibi alae fnturae sinty dentur, reliqnae qnatnor mediae aedi J attribaantur.

Hier beginnen die Schwierigkeiten, der Gedanke selbst ist klar; die Zehntbeilang der Breite AB, sowie die Verwendung der 10 Theile im Verbältniss zu 3 9 4, 3- for die drei Zellen des hintern tlanmes oder des Innern; aber die Lesart et bis ist nnsicher. Statt et his bei Polenus ist schon bei Schneider ex bis richtig geschrie« fcen. Dann ist die vulgata sive ubi statt sive ibi. „Scbedae autem Buchianae habent, si quae alae fotnrae sint^^, Schneider. Dort fehlt also nbi, dagegen haben ibi Vatic. Gaelph. Voss, und andere gute Bacher, denen Polenus, Schneider und Andere mit Recht folgen.

Es ist ibi mit Bezug auf das yorhergehende zu verstehen, also soviel wie dextra ac sinistra parte. Was aber sind alae? Das Wort selbst, alae nr^Qvx^s wird überall von der äusseren Sftuleo-* Stellung, von der die cella umgeben ist, vom miftofia gehranchi und nicht anders steht es bei Vitruv. VI. K. 3, §. 4 von den alis atriorom, den ober die Wände binausreichenden Säulenstellungen der atria. Das hat schon Salmasius richtig gefasst exertt. Plin. pag. 1218 habent

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•fria dextra et siDistra alas, qoae gjraece nrsQd/Luna dicantor. Ausser diesen Stellen konmi^ soviel mir bekanot, das Wort bei Yi- ünr Dicht vor; in der nosrigeo aber b&tten wir ala mit ceUa gleicb* bedeotendy was nicht denkbar. In ihrer Anfohmng bei Genelli and MJenze fehlen die Worte: sive ibi alae fntnrae sint, ganz« Dann ha» ben die flbrigen allerdings keine Schwierigkeit; doch wie w&ren jene in die Handschriften gekommen? 0. Müller^ der die ebenge* gebene Eintheilang der area mit der Eintheilnng des templnm Etnn- sciomm in Zusammenhang bringt (a. a. O. S* 126 T. 1, 1) nnd in Folge davon dnrch die L&oge des Tempeis den Cardo als Thei- longslinie zieht, nimmt diese sofort fQr den decamanos, nennt den Cella-^Raum postica^ den übrigen antica, obwohl Yitniv. für diesen, wie er mnss, den gewöhnlichen terminos ngöyaoe hat und hilft sich im Uebrigen S. 230 wie folgt: ^^Uat/' sagt er, ,,der Tempel drei Zellen, wie der der Ceres (nämlich der Ceres des Liber nnd der libera bei Dion. Halic. antiq. r. VL c* 04, nach welchem Tempel 0. Moller ohne nähern Grand die Beschreibung des Vitrav. entwor* fen glaubt), so nehmen diese die ganze hintere Hälfte ein. Ist dies nicht der Fall, so stehen auch in den hiotern Theilen rechts und links der Ceila Säulen, mit der Bemerkung^ so sei die Stelle bei Vitr* (sive ibi alae) sicher zu verstehen, weil gerade temae partes eine Säulenweite sind und also der Raum einer cella minor (6 -f- er meint 6 in der Länge, 3 in der Breite) auch für eine ala von einer Säolenweite in der Breite und zwei in der Länge verstanden werden kann. Die Anzahl der Säulenweiten, welche, wie bekannt, nach Arten und Styl des Tempels verschieden sind, von 3 Theilen der Zehntheilong der Breite for den gegenwärtigen Fall anzunehmen, ist ganz willkohrlich. Vitruvius erklärt sich beim tnskanischen Tempel nicht darüber, und die Säulenweite kann hier nur aus den flbrigen Maasen geschlossen werden. Dann aber wenn, wie ge- schehen muss, die vordere Säalenstellung als ein T^zffuc^vXog ge-^

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nommeo wird, so kommen bei der ZehntheikiDg der Breite nicht drei Sftnleuweiten, soodem zwischen 2 «• 3 derZehntheilnng auf das interoo* lomniom; auch scheint er selbst an dieser unbegreiflichen Annahme zwei^ felhaft zu werden, da er sich besinnt, dass die me^d um den Tempel gehen; denn er setzt bei: „dass aber die alae auch hinten heräii gehen, ist nach Vitrurius Worten nicht zulässig^^ wo man also aus der postica des Tempels, wo er zuvor die S&nlenreibe annahm^ heraus und in das Herum des Tempels gelangt, um erinnert zu werden, dass nach Vifruv's Worten die Säulen nicht herumgegan- gen seien. Uebrigens hat er auch mit dieser Erklärung keine msQa zu beiden Seiten bekommen, da, nachdem auch er den Tempel als TSTQccatvXog zufolge/ der weitern Anordnung anzunehmen genöthigt war, äussere Säulen neben den Cella -Mauern gar nicht denkbar sind, die, wie bekannt, erst bei einem t^aazvjiog möglich werden* Seine hintern Säulen schlopfen darum in die Cella -Wände hinein, um einen geringen Theil ihrer Rundung nach innen und einen an* dern nach aussen zu zeigen, was wohl die seltsamste vTioS-eag is^ welche bei der Erklärung eines antiken Gebäudes je y ersucht wurde. Zweckmässiger yerfahren noch diejenigen, welche mit Or- diz an die Stelle der zwpi Scheidemauern der 3 Zellen zwei Reihen ▼on je 3 Säulen stellen, wodurch der hintere Theil in^ 3 Schiffe veiy wandelt wird« Doch auch diesem widerstreitet Vitruyius, welcher Ton Zellen handelt und darum geschlossene Räume fordert. Dass er aber Säulen in der postica gar nicht kennt, zeigt offenbar der folgende Theil der Stelle, wo der Raum yor den drei Zueilen for die Säulenstellung zur Verwendung kommt: spatium qiiod erit ante cellas ita columnis designetur u. s. w. Alae ist demnach ganz unhaltbar und Polenos hat sehr Recht gethao, aliae in den Text aufzunehmen. Stratico bemerkt zwar, diese Lesart sei unyerlässig (quae quidem lectio nuUa auctoritate), iudess sie steht in neun Hand- schriften, darunter in der sehr alten und wichtigen des Pithoeus*

m

Doch i»t damit der Stelle noch nicht gel^olfen; 4i^ Worte: sive i\fi aliae futurae sunt, bilden einen Gegenätatz^ dessen vorderes Glied in der vorhergebenden nicht enthalten sein kann. Denn nach der ge- meldeten Eintbeilnng der 3 Zellen 3> 3 mOssen noth wendig die Seitenzellen die cellae minores sein nnd der Znsatz: sive ibi aliae fntnrae sint, wird dadurch ansgeschlossen. Dieser Umstand scheint auch der verdorbenen Lesart alae Aaum gegeben nnd die grosse Ver- wirrung durch sie erregt zu haben« Doch ist der Gegensatz leicht zu entdecken. Cella ist auch bei Vitniv. nicht nur für das ge- schlossene Gemach, fQr den Gf/xos des Gottes, sondern auch für jeden andern geschlossenen und zur Wohnung oder für Vorrath ein- gerichteten Raum im Gebrauiche, cella cum peno VI, 9* cella olearia und vinaria daselbst, 9 familiaria und ostiaria das. 10«

Wurden in dem Tempel drei Götter verehrt, wie in dem oben erwähnten Ceres, Liber und Libera im capitolinischen Jupi- ter, Ceres und Minerva, so traf natürlich die mittlere und grössere auf die Hauptgottheit und die kleineren fielen den beiden andern zu. Nun ist aber auf der einen Seite nicht zu verkennen, dass die hier geschilderte Eintbeilnng des tuskauischen Tempels eine allgemeine war, da nichts auf eine Besonderheit hindeute^ auf der andern aber in keiner Weise anzunehmen, dass jeder tuskanische Tempel drei Götterwohnungen hatte. . Ward aber in ihnen nur eine Gottheit ver- ehrt, so blieben die beiden aj|^erp Zellen for andere Zwecke, für Schatzkammern od^r Priester wohnuqgen u. dergl. verfogbdr; die mitt- lere gehörte demnach in jedem Falle einer Gottheit, die kleineren nur in dem eben angegebenen besondern Falle. Es ist daher offenbar deorum nach minoribus zu ergänzen, wodurch der Gegensatz zu aliae gewonnen wird; extremae piurtes deztra ac sinistra ceUis minori- bus deorum sive ibi aliae futurae sint, dentur, reliquae quatuor me-

AJt>iiaiiiUuiiseA der.l. Cl. 4 k JLk. iL W^t* Vi Bd;L AbtkL.: 21.

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idifae aedi attfHmankin ^-^ Deonim scbeiM dvrdi den ftboliebeo Klaig TD iaiiiioribas beim Absehmben verdrängt worden xo seio.

4. In aitderar Art sehwieri^g i»t da» ^Igende ober die SAo<- lenstelliiDg: spaliiim ifaoA etH ante ceflhts m prooao ita oolimiiiis de* mgaetuTj nt angdlims contra aiites, parietam extremoram e regkme coUocentor: dtiae mediae e regiMe parielrai) qoi ioter aotas et me- diam aedem foeriat, ifa diötribaantar^ ot inier aotas et colonmaii pri^ ores net medinni iisdem reitfionibiid alterae disnMnantur.

Die Stelle Warde didrcb Barbiiiwi Perraalt, Galiaoi, PoIenoA, Newton ond die deuteobeo Bearbeiter in der Terecbiedensten Weuse verstanden; welcbe Sinon Stratieo anfUftfalt

Sscber ist

a. dass spatinm qnod ent ante cellas in prouao, welches den Sftnlen bestimmt ist, die ganze vordere Seite des Tempel- Planes begreift;

b. dass Vitrnvinsy wie Jetzt sein Text liegt, filtr diesen ganzen Ranm nnr drei Paar oder secbs Säulen nennt. Es sind die angnlares, die duae mediae und die alUrae, bei denen vwar die Zahl zwei fehlt, aber aas ihrer Stelhing inter antas zu entnehmen ist, da di6 antae das erste Paar gegen sich (con- tra untas) haben ; zwischen ihnen ako nur Raam ftir zwei Sftnlen ist, die den MHtelsftolen des pronaos K, L, ent- sprechen ;

c. dass Avt Eck«iAidea v^ nad entgegen den antis (contra tas) aagleich parietum «Ltretnomm e regime, d. ia licr Linie der Amrsersteii oder ScMoss-Manem des biatera TbeiJIs

Hteben, welche in die antos wagebeoi .da«s femer dm ErwAk^ ii|iig der pariete^ eoUremi neben den Anten ftar die Stellwf der antares aaf eine aixiere zwiacben den antis^ bindertet, bei denen die parietes extremi znr Beatimmong nicbt beige^ zegien werden konnten und die dämm swi^cheu den Anten im Qoerdurcbscbmtt xu stehen kamen;

d. dass uacb der gegenwftrtigen Textlage die duae mediae zwi- aeheu der Anten (alao aaf die Yerbiadiin^Iinie deraelbeu) nnd zngleiob e regiene parietnm> qni inter antas et median aedem foerint» aw steben, kmnmen ; ^

e. dass diie parietes inter anta^ et mediam aedem xnfoJge der letatern Bezeichnnng (mediam aedem) die beiden Langmaoern MN and CB sind, dnrch welcke die media aedea von den beiden kleinern Zellen getrennt wird.

Es ist sofort gan^ in der Ordnung, dass die x wischen den Anten atebenden Sftalen mit jenen Tbeilnngsmanern der pMica gleieba Linien eder dieselbe Flaobt baben, aber es ist anffalleod, jpi terdft<^tig, dasa jene Tbeiiangsmauern nicbt nur ala inter mediam andern, sondern aacb als inter autas liegend bezeicbnet werden,« da dacb aaf jeden Fall die antae als Wandpfeiler Ober jene Mattera binanareicben , diese also nicbt zwiscben ihnen üegeou Die Lieaoqg sdiwankt zwischen parietom, qni volg. -<^ parietnm; qoae U^rat -^ inier antam cod. LaetL *— Die falsche^ Lesart imter antM scbeint ans dem folgenden inter antas et coiumnas |>riarea heraQ%ekommen zn sein nnd die ftcbte verdrängt, oder wenn aie froher ausgefallen war, ihren Platz ausgefüllt zn haben. Aof jeden Fall sind die Worte inter antas oubaltbar, nnd da Vitrovins durch die genann- tea lIKaoem die zwei. iX^ellais minores nnd mediam aedem scbeidei»

21*

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Iftsst, so scbeiot offeubar, dass mit Rdcktiicfat darauf zu lesen ist: qm inter cellas minores et mediam aedem foerint. Doch das ist nnr der Eingang zur eigentlichen Sch>yierigkeit, die in den Worten liegt: ita distriboantor, nt inter antas et colnmnas priores per'mediom üsdem regionibas alterae disponautnr. Ist dnrch die colamnae an^- gnlares C, D and die daae mediae zwischen ihnen K, L die vor- dere Reihe der vier Säulen gewonnen, so bleiben allerdings noch zwei fnr den mittlem Raom Qbrig LD, welche mit den beiden Mit- telsftnlen K, L and den innem Cella -Wänden MN and CB, denen diese e regione stehen, gleiche Linie zn halten haben, and das ist aach die Vorstellaug, von der die meisten Aasleger aasgehen. Sie geben ihnen also die Stellang der zwei Sftalen eines Tempels in antis and schon Perraalt hat daram nicht ermangelt, die parietes ex- tremos AE and BF Ober die Qaeri oder Darchschnitts-Maaem EF hinaas soweit fortzaführen, dass ihre Schlass - Pilaster die Stellang einnehmen, in welchen sie nicht nnr die colnmnas angnlares gegen sich, sondern zugleich die innern dnas medias zwischen sich in der Entfernnug haben konnten, welche durch die flbrigen Symmetrien ge- boten sind ; aber die Worte des Vitrovins widerstreiten bestimmt die- ser Anordnung, denn das dritte Sftalenpaar, das er nennt, stellt er mit deutlichen Worten inter antas E, F, et columnas priores C, B; and eH stünde nicht inter columnas priores, sobald man es in die in-* nere Areft des Pronaos brachte. Es wäre dann allein inter antas iv nctgaürecai und die colamnae priores standen abseiten, wenn die angnlares gemeint sind ; sind aber die duae mediae gemeint, so hät- ten auch diese die beiden andern nicht inter se, sondern ante oder post sCf je nachdem man sich stellt. Was aber soll es heissen, dass sofort diese Säulen ip nctgaardai per medium und iisdem re- gionibus zu setzen seien; beide termini stehen ganz ohne nähere Beziehung, worauf wir zurückkommen. Verschiedene Lesart ist in : ut inter antas vnlgo. et inter antas Sulp. Guelph., dem Schneider

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folgt; dsdarch wird ita flberfloaaig, ibs 0. Maller ^ der ao seiner YerbindüD^ mit Recht Aiistose nahrnyStreiobeo will; doch wird da* dordi for die Hacptsadie nichts gewonnen. Femer i^terae dispo- nantar valgo« altera äedes ponatnr Solp. Vatic. Franc. Gnelph. Yat. Diese Lesart wurde von Rode aefgenommen, aber beim Um- dmck des Bogens wiedw yerworfen. ESs Iftsst sich leicht wahr- nehmen, dass bei dieser innem Zerrflitung des Textes beide Les«- arten akerae disponantor nnd altera aedes ponatnr auf eine dritte hinweisen, die in ihnen yerdorbeo ist nnd worauf wir znrockkom- men. Uebrigens hat Rode^ dem Schneider nnd dann auch 0* Moller folgen, das Verdienst, zur Anfklftroag eine Stelle des folgenden Kapitels 8 (7 §. 5) mit Glock angewendet zu haben. Sie lantet: NonunlU etiam de tuseanicis generibns snmentes columnamm dispositiones trausfernnt in Corinthiormn et lonioorum operum Ordinationen et qui- bos in locis in prouao procnmmt antae in iisdem e regione cellae parietum columnas binas collocaotes efficiunt Tuscanicorum et Grae- corom operum commonem ratiocinationem*

Diese Meldung ist ToUkommeo klar; die graeca genera hatten zwei Sftdlen zwischen den vorspringenden antis und zwei Eck- saulen contra antas mit zweien in der Mitte, wenn nämlich der Bau nicht ober den tsrQdcrvios hinausging. Der toscani^che Bau halte keinen Vorsprung der antae, diese hafteten an der Stelle, wo Lang- und Quermauer sich treffen« Wa also bei vorspringenden Mauern in griechischen Tempeln die antae zu stehen kamen , dahin (in iis- dem locis) stellte er je dne Sftule, so dass zu jeder Seite e re- gione cellae parietum binae columuae zu stehen kamen. Rode erin- nert, dass sich von dieser Art der Tempel des Jupiter zu Pola, der Fortuna virilis zu Rom und der Sibylla zu Tivoli erbalten habe. Dadurch sind die Plfttze der zwei Sftulen inter antas et columnas priores L e. angulares in unserem Texte bestimmt, aber damit ißt

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die Saobe nicj^t ab^thaa, denn die Worte per mediimi oinl iisdetti regionÜMs bleiba» auch so necb oboe Besielinng und onerklArKeby und Sdmeidisf bat sick io nnhaltbere Deatnngen Terstriekty die dakmii bcK ginnen, dam er iisdem regioaibns fttr nsdem loois qnibns antae et priares (angnlare») pesitae annt anoimml^ was gar aiebt in den Wor^ ten Kegt. Dasn ist iiddem regienbi» in solcber Beziebong oboe Beispiel nud ebne Grand, nnd Vitrnvina bedient sieb in sekfaem FaUe, wie er ninsa> dea Siagnlares ant Angabe des Objekts* Regionibns ist demuaeb anbaltbar nod iisdrai ralionibas zu lesea; iisdem mit BeCTg aaf alterae. VergL IV. c. 2 4. Ubi mnc Triglypbi eo»- stituantot, si ibi Itminnm spatta jadieabontur^ iisdem ratioatbns den- tierii in Jonicis fenestranmi ocenpavisse loca ridebnntnr.

Was aber ist mit den Worten per aMdiam an^nfangen? Sie entspreebeo der grieebiscbea Redeweise und sind ans i^a fiiee^ tibersetsßt; da sie aber anf den Raom inter coIumDas und inter per rietes sieb bezieben, so wird in ihnen, in de» i$a f^icov der ganae Mittelranm zwischen der Anten und der ersten S&nlenstellnng EF und CB und die FlAcbe des ganzen proaaos bezeichnet sein* For diese aber reicflM das andere Stalenpaar nicht biö. und da solebes in K, L steiMP moBS', um den wrpirartiio; za ToUenden, durdi den erst die anliea abgesehlo8sen> wird, so« bieibt foftdanetnd der eigeni^ Hebe innere Rann leer and waMet immer noob auf die ihm zwisebea Q und R gebabrende« Stützen. 0. Maller bat das Ungehtrige ge^ ffiMt, wenn diese SMtzoii um ^rarsagt werdtiw Kr bat daraoi motu proprio zwei S&ulen dort eingestellt, welehe sofort ganz der Ord« nung gem&ss an die SteHe der beiden des Tempels ir nagaatdat Bu stehen kamen. Das aber ist gerade der Beweis, dass die SteUr, die wir in alterae disponaotar 'verdorben imden, zugleicb Inckenhaft ist. Es fehlen tos den aobt sofort notbigen i^olen zwei, da Vi«^ travias nur sechs nennt und gerade das letzte Pttar. Kann aber aber

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ihre SteUmg k^n Zwj^ifel. wy«» »oJtmi «ieb wQoigsteM. vermu- then, wie Vitrovias konnte geschrieben haben» weutt sdiiie Worte dieser ADordnaug entsprechen and sie wiedergeben sollten, obgleich h^ m b€deoteodem Vfffdettiriss find 6olehe¥ Lflckenbäftigkeit einer Stelle ihre Hi^ilnng im Emiißlnm nicht gewfthrlefafet werden kann, so rfditig sie andh im Oaoaeu seyn md den wahren Sinn wiedergeben mag. Nach 4ieMt Yerwafarmig kOüMe man lesen : dnae sediae e regione parietnm^ qni inter cellas minores et mediam aedem fuerint quatuorque aliae ita distribaantnr , nt duae inter antas et columnas priores, et per medium ilsdem riüionibus älterae contra parietes fne- diae aedis ponantar.

Als lirgebniss dieser Nachweisang ober den Grandplan ABCD der aedes tnscanicae stellt sich demnach Folgendes heraos:

4

1. Verbftitniss der Lftnge AC mt Breite AB wie 6 : 5.

2. Der innere Theil für die Zellen (pars intenor cellarnm spa- tiis designata) ABEF als die Hftifte des ganzen Areals.

3. Der ftuswre TheU nftcbrt dem SVom (dem fiiDgyMge) EFCB filr die Säulen (pars proxima fronti colamnaram lUiiyenitiaiii relicta).

4 Di« kkkiem ZeUw 6^ H flu- die Götier oder to aadertn Gebrauch (cellae minores dborm sit« ibi aliae fiitaf ae luat) mit dem Verhftltniss zur ganzen Breite 3 : 10*

; J

5* Das mittlere Haus (mediae aedes) in demselben V erhftltniss wie 4 : 10.

6. Die Boksloleii €. D. enlifeeeii deu CcMeüern E, F (co-

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lamnae angalares coatra antas and zwar parietnin extremorttm AKj BF e regiooe).

7. Die zwei Sftalen K, L, zwischeD den BiCksftoleD C, D, und gegenüber den IHaoern MN ond CB, welche zwischen den Zellen und dem Mittelbaose sind (doae mediae e regione parietum, qoi inter ceUaa minores et mediam aedem fnerint).

8. Vier andere Sftolen quatuorque aliae Q, S, T, R, welche hinter der vorderen Reihe stehen, und zwar:

a. Die zwei ftnssem A, R, zwischen den Eckpfeilern E, F, and den Ecksftalen C, D (daae inter antas et colamnas priores).

b. Die zwei andern S, T, durch die Mitte hin in derselben Weise gegenüber den Maoern des Mittelhaases J. al- terae per medium iisdem rationihus contra parietes me- diae aedis ponantnn

Es folgt die Bestimmung Ober das Verhftltniss der Sftulen- dicke zur SAnlenhöhe, dieser zur Höhe des Gebftodes und über die Verjüngung der Sftule nach oben.

,,Eaeque (colomnae) sint ima crassitudine altitudinis parte sep- tima; attitudo tertia parte latitudinis templi; summaque columna quarta parte crassitudinis imae contrahatur^^

Hierbei kommt zu bemerken:

a. Das Verhftltni&rs der Dicke zur Höhe bei der tuskanischen Sftule 1 : 7 wird von Plinius bestätiget. H. N. XXXVI. c. 23 S. 56 quae sextam partem altitudinis in crassitudine ima habeot.

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dorieae vocantar, qni nanam ionieaey qoae septiniani toscaoi- cae. ~ Palladio zog za der (askanischeD Maasbestimmmig Bajsii» und Kapital bei; aber Yilravius hatte diese hier so bestiniint aogedeotet, wie IV. K. 1 $. 6 bei der doriscbeu des Kapital: qua crassitodiue feceruut basim scapi, tantam sexties cum capitulo in altitndinem extolernnt, und in unserer Stelle geben dämm seine Maase nur auf den Schaft. Fig. 7 AC. Er schildert aber, wie das Folgende zeigt, einen Holz- bau, und sind, wie nicht zu zweifeln, die toskanischen Säu- len auch fbr den Steinbau angewendet worden, so wird sich dieses Verhaltniss nach Bedarf ge&ndert haben, die S&nlon werden dicker und stämmiger gewesen seyn. In den Mo- nument! der inst. arch. T. I. 40 c. 3 findet sich eine die Decke eines hetrurischen Grabes stfltzende Sftole Fig. 8 auf unserer Tafel, welche, wenn ihre Verhältnisse durch die Zeichnung genau angegeben sind, nicht sieben Durchmesser, sondern nur sieben Halbmesser ihrer untersten Dicke hoch ist.

b. Die Höhe der Sftule AB wird näher normirt durch das Ver- haltniss zur Tempelbreite, deren dritten Theil sie betragen soll, und Pliuius a. a. O. bemerkt, dass dieses das alte Maas gewesen ist, antiqua ratio erat columnarum altitudiuis tertia pars latitudinum delubri. Ist zum Beispiel der Tempel 63 Fuss breit, so kommt auf die Höbe der Säule 21 Fuss und sofort auf den untern Durchmesser 8 Fuss.

c. Die VerjQngung des Säulenscbaftes betragt bis zu seinem^ Schluss \ des untersten Durchmessers, also bei einem Durch- messer von 3 Fuss | eines Fusses, was der Schlankheit des Schaftes wohl entsprechend ist.

6. %. 3 „Spirae earnm altae dimidia parte cräsaita^Kius fiant: babeaat

Abhandlungen der I. Gl. d. k. Ak. d. Wim. VI. Bd. 1. Abik. 22

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»pirae earaiir pliutbam Ad eirctuum alUm »nae craä^itiidiiüä ditnidia parte: toroiu iu^^uper cuin apopbysi cra^Ham quautom plintbud.^^

IMe Haaptbedtimmiifjgeu »ind klar; der Säoleufass eotli&h ^ der Säoleudieke, al^o 2 Fuü^ iu der Hobe^ wo dieser 3 hat, and von dieser Höbe komnit cUe H&lfte, im gegebeuen Falle 1 Fut^s, auf die autere Platte (plintbu»); die andere aI&o ebeofall/i) ein Fums^ anf den Pfübl (torob) mit Eiureebuang der Einbiegung (aTio^vGii;)^ durch die er s^ich dem Sebatte au8cblieitöt: torus in&nper (ai^ca seil. cS// der aber dem plinthos liegt) cuoi apophysi etc. Iu der Diktion ist auf- fallend die Wiederholoiig der Worte spirae earuro, die wohl au der hintern Stelle zq streichen mud. Wa» aber ist plinlhum ad circi- niun altam? Man verbindet allgemein plintbum ad circinum und macht dadurch den pliiitbu8 lürkelrand, also za einer flachea Säulentroni- mel, was, 8$aviel mir bekannt , ansticr in der ägyptischen Baukunst nicht gefoaden wird nnd an unserer Stelle höchst auffallend i»t, auch durch keinen Baurest oder eine Spur eines solchen bestätigt wird; auch ist der Ausdruck plintbum ad circinum unvollständig, denn mit altam besteht keine Verbindung „imrA dem zirkelhochf^ nnd er utOsste darum durch factum oder ein ähnliches Wort ergänzt werden, ganz gegen den Gebrauch des Vitmvins. Dieser hat die Konstruktion oft in ähnlicher Beziehung, aber nie ohne das Verbum III. c. $. 2 exstmc^ ti» autem fufidämentis ad fibramentum daselbst $. 5 si enim ad libellam dirigef ur ... ihi ad id convenienter flant Daselbst c. 5 ^. 5 ad perpendiculum latus kabeant cottocattm IV. c. ? $. 3 ad perpendicuhan triglypborum cautberios prominentes projecerunt da- sH^lbst 3 5 caniculi ad normae cacufnen imprimantnr^ nnd an- ilerwärt8. Wollte man aber die Redensart durch Aufnahme von factum oder ein ähnliches Partizip ergänzen^ so wäre noch die Frage, ob eine Kreisscheihe, welche dann durch den Text geboten würde, Ott .pUatbaii : k(l|iMi9 geiiaiHU werften, da At^ Wort aberall nnd iu

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jeder Yerbiodiing nur tob etneiii Kftrper ia QaadratfiNn gebraucht .'wird; und ein pGotbna, das kt ein (jaadralt in Kreidform so aaroögr- lich ist, wie^ ein Kreis in Qaadratfortn« W02» endlich sollte hier eine solche AboormiUkt dienen? GrendU meint» um für die Durch* geheildien zwischen den Sftolen mehr Ranm zn gewAhren, was bei ^er hier vorliegenden weiten Sftnlenstellnng ganz end gar nnnötfaig gewesen wäre. Die Worte ad oircinom sind desshalb an falscher Stelle nnd gehören weiter herab. Es ist zu lesen: torum insi^er ad drdmtm delmeatum cum apophysi eto.^ wodurch angeordnet wird, das8 der Pfohl in seiner Anshiegnng nicht eine ovale Form wie in der ionischen und korinthischen Ordnung habe^ sondern nach dem 2irkd^ abgerundet seyo solL Ein solcher tnscanischer torus Ober dem viereckigen plintbus findet sich andi in der That unter den bei Volci entdeckten Säulenbruchstocken (Monuraenti del. tust. arch. mon. C. L e, 2 Nr. 9 unserer Tafel) ^ der durch die anvfwag eder vielmehr anod'satg nadi unten mit dem plinthus.. verbanden wird, mit einem Riemen zwischen sich nnd dem Schaf), des^sen Vitruvius obrigens nicht gedenkt.

% Beselireibung des Sftulenkopfes« „Capitoli altitudo crassitudinis : abaci ladtudo, qoania ima crs^tndo coliimnae: eapi* tnliqne crassitodo dividatur in partes tres : e quibus uns plinfho, qnae est in abaco, detur, altera iechino, tertia hypotrachelio cum äpophysL^

Ü6he des Sftulenhauptes soll also einefi halben S&ulendurdi^ messer.nnd dieBrdfte des abacus einen ganzisn haben, so dass seine Soden mit dem Endpunkte des entsprechenden untersten Säulen^ duf^messers in perpendikularer Linie fiallen; doch fragt ^ob, ob zur nAhern Bexeidinung der untersten Säulendieke die Stelle nidit in folgender Weise zu ergftnzen ist: capituli altitodo dimidia Wl imM crassitudinis eo/tisiiitf^; abaci s. « Nach iliesei!;Bestim-f

22*

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mang der Hdhe des ganzen Sftolenkopfes und der Breite der über ibrem Eebinas liegenden Platte wird der oapilnli aftitudo der Begriff der capitnli crassitndo untergestellt nnd die gleicfamässige Yertbei- Inng dieser Höhe oder Dicke aaf TiXä^dvg, ijrwog und vnotQax^^y aw dnoq>vas^ bemerkt Die Aafzfthlaug gebt, wie man siebt , von oben und die Worte pliuthns qnae est in abaco könnten niebts be* deuten, als den statt des abacos dienenden oder ihn vertretenden plinthns. Das wftre mit Bezug und im Gegensatze zu dem plintbns des Sftulenfusses, der nirgends abacus genannt w4rd, während der den abacus vertretende pliutbus ober dem Sftulenbanpte öfter Ef^ wfthnung findet. Bei der korinthischen Sftule, die ihn gleich der ionischen zwar hat, aber mit einschweifenden Linien, wird er au;^ drOcklich in der Höbe des S&ulenkopfes begriffen IV. c. 1 S. 11 ejus autem (Corinthici) capituli symmetria sie est facienda: ubi quarfa fuerit crassitndo imae columnae tanta sit altitudo capituli cum abaco. Doch ist der Text unserer Stelle verdorben; das hat schon Philaii- der gesehen, obgleich seine Herstellung unzulässig ist Er sagt: „scribendum esse pro abaco, quae est abacu9j qui refti intelligat fa- eile judicabit, neque tamen hoc ita recens malum est, vetera quoque exemplaria facili injuria affecta sunt.^ Rode folgt in der Ueber- setzung der Aenderung pro abaco, ebenso Stieglitz (Arcb. der Bank. 1%. 1 S. ITl), Genelli, Leo von Klenze n. A. Hirt ist so« gar der Meinung, Vitruvins habe auch den abacus ad circulum ge- macht bezeichnen wollen. Wir hätten damit zum runden plinthns noch einen runden abacos bekommen, eine der vielen Hirt'schen Selt- samkeiten, der Genelli 8. 52 mit voller Entschiedenheit entgegen- tritt Uebrigens bemerkte Klenze richtig, dass Vitmvius auch an- derwärts (DL c. 8 $.5) den plintbus im S&ulenkopfe, im dorischen n&mlich, erwähnt: crassitndo capituli in partes tres, e qnibus aua plintbos cum Qfmafio fiat, altera ecbinns cum annulis tertia hypo- tradi^um. fir ist hier allerdings als ein plinthns cum cymatio

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'Mfgeflilhrt, oad GencäU* oriobert, dtoa ib deo S&ulenköpfeD die Platten ROtist mj$ ohne Kronleiatefi Torkömoi«in, sie bort aber dadareb oicbt a«f, das Quadrat alsPliothua 4arzii8telleii, und indem jenes xv/ucTioy in der toscanica ratio fehlt, tritt hier der plintbus in seiner reinen Gestalt an die StdUe des abacns. Pbilander bat also ganz richtig evkiftrt, jedoch ist daraoi mit ihm nicht pro abaco zu lesen. Die Worte qoae est in abaeo enibaiten eine kleine Locke: in aba . . . co Qüd diese ist durch tfyae eH in ahaci loco zu ergänzen. Die Syl* beu ci lo wurden durch das folgende co berausgedrockt, d. b. wegen dessen Aebulichkeit Tom Abschreiber obersebeu. Der plintbos vertritt hier den abacus und es wird darum, wo seine Breite zu bestimmen ist, welche der des untern plintbns entsprechen soll, diese als abaci latitttdo bezeichnet. Neben ihm erscheint der ecfainos, nach diesem bypotrachelium cum apophysi. Das hypotrachelium (tö vnarQaxfj^y fii^g) setzt allerdings, wie K. Bölticher (L 8. 38) richtig bemerkt, einen Hals iTQcix^2,os) oder vielmehr Nacken voraus, doch ist be- denklieb, dem ober ihm liegenden Tbeile, also dem echinus, den Na- men des Elalses oder des Halsbildendto des iQdxti^os anzueignen ; denn vertritt dieser den Säulenhals, wo bleibt dann der Sftulenkopf ? oder soll unter dem sich aufrichtenden Tbeile ober dem bypotrachelium nur die apophysis desselben zu verstehen seyn? Gewiss nicht, denn diese ist als Theil desselben (bypotrachelium com apophysi) zu deut- lich bezeichnet, als dass sie könnte von ihm getrennt werden. Das Wort 19^ wie bekannt, von dem Tbeile des menschlichen Leibes, der unler dem Nacken zwischen den Schulterblättern liegt, im Gebrauche. PoUus^Onom. IL S* 136 vnotgaxfjjUoy jidr ovp xakstrai vno rovg ai^ Xivug fiBzu§v w/WTiXaxmf xoxclX^yop ijü fuxd^qsvoi^. fjtBxdy^Bvov di to V7W Z4WS t&pumkaxas i^xQ^ fiiGov ycixov xaxd x6 xdy ^QBPäv diaiakfMt. Das Wort ist auf den untern Tbeil des Sftulenhauptes demnach nur im Allgemeinen und nicht mit Beziehung auf andere Theile obergetra- gen, wie xB^Uf^ xi6x(fat^o$f j papitulum auf das Ganze. Man nannte

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den nnter dem eigentlichen Haopte sioli ansbneiteiiden und Ton dem Schaft sich aussondernden Theil den Unter--Nacken*Tbeil^ ohne dabei an einen eigenth*chen Nacken zo denken, so wie man vom Sftolenkopfe spraeb, ohne dessen Theile als Mnnd, Nase oder Obren zo onterschdden. Wie abrigens das vnorQ(xxf}Xtor zwischen Walst and Schaft gebil- det war, ist tou Vitruv nicht angegeben und die Ansichten der Ar^ chitekten, die Stratico zu dieser Stelle YollstAndig aofzAblt, gehen darum in den verschiedensten Richtungen auseinander. Sicher ist, dass, da Vitruv die Scheidungsglieder abergeht, diese sehr einfach gewesen seyn mOssen. Leo von Klenze a. o. 0. L. I, Fig. 7 bat es durch die 3 Ringe, in denen der Echinus sich gegen den Stamm zieht, und durch drei andere an seinem Schlüsse angegeben. Es wird dadurch einfach als ein oberster Theil des Sftulenschaftes be- zeichnet, wie er bei dem ionischen Kapitftl erscheint, wo seine Flache für das dpd^fii^v verwendet wird. ludess wtlrde Vitmvias wohl der Ringe, wenn sie vorhanden waren, hier ebenso gedacht haben, wie bei dem dorischen Kapital (II. c. 3 S- 4)- Auch ist streitig, ob die apophysis sich oben oder unten befand. Orditz nimmt jenes an und glaubt, die Ausbiegung nach oben sei dno&^eaig ohne nftheru Grund auch gegen die Natur des Wortes. Eher m(k;hte die Bestimmung sich umkehren, so dass dito^fvaig der aufsteigenden, dno^ if-€aig der sich absenkenden Linie zukftme, wie Sgatg und S'^aig im sprachlichen Rythmus for Hebung und Senknng gebraucht werdend Es besteht also die Vermnthung^ dass das vnort^x^X^w nach oben mit dem Wulst verbunden und nach onten durch einen einfachen Ring von dem Qbrigen Schafte getrennt war, ohne dass es in selt- ner Flache eine Einbiegung {oxoxla oder r^oxvXog) zeigte, wie sie auch an dorischen Säulen (zum Beispiel bei K. Bdtticher Th. i. Tafel IV. Fig. 3) mit reicher Ausstattung gefunden wird.

8. Der Architrav. In der folgenden Stelle, welche die Auf-

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I^uQg und Yerb&ItiiitfM des G^iUkes bebandelt, , »iod Konäebst zwei den Ajrcbitrayeo betreffende Bedenklicbkeiten bezoglich aaf »eine Höbe ond die Zu^aiunenfQgang »einer Stftrke zn erwAgen;

% 4 ^Sopra colamnas trabes compactiles iniponantur, oti sint altitudi- nis modalis iis, qui a magnitadine operis po^tnlabnntur: eaeque tra- be» compactile^t ponantar, ut eam habeant crassitadinem, qnanta som- mae colomnae erit hypotracbelium , et ita sint compactae sub^cadibas

et secarioli» , ot compactara dnorum digitomm babeat laxationem.^

«

Die trabe^f canipactile:!) (zu^amniengefogte Balken) bilden das im-- quiXw^i da» ai»o bier uieht nach i^eiuem Nanien, sondern nacb seiner Betücbafienbeit genannt wird. Warum aber bestimint VitraTiaü» seine Höbe nicbt nach festem Maase, wie er in andern Fftlfen tbut, z. beim dorisdien Arcbitra¥ (IV. c. 3 S- 4) epistyli altitudo unius uio- dnli, sondern nnr nach Schfttznug, nach Massgabe der Grösse des Werkes? Was soll ferner altitudo üs modnlis bedeuten? und ist anqb nur wahrseheinlieh, dass hier bei einem Holzbau von verhAlt- nissrnftssig geringem. Drucke des flberlie^enden GebAlkes mehrere moduii in Anspruch genommen wurden» während fQr den dorischen Stein bau ein modnlus genogte? Die Stelle muss demnach als ver- dorben betrachtet werden und darauf zeigen auch die Varianten. S«il^ et altitudinis ohne sini auch Goelph. Vrat.. Ferner bot nach modulis Sulp, bis qua niagnitudine operis postulabantur Vrat-hiis quae maguituduie pog^tulabantnr. Das Imperfectum auch Fran^ ßnelph^ ^uam magnitudinesi. Ans diesem ZerwQrf- niss der Lesarten und da wohl die ArchitraTenhOhe des Holzbaues geringer war» als die d^s doHfitC^u Steinbaues, scheint zu folgen, dass Vitru^ins ei fnimuf urniu^ sint altitudinis woduli, qua a magni*- tndiae operis postulabunlnr geacbrieben habe, so dass die Massbestim- mung als nnter einem oiodnlns bestehend angegeben^ der Beiimg dieses minp^ ^er yon der Qvhe i^ (^reb^ßd^ abh&ngjg ^macht ipurd, lU

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je höher and schlanker demnach die Sftalen waren, desto schwächer der Architrav ober ihnen seyu mnäste. Dann fragt sich, ob die tra- bes coDipactiles durch Klammem und Schwalbenschwänze (snbscndes und s^ecnrioli) der Länge nach oder au ihren Köpfen verbanden waren. Jenes wird von Perrault, Polenas u. A. angenommen und durch Abbildungen erläutert, dieses von Genelli (a. a. 0. I. Abth* S. 19) und von Leo von Kleuze, doch ist Genelli (I. Abtb. S. 49) zu der frühern Meinung zurOckgekehrt und wohl mit Recht, denn die andere würde den Architraven in mehrere Stocke zerfallen, die ober der Mitte der Säulenköpfe in bezeichneter Art in Verbindung kämen. Es ist aber kein Grund, diese in der Steinarchitektur noth- wendige Zerstückelung des Hauptbalkens in den Holzbau einzufüh- ren ; es ist im Gegentheil natürlich, dass hier der Architrav aus zwei durchgehenden Balken gebildet wurde, welche neben einander la- gen, sich aber nicht berührten. Vitniv gibt als Grund an: cum enim (add. semet) inter se tangant, et non spiramentom et proflatum venti recipinnt, calefaciuntur et celeriter putrescunt. So hatte Yi- tmvius es selbst im Innern der von ihm gebauten Basilica (V. c. 1 S* 5) geordnet, nur dass dort die trabes nicht aus zwei, sondern ex tribus tignis bipedalibos compactis bestanden, also sechs Fwsa dick waren, dagegen $• 9 über diesen die kurzen Pfeiler (pilae altae pedibus tribus, latae quoquo versus quatemis), wieder trabes e duobus bipedalibus lignis ober sich hatten, die er energaneae nennt und die also die ganze Fläche des Pflasters bedeckten. Doch ist svsQYa- y£a$ nämlich roxot ein mir wenigstens nicht bekannter terminus und wohl verdorben. Lag hier vielleicht ipegyctr^ixi zu Grunde, das wenigstens zu ^E^yeeyfj Analogie hätte? Es versteht sich übri- gens, dass wenn die Länge eines Balkens für den Architrav nicht hinreichte, diese compactura auch an den beiden zu einander stehen- den Köpfen derselben, also über der Mitte des Sänlenplinthus ein- trat, auf welchen sie eich treffen mossten. Noch ist zu bemerken.

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ilHis BaamOfinüigen im' Imielii :4et$ Aitaei»!^ 4ie «uleo w«iui.. «folr Mdem «testraotiTeB .GranA ba(i«D| irota- Kdaard Melsgee »neh .ja SlnTtbenoBi eMdedkl> worde« «od»

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Q^ iBüuAMe tnbe§k,Muaa die SftoleDstdUQng mit den Stalen- «wftni übA da buiterDi QaarinMer gleiche Höbe»: didier im Felgen*- den sich die Bestimmung des Frieses auf deo ganzeo Umfang d^ Baues bezieht ,ySupra trabes et sopra parietes trajeeturae muto- loram p%He quarta* aUitudiiiis colimlDae projiciaatnr: item in eorum firoDtibna antepiigmeiita figantnr*^^ Mutoli mit motilare zosammeiibftiih gfttad, also die i%atM«<0ji, sind IV. c 2 g. ä die Querbalken, wie att defa Gegensätze der Längbalken ;|igna hervorgeht^ an welchq die Triglyphen geheftet worden: uti ez tignorum dispositionibus. tii-^, ^yphi ita e cantheriorum projectoris mntnlornm sob coronis ratio e«t inveata» wo^caalherii als Sattel- oder Sparrbalken erscheinfen (wohüa muk der Name deutet, der yon gesattelten Lästthieren genommen ist). An den Dachenden tn^en ihre Köpfe mit denen der matuli ZQsammen. Ist aber dieses, so wird unsere Stelle, wdcbe den A|r^ chitekten so Viele Schwierigkeit geboten hat, nach trabes lacken-^^ haft seyn , denn die trajeeturae mptulorum konnten' zwar ober dier Mauern ^ nicht iaber aber die trabes compactiles sich erstrecken, welche hier deuArchitray bilden; dazu worde man einen Vorsprang des obern Gebftlkes Aber den Ardliitravän vota 7 der Sftuleohöbi}^ bekommen^ was gataz undenkbar ist Offenbar schrieb Vitruy: super trabes tipia pohantur et snpra ' parietes trajeeturae mutulorum parte qnarta altitudinis colnmnab projiciäntor; in (i^mMhn^ frontibus anter: pagmenta figantnr. <r- JHe Aendernng van item in eorum und die Worte in tigntspüm bieten sich von selbst und ätind wohl voUk^mmep. sicher; war ahte dieses die Achte Lesaart, so rechtfertig sie auch, ijkrerseits die. vorhergehende JBrgftozung durch die .Wort^ tigoa por. naitur. DaniU hcAt.aieh die , Banptschwierigkeit der . Stelle^ di^^

▲bhaBdluDgeii der L Cl. d. k. Ak. d. Witt. VI. Bd. I. Ablh. 23

l^eitaolt for schwerer wie ein ftillhsel eiklfttie moA i£e' melir-fllfl ^e andere M den Tengichiedendten Conjektoren nnd ardbitektbni^ sehen Straktaren Veranlassnng gegeben hatte. 641eani unter Aa^ dem hatte versucht, dadurch zo helfen, dass er aUitndinis in lati- tndinis verwandehev was aof einen offenbar zo geringen Vorsprong des l)aehes über die Seitenwftode snmai^ hei einem Heliban fahre» wdrde.

' Die antepaginenta ~- ai^tn^f/Mrrcr oder Aofiseb ^i^mäyimra^ sind nach dem Worte nijypvfu vorn angeheftete Glieder, und Vitvnü vins hranoht das Wort (IV. c. 6 S?. 1) von den yorsprongen oder Pfosten der grösseren Tboren ^ &vQcifucta ^^- ober ihrem Haopte: gteera Sv^fM/&ta}p hortfm symmetriae constitmmtnr bis rätioai;i» bos, nti Corona summa, qnae supra antepiigmenta snperius impon^tiir ^c* mit der Bemerkung, dass die summa Corona mit den capitulia summis colutnnamm in gleicher Richtung liegen sollen: aeqoe libniis

sit eapitufis snmteis columoarum, quae in pronao fuerint, woraus folgte dass die über dem Architrav liegenden Kopfe der tigna eine abn^ ttdbe Ausladung und Gliederung oflfenbar in einer steigenden Welle haben soll. Uebrigens wird weder gesagt, welches die Yertbei«« leng der antepagmenta in dem Fries und ihr Verhaltniss zu den Sad«- lenbftQptem, noch welches die Hbhe des durch sie bedingten Friese« war, noch adch, ob die Reihen zwischen den antepisigmeiitis, wie bei ' den Metopen des altem dorischen Baues offen blieben, oder ver« schlagen wurden. 'Wie aber die Triglyphen des doHschen Banee so geordnet sind, dass, je elofor ober diQ Mute des ihm entsprecheiif den j^aolenkopfes zu liegen kommt, so wird dieses «och bei do^ Antepagmenten der FaH gewesen seyn$ da aber jedes tignum mit einem antepagmentom versioblagen wai^ so werden die übrigen dann zwisebea die Sftulen in symetrischer fintfernung si«h getheilt habe% tiMtosgesetz^ da£fs überhaupt mßhv als *2 tigna ^flber dia«L&nge «tau

«7»

S^igt Wiireiiv; '««cli^nHird'WoU die Bhkiie dkvit. Flieset gegel 4f 8 AiMiiftltTe* 10^ datisri^ VerbAltniw geatartde» luOieftr «ritt Wim ArintolMi Iklitu Was aber üe Bildang^^ der/ ;aD(epagiiie«tfe b^ lasgt^ SO: ikeheial;IIr.Xe0 TdB Kleoze mit Toller BereiAtigrog vetf Iribte» sein, wenn er in ^ner HerstelliMig des Tempela ihntft die: won-itm oberli fifostaa ^Mmnmene »iooiitis und Bildoag geg^ im. hat !;r,.

h:^:. lOu flk bleibi die Krftndng ond Anordniog jdes Dschee, obdr; dib in^ebSchfassworfiiati enthalten ^sind: Hiiupisa^ne ea tympanol» fifc-* ati^üitiMlaira sen de imataria coUecQtnr: ai^rttqie id fastiginmc aqs» iniienji; cantherii, iempla ita Mit colloeanda, nt atiUieidkim tecti §A^ solnti tertiario respondeat^

-ii

Dans tympiuMon fastigii (to tov wi^futtog rvf^nayw) das[ Gie* be^Id M%^ teni^Iiegt kemem Zweifel. In Einern. IViangel an^efl^ ^tredLt es den nntem Schenkel ober die abtepagmenta der langen Balkda nnd steigt mit den* beiden andern in gleidien Winkela snia eolamen ampori ^^ Äoch ober tympani fastigimn gesetzt wird- .' Je«« nes ist 'deoHtacb der Firefbalkeny dock wird die Lesart cnimen du TM' Sehneider gewftUteh oolnmen voranaieben aeyn, welchea lefa-^ tiBre, ae Tiel mir bekannt^ nur Ton Statzen, nicht Tsm Ssbluss ge«< hrandit wird nid IV. t. 2 %. 1> wo beide FiMrofen oder vieliiefe binde Worte neben einander atehen, eoinmen in aommi fastigii eal^ adnibiis nnde et oolomna dicnniar bedarf der llmatettnng cdhneni iia fiutigü eoluainibnB, wodnrch die beiden Worte oohimen nnd coknnv taS^ amsammenkommeny die Vitm^ina etymologüsch; Ter bildet«. Om Inmen ist dann, der Statabalken kt der Bfittb des Giebela^>'de«ii dwe Eirstbalken calmen aufliegt Femer ist nach sopraqae id fastiginm eafcaen/die {grSasere fiiierpunktiön;*tab setaen) dfemi die felginden Warten ckntiierii,.t^la; anit ita. eottaea&df ietcr biUsii ainoi jSati

23*

ftr tnoh mit einer rm dem eolnei gmii nBabbftoipgen Eigen Aaitf- ÜoJikeit^. deren -Angabe mit ita nt^ eingeleitet wird; Gantherii- (Spaih- ren) haben hier die templa^ die oheir ihnen Hegenden QnerhMsery die Daebfetten ftnr Seite und es ist »nffallend^ dass wenn Sparren and l^etlen erw&bnt werden, die Latten» asseres, obergangen sind, welche Titmvins TV. §. 8 neben jenen Daehstocken noch besonders nennt f dazn fehlt die copala zwischen beiden Sobstantiven und es wird darum cantherii templa et asseres ita sunt etc. zu erg&nzetk seyn. Sparren nnd Fetten aber sollen so gelegt werden nt silfieidinm teeti ablsoloti tertiario ret^qndeat Aach diese Stelle, der ScUuss der ganxen Sehildemng, hal ihre grossen Schwierigkeiten, deren Aaflba- snag nnd BehandUnng zn den yersdnedensten Hypothesen gefilhrt haben.

Die Wege der Erkl<lrang trennen sidi, j^ nachdem man stilli- cidiom Air die IVanfe im engem Sinne, oder fflr die DachschMge im Allgemeinen mit Tnrnebns (Adversaria XI, 4) and Perraolt nimmt, oder an den Vorsprang der Traufe über die Maner odn an den VITinkel denkt, nnter den die Sparren anf^ die Querbalken mn- tnli eingreifeo. Dieser Streit der Meinungen ist in den Commeuf iaren von Poleuus und Schneider, wenn auch nidit erschöpfend, dar* gelegt. Am weitesten von dem Texte des Vitmvius entfernen sidi die Erkiftrongen derjenigen, welche, wie Genelli thut, dem tectnm ahsolntum den Begriff des Ganzen, also des ganzen Baues unteiy schieben. Ebenso wenig ist stillicidium tecti abiMduti zn verbinden^ was einen thOriehten Pleonasmus gibt und in Folge davon tertia- nun auf wilUcohrUche Weise zu beziehen, was zum Beispiel Hirl gethan, der tortiarium als. 4 ^^^ Sftulenhöhe annimmt.

\y' Offenbar hat Turnebus Recht, däss stälicWnm von derNeigang 4es*gausen Daehes zu irersteiM» sei, dardb. ijrekhe der Ablauf der

tei

-W^geBtrapVIfQ bmUngi winL iholieher Weise gelenkt Vkr. derireiw MnlVi'Ki 2 ^.5 biei der EiiDiierfiiig ,: dase S^wren ond LattM tauntharii bt .aseerae gegen das fastigiam an&teiges, nee possäai firooiiadre (aber das cabien «aipcNrBtebea) i^d ad stSCddia proelinaii oollocantnr nnd daselbst §. wo die Torangebende Nennung de^ Firstbalkens nnd seiner Verbindung mit den Sparren und Fetten, so* wie die BSpleitung der folgenden Maasbestimmong mit ita sunt col- Ioca|id% andeutet/ dass es sieb bei. diesen letztern von der Höbe dcis iasfigiam bändele welcbe dnrcb die Stftrke der Neigung des Daebes

•;••. ■. •. " ».'VS

Was bier nur dureb'den Scbluss zu erreicben stebt, drflekt TitruT bei Angabe der Höbe des ionischen tympannm deutlicb aus ni. .0. 5 8* .12 tympani antem quod est in fastigio, altitudo sie est facienda, ut fVons cpronae ab extremis cymatiis totä dimetiatur in partes novem et ex eis una pars in medip cacnmine tympani coii- stiiuatur., Diese Stelle gibt die Analogie fhr die Erklärung der iinsrigen. Wftbrend in ibr die.frons.coronae tota Ober dem Fries mit ISnscbloss der in Kymatien ausgebetnden VorsprOnge das Maas gib^ irird dasselbe in der unsrigen dorcb das tectum absolotum angege* ben, Dass beides nicbt gleichbedeutend seyn könne, liegt auf der Hand. Wer wird die ganze Fronte der Krone das vollendete Dach nennen t Dazu kommt die ansscbweifende Verscbiedenbeit der Maas- bestimmsng der Höbe in beiden Tempeln, wenn. jenes Maas bier angewendet wird, bei dem ionischen Tempel ist sie ^^ bei der tni- kiMiisehen ' wAre sie j- der Breite« Ist dieses denkbar? Der Baa bekAne dadürefc einen tburmäbnlidien Giebel, wie er im diesseitigen Alpenlande nicbt enge wObnlicb, jenseits der Alpcki aber gadz uneiw bort ist Dabei* iM nocb der Ausdruck im bedenken, nicht tecti ab«- sohti tertiae parti, sondern tertiana soll die «H&be gldcb seyta^.. bt daü ganft einerfcif tertiariuä wie ^iaarina 4feiiaiin».ia. w^.'w.. btrr

18t

«siehen sich auf Verh&ItDiMbestinimDiigen yerscbiedener Theile odeir Stoffe eines und desselben Körpers. Se beisst bei Plinins H. NL XXIY, 17 s. 48 stannam tertiariam ein MetallkOrper, dem ausser dem Zinne ^ Blei nnd f aes candidnm beigemischt ist , abo fftm ^ Zinn.''

Per Bau des Giebels von vorn gesehen, gestattet Maasbestim^ mang nach der Breite , nach der Höhe ^ nach den Dachflächen oder Dachschrägen. Die Höhe fällt hier weg, da sie eben soll bestimm^ werden. Die Breite ebenfalls, da ihre Bestimmung durch tectnm absolutum undenkbar ist. Es bleibt also für tectum die Daohfläcbe oder Dachschräge übrig, und absolutum ist dieses tectum, wenn sein First bis zum Schluss seiner projectura genommen wird, wie in der andern Stelle bei der Breite die extrema cymatia ebenfalls in An^^ regung kamen. Das Maas wird demnach durch die Xiinie gebildet^ welche von dem Firstbalken über das Dach bis zu dessen projec- tura gezogen wird, d. i. durch, die ganze Länge des Sparren und die Einrichtung des tectum absolutum soll so gemacht werden, dass seine Höhe den dritten Theil dieser Länge beträgt. Der tertlariny tecti absoluti gibt sofort dem Giebel ein Drittheil dieser Ausdehnung zu seiner Höbe, ein Maas, was die Giebelhöhe des tuskanischen Daches der ionischen und dorischen näher bringt, wenn die Höhe von dem antepagmentum bis zur Spitze des acroterium gerechnet wird.

11. VitruYius hat für Anordnung des Gebälkes nur spärlicbci Bestimmungen gegeben. Der Arebitrav bleibt wenigstens in nnserm Texte ohne Bezeichnung der Höhe; der Fries nur durch die Er«« wfthnnng der antepagmenta> ohne irgend eine nähere Beziehung ange-^ deutet, der Corona darüber ist gar nicht gedacht, offenbar weil bei ein Am Holzbau hieir yieles dem Gebrauche anheimgegeben oder nicht Formel und Regel gebracht war. Gleichwohl kann der Tempel sieht ohne die deo Gtesetoes des Geziemenden entsprechende Giie^

III

^Mittg io Ümm Th^en gewesen seya, oder eiber ktt toh Schopf ytB gesehen* habm^ wie eir eich iu ^r Reetanration bei Poienbe, (ik»etti- IL. Ar «oeiDimBit. '£9 'geh^ so den Yonogen ^der ArMt TOD Kleoze^ daes er diesen ErwftgMgen gebthrende Recfcnang ge^ tragen und die Scbildemng des Vitruvias nach der Natur des Holzbaues und aas den Analogieen unserer rhätiscben Hatte bei seiner Herstellung in geziemeiptftr Weise ergftnzt bat Dass aber Yitroyins hier nicht Alles mitgetbeilt hat , was ober . die Eifientbomlichkeiien dj^s tu^jkauischen Tempels zu sagei\ war, eeht besonders ans c. 3 S* 5 hervor, wo von dem areostylos, dessen Sft^lenweife de niateria frabes perpetnäs bedingt, gesagt wird: or- Üäntqtie signib fit^tifibus'iiuy keräis inanriitis eornm fitstigia toscameb * iiibre, Äfi eit'adXSrcuita- iimitmift^^^ et llteredis Pompejanii

illeiD IUI €/a^il(ifio. ffier ausö- \drd dei^ loscaniiitche Giebel mit Bildsäo«* ttt aWi^esiftttel, obwohl nicht bestimi^t adgtogeben ist, ob diese iwf Miikteii* ^beiden ' Ecken und dein obersten Gipfel oder im tympanoft des Gii^ela standen, wie Leo von Kleiiise aAHimint. War diesies di^r FaH, so moss das Feld hinter däsGesiriis saUsam zuracktrefedi, lim ihr die Statuen iUmm zu gebeta, die Basis des Giebels wir4 tfenn wie vttil selbst zur Corona, welöhe nun sich über die antepog^ menfä tignoram binstreekt und das tjriiipani fastiginm trftgt; dieses

^

^rd dann mit einer stark vorspringenden corona den antepagnien^ tis anfliegen. For unsere Zwecke aber war ^ hinreicbend, ans dieser mtriisamcfn nnd cdntroversen Unterstfdhnng die Anlage ond Einrtbeilnng^ des Grundplanes und der Sftulenstellung, die Slmktor der Sftuleif, das* Verhfliltniss ihrer 'Dicke 'zui^ Höhe, ihre aus Pliathu ond /fdnis beattenende BaaSs, ihre GrMse nud Verjongoo^ me Bttdang ihres KapitilkrAAsIMinihiisi ficIHnas und Hypolraclieliaiii je eb einem Biimbeil des 6tni«eb, di^JBilddai; des AricIiHraye» au» «iiabes compa^ fitesl 'ifie 'Efscbeittaft^' d«(i JB'ril^ses -dorcli Er^tri^ntei der tigna md mtki antejii^eiitav'dit^ Strokthr-nnd äoiie des 9^pi^ dariüieiv

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i«emi auch oicfat ohne HiUe mehrfacher CoDjektair erkanltt %n hab0|<^ mw aie in: der Zeicbomig Fig. 11 sich damtelleo*; Aaf d{e so g&^ UrmDeoe Wahrnehmong gestotzf^ gehen wir rar Erörterdog. der aioli liier anadblieasenden Fragen : ober.

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■k _ ' ■* . I . j .

Nähere "Bestünmuhg des Verhältnisses des altpelasgischeny fuscant" sehen und Syrischen Säulen-- und Architravenhäues zu einander.

In .welchem VerhAltnisse steht der toacanische zu dem apfttem doriachen Baa und wie iat er in Bezog aof ihn zu fai^sen und za bezeichnen ? £a darf hiebei znnftchat nichit die Abweicbang in Anr achlag gebracht werden, welche durch die Veracbiedenbeit des Ma^« terials bedingt wird* Der dorische Tempel in seiner ftl'testen uns bekannten Gestalt ist Steinbao, die Holzconstraktion desselben liegt hinter den nus zng^glicbea Zeiten in derFinstemiss des frohesten Alterthoms begraben; der tnscanische aber, wie ihn Vitrovias nna beschreibt^ ist, die Mauern und das Giebelfeld abgerechnet, Hplzbao. Von dem Architraven bezeugen dies die trabes compactiles, aus denen er besteht, und die Vorkehrung gegen Fftulniss der Balken. Der Architrav aber entscheidet über die andern Tbeile des GebAlr kes, und dass 4lie S&ulen aus Holz waren, zeigt ihre Schlankheit und die for einen Steinbau übermftssige Weite ihrer Stellung* Ist aber im dorischen Bau die Construktion aus Holz der aus Stein yorange* gangen, so wird sie im Wesentlichen ahnliche Verhältnisse gehabt haben, w&brend bei der Blinfabrnng der Steine für Balken, Sparren nndStotzen die S Aulen stimmiger und kQiizer, die Weiten schmaler, das Gebftlk lastender werden mnsste, wie es eben 4er altdorischo Bau aufzeigt Da aber daneben besonders das ober den Styl am aieiateii entscheidepde Sftul^oMpUd im tascanischeu Baue ^ ganifi

dorjsoh sich zeigt, so faAtte man, aogeaehlet aller Abweicboag im' fiiiiaeluen, im tuscaiiiscbeo Tempel eine Entwicklung ans der eiufiftcheB' Holte, welefae der doriscben parallel ging nnd ibren ursprüngliobesi Ziisammenbang nocb in Anordnung und Gestalt der drei Tbeile des S&ulenhauptes bewahrt hatte. Der tuscanische Bau wäre demnach als die entwickelte Holzconstruktion eines Baustyles zu betrachten, den der dorische in seiner Sieinconstruktion entfaltet nnd nach ihr mit besondern Eigentbomliclikeiten ausgestattet hat Es war's'omit nahgelegt, den tnscanischen Bau dem Wesen nach für dorisch zu halten.

Zur Stütze dieser Hypothese Hesse sich ein mannigfaltiger Zu- sammenhang der tuscanischen nnd hellenischen Kunst geltend machen und auch die Auswanderung der Bacchiaden nach Tarquinii um die 30. Olympiade Hesse sich herbeiziehen, weil Demaratns, ihr Führer, mit seinen Künstlern Eugir und Eugrammon aus Korinth kam, wa die Architektur, die dorische nämlich, wenigstens einen Theil ihren reichen Ausstattung soll eriangt haben. Vergl. A. Bökh zu Pindar - Ol. 13 ▼. 21 sqq. ludess schon die genauere Vergleicbung bei- der Bauweisen zeigt einen zu grossen Unterschied, als dass hier ein so naher Zusammenhang von beiden könnte behauptet werden. Schon die AnTage und Eintheilung der area beruht nach 0. Müller^s rich- tiger Bemerkung auf einem andern, dem auguralen Prinzip des he- trurischen Templum und die Stellung der zwei Säulen gegenüber von jeder der beiden antae, zu deren Annahme wir geführt wurden, ist ohne Beispiel in der griechischen Architektur. Dazu hat die tiiscauische Säule eine wohlausgebildete Basis, die aus Plinthus, Torus und Apophysis besteht, die dorische aber entbehrt einer sol« chen prinzipiell. Die Bildung des Kapitals ist in beiden den Haupt- tbeilen nach zwar übereinstimmend, aber wieder ganz andere Ver- hältnisse treten bei der Construktion des Gebälkes ein, wo nament^

Abkandlungen der I. Cl. d. k. kk. d. Wits. VI. Dd. I. Abth. 24

1««

Toa Aem doriaelien Fries > den Trij^ypheir nrid Metbpen leimf^ Spiär '^efand^ wnrdy uiid die antepägmeiitä :niir eio Mb waches 'Ana^ Itgduizadeii Trigl^lienbildeo/* 'Diese fJnrlerschiede gn^eii tiefbiv^

ak(jes Baöb jeneD: Antjahineta aejn.kOobte. .' ^ >- . :

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8ßl^if)Iicfaea Verwandlung far Tempel ^m, dem Bracbstqplfß Q|hejr dein, Löwenthor von Mykene in Rechnung, und es ist leicht wabrzqnpb^! Dien, dass diese dem tascanischen Bau näher steht, als dem dori- sfiheji. Der Plintbqs unter .der Sftolje ist- beiden, gleich, ähnlich d^ober. in ; beiden der Toru^, fthnKeb fecner die starke VerjtngQngi. dj^.Geipqivsamkejt der Formen des K^i^pitäls im Wesentlichep^.c^Qf., Afi^trav übereinstimmend y in. deifi BVies so wenig eine Spar >vQi^: Gl^^lypbeB wie im; tnska^cben» dagegen eine Yorrichtong an dfo^, Klopfen; der tigna (die or^randen Oeffhongen), welche den antepag-*,, mentjs des Tuscüniscbeni eptspr^tf. nur die S&nlenweite ist i^ bei-, dep, weisentlicb verschieden, aber, sie ist es auch zwischen ^scani«) s^^m und dorischefn Bau; in^ :C^a^n also die Aebniichkeit .^wiTf^ sfhe» tuscanischein und pelasgi^idiem SAulen- und Arcbitraven-^Ban. sehr ; jb^deutend, bedeutender wenigstens, a,ls zwisdien dorischem und«^ tqscaniscbem» £$ Rietet sich, darum fast mit Unwiderstehlichkeit .,di^. Ajuiahme, dass beide ganz «nabbängig; von defn ^oris^ben Ban vor* Erscheioui|g desselb^en und in .gleicher Weise mit ihm aus einQin^ a|l|ep dreien, gemeinsamen Typu^ entsprossen edn^.^ der W dem ipy^..; kiesiiftischen , FragifLont, , in der toscanica ratiO: fl^s Vitruvius u^cL] iq.;4ei]{|ii.&lte|»ten dqrischen B^u 4^ni fiSisypbec^nn^.zn: Korinlh siQh jfif dc^i.ualpgi^njyVeiwu offenjbai*^ di^ >ef(on4efrs . durob Vei^^^ yjD^.,

l^^l^le def;S^en-npch jnnerlicb zusammenbängeq und ,yqn d^P^tt!? »üfijn..4}fi ^Qf'mjff giae ly^t ip^tM* i^em g^Mun^b/irafa;t«r fiqtspf echend«.l

99»

-EfltitieElflä^ gtraMlen haL* Bcir histwisclie ZnitaimenUwig m99t ,ArtV v^ift.:or /zm8dieü^tudLaoisöbellj) und dörisdiMi - angeiioifliMii -worde; Mt :Bv6k fdeimiMh ^vws^ wf^ :aber nar iin eiaim Mctorh, .▼iel yreStet. wirodiliegeMleo ^u 'eDiboUeh, nach 'wckfiem dib dfii ;«|MiinvenraBdted Völker der Acbaeo-Pebsger, TjrrrlmieD . und der •jB^riefc io ihrer :Arahilektw; cm gemeiarames Prinsip bewahren pdd räi; naeh/ifiren BMOrfninsen und SlnheBwelsen anwenden; . -sii

^ I

Die althet^arlscben Qauwerke^ .die Mauern^ Stadtthore, TbOR^i^ Qeyfiihef Grabbogel lUid Grabkaoimern zeigen so wenig auf .ejif^f[i bedeutenden Gebrauch der Säulen, wie die ihnen enteprecbende Baur art auf griechischem Grund und Boden.. Auch war es nicht andera ^zu erwarten, da beide derselben Gattung angehören und nuri^Bjnr zeln«n verschieden sind; aber wie in dem pelasgisch-achftisd^eii Ge^ l^jfUide die Säulen aus Homer nachweisbar sind, und unsere Nacjir jgrabung^n auf der nach Soden gewandten Fläche der Burg top .^iryn9 die eingegrabenen Baseipringe .einer Säulenstellung auf* jt^em .Stelobates des dort Terscbwnndenen Gebäudes enthollt haben,. m sind auch durch die Naol^rabungen ai|f h^trpris^bem Grund und Boden^ wie oben bemerkt, Reste von tuskauischen Säulen entdeckt M^ordeiL

Ih dem Walde öatiidi yon Viterbo finden sich zwei hetroHsM^ Gräber, deren jedes die Decke za stfltzett eine Säule hat* (Mo^ Miaienü del Inst Arcb. Löm. 1. PK BL XL c. 1 nnd a.) In HiH^ aeirer ZeicVnnng (Fig. 12 A.B.) beide ohne Basen, die eine mit eibem breiten Ringe statt des Echinus und dem Plinthns daraber, dib' ÜH dere mit dm ^ Tollen fichinns und PJinthus. Der Beriebt über siä Toni Albert Leuoir (AnnalJ 1632 S. 269) bemerkt, dasa sie ,Tdn 8t^i^ nnd dem ausgebauenen 'Piß 4&^ Grabes fremd sind, and^ tsäii kinakti- mk ihnen ^ anfangen y Prfaü^pe ' der tusoanisc^n' Ordnai^ > <ad grttnden ä baser des: prinoipead-ei^e toscanei -^ welche^ bls^ her durch die Denkmäler wenig bekannt seien. DihwlMdißltiritiuX^

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offenbar die Älteste Form, die andere über einem ans fünf Sftnlen- trommeln gebildetei} Schaft » das. Kapit&l mit Pliutbas und Ecbiniis, dem nnr das Hypotrachelinm abgeht und was von dem dorch Vitra- Tias Geschilderten abweicht , die Basis, die Stämmigkeit der Sänle, ist als Bedingung oder Motiv des Steinbaoes nicht von Bedeatang; dagegen racken uns die Erscheinungen jener Sftulen wieder die pe- lasgisch-ach&ische Form von Mykeue in unmittelbare Nähe. Sie zeigen, dass der Säuleubau, wenn gleich in untergeordneter Anwen- dung, unter den Efroskern doch auch schon von der Holzconstruk- iion zu dem Stein übergegangen war, und täuschen in dem Myke- näischen Denkmale die Stämmigkeit der Säulen, ihre ungemein dichte Stellung und die Stücke der übrigen Glieder nicht, so ist es eben- &lls einem Steinban nachgebildet. Dadurch verliert die Annahme ihren Halt, dass die Dorier es gewesen, welche zuerst die Holz-^ construktion verlassen und zum Steinbau der Tempel übergegan- gen wären. Es stellt sich vielmehr die Wahrnehmung so, dass der durch die einfachsten Formen der Hütte bedingte Architraven- und Giebelbau bereits unter den Achäern und Hetruriern das Holz mit Stein vertauscht hatte, und in beiden Ländern zu Formen gelangt war, welche sich auch in dem spätem, dem dorischen Bau, wieder fin- den, dass aber, während die tuscanischen Völker den Steinbau nicht pfleg- ten, dagegen die Holzconstruktion entwickelten und zu den Formen ge- langten^ die Vitruvius beschrieben hat, auf dem Gebiete von Griechen- land die Dorier als die unmittelbaren Nachfolger der Achäer sich mit überwiegender Neigung an den Steinbau und an die durch ihn bedingten Formen anschlössen^ diese aber nach dem ihrem Wesen entsprechenden Prinzip des Ernstes und der Einfachheit in einer Weise entfalteten, welche zufolge des diesem Stamme eigenen Fest- baltens am Ueberlieferten die altpelasgiscben Formen noch durch- scheinen lässt, nachdem dorisches Wesen schon alle Verhältnisse darohdrongen hatte.

- . .DacM di^ae Aetderang rärtdgUdi m Korioth dorcbgefdbrt wonlr» kMiQ aos den oben berahrten Meldungen tob Hiren architektoniscben ESrfiudnngen geschlossen werden ; dass sie von den alfacbäiscben sich fia den Hanptfonneo so wenig etttfernen, wie db Vergleicbnng beider ieeigl^' hat anaser dem angegebenen ooch. dnea besondem Gmnd. NIr- l^d« war üb Beinuschnng dorischer Bevölkerong zu der alten HMhwActes ab zil Korinth; dieDorier, welche östlich von der Stadt das JiD^Pj eine Anhöhe, zur Borg befestigt hatten und von ihr ans Korinthy wenn auch nicht belagerten, doch als feindselige nägsä^i plagten, könnteu nar dadurch zom Ziele komaiea, dass sie^ schwach an Zahl, nnter Aiatas, dem Herakliden, mit den Korinthiern sich Terstftndigten, und diese mit sich als freie Borger zu einer Gemeinde ^rereiaigiefl. la dieser bildMen^ wie es scheint, die dorischen 6e- acUechter» dieJbiccbiaden, und auch diese nicht allein, die

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:Iliei^es : Vekrhftitoiss , das mit dem ^Starte der Bac(sbiad<te -eadete, kommt bei ihrer Katastrophe deotlieh zom Vorschein j Kor Tiath aber^ schon zor Zeit des Homer das goUreiehe^ beha«ptet durch Handel und Gewerbth&tigkeit auch' unter dorischer Herrschaft •enien/alteo Böhm, und diese Lage der Stadt, die Mischoag ihri^ ^irölkerüng and ihr Reichthum erklären es vollkommen, wenn man ge^ räde dort, nachdem regere Bewegung in die hellenischen Gemeia* den eingedrungen war, auf dem Gelriete der Architektur am frofaesten au einer Entfaltung alter Formen gelangte, diese aber von dem pdasgischen sich nur in so weit entfernte, als es durch den Geist der neuen ach&isch - dorischen Gemeinde geboten war.

In diesem aber, wie in dem Dorischen überhaupt, ist das Bo^ aehrftnken aof das Wesentliche, auf das £änfacbe und %weck- ariteaige ^vorherrschend und die Schlichtheit mit der Worde, der Ste- ligkeit oad dem Hochfeierlichen verbimden. Ein solcher Charakter,

.iler »lle dorisoben'EinriditJingeb :!wältet aäch ihre An^bitektur. ^

ImBlnngpi kennzeiciinet^ flarcb-

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Legen wir aber der Vergleldning dM pelasgisch-acliftieidien -Baues mit dem achäiscIi-derisclKn das jeoeiir gehörige Bruöbistilck iTon Mykeoe and das von diesem ttbvige Bnichstiick des S&sjpbclemw (ff ig. 13 AB.) in^Korinth IS« Grande^ 80 ergibt eicb feigeade Uebiocv 'dfisdnoinng ond VferMhiedenbeit : . -; •)

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i. Siatt der Unterlage aas Balken, welcbedas Myken&iacfap ment andeutet, ist ein fester Grond aas Qoadem gelegt. .

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- ^ Hl' Von der Basis, welche das Rfykenftiscbe Brncbstftck und •der faskanische Bau bei Vitrurio» in ziemlicher Entwicklimg zeit- gen, ist nur der Pliuthos übrig geblieben. Es war dem Gesetze der Einfachheit and Zweckmässigkeit entsprechend^ den Toifas zu titoferdrflcken und den Schaft der Sftole auf den Pllntfans ohne! iiv ^gepd eine dn6&sa$g anfzu^tzen« Aoch sftmmtliciie tassere Säniea ^des grossen Tempels xo Pbsidonia stehen jede auf eiiiem Plinthoii^ 'weicher mit dem Abacus gleich bereit ist^aber dieRftame swischea j^ zwei sind mit gleich dicken und langen Platten ausgelegt. . Ba^ liuirch wird zwischen jeder Sftulenweite ein zusammeuhftiigender -Stelobates gewonnen, indem- die Plinthen als Glieder der gerades ^Flftche 8ich darstellen, so däss die ganze Sftulenweite für eiaei bequemen Durchgang gewonnen wird.

*

3. Der Säulenscbaft ist in Mykene wie in Volci glatt; in -K'oriuth zeigt .er die dorische Kanellirong {^aßäamtg) mit scharfen -Kanten^ und diese bildet ein entscheidendes Merkmal ihres Slyi», Ulan* bat eine solche Kanellirung' an zwei Siulen wahrgenonunM^ -üein einem Ägyptischen Grabä zu Beoi^ Hassan die Decke tragi^a.

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Bleue Sftalen 'Bind dftdurch und AunW Ihre Yerjongong dem dori^^ 0tlieii Siälafte- ymi ietwas schlanker' Fbrni rollkmnaien gleich)* cnci' selbst ein Rftthsel in Bezug auf ihren Ur«pning, da sie laosser alier: Analogie zu den. Obngen Ägyptischen Säulen, stehen. Sind sie in

der, That ^Iter,. ä)s diet^Vroien der griechischen Architektur, welche

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sie aosser Aegvpten zuerst zeigt, i^o gesteht allerdings die Vermii- tfiqpgy dass sie Von den Griechen als eine Vorkehrung heroherger noinmen" wurden, die dem sich bei ihnen entwickelnden Geist der Architektur entsprach, während dies in ihrer Heiniath nicht ' der Falt' "WMiiWOiMe j^olirt uqd 9hne Folgen geblie)b^' sind. Um 4ie]Brfin- dfiAg d^r .pif^elliriing' oder im Fall sie Agyptiacheu Ursprmigess i^t'j ihf'f Aufiiabiqe in die grjeebisolie Architektur s6!a erklären^ ]»t man; Yerscbiedenes aogeoQuuiien. Ihr Grund schdiot. in Griechenland

wenigstens ein ästhetischer. Die helleini$ebe Architektur Termeidet; den Bogen von grösserer Ausdehnung, nicht aus Uukunde der Wöl- bm^ die bereits in pelasgiscUen Werken* diesseits und jenseits des iemscbeo Meeres nnd zwar nach dem Prinzip der Spannung nut Qüisprechehdem Widerlager sich angew^det findet, sondern weil ghtooere Boged uad die Winkel , unter denen sie auf geraden FUk^ ohen aöfsitzoB, dein Archi^raven- nnd GKebelbao prinzipiell entgegen' siefaeo; dtwu sind sie für den Begriff durch die Sfr&kltor der Wi-' derlager ' allerdings befestigt^ aber nicht for den Anblick und das dn«" befangene Gefahl, dem sie Spannung nnd einen ans einander trei^ Uraden Dr^ack entgegenstellen. Nur fdr untergeordnete Theile der ProtiiiroDg i^ind' die Rnddiidien zur Vermittlung der einzelnen Glie^' der tmd filrzielong der filurjrthmie als dienende, nirgends als herr* sehende i^Glieder gebraucht. Die ad ölrcinum gdbildeten Skalen-' sehaftei' wurden dämm dem Gebrauche and Grendsatze des obrigeil Baues /genftfaert and' mit ihm in (Jeftereinstimbung gebracht, dädurdi, duisB iiafch-der KaiieUirang sie sich^ in- straffien 'Kanten, bei der ioiiri-^' seken u j umgebogenen -heraBzogeb, somit aber -den I^i-eisbogen ia^

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Vielheit der Kanten und KanAle aoflösten, während sie zogleic^ darch die [pdygone Beschaffenheit zur Yermittlang des Einfachen mit dem Mannigfachen beitragen.

4. Das Kapital behauptet sich in den drei eriftnterlen Formeni in überraschender Einheit: Echinns nnd Plintbns sind in ihnen die^p selben y wenn auch erst durch die Dorier mehr in Harmonie unter sich und mit dem Ganzen gesetzt und ebenso entspricht sich in ih- nen die VerjOngung.

5. In gleicher Weise stimmt der Archilrav, dessen Flftebe' ohne Unterbrechung ober die Säuleu sich ausbreitet, während der Fries in dem dorischen Gebälk die KOpfe der Tigna mit den Tri« glyphen ausstattet, die beim tnskanischen Bau die antepagmenta, bei dem mykenäischen die ovalen Rundungen zeigen.

6. Die obersten Tbeile des mykenäischen Baoes sind uube* slimmbar, nur dass als Corona noch ein demArehitrav fast entspre- chender Balken aufliegt nnd bei dem tuskauisehen Tempel sind sie, wie wir bemerkten, nur im Allgemeinen bezeichnet, doch lässt sieh die Uebereinstimmung des dorischen und toskanischen Daches im Wesentlichen mit ziemlicher Bestimmtheit annehmen. Die gan&e weitere Ausstattung des Gebälkes und namentlich des Giebels bo^. wohl der fiber dem Fries liegenden Corona als der in spitzen WiiK kein aufsteigenden Sparren, die einzelnen Glieder, ihre Maase und Ausdehnung nnd ihre harmonische Verbindung durch MV/uir$a axor riaif ano^vasig und änod-iOHQ sind nur an dem dorischen nachweis- bar, und wie in der Schlichtheit der Basis, in der männlichen Stärke und der scharfen Kanellirung der Säule, in ihrer bedeutenden Yer- jODgung, in der Einfachheit des Kapitals, des Arcbitraves, wie in der Gliederung des Frieses und dem starken Bau des Giebels drockt sich die das Einfache mit dem Grossen und KräAigen Ter-

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g/mMo^tßt uil^Vf' iffe)cMi| <tiQ {»e}aq|ifipli..t-;A<^^iscj|^. ||qd,;,|!Bn>

Mltü^iMI -¥f ffit ^. niHJlstelieiu iScbop 4w> Oj^teo .npd'in jfMApqi. y4iilW(oi(|«$PH9obw#r$j^ J^^.Flef :^9rüßbe}i .4pr<jh^?lftw *riH ^^f^,

jener Ernst and jene s$Hi^^ ^^iUrde 4es,.4Hi^^;^96qiVi')d|MMr) lieh und dem Geftable bis in das Einzelnste wabrnehmbar entgegen; 4J«8prG«isit .entfaltet -ifjoli: io :deo si^^lispbeBr PünknAtern diK^prch, ^B^efs dM U^be^aftf^ aUegtj n^« t^a,$trange. eri^^igt, waäbg^

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luurmofiischev V6Kbi|i4nng:¥^errT(i^iQ,^ wflc^ iq üun^iip |)e^«ni)6rii(ir! wOrdigsle Werk dieser edieo Kanst in angatr^M^r fteittbcht- j0fV^, scheinen lAsst

' Waa spiter, "SBQtiiaf adT der "AkropoIi^'WAthen^: dorisch gebaut wordey s&eigt zwar aocli den Clarakter^ dei* vdlehditen -Kniisl, '^gi , sidi jedoch Ton der ernsten Wciide, g]eich9ßhi der ßc^vtwo^ iqfdpki der Dwer b* den mildeni: Weisen des altisch''^1oinsehen StiMtiiriM^ denien . 6»: taeh dnrck Anvrendinig eines' rbiofarerti Scbiniicki^'ir^^^rMi BfauMm linA iseHbst doireh-Bingrahug lobischerGliedi^ -flieh' vei^ mittelnd zu nAhern sucht ^ * in- ftbidichei Art, wie die dori^olM^ Strophe der attischen IVagOdie^ 'töo der 'iKFnst«ii»^Soblichtheit läter alten Wdsen sich den) mildehi Vormeii * des* ionischen 'Rytlrnids^wein anch-vfiir. leise^: zuneigt ,^ '-' •' :i)=t >^; )•* ' "'-..nryi

t . ; ^ . . < . : . --*- . *-.--t i.i >•;.•„.« •• ff , ^^1)\

VIII *

iSii^l? ifpit. ifem Ursprünge des ionfifchen Batffis hei VHruf^iuSf

:; Gfehen wir Toa^den Banwfisi;i^^ ^f^ /deiiei|,,fUe doriea ratio )Siq|i en^wicl^^H haf, zu dpm iaflii|p|lenJBa^ ftbc^^ wAergeb^p-

Abhandlungen der I. d. d. li. Ak. d. Wim. VI. Bd. I. Abth. 35

SRltateil^ Qnd'AfdntnVeii-Baa d)« glekibftBafiii^ gebkbt b«(; er ^t4' diMnk id seifieiii ftlt^sten Formen' ihn im <W«äeilfIio(ien y.or SeiCB' gegangen sejfi^ bi^ der sitli neo etitwtekelnde Stiuitoi der i^m &ih ««iliem Weisen entspf^ehenderi reSobem attd gefitliijgeA Jl'ontieti' g^nden bk, om dem Belmrren desr doritit^ben Bades in «icblicbMt nnd ernster EinfacUheit die mehr 'beitere vnd mannigfaltige Weiisie eiller freieren EtotWfcMong tlntgegenzust^len.

« *

tSbe wir anf die Me(ämorpboi^(& der Bauart in Jönien eingebe^> wiad'es zweckmassig seyn, sa verlftniiger Crlftaterang einen Blielt Auf -die! ursprOngliöbe Cetaieinsamkeit der grieebisobeo Poesie und ib^- rer im Epos ausgeprägten Form sd ' werfen ond anf ihre spätere^ Scbeidnng binzuweisen.

. I Was in den nntet Homems und Hesiodos Namen Toreinigten Wer- ls^.dann in den Ueberresteu der znmTbeil gleicb alten Epopoeen, dann in den ton den froliestien Hyihneh nndGykßkeni sich als ein darch lange Uebnng ausgebildeter gemetusamer Typus' der Poesie nild Rhythmik her^ ausstelle bildet ein vollkommenes crrtrjlo/er. za den Ältesten Werket der Ardbitektur.vor der ROckkebr der Heraklideii nnd der Spalf- tittg;der Nation in Terschiedene; Stämme. Die . altachäiscbe 06*^ aaftg-^ nnd Rhy(hmen**Weise blieb auch ^uack dem Eintritt jener Er- eignisse noch iiebrere Jahrhunderte bindarch die allein ausgebildete Knnstform der hellenischen Poesie. Terpaudw auf Lesbos aa gut, wie die Pythia zu Delphi bis in jene Zeit herab^ kannte nur die epische Form des poetischen Rhythmus; ja als durch den Bruch je des zweiten Hexameters das iXsysToi^ fiixoop entstand und sich un- ter Wahrung des alt^pischen Dialektes neben der epischen Form tis ein f)ir jeden Stoff anwendbares Maas geltend machte, blieb die albo modifiziree Form beiden Stimmen, der ionischen und dorischen; ^jtmfütx. ' Wie KatUhds; der Jonier, den Krieg der Kimmerier un

«lenijMa: 4er IIlAiiHifefftrqngiidtw' ;8^«rMinisali/f|ii(9weB«peli^;KTf^i^

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4fov ffieri^boMnit ivie äaf dem ^Gebieto 4er vAjrlbt^ fcot Urlj^^iiielleiiiBcher PoMifif» 'Modefa aueJk:! nach ibver i9C8t(9 ijÜeüterriogllhfereiBatmiiiieides Verfaiitwn. deir StftnlQfe, bi| bei fiipr^ isefareitender Eoiwieidiing ibrier fitgelitlMinlicbkeiteb die doiiscb«^ y^ di#-idHdsdie SiropiMi «idi tiieii*eft.ii«d'iliirch A«foabpie Ter«QhiQijl#r Hwr Ak34i(ii|eB glekk defc Aff|2b|tektan dieliemodewJSiQne^ wie Qfh .fidiM^W^ise jder SAmiie AnmodrOtdieii^ beiMbt witfeih^ .>u>x

>i' ^ An vdem.!joben;:erw&bite« Tempelbaa '4eii angebiicbcin AimVp tdMDiömoB in JoiiehNikiiftpft yitffoviitit a.. ».O« J.' 6 die M^Upqf»

-die lonerfilbteii nkdit die Symiiiejttii^/iier Sftidea ! gehabt , d* i-iM^ webl «n Achaia erbaltea^'wo das !Origitti&i^iie«;;T0iBp^si,atMij|. £Be fa&tten daram eine neue nach dem Yerbftljh^ia^ de« jnAnnliobißii ffPnaseaibeiiieaaene ifintgeütellt; wie oAmiich dieae sebbaiual Ja\ 4v fiMie dets Mannes jelithahei sei^ hatten »e. d^r Sftale lUiU jBiuspMwiß -iU» Kapitftla aeebs Darehmeaser ihres vnferäten Ssehaftoagiogel^ii. ^ jeaaede cam> veliiissent eolnibnaa eoUooäre, inati bubeatM f^yv^ iviftrids earnn et :quaei3aa(ea9 !^bQa rationibm ßfSeere posi^nt^ 9^ €t ad 01188. ierendam essent idoneae^ et lili aspeeta probatam M)fir 4*entifTenaa|atem^ dilnensi isnnt. Tirllia ^pedls yesttgiiimv ^t id retok^ ittit in aMtudhieat la honine : (däm* in ocSäwoani traittt^ler^Qt .;et| qii|i •aiw^itodine ibceiiinit baaiai jsclipi, taatolri Aexiea«T«uqi ofl|)LtidP),ift:<ljh iitndinem extnlernnt.^^ Die Meldung ist klar nofl. 4^^^ ^^ V4' trovius aus griechischer Ueberlieferung geschöpft, doch davon später. iB^il^iohe .^aoa halientM»äymB|^na^l»ai«qi^ tlibqak]^

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"^ifnt^tg»^ "f^it Helike diftt^ Brdbebeo und iSlmOk aa den Zorn des 'PMeidon knt^: Hib lonbr iA«iHefa, «wHeBlBe yeritrieben, hfttten ddroh -Gäsaiidfi^ Toit ilüAen wa möglich ' dasBildnpss dfib Gottes öder doch cbe Absiedelung des Tempels begehrt , fAuhatcc fikp xo ßgätag uA Bc^ aeifdiyogj si ik /nijj tov ye Ibqov äyttdqvcwy Aber weder das eine Vioöh das ünde^e erhalten, auch niobt nacliilem t6 imvod rüp^Ax^t^y 'dttfch (feinen BmchlMs tde itazn berechtigt hatte« DiodOTHs (B« H. XT) c/49) berichtet; daiss die loner dabei einem; Orakel giefo%t

it^öptxwp aitoVs ßw/idSp- aber' auch; » der Widen^tand der Helikie- 79ier »ei aaf einen alten Aossprnch gegrindet gewesen (ixones th»- Xaiop Ao/oi^)r ihnen 'drohe Gefahr y wemi die Inner auf dem Altare des Poseidon opferten. Sie erklärten darum, der Gemelnrath der Aehfler habe hier nichts zw ^ntscheideii, sondern der x4fMPog des 'Gdttes sei ihr BigcMhnm. Als nnn gleichwohl die loner auf dem Altakr opferten, hfttten die Helikesier ihre Gerfttke nnd Gaben aü- biüadder geworfen;- die Gesandten ' gewaltsam ergriffen und gegen 'den *Gott gefrevelt: ra XQ^ftatm äicc^^f^aptsg tdip 'Icipwp ^ovg %% &B(oqws ''ifvpij^aifäp ^aißfjaäwi Ti ii top &86p. Das habe des Gottes Zorn liftd Raelie tiber dfe Stadt gebracht. Paös. Vn. c. 24 S* 5 <^e dei' Gesandtschaft und ihres B^ehrens zu gedenken sagt im AU- -jgemeiden; den Helikesient wäre durch den Gott der Untergang be- ^iteitet worden, weil sie schotzsucbende AlAnner ans seinem Heilig- 'tbitm gebradit und getödtet hfttten, Ixitag &p^^. äno^tjacufi ix tpov h0&v xal dnoxreipaai. Diesen Frevel steigert Aelian (H. An. XI. eil' 19) dahin, dass er meldet, die Helikesier. hfttten die zu ihnen ge- *ii6mmenen Inner auf dem Altare sdbst bingescUacbtet (inl ßtofMov ' d^i&gfa^ccp- ttvtovg).

Offenbar siiid ^ dicM^Steigenisgen durch den Btfer deijenigto

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«averaplaas^ .belebe nteh INadArtw '*v$§ßwe^ fmKef/Api^ . Jtffa^ -ii^ jS^ib^ fmd' A»tm iioi HtAtiUmg 4e8 Erdbebeod «lui datttrlicb^ii Urwcboa -oiehl KogebMnl^ > ^for 4tn Ztn deä . P^^sekjon ^inen niögln^M. ,«taf>- .fcieii. Beweggrond sui findfio.; beitifibtr wäreD. DioM gottesf^rcbtigen lieafe wuMte» aincb, dalss Nieipa«d bei^dem Uiite^ga^ge der Stadt «TteQoglQclU^ der aa de» Fr0vel keiaen Tbeil geupiaiiieo, n^i^p im idosßt^wtw oiSeig äkXas n6^$fyt€a8 zg av/a^Q^, wjUireQd Aeliaaiis lOffeobar ab.TbatsMbe meldeti lOScbiffe der LakodAmoniery welc}ie :d»tal8.ftiiiUUg Jii dem Hafeo Ton Helike vor Aakei; lageo, seien .dflurcb defeL EÜobroob des Meeres zugleich init der ^tadtza Griip^

pijag cvP^ßjif&XoPTO rg 7t^t^/s£yg &ajida0tjg imnXio%i^ noXJiß.

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w : Gleil^hes Scbwaoken^ das den sagenbajKen Charakter der £r- .«Ablnng andentejt, besteht racksichtlieh der Zeiten. Dßr Untergang -tw Helike zwar ist cbronologus^^h sicher gestellt (yeigl. Clintfm iFä»t. Helk T. 1 p. 421 n. 5). Strabo setzt ihn 2 Ji^hre Tor die Schlacht bei Lenctra ävaly trea$p nadzwp A€vxzm(t»(op. Diodoi;i|s^ damit tibereinstimmend, bringt ihn aoch der Zeit «ach mit dem Jp'rg- yel an den lonem in nnmittelbare Yerbindong t^i ^' i^^ x^jm^fi tfVfA^pm z6 Tia^o^. nnd die Achäer hatten spAter den lonern die Jinsiedelong gegeben , xovg rk Ax^iovs vc^b^op Sqppcu, jolg ^IcjOiP ti^p .mftd^Oip. Wie war das mOglich^ wepn vorher der Tempel mit seinem Gott und Haine in den Fkthen des Meeres begraben wur4e? So kNE^er und lose.hjbigt hier Alles aneinander oder hebt sich ge- genseitig auf. Es verhält sich nicht anders mit dem^ vraa noiph ^•ber das Gesuch der loner Besonderes .bemerkt wird. Die. JSage bei Diodor knOpft es an die Panionja des Poseidon. Hehconios ; dii^e a^en bei Mycale an einem einsamen Qrte ip i^i^p wntf gefeiert worden. SpAter sei dieser Ort, da Krieg entstanden, unsicher ge- worden und man habe diurnm die 7i;f^i!^v^iS :ai^^

Bpliesiasi gdeg^i darch de& detphidobn Gott' aber die W^song 'pfaDgen, die eifui^ifitna datßir VM den alten Ahftren der Vorfahner iti Helike ftn nebuien« Auch hier ist fast AMes irrtbamlieb and'a»- genbafi} das Yorgebirg Mycale ist kein einsamer Ort gewesei. Sfepbmias Byzantinos nennt dort neben dem Heitigtbum auch die Stadt Panionion. Es lag ferner nab genog bei Ephesos, von der Ebene des Kaystros nnr durch die Ansdebnnng der dort niJi an Asien rortretenden OstkOste von Samos getrennt, nnd dass es sa irgend einer Z#eit das Panionioni verloren, wird nirgends gemeldet; auch ist nnwahrscheinlidiy dass so spät noch der delphische Spraäi die cupiSQvasg des nrvftterüchen Heiliglhoms begehrt habe, welche bei der ersten Grflndnng des Panionion durch die Sitte bedingt war, während die spätere Zeit für den Tempelbaa ganz andere Verhält- niiise und Maase bestimmt hatte. Pausanias knüpft den l^revel mit einem ,,Später^^ {JiarB^v) an die Meldung der von denAchäem vei^ triebenen Inner und der von ihnen zu Milet und Teos gebauten Hei- fi^thflmer des Poseidon; verbindet aber doch die Strafe mit dem Frevel oix i/jiiXXijae ro /ii^Pi/uc ix rov IIooBido^og, und so geht auiA itns der Erzählung des Aelian hervor, dass er Schuld und Strafe in nähere Folge zusammenbrachte: inei ^i yao aafßtjaaPy iptav&a ^if- nov xtX. Gleichwohl schimmert oberall die Erinnerung an die alte Zeit durch, wo die loner aus dem Peloponnes vertrieben, die' ä^ fqvdg der alten Heiligthomer von ihren Siegern umsonst begehrten, und es wird offenbar, dass nur in den spätem Sagen beide Er- eignisse eben durch jene dsusidaifiovBg bei Diodor getrennt worden, ' welche den Untergang von Helike auf den Zorn ^s Gottes zurock- Kuführen bemttht waren, für diesen aber in der alten Verweigerung 'diftr dfldQvCig einen Grund fanden. Diese musste sofort in der Zeit her- abgirAckt und durch Beifbgong vbn Unlhaten^ die wir erwähnten, ge- schärft werden. Wir hielten^ die genauere JBrwägung. dieser Sage gerade hier geboten, da, imtihre wahl-e Giistaltong geführt, sie nitfbt

iiiii<:(fllr'^e JErUftrdDg Tüitfritaisobea Worte »ob. babenteflt tytt^^ BmkiB» ÜAtfam {ctolonuiariiii) 'deta Soblosad, lioudefli abdi! für 4i{l ^ierftndorte Riefatong dar giomeindaflicln Bauart noter deo Idbern d0A Oriüidy fltickuun den Aoläsa ihrer £taiMd(ifttion liefert ZkirOckger «itbeii Toi» den Helikesiem und dnrch'die Yerwcfigeraiig deri!;»^ i^ig aimer Stand gesetst^ dfe Tempel der vaterlAndUcben GiHter tadi denMnaien imd YerliiltttiBsen %n baoen» nach welche« sie $Ah Werke der pelasgisch-achftischeD Periode in ihrer nrsprongliehtti Heimath aosgefohrt waren, fanden sie sich für das neue Bedflrfuiss an äiek aelbsi vnd an die Benotsang der architekiOaiaohen Vorbilder gewiesen, welche in den alten Koltnrläudem Tdn Lykien ror ihiret Ankoofl TOB dein froheren 'Bewohnern waren errichtet worden ^ so« weit eine solche Benotzong mit dem politischen^ Wesen TortrSglich erachtet wurde. Wein die dadurch bedingte neue Gentaltnng der Architektnr sich von dem altoberlieferten weiter als bei den I>tfr riem entfernte und am Ende '£ftst die fssraßaiiig aig SXXo yipog einr trat 9 so liegt der Keim dieser freiem nnd rel6bern Umgestaltung: in dem mehr auf das Aeussere nnd Angenehme gerichteten Bestreben dek loner^ das in der Architektur zu den schlanken Formen und dism reichen Schmucke Mrte. EBer stellt sich die ionische HeiiJerkeit dem dorischen Ernst, dem Gedrungenen das Schlanke, dem 'War^ de^ollen das Anmuthige, dem Einfiachen das Mannigfache, der ehr-« wtlrdigon Chafis (a^jui^ X^9^) die gefUIijge: entgegen.

i: /

Wendang zu' dem Schlanken tritt schon dat herTor, wo sie von den Maasen und den Yorschrifteif der alten Tempel an sich abbist gewiesen, nach einem in der Natur der' Sachö gelegenen Prinzipe suchten und di€»es nach der beiiVitruWus bewabi^n I^SagiQ in dem VerhältDiss des männlichen Fasses zur Höhe des Mannes, d. £ln 1:6 fänden, wobm 1 Durchmesser auf das Haupt garech- net wird und 5 Ar den Schaft Hbrig blieben;«, Das l^erllÄltniM des

Säqleadieke Bar SävIenBAbe entsdieMlet, wie bekami^ Eomcist aben Aäh GranÜßbarakter der Äbrigeb VerbtitHisM aod der von ihnen' htm dhigten Uigenischaften des Gebtades, welbhe sich ans jenen trio ans einer geäieinsamen Wnn&el entwickeln v wenn, eimnal das hiei^ ittvlTrage stehende Genus, der SAnlen - ArehitraTiett«' und Giebel * Bäo

*

gegeben ist Es kann däräm, jenes Verbal tniss niehi geftndert wer^ den; olMie> dass die Verändemng alle Glieder des Baaes berührt #der dnrehdringt .--

^ Neuere Architekten haben diese offetdiar Acht griechische Ueb»- Hefmng angezweifelt, aäch gering geaditet; adcb verworfen oder sogar verspottet. Besonnener and des Altertbums ktindiger er^ie^ sen sich diejenigen, welche sie mit andiern analogen Yerhältnissbestim^ nibngen auf dem Gebiet der Tektonik der Griechen und mit de« Wahmehmnng verbanden, dass der menschliche Organismus, als der vollendetste, ids derjenige zu betrachten ist, nach dem die Natue schon in der ersten Bildung des animalischen Lebens hinstrebt, und dem sie auf der Stufenleiter der Geschöpfe herauf je hbher je mher kommt, bis sie nach seiner reinsten Entfaltung, im Menseheif ansrnbi In ihm eraditeten daher schon die Griechen den Urtjrpba filr alles Gegebene, was sich durch harmonische Entwicklung seinec Glieder nach bestimmtem Zweck und Maas als einen Organismoii entfalten und bei dieser Entfaltung das höchste Ziel des Zweck- mässigen und Schönen erreichen soll Schon durch diese Yerhftlt- nissbestiminung kam der ionische Bau ober die arsprflngliche. Ge- drungenheit, fainims, welche der vollendete dorische an dem ältesten, Miner erhaltenen Denkmale im Sisypheeum «eigt nnd Ober weleho. er erst in den attischen nnd den spätem Werkien hiaaüsgebt.

' DiesQS Verbältiriss wird von Ed. Metzger nach genauer M^s«^ inng in iblgenden Zahltn aosgedrockt:

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Hölie&bestiiniBaiig der Sftalen zor untern Schaftstftrke.

. Sisyp^eam

Tbeaeiim

5/58

Parthenon . 5,62

Tempel za Nenea 6,35

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Yergl! ' dfessen Tortreffflicbe Abhandlang: üntersachmig im 0^ biete der Architekta^ in Rad. MarggraflTs Mflnehuer Jahrb. fhr btf- ^dende Kanst 1838 S. 69.

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Ob in ,^ieaen ftitesten Bauten der loner an der asiatisehet Koste aua der yordori^dien die Sftolenbasid bewahrt, ob im Fri^ die Tri^phen angewendet waren» darober fehlen die Nadburii^r ^; doch zeigt die spfttere Gestaltang der ioniachen Art, dasa ßÄt aobäiacfae Basia beibehalten nnd nur weiter entwickelt, der Fnep aber, welches auch, seine frohere Gestaltung war, in Einer FlAch^ dargestellt wurde. Wenn yitrpvius die Basis erst in der weiteigi Entfaltung des Baues eintreten Iftsst, so hAngt das mit seiner an4 der Vorgänger unhaltbaren Ansicht zusammen, dass der ionische Bau aus dem schon entwickelten dorischen, der keine SftulQDbasis im spätem Sinne kennt, entstanden sei. , Die ZurQckfobrung beider abf einen ihnen gemeinsamen Typus und ibre Herleitung aus ihm ii(t jener Anschauungsweise verschlossen geblieben.

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: , Ebenso ist man durch die spätere Form zu der Angabe b^r reditigt,: dass die Höbe des Abacus ober dem Ecbinus und die Stärke d<^ Gebälkes bei der grössern Schlankheit erm&ssigt wurde; dage^ gen zeigt die weitere Gestaltung des ionischen Kapitals, : dass d^r im ältesteäBau schon untergeordnete Echious eine weitere Entwickr^ laag nicht erlangt, sondern noch mehr sich zusammengezogen hat,, wftb^ r|tf»d das in der. tuskauBchen Form ausgesprochene Hjpotrache^fm

Abhandlungen der I. Gl. d. k Ak. d. Wiit. VI. Bd 1. Abth. 26

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aich unter dem ionischen Sftalenhaopte wiederfindet und zur Auf- nahme des schönen Blätterschmuckes, des äv&ifuodf bestimmt wurde*

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lieber die damit begonnene und die weitere Entwicklung des ionischen Baues enthält Vitrur nur eine Meldung. Nachdem er zu- folge der ' getrübten und einseitigen Auflassung des ersten Verfsdi- zeos . der. louer beztlgUch der Yerhl^Itnissbestimmung yon^ Höhe und Picke der Säulen an dem neuen Bau sich darober in folgender Weise geäussert: ita dorica colomna yirilis corporis proportionem et firmitatem et yenostatem in aedificiis praestare coepit, fügt er $• 7 bei: item postea Dianae constituere aedem quaerentes novi generis, spe- <äem iisdem vestigiis ad raoliebrem transtulerunt graciUtatem, et fe- t^nmt primum eolumnae crassitudinem altitudinis octava parte, ut ha* hieret speciem excelsiorem. Basi spiram supposuerunt pro calceo^ eapitulo Yolutas , uti capillamento concrispatos cincinnos praependen- ies dextra ac sinistra, collocaverunt, et cymatiis et encarpis pro cn- mbns dispositis froutes ornavernnt, truncoque toto strias uti stolamm nigas matronali more demiserunt.

Man sieht, dass mit gänzlicher Verkennung dessen, was durch die Natur der Sache und geschichtliche Nothwendigkeit geboten war, wie früher der Ursprung des dorischen Baues an die angeb- liche Gründung des Heraeou durch Doms, so hier die Entfaltung der ganzen ionischen Weise an den Bau des Artemision geknüpft wird, offenbar des ephesinischen , dessen Anfänge unter den Beginn der Oljrmpiaden herabreichen. Was den Text und Inhalt der Stelle selbst betrifi%, so unterliegt der Hauptsatz, dass die rolle Schlank» heit der ionischen Säule nach dem V^rhältniss der Länge des weib- lichen Fnsses zur Höhe der Frauengestalt bestimmt worden sei, an wh so wenig einem begründeten Bedenken, wie die frühere B^ rechnung der altem Formen nach dem männlichen Fuss«. Die Grand-

II

iMclMiDiiiig, iMB ifie soblaidiera, die gescbmftckt^ra Foraten cht kmisoiieo Sinlen in der scManken «d' gescbmQckteo ^ Fraoengestalft Ar dpdXojßw wo vihhk y^t nifon^TVTioy baben, bestebt ToUkominet n Kefikt, obgleieb lye Herleitdog einzelner BeMnderheiien» wie der Voloteii aas den weiblif^en Locken , der xvfjuitta mnd fyxa^a mm( den Haaren, und gar die ioniscbe ^dß&Mftg aas den Falten des weibliolien> Oewandes tri»er das Maas der Anidogien gebt und ncfi in dae 6e5B%Ymgeoe, ja in das Gebiet der Phahtaaiespiele Terfieri; In den Worten basi spiram sapposneront, ist Basis Ar den Schllira des läAnlenseiiaftes gebrabdit, nater dem die Spira liegt

Diese selbst ist in dem Mjkenftisehen Fragment durch die drei^ fkcbe Wiadong angedeatet« Die volle Entwiekking ihres Ibrns^ s; B. in dem H^raeon von Samos zeigt die Fleehtang dadnroh, daas seine halbmnde Gestalt in einzelne RiMien zerlegl ist../ Bei kflnstlieher Flechtong kreuzen sich die lUemen nad erinnern noch dentlic^er an die Fleebtongen, durch welche die ^o^fjuxta die 8ockel oder Kothurne des Fosses mit der Wade t erkunden sind« ^

Dann l^ommt die Nacbweisong der wichtigsten Eigentbamlicbkeit des ionisdien Sftnienschmocks > der zwei Volutae an den beiden {Seiten des Kapitals. Viteuvius oder die griechische Tradition, d|e ar wiedergibt, legt ihnen die Haarflechten zn Gronde, die den hdU lenischen Franen, wie denen am Pandrc^ion, aber die Schultern lierabfaiogenv die cincinnos praependentes dextra ac ' sinistra; diese latte man in den Voluten mit dem Haupthaar znsammen^wickeU; -^ capfliamento concrispatos in der Volute dargestellt. Das aber ist wenigstens bei der ausgebildeten Volute ganz qadenkbar; dei^ dnrdi cfoe concrispatio dncinnorum prsiependenilinm dextera ac sinisto d. durch ihr nach« dem ca^illanientum> hinau%erichtetes Anfkrftuseln hAMe man eine lioekenreikey einen M^i/^uUg uhti hüAüa Oiiren b^

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kotameD^ vde ibn die ' ftltesteii MarmorLOpfe ttker der Stirn zeigctt «bd desseD einzelne Locken die Altern Atbenfter noeb kur^ votf Hmcydidesi (I« c. 6) dorch goldene Cicaden, d. i. dareh cicäden* ftänige Spangen in Y erbindnnfg hielten : xQ^am t^xtiytw ip^Qas$ xq»!' ßvJbop dpaiovfuppi r&p ip tjj z6faXij tq^x^*' Di^^gen a^igen die Vokiten aich gAnz dentlicli als Zosrnnmen- oder AnfroUoogen einec Draperie 9 die von der Breite des KapitAls zu beiden Seiten der Staie berabh&ngend war oder gedacht wurde. Nur so erkiftren sich die Spiralen im Innern der Volute ^ die von dem Mittelpunkt oder dem o^&ai/nos derselben ausgehend sieh in immer weiterli Windangen öffnen und in die Oberfläche mflnden. Es sind die Bor- düren oder Enden der Langseiten der herabhängenden Draperie, die bei der Zusammenroilung sich in solchen gewundenen linien dar« stellen» während die Augen in den beiden Mittelpunkten der Volute als die Enden der untern Quereinfassung sich darstellen, welchis selbst als der innere Halt gebraucht wurde, um den die Zusammen- roilung geschah. Nicht weniger klar zeugt dafnr der Umstand, daas die Voloten in der Mitte ihres äussern Volumens ein Band haben, Ton dem sie umschlungen sind; dieses kann nur als der ävadsauog gedacht werden, Ton dem die Draperie in ihrer durch die Rollung gewonnenen Form um die Mitte zusammengehalten worde. Es ent«* spricht dieser Vorkehrung ToUkommen, dass die äussersten Flech* ikü der Rollen sich gegen diesen drai$ajn6g einbiegen, und dadurch die Zusammenschnarung der Draperie durch denselben andeuten. Denkt man sich die Sache nicht in steinerner Nachbildung, sondern in der Wirklichkeit so worden nach Lösung des Bandes die Voluten sich aufrollen und als Draperieen zu beiden Seiten der Säule herabhäir^ gen, aber deren Haupte sie durch den schmalen ihnen aufliegenden Abacus festgehalten werden. Dass hier eine bestimmte Erscheinung oder Gewohnheit nachgebildet ist, unterliegt sofort keinem Zweifel^ aber welche? ^ Denkt man die Säule ohne Beziehnng auf die Frauenr

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gfmüXtf M hMinaa naoh LiNMiDg der RoHeff '^i« ap j^eiden » Seiten irori^Drapferi«» YerlaUt ood .wird jdad^fdi mf jaie SAalen gefthi^ dio tfiizek in des Teiii|Mhi aM Gegenstäiide der Yi^rehniBg oder ab Trftger ton Weibgesdieok^n oder GerAtben oder kleiiieni Gatr lorbildera stebw- Die Verum tfaoog lAge nab, dass man bei dieacv Yorfichtuog SftiiläQ ,im Auge gebabt^ die in einigen Tempeln als bei4- lige^ jHim Knitna gf börige G^enstande aufgestellt und in besonderer Weise a^nm äyccX/uc ansgesebnutckt waren* Diese wftren for das Gewidinlidie ▼erhallt gewesen nnd hatten nnr' bei fiestlicher Gele« gtobeit.nadi ZosammenrolLung jener Draperie ihre Gestalt gezeigt IMese selbst waren dann als arißj^/Msra ans feiiier Wolle sn her Iracblen, deren JLange wie Breite dnrcli die Grftsse derSaolen be^^ dfogt war. Hie nnd 4a zeigen die Qenkmaier allerdings solche mifjifuinm in. Verbindung mit SAalen, z. auf dem Dresdner Altar mt9 Delphi aof zwei Seiten, welche die Weihe des Dreifussed und des Kodiers durch den Priester uad die Pytlna darstelten« Bekker* Angusteum L B. 6* Indess beziehen sich dort die ar^/i^<rr^ anf die Gerathe und nicht anf die Saufen, and sind zu schmiß, om filr hier aa^digewiesenen ein sicheres Analogen zu bilden.

Halt man die Vorstellimg des Vitrayios fest, dass der Schmudf der ionischen Säule dem weiblichen entnommen oder nach ihm ge- bildet sei, . so vertreten die zu b^en Seiten herabgelassenen Dra- perieen die zwei Theile des einfachen iiiTtXos, welche der Fian l)ber den Nacken und die Brust herabhingen , nnd die aber dea Schultern jlurch Haften oder KnOpfe, ober den Haften aber dnrcb den Gortel mit der Gestalt Terbnnden wurden.

, . '. In beiden Fallen w&re, wie bei der JSenennung capitulum, hjr^ potrachelium nur der Grundgedanke oder das Wesentliche der Vor* sIeKoqg festzfdudteArii^en dcAi ea wohl besteh^ J^aw ,, dass die

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Volaten anteir dem Abaciis znaammenbAogen, abo beide aas einem Stacke gebOdet gedacht werden, was zwar bei der Draperie der Sftaleo^ ^er nicht bei dem ninXog einer Fran rorgebildet gewesen wäre* Ebenso Würde bei der Frau, wenn man sieb ihren ninXos zu beiden Seiten anfgerollt denkt, die Velote Aber den Schaltern, also anter dem Uaopte liegen, wahrend sie bei den S&olen schleierartig gedacht wftre, wo sie zwischen dem Echinns und dem Abacns, also gleich- sam zwischen dem Haupt nnd seiner Krone liegt Aach der wei*- tem Entwickhing der Volota masste Rechnang getragen werden^ durch welche geschab, dass sie von dem ursprünglichen Typus mehr entfernt wurde. So hat sie an den Kapitalen der ionischen SAalea zn Priene und Eleusis, gemäss der ihr zum Grande gelegten Idee^ nur eine aus dem Mittelpunkt sich entwickelnde Spirale, bei dem reicher gegliederten des Erechthenms aber mehrere derselben, die* un* ter dem Abacus Ober einander liegen und in den Kreisen der Vo- luta neben einander laufen, um im Mittelpunkte sich miteinander zu verbinden. Gilt es obrigens in der Struktur der hellenischen Sftule die Analogie zq dem menschlichen Organismus und den Schmuck seiner Gestalt vor Allem zu bewahren, so wird man mehr geneigt seyn, bei den Voluten auf die zusamitiengerollten Theile des Frauen- peplos als auf eingefaltete, breite T&nien der Säule zu schliessen«

Wenn Vitruvius beifbgt, cymatiis et encarpis pro crinibos dispositis frontes ornaverunt, so sind xvfmrm und ^a^noi in Yerr bindung zu bringen und bezeichnen wohl jenejs Band, in welchem die sogenannten ionischen Eier oder nach dem Ausdruck der Bau* inschrift die Muscheln xAXxcn zwischen Blattern eingereiht sind und einen unterscheidenden Schmuck der ionischen Weise bilden. Wie diese jedoch als Locken dienen oder sie vertreten können, ist schwer zu sagen« Einen andern gleich bedeutsamen, aber kleineri Schmuck, di« ionische Perlensdinur , hat er nicht erw&bn^ in wel-

dher 36 rnnB^eAe oder kleine Kugel imd'zwei platt' gdbogeDc» ovale &Orper^ aaeuMMiier gereiht aibd. Diese Schoiir trA|;t üeatlioli dea Chiirakler eitfea weibliofaen Babsjadkmackea nnd eifelbst m germaan Mben 6ii(b«m werden aölefie nüt figärirten GöUpIattea zwüebea 4m 'Kugel» ana edlen' Steked oder gj^samthn^ farbigen Stoflfen ge^ landi«, mühI bieten far «den ioaisohm Haläachmadk der Sftille ein laienilick sMierea dpäXoy^t^.

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-'■- ' 9i '8iwiaebea= den- altaohftischen Ban in lonien lüd dem tefl» eDtwickelteii ionischea des Artemisiom's ia B^besoa hat VitForioa Iceine Mittdsttife onteraohieden; er fiigt im Gegentheil dieses darch aäi 'item postea an jenen an mit der Bemerkang, sie bAtten bei Je- afem Bau nach gleichen Sporen ösdem reatigüs *^ die Gestak ^er aeaen Gattung gesbcht und diese anf die weäblidliie ScMank«- keit abergetragea ad muliebrem transtnleront gradlitatem den Sftnlen den fonften Theil der Höhe snr Dicke gegeben, später den neunten, wahrend die Höhe der dorischen aufsii^en Dorehmesser sei erhöbt worden^ und so zwei Erfindungen von Sftulen genadit -^ anam virili sine ornatu nudam specie , alteram maliebri gradlitate et omiitu synmetriaque sunt nutnati.

Dass die Auffindung der hier vorwaltenden Verbftlttiisse und Symmetrien die Anordnung des Schmuckes und die Harmonisirung des Ganzen in allmidiliger und langsamer Folge von mehreren Jahr^ bunderten eintrat, ist aus dem Zeitraome zu ersehen, der zwischen der ionischen Einwanderung in Asien tmd dem Bau des Artemisiott Hegt, welchen die Ueberlieferung sUs den ftltesten kennt, d. i ah denjenigen, in welchem die ionische Ordnung zuerst ihre volle Ge- ataltudg enthollt ha^ und dessen Anfang aber die Periode der Olym« ptodea nicht hinaufzubrmgen ist -

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SOS

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Far die grössere ScKUnkheit der Sftalen, die ihrehi Weaes Mta^te and darum io ihrem Bfto bei seitaer EiitfUtang berttbergei- Bemmen wnrde; fanden sie die Vorbilder unter den Bauwerken ibi^er mlttsiatischen Yorgftnger in jenen Landsöbaften. , Die in Felsen ge-r iianenc^D Denkui&let dieses Styles in Lykien nndi^die» wie ans ihoeii ersiebtbar, noch jetzt ihre alten Coostroktionen bewahrende lykisohe Hatte bot ihnen dafür die Master. Diese letztere, wi6 sie jet«t durch Fellows^ bekannt geworden ist, zeigt in ihr^n schlanken Stotzeo, in ihren Balkendecken und in ihrem weiten Vbdlyftn die Ur- form, welche auch den in Felsien gehauenen lykischen Baudenkmft^ lern zur Grundlage gedient hat. Zrur Erl&uternng ^ben wir Fig. AB, zwei Ton den bei FeUows SL 129 abgebildeten Hatten,, wdebe jiort unter der Benennung Huts of tbe Turcs aufgefohrt werd^anw Als Mittelglieder der Entwickelong ionischer Sl&ulenform ond ihres Söhmuckes dienen die SAulen, die auf irdenen Vasen nicht selten die ratcxoi sacella der Verstorbenen schmQcken. Die beiCaninaAr- 'Citectui'a antica Ser. IL arch. graeca mokiumenti Car. CLVL gege- benen zeigen ionische Säulen und Pilaster noch mit ganz einfachem iTorus in der Basis, mit nur einmal gebogener Voluta, mit ganz schlichtem Hypotracheliou und Anthemion darunter, darüber aber einen grössern WQrfel, auch den dorischen Triglyphen im Fries, sei 0S, dass man alte Formen in ihrer Schlichtheit beibehalten , oder die damals schon entwickelten auf diese ursprüngliche Einfachheit zu* rockgefohrt hat. Fig. 15 ABC. Cebrigens waren die loner, schon IMsi sich leichtern Sinns und beweglicher, als die Dorier, und darum mehr geneigt, alt überlieferte Form und hieratische Weise zu ver- lassen oder zu Andern, da sie in ihrer neuen Heimath so stark mit den Altern Bewobkiem derselben und ihren Silten gemischt wurden, dass das Fremde^ . was sich ihnen hier zum GebriMiche darbot^ kaum noql^ als Fremdes erschien und um so leichter in das ihnen JBUgeajthCMf liehe obergefohrt wurde. Herodot I, 145 sqq. schildert die dadurch

bMliogte «nd^ nblbtfl Ja -Vier^einzdnen ibnischen Dialektea hervor*^ traleAtle vMabiilgMlij^eit d«r Be^^ imd hfezeagt^ dass aösser:

ibm 'nit jhineii Griedieiirdnd f^ekonmenen nicStt-ionischieD Stib»*t mm Tide 'andcfre Volker ihnen beigemischt worden sind* -^' aJU<r t^*tSw9a i€€A.X€t &fäfjtBfjUx^^^^ Ab Achte loner bezeichnet er die, welche das* Fest 4er Apatnrien fderten, und bemerkt^ dass die AthenA^y jk ein Theil der loner selbst, den ionischen Namen ab« lehnten und dieser sich erst nach Grondong des Panionion dardi die zwölf Stftdte, wohl anch durch Reichthnm und Gedeihen dei^ sdben die ihm gebohrende Achinng und Anerkennung erworben. Diese Oberwegen demnach' in der Mischung; es geschah dasselbe^' im Peloponnes' mit den Doriern, welche , obwohl an Zahl schwiMdh' g^en cKe Besiegten , diese doch in ihre Sitten und in ihre Art kerttbergezegen^ so dass der Peloponnes dorisch wurde -^ ixisdosh^ ^tiv€a$' ist der Terminus bei Herodot VIII| 73.

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^<8pecidle Vergleiehung äes dorischen und ionischen Baues im

Einiselnen.

: IKe* Bieste der ionischen Architektur sind zwar gleich den Tischen oft beschrieben und gezeichnet, aber weder x^hronologiifch in ihrer Aufeinanderfolge noch architektonisch mit Nachweisung der durch jene bedingten Aenderangen geschieden und kritisch behan* dcdt worden» Von dfem ; Artemision bei Ephesus ist noch nicht ein- mal die Lage mit Sicherheit bestimmt^ obwohl sie nicht nnbestimmt w!ar und Nachgrabungen am rechten Orte worden Von dem Unteiv«' bau und den TrOmmern wohl soviel zu Tage bringen, als zur Hev^

Abhandlvngoa der I. Gl. d. k. Ak. d. Wiss. VI. Bd. I. Abth. 37

9ieHaii£ des Ganteih, wenigsieni in deo HaiipttbäUeD;. nötbig ie^ zoflud da man aast Vitrav das- VerhftlUibs der S&aleiihöbe* zur Sta« lendidLe b^iibtyood weiss, dass der Temiiel ein itnte^ geweae* jai. Das gleich wichtige Heräeom auf der südlichen Ebene iroft SSamos am Meere iiegt aoch noöb versftmnt Stoart bat sich be-* göOgt, die Basis der noch aufrecht stehenden SAale genauer zu on«? tersuchea nud za messen; die Substroktion ist nnter dfen. Aeckenk noch zum Theil erhalten und diese liefern m einiger Tiefe Bruch- stocke genug für die Restauration. Das kolossale . Didymaeum abet sOdlich Tou Milet ist gleichfalls nicht nach Gebahr untersucht Gleiche Vohl stehen noch mehrere Säulen und der abrige Bau, durch eio Brdbeben zerrottet, liegt in seinen meist unversehrten Blocken, Sftu- leotrommelo, Kapitalen , den mehr als zwanzig Fuss langen ArcUU traven in gewaltigen Aufschichtungen^ zwischen denen man wie io^ Bergklofte hinabsteigt. £benso steht es mit den ionischen Denk-? mftlern auf den kleinern Inseln; besser bekannt sind die von Athen und £ilensis und das Ionische im Tempel des Apollo Epicurius zu Phigalra; aber ihr innerer Zusammenhang mit den in lonien er- haltenen und ihre Verschiedenheit von denselben ist nicht ermittelt. Andere ionische Reste des Festlandes sind ganz unbeachtet geblie- ben, z. B. in Delphi, wo unter Anderm ionische Eier oder »dXxcti von kolossalen Dimensionen in dem Mauerwerk der Hatten einge- fingt sind und von einem grossen ionischen Bau daselbst Zeugniss geben. Was von dem ionischen Bau bei den Römern sich erhalten, liegt als Nachgebildefes zum Theil Ueberladeues und amsser dieser Sphäre.

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Je mannigfaltiger aber und reicher die Ausstattung des ioni« flidien Baues war, desto mannigfaltiger waren seine Yerschiedeo-» beiten auch io jenen Zeiten, die der MisehuDg verschiedener Stjle Back Alexander und unter den Römern vorangingen.

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YfirA MK.di»i vergleichaiig des 'dorisdien ootf Sdoi«(dieii Btmiia «dt ftmog iMf 'rfcM f^dem e^ehen Ciiarakter nnd nnt Absehen vöa «ii^ •liBti^M^tMeD Sehnd«^ auf die weseirtlicfaen l^ieilfr b»- «dträiüts üti^t 'flieh' dei* ^^^ensatsi ia folgenden Baoptponkten

■Hj^i^Mmc - -J' ■^'-s- "*'- .-'■ '. ..'

A. Die BMts. Während die Schlicbiheit des Wesens die in der altera Form gegebene Basis verschmäht and den Schaft mit seinen scharfen Kanten unmittelbar aaf den Stelobates stellt, be- wahret die ionische Sänie, anf das Mannigfaltige gewiesen, nicht iiiir den ans froherer Ueberlieferaiig stammenden Sftolenfiiss, son- dern bildet ihn noch weiter ans, (rennt die einzelnen Haopttheäe ^mrcfa Riemen oder verbindet sie dnrch Apoph)«en und Apotheseo, \h» sie zu der onter dem Naftien der attischen Basis festgeworde^ nen Ferm mit der Hohlkehle zwischen zwei Pfählen gelangt ist. ■^-

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B. Der Schaft stellt der Gedrongenheit und Stärke des dorii- scheA die Schlankheit , die dem ionischen Wesen entsprechende lieicbtigkeit ' und Zierli^keit entgegen, der einfachen und iscfaap- ikn dorischen Kanellirnng eine weichere, die durch kleinere Bie»- googen der Kanäle und durch gebogene Stäbeben zwischen ibneä vermittelt wird , und das Mannigfaltige oder Polygone des ^chi^ftes mit dem Sanften abwechselnder Biegung verbindet.

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C. Dm ionische Säuknkaupt ist nicht, wie noch Ot Moiftfr (Afch. ^ &4 nir. d) behauptet, y^ein verziertes äorieehe^f^^ sondeni glmeb jSenem' and dem^pelasgisch-aehäiscben entstanden, und stelU^ idem seinem Bau imiewohuenden Prinzipe entsprechend, der strengea und schlichten Form des dorischen das Gefällige und Maniiigfimi§9

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lUdolroh entgegen^ dass es den Eehioos^ welchen jwies edler ge- fStaltete oad voller entwickelte , noch mehr : zasaBuneosieht ond mir ler einem fein gebildeten Eierstabe g^nz yerschwindea jAsst, ttb^ !lbm polster&bulich die dvctd^OfjuU ziisammenr<41t, iiqd mit Verlieben WindoDgen und Bändern ausstattet, darüber aber statt des scUiob- ten und starken dorischeu Plinthus den schmalen und ebenfalls mit dem Eierstab verzierten Abacus aasbreitet, in, diesien feinen und reichen Verbindungen und AusschniQckungen aber einen wesentli- chen Theil seines Charakters offenbart.

2. Das Gebälk.

Dem schweren, lastenden Ernste des dorischen Geb&Ikes steht ^ch hier im ionischen eine leichtere und mannigfaltigere Gliederuug entgegen. Die im Dorischen gleidbformig gebliebene FlAche des Ar* phitraven wird beim Ionischen in drei sanft Obereinander vortretende Bftnder zerlegt; im Friese dagegen wird durch Eutfernthaltong der Triglyphen eine schroffe Gliederung unterdrückt, um einer ebenen -llAche Raum zo geben, die zur Aofnahme verschiedenen Bildwerks von Blättern 9 Blumen und thierischen und menseblichen Gestalten in ▼erischiödener Ausdehnung, doch immer in flacher und gefillliger Form benützt wird, während die dorischen Metopen zwischen den Triglyphen dieReliefb in stiark hervortretender und zürn Theil gans runder Entfaltung zeigen.

Die dem Kranzgesims dienenden Formen erhalten im Ionischen statt dMr einfach hängenden Platte mit den. Tropfen die vielfältig gegliederte Adhe der Denticuli und so erstreckt sich in dem den Giebel bildenden Gebälke neben den grossen nnd| offenen Formen des dorischen Baues auch Uer die mehrfach gegliederte, reicher geschmückte und l^äOÜfigere, Weise des ionischen.

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. ;f fi^tte Friige, ? die» liier sMriErOrtefoiig ktumV MviA j«oe Grop- fdfik :^gmt»n. St$m^9 welche luicb' de« Wabnorebaangen und JEkit«- jdMkQQgQa MQenw Zelt^ki deo beideB'Oieiidu d^r MioefTenteiiiiM) JH|£ ' Aogioa; :iuid der Akrop^lia T0fi Athed aofgeatelb "war^b. Dia ]4pMattrag leaet Crieb^lfelder de» ddmoheu Bi^eA ukit^^StaMeDglrtip«- ffBia JMtepriciit im sieb ToUk^ömmao dem JElmate des dorisöbenStyle^ Midi der prlkguaoteio StArke i^iuer GtiedenAg und : Aosstattoi^ iMt diese, iSracbeoiaag daroei eise aUgemeiue - aacb aar bei dem doii^ 4icbe9 BWß gewesen? Gewiss niebt Die noch nafrecbt steheDdee Gidbel des Tbeaeum so wenig, wie der wohlerhalleBe östliebe des P03idoiiioii &a Pftestum s&eagen schon dagegen und es scbeint» dass diese Grupqpeobildang fot doriscbe Giebelfelder auch . in spAterer Zeit nni? in einzebien ' FftUen stattgefnpiden hat War ferner dies^ Oebranob auch anf ionischen and korintbischen Ba« abergegangM? ISbenso: weoig. Man bat in. keinem Denkmale dieses Styles eine fSpüx 'danr<m gefanden and wird aach in Zukunft keine finden, deiAi die Aufstellung ganzer Figuren in den ionischen und noch mehr in den korinthischen Giebeln widerstreitet ebenso entschieden und priA^ zipiell den mildern und reichern Formen des ionischen Baues, wie •ie der StArke des dorischen und dem HerTortreten toädbtiger Glie«- der entspreehend ist. Ganz paralell damit geht das Bildwork Ja den Bliesen beider Bauarten^ denn während^ wie bemerkt ward, die 40riscbe Metope ganz hohes Relief s&um Tbeil ganz rund gebildete, frei «tehende Glieder der Gestalten zulAsst, ist der ionische Fries nie aber das eigentliche basso reliefo hinausgegangen ^ mit dessen flaehgemeisseUen Gestalten der Sufg>6Q0s des Erechtfaeum« ringdber ^esduBOckt war« Diese Form des flachen oder doch weniger «r* babeaen Reliefes ist auch die einti^e, welche dem iotaicfdien Giebdv* feld ZQi^tiUidig erseheiot, im Fall es nicht ober die Harmonie dtti gawen' Baues binauä|gehea und jdiese aufbebe oder stören soUL -<

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8. In ihrer weitern EtitwickhiDg ist die ionische Form der Ardiitek- ior zn feinerer Ansbildang des GeflÜIigen und zar Venüehrang deti Mannigfaltige sowie des Schmockes dadurch geftahrt worden, das», wie schon bei dem samischen Heraeon der Toras ond die Hob}-^ kehle der Säaleubasis in paraldlgehenden Vertiefnngen zerlegt, nnd jener in ein Gewinde verwandelt wurde, welches in noch weitereir Adsstattnng , wie am Erechtbeom , sich alsr ein schOngewnndnM Flechtwerk darstellt $ dass femer die Schlankheit der Sftale ge« steigert wurde (beim Didymaeon ist das Verhält niss ihrer Dicke zur Hohe 6| : 68|^ Fuss), dass man das Hypotrachelinm ausdehnte und mit Blatter- und Blumenwerk auf das zierlichste schmackte, die Äussere Form der Voluten in ihren Flächen und Rändern mit zierlichem Stockwerk ausstattete, das Auge <ler Spiralen mit beson* derer Kunst und Mannigfaltigkeit behandelte, dem Eierstabe die Perlenschnur beifügte, das Gebälk erleichterte, seine Theilongsglie«- 4er ebenfalls mit Perlenschnur und Eier- oder Muschel -Reihen 0chmfickte und das Blätter werk ober die Giebelbalken in den ge- ftlligsteu Formen ausbreitete.

4. Als das schönste und vollendetste Denkmal der ionischen Ordnung, das bei grosser und mannigfaltiger Folie doch das Ueber-- naas rermeidet und die Linie des Geziemenden mit bewunderungs- würdiger Einheit wahrt, erscheint das Erechthenm, dessen in seit-' samer Verbindung sich einigenden Theile schon in sich den Typus des Mannigfaltigen tragen, und es durch den Charakter ihrer Ver^ schiedenartigkeit noch des Weitern bedingen. Der ganze Bau, ab* gerechnet die aus porOsem Stein gebildete Basis und den mit schwaiw sem elensinischem Marmor bekleideten Fries, ist aus pentelisehe« Marmor , an dem Säulenfuss der obere Toms auf das feinste ge«- flochten, om den Sätflenhals die scbAnsten Blumen- und Blätter* Gewinde ausgebreitet, in denen, wie Ed. Metzger bemerkt, die

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(ritaMitHcbeh'^fViiefiioraattente; enthalteii nnld imd ms deoep me nii* fehuiteri Abwechalnng entwickelt werden. Die «bVige AnssinttoDg des SftrienlMMptei^ die Windongen und Yenidilingnngen seinar Vo^ hrteo md dieser «nmgeit und reichen ScUOnlieit entspre<^nd, di» ^Nieder des Arebilrays gleidb andern gestreckten mit den Afnscbd^ f^Aen gescbmockt). die schwarzen Marmorplatten des Frieses mit fach erbabenetf Reliefen Ton der hitcksten Kunst in onnntertNEocbe^ ler Reibe Mbleidet gewesen. Von gleicher SehOnbeit sind die Biit MMi nnd Kapitelle der Anten, die Torspringenden Glieder der Tba^ ren, yorzQglieh die Gesimse derselben, von denen eines, ans ei^ nem tOrkiscben Garten gewonnen, in den Besitz unserer Glyptothek übergegangen ist, das die ausnehmend grosse Fojnheit nnd Vollen* dnng der Arbeit Tor Augen stellt, Alles ist noch fiberragt durch die AnsstattMg 4m nördlichen Pracfatlbors. Nimmt man dazo, dass der mprAnglicbe Ban in reichem Farbensckmneke, die Augen der Yo^ kten' wd die Mnsebelreihen in Vei^dung prangten, so gewinnt man* das Tolle BiiH des Baues, in dem die ioiiisdie Architektur ibrAi ToHendnng feierte. . ^•

' Bie Naebweisang des Einzelnen zeigen die cBeser Abhandlung^ bl^gebdnen Platten Tab. IL ff. nnd ihre fi^larnngen ton Ed. Met»- gen fKe feine nnd scharfe Lithographie dersdl^en ist 'von HhL Heysea besorgt.

•M t

- 5. Es li^t ansserbalb der Grftnzen dieser Abhandlung, nacln aiiwdsen, wie durch weitere VervielflUigiing der ionischen Glieder; darch grössere Schlankheit der Formen und vorzOgjlich darcbUeber-r tngender in Relief gearbeiteten BIftttensierden der Anten und Anthenaem auf das Sftnlenhaupt durch Entfaltung derselben nadi dem Mustmr der AkanthusblAtteri welche, wie bekannt, dem CalKoachus von Ko«« riatfft beigriegt * wiirdv aas der ionischen Ajrchitektur die kctointhisöhä

21ft

eötsprongen hty die bezQglich ihres Urspnings und ihres Cbsrakten» fOglicher als ftoUsche za betrachleü kommt; ebeoso wie die Aus- dehnung der Monumente Jedes Styles Ettm neglTt^Bgog, dints^ and ifßevdoätTneQog, und durch Stellung mehrerer Säulenreihen ober« einander im Innern zum vnm&Qog geführt hat, dessen Schildernog durch VitruY Hr. K. Bötticher gegen L. Ross glücklich vertheidigt hat, während er die Bedentang des vnai&qos aber das Yitruv'scbe Maas ausdehnt und ihr nicht wenig Denkmäler unterordnet, die nadi sichern Meldungen oder Analogieen allein durch das Östliche Thor beleuchtet waren.

»

6. Profilirung.

Es konnte nicht fehlen, dass dem Charakter entsprechend, dea wir entwickelt haben, die Profilirung sich bei dem dorischen und ionischen Bau in besondern Weisen entfaltet und in den Biegungen^ Ausdehnungen, steigenden und sinkenden Wellen der einzelnen Glie- der der dorische Bau den Charakter des Starken ^ Einfachen and Ernsten ebenso wiedergibt, wie das Ionische den des Weichen, Sanften und Schiankern, so dass eine feinere Beobachtung des hier einer jeden Art Zuständigen an einem jeden auch uiltergeordnetea Gliede den Baustyl erkennen lässt, dem es angehört Hr. Oberbau* ratb Ed. Metzger hat das Verdienst, in seinem vortrefflichen Werke „Sammlung griechischer Bauprofile^^ die an den besten Denkmälern, ▼orzaglich in Athen, durchgezeichnet sind, diesen Unterschied im Einzelnen bestimmt nachgewiesen, auf die Priuzipe zurockgeführt and dadurch die Einsicht in das Innere und gleichsam das Geheim* aiss der griecliischen Architektur eröffnet zu haben. Denn auf die- sem Gebiete gerade erhebt sich die Architektur von der Handfer- tigkeit der Kunst Die jeder Art zuständige und darum charakte^ ristische Biegung^ Schwingung oder Dehnung det krummen

•kM» 'nir^eod dorch» Zoll tiii4 Mate fixirt . werden^ tkrAhreiid sie sich 4mi Gefühle Ternebiibar . nbd deodieh mäcU. Sie tritt dadoreh, obr wM auf «Mrfhenatiächef Basis ruhend und vqd der BereckiODg.aiiAr gebeiidi in- das üninessbare abd .UnberecheBbare^ d. l in das Gebiet dteAesthetik' ober, in welehem allein de^fieuiun ond. der Geschmack «laasgebeod und schaffend weitet, «m aitf der statischen Grundlage •Qiid aps der symmetrischen Anordumig aeiifer Theile den Baa %u eineü Werke des. schöpferischen Geistiasi d. i. zo einem Konstr vr^rke in erheben«

. 1

X.

Schills shemerkungen.

Noch ist ein reicher Stoff für die Behandlung fibrig; indess nadi der umfassenderen Erörterung der f raher berührten Fragen ond Pro^ Meme^ so der wir durch die Lage der Sachen genöthigt worden, tritt auch filr uns ein, was dem Pindaros in dem reichen Gesänge an den Ankesilaus über den Argonautenzug begegnet ist, wo der Dich- ter durch die ausführliche Behandlung des Stoffes bis zum Momente der Batsdieidnng, um nicht das Maas noch des Weitern zu über^ scfareiteny die summarische Behandhing des noch Uebrigen mit fol* genden Worten einleitet: (Pyth. IV, 247) /juxxqü /mu vhta&m nvi äf$a§$t6f^ &qa ynQ avyaTvrsij xaC nvu olfwp taa/i^ ß^axw* Wir fas^ aeä darum das noch Fehlende bis auf weitere Gelegenheit summa^ fisch zosammen. ;

Der volle Gegensatz zwischen dem dorischen und ionischen Wosen der hellenischeu Architektur findet seine weitere Bestätigung nnd Grlftnteruog dariii, dass er in tleu übrigßn Erscheinungen und Erfolgen der freien Tbätigkeit beider Stämme sich auf gleiche Weise ^ipderhplt,

Abhaadlaagca d«r I. O. 4. k. Ak d. Wiss. VI. Bd. I. Abtk. 28

fttS

A. tii den Mundarten. Der dorische Dialekt i^telit in derSllAe der liante, besonders in der Htafang des holten und klangreidien A, in der Gedrungenheit der Formen, in der Korse und Schlidit- iieit des Aosdrockes das Ernste and Hochfeierliche des dorischen Ödstes dem Weichen und Mannicfafaltigen der ^lag entgegen, die sich in dem Tonvollen, in der Folge offener und gedehnter Sylben^ in der Erweichung der Consonant- Verbindungen und in der reichli* iibem und behaglichem Folie der ionischen Rede offenbart. Eben- darum ist die dorische Rede für das Hochfeierlicbe des lyrischen Gesangs, für das Ernste der pythagoräischen Philosophie, wie für die kurzen Ausspruche der lyknrgischen Gesetzgebung allein geeig- net, wie sich die ionische für die weichen Weisen der Elegie, des anakreontischen Liedes und die behagliche Erzählungsart der Logo- igraphen als Tornehmlich geeignet empfohlen hat, woher es kam, 4ass Pythagoras, obwohl lonier ans Samos, sich des dorischen mid Herodotus, obwohl Dorier aus Halicarnassos sicJi des ioiusohen Dialektes bedienten.

B. Dasselbe gilt von der Tonkunst, von dem musikalischen^ wie von dem sprachlichen Rhythmus. Die dorische Tonart nod der ihr entsprechende Rhythmus bewegt sich in grösserer Folge gaoMr Töne und langer Sylben, zwischen denen die halben Töne and die •Kürzen nur als verbindende Glieder erscheinen^ durch welche die Reihe selbst zu einem mannigfaltigen, mit breiter Basis nnd starker Gliederung, gleich dem dorischen Baue ermittelt wird. Mehren sich die Kürzen, wird dadurch der Rhythmus schwunghafter und der Kühnheit des dorischen Waffentanzes iponXla Spx^otg entsprechend, «b geschieht es doch in einer Weise, dass das Ungestom der ra- sthem Bewegung von dem Nachtreten lang« nnd ernst gehaltener Rhythmenfolgen, gleichsam aufgefangen nnd in den rnhigen und würdevollen Gang der dorischen Harmonie zurückgeführt wird. Das

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edife^Me; Bfld erMter: dariaeher Rbyliim^pbi^wegQog ifktet die: soliwere^ trMh&i0eke ENipodie, welche m 3 (iftiigea nar «iiu? Korse ebUu^t/ dorefa die aagh dem^ erBteii iiuftritt d«r ftkyUinias «iqk ia ^e* beiden lelgetideo I^Aiigeii oberaebwjiigt Pytb« Oli. iU, 9,xäs änQ\ ^iifüaffti^ ' ptacwi* iTi ar&^nQvg Joiiai ^enn voa da | Waadelt QroMbeittoU dM Lied bochber, den MenUHi^beB.^^ Für CK^bwonghafte^ obvoU mAonttcbe Bewegung war von dorischen Sängern, zuui^d ia Cnesos t<hi Thaletas und inHeranone Ton Lases der kretische and cberiambfecbe Rhythmoa nicht ohne Beimischung des anapästiscfaen Attftaktes Aisgebitdet werden und schlug selbst in den noch ge- waltigem PAeo ober, oder hemmte den YOrstrebenden Drang selbst dnreb Einlegong des Molosaos« In dieser Weise bewegen sich in der angefthrten Strophe, die dem Schlüsse vorangehender Verse T. 6 sqq>:' ,»Feste Terberrliohend , denn laut fordern uns | Yo« Bekr&nxungen lockige Haar umschlungen, zu zahlen die gottem-^ empfengene Schuld, | Zur Qppigerschallender Phormix sanfter Flöt' An-^ klang und derEedeGeftig^^ Die schwunghafteste Bewegung zeigt z.p. OL VII, 60: ,)Das Gefild, wo der Ewigen gewaltiger König die Stadt aus goldenem Gewölke benetzt | Einst da durch Haphaistos« Anschlag | Unter dem Beile sich von des Zeus Haupt stürmend Athana erhob | Und im Aufschwünge des Schlachtengeschreis Macht- ruf begann. Uranus bebt schauernd ihr sammt Mutter Gfta^^ wo der mächtige Pfton (uou-) noch durch den Torhergebenden Trochäus (ini^xßuvS) gehoben wird, während Pyth. I, 3 nrogekehrt dem Dakty- lus der Melossos sich als breiter Damm entgegenstellt, ober dem, der Rhythmus mit Anstrengung bin wegstrebt, dm durch eiuen Spon- deos. wieder in den ernsten trochäischen Schritt zu gelangen. Pytb^I, ^ rüg 'Acov9$ fjdv ßcUstgj äyjLcetocg a^x^f naC&oytm it äoiSöl a^fj^ao^ r- ; „welchem leis' anfgehorchet der Schritt in des Fests Anfang | Auch lauscht deinem Anklang Sängers Ohr u. s. w. Milder ist die Hem- dieses Seh wqnges ; in: der doriacJien Stropke Ol«. VII, die als

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Bdspiel männlich ernsfer «nd dobh bewegter Harmonie hier ihhA folgen mag: ,,Sowie wann jemand die Schal* | Empfahn von begoter-i^ ter Hand, {'während drinn der Rebe Thau aofraoschend schftmntf dert blohenden | Eidame Trunk anhebend reicht als Gabe von Hanse s&n Hanse des Reichthums goldene Krön' nnd des Mahls | Liebliche Zier, die Vermähfnng ehrend «teilt ihn outer der Freunde Verein | Er des Neides wQrdig dar ob herzlicher Liebe des Ehbnnds.^ Es i^t leich^ in diesem Strophenban das Analogen des dorischen Säo-> lenbans, den gleichen Ausdruck von Ernst nnd Wflrde in harmoni- scher Entfaltung wahrzunehmen. Auch der dorische Bau hat %uf Grundlage seiner tiefen Harmonie die grossen and starken Flächen des Stelobates, erhebt darüber in scharfer und einfacher Gliederung seine stämmige Säule, streckt sich durch die drei leichtem Ringe des Sänienhalzes wie durch drei Kürzen im sprachlichen Rhythmus zur breiten, wohl nnd männlich gebogenen Fläche des Echinus, dem sich der starke Plinthus hemmend und schützend auflegt In ahn« lieber Weise entspricht dem musikalisch sprachlichen Rhythmus der Dorer die Gebälkstruktor ihres Baus; die breite Fläche des Archi* travs, die starke Gliederung des Frieses mit den Gebilden seiner Triglyphen nnd den kühn yorstrebenden Reliefen seiner Metopeu, der mächtige Vorsprung der Corona und der Bau des Giebels stark genug, ganze Statuengruppen zu tragen.

Die Yergleichung lässt sich, wenn auch in den Schranken, die den beiden Künsten durch Stoff und Bestimmmung gestellt sind, bis in das Einzelne verfolgen, der Ernst und die Einfachheit der dori«- sehen Harmonie wird sich im Steingebild und im Gebilde der Rede im Wesentlichen überall zusammenstimmend als Offenbarung ein und desselben Geistes enthüllen.

C Die ionische Lyrik ist von den daktylisch -spondeis<Ae»-

2U-

ReJheo tM der £le^ mid «aelt Aafhtthme der ein&dieii lambisobett- und «r^chAisdien in den aM5liiIoclif dche» Epedas ebergegangen. Hep Natur dee Stanlmea folgead bat- «ie den Rbythmas beider Arten dnreh ' ^nifeäigoBg ' der liAiigeii erleichtert and daroh Iftngere Fol- gen daktylischer Fasse beschwingt, und die daktylische Lebendig-* keit^ dadurch in das Weichere gebogen, dass sie dem hopfenden Fasse den rohigen Gang des Trochftns beigefogt und dadurch die logaodiscbe Reihe gebildet 'hat. Ein Moster davon ist der boraziani^ sehe Epodos Od. I> 4. Salvitar acris hiems grata vice veris ao Faroni | Ttabantqoe siccas macbinae carinas etc. For zwar stftrkere aber bald abgebrochene Bewegong ward auch der Choriamb oder der Creticns nicht' rerschoiftht und dorch seine kluge Verwendung Mmnrgfaltigkeit gemehrt, ohne dass darum der geftllige Charakter. de» Rhythmus aufgehoben wurde, so ebend. I, 18 Lydia die per öranes | Te deos öro Sybarin cor properas amando | Perdere.

Schon hier waltet neben dem Wechselnden das Kurzgegliederte oder Gebrochene vor, das neben dem Leicbtgeschwungenen als Grundcbarakter des Ionischen anftrilt, als nach Entfaltung einer grossen and mannigfaltigen Reibe logaödiscb - cboriambiscbeu Rbyth- ipeo die beiden eigentlichen ionischen Rbythmenarten in der Verbin- duBg zweier Jamben und Trochäen uu— und ou d. i. u- ü-,-o-o d^r weitern Bildung zu Grunde gelegt wurde. Diese führte bald 2^nm Antispast yiis^ und zu seiner, übermässigen Form dem Doch- mius uiiu-» der seine fast unübersehbaren Yerschh'ugungen und LO* spugeu in jener Fülle ionischer Strophen ausbreitet, die zumi^l aus den Aeschyleiscben Tragödien bekannt sind und je nach der Mi- schung ihrer Rhythmen sich ebenso zur Darlegung sinniger Erwä^* gung, wie zum Ergüsse des Schmerzes und der Entfaltung tiefster Leidenschaft eignen.

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SSittr Verdeutlichung des Gesagten diene für den ruhigen , aber

in kone Sfttze gebrocbnen und dadoreb wecb$elvolIen Gang der EkrWägoug im ionischeo Rbytbmas der Aafang de« zweiten Cborge« saoges der Eumeniden v. 490 sqq. ^Nod beginnt Verderben dareb neoesBecbt^ I Wenn der Sieg dieses Mattermordendeu | Scbald und Sdmach krönen solL | Alle wird solche That za scbpAdem Werk [ sehnell verbinden überall. | Viele wird dann alsob^d | Ungemach dweh derSöbne Hand | Treffen jetzt nnd künftige Zeit/' Ebenso die vierte Strophe 550 sqq. ^^Wer freien Geists ohne Zwang | Ge- rechtes Qbt, bleibt nicht ohne Segen, | Und Elend wird nie ihn ganz Tortilgen. | Wer aber keck Böses sinnt nnd ohne Scheu | Die Tha- ten mischt und treibet^ solcher wird | Gewaltsam bald zu Gronde sinken, | Wenn sich im Sturm d^r Segel ihm | Wirrt und die Raa zerschellet Gegenstropbe : Er rufet dann uugehört | Durch der Noth Wirbel fortgetrieben. | Es lacht der Gott ober frechen Hoch- muthy I Der prahlt, nie werd' ihm des Lebens Kümmerniss | Nah seyn, der nicht der Klippe Riff gewahrt. | Der Hoheit ganze Le- bensfalle | Bricht er am Felse des Rechts nnd sinkt | Unbeweint und vergessen."

Derselben Weise scheint die Strophe bei Pindar X. Ol. zu ge- höreUy die dort als lydische bezeichnet wird. {Avdoiv ip rgönip.) Es ist die Anrufung der Charitinnen vom fonften Verse: ,,Höret der Bitte Ruf: denn mit euch kehrt das Freundliche | Alles und das Sfisse beim Sterblichen ein, | Wenn an Verstand und Adel der Mann ))lQht. Auch die Götter | Obu' ehrwürdige Huldeu ziehn | Nim- mer zu fröhlichen Reibn, noch zuSchmaosen; | Sondern jen' ordnend daheim | im Himmel jedes Werk, stellen zum bogenumstrahleten | Pylhischen Apollon ihren Thron, | Fromm des Olympischen Vaters | Ewige Herrschermacht verehrend.^

Auch hier fehlt so wenig, wie im ionischen Bau die Festigkeit

iiDd BeBtfaistlieit der stArktr» «nd tragenden Glieder^ aber sie ist 4er Nafor des BhjtbaieBgangeii etit^precbend geringer m Krau und Ausdeliooug; wiöwohi hallbar geoag, um die Basis der leiebtern laeD- meoisebeR Gebilde to. liefoni^« die sich vor ihr nnd ober sie id nmi^ 4iigfMtigeQ VerscbUngungfea aasbreiten, oft in sieb selbst zorllckkeb^ tend, am in uener nnd anderer und gefiüligerer Weii^ sich an eiv- fteben, dpi ^oHeis Analegon des ionischen Baues ^ der ober der wei<- cbern und reich gegliederten Basis die schlanke nnd sauftgestre^e ^aole ^ägt, ihren Hais mit reichem BlAtterscbmnck, ihr Haupt not Verliehen BAndern von Perlen nnd Mnschela umgibt nud darober 'die wohlterschlnngeoett Windungen der Voluten ansgebreilet» um ober diesen das Gebftlk in mannigfacher Gliedernng and weicherer Hah- nonie der Biegungen und Senkungen bis zum Gipfel empor ansaui- breiten.

D. Ebenso Hesse sich in dem Qppigem und freiem Schwünge des Aoliscfcen Rhythmus nnd seinem reidien Strophenban, das dte iLoriutbiscben Architektur entsprechende musikaiisdi^spracbUehe €fe^ genbild nachweisen nnd dadurch die Bezeichnung der ftdischen Ar* ehitektor^^ die ms fflr dieselbe als geeignet erscliien^ des Weiteren be- gründen. Doch fibergeben wir hier das Einzelne, und rerweisen Mf den prachtToUen und in der mannigfaltigsten Entfaltsng aufstei* genden Bau der ftolisdien Strophen im ersten und zweiten Olydipit- «eben Gesänge des Pindakr, in deren Schönheit und wohlgeglieder- ten Ueppigkeit ein dem korinthischen S&iilenhanpt entsprechendes Rhytbmeugebild sich aufthut, noch ehe jenes ans Marmor durch Cal- limachus in obereinander sieb entfaltenden Blättern des Akanthus diMrgestellt wurden

.1.

2. Kaum wird es nOtbig seyn, den in der Architektur, Sprache, Musik nnd Lyrik nachgewiesenen Analogien des dorischen und ionischen

224

Wesens die dieseu ganz entsprechenden Gestaltaiigen und Erscbeir DiiDgen 9IU bezeichnen, welche sieh in der ganzen Iiebensanschaonng and Bildung beider StAmme, in der Form ihres Staatsorganismos dort den Ernst aristokratischer Anordnungen , hier den mannigfal- tigen demokratischen und in den diesem Charakter entsprechenden Gesetzen und Einrichtungen wiederfinden nnd ebenso in den tiefera Offenbarungen ihres Geistes auf "dem Gebiete, der Philosophie wie- derkehren, die unter den Doriern sich durch tiefsinnige ErgrOndung des Wesens der Dinge, unter den louiern als Erforschung der äus- sern und mannigfaltigen Erscheinung der Natur, dort als Bestim- mung des Festen nnd Dauernden, hier als VerstAudniss des Wer- denden und Wechselnden gezeigt hat. Dasselbe tritt uns auf dem Gebiete der bildenden Kunst entgegen, wo, wie in der Architektur, der Ernst der reich und ebenmftssig entfalteten dorischen Natur in der weiten Faltung des untern x^'^^^ °'^d des obern ninXog und in dem wurderollen überhängenden o^d-oitcAdiog sich die dorische Weise darstellt, wie zum Beispiel in der Bildsäule der Leucothea, in der kolossalen Muse (angeblich des Ageiadas) unserer Glyptothek, wet- cher die gefällige mit dem feiugefalteten und in weichen Windungen sich dem schlanken Körper anschliessenden x^^^^ ^^d dem weich- gefalteten Mantel des ionischen Bildes entgegenstellt, wie es die in der Villa des Cassius gefundenen Statuen der Melpomene, der Clio and der Terpsichore zeigen, dort den Ausdruck höherer Wurde und ernster Feierlichkeit, bei breiterer Form, hier der gefS&Iligen Anmuth und der reichern Zierlichkeit bei schlankerm Gliederbau.

Es ist aber in beiden Richtungen die dem Wesen nach Eine und innerlich übereinstimmende Entfaltung des hellenischen Genius, welche sich dort von seiner ernsten, hier von seiner heitern Seite «eigt, und welche die Charitinnen, die Pindarus die ehrwOrdigeu

ni

aetet!BBd'^vr(dcfte<'diB>.VA(ilatiN«eli6 Relief ebc»f«U».ifi hr^etdwih seher Gewandon^ slig4»:<l(Ue fceUerli ScAtir«8terti -enfgegenafettt* \

tr ft. ObwoU-nther beide iW^ism stell ki' beseibhneter RiohtaDg ab. GegfnriUse scbtideoi - strdüeii' sie bei- der aonern- Ueb«reutet{tn«T irtDQg iteel Nafiiif ep liinev Verttitdsiig. Diiese "ward ihnen dardi de» CMeti der AAeriften' und die aoa ibm^ sehorne Kanat zb liohi tarn in dar Arcbitektiir , iondera äuüb iaden dbngeik id: der Witsenecliafll wd im LebeOr^AiEtichdeai äi6 aeboa? lo der ^od« atth(clieo'Zai*:aar'ek»elaeuP«iik(en war eiag^itet worde&i Dietcl YermitUaig gedieli' se wäSt^ ala e$ dureb die: ftosseri^ trtid innefii seletetc jhochtragisoheik Geadiioke 4er bo glorr^cbVn tiod daim ao anj^OcUicben Natjoii iMglkih wdr.ii^ w / .] •.;

Bie BeT&lkehmg von AUikay ob^^oM far ioniaob . gefaalten, reicht dacb in ihrem fiJteeten Grands toek ober die lonier aoter die «un^j^ 9Qp$$y^ u die pelasgiscbfen SUbnme hinaof, aad tmg in sieh aelftat den Gegensatz der beiden grossen Geschlechter, m dien die Ndticif später anseioander wich. Noch in dem Zeitalter von Alexander dem Maeedoaier : tritt er als Unterschied der Athdnäer and Attiker her- ▼dr, welchen Dikaearchns {ßi0g^EXXdiog S. 25 ed. Mauzi) schärf und genan beteicbnel hat» ^^Die Attiker»^ sagt er« ^ind lieugierig aad gdSchwAtzig (ni^ts^yoi x^g XaXt^g)^ roll Arglist '(vnovXo$) ^tmi atnr SebeUigniig Andlsrer geneigt {(fvxo^ttt^cifaig)^ schaffe Beobacb» ter freaider Lebensweise >—7Ea$Mn^]f^era^Ta^ ßiw^. Aristo^

plialjes kennt die Feinheit and SdAcfb^ des attischen Blickea* Wolke, 1158 inl rov Jt^e^wm^ i^riv "AtTtonoir ßX&tog:) Die ftcbtee AltheaAer aber (jnihnqitßBiG ""Adrivkäw, die Mr^ojfi?/a^o^ zn nächst. die grossen nnd edlen Gesehieehter, aus; denen die ersten Mannet ' htt 84aat, iaf Krieg, im Frieden , in der Kunst und Wisaeascfaaf t , ditt ftHori^rtdle Mütiadea, die Peiikk^ Aeacfaylah, ;die BlMan^erriiffH

Abhandlungen der I. Gl. d. k. Ak. d. WIm. VI. Bd. 1. Abib. 29

gtmgen) «ifid gtosinMhig XjLUfyaXi^ (An^

Xoi T0& T^djtoiQ) und der Freondschaft Achte* Hoter;^

* . ' Während diese die grossen Ge66hafto des' (Staates lesorgten, nnd^ die bAcbiBteii Interessen der Biidong yertristteii , wat^n jene' od^ e^iiitdlicb in Geschaftenf und Konsten des bor^erlichen Lebens/ in der Betheiligung an den Gerichten, in der Seefahrt/ im -Händel mA in der Fabrikation, die sich bis ^inr GestaUnng der mannigfaltigstea Knnstfertigkeit entfahete , biMeten bei den grossen Festen die C^ftre filr die Darstellong grosser Gesinge und lieferten dem Phi- dias die Scbaaren der Kftnstler, dbrch ^ie er Athen mit bewbnde* nrogswOrdigen Werken znr Hauptstadt von Hellas ansstattefe ;• beide fibrigensy aach als der Demos dareh Solen eine wob!bemess<ene Be- theilignng an den grossen Geschäften des Staates erlangt hatte, so ifv^ohl verbonden, dass das Volk zurFährnng desselben bis znih pe- k^onnesisehen Krieg und zum Kleon doch nmr Mftnner der andertf Klasse gewfthlt hat, bei denen es dafbr' die nOthige Unabhängigkeit; Bildung und Erfahrnng wahrnahm.

Es war TorzOglich ^ie Gesetzgebung des Selon, die wäseste j|ioliitische That des Alferthnms> welche beiden Genossenschaften die ihnen gebobrende Rechnung trng, ond wie der GrOnder selbst sich iNudrilckt, bcdde mit dem starken Schilde des Rechtes zum Schutze gegen einander umgab. Unter der Herrschaft jener Verfassung^ die auch nach spftiem Umgestaltungen noch Qberwog, erstieg Athen den Gipfel der Grösse, der Macht, der Bildung, und war for die RoI|q Torbereitet, die Gegensfttze der bellemschen Nation zu einem har^ moniscfaen Ganzen, der Kultur und des politischen Leiiens zu Ver» m&hlen; Den Bestrebungen der ausgewanderten lonier fern und ifaben fast fremd geworden, waren sie den Einflössen des Doriscbeii Bllier gesieiit^ nnd den edleru Gesddeehtem deraelbbii durch ^

jMgiaobe» Afcbilekttir rarrdcMrisolielB bei JNen iCiiUi S^ngaiigii^ Mb»»» ttäB altö HtCAtotMp^oi» fler, iPaUito MiC der AcrofMolk, wab|>- ^dheiaUdbh aitdioa vor i der Periode des Sisidtmtw^erbaojt, W9f dor riaob yi . }iri6:die SAiileotesile l&eigeB i weLcbe sieh, da^ea ia der nOrd^ litsbett^Bgkrgma/QfdP' am der ZiikäjB» Tbemis4acIe/9 echalten babi^Pr DioGli < gegeil rdie,: istreoge Abgi^sdUtsseiibeit der I>orier freigeii(eli| lind; iinit /der Mioiuacben :W^ yerkebraud gestalteten «ift

die YerbAltaisse des TempelbiMea freier, dleSooleii scblauker, dM GM)ftlk ; Jeicbter, nabnien aoch ^Dzelqes aus deta ioniäfcbeli Scbmacfc a*lf und in der Westhalle dcisPartbenoa^i^Qd die ionischen Sc^bnek«^ lüliireHiefei nicbt nornilt Farben anfgethigeo, sondern ancb flach ein-r gemeisselt. Wftbreud so in dem grossen Prachtbau der Acropdli/i bei Aufnahme des dorischen der eignen Art Rechnong getragen warde, faodte in dem loftem der Propylaeen, wie in der Cella des ▼OQ ihrem Baumeister Iktinos su Phygalia auägeföbrten ApoUotemr pels.dte ionischen Säulen Aufnahme, und dem Parthenon mit seinem gemilderten Dorisinus g^nober ward im Erechtbeum der ionische Siyl au jener Herrlichkeit entfaltet, die wir kennen; sei es, weil das alte Heiligtbum^ dessen Raum es einnahm, in einer Zeit gebMt war,, wo, der ionische Stamm vor seiner Uebersiedelnng nach Asien auch in der Architektur schon die Anf&uge seiner später entwickdU ten Bauweise gewonnen hatte, und es bei dem Neubau galt, diese in Yoller Entfaltung herzustellen, sei es, dass die dort verehrten Ooiter und Heroen als Vertreter und Beschützer der altionischea Gteoleinde für den Neubau die indess zu Tage gekommene arcbitek-^ tonische Weise des Stammes als die ihnen am meisten zusagende zo gebieten schien.

I

4. Es geschah nicht anders in der Lyrik, wo dorischer nsd icoiacher Stropheobaa^ zumal bei ihren grossen Tragikern sich nebeuM

29*

^niiifder -eotfiillat, >ikid belh^t Arfet^ der k den beüeni lie^

ilsTD rein kmidchen Welsen folgiy^ wM 'an der dori»efaen gefldir^ i)»>of er im GeiraAge deirWelkeikW; S91 «^^•'dns'ilöchftierliafae «hofw «Mteiten halle (v. B12 rtmg ikh^ At ^^y^AfAsm^ wiizo ti m/mBt^ ^^iAp ff^mtir Th^g döl).- Ja die VterhinduDg der derisoben ond ioni* MliiBn'Rbythnten in der gleichen Strophe, wetcbe aogar beiAesefa^fli ^eftmden wird, wie im ersten Cborgeaang der Olc^anidea im Prei Metheaa, liefert -sogar ein lyrisebes Analogon filr die Yerbindbng beider Saolenordnmigen in den Propyläen nod %vl Phygalia. Aoeh Uer war Pindams Torangegangen^ der nach Geist nnd Bedarf des Gesabges biaid dorische, bald aoliscbe Strophen bildete und in meb« reren- dorischen das Ernste dsrcb ionische Einfachheit nnd Leiehi» tii^^it gemildert' hat

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6. Es geschah dasselbe aiif dein Gebiete der Philösopbiey die im PlatoDisrnns sßnr Einigung, ionischer nnd dorischer Systeme ge*^ fahrt ond fnr die Vermittlung beider das dialektisdie Element dor Sbpfaistik und das Ethische der sokratisehen Lehre gebrancbt hat Dasselbe war bezagfich der Staatenordnang nnd der Fobrang'der allgemeiaeh hellenischen Angelegenh^ten nach Innen nnd nacb^oii^ aen bedingt nnd eingeleitet. Man weiss, wie nah '• die hervorrageiH den nnd die weilerseheuden Ath^iiaer den Ansichten und den €eber^ aengungön. des gesunden Theiles der streng dorischen Staatsordnung von Sparta sieh fbblten. Xeuophon «ad selbst Plalo, so verschieden in ihrem Inuern, geben davon Zengniss^ und Niebuhr thnt sehr Un^ recht, sie desshalb llbdl anzusehen. Doch die DorchfAhmng der Aat^ hebnng der hier vorwaltenden Gegensätze, welche unter vereinigter Hegemonie von Athen und Sparta der Nation Einheit, Glück :und lange Daner wohl begründeter Macht und edler Gesinnung gesichert katte^ scheiierte ander Starke der ausserhalb der Yernuttlung ge- büebenes iParteieu> .üi^dea Vornrtheilen dw MaMCo, ,an dem Ehiw

fett iifer^Mlicbljgeny to^iter^ErMttermg* dies SirejtM oai'iU«i«M^ BoUiessiMe H^eoiooi^ der Ibeide« vorwiegendett JMjkdite^ «ileftit w dw; >ibei#Qlliendeo Dea^r^ der «eben deMhoH) AHten mid 4aMi li^ftrta ynfieles , vbeide um » Zerrttttoog i»d Sdi^flohe dem fim^ doB Eroberer ztt vetf alle»/ laid HeUae mit^sidh in SebmadI tmd laiige KbetirtBcbaft imiabsareiseeB« . i<

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Nachtrag A. j^l^j

(Zam Schlosse yon n. VII. S. 193.)

Aid eiD Mittelglied des pelasgisch - doriseben Banes, welches seiue Stelle zwischen dem piykenaiscben Fragment und dem Sisy- pheum einnimmt, kann das Templnm in antis betrachtet werden, das sich anf der von Hrn. Dr. Emil Brann im vergangenen Jahre mit finicbtbaner Gelehrsamkeit eHfteterten Vase des Ktitias und Ergo- tiinos abgebildet findet: Le dipinfnre di CHzia sdprä väso Cbidiritfö dTirgotino scpperto e poblicato da Alessie^ndro Frangois dicbiaratip da Emilio Braun Rom 1849. Wir geben es a. 12 a.

Die zwei Sänlen haben mtter sich den Pliutbes, eine YerjAn« gung ihres Schaftes von ^ der nütem Dicke, das VerbAltniss deif Dicke zur Höhe wie 1 : 6 bis zum Hjrpotrachelion, die dorische Kanellirung, den Echiuus stark ausgeschweift in einer Biegung, welche ebenso wie die Schlankheit der SAule auf einen Holzban hindeutet, die Slftcben des Frieses hur durch perpendiculAre Linien statt 4iirch Triglypben getrennt, darüber die xoQtoylg in kleinen Bor gettTim^iernngen, wie sie aaf etroskisohen WeHs:en gewöhnlich sind, und ober ihnen noch die Köpfe der Fetten, die in der ionischen Art sich in den Zabuleisten ansgebildet haben, dagegen in den Antenka- pitftleif einen Zweisdilitz, der, wie es seheint, diespfttere Triglypke Torbereitet und die Schlussmauer des Pronaos, hinter dessen Hanpt- thar. die Göttin (aET/£) auf dem Thmoe sitabt, meht ober f d«r

Teippebhdhe empotigeiahxtf om, wie:Br^o bemerkt^ mebr Lichi io das liiiieire Z9 lawen. Ist ancb die Darstellaog iiioM ^'^ ^»o sti^og Mdhilektonisdie ia fassen, so kann sie doch keibe in dem Gebraaeh oicbt gegebene £jgen(hlkinlicbkeit entbalteo und steigt den^ in dei* taiykeiiAischen Fragment Torbedingten^ Gang dieses Baues in der Weise, welche sich bei der Scheidang der St&mme und ihrer Ac4- ebitektnr als die dorica ratio ausgebildet hat, fast den Mittelpunkt des Weges darstellend, den sie von jenem Urtypos bis znm Sisy- pheam zurockgelegt hat.

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r.y^

Nachtrag B.

(Vcrgl. Seite i(n.)

Wir dürren den Druck der zweiten Ablumdlung über das Erechtheum nicht schli^ei^ ohne die Beurlheilung zu beleuchten, welche die erste in dem zu Ber^ lin erscheinenden und zur archäologischen Zeitung gehörigen Anzeiger Nr. 12. ^849 durch Hrn. K. Böttiger gefunden hat, damit man nicht glaube, der Grond sei erschtittert worden, auf dem die Arbeit ruht, weil ein Mann, der nicht nifr PhBoiogie und Archäologie, sondern auch specielle Architektur treibt, es behauptet hat. If'olgende» sind wörtlich die Erklärungen desselben nebst dem Vorworte , mit dem der Hera^sgeber der Zeitschrift sie einführt:

Uebcr das Erechtheion, dieses Räthsel ßr die Arch&ologie der Baukunst und für die F^rsehaag des attischen Pallasdienstes, hat aeuerdiags Thiersch in eiaer besonderen, der phl- loaophlsch- philologischen Klasse der kgL bayerischen Akademie der Wissenschaften Band V, Abtheilung 3 einyerleibten Abhandlung sich ausgesprochen. Hr. Bfitticher lei^e diese Arbeit d^ Gesellschaft vor, fügte zur Verglelchling eine fV^üher von ihm gemachte Restanration des Planes ron diesen Tempel bei nnd tnsserte sich Aber die gedachte neueste Arbeit folgender- nussen:

„Thierseh gründet seine Herstellung nnd Erklimng dieses Tempels auf die Ansicht: uMt ein Tempel, sondern das Wohnhaus des altattisehen Königs Erechtheus Bßi in diesem erst' spater znm Tempel umgewandelten Bauwerke erhalten, nnd dieser Gedanke erstrecke sich Toin *S^9x^^s Ttüuwov S6/AOV Homers bis znm oXtcfifta *JS^tx9ttov des Pausanias. „Es war,** sagt Thiersch, „nkht der Tempel, sofedem das Wehnhans des Breckthenst was dem alten Baa

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m ^Gmb^c^ JK^Iegf w«rde, «ad dl» B*lte ^md Giiife sind darnach vrtfnrftiftlil iricht beida- dte«F HeUigfüner« sondeni Theüe IBeM Wohalmases f^^sen, wekhiB bei teiiier ünj^etldt^ hmg^ det Anlage aaeli bcVbehaltea, aber nlt Mäer aadeni Bestinming bekleidet wnrdea. 'Die ümeriiBciliiBg irird selbrt la der Art int fihrea seyn , dass klar werde , weiche Tbeile der ^ MÜsebeB K<forgsw(DlklBaa|^ sie gewesini shid, and weleke Bestiiaalaag sie gewoaaen faabetf^*^ IHes fst ddr Kern, vai ireldiett sieh die gance ünfersnehang bewegt; rom Kalte and soMiM kleiraas -allefai fllesseaden Offtndea wM kein Wort gesagt. Also^ der ausgeprägte Enheaierts* aiaa In der Baakanst. Wie TerbÜt sieb dies mit der bekanntea Ansiebt der Alten, welehe sägen: aas bedigen Gribem seien die Teinpel entstanden, dessbalb babe man eäpbemlstisdb Grab l'eaqiel genannt? Kein Wander, w^nn der Terftisser deainacb alles Ernstes das Unter- nebtten wagt, alle Tbeile des altbeileniscben Anaktenbanses in das Ereohtheion einxntrageib Der Ostliebe Porticns ist ihm die Aitbasa (anter welehe bei Hoaier Ja aaeh die Wagen ifk Helden antergefabren nnd mit Teppichen bedeckt worden); der Altar des Herkeios im Pan- drosion Ist der alte Hofaltar des Erechtheas; er findet noch in der Östlichen Cella (In welebet ohne Widerrede nnr das Bild der Polias stehen könnte) das Megaron des ^E^x^nov avi" natotf wieder;' er sidit im „Kanephorehsaal" wegen der daohstfttzenden iaagA-aaea „dea^ieb genag aagedeatet, dass hier dass yvra4xtXor, die yvrtuxofvZxig im «bern Stockweike. des Ko- nigsbanes gelegen war, vielleicht mit dem Altare der Pandrosös darunter"; der nOrdlldli Portieus nrit dem Pracbtthore" aber ist nothwehdlgerweise tler Raum, den „der avS^v des Ereckthens'* einnahm. Aach der vtpofo^g &alauüe, die vrce^ciXa Staßutra, S'alafioi, fttfycLftt^ atfd alles, was sonst noch in Honerischen Häasem Torkommt , ist nicht yergessen. VIelleieif, konnte man ergänzend hinzufügen, ist der erzene 8cblot aber der mächtigen ewigen Lamf^ der in Gestalt eiaer Palme nach Pausanias den Oeldampf durch das Dach (bhrte, an die Stelle des Sehlotes Tom Heerde des Erechtheas getreten, und somit der Backofen nnd die KAcba <dea Herrenhauses zum Adjton der Göttin geworden; denn dies Adyton versetzt Hr. Thierscb nh- ndtteNiar neben den Andron des entern. Um endlich aber doch wenigstens etwas an efaiHel^ llgtbam ' Streifendes hinznznthnn, „zeigt die Homerische Stelle, dass dem Hanse des Ereehtbeis ein Sacellam seiner Pflegerin nnd Mutter, der Pallas« rerbunden war, derea ältestes Bild , das 9u9€9tig, in Üim verehrt wurde/* Das nennt der Verfesser „die Räthsel dieses verwickelten Banes . . .** erklären. Nnr Schade, dass der Druck seiner Arbeit bereits vollendet war, als die Antwort auf die von Ihm an Hm. Rhisos Rbankaby in Athen gestellten Fragen Aber die Be- schaffenheit mancher Räume der Tempelrnlne ankam; denn dadarch wurdea manche s^er Hanptannabmen wesentileh ersehättert. Ohne für den Augenblick näher aut die Räame det Tempels eingeben zu können , mochte Folgendes gegen des Verfassers Forschung anfenstelÜM seyn, ivas In meiner jüngst erschienenen Arbeit aber den Tempel der Hellenen seine Bespre^ cbang bereits gefunden bat. '

Es Ist Kuitgesetz bei den Alten, dass die Gellen aller Olympisckea Gotter nach Osten gelegt, ihre Agalmata ebenfalls dahin gewandt stehen; daher die Orientlrnng der Cellentbire des Pronaos nnd der Tbymele vor dem Pronaos nach Osten. Thierscb versetzt das SaceUnm oder das Adyton der Gotün in den westlichen Tbeü, in die mit Fenstern versehene Halle nnd •Mhiet das Gesicht des Bildes nach Notden sehend. Jene GesdMM, dass das Bild, za 4m

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ZitI« alf AnguisA den Afheii&eni ihre valteii Pdrgftrechte enUog, toU Schnerx siekTtii QgUü. Btch Wcitea nnvaadte, vsebeint keinen Anlialtspnnkt zum Beweise gel>oten zn ^abeiw Thlersek aeUt die AlUre des Erechtkeni und Bvtes naiih Osten zn liegend in den Osüicke» Bmub des TtBpeU, während alte Knltgesetze und Monnnente Torsehreiben, dass die Celles «ad. Altire der Heroen nacb Westen gerichtet seyn sollen: weil man nach Osten gewandt den OtyHpisohen, nach Westen seilend den Unterirdisehen die Spenden giesse. Ganz abgesehen Tun dein westlichen, dem mit Fenstern versehenen Ranne, zeigen die Ruinen des Tempeb, dass der grosse durch den Pronaos betretbare Raum noch durch eine Querwand in zwei Gel-» ||^ geschieden war, in eine Ostliche und westliche. Thiersch beachtet diese Reste der Wand ■icht, sondern hftlt das Ganze fnr einen einzigen Raum, für diis Megaron des alten Haasesi in welches er die drei Altüre des Pausanias yersetzt. Die Snhstrnktion zweier alter W&nde, die der L&nge nach sich durch diesen Raum ziehen und ganz deutlich auf die Anordnung der alten S&ulen hinweisen, hat er unbeachtet gelassen. Die sechs Karyatiden sind ihm sechs Ibnephoren, drei Erechthciden und drei Kekropiden, „die das Verhüllte auf dem Haupte ia Hardots tragen.'* Jene Koren aber haben weder KOrbe auf dem Haupte, noch tragen sie Ver- hnlites, denn diese yermeinten Ktobe sind dorische Kapit&le mit Echinus und Abacus. Die GeMa der Polias war nach allen Zeugnissen stets zugangbar für die Gemeinde, das Xoanon sehdubar für Jedes Mitglied derselben. Thiersch setzt dtis Bild in ein Adyton, wo ihm die Affentliche Verehrung geworden sei. Alte Kultgesetze erklären dagegen ausdräcklich , es sei ein Adyton nur für den ersten Priester oder die erste Priesterin zugangbar, weil das in ihm lerhorgene Bild Ton Niemand anders weiter geschaut werden dürfe. Aber für den Mann elSfes aadem Stammes war die Geüa Jeder Schntzgottheit des Staates ein Adyton ; daher weist die Priesterin den tollen Kleomenes als dorischen Mann zurück, für ihn war das ionische Stamm- heiligthum ein A4yton. Den Oelbaum setzt Thiersch in die Jungfrauenhalle, unter ihn den AHar des Herkos, daneben die Erechtheis. Von dem Brunnen findet der „neue Exeget dei Tempels** Hr. Rhisos hier keine Spur ; der Altar des Zeus Herkios stand alten Quellen zufolge Uk Jedem Hause, aher mitten im Herkos sah diTo, und wenn der famose Hand bei Dinarch, dessem Weg der Verfasser so deutlich angibt, aus dem Naos der Polias nach dem Paadrosion hinabging und sieh auf dem Altare des Herkios unter dem Oelbanm niederlegte, so ist klär, dass das Herkos oder Temenos, in weichem auch das Haus stand, das die Arrephoren be* wohnten, anch Pandrosion hiess, dass mit dem subdiralen Altare auch die alte Oütc hier sub dire stehen mnsste. Die Erechtheis kann aber auch gar nicht hier liegen, sondern muss allen Analogien nsKh (heute verdeckt) unter dem Pflaster des noch Jetzt tief liegenden Ostlichen CeUenraumes verborgen seyn, da es der alte Posidoniaclie Weihbrunnen des Tempels gewesen in.seyn scheint, bei der spätem Umgestaltung des Bans zu einer christlichen Kirche aber sa- gedeckt werden musste. Der Salzbrunnen im Poseidontempcl bei Mantinea, oder die Halirrho- thia bei Pausan. 1, 21, 7, oder der Meerwasser -Quell im Poseidontempel auf der Akropolis fon Mylasa, L c VIU, 50, konnten hier Anknüpfungspunkte geboten haben. Endlich räumt TJUtrsch, trotz der Versicherung des Pausanias, dass d9s dem Tempel der PoLias verbundene tüttl/ia *JS^»x^$ior HaXovfuvor ein doppeltes {ßmkovv) Oikema sei, die ganze grosse Cella MS, daas von beiden Stockwerken nur das eine, das, was die eigeatUehe Krypta war, übrig Wfibt; demi es ist ihm enHgaagen, dass Pausanias, wenn er yon Oikema als Abtheilung einfi

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Jfi^ßp9i$,TtA%i^ itdnmü'im^li tineht$9fltdi^ pellt tdorJCaptile hf^.

zdduiet,.pitliiii Bor apf ein. oberes. nnd unteres Oikema hinweist. Wiehtifj^r in der That^aU die I>iaf Uelier besprochene n^ne Exegese sind die kurzen jfbtizea , die Hr. Rhisos über den jMlg^n Zustand des Bkaeft'^bt, Von denen nur zn w&nsehen wäre, dass sie >oa der tlvii einttt'Archltellen 'gekommen sept möehfen, wen sie aller teehnbchen D^tiiehkeK md besoiH dir Maaae cmanfiln. Fir ih V^raaldsinng diesen Notizen sind wir Hm. Tiieiseh aia- i«f«^f«lenlMekea D^ MhnUUg.*' ! r

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Hau tißidf Hr« K. BölUcher hat die Sache auf die leichte Achsel genomineii und iucht sie theib ^durctr heilere Zuversicht, iheils durch die höchst bequeme «rgii-^ petotatio ex copcessis za beseitigen; aus Zugeständnissen nemlich^ die er sich se|« bmr gemacht hat, und die er, in apodiktische Sätze formutirt, dem Andern zur An- ni^me zuschiebt. Zur grössern Sicherheit und Unterhaltung werden dann Zusätze, ^um Thett heitern Inhaltes beigegeben. So wird mit Jeichter Wendung bei dei Vorhalle des Tempels, die der Vorhalle d^s Megaron entspricht, erinnert, dass ja dort auch die Wagen der Helden unterfahren mussten, in ihnen unterge$teUt unfl mit Teppichen belegt wurden. Er meint damit Od. o, 146 und 191. . Dass sie aber mit Teppichen belegt worden seien, ist Zulhat des Verfassers und noch dazu eine sehr ungeschickte, denn war mit dem Reisewagen etwas zu thun, so galt es^ sie von Schmutz und Staub zu reinigen, nicht aber sie mit Teppichen zu belegen, und er hat die purpurnen Teppiche, mit iienen die in den Hallen aufgeschlagenen Gastbetten der Fremden belegt wurden (Od. d, 303. y, 399), auf eigne Hand Wagendecken gemacht. Das ist allerdings an sich ziemlich unbedeutend, nichl gber als Beweis der Flüchtigkeit, mit der er an die Arbeit gegangen ist* Uebri« gens ist die oid-ovaa allerdings ebenso nQodofiog Iv nQodofiij} dofiav Od» d, 302 wie die Halle des Tempels oder der nQovaog und beide stehen sich beztlglich der hinter ihnen liegenden Gebäude parallell, was auch Hr. K. B. dabei denken oder dazu sagen mag. Heiterer noch ist die Ergänzung der Beziehungen von einzelnen Theilen des Erechtheums auf die Theile des alten Herrscherhajosei^ dem es nachgebildet ist. Hr. K. B. vollzieht sie durch die Annahme, dass. man den hohlen Palmbaum, durch welchen der Rauch der ewigen Lampe zum Qach0 geleitet wurde, als den Vertreter des Schlotes in dem alten Herrenhause betraclw

ten köimte. Wüsste Hr. B., was und wie es zu tadehi ist, so würde er sich

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dort (S. 81 der Abhandlung) an die Benennung Eqei^upv avaxeiov gehajtea haben, das er ohne Erinnerung hinnimmt. Der Terminus ist mir irrthümlich in den Text gekommen und ^Bq^i^eiov ävaxzoQpv zu lesen. IdvctKeiov isi^ wie bekannt, spccieller, Name des Tempels der avaxeg^ d. i. der Dioiskuren^

Abhandlungen der 1. Gl. d. k. Ak. d. Wiss. VI. Bd. 1. Abth. 30

(Bnstafli. ad Odym. (f S78 S. il90 1. 10) ijv di dvaxsiov i^niv ivdkmi^ Jipaxovqwv. Sie hiessen ivaxol oder Svaxig als Häier^ Schützer. Das Ety- mon kehrl in ava^ßq exfitv Herod. I, 24 Thucyd. YIU, 102 wieder. VergL Hea. awcataioig. E. M. t*. ävaKov nnd ivaxäg. Ava^uiov ittr ihren Tempel^ imxBtu fUr ihre Feste sind die adäquaten Ableitungen Ton awaxagp welche mit avaxrag nichts weiter gemein haben.) Auch naeh andern Seiten wen- det Hr. K. B. die eriieitemde Form, z. B. aur die Meldung des Philochonis über Zusammenhang des Tempels der Polias und des Pandrosion. Sie steht, wie wir sehen werden, seiner auf sogenannten Kultusideen gebauten Ansicht entgegen und der Hund, an dessen Eindringen in das Erechtheum sie sich knüpft, wird darum mit der Bezeichnung eines ,/amoMcn^^ bei Seite geschoben, ja sich selbst begreift er in der Feinheit dieser exegetischen Kritik; denn wofttr anders als ftir Ironie könnte man es halten, wenn er das Gefüss, welches die Jungfrauen am Pandrosion auf den über dem Scheitel zusammengelegten Ringebi ihrer Haare tragen, fllr ein dorischeg Säulenkapitäl erklärt? In der That, ein dorisches Säulenkapital, dessen abnormer Echinus in einem ionischen Eierstabe sich fast ganz verbirgt, ist, zumal wo es in jene Zeit versetzt wird, nur als ein Scherz erklärlich, den Hr. K. B. mit sich selbst und dem Leser treibt, und dieser erreicht seine Spitze dadurch^ dass über diesem dorischen Kapital ein ionischer Architrav liegt Dazu stimmt nun ganz gut, dass er weiss, die Jungfrauen trugen nichts Verhülltes iyxexa" Xvfifiivov sagt Pausanias, d. i. iv rij xavifj xeKalvfifiiyov , in den Körben Verborgenes oder Verdecktes, obwohl er den Deckel anerkennt, den er zum Aba- cus macht und der unter demselben Terminus als xdXvfifia in der Bauinschrift von dem Deckel der q>aiv(ofiaTa gebraucht wird.

Haben wir durch diese vorläufigen Bemerkungen die Verfahrungsweise des Bm. K. B. als eine leichtfertige anerkannt, so ist dadurch ihr Charakter auch in Bezug auf das Folgende, sowohl auf die Bestreitung der fremden Ansicht, als auf die Geltendmachung seiner eigenen vorläufig bezeichnet. So erklärt sich, wie er bei Bestimmung der einzelnen Theile des Erechtheums nach den Ueberrcsten des Baues an dem was die neuen Nachgrabungen enthüllt haben gleichgiltig vorüber- geht, um auf die veralteten Annahmen zurückzukommen, nach welchen der eigent- liche Cella-Baum unser ^iyanov durch eine Quermauer in zwei Zellen ge- fheOt und unter beiden noch ein unterirdisches Geschoss für Gräber und Altäre, dazu noch an beiden Seiten aTrjkoßatai für innere Säulenstellungen angenommen wAirden. Was fragt der heitere Forscher darnach^ dass dieser ganzd Apparat der

allett Sesiaufatiqni wekh«r yxm Walpole beffinnt und doFch. die Schriften der, Spfltan sich fortzieht, Ton den Resultaten der neuen Ausgrabung ganz beseitiff^ worden ist; dass von einer Quermauer durch die Mitte der Cella sich keine Spur ^flpdep ^t} da»i'^ statt eines doppelten aTfjloßärijf eine doppelte Stiege in den ti^f Uegenden Raum des fieyn^oy hinabführte^ deren StaJQTelbau noph in den beiden ^ibqiden zu erkennen ist; dass dagegen der im Innern ganz freie Cella- Raum gegei^ die Querhallf^ und ihren doppelten Vorbau durch eine Mau^r mit zwei Thüren ab- gesohlosaen war, von denen die nördliche das Grab des Erechtheus vor sich und 4ie südliche das des Kekrops. hinter sich hatte? Wie war es möglich , dass diese WahrneIvBivngfn und die darauf gegründete Nothwendigkeit, die alte RestauraÜon gänzlich umzugestalten y ihm nicht nur vollkommen entgangen sind, sondern dasa^ er auch es dem Verfasser der Abhandlung zu verargen scheint, jenen antiquirtea .^jipafat nicht beachtet zu haben? Waren ihm die darauf bezüglichen neuen Schäf- ten und besonders . die Antiquitds helleniques des Hrn. Rhisos Rhankabis unbekannt^ wie mochten ihm die Auszüge davon in der Abhandlung entgehen, welche das Haupisächliche der versuchten neuen Erklärung des Gebäudes aus ihnen ableitet? Hier iväre jedes weitere Wort vergeblich ; und hat er dabei mit seinen FreundeOi in d^r archäplogisehen Gesellschaft Scherz treiben wollen, so ist die Frage^ wie j^' emsthaflen Männer das aufnehmen werden, nachdem durch ihre Arglosigkeit selbst diese afiovaoc aoq)la veröffentlicht und auch bevorwortet wurde« Uebri-^ gens hatte ich, die grosse Freude, Hrn. Rhisos aus Athen, der auf einer Reisen nach England üb^r München kam, dieser Tage hier als Gast zu begrüssen und unser Gespräch wendete sich, wie natürlich, mehr als einmal auf diesen Gegenstand. Er wiederholte mir auf das Restimmteste, dass sämmtliche Annahmen, auf denen die Theilung der Celle, der doppelte Boden, die innem Säulen und das damit Zusain-' yienhiingende beruhen, durch die nun aufgedeckte Beschaffenheit des Innem ganz ^d flbr immer beseitigt seien; selbst von den beiden Ansätzen an der Mitte der nördlichen und südlichen Cdla- Mauer gegenüber von A Tab. 2 der Abhandlung, welche aus den frühem Zeichnungen in den Plan, in den die neuen Entdeckungen eingetragen wurden, übergegangen sind, und die, wenn auch nicht auf eine Mauer, doch auf eine Scheidung des Raumes hindeuten würden, ist nach seiner Versiche- rung keine Spur vorhanden. Sie müssen also den übrigen Geräthcn des alten archäologischen Haushaltes aus dem Erechtheum in die Kammer folgen, wo der-i gleichen unbrauchbar gewordenes Gerälh verborgen gehalten und vergessen wird, l^is einmal ein Liebhaber solcher Curiosa ihn dort entdeckt, und ihn zur Ausstat-

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Umg einer baroken Erfindung fcer?orzieht , die er leichtgläubigen Freunden tb etwas Besonderes und MiEiasgebendes entgegenhält.

Es wird darum Hrn. K. B. nichts helfen, die Widerrede abzulehnen, wenn er fortdauernd einen Theil der eigetitlichen Gellt fiir das Adyton der Göttin erklärt. Üer ganze Innere Raum des Baues ^ abgerechnet die O^erhalle mit ihrer doppelten ftQSaraaig, bildet Ein Ganzes von gleicher Fläche und tiefe des Bodens und von gleicher Beschaffenheit , aus dem man auf zwei marmonen Treppen zu dem Ein- gang durch den östlichen i^datvlog hinaufstieg. Da aber dem dort Eintretenden dieser Boden über 10 Fuss tiefer lag, so mag Hr. K. B. zusehen, ob eine solche Vorkehrung, die bei einem liiyaQov nicht auffHIU und nicht ohne homerische Ana- logien ist, überhaupt einer Cella, einem ürixbg zukommt, und ob es seinen Cultus- Torstellungen entspricht, dass die tiber die Schwelle Gehenden in das Adyton hinab und dem heiligen ßqixag auf den Kopf sahen. Was aber fängt er mit den posi- tlTen Beweisen an, nach denen das Bild der Göttin in die Querhalle hinter diesem fiiycQov muss gesetzt werden, dass eben desshalb dort das alte Sacrarfum der Polias, als der Pflegerin des Erechtheus war, und dass in Folge davon die TOrliegenden Theile zu seinem Hause gehören musslen? Der Beweis daßir ist ein doppelter, ein direkter und ein indirekter; jener ist aus der fHlhern Bauinschrift genommen, welche das Bild der Göttin räyaXfia in die Quer- halle setzt, zu der die Mauer gehört, von welcher dort berichtet wird; (toH xol%ov) Tov TtQÖg rwydlfiOTog %. 6 i.) bei Bockh. Der andere beruht auf ganz sicherer Induktion. Der glänzendste Theil des Ganzen is^ wie bekannt, die Nordhalle mit dem prachtvollen Thor im Hintergrunde, durch welches der Eintritt in die Querhalle offen war. Es hat aber weder jene Pracht des ganzen Vorbaues, noch die ausnehmend reiche Verzierung des Hiores einen Sinn, wenn hier nicht der Eingang in das eigentliche Heiligthum, in das Adyton der Göttin, stand. Was aber sagt Hr. K. B. darüber oder dagegen? Gar nichts sagt er; wenn nicht die Exegese hier hergezogen werden soll, die Pausa- nias bezüglich des von ihm erwähnten dinlovv ctxijitia ^Eqex^iwg erfthrt, das von Hrn. K. B. in ein doppeltes Geschoss, in ein unterirdisches ftir die Gräber und in eines darüber fUr das Cultusbild verwandelt, oder als solches festgehalten wird. Aber ganz abgesehen davon, dass durch diese Hypothesis das Bild noch nicht an jene Stelle kommt, so ist sie auch exegetisch so unhaltbar, wie der BeschaiFen' heit der Bauruine widerstrebend. Pausanias braucht olxog und olxfjfia nicht an-

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1lAd''UimiWie diir deotgch^ WWt Von ganzen Batie« wie Ton emeUl Tbeib'ditfl ilftH^n' ffi^tyraQdit'iihsiiÄeff;''^ n^rfnt PKüMnias dto Wohnung desEreeliQieos dhe ibppäUey go ist offenbar, daitö er dali ganze WtihnhauB versteht, und als die i^elü. dte' TlteSid desadben den Rmim init dem Ostliclieii i^ägvlog an -dem Eingang^ und die wesQiiAe Hidle mit fhrem.' doppelten Yorbanenacli Sttden und Norden t^<« aidit. Irideas Hr. K. B. wird ancli jetzt nocli anf seinem "Satze beliarren, das Col« iüiU>iId dtetl0ttin sei idcht in diese Halle zn setzen, sondern in den östlidienRanm inflsse eir gesetzt werdeti, in den Theil diesselben nemlicb, den er ganz anf eigno Hand Yon dein 'tordem dnrch eine Oitormaner trennt, um ihn zum Adyton zt machen, nnd aus diesem seine mythologisch - symbolisch - hierattschon Sprttdie isn Veiktindi^^. Diesem Verfahren wäre nun ganz entsprechend, wenn jemand seine Bemerkung Über die westliche Ouerhalle gegen ihn wenden, und da man dodi mft dein Haus des Brechtheus aus dem Baue nicht herauskommt, die Querhaüe jedoch zu nichts' anderem mehr nützlich ist, ihm bemerkUch machen würde, dass' mal allerdings nach seiner Anschauung dorthin der Raum für Schlot, Backofen* nnd Küche könne gesetzt werden.

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Hr. K. B. beschuldigt die Abhandlung, den ausgeprägten Euhemerismus in die

I r I ...

feinpel- Architektur übergetragen zu haben. Es ist eine neue Beschuldigung^ dehiibar nach'aDen Seiten, je nachdem man den Begriff fasst „Novum crimeti^ C. Caesar et tfnte hudc diem faiauditum propinquus mens ad te detulit.^' -^ EtAe- itieros war nicht gerade ad^eog, läugnete jedoch die hellenischen Gottheiten; Bidie» merismus in der Architektur wird also wohl eine Erklärung ihrer heiligen Gebäude seyn, bei welchen auf die Götter und den Gebrauch ihres Kultus keine Rücksicht genommen wird , wenn nicht etwas noch Schlimmeres. Trifft dieser Vorwurf die hier in Frage stehende Abhandlung? Hr. K. B. weiss es so gut, wie andere, und ertLennf es selbst an, dass sie von dem Grundgedanken ausgeht, das alte HeiHg^ flium der Götthi auf der Burg sei mit dem Hause ihres Pfleglings verbunden ge*^ Wesen uhd die homerische Stelle, nach der sie in das festgelügte Haus det Erecb^ fhets eingebt ^— duaiv ^Q^^og nvmvdv dofiov gestattet keine andere Den* tühg. In dieser Verbindung gerade wird die Eigenthümlicbkeit des Baues gesucht Wie also kann von Euhemerismus die Rede da seyn, wo gerade die Schutzgott^ heit der Stadt mit dem Stammheros derselben und seinem Hause in die konkre- teste Verbnidung gebracht wird? Hr. K. B. weiss ebenso, dass das Pandrösion^ das Kekropion sainmt den zwei Heldengräbem, dazu die Altäre des Poseidon^ defe

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^Pieieilerkeros Butes, die Allüre des ZeSg EQmSog vnii Zevg Yifßiatog mit seinem unUutigeB Opfern in den Raum des Gessmmtbnues audi nach den Ansich« Xea der Abhandlang zn stdiep kommen, dass vor ihm die Altäre der Thione imd ihrer Schwestern, der Erechthiden, vor den Säulen der (östlichen Vorhalle nachge- wiesen werden, und neben dem architektonischen Grundgedanken der mythologi- sche geht In Folge davon ist allerdings das Gebäude mit seinen mehrfachen Bänmen und vielEachen Benennungen nur als ein Inbegriff alter Potenzen des ur- sprünglichen attischen Agrar-Cultus, seiner Götter, Heroen und Heroinen zu be^ greifen, der in dem Erechlheus als dem Erdgebornen, seinen Kindern und seiner göttlichen Beschützerin Einigung und Mittelpunkt fand, in welchem darum den ilchten Nachkommen des alten Königes^ den Etrobutaden als den Erben des alten amxTOQov und den gebornen Pflegern seines Sakrariums noch in spätem Zeiten zu ordnen und vorzukehren zukam und gebührte. Was also mag es bedeuteUi dass hier architektonischer Euhemerismus ausgeprägt sei, da gerade nach dieser Auffassung, die übrigens schon in den Arbeiten der Vorgänger ihren Grund hat, das Erechtheum zu einem wahren receptaculum deorum dearamque indigenarum erhoben und der Zusammenhang ihres Kultus in so weit nachgewiesen wird, als es nach der Absicht der Arbeit, die Bestimmung der einzelnen Theile des Baues M ermitteln, zu geschehen hatte? Hier muss eine ganz besondere, eine Art von mystischer Bedeutung im Hintergrunde liegen^ die er nach seiner Vorstellung vom hellenischen Götter -Kultus flir wesentlich und auch gegen die ausdrücklichen Zeug- nisse und entscheidensten Entdeckungen fllr maasgebend hält, und ausser welcher jedes andere Bestreben der Erklärung mit einem verdächtigen und individiosen Namen abgewiesen wird« Dass dieses seine Meinung und Absicht sei, darüber lässt uns das Weitere, was er zum Theil in Fragen beibringt, nicht in Zweifel Lösen wir die rhetorische Form derselben auf und fassen die Einwendungen in einzelne Sätze, so wird die Beziehung der Theile des Erechlheums auf die Theile des alten Königshauses darum abgelehnt, weil „nach den bekannten Ansichten^' der Alten a) die Tempel aus „heiligen Gräbern'^ entstanden seien und man dess- halb euphemistisch ein Grab Tempel genannt habe; b) weil nach den Kultusge- setzen der Alten die Cella der Olympischen Götter nach Osten gelegt ward und ihre äydi^ara ebenfalls dahin sehen mussten; c) weil diese Kultus -Gesetze vor- schrieben, dass die Hallen und Altäre der Heroen nach Westen gebaut seyn sollen, da man nach Osten gewandt den Olympischen, nach Westen sehend den Unterir- dischen Spendung goss ; d) weil die Cella der Polias ,|nach allen Zeugnissen'^ stets nvangbar flir die Gemeinde, und ihr ^oupov fllr jedes Mitglied derselben schaubar

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gtMieiilrty in der iÜMbnAng aller du BBd In da» Adytoal feaetsi elMa nur llr dear eraienPrfesMr bder die erste Prieaterin sugätglieb | mNM Ar den Ipeakten Wani «Ke CeHa Jeder Schaiq^tlheil ein Adytoa

DIM fiil UBgeMki^ die Sobataitts der eifenlüchen BfnwflrTe; die Brwied6nai|f gtgett iM wM ebenaö keatinittit aia km aeyn. a) Es ist ubg^egriliidet, däaa iMb Analdkt der AfteH ibe 2Va^/ 9M Grabem entstattden seien. Was von aifaneMM geaagt' wird «nd ffltj wird luer olme irgend eine BereehUfung anr alle beaogen;-^' b9 Ei fifajj^ sidi erat nodi, ob die bekannte Voracbrift, die Cefla der Olympier nach Osten at wendet / efiad allgeneine für jeden Fall gütige gewesen sei, ttntf ob neben ihr, wo es Idte UeberGefermig xn wahren oder öriBche Bedflrfiiisse sti be&iedigen gab, nicht anch andere Richtung gestattet war. Vitravius, der Ton Aeaen 0ingen etwas aiehr verstand, ab Hr.^K. B. ihm zntrani, bemeiiit (IV. K. 5 |: I.)) die Kiehtniig der Ttopel sei so au bestimmen, dasi der gröstm<^ lidiste theSl der Stadtmanem ans ihnen könne gesehen werden, eben so daaa neben den Füssen sie nach dem Lanfe derselben zn wenden seien nnd die am den Strassen gelegenen so, nti praeterenntes possmt respicere (vidL introspieere) et in conspecfn salutatienes facere. Was an sich nicht unanlässig, war es nock weniger in dem au einem Hause gdörigen Sacrarium oder Sacellnm, von Asm es sidi hier alldn handelt und dessen Anlage und Errichtung nach An^ läge und Bedtirfhlss des Hauses gefttAt wurden, au dem sie als Theil ge-«' hörten. Ton der Stellung des Tempelbfldes in ihnen nacher. c) Von den ZeHen der Heroen ist in der Abhandhing köine Rede, und ihre Altire stehen nadi ^der hr ihr gegebenen Anordnung im ursprünglichen Megaron so, dass der vor ihnen OpTerade nach Westen sah. d) Dass die Celle der Polias nicht zu allen ZeitM avgäitglich gewds^, würd von der Abhandlung nirgend In Abrede gestellt, und ittdit $ie erst setzt ihr Bild in das Adyton, sondern schon Herbdot, welcher „den tdllen Eleomenes^, der, beiläufig gesagt, damals gar nicht toll, sondern bei Yer^ Stimde war, den er erst später verlor, durch die Priesterin zurückweisen liess, tUf er in das Adyton eintreten wollte, um zu der Göttin zu beten : ijit ig td Sdvtth ffff S^90v Sg Tt((OSkfiiwv.

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Es ist ferner ünb^^ndeli dass das Adyton für jeden, ausser f&r die ge^- niakttläi zwei Personen,' unzugänglich gewesen scL Ja Hr. K. B. hebt seine^ Be^' hüttptung Selber äu^ indem er 'bald nachher einem jeden Gliede der Gemefaide Zu- Mttriii'd^ Göttin gestaktef, die er gUichwöhl in' Adyton, wenn duch dieato/

Mündete Stelle ß^tzL , Es ist ebenso nnerw^isbpr^ -dMa jbde Cella einer Sduitsr gi(ltheit eii^eni jeden Fremden^ i. zur Geineinde- nicht gehörigen M«nne> nnz«-» günglich gewesen sei.j. Wjsr dieses, so konnte die Priesterin gegenii))er dem Kieo-r menes das^ Verbot nicht auf die Dorier beschränken, das dann jeden Nichtathenäer tra^ und so hätte dem Kleomenes es nichts geholfen, den: Namen des Doriers von sich,, abzulehnen; auch als Achäer war ihm. dann der Zulritt versagt^ Sp nnge* IclMPkt pflegen#die Alten nicht zu erzählen; desto häi^figer aber die Neuem den wunden Fleck ihrer Verleitungen dadurch zu decken, dass sie ihn^n dergleichen a^ffTava zuschreiben. Uebrigeas ist das ein Beispiel der^xfgese, welche Hr; K^ B.: gegenüber von unerwünschten Nachrichten : zur Durchführung vorgefasster Mei^ nungen anzuwenden liebt; wir werden darauf zurückkommen.

Dia Stellung des Bildes in den Adyton unterliegt allei^dings noch einem Zweifel War der Eingang in dasselbe durch die Nordhalle und wendete dieQöt:» Ua das Gesicht dem Eintretenden entgegen, so sah sie gegen Norden, und das ist auch in der Abhandlung gefordert Ist in der Wundersage von dem Bilde , dass es zur Zeit des Augustus aus Schmerz über das Loos der Stadt sich nach Norden gewendet habe, ein historischer Kern, so wird es vorher nach Osten gesehen h»- b^ und ii(t dann hinter den nördlichen Eingang zu setzen, durch den man über das Grab des Erechtheus oder an ihm vorbei in das Adyton gelangte. Das ahne ist ein afiipUexzov, das nicht durch mich0 sondern durch die Nachrichten über die Lage des Adyton in die Darstellung kommt. Die Lösung wäre nicht unmöglich^ wenn man das Wund^ für das nimmt, was es war, für eine spätere Erfindung, welche dichtete, erst damals habe das BUd sich nach Norden gewendet, wohin es nach der Anlage dets Ganzen schon in dem ursprünglichen Bau des Sacrarii ge-^ s^en hat; indess bietet sich eine andere dar durch das S. 229 erwähnte TAeii-' dehn. Schon an sich ist kein Grund aU der der Convenienz i^izugeben, nach If^eldiem das Bild in jedem Falle und dei Jeder Lage des Tempels dem Eintreten- dein habe entgegengewendet seyn müssen. War nun zwar die Wendung des Bil- des nach Osten durch das Kultus -> Gesetz^ nicht aber der Umstand nothwendig be- dingt, dass es den eintretenden Personen entgegensehen musste, so hatte dieser dann nur nölhig, im Fall der Tempel nach einer andern Gegend als nach Osten gewendet war, sich der Gottheit von der Seäe zu nähern und um diese oder ihren Rücken herumzugehen, damit er sie von Angesicht zu Angesicht schauen konnte. Dfßs dieses wirklich der Fall gewesen, davon gibt eben das Xhetideion auf d^ YisePran^fois in der oben erwähnten Schrift ein mefkwiirdiges B^piel, in welchem

dii Bild ifif ^ttta /mit JbUMi NuMi. im :niiidem hitfer dem Biograofe iitiend-nnd) mk geitept ifly iH9,0B indii tob Torm, sondern von der Seite gesehe« wird. War im. 4erielfte..ral|: im A^uUm 4es ErecbUidiims, 90 kleibt dl^ Heldwig der Bitiiiii^ Mirift' ii| Kbrüi, micii. wisleher idia . pf/ai#m liM Tempels an dUr wesUidien Queri -wanitizvrBrwiliinuff'kemmt^ «nd>warde demnach fkm <kin voülfonien dordi dad^ Ttor Einfarete«Mien;«lienr«lb:yoB dar Stike gesehen.

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' IH^ Mwaiß ich die Bemerknogen gegen die Befehduog der erstem Abband«^ hmgischliessen, doch bietet sieh als ErgUnaung noch Stof za einer doppelten.

Hr. K. B. behauptet,' dass durch die Mitlheilangen des Hrn. R. Rhisos, der^A Werth er bereitwillig anerkennt , mehrere meiner Hauptannahmen wesentlich er- schlittert würden« und sagt damit mir und meinem Freunde, was uns beiden nen ist. Nicht nmr wird keine der Hauptannahmen der Abhandlung durch sie erschüU tert| sondern durch die Berichtigung der Forchhammer^schen Annahme, dass das Hauptthor der nördUchen Halle geblendet war, wird eine der wichtigsten, daas durch dasselbe der Eingang in das Adyton iiihrte, noch des Weitern bestUligt Dhssebe gilt Ton der Annahme der östlich in das Megaron herabgehenden Trep- pen, Ton dnr Lage der Gräber, von den ThOren, durch welche man aus dem He-* garon in das Adyton und das Pandrosion gelangte, lauter Umstände, die nicht der Abhandlung, sondern Hrn. K. B. und seinen Erechtheischen Phantasien in Wege stehen, während sie die Grundlage befestigen, auf der die ton mir yersuchta Deutung des Heiliglhums gebaut wurde. Der einzige Punkt von Bedeutung, der durch jene sachkundigen Miltheilungen von Neuem in Frage gestellt wird, aber die Gliederung des Ganzen nicht berührt, ist die Lage der *EQ€x^lgy des heiligen Oelbaums und des mit ihm verbundenen Altat» des Zwg ^Efxäiog, die idi in die SikdhaUe der ko^a^ gesetzt hatte. Dort können sie nadi Hm. Rhisos mir münd- lich wiederholter Erklärung nicht gewesen seyn ; der Fussboden in ihr ist gereinigt und zeigt sich mit Marmorplatten bedeckt. Hr. K. B. versetzt die ^Eq^x^^S i^ die €eBa des Tempels, in unser Hegaron; doch auch in dieser bt der Grund gans gereinigt und hat von dem Brunnen keine Spur gezeigt. Hr. Rhisos hat, wie matt aus seinen Hittheilungen weiss, in dem Grabe des Erechtheus dem Dreizack äin>- Ucbe Figuren im Felsen wahrgenommen; (Tab; IV. F. 5. e.), glaubt aber nicht, dhss sie zu eineiqii' Schlüsse auf die 'JE^sxdi/^ff berechtigen. Er ist der Ansicht, dass sie kl , der OnerbsUe gewesen, welche jetzt durd die gegen 12 Fuss tief ausge- nmuerle venetianische Cisterne eingenommen und deren Grund dadurch fortwährend

Abhandlungen der L Gl. d. k. Ak. d. Wiss. VL Bd. I. Abth. 31

der Uhlerfuchimgf mzuginglidi bt D«i Oeümirai und den Allar des Zevg *E^ xüög bringt Hr. K. B. fai den freien Raum IjiiBter der westlidien Oaerbtlle, den er nn Temenos des Ptndroston erhebt nnd anf den er dämm aoch dte Benemong des Pandrösiott ausdehnt. Indess steht dieser freien und heitern i;fr<(^e<rif wiedier der „hmose^* Hund des Philochoms, und wenn dieser Tertrieben wird /der Philo- choras selbst entgegen, der jede Versetzang beider heiligen Gegenstfinde nnler freien Himmel unmöglich macht Denn es ist Phüochoru$ $elb$tj der grosse Ken- n^ der attischen Allerlhümer, welcher h talg^trixalg iatofiatg den Beridit erstattet y den Dionyshis Halic. (neql Jeivigxov cap. 3) wörtlich anfllhrt. Diiwer begreift zwei Auguria, welche zu seiner Zeit uiva^ixqotTOv a^orrog in Athen geschehen waren, und ihm, der nicht nur Geschichtsforscher, sondern auch Priester und Wahrsager (fiavtig) war, zur Deutung vorgelegt wurden. Das eine Augurium macht der Hund xvtip elg %6v tijg üoliadog vetop elüeX9wca xäl dvaa elg t6 navdfoatav ini %hv ßi^fihp ävaßSca %av ^Eqxdtn) Jtbg fiv vnh Tg iXalff xarixeiTo. »— Philochonis bemerkt, es sei bei den Athenern Ge« brauch gewesen, keinen Hund in die Akropolis zu lassen. Um dieselbe Zeit sei in dem heiUgen Orte h vtf Uftp bei Tage bei Aufgang der Sonne und hdlem Wetter eine Zeit lang ein Stern gesehen worden äoT^Q^ inl viva x^tf- yoy iyhtxo ifiqxnnjg. Das ißqdv ist also hier der offene Temenos des Heilig- fliüms. Philochorus bezog jenes arjfiälov und dieses qxxafia auf die friedliche Rück« kehr der Flüchtlinge, die auch eingetreten sei. Hier also ist keine Anekdote, die rnaii in den Wind schlagen kann, und die Meldung, so weit sie den Hund betriflft, kann nicht deutlicher und bestimmter seyn. Er kommt in den padg tijg üoliä" iog und schlupft aus ihm in das navdqoüiov ; welchen Weg er genommen, darüber kann nach Aufdeckung der innem Rtfume kein Zweifel seyn, und wie sein Weg nach dieser Offenlegung deutlich wird, so bestätigt er seinerseits den durch sie beurkundeten Zusammenhang und die Veriiindung des vahg TloXiidog und des IlavdQoaiov. Selbst wenn nicht geschehen wttre, was dem Philochorus zur Deu- tung vorgelegt wurde, obwohl fllr solchen Zweifel gar kein Grund vorliegt, so bliebe doch die Genauigkeit des Berichtes über jenen Znsammenhang unerschütter^ da er auf eigner Anschauung und Kenntniss des erfahrnen Mannes beruht Er konnte nichts melden oder gar erdichten | dem der Skisammenhang der Theile des Gebäudes widersprochen hätte. Wie aber hilft sich Hr. K. B., um den Altar des Z9vg ^EQxüog mit einem Mus$ in den freien Raum des Hofes zu bringen? Da er beim Philochorus in dem Pandrosion stdit, so muss der Name des Heiligthums den Temenos ausgedehnt werden» Gesetzt dieses f,Mus9^* hätte seine Richtig-

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}K«il^ wi€t kam der Hund ««f jieipi Tempel ie 4ieMB Temenp« hinem, di^, -wie der Ben |Leig^9' 8^8^ Wesiee.jdie.JIeiier phnß Tbiir^ der Bau ebe , gesehlosfen wart $hplbf^.di^,Tblll^ durch die Mitte det äugsei» Quermafier, die auch mir verdächtig fchiea,. Jat,puMh wiederholter £rUärtt|ig dea Hm. R* Rhisos mfcki alt, und byaeii* liuisch. IMiirch bebt aich die Möglichkeit, auf diesem Wege in den Teaienoa au llpmBMiV wfMUi ein solcher westlich hinter dem Tempel, lag. Nicht wenige wider- streitet der Ausdruck dvaa $lg td IlavdQoaiop, wenn hier IlavdQoaiov ein offe- ner Raum war. Auch die Grammatik des Hrn. K. B., obgleich er mit ihr nicht selten in Verlegenheit kommt, wird ihn belehren, dass ivpak aXg tiva %6nop ia einen faAriWrn Ori hineiaschlopfen oder hineingehen heisst, nicht aus einmn solr» eben in einen offenen herauskommen, gleichviel ob seine Kultusideen oder hier»- tischen Enthüllungen sich dagegen sträuben oder nicht Ist aber der Altar des ZeSg ^Efuelog im Gebäude des Pandrosion au suchen und in der KanephorenhaUe nicht au finden, während diese von dem Pandrosion nicht zu trennen ist, so folgt allerdings, dass dieser Marne sich im laxeren Gebrauche auf die angrenzende Quer« hall^ wenigstens auf ihren südlichen Theil erstreckt habe, der bei genauerer Schei- dung der Theile des Baues nach Namen und Bestimmung als K^KQoniov erscheiat und diesen Namen in der Bauinschrift trägt. Das JUntqortiov ist dann in dem navdqoQiov bei dieser Ausdehnung des Namens begriffen; es umfasst dann den aüdlicben Theil der Querhalle; für das Adyton bleibt der nördliche, der dam[i durch eine Scheidungsmauer von jener getrennt war. In dem übriggeblier benen Theil des Baus ist weder Tür noch gegen diese Annahme ein Bewe^ zu finden, da er nach mündlicher Erklärung des Hrn. Rhisos zu schadhaft er- acheint, um die Möglichkeit <)[nes Schlusses in dieser Sache zu begründen. Es wäre deninach der Oelbaum und der Altar in diesen südlichen Theil der Querhalle au setzen. Auch dahin erstreckt sich jetzt der Bau der tiefen Cisteme und ge-» rede ihre- Tiefe an einer SteUe , die sonst überall den harten Grund des BurgfeV- MiS zeigt, deutet darauf hin, dass dort sich der nöthige Grund und Boden fttr den Oelbaum finden konnte^ der durch die Fenster noch das zum Waehsthum er^ fprderliche Licht empGng.

Ist aber der Altar des Zeig ^Eijnaiog im Innern des Pandrosion geweseUf If ährend er sonst überi^ in Mitte des Sffxog des Hofraumes divoque sub aethe*-. ris axe ersdieint , so ist auch darin eine deutUcte Spur wahrzunehmen , die auf die ursprüngliche Bedeutung des Erechtheums hinweist Allerdings war, so lang ai ab Köuigabaus diente, der Platz , des Altars in der Mitte des offenen Hofes;

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im

ils aber das araxtoQöP aufhörte, Wohnmig der alttsclien Könige Kn-aeyn, und za eiaer Art yon Punilieon ionisch - attischer Gottheiten und j^tüicher Potenaen ge- üachl wurde, war der dem Hofraum vor der Wohnungf (^hörige Altar in der han ztm Temenos gewordenen wJLtj nicht mehr an seinem Platze; er würde zwar nfcht aus dem Heiligthum entremt das verbot dieEhrAirchtvordemUeberliererten wohl aber zu oder sammt dem Oelbaom an den ihm passenden Ort ttbergetragen*

Die zweite Bemericnng trifft Hm. K. B. selbst Er verweiset beziiglich der zwischen uns kontroversen Punkte auf seine jüngst erschienene AAeit über die Tempel der Hellenen , in welcher das hier kurz Aufgestellte bereits seine Bespre- chung gefunden habe. Er bezieht sich damit auf den zweiten Theil seiner Archi- tektonik der Hellenen , welcher erst nach dem Druck der Abhandlung Über das Brechtheum erschienen ist, und fordert dadurch auf, der Methode und Beweisflih- mng, durch welche die oben aufgestellten Sfitze begründet würden oder werden aoUten, auf den Grund zu sehen. Seine Kritik selbst hat bereits ihre Beseitigung gefunden, und die genannte Schrift enthält ausser dem Behandelten nichts, was sie stützen könnte. Desto erspriesslicher wird es fiir die Sache, von welcher hier nur ein kleiner Theil zur Behandlung kam, vielleicht auch iUr Hm. K. B. selbst seyn, wenn wir auf die Beschaffienheit der ganzen Behandlungsart hinweisen, welcher der Verfasser, wie er sagt, neue und früher versäumte Stoffie unterzieht, und durch die er zu neuen und sichern Resultaten über Götterkultus und Archi- tektur der ihm bestimmten Gebäude geführt zu werden glaubt.

Seine Schrift zeigt, wie auch die über den vftfiti&Qog, allerdings einen Mann von bedeutendem Talent, umfassenden Kenntnissen und vieler Gabe der Darstel- lung, aber auch bedeutende Mängel in Behandlung des Stoffes; dazu Ungeübtheit in Sichtung des Unrichtigen oder Verdorbenen und oft Willkühr in Anordnung und Verbindung des Aechlen und Brauchbaren zu einem grossem Ganzen. Gleich zu Anfang liegt diese Beschaffienheit der Arbeit in dem vor, was er S. 12 über odt;- joif, aßazov und a^iazov vorträgt. Er braucht dazu schlechte und gute Notizen und Schollen, die er zum Theil falsch versteht, oder nach dem Sinn deutet, der ihm zusagt. Vorangeht ein verworrenes und ungeschicktes Scholion zu Sophokles Oedipus Tyrannus, zu Anfang über rabg und Uqov, dessen sehr charakteristischen Anfang er auslässt. Dieser lautet: ßtofidg, vd oixodofirj^ot h ^ S&vov, and rotn %av ßtofiog nai o ^«r^oiy tovrov vadg, ßwfidg xai iv ^ va aqiAata hl&sro, &g noQ doficf a/ißtafiolai %l9Bt (IL &, 441), wo also ßtaiAog und Opfer-

femtf yerweislisall werden: Nicftü tiel Whser ist die FM^elzong^ dere» sich Hr: K. B.1>edieill: M^ ual Iwfop nSp %6 öXx^ipa i>qf üi tteQiixivai 6 ßwfiog, rt^ imo¥ l/«fffoa^ #bJF MTotF. Tifi9wog-iw ^ na^idffAno t6 ayaX§ia. Aifhmi tifUP&Q &n)iäg''itai afptpnexofifiipog nai inxTB^eifiivog %6nög nvi, wo dietlt^ ij^riU^Ucbe 'Bedelitailg' des %4fiepog nur nebenher erwflmt wird nnd^chon die'im ft^ptiop ifinfOü&BP eÜTenbire Cormptel gegen den dem viftepog nadi dem ftf4^ popg gegebenen Platz Bedenken erregen rausste. Die demnfidist ans PoUax (I. ly JS) %n' Hilfe gemfene Meldung deutet selbst auf das Schwanken der ErkUfrer, sobald &vpcig und rifierog - bei Bezeichnung des inhem Tempelraumes oder der Gella gleichbedeutend genommen wurden, nicht weniger die Ausscheidung der ingißiuviKot, welche tnjnog TOm Heiligthum der Heroen allein gebraucht wissen wollten und der Poeten, die es auch von den Wohnungen der andern Götter an» wendeten. Eine sichere Stelle eines Alten, der tifivwog fUr die Cella oder das Innere des Heüiglhums gebrauchte , wird nicht angerührt, wird auch nicht zu fin* den seyn und die apodiktische Behauptung des Hm. K. B., „ist der Ausdruck beim Tempelhause gebraucht, so bedeutet er die Cella, wo das Kultusbild stand^^, wird darum vergebens auf ihren Beweis warten. Ka&id^Bo^ai, was hie und da in Verbindung mit tifiepog vorkommt und zu der unriditigen Erklftrung des Scho- Kästen h w xa^iifvero vd ayalfia geftihrt zu haben scheint, wird im spätem Ge- brauche, ohne Beziehung auf ayaXfiara, im Allgemeinen für weihen^ heiligen ge« setzt. So Luoian Cdlumn. non tem. cred. c 17 (Tom. HI. p. 148 Rdtz) 9v9vg o^ vBiig TS iviaxriaav al noXeig xai TSfiivf] xad^idfVBto nai ßwfiol x, r. X.

Noch schlimmer geht es bei Bestimmung des Begriffes von arjndg, d. i. bei Uebetlragung des Wortes auf heilige Orte oder einen Theil derselben. Aus einer Stelle der ^€§. ^^Prjvo^, S. 304 Im. Bekker werden einige abgerissene Worte a»* gefBhrt: tiXktne (ßi) ro rjqßop Toh aiofiortop und als ob dabei kein Zweifel vor^ ISge, wird bemerkt, es sei also hier arixog auf Grab und Ehrenmal übergetragen. Was aber soll %d ^quop tßv aütfiattov seyn , und wer hat sich überhaupt eines solchen Ansdrackes „dlas Heidermal der Läbet^^ bedient? Denn an die Unter- sdieidung bei Homer noXlag 6^ ig>d'if40vg ipvxäg ZiXde nolaxpep Tjffiiofp, av-^ tövg di kXwQia tsux* ^t^ssr^tv wird wohl Niemand denken, da das ^foiop niebt nur den Gebeinen, sondem auch dem Geiste der Heroen gewidmet war, und ihnen als Dämonen darin Opfer gebracht wurden. Yielleicht ist tßp datofiatmp za lesen. Hadfiaroi B. M. hat auch die Form aawfiog die kSrperheen ist phSosophisde Begriffiibestimmung für Gatter. Glc. de nat dnor. I, 12 und dii

diese später im cbrisUidien.Gebraacbe aufEigd und Erzengel ttbergetragen wnrd«^ welche aactf/MOTO^ heissen, so liegt die Vermuthimg ziemlich nahe, da» fai der spätem Gräcität der Scholiasten der Termtausfttr Heroen iai Gebrauch war. Uebrii- geps ist, wie bei jifieyog, unerweisbar, dass atiKog im Gegensatz der ilbrigea Tempeltheile zur Bezeichnung des eigentlichen innem Raums als eine Art von ter<p minus technicus eben so wie Cella im Gehrauche gewesen sei Die sichern Be- nennungen derselben sind allein vaog und dofiog mit den dazu gehörigen nfo^ vaog oder ngodofiog und oniad'odofiog. Da vaog aber an sich dei^ Tempel im Allgemeinen bezeichnet, so lag allerdings nahe, wenigstens in einzelnen Fällen, üffHog als receptaculum für das Innere oder einen Theil des Innern, selbst fiir das Adyton zu gebrauchoi. Wir werden dadurch noch einmal auf den Begriff des aävTo» und seine Behandlung bei Hrn. Bötticher zurückgeführt Das Zeitwort^ das ihm zu Grunde liegt, dvvai, nöthiget, einen obbn gedeckten oder geschirmten Raum dafür anzunehmen, zu welchem der Eingang verwehrt ist, deqn von nach <^ben offenen Räumen ist dvvai so wenig im Gebrauche, wie subire und Niemand wird prata, campum subire sagen, wohl aber nemora, speluncas, aedes subire. In jener Allgemeinheit aber, wo. advtov den bedeckten und unbetrelbaren Raum be- zeichnet, ist der Begriff bezüglich des aßavov unhaltbar, indem selbst die heilig«- sten Orte und das Allerheih'gste, wenigstens zu gewissen Zeiten, von den Priestern musslen betreten werden. Sofort stellt sich eine Beschränkung des ursprünglichen Begriffes als nolhwendig heraus, welche nach Art und Ort des Cultus, nach Zeit und Gebrauch verschieden war. Die oben erwähnte Stelle des Herodot zeigte dass die Cella mit dem Bude der Polias, obwohl von ihm advzov genannt, doch den Athenäem zugänglich war, nur kein Dorier durfte sie betreten. Dass auch noch persönliche Beschränkung eintrat, dass z. B. kein Schuldbefleckter in Athen und anch wohl sonst überall kein aufiog und überhaupt Niemand ohne vorhergegan-> gene Reinigung xa^anaig eintreten durfte, ist bekannt; doch ist es willkührlicbe Ausdehnung des Begriffes, wenn Hr. K. B. erklärt, dass fiir diese jeder Tempel ein ädvtop gewesen sei. Ausdrücke der Art dürfen ihre durch den Gebraudi Costgestellte Geltung nidit überschrdten, und wollte man eine solche hier gestal* ten, so wäre bei Versammlungen der Markt ein advrov fiir jeden Bürger gewe- sen, der sich nicht durch Besprengung mit geweihtem Wasser aus den neQi^av^ njfloig dazu gereinigt hatte, wie die Akropolis für jeden Hund. Hatte aber Hr. IL B. dem Begriffe des advtov mit HUfe einer metaphorischen Form jene Elasti- cität gegeben, so war der Weg zu einer Masse unhaltbarer Sätze geöffnet, zu dienen er im Verlanf seiner Arbeit gefilhrt wird und die fast sämmtlich aus der

217:

BebmpCmif, wie tos einer gemeinianeB Warzel sprosseii, daii der i^ad^ nieh^ idi Haas des GoUes zu deokeii sei, sondern allein als Blnfiiss«ng des Bildes nil der BestinMMflf , es den Blidcen der Ungeweihten za entziehen , so dass der Tea^ die Naben von 66110^9 dwfia, olnog, oXni^fia ^tov nil den dazu gehörigen n^^ SofMtß i^^^9'oiofiog gerade so trttge, wie nach belobter Etymologie der Incos t Bon hieende. Dass beide Vorstellungen sieh einigen^ dass dem Gotte ein Haei gebaut wurde I um ihn als das , was vaog bedeutet , als Wohnung zu dienen, und dass er darinn zugleich den Blicken der Unreinen verbeißen seyn konnte , dass ferner das Heiligthum daflim nicht aufhört, ein Haus zu seyn, von ihm bewohnt^ bei seinem Feste namentlich durch ihn und die ihm nfiher stehenden Götter be- sucht Mu werden, welche kommen, um sich an den Festlichkeiten mit ihm zu eir«- freuetf, «^ diese und ahnliche Yorstellungsweisen, welche aus dem tiefsten Wesen des Hellenismus geschöpft sind, finden in dem uns hier entgegentretenden magern und beschrinkten Begriffe von vadg keinen Raum.

Hr. Bölticher sagt Ton sich selbst (II , 3) , dass er weder Philolog noch Ar* chttolog, sondern Architekt sei. Er entwaffnet dadurch die Kritik, wenn ihm auf den Gebieten der Philologie und Archäologie ein afiovaor begegnet, wie die Er- findung der Afoniker (H, 66) und Aehnliches, das S. 103 in Christus resurrecius est seinen Gipfel erreicht, oder wenn er es mit der archäologischen axflßata beim Brechtheum so wenig genau nimmt, wie auf dem übrigen weiten Gefilde, das er in seinen Bereich und Anbau gezogen hat, wenn er namentlich, um zu dem schon Dargelegten noch eine Nachlese zu halten, den Kleomenes von der Priesterin nedem der Gottheit empfangen lässt (II. S. 172), während nach Herodot sie neben der TkQr sitzt, da sie ihn abwehrt, ehe er über die Schwelle tritt, ngtv ij tag Sv^ ((ag avv6v äfiehpai, wenn er femer berichtet, das Erechtheum sei nmehwMMbar zweimal durch Feuer vertilgt worden. Für die zweite Vertilgung wird Xenophon (H. Gr. 1. 6.) angeführt, welcher meldet «rct h (Jp 6 nalaiog trjg A^vSg vewg hA^rjvaig ivenfi^ad-fj. Hier musste schon den besonnenen Forscher der Um- stand bedenklich machen, dass die Bauinschriflen auf die Contiguität der Bauiüb- rung Yor und nach dem Jahre dieses Brandes hinweisen, und dass von einer VeriU^ §ung durch einen nicht gewaltsam herbeigeführten und unterhaltenen Brand bei einem Grebäude kaum die Rede seyn konnte, das in allen Haopttheilen , das Dach ausgenommen, aus Stein aufgefiihrt war. Dazu liegt der Begriff der Vertilgung ticht in ipen(^ü^9 und zwischen i/in(fija^vai und 7tatan^f]ü^pai oder xavo'- nav9^pai ist der Unterschied so gross, wie zwischen incendi und incendio delerL

14»

ilttch gehört %n dieierNachlese.) dass S. ISa.die.aQ» Yeiliindong mehrerer 6er bittde SU einem Ganzen» welche durch den ursprünglichen Bau des ^Efizd^iLi» be- diBgl war^ entsprungene ' und der spätem Zeit ttberlieferle Versohiedenkett der Dnohhöhe st» s^tisr stüdopeise angeaeiMien Anordnung der einzelnen BradiUieila wn Hrn. B. gemacht wird. Daza komml nun leider, dass der Verfasser mit einer baroken philosophischen AbstrakUons- und Anschannngsweise behaftet ist, deren bedenkliche Symptome wir im Verlauf der zweiten Abhandlung beobachtet haben y und die ihn, auch wo er ein Problem der Alterthumskunde richtig erkannt hat; nicht selten verleitet, seine Lösung aus einer dem Alterthum ferne liegenden speculativen Ansicht und aus der Nothwendigkeit eines psychologisch - elhnotogi^ sdien Prozesseif abzuleiten, den er als eine Art von Fatnm der Entwicklung des menschlichen Geschlechtes zu Grunde legt. Jene axficia dieser modemeit So- phistik verbunden, ist allerdings um so bedenklicher, da das ganze Gebiet, auf welches Hr. K. B. geführt wird , philologischer Natur ist und , wie Niebuhr seine Geschichtsforschung hisiorisehe Philologie nennt, so architektonische Philologie könnte genannt werden. Indess nil desperandum Teucro duce et auspice Teuere! Unter dem Teucer aber möchte ich die gelehrte, kritisch bewährte und scharfsin«- nige Genossenschaft verstehen, die Hm. K. B. in seiner Vaterstadt und namentlich in der archäologischen Gesellschaft zur Seite steht, und bei seinem rühmlichea vnd regen Bestreben gewiss bereitwillig zu Hilfe seyn wird , wenn es gilt, gram- matische flagitia aus seinen schätzbaren Schriften fernzuhalten und ihm Weisung an geben, wie in der reichen Sammlung von Schollen, Glossen und Citaten, die er Aber sein Fach besitzt, das Verdorbene oder Falsche zu erkennen und das Rieh- Hge n benutzen ist Einmal auf den Weg einer gesunden Kril'k oder Exegese geftlhrt, wird er es auch nicht schwer finden, seine Darstellungen von den ui^ gesunden Stoifen jener abgestandienen Philosophie zu reinigen , die sehr zu ihrem Naditheile in sie eingedrungen sind.

Das als guter Rath fiir einen Mann, dem es zu befriedigenden Leistungen auf den von ihm betretenen Gebieten an nichts fehlt, als an einer noch einbringbaren, diiciplina ingenii grammatk^a et critica nondnm satis subacti.

Ob ich übrigens auf seinem Gebiete bezüglich des Erechtheums noch einmal mit ihm zusammentreiTen werde, oder auch nur kann, ist sehr die Frage. Denn da er die. aof dem alten Königsbau gegründete Erklärang seiner Eigenthümlichkeiten, i|ls den hieratisch- architectonisdi-archäologischen Ansichten, die er vertritt, widersprechend

\ %

ablehnt, seinerseits aber nach S. 155 eine sichere Erklärung, d. i. eine Lösung des hier vorliegenden archäologischen Räthsels zu geben nicht vermag, so wäre nicht abzusehen, auf welchem Punkte sich unsere Wege wieder treffen könnten. Tmkä a Vglg tePigdki^ -r äfiTtoUHv inoqla raXe&kv, 'ihnßoiütv Sre 'fiatpilUntag Jidg KoQivd'og.

Inhalt der Abhandlung.

,1 . '

Seite

l Einleitung 102

n. Historische Meldung des Vitruvius 104

in. Verhältniss der dorisch-ionischen Bauweise zu der pelasgisch-achäischen 117

IV. Genesis des hellenischen Tempelbaues . 1^1

I

V. Der altpelasgische Bau nach dem Fragment von Mycene 149

VI. Der tuskanisclie Tempel . 156

VII. Nähere Bestimmung des Verhältnisses der pelasgischen, tuscanischen und dorischen Säulen 184

Vin. Sage von dem Ursprünge des ionischen Baues bei Vilruv .... 193

IX. Specielle Vergleichung des dorischen und ionischen Baues im Einzebien 209

X. Schlussbemerkungen i .... 217

Nachtrag A 220

Nachtrag B 230

Abhandlangen der I. Gl. d. k. Ak. d. Witt. VI. Bd 1. Abtk.

32

3At

laikth der lUhographiscben I^aitten. TafL L A. I. JBi,

A.

L a. b. c. d. Brachstücke einer Siiule vom Schatzhause des Atreus.

" ' . /

2. Relief über dem Löwenthor Ton Hycene.

3* Aufrechte Stellung der Süule und ihres Zubehörs darin (a. ovale Oeffnung > im Fries. b. c. fragmentirte OeiTnungen gleicher Art. e. der Ste- reobates.

^4», Ein nBch dem Fragment gebildeter Tetradtylos.

»

5*. Das lykische Dach mit Balkenlager. 6.. Gnmdplan des tuskanischen Tempels.

7«, Schafli Basis und Kapital der tuskanischen Säule nach Vitruvius.

» . - ... , . .

8. Tuskanische Säulen in einem lietrariscben Grabe. 5^, Tnsktnisclie Säolenbasis mit Tom eben daher.

: I . . .

^Q. Tuskanisches Kapital desgl.

^i« Das Thetideum auf einer Vase.

1!{. Das Sisypheum. a. Ruine, b. Restauration.

iß^ Lykische Hütte nach Fellows.

14« Ionische Sacella auf bemalten Vasen.

Anmerkang. Eine Folge architektonischer Zeichnungen über das Erechthenm von Ed.

Metzger wird der Abhandlung als BeUage nacbgeUefert.

"i

Druckfehler.

In der II. Abhandlung über das Erechtheum sind ausser mehreren Ver- stössen gegen griechische Orthographie und Aocentuirung folgende im Text ent- haltenen Bezeichnungen ^r lithographirten Figuren zu corrigiren:

i)eite iG3 Zeilp 13 .statt CB lies OP,

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K.

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Architektonische Zeichnungen

als

Beilage

zu den

zwei Abhandlungen über das Erechthenin

in

B. V. 3 II. VL 1 der Abh. der 1. Gasse

d. k. b. Ak. Wiss.

Von

Eduard Afezger

IWit einem Vorworte

von

Friedrich ThierscM.

X ^M-Mrt«

V o r c I' i n II c r 11 II s.

«11

»/*

Die am ^diliisse der zuciti'ii Ablitmdluug über das Eredillieum angeküniligle Beilage archilekloiiischer Zpichnungen von Erf. Melzger zu derselben isl vorzüg- lich durcli die längere Abwcsrnbeit ihres Urliebers von München verzögert wor- den, und erschpinl nun zu einer Zeil, wo durch mehrfache Beleuchlungpn und verschiedeufirlige Beurlheilungen der in (Jen Abhainliungen angeregten Fragen jenes Gebüude der Akropolis von Alben selbst zum Gegenslande erneuIerTlieil- nahnic geworden, und jeder areliileKtoniscJic Bdirag, zumal von dem Belange und der Genauigkeil des liier vorliegenden, doppell willkommen isl.

Besonders zwei Celclirle und ein Archilekl sind es. welche sich mit dem Inhelle der Abhandlungen dos Woiteren besrhlfltlgt haben.

Herr Raoul-Rochette hat der erslen in dem „Journal des Sciences" des Jahres 1851 drei Artikel von grosser Ausdehnung und Griindlichkeil gewidmet, iu welchen der Hauptsatz der Abhandlung, dass das Erccbtheum als das alle Herrscherhaus von Allieii mil dem zu jbai gehörigen Sacrarium der folias zu fassen und nach dieser Annahme in seinen Theilen zu erklären sei. iingemimmen und noch weiter liegriindet. aber in mehreren einzelnen Theilen, z, B. in der Ausdclinang des Pandrosiou und der .\nordnung des Megaron beslrillen wird.

Herr Professor Forehhammer dagegen hat in den Beilagen der Allgemeinen Zeitung <:J(I. Juh I.J) seine Hypulhese, dass die tJrüber des Kekrups im I'aiidro- sioii uud des Eredilheus im Erechlheum Cislernen lilr Begenwasser und Salzwasser gewesen seyen, zu schirmen gesucht und zum Behul'e derselben gegen die Ab- handlungen die frühere Ansicht von dem doppellen Stocke des Baues und selbst von der Blendung des Haupleingunges in dasAdylon von Neuem behauptet, eine Blendung, die allerdings noihig war. wenn der Ouerbau hinler ihr ein doppeltes (ieschoss haben sollte, aber auT einem unbegreiflichen Irrthume beruht, dessen längere Pflege kaum olnie Verbleudung moglieh seyn wurde.

155

Eiuilich hat iJor Architekt Herr Carl Büttiger in Berlin in einer eigenen Schrift: ,,Der Poliastempel als Wohnhaus des Königs Erechtheus nach der An- nahme von Fr. Thiersch. Berlin 1851," sich gegen meine Beleuchtung seiner Kritik der ersten Abhandlung in der archäologischen Zeitschrift zu schützen gesucht, aber nur von Neuem gezeigt, dass er, weder Philolog noch Archliolog, auf einem Ge- biete, auf welchem mitten durch oft controverse Zeugnisse ohne Grammatik, Exe- gese und Kritik kein sicherer Schritt geschehen kann, mit einem so zu sagen naturwüchsigen Talente, wie gross es auch seyn mag. sowenig wie sein Vor- gänger im Fache, Aloys Hirt, vorwärts zu kommen fähig ist, sei es, dass durch grammatisclie oder exegetisch-kritische Induction Behauptungen zu widerlegen oder nur aufzuhellen und zu schirmen sind.

Doch das Alles nur als vorläufige Bezeichnung des durch die beiden Abhandlungen auf diesem Gebiete Angeregten. Ein weiteres Eingehen und möglichst genaue und erschöpfende Behandlung der controverscn Punkte wird Stoff zu einer Epikrisis der Untersuchung geben, diese aber erst möglich seyn, wenn die noch übrigen Zweifel über den gegenwärtigen archäologischen Befund der Bauroine an Ort und Stelle gehoben, und die Ausgrabung der Westhatle, als des eigentlichen Sitzes der archäologischen und architektonischen Räthscl, vollzogen seyn wird. Bis dahin (und der Termin wird nicht gar lang seyn) wird jedes Urlheil in dieser Unter- sucliung über das. was jetzo n.ch schwankend oder streitig ist, einzustellen seyn, mit Erlaubniss des Herrn Professors Forchhammer sei es gesagt, der mit seinen Untersuchungen, wie er bemerkt, fertig war, ehe er vor das Publikum trat, auch des Herrn Professors Böttiger, dem es Anstoss gewährt, dass der Ver» fasser mehreres Einzelne seiner Untersuchungen zufolge neu gemeldeter oder bitrichtigter Thatsachen im Fortgange derselben zu berichtigen Gelegenheit genom- men hat. Es ist einmal über den solonischen Spruch nicht hinauszukommen: rtiQaaxio d^aiti nokla didaaxoiiievog, und Jeder bleibt hinter der Sache und sich selbst zurück, der ihn nicht zu beherzigen weiss.

München. 30. November 1851.

Architektonische Zeichnungen

on Eduard M e % g e r.

(All FortMtniBf der Plfttt« I. B. dtr xa der D. Abb. aber du KreelitbeM irekarlfea ZekknoNffi«.)

I. C. Südliche Halle des Pandrosion. Perspective Ansicht.

II. Nördliche Halle vor dem Haaptthore. Ansicht Darchsehnitt Plan Detail an Na- setten und an dem £ckkapit&l im Grand und Aufriss.

IIL Detail der SAale and des Gebalkes, der Ante und Proile mit Eiern and Henlaab. Ver* sehledene Ornamente in den Friesen.

IV. Uebersicht eines Sanlenkapitäls in allen Theilen (es sind deren drei von verschiedener Grosse). Ansicht nnd Details der Hauptthüre. Nördliche Halle.

V. Sftdlfche Halle. Plan AnfViss Durchschnitt, Detail der Casetten, Detail des Haupt- Gesimses mit der Kanephore, der Ante nnd Sockelgliedernng der Halle des Pandrosos.

Erlduterangen.

Zn Platte I. (<. Es bietet diese Zeichnung eine Gesammtnbm'sicht der sadllcben Halle. Der Standpunkt ist nahe nnd so angenommen, dass die innere Decke und die Ordnung der sechs Figuren sichtbar wird, welche diese Decke tragen. Die Verhältnitse und Formen dieser Halle sind charakteristisch streng abgegrenzt und wohlgefällig.

Man darf sich im Uebrigen über das GrOssenyerh&ltniss dieser Halle keine Illusion machen. Die lichte d. I. innere Weite beträgt ein Geringes fiber 3 Metres; die Länge (lieht) etwas über fnnfthalb Metres. Schon daraus folgt, dass fiir den Brunnen des Erechthens, den OelbMim und den Altar des Zevi d^xeloi hier kein Platz war. Die Halle ist gleich dem übrigen Baa vom reinsten pentelischen Marmor, die Glieder sind grossentheils sculptirt, und nur in den Casetten, deren Kleinheit die Scnlptur abwies, sind die bekannten Formen der Herzlaube Eierstäbe oder Mäander aufgemalt gewesen. Die Maase sind sämratlich nach franzosischen Metres eingesehrieben.

2. Zu Platte 11. Die Nordhalle.

A. Plan. Rechts sind die Lagen der Casetten der Decke angegeben, b. Balken, c. Ca- settenfelder. Nach der Durchschnittlinic x y erscheint der Vcrtikalsehnitt, wie in D ange- geben ist, wo nämlich b. die Balken, c. die eingesetzten Deckel der Casetten bedeutet. Ferner im Detail ist der Umfong und die Grosse derselben (siehe Lit. E.) bestimmt. So reihen sich dieselben nämlich der Länge nach an einander, wie aus dem Durchschnitt G bei b und c ersichtlich ist

B. Ansicht der Halle; linke Hälfte.

C. Durchschnitt derselben oder rechte Hälfte. Der Vereinfachung halber, und um nicht zn wiederholen, ist an der Ecke die Säule stämmig nnd unkannelirt angegeben. Die Prolli- rung der Glieder ebenso nar einerseib. Reohb aber sieht man den Durchschnitt der Casetten*

157!

die Mauer and die sieb an dieselbe ansiUiesseide Ante. Die einfesehrieJbetiett AiAast yerstän- difren die L&ngen, Breiten und Höben.

E. Die t^isetten, Das GrdssenveriiilUiias ergibt sidl hienuu gemu. Weniges ist scniptirt, das Uebrige war aufgemalt.

G. Eckkapit&l im Grund und Anfrias. Weil an der Ecke der Capitäle die Schnecke nach beiden Seiten Front zu machen hatte, musate hieraus aa den Eeks&aien eine Verwicklang <iich ergeben, deren Lösung nach Torliegendea Beispiele geschah. Am Ecke schiebt sich dem- gemiss die Sehaeeke dlagoaal, wie m im Grund, m' im Anfiriaa zeigt, während innerlich ein ref^ftwinkiieh vertieftes Eek mit halben 8ehiiechfen, (nämlieh.n im Grand, n' im Aofsisa sichtbar) entstand. Die beiden noch nbrigen Schneehen hatten gleiche GrOsae mit den Schnecken der ährigen S&alen, worAber aaf den folgenden Platten das N&here erörtert ist Der Stolen* Unterbau, (wie in e angedeutet ist) bt ans porösem Stein.

3. Zu Platte UL A. S&ule und Gebaike. Die Basis mit der eraten Stufe und dem ber ginnenden Schalt Daneben in a der Dnrehfchnitt mit den eingeachrieiienen Maasen. Oben KapitiU und Schaft, daneben in b der Durchschnitt im Mittel des. S&alenkapit&ls. Der Wulst tritt stark tot, Spiralen ind Glieder erweitem nnd rertlefni sieh« Darüber das Haupigesimse; die Rinnleiste fehlt dermalen und ist nur punktlrt angegeben.

B. Die Ante, mit Fuss «ad Kapltü. Die BigenthAmfichkeit der reich gegliederten Basis, wonach die Halbkreise oder Pfahle scharf geschnitten sind , beruht auf dfer artistischen Linien- bewegung zur UebereiMtiaMnuig mit den scharfen und rMch profiilrten übrigen Gliedern. Am obem Pfahl der Säulenbasen ist Fleehtwerk aagedrdnet Dine Art Abgliedening der Basen und Sockel ist am Gesammtban sehr mannigfach wechselnd.

C. Detail zur Uebersicht der Herzlaube und Eierformen, denen das entsprechende Profil jedem nebenbeigefugt bt

Abweichende Arten der Ornamente in den Friesen. D und E Wechsel des Ornamentes im Friese des Hauptporticus . F und G ingleichen, sowie an den Anten und am Hals der S&ule. Dergleichen Abweichungen kommen yiele an dem Gebäude Tor.

4. Zu Platte V. Diese Platte gibt das gesammte Detail des Säulenkapitäls im Grossen.

D. Theil des Planes mit der Ansicht nach oben. Die Platte c tritt Tor, die Voluten b, zur Hälfte einer- Seite angegeben, entsprechen diesen Buchstaben in den übrigen Figuren. Die Kanäle a der Säulen sind übcrtieft.

B. Ansicht des Kapitals. Der Hab bt mit reichem Ornament bekleidet In diesem T>- pus sind alle übrigen Friesornamente gehalten, wenn auch mannigfaltig wechselnd. Die Schnecke ist sehr reich gewunden, die reichste der yorhandenen. Die neue Zeit genügt sich mit ärmlichem Surrogat dafür in höchstens ein paar Wlndnngen. Wie Torliegend gezeigt ist, fasst constructiy diese Schnecke sehr tief den Schaft und ist desshalb unyerschieblich. Der Schnitt im Profil D erklärt dies weiter. In der Windung x war ursprünglich Broncezierrath eingesetzt.

C. Die Volute. Ansicht der Seite. Sämmtliche Stäbe sind mit Eiern sculptirt, von denen nur eine Schnur angegeben bt, auch ist der gesammte Zierrath überhaupt ausgemeisselt

D. Vertikalschnitt in der Mitte der Volute. Die allmählig vortretenden Glieder bis zur Scheibe erklären sich aus dem Plan A, deutlieh.

£. Ansicht der Thürc der Nordhalle, die bereits im Plan (Platte UL) im Grunde zu finden bt.

F. Theil des Gebälkes und der Consolen derselben vergrössert Sämmtlicher Zierrath ist sculptirt.

158

G. VerÜkklschnitC der Gliederaag dicsfr Thärr.

H. Profi[ der Seite der Console.

5. Zo Platte VI. A. Plan der Halle des Pandrosos.

B. Plan der Casetten der Decke.

U- Ansicht der Seite. ConstmctioB.

D. Quersohnitt-CoDstnietion.

E. Maase der (Nasetten. Detail.

Wie vorliegt, btetet die Constrnktion kein weiteres Interesse. Der Ban an sich war in einfach, na hier besondere und knnstreiche Vorkehningen zu veranlassen. Die Decke selbst setzt sich ans vier Steinbalken zasammen, die unterhalb casettirt sind, und i.M .sofort nur decorativ veranlasst. Ans diesem Grunde (wegen der Kleinheit) fallt der Fries ganz weg. In C ist bei m der Mauerspur -Ansatz sichtbar, weil der linke Theil an der Westseite tiefer gelegen war. Im Durchschnitt C zeigt sich der Anschluss des Daches an den Seiten des Lang- hauses. Bei n ist die Sturzhohe der im Plane A sichtbaren Thnre angegeben.

F. Detail der Figur und Geb&lke. Das Geb&lke ist sehr schön profillrt Die Zahnschnitte erscheinen in voller Bedeutung. Die Tiefe derselben beträgt die Weite des Vorsprungs, wie p zeigt.

G. Sockel and Krönnag des Unterbaues, an der Aus-^enseite in C im Zusanmenhange sichtbar.

H. Reiches innerlich an der Mauerläche dieser Halle umlaafendes (tlied, das sich in Platte II. der Perspektiven Zeichnung des Weitern erklärt.

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ABHANDLUNGEN

DER

PHILOSOPfflSCH-PHILOLOGISCHEN CLASSE

DER KÖNIGLICH BAYERISCHEN

AKADEMIE DER WlSSENjSGHAFTEN.

SECHSTEN BANDES

ZWEITE ABTHEILÜNG.

^ABHANDLUNGEN

DER

PHILOSOPHISCH.PHILOLOGISCHEN CLASSE

DEB KONIGUGH BAYEMSCBEN

AKADEMIE der WISSENSCHAFTEN.

SECHSTEN BANDES

ZWEITE ABTHEILIING.

in DBR RBIIU DIR DBHUCMRIFTBM DBR XXTII. BAKD.

MCNGHEN.

18 5

VERLAG DER K. AKADEMIE,

IN COMMISSION BEI G. FRANZ.

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Inhalt.

Seite

Ueber einige Gedichte des Valerius CatuIIas. Von Joh. v. G. Fröhlich . 257

Der neanzehnte Fargard des Vendidad. Zweite Abtheilung. Von Dr. Fr.

Spiegel 281

Ueber die Probleme des Aristoteles. Von Karl Prantl .... 339

Disquisitiones de analogiae graecae capitibas minus cognitis. Sctipsit Fride^

ricus Thiersch 379

Ueber die Rhetorik des Aristotelea. Von L. Spengel . . . 455

Ueber einige Gedichte

des

Valerius Catullus

Von

Joh. r. O. Ft'öhlich.

Abhandlungen der I. CK d. k. Ak. d. W. VI. Bd. II. Abth. 33

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Ueber eimige Gedichte.

des

Valerius Gatal 1 u a. )

Von

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JbA. r. G. ^dmeh.

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It Von dem Gedichte 92. enthalten viele oder die melele« Handächriften des Cafallus Dar die erste Hälfte ein Distichoo; das aadere Distichon ist in viele Codices und dann in die gedruckten Aasgaben qnsers Ditihters ans 6r«tftfi5 (Noctes Att. VI/16) hev^ aber genonimeti add zum ^ersten ab« Ergftnmng hinzogefttgt wordea^

Unter dieser Au&chrifk hatte Fröhlich in elaem besondem Hefte mehrere Gedichte des Catullus ausführlich behandelt; aus ihm i$t genommen^' was er in den Denkschriften der Akademie III^ 3. tt. den gelehrten An- zeigen 1840, Nro. 135—138. 1846, Nro. 131—133. 1847, Nro. 254 255 bekannt gemacht hat; wir wditen auch das übrige nicht u»^ terdrücken, um die Methode, wie er zu seinem Resultate gelangt ist, anschaulich zu machen; die Richtigkeit der Verbesserung im ersten hier folgenden Gedichte quia senOo idem nam ist über jeden Zweifel er- haben, wie er überhaupt consequent durchgeführt hat, was die Itali be- gonnen hatten; cKeses kann ein anderes Heft beweisen, aus welchen man sehen whrd, wie er sich den ganzen Catnllüs lesbar gemacht hat.

33*

260

Eben dieses zweite Distichon aber, in dessen Ueberliefernng aach die Handschriften des Gellias nicht völlig Obereinstimmen, be- darf nach ansrer Meinong, da keine der nns bekannt gewordenen Behandlungsarten desselben das Rechte getroffen zn haben scheint^ anch jetzt noch nachbessernder Hand.

In verschiedenen Editionen findet sich dieses Distichon ange- fthr in der Gestalt:*)

Quo signo ? quasi non totidem mox deprecor (deprecer) illi

Assidue: verum etc. Lachmarm schreibt nach Handschriften:

Quo signo? quia sunt totidem mea: deprecor illam

Assidue: verum dispercam etc., wozu nur zn bemerken ist, dass neben sunt sich die Variante sin findet, neben mea anch ea, endlich neben verum anch rero.

Unsre Ansicht der Sache istTolgende: ^quo siffnoV^ urknnd- Uch gesichert und zum Sinne passend, ja noth wendig, mnss unan- getastet bleiben. Der Dichter hatte im ersten Distichon gesagt: „Lesbia mi dicit semper male nee tacet unquam de me,^ und hatte daraus geschlossen: „Lesbia me^ dispeream, nisi amat.^^ Daran knOpft er non uatOrlich die Frage: j^quo signol^ d. h. „Wie kömmst du dazu, dies aus jenem zn schliessen?^ Und anf diese Frage mnss im Weitern seine die Sache erklftrende Antwort folgen. Von dieser Antwort ist der letzte Theil „deprecor illam assldne, verum

^) Alle uns bekannt gewordene Schreibarten (wie z. B. die: „Cui ego quasi eadem totidem mox deprecor ilii etc.^ (Venet. Ausgaben von 1500 und 1502 u. s. w.) anzuTühren, halten wir fiir nutzlos und darum un- nöthig.

Atc.^9 wie ihu die Codd. geben^' so richtige dass niaii aiicb daran nichts darf ändern, woUen ; denn es li^t darin ^ oflfenbar der gefbr- derte Sinn^ welchen Gellins a. a. 0. so be^stioimt: „Cat alias eadeni se facere dicit, qnae Lesbiam, qood et male diceret ei assi- dne^ et tarnen eam penitas deperiret/' Und so bleibt nar noch die Frage flbrig, wie der erste Theil dieser Antwort des Dichters nr- sprOuglich gelaatet haben möge. Nach unserer Ueberzengang ge- wiss nicht so, wie ihn die oben angefthrten Aasgaben des Dichters ansgedrOckt haben. Denn/nm nns auf dieses eine zn beschränken, was sollen doch die Worte ^quia sunt totidem mea'^ bei Lachmann bedeuten ? Hr. Lachmaun selbst hat sie in seinen Text ohne Zweifel nur aufgenommen, weil sie urkundlich beglaubigt sind, nicht, weil er sie for echt und dem Sinn und den Federungen der Sprache genügend erachtete. Wir glauben der Wahrheit nahe zn kommen oder sie wohl ganz zu treffen , wenn wir die Antwort des Dich- ters auf die Frage „quo signo?^^ so schreiben;

Quia sentio idem; nam deprecor illam Assidue, etc.

Wie dieses unser j^seniioidem^^ anter der Hand Ton Abschreibern in sunt (sent) totidem (ioidem), oder aoeh in ein (sen-) totidem (tio idem) leicht könne übergegangen seyn, leuchtet von selbst dn.

Zum Behufe leichterer Uebersicht und Benrtfaeilnng unseres Vorschlags lassen wir das ganze Gedichtlein nach unsrer Emenda^ tion folgen:

Lesbia mi didt semper male nee tacet nnqnam De me: Lesbia me, dispeream, nisi amat.

Qua signo? Quia sentio idem. Nam deprecor illam Assidue: verum dispeream, nisi amo.

BC2 .

I 2. Das Ueioe Epigriunni (Caiw. 112.) aaf Nmö findet sich hti LaeMnann nooh Cod. D. geschriebeo, wie folgt:

Maltas homo est Naso nee (ecam noltas homo' sed

* ' *

Descendit: Naso, moltiis es et pathicns.

«

_ ^ ff - , »

Cod. L. gibt die Abweichangen neque tec. molt. honio^e Desc.

D^örinff (aud nach ihm Silli^) schreibt das Ganze:

. * .

Multos homo e«^ Naso; nam tecom multus homo est, gui Descendit: Naßo, multos elc.

zom Theil aof einzelne Handschriften, zum Theil auf alle Editionen gestützt, mit der Erklärung (in der Ed. IL): ,,Naso, cinaedus Tel pathicus, dicitur Aomo multus h. e. pathicus multorum hominom, üi enm . . adire solebant: Catollus ipse explicat: nam tec. mal- us homo fst, qui descendit/^ Descendii sei gleich ^^inclinäturj^ sensu obsceno. Wieder in andern Ausgaben finde ich: Multus homo es, Naso, neque tecum; multus homo est, qui Descendit: Naso, multus es et pathicus.

i

Letzteres scheint uns ganz und gar alles verständlichen Sinnes f^ entbehren, wenn wir die letzte Hälfte des Pentameters ans« nehmen. Mit Dörings Deutung können wir, um nur dies eine zu sagen, darum nicht s&ufrieden seyn, weil sie zu einer Tautologie führt. Denn wenn ^^multus homo es,^^ gemäss der von Catullus (wie Döring sagt), beigefügten Erklärung „nam fecam multos homo est qjDi descendit,'^ den. Sinn gewährt: ^multorum hominum pathicus es;^^ so geben die letzten Worte des Pentameters i/^n Sjmn : muUins (i. e. fnullorum hominum pathicws) es, et pathicus y d. h. „Naso, du bist vieler Menscben pathicus und ein pathicus.^

Nach unserm Sinne liegt der Stachel des Epigranuns darin, dass aus dem Umstände der vielen Besuche (Gäste), die Naso in

teiiein fidioBe empftngt/ vop 4ein Dichter gefolgert :Yfir4i das« der#. selbe ein ßßthicus aeu Wir Mbreibeu demnach daa Qpigraoiiii :

Mnltus bomoy Naso, tecam est, et multus homo a te Descendit. Naso, multiis es et patbicos.

* ' r .

^Vieles Volk, Naso, ist bei dir, und yieles Volk kömmt (täglich) ▼Ml dir (tm deinem Hanse) herab: Naso, dn bist vUlbekucht imd ein Pathiker.^^ Mnifils homo a te deeeendit yntA Eoemt. bnobstAUich in nnscholdigem Sinne gesagt: ^Tiele Menschen kommes ▼on deinrai Hanse (yom Besoche) herab ;^ dann aber, in obseeneüi Sinne gefatet, gibi es Gmud sn dem Vorwurfe: patMeue es.

3. Das kleine Epigramm Ton nnr zwei Distichen, Carm. 113^ meinen wir nicht mit Stillschweigen flbergehen %u dArfen, weil wüti in der zeitherigen Behandlung desselben ein merkwflrdiges Beis^id* ▼€o der sollen wir sagen, Oleichgiltigkeit oder NächlAssigk^it' der Philologen zu erkennen glauben, mit welcher sie leider ihnfc. eigenen Angelegenheiten, nicht ohne Nachtheil for ihre Wissensehafi^ . manchmal zu betreibenr scheinen.

Lachmann schreibt das Epigramm so:

t {

Console Pompeio primum dao, Onna, solebant Mecilia: facto consnie nunc itemm

Manserant duo, sed creyerunt millia in onum Siogolam, fecnndnm semen adulterio.

Unter dem Texte bemerkt er zu Mecilia: ^OTtas»eMaeeilimn;^ zu Singülum (im letzten Verse): yySingüla Itali/^

Dass mit diesen zwei Bemerkungen der urspr angliche Text hergestellt und der Sinn des Epigramms in's Licht gesetzt sei,

giMbte wohl Hr. Laohmaiio selbst niclitl Aber wozu denn die Be* merkongen, wenn sie, nor so hingeworfen/ die Sache nicht ibrdern sondern Tielniehr als blinde Vorgriffe nur allenfalls dazu dienen konnten, andere irre zo leiten oder in ihrem Streben nach der Wahrheit za hindern?

»

Von den (wahrhaft albernen) Meinungen ganz alter Cominea- tatoren des Catullos, eines Anton. Parthenius nnd eines PalladiuM Fuseus^ wollen wir ganz schweigen. Aber was bieten uns nenere Bditoren und Ausleger des Catullus? Die ZweibrQcker z. B. (Ed. 1783) geben den Text: ^duo, Cinna, solebant Moechi: Uli, ah! facto cons. nunc iteruui Manserunt dao: sed crevernnt millia in nnum Singulnm : foecunduni etc.^ d. h. sie haben von vorn herein einige Worte der Handscb'ifteu geändert, aber nur anf Gerathe«* wohl, ohne um Sinn und Sprache sich viel zu bekommem ; am Ende haben sie alles unrerändert stehen lassen, wiewohl sie so wenig als ein anderer Mensch den Worten einen bestimmten Sinn unter« zulegen, oder Ausdruck und Versmaass zu rechtfertigen im Stande seyn dürften. Wie obenhin selbst Lachmann die Sache behau* delt habe, ist oben schon erwähnt worden. Das beste hat noch der neueste Herausgeber des Dichters, der sei. Döring, geleistet, da er doch wenigstens Erklärung oder Verbesserung des Textes (von vorn herein) versuchte^ und z. B. zum ersten Distichon vor- schlug: — 9,doo, C, solebant JHo^r/i^ri, illo nunc cons. facto iterum manseront dao,^^ was, wie wir sehen werden, dem Worte nach nicht ganz richtig ist, aber den erforderlichen Sinn vollkommen trifft. Hingegen wenn er am Ende (wie alte Ausgaben, B. die von Statius) in den Text setzt: „sed creveront millia in nnum 8i?)- gula: fecundum semen adulterio^^ und diess unter dem Texte .v» klärt: „sed millia siugula creverunf (coufluxeront) in nnum nwi^i ir « in duo millia; ex duobos singulis moechis facta sunt doo mjIII;> ' ?e-

chomni^^ - iid i^ di<>8( W d«r Tbat lib ^^^ oder

sinnwidriges GereM; ^^'^U' ^''^hlicher Hihsidif tiitht gerechtfer- tigt and nichi Kit t^MMi^^. Wie J^oH Man aus äeti Worten y^millia singala in t/itteiii ci^etaiit^ deflh Sinn heraasfinden: singala millia creverwt iu.ifua milKf ? oder gar den Sinn: ok duabqs sing, moechis facta sunt duo millia moechorum? Und wo bleibt die Er- Uftrung des fecundum semen aduüeriol

.i'r Also das'KpigraBiin liegt nabli allein^ vras wir daiNiber ziG^^i siebte bekommen haben, als ein noch ungelöstes Rfttbsel da» Yfiü nnsers Theils TCrsucheu, es in folgender Weise zu lösen« Catullos sdireibt an seinen Freund Giuna^ dass zur Zeit, alsPompejus tum. ersten Male Gonsul gewesen, %wei moeehi fm hx^m) gewesen s^n (^ meinte wohl liienand andern als Julias Gaäsär ^) und deaseii Lieb*^ ÜBg Mamorra (S* Gaon. 673. ^, Jetzt (fährt er. £od), da jener <Pmi^ pejus) zum andern Male Gonsul ^geworden ist^ sind zwar die uioecia zwei geblieben^ aber vermehrt haben oder bat sich^* ^ wdr- oder was denn wohl? Nicht die nioechi, sondern ein Ding, welches als firuchtbarer Saame* TerTielfOltigien Ehebruchs zu wirkeri ge- schaffen war, also ganz gewiss nichts anderes als die Mmge äee Geldes*^ denn was zu andern Zeiten und bei andern Völkern ge- golten hat und noch gilt, das galt wie wir wissen atiell bei den Römern jener Zeit^ tiass der Sander^ welcher ani reichlichsten lohnte, die meisten Theilnebmer an seinen Schaodtbaten' zu finden sicher seyn kc^ntß« ' Demoadi sobreiben ^ip das Epigramm mit möglich genauester AnscdhIiesMng an die ur4uodlicbeu Worte wie folgt: * > .

•\: : 5 '.

^ ^^yVäbcr Cmesißr'A iOfe^^^v^ ia ^sm fmkie sehe man iS^^oft. JuUasi Cap. 50—52.

Abhandlungen der I. CK d. k. Ak. d. Witt. VI. Bd. U. Abth. 34

/

Coosole Pi^pejo priBimn ino, Ciamiy s^Iebmit .^

Moecbari; facto consule iiaoc iterui MaDserant doo, sei creyemiit millia uommiiiny

Siogola fecondum semea . adolterio^

Oder: diio, Cinna, fuerunt Moeehi: illo faeto cons. .

MaDseroat etc.

„Eheschänder blieben dieselbigen zwei; Termebrt aber baben sich die Tausende des Geldes ^ jedes (Tausend) ein Samen fruchtbar an Ehebruch«''

Auch die zwei Epigramme auf den reich genannten Men^ tuJa und sein Firmaner Landgut (Firmanus saltus) sind nach on- serer Meinung noch nicht so bearbeitet, dass man die Hand de« Dichters als rein hergestellt annehmen könnte. Wir wollen ver« soeben y ob auch wir unsers Tbeils zur Weiterfbrderung der Sache etwas beitragen können.

A. Das erste derselben (Carm. 114.) lesen wir hei Lachmann in folgender Gestalt :

Firmanus saKu non falso Mentula dives

Fertitr, qni tot res in se habet egregias,

Aucupium^ omne genus piscis, prata^ arya ferasqne. Neqoicquam: fructus sumptibus exuperat.

Quare concedo sit dives, dum omnia desint. Saham laudemus, dum modo ipse egeat.

Dazu merken wir an: saUu im 1. Verse ist Correction von ApanNus fAld. 1502.1: Codd DL n. a. tehen Satitis. V. 3. L aucu^

i f

pum*j Laurent itutipimK. -^ 4 laotet in D: Nee qoiequaiD svmp<* its frndibos exoperat -^ V.ö geben DL: SdUem land* etc. Vtt ätan modo vermathet Lachmann dum domo ipse etc. Difting (nach ihm SilKg) sehreibt:

Formiano salta non &Iso Mentala dires

Fertor, qni qaot res in ae habet rgregiasi Ancopia omne genos/pitfoes (piscis), prata eta

Mentula soll der ^^decoctor Formianus^^ Mamurra ^eyn (Carnu 41. 43.)» oder irgend ein anderer WohliOstiing, welchen Catallns, ohne seinen Namen zu nennen, blos^i doroh das uh Schimpfwort ge^ brauchte AppellatiTum mentula bezeichne. So schon alte Ausleger; 8p Döring zu Carm, 94. 105« etc.; so ^uch weiss das Lexic« For- celL nur von dem Appellativum mentula ^ nichts von einem nomen proprium ^^Mentula^^ Allein nach unserer Meinung ist Mentula in diesem wie in den übrigen Gedichten, worin derselbe Name er- scheint (94. 105. 1150» ^^^ Eigenname eines Menschen^ welchen Catullus durch diese Epigramme yerfolgt, eines Menschen, von dem wir freilich weiter nichts wissen, als was uns Catullus in den eben citirten Gedichten von ihm sagt: ein Mensch, der wohl begOr tert und reich zu seyn schien, ohne es wirklich zu seyn, da sein* Landgut bei Firmum (Firmanus saltus) mehr kostete als eintrug; ein Dichterling, und sonst ein lockerer Gesell. Die angefahrten Epigramme CatulFs sind ohne unsere Annahme nicht zu verstehen und nicht zu erklären. In Carm. 94. beruht der ganze Witz auf dem doppelsinnigen Mentula, dis einmal als Eigenname, das an- deremal als Appellativiim zu fassen ist; Mentula (nom. propr.) moe- chatur; moechatur m^it^tiiln (appellat.) certe; wozu dann passt, dass hierbei das Sprachwort eintreffe „ipsa olla olera legit.^' So wieder in Carm. 105.: Mentula (n. propr.) conatur Pi$npleum sf andere

34*

m

jnontem (er will sich den jungfrAoIichen Muiseo uabeu): Musae für- cillis praecipitem ejjciunt (diese aber stossen ihn auirack, weil er iboeii bekanot ist als ein scbam- un^ machtloser Gesell^ als menr tula (appellat.) magna minax, wie Carm. 11 der Dichter von ihm sagt*). Eben so in den zwei Epigrammen, von welchen wir hier handeln, die nnr dann verstanden werden können, wenn Mentula als ein Mann dieses Namens (Beinamens) gefasst wird. Wamm wollen wir anch den Namen Mentula beanstanden, da wir so viele andere z. B. Bestia, Bnca, Capito, Naso, Bibnlas, Caballns, Ca» pella, Capra und hundert andere, die ein Epigrammendichter eben so zur Versöhnung ihrer Inhaber gebrauchen könnte, wie Catullos den des Mentula, ohne Widerrede hinnehmen, weil sie in Hand- schriften und auf Denkmälern von Stein und Erz uns oberliefert und darum nicht weg zu läugnen noch weg zu demonstriren sind?

Dies vorausgeschickt kehren wir zu unserm Carm. 114. zurück.

Dieses Gedichtlein enthält, wie sogar aus dem noch nicht be- richtigten Texte unverkennbar hervorleuchtet, die zwei Gedanken, dass zwar Mentula's Landgut reich zu nennen sei, weil es eine Menge von Herrlichkeiten in sich fasse (Vögel, Fische, Wiesen, Ackerland u. s. w.); dass dagegen er selbst da die Kosten der Unterhaltung etc. mehr betragen als die Einkünfte, keineswegs reich zn nennen sei u. s. w. Sollen die Worte des Epigramms diesen Sinn gewähren, so werden sie, wie uns dankt, so zuschreiben seyn:

*) CatuUus wird und in gewissem Sinne mit Recht, unzüchtig genannt; aber er ist in Wahrheit bei der offenen Geradheit, mit welcher er das Unzüch- tige ausspricht, ein Freund der Keuachheit jenen philolog. Grüblern ge- genüber, welche (wie Palladius und Parlhenius in Ed. Yenet. M.D.) die Worte unsers Epigramms casuistisch in solcher Art ausbeuten, dass man sich schttmen muss ihre Auslegmig zu referiren.

Fertor,^ tot res ia sa habet egregj^amy Ancapiam^ omne geno» piscis, prala, arva ferasqoe.

' NequicqQäm : froctos sumptibos exnperat. Qoäre CODcedo sis dives, dum oinnTa desint; Saltomlandemiid, dorn modo tu ipse egeas.

Firmanus sattusj durch die zuverlftsaigsten Codices D. L», in denen salius doch offenbar nichts anders alisi das durch kleinen Bcfaeihfebler entstellte, siritus ist (wie in V. 6. deutlich steht sattem laudemnsy was wieder nur Tersebrieben ist für saltumy und endfioh in Carm. 115. Vers 4. ganz rein erhalten in beiden: uno qui in säUu etc.) Fimmnus . saltus j sagen wir^ durch die besten Hand- schriften als echte Lesart gesichert, nOthigt uns, Mentula alsVoca- tiy zu nehmen, wie wir gethfui haben, und ^omit das Distichon aus- sprechen zu lassen: Mentula, Firmanus saUus (tuus) non falso dives fertur; wozu dann im Pentameter des zweiten Distichon der Nachtrag folgt: ^idier umsonst (es hilft qichts, dass er der sal- tus reich ist); denn er verschlingt und Qbersteigt die ISrtrftgnisse durch den Anfwand«^^ Wenn andere Editoren schreiben: nicht nur FirmanOj sondern sogar Formiano saltn n. f. Mentula dives fertur etc.^ so geschieht dies (obgleich etliche Handschriften des Muretus dafür stehen) nur darum, weil man meint, d. h. sich ein- bildet, das Epigramm gelte dem Formianer Mamurra^ tou dem sonst in allen den Mentula betreffenden Epigrammen nnsers Dichters auch nicht die geringste Spur zu entdecken ist.

Im letzten Distichon ffigt. daran der Dichter die hohnende Be- merkung: „Darum bilde i^ dir immerhin ein reich zu seyn (weil dein saltus es ist), ich lasse mir gefiiUen, dass du es seiest, wenn nur alles (Nöthige) dir abgebt; "wir wollen deinen Saltus lobeiy wenn nur du selbst darbest.'^ Darum setzten wir im letzten Hex%-

nieter sis dives, und im letetfen Pentameter am Etide: dnmmodo tu ipse egeasi aHes notbwendig, wie uns iscbeint.

r

l . . .

Herrn Lacbnianp's Vorschlag fQr dum modo ipse egeat zu setzen dum domo ipse egeat kOunen wir nicht billigen, weil domo neben egeat den Sinn eher stOrt als ihm aufhilft, und weil wir für eine Zusammenstellung wie domo egeat y ohne Elision, in Gatullus auch nicht ein Beispiel haben.

5* Das andere der letzten zwei Epigrauime auf Mentnla imA sein Landgut (saltus) hei Firmum schreibt Lachmann folgender- •gestalt:

Mentnla, habes instar triginta jugera prati,

Qnadraginta Arvi: cetera sunt maria. Cur non divitiis Croesum soperare potis sit,

Uno qin in saltu totmoda possideat, Prata, arya, ingentes silvas saltosque paludesque

Usque ad Hyperboreos et mare ad Oceanum? Omnia magna haec sunt, tamen ipse es maximus ultro,

Non honio, sed vero mehtula magna minax.

Hievon abweichend haben die Codd. DL im ersten Verse iMfentula habet} D (statt instar) inster; in V. 3. L (st. potis Sit) potuisset; V. 5. L saltus paludesque; D dafhr altasque pa- ludes. In V. 7. (statt ipse es) Cod. D ipse etj L ipse si; (statt ultro) DL ultor.

Wir glauben , dass dieses Epigramm wohl gegen aber nicht an Mentula gerichtet sei. Dafür sprechen die Codd. DL, welche tiberall vor allen andern Beachtung verdienen, erstens durch das Von ihnen einstimmig Oberliefierte habet im ersten Verse; dann im siebenten Verse durch ipst et^ was D und selbst durch ipse W, was L darbietet; denn et deutet zun&chst auf esty nicht auf esy und

%tl

^, Uickt eii(Btf»}4«B $xiB ht. (i rVorw^c^^Mit ml O^-^EUirf Frieder «of ipßß 00 t {ijNie 4t). Be«lMigt witd cBet»« «Mrd ADoahiBe aaeh dnrdi dM xweife Di«ti€liOB de$^ EpigrAnps, MFQrin. wi^ leisen: Cor hoB dir. Croesom saperare potis sity Uno qni in salta totmoda pos^Okati*

Steht fest, dass wir zu lesen oder za schreiben haben Meo- tnla habet instar etc., so kann des Metrams wegen instar weni(^- istens an dieser Stelle hinter der kprzen Schlosssylbe von hMet nicht bestehen: ein Fan, nber den sich z. B. Döring und SiUig, welche M. habet instar schrieben, nns unbegreiflicher Weise mit keiner Sylbe erkl&ren, gleichsam als ob sich die RechtmAssigl^e^^ ihres Verfahrens yon selbst yerstftnde. Aber, die Bedeatoog Ton instar y welche hier statt finden soll, zogegebeÄ nnd dann ttu$' Döring angenommen, dass der Sinn des .Verses sei: „Ment. hat nnr gefiihr (gegen) 30 Morgen Wiesengrond n. s. w/S so entsteht nns ein anderes Bedenken gegen den Vers, des Siniies wegen. Der Dichter hat nämlich die Absicht, die, Besitzioingen seines Afent. diu ungemein gross darzustellen ^ wie die ersten dreil)isticha des Epi- gramms unverkennbar zeigen, um dann so schliessen zu können: Omnia magna haec sunt, tarnen ipse est maximus etc. Dieser Ab- sicht wflrden aber die 30 und 40 Morgen Landes auffallend wider-' fiÄreben, da zu. Catullus Zeit wer nur so viel Wiesen, Ackerland etc. besessen hätte, nicht für einen reichen Mann, sondern für eineii Bettler worde gegolten haben. -— Da anderseits ebenfalls augen- scheinlich da liegt, dass der Dichter in der Schilderung des Reich- thums seines Mentula ins Grosse übertrieben habe, so werden wir' kaum irren, wenn wir amidmieD, - dass er demselben dlr^'- ja viel- leicht dreissig foti^^i^ Morgen Wiösen -^ und vier ja tierzig tauseiui- Morgen Ackerlandes zugesdirieben habe: biH welchen Werten f ist: udliestimmbar; mir dass wir neHeloht 'iremnthcingsweise annebmM könnten, dass er fllr instar oder inster (D) ein Zahladverbiom i|ri#>

am

centies oAet müies oder einen andern gleich bedeotenden Amdrock gebrancbt habe, am dreitaasend oder dreiasigtaasend etc. zu be- »eicbnen (z* B. Mentala ^^^rtim habet triginta mt Wn prati/ Qoa- draginta arri).

Ende des ersten Pentameters laatet in allen Handschriften: cetera sant maria. Dies erklärt man \?ohI, wie z. B. DOring: cetera sunt immensaj infinitaj anter Berafaug z. B. auf Sallust. Ciatil. cap. 23: maria et montes polliceri. Allein maria et montes pölliceri ist eine eben nur anf diese oder höchstens ganz ähnliche Formeln eingeschränkte Phrasis, woraas wir keineswegs folgern, dürfen 9 dass maria et montes j oder gar maria allein, oder montes allein als trop. Bezeichnung eines ungemein grossen^ je yon einem Römer gebraacht worden seien; so wenig als wir etwa unsere Re- densart y^einem goldne Berge yersprcchen^^ daza missbrauchen dürf- ten, am z. B. statt des Ausdracks: ,,Er bezahlte für das Gut eine ungeheure Summe Oeldes^^ den andern za setzen: ,,Er bezahlte . . goldene Berge yon Geld.^^ Unsers Erachtens hat Catullus sagen wollen: ,,Ment. besitzt 3 (oder 30-) tausend Morgen Wiesen-, 4 (oder 40-) tausend Morgen Ackerlandes, and so das übrige (alle andern Dinge) in gleichem Masse :*^ zuerst einzelne Stocke des Be- sitzthums namentlich nach Zahl und Mass angegeben, dann die all- gemeine Bezeichnung der übrigen Dinge, die man sich in gleicher Grösse za denken habe, daran gefbgt. Ausgedrückt hat der Dich« ter diesen Gedanken, wenn wir nicht sehr irren, mit den Worten: cetera sunt paria.

Im Hexameter des drillen Distichon, wo die Aosgaben gewAho- liob geben: Silvas salttisque paludesque^ moas man da die pla- rimi ingentea saUus (in nao salto) doch etwas AnstOssiges zu habeü sobeinen onsers Erachteos mit Cod. D schreiben ^ Silvas of- tasque paludis.^^

Im letzten Distichon endlich kann dais von den UaiidsQbrißen dargebotene ultor (am Ende des Hexameters) darcbaos nicht be- hauptet werden; denn die Erklai*iing i,. B. Bflrring's (an dessen Meinang sich Silliff anschliesst) : ^^maximus uUor, snpr. LXXI, 5. ]Sam queties futuit, toties ulcisdtur anAos^' ist kßine Erklftrong. l/ZcfVci<tir ambos in dem gegebeneq Zasammeuhang ist allerdings ganz recht, und yerstäudlich, aber filr maximus ultor in nnserfn Verse geht daraus nichts hervor^ wodurch diesem m »einem JZu- sammeuban^ ein bestimmter Sinn angewiesen würde. Auch mit ullro (st. ultor) scheint uns nichts^ ausgerichtet zu werden, da wir nicht finden können, was ultra bedeuten soll, um an Ort und Stelle passend zu seyn. Eben so wenig befriedigen uns die Conjectu- ren maximus horumy^ tarnen ut $int maxima et ultra^ maxLnp' Itistro maximu vultur u. s. w. Catullus drückte, wenn uns niqht alles täuscht, seine Meinung von Mentula im Vergleiche mit dessen grossen Besitzthomern so aus: ^

Omnia magna hae.c sunt: tarnen ipse est maximus inter Ömnia, non homo, sed mentulajuiagna minax.

6. Ein Paar noch schwebende Streitfrageli, zo deren LOsmig auch wir vielleicht etwas beizutragen im Stande sind, yeranlassen uns noch eines ?on den Epigrammen Catmllua, uAmlich Caruw 915. n&herer Betrachtung zu unterwerfen. Das Gedicht lautet z. B. bei Lachmafm: ./.

Zmyrna mei Cinnae nojoam post deniqae messem

Quam coepta est, nonamque edite post biemem, Millia cum interea quingenta Hortensios uno

Zmyrna cavas satrachi penitus mittetur ad undas

^myrnam cana diu saecola pervoluent. At Volosi annales paduam morientpr ad ipsam

Et laxas scombris saepe dabnnt tunicas. t^

Abhandlungen dor L Cl. d. k. Ak. d. W1ss. VI. Bd. II. Abtb. 35

274

Zwei Verse:

Parva mei mihi siut cordi niooamenta:

At popalos tQinido gaadeat Antiinacho,

welcbe in den Handschriften im Zusammenhange mit den voran- stehenden 4 Distichen als Schloss des Epigramms geschrieben stehen, hat Hr. Lachtnann (s. anch Banpt p. 99. extr.) davon getrennt nnd sie als eigenes Epigramm aufgeführt. Es ist beiCatoIIas nicht selten der Fall, dass die Handschriften eine kflrzere oder längere Reihe von Versen unter einer Aufschrift wie ein einziges Gedicht geschrieben darbieten, indess dieselben nach klarer Weisung des Inhaltes in 2, 3 und noch mehr kleinere Gedichte zerlegt werden müssen und von den Veranstaltern der bessern Ausgaben bereits als solche sind dargestellt worden. Auch der umgekehrte Fall kömmt vor, dass die Verse eines grössern Gedichtes durch beson- dere Aufschriften unterbrochen und als mehre Gedichte geschrieben sind. So z. B. in dem uns vorliegenden Cod. För. stehen unter der mit rother Dinte geschriebenen Aufschrift ^jArgonautia^^ und mit zierlich gemalter Initiale (was beides bei allen Gediditen in diesem Codex immer gleich vorkömmt), yon dem Carmen 64 (»^Pe- liaco quondam prognatae vertice pinus etc.'Q die ersten 240 Verse als eigenes Gedicht geschrieben. Darauf folgen eben so unter der Aufschrift ^^Fletus Egei'^ die Verse 241 322 („At pater ut summa etc.'O gleichsam als besonderes Gedicht; endlich wieder in gleicher Art unter der Aufschrift: y,Ejnthalamium thetidis et pelei'^ die noch übrigen Verse 323 G,0 decus eximium etc^Q bis 408, d. h. bis zum Ende des ganzen grossen Gedichtes.

Daraus mag man schliessen, was von der Beschaffenheit des Stammcodex, aus welchem alle für uns noch vorhandene Abschriften des Catullus geflossen sind, und von dem Verfahren der Abschreiber

ia solchem Diiigeo zn hi^IteD sei, danit. man sich nicht wundere^ weim die Heraasgeber des CatoUas in Sodderong and Verbindafig einzelner Verse oder Gedichte, kara in der äussernden Anor^ung der Gedichte Catnllos sich Freiheiten erlaaben^ welche allerdings aaf die Textworte selbst aasgedehnt, als auerlaubt and als Verachtang aller Gesetze diplomatischer Kritik mit vollem Rechte bezeidbnet^ werden würden.

Also anser Epigranun aaf Cinna's Gedicht jfZmyrmf^ (was Wr\ dere iSotyrna schreiben), ^) besteht aosrtVr ja wohl ^ön^/ Distichetu ^ Das erste Distichon ist den Worten nach so rein erhalten, d^s noch niemand etwas daran bat Andern wollen« ^^ Vom xweiteH Distichon ist leider der Pentameter for ans yerloren^ ohne Zweifel darch Uebersehen desjenigen, der den Stammcodex geschrieben^ oder durch was immer für einen Zufall. Der Sinn des aasgefalle- nen Pentameters konnte nach Haupt (pag. 99) im Zusammenhange mit seinem Hexameter allenfalls gewesen seyn: „cnm interea Hor-^ tensias milia qaingenta carmiua, e. ionamerabiles versus, una^ saepe die funderef Döring, deutet den möglichen Inhalt desselben darch einen bloss anivM causa yon ihm selbst gemachten Vers an: Millia cum interea quingenta Hortensins uno Stans pede dictaret carmina ineptus hämo. Weichert auf Ähnliche Art so: Mill. int. qning. Hortens. uno Saepe die properans carmina protuleriL An» dere wieder anders. Vor der Hand Ton etwaiger Erg&nzung des Distichon durch einen selbst zu machenden Pentameter abge- sehen, fragen wir, was uns von grosserer Wichtigkeit zu seyn scheint, wie denn Hortensius (sei es der bekannte Redner oder . was immer für ein anderer) in unserm Gedichtlein soll bestehen

* . - .

*) Cod. D. schreibt im 1., 5. und 6. Terse Zinyma; L. Zmima und ZnuffUttH,

35*

270

köDDen? Der Dichter sagt in der andern Hälfte seines Epigramms zom Lfobe Beines Freundes Helvins Cinna, das«) dessen Zmyrna in fbrnen Ländern und noch in späten Jahrhnnderten werde gelesen werden; und dem gegenüber: ,^At Volusi annales ... morientur etc.^ Sollen beide Hälften des Gedichtes zn einem Ganzen zusam- men stimmen 9 so moss, wie in der ersten Hälfte von Cinna nnd HortensitiSf so auch in der andern Hälfte von denselben zwei Dich- tern, Cinna und Hortensiusj oder umgekehrt, wie in der zweiten Hälfte von Cinna und Volusiusj so auch in der ersten von dem- selben Cinna nnd demselben Volusius die Rede seyn. Drei Schrift- steller so zusammengestellt, wie iuunserm Epigramme, worden ein Gedicht geben, das ungefähr so lautete wie ein aus vier termini gebauter Syllogismus. Nun kSnnen wir aber den Volusius und seine Annalen in V. 7 unsers Epigramms nicht aufgeben, wegen Carm. 36, wo offenbar desselben Volusius Annalen als cacata Charta verlacht werden. Wir müssen folglich annehmen, dass in der ersten Hälfte des Epigramms, von welchem wir sprechen, Hor^^ tensius irrthamlich in nnsern Texten stehe, und dafbr Volusius auch in dieser ersten Hälfte in den Text einzuführen sei. Aber tcie soll dies bewerkstelliget werden? Bios den Namen Volusius filr Hortensfus zn setzen, was in einer Hinsicht allerdings das ein- fachste wäre, verbietet das Metrom, da Volusius (laut Carm. 36 und V. 7 unsers Epigramms) aus lauter kurzen Sylben besteht» Es muss ein anderes Mittel der Auskunft gefunden werden. Die- ses bietet uns, wie wir meinen, Seneca^ welcher im 93sten Briefe, von des Philosophen Metrouax frohem Tode sprechend, so schreibt: „Non tarn muhis vixit annis quam potnit. Et paucorum versuum liber est, et quidem laudandus atque utilis. Annales Tamnsii scis quam non decori sint et quid vocentur. Aeque est vita qoorandam longa et quod Tamnsii sequitur annales. ^^ Diese Stelle benutzt Hr. Haupt, (pag. 98 f.) dazu, zu behaupten, Volusius bei Catullus sei

eiA nimneii fietumi der uNiA^ Naiite sei oiis röli SenecA.' anfliewahH^* W0rdeii : j,CaeataM ckartnm intellf gi (nftifilicii bd „^n> qtM roten-'' *' tur^ und bei ^^quod. Tam. s^ifur aonales^ non fugit Jost; Lipsiatoiy Qnb magis miror, doo Tidisse eam, yerom nobis Volosii toonien 8e- necam praeli^re. Idem est yocabuli exitas, eadem, nt credere par est> mensara: ut plane congraat illa Bentleiana fictorunr nominam-. regalä/' Dagegen iäagen wir: Catullas pflegte Oberhaupt niehi ^mit' Ansoabme seiner Lesbiä) erdichtete Namen zd branehen, anch niebt in seinen beissendsten Spottgedichten ; nnd er, der sich nicht schente ' einen Cato, einen Cäsar nndPompejns nnd deren Liebling Mamnn^ oder einen Memmias, Plso n. a. in schmählichen Gedichten geradezu ' mit ihren Namen TaM nennen^, sollte für einen armen Diehteiiing^

den Annalenschreiber TamyLsius, ein nomen ßctum Volusius «^ ansgesonnen haben? warnm doch? nm sich sicher zu stellen oder nm jenen zu schonen? Ganz nnglanblicb; zumal Catnllus auch aiK dere Dichterlein seiner Zeit, nngefahr desselben Schlages wie Vo« losins, ohne alle Bemäntelung bei ihren rechten Namen inennt z. Suffenus (Carro. 22.) Caesius^ Aquinus (Carm. 14.)- ' Also F<h' Imius ist nicht ein erdichteter, sondern wahrer Name des Annale^- . dicbters, welchem Catallus seinen Freund Cinna gegenober steftt« - Aber Senecä*s Tamtmus? ist ohne Zweifel aticA wahrer ^^stat desselben Mannes j der da eben (nabh Seneca und nach Catolliis}- gleich andern Römern zwei Namen gehabt hat, T^musius (non-v gentil.) und Vohisius (adnomen.)

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Haben wir nun fbr unsem Annaleudiehter Velusius noch eineiig zweiten echten Namen gefunden, den Namen TamusitiSy so werden wir den Versuch machen dorfen, diesen statt des, wie oben ge- zeigt, anf eine den Sinn störende Weise in dem Texte stefaeoden Hortensius in deq Hexameter nosers . zweiten Distichon zu bringen. Sagt Catullus im ersten Distichon von der Zmyrna seines Freun-

278

^es CiDnl^ dass sie erst mehr deon 9 Jahre» nacbdem sie begoooeo \eordeii, znr VoUendaug nnd Herausgabe gelangt sei, so konnte er von den Annalen des Yolnsius wohl sagen : ,»da inztüischen (in den- selben 9 Jahren) Yolnsius Tiele Tansende von Versen gemacht nnd herausgegeben hat.^^ In dem uns erhaltenen Hexameter nun steht geschrieben: ,,cum interea (Yolnsius) millia quingenta (versuum) una . . . ^^' Wollen wir annehmen , dass im Pentameter gefolgt sei (uno) die? So gern wir einem Dichter hyperbolische Ausdrücke einr&nmen, so verlangen wir doch, dass sie nicht in's Abeutheuer« liehe verfallen und sich selber yernichten: 500,000 Yerse aber in einem Tage gemacht, wären ein solches Ungeheuer, das wir dem Geschmack eines Catullus nicht zutrauen dürften. Selbst wenn wir ann&hmen (uno) anno: so bliebe der Fall noch derselbe; denn. Yolnsius mOsste in einem Jahre nicht blos eine Iliade (die in ihren 24 Gesängen nur 15 bis 16 lausend Yerse zählt), sondern 32 bis 33 Diaden in einem Jahre zu schreiben im Stande gewesea seyn! Nehmen wir endlich, mit Herabstimmung der Ungeheuern Zahl^ etwa an, Catullus habe gesagt, dass inzwischen Yolusius jedes Jahr^) IS tausend Yerse verfertigt habe, so ist dies noch Uebertreibung mehr als genug, da Yolnsius in jedem Jahre wenig- stens eben so viel Yerse, als die homerische Uias enthält, niQsste herausgegeben haben. Diesem nach werden wir das Zahlwort qjuingenta in unserm zweiten Hexameter als verfälschtes Wort an- nehmen und unter dieser Yoraussetzung den Yers so zu corrigiren versuchen dürfen , dass wir uusern Dichter Yolnsius unter seinem andern Namen Tamusius^ wie nach obigem erforderlich ist, in den

*) Vgl. Carm. 22, 3. „Tdemqae longe plarimos facit yersus. Pato esse ego Uli nUUa aut dscem aut plura Persoripta etc.^

379

Text bringen. Wir wagen zo diesem Behofe den Vor^schlag, so zn schreiben:

Millia com interea ter qninqne Tamasins uno [Versiculorum anno qaolibet ediderit].

Dnrch nnsre Correctionen im Hexameter glauben wir alles Ernstes Sinn und Worte des Dichters nahezu getroffen zu haben; den Pentameter haben wir natürlich nur beigefogt, um nicht blos zurHälfte, sondern ganz zu zeigen, wie wir uns die Sache denken: cum interea Tamusius (Volusius) uno quoKbet anno quindecim millia versiculorum ediderit.

Was das dritte und vierte Distichon des Epigramms anlangt, so sind wir ganz mit Haupt (pag. 97. 59.) einverstanden, dass Satrachus als Fluss auf Cypros (nach Weichert), Padua (Padoa) als einer der zwei Arme oder eine der zwei Mündungen des Po {Iladoa und ^OXava, wie sie Polybius nennt) zu fassen seien und so aufs vollkommenste hinreichen die überlieferten Textworte als rein erhalten zu bestätigen.

Das ganze Epigramm würde demnach etwa so von Catullus geschrieben worden seyn:

Zmyrna mei Cinnae nouam post denique messem,

Quam coepta est, nonanique edita post hiemem, Millia cum interea ter quinque Tamusius uno

[Versiculorum anno quolibet ediderit]. Zmyrna tarnen [cavas] Satrachi penitus mittetur ad undas,

Zmyrnam cana diu saecula pervoluent: At Volusi annales Paduam morientiA* ad ipsam

Et laxas scombris saepe dabunt tunicas. Parva mei mihi sint cordi mouumeuta [sodalis];

At populus tumido gaudeat Antimacho.

*.

Der

neunzehnte Fargard des Yendidad.

Zweite Abtbeilang.

Von

Dr. Fr. Spiegel.

corrcspondirendeiB Mitgliede der Academie.

Abhandlungen der I. Cl. d. k. Ak. d. W. VI. Bd. II. Ablh. 36

35. zarathastrd. abanem. vairim. fra^rävayat. yatbä* abü.

vairyd.

Zarathustra sagte den Ahuna^vatrya her: Yathd. ahü. vairyö.

AnquetiL Je prononpai 6 Zoroasfre Ttionover (en disant) C'est le desir dOrmusd etc. (et je continuai la creation).

Vairym rzTairim liest blos F. Nacb vairyÖ fogen ABEd Wieder b^ *TI Tä^täreiiiy ia G. sogar dU 7) vä^tärein; bc lasaen diese Worte aus vnd baben blos dL^ * Mao vergleicbe meine früheren BemerkoDgeD in der ersten Abtbeilang §. 5. In C ali.eio steht am Schlosse unseres Paragraphen nochmals zarathostra, es ist dies aber das erste Wort der Hasväreseh^Uebersetzung, das aos Ver- sehen in den Zendt^xt gekomaieo ist. . In B ist das Wort zurHftlfte mit Zeud -~ zur Hftlfte mit Haavftrescbcbarakteren gescfariebeD.

36. fr&mraot ashava. zaratfanstrd« itaf. tbwä. pere^ ars* möi. vaucbä. ahnrä.

E$ sprach Zarathustra: Dieses frage ich dichy sage mir das Richtige y o Herr!

Anq. Zoroastre dit: O Ormüsd:, vous ave% repondu selon kf t^te ä ce que je voks ai demand^ ^ *

36*

284

Främrat =: främraot d. ashavauem = ashava d arshniö B, ars. nie Ab, arshmöi CE (C corr. arsbind), ars. niöi c, arasb. inö F, ires. möl. d. vaöcba. abarä B allein. Die Worte von tat tbwä an sind ans dem 43. Capitel des Ya9na entnommen, icb babe daber die Formen in den Text gesetzt, welcbe dem zweiten Tbeile des Yagua angeboren, nämlicb die langen Vocale am Scblnsse und möi statt me. Neriosengb übersetzt die Worte a. a. 0: tattvattah pricbcbbämi satyaui me brübi svämin.

\j \j

37. [peregat. zaratbosfrö. *-^ asbäum] drejya. paiti. zbarabe. aburäi. mazdäi. yagbave. ydhü. maidbd. äo|bäuö.

38. asbäi. yabistäi. kbsbatjiräi. yairyäi. 9pentayä.i. ärmatee.

Anq. Zoroastre consulta Ormusd {en lui disant) 0 Ormusd aisarhe dans texceHence^ juste jtige du monde^ qni existe (par votre pui9sance) tous qui Stes la purete mime vousy dont la force est itendue 6 Ormusd, vous avez avec vous le pur Bahman^ Ardibehesff Schahriver^ Spandomad.

Draijya liest E, alle andern HandscbriHen darejya. Zbrabö d, zabarabd E, die flbrigen zbarabe. viihamaidb^ A, vobo. maidbd BC, vöbn. maidbi F, vdbu. maitd bc TÖhl maidbd Ed. <— fpentayäi BCFd (C corr. 9perifayä>i) (peiltayäi Ebe. ^pefitayä A. ftrmateS BCEbd ärmaited Fe ärmaili A. Ich habe eine Ueber- setzung der beiden obigen Paragraphen gar nicht versacbt, aas zweierlei Gründen. Erstens halte icb sie für eingeschoben, trotzdem, dass die Hnzväresch-Ueberselzung sie bat, denn sie anterbrecben den Zusammenhang, §. 39. scbliesst sich an §. 36. an. Die Worte peregat asbäum, welche d iu grösster Aa^robrlicbkeit gibt fehlen auch in der Huzväresch-Uebersetzung^ icb babe sie daher

2%6

ihKliutHnerii «ingescUossM. 1 Zweitens bin ich aber aach nhexzeugjtf isiss S. 87. 38» gar keinen Sinn geben, isondern blose Cilate sind« Die Worte dr^^^a. paiti. sbavabd baben ^wir oben gebabi S* 15» dife Worte aburäi. mazdäi. vagbayd. vöbü. maidbd sind aas dem 13. Ca- pitel 'des Ya^na-genonnneny dort lanten sie aber: aharfti. mazdAi. Tagbaye, vdbdL iiaidbd. yifpft^ vöbA. cbinabml (sydiniae mabäjnänine Dttamapramänäya yi9yam yibhütiih äsyädayämi Ner.) Statt yifpft. TdbA/' cbinabmi steht bier ftogbind ein scbwer zti erkiftrendes Wert, das nicbt mit ftoghänd yerwecbselt yirerden darf» leb kenne nar noeb eine Stelle in Fargard III, y?o das Wort yorkommt, dib Hozvärescb-Uebersetzer scbeinen dasselbe selbst nicbt yerstanden zu haben. Die obrigen Wörter sind alle berdts erklärt.

' t

39. kntha. bis. azem. kerenayänL hacha. aya|bAt« drojat* hacba. dujfda. a|ra. mainyö.

Wie sott ifih sie hesehütsen vor diesem Drukhsy vor dem schledh' ten A^iO'mainyus ?

*

Anq. Qne ferai-je pour les defendre du Daroudjy dAhrihmk maitre de la mauraise loi.

'

Bis ABOBM bis Ehe. kerenayäoö Ad kerSnayäni BGüe kerenayäna F kereuayäi b. bachayagbät r= hacha. ayagh&t bloi ^. ^ dmjat ABCF drüjat Ebcd. a|r6 = agra Ad. Die ein^ zetnen Wörter sind* schon erklart; bis lese ich mit den meisten Handschriften cf. übrigens Yaf. Not. et EoL p. XXYIL Kntha. bis . kereuayftdi. hacha wörtlich: yyie soll ich sie machen hin- weg yon n. s. w. Auffallend ist der ganz unpassende YocatiT diO[da. agra. mainyd. Dieser rührt ohne allen Zweifel yon gedänken«- Abschreibern her, die den pft yorkommenden Yocaliv statt

286

eine» anderen Casus gesetzt haben. Ein ganz ftbnlicbes Beis^piel aehe man unter den Varianten zn §• Uebrigens obersetzen anck die HuzvArescb-Cebersetzer , als ob der Ablativ stünde.

40. katba. banm. raSthwem. knlba. paiti. radtbwem. kntbä* na^us. apa. ya^ and. bacha. avaghit. Tifat* ya^. mizdayagndit.

ie soll ich die Verunreinigung die eigene wie soll ich die Verunreinigung durch Ander e, wie die Nafus ^hinwegbringen vihs. dieser nuisdajfafnischen Wohnung?

Anq. Comment (eloignerai-je) {{ympurete) Uamridj t{impurete) Pitrid? Comment empeckerai-je le {Darouj) Nesosch de souiller les Ma%deiesnans?

ratbwem=raSthwem liest blos d einmal. apaya^adtid A, apaya^aeti BCE apaya^adtai apaya^aeitl d, apayaf&uS bc. Die letztere Lesart ist die einzig richtige^ nor sie passt in denCon-^ iG%iy auch die Huzvärescb-Uebersetzer folgen ihr. mäzdaya^nöi^ ABC die abrigen niäzdayafuöis; die erstere Lesart ist als die rieb- tigere und schwerere vorzuziehen. Den Sinü bat auch Anq. im Ganzen richtig getroffen. Die Ausdrücke haiim raetbwa und paiti radtbwa eridArt Anquetil folgendermassen: (ZiAv. I, 2. p* 3030 Les Parses distinguent deux sortes dlmpuretes. La premiere, nommee hamrid est edle que produit rattouchement d'un dtre impur par lui mdme, tel que le cadavre d'un bonunC) la seconde espece d*impurete est nommö pitrid: c'est celle qui est commuuique par un dtre At* venu hamrid. Weitere Bemerkungen über diese beiden WOr(er sehe man bei Burnouf. Journ. as. 1840. T. X. p. 30 ff* Burnouf steUt sie mit dem neupersischen ^d^d^s zusammen^ was vollkommen richtig ist Hinsicbtiicb des Wortes apaya9äue muss ich eine frühere B&»

867

iherkoDg ^eo $• 28» tbeilwebe zurfickiiefamenr leb hatte damals das Huzväreschwort ^J^^y^ gelesen, was deu Zeicben iiacb zolAssig ist^ jetzt mOebfe icb aber dort lieber *)j^*^Si<( °"^ unserer Stelle Q^to;^ lesen. Im Pärsi findet sieb nftmlicb das Wort apar (= apabira Mkb. p. 69. 167.) undapnraOt (mapaharanti Mkb. p.2110 die wohl mit obigen Huzyftrescbworle verwandt sind.

4t. kntba. narenu ashavanem. yaojdathdni. katba. nälrikaum. ashaöuim. ya^äthrem. baräni.

Wie Süll ich den heiligen Mann reinigen^ wie soll ich det heiligen Frau Reinigung bringen?

Anq. Comment purifierai-je Thomme pur^ co§nment purifierai" je la femme pure?

Katba = kutba CE. ya»|dAnd A, yäojdatbäni FBCEba yaöjdathäng d. baränai CEE^ bardniBbc baränSAd. -^ DerSioa der Stelle ist einfaeb und die einzelnen Wörter sind bekannt, sie bedorfen sonach keiner weitern Erkiftrnng.

42. äat« mraöt ahurö. ma2^äo. nizbayaguha. tu. zaratbnstra. ya^uhim. daenaiim. m&zdaya^uim.

*

Darauf entgegnete Ahura^mazda: Preise du, o ZarathttstrOf das gute mazdagafnische Gesetz.

Anq. Ormüsd repondit: invoqueZy vöus^ 6 Ztoroastre la pure loi des Mazd^iesnans.

Nizbayagha BCFd. (C. com nizbayagaha) nizbyagba E niz- baya^aha Abc. -^ ttk BCEbcd i& A, (Ai F. mäzdaya^nem = roäzdaya9nim blos d. In derHazyäresch-Uebersetzung fassen BC

288

aas Verseheo die Worte nETI^TJf TT) weg, C bat sie jedoch spftter hinzQCorrigirt

»

43. Dis&bayagoba« id. zaratbastra. ayäo. anie:$häo. ^pefita» avil baptd. karsbyairiiu. zanin.

Preise du, o Zarathusfray diejfe Amescha fpentOy {welche herrschen) über die aus sieben Keshvars bestehende Erde.

Anq. Invoquez-vous , 6 Zoroastrey les Amschaspands ^ qui donnent Vabondance aux sept keschvars de la terre.

Nizbayagba ABCEd., C bat wieder Dizbayagtiba corrigirt, nizbayagbd F, iiizbayagaba bc. tu wieder Oberall, A tu, F tüi. avaSo lesen ABCE, avadna F, aväen d, a^äon bc, ameäbäo. 9penta B. aiiiesbäo. ^peüta A amesäo. ^petita bcd. ameähä.9penta CE. amesbäfpeflti F. avai F. avi ABCEd, aöai bc. baptd Qberall, nor F bat bapta. karsbüairim = karshvairiin blos d, karshvarim E. llDerkl&rt ist in dem ganzen Satze nur ein Wort; aväo ist nftmlicb wie man siebt, eine Conjectur von mir, weder ayäon nocb avaen können ricbtige Formen sein, ayaena aber, wie in F stebt, iist offenbar spätere Correctur. AvÄo statt ay&on za corrigiren scbeiut mir das am Näcbsten liegende, docb will ich diese Correctur keineswegs für sieber ausgeben. Jedenfalls baben die Hozyärescb-Uebersetzer bereits ayaen yor sieb gehabt, sie führen dieses Wort auf die zendiscbe Wurzel yaSn, sehen, zurück und Obersetzen ayäen mit p^ nr), so dass also übersetzt werden müsste, preise, o Zaratbustra, die unsichtbaren Amescha-fpenta. ^)

*) Vielleicht ist avaö zu lesen cf. Vendidad Farg. IX. anu^ö. hau.. mAo. anu^d. ava& ^tärö.

44. ii]zJ)aya|oba« tu. zaratlinstra. (liwädfa^^bd. qacHiätabö. sur^inahd^ ^ikaraoabg. vayäua. npard. kairyShe,

f»:* ^

Preise du, o Zarathustra das selhsfgeschafene Firmament j die

unendliche Zeit 9 die Luft die in den Höhen wirkt.

•t * %

Anq. InvoqueZf vousj 6 Zoroastre le Ciel donne de Dieu^ le, Tems sans hornes^ les oiseaux qui agissent en haut. ^

Nizbayagolia Abc. die Obrigeii nizbayagha. zaravänabS E, zarvänahdFy die fibrigen zrväoabS* AkarSiiabe blos A. vayftos A yyauns B vydas (corrigirt vyaöos) C vayaSs Eb yayous V vaydis cd. pairyebfe blos B. Der vorliegende, sowie die fol- genden Paragraphen sind eine neae Bestätigung meiner scbon frober ausgesprochenen Ansicht, dass die Zendspracbe bereits im Begriffe ist die Flexionen zu verlieren. Während in den vorhergebeudefi Paragraphen das Verbum nizbaydmi den Accusativ regierte, wird es in unserem Paragraphen mit dem Genitiv coustrnirt. Später wer- den wir es sogar mit dem Nominativ finden. Wir haben etwas ganz Analoges for diesen Zustand der Sprache an der Inschrift des Artaxerxes. Die einzelnen Wörter sind grossentlieils einfach. Thwäsha ist mit dem sanscritiscben tvashtri gewiss verwandt, und heisst das Firmament. Aus tfawäsha wird in den neueren persischen Sprächet! ^pihir oder y^^ indem thw fast immer in ^q, sh aber in *^ ilber- geht; man vergleiche ashava nnd^^j,^},^, fravasfai und *)^*)5Ctc. Ueber zrväna vergleiche man $. 33. Die Lesart vayäus, vyaÜs sind hier und §. 55. bezeugt, es scheint mir den Handschriften nach fast, als ob die erste den Vorzug verdiente, wiewohl ich den Nomina^ tiv nicht anzugeben wQsste. Hinsichtlich der Bedeutung glaube ich mich sicher au die Parsentradition halten zu dürfen. Mit vis, Vogel, hat das Wort gewiss nichts zu schaffisu^ ebensowenig kann ich die

Abhandlungen der I. Cl. d. k. Ak. d. Wist. VI. Bd. U. Abth. 37

200

Vebersetzoffg J. Wilsons *) billigen : invoke . . Yayi (Izad), who is over tbe works aboye, denn von einem Ized Vayi ist mir nicbte bekannt Die Parsen übersetzen nnn den Aasdruck durch väi, die Luft, ober welchen Ansdrock schon Herr Professor Malier genügende Anskouft gegeben hat. (Essai snr le Pehlvi p. 310.) Wegen oparö. kairya (^Xp^Si>( ^^^ Huzväresch, J\^vL} bei den Parsen Anqnetils) yergh man Barnoufs Bemerknngen zn hnkairya (Ya9. Not. et EcL p. XCIX) und Journ. as* 1845. Avril. p. 260. Die Bedeotnng utsähin, welche dort Ner. dem Worte giebt, passt hier nicht.

45. nizbayagoba. tä. zarathustra. Tätö. takhmd. mazdadhätö. ^peilta. frira. dnghdha* ahnrahe. mazdäo.

Preise duy o Zarathustra den Windy den schnellen von Ahura- mazda geschaffenen^ (^penta-ärmaiti die heilige ^ schöne Tochter Ahura-mazdas.

Anq. InvoqueZf vousy 6 Zoroastre^ le vent prompt, donne dOrmusdy Sapandomad, pure fille dOrmusd.

Nizbayagha ABCEFd, nizbayagnha bc. tu ABC EFbcd.— mazdadätö und doghda nur in d. -^ ^pefita = 9peuta blos bc. Alle Parsen und nach ihnen Anquetii sowohl als J. Wilson nehmen an, dass zwei Genien in diesem Satze angerufen werden , einmal der Windy dann (^pefita oder ToUstaudiger Cpefita-ärmaiti. Ich halte diese Trennung auch für ganz begründet, denn dass der Wind, der doch auch im 2iend gen. masc. ist, eine Tochter Abora- mazdas genannt werden könne, scheint mir sehr wenig wahrscheinlich.

*) The Parri religion anfolded p. 254.

46» < ni^bi^yagoba^ i(L asiarathastra. fravaslua« mMa. yat. aboraM.

. ' }

Preise du^ o Zaralhustra, meinen Fravashis (Ferver) des Jfhura^Mazdä.

Anq. Invoquezy vousy o ZaroMtrey mün Feroüery moiy qüi suis Ormusd.

NizbayB|aha blos io bc. la zu tu blos in A. fravashis ABCF frayashisEbc fravasbim d. -^ ahareahd blos d. Die Les- art fravashis ist die am besten beglaubigte, sie hat auch keine Schwierigkeit 9 fravasfaim halte ich fbr spätere berichtigende Correc- tnr, frayasbis; welche Form nar acc. plor. sein könnte, ist bestimmt falsch, wie man aas dem folgenden Paragraphen sieht.

47. avaüm. yaiim. mazistaiimcba. vahistaumcha. Qradstaiimcha. Lhraöjdistaiimcha. khrathwistaumcha. hakereptemaümcha. ashät« apanötemaiirocha.

Den grössteny besten ^ schönsten y stärksten j verständigsten^ wohlgestaltesten^ in Heiligkeit höchsten^

Anq. qui de Qous^ les etres suis le plus grand^ le meilleur^ le plus pur, le plus fenne, C^ plus fort) le plus intelligent^ qui ai le meilleur corpSf qui par ma pureti suis au-dessus de tout.

' i

Mazistaüm steht ttberall, blos d liest mzistaüm. J^beuso bat d allein vahistaumcha khraöjdlstaiimcha fehlt aas Versehen in BC^ C hat es hiuzncorrigirt^ F khrojdistaiimcha. faker^ptemaiimcba AB. hakareptemaiimcha C hakereptemanmcba. Ebcd, hukerS, pait- imaümcha F. apandtemaümchqi ABbd. apanö. temaümcha CEFc. Dieselben Beiwörter wie hier erhält Ahara-mazda am Anfange des Ya9na nnd dort sind die einzelnen Wörter von Bornouf so genta

37*

i892

analyBirt worden, dass es onnftthig wäre, eine weitere Erkiftrnng derselben beizafogeu. Die Hazväresch-UebersetzuDg, selbst die . Glossen, ist an beiden Stellen dieselbe, nnr dass bisweilen ein se- mitisches Wort steht, wo die andere Stelle ein rein persisches hat. Diese Beharrlichkeit nnd Gleichheit der Uebersetzoug spricht fOr die Genauigkeit der HazvAresch-Uebersetzer.

48. yeghg* nrva, niaiilhrö. 9peniö.

Dessen Seele das heilige Wort ist.

Anq.moi dont Tarne est Texcellente parole.

Cpefitö haben Ehe, die übrigen ^pentd. Sonst bat die Stelle keine Varianten nnd die Wörter sind einfach. A Iftsst den ganzen Satz sammt Uebersetzoug weg.

49. qatö. nizbayagaha. zarathastra. imat* daiinia. yat* ahorah^. mazdärO.

Von seihst preise du, o Zarathusfra, diese Schöpfung des Ahura-Mazda.

Anq. Invoques-'VOuSf o Zoroasfre, le peteple dOrmusd.

Qatd fehlt aas Versehen in A, die Hozväresch-Uebersetzung hat es jedoch. Nizbayaguha BC£bc nizbayagba AF uijibayagha d. daiim = daiinia F. ahnrd = ahurahe F Das einzige fremde Wort in diesem Paragraphen ist qatd, was dem sanskr. svatah ent- spricht. Die Bedentnng ist hier, so wie an anderen Stellen klar, (cf. Ya?. Alph. Zend. p. L.) doch ist dieses Wort das einzige Bei- spiel, das ich im Zend kenne, dass das Snffix so wie das sans- kritische tah eine Casnsendung vertritt. Die HuzTäresch-Ueber- Mtzong verlangt jedoch diese Uebersetznng nnd da anch andere

indogerniatiiselie Sprachiea eine solche Yertretiiiig «afweisoB, m sefie kh keitieo GriiDd^ die Sacbe %u besweifel».

50. TäkhsLem. nid. a^au^at* zaralbu^trd«

Zur Anttüürt gab mir Zarathüstra:

Anq. Selon es que fai dit ä ZoroMtre* ,

Yakhsliein ABC väkhsbem EFbcd afäüfat Oberall, blos d bat ifaiifat. Ebenso bat blos d zarathostra. Die Unricbtigkeit der Ueberselznug Anqaetlls Hegt zu Tage. Anqoetil hat a9an9at als 1. ps. 8g. genommen 9 was unter keiner Eedingnng zarässig isit, der Satz, wie er in seiner Uebersetzang steht, stört den !Zusam- menbang nud er ist genölbigt, die Worte „reprit Zoroastre^^ im fol- genden Paragraphen doch noch einzoscbieben, ohne dasssie dastehen. Sonst bietet der Paragraph keine Schwierigkeiten, tieber Tftkhs Ycrgl. man Barnouf. J. as. Janv. 1846* 69*

51. nizbayeml. ahorö. mazdäo. asbava. daiima. dätem.

Ich preise Ahura-mazäüj den Schöpfer der heiligen Schöpfung.

Anq. J'invoque {reprit Zoroastre) Ormusdquia dotmele mondepur.

Nizbayemi überall, nor A bat nizbayagha, so ist auch in C corrigirt, Fuizbayama, die Huzvärescb-Uebersefznng gibt aber hier wie im Folgenden die 1. ps. sg. wieder, welche auch allein passt. ahnrabe steht blos in F. daiima BCE däina Fd dämi A daiimi Ic. Wir finden hier wieder ahnrd mazdäo statt ahurem mazdanm, den Nominativ statt des Acc. wie wir schon mehrmals zu bemerken Gelegenheit hatten. Mehr Schwierigkeit steht unserer tJebersetzung von data entgegen, das wir die Bnzväresch-Uebersetzer niad Anquetil mit uns ebenso übersetzen, als ob ditfiarem stünde. In-

cDess lässt 0ich for diese Uebersetzaog doch mehr aBfobren, als es anf den ersten Blick den Anschein haben mag« Abgesehen TOd der Tradition^ abgesehen davon, dass der Sinn des Paragraphen so am besten in den Zusammenhang passt, so geht auch erweislich die Declination der Wörter auf are nud a in einander ttber. Hie- ber rechne ich vor Allem das Wort ratbaesläo^ acc. rathaesfärem, dat. ratbaestäi, gen* rathadstärahg, acc. plnr. rathadst&o. Wir wer- .den ferner onter $. 58* noch einmal dato statt dätare finden, so wird in Frg. IL cbistd mit ^^^^^QTiO übersetzt und kann dort dem Znsammenhange nach anch kaum etwas Anderes heissen, ebenso findet man im 16. Cap. des Ya9ua istö durch "^(^HDitli^ "°^ abhipsayitä obersetzt* Alles dies ist analog, wie im Päli dieselbe Declination anf ri tbeils in die der Wörter auf a tbeils der Wörter auf u über- gebt, und unsere Uebersetzung kann daher, wie ich glaube, entschul- digt werden.

52* nizbaydmi. mitbrem. vduru. gaSyaditim. huza^em. qarena^uha^- temem zayanaüm. vere(hrava9temem. zayanaiim.

Ich preise den Mithra^ der ein grosses Gebiet hat^ den Sieg^ reichenj den glänzendsten der Siegreichen^ den Siegreichsten der Siegreichen^

Anq. Sinvoque Mithra^ qui rend fertiles les t er res inculfes, brillant de gloire, e'clatant de lumierey trhs-grand^ victorieux et ex- cellent.

\

NizbydmSi F, uizbayami E, die obrigen nizbaydmi. vöurn oberall, blos AF vöuru. qarenagba9temem. ABCEd, qarenaghagtem F qarenaguha^temem bc. Ich habe die letztere Lesart vorgezogen, auf Grund der von Burnouf. J. as. Dec. 1844. p. 476* ff. gemach- ten Bemerkungen. Die einzelnen Wörter sind alle schon bekannt. Zn gaäyaoiti vergl. man Benfey Säma-veda. s. v. gavyüti.

^ « ' . »

dr^ioHid. kam^rSdM. pahi. daövaoikitit.

Ich preise Craosha den heiligen y wohlff e wacksehen , der, eine Waffe in den Händen hältj gegen den Kopf der Daecas.

Anq. J^inroqne S&osch puty qui frappe avei un bras ^enäui ks Devs par eeinture.

Nizbayanii blos C aocb in den folgenden Paragraphen - ^anaidhis BC^naethis Ady 9aDa(bis E (naitblsFbc* zaptayö ABC£iF zagtaya bcd. -^ drajimnö A, drizimnd o^ drajiuinö BCb (C corrigirt drajimnö) draojironö £, drabjfemnö F drnjeninö d. Die einzelnei) Wörter sind langst erklärt. Asbim ist Acc sg; von asby ö . cf. Yi^;. p. 16. ^oaitbis stammt von der Wurzel ^natb (ödten, Nerioseng^ tibersetzt es dnrcb ^astra. -^ Wegen kameredha vergleiche man diq verschiedenen Ansichten, welche Brockbaus im Glossare zum Yen*» didad-säde zosammengestellt hat. FOr jede derselben Iftsst sich Etwas anfohren, ein genauer Beweis for die Bedeutung lAsst sicli aus keiner der mir bekannten Stellen ableiten. Ich habe einstweilen nadi der Ansicht Burnoufs übersetzt.

54. nizbaydmi. manthrd. 9pentö. yd. ashqar^nfto.

Ich preise das heilige Wort, das sehr glänzende.

Anq. J'invoque Mansrespand Qla parole excelUnte^y dont teclai

«

est pur.

^pentö BCy die abrigen alle ^pefitd, so corrigirt auch ashqarenäo Ad^ as. qarenäo BC^ asa» qareuäo Fbc, asahd. qarenäo E. Nor ein Wort des Satzes erfordert einige Bemerkungen, qäm« lieh das Wörtchen ash. Bornouf hat schon früher die Yermnthung ausgesprochen y dass es im Zend ein solches Wort geben nnd.dass

2MI

dies ^Tiel^^ oder »»sehrf^ bedenleo mOsse^), er bat aber seine An- sicht bis jetzt nicht näher begrondet, desw^en steUe ich die mir bekannten Stellen hier zusammen. Ich bemerke znerst^ dass auch die Hazvftresch-Uebersetzung die Existenz dieser Partikel anerkennt und sie gewöhnlich durch ^^'D ^^^^ ^^ gleichbedeutende q) i. e. gii^ fibersetzt. Es kommt nun das Wort ausser an unserer Stelle Tor in Farg. III. (p. 36. 1. nlt. ed. 01»h.)- Nachdem von der Be- handlung des Todten geredet worden ist, heisst es dort weiter: as. qarStemaSibyö. ^p^fitd. mainyavanaiim. dämanaiim. kerefs. qäraiiuu ui^rinuyät. vayatim. kahrkä^aiim. d. h. man ttbergebe (den Todten) den Tielfressenden Geschöpfen des Cpeuto-mainyus, den körperfres- senden, den Vögeln und Kahrkä^as. Im Yapna, im zweiten und im sechnten Capitel steht: maiithrem qientem ash. qarenaghem. hy^^. ySsti. etc. Endlich gehören hieher noch die Worte ashaöjagb und ashaojactema im neunten Capitel des Ya^na. An den meisten Stelleu kommt neben der Lesart ash auch noch die Variante asa vor, man könnte al2*o annehmen, ash sei blos ein Fehler statt asha, beilig. Hiergegen spricht jedoch: 1) dass die Variante asa in den Ältesten und besten Handschriften nicht Torkommt; 2) die Ueber- setzungen ; tou der Huzväresch-Uebersetznng haben wir schon oben gesprochen, Neriosengh obersefzt ash. qareuäo durch prabbütafrika, ashaSjd durch mabäbala, das zendische asha aber wird durch punya wiedergegeben. Endlich ist noch die Frage, ob man as oder ash lesea solle? Ich habe mich für die letztere Lesart entschieden, als die der besten Handschriften, da mir sonst kein Beispiel bekannt ist, dass sh am Ende eines Wortes Yorkommt, so muss es wohl mit dem folgenden Worte zusammengeschrieben werden.

55* nizbayemi. thwäshahg. qadhätahd. zrvänah§ akaranahd. yayftos. npard. kairyöj^d.

a^m^m ■■■!■■

•) Journ. as. IV. Ser. Bd. V. p. 434. 35.

Ich preise äen Uknmelf den eelbsf^eeehafenen^ He unendliche Sücit^ die Luft^ die oben wirkt. ,

Anq. %rinvoque le Ciel donne de Dieuy le tems sans homesy tes oiseüux crdes en haut

Tbwäsbalig lesen AFd^ die obrigeu thwäsahg. qadblütabg = qadbitahS liest blos F. zrvänabS ABCFcb, s&araväuabg E, zrväoa d. akaranabd Abcd akarenabS BCE akarnabg F Tyaöus B yayaöis vayaÜä Ab vayöis cdF leb sebe nno^ dass im 23. Cap. des Ya^ua die Worte vayaos. upari. kajrySbS gleicbfalls Tor- kommen und von Neriosengb mit pakhsiuä (sie) uparikäryasya ober-* setzt werden. leb bleibe nicbts destoweniger^ bei meiner obigen Auffassang aas den in %. 44. angefbbrten GrOnden.^)

56. nizbaygmi. vätd. takbmdw mazdadbfttd. fpenta, ^rira. dngbdba. abnrabS. mazdäo.

Ich preise den Wind, den schnellen^ den Ahura-mazda geschafften hat und Cpenta Cdrmaitt) die heilige schöne Tochter Ahura-^nazdas.

Anq. Jinvoque le vent prompt donne dOrmusd^ Sapandomad la pure fille dOrmusd.

Nizbaydm^ blos d, cpenta BCE, die obrigen 9p^Iita. Nach dngbdba schieben BC noch yat ein, die obrigen lassen es weg. Wegen der Einzelheiten vergleiche man oben $• 45> d hat dghdba = doghdba.

57« nizbaySmi.vaguhim. daSnaiim. mäzdaya^nim. dätem. vidbdyAm. zarathnstra.

Ich preise das gute mazdayapnisehe Gesetz ^ das Gesetz gegen die Devas von Zarathustra.

*) Ich bezweifle nun nicht mehr, dass hier und S* 44 rayaös zu lesen sei, von einem Thema vayu wie fshaös von fshu, neben fsh^us.

Abhandlungen der I. Gl. d. k. Ak. i. Wim. VI. Bd. H. Abth. 88

1208

m

Anq. J^invoque la pure loi des Mazä^esnans donne ä 2joroastre et qtii eloigne les Dews.

Nizbayemi ABbcd, nizbayami (corr. Dizbayainii) C, nizbayimi E, nizbay^ind F. viddyam BCEbc (C corr. vidayüm) Tidayürn A, Ttdhöydm F, TidfaDim d. Alle Worte sind einfach nur dätem« vtdöyüm erfordert eine nähere Erkiftrang. Wir haben diese Worte mit ^,Gesetz gegen die Devas^^ fibersetzt, wobei wir die Tradition aiif unserer Seite haben. Diese Tradition hat Bnrnouf (Ya^n. 20 ff.) bestritten, dagegen Holtzmann (Beitr. znrErkl. der persischen Keilinschr. p. 74. ff.) mit wenig Aenderangen in Schutz genommen« Wir wollen die von beiden Seiten angefahrten Gründe hier nicht wiederholen^ da sie ohnediess leicht nachgelesen werden können, doch scheint uns die Torliegende Stelle sehr für die Fassung der Parsentradition za sprechen. Nach Burnouf würden wir die letz- teren Worte unseres Paragraphen wohl obersetzen mfissen: „den Za* rathustra^ der gegen die Daevas gegeben ist.^^ Es liegt nun am Tage, dass an unserer Stelle, wo Zarathustra spricht, eine An- rufung desselben von ihm selbst unstatthaft ist, wogegen eine An- rufung des Vendidad gerade hier sehr gut passt, da vorher TOm nazdaya^nisch^n Gesetze die Rede war. Da nun auch indenKeilin- aehriften data in der Bedeutung Gesetz vorkommt, (von wo aus das Wort höchst wahrscheinlich in das Hebrftische und Cbaldäische flberging) und sich bis in das Nenpersische herab in derselben Be- deatnng erhalten hat, so wird es wohl keiner weitereu Entschul- digung bedOrfen, wenn wir auch dem zendischen data dieselbe Be- deutung beilegen. Nur das darf man nicht vergessen, dass ddta^ obwohl ein Substantiv, doch ursprllnglich ein part perf. pass* ist und deswegen zarathustra als instr. sg. in unserer Stelle von dätem r^iert sein wird. (cf. $.12.)

:■...■ 1.

h6os.1 ahura. mazda.

Es fragte Zarattusfra den Ahtira mazda : Schöpfer des Outeuj Ahvra-mazda!

Anq. Zoroastre consulla Ormusd {en lui disant) 6 Ormusd äbsorhe dans Veoccellencey juste juge du monde gut existe (par votre puissance) vous qui etes la purete mimey Ormusd ^ qui ave% dotm^ Cles 4tresy.

Das einzige Wort dieses Satzes^ das eine YarlaDte bietet , isi das sinulose a|iien. So baboD iiämiicb die Veodidads mit Uebersetz- , uDg, wogegen die Vendidad-sädes va|bea lesen^ auch A hat zperst ▼agbeo geschrieben, das t aber wieder weggestrichen« Dass hi^ der Text verdorbeu sei, geht anch aus der HazTAresch*Uebersets»r»

ong hervor, welche aghen mit ^^n$Q(( (i* e. (5(>Lt)wiedergieb^ womit sie sonst YÖhA obersetzt cf* onter S* 38. und im Ya^oa cap. 19i Am nächsten scheint mir vagheos zn liegen,^) ich habe daher aodi obersetzt, als ob dieses Wort im Texte stünde. Dfttd halte ichj wie die Hozväresch-Uebersetzer, für gleichbedeutend mit dfttare^ wie denn überhaupt die Dech'nationen der Wörter auf are und derer auf a in einander oberzugehen scheinen. So findet man z. B. den dat. rathaestäi aber den acc. ralhaSslärem. Auch in mehreren an- deren Stellen veranlasst uns der Sinn und die Huzväresch-Ceber- setzung einen solchen Uebergang anzunehmen^ so z. B. im zweiten Fargard. (p. 12. 1. 2. ed. Olsh.) nöit. dato. ahmi. nöit. chistd. meretd. beretacha. dadnayäi. „ich bin nicht der Schöpfer, nicht der Verbrei- ter, nicht der Erinnerer noch der Träger for das Gesetz.^ Dies ist wenigstens die Auffassung der Huzväresch-Uebersetzer und ich kann auch nicht finden, dass eine andere möglich wäre. Ebenso steht

*) Farg. XX&. init: aate. yA. fthurö. »azdlo. tMoL "yft. däi«; vaghnaMH«

38*

im Yä^na cap. 16. i$td, was im Hozt. mit "^(^nOHIi^' ^^^ Nerio- dengh mit abhipsayitä wiedergegeben wird.

57. kana. ya^na. yas^äni. kana. ya9na. fräyazäui. imat* daiima. yat. ahnrahd. mazdäo.

Durch welche Anrufung soll ich preisen^ durch welche Anruf '^ vng soll ich lohen diese Schöpfung des Ahura-Mazda?

Anq. Comment leur ferai-je bien izeschne? Comment ferai'je un izeschne' c§nvenable aux productions qui viennent dOrmusd.

Yazftni ABCEF yazäng bcd. Myazftn^ BCEFbcd (Mya- zftngimat als ein Wort in d) frdyazftni A. daüm= daiima mazdfto fehlt in BF, in C ist es erst hinzncorrigirt worden, die übrigen Hdsch. haben das Wort. Die einzelnen Wörter in diesem Paragraphen sind alle schon bekannt und bedürfen keiner ErklArnng. FOr yafna kenne ich kein deutsches Wort, das den Begriff voll- atAndig anszndrOcken Yerroöchte. Es ist eigentlich „sacrificinm cum precibns conjnnctam/^ cf. Bnrnonf: Yafna I. p. 24. nnd Not. et|EcL p. LXXIV.

58- &at. mrai^t* abnrd. mazdäo. nrvaranaiim. nrathmyanaiim. ava. jafäi. fpitama. zarathustra.

Darffuf entgegnete Ahura-mazda: Gehe hin zu den wachsenden Bäumen j o heiliger Zarathustra.

Anq. Ormusd repondit : Approchez^tous des arhres qui croissent 6 Sapetman Zoroastre.

Urraraiim = urvaranaiim EF. urnthamyanaum = nrathmyanaiim blos F. jathäi ABCF ja9äiti Ebcd. ^petima = ^pitama blos d. opetama F. * Umthmya kommt von orath, einer Nebenform der

Woniel nidh| tod der unitkware ond hbni<iiiii6 kommt^ leteteres Wort übersetzt Nerioseogh im 10* Cap. des Ya^oa udaya. An tmn serer Stelle ttbersetxen Anqiietils Parsen richtig amthma durch ^OJ^^y Fflr jathAi corrigire ich onbedeiiklich ja^äi^ th und 9 werdett öfter yerwechselt, man vergl. % 15. in der ersten Abfheilong dieser Abhandlang and %% 78« 90. 98. Die Lesart der Vendidad^i^es ja^ti ist gewiss unrichtig, die Hozväresch-Uebersetzang giebt des Imperativ und auch Anquetils Parsen ttbersetzen das Wort durehr

59« 9rira. urosta« amavaitL iisat« vacbd. framm*

Zu den schönen y emporgewachsenen^ krdßigen und s/nrich diese Worte:

Anq. prononcez hien ces paroles pres des arhres qui crofssent*

Die einzige Variante dieses Paragraphen, welche es sich: ver- lohnt anzufahren, ist, dass F vacha = vacbö liest und E framrvaj Unsere Uebersetzung scUiesst sidi vollkommen an die Hnzväre^ch-^ Uebersetzung an, welche die Worte ^rira bis amavaiti als Appo-^ sition zu urvaranaiim fasst« Dass die Apposition in einem anderen Casns steht als das Substantiv zu dem sie gehört ist im Zend das Gewöhnliche; ich habe froher bereits darauf aufmerksam gemacht, man vergleiche meine Abhandlung aber einige eingeschobene Stellen des Vendidad. 58. 59.

60. nemo. urvair3. vaguh^* roazdadhätS. ashabnd*

Preis (dir) dem Baume , dem Outen , von Ahura geschaffenen^ heiligen.

m

Anq. Je prie les arhres purs et sanUs, qu^ Ormusd a donnees.

I t

Crvairi BGB orraiF nrvaire Ac unrare d --va|bd.BCEF (C. com avaghd) vagofa^ d avagohi A vagohi bc« mazdadbäte Abd 0ias^dadbi^ti BCE mazdadbätai F mazdadbaitd c. asbänoS A agK batoö BCEFd asaöne bo. Die einzelnen Wörter bedorfen keiner Brklftmng. Wie man siebt schwanken die Hdsch. ober die En^ dimgen der einzelnen Dative« Hier ist es nnmOglich, blos nacK den Handscbriften entscheiden za wollen, ich habe mich hierbei nach der Sanskritgrammatik gerichtet« Ich nehme daher an» dass die Wörter nach nemo, wie gewöhnlich ^ im Dativ stehen, doch ist es auch möglich, dass die zendischen Feminine aof a wie die sans- kritischen anf ä im Yoc* § haben, daher nrraird, mazdadbätd, dass die Wörter auf i dagegen im Vocativ ihr i verkürzen, also vagohi, ashaont

61* ashem. vöhü* vahistem. a^tü.

Anq. L'^dbondance et le BeheschL etc.

Dies sind blos die Anfangsworte eines Gebetes, welches nicht hieher gehört und, wie man ans den verlängerten Endvocalen sieht, in dem Dialecte des zweiten Theiles des Ya^na abgefasst ist. Man vergleiche ober dasselbe Ya^na p. 2* und Yendidad-s4de ed. Brock- haos p. 1. not. Die Worte vahistem a^tü fehlen in den Yendidad-*s4des.

62. nstä. a^tü. ustä. abmäi.

Yon diesen Worten gilt ganz das von $. 61. gesagte. Sie fehlen in den Yendidad-sädes und sind Mose Citate. Anquetil hat sie nicht angedeutet^).

63« bare^ma. hg. uzbärayat. adsbd. dräjö. yavd. fratbö.

*) Anquetil in seinei: handschriftlichen Uebersetzung fügt noch bei: On prend la branche, en disant eachem on coupe la pointe, ä vohu on met le cou- teau au miliea, ensuite en pronon^^ant le raste on coupe la branche.

Er wird ihm bringen das Barefma von derselben Ldt^ ah Breite.

Anq. Tire% de ces (arbres) le Barsom long dune fois la lar^ geur (de tarbre).

So einfach dieser Salz scbeint, so bat er doch mehrere Scbwie- rigkeiten* Bere9iiia r= bare9ina Jiest Mos c. aesbd die Vend. mit Uebersetzuiig y aSsd die Vendidad-sädes ya^ö oberall, blos AF yvd. fra^dABCEF fralbö bcd eine sehr gewöhnlich vor- kommende Variante cf. $. 15- 58. Zuerst ist aofTallendy dass hier uzbärayat steht, da in den vorhergehenden Sfttzeu von §. 58*. ah, der Imperativ stand. Eine zweite Schwierigkeit ist yavd, da«; ich fOr yavat nehme. Wenigstens sehe ich keine bessere Erklärung« Die Huzväresch-Uebersetznng sieht weder in adsbd das Pronomen noch nimmt sie yavd = yavat das erstere Wort tibersetzt sid dnrch ^^ das letztere dnrch pyi. Dies sind aber, wie man sieht, brose Umschreibangen, die das Verständniss des Paragraphen selbst nicht weiter fördern.

64. mä. hd. bare^ma. paiti. keretem. pairi. kerefitis. nard. a|heo. ashavand. hävdya. zapta. nyft^emnö.

Nicht sollst du das Barepma rings umschneiden (d. h. hin- werfen) die heiligen Männer sollen es in der linken Hand halten.

Anq. Qu'iln'yait queThomme pur quicoupe leBarsomj et qtte^ le tenant de la main gauche.

Dieser Satz bietet eine Schwierigkeit, die gewiss leicht auf- zuhellen wäre, wenn wir mehr Holfsmittel besässen, um die parsi- sehen Ceremonien kernen zu lernen, als* gegenwärtig der Fall ist« Da mir keine Holfsmittel far die Ceremonien der Parsen zu Gebote

Ateheoy 80 babe ich nicbts Besseres tban kOoBen, als die Tradition der Parsen möglichst genau wiederzngeben. In dieser ist npn anf- fallcfnd, dass sie, während siekereQtis richtig mit ,,schneideu^^ fiber- setzt, paiti keretem mit J^'^iEnpJ^ISi^ pS wiedergiebl. Die Glosse habe ich gleichfalls in meiner Uebersetzong aosgedrackt. lieber nydfemnd, im HuzTäresch n]2^n> ^^^^ ^^ Bopp* vergL Grammu p. 989. 1105. Die Varianten sind sehr nnbedeotend. For paiti liest d das erstemal paire, das zweitemal pere« BCFE paiti (C corr« pairi). kerentis ABCEFd. kerefitis bc. paiti. kereiitis hat blos E. ny49emö blos F. d^imnö A. aghen blos hävya blos Ehe.

65. yazemnö. abnrem. mazdaum« yazemnd. ameshe. 9pefite.

Preisend den Ahura-mazday preisend die Amescha-^fpenta.

Anq. il fasse izeschne ä Ormusdy il fasse izeschne aux Amr schaspands.

Yazemnö ABCE, ySzemnd Fb y&zimnö. cd« Das zweitemal yazemnö ABE yazaemanö C yezemuö Fb yezimnö c yizimnö d. ames6. 9pent6 BCE amesb6. 9pente A, ameshe ^pefitad F, ameshe* 9pent6 bc. ames6. 9pent3 d. Die einzelnen Wörter sind alle klar* Ameshe. (pente. halte ich for eine spätere Nebenform für ameshaü^. fpentaiif. Ich bemerke hier^ dass amesha unsterblich heisst und dem adj. meshas todt, entgegengesetzt ist. Verwandt ist natfirlich auch mashya, Mensch.

66. Hacima^cha. zäiris. berezd. (riräo^cha. vöhn» manö, rätacha. TagohL mazdadhäta. ashaooS» vahistö.

IKchj 0 Haonuif goldner j grosser und die schOnen Darbringe ungen des Voku-mano {Menschen) die guten , von Ahura geschaf- fenen ^ für den heiligen besten.

•Oft

Änq. hom äd eouleur tw^ gtani et trhs jmr^ pur Bahman quOrmusd a etahli Chef du pur Behescht

Berezö BCEfi* barezA Abcd; TÖhn ACBbc. vdhü JL voba F TÖbü d. rätacba BCF rata Ebcd rata A, so ist aucb in C Qorrigirt. ragube zz vagulii blos d. yahistö ABCF Tatustem fibc. vahdstein d, JEs, ist uns längst nicht mehr auffallend , da^s Appositionen zu einem Acc« im Zeod in den Nominativ gesetzt werr den, (cf. 59.) unser Paragraph bietet da neoes Beispiel. Haoma ist durch cha mit dem Yorhergehenden amesh& f peütd verbondenj muss also ron jazemnO abhängen und statt der nun folgenden No- minative sollten eigentlich Accnsative stehen. Es ist diess die eia* zige mögliche Auflassung, die ich sehe, und die Tradition bestätigt sie. Rata von der sanskritischen Wurzel rd kommt im sechzehnten Capitel des Yafua zweimal vor und wird mit dakhsinikfita von Neriosengh übersetzt; die Lesart rata, die einige Handschriften geb^n^ ist unbedingt zu verwerfen. Wegen der Auffassung von vdbo. manft. vergl. man zu $. 69«

67. perefat. zarathuströ. aburem. mazdaiim. vi^pd. vidhväo. ahnra. mazda.

Es fragte Zarathustra den Ahura-mazda : Allwissender Ahuror mazda!

Anq. Zoroastre consulta Ormusd, (en lui disant) Ormusd qui scavez taut.

Vidväo ABCEbc. vidbväo Fd« hura = ahnra blos d. ahur« mazda blos E.

68. aqafnö. ahi. abagbö. tum. yd.^ahurö. mazdäo.

Abhandlungen derA. a. d. k. Ak. d. Wisf. VI. Bd. II. Abth. 39

10«

'. Ohne Schlaf bist du^ ohne Trunkenheit biet duj der du Ahura- mazda bist

, Anq. vous^ Ormusd^ qui ne dormez (jamais) qui ne vous ewfvrez jamais.

Sftmmtliclie Handscfariflten, mit Aasmahme von Ab, lesen ah^ statt ahi. Die GrOnde, welche mich veranlassen, die Lesart abl vorzuziehen, habe ich in meinen Bemerkungen zn $. 22. dargelegt«-^ aba|hn = abagbd liest blos F. ahnrahg = ahurd Fd. Aqaf- Hd macht keine Schwierigkeiten, es ist dieses Wort von qafna Schlaf iAii dem a privalivum abgeleitet. Ebenso sicher i^t abaghö ohne l^mnkenheit, so sonderbar es auch scheint, dass gerade dieses Bei- wort for Ahura-mazda ausgewählt wird. Die Hnzväresch-Üeber-* Setzung giebtaba|hö durch HDIO^ ^* ^* ^^^^""^ mit dem a priv., baghö in der Bedeutung eines Narcoticums kommt auch sonst im Vendidad vor, et Wilson: the Parsi religion unfolded p. 80. Es ist, wie Wilson a. a. 0. richtig bemerkt, das sanskritische bbaiiiga (cannabis sativa). Streng etymologisch sollte man abafigd statt abagbd erwar- ten, es wechseln aber diese beiden Schreibarten öfter in den Ma- nnscripten. So wird zaHgra, Fuss, sehr oft anch zagra geschrieben, obwohl es dem sanskritischen jaflgghä ohne Frage entspricht,

69. v&hu« manö. haiinl. radthwaygiti. vöhu. mand. paiti. raeth- wayeiti. hacha. avaghät. tanvat. yat daSvö. jatayäo. daeva. haiim. raStbwayeiti. bvat« vöhu. manö. yaÖjdätö.

Vohu mano (der MenscK) verunreinigt {sich) unmittelbary Vohu-mano (der Mensch) verunreinigt (sich) mittelbar von dem Körper y den die Daevas geschlagen haben ^ durch den Daeva verunreinigt er {sich), ist Vohumano {der Mensch) rein?

Anq. {Les anhnaux pnoteges par) Bahfnan sont {exposes) ä

Q

iievämir kamrid^y u ^kvenir frittiis^ J9rsque teuti eatps. Uhioh^

*

qudqm chQ9€'iimpwr) U Uev rend aus$i kamrids ceusf quüf finappe (eommenf) purifienh-t^on (ces anitnatuB dß) Bahman? .>

BC lesen du erstemal TÖhii» das sweitemal vöbof F dad -mal TÖbAy Ebc beidemal vöba^ A beidemale räba, d beidemal^ vdbA. radtfawayi§iti beidemale ABC£b ¥ nhthvryiMi, c rati»- wayaiti nnd rathwayaeti, d. raöthwayatti abd radtbwayditi. *~ Vüto Worte : TÖba« manö. paiti raetbway3iti fehlen in F. tanvat ABbed tanavat. CE tavaf F, jatayät =^ jatayäö Ebc. dadvd =1: dadva EF ra^thwaygiti nach bäum om: ABCF. Die obrigen Ebed haben es^ docli schreibt c rathwayaeiti. Da das Wort in der Huz- ▼äreseh^Uebersetzdng steht, so habe ich es in den Text gesetzt. bavat ABCEF bvat bcd. vi^bäi BC vöhA A, TÖha Fd vdha Ebe.-^ Der vorliegende Paragraph bietet keine geringen Schwierigkeiten, unter denen eine der bedeutendsten ist, wie vöbn. mand za fassen

sei. Dass vöha mand soviel als das sanskritische uttamajh manah

sei, dass es dann obertragen als Eigenname, denYazata bezeichne, den die neueren ParsenBebman nennen, dies alles ist längst dnrch Burnoofs Forschungen dargethan. Der Verlauf unseres Textes zeigt aber meiner Ansicht nach unzweifelhaft, dass keine der beiden Be* deutongen passe. Yöhn-manö mass ein persönliches Wesen sein, die Rolle die er aber spielt ist nichts weniger als die eines Izeds. Anquetils Fassung, les animaux proteges par Bahman, in dieser w^ei*- ten Fassnng kann auch nicht richtig sein, man sehe nur zu welchen willkohrlichen und gezwungenen Einschaltungen er durch seine Auf^ fassnng genöthigt ist; zudem zeigt der Verlauf unzweifelhaft, dass diese Auffassung nicht die richtige sein kann. Eine ähnliche, nur eingeschränktere Auffassung giebt aber die Huzväresch-UebersetSi- ung, und ihr bin ich in Ermanglung von etwas besseren gefolgt. Die Huzväresch-Glosse erklärt nämlich vöhu. manÖ durch (i^^;|^

39*

1 ^. Menscfa. Es kann dieses eii^eschobene (^nit^Jt^ ^^^^ Glosse sein ZH vdbamapd nicht etwa ein ergänztes Objeet, denn sonst wOrde der iSafz beissen: Yobo. manö Teranreioigt den Menschen^ was natOrlicb darchaas unpassend wäre. Eine zweite Scbvviefig- kiii bildet banm radtbway^iti. und paiti. radtbwayeiti. lieber die Bedeotnng Tergleiche man S- 40., überall aber wo diese Yerba Tor- kommen, regieren sie sonst den Accusativ, der aber hier fehlt. Ick habe das Yerbum daher hier als Reflexivum genommen.

70. äat* mraot. aburd* mazdäo. gaoma^zem. ayagöis. zarathustra. [gjtoni. aya9Öis. zaratbustra.] gaom. pairi. ukhsbäuem. bikhedbrem. däityö. kereiem.

Darauf sprach Ahura-mazda : Suche Urin einen Ochsen, C^uche dazu) einen jungen Ochsen , der richtig verschnitten ist.

Anq. Ormusd ripondit : II faut pour cela de Purine de taureauy 0 Zoroastre, mais dun taureau jeune et coupS.

Maraot m mraot blos CF gaö. maSzem blos F. Der Zu- satz gaöm. aya9dis. zaratbustra steht blos in ABC; die Huzväresch- Uebersetzong lässt ihn aus, ebenso EFbcd^ er ist auch ohne Zweifel zu streichen, da nirgends in dem Folgenden gesagt wird, dass das Thier selbst bei der Ceremonie zugegen sein mosse. ukhsbänem ABGEd ukhsänem bc. aökhshänem F. bikbidhrem A bikhdhrem F.bikbedbrem BCE. bäkbedhrem bc. bäkbedhrem d. aya^öis, so wie das sonst vorkommende ayapata halte ich für Formen mit auf- gelöstem Guna, die Ton dem Yerbum i^ wünschen, abzuleiten sind, welches im Zend neben ish häufig vorkommt. Bikbedbrem soll nach Anquetils Parsen bedeuten „saus glands^^ ich glaube, dass das Wort ans bi zwei und khedhra zusammengesetzt ist; bikbedhrem ist na- tOrlicb von däityd. keretem. abhängig (richtig verschnitten an beiden Hoden).

i

7^. yaäjfcUUa. frabarOif. suuiiQv paiti* »horadhfttaam.

. - . . ^ ^^ , , ,

Bringe sie gereinigt zu äerErdej welche ron Ahufa gegeben ist

t ' jinq: Qu^une ipersänne pur0 mme {tanünal souillä) dans ten terrein (particulier^ donni JFOrmusd.'

Yai^dAta ABCEbcd. yäiOfdiiti F. ^ frabrdis Mos F. = abo- fradhätaiim ABFb ahardhätaiim CE. abara. dätaum c ahuradätaiiui d. YaojfdAia ist wohl Dual, die eiDzelnen Wörter sind alle klar.

72. pairi. karshem. pairi. karsböit- aesbö. nä. yd. yao;}dä(bryd. Einen Kreis siehe dieser Mann^ der reinigt.

Anq. Celui qui doit le purifier trapera un keisch.

Die Varianten zu diesem Paragraphen sind - oft blose Scbreib- fehler, karsem = karshem. blos bc. karsböi^ ABÖEFd. karsdia b karöis c. aSsd BCEbc aSsbd AF asbonli d. nAyö A yad BCF yd bcd. Die einzelnen Wörter sind alle bekannt , yaojdAth- ryö wQrde ich am liebsten übersetzen: der zu reinigende, aber die HnzYäresch-Uebersetzong hat ■^p'^Di<^2^^ d- i- ^^^ reinigende, und ich glaube mich dieser Auetoritat unterwerfen zu müssen, (cf. ancb Barnonf. Journ. as. 1840« p. 20*)

73. 9atem. asbö. 9tüitinaiim. upa. 9tvöit. ashem. vdh(L

Er bete hundert heilige Gebete: ashem v6hA etc.

Anq. H recitera bien et atec %eU cent fois: Vabondance et le Behescht etc.

^tem = 9atem F. 9t(ki(anaiim ABCFd. (^tavatanaüm E (tjiitinaiim bc. upaftvöis BCbc. (C corr. upaftuiöis) upa. 9tYdis

j « >

AEd. apa. ptdis F. Die eiDzelhen AbweicboDgen in der Angabe des Gebetes, welche doch alle dasselbe sagen wollen, halte ich nicht for nöthig anzugeben, ^tüitis ist natQrlich das sanskritische «inti, daher ist die Form ftüitinaiim Torzuziehen; im zehnten Capitel des Ya^na findet sich dazu der non« ^tditis.

74* biJTrat. ahnnem. yairim. frä^livayÖit. yatbä. ahA. vairyd.

Zweihundertmal recitire er den Ahuna-vairya : yathä. aM. vairyd.

Anq. il recitera deux cens honovers {ßeat ä dire) Cest le des- sir d'Ormtu'd etc.

BijfaYat n: bijvat blos b. vairym = Tairim blos F. frafräTayöis ABCE fra9rävyaöis F frafrävaydit bcd. Dieser so wie auch der vorhergebende Paragraph ist schon von Burnouf (Ya^na Not. p. CLIV) näher besprochen worden, wir bedürfen also liier keine nähere Erklärung« Meine in Webers indischen Stadien I. p. 309 flf* ausgesprochene ^Behauptung, dass alle Citate im Ven- didad auf Texte verweisen, welche im zweiten Theile des Ya^na enthalten oder doch in demselben Dialekte geschrieben sind, steht noch immer ohne Ausnahme da und auch der vorliegende Fargard bestätigt sie (man vergl. §§. 5. 35« 36* 37* 38. 73. 740- Im Be- treff dieser gewiss wichtigen Frage erlaube ich mir hier einige Zu- sätze zu meiner oben genannten Abhandlung zu macheu. Ich habe nämlich, seit jene Abhandlung geschrieben ist, gefunden, dass nicht blos diese Citate im Yendidad, sondern auch eine Anzahl Anrufungen im Yispered vorkommen, welche sich auf den zweiten Theil des Yafna beziehen. Diejenigen, welche ich bis jetzt nachweiseii kann, finden sich im ersten Cap. des Yispered (p. 7 9. der litbogr. Ausgabe).

nivaedhaySmi. hafikäraySmi. ahunavaityäo. gäthayäo. ashabnyäo. ashabd. ratbwö.

tu

asbsbd. ratbwö.

Divaddftaydni. hafikAray^L natvaiiyäo. gftdiiyäoi asbaoDyiö^ adbafad. rathwö»

' niraidhaj^iaii hankArayfimi. ipp^ti. mainyäia. gftthayfto. ashai^ iiyAo. ashabd ratfawd.

mvagdbaytoi. ha&kirayteL vöbukbsbatbrayio. g&tbayfto. asbaS-* ny&o* asbab^. rathwö.

uiva^dbay^Dii. baükäraySmr. Yabistdistöis« gätbayfto« ashaonyAo. aabab^ ri^tbwd.

nivaedbayemi. bafik&rayemi. airyamuö. isbyebe. asbaond« asbabS* ratbwd.

Die genannten Gebete finden sieb nun sämitttlieb im zweiten Tbeile des Ta^na. Scbon Anqaetil bat^ angegeben, dass ein Tbril des Ya^na den Namen Haflengbat fbhre^ es ist diess nämlicb cäp. XXXV* XL. Die astvaitya gitbä sind cap. XLII. ff., weichte mit nstä. abmäi. beginnen, ^pefitä. mainyeas. cap. XLYI. vobü. kbsbatbrem c. XLK. vabistä. istis. L. airySma. isbyd. LI. Di^Ger bete am Gab abunavaiti beginnen mit Cap. XXVHI. ff. (cf. Anq. im Index s. V. Honouöt).

75* cbatura. fra^nana. fragnayöit* gaomaezem. gava. däityayäo. bis. äpem. niazdadbätayäo.

Er taasche sich viermal mit dem Urin einer passenden Kiih^ zweimal mit Wasser mit dem von Ahvra-mazda gegebenen,

Anq. il lavera (Tanimal) quatre fois avec de Furine de hoeuf et deuw fois avec de teau donne dOrmusd.

Cfaatru BCF, die obrigen cbatura, so corrigirt ancb C fra9näua Bfi" fra9nllnä C, corrigirt aber wie fi^a^naini K, fra^nana

Abod/-^ fra^ naydit ABC fra^jndit F fra^^yaöiä G fr^^ bc.

fra^iiäydit d. däityayäo BCE däitayäo AFd dätay&o b gavadA«- tajrfto als ein Wort c. mazdadbaitjäo zz:'. mäxdadbfttaydo blos F- Dass es der nä. yaojdäthryö ist, (cf. §. 72.) der die Wa- schlingen vortiinehmen bat, sagt die Hoz¥äresch--Glo8se ansdrOck- lich; Anqnetlls Uebersetznng ist demnach als yerfeblt anzasehen^ chatiira obersetzt die Hnzväresch-Uebersetznng darch %L ^^ l

76« yaöjfdäta. bnn. vöhu. manö. yaojdätat bnn. masbyö.

Dann wird rein sein Vohu mano. dann wird rein sein der Mensch.

Anq. horsqtie (Fanimal de) ßahman est pur^ F komme est aussipur.

Statt yaojfdÄta, wie alle flbrigen Handschriften haben, liest F beidemale yaüj[däi(i. vohü A. vöbü Fcd. vdbu BCEb. Zu mashyö giebt die Hozväresch-Glosse die nähere Edftaterong, es sei der Mensch gemeint, der mit ihm (dem reinigenden) komme.

77. uzgearvayät. vdhn. mand. hävöya. bäzTÖ. dasbinacha. dashina. bäzvö. hävayacha.

Es erhebe Vohumano {das Kleid) mit dem linken Arme und mit dem rechten y mit dem rechten Arme und mit dem linken.

Anq. Le (puri/icafeur) prendra (^Fanimal de) Bahman^ (et le lavera) de tepaule droite ä t{epaule) gauche et de tepaule gauche h t{epaule) droite.

Uzgadarvayät BCE nzad. nrvayät F. nzgadarvayaf A nzgbe- orvayät b nzg^arvay^t c. uzghadorvayät d. vöhü. manö. Ad. Yobümanö F. hävaya = hävdya blos F. dasbinacbaAB das-

*) Zum Verständnisse des Inhaltes von %. 70. iT. vergleiche man Farg. IX. (V. Säde p. 330. ff.)

3t3

%

baoacha B dasanacha C dasboicba F dasinacba bc da^inacba d. daabioa Ad dasbana BGB (C dasbaoab&zvö) dasbni F dasioa bc. bAzö = bftzYÖ blos F. bftYyacha blos E. Die VeDdidad^sAdes babeo hier die richtige Lesart erhalten: ozg^orvayat) welche ohne Zweifel vorzuziehen ist« GerSw wird im HozvArescb gewöhnlich dorch ,,machen*^ wiedergegeben, wenn ich nzg^rew mit ,;emporheben^ wiedergebe 9 so glaube ich mich nicht sehr weit von der wahren Bedeotung des Wortes za entfernen. Dass hier das Emporheben des Kleides gemeint sei, ist die Ansicht der HnzvArescb-Glosse, welche for mich am so grössere Wahrscheinlichkeit gewinnt, als die Ceremonien bei der Kleiderreinigong wirklich der hier vorge- schriebenen sehr Ähnlich sind. Man vergleiche die Stelle im sieben- ten Fargard (V. S. p. 233. ff.) adtadha. M. aötö. mazdaya^na. aStAo. va^tr&o. fra^nädbayen. ma^pmana. g6us. ydzi. agbat* izadnis. tbris. frafnädbayen. mae^mana. g^os. tbris. zemö. bafikanayen. tbris. Apö. fra^nädhayen. tbris. mäoghö. npa. baödhayaiin. raÜcbanem« paiti nminabe. d. i. „nun sollen diese MazdayaQnas diese Kleider mit Knhnrin waschen. Wenn das Kleid ans Haaren verfertigt ist, sol- len sie es dreimal mit Kohnrin waschen, dreimal mit Erde reiben, dreimal mit Wasser waschen, drei Monate loften an dem Fenster der Wohnnng.^^ Man bemerke die verschiedenen Formen hävdya and hävaya, die offenbar dieselbe Bedeatang haben müssen. Sie sind geschotzt durch eine Parallelstelle in Farg. ID. (p. 39* ff. ed. Olsh.). Die Ansdrocke mit dem linken Arm und mit dem rechten etc. erklärt die Huzväresch-Glosse hier sowohl als an der genannten Stelle des dritten Fargard: „das heisst durch Holfleistung des einen mit dem andern.^^

78. äat. vdhn. manö. nidhaitis. (ftkrö. thwarstananm. raöcha|hanm. yat. he. ^tararim. baghö. dätanarim. aiwi. raÖcbayäofiti.

AbhandluBgcn der I. Cl. d. k. Ak. d. Wiss. VI. Bd. U. Abtb. 40

314

Darauf rufe Vohumano die er habetk geschaffenen Lichter an^ doHS 'es (einige) von den durch die Baghas geschehenen SUhme heleuchtem^^

} Anq. Les animaux ffnt ete donnß^^/orts, ils Mutete, produiU^ eclqtans^ ils brillent sur^tes astres^ donn^^, pu^f. {auxqueh Jeur se^. fuence a ete cpnfie).

Vdho BEPbc v5ho C vöhö A vöbü d. oidbaithis BCET iiaidhaitbis F nidaithis Abcd ^nrd ABCEF ^flrö bcd. ^warsta- näiim ABC ^wrastanaüm F ihwarptanaiim E thwarstanaüiii bcd. h^tftraiim blos d be blos F bagbödbätanaiim =: bagbö. dsUa- uäüm Acd. bagbd. dbätauanm b. bagbödätaDaum F. Der ganze Satz v6n ftäraiim bis aiwi feblt in B mAC ist er erst später hiozlbcorrigirt aiwi feblt in F gftnzlicb. raÖcbayaoiti B: corrigirt aber raöchay- aäiDtiy C raÖcbayaoiti corrigirt raöcbayäontd, raöcbayenti E i^äÖcha- yaita F raücbayäoHti d, raocbayäonte Abc. Nidhaitis übersetzt die Ho^värescb-Uebersetzong darch dasselbe Wort^ mit dem sie ge- wöhnlich nizbayemi wiedergiebt, man yergl. aiwidbäitis im 9. Cap. des YaQna und Bnrnoafs Bemerkungen daza. (Joarn. as. Fevr. 1846. p. 127.) ^rd giebt die Hnzvärescb-Uebersetzang * wie immer durch *^t;Q^ i. e. .tyt. Wäre dies nicht der Fall, so könnte man vermuthen, dass hArd. tbwarestanaiim zu lesen sei. Baghö wird im Hnzvärescb mit p^ oder y^ übersetzt« Ich tabe die Spuren dieses in den Keilschriften sehr gewöhnlichen, im Avesta aber seltenen Wortes in den flbrigeu Dialecten schon an einem andern Orte nach- gewiesen.^) An zwei anderen Stellen im 10. Cap. desYa^ua, wo das Wort wieder vorkommt und auch in der Huzväresch-Ueber- Setzung steht, ist es beidemale von Neriosengh nicht übersetzt. Im

*) Hoefer Zeitschr. für Sprachwissenschart U p. 63-

HU

Av€fitakoiiiiiit /ferner die YerhiDdBagliagbd. bakbta Tor, welche V^rimdoog ao^ in dasParsi in der Fornr bagö. bakfat obergegangen ist. Was dies sei erhellt ans Minokh. ^ (Cüd. Anq,^ X. >Sn{^l. pl 210.) wo es beisst: bakbt. aiiu. bahdt. i. ej. fradomi. bakbt. 6(}ie\. a. bi%6.' bakht. aifai. d]dicba.'hakb8em. ;,Bakht hei&st das(, v^as von Anfang an zngetbeilt ist, bagö. bhkhf das zweite, dael sie' schenken.^ Im.JMeppßrsischen bat ^ch das Wort in oiJüü and %^aA^ erhalten. Nicht za verwechseln ist ein anderes baghä, das am Anfange des XIX. Capitel des Ya^na vorkommt and das im Hozväresch mit ttnM!ni<3' von Neriosengb mit vibhafijanä wiedergegeben wird. Im Uebrigen würde ich die Worte 9t&raüm. bagbd. dätanaiim lieber vor yat. hg gesetzt haben^ da aber sowohl die Handschriften als die lieber-

setzang ihnen die Stelle anweisen, die sie in unserem Texte haben,

...

so kann 'ich sie blos als eioeo PartitivgenitiT erklAren.

79. -irt^pem. %. a,bitk\. yat. Iie. tiava. kbäbiifna. QäöKäiofltö. '

i

. » . "i

Bis dass neun ISächtfi vorüber gegangen sind-

Anq. 'H faut absolument garder ainsi {dans un Heu pärticulier) pendant neuf nuits (tanimal qni a ete souille).

eKhsfae = khsbafna blos F kbsfna d. pchaonte F pachäontö ABCE ^achftoilte bc ^achäofiti d. *Der Satz ist ohne ^jßitere Schwierigkeiten, ^cfa hat im Zend die Bedeutung vorobergbhenj man vergl. Farg. Y. frft. hama« ^adiinti. atha. aiwi. gftra^. d. i. der Sommer ist vorüber, dann im Winter ,(cf. V. S. -p. 207^ 331 ff.) der CoDJunctiv steht hier wieder statt des Futurums, man vergl. die Be- merkungen zu S- 18.

80. äat. pa^cha. nava. khsfeaparät. äfhre. zaothrfto. frabaröit* khrn][dranarim. ad^manaiim. fttbre. frabaröit. vohü. gaonanaiim. baoidhi- naimi. äthre. frabaröit«

40*

316

Danii nach neun Nächten bringe er Zaothra (Zör) für das Feuer, er bringe hartes Holz für das Feuer , er bringe verschiedenartige Wohlgerüche für das Feuer.

Anq. Apres ces neuf nuits on portera du Zour (de la graisse)

dans le feuy on portera dans le feu du bois sec.

*

Nayakhsparät F kbsparät = kbsbaparät E. frabardit ABCEFd frabaröis bc kfarof^draoarim BCF kbrüjfdraDanm A kbrdzdaraDaüoi E kbsAdrananni bcd. aöfmanadnaiim = ad^mauaum blos F, der Punkt oacfa khru^draoaüm feblt in dieser Handscbrift. Die Worte von vöbA frabaröis fehlen in BCE sowobl im Zend als in der Hazvärescb-Uebersetzang, in C sind sie in beiden zucorrigirt A, sowie die Vendidad-sftdes haben die Worte, (aoch die Hozväresch- Uebersetzong in A) die Auslassung in der Handscbriftenreihe BCE ist also wahrscheinlich blos zafAllig.^) baoidhanaiim = baoidhinaiim F baädhanaiim c äthra F, ätfari d^ die obrigen ätbrd fra- bröis = frabaröis blos F. Ich wflrde am liebsten auch hier frabaröit statt frabaröis lesen, da mir letztere Lesart zn schwach beglaubigt scheint, kbsbapara ist ein von khsbapa abzuleiten- des Substantiv, ebenso wie khsbafna. Khru^dra, hart, ist die ein- zig richtige Lesart au unserer Stelle, die Lesart der Vendidad-si- des giebt keinen Sinn, die Huzvftresch-Uebersetznng giebt es rich- tig durch p^Q i. e. odau^ wieder, eine andere gleichfalls vorkom- mende Form ist khraöjfdva in derselben Bedeutung. Entgegenstehl varedva weich (q'tj i. e. |^o).

81. vöhu. manö. &. baodhayaöta.

Vohumano [der Mensch) räuchere es (das Kleid).

*) Anquetil hat den Satz in seiner Uebersetzung gleichfalls ausgelassen.

317

Anq. {Oh metträ) dM oieurs ä fintentüm de (Fammat) de Bahman.

Vöbu liest CEFbc. vdhü d vöba AB äbaödbayadta A a. baüdhayaöti F ä. baödbaydita BC A. baüdbayatai E L baödbayata bc. A. baöidbayata d. bodb bat im Zend aocb die Bedeutung riechen cf. die in g. 77. angefhbrte Stelle.

82. yaüjdftta. bun. vdbu. manö. yaü^^Ato« bun. masbyö.

Gereinigt ist Vohu'-mano, gereinigt ist der Mensch.

Anq. LüTsqtte (Fanimal de) Bahman sera pur, thwmme sera pur.

Yaüjdäta Oberall, nur F bat beide Male yaö^düti. vübuBC TÖbu Ebe vübü A yöbü d. vdliAmand F. Die Worte dieses Pa- ragraphen sind, wie man sieht, ganz dieselben, wie oben in %. 76. aber die Erklftrnng in der HuzTArescb-Glosse ist eine andere. Die Huzväresch-Uebersetzong bestimmt hier ydbu. manö. durch n^YVDl l'e. Kleid, unter masbyö aber will sie den verstehen, der das Kleid hftlt. Es ist mir unbekannt, welche GrOnde die HuzvAresch-Ueber- setzer veranlassen, hier abweichend von %. 76. zu erklftren.

83. uzgdurvayat. vöbu. manö. hAvöya. bAzvö. dasbinacha. das- bina. bäzvö. hävayacha.

Wäs erhebe Fohu-mano (das Kleid) mit dem linken Anne und mit dem rechten y mit dem rechten Arme und dem linken.

Anq. Que ton prenne donc {Fanimal de) Bahman {et quon le lave) de Tepaule gauche ä t{epaule) droite et de täpaule droite ä F(epaule) gauche.

Uzgaurvayaf BCF uzvaurvayat A uz. geurvayit E uzg6urvayät

318

c azgheanrayät' b uzagbeorvayät d. vofan BCbc vobA A yöbo FE vöbA d. hftvaoya BC bäöya AE hävaya F bävdya bcd. -^ dua« binacba ABF dasbanacba CE dasinacba bc da^iiiaeha d. das- bina ABcf dashaoa CE daeiioa bc. haöyacba A bävayacba FCbcd (C corrigirt : 'liaÖyaölia) häväya^cba B havacba E. Die eiozelnen Wörter sind scboo $. 77 erklärt, yod dem sieb der vorliegende Pa- ragrapb Dicbt weiter noterscbeidet

84. fravaocbat. ydho. manö. Demo, ahnrfti. mazdäi. nemo, ames- haeibyö. fpefitaeibyö. Demo. aDyadsbaüm. asbaä^aiim.

Eif ^spreche Voku^mano: Preis dem Apt^ra-mazda , Preis den Ame^hc^fpentäsj Preis den übrigen Heiligen.

Anq. Que Von adresse pour {fanimaC) de Bakman.des prieres ä Ormusdf que ton adresse des prieres aüx Amschaspmdsj qüe.tan adresse des prieres aux autres etres purs.

Fravöcbat ABCbcd fravaocbat EF (pentaeibyd BCEF t;peu- taeibyö Abed. mayaesbatim blos F. Die einzelnen Wörter sind klar.

85. p^re^at. zanatbnstrd. aborem. mazdanm. vt^pö. vidhväo. abura. mazda.

Es fragte Zarathustra den Ahura^Matda : AlUtissender Ahura-' mazda!

Anq. Zoroasfre consulta Ormusd (,en lui disant) Ortnnsd qm scavez tout.

Dieser Paragraph ist ebne Varianten, (blos C schreibt aas Versehen epere^at) nnd auch der Sinn erfordert keine weiteren Er-* Iftnternngen, da unser Paragraph ganz mit S. 67 identisch ist.

86. bakbsbftnd. narem. ashavanem. faakbsbAn^. nftirikaiim. as-

310

haÜnim. hakfashänd. drvataiim. dadTayä^Datiaüm. merezajitiiii. mas- byAiiaiiin.

Soll ich auffordern den heiligen Mann^ soll ich auffordern die heilige Frau f spU iph auffordern den sündhaften von den schlechten^

die Daevas verehrenden Menschen?

Anq. L'homme pur ressuscitera^t^il ^ la fetnme pixte ressus^ citera-t-elU les Darvands, les adorateurs des Dews, qüi töürmen- fent les hommes^ reskusciteront-ihf? i»;

Sotrohl ^. 86. als % 87. gehören' zo den schwierigsten, die ich iöeoilie. Da^ die Worte theilweLse drnikel siud9^ ist nicht «das einzige aber keine Glosse hellt den Sinn aof^ sondern 'wir besitzen blos die Uebersetznng. Zadem stehen diese beiden Paragraphen' so vereinzelt, sie scblicilsen sich weder an das Vorhergehende üoch aa das Nachfolgende auy so dass aoeh der Zasammdtahaug '4eine Hülfe gewährt. Dies Alles ist om ^so mehr zv bedaoerii^ als > un- sere Stelle, wenn Anqnetils Uebersetznng ' sich bewahren soike/fbi^ eine dogmatisch wichtige Lehre des Parsismos maasgebend wäre. Wie aber anch das* UrtheU ober meine eigene Uebersetznng ans- fallen mag, so viel glaube ich bestimmt behaupten zu können, dass der Sinn, den Anquetil in unseren Text legt, nicht darin liegen kann. Zuerst die Varianten. Hikhsäne und hikhsbäni lesen ABCEFc dagegen bd hakhshäne. maskyänaiuu = mashyäuaiim d Die Lesart bakhshänd, die hier nur wenig Autoritäten für sich hat; ist au anderen Stellen gut beglaubigt, so dass es nicht möglich ist nach den Handschriften zu entscheiden, welche von den beiden Formen den Vorzug verdient.^) Auch die Etymologie i^t nicht klar, am

*) In der Stelle im 7. Fargard entscheidet sich gleichfalls die Mehrzahl der Handschriften Tür hikhs, im achten Cap. des Ya<;na aber für hakhs.

320

nftcbsten scheint noch das vedische sakhsati = gacbchhati zu liegen (Nigh. n. 14. ed. Roth). Die Bodeiitang des Wortes aber scheint mir aas den wenigen Stellen des Avesta, wo das Wort noch vor- kommt, ziemlich sicher hervorzugehen. Die Hauptstelle im 8. Cap. des Ya^na lautet folgend ermassen: hakbsaya. azemchit- yö. zarathns- trö. fratemarim. nmftnanaiim. vi^aiimcha. zantunaiimcha. daqyunaiimcha. aghäo. daSnayäo. anumatayaecha. anukhfayaScha. anvarstayaScha. (Neriosengh: uttishthämi ahafichit yo jarathustrah prakrishtebhyo visebhyafchajaffidebhya^cha gr&mehhya^cha asyftiTi diuau utkri»btena manasA utkrislite na vachasft utkrrisbtena karmanä). Ich fasse hakbsbaya als 1. ps. sing, pfaes. im Atmanepadam (aya = e wie öfter) und glaube obersetzen zu mOssen: „Ich fordere auf, ich der ich Zara- thustra bin, die vornehmsten Wohnungen, Dörfer, Länder und Ge- genden nach diesem Gesetze zu denken, zu sprechen und zu han- deln/' In einer zweiten Stelle im siebenten Fargard passt gleich- falls die Bedeutung, auffordern.^' hakhsbaesa. ^pitama. zarathustra. kemchit. a|heus. agtvatö. aetadshva. dakhmadshva. vikafite. d. i. Fordere auf, o heiliger Zarathustra, Jedermann in der mit Körper begabten Welt, (dass) sie diese Dakbmas einebenen.'' Dieselbe Be- deutung glaubte ich dem Worte auch hier geben zu müssen. Mere- zujiti, das nur sehr selten vorkommt, halte ich for zusammengesetzt aus dem persischen v^ Sonde, und jiti v. ji leben.

87. zaiim. ahuradb ätaiim. nipärayaHta. äpem. tachafltaiim. yava- natim. uruthmaiim. anyaiim. he. avaretanaiim. nipärayailta.

Sollen sie über die Erde ausbreiten laufendes Wasser j wachsende Feldfrüchte^ sollen sie andere Reichthtlmer über dieselbe ausbreiten,

Anq. (^Verra'-t-on) aller sur la terre donne dOrmusd, Feau courante les grains qui croissent? Toutes ces choses iront-elles sur (to terre)?

ati

GE lefi^n unm. .(laiti» -^ahorMlUttailm ^CttbordiiAtAiiai JB). ^ Alle lArigeii HaDdschriften lamen poiti weg, das aocb in der HazvAresch- ^her^tzmg'i^tBtäkti^ Md. Kaum -da» afli^ ülikgen''hiäMl und Ate^ auch oic^t f^blM dM.— 'mpttBy%niä ABC&i"^ tä^Arayahtk htd. tächmtäätt ABGEP'Mebaflfailm bedi äbtoditf d^äbyaütf hliik d. ^ aVar^iiliiiir^ABOBd Urai'Siaiiiii b6 (c lA^r hat' arii^- täiiadm corrigiiH} kvareolMiiit F;-^ nipl^rayafito = Di^fthiyitote ABEbd; --^ leb «weifle kädko, tdteid' nreiDe AvtfüAäang der vöriieglikkläii *Sl6Ue im Wes^tfieüM die ridbtige ist; idi 'sehe in diä^in VäiragrApbiEifi eine Anffordernng zum Ackerbau eotbalt^n, dei^ audb saust oft j^ ung im Ayesta als sehr yerdienstlicb eiugescbftrft wird« NipAray- aii^^ das meiues Wisseus sonst nicht mehr vorkommt. Obersetzt die Hnzvärescb-Üebersetziing ganz ebenso wie in fe'arg!. IL' Viai6Avayat al- so yygehen machen/' Diese causatiTO Bedeutung ist um so weniger zu bezweifßlo, da auch frapar dieselbe hat; frapftrayönö wird im XEL Cap. des Yafua mit prApay&mi Qbersetzf: abd urrinem. va- bistem. ahAm.'frap&r^yönd (Nerios. tasya AtmAnam utkf isb^atamafia bhuva- naih präpayAmi) 9,ich bringe seine Seele in das Paradies/^ gleichfalls nut doppeltem Accnsativ wie nipArayanta an unserer Stelle. Man be- merke lObrigens, ciass, w&brend Apem im Accusativ ßtebt, die fol- genden Zus&tze in. den. Gen. plur. gesetzt werden. Durch solche Unregelmftssigkeiteii. ist es endlich dabin gekommen, dass im Nei^ persischen die Endung des Gen. pK als allgeuiejoe Pluralendung blieb (cf ^Ub^t = adsbaum; U^ = yushmAkam u. s. w.) Avareta kommt öfter vor und y^ird im Hus^rAresch stet^ durch pHDünM ^' ^* jüu^t^ Vermögen^ wiedergegeben, was mir auch gaus^ passen^ erscheint . , ,, j * .

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88. Aat. mraot. ahurö. mazdAo. hakbshadsa. ashAum. zarathustra.

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Darauf mtgBgmte Ahura-^ikazäa: Fwdere auf\ o heiliger Za^ rathuetrai^^'*^ ^t »•* '^- ■• •■ ^^ »i •• •(\'^^h:\h

Abhandlungen der I. Gl. d. k. Ale. d. Wits. VI. Bd. U. AbHi. 41

322

Anq. Ormusdrepondit: {tauJ^rssmuteiterß 4 pur Zoroäktte.

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) ;

,, HßJdfsa^ B bakbsasfi CF .hikli£()ia(esa.:A i^^MMw^ E M^bj^ (l )M^ffa|pha bc ^^ Diese Variante ist^ie einzige, die uQ£ier Te;Kt l^^lft.jmÄ m/^ mßg sicl^, for die Le«art: ao^cbeidWi,, wejcbe i;wi will, mafiiwjrd iminer zugeben iqOsfien, das« AiiqoetiL falsch . Qb^r-* setzt hat; tQ^klisbai^sa ist d^ ^ p^« des. , |^t^ Jqi Alediimi, hakhsbi^ Ifibg^ der ) Iinperativ 9 beide. Formea besagen also ziendich das^^elbe^ 9([i^ dieaeip« PiM^agraphen scbliesst die mit $• 85. beginnende Abtiieir long, mit $. 89. Vgiifnt eine nf;ne Frage, r /

- # ' r * *^ i ' t \ ' " I*' . I . .

8^. dAtare. kva. tA. däthra. bavainti. kva. lA. dAthra. pAraye- ifiti. kva. tA. dA^ra. pairi. bavaiilti. kva. tA. dAthra. paiti. befnapefiti. mashyö. aptvatö. aghvö. b^vAi. urnnd. para. d^nthyAt.

Schöpfer ! ^ tto sind diese Gerichte, wo gehen diese Gerichte vor sich, ^ wo verstunmeln sich diese öericAfe, wo kommen die G/-- richte zusammen, (welche) der Mensch der mit Körper begabten Wett fär seine Seele ablegt? -

Ahq. Juste juge etc. Commeht seront^ils purs, comment mar^ theront^ils purs, comihent seront^ils purs^, tofkment s^appr^cheront-^ ils purement ces hommes les hommes da monde existaht;, ä qui tarne aura ite rendue?

KvatA als ein Wort FCEb kva. tA AB kavatA d (immer) kava. (A c (immer). bavainti AFE bavaihta BC bavaifiti bc.bavafiti d. pArayainti A pArayanti BC pArayanta EF pArayadiiltd d. benja^entß BCF banja^inti A haja9enti E berijafeHti b haflja9eriti d faeHja^ente c. aftvafitö BC a^tvaiti A a^tvaiflti bcd aplavafita E a^tavatd Fw a^havö d nnd Correctur in A. paradathyAf BCF£ para. daidhyAt A pairi. daitfayAt d. para. daithyAt bc. Das einzige schwie-

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rige Wfirt des iK;aDMu SfttMft «^ dAtbra, iäsi eio« non. plar. DediJ 8^n vas0y die Bedeqtab^ i d€i WArte»^ geht i äoa« dem ZiBiiakineo'' hange khur geoag b^nrer, Jcb»JteDiüe obffigenB blosi aoch eine St6ll0 w^ sii^t dad^ Wo#t findfet^i «Micb dort (laMt dieselbe Bedeatnog' wi6 Utfi Meee :SteHe>^telii »iB/20L^ Gap», des Ya^aa nod laateU (V SL |ii 213.) ttiLi tbwfti ^erepft. *bov&. yä.rxL ftiti: jAlgbaticbAi yAo. idhidd^f^aci^fitör dAtbfaiiaiB». badk% a^^ jAo^obA. mazdA. drSg^

▼Adebyd ,Wias .QtK^b N«i^ taddyitayajb tra^tab. ppcli-

cbliAmi svAmin y adägata A , Ayl^icb». ; yp^ (Ißgrt 79) p^aA d^id^te 4^ n^bbyab pQijyAbiiaQp, ^ , ye . cba. . ^fnab A|fliftniD .. dnrgatuif adbfiyab. Ich t)dij^f^: >^Q^va^ ^Äge ipb^,4<cb o Hwr, lüras Ji^cwfPt

l^ld.kolllme)lp,,.Wl^l^ ,ij?e^ di^SchoM def/G^^nplite.bt^ablcqs «ojl^^i ftar^$len^PeUigeD,,i^d.welebe.% Sjchlppl^tep.^f; * ,7-. J^^ dasRqltr geode können wir onsere Uebersetzong der Haoptsache nacb fOr ge- sicbert halteo> da wir wie oben $. 23 «^. 32J eine; Stelle des Mi- nokbired besitzen (Cod. X. Sappl. Anq. p. ^l.ff.). welcbe den Sinn unserem Textes/ wiewobl niit viet^rlti Ausl^cliinockangen, wiedergiebt.

90. Aat* mraot« abnrö. mazdfto. pa^cba. para. iristabö. masbydbö. pa^cba. frafakbtahg« masbyöbd. papoba. pairitba($m. k^reneOtd. dad^a. drvaritö. dajdftoghd.

* > ■'•:',• t ■!■•". i ■■■■#■■.

Darquf entgegnete Ahura-^imzdaj Nachdem der ^Mensch jif^' störten, nachd^ der Mewcfi kinMerge^anjien ist^m ^^^^T

wnge^ wirken, &).die schichten, tJebhs wissenden Daevas.

«

Anq. ,Qr^»^u^4^ repondit : lorsque Phpffme ett^mort l^rsquil esti dms cet #bif, ,^1» D^v maüre matwqUe loi ojksede U c^davre^ dßvantefdefriene.pendfivttroisnuiit^. .. . : -^^

U Pard ziD jiavfi blos A und die Correetnr in C pairi F. iri^« tabö =: iristahg QberaSi blos <d. bat die lidht^ge l^sart. - masbyd^ abe/tl. ica^akbta^ alle ABC fra^akbta. he* E iira^kbtabd> Fbcd. pairifineoi BC pairishnem A. (C. corr.) pairi. ^inem F pa&rilfaa

41*

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»4

Fbcd. kereoeiitö ABCE k^r^n^nti Fd ki^renefitt; bc.^Fra^khto, ein 'AdjectiT, abgeleitet von der Wkrael faeb,^ wblcbe wir in f.. 79 kennen gelernt haben. Die Lesart pairithnem< halte ich Ar die einzig richtige. Aneb Ober den Sinn kann kein Zweifel seii^ das Worfc.kbflunt von 6er Wurzel pie^^ fwo^on im 87: iiipAf ajrafiia) f es kommt änebi im>XVni. Fargard ror, dort giebt 02» die Huas^ ▼lAreiicb^UeberiiCftzung dorob i^jj^gfig,' hierdnrch flEHTni I^T^ Schwie- rig ondlswtfifel Haft ist mir kerSneOitö, ich inOöhte fästt, allen Itand- söbriften ^nigegen, Vermnthen, däss d^nSn^tlti ztf lesen i^ei' (abznlei- 1^ votf dri JBndere), ' da anch m der genannten SVäle des XVIII! Fürj^ard darenanm vorkommt und ' die Hn^v^ftresch-Ü^bersetznng hier kSriShSnte mit demselben Worte wiedergiebt; dikch glaubt ich ni6bt dIteA k^re irgendwie von dem Bandeln der Daevas gebraucht iät.

*■-

'' 91. thrityad. khshapd. vi<;aiti. u^raScbaiti. bämaya.

In der dritten Nacht, nach dem Kommen und Leuchten der MorgenrOthe.

». ■»

Alf. hürsque taube du jour va paroitr^.

Kbshpd F khspö E. die Obrigen kbsapd. khshapd. vi^aiti ABd vi. ^aiti E v^aiti C. vafaiti F viu^aiti bc. oi^yrabchaiti BC, o^iraö- chaiti A (so corrigirt auch C) ui^mchay ata E ni^raöchayata F usi. raöchay- öiti bc. u^i. raiichayaditi d. bftmyaABCF bftmaya Ebcd, auch A hat so corrigirt. Ich ergftnze ans dem vorigen Paragraphen noch- mals pa^cha und vergleiche die Constmction folgender Stellen des siebenten Fargards: pa^cha. 4pd. para. hikhti. agsha. ftfs. yai^dya. bavaiti. oder : pa^cha. na^Avd. nijbereithi. pa^cha. äpö. vttakhti. adsha. Afs. yaiijdya. bavaiti. Bimya oder bAmaya, denn ich . weiss nicht* welche Lesart vorzuziehen sei, ist mit neap. Aj und otüütL gewiss verwandt.

32S

-'X 9fi^Vgairiaaiint*.Mka. Nq&thraiiftMk hosäßo^iii.

Und toetm auf die ßerge mit reinem Glansk der siegreiche llt^hra sich setzt.

""'^ Aiti^.'ffii^ifim^ Mttante^.

ApenaÖiti BE, C hatte ai^pri)ng)i4^h l^pi^^t,, cpm^^ falls ä^enaoiti 4ceiiftoiti A. Afeoaiti F A^aoauiti b A^naöiti c A^nä- op^ d. )^. cie.(hr#fn . ::p iwt)ineq^ Jil|os AP^ ^>.Qzadoi$m,,ABCEF ha- u^iiiein Jbc. bfzado^^.^il*' ^r lAütbra; . ist ;^ief;. aLpk l^^atp^.. behap^^t wjie iiiuncr im gluui^kiill, m JX^euß^M^t^^^o^ e^^U fPiß ^ichep ^pt spi^tereii Vür4flrbi|is». \ ,.. . ..,;.;,,.,> ..,,,• ...rni ■. .....:-.,..•.

93. nvarekosbadtem. ozyoraitDi.

Und die glänzende Stihn^'^afffg^M.' ' * ' * .. ^ Jn^jf. Que le soh^il parjöit^fn^^utr^^

( .: .;..:!•., ifc,

Hvarekh^hadfem steht hier äberall als einWort^ ich habe diese Lesart beibehalieh , sie ist meines E^MliieDsglercäM^ das2ieichen eiiier' späten Abfassaoe. and schfiessi sicii an das n6up. Ju^.^ nahe an. uzyd. hthe. vEF ozyorithe B Qzydrithi A uzyoraiti b azyo. raii^'c azvo. raittii df. ' Diieses Wort halte ich mit ozira|h, uzay- ainna, Vielleicht aoch mit ns^as fQr venyandt^wenn icti auch den SSnsammenhang nicht nfther nacbzuweiseü vermag.' Die ttecieütang geht sowohl hier als in Farg. XXI. ans dem Zusammenhange deot- lich hervor, Ober die letztere Stelle ist Bopp. (vergl. Gramm, p. 290) zo vergleichen.

94. vizareshö. dadvd. naiima. fpitama. zarathustra. arvänem. ba^Sm. vAdhaydiiti. dH%tä)ilii. dadvaya^äMiYfm. Ai^rSzojItim. mas- hyftnaüm. •^*^'''-" ' ' * ' "■ •'' ""'^^ ' '

826

♦'•

Dann fi^P der Dueva*Vttm'69kü mißt ^amen\ a heüiger Zo-

rathustra, die Seele gebunden ^ die sündüeh^Mende der schlechtenj dte Daevas verehrenden menschen.

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aneantir^ apres Favoir liee^ tarne des Üarvänds, des adarateurs des Detis,-4fui'&nt fot&fneHfe^les h(H^ ^ ''^

*l I •; 1 .

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f'Üait^Ad Ad Vttaresd lic. vatBtOiÖ BCF, «toch hat C vi^A- t^M' cwrigitt 'VäkariAshö fi. Die P6rm vtearSsbÖ ist die ^nzig Hcfhtiges dt^ flfowobl das HnZTdnresch als das Parsi diese Form amf- geDomtnen habeu. naiim zz nanma Mos V. vAi daidita A vftd- hayadta BCF yftdbayata E vAdh^yditi bcd. merezojlüm ABCEF nierezii. jittm b merezujitim c merezrö. jitim d. Die zendiscbe Warzel radb stellen Bornouf iio4 Bopp mit deni saDkritischeq ^bAdb, vädh zusammen, die Tradition giebt ibr die Bedeutung ,, fahren /^ die sich auch mit derYa^. p. 518 angfefhbrten Stelle ^galiz gut vertrftgt. Ent- scheidend scheint ipjr zu sein, dass es im YII. Fargard heisst: cpänen^. zairi. .gaj^shem. uäqmayachi^. aet^. path&o. yiv&dbayaDtu. ,,einen Hund mit gelben Ohren sollen sie neunmal diese Weee fuhren«'^ Der yoHiegende Para^aph ist die einzige Er^hnung, welche das Schicksal des Gottlosen in unserem Teif ^ erhftU» was folgt, bezieht siob blos auf das Schipksal der frommen Seelen. So haben schon der Minokbired und die Huzväreficb-Glosse unsem Text aufsefasst und ich folge hierin. .

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, « : , 1 I I

95. patbatim. znrö. dätanaiim. ja^aiti. ya^cha. drvaitd. ya^- cha. ashaöue«

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Zu den IVegen^. welche von ,der Zieit gesfchaff'en sitid^ MovßV!^ wer für das Gottlose und wer für das Heilige ist.

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327

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'^96. obisiratiiipepetAmlKitiaAdadliiiaikm;{aabAÖid^ iMnrAoSnokife yAtfab* gaftihifciiMii.'paiiiivjai4hyaifiti;'>i r:

J^i 1^ Mrüiike Chinvfli. .ijkomßsd ^X,die^ vqn.,,4bnrßHm^^i gfT schalem iro m,i^^^^l^^|l^t^lafe$tn^t9^ vp4,,!^ SefU vm,d^ Wandel befragen.

97. d&tem. aQtvaiti. a|hyd.

Den geführten in der mit Körper begabten Welt

Anq. Pur la rote donnee du Tems arriveronf ^ sur le pqnt Tchinevad donne dOrmusd les Darcandn et les Justes qui auranf v€tu dnns ce monde saiiiht de ewpe *f'Wi«?r ' " •' '

Die Las^ten uii diesen 4i|&i,|P«^i^rapbcur,;w/elcbe «qic^t gut Z|«

tr^opea 8iu#, ^ind lUe^ fplgeodaa: *id&itaoaiuiif Um CE^^Q wieder aQ»ge8tricbea.o--.:firTaiti.cilVBEF drvavaiti G di^vadtö» bcjdi INe richtige Lesart iat pboe Zweifel dryaitö »^ . als 6pgensat2& zii ashaönd. ashäonö BCF,,.^ie Qbrig^o anhiMind« ^-: peretaum ABCF p^retümEbcd mazdadb&taDaiiin = mazdadbfttanm Fcd, in c erst aas masdadbAtanai oorrigik:t«/->-- anräbemcba C itrvAbemcha B 1:1 arTteem, wie die obrigen Handsebrifieo alle baben. asbaötüm feblt io bc, die nbHgötf Codd. haben das Wort , ab^ in der HazTAresch-Ueber- setzong feblt es. jatbaidbyanti A jatbaitynti BC jathaidynti ¥ jaidhynti E jaidhySiQti b jaidbyöiDtd c jaidbyöfltd d. Dass die Lesart des Vendidad s&des die einzig richtige sei, geht auch ans der Hnzvärescb-Uebersetzang hervor. Zu baödbö vergleiche mau obe» i. 26« Es ibt eia SabstatitivAaif auf as^ daher deracc. baöd- |ia|hem der oft .vorkeuunt; doch geht das W^t auch nach der Ana- logie der Wörter adf a (ebeiso im Päli ^ued Präkrit)' daher anter i.106. aoe. babdhen.-^¥Ateni ObeitaetatidieBlaBvArefioh^Uebersetzuog^ dwch «^^^Q L!e>t^f ich hihe r-<tas WoM «it ^Wiaudal^ wi«4ergie^.

328

gebeB^ da «fli mit ' yA, j^&na vjmtvm^^iSi^sit iftosMuneDhingt. A^t- vaiti lieät ABC a^tavaitiiV^'a^tavaintM fi ia^ aftimfiti^^ed.

Die Haadscbriften schwanken stets zwischen a^tvaiti nnd a^t- vaifiti^ bdde ' Forme'ta mGgeii^vorge^kcmiaieta^eiA, die erste aber ist anzweifelhaft die &lWk iriid deshalb >ronKoziehen:

98. h&o. 9rira. kereta. takhma« hnraödba. ja^aiti.

\.

Diese schöne^ toohlgeschaffene^ schnelle^ wohlgewachsene komml.

Anq. Ensuife les ames fortes saintes, qui ont fait le hien^ {/äppröcherimt). '

Die Varianten dieses Paragraphen sind ziemlich unbedenteod. Häo = hftn bc. takbmi rz takhma blos b. kareta kereta bc. htiraödha ABCFb haSra5ÄiaB hataraSdha c. baÜmdha d. jathaiti ABCF ja^äiti Ebed. Kereta Obersetit die Hozväres^- Uebersetznng dnrch ^wöhlg^scbaffen'S ich glaube dass kerSta -^ da kere yoni Handeln der guten Wesed gebraucht wird -^ ancti ohne weiteren Beisatz diess heissen kann.

/ ' * .'''•*» 'v * \ 1 ^ . I ' I : . .

99. ppftnaraiti* nivaTaiti. pa^nvaiti»^ yaükhatavaiti.

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I.

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Mit dem Hund j mit Etdscl^idumgj mft,,Vieh (?}^ mit Stärke^ mit Tugend.

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* ' 1 I :

Anq. Protegees par le chien des troupeäux , cönvertes de gloire.

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^pAn&Taiti A ^pAnayaiti BCFbcd. q^Anarata E. nivar^iti' be navavaiti d navat E die übrigen Handschriften mit Uebersetaang lassen das Wort ans, allein in der Hnzväresch^Ueberaetzung steht lycn^mOtl^ wofbr sich kein Correial' im Zerfdtexte ibdet, man-nmsä» also annehmen, dass ein Wort aosgefiJleir ist^^ Uahar ^yf/gg) sabe

3&9

ttaa X MaUw in diesen AbbaadlongeD Bd. IIL p. 619, niTavaiti weiss ich freilich nicht damit za yermiftelD. pa^vtttiB, so hat. aoch A gelesen 9 doch scheint papavaiti corrigirt zo sein, CE hat pa^ayaiti und gleichfalls pupavaiti corrigirt, so liest auch d, bc pn^* vaiti. Ans diesen Varianten sieht man, dass die Lesart pa^vait! kanm zn halten, und schwerlich an pa^n, Vieh, zu denken ist, alleä^ ich weiss nichts besseres yorzuschlagen. Die HuzvAresch-Ceber- sßtzu^g bat ruQfftU'iDE), das Wort pQBj zz ^jj^ z=z pa^hätya, wo- mit icb ebenso wenig anzufangen weiss. yaokbstayaiti BC£F yaÖkhtavait] Ad yaokbtivaiti b yaokhti. vaiti c. Aus dietiteti Les- arten habe ich die obige Texteslesart angenommen, das Wort yaökhstayataüm findet sich wieder am Anißetuge des XX. Fargards, wo die Handschriften gleichfalls schwanken. Die Adjective in diesem und dem Torigen Paragraphen haben alle die Feminiaendung sie können also nicht auf urva, Seele, gehen, wie Anquetil will, weil dieses Wort ein Masculinum ist (cf. S$. 89. 940* Es fragt sich nun, welches Wort dazu ergApzt werden mdsse. In der spä- teren Sage, wie sie der Minokhired gieb^ wird die Seele auf ihrem Wege zum Himmel von einem schönen Mädchen begleitet. In der Huzväresch-Uebersetzung findet sich in S. 98. allerdings in BC das? Wort p^2D ^* ^* kMik (= kainS) vor, A hat blps pp mit Aus- lassung des |. Lesen wir aber dieses Wort kaoik, so fehlt das Correlat for takhma. Ich nehme also an, dass statt p^^p ^^ obigem Paragraphen p*pn lesen sei, glaube aber docb; dass hier kaine zu ergänzen sei. Wahrscheinlich konnte der Verfasser des vor- liegenden Fargard die ganze Mythe bei seinen Lesern schon als bekannt voraussetzen , und glaubte deswegen, dass die blose Femi- nineodung eine hinlängliche Andeutung sei.

100. [hau. drvataiim« aghem. urviUid. temd. hvA. nizareshMti] tift. ashaöoaiim« orvänd. tari^^eha. . haraüem» < bßresutUinw i((e^^

Abhandlungen der L Cl. d. h. Ak d. Wiss. VI. Bd. II. Abth. 42

Diese bringt die Seelen der Heiligen über den Uara^herezaiti iAlhwj)

Anq. Ceux donf tarne crimineüe aura merite Tenfer^ crain- dront pour euocmexnes. Les amen des Just es iront sur cetle mon- tagmß elevee et effrayante.

Die Worte hka nizarSsfaaiti , obwohl io allen Handschriften stehend y fehlen in der Alteren Hnzväresch-DebersetEnng und sind ohne allen Zweifel eingeschoben , sie unterbrechen den Znsammen- hang auf das störendste und enthalten nichts Neues. Uebrigens muss in (fiesem Texte temöhva (loc. pinr« in die Finsternisse) ge- lesen werden; Anquetil hat die fälschlich abgetrennte Locativendong hra Atr das Pronomen gehalten, daher: craindront pour eux m&mes. Ashtonatlin ABCEd ashaiinaiim Fbc. ~ tar^cha BCd, die (ihrigen tara^cha. berezaiti = berezaitim b. di^enaöiti BCE , ä^anaiiiti b ftpanöiti c äpnaSiti d. ft^enäoiti A, so hat auch C corrigirt. A^e- naiiiti stammt von a^ -{- ä =84; im Sanskrit und ist nicht zu verwech- seln mit ashn^oiti (besonders fräshnabiti ist häutig), das dem sans- kritischen äs entspricht.

101. tarO. chinvat. peretdm. vfdhärayeiti. hadtö. mainjavanarim. y«zatanatim.

Veher die Brücke Chincat bringt sie das Heer der himmlische» iTasatas.

Anq. Elles passeront le ponf Tchinevad qui inspire le frageur actompagne'es des Izeds Celestes.

Alle die Handschriften mit Uebersetzung lesen cbinvato, die Yendidad-sädes dagegen diinvat vidhärayaüti BCEF vidhärayeiti A (C bat vfdhftmygti corrigirt) vidfaäraydili b vidhäraydti c. vidä-

331

hiyditi A. ^faOM ABCfils hdtd 9 Imtd 4^ ahdtd d ^ naiiiajaTa- naäm B iMkiayanaukii C naiovatiadm £ mainyAHadm F mainyara^i- naiim Abcd. Vtdbftrayditi abersetet die HnzTftreach-Ueberaetaiitig durch "^j"!*^, wo!M freilich TitArayditi besser paMCB würde; hadt6 nehme ich fbr eine Ableitung rim hi, wie faadna und gleichbedeiK tend mit letzteren idao =: senA im Sanskrit. Die Hni&TArescti-üeboi^

setzat^ bat Ytyffs^^ ^''^ ®^^ "^^^^^ rechtfertigen lieeee, aber nicht in den Text pasut.

102. a^histat» völm. maud. hacba* gAtvd. zaranyd^ keretA^ Es steht auf Vehu-^mmo van seinem goldenen Throne.

Anq. Bähman ee lewrm de eon tf4ne 4f4fr.

••■ ' Ufehistat ABCbcd n^ihistat A afihastat F. TÖbumand BC

vÖhu. mand A vtSbt. manö. EFd vdlramani^ b ydha. mand c g&tyd

ABCEFbc. gätavd d. karetö =: keretd bcd. gdtn hat wie

das neup. sli" die Bedeutungen Ort auch Thron. *

103. fravaöchat. vdhu« mand. kadha. nö. idba. ash&um. agatd.

Es spricht Vohwmanö: Wie bist duy o Heiliger y hieher ^- kommend

Anq. Bahman (fefir) äira: comment ites vüus vemtes iciy o dmes -pures.

104. ithydjaghatat- hacha. a|haöt. aithydjaghem. ahdm. k. Aus der vergänglichen Welt %u der unvergänglichen Welt

Anq. de ce memde de «mnijp dm^ ces demmares ^ifmuteur des) maux n'a {aucun pouvoir)?

42»

832

Fravaocbat ABCd (C t^chrieb arfiipranglicb frAvachat) fravachat SA.firavachit F fravdcbat bc. vÖha. maDÖ B yaoba. maodE voba- maiid C (arsprüngliob vaöba. mand.) vobü. manö. A vöbA. manö Fd .Tdbnmanö b ydba. maud kadbaDÖ. idba HC kadbaoöidba £ Jkadbandit F. kadba. nö. idba Ab kadba. nöidba c bacfaa. odit d agatd Abcd apatö BCEF. itbyejagbatat BCEFbc aitbyd. jagbatat A aitbye jagbatat d a|baot BCEbcd a|bil^ A (C corrigirt so) agböt F. itbyejagbem = aitbydjalbem BE E om. ä. Agatö steht wobl statt ägatö, die Lesart apatö ist unzulässig , da pat blos vom Kommen der bösen Geister gebraucht wird. Im Uebrigeu bedürfen beide Paragraphen keiner weiteren Erklärung. Zu S- 104. vergleicbe man nocb die sebr Abniicbe Stelle im siebenten Fargard: usta. idba. tS. narem. yö. itbydjagbatat. bacba. agbaot. aitbydja|bem. abüm. ä frafrfto.

105. kbsbnütö, asbaönaiim. urväuö. pärayöifiti« Zufrieden aehen die heiligen Seelen.

Anq. Soyez les bien renuesj o dmes pures.

Ashäum ABCEF ashäunaiim d asbaönaiim be. päraydinti BC pArayeiti A, pärayailti Ebcd. Die Lesart asbftum ist ein ge- dankenloser Febler, wie deren maucbe jetzt das Yerstftndniss des Ayesta trüben mögen, ebne dass man sie so klar nachweisen könnte wie den vorliegenden. Die Feblerbaftigkeit der Uebersetzung An- quetils liegt am Tage:

106. avi. aburabd. uiazdäo. ayi. amesbanaiim. ^pentanaiira. avi. gfttvd. zaranyd^ ker^td.

Zu AhurarMazdaSy zu der Ameifcha-ppentas , Thronen ^ den goldenen.

ass

4nq. pre9 ^Ormwä^pres deß AmschMpaatds , pres du trdne dar.

Avai EF, C einmal, die ObrigeD avi. ^petitanaiini d. g&työ BCEcd gätavö b gätd AF. karetd 1= keretd bcd. Die Geni- tiye htageo natürlich von dem acc. g^vd ab. EÜner weiteren Er-

klAroDg bedarf der Ptoagraph nicht.

*.

107. avi. garö. nemtoem. madthanem. aharahe. mazdäo. roaetha- nem. ameshanannu ^pefitanaiim. maethaoeoi. anyadshaiim. asbabnaiim.

Zum Oar(Hnemäna, der Wohnung Ahura-fnazda's ^ der Woh-- nung der Amesha^pefitas y der Wohnung der anderen Heiligen.

Anq. dän^ le Qwotmäny au miiieu duquel (^esf) Ormusdj äu milieu duqüel {sont) les Amechaepands au miiieu duquel {sonf) les saints.

Die Varianten dieses Paragraphen sind Mose Sehreibfehler, zu unbedeutend , als dass sie einer Anfohrnng werth virftren. Die ein- zelnen Wörter sind klar.

108. yaöjdäthryd. ashava. pa^cha. para. iristim. daeva. drvaiitö. dujidäogbö. baödhem. avatha. frater^f^ti.

Der sich reinigende Heilige hach dem Tode fürchten die schlechten y üebles wissenden Daevas so seinen Geruch.

Iri^tem BCEF iriftim Abcd, so hat auch C corrigirt. daevö ABCEF daeva bcd. drvantö = drvalltd A und die Correctar in C. ~ fraterefenti ABCEd fratere^inti F fratere^eilü b fraterec^ii- taSc baodha nehme ich hier in der Bedentong Geruch =: neup. ^•j eine weitere Form dieses Wortes ist mir aber nicht vorge- kommen. Die Worte yaüjdftthryd. ashava Qbersetzt die Huzväresch- Hfll^f^rsetziing: , , ^Wegen .^ ^inheit^ ie^. Heiligen" ,.,

>:.!• •*«-..

3d4

109. yatba. maftshd. vShrkaTaiti« T^hrkftt. bacha. frati^S^ti.

Wie ein von Wölfeti umgebenes Schaf sich vor dem Wolfe fürchtet.

Anq. Lorsi/ue thomme pur et smint e^t tnort, le Dew, le Dar- vandj qui ne scait que le fnal est 9ur le ehamp rempti de trainte^ cofnme le mouton est saisi de frayeur (ä* la tue) du loup^ et eher-- che s^en ä garantir.

Maesa BC inaesba F ma6»i Ebc. aSsbi d. madsbe A. vebr- kavaitli ABCE vehrkavaiti £bcd. Tabirkavaiti. vabirkät blos F. fratare^aiti Abc and die Correctar in C, fratarSfeutö BC fratra- feütd E fratare^ifi F fratarefaiiiU d. ^ Die F«rm inaesbe bähe ich nacb Analogie txiu kaine« brätarye etc. für 4ie riobtige.

110. nard. asbavand. baiini. bavainti.

111. nairyö. ^agbd. banm. bavaiti*.

V

. r

112. a^td. mazdäo. abarabe. [mrüidbi] nairyö. ^agbö.

Die heiligen Männer sind mit ihm %usatnmen.

Nairyosanghm ist mit ihm zusammen.

Ein Theil Ahura-mazdas ist Nairyosanghn.

Anq. Mais Neriosengh est avec (hotnme juste {et le protege) Selon tordre qu' Ormusd lui a donne.

Die Varianten dieser drei Raragrapben sind Äusserst unbeden- tefid. bavaiti = bayaifiti liest in $. 110. blos P. bataüti d, b*> vainti bc. On $• iHO die fibrigeit hättei6—- ai;t6 Ad, die abrigen astö. naöirjd = oairyd BC. dtrdidlü fliUr in BC in der Hotz-

3*^

TdrO99b-ll6ber0eti&piig,, ich halte dM y^ort for aQpa,9««iu) ooc) einge^ scdhobeiu. DieHbrieeD Wörter mDd ^an

Mit $. 112. schliesst wieder ein Abschnitt des XSX. Fargard ab, und zwar der ^cbtigste des ganzen Avesta fQr die Eschato* logie der Parsen. Unsere Aaffassang des Textes hat diesie Lehre der parsischen Dogmatik der Alteren Zeit in mehreren Ponkten we- sentlich geändert und jes wird daher nötbig sein zu betrachten, was sich nun als die Lehre ypu den letzten Dingen in der äkeren Pie- riode herausstellt. Die Lehre von der Auferstehung^ welche An- quetil an mehreren Stellen findet (SS. 26. 86. 87.) fällt nach unse- rer Uebersetzung ganz weg; eine andere Hauptstelle (S$. 18. 19.) wjcd wesentlich modificirt. K^ ptellt siph viel d^ntlicber heraus, {%. 89. ft) dass .die Belohnung und Besjtrafnqg der Seelen am drit- ten Tage nach dem Tode erfolge. D^egen atellt sük^h deutlicli heraus^ da«fs ein Prophet ^aosbyaii^-^ooeh «irwartet werde« (^ 180 In Hinsicht aufQgiishyan^ kann ich nur nmne früher ausgesprochene Ansicht^) wiederhole, die pft^nUchi dass dieses Wort urspronglich ^Prophet^^ bedeate. Die aberwiegende MehrzaU der Stellen zeigt den Plural 9 sowohl im ersten als im zweiten Tbeil des Ya9na, im Veodidad ist mir das Wort, ausser in $. 18. unseres Fargard nicht mehr begegnet* Ala Singular findet sich faashjau^ nur einmal Y. S. p. 388. TidyAt. ^oshyan^^. yathä. böi. asfais. fighat. o^ metuer Auffassung: ^es wisse Q^^osbyani; wie seine (^ßiea Menschen) ^ei*« ligkeit besebaflfen sei;^^ yielleicbt auch p. 472. diogbd. eresns* pathö« yMim. daenanm. ahnrö. 9ao£fhyafitd» dadat ^dje Wissenschaften , die reinen Pfade, das Gesetz das Ahura dem ^aöshyaii^ gegeben liat^ Meine Uebersetzung dieser Stellen entfernt sich aber wesentlich von der Tradition und giebt keinenfalls das Recht den spAterkommenden

*) Zeitschrift der D. M. Gesellschaft I. p. 260. ff.

336

^aSsbyaii^ daninter zn yersteheo. Im ersten Theile des Ya^tis and im Yispered werden dife ^aoshyafltd mit den Amesba^-^pentas zasammen angerafen: z. B. amesbe. 9peilte. ^a&sibyaQtafcba. danbiste (sc. ämrümaidbe) ^^wir rnfen an die Amescba-^pentas nnd die wei- sesten ^aosbyantas. (Y. S. p. 58. cf. aacb p. 449). Eine bestimmte Erw&bnung des später kommenden ^aosbyaiif finde icb blos in fol- gender Formel des Ya^na (cf. Y. S. p. 526.) vi^päo. asbaÖnaiim. vagabis. füräo. ^pefitäo. fravasbts. yazamaidbd. yäo. bacba. gayät meretbnät. ä. ^aosbyafitat. veretbragbnät. d. i. wir preisen alle gu- ten, beben, beiligen Fravascbis der Heiligen von Gaiomard bis ^aüsbyau^/^

Für die Annabme, dass die Perser alterer Zeit die Anfersteb- ungslebre kannten, sprecben also jetzt viel weniger GrAnde als frfiber, doeb ist diese Annabme nocb nicbt ganz entkräftet. spricbt nocb ihr sie das bestimmte Zengniss des Tbeopompos (Plo- tarcb. de Is. et Os. c. 47), es wAren ancb die Zendtexte nocb zo untersacben, welcbe meines Wissens der Bundebescb znr Untere Stützung dieser Lebre anfobrt. EÜne genaue Darstellung der Lebre von den letzten Dingen bei den späteren Färsen ist darum tbeils als Scblussstein for das System der älteren Färsen, als aucb wegen ibrer vielfacben Berabrungspunkte mit den Escbatologien anderer Yölker durcbans wflnscbenswertb. Selbst die Yergieicbung mit den Lebren der Buddhisten ober den fOnfteu Bnddba (Mai(reya) könnte wobl zu Resultaten fobren. Für die ältere Periode vergleiche man nun die Stellen derCbändogya und Kausbftaki-Upanisbad. (Weber. Indische Studien I. pp. 270. 395. ff.)

337

Nachschrift.

So ebeu erhalte ich die folgenden Bemerkungen des Hrn. Prof» Roth über diese Abiheilung:

§. 63. ff. Mir erscheint die Stelle mähe bare^ma u. s. w. ohne eine Aendernng im Texte nnerklärbar. Offenbar ist von der Za- richtnng, dem Einbinden des bare^ma die Rede. So wie die Worte dastehen, worden sie ansagen: j,nicbt sei das bare^ma umwanden/^ was dem Gebrauche der Parsen und der Zweckmässigkeit zuwider wäre. For^s Erste also glaube ich, muss apairikeretem gelesen werden. Dieses anlautende a konnte um so leichter ausfallen, aia das vorangehende Wort mit a schliesst. Nun wäre es aber viel zu hart, das folgende pairi kerentis den ganzen Satz vorstellen zu lassen, „es sei ein Bondel;^^ zu dem Nachfolgenden vermag ich es auch nicht zu ziehen, es würde also nur übrig bleiben, es entweder ganz aus dem Texte zu verweisen, oder, was mir viel weniger gewagt scheint, es zu ergänzen, etwa mit pairi kerenten; so dass die ganze Stelle lautete: mähd bare<;ma apairikeretem pairikerentis (tis, tim) pairikerenten. Von den drei ganz ähnlichen Wörtern konnte leicht eines ausfallen. Die Uebersetzung wäre: nicht sei das Büschel ungebunden. Eine Binde sollen sie umbinden reine Männer seien es indem man es (das bare^ma) mit der linken Hand zusammen- drückt unter Anrufung Ahura-mazdas , unter Anrufung der Am. cp. Die Formen kerentis u. s. w., wie auch das bekannte fra kerentat leite ich von der Wurzel ab, welche das sanskr. krt nach Cl. VII. (Dhätupäda 29, 10 = veshtanain) darstellt. Die Grammatiker schrei- ben ihr die Bedeutung „einhüllen^^ wohl nur desshalb zu, weil sie das Nomen krtti, Kleid, Hülle von ihr ableiten. Ich glaube, dass sie ursprünglich „zupfen, spinnen^^ bedeutet hat, und hievon auf die Anschauungen des Zurecbtrichtens, Formens und Bildeus überge- gangen ist. Für jene ursprüngliche Bedeutung spricht ausser dem

AbhandluDgen der I. Gl. d. k. Ak. d. W. VI. Bd. U. Abllv 43

338

Zusammeohange mit der anderen Wurzel krt, krntati, auch das Nomen krtti, ,,Gespinnst, Gewand^' und die einzige Textesstelle, in welcher ich bis jetzt das Yerbam nachweisen kann. Sie steht Nirukta 3^ 21 nnd ist nach Durga's Commentar dem Maitrajanijaka entnommen: gnäs tvä 'krutann apaso 'tanvata dbijo Vajau ,, Weiber spännen, dich, Geschäftige spannten dich, Andächtige weben dich^^ ein Kleid ist angeredet. Nyä^emno leite ich von der Worzel ab, die im Sanskrit yäs lautet. Alle diese Participien mit Bopp for Plarale zu halten kann unmöglich angehen. Das Folgende kann man yielleicht übersetzen: „Auch Homa der goldfarbene, erhabene, liebliche (und die anderen Gewächse im Vorangehenden genannt) sind Güter gespendet dem Guten, von Mazda gegeben dem Reinen zum Heile.^^ Das Wort mano hinter vohü streiche, es hat sich aus dem nachfolgenden Satze mit seinem häufigen vohü mano eingedrängt rata Ptcp. Pf. pass. von rä. In dem ganzen Abschnitte, der die Reinigungscerimonie beschreibt, scheint mir vobü mano nicht sowohl Mensch überhaupt zu bedeuten, wie die Huzväresch-Uebersetzung erklärt, sondern den guten Menschen zu bezeichnen. Es ist ein- fach in seiner ursprünglichen Bedeutung: „Der Gutgesinnte^^ aufzu- fassen und von der specielleu Anwendung auf den Amschagpand ganz abzusehen. Die Frage Zors. geht dahin, wie man den Guten von der Verunreinigung heilen könne, der er^ auch mit dem besten Willen nicht immer ausweichen kann, von der Verunreiqigung durch ein Todtes (so ist wohl das dadvo jata anzusehen.)

§. 77. Wenn man die Formen havoya und hävaya-ca als die- selben Casus des Adjectivs ansieht, so wird sich keine Erklärung für die Verschiedenheit der Form ausfindig machen lassen. Ich glaube aber, dass einfach zu helfen ist, wenn wir hier wie S. 144. 145. hävayaca und dashinaca für Adverbien, eigentlich Instrumentale wie hävayac dashiuac ansehen „nach rechts, nach links.^^

lieber

die Probleme des Aristoteles,

Von

Carl Prantl.

Oeileten in iler Sitzung der philoa.-philologiicben Claite «m 6. Jali 1850«

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lieber

die Probleme des Aristotele&k

Von

Carl Prantl

Im Hioblicke auf die ans erbalteneu zusaoiDieiihäDgeoden Werke des Aristoteles müssen die 38 Bücher UQoßXfjfjidtiov , welche eben denselben grossen Namen an der Stirne tragen, immerhin beim Leser derselben einiges Bedenken erzeugen, und es konnte nicht fehlen, dass wenigstens im Allgemeinen die Ansicht ausgesprochen wurde, die Probleme hätten den Aristoteles nicht zum Verfasser.

Schon Stephanns ') schliesst aus derUebereinstimmung, welche zwischen yielen einzelnen Problemen und den kleineren unter Theo- phrast's Namen erhaltenen Schriftchen sich zeigt, dass nur der kleinste Theil der 38 Bücher aristotelisch, das meiste aber von späterer Hand zusammengestellt sei, und ihm schliesst sichSylburg^)

') Aristotelis et Theophrasti scripta quaedam« 1557. 8. Praef.

') Aristotelis, Alexandri et Cassii Probicmata. Frankf. 1585. 4. Praef«

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an; Casaubouus ^) jedoch hält sie sämintlicb far Acht aristotelisch. Septah'ns ^) stand bei seinem Commeniare dem Interesse am diese litterar-historische Frage zu ferne, am sie aach nar mit einem Worte za berahreu.

Bahle spricht sich an einem Orte ^) sehr oberflächlich dahin aas, dass die Probleme eine Materialiensammlang von Privainotizen za künftigem Gebrauche für die systematischen Werke seien, worin wir den redendsten Beweis der anbegränzten Wissbegierde ihres Urhebers vor ans hätien. Anderswo 0) jedoch erklärt er dieselben für zasammengestellt ans verschiedenen Autoren, welch letztere Annahme sich auch bei Harles'^) wieder abgedruckt findet. Leves- que^) gerieth auf den wunderlichen Einfall, Aristoteles habe solche Fragen, wie sie in den Problemen sich finden, in seiner Schule den Schülern vorgelegt, welche dieselben dann aufgeschrieben und oft

') De enthusiasmo. II. 28.

^) Commentarii in Arist. Probl. Lugd. 1632. fol

') Ersch u. Grub. Enc. V. p. 286. Unbegreiflicherweise ist diese Ansicht in Zeirs übrigens trefllichen Artikel „Aristoteles" in Pauly's Real-Encycl. (I. p. 808.) übergegangen.

*) De distributione librorum Aristot. p. 86.

') Bibl. Gr. III. p. 254. (Harl.)

•) Nolices et Extrails d. Msscr. dela Bibl. Nat. VII. 2, p. 104. Die Vergleich- ung von Pariser HandschriHen, welche Levesque dort gibt, hat jetzt durch die Bekker'schc Recension ihren damaligen Werth verloren. Eine Abhand- lung über die Probleme von Chabanon in d. Mem. deV Acad. des Inscrip- tions XL VI. p. 285. betrifft nur das 19. über Musik handelnde Buch, ohne die Frage über den Autor zu berühren.

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manches der Aufbewahrang nnwerthe Oberliefert hätten. Titze ^) weiss Nichts anderes anzugeben, als dass die Probleme unter den Werken des Aristoteles zur Pragmatie der Natur gehören sollen. Völlig unklar drückt Ad. Stahr ^ ^) seine Meinung ans, nach welcher er die Probleme für Collectaneen eines angehenden Peripatetikers erklärt. Bojesen'^) endlich beschäftigt sich hauptsächlich nur mit den die Musik betreffenden Problemen.

Wenn sich so schon bisher mancherlei Meinungen über die Aristotelischen Probleme gebildet haben, welche grössteutheils in einem gelinden Zweifel an der Autorschaft des Aristoteles zasam- mentreffen, so wollen wir, um wo möglich zu einem etwas be- stimmteren Resultate zu gelangen, zunächst Form und Inhalt dieser Bücher, dann die sogenannten äusseren Zeugnisse näher betrachten, welch letzteres zu den aus dem Alterthnme erhaltenen ähnlichen Werken führen wird.

Die Probleme zeigen sich als eine in 38 Bücher gebrachte Masse von Fragen über fast Alles mögliche, welche sämuitlich eine

') D. Ar. Opp. Serie ac distinct. p. 113. Uebrigens ist diess nicht einmal richtig, da auch Fragen aus anderen Gebieten behandelt wei'den.

^^) Aristot. bei den Römern, p. 131: „Man hat sie wohl für Collectaneen gehalten, die Aristoteles zu eigenem Gebrauche angelegt; allein dem wi- derstreitet Manches, und namentlich die Form, sowie ferner die bald mehr bald minder wörtlichen Wiederholungen derselben Sachen und die im Allgemeinen durchgchends aristotelische [soll vielleicht heissen „unaristo- telische^^?] Farbe des Ausdruckes .... das Ganze Ifisst sich eher als Collectaneen eines angehenden Peripatetikers ans sämmtlichen Werken des Meisters, meist mit dessen eigenen Worten ausgezogen, ansehen.^'

**) De problem. Aristot. scrips. et sectionem XIX. comment. instruxit. Hafn.

1836. a

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auf Priiicipien begründete Beantwortong in Betreff des Grandes zum Zwecke haben. Es sind dieselben nach gewissen Gesichtspunkten geordnet, welche dann als die Ueberschriften der einzelnen Bticher erscheinen, in deren Reihenfolge selbst eine gewisse Planmässigkeit nicht zo verkennen ist*^); und es leuchtet ein, dass die Worte jjXtrtr Bldog avt^aytoY^g /^ welche einige Handschriften dem Titel des Gan- zen beifügen, wenigstens materiell gerechtfertigt sind, ja die Ueber« schrift des 10. Buches j^imTO/ufj (pvaixwv^^ könnte leicht Anlass zo der Meinung geben, das Ganze sei wirklich nur ein Excerpt aus den aristotelischen Werken, wenn nicht andere Gründe entgegen- stünden.

Die Zusammenstellung selbst nach solchen Titeln kann allerdings getadelt werden, denn öfters ist sie sehr gezwungen; so stehen im Buche viele Nebendinge, welche höchstens durch das Wort xonog oder nopog einen Znsammenhang mit der Ueberschrift des Buches enthalten; fast lächerlich ist, was Alles im 16. Buche unter dem Titel ätpvxtx behandelt wird, sowie im 14. Buche die Sub- sumption unter xQaaig oft kaum mit dem 'Worte dieses Titels sich vereinbaren lässt. Ein einseitiges Streben zu rubricireu zeigt sich z. B. auch IX, 6.^^) Ebenso ist es unverkennbar, dass auch inner-

^') Die Gegenstünde der Hauptabschnitte sind nämlich: Medicinisches, Schweiss, Trunkenheit, Liebesgenuss, Müdigkeit, Körper-Lage, Sympathie, Frost und Schauder, Geschwüre, Physikalisches, Stimme, Wohlgeruch, Gestank, Mischung, Mathematisches, Unbeseeltes, Beseeltes, Philologie, Musikalisches, Gesträuche und Kräuter, Mehl und Brod, ObsX, Salziges Wasser, Warjne Quellen, Luft, Winde, Furcht und Tapferkeit, Massigkeit, Gerechtigkeit, Weisheit, Augen, Ohren, Nase, Mund, Tastsinn, Antlitz, Körper über- haupt, Farbe.

'*) Dort nemUch wird die Frage, ob dasjenige, was gleiche Wirkung hat, auch gleiche Kraft haben müsse, lediglich wegen eines speciellen Falles,

halb der einzelnen BOöber selbst eine Att Plan beabsichtigt wan nach welchem die ReihenfoTge der Probleme sich bestimmte, ein Um- stand, welcher in den ersteren Bochern nberbanpt mehr, am meisfea aber im ersten Buche selbst hervortritt, in welchem gewissermassen mit einer Definition von Krankheit und Gesundheit begonnen, und das üebrige (jedoch nur bis zum 20. Capitel) an Einem Faden fort- gefhhrt wird. Uebrigens sind die 38 Bacher selbst untereinander sehr ungleich an Zahl der bebandelten Fragen; während nemlich die Einen vierzig bis siebenzig Probleme enthalten [so X (67), XI (62), I (56), XIX (50), n (42), V (42), XXffl (41)], finden wir in anderen nur drei bis zehn [XVII (3), XXXVI (3), XXXVII (8), VI (7), XXVni (8), VII (9), XVIII (10)]j besonders gegen das Ende werden die BQcher immer danner, so dass z. B. die er- sten fauf Bücber mehr Probleme enthalten, als die letzten elf, ein Umstand, an welchem vielleicht der urspranglicbe Verfasser weniger Schuld trägt, als die Ueberlieferung. Als Beleg far die Unsicher- heit der Ueberlieferung in dieser Beziehung kann auch dienen, dass mitten im ersten Buche (nach cap. 20.) einige Handschriften ein neues Buch mit der Ueberschrift oaa ßotjd'ijfjiaTa oder Saa laaip be- ginnen.

Einen wesentlichen Punkt jedoch sowohl in letzterer Beziehun'g als auch in Betreff der ganzen Composition bilden die zahlreichen Wiederholungen, welche selbst wieder mannigfache Abstufungen er- leiden. Unter den 889 Problemen, welche die 38 Bacher enthal- ten, sind 14iPaare wörtlich mit einander identisch ^ ^), der Art, dass

der bei Wunden vorkömmt, sogleich anter dem Titel „Geschwüre^^ ab- gehandelt.

'0 Es sind diess: I, 18 und XIV, 6; I, 38 und VU, 9; I, 39 und V, 38; I, 52 u. V, 34; II, 13 u-XX, 33, 11, 17 u. XXXVl, 2; V, 25 u, XXX, 4;

Abbandlungen der I. Cl. d. k. Ak. d. Wiss. VI. Bd. \\. Abth. 44

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nor AbweicbuDgen vorkommen, wie sie verschiedene Handscbriften ein und desselben Werkes zeigen, wodurch auch dieses Verhält- niss für die Textes-Kriük nicht ohne Einfluss ist^^). Bei 7 ande- ren Paaren ^^) findet dasselbe statt, nnr mit dem auffallenden und schwer zu erklärenden Umstände, dass in dem einen der beiden identischen Probleme am Anfange oder Schlüsse noch ein Znsatz erscheint, welchen das andere entbehrt« Einmal ist Ein Problem wörtlich identisch mit zwei anderen, wenn diese letzteren vereinigt werden. ^7) Bei 5 anderen ist die Identität nicht völlig, aber doch nahezu wörtlich ^^), was hei 2 Paaren ^^) nur von der Einen Hälfte gilt^ welche in dem anderen Probleme wiederholt ist. Zunächst an diese reihen sich jene sechs an, welche als wortgetreue Auszöge aus ihren Doppelgängern erscheinen ^ o), dann diejenigen, (der Zahl

-ttm-

VIII, 12 u. XXXV, 5; VIII, 19 n. XXXVH, 4; X, 18 u. XXXIII, 10; Xn, 12 u. XX, 16; XXI, 24 u. XXXVIU, 10; XXIII, 16 u. XXVI, 30; XXXI, 1 u. XXXIII, 8. *') Bei Bckker ist zuweilen hierauf etwas zu wenig Rücksicht genommen, so z. B. I, 14, 861 a 36 muss für etat^ita nach XIV, 6 evTienva gelesen werden; oder VII, 9, 887 b 3 avv&Xaa»y für awze»^ ausi, 38; XXXVI, 2. 965 b 11 TiQÜitov xal für nQÜitov aus II, 17; u. dgl. mehr.

«•) I, 23 u. XXVI, 50; I, 24 u. XXVI, 42; I, 48 u. XII, 12 (oder XX, 16, da diess mit XII, 12 völlig identisch ist); I, 52 (oder V, 34) u. XXXVII, 3; XIV, 8 u. 16; XVI, 3 u. 12; XXVI, 12 u. 32;

") II, 22 u. XXXVII, 1 u. 2, wobei allerdings am Anfange von XXXVH, 2 für dia ti de xovto; ij diöti, nur 8iä te xovio xat gelesen zu werden braucht, um das Ganze mit II, 22 in Einklang zu bringen.

«') IV, 31 u. X, 24; XII, 5. u. XIII, 12; XVIII, 1 u. 7; XLX, 5 u. 40; XXXI, 12 u. 13.

»•) XIX, 22 u. 45; XIX, 25 u. 44.

»•) VIII, 8 aus XXXm, 16; XVIII, 5 aus XXX, 9; XX, 28 aus 26; XXI, 10 aus 23; XXIH, 1 aus 24; XXV, 17 aus XXU, 4.

8^T

nach 3)9 welche als Auszöge Aberhaopt bezeichnet werden mflssen^^); iond zwar weist dieses Excerpiren sowohl vor- als rückwärts, so dass anch fbr die Annahme^ es konnten etwa die späteren Bacher stellenweise ans den froheren aasgezogen sein, der Boden schwin- det. Wird nnn schon hiedarch die Frage Ober die Entstehung der uns Torliegenden Sammlang der Probleme höchst missHch, da na- tOrlich Niemand eine derartige Form der Darstellang dem Aristo« teles zuschreiben wird^^), dieAbstnfang aber in der Gleichheit ein- zelner Probleme ebensowenig anch die Folge eines blossen Ver- derbnisses der Ueberliefernng sein kann, so mehrt sich die Schwie- rigkeit noch dnrch die zahlreichen Obrigen Wiederholungen gleicher Probleme, wobei das in Frage gestellte Thema an zwei oder meh- reren verschiedenen Stellen dnrch gleiche oder ähnliche oder andi verschiedene Beautwortnngen erledigt wird. Solcher Fälle sind es 108^'), jene ungerechnet, in welchen ganz verwandte Fragen von- einander losgerissen (selbst in verschiedenen Bochern) behandelt "iverden ^ ^). Kurz durch diese Doppelgänger verschiedener Art wird die eigentliche Zahl der Probleme, d. h. der einzelnen Fragen, deren Beantwortung gesucht wird, von obigen 889 anf 664 redncirt.

Dennoch aber zeigen sich Spuren, wenn auch nicht einer ein- heitlichen Bearbeitung, so doch einer redigirenden Hand, nicht blos in der Abtheilnng in Bocher und Znsammenstellung des Yerwandte-

«*) X, 49 aus XXXIV, 10; XXVI, 55 aus 31; XXYIII, 6 aus 5.

'*) Bekannte Analoga hlefür sind die Wiederholungen in der Metaphysik und der doppelte Text des siebenten Buches der Physik.

**) Dieselben werden unten, Anm. 36, näher zu erwähnen sein.

«*) So: I, 53 u. 54; D, 4 u. 10; IV, 7 u. V, 31; IV, 9 u. 19; V, 18 u. 29; IX, 2 u. 7 u. 11; X, 56 u. 59; XI, 1 u. 57; XI, 26 u. 42 u. 43; XXVI, 20 n. 38; XXIX, 4 n. 8; XXXD, 2 u. 3 u. 11; XXXIV, 4 u. 6.

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rea innerhalb ein nnd desselben Boches C^as banptsäcfalich in den ersten drei Bochern bemerklich ist), sondern besonders in den Ci- taten ; abgesehen nemlich davon, dass ein ägneg kX^rai oder xa&d" uhQ eiQfjrai n. dgh namentlich bei längeren Problemen in den Text verwoben ist ^^)y welches nnr einen eben aasgesprochenen Gedanken wieder auffasst (ähnlich wie so oft bei Aristoteles selbst), wird an zwölf Stellen ausdrocklich auf frtlhere Probleme verwiesen, deren sechs allerdings sich nur auf das zunächst vorhergehende Problem beziehen, vier jedoch ein weiter zurückliegendes wieder aufnehmen, und zwei sogar auf frühere Bücher verweisen ^ ^). Bemerk enswerth aber ist hiebei, dass kein Citat sich findet, welches auf die Zukunft gienge, d. h. auf später folgende Bücher die Erledigung einer Frage verspräche. Einmal wird auf ra onrixcc verwiesen ^'^)f au zwei Stel- len hingegen auf Untersuchungen, welche uns in aristotelischen Werken erhalten sind ^^), für drei andere findet sich das Citirte nir-

«0 In I, 3; I, 19; I, 43; IH, 5 (zweimal); in, 13; ffl, 26 (zweimal); V, 7 (zweimal); V, 36; VI, 5 (zweimal); XI, 14; XI, 16; XI, 58; XH, 2; XVI, 8 (dreimal); XIX, 43; XXI^ 12; XXI, 14; XXIU, 4; XXVI, 1; XXX, 1 (viermal); XXXII, 2.

«•) Es sind: I, 43 (citirt 42); H, 37 (cit. 36); II, 39 (cit. 36); III, 10 (CiL 9); IV, 24 (cit 12); VIU, 14 (cit. III, 31); X, 23 (cit. 22); X, 52 (cit. mit den Worten igiv aKko TtQoßkrjfia IV, 15 oder 26); XI, 6 cit. mit den Worten äonsQ dirjnoQrjTaL XI, 3) XIX, 39 (cit. 38); XXVI, 49 (cit. 48); XXXII, 11, (cit. 2).

") XVI, 2.

••) X, 67 mit den Worten ^ de altia UQrjxaL iv alloig; was d. respir. 1 u. 3. behandelt wird, und XX, 7 mit aXlog Igco loyog, was Gegenstand des Büchleins d. longit. et brev. vitae ist. Insoferne aber diese zwei ci- tirenden Stellen sich auf die sogenannten Parva Naturalia beziehen, so mag schon hier bemerkt werden, was wir unten (Anm. 68.) näher sehen werden, dass in eben jenen Parvis Naturalibus zweimal auf die Bücher der

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gends }>m Aristoteles ^ ^)r bei einer Tierteo hiogegen bleibt es zweifeK- haft, was gemeiDt sei^^)} endlich einmal wird ein Werk ober dats Feuer citirty und wirklich entspricht wenigstens theilweise dem CS- täte Theophr. d. ign. 34. sq. und 40^ es ist diess jedoch der Fall in ^XXy ij einem Probleme, welches sogleich als eines der dnrcb- ans verdächtigsten zu bezeichnen sein wird. Ausserdem werden auch in ähnlicher Weise wie sonst bei Aristoteles einigemale An- sichten Anderer erwähnt oder Stellen aus Dichtern angeführt^'). Sämmtlich Umstände , welche uns jedenfalls die Meinung unmög- lich machen, das Ganze sei in sehr später Zeit von Leuten, welche ans dem Compiliren ein Geschäft machten, oder gar nur von Ab- schreibern zusammengestellt.

Die constante Form bei sämmtlichen Problemen ist, dass eine Frage, welche das stets gleich wiederkehrende Jid rC an der Spitze trägt ^2), vorangestellt wird, worauf die auf allgemeineren

Probleme verwiesen wird^ so dass hier ein Kreuz- Citat vorliegt, ein Um- stand, welcher flir eine Untersuchung über eben jene Bücher wohl nicht ganz ausser Acht zu lassen wäre.

'•) rv, 18 (was man zwar d. gener. an. V, 3 suchen zu müssen glaubt, aber auch dort vergeblich) undXXVn, 4, 948 a 23 und XXX, 1, 954 a 11.

••) Nemhch XXYH, 4, 948 a 21, was sich auf Probl. XXII, 2 oder auf d. anima II, 3 beziehen Hesse, auf keines von beiden aber völlig passt

•0 XI, 33 aus Anaxagoras; XIV, 14, XXI, 22 u. XXIV, 11 aus Empedo- kles; XVI, 9 aus Archytas; XXIII, 30 ol ^HqaxkeiTl^ovteg Kiyovai; X, 13 oi ns^i q>va€(og kiyovvBg Xiyovai; XXXI, 20 Hyovair oi nsql vd omixd] n, 21 Ol d^x^^loL navteg ovrtag eXeyov; XXV, 21 ol dgxaioi i'leyov; FV, 15 u. XX, 10 &g7iBQ %ivig q>aoi. Pann aus Homer FV, 25, IX, 9, X, 36, XXffl, 23, aus einer Tragödie rfjQvovtig XIX, 48.

'*) Nor XVI, 8 föngt ohne Sid xL mit der Sache selbst an; XVII, 3 beginnt mit ntig-f \ 30 31 a^ 33 mit %Lg; l^ 32 u. 34 mit noia, and IX, 6

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Grondsätzen berahende Antwort mit ^ Sn, oder wenn der Antwor- ten mehrere sind, mit ttotsqop Sri ^ on nachfolgt, wobei jedoch Sri zQweilen aoch wegbleibt ^^}. Die Beantwortung selbst begnügt sich nemlich sehr oft nicht mit Einem Grande, sondern gibt deren mehrere an, was bis zur Zahl von nenn Gründen steigt ^4), wfthrend

sowie XXVI, 36 mit noteQov, XV, 4 hingegen mit oti, woselbst bei dem Thema des Problemes (oVt fj yrj xivzQov) die Form dia zl mige- schickt wäre; wie es komme, dass I, 52 mit ort beginnt, sieht man ans dessen identischem Doppelgänger XXXVII, 3, wo diesem Anfange noch ein anderer Satz vorhergeht. Ebenso, dass XII, 3 mit kiyerai yäq an- fängt, erklärt sich daraus, dass es eigentlich mit dem zmiächst vorher- gehenden Probleme Eines bildet. Aehnlich sind XIX, 4 u. 19, XXI, 10 u. 23 ,durch Jta xi de und XXVII, 2 durch dia %i ovv an ihre Vor- gänger angereiht (über XXXVII, 2 s. oben Anm. 17); durch den Mangel des grammatischen Subjectes des Fragesatzes sind XXIII, 27 und XXV, 11 an die vorhergehenden angeknüpft.

••) VIU, 5 und Xin, 2 steht rj dia, X, 58 und 67 r] oaa, IV, 4 "iq irteid^ ; mit akkä beginnt die Antwort I, 44, mit xai X, 38, woselbst jedoch überhaupt eine Verwirrung im Zusammenhange mit dem nächstfolgenden obwaltet. Die ängstliche Beibehaltung des rj oti ist ungeschickt, wo das- selbe (wie I, 45) mit einem wg finale unmittelbar verbunden ist.

*0 Bei 123 Problemen ist eine doppelte Beintwortung gegeben (I, 17, 11, 9, 12, 18, 20, 22, 23, 34, 36, HI, 11, 22, 26, 33, 34, IV, 2, 17, 23 25, 31, V, 5, 16, 17, 19, VI, 1, VII, 4, VIII, 6, 16, 19, 21, X, 1, 5, 15, 16, 18, 33, 40, 41, 53, XI, 6, 7, 13, 17, 34, 44, 45, 61, XII, 1^ 2, Xin, 9, 11, XIV, 9, 13, 14, 15, XVIII, 6, XIX, 21, 26, 33, 35, ^42, 43, 44, 45, 47, XX, 15, XXI, 14, 15, 18, 19, 20, 21, XXn, 11, 14, XXni, 8, 11, 12, 15, 16, 20, 26, 31, 34, 37, 41, XXIV, 13, 14, XXV, 1, 6, 20, 21, XXVI, 5, 14, 19, 20, 26, 29, 31, 61, XXIX, 5, 11, 12, 16, XXX, 3, 10, 12, 13, XXXI, 1, 8, 12, XXXH, 1, 2, 10, XXXIII, 7, 9, 12, XXXIV, 6, XXXV, 1, 2, 4, XXXVI, 1, XXXVII, 4, XXXVIII, 2, 9), bei 27 eine dreifache (II, 4 III, 3, V, 13, 30, 37, VIII, 10, 14, X, 6, 8, XI, 33, 41, 60, XVIII, 3, XIX, 5, XXH, 3, 12, XXin,4, 6, 7, XXV, 18,

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bei andereti die Frage io der Tbat ganz obue Antwort bleibt and kßio Grand angegeben wird.^^)

Da jedoch bei den nicht vdlb'g identischen oder nicht excer*^ pirten Doppelgängern einzelner Probleme das Eine des gleichen Pawes oft wieder einen oder mehrere neue Gründe fOr die Beant-* wortang der nemlicben Frage gibt oder denen des anderen beifbgt, und sowohl unter den einfach als unter den mehrfach begründeten Problemen derartige Doppelgänger sich befinden , so steigert sich hiedurch eine Kreuzung der Begründungen der Fragen der Art, dass das Verhältniss der Composition des Ganzen namentlich durch diese Doppelgänger bei jedem Schritte unerklärlicher wird^^), und man '

XXVI, 2, 27, XXVni, 1, 5, XXX, 6, 11, XXXI, 27), bei 3 eine vierfache (in, 31, Vin, 17, XXIX, 4) bei 3 eioe fünffache (V, 26, XV, 3, XXIX, 2), bei Einem eine sechsfache (XXIX, 14), bei Einem eine neunfache ^ (XXIX, 13).

") So besonders XXV, 13 n. 14, XXXIV, 8, auch V, 2, X, 36 u. XXffl, 35; in XVI, 1 wird statt der Beantwortung nur das &av^aaiov hervor- gehoben, was hiemit an die Mirabiles auscult. erinnert.

") Gleich bleibt die Begründung bei folgenden 24 gleichen Paaren: I, 42 u. 47, I, 50 u. IV, 16, IV, 3 u. 32, V, 12 u. 35, V, 13 u. 37, VII, 1 u. 2. u. 6, IX, 2. u. 7, IX, 9 u. 10 u. 12, X, 5 u. 33, X, 26 u. 30, XI, 23 u. 51, XI, 32 u. 53, XI, 49 u. 58, XII, 7 u. 11, XIV, 9 u. 10, XIX, 8 u. 11, XIX, 27 u. 29, XXI, 3 u. 7, XXVI, 1 u. 29, XXVI, 7 u. 56, XXVI, 10 u. 15, XXVI, 33 u. 35, XXXIII, 7 u. 9, XXXVfll, 1 u. 11; ebenso nur mit dem Unterschiede grösserer Ausführlichkeit des Einen bei folgenden 5 Paaren: I, 32 u. 34, III, 1 u. 6, III, 29 u. 32, Vin, 2 u. 22, XXXVffl, 2 u. 7. Bei Einem Paare (IV, 12 u. 24) sind die Gründe direct entgegengesetzt. Bei anderen 77 gleichen Paaren vermehren sich die Gründe durdi die Combinining beider oder der mehreren gleichen (die einzelnen Gründe bezeichne ich mit den Buchstaben der Reihe nach und füge sie der Nummer des sie enthaltenden Prbblemes bei), es sind: I, 25 a u. 28 b; n, 9 a u. 37 b; II, 11 a u. 32 b; II, 16 a u. 28 b;

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flür diese Fälle wieder aaf die Einheit des nrspranglicben Verfassers verzichten mnss, mag die Wiederholung der nemlichen Frage in zwei oder mehreren derartigen Doubletten nahe an einander stehen, denn dann hätte Ein Verfasser sieher alle Grande in Eine Ant- wort vereinigt, oder mag die Wiederholung in verschiedene Bacher

II, 20 ab u. 23 ca u. 24 a; II, 21 ab a. 33 jcb u. 42 d u. 40 c; 11, 26 a und 31 ab; II, 38 ab u. V, 41 a; III, 2 ab u. 27 b; III, 3 abc u. 14 ad u. 22 ab} m, 4 a u. 11 bc u. 33 bdc; HI, 5 abcd u. 26 abe; III, 8 a u. 19 b; III, 9 ab u. 20 ac; III, 10 ab u. 30 cd; III, 12 a u. 13 bc u. 25 ad u. 21 e; IV, 25 abc u. 28 c; V, 1 a u. 10 ab u. 23 b; V, 2 a u. XI, 6 bc u. 20 de u. 47 b u. 19 de u. XLX, 1 a; V, 3 u. 4 u. 5 (zusammengenommen) abcd u. 14 abc u. XXXVII, 3 e; V, 19 ab u. 24 c; V, 28 a u. 30 bcd; VI, 5 ab u. 7 ca; VHI, 4 ab u. 10 abc; Vffl, 12 a u. 15 ba u. 21 cb; VIII, 17 abcd u. XXV, 5 b u. 15 e; VIII, 18 a u. 19 ba; IX, 3 a u. 4 b; X, 13 a u. 65b; X, 18 ab u. 54c; X, 27a u. 29 bc; X, 36 a u. XI, 14 bc u. 16 d u. 21 db u. 24 a u. 34 de und 40 d u. 62 bd; X, 48 a u. XXXIV, 1 b; XI, 2 a u. 4 b u. XXXIH, 14 c; XI, 5 a u. 33 bcd; XI, 8 a u. 9 b; XI, 12 a u. 22 a u. 46 b; XI, 13 ab u. 15 c u. 50 a; XI, 17 ab u. 61 ac; XI, 30 a u. 54 b u. 55 c u. 60 da; XI, 41 abc u. 48 c; XII, 1 ab u. 2 cd u. 4c u. 9 c; XIV, 13 ab u. XXV, 6 cd; XV, 1 a u. 2ba; XV, 5 a u. 9 b; XVI, 4 a u. 13 b; XVI, 9 a u. 10b; XIX, 7 a u. 47b; XIX, 9a u. 43 bc; XIX, 24 a u. 42 bc; XIX, 26 ab u. 46 a; XIX, 30 a u, 48 b; XIX, 34 a u. 41b; XXI, 9 a u. 22 bc; XXII, 2 a u. 3bc; XXIU, 2 a u. 12 b u. 28 c;

XXIII, 8 ab u. 38 cd; XXffl, 15 ab u. 32 cd; XXUI, 21 ab u. 37 c;

XXIV, 5 a u. 8b; XXIV, 14 ab u. 15 a; XXIV, 16 a u. 17 b; XXV, 3 a u. 10 b; XXV, 18 ab u. 21 cd; XXVI, 2 abc u. 51 d; XXVI, 9 a u. 14 ab; XXVI, 20 ab u. 38 b u. 41 c u. 45 c; XXVI, 21 a u. 54 b; XXVII,

1 a u. 6 a u. 7 b u. 8 ab u. 3 c u. 9 a u. 10 c u. Ha; XXIX, 2 abcde u. 6 fg; XXIX, ISabcdefghi u. 15 k; XXXI, 3 ab u. XXXII, 1 cde u. 8 f u. 12 cg; XXXI, 8ab u. 15 c; XXXI, 12 ab u. 13 ab u. 18 b u. 29 c; XXXI, 26 a u. 27bca; XXXIII, 1 ab u. 5 c u, 13 d u. 17 ab; XXXIV,

2 a u. 3 bc.

oft weh entfern« rerdieilt Bei% denn dann ist eben die halb gleidie halb migleicbe Wiederboluog uuerklArlich.

Darch ebeu die^en Aufwand ; leiuer Mehrbeil vou Gründen aber geddneht es auch, das» manche Probleme »elb^t einen Complex ver- :^chiedener Dinge enthalten ^^.j, wobei dann zuweilen noch ein ^m^ ti, oder r/ ii oder £?# ii j6 ahwp nachgeschoben wird^^); oder die Probleme nehmen die Gestalt einer anderen verwandten Litte- ratur-Gattung an, nemlich derjenigen , welche a\f^ anoQtm^xm J^/vae&g bezeichoet werden ^^)y wofor dann das Jui xt nur die einleitende i fi*orm ist iwie z. B. bei Alexander Aphrod.)* Hiednrcb erhalten aber Eünige aucb das Ansehen fbrinlicher selbststftndiger kleiner' Abhandlungen ober einzelne Gegenstftnde*^)^ am auffallendsten zeigt sich dieses bei dem der Ausdehnung nach lAngsten all«r ^robleme^ bei XXXy 1, welches man fast eine Monographie ober die schwarze Galle nennen könnte, in welcher aber die Theorie der fAiXMwu

»') Hieher gehören besonders: IV, 8, V, 40, XI, 28 tt. 58 u. 62, XXV, 8, XXVr, 52, XXVII, 3, XXXni, 15, XXXV, a Ueberhaupt Fremdartiges ist •beigemischt in: II, 22 u. 26, ffl, 16, 29, 35, IV, I, V, 15, 21, 28, 31, 40, VIII, 10, X, 47, 48, 60, XI, 6, XV, 5, XIX, 35, XX, 35, XXI, 4, XXH, 2, XXVI, 3, 17, XXXI, 23, X.XXIV, 12.

»") So IV, 6, X, 66, XXI, 22, XXVI, 28, XXXI, 17, IV, 18:

") Als derartige längere oder kürzere Controversen, bei welchen die Ein- wände durch ver8chi«»dene Formeln (egi di fnallovy fj jovto ovx ältj' ^6g, Hj 0X1% ofioloysltai y rj ovveo, ij ovdi tovro, anoQrjaeu d* av tig u. dgl.) eingeleitet werden, sind zu rechnen folgende 28 Abschnitte: I, 37 u. 50, II, 21 u. 33, IX, 3, X, 12 u. 33 u 36, XI, 6. u. 45, XII, 10, XVII, 3, XIX, 7, XX, 3, XXI, 18, XXII 3, XXID, 16 u. 38 u. 39, XXIV, 14, XXV, 8u. 21, XXVI, 29 u. 36 u. 48, XXX, 8, XXXI, 22, XXXIV, 7.

«') Es sind diess hauptsächlich: I, 47, UI, 5, III, 26, IV, 2, IV, 13, IV, 26, X, 22, XVI, 8.

Abhandlungen der 1.0. d. luAk. d. Wiss. VI. Bd II. Abth. 45

354

X^ die merkwordi^ Ansdebiiang erhftky das8 diese an aUen measch- liehen Eigensebafien , an allem Aasgezeicbneteo sowie an allem Schlecbteu Schnld sein soll ^ ^ ) ; dasa dißi^^aidi.t aritkoteliscb ist, braacht wabriieb kanfii bemerkt %n "Wbrdm. ^im Gegensätze gegen eine solehe Qbei* das Maass der dbrigen binansgebende Länge haben >vieder andere fiist mir die form von Definitionen * ^ ), öder «begeben eigentlich nur eine etymologische Erklftning des Themas ^^).

Mehrere der einzelnen Probleme sind nnvoUständig nnd locken - häft, indem entweder durch norn^ ein doppelter öder mehrfacher Omdd angekündigt, jedoch nnr Bitter ausgeführt wird^^), oder am Schlüsse nodh eine entsdbiedetie Andeutung sieh indet, dass eine weitereBegrnndung folgen sollte*^). Andere müssen als völlig ver- worren bözeichnet werden^®), wenn auch meistens angenommen wer-

- 1 »■ >

") Nicht blos Personen ans der Heroen-Geschichte, sondern auch Empedo- kles, Plato und Sokrates, sowie simmtliche Dichter und Orakelpriester werden dort als (xeXayxoXixoi bezeichnet.

*') So I, 30, I, 31, I, 46, VI, 6, XI, 54, XVm, 5.

*») Solcher Art sind XI, 35, XV, 1, XIX, 28, XIX, 32, XX, 22.

") Diess ist der FaU bei: I, 32, IV, 2t, XX, 20, XX, 29, XXI, 10, XXII. 10, XXIII, 21, XXIV, 7, XXXIV, 11 u. 12, XXXV, 10.

^'') So steht am Schlüsse von III, 22 und V, 40 %ai%6 d'igi nqößktjua, von Vni, 15 r) dioxi; v. XIV, 1 r\ dta %6 avtö; v. XIX, 4 xov de ... . TIS aitio; V. XXin, 27 17 di äkltjy ahiay.

") In hohem Grade gilt diess von: IV, 2, IV, 31, V, 23, V, 40, XXIII. 34. XXIV, 21, in geringerem bei: I, 35, 0, 3. 21, 22, 26, 37, III, 11. 35. IV, 1, 4, 17, 22, 26, V, 17, 28, 32, VI, 4, VII. 5, IX, 5, X, 10, 21. 42, 46, 52, 55, 62, XI, 11, 13, 43, 58, 59, XII, 1 u. 13, XIV, 2 u. 13. XIX, 34, XX, 9, 19, 20, 32, XXI, 13, 14, 26, XXffl, 3, 4, XXIV, 16. XXVI, 1, 11, 16, 17, XXXIII, 9, XXXIV, 3, 4, 12, XXXV, 8.

98S

deo luuui, da88 in. diesen FftUei) ein reioerer und geordo^leiief Tei.t nrsprOnglicb za GriiDde lag, welcher sieb etwa dem Bekker'- scben Texte Terhalten d^cfte, wiie dieser zu dem iu den Aus^gaben vorBekker erscheineodeD. Weim diesn letztere dem^acb aaeb ganz auf RechmiDg der Ueberliefemog geschrieben werden mag, $0 findet sich hingegen auch Manches, was an mck das GeprAge spAterer ZeittrAgt, sowohl Redewendungen* '7) als aqcb einzelne Worte od#v Wertformen* 8).

Das bisher Gesagte alleio wQrde sicher schon genogen, die Annahme zu rechtfertigen, dass Aristoteles wenigstens nicht der Verfasser des gaazra Werkes, so wie es uns vorUegt, sein kaaa. Die Betrachtang des materiellen Inhaltes aber kann einersei/ts «ar dazu dienen, den Leser der Probleme in solcher Ansicht zu be^ stArken, andrerseits mag sie vielleicht aoeh za einem positiven B^ sultate aii^iAherun^weise der Art fahren, dass sich bestimvieiii lAssl^ wie weit wir mit der Abfassung der Probleme oater Aristoteles heruntergehen dorien. , ,,

Durch die Art und Weise, wie in den Problemen die aii%e-^ worfenen Themata beantwortet werden 9 ist es nicht schwer, Mf die Grnudzoge der Theorie zu gelangen, auf welqh^ sich die g^ gebenen f^rklArungsgrCUide stützen. Diese Theorie ist nun im Gao*

^') Mitten in V, 14 stehen die Worte: dio xai to riQoßltjfia igiv, ähnlich mitten im Satze in I, 56 das erklärende o^ffg, welches bei späteren Au- toren, so bei dem Verfasser der Probleme, welche den Namen des Ale- xander Aphrod. tragen, häufig sich findet.

*^) Hieher gehört Trauer in der Bedeutung „wegen" (IV, l u. XXV, 18), nvKvdxig (III, 9), nolvxevog (XXV, 22), ^fdiiateQOv {11, 42), eid^oai (XIX, 42).

45*

356

Z6D Qod der Gnindlage nach allerdings keine andere, als die Ari- stotelische« Die Elementenlehre des Aristoteles, die Gegensätze des &€Q/wp tfwxQoy, vyQor SfjQov, die gegenseitigen Uebergftnge die- ser vier sinnlichen Qnalitftten ( aia&tjrd ) ineinander, die Wirk- angen derselben anf die anorganische nnd organische Natar, der aristotelische Begriff der n^ipig, des nsQ^rrcofia , ja sogar das /uiaop and das ivavrtiw, Alles diess begegnet nns fast in jedem Pro- bleme oder dessen Lösung.

Aach besteht ohngefthr ein Fünftel der aufgeworfenen Fragen (nemlich etwa \iQi) in Nichts anderem, als einzelnen uatarhistort- sehen Factis, welche ans zerstreut in den Rfeteorol., bist, an., d. part. an. nnd d. gen. an., sowie d. sens. begegnen; anders verhillt es sieh wohl mit den ethischen oder die Gesetzgebung betreffenden Problemen, deren Auswahl karger ist. Nattlrlich mtlssen wir hie- bei immer bedenken, dass ans ja nicht alle Werke des Aristoteles zor Vergleichung mit den Problemen zugftnglich sind, und noch gar Manches mit aristotelischer Darlegung obereiiistimmen kann, ober dessen Verhftltniss zur Lehre des Aristoteles wir jetzt nur aprio- rische Vermuthungen aufstellen können, wohin namentlich die medi- cinischen Probleme geboren. AnfTallen kann es allerdings, dass Einiges, was wir entschieden in bestimmten Abschniiten des Achten Aristoteles finden za mOssen glauben, dort doch nicht erscheint ^^).

^') So z. B. Manches über die Siiines-Objecte und Sinnes-Wahrnebmung oder über Veränderung und Farbe der Haare kann, was den factischen Inhalt betriff, wirklich ais Ergänzung des in d. an., d. sens. oder d. gen. anini. V. 3 oder d. part. an. II, 2 Gesagten betrachret werden. Eben dieses Verbältniss aber des „Ergänzens*' der Aristotelischen Lehre wird uns unten bald wichtig werden tür die Entscheidung der Frage, wem die Probleme als Verfasser zuzuschreiben sein dürlten.

857

Derartiges mott deou dhd al« Erweiterang der empiri^cben Forsolivng ihsder peripatetiacheii Schule bezeicbuet werde») deren Fortschreiteii ao eioKeB Kozelobeiten darcb die Mirabiles aoscaltotionei), den Tbeopbras«, Alexander Apbrod., Cassiüs, Antigonns o. s. w. sieb ziemlicb genaa nacbwei^en Ifts^it.

Besonders mit Vorliebe werden in den Problemen Fragen be- baodelt , welcbe eine dnrcb einen Gegensatz auffallende Erscheinung betreffen, nemlicb Terscbiedene Wirkungen ein und derselben Sache bei yerftndertem Objecto oder yerftnderten ümsttaden, also Dinge, welche dem Grundsatze recwo avx S/mx rdtßmnla no^t widersprechen. Auch in dieser Beziehung bemerken wir schon bei Aristoteles eine Neigung, solche Einzelnheiten schärfer hervortreten zu lassen, na- mentlich in den Büchern de part. anim., d. gener. anim., d. motu anim., und die Lösung derartiger na^ddo^a oder S'avfAdaia beruht bei Aristoteles natorlich fast immer auf Distinction des noXXaxm Myo/Mvoi^^^). Dieses noXXaxwg isyofMww ist nun in den Bochern der Probleme zwar nirgends ansdracklich ausgesprochen, es liegt aber fast durchgehends stillschweigend zu Grunde.

Eben diess aber fahrt bei seiner Anwendung in allmftligen oft fast unmerklichen Abstufungen zu einern^ vom Achten Aristoteles ab- weichenden Grade, bei welchem die physikalischen Hauptsätze t(Drm- lich zu wAchsernen Nasen werden und sich beliebig zu allen Ge- gensätzen strecken und dehnen lassen mOssen, womit sich eine wahre Sucht nach Gegensätzen verbindet. Man fasst z. B. die Luft bald als erwärmend bald als erkältend, das Warme bald als ad-

'^) Einen ganz besonderen Beleg hieflir gibt das ganze 2. Capitel des zwei- ten Baches d. part. an., woselbst auch Einiges in den Problemen vor- kommf'nde auf diese Weise gelöst wird.

358

alringirend, bald als erweichend, bald als breDoend, die Sekretionen im thierischen Organismus bald als notbwendige Ingredienzien bald als nsQivtwfM^ n* dgl. mehr, und man ist biednrcb im Stande, alle mögliohen entgegengesetzten Erscheinungen aus dem gleichen Prin^ cipe zu erklären.

So entsteht eine Vieldeutigkeit, welche fast unwillkarlidi auf verschiedene Erklarnngsgronde hitiansfohrt*^); tou dieser Verschie*- denheit aber nun ist nur ein kleiner Schritt zum Gegensatze, und so kömmt es, dass in den gesammten Probteiaen Aber Ainfeig gegen-- seitige directe Widersprüche sich finden *>]^ Einmal sogar, aber

**) äywvla ist q>6ßog (11, 31 u. XI, 36), und sie ist aicxvvrj (XI, 32); aiaxvvTj ist äy(ovla (XI, 32), u. ist q>6ßog (XI, 53); yr^Q<xs = ^- QOTTjg (I, 17), n. = ütj'ipig (XIV, 7); to d^i^JAGv nrjyvvaL (IX, 9) u. agaiol (1,53); &dvtirr)g z=: xfw^ig (DI, 13) \i. "sn atjtpig (XIV, 9); ^fi| «X aaQxng (X, 22) u. ik di^fiatog (X, 34); ohog ist vy^og (III, 16), ist ^eQfiog (111,5), ist yewdijg (XXXVm, 1;, ist Tzvevf^tctrdiiig (XXX, 1); ne^ittuifda ylvezai. TioAAg TQQq>^ (V. 33) u. atpavi^ßtci^ nnXlfj TQoq>i} (KXyVl,\); vS(oq =i TQog>i^ (I, 13) u. %a vyqä anen- Totara (III, 14). So werden auch in dem Einen Probleme XII, 10 die drei verschiedenen Principien der oofn^ (nemlich als xanvng. als arj(f und als aTfilg) paraRel nebeneinander behandelt.

*') aywvla = d&Qoiaig &bqiliov elg arij&og (11, 3t) u. bei aytovia e^eiai to d-^gfiffv in trjg xaqdlag (XI, 31); dytiVLwrteg iQvd^goi (11, 37) u, (ixQoi (II, 31); «37^ nkiJQrjg Ttvgng (XXV, 20) u. avav nv^og (Xn, 10); aiöiig = &€Qfi6if]g (XXXÜ, I) u. = tlßv^ig (XXXI 3». XXXII, 8); alevQOv nvxvov (XXI, 9) u. fiakaxoy lentov (XXI, 7); avd^Qwnog ddixoiTaTOv ^(pov (XXIX, 7) u. av^QtoTiqf nuateov ptaXiOta (XXX, 6); durch xpvxog ist dvvmBQiavaaig d'SQfiov eYaw (XIV, 3) u. €^(ü (XrV, 15); aoanig %b nivov^evov (XIV, 7) oder orj^ptg •=. aKivrjala (X, 48 u. XIII, 7 u. 8) und ai^nezat xivovfieva narva (XXII, 4 u. XXV, 17): aatga ^€q fiov (XX\,iS) u. tißvxfov (XXY, 21);

8M

Moh mir ein einzigesmal erscheint ein soloher Widersprach sogar in Thema 4&t Probleme selbst, indem XI^ 56 hurtet: Jid tl t&v fMh^ X9§/jm9H>g S^it9^y yJ^/yoKra»^ &i^vg &i ßa^vrs^^ hingegen XI, 17 nnd XI, 61 : Jid zt rav x^$imp6g cA ^pmral ßa^B^m.

ax^og = d-eQfiov i%odog (XXI, 6) u. olvbv rtVQog (Xu, 10); %a äq>Qodlaia ^Bxd vivog (JV, 15), tt. ra qq>Qodhia ix Tgef covaing (TV, 27); To ßagv ^dscv ^$ov (XK, 7 u. 22 u. 37 u. 45) u. x«^*^^- veQov (XK, 26 u. 46); to ylvxif wgrteQ xpvxQov (XX, 39) u. &bq^ fxov (XXn, 12 n. XXm, 27); yoyij trjxofiivij rwvgi (IV, 14) u. ifwxQa (FV, 3); vi Saav vyqov (X, 24) n. ^fjqov (X, 42), l!^iq>vqog evdiBivog QiXVlj 31) u. fieyioxag ayei v€q>iXag (XXWl^ 24); rjliog {fy^ä FAxct ^qp' eavzov (XXVI, 54) u. fjXiog xaxaXeLnBi ar- lilda (XXVI, 28); Hhxtta xa^agtovifa rtozifiov (XXIII, 8) u. yewdeaviQa (XXm, 10 u. 32); &dlcnva rtolv y^g §c€i(XXffl, 7) u. yrjv ovx Sj^ei (XXIII, 8); ^aiarra BvdLontnTiqa Ttovlpiov (XXIII, S u. 38); u. Std d-aldtrrig otpig ov dUqxsTai (XXUl, 6); to &€q- fiov xlfv^ewg deltai (X, 56) u. ovdiv nAaxei öia tpvyjgov (XXXIV, 5); %6 d-BQiiov ov nnisl negivTt^a (XXXIII, 18) u. noiei idguita (V, 37) Clögtog netniich := ftsglrrütfia, II, 3 u. 4); ^d^igovg dia- Iverai Ta tfyga (II, 40) u, &igovg ^vtov niTrerac rd vygd (11,33); ^igovg eato xfwxgd (XIV, 3) u, ^egind (XXXV, 4); ^gl§ ix ^eg- fiov (X, 21) u. ii vygov (I, 16); ^gl^ ix nhpeufg vygov (IV, 31) u. ix tpd-sigofiivrjg Tgoq>rjg (XX, 12) oder ^x nsgi/rtdfAiXTog (XXXI, 5); ia%voq>iavla ixxavaxpv^Biog (XI, 54 u. 60) u. ix ^agfiotrjtog (XI, 60); xevov ovdev del elvat. (VÜI, 13) u. xlvtjaig avtv xevov ddvvarog (XXn, 4); sig xoMay fj i^vx^aaiAivrj xgotprj (IV, 26) «. %d yei^gd (X, 43); ro leuxov nvgog (VIII, l)ü. da»evig (X, 27);— ro ^iXav durch vdoßg (XIV, 14 u. XXI, 4 u. XXXVffl, 1) u. yewdeg (XXXVffl, 11) u. dmch trijxlf ig (XXXVffl, 9) u. to ^ttov ogdfjievop (XXni,4l); Tjf fiiof] avvfixov0iv ai alkai (XIX, 36) u. vg fiitnj avfiqxovel nidh (XIX, 20); 9vxxhg 6 drjg xgavel (XXy,4)n. anvevfiaTov (XV, 5); S^fjg ipiov^g = da&iveia (XIX, tl) u, = aq>odg6vf]g (XI, 14 u. 40 u. XIX, 35); o^v fdeiv ti&kloy igr^ (XIX, 37) tt. i§t»¥ (XIX, 26

360

Da»j«. in diesen FAlleu de&i Widerbprucfaeti , wenn die eine Be* haaptnng aristoielii^h ist, die andere es nicht sein kann, branchl nicht bemerkt zn werden $ da^s ^ber hiednrch ein directer Gegen- satz gegen die Lehre de:^ Aristoteles eingeleitet ist, nnd oflFen zu Tage kommen umss, diess erfährt man aoch hei nur einiger Yer- gleichong der Probleme mit dem ächten Aristoteles.

Zunächst bemerken wir einen Uebergaug zu bedeuiendem Ma- terialismus und Atomismus, indem ao oft von Ausströmungen {änoQ- QocU) von Körperu und for die Siuneswahrnehmung die Rede ist^^); tlas EiXtrem hieven istt, wenn die Sonnenstrahlen üwfiaxa genannt

u. 46); OQVLQ ov %qa%el vyQOv (X, 7) u. TieniixogvyQov (IV, 31); oofÄTj yedidag (Xu, 2 u. 3 u. 9 u. 11) u. ov aufiarwöeg (I, 48); ovkijg digfia Xemov (IX, 5) u. nvnvoy (X, 29); 6q>&alfÄWv XQ^^ ksvxi^ (XXXn, 8) u, TQia XQ(ifia%a (XIV, 14); noXvai = aango- zf]g (X, 34) u. = y^QOig (X, 63) u. XQ^^V 0^9 63); to nolv = ßqoLÖv (XI, 42 u. 53) u. (AaXXov xiveUai (XXV, 19); to novifiov ipvxQoveQov alfiVQOv (XXIÜ, 30) u. ^eQfioteqov (XXIII, 7); dia norlfiov otffig dtiqfXBtai (XXm, 6) u. %6 noxifiov tjttov €v3lomov (XXm, 8); TO vöwQ xpai^vQOv (XXI, 6) u. xoXXwdig (XXI, 22); vdiOQ TjTiov otjnetai, (Xn% 7) u. Vdwg ai^neiai (XXV, 20); to vöiüQ nvQL d^d yivetai (V, 21) u. iivgi nriywtai (XXI, 11); vdiaq z= TQoqyffj (I, 13) u. la vyqa dvanentotara (HI, 14); vnyog = ^gefiia aiadijaewy (XXXIII, 15) u. iv tinvi^t ^ tpvx'tj f^td- liora xivelvai (XXX, 14); x^^l^^^^S ^^ nsgUtiofxa ov nexroiLiev (11,21) u. x^^/ucSyog 7i:e7J[Tixi6t€Qoi iau€v (I, 28).

**) äno^^osl del xt Qiifia%og (II, 22), djtof^orj &€Qfiov (XIII, 5), dnn^- ^oai bei oaq>Qavaig, dxofj u. oif/ig (VII, 7), u. oajuiy (XII, l u. 6); man erinnere sich hiebei der Polemik des Aristoteles gegen die plato- nische dno^^oTj (vgl. bes. d. an. III, 2 u. d. sens. 4). Ja III, 10 heisst es sogar 09^ oxpewg ogazat to oQoifAevopy welche AuiTassung Aristo- teles ganz speciell bekämpft (I. c.)

3<I1

w^en^^), oder rtm d6r Sünrtiie geMgt wird, sie sei mit dem To- neoden gemischt^^). BSemit btogt aber ZQsaminen die liftiifige Er- wftbnüog TOil Poren* ^) sowie die Annahme eines leeren Raomes als Bedingung derBewegnbjg*^); ja sogar die SSeh wird fast mäteriali- sirt ond als concret wirkende Ursache hOcbst onwissenschaftlicb ein- gefiihrf*^);'die Krftfte des 'O^ganisniiis werden materialistisch ver- ▼ielftltigi*®) ond hinwiederom das rein Materielle zo einer geistigen Bedeotoog erhobeo, die es bei Aristoteles nicht hat^®), während

'') XI, 33 (vergl. Alex. Aphr. ProhL U, 42).

^^) XI, 59 ^ ^piin^ fi^iMoi tcSig ipo^ovai.

'<*) &^Q nolvxwog (XXY, 22), mv &JifiVQOv fiaydla duinsya (XXm, 8); lidmog xai äiQog dims^a (XI, 58 u. XVI, 8 u. XXV, 8), i^aldvtrig ftoQöi (XXm, 15), nofot beim Du-chsehea und Dwchhören (XI, 58).

*^) xlvrjaig avev xerov advvatog (XXII, 4); vergL Phys. aosc. IV, 6 n. 8.

^') Zunächst wo^QQ aiath/rdg eig äraia97jtovg diai^eZrcu (XI, 28) in vollem Widerspruche mit Phys. ,ausc. HE^ 11 (vergL auch d.. sens. 3, 440 a 22); dann 6 XQovog q>d'Bl(i€i (ib.), o XQ^vog ^azfAl^i zo eXaiov (XXI, 4), noul.tQOiiov (HI, 5 u. 26), novü noUorrjta (X, 63).

"") ivvafÄcg dexuw^ Iv fiiib^ (XXI, 14), was ein deutlicher Uebergang zu den Späteren ist, bei welchen fast Alles eine spedelle Dynamis heisst. Hiezu gehört auch: h oip^alfiip ayaTvvori vi'^oi; <XXXI, 1), worin man leicht das „nveSfia intinov*^ erkennt, welches In den unter dem Namen des Alex. Aphrod. erhallenea Problemen so oft vorkömmt (I, 59, i, 68^ II, 37) und an des Galeaus nfradfia tpvxMov erimierl.

*^) 6 tofvog ^ (pQOvovfiep (XXX, 1) und xaqoaA^ ^eiotaror ±z koyiafiog XXXm, 7 u. 9), oder vo »eg^ov h ^fuv ägneq Cepoy (XXVII, 10), welches ^egfuAv in eben jenen pseudo-aiexandrischen Problemen zu einer fbrnilichen Person \^frd. welche bei Furcht u. dgl. davonläuft {y,q>svy€i>*0 so z. B. dort I, 12, I, 130, II, 22, ja, dieses q>evYHV finden wir in unseren Problemen selbst einmal, nemlich XXVII, 10. Dahin gehört auch der weit materialntischer als bei- Aristoteles g^ras^te Einfluss cli-

Abhandlungen der I. Gl. d. k. Ak. d Wiss Vl.Bd. II. Abth 46

362

tlo«eD ncbwindet und einem 3eosoAKsoiaa Plftte iftomt**! ..AfMß^fsr- d^ ünde»^ wir ^acb oiao(;he qiisstmtaoUiiObe Aqisi<leliDifpg va^i^Jt^ter liscber Biegriffe auf DjiiJigß, ^iejjhn^P &eiiic|fiwd^^}f. wozu qocheimse einzelne Widerspro^clie kQo^en^^).. lEiQ^lic^ einige Probleme sind scbpn Jn der Fragestellnng docb. pffeiijb^r ani albern , a|s daas mau dabei an Ariatoteles qnr. 4f9ol(eu k^jApte^*)«

' y; T »

matischer Verhältnisse anf die Geistesbegabung des Menschen, (z. B. XIV, 15).

*') Die aladfjaig wird in das ndaxsip verfegi (XXXI, 12 u. 13), u. didvoia sogar als rjQe^ia ifwxfjg bezeichnel (XXX, 14), also ein der aristoteli- schen Psydiologie fremder DnaÜsipus aosget^rochen ; womit zusammen- hängt, dass iniOTijffifj vov ofycnpp heisst (XXX, 5) und nur von ..£i'- ^efixai t^9$g^^ gelten soll (XXX > 2), sowie dass, gewiss nicht im Sinne des aristotelischen yvwQifitoteQov ^fiiv (Phys. ausc. I, 1) es (XXX, 5) heisst: q>vaig iniav/j^riq nqot^qov,

'*) So werden x^^^'^ vnd x^ai> und naxvri alsProduct der ^r^/t^ bezeich- net (XXVI, 3), namentlich aBer alle möglichen Dinge als rtedirToi/natn aufgefiihrt, so aniffia (I, 50), Sa%ovv (XXXIH, 18), tqIxsq (XXXI, 5 u. XX, 12), yo^a (X, 6), lägtog (H, 35), ja sogar alfia (IV, 2ß).

*') Dass der Westen rechts sei (XXVI, 31), während Arist. d. coel. U, 2 ihm die linke Seite zuschreibt (b. Hat d. iegg. VI, p. 760 Ist er eben- falls rechts); dass filSig durch rQltfjig und xlvriaig vollbracht werde (XXI, 1), vgl. d. gen. et corr. II, 7 u. Meteor. IV, 8.; dass vöwq vno TWifdg mjywzai (XXI, 11), dass das ansrnw hn Körper oben (avw) sei (D, 4), dass yfjQag ^qowjg sei, (I, 17), dass die Krankheiten ent- weder i% Tivqbg oder i^ it^ldog seien (I, 57). Auch das geschmack- lose Horalisiren, dass die Armuth generis feminini und der Reichthuni blind sei (XXIX, 4 u. 8) ist dem Aristoteles fremd. Von der Theorie über das /usXa^^^oAixov in XXX, 1 brauchen wir nicht mehr zu sprechen, da wir jenen Abschnitt schon oben als entschieden unaristotelisch he- zeichnet haben.

®^) So: Warum man das linke Bein weniger lange reiben könne, als das

^ Wieno ntmi tiehön diirdi tÜMe nurtevielleBwdiliffeiiteit 4er fiochior der PmUeme die^AlMMdmie »b muttS^lieh «idi erfn^, däm dte G«iift6'liO' ais'fdjtefiftAd'^M AmioMleei»!^ sei, 80 tritt

afe toütfliigeod Ar 4iiiBer kUbmigt» JUmlttfi *lifiei daiafem^ UnM, wi» mait iB > der LitteratofgeHohiolte g^iwOhtilieh- die Üttssei^n SBtagm zd oenMa* pfligt '• . . ^i < *

li ;l>ertferatä:SWiiige ist oatOfüoV AruMtelee seihst Dmb Aristo^ tel^ denl Priodpe, welehee in «feibalt tiod i^Arm^ der- P»obleiiie «iofa kund gibt fiBchft firenid war, 4nirde thtiki-obett* mben im AUgemei^ iieti* tängedeutet^ tbeits ieft «mnehr «hervtaA&obeten, wie bei deiüAlben die gnM> Riebitiiig, welche dm l^oMeflieB (Aicht Mw ded wter den AriBtöteKeeheo Werben erhaltetteo, dondem ^Mioh ^sumididbeiir .sp&lereD, oiiteo sogleich näher zu betrachtenden) zn Grunde liegt, eine wissenschaftliche BegrOndung ihres Verhältnissen zur Methode des apodeikti.*9Chen Wissens oberbaapft erhalten hat« Ha handelt uemticb Aristoteles amdineklieb aber Wesen nnd Bedeutung des .^HQÖßXrifMt/^ dessen Untersclned iron n^otaag und &iaig, und dessen Eintbeilung^^); selbst in Betreff der Form, des stets wiederkehren- den J$a ri, finden wir^ wiie dasselbe seinen tiefen philosophischen

. )••

rechte (V, 32); warum die Reiter weniger leicht fallen (V, 42), worauf

geantwortet wird, weil sie aus Furcht sich in Acht juehmen; warum wir

auf der rechten Seite liegend eher einschlafen? Antwort: weil wir auf

der linken Seite liegend wach sind (VI, 7); w^rum die 6es,undheit nicht

auch ansteckend sei (VII, 4); warum die warmen Quellen heilig seien

. (XXIV, 19), ^0 die Antwort offenbar eio^ Wortwitz mit 9eiog und

. ^yäoit enthält; wan^m wir meistens zweimal niesen? Antwort: weil

wir zwei Nasenlödier haben (XXXIII, 3)t

^^) Anal. pr.I, 26, 42h 2a Top. I, .4, 101 b 16 u. 11, 104bl— i05a9, u.

•-■•Top.' If t'1» V* '- ■' * " '* ;.i»,V;:rt ^■k .oS , '. ". \ •■• »■-

46 *

364

Sinn ala ab» ari8toteliMbe./iAror..erb^ sieber die

Mdglidikeit simigebeitt^ dasa Aristoteles speciell derartige de« apo* deiktisohen Wissen aoftahreode Fragen oder Aa%aben (n^jS^jiMnr«^ und üiTti/A€n€c) behandelt ood geschrieben habe, so finden wir ja aocb hei ihm selbst die bestunmte.Konde davon^ dass er es wirk- lich gethan. Abgesehen nemlich davon, dass z. B. .die Bücher de gener. anim. ond A. part. anim. vielfach nar eine in znsammenhAn- gendor Darstellnng verschlnngrae Behandlung von Problemen genannt werden könnten^ ''), beruft sich Aristoteles selbst an sieben oder höchstens, wenn man will, acht Stellen auf von ihm geschriebene üjpojSiff/MfrQ!, aus welchen CStaten hervorgeht, dass in jenen Prob^ lemea die Ursachen (das di6t§, cärp^f) , einzelner Facta entwickelt worden war^^), aber es ist wohl mehr als Zufall, dass filr keine

^*) AnaL post. II, % 90 al. Aehnlich Metaph. Z, 17, 1041 a 24, woselbsl ala Beispiele von Problemen angeführt werden: diä %i avd'fartoQ Q^v %oiovdl; dta %L ßgovt^: (als Beispiel der Antwort: di6%i tp6q>os yl^ verai iv toig viq>eoLv); dia %l %aiL (plov nHv^ov xai Xtd-og) oixla;.

*') Auch die fitjxccvixa nqoßXri^aza können hieher gezogen werden, welche in dem dia %L die gleiche Form zeigen; des Anthemius Paradoxa Me- chanemata sind auch Nichts Anderes, als praktisch gestellte Probleme.

•®) Die Stellen sind: d. part. an. HI, 15, 676 a 17 diori di %oig nolv- xolkoLg h Tfp ixivqf yivezac ^ nvetla, eXQtjtai iv roig nqoßXri^iaoi. d. gener. an. IV, 7, 775 b 35 di dvgal^e i^iovta %wv tolovtcov (sc. al fAvkoic) ylyerai axXrjQa ovtwg &o%b fi6lig diaxdnxBod^aiß xae aidriq(p, TieQi fiiv ovv rov ndd'Ovg trjg alt lag eYQrjrai iv voig ngo^ ßhfi^aai.. ib. IV, 4, 772 b 10 xat yäq dxTWfiijva ^ ^h rjt%ov 8i' %b S* .aX%tov ix TcSy vvv Xt%d'ivtiav awidoi tig av. eiQijtai de tcbqI avTWv iv Toig nqoßhfiiiaat. ib. II, 8, 747 b 15 ix ii twv %oiovt(av ylvead-ai ix fialaxiSv axXrjgov, ßgrtsQ rtp xaTTiriftfi iii%9'hta %6v XC^XxbVf kiywv (sa ^EfinedoxX^g) ovi* ini %oZ %akxov xai %ov xam- %iqov %7jv attiav SQ&äg' «ffi/rat d* iv tolg nQoßhqiiaai^ naqi av-

•*

a65

dieMr Mnittitttcben Slelleb gema daii EotpprecbeBde in der mis ^r- lMiteiieii)iH^blMrie»^§hMm fuidet. HAehstens fte* ffines die-

ser QlMe (das di vit. et morte) findet isieh ein verwiuidter Gegen- stand in Probi« % 55^ ohoe dass jedoch dort die Dfetinction itwiscbeu x^Arctw&m nnd nyff^cSixi des Feaers anseinandergebalten wird, sondern 4er der ^dtirend^li Stelle nur ahnUche Gedanke steht dort in VeHUttdtiAg iiiil der Pflege^ der ITieberkranken; in Betreff des Gi- tsles in Meteor. I^ 6* ist %n bemerli^en) cfaMss dlerdings im 26. Buche A6r ProUene Vieles''Obef die Winde Toigebracht wird, das Citat selbst aber sich %n nnbestimmt ansdrodct , um auch unr angeben m kftnnen, Air welche iiq[»eeiell<6n Fragen Aristoteles auf die Probleme

▼erweise^' ^ •• --

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Nun aber kann auch der Zweifel entstehen, ob' der uds ober- lieferte Text der Probleme alle aristotelischen enthalte, und nicht

' -^ .,

vßv. d. Vit. et morte, 5, 470 a 18 Tiegi iih vijg alt lag, ort to ivavrlov cvfißaivei rtp iYKqvnvoiii¥if xai xavanviyofievqf nvql (jb lihf yaQ- iiaqälvetai , tb di diafxive^ nleito XQOvov) eXQtjtai xal ev Tolg ngoßlrjfiaoiv. d. somn. 2, 456 a27 de Sri di r& iih ivvnvia livrjiiovfvovaiv iyeg&hteg, tag di iyQtjyoi^ixag nqa^eig ov fivtjfiovev- ovaiVf h töTg Ttgoßlijfiatixolg BYgritai. Dass diese letzteren beiden Stellen zn einem Krenz-Citate ftkhren, haben wir oben (Anm. 28) schon bemerkt. Meteor. H, 6, 363a!£2 negl di ^iaetog aitwy (sc. twy dvifiwv) xai %tvig havtloi vlai xai nolovg Sjtia nvüv hdixszac xai Ttolovg ot;, IVt di tlveg xai noaoi tvyxoLVfwffiv Svteg, xai nQog tov^ toig xai TteQi tßv aXk(av naStifxatmv oaa fiij avfißißfjxiv iv rolg ngoßki^fiaaiv eiqi^a9ai. xolg xara (Äifjog, vvv Xiywfiev. Als achte Stelle, welche die Probleme citire, könnte mil zieadicher Wahrschein- lichkeit (nach der Art des Citirens) angeführt werden: Meteor. IV, 4, 38 t b 13 fU%%9%ai hf t^ avia xoiXUf, aijnefai di h *:atio tb inoxQi^h' dl ^v di aitiavy ü^pim^ h hifoig.

366

vielleiafat iUe von Amtotele« citirieD Id zafidlig verlomeo eiozeliiea Abbcbnitteti imserec Sauttlong fto siacheq äein «BüMten; Ellia Midie Auuahme: köoute eine 8tQla^ darin finden wollen , dMs Ymrte ioi Catalogo^. Codd» ms^er. graecö* bibl. Jlfatrit* aus Cod. 94* 'JlQiatß-' tuSiopg ioT^imw ngoßJitjfuhwp Kai gwaucSr ixAoyai to y und !4^<nraT* t4JIovs 9va$xd nQoßX^fjuna toi S' aofiBbrti deti^ TlienMia.:(d; -b. Fragen) er (»^unm ardnna »ane aii laber, ex quäi^y» Prabtonaluai editoruin . ?seetionibM delecta »iat^ oateodere an etisn ex lilMiä^eoraiir dem auiij^is fneriut e&cerpta, pronontiaro^O denn aqofi Teii|ya|^k'32JI an abdruckt ^^y. £& «ind dieti^ aii3 deiA Bncbe y 22 uimI an» iT 184 Pr^ohleme, von weleben 38 nnter deo atietotelii^cbeii votkpiniMo, aLso 168 neue enthalten sind; unter jenen sind besonders viele Aber Stimme, Geruch und Niesen, welche mit einzelnen Abschnitten der Bacher XI, XIII» XXXI, XXXIH obereinstittimeni. iMter diesen viele ober das Schwein und das Pferd. Aocb. bei .djeseb YriarteWeheo Problemen fehlt es nicht an Wiederholungen^ o), zwei derselben sind in Widerspruch mit unserer Sammlung^'), anti-aristotelisch an sich

^M In einem unbegreiflichen Irrthume ist Buhle (Arist Opp. 1, p. 289) be- fangen^ welcher diese Problenie mit den Quaestiones naturales des Ale- xander Aphrod. verwechselt imd dem Yriarte Schuld gibt, er habe be- reits Gedrucktes fiir ein Ineditum gehalten, indem die Sache in der Trincavelli'schen Ausgabe des Alexander de Tato ^Yenet. 1536 foL) stehe, und dann lateinisch von Bagolinua herfiusgegeben sei (Harles Bibl. Gr. IH, p. 253 schreibt diesen Irrthum aus Buhle ab). Ich wenigstens habe m tiUif Exemplaren des Alex. d. fatO| welche mir zu Gesicht kamen. Nichts als die (von Spengel 1842 herausgeg^enen) Qui^estiones physicae (^t ethicae Alexanders gefunden.

'^) So in a* 54 tt. 7a, 28 u. 84 u. 94, 105 u. 114, 136 u. 189, 142 und 156, 146 II. 152.

'») ^\ 12! (i^igovg Uartop negivtwfjia) mit 2, 33, und & 142 (vg niai-

asQf

i8$t;4fK»ii* dieFB9l iaGenfliet mt^^^AemZkif^i^ i€iim^ftgff9i rtjm^ :!^lMM^?^)^a Metjkntfflnd% dasH ^as tteMcUM.WidcmpnicIi,

wctlcbeo viii)»:cibeii'jyä deoeiBBi^eo im Thema : der SammlHng der aristotelischen Probleme (in BetreflF der Höhe oder Tiefe der Stimme im Winter) trafen, aach hier wiederkehrt, nemlich zwischen ^^84 wpd 94* . 0(Hi>i;igeiia fioden rSioh die iroQ dmn Achten Aristoteles ci-

tirten PioUeme hier elwnsoweing.

. . »■ '

Indem die eigenen Citate des Aristotries schon dai Glauben an die AecfatteSi d6r Probleme gewiss nicht bestftrken, Iftsst sich denken, dass es mit den Otaten bei spftteren Autoren nicht hesser geht^^). Zunächst ein Citat bei Cicero^*) könnte fast geeignet schei- nen, ooß^ ,u . ^er,,p|{eii aro^gesprochenjeii Ansicht ober. Probl. XXX, 1 irre zu macben; Galenns?^) erwähnt Prob!» V,ül als anstoteliscb.

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, ^') Pai|» die aii9 dem Alterthume erhaltenen Yerzeicbnisfle der aristoteiischeii ,y(eTkid eJv-'r.jiQebr Yerwirmag als AufkUbrong ia die schwierige Unter* , suchwg gehra^sht habea^ ist kekannt; für uaserea Zweck l|der geben sie so viel als llichU, Bei Diog^ Laert, (V,.26) werden Ernva&eafiivMv nqoßhqfm^fav ^ und IlQoßXajfidTmv ix uSv JtjfiOTCQlnov ß' erwähnt (das 0vaixdiv xcnot .ctovjußiov h({ erkUrte schon Buhle, d, Ar. libr. perd. p. 9.^ als 6esiuniiit»Complex aller Physika^; in die bei Diog. und Suid (s. \, tav(fOf^6lof) g&iWEknten^ldtaKta Jtmd Svf4§w^ta Cr]tijfiaja kann iipan al^erdiogs alles HögUchei also auch die Probleme, hineinschieben. Ul dem Arabischen Verzeichnisse erscheiaea ;5 Bücher Problemata iatrica. ^^) Tasc- h ^^' Aristoteles quidem pit omnes ingenios^]^ melancholicos esse: ul ego f^e tardiorem esse non moleste feram; ennmerat multos idque quasi constet^ rationero, cur ita fiat^ affert. Was wenigstens ganz mit dem Inhalte des genannten Problemes Übereinstimmt. Jedoch Cicero hat iu Betreff der Philosophie ja immer, wie das Sprttcfawort sagt. läuten hören, ohne au wissen, wo die Glocken sind.

368

Bei Geiliw werden siebenmiü die Probleme des Aristoteles aoge- fofart, oDtor welcben drei F&lle in auserer Sammlnng mebt stdrai, und Biner sich mit etwas yerscbiedenem Texte findet ^ ^). Bei

'*) i, 11, 17. Morimi tutem illum ingrediendi Ml übidmim' modulos proefii institutum esse a Lacedaemoniis Aristoteles ia libris problematom scrip- sit, quo manifestior fieret exploratiorque militum securitas et alacritas. Nam diffideniiae y inquit, et timori cum ingressione huiascemodi mininie convenit, et moesU atque fonnidantes ab hac tan intrepida ac tarn de- cora incedendi modulatione alieni sunt; verba autem Aristotelis saper ea re apposui: Jia %L ineiöav noXsfielv fiikltoai, nQog ctvXdv i/ißai'- vovoiv; tva %ovg detXaifS äaxrjfiovovrfag ytvwaxfoaiw, (diess fehlt). II, 30. Id quoque a peritissimis reram philosöphis observatum est, ^ Austris spirantibas mare fieri g^aacttm et caeraleom, Aquilonibus obscn*

rius atriusque; cuius rei causam, cum Aristotelis libros problematorum praecerperemus, notavi : .«Cur Austro spirantc mare caeruleum fiat, Aqui- lone obscurius atriusque? An propterea, quod Aquilo minus mare per- turbat, o;nne autem qnod tranquillum est, atnrai esse videtur (wörtliche Uebersetzung von XXVI, 37). III, 6. Per herole rem mirandam Ari- stotoles in septimo Problematorum et Plotarchus in octavo Symposiacomm dicit Si super pabnae, inqniunt, «rboris lignum magna pondera imponas, ac tam gravitor urgeas oneresqne, ut magnitudo oneris sustineri non queat, non deorsum palma cedit, nee intra flectitor, sed adversus pon- dus resurgit et sursum nititur recurvaturque (fehlt). XIX, 2 wird das ganze Probl. XXVIII, 7 (mit Ausnahme des letzten Satzes) wörtlich, wie wir es haben, gegeben mit den Einleitungsworten : Verba super hac re Aristotelis philosophi adscripsi, nt vel anctoritas clari atque incluti vir! tam infamibus nos voluptatibus deterreret. ^ XIX, 4 Aristotelis libri sunt 9 qui Problemata Physica inscribuntur, lepidissimi et elegentiarum omne genus referti; in his quaerit, quam ab causam eveniat, ut quibus inuasit repentinus rei magnae timor, plemmque alvo statim cita fiant (Probl. XXVII, 10), itom quaerit, cur accidat, ut eum, qni propter ig- nem diutius stotit, Bbido urinae lacessat (ProbL VIII, 30). Aus VIII, 3 werden wörtlich die Worte angeführt: td di nvQ diaxalqi ro rtsntjyog

MMrobioB wird anaden^^ysicAe qoaertBMes Ariatoidis^ eine firklftnoig citiit, welche bei «weren n^oblemen fehlt ^^^^ dssMlbe gut ¥0u einer Aiiflihmiig Im Afpümui'^^). Ton den drei Citaten bei AtheoMne, weldier an einer Stdle*^^) die Probleme dno^tag nennt, feUtBinen, dae «weite findet sich wohl, aber mit abweiehen^ den Worten, das dritte enthält einen fthnliehen anti-aristotelischen GrandsatK, wie aasere Saamilang, fehlt aber ebenfells^^). Apol-^

ägnef 6 fjJUog %^v xiqpo, aus XXVJII, 10 das Wort :^vxQonoidtt .wel- ches dort sich nicht findet. Dass das über das Schneewasser XIX, 5 aus Anst dtirle ans den Problep&an .angeflllirt. ist, ,ist ftst gewiss, es fehlt aber in, unserer Sammtong. XK, 6 wird mi^ den Worten: . ^i Problematis Aristotelis philosophi ita scriptum est, ein Problem wörtlich angeführt, was in dieser Form bei uns jetzt fehlt, hingegen in zerstreu- ten Andeutungen vorkömmt (XXVU, 6 u. 8, XXXI, 3, XXXH, 1 u. S u. 12). XX, 4 wird ProbL XXX, 10 mit griechischen Worten, welche einige Abweichungen von unserem jetzigen Texte zeigen, angeftihrt ab ex Aristotelis libro exscripta,. qui ngoßl^fiata iyKvnlia inscriptus est. '») Saturn. VII, 12.

^*) Apol. p. 510 Oudend., wo vom morbus comitialis die Rede ist; Aristo- teles adeo in Problematis scriptum rdiquit, quibus aeque caducis a dMt^o morims oedpiat, eorum esse di&idliorem medelam. Bemerkens- werth in Betreff der Gattung der Probleme ist ebendorl, p. 477, die No- tiz: Bene, quod apud te maxime causa agitur, qui pro tua eruditione legisti profecto Aristotelis mgt ^(piav yeviaewgy nsgi dvaTOfi^g, nefi ^(^v loToglag (weldke griechischen Worte in den Codd. fehlen, in der Juntina aber zuerst erscheinen) multiiuga volumina ; praeterea proble- mata innumera eiusdem tum ex eadem secta ceterorum, in quibus id ge* nus varia tractantur.

'») 1, 19 £^ p. 42 Dind.

'**) I, 24 £. p. 55 Dind. ^Agiüvotil^g ellffinev iv toig gwfftKoig nqoßhq- (iiaai ^i;TcSy iiä %i oi Mgovvt^g inäv H&taaiv elg d'sgfiiv ^ tpvxQi^* , vd(aq ovxhi iÖQOvaiP, ftag nakiv incnfiX^müLv - in6 %w ifißdaewv

AbhandluDgen der I Gl. d. k. Ak. d. Wiss. VI. Bd. I Abth. 47

870

1 00108 fährt Biebennial deis Aricitoteles fvg$xa ngoßXijiMtTa an, worooter bei drei Fftlleo das eotfiiprecbeDde io deo Bochero 4er Probleme fitteht®^). Dass Tbeophylactas Simocatta deo Ariatoteies ooter deo Problemeo-Schreibeni aoJß&ftbU, ist oicfat besooders. be- inerkenswerth ; Autigoooa aber®^) filhrt eio Problem alis aristDtaliaoh ao, weichest bei Theophrast uod io deo Mir. aosc. vorkömmt^ Hie-> mit kaoD verboodeo werden ^ dass. Plioios deo lohalt eioea ProMe-« mes aos Theophrast anfahrt ^^). Bei Soidas endlich werden ebeo- falls die aristotelischen Probleme als crTfo^/irri citirt®^). Unter 30 Ci- tateo hiemit stimmeo 10 mit ooserem Texte flbereio.

Sftmmtiichem bisher Gesagteo gegeoober aber kOoote sich doch noch die obeo berührte Ansicht geltend machen wollen, dass in den

(fehlt); X, 434 E, p. 963 Dind. i^aQova&ai yag qfrjoiv o jiqioto- vikfig iv %oig nqoßXrifiaai gwaixoig %ßv toiovtwv (sc. twv fie^ov- %wp) tijv yovTiv (was wohl Prob!. lü, 34, aber nicht mit dem Worte i^vdaQovc^ac steht); XY, 692 B, p. 1541 INnd. ^titel & 6 nolvfia- d^ia%a%og lAQLatovikrjg iv %olg q>vai%oig nqoßXrjfiaai , diä %t oi juia- Qitioiiivoi ftoXLiijeQOi' tj ozv %6 fivQov dva ädwfiofwa §t]Qay%Lx6y iüttf dio »ai avxfit/ifdv, 6 öi avxMO£ noXitotiqovg nouV eX%e yäg aSavaig tqixog ^ naX^ä (diess gegen Aristot, s. oben Anm. 63) ett hduct d-€ffiov f} Svi^^^ (ebenso) iioquIvh* iid uai %a aXka d^S%%ov noui noXiovg' ixnlvetav yaq ^ oixeia t^g 'fQiXOS tQognj.

•») ffist. mirabb. 7 (Probl. XXI, 24 u. XXXVÜI, 10), 22 (Probl. X. 44) 37 (Xin, 10); das Citirte fehlt hingegen tar: 9, 21, 28 u. 51.

*') Parodox. 25. ^AqiötotiXtjg q>rjai xal vdy xaXovfieyov taqaviov %ov%o ndaxBtv ovra retganow (sc. xqoav aXTiotttBiv) xai ax^ddr Xoov ovif xai naxvdaQfiOv xai texqi/jfjta^ivov xai d'OVfiaardt slpai nwg al xqL- %€g ovTütg o^iwg älloiovvzai. Vgl Mir. ausc. 30 u. Theophr. n. tffu^ laetaßall. t. XQotig. (Sehn. 1, p. 830).

"') Bist. nat. XXVUI, 6, was in Probl. XXXUl, 12 steht.

**) s. V. Matifiag.

971

«INI trhahenen Btcbera- 4er PvcUeiMr Adifirefmrieii irwiÄgei^ Welche AffiMolele» ober- ehnelne Frageo qinI dere» Loeng lii^elegt habe, HHlmidiMiD die Yertichiedenheit: oder Mttrst der Ge^eosltts der Ber anNirörttitigeD in der UnenlechiedeDbeiCrdeB Ver&sserB «elb^^ ihren Grand bAtten. Da» -stehe f ja fest/. dntüJAwtiMeleH Frobie^ ge- schrieben^ and aus einzelnen unbestritten achten Werken desselben C&i^B. d geAeir« an«, d. part; an^) sei etsicMieh, wie die* Erledig- ung eiser" Zweifelhaftes Frage sich' oft in Gegensätzen bewege; daher könne es« auch erkiirtiirerdeD, wenn z. B. bei den physika^^ lischen- Gmnd^egensAtM*, weiohe«>)a nach des Aristoteles eigner Theorie BerohmsgiHlloaieiite haben mOssen, um ineinander abeirgehea zu ^können, bald die e»ie> baU die andere Seite zur Losung des Probleaies hervorgehoben wierde und so gewi^s^ermassen WädeirsprQohe entstOttdeni»

Giner derartigen Erklftroi^sweise jedoch mOssdn wir ein Dop^ |ielte8 entgegensetzen. Erstens haben die GrundsAtze^ nach« welches durch fi oxi die Probleme gelöst werden, meist den Charakter einer Definition, welche nach dem systematischen Bewosstsein des Ari- stdeles ein far idlemat feststehen mosste. So, nin nur Ein Bei- spiel zs gebraaehen, hat Aristoteles eine bestimmte Ansicht ober }i^(Mr^, nemlich dass es Folge. Ton cr^^f^ sei, und er* bekämpft di- rect die andere ^ Erklftrung, welche in demselben ^\vl% avapcig oder Sfl^r^s sieht; daher ,: wenn -min doch Probl. I, 17 raa letzterer Basis aus erklirt wird, wir nie glauben können, dass Aristoteles< selbst aoeh in der blosies Form des SQweifels ein derartiges deft* aitermcbc^ Wissen jemals wankend gelassen oder gemacht habe (auch nicht etwa in seinen ftuhcMAen Schriften, was die letzte An»* flacht jeber Ansicht sein mosste). Die achten Probleme des Ari- stoteles (jedenfalls cHe: Vorbild er der gesammten spftteren Problemenr- Litteratsry ^cHtmenv nach den Gitatm «i MMiBHseav einsdne sehr

47*

372:

verwickelte Fragen behandelt haben, gewiss aoch in der Form dui xt nnd ij Sr$y anoh selbst TtötBqw Sri ^ Zn, aber, aof wider- sprechende Ornnd-Prindpien können sie sich nicht gestützt haben; far wirkliche Widerspräche aber gibt jede einzelne der zahlreichen oben (Anm. 51 63) angefahrten Stellen reichlichen Beleg.

aber wird jene andere Meinung schwerlich erklären können, wie es komme, dass in den ans erhaltenen Problemen ge- rade Eine gewisse Art anti-aristotelischer Anschanong wahrhaft gmndsfttzlidh obwalte und sich durch das Ganze hindurchziehe, je- ner Materialismus und Sensualismus nemlich, meinen wir, welcher vor der aristotelichen Philosophie dagewesen war und auch nach dem Tode des Meisters in die Schule desselben selbst sich ein-^ dr&ngte, so dass neben mancher Erweiterung und Ergänzung des empirischen Materiales von Schritt zu Schritt bei den sp&teren Ari- stotelikem eine Degeneration nach jener Seite hin sichtlich sich er- weist Diess aber führt zu demjenigen, was zu erörtern uns noch Obrig ist.

Wenn nemlich hiemit sowohl durch den Inhalt als durch die Äusseren Zeugnisse wohl feststehen mag, dass wir in den Problemen kein Product des Aristoteles sehen dorfen, so möchten es hingegen die unter dem Namen des Theophrastns Oherlieferten kleineren Schriften sein, mit welchen dieselben am meisten in Inhalt und Form zusammentrafen (ich sage nicht, die unbestritten Achten Werke des Theofihrastus selbst). Bei Theophrast finden wir selbst schon in den Achten Schriften den Uebergaug zu dem in den Problemen nach Inhalt nnd Form in die Augen fallenden. Wahrend die hi- sioria plantarum sich fiist lediglich in dem empirischen Materiale bewegt, muss uns in der Schrift de causis plant, schon der Titel alt$a TW ^vtm aofinerksam machen; dort aoch treffiea wir so oft

87d

jemsH jMti^ sowie 4te Apommurtigevdie Difitioolioii nach Gegen- sAtoen, oad suiweileil eine ftbnUobe Unbestimmtheit in den Eitiä* rangsgrAnden ^^}.

Haaptsftchlich aber sind es die Bttcber de igne, de odoribos, de ventis, nsQl xintoPj de sndore and die pseado-aristotelische Schrift de colorihos, womit die Probleme in Inhalt und Form der Art obereinstimmen, dass man oft nicht weiss, ob man dieselben aus jenen als excerpirt betrachten soll, oder umgekehrt; jedenfalls konnten jene Schriften s&mmtlich aas den Problemen leicht am das Doppelte vermehrt werden, ohne ihnen ein Fremdartiges hiedarch beizumischen. Wir sind aber ebensoweit davon entfernt, jene klei«» neren Bocher für Theopbrastisch , als fOr Aristotelisch zu halten. Es liegt in ihnen die gleiche Stufe der Entfiremdung von der ari-- stotelischen Lehre, wie in den Problemen, der nemiiche Materia- lismus und Sensualismus, ohne dass sie jedoch bis zu den principe losen oder syncretistischen Extremen der ganz späten Zeit (oder auch

•*) Das Jiot Tt z. B. I, il, 4 u. 8, I, 15, 3, II, 3, 7, D, 5, 4, II, 9, 9 n, 14, 15,' VI, 16, 1; die Aporien gehen oft ganz capitelweise hinter- einander her und sind oft genug durch änoqi^aeu d' av tig oder dgL bezeichnet, so II, 9, 9, II, 17, 7, besonders m, 2, '3 u. VI, 11, 9; dann DI, 15,5, IV, 1, 1, IV, i, 10, IV, 14, 6, VI, 8, 4. Das «ov/iaatov, atonov oder naqado^ov wird henrorgehoben II, 17, 1, IV, 3, 2, IV, 4, 4, VI, II, 4; die entgegengesetzte Wirkung der gleichen Ursache, (s. oben Anm. 50) wird erwogen IV, 13, i6 (ftaxvij mj^yvci, x''^^ ov) ; die Basis der Erkifirung 4er Erscheinungen wird nicht festgehalten^ indem z. B. oatitj bald ij^Qovaig bald nhpig sein soll; ebenso y^Qag^z ^tldov (d. caus. plant, II, 19, 2) und z= a^tffig (ib. II, 11, 5). Auch die Beachtung der Jahreszeiten und der Boden-Beschaffenheit erinnert an so viele Dinge in den Problemen. Zeigt doch selbst auch die Theophrastische Metaphysik dieses Aporienartige (so p. 312, 1, 315, 21, 316, 10 ftmd.)

374

eines Plotarcb) isicb verlieren; sondern sie sind anter den Special- Unteraachnngeni die in der Peripatetischen Scimie gepflogen ww* den, aus dem Bereiche des Erhaltenen gewiss dasjenige^ was Atm Aristoteles und Theopbrast relativ noch am nftchsten steht ^^).

Wir wiederholen 9 dass wir lüemit die Probleme durchaus nicht als Theophrastisch erklären wollen, denn diesem stOnde jeden*!- falls schon das Ober die Musik gesagte entgegen ^^), sondern wir stellen sie nnr parallel jenen so zu nennenden Opera minora, welche in den Ausgaben des Theopbrastos gleichsam anhangsweise er- scheinen.

Diess nun bestfttigt sich nicht nur durch die allgemeine Haltung beiderseitiger Werke, sondern auch durch die zahlreiche wörtliche Uebereinstimniung zwischen den Problemen und jenen Schriften. Wfthrend nemlich schon bei dem Achten Theopbrast auffalleuder

* ) Dass auch Theopbrastos selbst eine awayuy^ nqoßlrjpiattov schrieb, be- richtet wenigstens Diog. Laert. V, 45 u. 48.

') Was nemUch Porphyr, ad Ptolem. Harmon. (bei Theophn ed. Sehn. V, p. 188) als Ansicht des Theopbrast über einige musikalische Verhältnisse angibt, steht in directem Widerspruche mit dem Inhalte des XIX. Buches der Probleme und mit einzelnem Anderen; so verlegte Theopbrast das 6^ und ßaqv nicht in das noaov (wie Probt XIX, 37). sondern in oxrjßOy und nahm das o^i als das htdrjkotegop, ov zo iaxvQotegov (so aber Probl. XI, 13 a. 50, u. XIX an vielen Stellen); ebenso ausdrück- lich polemisirte er gegen die Ansicht, die o^utfjg liege in tax^zr^g, aber ab solche wird sie erklärt in Probl. XI, 6, 14, 21, 34, 40, 53, 62 u. 8. f.; das gleiche gilt von der Meinung, dass zwischen 6§v und ßagv ein Unterschied im Grade der Schwierigkeit liege (ProbL XIX, 7, 22, 26, 37, 45, 46), was Theopbrast ebendort beatreilet.

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W«iatf ^einwliie Pnobleme g»w ihid^. iskh fiiiifen;^.^)^. .treffea wir Mi deDr76 M**Jdevigiie 15 nMcror.PüoUemb, . id^mnter Cübm wOit- Heb ttlieraiBBtMiii^iids^), lo :d« odw (71 Si) 4 Problene, 10 den 62 M ile vMliii abär 29, woninter 9 Wftrtlteb identische ^<^)^ in d. 8%n. aq«. (57 M> S onserer ProblieBie, in hB(fi xojUw unter 18 M wieder IO9 wormiter .7 wftrdich obereinatiBiiiend^^)^ sowie in den 4011 4. fifüdere 18, anter welehen^^ 12 w6rtlieb^?)$ wsHierdeni end* lieh noch einzelne Uebereinstimmungen mit den als theophrtoliseh angegebenen Fragmenten nsgi IjUyyofy und nsgl naQaXvaü(ag^ ^^ .

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^N^-— «<«M«M«

**) So, dass oaa ov^ ^kaxattjv iv fiiati) exet, tatta yovtfta, bist pl. IV 4, 3 (Probl. Xri, 8), dass evtadt) h IvqUf, 'Mdig »ai ^gaßlif, ib. X, 7, 2 (Probl. Xu, 3 nnd XIII, 4), ferner it)» näfdaXt^ tvtiiijs, d. c«us. plant VI, 3 2 (Probt Xm, 4), daaa itwch 4ea'1I^enbogen die Waldbäome wtAlriediend werden, ib, VI, 11, 7 (ProbL XU, 3), 90- wie der UnterM^ied «wischen ßfitata nnd aßfwTo, ib. VI, 12 (Probl. XX , 6).

f *) XXIV , 6 mit |; 16 (Sohneid.) Alle diese wörtlidien Uebereinstinunongen sind aber der Art, dass sie Tdr die Teztes-Kritä beider Seiten von Be- deutung sind.

") $. 8 u. XXVI, 44; «. 40 sq. u. XXVI, 52; J. 49 und XXVI, 9; 1 50 u. XXVI, 3; «. 55 u. XXVI, 13; %. 56 u. I, 24; «. 57 n. I, 23; i. 60 u. XXVI, 28 B. 57.

•') «. 9 n. V, 11; S. 10 u. V, 26; |. 11 n. V, 24; *. 13 u. V, 8; $. 14 u. V, 10 u. 12; S. 15 u. V, 1; J. 17 u. I, 39.

•») $. 2 u. n, 3; $. 9 u. II, 6; $. 13 u. V, 27; f. 25 «. II, 20; $. 26 u. II, i; « 28 n. U, 11; S- 3i u. 0, 7; |. 33 n. D, I73 $. 34 n. H 5; S. 36 u. n, 26; $. 38 u. D, 18; S. 39 u. XXXVm, 3. (S. 32 gibt einen von 11 , 14 abweichenden Erklärungsgrand.

•') VI, 4 u. VI, 6.

376

Wir werden demnaeh vielleicht nicht sehr weit von derWahr- heit abirren, wenn wir diese dem Theophrast zugeschiiebenen klei» nen Schriften sammt der pseudo*aristoteIischen Schrift tuqI X9^f^ xmv, mit welcher die Probleme gleichfalls in Manchem zusammen- treffen^^), in dieselbe Entstehnngszeit mit den Problemen verlegen, d, h. sftmmtliche diese Prodncte als Bestrebungen der peripatetiscbeo Schule, welche der Zeit nadi zun&chst sich an Theopbrast anreihen, bezeichnen.

Wir begegnen in dem ganzen Complexe aller dieser einander so Ähnlichen Bacher gewissen Grundbegriffen, welche ebenso direct auf Aristoteles als ersten Ausgangspunkt zurück weisen, als sie nach vorwärts zu den missbrftuchlichen Anwendungen bei den spä- teren und sp&testen Peripatetikern die Brocke bilden. Dahin ge- hören z. B. die Frage ober die Generatio aequivoca^^j, dann die eigenthOmliche Auffassung einer dpTm9Qioraa$s rov &€Qfiov sowohl in der organischen als in der anorganischen Natur ^^), oder auch die häufige Anwendung des allerdings aristotelischen Ausdruckes TWQ ini nvg (d. h. ro nX^op nvQ ^&siQBi t6 iXarzop als Erklftrungs- grund verschiedener Erscheinungen^^). Daran reibt sich, dass es

'*) so XXXVin, 9 u. d. color. 799 b 9; X, 7 u. d. coi. 798 a 25; I, 17 (in Bezug auf y^qag) u. d. col. 798 b 32 u. oft.

") Ar. Probl. X, 13 o. 65; Theophr. bist. pl. II, 1, 1, caus. pl. I, 1, 2 ü. 5. ib. IL 9, 14 und III, 22, 3.

") Ar. Probl. II, 16 u. 28, III, 26, vni, 11, XI, 62, XIV, 3, XXIV, 8, XXV, 4, XXXin, 6; Theophr. cau^. pl. I, 12, 3, II, 9, 8, VI, 7, 8; d. ign. 74; Alex. Aphr. Quaest. Nat. III, 10.

•') Ar. Probl. I, 12 und 17, III, 5 und 26, XXH, 8 und 12, XXIV, 13. XXXIII, 1 und 8, und sonst oft; Theophr. caus. pl. II, 3, 4; d. sens. 18; d. ign. 10 und 11.

99^

•bei jeii«n<xik;li:iteft ArisMJreKkers eine Art Lieblingstbemata Air Pro^ bleow gegeben Kujmbm i^cAinii^, weleiie üist Qbenll \^4ederkebreir^^)^i bei diesen aber bemerkt man von Aristoteles angefangen bis hinunter vk den 8pftte»teii P^rip^elikeni jene sueoessiven Ergftnasangen und Erweitenitagea defl^ factischen und enfpirisefren Materialefs^*).

' Diese Cltaae tm Schriften aber, w sehr sie scbon eiM^ Dege^ laeratioB der ariitolelischeo Lefare enthalten, nntersc^iden sieb doöh nocb bedeutend fn üirein Vorlbeile ven fthnlichen Producten de^ spftteren Zeit; diese letzteren sind, wie sie sehen Braudis ueniM, entarlel und ohne Sinn fär de» Kern der aristotelischen Hiitosopbie.

» ;

Bei Plotarchos^ unter dessen 40 Quaestiones Naturales Ein

Problem sich findet ^<^o), lässt der durchgängige Sytf^

' '1

' 1 ;

*ff

) Dahin gehören z. B. oofifj, daxQveiv, bvvovxol, (fgiiisiy, nsivily X£t-

nBQixxcj^a^ avvixaofxSia^eti, oeQaifidXrj, vd(OQ yXvxv und aXfjivqiy^ ofißqiov vSiOQ, u. dgl. mehr.

**) So z. B. sind bei Aristoteles nur das Chamäleon und derPolyp als solche Thiere erwähnt, welche je nach dem Orle ihre Farbe ändern; in den Problemen, in einem Fragmente des Theophrastos, in denMirabiles aus- culL aber werden stets mehrere derartige Thiere aufgefilhrt, Ja am Ende erscheint sogar das Rennthier (Mir. ausc. 30, und daraus Plinius).

'••) Cap. 21 und Probl. X, 47. Die Form in dem Mtiai ^iHfixal über- , $chrj^benen Werkchen ist ebenralls jenes Jiä %i, welches auch durch

die Quaest. Romanae^ Quaest. Conviv., (deren einzelne Capitel sogar nqoßXri^a überschrieben sind) sich durchzieht. Aehnlichen Inhalt wie die Quaest. Nat. haben bekannfllch auch d. sollert. anim., rquae et ign. compar.^ d. prim. frig., welche in der Form sich mit jenen der* Probleme Tergleichen Hessen, welche £u grösserem- Umfarge angewachsen sind. Abhandlungen der I. Cl. d. k. Ak. d. W. VI. Bd. II. Ablh. 48

4176

oretisDins, welcher Beantworfangen der Themata aas den yerscfaie- deosteo Systemen zusammeowQrfelt^ keiue Conseqaenz mehr zil

Unter dem Namen des Alexander Apbrodisiensis ist ans eine Sammlung von Problemen in 2 Bachern (das erste 153> das zweite 76 Probleme enthaltend) oberljefert. Dass jedoch dieselben nicht TOn dem ^E^fjytjTfjs xar i^oxtjy herrühren kOuuen, ist fast aaf den ersten Blick klar; denn wer des Aristoteles Bücher de anima so treflflich commeulirte wie Alexander, kann anmöglich die Seele so materialistisch fassen, wie diess in diesen Problemen geschieht ^^'). In denselben nan treffen wir 31 aristotelische Probleme, und mit- hin 108 neue; an Wiederholungen 2) sowie au Widersprochen *®*) fehlt es auch hier nicht; drei derselben befinden sich in einem Ge- gensatze gegen die aristotelischen Probleme ^^^), alle aber zeigen durchweg einen Fortschritt zum Schlechteren, zum Materialismus and Anekdotenjagen im Inhalt, sowie zur Oberflächlichkeit in der Behandlung, obwohl in der Einleitung förmliche xdyoysg for Lösung ▼on Problemen gegeben werden. Weit trefTlichcr sind die Quae- stiones naturales des ächten Alexander.

>**) Besonders I, 26^ woselbst die kleinen Leute darum als verständiger be- zeichnet werden, weil bei den grossen die Seele durch die Ausdehnung zu dünn würde. Ausserdem ist das so oft wiederkehrende (I^ 59, 1, 68, II, 37) nyevfia omixov durchaus die materialisirle oxlßig des Ari- stoteles, sowie das O-egfiov als Lebensprincip eine ebenso rohe Auflas- sung erhält; s. oben Anm. 60.

•••) I, 8 und 97; 19 und 32; I, 35 und ü, 42; I, 57 und ü, 6; I, 107 und II, 12; I, 127 und II, 67; I, 129 und II, 65.

*•») I, 23 und II, 45; H, 15 und 20.

*•*) I, 151 u. Ar. Probl. X, 5; 11, 15 und Ar. ProbL I, 12 und 20 und 23; II, 51 und Ar. Probl. X, 45 u. XX, 12.

377

Endlich haben wir noch 84 Probleme des Cassios, genannt Jatrosopbisia, meist medicinischeu Inhaltes, unter welchen sich 16 aristotelische linden, dieselben zeigen durchaus eine ähnliche Yer- einzelung nnd Seichligkeit wie die oben genannten; vier derselben stehen in Widerspruch'^^) mit aristotelischen.

Auch innerhalb des ganzen Ccmplexes der zuletzt genannten Problemen-Sammluugen (des PIntarcb, des Pseudo- Alexander und des Cassius) zusammengenommen mit dem beiYriarte (s. oben) Ex- cerpirten sind wechselseitig zahlreiche Wiederholungen des nemlichen Problemes oder Widersprüche, so dass einerseits eine Zusammen-" Stellung des Gesammten eine reiche Sammlung einzelner empirischer Notizen gewähren würde, deren manche für eine Geschichte des Aberglaubens von Interesse sein dürften, andrerseits aber bei einer Utterar-geschichtlichen Untersuchung eine auffallende Aehnlichkeit mit der Scholien-Lilteratur sich zeigen müsste.

Dass bei so reichem Bestreben der späteren Zeit für derartige Problemen-Litteratur auch durch äussere Schicksale Manches unge- hörige in die Sammlang der aristotelischen gekommen sein mag, ist nicht blos möglich, sondern auch wahrscheinlich. Aristotelisch aber sind diese letzteren nur in soferne, als Arifrtoteles der Meister der Schule war, die bei weitem grössere Masse gehört ihrer Abfassnngs- zeit nach in die nächste nacharistotelische Periode. Wie aber das Wenigere ganz ungehörige der Sammlung einverleibt wurde, diess werden wir wohl ebensowenig je mit Bestimmtheit angeben können, als die Entstehung der sonderbaren so mannigfach Tarürendeu Wie- derholungen.

••») 8 und Ar. Frobl. XXXffl, 15; 14 und Ar. Probl. XXXI, 10; 34 u. Ar. Probl. XXXUI, 6; 55 u. Ar. Probl. VIII, 1.

48»

l '.

Disquisitiones

de

analogiae graecae capitibus minus cognitis.

S c r i p s i t

Ft'idericus Thiersch.

Pars prima:

I. De prosapia nominum quae e x^iQ et vlntw componuntur.

II. De usu et copulatione particttlarum quibus disjunctio, asseveratio et obtestatio indicantur.

I

1

Disqaisitiones de

analogiae graecae capitibns minns cogiiitis

Scripsit ' Fridericua Thiersch,

PRAEFATIO.

i. /

In perscribendts ^ c^uos sub manibiis habeo^ de Ae- schyli Qr^istia : conimentariis criticis et exegeticis plura me dubium tönuemnt loca quorum aut explicatio aut emen* datio legibas analogiae nondum satis firmatis aut usa lin- gnae minus cognito Aiteretur. In eis investigandis cum terminos transgredi deberem ^ quibus hujusmodi conmien- tariorum notae et observationes continentur^ uon alienum Visum est a studionim meorum ratione nonnuUa ex hoc genere analogiae graecae capita novis curis pertractata seorsim edere^ quae bis Academiae nostrae annalibus com- prehensa aequi lectores benevole precor excipiant.

Debam Monacbii die h Januarii 1851.

S(02

I.

De prosapia nominiim quae e x^^Q ^t ptnxw compoDuntur.

1.

Locus est AgamemooDis v. 1005 1016 ed. Wellitaeri qao ClytaemDestra Cassandram invitaty «t de cufra descendat et iuiaedes iDtret, fainulatam quidein ei deDoucianSy ita tarnen, ut simul con- ditionem aeqoam servae promittat. lu eo tum alia laborant, tum ex- plicatio Yersoam 1006 1008 minas reete interpretibas cessit. Sunt bi

EnsC ai&tjxB Zeig a/ufjrhwg dofxoig Koi>v(dv6p slpai x^Qp^ßcop noXXoip /usrcc JovXcop ara&siaap xr^o/ov ßwuov n(Xag.

Ad xoiPiopop bIpui x^QpCßatp notat Stauiejiis: ^^Solebant veteres ante cibum pixpaaS-ai et post cibum änopltpaaS-m , Jal. Poll. XVI, 24." Agit deineeps de dictione ro xara /f^^off, seil. v9w^j et .^ob^ jongit: y^Hinc potent ro x^Qpfßwp a Clytaemnestra dktutti Tideri fiiyiieedocbiDß pro rfjg dianag. Yirg. Aen. I, 704 cibimi capesaandj modom describens: ,,stratoqae saper discniubitor Oestro. Dant far muli manibiis lympbas Cereremqae canistris Expediuot.^^ Proba^ banc explicandi rationem Bloinfieldias cam aliis, item Passovius in Lex.gr., r. x^Q^^^i dum notat: ^,x^Qpißa)p xoipiopogj domus mensaeque sociusj qnia nimirom aqua ante aediom portam servabatar et ante coenam adbibebatur Aecbyl." At vero apertnui est, de mensa do«- mestica et re familiari bic sermonem esse non posse, quum in iis, qnae sabjaagantnr, non coenam, sed aram et ritos sacres poöta indicet* Haec cum accuratins exigerem, delatus sum ad grammati- cornm tam veternm^ quam recentiorum disputationes de i^ocibos /^^-

( -

i9^

tmlf^rel x^Q^^y^ß X^Q^^^ Vel j|f€^#^tf ' j^tqne x^9^^ß^^ aclas inde ab' J^tbikQaeii temporibos, adeolpe conlroversas et perplexas, at Heynio^. Tirb praedaroy/ad II. m, 304 Sastidiiua aioTerint, hob aane injaria, qaa«4iiaoi ad lioiimlodi fastidia perpetieiida gramniatici nati eoaty^ nt i\fdiqai beatioreh cdra ipaoram.ab eis Jiberentar» Itaqoe disqoisitio«^ aMiidenob lackoandam atataf, cum Tiderem, ae a viris quidem prin«- cq;iibiis9\iqiii kl ea laboraTeront^ nt abHeynio i. L, A* Wolfio adDe-- moath«. Leptin. p. 375 aqq.^ nediiia ab aliia^ nt Erfardtio adSophooI* Oed« lU T. 240y eaui absolataia esse^ et non paaoa ejas reimuuiisse. eapita qaae accnratina tractari, atqae loeos corraptos, qoi emeiu*

dari'deberent .

2. .

De U9U vocabiitomm x^Q^^^ ^ X^Q^^^ homerico. ^ Ac Homems quident ^ x^^^ ^^ rlnzto nonnisi daaa noniiois for^ mas x^Q^^ß^, ^ x^Q^^ß^^ deduxit^ prioremque qood jam StaDiejns observat noDoisi in Odyssea adhibuit et locis quidem septem. Horom sex ad mannam ante coenam lavationes spectant: Od. er, 136. ä, 52. fl^ 172. X, 368. 0, 135« Qf 91. Ejus usius in Iliade nallam yesti« giuniy neqae conslat nam poöta eam commeniorare omiserit, an illo- las manns dapibus praepositis convivae injecerlut, et cuhiori Titae, quam Odyssea refert, boc qnoqae tribuenduui sit nt x^Q^^ß^ ^^^^ coenam beroes et beroum filii ac bospites adbibeant. Yersns sex locoram iidem sunt:

Xfgptßct i^afvftnoXog nQOXotp in^x^vB g)iQOVact

* '

* - * '. »

De seoan rods Eiistatbias 1400 I. 59 ad Od. ir/r. 187: x^Q^ yißa ii ro xartt x^^Q^^ didofikrov ZitB^i Eadem fere reliqui. Ipsa consuetndo apnd recentiores mansit; ^ed* novo modo expreüsa est, et plerumque aqua sola comroemorator ttüt Atbeaaea IX. * p. * 408 C

AbliMdlungen der I. Cl. d. k. Ak. d. Wiss. VI. Bd. IL Abth. 49

984

dieta xatd x^^qos v^ooq, xaxä x^^^ dowm, xaxa x^^9^^ JLafHr- ßdpiiy. Hinc Pollox VI, 02: x^^^ß^ "^H^Q^s ro xaxä /«i^öf Zdmff x(xl jife^Wv^a^i. Similia alii, qai plemmqiie ex Athenaeo ana de-* nvaiity ut Eostath. ad Od. 1. L et pag. 1401* Stractaram negligeo- (iores ita ordiuabaut, ot ngoxotp inix^^y Tel x^9^^ß^ (^) ^Qoxotf GonjongereBt; nnde Tolgata pendet versio latina nsqoe ad Eraefitiom propagata: ,,Aqaaiii yero aucilla ex gutto profondebat ferens, Palchro, aareo, snper argenteain lebetem.^ Yeram ex parte perspexit jam ye- tos paraphrastes ap. Eostatb. p. 1400 1. 50: x^Q^^ß^ i'ufi^inoXog X. r. i. fiyovy xara na^a^Quar^v ngdivor fiip xcetä /ai^öf ^s^d-* natya if^QS^ XQ^^fl ^Q^X^V ^^^9 uQyvQäoio Xißtixos Ntxjjaodxn. Vera haad dobie janctara nqoxocjf i^sQe. Sed ad in^x^ve iDtell. x^Q^^^j qood plena dictiooe est li. co^ 303 x^Q^'^ v^oi^ inix^vat et absqae Tasorom couimemoratiooe Od. a^ 146 simpliciter dictum est:

Lotio mananm nou in ipso lebete fif^ sed inig XißtiTOQy saper eo, dam aqua ex gatto profusa in lebetem defluit, mauibus lavantis intercepta. Aceurate antem utramque rem distiuxit: profundibulumj nt ita dicam et pelvira. Cfl Pollux VI, 92: insl äk xal xo xaxd x^^QOS vdwQ ävfiTtoxixoy fjy , x^Q^^ß^ f^^^ ^^ v^wq ^O/atjQog xuXbi, txqoxoop di x6 iSQO^oQoy dyysloy (diversa tarnen vSqta^ qua aqua e fönte profloens excipitur), Xißtjxa dk xo vno^sxofjUPOP.

Paullo diversa est ratio ouici loci, in quo x^^^ß^ ^^ mauunm ante sacrificittm lotione adbiboit, qnod Netitor cum suis Mioervae offert Od. y^ 440 seqq.:

XiQPißa ii Of (acr. ä6 CfC^ ^jigtjxog iv dydtfwtyxi X^ßt/xi ^HXv&hP ix S-aXdfAOio f^QOfP, i^(Qtl S^^X^y ovidg

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•••••« yin^wp i^ijmfßdxcc Jiiaxwff

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jiißtjg si dicitar dy&efiöeig, id ad flores et folia referam affabre scolpta, coli. Od. of, 275: ä£xs di 61 xQfjT^Qa na^ccQyv^p, äp&s^ fkOBvxay qaale xtüoi/ßioy promittifttr Tbeocr. I^ 29:

K^aadg iXixQva(p xBxopifUvog. ä di xttz^ avxoy KaQTtip iXi§ slXiTrai ayaXXofiipa x^oxoiyzi,

Deest in illo aacrificio ^ n^oxoog^ sed accedit ro xupovp, ad saci% Beeessariam. Hoc cam inolaa contmeret, inde concladas, peWi aqttitiki contentam foisse non tarnen ita, uf Xißijg ärrl rijg Tt^oxoov dicereM^^ nt recte monet Enstathios p. 1476 1. 25: totxs /üy My^^u Xißfjrec riljy n^oxooy, ^ro§ roy idiwtixwg Xeyofisyoy Üottjy (sextariom) mqiixoyttt X^gy^ßa^ S iax%y viwq xctxa x^^^» ^^ ^^^ modo. *-* Pergit idetf: ro fitnly ovx oircog txoy. €tg(cxti ydg rotg TtaXäiotg Xißfittt ti iytavdtc yoEht ro xäd^ ^/^s X^Q^^^ iyrog Ji avtov xsPir&ixi nlfy TT^/ooi' q^ipovaety x^9^^^ ^ f^^oi noitir^g änd /i^Qovg ro nay itjXdS^ am &9Z^üetg xigyißa fisy ehte rovricu ro nMQt^xofAcyoy idwq, r6 H ntqt^xop iotpj^y^ iJYovy rtjy nQ^xooy. dXXaxov i^iyrsX^azsgoy fQtÜcaiy fftjXiQy^ßa 8* X. r.^X. Si qais statoat, peivi jam infasam fnis^e aqttam, quam affierretor, eoque gotto opos non foisse^ adyerisum habet säct?- ficiorom ritam. Vera et iutegra xa^ir^cri^ non fit mtü nqu^ pura Mt aspersa . aot manibns superfusa nee aliter fieri potest. Nam aqoa mannam ptirgandaratn caassa Jam in pelTim profasa, dum in ea fielet lötio, ctTwyififiati torparefnr et in ipso acta impnra fieret. Ntiqile obscnnim, quare n^x^^^ P^^^ imposita afferatnr. Aretns enim altera mana^ qna ngoxf^g ferebator, ad camstram ferendnm opus habebat.

. Snccedit jam qnaeatio de t. x^ifyißoy^ qnae Sna§, Xiyo/tiyii aiA-

49*

hibetur IL oi^ 301 de llbaUoiie, qaaoi Hecabae hortata Priamos Joti

parat ad Achillem profectoriiä:

'n Qa, xai ä/uflnoXop rafji^fjp äxQV^^ 6 ysQCcios ) XsQOlr v3a}Q inix^^^^ dxijQarop. fj 3i naqiarij Xif^vißop äiJupCnoXos n^oxoov S^Sfia x^Q^i^ f;fOV(ra.

Sed de hoc ipso magnos inter vetere» et recentiores dissensas. Xiqvißoy biclectumfuisse praeter mss. testantor AtbeDaeos, Pbilemon aliique gram* matici et schollastae, qal fere statuerant^ x^Q^^ß^'^ ^^ esse^ qaod x^9*^^ ßioy dicebator AtticLs, de quibos derncep^ agetur. Alii^ quibos impro* babile Yideretar;|r^^n/}oy et x^Q^^ß^ diverso seusa adhiberJ, totum versum spurium jndicabant. Scbol. A. Venet.: d&€JBtza§ ori nccQa ro aipfj-' ^sg avtijjf x^Q^^ß^^ ^^ d^y^Top z6 vnodsxo/LUPOy to väiOQ cSs fjfusig (fort, o ijiutg) x^Q^^ß^op. Tovxo öi avtog atfod-a xaXsiP Xißrjtaj to 3i xaxd Toip x^^Q^^ dM/iepop väcoQ x^Q^^^* ^Eptoi äi StnXij aj^^eiovy- fai cSg Sna^ ipzav&a Xsyojuipay. Hi igitur in usu peculiari uotando siubstiternnt; Num vero couistaus fuit lectio x^Q^^ß^^ apnd Alexan- drinos et unica? Nou yidetur. SchoK B. Yeuetus et Mose. x^Q- pißop. ovx ttJy TiPig to dyyiwp' im^QH yccQ jtQOXoop d-^Zfiay äel ii Ttagd t(f noifjtjj to rJoi^ dt]XoL Apud po3tam id de x^Q^ß^ tantnm valety nee potuerutit iinlla addita caussa id ad x^Q^^ßo^ transferre scboliastae. Ex hoc sequeretur, in fiue seribendnm to vicoQ ^jjXot x^Q^^ß^* ^ igitur x^Q^^ß^ dfigiinoXog cum biatu scriptum vi' dentur invenisse. Eodem ducimnr scboliis Victorianis, qnae Town- lejanorum sunt apographum. Haec ad 1. 1.: XäQpißop* tj Maaaa-- jUiffVix^' ta/LUf] ' fiSTcc x^Qoi^ ix^vacr 3^a to fijj eiQ^ad-ai pvp qvpjj&o^g avto inl tiüp vdatwfj dXX iiü toi axuvovg x^Q^^ß^j ^i /^^ ä^ ipixdg ip&däs YQantiop x^Q^^ßop dfjuplnoXog. Scbolium luxatum esse perspexit Heyoius^ quod in ordioem redigas addendo d&€tBhai post

88f

ijioti0€ti Mtf ' qlttd^aal aliud imiläftdiiai com -sagaei ffiädia ' näerpretA IMlioia |aqi i A-diflAc^ iprooedaiit i et' isdiok poteVk irersui «aoeorri posse, «i.. aeribtttar. MMtei^D rsingolafi jgiQkußoy. lAde . eonolud«s> Jectioiieiii acholiasfae Ar x^^ß^ upupinokog nqöxoop &' S/acc jt^ou^ i/ovatf^ liJMiitani foisse io edit.^ Massilienm^ Jam seqoeretar, x^Q^'ß^ ¥^ir :acam fuLsse tibojectüram^. qua kiatnai tdlere ataderent critid Alexao- driai . antiquiorea. £iodem ferö delatos videMr Rick Bentlejos, qui teste Hejrnio propoaait: x^^ xdfAqdnaios nqoxow -S-^afm ioiprd- apero, qoia iiome^ ioter ufaramqiie contra epicom asam intraditar nee potest . n^oji^oq^ S^a/m addi^ siquidem x^9^^ß^ seoso suo jam canunemerata eraat« Qum eniin dicat ,,fiqiiani lasträleni simiü coai tase attalit^y qoae eine vaae ferri non potest? Nee tanieo temere 49tatoeDduBi> x^9^^^ metd^ conjectara niti. Nam qaod YQanxiop di- cit schoL Yict.) id potest referri ad dupliceoi lectiottem x^^^ß^ ^ X^^oy^ quaraoi posteriorem ille praiferendani jadicaret Et baec qnidem eo ipso defeoditar, qaod tarn mnltornm crilicoruin aoctoritate öidla coojectiirae suspiciooe firmator yersaaiqae ab iotolerabili biata ^Tiodieat Quid Toro ipsi versni jam fiet, 6i qnidem x^Qy$ßoy serva- imr et ad ras lastrale refertor ? In ipsa forma iiibil est, qood offen- dal, et didoetis litteris x^^^^^ ^P^d Dores in uso mansit teste Epiebarmo apod Atbenaeom, qni plnralem praestat p. 408 B: '£71/^ X^l^os S^i$f 0sdQOis bIq9iz9 x^^9^^^ß^* ^^ (add. twrioy)

xi&a^a, jQinoiss^ Sq/imctcc, rQdTrsiai x^^^^^ (scr. ;f a^€a#)

Edd. habent, Xo$ßiiißf]Tsg, Mss. XoißXtXfßfjreg. Schweigb. Xo^ßli^g, XißriT^g, qaod probom. Aoißüa eadem Xoißdaux et diminnt. forma ioißtSsQ qbae sint PoIIax X, 65 docet: Xoißsioi^ tovXatov (nempe imanipdarai). Sed in fine molesta tocis x^^^oi repetitio. Scribendnm

*.'

^^VßßtC} X^^ßf^sg, JUßfij€£.x9^^^^^

S88

Itaque mitis firmaiam pnto seotentiam^ X^^ß^ ^pv' HMierom (fe aqiiui Instralibos, x^fßißo9fj qood Doribos x^Q^'ß^^ ^'i^ ^^ peivi lostrali dictom foiase. Jam ot ad li. co^ 301 redeanm: 'H ^ xed dfMffbioXoif ra/i^ip dßXQvy^ 6 ysQaiog x. r. X., yocabaloin afiffnoiog post if Si naQiaxfi prorsos auperfluoin et molestotn^ qaia ex seGondo^ qni praecedit versa repetitom est Corrapta igitar lectio, et cimi XiQP^or dicat, qoi io Od jssea iäßfjg äpO-Bfiotig vel aQyvQiog est, ere*- diderim lectuin faisse x^Q^^^^ aQyvQeov ti^x^^^ S^a/Mt x^9^^ Sxovaa. Hoc sl yenim lectio vitiata fait priosqaam Alexandrioonui coram Homeras expertas esset. In prompta aatem erat, librarioa ad äfiqdnoXog deferri, qnod ex Odysseae locis, qni omnes a /^^n/Sir fafjuptnoXog x. r. X. incipiant, atriosqoe Hominis jonctora, interjeeto tantnm di, x^^^ß^ JTafiylnoXog memoriae et velat manibos scriben*- tiam inhaerebat. Cetemm x^Q^ß^ Lexicograpbi receutiores ab i^ X^Q^^y^ dedncnnt, non excepto Passovio qni r. x^Q^^V^ monet^ id semper in accas. x^9^^ß^ inveniri eamqoe fortasse solnm esse casoro nameii aingnlaris, qoi in usa sit, qnod yemm ex parte, si de Homero agi-

(or, Atticornm enim 17 X^9^^^ ^^^ potins x^Q^^^ S^'^* '^^ x^Q^0^^ ^ reliqaos casos infra Tidebimas. Jam vero si recte de ratione, qaae inter Xiqvißtt et x^Q^^op intereedit dispntatam est, relinqnenda haec opinio et stataendum, Horoeri aevo nomen adjectirum foisse x^Q^^ß^^y X^^ pißij, x^Q^^ßoi^f ex cujas formis po6ta accosativo sing. x^Q^'ß^*^ nempe vas, Syxog vel axsvogy et plur. x^Q^^ß^ seil. vSaxa, usus est. Ne- qoe aliter, nt vidimas, statoeraut veteres granimatici jam nominati et deineeps nomioandi, qnornm nnllas x^Q^^ß^ ^^ X^Q^^^ diserte revocat contra omnes x^Q^^ß^ ^^ lemmate babeut et per to inl x^^$og v^co^ Tcr inl x^^^^ vdaxa explicant, alii similitcr, nt Philemon r. x^Q^ pißa üg x^^(f^s ptfif^axa x^ofupa. Elodem modo aqua lotiöni pedam inservieas noiaptnxi^a dicta Odyss. t, 343:

ovd( xt fjkOi nod&Pinx^a noimp imfj^ctpa Bvjjujf. coli. 504:

^ .• ,.•

. lAföfiti^^n^däpinTQtr T«r yaQ tvqotbq^ Jx/vr^ tt^i^tit.

SkttUitef i^d recedtiores ;i;ei^aM7iz^ov in mog. de vase, x^t^^pmtqcc de äqtia ad Jotionem maiiooni neoeMaria obiqtie fere adbiberi iofra iddöblmaa. Itaqoe /^^^«^ aeoraim ab Homericis habeodom et den* Tluida Tox x^^tßos ex ipsi« radiclbos uCEP et J^/A^ ut fit in j^aJUif^

Tf^o^ a TIJI, x^Hi^Y9^9^^ ^ FPA^ aliisque nialtia«

*

3- De U8U earundem vocum attico.

Soccessit dein aetas quae relictis formis adjectivis x^Q^^ß^^ et X^QPißcc ex iisdeni radicibns ^ X^Q^^^ 0'^ ralgo acaunt) forniaret aat antiquitus formatnin adbiberet. Nam pro cerfo baod conteiidain i^obst. 7] z^Q^^V^ dd priscam epicoram aetatem referri posse et debere. Tidentbr potius omnia eJQ.sdem analogiae cotnposita, ut xccToißXsxp^ ßooxAsy/f ohoxqaiJ, aK recentioris esse coininatis. Nominativo osuseat ipse Aescbylas JEÜum. y* 626 nota Sk X^Q^^^ y^aro^aip nqoaSi^^cu. Genitive SopL Fragm. incert. 7 x^^^ß^^ &iyajp. Aristopb. Av* 1129 ix x^Q^^ß^S* Hinc Hesyeh.: x^Q^^ß^s tou nqox^ofiipov vdccrog. Dativ. Thocyd. IV, 97: vdwQ o jyi' axpavaxov a^iatp nXtjp ngog rcc hQci Z^Q^^ß*^ ZQ^^^^^9 coli. Ari;i$t. Av. 896 ^Xos z^Q^^ß^ inißo^v^ al. Accus. z^Q^^ß^ Aristopb. Pax 921 Syt Si^, %o xapovv Xaßwy cv X(u T^p z^qyißa, nsQiiS-i top ßco/iop xaz^(os imdi^ux, Ar. 850 näl nai ro xapovp at^sa&e xal ttjp z^Q^^ß^^ c^^'* 958* Csas namerl plo- ralia z^Q^^ß^s, z^Q^^ß^^j. z^Q^^ß^^ frequens inprimis apud Atticos. liO jam Draco nsos fuit in Legg. ap. Demöstb. Lept. p. 505 9 1* 14 de aicario: y^dqxop (6 Jqaxwp) z^Q^^ß^^ efQysaS'M top äpdffo^opov, unopdwPj xQccTijfWPj h^toPf äyoqag^ et eodem modo Andocides !)• 618 5* xal z^Qf^^ßv^ ^cti xapoip äxpdjLUPOP. Notat Harpocration

p. 188 I. 25 ed..Bekkeri: fJjy d'ap ar£ SQ&tjg ^^g-z^^^- yspix^^ nXff-- dvvxpni yj^yißwiff niunroni caveos^ ne ad Homericum x^^^ß^ revocetur.

Jäm m seosiim fornianiiti ad /^^it^ rerocandarnm respicis, nmh- qaam bae apad Atticos de inanaam ante coenam lotioniboa adbiben^ Paty de quibos yalet qnod snpra coDunemorayiniQS, aactore Atheo. IX, p. 408 D. Eit ^H nX^iarwv ik /^i^a«^ ararc^ x^^Q^S .v^<oq ^TofS-M XiyBiv WS EvnoX$g X^vatf yips^ »cel ^AfABixficcg Sq>BPd6vti, ^AXxatog tb iv ^Isqo) yauip. HXBlarov 3" iazl rovto. ^$XvXXiog Ji ip Avyj] xarcc x^^Q^^ eTQtjxsv ^ . . . Mipap^Qog ^YSQ((f' ol dk xara x^^Q^^ Xaßopveg nsQi/Aiyovai y^CXxaroi, ^AQiötoydprjg o yQccfiua'' rixog X. r. X. abi legendam

^H3fj XaßopTsg ns^ifAipovai qtiXxatu

nempe ^Aq/MoSis xal 'AQ^q^oyeirop i. e. axoXiop celeberrimom expectant post coenam ad'pocala cani solitom. Qoae de Aristophane grammatico addit Athenaeas baec sunt: ip rotg nqog rovg KaXXt/idxov nlpaxag xXsvdZsi Tovg oix ddoxag rijp SuttfOQap rov rs xaxä x^^Q^S xccl zov änppiyJaa9^cci. toTg yaQ naXaiotg ro jtdp tiqo dqiaxov xal dB(npov XiyB- iai xaxä x^^Q^S* to ifk /nexd ravxa änoptipaa&ai. ^Eoucs (fo

1

YQccuficcxixog xovxo nB^vXax^Pcci naqcc toig ^Axxixotg' inst xoi ^O/ifjQog nrj fjtkp ff/ol pC^aa&m . . .nf di xoTai 3i xfjQvxsg fiip vd(OQ im jff^off tx^vap. Ceterum siquidem salva lectio dcc qaidquam ante anopiipa-- a&m excidit, uimis cnriosus videtiir fulsse grammaticus iq disfingoeodo TO xaxä x^^Qog et änopixfJaoß-cu , prius illad a lotione post coeiiam re- moveiido. Nam x6 xaxä x^^og vä(OQ aeqao modo ngog ro pftpaad-a^ xal änopttftaad^a^ reqoirebatur. Apud Atticos igitur manuum ante coe- nam lotio nihil babet commune com iis, quae rj x^Q^^V^ ^^ ^^ x^Q^^ß^^ comprehendunt baecqae nonnisi ad sacrä et libätlones pertinent. Qnod aignificationem yocjs attinet, si xardßXeip I; e* o xäxo) ßXinwp et

3»|:

sinilia conferas, ij ;if^«^.erit fj x^^^ vinrovaq jnjYij, diot» seoMi pendeilte, at et aqaam et ya.s lustratariam , quin et ipMm lastratio-«^ nem significet. Hinc n^y x^Q^^ß^ ^^^ ^^ xavovv janctam vidinms Ari.stopfa. Pac. 921 et ap. Tbacyd« K 1. foos, cujus aqiiain cetero- qnin tangi nefas erai^ n^og Ibqcc x^Q^^ßh ^^ lastratioDem ad- hibetnr. Vdsis aatetn notio prorsus remota est a formis plor. et x^Q^ pißsg noD nisi aquae saut qaae ad Instrandom reqairiuitor ipsaeqoe lor straitiones sacrae. Itaqae janguntor jf^^i^i/?^^ et nQoxvrm i. e. ovial Eorip. Ipbig. Aal. 955: nucQag dk TtQOxvrag jf^^i/3a^ r' ipdq^ttm, quod Aristöpfaanes ro xavow xal t^p x^Q^^ß^ dixit. Hinc drsi Tocem com deriratis ad ipsa sacrificia traostolerant Philemon: y. x^Q^^ß^ X^QpfkpavOi äi naQcc Avx6q>^ovi (y. 184) ävtl xov aq>ayia£ovaiy dvovtHj än6 fiSTccqiOQag xwp x^Q^^ß^"^^ ^fe xct&a^QO/usr tag x^^9^S, '^^ dvatop X^Q^^^ ^^^^^ ^s xa&atQovaay. Eadem Tzetzes ad Lyc. yers* laod. ßvxzmai (i. e. äviuoig) /€^i^/^ova«i^ cSfsfjüral ;?o^i^ (cradeles; nempe Acttiyi Ipbigeniam). Apad Eorip. Ipbig. T. 58 ait Ipbigenia:

Sm^axovOi i^aSg &v x^Q^^ß^S ßdXcoff ifjutt. Ipbig. A. 1479:

XsqpCßwv re nayccTaip

iXCaGBT äfigil paop. .

V. 1513:

atäqnj (scr. oxi^pBOi) ßaXo/jiäpap (Iphigeniam) x^^^ß^"^ '^'^ nayatg.

Hoe refereadom qaod Earip. Here. 929:

etg X^Q^^ß' ^S ßä\p€i€p ^AXx/zijPfjg roxog (nempe top 8uXöp),

'\

et quod Atbenaeos 1. I. 409 B addit: na^' EvnöJiidi ip At^lp-

avTov Ti^p x^Q^^ß^ navaeig. . ,

Notat idem: ian Si wfwQ^ $ig o dni ßasrtoip daXop^ ix tw ßkö-

Abhandlungen der I. GL d. k. Ak. d. Wim. VL Bd. I. Ablh. 50

392

^aipoPTsg rovg nagoptag ^y^tl^op.

4.

De accentu formarum quae ad fj x^^^V^ pertinent.

Seqoitar jam, ut de oQ&otopjjasi v. x^Q^^V^ agamas. Gramma- ticorDm fere oniniam erat sententia, formas ad ij X^Q^^V^ revocataa ad analogiani fiimiliom ßaQvropwg scribi debere; sed adversos habe- bant veteres Atticorum pofitanini libros manoscrlptos. Arcadius 7U(fi TÖPOJP p. 94« ed. Barkeri dam Domioa in atp, sip, tiyjj «y;, otp, v^^ anp OfDnia ßuQvxopwg ootari docet, ma^nso x^^^^ ^it: sig yf tx^^ xa A TiQo xov tp ßaqvpaxair axsv6x^\f), nmioxqixp, X^Q^^% exceptiooes tarnen statnit, primam doorom nominam in a^^ exeantiam : xd eig ^ noXvaiXXaßa (add. Sxopxce a nQO xov ^) ßafvpsxai. aQatpj XatXcnp, xpoQcnp, x6 ii nX$p&oßd\p xal neXsS-oßdip o^vpsxa^. Alteram constitnunt nomina qnaedam in (mfj desinentia, at fjtopimp, x€jia$p(äyßj xwpXwxffy de qoarom ratione postea dicetar.

Exceptionem , quae ad x^Q^^V^ pertinet, a nonnuUis admissam fnisse aactor Lex. gr. commemorat, cujus fragmentum G. Hermannas in appendice ad librum de emend. gramm. gr. e codice Augustano, nunc Monacensi edidit p. 321 n. 14: Td ^/uxxixd avp&exa xal sig xp XtiYOPxa ix rov iid Svo fifA na^axBifiipov yipo/^pcc ßaQvp€xa$. XiXsifjtfjhai cciyUirfj, xixQifijUM otxoxQixp, xäxXsfi/Liai ßooxXsxp^ ßißXBfAfmi xctxvißXeyf' ipxsv&sp xal xijp x^Q^^ßcC} (add. tjpxipsg x^^^^ß^ 9«- oIp), ^Axxixol ii x^Q^^ß^^' Hoc quo pertineat Suidas aperit, qui poötarum in bac re udum notat y. x^Q^^ß^ "• ^Q^^^Q^^'^^^^s (jc^Q- p$ßa) xaxd xijp dpakaytccp, nagd dh xotg no$t]xatg naQO^vxö^ pwg ixsQPißcc). Idem x^(f^0^s laadato Aristopfa. loeo ex Ayibus &

309

fuag t% Z^^^^ß^ *' r. Jk Ptodet^hM« notfttio a «cliolio in Demostfa.^ qvod e cod. BaVarioo lleii^kiiiH OriUt. gr., T. II. p. 81 ad jr. 505, 14 edidit: x^Q^tßtBV diy Sp dno €v&9üstg^ xfjg x^*W* ^^^w»poJwdr«g H n§t^ ruh TtiHfira^ xuttt rffv ärixXayictp. Mai XQV^^ (add. t6 ^fuzy ;^9^ri7fro/i#^oi« nu^* wtotg roUßiöfMotg dn&tmfßop d^ti tov pmKOfi&Hwg (eoll. Aurpocr. ▼. x^gpißan^}^ qaae haad dnbie eonmpta. Neqae enin ngonaQ^vropop bic affertur,> geqae si id fieret^ a paßtia ki repeti poterat, qoorao osiis^ irt SoidiM indicat et darios docebit AÜieoaeiia, ab analogia hio recedebat. Scribeiidmii igitnr exSaida... ano%v&9lag tiJQ x^pt^, X^9^*P^^^ Ti^jus^vroptog xarä tijp upib^ X^ytap, ncc^o^vTCPOfg di x^9^^ß^^ na^ toti noaitaSg. Lobe- cddos magoos analogiae graecae stator^ ad Phrja; p. 562 mooe^ Smdae et Harpocrationia ista ootamiiia ex schoBis in DraiMtfaenen baoata, qaaitim particolam bic ibi niQtilatani codex Ba^arico« redemerit additqoe: ^Eoqae exemplo intelligi rolo, quantos wsm fai comneirtarS ▼olgo n^ecti ad complenda iexica graeea affieraot, qaorani glosaaa rhetoricas plerasqae ex bis fontibos manaMe fädle, ai ad bojos libri lOBtitutiiiii pertioeret; probarem*^ Videtor tarnen ha jus, de qua agitnr, obsenratioms eeteroqain Terissioae foaa altias repetendna, qaem, ni fallor, Atbenaeas aperit, dam X, p. 409 aberiora de re tradit: Tta^d fdp Toig n^ayixotg xal roig xwfiixotg 7UXQO§w4pafg dpi-^ YPwarai /«^rZ/Sor nag Evffmtiti ip ^HQoxXel (Here. F. v* 929)

eig x^^^ß" ^ ßdy߀i8P ^AXxfMijPfig yopog' dXXa xah naQ^ Evn6X$d$ ip Ail^tp*

avtov rfjp x^QP^^ nctvas$g. '

Panda interjectis porgit«.;^^ ßUp toi n^naif0§vTipmg (nenpe x^^ p$ßa) nqotpiqws&ai. Kai yoQ T&mis ^tifuerma avp&ita sig ^ Aijyopta Ysyopöta Ttoffd top noQctxetfiepop Tt/P TUXQaitjyov^fop rat; naQoxssßiiPom fvXdaaopta tjfMiprä r$ reitop' imt\ unr iiim fj^ Aef6fl9w0P

50*

394

t

ßctQVPsrai (itaMfls* oratione mntila et Gorrapta)^ Xi^/ifsa^ aiyijUtff, rirgifi/juxi oix6TQ$if^y xixXsfjLfAat ßooxXs^f^ naqa So^xXel ^Eg/jiijgy (add. ßä^ ßjL$/4fuc§) »ax(6ßXBxp naQcc ^Aqx^^^V "^(^ ^^QQOPtjoirf] ir totg ^liuHpvio^ Oi^' ir a TOtg nXayiOis tct toiavra ini r^g avtfjg av^^aßijg g^vÄariBt ztjp raaw. ^A^tCToy>afnjg d'ip ^Hqoxjip x^^^^ß^^^ ei^xsp. Haec in Com» mentarios saos ad Odyss. retolit Eustathias, pluribus omissis, addi- tk aliis> p. 1401 9 12: nct^a ^k TQayixoig xai xiofuxotg naQo^vro^ p(og svQfjTai x^Q^^ß^* EvQiTtiätjg stg x^Q^^ß* ^ ßchpsisp ^AÄx/Mjptig yopog x^ /i^PTO^ g^tjal (seil. Athenaeiiiä) nQonaQO^VTOPwg jiQo^pi^ Q€a&ar yc?p roMds ^tj/ictrixa avp&exa Big %ff Xijyorra qtvXaZ" Topza naQaXfjyovaap na^axsi/iipov na&fjtixov itiXadti Xb^ yofAipov iia t(5p dvo fifi, $ ov xal ysySpacij ßaQVPOPzcu, X^ XB$/i/jux$y XiXs$xi/ai, aiyiXiip. zitQi/jtfux^j oixozQixfj. xixXsfifiai y ßooxXstjf. ßißXe/jifiM, xaxwßXs%if. ovztog ovp xal piPi/u^fiM x^9^^* ^^ bis patet, Atbenaei verba quae cornipta DOtavimaa Sxopzä zs zovzop x. r. X. noo 6886 corrigenda cam Schweigbaeasero q)vXacaovoip , &p z% ^xv '^ovzof^ 8m, 86d ipsifi Eastathii verbiß scribendain q)vXdaaopza naqaXi^yovaap naQocxeifiipov 8 1 d ziop dvo fifjk XuyofiBPOP ßaQvPBzai, qnibns Biidta- tbiu8 ooDDalla explicandi caassa interpodait. Nee obliteratam e8se baoc zopwaip inArifitopbaDitfMsd., qaamqiiamnegleetam acollatoribas^ conela* da8 ex BiBeti verbis ad Aristoph. Av. 85 1 : ip zotg xazto ö noi^zfjg zijp X^^p^ßa naQO^vzopvog noXXdxig XiyBi, stneQ tj yQccg>ij xctXiog ^X^^* Grammaticoram igitar erat opinio, voces illas ex secunda persona perf. pass. formari, XiXB$\f>ai, aiy/Xixp rel., et com ejos cbaracterem, yj nempe, servareut, debere etiam ßa^vzopiog ad modam eorum aciu. Ratio ipsa uihili est; lobrica enim omnis est nomina ex certis yer- boram formis dedacendi ars et licentia. Accedity qood sobstantiva^ qaae Tim activam habent, ex formis yerborum passiyis vel propter signi* ficationis differentiam procreari neqoeunt, ^sed, ut ipsa yerba, origi- Dem babent e radieibas Xsn aiyiXnp, zQtß oix6zQ$ip, reliqua. His igitnr opinionum commentiB noa eleyatar, qood Atbenaens contra af-*

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fect . Niinirptn dum dich ä^iy^ioatm^ librod maDoscriptos iodicat eocH quid iiibliothecae AlexaDdrioae^ cuysk^ e tbeäaoris erdditionis t^aae copias deriyare solel. Hi vero poi^tarum Atticorom Codices antiqaiores atique erant Antonini Imperatoris,: qua Atbenaeitö vivebat aetate possant- qae ad illias bibliothecae xsifuljXut, si qoidein baec flatnmas Caesma* nas evaseraot, referri, qaae antiqnitas Atbeois Alexandnam faere trant^lata; ex eis eniiu refert, qaae opinioni soo tempore receptae in tragicis et comicis Atticis repagDabant. Alio qaaestionem deflectere ▼idetur doctissimns auctor im/uQiff/nciy »ata cro^x^iop, quos J. A. Crfimeru$ Anecd. gr. V, 2. edidit. Is p. 424 1. 18 seqq. haec notat: Xi^v^yp, x^Q^^ß^S* td €ig tfi XijyorTa inig ivo avXXa^ ßas ovp&Bta dia toi n xXiPBta$, si /li^ Sxova$ ^ij/uc %ig ßa^ o^ t6 v£ß^, To r/nr(o. ncudovQl^J^ r^tßi»* x^9^^^^^ &jLißaK Plura in bis dobia. Non enim yerisimile est, omissa exempla nomiuiuii, qaae i$d Tov n declinantar, et in.fiae ptßwy ro p(ntio siuiili modo la- cuDOsa sant. Qois vero sensas? coi in mentem venire potoit, ea» qqae yerbam in ^ai babent, per n declinari, boc at dedoceri debe- ret? Nee qaidqaam de accenta notatani, qaem tarnen postrenia no- mine pecaliarem babent. Hinc putaverim, in$,u€Q$afMOP scriptorem accentu yoliiisse distingaere nomina, quae verba in nio ant in ßo) exeuntia baberent, ita nt illa ßaQvroptos, baec^ nt factom ab ipso, a^vzopiog signari deberent. Hoc si yeram est^ scripsit: tu eis tp Xfiyopra vniQ ivo avXXaßdg aivd-sva did tov n xXiPOfABva ßagv^ P6%a$j (&s aiyiXixff alyfX&nogj %i f^ ?;|fOi;ai Q^/J^a sig ß(o^ wg TO X^Q^^V^t X^Q^^ß^S ^0^ ^^ p(ntoi, naidoT^ixpTQlßfo »^ t. X. Utcan- qae ea sint, hoc apertam, doctriuam gramniaticoram sibi non constir tisse et foisse nonnallos, qai inter ejos generis composita disUngaendp a reliqais classem separarent^ coi x^9^^^9 x^Q^0^s o^vzoptag, non na« Qoivi6pa}g in yetostis poötarnm Atticoruoi codicibus signata sine damno reliqaoram acceoseri possent.

Rationem diversae hajos TOKoiofioii? Arcadius p* 04. I. 22.tangit

896

dura Domina in mff desinentia quoad acceotam in dnas dasses disti g«it his Terbis: w sig (mp noXvavXXaßa xv^ Urta if nQoatjYo^iMd ߀efVPWt€Uj xvxXanify tanp, fioiXanp. aeOfjineAoraij Sg t^vig g>a0iy ro 9Vf<mf/ i^6fASP0P. rd /ji^rroi im&tnxd o^vp^ra&j vnsarccXfifrmr TWP vnonentwxdriop xvQto$g ij rwp iSiatoptiov , /nopoiyj^ i fiiwwp&aXfAog , xsXa^Poitfß, rv^Xiüip. ro dt iXtxanp xal fiiimp, i fMtvdg 4g>&aX/jiws tx^^ ßaQVP€Ta$y Saneg xvxXtoy/ xal xfgxanfß 6 SöXanp xal fanp S xvpixog. Ipsam rationem si spectas, altios ea re- petenda qoam visttm grammaticOy dam ^saraX/Mipu rd vnonenTWxata x^qlotg notat Signalnr nimiram acoentu in äimplicibas noniiniba» ea syllaba, et in compositis id nomen, in qnibos vis primaiiae signi- fioationis inest. Hinc /wpcitp^ xeXmpohf^, rvfXaiy^ et xvxXmtp^ lanff, xiqxanfß recte accentn diverse signantar, qoia omnia tonum in suh- friantivo habent et, si dao insont snbstantiva^ in eo, cnjos notio prae- valet Yalet hoc idem in x^R^^^V^ o^vroptog signato. Cum enim, ot vidimns, tj x^Q^^V^j ^^ x^Q^^ß^s ad solas res sacras revocatae essent et sensn tarn lato dicerentnr, at omnino purgationemj xd&a^ aip, indicarent, sive mannam lotione sive adspersione factam, vis no- minis x^^ evannit solaqoe alterins voeabnli a ptnxio derivata signifi-» eatio, qnamqnam et ipsa dilatata, remansit. Inde seqaebatnr^ dI haec tanqnam principalis, si non nnica, tonum acciperet. Est igitor eadem inter Homerica illa ro x^9^^ß^^9 '^^ X^Q^^ß^^ ^ ^^^^^ Attica haec tj x^Q^i^i ^i x^^^ß^s toni diversitatis ratio, qaae inter ^$X6Xo^ yog^ ^XoOiHpog i. e. ^iXog rw Xoy^opy ^iXog rwp ootpdiPj et inter i^ xaioXoyogy ^vaoXdyog i. e. Xiyonf vel Xoyovg noicip ne^l dtxatow, TUffi fvaewgf qaae Arcadins L 1. p. 89 distinxit, qoamqoam rationem non prorsus perspexit. dam dicit: oaa ip d^xfi ^X^ '^ qnXslp, ngona^^ §vP8ra$, g^Xonopog, ^M^offogj ^MXoyog. Td na^ ro Xfyfo x^^ TWP nftqd ro q^iX^tp naQoSvpBtm, dixttioXoyog , g>va$oX6Yog^ tB&g€sto^ Xoyog (scr. tsQaToXoyog'). ro di guXiXoyog dno toi Xoyog xal ipiXA. Ct enim a theologis christianis &$oroxog et &€Öroxog, qaae deam

397

^emiit et qniie u dee penita e9tj didtiogaaofiir, itai et fiZoXiyos dici potait qni amice loqaeretar et similia.

5. De reliquis ejwfdem prosapiae nominihus.

Jam de reliqois yodbiifi dicamos, qaae praeter Homerica x6 Xi^HßoPy x^9^^ß^ ^ Attica fj x^^^% ^ x^^^s ^ ^'■^^ faere.

1. Xs^rtnr^a&a^. Hec praeter dao ista ejus prosapiae ihh mina Homero iDnotoit solam in miico looo, idque, nt monnimiia, de ' lotioiie sacrificali adbibitiuD JL «, 449:

coi descriptio integra »aorificii x^f^^^ ^' 0vAmg perfidenda ineat Ubi simpliciter lotio indicator^ simplid Terbo vh^a&tu (am io lotione sacra quam oonvivali et leliqiiis osas est D. n, 230. Od. ^^ 336^ et in lods, qoae a x^^ßa i*a/Mp£noiog indpinnt. Atticomm asom teatMktar Lysiaa 255. L 5 ecL Reiske: ix^Q^i'^^^o ix r^g fB^ fäg XI^Qpfßog. Activo x^Q^^V^^^^^ P^ SvQva§, st yidimos^ «aos est Ly^ophroD« AdIiM)dt in explicaodo etiam Baritms Camers (ed^ Dind«. Graoun. gr« T. L p. 446) } jp^^iv^iirro äni tov jfa^y^rroi. N^ tat Lebeckioa ad Pbrynichom p. 562 » ;if€^rJbnr£<ri9M, com a nmuDe ^m» nttquymYfjs aaxilia formetur^ id excMaiionis habere qood est ,,Terbimi sacrificaLe eeqoe inäminiiisu^ Eqüidem crediderinff notio* uem manaam io hac quoqae forma eo nsqae eranvisae^ nt solam lo^ tiooem cogitareot, qoamqoam ad maoos pertineotem. Hioe qooad seosiim et twioa$v vintsa^t ei änwt7neo&a$ periode ao x^f^^W wgwi Ailicos haUltafft» . . ^^ - . .

3§g

Seqnnntqir noniina ex verbo derivata» quae iisii ant Atticoroni ant grammaticorani innotaernnt.

2. XsiQoyiTiTQOP ap. Athen. I. I. D. Evno^ig iv JtjfAOig dyijQ S^oiav rig dYcc&og ^ xal XQ^^^f^S noXftfjg

NlX^ «... /^lyCTTÖff (Sv OVX fori /fiißOI'^TlTpOl',

in qao lacunam expleas non per ndpxag post vuc^, sed addito ndvra. Dietom est enim näpra /^aro^ ut ndvrcc oo^og^ ndvtct da^vog similia. Aliad exemplam praebetPolL X, 90: Pfjtäoy d'aixd (j^egpißä) xai jifci^oVmT^i^. EvndXidog sinoptog

Brevi prima ;ifß^oi^mr^oi^ Inscriptt. Att. ap. Boeckbiam (Staatsbaasbalt der Atbener n. p. 262) et ejecto o x^Q^^^^Q^^y Pbilemon n. 289: X^^vißa . . . ^0/jfjQog /uip x^Q^^ß^^ davnj&oßg SnaS €Jnsr^ ij/luop ^i avrt}&<og ro x^Q^^^'^QOPj (Ag Ttct^OfjjusiovPtcti xai ol nctXmo^, tov- rfari ro röv vyQOv vnoäsxnxov dyystoy, ov Xißtjra xaXstv avtög »Äo- &ftr. Sed qaaeritar, ;if«i^oi^i7ir^oy^ x^Q^^^'^9^^ ^^ vase solo an etiam de aqoa dicatar. Prias illad de y. x^Q^^^'^Q^^ probat Pbilemon. dorn doeet 1. 1., yjQ^^^'^9^^ ^^^^ '^^ ^^^ vyQov vnodsxxixop dyYBtop et Xißtira. Neqoe aliter ;^a^di^i7rT^oi^ in locis ex Eapolide ab Athe- naeo et Polloce allatis adbibitom. Contra ad aquam refert Enstatfa. p. 1440 1. 59: to d^avto rivsg vSvoq xai x^^QOPinrQoy tpaoi, dg ifjXot o ygd^ag, Sri x^^^^^Q^ ^^ xccrd x^^Q^S SäwQ. Glossa baec in E. M.: ;|f«i^oi'i7iT^oi^* ro xard x^^^^ vdm^. ^ AQtcrwpdrtig. De eadem aqoa ptnr^v dnovmr^ov ibi 1401, 1. 8: ro di fjtBra n^y xd&aQOiv xcrrcmeuor tJypöv dnovtnrqov ixaXetro^ ^yovy ;f«- QfSr xai nodov dnorifAf^a. Res tarnen ambigna. Verom in nnirer- snm inque locis qoos afferent omnibos ;^£i^oi/i7ir^oi' aperto vas indi-

9im

pmtQw, de quo Bustatb. ib. 1. 60: rp fiiptoi fABxdvinxQOP oi toiod^

/Mra TO pt\ifQa9tt$j, Porro cinip^m^ov.^ de qgo Atbeo. .4pd E: ixßXoviP i^dnop^nxQOP t.o an^^pkfAfia twp ;|f€iocuy xal raip noidüp: Sed dp loce Ari^tophnnus, qpo oaus e^st Acbarii. 616:

»

ipse jBic JQdiofit: tawg^^i ^std rijp Xsxdp^p oi^twg tUyop, ip (p roontp xai ;ifßi^i^mT^r. Eadem fere Eustath. L L Adhiberi praeterea potent analogia tt. ßdxtQOp, ifx^TttQOp, nXijxtQOp, alia molta ejasdem fami- BKe; qvae noD tiiisi iiisrtraiiientoram iioiiiina föertint, et videlor bfc ääne OMa vol^ahis ' Ibisse rocam x^^^^^Q^^ß ptfn^op, luetapiTtrQW^J änSpmti^p, nei nema tarnen ad lärationem propensö. Ac is qaidem hl plnrafibas Qt x^^^^^^^ß dMpifftt^y aliis praevxioit, nt annt Odysa; f>'343/ bOi nodecptTttQa, qnae saptia cootalimtis^ qaämqaam ne in plo^

ntlibas qaidem väsorum notiir prorsöa foit exclnsia. . / '^

. ^ ' ^ , . . ' . * ' ■'»

'X^QPinta habet Aponon; L. H., dam Homericiink illüd j[iöp$ßop per i7t69ixtixi^ t(5i^ /s^KrarroiV explicat; sed leg; x^^ pßttQtdp.

4. XiQPi/jtfia Pollux Ily 149 ex Philonida: . JT^^j^i^oi^ ^O^jj^^ TO jrcrrc^ x^^^s vS(oQj xal x^Q^^^^^^^i, 4>tXa}p(Si]g äi xat x^qplfi' l4M(a. Sed multo difficüiQr $8t qm(a»tHi di? QQiiMnifa^a bi^pp .pro^ä^ ]^ reliqgj^ qnae ad.jiffifi^/Trireaii^flrirti^oii perMo^u^.et'iDte n$x^, cim jf^i'i^a pt, jf^pyiv^ JMguatur/ Soui^fi, ülLpataat, rf jfrfpi't/Sioft w-^fl^ pißop, TO x^Q^0^^* A poatrein<( illcjp^^Bl]a nenpß fatcilioii alqoe c^tKf»

5. XßQpfßiOr, Ta(i easa, eoi ^ Ti^^ . x^9^0^s aqna infandeba- tor, docet Athena^a L L j^.4Q8 Cy jfvaiag ip tf^ »Dtra ^JXxißid^ov }^mp ovroog* rotg x^vootg x^Q^^ß^oig xai ^^pfA^arij^to^g. Ct.

Abhandlungen d. I. O. d. Ale. d. Wiu. VI. Bd IL Abtk. 51

400:

P<dl. X^ 65: neu x^^^ß^ ^^ X^9^^fß^^^^ nnwzos ^Ai^ziynx^ävg Ir

Malta sunt yirorani doctorom id hoc loco restitueodo tentamjoa, infausta utique, ooo excepta magni BenÜeji coiijectura, quam in al- tera ad Tib. Hemsterliasium epistola (cifl Üavidiä Rubnkenii Öpusc. Logd. Bat. 1785 p^ 56) bis yerhis usus pröfert: ^Abtiphanis locos^ at senariom clare se ostendit faisse, ita et sie esse conjaDgendum: TO x^Q^^^^O'^j non x^Q^fß^^^' Lege eqüidem totom ex Falkenb«:

t6 jjftf j'i/?6ioj' TtQiorop ix nofinijg Sfsg

yel äg>siß. Sed excepto x^Q^^ß^^^^ Q^hil bic certum.^' Reliqua, ai omnia fere Tiri ingeuio proniptissimi, aliqaateuiis probabilia^ x^^^ß^^^ yero falsissimmn, ueqae uoyi qui formaoi baue ßobstantiyi soggesserit nisi fortasse Zooaras is est, cujus tarnen glossam Xagplßhior

ifznvog, iy (^ ras x^^Q^s plntofABv jam edijtor correxit, ut debuit Ni- hil enim de x^Q^^ß^^^ ^^^ simili forma deflexa, ex qua x^Q^^^^^ deriyari posset, innotuit yel innotescet. Recepia tarnen est ab Inu Bekkero. Ceterum e PoUucis yerbis sequitur, eum non x^Q^0^^ aolum, sed x^Q^0^ quoque apud poetam deprebeudisse easque ipsa& yoces x^Q^0^ ^^^ x^Q^^ß^^ junctas in canssa fuisse, quare ver^nm aflferret. Itaqne sie enm refinxerim: ix^^'^^^

%^p x^Q^^ß^ ^^y ^^ jjfcpi'/j^ioy nqoXB^ ovv rdxog. tj anopdfj aay>ijß.

Eyocat aliquis ex aedlboer famelos» qoi r^ X^9^^ß^ ^^ '^ x^Q^^^^ iBtATeränt. Ex iis enim quae parantor, apertum est libatiooem fieri debere. Simili modo Arisfoph. Ran. 847 agniim poscit ad sacra^ dun Tv^m ingmif saerificio averroncandos :

: 1 '.

,'■.'... . «

4|lt

Mtitierw^eamrgat^^ el iii mm iMj AMiultum est nee iDjaria* PotoM

jttxta formam diminatiraiar x^PtßHH^, ant ex hoc ipso ant seonam ab €0 «X eadem radieo ortoai. AccecKt qnod yo x^Hf^f^^> 4^^ ^X fi^ebanno prodsiunuM^ aibil est nisi aperta forma nomkiis jt^ipv^/SoK. {iXstitit iametk Fr. Aug. Wolfios, qoi moostraret, voce«, vel Ifl Homere eoatroi^rsam, a recentiorsm «19a ^ abesse , ad Demosth. on ia liOpt. 8* 137 p. 375^ nbi Draco laadator Y^aftoy x^Q^^^^ bIq/^-^ t^^mrop ap^QOfApWy enor^wnß, jeQ€tti]QiOP^ adqeae Sdiol.: Xs^plßmp^ ^ tw Sicttos, äXXA Toi wff^tov. Hioc Wolfias: ^^Mala antem im^ inr leotio j^iJß^, qoam scbol. expficat de vaise. Sic quidem An*^ ^ioeides joogit fj^dßtis xal &üfüat^^g Or. IV. p. 227. Veram Ibi iiec9ssario scribendam x^Q^^^^* Nam ominoo formae x^^ß^ vik alia anctoritas adest, qoam -qoae dacitur ex II. co, 304 ^ TersH ae ab omnibus qiridem gemtino babito^^ io Andoeide jam Taylor» Xßq^toü rMtitoerat, et sincera faaod diibie janctora x^Q^^ß^^^ ^ßül &v^^aTfi^tmPj at x^Q^^ß^^ ^^^ anordäp, illorom si taabusy boram si de lastratioae sermo est Nempe OTtopSal m qua* tmat ;if£^j'//}^^ praeeedont. Hioc prodivie erat error ;iftfi^yi/¥oj^ ex ;iffi^i^//7#oir «corrumpeotitiin^ natns ex eo, qood fonnas ad ^a x^Q^^^ ^^^ ^^^ X^^ -yfßa reyocaudaa eonfenderent. Neqoe leoiim in Attico scriptore de* prehendas, in quo x^^ß^^ sedem fixam babeat Haeret qaidem ia grammaticomm Tel aaimis yel libris opinio, ro x^Q^^ß^^ xoipäg^ yfii^EZXfiPixcogy T0 x^f^^ß^^^^^^^^ dici, unde ooncladas ro x^ Pißop aoTO grammaticomm osn commoni de yase adhibitom foias^^ qiiod Atticis x^qpißwp appdiabirtorf sed boc ipsam qdoqoe ambigadis atqoe fluxom est, et si accoratiae inspicias^ (kitios locos priscoram GranK- maticomiii eorroptos reoentioromqae id hob aninadTerteiitiara sooordlam aoft diyersa miscentiom incariam qoam yfen aliquid notamioibos qnae bno spe^ant sobesae, iatelligaeik Ita Mberid Altic. p. 414 cd PieriL

51*

Ü .^. äyysioy ^EXMj^^s^ qaae si di^putiidQ nostra hacu^ae reota proceasity ita ordioasda sunt: xfQ^^ß^* ^^ vdioff^ ^ y^TnofAs&ß, mdi x^Q^^ß^^ ^^ äj^ystoif, -^ X6quiß$op xo ayftXov ^Avr^i^dig X^ffvißop di ^EJiXfiyes> F0113 ejus erroris . repeteDdog e loco Athen., X. p. 408 B: xal naXiy 6 OiXnwvos Üijt^, el t6 x^9^^ß^^ afffjtußj xa&dnBQ ijfdstg XiyofABV iy Tfj avptj&e^i^, -zaf rig avxtp awjPTtjae XiycDt^ ro ip ^IXidit (sequitur locas II. w, 304) ^Anucol di x^Q^^ß^^ XiyovOiP . . . ^Enfx^Qfiog S' h OsaQotg ht^x^ X^iQOPißa H. r. X.J quae supra tractaviinos. Eadem fere ex Athe- na^ refert Ettstalb. 1. I. p. 1401 1. 10 lo brevias contracta: o ik .1^/iBig iv rfj atfPtj&st^ x^Q^^ß^^ ^a/uiv ^Arrvcoi x^Q^^ß^oP g>a0i x* t. X. Jdem tamen p. 400 60 obiitas prioruin refert de loco Horoerico II« m, 304: xal x^Q^^op 6 ipzav&a Xiß^s, op 17 xoMtj yXüaaa x^Q^^ß^^^ XäyB$. Jam ai Atbenaei locuin spectas^ prior ejas pars band dobie cormpta. Qoodsi ei^iin x^i^^^ß^^ ^^ commuiii dicebatar, uon opas erat UIpiaBO quaestione, et aaperOaa probatio ex Uonieri loco repetenda* Vitiom ex parte saltem aperit Phileoionia locas ex Athenaeo, at videtar, derivatas p. 199 ed. Fr. Osanoi n. 28&: . Xi^Pißtt* dg x^^Q^S ptfJtfActxa x^OfABPa S fikp iqfABig ip xy GVPtf^ &ei(f x^Q^^ß^ (scr. x^Q^^ß^) 9^t*^^j ^Axxucol xBQPißiOp g>aOiP x.x.X., quem locDm YilloisoDos ad Apoll. L. H. y. x^^^ß^^ ^^^ tempore ine-* diium dam citat, infereudo formam x^Q^^ß^^ viliavit. Atbeuaei ora^ tionem ad aaoam Bententiarom ordioem revoces, ai boc ipsnm x'^p XBQpißa ex Pbilemone post ip xy avptj&s^^ addaa. loterrogabat Ulpianua, nom x^Q^^op dictnm faerit pro yolgato x^^^ß^^ ^^ respon- det aliquia provocando ad veraam Homericom, ex quo coocludebapt, X^ffPißop eaae vaa, in qood aqua Inatralia fandebatur^ eatqae haec re yera grammaticorum opiuio, quam et ipai aecuti aumus. Apoll. I. 1«: ancc§ di nois slnsp d/Aotiog (seil, rqü x^Q^^ß') ^^^ vnodBxtixop xwp XBqptnxqQ}p (add. Xäßfjxa) x^^^^ß^^^ Eaatatbias ad IL I. 1. p. 1351 !•

itoo i|^tor TülgAto j[iQpi7nQa ßq99^ x^fymr^op tm drciebfiiitiir^ qüe fihk^ niOM x^^ß^yZ^Q^^^^^ Attieiii X^^p*^, ;r€^iM)3ioi' «rut, neqne dabimii rät, ^'itwnf&^^jr^ 4fP9nf&4^M vel ti xoipSg X^of/iepop nön x^^ißw babbime iStritiB^^PMr^Pi JE^^t^A^T^ Ttl- ';f«iii'43tfy siqaidem 17 jfs^Hi^ et aquam et yas lustrale signifiöabat Ms^iie x^9^^op de vase bsIo adbibir

tnm tanqqam, ^AmxtSg .Xsyo/i^rop fuisse oppositam.

"'i»-' ■-■■ I

. . ■" '

Corrigendi hinc loci^ qai /^iqpißov recentioram Qsbi yiodicare vi-

jdentnr, yelat E. M. ▼. Xißtfg* ro x^^vißop and rav rag Xsßääag tcSip

ya^cüv' inoSix^oS'är iS 6 x^QO^ovg etg op Xhfßsxm xtxl ifißäXXetai' ro

^S(OQ. 2fi/Mcfy€i ^ (dcrib. Si J. i. je. riaaaqa) inl /ih rov naq^ ^/up MyoiMi^

yov x^Q^^ß^Sß x^Q^^^ ^ dfjiq>tnoXog x. r. X. Tres reliqoas Xißrjxög

apud Homeram significationes ponit inl Xexäpfjg TQfjvg ih Xfßtjy

'f>te (Odjfss, T, 386),, inl rov na^ ^[up ovPiqS^ovg (6g ,di Xißtig te'J

tpiop (11,9,362) et inl rcop ^ji^aB-SfusTixcip ATS^copag Si XS^ßijxfxg (ll.

$, 123, 2d5). NoD animadverteront editores, düo scbolia in'unain

liic couflata, alteram qaod duas yoci Xißrig significationes Yiodi^cai,

aiterinn, qaod qaataor, iucipiens JaifxalvBi 9'. Hoc igitur ä priore

aeparaudam addeiidumqae post ro vdtoq lemma; Aißijg ro a^y^top.

XriiMcipBi, di riaaäqa x. r. X. In priore facile x^9^0^^ P^o x^ff

pßßop corrigas. Nee aliad quid io posteriore. Nam x^Q^^ß^s !• e.

X^Q.ptßog^ genitivas ^ x^Q^^^y ^^^ locum non habet, qoia apud Ho-

Dierooi, cajus asas illu^tratar, oanqaam ^j^i/ra significat. Scribeo-

dam igifur inl fisp rov na^ ^fiip Xeyo/^pov x^Q^^ß^^^} collatis

Eostathii yerbis, qaae supra posoimos: Xißfjg^ op y xoiPfj yXmatta

XfiQpfßiOP XiyBi. Nee aliter 8e habent rcir x^QPißa S) nesiiy cnjus looam

saggerit Henr. Stephan. Thesaar. L. Gr. 10490 C ed. Lood.: ^jX^q-

pißa/^ inqait hie apud Synes., ,^<ig ton ro dtiixoo^op ^tipog ovx tjrtop

fl ip roTg nQore'fiBPtOfutai x^Q^^ß^^ noXsa^g xäS-aQzfJQMP, Non

404

.mimis quam layacra, qaae soot in (emploram Testibolisi« Forran an* .tem aliqois aquam lustratoriam appellarerit.'^ Fallifur vir praeelaru^ deceptoai ot poto, eo^ qnod rd x^(f^^ ^^ eadenii qnae Homeii Xi^p^9 eaae patavit, qaod ipsom tarnen omni nsoi repugnat Scri* beadom igitor et hie eilt x^Q^^ß^^' Loeum Sjrneaii, a me rogatofl^ indicayit eoilega eonjanetbainiaii Krabinger, egref^na Syneaii inter- prest in Epiat. CXXL p. 258 B. ed. Petar. 2.

7. ^0 x^Q^^ßoS' Nomen boc lexiea etiamnone obsidet, etiam PassoTÜy qai s. v. x^Q^^ß^^ notat: ^^Formarn o x^il^^ß^s tantum Ae- lianos habet, ^^ Si analogiam spectas, nihil obstat. Potoit enim 0 x^Q^^^Sy seil. XißtiQj esse idem, quem ro x^Q^^oy seil, a/yos tcI äyysioy dixerunt. Sed exempla desnnt et unicnm, quod affertar AeL H. A. Xf 50 de miraenlis templi Eryciui eorroptnm est: d yovr i&iXoig &vaa$ oi'y, Idav aoi t(^ ßw/my naQiarfjxsp oTQj xal dtj x^Q^^ßos ^cci xatdqlacS-ai bUxb alya eTts t^ifop» El dri sYtjg x* r. X. Jam Piersonosy qni ad Moerin Attic. p. 414 n. 2 Aeliani loeo ntitor, no- tat: y^Nisi forte legendum x^Q^^ß^s» Plurale enim pro aquis freqnen* tissimom.^^ Sed plora insont saspecfa. NoIIa enim cansa, qaare oTp, alya et tqi^ov^ ita at faeit separe^ ovemqoe ad diaai^ capellam et capram ad xardQxsa&ai referat et haec ipsa, &v£iy et xataQXB- a&m, distingnere yideator. Neqoe xataqx^^^^^ ^Y^9 iqi^ov tarn nnde dici potest. Est enim inchoare sacrificium adspergiue et mola salsa^ noü sacrificare* Eurip. Iphig. T. 40 : xard^x^l^^^ f^^j a^dyia 3' aX^ Xoioiy fjtiXsi. BUne totam locam i(a dispoiiendum judico: si yovy i&i- loig &vüai SVy sTts alya sfte Iq^tpop, Idov aoi riß ßco/up na- QiOTt] xsp (seil, avrd), xal itj x^Q^^ß^^^ ^^^ xauovy sls ro xa^^ rd^aa&ai, coli. Hom. Odyss. y^ 444» nbi post ßovPy x^^^^ß^ ^^ ^^ Xdg iy xaviif commemorata sequitor:

yiQWP d' l7tnfi?Ara NiCTWQ X^QPißd X ovXoxvrag r€ xartJQx^'^^*

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De loco Aeschjflij qui x^^0^^ meminit et nonnuttie äliü eüm eo

Sed «t duipatatio eo redeat» uode profecta est, ex bis, qaae jkfit wall afinüil, jiüii satis ioper^ife iippftrebi^ in Agmnn. r. 100? rerba Jttnymri$^ $^pä$ xe^yt(iünß ad ritiis tiODTivdes usosqiie famiKarM (MfriimHre Mo p^itoe; äed ad aacrA äola et litttraiionea ante sacrificb iUMitaielidaa äeceasMio eie« refereoda.' CJam atitem Caa^andram ad mnotwa sertarämqoe' ^re^m Clyüaemoedtra releget t. 1008' üoJt^ Xmf fMta JovXmp ifza&slacp^^ sacra^ quibitti ei Mterewe Hcety eedcw spectabpoty ad aram xrijafQv /l$6g institaeoda« Nimirain, qaae eaC Harpocralioiiia Aotafip v. xtficiovA^^s^ ^Tne^itjg ip r^ ngog^AjieJL' JMop* TntiiSiOPjla ir roTg Ta/usü}$g Uqvopto. HUptxpSQog ^Bvdij^axitX

Nvp fdg Yvyaucioyitu^ füaiopS^ otcty ''liw^ mxQßOiny^ TOP di Jim xp4ß x%ti4k^p

^ExoPTu %h rmfi$Btöpi ^oi ic$xAiiafjttpa$^

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JÄxta liiitem ceOas prompfnarü mandpioram eraot babifacula» uode öbneladas, ejas condiäonis bonuDibiiä sacra et 9eparata et yllia foiaset ipso pröinpioano joxta Joris eomm praesidis aram perageodä. Sensd fere cbocioit JSarip. Iphig. Aal. 675» qiiamvis ad ooblliora^ aacra 'spectet, abi Agam^mpon Iphigeniae de sacrificio, qood para^ iaterroganti respondet:

«fers* atr x^Q^^^ Y^Q l&nj^H nÖxxg. JSt^aoßUiP äff äfju^ (tmfx6p , cS ndte^, Z^lfO^it '

406

Utar autem bac occasiooe, at noouolla, qaae in eodem dialogo dubia aat falsa relicta sunt, ooTis-eoris tractem et expediaiu.

YT. 1010, 11:

Kccl natia y^Q '^oi g>aabf 'uiXxfijjPtjg nori

^. Alteram posteriori» versii« partem co4« Flor«, cmn siogoJari lectiouia yi^rietate exbib^t TXijrai dovXaüxß puij^fjg ßia teste J. Ifraazip,^ sed tXijpui iovXBlas fMÜifis ßlov ie»i^ Casp. BeacioiOy imde Blomfieldias iovJUag /uH^fjg ßlov corrigit addens: „^Nempe imia erat servoniuy». Qifans/^ Dec tameo oinois neqoe ubiqae. Naiu ioter laatiora eamqaor-. qae r^fert Comicas Sccl. 604

navxa yccQ V^ovdiv anapxBg

aQtbvgj rs/jidx^ß fJbdtccg, /^«^^«^^ olvop, äreq^apoig^ iqeßCv&ovg.

. . . . I . .

•i . . t . . «

At yero vile ejos panis genas ex liordeo fac.tnni sine condi-

niento aliquo sane servoram erat, onde 8ovX(av /idtfjv eam ista le-

ctio appellat Ceterom major J. Franzii qnani Casp. Beheinii in eno-

tandis yariis lectionibos fides, quem secotas scribam:

Üqa&ivra rXi^va^ dovXiag fAdtijg ßläp.

Nee tragicam tamen pnto yersum,. sed ant satyrienm ant a C(k mica aliqno naqtjfdlff yersas Aescbylei formatum non illepide, qaia yoracissimum beroum Hercnlem comiei notant, cnjos sane extreoia miseria esse debebat, pani faordaceo servorum adstrictum yivere» Ipsam naqtjfSlap a grammatico ad marginem tragici notatam et inde in textom Fibrentinnm illatam fuisse crediderim. .

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Major aatem difficnltas in seqq. yy. 1012—16:

*

Ei i'ovy dpaYXfj rijad' imQ^fyoi tvxfjgf

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propter sensunr pemikioii ve^slnsr posfremiiinqae Tersnni^ qoi abra- ptas et extra nexam reliqais tauquam claasala separata adjicitar.

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Dicnntar ptdnXöinoi wfiol tb' doiXoig narray xal naqä it kr9- firiv. Itä scribnnt et distingiitifit. Schol . : naqä atä&/ifjp dk arti rov'Ttapcc TT^iTtor. Hesrych.: ird&fiti* OTmqrog^ ip tj dno^^ S-ovfSip ol tfxTOpeg. Translate igitor de recto et ßnfto dicetar. Uf yero r^ habeat qaa rfeferatar, sententia in dno membra disjoiigendü erit: dfwl rt sial dovXotg närta xal na^a ardS-ufiy (nempe si&Qf praeter ainossim i. e. ita nt aiimssiin vel niensüram dorities excedai (daran* Torbei, darüber fainaos). Inest igitor notio rov na^aßcttrar n' xal naffaf^ojUBip. Notat Blomfieldias in Gloss. ad y. 1012: nagd ütdS-pfiPy secündtitn arnnssim significare videri in Soph. Oen. fragnt. IH; SüTs rfxTOPüg nagd ffta&fjttjp iSoptog o^ovrcti xccpwp, non'sane injuria; est enim nagd ar ii. ard&fifjg directionem ocnio seqni (an dem Ricbfscheid hihsehn)/ nee tarnen nt pntat eadem significatio obti- net inEnrjp. Ion. v. 1530: nocQ" oTctp ijX&ofiep tfrd&firjp ß(ov. Nam hie naqsX&HP axd&fitip est praeterire. Seite eontniit Staniejns Terent. Adelphi I, 1, v. 39: ^ynimium praeter aeqnnmque ac bonam.^^ Sed hoe ipsnni ineoncinnnm nagd- atd&fxtip eJpä^ nnllo addito praedicato, nee possnnt^ quae mensnram egredtüntur, alia esse, qnam qaae iura in servos dixei'at Scribendum igitnr: dfioi ys x.r.X.: biqnidem dnri snnt servis in oüinibns et nitra mensnram i. e. etiam tnm, qnnm iA ingenia servilia coereendä nnlla doritie opns e^. Ad sententiam illostrandam commode Stanl. affert Aristot. Rhet. 11, 32 (e. lÖ, p: l'Ml ed. Imm. Bekk.). Postqnam diyites taoqnam vßqiatdg xal ine^ Q^g>dpovg descripsit et eornm mores ex hac indole derivayit, ita d6

Abhandlungen der I. Gl. d. k. Ak. d. W. yi. Bd. II. Abth. 52

408

rBonXovroig pergii: duc^iqH di zotg ptmfSzl ^exrtj/iA^oig xai totg nd" Xai ^dfj T(p anana fjtaXXop xal y>avX6t€Qa rd xaxd ix^^^ rovg rsonXovtovg* Sonsg y^Q dnaiiavoia nXovxov iazl ro psonXovzoif^ %lpcii. xal ddixijfjutTa däixovOiP ov xaxovQyixd, äXXd rd /iir vßqiari- xd, Td ih axQcnevvixd y olov eig aixtav xai /loix^ifay.

Quid vero v. 1016 "Ex^i^g nag'' fjfiwv oldnsQ ro/LitSsTa&'i Stanl. qoem Scbfltzios sequitor ad dicta ClytaemDestrae refert Si Tera, inqaiens, lectio^ Regina baec dicit: ^^Habes a nobisy qaaeapad DOS fieri solent.^^ At vero oldneQ vofjUiBxa^ Dibil significaut nisi qoae yioris saot| et ^x^tg nccff i^jlkop a nobis hahes erit pro hahehis. Nee (amen opus cum Casauboiio ^ug scribere. Major praesentis teiu- poris bic vis, quo res iustans tanquaui praesens indicatur. Spectaat autem baec ad sortem, quae vofMf \. e. uiore recopto servis parata est, nempe ad servitutem quidem et durum illnd, quod cum ea ne^ cessario conjuuctuni, sed quod taiodum et consuetudinem regalem non excedat. Duo tamen sunt, quae bic offeudunt. Primum^ quod ver- sus absolulae seutentiae velut nd^sqyop adjicitur, cum tarnen ex nalora sententiae reliquis arctius necti debeat. Continet euim alterum oppositlonis membrum: receutem opuleutiam nacti durissimi sunt servis» nos verOy utpote antiqoarnm opum possessores et eo ipso animis mau- ßued moderate te tractabimus.

Alterum y quod offendit, est situs vocabulorum tx^tg nuQ ^/jitav. Nam ipsa oppositlonis ratio flagitat, «ut nisi aliud quid^ quo trans- itus paratur, praecedat, pronomen initio sententiae ponatur: tili quidem duriores esse solent, nos vero aequi tibi erimus domini. Ita- qua non sine caussa Staolejus dobitaoter de lectionis sinceritate lo- qnutos est. Sunt enim baec duo signa satis, ot puto^ manifesta^ excidisse ante ^x^ig na^ ijfwßp versum bajus fere argumenti et in- doli«:

40*

. ..."

HorDm enim aniiqua opoIcDtia et potestM omoibos notit« Praor terea uotaiidiiniy ia lua qäoqae verbis dfjufißoXCäp iueitö^ qaae omnea Cly(aeittae«trae oraüooes i^erTadit. Nam et senau aperto id iotelligi ppteat da modeata aortia aervilia coDditiooe^ et seusii tecto, qaem Ip^a in ae recaadit de aorte» qoam ei atpote pelliei et com Aga- aieainotte moritorae reservat et ptraeparat*

Stractaram et senaam impedita habent tv. 1026—28:

fiy yccg iaxlag fXBaofupaXov ^Ear^xsy fjiri fjttjXcc ngog afpay^g nvQog, *S2g ovnoT iXntCad rrjvS^ V^siv /a?«^«

Canaam festioationia Oytaemneatra dicit ab inü^antibus aacrificna repetitam : fnky yaQ .-. . nv^g. StanL : ^^naaiqoe ad aram penetraleiii aiatonttir dadom oves ad ignita aacrificia.^^ Meao/AfaXog iörta^ eoiB de hoatiis arae adatantiboa sermo sit, haec ipsa uon in idter-' nis aedibaS) ^x f^XV ^^f^^> qaaerenda erit, quo fAsad/ufeiXog docit; i% e. ipaom nmbilieom daniua occnpans; tox enini dedacta ab nmbilied totiaa terrae Delpfaia monstrato; sed ara erit intelFigenda in media aida posita Joviqoe iQxsttp dicata, ut recte monait Blomf.; qaae vera atractaral Genit iartag fieaofiq)dXov non habet, qao referatnr. Ne^ ^ne enim f4>ijXa iatfag dici poaauot, neqoe ^atfjxsy icrlag abaqoe ad^ verb. Tel praepoa», nee deniqaa genitivam localem vocea exbibenf, nt Tiaom Berobardyo (Wiss. Syntax p. 137), ad quem X Franzioa proTOcat. Atqoe bic qaidem, ai reote ejoa mentem perspicio, cogitat ovea in erbe ita conatitatas^ at ejoa mediam fere ac veliit ambilicortl araoccopet G,Im Kreisabatande Tom Altar^). Boc aatem verba non sig^ nificant Quoa vero ille locoa genitivi locidia coageAsif, ii ad tempoa apectant, nt Thacyd. Ol, 23: XQvaxaXXog re yaq insn^jy^^ ov ßißa$og

52*

410

iy avTtjy &az^ ineXS'Sty, äXX olog äntjXKorov tj ßoQiov (wie beim Ost- oder Nordwinde), aut ad partem rei totias, aat motum indicant^ aat deniqoe geoitivos locales com participiis , epicis pecoliares babent^ nt Od. €tj 2A: ol /üy dvaofAivov ^YTtBQtopog, ol i'dptovTogj quo tarnen referri oon debebat H. ß, 897 : rov d'ovnore xv/mta JUim^ Itavrotwy iifififj&y, tibi male post XBln^k diätinctam at ad navtoUay ävifuoy in- telligi posset imov. Sunt enim xvfuna nctrtotwy ayifiiov floctas di« versis Tentis moti. Horam igitar nihil facit ad Icxavai iarCag vel dofiiov aut siniilem dictionis scabritiem defendendam. Nnm Tero com Botbio eo revolvamor, at uno ordiue legamus iottixey ngog afpa-- yag nvQog iartag /ueao/igxiXov, et genilivorom ubertatem neque concin- nam neqae loco aptam admittamos? Non seqoar. Accedit, qaod agfaydg nvQog^ mactationes cum igne conjnnctas, et insolite dictom est et soperperflue. Nam, si oves diis maetatae offerontar, boc qnidem sine igne fieri non potuisse manifestum est. Haec igitur signa satis aperta corruptelae. Vitium perspexit Marklandus et legendom pro- posuitiTicr^a pro nvqog^ qnae tamen praepositio intercedente Tiqog a^yag nou poterit commode ad iattag /LiBao/MpdXov referri. Hinc scrib.: iajiag fieaofjufdXov ^Eatfix^y ijdij /uijXa nQog c^ydg niXag^ nt antea y. 1008 aza&aiGav xitjatov ß(afiov niXag. Situs adverbii remotior a subst. locum corruptelae aperuit. Cum antem properanda esseut sacrificia et ipsa Agamemnouis ingressum sequerentur, bajos quoque alacritatis caussam simulat y. 1028: fog ovnox' iXntaaa$ tfivf t§€iy x^Q^^^ nobis seil, adstant i. e. ad sacra facienda & nobisy quibus tanta felicitas contra apem accidit. Ovnox iXniaaa^ nt y. 1014: ol d'ovnoi^ iXntaavzeg ^/Ätjaap xaXdig. Ceterum bic quo- que, si subdolam yerbis speciem removes, inest acerbus et consilii certus reginae auimus, quo sane bostiam, quam yindictae destinayit, jam arae propinquam i. Agamemnonem ad layacrum letale sese accin- gentem indicat, quae caussa est festinaudL

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17 fiatp^at Y% xal xqxoiy xXve$ ^qbpoov,

BqIp alfiatfiQOP iiay>QCsa&a$ fiipog.

OS fMi^p nXico^lipatf ati/jia}9ijao/MXi.

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£ix.eo^ qaod Cassaodra ab ipso choro dicitar cisro ioterprete inügerei. e. severe moaerdebe^ iit obedienteBi sepraestet, coneludasy postreoias qooqne Clyüiemneslrae exhortatiooes et demonstratioaw frustra fuisse institutas virguieniqiie tacitornain et ionaotam in aede aua maDsisse. Falsam igitor, quod ootat SchQtzios: ,,aoteqaani ista di- -eerentur^ Cassandram in öorni sedentem yarüs geatibus i. oculos -^uitorqoeDdo 9 manas jactando foror^n expresaisse/V qoae taoieii isr -decora foisaet gesticolatio et tragoediae miuioie digoa^ Nee Tenm, qäod sobjaogit Scbatzius, ob tales niotoa distortoa. eam^ a cboro oam fera recens captft componL TQonog di &tjQ6g wg psaii^ätov. ;Bestiae enim^ qoae in tali atata sunt, dorn viiicola aiit carceres aen- 'tidnt^ fatigatae jacent aainio dejecto tristesque torpent Sed aspe- rios de ejoa iodole jadicat OytaemDestra vr. 1034 33: *H uaf^

9%Tal Y^ ^^^ äti/Afo&ijaofAai. Forere iUod et faror,

'f$4itP€a&a$ et f$apia^ baud dabie ad prophetarum indolem speetaat, rfoam in se Casaaadra refert Haeö enim ip&ovoiaafjtov et ^em^/icv pleno forori propior erat et in ipso nffOff/uias acto, nt com Pjthia

412

ioconditas oracaloram voces jactaref, veras faror obtinere credebater» Quin ipsa fuxptixfj a farore nomen habet« Hinc ad Taticiiiaiidom progressa Cassandra a choro v, 1111 fQevofiavfig ng et &8o^ ^oQTiTog aodit. Hoc igitur, qood de vate valet, ipsa regina ad universam Cassandrae indolem fransfert, eain foriosam diöeodo, ad- dens: xal xa»6ip xXvsi ^QBPcip. Staul.: ,,et mentis laesae clait,^ qaod et ipsam ad insaDiam rediret et tiwroXÖYoy esset. Klaaseiiias: j^jivsip regi^ obedire. Eadem metapborica ratione Sappl. 719: TtQWQa otaxog xXvovaa/^ Sed ex eo, qaod fjuzvta et xaxal g>QipBg jQugaotor, fortioris sensas praedicatam esse manifestom est Non dobiuin igitur, xaxwg xXvbiip, quod verbis xXvei xctxdiy ^tvwp subest, eodem modo qao xaxaig dxovstt^ de anioii iudole moribasqoe dici et struendam: xXvsi xaxüp ^Qspäip oiaa, iama est, eam aniino esse malitioso. Bis respoudet, quod ipsa de fato sno infra Cassandra T. 1245^ quo se vel ab amicis despectui babitam ait^ addit: xor- Xovfxipfi dk y>o$zdg (og dyv^Qict, Ttta^xog^ rdXaufa, JUfioS'Ptjg ^pb^x^ fif/p. Coodnne aotem iosaniam et auimi malitiam copalat Clytaem* nestra, at iram et odiaoi in pellicem testetur.

Reliqua, si verba sola spectas, facilia. V. 1035: ^ng Xinoi^ Ca . . ., nrbem modo captam reliqait et adest {fjxai), at qaae fre- nam ferre vel pati nesciat, nqlp alfjtarijqop i^ag>Q(i^€a&a$ fitf- pogj ad qnae schoL R.: tiqIp al/iartjQOP « « and twp vnoiv^ fkxnp, & ovx sixopta np x^^V ^9QKb^ usvä äSjuarog . ij i7i9i cAtti ov nsf&Bzaiy nQip aXfiaxog fjiov (scr. n^ip fisß'* aXfjtarog 6/iav) n^p tpvxfj^ i§aq>(ftGai, dpxl rov n^ip o^iadijpat fj^ avrov. Badeai scboL Vict., addens tarnen avQfiPuoprwp ante vnoivyicDp et in fine avtfi emendatias exbibens pro ctvtov. Posteriora nibili sunt, vera priora, nempe metaphora a frenandis jomentis darioribas et loxariao- tibus snnila. Haec enim non simplici continebantar freuo, quod oiio taotom articulo duaram ansnlarum invicem sese continentiom sed ar-

413

tiooliil |diiribo8 coD0tabat instar dendooloraoi aentifs, qm lii/^t «liee^ bvotor^ band dttbie qood ad mordeadnm apti erant, ut Orid. Trk^ IVt 6, 143: Et placido doros accipit ore lupos. Hino frena lupata %iTÖee casc» lupare i. e, lu Iiipi modam aptare, ondeHorat. Od; I^ 8^^ 6: Cor neqne militaria inter aeqnales eqoitat, ^aHioa nee IrnfHitU temperat ora frania? Homai aotem asperitate si fortkis con- fliringi debebao^ Tuluera efficiebantor et com spema relactantis eqol iaogaii coaimuLtiis proflaebat' Hoc ei^t alfAuxti^op i§a^i^tts4f'9'^4 ^4^0 s. Minatur Cassandrae doriorem disiciplinai», qua ejos aaper-» biam frangat^ ot credere debebant cboreotae^ sed pro senso ancipiti eamiom ejus dietorom nortem, qaam d parat, cogitat. Mirom tarnen qaod Klaosenios patiat onne demam i»^ animo Clytaenioestrae 9,de- eerni coosiliiiBi niolieris regi addendae,^ contra ipsios poelae meutern^ qni, ot reliqoa taceamos, v. 1415 seqq. ipsam Ojtaeinnestratn non ob iraiB Virginia pervicacia motani, sed propterea interfectam Cassan- dram praedicantefli indacit, qood pellex mariti sai eiqoe etiamtam joncta faerit. Abrompit * aotem minas, dorn conteuitoBi eloqoitor, qoem a peregrina perpeasa ait ▼• 1038: Ov /itjr nüi(o Qf^aa* mri/jiaü&fjao/Aah ^Pt7%xB$p haod dobie de yerbis hocosqoe finistra projectis. Hoc ipsoai aotem, qood frostra fiebat, dedecm ipains coostitoebat , qood jam fiuire parat. De forma (xTtfjiaa9ijüOfia$ aabigoDt. Exhibeot eam M. FL V. Eodem docit vitiom Robort. ed. oTifisarQjjaofjtai. Sed Goelf. et ex eo A. T. drijuof&ijffofiaip fttod seqoontor Blomf., Wellaoeras, alii absqoe ratione. Verba in iie$p yim et efficaciam babent majorem, qoam siniplicia, qoalis boic loco conTeoit.

Sed jam qoaeatio oritor de kiteriori borom versomii nexo et uoditione. < Incoaat Cljrtamuiestra.CaasaRdram insaniae et malitiae. Bbnc acarbisäimae injiiriae addit fjan^ i$noiaa x. r. A., ^bocipM» relative indicat, se sobjoogere velle, qoae ad eam vß^ aot illostran*

414

dam aat stabilieDdam atqoe aageDdam facjant; id aotem oon fit in iiSf qaae post tjug seqonntar. (Iiisana est et Dialitiosa, qaae relicta nrbe nempe capta adeat et frenuin perferre vel pati nescit). Haec igitur forma qiiidem, sed non sententiae Datara com praecedentibtls cobaerent, contra iis prorsos contraria sunt. Nam si eo, qao vidi- mos, modo obstiuatam se exbibait Caäsandra, atpote quae ex orbe oaper capta adveniat et freuom pati noudom didieerit, inaolentiae tautom novi statos incasator, oec caussa erat qaare iusauiam et animi pravitatem ei objiceret; contra si insanae mentis et pravi animi est, oibil referty si recens capta obque id ipsum jogi impatiens est. Accedit: qood bis sententüs irae prorompentis impetus in Clytaem- nestrae oratione prorsns tollitar ueqne redit nisi in yerbis nglr al^

f^atfjQoy X. X. X. Haec igitar uon recte proceduut Contra optime

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utroque versa continnarentur verbaCbori 1032, 33: ^Eqfjtriviwg ioixBw fj ^ipij TOQOv d€ia&ai' zQonog dk &fjQ6g wg psaiQirov^ fjxig Xmovaa .... ^^€$Pj ita qaidem ut rgonog di ^gog wg PBaiQixov velot in media interponerenlur. Nam com verbis iQ/ufjpäwg . , reaiQ^xav indicasset cboros, se qooqoe obstiuationem Cassandrae mirari, haec velut emoi- liendae et excosandae ejos addoutor fjxig .... psa^g^xov^ et prae-^ parantor, qoae deinceps infert v. 1039: ^Eyd ^ inonrrefQO} ydg, ov d^fiiDOOfim. Adde qood repetitio vocis PBc/gexog monet, agi de ina^fjyijasi seu de dlxiokayi^ comparationis &f]Q6g wg rsai^Tov et dieit cboros, virginem sane com fera modo capta comparari posse, qoia ex orbe modo capta jogiqoe insoeta advenerit. Jam vero otroqoe versa ad cborom translato biat oratio, qoae Clytaemnestrae relinquitor r. 1034 et 1037: *H fiaCpBxaC y^ ^«^ xaxcup xXvsi ^gspcüp, ngip al/Lutnj^ Qop X. X. X. Statoendum igitor, excidisse sententiam, quae iu vv. ni(ip X. X. X. contineretor , fere banc: x^ ov nava^xa^ nqog xip- xQa Xaxxiaai xoxip^ nglp . . . Nee improbabile, baue ipsan laconam in caqssa foisse, quare oterqoe versos a cboro ad Clytaem-

41»

nostnun (raiMliitM ftieri» * Ubnviw, qdi onitionb defeotuni ; aliqw omd« flaoare veiieii.

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T#tiis igitsr locas ite erit oanAÜtiiendiift:

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Xoq6s.

dsiaS-M* TQonog di Stjodg dg yeaigiroVß "Htig X$novaa /siy noXiv yeaiQsroy

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Kov navO€ra$ ngog xivxQa Xaxrlati$ x6ttf, Uifly id/iaTfl^oy iSay>Q^BGd-cu fji^vog.

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De U3U «t cqpulatione paiticularuiiii quibus disjunctio aut .,; aas^veratio ^: «bteataüQ indicQotiir« . .. \

1.

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LocaS) qai baac, quam poaminus, qoaestioDem moTit, in Aga- memnonis scena reperitar, in qua, posteaqoam Clytaemoestra indig-

Abhandlungen der L GL d. k. Ak. d. Witt. VI. Bd. U. Abik. 53

41()

toaband* in aedes rediit, ot AgamennoDi« et CSMsaodräe caedem iiht tos praepararet, Tirgo fatori praescia, ouinia , . i^psae ab eft praepa-r rantar, eaiita Iiigubri aperit, choramque ad metas et terrores secmn abripit, initio Taticiiiiortm dubidoi et- rdnctahteiii, .doHec graviM. com- niotas simul cam virgiue ad »ointnos aoiini affectns lyricis niodis ef* faodendos insurgat.

Ad ea, qniba8 initio artes fatidicae vir^nis cborus declinat^ versus pertineiit 1069, 1070:

XoQog. ^'

^HfjiBv xX(og aov fiatnixop nsnvafiivot, ^fi€v nQoytjrag S^ocripccg /uaartiofisp.

Haec Yictorii est leclio. ^ fujp Med. saperposito fj/isp t. e. fjiutepj qood Flor. Ven. 1. Gaelpb. A. T. ciiin Victor, babetit, iteui separatis voculis ^ /uip Farn. c. gl. fjroi. iüfihpFsLvn. teste P. Elmslejo. ^fisp Rob. In altero rersu ^fiep Med. Flor. Ven. I. Farn. ly fjiiy Goelph. snperposito tjp. ij fii^p A. T. tj/uep R. Snnl igi- tar in atroque versa lectioBes ^ ft^P y- ^ fdp et ij/Lisp (eramns). Ad baec qnum tj fiip Homericnm diceret Blomfieldins , et ab Atticomni nao removerety videndam erat, qao jore boc otromqae pronoatiasset

Hinc ad qoaestiquera de disjunctivo fiip et aflfirnativo fiijp, et omnino ad disjongentinm ei asseverantiuinparttcblartim natiiraai denoö exaininandam delatos sunty cojaa esaäua» oapHa praecipua bic ex- ponam.

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äifferunt.

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eountiatur, id com respcictii. #d,*lterfim/fia(» .^ito^^rior iUa auf 4iiii|«- tetur aot accoratius defiiiiatar, aat deuique augeatur et in majas efferatar. Hae igitar internö qufidem iieid inter se cotijdiictae sant, aed didjaoctive cogftantur, »eft pothm std^juneHve^ parlictflid fikv dk reliquae orationi interpositis. Non eiiim Velut aequali liiiea atraqoe poiiitar, sed altera alteri eo qao indicavinms coih^Uo aulfnectitur. Ita- qne suhjuncfivas eas uominare posstö, at a veri:$ dis^junctiviä, quaroni altera alteram tollit, nomine qaoqae dis^tinguantar. Veteres utramqae eommani particalaram nomine avfinXsxrixoig ae SüoXövdTiTtccdv top 9k appellaveront, item fisraßc^rixop^ dptttQtrncöp, äS-Qonn^xop pro diversa snbjectae sententiae indole ac natura^ cf. ScboUa in Diany^ii Tbracis Comm. %. 25. p. 985 seqq. in I. Bejck. anee^* gr. II. Cam enim dk sententiam praecedenti omnino et aimpliciter liget^ fieri hoc poterit, etiamsi auimas ad eain ligätionem praecedehte particala fj^v fiOB Sit praeparalqs. Hioc osaä paiHicaiae dk i^j^kIW /i^Toßfr^ov voviiaiMHf miyiuiolioi|iäi tenaiiiM Joage lateqaeiifgr/^iKMr) contra qv#rr dam necoMiate fit^ tft, . suiibl«tqw /e^^k aodittimif^iti ianiii^ii» ad tfi'v iwtesiioi . ali^d « dqineeps 'proniiiitiandui» |>raeparAtoi) iii . sequeutibaii da axpeotet^ uequii io oratione Jegitimn et «a« Hjucero wii<^t^.lociBm iiMreniasf in .4^^ iseiitefttiam per /^ii^ iucboatam ^jitera pk>a sQqpalW fom Sk yel aSiois partioal^ i «it a44a> fft;ra^ . i^^u^ eJM vip9 a^u^uiata» d68it, nidi forte^ qai Qsua Atticiäi ijii(ä*Hiii» {ro^neatator^^ omissa^^ pn^lerea^ quiae reliqQorräi« l^eiisii.bt. neiia.fliieile iptelUgi potfet^ Tale^^ttid si admitti nonüpoieBtHoratJMiew 9^ M^T»mw»i «rwiftir

53*

41«

Xov&oy vel aliqao modo affectam aot vitiatam statoere licet. Idem locom babebit, »si duae »ententiae, qiiae forma sobjanctiva copolatae soDty Dihil coiitineiity qaod sobjonctive cogitari possit, »ed naturali et fiimpUci ordiue per rl vel xal iudicaydo aese excipiuot.

EjQs generis iu^ignem locum afferamos e SophocK Ajac. 61 4 ed» Lob.^ in qoo eborm dolores Briboeae praeridet alqae praedicat> qao8 aodito AjacU filü morbo pereeptora dti

fgByofiOQafs dxovajiy

tzlXivop ^ aTZiyoy,

ovd' oixxQag yoor o^&og dijiovg

^Ghi dv0/iOQog,

S-g^yijaBi, XBQomXfjxtoi S^

ip arigpotai nsaovptai

dovnoi, xal noXiag äfivYficc /«r/rcf^.

Recte se habent particalae ^kr di-m posteriori stropbae parte; iiaui idtera ejus seiitentia argamentam prioria non siiiipliciter continuatar, aed amplificatar et io majos effertnr; contra in priori e)as parte »abjanotioiii nnlluei loca^ eat, quippe qnae nihil- niäi duo praedicata continet, qnae ad seuectotem aeqaaK modo pertinent. Tneri qoidem sobjonctionem »en di»junctioneai atade« Lobeckio», vir egregias et Atttcae dictionia magnus indagator, com reliqois, dorn monet: „Ne qois miretar naXat^ f$ip ^-fifQff, Xevxif dk y^^tf, qaam diversa aint, particnlis discretivis sejangi, Hermannas admonet, pri* mariaa notiones liberiore erationi^ conformatione nounihil obscuratas

esse: Iioc enim fljigoificm ys^a fU^tifi XQ^^^^ Y^Q^^\ ^^ ^^^ ^^ ffwfue.^ Sed baec jpia|^,nUi^..diiigi;iK{tj hajbienl; quififin^ (^ii)pore senex est, necemario etiam corpore seiiexense debet; stataere »aue ponsis, alten y^l^i ^niM ' Mi'^^i^tö* )Nif%rMi^ '4lfe>t8«e deMlitiifrii^^iHMioiiem, boc aateni iptrani at cogitari jppsset, debebat eo^ quo flennaiiuaä inter- pretatutf etst modo» expressom essäe»

' Nam qitöil Hie- «J^lehdity ^Hmariad tootf^ned bb»ciiiMa8 ei^M^ tion tairtnm yalet^ ot joxta positae iiotioiies in disjuncfa» abire pOH^fiin^ .et Biirc^r^ priiret<^.rvisaii|^ jei^ae ^ al^ HeriMauiio^ Lobeckio, aliisiqiieprae- claris editoribiis «lipcerajii scrfpiiiratD, qi>*in ^uidas praentat

«xpresMi jain la edilione. priiicipe MIedJolaDeusi.lL 1490^ et per re^ Uqaas editioaesy oorrect» iantani kioi oribographia^ propa^ata^ neaipis Tf pro ^^ Jan yero 't£ rejibsito^ ju£r locom aaim tneri iton polesf, et reliota firisca Sopbodia ortbo^apiiia MEN, post iav^nta loii§;ar nun vocaliom Signa scribendnm erat ^ui/V. Soadet boc idein aotii^ro^ pbioBS rbjtbmnaf aibi enia» respendent vv. 614 et 624:

Hitt jam conciiiefit yeiftli Tersiia 618: &vlf^ ^Ixr^iif yowSQPid-og. Sed öeqne m partlcfolia ritkr cärM, et baiid dnbie »eribeiida dis«- JniNüim : ö'i i*^ i. e. Vion vero. Meiii factum est ab Üentiaiiiio Electr. "iJ 191: öv rf ße fvyfcht^ij ofi i^ i&iJLw nQeßanar tofi^fti^ 4v tik^

V Kadern mpftralione» opoa estt in ^e^^obyloAg^meiap« .t>. 597:

4ao

rvvcuxu niarijp d' iv iofiotg bS^i pioMi^ --. = '

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et iii omnibii« loei^s qui ^enäiiiB: non VßtQ i^qfairuat, ut Ag. 254: KXvo$/£ ap Bvg>Qwy* ov dk atyHafi fpd-opög.

colL Eamenid. 295. 440. Est eniiii oidi ex oi ik eodem modo coii- Jnactnm, qao ovxoi ex ov joi, ^^9 ex ^ ß^, nUa similiter de quibiuf .potttea.

Qaodäi aotein aliqoid cogitätor sat oi^ationem iiifertar, qaod siniplici illa 8ubjunctiouis anidiadversione iriäj'as est, asseveratio ori- tüTj ac laip in fii^y evaiescit, aliasque partfcnlas nt ^ et xal, ut fiat ^ /iJ/i^ xai fiijp, adäcifiicit aut particolae lif sive siinplici, sive aliis joDCtae ^ d^, ^ novy löcuin cedit. Ao liae quideui sitmii initio »ententjae habent, qaia asseveimiio ipaa «mmam et cogitatiouein ^riu8 occnpaty qoani Terbis indicalar* Hioc fieri etiam potest, at s»- (neverationetii subjouctio excipiat, aiqaideoi otraqae aeiitentia sabjaiio- ti?a assevei'atioiie conipreheoditiir. Hino ortae auut juDctnrae ^ /jir jj dh quae progressa temporis in i^/uip et ijdi ooaluemot ; nesciimt auteui granimatici veteres, unde illad ij ortam sit, et naQanXfjQw/uaTi- xop judicaiit, ut in i^ßcuöpj quod tarnen et ipsnm ex tj ßaiop con- flatuin est.

Asseverationi antem hoc est propH^ni) ot aiiimuin uon raro in ea ipsa re» quae proxioie agitnr^ retineat et yeloti constringat, ue^ que ad seutentiaui subjnugeudam remittat. Hinc fieri potest, et fit firequentissime, ut seuteutia [hß^xuim^^ siqnidem oratio coutinnatur, alterum per Si, äXXa, ccvtccq similes janctom noa habeat, sed sola et velut sua vi contenta maneat.

Angeacente asseyeratione fit obtestatio et jnajorandum^ quae s^en-

421

ttetiaram foma äasdMi feie com aMeverftdone. regolaa aeqoitury sed 10 partioalarton qbu mwiMUnm peooliare iiaket, quale hoo e«t^ ^pio4

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".. Hae igitpr trea sübjanctieök^ a88ev6ira^ionis et «bte^latiaiua fariaae com ioferoo nexQ cohaereaut et gradn taiitooi differaütj ylpira babei4; cpniQioiiiai plora etiam, uijw po^tylat, diyer^a^ Sed boruiii omni lim fiiies atqae ratio bacosqiiQ iifijjuaqoaai aiiqt p^r^pec^ et demoii^trata, et in iis inprimis plarima confiindantar, qaae ad di- ir jeri»ar iw aetat^m.fflqiie g^DQr um usium et; couMetiidinem spectant.

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3.

Ih assevertnrfit^ pärtit^lahnn forntisy siprii/ltäflt et dripM.

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(. Aji^^everationi iua^ryiimt particolae tj, Mr f^i^vT^f.,. Ac if qni« dem iutegra forma ^a faii, qoae.nuper (loqierp reddita ^9t ab iuiiVf^ Qekkerp, aed de hiaio&a.agf^tiirr Aomdaute aptitbetica. vi ^ et ^9, m»iantor i^i fiputnja« »entieotiae re. vera diahvs^f:^^ ita coniipi^-: latae ut altera alteram tolUtf« Podus tamen dvr^&sxucag dixwiä« Gierig fOjim potesty. inttaatii» Bihi oppo.naiUur et Iibermn sit »arbitripm eK- gpiid]> qniMii vplnaris. Ad d^> quamqoam infloxa etignifieatioae, per^ ^et in^ß^ m in^i,jß. 1^ ^n^y nee aliiis origiaii» est 9fi&^ et Atti- coriua^^^^M aeoso paromdiverao. Ideni didocta forma fAdal, prisGi^ Qimirqm, cnjiia Toptigia iparrectrieap manoa gramiaatieorum effogeraot in ioterrogaticMubu» IL «^ 408:^ nwf i^d. rajir ä^wf. Od« er^ 228s Tffg t(xlofS4^, donecF^ At Wolfii cnra mmis aedola pror^ua dele* ^tor, i|t ^^ 6)rma 4afisp> A^iei^^ reUo^aeretor. JV^j^ angesceDte. ^aaeyeraitiOQCt ot mi^nm^mf jfWiüiy^s^ßni modo^ quoi io aolemnibaa fiqiroiBlis apud Attico^ lASrnfU^. ya, quae ad Doriamoa jure aoa op*. ^0 referiiotiurr.qqainqwnpb^tfdia.Parifc^ eiabje^ Kay]i9r^

422

baque teiiaata in obteetatkHritMi^ * 'Eödmi ^117 speolAt, ei d»* doc^ vocali ^cct, pria« Htnd Attioii^ f eKctei» Mi. Toi mv» olla foiv inae diver^itate dicitur, item xagra^ quod et ipislMi ioter ßnßctHotuta referri potest. Ceterum si cui mirutii videatar, eja^^dem radieis for- mas lam diversas: ^^> dij, daiy fiiw, pi^r, fiotr, fia, $f^ ^ päi per-* biberi^ is Telitn^ conferat xdo^ xatwy ixfju el äiiiiilia, oonferal itenl

fitj ao Ti hl /loij ooi, TOi ei /uti, üäi^ xm aneiaei, quae analogilihl fUoroiu satis firmam constilaatat

Id sensa singalae cojasqae baront pttlrticiiläriiin defitiiöudo partim latinaä aut receiitioruiu liiigaaram Mimili modo orationi illatas, partim analogiam ex ploribas loci» dedactam seqaautar, cujus anxilio »ig- nificationes earnm ad notioiies generaleäi, quas philosophicas dicuni, referuut, et circumacriptiouibuH utnutar, ot Aensuiii, quem volunty ex- primaut. Sunt haec sane quaestionis admiuicula, sed qnae non 8uf- ficiant; plures enim^ eanim particularuni lüe babeot qnidem, qnae in aliis lingui» eist re^spiöndeatit, nthoc ipsom est, de quo diximus /iii^, item &y^ xhP, quamquam bae vocalae omnem fbreäyntaximpervadnnt; quae vero generafes notiones dicnntur, eae quidem pleromqiie fluxae sunt, üf^ cum G. flennannns dicit, ßv dubitatirum id efficere, at res dubia magis etiam dubia evadat, aut com C, Fr. Naegelsbacb. Observ. ait Iliad. p. 278 8qq. Hartuugium sequutns particulae di^ diterminalitam naturam vindicat, qua vis asseverandi et coufirmandi exciudatdr, deinceps verb tAsolventem et prnechidenf^my quae diversis Germani«^* eis ant particulis aut eireumlocutionum formulis adbibitis exponontiir.* Hnju^Riodi rero opiuiones non babent quo cousistant et^SansQ amcA ätaaopTai, nisi ^imör vocolas illas ad radices snas revoces et ex eis priniariam Wm iliarum eognöscas e^ definias. Id jani oh'm feci,^ quod mibi persnasum' erat, iet eliam nunc persuasmn est, in cunctis particulis nomifium äot verfoorum radices servatas esse, quam- quam uiultis uidfdisi trtrneatas tet mutilas^ '^nee tämeit' opus est^ ut ätf*

413

hm iBvestigandas Orientis populwnm , lingoas adeaA» cmo ontiiiom fere gecmiba io patrio Gmecoimi solo detegi pos^iat. Ita jan dor dorn /ih^,, ad >i6w^ ^ ^i ad ^^c» "vi ia^erativa revoeavi» atiiatnd ia prl^ea liogoa: «Mm^* hoc: A]$ra signifiaasde ^totai debeat. Com i priori antir qoisaiaMfc Bajoariorom dialectns Gonaeati^ qaae imperativoai Jüilt eo^ den loeo et senap adhibet, qao apad Graecoa ^^ popitar, exempL gML ^^er sü^ eff hatt^ äh^r ick glaube w niekt^^^ qaod;graeee var- tatiw wt6g fAip.ifym toito, iyoSdi oi matsva^ . Haec CHm ia. graair 0alJiea;€SraMa 9^ 312, iS ed; ten. breTiter iodieaMem^ extitit poat alios Fraoc Spitzneros, qin iti exoarsu ad II. if, 424 XXI coih tenderet, banc opiDionem illis, quae ibi protalit, labefactatam jacere. Nihil aotem ibi protolit uisi ^ fdv et tj fAtiv esse asa apad Homenim promiscao neqoe allis certis fioibas discreta, item aflErmaadi viin con- junetioni fAkv propriam esse et qnasi inDatam, idqae moltiplici Attico- nini OSO DOD miiios probari, qoibos addit: ^Fijr enim inteUiges^ quomodo fjtiv To^j ov fjtfr ro^ iisqae cognata aliter ^'^int explicanda.^^ Mira saoe viri neqoaqiiain sperneudi persoasiO) eis, quae soo modo expli- cari posse desperaretj adversam üieDtentiam esse labefactatam. Simili aotetn modo ;^c!;2 ex xl i. e. ttii^ prodactom, ot fMu ex fUj et ri äd radicem verbi TBiy(o revocare possis. Nam xi simplidter iater doas notioues ant sententias veliit tendo aliqois interponitiir, nalla ad praecedeirtem ratiooe habita; xai aotem si etymam spectas, xiy vade significavit et rim excHaDdi babuit; obque'id ipsnn initio qooqoe sententiaram poni potdit. Apad epicos iäi joxta «e habet, qaod'ipstim ad ifeiy pertitiet, et iuitio vide ärigtiificarit , donec sac* 6eiälso tefnporis atque asns sententiae , ad quam praeparabat, nexa tfögitaretnr. Badern prorsos ratione Sq, Rga^ et reeentioram i^ ad &^^ Y^ et Doiteorum y^ ^ y^faS-aiy ysydaa^ pertinet Porro /^^ MMifestO ex Y^ ^ conflatiim esteteqae de caosa naiiqaam initio sententia pooitar^' Sp aotem ex Spbo&m apco, xbf btl xsrtci (oode et xirx^df i. e, xipteQoy) et nig ex radice superest, ex: qtia ne^l, nf^

Abhandlungen der I. CK d. k. kV. d. W. VI. B. II. Abth. 54

424

Qt^, iteQiaaol^ ni^ctt^^ ne^fpi» progerminanint. Jam ^ quod ad uostram qaaestionem propins spectat, nee doh ireop atqae dsl, i. e. £, ^ cum alpha intensivo ad radicem verbi dpee$, SfMm revocanda sonl, nee alio> pertinet Latinorom sefnper i. e. sein (coli, anm, sim,) cni intens sivam per sabjonctam ent, nt Hinilibas parumper, paulisper. Töi deni- qae- ex rijr tenoatom com 8g cobaeret, quod antiqoitos rag (dieser) fmsse ratia adyerbioram inde dactornn vcig . . . m demonstrat Bst igitnr hoc modo (nostrum 90) et in asseverando demonstrativam na- taram indnit, animain remittendo ad ea, qoae in praecedentibas dit anfaniiho agitata snnt ant ex eis dedncnntur

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4.

De usu partictilae 17 ejueque junetura cum aliis.

Particnla 1^ vim quam ex etymo. suo ha0»il: vero^ eane^ ntmi- rwn i. e. affiruiandi et aäseverandi potestalem ubique retinet plenam et illibatam.

Itaqne initio poni potest aut ^ola aut alii;^ particuliä juucta. Ac Mia quidem initio habetur creberrime, interdom etiam in media ora- tioue novam senteutiam iuchoat U. X, 665: ^A^ikXBvg . . . Javawp oi xijdBTcu ovi' iXecUgsi. ^ fAipu fig o xb dtg, ß^^.eg ..... nvQog dfjtoso- B'i^PTOkj aut po^t vocativum OdL q, 397 : ^Av%ivo\ ^ fjuBv xaXa tuhjjq aig x^Smi vlog. Ibidem 375 378: dQiypoiu avßma . . . ^ ovx

aXig i^fMP dXijfioPBg; ^ opoaw. ou ro^ ßiorop xutidovauf

apaxtog. Ita I. Bekkern», Wolfios contra ij ovx ^ ^ nee non m ß^re jurando II. a^ 77 ojnoaaop ij fAip (8cr. mip^ /Mt^ n^otp^p tnBOi^ xal xBQOip d^^hiP.

i^wteotiM oectitiir' aut addite-OM^iie: teniporisTe iodieatioiie acfuira- um defipiMfiiQomtPtiqae BOTi MoeMiOne lunplifioi^pr.;.

Priori» geueri» sunt insl if quod onnc qoidem obiqoe »eiiiBCtttii pro in€i9J vel ineiij »cribitor: U. a, 169. i, 56 9 307. x, 575 al. in fprqiala, ^aae comparatipiiem joataiu eaae asseverat eadem ol^iqae: iml ^ nqXv fäQT sQor iaxL Extra, epim bi^us foroiolae fioeis inei ^ apod \ ISoipeniin dod iuyepiaji. Porro dXX ^ accedeote <f^ vel toi^ clß quiboä postei^ >getnr, ^ec doq post r/ in interrogaüope tt ^ i^aodf Qt yidebUna&s perp^rap in t^tj conjongoot nt 11^ i, 264: ^TnPB jtti di ai Tovra et posi ii U. s, 809: aol ^' fjroi.

Ad posterius genus pertinent ^ yccQ, tj dij, ^ fjtfip^ ^ fdp, tj ii, jy w, ^ TB, ij TOI, ay pa.

His aliae iDtercedunt particalae aQy äga, yaq^ /mia^ yvPj tni, qaibas asseyeratiooi teinporis vel caasae ac Gooseqoentiae nptio ad- jangitnr» lode pendeot ^ aQa ifj H. y, 446 1 in quo Si^ p^rticalaai coosecQtivam anget, ^ pv U. T, 215. ^ /mXa^iij U. a, 12. ^9 255; post vocativam IL #, 102; in interrogatione II. x^ 223-

t .

Pecnliaria bis qoaedam insont, deinceps tractanda^ abi de ve- terum grapunaticorum senientiis biic spectantibos agetnr. His aatem qoas posouDus jnucturis ^ ts eximenda ridetur 11. Tj 366 ^, t\ iya- f/^v D. cF, 13 jj T'ixiXsvep 11. ij 790 ^ rt a' dtw coU. v. 63 Oijl. p, 2ii ^ ti^M i$ aXXop H 71, 667. r, 20ß tj täp II. «, 885. ,9 J^ X€ II. V, 449. i^T^ TOi' Od. Vji 19|4 jj TS tbm.

-• , . » . ' "... .

Nam (juae cum «SHereratioue praecedeatibiu» sopcedupt, uoo aim-

54*

426

plicein babeot uexom illum, quem vi iudioat, «ed causalem aat ex- plicativum ueqae quidqoam obstat, qaominas iu caocti8 ^ ye\ tJB le^ gatur. Soflicit tafmeu, baec indicasde, uam iu Honiericis loco oio* venda uou omnia censeo, quae jam a vetustis contra analogiam eis illataaut ab Alexaudrinis relicta fi^ant.

fi reliqnis jf y^Q* ^ f^^y ^ ^^ sejuncta manseront, if ga qdod post vocativurn inferri solet conjanctnm fnit in ^qcc, bocque Apollo- uius tibqI ovvdiOfjMp pag. 490 edit. I. Bekk. miro error6 ab äga dedocity falsus vel eo qaod äqa Homero non circomflectitnr. Simili modo ^ d^ in plnrimis tjöti scriptum, ^ rot autem fjroi^ de qnibns jam agendum.

^H if] separatim habetur ab Apollonio loco laudato p. 524 lin. 10: xai nsQl ixslvov dt di^Xtimiop si ir rqJ (Od. a, 253*) ^ ^fj noXXop änoixofiivov {^Oivaijog) roig ts TKXQanXijaloig nXeopaOfiog iari Tov ij xa&cig tioip ido^Bv, olg Kai (add. &v) naQetnsro ro iyxXipsiy Tfjy avXXaßtjp (^ Xoycf xal 6 fj^p (seil. awSsa/iog) iv z^ fjfÜP TtXsoydaag ixp ij xal 6 di h xtf '^dk xal Ixi idL (II. S-, 366) idk (pQhül TiBvxaXifjtfimv,

Juncturam jure removet ApoUouius provocando ad II. o, 12: 17 fMxXa dt] T€&pf]xe, ubi alterum disjunctionis membrum per äXXd iii- fertur yel potius obscuratur Verum quidem ^ dtj crebro cum re- spectu ad tempus dici, unde factum, ut fere temporales fierent par^ ticulae et ijSf] scriberentur. At vero baec ad tempus relatio vel soIi particulae dij^ quae notiones uotionibus ligandi vim babet, propria est: U. Oy 75 td fj^p dtj xoi rBriXeorai ix Jidg, v&g aQa dfj ng^y Y Bvx^o. II. ßj 134 Spyea dtj ßsßäaa§ Jiog /iBYccXav ivuxvxoL IL 01, 351 9fi Y^g x^i i^l xv6ifag fjXv&B /orren^ colL Od. p, 30. Nee tarnen

427

ilifytis^ve äoIn^l^naMr,* *äiive cum 9 juogfttttr, tettipaä^'ijpäam, Mdasse- TttIMiofiein ioafii reiipect« ai lisfiipiis iodicat, ^mveffraeteritoi^ praeseüsy eoqu6' ipiliiläMlsm >di«> ''lii'^^ i^eetent^ 'trel rt^,

rd adjotictas habeiit. Qnod» antem alisb*iHi!i particolaa'ttm intenrenta fiteparatae teDentor, naila prorsasi caaM est, qoare. niiitato< acoenta coDjODgaä, 81 sese nalla alia interposita vocnla excipiant. Ut igitar id ilUs^ ^aa'ö sapra posaimiis jf Sgä dri\ ^ ^ ^9^ ^ fiAXud^ par- tiönlae sepä^tüe »ant, i(a »blüta judctorä t^paräddäe sont. l{. a^^f^O,

D. ßfj 456: 17 cfij i'Cy Japaotatp dsixia Xaiyop a/xwöy. II.' jr, 184 17 <f 17 xccl 4>QVY^f]P dariXv&op coli. 205 et niiiltis aliis ^ts ge- ueris, at nemiue contradicente II. et, 573 r^ ifj ^fyia S^ya zdd' ta- ÜBTtti scribitar eit mtilta' siinilia, tj^ainqoani et ipka com respectu ad teinpos dicta. Sollt etiam lod, in qoibos jodctorä i^^i; non sölom nou necessaria est/ sed drbtifonraliqoid nativi tigoiis d^tergit ot II. v^^ 6^3 ijdtl yccg x^^^^^^ ^^^^ ^Qccg instysi. Spot baec verba Acbillis ad Nestorem et sane ab extreoiae ejbs senectotis indicatione alienissi- mos est particoiae jam sensos, contra conv enientissima asseveratio boic if incrosia et accedente ätj aocta. S^ciö qoidem alios inveniri locos, 10 qoibos crefaerrimos barom particolarom osus ad temporis indicatio- nem prorsos deflexerit, qoae caosa foit, qoare apod recentiores ^^17 ioter pärticolas temporales referretor; fit boc imprimis, si ^^17 in me- dia senlentia aot post alias particolas orationi inferior, ot II. j3, 663 xceräxra "HSfj yfjQdaxopta A$xvfiP$OP. ß, 699 tovg f^dtj ^x^p xdra yn^ta j^Xcupa, U. y, 56 a| t# xap.^äii AdVpop^aao /^Tcoi^a coU« fl. y^ 98 9fOPi(o ii i^axQtt^dijfA^m ^dfj r -MQyßlQffS x(;si TQ(iag, ibid. 243 Twg d' iji^ xaxix^ fvßitmg ala . aliaqoe plurima, Et talia sane mlitare non. aosimy quamqqam. api^tom .est, in bis qooqoe assevera^- tionem aotiqoitos praeyalwisse.

.•' :.' i'.- . ... ..- ^? .;., ,

428

Quod de ^Stj valet, idem de ^to$ dici potent. Nou enim, qoae recentiornm coo»aetudo est, ^zo$ priori membro dpii&iaewg. apud Hom^nim iDservU, sed -^nsseverat adjnncta coocladendi yi (roO .eoqipie dutjouctim ^ to$ habend um. II o^ 68 9 ^0$ 0 y' aig ainoiy. Ac de toi quidem iufra separatim agendam.

Seqnitar jam quaestio de ratiooe quae inter ^ et inter ^ inter- cedat, quam particulam 10 campnm yicionm alterias evagatam esse jam Tidimas. Omniam aatem loconim qai fj habent fondamentnm asse- verationem esse arbitror, cnjas vis cam in dobitando, disjangendo atqne comparando temporis progressa extenoaretur, bano imminotio- uem at fieri debait, toni indoles secuta est isque ex circumflexQ in acotam abiit.

Ac de eo qoidem apud recentiores nulla dubitatio, contra apud Homerum ejus transitionis tantum vestigia et velut initia apparent terminis contenta multo angustioribus quam vulgo creditum est.

Dubitatio plerumque interrogationis formam induit sive simplicis sive compositae vel disjunctae. Utramque avpSsaf^og o^vpofurog ^ ob- sederat qui a Friderico Augusto Wolfio in simplici interrogatione pluribus locis, ab L Bekkero omnibus reliqnis exemptus est. II. a, 202 Tint avT . . . HXjqkov&as\ fj tva vßQtP titj coli. Od. p, 418. i^ 710. B. S^ 265 ^ yjjff (3s TQmaoi. II. o^ 132 ovx atsig... ^ iS-ikng ibidem 504, 506. tj iXuBaff' . , . tj ovx dxQvpoptog dxovejB coli. II. €^ 466.

Nimirum interrogationi quae ab 1^ incipit, si rem ipsam spectars, asseyeratio inest cujus causa non raro snbjicitur, ut in illo rinr" ccdt' . . BiXijjiav&agi ^ Xpu vßQ$p tiffj ... eodem prorsus modo apud nos dicitur: Warum doch bist du gekommen? Gewiss ^ damit du den Uebermntb sftbest; quae non pnram interrogationem continent sed

42»

«Epitaiii' quodafiuiKNlo ; quii^ ejus . ip^diis rei, de qqa .certo$ dm ewse, ageeveyaim», eoH^iHrtio ^ aH«ra ejL^pecMw. JESadem cam yQto joncta aat U. i, 93 if ^ .^ /m^ vf ne&osß «;;. » rAo^ff «c^ -— .^lenpe aeseveüftt qnod €ppit et optat e^ae a)teij |ioc ip^mm «nggcivit Non aliw generia est It 2^^ :I15 ^ 4^ w /iof $«Ji^otf nen^^g ico^. In der That i^o (ij ^cr) bidt da aan {vv) d. L.wie Jcb aon ti^ebe^ iqir Oadtfremid Tem Vater bev«^ Estqn» boc timtpip diiBCriiiiiiiui . qMofi peraaasio IMomedia qaan aaMverando eloqiutqr ex praecedenle Glaoci oratioiie dedncta neva ejus confinaatioDe oou iodiget.

..Non maltam ab bis repedant qime deliberirtiva dici possont aat ita attibigoa , at decisio de üs ex altenos scientia aat judicio aot e Verum eventu pendeat. Od. &, 507 t^tjc^ di a^$a$ ^ricrre ßavXi^ ffk dMxtfJuj^m . .. Ij xaxä nargäfop ßaX^SiP . . . tj iaav obi haod dobie ^ff « . ^ . ^ . . . scribendam; JQXiä enim bae^ tria ponoDtar Ü diversis cam asseveratione prolata non äpri&srixaig. Ejasdem seoe- ns est Od* 0, 300 0Qi4(4lv(ov ^ xsp 9ttvaxov yvyo$ ^ xep dMpti. L Bekkeros ^ xey . . \ i[ ksp, sed scnbeodom ^ xsp S'ararop ^vyoi 1} xsp aXwfi colL 304 t d05» 306 avßansw ns^ttj^an^ ^ fuv ... x^ Xsvoi .. . ij OTQVPSis noXipdB in quo et ipso I. Bekkeros 17 in altero tantum membro babet cajos de ratione iufra videbimus.

Non di^ersa natura 'locorameM, ii quiloB plura- ex ordine po» nuntor qoae interitogAnti aeque ptobabilia %^QMtf sed' abv allnäus de* elaratione pendeofc OiL 577 sq». ^tü ifh u zkfxUi^l ^ . ^ ttg To» xßl nffos tinfq>&my *Ih&ßw oi^ . « if rig no¥ xal itm^o§, ubi ne interrogatiene quidem opus est, quia duae asseveratieaes jnnia po» Bontiir «t in^ rff- dvbia illi:, qai interrogät, dob rero alten ^ qoi re^ spitadwe ^ebet et cmM'baec quasi in aniraom iogenintiEr estqne haer eiadem ratio, ex qua etiaia «^ m %i iffaeparand« mouoimos.

'i« 'Majori « etiaar jmf< iaterr^^patio tollenda Od^ ^v:487> MffMax'

430

nalsy ^ (^^ Y ^Än6Xhop. Hie eDim antifbetica roroHr#$ ^ ^ com ipsa in- terrogatione prorHos incongroa: nam Demodoca» ne ipse qtiidem scire potesty MuM ao Apollo eam docoerit, doc qaidqaam ad landem fn- dt discrimen sive a Mosa sive ab Apolline doctns faerit: contra daplex asseveratio quae otramqne ponit Demodoci gloriam egregie confirmat. Simili modo ^ ij emergit Od. i^ 403 sq. xtitt^ x&ow noMiffipl äqfifjiipog (p^ ißifjaag . .. ^ fjujrig aev ßi^Xa ßqottov a&roi^- jog iiavvsii ^ fAtjr^g & exvtor xtBtPBi doXcf i^i ß^tH^^i D^ re ipsa certi saut Cyclopes qui ad Polypbemnm ejolantem conveniunt, nempe eam laesam foisse; binc asseveratio, sed causam laesionis daplicem ponaot et Polypbemo velati saggenint: Geunas dicb beraubt einer, gewiss dicb bringt einer um; sed cum timoris indicatiooe {/^fjng^ qua aversantur^ quod pro certo babent

Ac Bekkerus quidem sequutus estradonemHerodiani, pluribus loci» testatam a scboliis Venetis in liiadeni, siqnidem ex ejus IMccx^ nQog^ tpiitf ducta äuut, qoae de hac rovwasi conimemorantar D. *, 424? 505. n, 435.

Haec si recte a nobis disputata sunt, particula affirmativa om- nibps erit locis reddenda, qui dubitationem et qnaestiones ex alte- rios judicio pendentes continent» neque cum L Bekkero in media via sub^däteüdum9 qui si duplex positio est alteram tantummodo circum- flectik IL ß, 299 wp^ datüfjisv ^ hsdp KuXxag /ucpreverai ^e xal ov/i IL Kj 310 1 colL 396 17^ ^Xüaaona^ pijeg . j^ ijirj . ^i^ip ßovXevovau Suadent boc quiä in altero meolbro ^ diacrencixog vel Jfiano^rixoga , Hit d awdsofjiog, neo vero SukCsvxtixo^. IpsumHe-» rodiani iiomen in hac re comroemorat scboL B. v, 17 j coU. X^ 244.

Jam vero non patet^ si SiaaTtewmatti vel d§ano^xw6v jsufficit ad

431

if droamfleetendaHi, quare boo ad alteraoi tan(o^l dqplicis interro« gationb partem pertineat dc^) irero ad priarem« Baec eniiii 'Cogitatio- Dom iudalesy quam Sunat^p dicont, omoes hojaraiDdi iiiterrogatiomiflii partes occnpat. Accedit, qnod in Uberis qaaestionibos Bekkeroa quo* qae dupliceni 17 po.snit, nt II. Xj 387 17 a* ^'Exxao^ nQoifjxs dwaxomSi^ <f&m Sxaata p^as Sni yXag>OQagi aj aaivdp &vudg äpfjxBv\ ^ t^a av^ Xijeoip wexvwp xenreetsQ^iottoyi ter idem U. p, 308 nfj t^Sq ... ^ . . . if .,. . ij. Haee enim interrogationis vel liberae vel snbjectae di^er^ aitas siqoidem est, ad formam dictionia apectat, rem ipaam non taogit

Deniqne dimidiata iata Herodiani ratio boc habet iocommodi^ qaod plnribas in locis copalatio relinqoi debet asai Homeri contraria, nt 11. 9j 61 og>Qa lS(9/Mit$ ••• ^ oj^' o/Mvg xal xet&ep iXavasrcUj ^ fw^ i^B$ r^. IL ß, 238 (oy^flf iifjrm) tj ^a r( cS x^f^^^ nQoaa/$v^ po/M€p, fje xal oyxl, coli. ^^ 15.

Nam Homer OS in disjanetiTis sententiis fj nanqnam aliis omn particnlis cepnlat, ac ^ uQfty 1} ro$, tj nav ipsi in bac dictionis fbmN^ incognita sunt, nee aiiter se babet Atticorom nsns, ne tj toi qnidem in priore menibro ut videbimos excepto. Nam quae bic illic Atticis inferuntnr poetis fj Qa, ij äqtXj ij novj ij xoi, grammaticorom iucariae debentor, dis- junetionis naturam ignorantiam« Haee autem com ita se babeaut dia-^ jnnctiva partienla aot simplex ant repetita apod Homeram iliis tantan loeis erit relinquenda, in qnibns simplex ennmeratio ant partium dis- jnnctio asseverationis vim extenoavit II. <f, 141 y^^^ * * * Mfioplg fih KdsiQa. II- ^^ 235 i^vts natdos . . . fik ywatxSg. II. «r, 481 aXXa Xv Xnnovg^ t/i oi*/ &pd^ag Spa^ffs ah qnamvis non raro prisca assey^rationis notio satis elare in bis qooqoe emergat: II. tj, 195, 6 üBYfj i^i xal afjupaStriP insl oStipa ^Btd$fMP t/amig. Idem in particala repetita IL a, 151 ^ Hop iX&4fiBpa$ ij ccpffQda$ l^$ /LtaxBoSttL IL e, 895 ^ SnBi (Sptjaccg tji... xtü S^yip. IL ^, 76 ^ pctiztioi rigag iji aTQatfp.

Abhandlungen der 1. Cl. d. k. Ak. d. Wiss. VI. Bd. II. Ablh. 55

4ai

Ik X, 147 ^ ^yaßiBM ^k ndxsa&eui coli, ib« .175^ 327, 861» 37(> al. Nee :qaidqaain (fiTersam, ei ter aot qaater «nüli node repetitai^ Bi A 290» 1 ^ t^/w^ «7^ «Two Xnnove > » . ^^ /vydTj^', coU. 11 «, 78^ Od. ^i 507. II. a, 145 1^ ^Sve ^ *I^ofuvsvs,^ ilog 'Qdwfewe ni fik nijisi^, coli. B. «4 6, 8.

Prinsquam nlterias progrediatar dispotatio» videodom, qaae to- teram de ij et ^ senteutiae fueriot. Primi de bia^ at de reliqais orationis partibos, scripsere Sloiei, qoibii3 iuxancffjrixds h^behMv o ij awÖBOfiog, 6 iXsyxrucdg xaXovusvog II. er, 147 ßovXo/j! iya) Xady aoop ifjkfiapm tj dnoJLia&aif ot referoDt ^O/Lojffov imßUiQiOfAoi ^ 188 L 25 ed. Cramer io Anecdot. gr. .T* I eosqae secati Apollo- nios Alexandriuus ns^l owö^oikov, quem supra comfiiemoravimasy aU qae HerodiaDos. Horom e copiiäi pleraque derivata sunt, qoae apad £tym. M.y Hesychiam, Apollouiam sopbistam et io ^0/ujjqw imf^sQUf^ /loig reperinntnr s. vv. iy, fj, fjifj, ij fiaXa d^ aat per scbolia Ve- neta atque Harlejaoa et per £!astatbii coinmeDtarios in Homernm di^sseminata sunt p. 100,7. p. 143, 27. 618, 7. 1114, 29. 1310, 59. 1641, 15. 1678, 29. 1857, 47. 1864, 61.

Ac ^ qnidem triplicem esse docebat siniili quo Apollonins modo Herodianus apud Etym. M. p. 415, 40: naffHfnaiiaayog (Ait^ yccg ioT$ naqanXfiQWfAarixaGfS ßsßa^wragdß^ diano^fjTixog. Redun- dantem et bic statnit particulam in formnia inel ^ noXv ^(ftB^g iifv4 schol. Yen. II. x^ 165 et TtaQiXxof^za , item schoK ad II. a^ 219. II. x^ 432: äXXd rl ij (i(a ille apud I. Bekk.) inh tatta disSaQ^aff&s Sxaaza, quamqqaui Hesychius p. 1395, dum naQanXyQiafiortxor Xgqp T€p dri judicat, vim ejus affirmativam indicet. Alterum illnd ßeßauo^ jixdff vel diaß$ßaii»xix6p (E. M. 415, 44) cum Tero particulae sensu agnoscuut, dum per opT(og, dJitj&wg explicant, unde !^ijtfic$g ap. Apoll, 488 1. 5: ^orf^oi^ dg tu iTiiQ^juara (add. up) xtne^

jüfpl fj %tn9Q (arcr. i ij, ^txbq) stg roig üvt^&i&jtMnfg ^ et ¥itym. Mj p. 414* I. 8 ad H. a^ 12 ^ fuiXa 9fj riS'Pfixi M^poniov äXxipjöt ifUg -^ ^ appellat iTT^^'^i/jUflr ^eßa^eiaüaig arÜ roB ortiog. Eodetf speciat in sylloge E. M. p. 4t 5 1. 18 nota illa: Ati^ot 9i xai rS aXfj&ig^ (og ini ro (IL a, 516): 'H ^jJ X^fyue Ij^a x. r. V Td f^ Sfnrwg d^rl rov dXijS-dg XccfJtßccvBtai, , (!!• a, 12) jj [JiäXa dfj rO-ytjxsp ävtl To5 dxQißcogj iijXov (scr. itjXopöti).

«

Eodem referunt D. ft 370 ij^ fi^v ctvr^ ^Y^QÜ ^^V^} y^QOP. II. ^> 57 ^ jui/i^ ^eri rfog itnrfj ancta aatem ßsßamtm, ut II. er, 254, 55: ^ /ifya nip&og . .^ xsi^ yfj9ijaa$ IlQ/ct/iog, (fx^'^^^^^^^ixop xal S'avfAaarixop top aipisa/ior dicit Eastatb. p. 114, 13« /fiier- noQTiTixopy dnoQ^tixdp yel äno^fifiarixdp appellavere lo simplici interrogatione Etym. M. II. #, 339 41: if ovx ^EXipijg Vpsx* i^ux6fiO$0] ij fiovpoi g^iXiovd* dXoxovg jueQÖncop ccrd'Qtvncop ^AtQBtfim ^ Od* y, 251 ^ ovx "AQysog ^sp ^Axaixov, nee aliter in hac loco mentem Telemachi cepit Nestor, v. 255: ^ toi fiip rade xavtog otecet ßg jteif irtrxSri. In hoc dnoQrj/Kxnxcp Hesych. p. 1607 I. 12 s. t. ^i foruiatrii nQonsQia7t(o,u^pt]P ijs agnoscit: nBQionwfjuiPtig 9i {n^oriQog avXXaßfj^ ccnoQrjjuccnxdg iatat avp^sofiog (Od. <J, 372) ly* (scr. ^s) ixoip fiB&t^ etgj nbi scr. /xs&isTgy qaod I. Bekk« II. £, 523 reposoit

His snbjongere solent ij ilind, qaod pro S!^ dictam accipieba'» tnr, addita nota ap. Etym. M.: xctl OBCriftBlwrm ^Agtoxec^x^^ 9 ^^ 9 fiip ^'OfAij^og dsi inl n^osiQf]fjt^POig Xoyoig hitfiQsi ro ij ro 9fj^ Xovp Stptj, S ifk nXätmp jurt^ avrd iniy>(^€$ top Xoyop , nempe in for^ nrala i^ ^ og idqne doctias explicant ^OfiijQov imftB($afj$ol p. 190 L 12 nsqne ad p. 1^1 I. 6. Hos igitnr non latait non ^, sed ^ did, 81 sabjnngatar oratio, ad qaani pertinet II. ßj 37: g^ y^Q ^V ccIq>^ astp JlQidfiov noXip. Od. d^ 504: qij q^ dixfjri &sa)p (pvy^tp (scr. fVY^siy) ftiya XeVrfte ^aXaGaijs » qoö clsrius' etiaiB patet, uto esse

55»

484

boc ^^fUf^ sed e»se ß^ßettioa^p^ at IL a^ 7&: ^ %o$.o. y' wff. aindm xai[' Sq* itetOf et credM» crebro formolad asa fSsu^tum esue^ nk^iln^ rapprineretar, qoaecanqae seripioraDi Homero reGentiorom opinia cii Qsus faerit. Multa eirim in bornm vel aiitiquiorota dietiancw exElfi? meii asa male intellectp traiislata snat.

»■ ...

Formam alteram ij, iji item triplici sensu dici stataebat Hero^ dianas 1. 1.: ßaQVPOfiBvog 8( iari diatBvxxixog, nagaiia^svxri-' ^0^ (quem v7io^ial^€vxT$xdrChoeTqhwcna 4iiui) xttl.^^^^tnqqfjzt^ xog. Differentiara utriusque diaj^^cog explicant ioter aUos ^EmfMff. p. 189 1. 8 seqq.: 6 [xip duxj^evxvixdg ro Szsqop {mpop xm^ vni>x%f^ fAivwp algsiraij ro di trs^p äpmQstrai, et HerodiaQQs : o ta ivcarifa r^ avptdSs$ (quae sibi opponantar) äuatoip, h.ß^ 252 ij bv tik xa^ xoSg poartjoö/aspj kern II. i, 164: rsdyaitjgß cu ÜQotz^ ij xdxxcoßM BsiXsQog>6rxf]p ^ in qoibiis allernm altera tollitnr. Contra vnod$c^ ltvxx$x6gr 6 duiipoqa ngay/juna xi&sig xal fiijS* haQOP ip x^ atnja9$ SuxiQcop. Item ^Enifis^aiLA. naQud iatBvxxtxog xal dfupoxsQa ivpa^^ xa$ naQaXafißdpsip, et Apollonius Alex. p. 485 1. 20 eodem nomine nsns U. Sj 108: ^tp S^bYti, og xfjgdi Y^dfx&lpopa fitjxip ip£anoi^ ij piog iji naXaiogy qnae explicat Apoll.: xap piog Biarjyijxai^ xSp naXaiog naQadi^ofiai. Qaodsi diaj^svxxixtp et naQadutiBvxxtxü^ tertiam addebant genus dnoQfjxixop, cni jam in altera forma ^ loeum dederant, factum est boc propterea, qnia speciem illam, qna ig> interrogatioui snbjon- gitar nee tamen cam ea nexum est, nt U. er, 202 xfjtx* avx\ aiyto^ XOW ^iog xixog^ BiX^Xov&agi ij Vpa vßQU^ läfj ^jäyafAifiPOPog ^AxQBldao^\ buc referebant, ^ acaentes, idqae nsque ad Wolfium valoit et Godofr. Hermannam, qni in disput. de pleonasmo et ellipsi serm» gn 185 ^ in bis pro fere (wohl) poni patat; sed optimo, nt monuimos, jure sDstalit I. Bekkerns.

Bis adjenxere ^ avponxixop pro bIj nt arbitr^ntnr, adhibitnm

U6

m

S. Yi "2^^* ^'^ ^ noAvfAv&og otnf d^fia^otnfjg ^ muI yitw vonK QOS'^r^ Ad. hmeo filyoi. ML: ^ aptl rov id$^ xal rcp }/i6^£i, ovtm xai To ^ To$6c88 iiop. Locus est II. /^ 420 ubi nielias I. Bekke- ras fi roMg^B ifO¥ yvpatx Bvaii^ at^ysg. Scribeodam aqtem ^ roiog Sfj idy^ ein 1\. w^ 376 olog itjj II. q, 587 otop Stj responde^ coli. IL 9^ 57. Eä4em forma admittenda iu priori loco ij xal y^^^^ 1. e. yjBl erat sane^ pro yyqtiamquam^^ ^ qaod ipsum asseverantis est Idem vir praeclaros m cens. Wolfiana p. 115 ^ pro bI scripsit io interrögationibas , qoae post dieeodi^ scieudii cognoscendi verba in« ienminr, si avponrnctj erat oratio , Öd. n, 137: xardXe^oy, ^ . . . . tXS-fOj coli. D. &j Uli idem redaxit si Siatsvxxixii Od. (f, 487. xardXs^op, ei narrsg . . . ^i ng. II. ^^ . . . ovx oW eT ng . . iji xaL U. ß, 367* ypciosai S*, si .. . ^ dpiQWP xaxoTfixi, cf. II. f, 367, Xj 244. In bis igitnr ^ proposoit. Nee sane est, qnare in talibus Bi servetar, cum dis$janctio orationis in eis non minns aperta sit quam post fAB^fjLiqqi^By 1\. aj 190, Od. T, 142, ubi ^ . . . ^ antiqaa fide traditnm, coli. Od. Qy 236, item post nei^aofux$ Od. i, 175» post fQai^eo Od. o^ 168, comqae alii reperiantar loci similes, quae Bt ne admittont qaidem Od. a, 175 oyq* bv Blidi, ^i viop fiB&iuBtg ^ xtä noTQaiTog iaa Setpog, coli. II. b, 86. x, 309, 10. f^^ 328. f, 327. n, 713, 14. Q, 180, 81.

»

Bis jam cousenlaueam erat ^tb pro bitb inferri II. ß, 349 : ypd^ fUPüif bYtb ipBviag viioax^^^s ^i xai ovx(^ et otrique membro IL a, £5 og tC Binoi . . cfr' aQ* o/ . . bTS' . . coli. IL fi, 239» qnod jam traditnm fuit IL JL, 410. ^t' ißXtjT' ]}r' SßaÄX aXXop, coli. TL (f, B2. Neqoe boc improbabile, qnod L Bekkeros statoit, ^ et bS esae iMtum diversas ejosdem Tocnlae formas, tarn propter rationes^ qoas L I. affert, quam ob formas ^y et iop, qqa^ yix ex (l Sp coales- /Cere pptueront, optime ex $ äp^ unde conclndas, priscom illad i

4S6

otriosqae rocis radioeni esse omnesqae et diTersas formas ^t^ ^, ^i^ ^, fii, fjv^ iar ex eadem Terbi sabstantivi radice pregeittiiDaMe. ,

f

Aperta aotem est in bis omnibas priscae afqne genninae oratio- Dis ad asseyerationein propensae indoles et natura, tarn com Homeri carmina perscriberentnr, noodum prorsas evanita, uude jure arbitror L Bekkernm egisse, quod formae circnmflexae hac quoqne ex parte campnm liberiorem reddidit^ quamqnam neqne satis sibi constiteri^ neque ad Ultimos terminos progressos fnerit. Posteaquaui enini D. c^ 65 ,u, 229 bYtb . . stzs cum ^zb . . . ^rs permutandas judicaverat in censura Wolf. I. 1., ortbograpbiam a veteribus traditam in editione Homeri utrique loco reliquit neqne in prioris disjunctionis membro sibi constat, dum juxta formam oux olS* ^ . . . tjsj quae est Od. ij, 712 coli. Ih x^ 342, priäcam ortbograpbiam sl servavit Od, Qj 308: ov adipa oldaj st d^ xal ra^vs Soxs . ^ avrcogj veritus, ni fallor^ ^ ä^ Homero inferre, cujus juncturae uullum apud poetam vestigium. Hoc ipsum tamen argnmento est, non fuisse velut media via subsi- stendum, sed scribendum ^ fiij . . . ij idemque in reliqnis, non ex- cepto ^T8 . . ; ^re quamqnam bic quoque cautiores judicabant, intra fixos ab autiquis ortbograpbiae homericae limites esse subsistendom, utcumque aceuratior rerum notitia male positos esse aperuerit.

Ex tribus igitur, quae Herodianus distinxit particulae ij generibos, nnum tan tum, nempe duplex illud dtat^vTctixo^ et ino9i,atBvxrix6^ idque iis tantum locis relinquitur, qni ad interrogationes vel dnbi* taliones non spectaut. Eodem igitur in fine bnjns examinis de vete^ mm opinione in hac re delati sumns quo nos antea ratio et dictionis in- doles duxerant. Accedit tamen novnm, quod, ut snpra monuinins, ita^ aufijTixdv dixere Stoici. Est boc ille i^ne^ awÖBafkog, qni in avyx^ri^ ZOP abiit. Causam illius appellationis indicat Apollonins p. 487. K 2d fori {xal r^f) rtj itafo^a rov rj ffvpdiOfwv tj ng xaXBha$di;ctöa(pfitiHi^ tov juiy yaQ n^oti^v vnaq^iP diaaayeTy rov ii ini^BQOfiivov äpalQBOu^.

V.-i-

4S7

%p« E. M. p, 4169 27: t^ dio nffo&ipuwyj zo Sp alQ€iTa$^ oW ip YV n(PHiS&a$ (adcL /MiJUoi^) 1^ nXovtovpra nX^ et J. 53: td-o^ ik roTg iiaoaffjnxotg ovpdiOfAOig dio ngayiuccrfop ngoxsi/iipdop rov fiiv ipog no$SiO&{u atf$04P, rov ii hi(^v anoß^Xijy. JBxemplo pleramqoe ntiiotar U. nc, 112 ßovXofA^ iyto JLaop aoop SfA/MPcu tj anoXiad-ai. Miro errore ad hone yersom dotat £• M. : dtiXoi ii (nempe ^ m(ü tw (oempe cwdsa/iop) xal^ wg ro ßovXofia$ x. t. X,y ot ^ änoUc&m sit xal änoXic&M i/Ai, nisi voloerit ^ es3e pro ei xcd baecqae lectio ei restitaenda sit. Quid vero si illato comparativo aperta fit com- paratio? Respondet ApolloDins L h, t6 innaxxtxop int^^fux (ßaXjioy) 81 ioferator, fieri lioc ^ig iTilxac^v. Non igitor taoi oecessariiini qaam utile ad iutoa^xixov illod distiactios jadicanduuii et sane vel prap- cedente comparativo fiaXXoy iDfertar^ ot in ilio II. (o, 243 ^tTB(foi yaQ /MaXXop.

Diversam a Yeteribos grammalicis ralionem stmcturae explicaii-» dae inüt G* Hermannos in Diss. de pleon. et ellipsi p. 185. Is per-* spexit ^ uibil aliud esse qaam ^, qaod proprie profecto significet» Addit tameo, binc cum acceutu leuiter deflexisse significatioDem, bt iodicaret an forte ut in illis ^ tpa vßQ$p tat], et ad dubitantis inter- rogatioDis significatiouem Iradoctam essCi deinde etiam ad alias for- mulas, ot notsQOp .. 9^ manifesto errore; non euim auimadvertit, bis quoque vim genuinam asseveraüonis apud Homernm mansisse. Hiuc eo usqae delapsos est^ ut II. f, 486: ^to^ ß^Xxhqop im xax ovQBa ^Qag ipcUff^iP äy^oxi^g x iXatpovg ^ xQetaaoGip Iq^ fiax^oß-ai^ sie explicet: „Melius sane est, feras occidere: an forte dimicare com fortibus melias est? qnod sensai illius loci prorsos contrarium. Non enini diceretur, qnanam re melias esset feras occidere 9 et si se- qoentia etiam post interrogationis, qaam Hermannos posuit, for- mam ad comparalionem referre Teiles, ne snspicari qaidem boc potpit

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4S8

JonOy esse hane, tpmm lodiest Diaaae «entern ^ tiempe pognan fortioribos praerereDdam yenationis laborAus.

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Nee tarnen prorsns deserendam ptitem veteron granmaCieorflni' sententiam^ qnae vera est, qaatenns rem ad disjonctionem revoeaal^ falsa antem qooad alterum cßsjnnctionis menbrnm qnod ad tnegtnv vel,^ et Stoid loqaebantur, ad ^a^PBw^ solam revoeani Doplex illfid disjnnctionis genus, qnod Teteres iuxt^xxixdp et ino9§a!I^Bmmx6p ap^ pellavere et in bis, qoae ad comparatiönem spectant, obserrare lieet* In bac enim, qoae jaxta ponnntnr per ^y ex ßsßctaorix^p 9 tenaaio, aeor tentiae anttta sont eomparatae, nt otraqne ennnciafa aeqaali aiodoyaleat ant ita, nt altera alteri praeferri debeat« Prions seil na^&ux^Bvxnw^i generis est Od. o?^ 164 napzeg x* d^aafai* iXa(fQ&nQO& n6dag €hfa$if ay>y£i6T6QO$ jif^t^aofo rs ia&iJTog rs^ qnae ApoIIonins 434 !• 30 ita; explicari posse pntat: evxoyvai raxstg yspia&m (potius celeriores qnam nnne sunt) ^ tva (anoyniyüHfip) ^OSvcaia fj Sytxy niUwatOi (potios niovtfiWTSQoi), Xytt neiaooai (avroy). Praefert qoidem fermam altera» ApoIIonins: juaiZop yctQ eS^orrm y^^^^^^^ (tax^ig ^nsQ) £yay nioi^ a$oi. Sed falso. Inest enim ironia, non esse eos satis celeres, vt eflfbgere Ulyssem, neqne satis opnlentos^ nt se ab eo redimere pes^ sint. Transit bic remm aequali vi jnxta positamm usos ad Attieoei Sopb. Aj. 966 if^ol nixQog ri&prjxsp ^ xelPOig y^vxvg, a&np &i re^n^ pog, ubi Tel qnod seorsnm snbjungitnr, crt^qi ii regnyog^ monstra^ ifiol nucQog fj xBtPo^g yXvxvJs juxta vel ix naqaXXi^Xöv poni , qnae ai ad ßsßatmotp revocantur, snnt 17 nw^og i/Aol^ 1/ xBtpoig yXvxvgj ita nt eyilescente asseveratione aeqnabiiitatis inter ntnnnqne membrom notio relinqnatnr. Non igitnr neqne st com P. Emsleio neqne 17 t^om Sebne^ dewinio legendnm, neqne cnm GoiK Nitzscbio ad Plat Jon. p. 69 yertendnm: ,,mibi acerba siye lIHs doleis eios mors aceideriti ipai yero felix fnit^, qnae prorsos a poetae mente aberrant Si latina hia

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cottferas, verfendam eiit: mihi tarn acerba, quam dolcis illis haee^ mors coiitigit> ipsi aütenr yraUi.

Contrai si duanim rerämy qoae pomnitur, altera eligi cogitafnr, altera postfaaberi, non höc ad aatprirsuzv potest referri, sed inesi a!-*^ törian rei prae altera op<io per ^ttfia expressa, eadem ratione, qnatf in iiomioibas siniili modo sibi opposftis obtinet et genitivo exprimitor, coJQS vice particola disjaoctiva fangitur^ W.a, 111 oüpbtc^ iy^ xov^g XQVfffjtäög äyXcP änoira övx S&sXoy ifi^aad-ai. Fmstra enim G. Her- mantins 1. L p. 143 ab bis et similibos permatatioDis notionem reoKH Tere stodet, t|oam tarnen ipse in simili Od. X, 327 ^ x9^^^^ qtiXäv ariqog idi^ro xifAijspta agooscit. Est igitar ßovXof£ iyd} Xaoi^' <f6bp Hfifispai ^ änoHad-m, si ad reoenfiorem infinitivomm per arti^ etiios flexionem referas, idetii, qood ävxl roü unoXiGd-ai avrdy. Vit büc fönte omnis ille usas bontericas avyxQCaBtog flaxit^ qaae, si ac- cnratins spe^tator, d/w^ßt} vel atQsaig potios qaam avyxQiaig esf^ qnamqnam permatationid ea est indoles, ot ei comparationis notionem' sobesse statuere debeamns. Eligimas enim ex daabas rebus eam/ qnam aliqna ex canssa melioreni aat nobis utiiiorem jadicamas, et optio si datar inter plures, atgsag ubiqae ngoa^gsaig est. Apod Homeram ejus generis sunt praeter li. a, 117^ qnod posaimos, ßov- Xofi' iy^ X. T. X. (coli. II. &, 246) Od. X, 489 ßovXotfAtiv x' . . . Sfirsvifiey äXXtp . . . tj naaip rexveaa^ xaTagf&$fiiyouj$p äpaoasiv. Od. /i, 350 ßoiXofji ana^ . . dvfiop 6X^aaa$ fj dtj&d OTQBVYBG&ai , Od. ^, 81 tivxop £];ifoiad GB ßovXojLi inavgifjtsp ij ripa tcop^Bj et addito noXd II. Qy 331 ijfuy di Zeig fiiy noXö ßofiXstai ij Javaotaip Plxijv^ onde patety n. a, 112 inü noXv ßovXojua$ ctvrijp ofxö$ ^x^iy dici intellecto ex praecedd. ^ anoiva dixBcS'ai vel ccpxl x&v äiiot^wv. His si ßiX-' xBQOPj RfiBiyoy, fiaXXov:^ xQsPxxoy similia ihjiciantnr, accuratias tanlüm Optio Tel comparatio indicatur. filt idem addita praepositione n^

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IL a^ 113 xal yd ff ^a KXvxt/ifiyijaxQfig n^oßißövXaj et interject»

Abhandlungen der I. CL d. k. Ak. d. Wim. VI. Bd. IL Abik. 56

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quis^a IL ^,41 xctt xs xo ßovXof/4^y , - xai ^^ ?ioAv pc^Qiioy 9«^^.^ ovT(o Xcißfjy r* ifABPm xal vnoipioy aXXaWy . uhi Kotl x^y twXv x(Qdißy '^hy extra reliqiioram structaram ponantar, cobaeret euim xal xs xo ßovXoifAfjy ij ovz(o X. r. X. Eüadem comparatioois ratio Od. t, 265 xal yccQ rt£ z äXXoioy odvQBzai ayÖQ^ oXioaaa . . ^ 'Oävoi^ ^ io quo istod äXXotoy Homero ana^ . XayoiMyoy est et receutioribus relinqueii- diim* Scr. xai ydq rig ts xal aXXoy.

\ Sed teinpas est ot finem hujus disqaisilioDisi quatenus ad ^ spe- Ctart, facianms cujus ambitaiu excosainm babebit, qui reputaverit, uibil tam varüs et cootroversis opiuionibus et senteDtüs actum esse quam bltrum^ de qnibus tractavirnus^ particnlarum ij, ^e, ijj i^i origioem, iodolem et significationem^ ul putabaut^ diversissimain. Quodsi ex eis 9 qnae exposnimus, matufestnin e^t, diversas illas et fiorinas et signiicatioues revocari debere ad pristiDum ^ i. e. ad ßeßaianucöy ovydsa/xoy sen poüus infggfjfiaj et singulas species ex vi affiruiatlo- nis cuoi snccessu temporis attenuata fluxisse, operae nos pretiuin egisse bis pagiois putabimus.

5.

De usu parliculariim lutjyj (ft} et rot.

Snpra monnimus, fikv in firiy hocqoe iu fiäy angescere, si pro disjuiictioue oratiouls, quae auiuium attentnin reddit, afiirinatio et obtestatio inferuntur. At vero robnstior illa particulae iubibitivae forma non tot qoot expecles locos in Homericis occupaf, non raro io obtestatiouis formam 71^1^ aucta, saepe etiam sub priscae ortbogra- pbiae specie fjihy lateos« De bis breviter agetor.

441

7^ coit j»^ hdo habet commune, nt nanqaam initto sententkie ponator, post Terbum reto eoA^m modo, qno^if, inferatar, IL <r, 302 wy« ^i/y ns(&9iam jäxth'Sys irj II. cr> 62, ^, 718 al. Hie tarnen locas cum solus sit, scribendum erit fiat^, ut est IL ^^ 765 äYQB$ fuiw 0% hto^bv eoIL 17^ 459. toxm pta» IL &, 373. Idktv imp tri q>fiis\ Mepotrtor IL n, 14. Porro ftfi^ invenitur cum particnlis if, xid, joocta IL /?, 291 ^ firjp xal noyos iaxfy. IL 1^ 58 ^ fAfiy xai pSog i(Sat, jaxta ^ fAcip ait dyo^ PiX^S, yf^op. II* ß, 370 colL V. 354, p, 429, 448 et ^ ^17 fiäp IL q, 538. Kai jAfjp IL r, 45 ^«i iMi7^ ol tot» / «ff äyo^ffp Taap colL t^> 410 xeri ^i}v TtteXtauiPOp ^tim, coIL Od. tt^ 440. IL X, 582 rcA

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jinji^ TopraXop eleeidop colL 592* üT«) ^^y oon occurrit. Ov fii^p Od. 381 ^ApvtPff , ov fAfiP xecXa xal iad'Xds iwnf teYo^v&$g repönendum et U. v^ 339 ov fitjp yaQ rtg tfaXXog ^Ax^w^p iSepagf^Bi juxta ov /4oip U. <f, 512, By 895, ^w, 318, r^ 414, |, 454, 0, 16, 508, ^> 41, 415^ rp^ 441 et bis lo Odyasea A, 344, ^, 470. Plura in bis sunt qoae, cum siroplicem asseverationem habeanl^ fi^ requirunt, ut. IL 0, 508 ov fiäp ig ys x^qop xiXst^ iX&ifABp , ctii ex Vindob. fiiip reddendum» Miq /ii^p non occurrit, sed /ufj fiäp R S-y 512 0, 476, 508 x> 304. Porro /nap brevi et objecto p in ob- testando et jurando post pal et oi. U. a, 234 yal /sd rode axfJTngop. OJpost fid repetita post plures voces iuterjectas in negatione IL a, 86 ov fMct TOP ^AnoXXiOPa . . . ovrig. IL ^, 43 ov fuc Ztjp* . . . ov &ifMg. - Od. V, 339 ov fid Z^p^ . . . ov T& Sunrqißm. Si pOHt pal longa reqniritur syllaba, dtj pouitur pro fid in sola hac formula: pal iff Tovto ys vel tavrd yB subjuncto vocativo, yigop , rixog^ &Bd al. IL », 146 X, 169 o, 128 V^, 626 co, 379. Od. f, 266 o, 170, v, 87 z> 486.

Mirum aatem, qnod in tarn crebro affirmatiojiis apod poetam usa junctura if fJtijp bis tantum^ ut tidimns, oecurrit, item pancis looitf

56*

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Micl jLi^y, ov fjujy. Quo arctiorea aatem terniitii haie pf^licoUie fixi ^wiit, tanto lariia« laMibjiuictivae /^n usus et id eqa ^jooqoe I0.003 ean-^ .teaditar, qoi nihil subjanctivi vet disjouctivi bab^qt

. - ' . . ' ■.•.-.

Ut ab 17 ^ii^ iDcipiamii^ ex qoo^ ut monuitnosi ^fdv ortam 6al^ scboliaata Veuetos ad U. «r^ 77 sea potias 'iXiaxijg ngoatpSiag II9«» rodiaui epitoinator 10 ty. ij [ji£p fWi nQO^^my insa$y xal x^Q^^^ a^J^|£fJ^ il -^Q otofux$ asseveratiooem qaidem agoo3cit dicit eoiin, ^ j^ Ben Tffjäp, qaae ejqs zovajoig est^ ävvl toi ijiutjy pooi sed iato* ;Ctom reliqquit ^i^* £ari <f£^ iuquieosy j^n^Q^/na oqxucop' dto ßa(^ pofisy TOP ijy u yciQ nBqianiüUBP^ iajm ßeßiuci^rucoy, Mira sane ratio obtedtationeDi et affirmationem i(a distiDgnendi^ at illi^ qaae fortior •est affirmatio, ßsßcivorixop awdsa/Äoy eripias et disjunctionem fdy inferasy coi nihil prorsus com illa commune est io eo praeaertim . loco, qni disjanetionem ne admitdt quidejm. Origioem is error habet ex iis locLi», iu quibus particalae illae äqxixal metro Tidebantnr de- feudi, ut II. £^ 275 ^ /u£y i/ioi . . . diia^u^y qnod scribeudom etiaa H- Xp 238 ^ fUp liio^ coH. w, 749, 763 Od. p, 425 L 281. Nee Aliter se habent Od. ^^ 38^ %uby änsü^qag . . i^ä' aQ^ hxol/ia. JEIi igitor non auimadverteruut^ iu hiä et similibus lougam Tocalem eadem vi rbythmica frangi, qua id fieri solet in ä^yäti , dtiiMp et dffyijzi xaQcivyi^ et iu forniiH coujanctiviä yerborum^ quae tj atqae w, ai rhy.thmua id postolat, in et 0 minouut, non excepto 01 circumflexOi ut alibi demonstravimus, unde ddwfi%p in sidofiey abiit, qnod ejo9 uecessitatis ignari etSo/uy scripsere grammatici*

Statueudom igitnr, iu bis fjiiy revera fitjy esse idqne repouea*** dum e8se, si abest subjunctio, contra adest a8severatio siye simples sive iu obtestationem ancta. Hinc corrigendi 17 fdy dfj fidXa II. Yp 430 ^ t^y in ngty y coU. II. 17^ 97 $, 348 n, 236> SQ% X> 239 Od* ^, 33 h 29 f^ 216 m^ 41ft| qui omnes loci di^juuctioue carent»

^443

Bis accednnt Ik ifj. 529 ^iiti t^^ a^ xcl.Sg /idXu rijTOog i(n$ J^rndf/., qoae apertan et solam habent ateeTerationem et acr. ij dt^ ^V. Nee aliter ae habet U. 17^ 301, 2: t^/dp ... iji' ai^ ip ^U^ nju, ubi falsa diajuiictioutäi specie sublata ser. ^ /m^p . . . ^ ä^ ait' com ayokbesi nt in eo, quem sopra poaaimus, loco Od. &, 333 ^pdy. dnBiXtiooif « ; ^i' äg iroifMiCj qood scribeHdam erit 17 fii^ {u e. jJNjp) . . . ^ iii Sroifia. Particula äg aincerae diotioiiis igno* rantia iatruaa foit Ut in bis aflSrniatiTae , i(a in aliis neyativae aflQroiationi fn^y pro /nkr reddenda, ov /liy IL &j 238 ov füp &fj nati ^fifu. h. &, 294 ov uäp toi coli. 9>> 870 Od. ijy 159 Oj 28 <^v für ydg ^iXoTijxi / iissi&attor abi fortior aaseveratio aperta est^ qoam /mIi^ tollit^ oi fär yäg ri (^ vnoorQätffaa&-a$ oi'io coli. 11.«^ 901 i^ 124^ 125. Metro defensae fomae tenues II. ß, 703 ovdk fär (i e. ov ifi f^y) ovi' oi ävuQxo^ foety. £iodeni modo IL y/, 811 rcoy d* Xnnoi /aip taaiy dg>aQBQOiy oidi für. ccvvoi UÄeiora taaatr , nbi scrib. ov ik f$ip. Est enim pro ov di fJirjp , quod in ovdk fiiy abiit. II. Sj 893 rijy für iyio cnov9^ dafAytifn! IniMOw. U. 17^ 357 ^Apx^yoq , ov fdy ovxix ifwl ^ia. Nani qood aeqoitDr d d^ ixBoy äjl] nou facit disjunctioneni.

Sed oherius patent Jiojaa ooofusionis terminL Nou eniai solom post ij atqae ov^ sed etiam in aliis particularam jaoctaria neo Doo post nomiua et in disjoBcCionibnä obtinet, qaamoi praecipua ca-* pita bic breviler ponamus.

Post äXJi' St$ Od. X, 104 dXX ht fiiy xa xai äg, qaod eodem modo dictum est, quo dXXd fifjy apad recentiores* IL X, 828 dXX ifiä fiiy air oiwaoy, ubi nolla prorsns disjonctio. Fi. II. a, 380 naQog ya fUr ovn BxxfjUCBig, to, 642 na^g y% fiiy ovri nandofap^ abi scrib« ninaofwi. Nee aliter ae habet fiir succedentibus dii et T0/9 qoae aaseveraliouem manirestam reddont. 11. w, 660 d für

444

dij fJÜ iß^ieig w^ictci Tti^u ... aiätxi fWi f$oit^^fi x. T. ^.-bbi et sobjanetio per ii infereiida deest, et detrahitar idiqaid de vi 'vww borom Prianii, si in laU stato eom didjioctiTae particulae ntom ez^ bibeas com fMien ne adsU ^deai dit^janeäo^ Nee' aliter II. Xy 138

noTQog aBixäa ztaeza Xodßtjp, eojus Jod otraque in seoteatia et ro^, boatior dictio et sobjimclionis abseotia doplicem /i^i^ reqairant. Hie illie ioTenias qoideni «fl particulis < jic^y i^ subjonctom ot Od. £, 243 n^oad-BP fiBP ya^ d tj fun mixilios iouil bIpm^ vv^ 9k S-Botaip iom9y adest tamen et in bLsi asseveratio fortior, neo qoidqaani impedi^ quo* moQs post eaoi dk oratiooi inferator. «Ty 540 NfjuBQrig fdp tti fiot vnoaxBo. Qoia vero in tali preeom ipB^Bhf sobjaoctiva« toleret? Miy ro$ qood supra post 0v remoTimus etiani absque toegatione removenduni apparet II. 9, 441 /ndXa inip toi iyd Od. ^^ 411 q^oncag fi£y ro$ ngärov.

Nou meliori jure post pronomina extra disjunc^ionis terniinos aut ilifertar ant antiqoitus illata relinquitar [idp IL Py 47 AXopzb Ofm /dp aawGBTB. Hie Apollonias xb praebet, et scr. /Lifjp xb* Post josla seqoitor disjanctio fiip . . . ä^ tv. 49, 52. II. S^ 341 üf^ip fAip t' InioixB scr. fiijp iitiotxB. Od. |^ 508 cS yi^^p ^ alpog fiip TOI dfiifAVDP, coli. Od. CO, 321 XBipog fiip toa hff avrog iym et Od. 5P, 207. , ' II. /?, 145 jL^p t' Ev^g tb Nizog xb, in quo loco ortbograpbiae /irip ignoranlia tertiam parlicolam tb sincerae oratiooi oblrodit. Contra recte se habet II. a, 131 td juip {ipTBa") xoQv&atoXog^'ExT(OQ Avrog tx^p difWiCuf dyaXXBTai^ ov äi l' 9^f^ Jtjqop inoYXaiBia&at. Sed in antitfaesi scr. ov Sk L Hioc peiident gn^ mica II. o^ 203 azQBxretl /lip tb fQiPBg iaS-Xtüp, nbi scr.* fMHJp tih 9^PBg, neo minus II. % 404, 466 SXXotb fiip tb JUa^XBy^Bg TBXid'Ovaip . aXXozB 9i y>&'iPv&ovatp. Inest qoidem disjitnctio, nt Od. X, 308 SXXozB fiip Cdoüvg' izB^fiBQOi, iXXazB ^ ai^zB, sed onm asse^

Mi

ii<jratioB# To^conjanctat qmi i-e p.Mt y^v iojectuol mera est dictionii 9cabritieB» Nee oäusa, sflsa^ äXiors m diitii|ad aevo coalois^e s(an toaSfwOrtoiii ex uJtX Sts^k et iw lias . Tocnla*) solveiidiitn. Nimiiiüi aJU\ Srs idem ;es( qnod reaentioram fo^* Sts^ SGribeudom igitor io j^ore Joco aJiX 4ti f^tip Ta& ... SXX Sri iij. Pe^terioiris di»i jaoctHi. simple):.

Expeditiora saut qaae ad osoni parlieulae itj pertioeot, eiijum WS 4^o)iibj&ndi et ligaDdi iu eo ceroitar, ut aniDÜ attentioaem in vo- c^plo ant sententia aut deoiqpe kl seuteotiaram . ligamio» retioeat eoqae: Tim ejii*^ angelet. Hoc qiüa saepe com respeeta ad tempos fit iBde partieolae Tim teuiporalem «od raro tribai tidimas. Infertor autem post nodmna Hvb$tuntiv^^ I|. *ß, 340 ^>^ tivqI Stj ßovXai ts (scr. mb) ya^fQifrto. H. J, 150 Y^Q^^ ^^ noXifAOia nsnccv/L^äyoi. Od». $, B4 JflX(j^ dtjnßTB Toiop, ciueogiiata sant quae post vocativam illata seo« teotiaiQ incboant et corroborant II. o, 437. Tbvx^ ninov dij rwit^ amhcTUTo maros halfog. IL^t^ 342 TixrwifAOp diq ndfmay dnoi/stu. Post nom. adj. pasita II. a, 95 wxv/iQQog i^ /w$, xixosj Soascu* Od. 0, 451, xsQdaXäoy itj zotoy. IL Xy 296 äXXoia$y itj- ravT* ijiix^XXso. Od. §, 406 nQO^QtJOP xbp S^ tn€$ra. Post comparativa U. CO; 443 QtjttBQoy . . itj SasaS^e. II. w^ 443 Post superlat. II. a, 260 xdQTiifroi iij xbivoi. U. a^ 266« Post adnerhiß W* r, 401 aXXa^s itj. -^W. V, 776 äXXoxB dti nozB. II. t, 401 ^AJlcu^ Jjy. ~ Od^ y^ 357 Bv diq^ U. t, 85 noXXdxi dij. U. /^ iO^.iyy^^ ^9 ^^ xi^xoy. II. /i^ 233 « ^ ^«oi' rfij, Od. &j 487 Jgojf« rfjy Od. ^y 487. II. a, 2dl Ta;if<y <fify et accedeate alia particsla Od. ^t, WZ rdxa ijj xai. Od^ o^ 486 n iwXa dr^. Od. y, 352 ov &tiv d^,, Pipst ntuMrale U* ß^ 134 £rj^€a J9 ßBßäag& Jiog fiBy4Xov (s^y /AByaXai) :iyucvTof. Po9t pronomina IL 9, 281 ; to Y^, ,A^ T^ql XdfiBv SnarcBs. IL v, 776 ' Jfotro ^fj o&Txaroi^. IL ßy 350 t4 'q. ^i^> Od:. i> 322 XBÜfOP ii^xtU^iOioy l^QßtprwQm* reh U. ßj 1X7

446

Sg ifj noXAda». U. Vy 2d3 og d^ xdXjUatog. IK cr^ 388 4S &^ coli. n. TT, 511- <W. o, 404 Sg ng A7. B. «,6 öi Af^ Od. 17, 212 5<;(Fir . . ya dij coli. ^, 198. U. 01^ 9HB ölog ^ av #^ fucg. II. p, 587 olop iij coli. IL 9 57 D. 7^ 442 8aa^. -i-^ U. Yj 317 Snnixsqog ifj et iiiterjecto tt^^ II. ju^ 256 roi ne^ A|| coli. 0, 707. Post pronom. adverh. H. a^ 138, 179 oviw ^ly. i Od. a, 32, cT, 333 Q, 124 oloy rfjy IL x^ 185 %5oy, 07117 rfif TOI i'oOff &^ro. H. Oy 46 t]7 Iptsp . . . if jr«y Sij av . . . ijyefiopsvfjg. ~- Poat interroyativa IL jf, 186, Od. 1, 204 iroS rfi^ rw y«. IL /?, 339 nqf dij IL o, 364 nm itj f/c»/ Hiiio II. 9^, 481 mu»^ <li av vocalem tetiaatam habebit pro ii^. -^ Od.,7ry 461 tC dfi xX6og -^ Od. p, 382 t4g yap *i/ IL 9, 436 röy *f L e. rt ^ fffj Eadein vi post verba infertor D. ^^ 472 ^^vyeBg^ ifjj "^ExäsQY^ Od. ß, 221 roaxiqaag d^ tmna. Od. ^,128 VffMsr dij MeriXae. Post imperativos IL er, 62 dXX* äys dijy coli. /^ 441 €, 718 9, 60, 221. Od. fi, 102. IL f, 460 ^Tori? rfiy Od. ßy 229 xixXvte dtj rvy juity ^Id-axi^aioi (scr. fJiijp). II. v, 115 ^äC^eSin^ irj oqnot et post infinit vi imperandi Od. 0, 292 f^atitadtci &^ Imira.

Particulae qaibus eadem vi, qoa Dominibas et verbis «fj; sab«' jüDgilar, *priinum afiirniaiivae et negativae sunt: ij" di^, V^V^ V f^^ de qaibas actom est sapra, porro ral IL er, 29S yal dtj ravra ye nfxpra coli. IL o, 128. Od. a, 170, oixW.yy 52 ovx av d^ fut^ y€Ueg ^A^t^iXop Mev^Xaoy. U. er, 8: /117 ifj fMi raX^aooGi &80I xaxd. IL /, 455 islito firj it[ fioi d-Qaaw ^Exra^Qa . . nedtopid dhitai. IL 1//, 7 ^17 iri nto. Hae prisci iisns reliqoiae moDstraiit integras joiictaras ^1/ fiiqpj fAtj dtj jaxta fjuij fiiy et /Atj di foisse, eo-^ dem modo quo oi f^rpf ..w iij qoae lo ov fUv . ..ov d(j non aliter ac ^^ /u^ijy . 17 (fif, qoae extemiato tono sob forma 1^ fiip ... ^ ^1 ia* ^9f . . . riik conflata abiernnt. Nemo aatem baec levia babebi^'

ejtiä 'ironriae''id o^iies '^uiuj^'srniplie^s itlaä sed V}yk6es ri^matae efix ^äi'niÄ'us!^ expifd^tae fu6>irtt.' Bis saccöcfont tomecüftcäe' '^ inhibi^iväe: ä^a y\l /Li/ Z2i Vfj roi ^mitit et pfaecedeote

f ll. 445 17 aQä ifj/'nec ^oYi iftifer ^ . /. fjätj Öd. n, 462 if;^ ^9fj. Vraeceidenie atccQll. \p, 87i rÖ^oy' ätccQ dtj" Statop fjjfiir ndXa$j ubi näXäij qaod sabjäiiCtatti' est, eodem modo se habet til diciam fere esl pro" Tramal ifi/ vel potiasf^ay TraXai cdl. Od. r^ 22 af ya^'äfj nors. Janctarani (aIp irj^ sapra ab Bomero römoyimiiä^

' j«.

couifi^ 9k d^ behe se habet Od. ßj 1% otxcci' ßXsiaefS&M, «r ^i ii] yvp ndyta TsX^ira^; tl. q^ 460 oipi di Sri. 11.'^, ^68 ol 8i 8fi SXXoi coli. II. &, 30. 300. In bis enim sabjanctio- nls per <l^ indicatae vis aiigetur acc^dente ^1;^' qäae affintiatronem

' **i *^>

äddit. Porro caasales et temporales voces dirersis modis sob- joDctas babent bas:

£7/ qoae vocula accedente &ij eodem fere modo Tim attgef,' quo si accedelite (juidetn. tl. or^ 61: bV ifi Sfiov noXs/ios n 8a^ yMl Xoi/Lidg ^Axctiovgy coH. 294, 574. B. >/ 79^ 6, 120 et acceden^ tibus afiis particälis II. 0, 53. Ei 9ilj hov Od. q/ iSi. H. a, 399 €? noTS 9fj. II. ir, 39 Bi nors iifj . . ^ fl bI Stj natSy onde clarum iij nore tii argendam ' viiii isitu eoDverso poni. %;rs2 V. al 235 insl 9^ 7iQ(3ra. ll. aj 293 in^y 9^ coli. 01/ 405. Od. #^ 131 0, 389 insl Sq 9f]. Od. p, 226 iml o^ 9ij, nee noA ydQ 9i] ll ßj 301 9, 21, Su 9ti II. a, 11 et II. 5, 112 oirhxa #9 i'w . . . TOuvBxa 9^ vvp. U- /> 216 PVP 9fj, coli, to, 640.—

Od. p, 2il'vvif fiip 9i] fiaXa nayjfv, qaod /ii/y scribendem.

•..•••,■. .'

Reliquie iemporatibas adnexa' est his modiis. II. a, 432 o^ ^ ß« «Ti; coli. Y, 15 II. y, 209 dX)^ ßr« ^9' coli. 212; 216 Y> M^ ?, 453 irr, 786. Accedente D. «, 493 äJLX St« *v ^ coil. i%

Abbaadlooge. der I. Cl. d. lu Ak. d. WUt. VL Bd. II. Ablk. 57

901 9 264 co^ 31. onnoTB II. a, 115 önnoTe xey dij coli. Od.^Vi 5J37 U- 9f ZiO aXX' onoT up dtj. ; Hi3 acceduut cnassales piur^- colae. U. $j 112 ou^sxa dri. IK v. 409 ovyexa in pvp ... rowi'^ ZU d^ PVP. Oeniqiie copolam i^eqaitur »al yel 3ola II. a, IGlyJfol drj fiOi y^^cf^, coli. /?, 135 i, 52 ti^ 424 Od. ß, 315 ;?, 30 (rel ßlus juncta IL cr^ 92 xal rote, iij, praecedeotibus xal iiq. IL P^ 816 xal YccQ iij. II. s, 898 xal xsy Sfj. ^- l\. tj, 273 xai riS'.x9 itj coIL ^f, 490; nee nou partiealam wg in votis anget Od» a, 25|i wg 9ri fy^^' ^9^^^ ^t in re deelinanda, scilicet ac si II. a^ 110 i&S Ol TovS* Sysxä GifiP ^ixfjßoXog äXysa jsvx^^j nee sine irrisjoiie accedente äga II. a, 75 eis aQa drl nqty / bv^^o.

Sant tapien et aliae jancturae, in qaibas Sri reliquas particolas non sequitar, sed praecedit, jsi seilicet ejus vis ut in exemplo siipFa poisito reliquis praevalet^ aat uon tani ad aeeedentem particulam qoan ad seutentiaui, cujus pars est aat quam praecedit^ augendam alqae iotendendain pertinet. E^icitur hoc, silocos, in quibus y^R ^9 ^ d^ yaQ, PVP äi et ijj i^i;#^ junguntur inter se conferas. . Od. t, 242 TCQOO&tP fitp ya^ ifj fioi thixiXios iiax* aJpai^ pvp dk O-eotöiP tousi. räQ Jj7 caussam coio qnadam asseveratione indicat; contra II. oi, 351 it] yaQ xal ijü xpi^ag. ijXv&B yakcp teuiporis noctarni jaiii),aii) ingruentis iudicatioui inservit^ quod in caassa e^t, quare Priamos eqoos continuisse ad flnmen dicatur. Ejas generis sunt Stj avrs Öd. f,310 ovp d'oyt S* avTB ivio juaQipag quod scr. dtj avrs Stj inB$ta in apodosi post avrdQ in^l IL Pj 338 S^agaijoag Jjy tnetra. ^ij PVP 11. y^ 40 rovpexa d^ pvp 3bvqo doXo^QOPiovaa naQ^artjg. i^ nov Od. a, J61 ov dij nov Xbvx oaxia nv&Bxai ofißgo^). J^ j^ß J\. X, 315 J6Xü)p ... og iij rot elSog fihP ttjp xaxög^ äXXä no8i6x9is. Cqm antein boc situ dij ad totips loci tenoreui pertineat, in tempore indicando iuitia dnodoOBtog ponitar, post ^tibI Od. &, 486 ixvxa^ jbiBl npoiog * . i^ tQOP &ro, itj twb Jtjuoäoxop TtQoaiytjy^ Od. i^

cMe' «tfMtttnu^ it grattiii^ gi>. ed. IIL §« 316 docni.

Inde etiam extra bos fines lo siinplici sententiaram janctura

prtüiBiii lo^tttn occo{)tet ante tor» /; f d t6^ '^--11.' €^- t36 keil nqCp

i ' ' *

1/ 389 T^iBfirff •• \ ixoffMi gxxt^^fiüg Exrto^. Jij r6i^ ab^ordr^p i^da inoXifM^io r&Pvffüetp coli; II. n, 63 Od, d-j 424^ item ad bansh- mm indioaBdain ante y^q JX. X, 314 dkX äy^ . . . ntt^' tf£ 7(fT€c^<^ ^ y^^ ß^}^;poff lorererm eoll.- cn^ 351 adsompto iosaper ^^^ eolL Od,' #, »0.

. .• •. . S . .' . '.: ■,.■■■■

I

Geteram in hac qnoqae particola fieri solet, nt rfaythnlica Yi longa Tocalis tenoetnr et^^ appareat^ nbi extra illam necessitatem #ij lo^m JegHinittm oecnpat, Ita jnxtik nov Si^, ri 9f] in interroga- tionibas qnas( snpra posuimas et näg 8ri tym/ (H. <t^ 364) li ^, 481 nßg 9i üv pvp fxifkovdg* apparet qaod rbythmo fractum pro näi m ijv poni tarn analbgia qnam dictionis indoles evincit. Similiat in aliis/

•■ . *

. ' ......

EFaec igitar de particnlis /i^r et 9fi qnatenns specienr di8janc* tiram indneront dicfa sofliciant ' Malta qoideni ejos generis saper-^ Sunt per omnes rhapäodias dissefninätay qoaiB tarnen ad capita, qoae exposnittius, ^ine' negotio revocäri possnAl Scio Ttif^am scriptoram in fai^ qnoqae defendi solere, nt a Spftznero in excors. VIII (tA n. S, 424) iisqne qnos ibi seqnitnr, nee obi^to, qnoininos valgatä' textoi qualenr cbnstitnttim babemiiis, r€4in(}näntor; jnyabit fameif genoinam dictionis indolem perspexisse, nt eam si absqne gravi

57*

m

^ff^d6o€(og iikQonmodo, fieri .po^eH^ foüt^ß 4v ^ingoKsi rediJM, ßt^) m; b^c < redditio niqiam aadaK^ yid^atnrji s«Ji(9fa . jutelUgM qnod ..4Mi ^^l^qit et reverik a {»oßta ^ctMo^ tradeb^^fi diwiac^fiuccessB teipponf adätrictis oietri ..ei.aiMi|ogiaei)fgijl»9s iiuii|9/^tf^i.ad jipatfMrftrmH menPr» riam propagarentur.

*■ ..'. .;•: .-.] ' .■••■■ . . 1 ' "• ■-•-.' ' '. '■ * ••.-:'- J*

«4 Saperest, ntifle particula toI agamu^^. ; QwQ Ad ^o^ r^YO^m- dam ess^ supra inonaiinUrS, yi, a4verbii^liy iit qXxp4,ß domi. Neo^ tipen ab ]p:$a for^ia geauiua^ sed deflexa d^duiieriai, qoarn roiofy zoioiTogi moD^traoty ut sit tali moäo^ referatarqae ^d. QogitatiQne^ aDUBQ ]comprebeii8as oonclo^iop^^ue iode dedactas. Hinc et ipaOi QO^cludendi et aflfirmandi.yini naaciscituir et quamvis sfow $00 pe- qoiliari,. eodeoi tarnen ordjuie» quo reliqaae^ affirmaadi, denionstraodi^ excitandi ligandiqne vim babentes aat seorsim aut juDCtim cum aliia ponitur* Initio sententiae iion uisi cam y^Q conjaoeta ponifur ali- qooües iD jll. a^ 76: roiyccg (scribendom rol y^) fy^ ^^4^^ ^^' ^i aiy&sop B. x, 437 roiypcQ iy^a ^xjuI taSxa.jidX oii^^^oi$imxaX£if^ aaepiasque in Odyssea r, 257.^^ 383, 399,. 611» aliiä. ;. Estqoe a^rmatio cujus causa subjecto yaQ addilur, fere ut nostrom so äetm* Oltansit bpc Epicis et ad Atticorum poetarum diaJogos, sicut vider bimus transiity Pindara non adfaibiüun^ Natu quod apud huncJege« batur Nem. VII, 33 toiyccg fjtiyap ojA^akop . . . fAokihv , id^felißi G* Hermanui conjectnra xo\ nagd pro roiyccQ scribentis sublatum est^ In reliquis mediae oratioiü, infertnr tarn post nofnina quaoi post particfilas II* ß, '298: cdqxQOi^ f^o^^^fj^ov re /j^ysAv qcbvbqm za r^atfB^au II. SP, 110 äXX ini .TSH xal i/^i ß-^i^aros. . Od. .^, j263 iod^Xio zoi xovTio y' inafAVPZQf^ multaque. alia eju^ geqeris^ Hinp in gtiQuuQui ^equeiis^ Od. 0-, 351 dBiXccC toi dsi^äff ys zai iyyvm iyyfjdaQd'M coli. 11 I, 72: looi^ roi Hanov i(Szi x. r. Ä. IL xi. 412 tiXböpoh^ ri rai ^yoy, ä/isu^op sed bic xß, scrib. ab digamma., .

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4H

;:c.: vfiatfein «vi \proiiaiiiiiubM:r«Qbjiibgitar JB. m, il% ohi^l r<fiisAäf^

i\6&¥pQ. Ai^tiiff i\4 Wj ^i apwQ^rm xul Mvtf VUk^ 39 eoIL /^. 3C l!!».^. II. ov 121 li$^.fihf yii^ rou Od. r, 09^1 iß^i i^^, M...r^ JL Ja U. a, 419: rovto ii roi iQäova^ Snog^dtt -^ Jij U. Jc^ 316:^^ Sij TOI sldos fiiy ifjy xaxos jjf^ 12 6i dtj toi sig äarv aXsp. "Ji^BdJl ;;r> 13i inü ^^ tor fdf^fiQs^ ^fu. : JCts^jt IL r^ 207 xcU zp^ifAOVi7MQ9i%ixU(fifixalpfitfie^yti IS&XX i^fx^ Tffoiam* AfßfA »eeeutiores particD^ xce4 tq» in. signifcatiouom/et tarnen abieraiit ^^ Ov y^ 65 p0 T»« oTT^j^^iyr' o^aiar« M Od. l|^ 487 ov tro« ^oi fcuaioi f4/^4cioo/Mxi coli. Od.:co^ 330 n, 267 nee ali(er avdi Od. ^^ 17 ^v^ ?a# avr<{ff et pest verbain iiiterjecta ^i^ Od. :^, 283 waiafo fj^ TOi iyvk xeyiaX^'^ oi d\ S^sita x. t^ X. ,t>

Ncm raro inter particalaoi Toi et prouometi eocUticom zclu^^ 00^ seil WS haaret, ut II. o^^ 419^ qaed snpra posuimo»^ xowo dtf TOI i^4qvau tnog ^ii ubi. sequitur v. 426 dcodBxdrfj di toa aid'n^ iXiiofixw . .^al tot' tnB^xd toi ^7^. Siioilis oapala^io utriasqo^ Toculae ^. o^ 547 aiJra^^ji«/ toi n^ß$a xid^ Jjyay^^ *•• aUi xoi na^i aaxv jj^dxcu. U. :7i^ 450 ciXX ai toi y/Ao^ iaxl ^,. . ^ toi fiip fMf iaqop. Hinc peadeot Od. ß, 286 zoios yäg toi JT^ojpos; i}^€0 » i^* o^ TOI i^«f :^o]^j^ axsXiw. Od. Oy 39 og toi itop inixQvqog . \ . o/MÜg TOI fj^ui uli^M Od. ßf 87; <>^oi d\ opx% fAPtfix^Qtg . . äXXa gi/Mi t^t^ixtiff ^ xoi ns^ x0Qiea olisp, uhi analogia reliquocum otiroi pvf olfri^ po^taUt, coU. ^187 ovx$g toi &ms ^fu Od. ^^ 400. oi^: i:f# ^dv^(wi Wi% 403 aXX^ov xoi xoio^xop hl axijd'soai riiumc: . ■..,

, M . •.■;.'• . .,

Nolla autem frequentior, quam pq^rticiilaniiii i^ toi copalatio^ Grainoiaüci in bac jonclura toi naQanitiQiofiaxixdy existiniaront^ teste

faltifdni ^iii)i#uiii^ qaippe- qnae IllAa opiniofle: iitalar, et «hifue^iü 1^ Tcy» solTemiMi^ Aie aat«iii «eo^em, quo i^ Dknpkek jani et ptM^ )>onpntiir et tain nondiiibv.s ^tqM Terbis qmM pfirticol^ fimbjiciQnta^ VLä, 22 1^ toi ^Adij^atti äx^atf jfr IL «'^ 485 f Wk'päJ^T€^6i iavi ooit. B. -7/ -90 04. 9^> dS if roi ijti^ray ^/« n^^c^^. flv £> 383 jf t-o^ mSü^ SJlXw. li ;f> 280 if ^a« fij^ff y». v.

K prODOuiioibals ^/o)- Bolum 9tffc[}oDctiiiii babent ei articdkim dii^ modstrativiiiii o ant eimplioeiii ant cam j^^ fj^ eonjmiotQni U. /; 308 17 TOI iy^ %lfu coli. II. ^^ 190 9, 446 x^ 3l7* ~ B. f , 252 4 TOI lyco füp UaSa coli. Od. itt>i65^ ;p, t71.— IL #, 51 i'toi if^^H tfstc fiii^ (i. e. fjtfjp) noXif ^rcttm. Od; a, 155 ^ roi d ^fO^/jU^B^k fii r, 100 ql T0€ o y six^iMPot coih Od. ^^ 158, et in forttia ttrt solemni II. er, 88, 101 tj toi 0/ eSg Birniy xai^' ^ lt«TO coH. II. tjy 354, 365 Od. ß^ 224 et sabjecto .u^i^: fj toi J /i^i^, quae forma fre- qnebtisdima est in Iliade. II. ä, 537: ^ t^ S fiip Gj^tjnm^ 6 ä' "^En^itoy ;fa^ojfira>i^coi^ *JB^^owff coli. II. ^, 842, 847 *, 364 ftj 647 842, 847 r, 404 Xj 94, 257, 373 r, 614, 694 o, 833, 634 jr, 258 ^, 1&3 9>, 67, nee ab Odyssea deest, nt 180. Reiiqooram casaitm accnsativns tantäm nnÜa accedente particnla post ^ roi inTenifur. II. B, 447 ^ röi rev' jlrjroi te xal ^AqtBfitg . . . akiopto. Particnlae bas Vocnfas initio orationts positas sequantar /cr^, fiip^ pvVj otb W.t, 414: ^ TOI ya^ Twrr^p" cr^oi' dnixtapB coH. Od. y, 1^4 A, 314. II. >l> 613t ij^ roi fjtkp rd y omaS-B coH. Od. i , 505 ^> 372 et joncta utraqne II. r^ 67 if TOI /lii' ya^ SnavT& coli. ibid. 313 al. Si eltdusa esl disjunciio et affinnatio fortior, fiip pro fAi^P habeiitlom hocqoe ipsom reponendom erit, ut II. «f, 18 ^ toi jib^ ohfono noXig. ib, 370, qaamqaam sequente Ü at IL y, 168 if to$ füp xB^aXjj xal fABttoPBg äXXoi tuaiir xaXoy y oStto iyeiy üvnto T9oy.

*

Vaitklil^! teipportlli» 8z0. post-jj toi itlutae btfOc exeaipla iMippeUM'« Q,(jr,.il .^o$ St* ^ •««<?*»*'.:. -tt^^ffs»«!^, Od% ^; 87 ij t«« .fit» Jif- |«^jr, c«|l.; Od.; n> .2.3. ; . ' <,M . ...

r^^Ad l9C|os^ qoi ^ ^oi Iqitfo vpo^^itus babenif referri pöiaront äntn. Moosig post orft, ozs Sri, siqujidkoi in illW naralacticam cKdioneia d0^ prf;bep4as. Wv^^ 1*^ ^^X oxb df^ . . ^ ^ toj ^j' ^^vihxog, li, f,

201 criA': Sr« $ri xal xeiyfj «;Ttf/5"€i5 . . ^ ^ toi 6 xan ^Bdiop Cjall. 5;,

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j^^ ## -155: poä( l7i€> semel U. coj» 629 avrao i^jfel nöafpg . ^ jj?

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IMTediae bratiöni eodein qao simpIex modo aat i^olae luferuotär aut allis particalis nexae, ac nominibiis quideni noo nisi post voca^ tivam. IL ti, I9l co ipCP^oi, ij roi xXfj^og ifwg Od. Qj 101: TtjXijLiax^ ^ tot iyaüif coli. L. ly, 406 ^^ 509. rpj 306. ^AvtiXox' ^ toi fA6p oe coli, (o^ 460 a). Niminim TÖcativos iftxfra reliqaae oratiouis nexuin positus eas admittit oratioiys formas, a quibas sententiae in- cipi posj^uDt.

£ proDomiiiibas o et relativem . 0^ bpic junctarae praemit^antar« II. /*, 141 : cJ' 17 T0# 4(u^ ^146'. |1. o^ 378: jov ^ ^.toi xXiog. coli. II. ^y 24 Od. fi^ 85: t^^ iJ roi. IL/S> 813: Ti;fi^^ roi wJt^sg^.^ dd-ayatoi di ts a^fsa. U^ a^ 237 toi^ ^* 17 toi f^ip Sne/snB coU. c^ 585. U. (J, 237 roJi' jy roi txitüp.

Post particulas inferuiitar haa^idiXa U. cr^ 211 dXX^ ij toiinsoip ^ coU^ II; dt, 9, 13> 62 w, 45. IL *> 35 dXX ^ tot mXtkfuf^ fiBP. IL xf)^ 838: aAi' 17 r^ toi^ &r«yitf.. IL ^:^ 602 «i;^' 9 toi i'ti^ /i^i/ colL U* ly 95 Od. 17 291. Ji 11. ir 808 ooi ^'if %Oi (jAp iydk na^a if Tatet fm$ ^9i ^Xdüüis, ubi tarnen 06I dij toi scribendonfs IL 0, 1^11 äXX ij toi PVP /4^ yB IL f, 5iA ctXX' ij toi fiip tavta

4S4

crtt"* i^;*4i4- *ify 485 0d« w, 4^7.»— Post f»»^« B; jr> 899''l><9*"9 r«« eoH. i', 141 f, Ö6I A, 2^v Ö67 Jti 42d i, 258. '-^ 04l e, 428; ly* ^ TOt fdr iym. Post vvy dg II. *, 28^' »a*i#^ *M fd¥ iym coli. ib. 67. Post o^ga Od. y, 419 Syp' ^ to# e< pOBt e*t Od. «> 24« cfe ^ »ö» i»»*oirff «öll. CO, 432it Orf. ^,'257: eis ^ Töi\)dva4t6vs ijiii i\itutg(9t yairiv ^^»

' iBfis fiÖDdbm ad finem perdnctä est häec dife parficutis affirniatl^ vis di^sertatio. Sape^est enini, ut demönstremai^, quibüs niödis earitia usus aptid recenfibres ab homerioö ]()endeat ant ab eo recedat. Ne tarnen terminos huiasmodi dissertatiouibas academicis ' pösitöä nltoiiiiiä egrediamor, materiam banc satLs oberem et rem scita iieqaaquani in- dignam novae diissertationi sequenti fasdculo inserendae reservabimps.

Argumentiim primae partis, . .

i: '

De prosapia nominum quae e x^^^Q ^^ Pinta) compohüntur '

p. 361 p. 415-

1. De loco Aeschyli Agam. v. 1005— lOI^ p. 362.

It. De usa vocabulomtn x^Q^^ß^^ et xh^^ß^ homerico p. 383. - '

3.- De um eorundem rocabulorum altioo p. 389.

4. De accentu formaram, quae ad ^ x^Q^^^^ pertineot.p. 392.

5. De reliquis ejasdem prosapiae nominibufl p. 397.

6. De loco Aeschyli qui x^Q^^ß^^ meminit et nonnallis aliis cum eo nexis p. 403.

De usu et capulatione partieularum ipiibus disjuneüo aut asse^rm^,

tio et obtestaUo apud Homerum indicantur. >:^

!• De loco Aeschyli Agam. 1069, 1070^ qui hano quaestionem movit p. 413.

2. De ratione qua diajuiu^tio, afiseyeratio et obteatatio inter se differunt p. 417...

3. De asseverantium partieularum form», significaiu et origine p. 422. ^^

4. De usu particulae tj ejusque juniciuram cum aliis apud Homerum p. 424.

5. De usu partieularum /n^v, dij et %oi apud eundem p. 440.

4

lieber die

Rhetorik des Aristoteles.

Von

L. SpenyeL

JkbbaBdlungea der I. Cl. d. Ah. d. W. VI. Bd. H. Ibtii. 58

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Von

L. Spendet

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Chr. A. Brandis Abhandlang: Ueber Aristoteles Rhetorik mitt die griechischen Ausleger derselben^) hat mir frohere Untersuchaogen ober dieses Werk in Erionertihg gferafen, iind mich, da' nor toq der sorgfältigsten PrOfong jeder einzettien Söhrift dieses Aotofs efü sicheres Gesammtresnltat zu erwarten ist/^or Wiederattfbafame je^ ner nnd neuen PrOfong veranlasst. Dieses W&rkfrat oberdiess den eigenen Reiz fOr uns, da es' die Terbreiteste Kon^t des Altertfaoma behandelt, tou welcher wir iioch so viele schriMicfae Denkmale Ofbrig haben , ssa Vergleichen , ob und welchen^ Einflnss die Behand^ lung nnsers Philos/ophen auf diesem Gebiete! geflbi Hat. ' '

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•) WiHologns IT, 1. p. —471.'^

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58*

458

Da Aristoteles im EingaDge, obschoo ohne Piaton zu oeoDeDy die Aussagen in dem Dialoge , Gorgias, zurockweist, so ist eine Betrachtaug der platonischen Aeosserongen and deren VerhftKniss zur aristotelischen Rhetorik nicht za umgeben.

Nachdem Gorgias sich als einen Redner zu erkennen gegeben, und Rhetorik als sein Studium bezeichnet bat, wird die Frage auf- geworfen, was diese sei. Sokrates will nicht verstehen, dass die Rhetorik, wie Gorgias aussagt, ein ganz formelles Studium, und dennoch ein Stadium^ eine ganz foraietle D<)ctrin und Kunst - und dennoch eine Kunst sei; er will durchaus ein materielles Gebiet festen Stoff und Gehalt von ihr haben ; was der ächte Gorgias wohl so wenig als Aristoteles zugegeben haben würde. Man dicht daraus, dass die Sophisten schon dieselben Ansichten wie Aristoteles hatten, nur nicht so scharf und geläutert^ wodurch sie dem Piaton Veranlas- sung zur Gegenrede gaben; Platous Ansichten zu läutern, ist Ari- stoteles Bemobung, der nicht selten auf den Standpunkt zurückkehrt, welchen die Sophisten einnahmen, und diesen fester zu vertreten sucht.

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Ifiit die Definition aus Plutarch bei Rhet. graec. YII, 33» Arti- um Script p. 33: iz rmv lUiovTccQxov slg top IlXartovog FoQylcar

xvqoQ Sx^vaa nsiSvig i^/iiovQyog h no^xixotg Xqyoiß ne^l navxos xqv nQOZB&ivxos^ niczavttx^g xal ov diio^cxc^Xixfis, slvai dk avrijg r^p ngay/uctefay idtcep fuiXiara nsQl dUaia xal aduca, äya&d re xcA x€cxcc, xccXd T€ xoH ahxQCT aus den Schqften des Gorgias genommen, so hat Piaton nur einen Commentar zu dieser Definition geliefert) aber man sieht nicht ein, warum hier erst mühselig gefunden werden soll, was schon gegeben war, und wie Sokrates als von ihm ge- funden angibt, was er doch längst aus den Schriften des Sophisten

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459

$iä fertig, und ToUendet iiatte. AikA »t die srtii^Dge Scbeidoog nn^avs^ ntavBvtix^i; uXX oS Ma0xaÄMfs dem^ Platon^/ nicht afaier iem Söpbifiiteii unghoi^BmifWBmUohjüehtdt&aa^ wie die Dia- Iwtiky^OPliiltaophie, ein Oegeiiisata,. welcher den Rbetoren^ wie Isb^ kmtea Aeigt ^ nicht einfiel. Vieimebr hat Plotarchns die gana^De- fiilitieta aiMs der conseqaenten Entwiefclang des platotiifircheD Dialogen gioh to^fammengestellt und dem GoFgias in den Mond gelegt; deif Atiadrack ns^i mxPTogxov n^B&fyrog kennte, wenn er ihm nicht ander» Woher schon bekannt war, ans p. 4* 24. 27. Bkk. geholt werden'; Anderseite kann man eben so gewiss aeyn, dass was Gorgtas inbeir den Charakter der Rhetorik sagt, nicht erst nenes gesagtes, von Platon ihm geliehenes, sondern allgemein gekanntes nnd in Schriften' bei*eits terbreitetes isf. Beaditeuswerth ist p. 15. Sat$g ay noXi^ 'ihxog -^vXXoyog ftyptirmj eine denttiche Beziehung auf h noX^nxoit JlSfotiy ci^ca usnm cfvilem, ciTÜes qnaestiones **j. Die Bezeich«^ riüng nsi&oifg ifjfuovQYog ist ron Isekrates gebraucht, und dieser, der Altere, hat ihn gewiss nicht yon Platon entlehnt, er war schon Tor diesem technischer Ausdruck. Die alten wollten oberreden, d. h. den Zuhörer durch Rede zu dem zwingen, was sie beabsichtefen, dieses war ihr Ziel'*^*). Das Wissen wurde vorausgesetzt, und da es hier die allgemeinen Ideen waren, ro Jffxa&or, ro xaXdt^j rd

*) Derselbe Unterschied wird auch Theaetet p. 301 gellend gemacht, woraus man gleichralls schliessen kann, dass er Eigenlhum Piatons, nicht der Sophisten sei.

**) Foss de Gorgia p. 41. Quintil. 11, 15, 5.

V*) Selbst Arist. Ethic. Nie. III, 5. ßovlevofie^d oy nsgl rßy teXäv aXla mql twy nqhg %a tiltj, ovti y&Q latfig ßoDXeverai ilvyidau, otive i^fjte^Q el netcBi. Qiintt II, 15, 10. Afhd^rs in ^er Rbet. I, 1. 1355 b, 10 14, wo er gleiohrallg beide Doetrinen inerbiiidet

400

^l/^f^w^ aii4r deren (Begeisitae p* 29y also gerade -das, igrw halt der drei Genera; deaArbtotelea iafv dia x&McA'itmouxiy so kM»^. ten die Si^istra um so leiobter daraber weggehea^ ala jefletf daife sobon za wi«wn glanble. 32f 79. Aadi bieiaos siebt nan, dsaa! die altea Sophisten die Rhetorik als eine. Form bebandelt nnd ba^ trachtet wissen wollten \ aber es sebeint bei ihnen mehr als daakr»^ )ed Gefohl geherrscht zvl baben-^ das darck Aristoteles aar klafea Kiosicht gebracht werden miisste. Sokrates nimmt als Lebensfrage^ dass der Redner das Gerechte kennen nnd wissen mosse» und fohcl durch lüdnktion den Beweis, dass der Redner gerecht sei, der Gesp Mchte aber nicht unrecht handle, folglich der Redner nie qageredii handle und spreche. Hierin liegt ein Hauptbeweis Piatons p. 25—^82^ 134, der widerlegt werden mosste, wenn die Folgerung, dass die Rhetorik keine Kunst sei, nicht wirklich Gehung haben sollte, und Aristoteles widerlegt das Argument in seiner Art trefflieh durch dia ihm so oft zu statten kommende Homonymie der Sprache ; auch in der Philosophie sei dasselbe VerbAltniss, aber dort werde nur, wer dieaa redlich betreibe, g4i6aog>og genannt, wer aber in unedler Absicht sich au sie wage, als ooyMJtjg von ihr ausgeschieden; dagegen haha die Sprache für die Rhetorik nicht eine älmliche Terschie4ene Be« sbeichuung, sie bezeichne den, welcher edel und upedel davon Ge«-: brauch mache, kurzweg mit den Namen qijtcoq. Dass es eine gute Rhetorik geben könne, läugnet auch Piaton nicht p. 12, 3, 126, 130, aber er hat die Erscheinungen seiner Zeit, wie sie sich im Staate geltend machte, vor Augen, und konnte dieser weder rich- tige Einsicht noch guten Willen zuerkennen.

Das besondere Hervorheben der Bemerkungi dass die Rhetorik, strenge apfgefasst, keinen eigentlichen Inhalt ausser dem Reden habe, d. h. rein formell sei, scheint gleichfalls durch Piaton hervor- cerufen, da er ihr den Namen einer Kunst anoh dessweaen ab-

wf^iicbif weil sie ähren eigenen IbbAll iäcbt keave. p. 40; il8»' Ail- kleiele» mmM did ftfaetorik m eitieiii;. Göivekite' Aer DiAleetik ^M^ CTQ090S TJi iwXBXTucfjj die iät aber Tjelmeliv dMse^Mlbi«^ mA^ dMb deren Gegenstand nicht das ditj&ig, die Philosophie, sondern das iMoSop^ iit^y Gegen die Art demnaeli wie Jiier die Rbtftotik be- iMotdelt "vriid^ warde aoieb Pläton niöfafesi eiii^iADWtedini JNrben^ 4iii laage^ isi« Uosr a»f Et^i^iing ideil Geg^eMhOideiiy ^^^^^ ^6y , ' getidbiet ht niMl die nten^g ^r' odi^ m# i^t; anfiadhidiü ififtr^bt; ja selbst ntehty wenn liier wie er ea ao vw^fligHeh vemtdi^ -den Mensobtn^ in eteinem innei^ten avfenrottehi nnd* rabreii aaeUl; denn daas äaeh dieaea nur %\i aelaem besten geacUMil^ ▼emtebt iEMb "Von selbst; ^ine Anweadang seMn-aebleihtM änd Terderbliäben wardp nicht dbm StadioM and der Ebetorik selbst «ar loat md KÜige fallen y sondern dem Individauni, das von dieser Swa^ug seUeefalAi Gebrauch mache, wie Aristoteles I, 1. p. 1355 b, 2 lehrt, und «c^da Oorgias' bei Platod p. 24, 171, w«itIftofig aber labkraies im Nikakles 1^ 9 and to der AatidivsSa- S* 251 aeqq« aaöbgaiti«^ aeii bat- ••* *- :•>'*'»

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Wenn aber aaeb Arisfoteles bei ddr-Atty wie Platoa im Goti|iaa von Rhetorik spricht, wo er Ton ihr als einer durchaus schlechten Praxis redet, gleich ais wäre eine bessere nicht möglich, obscbon beide Philosophen in der Saebe YolIkomttieQ Abereiostimmen, ab gerechtfertigt ersdieiaen mag^ daJüa er gegen diese Ansieht au%e* treten ist und sie leise berührend ^^nrOekg'ewies^n hat, wie kommt es f däss er von einem andern platonischen Dialoge, welcber seiner

*y ArisM. Rhc». I, 1355, 14 , wo er das wts Inball der Rhetorik ofioiop iXfj&ei a. Iy(^fö9 nennt. So trat sdien Plato «Ite BeBiisming gegeben Theaetet p. 301 seq. (204 SInpk.) *^ . ' . . . ^ .

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Tondenz weit nftber »teb<^ «od (iefl^r ui die Sache eiiigeht*), gto|Vr UchUttgaqg niniml?' denn nirgends iat^ wie aof dea Gkiir|pk%8y M.maf dea PhAdroa eUie Hioc^laog za «rkenoen.

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Ia dieaem Dialoge aemlich wird ^ uacbdeai «eiirere Aeden ge-* balteo worden y die Uateiißucboog tqd dem praktiaoben aof daa^Qe«^ 4nel dea tbeoretiacben gefübrt^ ond die Frage aii%eworfeo^ ob nati ^oberbaopt etwas scbreibea solle, was Sokrates, da Pbaedms ea ▼troeint, weil die besten, ond grössten StaatemAtiner nichts acbriebßiit dennoob in Schatz nimiaty es komaie nor dar#nf an richtig a;o sqbreibem and in diesem Abschnitte, Ti& d Tf(6nos %ov xaJUis re xal fjuq yQ49^^ p. 64— 97 (258—274) ist Piatons Lehre, wie die Rhetorik aein mtlsse, wenn sie anders etwas von Bedeatong kisten wolle» ni^r .dergelegt

Der Redner moss von seinem Gegenstande , den er behandeln will, eine ToUkommene Einsicht haben und das wahre erkenneq, nicht so wie die Rhetoren sagen, man brauche nur ra eixora^ nicht rd ä^&ijj um zu seinem Zwecke zu gelangen*^). Wollte man jinch annehmen» die Rhetorik setze die Kenntniss des Gegenstandes

*) Ef ist dne richtige Bemerkvng, die im Ciarke^schen Codex steht p. 338 Bkk., dass die Lehre über wahre Rhetorik im Phaednis, über die ge- wöhnliche aber im Gorgias liege: Sei de yivdaneiv Srt ^r^^t fiiv t^g hr^ixyov ^fjTOQixijg iv 0ai6(f(p diaXafißavu, ne(fl de xijg drjfiwdovg xai xoXaxix^g ivtavd-a.

**) P. 66 oiftwal ftefl tovtov axijxoa, c3 ^lle ^wxQateg, ovx elrai avdyxrjv %^ ^iiXovvi ^t^voqi eaea&ai ttjf op%i dlxaia ^avO-dveiv, diXa %i do^avza Sv H^ij'9'ei otneQ dixdcova$p^ ovta ovtwg afa^a ij xaka, aiX Saa do^er ix tovttav yif elvai %d nel^eir, alX ovx ix t^g dXij'd'eiag*

463

voraas, so dass keiner sich ohne das tirahre zo kenneo, an dieto^ ttiächey so gebohre doch nicht ihr, da sie nur noch ouwesendiches fakheosetze^ der Name einer Kanst^). IJebrigens sei sie nicht/ wie^ maa gewöhnlich angebe, anf das /^rop dixctpucov and äfjfj^fjyoQixop beschränkt, sondern umfasse alles, was in das Gebiet der Redie fftilt, sei ganz formell **). Der Redner mass genau Bescheid wissefn' Von dem, was leicht controvers werden kann, and wegen Aehn^ lichkeit verwechselt zn werden pflegt. Die Begriffs des dtxaiov and* Sd^xop, aya&dr nnd xaxSpy xaXöy and aiaxQov sind verschieden and obschon keinem Menschen ganz anbekannt, doch nicht so bestimmt, wie ftossere sinnenf&Ilige Dinge, Gold, Silber, Kapfer^^, daher' als ab« strakt bald so, bald andere betrachtet; das mass die Rhetorik scharf trennen, and der Redner genau wissen, ob das, wovon er spricht.

*) P. 68 äaneg yäq aKOveiv doxa %iväv nQoaiortwv xal 6iafia(j%VQ0fiir vwv Xoywv o%i q>av6ava^ xai ovx eoti %ix^7j aiX azsjyog zQißij* %oy de kdyetv, q>7iaiv o Adxtav , etvfiog tix^rj avsv tov äkij&eiag ^g>d^pti ovv^ taxiv ovie iiij noS^ vaxBqov yivrjtai,

**) F. 70 ovx aqa (aovov nsQi öixaari^Qid t€ iaziv ij dvviXoyiK^ xal neql ÖTjiiitjyoQiav , aXii wg eoixs Ttegt ndvza %a Xeyo^eva fiia Tif '^^X^^f ^^i^^Q eaziv, aurt] av ^rj y tig olog t^ iatai nSv navti ofxoiovv Twv öwaxGv xal oJg Swarov, xal aXKov ifioiovvtog %al dnoxqvmofihov elg q>wg iiyuv. u. p. 69. 94. 102. Also waren bis dahin nur zwei Genera, das dijfitjyoQixov und dixavixov, aus andern Angaben wissen wir, dass Aristoteles zuerst das inidsixrixdv gesetzt hat; die Species t6 xakov und aiaxQov waren wohl bekamit, aber nicht ansgesehieden und als Genus zusammengesetzt. Uebrigens aus diesem Grunde eine Verbesserung seiner eigener Ansicht, die er im Gorgias vor- getragen hat, zu erkennen, und daraus auf spätere Abfassung des Phae- drus zu argumentiren , wäre vergebens.

♦**) P. 73—7.

Abhandlungen d. L €1. d. k. Akad. d. Wim. VI. Bd. IL Abtb. oW

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ein xaXotf oder aioj^qov , eia dlxatov oder aiixoy ^ei ; .er maw c|iy^ äiufißf]Tfja$/ia genau kennen, und was. von seinem . Gegenstande dih für und dagegen gesagt werden kann,» auflCindeu, eben so die I>e- finitio und Divisio *) , die Si^aiQiaaig und away^Y^^y die ^Qalyi»9 und Synthesis inne haben; das aber lehrt nicht die Rhetoii|(, son- dern die Dialektik ; zieht man diesem scharfe EindringeUi Begreifen^^ AufTassen des Gegeu3tandes von der Rhetorik ab, was bj^eibit ihr noch Obrig, als der Mechanismus e^nes Exordium» einer Narrati^o und ähnlicher Dinge? hat sie das wahre nicht, so ist sie an sicii schlecht; hat sie es, so ist dieses nur aus der Dialektik, gehört also in diese, und ihr bleibt nichts als die äussere Verzierung und Einkleidung, welche keine Kunst ^) genannt zu werden rerdient?

Die Erkenntuiss des Gegenstandes aus der Erkenutniss des<( Wabren, Guten uud Schönen, durch die Dialektik oder Philosophie erreichbar, ist also das Wesentliche, wonach jeder streben niuss; da aber Verhältnisse des gewöhnlichen Lebens eine Mittheilong mit andern erfordern, während philosophisches Studium sich selbst ge- nügen kann; so bleibt for die Rhetorik noch ein neues Verfahren, welches Aet tpMaoipog leicht entbehren kann, die i/^/aj^a>j'/a***), dieses ist die technische Seite, so wie jenes die wissenschaftliche, die Kunst die Zuhörer au sich zu ziehen und die eigene Ueber- zeugung ihnen beizubringen. Also eine Psychologie, die verschiede-

*) p. 78—80* VergL Arist. Bhet I, 6. p. 1362, 6, 30

**) P. 80» n&g q>^g; nakov nov ti av «lay o Tawwv anokBiq>^iv ofnog vex^t] i,aßßdv€Tai; es sind dieses nur Einleitungen zu dem Studium, nicht das Studium selbst, n(^6 %fjs vix^ijg p. 83-^6, gleichsam wie die Progyronasmata.

*♦») P. 69, 90, 94, 102.

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6^ Naturelle 9 die Neigungen, das Streben der Menseben kennen ztt lernen, und diesen die Reden anzupassen^, ferner sebaifer Blick, um bei der flandfaabung und Anwendung dessen an dem ein^ z^nen niebt febl zn greifen ^, etodücb das richtige Maas und den^ geeigneten Moment zu erfassen, sind wesentliche Bedingungen, den ZirtiAv^er zu gewinnen. Zur Rhetorik wird demnach wie zu andern Dibgen, wenn' einer Tüchtiges leisten soll, natoriiche Anlage, (fv^Hg) theoretisches Studium (rix^tj) und sorgföltige Uebung {jMXitti) ge- fordert*^*).

*) P. 90. ineidfj Xoyov dvva^i^ xvyxavu xpioxccytoyla ovaa, tov fiiX- lovTü^rjTöQixdv eaBad^at iviyxrj eUivai tpvx'fj oaa eTdrj l^et* i&rii ovv %6aa xai Toaa, xal loia xai rola, o&ev oi fiiv zoiolde, ol de toiolde yiyvovxai' tovrtay öe d^ öirjQTjiiivwv , Xoywv av %6aa xai zoaa ioTiv eXörj, toiovde txaavov' o\ ^iv toiotde vnb tüv voiwvde koytov dia t^väe %ip alviav ig zoiade evneid^eig, ol de zo^oiSe diu Tciöe övaneid'alg,

**) ibidem del öfj tavta \yutvmg vorjaavxa fiezä raSta &etofie90v avzä iv Talg nqa^eaiv ovxa re xai n^otttofiepa , 6^i(ag ifj aiad-ijaei dv^ vaoy^ai, inaxoXovb^elv , rj firjdi eiderai. ma nkiay aitwv wv xö%e ^Kove loyatv ^Tviav otav di eineiv %e \xaviag ^ olog vq>* otiov nei- x^erai. naQaytyvo^evov di dvvarog ^ diaut^€tv6^e»og kavttf hdeix- vva&ai o%L nvTog iari xai auTTj tj ^pvctg, neQi fig tote ^aav ol koyoi, vvv eqytf naqoS^ä ol rj ngocoiareov tovade äde %ovg koyovg ini xfjv tävda neiA^ci xaUta de rjjdrj naißx S^ovti^ nQoalaßom xaiQovg %ov note Xexxiov xai inia%e%iov^ ßQOXvXoylag te av xai ikeivoXoylag xai detywaewg exaaxiav %e oa av eXdrj fid&rj X6- yonf vovxtov tijv evxaiQlav xe xai axatgiav dtayporxi, xaktSg xe xai xeXiopg iativ i} %4%inj anetqyaoiihnj f nifoxeqov ^ oii* akX^ o xi av avxwv xtg iklelmj Xiywv rj didwxtäv tj yqatpwvj g>ß de xixvy U- yeiv, 6 ^ri neid^of^svog xgaxA.

***) P. 86. xo ^ev dvvao^ai w Oaldge waxe ayi^vi^x^ p/^i/eov y^ia^ai,

59*

400

Das sind Matons ADsichteu ttber die Rhetorik, er selbst' hieU es nicht der Mohe werth, dat er nach höherem strebte, «eine Aasfbb* mng za geben; Ton der Knnst jedoch, die verschiedenen Seiten des menschlichen Herzens zn erkennen, finden wir eine ansgezeichneti^ Probe in den Bochern' vom Staate, wo die Terschiedenen vei^hlten Staats? erfassongen ans dem Charakter der yerschiedeoen einzdnev Individuen erklärt und diese scharf gezeichnet werden:^). Die Bo-» arbeitang der Rhetorik nach diesen Gronds&tzen blieb dem Aristo*^ teles flbrig ; wer sollte auch in dessen ausführlicher Lehre der näO^ und ^St] II, 1 17 die tpvxccycoyia des Piaton verkennen? in welcher er die Menschen nach Aller und Stand sondert und das EigenthQm- liehe bei jedem hervorhebt, die Affecte aber nicht blos nachweist, wodurch sie entstehen, sondern auch wie der Mensch dazu kommt

ehos^ Y(J(og de xort avayKoiov, e)C€iv ßgneQ raXla' ei fiiv aoi vnagxet cpvaei ^rjTOQi^xtp eivai, eaet ^i^t(oq iXXoyL^og^ ngoalaßciv iniazfjiiriv %e xal fieXiTtjv' Stov ff ar ikXlrttjg Tovv(aVf tavtrj üLTelYjq eaet. Das kündigt sich nicht als ein eigener, von Plato zuerst gegebe- ner Gedanke an; Isokrates hat ihn in einer seiner frühesten Reden xava aofiazdiv %. 14 8 in Beziehung auf Rhetorik, gewiss nicht aus Piaton., angewendet, und später eine ausführliche Schilderung in der Antidosis $. 180 seqq. geliefert; trügt nichteine neu aufgefundene Notiz bei Gramer Anekd. Paris. I, 171, so hat schon Protagoras für die Ethik davon Ge- brauch gemacht: ort iv zto imyqaqiOfievff fieydXq) hoyif 6 JI^wvayoQag eine q>vaewg xai äaxi^aewg didaCKakla delta^, xai and veozrj^ %og de aq^a^evovg del ^avd'dviav' ovx Sv de eleye xomo, ei avTog oxpifiad-ffg fjv wg Mfii^e xai ekeyev *Enixovqog negi ngwtayogov. In den peripatetischen und stoischen Schriften ist häufige Erwähnung die- ses Satzes , zumeist in Anwendung auf die Rhetorik. Cic. pro Archia init. Aristid. n, 153. Rhel. gr. IV, 40. Y, 610.

*) Polit. vra, 379 seqq.

4«f

und gegOD wen er diese änaaert.^) DieErkeontniss des Gegenstail- des aber M auf die von Platoo genannten Ideen, das xaüdy, dya&dvif dCxmop zurflckgefohrt y deren Topik ansfflhriich nachgewiesen nnd damit das geleistet was Piaton gefordert hatte« Aristoteles selbst gibt nicht undeutlich zn verstehen, dass er zner^^t diese Rhetorik za einer Knnst^ ^^X^^ erhoben habe,, denn das Syt^x^op von ihr liege in den ntauig und diese habe er sorgfihltig nnd grandlich ans* gelM-beitet; was seine Vorg&nger gegeben hätten, seien nnr Neben- sachen {nQoa&^xai)i aoch kann sein Werk nicht mit Unrecht, eine Philosophie der Rhetorik genannt werden, zom richtigeo Yerst^nd^ niss dieser anentbehrlich y wenn auch for den angehenden Redner nnd Anfänger weniger geniessbar; aber jucht selbständig ist diese, wie er am Eingänge zn sagen scheint, nicht ein Correlat der Dia^ lektik, sondern auf Kosten der Dialektik ist sie herrorgehoben, oder vielmehr, wie Piaton schon andetftete^ diese selbst ist sie in ihrer Anwendung auf die gewöhnlichen Verhitftnisse des Lebens; aech Aristotdes kann nicht umhin, bald naehher die Rhetorik nur uia &D Answücha oder Nebengescbossi der Dialektik zu erklären ^)«. ,

Verdankt aber Aristoteles, so wenig es anch beachtet worden ist^^^), dem platonischen Pbaedms so viel, warnm obergeht er

*) 11^ 1. dsl di dkaiQBw %a tcbqI %xaa%ov elg tqia' Xiy(a de olov neqi oQytjg, ndig re diaxelfisvoi oqylXoi, elal, xal %laiv eldd^aaiv OQyl^ea^at, xat enl novo ig* ei yaq to fih %v rj ovo ej^ifiev TovTtov, anavTa de fii^, dövvatov av eVr] xfjv oqyfjv ifiTtoielv, ofiolwg de xal ini twv akktuv,

*•) Ij 2. p. 1356, 25. Säte trvfißalve^ t^v ^tjtoqvx^v olov naqaq>vig , Ti Tfjg diaXexTix^g elvai xal t^g ne^l ta ^&r} ngay/iareiag ijv dlxaiov iati nqoaayoqeveiv noXitixrjv.

***) So viel ich mich erinnere, hat Schleiermacher m Scjbjiuftie seiner Einlei-

468

dleken stillscbweigend, itls wäre er ihm unbekannt geblieben? ttM vielleicht auch dieses als ein Beweis der Animositftt gegen seinetf

Lehrer gelten?

... ,

Ich denke nicht; es findet sich keine Hindentong aaf denPhft- dms, wie aaf den Gorgias, nicht, weil er ihn nicht kannte oder dessen sich nicht erinnerte, sondern weil er mit den dort niederge- legten Principien yollkoninien einverstanden war, also nichts ^m^ gegen zn erinnern hatte; es ist idber in seiner Art, mehr, wo er etwas zn berichtigen hat, darauf hinzudeuten, als was ändert richtiges gesagt haben, hervorzuheben, ietzteretif dann zumeist, wemi es auffallend und gewAbnlichen Ansichten entgegen, aber deswegen nicht minder wahr ist. «Da die Angaben im Gorgias leicht niissver^ ^^tandeti werden konnten, schien es ihm geeignet, sich ebenen Weg zu bahnen ; Aristoteles wurde auch ohne Yorzeiefanung Piatons sicher denselben Gang genommen haben ; das Bedeutsame liegt vielmtfak darin, dass die Beredsamkeit aus däu engen Schranken der Rhetoreh heraustrat, und von höherm Standpunkte aus, nicht wie bisher ont dem Zwecke Recht zu behaupten, sondern die Sache gründlich zu erforschen und oberzengend darzustellen, von diiem Philosophen behandelt wurde; denn neu waren diese Dinge auch nicht in den Schulen der Rhetoren und Sophisten; die Natur selbst wurde hier wie überall die richtige Führerin, aber jene arbeiteten dem künftigen Redner in die Hand und suchten ihm sein Handwerk leicht zu

tung zum Phaedrus zuerst darauf aufmerksam gemacht: ,,über den zwei- ten Theil des. Gespräches ist nichts mehr zu erinnern, als dass er, wenn auch nicht vollkommen benutzt, dennoch der Ursprung jener bessern Rhe- torik geworden ist, die vom Aristoteles, der diesem Werke viel verdankt, ihi^en Anfang nimtnt.'^ '• '

m9

Himrhen^: die;,P)üb>^opben js^b^ii nur nof die Sacbe^ oichl; anC die 1?9Kon QMd 0|Ddea t^ich, bald, .^ ein^m ibr^m St^ditun benacbbarten Boden, Betraobteu wir die RbetQrik des Anaximeoes, welche jdea Charakter der VorgAoger de^ Aristoteles suinltobs^- darstellt, so fio- den wir einen groi^sen Tbeil des Bocbleins deq veraobiedeneo Ar$eii der Beredtsamkeit und was allen gemeinsam ist, gewidmet; auch er beginnt mit den xoival ^vam oud. rs^^a xe^dia$cc^ begnOgt sich aber sie zn berobreu, da. wir. sie von selbst schon wissen^)., aie dere mochten anders wohin verweisen**), wie ja auch Aristoteles nicht umhin kann, den Redner zu den einzelnen Disciplinen in die Schule zu schicken, um von daher Wissen und E^insicht zu holen. Die na^ bat Thra^ym^chus angegriflfen***), die xer^i^oi Gorgias be- arbeitet, und auf diese deutet Isokrajtes wiederhol! in seinen Reden, bin* Der ..Unterschied lag also in derBeh^dlung dessen, was man als integrirende Theile der Rhetorik betrachtete. Beide, Platon und Aristoteles, waren der Ueberzepgong^ dass was die Sophisten und Rbetoren geleistet hätten, ungenügend und mehr i^(ß %ov nQay- /jtßTog wl^*e» aber .auch in dem wie dieser Gfegenstaud besser be- haudelt werden solle, konnten sie, da sie als Philosophen von den- selben leitenden Principien ausgingen, nicht abweichender Meinung sejn, wenn man auch immerhin zugeben mag, dass biebei Piaton strenger

*) Cap. 2S,'kaiyAQ to dUäiov xai ro xaXov xaltb av^q>iqbv xal tot XoiTtd aita re {^avtniT) l'&^ev S i&ti xori S&ev ctitA'nolKä

**) Die Stelle im plal. Phädrus p. 68 aQ^ ovv tixvr], dass die Rhetoren die genaue Kenntniss des Gegenstandes nicht verachteten, sondern vor- aussetzten^ ist der Art, dass man sie als eine von ihnen gegebene Ver- theidigung halten muss. Vergl. Schleierm. p. 394.

♦♦♦) Phädrus p. 82.

470

verfnbr and ibm Aristoteles selbst sich mancfamal aof die Seite der Sophisten zu neigen schien« Man wird also in der Einleitung des leta^tern die etwaigen Beziehungen auf ersteren -^ meiner Anskdi^ nach mehr um einem falschen Verständnisse Piatons zu begegnen^ ^^ nicht hoch anschlagen darfen.

Aristoteles hat nach Obereinstimmender Ueberlieferung in Athen, and wenn die Parodie des Euripideischen Verses

nicht eine witzige Erfindung späterer ist^), vor seiner Rockkehir aus Macedonien zu Lebzeiten des Isokrates und gegen diesen Vor^' träge ober Rhetorik eröffnet. Ich halte dieses nicht for on wahrschein-* lieh, da er so gerne hierin dßm Plato nnähnlich Anwendung der Philosophie anf das Leben machte , nud nirgends besser a\a hier bei dem Einflasse, welchen Beredtsamkeit Obte, dieses darthon konnte. Der beschränkte Isokrates, der sich als den Lehrer von ganz Griechenland hielt, nmsste dieses als einen Eingriff in sehi Gebiet ^$Xoao^ia betrachten, zumal sich annebttien lässt, daäs gerade die tochtigsten Jünglinge , nachdem sie das änssere und for- melle bei ihm gehörig erlernt hatten, durch die philosophische und geistreiche Methode des Aristoteles sich angezogen fühlten, und immer mehr diesem zu, jenem ab sich wandten. Auch hat Aristo- teles, wie wir in seiner Rhetorik finden, so gewiss auch früher im mündlicben Vortrage das Verdienst des Isokrates als eines elegan-

*) Matthiae fragm. Eurip. IX, 286 denkt an einen andern Aristoteles^ den Sikulus, der gegen den Panegyricus des Isokrates geschrieben hat^ dessen Zeit jedoch ganz unbekannt ist. VergL Meyer ssu Quintil III^ 1, 14.

4U

4011 ' und dorgfi^Uigeo RedeirerferligeiB. nicht verJk«iiD<^ «ud ihm d«r^ lAüfige Apfobriiogeii tod Beispielen aus seinen |U4eiik allß Oereqbr iigkt^t widerfsluren )ws^ .'

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Interessant ist, was dieser in seinem Panatbenaikos §. 16t— 34 erzählt^ in welchem ^r, wenn nicht den Aristoteles selbst^ wenig- stens Aristotetiker ans dem Lyceum angreift, oder, wenn man will, gegen sie sich vertheidigt. Sophisten seien es, welche seine Reden immer als Muster anfahren, und daher anch ihren Lebensunterhalt

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ziehen; oXures ovtb ^qocZ^^p ovdiv fi^Qog ^xo^tsg rotg fucSfjzmg rdip d^fji£y(ü}P vTt" i/Mv Tolg r€ Xoyoig naQuistY/idcai /^co^^j^o« zoig ifAotg xal twyrsg itrievSsy roGovzov diovai, x^Q^^ f/^u' rovxoip, cSar* ot/J* äfisXafp ilj/iaip id-iXova^p aXX äst ti yiXavQOP ns^l ijnov Xäyovffw. J}^a wichtigste aber ist $. 17 9 enthalten:

fMe^y &6 nQo twp IIctpa&i]Pät(aP rät^ /Meya^^of^ tix^f^^p Si ävrovs" dnarrtjaetyr^g yA^^r^^ /mos tdip imtij9titap tXeyop iSs iy Tip jivxs/ipavyxaS'^o/jisyoiZQeTg ^titra^ng rwp dy€ j^teimp a o^ictcSp xal nüptu f&ifx6pTV9P eid^pai xeci rax^opg nartaxov ytyyi- ftfpofy dictXiytHPzo nsQf te zwy äXXmy noHitwp »al rijg ^BmSiüt xai Tfjg '0/Lii]QOv noNjasiog^ ovdky fiip naQ^ uvz&y Xfyopz^j ra 9 ixetptbp ^ccipcpiovPTsg xal zcUp tiqozs^op äXZoig ziolp si^/tipiop za /er^i^cxrcrTcr ftyfjfiopsvopzsg^ dnöde^ccfAipo^y &k rwp nsQ$Bindita^ rtjy dietzQißi^y ävzäy tpcc top toXfifi^otatoy inix^^^^^^^ ^t^^ d^aßiXXeiy Xiyoy9^ (og iyio napzcop xazccy^QOPiS zwp zoioittop xal zag TB ^iXoooipCag zag twp äXXcop xal Tag naidetag ändaag äpaiQto^ xal y>tjiL$l jidpzag X9jqs!p nXijp TOvg fiBzsaxtjxözag T^g i/Li^g SiazQiß^g* zovzwp J^ Qfj&(pzwy äfjdaig zipag twp naqöp^ T40P dutzad-iiyai n^og ijfAag*

alles folgende be;2^iebt sich als Abwehr des hier vorgebrachten auf diese Worte. Dieser Lyceist, er n»^ geM^fesen jseii)^ ,^ei; er will,

Abbandlungcn der I. CI. d. k. Ak. d. Wisf. VI. Bd. II. Abth. 60

^72

kätie so unrecht Dicht, aud den Isokrates riebrig^kannt Der Sache nach könnte man wohl sdbst den Aristotdes Tersteben ^^der Zeit nach aber es war etwas früher als ihn Philippm als Erueber seines Sohnes nach Makedonien rief * mOsste man annehmen, dass er IO894 nicht in Mytilene geblieben, sondern, wie an sich glaab- Iich ist, nach Athen gezogen nnd von da ans nach Makedonien ge^ gangen sei.

Doch sei dieses anch nor eine Möglichkeit und eine ferne lie- gende Vermothang; es findet sich imisokrates noch eine Andeatong, welche in ihrer Beziehung anf nnsern Philosophen gar keinen Zweifel abrig lässt; da aber diese Angabe nicht in den Reden, sondern im fünften Briefe an Alexander steht, so ist die Frage, ob die Briefe, nnd namentlich dieser Acht sind, oder wie es in diesem Fache der alten Litteraten so häufig ist^ wir nor das Machwerk sp&terer vor ans haben, welche sich in den Charakter: und Geist des Schreiben- den mit Tielem Erfolge hineinzuarbeiten verstanden haben. Der Brief ist ganz in der Weise unseres Redners, dass es wirklich eines recht kündigen Mannes bedurfte, um so tief in die Denkweise des Isokrates zu dringen^).

Das aber kann man nicht phne Grund einwenden, wie Isokra- tes dazu gekommen, wenn er dem PhlUppus geschrieben, damit za-

*) Ich halte die Briere des Isokrates, natürlich mit Ausschluss des zehnten und letzten, für acht; den spätem war Denk- uud Sprechweise des Iso* krates nicht so bekannt, dass sie einen Brief, wie der an den Archidamos fingiren konnten ; dagegen ist es natürlich, und er sagt es irgendwo selbst, dass er mit dem Gedanken, der die Seele seines ganzen Lebens bildete, die Griechen zu vereinigen nnd sie gegen die Perser zu wenden, sich an die Lacedaemonier wandte.

4T«

l^eich eia Briätcheu a&döD jnbgM Afexander beosategeo, ak wftra er r sein bbkaooter KVeondy -^h. er. der iho : nie ige^ebeii m^ wobl weidg ton^ ibnivg^bör^ hatte -^ niid;ihii ton den Sto^dium der Pbifi leädpkie ab; und zu einem eifrigen Betreiben der Rhetorik anznziebisiii denn^ etwas andereä will denn doch der lobalt joicbt ^ageti^ Dm^ der Tad^ eigeitlieh gegen Ari:$totele9 gerichtet . a^i » .bat «aerat; St. Croix^> lichtig ierkannt; Isokrate^ mochte es wohl r .pbi^c^^m er viel zu alt war^ oin einem söldien Anite zo genOgen.t .weuipL:ici auch wirklich fähig gewesen wäre unangenehm berohren, dass jener als; Erzieher des Alexander too Pbilippns bernfen war^ und sich weit tochtiger und geeigneter » dazu bftlt^ } hatte er doch ein^ia Nikokied Lehren in der KuDs4 d^r.Regiepong igescbriebefi, wd'wiH'ei «Ol viele /Tornöhme Jflnglingei nach Atbea gewandert^' mn seinen Ua? terricbt zu gemessen I Je weniger Isokratie^ $xkph. mt ein^n Kmiki^o von dem ftcht philosophischen, tief ibrschendeH und «U^s umfass^iiNr den Geiste des Aristoteles balle fitid ihn* An, WflM^digep im Stande war, tim so mehr mocht« er es als einen nnyerzeililifiheii Fehlgriff der. Pftdago^ halten ^ dass ;nian obieo^ tfüf^ aysXata^y aofiatm xq^ 7uiyt0 ^aaxoyroßy ud^vca dazu, ernluuit, und, nicht einen deri^^igq^ oder geradezu ihn berufen habe, der mit etwas magerer und selbst zweideutiger Moral, wo Begriffe fehlten, alles durch Worte in zier- lichen Formen ersetzen zu können glaubte. .

- .••:.-..:■• V ^ .

Von dieser Seite . betrachtet , mag also der Inhalt des Briefes mcht nawahrscheinlicb gelten^ und auch die Veranlfissung dazu sich

wohl erklären.

»■ «I

Dass aber die sogenannte ^PtjtOQikfj Tij^dg ^MiS^y^^p, welche

#

*) St. Croix Exam, «rUiq. p. 20Q. ;■..,.

60*

6iti Ichtes Produkt der Theorie attischer BdredtsMikeh, iirenu Bchdm i^ther eicht Tdn der Hand dee Aristotelee iet,. gleichfUfe eie iiii«# achtes Schreiben an den Alexander tr&gt^ in welchem ihm dasBlsN dium als nnmngAnglich so nahe an's Herz gelegt wird, ist ei^Be^ weis, wie die spAlem Rhetoren and Sophisten dieses als einen gieW eigneten Tommelplatz betrachteten , als Lehrer und Rathgeber de* berühmten KOnigssohnes zu erscheinen und ihren Produkten dtö Cüanz einer stets bewunderten Zeit zu Tcrleihen.

Bei dem keineswegs freundlichen Verh&ltnisse beider ÜAM ei aiif, dass Aristoteles in dieser Rhetorik seine Beispiele mit beson« derer Yorliebe aus Isokrates wAhk; er hat die Sitte nicht selbst solche zu machen 9 sondern alle aus ihm Torliegenden Reden i&iehen} auch daran erkennt man den Philosophen; wftre er Rednet gewesen, er hätte sich diese Mohe nicht graommen, sondern wie Anaximenes, oder der Autor adHerennium*), solche, was ihm nicbt schwer fallen konnte, selbst gemacht. Aus keinem Redner über werden so viele Belegstellen, ab aus Isokrates angeffthrt, gewOhn« lieh ohne ihn zu nennen ^^), und smn sieht, mit welcher Sorgfalt

'*') Der in seinem vierten Bncfte die Untersachungf liefert cap. 1 4, ob es besser sei^ selbst geeignete Beispiele zu machen^ oder solche aus be- währten Rednern mttfaeTolI sofammenzusuülien.

^*) Sie sind Yon Pet. Yictorius mit grossem Fleisfe nachgewiesen worden i WO ihm entgangen ist, dass Aristoteles auf Isokrates hinweist, haben audi andere keine Erklärung gegeben; es ist aber noch manche Stelle aus Isokrates zu erklären z. B. II, 23, 1398, 29 alXog diaigiaeiag, olo¥ ei naPTsg xqiwv ^vexev ädixovaiv. ^ xovöb yoQ ^vexa ij tovde rj tovdtr xai dia ^h tol ovo ädvvavov, dia de to tqUov ovif avtoL tpaa^v. ans der Antidosis «. 317—20. II, 24, 1401, 8 lort de üg %h %y XiS^i avJiloyiauxiSg Xiyeiv xfi^ai^ov ri evlloyiüfußp noXkä^f %€<pdXaia

4Ti

w dessen Reden gelesen haitf UI^ 10 werden allein zaefan SKdlcÜ McbeidMder aas dem Panegyrikns eitirt« Nirgends ist ein Tadel aasgesprocfaen*^), Tielniehr überall Lob gespendet, .so dass man, naeh dieser Rbeiorik an nrtheilen, eher anf grosse Zooeigong, als Afri neigong scbliessen mdebte, nnd die ganze ErzJkblnng von der b^ derseitigen Feindschaft leicbt als ein Mfthrcfaen belraebten kennte* ''.'.-,' ■■ .' •■'..•■ i.'

Dieses beweist indessen nar die Billigkeit des Asistotele^ nad wird erklärt, weil die meisten Beispiele sioh aaf die Form nnd sti- Ustisohe Darstellong der Rede bes^iebea ; ^ese Gewandtbeit hatte er an feokrates wohl nie bezweifelt, wenn er ibm anch sonst noeft so wenig genügte, nnd so wftblte er ans ihm als dem bewAbrtesteft Master mid wabren Redekonstler zumeist seine Beispiele^)« lieber ihn hatte er sich gewiss nicht getäuscht '*^^<>), and hatte nicht da- durch, dass auch jener eine r^xvti geschrieben und dessen Theorie bis dabin als die TorzOgKdisle galt^ Aristoteles stillschweigend ge- fode dorch diese seine Rhetorik ihn zumeist angegriffen nnd damit ansgesprochen , Isokrates habe wie die andern Ton dieser Kunst nur TU l^co Tov nQOYfuxTog behandelt? ausser ID, 16 enth&lt sein

*^^

UyBiv, oTi toifg /liv eowaSf %ois ^ higoig isifui^fiaa, %oifg i^^Elkrj^ vag ^Xev^iQUHiav* ^Jtaoto» yaQ tovtofv i^ akktaw an^dßixdnf^ avvxB^iv^ %(ay di ^aivßvc^ %al Ik tovtwv %i yiyvaa^ai Aristoteles meint die Recapitulation in Isoer. Euagoras $. 63—9.

*) BrandiB 6. 9.

^^) Auflalleiid bltibt es, dais sr für Stattsrede den Demestbaies ganz ver- ■toUlissigte 9 aus ibn ist kein eis^iges Beispiel ssgerillirt.

) Auch Plato nur in seiner Jugend im Phädros, wo er hoffte den Isokrates noch weiter und zu etwas* bessern zu bringen^ wus dieser ilun damit ent- gilt^ diss er wiederholte AusAUe auf ihn und seine Philosophie macht.

4T«

Werk noch gewiss manchen« vansteckten Tadel Ober rbetorifeciMi Vorachriffeti^ den wir, da ans Lsokrates rfx^ nichts eA^lttn. mt^ nicht mit Sicherheit nadiznweisen TermOgen« Dass der Vorwarf w Ethic. JVicom« X, 10. 1181;42» aaf Antidosis 9s 83 geht, habe iftk anderswo angegeben. Man darf also darcb die Art, wiie Aristüttff lea sich gegen lsokrates in dieser Rhetorik^ welebe erst nach deaMü Tode ausgearbeitet ist, benimmt, sieb nicht verleiten lassen, kohne Schlosse zo

Der Catalogns bei Diogenes enthftlt eine reichliche Anzahl cbc^ torischer Scbriflten?^, der ans obrigeus' wenig mehr lehrt; als dsM Aristoteles sowohl, als Theopbrastns^^) sich nnerwarfet viel oitt rhetorischen Studien beschädigt haben. Unsere in drei Büchern erhf#

^ In das Gebiet der Rhetorik fallende Schriften sind daselbäl veraeSohneSi ne^l ^tonix^g [al. JtoJUtixrjg] ij [om. cod. Moü.] FifvXXoQ' neQi Tra^cSf ony^g (?). nddt], [Anon. Tonixoiv jiQog zovf OQOvg xoi ta nd^tißf T^j^ycSv avvaywyij d. ß. [Anon. et], zixyrig ^ritoqixrjg a. ß\ [Anon. y]. tix^' ^' öfAii? t/x^ d ß' [cod. Mon. zix*^ allaß, also wahrscheinlich T£xvi; aXXrj d, ß. so dass nicht drei, sondern nur zwei Werke sind, beim Anon. tix^fjg d]. xexrqg rijg OeodixTOv eiaaytoy^g [An. avpayo^ yrjg iv /]. iv^v^rj^ara ^tjTOfixd. ivdvfirj^dTwv diaiaeoeig. [An. nefi fieyid-ovg. ivdv^ri^dtwv xai aiqia&aif], neQt Xi^swg d, /9'. [An. negl Xeieojg xad-agSg o]. negt cvfißövUag [An. ov^ßovlijg]. neQi avvayto^ y^g ä, ß^. Ausserdem noch ein Unding beim Anon. negi ^rjtoQtxijg t^g ^erd rd q>vGixd L

**) Bei Diogenes sind folgende angeführt: neQi na&wv, negi diaßolijg. n^ql %w¥ ddcxrifiaTiov. ne((l inaivov. neni wv arif^yoir niov^taif. n$Ql iv^ -d^vfifjfidtwv. neql Xi^efog. n€Qi tixinfg ^vofix^g, nagi tsjpfäv ^rjvoQi- xkiv udfi |a [cod. MoQ* zixvtjg ^ijTOQixijg udij (cL also wahrscheiiiiich Wiederholung des vorigen and nur ein Werk, wovon udtj ^d als eigene Schrift zn trennen ist.] neQi inoKf^laeiog. neiii cvfißovl^g, ^iaeig % d'.

4cMie ist wabrsoitfitilieh die dort besdcbnefe rix^s Q^toQix^ '€i p^ ^ofAr Nanoesiiis «nd Rtccobonus / sohreibea, wie such im Anoiiyi- W»B steht. Ad diese babee^ wir uns demnach zo halten, die Bicber 4bi9 beste und trefflidiste eotbalt, was Artsteteies Aberbaupt y^ndie^ «em Gegeostande hinterlassen hat. ,,Unte^r allen nns anfbebaltevän 'fitehriften des Aristoteles, sagt Brandis*^), ist keine ToUstftndiger, ebenmassiger und folgerediter darcbgefofart als die Rhetorik, keine, in welcher Gedanke und Ausdruck einander nrehr entsprachen} sie ist ein Werk ans einem Gasse.^^ . .... ' ' .

Die 2wet ersten Bacher enthalten die Lehre von der Bewei»- fabmng, Ttünstgf das dritte die Xi^is nnd ^d§ig. Da erstere das wesentKcfae ond den Kern der geturnten Rhetorik bildet, so kann deren an verbal tnissuiässige Aasdebnnng in zwei Bochern, gegenüber den beiden andern Theilen im dritten nicht auffallen, wie bei allen ftbeteren natargemäss die Inventio ansfohrlicher ist, als die Dispo- ntio ond Elocntio; aber aniTallen wird jedeot^ dass Aristoteles im lüngange nicht mehr als die niarsis verspricht, aoch im Verlaufe nirgends auf mehr hindeutet, aiid dem licser ganz unerwartet das dritte Bach mit den Worten beginnt: insiäij jqla iarlp S dsi n^ay^ ' fActTBvSijpai TisQi rov Xoyov , %p uiy ix ztpioy al n tat bis tcoptaij d&hsQOP Si tisqI jtjp Xi^gpj rqlTOP dk nwg x^j rd^ai fii^ rov XoyoVj nsqi fxip twp ji^otscop Bt^ratj dieses ist wie im allgemeinen nicht zu billigen, so auch nicht in der Weise nnsers Philosophen^^).

•) S. 1.

^) Ich wünschte, dass Brendis die Schriften, sofern sie hier in Betrachtung kommen können, genannt hätte/ in welchen ein der Rhetorik gleiches Verrahren beachtet würde, da er S. 8 sagt: „was endtieh die im ersten und zweiten Buche fehlenden Hinweisungen auf den Inhalt des dritten Buches

4T8

Oder hielt er es nicht für oöthig^ dieses yorM^suischiekeiH weil 4i9 Rhetorik daniab allgemeiii so getheUt wurde» demnach es sich t^P selbst verstand^ da jeder es schon wasste? WAren Qicbt so vicilif Schriften aber Rhetorik von unserm Verfasser angeführt ^ sondam diese die einauge, trOge diese nicht alle Zeichen einer spfttem sor^r foltigen Ausarbeitung, welche die froheren Forschungen in «ok fassty so kannte leicht der. Gedanke sich festsetzen, diese tU^vüc bildeten ein für sieh bestehendes, abgeschlossenes Werk ober di0 Rhetorik, zu welchen erst später das dritte Buch ober JL^ig uaA zd^ig gesetzt werde, um auch die äussere Form zu umfassen; ein Gedanke, der sich mir wiederholt dargeboten, den Brandis aufge- worfen, und wie ich später gesehen^ lange vor uns ein ungenami- ter Freund des Biccobonus zu U, 18, p. 239 ausgesprochea hat

Ich finde aber noch ein anderes Bedenken in der Anordnung, welches ich mir nicht zu erklären vermag, und das weder BrandiB noch sonst Jemand so viel ich weiss, beachtet hat; um so mehr wOttsche ich von diesem oder einem andern im Aristoteles nicht nir bewanderten Gelehrten den nöthigen Aufschluss.

Aristoteles theilt die Beweise in kunstlose und konstliche;

betrifft, $o enthalten die\EingXnge der aristotelifchen Werke überilianpt nur selten eine einigermassen vollständige Disposition fiir die ganze ab- zuhandelnde Wissenschaft, und in der Einleitung zur Rhetorik darf sie um so weniger erwartet werden, da Aristoteles den ersten Theil so ent- schieden als den hauptsächlichsten und die neue Begründung desselben als seine vorzüglichste Au%abe betrachten musste; wogegen er im zweiten und dritten Theile, d. h. im dritten Buche, wenn gleich auch hier unbeschadet seiner ganzen Eigenthümlichkeit, in die Bal^ien der ihm vorausgegangenen Rhetorik ^einlenken konnte.^^

490

WBtere -^ioAeu. wk^'^^^ der geriehtüelien Rede^ wie tieseiase^ Zeogea, Tortur dergi, letztere^ Bind dreifach^ mid bei^enomBiM MI9 dem Cbaraktei^ de^ pprecb^en, etfaiacb» oder si» wirken anf den Zoböi;er und BiQd {Uttbetiscb« oder. endU6b, ^e liegen in der Sacbe selbst and »idd m^ der Rede geseböpft« I, 2 p. 1355 b. 3S^

avYYQa^al xal oaa zo$qvjay ivxBj^^a di oaa di^ ri^g fisd-oiov xal 9^ fj/Motf xaruaxevaaifijpa^ dvpoxop. niivdk d$cc xov Xqyov noQ^J^o-' fiiptav ntatecop XQttt sTofj a^atp. al /ibp yc^g^ siotp ip xm fjO's^ XOV Aiyopxosj al o% ip xcp xop axQoaxtjp oiaxrsipai mog, al di ip avxif X(p Xoyip diä xov de^xpvpai rj ipaCpsad-a^ deix- pvpau

ibre Wicfatigkeit bezeichnet etr dnrcb n&bere Erklärbug, denn sie ist die Grundlage, worauf sieb die Ausfohrnng seiner gesammten Rbetorik st Atzt:

dia fiip oip xov ^&ovg^ oxap Of/xo) Mx^ '^ ^^ypß f^ff^* ä^fOTWxop jioi^aai ZOP jjXyw^^' t<^S y^g inmxi(fi$^ nunevo/MP ,/iaXXop xal &axxop 716 ngldpxwp fjtip anXiig^ip olg di x6 äxQißig fiij iaxw dXXd xo d/ugiiio^atp y xal napxeXdig. ist di xal xovxo ov/jiJßcUpBtiP dirä xop Aoyop ^jy äXXä fjnj itä xo 7iQoisdo^äa&(u notop xipa dpa$ xoi^ Xi-- yopxa' ov yaQ äaneg tpto$ xwp xax^oXoyovpxwp ri&iaOiP ip x^ '^^X^H

V

*) Vielfflehr öia tov koyov^ und' so hat die beste Handfdirift A, hier und im folgeaden iui^ diä xov, der, Genitiv steht überall, und die Ursache, nicht Zweck soll bezeichnet werden» > ^^

AbhandluDgen der L Gl. d. k. Ak. d. Witt. VI. Bd. II. Abtii. 61

480

i9u$f6$f^ dXXa. ^Xß^op, mg ehstv* . gc$fQwnaxriv Ijf c^ nlntip i zoy ^&og ♦}* - .^^

^dtd di tiSp ä:tfoatci^^ StoP eiff'nd&og ino röv iSy^vn^^&x^^ iihr cv ydp oiLi&fwg d^^^ifofiBP tag ie^taesg XvnM icai xai^PTsg Ij

fiXovpteg xal fjtiaowtBgr nQog o xal fiopop iuioattd-ät tpcepji^ nQttyfjui^ t€veo&ai rovg pvp TBXPoXoyovprag. txbqI /lip ovp tovtwp dfjZ(odi](fSTa$ mtS^ ^kaatöp\f Sräp mgl rüsip nct&wp kiyföfiBP^. ^ '

dia8i xwp Äöycof.***) ni>ötBvöVlSipY)ß oräp äXtiS-ig tj qiaiPOJLtB^ POP ff) o^t^oifXBP ix T(OP tisqI Bxaotä ni&apcop. ^

inel oi al TttotBig oia rovzcop BiOu wapegop ort xavra ra tofit ioT^Xaßeip rov avXAoy.loaad'ctt ovpct fAipov xai rov S-stogt] aai

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*) Zu diesen ist wjenigslens Isokrates nicht zu rechnen, der das GegenthqU behauptet Antid. |. 278-80. bekannt Ist Menariders Vers

;• , ' i.. :. •.• •• ; ■•«,'. ;. .. . .

TQOTtog iox^ 6 neid^wv rov Xiyovtog, ov Xoyog, ,|

Eurip. Hec. 297. Anaxim. 37. Aeschin. in Timarch. 30. de falsa legat. 150.

^ ISiS kann aufTallen, dass' er hier die ndx^rj ankündigt, und oben die t}^ übergangen sind; Aristoteles ist nicht überall im Ausdrücke so sOrgWtig; auf keinen ^U darf man hier unter <len fcath) zugleich die ijSi] mk veratehon. .

,^**^) dia twv koywy genügt Hidit^ deim auch die zwei Torhecgehenden Arten

^ gescheban du^di loyoi; man müsste nur ^ss Wart im prä^anten . $iime

auffassen. Oben ist gesagt iv avitp T(p koyfif i. e. durch Rede allein

ohne andere Zuziehung von aussen, auch hat A top Xoyov^ so dass auch

hier dC avtov di tov koyov zu lesen scheint.

t) niatevoDoiv , die lateinische Uebersetzung credimusj man erwartet gar nichts; denn aus dem vorgehenden ist zu allen aiat€ig etat izu supph'ren,

tt) Aristoteles Sprache lässt erwflfrten, dass Slrjx^ig wiederholt wurde und (patvofievov nicht allein steht.

T^T^ fo^error' >{(m Tc^ ri, xal ix rfpati^ iyytpsttti

xM TVÜg* ' - t' - '• .,'^'' i*'»:» '^'\V^s. .• •■•''5 . ...^ •,. -. i ; 1 -.r.'>

riKDi^e Bkitbeiluiig:' geilt elobilP^'T^iA^' Arisioteles'iBtiS' iiud iselbtf det< leehniigiebe Aiisdrack ^vtn^ 7^^ St^X^&$ and Irr^/i^oi soheül Tor ihm nicht im Gebranche gewesen zn sein **). Anaximenes kennt zwar den Unterschied von Beweisen ans Reden nnd Handinngen gegeuober den Äusseren, nennt aber diese letzteren Nebenbeweise inl&BTOi nnd zfthlt i&ä ihnen was besonders zn beachten ist, anch die io^a TOP Uyartos^ aläjo was unserm Philosppheq das ti&ixov i^t««»). Die ansfohrliobe Behaodlnng dieser dreifachen Beweise ist zwar nicht ans Aristoteles in die spMem Lehrbücher der Rhe- torik übergegangen, aber diese Dreitbeiläijfg iät doch seinen Nach- «folgern nicht unbekannt oder ganz unbenutzt geblieben; Channadas rühmt sie bei Cicero de orat. I^ 19^ 87. Cicero selbst bezeicbnet sie wiederholt durch die Worte conciliare, movere, docere, de oratore II, 115. 121. 128. 310. Orator 128. orat* pari. 46. Uiony- sins benrtheilt die Reden ^es ^ Lysias niacJi dieser Folge ^ mit deut- licher Beziehung auf die aristotelische Lehre f), nnd t^gar noch die

*) xui nefi %äg A was nicht stehen kann: ' **) Vergl. Ouinlü. V, I. ***) Cap. 7. eiai öe ävq zqono^ wv nicflB(av' yivfivfßi yäf ai fiiy i^ av-

inid^evoL xolg i,^yofi£votg xai Ttj^aiTOfiivo^g^ (liv yäg eixo^a xßi n agaieiyfiatQ xqt 'sexfii^Qifx xjxi iy^d'V.^ijfiata xai CLi yvwfiai xai arjfielc^ xai 01 ekßyxoi 7Ji^kO%jst^g H avTäy zdfv kpyuty xai %wv ayi^wTiufv x^i %uir mfayfidfif^y fiolv^ inl^eroi di öo^a ToJ liyqxtqgj,jiaßzv^ifj^i^^^ß^^^ t) Cap. i9..jf^§0ffcujß^^^^^^^ xai

61*

482

spätere Zeit weiss davon zu era&ftbleo/^). JBs istdas, was der pkiK tonische Phftdras^ fordert ^ welcher die Erkenntniss der Sache als das höchste setzt, aber die nd&ri nnd fj^j als das kdnstUche der Rhetorik zugleich yom Redner Tcrlangt. Das Verhftltniss dieser Beweise ZQ einander istieinleachtend ; ümr die erslet ti sind "wahre Beweise voraosgesetzt, dass sie > wichtig sind/ -- die letztem

r

X^qI^ vTiig exoioTOv fiigovg dtaXi^ofiat' tqix^ de veve/iTjfiivwv tov^ %wv £ig %e %o ngayfia xai rd na&og xai %o rjx>og, %a (niv Ix tov Ttgdyjia'vög oidevog xtXqov ivgelv te Hai i^einslv öuvarai Avolix^. xai yctg'ToG eixotoi avifg ofurfog eiiUKOti^g, xai tov naqadeiy^ f^arog^ fitij Te of^oiov äi^a^ negwx^ xai n^ diaq>igo9, axgißiatßToß x^if^g, Tcr T9 atj^^lja dtaküv naqeno^&ta zolg Ttgdyfiaai xai sig texfirjQiwv do^av ayayßiv dvvaTtitazog' xai %äg ix ttjv ^&äv ye nlazetg d^coloywg rtavv xaiacxBval^uv e^oiys doxei' TtoXldxtfg fiiv ydg ix tov ßlov xai xrig qfuoetog, noXXaxig 3^ ix zwv ngovtqov ng&^ewv xai Ttgoaigiaetov d^ioniata naul ta ^&rj . . . negl de rcr nad^tj ^aXaxwreqog ian xai wxe av^i^ceig ovve decvciaeig ovte tnx^ %ovg oiid'* oaa tovroig iatl naganlijfHa vea^ixuig ndw xai iggtapiivtag,

, xazaaxBväoai dvivazog*

♦) Minucianus Rhelor. Graec. IX, 601 ttov de ivtixvcjy nlavewv al jm^k eioiv rjd^ixai, a\ de na-9^7j%ixai, ai de Xoytxal, ai avral Tuxi ngayfiarixaL Y. 506 tuiv di nioxewv ai fiiv atexvoi , . ai de evrexyot., twv de ivtex^tov eüdr] zgia' ai fiiv ydg elat Xoyi,xai xe xai ngaxTtxal [scrib. ngayiaazixai] , ai de ^&ixal, al de nad-r^^ tixaL Xoyix^ fiiv oiv nlxnig icxt Xoyog aivov tov rtgdyfiazog negl ov 6 Xoyog, tag inodel^eig de dC imxecgtjiadxwv noiovfievog . . . rjd-ixTj de nlarig ion Xdyog anh rijg tov ngoawnov noioTrjtog trjv niotiv nagexo^evog' fta&tjtixij de X6yog elg nd&og oneg o Xiytov ßovXetat, tov dxgoat^v ixtginüfv xai avev ttjg tßv Tigayfidtwy dnodel^eiag, olov ogytjv q>&6vov l%eov evvoiav. Andere ausliihrliche Stellen ausser den genannten wird man schwerlich angeben können, doch mag noch anf IV, 95. V, 221. VII, 190 verwiesen werden.

48S

-wirken nicht lob sich ^i > sondern nop/ duccb' den Uni^erstend . der^iZiir hOrer, und die alten Rhetoren vor Aristoteles hatten so Unrecht nichts wenn sie diese nur als Nebenbeweise, ini&sroi, gelten liecsen.-. -/ . . ^.': .-.)

I ^ . " 1 1 . . , - ' ■♦'♦■'*• . ' > M . » » I »;

:: Aristoteles beginnt sofort, wie. er auch in der Jetten Wiedeir«- Mnng das QffJüoYüiaa&ai zuerst geerteUt hattev mit den nSatätg iifßi tnnf 'd€iKp6ya$,flfaip£o&€Ci d^tx^fvpm, ^Xb dem weitaus wichtigstes IVidleiüSöB» 36. spricht' iison. der Form des rhetorischen Beweisen, Aem ip^fAfj/j^ «Ad . nct^däayfia, die in der Dialektik in, der G^ stalt lon.dvXioißa/^w.^nnAJTuxytoyij auftreten, aber ganz dasselbe sind und sondert scharf, was yor ihm niemand gethan hat vmd ein nicht geringes Verdienst seines Werkes ist^, die Enthymeme, wietche allgemeiner Natar sind nnd darnm eigentlicib in das Gebiet der Rhetorik fallen , nnd jene, welche aus andern Disciplinen, .der Politik, Ethik, Physik u.s. w. genommen werdra, amaftebst beleb-? ren nnd.in >den Gegenstadd einfohr^i^ nennt diese eN^^ jene rd;ii* nnd sagt» v. 29: xaS'unsQ dv^ ^fxl ir to!g roxixoigi xal itfr^evi^a diegsfgr^i^ tiii^riii^fiiflLuitwy w BÜti xai rovg zonovg i^ tiy Aijnzioy* JAfi^S efdfj fiey rag xaff Hxaarop y^rog iStag nQOxaOB$g, zonovg äi rovg Mirovs d/notojg nämoy.TtQdrsQOP ovp sinwfisp nsQirdip siiaip* n^cotop^) da JLaßio/jUfP rd yäpii rijg ^^oQixijg, S7tc9g ii^Xofispo^ noa^c iatlf tibqI TOVTWP x^Q^^S ^afißapwfiBP ctoi^^tu xcA zag TiQOzaaeig, also fiuerst die €i^j dann die roi^o«, denn diese« soll jenes Tr^orc^oi^ bedeuten, so dass mit beiden der erste und voralglichste Theil, die mioza^ avzov zov.koyw vollendet ist, und nach diesen der : Uebergang

♦) p. 1358, 2—35. **) dio vet. translatio hat nqwtov ovv , . ftQottqov , nicht so gilt, was f( doch dile Sache-iricht ändbrt. '^ - "• '"

484

zn den TÜi^ nud ^^, dem zweiten and dritten Theil an

ten ist. «li

Von dieser Ordnang, die Aristoteles hier selbst yerspricbt sai ankODdety and welche ganz natnrgeniftss ist, kaun er, wie es scheint, nicht ohne Angabe triftiger Gründe abgeben, dennoch ist dies# nicht eingebahcu} denn iydem die Darstellnng der stdij das ganze eiMi Bach omfasst, folgt so fort iny zweiten cap» 1 17 die ^ Lehre iron den na&f] and ij&f]^ and dann erst werden cap. 18^26 die riüiii nachgeholt; zwischen die zwei Artep des ersten Theils der 7üa%B§^ die bXöij and tonoi i.st also der zweite and dritte T)ieil der ntatng^ die ntedif' nnd ^&f] fbrmlich eingekeih.

Welchen Grund hatte Aristoteles Yon der vorgezeiehneten Baim abzugehen? ich sehe keinen irgend wie aasreichenden, nnd findb es noch weniger in der Weise nnsers Antors, ohne die geringst^ Bemerkang fOr seinen Leser ^ne s<>)che VerAnderung irorzuhebnieB. So lange ich nicht ober beide» hinreJchend belehrt bin, wird es »ir erlaqbt sein, zo zweifeln, da^» die jetzt biestehende Anordnong auch wirklich Ton ihm ausgegangen sei.

Gleichwohl ist diese dnrcb zwei aiusdrtlcklicbe Yerweisangen in der Lehre der t^ttoi auf die 7ra^ und tj^ II, 18 p. 1391* 27. li, i22 p* 1396, b. 33. gesichert^ dass es verwegen; erscheint^ an der herg^rachten Ordnung ein Bedenken za tragen | da aber bei Aristoteles Citatiouen, wenn sie nicht tief in das innere der Schrift eingreifen nnd damit yerflochten sind, weil nach allgemeiner Tradition eine Ueberarbeitnng nicht zu längiien und diese in einzel- nen Werken anch bereit« nachgewiesen ist, noch nicht die sichere Gewähr wie bei andern Autoren geben, so darf auch eine »olche scheinbare Begründung ans nicht abbal^ii,,,et;^9|igeuSpareQ^ßioer an-

485

daMB (jrestallungi wetin «iob ^olohe findeu, nacfaztagehen, seihst auf 4i6 Gefahr: hitty toq eine» iiessei; Unterrichteten, was nur I höchst i^Anacbeoeiwerth ist^ zQrecht gewiesen zu werden«

•■■;■' « ...

# ...

, ^ . Man beachte die Uebergftnge von den sfitj zu den nädrj und ^dii^ uqd .dann von diesen ^u den roTioi. , Slrsteres wird JI, 1 durch (|ii^ richtige Bemerkung eingeleitet^ dass die Beweisfobropg alleini al^o das isixir^pcti,, ^ q>atyBad'(XM d^m^ivaiy nicht genügend sei und ^«sser diesem noch die zwei andern Arten gefordert werden: ^ti^ & ivsxa xQiaBwg iarlv tj ^toqucij (^xal yaQ rag av/ißovXag xqCvovOi ^qil 1/ iixti x^f0sg iav^)y i^myx^ ./j,]g {aopow^ nQog top Xoyop oqSv onws än,oä€i»jixdg toxat xai niarog, äXiä xccl airoy noiop

'i *

i^if^it xal TOP xQix^p xaxttcxBvätBip. So kann Aristoteles doch nur reden, wenn er den Xoyog dnodsucxixdg d. b. &e n6STa$g iS avtov Tfit; ^dyot; y ollendet hat« keineswegs aber^ wenn.,er nuir i^e eine ^dfte, die di^^ erklärt, dagegen die zweite, nicht ininder bedeu- tende, die rp^oi, noch g^. nicht berohrt hat, und diese erst folgen

I. * '^ , - (• ' .

Weit v^ichtiger ist der XJebergang you den fjSfj zu den tdnoij

*) Man könnte vielleicht iUr die herkömmifcbe Ordnung I, 8 anfahren, wo dieselbe Formel sich findet: irtel di ov fiorov al nitn£ig ylvortai di anodsiKriuo5 loyov akla xal di yj^ikw (t^ yaf noiop xtn» (palv^g^au, tov Xiyovta niü%BvofA6y ^ xovxo d? iaxlv Sv dya&eg q>al^ . yijrat ri evvovg tj Sfiqxa) öioi Sv ^Stj xwv nokixudiv kxdoxijg eXBcy fi^oig' x6 fiiv yaq exdaxtjg fj&ng nt&avtixaxov dvdyxrj nqog kxdaxrjv ehar aber dieses ist nur eine Nebenbemerkung, dass man nicht blos die nohvelai, sondern auch die ijdTj nohxeiwv zu beachten habe; der Gegensatz bleibt derselbe, auch hier wird aller dnodeuexixog koyog vorausgesetzt.

486

Ily IS^ ein Kftpitel^ das iQr tnioh in feiner jetzigea Gestalt nei^ klftrlicb ist, und aoch zoerat> den Zweifel an der Aicbtigkeii deür bestehenden Ordnung rege gemacht hat ^ ohne noeh zu wtMen> wie diese herzustellen sei, was erst spftter eine n&here Betrachtang des zlüreiten Kapiteb von ersten Buche gelehrt hat. Dieser Abschnitt ist daher in seinem Umfange mitzatheilen und ich erwarte, dass Kenner der Sprachie und des Gf^genstaiides auf diesen Torzdglicli ihre Aufmerksamkeit richten. Nachdem Aristoteles 11, 12—17 die

^^ Ydltendet hat, wird der tfebergang aiäf folgende Art dai'gesteRt;

» '

'. . ■_ . . .,

nsQl fdv ddp rtop xaS'* fjXixtctPXOci r&x^y ^&dip et^rcu* td ydq ipoPtta t(Sp Blqijfiivcip ix ^wp ivaptttop q>äPSQ(i iatip j olop n^Pijxog xäl cltt);|fot;ff ' ^d'oir >fai VIrfwrfrot;. 'Enü 9* fj tcop ni&apöip ASycdä XQ^^^S "Tt^Off k^aw 'i(n( (nsQl <ip yer^ lajiBP xal xsxJ^Cxüfjt^ , *övdip tri det X6yov)j fori di äp'rs /rpoi? Spci'trg rm Xoytp XQ^/^^^^P^ TQiTtfi i] dnoTQiTCfjj olop 61 pov&BtovPt^i^'noiOüaiP ij jtei&optBg (pi&iiß yctQ ^ixtop XQitfjg ö slg* Sp ydg Sei nstäntj öirdg iaxip (6g &nXwi stnsip xQiTf]g)j iap rs ngog a/iy>iaßf]Toiptag j iäp rs ngog inSS-sifüß lÜYH xig, 0[AOl(ogr r<ji y^Q Adyq> dpayxri, /Qfjo&ai xal äpai^Bip xavavxtu^ jtqog a SonsQ afjuptdßritovpxa top Xoyop noiSiraL dhcevrcDg äi xal ip roTg insidetXTPcotg' SonsQ yccQ ngog XQirrjp top &€(OQdp 6 Xoyog avpi- öTf]X€P. oXwg ii fiopog iorip änXcog xQiTtjg ip rotg noXnixoig dyaoa^p 6 zd £fjTOv/i€Pa xQtPUDP* xd « yd^ d/Lupioßijxoviuapa ^ijxetxai, ncüg^x^i, xal nsQl (6p ßovXsvoPxai *) . tibqI di xdp xaxd xdg noXnaiag i^&cip ip xotg av/jißovXsvxixoig SiQtjxai tiqoxb^p. Shstb dHOQiOfiäPOP ap shj ndog xe xal im xIp(op xovg Xdyovg ifd-ixovg noi^xiöp. insl ii tibqI ixa(nop fikp yipog xcüp Xoycop ixSQOP tjp x(Xog, mgl ändpxcap &'

*) Warum folgt keine Andeutung von i^m yiyog inideiHcinot^^ isi dieses von den nokivixol aywveg ganz ausgeschlossen?

Qovat aal avfjißovkiiiainisixal tn^ii^p^^^i'^^i äfipti^jjr^ii^hf 9 ff-

yu^ iofccyxdtöP rw^%Qi'^ttiv ^vptcrov xtlü affvi^atov npi^x^ifod'ö:^^^ ir TOlg Xoyotgy }xal töijs laip iS^ '^ani'B rövs' ilSs /^yt^PB ^cii^Sa^^ &M fnxpvjmt. Sri di'^ 7f^^ fAsyS&ovt' koididp urt^pttov iäT$ rdSpXäyM^^*^ XQmPTai yaQ nd^sg - r?(p pßwvp xdA'iiti$€^^kal -avfißovjIsvoPTSs [j^crm^ T^ttiPöinsg] **) xal inatpovptüs ff ipifoptkg icm xtmjyoQöwrss ^ än^Xt^^- y^^fjupoi. t(nfi(Opßk S$öQiaS^^pt<iöi0 n^t ts^pS^jatj/Liittop xou^ Tveij^d^"

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, *) So ohne Variante^ (nur dass die vet translf tio a^ ttiendum ttberietzt)^ gleichsam als könnte der Accusatiy fntt diesem Verbum verbunden werden; aber schwerlich ist mit deir kehSetvlng zotg schon geholfen. I; 3' i^ip n^btaü€ig m^l dvvatov kw, iSviizm,

^ So hat A u. ret. transL, * die gchFethtlsW Handschditen xa2 ftQOt^ikoPtti' i uai dftotQ^novtBg: Nie'wifd'^bei- miserln Aiikor ifvfißMkaveip gesagt illr* Ttj^oTififteiv , ea ist stets ^frgen^relkiAttsdnickyide^seaTbeit^ siad nfOn\ TQiituv Tuxl dftofqirtscp. |.l(an m4Vsste : daher tfy^avXtvovxMg in a^o*^» %qinov%$g verwandeln. -fiber richtiger ^werden die Worte rj dnoT^inovweg, gestrichen, wie auch II, 22 gerade so gegeben ist: x^l yaf,av/ißqp^ evovTOL %(f utxiKkBtxaiinaiyovyxa %ai xpiyovxa xai xaTt/ya^ Qovvra icat äTtoXöyoiftevoy irti»^' airov ii vrcäfx^vta ij SonofOntf** ittd^Biv Xrintiop, "V-HtHriSv XiifWfJiw iitkiy&üytßg tj ^^^o^rsg;

/icyof €i tu di߀(U)v üj iißitov, a^inßovil€^,^9!Tm^ ßi ff o^^t^^qi/^^ ^ß^^ß^ov. U9d kurz v^^her <^<5ff qy ^wcflfiM^a av/ißaplevaif^, ^A^valoiQ. •« n irtaiv^lii,^ . ,ofioi(og di tpi^ovaii . . ,(ag ^ avtfi^g K04 pt xa%riYoqoyv%6g nipi anoJioyovfievpt, also be^ dem ci^h- ' behitfvulii' cfentis dier^ genereW 'Xusiitiök/;' 1^^^ '

Abhandloogen der I. CL d. k Ak. d. Wits» VI. Bd« IL Abth.

62

'\

: Die Schwierigkeii . der CoDstroction^ dieser Stelle baben die£r«-. klArer . allerdings gefAblt ; Mareius findet den Naöbaats in Xotnop i^Tp ^/£^^«&, was Vater in seinen AnJDierknngen p. 111 116 weit^. I&iffig zu begründen snchte^ was.aber, von der Folge des Gedan-*. kens nicht zn spreqhen^ ganz gegen die Sprechweise des Aristote«*- les. ist| dass einem ersteren inai M ein zweites folgen solife» Yieto- rins nud schon TOr ihm der griechische Sx^holiast glauben den Nachsatz in den Worten diots SiayQia/Li^yop up BXfj zu erkennen, und dieses ist grammatisch nicht unzulässig; es ist nemlich eine Eigen^ thamlichkeit des Aristoteles, welche sieh aber auch nur bei diesem, sonst meines Wissens bei keinem Autor findet, dass er^ nachdem er mit st oder inü Si begönnen und yiele Sätze aneinander gereiht hat, den Nachsatz in Form , .einies au9 den obigen Praemissen ge- zogenen Schlussatzes mit «Serre hinstellt. Yergl. Zell zur £tbik 324* Beispiele solcher oft missverstandener Construction sind Poet. ?• 9. Analyt. post. 1, 25. Physic. VI, 1. de coelo II, 5. III, 1. anima 11^ 2* IIl^ 9. de memoria 1; de partibus animal. II, Was at)er von Seite der Grammatik erträglich ist, ist es noch nicht Ton Seite des Gedankens; oder welcher nofhwendiger Zusammenhang sollte in folgenden Sätzen sein: da die m&apol Xoyoi for die xQia^g sind, gleichviel ob der xQiv^s einer. ist ^ oder ob viele sind, im genns deliberativum , iudiciaJe und deinoastratiyum , Oberhaupt aber bei den noXiT$xol dywpss nur der x^rijg ist, welcher das in Frage sYehende uhtersucht und beurtheHt, Ober die ^9fj aber in den noAi- r8ta$ schon gesprochen ist, so haben V^ir auch schon bestimmt, wie und wodurch die Xoyot rl&usol werden? Nur in den Worten noXmxol ^ywPBQ ^^lA xvüp xpnä tag noX^ulfitg pio^p scheint eiqe Verbindung zu liegen. Aber was soll Oberhaupt der lange Vor^tßfkiz^ iml S*

/

"immftiov^ EietMere gebfirea mi gaa^ anderen .und es bedarf 4volii nur der Hindeutang, um ihre Richtigkeit einzusehen; zuBammenge- hftren nnd ein ganaes machen folgende SMzer

uatä. zd£ noXivstag ^dviv h rqis ovfAßiw2^nxoig f^ff9fX9f&

ToifQ Xdyovg ^d-ucovs noitfiiop^

Aber wasr soll die dreizehn Zeilen lange dazwi«K)heii^ gesetzte Prolasis^. ^Tic^ ä* ^^ .ßovMvowasj die ihrer scheiobaren Apodosis J>eranbt nun erst recht verlaisseQ dasteht? Ist nur obiige Veyfbindimg der Sätze die riohüge, 90 ist, denke ich, auch ein gnter halber !^edauke besser, als ein ganzer, der verkehrt und schlepht ist, ab^ yi^lt können Inhalt njßd Bedeutung jenes langen-Yprdersatzes gcihte^ .wArdigen, und selbst mit den Worten des Aristoteles veryöUstftQ- digen. Mir nemlich scheint, nach ^wiederholter Betrachtung,, .h|f[r nur weitläufig derselbe G^anke ausgesprochen zu sein, den er.ob^ 11^ 1. p. 1377. b- 21. mit den wenigen^ Worten ^ingefohri; iiat;, ; .

av/ußoyXdg xQfpovCi xal fj dtxti x^taig iaxüi)^ ccpayxfj^ i^jj [AOPOP nqog xop Xiyop o^dp, onwg dnodßixxixog tisim xdl maxog^ dXXd xal avxop nowp x§pa xcu xop xQit^p xäxad^

xstd^Buf.

I * * * i

. .. '• ' .; AI.. . : ^ . .-.ti A f . .\\

also der Anfang tou dem Uebergange nach Vollendung der maxB§g avxov xov Xoyov zu denen durch nd&^ und ^^. Aber welch schlimmes Zeichen des üb^rliefejrtpft Ji;p;|rta, ^tojtelJisqbef . ßicher,

62

.wenn- «ich di6 hier gegebene JWosisbbeidang^ dJeiniclit «pitfcfiädig güff isuohtist^ sondern («sich TOniselbsti^eiHaobtiliirt^ bowAlirfi zeigen dottiP

Das NachfoIgeudeNBpricbt iToh dem^ .was'>iiaeh Vollendoug dcfer dif] noch obri^ bleibt, den xoiyd. Oben scbon bei den sidtj nach derEintheilttigderRWörikih die dra 3 p. i359, 11—26

«tftarde aafnierkiani gemacht , dass die Be^iffe des &üp(nw, ysyopdg^ iisofiBvop und fiiys&og nicht einem oder dem andern G^ülsi allein zu-

^föllen, sondern atlenfgemeinsHtm'iiiiid. Siie scbliessen sich also zo- nächst am die sW^, und Aristoteles behandelt diese Tbn den xoiM^d znerst, und erst nach ihnen die näQäSsiYfiata nAdir&vfi^fiaTa. Hier nnn treffen wir die eine deatliche Berufung auf die bereits vollen- deten ijO^j wie sie in nnserm^exte steilen: tVi cy'^^'cJi^ 'ffBixovg Tövg Xoyovg ivd^x^ici Mietv^ pcal ns^i r&vtoßp' iitiQiaviilj eine Ota-

^^n, die wenn jeher Aoscbnitt Vbrafisge^ängen'%t,^ allerdings Bötlt- wendig wird, aber in dieser Gestalt roit Aristoteles nicht berrfthreÄ kiann^ denn nicht allein die i^^^ auch die nddij gehen rorktis, tmtl so miAsste gesagt wferden na^nxfnjg )kui riS^ixoig, oder tj&ixoig X€ci na&f]tixovg rövg koyovg; das eite kanh das andere ni^bt mfl^ in sieh begreifen. Dai^s aber die ganze Betofuhg von frfelAderHiind hert-Ol^rt, beweist unsers Erachtens' die rii^hlige Erklärang der nach«*- sleri Wort^. Wir wollen, »gt Aristtftelei, zuerst vo» den xoArtt das dvvcnov Y^yopog ico/ABvqp und lu^ys&og erklären, dann aber über

die Eutbymeme im allgemeinen sprechen , um das W'as noch übrig

' . . . '• ' ^ ' . ' . * » ■•.»■■ . .

lleibt hinzuzusetzen und uuseru ursprünglichen, am Anfange bezeich- neten Gegenstand zum Abschlüsse zu })vu)aeu. bniog zd jio$nd Ttgoa-- ^ipjsg änoicifiEP^) t^p i^ ^QX^S nQO&soip. Was \Yird mit rd Xomd bezeichnet? gewöhnlich versteht man eben die Kap. 22 6 gegebe-

•r\ .\ . *j .■ M 0. :■.!'.. ' li . j-ir: : :•^• ./ .'.*>* /-^ ;:' '-<i/. '•'••; •- -t^ . I ■: * '' T'! TÄTTT" ;t{.i ••.■'^■.. ii-mj!i •:*»;;•.:» ij\ •• / ^ '. .i. - ...

-pen ]&Mefiragetf Aber die Topik der Entkyta^ iiod so nrtfaeilt

*jiiich' Brandts S..7. Aber dies^ Ei^klAiruB|g istv gegen die Sprache,

' lo dieseib Sinne masste gaot 'eiirfacii oiine jene Worte gesagt wer-

^ -^n^ÜTttogMTtp^fiBy Ti^ l$'.a9/^$'^^oil^£cril^ nicht eimnal die Stellang

•4er Wprte in^ dieser Folge ^Orde genügen: ravrmp ii diOQia&ipxiDP,

Snws T€c Xomä nqoa&iPXBS dnoidifjiBm, . na^ zs ipdvjUfffzdrwr xornj

ns^Qa&w^y Bimip, st ti ^ ^xofUP^^) , xai ns^l na^adHyficcrqfp. niit ra

'Jk^iTia liiiiss* et>vas neues im vorhiergehenden nicht eutbaUeues be-

^seipbnet werden; zunächst liegt der Inhalt des dritten .Bac|ied) also

M^i^ und rä^ig. diese aber ,werd(;n dadurch aasgeschloasen , weil

'die'i^.'^S d^x^S ^QoS'saigyon diesen nicht gesprochen qnd sie .nicht

angekondigt hat*^; ebenso wenig kapri uian die Xvaitg md ipatd"

cii^lXy 22, 1397, 4. verstehen. Ich finde nur einen riphiigen Sinn,

wqnii Arisiloteles damit den zweiten nnd dritten . Thei| der am An-

t^'nge deiner. Rhetorik angektindigtien ntäTSig, wenq er die n4fffi

und j;«/^ bezeichnet

-i;(

",' Aach die, zweite Citation ist bei einer ähnlichen AafzäMang ^es bereits geleisteten U, 22. 1396, b. 28.

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ax^Sop fiip jjfjiip 7t€Ql ixdarcDP**^} rwp d8wp twp XQ^^fy^ob^ xal dpayxaiwp txopxak öl ronoi* i^siXiy/i^pai yccQ al Tfoo^

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*) Die Worte et Tt Ixojmci»' fehlen in all^n HaDdscbrineki ausser A tlind der vet. translalio, zeigen aber die Bescheidenheit des Aristoteles, der seine ^,^,^r, _ J)arste)IuBf nun als -einen ersteo Versuch, in einer achwierigea ^dfbe be- . . trachtet. .

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^ ädtxo^ xal neifi i:a5w ij&mp nai na&fj/Aärw^Xiäi

qöp ol tonoi^ Sri ^ &kXov: r^&nop na&oXov n^l&neÜß^ rwv Idßwfisp M. T. i..

war 10 der ersteren Stelle durch den Fehler der na&tj offenbar %a wenig gesagt, so ist hier dnreb den Zusatz der l'^sig za TieK ü» 12 werden die ^&fj xaza rd.nd&fj xai rag 1%bis erw&bnt, aber diese gehören nicht bieher, und was damit bezeicbnet werden soll, lip£t bereits im ayad-op qüd xaxop. na&fjfmrajp kann anfTallen, daAri^o* telea in diesem Buche nur nä&os, nie ndStj/jia sagt, doch steht je^er Genitiv auch Poet. 6 in der bekannten Definition der Tragödie, fet nun die Berufung nicht von unsern Autor, so kann man fragen, welche Worte und wie weit sie ron fremder Hand sindf denn auch die Form Toncop . « ronoi^ so wie äaiB ist keineswegs gut zu nennen; ich glaube, es war nur einfacb geschrieben: i^BÜLBy/j^pai yaQ qI tiqo^ zaCBig TtBQl ixaCTOP bioip, lop fsT ^^qbip xd ip&vfiiqfJLara tibqI dya^ &0V . . ddlxov. Die £rwäbnung, dass die Topik der nddij und TlSti gegeben sei, gehört, auch wenn diese wirklich vorausging, nicht hieher. Der Gedanke und Zusammenhang ist: wir haben die bXSij nnd Ton diesen einzeln die ro;ro^^ jetzt wollen wir betrachten, was allen gemeinsam ist, die eigentlichen To;ro^ Auch diese Stelle ist uns demnach kein sicher geltender Beweis.

Nach unserer Ansicht hat Aristoteles die drei Genera der Rhe- torik und woher far jedes dieser im einzelnen die Beweise geholt wenten mossen, d. h. die Btin im ersten Buche vollendef und diese mit den Worten gesohlosaen^ mit welchen jetzt das zweite Buch beginnt:

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^ ' :. , ly T^cw^ /Jtif oSßT Sßf: pctfl, nQozffinf^^: xai inox^imi^ ,xa).

j. inakPBiv xid iffi/f^^ i)!iü xaTij/oQab^,xa^ d7wXßyBiad'a$, xai

nptai doSccs zai , nQOtaaasg ZQJt^^M^^ ^0^ ^^^ tovtw niai^ig^ xuv£ iariiT 7U(fi yd^ T0VT(O9f ^ai ix Tovrwiy zu i^ß-vfiaqijuj^a, i&S negi ixaatop simit^ Idltf to yipos twp ^/oiv^).

uDmittelbar nach diesen «fdi/ folgte der zweite Theil ' der nlaxBig iE^^adrov top ^y^^r pemlicli die. to7|[(u II, 18 26. p; iSOl, b. 23* iuid scbpo die ersten Aufangsworte haben ibra unniitteibare Bezieh- iirig ^uf die eben aogefohrteo

insl fi nsQl &aatoy füy yipöfi reop XoycDp itSQoy ^y ro xiXosj TtBqi ändpTiOP S^ avtiop stXfj/i/iipäi cädo^aixal nQO^

i^. > 714^ xwp xomop •; Snoßg tu Xawfa Tif^dSn^Q; q7f9i€oj^ i; , rn^ ii oQx^g n^»aaiP. •[ [

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diieses sind auch die einzigen zwei Stellen, in Welchen S^oSm xai nQpxa'-^ Miff Verbunden werden, sonst findet sich Jo^isr nicht in diesem. Sinne ge- braucht. Diesen n^ayficrrixal n/oxstg würden die na&tjxixai If/ 1-^1 1 folgen, nnr dass von dem Beginne dieser ein ausfbhrlicher Yprdersatz Hy 18. Zugleich erhalten ist wie wir sonst schon nachgewiesen haben, dass in den aristotelischen Schriften dieselben Sfttze manchmal in Ver-

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*)' Die yet transl. gibt: ul circa unumquodque et/ dUere pröpitr genus Mermanam. Ist hier nicht propter ein Schreibrehler statt proprie^ so hat der Uebersetzer nicht idiif^ sondern diä gelesen; aber jenes ist gewiss richtig y da bis jetzt nur die aXdij oder Ilöiu behandelt sind, und damit

Hü., d^ Gkyemati yon-Mdem w^itrftratM^sdiftckr Jj^erden-. fblPy'Jwle ufa «Jfedes Genus der Reden flir sich behandeln soll. .ailul. <i «tu

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sebiedener Gestalt erdcheinäti, merkWflrdtge Variaiiteny 'deren Ur- spriiDg noch nicht erforscht ist -endlich die ff&txcA 11 VJ^ mit drei Zeilen 20 24 ans Kapitel .18*. JBio Schlnss der itlatBig im ganzen, welcher allerdings erwartet nnd Tcriangt wird, ist nicht da.

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Von den Scbhissworten des zweiten Bncbes:

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' insl ii itj *) tqAz i(ft$t^ ß dsi TiQaYfjUttev&iji^ccp negl tor XSyo^^^ inig fdr naqtiiBtYfmtiar xcA /i^co/jcku^ ^al iv&vutifJiArmi^' xal oX(og rciy 7t€Ql t^v didpoiop, S^sy n tvnoQ^irof$er ifa9 (og aixu XvoojmPj uQijaS'io ij/iü^ ToaaSta. Xomon dk iieXS-eTr mal Xi^swg xal rd^svog.

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bemerkt Bratidis S. 7, dass sie ganz wohl spftter hinzngefogt sein können, da sie den Anfangs werten des dritten Buches so ähnlich sind. Ob wohl alles? Die Handschriften haben s&mmtlich, so Tiel ich weiss, die Worte inel ..Xoyov, aber alte AnsgiU>en übergehen sie, und sie sind ganz gegen die Sprache des Aristoteles , welchec die Formel H^a&m roaavxu niemals mit einem Vordersatz, wie hier, Tcrjlundet nud eben so wenig inig gebraucht; er also wOrde sicher ub^I jihf ovp nagadsiy/iazoDy ig/iTy Toaccvxa geschrieben haben. Diese Worte aber scheinen vollkommen Acht, nnd wie ächt^ B^orschung nie etwas verschweigen darf, was zu wejterm Aufschlüsse fahren kann, vielmehr sich selbst widerlegen mnss, so will ich nicht verhehlen, dass der Ausdruck xal oXiog rdiy tzsqI xfjy diavoiap mei- ner Ansicht eine schwer zu lösende Schwierigkeit bietet, vielmehr als Beweis benutzt werden kann, dass Aristoteles die nddri und

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/ ^ iJMiir JkMVi'Üi,, di^^lieflle Aun^Mbrift, hier ab^ gans «egya dia Sprache unsers Autors. ! ;. . .. :, ;. .. u >

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,^&$l Tor*4en tünoi bebaüdeU haM: dofu» dkise terirteht wvM^wii^ ontfir imvom wie er uns aelM P^^etik cap. 19 Cf^igL 6) sagti: . .

tA fj^ oit^ 7t8Ql tijr JfuxpeiaP h TotgTTSQl ^^tOQix^g Hsüf&nr Tovto ^yctQ Tii&p fjL&X^y hcBCp^g^ifjg /iB&öifav. tütt ii :tin& riljp &mpou)CP rctirct 8acc vnd tov Xöyov nii^exwad^pm. lAiQfl Sk Tovtm'p t6 äno&hixpvyUi^sf'trltdXvsi^p X€tl t6 na9i] 7ia^uaxsvÄt9$p, olov tX^op ij fopop ^ OQY^p X6ci oaa roittvra, X4tl tT$ fAiys&og xmi uiXQÖTtjra.

Die Rhetorik gehört, wie schon DioDy^ios gezeigt hat, za d^n späteren Werken des Aristoteles^; in ihr Lst sicher alles wesent- liche, was lerfrflber gelehrt und Torgetragen hd^, niedei^gelegt mid sie demnach als das Hauptwerk Aber diesen G^getasfMd za betrach^ ten« Sie ist sogar das letzte der sogenannten nns eHbattenen exo^ ierischen Werke. Kann anch nicht aas ihr selbst die fiuhere Ab- fassung der NikoniachiAchen Ethik nachgewiesen werden^^), so ist doch die Politik mit dieser so enge verbanden, dass sie die anmit- telbare Fortsetznng dieser Ethik, gleichsam den zweiten Band bil- det, wie die wiederholten Bernfangen liezeagen, lind aof . die Politik ▼erweist die Rhetorik I, 8 am aas ihr das weitere zu lernen. Der Politik aber folgte die Poetik (Polit YIII, 7, 1341, b, 39), and

*) Vergleiche Brandis schöne Nachweisung p. 8. seqq. *^) BrandiB p. 31, der sich des Verkttltnisses der Nikortrachisölilb Elhik and der Politik nicht ^tmerle, wenn er zweifelt ob die Rbetctik oder die^ EthÜL firilher geschrid>en war. EUiic. Nicom« II, 7 illä nBQi fiey %ov^ %m %ai äkXod^i xaii(Qg iif'^^^9 inden vOa ^ifieag gesprochen wird, könnte auf Rhet. n, 9 bezogen werden, ist aber ansicher. vergL ZelL

p. 76. •..- . . .. ::■ V. »1 / ./l .^

Abhandlongen der I. Cl. d. k Ak. d. W* VI. B. R Abtk« 63

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ibIs er diese anstofoeitete, Wftr mMero BhetoHk ttooh nieht Mmgfh geben*), dagegen die Pdetik bereits ToHendet, aki er die Rhe^ torik abA^sste^ daher in dieäer wiederholte Beziehung auf das kara- licb.za Ende gebrachte Werk. Ist schon die Politik erst nach dem Tode Philippns geschriebett niid ich sehe nicht ein, wamm die Erw&fanaag ron des K&nigs Ermordang ein späterer Zusatz sein soll, * so wird man wohl von dem Wahlen nicht weit abirren^ wenn die Abfassotig der ons erhaltenen Rhetorik im. Allgemeinen um das Jahr 330 gesetzt wird.

Wftre diese Rhetorik des Aristoteles Ton den Spätem nach Gebohr gewürdigt und demnach ihre Autorität öfter angerufen wer* den, so worden wir auch ober den Zustand des Textes in alter Zeit besser unterrichtet sein^ und gewiss manches interessante vor-:- zntragen haben; aber die Bemfungen beziehen sich grossentheila nur auf einzelne technische Namen, aus welchen sich nichts bestim«- men lAsst Wenn Qnintilianus V, 10, 15 sagt:

Debet etiam nota esse recte argumenta tractaturo vis et natura omnium, et quid quaeqne earum plerumque eflSdat; hinc enim sicut quae sixota dicuntur . . ideoque Aristoteles in secundo de arte Rhetorica libro diiigentissime est exse- cutos quid cuiqne rd, et quid cuique homini soleat acddere^ et quas res quosque homines, quibus rebus ant hominibos Tel condliasset, vel alienasset, ipsa natura, ut diyites quid sequatur, aut ambitum aut superstitionem ; quid boni probent, quid mali petant, quid milites, quid rustici^ quo quaeqne modo res vitari Tel appeti soleat. Verum hoc exsequi mitto, non enim loogom tantom, sed etiam impossibile aut potius infinitom est; praeterea positum in commnni omnium inteUectu; si quis tamen desideraTerit, a[|quo peteret, ostendi.

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*) Poet. 19 ip toTg TtBQl ^rjtoiiiKijg xela&of.

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m ttBss ftiaii iJIerdMigs.Aiif den .emteo. Anblick igjadben^ ar Udie das aßweite Boch io gaiui andeirer and aoftfAlu^lioberer Gtefalt r&t sich gehabt; defm io fuiiierem fiadea wir von dem. angefahrten g6^ radeaa gar niobta, aber Qaiatiljanns ist in diesem Werke deaPhi« loaoi^ien so wenig bewandert, dies: läan ihm aach diesen argen Fehler zu got halten mnss. Von seinem Geiste zeigt allein zutGsh nige die Bemerkung, dass dergleichen jeder von selbst wisse* -

Nur der Brief des Dionysius von HaUcäcnassos an Ammaeui kann hier in Betrachtdng kommen, in welchem, am zu zeigen, dasä Demosthenes Reden vor der Abfassung der. arfstaielisBcheik Bhe^kNrik geschrieben waren, einige Stellen der Rhetorik ausführlich mn^ wörtlich mitgetheilt werden. Eis werden deren sechs erwfthiit«

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I, 1, 1355, 20-^29 XQn^^f^s i^tii^emg Cap. & fißer iM ▼•21. ye in den Handschriften des Dionysius falsch statt «^ welchea wie oft bei Aristoteles y. 24 in £ri di seine Anknöpfong hat; t. 2ü& geben Ton den vier Handschriften bei Gros statt ^j; unrichtig Cjo^ Dl«* nach einer gewöhnlichen palaeograpUschen Yerwecbslung /iip. v..2» ist iiiaanaXta nur ein Schreibfehler for didäaxaXlag , außaJlendeit dass V. 3 nur G tornxöTg hat, die obrigen verkehrt naJUrtxots.

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I, 2, 1356, 35 b, 20 rdiy äi .. ofio{(os ^z^u Cap. 7. Diese längere Stelle stimmt einzelner Abweichungen nn^achtet doch im ganzen genau mit unserm aristotelischen Texte iflberein, und es ist wichtig, dass auch Dionysius die Berufung auf die Topik kenhty. wodurch jeder Gedanke schwinden inuss, von anderen Handschrift* ten oder. triftigeren Coojecturetn' besseres zn. erwarten« INeDistino4 tion, wie sie Brandts S. 13 4 gibt, ist gegen die Sprache, und man kann der Nothweudigkeit der Annahme, dass ki der iEtrislote«^* Uschea Topik eiaat gestanden habe, Wa» in der aas erhallenchi>:jeiki

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mtibi mehr stefaiv^.hier so/weoig- wse^U, 35 «osweiciieB» Die tbrii^ YerscbiedeBheit ist folgesde ri 85 JkitnnM^Mv i]^f>atpea&m SMütrva*^ S'm, wofar richtiger bei Arist. äeixpit^ai fj jp. ds§mfwau d& or«^ Xtrtdiolg statt Jm^c^pnarori?^ der Sache nach dasseibe^ doeh iet wahiw echfiolicb das ächte Wort hei - Dienysiiijs ^ und Aristoteles sa^ nur itt rij^iaXiXTtxijj nicht h xots ^urXBxrucotg. t. 1 die Worte ro Si avXXoyHSfiog to dk g>mp6juB$^Qg avXXoytafiog fehlen in den vier Hand-- Schriften des Dionysias nnd einigen des Arist. bei Bekker, die letz- ten Tier durch Gl eichklang in der besten aristotelischen, in andern belGaisford noch mehreres, dagegen stehen bei Bionysins t. 4 vor iktkvi noch die dorch den Zusammenhang gebotenen Worte ro ik fHuro/sspop ^m/ÄBifog atiXXoy^fiog , welche wie zu erwarten aodi dort B. ausdassen. y. 2 fehlt l/a, aber auch die beste aristot. Handschrift, wie die vet. transK kennen das Yerbum nicht, das nnr einer Urgänzung sein Entstehen rerdankt , v. 4 yoiQ statt S'\ eine gewöhnliche Yerwechslnng« t. 8. fehlen richtig ^ ortivovy, welche Unr eine unbrauchbare Variante des rorausgehenden 6%§ovp sind, da^ gegen können y. 10 avräy ixari^ welche < Dionysins übergeht^ nicht entbehrt werden, y. 13 fdf^ i^il statt /i^a^ inU y* 16 7o statt xawa z(p^ y. 18 xai Sri für ozi xaL endlidi ^roQuiag statt ^ijtoQ^ x^g, aber dasselbe hat bei Arist. die beste Handschrift nnd die yet« transK

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. 23 p. 1397, 23 b. 8 cap. 12, eine Stelle, welche zu- meist yon uuserm Texte der arist. Rhetorik abweicht, 24 xotXmg xal ro Sixaicog statt ij dtxaltog, wie nachher y. 28 wiederum scal ^iraiTo^ statt ^ ^ixa/ca^, aber sftmmtliche yier Pariser Handschriften lassen durch einen Gleichklang die Worte y. 28 vniqx^ noiijatu än& y. 26 nagll rwy r^Xm^tip statt tibqI tcop zsXtoyf aiber die genann- te Codices haben gar nichts und lassen diese Worte aus. Daa folgende lautet bei Aiist« y. 27 xul el xt^ nmopä^u to xcddig ^

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dmkAod inmQX^ Motr^ n6iiq9min»j ^äi 'Utip^lMjika^ Mal*f^ ikf^i' n&y&6t§^ Di^Tonr sind die letseleii siebeti Wmie 'offSoobw 4Usctt^ derluhalt sdioa oben aogebraebt Mt: d yä^ SiztiQtf vtcu^xh ^^ ^^ Xoh ^ iutcUiog non^aäi^ StniSQ^ ' to ' 7t$nof^iMm. Daza komnty daeii die beirte Htodsschrift der Rhetorik diesen S»ta giar niciil kernig nur 28 statt noT9}aarr$ lesen Mrir dort sonderbarer Weise nt^ emi^Ti^ if noi^OMu. Dieses wird einigennässen ans Dionysios klar|' in welchem jene Worte gldcbfalls fehlen, das ganee aber so eiM hauen ist: xal ki rtp nsTtoif^'Oti zo xaXwg xal dtxatoog vmeQx^i, r(f nihQ€cY/MiyMp inecQ^ii xal Tip noiijaapr$ ij 'notovMt4. alskn anäi hier ^Interpolaüott, Aristoteles hat nichts als xal noi^aopti g^ schrieben« Ganz abweichend ist das folgende; wir lesen -in mscM rem aristotelischen Texte: ficrr» ^ ravzfp*} 7€aQccXoytaa03ii$' M yA^ dmaimg tnad^u n, isxakog nfnov&sy^äXX- tawg ovj[ väa aam fio ist axonstp ;|fco^$ st S^mq 6 naSxi^p jw&bü^ xal i Twujifa»' M^iq^ am, ^ha xQ^^^^ SnöriQwg d^fWTtu**). Bei Dionysius dageganc fyt4 a toiro ncc^aXQyi^^^ii'^^ ov yaQ si diixcclwg ijHx&sv ' uv, xcA ^t^ xi^S'^Tto rovrov ninot^sr, wg 6 '^apov m^ia no^ija.äg navijf^ si ino %ov vlov rov iavzov zijp ini Staräztp dnäyazai^ dal axonsfiß X^^ * inoziqtag Sp tcQfiozzfi. Schon die graniaiatisdiei Vorm ina&^p zi, wie Snec&sy ßp bei Dionysins zeigt ein VerdedH niss, welches in den interpolirten Handschriften des Aristoteleiri riek^ tig wie ich glaube dnrcb die Correctnr änäS'aps gehoben ist. Ist aber das folgende Beispiel, wdches Dionysins gibt, Ton dem Yateff . der den Tod verdient bat und diesen dnrcb seuieB ^ eigente Sohar

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*) Statt h tovxifi hat A zovtOy und dasselbe DionysiuSj diese Uehereinstim- mung bewirkt, in jenem sprachgemässen h zovttf eine Verbesserung der aeltenei^n Redeweise «auerkennen. *^ Die späteren Handschriften haben aV o^/ionBJnit Ploayskis. ^ '

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eileidet, im Texte 4ea « Armtolelesi umBg^Men loder ein freoider Zio^ Mte? Diooyeins wetugsteiw verstcbert did Stelle mrrcr >i.^«i^ mm. gebeil* Es ist «in deatlieher fak»$ber Zamt;^; deos daa Beispiel TOä den Sobne^ der seine ecboldige Mutter tödtet, folgt erst sp&ter, imd QDgedgB6t wOrde hier vorgegriffeii dem» wAs erst im feigenden als Beriebtigung des allgemeinen Satzes gezeigt wird. Es ist daher belehrend za erfahren, dass eine Handschrift des Dionjsios B bei Gros p. yn diesen ganzen falschen Zasatz nicht kennt nnd die Worte niitowB-BP iio ^bi oxonaip verbindet, wodurch jenes oflfenbar als späteres Eknblem erkannt wird. Auch die vorhergehende Ab«» vreichong ist gleichfalls nur eine sp&tere Aendemng im Texte des^ Dionysios, nicht diesem selbst zuzuschreiben. Wenn im folgeodön^ die Worte des Dichters Theodektes bei Dionysins fehlen, so maf^ er vielleicht selbst der Karze wegen diese ausgelassen haben, aber auffallend ist, dass das Beispiel von demProcesse gegen Demo&tbe-^ nes, weswegen er die ganze Stelle mitgetheilt hat, nicht vollständig; gegeben nnd was daza gehört, obergangen ist, ob durch seine oder der Abschreiber Schuld? Aus der Anwendung, die er onridi^ tig and verkehrt genug macht, folgt nothwendig, dass ihm die Worte inBl yä^ . . dna&opely unbekannt waren, er sie also in seinem^ Exemplare nicht gefunden hatte. Mau sieht indessen, dass auch er dieselbe Ordnung und Folge der Beispiele in seiner Handschrift hatte, wie wir sie finden, und doch kana diese unmöglich richtig sein. Die zwei Beispiele. von den Mördern des Nikauor und dem; xn Theben ermordeten haben nichts mit dem des Alkmaeon und der gesammten einschränkenden Bemerkung des Aristoteles zu tbun, nnd die Worte 7 11 olop ij . . äno&apopxa (mit Tilgung des voraus-

^ V. 2 statt ivLotB haben A C D bei Dionyrios Motg, dann musste ip Moig gelegen weiHien.

gwetsfeii ar<rQ gelMVreii iiilAt kieber> »Mdeim »i dem allgMndlÜHi

^(ßp noüijikntri ia4 dessen scboa obea gegebenefi GonTersion. ESMt Mft diese koOpft sich die eiuscIirAiikeitde Bemerltviig des Aristoteles^ <dMs naa hiebei niaocbmld eioeii Febbofaloss in Bezog ftof de* Th&ier macliett kOmie. Moglicb dass diese, ▼. 29 b. 7 ioiri <l^ w-. xtopett^. eine sp&tere Randbemerkung nnd Zusatz des Varfosserd is^ und darum nicht ihre richtige Stelle gefunden bat.'

n, ^3, p. 1397, b, 27—1398, 3 aXXog . . iujaova$y cap. 11. Bei Dionysins aXAog eis top xQ^^^^ axonst sta(i ix rov toy XQ^^^f axonstp, auch die scblechfern Handscbriften des Aristoteles geben dg TOP ohne ix rov. y. 29 fehlt Sq' bei Dionysius nach Gros« aber in der Yariahtensammlung sagt er, Sq* sei nicht in A u. C. Eine falsche Correctur ist v. 31 ^^ &t]ßatwp atBtt GtjßcUovg^ ein Scbrcfib* fehler aber, dass v. 1 sig fehlt, und t. 2 S^fansvasp fi^ di&aovadp statt inCcttvCBj /ii^ in^aovdp steht.

II, 24, 1401, b. 29—34 &XXog .. noXefwg cap. 12 flbereinstini^ men mit Aristoteles, nur dass man dort cJ^ statt olop wg liest.

m, 10 p. 1410, b. 36—1411, 8 rdip . . 9ovpa$ cap. 8 hi6r ist zu beachten, dass Dionysius das Beispiel von Leptines v. 4 xal AenTfpfjg tibqI AaxBÖaifAOPliOP ovx iap nBQudsTp t^p ^EXXdda izsQoqf&aX/iOP Yspo/iipfjp nicht kennt; es steht zwar in dessen Aus- gaben, feblt aber in allen Handscbriften, ist also aus Aristoteles ergänzt Hat er es in seinem Codäx nicht gefunden, oder hat ein Abschreiber sich dadurch die Mofae verkorzt? auch hier sagt Diony- sius xard Ai^ip ourai yga^p, er also hat das Beispiel ^ Mrenn er es vorfand, gewiss nicht ausgelassen^ v. 1 a^ n8Q$xX^g ßiait SansQ erklärt sich von selbst, beachtenswerther. ist 6 mi&vptgs Sovpm

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xmp TiBQl top ^OXvp&iaxw noXsfWP, indem rdy bei Arbt. feUt v«.-? statt s«& npty/Mc toy i^/xop Sxopza ist äyayQPza w<^i oaffiirJill^ /QDgy und weoo -wir zuletzt t. 8 statt dovpai bei Djooysins iäiap^u ovxiog lesen, so kann nur die Verschiedenheit des Tempus in JBetracht kommen; denn oZtwg gehört zum nAdisten Kapitel, welches mit den Worten beginnt: El fdv d^ aag>€OS txvtog 6 qt^üo^og dnoieixrpsßj aber so herzustellen ist: nBtqaod-m dUfopw. Ovtwai /liy ^fj.

Die erhaltenen Handschriften theilen sich in zwei weit ausein- andergehende Klassen; die beste ist die zugleich älteste einst dem Cardinal Nik. Rodulphus gehörige, jetzt in Paris befindliche ans dem XI. Jahrhundert. Pet. Yictorius hat zuerst ihren Werth erkannt und aus ihr eine Menge von Stellen berichtigt; dass er diese Hand- schrift aus Rom nach Florenz zur Benutzung erhalten hat, muss als grosser Gewinn betrachtet werden, sein umfangreicher Commen- tar wOrde den Werth nicht haben, den er ihm durch genaue Be- achtung dieses Codex geben konnte; er hat jedoch in seiner Aus- gabe nach Sitte damaliger Zeit nicht alle Varianten bekannt gemach^ dagegen in sein Handexemplar, welches die Münchner Bibliothek Cod. gr. 175 besitzt, sowohl von diesem als von drei andern Co- dices eine genaue und sorgfältige Yergleichung eingetragen"^).

Dieselbe Handschrift liess Th. Gaisford für seine Ausgabe

*) Dennoch erlheilt Gaisford dem Victorias das ehrenvolle Zeugniss: hvjus ipsius codicis ope a Nicoiao Rudolphe Cardinale sibi commodati philosophi verba singulis fere paginis reslituit Yictorius. Nos lectiones aliquas^ quae Victorii diligentiam fugerunt, instituta denuo collatione deprehendimus; hoc tarnen fidenter testari possumus, Victorium in plerisque ooflatoris munere egregii perrunctumesse: nemo ita oculis valet^ ut minatola quaedam sub* inde enm non faOant

Cfxford 1820 vergleicbeiH obne jedm^h den Text sach ihr ge^ObreAd «a Ibericbtigen, wie er demi zu spAt deren Bedeoluog erkannt ht4, daber er in der Vorrede erklärt: et feciäseipos procal dubio recUifiKy td recentiornm testiam spreta aatoritate eiiam in levissimis ee^oeq- dam propotmissemDs Rodolphinnm codicera quem Jitera A desi^avi- mos. Quae res qnom non sit integra» nioneutur lectores nt iiiferi<>repi inarginem passim eonsnlant, et scripturas codicam ibi indicatas dili- genter exan^iiient

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Was Gaisford versAumt bat, wurde dnrcb Imm. Bekker nack- gebolt; er erkannte die Bedentnng dieses Codex, verglicb ihn gf- nao ond folgte ihm zomeist/ so dass seine Recension znnftohsA apf diese Autorität gegründet ist ^), aber aoeb er bat, wie im Is^krates mit r^ im Demosthenes mit JS^ so hier einem folgenden Bearbeiter npdi viel übrig gelassen, da ^r ^ y^dorbenen Stellen ihm niokt zq folgen wagte. nad sich den interpolirten HandscbriAen znwandtp, wfthrend dieser anoh da oft noch die Spuren des Richtigen erbaltifln bat, welche bei den andern yöHig verwischt sind» Em <Beispiiel der Art ist n, 20 p. 1393, 27 naqadB^YfAaxwp f hVtti ivo' £r fsiy yaq iati naQaittYfiaxos sliog ro Xiy^^^ nQayfieira ngoY^Ysy^- l^^ipccy Sy da ro avzov nouüf* rovxov ^ iy fUr naf^aßoXij Sy di Xoyoij olov ol Aiooijuiöi xai Aißvkot^ Sati di ro fUv naQadBiyp^^

*) n, 23 p* 1400 b, 21 ist durch Dmckver^ehen vor ttv9qfjinov das Wort- chen av ausgefallen, was wir um so mehr erwähnen, als solche Fehler sich stets fortpflanzen und andere Irrtbümer erzeugen. Keiner der beiden Separatabdrticke der Rhetorik gibt diese Berichtigung; in letzterem ist I, 13 p. 1?)74, 16 mit Recht JxXft^e als Überflüssig eingesdhiossen. 'Aolbh n, 24 p. 1402, 26 haben amrinea Wissen« alle HaBdsdirinen md Ansgabifcn 49Pflu^f4avotr €iii^, leliteres fehlt ML' BeUter. > ' ' ^•

Abhandlungen der 1. Cl. d. i. Ah. d. WiM. VI. Bd. U. Abth/ 64

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ht^X^t^^OB nQly tXäßsp, Zaßdy ik d$4ßfj, euer« kal oitoi iau >Wf/Ä^'.,

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Hier lehrt schon die logische Folge, wo yor dem allgenie)n€hi Worte naQuieiy/ia die verschiedeoen Species aufgezählt nnd benaoot werden, dass rd fih nitQtkdB$YfAit totorie n anmOglicK richtig sein könne; dennoch hKben alle Handschriften^ aach die Vetästa irami- latiö nichts anderes, dagegen -A aHein TtttQctdifyfiara X^ym^ aus welcheib das richtige tau ii rd fdy n^äy/iara Xiyeir totorSs r$ berznätellen nicht schwer ist/ Wer wUrde H, 25, 1402, 3 das richtige aach nar rermothen. Wo alle xdXXiOrog 1j xdx$fstos tqaig lesen, wenn nicht A tettipixos (qm erhalten hätte? so hat oft kahne Interpolation das, was man nicht verstanden hat, verdrängt, nnd fakches an dessen Stelle gesetzt, anderes ist kanm noch sicher oachzoweisen^ oder wie mag es gekommen sein, dass I^ l5, ISTG» b, 25 sich in A rcor yByQafifidfiOP ^ roTg ohcetotg ij rotg äXXoTQlo$s, {nsita Bi &Xß,aigj in allen andern Codices aber roTg xaXotg Ij dixatoig. iti ii Bi &XXmg findet? Besonders abweichend ist die Stellung der Wörter in dieser und den obrigen Handschriften, nicht blos bei solchen, die ftlglich entbehrt werden könnten^ wie I, 13, 1373, 18 ip T(p MBGGfjriaxii) XiyBiy während die andern XiyBi ip z(p M. haben, aber XiyB^ geht schon zweimal voraus, oder I, 15, 1375, 23 ti^cu- Top filp ovp TtBql pofiiop BXmoiABPy dic andern tYmouBP tibqI pofxwp. sondern durchaus, wie jede Seite bei Bekker zu GenOge zeugt z. B. U, 3, 1380, b^ 10 äXXop Xdio, A bei Gaisf. Xiio aXXop. 15 £p Sigaaup, die flbrigea Sdfaaop tep^ ebendaselbst A: wartBQBiXf]g>fpa$ ydq cXopxm ufim^Ucp, die Qbrigen Sffn$if ydg BlXtjffptH ^ijLuoQ(ay

50&

üXomäiß Y..i%. ii^t t^ Mytp, im ühilgen^rqi Uyip di$£^ odet Aeude*; rang der Wteter v. 18 iiibifrcri^' dagegen A Hf»&6vc%^ diftftea gebt' an andern Stellen in eine fi^rnilicbe Paraphrpsei, wie .wir. sie aas. mapcben Scbriften kennen, aber, wie 11, 4, 1382, 8 wo die Worte des. Ariatoteleii wie sie A bietet arcr» tq /dw Avntig fysoi^j w ii Mopcav in alles Obrigen lauten: i; fdtf rov ^Xtmjam iftirm, ff-ii ioS\ xmiwam fmiXw. vergl. U, 2, 1378^ 21f wo>eine&bnliebeParapbMse^> aber nioht io allen fibriges^ sondern nur in Q und DE bei Gaisford erscbeint

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Bei dem Alter nnd der Ttefflicbkeit dieser Handschrift folli es; aof, dass eine Iftngere Stelle Sber die Tortur f, 15, 1377> 7t die sieh in ihrem Ansdmci^e als nicht aristotelisch darstellt nnd afai solche von den Heransgebern anerkannt ist ^), wahrscheinlich aa& einem rhetorischen Lehrbnche in ihr Platz gefunden hat, noch mehr aber, dass derselbe ia der retosta translatio nnd einigen, geriageren Haadschriftes sich iiidht findet

An diesen Codex A reiht sieh in ntehster Folge die vetostia translatio des XIH« Jahrhnnderts *^) j auch diese hat Petrus Victe^i

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*) Mit Asssahme des Griechen Minoides Msnas, der wie in so Tielen sodi hier sein eigenes Urlheil zur Schau trägt, und die Stelle ücht aristotelisch findet; es sind die Worte: del 3i liysip wg ovk tiaiv äXrjS'eig al /9a- aa¥0&' nollai [li^ y&q naxvfpqovBg ij xai Xi&oöbq^oi xal taig rpox^tg OPtBg dvyaroi yswaUog iyxaQteqoSai taig wayxaig, ol 3i de^ol *al wXaßiig nQo %ov tag avayuag Idaiv avvßv natad-aqqovai.v wate ovdh iatv matoy iv ßaaavoig. Sdion der Zusammenhaiig weift diese Stelle

zurück.

- . . . «.

^*} Frifdriob IL ]km eine launische Uebers^zung verbonim fideliter servata Tirginitate TerijDrIJgen, tfasTr^ di^CWca.iWgiPB.to

64*

50ff

rhis fixierst erkannt opd gewQrdigt, wie uns anch }6(srt noch^ktiae* bessera Hilfsmittel zjo, Gebote stehen ^ «b wdcbe er Mh^n Mifge«^

foaden und benotet Jmt '

'■■.-•* •. . ' . ... . ' , , t ,

Es bandelt sieb bei dieser lateioiscfaen Vebersetsang begreift lieber Weise nar om die ibr zo Grood liegende Handecbrlft, w«»'. da die Uebertragaog naob. Sitte jener Zeit wortgetreu ist, lAoe. Scbwierigkeit erkannl werden kaan^ wenn rar erst ansgemaobt iai^. was der Uebersetzer geschrieben bat Um diese Sieberbeü zo eiv. langen und das BedOrfniss zu wissen, was diese Quelle bat legte diese Nötb wendigkeit aof > babe icb den giM rockten Text ton 1482 mit Cod. Jllon. 306 ond. einem andern des Viclorii»' yiiK*^^. ^Sebenv so dass zweifelbafte Stellen (twd äure ZaU ist siebt ge^ sing) sögleieb in die Augen fallen* ^ '.

. ; >

Siebt man von der Unkeantniss des Uebensetzers äb^ so zti^ sieb, dass er eine Abnlicbe Handscbrift, - wie A ist, tot sieb luUte^'; diese jedocb mit vielen Randverbesserangen gefüllt war, denen er aberali folgte, ond woraus die Abweicbniigfen bcäder Quellen zo er- klären sind; gegen die Mitte des zweiten Bncfaes werden diese we-^r niger, im dritten versebwinden sie gegen das Ende ganz, so dass die Uebereinstimmung mit A allmäblig mebr zobimmt und zuletzt oberall dieselben Febler zom Vorscbein kommen« Varianten bat

Messina tibertragen. Nicom^ Ethik, Politik, Rhetorik und Ethica magna finden sich in den Handschriften, wie z. B. der MQnchener 306 häufig beisammen, so dass einige jenen auch als Uebersetzer der Rhetorik hiel- ten; aber Jourdain p. 70 ed: If. gibt aus par. Msc: lat. 7695 die Unter- schrift: explicit über Rbetoricorum Aristotelis secundum translationem Güilielmi. deo gratiüB, aus einer mutom das Datum 1281. Wir dfirren also unbedeiiklteh WilhelM von Moerbelie al» den Verhsaer imcfrkennen.

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iriMl^ndtiMlif^n, ^e atb«r B<ftkef ]Klä^lM«)ritolatioif«ta VolH^ jgtibrir(e<"y/ BMHirdr Bishert sich diese Utbei^sMirang -liftüfig- tfi^hHrtfe^Mrteff'CIl^ ^Ae4i9> el^^D nieftf zo Iftogneny däW einii^' kundige Haüd' die ItioU' tftfo« iln TeiWs lehetey MTbroii bier' «'a> iMkAi" nHsVt hdiOttiiMi* V^gpiil tetgttf viAg. Il, 23, 1898, h, 92 xtA 'Hj^a$iindö iy 'jm* f&tif inijifWTK. Scbod' Viißtorios ftet äfeaelbe BrfcfthlaAj^ at^ XünÜif lAoiM Hellemca Voii" !^/]7(i)^79o^r? afigeflthr^- Maii^ tos aber Mii^rst' ^^ lAtAif dassr tlieser Naiiie im Aristofetea ktm-XenbiiDoff' Rei^stdlefr g^r* li der v^t innd. bofa Ifesen wir et'E^esippifs ]^6Ks reVif^

Peli]^# 4Ui^: ist: iE4g0«apf «s.^ eine Yarwu^«« iMe. der Ipitejoiich^ IJdbton^taer am 'aeioeii griecbii^cben Ux^mpUre hejAbörgeiiMuMK ha^y wie er aoch I> t368f 21 ^ ti;^ .ßffwtf&entrj wa :iind9M cifi(j7^€#<yy leaeD^ beides verbindet w^ ptopter, ^omu^tudinefU M^ weomiietudiaem (vel?) gibt. lU» 16 p* 1417, 6 lirrw -^^ 24 44; imf fehlen io der Jateiniscben lleber9eteaiig swMzig S^eilett ^ dflfcfrv SMall, w.e»Q, uicbt yieUeiebt «cboBi daß griedwuche JBxempiar dieatb iMke batte. . . ' . .

Die Qbrigen Baqdscbrifien, so weit sie äos . Viciotios (m. p. t.1 Gaisford (i C.**> a.E.)', Bekker'/Q t Z)'bei^äMl sind, ge?

*) I, 1, 1354} 12 oXiyov nenoirjKaaiv avrijg fiOQiov, hat A die Variante fQ. ovdh äQ dnilv nvtoqlxtküiv wohros' dus Terbtmn, diifs arieh Bekker aofgenomnicn bat; iir ein%6 andcfre Häädaelrffleh gekötnAien^ Iftt. Der Uebersetzer, welcher bbdfcam adcft)ti stihk i|Miitis pairteni g;!bt, idfeint an- dereÄ' in deinem Buche gefbnden '^n babeb; adipbci gebratidit ' er nur» wenn im griechischen tvyxavaiv steht, und so mag er aiii Baude seines C6^x illyov t'e€vx^xa&i¥'* cfvwilg' fiö^Cw gcfTundeit biAeu'^ Irül' so un« wahrscheinUch wie nenoQUaaiy Mt. •.*'^ ,.:••,.!» •, <

*^ Wdi^ (P^: 1818) ist überdfidss vott e^ym xwdieilj d^ S^

Griechen, recensuri. J.:- -J»r^.^ ^* ?«.,! *n v.- i;.ifjN. ,r - ;•>

bOren itlle eiw^r ^plkteren SJ^itiund/ /einer iui4 jto^BeUieii Fßßü^e, welche von d^r^Uesten Quelle! durch IJmqt^UMg 4er Wwrte» .P^iffm phrfse^ InterpolatMH^» nicht seltßfl^ »her anch durch wurKUcba ]lft9iH heaferoi^gen «sich enihtnL. Eioft bedeoteqde Afz^ dieaer findfft mi^li echoQ in der; y et traqslafip; aber alle, , ^Ibst J^^ jitanuiiea #^ einem nnd deiDiiel(>en lOGkeohaften Exemp^re, denn diq iLoc^ W,fl!cihe ni, 1$, 1410f 29/ der ü^osaminenbaiigf ^ngejouscbeifiUch nacb-r "wehitf Bekker aber nicht angedeatet ba^ 19^ ^n allen Co^|oe% aell^ Af durch die Wiederbplong einer lAog^rn Ste^He ans 9 ergtea^t^ Bei diesem Zujstande des Textes ist es von grosser Bedentnngi dasja Bekker fast dorchaos nur an A hält, ond dessen Autoritftt folgt. I, 10 p. 136O9 2, wo Aristoteles davon «pvicbty'dam idles waSidie Menseben tbnn, sie entweder 81^ airovg odier otS HC aitavg tbaoj folgt die nähere Bestimmung des einen: Satg di 9i avt^ig $tal Ai €iirol tchiOi, ra f$it^ di^ S^og ta &i i$^ oi^i§$f^, xai^ td fihv ducJUh* YiCx^p 0Q€§i3f rd ii ii aXoyiatop^^'). S^n 8' tf /iit^ ßovX9ia4g €^a&au 8^i$g Cavfelg^ yd^ ßovXexM tiXX ij otap öUjS^ tlvai iya&dp) £Xaf0$^ ^ SiQfSi^ p^y^ xal im&vfiia. so Bekker nach A, alle obrigen babeA^ 1^ ßovXf]aig fistd Xoyov oqs^ig dyad-ov, nur dass in vet« transL da«^ letzte Wort dya&ov fehlt. Brandis der S. 31 ^ot 51 die Stelle anführt, sägt^ dass diese Lesart der llfehrzabl (?) der Codices darcb den Anonymus bestätigt werae*^^)/ Der Gedanke scheint aller-

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*j Ttai fehlt in A, d«dttrqh wird wahrscheinlich ^ dass Aristoteles geschrieben

hat ^a de äi^ Pf^S^^t täv di di oga^tp ta.fiiv, und so hat cod. C,

; also hier glefch ein Beispiel, mit welcher Kenotniss jene Handschrifl re-

.vidir^ ist Kurz vorher sagt Ar. %a ^ i^ dvaymjg, ttiv d* i^ dvdy^

**) nicht qXiyiorap sagt Aristoteles, sondern aloyov und so hau A, eine Variante, die Bekker entgangen ist. f *^) Wie Brandts dif» Worte anfllhrt, ^ lih fiovlijaig aya^mj f^€%d hiyv OQe^ig, stehen sie m keiner Handschrift

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i^if -u«ril' ;to>v ^^^t;i"9^e$i$ «;;U>}«ff'(f)fo^. VII^ U6). 9^<ff >*ra iWj^otr kdta ^ülp. aber* Äristoti^le^ wllrde fnit XoYiatixw ^ Mdffte^r Aüiüefiiäider&ietziibg nicht f^nä XSyav gesetzt hubeu^ and dfe '^ätite Aenderting ist' ge^en deo 'ZiisalinineDliang des Gedankens^ tfa ß^XfJl^g nodb gar niicfat' eingeftfart Wr^ die Definition ßovXtjaig H^^ iig Sya^dS abdr ist y^ie schon Top. VI, 8 tebrÜ, icbt aristotelisch; IViA ist o^^^ii? das allgemeine^ das besondere dessen aber &viioc Mu.cLjj^^^ ond was Piaton Äoyioiuo^ neiint, ßoMfjaig*). Mag)ft.

ititi ti^taj inid-vfilä &vfidg ]ßt>vX^aig. Daraas siebt nian^ wfe 'litebn die intetpolation Vorgenommen ' war, aTlerdings ist die Ställe 'nnVöllsfftndigy^el^nzt sich aber nach Arou selbst: tan ii fj fäp poSXffoigy ^ ii ßovXtjOig aya&ov S^s^^g: neihlich 17 /i^i^ ist jtoyidrix^ ZQeSig als Sobject and d^ SubsCantiräm das PAdicat.

Der Text ist, wie er in A aberliefert erscheint, vielfach verdorbein

*) Dm Nichtbeachten dessen bat mäncbe Interpolaliön hervorgeniren^ hier nor zwei Stellen aus der Rhetorik, zugleich zum Beweise, wie viel andi in diesem Werke^ das noch xias lesbarste scheint, der KKtik zu leisten übrig bleibt. 11, 19> 1392, b. 20 xal ei idvvazo xal ißovXeto, ninqaxev . . Irt tt [ißovXeto xal] f^tjdiv %ßv l^cci ixwXvev [xal el iävvato] xal (agyl^eto, xal el idvvato xal hte^fiei. Das einge- schlossene sind laoter Talsche Ergänzungen (A und vet. tr. haben auch nicht idvvonOf sondern dwatbv) von dem, der die Dreitheilung nicht beachtet; die Worte ü firjdiv %uiv li^oi ixwXvev sind so viel als ü iiv- vato. Eben daselbst 1393, 1. xal h^qI tov iaofihov ix twv aitwif dijXov* %6 tB yig iv dvvcifiu xal ßovXijeii ov iavai^ xal %a h inid'Vfilif xal Sq^S [xal Xoyiofi^ juera 8uvdfi€wg orta. auch hier hat eine Talsche Hand xai Xoyiöß^ hinzugesetzt, was mit ßovXijaei schon oben bezeichnet ist.

M9

.und bedorß^ f&ivßr tQqbtigen Nacbh|lfe; diese ^t ^|lll.«lcll ip difß Obrigen HandnefarifteD zo; Tbeil geworden; wiß die T]eIeQ,.Ujii0te^ ^Qgen der Wörter zu erkl&ren nrnd und was dadurch zqm 'Yer- stättdqjss gewonnen warde, eebe ich nicb( ein^ Paraphrasen oi^ Interpolationen verstehen sich von seihst; aher .i^usserdem findem sich in diesen interpolirten Codices nicht wenige Stellen^ die kn^ .^ch vollkommen gerechtfertigt erscheinen, (z. B; II, 14» 1390^11 nB(fl Tcc» in^ 10,1410 b, 14 xciXÄfjuiP was scbon die vet. tran^. hatf statt xaXi^if. 141 1^ 14 tfj^ay für ztjt^ Xstav was A und vet. transl. geben, o. a. m.) und es entsteht die Frage, ob solche durah glückliche Conjectur hergestellt sind, oder aus einem älteren, oqs unbekannten Exemplare stammen. Ich vern^uthe das erstere, .dft auch andere altere Exemplare als A zwar hier und da volIstAndiger sein konnten^), im gafizen aber sicher die gleichen Fehler hattea; jedenfalls hat die Kritik, wie die Sachen jetzt stehen, in diesem

*) Durch Gleichklang sind II, 23, 1398 b, 21 die Worte rj aofot, ^ ndvveg^ ol nleiavoi in A ausgefallen, sie finden sieb aber in allen übrigen, auch in der vet. transL und sind gewiss nicht ex ingenio, son- dern aus einer vollständigen Quelle, wie die der veL transl sein mochte, ergänzt II, 25, 1402, b. 29 fehlen in A ov yaQ aV ^v, II, 26, 1403, 25 äXlo tdiv axevaoTixwv, Worte die unentbehrlich sind. Ebenso I, 14, 1374, b, 31 ^ot] TifjKOijia, alkä naaa ikdizcov xai ov fii] iatiK Wichtig ist, wenn 1,2, 1356, b, 7 ntog in A wie bei Gaisford ange- geben ist, fehlt, und allerdings ist davon in der lat. Uebersetzung keine Spur, das Wort also nur aus den spätern Handschriften erhalten, dasselbe aber steht bei Dionys. Hai. ad Amm. 7. Aber weder Victorius, noch Bekker bemerken^ dass in A 7t(og fehlt. H, 23, 1397, b. 1 haben die übrigen Codices nicht aQfAOTzei wie A, sondern aV aq^owrj mit Diony- sius 12. Dieselben p. 1397,. b. 27 €ig %6v xniovov mit Dionysius statt ix %ov tov xQovov.

* * .

Werke des Aristoteles mch zuD&dist iiiid fast Mssohlflsslich an die

A ttk halten.

{ Ans dieser Nacb Weisung lAsst sich unschwer einsehen , das^i anoh die Rhetorik nicht die gewnnschte Sicherheit des Textes ge- wl^hrt, manches ist unklar, mehr noch zweifelhaft. Hat auch A 4en Vortheil, y^ Interpolation frei geblieben zu sein« so wurde gleichwohl manches von Bedeutung verwischt. Ein Beispiel jedoch hat sich auch in diesem Codex und in ihm allein erhalten, welches denselben Gedanken in doppelter Gestalt wiedergibt und mcb dadurch vollkommen den von ons anderswo aus den Kategorien, der Politik und andern aristotdischen Bachern augeführten Stellen anreOit. II, 23, 1397, b, 17.

aXXog ix Tov fi&XXop xal ^noy clor ei /itjd* ol Ssol narra faaai^ (^X^^jj ^^ Y^ SyS-Qconor tovzo ydq itttiy ei q5 fiaXXov UV vnuQxoi i"9 vndqx^h ^^Xov on ovIF (^ iljrtoy. ro It 8t& rovg nXf]Cioy rvntsi Sg ye xal rov ncniQa

(Mvntei ix rov xarä ro iinay -inaQX^h xcd fucXXaff vnä(fx^' ^^^

rvnvei ori ei to ,fjtToy vnäqx^h xai ro fuiXXop vtxccqx^^* '^ovg ydf nariQag tJTtoy xinzovcuf ^ tovg nXtjaiotr ^ d^ qvxiog ^ ei (f jnäX^

Xw vnaQx^f f^^ vjukqx^h 9 V ^^~ TOP ei inddx^i STidteqop iei del^a^

itjk ei iiijxe fjiaXXop fiijze i^jtoVf o&ev etQtjrm x. r. X, Diese zweite I&pgere Stelle tvntei on . . ifei^ai ist in A ausgestrichen und un- 4eserlich, so dass sich selbst Victorins in seinem Handexemplare vor ihr nichts angemerkt hat. Far xarä ist an ersterer Stelle ei korrigirt, aber die Präposition ist richtig, wenn man xard ro ei ro ^trop schreibt, dagegen kann der Artikel ro vor fiaXXor nicht fehlen. Nach dieser Anordnung kann jedoeh ix t0v nicht stehen, gerade

Abhandlangen d. L CL d. k. Akad. d. Wim. VL fid. U. Ablh. 65

dieses aber wird w der KweUen Stelle gefordert: tinn^ ix /^ ou. Nach dieser zweiten AufTassuog yerscbwindet aacb die Schwieg rigkeit, die man, wie wir die Sacbe za betrachten pflegen» gefan- den bat. Vergl. Vater Animadvers. p. 128, obscbon Yictorios dea richtigen Weg der Erklärang nachgewiesen hat. Eis ist hier ^vta^ und fjkccXXoy in anderer Bedenfnng anfgefasst, was zwar nicht streng wissenschaftlich, aber dem gewöhnlichen Leben, das di^rse Bacher stets YOr Augen haben, nicht nnangemessen ist Dieses^ geht sieber von keinem Glossator, wie man aaf dem ersten Anblicke glanbeii konnte, ans^ aber ich finde auch in spracblicher Beziehung einafi Grund, diese längere Stelle for aristotelisch zu erklären. Die Phrase ij dtj ovtcog ^, wenn eine Sacbe von einer andern Seite bci^ trachtet und aufgefasst wird, findet sich meines Erinnerns nar bet Aristoteles, bei keinem , andern Autor. Rhet. III, 7. ti d^ ovtio ioxsl ^ fiST* eiQvoyetag. HI, 19, Analyt. priora II, 27. post. I, 6. Sophist elench. 6. Ethic. Nicom. X, 2 und ohne qvt(o de generat. aninial. p. 734, 5* Verkannt ist diese Formel noch jetzt de anima m, 11 fj^fj avTfj xiPBi fj do^a, ovx ^ xa&oXov, tj S/iyxüj wo natQr- Kch f] ifj zu trennen ist. Im folgenden ist yielleicbt daa Verbam ausgefalleu ^ tp fJTTOP ina^x^^^ ^^ vnaqx^iy passender ist femer was an erster Stelle steht &i^ fitj, statt fslj endlich geboren die Schluss Worte , die beim ersten Satze stehen, et^' Sri ov natarlich auch zum zweiten. Ich halte demnach dieses für die wichtigste Variante der aristotelischen Rhetorik.

Wären die erhaltenen Scholien nicht so gänzlich unbrauchbar, so mOssten wir aus ihnen zum Verständniss dieser Rhetorik sehr vieles lernen aber weder für Kritik, noch fQr Exegese zeigt sich ein Gewinn*), dennoch muss es einst gute Scholien dazu

^) A«t den ErUlinnigeii der Scboliiiften auf difi GestaU de0 Textes zti gchliesieiit

*

513

gegeben haben , das beweisen die paar Belege , die sieb noeb in diesem Woste erhalten haben und welche Brandts p. 37 zusammen- stellt, zumeist das schöne Fragment des Chörilus III, 14, welches Yictorius zuerst mitgetheilt, Gaisford auf einem besonderen Folinm wiedergefunden hat, (Animadr. p. 448. Praefat« p. IL)

Wie hier, haben sich noch auf andere Weise Spuren erhalten, dass diese Schrift des Aristoteles einst auch von den Rhetoren volle Anerkennung gefunden hat. Die Lehre der Topik, wie sie I, 6 und II, 23 niedergelegt ist, erscheint in den Rhetores graeci IV, 739. 744. V, 350 und V, 404, VII, 762 nicht unmittelbar, wohl aber mittelbar in einer neuen auf Aristoteles gegründeten Bearbei-* tung. Ein von Seguier aus einer Pariser Handschrift des Apsines bekannt gemachtes Kapitel nsQl iQconjoswg xai anoxQtoewg ist eine völlige rhetorische Umarbeitung von Aristoteles UI, 18, so dass kaum zu zweifeln, dass von einem kundigen Rhetor^ der den Werth dieses Buches gehörig gewürdigt hatte, die gesammte aristotelische Rhetorik in dieser Weise bebandelt war; dieses wäre zugleich,, nach dem wenigen erhaltenen zu urtheilen, der gründlichste und beste Common tar, weit vorzüglicher als die Paraphrasen des The- mistius selbst der Bücher de anima^).

wie Brandis p. 40 47 versucht^ ist sehr gewagt, und fast Immer un«- sicher, eher lässt sich darthun, wie aus ihnen manches in die spülern interpolirlen HandschriHen gekommen ist ^ Rheinisch. Museum 1847 p. 254—65 und 588—95.

ABHANDLUNGEN

DER

PHILOSOPH.-PHILOLOGISCHEN CLASSE

DER KÖNIGLICH BAYERISCHEN

AKADEMIE der WISSENSCHAFTEN

SECHSTEN BANDES

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VERLAG DER K. AKADEMIE,

IN GOAIMISSION BEI 6. FRANZ.

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Inhalt.

Seite

Die Genealogie der Griechen und Rdmer. Ein Beitrag lur f iuloaophie der

Geschichte. Von Ermi r. IawuUx 515

lieber ein Fragment des GnSlmune d'Orenge. Von Dr. Cwmd thfmmnn . 565

Stadien zu Thukydides. Von Oearg Martin nomw .631

Nachtrage und Berichtignngen zur Abhandlong über ein Fragment des

Guillanme d'Orenge. Voip Dr. Conrmä Bofmtum .681

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Die

Geologie der Griechen und Römer.

Ein

Beitrag zur Philosophie der Geschichte

von

Ernst von Lasaulae.

Abbaadluagen der I. Gl d. Ak. d. W. VI. Bd. lU. Abtb. 66

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Geologie der CSriechen und Römer.

Von

Ernst von Lasaufop.

Unter den WisseDscbafien, in welchen unsere Zeit jede frühere wie es scheint obertrifft , sind zwei, von denen eine wesentliche Erweiterung der menschlichen Erkenntnis geboffit werden darf^ diq Geologie und die Etymologie. Die eine erforscht die Verkörperung der göttlichen Gedanken in der Natur, die älteste Geschichte dei^ Erde, die vor der Schöpfung des Menschen dagewesenen Pflanzen und Thiere, deren versteinerte Reste seit Jahrtausenden im Schoose der geschichteten Gebirge begraben liegen; die andere die Verkör- perung der menschlichen Gedanken im Worte, die ursprOngliche Ideenwelt der Völker und die Genesis ihrt^r Begriffe, wie sie in der Sprache verkörpert ist, Jahrhunderte froher als die älteste ge- schriebene Rede sie uns oberliefert. Beide Wissenschaften zeigen demnach auf urkundliche Weise wie die Gegenwart mit der Ver- gangenheit, die heutigen Formen des Lebens und unseres Bewusst- seins von deinselbiep . mit . frohereo zasammeoibängen, . po4 . welche

66*

518

Veränderungen hier in der fortschreitenden Bewegung des Lebens nnd seiner Erkenntnis stattgefunden haben. Die historischen An- fänge dieser beiden Wissenschaften anfzusuchen nnd ihrer allmäligeo Entfaltung bei zweien der edelsten Völker der europäischen Mensch- heit nachzugehen, bat einen eigenthomlichen Reiz: es ergiebt sich dabei die schöne Wahrnehmung, dass wenn eine grosse Idee durch die geordnete Reihe der Jahrhunderte chronologisch verfolgt wird, die innere ihr zu Grunde liegende Wahrheit sich selbst objectiv ex- plicirt, und zuletzt als eine reife Frucht der Zeit von jedem ge- pflückt werden kann, der mit Liebe und Fleiss sich um ihre Er- kenntnis bemüht.

Die Geschichte der Etymologie einem anderen Sprachkundigeren als ich bin überlassend, wende ich mich sofort zur antiken Geologie.

I.

Der erste bekannte europäische Denker, welcher geologische Erscheinungen beobachtet und zu erklären versucht hat, war Xeno- phanes von Kolophon, der Gründer der Eleati.scheu Alleinslehre, der um die sechzigste Olympiade (540 vor Chr.) blühte, und seit seinem fünfundzwanzigsten Lebensjahr aus seiner Heimath vertrieben siebenundsechzig Jahre lang in Sorgen und Nachdenken in allen Landen der Hellenischen Welt umhergeworfen wurde ^ Die Stelle seines Lehrgedichtes, die hier am meisten interessiren würde, ist uns zwar nicht wörtlich, wohl aber ihrem Inhalte nach erhalten bei dem gelehrtesten und scharfsinnigsten aller griechischen Kirchen- väter, demjenigen, dessen wiedergefundenes Werk ober den Zo-

* Xenophanes Fr. 24 p. 78 Karsten, bei Diogenes L. IX, 19.

519

MDnmeDbaag der cbrisUicben BaereBien mit den MythologumeDa und PhiloMphaniena' ddr HeUeneo« auch Qber vielem in diesen selbst ein sebr wQnscbenswertbes Liebt verbreitet. Origenes nemliob beriebtet uns, Xenopbanes babe gelebrt: ^ es finde eine Ver- miscbang der Srde' mit dem Meere statt, ond die Erde werde zeit- webe darcb das feacbte Element aafgelöst; wofür er als Beweis anftihre : dass mitten im BioneolaDde und auf Bergen Seemusebein gefunden würden ,. in den Steinbrücben von Syrakns Abdrücke von Fiscbeo und Phoken , auf Faros Abdrucke von LorbeerblAttem in der Tiefe des Gesteines , auf Malta Abbildungen toji allen Meeres- erzeugnissen. Diese Dinge aber, sage er, w&ren geworden als alles einst lebmforniig gewesen, und die Abdrucke dann in dem ijehme bart geworden seien. Weggerafft worden aucb alle Men-

Orlg^nes PhHos. !, 14 p. 893, A. B. bei Lommalsch XXV p. 314, und In der neuen vollständigen Ausgabe Ton E. Miller p. 19: Xevofdvrjg fil^iv %^g ylfg ngog ttjp S'akaaacnf yiy^ax^au äoxel, xal tQ XQOVif uno tov vyqov Ivea^i, gni^Ku^» joifiiiitqg '^^ea^ dnoäei^eig , o^l iv ftdorj /fj xoi o^eaiv eiqiaxovzai wy%€t^' xal ß^ ^vQaKOvaaig äi h %aig kajofiiaig kayei evQ^o^ai %vtiov i%dvog xai qxaxtjv, iy öi Haqij} tvnov (Jaqpviyg iv z([t ßadei zov kl&ov, iv de MeXirff nkdxag ov^naytwv twv x^akaaaiwv. ravva Si (prjai yeviad-ai, oze ndvta ifZfjlti&rjiaav naXui^ %6v de %vnov iv %(fi nrihji ^rjQavO^^vai ' dvaiQela&ai de %ovg dy&foinovgndvzagy otav tf yij xavevexi^eloa iig xifv •d'dkaaaav^ nrjlog yh^vai., €lza ndUv aqxea^ai %rig yevigeiog, xai %ovzo naoi- zolgxoofioig yii^ta&at^ xaraßdlksiv. Auf diese ganze Stelle hat meines Wissess zuerst AL y. Uuoiboldl wiederholt aufmerksam gemacht, zuletzt im Kosmos I p. 463. Statt der Worte Tvnov dag)yijg die alle Handschriften geben (auch der Münchner Cod. Graec. 68. foL 71 B. extr.) liest QroDOvius xt^Troy ag^t-i;^. Abdrücke von Sardellen Welche Versteinerungen auf Faros wirklich vorkommen, weiss ich nicht, da Fied- lers Reise II, 179 ff. nichts davon erwähnt; im Parischen Marmor, der Urmarmor ist, kommen bekanntlich keine Versteinerungen vor.

5aö

^en, wenn die Erde, unter das Meer gesetzt, za Lehm werde; darauf aber beginne eine neue Scfaftpfongy nnd dieses UmBtünem fiiide in allen Welten 'Statt ' >

Gleicherweise macht der Lydier Xanthos aus fikirdeSy.:der ani das Jahr 500 vor Chr. tehte, in den Bruchstackien seines Werkes ^her die Lydische Gesehichte aaf die nascheU und: kammfthnlieheo Versteinerangen anfmerkaani, 4ie er in Armenien, JH Pbrygton: and iii Lydien fern vom Meere gesehen habe;^ nnd* osiefat daraus dei Schloss, dass wo sie vorkämen , einst Meer gewesen sbin mOsse.^ iNei^elbe Wabrnehmang machte ferner Herodotos in Aej^pten, wo ebänfklls, wie auch neuere Reisebeschreiber bestätigen, versteinerte lind nicht versteinerte Muscheln in Bergen weit vom Meere entferal gefunden werden ; ^ er schloss daraus^ da8s ganz Unteraegypten ein Geschenk (d. i. eine Anschwemmung) des Niles, ursprünglich Meer gewesen sei. ^ Der Gründer der wissenschaftlichen Geographie Eratosthenes von Kyrene (geb. 273 vor Chr.) kommt wiederholt auf diese merkwürdige Thatsache zurück und sagt: es. verdiene eine ernste Untersuchung, woher es doch komme, dass man aft zwei und drei tausend Stadien vom Meere entfernt mitten im Binnen- lande überall eine Menge versteinerter Schnecken, Austerschalen,

Xanthus Fr. 3 bei Strabon I, 3, 4 p. 75, 20 Kramer, nach dessen Ans-*- gäbe soweit sie erschienen ist, ich immer citn*e, den Rest nach der des Casan* bonüs vom J. 1587: avtdv eidivai noXltixij nQoaoi ano trjg d'aldüotjg Xl&öv te xoyxvlicidfi xai ra xve^cidea xal XYjqafiviwv tvitw(iat(t. ^ Herodotns II, 12: icoyxv'kia q)aiv6(JLSva ini xoiai ovqmti * Herodotns II, 5 mit BMhrs Exe. p. 901 ff. Ephonis Fr. 108 p. 213 f. bei Diodorüs I, 39, 7: anaaav trjv j^ym^ Tov Ttotafioxtoazov ovaav , und Phitarchns Mof. p. 367, A: d'aXoiaaa yÄp ^v f] A]'yv7t%og. did nokXa fuiv iv ro7g fuerdltoig xat folg ogeaiv Bvqi&nepai f^iXQi^ vvv xoyxvXia ^eiv, ' *'-:

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undf iftiidtrer Seemmchelii.fiQdar M^ie namentlijoh to . der Nftfae flfta« AfflnoKiiaitenipa)« ja Jbiby^Di ^- aqqb: der Berg . Kasiun ßcheift» 0in$t. ^m 3!om. Meere ora^pOU gewesen..^; <E2r.ßelbai meinte, diß S^rdei mflmi^ 1 dni'ch Wasser , Ceaer ^ IIidJ^beD^ : «afgetriebeoe , JRlrHMBg^* oQcl Müideces dergleicbeii- ibeil weise VerAnd^rpogen erUttea : biJl>^» ^

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ISmfteMUch 4ie hAafigvorkoiniiieiidenyetsteiAßrteo Fische Ivibe^- di6!)Aiif«erki9ainkeit vieler grieohiscbeft ippd rAmi^icben ^chnftstellefT/^ aaf. /3i^*;ge^Qgeai pbgleich k^m; eiqer eine richtige Erklärung. 4er/ TkMsaißhe Ter^aObt hat,

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r; ,. fXer.Alatbeini^tik^r Epi^axas von Knidusy dessen Blotbexei« Oil«;1Q8.:;xi86Q yor.Chr. flült,, bericbt^^t, TPO ITji^che^ die ip Pfiphla:^, gonien an trockenen und an feacbten Orten ausgegraben .wi^rflc^i' ohne uns jedoch. etwas Näheres darober zu sagen. ^^ Bei Aristo* teles lesen wir den seltsamen Satz: rciv txd'vcoy ol noXXol tüonß iv rtj yfjy dxiPtiriCovTsg fiivroi, xai BVQCaxovxai OQvrrofiBvoi , viele Fische, leben in der Erde, bewegungslos, und man findet sie bei Ausg^abungeij ; ^ V jpo dass er zu glauben scheint, diese versiein^^-'

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.; * firatoslbenes Fr.: 31 p. 46 Bemhardy^ bei Str^bop.I, .3, 4 p. 75, 7: firij

xalaor^iwif xaf 3^ffluijd(^y 71^5^05,,.. rEr^^)slh^ne$ be^ Slrtbop .1, 3^^. 15 pj

bei Sti;abpn I, 3,, 3; p^ 741, 2ß:,img^4Qfi 'fd ji^^qf %^ iv l^h^ h^^QpmafXn 'UßHüfv , a|5f^ , , oV\ 9vfißgtLvovquf ; ^ ^ t;<^cf rog «oi f^vqb^ xal, aucfim ^ , iyoffvo^TijljuDLjif^v xal of^^füK rofowwy, ..^Eiidpxus bei Strabon XII, 3, 42 p...5.^.. 14:.-Ei!(Jä|p<;. (T .OßUJt,Toi|^ ix^vg 4yt^qL(pXQYfvl(f Uytav iv ^rjifoig 'fonaigofi,]

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teil Fische b&tten wirklich einmaF in der Erde gelebt ond wftreo darin gleichsam erstarrt DerselbeD fossilen Fische, ix^is o^xtpl, die nwfl bei Heraklea und anderswo in Pontas und in Papfalagonien , ond gleicherweise im Narbonnensischen Gallien finde, gedenken TheophrttSNk tas nnd Polybios, nnd meinen, dass sie entweder ans zorockgebliebe* nen Fischeiern in der Erde erzeugt worden, oder sei es nun ans dem Meere oder ans einem benachbarten Fiussgebiete sich der Nahrang wegen in die Erde yerlaufen hätten nnd dann erdartig geworden wären. ^^ Derselbe Theophrastus kennt fossiles Elfenbein nnd Ter-*^ steinerte Knochen, und meint, dass diese in der Erde (durch eine plastische Natnrkraft) erzengt worden. Bei Munda in Spanien finde man Steine welche, so oft man sie breche, Abdrocke von Palmen zeigten; und schwarze AbdrOcke der Art zeige der Marmor too Taenarum. * »

. ^\ Theophrastus in der Schrill TfSQi ttSv ixdvwv %wv h tw ^Q(fi diafi^ vöyTfOi^ S, 1. 8 p. 828 Schneider, sowie in der Psendo-Aristotelischen Schrift de itfirabilibus Ausc 73. 74., bei Aihenaeus YIII, 2 und bei Plinius IX, 57 (PUnius selbst scheint dergleichen fossile Fische nie gesehen zu haben, er hält sie für essbar und nennt sie Erdfische, indem er die IxOvs xaza ßad'ovg t^ dgev^ aya&ovg des Theophrastus in pisces terrenoa gratisaimos cibis übersetzt!) Vergl. auch Seneca 0. N. III. 16. 17. Polybius XXXIV, 10 bei Aihenaeus VIII, 4. Dieselben oqvxxovg xsoTQeig, fossiles mugiles, kennt Srabon IV, 1, 6 p. 283, 2. und derselben ausgeackerten Fische gedenken unter anderen Prodigien Livius 42, 2 und Juvenalis 13, 65. Der Geograph Pomponius Mela II, 5 will die Sache, obgleich sie von griechischen und römischen Schriflslellem bezeugt sei, als Fabel angesehen wissen! '* Theophrastus de Lapidibus S. 37 p. 695: 6 iXitpag 6 oQvxzdg, noixlkog fiilavi xai Xevx^, und Plinius XXXVI, 18, 134: idem Theo^ phrastus et Mucianus esse aliquos lapides qui pariant credunt. Theophrastus auc- tor est, et ebur fossile candido et nigro colore inveniri, et ossa e terra nasci, inveniriqoe lapides osseos. palmati circa Mundam in Hispania reperiuntur, idqae quoties fregeris. sunt 'et nigri. quorum auctoritas venit in marmora, sicut Taenarius.

Aach die seUsame Eirzftblitng des Herodotas, dacts in der 58# Olympiade ein EUsenschuüed za Tegea beim Graben eines Brannen« aof einen sieben Ellen grossen Sarg ge$tossen und darin die Ge- beine eines eben so grossen Menschen gefanden habe, welche Mian for die des Orestes gebalten; ^^ ferner die Nachricht des P|i-« nias and des Solinos, dass man auf Kreta w&hrend des Kriege« anter Q. Metellas (im X 786—87 der St. =68— 67 vor Chr.) einem dnreh ein Eürdbeben geborstenen oder darch aosgetreteno Flösse zerrissenen Berge ein aofrecht stehendes Gerippe Ton drei- nnddreisig, oder nach der andern Angabe von sechsandvierzig Ellen Länge gefanden habe, was einige far den Körper des Riesen Orion , andere fOr den des Aloiden Otos hielten , and welches von beiden Römischen Feldherrn Q. Metellas and seinen Legaten L. Flaccns mit staunender Bewnuderaog sei betrachtet worden; ^^ ferner was der Perieget Pansanias ans mittheilt: dass anweit von Milet, auf einer kleinen Insel, Asterios der Sohn des Anax des. Sohnes der Erde begraben liege and dass dessen Leich- nam nicht weniger als zehn Ellen gross sei ; ^ ^ dass im obern Lydieii bei der Stadt Temenospforte Riesenkuochen aasgeschwemmt worden deieoy die man far die des Geryones halte ; ^ ^ dass mau in dem aus- getrockneteq Flnssbette des Orontes bei Antiochia einen thönernen

Herodotus I, 68. Plinius Vn, 16, 74. Gellius m, 10, 11. Solinus I, 90. ^* Plinias YII, 16, 73: in Greta terrae motu mpto roonte inventum est corfNur fltaas XLVI cubitorum, quod alü Orionis alü Oti fuisse arbitrantur. Solinus i^ 91 : scripta quae ex antiquitate memorias accersunt in fidem veri, hoc etiam re- ceperunt, quod belle Cretico, cum elata flumina plus quam vi amnica terras rupissent, post discessum fluctuum inter plurima humi discidia humanum corpus repertum sit cubitum trium atque triginta: cuius inspectandi cupidine L. Flaccum legatum, Metellum etiam ipsum io^iendio eaptos miraculo, quod auditu refutave-» rast, oculis potitos. ** Pausanias I, 35, 5. ^* Pausanias Ij 35^

Abdbanlungen der I. Gl. d. k. Ak. d. VI. B. IH. Abtk« 67

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Sarg TOD mebr als eilf Ellen L&nge aud darin einen gleich grossen menschlichen Körper gefunden habe, den der Gott in Klares als den Leichnam des Inders Oroutes bezeichnete ; ^ ^ dass im Tempel der Artemis Agrdtera in Megalopolis Knochen von obermenschlicher Grosse, die man für jene des Giganten Hopladamos ausgebe , b\» Weihgeschenk aufgestellt seien ; ^ ^ endlich wasPhlegon von Tralles theils ans eigener Erfahrung theils aus andern berichtet: dass in Dalmatien in der sogenannten Grotte der Artemis viele Leiber sa sehen seien, deren Rippenknochen mehr als sechzehn Ellen gross seien; 2 <> dass bei Gelegenheit eines Erdbebens unter der Regierang des Tiberius in Sicilien und in Pontos aus den Erdspalten unge^ heuere Leiber zum Vorschein gekommen seien, welche die erschrocke- nen Umwohner wegzubringen sich gescheut h&tten: ein Zahn, den sie als Probestück der Heroeuknocben an den Kaiser gesendet, sei mehr als ein Fnss gross gewesen ;2^ dass zu Litrae in Aegypteo eben solche Knochen gefunden worden, ganz regelmässig daliegend, so dass man die Knochen der Schenkel, der Schienbeine und aller abrigen Körpertbeile genau unterscheiden könne: woraus sich er- sehen lasse, dass im Anfang der Dinge die in voller Jagendkraft strotzende Natur alles den Göttern ähnlich gebildet habe, während jetzt im Marasmus der Zeit selbst auch die Grösse der Naturen allmälig dahingescbwoDden sei;^^ dass ähnliche Knochen auch auf der Insel Rhodus gefunden würden; -^ dass man auf einer Insel in der Nähe Athens (auf der Insel Makris d. i. Euboea) beim Graben von Mauerfundamenten einen hundert Ellen langen Sarg gefunden und darin ein eben so grosses Skelet, mit der Inschrift: begraben

*• Pausanias VIII, 29, 3. *• Pausanias VIII, 32, 4. »• Phlegon Mir. 12. s^ Phlegon Mir. 14. ** Phlegon Mir. 15. YergL Geliius III, 10, 11: nunc quasi jam mundo senescente, renim atque homiaum decrementa sunt. ^'PhlegonHir. 16«

Keg' ich Makfoäeiris aof der losel Makrbj nacbdem gelebt ieh habe filofiiial taosend Jabre;^^ dass die Kartbager beim Aaf werfen eines grosseb Erdwalles zwei eiogesargte Skelete gefaodeiiy dCBi eine yieraiidzwanzig, das andere dreinndzwanzig £Uen gross) ^# dass im Kimmeriscben Bosporos aas einem dnrcb ein Erdbeben ana-- einandergerissenen Hogel nngebeaere Knocben aasgeworfen wordeia seien, die, als man das Skelet zusammengesetzt, vieraadzwanwg Ellen gross gewesen: die nmwobnenden Barbaren aber b&tten daa*- selbe in den Maeotischen See geworfen: ^^ alle diese Nacbricbten mOssen ebne Zweifel ton urweltlichen versteinerten Tbierknochea

Terstanden werden.

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Ist es nan zu unbesonnen oder zu kühn, wenn icb hienacb die Yermutbong aussprecbe, dass die vielfachen Sagen des Hellenischen Alterthums von Giganten, Heroen, erdgebornen Riesen ihren bisto^ rischen Grund darin haben, dass man frflhzeitig, schon in vorgie^ schichtlicher Zeit, solche versteinerte urweltliche Thierknocben gf^ funden, für menschliche gebalten, Menschen höherer Ordnung zugcih schrieben, als solche verehrt, und der Erde aus der sie ausgewQhk worden, förmlich eingesargt wiedergegeben habe? Ich wenigstens wage es nicht die bestimmten Nachrichten, dass diese Knochen zum Theil in Särgen (^iy ooqoTs) gefanden worden seien, zu leugnen; sind diese Angaben aber in Wahrheit gegründet, so werden sie kaum anders erkl&rt werden können als durch die Annahme einer unserer geschichtlichen Cullurperiode vorhergegangenen Alteren Cok- turperiode. Dass man diese urweltlicben Thierknocben auch bei ihrer wiederhohen Auffindang im AUerthum nicht als das erkannte was sie sind, sondern for Menschenknochen hielt: darober dorfen

*' Phlegon Mir. |7. *' Phlegon Mir. la V PVegpn Mir. 19.

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wir QDS Dm so weniger verwniidern, als es ja suoh noler ons kaooi ein Jahrhundert her ist, dass der deutsche Arzt und Naturforscher Joh. Jac. Schenchzer eine in den Steinbrocfaen von Oeningen ge** fnndene Versteinerung fOr das Skelet eines in der Sandfluth er^ trunkenen Menschen gehalten hat, welches erst in unseren Tagea Ton Kielmeyer und Coyier als das yersteinerte Gerippe eines riesen- massigen Wassersalamanders erkannt worden ist. ^ '^ Scheint es dodi ein allgemeines Gesetz des Lebens zu sein^ dass alle grossen Probleme, die wissenschaftlichen wie die socialen, so lange wie- derkehren bis sie befriedigend gelöst sind; denn die innere treibeode Lebenskraft in den Dingen kann nicht eher ruhen als bis sie ihr Ziel erreicht hat.

Unter den Romischen Schriftstellern ist meines Wissens Ovidios der erste, welcher dieser Thatsachen gedenkt. Die Natur, ^^ so Iftsst er den Pythagoras lehren, liebe ewigen Formenwechsel, nichts gehe unter in der Welt, alles verändere nur und erneuere seine Gestalt; geboren werden, nenne man was anfange anders zu sein als es war, sterben was aufhöre so zu sein als es war. Aber nur die Gestalten wechseln, das Sein bleibe. Was einst feste Erde

'^ J. J. Scheuchzer: Homo diluvii testis, Beingerüst eines in der Sündfluth ertrunkenen Menschen, Tiguri 1726 und die weiteren gelehrten Nach Weisungen bei H. V. Meyer: zur Fauna der Vorwell p. 28 f. " Ovidius Met. XV, 252 ff. rerum novatrix ex aliis alias reparat natura figuras. nee perit in tanto quidquam mundo, sed variat faciemque nofat. nasci vocatur, incipere esse aliud quam quod fuit ante; morique, desinere iUud idem. cum sint huc forsitan illa, haec translata illuc: summa tamen omnia constant . . Vidi ego quod fuerat quondam solidissima tellus, esse Tretum; vidi factas ex aequore terras, et procul a pelago conchae ja- euere marinae, et vetus inventa est in montibus ancora summis. Quod foil Campus 9 vallem decorsus aquarum fecit, et elovie mons est deductus in aequor.

gewesen 9 sei Meer geworden , mid a«si dem Meere wieder Brde^ weit entfernt von der See lAgen Seemnscbeln da, önd anf den boeh^ sten Bergen habe man einen alten Anker gefanden. ^^ Was ewM Ebene war macbte ein Durchbmcb der Wasser som Tbale^ und Berge seien abgespolt worden zu Ebenen.

Von Aagnstas wird berichtet , er habe die weitläafigen pracht- vollen Landhäuser nicht geliebt, seine eigenen sehr massigen hab^ er mit schattigen Baomgängen nnd allerlei Kunstaltertbomem und Na^ torsei tenheiten aasgeschmOckt, wie die Villa auf der Insel Capri mit den nngeheuren Knochen der riesenmässigen Seethiere nnd Landthiere, die man Riesenknochen und Heroenwaflfen nenne: '^ was augenscheinlieh eine palaeontologiscbe Sammlung, nächst den angefbhrten Tempel^- sammlnngen vielleicht die älteste der Art in Europa gewesen ist.

Der einzige Römische Schriftsteller, welcher diese Versteine- rungen zu erklären versucht, ist der geistreiche Platoniker. L. Apo- leius aus Madaura Numidien, der zur Zeit des Antoninns Pias

'* Dieses Ankers gedenkt so yiel mir bekannt ist kein anderer der Alten; ähnliche Thatsachen aber, dass bei Ausgrabungen Anker gefunden worden seiea, die beweisen, dass da ein Wechsel von Land und Meer stattgefunden habe, wer- den öfter erwähnt. So soll bei Gründung der Stadt Ankyra in Phrygien unter Midas ein Anker in der Erde gefunden worden sein, der noch zu Pausanias Zeit im Tempel des Zeus gezeigt wurde: Pausanias I, 4, 5; in Numidien sollen Itfnys •niis a liiare . . inßxae cauU&ug ancorae Torkonunen : Pomponius Mela I, 6. «ad ihnlicher Funde in Holland und Ostfiriesland, im Mecklenburgischen nnd an der Oslr küste Ton England gedenkt Hoffs Geschichte der Veränderungen der Erdoberfläche I p. 113. 303. 368. 442. Suetonius y. Aug. 72: ampla et operosa praetoria gravabatur, sua quamvis modica . . xystis et nemoribus excoluit, rebusque vetn- state et raritate notabiUbus, quaUa iunt Capreis inmaniom beDuarum feraranque membra praegrandia, quae dicuntur gigantom oüa et arma heroin;

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lebte« Eif fand adf den Bergen in Mitte Gaetaliens ver8teiiier<# Fiscfa^ nnd erkl&rte dieselben für Ueberbleibsel der Deukaliooischea Flnth. 31

Nach diesen Vorgängern ist es dann nicht zu verwundern, wem auch christliche Forscher diese fossilen Reste von Pflanzen and Tbieren mit den biblischen Nachrichten yon der Sondfluth in Ver- bindong brachten , nnd als Denkmale jeuer allgemeinen Flutb be- trachtet haben, deren Andenken in den Sagen £Etöt aller cultorfähigeo Völker sich erhalten hat. Der erste kirchliche Schriftsteller^ der diess zu thun scheint, ist Tertnllianus, welcher in der um das Jahr 210 Tcrfassten Schrift über den Philosophenmantel sich folgenderr massen ausdrückt: mutavit et totns orbis aliquando, aquis omnibns obsitns: adhuc maris conchae et bucinae peregrinantur in montibus» cnpientes Piatoni probare etiam ardua fluitasse: die ganze Erde hat einst eine Veränderung erlitten, indem alles vom Wasser überdeckt war; noch jetzt finden wir zweischalige nnd gewundene Seemuschela auf den Bergen in der Fremde liegen, gleich als wollten sie dem Piaton beweisen, dass auch das Harte einmal flüssig gewesen sei.^^ Bei Eusebius ferner, und aus ihm bei andern findet sich folgende merkwürdige Notiz: dass die Noachische Flutb über die höchsten Berge emporgestiegen war, diese Wahrheit hat mir, der ich dieses schreibe, die Autopsie bestätigt, indem ich gewisse Fische sah, die man zu meiner Zeit auf den höchsten Spitzen des Libanon gefunden hat. Da man nemlich yon dort Steine brach zum Hausbau, Üand man yerschiedene Gattungen yon Seefischen, welche in den Steia-* brüchen zusammengebacken waren mit dem Schlamme, und sich

'^ Apulejus de Magia 41 p. 534: me non negabunt in Gaetuliae mediter* raneis montibua fuisse, ubi piaces per Deucalionis diluvia reperiuntur. '* Tertul-* lianus de Pallio 2.

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gleichwie eingepökelte bis auf unsere Zeit erbalten habeiii so daw aie ODS derdi den Angenschein selbst die Wabriieit jener alten Safff ▼on der Noachischen Flnth bezeugen. ^ ^ Angustinus endlicb , yom dem hohen Alter und der flbergewOhnlichen Grösse der nrsprOng^ lieben Menschen handelnd, bernfl sich als anf eine bekannte Thal«« aaohe darauf, dass man in uralten zufällig geöflfneten Gräbern' oft Todtengebeine von ungeheurer Grösse finde, und dass er selbst ndl vielen andern am Ufer you Utiea einen so Ungeheuern (wie er »einte) menschlichen Backenzahn gesehen habe, dass man daraus mehr al» hundert unserer gewöhnlichen Zähne hätte machen können; docfay setzt er hinzu, möchte ich selbst glauben, da^s dieser Zahn irgend einem Riesen angehört habe,^^ d. h* wie wir jetzt wissen, eine« nrweltlichen Mastodon oder einem Mammont

*

Schon diese dorftigeu Nachrichten gewähren dem denkenden Betrachter die Oberraschende Wahrnehmung, dass alle Haopttbeorien der modernen Petrefacteukunde schon im Altertbum aufgestellt waren, nur mit dem merkwtlrdigen Unterschiede, dass was bei uns das letzte Resultat umfassender wissenschaftlicher Forschungen ist, dort als der erste gelungene Wurf jenes wunderbaren wisseuschaßlichen Instinktes erscheint, durch welchen die Griechen ohngeacbtet ihrer mangelhaften Kenntuis des Materlales doch so oft das. Wahre ge- troffen haben. Die drei antiken Erklärungsversuche der Versteine- rungen, erstlich sie seien Reste einer in einer früheren Erdkata-

** Eosebios Chron. Armen. T. 1 p. 62 ed. Aacher. Cedrenos T. I p. 27. 16 ed. Bomi. und Eustathius in Hezai^eron p. 49. '^ AogusÜnus C. D., XV, 9; Tidi ipse non solus, sed aliquot mecum inUticensi littore molarem iiominis dentem tarn ingentem, ut si in nostrorum denUum modulos minutatim concideretur, cea- tum nobis videretur facere potuisse. Sed ilhun gigantis alicuiua fiuasa credidehm.

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Strophe antergegaogenen Scböpfang; zweitens sie seien in der £rde^ wo sie gefanden worden, ^erzeugt dnrch eine bildsame Natorkraft; drittens sie seien Reste von Geschöpfen, die in der Denkalioniscbeift Flntb ihren Untergang gefunden: dieselben drei ErklArnngsveranche^ nar in umgekehrter Reihenfolge, sind auch in der modernen Geologie versocht worden; worin man ja auch zuerst die Sandfloth zu Hilfe gerufen,* dann an eine geheimnisvolle plastische Naturkraft appel«^ Urt, und erst in unseren Tagen die Wahrheit wiedererkannt hat Ja selbst die neueste tou einem berohmten Chemiker in unserer Mitte aufgestellte Theorie der Eirdbildong,^^ die gemengten Urge- birge, das Kreuz der Geologen, durch die Annahme eines festweichea amorphen Zustandes der Ede zu erklaren, Hesse sich unschwer in dem lehmfftrmigeu Znstand der Erde, den Xenophanes annahm, vor^ geahnet finden.

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Ob zwischen der Natur des Bodens und dem Leben seiner Be- wohner, zwischen den Schichten der Erde und der Geschichte der Menschen die auf ihr hausen, eine durchgehende Analogie stattfinde, wie geistvolle Forscher behaupten, mag hier dahingestellt bleiben. Manches scheint fdr diese Ansicht zu sprechen. In Hellas und Italien, die beide mehr als irgend ein anderes Land in Europa ein Herd von Vulkanen und Erdbeben sind, wissen wir, dass in die Erde eingeschrieben , gewaltige Kämpfe der Elemente, des Wassers und des Feuers, dem menschlichen Leben in jenen Ländern voran- gegangen sind und sich neben ihm fortgesetzt haben; sie finden in der Gahrung menschlicher Leidenschaften, wielche die griechische

** J. N. Fuchs über die Theorien der Erde (München 1844) p. ^

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und römische Geschichte erfiillen, manch treffendes Analogön; aber Abuliche Kampfe der Nator and nachfolgende der Menschen finden sich aberall, in allen Ländern und unter allen Völkern: so dass sich daraus kaum etwas anderes folgern lasst, als dass alles creatnr- lidie Leben in der Welt des getheilten Seins ^ in der phyinschen wie in der moralischen, auf einen Kampfe entgegengesetzter Prio«^ cipien beruhe, oder wiie schon der grosse Ephesier erkannt hai^ dass eben der Krieg der Yaler des Lebens sei.^^ Eine merkwOiw dige Thatsache aber, die so Tiel mir bekannt, bis jezt unbemerkt blieb ond die, wenn richtig erkl&rt, für die Entscheidung jener Fragö vielleicht einen festen Anhaltspunkt geben könnte, mag tier hervor* gehoben werden.

Pas Becken von Rom besteht nach den geognoslisehen Unter«« sochungen von Breislak, Leopold von Buch, Brocohi und Hbffmann aus drei regelmässig übereinandergelagerten Formationen: seine Grundlage, einst vom Meere hoch überfiuthet^ ist von Prodocten des allgemeinen Gewässers gebildet; diese, von Yol'canen erschüt- tert und durchbohrt, nahmen eine Decke von Substanzen auf, ilie dem Innern der Erdrinde entnommen worden; und darüber endlich finden sich die Ablagerungen des sOssen Gewässers welches, da der Tiberstrom einst ein Landsee gewesen, hier noch sp&t bis zu nberraschender Höhe gestanden hat. Ueberall gleichmAssig fortgebend unter der Decke der sieben Hagel, sagen die genannten Geologen,^ ^

'* Plutarchus Mor. p.370, C: ^HfauXeitog nolefi^p Syofid^ei natifa ndv^ my. Origeues adv. Cdsiim VI, 42 663, E und Pkilos. IX, 9 p. 281/ 76: m* XsfAog Ttdytwv fiiw nar^f iavi, nawttap di ßaaiiL$vg «• %• l. Produs in Ti» mseom p. 124, 8. Schneider. '* Höfiniaim in der Beschreibuiig der Stadt Rom iroa Bonsea und Plattaer L p. 46. 47. 73. 79.^

Abhandlungen der I. CL d. k. Ak. d. Witt, VI. Bd. UL Ahlh. 08

finden sich unten Meeresbildungen, ober ihnen vulcaniscbe Prodocte^ und darüber drittens die Hervorbringuagen des Sflsswassers.

Wird diese Bildungsgeschichte des Bodens in die Sprache der Mythologie fibersetzt, so hätte hier zuerst Neptnnus, dann Vnlcaoiia» und zulezt Saturuus und seine Gemahlin die freundliche ErdgOttia Ops Consivia geherscht. Und in der Thai wurden in Rom diesen drei Gottheiten alljäfarig drei aufeinanderfolgende religiöse Feste gew feiert, in denen eine unverkennbare Beziehung auf die succ^ssive Bildungsgeschichte des Bodens ausgesprochen ist^^ Am 21. August wurden die Consualien, das Fest des Neptonus Equester ? ^ gefeiert: wobei man auf einem das ganze Jahr hindurch unter der Erde ver- grabenen Altar im Circns maximus Opfer und Brandopfer von Erst- lingen darbrachte 9 und Wettrennen anstellte von zusammengespann- ten und freilaufenden Pferden ;^<> auch Pferde, Ksel und Maulthiere^ die Stime mit Blumen bekrftnzt, nach altem Herkommen frei von aller Arbeit herumgehen liess.^^ Dass die Pferde in Griechenland wie in Rom dem Meeresgotte heilig,^^ die Manlthiere ihrer Un-

'* Yarro de L. L. VI, 20. 21: Consualia dicta a Conso, quod tum feriae publicae ef deo, et in circo ad aram eius ab sacerdotibus ludi illi quibus vir- gines Sablnae raptae. Volcanalia a Yolcano, quod ei tum feriae et quod eo die populus pro se m ignem animalia mittit. Opeconsiva dies ab dea Ope Conaivia, quoius in regia sacrarium, quod ita actum ^ ut eo praeter virgines Vestales et sacerdotem publicum introeat nemo. '* Livius I, 9. Servius ad Ae. VIII, 635 f. Dionysius U, 31 : '9vaiaig xal vneqnvqoig dnoQxcus y^faifstai, xal ÖQOfiog innwv ^svxTiSw xai a^evxTtoy initeXenaf., ^^ Dionysius I, 33. Plutarchus Mor. p. 276, B. Paulus Diaconus Exe. Festi p. 148, 1: mulis celebrantur lad] in oirco maximo C!onsualibus , quia id genus qoadrupedum prinum putatur ooepium curroi Tehiculoqne adjungl ^* Schon Panpbos, der den Athenern die ältesten Hymnen gedichtet, nennt den Poseidon t/rfAvy tc öwt^Qm vmv %^ l^vn^tidifipi^t

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^htcNbarkeit wegeii den Unterirdischen besonders lieb waren ,^* iialt bekannt; ebenso dass jene Opfer auf dem nnterirdischen Aifar nicbCs minderes bezweckten als die Loskanfang des Staates von den Mftch* 1enderH»lle/^^ UbmitteTbar anP diese Gonsnalien folgte am 23. Ang. ^as Fest des Yntcanits, die Volcanalia. Bei den hier stattfindenden Opfern warf das Volk stellvertretende Thiere, insbesondere Fische ftr äich in die Flammen, nm den Feuergott zn besänftigen, damit ^ nicht neoerdings herrorbrechend die Existenz des Staates ge^ fehrde. ♦* Nadi yoHendeter Feier fand eine nene, die dritte nnd wie man glaubte beste Saat statt. *• Wieder zwei Tage spftter, anl 25. August endlich wurden die Opeconsiva begangen, das Fest der grossen Allmntter^^ und fruchtreichen Erdgöttin ^^ Ops Consivia, die als altgemeine Geburtsgöttin ^^ und hilfreiche Nahrungspenderin Oberhaupt verelirt wurde, und insbesondere als

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Pausanias YII, 21 , 3. und Homer die ScbifTe, die Rosse des Meeres, vriüv uiKU- TtOQWv eTtißaivifiev , aty aXog XrtTtöi^ avdqäai. ylyvovTai: Od. IV, 1(08. VefgL Aeschylus Prom. 466. Sophocies Oed. C. 713 ff. Mehr bei Creiizer Symb. U, 598 f. und Völker Mylh. p. 145'ff.

f* Coliunella Uj 22, 5. ^^ Härtung ReL der Römer U, 87. 88, der dabei mit Recht an die ludi Tarentini erinnert. Vergl. Varro b^i Censorinus 17, 8 und Valerius Maximus H, 4, 5. *^ Varro in der Anm. 38. angeführten Stelle und Festus p. 238, B, 23: piscatorii ludi . . quorum quaestus non in macellum per- Tenit, sed fere in aream Vulcani, quod id genus pisciculorum Tivorum datur ei deo pro animis humanis. ^' Columella X, 419ff. und XI, 3, 18: Augusto circa Vulcanalia tertia satio est eaque optima radicis et rapae cet. and S-, 47 : Augusto mense circa Vulcanalia . . satio sine dubio melior habetur. ^' Varro bei Augu- stinus C. D. VH, 24: Tellurem putant esse Opern, quod opere fiat melior, inatrem <Iuod plurima pariat, magnam quod cibum pariat '^* Varrö de L. L. V, 64: Ops mater quod terra mater. haec enini territ geiüeh omni» peperit et re^umit denuoy quä€ dal eiöariay nt aitEnnius. Festus p. 186, B, 26: Ops Consiva esse existima- lur terra, ideoque in Regia colitur a P. R. qtiia omute opes huinano generi tenfa tribuat. *• Augustinus C. D. IV, 11 f ips6 iSnfliei) opdm ftriit nascetatÄus, ei^-

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Obwalterio und Beacbatzerin des Feldbaues, der nur auf ewem von sQssen Gewässera befrachteten Erdreiche möglich ist Bei den an sie gerichteten Gebeten war es ansdröckliche Vorschrift die Erde mit der Hand zu berühren^^^ vnd die ihr dargebrach- ten Opfer wurden von den höchsten Priestern des Staates , dem Pontjfex Maximns und den Jungfrauen der Vesta ohne weitere Zeugen sehr geheimnisvoll in der Köuigsburg yerrichtet, in einem der Göttin geheiligten Gemache, auf einem alterthümlichen Becken^ dergleichen bei keinem andern Opfer gebraucht wurde. ^^

Dass nun diese Uebereinstimmung beider Thatsachen, der geo^ logischen und der antiquarischen, die völlig unabhängig von einander constatirt sind, zußUlig sei, wird niemand behaupten wollen, dem es ist Methode darin; aber wie sie erkl&ren?

An einen historischen Zusammenhang: dass in jenen Festge* brauchen eine Erinnerung enthalten sei an die Bildungsgeschichte des Bodens: kann darum nicht wol gedacht werden, weil jene erdgeschicbtlichen Ereignisse, wenigstens die ersten derselben, wie die heutige Geologie lehrt, der Erscheinung des Menschen auf der Erde vorangiengen , und keiner sich einer Sache erinnern kann, die

cipiendo eos sinu terrae , et vocetur Opis. IV, 21: quid necesse erat Opi deae commendare nascentes.

Macrobius Sat. I, 10: terram Opern (dictam), cuiua ope humanae vitae alimenta quaeruntur, vel ab opere, per qood fructus frugesque nascuntur. Haie deae sedentes Tota concipiunt^ terramque de industria tangunt, demonatrantes et ipsam matrem esse terram mortalibus appetendam. ^'iFeatus p. 249, B, 14: prae- fericulum vaS aeneum sine ansis appellatur, patens summum velut pelvis, quo ad sacrificia utebantur in sacrario Opis Coosiviae«

IHlber war als er Belbstj dass aber die Anordner jener Festgebrfta^le rwmüge einet diyhiatoriscben Natnrmystik die Bildaügsgescbicli^ des Bedens^ dea die bewohnten, wie Schlafwachende hellsebend erkannt haben eoUten, Usst sich wissenschaftlich schwer denkbar äBachen. Es bleibt dämm kanm etwas anderes obrig, als die bisher unbenutzte Aristotelische Erklftmng der Mythologie hier anzowendeft, und in jenen Festgebrftnchen allerdings einen Rest einer fraherea in vorgeschichtlicher Zeit untergegangenen Naturerkenntnis zii sehen , welche wie auch Strabon sagt die Alten gern in Mythen Mthselhafi einhollten«^^ Da man geologische Formationen, dorch den Augenschein erkennbar, dann am leii4itesten beobachtet, wenn grossere Einschnitte in die Erde gemacht und die ober einander gelagerten Schiebten offen gelegt werden, so hindert nichts änzu-^ nehmen, dass gerade in Rom dazu frühzeitig vielfacher Atilass ge* geben war, bei dem Bau des Seehafens von Ostia, bei Anlegung 4er grossen Cloaken, bei der Aufmauerung des Tibernfers, lauter Bauten der Konigszeit, ja schon bei den grossartigen Bauten, die -der TorrOmischen Pelasgischen Vorzeit angehören. Denn wie der Wohnplatz des Yölkerlebens , die Erde, verschiedene mehrfach «bereinander gelagerte Formationen erkennen Iftsst, so zeigt auch die Geschichte des YfVlkerlebens mehrfache Culturperioden eine aber die andere hingelagert, das Niedere dem Höherorganisirteo Bur Grundlage dienend, hier wie dort.

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Viel reicher aber als diese Nachrichten über versteinerte Reste

»• Strabon X, 3, 23 p. 391, 17: nag 6 neQi twp »ewv Xoyog ifxcUag i|e- %d^ei io^ag xal fiv&ovg, aiviTTOfiirtap xwv naXaiwv ctg elxov iwolag g>vai^ ii&g ft$Ql xwv TtQetyfiavwv xal ngöt^TiS'hTiOp ael %o1g Xoyoig %6v fivd'ov. Dlp SMIe des Aristoteles 4ciie' untte Amn. ^'

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der Vor weit sind jene ^Pbilosophumena, welebe aeit dem irüheBUm Ahertham der Asiatisch-EoropAiscfaen Coltorgeachicbte bis in die christUcbe Zeit berab ober die Sobicksalsperioden der Welt^ die Katastropben der Erde and das staatlicbe Leben ihrer Bewobner, aber die Daner der Völker nnd der Aeiobe aufgestellt worden sind Affcb wenn diese Ideen keinen andern Wertb bAtten als den groAs- artiger Phantasiebildejc und eines mit unzureichender Kenntnis der Tbatsacbeo pbilosopbirenden kohnen Verstandes, so verdienten sie doch wegen der Grösse der Probleniev deren Lösung, darin yersnebt wird, auch unserer heutigen nacbteruen Philosophie der Natur und der Meuscbengeschicbte wieder in das Gedächtnis zurOckgerufen aii werden. Einigen Momenten darin wird jeder, der mit philosophir schem Brnst diesen Fragen nachgedacht hat, und gewöhnt ist to^ keiner grossen Idee sich abzuwenden^ Anerkennung ja Bewnn« derung nicht versagen können* Das objective Verhältnis des einen dieser Pbilosopheme zum andern kann freilich aus den nacfe* folgenden Zusammenstellongen mit völliger Sicherheit darum nicht erkannt werden, weil uns bei vielen der originale Text weder sei- ner Form noch seinem Inhalte nach vollstftndig erbalten ist: eip Uebelstand, den freilich diese mit allen historischen Forscbunge» gemein^ hat^ und der nur dadurch wieder aufgehoben wird, daäa wie Oberhaupt, so auch in der Litteratur ein providenzieller Wille waltet, der nichts der Erhaltung werthes, keine grosse That und keine grosse Wahrheit, die je in eines Menschen Seele ge- boren wurde, spurlos untergehen l&sst.

In den Hymnen des Rigveda lesen wir von Gott: Purusha ist dieses Ganze was geworden und was zukünftig ist, der Herr der Unsterblichkeit; aus seinem Herzen ist der Mond, aus seinen Augen die Sonne, ans seinem Munde das Feuer, aus seinem Athem der Wind geboren; aus seinem Nabel ist bteryorgegangen die Atme^

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fl^ihAre, ans seinem Haupte der Himmd, die Erde aus seinen Fossea^ die Himmelsgegenden ans seinen Ohren. ^ ^ In den Gesetzen des Maoos heisst es dann von diesem Gölte weiter: w&hrend der Gott waebty hat die Welt ihre völlige Ansdehnang» wann rahigen Sinnes er schläft, yerschwindet das ganze System« So wiederbelebt nnd zerstört seine unveränderliche Macht, in ewiger Aafeinauderfolge, durch abwechselndes Wachen nnd Rohen, den ganzen Hänfen der beweglichen und unbeweglichen Geschöpfe..^ ^ Es giebt zahllose Maonsperioden (Manvataras), Weltschöpfungen und Weltzerstörungen^ welche das bödiste Wesen gleichsam spielend wiederholt. ^ ^ Und dieselbe Lehre begegnet in den Upanishads: er der eine Gott, ist in allen Wesen yerborgen, der Erf aller des Alls, aller Wesen in* nere Seele; er schafft alles, weis alles, entstanden durch sidi selbst^ in der Zeit zeitlos^ aUe Eigenschaften spendend allen Wesen, der Herr der Natur und jeder Einzelseele, der Urheber der Auflösung und des Bestehens der Welt ^^

Dieselbe Lehre periodischer Weltschöpfungen und Weltzerstö* rungen herschte bei den Chaldäem; wir kennen die Dauer der Weltperioden, die sie angenommen haben und wissen, dass in den Schriften des Berosns, dessen Quelle die priesterlichen Aufzeich«

** Rig-VedaBach Vm. cap. 4. Hym. 17. 18. 19 abgedruckt und erklärt von B. Bumouf in seiner Ausgabe des Bhagavata-Furana T. I.pref. CXVff. '^Manus ', 52. und 57. *' Manns I, 80. Dieselbe Lehre herscht bei Yajnavalkya III, 10 und in den Puranas, wie E. Bumouf am angef. Orte p. 42 ff. zeigt '* In dem sech- sten Adbyäya-Upanishad in A. Webers Indischen Studien I p. 438. 439* und in der AnuYaka-Upanishad ebendas* II p. 98. Ebenso in dem Vrihad Upanisbad 11, 5^ IC p. 167 ff. der Poleysclien Uebersetznng und in den herlichen Beschreibungeu Qottes iu dar Bhagayadgita VU, 6 ff. IX, 16 ff. X, 20 ff. die wol zu dem Schön* ston: gehören, was in menschlicheir Sprache, geschrieben ist.

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DODgea im Tempel des Bei waren, gelehrt wurde: die WeliTerbrä»^ miDg finde statt , wenn alle Gestirne, die jezt Tersdiiedene Babnes wandeln, im Sternbilde des Krebses im Sommeranfang zosaflimeiH kftmen; die Weltflberscbwemmnng aber, wenn dieselben Gestirne im Steinbock im Winteranfange zusammenträfen. ^ ^

In ^er Parsilebre, Ton der nns Theopompus ^ ^ berichtet and der Bnndehesch sie enthfth, heisst es: alle Zeit ToUendet sich ia zwölf Jahrtausenden, von denen sechs rem Beginne der Wesen Ina zur Scböpfnug der Erde, die sechs andern w&hrend der Daoer der £irde rerfliessen: in den ersten drei habe Ormnzd den Himmel ge« schaffen, worin nnr Licht war ohne Verdunkelung durch AhrimaBj in den zweiten drei habe Ormnzd allein regiert, bis am Ende derw selben Kaiomorts Tod, des Urvaters der Menschen, durch Ahrimaa und seine Dews eintrat; in den folgenden dreitausend Jahren ist Ahriman, der Uebel Quell, ausgelaufen in die Welt, so dass seine und des Ormuzd Wirkungen vermischt, Licht und Finsternis im Zweikampf; die letzten drei Jahrtausende endlich sind Ahriman allein gegeben, bis am Ende derselben er sich selbst erschöpft» machtlos durch des Ormnzd lebendiges Wort zu Boden geschlagen» und das ganze Weltsystem wieder neugeschaffen werde, ^* also

^' Seneca Q. N. III^ 29: Berosus, qui Belum interpretatus est, alt cursa isla siderum fieri, et adeo quidem id aflirmat, ut conflagrationi atque dilavio tempos assignet: arsura enim terrena contendit, quando omnia sidera, qoae nunc diversof agunt cursus, in Cancrum convenerint, sie sub eodem posita vestigio, «I recl« linea exire per orbes onmiom possit; inändaiionem futoram cum eadem si- derum turba in Capricomum conTenerit illic solstitium, hie brum» cooflcitur» *^ Tbeopompos Fr. 72 bei Plutarchus Hör. pag. 370, B. ** Bundehesch L und XXXIV. in Kleukers Zendavesta 10. p. 57 if. 119 ff. 126. 136. Aus dieser Lehre des Bundehesch scheint entlehnt, was Pseudo^Esra IV, 14, 11 von deniwOlf Theilen, in die der Weltlauf gesdiieden und ton denen zehn und ein iodbei

»9i

diM der iti HerKchkeit Teiäcblafigene Gott am Bude der Allaberi- Wälder seiB^^^ond Ahriman selbst, der Logner, wieder rein mid biimiilisch in des Ormiizd Welt Komekkefaren , des Ormozd Gesetz MsObm/iind mit Onmizd Loblieder singen werde. ^^

hehre femer bersebte in den SibvUiniscben Bachern wbA in den Orphischen Gedichten. Erstere scheinen jene uralte Ijebre von der anöxcttaaratfig zuerst nach Europa gebracht zu haben ; (Ai kbrten: dass alles Entstandene aach untergehe,^ ^ und dass iMob einer bestimmten Anzahl von Weltaltern, die zum schlechteren absteigend einander folgten, zolezt im zehnten Weltalter ApoIIon,

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Theil Tergangen seien; and was ein unbekannter Tuskisker Historiker bei Saidai "^^ TvQQti^ia T. n. p. 1248, 1249 berichtet: dass: der weitbildende Demiurg seiner gesammten Schöprung zwölf Jahrtausende geschenkt und diese in die zwölf SQ|genannten Häuser (des Thierkreides) vertheitt habe: im ersten Jahrtausend habe er den Himmel und die Erde; im zweiten die erscheinende Feste des Him- mels; im dritten das Meer und die Wasser der Erde; im vierten die grossen Lichter, Sonne, Mond und Gestirne; im fiinften die Seelen alter fliegenden, krie- lAenden, TierfQssigen Thiere, in der Luft, auf der Erde, und in den Wassern; im sechsten den Menschen geschaffen: so dass die ersten sechs Jahrtausende Tor der Schöprung des Menschen rerflossen seien, die Qbrigen sechs Jahrtausende aber das Menschengeschlecht dauern solle. Vergl. dazu Creuzers Symb. 11, 84t ir. und 0. Maliers Etnisker H, 39 f. und die von M. J. MUÜer in der Ab- handlung ttber den Anfang des Bundehesch p. 626 angelUhrte Stelle aus dem Mehe Ulemdi isidm: „die lange Zeit machte oflTenbar die Herschalt des Omuzd, und sie dauert zwOlftausend Jahre/^ lieber Honover, das Wort des LebenSf das war, ehe Himmel und Erde waren, und durch welches alle reinen Wesen getnacht sind: siehe Vendidad Sade XIX Ha bei Kleuker L p. 107 IT. XXVIII Ha p. 116 und Jescht LXXXII. bei Kleuker H. p. 192. '"^ Jeschts Sades XYIH bei Kleuker H, p. 125. *' Vendidad Sade XXX Ha und XXXI Ha bei Kleuker L p:' 118 Uttd 120, und Bundehesch XXXI bei Kleuker IH. p. 115. «' Origeuef nStb^, V, 16 p. 13*1: ri yia ri, ffitd, ytrvijtw SXüHI ^d^lf^f^a^, xcr^fitf Abbandlungea d. LCl. d. k. Akad. d. Wim. VL Bd. III. Abth. 69

der GFott des ersten, die orsprflnglicke Ordneog wiederberetelle^^^ Yielleiebt aocb dass sie^ wenn TroLscben Ursprunges; »oaloip Aer aUgemeiDeri WiederbringiiDg aller Dinge in ihren Urstandt insbesoiH dere auch prophezeit haben, dass das in Jonien nntei^egangeaa Troisehe Reich in Italien Wiederaufleben solle (m R0ma Troja re* tHxsti)^^^ und dass namentlich die Aeneassage in ihnen begrOndet war. In den Orphischen Gedichten soll die Lehre von successiven Weltaltem des Kronos, Zeus, Poseidon^ Pluton, und dass der Wüv^ eines solchen grossen Weltjahres in eine Weltoberschwemniang^ der Sommer in eine Weltverbrennung aasgebe, enthalten gewesen seiii*^^

Dass die Pythagoreer ahnliches lehrten, ist an sich wahrschein-' lieh wegen ihres Zusammenhanges mit den Orphikern und der Aegyp-» tischen Priesterlehre; Ovidius Iftsst, wie wir gesehen, den Pyth»» goras selbst diese Lehre ausfohrlich entwickeln, und Celsus und Origenes bezeugen wiederholt, die Pythagoreer lehrten: dass nach langen Weltringen, wenn die Gestirne in ihre ursprongliche Ord-

nai JSißvXXj] doMl. Vergl. Piaton de Rep. VIII p. 381, 2: yerofiiwfp nani

** Virgilius Ecl. lY und JuvenaUs XIII, 28 T. mit den Erklärem, insbesoo«« dere Servius zuEcL IV, 4: Sibylle Cumana secula per metalla divisit; dixit etiaa qttis quo aeculo imperaret et Solis ultimum id est decimum esse voluit. no^iaui autem eundem esse Apollinem. Dixit etiam finilis omuibus seculis rursus aaden revocari, quam rem eliam philosophi hac disputatione coUigunt, dicentes comptele magno anno oronia sidera in ortus suos redire. VergL 0. Müllers Etrusker II p. 338. *^ Ennius Ann. I, 93 und darnach Propertius IV, I, 47. 87: Dicam: TriMt cades et Troia Roma resurges^ und Ovidius Fast. I, 523: Victa tarnen yinces^ eversaque Troia resurges. *^ Plutarchus Mor. p. 415, F: T^y atwixijv iunii^ Qwaiv oifiS üaniq 'HQaxXsltov xai Tcr ^Oqq^iiog irti^sPBfirjfiivrjy Sntj. Mi* gtdius bei Servius ad Ed. IV, 10: quidam deos et eorum genera temporibm el aetatibua dispeacunt, inter quos et Orpheus, primum regnvm Saturni, deiodeJaijf^

iMl

uMg Minokkehrten» Weltirerbreommgeii und WelMberaohwemoiooifiii ^ehrtrMen, miil dttss nach der leirteft DeakaiioDtsciiei WelUribe»- BCibwemniaiig ummebr die periodir^ehe AbwecluilaDg «iM Wekvei^ 'l^renoang erfetdere.^^

Mit den Pylhagoreero stimmten hierin wie in anderem ancb 4|e Gallischen Druiden aberein; ®^ deren Philospphie 4^e älteste ^ ^oropa gewesen sein soll« ^ ^ S

Am lebendigsten anfgefasst und in nnnacbabmlidier ühtprOng- Hchkeif des Ansdriickes tritt uns die eine Seite dieser Voi'stelhingetoy die Fetferleiire , ' in den Fragmenten des Hefaklitns entgegen ^ des tiefsinnigsten aller forsokratisehen Denker , dessen Sibylliuisebe SprOche des Gottes wegen der darin ist, unvergänglich durch alle Zeiten sich erbalten haben. ^^ Das Weltall, sagt er, dasselbe fbr

tum Neptaniy inde Plotonis fore. Censorinus 18, 11 unten Anm. 115. Mehr bei Lobeck Agl. p. 791 ff.

** Gelsas bei Origeaes c. Celsum lY, 11 p. 508, B: oti. xara x^oyoiy futufüiv xv)clovg^ ital Uatqwv inapÜQvg %e xcd evvodovQf innvqda^ig . uut iwixXvasig avfißalvovaiv, %al Sti fiera toy 9ekevt€uoy inij^evKcclittrog nauh- xltfüfAOP ^ neflodog xata v^v twv oK(av afio^ßf/v h^nvqtaatv anaitii *- uad y, 21 p. 593, C: ol anh tw IIvStcyoQOv xai Ilkdv€avogy ü Hbal ioxov^m

fäif aaviQtar xati %ivag neQtodovg %evayfUväg tovg avtoiig üxq^aiiCfA^iig xai exioMig nq6g akkiiXovg^ lafißapovrmp , nmtta ra irti y^g Ofiolfag ^w^ ^päai toig Sre td avii^ ^!}l^ct Hjg aj^Btag .%mp atniq^op nefuixsp 6 xocfiog. puselbe bezeugt als Lelve des Pythagoras: Minncius FelLx Octav. 34. ^* Strabop IV, 40, 4 p. 309 26 r dqi&d^ovg Xiyovai tag ipvx^g xal %iy xocfiov, irHxf»- t^eetv di nots xai nvq xal vdwf. *^> Pytbagoras bei Anuniaaufli Marcellins XV, 9, 8 und Aristoteles bei Diogenes L* prooem. f. 1. *' Ich erlaube mir aut Be^l auT Heraldii selbst ansowenden was er Fr. 9 p. 332 von der Sibylle sagt: -JUßvkla &8 fioivofidnf atofian ayUaeta xai axaXliiniffwa xmi ofii^iapx

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alle iitimerdar, bat weder der Gfttter noch der Menscbeii einer gop macht, Bondem es war inrnier nnd wird Bmn, eio ewig lebeodig^p Feuer, nach beatimmten . M aassen aicb entzOndend and nacb beatiomi* ten Maassen verlöscbend:^® ein Spiel, welches Zeua sui sich selb#t spielt. 7 0 Das Princip aller Dinge, ihr Entstehungsgroud nnd ihr Untergang, sei das Fener;?^ alles sei Vmwandelong des Feaera, denn gegen Feaer werde alles nmgetanscbt und Feuer gegen allefs^ wie Gold gegen alle Dinge und alle Dinge gegen Gold;^^ der Blitz sitzt am Steuerruder der Welt, Feuer scheidet und bindet alles j''^ das Weltall entstehe aus Feuer und werde in Feuer wie- der aufgelöst, nach gewissen Perioden, abwechselnd die ganze Ewig- keit hindurch, dem Schicksal gemäss.''^ Die Wesenheit diesem

*^ Fr. 25 bei Plutarchus Mor. p. 1014, A nnd bei Clemens AI. Strom. V p. 711 7 20: xocfiiov %6v autov anavtiov ovre rig &£dip ovte av&Qtinwy inol^ üSP' dkl' ^y a€t xai iatav, nvq aBi^wov, amofievov fiit^a xal dnocßeypvfii" vov fihga. '^ Clemens Alex. Paedag. I, 5 p. 111, 6: avzri ^ ^^la naidtia" toiavtrjv %iva naituv naidelav toy iavtov Jia ^Hqaxksitog Uyai. Produs in Timaeum p. 240, 4: vov dfjfnovqybv h xtjf xoa^ovqyAr nai^eiy. Mehr darüber in der Abb. de mortis dominatu p. 36 ff., wozu jezt noch Origenes Philos. IX, 9 p. 281, 73 hinzukommt: almp naig iati naitnav, nevTevwr naidog ^ ßaaikr/tr]. ^* Eusebius Praep. Ev. XIV, 3 p. 421 Gaisford: o 'Hgaxkeuog äf^ Xqy täv ndttüfv i'qnj elvai vi nvQ, i^ ov za nav%a yiyevai^ nai €ig S dya- Xvetat, dfiotßrjy yuQ eivai %a navta, xqopop %e wqioS'ai %rig %äv ndvvwv dg t6 nvq dvalvaefog xal rijg ix %ovvov y€yias(ag. *' Fr. 41 bei Plutarchus Mor. p. 488, D: nvQog dvtafieißiTai ndpva xal nvq andrtwy, äantq Xfvoov.x94~ fiava xal xqtj^dtiav XQ^^og, '^ Heraklitus bei Origenes Philos. IX, 10 p. 283: de navta oiaxtC^u xsqavyogy und; ndvta ydq, g^al, td nvq ineXMp nqipfii xal xataktjifßetai, *^ Aristoteles Phys. UI, 5 p. 205, A, 4: ^Hqdx3i€i96g fffjaiv Snavta yiyw^al nota nvq^ und dazu Simpitcius foL Uli B, 4: ei^9 ^HqdxksiTog ix nvqdg neneqaa^iivov navta ilrai xai eig %ov€ö niwta ayoiUis- cd'ai. Diogenes L. K, 8: yanma^av xoofiap in nvqog xal ndJuv iunvqow^ai

Scibickwles ist ih« ideBti«ch mit der. dM Wehali darchdriogendm V^niiuißy and er bezeichnet dieses ^cbickMl* desluilb auch als den aetberiscben Leib, ab den Saoien des Werdens aller Dinge, «nd als das Maas der geordneten Weltperiude« ^ ^ Oass er deninaGii eiae periodische Weltbildong und WeltzerstAmag aas nnd durch Feoer, einen ewigen Process des Werdens der Dinge aus Feuer und des Hockgaoges derselben in Feuer, kurz unz&blige Weltenl^ Wickelungen gelehrt habe, ist so wenig zu besweileln, ^ ^ dass unp vielmehr ausdrQcklich bezeugt wird, seine Schrirten hAttea auch die Lehre von einem grossen Weltjahr enthalten, welches dann eintrete, wenn die Gestirne in ihre ursprüngliche Stellung zu einander z»- rfickkehren, nach je zehntaasend achthundert, oder nach einer an- dern Angabe nach je achtzehn taoseud gewöhnlichen Sonnenjahren. ^ ^

Der rftthselhafte Ocellus Lucanns meint wie andere vor ihm.

xava tivag neQiodovg ivaXXa^ tov avfAnavra alwpa' toSto de fipeaSai xo^*

^<^ Galenus Hist. phil. 10 p. 261 f. Plutarchos Mon p. 885, A und Stobaeus EcL I, 15 178: ^H^duksiTog ovaiav sifAaQfAiptjg aTta^cupeio Xoyov top di& ovaiag %ov navvbg dujnopva. avrrj 6' iaU t6 al9;iQiOP GtSfia, oniQfia t^ %oi naytog yepiaiwgt xoi negiodov tiir^ov T$va/fiiyrjg^ ** WieSchleiermacher p* 461 und Hegel Gesch. der PhilpsJ, 343 meineo. Wogegen die bastimmten Zeugnisse des Aristoteles Anm. 74, des M. AotonijQus 1)1, 3: Heraklitus der über die Weltverbrenaung so viel philosophirt habe, sei mit Ochsendung übersalbt mi der Wassersucht gestorben; des Plutarchos Mor. p. 415, F oben Anm, 65; d«i Seitus Emp. I, 29, 212; des Alexander Aphrod. in Aristotelis Meteorol. I, 44^ 17 bei Ideler p. 260 und des Olympiodorus zu derselben SteUe p. 261, sowie dp§ Simplicius in Pbys. Ipl. 6, A, 27 ff. V Censorinus 18, U unten Anip. 115. Na^ Galenus Bist. pUL 17 p. 284, Plularcbus Mor. p. 8^2, C. un4 Stobaeus EcL 1, 42 p. 264: top fiiyttp ipiaviip. ix (ivuliop SxfßK^ajjiiJUwp.hfimtjSp^liaf^

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die RfeDschen seien so alt als die Wek und mit ihr tod Ewi^fft her; 7^ es erleideo aber, sagt er, die Erdtheile gewaltoame Yer- ftnderaDgen, indem theils das Meer seinen Ergoss auf einen andern Ort hin nimmt, theils auch die Erde selbst sich erweitert and ans- einandergeht in Folge Yon Winden oder Wftssern, welche nnbe^ merkt in sie eingedrungen sind; eine gftnzliche Zerstörung aber der anf ihr bestehenden Weltordnnng hat niemals stattgefunden und wird niemals stattfinden. Weshalb auch die den Anfang der Hellenischeii Geschichte Ton Inachos dem Argeier herleiten, dieses nicht von deA ersten Anfang yersteben sollten, sondern von einer späteren Umwand- lung. Denn oft schon in der Vergangenheit war Hellas von Bnir-

*' Es ist nicht meine Absicht die Echtheit des Ocellus Lucanus hier zu behaup- ten; die beiden Hauptargumenle aber, welche der neueste Herausgeber desselben, Mullach, in seiner Praef. p. XX gegen die Echtheit des Büchleins geltend macht non posse yeteris Ocelli integrum et incorruptum opusculum judicari vel inde se- quitur, quod illius Pythagorei neque apud Aristotelem mentio fit, neque apud Platonem. Nam spuria est Piatonis ad Archytam epistola. Accedit quod nemo ante Aristotelem mundi aeternitatem, quam Pseudocellus tuetur, statuit: sind je- denralls schief und unwahr; da wir die Monographie des Aristoteles über Pytha- goraß und die Pythagoreer (s. die Zeugnisse darüber bei Gelder ad Theonem Smym. p. 145 f. und Brandis Gesch. der Philos. I, 439. 440) leider nicht mehr besitzen; und da was die Ewigkeit der Welt betriflTt» diese lange vor Aristoteles nicht nur in dem bekannten Pythagorisehcn Salze bei Stobaeus Ecl. T. I p. 450: dass die^Welt nicht in der Zeit, sondern nur dem Begriffe nach geschaffen sei, yeyvfjrov %cn* inlvoiav %ov noafiov^ ov xarä xq6vov (vergl. TertuUianns ApoL 1 1 : totum hoc mundi corpus innatum et infectum secundum Pythagoram), und von dem Pythagdrisch gesmnten Empedokles in Origenes Philos. VI, 25 p. 181 uiid VII, 29 p. 248: ^v yaq xal TtaQög ijv xal iavai. ovdinov , oYw, tovxidv äfk^ q>o%iq(av (sc. %ov vsUovg xal trjg ^illag) xwciaevai SaßBorog aidv; sondeiii auch von Xenophanes bei Plufarchus Mor. p. 886, E: dyivrftov xai dtiiov xtA aq>9aQtov rdv x6aiaop, und von Herakirlus Rr. 25 oben Ahm. 69 auf das aller- bestimmteste gelehrt worden ist.

iiii

l^urea , tewobot > und ^ oadi io der SSfokiiüft mtd^ dies . der Fidl

uiobt Dor seine Be^vrobner ii^echaelfif. soodero jMidi die Natur aelbsl^ die a^war niebt grtaMr noeh kleuiery wol. laber hUUj» ^ueaert wird» 90 du0 sie tiw einen neaen Anfang smi nehmen ecbeint^^

-.;»»

^r'

Plalon ferner« von . den es ancb hier zweifelbaß i0y ob ^r ^ebr Pachter oder Philosoph sei,* I4ast einen Aegjptisehen Priest %a dem Hellenisfsben Weisen Selon die bemhml^n Worte «predien; 4)rHeIleBeu seid iimer. Kinder und, einen Allen giebt e^ unter enoli^ nipl^, jqng seid ihr dem Geiste nach alle, denn kejne aUe Uebern liefernng habt ihr nnd keine darx^ die ü^it ergraate Wissenschaft Schein^ viele Zerstörlangen derMeiu^chen an vielen Orten haben stattr gefunden nnd werdjen noch stallfinden, die grQssten durc^ Feuer und Wasser, andere geringere durch tausend andere^ Ursacbeilt Auch in dem Mythos von Pfaaeton des , Helios Sohn, der onverrT mögend den Wagen seines Vaters zu lenken, die Erde versengt habe und selber umgekommen sei im Blitze, sei nichts anderes an- gedeutet als die nach langeq Weltzeiten durch vieles Feuer eintre- tende Zerstörung der Dinge auf ßrdeil.^^ Auch spricht er vrieder- holt von einer Himmelsfloth, die wie eine Krankheit nach einer be^ stimmten Anzahl von Jahren periodisch eintrete; ^ ' und von einer voll- kommenen JSabl der Zcfit, welche das vollkommene Jahr dann voll mache, wepn alle acht Ujmkreisungjen (des, Fixsternbimmeis und der sieben Planeteii) zu ihrem Ausgangspunkte zurückkehren.®^

_ *^ Ocellus Lttcanus de Natura universi Hl f. 5 p. 169 and bei Slobaeus fiel. Ir 21, & ^ 426 r. *" Timaeas p., 12.134 und dasa jexi auch Orlgenea PMos. VI, 21 p. 177 r. '' Timaeus p. 14, 12: ^C eiio»6tiop h0p äg m^ watflAa rjKBi, g>€Q6fieri>9f ^vfia ovi^aywr, .* '. Timaeua p* 39. 40 (YergL de Ref. ym p* 381, 13 f.) uad Bcandia (kick, der PJuloa. U p. 370. ; : < : /^ ^

Aristoteles endlich sprichf^ tinter Hioweisong aof deo allbeklMia<^ ten Anssproch, wxJtoy $hm tu dyS^ammc, ^^ (Ast in ' allen ' seiiieii Schriften keinen Gedanken so oft ans als denrdass ^e die-Be^ wegnng des ganzen Himmels und jedes Gestimcfs die Kreisbew^«^ ung sei, so seien nberhadpt alle Dinge, die eine natiirliehe Bewege ung, ein Entstehen und Vergehen haben, in ewigem Kreisläufe be- griffen, insbesondere auch alle irdischen und menscbKchen Dinge; denn nicht einmal nur sei jede Kntist und Wissenschaft entdeckt worden und wieder Terloren gegangen, sondern oft, sehr oft t^ie- derholten sich dieselben Meinungen in dem allgemeinen Kreislauf des VOlkerlebens: die Lehren von den Göttern seien nur TrOmmer,' üloy Xettpara^ einer Alteren untergegangenen Weisheit, die sich bis auf die ^genwaft erhalten haben; und auch im politischen Leben, in dem Kreislaufe der Verfassungsformen, hersche dasselbe Ofesetz, dieselben Institutionen seien in der langen Zeit Tielmal, vielleicht unifthligemal erfunden worden. ^^ ^Endlich von dem in grossen

*' Herodotus I, 207: (ig xvxlog rßv av^q^anfßoiv iarl nqtiY^axiov. Btri^ pides bei Plutarchus Mor. p. 104, B: xvnlog yitq avtog xaqniiAoig %b yijg fth» Toig, ^vi]%wv %€ ysPB^. Seueca ConsoL ad Mardam 15: it in orbem isla tem^ pestas et sine dilectu vastat oronia agitque utsua. Epist. 36: observa orbem renim in se remeantium: videbis nibil in hoc mundo exstingui, sed vicibus descendere et surgere. Tacitus Ann. HI, 55: rebus cunclis inest quidam veiut orbis, ut quem* admodam temponim vices, ita morum rertantur. M. Antoninus II, 14: Sri ndv^ T€t i^ ä'idlov ifioeid^ xai avaxvxXovfA&^a. Apostolius X, 28. XVII, 33. *^ Ari» stoteles de Phys. ausc. IV, 14 p. 223, B, 24: q>ctai yaq xvxkov clvat ay- ■^Qwniva TtQayfiata, xai rwp aXXwv tüv xirqaiv kiovxiov q>vaixfjv xal yiveaip Tcai q>'^OQ<h. de Coelo I, 3 p. 270, B, 19:/0i$ yag arta^ ovdi dtg dXl^ artei^ fdxtg Sil vofil^€iv rag aviag aq>txv€lad'ai do^ag eig tj^ag. Meteorol. I, 3 p* 339, B, 27: ov yaq drj (pi^aofißp ana§ ovdi dtg ovä* oliyaxig rag ctmäg S^ Sag äraxvxXsiv yn^ofiivcig h %o%g äv&Qdnoig, alk\ äneiQaxig. Probt. XVII, 8* p. 916, A, 25: äanBff ini tov odgavod xal ixaatov i^ßp aatQwp (poQq xvxX#^

H7

«-Weltfiferiodw 6ic]i ver&B4erndeii. I^^gb der J^de Oberhaupt lehrt

.er.;: diM^ jiicht iMttii^ diescdböp Gegeodep der Erde weder mit Wasser

. bedtofcl n^fcii tioqkeo aeieii^ Moderu; dass si^ Verl^uderaogeii, erlit-

jtfiQ je Dtioh dem Eot^telK^n uod Aafliören der Flösse. Daram fiude

•:«ioh'£]DWßobseI statt iswischeoLaud uod Meer, nud nicht immer

rbUeben La^d und Meer in demselben Zostande alle Zeit^ sondern

e#. werde 9 wo bisjber Land gewesen, Meer, und wo jezt Meer sei,

; «iederam Land. Und dieses gescibehe nach .einer gewissen Ord-

.iBoog periodisch. Princip und Ursache 4^^^^^ sei, dass anoh das

Innere. der Erde, wie die Leiber der Pflanzen, und Thiere, isieine

Akme und aeio Alter habe. ^^ Weil aber dieses ganze tellurische

Leben nar sehr alim&lig und, in Vergleich zu nnsereni Leben, in

sehr langen ZeitrAnmen vqr sich gehe, sp blieben diese Yorg&nge

verborgen, und es giengen eher ganze Völker zu Grunde, bevor eine

solche Ver&ndernng vom Anfange bis zum Ende in der Erinnerung

fitotgehahen werde« Pie grösfsten pnd schnellsten Zerstörungen ge-

.aolifthen in Kriegen, in Seuchen, und in Hungersnöthen , in denen

:aach die Wanderungen der Völker in Ver|g;es9euheit gQriethen, in-

tig iatij TL xwXvcc xal Trjv yiveaiv xai xr^y anwXevav rwy wd-aqxuiv xoiavttjv elväi, (Sare ndhv xavxa ylvsöd-ai' xat q>d'etqea&ai; 7ca9dft$if %ai ^ctat xvx- Xov ihai avd^qdniva. Metaph. XII, 8 p. 1074, B, 10: %at& th «ßcdff nÜK- IpKig evQrjfiiytjg eig x6 dvvaxiv ixdcfxrjg xal xix^nrjg xai tpiXoffoq>tag xal naXiv q>9BiQ0^ivwv X. X. 1. Polit. VII, iO p. 1329, B, 25: üx^Üv fii> olt xai %a alla ditvoftiCeiv evQrjad-ai noXXaxcg h r^' nöXX^ XQOvip, fiSkX^¥ 4* anei^ qaxig . . äaxe xat fteQl tag ftoXmlag cliiad^ai Ssl tdv avtov Sj^uv c^- nov, lieber die Aristotelische Lehre von dem Kreislaur der StaatSTerflissungen S. die Abb. über den Entwicklungsgang des GriecMschen lihd Rdmbdien mid den (^genwdrtigen Zustand des deutschen Lebens p. 21.' 22. '■■■■'■

•• Aristoteles Meteorol. I, 14, 1.2. Ideler, p. 351, A, 19 ff.

Abdhanlungen der I. C1. d. k. All. d. W* VI. B. IIL AbtW 70

bis

dem die einen die Gegend froher Terliessen^ die andern blieben^ hÜm sie keine Nahrung mehr filnden: wo dann in der laingen Zfwiröhett- zeit zwischen der ersten und der lezten Auswanderong cEle tkhk^ nemng der Mensehen ▼erlösche. Und ebenso sei zu glauben ^ date die ersten Ansiedelungen der Völker in den aus Sumpf und Wimair abgetrockneten Gegenden später in Vergessenheit gerathen seieil; wie ja auch in Aegypteh geschehen sei, weldies ganz eine An- schwemmung des Niles.^^ Alle jene grossen Veränderungen aaf der Erde aber^ bemerkt er wiederholt, geschähen nach bestimmten Schicksalsperioden: wie unter den Jahreszeiten der Winter, 4lo trete auch in einef grossen Periode ein grosser Winter und eiii Uebermaass yon RegengQssen ein, wie damals in der sogenanntto Deukalionischen FInth im ältesten Hellas um Dodona her.^'

Die Häupter der Stoischen Schule, der ältere Zenen, Kleanthes, und Chrysippus lehrten, hierin wie in anderem offenbar an dieliehre des Heraklitus sich anschliessend : ^ ^ dass nach gewissen grossen Weltperioden alle Dinge in Aether und in aetherfbrmiges Feuer aufgelöst oder umgewandelt, und dann aus dem Feuer, wie aus einem Samen, zu der froheren Weltordnung wiederhergestellt würden, ö®

•• Am angcJitOrte I, 14, 7 ff. p. 351, B, 8 ff. '^ Ib. I, 14, 20 p, 352, A, 28 ff. dfiXa navtmv Tovziop aXnoy vnoXijmiov, Sri yiverai diä xqopwp BifiiKQfiiytav , olov iv %dig xor' ipiavtoy äfaig xBi^wif^ ovto} neQiodov %iy6g ^Byalf/g fiiyag jj^c^uoiv %al vneqßoX^ ofißqmv «• X. und dazu die SchoUea des Olympiodorus bei Ideler T. I p. 257. ** Cicero N. D. III, M: omnia Stoid aolent ad igneam vim rererra, Heraclitum ut opinor sequentes. ** Numenius bei Eusebins Praep. Ev. XY, 18: i^ai^eqovaSixi narra, »a%a negiodovg rip&g tag ^eyiatag ug Twq alß^tqwd^g muXvofihuiv ndrrwp, und: t^v oXtjV ovalar €lg nvf fieraßdXXsiy, olov $ig artiQfiay xai naXiv in tovtov avv^y änotB^ XAad-ai %riv äiaxocfitiaip, dia %d nQoteQov ^y« Vergl. Plutarchus Mor. p. 881, F. 955, ^.1077, B. und Ari^tocles bei Eusebius Praep. Et. XY, 14 p. 58: aio-

H9

Auch 816 lienneo diwe grMflen-Peritfdea SchioksalsfieiteD» (t^^-^ pSü^ t^oi) «nd beluMipt^y da« dieiMlben'dno eintrlttett^ wenn die Phaieteii m etiM diesHbea Himmislsseickefl Äorookkefarton , :wo- fid« ibfiings fltndeo lals die Well geworden ist; Und es w^rdls daa« }KA ^eiebeiit LMfe der Gestirne jegliches wie fireh^ wiederkebrdOr Stokrs^ wd PlAtos nnd jeder Bfenscfa mit denselben Frenndeii nnd BSrgem, in denselben Stftdten, DArfem^ Aeckern ; and alles diesds ll^ebebe iiidM-eitiniarmf^, soMern'>ieIta oiaidiljgenial in den

al^teifteiiheii Kreislaefe des. Lebern;*^ Senecn igiebt dieser Lebre eine theologische Färbung, indem er sagt: die Wehverbrennnog- finden dann statt, wenn es der Willis Gottes sei, das Alte untergehen und ein besseres Neiaes entstehen xn lassen; Wasser und E^er hefsch- fen ober allee^ ledische v sie seien die Entstehung lind de^ Untere gang aller Dioge: Feuer sei der Welt Eode^ Wasser ihr Adfang. .^^^ Ih*den sohwermfllhigeo Selbstbetrachttingeit des Kaisers M. AntotiifiiM lenehtet die Eiehre des Heraklitos^ selbitt. im Ansdräeke^ ünTdrkerin^ bar dbreh. Eine ewige Fbidi TOn Cmwandlangen, saigt er^ emettert

ißaliy dutHoa^keia^ai. Origeneg c. Celsom IV, 14 p* 510, D. Y, 30 p. ö92| C: q>wri ol o/ra %!jg S^oSg^ xavä nsQiodov ixTtvQmacy %ov navjog y^yea&a^, wotl 1^ avtfi dianocfifjeiv uav% aTi((fLqakXa%%m j^ovauv (ag nQog.t^ifnQOzi' fotf diäiciafiifaiv. Die. meis^n 4ieser ZeugnissQ sind )>ereiU von J. Lipsios in iemer Fhysiologia Stoicorum U,. !2^ff. angeführt. .

*' •« Neaiesitos de Natnra hsmarii 38 p. 309. 310. ** Seneca Q. N. ID, i3f i|^ «Kitas miindi est, fauniHr prinördiimi. ID, 28: conflagraüo fiitnra fil, cmil iäe Tisum oKJiri meliOMT, Teteira finirik aqua et ignia tenrekls^ doimaantiir. ex hia dt^ et ex his interltos est. Ter^. ßicevo 1f. D. 11,46, 118: nt ad extreömni omtifs mundor Igrfesceret, quom honkore consttmtoiMqilo' lernt alipoi^tnsqae rc^ikvearet a^> euhis ortus aqtfa oanriexhaastaesae hob* passet} ita reliiHiai Jiihjl pMet^ igneoi, aquo rorsuaii animant&'ab'deOireaöv^tiö'naiidi fieret atqae idem omatus oriretor. - ^v ' ^ - / ft

70*

die Welt; aberalf findest da in der ältenmiMlern nnd neuen Geäobi<Ate|. in Staaten St&dten' nnd Famäien mcbts l^ieMsnbd alles ktors dasr enid; scbane «attidc auf die^ fireig^sse der TorsiBit/! anfi die 17«^ vrandelnngen der Reid^, und- lerne danins das Kenftige rorlievh^ sehen: denn es wird ganz eben iso sein and in nichts abw^elNwif von^ dem Verlaufe des Jetzigen. Wenn die Ternouffige Seele rdisü: Menseben die periodische Wiedergeburt -aller Ditige obefdenki, -äff erkennt die^ dasäl^die dnreh die Wesenheit der Dinge biadarchgehettdA Yehinnft nach festbestimmten Perioden alle Ewigkeit hindurch Universum ordn^. ^

.' ' *

Hieroacb kann es nicht befremden,, wenn wir bei jS^traboUi dessen Geographie zn Anfang der Regierung^ des Tiberius geschrieben is^^ ?i eine, wie man sich heute ansdracken würde, ziemlich ausgebildete Erhebungstheorie finden. ' Er lehrt, dass derselbe Boden .bald iticii hebe, bald wieder sich senke, und dann adch das Meer mitstei^fe find mitfalle ; ® ^ dass dnige Theile der Erde, die jezt bewohnt sin4»

*' M. Antoninns VI, 15 t ^vaeig xal aXloiciaeig avav90vai %ov xoa/i^ difj^ VBxwg. Vn, 1: oloig Svw xitco avt& evfijaeigf wv ^eatal al lüvoi^lcii <A TtaXaial, al fiiaai^ al vnoyvioi* wv vvv fiearai al noXesg xal al oixiai, otH div xaipSp* mivta xal avyTj&rj xal iX^Y^xQ^via» VII, 49: ta nQoyeycvStu äpad^ecoQBiv ' rdrg toaavrag tdSv fiyefioviwv ^^aßoXagi e^eaxi xal tct iffifupm n(fi£q>OQ^v' o^oBidJj yäq navtiag eatat xal aix oXov ixßfjvai %üv ^V&fi98 twv rvr fivOfjtiviop. XI, 1: ^ Xoyixt] tpox^l *^y nBQioiix^ naXiyywMoiav %Aß hXfav ifin3f€Xaf4ßayu. V, 13: xata negiodovg ntnefdia^epag 6 xoofiog dt^i^^ Mtxai. V, 32: %6v dia t^g ovalag dirjx^ta Xoyov dea navtdg tov aiäpog uatä ftefioiovg tetayfiivag olxodöfiovpiä %6 nSv. ** Strabon IV, 6, 9 p. 324» 12 «id VI, 4, 2 p. 460, öff. '^ Strabon I, 3, ö p. 77, 23: ta av%a ida^tj noti ^h lut^ait/Bo^ai » ntni d* ai tanuvaSa^ai xai cvPiSaiQBiy ij awß9»^ dtdSvai to ^niXuyog, und p. 78, 12: tct> avm idafff nofi fitr i^aifw&^^n^ ti de vyl^fjav Xafißdysip.

> I

ffAherbetvobii^. w^n^^ dam /oielll Mo* «iazeloe JjSrdB^sse^ , mid;

Mos Inseln, sopdem iMPobiCast^JUAidf^^B »dai^s SjicUiea durcb^iQvKr4tf beben von Italien abgerissen worden ^ ebenso die Inseln Procbyta, PilbtkAaia» K»p^eae, Jieokasiaii9)d<4li0;,Sireqeii und O^potrischen loaeki: wie «s denn oberb^npt wa)iy^b«i«iicii ^ei, dass die; in;d^) lüiükß de« Festlandes gelegeae« Insela. TOP jüe^foi darch J^dt>e.beiij abgerissen^ die. vreiter im Meiere. gefi^giQpon, dnrch die Gewalt rntti^fs-* irdisdber Feoer ans dem Meere ^oiporg^hobes worden seien. ^'^ {Zjur. BegrOndiiog dieses Glapbena an . die^^e >gewj*^(igen Krftfte der Nfitw itnd die daddrcb bßrvorgisbrachteq Ye^Aiiderangen, beruft er sieb*, auf. die bekanbten Tbatsachepi das« Runter PbilippQS Ul. voaMnk/e-^. ddni^n um daisJahr 196 vorCbr^^®) B)¥iscben Thera und Tbera^il^. Tier Tajge lang FeaerfladiiiieQ jina dem' Meiere hervjorbrachep> grichalai ob das ganze Meer kocbte noA in Flamoien sti^nde, ond aUo)A}^, eine Insd emporgdioben warde^. ^. ,%mb\i Stadien Im ]PniJEapg- baätte^^^ die Insel Antomate odecHiera;^^^ ferner, dass beiSfetbonfr ain Herraioniscben Basen ein /rieben Stadien bober Berg entstandi

•• S traben XVII p. 557, 40: t/ ein ^avfiaativ, sX tiva liiQf] v^ y^g, & vvv ohtutcfif 'SaXattfi nqoteQOP xo^teigfiTO, de vvy neXajnj n^StSdOP, i^Mito; 9* Straboa I, 3, 10 p. 82, 12: oi yciQ fjLvÖQOt. iup ävßpei^pai dvvw^ %M %al fiingal vr^aoi, fieyaXai (T cv' oydß yijaoi j^iv, r/nsifoi ^ ov . •, na^^ f^ JSix^ar püdy ^^ ptSlXop anoq^f&fa ^g^IvaXiag eUa^oi^ vig Sp, ^ qpc^^ ßi^üom vnb %ov. Alvpuiov nvqqg.in ßv^ov gv^^üvau '* Strid>OD YI^.4r, 6 p. 410, 9 ff. ** Platarchn» Mor. p. 39?^ C. und lustiqus 30, 4. Nach Orps^iii; Vn, 6 scheint 4»ich diese Insel Im lünflen: Begierungiyahr des Kais^ Clattdiqii^ 799 der St. bis zu einen Umfange xw^ dreisig Stadien . erhoben jsu habeg^ M atrabon I, 3, 16 py 87, «) ff. nftd.I, 3, 17 p. 89, 11, *•• Pfinitts H^ ß7^ 202, IV, 12, 70. Seneca 0- N. VI, 21. , ^j

I

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QDter bestAndigeai Ansbroeh von SdiwefeldÄtupf und Feuer f< ^^ ^eod- lieh däss die Stadt Spina obnweit Ravenna einst (in d%r pelaa^soheii Toraert) eihe seefahrende Stadt nnd am MeeM jge}egeny jezt 'im Binnenlande neunzig Stadien voni Meere entfenif fiege.^^^^

Aof der Grandlage dieser PhilDsopheme nnd nüter dem ESik» dracke des sinkenden Lebens der alten Welt, der entergegangene» repnblikanischeü Freiheit/ des schwer aaf dem Lebei^ lastendeii kamerliehen Despotismus , nftd der zabllesen Uebel, die im Gefolge^ von Krieg, Pestilenz, Miswachs, Hniigersnoth das entvölkerte Hellaa ottd Italien in den ersten cbristKcben Jahrhanderten so forehtbar heimge-^ sacht haben, bildete sich obe^ den allgemeinen Rain der Nator and der borgeriichen Gesellscfaafl eitae^ eigentbOmlioh tragische Philosophie- ans, yfie wir eine Ähnliche in allen groteen Katastrophen des Voi^ kerlebens wiederfinden; Was-dus apokfypbiscfee vierte Bach lism ausspricht, am die Zeit der Gebart Chrisrti : die Welt hat ihre Jagend verlören and die Zeiten beginnen za altern; je schwächer die Weh vor Alter wird, desto mehr Uebels kommt ober die, so darin wdi- Betl:^^^ das war damals anter dem - fiinstarz der antjken Welt

*•* SCrabon I, 3, 18 p. 90, 1. *«» Sirabon V, I, 7 p. 337, 15 ff. Vergri. Dionysias Häl. I, 18 und Skylax 19. Plliiias III, 16, 120. (Eine ähnliche Verön-- derüng hat Rarenria erfahren, welches ' früher eine Seestadt, jezt eine Meile von* der See entfernt liegte siehe HoiTi$ Gei^chichte der Veränderungen der Erdober^ flache I, 278.) Als eine (auch durch Niebuhr und Clarke bestätigte) schwer W erklärende Sonderbarkeit erwähnt Strabon XVII p. 356 , 19 ff: dass man bei den. Pyramiden ohnweit Memphis in den AbtilUeii des Steinbehanes an (jestält und Grösse linsenähnliche VersteineruUgeri finde, die das Volk ftir Tersteinerte Ueber- bleibsel von der Speise der Arbeiter halte^ und dasis ähnliche Verst^inerungerr auoh in seiner HeiRiath (Amaseu in Pontus) in dtiemr TuffsteinhUgel vorkämen. ^"'Esra IV, 14, 10. 16. - -

m

vereioiultejs GefilU. I)er dUhesland alles: IrdJoichen und Wediselfklle meoschlicber. Schicksale 9 die «aa hU^ dabia an Eia- selnea beobachtet balte, wardeo j^i aocb jan. ganzen YoUkern mwi Reichen erfabren. und ab: ein allgomeiliea Natnrgesete erkannt Ge- bläht hat einsty sagt der geiatreiche.Pfailoii, da» Glock der Perser» aber ein Tag raffte ihre Macht dabin; gl&nzend ond lange dauerte Aegypten, .dessen Glück nun wie eine W(dke yorobergegangen ist; ebetMso der Karthager Macht, der Glanz vpn. Hellas, von Make- donien, der Pontischea Könige, ja Von gapz Asien, Europa und der gesammten bewohnten Erde: wie ein Schiff in den Wogen das Meeres bald yon günstigem Fahrwind enporgehoben , bald von StOr- men gepeitscht, in den Abgrund, geworfen, so sind alle menschlichen Dinge, der Einzelnen wie der Völker* ^ ^ ^ Welches alles dann aach auf die Nator selbst Obertragea wurde» ton deren Tcrwittertfr Gestalt schon der Platonische -Sökrateagesproehea hatte, ^o^® ^Oft- mals höre ich, so beginnt der treffliche Columella sein Werk Tom Landbau, <^^ oftmals höre ich von den ersten Männern des Staates klagen, bald ober diaVUnfrocfatbarkeit der Aedcer, bald Ober die schon seit vielen Jahren den Frachten sehAdUchi^ Unfrenndlichkeit des Himmels; einige suchen sogar diese Klagen dadurch gleichsam zu mildemr, dasa sie erkannt haben wollen, der durch aUzugrosse Fruchtbarkeit in der Vorzeit erschöpfte Boden könne nicht mehr so gütig wie froher den Menschen Nahrung gebeii.^ Columella seihst

< >

^*S Philo in der Schrift: Qaod deus sit immutabilis, Op. T. I p. 298, 15 ff. ed, Mwigey. *"« Piaton Phaedr. p, 111, .5 ff. Vergl Aelianus V. H. Vm, fl. Seneca Epist. 91 p. 420. *®^ Columella praeF. ad lib. t. S. 1 ff. YergL Plirdha Epist. VI, 21: sum ex iis qol miror antiquos, non tarnen ut quidam temporum nostronim ingenia despicio: neqoe enim quasi lassa et eflbeta natura, ut nihil jam laudabile pariat.

sucht zwar diese MeiiKiD^ M widerlegen, aber sie niachie sich äadh nach Hiiii wiederholt geltend/ ^Jdi, fshrt er forty bin gewiss, d*ä» dies alles weit von der Wahrheit eotfernt is^. Demi weder ' db ReligioA erlaubt ans anzonehmen, dass die Natnr des Bodens, die der Schopfer der Welt liiit immerwAbrender Fraditbarkeit bescbediit hat, gleicb wie durch eine Krankheit nnffachtbar geworden sei, n<ieh anch kann ein YerstftncBger im Ernste glauben, dass die Erde « die einer göttlichen ewigen Jugend theilhaftig, die gemeinsame Mutter allef genannt wird, weil sie alles geboren hat immerdar und aaöh in Zukunft gebären wird, dass diese wie ein Mensch gealtert sei. Nicht durch des Himmels Ungunst ist uns dies begegnet, sondtfn durch unsere eigenen Fehler, die wir den Landbau den schlechte- sten Sklaren wie zur Strafe übertragen , den unter unseren Vor- fahren gerade der Beste am besten betrieben bat.^< Wie i/ireitT^r- bleuet aber nichts destoweniger diese Ansicht gewesen ist, beur- kunden zahlreiche Zeugnisse der Schriftsteller dieser Zeit^^^ Die dem alten Glauben ahhiengen und mit seiner Abnahme den zuneh- menden Verfall des Staates beobachteten, niussten wenn sie der Jugend desselben gedachten, leicht zu der Ansicht kommen, dass die allgemeine Notfa der Zeiten ihren innersten Grund in der Ver- nachlässigung der alten Götter habe. Kein Wunder darum, dass der Untergang der alten und das Aufkommen einer neuen Reli- gion altgläubige iPatrioten mit banger Besorgnis erfüllte; kein Wunder, dass sich unter ihnen die Meinung bildete, die Chri- sten seien schuld an der allgemeinen Notb, die von dem Zorne der alten Götter ober ihre Misacbtung und die wachsende Verehrung eines andern ihnen feindlichen Gottes herrühre. Fast alle altchrist- licben Apologeten bekämpfen diesen Wahn, ein zureichender Beweis

*"* Vergleiche oben Anmerk. 22.

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Miper\AligeiiieiDfceit.«o« per katljolbcbe Bischof uncT Märtyrer i!^rDriauiisj der in der CbristeDyerfolgong die» Jahres 258 enthaop-

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ipemamqs folgende parkante Apostrophe : du sollst, sagt er, vor, ätlem wissen, das's die Welt gealtert ist, ond nicht mehr die.KrSKIte besizt wie yonnals. Die Welt selbst bezeugt in so vielen Zeichen derHinfidligkeit ihren nahen Untergang: im Winter fehlt es an Regen, im Sommer an der nOthigen Wftrme; seU)st' die Berge sind erschöpfl^ man grftbt weniger Marmor, weniger Gold ond Silber, die Metall- aäern, sind wie versiegt.. Alles verscblimDiert sich, Ackerbau, Schif- fahrt, die Redlichkeit der Gerichte, Frenndscbaf), ' Wissenschaft^ konst, Sitten. Alles was seinem Ende nahe ist, nimmt. ja ab. IJIf^s bt ein göttliches Naturgesetz, dass. alles, was entstanden ist^ wieder vergebt, dass starke Dinge schwach, grosse klein werden nifd endlich ganz anfhfiren.^^^

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«•• Terlnlliantis Apol. 40. Origenes T. HI p. 857, B. Amobius I. ioit. Aaga- slnras C. D. I, 15. 30. II, 2. 3. m; 1. 17. 3Ö. 31. IV, 2. Orosius praef. und II, 3. VI, i. und unter den Heiden selbst das Decret des Kaisers Haximinus bei Eosebins Hist eccles. IX, 7, die Rede des Themistius V p. 80 f. und den schönen Brief des Symmachus X, 61. ^*^ Cyprianus ad Demetrianum p. 217 ed. Baluz. 1726. VergL Sidouius ApoUinaris Epist. VIII, 6 p. 472 : virtutes per aetatem mundi jam seneseentis lassaüs velat seminibus emedullatae; und Gregorios M. Op. I. coL 1436. 1438 B und 1439, A: Sicut enim in juventute Tiget corpus, forte et incolnme manel pectus, torosa cervix, plena sunt brachia; in annis autem senilibus statüra curva-*. tur, cervix exsiccata deponitur, frequentibus suspiriis pectus urgetur, virtus defi* dl, loquentis verba anhelUus intercidit; natu etsi languor desit, plerumque senibus ipsa SU9 Salus aegritudo est: ita mundus in annis prioribus yelat in juventute vi« gint, ad propagandum humani generis prolem robustus ' fujt, salute corporum viri- dis, opulentia rerum pinguis; at nunc ipsa sua isenectute deprimitur et quasi ad Yidnam mortem molestlis crescentibus urgettu*.

Abhandlanseii der L CL d. k. Ak. d. WiM. VI. Bd. Hl Ablb. 71

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Wej: mit tbeiluebmcnder Seele sich, in jene Zeiten versezt und ihre Leiden uiitfoI^lL wird den tiefen Unmpth altglftubiger Heiden ober den Verfall aller alten Berlichkdt ebenso wie die traben fir- wartbngen der Christeiiy die seit ihres Meisters nnd der Apostel Taigen das Ende der Welt nahe glaubten, unscliwer verstehen uno menschlich zu würdigen wissen. Die darch Julianus versuchte Re-. staura/^on des alten Cultus wird, wer den gleichzeitigen. Libanids gelesen, gerechter beuftheilen als es gewöhnlich oblich ist Pie Ajtibäuger der Hellenischen Religion hofften von deren Wiederher- stellung die Wiederherstellung der alten Macht und Grös^^e; Julia- nuß, meinten sie\ werde den Ruin dqs Reiches aufhalten und d^ Kränke heilen: er werde die alternde Welt, der die iSeele auszn- gehen drohe, mit neuer Jjebenskraft erfüllen. ^^^ Und als dann dejr. äniibitttorische Versuch gescheitert, und der verspätete AchilleischQ^^^ iCaiser durch einen Speer aus unbekannter Hand im zweiunddreisjg- steu Lebensjahr gefallen war, da spricht derselbe Libanips, der von sich sagt^ dass er die Schicksale der ganzen Welt for die seinigeu halte, die guten wie die bösen, und so sei wie das all- gemeine Glock und Unglück ihn mache/ o^^, die allgemeine Resig- nation seiner Glaubensgenossen dahin aus: dass nun das Schicksal unabwendbar sei; was früher apdere Reiche erlittei^, stehe jezt auch dem Römischen bevor. ^ ^ ^

••• Libanius T. I p. 529, 4: xat av^vai ^iv t^v q>9oQav trjg oixov/Äivrigf inLorijvaL de %ö7g voaovai %6v iniaxa^iBvov %a xoiavta laa&ai. und p. 617^, 10: ov %fiv olxovf^ivrjv uioTteQ l,uno\pv^ovaav eqq(ao^i '^* Libanius selbst II p. 188, 6 IT. vergleicht mit Recht dea Trüh gerallenen Julianus mit Achilleus^ der auch durch Trug den Tod gefunden, dolxp äniihavsv. *®'b Libanius T. I p. 193, 3: (taXiata fiev ovv to trjg olKOV^ivrjg anäa-q^ i(.iavTov vevoftixa, ßtlTliJ te xal x^iQio. xql ylyyofxai TOiovTog, olov av fie noctSaiv al Ixelvrfi xvxoLi. **• Libanius T. I p. 623, 1 ff. %a %wv fioiQwv ävixrjTa, fioiqa d* Xata^ inivBi trjv ^PwualcDp, bnola note thv Aiyvntov.

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8fei)qDg 'dej* Liehre Von der kdjsmiscnßn änQxtttqaraois z\i }ieMg\\^h jkann niemtMidep verwoodiEfriiy der die objektive Biewegong desLebebs Kennt, iina weiss wie das Sein und aie wabre G^k^nntni^^ der Sicheln qnd die Ifinscheni^e Meinung Sieb zu einaudei: verbalten, die Sache Abi^Vall ibreni' Reflexe Tocaugebend. ' Bei dem Slcilisctien Astrologen Julius Flrmicu^Kfatemus dem jQngeren^^^^ leiten wir wörUich fo)- gendes:^^^ ])ie Welt bat keinen bestimmten Tas ib

Tag ihres Anfanges,

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.110 b Dass dieser jüngere Firmicus nicht identiach sei mit dein christlichen y^rfasser der Schrift de errore profanarum religionum^ beweist, abgesehe^i von IfÄifllt und Siyi, schon diö in aHen Handschriften vorkommende Bezeichnung Ju^ HÜH9. Da^'Bach i9t geschrieben lAiter der Regierung' ^es Kaisers CohKantinüs R. fieg. 337—340), deg Sohnes von Constanllnui- dim Gr.; wie das biBuoll I c; 4 p. 15 l>efindliche €Mieft bevriumdet ^<U.Finmcu8 Matmns Math^eos III, 1^ AJ ßif Basil. 1551. Ich.: gei^e die Stelle etnandirl nach 49r lÜM^fhener Handr- 6()irift Ced. Lat. 49 p. .45 ff: H^^ndus i^rtum^diem.ortus sui non habuit, nee a)l*- quis interfuit co tempore, quo mundus divinae mentis ac pro vidi numinis ratione formatus est. nee eo usque se intentio potuit humanae fragilitatis extendere, ut ariginem mundi facili possit ratione concipere aut explicare, praesertim cum tre- centorum millium annprum major dnoKatdaTaaig h. e. redintegratio per ixTivgoh- civ aut per xava^Xvofiov spatio perGciatur. His emm duobus generibus a/roa^cr- 'Taaraois fieri consuevit. namque exustionem .diluvium h. e. iKTivQOfaiv xavaxktH cr/io$ sequitur. nullacnim re alia exustae res. poterant renasci, nee ulla re aha ad pristinam fac^em fqrmamque revocari^ nisi admixtione aquae conccetus pulvis favii« lamm , omnium genitalium seminum collectam conceperit /becundifatepd . .. ]^e qi^d autem a nobi^ praetermissum esse videatur^ omnia explicanda sun|, . quae probant hominem ad imitatipnem mundi . et similitudiuem esse formatum. : arioxar taava0iv vero per iKnvQwoLv ,ei per xav^xXvauov fieri et nos diximus et.^ Omnibus ccMnproDiiturv Substantia etiam humani corporis, completo viti^. cursiji, i^mili xatipne dissolvitur. Öuotiescunque eiiim naturaU calprUt ardore, corpus bpr nunis nimis laxatum' humorutn inundationibus evapbrat , ita semper aut ignito ar-

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uud keiner war zvfiBchen Gott und der Welt als, sein yorsdiaoeii* der Geist sie gebildet hat Auch ist die. menscbliebe Gebrechlich- keit nicht im Stande ihre Eric enntniskraft so weit auszudehnen, dass sie den Ursprung der Welt, mit der Vernunft erfassen oder erkUrcpi kOunte; ^umal die grosse Wellperiode, in welcher die Dinge durch den Weltbrand und die Weltoberschwemmung in ihren Ursprung, «a- rOckkebren und wieder erneuert, werden, einen Zeitraum von drei- malbonderltausend Jahren umfasst. Auf diese beiden Arten nemli€;b, durch Feuer und durch Wasser, findet die Wiederbringung der Dinge statt: auf den Weltbrand folgt die Weltüberschwemninng; denn auf keine andere Weise könnten die ausgebrannten Dinge wie- dergeboren werden uud ihre frühere Gestalt zurückerhalten, wenn nicht durch die Zumischung des Wassers der verdichtete Aschen- staub die vereinte Fruchtbarkeit aller erzeugenden Samen in sich beschlossen hatte/^ Weilerhin macht er dann die feine und scharf- sinnige Bemerkung: wenn der Mensch als das lezte yollkommenste Glied der SchOpfimg alle ihm vorhergegangenen Glieder in sich be- schlossen habe und in Wahrheit ein Abbild der Welt, eine kleine in der grossen sei:^^^ so dürfe man nicht nur von der Welt auf

dore decoquitur, aut nimia desudalione dissolvitur. nee aliter pnidentissimi medicae artis interpretes substantiam humani generis natural! pronuntiant fine dissoivi, nisi aut homor ignem dissolverit, aut calore rursua dominante exstinctus medulitus ig- ms amerit. Sic omnifariam ad imitationem mundi horoinem artirex natura compo- 'suity ut quidquid substantiam mundi aüt dissolvit aut format, hoc etiam hominem et fbrmäret et solveret.

*^* Vergl. Über diesen besten unter allen Pythagoriscben Gedanken Aristote- les de Amma I, 3 p. 406, B, 29 ff, die alte Vita des Pythagoras bei Photius Cod. 249 p. 440, A, 33 ff* J. Firmicus Matemus Ma(hes. HI praeH p. 45. Clemens Alex. Strom. V, 5 p. 662, 20 ff. Gregorius Nyss. T. I p. 83, B. C, das vortreff- liche Buch des JCabus 44 p. 827 und Görres christliche Mystik 11! p. 145 f. 151 T. 173.

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j^iiJI|e^c}ieo, mmderu aack rOckwArj^ tod derNator des Mennfirh^B ^l|f dia!;Natiir: :4er: Welt scfa^^ so dafia .sich ,us 4w& Lob^p»- •irefl^ofe de» .Menacben auch der des UoiTer^nins erkeooeD hs^e. .^Ji^mtf, Jährt er.iart, nichts Ol|^r|^geD werde, wollen wir alles daß j|ip8einandersetzen,..^odarcli bewiesen ^ wird^ dass der Mett^cb nach 490^. Q'leicbnis, <|er Welt nnd, als ihr ^^achbild gebildet sei. JDaas die WiederbringoDg der Dinge dnrcb den Wehbrand und durch die Weltüberscbwemmung geschehe, nehmen wir mit allen Forsebern «i| 'anch die Snbstans^ des menschlichen Körpers wird, wenn sein lieben abgelaufen ist, auf äbnlichei Weise aufgelöst Denn so oft der durch die natorliche Wärme allzuschlaff gewordene Leib des Menschen in den ausgetretenen Sftften ausdampft, wird er entweder ^orch Fieberglu^ verzehrt oder durch heftigen Schweiss aufgeloht lEbenso lehren auch die besten Aerzfe, dass die Substanz des Men«- sehen bei seinem natürlichen finde dadurch iaufgelOst werde*, dass «entweder die Sftfte das Feua- auslöschen, oder dass durdi die \i^iederauflebende Wirme das Feuer bis ins Mark austrocknet. Also hat die kunstreiche Natur den Menschen ganz und gv zu einem »Abbilde der Welt gemacht, so dass alles ^ was die Substanz der Welt entweder auflöst oder hervorbringt, auch den Menschen ent-^ weder hervorbringt oder auflöst^

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Die Idee, welche der Annahme jenes wiederholt erwähnten grossen WeUjahres zu Grunde liegt, ist im Sinne der Alten einfach folgende. Im gewöhnlichen Leben, sagen sie, messen die Menschen das Jahr nach dem Umlauf der Sonne (wir wQrden sagen, der Erde

die Sonne ^'^k) das ist eines einzigen Gestirnei ; erst dann aber

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}^*^ Die richtige EAesadBis von 4er Kngelgeattli der .Erde, ihrer Azenr i^eliiiQg, .^nd ihr^ J3ew|9gUDg um , di^ . SjqpWj. alle ^j&lse 4e8 Jffipprmeta^M^n

>^etoü taßht titt Oeatirk, Mnäefn'irem Me Gestirne ^diiliidf^tarlicV- •gikt^ ^itaäy VÖD'wt» ifw afaige^ifgen, dfid äiesHbe' S(eirni% 6in ^ai»en Himmels nfteb langen fiitefrAllen wiederbrhigefi: dänfr erst kihinfe man von ehiem wahren Jabresamlanf (annüä f^eri^ni) tiutr von eineih ^eltjahr {amms^ munimis im Gegensifz zii üknks 9^ 'l»f^^) spfedien.^^' Wie Itfitgi^'^iii solcher Uifiianf datiere, sd^äH^-

. ; >.:.;*; .

Weltsysteme, >^arw deo AJt^n keineswegs «nbeklufint; , ^s Wieb iiber dii9:TcdIsii- tb^mliphe Ansicht im gewöhnliclien Leben, selbist der GebildeteOi ebenso die lieih scbende wie bei uns, die wir Ja auch vom Auf-- und Uatergaog der Sonne immef noch so sprechen,, als ob Kopernicus, Qalilei, Keppler und Newton nie gel^b^ hatten: Schon der Pythagoreer Philolaus lehrte , dass die Sonne und alle Planeteii -sidi vm' einen gemefaischaftlichen Mittelpunkt herumbewegten, netfdich um AA <>eBtraUeiier, welches er den Herd des Weltalls, die Bur^ des Zeus, die MnlC^ 4er Götlek*, r 4en . Altar, und Zusaihaienhalt und das Matss der Natur genannt, hafe: Pb|loIaus Er. 11 und 13 bei Galenns bist. phiL 21, 5 p. 295< Plutarchu^ .d^ ^plf^ phiL m, 13 p. 896, A und v. Numae p. 67, D. Eusebiiis . Praep. Ev. XV^ 5$. Stobaeus Ed. I,.23, 1 p. 488. Aristoteles de Coelo 11, 13 p. 293, Ä,, 20 £ toiögehes L. TAI, 85. Der erste, welcher die Axendrehung der Erde erkaiinl liar, war Hlketas aus Syrakus, und ihin folgten Ekphantus der Pythägoi'eer ulid flMtiklidecr ans l^onlos; dief Erde bewege sieh nicht in einer forlscfareKendenf balui(, sondern wie ein Rad um ihren eigenen Mtttdpui&t : Cicero Acad. lYiora VL^ 39, 123. Galenus bist. phil. 21, 4. Plutarchus de plac. phil. III, 13 und Eusebius J(^aiep. J^Yr XV, 58- Im Alexandriniscben Zeitalter endlich stellte Aristardius das Kopemicaniscbje System hypothetisch, und nach ihm Seleukus als wahr auf. Er- sterer lehrte:. ^die Fixsterne sammt der Sonpe seien unbe)yeglich&, die Erde aber >^erde llt einer' ItreisFinie um diö Sohne, welche inmitten dei* Biahn stehe, hertnU geftihrt: 'Arckimedes nn Tjt^ajW/tilTij^ j|. 1 iind Pliitarchuis Mor. 'p: 923, A nadi Wyttenbacbs :Emeadation T. IV.. P, 2 p. 192 f; und Seleiküs von Eryttfae steMi diese Lehre, die Aristarchus als Hypothese vortrug, als objective Wahrheit auf: Plutarchus Mor. p. 1006, C: 0 [ih HQiataQxog iftorcd-ifievog fiovov , 6 öi ^^- Xevxog xai dnog>aiy6fi€vog. Hehr bei L. Oettinger: die Vorstellungen der Ürieclien Und Römer Aber die Erde als JflimmelskOrp^r. treiftHrg 1850. ^ ^' Ci- <6^M de Riep. VI, 212: Kbniine^ poptdisHter anttton iähtttttimodo solis fd eitlifaMü

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^pgB^ eine, p93^e.Fryige| das» er abef eiu gewisser ond gemessener fi^, niqht ein oobesUfninter iiiieQc)|j^I)er, das sei(..Dod)wendig«M* Jfjie JBerecLnuDgeu difs^^ grosse^; Wehj^^hfses^ welche, mao in alt^r v^^pfisner ^^it aoge^tellfii jtiaty siud allei;duigs sehr toa eiiiaDder ab<p I^cbjepd;, aber, gerade die, zahlr^cbw Yersadhie bewctiseo, wie a»- g(;s^;el)g( niao diese gros^^ Idee Terfolgt babe« Nacjb Aristarcbos gesteht ,4^9^^ Weltjahr ans 2484 Sfonuenjahre« , nach Aretes ans PjriThacbi\«m aas 5552,^^^ nach den BereebDongen' der Chald&er aus 7777 ;Oder nach doer^ anderii Angabe aus 9977. Sionnenjahrei^V^I^. fl^h HeraklitjDs, und Linus aus lOSOO, oachDioo von Neapolis ans j^0SB4» mCfh einer i^achricbt. bpf Gicerp ans 12954»'^^ nach einer

aslri reditu meliuntur: quum autem ad idem unde semel profecta sunt cuncta a^tra redierint; eandcmque totius caeli descriptipnem , longis - ifitervaUls retiilerint| tum ille vere vertens annus appellari polest: in quo yij; dicere audeo quam multa Kommüm secula teneantur. ^^* Cicero de N.'D. Ü, 20, 51: magnum annüm ma;- Aeinatlci nomiiiaverunt, qui tum eBicitür qudfti solfs et lunae et qkiiqüe erran- tfom ad eaiddem iater so comparAtioaem coületüs omnkim q^atiia est flrota coo- verno. qnae quam* longa sit magna quaestio .est» esse vero certam.et definitani necesse est. ^^^ Censorinus 18, 11: est praeterea annus quem Aristoteles (Me- feor. I, 14, 20) maximum potius quam magnum appellat, quam solis et lunae yaga- rumque quinque jstellarum orbes conficiunti cum ad idem Signum ubi quondam siftud fuerunt una rereruntur. c\tius anni hiems summa est )ux%aKlva/idf , quam noßlri diluviouem vocant, aestas autem ixnvgwaig , qaod est mundi inc^dlum: na/n ]Us alternis temporibus mund^s tum exigne$cere, ti^m exaquescere videtur. Uffjkc Aristarchus putavit esse aunorum vertfsntium- duum miltiu^ CCCCLXXXIV, ifetes Dyrrhachinus quinque nüllium DLII, Heraclilus et Linus decem millium ]^CCC> Dion XM. DCCCLXXXIV,, Orpheus CXX; Cassandrus tricies sexies centum n^iun. Alii .vero infinitum esse nee unquam in, S|B ^reverti existimarunt. ^^*Sex- taa EmpiricÄS V, 105 p. 355 und Origenes PhOos. IV;, 7 p. 43, 32. **^ Cicero bei Tacitus DiaL 16, 9: ut Cicerp in Hort^nsio scribii is est a»agnu8 et verua annus quo eaden^ positio eaeli siderumq^e,. quae cum maxime est, rursum exsisteti i^^e annus horum quos nos vocafnus annorum duodecim milia nongentos qaiii- ^8|{|;inta quattupjr complectitur. Ebe^O!Si9linii&33^ J13» ^ervjwf ad Ae. I^ 269. ID» ^84»

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Nachricht bei Macrobios aas 15000,*'" nach Orpheos aos 120,000 Jahren: Kassandbr der Salaigünier berechnete es anf 2,600,000, bei

Niketas Chooittia eDdlioh wird diese kosmische dTWxatdaräCig auf 17)503,200 Sonnenjahre berechnet < * ^ Aoch die Deoem Astronomen; die sich mit der Sache beschäftigt haben, stimmen in ihren Beredi^ nnngen dieses Welt jahres nicht ganz flberein: Ricdofi berechnete ea auf 25920, Tycho Brahe anf 25816, Cassini aaf 24800 Iahre.<>« Die heotigen Astronomen haben so viel ich weiss, diese Berechnong aufgegeben, da wir heute nicht wie die Alten sieben, sondern be^ reits sechzehn Planeten kennen, deren Zahl noch nicht geschlossen scheint, und deren kosmische dnoxatdaracig sich kaom berechnen lAsst.

Dieselben Ideen endlich , was die Annahme snccessiver Welt- schOpfongen betrift, kehren in sehr merkwQrdiger Gestalt in der Jodischen Geheimlehre des Baches Sohar wieder, in welchem sidi folgende Sfttze finden : dass der hochgebenedeite Gott Welten baote and zerstörte ; ^ ^ ^ dass der gegenwärtigen Weltordnong andere ge-

*^*Macrobius inSomnium Scipionis 11, 11, 8 p. 180 ed. Jan: annus qui mmi- daniia vocatnr, qni Tere vertens est, qni converrione plenae miiversitatis efllcitar, loni^ssimis aaeculis expUcatnr . . Mmidani anni finis est, cum stellae omnes om- niaqne sidera qoae inXen^g habet, a cerio loco ad euidem locom ita remeare- Yerint, nt ne una quidem caeli steUa in alio loco sit quam in quo fuit, com om- nes aliae ex eo loco motae sunt, ad quem rerersae anno suo finem dederunt: ita ut lomina quoque cum erraticis quinqae in iisdem locis et partibus sint, in qoibus inciplente mundano anno ' fuenrnt. hoc autem ut physid volunt post anno* mm quindecim millia peracta contingit. *^* Nicetas Ghoniata de Orthodoxa fide I, 9 p. 14 ed. Horelli 1592:' cosmica inonatdaraaig exactis ter miile ducentis supra centies et septuagesies quinquies dena annorum milia peragitur. *** Brotier ad Taoiti Dial. 16 T. VI p. 356 der Ausg. vom J. 1776. «•« Sohar I p. 126 der Sulzbacher Ausgabe. Ich verdanke die MittheOung dieser Stelle meinera Freundü

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At«ltlo86 Welten Toranfegangen seien, die dämm keinen Bestand gehabt^ weil darin der Werkmeister noch nicht in seinem Werke gegenwArtig gewesen /^^^ d.-h«, dass diese alten Welten dämm nieder ^ fensamüiengesttlrzt seien, vrei\ darin der Menisch noeb niefat Torbanden > war, dessen- Gestalt als die höchste Stnfe der Schftpfnng alle froheren Fermen in sich enthalte und erbalte. ^^* ESrst als diofiies lezte Werk, der Mensch, vellendet war, seien mit ibm alle frtriieren Geschöpfe wiedergeboren nnd in ihrer -wahren Gestalt ver Gott dagewesen, Gott selbst im Menschen seinem Ab* bHde gegenwftrtig, nnd hiemit die Schftpfnng vollendet giewesen.^ * ^

.- ^ , : * . , * *-■ . *

«Schliesslich mag hier noch angedeutet werden, dass 4ie lezte Gonseqnena dieser Ideen, ttbertragen* von dem Leben der Erde anf das lieben der Staaten, uns begegnet in jener vielen YAlkem des heidnischen, jüdischen, and christlichen Alterthoms eigen thomlichen I^bre von der Schicksalsdaner der Reiche. Die Etrnsker glaubten,

Dr. Haneberg, d^r mir «ndi die anderen nach derselben Salzbacher Ausgabe verificirt bal. ' Dieselbe Lehre findet sich auch im Talmud anftgesproohen im Mi- drasch rabba (BcresbMt Parascha 4} und in Or Adonai HI, 1, 5 : Gott baute Wer- tes und zertrflmmerte sie wieder: angeführt in J^ePs ReligfonsphBosophie des Sohar p. Oi. «2. 134.

^** Sohar HI p. 49d Sulzb. foL t02 b. der Amst Ansg. in Knorr von Rosen- rotb Cabbala denudata II p. SßZ, inFranck^s Kabbala, deutsch Ten GeHnek p. 151, und bei Jod p. 264. *" Sehar HI p. 79 und 223 Sulsb. Fol. 48, a und 135, a. b. Aihst. bef Pranck p. 152. 166 und bei Joel p. 264. 265^ <'^ Sohar IH p. 100 Zeile 31 Sulzb. fol. 61, b. Amst bei Frandc p. 158; und gleicherweise im Tahnud (Rosch ha*Sehanä 11, a. Cbulin 60, a) nach Joel p. 94 Joels Be- hauptung p. 261 ff; alle diese Stdieo sprfichen nicht von verschiedenen successiren Wettsehttpfirogen, sondern nur TOfh der einen der GeneMs, welche darin, in poe- Üseher Redewendung, als die vollendetste unter allen möglichen gepriesen werde; ist ifewtss ehie gMhziich verfehlte.

AbhandL d. I. Gl. d. k. Ak. d. Wiss* VI. Bd. HI. Abth. 72

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en sei ihnen von deu GfiKern eine LebetisciMer too sehn Saeonbi Mgewieseiiy anderen Völkern eine andere Zahl. '^^ In Rom bemehte Mit früher Tseit der (Saube , e^ seien dem Staate der Römer analog den zwftlf 8cb]ck8ai8¥0gein desRomnlo» zwOlfSaecala bealimmL^*^ Im Talmnd endlich und bei vielen KirebenT&tem der enNen cbriiüt-' Heben Jahrhunderte begegnet uua die Lebre : das« analog den aecha Scböpfungslagen und dem aKebenten der Ruhe, und entapreebeud dem bekannten Auaapruebe dea P{«almifi4en: tauaend Jahre aind vor dir wie ein Tag : ^ ^ ^ die Dauer der Welt aecbalanaend Jahre be» tragen werde, iweitausend vor demGeaeti^ zweitauHend unter dem Gesetz, zweitausend unter dem Messias, und dass nach dem sieben- te» Jahrtausend die Kroeueroug der Welt erfolgen werde. ^^^ £ine Walurheit der Tbalsachea ist: dass das Assyrisch* Babylonische Reicb von seinem GrOnder Nians bis zu seinem Yerderber Sardanapalles

'*' Varro bei Censorihus 17, 6: in Tuscis liisloriis . . scriptum est, quatuor prima saecala annonun fuisse centiun et qoinque, quintum centum viginti trium, sextum undeviginti et centum, septimum totidem, octavuin tum demum agi, nonum et dedmurn superesae, quibua transaetia finem fore nominis Etrusci. Hehr in 0. Maliers Ktcuakem II p. 331 ff. ^** Der Augur Vettios bei Varro, angeführt tob Cfflsarinua 17, 15: si ita eaaet ut traderent kjatorici de Rom^i urbis condendae auguriia ac duode«iro vulturibus, quoBiam CXX aauoa incolumis praeteriissct po- pulus RomanuSy ad mille et ducentos perventurum. Mehr bd Niebriir R. G.. I p. 236 ff. der Ausg. Ton 1833. '^'Pa^. 90, 4 und Petma Epist.II, 3, 8. '**Die Tal- mudstelle findet aich in der Babylonischen Gemara xum Tractat Sanhedrin^ Ab» schnitt Chelec fol 97, A (ich yerdaake die Verificatimi derselben meinem CoUegea in dar SUindekammer Dr. Amheim) und wird angcltlhrt in Baymundi Martini Fugio fidei II, 10 p. 394 dar Carpsovischen Ausgabe Ups. 1687, und von Petrus Gala* tinus de Arcanis eatbofroae veritatis IV,, 20 p. 254 ed. Francot 1602. Dieselbe Idee bei Barnabaa Bpist 15: Svi ovptbM o d^ nvfiog h HaMiaxßUoig hi^ ndwva; bei kenaeus ad?. Haerea. V^ 28, 3 ^. S27: Saa^ ^/N^faiC ifi^szo o. mofliwq^ 90€avtaig %iXii»9taai QVPWMlaiwa^ n. %l L Gyprianus Epist. ad For-» tunatum p. 262 : sex miUia annorum jam pene complenlur ex quo kominem dia-

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ftwMfbuHderl vieraig Jabre ; * ^ ^ dM alte Rom toii Rouialu8 bis auf RomulüH Aoguslolus, 754 vor Chr. bis 476 nach Chr. sLWOlfbnodert dreisig Jabre; da« apokryphisebe Neoroai^ Constaiitiiiopel von Cou- staatinos dem GroBseii bis aof Consiaiiliiias Palaeolc^os , 330 bis 1453 eilfhoHderl dreiaudLwanzig Jahre; und das Römische Reich deatscher Naiieii von Karl dem Grosseu bis auf Franz den zweiten, Ton 800 bis 1806 im Ganzen eintansend und sechs Jahre ge- daoert hat: so dass hienach die mutiere Dauer jedes dieser vier auf einanderfolgenden Weltreiclie zwischen zehn und zwölf Jahr- hunderte betröge; die Grundidee des sogenannten Chiliasmos mithin keineswegs ein Hirngespinst, und die Frage: in welchem Verhftlt- nis die mittlere Dauer des Mensclienlebens zur mittlem Dauer der Staaten und des Völkerlebens stehe, allerdings gerechtfertigt und ihre befriedigende Lösung sehr dankenswerth wftre.

Summa: wenn nach dem Ausspruche eines grossen Dichters und des weisen Königes der den irdischen Dingen am tiefsten auf

bolus impugnat, und p. 269: prirni in dispeasatione divina Septem dies annoruin Septem millia continentes. Lactantius VII, 14 p. 837 ed. Walch^ Hieronymus EpUt. 140, 8 col. 1056 ed. sec Yallarsi, Yeneliis 1766: ego arbilror ex epistola quae nomine Peiri Apostoli iot^cribitur, mille annos pro una die solitos appellari: ut quia mundus in sex diebus fabricatus est, sex millibus annorum tantum credatur subsistere et postea venire septenarium numerum et octonarium in quo verus exercetur sabbatismus.

*'* Kephalion in dem Armenischen Eusebios I p. 47. 48- ed: Aucher: uni- versa Assyrionim dynastia juxta cerlos scriplores perduravit annos MCCXL , juxla alios antem annos MCCC. Augnstinos C. D. IV, 6: sicut scribunt qui chronicam historiam persecuti sunt, mille ducentos et quadraginta annos ab anno primo quo Ninus regnare coepit, perroansii hoc regnum donec transferrelur ad Medos. Nach Orosius I, 12. 11, 3 hfitte das Assyrische Reich nur 1160 J. ge- dauert.

72*

566

Groud gegeben, GoK der allmachtige Weltbaameisier alles geordnet hat nach Maass, Zahl nnd Gewicht : so ht wie jedem Einzelnen auch jedem Volke seine beätimmte Zahl gesezt^ über die hinaoszugeben ihm nicht gestattet ist, jedem Iiidividunm wie jeder Species, jedem Menschen wie jedem Volke, ja der Menschheit selbst eine bestimmte Lebensdauer, nach deren Ablauf sie, auch ohne gewaltsame Abkür- zung, erlöschen, wie eine Lampe deren Lebensöl aufgezehrt ist.^^^

*•• PindarusFr. 29: Zev Jwdcjvale fieydad-eve dqiatoTexva Tiaveg. Sapien- tia Salomonfs 11, 21: ndvta fiinqtp xal dqidfxi^ xal OTOt&fiqi diixa^ag^ und was das Naturleben betrirt, die Ireflende Bemerkung H. v. Meyers in der Schrilk zur Fauna der Vonvell p. 48.

lieber ein

Fragment des GuiUaume d'Orenge.

Von

Dr. Conrad Hofmann.

Ueber

ein Fragment des Guillaunie d'Orenge.

Von

Dr. Conrad Hofmann.

Der Cyklus von Goillaome d'Orenge ist ooter allen metrischen Bearbeitongeu französischer Sagen bekanntlich die umfangreichste» was einerseits aof bedeutende VolksthOmlichkeit, andererseits aber auf eine lange Reibe von Ueberarbeitungen» Erweiterungen und Ein- Schiebung neuer Branchen schliessen Iftsst. Die sämmdicben Theile des Werkes mit Einschluss des noch jüngeren Aimeri de Narbone enthalten an 90^000 zum Theil zwölf- meistens zehnsylbige Verse, während kaum eine andere Chanson de geste die Zahl von 30,000 Obersteigf. Um so wichtiger erscheint daher for die Kritik dieses Sagenkreises eine Handschrift des Arsenals (Bell, lettres fran^. Nr. 185.) 9 di^ nus die wesentlichen Theile der Dichtung in viel kürzerer und ohne Zweifel alterer Fassung aufbewahrt hat. Leider ist sie, wie sAmmlliche Handschriften des Guillaume, uuvollstAndig. Sie ist in klein Oktay, einspaltig , 30 Zeilen auf der Spalte, und enthält jetzt noch 277 Blätter , von denen sehr viele erloschen, an- dere beschädigt sind. Ungefähr zwei Drittel der Handschrift nimmt die Schlacht von Aleschans, die wichtigste Branche des ganzen

72**

570

Cyclus eJiiy wovon die er^te Seite darch Ankleben an den Deckel erloschen ist und die letzten Blätter fehlen. Dann folgt volUtAiidi^ Li Dioniages Rainonart, endlich Li moniages Gnillaume auf 16 Blftt- tern. Der Schluss dieser lelzteu Branche fehlt und die vier letzten Blätter 9ind zar H&lfte vermodert. Die Mundart ist die picardi^che und der Text, wie dies bei picardischen Handschriften gewöhnlich ist, sehr correct. Eine Eigetithomlichkeit desselben in metrischer Beziehung sind die sechssylbigen Schlussverse am Ende jeder Ti-* rade, die in den tlbrigen Bearbeitungen nicht vorkommen. Sie fin- den sich bekanntlich nur in Chansons von geringerem Umfange, wie Gerars de Viane, Amis et Amiles, Jonrdains de Blaives und schei- nen solchen Gedichten charakteristisch zu seyn, die wirklich znm Singen be>timmt waren, woraus jedoch keineswegs der Schluss ge- zogen werden darf, dass Gedichte, welchen dieser Endvers fehlt, nicht gesangen worden seien. Das Rolantsiied, den wir in seiner Ältesten Gestak die Merkmale einer ächten volkstbtlmlicben Chan* son im vollsten Maasse zuerkennen mflssen, wflrde allein zor diat* sächlichen Widerlegung dieses Schlusses hinreichen. Uebrigens zeigt unser Text auch in diesem Schlussverse noch eine Eigentham- lichkeit, die mir sonst noch nicht vorgekommen ist In* der Regel hat er 7 Sylben, d. h. drei Bebangen mit todoser EndsyVbe, hier aber schliesst er auch zuweilen mit einer betonten Syibe^ wie pie;

Berücksichtigt man den Grad metrischer Ausbildung, auf dem derselbe Oberhaupt steht, so wird man ihn in die zweite Epoche der epischen Verskunst zu setzen haben. In der ersten herrscht die reine Assonanz, nor die Vocale reimen und auch bei diesen gentigt

*

schon die Aehnlichkeit des Klanges. Dieser Epoche gebftren alle alten Denkmäler der nord- wie södfranzösischeu Zunge vom fto* lantsliede aufwärts und aosserdem noch einige jüngere an. Es ist dies nngeßMir dersdibe Standpunkt, anf dem Otfrils Werk steht.

571

der zweiten Epbcbe strebt der Reim das Uebei^ewicht ober die Assonanz zo gewinnen. Die Gleichheit des Vocals wird Regel nnd mau strebt . mit mehr oder weniger bewosster Absichtliebkeit aadi nach Gleichheit der Consooanten. Um letztere zn erreicheiii yerlAs^t man sehr bftnfig die gewöhnliche Rechtschreibung und yer- letzt sogar die Regeln der Grammatik , namentlich die der Declina- tion. Pa diese sonst in den guten Handschriften meistens streng befolgt werden, so kann ober die Absiebt dieser Ungenauigkeiten gerade am Schlüsse der Verse kaum ein Zweifel flbrig bleiben« Dieser zweiten Epoche gehören viele nnd wichtige Werke äu. Sie mag vom Ende des 11« Jahrh. bi? in. 4en Anfaog des 13. reichen^ In der dritten Epoche. hat endlich der Reim die Oberhand gewon^ nen; ist aber der Natur der Sache nach meist höchst dürftig, d. h. auf einen Yocal mit einem oder höchstens zwei Cousonänten odqr einen Vocal mit tonlosem e besebrAnkt. Welche abendlj^ndi^cbe Sprache wftre auch im Stande, Tiradeu von foufbundert und m^ Yersen mit reichen und reinen Reimen durchzufahren. ;I)iese Art nM?tb des , epischen Reimes gegeuober dem Plattreim Crestiens und »einer Nachfolger ist es ohne Zweifel, was^denez le Roi be- stimmte, in den Tiraden eine künstliche Reinifolge zu versuchen. Er Iflsst auf jede Tirade mit männlichem eine andere mit weibli- chem Reime tind mit demselben Vocale folgen, ee auf ik} er& auf ery ue auf u u. s. w. Diese ReimfoFge führt er mit Auänahftie Von wenigen Tiraden, bei denen sie geradezu unmöglich ist^ dM^Ch ganze Werke und bewährt sich damit als einen der grössten Reimkünstler seiner Zeit. Er blieb ohne Nachfolger und somit ist sein Kunst- stück nicht als Fortentwicklung des epischen Reimeni za'eniM* Vier«^ ten Epoche, sondern nur als ein vereinzelter Versuch 'zu beiraebten, dem retchen Plattreime der" Artusromane auf dem Gebiete der alten Tirade etwas eben so Kunstvolles entgegenzustellen. Bf" ^selbst

Abhandl. d. I. CL d. k. Ak. d. Wiss, VI. Bd. m! Abth.^ * *'* 73

$72

bedieut sicli ttbrigeius in anderen Werken aach des Plattreims mit grossem Gesciiioke«

Eine strenge Scheidnng aller episclien Gedichte nach diesen drei Epochen kann natürlich nicht durchweg gelingen, da diie lieber- gänge sehr allmählich geschehen und nns ansserdem bis jetzt so wenig sichere H(tlf»mittel zu Gehöfe stehen, um Mondart and Alter der einzelnen Handschriften hiniftnglich genaa za bestimmen. Im Allgemeinen wird man nicht felilgreiren , wenn man diesen lieber- gang von der Assonanz zum Reime zugleich als den vom Singen zum Sagen betrachtet. Beim Gesänge ist der Vocal das Wieseut- liehe und darum reicht die Assonanz aus; beim Sägen machen sich die Consonanten geltend und erzwingen, um dem Ohre des Zuhörers! zu genQgeu, den Reim. Auch der äussere Umfang der eigentlichen, wie der uneigentlichen Chansons bestätigt diese Ansicht. Die asso- nireiiden sind die ktlnsesten, drei- bis sechstausend Verse ihr ge- wöhnliches Maas». Die reimenden sind die längsten und in ihnen häufen sich Erweiterungen, Einschiebsel und Episoden jeder Art, die dem Interesse des Stoffes selten forderlich, dem der Darstellung

immer nachtlieilig sind.

-f

Der im Mscr. Ars. 185 vorliegende Text nun kann mit Gewiss- beit in die zweite Epoche und mit ziemlicher Wahrsckeiulicbkeit iu deren Mitte gesetzt werden. Die |Qugeren and erweiterten Texte sind näniljch selbst noch halb assouirend, halb reimend, in eiuigeu^ Theilen sogar vorwiegend assonireud. Da sie demnach mindestens dem Ende der zweiten Epoche angehören,, so muss der Text, deui^ aus GrOudeii innerer Wahrscheinlichkeit ein höheres Alter zu viu- diziren ist, wohl tun die Mitte des 12. Jahrb., vielleicht nodi früher, entstanden seyn. Genauere Bestimmungen über Zeit .und Ort der Abfassuqg, wie ober den Namen des Dichters oder Bearbeiters habe iqh nicht auffinden können.

573

Die Mittheiluiig des folgenden Fragmentes Ton 046 Versen bat .somit den doppelten Zweck, einen alten und wertlivöllen Text zur Kenniniss zn bringen, dann der Analjrse. und Kritik des jüngeren Textes als Basis za dienen. Die Verschieden bei t beider Texte ist selbst da, wo sie ganz Gleiches erzftbleo, no bedeot^M]^ däss keiner als kritisches HüUsmittel fflr den andern dienen kann. Die Ergän- zungen der Locken in den yier letzien Blftlteni' sind daher nicht dem jüngeren Texte entnomitten^ sondern rein conjeotnral.. Bei Anfüh- rungen folge ich dem Cod. Reg. Par. 7166/B, der das jtiitgere Mo- niage Guillaume am TollstAndigditen und correütestenl enthält« Cod. Reg. 6985 stimmt fast ^ArtUch > däA dieseai fibereio.

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Lt Momnges Gmllaume. '■

Mscr. de TArs^nal: Beiles Lellres fran^aises. 185. .

Oies uns vers ^oi niont foni'it toer;*' ^ Cb' est de Gnilhmiiie le marchis; et JC' fa|er Et de Guiborc }a| daine o k vis eiler, Qni tint Orengebet Nknes Ja cbBt6 Et Tonrteleose et PoirpaHlart sor mer. - En dant Goillaanie ot m bon aTOu^« Ensamble forent« c. aiiff::etM. est0 Ains qne moaröt la dame ö le'Tis oler. -• ; MoDt ot eo et paines et laelte Et niaiute joie, ehe fa Ja verit^;

Et dant GuillaMies öt mont sa Volente,

Pois qa' ä Thibaut ie roi acorde.

Toos jours tint paia eo pats «oiitirete

De cha la nier,.€hon fa la nerltd,

Et de paiens fu »ai fort redoote !

Qne il tranbloient^ ja 'ses mm fm nomhi

73*

574

Ell pais teiioient et Ics bois et le pre

Et trestoate sa terre. Dame Gtiiborc» qm inoifit flst ä loer,

*^o Uns maas ]i prtst doiit iie pot re8pa»s$er, A Niaies jat, cbe fu la vorites, .111 mois i9t% plaiiis quo ne pot respasser Graillauine eii fu coarechie^ et ires Et iiiottt de daiiies et lous H parentes Et c4ievidier de qooi fa iiiont aoies» Malade fa fi jut el tit inortes» La daiiie a fait daiit Giitlaiime maiider Et il i Tiut, ne le vaut refuser. ^Qae YOHS piaist daiiie, por saiiite cbaric6?^^

^^ y^Je 1 vos dirai,^ diät la danie^ ^eii nou de. Malage ai graiit, jou u'ien pais escaper. Par maintes foia avans ris et gäbe: Or voas pri joo por saiote cbarite, S'aiuc TOS meafis en dit ue eii pense, Poar dieu tos pri que le me pardeuös/^ Et diät Goillaaoie: ,^ä yostre volente» De dieo de nioi vos seit toat pardon6. Poi aurai joie, quant de nioi partires. Che poise moi quaot si tost me fales/^

^0 ^Gaillaume sirel dist Goiborc^^^ eutende^. Mes joiaus soient mes puceles don^» Et mes tresors les Bonains les ab^ As clers as prestres qai fönt le mestier de^ Et si me faites ma droitore douer/^ Et li qaens dist: ^yolentiers et de gr6>^ Tout le clergie a Guillaomes mand6 Et il i Tindreot de booe volente,

d7&

Si li ont toate sa droiture doue Et eil apres la danie a souspire,

^^ Gaillaaoie a k Jbeso conmaude Et eu apres n* a on seid mot parle. Li qoeiis Guillaomes a de pitie ploare Et la dame est de eest sieoie sevre. Droit aa oioostier eut la dame perte, Bieu liaiitement ont li preslre caiite, Grant fn V offrande q«e il i ot dooe, Apreat la messe ont la dame euterr^. f. 2. Li qoeiis Guillaones a graut duel demeiie Trestoot le jour tant qa' il fii atespr6.

^^ Cooübier sen vait eus en son lit pare. Dex ne volt mie qae il fust onblie; Par an sieu angele li oiauda son pense, Que il alast k Genevois soiirniei;. Quant li bons quens ot ces mos escoal6, II ne yaat mie son conmant tre^passer, > A dien conmande la gent de son regn^, Uli sien fillieol la terre a conmande^ Si li fist faire homage et fiaote^ Quant ot cbe fait ne se vaot arester,

^ ^ Son bon destrier a moult tost atonie^ Cbainte a Y espee au senestre cos(e> Sa boiie targe ii'i a pas ouMiö^ Toutes ses armes en a o lui port6. De la vile ist, n' i a pIns demoure, Ainc n' en mena ne conpiMgnon ne peri Tout droit ä Brite a son oemin tome. Viut k la vile, si conmenoe h errer, Entre el moostier sMnt Jnlie» le ber '?

576

Desscent ä pie» siencliiie laotet^

^ ö S'orison y a faite. >

£1 moustier entre Guillaiimes Fierebrsce, Lieve sa inaiu* m saine son- visage. II sagenoille^ 8i> encline rimage*: y^Saiut Jnlienf jou sui eu vostre garde. Joa lais por den me8 ^eaätiaus et nies iiiarce« Et mes Chiles et toutimon irhaige. Saint Julien ! jo vus coiuna^t ma targe; Par (el couveut le niet eu vostre garde^ S en a mestier Loeys le fil charle^ ^ ^

^0 Et nion iillieul, qni tieüt mon iritage, Coutre paiens la pute gent savage, Reprendrai joa, si tous rettdrai troaage , m . besans d'ori ao noel et a paske Les TOS reudrai ä trestent inoo eage/^ Li qnens V a prise par la goige de paile, Portee Y a desour F aatel de inarbre. Encor le voient et li fol et li sage^ Tont eil qui vont ä aaiiit Gille en voiagev Et le tinel dant Baauaart Taufage, '^0 Dout il ocist .maint sarrasin salvage.

Li qaens remonte sor son destrier de garde, Ist de la vile^^i aqaelt son.Toiage

Vers Genevois s'en torne« Li quens Guillaames vers Geuevoiift s'eii va En r abeüe qne T angeles li moustra« Son bou destrier aveuoiie« loi meua. - Son bou baubert et sou elme porta^ Son braue d' aeier et l espiiel qni tailla. Par ses jorueea li qoens taut esploi(a>

577

^ > ^ Qu il vint k Geoves^ de rieu ne fiejorua^ . Parmi ia porCe deden."^ la vilo ciitra, Droit an mousüer iliaec »' acbeuuiia Et ä r entree li qaeus deHsceudu a. A r autel viiit) sen armes preseiita; . N' a eil taieiit que uiaisi se coubatra, 8e Loeys moot graiii mestier ii'eu a Vers Sarrasiius que. ja ueii aiuera. f. 3. Ei cloi.stre vint, de ri^s. ne sesmata, L' abe trova, oioui beV le salua:

>-o ,,Cil dauiedex qui le inoiide eslora Saut ce8t abe k eoi »ui veuus oba/^ 1/ abes le voit, moat bieu. reconnut Ta, Les» liii r SLälst ei si li deiiianda: ,,Sire Giiillauiiie! qoe qiiesis^les vous cba?^^ Et difiit li queu«: „ne I vos celerai ja. Un angeles ?iut et dex^ le m' cnvoia, Qne ruä»e nioin^s et. si veui^t^e ciu^ Or le nie faiteä^ graut auuioue ^ra^^^ „Volentieffi» dir^!'^ Y abes reäpondu ^ ,

^'^^ ,,IUoines seret^^ tresioniQ jie j^era. . Ja le capitre coutre vood ne ^ra, ,

Si com je cait et jpense.^^ „Sire Gnillanmel^^ dist Y abes, y^biaiui dou8, we! Maint bome ave^s fait tuer, et, OQire, De penitance ue tos puls e^coodire Poar voä pecies dont avQis fait .XX mile^ Meines sere», a- eoterres ep piartire; Mais or nie dites, saves cbanter.iue Jire?^ „0!l sire.abes^ saus reg|tri|er «u lirre.

>^^ VoQs estes inaistresy: yo^, ß^y^ l^jj^u^acrire. .

t

578

En parcliemin et en tables de ciiire.^^ L' abes 1' entent, s\ conmencba h rire •^^i^ Et tout li nioioe qai erent en capitre.

,,Sire Guillaame! prondom ei^te» et sire. Si in' ait dex! uoos t' aprendrons ä lire Vostre sautier et k chanter itiatine« Et tierce et none et vespres et coifplie. Qnant seres prestres, si lirea FeTangile Et 8i chanter68 mess^^^

^^^ Li quens Guillanmes ¥ ahS en araisone:

„Poar dien biaus sire! et car me faites fiMine,

Ordenes moi, si me faites conroüife/^

Et dist li abes: y^par saint Pi&re de Romme,

Vous saures ains chanter ore de none;

Ne le capitre ne m' en ira encontre."

Prent unes forces, si li a fait corone.

Quant il fu res, tnout fu bele persöne.

Vn moine apele, per son droit *noA}e noiiie.

„Ales inoi lost qnerre une noire gönne,

1 6 0 Prenes Y estole qui bien siet h proiidonme * ' Et froc et cape et estamilie et gönne' Et la pelice qui niont est rice et bone. II n' a tant bone desei qae Babilone, * Un mien eoosio qui fu nes ä Perone Le m' aporta de otitre Nerbone.^ Cbil li aporte, ä Gnillaume le donue, Li quens le yest, onques n' i qfrist ^ssone. Grans fu asses, mais ne fu pas tröp lokige; Bien failli denii pi6.

^70 Li quens Gnillaumes ed'f ebclbistre sasist, Courone ot grant et ÜBMat li fistr *

r- t

Bt le graut goone qae il yestir li fi^t Courte li fii et li abes en rist Et toat li inoine s'c^^ lieat itiitresi. . CascQDs resgarde^ si se 8ont e^joi.

Danerdiex le gariase! Li quens Goillaames fu roigni^s eatour, De la couroue reaainbla bieu prioor. N'ot laiQDs moine, ne abe ne prior .

^^0 Qu il ue fast graindre denii pie et plaio dor. L'abes V eagarde, ai li diät par aioor: ^Vous este moiaes el iiou de! creatoofi Or DOS amea et poxtes graot houor Et (oat li moiiie vos teorout 4 sigoor/^ Et dist Goillaames: „n'ei\ ai6a ja pooar. Ausi le ditea au grant et aa jueoor Qu' il ne uie facent malvaiat^ ne jiror. Tont le^.plaa coiute feroie tel paoor, Bien porra djre qu* entres eat eq mal jor.^^

^^® Dout fu Guillaumea en T ordene maint jor» Mout mei^a. aaiute vieip ., Li queua fu moiiieäiy ai ot Ja robe priae. Mout Toleiitiers oi le deu aervice, Ne li escape pe mesae tie matine . Tierce ue oone ne;, yeapre ne coupliq« Li autre moiue li poirleut grant earie, Dien eutr' aqa: ^.ouU>par eat graat foUe. ;. , Nostre abea fiat uoe graut, diablie^. Quant il ceait /bome rjscbut en abele. ,

<oo De 8i grant coiiat ne v^bonie ea ma Tie«, ; / Quant nos aron» ott^ niiee et deipiei ., II en a III . ue .aeu .,aao^ ra^e. ., ,..:,; ^

Abk. d. I. Gl. d. k. Ak. d. Wiss. VI. Bd. 111. AbUi. 74

88§

Mal dehet feit Ml moide eu abele, '

Qai ehi le mist li cors 4ieh le maüdie»

Qa' 11 nos fera toos faonte. Qaant nos avons t aones en öos gone», U e.st 8i graus que il V en couvient XIL Et cbape et cöte et la pelice eneontre. A paiiies jone de midi dasqu' k iioney

^'0 An niain menjae . II miceiäi gratis et booea, N' i remaiut point ne mie u*eii deatorne. Qaant a des feres, ai demande la joate Et les poissons et le bon vin eneontre. D' an graut sestier n*en remanra ja gote. Quant e»t saol, ai nos caee et deboate,

Si nos fait tote honte.'^ Trestout li moine aont en capitre en(r6, De dant Gnillanme conmencent k parier. Diät r uns k Y antre: y^mal nos est encontrd.

^^0 Se eist rit longes, nos serons afani6/' A ces paroles i est Tenus 1' ab^: yySeguor^ fait il^ niout vos voi esfta^. Parlds vons ore de Guillaonie au eort n6s, Qoi tant nos a travilli6s et pen^?^ y^Ne 1 poons mais souffrir ne euduren Quant nos parlons, il ne li Tieut eti gr^; Ains nos veut tos et ferir et bouter. Les poins a gros, si nos en pnet taer. lies cols qu' il done fönt nout i redooter^

3^0 Quant est ires, si nos fait töns tranbler, N'i a celni qoi ost nri mot sonner.'* Es vons venu le ceuelier l'äM A bastonchaus, ne pot sor p(6s ester/

m

Taot Tot batii 4MUf^. 6|Bi(Uufiite8 U ber^ Qoe il ne ]Mrt aMtf-apoieriUer» yyPoor dien» «f;^ abe^t k^.yQÜB me yieg clapier De TMtre moine %m dßm pulit i»aj dooer. f. Dex le confoude^ cbiew le fist eotrer. Joa port 1^ clo«i ponr TMtre biejti garder,

*^® As TIS diables Boi^t il conmaiiddi X esteie ier saiq«! er sui A respasser^ Qu' il a cbieoa lui moi^e foura^ie;.. Car qoant il a iiq pelit |^n^ A celier..Tie<i,t,.«j. V ^ tost desfreind. , Del pi6 le fi^ 411 1* a toi^ .eoTei^ Yio Tait qoerant laot qn'. il et a trov^ De le Titaille taut qo* tt ep a ass6s. .. S' OD li desfeat mi^t tost V. aora fra^ Oa par le pi6 k 4e pait>i jel6.

^^0 Jer fo assis dantGuiUaiune aa cort ues. De nostre Tia me.iirist k den^Mpder. Joa tis qoe fol .^yiailt joa li ot t6^ ' Qa' il le nie fisjt ebierf^nent ooaparer» Mieos me Tonist qo* ^1 losi oatre la wer. II salti SOS, ai aie prist i. booter - De tel inaoifere sqoe il la^^fist i^urter MoMl fV^eyient drpi^ eacoqtre «n piler; .;^

Or ne cooTieiit k pot^opos aler. Li aotre nioiue «a ivireot bieo booter (

*^® Mal de celoi qui,lV paaat adpser. /

Honis soit meines qai tßut ae fait do^er.^. ,,Segnor, dif t r abes,.^ .ohbs mon peuaer. ; « Se toffl^ ^oaaoibl^. Ip ^colies .crefw^^r^ ^

Bien porriena ila«||t QoiiUl^afli^greyer^t^ ,

74*

S9i

Qu' il seroit mortet fi^tot diE<böp6s.

Car r eoveioDs as poissöns k !a' mer, * *

A.n. »oittiiiiers nos en face aporter

De nos deniers li ferotis iiprenter ' ' *

Et an serjant ferous o lai aler 2 '7 0 Poar ses soouireirs et conditire et inener. -

Ains qn' il rerigneht seront il afoi6 "^

Oa mort oa pri», s^en seront deüvrö.

Larrons i a qni ifiotit fönt k dodter,

Olli tous jors vivenf de tolir et d*enMer.

Nos hom n' i passe qa' il ne seit de^irob^.

Noas li ferons son bon ceval ^ener,

n li toldront i^en porout eseiipei*,

Fier talent a ne* 1 porOirt ettdnrer,

Ains 80 randra esiiellement JneVler 2^0 Et li larron Y anront tost decop6;

Lors en serons ä tos jors deK^r^

Et s' il revient nos reparleroiis le.

Ensi iert il^ ja nen iert trestornö.^'

Par le prior fönt' Guilfanme matfder

Et il i vinh ne le Tolt refuser.

Et dist Goillaames: v,stre abes, qne toI6s?

Mont voi ces nroines envers mti alris;

Mais par Y äpcistele c'on qiriert eti NoiroA pr^,'

STan senl petit me fönt mais Alrer, '^

^^0 Tant en ferai trebiicier et Yers^r,

N' aront talent de mlitines ' canter,

On il feront tonte ma vülerttift."

Li moinfe Toeut, si prendent h tranUer;

Dist r uns h V aolret ^^riiAl nos est enconlre^

8e il yit longes^ totrt soiiicM afUö/« '

i\

m^

Et di»t li ftbe9t«'jjG(illlMim!>ji (MMadCti^ii- ' '<

Se Tol6s'ftSN> «h«n d* •& yetit «onüiatidtt -'-'i

f. Toot le ci|>l*re- ▼6«"l«ii;-8er»'1>o»:gi^*- '" ••U

Et dist GnillaoiMM : ,',olF Slire «i nMi d^.**

3 00 ,,Sire Gaillaam«9, dmt 1' abes;

Yoas en ir^s as poissoos k le *ner Et . II . soBiiii^ ferife^ « tImb melier, >■ ' - De nos deni«i<üf ^tf veaicr ^fwU potMfts, ""

De quoi porrdü 'Ii^^idson äeluiter >■'•'

Et an seijttnf-potHr-les'^nrii?» fkitm% > '^ ^ Mais oue cose ne vos vtoel'öoMier, ■' '(%kl'iDl''«ttp{t(«fliB^it 0R'ineflM1N»r.>''' ' > '< Yoas en ir«9 p«^ fei bow'deflBiaMltir; .- '> i Larrons i a qoi UMtft fent jk dmleir - ^''

s*o Qol'Westoat TT?eii»ide«eltr''et-'d!eifbler.

Nos bon ik* f passe ^' il> le seit deai^b^ "- ' Ne clero üe pMMrei ne inone» eoreeösi; -''^- Se H TOS tolent ▼«« desfrier se^eni^,

Tönte* la robe qoe ▼«» i perterds,--'* ' '^

Sire Gaillaattie, in intt (t^k^ait^;"' ^^

Ja de cenlmiM', sire, ni6 ¥•« püMsl**- "

„Des! d$M CMHtlMmH oliqaetf'ilkaisV''M ««!;- ^^ Ains de'«Nifci6'i>e iUe iMi ^aitos lauter; '"'i '*<^

Ne iiul a¥elr «endre «e wtHuMfrr'"- '" " ' ' ''^ »»» Et li tai+en qoi la« -t^odreiii iieher' "^ ' Jod les ferai deifcldd ■M»re<faei>^! *> ' ;,T»3ia€»,^*4\it li abes^ ne vo» 'iHgne^ en'peit^.'-'^ Puis qo' est es' Menesv' MO -^ de¥6s m^ll^r.'^ ''>' „Dei, -dist OhillUMnei^f 'älont Ikfnlt KM^g^- '' * Et <Mli»'*('-terifteM(e<l' *'"^ "•" •■ - -»ii Per dea si^ «IMb^ «'' »'•renlbMr M«ii dlMtililff^'^

s^

'T . ..

II n' m milioar ^MNir les eapqa doa ciel Poar Porter vmes eu graoi emtß^ |ileiiier. QoaDt 011 le ihorte de» e^pproi» d*D(ei«r

SSO u yait pla3 .to^t par terra et par. rocier, Ne s'i tenroit fiMKM>D «e espreTier« Jou le toli k Erpfle le fier Et k m' esp^e.li toU jott^le chief* S* il le me tolept bien devrai . esri^ier.^^ Et dist li abes:;Mdone8 Vi yoieptiera. S' il le vos tollent voa en eanreGite.

Ne deveai» pa^ coabatre.^^ Et dist Grfiillaimea:^998' il i»ß M^llaot aieis gapsf >^ Et dint li abea:.,fiute8 Jor. bipua aaublaa^

*^<> Si lor dou^s volentiera eo riaoa.f^

^Voir, dist GoilbMwieay ^ aioa iere pioqU dolpna; Car par r apostele qoe qoiereat peneaos». Ains qae m'eii parte laa ferai.toua dolaos^

Car toiia les cuit occirre.^^ Et dist Guillaomea: ,,a' il me tollent oies botea Et r estamine et la goone et la cpte? Soofferrai joo qae T on oie bäte eacpre?. Quaat vieut ao batre».si est moidt Jaide coae« Se joo le aaeffre» maldite aoit ma gorge.

^^^ Se trois larrona qoi nie tolleat oia robe. Je TOS di bien par apiut Pier(^ f apoatele.

Je 's pendrai paf la goale.^- Et dist GoillaBDies : ,^' il me ioUeiit mea braies, Icele choae c'on claiioe fanwlairas?^ ,,Chertes, dist V abes» dont aeroit cose laide. De cele cose tos doit il biea desplaire. ff. Depfend^P lofyisa.lor pa^s mal fipire^

0M

D' 08 et de ofairlor flutet^ «km* coiM^aiw.^^'' *'* Es dist GoiUaoMMi'^ice me^ poet Meli plaire.-'

860 Qoaot le coDgiö ine doD^ 4e ee Mre^ '-

Je T08 en jor pw le oers isaifil\¥teire, S' U me foiif cfaoee qiu »e doie deeplidre TrooTeroiit noi felon et de'piilr aiM. '*''

Grant hoiife aride 4e oiea hnitos li^irs #aire/ ^ "^ AiD8 que lee memt en i ferai naiet bftdre^^

Se dex mes braa ine sanre.'^ ^ -..'

Li quens GiiilbuNaee ^aiit cfl desraiMiör Sou daot ab^ u' i ot qua eriecser, 4

Que pofir aea bmiea ae parra eooreeier.

S70 Vait en la Tite^ ai fait faire an braier Del millor paile que M paisse baHfier. Mande ou orfevre por ndeoa apariUier A besans d' er et ii baatoDs^tf* er ader * ^

Et le8 lannjisrea fiaeat noet^ ii proiMa De rice paile «qai Tint de Moapellierl -^

Tel agoillon i a lait atederi i : - 1

Pias de c aala K>eoaata aa paiar« / Et quaot Ii qoeasiot biea fait aau'bMder, i '^ Dedena «aaa braiea le priat äf vatader.^ -

'^^ „Braie^ diät il^ »oat ta 4lai- a«oir.dnv; ^'» Tu m' as coaa(6'ii faire iiaioldeniarf: -l

Tel te verra» par le «ara < aaiot RieieiF^ > «^

Se il te prent' ajiqaeaii «anivoitiar» ' '• - '^■

Tant qo il te n^ella^deatte^braiaa-aMieiv '^ Mien eusiant iito oasparraciar.^io* -• .4 Yient k V ^htj -mV praat -k ai«iniei^^' -^ ^

jySire, dist ilpi jaatirai 4non aeataar.T f i- 1. .al

Se il m' aaalloai 'M larraa «paatoaniar . <;i«.^, fiiit>

68«

Et de IM robe me voeUent despoillier, 3^0 Jon lor lairaiy. por vm di« otroior^: Et le cevai qoe joa idoi edvaaeieri Mais le braiier '^ne j ai £ait «faiüery S' il le me laHeot» il me troveroiit ior« Qoi pres de moi se vaadra acoiutier^ i . Sachies de ^okj il Je conparra cier De moD poing de;»tre desorle banepier Qiie la cervele li ferai trebacier, Qoe tot li autr^ i aoroot qu' eanaier.^ L' abes V o% si se prist k Mignier 40 0 Et r un des moiaen i V aotre ii conatllier. yyPar Saint DeuiSy.cit se. veot esragier Se li larron oe V poeot josticier

Mal avons esploitiö.^^ Li qaens Gaillaomes a cougid demandd, L' abes li done voleutiera et de gre,

Plus de X. liTres li üsi 1* abes doner

Dont il porra les poissous aehater Et . II . somiecs li a faitaprMter Et . I . Tallet qoi les saara goi«r. *'o Li qoens Graillaumes esi el dettrier moote, Ist de r endoislrev n'41 ciire;d*'.«re8ten Li antre moioe^ quant Ken Tirent aler.^ As yis diaUes V ont trestot ix>imiaude. S' or le senst dans Guillaumea li ber, Moot cbieretiieot» Ior feist eoopaner.« Et li frans hom est el.oeiMtt etttr6 f. Et les somier« Call detant löi guier.^ Ihesn de glore eomnenco i MclMier One sain et sauf 1* ep laiaaii ieelttnieffr

.•'.-.

r r »i . ''

187

^2 0 Ainc ne fiiia dasqa* al bo9 de Biaacler; Mais des la;rroM neu ot an seol tror6» Ootre a'en pas^e tant qu'il vint ä la mer, Lors conmeDcha pessons ^ achater, Los et saamouä qoi moat fönt ii loer Et estorjons, airguHles per saler. II prent sa male, si le cort desfremen Taut li aooiöirt li denier It conter Qu* ä ses II . mains lor conmence h jeter. Dist r an a faatre: ,,Tesci bon erdenk!

^30 Bien ait de T ame i)at 1 vöia ä la mer. Se de tels botitea Mssiens li plentö Rice seriem anchois on au pas86. Ne li cant gaires* qae on vende le bI6; Mais qoe il ait »ou ventr6 säof6.^' Li qaens Goillaomes tk^ fx^ oriqiies cos^r, Vers les viteins ite' toH pas ranprosuer; Mais cele noit s6' fist bien osteler Del peisson ot a^s^s fc son sodper Et le bon yin ü4 volt mie oublier,

^^^ De ses deniers n'en vatit iial r^örter; A moot graut joie 6' est la nuit repos6s Düsqn' aa demaiu *qae 11 ^ ajorti^: Li qaens nionta, ses söUiierd ftit trtiser, Vers r abele s' est i<ds an retomei^. Ainc ne fina doüqti' aii bos de Biätfcler;' Mais des larrons nefh ont'mie' trtyr^, ' Tant qo' il s'en ttetet parfoAt gavt nim6. Li qoens GnillatHne» fo MMt 'gentil et bef, '' Voit sofi TaVet si T a araisöiiet: -

*^o ,,Aniis Maos' frere, siif^ Voo^ liient eänter/^

Abh. d. I. Cl. d. k. Ak. d. Wiss. M. Bd. UI. Abth. 75

H^

Ja ponr larroD mar vos esmaieres.

Qoidies tous dont ue tos pusae garder ?^^

Si valleät 1' ol, prifit aoi k escrier^ -t

Biet! haotenieiU coomeuclia ä cbauter:

,,yoles oir de daut Tibaut V Escler

Et de Gaillaunie le marcis aa cort De», . ;

Si com il prist Orenge la chite

Et prist Gaiborc k moillier et ä per

Et Gloriete le palaijs principer?

4^0 Joo ne saroie sire plus iuuit ebaoter; Car cht soloieut li larrou converaer, Qai tos jors Tivent de tolir et d'embler. 8' il DOS percboiveDfy d en pcoos eseaper^ Ne DOS garroit De vesques ue abe Ne clerc De prestre De moiie coroue, Qoe De soioDs maiDteDaDt decopö.^^ Et dist GaillaaDies: ,Jä mar eo dooteres^ Ja poar larron ue laissies k cauter; Car s' il i TieoeDt, jo vos quit bien teoser.

^7<> Li vif diable les eu out eDpqrles

Qae joQ De s pois ireir ae eocontrer«^^ Li yalles V ot, si coDmeuce k ehaiiter. Si bauteaieDt tist le bas resooer^ XV larroD ¥ oreDt bieo eaeoate Qui soDt el bois, si se doiveot disDer Et lor DieDgier oreot fait atomer« f. Ud bermitage avoieot, derohe Et les coDvers avoieut estraagte, Deniers et robea eD orent aparte.

^^^ Dist r DD k Y aQtre: „)' ai ol . I . joagWr. Oies cott paDtc) 4^ .GuiUamne an coori u6s/^ '

V&9

Et dist li maistre: „fai(e.s le chli torner S' il porte aroir ii'en porra escäper.^ Et dist li aofres: „negaorl Iab:$i^ ester; Car jongleor ne doit nos destorber, Mais tout frano heme les d^ossent amer, Deniers et robes et ä maiigier doner/^ Et dist li maistres: ^»de folie oi parier. Quant il i viDt, bien le doit conparer.

^^0 Ainschois qu^ il seit de dos maios escapö, Porra il dire qne mar fa onques n6.^ n sailleot sus, es cevaos soot 01011(6, Lor armes prendent, el cemiD sont ale^ Dusqa k GuiBaome ne se sotit arrest^. Par tel alr ont le conte escriö Qne li somier en sont tont esfraö, Li quens Groillaonies en a le sanc mnd. II li escrieut en^iron et en le: ,,Est6sy daus meines, ne nos escaper6s.

&00 |§f ales avant, töas seres decopds;^^

Et dist Goillaumes: ,,qo' est cbe qoe demandes?

Se mal nos ftdtes riens n*i gaaigaerös.

Esenmenies seres de dant ab6,

De r apostoile, de toas les orden^r/^

Et dist li maistres: ,,de folie plarl6s.

Ne clere ne prestre ne vesques fie ab^s

Ne prisons neos nn denier momi66.

Trop estes rices et d' avoir assas^.

As poyres gens il6ossi6s tant doner

^^^ Qoe vostre yie peossi6s amender. Or penses bien de matines chauter, Neos penserons de toUir et <f^l^>'*'

75*

590

N*eD porter6s ud deuier moaiieö De toot r avoir qu' ave^ cbi ameoe/^ Le yallet preudcDt^ k terre Tont jete Et pies et mains li ont estroit bendes,. Pois le jeterent eoTers en qd fosse Et pais eu sont ao conte retorue, Puis li escrieut: ^^dans moines ue irea.^^

^^^ Dex le garisse par la soie boote! Ore en a bien ä faire. Li larroii furent feloD et fioadoiant, Gaillaame preiideut et derriere et devant, Au. frain le tieueot qae il ne Toint foiant^ Li uns le boote» Y aotres le va sacftant^ Et diät li ons: ,,coo eis oioiuea e8t graot.^^ yfVoire, dist V aotres» il est de fier samblant, Yes con il Tait les . U . eox rooillaut« S^ il se coorooee» il nos fera dolant.^^

^^^ Et dist li tiers: i,con il a rices gaut A or pares> ja millor ne demant.^^ II li demaade illoec de niaiotenaot. 9,Tenes, dist il» joo le fac moolt dolaot; Car joo voi bien qoe joo ne pois avant. S'or me laissies esci^er par itäiit» Si m' ait diex» preo i averes grant.^^ . f. Et dist li uiaistres: »»voos partes de noiant. De toot r avoir qoe aves en presaut N' en porteres le yaillance d' ou gaut^^

^^^ yyVoir» dist Goillaonies» dout me va malenieut. Moot grant pecie en faites.^ II li demandent la gönne de son dos Et en apres V estamine et le froc»

0 ^

üor

Et il lor done, oiiqoes til qmst repot „DeXj dist Giiillaaniefif, coii or sanible bieii soU Trop pois mmVrir, foi qüe joa doi saint PoK Or en-deos«. Uli . oa Y. aroir niort

Et ochis h martire.^ Sor le ceval fu dant Goillaomo eneore»

^^0 Tot OQS et porre qa' il n'ayoit point de robe^ Ne mais ses braies ses caaces et ses botes* Li larron fureut eotoor loi tot ä rote, Au frain le tindreht qa' il ne lor poist estordre. * ,,Larron, dist il, com esies de pate ordre I A mal es fourques 9er6s peado eneore. Si feres toqs se de cbi pnis estot^drc.^ . Li niaisfres jore son meotoo et sa gorge, Saint Lienart c'on rcqoiert h Limoge: ,,Cha meter&s le cheval et les botes

^^0 Et les ganteees nos laires tos eucore.^ Li qaens descent del cbeval soas la mofe. ,,Tenes, dist il, ponr saint Piere V apostre! Mien eusient, ne tos ai mais qae sorre, Fors unes braies qai me cnevrent les costes Et . I . braiel qai est malvais encöre/^ Et dist li maiiütres: „cfaa le reud^ saus faille.^ „Choa, dist Giiillaomes, foi qae joo doi nostre ordre, Mieas yaut ass6s que toute Y aatre robe, (Et) se Yoles voos Y aurfe» ja encore;

^'^^ Mais joa ne I donrai mie«^

„Seguear larron, dist Guillaome an vis fiery- Si m' ait dex, Tesci an bon bMuer« II u' a (ant bon dechi ä Montpellier, A bendes d*or et k boutons d'ot* mier.

smt.

Chil qni 1' aura teoir le devroit eier. Plus de VII Ib. Consta il arant ier. Se tant Y ames, qae oe 1 toI^s laisaier, Pias pr&s de moi vos convient aprt)isiiiien Se je 1 TOS doins, dex confonde moD cief,

^^^ Car j'en aoroie en maiot liea reproTier; Mais Yigne avant qoi le vaadra baillier.^ Li maistres lerres a coisi le braier Et les jagondes et Tor flu flamboier. Damedieo jare, ne li raudra laissier. U s' angenoille qa' il li veut deslacier, Qu' il le Toloit fors des braies sacier. Voit le li qaensy n* i ot qoe coiireeier. fjDeXy dist Gaillaumes, con or puis esragier, Con or me tienent eil glotoo losengier,

^^0 Que Des mes braes ae me veolent laissier. Or voi Jon bien, proiere n'a mestier. Dex me coufoude s'or ne me roel vengier.^ Qui li velst lors la tette hocier, Les dens estraitidre et la color caugier,

Paour r eb p6ast prendre. „Dex, dist Goillanmes, or voi ^a^ il m'est k laide; f. Car joa n* i trais ne merci ne manaide. Jia conmanda daos abes nostre maistre, Se trovoie bome qui me tolist me braie

^^^ Et nion braier vansi^t ji force traire, A icest mot ne poroie iraistre. Se plus ateng, miex f aoroie estre ä naistre; Car il sont trop felon et de put aire.^ Hauce le poig» »i vait flerir le maistre, Tel cop li done derant en aon visagcv.

mz

It OS de Ja goale en II uioitie^i li quasse^

Mort le treboce ^ terre. Li qaeus Guillaumes niout forineot h' aira, Par niaUalent le poig destre leva,

*'® Si fiert Uli aatre qae devaiit lai trova, L'ors de la goale (out li etuiiiela. II . eil saisi k ses . II poios qn' il ay Tont par a'ir eostemble les hurla, Qoe r an ä Y antre eunamble eäcbervela Et ao cisqoisinie un tel cop redoaiia, L' 08 de la goole (restot li de^loia. De son poig destre an autre eu as^tena £n Uli le pi% si qae tot V enveresa, Li cuers del ventre au ca!r li creva,

®^<> Et le setisroe par les cbeveus coabra^ . III . tors le torue et au qoarl le raa Eoeoutre un caisne que tout le coiibrisa, Puis li a dit: ,,quaut eifi^t relevera^ Ja de caater talent ne li prendra, Mout par fu Ms quaut mes braies m' (osta). De tolir braies u' oi parier piecha. Se uos le veut^ si retraie en escba, Bones saudeea de mon poig portera, Si qae joa qiiit Ja maia ne relevra»

^ 3 0 As boues geus ja mais mal ne fera, Moi ne autrui qoi'le cemin ira.^ Quant eil V enteudent, chasenna a' espoenta^ Dist r ua är r aatre: wQa^i diablaxh» m\ (S') eusi se tient,. nus n eu escapera»^ II se raMemp et de obi^ et de la^ Lancent li laucta et dara que chascona 4#

..». *»i>

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ii

594

Dex le gari qae nu» d^eua ue I teuchä. Voit le li quensy dauiedieii reclaina: „Si Yoirement, cou le ciel cätora,^

®*ö Garrissies moD cors, eire!*^

„Dex!^' dist Gaillaumes, y,8i con ta es Teraus^ Garis mon cors de ees larroDs pusuais. Grant pecie fist nostre abes beneois; Chä m' en voia nostre abes beneois, Si m' envoia ä uioat povre conrois, Sans mon hauberc et mon branc Vieuois Et mon vert belme et mon espiel Tnrqaois» 8e il i fussent ebertes . L . et trois. Tont foisseut mort 11 larron maleois.

^^0 Chi voi jesir tant bon branc Vienois;

N' en prendrai nul, car il m'est eu defois;

Car el capitre dist li abes cortois,

Que n' eosse armes fors lo char et les ois^

De che nie defendisse/^ Li quens Guillanmes a regarde amer, D' encoste Ini Yoit ester son somier f. Que de poisson avoit bien fait cherkier. Li qnens li race le cnisse atoui le pt6y En haut le lieve, s' a son pas avanebie^

6 60 Yint as larrons, le premier a paie Par tel vertn que tont la trebncie. Puis fiert un autre le vassal droiturier, Et pois le tierCy ue V a mie espargni6. m . en a mors des glotoas losengiers» Tant i feri li jentix qnens proisies^i Tont les a mors, n'eu remesl uu en pie. Or a Guillanmes le cemitt aquiti^

«?•

m

Ja iiiais pOTre home n'eii laira aou marcie. Li quen» Guillaiimes le soaoiier acoicie

^^<> De cui Ol pris le qaisse atoat le pi6. Quant il le Toit, si V en est pris pitie, lii gentils qoeus a daniediea proie: ,,6lorieus sire, qui fus eracefiie, Ell »aiute crois pends et travilli6, Si eon c'est yoirs, sire, qoe t'ai proie, Reiides la qaisae, biaas sire, atout le pie A cest cheval qoe ci voi mesbaignig, 8] que le voie sain et sauf et haifi^. Lora prist la qoisse qoe il avoit sacie,

^^^ Si le remist li geotils qoeus proisie Si faitement con il ¥ ot esragie. Pour la proiere doo bou conte proisi^

I fidt dex graut miracle. Quaut li bons cuens ot s' orison fine» Lors prist la quisse doo bou somier .... Se li reuiist, tautost fo resaue, Atoat le fais s'est li cbeyai tom6s. Li qoens Goillaomes est arrier regardes, Voit son Tallet ens el fous d*an fosse,

^ ^ 0 Ob li larron Ten avoieut jet6y

Li geutix qoens Goillaomes la mout tost desuo^

(Et) aprös a moot tost aparol6:

„Amis, biaos frere, vois ceyaos ä pleute

(S)ors et baocbaus et uoirs et pomele.

. (X) y . eu i a, joo les ai bieu nonbre.

Moiites el mieodre, les aotres enmeues/^

Dist li yaslet: „yoleutiers eu nou de.^^

Et eil les preut, u'i est plus demor^

Abh. d. I. CI. d. L Ak. d. Wiss. \l Bd. lU. Abth. 76

S9^

Lor chemiii oot anbedoi arootö

'ö<> Droit Tcrs lor abele.

Li qoens Goillanme aceaf sa pe«cherie Et les chevaQs n'i lainsierent iliiiie. Del boi8 issireiit et Tont Ten» V abele. III moiiie farent 80or la porte k espie Et par desous V orent trien vertiteillie *). Voient Gaillaonie qai yeiioit la caocie^ Jus de^eradirent, ae s' atargiereiil mie, A r ab6 vietiettt, ta oovele on( nmicie: ^»(Gnillaiiiiied) Tieiit k moDt grant ehevaucie,

^^0 (Che)vans amaine et deatiiera d' Orcanie/^ ^(De)x! dist K abes^ dame Bamte Marie! (To)ut cel avoir ne galgna il mie^ (Ja ä) maint bome a il tala ia yie (Et de)rob6 moastier et abefe. (Frames) la porte, n' ai saig de sa fblie* (Taut eon je r)i9y d' i enterra il »lie. f. Non ponr diea 8ire, n' i a cel . ' Ja uos bafroit et diroit e8t(oa(ie)«^ Es TODS Guillaume et le vaslet qoi orie:

''® „Ovr6s la porte, prend^ la p(escherie) Et ches cheTaas« s' iert rioe V ab(ele), Tout par Goillaume, qa' oaqiies u' i ot afe* Or a il bien provende desservie, N' i doit fallir en freatoate sa (rie)/^ Li moine Y oent, si ne respoudeat (»{6)^ Cbascans vausist, qa' il ne re(TeBist mie).

0 Lies verroilUe oder TenrtmUie.

m

II li escrieiit k baute vois serie:

„Deiiiour^ä Ik^ too8 b* i eiit^rrds nie; Car yoo0 enteci. roaberes.^ ^^^ Li ber Guillamne« Mt Tesas k porte

Et li portiera V a encoidre lai clos^

Et veroullie et fremde k granV forsea.

Li qnens Gnillaumeii U orie et li emorte:

„Oaevre la porte, des coofoade ta gorge !

Prent les poitiiaoos qne €ia Moiiera «porte.

Bons lus i a et äi a maiute aloae

Et boues troitea doiit len ißt^ten aout grosecv

Bons esturjons et^bou^ aaqaioiia euoore/^

Dist li porliers: ,,Par Mint Piere V apostre! 7^0 8i puis eotrer par auiors ob par (foree)^

Trestont li nioiue le ceiipar(roBt eocore.)

(Job voel que u)ol oe 1 faee«

t,(Dex! dist) Guillaamed^ qui tout as k aauver! ;

(Conseille) inoi par la tojie boote,

(Qq' avoec les) uioiuc^ me quidai aejoraef. .

(Qu' a ore) Y abe% qoaiul Be ai' i lajwe entrer?

(Voldrent) larrms le: mieB eora afeler;

(Mais dex) de gloire ni' ea veat biea desionter.

(Or cait) Job biea merei b' i puis trover 7 50 (^0 p0^r proiere ae perrai ena eatren^

(Li caer)s del Teatre li coBmeqce k lever^

(De) mautaleBi conaieBoe: k treaMec.

(D* enco)ste loi vok na graat fuat et^er,

(. IUI 0 vilaia i erept qae porieyr. (.7186^3 trpiTgrant)

(P)ar uialtaleat Y af^oU as poiaa coBhrei

(E)ucoutre nioat le coBBienBe k ieTer» '

lPa)r grant yigoar vint k If^. pfr(i|^ (^^, .

76*

596

(Uli) si grant cop li coumence k douoer, (T)restoat V encloistre en a fail resotiiier.

7^^ (L)e8 col8 paet on d'noe line esconter. (Le) maisterporte foit k terre ver^er (Et l)e8 Teraud et les gons craveiiter; (Et l)i flaiaus a le portier tii6 (Et . II 0 des moines i a eschervele!«, (Li a)utre moiiie sont eti foies torue. (Ki) doDt reUt les goanes jo» jeter (Poa)r mieas foir et lor ries sau Ter (Par)iiii les cambres dont il i ot ass^Jü. (Darrie)re Tiut dans Gnillaitnies li ben

^^^ (Si comen)cha meines h e^crier« f . . X . en encontre, ne porent eäc(aper). Ki li velst h la terre fooler Et de ses poins inout rnistes (cols dotier). As caperons Tes a pris ä coob(rer). IJn en a pris qoi ne pet to»t (aler), Trois tonrs le toarne a ver* .... Si roidenient le fiert k un piler, Qq' andeas les eax li fi^t del e(ief voler). Puis li escrie: „ä moi venes par (de)!'^

7»^ Et d* une böte a eousni 1' abe

En mi Y encloistre V abati tout p . . . . Li aatre meine sont en foies to(riie). Qoi dout veist dant Ghiillaame le ber Parmi V encloistre et venir et aler, En la qaisine et el dortoir entrer; N' i remest canbre ne face desfremer. Trestoas les rtioiues a niont mal de(meneH), Par les cheveas V nn ä V aatre hefte.

M9

Tant les bati qne tont sont estoan^.

7 00 Au grant modstier aont en ftries torn6.

Dist r an h V Mtre: ,,inal nos est encon(r6. II les^) estuet h sa merci aler, Ou nous ere^ons h martire litrö.^ Gaillaume apielenf, au pi6 li sont al6, Trestout eusamble li oiit nierci cri6, Minies li abea qoi revient de pasni^r. Et dist Guillaumes: ^^trestoat merci aar6s; Mais que tous faites choo que j'ai enp(eiise).^ Dient li meine: ,,ToIenHere et de gr6.*^

^00 Et dist Gnilläumes: 9,or oi^ mou pens^: ,,(. XV . c)heTaus vos ai chi presentös, (La pescfaerie qoe) Jon pris en la mer; (Mais er ves pri) teut me seit pardene (Quanqn' ai vers v)eas et mesfait et esr6. (A Tos^ dant ab)es en eri merd per d6/^ (fit dist K abed:) >;teat vos seit pardene (Et ]i mert s)oient maintenant enterr^ (Que ja de) meines tecoTerrons plei)t6; (Mais er me)dite8, per sainte karitö,

^*^ (De cest) areir, V aves conqaest6? (Allastes) vens par le beis de Biancler (Et les) larrons i avte tos tronv^?^ (Et dist) Guillaumes: ^ja orr6s verit6. (Aine) al aler n'en pet nul encontrer; (Mais) an veuir m' oreut meut mal men6 (XY) larron qne Jen i eo trev6.

0 Lies nos.

m)

(A ni)0D seijattt orenl \e& poius ooe^ (Et l)e jetereot enven en hii feasa. (On)qii^ merci eu aos ue poi traver.

»20 (De) char et d' os les ai si atorne»

(Qae) li chemiiis ii'eD iert niab eaconbre, (Ni) povres bom n'en laira aon errer« ,,(De>x, diät U abe^» t'eii aoie« aorel (Oiiq)aes n' amereut Jhe^a de malzte. (Tou)s U pechied voä eo Mit pardone/^ (Lors) üst li abes les poiMOu« de8t#0ii»er (Et toa)t li luoina eu orent au disuer. (Cil) qoi mort sont fureut t08t obli^ (A la g)raDt table aist Guillaoine» U ber,

^^0 (Asses boii)8 Yius ot ä »a voleutö f. Taut coo il eu pot boire.

Icele uuit gist Guillaames li fiertiu Es vous Oll äugele dex li a euvoies, Di^t ä Guillaume: ^or oe vos e^uiaies! Par nioi (e maiide li glorieua (del ciel): Le matinet preut k V abe congie, Preut ton baobert et tou efii(co lia(i) Toutes tes armes uulle u* en (doi« laissier), Monte si va aaos plus de delaier

»^0 Droit es desers eucoste Moope(lier), En la gastiue las nu desrubaut (fier), Une fontaine i a 1^ ou rocier. Ainc crestieu a' i estot jor eM(tier) Fors nn hermite qui oiourut . . 8e 1 delrenchiereot Sarrasin p(autonjer). La trou Veras habitaele et nion(stier); Hermites soies que dex Ta prouonc(ie)/^

4M»1

Et dist Guillamnes: ^joo ne roel plos (arger/^ Yait s'ent li angeles, et qoatit f(a ajornö),

^^0 Li qaenä GaillaoniM prist k V abe €oiigid Et il li dosne, ai n'en fo pas iriö Et tout li moiae, si en farent (otoet Ii6). Vint k r estable, niet Ja aele oa d(esfrier), Oiiqoes n'i qnist aeijant ne e(a€oier). Qoant fii montöa ai aaiai aon (eapiö) Ses armes parte, il n' i a riena (laiasii). L'abes li doae XX # librea de (deniers) Par tel cooTent qu' il (ne reviegae arrier). Li queas Goillaaaiea V a rnoot bien otroiö;

^^^ Dbs or a' eu vait dant Guillaaaiea li fier (Droit es desers) d' eocoste Moapellier (En la gastine) par devers le rocier. (Un habitacle) i trnere et nn nioaatier^ (Li 8arrazi)n Torent toat eaailliö. (La est Tenns) GBillaamea. (En r abit)aele a'eu eat Goillauaie entr^s, (Une c)apele i trova et aatel, (Uns sains) herniite i a lonc tans est^, (Tant que fnjt mors et Ji aa fin al6.

^^^ (Or se por)pense daot Guillaomea li ber (De damed)ea servir et bonorer (Por ses) pechies dont il ert encoabr6a. (De cnir) de eherf avoit fait an eoler; (El col le) niist del destrier abrieT^ (Si as)ambla des (neres k plent6 (Por r ab)itacle que H ^eut reatorer. (En poi de m)oia l'a mout Inen ameade (Et de fors moni) cloa et aviroa6

602

cbiues et coles a plante ^^^ (Que uioa)l redoute Sarrai^iii^ et E?!»eler. (Un castel) ot desoar un mout freioe, (La vait ge)sir daot Gaillaame an oort nes^

(Qne honte) ue li facent. (Or est Goillanine) el-deaert bien parfoiit, (El abi)tacle oo la fontMoe sort. (Arbre8 i ot et) herbes ä faisoo, f. Vii castelet ot freme sor le mo(ut)»

La gist Gaillaumes por Sarrasins fel(oiiH). Eiicor le voieot pelerin qui Ik (vout). ^^0 A »aiut Guillaame des desers tronverout Uli habitacle, \k oh le nioiue so(ut).

Loey» fa a Paris »a maison. La se dedutöt ft gaise de brioou, N' ot aveuc lui ne conte ne baron Ne duc ne prince Chevalier ne garson, Ulli le prisast valiäsant an boaton.

Taut ert avers et uicesi. I^laist vous oir, com il fu uialmenes» Et de ses houies et servis et ames? *^^^ Quant (il) cbevaace de Paris la cbite l)a»qu' k Saint Lis il seut con¥er(ser) Ou ä Orliens ou k Cliartes d* k les On ä Laon oa k Rains la chite. Mal soit del conte qui o lui voille aler, Ne castelain ne prince ne cas6, Ne Chevalier qui armes puist porter Tout ne le prisent an denier moo(n^).

603

Les frans liuages ot arriere bo(Dte8^ Et de 0a ierre et de sa cort ost6,

'9 10 £;t des estranges ot il fait ses pri(vesi). Malvais conseil li onl tous jors done Et soll avoir et tolii et enibl^, - . Et si baroii T out tresteut ado8s6, Que uus ne I sert ä pasqoes n'a ii(oel), Et sor tout ohou li est mal (eneoutre). Assegi6 r ot uns paieos Ysor(es); (D' ootre la) oier de Sasoigne fun6, (Eu' Frauce vint ot) Sarrasius arin6. (La mort son^ pere veut au roi demaudecy

^^<> (Que Guillaume et) en Tangarde tue. (Tout le) p)ai]s orent ars et gaste, (Et soz P)aris fu li os atrave. XRoi Loeys) out dedens ^oserr6 - . . . ge qu' ayeuc loi ont nien6 (Soveut rassail)lent Sarraski et Escleiv .(Nus homne) poet issir de la cfaite, (Li mescreaiit) ne faceal deeoper. (Ysores fn)t de mout ruistre ierte-; (Sos V) angarde est ohascun jor oiont6,

^^^ (Si avoit) bien son Mahomet jar6, (Que ja n' ier)t jour aeonpfis ne passe (Ne niari)gera ne paln ne Vin ne b^ (Que il n' ait) mort nn crestien arm6 (Ou . II .) ou . IUI . s'il les poet encontrer. (Par m)aintes fois en a il affole (Tous cel)s qui forent en ¥ angarde roonte. (Tant le) redoutent li Francois ador6, <iQue nnl n' J a qa)i mais i ost aler

Abh.d.l. Gl. d. k.Ak. d.Wi8s.yi.Bd.IU.Abtli. 77

604

(Rois Loey^) W fa moot ali^ ^^^ (Qiie il n') ot rmus nnl Chevalier arm^

(Qu' osast coi0ba)(re ao paieii YsiMre.

(Un jor) repare del monatier per orer;

(Baron n' i) ot oe prince ne ease

(Ne dac ne coa)te ne oheralier loe.

(La se gaiiiien)ie coo ]k oSr pores: ^^^ (,,Dex, diät li reis,) par la toie bootö^ ....

Bemerkunifen.

V. fu fehlt in der Handschrift. Vg. v. 10 und ^1.

V. '^^ Guiiiaume ^tatt GuillaumQS kommt aucb sonst häufig vor. Diq Declina- tionsregeln werden im Allgemeinen vom Schreiber wenig beachtet.

V. 2^ pardenös statt pardon^s, wie v. 27 $teht^ komm( auch anderwärts vor. 0 in unbetonten Mittelsylben verdünnt sich in e, z. B. correeier st. cor- rocier, selbst premetre statt prometre, lemolte s: tomnltus (Perceval. Cod. Cangö 73. f. 413).

V. 3^ ist ofi'enbar Tal^ statt fol^s zu tesen^ wie die hds« hat. Y 55 54 5657 sovrö, porl6, den6, enterrö stehen dea Reimes wegen, so im Amis umgekehrt ament^uo statt amenMu 1982.

V. ^ 2 trouagc ist dreisylbig gebraucht , während in der Regel viersylbig und tr^uage (trftutagium) zu schreiben ist. Das Aurgebea organischer e findet sich im picardischen E^aiekte am frühsten und häufigsten^ Ok das spätere Verschwinden dieses e 49m Einflüsse der picardisQhei^ Aussprache zuzu- schreiben wäre, bleibt zu untersuchen. Spuren davon finden sich noch heute, z. B. im Pariser Volksdialekte 6vu für eu.

v. **® plaindor ist in den Wörterbüchern als ein Wort angegeben^ weil dor ge- wöhnlich in Verbindung mit piain vorkommt. Dor allein kommt in meh- reren Stellen vor, z. B, Brut (Gange 73. fol. 336. a.).

Moult li pesa del tra'ilor (Biordr«t>

Qtti de aa terre ot nea ua dor.

Es bezeichnet ein kleines Ffilolienmaiis , etiwa Spanne, und ist wahr-

605

scheinlich das grieeh. däfop. Im prov. Girart de RossiUon dorn^ nfr. darne.

V. 2 12 joate ist das milteL juta, justa, mensura vinaria quae aestimalur duabus quartis, franz. jaste, gioste, justeletie.

V. 22' r ab6 des Reimes wegen statt abes (mit unbetonter Endaylbe)«

V. 233 cenelier ist nidit celerier, was der erweiterte Text giebt^ sondern coenu- larius =: Speisemeister, vgl. cenier und coenator^ ooenarius.

y 23 6 Yjeg ftir vieng ist Eigenthümlichkeit der picardischeti Sohreibweise , so

poig V. 609, soig v. 715. V. 2 52 lies oi statt ot. y 218 ^ifd g(3i| poront wohl pora oder poroit zu lesen seyn.

V. 2 8 2 iiygg reparlerons le hier heissen soll, weiss ich nidit. Die Stelle ist sicher verdorben ♦).

V. 29 6 fehlt eine Sylbe. Man kann etwa GulUaume or entend^s bessern.

V. 29 8 gtgti gerg igi oiine Zweifel sara = saura zu lesen«

V. 3J8 li^g mais 3t0|t des ersten ains.

V. ^21 ^ifi] der gewöhnliche Ausdruck sous le cape dou ciel zu setzen seyn. les capes dou ciel habe ich nie gefunden.

V. '^^ 1. en riant rians steht wie peneans v. 342, des Gleichklanges wegen.

V. '^^ vor oder nach diesem Verse scheint einer zu fehlea

V. ^^^ nient ist hier gegen die Regel einsylbig gebraucht. Man kann rien lesen oder vous tilgen.

V. ^1^ statt ne ir^s vermuthe ich n*en ir^ oder nen ir^s.

v. ^^" döuss statt d^usse ist Schreibfehler.

v. ^^^ wird statt fer6s wohl ferai zu lesen seyn^ wiewohl sich auch ersteres dulden liesse.

Y, 5 66 Da saus faille nicht in die Assonanz passt, so wird etwa zu lesen seyn: cha 1 rend^s sans essone = ohne Verzug.

*) loh Termnthe, dass statt le el gestanden, nad dasi der Schreiber, dem diese Asso- nanz nicht gerecht war, in le geändert hat. Der Sinn wäre ; wenn er wieder liommt, so wollen wir anders nit Ihn reden.

77*

606

V. ^^^ fehlt eine Sylbe, vielleicht que me poroie iraistre*

V. <*»> ors statt es wie v- 616 steht, ist kaum Schreibfehler. Ich finde in der- selben Handschrift glotomie statt glotonie und In Cod. 7227/o durch- gängig trorser, muri, murle.

V. ^3^ lies estoras statt estora^

V. ^^^ acoisiö statt acoiai ist eine Form, weiche sich die Dichter des Reimes wegen zuweilen gestatten.

V. ^^' ein zwöirsyibiger Vers^ der einzige des Pragmentesi

V. ^^^ niieudre des Metrums wegen lur millor.

V. "^^^ ist statt vermeiilie ohne Bedenken verroillie zu lesen, was ich desshalb gleich unter den Text gesetzt habe;

V. ^^^ statt les wird anbedenklich nos zu setzen seyn:

Der Verfasser der jOogereii Bearbeitung ist wahrscheinncb der- selbe Guillaumes de Batpaumes oder Bapaome, der sich in der vor- ausgebendeu Branche, dem Moniage Rainonart, nennt. Dft diese Stelle geeignet ist, das Yerhältniss zu zeigen, m welbhes er sich zo seinen Vorgängern stellt, so theile ich sie vollständig mit. Nach- dem er erwähnt, wie Raiuooarts Leichnam nach Spanien gebracht wurde nnd dort Wunder wirkte, fährt er fort:

Qni d' Aleschans ot les vers controuvez,

Ot touz ces moz perduz et oubliez,

Ne sot pas tant qu* il les 6ust rimez.

Or les vous a 6. restorez

Cil de Batpaumes qoi tant en est nsez

De chansons fere e de vers acesmez,

Par quoi Y ont pris maint jongleeur en hez,

Qn' il les avoit de bieii fere passez.

Seine Bearbeitung des Moniage Guillaume zerfällt in drei Theile, von denen unser Fragment den ersten vollständig, den zweiten gar

«07

nicht nud vom dritten den Anfang faai. Der erste Tbeil ist Gnil- lanmes Mönchthnm in nngeffthr 3000 Versen, die den 859 ersten unseres Fragmentes entsprechen. Die Geschichte, die er erzählen will, findet sich aufgeschrieben in St. Denis nnd darf also keinem goten Spielmanne nnbekannt seyn.

N' est pas joglerres, qui ne set de cestai. L' entoire en est an mostier St. Denis. Monlt a lonc tens qa' ele est mise en oubli. Moalt fo preadom eil qui rimer la fist.

In einigen Versen werden nun die fiTaaptthateu Goiliaumes, Rainouarts und Vivieus wiederholt. Von Guiborcs Tode weiss er wenig zu sagen.

Tant ala loing, ne sai que tous devis, Guibor fu morte dont li qnens fu marris.

Der alte Text ist hier mit Recht ausführlicher. Auch die Er- scheinnng des Engels fehlt bei G. de B. Der Graf Ckbergiebt Orenge la tor et la fierte, Gloriete son palais principel, Tortolose und Por- paillart sor mer dem Maillefer, macht sich eines Morgens ganz allein nnd ohne Jemanden Kunde davon zu geben, auf die Reise und fährt gen Agenes, um Mönch zu werden. Der Name des Klosters wird auf mancherlei Weise geschrieben, Raines, Augie, Engaingnes. Der alte Text hat t)berall Genua (Genves, Genevois). Bei seiner An- kunft erschreckt er denPfbrtner so durch seine riesige Gestalt, dass er ihn für einen Teufel hält.

Ge cuit qu' il est del puis d' enfer issu Ou que il est li niestres Beizebu.

Der Graf begiebt sieb ^ ohne ein. Wort zu entgegnen, in die

608

Kirche und fragt nach dem Abte. Neuer Schrecken , sobald die Mönche ihn erblicken. Sie fliehen vor ihm.

Ainz n'i reniest ne chaaf ne cfaevelo, Parmi ces croates sont li anqaant repim. Dist r nn k Fantre: ^nos avons tot perda. Cest Antecrist qui ci eni eubato Par lai serons destrait et confondn.^

Die Autwort des Grafen entspricht deni Willkomm der Mönche*

^^Diexy dist Gnillaumesi qui el del fez Tertuz, Quiex vis deables ont icist moine eu! Mien escient qu' il sont del sens issn. A male hart soient il tuit pendu.^^

Alle Insassen des Klosters» die vor Guillaome die Flucht er- greifen, werden namentlich aufgeführt.

Ainz n* i remest ne moine ne cloistrier, Prieox n' abe, prevoz ne tresorier, Ne chambellenc ne vallet ne huissier, Tuit s* enfolrent et qoeu et bouteillier.

Der Graf aber will Allen zum Trotze Mönch werden, und for seine Sauden Busse thun. Der Abt antwortet:

„Diex, dist li abes, beau pere droiturier, Sc dex ne 1 fet, ä mort serai jugie.^^

Der Graf bricht in Thränen aus, dringt in die Kirche und fällt vor dem Kreuze auf die Kniee. Diese Demuth erweicht den Abt, W beruft im Kapitel (cbapitre sone) und fragt .Gnillaonie, was er

609

sei, König, Henog oder Graf^ denn er scbeiue ihm ein hober Mm». Der Graf antwortet:

^yPar den, sire abes, fetes p^s, »i aC oiez.

Taut ai fet mal, de Ter(6 le sachiez,

N' est honi eu terre qn* enr deüst la moitiez.^

Ueberdies Terdpricbt er dem Kloster 1000 Pfund denier» sammt Ristang and Pferd. Daa erfreut den Abt sehr, er weigert sieh nieht l&nger, ihn aufzonebmen nnd das Kapitel giebt seine Einwilli- gung. Der Graf wird MOneh oad der Yerfauser vergisst nicht m hemerkei, dass er am ersten Tage so viel gegessen habe, wie vier Mdnebe, und daza einen halben Seatier Wein getrauken. Die Kk»* geo der Möttche ober den gewaltigen Esser beginnen sofort. Der alte Text sagt, doppelt so viel Brod, als ein anderer im Kloster, habe er täglich verzehrt; der jOngere fogt dazu einen Pfau, einen Schwan und fünf Krapfeiv vojt seiner Frömmigkeit und Demnth da* gegen macht er weniger Anfhebetis. Abt Heinrich nnd die Moocbe heaehliesseit also, ihn zum Fischkaofe an's Meer zu schicken. Vor* her wird noch ein Streit erzflhlt^ den er mit dem Keliw meister ge- habt^ der aber vom Abte ohne weitere Folgen heigdegt wird. Im alten Texte wird dieser Streit ▼. 232 ff. erzählt und motivirt ge- rade seine Sendung au's Meer dnrch. den Rauberwald. Endlich rtlstet sich Guillaume, mit einem Sanmtbiere und zwei Kameelen an's Meer zu ziehen. Auf des Abtes Verbot hin, sich mit den Räu- bern zu schlagen, macht er einen Ausfall gegen das Mönehthuuu der stark au Rutebeuf erinnert^ itir Munde dies frommen und auf sein Seelenheil ernstlich bedachten Grafen aber sehr übel angebracht erscheint. P^olgen die Verhandkingen tkher jedes einzelne Stück seiner Möucbstracht bis zu den Hosen, die er vertheidigen darf. Des andern Morgens macht er sich mit seinem braier, der 100 Pfund gekostet und mit dem Knechte (famle) auf djen Weg. Letzterer

V I

(6ie

erzälilt ihm die böfiieii Ratbächlftge der Mönche , wovon der alle Text iiichtäi weiss. Sie kommen unangefochten ans Meer. Der Hang zum Posi^euhaften, der bei dem späteren Bearbeiter stark her- vortritt, lässt ihn hier eine Sceue erfinden, die der alte Text eben- falls nicht kennt. Die Fischer zupfen ihn .an der Kutte und trei- ben ihren Spott mit ihm, was er sich ruhig gefallen lässt. DafOr geben sie ihm for seine reichliche Bezahlung das V ersprechen , so- gar am Sonntage für ihn zu iischen, wenn «r einmal wieder kämei. Der alte Text fährt fort: Er nahm Herberge und Hess sich woM seyn. Dem Ueberarbeiter genogt das nicht. Ein francs borjois, der ihn in Frankreich gesehen, Namens Gautier, erkennt und -bewirthet ihn aufs Prächtigste in seiner Behausung. Der Rockweg wird ah*- getreten. Der famles singt im tiefen Walde auf des Grafen 6e- heiss zitternd eine alte Geschichte. Der schflfie Zug uuseres Textes, der ihn von Guillaumes eigenen Thateu sitig^n lässt, ist dem UeberaribeHer verloren gegangen. Die Räuber halten grossen Rath und stimmen alle ab. Der alte Text lässt einen der Räuber um Schonung far ^en Spielmann bitten., weil jeder freie Manu den Sänger ehteu mosse. Guillaume de Batpaumes, der^ wie wir oben gesehen haben, auf die Spielleute «Qbel zu sprechen ist, weil seine Ueberlegenhelt im Yerseinachen .und seine Iiistorisclie Treue und Vollständigkeit ihren Neid erregt hat, ^findet hier fGelegenheit, sei- nem verletzten Selbstgefohle und seiner Komik zugleich freien Lauf zu lassen. Der achte Räuber lässt sich in folgender Weise ver«- nehmen:

„Por den! 'lessiez ester!

Mien escient, que ce est nn jugler,

Qui vient de vile de bore ou de cite

La il a en la place chant6.

A jugleor poez peu conquester.

De lor usaige certes sai ge assez,

611

Qaant out trois sols qaatre oa eine asaemblez,

En la tayeroe les vont toz aloer,

Si en fönt feste tant eom pueent darer.

Tant eom il durent n' eu feroot lasehe(6

Et quant il a le bnen vin savore

Et les viandes dont il a graut plante,

Si est bien taut qae il ne paet fiuer.

Quaat Toit li hostes qa' il a tot alo6^

Dont r aparole eom ja oir porrez:

,,Frere^ fet il, qaerrez aillors hostel,

Que marebeant doivent ei hosteler.

Douez moi gage de ee que tos devez.^

Et eil li lesse sa ebauee oo son soller

Oa sa semele quant il n' en puet fere el,

Ou il li oflfi-e sa foi k afier,

Qn'il revenra s' il le velt respiter.

Toz diz fet taut que Ten I'eu lesse aler

Et si vet querre se puist reeovrer

A ebevalier k prestre ou k ab6.

Bone eostnme out eertes li jugler.

Au.si bien cbaute, quant il n*a que diguer,

Com s' il eust quaraute mars trotez,

Toz dis fet joie tant eomme il a sant6.

Por r aiuor dien, lessiez Toutre passer/^

Auf Guntram (Goudrans), den Meister der R&uber, uiaefaen diese Groude keinen Eindruck. Er befiehlt den Seinen , sich in Hinter- halt zu legen, sie (ri^erfallen die daher Ziehenden, binden den Knap- pen und plündern Guillaume bis auf die Hosen aus« Um seine Lage noch zu yerschlimmern, fogt der jüngere Text bei, es habe hart ge- froren und der Graf habe vor Kälte gezittert zum grossen Ergötzen

Abhandl. d. I. Gl. d. k. Ak. d. Wiss. VI. Bd. UL Abth. 78

612

der RAuber. Nor ein einziger hat Mitleiden mit ihm. Nun beginnt der Kampf nm den braier, den der Graf zuerst mit der Fanst, dann mit des Saumthiera Hafte , ond endlich mit einer schweren Keole siegreich besteht. Letzteres ist wieder ein schlechter Zasatz ; denn der Abt hatle dem Grafen nor erlaubt, sich mit Fleisch and Gebein zn wehren. Er erschlägt alle Rftober bis auf den einen, der for ihn um Gnade gebeten und dann am Kampfe nicht Theil genommen hatte. Der alle Text lässt nun das Saomross auf des Grafen Ge- bet heil werden und ihn dann mit dem befreiten Knechte und den gewonnenen Rossen fortziehen. Der jüngere übt strengere Vergel- tung, er l&sst den Grafen die todten Rftober plondem und dann sftnimtlich an einer grossen Eiche aofhftngen. Auf dem RQckwege erzählt der dankbare famles abermals die bösen Rathschlftge der Mönche, wie er schon auf dem Hinwege gethan, ond diess bestimmt jetzt den Grafen zu dem Entschlüsse, das Kloster zo yerlassen. Entsetzt sehen ihn die Mönche mit so grosser Beute zurückkehren, behandeln ihn wie einen Räuber, und verschliessen die Pforte, die er mit einem schweren Balken erbricht, wobei der Pibrtner erschla- gen wird. Nun folgt der heftige Auftritt im Kloster; aber in ganz verkehrter Ordnung. Der alte Text lässt ihn im ersten Auflodern des Zornes handeln, und einen Mönch, der nicht schnell genug ent- fliehen kann, gegen einen Pfeiler schleudern, dass ihm die Augen aus dem Kopfe springen. Der jOngere Iftsst ihn die Kirchenthore sprengen, vor dem Kreuze auf die Kniee sinken, und dann erst ober die Mönche herfallen, was nun vollkommen roh und unmotivirt er- scheint Er schwingt den Abt dreimal im Kreise und schleudert ihn gegen den Prior, dass dieser sich an einer Säule den Kopf zerschellt. Kaum i^t nun aber die Todtenmesse fQr den Prior ge- lesen, so lässt der Abt die Fische abladen und sofort kochen ond braten.

OM

Quaot li in<Hne ont le serviae fio^ fit. le prienr oot eo ferre boal^^ L' abes a fait les poissons deatrousser, SS en fait caire ä foison et plaolö.

Sie easeo ond triokeo nach Herzenslust nnd haben gar bald

den Prior vergessen; nur Guillaame kostet weder Speise noch

Trank» sondern fohlt Rene ober seine Sünden und beschliesst» das Kloster zu verlassen,

Quant le mengier fo trba bien atoru6^ Li meine en örent et li serjaut assez, Bien sunt servi de vin et de elare. Tant ont mengie que tuit sont saoul^ Moult orent tost le prieor oubIi6; Mfes ainz Gnillaumes ne volt de rin gooster Ne des poissons qu' il ot fet aporter. De ses pechiez est forment trespensez fit del covent qu' il ot si mal mend. Trestot V avoir lor a abandoni Que il avoit as larrons coiiquest6. Par devant V abe s'est li qnens aclinö, Si li embrace la chauce et le soler fit le covent fet devant lui maiider« Merci lor crie por deu de majestd De ce qn' il a envers eis meserr^ fit eil qui furent de buen vin abevr6 Tot li pardonenty pnis si V ont acol6.

Der Conveut hört zu seiner grossen Freude, dass Gnillaumea aie verla&sen will,

78*

614

Ne fassent pas si liez por X citez« Tersprechen, seine Waffen and sein Streifross getrenlicb za bewah- ren, lassen ihn in Frieden ziehen, nnd bitten zu Gott, dass er nicht wiederkehre. Von der Erscheinung des Engels, der Goiilanme be- fiehlt, das Kloster zu yerlassen und Einsiedler zu werden, weiss der jüngere Text nichts. Hier schliesst der erste Theil, das MOnchs- leben Gnillaume's. Ich yersuche, kurz zusammenzufassen, was die Vergleicbung beider Texte ergiebt. Sie erzählen dieselbe Gescbichfei der Altere Text in gedrungener, rasch fortschreitender Darstellung und in natürlicher Folge der Ereignisse, der jüngere mit häufigen Wieder- holungen, Umstellungen nnd Zusätzen* Diese Wiederholungen sind aber nicht das, was man ans dem alten Rolantslieäe kennt, wo ganze Tiraden ihrem Hauptinhalte nach wiederholt werden, offenbar nicht, um etwas Neues zu sagen, sondern um dasselbe auf eine an- dere Assonanz zu singen. Guillaume de Batpaumes wiederholt keine Tirade, sondern er bringt nur immer in den folgenden Dinge wieder, die er mit mehr oder weniger anderen Worten bereits gesagt hatte. Seine Umstellungen sind, wie die Analyse gezeigt hat, meistens Entstellungen, die den festgeschlossenen Gang der Erzählung stören und die psychologische Motivirung, die man im alten Texte selten vermisst, durchaus zur Nebensache machen. Seine Zusätze endlich, die er wohl für den gelungendsten Theil seiner Arbeit gehalten hal- ben muss, sind theils ohne alle Bedeutung für das Ganze, theils rohe und grobe Uebertreibungen nnd Ergüsse possenhafter Komik. Was den poetischen Nerv des Ganzen ausmacht, den Gegensatz zwischen Gnillaume*s neuem MOnchthnme und altem Rekenthume, und die daraus entstehenden Couflicte mit sich und seiner klösterlichen Umgebung; dies hat der Altere Dichter glücklich aufgefasst und nicht ohne Geschick und Maass durchgeführt. Der Nachdichter hat diese Elinheit des Charakters durch seine possenhaften uud ge- schmacklos rohen Zusätze in demselben Grade verwischt, wie er

•15

darch seine Umstelloogen nnd Aeoderaiigeo deu Gang der Hand- lang aus dem Geleise gebracht hat. Ein so grosser Absfand zwi- schen zwei Texten, die der Abfassnngszeit nach nicht sehr weit ▼on einander entfernt seyn können , lAsst sich vielleicht bei keinem anderen französischen Nationalepos nachweisen; denn^ wiewohl gleich- zeitige oder fast gleichzeitige Texte nie im Einzelnen obereinstim- men, so sind sie doch in der Hauptsache gewöhnlich nicht so sehr ▼ou einander yerschieden, dass man einen oder mehrere davon ent- schieden schlecht nennen könnte, nnd Texte, denen letztere Be- zeichnnng gebohrt, sind gewöhnlich um Jahrhunderte jOnger, als ihre Vorbilder, wie z. B. der Amis et Amiles des 15« Jahrhunderts ge- genober dem des Cod. Reg. 7227/5*

I

^^ «' t _

Der zweite Theil Gnillaume's de Batpanmes enthalt ungeffthr 2000 Verse. Er beginnt wieder mit einem Ausfalle auf die Spiel- knte.

Huimto orron (lies orroiz) chancon de fiere geste. Cil jugleor en chanteut en viele^ M&s tiex en chante et au niain et au vespre Qui n' en set pas vaillant une cenele.

Ich gebe den Inhalt dieses zweiten und zugleich des dritten Theiles mit den Worten des Textes:

Huim^ orroiz de GuiUaume chanter Fiere chancon se 1 volez esconter, Comment li qnens s'en va s' ame sauver Et comme il fut el desert hostete Et com paieo U enivert deffa6 Le pristreut pnis, eiusiz com vos orrez, En r ermitage servoit damede,

Rois Sjnagons li fist pois mal assez,

Tint r en prison k Palerne sor mer

Enz en sa cbartre plas de . VII anz paaaez.

Tant i soflfn de jfaio et de lastez

Et de mesese et de cbetivetez,

Pon 8' en failli, qo* il n'^i fo afamez;

Mba pnis en fo Goillaames delivrez

Par an baut bome qoi venvit d* ontrenier,

Li timoniers Landris fu apelez.

Pni8 fist Gnillaomes Sarrazins toz irez.

So \reit der zweite Tbeü* Der dritte Tbeil entbfilt:

Et puis jut il chifes Bernart des Fossez Qnant il ocist le paien Ysor6.

mit der wiederbolteu Yersicberang:

Tiex vos conmence de Gaillaome an cort n6Sy Tel Cent en cbantent par les amples regnez, Ne seveut pas la cbancon definer; M^ ge 1 dirai, s' entendre le volez*

Dieser Laudris li timoniers ist ein Verwandter Gaillanme's, wie ans folgender Stelle bervorgebt. König Synagons, dessen Gefangener er ist, fragt ibn:

De qnel lignage . Fus tn estrez? .

Er antwortet:

yj)el plus Taillant qoi onqoes fost en ^ie, Qoi plos ont mort de la geut Sarrazine« Aymeris fo nies oneles H boeus sire^

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Hernant 8on pere refa de ma lignie, Miile de Paule et Renier le nobile Et daos Girars de Viene li sired, Li qoens Goillaomed qtii tant ot baroiiie, Gl an cort nes qai conqnist tante vile Et tant paieu fist morir ä bascliie^ Fu mes cosins par St. Pol d* Espolice. Et tnit si frere por lor cosin me tindrent.^

Dieser Landris fallt auf seiner Pilgerfahrt nach Jerusalem in die Hftnde der Sarrazenen, wird nach Palerne geführt nnd findet dort Gnillaniney der seit 7 Jahren in der härtesten Gefangenschaft schmachtet. . Landris kehrt nach Frankreich zarQck^ um ond seine Vasallen za Gnillanme's Befreiong aufzurufen, die lieh in korzester Frist mit einem Heere von 1 50,000 Mann aber Tooloase, Bordeaux und Gascogne vor Palerne ziehen und es be- lagern. Während die Torkeii in der Ebene mit den Christen käm- pfen, wappnet sich Guillaame.s, erschlägt die Thorhoter, zertrOmmert mit seiner Streitaxt die Pforte und befreit sich. Landris erschlägt Synagon, Palerne wird gewonnen nnd dem timonier zu Lehen ge- geben. Gnillaumes kehrt in seine Einsiedelei und der König mit den Franken nach St. Denis zurück.

Das alte Fragment hat vom Ende des ersten Tbeiles an nur noch 87 yerstQnimehe Verse, die jedoch sehr bestimmte Anhalts- punkte for die Vergleichung beider Texte bieten. Von Vers 860 bis 892 wird Goill'aume's Einsiedlerthum geschildert und dann mit einer raschen Wendung auf Loois obergegangen, der durch seine bösen Ratbgeber und durch Ysor6's, des heidnischen Sachsen, Er- oberungszug und persönliche Tapferkeit an den Rand des Verder- bens gebracht ist. Das alte Gedicht wusste also nichts von Gnillaumes

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Abentbeuern in seiner Einsiedelei, Ton seinem Heramzieben , bis er endlicb eine feste Suute findet , von seinem siegreicben Kampfe mit einem Riesen, noeb weniger von seiner Gefangenschaft bei Sy- nagon and seiner Befreiung durch Landri le timonier und durch Lud- wigs ungeheures VasalIenan%ebot. Wenigstens ist bei der ge- drungenen, gerade fortschreitenden Erzfthlungsweise des alten Didi- ters im höchsten Grade unwahrscheinlich, dass er alle diese Dinge, die bei Guillaumes de Batpaumes 2000 Verse fallen, nachtrftglich beigebracht hätte, nachdem er bereits so weit in der Erzählung ▼on Ysore vorgeschritten war. Der Ueberarbeiter dagegen hatte hier die beste Gelegenheit, eine lange Episode einzuflechten , indem er nach dem Tode aller hervorragenden Helden des Gedichtes aus- ser Goillaume, die Sarrazenen an diesem späte Rache nehmen liesa Der Riese, mit dem Guillaume in der Einöde kämpft und dem er mit einem grossen Steine den Kopf zerschmettert, scheint dem Einflüsse bretonischer Sagen sein Dasein zu verdanken; denn in den Chansons de geste kommen wohl riesige Helden, aber k^ne Riesen vor. Zudem steht der zweite Theil des Guillaume de Bat- paumes mit dem dritten im geradesten Widerspruche; denn wäh- rend Ludwig im zweiten Theile mit 150,000 Mann und allen seinen Vasallen zur Befreiung Guillaumes ausgezogen ist, lässt er ihn im Beginne des dritten Theiles eben so rathlos und von allen seinen Vasallen verlassen erscheinen, wie ihn der alte Text von Vers 892 915 schildert.

Es lässt sich demnach der ganze zweite Theil mit Ausnahme von Guillaumes Einsiedlerthume als jOngere Episode betrachten, die Qbrigens auch von einem anderen als Guillaume de Batpaumes her- röhren kann. Im alten Texte bilden die wenigen Verse Qber Guil- laumes Einsiedelei offenbar nur den Scbluss des ersten Theiles, und

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desswegen werden Vem 8ß9 02 4ie Wahrzeichen angefahrt, ,,welche die Pilger noch 0eberi.<^

Im dritten Theile scheint sich der Ueberarbeiter viel weniger Freiheiten genommen su haben, als im ersten; denn wiewohi aacb hier seine Weitschweifigkeit zur tadeln ist, so erzählt er doch nar solche Zöge, die foglicb schon im Alteren Texte gestanden haben können, und enthält sich namentlich aller komischen fiitcurse*

Am Anfange des dritten Theiles sendet der hart bedrängte König einen RiUer Ansels ans, um Goillaome za soeben. ' Dass der alte Text davon gesprochen habe, lässt sich aus den Bruchstocken der letzten Verse schliessen, wo Ludwig, der dem iSeiden keinen Ritter mehr entgegenzustellen hatte, Gott anruft, ohne Zweifel, ihm Guillaume zu senden. Hier endet das Bruchsttlck und da der Dich- ter nicht die Gewohnheit bat, wie Guillaume de Batpaumes und viele andere, von Zeit zu Zeit eine kurze Inhaltsanzeige dessen, was kommen wird,' vorauszusöhicken , so bleiben uns fiber den Schtuss seines Werkes nur die Yermutbungen Obrig, die mch auf den jün- geren Text grOuden lassen.

' Ansels findet nach langem Umherirren auf dem Rttckwege einen

Eremiten, der ihn freundlich beherbergt und dem er des Königs

Noth erzählt. Am andern Morgen führt er ihn in den Garten-, wo

Folgendes geschieht:

Li quenis Guillanmes le maine en son vergier.

Oez del conte, comme il a esploitie.

En sa main tint uu grant pel aguisie, *"

Vient k ses herbes q^' il ot edefid,

Ainz n* i remest ne rose ne rosier

Ne flor de liz ne ciile d* e'^tatrtier, *? ^< >

Abk. d. I. a. d. L Ak. d. WIM. VL Bd. lU. Abtk. 79

020

Aiua ü' i rottest feressi oo pesohie^ Ne flor de glai, pytre ne oiit aer, Ne boues berbeji^y laat faceot h proisier. T(rt a li qoeas k sou pel defroMBiö, Pub lefif esracbe aiw comine aver^i^ry Par maHtaleot les giete eu «n fouiieri £iiz el cortil n' eu toM nale lesder. VoU I' Aos^ys, ä merveiUe U vi«nt Ne debt mot por Y or de Moopellier, Ne li oaa ue qnerre n' eispesofaiery Por qQoi ä a son coilpl vergojguii&; Car le marchis a foriaeut naoigpi^ Qu' i\ jie le fiereirde «oo pel agOMii. Et qoaot Guillaames ot treatot errachiö £k aop cortil si mal appareiUiei Adoiit plauta rouces et boatonien^ CbardoQS orties et ce qoi o' a nieatier, Tote« (le«) poieurs berbeäi qu* il pot baillier A Ji boiis qaeos plaiMe €u hou vergior.

Anseiä, dem der Einsiedler erzählt hatte, Graf Guillaonie bei todt, kehrt iiacb Paris zurock uud berichtet , wa« er ge^i^beii. Ein ei^graser, mehr aU hundertjähriger Grei:^ Herau^g Qaleraut, aduutcdt d^ Kopf nnd ruft laut au.s :

yj^e graut hermite qo' Am^eys vet uomant Ce fu Guillaume;i par niou grenou ferraut. Les bones herbes qu* il ala eurachaiU^ Li arbriäsel qu* il ala defroxfi^aut, Bien vos dirai »elonc jnou e<»cieJit^ Por qaoi le üat, sachiez certaiuement. Tu BS ta terrq. ^mj^ree Xorjoßiit .

iV

TC

•1»

De« g9iitix hfmem des aages des vitiltans»

Qa' enana de toi m chaete laidemeiii

OenertM^ ob lesi peres^ les enfaBz.

Par le» fraos bomes edl ii twes poissanK;

Ta n* eti as nn} de geiitix ne de fVauü,

Perdusb le«t tot par ttn umüt^ setis,

Doot lote France est tornee a toroieai

Li qaens Gaillaaines le sot bien erramineot,

Por ce ata les berbes esfrepaojt.

Or t' ai ge dit de ceste oevre ie sens.

Let inaktiv berbes dont fist restorement,

Ge seaefie, par dieo omnipoteoty

Lea loeangiera et ies fans nedidanzu

Les trallears et Ies gleuz aial ciiidana,

Ceofi qui te servent de mencoiige» contant,

Que eator toi aa ttena kmgaeaienl.

Ta as dene t' ooor et ton argeot,

Par lar eonseii aerad ta recreant»

Sa Dex ue I fet par aou digoe eommaiit.

Qoi bordea croit et losaugiers, aovent

Aa ohief de tor, par mon ebief, s' en repeot.^^

Li rois Y entent, a' ea ot le eoer doLaut.

De ce qo* ii dit ae vet biea percevant

IiiKwischen ziebt der alte Held dem Könige zu Hälfe. Da er Rosa und Rostong im Kloster gelaaaen batte, mosis er er^t dortbin reiaen, um sie zo balen. Der Abt gibt aie ibni gerne; sein Streit- roas aber halle lauge Zeit zum Steinfohren^ gedient oud war alt und elend geworden. Beim Anblicke seinea Herrn wiebert und atampft es und bat einen groaaen Jnbel. Seit der Graf fortgezogen war, balle ea kaio eiazigea Alal gewiebert^ nocib den Kx^pf empor

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«2S

gerichtet. Dieser seböne Zug wird auch deai alten Gedichte nicht gefehlt haben 9 nnr innss er anders motiTirt gewesen seyn, da nach onserm Fragmente Gnillauine bloss seinen Schild dem heiligen Julian geopfert, seine Obrige Rostuug ond sein Ross aber in die Einöde mitgefohrt hatte. Das Steinzieben hat der alte Text in Vers 874 bis 75 9 wenn meine Ergänzung richtig ist, und nach Vers 87—94 zu scbliessen, Hess er ihn wahrscheinlich auch seinen Schild holen.

Mit Einbruch der folgenden Nacht, wahrscheinlich um nicht er- kannt zu werden, zieht der Graf fort, erreicht nach langer Fahrt gegen Abend Paris, und gibt sich der Wache als einen reisigen Kriegsmann aus fremdem Lande (soldoier d'estrange terre) zu er- kennen, dej* dem Könige zu Hülfe gekommen sei. Ludwig hält ihn für einen Spion der Sarrazenen, d. h. der Sachsen (Normannen) und befiehlt, ihn nicht in die Stadt zu lassen. Der Graf kehrt um und findet Herberge in dem Hattchen eines armen Mannes, Bernart del foss6. Mode von der schweren Tagesarbeit war dieser bereits eingeschlafen, bei Guillanmes AnbUck ergreift ihn solcher Schrecken^ dass er sich auf die Erde setzen muss. Er beruhigt sich, nachdem ihm der Graf, der ihn um anderthalb Schuhe tiberragt^ betbeuert^ dass er kein Räuber, sondern ein christlicher Soldat sei. Das Häuschen des Armen (in einem foss6 viel et antif gelegen, daher Bernart's Beiname) ist aber so klein, dass ein Wunder geschefaett muss, damit der Graf darin obernachten kann.

Dist Bernarz: „Sire, petit est li hostieus.'^ Et dist Guillanmes: „Dex eu puet bien penser* Diex, dist li quens, par ta sainte pit6, S' onqnes fis eh ose qui vos venist ä gr6, Fetes r ostel que g'i puisse hosteler.*' Vieot k la plaigue li marehis au cort n6s,

A V ane espaole le prent k soozlerer, Et Diex i a por le boen conte orr^. meson haacoi eslargist de to% lea, Li senlz abesse, si baace li hostiex, Granz qoinze piez eslargist li costez, Si que li qoens i pnet de plaio entrer Et li cbevaos bantemeot establen

Man kann bei diesem fo8s6 viel et antif wohl an die Katakom- ben denken, die sich weit Ober die alte Ringmauer you Paris binaos zieben nnd noch heute bei der Barriere d*Enfer, ganz nahe der Tonibe Isoire, einen offenen Eingang haben« Jedenfalls mnss in diese Gegend, in's faoboorg Mont Rooge anfern der jetzigen Aing- maner, Bernart's Hotte ond die Stelle des Kampfes zwischen Gnil- lanme und Ysor6 verlegt werden.

Nachdem für die Herberge mit (Gottes Holfe Ra(b geworden, fehlt es an allem Uebrigen. Fflr das Lager ist ein wenig Haide- kraot, for die Zebrang ein halber Ochsenfoss vorhanden. Bernart, ein Mann von guter Herkunft (de haut parage n6), durch Unglück in's Elend gekommen, will lieber hungern als betteln (par les huis demander). Der halbe Oehsenfuss war sein Morgenimbissi, aber er bietet ihn dem Grafen gastlich an. Guillaöme versieht ihb reichlich mit Geld, und er macht sich sofort auf den Weg, um in der Stadt zu holen, was Mann ond Ro.ss brauchen. Mit 5 soos bewegt er die Thorwache, ihn einzulassen und kehrt bald mit gutem Mund- vorrathe aller Art zurOck. Der Graf hatte unterdessen das Feuer geschürt; aber nicht anzublasen gewagt, aus Furcht, seineu grossen Bart und schöngekräuselten Schdanzbart zu verbrennen. Das er- barmt Bernart, dass ein so hober Mann so niedrige Arbeit tbun möge. Nun setzen sie skih ziiTfschcf-uttd easeo aus eioctSchossel.

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%

Ein Tiflcbtach fehlte iboeiif dafar bstte Bemari Kemei üitgebracht oud es gebrach ihnen weder an goler BeleacblaDg^ aoob an gotem Weine. Nach dem Easeit betet Beriuurt. Hier fehti eia Blatt.

Das Folgende zeigt GuUlanme beim Tagesgranen zum Kampfe mit Ysore au^geritleu ond mit diesem bereits im ZwiegesprAcbe be- griffen. Seine Forderung zum Kampfe beantwortet der Heide höh- nisch nnd hochfahrend. Ein gewaltiges Streiten beginnt. Der Graf fahrt solche Streiche, dasa Yserez yerwnndert aosrnft:

9, . . . . obeTaliersy tn sie tastes. De qoel pais t ont arneoe deable? Ott de Paris n' ont paa te) vasselage. iior braot d' acier ne traaehent si ne taillent Com li toeaa SbU ne sai que 1 te celaaset As cops doner sembles tu de) lignage As combatauz qni tante honte ont fete As Sarrazins, qni Mahomez biea fitce. Bien croi tn es del parent^ Gnillamiie» Qoattt muu veais coutre moi ea bataiUe.^

Folgendes ist der Ausgang des Kampfes:

Aois Ysorez tint la bacbe tranchant,

Eiovers Goillaame est venuz aeorant,

Ferir le cuide sor son hiaume Inisant.

Li qnens se haste, si le fiert tot avant,

A r escremie li done en retraiaat,

Enz el chaignon li a assis le brant.

IjCs mailies tranche del aoberc jazerant,

Aiuz armenre ne li valot uo gant

Le col li tranche ansi comme an serment. (=: ^a^meDlum)

U prent la teste otot Y eaume loisanty

Wb

Ainz n'eu T#k |^ porter ne tsud ne quam, Le cors kw» maz leete tot isauglaut. Li qnens s' em tone» ai vet den graciaat De caki lieiiBor qo' il li a fet si grant; Qaar or set bien 6iijllaane0 le Tsillanl; Qoe Sarrasuu b* i aaront mos garaat

Er kehrt zn Beroart zorOck.

A r ostel viut 1& Bemajrz i'atoal, Et Yoit Goillaome, Deq ^en vet oierciatit.' II cort eacQutr^ «t par 1' estiier Je preut^ y^Sirev diät Ji^iea soiez voa Yenant. Estes Yoa saim^ ae 1 me eelez Maat/* yyOlI, beana hMles, «erci De« le foiaMat.^ Bertraoz cnidMt» qu* 11 deacendiat erranti Mks li qaens vet aalre islioae peaaaut. Dist li queos: ^^fr^^ or oez ium aottUant. Ge lo' en irai, cara Dan te coauawt Vez ci la te^a Yaoi^ da laao Waat. TleOf ai h gf^v4^ ge l' ea flu le prteesl^ Si t' en veara grajw prauz» non «acient» Seoipres aa jar (lar aoai V aohe aparaait Oo aprfes priiaa ^^ k naae Miiaiit. Qaant le Mwra Lacya et ai fiVwc Qoe Ysorez eiut jaart Je aattdaiaat» Adout iroat .aar abevaoa oomat^

Desi ä r ost iront esperonaan^

Toit serout loort Sarrazin et Persaut.

Qoaut il seront i^ Paria retoruant^

lA qoex qoe soit, a* ira an roi vaotaot,

Qoe mort aura Taor6 le tiraiM« .

: »0 .<il\,i.' '■ --: . -o

«ae

Se DOS ft' en vaDie, si le desmeat errant.

A gram merveille t* iroDt toit esgardant.

De toates parK t' iront nioolt ilebotttant,

Au roi diront que n' en sez taut ne iqoaiit;

Et tu aportes ta teste Ines avanf.

C iert ]a provauce qni te fera creaut,

Si t' eu fera li rois riebe et manant.

Et il t' iront maintenaut demandant

De maintes parz et arriere et ayaut,

Qni ce ä fait et qni fu si'Taillant

Taut com tn pnez, le va toz dis celant.^

Diät Bernars: ^^sire, par Den le roiamant, *)

Et se li rois me vet trop destraingnant,

Que de mon cors me voist trop agrevant^ -

Que dirai ge? ensaigniez moi commant

Ge m' en porvai partir par arenänt

Et qui porrai teuir ä mon garant.

Or sai ge bien qu il me fera dolant,

Se ge ne puis le Totr metre en avant^

Ot le Goillaumesy monlt grant piti6 Ten prent,

Lors li a dit belement en oiant:

^yFrere, dist il, par Den le roiaroant,

Ge ne vorroie por nn mui de besanz,

Que TOS por moi fossiez mis k toitnent.

Or vos dirai trestot mon convenant - '

Dist li marcbis: entendez ma semblanee.

.

I

i/.

^ 1 . «.

*) Man trennt gewöhnlich roi amant. Fände, sich das. Wort nurj^o geschri ben, so liesse sich nichts dagegen einwenden. Da aber retmant, reui- mant und reemant eben so häufig, vorkoipvien, so ist roiamant lu schrei- ben = redimens, der ErlOser.

^637

Se Looy« vös destraint et tormeote« Por voir li dites smz usle deniorauce^ Qoe ce a fait daos Gnillanines d*Orenge, Qai ca n'eo vint des desers de Proveuce Por esMocer la corone de France; Et 81 ii di aaiiz noie demoraiiee, Qu' ä tOD bostel m' estut berberge prendre, Qoe je De poi dedenz Parits deaceiidre. Or me revois fere na peneance; ' MbA di Looys que le mien cors li mande, Par cele^foi qoe il a i moi graude. Que bien te face et doint itele reute Doiit tu te Tivea h beiinor en son regiie.^

Damit acheiden aie. Der Graf gibt deni Gracieii seine Waffen Korock. Das Weitere fehlt im Cod. Reg. 7186>3. In Cod. Lavallidre 23 (olim 735) fol. 182 wird es in folgender Weise an* gedeutet:

Si li trencha le cbief an branc letre

Et pais la langoe qni dedens la boaebe iert,

Si la dona h Bemart du foss^

Qui puis en ot du roy grant berife

Dedenz Paris la mirable cH6.

Ob ober Goillaome's Einsiedlertbnm mehr erzAhlt wurde, Iflsst sieb daraus nicht abnehmen. Vielleicht gelingt es noch, in irgend einer Handschrift den Sehluss des Moniage Guillauaie, wenn auch nur in der jOngern Bearfoeitong» aufsufiiideu* Ein llinerariam fOr Composteliafahrer Cod. Reg. 3550 berichtet, auf der via Tholosana, d. h. auf dem Wege ober Toulouse nach Compostella sei unter andern zu besuchen Beali coufessoris Willermi corpus; sauctissinnts

AbhM dl. d. 14p. d. k. Ak. d. Wiss. VI. Bd. UI. Abtb. 80

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nainque Willermiis signifer egregius^comes Karoli. regkt niagiii ex- titit 1101) miiiimas niiles forticssimosjbello dectiMiäias.^ Hie arbeni Ne- inaiiHeii^eiii ut ferlur et Aarastcam aliasque moltas ebristiano imperio Hua \irta(e poteoli sobjagaTit lignanque doniinioom apod Tallem Gel- lonif^ secQui detalit in qua scilieet valle bermitioaiii vitam daxit et beato fine Chri^^ti coiifessor in ea honorafice jreqoieacif.

Der Kampf mit Ysore mus?« laiige im Monde des Volkes fort- erzAhh worden seyii, denn noeb heute trftgt ein altea Grafomonument Q ufern der Barriere d* Arcoeil den Namen La tombe boire. Scbliea^- lieh ist noch der auffallenden Uebereinstinraiiing firwfthninlg zu tbon, welche Gnillaume's Mtaebthom in einigen der bedeutendsten Züge mit dem in die Novaleser Ohronik eingegangenen Mönchthume Wal- thari » von Aqnitanien zeigt. Möglich, dass der italienische Chronist irgendwo Ton Guillaume ^Fierebrace gelesen, und durch die gleichen Anfangsbuchstaben W. oder O. und durch den gleicbeii Bdnamen getäuscht/ auf Waltharius manu fortis bezogen *hatte, wa^ ihn zur Belebung und Abrundung seines Berichtes tauglich schien.

Aeussere Umstände haben den Schreiber verhindert, die Unter- suchung in gleicher Vollständigkeit auf den Obrigen Inbah der Hand- schrift auszudehnen. Das Ergebniss einer kurzen Prüfung .ist dieses. Die Chanson, welche ungef&br zwei Drittel des Ganzen füllt und deren Mittelpunkt die Schlacht auf den elysischen Gefilden (Bataille d'Alescans) bildet, enthält ausser ihr noch Bestatidtheile, aus denen im erweiterten Texte eigene Branchen geworden sind, die sich vor- wärts und rtickwärts dem grossen Kämpeuliede anschliessen. Bei der ewig flüssigen Natur des Volksepos muss es die besonnene Kritik einstweilen dabin gestellt seyn lassen, ob aus ursprünglichen kürzeren Chansons sich auf der einen Seite jene Gruppe von Brau«- eben entwickelt bat, wäbro^d «ie auf der andern Seite unter den

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Händen picardi^iober Dichter in eine grossere Chanson verschmol- zen; oder ob Wi>^ Staminchausou sp&ter in die Zweige auseinander- ging, die wir kennen , und deren außingliche Einheit unsere Hand* Schrift noch bewahrt hätte. Gleich wichtig for altfranzösische 8a- ^ genforschoDg ist, was die Vergleichnng der zweiten Chanson, des Moniage Rainouart mit Gnillaanie's de Bapanme Bearbeitung ergibt. Bekanntlich ist in dieser Branche des grossen Cyclus die bretonische Sage mit breitem, nngebändigtem Strome in das Gebiet des ker- lingischen Volksepos eingedrnngeu, während in anderen Chansons de geste nur zuweilen auf sie hingedeutet wird , wie im jüngeren Rolantsliede, im Auberi, im provenzalischen Girart de Rossillon. So heisst es im letztem einmal v. 7743-^45.

Lo couis demanda espiet, Drogues lo Ih baila, Un qoe aportet Artus de Cornualha, Qne ja fetz en Bergouha una batalha.

Das Moniage Rainouart unserer Hds. nun enthält dieses fremde Element noch nicht und fohr^ die Sage rein auf volkstliflmlichem Boden durch, eine Thatsacbe von grösster Tragweite for die Kritik romanischer Sagenbildung.

Hoffentlich wird mein verehrter Freand Paulin Parut in Bälde auch diesen Theil der Untersuchung durch seine umfassende Arbeit ober den ganzen Guillauroeeyclus erschöpfend zum Abschlüsse bringen.

II'.

* <

« 1

Studien

za

Thukydides

Von

Oeorg Martin Thomas.

f

Stadien zu Tliukydides«

Von

Chorg Martin Thomas.

Ehe fiM mthenische Volk deo Terhtegtiienrolleu JEIntscUuM faMt» dem Gesache der Egestaoer und Leonüner Folge zu geben imd mm AügnSe auf Syrakos die gros^artigHle AosrOstaog zo JbewerksteUi«» gen, welche dasselbe je za Stande gebracht hsd, Itest uns Thak^*- dides in den Redes des Nikias und Alkibiades die Stimme der zwei Haaptparteiea Teraehmen, welche damals dan Demos yoo Athen w gewinnen, za beherrschen snehten. Jene Aedea B. VI, 0'*--14 o. 16 18 habe ich hierorts schon (vgl. Monchoer GeL Am. 1850, 6, 7, 8) gelegentlich in ihrer historischen Bedeutung entwickelt und dabei herTWgehaben, wie dieselben also angelegt aind, dass maa beim Lesen derselben zur gewissen Ueberzeugmfig gebracht wiidf es werde die kriegslustige^ fur grosse, ja schwindelade Plane leiehl begeisterte Menge, in deren Sinne ein Alkibiades sprach, taub blei- ben ;gegeu die ernsten Mahnungen des Nikias, nicht mit einem Wurf das Ganze aufs Spiel zu setzen. Das, was wir ahnen und forcli* ten, geschieht 4 die Leidenschaß und Begeisterung siegt Ober di^ ruhige Sprache der Vermuift; man sieht ober die ans der Fem» wiakeudeii Gater das uftciiste Unheil nicht. Das Verhftngqis treibi

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Athen: jene furchtbare Gewalt, welche die herrlichsten Reiche, die kräftigsten Völker zerbröckelt und zertrOmmert, sobald durch eine Kette von Schuld und Sünde der Einzelnen gegen Alle jene unse- lige Verwirrung in einem Staate eintritt, welche die Interessen des Individuums und der Partei mit der Wohlfahrt des Ganzen yerwecb- seit, welche jeden andern mit Misstrauen betrachtet, in jedem an- dern selbstsüchtig den Gegner und Widerpart erscheinen Iftsst; so- bald in Folge davon aller Augen so geblendet werden, dass sie wähnen, beim allgemeinen Schiffbruch mitten im tobenden Meere auf armseliger Diele den sichern Hafen zu erreichen.

Kein Staat hat diese stets grauenvolle Ausartung des gesell- schaftlichen Znstandes länger und weiser von sich ferne gehalten, als Rom mit seinem königlichen Senat; sie wird immer wiederkeh- ren, so lange die menschliche Natur dieselbe bleibt, oder so lange man vielmehr dieselbe auf gleiche Abwege binzwängt. Niemand hat den furchtbaren Ernst solcher Verhältnisse wahrer gezeichnet als der Sohn des Oloros, mit Worten, welche die schreckhafte Aussenseite der Dinge und den verderbnissch wangern Zwiespalt der Gemather mit dramatischer Wirkung wiedergeben. Jeder denkt hier von selbst an jene berühmten Capitel, wo Thukydides den Gang der Revolution von Corcyra schildert III, 82« 83; darin nennt er die Wurzel all dieses Unheils: ndytmr ^ ccvrmr cärtop äqxn ^ ^*^ nX%ovB^(ap xal ^^Xou/jUap* ix ^ avtciy xal ig ro tpüLop^ucBh^ xa&Ko^ fiA^afp ro nQO&vfWK

Mit dem Volksbeschloss, welcher das Unternehmen gegen Si- cilien gnthiess, ist das Drama des Peloponnesischen Krieges an sei- nem Knotenpunkt, an seiner nBQinirs$a angelangt. Deshalb, glaobe ich, verweilt Thukydides absichtlich Iftnger oder z6gerl vielmelur, ahe er das Unvermeidliche als Wirkliches eintreten lAsst. Ans diMem

6S»

Gronde tritt deon Mcb Nikias nocbniftls auf, am die Athener Ton ihrem Vorhabeo abzobringen^ c- 20. Der Gescbichtäcbreiber lAael. ibn dabei, ich mochte sagen, praktiäbber ^rechen; es sind nicht «<h. wohl Grande der Vernanflf und Staatsweisheit, die er ihm wie frflber in den Mund legt, als vielmehr jene, welche sonst nicht leicht ibrek Gewichtes entbehren Nikias weist nAmlich hin auf die unge^ henren Kosten, auf die nngehenren Lasten, welche mit dem gewag* ten DnlerAehmen jedenfalls yerbauden wAren. ^

Um die Grösse des Aufwandes recht aogenfollig zu machen^ entwickelt er zunftchst die Macht und politische Lage der Gegner) diese lauter freie unabhängige StAdte hfttteu an sich weder hmftf noch Anlass zu einer Revolution im eigenen Dause; noch wenige!^ sei es denkbar, dass sie ihre republikanische ITorm mit einem Pro^ tectorat Athens vertauschen möchten. Sie unter sich verbundMr h&tten Athen gegenOber und den paar Stftdten, die sich auf Seite derLeontiner neigen worden, einen grossen Vorschub; in jeder Waf- fengattung seien sie den Athenern gewachsen, an Reiterei weit aberlegen ; Geld und Vorrath worde ihnen stets zur Hand sey«; Alles dieses mOssten die Athener nicht nur in gleichem Maasse, sondern in grösserer Falle zur SteHe schaffen und dabei um so uAh sichtiger yerfahren, je weniger bei der weiten Entfernung des Krieg»^ Schauplatzes an schnelle Nachhilfe zu denken sei. Schon das Be- dorfnis einer solchen wftre der Schande einer ZorOckweisung Waffengewalt gleich. Den Egestanern dorfe man ohnehin nicht be^ sonders trauen; seine Sache aber aei es aberhatipt, in solchen Ftl«» Ion nickt das Allergeringste dem Glocke anheimznstellen.

-So ungefthr Nikias von c. 20—23. Im Einzelneb mögen nodl folgende Bemerkungen am Orte sayn. -. »u-*.

'AUl.d.LO.d»l.Ak.il-«in.YLaiUUI.AMLi 8^t - 'Ji//

,^ Bald uach deoi Aoftuig der Rede baiü^t es: ini yag noJktg^^^'

'fUXiiviiag. Bekker i.st geoeigt, den eiufseh gegtiedertetttSatft ia eioeii dreigliedrigen umzowandelu , indem er ov4i iwfjiiwag . .^ avt^ Sr . . . ngoaäeScrfi^yag schreiben will. Ich kanu keioea tm6r tigeu Grand zu dieser Abftiideruug aafGnden ; im Gegeutbeil nind die ▼ier PrAdicamente, welche der oberlieferte Text vorstellt, ganz pas- aeiid nach ihrem Gewicht hervorgehoben. Die StAdte^ welebe wir Wgreifeu wollen, sagt Nikias, sind erstlich ansehnlich an sieb; sie liafoeo ferner weder in ihrem Verbiltnis nach aussen ^ noch in ihrer iwera Verfassung Anlass zu einer Umwälzung; auch wefcden sie drittens nicht so leicht unsere Herrschaft anerkennen , und yierteiis 9Hid sie yiel au Zahl.

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Mehr für sicli hat die MuthmassungKrOgers, dass tag %iAif* »(dag als Glossem zu n6Ae$g könne eingeschlichen seyn, and wemt man das Scbolion liest, welches gleich zu den ersten Worten uu^ 9erer Stelle angezogen wird 9 so kommt man fast unwiUkarJich «n jener Vermutbung. Poppo bemerkt Folgendest rag ^RXi^yÜug valent Graeoas dico, i. e. qöamvis solas Graeeas» quae in illa insu}» sool^ cintatea hie t^ectemus^ Allein damit wird etwml anderes und mekr m die Worte getegt, als sie nach unserem Bedanken enthalte»! denn inl noXug M^idg rag ^B},k^ptiag kann nach griechistiheia Spradif gebrauch doch nichts anderes bedeuten als: aggriessori sumus urbep multas eas quae sunt Graecae oder mit quaUtativer ^üeUaig 4es^ Aßr. tikels: aggressuri sumus urbes multas, et quae ipsae sunt Graecae. So oder se ist der Beisatz immer mit Nachdruck gegtaebt^ päd die Stellung der Worte selbst steigert denselben : »wich mebr» •¥ wird eerade hier herTor£ehoben«: dass Jane SUhUe ^kelieoischa

IfBt weder nass^ in. der Nftbe eiii Gegensate jene Anadrackewdke triolftnglicfa begrondeii, oder es ist von Nikiu auf etwas Rockeidit geDommeo^ was bd der stattbabendeo ftffendicbeo Verbaudlong ober die Frage seibat schou namentlich berührt worden war. Nnn ev- wftbnt zwar Nikias bald darauf selbst (g. 3), dass die Syraknaane)* ausser eigenem Gelde noch you Barbaren gewisse Gefälle bezogen; allein darauf wird wohl Niemand unsere Worte beziehen sollen, fis wAre eine eigentlmmlicfae Antithese , die Tribntpflicbtigkeit eini- ger Barbaren dem Merkmale eines Boodnisses tou Stftdten entg^ geuzohalteu, dass diese insgesammt heUenUehe seien. Ist abo der oberlieferte Text die urkundliche Hand des Geschichtscbreibers, ao hat Nikias jene Worte mit besonderer Rocksicht dessen gerade bior bedeutungsvoll gesetzt» was Alkibiades im 17. Cap. ober die Ba- ▼Mkerung der sicilisdien Städte illusorisch vorgebracht hatte» wo er sagt: xa\ rov ig tijy Sixhktap nXow ui^ fABxayiYfH&oxsTB (6g inl fM$^ yaXijw dwafju» io6/i€roy' hx^ott t€ yd^ ivfifi{MTO$g noXvap^ dqovatr al noXsig xal ^ifdtag £x^va$ rmw nohxBmv rag f^^eraßoUg Mai in$doxdg* xal vväsig di aito dg nagi oixetag naxgiiog ofi» nhQl TO'üuifAa hnXo^g i§ij^ta$ ovn rd iw ti} x^^ rofjUfM$g Mr^ xaox^vatg n. s. w. Dies hat um so mehr für sich» als das game Exordium der zweiten Rede des Nikias gerade jenen Theil ans der des Alkibiades bekftmpft. Ist diese Wechselbeziehung der bei»* den Stellen giltig und richtig» so kann man auch in dem» was Ni<- kias weiter unten ober die Geldmittel sagt» welche den Syrakusaneib ans den Abgaben der Barbaren erwachsen» eine wenn auch leisere Anspielung finden» rocksicbtlich der Behauptung, des Alkibiadefe (47» 5): ßagßdffovg . noXXovg i'^OfJtsPj ot JSoQOx^tmp pUau ^PMir &^aoyta^ amoFg. Schon die Formel (ig iyai dx^ aiodttPOfMn, vvelcke Nikias gleich anfangs gebraucht» ist mit einem Seitenblick anf dtt AJkibiadeische ^| wt^ iyd dxo^ aia&at^o/im (17» 4) eingeschaltet« Nip* kjfa sagt iJM: maehrdemh'^^äs iehausJSrfakrung weis^p.gUt mmir

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'Jkngtiff gro9Men, ruhigen^ mifriedemen üni der Menge nach fOreine imeel »ählreicken Städten und zwar sokhenj die OriecMeehe emd. Der Artikel noXXag rag ^BXXijpidag hebt also das Attribut ab eio wesentlicbea hervor und entspricht dem Tolleren noXXas xm ravr^cg ^ElXfiptdag.

Die bereits angezogene Stelle , wo von der Hörigkeit einiger Bärbaren die Rede ist, entbAlt auch noch Schwierigkeiteu. Die Ynlgata, mit welcher sich onter den nenern Kroger ond Arnold begnogeu, gibt: Svqaxootoig di xal dno ßagßd^p zst^wy djwffxn i^^ fiQ€tuij 'während die besten Hdschr. an dgx^s ^i^Bvat, andere dna^ pfi fi^a$ darbieten. Dass äna^x^ eine Steuer im Allgemeinen b<Keicbne, vorzoglich eine Natorallieferung, dee contrUnUione en naturef wie schon Levesque obersetzt hat, eine TafUieme van den Erteugnissenj wie Kroger sich ausdrOckt, oder wie Arnold, inNar tnr oder Geld, pagment of a cerfain part of the produce^ either in kind or in moneg, to the sovereign, kann unsere Stelle ausgenom- men nur durch eine einzige und dies nur schielend bewiesen wer- den. Denn wenn es bei Pluto in den Gesetzen B. YII, p. 806 iMsisst: Tis df] t^nog ärd^nag flyvon up tov ßtov, eloi ra fdr dtnxyxaiä sitj xarsaxavaa/nira fifr^m, zd di twp rep^ohf aXioig nof»^ dnio/Afya, Y%a)^lat Si ixSedo/iiym iovio$g djWQxV^ ^^ ^ ^^ }^ dnotsJiovair Ixatnjy äp&^mwig Cäoi xoofjUe^gj so zeigen schon diese Worte und noch mehr der ganze Zusammenhang jener Stelle , daw dnts^xfi blos von j^ Leistungen in Natur ^^ gesagt isl, was sieb aneh bei der urspronglichen Bedeutung des Wortes: ffErstlingegahe der Fruchte** von selbst rechtfertigt. Wenn in der späteren Graecitaet una^Xn nicht nur ^den Zehnten^^ sondern auch ff jede Art ron jU-' 1§eungegeld^ bezeichnet, so darf dies nicht so leichtbin auf die Zeit useres Scbrifistellers auurockgefohrt werden. Ea wAre also m&t der WiUkor der Lesart zugleich ein Zwang gegen dem Sprachge^

iirMeh verbattdey, w^n wir die Vulgala gewAfareu liesseo). denf hierorts ktoote äna^x^ iior yoo GeUsteuern geiiomnieB werdau} -Xqi^fikora % Sx^vo$j sagt Nikias, ta jdtf Hm^ ra di xai ip rotg U^ots iau JE^XuH^vnkHsr £uffaMOCio$s ii . xai dno ßaffßd^p tiMmp dx-r aqxn i^9^9^^^ Br gibt biemit drei Haaptqoellen des fiuausuellai Reicbthoms der Syrakusaiier an: ihre eigeiieu stAdtiscbeu EinkQoftc^ ihre Bundescasse, ibre Gefiüle you ziosbareii Barbareo. Das ist uuzweifelbaft ; aber ebendeshalb erscheint dna^/n unhaltbar. Dazo kouimt, dass, wie schon andere Erkl&rer richtig bemerkt haben, zwi- sehen fiffsip und yoQog^ da^Qstp nnd hiofOQa der wesentliche Unr" terschied statt hat» dass diese AusdrQcke auf die ^e^^/a/teA^ii ^eii^m der Bürger^ jene auf die Abgaben der Bundesgenossen oder anderer Steuerpflichtigen zu beschr&nken sind. Die Hauptstelle dafor ist den Thukydides selbst enlnonimen, I, 19: arai al fdp Atsxsda^wp$M ovx vnoTisXsts ix^y^^s yoQov tovg ^v/nfidxovg fjyovpro . ^A&tiPido^ ik ravg te rmv noXBonf T(p XQ^^V ^ccQ^cJLaßoyvsg . . xai XQ^/^^'fi^ toig naoi rdiapteg q>äQ6iP. Ks wQrde also auch mit der Aufuahoie YOO iaq>iQSTai einem Worte Gewalt aogetban. Wir sind somit aaf die ursprOnglicbe Lesart an' d^j^s ^^«i zurOckgewiesen und sie ist auch ganz gerecht. Freilich darf man in ihr nicht den Siuii Torfolgeu, welchen schon der Scholiast des August, gefunden hat: tiyovp txovoi fQ^p xai ä^x^^'^^s ßa^dffiop r$P(ovy wobei nicht a^ wohl 9 wie KrOger meint, die Praepoaitioo dno zu Terd&chtigeo ^Are denn es fiele diese Weise der Anwendung you dno unter jene FAlIe, welche derselbe in seiner Granunatik S. 68^ 16« Aonw 9 aofgezAblt bat als vielmehr aQxv^ ohne den Artikel. Dieser kann durchaus nicht fehlen^ wenn in den Worten gesagt se^n solle die Syraknsaner erhalten von den Barbaren Tribut wegen ihrer Herr-* Schaft, in Folge der Oberhoheit, die sie aber dieselben ausobenu ^An dffxH^ heisst,. wie Bauer 1 Angst angedeutet von Alters her^ wof bei .man jnicht gerade am dem. strengen Begriff de^s ersten zeitlichuf

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Beginnes fest zu ballen bat, wie etwa bei Herodot II, 104 : jmowm

an^ aQxVS ^^ aldota, sondern bei der Debubarkeit aller Zeitbefr- atimmongen darin nur das lange BeBtehen jener Abgaben aoage«- drOckt finden wird. In den bekannten classischen Versen des Aristoph. Fröscbe 1030

ravxa y^Q RvdQag XQ^ noirixag aoxsTy ax^ipai yd^ an d^X^^

wird sich die Bedentang von dn d^x^s darnach verschieden erge* ben, je naclideni man es, wie gewöhnlich geschiebt, mit oxf^$ ▼er*- bindet, oder mit dem folgenden Gedanken in Eines znsammenfasst.

C. 21 schreibe ich, obgleich die besseren Hdsclir. dagegen sind: hYnsQ ßovJiofi^&a a^ior r$ rijg dtavolag dgay^ nnd xwar nicht sowohl, weil ä^^oy r^g d$ayol6g dQav statt S^ut oder cr|/a^ schlecht« hin ongriecbisch w&re, wie Arnold behauptet, als weil hier der Ausfall von ri zu leicht möglich erscheint, als dass man darober Schönheit und Ebenmass der Sprache hintanstellen sollte. Die Bai* spiele wenigstens, welche KrOger hier und in seiner Grammat^ §. 43, 4, Anm. 10 vergleicht, sind alle etwas verschieden. Wenn mau unbedenklich sagen kann: xQsnroy nov au§xQ9P Bi ^ noÄif IMii Ixaräg nB(fd^m oder fjui&o$ dv T$g xdno twy ix^Q^ o^^foy^ 80 ftohlt man doch, dass &|ioj/ d^p und &^u>p r^g iictyotag dgdy niebt auf gleichem Fusse stehen. Dieses Gefühl hat Arnold geleitet, dea«> sen Beobachtungen oberall von feinem Takte zeugen. So gleich im folgenden seine Note zu dXXmg r$ xai %i ^vatwotp ai nojUii 9^^ &8iaa$. Es ist dies nämlich die einzige Stelle, wo bei Tbokyd, $i mit dem Conjunctiv vorkommt. Dieser Gebrauch von ei ist nament* lieh nach dem, was G. Hermann de partic. dpU^ 7. Opiisc. IV, 95 ff« inassgebend festgestellt ba't, amch for die attisobe i^rosa gemohertf

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•iclM^rradit, Hin Kfflgeri» W^rte (^rMnii« §. 54, IZ, Anm. 3) «i gtbramdieB^ in «inern soiidieii H^ingnngtmBttJe die Idee der Wif^ Uakeü i^t V^rnrirMUhung yw: NikiM sleilt die ebjective JMOg^ IMikeit d^r Vereioigoog der «deiluicbeu Siftdte «iL» eitt aicber Ao ef» «ifl^es Breignis dar; bildet unseres Eraeblew ii ^tHnmmk al nokB^g cUa Miltdglied Kwiscben %l Svctijai^B^m al n6X%$g uuA.ifM likFti«^ ^ noMi^k. Hiebei möcbte nocb zu beachien mytK dM« die »eiaten Bet^piele fitr diesen bypotbetischen Fall« tiameotltcb bti Ho* Mcr^ a£. »tt dem Aoriat verbiaden; es begegnen feicb alM bier jenö Verbalfernien;, die nrsprOiiglicb eins geweaett su «eyn scheintau Arnold bat trotzdem si ancb in seiner letzten Ausgabe: mit diaid Obelos bezeichnet. ■i ' ■• . .

Die SeUiMswone des Cap^ sind, so einfach nad lilar der Ge^ dtoke ber vorspringt grammatisob ziemücb bftklick jävro&sry beiMt

t40ag Mmmt- /AäXio/up nJteü^ xai ^*x ip z(p o/witf crffin€va€Cfure$ jrai im Im tötg rpds vtti^o^g ^vfAfutxot ^A&eze ifd r$pa, o&bp ^^m^ 4U x^^alyix rijg g4Xktg w n^Midm^ aJU* ig uiAoxgittr naaa^^ nn^t^

iX&^y^ So die gewAb^cbe Lesart nach den Hdbchn, von deneb eittige at^arBvoo/im^i und nandere djtafnjöopreg bieten. Der AustoMi sehien den meisteii Erkkrem in dem zi^eiten »ml am zn liegeof deshalb schrieb G&ller Maiai^ «ad KrOger bat dies' anfj^esommoa) BerwmfiBv D^bree o. Arnold' tilgen o^;r, ibo dass also ii^ T^dfUkfK jf^ atei liiigafikhr dem Lateiniseheli: simili^modo qao oder tta «^ «I» call eriftspriche.^ Aaob Poppe geftttt diese Weise der firklArimgi «rMeheIi«rmannadVigen^.772 afeo giMuv sed 'Biatim t^portet wäl idoneo^>«p|^arat« proAeisei, repotsntes,* et proeol ä fiiibas- itoostrib oiil isie ttiifigalfe os, et^ non '■■ muHi laotä dzpeditioMe ,^ *nt'iä ragionüMil |d»teäolm$ pMiilibi»^soeir^aliq«4ai iMm^ük/^^Mki hmlhmmbdmMi

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«oroai, qoibas ep» eriit^ «od lo peregriuam terraoi digresiSMy unde per qnatoor men^es hibenios ne nimciiis qnideM fiicile Teoiat. lUe beiden faterpretatienen nntenfcbeiden sich dadurcii, dam jene das geacbicbtiiche Beispiel , weiches Nikias anfohrt^ in die Form «iaas bjrpotheüschen Sateeti etttkleidet, diese es einfach in den Vevgleicli hereinzieht Wie aber dort mit Geiler d eingeschaUet werden mnsste, so darf hier kaom, wie auch Krage r bemerkt, dieeinscfaU* gige CoDJanction fehlen. Ans diesem Bedflrfois entsprang seboa die Correctnr des Aem. Port ns und Hndson xcA Sts^ mit Bezieh vag anf itf 1^7 o/ie/r;» Iftge es nAher xai lig zu vermothen. ipotwq $k bat Tbokyd. 4, 87, 1.

Allein bei genaoer Betrachtung erscheint mir alles in guter Ordnung zn seyii. Ich TCrbinde nAmlich die SAtze also4 oitiAsp ii

TS äna. rijs ij/juriQag otmüv xctl ovx ip rtp if$o/4p aTQctTBvao/MPO&ß mt) oix ip rots T^ds imjxiois ^vfif^a^ok ^XS-sn inl T9:pay sa dass also das zweite xal ohne Bezug anf ip rdp ofwttf noch das zweite Glied des Yon in eingefobrten Satzes anscidiesst, welches man bisher bmm ersten xai anzuheben geneigt war. Wir erhalten folgendeu darch Sinn und Form gleich «markigen Gedanken: OUich ron kier^ «Vir müssen wir mit der enlspreeheftden Atisr&stunf iibgehen, : in Ek^ wägiingj dass wir eine Fahrt vorhaben^ die uns sawoM weit MH unserem Lande, als zu einem Kampf unter ungleichen VerhdUnissen f^hrti und dass ihr. nicht hei euren Vasidlen als Bundesgenossen Jefnanden angreifen würdet ^ sondern in ein viUUg fremdes Land euch entfemtf woraus vur Winiterneit nicht einmal in vier Monaten ieieht ein Bote hieher gdungen hßmde. Damit ergibt aidi «ran aeibat die Aofnabme des Partie, fot. arfarsvaefispou der Aonat l^tkante aar daäa statt haben, wenn aaeh dieses fiUed .bereue ia dott'foigendea Gtadieionalaata ;gazogea. worde.^ JBa lieaae--aicb. ameh.. anaehmraj

I I

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Thtakytfide« sei tou dem stei\^en Verlauf dm SaMes äbgegauged And Ji«be den Kweifen^ cowdiniert, ^ine Weise deii^ Uebergaögs, welete Mnentticb in Aedeti v6Dl9tark«r Wirkoug ist; i'aHefn damd möchte iefa detf nadk^ Iiidicatir desliistoriNOfaehTem^t^Qs nicbl Veraotwor^ teff.' So nabe fnr die^^en fi'all die yermüttHiog läge, e»^i x«l ovx S^ toH T^dB intixö^tgi' ^fAfmxoif[X&kt% gdek^hrieben gewbseuV ^0 ▼^^^ bietet doch die* Antoritftt der Codd. daraof einzugeben;

Oap; 22 macht nnr folgende Stelle eine Bemerkong nothwemttg.' ^OnXtttts TB ovp -^ sagt Nikias gleich am Anfange noXXöis fM$ ifoxBt XQ^^^ Vf^^ a/eir . . . raiaC TB teal noXv nBQtBü^atj fya Mai t& i7UTijdB$a ^0¥ iaxojtutiifABd'a, t6p di xctl etvto&BP attop h oJkxei^i nvffovs xal nBq>^Yfj$6p€cg XQi&eig i-fBiv xal anonoiovg ix rwy fAvümpt»!^ nfog fi^Qog ijyayxaaufyavg ifAfAlö&ovg. Hier frftgt sieh vor allem/ wo^^ mit avro&BP zo verbinden ist. Poppo vereint nnbedenklicb top äi*^ rSS-Bp atrop und bemerkt: 6 ccvto&bp (fltög est id fVomenttim qnod bic sappeCit, tantom frnmenti Quantum bic (ad nsnm bellictim) partt-^ tum est. So onzweifelbafi richtig jener Aosdnick ist, ^ kommt' doch sehr die Stellung der Partikeln Sk xal in Betracht, welche ersd hinr reichend zn erklaren wäre; mid zweitens legt der verdiente Herans^ geber, wie schon Arnold andeutet, etwas hinein^ was rein ans der Willkdf geschöpft ist quänttim bic ad itsum belHctnri paratutn est Woher kann erwiesen werden, dass die Athener damals^ Ma« gazine fl^ diesen besondem- Zweck angelegt hatten?

Die Harte ond Ungefilgigkeit des Ausdrucke Iftsst sich nicht verkennen. Krügefr hat* ganz recht, wenn er ^ sowie die Wort^ stehen, ^ xal c^to&bp nfiit SyB$y verbindet; freilich haben ivir dantt^'biil kamn ertr&gKches Hyperbaton, da ^ wo die einfachste Stmctor vor^ Hegt KrOger wirft dahier die Frage auf^ ob nicht zn lesen wftrei tA'di'kat mkd&Bi^y ühop? ' Atioh Ariibid' ist« geneigt, hier )etae

Abhandl. d. I. Cl. d. k. Ak. d Wiss. VI. Bd. UI. Abth. 82

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CoDJectar zu niaoheu: rov dh xal ävtoS-BP alrov woiild be a hßtter readiiig 9,We mo^^t aUo carry with us Mme of oar honie supply of corii/^ Uoter diesen zwei Versacbeo yerd^ent der Kroger sehe deu Vorzug; deiiu, wasNikias hier bervoiiiebty ia»t uicbt8 änderet», al8 da«« die Atbeuer gleich von ihrem hande ouh Getraide, BAcker uud Geld mituehoien »ollen; es uiuhs aUo avto&er bier ebeu60 enge mit ay^atf verbunden werden, als nacbber mit ix^iP^. wenn ei» heuiät: fmJU^t^i ii XQtifAccTa aitoS-Bv log nXst^a ^x^ip, Die^e durcb den Zusammen- bang der ganzen Stelle gebotaie Verbindung ergibt sieb aber durch eine viel leichtere Correctur, wenn sie anders dieses Namens wQr- dig ist« Ich schreibe nämlich urwi^ dh xccl aixo&BP atxop ip oXxdai... ayBiP xal oixonoiovs de. t. X. Der partitive Genitiv bezieht sieb na- türlich auf den vorausgebenden allgemeinen Begriff imr^iaia, von dem eben die wichtigem Unterarten nachher aufgezahlt wer- den; xai airod-hp entspricht unserem ^^ schon von hier aus**. Ueber die Verwechslung von o und o) in den Hdschr. hat, was nament-* lieh den Herodot betrifft, jflngst Herold ausführlich gehandelt in meinem „Specimen Emendaüonum He^odotearum^^ Norimb. 185Ü. 8 sq. Dass in den folgenden Worten : anono$ovg ix zcop fAvXiipo}p nQog fjtiqos ijpayxaCf^povg das Zahlenverli&ltnix der auszubebenden Bäcker sich nach der Menge der jedesmaligen Mnlilkuecbte werde gerichtet haben, erscheint auch uns, wie Dobree, Arnold und Kro- ger am natQrlicbsten ; Bock h Siaatsalt. I, p. 308 (1 Ausg.) will nAmlich das Verhältnis für jede Mohle gleich gestellt, etwa zwei aus jeder.

Wenn Cap. 28, 2 die Lesart richtig ist: noXiP ra poutofu x^ ip . ^XXofvXo$g xal noXsfjUqig otxiovpzccg Upm, ovg nQinB$ x. Jl., sq )&Onqen die Worte kaum anders gefogt und gedeutet werden, ala: X^ '^B i^OfUaai ijfMcg iipai oixiovprag noXiP ip dXXo^vXosg xai noXs'^ fjUotg^ ovg nQinsi etc., d, h, tvir müssen um vorstellen^ das$ unr in eifi^n frefntden^und feindlichen Lußide eine Stadt gründen woUenj,

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so äa»Jr wir mit 4em ersten Tng^ ä?o wir hetretetij festen fassen fHfU^en, widriffenfalts nbet alles gegen uns haben werden. Die Valgftta öhstoiivraü würde zwar dem Begriflfe nach, wetebeh diesem Verbam in .<iidi sehliesst sich aneignen^ y^ie Vor tt^ «bei^ setzt : aibi vindicare jedenfalls zn empfehlen seyn ; allein schon Poppe hat treffend bemerkt, dass dann sowohl das Genas als das Tempus ein anderes seyn niOsste; (dxsiovtf&ea sich eigen machen^ gebrancbt namentlich Herodot gerne; vgl. Lfiardj za demselben I, 4.

Ott

Gegen ^en Schlnss sagt Nikias: one^ iyto g^oßov/Lisyog . ., iXax^^ct ffj rvxfi na^aSovs ifuxvtiv ßovXofjuxt ixnXstp, TtaQacxsvfj ^l dno fwr Bhs6tm^ da^aXijg ixnievam. Das leiste Wort, offenbar eiA Iftstiges Anhängsel von C. 24, 1 da^ctXaig ixnX^om, ha()eo Dobree ntid K r 0 ger mit Recht getilgt. Ersterer will aoefa dofaXBt statt da^ T^r^tyff schreiben ; diesen Vorschlag iinterstotzt zwar nnr eineHdsschr., welche dagxxXstg hat. Allein ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass der alte Fehler, welcher ixnX^vaat am unrechten Orte eingeschoben bat, anch dic^e Verftnderong mit sich brachte? Mir wenigstens ge^ fillH nttQaaxev^ daq>aht viel mehr, theils wegen* des nftchsted Ge^ gc^safzes, theils weil Nikias im voransgeh enden wie noch im fol-^ {i:enden hanptsftchlich darlegt, was im vorliegefiden Falle nnter einer nach menschlicher Berechnung sichern Vorbereitnng imd AasrOstang zu verstehen sei.

Die Rede des Nikias hat die entgegengesetzte Wirkung: mit der Schilderung der Grösse des Aufwandes, welchen das weit* gehende Unternehmen erheischt, tritt dieses selbst dem rühm- und erobemriglssQchtigen Volke erst recht in seiniem Glänze vor die trun- kenen Augen; mit dem Umfang der zu machenden Rüstung steigt die Glut der Begeisterung; die wenigen, welche anderer Meinni^ waren, schwiegen, aus Furcht fAr Uebelgesiimte gebalten zu werdetk

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Nikias inuss. sofort vor 4er Versairtiiiliiiig das JBinzelue der üo^h rüstoug, das er for uötbig hftit, nach beatimmteii Zahlen angeben; diese selbst willigt in aUeis und räamt den Feldherni oubedingl? VollAiacht ein {itfjfjy>ia€t$^TO evd^s avtoxQdtOQtcg $ha&)f das UnteruetH men in's Werk za sets&en. (Cap. 24 26.)

' . , 4

Während sich Athen trotz der Verheerung derSenche« trotz der Verloste in dem vorigen Kriege mit neuer Jugendflille rüstet, gesic^ieht der bekannte muthwillige Frevel an den Hermen. Dies i^t Wasser auf die Mohle fOr die Gegner des Alkibiades; sie schreien nicht bloss ober GoftesIftHternng^ utid spiegeln darin der aberglAnbischen/nur an dem Formwerk der alten Religion hangenden Menge ein üble» Vorzeichen fOr den Krieg^zng selbst vor; nein, sie wittern eine politische Re* volution, einen Umsturz der Verfassung {itj/iov xardXvauf)^ und Al«^ kibiades soll und moss darunter stecken. Die verheissenen An« zeigegelder finden ihre Leute, wie immer. Alkibiades wird der Theilni^hme gewisser Lasterthaten bezichtigt; da diß Flotte bereits ausgerüstei ist, ^verlangt er noch vor dem Aoslaof derselben, ihn vor Gericht zu stellen ; seine Feinde aber wissen dies zu hintertrei- ben ; angesichts der ihm jedenfalls:« gewogenen Kriegsvolker .und bei dem frischen Gedächtnis dessen, was Alkibiades for den Demos ge- than hat, furchten sie mehr für sich, als for ihn. Sie setzen den Beschluss durch, er solle mit in die See gehen und sich nach «ei- ner Rückkehr vertheidigen. So muss Alkibiades in seinem Rücken viel ge£&hrlicl)ere Feinde zurücklassen, als die, welchen er in offe- nem Kampfe begegnen will (Cap. 27 29).

In diesem ganzen Abschnitt bedarf es nur zn einer Stelle einer kurzen Note. Cap. 27 heisst es am Anfange: iy-Si rovttp, oao$ "^EQfJtat '^aav Xi&iPOi iv t^ noXei rff ^A3fjpaiw sioi ii xcrm x6 imxfOQ^^ V TetQiiYWPog igy^^^^ nolXol nal ip iäfoiß nQO&VQO$g ß(€U

itF.^iiQotg r-r/^ yjmri.oi. nXßtatoß mQ$sx6ntiaa$f rd jt^oamcff Die parenthetisch gestellten Worte sind immer noch coutro^rers:} }^€CT(ii ro imxfOQiop nach Landesgebrauch kann wegen der Stellung nicht not 9 iTwrpaywfop.i iqyfxatit , yerbanden werden -^. ij tszQäywpvg iQyaafa eiue auffatletide,. ]dpcjb^iiiclitzq Terdäebtigende Apposition: M^ swd diese^ die hek^unten. viereckigen Figtirenj zahlreich.^^^ So KrQger. ^nrfae well knowB sqoare piece pf earved work. The words seem ^4ded ,as an. e^pUnation of ^EQ/ual The Hermae are those well jjuiowii sqaitre figares, nofneroos. bqth in the doorways of private luipises and oft^mples«. I haye tlierefore slmck oat the comina after i^HC^Q^Wr^^ So Arnold. Das einfachste ist aber wobli dieWorte» ^e sie. : stehen, ohnf^ .alle Scheidezeichen wZusaiMnenzufassen. Tbo- ky4id^&\bal in ;die Bemerkung von der grossen ^ahl solcher Hermes« s^leq, die, sich der Sitte gemftss in Athen, befanden, zugleich ihre oAbere Beschreibung eingeflochten, sodass diese an die. Stelle des Spbjectes. ini Satze gekommen ist, das ausserdem aus dem vorigeji ep^ftnzt oder mit eiuem Pronomen angedeutet werden musste. In der Verbindung: sloi da tj tar^ytoyas ^j^aa/l» noA^i wird Niemand aiistosseoy da hier der Praedicatsbegriff der nähere, durch das vor-* abgeschickte /£^/M)(f in seinem Genus schon bestimmte ist. Prae- dicative Fügungen, wie I, iO Mvxijym fwcQoy tj^^ III, 112 iarop di Jhioi XifKo 1^ Udßfji4v^ v^fnjXti^ bilden den CJebergang zu unserer Aus* d;pncksweise.

In der Mitte des Sommers des 2. Jahres der 91 OJymp. (415 T^l Chr.) t$egeft die prächtige Flotte aus dem Piraeeus, begleitet von einer zahllosen Menge, nach Verrichtung feierlicher Opfer, unter den SegenswQnscheii von Tausenden, welche auch bei dem Ernst des Abschiedes durch .den Anblick der grossartigen Macht, die sie allein geschaffen, sich zu frohem Erwarten eines glQcklichen Erfolges ge^ Hoben fahieo. . r Sie geht zon&chsl nach Korcy^a, um von da gegen

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daä Japygische Vorgebirg in Calabrieii, hevte Cap di Leaca, Obef" znsetzefn. Cap. 30-32, 2.

1 r

Die Grrossarfigkeit des Anblicks drflckt Tbokyilides in folg^n^ ^eii Worten ans, Cap. 31 9 tt naQatrxBVtj yap orn; nQWTfj ixnXtv^ aaoa /uag noXeiog ^wdßisi ^EZZfjptxtj TtoXvtsXeardrfj' &fj xal BVTtQsns^ &rcrtf] rwv ig ixeipov top xQ^^^^ iyfpstö. ' Bei dieseh Stelle ftngt man erst dann an. Angstlich and verwirrt zn^ werden/* w6nn man die Commentare dazn gelesen bat; man tbdt wirklich tnanehmal gut, blosse Texte der alten Schriftsteller zar Hand nebinen, am das ungetrübte Ange eben das sehen zu lassen, wa$^ dastebt, niid nichts weiteres. Tbnkydides kann hier nur sagen, was er wirklich sagt: Altes ^ Eingehome und Fremde, eilten herbei, um das Unplauhlicke zu schauen. Denn diese Flotte umr in der Thnt, inso ferne sie fsu- erst mit den Mitteln Einer Hellenischen Stadt geschaffen ttmr, mir ter denen bis attf jene Zeit weitaus die kostbarste und prächtigste. Was Tbnkydides hervorhebt, ist die Stattiichkeit, der Reichtham, der Luxus, der im Ganzen und im Einzelnen herrschte; dieser er- scheint natürlich am so staunenswerther , wenn man bedenkt, dass ein solches Kriegsnnternehmen zuerst von einem Staate Griechen-« lands allein in Stand gesetzt worden waK An Zahl der SchiffSe und der Bemannung gab es schon gröiäsere Flotten, wie der Schrift** steller gleich selbst anfbhrt; aber ihrer Ausrüstung nach waren sie unbedeutend, nagaaxEv^ fpavXri (§. 2)^ und alles war diesmal von der Stadt selbst wetteifernd bestritten worden (ttoJUU? &p raXapra ei^&f] ix Tfjg TtöXewg ra neepta i^ctyö/sBPä J. 5). Es wird also weder mit Dobree zu schreiben seyn: ^nagaaxev^ y^Q t^tf], 17 ngtOTf] X. r. X., noch mit Krüger: nöXvt^X^atmri ^ xal %inqsns-^ atdrfij ^^^^ Auch mit Arnold bei ngeittj an die Untenscheidong dieser Expedition von der zweiten anter Demosthenes nnd Bury* medon fliu denken seyn, welcbcf im folgendes Jahre Mchgesandt

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W,urde (VH, 16)« Diese war ini Verhftlt^ai» yid zu klein , ab, dam ^jye bier ;iD Betraeht bAt^e komnieo ki^noQ^. Etwas anderes ist CfAp. 44} dorl ist der Hinweis auf eine zweite Ausrüstung auf flacber Hand. .

-t

, Cap.. 31 f 3 und 4: oijQf di 6 (StoXog t&g xd^ytog t^ iaoßA^yojs xai X€tnf ttfifOTSfß, qv &y d^tj^ xal raval xal na^f^ S/ia i^c^xvd-^g, tii fdp puyxucop /Myttimg dandpa$g twp xb xqifj^qx^^ ^^^ ^9^ ^o^ iHiwg . ixnopfjd'äp ^ zqv ./dp i^fwoiov dqax/Ji^P x^g ^fiiqag rip pctixij i^doxijf iidopxog xal payg nagaoxopxog xspdg i^ijxopxa /u^p rax^^S,, x^gaaQaxppt^ ii QnXnayioyqiiSi xal ^.vnfjQaoiag xavxatg xäg xQtxxioxag^

jfop Xifig d-Qapfxaig twp pavxmp. . pcal xaig vntj(fsaia4g xal taXXa a^*

It^ig xal xaxaqxBvaig noXvxaXioi xfl^^^H^^^^ f ^^^ ^fi ^^ ,uccx(f6xaxa TiQO&vnfl&fpxog ipog ixdaxov^ oji(og ctvxtp xipl sin^enei^ xe tj pavg fui^ liOxa nqoi^Bi x^l X(f xaxvpctvrstpj ro . Ü ns^op xaxaXoyoig xs XQ^^'^P^S ixxQ$d'hP xal SnXcop xal taip nsgl x6 owfia axsvtop /ABydXfi onqvd^ H^g dXXijXovg dfuXXti&ip ^vpißtj ii nqog xe ag>dg avxovg a/uc Ij^ur y$p4a&ai^ (p xig Sxaaxog TtQoqexdxihj , xal ig xovg aXXovg ^EXXtjpag iniäsi^iP fidXXop ftxaa&^pa^ x^g Svpd/iscog xal i^ovalag ij inl noXs^ fUovg naQaaxav^p. leb babe die ganze Stelle ausgescbrieben , weil sie uns an mehreren Punkten Anlass zu spracblicben Bemerkungen geben wirdf noch mebr aber, weil sie in Hinsiebt des Atlii^cben Seewesens von grosser Bedeutung ist» obne dass scbon alles,, was ttie dafor vorbringt, vollkommen in's Klare gesetzt wftre.

Gleicb zu den ersten Worten ovxog di 6 axoXog feblt das Ver- bum. Hai^cke und nacb ibm Arnold ergänzen ans dem voraus- gehenden wQfüqihjOap ($. 2) aucb hier cSQfi^ijdt]. Krüger, dem jene Ergftuzfuig nicht ohne Grund missfallt, nimmt eine Anakolutbie an, welche durch die vielen ZwiscbeuKedanken veranlasst, worden wAre,

^&0

80 z\rär, dass ei'st mit dei^ Wortfeu deü ^.e'kai' i <ii6Xoir^ iätuttit Salz wiiöder aafgeDommen ivnfidei ' So wlsit uiÄcbtö ich -daä Auge iiiisht schweifen lasseti. Etatwed^r ist aiiz^tiehMfeii, Tfaukydides b«be ioi Siuoe gehabt, zo setzeu: ovtog dk 6 ^oXog i^tjotid^'W!^ X9^r^ TS iaojLUPog xal xcer^ dfiy>6T€Qa etc., sei aber darch das erste Parti* cipiöiii tinbemerkt auch beim Haaptzieitwoft aufjeu^ Form biDQber- gerathen; oder, was mir Yiel richtiger scheint, es- i^tdet ganze $• 2 bloss als ein beispielsweise e^geschal teter ZWischeiiii^ätte in haften, durch welchen der Torhergehende Gedanke grammatJäcb dnd logiseb nicht You dem folgenden abgelöst gedacht wird. Dann bt^bt sieb ton selbst, dass ans naQaöxsvf] yaQ avtfj-^ iy^Pttö aitbgdii c;6^ >ld^ gleichfalls iyivtto %\i denken ist. Diese Verbindung halte ich deshalb itv die richtigere, weil dann in den durch fßg eingeleiteten Attributen ein doppeltes Merkmal aosgedrirckt ist, und dies erheischt das den Worten vorausgehende inC tb ßgaxsi nX^ (UQ/Mj&fjifap xal naQaaxsvfj ^av^tj. Währendy will Thukydides sagen, die früheren der Zahl der Schiffe nach gleichen Expeditionen nur auf eine kurM Fahrt berechnet und init geringer Zurüstung versehen waren j ge^ Hchah hingegen dieser Kriegssug mit der Rücksicht auf eine tm^ Dauer und beiderseits an Schiffen und Mannschaft wohl ausge- stattet, je nachdem man dies einen oder des ändern bedürfte. So erkiftrt den letzteti Satz betreffend Krüger ganz richtig: oS ay ^A;, obwohl iriän auch versucht ^eyn könnte, als ursprüngliche Ortspartikel in dem Sinne von otioi; zu nehmen: ubicunque (quandocunque) usu ve- niat. Allein die!$ missräth die Stellung der Worte und, so viel mir bekannt ist, der ISpraebgebrauch des Thukydides.

•f

Im folgenden handelt es sich zuvörderst um die Synthese der Satzglieder. Alle Heradsgeber, mit Ausnahme Arnolds, habetii^ die Cbrrectur Heilmanns aufgenommen, d?6jettt auch hanfdscbrift-^ lieb best&tigt worden ist ; l»ie schreiben nftmiichr'iot; fiiy SfifMoaiöp...

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Mwtos xm puvg nu^cxwrog -i mcA thnj^tag ravtaig tag x^€$^ tUnag, rwv ^i r^H/^^^coy iTUfo^dg re . . . dtiSrtmv x. x. k Am* iieJd liest nach der gemeineii froberen Weise: rov ß$h drifioatm . \ Mal vntfi^aüxg tavraig rag xQoriarag rdop TQtfjQdQXfOPß inupo^ag ta etc. Zar Bewahrang dieser Lesart bestimmen ibn freilich mehr snbjectiTe als oligective Gründe; er tfaot dies nicht aas Angsdicfaer Scheu vor der Majoritaet der Codd.^ sondern weil er die ganse Stelle in eigentbonilicher Weise erklftrt. Freilich wirft sich ifasl dabei aneh eine grammatikalische Schwierigkeit in den Weg, nnd diese massen wir gleich iu's Ange fassen. Nach der ahen Lesong nftmlich, die Arnold Tcrtheidigt, würde der Satz rov fiiv äij/io^ (Uov , . Twy T^ni^Qx^^ eines entsprechenden Gegensatzes entbeh<* ren; es würde sich nur der mit ^^i^po^^ beginnende Ergänzung»* satz copulatiy anreihen^ wenn mau nicht gar> woran selbst Arnold nicht denkt, erst mit den Worten xa i ig ra /sax^zara n^&v/Mfj&A^ zog hog ixaatov ~ das Widerspiel der Gliederung beginnen wilL Um nun jene erste Ausdrncksweise, nach der einem fdy in der Pro^ tasis ein ri der Apodosis entspricht, zu rechtfertigen, verweist At>^ nold theiis auf jene Stellen des Thukydides, welche Popp o Proe^ legg.I, p. 276 aufgeführt hat: II, 70, 2. III, 46^2. IV, 69, 3, theiis beruft er sich auf V , 71, 1 , wo den Worten ra ar^aroneia no§Bi fii»' xai anapxa rovro nichts, entsprftche ausser -§. 2 xal r6rB Tugtto^ xpp fiiy oi Mäyrip^g. Es ist der Mühe werth, die Sache au sich und sofort jene Stellen n&her zu betrachten.

Allgemein und l&ugst anerkannt ist cm, dass FAlle denkbar siud und auch hinlänglich viele bereits Yorliegen, wo dem /i^i^ der Nachsatz ganz mangelt, oder derselbe durch eine andere Partikel als durch dan adrersatire d^ eingeleitet i»t. Jenes wird da erlaubt seyn, wo der Nach* satz sich ohueMübe von selbst ergibt; dadurch, dass dieser fehlt, tritt dann in der Regel der erstere» sei es auch nur in ^tn^m Begriffe, stArkM

Abhandl. d. I. Gl. d. k. Ak. d Wi%%. VI. Bd. III. Abh. 83

65^

henror ; die Partikel fth^ erseheint dann, ieh möehte sagen, iu ibreai altertbooilicheii Gehalt Folgt aber den fjiäp eioe andere Partikel aki d(, so ist es gewiss jedesmal eiue dnrch deu Gedaokengaiig ge^ rechtfertigte Abbepgnng. Wenn sich %. B. oameDtiich bei Pindar die Verbindung von fdv xh findet, so darf man nie den G^eu* satz in den Theilen der Rede suchen ^ Mndern man mnss die ftm^ nen Sätze in logische Verbindung bringen« Diese wird bei den Dichter, bei einem Genius wie Pindar, in anderen Schranken aiek bewegen, als beim ruhig erzAblenden GeschiebtHchreiber ; aber hiec wie dort nniss das innere Gesetz gefunden werden können*

Was non die Stellen betrifft, welche der englische Herausge^ ber nach Poppo als Belege der VerUndong ron /ler r^ anfahrt^ so fAllt die eine IV, 69, 3 von vornherein weg, da derselbe niohl bloss im Text, sondern auch in der Note daselbst die handschrift- liche Verbesserung rotg d k AuxBÖm/Mvloig als unzweifelhaft hin^tdUt. D, 70, 2 heisst es: ol di n^oahd^apro , o^iwxBg fkiv rijg arQecriag rrjp takaimo^ccv ip X^^^f X^^f^^Q^^J dpaXaxcvüJtg re ij^hj rijg noXsmg diöx^Xia taXayta ig noktoqocCap. Wer hier einen Gegensatz zwi*- sehen ^i' und xk annähme, würde sich arg verj»ehen; ein wirklidier Gegensatz besteht hier biosts zwischen den Mohsalen des Heerea und dem Aufwand der Stadt Athen für die Belagerung von Poti» daea. Der zu o^vxsg utp noihwendige Gegensatz (etwa inu;»* u€Pot oder Xoyiadiu^poi fih) hat sich aufgehoben, indem der Aotor im Gedanken an die xaXamioQia x^g ^^axiag sofort die der Stadt mit ihrem Aufwand verkettete und folgerecht mit xi anreihte, was bei voller Rede sich durch di gegenüber gestanden hatte. Anders ver- hielte es sich, wenn fiip seine Stellung veränderte, und z. B. ge- schrieben würde: OQWPXig Xijp fiir xaAama^^p xijg axQax$ag ; dann könnte kaum anders fortgefahren werden als nvakixmviag di x. x. k. ID, 46, 2 möchte eher f&r als gtgen die ausgesprochene ano-

653:

male Verbindung to» fj^v vk angesogen werden. Es ist diese* Stelle ans der Rede des Diodotos so Gunsten der Mitylenaeert« ixnhßms f^y sagt er, ttwu ofec&s fjvxiva ovx afjiMPW fiip ij rvv nccQ€t* (fKBvAuxa&ai'y nokiOQxtff te noQatspüa&a^ ig roiaxcnw^ ei ro avto dw€n:a$ oxoAjj xal ra^v ^fiß^va$ ; -r-^ Ist aber aach hier eine solche Bnlgegenstelloug zweier Gedanken, die an und für sieb fjtk^ dk ▼erlangte? oder erscheint yielmehr das Tta^ccnpsta&ai ig tovozotop als natOrliches Ergebnis des afiewov TtaQaaxevaaaa&ai und ebendes- wegen nur mit rk biniftuglicb verknöpft?

Ein derartiger Uebergang, der allemal durch eine Art von Ana- kolotfaie geschieht, hat um so weniger Anstoss, je lAnger der mit ju^ aecentuierte Satz sich ausspinnt;, denn dann gebt« om mich so. auszudrücken, der mit der Partikel angeschlagene Ton nach und nach verloren. Dies hat in jener Stelle statt, die Arnold zuletzt altf Beweis anfahrt: V, 71, 1 folgt nämlich auf die Worte td ar^- t&nada noi$i fiiy xtxl Snarra . rovto. eine ziemlich lange Auseinander- setzung dessen, was die Scblachtlinien in der Regel zu thun pfler gen^ darober hat der Autor den formellen Anfang seines Satz<es vergessen und fahrt daher, den Ton wieder aufnehmend, $. 2 fort: xah Tore naQtiäxov /ikp oi Mavnr^g. Arnold macht hierzu selbst eine ganz treffende Bemerkung, wenn er sagt: „The coostructioo , ia remarkable, for instead of rots dk xal ol Mapv^g^ wbich would have answ.ered to ihi^ fiip in the preceding clause, the answering clause is deferred sq long ihat it is at last forgotten to be iqserted. at all, and the writer makes it the beginuing of a new sentencff,^ xiü r6t$ ns^^axop /uip .^i Mapjip^g^ instead of tfoe coDclusion of the former one^^ Elin nocii auffallenderes Beispiel ist der An£uig des; AMften Buches^ worauf Krüger zur letzten Stelle verweist.

Ist dasy was wir aber die aiigefM^enett- Beispiele au£|.,ThMkjffi

83*

654

dides erhärtet zu haben glauben, annehmbar, so ergibt sieb für den Gebranch der Partikeln fiip und r^ das einfache Gesetz: Wo der mit /uip eingefohrte Gedanke logisch oder stylistiscb, d. h. dareh eine Abschweifang des Sinnes oder der Feder, am notb wendiges einznflechten, nnterbrochen wird, da kann statt der Antithese die Synthese als gerecht und statthaft erscheinen. Ist hinwieder dem^ unter iu,iy eingeleiteten Gedanken das geradezu Entsprechende qih mittelbar, ohne Zwischenraum und Zwischengedanken, entgegenge- setzt, so muss dies seine Spitze mit Si unbeugsam berauskehreo. So weit man der Sprache das Maass von Freiheit einräumen mag, irgendwo wird doch das Gesetz eine Schranke setzen; und ist es denn etwas Gewagtes, diesem zu lieb ein rk in dk umzutaufen? Kroger bfttte deshalb unseres Erachtens mit Recht bei Tbukyd. IV, 32, 2 To^otai di in den Text aufnehmen können.

In der Stelle aber, welche uns zu diesCi» Abschweif genOthigt hat, ist die Aufnahme von ^^, wie schon oben erwfthnt, auch durch Hdschr. gewährleistet; dass Sk hier nicht entbehrt werden kann, wird Jeder fohlen, welcher den ganzen Satz im Zusammenhange liest.

Tbukydides hat zuerst im allgemeinen ausgesprochen: die See-* macht war mit grossen Kosten sowohl von Seiten der Trierarcben als der Stadt ausgerastet: t6 fikp ratmxor fisyceJUxig ianapttig tmtt TB TQifjQdQXf^^ ^^i ^V^ noÄscog ixnopfiS-ip ; daran knOpft er sofort an, worin die beiderseitige ausserordentliche Anstrengung bestanden habe, und dann erst %. 4 kommt der Gegensatz des ro fAiv pctvrncör to ii TtBtop X. T. X. Die Leistungen des Gemeinwesens zur Herstellung der Flotte bezeichnet er mit den Worten: rov /iip ififAoatow . . . didopxog xai pavg naQaaxoPTog ... xal intjQBafag ravrmg rag x^art^ag, jene der Trierarchen durch: twp ik zQir^QaQXiOP inupoqdg tb . .. dUföPxmp x.r. L Gliederung ist bo einfach als nur etwas; verbindet man da-

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gegen wie Arnold rdir TQ$9jQaQx^^ niit dem voransgehenden rag xqatlüTag, SO erhftlt man nicht bloss ein Brachstock von SMzen, sondera eine nnertrftgliche Verrenkung der einfachsten Worte ; denn womit soll xal thnjQsalag ravrmg rag xQccrtc^ecg rwp tQifiQaQxmy ver- bunden werden? mit rov /jUp dtjfAoatov nagacxoprog? das wftre widersinnig ; soll aus naQaaxoprog zu rwp rqi»iQaQx<^v naQaaxovrmv ergänzt werden? dann kann rmp zQifjQdQx^^ doch wahrlich nicht an der Stelle stehen, wo es slftifde. Was bewog nun Arnold sich mit einer derartigen Sprache zufrieden zu geben? Der verdiente Herausgeber Hess sich dazu durch das Epitheton vntjQsaiag rag xgarfarag verleiten. Dies sei von der Art, dass es nur auf die Trierarchen abziele, welche unter sich wetteifernd, sidi gegenseitig oberbietend, jeder die beizten Schiffsleute zu erhalten bestrebt ge- wesen. Wir geben seine eigenen Worte: „with regard to the sense, the epithet xqttrlatag implies a selection, and a picking of the men, to get only the best that were to be had; but this was the business of the trierarchs^ each of whom was anxious to get the best for bis own ship: and hence the great expense of the of* fice, from one trierarch's outbidding another^^

Die Sache, welche Arnold berührt, ist unzweifelhaft, obwohl die meisten Beweise aus späterer Zeit beigebracht sind, wo diese Liturgie, sowie vieles andere, habsQchtiger Speculation und eklicher Gewinnsucht preisgegeben war. Die Athener, welche die Flotte gegen Syrakus ausrüsteten, waren allerdings voll von Ehrgeiz und suchten, wie Thuk. nachher sagt, es einander vorzuthun, allein jener Eifer war nicht bloss bei den Trierarchen, er war auch bei der Stadt und der Gesammtheit; es wird also auch ihr ein Epitheton wie T&g xQorfatag beigemessen werden können. Es frftgt sich nur und dies ist die wichtigere Frage was die ins^tjatm sind.

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welche hier zweimal genannt werden. Die JBrklftrimg dieses Wor- tes bernht banptsAcblieb auf unserer Stelle.

Die Bemannung einer Triere war der Hauptsache nach eine doppelte: eigentliche Seesoldaten inißdxM -^ und Matrosen vuvtttt^ von diesen unterschied man die Ruderer oder Rojer m eng- eren Slinn iQäta$, xwntiXdxM. Solcher Rojer gab es drei dem Range nach getrennte Classen: &Qc^hm^ tvyiTcu, d-akufuo^. ^Hoop dk^ sagt der Scholiast zu Aristophan. Fröscheo v. 10749 ^('^ rd^^^ii zdop iQSToiy' xcti tj fikp xarcOy ^aXafuxai,^ tj dk /i^Of], tvytxcuy 9 di apijDj d^Qaptrai,. &Qav(Tf]g ovp 6 ngos tijp nQVfjofctp* l^vylttjg ö fi(ao£' d^akdfuog 6 nQog xfjp n^aigap. Das gleiche fast bemerkt er zu den Acharnern y. 162, und die Lexicographen geben bald den ersten, bald den zweiten Theil des Scholion; so Suidas: S-gaplxtis 6 ngog xfjp nQVfivav ^vyixfjg 6 (jUaog d-aXd/Mog 6 ngog x^ ngt&gq. IJjas Etym. M. unter &aXa/uaiOi (so ist l&ngst schon verbessert) xcmar. 6 xaxdxaxog iQäxfjg d-aXdfuog Xiyexaij 6 Si jnfaog ftz/io^, 6 ii ai^aJ- xaxog v^Qoy^xfjg. Dasselbe unter S-Qfjpog und &{fupijxii€g (oder wie Alberti zu Hesych. I, p. 1727 n. 18 verbessert &Q€CPlx^ßg) xwn<u^ wo »tatt &f]Qsvx(op nicht mit Sylb. igsxwPj sondern mit Steph. S-ga- ptxc5p herzustellen ist. Polluxl» I2üi oi äi ifäta$ tvyiai, B-akdfuoi, ägccpixcci. Vgl. denselben 87-

« Die hier von den alten Interpreten aufgestellte Rangordnung

wird ausser einer Anspielung im Agamemnon des Aeschylos v. 1607

(ed. Blomf):

av xavia y>wyeig psgxigcf ngoa^/jihpog xointjj xgc(zovpx(jop xwp im ^vyi^ Sogog;

u|id dem derben Witz in der oben angefahrten Stelle des Aristo-* pbanes in den Fröschen:

Pf] xop ^AnoXXw xcci ngoanagÖBip / hig x6 axo/ua x(f &aXdfuxi,

667

sowie darcb die roboiyolle AuszeicbuQDg , die der Komiker dem SchiffsTolk ertbeilt, in den Acbarnern ▼. 162:

inoarfyoi fiivräv o &QariTf]g Mms 6 üioalnoXig,

vorzOglicb dnrcb Tbukydides bekräftigt, der hier angibt, das» unter den pavjai die S^gavlrai einen besonderu Zuscbuüfä imytoQa von den Trierarebeu erhalten hätten. Sie hatten nämlich die läng- sten Ruder (ygK Aug. Böckh Urkunden über das Seewesen des Attischen Staates S. 116 und die ff.) und die schwerste Arbeit, wie denn auch der Scholiast zu unserer Stelle bemerkt: t^eoS-sp tot} ifjuoaiov fAia&oZ ix taip IdCmv imioasig TtaQ^t^oy tovxo yÜQ iorip cci imyo^aL ol ii S-Qavtxm fihxu uaxQor(Q03v xmnwp iQ^rtoPTsg nXsfopa xonop ^x^^^^ ^^^ aXXiOP* iuc rovto rovrotg /tiopoig iiudoöBig inoiovpro ol TQi^QccQx^h ovxi ^^ ^ccoi rotg iQ^ratg. Auch in den Urkunden ist jene Stufenfolge der xwnai S^^apCxidsg, l^vylcci und d-aXajÄUti einge- halten. Nicht so sicher wie der Rang der Rudermannschaft i^t ihre Zahl; Böckh in der erwähnten Beilage zu seinem Meisterwerke S. 119 berechnet sehr wahrscheinlich ihre Zahl, nach dem Verhält- nis Ton 62, 54, 54 for die drei Classen, auf 170. Die Stellung der drei Ruderreihen ist trotz vielfacher Studien, selbst nach Denk- mälern, wo dergleichen Fahrzeuge abgebildet sind, annoch nnans- gemacht.

Die Thraniten also bekamen von den Trierarchen eine Zulage sonst hatte der Staat die Mannschaft zu besolden und zu ver- pflegen (Böckh Staatshaush. der Atb. II, 92, 98; Urkunden ober das Seew. d. Att. St. S. 194 flg.); er gab jedem pccvrf]g bei dieser Unternehmung eine Drachme for den Tag. Ausser den Thraniten aber ward auch der vjifiQeaia xcdg vnri^aimg ein Znscbnss aus der nämlichen Hand. Wer sind nuu diese? am ersteren Orte, wo es beisst, der Staat habe auch vnfjQeoiag xäg xQctxtarag aufgebracht.

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köuDte man darauter die gesammte Mannschaß yerBfehen, die zum Rudern erforderlieh war, wenn nicht gar die Schiffsmannschaft über^ haupt, wie es Thukyd. I, 1489 2 gebraucht, wenn er den Perikles »ageu Iftfist: otzsq xQdxiarop^ xvßb^ytjrag t^o/iep noXltag xal r^y aXJLfjp intjQsaiccy nXelovg xal dfi^Cvovg ij naaa 17 aßiXi] ^EXXdg. Am zweiten Orte aber kann es weder in der allgemeinsten Bedeutung, uodi in dem engeren Begriffe der Rndermannschaft genommen werden, da es ausdrOcklich heisst rotg ^Qapitatg rvip vavrwp xal ratg vTnjQS^ ataig^^\ der Partitiygenitiv mOsste denn als Einschiebsel betrachtet werden. Ist es aber, dies zugegeben, glaublich, dass die Trierar- chen allen Rojern Tpn oben bis unten Aufgeld gezahlt haben? Das wftre doch zu viel verlangt! Die vTttjQsaiai können auch nichts un- tergeordnetes gewesen seyn,. denn wozu diese besonders mit Lohn berOcksicbtigen? Man darf also nicht mit Göller und Poppe an Schiffs knechtCy d. h. an Dienstleule der Matrosen denken, die Thu- kyd. YII, 13 vf^sQanoyrsg nennt; noch mit Krüger xal ratg intj^- alatg tlbersetzeu: „und der übrigen Rndermannschaft^.

Der Begriff von ^^Rudervolk'^ muss also in den . Hintergrund treten, so sehr ihn der Ursprung des Wortes bedingt, wie z. B. das Etymol. M. unter vntiQitrig im allgemeinen richtig angibt: ix rovvno TiQod-^öswg xal rov i^ioanp, ro xwjitjXatsip, y^pstai vnosQ^rtjg' ixßoXß rov o xal TQom] rov e eig tj vnfjQirfjg* xvQ^wg y^Q ^ pavttjg. Den Uebergang zu einem besondern Begriff bahnt uns vielleicht folgende Angabe in Bekk. Anecd. I, p. 312, 27: vntj^Oiop /iia&og totg int]- QBTOvoi Toig atQarevo/uäpotg xal iQ(aaova$ xal dovX€vovaiPj womit das Etym. M. unter dem nämlichen Worte zu vergleichen ist: infjQiaioy 6 didofiBPog /AiaS-og xotg vntjQtrovai xolg c^Qaxsvofiipoig, xal iQiaaova$ xal äovß^vova$p* and rov vnfjQhTw. Der Cod. Voss, gibt dazu noch folgendes: infjQiaiop xvQla^g iif ov xa&iCopzai ol i^ira^ äno rov i^foGw (andere nennen es vnayxiipiop, vgl. Bachmann. Anecd. Gr. I,

059

9d7). itf ii Mqtp rem ayny^fWiß ovtfos* inijQitf^y d Sidop^yog /ua^ ii^ Toig vn^Q6Tava$, totg CK€itBvo/iiyo$s xal iffitjovauf. Wir hätten Uer ako einen besondern Sold for die vinj^m, welche die arqa^ TBvofisroi begleiten. Was diese bei einem L^ndkeere bedenten, ist bekannt (vgl.Böekh Slaatshansh. I, p. 292); fOr den Seedienst kann «an wohl jenen Theil der Bemannung TuLiJQWfuc als infi^satm Jiezeichnen^ welche deroNavarchen (Capitain) oder dem Trierarchen zn besonderer Verwendung beigegeben worden, die diesem unmittelbar untergeordnet waren und einzelne Gesch&fte oder Posten Ukt die iSeefahrt aosfollten.

Zu diesen Geschäften rechne ich die Bedienung am Steuer, am .Takelwerk, die Au&icht ober das Ruderyolk u. dgl., wovon Pollux I^ 95 iL handelt. Es waren dies gar nicht unwichtige Dienste, wofür man gewiss zuverlftssige Leute zu gewinnen suchte; deshalb er- wähnt hier Thukydides sowohl die Sorgfalt des Staates, tochtige IQnterofficiere aufzubringen, vntjgaaiag rag xQariarag^ als die beson- dere Rücksicht, welche ihnen die Trierarchen durch freiwillige Ga- ben zu Theil werden lassen. Diese vntjQeaia^ stehen also zweimal an unserer Stelle in der gleichen Bedeutung und können als solche recht gut den ravrmg entgegengehalten werden. So werden anch bei den Römern nautae und remiges bald vermischt, bald getrennt. Wenn Caesar de bell. Gall. III, 9 befiehlt: naves longas aedificari, 4 remiges ex Provincia institui, nautas guhernatores^ue comparari, so haben wir eine ziemlich verwandte Auffassung derselben Sache.

Nach dem Gesagten wird es wohl nicht zu kahn seyn, wenn wir auf diese Stelle des Historikers gestützt folgende Classen von Schiffsleuten unterscheiden :

1) Seesoldatenj inißdrai^ classiarü, propognatores, epibatae^

2) Ruderer^ povtm, i^a$, xamtjXdrai^ remiges {

AMiaBdl. d. I. GL d. k. Ak. d Wm. VL Bd. UL Abb. 84

G60

3) Matrosen oder Seeleute (im engern Sinn)., vTtijqitm vnti*^ ^Bütm nantae. Za letzteren gehört der xvße^tnjtfjs gober-p nator, der xsXevar^g hortator, der nQw^rtjs (nQw^e) pro^ rela ond andere.

Schon Böckh Staatsh. I, 297 o. 300 hat aof die letetgeiiam»^ 4eu hingewiesen; ebenso Dobree. Auch Arnold sagt: I am in^ blined to thiuk that tj vTnjQsata meaus rerj nearly the same tbiog as the expression in Thokyd. VII, 14, 1 raiy pcevtmp ot iSoQßtdintg TS pavK Xixl ^vpixoPTsg tfjp stQBaiavi that is soniethiug iiearlj eqni* valent lo tbose who are rated in onr sbips as ^^able seamen^S or as ^ycaptains of the forecastle and of the tops^ etc. Accordingly the additional pay would be given by the trierarchs to the Thra^ nitae, or higbest class of rowers, and to the vTitiQ^alm, or petty ofBcers, iuclnding tbe xvße^rfjg and the xB^evat^g^ as Dobree rightly snpposes, and others whose particnlar dofies are not knowti to Qs. In einem Nachtrag jedoch za dieser Note wird er wiedet schwankend.

'Ynf]QBa/a also collectiv genommen wire der Inbegriff der eigent- lichen Schiffsmannschaft^ der wirklichen Seeleute^ was der Italiener marinari nennt; der erste derselben ist der Steaermann des Hin- tertheils, S xvßsQPfjtfjg (6 nqvfivijTrig') ; daher in der oben angefbbrten Stelle I, 143 jener als der TorzOglichste der tkbrigen Mannschaft Yoransgeschickt wird. Damit hätten wir fbr Thnkydides den Sprach- gebranch als fest and stätig dargethan dies mnss genOgen. Wenn ein anderer Schrifsteller, wie besonders Demosthenes, den hier die Erklärer mehrfach anfahren, mit dem Worte einen etwas andern Sinn Tcrbinden, so kann dies bei einem immerhin nneitäten Begriff nicht anffallen ; es darf aber aach anf nnsern Autor nicht einseitig zarückwirken.

661

< An ScbliiMe vosereti angesMigenen Abscfanittes heiasi es: £#- WjS^ di 7t(f6g. T€ Ofig avwoog S/m iQu^ Y&^a&a$j ^ t$q Exaatoc nfoa^ mtdx^* Nach VII, TO, 3 Tiag ti ng i^^ n^oamexS^ avrag ^ImtCW i^nstyno nftovog q>€^s0&ai'^k6uule man aoch hier iy ^ etv .warten, doch Iftsat sich auch der Datiy gat erklAreo, indeoi nQO0* zaaaeuf sowohl praeficere^ als adiungere bedeatet; mau kann alsa bald den Ort, bald mehr deu Zweck der Haudluug her?orhebeo, aud -diea g^t dano die doppelte Yerbindang» AuffaHoDd dagegen lat der Ausdruck xlg üuiaxog\ Krager h&lt das letztere für ein Glosscw, weil er jene Worte in dieser Folge nicht kenne for Paarig "ng. Und in der That, wie soll dch diese erkiftren lassen? Es ist be- kannt, dass rlg Terallgemeinemd sich gerne an &caatog und nag an*- sebliesst, so gleich in demselben Cap. $. 5 Ttavta t$m, wie Vü^ 70^ 3 nag ri xig. Vorausgestellt aber vermag ich eiai nicht so deuten. Das, was der fiinzdne und Jeder von allen thut, kann ich beliebig auch so denken, dass ich mir von jener Gesammtheit irgend einen herausnehme. Wenn ich aber eine Handlung in Rtlcksidit der. Am- bei Thätigen der IndividualitAt nach unbestimmt lasse, so kann idi unmöglich ohne Zwischenglied den „Irgendjemand^ zum „Jedeiv -mann ^ steigern ; oder bat man je gehört: irgend ^n Jeder hat es gethan^? Der togiscfae Widerspruch, der offenbar in unserer Phrase liegt, kann aber leicht gehoben werden. Ich schreibe: (p af« Sxaaxog Tt^oaetäx^: cui rei onusquisqae adjunf^us erat; sohiesses eben §.3 wenn es anders der Belege bedarf nfo&vf/^&itrtog •hfhg iuaaxovj und VI, 41, 1: Snmg üg n htaotog X.T.JL. VI, 15^ 3:

$. 5 : d Y^ Tig^ ikaytaaro z^v ra tijg noJi^wg opaJUoauß ä^ßUHfi» xal zdiy atQaTBvo/^äywy nj^f id(ap^ r^g fiiy nojietog oaa r€ ijdf] ngoas^ tat9Äüe99 M. Zi X^ bh mochte hier weder dtifuMiap abr Glosne be- -<rachteu, noch' demiThnkydiden eine wallhnriidi» ReJdeweine anfblk-

84»

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den. Wer sich hier Yorstellt, dass der Abschreiber oder Leser nach dem Itacismiis gesprocheu hat, der wird es for kein Wouder ansehen, wenn rtjp vor itifioatay ausgefallen ist H^zbXüp kam ohne Gefilhrde, wie der Scholiast thnt, im Sinne ron nQoaayajUax€sar genommen werden ; der Begriff von itnpendere ist hier mehr am Orte^ als der von praerogore^

%. 6 : xal 6 aroXog ovx tjaaoy r6X/i9]s rs &€efißB$ xal Stpmog 2aߧ^ n^TtlTi neQ^ßofiTos iy^pero ^ atgariag n^ ovg intjeacn^ vne^aX^y xal an /utiYiatog ^dtj Stanjlovg and rfjg otxeiag xal inl fuyiinp iX^ nii& rwy /uXXoyreay nqog inaqx^^^ inex^^S^. Ich Obersetze dies also: ^^Und fürwahr diese Flotte wurde nicht minder durch die Kühnheit des Wagnisses und die Pracht des Anblickes weit» hin gepriesen, als durch die Ueberlegenheit der StreitkrAftemassea derer, welchen der Angriff galt; zugleich auch weil sie als die bis jetzt weiteste Fahrt vom Heimalland und mit der grOssten Hoff-» Dung auf künftige Macht im Vergleich zur gegenwftrtigen untemom^ men ward^^ Wie rd ind^x^pta aufzufassen sei, hat im Grunde der Scholiast schon einfach angedeutet: /i^Coya iXntaapxsg z^g ina^ Xoiotjg dvpäfjt^wg. Darunter die getroffenen ZurOstungen, die damals aufgebotene Macht der Athener zu verstehen, wie mehrere die Worte des alten Interpreten für sich angewendet haben, halte ich deshalb fOr ungeeignet, weil damit nichts anderes gesagt wftre, als was in dem vorausgehenden: at^cenag nt^ ovg injjeaap vnh^oX^ an sich liegt Thukydides erinnert vielmehr an das, was er frflber voo den Vorspiegelungen des Alkibiades, und den weitscbauenden Pla- nen des ihm beistimmenden Volkes angedeutet hat, an 15, 2: xal liai^ottß JS$x$JUar rs ii avtav xal KaQx^dopa jLi]^$a&a$.

Es war natürlich, dass die Kunde von einer so grosaartigeo Aoarostung bald und von veraohiedenefe Seiten üach SyrakM g^

liMgte} htf^SSeil biell nao dieselbe for eine ErfindoDig, das ganaM^ fhitornehme» «rscbieii %n abenteoeriicb, als dass laah eft gleich hMh f^iHiben kaimea. Als deswegen mit dem stets sich erneneradeA ^teraeht eine VolksveiHBanifliloDg berafen wnrde, zeigte sich auch hier noch eine doppelte Partei; die einen messen jenen Nachrichten Glauben bei nnd rathen deshalb auf der Hut zu seyn, die andern widersprechen dem und sehen etwas ganii anderes hinter dem Aus- sprengen solcher GerOchte.

Gerade damals nftmlich rangen auch in8yrakns zwei politische Mrteien nm die Oberherrscbaft im Gemeinwesen. In der Zeit des Aeginnes des Peloponnesischen Krieges hatte die altaristokratisdiÄ Furtei den Sieg daTongetragen; jet^t stand die Demokratie schell wieder ziemlich mltobtig da, nnd nach dem nnglQcklichen Ende des Athenischen Feldznges auf Sicilien Tollendet Diocies den Umsturz (412 t^. Chr^)« Was also in jener Zeit des hin- nnd herwögende^ PMteibestrebeas geschah oder geschehen sollte, jedes GerOcht luril jeder Vorschlag mosste nothwendig in doppeltem liiehte erscheinend WMT dem Aristokraten wahr Torkftmmt, stellt sich dem Demokraten als eitel und erdichtet rorj was dieser ftkr nfttziich erachtet, htfi jener flir unzweckmässig nnd gefiUirlich.

••

Man kann sich denken , welchen Gindruck eine oft wiederkeh» rende, an Umfang wachsende Kunde in der Syrafcssischen BerOP* kernng machen mosste, eine Konde wie die von der AuSrflstm^ ider Athenischen Flotte. Um uns diese Zustftude redit dentlieh er- kennen zu lassen, damit wir gleichsam in die bewegten, erregten Gemother des Syrakusischen Volkes und seiner Leiter Inneinschaüeii, fahrt uns Thukydides nach seiner. Weise die gegeutheiligen Ansich- 4Mr in Pereonen^ tot. Die ahe Aristdtratie tertritt H(ermon's''Sohn, -Shrmbkr^eif 49^ spMer seine [lolitliMimi Kmkpte wk dem'Leliei

beMU(e) ihm gegfiufkher tritt dano detYalkBt^nefAthmwgßrßf^fML Beide Reden zeigen schon in der Wahl der Worte, in deriragmg d^ SAtze, im Gang nud Inhalt deir Gedanken den . Unterschied 4er Partei^ die sie vertreten? sie zeigen nns^ dass aicb sie ein IuimI* j|iAssiges Era&eaguis des Urhebers sind« 1

^ ^

Zuerst tritt Herniokrates auf. Obwohl er wisse ^ dass er wv^ einer nngläabigen Versanimlaug spreche, kOnne er doch nicht umhin^ selbst auf die Gefahr hin nicht nur keinen Glauben zu finden, son- dern fbr einen Thoren va gehen, das zu sagen, was er einmal besK ser kenne als Andere: 46un die Stadt sei wirklich in bedroUicAter hßge. Die Athener kämen in Wahrheit mit einer grossen Seer vnd Landmacht, zum Scheine nur als Bundesgenossen Ar die Bg^»« staner und Leoatiner, in der That aber gegen Syrakus, nach dtf*» sen Einnahme das obrige Sicilien um so leichter erobern sei. hi jBftlde worden sie dasein; es gAltealso sich ssr Gegeiwehr an frosten, damit man nicht nachher seine Uoklngheit undUnglAnbigkett zp bereuen habe. Andrerseits dorfe man auch nichts besondiss bor farchten. Je stftrker und zahlreicher die Athener kftmen^ um so meiir wachsen ihre Gefahren. Erstlich worden sich in Folge des zu erwakv tenden Angriffes einer so grossen Macht alle Sicilianer gegen dei gemeinsamen Feind einen und verbinden, und so jedenfalls ihnen überlegen seyu; wenn aber die Athener, wie er gewiss rertraoe, nnverrichteter Dinge, ja mit Verlust abziehen mOssten, dann sei der Triumph um so herrlicher. Selten sei noch eine Flotte bei solcher .Weite ihres Zieles glocklich gewesen) woher hätten die Aihentt /iclbst ihren hohen Ruhm, als voq der unverhofften Miederlage ddr Perser? (Cap. 33).

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Gates Mutbes «Iso soUteD akb die Sjrnkjasetwr MW»bl:.iiiM)h figei^er Kraft in Stuiii) set^tieo, als allewege BctMtMul fiPfihftit Ap

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Sioilien, in Italien, damit die Athener wenigstens keine Aarnahne daselbst fSlndeo, in Karthago, welches ohnehin den Athenern nicht träne ond, was die Hauptsache wäre, Gold und Silber in Rfenge habe. Aach die Korinihier und Lacedäemouier mOsse man angeheilt sei es om Hilfstmppen, sei es, nm den Athenern im eigenen Lande Schwierigkeiten za machen.

Vor allem aber fordre er sie anf, so sehr ihre angestammte Behaglichkeit hierin wenig Last zeigen werde, mit aller nor möglichen Macht dem Feinde auf dem Meere entgegenznsegeln, bis nach Tarent; die Athener mtlssten sich eni den Uebergang erkäm- pfen , ehe sie Sicilien selbst zu lieibe giengen. Dies wOrde sie stutzig macheu und sie zwingen, ober ihr Vorhaben recht nachzu- denken.

Das Athenische Geschwader käme mit voller Ausrüstung und schwerfilllig durch die Masse der Fracht; als solches gebe das- selbe leicht eine Blosse und Tarent sei fOr die Sicilianer eine stets offene Zuflucht. Gesetzt aber, jene wollten mit dem schuellsegelndeii Theile ihrer Flotte rasch angreifen, so liefen sie Gefahr, auf der Fahrt noch in Noth zu gerathen, oder, da man ihnen die Landung erschweren konnte, irgendwo trostlos sitzen zu bleiben.

ThAte mau dies, so worden die Athener, noch ehe sie Kbrcyra verliessen, sich ernstlich bedenken; so wOrde sich die Sache bis in den Winter hinausziehen, oder gar ganz aufgegeben werden; dies wähle ihrem Oberbefehlshaber ohnehin das ErwOnschteste seyn.

Rosteten sich die Syrakusaner in der Art, so wOrde das Ge- rücht ihre Macht noch vergrOssern. Wer zuerst angreife, habe im* Mer schon den Vortbeil, das« er aeinen Gegner die Lage und den

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ESrfolg gleich bedenklich mache. Die Syrakoaauer mochten daram diei^e Fahrt wagen oder mindestens durch ihre RflstongeD dem Feinde Achtung einflössen. Dass dieser kftine, sei gewiss; ja er sei acfaon auf der See nnd so viel als vor den Mauern (Cap. 34).

Die Wirkung dieser mit staatsmftuuiächer Feinheit nnd berechr neter Klugheit gehaltenen oder vielmehr in diesem Geiste nachge- dachten Rede ist verschiedener Art« Die wenigsten theilen die Be- sorgnis des Hermokrates; von den obrigen finden die einen die Sache unglaublich und unwahr, die andern befürchten nichts , falls es auch einträte, was man sage; wieder andere spotten und ziehen das Ganze in's Lftcherliche.

Den Hermokrates widerlegt hierauf Atheuagoras, das Haupt der Volkspartei, dessen Ansieht damals beim Demos maassgebeud war ip rqJ naQOPti m&ayviTarog roTg noXJlots (Cap. 35).

Jeder wahre Yolksfreund, beginnt er, müsse wOnschen, dass die Athener so thöricht wären, sich durch einen Zug gegen Syn- kus diesem in die Hände zu liefern; allein dieses Vorhaben bestehe nur in den KOpfen derer, die mit einem solchen Spuk fhr sich et- was zu erhaschen wähnten. Die Absicht solcher Ijärmgerochte liege zu oflcn vor, als dass man sich täuschen könne. £r halte die Athener für viel zu klug, als dass sie einen zweiten gleich grossen Kampf aufnähmen, ehe noch der erste in ihrer Nähe bei- gelegt sei (Cap. 36).

«

Kämen die Athener wirklich, so sei Sicilien selbst einer dop- pelt so starken Macht, als wie jene^ von der man jetzt rede, ge- wachsen. Land und Lage, Meer und Mann sei gegen sie (C. 37).

Das wossten die Athener so gut als Jemand, und ebendeBwegen

667

erkUre er die ganze Saelie for ein Gemachte jener Partei » welche «n jeden Preis die Regierung der Stadt iu H&nden haben woUe} me suche onerniodlich mit Werl and That das Volk in Angst za ▼ersetzen, um so im Besitz einer grösseren Macht die Freiheit des Staates zu nntergrahen. Er aber werde alles aufbieten^ die Rechte des Volkes zu wahren, indem er die R&nke der Herrschsncht fiberall ▼erfolgen und entlarven würde (C. 38).

%

Die Syrakasaner sollten sich durch die Vorspiegelungen der

Oligarchen nicht tauschen und eine Verfassung nicht angreifen las- sen, wo jeder gleichen Antheil habe wie an den Gefahren, so auch an den Vortheilen, die das Gemeinwesen treffen (C. 39).

Jeder gewinne, wer dem Gemeinwesen aufhelfe. An diesem Gewinne könnten auch jene gleichen, ja grosseren Antheil haben^ die jetzt solche Reden ausstreuten, je besser und gerechter sie sich zeigten. Kämen die Athener wirklich, dann werde die Stadt, dann worden ihre Feldherrn wissen, was zu thun und zu besorgen sei, ohjie zugleich die bestehende Freiheit gegen sei hstge wählte Knecht- schaft zu vertauschen (C. 40).

Vergleichen wir die beiden Reden zunächst als ein For und Wider, so mnss auffallen, wie Athenagoras nur in einem Punkte dem Hermokrates entgegentritt und dies bloss iu mehr kategorischer Weise. Während nämlich Hermokrates die Ankunft der Athenischen Flotte vor Syrakus als eine unzweifelhafte Thatsache, als ein sicher eintretendes Ereignis vorhält, fertigt der Volksredner seinen Gegner einfach oiit dem lediglich subjectiven Beweise ab, er traue den Athe- nern in ihrer jetzigen Lage kein so thoricbtes Unternehmen zu. Auf die weitern Absichten, welche der aristokratische Redner den Athe- nern bei ihrem Plan unterlegt, geht Athenagoras mit keinem Worte ein«

Abhandl. d. h Gl. d. k. Ak. d Wiss. VI. Bd. HL Abb. 85

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Dagegen erimiert aos da«, wm ebenderselbe C. 36f 3 spricht, lebhaft an die wohlgemeinten Warnnngen des Nikias, die er wiederholt, C. 10 und C. 20, seinen Landslenten Torgehallen hatte. Ja die Worte des Syrakosischen Redners: ov /o^ avroig (sc rovg ji&fjpaiovs) . eixQ£ IlsXanoyt^aiovg xs inoXinoittag xai töv iMsi 796X9^ fwy fjn^TKO ßeßatoDS xecjajLeXvfsäyovg in* aXXop noXifioy o&c iJUiacm bcorrag iXd-sTPj iml fyc^ys dyana^f otof£a& avrovg, Sn oig ^l»Btg iif ixBü^ovg iQxoß^^S'^j noksig toaavtM xal oütw fA€YdXa$ geben zn der xnerst angezogenen Stelle des Nikias den besten Commentar, na- mendich für die Worte: ^/il yd^ ifäig noXsfiiovg noXXovg ipMS$ (vnoXiTWPrag xal hi^vg in^vfAhtp ixataa TtXBvoaprag Scvte^y inciya^ yio&ai. Vgl. Maochner Gel. Anzeigen J. 1850. Nr. 7. Thnkydi« des hat mit der Wiederaufnahme gerade dieses Gedankens vielleicht die Grosse des politischen Fehlers hervorheben wollen, welchen die Athener machten, indem sie ohne sicheni Frieden zu Hause eineo zweiten noch gefährlichem Krieg tollkohn begannen. Hermokratea berührt diese schwadie Seite der Athenischen Politik gleichfalls^ jedoch mehr im Vorbeigehen; so da, wo er rftth, die Lacedftmonier um Hilfe anzugehen 34, 3: nifjmtoiup Sk xal ig tt]p AaxBdatfiova ... TOP ixe! ndXsfiop xipeip und 34, 7 , wo er sagt, die Athener hitten eine geringe Achtung vor den Syrakusaoeru, on avrovg öv furd Aa--

XhdaifMOPiiOP if&€iQOfi€P.

In einem Punkte treffen die Sprecher der beiden Parteien zo- sammen: dass, wenn die Athener kämen, viel mehr, ja fast alles gegen dieselben, ihr Untergang gewiss w&re. Nur spricht dies der Volksredner viel zuversichtlicher aus: Syrakus alleiu kOnne es mit einem zwiefach stärkeren Gegner getrost aufnehmen, und Sicilien wArde ledenfalls mit ihm fertig werden. Von den weilgehenden Verbindungen, welche der feine Hermokrates gewünscht und ge- rathen hatte, will er nichts wissen. Beider Ansichten hat aber

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0chon der bedachtsame Nikia^ in seinen Reden verbanden ond vom patriotischen Standpunkt aus scharf and schneidend entwickelt.

WAhrend femer Hermokrates, dem an nichts mehr liegt, als Strateg za werden nnd sich Oberhaupt ein grosseres Feld des Rah- mes %n eröffnen, seine Mitbürger fQr einen kohneren Plan %n ge- winnen sucht nftmlich dem Feinde noch auf dem Meere za be* gegnen nnd sich des aasfolirlichen darin ergeht, Iftsst sich Athena- goras nicht etwa auf eine Gegenvorstellung in dieser Sache ein, nein, er nennt sie nicht einmal im Laufe seiner Rede, sondern er wirft sich schnell und mit aller Entschiedenheit auf den Hinterge* danken, auf den Rockhalt, der in der ganzen Bewegung verborgen sei. Er sieht keine Gefahr von aussen, wohl aber im Innern, von Seite der stets unruhigen herrschsQchtigen Oligarchen. Das ist nun der wahre Tummelplatz für seine Beredsamkeit, und in der That, er apostrophiert die Gegner mit so viel gesundem Menschen- verstand, mit einer Derbheit und Frische in Wort und Wendung, dass man in diesem Theil der Rede den Afhenagoras, nicht den Thukydides zu hören glaubt.

Was^S ruft er aus, „was wollt ihr denn auch, ihr jungen Herrn? Elwa gar schon die höchste Stelle im Staate? Aber das ist halt unge- setzlich! Das Gesetz aber ist nicht sowohl aufgestellt, um dieTochtif- geii unter euch zu verunehren, als vielmehr, um die Unreifen fem zo halten. Oder wollt ihr mit dem Volke nicht Gleichheit vor dem Gesetze? Wo wäre dann Gerechtigkeit, wenn die nftmlichen Bar- ger nicht mit dem nftmlichen Rechte sich begnügten? Freilich kann da Einer sagen, die Demokratie sei weder vemtlufllig noch billig; die reichsten seien auch die geschicktesten, am besten zu regieren! Ich aber sage dagegen zuvörderst, unter Demos begreift man die Gesamnitheit, unter Oligarchie nor einen Theil des Staates } sodann

85»

970

die besten Vörwalter des Geldes sind die Reichen, die besten Rath- geber die Verständigen, der beste Richter in öffentlichen Dingen das Volk, und alle diese haben in einer Demokratie sowohl in ihren Theilen, als im Ganzen gleiche Ansprüche. Eine Oligarchie aber lAsst zwar dem Volke gleichen Theil an den Gefahren , Ton den Vortheilen aber behält sie nicht nnr das Beste for sieh, sondern reisst sie auch ganz und gar an sich'^

Dieses nnd ähnliches hatte Athenagoras bald ironisch, bald anter Drohaogeu vorgebracht; in Folge des macht einer der Strategen dem Streite ein Ende, verweist den Rednern und Hörern alle ge- genseitige Verdächtigung, nnd erklärt, sie würden nach den einge- laufenen Gertlchten dasjenige vorkehren, was sie zum Heile der Stadt für nöthig hielten.

Hiemit löste sich die Versammlang der Syrakusaner anf (Cap. 41).

Es sei nun gestattet, zu dieser allgemeineren Uebersicht der Vorgänge in Syrakus die besondern Bemerkungen beizufügen, die zum Verständnis des Einzelnen einen, wenn auch kargen, Beitrag geben möchten. Sie sind nicht schnell hingeworfen, sondern nach strengem Erwägen zu strenger Profung augeboten.

^ C. 33, 2 ist KrQger mit Recht Bekker gefolgt und hat xal yavtixfj xccl nstfi in den Text genommen, obwohl nstfi nur durch eine Hdschr. gestfltzt wird, alle andern aber den durch Gleichklang entstandenen Schreibfehler nstixt] fortgepflanzt haben. Das unattische mZixdg ist durch gute Hdschr. bereits aus mehreren Stellen anderer Autoren verbannt worden, die man zu seinem Schutze angefahrt hat Es thut endlich einmal noth, in solchen Dingen der Mehrheit nach- zugeben, wenn sie auf sicherer Beobachtung fusst.

33, 6: ig^i^ S$' äno^a¥ tc^ innfjSsia^ ip dXXozffi^ y^ a^-

«71

snaioHStP, %fMo^ xttraXstnovair. Die beerten Hdschr geben hier nrat-- ma%p, Bniere ntataoHfiyj wm die meisten Her^tusgeber gebilligt haben; Ooller, Bekker und Arnold lesen nrakMip, und dies ist aoch da» riebtigere. Man darf uftmlicb den Satz x&p Tttaüoatv nicht mit dem Torhergehendeu ijp tb a^Xmaip m Wechselbeziehung bringen, sondern mit dem Hauptsatz rotg imßouXev&siaip Hpa/ia xch- ra^BinovaiP, dem er beschränkend beigegeben ist Beide müssen also im Tempos sich entsprechen; xaraXetnovai , das zuversichtliche Präsens, yerlangt im Concessivsatz ntatmatp. JlrafaüHfip worde im Hauptsatze xaraXstxpovatp bedingen. Wenn KrOger in unserer Stelle geneigt scheint, negi oylOiP avroi zu schreiben und dabei auf die Worte des Scholiasten: avjog nsQl kavxqf nraiaag verweist, 80 kann das letztere nicht in Rechnung kommen, weil diese Erklä- rung des Schol. nicht zu diesen Worten, sondern zum §• 6 im all- gemeinen gebort. Das Scholiou zu dieser Stelle zeugt für aq^lai» ntvToTg: Sp aga^ 9^^^^ dC änoQlap t(op innf/deüop nsQl uixovg apa-- XcüOij d6^ccp fifiip ngoot^ijaovaip vSg v^ tjfxwp P€PiX9jfiipo$. Aber auch ausserdem wQrde ich avrotg Tcrtheidigen, da hier der Gedanke vor- waltet: wenn sie auch über sich selbst »umeist %iu Schaden kom^ men^ etiamsi sua ipsormn male corruant^ nicht aber: wenn sie auch selbst ober sich zumeist zu Schaden kommen, etiamsi sua mole ipsi corruant.

C. 34, 4: xal SijXop noi^aa$ cevtotg, Sri ov nsQl tfj SixBXt^ ngo^ TS^op Sana i äyw ij rov ixsipovg ns^uo&^pai top ^6p$op» Die meisten Herausgeber haben sich hier an ns^ rfj JEixeXf^ gestossen^ weil diese Verbindung der Präposition negi mit dem Dativ in der Attischen Prosa sehr selten ist, und schon der folgende Infinitiv- satz rov TtBQatof&^pai von nsgl abhängig auch dort den Genitiv heische. Selbst Kr tl ger ist daher geneigt, r^g JEtxsUag %u schreibeB.

#73

Dass nsfl mit dem Datiy dorchaos ouladeliiaft ist, haben alle Gram- matiker zugeben mOssen« Aach der Unterschied zwischen n^ ntßog und TtBQi tip$ iarcu 6 äym^ ist sicher gestellt $ denn mit jener Rede- weise bezeichne ich eben einfach den Gegenstand des Kampfes^ mk dieser, dass der Gegenstand zugleich als Ziel, als Preis gedacht wird. Eis ist nicht zn fibersehen, dass gerade bei den Begriffen des Kftmpfensy des Ringens um Etwas auch die Dichter, welche man anführt^ diese Verbindung lieben. So Homer. Odyss. ü, 244:

aQyaMoy Jfi dyiQtxGi xai nXs6y€öa$ fjutxncaa&a^ nsgl dant.

XVn, 470:

ot$ [Aop ovt^ axog ini fisrä g^salp ovrs n nir&og, 6nn&t^ aviiq tibqI ola$ juutx^^ifJt^og xtBorBaai^

Näher der urspronglich örtlichen Beziehnng sind Stellen wie Ilias XYIl, 132:

jßag f äfxqli Mspomaif] adxog svQv xaXvxpag ioTijxstj Sg rtg re X^(op negl oloi rix€Ca$y.

XVI, 567:

Zevg S* inl rvxi* oXotjy räyvas XQotSQ^ io/jUvijj og)Qa ipiXcf tibqI natdl f^cc^fig oXoog novog hJri*

In dieser Weise gebrancht streift nugl in das Gebiet von äfitft. JHIma vergleiche Dias XYl, 644:

^d^BTÖ &VfUp

noXX« fjtaX afn^l tportp JkxtgoxXov, fieg/jnjQH^ofy. oder III|. 196 ia der schönen Stelk:

«78

pv pifi$e%g T^äag Mal iSxnjmiag ^Ax^tovg ro$fi9 d/sfi /t^of»} noivy XQ^''^^ aStysa naaj^i¥.

So »ach Pindar Pytb. 1, 79 (154):

VfWOV ....

5, ilO (159):

xäi TO Xomov omaS-B, Kqoptdai /ndxaQsg,

dann ganz entsprechend Nem. 5, 46 (85):

iaXoia$ fiä^varat niQ$ naaa noXig.

iOy 81 (56):

Satig äfuXXatai na^ iaxdranf &&Xwp xoqwpaig.

Wenn sich demsach jene Verbindang aach bei deo Attikeni selbst noch in der Prosa findet, so darf man dies als einen Nach- klang aus älterer Zeit nicht anfechten, sondern moss es eher be-* wahren. Die Zeit thot ohnedem das Ihre, aoch in der Sprache statt lieblicher Mannigfaltigkeit ein trockneres, strengabgeschiedenes Wachs* thvm heranzozieheu. Der Grieche hatte den Vortheil, da wo unsere Sprache meistens eine doppelte Präposition gebrauchen mnss, ein and dieselbe mit zwiefacher Bedeutung zu setzen: wn das Vater- land kämpfen, «ker (für) das Vaterland kämpfen, hiess 3un d/mma^ &ai nBQi ndtqfip d/ivyea&ai ns^l ndr^g.

Wenn abrigens hiar tms^I t^ JEuceJU^ als ganz geeignet- und

674

historisch berechtigt erscheint, so ist mau gleichwohl nicht gezwone- euj einen Weebsel der CoiisductioD an^nDehmeD. Der angereihte Satz knüpft sich frei, wie es Thakydides liebt, an das Nftcbste im Voransgehenden an. Man lese mir das Ganze mit dem scbicklicheB Accent:

ov nsQl r^ SixsXiff nQorsQOf^ Sarai o ayti^v Ij so hebt sieh d dyoiv so kräftig empor, dass seine Gewalt auch noch Ober ij hin- ans reicht, mit andern Worten: man denke nach ij-^o uyoff^ hinza, und man hat eine ganz ungezwungene und markige Sprache: ,,noa de Sicilia prius erit certamen, quam fuerit dimicatio in traiectu^^

$.5: ol ii fjLBx' oXfyfoy itpoSliov aig inl pav/ia^ff nsQccMiS'iprBg anoQOiBP av xara x<^Q^^ ^Q^/^^ß ^^i ^ uipoptsg noXiOQXoTyzo Sr ^ TtSi-* Qw/usyoi nuQanXstp . ad-v/uoisv. Dem allgemeinen Begriffe des dnoQBiy stehen nachher die besondern des noXioQXBta&at und ddv^ fisTy erklärend zur Seite. Der Gedanke ist offenbar der: die Athe- ner, welche hernberkämen , nur auf eine Seeschlacht gefasst, nicht aber auf eine Blokade, oder auf eine lange Kostenfahrt rechnend, worden so oder so in Noth und Unruhe versetzt werden. BoXiOQ- xBta&m, ^Mokiert toerden^'y ist, wie man richtig annimmt, hier soviel als „von der Zufuhr abgeschnitten werden^^} darin besteht ja oft allein die Cernierung. Arnold hat hier eine treffende Bemerkung: „If wben their light squadron arrives on the coast we do not choose to figbt, we have only to go into Tarentum, and the eoemy will then be at loss wbat to do; for if he stays ou our coast we sbonld blockade bim, employing our sbips in catting off his supplies, without risking a general actiou. Hermoerates does not meaii that his fleet was to be laid up or remain inactive at Tareutam, but that it niight retir thither wben it was inconvenient, and then come oot again to harass the enemy without fighting him.^ In neXio^Bü^

67ß

liegt zQgleicb das geoaoe sorgsame Bewachen, das Aufpassee, 9»v- iLÜacBirj and bei dem Lexicograpben in Bacbmann. Anecd. Graec I, 345 wird noXiOQxia geradezu mit y>vXaxf] erklärt 80 sagt Antinoos bei Homer Odyssee IV, 669:

äXX ays /iO& iore vija d-oijp xal cf^oa' iraiQovgj o^a fi^p avxöp lorta Xoxjijaofjun rjSi y>vXdS<o iy nagd-fiip ^Id-dxtjs rs JSd/Mio ts namaXoiaatjg.

Die schöne Rhythmik dieser Periode: wg inl pav/Lux/i^ nsQaMH d-iyxBg dnoQOisy up xal ij /j^poptsg nohoQxotvro ap ij nsigci/uispoi änoX(noiBv av xal ^xovrsg d&vfioiep, wiederholt sich gleich in der folgenden

§. 6: cScrr iyaiys Tovrtjf riß Xoy^a/xip ijyovjLiai änoxXtjo/uivovg airovg ovS* av anagat and KBQxvQag, äXX ff iiaßovXsvaafjiipovg xal xaraoxonaig xQfDfiivovg i^ojGSijt/ai ßv ij xaranXayivrag xara- Xvaai av rov nXovv. Uebrigeos darf man hier rovtip r<p jtoyiO/Mp weder einseitig mit dnoxXf;o/iivovg verbinden, noch mit i^yov/ua; son- dern der ganze Satz bis dnagai muss, wie er sprachlich yerwach- sen ist, so auch als ein GedankenkOrper genommen werden.

$. 7 : raiv d'' dvd-QciTKov ngog rd XsyofjtBva xal al yviUfiai XoTav-^ ra$ xal rovg ngosmx^iQovvTag ^ roig ys imx^iQOvd TtQoStjXovvvag Srs d/ivvovvrai fidXXov ns^oßfjvtai iaoxufSvvovg ^yoifABvoi. Der Scholiast gibt za iaoxivSvvovg folgendes: iJTO$ iv S/witp xivSvvtp xaraatijaof^ rag aixovg ij iaonaXelg. Keines trifft die Sache genau; ijyov/xavoi, welches sich dem in nhy>6ßt]VTai verborgenen Sobject anschliess^ erörtert mit iaoxivdvvovg das iAdXXov\ es kann also mit jenem Worte nur der innere Grund gemeint seyn, der die Scheu erweckt Der Sinn ist also : qui aut praeveniunt ipsi occurrentesj out certe üggre^ dieniibus praemonstrant sefnet ipsoa defensuros^ hos isti magis re- formidantj utpote in pari discrimine versautes s. utpote qui pari se periculo ohnoxios inleUegant.

Abhandl. d. I. CL d. k. Ak. d. Wiss. VI. Bd. UL Abtiu 86

076

ho^fiaZen^ xal ntcQaGTfjyai. Am deatlicbsteu erklärt hier Aruold: thin i.s a remarkable instance of Taried constrnction : ^^take mj advice; if I conid bope so niocb, take it by ventariog on tbis bold plan; biit at any rate, take it so as to provide etc. and so as to feel tbat coDtempt etc.^ jiBi&BO&B ist der Regent der ganzen Pe- riode, deren erstes Glied durch das Participiom fest and innig mit dem Hanptsatz zasammenbftngt, während die folgenden Glieder, von dem in nsi&sad-M verbüllt liegenden Begriff des Wollens abhängig,^ im Infinitiv sich Loser anreihen, ravxa roXfvqaapxBg gehört zasam- meu. Im folgenden zieht KrOger mit feinem Sinn ro iF ^itj za (Sg inl xiydvvtjf n^aacBiv.

C, 36, 2: ol yccQ dsiioreg Idl^ rt ßovkopxai tfjy noXiP ig txnXfj^ §iy xa&iardym, Snwg rcp xotvtf g>6ß(p ro ag>£rBQoy inf]Xvyä£(oyTa&. Die Heransgeber sind fast alle geneigt, to ag^rsQoy auf die Farcbt derer zu beziehen, welche solche LärmgerOchte ausstreuen, und er- gänzen entweder aus äsätoTsg ro diog, oder vermutben nach dem Scboliasten: oniog, y>t]Oi, xoipoig gfoßtjaayreg anapxag roy tSioy ^ßoy änoxQvxpwytai geradezu zoy afpixsQoy. Der grammatischen Form nach bezieht sich x6 aq>fx€Qoy auf iä{(f xi, dem Sinne nach aber ist da- mit j^die Parteiabsichtj das besondere Interesse ^^ gemeint, das hinter aolchen Umtrieben versteckt ist. Jene Leute, sagt Athenagoras, welche für ein besonderes Etwas in Besorgnis sind, wollen gar gerne die Stadt in allgemeine Bestürzung setzen, um so ihre Son- derzwecke zu bemänteln und aus der Bewegung Vortheil zu ziehen. Sie sind es, welche uns stets in Unruhe erhalten oVneQ dsl rdäe xtyovaiy. Schärfer und mit geraden Worten nennt der Volksredner Weiter unten die Sache C. 38, 1, 2*

C 37, 3: &OXB, naQa toaovxoy Yiyy(6axa3, fxoX^g &y fiot Saxov^ 0w, bI . . , TOP noXBfxoy notoTyxo, oix Sy naptanaai iut^&a^^Ma§.

6W

WeoD man der Sprache nidit Gewalt anthan will, lässt «ich nat^ roaovToy j^i/i^coaafai keiD Sinn herausfinden; mir scheint /i}^ vmaxw Terdorben oder Tielmebr Glo^sem. Schon das Scholion: naqa roaovroy Sia^QOfjuxi roig rd tzBQa duxYyi^^ovai lAsst dies tot- mnthen. Was nun von Thukydides aasgegangen sei, ist bei aller Eiinfachheit der Sache schwer zu sagen. Es muss ein Begriflf ge» wesen seyn, wie a/ifiaßfjTci, i^aytiov/un: „um so viel bin ich anr derer AnsichP\ oder wie ämarw: „so wenig glaube ich dem OerüchU^^ so dass etwa die Glosse aXXwg oder ov y^Y^daxfo das Verderbnis berbei- gefobrt hätte. In diesem dni^di Iftge eine boshafte Anspielung auf das, was Hermokrates am Anfang seiner Rede (33, t: arnq^a fjiip XaoK *-=- So^m ... XiyBip), wie am Schluss derselben (34, 8: nslS-eaS-s ovp ete.) gesagt hatte.

C. 38, 3 : TOP yaQ ix^Q^^ ^^'X ^^ ^QV I^opop, dXXa xal tijg duh- potag TtQoa/ivPsad-ai X9^if ^^^^Q ^^i /^^ nQo^vXcc^dfiBPog ng ngoneics^ TM. Der letzte Satz enthält offenbar eine Thatsache, deren Voe^ aussetzung nach der Meinung des Redners das erhärten und unter* stolzen soll, was er vorher behauptet hat. Man mussj sagt er, nicht bloss den Handlungen , sondern auch den Absichten seiner Gegner im voraus entgegentreten^ wenn anders die Vorsicht wtr Schaden hütet. Diese auf der täglichen Erfahrung ruhende Wahr* heit soll nun nach der gewöhnlichen Verbindung der vorliegenden Worte der Volksredner, zum mindesten gekünstelt, also aussprechen: „wenn anders auch, wer sich nicht vorher gebotet hat, vorher IjBi- den wird^^; nam nisi sibi quis praecaverit prius, detrimentum accipiet (Valla); oder nach dem Scholiasten: stneQ xal ndax^i Tig xaxtSg, nqlip ata&fjTat &p. Ist es nicht sowohl natürlicher als dem Sinne gemässer, die Worte so zu verbinden: „si quidem etiam nihil dl^- trimenti praecipiet, qui praecaverit; wenn es anders wahr ist, daaa der nicht schon im voraus zo Nachtheil kommen wird, der im vor-

86*

678

ans sich gebotet hat'^ Vorsicht , sagt der Demagoge ist schon im voraus Gewinn ; wer aaf der Hot ist, bat schon einen Nachtheil abgewendet; er hat nicht zn fOrchten, dass ihn der Gegner ober- rascht. Uebrigens wiederholt Athenagoras in seiner Weise das, was Nikias C. 11, 5 ausgesprochen hat.

C. 39, 2 40, 1: aXX £r$ xal vir, w naptcov aSwetdrctviH, si fjoj fxav&avBTB xaxd anevdovxBs, ^ afia&iararot iots daß iyto dlSa VEXXijpooVj fj dSixdnazoi, al sidotsg rüÄfueze äXX^ ^roi fm&oytBg fM ^ /Asraypoyrsg ro tfis noXsiog ^finaOi xoipoy ecv^ers. Dass die beiden mit dXJLd eingeleiteten Sätze znsammengebören, oder vielmehr der zweite den ersten mit Nachdruck wieder aufnimmt, ist unbe- streitbar. Man thut daher gut, mit der ganzen Periode das 40Cap* zn beginnen. Ausserdem hat Arnold mit richtigem Gefohl erkannt, dass in der Rede: <o näyxtmf d^wsTcirajo^, sl /itj . . . ^ äfia&i- CTUToi iore . . . ij dSixcizcczoi eine Ueberschwänglicbkeit, ja lästige Ungeschicklichkeit anstOsst. Er glaubt, der jetzige Text sei ein gemischtes Machwerk aus dem Original und dem Glossem, und will eetweder ij dfux&äaTaroi ^EXX^va^ streichen oder d^wstfoxcnco^ und iati. Uns scheint eher dfAa&iazarot das Gepräge der Unechtheit zo haben, und die Rede nach Answerfong des Flickwortes iati also herzustellen: dXX Sr$ xal pvp, co ndvrmp (ov iyw olda ^EXXf}^ nop d^vverciraroi, ei /i^ /uard-dyars xaxd onhvdopXBg, ij di&xoi^ raroi, ei siäorsg roX/iärs dXX^ tj-toi /jta&opveg ye fj /Aeraypop" %9g t6 rtjg noXewg ^vfjmaoi xo$p6v aprere. Das Verderbnis kam viel- leicht so in den Text, dass bei d^vverwriztoi etc. die Randglosse stand: Ijyovy dfux&iatarot iore d^ . . . ^EXXijyioy.

Auf diese Weise erbalten wir eine abgerundete und scharf ge- messene, in beiden Gliedern harmonisch gebaute Periode, und hören

»

sogleich den derben Athenagoras der jungen herrschsOchtigen Oligarchie ▼4>nSyrakus gerade und schroff entgegentreten, ohne viele Complimente.

6t»

C, 40, 2: xccl si fiij' t$ avtaif^ aXtiS-fg ianv, Sansg ovx ofofAa$. In diesen Worten haben wir eine ganz originelle Ausdruckweise. Zunächst erwartet man nach gewöhnlichem Gebrauche ei fitjdip crv- tciy aXri&^g ic;i, wie Arnold bemerkt , der deshalb geradezu zwi- schen st fAiq das Zeichen der Yerderbtheit gesetzt hat Dies ist jedoch nnnöthig, ist sogar unerlaubt. Thukydides schreibt hier in jener Weise, welche die Gedanken frei und fast willkorlicb, wie sie eben auftauchen, so auch hinstellt Eis ist dies wohl absicht- lich; denn der Sprecher ist ein Mann des zwar einfach, aber auch leidenschaftlich redenden Volkes. Wer die ganze Rede desselben genau verfolgt, wird öfter Sprunge oder Unebenheiten in der Yer* kettung der einzelnen Gedanken wahrnehmen. Schon der Scholia^t gibt an, welcher Gedanke in den berohrten Worten folgerecht liegt: TOVTO dptcenoSCdorm nqog ixBü^o j,ij yap noXig ijSs, xal bi Sqx^^^^^ ^A&tiPoIoi, djLivyeifcci^^, also sl fi^ ^px^yrai ^ji&tjpaiO$. Dafür ftUt nun der Redner auf das, was seine Seele am meisten einnimmt, auf das eitle Gerede, auf die leeren Gerüchte, welche die Aristokra(6b selbstsüchtig ausstreuen; diese waren eben noch in seinem Munde: ,,xal Tciy rotwvds dyY^X^mp ' dnaAXdyfjxs^^ und gleich darauf sind sie es wieder: „rovg re Xoyovg xqiPBt xai zfjy inaQ^ovactp iXsvd-BQtav ovxi ix rov dxove$p dg>aiQeSijaBTai^^. Deswegen sagtet auch hier statt: „wenn die Athener nicht kommen ^^ wenn nichts wah^ res an dem Ganzen ist, und dies wieder eigenthomlich, indem er das allgemeine Urtbeil ober die Unwahrheit der Gerüchte auf jedes ein- zelne beschränkt, und statt bI fitjöhy avrdiy dXfjd-fg ianr bI /mij ti €tvTWP d. ioTip sagt, so yiel als bI /uij dXti&ig i^( u avtfSip^ „wenn nicht eines oder das geringste davon wahr ist.'^ Thukydides scheint den Ausdruck 72 aitüip besonders zu lieben, vgl. Krüger zu Y, 26, 5. Dann fährt er fort, „wie ich denn nicht glanbe, dass etwas wahres daran ist'^, oder „wie ich denn leugne, dass die AtheoAr kommen.^^ ovx ol/xat ist nämlich, wie Krüger bemerkt, ein Begriff.

#80

Nachtrag.

Seite 14 (644): Auch id der II Ausgabe bleibt Böckh bei dieser Atisicbt (I, p. 395): ^»nQog fiiqog erklärt Düker richtig pro rata portione; aber es bezieht sich nicht auf das Verhältnis zum Getreide, sondern darauf ^ dass nach Verhältnis gleich viele aus jeder Mohle sollten genommen werden, ix r^op fivXmpan^ nQog /ji^gog/^ Hgog /jt^Qog ist allerdings pro portione ; nur wird das Verhältnis der auszuhebenden Bäcker nach der Zahl der Knechte genommen wor- den seyn, wie auch die Verbindung der Worte zeigt. Je mehr Mahlknechte in einer Mohle waren, um so mehr konnten verhält- nismässig, ohne zu hart seyn, von ihnen zum Dienste auf der Flotte gepresst werden. Gleich viele aus jeder zu nehmen, erschiene ge- wiss unbillig: da damit mancher alle seine Arbeiter verloren haben wtlrde. So richtet sich z. B. bei uns die Gewerbesteuer des Mei- sters nach der Zahl der Gesellen.

Seite 30 (660): Böckh (II Ausg.) I, 387: „Die Bemannung der schnellen Trieren besteht aus zweierlei Menschen, den zur Ver- theidigung derselben bestimmten Soldaten . . und den Matrosen/^ 388: „Die Matrosen, worunter ich alle Scbiffmannschaft ausser den Soldaten verstehe, heissen bisweilen Diener (vnrjQita$% biswei- len Schiflflente (rcrvreri); im engeren Sinne aber werden die Ruderer {igiraij xamtjXdrai) von den Dienern und Schifileuten unterschieden, und diese begreifen nur diejenigen, welche beim Steuer, Segeln, Tau- werk. Pumpen und dergleichen beschäftigt sind.^^ Ich gebe diese Stelle im Auszug, weil auch in ihr die im Texte getroffene Drei- Aeilnng eine SiOtze findet.

Nachträge und Berichtigungen

zur Abhandlung ober

ein Fragment des Guillaume d'Orenge.

Von

Dr, Conrad Hofmann,

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Nachträge und BerichtigungeB : ^

■■•■'. zur AbbaudlaDg

über '■

ein Fragment des Goillaume d'Orenge.

4

l

Von

Dr. Conrad Hofmann.

*^

Beim Niederschreiben der Torstebendeo Abhaadlmi^ ^aren mir die AaszOge entgangen, welche Mona im V* Bande seites Anzei- gers aas einer Boologner Handschrift des Gtiillavnie mitgtotheilt bat. Ich habe daraas einige Bemerkungen nebst dem Schlüsse des Mo- niage nacbzotragen. Das Werk bezieht sich aasdrQckIfch aof ein froheres, um 100 Jahre Älteres Gedieht, als dessen ilJinarheitang durch einen Mönch es sich darstellt. Da beide Hatidselfriften , die Boologner nnd die des Arsenals, .picardisch sindv so -darf angenom- men werden, dass dieser Altere Text mit deiii der Ansenalhand- Schrift in der Hauptsache ulsariunengestiialUt kabe.: Wte das Mo- niage besonders angebt, so' scheitit mir ans Mone'siJHIltbeilangen her vorzugeben, -dass die Bonlogner- Handsekcift wohl .den Kampf Guillaume's mit eineni Riesen in der Einöde, nieht Aber seine Ge- fangenschaft ikei den Sarrazeuen und seine Befreiung durch Loels und Landri entbAlt Der Sohlnss des Ganzen eaihlrit-nocb eine bedeutsame Lokalsage. Deshalb und der Vollstftndigbeit| wegen Aieile ich ihn hier ganz mit. Einige VerAadernkigeta ,: die mir noth- wendig schienen, sind ohne wekere ErwAhimng in den IVxt gesetzt.

Abhandl. d. I. GL d. k. Alu d. Wiis. VI. Bd. Wh Abtb. / . 87

684

Si voas dirai de Gaillame ao ris fier

Qui ä'en torna sor 8on corant destrier.

Taut a erre par estraiige regniet,

Qu' il s*eu revint en ou hoste! arier.

Son habitacle a fait et redrechiety

Si a refait beletneut son mousiier

Et son courül ra molt bleu cortaillie.

Haus fu li tertres il fo herbergies

Et par desous ot nn destroit inult fier;

Une yave i cort qui descent d'on rocber

Que nus ne pnet passer sans encombrier.

Li quens Gnillames nn jonr k Faigbe vient^

Voit le passage qui fait k resoignier,

maintes gens estoient perillie.

Or se porpense li gentieus quens proisi^,

C un pont de pierre i rolra estacbier,

Si passeront pelerin et sonmier

Et poTre gent qui \k iront k pie,

Qui n' ont cevaus ne batiaus pour nager.

Voir bien s' esproeve Gnillames li guerriers;

La se voldront pelerin adrecbier,

Quant il iront k S. Gille proier,

Par \k iront Rochemadoul poier

A nostre dame qui en la roclie siet

Li quens Guillames a le pont conimencbie,

Pierres et gr^ a trait plos d'on millier*

Ains qu' il volsist V arc premier commencbier,

Le vaut dyables sousprendre et engignier;

Quanqoes Guillames pot le jour e^^ploitier,

Tont le depecbe par nnit li aversiers.

Quant li marchis k V orrage revient,

j

68d

iT

Si troere toot chgu^et depednet - -

Et les gratis pierres rollee» el grayier.

Si faite vie meiia nn mois eiilier;

Ainc tant ne sot ovrer u' edefiier,.

Qae ao matin ne trovast toot brisiet;

S* il s'en corouehe, dos n'en doit merviliier.

9,Dieusy dist Goillämesy sainteMarie, aidieabi

Qael vif deable me fönt cest destorbier?

C est aneitiLä qui me veat assaier;

Mai» par V apostle c* oii k Roipe reqojert,

Se j' en devoie jusqn' au on inois Taillier,

Si saarai joo^ se joa pais, qae che ert;

Or le vaurai cascaue uait gaitier«^

Li quens GuiUameü dorement a alhk

De soll ovrage qne oo li depecba.

Par aiie nuit li liiarchis i gaila,

yyDieusy dist ii, sire^ qol toui le läout fbnpasy

S' il Yous plaLst, sire, r oevre que joil i fad^

Veoir me laisae eeloi ^ui le : m* abat.'^ '.>.'>

A icestviot i yieut li SatbaoaSy i-;

Le pont debrise et faitigraot-batefirfiilf ,; c! :

De dant Ouillane diurerarat :se jaba» i , ^ i,ij

Et b^ a' afioey ja laut n' i:0sr6rra . -.iH ,'A

Trestout le joar, qoe lairanit a' ahatra-) :!

Mais ne set mie ee queJi-^oeM peiMlä«}'; . : /.

Li qaeus se aaiae taiitoat cob Tea^i'a»« . n 'J.

A lui s'en Tiot| c* teiq^e« n' L.arreistA, . . .■ A).

Et li dyables de lai ue sA gäpdü; .. t .... r'

Li qnens le .preDt'<ä» im poiogi par » le i^ibrM» n-m/

^^Gloz, dii4 ii qa«fi% eer(e3,im^ic.i eiiüra«».{.

Moat m* as grevö^ mais or le comparras.*^

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