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HARVARD COLLEGE LIBRARY

.ABHANDLUNGEN.

DER

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.KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZÜ^GÖTTINGEN.^

PHILOLOeiSCH-HISTORISCHE KLASSE.

NEUE FOLGE. BAND K.' AUS DEM JAHBE,1907.

BIRLIN.

WEIDMANNSCHE BUCHHANDLUNG. 1907.

INHALT.

L G-oldzilLer, Kitäb ma'äni al-nafs. Bach vom Wesen der Seele. Von einem ÜBgenannteiL Aof Grnnd der einzigen Handschrift der Bibliotbiqae nationale heramgegeben und mit Anmerkongen and Exkorsen versehen.

Heinrich Läders, Das Würfelspiel im alten Indien.

C. F. Lehmann-Haapt, Materialien zar filteren G^chichte Armeniens and Meso- potamiens. Hit einem Beitrage : Arabische Inschriften aas Armenien and Di- yarbekr von Max van Berchem. Mit 94 in den Text gedrnckten Abbildungen nnd 14 Tafeln.

J. Wellhaasen, Analyse der Offenbarung Jobannis.

£. Haltzsch, Annambhstt&B Tarkasadigraha, ein Kompendium der Dialektik and Atomistik, mit des Verfassers eigenem Konunentar, genannt Dipikä. Aas dem Sanskrit äbersetzt.

J- S-e-^ Oa.!,!^"

ABHANDLUNGEN

DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DEH WISSENSCHAFTEN Zu GÖTTINGEN.

PHILOLOGISCH -HISTORISCHE KLASSE,

NEUE FOLGE BAND IX. Nro. l.

Kitäb ma'ani al-nafs.

Buch vom Wesen der Seele.

Von einem ungenannten.

Anf Grund der einzigen Handschrift der Bibliotheqne nationale herausgegeben, mit Anmerkungen und Exkursen versehen

I. Goldziher.

Berlin.

Weidmannsche Bnchhandlnng.

1907.

ABHANDLUNGEN

DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU OOTTINGSN.

PHILOLOGISCH -mSTOEISCHE B3USSE. SEUE FOLOE BAND IX. Nra. 1.

Kitäb ma'äni al-nafs.

Buch vom Wesen der Seele.

Von einem Ungenannten.

lof Grund der einzigen Handschrift der Biblioih^ne nationale heransgegeben , mit Anmerkungen und Eiknrsen Teraehen

I. Goldziher.

Berlin.

WeidmftDniohe Baebhftndlong.

1907.

Amplissimo Senatui TJniversitatis Cantabrigiensis

hoc oposoalnm gnti uiimi teston

ob gradum Academioum Doctoris Litterarum

sibi honoris causa delatom dadieat aaetor.

Ij tt^ll^lt *. I*^^- " "***•

Vor-wort,

Von verBchiedenen Seiten ist der Wunsch geäußert worden, daß die in der Bibliothäqne nationale (Fonds h^bren nr. 1340) ') erhaltene nenplatonische Schrift Ha'än! al-nafs*), die bisher nur in der von I. Broydä veranstalteten hebräi- schen tJbersetzong*) zngän^ch ist, im arabischen Original verÖfFentlicht werde. Die hier vorgelegte Pablikation *) liat zunächst den Zweck, diesem berechtigten Wonsche zn entsprechen. Hoffentlich giebt sie die Anregung znr Wiederanf- nahme der üntersnchong iiber die Stellang dieser Schrift innerhalb der ver- wandten Litterator.

In dem Titel, den ich der EditioD des Textes gab, habe ich gleich von vorn- herein gegen die noch immer nicht völlig beseitigte Annahme, daß der Verfasser der Ch&bdth hallebäbSth der Urheber des vorliegenden Baches sei, Stellang ge- nommen. Nach der äberzeogenden Beweisführang Jacob Guttmanns') wird man diese Schrift anf die alleinige Autorität der dem Pariser Manuskript vorgesetzten Überschrift : ^ tpv p ;^n ^3 "^ Üth» ^3KV0 dem Bechaji b. Josef nidit mehr ernstlich zuschreiben können. Da die flerkanft der Eandsduift durch kein Kolophon bezeogt wird, sind wir auch über den Ursprung jener Titelnotiz gar nicht orientiert.

R. Bechaji hatte zwar keinen festen Standpunkt innerhalb der philosophi- schen Lehrstücke. Ana seinen asketischen Quellen hat er , ohne zu den Fragen strenge Stellnng zu nehmen, auch neaplatonische Elemente mit äberDommen, die in den jüdischen und islamischen Werken dieser Gattung niemals fehlen. Jedoch die in seinem Bäb al-taabtd sich kondgebende Anlehnung an die Methode der

1) 31. Schmb, B£J, XXXVn (1898) 130.

2) Ülwr die BinscbUgige Litterator e. Steiiuchneider , J)ie v&bigcbe Literttnr der Juden 184—1».

8) Lm Räflezloni tot l'&me pu Bkhya ben Joseph ibn Pakood^ (Paru 1896); bebr&ificher

Titel : vtsn nrnn tbd-

1) Für die BemtUmiig am die AbBchiift und wiederholte KoUatJonienuig des Pariser Unicnnu Ud ich Herra Q. Salmon eb Dank verpflichtet.

&) UoiutKhrift fOr Oeech. und Wias. d. JadeDtnmi XU (1897) 241 S.

6* I. aOLDZIHXB,

KatakaUimnu ') läßt sich ntunöglich mit der gegensätslichen Stellting Tereinigui, die der Verfasser der Ma'&ni al-iLafa dieser Schule gegentiber einnimmt (4, 6 ff.) *). Ebensowenig wie die scholastisdien BeweisfQlirangen *) in diesem Bache sich mit denen des Verfassers der „Herzenapflichten" decken , kSnnten Verteidiger der Anthentie der Überschrift ihre Argnmeiite aus dem stilistischen Charakter der beiden Werke sch5pfen. Bei einer stilistischen Vergleichnng des arabischen Originals der Far&'ii} al-l^nl&b mit dem vorliegenden Text der Ha'fln! wird man in dem zuversichtlichen Urteil des hebrSischen Übersetzers dnrdians nicht be- stärkt, daß der gemeinsame Ursprung „sera confirmä par tont arabisant qoi comparera ce texte avec celni dn Chiide ponr les devoirs des coeora* *). Eine 8ol<^e Untersachnng im einzelnen anzustellen, wird man nach dem baldigst in Aoasicht stehenden Erscheinen des arabischen Bechaji (ed. Yahnda, anter der Fresse) begaeme (relegenheit haben*). Wir haben alle Ursache Toranszosetzen, daß jeder Kundige den weiten Abstand der Diktion in den beiden Werken kon-' atatieren and daß die Vergleichnng sehr za Ungunsten onseres Anonymoa aas- fallen werde.

Leider bietet unser Text keine Handhabe fÖr eine be&iedigende Beatimmnng der FersSnlichkeit des Verfassers , seiner Lebenszeit nnd seiner Heimat. Seine in dieser Schrift erwähnten früheren Produkte : a) eine poetiaehe Faraphraae des Ps. 104 in enumatistiachem Sinne (2,6ff.) und b) ein Eitäb al-nask (SO,^, oder mit volUtändigem Titel: E. al-nas^ wanti^ftm al-chal^F .Buch der Reihenfolge und Anordnung der Schöpfung*) (56,80; 67,11) scheinen verschollen ZD sein. Ihr Thema war von dem der Ma'dni kaum verschieden (Emanation nnd Ua'&d). Letztere sind ala Eommentar zn jenem Lehrgedicht gedacht, dessen irrtümliche Identifizierung mit dem Mahngedicht dea Bechaji b. Josef (Anfang: Vfi3 ^a*D) die Veranlaaaung dazn bot, diesen als Verfasser der hier

1) Wenn er, niisweifelh4ft unter dem GinflnB dea OasUI, In seiDer EinleHong srkUrt, dtS er die BeweiiflUmiDg der fthl »1-gadJÜ (s. onure Anmerkong m 4, 6) rermeiden wQl, eo liegt hierin nicht gmndtllrllcher Oegenikti gegen die EalJUn-Lehrfln, Mmdem aar Ablehnung klier Diftlaktik io arinem (ttr einen weiteren LeMrkrela beetimmten Werk.

2} Nor in der Frage der „Bede Oottei* ist er von KftUUnuucbniuingen beeinfloBt 16, 10; 61,9.

S) J. Derenbonrg, R^. XXV (1692) 248 unten; „C'eet le mäme Htjle diffoa, ce sont lea mAmee raiBonnements scolMtlqnea".

4) Broydä L c. 16 dar Eioleitnng.

5) Ich mKchte nicht gau nnerwUut lusen, dftS Bech^i du Jeftr&-Bnch »]■ TVCX* HlD ^' führt (TahndA, Prolegomena, uab. Text 88, B), w&hrend es in onterem Text konaequent *i föVl genannt wird 9,3; 10,1.16. (TafUr) Kitfcb al-mabkdt iit der Kommentar dee Sa'a^jah m Jenem Je|.-Biich (7,26; 13,2; 16,8).

6) Abfi ^ijiin al-TauUdI fUm anter den von Hnlfammed b. Jflmf al- Amirl (i. J. 974 in Bagdad), gehörten Sprachen den folgenden an: äI^'B^JI ijU^ ifhlül J.aE<, iM^JÜi JM A JJiR (Hn^baaU no. 90, ed. Bombay 82). Dieur 'Ämirl mfaSte «m Schrift o. d. T. JMai\ ^mIoII

KTfIb Uk'ist AL-NATS. 7*

edierten Schrift voraitszasetzm *). Wie es Bcheint, waren die Anseinander* Setzungen des Verfassers nicht vom Beifall seiner Zeitgenossen begleitet (3, 12). Et setzt füx manche seiner Ansichten nicht geangendea Verständnis vorans (61, 6) and appelliert dafilr an die kleine Scbaar der Anserwähltmi (12, Uff.). An einigen Stellen hebt er noch besonders hervor, daß ihr Sinn nur von Leuten be- griffen werden könne , die mit tiefem Denkvermögen begabt sind (50, 19 ; 63, 4 ; Tgl. 69,10). Er klagt aber Verhöhnung nnd Verkleinerung, and tröstet sich damit, daß es doch nar unwissende Lente seien, die ihn nicht verstehen. Blinde, die keinen Sinn für das G-länzende haben, Tanbe, die angenehme Töne nnd Me- lodien nicht genießen können. Soldie Leute haben auch kein Verständnis f&r seine Bedentung nnd f&r die Erkenntoisse, die er ergründet. Die Wahrheits- forscher kümmern sich nicht um die Irregehenden (83, 21 ff.). Man versteht ans dem verbitterten Tone des VerfJusere, daß seine Schrift sich keiner rfihrigen Nachfrage erfreute; es erstand ihr auch kein Tibbonide, der sie einem weiteren Kreise zngänglich gemacht und für die Zukonft gerettet hätte.

Auch in der Bestimmung der Zeit, in der der Verfasser gelebt, können wir über eine ganz allgemeine Festsetzung des terminns a qno nicht hinauskommen. unter den wenigen Verfassern, die er namentlich zitiert, sind die spätesten Ibn SinÄ (4, 21 ; 28, 11) nnd Nissim b. Jakob (16, 9). Daraas maß die Folgerung gezogen werden, daß er selbst nicht frtiher als in der ersten Hälfte des XI. Jahrhunderts geschriebeii haben konnte. Wohl kann er aber einer viel späteren Zeit angehören, da man in dieser Litteratnr auf das argomentum e silentio nicht vid Gewicht legen kann %

Auch ans einer etwiügen Wirkung der Ha'äni anf die spätere Idtteratur läßt sich kein Anhaltspunkt für eine Zeitbestimmung gewinnen. Bisher konnte kein Zitat oder eine Entlehnung aus denselben nachgewiesen werden. Es ist geradezu ansgeschlossen , daß wie jüngst behauptet wnrde') „der größere Teil das 7. Kapitels von Bafaljäüs Bildlichen Kreisen" den Ma'äni entlehnt sein soll Dies ist auch, abgesehen davon, daß die Spur einer solchen Entlehnung in dem betreffenden Kapitel der „Kreise" nicht beobachtet werden kann, schon deswegen unmöglich, weil nicht angenommen werden kann, daß ein muhammedanischer Sohriftateller und ein solcher war der Verfasser der „Kreise" *) sich für

1) J. Senobonrg, R£J. ZXV (1B92) 349, obon.

3) Anden Onttniziiii 1. e. 346.

8) Ardkd Bktftlyan, In d«T Jewish Encydop. U 594>, End«.

4) DiM mel bewHidcn herrorgebobeot werden gegenfiber der Bcbsaptnng du Verf. jenea Ar- tikels ibid. S3B* Z. 6 15, dftfi in den „Ereiteu" keine Spur ialamiuber Heiinmft zu entdecken ■d »atid conteqnentl; eonld not hmve been written by a Huunbn&u". Dies kann docti nicht *on OMT Schrift bebMipt«t werden, in deren jadiecfaer Bearbeitnng noch ein Zitat aas den Koran (50,31) fltehen geblieben ist mit der EinfOhnuig n*! riDKS UTIIP TVlfyi ^in andere* (6, S9 etwas n^Muui) mit der EinfUhnuig niPin ^30 "mi lÜVfi (^ Kaafinann 61,1 i; 53,3); vgl. anch dii konaiscbe Ampiebug ibid. 47, 8.

8* t. aOLDZIHKR,

den fortwährend am Bibelerklänmg sieb bewegenden Traktat des jOdUclien Autors interesBiert haben bSnne.

Ebensowenig können wir über die Heimat des ungenannten Verfassers ans dem Werke bestimmte Aofklärang holen. Die neaplatonische Speknlation war seit dem X. Jahrhondert in sämtlichen Gebieten eingebürgert, in denen die Jaden sich mit der philosophischen Deatnng ihrer religiösen Tradition beschäftigten. Die Warnung des Äbalwalid ibn Granäh (mit Anschluß an Eccl. 12, 12) vor der Vertiefung in „Bücher, die nach der Meinung derer, die sich mit ihnen beachfif- tigen, zur Kenntnis der ersten Prinzipien nnd Wurzeln führen, in denen unter- suchnngen über die BescbafFenheit der oberen und unteren Welt angestaUt werden" ') hat nicht nur die Verhältnisse im Andalns zom Gegenstand. Aus diesem Gesichtepnnkt zeigt also der Inhalt dieser Schrift keine lokale Bestimmt- keit. Ich bezweifle, daß eine schärfere Beobachtung der Äusdrackweise des Ver- fassers zu einem B«saltate führen würde. Dieselbe bietet ans keinen speziellen Dialektcharakter dar; es ist mir auch nicht gelungen, zu erschließen, ob die hier angewandten, in der klassischen Sprache nicht erscheinenden Worte ]K1T (18, 6), 'iSmS (44, 5) und das zweifelhafte rnpvp (35, 3), beziehungsweise das an Stelle desselben vermatete Wort, einem besonderen Dialekte ansschließlich angehSren.

Unter den für das Entstehungegebiet dieser Schrift in Betracht kommenden MSglichkeiten wäre ans dem Gesichtspunkt der Verbreitung der nenplatonischen Ideen in der Litteratnr der sUdarabischen Juden, auch die jemenische Prove- nienz xmserer Schrift nicht anszoschließen. Hau denke nnr an das seinem In- halte nach vielfach verwandte Bast an al-'nkäl des südarabischen R. Nathar nael al-Fajjfimt, von dem Gottheil eine vorlänfige Inhaltsübersidit gegeben hat *} ; oder an den emanatistischen Exkurs, den der übrigens zumeist von Mumftni abhängige Abn Man^ör al-Damärf) in Wort and Bild (nach den „bildlichen Kreisen" des Bataljäsi), einer litargiBcbenAuseinandersetzong*) eingeschaltet hat.

Doch scheinen mir einige Anzeichen mindestens dafär za sprechen, daß der Verfasser der Ma'änt aJ-nafs nicht im Maghrib heimisch war, daß vielmehr seine Schrift aus dem geistigen Verkehr im Osten, am allerwabrscheinlichsten im *Irä^, hervorgegangen ist. Dafür spräche zonäcbst sein persönlicher*) Verkehr mit Muta^allimün (21,1), zu dem eher im Ostoi als im Westen die G«legenheit geboten war *). Ferner kann auf unsere Anmerkang zn 40, 7 hingewiesen werden.

1) Kitlib «l-lniu- (Puis 188$) 267, 11 ff.

2) Steinschnädw Featichrift 146 ff.

8) Bei A. Eohut, Notes on & hitherto anknown exegetlcal, theological Uid philogophlcftl Com- menUry to the Pentataach compoied bj Äboo Muiztii al-Dhun&ri (New York 1892) XXXI.

i) Diese selbst ist fibrigens mit einiger Rrweitenmg eb Plftgiftt en Ghukrt m c 17— IS.

6) Der 28, 19 erwfthnte „Herr mit amfusender Wiaaenachaft" ist ein ialuoischer Qelehrter, aber es ist nicht ersichtlich, welcher philesopliischeD Richtung er uigehOrt.

6) Vgl. ZÜUO. XLI 60. Le Urre de Mohammed ihn Toumert (Alger 1908) latrodnction 67 ff. Abn-l-Kftsim SKld al-Knrtnbt (st. 1070), der in seinen Taba^lkt al-omun (Abscfarlft in der Bibl-

KrSb Hi'AMi M NAFS. 9*

ans welcher ersiclitlich ist, daß die dort Tom Verf. erwülinte Gewohnheit dem Br&nche der Satlichen Jaden entspricht.

Anf die Qaellen , aas denen anser Verf. einige Materialien für sein System schöpfte, ist in den bisherigen Yerhandlangen über die Schrift im allgemeinen hingewiesen worden *). In den FoSnoten und Anmerkungen haben wir diese QaeUen nnd die Parallelen zn anserer Schrift nach Möglichkeit des näheren nachgewiesen. Es scheint, daß sich der Verfasser von Ibn Sinä in omfaesenderer Weise anregen ließ, als dies seine ausdrückliche Erwitbnang voranssetzen läßt.

Die Abhängigkeit unseres Änonymaa Ton den Abhandlangen der Ichwän al- fafä haben wir durch den Hinweis aaf die betreffenden Stellen des Originals (nach der Ansg. Bombay 130'/a in 4 Bänden) eingebender begründet. Wie weit diese Abhängigkeit gebt, wird besonders ans 45 Note 2 ersichtUch. Zn den bisher bekannten Quellen ist durch unsere Nachweise (iJl Note 4 nnd 11; Anm. zn 23, 24) nun auch die nnter dem Namen des Hermes Trismegistos gehende Schrift De castigatione onimae (ed. Bardenhewer, Bonn J873) hinzagekommen.

Heransgeber ähnlicher Teste k5nnen der Verlegenheit nicht aus dem Wege gehen, die ihn^i der grammatische Stand der Vorlage bereitet. Aaf Schritt nnd Tritt emeaert sich immer wieder der durch den in grammatischer Beziehong arg verwahrlosten Znstand des Textes hervorgerufene Gewissenshampf des Heraasgebers. £s handelt sich ja nicht immer um Gestaltongen , die ans dem Gesichtspunkte des vulgärarabischen Spracbansdrackes sprachgeschichtlich ihre natürliche Berechtigung haben. In der völligen Zncbtiosigkeit und in dem Mangel an Eun^eqaenz bekundet sich oft unzweideutig der Mangel sprachlicher Enltni, die wohl ungebildeten Abschreibern, keinesfalls aber wenn uns nicht ein Antograph des Gegenteils belehren sollte dem Verfasser selbst zugemutet werden darf. Denn man darf wohl voranssetzen, daß der Verfasser eines nicht eben für die nngebildeten Massen bestimmten philosophischen Werkes seinen Ansdmck in formaler Beziehung möglichst den Forderungen der Sprachrichtigkeit anbequemt , die zu seiner Zeit Hir Werke dieser Gattung als unerläßliche Be- dingung galten. (Vgl. DLZ 1903, 1026 oben). Dabei ist allerdings, wie dies besonders August Müller in seiner Abhandlung über den Sprachgebraach des Ibn ab! ü^ejbi'a klar gemacht hat *), große Freiheit in der Anwendung des lebendigen Sprachgebrauchs gegenüber den strengen Forderungen der klassischen Grammatik nicht ansgeschloäsen '). Diese Erscheinung wird der Herausgeber solcher Texte immer zu würdigen haben, und so haben wir auch unseren Autor, wo wir voraus-

DHQ, 66k) eine Gbereirbt der berOhmteD jüducheo Theologen giebt, sagt nacb der namentUcben

AnfaUilang eiidger QelehrteD der Ostlichen LOnder: j^fjLAÄ-iJl J*+*J1 i^^' j?'*^ i-*-^ CW

I^Uil, Jj4 iie^J^ o- (^^ U: i)ül J- tfejL&ai (jb^

1) BeaDnders Outtmuin 1. c.

2) SitEiingsbericbte der philos. -philo!, und biator. EL der K. bayer. Akademie der Wi«. 1884, B90ff.

S) TgL darübor mdu Bemerknngen in der WZEM HI (1889) 79 ff.

AkkuUuna *■ K' Om. i. Wlu. n HHilatn. PUl.-hlrt. Kl. H. F Bul 9, i. b

10* I. aOLDZIHÜR,

setzen konnten, daß wir seinen Ansdruck vor ane haben, in seiner Sprachfreiheit niclit gestBrt. Dies wfire aber äbel angebracht an Stellen , wo sich die'Nach- lässigkeit und das TJiiTerständDis des ungebildeten Abschreibers verrät. So war ea denn auch in uuBerem Falle, namentlich angesichts des Mangels dnrch- gehender Folgerichtigkeit in der Vorlage , nicht immer mSglich , mit dem Ab- schreiber durch dick and dünn za gehen. An Stellen, die einfach nachzaschreiben einem alten nahwi rein munSglicb ist, habe ich nach meiner Uberzengnng her- gestellt, wie der Verf. seibat geschrieben haben mochte. Es war mir nnmöglich, bedingungslos als Sklave eines unwissenden Abschreibers vorzugehen and seine sprachliche Ungezogenheit als unantastbares Heiligtum zu betrachten. Daß ich dabei nicht mit unerbittlicher Willkür schaltete, wird die z.B. an Stellen wie 2, 19.26; 6,9; 16,23 (letztes Wort); 20, 15ff. 30,8; 45,6 Q mit Nom.) n.a.m. bekundete Toleranz bezeugen. Es ist sehr schwer, hierin eine sichere, auch nur subjektiv beft-iedigende G-renze zu ziehen. Die Änderongen betreffen übrigens niemals Eigentümlichkeiten, die wegen ihrer häufigeren Wiederkehr als Spradi- gewohnheit des Verfassers betrachtet werden konnten (z. B. die der Sprach- tradition widersprechende Anwendung des grammatischen Genus: ^t als femin,

B. Note zu 48,20, hing^en auch masc. 30,4; ^JJu, Seele, als masc. 66, 13 ff. a. a. m., hingegen anderswo als femin. vergl. 67, 1) ; auch nicht die den fi^geln der Gtranunatiker widersprechende Kongruenz*) im Genus und Knmerus der Fronomina und SnfSza (3,1; 36,2; 44,24; 46,19; 46,2; 60,6.11.14.25; 56,4; 67,7; 60,7; 61,16; 65,28; 66,24 n. v. a. m., namentlich neben Dualformen häufig, z.B. außer einigender obigen Beispiele 33, 17; 38,13; 42,13; 44,1), oder die ungrammatische Anwendung der Verbalmodi (wie z. B. 37, 1 ). Auch die Schlaffheiten im SatzgefEige habe ich nnberlihrt gelassen , sowie vulgären Sprachaasdrnck , der sich in ähn- lichen Schriftwerken anch sonst eingebärgert zeigt (z. B. freie Anwendung der VII z.B. Juu, VU 65,13, ^\t Vn 24,20 zumal för das Passivmn, u. a. m.)*) und Eigentümlichkeiten, die sich in diesem Kreis des Sprachgebrauchs festgesetzt hatten (s. Anmerkungen zu 20,2; 31,25) gebührend geschont.

Aus den Eigentümlichkeiten der Sprachgewohnheit des Verfassers kann man besonders hervorheben, daß er hie und da arabische Worte in der Bedeutung ihrer bebr. Äquivalente gebraucht (3, 13 }}tV; 16,6 tSl5 in der speziellen Bedeu- tung des hebr. Bin; 67,27 '5t in der späthebr. Bedeutung von nsf')); viel

1) Duam wfiide ich di« Eorrektnr 6 Note 8 j«Ut nuackriehen ; detgleichen iit 9, 12 (Nota 16) in das Toxt ifOM vieder einnuetxen.

a) S. dlo Beispiele W2EM I. c. nsd TgL Sa'&djfth, Übenetzong von Jes. 66, i raSttU*

rnäiM* . . ZATw isso, 78.

S) Diese Anwendong von t^f ist in jQd.-anb. Schriften h&nflg; beispielsweise am BcUosse eines PriTktbriefes an den Nftgtd Jehfidah Köh«n b. El'&s&r (Hschr. der üngSr. Akad. d. WW.,

(nicht katalogisiert) jnjji vipün n^ f isS »n»5n amyi u^im niai o'JtP «ntän

KITÄB HA'iNt AL-NAFS. 11*

Neigung zeigt er aacfa, faebr. Worte zu setzen, wo in besserem jäd.-arab. Stil das entsprechende arabische Wort geschrieben wQrde (wie 2. B. VITV 2, 7 ond sehr oft). Wie die übrigen Vertreter dieser Litteratar gebraucht anch er oft, vielleicht nnbewnßt, spezifisch islamischen Anschaaungen entsprechende Ter- mini und Phrasen ; z. B. die koranische Phrase 24, 19 das Ifadit-Citat 58, 8 ond TgL nnsere Anmerknngen zn 1,8; 3, 13; 26,8; 29, 7; 32,14.

In der Orthographie schien es mir , gegenüber den in solchen Texten ge- wöhnlichen Schwankungen, erforderlich, die mögliebste Konsequenz anzuwenden ond am zweckmäßigsten, im einzelnen die dnrch S- Mnnk befolgte Praxis dorch- zn^hren. In diesem Sinne ist auch in den auf 1 ausgehenden Verbalformen 2. ond 3. Pers. Flor, das Alif al-wi^&Ja angef&gt worden.

Die Zitate ans der Bibel sind vom Verfasser oft ungenau nnd dem wirk- lichen Tract nicht entsprechend gegeben. Solche Versehen sind zumeist still- schweigend riditiggestdlt ; zum Überfluß ist hin und wieder , nicht immer , in den Noten auf die fehlerhaften Worte hingewiesen worden. Der Verfasser wurde wohl dnrch sein Gedächtnis irre geführt ; aonst könnten so arge , ainn- störende Versehen wie in den Zitaten 33, 6; 40, 19; 43, 6 nicht vorkommen. Aach Talmfid- nnd HidräAstellen hat der Verf. zuweilen, wohl aus dem Gedächtnis, in angenauem Text angeführt (18,7; 82, 20; 36,24; 52,21; 68,12; 68,19).

L OOLDZIHSB,

n. Anmerkungen und Exkurse.

S. 1, 8. ^*nun7K OV Dem ifilamigcheii Sprachgebraacli entlehnt ala Bezeich- nang dea Tages des jüngsten Gerichtes, Koran 40, 34 (vgl. 67, 13).

S. 2, 3. tUlKipK ntt^Ce über diesen Sprach vgl. die ZasammensteUnng bei D. Eanfinann, Theulogie des Bachja 87—89. Gesch. der Attribatenlehre 446. Es kSnnen noch folgende Formalieningen dea Sprachs angeführt werden :

al-Färäbi, Fa^ii^ al-^ikam nr. 45 (ed. Dieterici 77,3): L^Jt Si,f^\ XjU, Lfftil S*i^ ^ o'' jl'''*^^^*- Bei Sahrastänt 216, 7 wird als Grundsatz der Bekenner des Islam aufgestellt: ^j^i/ Oty^l er» .^ ^ -^'^' '^^ "«^ ^ *^' -^ u* yC^t jf (jSt l\u XäJt 'bl aWer sich dessen bewoßt ist, daß er nicht weiß, omfaßt das ganze Wissen ; wer seine Ohnmacfat bekennt, den Bank (gegen Gott) zu leisten, bat den höchsten Grad der Dankbarkeit bezeigt." Eine der in den philosophischen FormoliernDgen dieses Spruches gangbaren Varietäten wird als Vers des 'Ali angeführt:

iljÄt ^1 ol.> 'jm ^ vfiwJaJt, * ^yt ^1^-St Jjj ^ y^\

bei al-RAgib al-I^fabäni, Taf^U al-naä'atejni (Beirat 1319) 14, wo noch mehr Material zu diesem Gedanken za finden ist. Den Satz des Uaimdnt: DiUn^ ^M n3R-n« n'«ra TJJ «yS« in (Dalalat I c. 59, ed. Munk I 78', 15) hat, wie J. Gutt- mann nachgewiesen hat'), Nicolaas von Cosa als ÄasBprnch eines R. Salomon angefahrt. Aach in der Fseado-Gazäli'schen Schrift*): Sirr al-'&lamejn

1) Die SchoUadk du drelKehnten Jahrhunderts in ihren Beiiehosgen mn Judentum (BresUn 1902) 17S.

2) Ober diese [bei Brockelmaim Oeach. d. Ar&b. Lit. I 423 (nr. 31) unter den Schriften dea O. aufgef&hrte) Schrift s. Lirre de Mohammed ibn Toamert (Alger 1908) Elnleitoog, 18. In dieton die Spekulation der islamisehen NaD])tatoniker viederspiegelodeD Bache lUt man den ala Verfuier TOrgeatellten Öat&ll von Beben angeblichen Werken die folgenden litieren: ä^^LLJI *Mf*Ji ?j&Xi-j (gegen die AMiaineo), ,.„i-JÜt ,»*-J. <^\Si\ vM^' Jtf '■"» V^' '^- ^^'

U /^j»y jlj*yt i^^vla^ A-M ^1^1 «Jt'L^I 0*^ ^S^ >»>jl o'> '^*''*^l '^'^ % ,~jjjl ^yie\ j sLUlIm' Zar IrrefBbrnng der Leser bezieht sieb derTerf. h&nfig aof -A^ *Lt^l ^^1 ala sein eigenes Werk. F. 28 wird ein Buch n. d. T. iJiiLaJI J^ ■^L^\ von Ibn Eotqjba angefahrt Der Verfasser der Schrift hatte gute Qr<knde,~8einea wahren Namen aa verheimlichen and dies Fndakt einem angeaehenen Theologen onteriaacbieben : dieeelben OrOnde, die de Oo^e

KTTiB IU.*ANI AI/-MAF8.

wa-keäf mft fi-l-därejn (Bombay) 134 wird derselbe Gedanke ftosgesprochen: ftliyu ^ ^aÄJt, ^"! txiyu i1 J«*- ^ tr o"^«-" = '"j^' i jW» J»- Der Sfifi Mnhjl al'djD ibn 'Ärabi faßt Ihn in folgende Fonn : q^ tü\t ,JbJI ^1 ^ iUjlUJI tsouui^t ^U: *f ^-4^. Die Annabme des CooBengiu aller zur S&ft-Bichttmg GehSrendeu tax diese Sentenz , steht allerdings im Widersprnoli damit , daß derselbe Ibn 'Arabi die Anschaaung, daß „die Erkenntnis von der TTnmöglichkeit der Erkenntnis des göttlichen Wesens der lii5chste Grad des Erkennens sei" ^), abgelehnt haben soll'). Vgl. noch andere dazu gehörige Sikfi- Sentenzen bei Kicbolson, Shamsi Tabriz 326 za 23, 5.

S. 2, 13- Die in den Handschriften überaus bäafig erscheinende Verwechelong der Laote Ö nnd X, (vgl. Jttj. XLIV (1902) 71 Über li3 and IUI), hat hier dazn geföhrt, daß der Verf. ^\JS^\ and ^»t^^t als Sa^'-Reime gebranoht.

S. 3, 10. nn«V?M statt des richtigen TTTKUkSm (die Wiederholung) ist dnrch itbft* hervorgerofen.

S. 3, 13. Dies ist aof die im islamischen Qadtt bäoäg wiederkehrende An- Bchanong gegründet, daß dem mo^hid, ob er das richtige trifft oder nicht, in jedem Falle göttlicher Lohn zugesichert ist. Die Beweisstellen ZDMG LUI, 649; v^ Le Livre de Hohanuned b. Toomert, Einleitung 60, Anm. Ende.

S. 3,26; a. Eaä2,23.

S. 4, 6 ff. Die Philosophen nennen die Anhfinger des EalAm ^^/^3>^ (^^ men; andi mit DTsVinn übersetzt; vgl. Itfij XL VII 45, XLVIII 179' Anm. 4), weil sie zum Erweis ihrer Thesen sich nicht der demonstratiren Methode, son- dern im besten Falle dialektischer Beweise (^Jjt^) bedienen, wobei sie die wahre Natur der Dinge unberücksichtigt lassen Dn^nipiSnoS D'^anDH P3 MSW HD am

orraD vn nvon -wr py (öaaäli pix "VnKO ed. Goldenthal 171,4) ^^V t^'

Jfl ^ ^J!fiJi\ JA^I K«Um yi i ^y KäJL*j, ^ X^J^ »y^ ü>^ o' -*^*^ "•'-^ (Arerroes, Eit&b falsafa, Kairo 1313,48) ;iü^1 iX»1 ^ \>X» ^yunj ^^JJ^I ÜI3 iCUu^ ^>tl 14k U4» «JLtS ^1 ^,»1 «O» ül, (Tah&fut al-Tahftfnt 91 , penuli). Ibn Hasarra polemisiert gegen iJjSall, ^t^JÜI^ Jj^l J.»! (Eif^ ed. Lippert 16, 8) ; damit sind nicht untereinander Terscbiedeoe Klassen gemeint , sondern alle drei Benennungen dienen zur genaueren Determination der Mntahallimfin. Ihre Me-

in dor Einleitiiiig aa Abhuidliing Nodtuuz dEKUmeDts ponr I'titade de U reli^on dra HuTMuens TOn Dosy (Leiden 1884, Actei da dnfime Congrti du OrienUliatea, II, I, SSS) herrorhebt; die Schrift antUlt mbon vielen anderen ketieriBcbeo Dingen u. &. 66 ff. ftuch Aarafongen der Planeten, gua in barrloiadier Wedae.

1) JBA8, 1906, B20, 11.

2) Schntner, Beitrtse *ca Geschichte der theologiachen Bewegnngen im IiUm M Anm. 14 ZDHG &3, 63S).

14* I. aOLDZIHER,

tfaode wild von d«n Peripatetikem geringBchÜtzig betr&ditet (man vgl. das Urteil dea JobjA b. 'Adi, bei Eifti 40, 10) und eie bilden den atfiadigen Gegenstand des Widerspraclis der Philosophen '). Außer ihren methodischen Defekten wird ihnen Sophisterei, Streitsacht, FarteUeidenschaft , B«chtliaberei , äoßerer Redeprnnk und Wortschwall zor Last gelegt. (Uaimftni, Dalälat I. c 51, ed. Monk I 58^; c. 74 ed. M. 118'). Maimüni hebt noch besonders hervor, daß so sehr sie anch diese Tendenz zu verhüllen eachen , die Philosophie der MntakaUim&n durch die vorgefaßte Absicht bestimmt ist, darch dieselbe die Glanbens- vorstellnngen des Islam zn nnteratätzen ; sie könne demnach nicht als voians- Bsetzongsloses Bestreben, die Wahrheit za erkennen, anerkannt werden (Balälat I c. 71).

Aas den polemischen AnSernngen jüdischer Philosophen gegen die philo- aophisdie Bichtnng des Ealäm'), möchte ich hier nur die des ScbiUers des Mai- mftm, Josef ihn 'Aknin anfahren; sie ist gegen die Lehre von der SchSpfong der Accidense gerichtet and läßt die religiöse Tendenz dieser Lehrmeinong her- vortreten :

Kommentar zu den Pirkfe Äböth (nDlDH TDD) zu 11 12 rrm TioSS ysSff Ipnm (Handschrift der Bibliothek der Ungar. Akademie, Fonds Eaofmann nr. 130)

fol. 65»: inS pipi Q^Kj^aar m ptnS nvMin 'M'm p^jnn -^3 lyts f^ nrai ny hs2 annriD d^risohö isdi 'tsq Saa ixBn napnr ^naiDiP poSanoSK D^SKyoBrn nri mS OK Dnjm nß-n» wm vhti vpen hW wsjj hw nxn dw iMn 'B3 njn mi3 la'H 3-inni DiHn pk rspo u-'r Yvav rtr\ dm anSn pi D-niip oa^H ivi'b' ivay ny» Saa («>) nwnnnD D'aiyn pja (HbcIu. d^dSjd») onsSja» D^jjpn ihv ]ai way orr^ TiDjjS (Hichr. mTiD) nvTiD' nS TWK »naon in uiim isan *a nj«n ra um ■'japDi D'ipnn -ii«n fvn n**«! oTmao an -a imt* ine Sen ino -im* Tpm ■ip a*aSno o'^naino d^ ew/san d^d^h ntnra nMnan nyra rm v^rpp onaw an no ny noW tdkd inn nny "ijn otn^n dt« dhiw pa ma i»« ojnaDi pjnü nrtn Bnn Sa pHi fßKbi. rm naa ni'n'j irni) n»yv «in nwyw noi nrn? mnirrrw vrm D^nfiion Sa» Si u^nm itok *anS ibdki unwa -^n oSiyn Co 'm nSnp) vmvm arwrh ytn oSot oSiya yantvw orr^ D'M'aan uin'öart» noo nvnS D'?cn? ut«n mmp itsn miio vnm lann miK ana vnrvw o'main jaea ;nsi nvma 'C rwwa lai rwD n' Sy B|iD D^ nynpa la wnnS (HkJut- irw)

I) Al-F4rfcbl, ed. Dieterici 40, US. Uohammed b. Z«fca^ü& al-B&il schrieb gegen KaUm and Mn'tulUton (^ti 874, 9.33), desgleiclien Ibn HqUun (Ibn &bl üfqjbfa II 97). Die heftigst«) Aufllle gegen ihr Treiben findet mu in den Mn^butt des Abd Bjujbi ml-Tanhldt (ed. Bomba;) 46 nnd auch lontt Ja dieser BammlniiK.

3) Tgl. auch den snmelst aaf die Oesichtapnnkt« des Haimflot enrlkckgehenden Dialog zwischen dem PhÜDBopben und dem Uutakallim im Pentatench-Kommentar des alkdarablschen Joden Abfl Mauffir ftl-D&marl in A. Kotint, Notes on a hitherto nnknown exegetleaL theotogical aad phl* loaophical Commentar^ to the Penteteach (New York IB92) Appendix p. XXZT ff. Es wird dort besonders die alte BeechtiUigang aawinandarKesetKt , daS dar EaUm mit Jl^, olcht mit T«r- II arbeltat

Schon früher wurden solche Vorw&rfe gegen die Haiakallimftn in sehr scharfer Weise von den Ichwän al-^afä erhoben (IV 28—30), mit dem Unter- schiede, dafi sie es klarer als andere betonen, daß auch die religiöee Tendenz dieser Leate als solche nicht anerkannt werden könne. Sie verteidigen ihre Thesen „nicht in bescheidener Weise, ans religiSsem Antrieb nnd ans liebe znr Wahrheit, sondern mit Fanatiamna nnd Parteileidenschaft, (yJ^üJI ij^^ J*

»«fcSj), welche die Wahrheit verdunkeln und vom Weg des Richtigen irreleiten." Unter allen diesen Streitsüchtigen sei den Grelehrten, den Propheten nnd den Lehrern der Religion am feindseligsten, dem gesunden Verstand am schädlichsten .die disputierende and rachlose Partei" tulUl lüjLi^wil uUÜaJI , die nber dogma- tische Lehrmeinnngen {•^isXt^ eI^I dispntiert. Unter ihnen findet man Leate mit anziehendem Sprachaosdmck, mit bestrickender Vortragsweise, die den Lügen den Schein der Wahrheit geben, trotzdem sie in Wirklichkeit onwisseod sind, die Wahrheit nicht einmal erfassen können and den Leuten nur durch ihre Dia- lektik imponieren." Vgl. ibid. 80: ^t ^ß&> ^ ^L^i^ JIJ^I^ f^ÜÜI ^yjs^ |!Ü^ Die in obigen Bemerkungen immerfort hervorgehobene Dispntiersucht der Mntakallimfin hat besonders dazu beigetragen, ganz abgesehen von der termino* logischen Bedeutung des Wortes ^adal in der Logik, die Benennung ahl al- l^adal fOr ihre Kennzeichnung zu befestigen. Denn auch außerhalb der philo- sophischen Differenzen wird schon seit früher Zeit*) gerade diese ihre Eigen- schaft geschildert. Sie sind die Leate, die in der Moschee von Ba^ra mit lantem G^chrei über dogmatische Fragen and Ärgnmente disputieren ^^i^^ If^ g^'3 o'^Um ^ (3. Jahrh.) and den anwesenden Dichter Mahammed b. Beäir zn einem Spottvers. darüber Gelegenheit geben (Äg. XII 138). Gegen die ältesten Vertreter dieser Richtung sind auch polemische Qadit-Sprüt^e gerichtet, (ZDMG. LVII 393), die in den Aussprüchen Späterer einen Widerhall finden*). Sehr treffend charakterisiert sie einmal Ihn Sinä in der Schilderung eines Reise- geföbrten, der ein Ealäm-Anbänger war, in der Einleitung za seiner .JJlIt üJU^

(Leidener Handschrift nr. 1020, fol. 79^) jj^ 1^1^ '■)A;j[i ^ ^j_^ j^ ÜJ *il '4» JtJ^I >i«A ,^1 i/^ji lil ^-^^ >>>'^l i.>^l £Ui\ u>Mf4 ^^ o'-*'^' ^t^ ^ Z^^ >ü-il laß., ^Uil er (>^ >ii '^> o' -r^*^ M> <M^l is^lAts

1) ScfaoD in emem GMicht dei A^wm (ZeitgenosM 'Oman II) J.>l.^uJI mJ^I (^S- ^^^ IH U).

2) ZDMG. XLIT 441,8 JlJ^^t^ cUJi pS *kI '^Ü- ^^ 7^ ^ ^i dAoach mnB die tjbei-

KtioDg Jonni. asiat., 1904 TI, 836, 4 v. u. (l'homme et la controvene) geändert werden ; vgl. T&b. ra 741, 7.

3) Hichr. mV^; die Verbessening ist mir von de Goeje angegeben «orden.

lo* I. AOLDZtHtR,

In des Znsanimenbang dieser Studien gehCrt vorzugsweise die tou den Fhilo- aopben gegen die Seelenlehre der Mntakallimfin erhobene Beschnldigosg. Den grellen Widerspruch zwischen den psychologischen Gesichtspunkten der beiden Schulen läfit Öftbi; selbst Mn'tazüit hervortreten, io seiner fiemerkoiig : „Ich habe von den Alten aber die Seele viele Bände gelesen. Das lange Port- bestehen dieser Bücher bis za onseren Tagen and daß sie von Generation zu Generation and von Nation zn Nation immer wieder überliefert werden, ist ein Beweis dafür, dafi die meisten Uenschen im Ealftm onwissend sind. Die Mata- kallimän so schließt er ironisch wollen eben alles wissen; aber G^ott bat dies verhütet" (Kitäb al-hajawän IV, 109) . Die Ichw&n werfen den Matakal- lim^ vor, daß sie die (selbständige) Existenz der Seele leagnen'), ihr wahres Wesen and ihre Wirhangen verkennen: f^M^y f^\ ^^-ji^ ,.^^1 J't er ^^ o' l+Jt^t U^jU^s ^s/ ÄÄJto- üj4^-s ^^yf» U"*^' J*^ oiJ^) J^'a (^^6 °°M- Dasselbe Urteil fSllt auch Mnhjt al-dtn ihn 'Arabt über die mangelhafte Psycho- logie der MatakallimSn : sie können sich znr Erkenntnis der wahren Wesenheit der Seele nicht aafschwingen ; diese werde nar durch gottgelehrte Propheten and S&fi's erfaßt "}•

Die von onaerem Verf. hier speziell bekämpfte Lehre der Mn'taziliten von dem Wesen der Seele wird von den Ichwän (IV 167) als verwerfliche Anschanang der Gadal-Leate ganz besonders an den Pranger gestellt, indem der aageniallige Widersprach hervorgehoben wird zwischen der Lehre der Ma'taziliten, daß die Seele ein Accidens ist, and der anderen Lehre, nach welcher der Mensch selbst seine Taten veraraacbt „Danach stände die Sache so: etwas dem kein Tan EokSmmt, tritt za einem andern, dem kein Ton zukommt, binza. £ein Beweis igt ihnen für diese sonderbare These gelangen bis znm heutigen Tag; es wird darüber vielmehr noch immerfort disputiert. Wenn sie aber ihrer Aufstellung die folgende Formel gäben : „Indem das Accidens zur Eörpersabstanz hinzutritt, ruft Gott die Tätigkeit hervor', würden sie ihrer eigenen Lehre widersprechen, da sie dadurch Gott als den Schfipfer des Tuns anerkennen, was sie doch sonst ablehnen".

S.4,6. Daß die Ma'tazilitea, denen die meisten karaitischen Autoritäten mit großer Treae folgen, sich an die ipvatxoi anschließen, s. äahrastini 39,14; 53, 8. Es ist jedoch za beachten, daß die älteste karaitiache Schale den Hn'tazi- liten auch in manchem Lehrstück widerspricht. Moses b. Ezra erwähnt in seiner QadS^a (OBfon run^) zur Beleuchtung der Tatsache der dogmatischen Spal- tungen innerhalb der karaitischen Sekte (vgl. B^J XLIII 7), daß neben ent- schiedenen Verfechtern der Willensfreiheit auch Vertreter der entgegengesetzten Ansicht (mo^bbira) unter ihnen zn finden sind. Er erwähnt unter letzteren

1) Ala Lmigiier der Existeiu der Seele wird lumeiitlich der Mn'UdUt AbA Bekr ftl-Afuun •rwUuit; nm Hum bei Schreiner, Der EaUm ia der jQdischen LittenLtnr 17.

2) Fti(6f kl-hikam M.

eitab Kk'ksi al-nafs. 17*

Cbiwwi al-Balclit and Ibn Sakawejhi. S. Harkavy D^KT Oi O'vnn Kr. 7 (War- Bcbaa 1806-6) 33, n.

S. 4, 17. In der Theologie A. Aristot. (ed. Dieterici 40, 4 t. n.) wird diese Ansidit als die des Fytbagoras angefnhri (-t^t ^JJ ^ Uil ^-jLüI,) und (ibid. 124, 8 ff.) widerlegt. Auch Ibn Saddilj (Mikrokosmoa ed. Horovitz Breslan 1903 34, 6 ff.) bekämpft die beiden Ansichten: niyCSl mpD »San» D'JVIÖ!! rUJJO JTta VBinv onDIKH. Gazäli behandelt diese Fragen im Madnun sagir 7 onten ff.

S. 4,21. S. Öahraatäni 419,7; 423,4ff. and Über die Seelenlehre des Ibn Stn&, Carra de Vaax, Avicenne (Paris 1900) 236. Die hier angedeuteten An- sichten des Ibn Sinä ober die Entstehang der Seele nnd über ihre Fortdauer nach dem Aofhören des Körpers sind auseinandergesetzt in seiner ^^Jui^ lüU>, nnd

seiner ^Lail, ijwii iOUj (beide Hecfarr. der Leidener Universitätsbibliothek nr. 1020). Ich lasse die entscheidenden Stellen (in dem, wie man sieht, stellenweise mangel- haften Text der Hschr.) hier folgen :

Nafs § 8 (fol. 49'): ^aJI ^üjJ*- t* ^^ u^^^J' ü' J* *J^^' ä **^*^ ^ den Nachweis, daß die Seelen weder als einheitliche Snbstanz noch als getr^i^te Weaen (fc^a-lj bIJ ^jJÜ ,1 «»I^JJI e^ii* ^^^ ^\) vor dem Körper prSexistiert haben können: «yt (ao)*ILjC^^ ILoli o"^' OJ^' U^ e^x^' ,^JaJI-^1 ^S\ Lm Jütt ^^t .iiJ U qJ^ 2-. »uiJ. y-jLJi yy> i ü^, (flo)xsJi^ *Ä«jt o^i o>>^' o)^

Uabda' fol. 31<- : ^Uö^l e^x»■ JIjü:»^1 ^r t>Ä?- i^> i^t^t yaUiJI .^t^^l \<}Aj, (j^ gtjlt > ^Uil ,yd4 JJ>c,i Ui' Ajl til ,;,«** y^ »>XJ fS\^ ky, b^5 3I Uilj

rldft jJä 1^1» Jf ^:^ JUi^l JJutJI Lf^JU K^iL^il ,,;^ mm jJ^ ^UJ3|,

fol. 34* : OLmiy ,^yXii\ ^ ^l>jül S X«U^^-^ ^)J>-*^^I u-^l ü' €^^> o^ "^^

^ y^l Q^ ■jL-A] L*^ g»J ■iXASj i^UjÜ U^ i^ «JI3, «.>l»JÜ LuM y»«J o"^*

^t «I t,,.,^ Ui j1L#^^ ••>r4:»^ i>4 iOLmäI L(.^ ^»ftJ JüüJl ,)JbJI j»f ViX^^II AflsD #J Jut>

e UA> ^1; ^il xi «.>L-i ^ (zu beachten die Häufung der unrichtigen Mascnlinsufflxe).

S. 4, 22. Der Yerf. bezieht sich hier auf die in der lateinischen Übersetzung

lUudtaain d. K. Oh. d. WIh. ib 0«ttliic*a. PUl>l.-Uit. Kl. S.S. Bud «,i. C

18* I. aOLDZIBBB,

V, d. T. „De mahad (= .jUm) *) id est de dispositione sen loco ad quem revertitar faomo vel anima eias poet mortui'' bekannte Schrift des Ibn Sinä. Herr Pro- fessor Dr. Martin Winter in Manchen hat die Freondlichkeii gehabt, mir den Wortlaut der in Betracht kommenden Stelle des mir nnzngänglichen Werkes, nach der Ansgabe Venedig 1646 mitzuteilen :

S. 40: ,Flarimae enim gentes opinantar, qood Spiritus vel aninia existant

ante corpora et plorimi ex illis Tolont, qaod pater hominis et mater

eins adveniant ex ülo mundo ... et in libris qnidem primis prophetaram anti- qnorom Israeliticoram et Ckristianoram testificatnr et oonfirmator mahad : Immo in libro Mahaumeti dizit Dens : Veni o anima formosa, redi at taam Creatorem, at praemiom meritorom conseqitaris : et non dixU redi nisi ad ubi , vel ad locum, seit ad dispositümem a qua venu. Tarn ergo diximus quid sit mahad." SchoD vor Ibn Sioä wurde der Koranvers 89, 33 als Beweis für die Praeexistenz der Seelen benntzt, wieMae'&di sagt, „von Leuten die äußerlich den Islam bekennen" (Morfi^ ed. Paris, VI 380) : fÄSou» ^y Jutj -il ^yCj ^ <3L»- ^1 t'i^r'° l^'^- ^S^- Maimönt -nnTl TD«D ed. Steinadineider (Berlin 1847) IB alt. nnVinn hn 31»n rmßna»

DTfiO nah isipni mSii hmd -i»« nasiov

S. 6,6. Man erkennt hier (vgl. Kap. IX, 34 ff.) die platonische Theorie von den vier G-mndtngenden : ao^Ca {ipffövijVte) = Üifa-; ffOTpo^iwi] = Us; ivägfa =^ i^^^; iixaioif^f} '^ JkX« in ihrer Beziehung za den Seelenteilen (Plato, Polii IV, 6.10; Zeller' III, I 647). Über die Stellnng derselben in der helle- nistischen Litterator der Juden, s. den Artikel „Cardinal Virtaes" in Jewish Kncydopedia III 673. Obwohl die mu'tazilitische Speknlation diese Frage in ihr System nicht einbezogen hat, hat bereits einer der ältesten mn'tazilitischen Schriftsteller, Dävr&d b. Herwän al-Mn^ammi^ (IX. Jahrh.) seiner ethischen Anf- fassung die platonische Formel von den 4 timndtngenden zn Grunde gelegt. Ich gebe hier die betreffende Stelle nach der Petersburger Hschr. der 'lär&n ma- käla des Mn^ammi^, von welcher mir eine Abschrift Harkavys vorgelegen hat:

Ma^&la XV (fol. 62*): Sip:i -nsSKi -lOK^M "B Dvhzhti "htt yj-ü Kim "inai ]kd3kSk w nS»p ns'jij; ViMp« iSi 'B nSnp RoanSH ]N Sipae »niSwi iüh% md Sjjin njia f\-6rto npCMoS» now nSv^i Pi'ro ^^3i tdj }m rrößo npow dbi p tfih

1) Hebr. Übersetnnig t ViQjri 1D»0 bei Msimünl DinOH n^Pin "»KD (™ yyip «d-

Leiprig, u 9.) o^bidiSb onüHo 03»ni 'i'S p«S Viojn iDRDD inpSjtp onsT . 'o""«««

ersiclitlich ist, doS nach Ansicht Am M&im. diese Abhandlung des S. den philo Bophiacheii An- foidernngen nicht entspricht. Diese eschatologischen Abhandlnngen des Ibn StnA waren Tiel ge- leeeo. Anf Bie bezieht sich Josef Salomon del Uedigo in seinem Sendschreiben an den Ku&er Zench b. Nathan (Meto Chofn^im ed. Geiger) 17, 18 (hebr): f)3 SSl3 Ip' IHn 3n3 WD p OJI

niai nSnai OTwan n«nni npsyi »Bin j'-aya nrrpn iNon nim'?Km uatsn niDSn- Mit

ihrem anb. Titel litiert sie Manasseh b. Israel im Q^Vl HSVi U ■=■ 14, Ende (aber Qrabeastrafen):

iiwiros "lann ;'3n lytsSKn isoa Hi-ü axf-

KITAB HA ANI AL-NAFS.

hddbjSw "vßn ^ip ih» rrinai asai hinri fnaß ••UffH *ip i nowSi noM^ mt^ao mia rioanS« vn Vmss yai« pkt ipSk nnm Knn''3p'i «napn «W?w inai p nSys ■mK Sa "lajJ nnriDO monnoD «njt^ S^is n^ö «aim SijAw ')nip'7Ki rißv'jRi ')"l»nB pröWi ')nm[jSK] laßS« [«M]p:Dfi vpwD ]«Dri n«SriS« ■npS« nnnbi

-iKDB»n piiob« rnnB'S« Mnxpam rnaßCSK] fiS^ ['•nj 'nS» ftoanSK "iwin

Tictn «DHi laj'n« hedSm ssAm Nnsp») rnn»S« nS'XB »n viSm nEyb« iRSn viKm nao »Hrb n^ijS« nS'iß im TaS« Sjjß 'Sjj DKTpijS«i V?« jjjd * rnpS« ]KB rS-iv tS*» ^ Morf) rroTo rrosSK ninai nnas'jS ]Kn:jrtD ritaSiSw hin»'?« Kon T«anS«i ri}h»^ -mmt ry iSSß rrasSn h)} rnafeno n'axjSKi ninpSM mwa rrin o-n "^3 nVjK Sip:! nyaK-^K omSk fiS'iß in nS» VV'S riKsn rnspWD ■hjf hnaeVK rwa ^noß asjWi nina^K Kn'ß diidSn bjjji n'Os'jM dbiS« 'ip jSk «inpi« i*n *B DßaSw nJpru rawa «n'jKnnyK ri'aiuS«! rnrnthn norS»! H[nS]»nyK wia'' ]H n'ai:^! nintcS» notS»! Kn"?«*!!?« lu ■'Sj? rnaßS» POKa inm S'niB nW S'häbSk y^Ttni vpwoSk »urp« tSt DßaW (»») nintu rüMa «nSmnjw tj "h^

Für hip wird an einer anderen Stelle das der iLsL^Ub näherBtehende rnil ein- gesetzt; Ua^äla XIV, fol. 58" [Die Propheten geben nur solche G^ebote, die mit der Vernunft tibereJnatimmen] : 'ajIN SpvS« ]DnnDDS« in ND3 (seil. ^DID) TOKl

hpsh» p n^nDob« tv 'fui «npnHiSi 'jtjj'jki nBy'jw'i nniaSwi ntsanS« p S^NißSua

fCTSMJJßKl ^N'^ pHKlSl dSbSwI nBoSwi tÜD*'«! finiAK 'ajJR Zaweilen werden bei arabischen nnd jüdischen Kenplatonikern, mit Beibehaltung der Yierzah] der Kardinaltngenden, im Verhältnis zn der nrsprüBglichen platoni- sehen Einteilung an einzelnen Stellen andere Tugenden eingesetzt ; Hermes Tris- meg. 113,8 zählt: ÄTjJlj ■^^} i^j Jj^^ Grerechtigkeit, Weisheit, Freigebigkeit und Barmherzigkeit; Grott ist 'if^\y ^Ult ^j^y KjCä^ »if^ iXf^ (ibid. 5 pennlt.). In der Einleitong des 'Alt b. al-^äh al-Färi^ zo Ealtla wa-Dinma (ed. Cbeikbo) 11, 15 zählt Bidpai dem König Dabäalün als die Eardinaltogenden aof : ü^

I) Entapricht der K»Ls^-

3) VgL Ibn Mi«kaw<^U, Tahdlb al-achlUf 24,2: ^JJ^\ ajül Jl^O-l Ul*L* fttUJI, ^^1^ f li^ mKII »Im i^A^ii "i Ui' .fijÄj "i U«i ; anch bei ßifib Isfahinl , Taffü sl-nai'atqn 88, der gleich&llB die vier pUtonlcchen Tagenden aafetellt: ^ä». )L^^ i^ia^ JÜJt B^ ^LmIji^ iu^t jJLJI a* JjÄSS' Sa'adjah Komment. Prov. p. 33,3 als Synonjm von „Listigkeit" 8jj -p ^t KLt« 'gl- Abnlwalld, Ufül (ed. Nenbanei) 649, 24 als ErkUnmg von n^pJJ ^ KOn. 10, i*

tjlßyja\y,Uü\

8) MS. -^nn

. aOI.DZIHBB,

()jüü1) JJcJtj Kielt,; in der dritten Tagead ist j^ inbegriffen. Bei Ibo Sad- dilf , Mikrokosmos (ed. HoroTitz 38, 23 ; vgl. jebst auch Horovitz , Psychologie bei den jüdischen ßeligionsphilosophen , 198 Anm. 166) .... nornn Vtin nVlD

niijjn nT«im nSninn nMPril?ni pTfn r^-xmi jj"ion nnnn . . . jm«. Hier sind

aotpitt and dixaiocvvij aufgenommen , während die beiden anderen variieren. Der nSrnn wird wohl Im arabisdien Original ^«a entsprochen haben (also die AvSffla etwa in stoischem Sinne anf fra^t^eCv bezogen; vgl. Zeller* III, u 239, Anm. 4); m^ wird auch sonst mit Üe identifiziert (s. hier 36, 9 ; 60, 18). Vgl. anch Pa-

laqoera, niSyon 'd ed. Venetianer, 28, 10 -mm mi3Jni niiyn d. i. Hai-ftiJI, iübüt ,)A)Jl). Über die Vierergrnppe der Tugenden bei den rnnhammedaniachen Ethi- kem , 8. noch Carra de Vaax , Gazäli, (Paris 1902) 137.

Großen MnfinB hat die platonische Togendlehre anch anf die tbeologidche Ethik der Mnhammedaner ') geSbt. Um diese Tatsache zn erweisen, darf ich als Beispiel aaf eine verhältnismäßig moderne Sammlong von Dreißig Pre- digten für die Itamaijännäch te von dem tatarischen MoUah 'Abd al- Eajjnm b. 'Abd al-Nä^ir al-Saradäni verweisen. In einer Predigt über die ethi- scheü Eigenschaften (j^:il3.-J! ^ iw^i) zählt er (p. l]7ff.) aaf Gmnd von Tra- ditionen 78 Tagenden nnd 60 Laster. Diese seien anf die sieben flaoptsünden

(ft|uJI oüCjLfüJl), jene anf die viei' platohischen Kardineltngenden sarück- zofhhren : iüüJt^ KcL^UJI, "i^^ J, lUjü l^ iSii iü^i^l EJ^^ ^p^'i\ iya\ ^t ^t »JljuJi ^5 ÜilÄlI »Jl» £j*^ ^j* s^y, o^\^^ (Otüz wa'?, Kasan 1888; 16Ö).

In der philosophischen Ethik tritt znweilen eine Verflechtung der vier platonischen Tagenden mit der aristotelischen ^EfftSiq^-Lehre hervor, die im Islam seit alter Zeit, noch vor Beginn des wissenschaftlichen Eiufinssea der aristoteli- schen Schriften, als ethische Orondanschanung Platz gegriffen hatte (Muhammed. Stnd. II397 400). Diese Kombination ist es anch, die Avicenna in seinen ethischen Theorien znr Geltung bringt (Mehren, Les rapports de la philosophie d'Avicenne avec rislam , 18. 267 ; ^^L»'il ^ kJU^ Hschr. der Leidener Tlniversitätsbibliotbek nr. 1020 fol. 69—71). Auch in der Ethik dee Ibn Miskavejhi wird die Tngend- lehre aaf eine solche Kombination gegründet (Merx in den Verhandlungen des XIII. Internationalen Orientalisten-Kongresses, 291). Demgemäß stellt I. M. den vier platonischen Tagenden acht Laster gegenüber Ctahdib al-achläk 171 ff.), insofern jede der vier Tugenden die Hitte zwischen zwei Übertreibungen dar- stellt (Über (ieffdrijs vgl. noch ibid. 16 ff.; 22; 96ff. ; 111 ff.). Unter den jüdi- schen Philosophen vertritt diese humbinierende Ethik Abraham b. Dänd (vgl. J, Gnttmann, Die Keligionsphilosophie des A. b. D. 219), der in Jerem. 9,23 die mit den Seelenkräften zasammenhängenden Tugenden findet (riDH TTlIQK ed. Weil

1) Ibn K^lm >l-äaiu(j4, Eitlib al-rtUi (Haidiribid 1818) 338, U: JjiaJU Xsld^iJt* Kfaktl

KITÄB SA'&üi AL-NAFS. 3t*

46), während Maimimi sioh ia dieseo Frageo von platonischer BeeiD&assnng ferngehalten bat. Wir ersehen ans 34 ff. , daß anch nnser Verf. die Lehre von der itteöiTie in die platonische Konstraktion der Togeadlehre einflicht.

S. 6, 10 Zn inovcia iya^oü (Zeller» IH. u. 548) vgl. Mnkäbasät 67,9 JJIöjJI (.tAÄt [^ ; Isak leraSli , Komm. Je?, ed. Grossberg 31, 2 »nSa SlEsn mjffl «in jnn tetoi 'tjJib tiSdi «osy TT]^. ibid. 32, 2 aiton mSjjn d:dk jm»- Ke Frage wird aach hei Ihn Saddt^ 38, 16 ff. verhandelt ; vgl. Haimüni, Dal. c. 10. Hingegen betont andererseits Ihn Hiskawejhi im Znaammeshang seiner Äblehnang des Eremitenlebens als vermeintlicher Tngend, daß die Tagenden nicht Negationen der Laster sind, sondern positive Betätigungen, die nur in der G-esellschaft hervortreten können : (j.UJ1 xTjUL* JO» j^ Xf\^ JUil ^ ^ ü(<Xe1 J^Ui&3l ij^y oiULjat Sy ß^XJSL^ ij Tahdlb al-achlä^ 27.

S. 7, 18 (vgl. unten 17, S). Ahnliche Epitheta gebrancben die Ichwän I. n. 81,7 v.o. (= Dieterici, Logik and Psychologie 153,8 v. n.) von der Genüg- samkeit : <-*iSi\ r^f^i iUUJI «Lt», KjC^ ^^U^ yCiJI Xm^ja.

S. 9 Note 5. In ]üd.-arab. Handschriften wird die Nnnation hSxifig dnrch angebängtes | oder TK bezeichnet; vgl. P. Heinrich, Fragmenteines Gebetbaches ans Jemen (Wien 1902) 16,6; 37,19; 65,15 v. n.; 81, 2-:J nnd die Beispiele ähn- licher Orthographie in UEJ XZV 156. 262. Damit erklärt sich aoch die Form ITIff =: li^ in einem von G. Margolionth, JQR XVIII 613, 13 herausgegebenen Text ; desgleichen ist ibid. 614, 6 v. n. ]'iK )nB = iM.»«^ , also nicht „having

permitted" (624, 6), etwa von ^il. Diese Baohstabenschreibnng des i'räb ver- einigt sich ganz gat mit der freiesten Anwendung der Yalgarformen ; sie findet sich z.B. in einem Text, in dem das Imperf. ständig mit prafigiertent 3 gebildet

ist: i«nrQ, 'aioD'a, ^'a, "iriya, y^z (= i*Mi*w, cpja kd mk (==Ui^V u lii)

n. 8. w.) and »n för J:^ gebraucht wird ; in Hirschfelds Ärabic Chrestom. in lebrew characters (London 1892) 18, 19; 19, 1. 2. 13. 15. 16. 18. 19. Vgl. Bei- spiele für den Ansdmck der Nnnation dorch ^ in vnlgarisierenden arab. Texten bei Nöldeke, Beiträge znr semit. Sprachwissenschaft 6 Anm. 4.

S. 10, 12 •nn'h vgl. 27, 1 ; 36, 20 mu , nwniK ; diese Vnlgärformen von ^Ij (= t5,j) IV (Völlers, Lehrb. der aegypto-arab. Umgangssprache § 40, 1, 2, Bäsim le forgeron ed. Landherg, Text syr. 62 penult.), deren Vorkommen in alter Zeit Völlers (Volkssprache and Schriftsprache im alten Arabien, 143) nachgewiesen hat, werden in der jädisch-arabischen Schriftsprache überaus häufig gebraacht; man findet sie anch vielfach in den Hschrr. der Dalälat (Mank I 97 note 4). Vgl. naiB ntmRl Arabic Chrestomathy in hebrew characters ed. Hirschfeld 107, 7 dSkjAk Sar onmiK Nathanael b. Teshftja , Light of Shade ed. A. Kohnt (New York 1894) 117 n. 162.

S. 10,21. Über die stafenweiae Entat^nng der Schöpfong (Mj<Xi) Ich- wto m 119.

SS* I> OOLDZIHEB,

S. 10, 23. VgL TheoL Aristot. 70, 10 ^UJI Ül, Jjüjlj ^I ^ ^j^t ^UJl ^t ,).*iÄj "iy ^Mi^ iJ& yj^m^S. über den Gedanken der Hermetiker, daS der Kosmos als xaJ&Tjt&v des Graten bar sei s. Zielienski, Archiv f. Keligionswies. VUI 333.

S. 11,9 vgl. Ichwän m, 5

S. 13,4. Daroin ist „die finstere" als Attribut der Materie ungemein häufig in den Schriften der Ichwän. Vgl. auch Hermes Trismeg. 46,3 lUÜ» t^y «iX3.lj J>^l; der Säbier bei gabraBtänt 213,2 U^fii jCaSUÜ) M^^S- Andi Maimüni, Dal. III c. 8 (12% 7) c. 9 (16', 6} PlTiabH n^ainnSK rrmihv,

S. 14, 8. Das GMeichnifi in anderer Beziehnng angewandt bei Oasäli, Maij.nün ?aglr 10, 1 v*ft^jÄil3 j^l 4^ i oL«?jlI •£^\ ^ jJt yXuJtf MJd\y ^1, y-Lt JÜl,

S. 14, 14 vgl. Jeh. b. BaJ'&m za Jes. 40, 22 (ed. Berenhoorg) nh» IMTdSk

runno tritSk na Wy

S. 15,2 vgl. D. Eaofmann, Die Sinne 135.

S. 15,10. Vgl. anaföhrlicher nnien 51, 13 ff. Es ist zo beachten, daß die Ma'taziliten mit ihrer , anch von Maimfint angeeigneten Theorie von „der er- schaffenen Stimme" (vgl. Uonh, G-oide I 290) bereits an Philo einen Vorgänger haben: De DecEil. § 9: iXX' iftol doxel xtr^ ixetvov tbv xifdvov leffonffExiurardv

u ^avfiatovpyijattt , xeksiäilag -^ipi i6Qatav iv iifn dijfttoi^^'d^at ,

^ tJm' ititfa UpifiarCiJaOa xal ixusivaiftt xal «gbg «vg ipkoyoetdlg fiExaßaXovStt , xa- ^dittf MVtvfta diät aäXjuyyoB tpavipf toeavtrfv SvuQ&ffov ^ijj^ijaEV, Ag tolg lyytna Toö; xo^^oTiiTo xot' t6ov ixffoS^^ai Soxetv.

S. 16, 27. Vgl. RÄJ, L (1905) 37 und s. unten 47, 26.

S. 17, 6 ff. j vgl. 18, 21 ff. Der Verf. polemisiert hier gegen die von den Ma'taziliten aafgestellte and von den alten jüdischen Dogmatikern angeeignete Unterscheidnng zwischen nV72V niXC und ni^V niXD , eine Einteilong , die als besondere Eigentümlichkeit der Gesetztheorie des (ma'tazilitischen) Kaläm be- trachtet wird '). Maimfint schreibt sie anter den jüdischen Dogmatihem jenen za „die an der Matakallimün- Krankheit leiden" *). Der Verf. henatzt zwar selbst

1) Wir erwfchiieii hier bMondere R. Nistim wu Kainw&n, deBteo mu'ttudlitiBcher Studpunkt Miderewo nschgewiesea worden iBt(Rf:j, XIiVlIl, 179 ff.). Tu der Einleittu^r som nnS&H ^0 i"^- Ooldenthal, Wien 1847), 2. 9 sagt er: HniaiRai «1303 riSn ]rW n«Dn Sa '3 ■»M31

nsjvsan Tnts nijnu pp nisoni *i3i ona o^a^nno San laa (= oi^üuJi) »aSi

131 OWaan naiD (= i:ali«*-J!). Vgl. weiter; njnOlPn rnSD; letztere «ad: ^^yüt y j^ jl - li^««iiJI bei Sa'ftdjah (Harkftv; D'jiff' D3 O'Unn nr- 7 WwBchao 1896 6 31, 7. Die nvSaV heißen bei Jebndab Hkdui 1B3n hSBfü ISD (Ooalow IBSB) IIB' g&nc unten (g 823)

nyiSif niSD

2} Acht K»pitel, ed, Wolf 32. Über diese Frage, deren weitere Terknapfong in der jftd. religioDsphÜHOphiiclien Littenitnr danalegen, hier niclit niuore Aufgabe iat, vgl Kosin, Di« Ethik dM Haimonide« n~W.

ETTAB lli.'i.m AL-HAfS. 23*

anch diese ünterscheidimgsteniiiiii (33, 24 ; 60, 8) , protestiert jedoch gegen die Äafetellimg eines wesentlichen Gegensatzes, den sie aasdrticken sollen. Alle göttlichen Gesetze haben einen tiefen Yernnnftgrnnd ; die Unznlänglichkeit der Menschen sei Ursache davon, daß derselbe den meisten verborgen ist; dieser Umstand sei aber kein Beweis dafür, daß solche VemnnftgriiDde nicht allen göttlichen Gesetzen innewohnen (vgl. Bechaje und später Maimüni). Es ist inter- essant, anch in diesem Fonkt die tlbereinstimmang des Verfassers mit den Ichwän beobachten zn können. Diese konstatieren zwar, daß den Menschen die Unter- werfung anter die göttlichen Gebote nnd Verbote ans zwei Gesichtspankten ob- liege: entweder ans dem der Vernunft oder dem der Offenbarang; sie sprechen anch gelegentlich vom Unterschied der »^^ i*ijäi nnd der kI«4w iU,)^'); sie betonen aber andererseits ganz so wie hier unser Verfasser sehr scharf, daß nur die unvemänftigen Kachahmer (ji_JjuüI ^\) gewisse Gesetze als bloße Sache des blinden Gehorsams betrachten, über deren Vemunftgrnnd sie in Zweifel und Verwirrung verharren '). Allerdings kann den Ichwän in diesem Punkt nicht eben nnbengsame Konsequenz nachgerühmt werden; denn sie sind auch dem Gesichtspunkt nicht ganz fremd „daß die Gesetze Gottes den Zweck haben, die Menschen zu läutern und sie von Stnfe zu Stufe zur höchsten Vollkommen- heit zu erheben" ").

Wenn der Verf. in, diesem Zusammenhang die Mutakallimän darüber tadelt, daß sie im Anschluß an jene Einteilung der göttlichen Gesetze , von den durch die Vernunft nicht geforderten Verordnungen behaupten, sie seien durch Gott bloß zum Wohl der Menschen (ma^laha)*) gegeben, so hat er dabei vornehmlich die Mu'taziliten im Sinne. Jene Auffassung entspricht einer in den Mn'ta- zila-SchuIen aligemein verbreiteten Behauptung ^), die auch die Ichwän unter den von ihnen besonders bekämpften Thesen der Hn'taziliten anführen. Sie wird auch im Kreise der karaitischen Mu'tazila gelehrt, wie hier einige Zitate ans dem Mnhtawi = niBT?! nSD) des Jösuf al-Basir zeigen können, der in diesem

1) Ichwbi IV 169, 16 y ^yjujl .,^^. ül ^I, y^t il<JLc _*« ,jjjl ^Uo-^l ^\

2) ibid. U 819,7 2^1 ^^ ^ 4l ^jai j^\ ^ji^ ^ ^JJl O^J^t ^\ ^

3) ibid. J,n, 73,2: JL» Juu -^L» L^^ j^Oftl^i^ I4J j^j^i LL».!^ UU L«1k>, L^j ^lJUt«J

p^U. J-J-l, ^L* > il l^J^ o' .i' *) T^- ti ÄtfOriA«! fci^ T.'lftWfw.JI Xniji .,t, bei Schreiner, Zeitschr. f. Hebr. Bibliogr. III 91.

Sk'adjah, Am&nU 117,9 igt der Oösicbtepiinkt der sam'ijjbt XaiJil ^1 Lua^yü

5)8ahrMUDl 66, 12fF.; 67,16 0. Diese These wird in mn'taEilittBchen Lebrbacbeni der Dog-

nutik immer sehr eingehend erOrtert; z.B. im Kommentar des Knigt zum Tngrid al-'&k&'id von

NMr «1-dtn il-TAsf (Bombay 1301) 386 ff.

L 00t.DZIBKB,

Werke') wiederholt bei jenem Thema verweilt: Fol. 107^: npnsn "B rntTJ

DnnMSsPDK KOnT'ji Tjin nj;i P m«32« tkd ib nriJ »oa vb'üd'jk nuSsnc« Sißn^M torv H*> fhx 'S» SxtdSk tj'SsnSKa on-Sy nSssn "iStS 'XnpDSm t-j «>

wrpn&S. Sehr eingehend wird dann dieser Gedanke in drei besonderen Kapiteln des Werkes (fol. 109»— 136') aosgeföhrt; fol. 132' nSKUD Mrui3 yiTHt^K nJI ^

IkS Spy*»* ''S KD ■•Sjr fhitn noMvhm rSksoSni rnosn n:i3 Rnao nap kd nap nJni «03 aMinS« pKpnnDMa yenre Spj;S» 'S «o 'S« lyr kd Sys in nnSsoS« ^^ p njjßi "f" nß'San onpS« pJ pS" aJ'i «Vod ^^^ »*oi «''PV «iVä kdd }/him

Sehr entschieden tritt diesen Anscbaaangen die ÄBch'art-Schnle entgegen, die jede Yemnnftbegriindang der religiösen Gesetzgebung zurückweist, als ihren allein zulässigen Gesichtspanht die Forderang des Gehorsams aufstellt , nnd in Folge dieses Grundsatzes die Unterscheidung einer Kategorie von Yemonft- geboten im allgemeinen ablehnt 'j. Von einer Anerkennung des Motivä der ma^lah^ kann auf diesem Standpunkt keine Rede sein.

Während jedoch die vom Verfasser bekämpften Hn'taziliten bei der Aufstel- lung der Idee der ma^laha für die durch die Vernunft nicht geforderten Gesetze, noch immer an der Tatsäcblicbkeit einer göttlichen Gesetzgebung (die sie sogar als notwendig .,.>»lj fordern) festhalten, wird bei den Philosophen (oi^^'^f ju->^ljjl) *) der Gedanke der masiaha anders gewendet. Die Rdigiona- gesetze seien durch gottbegnadete menschliche Gesetzgeber (Propheten) ans Gründen des Gemeinwohles (masiaha) verordnet worden*). Es ist vorausza- setzen, daß die Theologie des Islam gegen eine solche Wendang der Haslaha- Idee mit aller fintschiedenfaeit einschreitet. Niemand hat g^en eine solche Anf- fessmig mit mehr Energie Protest eingelegt als al-Öaxäli : sie sei so viel wie die VoraasBetznng bewußten Betrages bei den Propheten^). Er hat ein besonderes Werk nnr zu dem Zwecke geschrieben, nm seine frommen Glanbensgenossen zn ermahnen, die Bekenner nicht-orthodoxer Thesen nicht vorschnell zn verketzern ; aber «r kennt keine NacJisicht gegen jene, die den Ursprung der fi.eligionsgeBetze nuter den Gesichtspunkt solcher masiaha stellen. Sie muthen dem Propheten Betrug nnd lägenhafte Ansprache zn. Dies Bei unstreitig Unglaube und Ketzerei

1) Hscbr. der Bibliothek der Ung. Aludeinie der Win. (Fonds E&afmaiin nr. 280).

3) Bahrastinl 74,1 ff. vgl. Maintint, DdUat III c, 2G (ed. Mnnk 67\ 1 khS^ V^MIv'jtt )H

rrvühH TÜDSrnvann

3} Ton einigen wiid diewr OeBicfatapunkt den KAtarpimoaQphen < -^y-..t-.tl1 tngesdirieben ; ;KifU ed. Lippert, bO, 16.

4) ^ruttnl 201 die FilttiU iUhijjbs Ugfm: xM X^^^JUm jyil \^iSf\f mIjÄJ). ö) TahlfBt (ed. Kairo 1S03) 66 nlt. |^! ,_«4ii jOa ytOdK^ ü« ^AÜy

KITÄB ICA'ÄNf AL-SiFS. 26*

KiOJyi^ \ja^d\ js)ül. Die ÄnhäDger dieser einen Lehre seien für das HöllenfeDer bestimmt ').

Unser Verf. streift anch diese These mit den Worten: „Nicht genag kann man Btaanen über Leute, die sich der Philosophie befleißigen, oder etwas von den Wissenschaften studiert haben, and das Gesetz bloß als gesell- schafÜiche Ordnung oder gar als Mittel der Herrschsncht betrachten." Seine Polemik gegen die Ma^la^ia- Theorie ist jedoch gegen die Art der Anwednng dieses dogmatischen Terminas bei den Ha'taziliten gerichtet.

Li der arab.-theologi8chen Litteratur wird die Identität des Gesetzes mit der Vernunft nirgends schärfer betont als in einem der Erörterung dieser Frage gewidmeten Abschnitte des Eitäb taf^Ü al-naä'atejn von al-R&gib al-I^fahgni (st. 1108) ed. Tähir al-Gazä'iri (Beirut 1819) 66: „Die Vernunft kann nur durch das Gesetz geleitet werden , das Gesetz wieder kann nur durch die Vernunft klar werden. Dieses ist das Fundament, jenes der Bao; nichts taugt das Fmidament solange kein Bau sich darauf erhebt , der Baa aber fast ohne jenes keinen Be- stand. Femer gleicht die Vernunft dem Gesichtsvermögen , das Gesetz dem

Sonnenstrahl der jenes erst in Tätigkeit setzt Das Gesetz ist eine äoßer-

liche Vemonft, diese ein innerliches Gesetz, beide stützen einander, ja sogar, sie gehen in einander auf. Darum wird an mehreren Stellen des Koran dem Käfir (Gesetzläagner) die Vemünftigkeit abgesprochen (2, 166). Anch wird die Vernunft din genannt (? ohne Beweisstelle). Von der nut dem Gesetz geeinten Vernunft heißt es „Licht auf Licht" „nnd Gott leitet zu seinem Licht wen er wiD" (24,35), Die Vernanft leitet zur Erkenntnis der allgemeinen Wahrheiten; das Gesetz weist ihre Anwendung auf die Einzelheiten auf. Dies wird nnn durch Beispiele (anch ans dem Kitualgesetz) erörtert.

S. 17, 17. unter iül.J (Gegeneinanderstellung) versteht man die Bachstaben- kombination; KJLJÜI i_ü1' sind eine Art Fibeln, s. Sa'adja, Je^ira-Kommentar 81. Vgl. Haimftni, Kommentar zu Miänah, äabbäth 12,4 (ed. Katz): '<Jtnnn:|^Jiru «Bin ^Mp^ (pn P3^ JK lajr«. Der Verf. will demnach sagen , daß die Materie der Himmelspbäre und alle in ihr befindlichen Körper aus den Bochstaben- grappen des Aleph-Beth zum Vorschein kopomen.

S. 17, 20. Die 28 Buchstaben des ersten Verses der Genesis (vgl. Ba'jä mehemnä , Zdbar , :NQm. 28, 6 (ed. Mantua-Amsterdam III 245*) , Hnpl ywriH TU nwrai tnsipi rwonp) werden mit den 28 Gliedern der Hand in Zusammenhang gebracht; s. anch Inun. Low, Kaofmann-Gedenkbach, 70.

S. 17,22 vgL 47,1. Auch innerhalb des orthodoxen Islam kommt die An- eicht von der hohen Bedeutung der Buchstaben des Alphabets zur Geltung. Wer die letzten Eonsequenzen des Dogmas vom tmerschaffenen ewigen Charakter des

1) Fiüfal il-tafri^A bcjiu-l-lBlIUn wal-Zondaka (ed. HufUß al-Kabb&nf, K&iro 1901) 4S. 77. VJ^I C»j^ v;,^ ^^\ ^ 8Jw».t, ÖJ ^ lÜ^l ikX* ,j, jUJI ^ gjJLÄlt KXJL4JI üb

Ok «. Wiu. n aUtlagCB. PUl.-klit. KL N.F. Bul »,i. d

S6* I. GOI.DZIHRR,

Koran zog, maßte aach die Bocbstaben , die das heilige Buch bilden, als ewig and nnerscbaffen anerkennen. Der Glaabe daran, daß die Bucliatabai in der Zeit, zamal daroh menschliclie Erfindung, entstanden aeien, wird von Bolchen aXt Ketzerei gebrandmarkt and merkwUrdigerweise als jndisclie Irrlebre be- zeichnet'). Sie ist aber nichtsdestoweniger aach im orthodoxen Islam daroh maßgebende AatoritSten anerkannt ; der Sch&fi'ite Ibn Qa^r al-Hejtami behauptet sogar, d^ die Lehre von der Ewigkeit des Bnchstaben nnr fäl&ohlich irgend rechtglfinbigen Äntoritäten beigelegt worden sei'). Daß diese Behaaptang den Tatsachen nicht entspricht, ist aas Nr. XXTV unserer M^langes jnd^o-arabes ersichtlich. Trotzdem bei der Barstellang der Lehre von der Ewigkeit der Bnchstaben genaa betont wird, daß alle Bachstabenzeichen , selbst die Iiigatar Läm-Alif inbegriffen seien, wird die Feststellung der Zahl der Bachstaben in diesem Zusammenhang nicht anternommenj dies war den Sprachgelehrten überlassen. Die ältesten Vertreter der arabischen Sprachgelehrsamkeit sdiwanken in der Zählung der Buchstaben zwischen 27, 28 und 29, je nachdem Alif xmd Hamza als selbständige Bnobstaben miigezählt werden oder nicht. Zuletzt ist die Festsetzung der Baobst&benzahl mit 28 in der wissenschaftlicben Sprach- betrachtang durchgedrangen *). An diese Zahl*) knüpfen auch die gnostischen Speknlationen an, in denen den Bnchstaben eine übernatürliche Bedeatnng zu- geeignet wird.

Noch ehe die Vorstellung von der kosmischen Bedeutung der Bnchstaben in ein philosophisches System eingefügt wnrde , scheint sie in muslimische Kreiae gedrungen za sein. Sie begegnet uns in der Lehre des im Jahre 737 Chr. durch Cb&Iid al-Easri zum Feuertod vernrteilten &lschrai Propheten und Wondert&ter Hu^ra b. Sa'id al-'J^li, der in £afa mit 'alidischen Lehren auftrat, und 'AI! über alle Propheten erhob. Seine eigene Allwissenheit erklärte er damit, daß er einmal von einem Nachkommen 'Ali's einen Trank Wasser erhalten habe, der ihm übernatürlidie Kräfte verlieh. Seine GrottesvorsteUung wird bei lim Ifazm in folgenden Sätzen gekennzeichnet. Grott habe die Gestalt eines Mannes, aof dem Kopf trage er eine Krone nnd die Zahl seiner Glieder sei die derBnchstaben des Alphabets. Als er die Welt erschaffen wollte, sprach er seinen Namen ans , dieser flog in die Lüfte und fiel auf seine Krone. Dann schrieb er mit seinem Finger die (künftigen) Taten der Menschen; als er die

1} S. darflber S&J. L 168—190.

2) Ftttwl MifiU» (Kairo 1S07) 383: ^j ^jjLA ü* llftA ^ vXft-lj ^1 v^-ö cra

i) Übw dleM sinMliwiMeDichaftlick« Streitfrage a. die Dissertation von Gottbold WeU, Die Behandlung des Hamu-Alif im Arabischen (Manchen 1906), 9—10.

4) In fAfisclien Kreisen kam es jedoch Tereinidt vor, dafl man auch auleralphabetische Bnohstaben annahm. Ein SQfl Namens Ibn Sam'ftn kannte einen aas 36 Bnchstaben bestehenden Oottenamen; nater dtesen Buchstaben komme nnr einer im A^babete vor (Ibn Hacm ZDMQ. UM, fi8,9.

KlTis »A'ÄNI 4L HAFS. 37*

Sünden erblickte, kam er in Schweif; daraas entstanden zwei Meere, eineu mit sOBem, das andere mit salzigem Waaaer ; ans letzterem acbaf er die üngläabigen ^).

Im islamischen Xenplatomsmas (Ichwän I 107, II 406 (über den tiefen Sinn and Farallelismas der Zahl und der Form der Bncfaataben), sowie in den von neaplatonischen Theorien gesättigten Spekalationen der Ismä'iÜjja und der von ihr ausgehenden Sekten wird die kosmische nnd welthistorieGbe Ordnong vielfach aas der Zahl der Bochataben dea arabischen Alph^eta (38) abgeleitet. Ffir die Ismälijja vgL Ghijard , Fragments rälatifs k la dootrine des Isma^lis (Not. et extr. XXII , i, p. 196 ff.) ; Na^ejriten vgl. Blochet, Le Uessianisme dans rh^t^rodozie mosolmane (Paris 1908) p. 181. Dieselbe Symbolik der arabischen Bachstabenzahl findet man bei der persisch-isnL&'ilitischen Sekte der Qfor&IS (14, bis 15. Jahrb.), worüber aasföhrlicberee E. G-. Browne mitgeteilt bat (Joam. Royal As. Soc. 1898 p. 61- -94). Zu den Qoröfi werden aach die Bektäechi- Derwiscke gerechnet; als ihre Aotorität wird Fai}laUäh Qarüft aas Astaräb&d (Verfasser des Gäwid&n kebir, s. E. G-. Browne, Persian Hanaacripts, Cam- bridge, nr. 27) genannt, den man mit den Karmathen in Zosaminenhaiig bringt (Ish&lf Efendi's Streitschrift gegen diesen Orden : Efiäif al-asrär ward&ß' al-aärär, o. O. 1391). Indem die persischen Qorö^ aoch die vier persischen Sapplemen- tarbochstaben in den Kreis dieser Betrachtang ziehen , haben sie daneben aach noch eine an die Zahl 32 anknöpfende Symbolik aasgebildet.

Wie eng sich unser Verf. auch hier an die islamischen Neaplatomkei anschließt, ist daraus ersichtlich, daß er seine Darlegung an die 28 Bnchstaben des Alphabets anknüpft , was er mit den Tatsachen der hebräischen Sprache nur dadurch in Einklang bringen kann, daß er einerseits zu den 23 Buchstaben des bebr. Alphabets die sieben Dopp^bnchstaben rnfiSIU hüuozählt, andererseits wieder den Bnchstabeo Alef künstlich aossclialtet (22 + 7 ~ 1). Es ist hier an beachten, daß es dem Yer&sser des von Guyard herausgegebenen ismä'ilitischen Werkes nicht entgangen ist, daß die kosmische Symbolik der 38-Zahl nur auf das arabische Alphabet anwendbar ist, and daß die in den vorislamischen Schriften enthaltenen Alphabete nur 83 Buchstaben zählen : ^^ ^ ^ JJI v^Lij' jf^

UJl wS» jf, >i5'>> ;)*is t/*«* iVi^'i is^ O^fa i^V'j c^ u-i>.^' ^*** ^ f'^ »^ Ib]» ||_&«j cb^ luh^- Darum sei die Offenbarung Mohammeds aooh zur Er- kenntnis der kosmischen Symbolik in vollkommenerem Maße geeignet.

Über die Bedeutung der BachstabraigToppen (Alphabet ood Finalbuchstaben =c 37) in der kosndsdien Eonatruktion der jüdischen Neoplatomker s. S. Sadu in Kerem chemed VUI 306.

Durch die den Bochataben zugeeignete kosmische Bedentong*) wird es er-

1) I>ah»bt, MtskB al-i'tidU Q 4M.

2) Über die der Alpbabetreihe nigeeigneten zauberischen Ki&fte A. Dietrich, Rheiii. Mos. LYI (1901) nS.; Archi? tta Beligioiiswüseiuch. TU (1905) 624 fF.; A. Wiedenuuu, ibid. Vm (1906) 563 £

d*

89* I- OOLDZiHBR,

Ufirlich, dafi bei denaelben, wie bei liootilietligen Begriffen gescliworen wird. In einem der Kollektion der nngariscben Akademie des W'iaa. (Fonds Kanfmann) zngehSrigen jüdiscb-arabiBclien Privatbriefe aus Aegypten (XIII XIV. Jabr- handert , nnediert) finde icb zweimal die YeraidieTiuigsformel EpnK7K nin pm. Eines der von Wallin mitgeteilten Gedichte eines neaeren Wiiatenpoeten b^innt mit einer Anrofong Gottes „bei den 29 Bacbataben des Alphabetes and bei den Sprachen and Mundarten, die daraas gebildet sind" (ZDMG. VI, 190).

S. 17,24 ntriMIO^K „die 28 gewollten Dinge" (ysn hs, (Eohel. 3,1). Ibn

Ezra z. St. o^ny onipyi naiotm.

S. 17, 30. über oL-l— vgl. lohw&n I 108.

S. 18, 8 TK1T7M. Dies in den Lexx. nicht gebacbte Wort finden wir aocb bei Sa'adjab za Jes. 6,2 als übersetzong des bebr. D*^M^ nnd za Hiob 31,40 als Ubersetzong von Hl^tf^, beidemal in der Form ^tOt-

S. 19,18 Theol. Ärist. 147; Herm. Trismeg. 104; Ka^^äm bei Sahraat. 38, 10 L+Jb, LtxJT lyOJI^ j-s^lj y-ÄJJI lUyÄ Ä ^UJ-^I ^1. Dasselbe die Bakrijja , bei Schreiner Der Kaläm 30 A. 5. Zur Frage vgl. Horovitz, Psychologie 39 A. 70.

S. 19,24; vgl. 30, 22; 31,15. Über diese Doppelstellang der Seele bei Flotin, 8. da» Citat bei Zeller' III, u, 676 7. Dasselbe bei Avicenna (Haneberg, Zar Erkenntnifilehre des Ibn Sina, Abhandl. d. Bayr. Akad. der Wias. Fhil. Cl. XI (1868) 199) J^L-Jf ^J^\ i\ t^^ ^vXJl i! t^y qL+s-j '^j-jLOI ^Vy ßägib lefahÄnl,

Tafsfl al-nai'atejn 24 ys^ «;*rf^■ il ^j , JJUJI ^ ^jji il ^ ^^t^ yJUlI,

^^t. Vgl. den nenplatoniachen Kommentar zom H, L. (Steinschneider-Fest- Bohrift, Texte, 51,9): 'B n'aHD3M^N DßaS« niMSB ]KDwS« 'B (ed. >Dn^3l) HDn«^31

oh»]} im niinn rnnm oipS» ob«v im nJinn n-inn (ed. rnau) iwnnj »nS ]«wk^

njr:U37K = it^qiupa'^s xai iiupixf^öaaxos (Proclas). Vgl. noch onten 64, 15.

S. 20, 2 ^ . . . *^. Über diese in nnserem Text Sfters wiederkehrende Eonairnktion des Verb. ^^ s. Kkj. L 43 ff. VgL nnaere Anmerkong hier za 26,8.

S. 20, 14 vgl. Horwitz, Psychologie 117-118.

S. 20, 19 ff. n'Wni* U.8.W. VgL onten 60,7.

S. 22,23. Unter al-'ilm al-barränl „äußere Wiasenachaft" ist hier nicht jener Ereia von Kenntniaaen za veratehen, der in der jüdischen religiösen Lit- teratnr als ni'*Jlltn niD^ (profane, nichtreligiöae Wiaaensobaften) bezeichnet wird') ond in desaen Abgrenzong im Gegensatz za den religii5sea Stadien die Karäer noch in schärferer Weiae vorgehen als die Rabbaniteo. Abä Ja'^äb Jftsaf al- Eirkia&nt (achrieb 937) apricht von Leaten, die daa apeknlatiTe Stadiom, ob non nach der Methode des Ealäm oder der der Philosophie verwerfen ; dabei werden

I) Über den Umfang dieser Bezeichniuig vgl. Steiiuclmeider, Hebr. DberBetztmgen 37ö.

KITAB HA'ANI AL-NAF8.

solche Fonchangen im Gegensatz zmn tittditionellen G^eeetzetadiam ') als „äußere "WiHHenBohaften" bezeichnet: DlV^« p T?3 '3jr Spjra^K ^S 1B3 p '^ TlSy rPBD^B^K «DN1 rC^TJ^« NO» n'3«ia^N (ed. Harkavy, Zapieki 1894, 279, 16). Aaa diesem Gesichtspankt gehört allea Stadium des ma'^ill (im Gegensatz zom man^fil) in des Kreis der „äoBern Wissenschaften". Man nennt ein Buch, das nicht die Stoffe der religiösen Wissenschaft znm Gegenstande hat, ''JK^a SKTD (Salmon b. Jemchim z. ElageL 1, 8, ed. Fenerstein XXIX), dessen Lektüre nach karäischem G^etz als Entweihung (7^3) ') der Sabbathheüigkeit betrachtet wird") and vor denen za warnen o. a. der Zweck des Kohelethbnches sei*).

Innerhalb der Ricbtong, in der sich anch das vorliegende Bach bewegt, wird derselbe Tenninns in ganz anderem Sinne bezogen. Hier versteht man nnter „äoßerer Wissenschaft", die bloß mit der gewöhnlichen Yoraussetzang der mathe- matisdien, physischen and philosophischen Forschangen arbeitende Wissenschaft, wie sie z. B. auch innerhalb des allgemeinen Äristotelismas betrieben wird , die Scbolwissenschaft , die darch die gangbaren Methoden nicht erreichbare, tiefere theologische Kenntnisse nnd Mysterien nicht zam Gegenstande hat. Die Schale die diese gewöhnliche, sozusagen landläafige Philosophie betreiben sind die fraträ^ nnM^sV unsers Verfassers (oben 3, 26) nnd zwar sowohl die q/vöuioi als aach die »BoXöyot, nngefahr die Vertreter der Philosophie, die in der Drosen- sdirift ed. Seybold 68, 10 als lyÄ&tt lUU^I die sich beschränkenden Philosophen

bezeichnet werden.

Als terminologischer Gegensatz zn dieser „äaBeren Wissenschaft* erscheint die bei nnserem Verf. von den mabakkik&n vertretene innere Philosophie ld»ljJI XimU^y AI-Kind! verfaßte ein Bach Xld-Ijdl IüLJljJI ^, das von seinen Werken über physische Fragen nnd selbst von denen über tanhid (also einem speziell theologischen Stoff) onterschieden wird (Kif^ ed. Lippert 368 alt.). Znm Verständnis dieser Antithese ist in Betracht zn ziehen, daß die litterarische Tätigkeit des Kiiidi sich vielfach im Kreise nenplatonischer and pythagoräischer Spekulation bewegt nnd z. B. aach anf Untersachnngen über jadiciäre Stem- fconde sich erstreckt (z.B. KifU 1. c. 370,1; 371,2; 372,1; 373 oben; 376,8)»). Nichtsdestoweniger wird er aber von den Esoterikem als philosophischer For-

1) Unklar ist die Benennong der religiOseD QeaetzwiMMiSchAft &1b J^L^^I bei Japheth b. 'AB ED H. L. 4, 11 ed. Bargto.

2) TgL so (lieMm TermiimB K^J. XLT 4 Note 3.

3) Ja sogar aOes nicht is bebrUscher Schrift geBcbriebene, PozD&räki in Steinechneider- FeBtSchrift 206, s t. a.; Eohat-Semitic Stadiea 440, 11 fF.

4) Jspbeth b. 'All , Kommentar zum H. L. 6d. Barg^ , Einleitung , wo daa ungrammatische

^IjJt -^tSÜt «> berichtigen ist; vgl. Jch. Hadaai, EikAl 54<> (% 146). Derselbe kar&lw:be Terf. nennt die rabbanitischen 3chriflerkUrangen ond Einrichtungen D^31X^n ^131 *■ B- ^^ 1^^ Ende) : a«< (S 226 EadeX

6) T|^ Monk, Häugea de phUosophie jniTe et arabe 340 unten.

I. OOLDZIHBR,

malist verhöhnt, der vor Fragen, die ihm dnroh spitzfindige Aa&teUnng aU üiM^ HitJi vorgespiegelt wird, in große Verwirrang gerät ').

Hit der ^inneren Philosophie' will man tiefer dringen, als zn jenen Kennt- nissen , die mit den Mitteln der aristotelischen Physik nnd Metaphysik oder mit denen des Eal&m erreichbar seien. Sie hat Fragen nnd üntersachnngen znm Gegenstand, wie deren z.B. Ihn Sinä in den letzten Kapiteln seiner lä&rät wa-tanbihät behandelt, den geheimniBvoUen Rapport des Seelenlebens zn den natürlichen Kr&ften (s. besonders ed. Forget 221 , 8 ff.), die Geheimnisse der Natur selbst (XjLuIall ,Lm.I ibid. 219,9), die zn erforschen nnd zn erkennen nicht Sache der landläaÖgen Physik und Metaphysik ist, weswegen sie anch von Ihn Stn& onter schweren Eiden, die sie vor der Preisgabe an uneingeweihte schützen sollen, nar angedeutet werden. Es sind Kenntnisse „mit denen man gegen jeder- mann geizt ftj o}-^^' > ^^^^ ^^^ beliebte Ansdrack , bei dem man nicht volle EmpfSnglichheit voranssetzt "). Anch jene TJntersnchnngen gehören in dies eifrig amfriedete G-ebiet, die der ans nenplatonischen Gesicbtspankten philosophierende Ereis des AbÖ Snlejmän b. Tfthir al-Si^st&n! (2. HSlfte des X. Jahrh. , Chr.) pflegt nnd ons ans den interessanten Anfzeichnnngen eines Mitgliedes desselben, des Abu Qajjän al-Tanhtd! bekannt sind. Am Schluß einer metaphysischen Aos- einandersetznng sagt Abä Snlejmän: sie geschöpft ,^1 xl^IjüT U«JUJ1 X-a^t )L(^'i'i\ „ans der absolnten gSttliehen Philosophie" *) (Mak&basät, 41 onten).

Sie entspricht ohne Zweifel der K^lit uLJbÜl „esoterischen Philosophie" der Theolog. Aristot. 60,8 v. n. and ist ans der aristotelischen Antithese zwischen •xoterisdier und esoterischer Philosophie geflossen.

£• ist ans der Nator der Sache begreiflich, daß die ScbeideUnie zwischen äaßerer nnd innerer Philosophie nicht mit scharfer Bestimmtheit gezogen wird, sowie daß Kichtnng und Ziel and selbst Stoff nnd Inhalt der esoterischen Spekulation, auf verschiedene Weise verstanden wird: bald pythagoriUsch nen- platonische Theologie (dies ist die „absolute göttliche Philosophie"), bald alle- gorische Oesetsaaslegnog im Sinne der ahl al-bätin, bald Erforschong der geheimen Natnrkräfte*), der Einfluß der GesÜme auf die sublmiari&che WeU nnd im allgemeinen jene Gebiete, die in der (v«i Dieterici nicht einbezogenen)

1) In dem von 8. D. HargoHonth henaag^ebeneii , Wettstreit ziriachen Logik and Qmn- maÜBt* ton Abfl ^«jjlLn ftl-TAnfaJdt (JBAS. 1906, 106,1). Duaelbe Tbems wird in mehr bOndtger Form verhandelt in desselben Verfusen Mn^&basfct nr. 22 (ed. Bombay 21).

a> Hit einer solchen Wanrang achlieSt aacb ^Mb al-dln al-SuhraTudl sein Buch Hikaiat al- Uci^, in dem ei seine „Erleucbtongspliiloiophie'' der der ma^'tm entgegenstellt ; s. den Text in Flügds Wiener Katalog n 600, 1.

S> minDil M^BIOI^fin '"'^ ^™i Platosprnch bei QazUI (Osar nedLoiad ed. BlnrasDthal, II, 197, w) ist wohl bebr&ische Übenetzng von iLu^l ^|.

i) Qanz ernste Leute, wieMas'Adl bezeichnen ja die raagiscben Künste als philosophische öriffe« iiJL»U Üf^ Mnrüg VIII 182, G ; tgL n-nHOoS« OiSjjS« p S'nS* Cbu»il I c. « (ed. Hirschfeld üi, 3).

KTTAB UA'ÄNt AL*N&P8. 81*

nerten A.bteilaag der Abhandlangen der Ichwän al-^afä abgehandelt werden. Ohne die Termini geradezu heraoszaHagec*) haben diese Leute jenen ünter- sdiied im Betrieb der philosophischen nnd theologischen Studien im Sinne, wenn sie einmal die Yerechiedenheit in den Objeoten nnd Zielen der philosophischen Spekalation in folgender Weise festsetzen: Es gäbe sagen sie Philo- sophen, welche die propädeatischen and physischen Stadien getrieben, aber ver- nachlässigt haben das Stadium der göttlichen Gesetze nnd der prophetischen Offenbarungen, die Forschnngen über die Hysterien der religionsgesetzlichen Festsetzangen, und das Enthüllen der in den göttlichen Gesetzen angedenteteo Yerborgenheiten {kÄw^UJI cIj^*^! oUi^), so daß ihnen die YerkBndigungen dunkel und sie über deren wahren Sinn in Zweifel sind und in der Erkenntnis ihrer wahren Bedentnngen hernmirren, der Feinheit ihrer Geheinmisse anknndig and um die Größe ihres Wesens unbektimmert sind" (Rasä'il Ichw. 17139 unten).

Die Unterscheidung zwischen innerer nnd äußerer Philosophie entging nicht dem Hnmor des ä-ähi?. Bei Gelegenheit des Certamens, das er in einer dorch Vau VIoten herausgegebenen Abhandlung (Tria opuscnla 149, 15) mit Ah- med b. 'Abd al-Wahhäb abhalten lS6t , geht er nach einer Beihe von philologi- schen, historischen, naturwiBsenschaftlichen ond philosophischen Fragen auf Zau- berei, Dämonologie nnd Naturgebeimnisse über. „Das ist was ich von der äußeren Wissenschaft (^t^l (Jj^I er)-™ Vorrath habe, du aber hast ja Einsicht in die innere Wissenschaft (^|^l (J^tf)-"

Herr Prof. Eilhard Wiedemann machte mich mit Hinweis aaf Fihrist 369 (jOi'^I JUf'^I Dnbejs) und Ansärt, Irääd al-:B:äsid (Biblioth. ind. VI) 77 mit der Tatsache bekannt, daß anch die arabischen Alchimisten in ihrer Kanst, je nach dem Grade des Eindringens der Adepten in die Geheimnisse der Alchimie, ein ^1^ und ^iß unterscheiden.

Auch in der jüdischen Litteratnr des Mittelalters finden wir die Anwendang des Ausdruckes D^V3B!1 DnBDn aaf Bücher mit transacendentalem Inhalt, z.B. msiQ mpjns oder kabbalistische Forschongen*). Ich kann nicht sagen, ob da ein ZoBammenhang mit der hier erörterten arabischen Benennung vöranszosetzen ist.

S. 22, 84 ff. Über das gegenseitige begriffliche Verhältnis der mit nafs und räh bezeichneten Wesenheiten herrscht in den verschiedenen Kreisen der An- wendung jener Worte weitverzweigte Meinungsverschiedenheit. Am einfachsten wird die Frage durch die Yoraassetzung der vollen Bedeatangsidentität jener beiden Worte gelöst') Andere beschränken diese Identität lediglich auf die

1) DkUn gehArt aber jedenfklls K^t».,Ji «^ wie dieie in EMb'U Icbw. IV 369 definiert wird; vgl. Dirterici, Die Lehra ron der Waltreele 99.

2} Die Nachweise bei U. Friedmonn m Psendo-Seder-Elüaha ntU (Wien IWH) 38 Aun. 62. 3) LA B. T. ^ III 269 Dem enspricht iracli die völlig ajuonyate Anwendang der beiden

88* I. QOLDZI&BB,

VemDnft8eele, diese kSime sowohl mit nafs als ancli mit rdtt bezeichnet werden während sie zur Benenniing der animalischen and vegetativen Seelen&nktionen das Wort räh nicht gebrauchen wollen '). Unsterblich sei nnr der rSh (Seist), die am Körperlichen haftende nafs sei vergänglich *) ; jener gehöre zom Kreis des Göttlichen, diese zn dem des Henscfalichen. Einige differenzieren den Stoff der beiden Seelenarten in diesem Sinne; nafs sei materiell, ans Feaerstoff; rfih sei geistig aas Lichtstoff*). Diese Bedentongsteilnng stimmt am besten mit dem in der religiösen Litteratnr herrschenden Sprachgebrauch. Nach Wahb b. Hn- nsbbih „legie Gott nach Erschaffang des Körpers Adams die nafs in ihn; darch sie kann er sitzen, stehen, hören, sehen, alles erkennen was auch die Tiere erkennen, nnd sich in acht nehmen, wovor sich diese in acht nehmen ; hernach setzte er in ihn den rfihi damit onterscheidet er die Wahrheit von der Lnge, das Hechte von dem Irrtum und wird (vor dem Bösen) gewarnt"*). Die nafs ist also jener Seelenteil, der dem Menschen mit dem Tiere gemeinsam ist. ^Die Hunde so heißt es in einer Tradition gehören za den Ginnen ; wenn sie vor ench während des Essens erscheinen, werfet ihnen etwas Tt>r, denn sie haben ja (auch) eine nafs". Ich glaube nicht, daß Ibn Kntejba*) recht hat, wenn er in diesem Spruch das Wort nafs als „Äoge" erklärt, speziell das böse, neidisdie Auge"). Im Sinne des überwiegenden theologischen Sprachgebraachs hat man den Unterschied zwischen nafs als vergänglicher tierischer Seele, and räh ols dem anvergänglichen Geist, der nach dem Tode des Uenschen zur Rechen- schaft gezogen wird, in einem Qadit-Satz feststellen lassen können^. Nach

Worte E. B. TanOcht, al-Farag Wd al-£idd& (Kairo 1904) II, 38,8 t. q. ^J| Bj^I» at/Si

^jmJUJL „ich gedachte der Süßigkeit des Lebens" n. a. m. 1) Dictionary of technical teniiB M2,10. a) Vgl. Psendo-Balchl ed, Hnart D US ff.

8) Ibn ^ajjmi al-Öaiuija, Eit&b al-rAh (Haidarftbftd 1816) 846: KJSjih ^^JUJI fn-.; Jjö

KiS^li ü^I, -i^jf-i ^jji ^^ JS, Mb.,^ iij^ p5^l, iy^li

4) Ibn Sa'd, Biographien 1,1, 7,4ff.

B) Machtalif al-ljadlt (Leidener Hachr. Warner 882) 160; job ><KaA* \6& ^ j^ v^^' Lfj v'MÜ Ijy,^ Lfi ^1 J^ rLdU LfJ L^ I^Alb ^i»h- Bei äfthis, KiUb al-l^jawAn (ed. Kairo 1328) I 148, 18 wird dieser Sprach dem Ibn 'Abbfts ingeeignet a ....1; _^ i^; dar

Schloß : ^^ y^ l^J ,yb (ibid. II 47,8 «^ yjül).

6) Über dioM Bedeutung dea Wortes (^j J^U». ^.Jü, j^ j^ Jf Ift o* ''" ^*'* ^ 16,18), Ibn Kntqjba, Adab al-kitib ed. QrOnert 22,7; Plural: ^_ii Kija al-ro^. ed. Rhodokanakis, App. 27, 5, ,_^Jül Afma'üJftt ed. Ahlwardt, 26,8: ea werden ihm Amulette oui den Nacken gebunden i\nnlü^ yiJU^I Xif^ tj*- ^^ '^B rergchiedenen Bedeutungen des Wortes lajüi al-Murta^ Ösrar al-fawAld ed. Teheran, 180.

7) Unchafsaf n «2, 16 ^,^1 ÜI^ o^ä* u-*iJI LA j.,^ y*U ^Uil JJÜ «AsKxI

EITIb lU'ixl AL-KAP8. 83*

einigen süen beide im Hersea residierende Schlangen; rOit erzeuge die gnteo, nafB die bösen Eigenschaften*).

In den gangbaren philosophischen Definitionen*) hingegen wird gerade nm- gekehrt der Name räh- (xveüfia) auf die Punktionen der vegetativen nnd animaJi- Bchen Seele angewandt *). IJnkörperlicbkeit and Unsterblichkeit seien Attribate der nafs*). Aaf die Frage: was man unter ruh zn verstehen habe, wird von Äbä Solejmän al-Mantil(i die Antwort erteilt: „er sei eine den KSrper dnrch- siehende Kraft, der jener seinen Bestand verdanke dnrch die Funktion der Sinne, die Bewegnng and die Rnhe; sie entstehe durch die Kombination der Elemente, und werde genfihrt dnrch die ihr entsprechenden vegetabilen nnd nicht vegetabilen Nährstoffe. Viele Leute, gebildete sowohl als halbgebildete sind der Sleinung, da6 rüti ond nafs identische Synonyme seien. Dies ist eine zoriickznweisende Ansicht. Denn nafs ist eine in sich bestehende Substanz, die keines G-egen- Standes bedarf, an dem sie snbsistiert. Nicht so der rüb; er bedarf der Materien des Körpers und seiner Organe ; nar in diesen existiert er nnd ist er vollkommen, sowie er zunichte wird dnrch die Vernichtung des Körpers"').

Sehr früh scheint das Wort von der Vergänglichkeit des ruh auch von nichtphilosophischen Theologen anfgegrifien worden zu sein nnd Anstoß bei den

(jj* u XtJiii- Aber Bolche Anfstellungen haben selten allgemeine Oeltnng; so wird z. B. in nn- aeiem F^e rflh entschieden uif Tiere angewuidt in dnem von al-Zuhri als Argument gegen EaatntioB dw Tiere angeföhrton TradJtionsapnich , wo ^ Jt JJa s, t. a.. Tierquälerei: ,^ \ *XiJLa ji^ »Uiil, ^5yJ]I ^ pjjll jA« ^ ^ alJI bei ÖUfi?, L c, I 82 penalt

1) Dictionu7 ibid. I. 8. Vom ethischen Dualismus der Seele spricht bereits ein alter, in die ^ühiUjja zorückrelchendar arabUcher Dichter (al-Namir b. Tanlab] Ag. XIX 161, lt. Dieser Dua- liamns wird ia der schi'itigch«i Tradition damit Tei&nschanlicht, dafl das Herz jedes Menschen zweit Obren habe; in das eine flöstert der Engel gute, in das andere der Satan böge Ratschläge (Ku- HnJ, ü^fll al-KÄÖ Bombaj 1302—507 das Kapitel: viJS\ L*^ iioiij (^t v-JifilJ ^I

(^l^kÄJIj)' Vgl Sifrfl TO Deut. 6, 5 ■l'-fip 'aM '. "psS ^23- Die Beziehung der „iwei Herien" Koran SS, 4 ist nicht biar.

2) Die Behandlang der Frage lyJLiJ!. »Jt uy J.*aÄJI '** ^^i" philosophischen Litteratur, bei Steinectmeider, Die hebr. Übersetzimgen des Mittelalter, 288. Über eine IUjm ^ lÜL-. Jt« iwJtiJt vom Mystiker Ihn 'Arabl berichtete Miguel Asin bei Qel^enheit des XIV. Oden- taUetenkongresaee (Algier), worAher Torlänfig die Notli in Reme africaine XLIX (1905), 336.

3) Mantlh al-'alOm 139. Vgl. Ibn Stnä, RisUat al-mabda' wal-ma'M fol. 31>: ,J\ \t\f^

^j t#*W ^'*"' J"»*J^3 ^*J^' *i J-*»- '•*' ^ ^Ih»- ^Jy t#**ft* "T-iftJt i f\^ U

U .'^1 Ju jLiXwH«.' Vgl Maimünt bei Honk, Onide I 35Ö Note.

4) Has'ßdt, Mnrtl^ III S68; zu beachten Ibn 6anäh, tlsAl s. t. tTQ (e^- Neubauer 109): Ge- geimtE des Tergftnglichen ^L^^ rS^^ ""^ ^^ imTerg&Dglichen jJi^^JI ,j«ijj|.

5) al-Mi4&baaftt, (ed. Bombay) 118.

. Sm. a. Wki. ra OttUncra. PUlol.-hUt. El. H.F. Bud >,i. e

34* L OOLDZIHEB,

Orthodoxen erregt za haben. Ibn 'Asäkir hat von Mahammed b. Wadd&br einem berähmten m&likitiscben Theologen ans Cordova (st. 287 d. H.) die Xachrichi Qber den Streit des Salinän mit einem zeitgenÖBsischen H&likiten, der jene These verteidigte (jU^^t ey. <:»^ r'^j^' o')* Ui"b>^ Qaelle setit dem die Bemerkung hinzu: Za dieser Ueinmig haben sich in alter nnd neuerer Zeit manche der !Fn- ^ahä im Ändälns bekannt (sie werden mit Namen aofgezühlt) , aber die 'ülamä haben heftigen Protest dagegen erhaben'). Es handelt eich dabei natürlich nm die Aneignung der philosophischen Anschauung in einer flir das Fikh indiffe- renten Frage*).

Im emanatisÜBchen System nennt man die ümTerealseele wohl al-nafs al- knllijja (niemals rfib); hingegen kommt den geistigen Substanzen der supralunari- schen Welt die Benennung arwäh (oder r&fänijj&t) zn; von ihnen strömen die geistigen Kräfte auf die individuellen Seelen (nafs) , deren VorzügUchkeit vom Maße dieser durch ihre Empfänglichkeit bestimmten Einströmung bedingt ist*).

In diesem Zusammenhang kann schließlich die Theorie der Schiiten von den fiinf arwäh der Propheten erwähnt werden: y iU^*j>- *)^I ^ S*^ *!" o'

^j JJtÜt i5jJI uaJ UI9 f «j*iJI ^ *J u-AÄJl jo^ J^Xftj cpT*** ^U^l j. j^ JilÄ CT

^j9üyy^y ^^JA3y Die niederen Funktionen (auch der „Gkdst des Glaubens, wo- mit man glaubt nnd G-erechtigkeit übt" ist inbegriffen) sind hier auf vier Seeleu- teile verteilt, deneu der „heilige Geist" als der von allen Veränderungen Areie Teil ^ entgegengestellt wird. IHeser sei unvergänglich nnd gehe vom Propheten auf den Lnam und in direkter ununterbrochener Reihe anf seine Nachfolger über*). Die schi'itischen Theologen hatten immer einige Fühlung mit dem

1) HiirU4&, IthU al-aUx (ed. Euro) X 377. Jene Lente fahrten ih Hadltbeleg fBr ihre Thew TOD der TergftngUchkeit der srw&ti die Worte aa, die HnliMiimed beim Or&berbeaocli ge- sprochen h&boL gJl B^t ^IbaJI^ KJL^I „IJ^^Ij ■iißÜ\ ^(,^^1 LfC^I ,jUL« ,iX-JI; Uer werden die arwU; ela Terg&ngliche uigeredet in einem Atemnig mit den rerweeendeu Leibern nnd Knochen. Tgl. QaxUt, ftl-DniTa al-f&cliin ed. L. GuÜer, 109.

3) Die Frage wurde Obrigena aoch in der orthodoxen Theologie aufgeworfen: J^ ri^^ cJ' «A»« ■\;IT o^l J U3^. Die Verteidiger der Theee Ton der TergkngUchkeit der Seelen er- waiien aie als Postolat von Sore 55,26, wonach wAer Gott «Dee ver^biglieh ist; 8. darltber Ibn KlUJim al-Ösudja, Kititb al-rfih, 63.

5) AosfltbrUch bei Kuwbil ed. W&stenfeld I 817, 16 IT.

4) Nach anderen Terrionen Lamk'^Ij cLui^l.

6) In anderen Versionen: j^jS**?, y-liJt v'J^ «i tf^ wj*^^ j^y

6) Knltnl, UfOI al-Kkfl 167.

7) Andere Veielon: ^J3J^ I^M*^-

8) Dieee Ffinfieelentlieorle wird noch weitUafiger entwickdt bei Eiiltnt Ibid. 614. ^nhrend

ZISaB HJhANI At-KATO. OD*

A. T. ; vielleicht iat ^e Theorie von den fünf arwA^ der Propheten and Imame ein Nachklang von Job, 11, 2. 3. Aber es kann aoch erwogen werden, ob solche Hehr-Seelen-Theorien nicht etwa Fortbildnngen von SeelenvorsteUangen sind, wie wir deren bei primitiTeQ Völkern noch heute finden^).

S. 33, 11 (Ibn SinA). Dies ist weitläofig aoseinandergesetzt in Kisälat al- nafs (Leidener Hschr. nr. 1020, fol. 40*).

S. 23,24 wohl mit Bezng auf Herrn. Trismeg. V, 2 (ed. Bardenbewer 42).

S. 34, 16 ]1U lSl. Dieser Satz ist schwer verständlidh ; es scheint daß der Text verderbt ist. Der Sinn ist folgender : Wenn es sich mit der Seele so ver- hielte, wie jene behaa[rten, die sagen, daß die Seele mit der Yemichtong des Körpers der Yemichtong anheimffillt, so hätte Qott ihren durch die Vemichtong des Körpers verarsachten Tod nicht Trennang genannt". Es mnS bei dieser Erklämng voransgesetzt werden, daß der Terf. den arabischen Sprachaoadrack ... ^ «in v^ (e^ verhängte etwas über jemand, vgl. ZDMGr. LVU 396) falsch angewandt hat.

S. 24, 18. Auf daa hier für den Glanben an die Portdaoer der Seele bei- gebrachte Argument (vgL schon die Betrachtang in II. Makk. 12, 44) wird in der Theo!. Aristot. (Text 7, 5 v. u.) Gewicht gelegt (Qnttmann , Monataschr. 1897, 455). Die unmittelbare Quelle des Verfassers werden jedoch die Ichwän (TV 173 oben) "sein, die ans der allgemeinen Verbreitung des Gräber- kultns einen Beweis für die jenseitige Fortdauer schöpfen; ^_y,JtJ^\ «Us ,^Ju J ^Ji .±iötf U ,^^1 ^ i Ifi (jJOSS, jJII i,\ i^i ^LSJUsi CT j»^i «Ul *>^ Ml^ ^.y^j^ ^1^ )iy ti oL^S •$ JJsLJI ^"i <:jL2I^ BjJti ^^yü-Jt »\^. Wie der Verf. , betonen auch die Ichw. besonders den consensos gentium in der Anrufung der Todten ond dem Besoch ihrer Gräber (a.a.O. und IV 121,2): L^ oljl^x3l J^t ^1 ^^1 jI JUlAfi> ^ 'i$£ yaä\. Dies Argument ist in der späteren theologischen Lit- teratnr des IslAm*) gerne verwandt worden; vgl. Fseado-Balchi (ed. Haart II ISO, 7) , der sich auf die in der ganzen Menschheit (Kti>6 (j-Utt) verbreiteten Todtengebränche beruft, am die Unsterblichkeit der Seele zn beweisen. Den- selben Ideengang hat sich selbst Fachr al-din al-IUlz! in seiner Beweisführung ffir diesen Glauben angeeignet ; er beruft sich auf Inder , Griechen , Araber, Perser, Jaden, Christen, Magier und Hnslims, auf ihre Qräbergebräache ond Wall&hrten , die ohne jene Voraussetzung alle eitel und annütz (i^ua) wären.

den Propheten die B arw^i Terlieliea Bind, fehlt den gewöhnlichen Recbtgl&abigen der noi jenen vflriiaheiie rfih &l->ndi; die Juden, Chnsten nnd üngUubigen h&ben nur 3 ftrw&h, da ihnen auch der T. el-tm&n enteogen ist.

1) i.B.ArchlT fOr Beligiansw. IX 129f.; die Litteratm istxnletzt zosammengestelltinZATW. 1906, Sl.

2) Unter den FhUosophen empfiehlt Ibn SinlL den Graberkultns und die Anraiiuig der Seelen der Tentorbenen. S. Mehren, Tnes th^oBophiqoes, d'Avicenne (Extrait dn Muadon; LouTain 1666; p. 14 des SA.).

86* !■ OOLDZIEEB,

Ihre ÜberemBtimmende Übung sei ein Zeichen dafür, daß der gesimde HensdieQ- verstand (iUaUJI X^^t ^^) jenen Glauben postoliere. (Ma&ttti al-gajb, so Snre 17,87; ed. BOIä^ 1289, V, 644).

S. 26, 8. Eoranische Bezeichnimg der Engel (4 , 170 o. a. m. ; anch Jesu iat ^yUI er 3, 40). Vgl. Chazarl ed. Hirschfeld 280, 24 »anpo mSd KliTlBß

240,8 T. a. T»3TpD^ faKRT^M p 242,4 lOTpo'?»* nOTJi PTO^kSd; b. anch Mnnk, Qnide II 3^. Über die Benennungen der Engel a. nnten xa 29, 7.

S. 26, 8. TJf "fj-ia THV Über die Konstruktion des Verbnm "wrm mit ^ s. R^. L 44. Vgl. einen Text bei Hirschfeld, Ärabic ChreBtomatiiy in hebrew Characters 19—31, wo diese EonBtrnktion Torberrscht, z. B. 21, 22 ]j; HS ntriK '»i'whn oShjiSk; 23,18 S«Sk 13D^K TV "3 T1K1«; 26,19; 28,15 n. a. m. Dasselbe Verbnm (wie anch ^3^, z.B. hier 48,16 und öfters) mit '^tH des Objekts kon- atmiert, Jepheth b. 'Ali , Komment. Cantic. (3, 8) ed. Bai^ 46, 6 t. a. m in' n^ire?» '7R und wohl auch Hirschfeld L c. 23, 1 wo '7J> in ^?K zu korrigieren ist. Auch n«IPK wird in dieser Litteratur oft mit "^ verbanden, z.B. ibid. 29, 16. 24. 27 nun^ ^ na ntmH Abraham MaimOni bei A. FozUanski , Schiloh I , Be- lege: XXVI, 10 MD -lOK ■^nü p 133» iiD^ ¥h 'B rnKiwS«.

S. 26, 13 ff. In Sa'adjahs Jes.-Komm. ed. Lambert 34 fünf Namen: 'VSa m^rP 'nTl 'nn 'JTOOT. Zar Seelensynonymik ist zu vgL die Aufzählung von 8 Namen in den nnSsnn ^pns n. z. nn *iniDTi orhn dt» D^n^K novi 'Orbtt n vti -maa •na'-u nn -naiö vgl. Bacher, J(ilt. ix 275.

S. 26, 21 nill Vgl. REJ. L, 40. Zu der unvermitteltan, ort- und zeitlosen Emanation der Substanzen (unten 50, 8) vgl Theol. Aristot. 112, 5 «J^ >tföy' Ul JeJi^ >«UÜ1 gj4*JI i:fyi) l%iti u-^ ^ «wJLJ, Üj^I ui««j^l Uiij ^Uj jaAj ; Liber de Caosis 96, 6 ^T >^ "^y KU, «I^juL* ,j^ jO^ ^J^ .ijB txJi >Aj JT ^1 ^jjJt; Isak Israeli, Komm, zu Je?, ed. Großberg 34, 3 v. u. rnitnjjß *jy\a KW '5 •\D1 H^a ibid. 35,6 DlpD n'?21 IDt «"ja KIDH '11X1. BataljasI, Bildliche Kreise ed. Kaufmann 34 N*)ai Dipn m!?31 TOT «Sai nyian K^a 'n'' »man p niiömn iinnnn p D-'Sa Ibn Saddi^ 40, 30 nioWn iS irui nivxDK '"ja (':nnn D^ivn) wnn 'n- »man

-nnw naa

S. 26,26. über im\ s. Haneberg, Sitzungsber. d. K. Bayer. Akad. d. W. PhU. PbU. Kl. 1863. I 372.

S. 28, 6. Sic platonische Anschannng von der ivdi(ivr]aig ; fauch nnten 42,23; 66,26; 67,20). Vgl. al-Kindt, in Fihriat I 269: die Seele ist Substanz aas der intelligibeln Welt, herabgekommen mit Erinnerung an ihren &nhem Zustand. Selbst der gegen philosophische Anschauungen so feindselig gestimmte Buchstabentheologe Ibn Hazm hat sich diese VoraielluDg angeeignet: die Be- leicherong der Seele mit Kenntnissen sei nicht die Folge inteUektneller Ent- wiekelnng, sondern Jum^ LfH^T^I ^ \^i» JalU ,y3Ji \»j^i i,\ ^J.Jiii^^ nj>fa, also ivd^vifiis (Kitäb al-milal wal-nihal, ed. Kairo, V 88, 15). Dies steht im Znaam-

KHÄB UA'ÄMt Ali-NAPS. 8^

menhaiig damit, daß Ibn Hazm gegenüber der gegenteiligen Ansicht der ge- wöhnlichen Orthodoxie sich zum Qlaaben an die Praeexistenz der Seelen bekennt and diese platonische These mit Koran- and Qadit-Argamenten nnter- stätzt. Seiner Widerlegung ist das XYIII. Kapitel des Kitäb al-rül) ven Ibn Kajjim al-Granzija 349 ff. gewidmet, wo neben Hahammed b. Na^r al-Marwazi, Ibn f^azm als Tornehmster Gewährsmann für die Praeexistenz - Theorie genannt ist ; er habe für sie sogar das i^m&' in Anspruch genommen ^j»> ^1 iLX»^ leU^I. Biesen Namen kSnnen wir den des Traditionagelehrten AJ^ed b. Täbit al-Tarki (st. Anfang des VI. Jahrh. d. H.) anreihen, der wie Dababi sagt ') einigen onwissenden Qanbaliten folgend , die sich dabei anf miäverständlich er- klärte Koranstellen berofen, sich zar Lehre von der Ewigkeit (das Nicht- erschaffensein) der Seele bekannte.

S. 29, 7 D»7I33. Diese Benennang der Engel („die Geehrten") hat ihre Qnelle im Koran 21, 26 ^y^» 28, 11 f.\/. Gabriel ist f^ J^^ 81, 19. Sie ist jüdi- schen Schriftstellern sehr geläufig; bei Ibn Ezra heißen die Engel D''l33a, die Gestirne sind onaain TI2 D'iTia: (Jesöd M6rä, Cap. 12 Anf. ed. S. G. Stern, 41*) ; Abraham b. Dawld (Emünah rämah , ed. Weil 85) DnDSan 0''DSpn. Vgl. ähnliche Bezeichnungen bei I. E. in ZDMG. LVII 440 Anm. 3. Daß für diese Benennnngen die Formen D^IIM nnd Dn333 gewählt werden , läßt vermuten, daß sie sich nicht etwa an b. Bersch. 60'* anschließen, wo die Engel als D^1313& Tvh]! YlTiro CJClTp bezeichnet sind; in diesem Falle wäre auch die grammatische Form beibehalten worden. Diese findet sich übrigens anch bei dem Karäer Ha- dasi, Eäkö! 26'' 48) nSlSD ^K^ 'H TIM rm ibid. 27' BO) ÜHNn yKT" btS ^3 dnsih 'n Kinw naiaon yhsn *nn nr 'm. Aach das von nnserem Verf. 66, 1 den tr.Tigf.Tn gegebene Epitheton rnftÖoW (s. auch Sa'adjab, Amänät 142, 8, Maimüni, rrmn mo^ "n 4, 12 nmntan nnntn vgl. 2, 3) ist koranisch , Sure 56, 78. [Der Ansdrock bezeichnet die Abwesenheit irdischer Defekte, die Heiligkeit and Rein- heit. Hit demselben Epithet werden auch die den Bewohnern des Paradieses zugeteilten Gattinen h^^Im J^jI bezeichnet, 2,28; 3,13; 4,60]. Über ■psipD s. oben zn S. 25, 8. Solche koranische Benennungen sind nicht nnmitelbar aus dem Koran geschSpft, sondern ans den arabischen nenplatonischen Schriften in die verwandte jüdische Litteratur übertragen worden. Der Verf. der anter Engeln die emanierten geistigen Substanzen versteht, bezeichnet diese im XVI. Kapitel noch mit Epitheten wie: ^aip«'?« aip», ona 1«Sd. DTSÖ. DÖyo; aUe diese

1) HtiAa al-i'tidfti I 86 iL*3 jJjä jJL^*» ^Liä Jl4?- ^»1) (M H^ c^-^' ^ '^'^ y.'i\y ^ J ^f 1^3 Olp. > -^ ^, ,**W Lü- .>I^ (17 V. 87) J, j-t er j-yJt Jü» l4£e!j pX^I ,^^r tr ' J^i (42 v. 52) lij-! ^ U^, *iX*Jl U*».,! «UJ<, (7 v. B2)

88* L.QOLDZIBEB,

Bezeichnungen sind an die Epitheta der Bogel angelehnt (vgl. auch 62, 32 von den thätigen Intellekten). Isak Israeli, ed. C^roßberg 48,2 Dnssil D^fium D^Slt'nsn

S. 29,11. Vgl. den neaplatoniachen Conun. znm H. L. ^) Steinschndder- Festachpift 54, 18 (Texte) n^iHDwSK IpSw KKI niD'?JJ objjn.

Ans dem GeBicbtspnnkt, nnter dem der Verf. hier den Namen niO?jr = die dem Ange verborgene (Seele) als Seelenbenennong erklärt, haben die Dichter der Seele zaweilen doa Epitheton noSys gegeben ; z. B. Ibn Gtebirol (bei Dukes, Mob. b. Ezra 116, Brody - Albrecht 42,3): PttsSpa PIM Di oSjja natOI, Jeh. Hai. mriDD Pid'tj»') sV? rrhs (bei Sachs, Religiöse Poesie, Texte 30, Strophe 3).

S. 29,26. In demselben Sinne wird der Name rmhvp in der Poesie anf die in die Geiaterwelt einkehrende Seele bezogen; z.B. Moses b. Esra (bei Dokes Lc. 87): 131 mio Skh 113313 rwhwTi •<ym rra WM niy; Jeh. HaL (bei Sachs 1. c. 34, 3) oiTiyjs TI3M n'3 Sn nioSum '3iw.

S. 31, 26 KD\ Über den Grebraach des Pronomens L mit Beziehung anf persönliche Subjeote statt (j* s. die Beispiele in Zeitschr. für Hebr. Bibliogr. VI 144, 3 ff.

S. 32, 10. Derselbe Gedanke bei den Ichwän H 339 nnten = III 89 nnten mit Eoranversen (^LaJL ^^JÜl, 12, 102; 26, 83).

S. 32, 14. TipQtuSK ist hier in dem Sinne za verstehen , der diesem Wort im Kreis der schi'itiscben Theorien eigen ist; vgl. 36, 16 von Moses msff ptSKS. Ebenso gebranoht der Verf. anch einen anderen dem islamischen Im&msystem entnommenen Terminns, wenn er den Messias bloß lürUQ^ {xhn D^msSH Abra- ham Haimäni, bei A. Fosnanski, Schiloh I Belege: XXVI, 9.26) nennt, 36,19; 87,27 (im selben Sinn anch christl. arab. Schriftsteller bei Bezold, Kebra Kegest XLV, 18). Anch den mit diesem Kreise zasammenhängenden islami- schen , besonders im Schi'itentnm gepflegten Gedanken , daß in jedem Zeitalter eine von Gott erkorene Person lebt (der Imam), die als Beweisargnment Gottes («Ul i^p-»-) fOr die Menschen gilt nnd daß die Welt niemals einer solchen leitenden Persönlichkeit entbehrt, flnden wir mit dem dabei angewandten Terminns im j&dischen Schrifttum vertreten ; Bechaji, HidAja VIT c. 6 "hn ]^1 ;ndS ^ K^p

rpiSioSK ^ yn jHw fön in ^k n'jS» njwB (vgl. Maa'ftdi, Mnrfl^ VI 27,4). T. übersetzt hier fün mechanisch mit dem nnr im Zasammenhang der Dialektik berechtigten Terminns : VKro Sj? fW^ KTlsn rüJJB. Vgl Chazart I c 10 vom

Israelit. Volk p»l)K '•ß njn» rW ]H hShSh Dn, wo Jeh. b. T. gleichfalls über- setzt: in«3 min vmzh vr -»s myen orve.

In dieselbe Beihe gehört noch ein anderer religiSser Terminns des Islam, der in die jüdische Litterator eingedrnngen ist. In einem fälschlich dem Mai-

1) In diesem Kommentar Verden aocli SteDen MU dem Koran zitiert : 51, & v. n. = Sure 6,78; B8,6 t. a. 17,87.

KTTÄB MA'ÄNI AL-NAP8, 89*

mfini zugeBchriebenen populären KommeDtetr zum Bache Esther') ist von den 10 Königen (vgl. Targ. ü. Anfsuig) die Rede, deren Reihe der Hesaias abschließt. Dieser wird so wie der Mahdt der Sohi'iten al-^ä'im*) bi 'amr Älläh ge- nannt: ■■£) p-hSü ]K3 wi nSS« TDK3 D*«pSK T^S« wn DinaD "WKyS« iSdSki ■nne-^j rrTtsSw pKn fjs Sj? 1^^ *• rrTn Sup mo3 r«S« ^b Tnnß^bi Mim iSoSr

'Ul nneOH Skp kos Dies ist völlig islamischer Sprachgebrancb.

S. 36, 3. JTpVp. Dies Wort, dessen allgemeine Bedeatnng als ethisch ver- werfliebe Charaktereigenschaft ans dem Zasammenfaang erschlossen wird, kommt in den Lexx. nicht vor. Die bei Bozy, Sappl^ment II 361* nach Voc angeßihrte Bedentong „mnzeln" kann hieher nicht gehören. Aach meine darauf gerichtete Umfrage, ob das Wort in irgend einem der lebenden arabischen Dialekte ge- brSochlich ist, hatte ein negatives Ergebnis. Es liegt nahe, eine Verschreibnng aas rhÖIfp zn vermaten, das in der bägdSder Dialektprovinz s. v. a. Spott, sich über jeden lustig machen bedeatet (jtJiXi bei Tahoda, Bagdadische Sprichwörter in KSldeke-Pestschrift 402, 9). Diese Emendation wird auch durch das vorher- gehende Wort „Geschwätz" wahrscheinlicb gemacht

S. 39, 10. Über den Einfloß der Gestirne auf die Bildung des Embryo vgL Ichwän n 273£F. (= Dieterici, Anthropologie 68—79). Die Einbildungskraft gehe dem Embryo zu >iit^'i\ (•ly>-^l ^-'-j-j Herrn. Trismeg. 11 13 (ed. Barden- hewer 20, 6). Vgl. atich den arabischen Yolksaberglanben vom Einfluß der Mondphasen anf die Qualitäten des Embryo bei (rähi?, Buchalä 120, 40".

S. 40, 7. Hiezu erhalte ich durch gütige Vemdttelung des Herrn Dr. Ya- huda folgende Information über den Brauch dei; Jaden in Bagdad, Hilla and Basra D"n pi3 TTÜ {8o)V^hh pSip^ (so)]lBBjr KD "II^ 1«""J3 'B Kiliy IKnyöSK

m-iK^a tjKiOK ?W3 'B rhKySw im ö'nDn n^no Tis f^p' rbu njn ppp KiKi O'^ nKiB-6 (so) tn 0'3iEs D"nS pSip'* :)R1bk tj ■>© kdki rnsaSKai rtS'n^KS Über

den Brauch der Jaden in Jemen erhalten wir die Mitteiltmg, daß dem Nie- senden der Wunsch ff<3lE3 O^n^ , bei wiederholtem Niesen J>jßä zagerufen wird.

Der Niesende selbst spricht allenthalben die Worte : " ''nnp irywh (Gen. 49, 18).

Die vom Verf. angeffihrten Wunschformeln entsprechen demnach dem Brauch in Mesopotamien.

Im Islam gelten solche Heilsprüche (im-^^wj' oder ^J,M*i\ su^a'-AJ vgl. über die Bedeutung dieser Aosdrücke , Wellhausen , Heidentum ' 142 , Asm. 2) als humanitäre Pflicht, MnwaUa IV 189, Buch. Adab nr. 122—126, al-Adah al-

1) n^JD^K KTp:n 'aij? TlffSs TiDK n'?3n riTB (LiTomo 1759. Pm Antonio Sutiai e Comp.) 49 foll., in fil. &>. Di« Eiderta Stelle iit 6*.

3) fSÜÜ\ wM Mcb &!■ Epitliet der ChkUfen gebraucht, Tsk. I 80TB, 8 (KllgemeiD) ; ron Hbdii atnild ^Jl^l^ **UÜt Uu'Odl, Hoiüg TI 401,8; vom antretenden Amin, Ibn Kat Stfui ed. de Qotje, 6S6, 11 ; dun der offidelle Name dea so benanaten 'abbasid. ClutUfen.

40* I. 90LDZIHEB,

mofrad 182—186; Tirmidi begümt damit sein Ädab-Kapit«l U 123—125. Das Material ist zoBaramengeBtellt bei Nawawi, Adkär 119—122, EastaUäoi IX. 139 ff. YgL aocli E. Littmann, NeuarabiBche Yolkspoesie 149 Amn.

Über die auf daa Niesrai bezüglichen aberglänbiBchen Voratellangen bei Katar- nnd EaltarTÖlkem e. E. B. Tylor, Anfange der Kaltar (deatsche Übers. Leipzig 1873) I 97 102; K^ville, Lee religions des peaples non-ciTilis^B (Paris 1883) die Stellen im Index e. v. ^temnement. Niesen als Bchlechte Vor- bedentnng bei den Dajaks nnd anderen Völkem des indischen Archipel, Schader in Bijdr. tot de Taal- Land- en Volkenkimde 1903, 322 Arno. 3. Viel Material ist zasammengestellt bei Abbot, Macedonian Folklore (Cambridge 1903) 113—116.

S. 41, 1 ff. Za dem Feinden ist die Abhandlang der Idiwän (U 271 ff. )UtLii\ JoiMi^ ^} zu vergleichen.

8. 43, 20; 44 Z. 5. Für nSfi, i'^MS s. v. a. anrein, das sonst immer nur in der Form Jj^ und seiner Derivate erscheint; vgl. de G-oeje, Gloss. Q-eogr. 8. V. Die mit & anlantende Form ist dnrch das Aramäische beeinflnßt.

S. 44,3. Ftir die Yorstellnng , daß Leute im Zastande ritaeller Unreinheit Schaden an den Dingen hervorrofen, die sie berüliren vgl. Chazari II c. 60 (ed. Hirschfeld 118, 25): 10 «nnü' oh KDHD OHDIW (ed. »hph) n'jpn Dip -I3V ip

iiddSmi iniraSKs ftB^uhhn ktpkS« Dnma pnos-" an:« aiä ipi onnswii Nach der

arabischen Legende habe der „schwarze Stein" seinen früheren Glanz dadurch verloren and seine schwarze Farbe dadarch erhalten, dass ihm in vorialamischen Zeiten, solange er noch aaf dem Abil Eabejs-Berge war, ritnell anreine Männer and Frauen (v-^'j (jwftäit) berührten (Ibn Sa'd, Biographien I, i, 12, 24). Die Engel betreten ein Hans nicht, in welchem ein Bildnis, ein Hand oder ein ritnell Unreiner sich befinden ^-^ ^^ v-^ ^j ^jy^ '^ ^^ '*Xm\ .yp-J-j 'i (Nasä'i 1 161). Noch viel mehr verbreitet sind ähnliche YorsteUangen mit Bezng aaf men- etraierende Fraaen; Floß, Das Weib*, I 347; Robertson Smith, Lectnres on the Eeligion of the Semites" 448; W. Herz, Das G-iftmädchen (Abh. d. Bayer. Akad. d. Wiss. Phil. Phil. Cl. XX) 126; Ö&tiif führt mit Namen die Ärzte an er bezeichnet sie ansdrücklich als Philosophen , die der Beröhrang einer Men- stroierenden schädliche Folgen für den Inhalt eines MilchgefKQes zoschreiben tmd er warnt vor der Geringschätzang dieser Ansicht (Eit&b al-hajawftn U 50 : jd»l .r^^JOu i\^ SjüCit ^1 ^jti,Xi tJuiLü AM er 1<J^ ö'-''^' ^^)- 'V^o'^assetzang der Yergiftang durch Blat und Schleim menstruierender Fraaen, Zeitschr. f. Ethno- logie XXXV (1903) 790. Über ähnliche YorsteUangen bei der Bevölkerung von Syrien e. MaschrÜF II 680. Nach dem Glaaben der ongarländischen Knthenen entsteht der im Gesicht nnd am £opf Neugeborener vorkommende Ausschlag dadarch, daS der Blick einer Menstroiereuden das Haus zur Zeit der Geburt des Kindes trifft (Ethnographia Budapest XYI 861). Über den Wider- willen der Dämonen vor dem Menatroationsblnt s. meine Abhandlangen zur arab. PhiL I 208.

EIT^ lU'iNI iL'SiSa. 41*

S. 44,1 paennlt. ff. Über die Übergange innerhalb der Naturreiche, vgl. Ichw&n n 101 flF., 113 ff. IV 283 nlt. ff.

S. 47,1. Vgl. zn 17,22.

S. 48, 4 SaWpS». Dies Thema wird mit Anführung verschiedener Beispiele häoäg besprochen z. B. Liber de cansis ed. Bardenhewer 96, 4 (J.jLfiI< sLaU q,), Gazäli Tahäfat (Kairo 1303) 68 unten. In der jüdischen Litteratnr Sa'adjah, Aniän4t 143, 6 v. n. |„.<^J1] ,il äa«^^ ^jjJLa^ (jd«i iX^^lj »^ i)jüy ^^1 Xk ij-_J «I 5^1 Ibn Saddilf ed. Horovitz 40, 19 ff. Ibn Ezra zn Deut. 31, 16, Einleitung zum Koheleth-Kommentar.

S. 60, 16 ff. iu)S zur Bezeichnung der schöpfenden Kraft ist in der TheoL Aristot. häufig 86,3 v. n. 92,7; 110, 11 J^yJI oUJJ!.

S. 61, 9 ff. Schreiner hat in seiner Anzeige der hebr. Übersetzung dieser Schrift schon darauf hingewiesen, daß der hier zwischen der Rede Gottes als Wesens- nnd als Tätigkeitsattribut gemachte Unterschied an ein Theolognmenon des Kal&m anklingt (Zeitschr. f. hebr. Bibl. I 128). Vgl. zu den angeführten Stellen noch Öahrastäni 68, 6 ff. Zn "hpyh» ptaJW nnd 'TSDi'w 'ihlt vgl. noch C!hazari IV, 25 (ed. Hirschfeld 280, 16).

S. 52,21 (zu Note 8). Mit Bezug auf Jes. 40,25 nnd Hos. 12,11 heißt es Zöhar , «3 'S (ed. Amsterdam II 42'') : ÖWßnn IJT"^ KaSsxS n'ru T3 nS« ....

nm« D''«'33n tst ^ttm pnSi ]T'DTt p^m ntno oisa -in SdS nnn> V'na Sy. Es

ist möglich, daß unser Verf. and der Verf. des Zöhar ans derselben ans tiuza- gänglichen rahbinischen Tradition schöpften (Mitteilong des Herrn Dr. Michael G-attmann). Vgl. auch den Wortlaut des Baschikommentars zn Hos. I. c.

S. 63, 16 ff. Vgl. Ichwän I, I 26, 16ff.

S. 64, 6. „Der Intellekt ist [der erste Botschafter und] der vornehmste Dolmetsch und der ihm am nächsten stehende Kämmerer" stimmt wörtlich mit Hermes Trismeg. ed. Bardenhewer 11,6 nberein (vgl. Kaufmann, Gabirol 64 Anm. 1). In demselben Sinne wird der Intellekt bezeichnet als Iji* ^ lUI ÄJul» JUJl „der Stellvertreter Gottes in dieser "Welt" (Mn^äbasät nr. 20 ed. Bombay 20,5 V. u.) oder iyi\ ^IaJI UJl»- „äex Stellvertreter der ersten Ursache" (ibid. nr. 106 ed. 118, 3) vgl. Ibn Miskawejhi , Tahdib al-achlälj 114 jZ*-- u ,jjJI JJfaül (seil. ^Uj'^l) «JOe j.^j jn »Hl iiuXi-j^y ^LfJI er

.^ofiger ist jedoch die Bezeichnung des Intellektes als Mittler, Boten, Pro- pheten, Kämmerer und Verwalter, wie in unserem Text. „Wenn Gott der Seele zeigen will , was er in dieser Welt hervorbringt , macht er den Intellekt zum Mittier zwischen sich und ihr, gleichsam zum Propheten, der zwischen Gott nnd den Menschen vermittelt" y2 I^TOKn WOi 1D3 nrai ira ySQH bsvn D'B» O'Knan 1»V fy\ 'n^ tnnn (Isak Israeli , Buch der Elemente ed. Fried , 52 alt.) Nä?iri Chosran (ZDMG. XXXVI 482 v. 35): nennt den Intellekt „den stillen Gottesboten" ^- y-y^tj Jj*,. .... j 3-. Diese Anschauungs- und Ausdrucksweise

AbkudInBgtsB i. K. 0«. d. Wiei. in Odttingfn. rhH.-taiit. KL K. F. RuiJ U.i. f

4S^ t. aOLDZlBER,

ist von da aas auch in der ^gfischen Mystik aoBgeprSgt. Sih&b al-4in al-Sahra- vardt nennt den tätigen Intellekt (identisch mit rüh al-^ndos) „den Vermittler (jlhJi^) der Existenz der Welt, nnd den Haaaverwalter der elementaren Dinge (ciljyflijJl IkX^Jky) im Auftrag Gottes" (bei Fleischer, Catalog. Bihl. Senat. Lipa. 505^). Der persische Mystiker Senä'i sagt vom Intellekt: er sei ^U^i ^_ff^Mf der Verkündiger des (göttlichen) Befehls, qI<Hi ja^ der Kanzler Gottes (Hadikat al-haki^a ed. Bombay, 1869, lith. 170—171.

In diesen Sentenzen ist nicht immer bestimmt zq verstehen, ob der Welt- intellekt oder der individaelle Intellekt gemeint sei. Ganz klar anf letzteren bezieht sich der Aussprach bei Ihn Ezra: ^hDV Kin TH^« 1*31 Ol» ]'3 IwSeni „der Engel (Bote) zwischen dera Menschen und seinem Gott ist seine (jedes ein- zelnen Menschen) Yemanft" (Kinleitong zum Pentateachkommentar, 3** Methode) vgl. 'n r\-hv Swn (Komment, zu Prov. 22, 20). Jeh. Hai. Brody-Albrecht nr. 96 V. 15 U^ai T3'3 l^S D'If njn. Durch die nenplatonische ßeeinflaaaong der arabi- sehen und jüdischen Peripatetiker ist dieselbe Anschauungsweise, wie wir bereits oben an einem Beispiel sehen konnten, auf den vov? aoiijzixög angewendet worden, wie z. B. bei Maimönt, Dalälat III c. 51 (ed. Munk HI 125* 7 v. u.): nSsi^K m T\yyi KU^3 (entlehnt im Kommentar zum H. L. ed. Friedland in Steinschneidei^ Festschrift 54, 4). Der in diesem Znsammenhang angewandte Terminus XL05 führt

zugleich auf die Emendation des Wortes nie in Mas'üdi, Tanbth 119 ult.: ^jlj

Die in diesen Sprüchen dem 'a^l zugeeigneten Würden werden zuweilen aoch aaf die Seele übertragen; anch in diesem Falle zwischen Weltseele und indiTidueller Henschenseele schwankend. Wir werden bald sehen, daß die Ichwän al-^afä den Titel xxoA ^ «l]i iüLj3- auf die Weltseele beziehen und in ihrer Weise mit Koran 2, 28 in Verbindung setzen. Von der mit Kenntnissen erfüllten Seele, die durch Weiterbelehrnug anderer eine Vermittlerin- zwischen Gott und dem Menschen ist, sagf Fachr al-din al-Bäzi, (Mafätih Bl-g;ajb I 414 Mitte) : lOL« t^y allf u^j Äk-t^ j**^s idjt« o.Uo j^ KL*lf u^ilf LfJb ; eine rationa- listische Wendnng .der nenplatonischen Metaphysik. Alle diese AnBchiinangen haben ihre erste Quelle in den Benennungen, die Philo dem Logos gegeben hatte: 'Effurivsiie, ^«ogjijn^s freoö n. a. m. (Zeller, HP, u, 371).

Im System der Personifikation jener geistigen Mittelsnbstanzen wird dann die Mittlerwürde des Weltintellekts auf die Personen übertragen, in welchen man jene verkörpert glaubt. So ist es zn verstehen, wenn die Ichwftn al-safil (I, n 44 unten) vom „absoluten Menschen", al-insän al-matlak')i der in den

l) = JJUi\ ^L>J^I in OBgenaatz zu lg ^Uo'Sl (Theol. Ariel 68,4 v. u. 142,6; 145 pasnm) , jj,pl jyL-jyt {ibid. 108, 3). Zu (alUt yUJ'il v^ auch Hftfii, Dtwta, Mu^tta'M nr. 4a (ed. Rosencweig Schwannau HI 814).

KTtIb Mi'iHi JU-BAJS. 43*

eingelaen in Erscheinung treteodea Menschen individualisiert sei, die an seiner Idee teilhaben (eine Modifikation des ytvixbg £i^9<D»og des Philo), sagen: er sei identisch mit der Weltseele '), an der jedes einzelne menschliche Individnnm einen Anteil hat and sei als solcher der im Koran als „Stellvertreter Grottes aof Erden" bezeichnete Adam : ^jJüt ^5 ^ßLÜS\ yUJ'S! IJtfJ (jeLi?I (_pUJl jf ,^1 iJu»),

tja^\ Jf i B,^^^! ÜLmJ^I üJjÜl ^J,.J^\ Jj i^^l ^ alll iüUö- jjl kJl Üjä]

(J.LÜI, Im gdfischeo System des GelSl al-din Bümf ist Mahammed die Personi- fikation des Weltintellekts '). In diesem Sinne indentlfizieren die Ismä'iliten die verschiedenen Träger der kosmisch-hierarchischen Würden mit den geistigen Substanzen des nenplatonischen Emanationsprozesses '). Die in jedem der sieben "Weltalter sich ernenernden Nätik (von Adam bis Muh^m™^ h. Ismä'il) sind Inkarnationen des Weltintellekts , die Asäs , aaf die sie die Geheimnisse des esoterischen Wissens emaniren, sind Inkarnationen der Weltseele*). Der fati- midische Chalife al-Ma'izz , sowie Raäid al-din Sinän hielten sich für Verkör- perangen des Weltintellekts *). Die Drasen bezeichnen die Personen, die in ihrem System als die Inkarnationen des 'A^l in verschiedenen Weltepochen gelten (Selmän al-FärisJ, ^amza u. s.w.), als Grroßveziere Gottes (Oppenheim, Vom Mittelmeer zom Persischen Q-olf , I 136.) Solche Anschannngen haben aach noch auf den modernen orientalischen Schmeichelstyl abgefärbt, in dem selbst der kadscharische Schah von Persien als der Weltgeist bezeichnet wird*).

S. 54, 8 £F. Der hier entwickelte Emanationsprozeß stimmt in seinen Prin- zipien mit der in der Theol. Arist. dargelegten Theorie überein, welche die späteren arab. Nenplatoniker beeinflußt hat (Schreiner 1. c. 126flf'.). Man sieht, wie der Verf. die Theorie von diesem Emanations Vorgang in biblische nnd tal- mndische Stellen hineinlegt; darin besteht seine Originalität. Diese Emanations- lehre hat auch bedentende Sparen in den Dichtongen der andalnsisch-jüdischen Schale, deren Meister sich zur nenplatonischen Weltanschanang bekannten; die Yoraussetznng jener Anschaaongen ist für das Verständnis der Dichtungen nnerläßlich. Im besondern wird auf die Aasstrahlung der Seele aus dem Intellekt sehr oft Bezug genommen. Ibn Gebirol, der ja selbst Verfasser eines berühmten neuplatonischen Lehrbuches ist, sagt in der „Königskrone" adie Seele sei aas den Feueräammen des Intellekts gebüdet" Wtt ni^niO nntPJJ nsXin 73tm, wörtlich „aasgegraben, ausgeschnitten", einem arab. u^wJüJl oder

1) Die Identifisienmg dea Idee- Menschen mit der Weltseele finden wir, mit Übertragung jener VorateUang auf Cbriatua, bei den S^mmachianern: enm (CliriBtum) Adam esse et esse animam generalem (nach dem Zitat in Jevisb Encyclop. s. v. Adam Eadmon, I 162> nsleii).

2) Masnavi-i-raft'navi, transl. by E. H. Wliinfield (London 1887) 188 ult. 198 N. 2; 2U, N. 1.

3) Vgl. Eth^ ük^ir b. Khusraua Leben, Denken and Dichten (Actes da VI>><ib Congrfes den OrieDt&Ustes , Leiden 188Ö, II. ParUe, 1, S^mit.) 194.

4) Gnjard, Fragments, p. 336 Note 5.

5) ibid. 350. 386.

8) PoUk, Persien (Leipzig 1865) II 73, 14; 321,25.

44* I. aOLDZIHKB,

\s:A«IaÄil entsprechend']. Abraham Ihn Ezra^ sagt von ihr „sie 8ch5pfe (ihr

Wesen) aas der Sphäre des Intellektes" nsHV SsvSjSjQ; Zerachjah harLSwi*) redet sie an: „Dn bist gehanen ans des Höchsten Herrlichkeit and aas klarem Licht"*) ns IIHDI T^Syn IIMD naisn lan; L6wi al-Tahhän»): „der Intellekt strahlt sein Licht anf die Seele" noirjn hj} nWQ bsv '3. Vgl. die die Phraseo- logie dieser emanatistiscben Anscbanang reflektierenden Worte des Becbaji in der Ermahnang (nrOin) an die Seele: „denn ans dem Qaell der Vernfinftigkeit bist da entsprangen and dem Ursprung der Weisheit bist da entnommen nnd vom heiligen Ort bist da hergeholt and ans der Stadt der Helden heransgeführt, von Oott ans dem Himmel""); daranf folgt die Ermahnang, die Seele nmöge sich in die Kleider der Vernunft hüllen". Wenn al-Charizt in der 18. Mt^ame^ TOn der Seele sagt: „Erwache meine reine Seele, die ans der Herrlichkeit Gottes gehanen ist" mitJ Sk 11330 ms 'M: mjj so ist hier, sowie auch in einem anderen oben angeführten Beispiel, nnter „Gottesherrlichkeit" eben der Weltintelleht zn verstehen, den man in der Allegorie dieser Kenplatoniker mit dem ans Gott emanierten ürelement identifiziert, ans dem die Yemanft ent- strömt ^) ; die Sphäre des Intellekts sei „anter dem Gottesthron" '). Läßt man zwischen das gSttlicbe Wesen nnd den Weltintellekt nicht (wie bei Ihn Ge- birol) den Urwillen treten, sondern den Intellekt unmittdbar aus dem ür- wesen aasströmen, wird jener selbst mit dem „Thron der Herrlichkeit" identi- fiziert. Es ist interessant, diese Theorie an einer Stelle anseinandergesetzt zn sehen, die sonst in keiner Verbindnng mit diesem Ideenkreise steht, in der Ein- leitung des bereits oben erwähnten Zerachjah b. Isak ha-L&wi ans Gerona (1172 80) zn seinen Glossen zom talmadischen Kompendinm des Isak Alfäsi (1£)D nnwonj. Er setzt an dieser Stelle auseinander, daß die Seele in der Bibel den

1) Vgl. Bechajt, HerzenBpflichteii UI c 2. (ed. Wien 1866 ; 130, II ff.) : >3nn DSU WH hsVH

D»3yn D'Bwn oSiys nj: mm ''snnn y\-hvn oSijm to ntä im arab. original SpyStt ]k TiB' shn onDaHS« oSmjj •>& a^Tj ins h'jjwS» ahv^H yünpo 'wnii tftih

2) Brody-Albrecht, Nenhebr. Dichtenchnle 146,6 vgL die Stellen bei Rosia, Monatsschrift XUI (1898) 486.

3) Bei Beifmuin, Biogr. des Zerachjah (hebr.) 81,8

4) Der „Glanz" oder das „licht des Intellektes" ist eine bei orientalischen Neaplatonikern anf Plotin, Ennead. HI, 6. 9. zoriickgehende stetig wiederkehrende Vorstellung. Vgl. Nicholson, Selected Poems from the DivSni Shamai Tabila 884 zn Note 6.

6) Bei Brody-Albrecbt 1. c. 108, 4.

6) Q•n^zi i^joi riHsm mp Dipotsi nnj?"? noan ivddi J^tTp nw "npoD 'S

: D'DHn p '"^ HMD : nN»n

7) Tachkemftnt ed. Amsterdam, 26.

8) Kauünano, Gabirot 68. Ober die Identifidernng des „Qottesthrones" mit dem Urwillen s. Schreiner ZDMG. LH B21 A. 5.

9) .Die Sphäre des Intellektee ist anter dem Thron der Herrlichkeit" (KGnigskroae : ^n^3^3

(■ii33n KD3 havrt hihm nSjjoS

KTtÄb MA'Än! AL-MAP8. 46*

Namen 113^ führe „da sie der Schöpfer ans dem ,Throii seiner Herrlichkeit' ans* strahlen läßt. Sie sei eine Substanz, die sich nach ihrem tJrspnmg zorücksehnt, wie sich ein Liebender nach seinem Freunde sehnt. Die Philosophen verstehen nnter dem Kamen „Thron der Herrlichkeit" die Sphäre des Intellekts. "Wenn ihr Licht so sagen sie anf die lebendige reine Seele strahlt, die ihr ent- nommen ward , so strahlt diese so glanzvoll wie das Firmtunent" '). Das Yor- kommen solcher ÄnseinaDdersetznngen an der Spitze eines talmadischen Werkes ist mit ein Zeichen für den tiefen Einfluß der nenplatonischen Anschannngen selbst anf die der philosophischen Speknlation fem stehenden Kreise.

S. B4,Uf. Vgl. oben zn 19,24.

S. 65, 7 ff. Zar Beleochtong des hier erörterten kann eine Änseinandersetzong dienen, die Ibn Stnä in der Kisälat al-mabda' wal-ma'tld (Leidener Hschr. nr. 1020, fol. 25^) der These widmet, ia& man von der Schöpfung nicht den Aosdrnck JjÜ sondern ^Jul anwenden müsse •). Dem folgenden Text vorangehend , wird dargelegt, daS der Aasdrnck J.^ eine nnzneckmäßige Bezeichnung für die gött- liche Schöpfertätigkeit sei, da sie bei der Entstehung des Universnms ein voran- gehendes Kicbtsein (m\b) voraassetze:

,^*A J* •i\o 1J^ J.« !jJt^ Ut *1 .^JLi ^>^ ^ JJÜI i! Jj^l iL*«i ÄlAxa. ^^ ^ IJÜ er. «U-^' L^J JJL4 j^t ^^ Ju bLl jUl j^ JJ^ i^i ^ S^\ >Sa ^-(^ ,>*4J1 ^ j^!

Ul, l5u ^^ JuJ^l £ljXä.-it _^3 jA.\ j^. lUUJ! JU* ^IJ^'SI, UIOjI 3jJ1 il ^^^ ^1

^ ^'i\ otj j-£ iJj«f f^jüä -i *L-i^t ^jüJi* »^'J»^ j* 1- u*-j'ii »-''S' £'>aj^i^ or*^ '^

^2Ü ^jlJül e-ÄSlL ül JjüUl ^ jjs-l J>j»il lÄ» (yl j#L£b itu-Ij y^ yyii ilj iJf y, bSU ^Vs .^ J!7««^1 |mA« l«'s ,^l'> '■^y^s i5->^< l<J^ BJüUj (J\<> jß^ jsA ^ßi. Ly>j ,iMl\ ihXjÜ fjuJt j*. jJ^ jSi"! gJ^^I cJpSi ylf L. JLW UX* Jljl *jl >«LiJI öji. jylf ^yb jVeUJ! ^

I^XjJt 2^ LJIj ^yi (Hschr. ,^ti) «Uuli ^oSi\ Ul^ jJU ^ USI^ Uju> ^J, La, ^1 üftj du» Ü^ ^jljill ^ ^£AJ«^JI^ Ü'j JIJJl «i'J^Jb Ofitj 5^5 ^yjl j^l Ijui UjIj

1) B)D23n D5£yn Nim ttihd vSy ina nni niDS kddd dikh Sjj nSittj «"«an -»i ■•3 noHi SaBfl SjSj TiMn «d3 itrp ipnDn io3m nnS fpsin pvnn loa nio' Sn

VTSin -inT3 -i'mn udd nnp^ ipk riDin rrnn rsan Sj? o'-nn mw kitd iiin nnn

2) Za dieser Darlegung ist za vgl. ibn Saddtl; ed. Horovitz 65 uDten : über den Unt«rBuhied ziriBchen rnV (= i^^^ ^^'^ f^*^^ '™ A™b'8chen. Über den Unterschied zwiechen cjul. COiÄ-l <ii>d l^^ *K'' &ich Ibn Sab'In, Jonin. asJat. 1879, 11 363ff.

46* !■ OOLDZIHRR,

UI, L>4^ qK Ü- jJÜt il ij-Jl lU*Jt ^ Wb Si*^ 3^j ^yUj iXJj A^jn- JJÜ, sjl. JJÜ

S. 56, 24. |MtDp1- TTnter den BezeicliniiDgeii des Körpers ala Hölle der Seele findet man auch bei den loliwän m 133, 19 j1 |j<;)JL* tjof^ Siiiit, LfJ >Xm^y

.Lt4* ,^iA- ö^ S. 66,26 (Tgl. 42, 20 ff.; 57,7). Die in die Körperwelt herabsteigende Seele vergißt ihre früheren Kenntnisse , Hermes Trismeg. 46, 2 ff. 55, 3 S. 60, 10 ff. ; Has'üdi , Tanbih 120, 10. Aach im System der Harranier geht die mit der Ma- terie vereinte Seele der Kenntnis ihres Wesens und ihrer arspriinglicben Heimat verlostig, Chwolson, Ssabier II 494, 6 ff. Wie sich dies im Sufismas darstellt, zeigt 'Abd al-Kädir äiläni im Sirr al-asrär wa mozhir al-anwär (gedruckt a. £. des Kitfib al-guQJa li-täUhi tatik al-hak^ vom selben Yerf. (ed. Mekka 1814) I 21 k^*-Ul fyi ^ (jliftil J^^ ^ chX^t U «;**«Jj »>Us.yi ^ O^-Jt^ j.t^^^l «*äl«jf uli

*^5U«J1 woXJi i\ji\f ^ J^x^\ JJTß r*y=* i>-^' o^^ Ä' t^y ^ (>i ys r^j#

J-fl^i ^ji\ tfUÄj ;IÜ 8/Ju. Vgl. aach oben zu 28, 6.

S. 60,22. Der hier ansgesprochene Gedanke wird im Namen des Flato zitiert in den Ämtäl l^ikmijja (Stambol 1300) 144: }L»j^Jsi5 b^' JUJI IJ^ ^ yjjn

Josef b. 'Aknin führt denselben Gedanken ans in seinem Kommentar zom Mischnatraktat 'Aböth II 17 : D''t3lP 0»^ ivi'' yaya byi (Hachr. Bibl. d. Ung. Akad. der Wies. s. oben 14 fol. 80"), eignet jedoch den von Plato zitierten Sprech den Eabbinen zu : TTSn inR "IHK U'D Ü'^^ni D"pnnS obljf'? DVrh DIn'? IVBtt '«» 'b'?1

ons'N D^n nn now (so) it'3 p'» »d "jaa ns-' DiaK"? tt' San «nn nxi^ ly ma»^ nS maiSi mißS Siya^ niKnn na ona on Dnsm niapai oni^m o'^yan nsta ona T^mS ■«JBD SSd n'ryaa ppvn'» iS riTt »b nianyn '"'tiVki nia^yn Dn''iPVD Sy na» onS ]n:i nwn ntra -o» St ütidi noH pi nS«!*! ayro tikd njj dikdi njn^o -i3t win -u-nip hy nntiÄ vn nia'Tim* n«SDi onaij; an -itPH omiay E)bn oStro onaip DnVjn: niBijn ]niK utpip S'aips mnans "jaMD d'd'pdb' Di"i«tn id3 Dn''»yo mtEv"? onaiHn

naro iSs-'i 13 insn-i

S. 61, 16. Die^e Erwägung über den in Koh. 3, 21 anscheinend ausgesprochenen

Zweifel geht, wie bereits Horovitz, Psychologie 67 Anm. 132 gezeigt hat, auf

Sa'adjah, Amänät VI Anf. zarück. Die Erklürnng ist in der älteren jüd. Schrift-

anslegnng begründet, Midr&ä. Jelammedfenü , Levitic. Anfang: ]*» ''31 /IJl jm' *0

2Mtr Kcsin «inr jjnv is 131-1:16 mi onJi aiiri jnr nsi ainan noN» idd kS« jnv üin

131 O'^rhHTy hu. Zu beachten ist, daß bei Psendo-Balcht ed. Huart 11 117, nlt.

kttIb ha'Ini AL-Siss, 47*

der seine Information hier ohne Zweifel von Juden holte , dieBer Vera in fol- gender Weise ühersetzt ist : m\j^\ il IiAaLm p>t <Xiy -ijjjl ^^! ^^^ UJt fJJ^ „^ er

(jWj'it jJJu.! i! ijij v'i*^l oi*^ o*^' c'^j' ü'i J*^'j '^^^ ^°^ ^^^^ wissend ist, weifi, daß die Seelen der Menschen in die Lnft und in die Höhe hinaufsteigen und daß die Seelen derer die den Tieren gleichen in die Tiefe der Erde hinab- fahren'. Im Midrää r. z. St. wird nonsn nn anfgefaßt als: D'ytn hv jn^niOOT. Der Vers warde von den £abbalisten za mystischen Ansdenttmgen benutzt, die von Josef Salomo del Medigo in seinem Briete an den Karäer Zerach ins Lächer- liche gezogen werden (bei Geiger, Melo Chofnajim 5).

S. 62, Bff. Der Aufenthalt der Seele in der Körperwelt wird in platonischer "Weise als Verbannung aufgefaßt , nn^J DV nnf?3 irinS nS '3 (Jeh. Hai. Diwan ed. Brody II nr. 89 v. 6) '). Ihr Dasein hier auf Erden sei das eines Armen, Unter- drückten. In einem späten MidräS , der bereits anter dem Einilnß solcher An- Bchaoungen steht, wird der „Arme der auf dem Esel (ESrper) reitet" (Zehh. 9, 9) auf die in die Körperwelt verbannte Seele gedeutet, desgleichen Fs. 35, 10" auf sie bezogen^.

Die Kenntnis der diesseitigen Welt und die Entwichelnng von Kräften, die im Intelligibeln schlammem , ist nach Plotin (Zeller III* ii 573) der Zweck des Herabsteigens der Seele in die Körperwelt. Auf die entsprechende Darlegung in der Theol. Arist. 72, 4 ff, hat Horovitz , Psychologie 46, Anm, 87 verwiesen. Vgl auch Hermes Trismeg. 15 ult. : diese Welt sei ^Lwü>lj .^«jsr^ ^J^ ^Ij ; ibid. 66, 1; 60 penalt; die wedeln Fremdlinge"") (jü^^^l oLu^^l) steigen in diese Welt herab „um sie zu erkunden" »j**ÄJ ; (vgl. hier Z. 26). Znr Vergleichnng mit der Darlegung unseres Verfassers dienen Ichwän II 336 (=^ Dieterini, An- thropologie 125); Isak Israeli, Definitionen (Steinschneider- Festschrift, Texte) 132, 4 u. ff. In Betracht kommt auch das Seelengedicht (Anfang: ^1 <jLJl «Jax») des Ibn Sinä (besonders v. 17 ff.) bei Kazwini ed. Wnstenfeld I 304, Carra de Vaux, Journal asiat. 1899, U 164.

Der Schüler des Maimfint, Josef ibn 'Afentn, bespricht diese Frage wiederholt im Sinne der Neuplatoniker ; Zweck der Kerabkonft der Seele sei die Erwerbung

1) Ygl. Moses b. Ezra, Brody-Albrecht nr. 67 v. 26 von der Seele: n''2V ""O' mSj2 TTflp- In der 13. Makame das Cbarlil (ed. Amsterdam 261" 3) sagt die Vernunft zur Seele: nTl njjinn 'jy TnO NXn n^a» ^nO 'mVID n*:V (»nne Oeangene) vgl. ibid. 27» 12, ■<rrhi OVÜ- öei^ al-dln RQmt beschreibt die Seele s,1b eine „Fremde im Exil". Wbinfietd, MaanaTi-i-ma'naTi 163, 2 ff.

2) Midrasch-Agada sur le PenUteaqae ed. Bober (Wien 1893) 1 169.

3) Vgl. Isak Israeli BfSjni JVnTI ICKD ^ ^"^ bebi. Zeitschrift Ha-Earmel I 405, IS K^ni niiH rm oSiya (^b'- yni f^en S. 44 Anm. I). Zeracbjah ha-Lewt in einem Gedicht an die Seele : sie habe Gefallen gefunden an ihrer Pilgerschaft ?|flT\JP HpffD bei Reifmanu «1 nnSin

^Sn nrnr (p«»« isb») 92, u.

4S* I. QOLDZtBBR,

der wahren Erkenntnisse nnd der gaten Handlnngea, die in der reinen Geister- weit nicht erlang werden können. Das irdische Leben sei die Welt des An- eignens und Tane, die jenseitige Welt die der Yergeltnng. Ich teile hier nach der bereits oben angeführten Handschrift einige Stellen ans dem Kom- mentar za den Pir^S Aböth von Ibn 'Aknin mit, in weldien diese Anschanong ausgesprochen ist:

Äböth I, 14: (fol, 19') >D "HD IPBA HStK vh ''3« OH "'S) (TIO'W TIPDJJ DHl)

'ma rmirö aiöni "wm 'mi nysv anasi rmsnn r^p» "'ß'j "htd -in«S "h rur mo« ynn mosnm njnn rutre nji« vbitw ntpyon o^i mm triiy^ «Sk wk oam n»yon tpski onsDrim D-'irnin Ss iiKnn i3^^ oSut na-wa nnwoiK ^32 «S« nntpr «m na oiStmi noKn ^ana -fwi^ moanno nain rimi riija on^o'» na-wn lonm 10« pi mwn ma^na i^iyn nt dj iiansi 'iai nnrneS nbn nm oSiyn 'onTa arryS

3VK) rrrr'n Ta.i niD'' □» »tt'B inn ("1 "B nVnp) *ui 'n aSa*? 'a inoana rro'«'

hSk l''ip d"?!!? i3*k N^nj anijja o-iaiD o'ipyDi nitaan nupS ^avn irin''Da 'iSa (-f', n'' (rii ,fh rnjm') ^^ im Siw» kS »a nios im« hv pn^B pi yonSi pnsS ^)-av mW oSiy SSn Dn^S'jpr nurrono jtid njnSi o^wyn nupS Sav «S Siiw "]^ na» on« "^a

naprtS mmm

ibid. IV, 16 (fol. 134"): nitDanfriijpS mijja dimh ttst UTyi'dnmß'? non trriyn) frnya iitn'm y\ün rmyo mgySi oniiano Sy D'wmn njnSi awian mno« rirnSi kS arnyai aniva pawa nurr^ rtttvom ppn o'jiy Kinip '»o n D'':p3 D-iTann nS»» nun pairm ntryo i"« ^a inDana noW idn nr Sjji o^aiEs o-tpud «Si ninan kS la viip «7K i*:p tÄiy arnjfn i^k» uS -i'jn C •'0 nSnp> no» nVin nnw nm* SiKga noam rnya o'wvon n-i'Tffj! Sj? naip mV dW^

ibid. n, 9 (fol. 39'') : 0- noannö) o''oannD rupi nain mviono Dn«n j'»n nTinono nupS r^ n jnji oSij;') »a p nao Sjw vSys nap'i iDxy ''^nn^ ^k nnv

.inSa-" 'sa onitr'n D'^yeno miPvS

1) Die Antithese von jL^Jt .b uod d Jl, l.j , der die obige GegeneiDanderetelluDg ent- nommen ist, ist der arabiecben Litteratur sebr geläufig (RJ^J. XLVIII 161); ohne Antitbeie JUpyt jb LJjJI Tab. I 3266, 16 vgl. Ibn Sa'd III , ii. 60, B. Auch in der jüdischen pbUo- sopbiBchen Litteratur begegnet die Antithese h&ufig Sa'a4jah, Amänikt 148,6 v. u. l^jj! aS» x3Jjb J j^\ (Ibn Tibb. Dllün O^iy); vgl. JOsuf al-Ba?ir (c. 23) e\>*72rhH IKT (hebr. Cbers.

des Töbtjab nm üSiyali isak israeu v&m niTi iDND >■ <=■ ««,18 "jDvn n'a nm oSiynr

D1?tt71 n'a anijjm (wab, ^,p ist hier buchstabengetreu wiedergegeben) ; Ibn Gebirol in der

Königskrone^SioA ^aipni oipjfoh piftTin -SiaJ DH^ra nw isfH O'oSivn -l» l^ Vgl.

Bechaji b. Ääfr Pentateuch Kommentar pnnNl ^nile (BUI, l^^) OHMH a^nn' nt '3B01

Minw arnyS na» Vieic na SiDJn oSiy hSi ntpyon oSijj «in» rnya n«oa htnarrh naca Sa»'' na» atya n-itaw ■« S'h w-n» loai nwjjon oSiy «Si Sion dVijj

KTTAB lU'Ällt AL-NAF9. 49*

Wir sehen aach hier ein Beispiel dafür, wie in der Lehre über die Bestim- mung der menechlichea Seele in ihrem irdischen Leben, selbst die von peri- patetischer Philosophie abhängigen Theologen sich von der Terminologie nnd Theorie der Neoplatoniker beeinflossen lassen. Vgl. über den informativen Zweck des Herabsteigens der Seele Tanchüm Jerüschalmi, Jönah-Eommentar ed. KokowzofiF, in Rosen-Festschrift 118,3ff. ').

Dieselbe Beobachtnng bietet nns anf dem G-ebiete der islamischen Litteratnr Fachr al-din al-Räzi in seiner Darstellnng der mit der hier behandelten eng zusammenhängenden Frage der Befreiung der Seele; er hat sich darin völlig an nenplatonische Yorstellnngen angelehnt. Im Kommentar zn Snre 2 V. 32 fährt er über diesen Gegenstand folgende Ansicht an, die anch seine eigene, jedenfalls ihm sehr sympathisch zn sein scheint (Mafätth al-gajb I 443 nnten) :

J^ [s>'yÄ ^-iS Jj^l „1 jl jj^j jc*#: „ja>-j otjJI «j««f Si^-m w>?-_^ »4>-y-

Ais ^ja^^ A (ed. JUd^) JU^ ^UJI tö» Äl l«»,^!, LfMI J^-il «JOS ^ ,6uui iU*>, Kl^K vW A «j/iXji Ö^Ul iL<l4l vi* er ^Ijil^ IJ^5 oUX-Jl ^Jü ^ j-I^j^I „Wir können nicht zugestehen, daß die menschlichen Seelen in der Zeit ent- standen seien ; vielmehr sind sie nach der Ansicht einiger von ihnen (den Philo- sophen) von ewig her. Sie sagen: Diese Seelen existieren seit ewiger Zeit gleich- sam als Schatten unter dem G^ttesthron nnd lobpreisen ihren Herrn. Der erste Urheber der SchSpfong hat ihnen jedoch den Befehl erteilt in die EiJrperwelt and in die Gehäuse der Materien herabzasteigen. Nachdem sie sirli mit diesen Körpern verbanden, haben sie dieselben liebgewonnen nnd ihre Gesellschaft hat Hacht über sie erlangt. Da sandte (Gott) die vollkommensten mid erhabensten jener Schatten in diese Welt herab, tun in klnger Weise jene Geister ans diesen Wohnnngen zn befreien. Dies ist der Sinn der im Bnch Ealila wa-Dimna er- wähnten Ringeltaabe". Es ist dieselbe Anscliaaiing, die ebenfalls mit Bemfnng anf die Allegorie der Bingeltanbe (iUU;^ \^j üOfll cL^ c^LAt ^^Jui\ \S» ^t^

ä^bjl) die islamischen Theologen in ihrer Disputation mit den Säbiern vor- bringen bei SahrEiatäni 212. Diese Erzählung (sie ist in der Inhaltsangabe bei Ja'k&bi ed. Hontsma, I 99, 4, die neunte, vgl. Calila et Dimna ed. de Sacy Paria 1816 - 160j ed. Beirut 1902, 211 ff.; ed. Cheikho 126 ff.; hehr. Über- setsung von R. Jakob b. Eieazar ed. J. Derenbourg Paris 1881 370: nslTl TtpXtjjn) wurde von den Ichwän al-|afä (ed. Bombay I, i 53, 14) aUegorisch darauf gedeatöt, da6 die in den Schlingen der Materie gefangene Seele nur durch die Hilfe guter Freunde sich aus dem Kerker dieser Welt befreien kann, um ihren

1) Die Fnge ist anch in der kabbaliatiBchen Littentar Tielfoch behandelt worden; skeptische AnngaageD gegen die gangbare Anffassang (XIII. Jhd.) Kerem chemed VHI 94—95.

Akktndlnfm d. K. Utt. i. WUi. n OttlinB«». PUlol-hM. II. V.r. Bud B,i. g

60* I. QOLDZIHBB,

Flog in die reioen Regionen za nehmen. (Die Seele als Taabe symboliBiert) '). Die Ichw&D zeigen nns an einer anderen Stelle ihrer Äbhandlangen , was unter den erliabuien nnd Tollkommenen Seelen zn verstehen sei, die nach Fachr sl-^n vom Öottestbrone konunettd, die übrigen Seelen ans der Gefangenachafi der irdischen Welt befreien helfen. Kach ihrer Voretellnng (IXI 29) befinden sich nicht alle in dieee Welt des Entstehens nnd Vergehens eingegangenen Seelen wirklich im Kerker , vielmehr treten sie in den Kerker ein nnr am die dort Eingekerkerten zn befreien, so wie mancher Freie noch ßfun zieht, mn die in Kriegsgefangenschaft schmachtenden Mcslime zn iSsen. So sind auch die Seelen der Propheten in diese irdische Welt gekoomien, am die im Kerker der Materie befindlichen, dnrch die sinnlichen Leidenschaften gefesselten Seelen in Freiheit zn setzen ". Diese sind also die Freonde, mit deren HiKe die gefesselte Seele ans ihrer Gefangenschaft frei werden kann.

S. 68, 20 ff. Zar Yergleidiiing mit Roß and Reiter, Schiff und Schiffer Ichwän It 246, 6 v. n. Ju^y^ y/j« jiSl^ ^J.ai\ J, ^\J)i LffJ^l ibid. 299, 4 piuif y-JLü!, KLdt-Jtf ou-4 i^- Zöhar (Snp^ 'B) II 199» »1 ni^oS «nrUT mv Vi -üTi K6132 ^nns^ «taSj? n*nS «nran Vi Tn KTiöOT ttk Bechaji b. Äser, Kom- mentar zu nTPMTa B. m , 3'' -am rvsHa nhjsn loa ruvm v\va ntsann vBxn n'M*n p iTiBna nSon TiDjr' i&io nann «■?! -novn ^jin p rmsna. Die Ver- gleichong der KBrperwelt mit dem Schiff Tanchäm Jerüä. Jonah-Kommentar (ed. Kokowzoff), 118, lOff. Solche Yergleichangen des Verhältnisses der Seele zom Körper werden abgelehnt in Ibn Kajjim al-Öaazija, Kitäb al-mh 307.

S. 64,3. Vgl. Kif^ ed. Lippert 801, 10 (Aristotelea) : «j^. ^J^L^l ^yUJ^I aS^ ,^» ^UJIj ^y^ ^Lf^lj. S. noch Steinschneider , Hebr. Ubersetzangen des Mittelalters 405 Anm. 260. Diese Anschaaong ist aacb bereits in die alte Koran- exegese eingedrungen; sie erklärt Sore 36, 70 („damit er warne, den der lebendig ist") l^ als vernfinftig iUU ^If j^^ (Pahh4k bei Ibn Knt. 'üjün al-achb4r 329, 16). Bei Pseado-Balcht ed. Haart II 116 wird ans einem Ta'wil al-Eorto zitiert : <äf^ J^^^j u»^iw* yliJI. Eieraas ist ersichtlich, daß dieselbe Änschanang aach auf das religiöse Gebiet übertragen wird ; anch der K&fir wird als Todter bezeichnet*). Dem Endejfa (b. al-Jamäni) wird der Sprach zogeschrieben: t^ -$3 wUii ^, ikX« yCai /JL, -i ^JSi\ JK .l«»^I sa>i* ^ (Dahabt, Tadkira I 343 ;

1) VgL Tuchtim Jerfli nun H.K, dtiert in deaadben JAn&h-KommenUr ed. Kokowioff (Boien- Faetachiift 117). Die SeelenaUegoria wird uich auf die biblische EraUJnng vom Propheten Jonah «ngewuidt, wobei die KpelUtiTe Bedeutung des NunenB des Propheten n3l^ beBonderg förderlich ist. £■ iit in bemerken, daB anch maBlimiache ÄltegoriBten (die Ismä'llijja) die Jonah-GrE&hlang fOr Uinlicbe Aagdentiing benatien. Ta'wtl al-zakät, Leidener Hachr. Amin nr. 2J8 foL 263.

3) Auf Kolid. 9, 6 wird auch im Talmftd, B«rftkli. 18^ die SenteDi bezogen: D'VV^ iSk

EIT^B aA'im kh-VASS. SV

vgl. noch andere Sprüche WZEJU 1903, 190 f.). Auch diese Bezielrnng bat man in der Eoranexe^ese zur Geltang gebracht , namentlich an Snre 30, 18 „er läßt das (den) Lebeiide(n) ans dem Todten bervorgehen", damit sei das gläubige Eind eines ongläabigen Yatera gemeint (Ibn Sa'd, Biographien VIII 181, 6 ff.). Vgl. Enlini, U^öl al-Kl^ (Bombay 1302) 360 (schi'itisch) mit Bezog aof den er- wähnten Vers und aof 6, 122. Diese Erhlärongen haben anch in der lexiko- graphischen Tradition bei der Bestimmnng der verBchiedenen Bedenttmgen der Worte ^ and ^4^ Platz gefanden (LA XVIII 231); deren ErUÜrang als „wissend* and „anwissend" ist in der theologiecben Litteratnr zar Greltong ge- kommen. Ibn Sid al-Bataljäsi belegt in einem Ezknrs seines Baches al-Iofäf (Kairo 1319) 76 82 je 13 Bedentongen der beiden Homonymen; als sechste Be- deatang : ,)h|^Ij pUJI. Desgleichen venseichnet Haim&nt (Dal&lat I c. 42) nnter den lexikalischen Bedentangen von D^ and njp „die richtigen'' resp. „die nn- richtigen Eenntnisse".

S. 64, 18 ff. Znr Verglelchong dient die Schüderang des Schicksals der schlechten Seelen bei den Ichwän II 314, lY 169 ff. 190, der guten Seelen ibid. n 352, 363 f. IV 169 vgl. Sajj b. Jafe?än ed. L. Gaathier (Alger 1900) 101. Als Specimen der DarsteUang dieses Gregenstandes bei den muhammedaniscben Nen- platonikem nnd als weitere Parallele za der unseres Verfassers kann folgende Stelle ans Psendo-Gazäli's Sirr aj-'älamin (s. oben 12 Anm. 2) 74 di«ien:

^^1 JL ^ J..aiu:i «öfi vyS^^Ji» JfUi A ^^'^h^' Li^< v^ s^I ^^^ u*^t ül^

Lf^^u^ «Lfij,^^ 'f^ x£AL^ U ttf^' M^ jOJljti U ^)^ji Xj^ tXtm^\ U LfjbJ? ^ ^1

USf, Uft&llj ^t L+ftU ..JJs! J». jjUI, JA ttööiJt ütf v3-j3 »)g^ ^J J>*»"

L^Ub y>>»- jy ^ Ifl«^ V.fyf^ L«!«?- ^S l4JL«il •y^jiMa L^taJU I j^ £ine Klassifikation des Schicksals der Seelen nach ihrer Trennung vom

Korper hat aus ähnlichen G-esichtspnnkten Abraham b. Chija im Vtsn pUl s. J.

Gnttmann , Monatschrift ZLIV 207.

Die philosophische Auffassung des ma'äd, die Lohn and Strafe lediglich auf

die Seelen bezieht and alle materiellen Momente *) ausschließt, wird von den

1) Vgl die in der Anm. zn 65, 16 angefllhrte Eor&iuteUe.

3) Litb. f^^f.

5) Konn 52, 31.

4) Litk sLioM («OS uiuj^t) .i*»,[< ; die Korrektur hat de Oocije TorgeschUgen ; du zweit« Wort ist dittographiart.

6) VgL Bejbakt ed. Bchwallf 868,11 gUt i^^S» q, AJlJ^I IJ^; '^' ToreteUmig tou der körperlichen Begtrafong im Jeneeita b, auch Ibn al-Faklh al-Hamad&nt ed. de Qoeje 46, 10. Zu

68* !• 00LDZ1HEB,

traditionelleQ Glaabensvorstellangen aber das tTenseita f\ßyi^\ .^ULl) onterBchieden. Das Bewußtsein des Gegensatzes zwischen S^ ™>d f/" üi dieser Frage bringt frei zDm Äasdrack Ibn Sink, BaslL'il (ed. Stambnl 1298), 78—79. Die Ausdiaamig der FhiloBOphen hat ÖazäH, Tahäfat 84 ff. bündig resümiert am sie zum G-egen- stand des Angriffs za machen, Kach Kifti ed. Lippert 319, 8 wurde Maim&ni stark angegriffen wegen seiner ij^jAJl .»LaXt JUi^l i £JU>j; er sah sich veranlafit, sie zn verbergen nnd nur den Gleichgesinnten vorzulegen.

S. 66, 5. Vgl. die Änwendnng der (als Hidr. Kohel. zitierten) Talmädstelle bei Jos. b. 'Aknin im Tibb al-nufus = hebr. Übers, des Kapitels VtSn hjj IQMO in t'lin nnn ed. Edelmann (London 1863) 15.

S. 65, 16. So wie hier, ist auch bei Hermes Trismeg. TU 5. 6 (p. 62—63) von rostbedeckten d.h. dorcb die ihnen anhaftenden körperlichen Begierden getrabten Seelen KjJuoJI iUi«Jl ^j^t die Kede (vgl. Eoran 83 , 14 : (>« ^tj ^ oyfc^iJCj \ji^ U ^4^) i dorcb das Fener der Strafe werden sie vom Kost gereinigt. (S. die Anmerkong Bardenbewers zn seiner Ansg. 133 Anm. 1). Dem P3rtha- goras wird der Satz zageschrieben : „Bewahre deine Wage vor Schmutz und deine Gewichte vor Rost' mit der Erklärung, daß man seine Zunge von ob- scoener Rede und seinen Verstand von Leidenschaften fernhalten möge. (Mä- werdi, Adab al-dunjä wal-din Stambnl 1304 41, 3). Li öonejn's Sitten- sprüchen der Philosophen (XIII nr. 20) hebr. Übersetzung ed. LSwenthal 41, 16 fjJtm hv rrrhn nSjr DV^n „die Zornbegierde bedeckt die Vernunft mit Rost". Nach dem Süft Ibn 'Atijja al-Däräni (st. 216 d. H.) ist die Leibessättigung der Rostfleck am Lichtglaoz des Herzens ^^Jl ^^ t^JJü' ji* cIJmoj tljMs c^ JjÜ Enjejrl, Bisäla fi-I-tasawwuf (Kairo 1304) 19, 16; die Seele wird durch das Dikr ÄlUh vom Rost gereinigt, 'Abd al-Kädir al-Öiläni, Gunja I 89,10 t^A^ ,^1 ^ÜJ>^^3 O^jJ'j iUi^lj «LbAJt Lfi« dyß Kf, illl /ö^ <^^\. Bei Ibn Tufejl (Hajj b. Ja^9&n, ed. GhrUthier 101,6) werden die vom Körper losgelösten verdammten Seelen verglichen euÜ \^t^ ^1^ Ow( kX^Ow« \t\jA i^)i mit rostbedeckten Spiegeln. Die Ichwän II 321, 5 achildem die von der Körperlichkeit losgelöste Seele : l+i* oJ*'!, f.Uj>-% jfUif ^ l*y>p «>u*x-lj L^J^ «Jjtt-I, j«^ «jjb UU lüi^fUl cIiAm „Wenn sie sich vom Körper trennt nnd in ihrem Wesen selbständig und in ihrer Substanz vom Znsammenhang mit den Körpern unabhängig wird nnd von dem Rost der Natur geklärt wird" u. s. w. Tritt die Seele nicht in völlig reinem Zustande aus der Körperwelt heraus , so haftet ihr noch immer der Rost der Körperlichkeit an und sie wird den Feuerqnalen des Jenseits unter- worfen. Es ist denmach nicht nötig, in Gloees d'Aboa Zakariya Tahia ben

buchten ist Öertr, Vtwbt ed. Kairo I, 116, 6, Ikw I^U,t v>i^ IJt- I)ie VorateUangen von der Terbrennnng der Seelen auch im Talmud Sanliedr. 106^ ganz tmten (der Plageengel a. za 66,6 Terbrennt die Seele dei DA'äg); vgl. jetzt auch die tod Ad. BQchler, Monatsschrift 1906, 661 ff. gesanmiBlten Stellen.

KTTÄB lU'ÄNI AL-NAFB. 5B*

Bilam aar Isafe, ed. J. Derenboorg (Paris 1892) 33, 2 (zu Jea. 6, 10) naSp "hy l«7l in 131 zn emendieren; vgl. ibid. 86, 1 (zq Jes. 29, 11) rnSp 'Sj^ H P

S. 66,29. Die Sphäre des ^l, d.h. des elementaren Feuers; vgl. Chazari IV, 25 ed. Hirschfeld 278,9: nV3Ö^« tw''« 1«30 ThkS«; ibid. V, 14 ed. 322 pcnolt. riTniA« IwS« ^»0n TO^' ''^^K nwS« ohvy. Der Lnftramn unter der Mondsphäre gilt sonst in der verwandten Litterator als Straf ort der schlechten Seelen. Nach Forphyrioa (bei Aogostinns, De Civ. Dei X, II) sei dort der Aufenthalt der Dämonen (non in aethere sed in aere esse snb Inoa at- qoe in ipso Innae globo).

Die Idiw&n (Tier and Mensch, Text 130, 13 ff.) bevdlkem den ^ mit Fener- geistem , den ßjt*} nüt Scharen von Genieen , Sataneu und dem Heer des Iblis. Die an dem Materiellen haftenden Seelen kommen: ^«lil 9/ ^^jtj (j,^ ^ },\ du» V«^ (Ichwän lY 298,1; vgl. 261,11); die mit sdüechten Eigenschaften behafteten Seelen, II 814, 4 v. n., iL&o.^ 8,tr j^jf^^l Jy^ e^tl ^t ^^ If^^ mUkJI f^ ^1 ^t v^öuJr^ J% ^^lUI. Vgl. Isak Israeli, Definit. (Steinschneider- Festschrift, Texte, 133,16) r?ij» Tonoi 131 nvjjnn mxDs pstno uimb' 'm ■oy arhv T3i3ai rSy ntn dphdö^ vwDn iitikoo' T'Vjyo yroi inioai in«ön3i hihm nnn t»:3 imbti nosnn 'Siiai njnn -133 ran «Si ^nD«n oViyn Sr rvh\h Ssi' »S nanSai pmn («> «i i«™ >t»« -rasn) TnMn vta SAan SaSa SAjno pn »Sa aMi3 Sa^ D^pSinn D-yvrh Swi" iranw («d. tdds Ihd^ »m 1^ Diina mn (ed. niD'^sn) mo'on

njm niXD hy ['8'- HoroTit«, Pajchologie 206 Anm. 189].

S. 66,1 vgl. Israeli an der in der vorhergebenden Anm. zitierten Stelle: .sie wird belastet darch ihre (der Sünden) Schwere, so daß sie zor Welt der Wahrheit nicht emporsteigen Irann". Ichwän 11 314, 7 il^A^Ji LfiLMil LfÄläl^.

S. 66,6fE'. Vgl rten "Svho bab. Öabbäth 88» d. sonst, die „Plageengel*. Gott nbei^t die Seelen der Frevler mta» D^3nSdS a-yi a^SvhüH , Jalfeüt, Dent. c. 33. In der apokalyptischen Litterator hat sich die VorsteUnng von den strafenden Engeln reichlich entfaltet. S. darüber M. R. James, The Testament of Abra- ham (= Tezts and Stodies ed. hy J. Armitage Robinson , U nr. 2 , Cambridge 1892) 123 124. In dem von den Ichwän al-^afä entworfenen) Bild bevölkern die Strafengel (..puBiÜI XJC^U) den Sphaerenkreis des Satarn {^j tß^^), was wohl mit dem diesem Planeten zageschriebenen unheilvollen Charakter (vgl. die Litteratur bei A. Dieterich, Abraxas 78 Anm. 4) zusammenhängt. Mit der Lokali- sierang bei unserem Verfasser 66, 17 sind zu vgl. die irdischen Wohnstätten, die bei den Ichw. diesen Dämonen zugewiesen werden : ^]^l ijoJi\ eU^ ^ ijtsä^

y»,^I Vj* ^jL^ ?J Bj-^J' oli>J1i S^IJSJt JU*S »t-i^Äii' c/l*^'3 i^j'J^l

S. 66,9. In Übereinstimmung mit b. Sabbätb 162'', mit Beziehung auf I. Sam. 26,29: Die Seelen der Gerechten werden unter dem Gottesthron anf-

54* t. aOLDZIBEB,

bewahrt*), die der Frevler irren rnhelos umher (msSm niDDIt; Kohel. rabbah zu 3, 20 ptta ni£)n>E3D ; bei Sa'adjah, Am&nät ed. Landaner 206, 8 im Talmfidcitat dr^ niE3E)liro, Ibn Tibb. mit dem Zosatz niTOD n^ T^')); Engel stehen an beiden Enden der Welt und werfen einander diese Seelen zu. Vgl. Zöbar

(VnpT 'B) H 199* ; (HOT 'B) III 127» tvwfH vh^ KöSjja HOKnn wSmn »nm to-n

naiy chnam tsj Mn"3 thh

S. 66,21. Sa'adjsb, Je?. Komm. 94,3 erwähnt die ,alten Kam^^in-Lente" nicht in nngönstigem Sinne (vgl. ibid. 89, 8). An nnserer Stelle sollen wohl, wie das beigefügte Epithet zeigt, nar solche gemeint sein, die sidi der Amulette in nnlauterer Weise bedienen. Vgl. mVBp^ 3»n3 JHi'n in Maimfini, Dalälat I c 61 (ed. Mnnk 78', 6 v. n.).

S. 67,1. 'Um und 'amal. Im Sinne der Aristoteliker stellt sich die Vollkommenheit des Menschen in der £rreichang der höchsten intellektnellen Begriffe dar ; sie ist die Bedingung der Erlangung der jenseitigen G-lückseligkeit und Fortdaaer der Seele. Nach AlfäräbJ, den das Glückseligkeitsproblem viel beschäftigt hat *), wird die Seligkeit durch die theoretische Tätigkeit der ratio- nellen Seele erlangt*^; die hSchate Seligkeit bestehe darin, daß der Mensch zur Stufe des tätigen Intellekts emporsteige ^) ; die Erkenntnis stehe höher als die sittliche Tat ; das Wissen sei die höchste Tugend '}. Nach Averroes haben die Handlnngen des Menschen keinen Anteil an seiner Verbindung mit dem Gött- lichen ; diese werde anssehließlich durch die Vollkommenheit der Erkenntnis be- dingt; selbst den moralischen Ideen wird im System des Averroes nur eine seknndäre Bedeutong zuerkannt^. Diese Anschaaong der Philosophen macht Jeh. Hai. ziun Gegenstand des Angriffs : Die Grundlage ihrer Ijehre sei , daß die höchste Seligkeit des Menschen im theoretischen Wissen bestehe, darin, da£ alles, was in seinem Intellekt potentiell gegeben ist, zum aktuellen, dann zum erworbenen, dem tätigen sieh annähernden Intellekt werde. Diese Stufe könne nur durch anhaltendes Studium and durch Betätigung des Denkvermögens erreicht werden ; sie führe zur Unsterblichkeit. Askese sei wohl

1) Ibn Oebirol, KönigskrotM I Brod;- Albrecht , 54,20): loyo ^^133 HD2 nnn TTI'IB'Va TTOn nVPßih; wWrend die unreine Seele n-m ffifp nSm Tlin {*id. 49, 46).

2) Vgl. IV Ezra 7, so.

3) Er bat eine eigene Abhandinng über den Weg zdt Seligkeit Terfaßt (Brockelnuuu I 31t, alt.), die wohl nüt dem Titel obbuJI i>«i bei Eiftt (ed. Lippert 280, 10) identisch ist.

4) Hastentsat ed. Dieterici 47, 2. Aach Mobammed al-'Äniirt (1. H&lfte dea X. Jahrb. , 8. oben 6, Anm 6) rftumt dem richtigeD Wissen (^^^^uaJI JmJI) diesen Yontug ein; Aba Qfyjlui al~ Tao^dl, UnUbMät 83, 17,

6) mSnnnn 'd »ä. Fmppowsü: hssm nmoa dikh y\v^ rm rrhsTm niSan rm

6) De Beer, Oescblchte der Philosophie im Islam 110— III.

7) Mtmk, U^anges p. 444. Vgl. laak Latif rOlBTin ITUM «d. Berliner im Sammedband Hek. Nird. I (ISSC) 64 ur. 15.

KTtia Uk'lsi AL-NAPS. 66*

ein Mittel zur Konzentrienmg des Menschen anf das intellektaelle Leben; aber die gesetzIidieD Handlon^n seien nicht Bedingung der Seligkeit'). Unsterb- lichkeit könne nur die Seele des Philosophen erlangen ; die der anderen Menschen sei gleich der tierischen Seele, vergänglich*).

Eine Spar dieser Doktrin scheint, wohl ohne Bewußtsein ihrer Gefährlich- keit für die Wertong des gesetzlichen Lebens, in Form einiger pathetischer Sen- tenzen aach in die Kreise der der Philosophie im allgemeinen feindlichen Theo- logen des lalfun sehr früh sich eingeschlichen zu haben. Ans dem ersten Viertel des II. Jahrh. d. H. stammt der Aassprncb eines Traditionenverbreiters : ,Die Leote üben die große und die kleine Wallfahrt, nehmen an Religionskriegen teil, beten and fasten; aber sie werden am Tag der Anferstehnng (nicht nach diesen frommen Werken, sondern) nach Maßgabe ihrer Yemonft {^,^ jJu» Ja) belohnt". Ein anderer drückt diesen Gedanken kürzer so ans : sDer Mensch genießt die Wonnen des Paradieses nach dem Maaße seiner Vernanft" "). Diese Urteile stammen aoa der Zeit des ersten Eindringens der Philosophie in den Islam ; sie werden nicht anbeeinflaßt von ihr entstanden sein.

Aitch Plotia hatte wohl den Werken neben den theoretischen Tagenden eine antergeordnete Rolle zagewiesen *) ; hingegen stellt die spätere neoplatonische Doktrin bei Moalimen and Jaden ^) an die geläuterte, zur Käckbehr in ihre himmlische Heimat för würdig befundene Seele die Anforderung, daß sie durch Aneignung richtiger Kenntnisse and frommer Taten der ständige Terminus ist: X^UaJl tV^'^lj 3£d3.^UAil t-L^ daza vorbereitet sei. Das jenseitige Geschick der Seele wird vom Zusammenwirken jener beiden Ko^*^zienten der Seligkeit abhängig gemacht: qaia. per scientiam et operationem conjangitur aoima secalo altiori (Föns Yitae). Wie früh die Forderung dieser Kombination in die Ethik eingedrungen war, ist daraus ersichtlich, daß bereits Ihn al-Mu^affa' (Mitte des Yin. Jahrb.) in der Einleitung zn seiner Bearbeitung des Kaiila wa-Dimna- Boches der Notwendigkeit jener Verbindong einen besonderen Exkurs widmet, der freilich nicht in allen Handschriften dieses Stückes erhalten ist, jedoch keine Ursache zor Bezweifinng seiner Echtheit bietet^).

1) CUuri IV, e. 19 ed. Hiiwchfeld 262. Aach T, 10 Eode (310, 2) führt er ata Ansicht der PhSosophen an, d&B afe unter Paradies und Fortdauer der Seele die ConjnDctio mit dem aktiven Intellekt verstehen.

2) ibid. I, c. 110 (60,24): D'KnaSHD nosui moi Hthn ny3B3 «'m*b ikom*"?« ro'

DTPin "hjj ÜBDvhshH TfKTI- V, 14 (326 nuten) versncht er, diese Anschauung ins lächerliche CD neheo, indem er nach dem MaaS des Wissens fragt, dnrch welches die Uosterhlichkeit erreicht werde.

8) Ihn al-Öanri, Kitib al-adkyft (Kairo 1304), G: »ia« JJL jü^l ^ AJO*^ ^J^ ^\

4) Zeller, Fhilos. der Or.* in, n, 603 ff.

5) Viele Belege bei Kaofmatm, Oahirol 73 Anm. 1 ; vgl. Bnst&n al-'nkftl, Steinschneider- Fest- schrift 147, 6.

6) ed. J4*igl (Beirat 1902) 73ff.; ed. Cheikho (Beirut 1905) 58ff.

B6* L OOLDZIBEB,

Dieser Standpunkt der nenplatonisclieQ Ethik*), der besonders in den Schriften der Ichwän onanf hSrlicIi hervortritt "), ist aach in der von ihr abhängigen iBmä'ili- tischen Doktrin immer scharf aasgeprSgt. Man sehe z. B. die verschiedenen Gleichnisse für J^ ^ ^JUlUin den Fragments relatifs ä la doctrine des Isma^Us 4d. Guyard (Notices et Extraits XXII, I, p. 253, 10)"), Näflir al-din Choaraa, dessen Lehrgedichte die neaplatonische Psychologie nnd Ethik reSektieren, fordert stets in demselben Sinne ^^ jj« oder %a\h^ *). Aach den dmsiBchen Schriften ist diese Kombination geläufig *). Die Vertreter dieser Änschanang sind jedoch nodi einen Schritt weitergegangen. In ihren Schriften geben sie der Uberzengang Ansdrnck, daß zwischen den beiden Faktoren der Seligkeit der Vorzog ent- schieden den guten Werken znerkannt werden mnß, daß, wie dies andi in einer Ermahnong des Hermes Trismegistos ansgedräckt ist „wenig Wissen mit vielem Danachhandeln wertvoller ist als viel Wissen mit wenig Danacbhandeln"). Daß Ihn Oebirol sich in demselben Sinne aasspricht, hat S. Horovitz belegt ^. Sa'ad- jah, der in seiner Seelenlehre (Cap. VI) dem Nenplatonismns Zageständnisse macht, läßt die Erreichung der Seligkeit nur vom Gkhorsam abhängig sein; die Vervollkommnnng der inteUektneUen Tugenden wird dabei ganz aoSer acht gelassen "). Ans onserem Text ist ersichtlich, daß der Verfasser der Ma'änf al- nafs, dem die Forderung der Kombination von Jla und ^ geläufig ist (t, 12; 22,16; 23,8.21; 29,3; 30,1; 49, 10; 62, 6ff.), denselben Standpunkt einnimmt. Er läßt die Tatenarmen, trotz der erlangten Erkenntnisse nicht in das ßeioh der Seligen gelangen, während die Tatenreichen, trotz ihres WissensmangeU mindestens in ein irdisches Paradies einziehen.

Die Frage des Verhältnisses von 'ilm und 'amal hat im X. Jahrh. die arabi- schen gebildeten Kreise nicht wenig beschäftigt. Dies ist daraus ersichtlich,

1) C.B. Hermesspnich, bei Kiftl ed. läppert 6, 1 ^ Tgl. äalmuUnl 242 pennlt

2) IV 190; 2481 ^Ui lAjJs, ^#-^^t ^ K^tl, ^t^l ^^ J^I ^^t ^I^

8) Vgl. deiuelbeii Text in Collectione edsDtifiqaea de l'Institat des L&ngnes Orientale«, St Pe- t«nl)onrg, VI p. 29 nlt Im Guy»rdichen Text p. 222, 1 muß Ami\f y| "^ ■y .^\\ | j^,; ILall (Übers, p. 888,6 t.b. par U science T^Uble) du Wort JjiJ^ in A^nHi korrigiert werden ; du Epitheton S,\ja steht in diesem Znsanunenhang stete bei ^ , wUirend bei A^ du Epitheton s,>Ua oder Of^ gebraucht wird.

4) Rfljeni'i-n&meh ed. Etfa«, ZDHO. XXXIV, 461,1, XXXVI, 600. Diwftn bei Browne, JBAS. 1906, 846 y. 76. Die beiden Termini sind demnach anders in fauen als bei Ethä, Actes du Vl»~ Congrt« dn Orient, II, r, 198.

6) al-Nn^t wal-dawfc'ir, ed. Seybold p. 17,1; 19,2 66 tilt.

6) XIT, 16 (ed. Budenhewer 120) vgl. ibid. IT, 18 (S9, 3 ff.), wo die Hengchen ans diesem Qesicbtapnnkt in S Klassen geteilt werden, in deren höchste der ^^^ J)\^ L,^ gehört.

7) Psychologie der jttdischen Beligionsphilosophen 146 Anm. 174.

8) Am&nU ed. Landaner 197,18 lÜLJl l.>U«Jlj ^iJJt ,»^1 ^1 J^»^ JUi^Jl ^'i

KTtIb UA'ÄNi ^L-NAFS. 67*

daß (äöhi^ diese Fra^ in den üntenedangeii des 'Abd al-Wahhäb von allen Seiten erörtern läßt^). Der sehr angesebene Traditionsgelehrte Abä ^4tim ihn Qibb&n al-ß&sti, K&di in Samarkand (st. 356 H.) bat sogar die Frophetie defi- niert : als die Kombination von 'Um and 'amal in einer dadurch vervollkomnmeten Person C^i^l^ (JjüI i^ajJI). Da diese Definition zu den gewöhnlichen religiösen Anschaaongen nicht recht stimmte, bat man ihren Urheber als Zindt^ erklärt ond aoB seinem Wohnort verjagt*).

Anch die Vertreter der aristoteliachen Philosophie haben sich durch die Fordemng der Kombination von 'ihn und 'amal vielfach beeinflnsBen lassen "). Nor jene , die wie Averroes , die Aasprägang des nnveriSlsohten Aristotelismns anstrebten , halten den Standpunkt des konsequenten Intellektualiamns fest. Andere zeigen sich der neaplatonischen Kombination gefügiger ond fordern als Bedingong der Seligkeit die Mitwirkung der tugendhaften Tat neben der Er- reichong der intellektaellen Vollkommenheit. Selbst Alfäräbf, der wie wir ge- sehen haben, die Erkenntnis hoch über die sittliche Tat stellt, fordert für die Erreichang der Seligkeit „gewisse Taten , teils Taten des Willens , teils solche des Denkens , teils körperliche Taten" *). Ibn Sfnä erörtert , wie zd diesem Zwecke 'Um and 'amal zu verbinden seien *). In seinem Werke über das ewige Lehen (ma'äd) klassifiziert er die Stofen der Seligkeit der Seeleu nach MaaS der intellektaellen Erkenntnisse und der sittlichen Vollkommenheit, die sie auf Erden erworben, in einer Weise, die mit der Darstellung unseres Verfassers vielfach verwandt ist *). Man kann annehmen , daß diese Anseinandersetzang Avicennas in einem Traktate, der unserem Verf. nicht nnbekanut war (s. za 4, 21), seine Theorie von den Stufen der Seligkmt stark beeinäoßt hat.

Unter solchem Einfluß hat aach Ibn Miskawejhi in seinem ethischen Werk die vereinte Vervollkommnong des intellektuellen and des ethischen Teiles als Grrandbedingnng der Seligkeit gefordert^. Der eretere verhalte sich zn dem letzteren wie die Form zum Stoff. Darin liegt allerdings eine Konzession an

1) Trift opuicnlft ed. Vu Tlotea 163.

3) Mlxki ftl-i'ÜdU n sei.

8) Ala ftrietotetiBche Sentenz wird zitiert: JflniPnSlDn DJDM "vh yW rUTOTI |V JVBWW bei OuUI (Oz&r neclunftd ed. BlomeDtluü, 11 197, 17).

4) HoBteistut ed. Dieterid 46, 10 ff. = krk fthl al-nadtna al-flk4ilft, ed. Eftiro, Eftbblmt 1333, 66. Der Bchünbare Widersprach Ewischen dieser und der im ZiUt 64 Anin. 6 gegebenen Definition der Seligkeit wird durch die Elftosel Ji,äiJI ^^Jütit K^, ^^^ ftn ersterer Stelle ensgeglichen.

5) Mehren, Lee rftpporta de la pbilosophie d'Ancenne «vec l'IaUm (LouTiin 1883, Eztnit dn MoB^n) 18.

6) 8. du Zitftt ma Hfthad, bei Stdckel, Geschieht« der FhHosophie des HltteMtera U 56, und qJl^I er u"^t VijÜA JU4 B^ULAJI^ B^UmJI j tj^\ V^'V i^ Browne, Hudliet of M8S. Cambridge nr. 1066.

7) Tfthdtb ftl-Mhlh^ 86 loLa^l Jliu. JÜU ^I f^Ij ^^I «j^|, ^USi\ ^ t^

ÜUJt AkkuüapB d. K. Om. 1. Wia. n OHtiBfn. PUl.-Uri. Kl. V. 7. Bmd », i. h

68* L OOLDZIBEB,

den latellektaalismas. Auch in die philosophisch beeinflnfiten Koranexegese hat Bich die philosophische Deatong dieser Antithese hineingewagt. Fachr al-din al-Bäzi bezieht in seinem Kommentar zur Fätiha die Worte «.-»jüI ^»ÄJI Jaty« <f,^ anf Leate, die richtige Glaobensansichten mit riditigem Ton verbinden ikJUaJl jU/B^tj lLss,aK>ai\ aJUbtll ,^ \yu^ ,yvJJI , Während er anter ^^ vf^ukll die mit ethischen ()t«A«iiI JU<>'^t !h^t o^II UJtUI) tmier ^Uall, die mit theoretischem Defekt behafteten (äa&jAMJI üJU«J^ 1^3-1 ,;^0 Tersteht*). Aach Bajdäwl gibt der Hineintragong dieser ünterscheidangen in den Koran- vers Raom').

TTnter den jfidischen Aristotelibem bat besonders Maimfini den gleichzeitig dnrcb Averroes vertretenen schroffen Gresichtspnnkt scharf hervortreten lassen : die ethischen Tugenden seien nur propaedentische Vorstufen, nicht Zweck an sich") (nnKTS n*KJ in D'Si KmijS rhöin); nnr die intellektaellen Tagenden d.h. die Verstandeserkenntnisse , welche richtiges Wissen von den göttlichen Dingen zur Folge haben*), führen znr Fortdauer der Seele'). Nor jener findet „Ctimst in den Angen Öottes' (Exod. 33,16) der CK>tt erkennt, nicht aber jener, der nur fastet and betet d. h. das Gesetz erfüllt nnd fromme Taten übt % So entschieden er aber anch diesen ^tandpankt zu vertreten scheint, ist ancb er in dieser Frage nicht frei von Sc^ansafgen, indem er die hohe Wertong der Er^ \,. ; kraintnisvollkommenheit aoch darin findet, daß sie sittliches Handeln wzeagt; dadorch wird der aitderwärts betonte propaedentische Charakter der ethischen Tagenden aufgehob{;p *). Völlig den vereinigenden Standpunkt vertritt er) im Jad-hachazä^ah (Busse 9, 1) ; vgl. auch Maim. Einleit. in die MÜnah (ed. B. Ham- borger) 53.

Schließlich ist in diesem Zusammenhang auch noch auf die vielen ^adij- SprBche hinzuweisen, in denen das *ilm über das 'amal und dem entsprechoid der 'älim über den ungelehrten 'äbid hoch emporgehoben wird. Es ist sehr wahrscheinlid), daß die verwandten Sprüche der Philosophen anf ihre Enstehung, Verbreitung und Anwendung im Kreise der Theologen von Einfloß waren. Aber

1) HaAtqr I 910,

2) ed. FlQücher I 10, 4 xJUUll^ Uiljül x^ ^jj»! Sli»\ er

8) Ebenao dar PhOosoph des Cbuart I, l [6, 12) : die etbiscben Handlangeii aeien nor Tülj/O

S«yBS« Spy^H 1^13 nätenSMi o^vpiSm ditSi ppiS» lixnS

4) Vgl Averroea, Drei Abhudlongen ed. HercE, Text 10, 2 UTUltSKS HVI^ t^TV VM^nOlf

rnvB

6) DAlUat m c. 27 (ed. Unnk HI 60>); ibid. c U (p. 138^), an enterer Stelle aebi eut- Bcbieden: jfX'i tO D^IO^ Mps'w 330 VXW dsTon ftbb&ngig Ffttftqnerk, Bncb der 0»de, ed, Venetianer 81, 9 'fjj v^ IKWnW »Bin OTpS n3D DH HPK nVnD«n nUlDWl

6) DftlUftt I c. 64 (ed. Htuk I 64* tuten).

7) TgL Geiger, ZDHO. Xm 544.

KITÄB lU'iin AL-KAFS. .^^ 59*

ea wäre verfehlt , wenn man diese d«n Propheten und den Imamen "^Bgeschrie- benen, in der Zeit der aufblühenden kanoniBcben Wiesenschaft dnrch ihre Ver- treter erfundenen oder angepaßten Sentenzen vom überragenden Rang der Wia- eenschaft in der religiöaen Wertschätzang in den Ideenkreis der Urteile dar Aristoteliker 6ber das Verhältnis der Sdigkeit snr theoretischen Erkenntnis stellen wollte. Sie streben nicht die Aneifemng rar Aneignung der höchsten Wahrhdten an, siad vielmehr zünftige Knndgebongen des hohen SelbstbewnSt- seins der Erforscher der religiösen Traditionen nnd der ritnellen G^esetzlehren. Solchen Q«lehrten ('nlamä), nicht den Wissenden im Sinne des Ffailosophrat sichert das Hadlt sogar bedingangslose Sändenveigebong zn. „Ich hatte so spreche Gott zn ihnen am Tage des Qerichts meine Wissenschaft nicht in ench gelegt, wenn ich ench bestrafen wollte; gehet hin, es ist endi alles ver- geben* '). Ihre Wissenschaft sei Fürspreoherin fttr sie am Tag der Änf- erstehnng" *). In diesen Elreisen hat man das talab al-'ilm und alles Rühmliche, was man über die Wissenschaft nnd ihre Pfl^er im Namen des Propheten an- führt, aosschliefilich anf das religionsgesetzliche Stodinm bezogen. Bachär! stellt in dem Boche seines Sahib , wo er mit Anlehnung an Koran 20, 113 ; 58, 12 die Prophetensprüche über die Vorzüge der Wissenschaft sammelt, die anf die Bisn- plin des ^adit bezüglichen Regeln zosanunen : ein Beweis, daß für ihn das 'ilm vorzugsweise in diesem Kenntniskreis beschlossen ist Die Fi^eate haben dabei natnrÜcb an ihr Gebiet gedacht. Der Sprach vom Verhältnis der Wissenschaft zum Gottesdienst nimmt in ihrem Kreise auch bald die dentliche Form an: ^^aii «uJi StilAMJI *). Man hat eine für diese Anschannngen charakteristische Geschichte ersonnen, die anf die Antoritat eines der zwölf Imame znrückgeleitet wird : Der Prophet tritt in die Moschee nnd bemerkt, wie ein dort befindlicher Mann von einer großen Menge umringt ist. nWer ist dieser Mann?" , Ein großer Gelehrter fallAma)'. «Was versteht ihr unter einem 'aUflma"? „Es ist ein Mensch antwortet man der wie kein zweiter in der alten Genealogie nnd den Glescliichten der Araber bewandert ist, die Tage der Gähilijja, ihre Gedichte und die klassische Sprache kennt*. „Dies ist entgegnet der Prophet ein Wissen, dessen Besitz nichts nützt nnd dessen Mangel nicht schadet, unter Wissenschaft verstehe ich dreierlei: den nneweidentigeQ Eoranvers, die Kenntnis der gerechten Pflichtteile (im Erbschaftsgesetz) und die feststehende Sonna. Alles fibrige ist vom Überflnß**).

Wir ersehen hieraus, was für 'ilm Gegenstand der überhebenden Bühmnngen in den traditionellen Aussprüchen ist. Und eine solche Beschränkimg des

1) Ttborknl, Hn'^ 122 vgl die EnUlnng bei K&zirfiit el WQBteafeld II 141, 11 ff.

3) Ö*Aii "itiart im MnchafW I, 9,6. Vgl. dn KttpHel bei Iba 'Abdklbur al-Nutuuf, ÖA- m' bajfto tl-'Om (E«iro 1830) 17.

3} Tsbirtnl, Mn'gUD 230. Freilich will wieder Sahrawardt die Tari&nte dieeea Tn^tioiM- Bpraches: »^jjt \ mM r;« «V^' * ,"■! '^^ vX^e U auf die Erkenatnia der SOffi bedeben (■ATkrtf «l-iu'iiif I 31).

4) sl-'ÄoilIf, Hz'Uim al-OftU, 13.

60* I. OOLDZIHEB,

Begriffes des 'Um ist in allen Kreisen des Islam immerfoTt herrschend geblieben. Nach einem dem Imäm al-Säfl'i zageaoliriebenen Epigramm „ist alles Wissen nonätzes Geschäft, außer dem Koran, dem ^adit und dem Fikh; 'ilm ist, wobei man sagt: ,er bat ans berichtet' (Bddit), alles außer diesem ist Einflüstemng der Satane" ')■ Selbst der asketische Schriftsteller Abft Tälib al-Uekki (st. 996 in Bagdad), das Vorbild des Q-azfilf in seiner Ablehnong des religiösen Wertes der öden Gesetzktmde der fa^ahä, gibt dem bekannten Hadit-Spmch daß „das Sachen der Wissenschaft eine religiöse Pflicht für jeden Moslim ist" die Ans- legmig, daß nnter „Wissenschaft" die Kenntois der fünf Hanptgesetze des Islam zu verstehen ist *). Die berufsmäßigen Vertreter des Fil^h gehen darin noch weiter. Einer der hervorragendsten unter ihnen, der Jurist al-Mäwerd! (st. 1068 in Bagdad) hat der ErwähnaDg der das 'ilm rühmenden Spräche ansdräck- lieb die Verwahrong folgen lassen, daß man die in ihnen aoegesprochene Bevor- zngong der „Wissenschaft" ja nicht etwa mit Leuten, die es mit der Religion leicht nehmen, auf die „Vemonftwissenschaft'' beziehen möge').

In demselben Sinne wird in diesen Kreisen die Kombination des 'älim nnd 'ämil in derselben Person als das Vollkommenheitaideal aufgestellt und die ein- seitige Pflege jeder einzelnen dieser beiden Qoalitfiten') mißbilligt^); eine Stei- gerang ist noch die Verbindung SjS^ kJÜa ; dem Tabart konnten diese Intensiv- Attribate gespendet werden f^hrist I, 234, 9).

S. 67,6. Die Vorstellung von einem irdischen Paradies, in das die Oeister der Seligen zeitweilig einziehen und das vom himmlischen Paradies zu unterscheiden ist (vgl. b. Bertlkhöth 34* "nnS pjn TinS p) war, wie aas meh- reren Stellen in apokryphischen Büchern ersichtlich ist, am die Wende unserer Zeitrechnung nnter den Juden verbreitet (vgl. Dülmann'a Artikel .Paradies" in Schenkels BibeUexikon IV 377). Über babylonische Elemente in dieser Vorstel-

1) Oft litisrt; u. &. Snbkt, Tsfa^l^t »t-SU'jJK (Kdro 1824) I 167.

3) fCfit tl-IpMb I ISO, Hitto. QuUI nlbst anuchreibt für den Unfug des pflichtm&Ugeo 'ilm eiiifui weiteren Kreia: ^Jji, (^jäU««, .^JJÜif (ß»Si U *4j^'^] j-^' f^3 »*ftOylJt |J* ütijAi\ Hinhfcg ftl-'kbldtn (Kairo 1806) 7, 20. In Bidtjtt il-hld&j& (ibid.) 2fi empfiehlt er du Stu- dium der (der Seele) nutebringeiiden WlBsenKh&ft («iUJt J,ain mit AniHcblnB dee ÜberflCkwigen, dem die Henachen nftdgagen und du aie WiHenich»ft nennen (a^I« m*I-OI ZiS\ icJJI iJuaiJI L*Jlb «f4vg)- ^kL besonders auch seinen speziellen Traktat FAtihat ai-'olllm (Kairo 1822).

8) Adab al-dmjt wal-dln (Stambnl 1804) 36, S ^^l ^1 ^^\f ^^i^xX\ g»«* JU U^j,

4) Dm Vorkommen dieser Antithese in einem dem H&tim eogeschriebenen Yers (Dlvbi ed. SchnhbeB 86, 1) ist mit ein Beweis dafbr, daB er vom Heransgeber mit Becht einem jflngeren T&'f cngetprocben wird.

6) T^. die Stkfl-EnihluDg bei Kuwbil O 856,aoif. und dleSprttch« des Abtt WtUf al-ätrU bei SnbU, Taba^. äu. m 94.

XITÄB MA'ANt'iL-NAM. 61*

lang B. JAOS. XXVI (1905) 92. In der mittelalterlichen Alexanderaage wird die Insel der Seligen, der Lebensqnell wie W. Hertz annimmt, unter jSdi- schem Einfloß mit einem Paradisus terreatris identifiziert (W. Hertz, G^esammelte Abhandlnngen [Mänclien 1905] 77, 124). Über diese Gruppe mittel- alterlicher Leidenden s. E. W. Hopkins, The Fonntains of Toatb (JAOS. XZVI) 20 ff. 30 ff. Über die Lokalisienug des 'Eden s. A. Epstein , Etdad ha-Dani (Preßbnrg 1891) 36.

Die Annahme eines irdischen Paradieses bat sieb Tomehmlich >) in der lit- teratnr der jödiscben Uystik erhalten, in der zwischen r6yoW pv P ^^^ PV P ntätpV ganz bestimmt nnterschieden wird. EUnen besonderen Traktat ober das irdische Paradies and seine mit Benutzung des Ihn Stnä aaf astronomische Be- recfanongen gegründete Lokalisierang schrieb im XII. Jahrh. der Toledaner Chaj- jün Israeli (pp ]U lOKQ heransgeg. von Pietro Perraa in der Znnz-Jnbelscbrift, SO— 40 der Texte); man ersieht aber, trotz seiner weitschweifigen Daretellnng nicht, ob er seinem „irdischen Faradiee" ancfa eine escbatologische Beziebang gibt Vgl. aach Moses b. Nacbm&n DnMn niTi (ed. Venedig 6366, hvsxn *iyv) 10^, wo viele Stellen des Talmfid ond der Midräschim auf die VorsteUang von einem pnnnn l*^ p gedeatet werden. Dieses sei eine Übergangsstnfe f3r die znr Seligkeit bestimmten ; dort weilen die Seligen anch , wenn sie von Zeit zn Zeit ihren himmlischen Wohnort verlassen. Das ganze Material für diese Vor* stellang hat in gläubiger Weise zasammengestellt Manasseh b. Israel im Niämath Chajjim I c. 10.

Pfir anseren Verf. ist das „irdisdie Paradies an einem dem Auge verbor- genen Ort der Erde", nach Ansicht einiger „im Libanongebiet hinter Je- rnsalem"; dort sei die erste Station der gnten Seelen, die durch fromme Werke das Verdienst der Seligkeit erworben haben, aber wegen der Mangel- haftigkeit ihrer Erkenntnis fUr die Aufnahme in das himmlische Paradies nicht reif sind. Hier erwerben sie G-lanz nnd Klarheit durch die Wieder- erlangung der vergessenen Erkenntnisse der Seelen (s. oben zu 56, 26), ond steigen von hier aus in das himmlische Paradies auf. Daß die Wiedererinnernng in diesem irdischen Vorparadiese erfolgt, scheint die originelle Idee des Verffbasers zu sein. Auch im Ereiae der Ichwän al-^afä ist eine Lokaliaierang des irdischen Faradiesea gelehrt worden. Sie identifizieren zwar das jenseitige Mittel^tadinm der in ihren Erkenntnissen nicht vollkommenen frommen Seelen mit dem Aufent- halt aof dem ^irät musta^im (Ichwän IV 190, 1); jedoch scheint in ihrer esoteri- schen Eschatologie , die sie in einem dunkeln Oedicbt zusammengefaßt haben, die Vorstellung von einem ganz bestimmt lokalisierten irdiacben Paradies an einen ijj^ ^^s^' genannten Ort geknüpft zu sein.

1) VereiDEelt auch in der pbUoBopbiachen Lltteratur; b. du Zitat aas der eingehenden ße- tcbreibiuig dai irdisdien Paradieses, in welchem die Seligen fOr das himmliscbe Paradiea durch die £rlaagiing der höchsten Begriffe vorbereitet werden, im Namen ,euea Weisen" (IHK DSD) ^^ Hillel Ton Verona, Tagmüie ha-nefes ed. Halberstam (L;k 1874) 2T>.

. a«. a. Wln. n a«ttiii[on. P1ill.-til>t. Kl. N. F. Bind S, i. i

tnr L «OLDEIHSB,

yj5 i^j ö'-i v^ *^'ffi lv**^' «v*^

/s»A yLäOj ,^ jli « (j^t «-ijJU i4*-^I, (ibid. 198, 6). Die genaoeren Bezielumgen dieser Ortsangaben sind mir nicht klar geworden. Wenn nnser Verf. dae irdiacbe Pu-adies in den läbanon ver- setzt , so scheint er von islamischen Traditionen beeinfloßt zo sein , die er in seiner Weise modifiziert , indem er den Libanon bis nach Jerasalem sich fort- setzen ISflt. Nach einer an Ibn 'Abbäs angelehnten , jedoch von dem strengen Traditionieten Ibn Qazm*) als schi'itische Erdichtang *) zarfickgewieaen Mittei- lung ist der Zwischenanfenthaltsort der Seelen der Q-länbigen (vor ihrem Einzog ine Paradies) in dem ans der Islamgeschichte bekannten Ort ä-äbija"), (Kaz- win!, II 117, 9 ; Jftkät I 598, 17, 11 4, 11). £ine andere, von Abfi Umäma her- rährende Mitteilung laßt die Geeister der Glfiabigen in Jemaalem sich versammeln (Pseodo-Balchi ed. Hnart II 106, 8). Über die FaradieBstelle in Syrien ist eine Legende bei Kazwln! U 138 oben. Die Lobaliaierong des irdischen Paradieses an einem bestiminten Ort in Syrien wird aof den Einflofi von ahl-ol-kitäb znräck- gefiibrt*). Anch in figOrlichem Sinne ist sonst von „Städten des Paradieses" die Kede , z. B. in einer Belehrnng des Ka'b al-ahb&r über vier jdjL ^1 J^ : Emesa, Damaskus, Bfit^ibrin und Zafär (Ibn al-Fal^h 109,10). Über Emesa s. noch Damiri s. t. yy^ ^ 166, 8. Qanz Syrien (Hijy) wird als Laj^' ^^ ^^- zeichnet, Ibn Eatejba, 'Ujdn al-acbbftr 159,3; andere Reihen der L«xaJI (^Ua- EazwtnC II 139,5 t. o.; Jäk^t II 589,11. Vier Berge and vier Flüsse der ^enne Uakaddas! 136, 15 fif. ; eine Qoelle aas dem Paradies am Arwand (bei Ha- madftn), Ibn al-Fa^th 220,5. Steine aas dem F. Jäk. U 312, 15—22.

S. 69, 3. Vgl. Jeh, HoL in Brody-Albreoht nr. 96 v. 4- n'ttni K^l TM^n nfu hSi n^ (vgl. za 29, 11).

1) Unal warnihil IT 69.

3) Dem «idenpricht gani entschieden Ibo Kajjim al-ä^ncija im Kitkb al-rüti 171 , indem er mf die weite Terbreitiiiig dei Qadit in BnntütiMheii Krelten hinwelkt ; ökbija will er jedoch nicht Ortlkb Tentehen , randero bloS «b Tergleichnng anffuseo : x^l^ ^.^ ^ «Dt 1J4A t>U ^Ji

.VStjX t«^ »^ <-^ >^^i<^ i^^l *t^ ^^ O^^ ^ C^ '^' 'Hr^'^'j ik^^l S. aach ütlivf, Jonrnal uiat. 18^ (HiaceUu^ee Bämitologiqaea, no. 2).

8) Ober den Ort a. de Goqje, Hämoire mr Ik conqaMe de 1a Syrie (2. Amg) 120.

4) Ibn Riyjlin al-Öawija 172: ^I ^ ^ |J^ (^»^^1 /L. ^^ K^jL^! y-Ü >>y o'>

EITÄB lU'Xiri AL-NATS.

Dni«kftkl«r in Text

3, 15 L Ti. 3, alt. Mfi'^HSD. 4, 2 -nansfw. Abgesproagene diakritische Pniikte werden vom Leaer übrigens obne Schwierigkeit ergänzt werden. 5, 15 '3 1. -»B. 6, 10 1. orr\>3. 7, 19 1. ftDTiSoSM. 52, 22 die Notenziffer S) 1. 9). 62,83 (zweites Wort) ist Dm vom vorhergehenden abzatrennen. S. 48* Anm. Z. 5 L nnDn oblff

Zh des )I»tei.

>, 1 ^6 Hschr. RIO (verlesen ans tOD).

L CtOLDZIHlR,

on mnt jua rrm >n npoKiV« dbAk nowi rpjKrnSie nrfnt ra '3»> rüpn 1J33 '0 ij» m to» vtits 'sia n»on 'jn ini« lai 'j'ji niVi«p niru wm ntm liapn nun ta noBji oMya »bo nbpn [now ixan] mna nsen' no»ji o>"nn 'Tina sa/v riipn n<(nj ru'm nun navsi stau »•» napn'! 'jrrron ibVi nnon ta na «no noeu man omn nr»ibm inonnoHSH irio T naonnoo KnyoJ nifnt rrm iSbn mnon onw ■) in nni» W'aa nl< 'ibtt t|un ^a nK not nai>x\ nSip 'j»o min rfiVf «0 '»0 )o (CTB 'B^K noanbw Tairtwa na (buk iSi 'b )uj)' TT im nniB ')'ipa 'jnman -vyva np'MW yoi -rat otrpa 'jm nwa^

10 >iai •■ftM bip'B onSip onB' Hfl p ttr^rtütr r'j^ 'Jins^K kti wai 'ui n'iaobio fiaoKo^m nainAtt fiipb« »n') )«') nTsaj')« dbAm 'n noA« n»»irt» rppai laaVi nniio^K Sno t'jr')» iriv''''»a nysm'»«! rtoidnSti Dil )o 'bpsS» Ta-mV»3 w »o«i i)«n Sa nat nnVip wa nps ma onsya 'Sk nTay fva Ssbi oyjK jo («nao noanSKa iinnKa Tam

16 pnbK nS'ao 'S« pHn onSsJ' 'nn iiomS» nina nanittsSK jo nnS nam

)0 iiiaS« T»a nttiTBiS» twiniSKa kwb'i naK^K n'jiaSK 'S« piünoi

'jnSipa DipoS« n«poS« 'b S'wnnS« T«iSS«3 «lojian'i oS«»S« «in

inSw B'nS« nn«n «S ')nSipi 'ui tat'S ruDx umt law an no

iS nanoS rwf

1) B«nk]i. ibid. ; bier mit EOiznngen nnd YuiuiteD 3) ■(> ; Text : naICl

4) nntm B)Ps.146,1« 6)Pb. 81,m ?)Jm. 64,i

KITÄB ha'XnI al-nats. 68

to n<S» rnn les 'S» rmtri 'n 'ui 'Bjbj «sts Swp in p St (Wk Sit ')DnSip iVii 'ui '»BJ '5-a niri»n ta <3V» 'Sji S»j)b nnpSi n<wu TOK <o 1M3 njwS lon mini rreara mra trs "ja»™") 'ho pm» Tom moSi» ntüsna intr rsR nn ijja trt» no» lA m (npo noSi» 5 nw riK »anp tai 'v rot 'pbj "ana '«j» m>» noHi lo» ima n rrv» n»MnSK 'jyoa n'a» -m dbj \ii 'w nrmB n<B iHa yjr 'jwnp n>aaua Sarnji oSiyn 'ji'u«'! mc Swp on Sm nifR 'i»o >b \ta )Hi dbjSS ■Bwi 10K TITO py 'Ol na 'iiaa rante «v lana 'w» n-i<» -otn mSmai Sano» iAp -ioik min' *i ['ko n'ojns] nra nipoa dti iS ipn» nri» lo Olren nnSBoa nm nBuon oipoo pj" h'j» ioik nano 'n nrwa S»p m JH oii 'ui DJ'« 11)1 nireni p»n )o o'xon lon' 'la« rrw lom 'Sk np'SaSR "jfrKia |o wi'b t|xi HooKa')» 'n »Tait 'i' '»bj '3T3 ■DR 'Sr 'ui TiRo nSij »nSR 11 'v 'bjbj >aia 'j«™ o'non n'nn pr paiB« o"iB» Sri p(n:i' nmi t|Din pSna' iTon 'ipB m'»SR is RiSRp iWSi "ui pRTS' Tnn nSurn o'non n'nn Sip' on KinRoo SRpon pv» onn t|oin RTjjn »bibo rS'» ai ia nan [ibr] "joisanSR (3"i) Ta 'o'w '1 -lOR R^R «iSRp ofi DTiRjo 'flTO 'B )iRTa' inn nSifn 'MO tS jto» i: n'S TOR "jiS ja pyoei 'i Smi mjRa S'n mn Rapi» mpn 'tSr RijwSRi rjpoSr ntasn 'B 'jjr lenp at> m 'a-ip Sai a'nai so ipa nio napn nioa rS» nwii wo n*> ior onSipa naRjRB rwb RjSip no»3i mn na •jinrt Sia' )'r Sman 'aj mw ■« o-n -ra mo dti nopji mi na im mw iina mw ix )a u'r n^i'm] oim 'jai caip (tbjSr |o npoRjSR dbjSr tibj p nRi-oi »o pa' Rini [oivo ':ai o'aip um nsfi "))oi t|Dan mm ")p mw ■« TOBni [n'jRi'nSRi] n'nRaaSR 25 S'jRi'nSRi irnRaaSR dibj 'jSr p 'naR^R »o fnnRiSR ")iB' ")"iii om 'ui n»»3i nn na -«1 ")r4'r 'ipi mi» iina tiiv ■« Si onSipS rrpoiSRa

1) Bat. 10> Hitte 2) Pnr. 8t, M 8) Ps. 108 4) i^kS fi) H'M'iaSK

6) Pi. 104 7) B«r. Ib. 6) In noBerem Text : TIDD tTim p ttni TTOp ffattt nltl

p JJWItl' 'Tt trep RnTW 8) ÜMW Text: S'tötlS tO) Deut. 14,» 11) U Kön. H,a 12) ti 18) -ntl 14) Jeffreli (Text des BargelAnl) n 2 Ss tPfi3 Dna Itt

"tisS Tnyn Sa tpui ns'n

67 !■ QOLDZIBBR,

rtmrt« teySiti pimtS» o^'iio «pa^S mö'n m rrm rertänom mrtb jo ■ümVm Hjnp» nai jo >Jmo nSimy« »'ol 't '»»''» nSKV ps' |o xom fipnoV» •))'rtiort»npiaoSK nirt nrt« ')aii ipe oS» th» um awnViil •B ja >»K owS» |j im nyipb» >b ioto^k jitao^K VojiS» pn 5 obipiT c|Ss "jikmSSk Sai 'B nj» ^np' iimairtit |y -nnDo fittStt |b juao wpjnni mBiC Km»' jr '^ rvt mrao' 'jy iiva )i!no pm» ') 'ipb '!< -u im rrB bbjSh naia ko mxiväi dibjS» oS» p mw itröin«! ntiabK onb »* lAi nawScSH j'a »'S» -b» njnm inm iSi ijai nn» '3] Ton <nR iVi 'jawiaS» ^bi "jmTa te -ov 'jnBpo u'hi onte» pn

1 0 HMKna 'B «in »j<a ipi iTioSna «^ inoana Sp> d'ji [in»)ma tmf) o'nm •Vi p Rripi ■imm'!» aKa 'B pttS« OKonwi poibit aimaa apbo^ HO TKin KJ^p Tpi nMimsD^R d'>w 'B lim lerfm o^ 'B p jm pj mv )o 'by |hSh ai<B HnSwvBH owDpNi dibiSn ampH 's n<KBa n<B imitD pta p nij'i nau fÄBio'jK dibAk mb« Tttni na bojp ptm oSy

15 niBi D'T ipm "i'ipa msi<i htotb nn-d» n»bir p; KSiarei mm» pr mb» na-i mwutn nebv aiioa nn-aoni nrioni nan nnsjrn 'B nnn* nii KinoK TSiai mB nrns «o njo abu' inB rjinjro')« p mbH nnriH «oa »» i-ot nvi'jBb imp ')'ip biio nntoi nBHXiK 'b» OHTibRa ri» nwaiH 'ui Tums HTU no B'nb»b noH ")bnoi 'ui imbbn v vr\< ")bnoi 'ui

20 ibi biio "i'nai 'lai "na i«b mtm ")abipi 'ui u'nbn ons» isia "jbnui fn» 'ui 'BB3 '3Ta in "ipa bi nnroi nn'aDn 'b fimoa im ob ho aaci i|äiiob voia* ob ho mHiobm n<aHDnbH pai yürno friy 'B ntt)cr\ 'B pb'Hbob» bhH» obHybH Hin 'b nyv bnp p )h ipnin ob»' nan ibi "jonau 'ipB noDH poipi ba nnabn maon 'by p^HTb» Hoobn Bbny

26 mbreio^ 'lai TnniHo nnrp ^strp \>rm "jkS'k bKpi 'ui ipa 'aaa ■m' pia •B pibjrtH yo HT11C JH "jm nbbn nmäp »nn p'anpiBbHa p^aHbBobK ns'Kbobn ]m pa< |H mab Tnyb nbb« nnät ibi 'by bmi pB onmaon moiHi nait nn obiya rrmt> lown ba ioih »»im 'i ") bi o'oanbn MibHpi

0 bni 2) Bo; TgL 66,» 8) >o mit Artikel 4) p«, 86,9 6) n*pO

6) PwMh. 118> 7) Fl. 62,» 8) Ju. 85,1 9)Pi. 68,S 10) Pa. 22,11

ll)Pfl. 66,s 12) V. 8 18) PI. 104, u U) Hiob 88,7 16) Ps. e8,a 16) Suhedrin 91^ unten; aiu twei Spifidien ; Fl. U, 5

KITAB HA'AIII AL-NATS.

OHno )nm»Si« Sj'k'jb^m ittv'iH 'jpiDra InySR «noRni« itnbpnm •» KnrwD »0 'S» ihono na'Ka fiVw TiiniB ronn pnsn »to S-wAk SKpi 'ui oSk ma n>Snj nn<SK toio> ') unSfio >b S'p hSk 'ni SoyS» npi jroo Hii'M nm dibj oruoi 'm n'n» Bvm 'i» loo» 'jiti'H «nSno >B t|»Ti noToi bim if'K itnarw« 'oo< 'rt» 'ni DÖjm ') dH «n nui s HnSiio (HB p dibiSm iSn 'S» oScb tSi na»» »m rrioi n'ooi nnsoi )»30 'S» |K9t3 )o »B"iS»3 'jKruuwm'i "n-üSK 'S« wuuiJ'i «njni'B pyuS )'3 fhjK WUKB )on Sa fitwi sS) «nn »Si tnmp 3>xn »Sb ip Tiru ruySp» tbi» »bj ran 'jinS S'j'a» nSiip nSro 'bi (stoSk a-uoi mi» ort» Bf'i 'junSw p«SK BKrant 'b k*'» S»p Ktssi »Spn 10 pai 371 n'S» kSi mbSw» nS jk tpnir kSi na-i fijiNO «B-wn je |o HUB' »Si J«pj; 'B -DB' i»S) rrÖK ipw »S m'jiSS «'itS« 'b «sonjo f^HStt |o hsnSH Hd'dbSh »amsStt 'B noBi 'WK 'j nemo )n'B aiii» |o fWB 'nm 'jvroT S»p onSno 'bi Ttn»3 aip' »Si noSs» löj' -n»' ttSi naitp» 'B TsnS' oSi rmKni? )o Sn nai njnfls tt" t" ''V '™ "™' ' ^ )m t»' (o oruoi 'ui 'iim 'ips )"SnsS(i jio «buibo jo' ins namni ims'jSm nHaTsSm nnveSm rnjnS« StiKSw »rb'Ski S»aiSM 'b D'iifS» onoiBj junB rrSHaS» »iwoS» 'B dkjSk 'S» pSttmoSm o'oi 'BBI» Sno in»T3 mn nBn»S 1' oS»' ")'ipa DnS»B Sno onSip nnan on'BVB niSio Sre pMPpSm o'TpSna nJuno' iRn»» \o oruoi n-onSm ipjiSii 'B 20 oifSS aip'i Tsa' pi ri'oniS« )'»'opSK aHntKi )'Ti»i«5Sm ninoSu nw on'ja man "juS'k Swpi 'ui cibS mar "jnnSno 'b S'p 'iSm »o irnii dibjS» tSob omwa»» oiion mm 'ui dhbS nn'nua nran n'S»n toj naB» onS oj ■im on on ")'ipa o'toSm ;o nnSttiio» TpB onS i'Bipni (iTian ma 'nS» laitoi totib om "jp^nn nnyo '3»' 25 HO 'Ball Nnivpa Ki-imaH "jraipao im om n'TiSii oibjS« ^a Kj-oi MnpBiKi oibiSm tfWH )«S» imtB -wanjKS» liS rhayi »jpo n'BB nw-oi

i)pisn» 2) Pi. 140,11 8) p». ii,e «om »jKmaiion'i

6) I SuB. 26, w 7) Pi. 94, M 8) sie ; aach die folgenden Terba mucolin. 9)Jerem.

17,» 10)n8un.8,le 11) Dent 88,17 12)Pi.lOÖ,n 18} Jes, 67, e. 7

14) 'nvnn, 'naan, a^n l^) nur 6 wurden anfgetUilt

L OOLDZIHIB,

iwi'!» ')rnn 'B StorbSk arnnoVw StiSr ■iimrtH )o na niriKn -np (rin T«BW (o na np^ 'pjn '^k HmuriKS »aotuo un^un jo' mit |3 'V» nKab» jo nrn» nyW noBjS» ^itit «nw oibnoi o'jny^K nHjyo (rin »iMtSa S unui m^Rp ipi Nna nncni unBi»' n'^ a)>s 5 (tnyaoi Rnfn^ anio brjS» ]^a <^ nySä jrtä tri» nSoS» )«» p "iw^ |in Wim'! )0 ')»™<pnj(n »nteaa loir )r a* -fio^a »BKBariD» in )Ka Hyiii' mjjt aH> iSoSS u^SJr )Ka niSy njrti 'ft» »nBiMi Rnaot "fflyn aiei'i aKnaSK Sipa on^ip onsanSK WTm n'V« )((oniAm nnotro fWnon d'ji «yn'jK nin <b KMaBV« ina 'B np-»oSK dibj'?« honi 'in

10 nnaow ip pn an (•n-OK'w j'bbAk yy» d^ii»')i« lon mioi jo (rtf n'ji niBKBSit ararioS»! no'iyft» ptrtaRSm nrn^» ndnuSRa 'jnJmam on^jr Rn'ip' 'iS» jn»Sin «n'B 'i^ bpyVMa Rnib« onS'onon |h »n'B p' Mna »vwwi ona ■nmjni »mm DnaiJn m i^ji DsybHa Mmo» Aa vm »laSni ona naSnB onjrKaoi oniKräta ')nlTuin njaxjwi omna 'n naiiw

15 niHa HO naerm snSno aMiy^m Dnyo aNpy'iH pnnso v ifna imim TW m»j '^BB iraiStta Väktib mmio rfwi« )o )io n'oa obi'»« tn\ ')nmiv 10 Jhai nB«Vn imB nirw |o mj>yt niAl isyB nVpx iBnni nnmü »'!« n'pj' t/n Biäni TmSiia nwiB fiSjiBjo^ rarwo ii-nx 'Sm fftjrK»'!» tejm «^1 oSjm kS 'n'!» bbjS» ^un in trinB K-»no ■ikj'jk 'Vit nrni»

20 )o iiapNjmSm |'a«noSi« 'juk i'btuSk «j-oi ipB moio'iR 'ti'!K kS» i)KSnaK aona tfvop ('apdjio'iR nam yi» 'S» )'a»no')K iiam <^» "WTTpw laJm TOK»m sin') tri \a< \o onSi» iSn «o unjo Tsnj onSyÄB» n>aB '-DK D1B3 'S» TOHBnni lA» 'b iS»n onoiBj )ianB imS»a 'n»arn nin 'B nSip ito )'5ii4 «'jn npo'jM pSir «'n p-rnn' »4bS» 'B niijSiia

25 paijtno onB ")Ty 'm na'i'! »t (•V ipk uyj'n o'b'oan So» "jnpaoS« Tpi t)iji in'aj' nen 'lai ") oms avK 'ipa tin"«S» p jnpno' irtB irmao Hanns paomwi' ihjSk Sn» nm S»pi pwBS» Hin jibj n>T)ra 'n ■ob omio 'Ti nnSo» pS on'B jna nSy iiipa h^h üSh 'b iSim dibi nnaoi RnSoy 10 HnH" pa np'B tfibSh iSbSh aip 'Sh HnoS» iiipa objSh tvwib 1) Km ') ä«bbuh is2b, M. 8) S»pin)Wi «) >• se,s.« 6) ruaiKn. ai

girbeB? 6) tlMTlfi ?) nlU 8) H 9) Eec]. 10,i& 10) uM. altno 11) Hiob 6,1

KITAB IU'Äh! AL-NAf8. 61

meiSw bpySR tea iSi hSiSi Knousnm (PniwwS nyanni KnS niNpia »n^N nino ysiv naehm mcfm 'irwAii ',)«' qoi 'nf'ni siJri VBn-»n 'hSk |kS KnaHSjMn Hi^Sk D3V in «in |tt kSb yaeSNa SpHybH m'aim dtb^h Snl 'B «rip itos »'jd 'otsAk n'o^» -iv 'ipMu')« 5 »3Kn njumi pa'i» )h rar ipB nsSobBs Km'stni nysoSK p-ui oikb^ks 1-u Hipa nopjVn ps aiSoo^ m im rrsn na »noam ODjb» -iitnHV wuo ata Ko rtjjBi sn'B n»-n» ho njSai r/ni irua mil )o f'ia/iH ip «oa Hntodt)« iK k'jiVk nin t wiaoo' nbiin noan 'B n* h^b ifyfnt nin 'B noBj loo' jhdjm^k ab» 1^1 amrti« )o Hn'jKnoirt nijrH lo nm Kita'; mia ^''jb an» )'K 'j'ip'j iM ''jy "np< oV nnnin nwro «V 'yn '■wa'Mo 'o'iyRB KnjinB lya «noan'') «n'^i; 'pa' o'b ':jp '«1 I'a t|ipiSK (o na »mji« «oa »in'! n^'i n<^K Rniaii> "Jp unVoMo' »airtii 'jno fftiNBi» dibj'!» <b »in no»') n'Sii j'snp^» nna'«te nopA» nani '^m 'n nins onnani "rtjr 'b onaeM )oi liy leaurtdi 15 »i» 'nn vpMStt Aao^Ki ■'jyÄS» inSit Vo»'!»! o^S» 'B njta ip 'nV» »n'j rrtv» n^K 'V» »nS»» na nüi »oo f lAiKbua »nnHa »tn'j

nin i»3 bipj nmHjio nam^ am nirtna» n^B -otj Wb (rä) wio')» aon fhnm ^a moBAK am tiSnan nryo^K irV»» namS» itn'B mfiimo^» ■wn»')» jo »nxa« «00 jiotpAtn 'jfnu'rtMa »ntejn 20 ItmoS» inpnSKa 'nn'jKSK p6nS»a itrtBit^« imtm 'jjo Hmai mpoSK mtt «iH noBijS« nj»a kd na»») ■imo»')k TiiKni »njo abimn »ti iTBtnr Ho^ |Ma jkb m^Ka ^nan ip ^aH ^Bi arä D^tqrSK Min p nwi «I^J^K ''»< Vrno< htd' »y»3 ain'ii» ')^a )13'b tppj Hai» KBhbj »0J3 «am mip »»n no'!« im t|"iri Sbköj mina ^irti« rtntn <S» 25 jiaom Tair ipb» p Vis'nt iSi |i«a f nimai nao aui'jK »pj tbjtb irro ■TOj tou' i»a< »Vi n'j »aoj» nS» 111»^» \o ainS» »pj -idjpb 1^ noviV» nSiai 'ui ip:a »Daan 'a "j»» n»i(ji')V iVi Vno <B r^

1) Hier folgt eine nnveretändliche Gruppe : ^naS '^^ sS» . die wolil als Versehen dee Sduiiben m Btreichea war 3) £ccl. 8, s 3) so 4) TKrVtO &) »dd. eine

sinnlose ürnpp« lyiKn die wulil im folg. TnKD verbessert ist 6} Jereni. 2, ss

63 !• aOLDZlBKR,

w rhnm irei Kim -öif)» uaim ftirarh mvisim imiM m »ninS StW!» n'JiKSit (O-Di npi b'jwii'm» irin •'jr «mi-m DBj'iit ci'Ssn 330 imtc ^pi p"wn' ja yifn'i n'm' bip (o Hrun p') dwS» fiAänD« 'S»

''!« lljm fftWB'jN DIM'!» )0 )0 fhK»K •'jK iKm' kSi ') n-KSS ICTB KO

5 "jOrAfiKo insi ns'n'jo^

;"ni<Si»SK Sipi psb» Imo^ Hyann objS» jr ji'V'bb'i» '»p 'wB (3) n^BB j"jn30''R ^ip'! li»'!»30 onjK "jKjVp ip nDipo'!» rijrmf'm trn Xvh» firm "u» dbiSb linn oniKpnifK in bipS» irin <'»> fi'jf's»''» iw« rä-ixTBi HBte 'B fio-6ioi pa^K SwoS ')nv3Kn oBaSB an^ Jno' vm

10 paSK osna dbjV» \a 'B Hdom fi'Jm fiDUfD ririp rnm nl»» alioa mpi ymn irtme'itt 'np pi 'jpv'iH 3J10 p nj'j oipn )K3 ipi nJHto 30n3i BBJ^ ms -uiunn vtim ■wn»';» )m pB^it Tilh'j noTpno obj'jh )k 'ui pWim n»'03')Ki rwB'BS» 'B mniil'iom 33in3SBi i«te«'!» ip \o ttrf> rmtp no -ntpa ')ieio(rto ictb -von Km« -mo ho tMtSnädSw

15 Jnn3S»3 pa'nt urf) lom npi 'B nS«»')» «in 'S» »nSwi 'j'B Hrr-wa nv Tpi iikShS» inpnSMa wiS »3n«« ■jimwiN') 'jijjo'i« mS -npoSK aons m') Tip (»3 h'bi ru t|i»ir srh ni:m obj^n HSh paSi« |m 'S» wiSbbik fioBnS» nWip» npi 'kb fi'SBoS» »n-innm H'iSjiSk «rrwriK »n )onB MnSdVBK n'Bi n3 nminS n':i3SM nSSS» «nS n-m oSnyS» win

20 d^mbSh n'3» nSjTB TBjnS nSitn 'iS» dibSn3 nn'DiiB inö' 'iS» dihbS«3 'SpySK i'3inS»i3 Hü" rpi «ru»j» pSo'i hü" npi »nwj» öp noTB 'S» mSi nv» np-uni p-un »S '3 nSpjis »n-ÜT nj'BO 'B nnfc n'S» p3n w Hru» np'»' fT03 iru» nSjit" Sjoa kok Sj'BdSk jo SSbj nKfoS» pnS' '3)113 ruK»' '0 nK3: mii mSno S3S3' »'» nn 'inoS» Sip3 n3Öi»n' 3Ö)inB

25 »in »0H1 SpirSm nS)iS»3 "jnmäii owSk nnwn oolS» po tri» )k tSt unnK-iö» dbjSm ^ |h lixB «niiTi »niKT «i 11*10 dbjS» mio ■i»ri«SS fnupjo S'jiaSit fiSäS» )k »Sb n'S» »nnitBnSK riSpi SpyS» )T3Sk iura )0 J'nn i»n tri» 'nn dbjS» iniJ 'Sy HSxnoS» S'jhdbjSi« «inai unnn' 'TS» y-ipSKai hh'b 'iS» SpySita nmiopi dbjSk nnSm»«

l)ol»nlS,iI 2) WiStKO 8) oben 8, ml. ») njftOn ») umSj)

«)'S» 'IpvjoSk 8) »minnKS sjProi. i8.u io)«ainS

KITÄB HA'Än! IL-NAVB. 63

ni-m 'ips rrfm ^pm- an nj» -nx -iS« n raitn^K nrnr')» »Siy )k S<bi

äip •» j'«3 m S'H4b'!K yoJi ni^jiS« S-snn h*« Vipa Sss (ö') Sn 0<oDrtK Sip in k™ 'Ol noioi rt pi'ii -ui "i'tfmtr 'i 'ips tokAk oSw^M win '')K mi KOI wio ijn oSiyn t|ioo noW nopjSn ]t> »Vy 6 »o Tnn'n rhiehn VoyS» sDsn'n kti'jS napsni rn'BiiV irtM joranS ^o»^» anonDR^ rSr ^S» -im» d'Vi mW» di^k je iwoä» 'U1 »UK3 s'n nn )3» "y'ipa kp'^k i'ii p tpi «nntri 'b )'H5 nV»^» SwiB oi'Mi »'!« iru'sn Kbi ü'an ^ a'r\ -liirt» )<db3'!K nj'an 'ipi 'W cinim iin''jv 2*8 teil')»! o'jybKs -dsSk bibj^k PRta» »ns'San lo SeySin o^» jo na 'jnio« »o WnB wSk nrn ip »tn n<B Tüto «o Sipa <nn pn oS oVkjt^k «in löjr o'ü »no'jir 'b r>p3 iS »n» nSyw jaS'!« nvKS-n 'in'!« iitnjrK nS» '»Bobiia «n'a» »nnVio iSm ictbt» ^Dirtin jaW« nidSn t)-?;' o^ ixhs ojm pT o'> in boyS« niirtm •)DTU n'j'iB t)-ijrn »ob »noiom »'jnV» »pp dbA» pin oS ira\ 16 »Si »nabp «b» t|ia^ unäi p no* kSi n<B m»a »o riViBi n-QHSK jmeAs zhvisa »mo»i »mjiKini »nt»« »nsfe )o finuo |o '*inn ^ai )»a naiSoo <™ 'nHS»')» -luS» 'n rnrnint dSdhi nS»irt» Sov^m 'S» n'n»a3'!» Span nSia yy» »njo dbi» njii 'S» nJin (o dbjS» Spim irMDwS» DiwS» 'S» fpjKi'nS» dibiS» Spim n'3»vnS» oibjS» 20 jnaji nweiiS» p»tm on 'iS» nSxyBS» SipvS» 'S» n'^HOiHS» dibjS» nriÄiS» mowS» ti'San in »im onai 'S» )u-ipoS» nmS'KSBS»! mSyS» MO niöyS oS»vS» »nna 'fr<j>t/ nanoi pmc tj'San im DS»ySH »in 'S» nS»yS» »in 'S» nofjS» mii iSiSB na mnno» »o oiDii n'B napan tiijmS «n'j»m »n-oi oipoSK »rni'WB» »njo )fSanD[n]S »nSi» min fiivS 'm 26 njy n»ä »0 'Sy t|D»nni maninSi oS»)(S» »in ui |o »noS»)) tii» »ni»ytt »nio n»n' »oS ')nSo»)( 'ns nBSai iiokS« nina n''Sä»i TTivm purmr 'nn »noKSS piini «'jtS» nio» lanarS »nnSMni p'BinS» 10» pmS nyiüii ■) 'ipa »n'S» iiyn 'nS»i »n<B n:»a 'nS» fiotiS» -npa O'HoS«'»'«««.« 2) Hiob 32,1 s) nin« *) oiiiS» 'inSoji

I. eOLDZIHER,

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16 "jmoctfji imi* 'ip3 n'S« aiöS' nnaon nnn hdm mio n'ids tw "Sp» IS "inoS» S)p inp' \e omn' ipi 'y'i nns' j»b n"» j's »im t|iD»> rt» fiiA m»') im mivn norun nni nSyoS »'n rtiyn own 'M nn jnv Tinir nrsrti« obiSn pippm nNsiw kS« iSi o'')i w 'Bj tW |it Vnp 'w inr "o nSip toji p«S nooS )«n n'o'raS» owSw «rnpo ''w

10 «TU [T3I01 «Si WH )nno 3B1 o'nWn omi 31»' jm' 'o ny "jnjv DBiWi fw^H p i'räo pdbAh tkSik )h lü'i hjdS) p'pnrn rouriK Sip fw^K p i'owSit ijn 'S» S'VtSki rwiKooSK oSn» )o fi'SpyS» rpnitsjS» OBjbK \t jr'"«o siT »ifi P"*" ""''''' "jn'iHSjSu nyiifS« ronsS nti esi fwn mm "j-iokjp «*'« PkSk )o mwnS» iray

26 wVp «OS modSk bSkv 10 rvSpuSH dbjS« )h 'S» S'SiS« 'ui »oni non3 (TU "jHiwi 'ui mn* 'jth obj ■■wni ")'»S'»n '«< niH now '1' ■« ntwS« noSn» 'S« i«d3kS« irtfi 'b nSip iSi jo i3u« 'ui n'Sji d»S noBJ I pW3 )330i wStji n'3 oi«n iSin '3 ruvsdn nsm ")nSip

1) Pl. 8S,io 2) Ps. 103,1 8)Eccl. 12,7 4)HiobS4,u 6) T. 10

«) Jtnn. 6,11 7) P(. 84,1 8) mm TaS 9)Ecrl. 3,81 10)Sw, JM»3,»

11) OoD. 1,11 12) T. 24 13) I Sam. 26,19 14)Jes. 42,& IB) Ecd. 12,4

khab ka'ahi al-nato.

»nS»« )o ntnuhH rriro nrnnSii i)'3i nopj^i» np<pn pprm «am» noa fiu'Da'itt m»i>it <^h nrmy <^h arä^K jkdm'ik p) hjkdw niNV |h <^k

TTa p'BinSK um iS rtS» »p )k ■ntnra m nowSR p noDK W '-was» htt nS» i^-uVr o'iim bvB (#) N'nm 'sx HO üaim icjiSh dVhv 'b )tta ho 'avH Kn-mi HExa fVänon 5 jsn'jxHn'jH fi'DH:')»! S'jBi'nS» (hwodAh |ndbi^h Hon natu'»» Siap'j noBjbH VnnB -ixmjv'ih d'jh» )o pjnm Sai rnnri »o 'bxh onB |hdjbW npi nH'KiiüSHi nHi^pjAna BHB'ton aar in ninB nrnml "^b ommj n'^y'jH DBaSB n'jBnBi HnS'Hiii dbjh 'jSb VhSb 'b 'jBJOBSa oipn fOBj^B narnnB S'bSb tot 'nn VBiirt "initiSHi '^pySK Ta-mtaa lo now\iH n'a» ^p» h'jtSh 'B finSHxSH dibAh OTina'B n'^pirbn dbi^H3 ^TH^B 'B rm frD2 n'a» jbdbAb bdh )'tSh ixBivV S'bbx nnYKSaroHi aaBia^H 'ip p Bnj'V' bodo Bn^KiioB BTiia tra nnHipa ifSarenV ', fnjrt HnB'nn'n Bnyjm'! rH))Bjm''iB |o nn') hoi fWiy^B nnTiinnliHi HO 'BXB |H 01^1 .Tyiif'jBi fi'Spy'JH 'jByo'jH 'Sv Bnrjp nSn 'oan'iB I5 ™p )B HJ-oi Tpi Bomai otpr n^B ihodj'jb Bon n'iByVB Hin 'B JH Bron npi ataSn HnnnrBäi rriBi'n'jB nip iViai nrnipSB n'PBaj'jH yots^Bi pafSm mipSB '/BnnVTii yieiäSni jnibBi nsy^B ninii''iB n^r» )aJSB BTOiS'Tn SoiirtBi 'B-i^b Sipi nuBürSB H'aiAn fft'iB |b bj-dti t|-iim )B CT BSpjf ba Abv mnif'jB 'jyJn ib w rrSpu^B !\'tanB tViBi 2u Sdj'jb aSo nBpiB ^no ni'HjSB BnrnpiB <s\ Bnniji ppB 'B ninifbB )hub'i^ HniB in vboISb iri^ jBb opB niSbB aSoS b'j 'sbiioSb noBpm pan nB naüJ O'm i' rtra nan ')'ipa n'B nS naaii SbAh fioBpR ''jji 'S!' *! |ji ■)?! U'man nnai ipi pan nB'j ■oi? iiWB jb 'S nxB npB Vb4b iWai ^Bwa otib n»on 'niwJi 'nSjia ni'j'ya iBon 'iBp nxt 25 njiBJ» pan "nn Bnajio 'B1 Bnmji pnB '^ b'jb pan bS n'jwi'nSB objSb nm'« oniB man nW on'^» p'in'i Vb fW u'aB omaB 'ipa fisno 'bSct nj uan mm 'B Brfia SwisSB yoi ') Bj-ian Tpi npn aJwa 'jm n^') dbjSb mp BiBB onan h*i 'b b?b nnaiji onnini» r|-ntjn o'i »Sbio^b

1) ob«ii 20, le 3) vriSS 3) BOnnV^m ^) P^- l^?, s 6) SAbbath IIS^M.

I. OOLDZIHRB,

'wyo^Ha TnojKi "insBi iwai rwiKODSK 'wjmSK p -nö p »Sy «rüro n»»3'>K niKX rotTnun'»« nin SjkS» n'a fiiiniiSi« DHoJirtm fhnAio BKinSi« n'JJn 'nn nnxjy'im rrisbiS« ■ns'p'jKa nah'm Sküijo

5 {HDltt'lN 1X3' TOD NflTJ (NDwSh B'^1 »pn )MEUt'»l 'H nHXl H'ODA» DBJ )»3 |KI uns niTV 'rtK fillX^M OU'!K 'B np'TX IK P'oSk ')nH3M

n^»n )K nn» (rin naa 'a n-iMSnS» n'^in nfi'iN 'B ii:iBio n'a^K B5»^(0 KnoHOJ 'j^nni tu» p »rmln 'jruBnn no»j^K Hp-pn 'nn »am Hain «namfi» »na» 'jjrtawi «HBa "»w «nn'»» wi^ukb 1 0 bp»b« )'»a «nmnB nh'jik 'j»n >Sk »Jni *nm nynB »norj lajir yefpnn lUB nVuSo^K 11» nj( traiKSN 't to3 nnenBien SpySK »»xa ffiipvo

TX3K NB^ nUO 'iKp KOS ')pir'l«a »n'JKVO p'>|)»1 BKin'jlia BW'!»

»n 'V ikSo '5 nuo jit kS 'a ') nj» annaW 'ip'» mnbw naBna ii«'>o'ii« ■) 'ipa 'WOB 1' iirto njK nuo b'!»i (anp'jK an^a hob'in '^« tjw hoSi

1 5 nnlit nruöo 'nn nio' nj» pi otb»^» amS» njo npn'ii 'ui nuo »t w KTim ■S'BJ Kl) m'Ji pma -friai 'ui np'j »'> un'on^ 'v fBn iS 'jn^ nS«pi nVoi Vmn tm ^wb mn'ifw p »nTilni no»j')» S'Snn pa' t)'a tS j'a« '■I "^R oK^aH'JK SSnm o»Uk 'i '^k pa'!« rtnm ibJi ou ''jk iKBrnSii ip ''m [ixKj» 'tS« ^'inm] ixKflr *i ■'!» yuao 'tSu rtnrn »'»a»

20 fhnA«i «^'nSM '')» aama^ D»iSm ikVbk'hi 'ip ^iinm aama^m ik^bk'j» 'ip p Hip 'n t')» nj/'au'!» i-mi nyao'jK '^ rnnrtui ''»vnb« b^nni 'teSd ^p»')K ''i« h'Sa'jH bb:')« rvn ir'ja'j« bbAk '^» n''!a'!K bbjS« iipv'jK 'm rioif:')Ha n''»« ^b' n'm nn Sj nyiaö 'V» 'Wd '»p»^» Tini »Ji» on 01K 'jaS» Biij 'm 'taS» bp»'!« ''>« 'jn '-wa^» p n'ixm'j»

25 »Sa^K 'jpy'jK ''»< «^m Sl pbKa^K jji -niioV» a'mn')» ''w •nJh')« BÜw pi nyaoS» 'S» irtaSK bbjSii pi rrto'™ oBib« 'Sk -^a^» Spv^« pi aawa'jin ikSbh^k 'b« n-nx^w '^vn'!« pi nTwrttn 'Si'n'!« ■>m njf aoS« «1 'iSd «nTDK 'b» Txwy'j« pi ■ix»:j;'jK 'S« aaRiabw i(Ab»'m« pi a'mn'w nsxi p\B >'!» WnnSu Hbx irins )«djkS» ODi nio 'i'j« aunnS»

30 B^m anorB itn'nx iSi 'jöimB mnnso lixa toB» 'Vn piB p BwoAm i) maH 2) n]on s) Siio *) J«i is,» 6) t. 21 6) y. n

SITÄB lUAKI IL-HATO.

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I) p »S 2) Pb. 139, 18 3) Verbreiteter Hadit-Spmch, Tirmidl II 19 4) Ta'a-

nltb 28k oben 6) *Jj/-f 6) Pb. 33,« 7) oben &2,B1 6) Ex. 3,8, MS. ^> vSm KTI

9) V. 4 I0)Num.l4.u U) poSv^ 12) Pe. 99,7 13) Pb. 97,8 14) Num. 11,(6

15)Pb. 18,11 16) Korn. 12,10 17) Ex. 20,ti

L QOLDZIHEB,

lÖK |i«dm'jh na 'jy iwk Totr mm nasiefim o'Koa'»« fiiz 'nn 'B rmvi)« oipn na 'jy Dipl 'ipi nmiaoSm rnjnao'jK »isA MUöS imK imtD iipaMD')» n'»o'M«a StikSkSm nKi'B^it jo rwjnaoS» im Mm» m'iR otpi -»nn »jjia^ »laoi »yat h'jw niuiaobK -o» <b 5 i^K na HjyJm »u'Din Vinn 'b (oük iri»B woiw ni» trtw t«a p am iyfn miätnMa »jym« -«rDj« tuu» fix nmnao^w irttoaS» 'Sjr neni -mtm 'ui onpi im» 'ip mäii iSi pai KnioÖKi onDi'j» iodibj TBS >flra tirt 'joi •«! »nn'Bam 'namwa 'Swm ')<jii rnno naBa maii ■POBn'i» -fri pai na» t^» 'Ba •nnen "j'ip Wo »Ba»i TMnDM

10 nBi»o^K "jn'Ba nroBm Tf> ^aw tf> naj»3 'joo n»i nwta '(-nnM lya 'ip

a«ln3(n objS» iu -iKnow 'B nsm tma irinB »n^ '; poK obB naJraw

Spy^K )o nwoT ws onBn nnixni •fn dS»»b »-A iwuiroji »nw »noiS»

nW» »e IM »T»^i« (o n'V wimunom

TTK dV»» WboSw m'!»'!« nm'nimbK p now'»« poV «o'B to (i')

1 6 -la»!! »nB ja »'!» rtoim irnnwa :^b p noBjS» nfw ihk jk nS*!» Hierwa '»jnm n<'i» njn iSi Sa )o ifwa TiiiomB ixbBM'iN »nsi 'S» nJm D1BJ p B'nrSS notNteS» objS» nn 'j»bSi« »inSi niS» ■o»n tSb Sa p nj'nmai '-oaSR nSS» niPK p n'B ho pi puam tSb tSb3 naan pppnoS« dSii»Sk Irin <Sh Hmm <B n^ rna» hoS nB-i»n WKa »nwa 'oö»Sh

20 HO Tip 'S»i D'SynS» pnoa niaHn nS KnM<si ija wnäin m»»B nsMuS KOK pn »mimKi »nndSioinin aawaS» nn»»»»' p RnpnS' 'S» nKiTonS» >B moKSna« w »nsiSa w »nn'»» 'B fiim w nowS» ■m <Sh »n'p«S' Hoa oS» nS« »n'-wa -ivpa oiS»o nipa nmi tSib «nnu TuSbkS» fvi <B noBiS» nnao Moaii t»i SJ ki?' hob kb" pS »nSwi

25 iSi inii jo'B jaS »nSMO-w fioanS» 'inpn npi -Sn rS'io «jimt ictS» -atn 'nSu ikSbmSm n'pa p inism np» n'B nnao 'iSn iSbSk nnao ^'m -wn» inoS» w 'imroS» Snr 'b «nnao (Ka »Sno VI aattcSK jMTnoK -wa' oS Kono inSekSn irpa p inow 'ipH n'B ■CTJH BWS« ^a 'B aamaS» i^a iiinR lin iSiSi -inirt» iSi "Itob'

30 p KnStti HO aon natu Sa p biSooSk jk DS»Kt mim'» nSi inmifm

1) »CJ» 2) Ex. 88, w 3) Ph. 189,6 4) n'BS ö) p'BK 6)^60'

l.-bM. Kl. N. F. Bud B,i. 8

lOT&B MA'ABi AI. HKK. 66

Tjf3 «o'jH -iwvi «oSh -1)13 teir/tH iw» CT myo m-i n-o« (lA ms» lya ^Ski ko'»« mnbit -ouy iiia ■irj'jk itif w Tiai "ipi 'S» fnuSH onnn 'ip 'd furtM p miioi iüonoS« pnjioS« Swa nyarK ofi mya döj on dtih tai '■« fy 'ip >b ruaj'!» ojl irS» poj Dii myaj toi ras äp-SaSH nna oii nonopm njusa nona toi n'nn Siipr ^tmfin oji s n<jpt 'ip 'B noHop» ■ö« •Sk ffoiirt Sai <aSo 'ip T niuBi (»rawS» Diiöj na 'jy onsen pK by nw Siip "Sk 'V nw Wm onyj ny nSw« (B vn/mhH airmSm •oan'»« omj'»» in «im pHSm nmmcSK lAi t|Dyn TM Haim »pn o'Vnm min yiiffS» pi 'ipySM )o man 'Sh nan rvBKia 'o iWi« in 'S» fh»»» iJn 'jj'yi ii'iajS» pvjS» )y Sny lo -6» 'B nnp'Säi (»owS» pan i»yB tyi Sl '-«aS» pya i>i yoJ ppraiB n»yi3oS» )o noipn is Sa )o i»n» n'si nMpiSaoS«! nM^ancS» n»yn3o \o n-iD»a DS»ySM rfmi )s yioje nj» )»ai f»B n»piSaoSMi »e naSKa n»a'ainS» rnna» naoi npi man 'nna» n'S» panS»i n»]iaoi dbjSni SpyS» »on pS» 'j»nS»i Si»Sk yiaoS» ■»« iSi SJ»Sb JuSa 16 m»x panSm a'nnSm a'a-inS» 'B n»Tä» »on piSm »ruy nKra» »iS» 'iS» -«»jyS» p )iao |»d3»S» nSi )»'ai »MiaS rrSi» uraf [o Dii Tn»S» tSs vi 'iS» nwS» -ixay »mawi pwS» Sbok p »nSw nyaoS» p »nB»y»yc!f B»Snam »naawia n»J'n5r (o on i»Sb«S» ratain •SaS» SpyS» |o nri yoiS» bk 'n 'nS« fi'SaS» dbjS» jo nri nitwoS» 20 "SaS» SpyS» 'S» nsesa lyi SJ '^»aS» fpco jy on yoiS» la» [m] "iS» mi« tSiSb D'»nS» niiBi OBy»S» mu p nrio Sni 'n 'bS» nioi!»jS»a roJh B'»DaS» yoJ 'Sy »miay lya »S» di» ja 'S» Sun »S nowS» tt-wn» »niam n'»an (»mpi »mB nJm» »im »na»Bna»i nBaanoS» na*u»i »mSy »mn»iDi »nn'»M n-ifia tSiSb n'Sy -layn »o Sa (o »31x31 26 »njy nainiHi »noiSy »niy na»» »miti'p <B ninDJKi »mu aKiB iwuianm n»a'ainS»i 'Si'nS» noKSo -iKna 'B »no'»D3 np-ui ii-wyoS» mi3 iTMnji rnili »in3» 'b 'ip3 nnsi»i riy tti iSi p ipi nK3'aTnS» nyoS iiotoS» »in »j-ob »ja ipi naBa 'Sy nrni 'amx oip' ""n« ') '"•p imrchtt »in 'B »i-oii pSaS» D»eniNi psiS» 3Mn33 apSoS» »u»n3 'B 30

1) Der ZDMUiuneDhajig des Wortes ist nictit klu 2) a. oben 19,isff.

. aoLBZialB,

^3»p im xnsi'nn ■'mhii p ^tfm dbj wb fiinao'M« dkcJR^ Vtio 'i^K inartm maä'm yiaoS« m iM tu rärAm -mrf»! Siio (WynV! »na framt äi<j BinJ» om ihSbk^k 'b fimo^» aansb» oiniK on» tap BT Sa juao n'n (ireiT «Sa niflnao'»« n'jwVK »'«oaVii \o nnaTp 6 'lAm 'n^i min iIjeS» nain in»o jKortK jhV |«aobm i»otV» jiioAii Vk» »o nRjnasS» om px'MO stfim «mSm -«äh om '"Sm Hjjn»^» npoj iViai »m)o nan pa» n'n ripn ymairt» Ttru» fiirtK layi ront>W« »nao p isv oSi jjmaii ma Toam 'w oinS» ira n'»iria 'ipa nBiyr rwpi ijm -nx ^no np^a'!» 'B iriiaio')» finoSi« iwB'jirt» jo rAsh

1 0 ymairtir >ai ma Hüb^ wiiam pam pa 'ivoa Trör rhnm te t^k 'jym 'man furtM |0i ihMV» 'Sk touki ma n-pina S«p 'jtViVb ooJI 'mrt jnao to JM riKprtao^it pai Swrt« yiao^K t'S pin^Ki p'Wrtm 'ipan'» mwi jnaoa «Vi (msra mV •» )o »'! ispa rrnirtirt« rnvifm n'Bo'wa Vnt SmiVin 'VmV» ps dkbAih airniV« otswa'««! yaitnS« niilnaoVK ^a

16 pitm |oi fnnVi« <Vm 'rm» aTnnVm (iiaoVm ikoiV» ma iVi nyai in futVii fipTini jVa im aViia aia-inV« [aianni a-al-mVm p'WnVi« nna» p iüianeVR nminsAM sijl jroii mae nxNiyVH n<pa pi Hnm amnVit yw» jetjA npiteoV« nBViDoV» ihJukVi« psyni 'jyHD'i -naxi Viol iKWirtiii aiwjnrtK p rwaaVtt ojl pan nmmsA» o:i ')i»ai »nvB»»

20 ofi tW i/iei »BWJoi TitaVm aianV« voJ pi lÄonnVm »VaVi« ynram ijit vn mtn nvNUH ^HVnaita jinnSK )on iwaiVn B]i nya p w Stp» 'S Bn« pVa pa p !T»n»V» 'B iroa )i«B3iiVit jni pan iumVit '131 st» msj nsf anira ") St O'oanV» mSNp »oai npVa'ui lau SvoAm •rtn pptiMii rVün mi« mm BKi/naoVKi fip-ViV» yrvi -6» nj« mm

26 bbbVhb impiVacVni ruyiaoVK 'b "VaVit oMoAm 'jnn'Vin 'VpjiV» a'n-rtK HibivSk v»! "BiraiB pim p n' riK iVVn 'Vn Dtsrn p i" ni« iVVn Vb iW nupiWoVn nHjiaoSit Sma löjm pisni O'Bpn Tma bwöi 'V» nMinaöVK niöwn toi O'j'Mi 'ip p fuA« p pa> «o Vi« p paini B-opra pirtii p wisinii «pa m KOI moVk ivjjr pis 'Vk a^ninV» 'b pirt« jn lya p 'flp

30 mSk« tfn» Vap mb» S'mn piBtVi« «in -nai »« 'ip 'jÄnV« piBBS» an

1) iV -fx 2) panS« 8) JKOJl *) Tjn ') S«nledr. 38, gegen Ende 6) Vt. 148

KITAB UA'AMI Al^NAtS.

rrtjr öSot 'jSW» ni*n rpoi "jJ rnnoom iiSionn ftPijn impittoS» 3-ijoo iifTi ')'ipS 11331 iwsifi OB »öorti« w n<'j» «nSiir n''»i «na-ipin Kfro tei T rw n^ wm "ji^isi mss trau mrow 'i< ob mi jnpj neu wai-on aw ■.nwrav) i' 'jd'K'm'mi ^ipi Tras tm pm im nw ptnsoS« Swi ruo f sips^K aipitli hodk isjm 'im nw ppm 5 ao'jt» rrÖD' n^K im anp«^» 3ä«rt»i ooysSit }»oiin'!«i '»««'jn •nah» *ipi TKo rtyso mp 1311 irrm »jap i' '..■losrtii 'ip'i nB3n in ja p»:rt» ') »oan xioD'i .Twyo \o Wb'ik yoi yo pos ins n'nm ') Ki'K «*« CT nrsm ;n -oh ob» iias nam ita n*n' or We^x ^»^ ■;dbAii om'J rröo'i !»nr' •n'!» los «■ajii'iit möo' OTaj o»)«5 Tias lo naino ttotAh bbjSm (h «oa iiTrao'j» Ntimpa ik'jbk'»'» naimiK nite^

T133^ 3»» «•»»'»t f)t3 'B aU' T133^N «im Tnt'x/m ftip'»» OKBisW

■«•nie p5 rpS» mte' iro ToanBi joa n'isr m mt löo' 'iSn nSap ni» mVaS« dbjS« i«rt S'rw'w'ni rmmhn \o mWt nim« koj irtjn 'jj 'iKaiie ruo '■*» -tiToSna khVi 'jpvV) nawoo Spjrt» 'S' 'tSk i|-nsSKa irft 16 m^a'w BDaSK ip )o iiip ona tbSo h»« Vhb nicairt') naDwo ;nraoVi« 'a'jft jnäräS« v\s rrtaS» obAw nnain bnhi nSi«);^ tnn fiipn tu nsSnS« '-»laoS» '«rtim »bAk nam') ") ■^itrfnt 'ihtt jnaoSii 'AB riy3o''»i Tnm otniTOi onyiaöS jijricB'isi |i»»iia')» pyiPNaSK ") om omBaSit an 01B-I \&tm nn'Boi '-waS« i^ prfao'm om piMoS« om -öirt» "ora 20 «Ol oShiAm irin 'S miroS« VoanS oSkiv'» jroJ 'Sh H'niAii'»! ncan'M »Vi räm ms »Si »Smi Sy» nS s^n '1 tn'si nyaoS» iSn' on mja im »ruy ^jean »ruo pm »o jroA 'wvBJ«''« Siap ms niaV äkti nVaspb» n«j»oBA» n»p*ao'i« yoä »ruo pü'i pari' 'n';» B^wyV» fuis «ruiaai p'SanSsi V-arrtÄi -iiitnSÄa S»j»»'>') »nSiapai ^»-iimV! 25 VM)rB»M »nro'o Timm »rupa f»a laio' nwmtn'jKi n»S'BimSS rib)»» o»BiKi» yoi »nj» iiani vfnt o'ikv''» runs 'äv» 'M'nS« »ruiöo' 'rt» im ^»1)1»^» OKBteS» ruo pob» nintia pios 'wn 'b maioS» tbti'w im

1) r^B 2)Jea. 69,11 3) Ps. 102, 18 4) I Chr. 13,« 6) Ptot. 8,M

%) T. SO 7) TTOan S) n'DBsS» 9) dareaf bezieht eich daa am margo notierte:

njreiB^Hi 10) Tt/Mrlm m on

I. O0I.DZIHBB,

■mp "iSM ru Uli 'if immta tvms 'Sir 'ui Toi nriB nokb '«n ot» T^ ■uS» 'jyoa TW 'i|)i nrro o'HDu bi» ja ^ Sim now'iK pin MlK ruuS |oa mn Sa <t>mn naija in D"nB j'so 'ipi •ni'm ruo tip 'M na )wi»i on'j * tioa irt« pxa' »'> 'iSn ffwiB pn -uSwa 6 O'soi nmm wm Sy naioi pi'n in ')'!! onssrf)» ni^Kp T^i in« onjy 1113 iSi loa aVon kSi imita jnn iSp» pia -nsJUB ibid "lyi oVijm tiwo •bbSk ^Ji 'jon^i« apuTD kSk on^S« 'jvo')» irin "bj p a'änB looJ

rh'xa'»» j'(» nnBi TU i'jy fhnnoSK nm'a'in'jKi n'»3«')'j fiTrs shbdh jifa 'B Sxb (m)

10 KnxioeH rjKVnäNi Hn^HVBN spfträ» aJiN n^K aac^M )K<ai sbi'ih »omnK )<oop 'Sk oopj» nSBOi m^ nyoJ dSkitSk |k d^vn ü'Wuh'hi >B fhrtna^i« fisnoS« o'KDa^KB nKaaiob« nop nairtKi B'Woa'jK oop mnattSN >B aipK'ji« ira 'um un Si »mnao )o na'ipb» 'n nouBa'»! ainn »^ »ny'oJ ruyiao'jK OKon ''w mya »oo ooaK jia' nyiao p

15 nnp» '^R Nnnv 'B Aan nnjnao^» nini rrnnW!» H'ire'jKa nnuji jioan DKOU -o»'!« Tjta imn «mUi 'B afnnn 'ni j'pji« n'ji (um irt] p irt» iwh )ia' (K nJi nh 't^k no')»i» )i«pnKi oKan» ajioi lyi 'ji n'j'jK p iAk yam »bi ntnpn' jMn p Kb« ttKii n'ii nam'jK >B Tfap ^i» ainn wa» niijnao'jit "jüirj^N Dwii ornsn >S» nan nnam Sap rfixn

20 rn»»'jR otmn ''w Wirt« TmnS« in n'»« nrnao ]o 'sgn nonoii ny^N 'Jini'«« nKJn> irt »oai TtjrtN Si« in ^SS ■'iimiR 'jKrtK (»S fiTty')» n-i»»Vii nn» n»n< m^i rtHrVS V3>r/m n'n 'jun'i'j hSim^K «^ ^wSS nam ornn« njm' »') ndinaoSii ''S» «ib iWa ntap "i')» n'am 'Sk nua'a-ini nNaiainS« 'b -njrt» üt niTiySK '''>r nya jw «oai n'jap nS»

25 i^R nnrj» iriN ''S» nKinaoSw nid im nAa i«o nAwa nKa'ainSM jSa Aa a'ann'jN a'aini a'ain'jNi panVit na •mmfnt in 'iS» imaii ^i iininao )o naoj ipiaipm »nBi»m «noDam niflnao'»« nin 'iikb Sine' 'ja Tina <njaeii ']p s^rwo nj'a» jvjmaySi« »njiöc 'i'w in irtp HOOK )irt lanpa 'oi» 'a 'iminSN Sip )o ois o'it'ajbKi mirtK n'öom

1) oben 41,» 3) Ist wohl in nÖnSK >o korrigieren ; Dn^M ? 3) >o 4) Ex. 29, tt 6) Ex. as,ii

EtTAB HA'AMI Aly-NATB.

1' \np nunb amn 'r Sip itu «v '«p ras »r Sip VipS oS»»'!» fnw dvjS«i mn^ [>b] -«n' wra nWsi mV« SSw 'v Sip o'fw law K^ mm n<'iK Sdio^k 'm^ mxs'B k'sw^m pa '^ Vd-io'j» iirto'j» 'JK'JT 'M 'niTfl 'jriif Ssyn 'ija 'mSh vo )«0' hSr dm^» njiiio' 'rtN 'n npiiisoS« wSinV rmsrnSs jii miB ['ui] o'eUNm nmon naS 5 «»' )o'j Knjmn' nnoiAs oaJ jd RmBT»' <nn o'Koia mraw «na aiwä' fipiWo^« nnno'is |v St otianSu kiSkp nWai mu' p p; unyxoB po« SjnaoSK nriKi'Jii nnnota fa mp-iB'S dto prSa mm man "iDW 'jaS ■TO» oii pSpin poriB' im ps 'n 'rt« npV>aoSit n''»(»SK nriKota pai naiJnD' kor jriii^k ^a oiano' intk rim »j-mR (r im Rjwa iVi lo ■pn' ™«B Ranipoi kSbro mSy fn»> w npio' ih mv mnu' ir mS« Sfio nS TBX' RÖR nnRinS Tinna ^mrhn ORto du )o an»a nn»inS «j<Sr naiinDi toSk iSiai r»« umn'nt iViai ro^r aiir npi 'b o-ibSr KJ» Kmoi iR 'jom'XJB Tr>m RuiJU'B tbrxv'''! ir'xS» ibt Roa )HSM'»t DRta im (o nS DTORba li'n jo »av ritbj'b mnRnS iiruB 1 5 m n'n [o «') on fi'n )d ,tr'3jr') 'jm nsa'j» oSa» )r -nj»« nriRB TV Sna '3 'j'ipa ^hrSri riHiRoobR Rrtonnn rS tSr nrmpi nnooin orWo onS DRpw rR^aitm n's'ajR'i to» Roai ruR 'nn 'm ywx\ mxi •man ')'ip tW Wh niRToi ruvm "ÖDri Tf»i 'm nsij "jRnjjr poriB' nRVspni nR^Ria wmr'jS bäüiRi näiuRi SAor 'jr iSia 'ijp 'w owasn 20 SaS noTO mvB tdVo : noiR Dwaan Tai "j'B 'S ''oanSR 'ipi rw^Rnoi nsan^R r*ij njjr ') onB' ruao' roi nmp aDn iri2 'jy jvoia r'mi R'aj )o mB He DHBRi minni maini Sip'iR tm dbbrb H'hrSr'ir nR'Ripi 'w 'B rmvi'M iS p' nSR ntoRj^R 'jRjtoSRi minDoVR iridrSr Sap SinaoSR rrnRiSR niRtsta 'JKoa 'n oi» la 'iR RnSwi Sap Rmiii 25 iW Wo 'Bi rvn >yt» rnnfa "lomÖD' "JinSR na'R'io'jR Sapi )roiSr no»3 n> 11 "jnSip ruiia Rim D"nB j'ao tr' Tian nro "jin Ssp

1) Ps. 29,«ff. 2) Dan. 10,7 3) Berftkh. 31*. M. 4) QnnVB B)P8. 57,u

6) ruy ') Hoa, 12,11 8) Ein inhaltlich verwandter Sprnch wird Pesikta rabb. (ed. Fried-

nujm 156] an Klagl. 2, ig nnd an Hob. 12, ii angelehnt: «nOTa mS . . - - Da*? VXTO DVIOH DtU

flJi wann pm 'aiawi aa^ba ■? nain rfnoi D>K>ajfj s) rans' lo) n*?«

11) HirODI 12) Ps. 119, 130 18) ProT. 20, !7

51 I. eOLDZtaBB,

lya "jiüiaiti yfm « maj röpn 10 ttrvr "j-iav lan te ')'ip rann v^yy äirtxSt« 'b V> Ki"« KiSKpi dkss ta vs rrra\ nüya ano» »n n"n rav rfjip m ns'tt'm'»! yyoa nsK'jm -irrtV ppua pnaxii 'Ktik po'in pnsini o<iok] tobiii onj'njr nÄwSi nyS onora 0*301(5 ons^i 5 '>»'« 'jpv'iw mBSm SpjS» p )'a ntti 'to irnSoa tn'i \eta\ ';'ip bno SKoii nim'H« onto n''jjr oSnii 'lyo'jK irin feiä' onWjk «in vom ^pV KTi TniTB H*« n'j'jR Dw'ja nw amao^» mpsssh '•wa'»» VhA» 'jxoSh |k Sipj '^m '»3 '■wa'iK jiya nm'n W31 rf> pj )n3B amsai mmV diAd now u'TOia irt nnwia noirta "ÖodV» w nwjSp »i^K

10 (looi iKota 'SfH nrna o'mia na^ »WK ■mta^» ot6a in K"3jiA» >ni nne» (o "oSk nso <b nj uai nifo'» namsa SnoB jmsn koh nirtin ♦ftH Kin'w <nB nittt som yo nn inB )K50 Kam fip'ttS^ nona JÜD v-o-n "jipa iSn tji »m .')Bii;'ji«i )sy'!N |o ransoi wenn« -Bitni Vaen iitan alio 'S» »"ajK'jS a^zfm 'jixi'i nicS» wiSa nim iwtn Tino njic»

15 aRoa n'B'a 's S'i )ikj n'ijio i:ai koik npi n-^ aösaeV» aoi«ao^ Tm KinS« ixn rmiiro inn noHte nio» nSsi ibo 's 'jm '-iKa'M» DjJ )o fioiöj» njnoDo nKojji ', fijfüpo tpnio ■; nsieh njNa "««i Säi»n DjJi )o nnotoi nKOM (iin'j« yopna onTKin') iionxm dtk 'ja osSa fwj nnyo uan "an npi 'im nSSN 01A3 j;i«oo nnjao» 'm okA» wrta

20 Tno t™ wriS» "iio n'a cjS» t|"init ■,'TMaoSK aima tw 'B i*« St t|-in ta nip aon rWrao tAtams "jnirmu njiyjo w ficpnoo oioa "jn'B iKabs iw Ki» 'nn mn'!« ■iitn'! inpi Tosn 'B «»'« -oi irm nntTm aireaS» npi «B nji» in )oo nTj nyoo' k^mi mm 'ajrt aimaSi« 'yr 'S ironi jnan 'Sy n»OD' bSi mm aiioaSM lij» "»moi? »«oDa in»not«i

25 Sniob» 'S« DuSaS» Sxim [pajn 'Sj yoo' jo (naSK jraö Sa inw »sio ")im lyw Sni» nroS nSS» anoa 'b Si n'oanS« Knai iSiai "jmm 1B mi Ss yo 'ipN na« 'Sin nniim' »Si imo Sa» p Jnä' oS mitS» jtt

1) 14^ oben 2) ^-^ -DH i ^^ '^H^ (Z- 3) ist &as der Liturgie 3) Pb. 38, s

4) II. Sam. 7,18 5) Dent. 4, >e 6) nUlnS 7) njnpD 8) Bd. L«mbert p. lO.iiff.

-9) ]14 10) -^ S. afld. 'S]; 11) nmK 12) vgl. ollen 15, leff.

13) Levit. r. c. 1 geilen Knde: HSI» n'n «Sl pDfi: Sipn TPnV Sh PLe*. 1,1) "lylo SniMß

TV1D SnisS pnS

EIT&B lU'AMI AL-NAES.

,in pi Sno onjmji Dno»j f^ nJniro Vtm OKJimna Vipa fTilc ['Ol )mn tfo(ffui) ') "ips i^f f" i™ 1^™ fow P ™'«" ''^'"' ■w'nirtio Djj'jin ia'wa Jno'm f sn (k npi na 'W nJ'-dn» )3S^ o'imjn *)')')j'>Ki iAti3 JttoVk f»! ns 1B0JP D'poyi Tl'i'isi v>a"i'»t oh'k 'm 'ui tjioy» 'ibSo nn 's 'ip3 'j/n '-wjS« tu nopjS» (k nx ip» 5 tei oru jiirti« ormica fv |o on:a Si» 'i nyKto'» ntaoa moBjSKB m«j6i« Sy» in 'tn3'>k ]^» j»^ ns w «oS ^»B tk'jd ff»i03 nan \>> n»B "JiKora kSi jiooa »Vi nn»ri 10 )o lAi «"»du k'j nmria rrjtKxt finyi« i'pi'iia')!« Sims u^ nSys "jniri in nmria ni«a^ ^jib nniria noo« "im nwaSn ^br [k iVi jK'a «nS reri Sx«n »^ fhxKn 1 ü CT Wirwo iicB jpol 'i)»»i ppKa pnaim irnit npoKJ mwi "n 'p Tja noDK bi nrwia '-wa^it [SysiiriAih jiooi t««' 'W» ')o'»iBia p p'jiri'j« 'iNfBK nt'on 'Jjrab« winai ops niri^wa kV« wiai hoo jipRa^K* nrarota na» nriKia nbjBa '»n -.'b» ipi )'pi^ao')K Sujbk '■»aS« DiAa t" 'Jnyo^M nin 'b» ji^öit »V jo aon' ipi "jpnannS» is )6i 'mtiSi« noRto n''w 'jobro'B «»»DiiRa noirta dU )o nniria nü^NsSM rnopA» vi nmria nnirota 'ja •'isbSr noRSa m tri'»» ntw^a nnyR^o 'ums 'm Rnaoi «nb irrapoSR •jrjjo'jr RniBi noom »ü mu ps nRoSa p ■>jv b'WjRi noW nrtR npsi jo 'S» rV» nait pT ORte rth )o nrna p'ORi» na'RtebR 'jjma fftRys n»)nao nRri ''»m Sl '■»ta'jR 20 ja bip' ofi "ui jSsm npjn tv nipRa '•,'ip "ön RO Rnjo 'iipj Ripo^R intBn um m niry sr 'a op'i ''j» aie" »b 'Bo ttr ipr 'Tai n'n' R^R nnjta 'Vb -nr R^ mS» iRioi Tai )r )Ra ipB vnn')» w R n'Vxni tpyn nwi r5r aRiARi ÄRonbR rm 'jdt ro (rS na ior ro itp ipi ppRaSR nna'R^oi "jpnasn'iR nnRote 'n nim amAR tinjmi 'loin ro 'b 25 ijupi n'oea aw naT 'i' nSijtS "jviai 'ni nrawS« ':»o "b Ri'R 'ip') roDo 'B S BiMPbR 'jjmSR Rin R«'3 npi b'jv') nip' wnbR laii "i Ri'R

1) Thr. 2, 1> 2) Gen. 30, w ohne diese Einscbiebung hat die folgende Erklärung keine

ADwendong 8) Ps. 65,14 4) eo mit intorrectem Plnral von rjSj = Ertrag, Plur. nMwi

der Plaral yji gehört m anderen, liier niclit anwendbaren Bedeutungen 5) e. oben 2C, si

«)nRn ')B'RD3 8J.oM»e. ») qSni'B 10) Je«. 56,1«. 11 11)«.

oben N. 8 12) Ps. 119,88 13)Jes. 10,s

I. aOLDZIH

noisjS» nsDj <m fron'i« Sap »Sjkv Dnirn 'B nKsiÄio ps^KÖS« ') an» Dn'Sy inookS» iN-nm onpHni« n»3 'D na 'am Sk in n^H 'jm noBK '■»» HOD» >Sk noBj^N naoj -iirer psnoa o'o anm mp (n' 'm no»M ■)')ip' n»SM «nnao« unnivwa )'a''j mSm 'imi nw 'v Sno irnin'Mt nwa'w 5 WonSwa pAäoSN judow Itjiiojk'jk mp'jna »nnpim aon na Wonrt nVi Woai nKVoi nKW ps m*i >»Sm Si» ''!» frnp^N aon moKno'iio iSSn nnon Sa na »'» n»i»j »lan 'jDn'npa rAfwooSKa St umai iman •IK BTip '3 rnn o'rnp ') nSip Snoi iSSn nnon Sa ia trtr napnS naem ')]»D3>iSh 'Jiv Sipi '«1 iSjj» D'on nim 'ji*«! '3» Ton 'a o'TDm "w

10 piKirS» oSySNa Knäi 'Sk «nrni» wiS aji minS» ninSi ninn onsn mi» ■) nSipa p'iuS» p'KW p noSoi p'mnS» umrt» pt nSKxS» SoySw ips 'ui D'nSitn Sm awr mim "j "ipai oStn p'nx Sav» ne» onst) pnsS Rnniao Sw p »biSni npRoSK -npa poK »o SipSs p lO'Sire» DBjuSi* 'JUDO <D nRiipa »rS» »p^i n'^HDjuSui rrnnSwS»! «nrnp»»!

«nyiaj'i unSwm

16 TtJi '»m Si nuaS« ft p noeijS» )ti KJtsSym «joip ip (lo) t|iov> 'iiiSo nn <a "j'ip mu ^»8 |o Kn:M S'Si 5™ Sips mwa wann »nn»3x »an rocoDaSxi pv 't fa |o nn |n iSi fhuay vnrv 'Ih nweiai (K iSia 'am t|io)r 'a '3»S nSor ")'ipa ^'»S« p tiiov p»pnrii mta <B 'yn nnMa 't p (nSip 's) 'inarSn p n>B xoo naSp p f"»» 'ajrSn

20 t)TO)n iniff T1B1U« 'ajoB in'is tibh" 'i' 'asSi nSip mävi tS^ pi nniS» <»Ba 'Sk tiisyrna "j'ip Sno Tna 'aMiaifS» 'b iSi Sntn -mn mSBra »np« tS» p«n nxpo "j'ip nSiai nSo "m-i rioimni nvm> ")'ip iSiai («injm JKaB SskSm im 'S» nnj'-on ns'«» wir HübS Sa 'nn 'aS tiiojra

1) ata 2) Hiob 87, 10 3) Ber. 10« gegen Ende ; im Text : iSSh O'Hai Tl 13 W 13 W3' iSSn D'13T "n 13 a"» 'dS PaB^'l *) Ley. 19,»; TMnihüma ed. Buber; 13 noS l'nn D'Bmp

«Tp3 'Ton 'S IBDM 10» D'TDn DTlS «ipi '3K TDH '3 'HiV TDH M*lp3 '3H Brnp

l'nn Dimp IDKi» D'amp SmtP'S «Tpl '131 Vrrp Cvgl. Jallföt m Jerem. § 391 : it3K

i»np3 Stnip' S3M tSd Sw lasa niHipnS tsT-inS nittn i'K -113 oni nB'33 'J'm ropn

TD«!» D'TDn SsiBT» Klpl Tl DW '3M TDn '3 lüMttl TDn KTp3 n3pn IDBD

«3« mp '3 l'nn ownp lor DVimp SifiB" iiop3i «mp mpi 'Ton 'S leoK)

&)Deat. S3,* 6) »dd. ]m 7) üeot 18,ii 8) Jee. 26,7 9) EccI. 12,7

tO)Jes. 67,u II) Ps. 109,1 l2)JonB3,e 19) Ps. 77,4 14) Pb. S1,B

AkkHUufM 1. E. Gw. d. Win. n aeulafw. FUIaL-lM. XI. N. r. Bud B,i. 7

KITAB Uk'AVt AL NA!% 48

■ün^i« obam )m»Si« jim 'io»'»h ipym f mn'm s'im f jSm ipyn Ho^r» Moan Tj rA pinniAK ib ^ iHrt^ d''ji omn kp 'S» itsuSt« 0»^ ')3»ü'b »pSn p iVi 801» nT* onroSin aniS» fuirini ^aS» ip» p) nin< n^it »nstrtniii 3SB pH SajnpSnB iiiin'!» i«n>t »p' «nnAo« tiirtnjtii VainpSK ■n tiSh Hntns'jK 'lyos in« mvi »if 'jin 'tksSh Site Kom wiesiM 'S s BW »n« w Sno HhtkSi« -iktohSm itn'oBJi fnumSi« 'lyo pm WS 'B nmma mroö Sjrits Siao 'Vy <stn iJii 'pB"i ByJ*! w ip8'' mSi raoi "inpi lai mSiti «nS« imS« Sno Mviaco »Si mute oiSi S»e< |t9 nS MnnjmM p: itcnSn tiHSröMi injSk iratg pK-inKSM w nM>näi«a Sjt» "wnsn iriM-iw iniMKa Syen no»jSi« iW;i öSyNB iwS» Sy» Sap lo SyttSM pi üVtA» w äVtiSk pi nS<i»V(n i'i in ye w p vi nfvi iSii nSwsSm nSiivS»c »mjni »»Sdi BJpSm SaaSm maS» Sno •i"äm iriin»a Sa •wi -n )o t'vuS« 'jini« »Sit fiiiate wno'Si -»rroMa •pro njtinsSn Sye in "rwSm SvbSk 'b «i'SanSK «norS» iSi SImSi "WsSk hobk «Sn nwiS»! nao; '»»oS» nin SJwSb »anpH» 'b n-iyrsSH 1 5 'S» tSis 'W na rrvi niTBj Snja n> «ov» 'tvxfiH 'b nSip iSi p 'yn tSoS »w DJ nriBn Sioiwo »rny '3 Sip< pidbSh Si» (»S ("oSkoSk a»p)t aH)» 'B "iSi iTOli 'vn 1' nxi nain bii»i »k nmio a'tnn pisyn pn naoa mwi bin new tu 'v poe'; n'op iSiSs nm»a S'oj »S )>oSkwS» b^Sk «Jima »jnn im ')n'n(nSK '-«aS» do» w 'tSk 'S» noipjS« 20 mtn'>»3 <w nj'ar rowi ifUKa (rn mi "j'ip Sre fiiSSm owS» (»S nn'miS» mtSKJS» oiSySm ii-KiyeS»a iiSnSto BJjnS» \a> nS Kiwisas nniSi ujnjS» eins snpna na neiun nnSnJ m nBi» tri» »•jtSk B»Jn rftrüK na StSSk »n-uy nSinyi nprm na niw n'S» Kn:ia-n no ')i*H 'ipi <ruoi«n ymces 'a 'jtoS nyn b»o aio yipa «nririSi 25 VI »iS» nuaS» bb« 'S» noffaS» fiacj 'Bi 'bS »sie inio» 'anS iirSoj 'B fnawS» Sap »'«S» 'b J'oSäijS» a»py 's 'ip m* 'rS» Sysa mS» iSia 'jy iSa' »» mi»i na»' mS« nowo "jSMp snjy ')ri»'jSK ibo

1) 3;rB ^) "nnH ^) J^' ^t» *) ^^ feminiD.; vgl. 27,4.7 6) Hiob 82,8

6) Pa. I19,SB 7) V. 103 8) h'jSm ^ üt nicht das Zurückhalten des Regens gemeint, wovon

in aogesogones Bibelven nicht die Bodo ist; sondern im allgemeinen Kntziehang des Beistandes 9) Hioh 4,8

L aOLDZIHEB,

t|nn p qin räa Krmahn rnSpySK 'xito'tH ünn obA» i>'a rftuo awno rwS nji^ ^ini ihao m n^» hSkSk pS n^'a riV» fl mW nJyoW 'S« Bopj' JiiVk ini TIS w lit -nyS« jtA nyS» 'B »^ ti""^ 'B «^ Swrt» )(o K»^ SiKono Tj DKopK 'W oDpj' -nt!» im ii'WDno Doop» 8 (ri» -irän' mSi ', nKDTO tj •'jh »Si ') imrio <Sk trt nepj' (rt inartm ')iNDno 'iK Dopai TiW t|nnS» »b» pa' nte nSHnoi« 'B w nWo 'b 3i» nJM »^ iw «V »m t|in 'Hl uru-i» 'b tiiwWin v/w 'JiKono -m ramHO mriW nfta juinp» iteW 'b sosi lop'iK biwo nys |13' MiSKai nimJioW rort» )0' otiiVss sifnn strlm Kom Smvbk'j»

10 jKmSH iDi Swo'!» Sinn);» jmwb» loJ »b t^t Snoi nto'ws'i« inob ttA» Smip» TOBn JKits ToA» wai o'pnr'i loAi« nSr Sinnvu'iKaB «im «nS»o))K rn'nn »nSwvBK ninD» Spjrtia dbj'ik rnn ihm imi pr nBDSM KniMB iiim Kn'iKVBK nnapi KnWgiH mcB 'inAu rnsBW irni arf>» fnpya dobS» nSaspo p lopVK C|KD31io 'jpirt« HSaitpo

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KItIb HA'SMI lb>MAE^

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, OOLDZrHEB,

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10 TiBU nirnK'jK'JK p »a'ip noM s-ipi BKiaibm 'm^K t\yi> biits imrtMSM Di«Bi« w n-m ja bdJ mu Vik <n friwaib« dbj'jk )k o^Ki noDpi nun )tsrt iiisitjb« DBi'jKa fftäio KnnK'wnm aSKuV« 'joSyKi mBJ"|isn T^bW Stte^H OBä'jK *ia 'jyo '/'»SKon fhato S-ja (KOJK^k iBi «lani Twi nys [KOW^K ynn ny pan moaSKa '3»k rf'B'a^Ki nisa^Ka

16 ü^a^ DBl^ '»»ea ibAk 'B mBj Sys SB'aVKa yy«! iKtoK'jK

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20 fin!«»! fiyBJo') ktuo initi to iükiAk min n<ai tboIiri iy»')Hi iWri

ÖyBJOl KflHlp BBtl'l KfwS KTiaOT'l BKti»SK tlU TO^K SyBJB VHA

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1) pSa 3) VoD hier bis E«de dm Etpiteb = tchwfcD U 801 Mitte— 803 Witt«; Tgl. ibid. IT 353 obwi-2ö3 unten 3) Sni»^ ("W ShMO') 4) nBWwS

ETFÄB ha'Xni al-kafs. 44

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■W' 'WS 'B 'T3» fftuDtS 'iStt SUB DIWIBM IHJ BB BMaSpi nni'3 HO

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BAlim 10»3 0)B3 B'B )3 BN B'S -10» n-l'»» BDItl» B'S lOK BTSP BJIBO IK

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SSbJ SBOT il«oSK3 T3BB oS BJ»3 iS )»S BBüSl« H'31Ba SjBülB 'BB 20 NBBp'Bl »mm t'B 'Sk JUtOS» tB3 'B piJBI jioBBl bS»Sw tVlfSO KBB'SsB SB3» opB' )I01 OBJ »BS up •) 31B' BS B'B »BOU p »BB»3m»l BWjSm S»1B» ^3 »M ipB 'S»»B bSSm »19 BBBB iSi pBB B'Bl B3

BnS'»»B »0 SpiS»! »i«iS»i Sp»S» p BpoNiSm b'1»toS»i ä'B»a3S» 'jSk bSbmbo 'B BiUKta S»bS» »iB i»3 )'3:i t\«6i obs»sb» pBmSi BBS'Nint 25 Mucs BnSriKco3 inukSn ibj b'Ui bo»üji 'iS»Sm bSk»SS -iBiSm bwiS»

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'9 MO Sosm p»»8Sk 'B fi»S» |0 psB' «o Si» bS»» Sxb (j')

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1)1. oben 39,11 2) tl3D0 9) mpnm 4) S'IB 6) Snm"'«"- : Sonj'

6) Gen. 4,7 7) Niddah 80'' 8) noS» rülO 9) HSW 1") So im Singnlar

I. SOLDZIHIB

'jonSip CT iKDMt'jS Knn'ina 'no nowS« Swia 't SipV« (rin bn» 'Sk S nST in doiAk 'm p tst oSi »npn ijai na 'w 'ai'i ou'jitsM n>S -b» njK nihi mt'Vp»'!« <b nbivn mow »o^l' f*" n"»'"' föo jo 5 n^HDi tmpn U313 'pn'JMB fftipjo 'nut njioi nj no'»» »Vp»3 I«3 (nun -ato Ssi "^noVip awD^ 'ip )0 o^irn Koj m^S« 'B nmwJi Dn»»'»pK3 nob» )y p^y wiwsb 'ui no'jp noan rw morS o'irao I'SpujS« jB dkpVr '^k »J pVn p-i» 'b -ot nSi niSj) po^aivi onretAi nVip 'Vh empn uai yjh i'ji'n du'otojk »in lo «mmr Ko'v note p

1 0 <no'N 'ip WB nnSmo rnssB iron iSo n»i pünBoS» :^a 'ty tto3 ni<i noK mir nyBo »S lo» ninn ny»o ik nrpB niii«s mna run'3 noBJ nn-iots nj'Ki nSo ''»a av< nr'j» nm»» n»a Vb na<nnS im» 'k w') '»j» w'Do mpoi DU'jioj» 'r»^ nt lai >ai lo» nrpB mwo n'V itw nsuj^K 'B no»!')« nip du'jtom na» kd pnK tm 'nn mo» imipBi

1 5 ViTiBi 'faoi'tH |iA imb» )o nyasi noBn» «ib« nnS'j» 'B nW» >flrea nam )B»n^» (o xnvjo' ';»jnb «ba imon' y*io 'b nrooi nupi «iK joSh )b aiiätt n») i^ DNinsbH |o nSoimo:i ho <b vfi ta:fn nB'mi n^jji )Bim' nJKS ') «Dwa »min ftn'tn fna» woVm 'B ik» tdoS« )o tb»ki nia» jmn nnray \o iVinn »niDi mSai h-ib» m oiAa» nao Vnnoi

20 kSiSb ')niBi')» niSB^K SbojV» ci'bb inp^» an naen inj» "waa romS« irrt« p KnisBn'i »nonn' mmn/ni >B «n'mtn 'jik 'B Kn)»o •j'jim' 'Jjm SnMi pv'ao'«! m'ihd ki» )n« mSunmm dmjwSh )B»n |o aipH n»o') nnam Sjj^in pjnS» p wiy:o') nBoiS» oBn' 'i^i» w »o äoSK nyi«» «i»B 'ijjSki )BimSm jnj')« ;o »nS njrjiio^i« nÖBKnbK 'n ny'ao'm pSip'

25 "n )(ib:i('j(( iiain Kiao on's p dS»« Sip'B nv'ao'jK v so onKa^RD •n njrao')» ^p'B H'yaoVi« nnann Kiao Sw »o HMStio (ri«B nnyao HJT» pniriaSS Mj'mrpnotn Kamn lya «mtB Wa^» obAn «ip lo nip no»3Si« )o nip n-npB^K jk') 'nn nTo» impai niriB^i« bip »Vi« )<»J«t ITDO mpoi DU'jioj« 'jioS nt lan S »npn «ai Sip '^k kj»1ti irteta

1) StDhedr. 90> 3) Ein solcher Bibeltazt Ut nicht in linden ; er ist nach I KOn. 6, u in

felechem Wortlnnt «ngeflihrt B) rnßt 4) 'JJJD 6) DIB'a (p ?) «) mB?SK 7) Vsn»

EJXltB HA'ÄNf AL-KAFS. 43

f äin »nnip Hnnaa^i« nn'M« bwn »V m nA|) kod nVpj'wja pmsirt» T^i •'ly WVjm NruKO'ra iiip inSN irin 'BB \mi>^ fijD '3 m >')» ■w («3 fÜD '5 '')» Tf IM »03 nioj 'B TP njB 'p «Wo BK» ') rt KnSip KOI inisy ''jit '; nioj fiip »0JN1 iraK wtni 'p jfai'm 'na <b nJK )fp:'i HjfBi »ruHS'D "jiT |»dmi'j^ »ij')» ps'B «nin pi t|pn nn s •jaMToS» 'ip'i msAi» SaT i»3 'juiStn juKpA» 'b -nyB T»' 'nn .TMrnV» nn'!» irai •)'«! a'w'j t|^ni pp ■ip33 *«! vo' ■i'xn3 m:» •V» )»30 )0 'ipmta pr Typ' ti '^» mam rani nn [o KnSm!3i »nin 'ui ipim f»3i '("ipa nbnon» \o 'S» npiD' p'KD '^k JKnmB )»3o 'SwB Vi» nonsV« 'B -wj^K iiB» ooft» 'B fi'jio'rf»« iiw »aSp ipi 10 iHO-rti« BDI 'B -DB^» n-a p »njnaäi »maioB JijiexAs objSk toj »om J»iB^»a «nwiao p,-iliS»3 »niiBJ »roi ips a»v)«tS» 'b »niiBn ifl sorS» -nj iWM liK^» ["OBaS» »niiBJi DotuS» )o v>ixi>'»a pj n»j-Di »0 'B j»B iSpy )<»a 'jnoi« »in rano fimp»"'»» <Bt niiSa'!» «^B«j t»3 )oi (ni n<nBm 'jpit li'ajr ]m3Hf>S »imnni eb» 'A» n»ao is DSB-iyM : oniya Viip npi n'-wa b'iv »V» »■«Ava n'iwni nrou nob» )y Dtoarfw »niw» i'jAS »nJ»nm nopjS» 'jvo ''!»i näia naB-iy» noBia iBm im rtijn cpro O'aoi nBun i»in naioi iV pi^n -ui nnbip 'b ft dbA» 'm «n»^ Ti»Tnp»i oiSiA» )»o»<'!M 'jiap 330 m J»nD^« »rn I'n'ODAN )<BBjl»»3 »npSyn tap nNoAim^« Twoa noS»» mwa tS» 20 p'B" |HU»Vm Kia' 'nn »nnwaii imhn naiona »nmaot »ona K^xn mH3 M03 poini »nov: \o vipm ripo»]';» dbi^h insra rarae '))o ahv'nt fmai n'')» p»nifni n'i p>Bni nn-w» »o -öinni rvhv fiSuJo ri» avK Sipa Sr o'oan'i» 'js'jinD» »rn ftSpn'!» n»3oSKi n'wnrt« no» (03 'B im nnp'bii njia jvms 3V» n3 'jy vtnn 'S» i-u iSna 26 tra D'O' nn nn» 'jVi o'oarf»« »iV»pi mp 'm's 'lai' 's 'jSip' ajKS '■w mS» Tioa 'ip3 pioBS» DÖn iWSi mS 'm' iS» low in o'm' Dn3 'Bis» -noS» im i»Dwrt nooj')» -rip 'iS» 'i' -u »in mS» 1»! 'Sn» 'B nm 'B 'aif snt^ in t|"iim »Bin «»'a 'n"n iiüKa Sipi dki')» ps ira

1) add p 2) mja 8)1. Tr' *)Pa. IOS.ib 6) Pa. 90,7 6)Eccl. 12,6

7) 'B 8} Hiob 29,i-t 9) Niddkh 80k

I. OOLDZIHRR,

pSynn im 'iiit wnMjjS» mm ■vi nm 'ny nhv [«^j nai rvt ras» '^K (K30 (0 Spnj' kV 'j»k Hokpo njin rainn >™ noK \e3 'S J'jJ'jks HnMx»i «npnv 'B TKmn rnJr') n'3» nyiio 'i im Tum' hVw \>09 ira ihbjm'jk 'B «ntpioi dninjj" jh o^vtn »ntBnoi ttratoo >m «np-m 5 las'Mi p pjft^ H'rww'JH bbjSk mpa •nrfm traf •wh» joi lajSi« ni nram mib« nb iom rermn ')ki3' SmuSH 'B nij'!» 'Jtbmui niu' rfm'm )o |kS nNSjSb dbkn'jm piirt» ii'itjoa üto^» n'» »'nns 3ki3h '»yn oii »Bi'tni nto (o teNrt« Niffn 'b paro'!« no»'»! Dia CJ^b" nVt303 'nmBo'iH nb Soyn on ntai'm \o (ktitSh n'jtjos )v»id'm» !fi

10 nmVK |o OmwüiSh firmi Emiy^K n'i 'layn nn nH3jbN \o iptt'?» rfttjoa T^A« nS Sojm oii rwaSK |o kh^Sh fiStJos nonS übon on Hip p( TO^B nm'nNna fi'rMjjS» objSk h'b tonns niortK p -wpSK rnjis ipi .thkVk rwtj p; fi'bpv n'tnn H'&bH mvi'nt \d .tmobi •jmSip m mi» «Sk nSi» p j':A» pon i'>n 'jinir 'B ft on»n'»i«

15 Sv m- 'raff opaa ruioi toip» loir •jnsa non iHi nob Vdte» 'i »-n Bins VTI301 Bwo rs misj» S»» vapy w vnuiaii« )'a w»n iinx 'n» loMiff no» nniCT rtaw «w» rare teiM iob paS vaii hsm 'wb nnBj oVwn tihS mn»«» rwai wm jnT «o» 'm »rsio u'w nni» Turei * piVi -ui ! ma» 'b bipb» i^i warn on rraiBn DnoJi oinon

20 'in <t»n 'Sy i-u ibna "jioNj» ibib ■nn o'iiyn t|iBo o'aoi nsno i»in fiA« )i« nSyin jWk jm nya bo 'B '»m '^ n; iSpia r/np ('aaoi )irojirti« B8l (>rt iVi <B fftirV« mom imbjb')« 'b n'niojbK ra-iS» pan 'b ■nninfm n»an jao' »Si noian riaiBii iiiiiai fhKnn 'm nnni fs aäio ^jS» cpm V«/>H nSm 'm *»»;'»( mpb» 'S» *nnt«B »naK «co'in

26 mA» (HB TOMSPH nbian (Hl imairtM »u »pa'S 'aW» V'ae'n'i« 'bji iMTiii'^N p paa-iaVH grKafMV) Mpa nS w naNn

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7) Hiob 29,8

IkkudtBwn d. K. On. d. WIml n Oltliifra. PUlol.-kM. Kl. J

EITAB HA'Äk! AL-KAFS. 40

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'OK joaa '33Dn 'm'ta n':p nn» 20

'S KJo'JBn ip •n'n»3:'!» Kon'iiN ('dbj'jk |'Dn 'B Sipj ti: Sxb (li') Kim n'jm'n^Ki n'nK3jSK J'dbj'ik inn 'b »in 'jap oipno'i» 'wb'»» mnKai^ kok SipjB |»oj»SS «n'B niai moip »o n'B'3 n'B pj '»bSk »on'B lepSm oot»'!» 'nip )o psn n'3SB'!» »nnip insNO j»03»'>» 'b naoDi "'ipBion' oSi n»3j »to zf> lopSm oor'?» fiip »W oSyn »03 20 k'j lopS»! DOBi'j» m'iy »So' »S ]»3o 'nn cm' ttn> ijooi coiy ni»ian

1] Sanbedrin 9t, 2) yvqjTt^K S) Am Rande desMS. ist zu dieser Zeile ange-

merkt : 7pU2 \ ieii liaan die ät«lle nicht bestimmen, an der dies für den Zusammenhang entbehr- liche Wort einzusetzen wäre 4)lIReg. 4,s5 5)Gen. 7,!S G)Ze]ih. I2,i 7) Jer. 1,6 B) Jea. 49,5 9) Hieb 27,a 10) Tijja 11) ^aipa, mit der richtigen La. ist es Iteine Beweisstelle 12)Ps. 22,ii 13) Pa lß9,is 11)Deut. 33.U

OOLDZIHES,

Dru» njwi »mua 'n »Vi nKpmsSro iBimV <s «njpoJ 00»^» o«^ KOJKi )'jAk nri«3 urv'oJ "n »rti piüVi« <b »nroJ o'S rwn/int irat Ypy k'ji fnnSs t «nioii irita'ws pA» ']sai\ Hipi nmu p Jktd 5 »in Srim in»i J»nB )o Jmo n^» )fpj' »S wa noifj'!» p Junnb» iW ninB 'in t^ i»» min \o 'rbx^n "jWo n'3»iii-i'!» r»^NioS» jroJ jon fpy »Si n>ipt ''s» ri» «31 n»o maj m )o ^b> »ts 'i»o nSxwoV» Sita »nVwn npi >b HbojS» 'S» i'xn ■n'»» rnipsS« ims »>» nnuj p5 nij) )<3Ak 'B Ssrnn »ru»B noiiy'»» p ypj< »Si K»n»S» 'äin <B

10 HiimdSh iSn ni'nno'i» assisS» nn» ii'j»tma nnSy <ipi SbSb n»n<n»n3 mp nBOjSS |i3rB iiSioSS »i;'>»»i »iSio »fuioD' nS» im perV tWi ySmaSm npiS» n'inp' m aJio 'S» »nyiii «mimi »ru'ön 'b H'BnnSS n-io» irnipBi nSip 'jvo »tib 'jHtikSnSk ^»JvSKa »nnt3n»Soi »nÜBm iS niTipBn urio»j S»i 'iSt unian «iS»p iSiSi »Sm Sj 'i»3Sk nvni 'm ym

1 6 »Sit «noo KiNio «njo |K21 ükJiSk Hosia SxmS» ocerS» um n'a» 111 'B Siini n'B noifjS» So»3nn nö» pa )o nina )'n 'S» pJS» o«i 'Bi nnipK'S»i fi-iiSaS» 'b doisS» »»v» ™b» noj» )o pranooS» »inS» jo nmJ t|uS» nx/i'm )»S aSpS» 'S» »inS» p'iu nnsn nsw p »nSiän iiBj Si» in »nS»oa tibi pai »nv»y» niBj Si» pa pTBS»i mnS»

20 ■innn 'nn Si'kb Si» fionB 'b ikj )o Jhib iisa »n'a» pa' »nv»);» »eniKB mmTSm n'n»a3S» pBaS» iSia '*« nonsS» ipoi 'B nKjS» •B noBjS» Sosann -omS« 'bi »ai'B no»3S» S»oa SiapS "jpi'nn' tSia »ni»» tS» niSaS» no»3S» \o nSiap aona n'B )«' »iS» ')TipS»a j'JlS» »Ol -iMiynoKS» )o nipS» »'Vm »oi KSm Si nn'sma ni'B )o nS nSS»

25 »OD nBj» 'B »nSiaia »nSiap aona n-i'ji lyo |o aa»iaS» njijro p pBn» n'3» KjSp »03 »nSMOB n»B3 )iat cn noci i'B»a hbi ')minS» nSwp npi 'S» na "j»»«» rmm aar «pani iinipK'S»i ii-nSaS« 'b doisS» nu Kj'in tp SonBSn 'b -«jSsa SikSk »b »niiBj 'S» S'SiSw nSS» »«n SoMann |k <Sm p »n'o nsxji >m nsiii ps' nMim'nS» ^a <B MiMtt

1) Xy 2) jian 3) Num. ll, 17 *) ohce Artikel 6) oben 26, 28

6) i'nn' ') npa 8) o«n. 2,1 9) noMo

KTTAB MA'ANI AL-KAB«.

Wk w Hin 1' nn v^ nmi 'ip n'S wiSttosi Nnrwai V«iB "iV nin nnv im nosnSi« fft^io «m nj'si nosn nn 'iMps Hmiy on V»»» *ibH jnrä^OT SbvSk fftriB 'm i' mm mn nii nyKJe'')» nbröi »w muji o'Vi p"iV3 OMn Vupt SivStt nbiSB vn nüriioS» fiJTo'jKa »nyanN on »■n'jin

pNoräi ^'51 naifo'jK »jvo tart« nin 'b pj iiVJ Kann t-u bsB (') 6 no»A(( TiBj »B pSip^K pa tiK'inDK nmn' tps nn'» ai'K bipi minSK Sip noBiS« )on ripM^K hmo )o npi >h )oi mDi )o »*o •» )o jKOjtrtN 'b D«n Tttxn vt»a nBi "jB"!» pf n-nn'nt ^p iSi Swb na 'j^nm n>B Vhos iflf »in )o p< nS«B vbk3 .o"n nn nmi i»» to ")«*« 'mpi 'B nosaS» Sinn nö» psa p nmai (kdi» 5a fipW Stma ■«)« iipW i o DBJ^H Äp 'rv "m-i mosi in'npBi ')ai'K Vnpi trn «na tsib nBi« 'B nn^rnnm fi'jKi'n'jNi n'mfajV« )»nn'»» ÖBraiB nsoiS« opoo Sin 'B >nB irnHaaS» «o«b bbm VAk )o mui Sa >S» onlna Sap HifM^N^M kS SpbMa pA« 'B «miiiB riown')» «nn frnJio ^bShb pAK 'B puKj VAtn nomrtK («vnVw nKaaS» »o '))NOTpnoS« on '»Sim ViibV«3 i5 aao vn ynn nowi 'an»» nn ■)'ipa «^ bl n»abK uj; )o 'B ai'H )irt 'nn mo» iniipBi 'ipS «»'» nat>:f»> iViai pmnSK nimS SkP myai pSSsa yoV« amBK npi 'la'nn aVna KSn "j^np SipS» bi« StixS» »n'B »30» <nn jaAna n'smi 'Vratsj'!» löJn npi 'jicBpn nyaaai ■ftftw onSV« pan 'jy '»aiün o'i'ji monyai ^xrs/in nipai -n» '>Kp on 20 tokjVk dbAk3 rfiai 'ly no» n'»» lom n'<n 'ipi pnySm nire»Vw oipn tto') TOBun^H n-iaio'iK nym'!« -oi "fn ijai n'^wnS« nn»'ni nmfKioa nfrnW 'V fiuBn nnyn na 'jy <nn n-iop imipBi 'ipa nnai HBnK^K )o nma jKm Soa <nn räpSKa fi'jui'n'Mii byaSsa n'ow'jH nnS» "lIKn^n» pSipS» ^pjB iKOiNSS oBj')» p npi <B tiKSaVn nnv KinB 26 DO»'!« Sno noü'i'iM Wo t^ti pBiir q'ai ictj'mb pSnao pniia )a') ")V»an nn noa rnm3\ ripids Sa >b ibj» nS« ictiu Sro TnpB'j« Snoi V»V» ")»a' HboiSm opoo SiNB nio ibj' »Sio Sa 'b «nyMvm ooif'i» 1) Ssnni 2)aen. 2,7 3)060.7,«» 4) mob 10,1» 6)3 6)i'öipnöS«

T)Am 8) Hiob 33,* 9)HioblO,io 10) noöjSK H) |*n'nS 12) »gl

in dem AoBdnick Sa.*M|j& Hlob 8,11 18) stü*

87

I. aOLDZll

jrm '')y '■*! Dm»» o'pno'B »nossn» 'Bi HönSh noipn -B poopa«» ntnn nnm 'jn'iip im ni"« oni ny Sion')« ool niini tnno«^»! SiirtK Dn n'a'jtt 'kt 'ipi SvkJbi'jn "jn'j'iB annxK nni bii '»jk nyn Sjo nur p 'jai'N 'iipi i* nur nosn T\'<tnn 'j'ip^ nosnS« 'jnViB 3KmrH 5 mtnn i' tot "jkS'k "ipi 'v n»T nosn rtnn ')»i'N 'ipi ntan »»n 'v run' no« 'd yipb pobni biyS« nb-iB sKnxN oni noK 'otk nbipi nn Tt 'B 'ipb inBijSsi inAm nsy'j» riViB sunx» nn yxs '«3» nbipi >3n ■lOJKB np' v'iya bibj yxs iwa to mm» p ')irai>D^»i piS»i nsjrt» bpif^» <B HO riNsAo ''>i> »nn»i »sn fijmrV» 'np »ipi t|>s T^py ji^a

1 0 Kioip 'rt» dbAm niya mr -oia i<:»<3 tu »iini 'jmcpo »bi m»<t »'ja nn t»'j nv»iii>SN fft'xs -nip' ms naio rm mya »o» 'jipji »bjm »msi >ST Ko 'B irea'Jm ny»Jii'')» 'B nMoiao'»» 'lyB 'b »')» psn »■) naio •m'!3 ib» '»as <3'ya nann m»yb naiän mm pc ') 'boj |a »in'') 'ip'j n'j'i» inn ")"m 'np »in 'Bi Ski»' »na by i') ia»> O'yan oa a»n» n'aS n'ry

15 noart» rffis 'nB nana nn »o»i no»n»bm ny»iir'iK p; »jy naio 'Bnia73 ")'ipi 'Moor nana nni "j'ip'i nmoi dV»>3 ")nT»J'!» »nj»S »5'^ »nroani äBy^» HS'iB rya 'na naaa nn myj »ö»i 'v »a nsi •ay» aipa rin )\aa nm ")'ipS aw »^ 'jm L»')] »o 'b yooS» >'!» bnan '!»o' ™yB 7\<'>v miim n»aS» ai» )o npn'j »oi yair na >')» rtm pj

20 nya »o»i 'aipa enn paa nni '(»pB nByS» ''ly n'j nnasn mi inina m n'a') 'ip im t|Ksa»^Ki ^ly')» 'ni ^"»Sb "j'a')» ha'na ms pi mi ■jy 'naBri ") »S'» '»»pi «lai ob»» ipa'j lan "j '!»p nanS» 'jn» on yfm nn n»i ')ip' riip'!» -dm 'Vk o'aianm )n nn dSipit acr Syi in n>3 mm dW)» y»ia»i aia'!»i lüV ^mt iWa 'ay p»n p Tay» n»oion

25 'ay> n') )n |n ni»iii»n 'Vb '»'p ipi '»'»ia 'i^k ikt«» yiaJo 'n n»oion »in Tii "jK'j'iy •i'xnB o'»xa^»i osan»'»» 'Viiniii 'n ni»iifn'!»a nyoa 'b 'jip« 'r> yiao lon »yi ")'»b >b lonaob» na t|»i »o SipS»

1) T- 21 2) 3Hn»t nS'Sß 3) Ps. 111,10 4)Hiob28,wi 6)ProT. 9,io

6) Pro». 1,7 7) Pro». 8,7 8)ProT. 1,1» 9) II Reg. 10,M 10) add. 1^, Pb.

143,10 11) nnKaS» 12) p», 51,1* is)Pa. 119,100 u)P8. 51, w 15) a

16) Jer. 21,10 17) Zokh. 12,ioff. 18) Zokli. 4,7 19) nHSIS 20) dittogr.

21) Joe. 11,1 ff.

RrrÄB HA'AHt AL-NAIS. 36

jJT» "j'tpi OBüioa D'3B Tvsn kV •j'ipi 'ui Hin D'rAdS oBifon 15 ')'ipS 'iS« n'B rtoDB iVi Wo riKn»')» >b -itoi in» npn 1A1 ')ipi timn pi» omsK HKKiif Wo »an'!» <b V'HiBbN nin fya nsi npi rtinym b'Kis TBJ 'B im Dnrvit iiijo 'i •bj» 'ui nb'b Dn''j» pbrn Tip <b u'an Mnjnoj n-oi npi anns'!» ktot dSi pnr <bi n'B Vn*bSk rrpai n>0' 5 jKBi mm »ui |ai«n nu Sai nymr'sN 'j»o 'B Vipa rij i:<3» 3p»> >b nnänoi bm »0 noupo im Hb^V« ii'j'iB ms n-o'ii nynoj Junn' )3k'!n •^K »ru» f|V' im ru» fi'Bio O'Vi n'T pi rt 'm »i^öo po 't »rA nSriBi mb» nmawi 'ui t»» nsfi ')|ab'! bKp >nn fhoS« Kipj« tpai ■j'ip'j 'nv'ni ffmn 'iji oa^ nrjm ibdhh "jms'jiirt 'ip^ fioartu 10 <Bi 'vdiB'iK nin ni'nj ")ini nbniuni nao i&w 'iji ")03T3 inp nj»o nny«i»i nnonn» 'Bi Aa »o lo»'!» Aa >rn lun» rwK tioi' fSl' jiaj )•» "iniiNi 'ui nta mtojn "jnpB ')»p nroan <bi iso iW nraini teio oaD 'by nm'j 'b nji onjB fijnti» 'Bi Dsn» vjpn ")'ipi nos oam KuSai »iiND MDiH rnHüS« »nSirn nyo nwa ")>n'!m Dno'i'! "nSnpi 15 iVita omB Kn-ifona w '>'«isS« nin •■in»a fio'o»'!« Anaobn nxi VmSbSk nin bipji q^ao^w h^nio^k 13v o'ou'jm ^noS« nnS tot Twm (iskSk ^Di'jK 'B irtK nViny« ")noi »o«n »'jKoa n'joa no 'i'ik )o nj-iänoo V«»')» nin [u fKÜ )»' Kbi si'n nonjo'jN «Bi riji uai ft^K nn« «iinB (rai iVia mm p'osiB nnji nKjni« ipB ups hjv'ts 20 dS»» 'inn»i »Bin riBimoi nyonioi noimo wrB 'm min'iN p näianno »W 31V npa p oyn oib»'> arv ") riy uai n»o jita «ob )k c|Sn n>RO "jfiD 'B ninw nm tök n'B KnS»in»«i S'k»b')k nin 'nna Sonnn »Vi 'am ")'an»i nooi mp iin' d'jki nn'i»noK nnyann an» bian Siaj rmv nn» -i»« nann aio k'i "jn'i ijÄpE noBj VnSb mp nfi'ODJ 25 ntnp jiani Vnsb 'nb« |o minm n'B pa' jo nui' mby tä^ki 'iji OM^K p pTB *i 'B nVniB 'i tean Tn «n'B nsnji no'p'B ii'nnjm

1) Daut. 1,17 2) ibid. 3) Deut. 16, so 4) v. 19. 6) Qen. 14, i&

6) Gen. 29, lO 7) v. 21 8) Gen. 49, i 9) Gen. 43, « 10) la'Bfn 003 nJ^DI

D3T3 11) 'n 12) Gen. 41, M 13) v. 39 14) Pb. 10S,m 15) "jnpl

16) 'iShI 17) fehlt KO 18) Ei. 18, isiT. 19) nnD 20) -^fUn 21) v. 17. 18

. QOLDZIBEB,

mRrn')« ow'j« nSiSe 'Jim 'b kt« ''iKyn nua'jK rin' ho 'B hohtj! njty-i lÖD' inB in^K Knmu't Kotn (»xpAin iVwnSK <B Kn'jwinyw nji'oi Kim iVi tas» Nw nnpi^pi rnsBOBi »inti naivi n-wuitn ttpom ms» )»' )«Sd3 «nxpj xnra irfi» p «ruKspj «ow y^taifi Virn 5 »runKX 'M-ay^ 'Öd' h^k im •vo« lo««^ KSimo ((5mo ml«)? hjmJ 8*H 'inira <n-ay S»» bck Sk 'j'ip ps iH Vw» imi a'i -lom b»» froTsS« nmnisStt )K rayS» <nB nTKsjVK osaVit fft'SB Kotn V»mi f pKie Tum rrujn mv'j» 'jk-i3»Sk Mn<oo' 'nSx <m trm übmo iijiKjpi »-m jnräi niKt trim fiiisBo rä» nws ikbjkS» 'B rtin»» iriKB iM na»« n»i

10 ms 'Sk wTjmi »nsDi wiJoi |>ii nooi »mm «pa» iuns bmnvHSK p nim {»») 1»^ ifl! "it ') 'MroyS« n-oD« nS» im «'ni ') hb» fSji n* lA iKDBjm «'jsSrau m»3 binryttS« mqa Nim fpKJoi 'j'kti Kny'oJ rrni mS« Jwin« »o>b önö ta nimsio »lfm "jHbm Wpi nön HSpi nin» ■mw <B objW ViiSb 'aV« nin nVirw« wwb ypKioi Vhti nn»'oJ

15 bijiVK fftiSB im Hjiain nbriB VniB 'A» Strm»» )o im pövif») p Vn»S (niioi mxv poM p»S» T^i ps» (le 'jnS» otho'i ^j(b> »o to luio 'MtjioSi« rm yoJi V»Bi Vip' »o <b HSmyVi« rmm mrm nami nViB HÖH mB Nn^ntoa rt in» n iijriif'Jin .■^ ua-i rwo 'b n»onJo 'M\ tri» '3 »Ti n3i n3 ibi '«i nxo e»K irvi ')'ip ins njr»J»SK

20 »in 'ui iv'Bi'i n»o op'i '; rtip «S'» iM Snoi nnö«'! irrji noji ÄKid» pi t|» nwB riBv'»« fiSriB »om nsiy d'j |oV 'inwB 3"iHn 3<-u im ci'BV Hyimsns Hini |n3i 3ni:b'»i apriT ;n3 ho Sie n^ hphboSh nniii •VII "/nSip WB äoboSh ri'j'SB hoki 'ui uy rare »»Hm 'j'ips dbi'jk "ipi D'H'aj'j BHii D'osnS an "jnjy St nnjsn')!» Vipi 'ui osn nS» onua

26 »SroN v^v VT 10D p )H5 ")i« no3n m-i irto pj )a »»imi ")h»(( ofNv^» 'iiy» |H3 'ip 's'm rm n'B rtin»K (»'!i noBj 'B in ti'ss no3n

l)ProT. M,» 2) mm 3)MB1K 4) Pm. 21,1. 5) MCIM «lim

7) Ezod. 3,11.11 8] *. 17 9)Niim.l2,s 10) Prot. 2I,W li) HegilUh 13* M.

(mit Benig tat 1 Chron. 4,tB wo die BubbiDen Nuneii dee Mosea finden): . . >3N . . ^3H ' ^SM mH>3i3 n03n3 3K miPO aK C^n Ji'köb : DWaa 3K). vgl. Lerit. rablAh c 1 Ende: D^K^ain *3K noan ^3H nVOO noSi m- Den in tuuerem Text ugeüUuten WortUut h&be idi Dicht gefunden. 12) Dent 34, B 18) MHK

KITiB XA'isi AL-NAIS. 34

tiiy »') irht -fra n*» ösnSw owSö^ni i««»'!« ornj» nixon ip ')'ps 'pnu^K 'B JOS -p'pnrtu Snn ^bit k^b tb jmni m 'j»vo

■ipB <3 D'TT WO' ')(IS»K ^Kpi 'tinSJ N^ imiTO TKIO 'Jürtn D'lt

■)T"npB3 n'»» 'M 'Jim» s

[Sfen TT» MTiroipKpnB'tn »tjhdoi hodkS» w-oi ip iuB ^t (o) Tp 'JM-ojrt» ^ipjB (npoSs 'B irnJio^K n'üiHBVH dbjSk ni»j laia *i^» JK VipjB )n mi rui53 im nanj nn naiu mi »m nnrt ni»J 'i ■oi 'B irnJio DBJM^K 'M ^njn ^'n^b <s »n» OBab« Vksb »3i»S nuu 'A» SmnvK )o Jr: objm 'rt» 'b hmxw 'jS« rttn»« iökb iKOJirti» lo noDnS» 'HB Vksb 'A« nskb 'jiy'jK fiS'iB vn nysK-i n'!>iB timiK |o ')NnbxH <Sn KnHUUi nSi^iB S: ')KBiii KJ<3 ip) riBy'nn riyKüie>Stn jiotpAm rnm'nt 'b S'ntiShi ^uSb'!« iw)« in wnn nj'sj >iSio dibj 'An HVinito wrin 'B ma\ nosrlm >n iipoio'!» obj'jk ri'i'iB iukb ktk 'np» p( TW «o v'oJ i»si irino Hn'mi firan n»o i»nrp3 irti mm k^j is pr iiTKt unnip mm (»i rärtsj')« noBiiV ntsim 'Sj; «b-isoo unani« «K""« Noöjni (rtNinnKi iiBiui «Sd'nati msoi »äii unai m»K «nin n'DOi TOI 3JU1 vm fioioi ^01" »'K »nanux <j»n5»^K 'od' v/m 'ni »mS« 'B nosn »^k TJb» 'b nosn snin jo JTsni i'ii Sbm» koi nnoi Dian non o'jim sbi non cbso d'js ■jfipao'«« nxi Wo 'B 'ip toj 2u S'tmV» ö» TMiB 'i'nüb'ih dh Knoo (0 'jpiuni ijn' »'» s'on'ji jmS non iK^Bjm njMTDi nnKÜ mKx Mnin fiip^« <b mipo triK K*» irtsi nirai «HB »nani« 'od'i iiiai nvnB 'amay^K n'oo» ''fm im nbiinli «5ai "j^Kpi -lai W )<0(P 'nB "j'ipa '»«a'no pab» pa p-iB' «b •)'>ini Voai irpMioi Vnti i*» nim D»a onyia u'a ")'»«pi inio' aS -inna d'Siki 25 n»Kj» ru»a r/mm i"k m«i>n'!K DBibK iiS'iB »onb Hoan'iK Jiiai iiiaji Kompsi nrj irinai »ta Stoi nci» nipi nii»B iktbi 'in öim

l)PiU9,ii a).. 78 ä)-|^tl3 4) oben 6,.«. S) t«fxa/m

6) Jerem. 4,M 7) SdJTII 8) add. ^^lyi 9) Prov. 14, is 10}ProT. lO.si

11) Ph. 94, s

aOLDZIHBB,

3Kn ip )N3i ÜTro pjo3 rmio tfi rwm -hv "iTvirni 'yn nua^u bipa nsinSK Supi njiNB»'!« NiSp iriDbo') o'je'n' ina'ri ["«i] i^ inyi 'j'ips fni»S« 'B Kow 'ui oSifD' ina'»'i 'ips »»jib« 'B rote rn'jy in jk <b 5 mm U'rn irrateS ')'« o'osn'j» m'jKp npi nnain Säp' o^i nb »Biti' Dte (tun -ir» in<pin )3 niwo nsun ^')ja ')'ip3 n''i» nw nj«'i «Iib »an nSwV nin "ji'n«« •JV' |n nä< k'ji nKjSp «o p«! läi' «im unsnn i»»! fiiBiKS» nin i'i Kj"oi Tp iwB 'oSintB n'-in» D'n'jd nai); T"'"» !«» iinji iiionS« t|'»» »V rroi' nS ko »nuHvoi i)nn(ipNpnii»«3 vsiVt «odk'ik 10 nns' b'j )03 tennj c'» tiKin»«')« p Tya (iiixjk'jki 'j'snn'jK Wp ik

'jNODK 'n »'!» DBj'l'! S D'ODP')« »Toi KO n^ips KJ''))! lim »03TB

»00» 'nb» »roi oyj bipoi iM na'ij )njB nney onTj ^p' t|'5 onfl' p nSp nnoVy') kö»i »n-oia kito »o» n3UK3S» »id3ki Hin»«'!» »S niKS ■waj»')» »in -ojoi Sip')» »in S<»p bfi» onav 'wyo')» nri

15 »S »o nn«! «iBa»! onsip Tip >'>» oniu»»B nnjo nS'ao »in »o ons' ahv^ ibi p'i mm yjpo 3müi onjo poo 'iip »ins nnMip nSonn noan moi'iyn nij S»p' »mn» S'osn )'nJh <3»-i3»S» 'B n<n»'!»'j» 'ui n'tMn') oi^Ba 'a noan nioi'jjm i> isn ") nSpb nibaj rt> S«p< ■d»'j»i »n»T» »0 »iTiÖMi »nMTK »o »iBa» iSito n'jM'jNi moibyn')» ins >j»'

20 'jyo in nj>»3 nnnoj 'jyoi 'ui lA niVani U'n')» •i''» n-iroan "j'ip Woi np 'i'i» 3»3'>»Sk in'» »S» mJi'i» nin Mjiai »ob |n:i 'DbyKB nioiSyn TVi jo »'» laij nV o'anS» »o»nj ip )»S aJn')» onVipu ')pf tiraj» 'j'oa 'jma "j'ipa nSwpa Taoon'i ")na <-m' na»'» '")^n»A» ii»od»3 'real n»''>py'!K 'mm 'B n'jpy ypj )»'» p »im t''o taf^ na» 'a -ain

2 b T113 "j»S'» ^»pi »n'B MO nxm pn»3 mn nons 131 Wk^b nKTiiü'S» 'Snl T^i 'ja V "V* IT' ^^'*'' ■"" '"" ^''' "'°'" ^°" 1^'' 1^" taoniBa mBny o"» ")H'B»ao^» )»b ^»^»a »jnB»a )o »mr «o Sipi on is'oy')» ]if! n»™»'»» nansi )»n'>»')» nsis )n^no» »'i "jdsSmi »14»^» S*B

1) 7^^^ 2) II Chron. 33, is 3) Sanh. 90* 4) Bereits Br. bemerkt hier, da3 der

Yen 1 KQn. U, is nicht Mtnasse erwolmt; der Verf. hatte wohl II 21, la im Sinn 6) + kSn

C) Gen. r. c. U 7) Hieb II, fl 8) Deut. 29,!» 9) ^p 10) StuSk H) Dn3

12)ProT. 23,» I3)Ecd. 10, 8 U) P|>Kaa; tj^fiKaa Plural von qißaD blind 16) QSK^Hl

Abkudiuira d. K. Om. d. Win. n GAtlbwen. PUl.-hU. KI. N. P. Bud tt,i. 6

znla uk'lvi ai^naes. 32

iipiB^ lya »nB-wil» Vo msnJn -nim on urirs p noM nrw 'iS» vov 'jK JiDN'i y«'i n'B Vp |o Vr otjsrt« m^»p ipi noKSoSKS ruvjn'B 'tm 't>3 la Kon a-n Kram itn 's '/onSip in loSp kos -noa pnv ru« o'pnx )nn'o «Sk ru'w nji>« na »'» nnt; to pnv "m n'otre innoK nB<Dm n»iJ n^ -iom njna n'a aina ^uon m «m fi» n'S iok d'tioj o Sifl»it» pm' '1 niS 10« ["lai] nB'Dtn njp« n>3 a'na bdjro»' Hm ]i<v3 Sk t|OK>i jnyi n'B Vdp' )K pnnoK i^iSB van Oma» "na nawr niw jto 'priyp na'KnbKi nn'»«'«« objVk >b nmiai ko pa» «ins i*o» man nntn "jnmairt 'ipa fTnjm firyn )kb na-H^oS« p KnanmiH Sfio pnVuxS» vntaK 'jy> ni«a iSi n»3aiK 'ui dAüo Tn's» a«onVa nj» Ä nay nij ok'» 'b dtq» 'äini nmaN il in "V?» -ay pn'jiortK vniaK 'K'iini mm nai na )a Woi miHo»K "B mnfnt npiB^M lya ami» layi atn nii S'aDi 'ixrfntm ipyfm i»an» am )o N'aM'iN ^ixNi ['pisKj'j» 'jixK onw') na'ntoSK jK nodS« nisVo '')» |BT )K Sap »a-iK(n) nnp mo \ran )k irin p'i nnTJ )o n') wiSoj 15 rai mm m 'ibit »KSim nK^i apyi npa-ii pnxii mm omas iktb oxo» 'jap (D »a-w nnp n'oD irfis nnlm nayi nnlm nj )a am nnJin •mein im omwoJK tmcn' |s NaM^N Kiato iW »Sm nnononi nin KoV onosto "iiJ 'B D'oan'jK Sipa hsci« ^tt»' ipi jmSKsS» nnsirtD« aiioi ') naiifn nif v nin (N tn^Kpi 'ui Tnia« W man nnm omairt Vp 20 p '')); nm» (k nSi» 'b nir tfn Swy 'kb nua')»! (lA iW juc loi^» nmo lya nit'JT »b n'')); jwa koi nauia tv^jv hm» rna»')'! iKyi 3Kn mfiit naiv p nata n-i'fia poa nnio lya nin 'S» 'iw nwj'ir ipi iSi p Spnj» )Na iSb '«1 nbivo oa'nia» la»' in:n naya "j'ipa nnn» n'Vy mj^Ki n'in« D'nSna nnju noanSu 'b t«i ko fnaK^n 'Sk mjn 25 'jK man nnm nVip )k •)(')""aDn n'ji 'i'wb fnrB nTna pao -lya iSia ■ü»' anna'jM »cd «Vi nntunai 'iV« pn'jKs'jN iWa 'jy 'ui rnuK iinJ»«'»« imiJK om oSixo oa'nia» lat" 'ipa MaNV ooks ikiIkS» p;

1) B.B. 16h nuten 2) Oen. 16, i& 8) Qn'jISMI ^) An den Stellen Oen. r. c. 30

Anf. c 58 Ende findet eich dieser Wortlaut nicht, sondern: {(371 oSlvS pSn VSkS W 11^3 6) Joe. 2t,t 6) Ist mir in diesem Zusammenliang nnversundlicb ; vielleicht korrumpiert ans

TDBn 1S1 S'IWl rntMfi* ^»e beste Auslegung, ja sogar Worterklänuig

. OOLDZtHEB,

HuSm iKpibm ibihS» opSk k'jtS« dVkk 'B nSi Kpab« 'no S-okSk 03n ab ')»»<» n»')» ')»f> iMbi rnnA» Sourt pombsa nSb« rAos

»on» inm Ss t|-ijn pao» Wt ip p p anny» •ayo ins Duno yj» 5 i'a ^kS» ^oS» <b lUKa dbAk jk 'w pSno 'B m'soa manim npnii SuA» «n^TO a'jon n»li ip ori pi^ pi'l p tnmi ipi kod'j« »vi 'ui ^n ')» Vno laV 'nW 'b nbip -iijj n'^K mmi Tp ko raiy »o'i nn 'pKaS» mrfiK p'pnS« wuko'jdi ntm'i» »vi aSon ho'jnd njilin 'HB 'B noKSoSKa unS nnn'inn riy no')» tst j-'ün')« »nBinyo jio 'prtn

1 0 mvitprfnt 'lyoa ktu» nefnr n'amn |o ibi )K'a\ on'VM Nnrnim «nroBO 'V 'ui v rnrui 'ai» 'ai» n'obiiün 'aw 'aitti "lurft nnbip «nBiiiyoa Knbipa OBib» DnawmB nos'iD'jna nanns» ruvm'B mfntü yli (o Vao Hibp Koa fai»! I'a tnmt ip uniii 'k D'inon nSinoa nnsbisa imn ao 'B NnpnS Moi »nniBD 'b nnosp ko orvSs laem »nw 'juoa pSno 'Bi

15 p 'jun t|'ai <bB0i 'iby piMl pa w jo Swn ri'a bipn HruwaB «aria-u Difibd )»ao |tsi fnirt» n»! -S» kod'»» »vi |oi ]^'Sn 'Sk jo na oaii )oi Bjint 'S» riiKno'!» |oi t|ö'!« 'Sk jokSk )oi 'pip'jK i»ao ''jn rtoA»3i nxJjoSK n«'nb« 'S» räbNa^K nien"!» joi a'ainS» <V» HoKoaV» jmnln änbrntb» vaihK iS )'a' «i'jiii iiibS« ')rrin )o nivp'» »o ia»n

20 ■) leaw'im ssufi» nyipS« 'rip fia'Kto'iK jo «ns-iNimi »naurm« m |hS iKDlirtb nD'b VHcnlK'jNi ontiSkS» )m i»3 Kio'ji TOK 'm tiDtn mii iVftB fb'irtoS» »ao ntniK^K ')t|»Sn'»n n'Knab» yao dkoIk'!» 'iHMbr'n ib iSi Wti ^a 'S» »nSya oiboSk dncJih to» 'w ciDim )k »Ap mn mml« na 'ijc 'jvoy ')» noin n'B S'p ko'j ny U'a» nnia« )Ka

25 rniay naiy ikdIk 'b» mtl B'n'!> fiaip» tW jita nnSnuo noi tvui ip )o TW oni'ai pr\ 'b |bi mm pnan 'B |bt a-na» "jniKai m \vv< no iipua To» Sk tp»ni ') n'B Vp 'i')» ny niso Tob« iMai td-ib Tn 'B rv n»o'! n'm mn in 'b ")in« pnftV o'b )k in «loSi 'ui TnK naiHSo^K na 'ly to» 'jk vpim nSip nafn tob anp «Si a'oi kS lai

1) Ecd. 10,1 2) Pi. 84.8 3) HL. 7,1 *) ta:\ B) Gen. 49,w 6) tpAnK (Bi- p'^a) 7) Q«». 26,8 8) |>tOi 9) Dent, 82,«. 10) jnnH

KITAB HA A»l AL-KAIB.

prawra n'rert» oVy^ nSmrt» ^^Na »ntnao 'B änaim »mtSk n»i nein 'W ') uru» Vip' nwin mss diV»Sk3 i«tibo arna nt/m/ 'öon "ui nns^sn 'aip 'aw 'j 11*1« 'ipi di^» nimioa wya wn tu n'jiMS \t> im anj a'iy 'jyo n'si n'3no[n] rfnm ins iism;^« noirtK «ow' 'B Diano Min'm «oa Diane 'jno tbAk nti 'B OBaS» SÄo ny rrefm 6 no"^ <3o'^K fTSK "jKnSaa i'nnJ )o n'Sv a-iibm psabm pma 'jao 'ino n>Sy im jr/w xsa )iJdo im Kitei (mi »ni» oiano^x «inSu J-6'B qi^MinStn maKDnSN \o Mmliüa njSyo <ni ddAh ia>;i 'b dbj^h püo batä^H <i oiano^K mrhit nix ini' Moa mrot'itrt» 'wyoSm nisyi« T^K n') pui 'tin noan 'S ti*oa bbA» nä» nj» n'B 'JuoSx np'pnB 10 ')Vip> tW Vho 'Bi mioi; «'!» Kinb» finiira n^uo 'Sk tiv'B npirtoMa noan 'm na-ip ■)'ipi *!« '»bj -udoo nmnn 'iKiiH 'ipi tdk npM yah man pnno )'a (CTW iSia 'w 'to'^ki •m>'ik p'V« psa Wo nn n^w veti Spirtm yaeSm SpuSu iWa -rv nnnJ <^» »naii' inNi ^a paiwi »nS <B nS« «irrt» Tini nnni »S» maür yaoSNi nnnJ 'S« «naiai is HTirt« nVna »nS 'ipyV« TinnB 'iD>bKi 'jo'')» )t'>» 'jwitaa tooSM nsn^ni »noSmi ira nNmnS nitqm^M >^k »npiis"i ibjiS» wio^S Hnaini ■rtKa mnS« innra po'^ pBaa njy «mya (tn-öin 13» nnnJ '>>it iwiVk aij 'Jim ins im^ psi mm HnA» i^rt Kna-aai ins Vjo'V» DDübMa wi^jBi mv'ao'ii« nMincS» ly«™ »mnj ici'j'oi »na »np'Syni »n'i 20 'B dbAk nj »w ibi '»''»ni Mn'Sn b'on »nn KnS ifirfni j"tni n<yKni fimnxSH oi'jyVN 'bsi rnSN Vom iSyb« obtiy^» '^k p»niBn niipw'iN fya fcSna SSnoB^» 'jpy'i» haina «nipo '^» niiyb« 'nnisni truitK 'B nntm 'B pnni wi'B HDKn'!« aSoi »rnh» an >b» Sion wimn -6» «npn iiSÄooS« i(iD'')K naina mf> iunnlMbin «na p'jyrttn »nsuv» ''jk rtaS« 25 MTiSic oSiiyi '»<S» T'jKa bnoo 'iSySs o'iKy^ii )K 'Sy •)')iyi^«i irnSiia na 'ay nj'o>a oio' tw "jnoanSu riy noSiü Vp no"^« T^Na Siioo n^Moea 'ipi Npa'iK Sio in 'i^d ow -pK n'B 'ibn nnin'wi KpaV« D^Ky 'B nS n'rei'»! oSySNa oSKyS» 'jy icji'jk obsy na 'jy -naDi isiy

1) HL. 8,10 2) HL. 7,1 3) 'n'jaa *) P«. '9." ß) P«' 1*2,8 6) P». 69,1»

7) 'rtaa ä) j'o'»!« 9) + -jS! 'V >») P"'- ».■•

. OOIiDZIBEB,

'ui nrlntn Sn awn nnm 'jH*» wSno tote' »'» nn yip jo oim DBjrt OD» im -nas ms Vm obkSk kow ')ninn rante njny ')fuoi ^irt» nVioa mmr rfna ira> «raus 'joy')«! oWna n')t»oVN nV»«»^» 'jTMiBo TU Dn^ipyi '«p» onoiBJi Disj DnJKS fipao')« rm potm jmS 5 t|K mo»n m'Bi» o'n'jH •a'i (OJ Vp'' tim Vi''"' !•''' 'I''' f"'"*^'' p ffttjo npao')» fnni tim «i'K im 'Sp» 'aS 'jyoi '»bj 'lyo maa no» pS ')np«pneiii »'awbm k3^k d»3 Vno omaa'iNi äa's'jobii <B idAki objVki SpyS» nai ip irinB noa') pat" ni^a 'naa ta 'aS mn D^npa 'pw map Ss niioa "jnji apy Sip »ru'am mm pmB

10 iWai nj>if3 man yvo in inr nMai nrya oVip «jyo 'jin dtd maa naim\ nohn inB 'nS« ddkSm mm d^hb njiu 'iiaa 'jyo in '»bj MÖn "pin »^ »nJnS lo'^» o^n dw " bno nuva«^« p; ä'sa «ni« ri'ain'jm «»An 'B n'aiiS«a pSynn Knjia'j laN 'jjmi HnSys ttt msMi ")'''« '3r 'jyoS» rm ''j« niob» 'ly "jn'jip 'b i»»» ipi 'wBoirtK 'B

1 5 nupao "B 'ip 'nio dbA» Tinna ^nan ") (»nSm nKÄ 'm dibiSk mKBa nioSjj Sy onSva lÖB mo^ 'tv o'Saja ['«i] '»Pivi nnan ")Dn-ii»oV>t onsjia moBi '»a'j» t^ moooSw »looo )rAS|« jnS nnm iSi o'Vi 'Ba ;n5 «naimi ii^k luhiiAK T^non 'm liooKiK irsaVt dibAk <V» pupii»«'!» »in nnv iS )'3' 'nSm ninxS» in »im rniaaV 'jmp»^»a »npiiMn

20 oiBjS» iian».moSi; TDBni tian» rioSv p 'jy tb» pnin \ixir "irfni) p «^ m»j'!K 'B visoiM ri'Mjb» 'b 'bj'i» »nn«a ann mMBaSKa nBi»y^» »bi m»ajt »'s pnmv »bi n»ja >&i 'iml nusSv tob' onB' (oo in» iip' DnJnbi 'yn »n'-i»aa nBiKy'i» bibj')» pBy i'j'i msam )b'!» kti p »<» "ui nWa TTi'i» 'B«a")»*im 'ui '»w 'jy Tmat "jn^p Sfio na

26 m S«S Bvfn^ tmi n»t5X ")«*» 'ui inn» '»b: npai ")n^ ')noi »nnTBO )o no^KD ny*i »i» objS» <:y» irn mim; 'vhn tonfnt «om 'ui p nob»D »nan 'Swiiyn oii »ms »nna-u |o m»yi wiim nin 'S«

1) Prov. 1S,U 2) EccL 12,7 3) Pa. 104,1 4} Hier erwartet mAn die 6. Er-

U&nug, die der Verf. angekOndigt liat &) ^fiQta Tiell. ItOfflOD B) Pe. 108, i

7) Ps. 16,B 8) Gen. 49, fl 9) im 10) LeT. 20,4 11) Fe. 46,1 18) ''^

18) ]mSk1 14) 1 Cbr. 15, 10 15) HL. 1,1 16) Pa. 63,1 17) Jes. 26,«

18) Pa. 63,1 19)Pb. 42,a

KITAB MA'ADI AL-NAV8.

DW^K \o 'ab« 'Jim'jH tmm iVi dbjSk nip loo" ho ■iiopo rri »pa' lAi ■jMTUMTB '))» na '3»'B rhairt» <Bi »<3iSk 'b finwiV« »rA a*' >iS» Si^obm nbiiS» ))( bmoSua nonao Kni«B nyaoi pa')» 'b Sacbu (rinS no'jKn 'nn nis inins noby »n'';» yHrrm ipjKmi (i>Sp» <3jn5 nabu «ikb Njiaoi nn«Bii nriHi rt ™n n's ajnb» nya rms-nw nfiö'!» irira 6 )oa WOD1 rinKBT nS iJnB nn'oj yi na fioSK» mna »naiai "jSsynoo» «'n iiimH '»Bi nanu» 'nmio» ')'ip nnjj noi» lya jcKiSit nJi iSwpi uni D's-n 's» nov nnHBi'!» <B iW 'aio 'B ')'ip töji i»i« ^ iinji 'am D3»Bj'j »uio imroi na d'ji amn rn np« obiy na-raS Tam ")nbTp 'jno anirio'!» >'>» nipiSsa nn-ioni nnsmyi» D'am lo wy^« 'Jy nSiy ma'njS y'ntitn "ipi tsti o'insnB nio')» 'jSfioi 'jvnn anioS» mnöw 'jy na oSi amn T" nr» 'ipi HbWoSk mirti« 'S» MOD jnJno oaJM 'jy Bai!>BjS »uio imroi 'ipi n'B NricH tAh n'nxStt annToS» »'Ol '^jr oaanio nii» 'jyoa DaDB2S') "jH'JNoom nnKBii «roii axiSm aynSM pKpnerin ipbi'^ nae ')|o rinHiSs 'iireV icbj pMpnii>w 15 iinin'jm nnS» im a'ip jo a'np niu'Bji »unm nB"» vts ") p ajVjw '»Bj 'arnn ")Srio "i'rä p 'S» »nnaw pspreim axiSm aynS» )o nwn »Bjn uS nipy tok 'v 'n "j'mst »i« '»BJ 'sna ")Snoi iv iW Ti' 'jmaySHi nninS« '3»o jo nn dS»'!« iram td |o njooi iSiai 'S nrvi ma™ nm-in nn'n 'a nSxm nn ")io pni»o nn ")inS 20 rBJi na» p pniro bbj nSiai nnSm -unpSm nmnSK p rra-iDS« 'B »n a-np p a'ip nnSKi bbjS» )k mod a'ip p a'ip nnnSm nifBjSin fniia itroyoSm psa 'jjoS« «im inKo «inSi» p loSp 'tSk 'j»oSni nxnaj )ii»o 'n 'S» oopj' ddkSh «ini nn ina 'iS« ddkS« Moni )'n'nx ddAk 'b NnriKafi im »*ioS« tra 'b yaKsStiB pjyo naiji 'iSk ni» 25 piwjnDKSHi DBjnS« Sua iriw pK»3BD«Si«a tnnS« nimsa n koj« p HnpHpnifin Nnjn p deJSS mSi ddüSh <b khS nKan nSb innSKa p 'S» mnaoa pKpnem rann vnia'aD Sm nnn iSin ")p »wSk

1) "Uy 2) nanß S) nWDBl 4) hl. 3,« 5) Jerom. 6,ib ö) Pb. 25,*

7) Pa. 61,19 6) aic 9) Ex. 31,17 10) Fror. 25,i& 11) Jud. 5,». 12] Fs. 103,t 13) Jenin. 86, » U) ^K 15) EBther 4, u. Ezod. 8, ii. Hiob 32, m 16) EccL l,a

L aOLDZIHER,

')wmS r»»^» üMnn'MO w nS« -uSk iSia mnSrn diV»S» oSvm w nn \M 'jtnn<^M Mp »S'di psa '-nn to ifmn S»p T^'fti «i» <S5 »o te 'Ak odi<'!K1 3KJBK '^N JHTn' »^ |'3 (rim oj'an nowi rnxii »w «'»K nnSnJK 1K nv Tfor ict'b tm frinKi iffUK ')M™fl)o) nTti» ins 5 10 n»-i dSyio rini* aityi pi»t nti on'j jts neubnäm ddAk -i'fon ^no To «»w iino rt'itn ') 'ip (0 nrn' pitpmiin ftp is» SaSi mmjiK H'pa iCTKJiwi n;i3 ms *i'»k od»')» koki »ru'ya >nTn> 'n «usj »nrn» ata »lüaS ddAk iii ')3p< »03 »iBb»i rio')» Sspn »^ »p3 n»Ti n»'n iwi ■jrtip |o »npMpn»»i n»nA« '•muh »nS'ö 3Dn3 3»p»Sm smrfm ^apn

10 on^ >jvw iisw '3V0 «»»a n wn uvo ni»n Sa»o ipsai onS wn inonn om'ooS in<ni wtj nnipS aipm "j-ö» p»prr» »it'»i ^»o njira m )»03»S» <i Tmmo 00» im -m»! cnnroSi nne^ ttou wra wbj 'ayo ■Q» 'jv»3 H^» CT 3ii!n mm rn'nrn nmn 'BJ3 bipi 'j'ipS na'wVoSm WB 'nS» 00»^ »OKI A3»r -»s» n>nn rm "; 'ip'? no»x^« jOTrt» •p»»'

15 Momn» p»pn»» tib p i'j>»3no föop oopr oomSh »in 'Jinsi »bj mS nn»Bi'!»i nn»n'!» )»'» ftwB-n nn»i n»i »nw 'a'jw axji ayn n»n »nji3 HO» vseh»3 imrf»> 'b» n-nroB 3»n 'i tei 3jm (o »■>» jian p' ''/m OT^K Spb n'in3uS» mpVa »rmoKim »mpBn inB ayn n»i inätb» <oo' pi» 'B ooA» Ak ''j» •)n»3»'-»i''!»3 njfMoS» a'jp')» »BiJn 'b

20 D»^»i TpiiS»! »ooS»i iba')» Wo 'rt» D»mS» rnp nniB» p Svb'b S»'3'!M mp 'jvB'B S'an'!» iva 'S» ÖNinS» »b »» n'»BX (o -rmm do')'!»i j»oi'!» ODi 'b» iirf 'j'an'!» n'3 'B »o n'»BX )oi oiono'!» na'J iva p nS» »in o»nS» -öio 'B 'rt» isiS» nipi •ob'!» fiip Svb'b oniSKB TB» >B Ttni' 3'jp^» 'B "10'»')» :inJnb» 's n')«! 3'>p')» 'B jo'«')» tiiSn")»

26 ton '')» n»ip ")n»y»noi '»>3o')» nannni psS» teo» nip ^'03m mS» nip 'B ")nVn»SH nS»p irh\ nsnrm rrven n'Bi n3 «nSyB n')»pi »in 013 TO3n trsi '3 »i*»! rsjn »in oin »3 ofljb^ nso»»')» )»03»i» Ol 'Bwi »i» )»i>nbm j»03»'jh jo di'ü» »tu loi i»bj3 ") »*•»

1) s. Anm. KU 10, IS 2) Hk>b SS,8 3) sie i) Pb. 22,ii 6) Hiob 33,w

6).. 22 7)E.. 3,11; 1,1. 8) Le.. II,. ») niö»niTO'»t3 1») pW)«l

11) nyKID 12) Lev. 17,11 l8)QeD. 9.«

DTAB HA'ÄnI AL-NATS. 86

i«>5on tm )«^i< h'Sk )ru 'jköo i|n»m pn» ''>» tuittifjM m> vyvi nniTs VoMo'jK 'JTO todJk'jn imit KWJJ1 f^Mi')» no'iJM Miirin'»n mua jv iVia TT 'ui Twi'b rmx iipi« laio ai no yips nVi -i'ji jnirebm n^K «101 (pai^K n>y3 jo taBio >bw n«i la o'DinS px ibm )isxn «lo •JNODI <ön irji'!» D'y« 'woBJ -bp» pBWi uns jirt DIM <33 IM m 5

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dsiSm modn <jiij» <b Sxb (n) mn» unMB Hninoo nsno» 'JUvo'jki fiiiMo nNiNuy nddk'im [k dS»« nins »nnupKpn»» \o Ininon n'n )o ")»nn<B3i snöiro jo Knrymw HnnNÖb« mpo'»« 'b fimJioS« obA» modk nim mhbi khjo »mwo ndni« 1 5 hnifuo HODN^N nnm »nis nmüio )Kyo nrns^s '' »nnnu n'sih» "j'io )o noirj 'bSk ni Visbn «nnny nnm manoK jo »nryoü npi mpo'jN 'b mhw 'oSk no^ 'hSk maB 'rt« nn 'i'js »bj 'nSn rm '•^x nTn» 'jSk »oDi« nii!'ji''M nnn "jmuo )o nj'M <i'»t |«'3Sk «nm oynon n'jino '''jk HO 'Jim |o ms nj in 'n'jK SikSk »okb snasKo« jo «nrmpupnrKi 20 »bi nSÄ MSa »näo^K ^kb')« nnsna nniJi im k'jvi 'jJ 'nKa^K nij jo ^B' DO»«'!)« t:o')n p nuS« JitiD 'jyos |K303 kSi iK0t3 k'j '3»k noDdi n3i on« )3 'S« njo Siiwi'»« 'jhdbjS« SpyS» im onx noifj i' nj Vip3 )o ■vfm bm nn« ") »nnjiroi now inB 'wiiS« ddn'jm »om '1x3')» ri-iv TKx iiosnS« nisnpn 'n'jn npibK 'b an» p ''>» 'nuaSn nij jo 'jy» ■iu'in 25 no»3 "ips onK p '')» nü»«'!K n'ooSK p Inno fftxi rnioii noiüj n'i noBn'jNi (KDJirt'! oSvS» p' 'yr 'nK3')K p 'n tiSn iiSxi'i» nxiai on« "v nj in TTO» 'JinsB [niK nsnj inw3] o"n nipo lo» '3 ■)'ip3 »pB'jm niM 'i»oi ')' nj 'JKO im Sl n'jS» n3i> nwn'jm ups'») im D''n lipo im

^ KD 2) Pfl. 31,20 S) TtQy, ITy 4) Berakh, 17» unten 6) Mnn'331

6) KID 7) ProT. 20,OT 8) sie femin. 9) Pb. 36,io

I. OOLDZIBER,

H «ba asT nn ^3« nw i^ nosn mj-n nipj' no »'oJi '-idn np'iu |o rimaooS« «'biAk »o'ir ipi oii Knall naonm nipj )»a noan nli rj«3 Koo pn» T»n »'ji tum ah fiin-itoS» ■raa')» 'jto 'tSk »'nao^n K-MieH m'MBwS mao «nniil kidb wnJii «nnnl iiiDBa «')« n»')» s ntan» Noi jKoi^Ki UiSki nA» Sno H'at «nwiNi irai »-»inTm fma i'ii Hira Ni"» noan Mmmffwi »nmi);i noan mnnJ indb -««b nia» n>na fh'j msnn 'S); ni'kipikS iioani aan Kjnni ims riWnno^M iiB'rD^» rnw^K nin tisSa pipo')« pwnii'm ria'K^o'!» n<oanSK n*«! K'ajKS» m'jfip ip\ Si'n noan ftW] jpoAi ntoKB')«

10 n-fio inanm "pw ^n»a »pa' w ■jn'yij" bip kokb Sip^K Kin Shoa Si DTB irta 'itfnp |o Dip nbi« <j))' iBwnK ain rata wiK 'jy 'ui noxn iW i:»i ino' ütno yam inu nas^wa iJbj» TiTi S«p «i lonS ajhS n'T i'a \nhH nna'K^o »o 'jy n»'!» t«»' n^S« iNp« irtt pa i'D' n'i^» idpi 'T |»a )'i^» nnawS» »o pa' (K n* »Si ibo«' >>' iiaai 'pa

15 ni'j niw »Sy )ia' njH tob tbkb'!K ptiaW aaio^M noA« »nna vii p-wCT )3 »»in>^ nSS« -iiaa'jK bKp 'np'jK Hin Sntsi na<KteSK naHrn pn nnM nai -iroifn 'nopo ow n^n »a-na dk "jbMp Snan jnan noJ-im nSun D'iostn )<a 'ip in n'T )'a tiipiV na'n'jo')» '^k na tb" OK 'j ')Kp n'oT^ 'vn n^V« S«p kS'k Kiani |"'!Kn K'Biif pa oiinoSK

20 nyii |K iSi 'jyo ninn 'Ba V>m ip« K'itin dki -nojin '»i ia<»Ki aiun IK'Jiio 'j'nto ip' Kimn >3j«i tip" "'t pi Iiikb KxSarooi KvSKa '^k niiitSKa imyn '»'! 'Vk nort' ko nnaim ms^Ky SnKjSK rfmi KonnnK i'pn^K tdAk (0 ÜBnitibK nftnSK dbAk nx^a nw jk 'jkti'jki SatoSK m SSirtKi np'SK ly 'iy< T«:yn '»S hkWSk a:Jni nyms^K byBa <3"Ak

25 fiioio nota n'nn 'B3 n'np 'Bi oSkji'jk in ■ip''jKi SnKÄK 'jWk ioAk KiK n'nn T^ia iwSKa ninRo tobj nwa Koa 'lyi n'nn nnü'n 'sa »m ^Kn'jK 'Sy KnanKxS oSon nyn'iK pn )kS Tioyn 'nh npnnoK nyih tiniQii'i Syi ■)o'oan')K 'pa bjh ty nb'j« nyii 'nB nofAm KnyiiK «i^K iTnf D'^'aironi "j'ipa tiii^K^K »n'iKn 'Sk mMfAK nmyi tS nmpsn

1) Jes. 68,s 2) V. 7 3) ZeUi. 8,1 4) Jerem. I5,ie 6) Liturgie; 17. Bene-

diktioD der Scbemdiiä esrfi 6) Dan. 12,1

Atbmadlnfu d. K Q«. d. WJb. in OBtUlfn. Pkllnl.-hlit. Kl. N. I. Bud *,i. 4

EITÄB lU'Jbtt AL-NAFS. .24

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L OOLDZIBBfi,

ivi yi ')itsnn »Dan «in Din '3 'i'niriei'm Sip^ dbj^m '^k iratoDAK nnni yipb "yninirtK^K n''jpjfSM ':wdSk >')» nnS» )13d:'i loi i»fi33 fja 'B pura»'!« ■u» otj')» loKbn fiVoji 'ui oTiSsn Vn aiwi DBl »V DBjSm ooJ im'!» ptprif tk''wi noi trt nn'Jio ooJ »iino'j»

5 DSM SU'lN |H lOH^H fi^Ojl «IHVcSk <S M^ rUDlW 'S HU<3 CIMSiUKSmC

■jsnini 'D •jirn»')»'!» 'JMjm'JKa 'jmajrtK »ru» näv* HyoiB Tinio» laipci mpBrH Kitt dbw 'i yviti db:'!h <b yoü< <ivh dwv'ik tiw 1' fBj -D-o ')Tn 'np iW Vbi 'joyS«! oS»')» 'b nKab« nyuo^ <3-ip toi m»a nSip iSt Vm ninb» j'oBj'im n'Sp)i'>» nnS« »o* n:»3B

1 0 ^Mp ijn xiyirtM U'oJ >B 'rtd «ip'ii« yo* obj»^» »nsi «j»' wnp ob iw rdM'fm ikto'jw imairtM 'b rin»» dd« rÜN bbA» tti 'b kj'd ')]3tt Kj'jp «05 «im ri'iKooS« Ss'kSo^«! i«bj«V« n<B ii»' ni« <i)ü 'Sjn «mm ml')« -oi «i«i bbj« 'iV> omy')« vio «nnv n:« ':i«i3v''i< ') If nonan rm "jrtnp Vip t'W nare" »')i upB fi'n»')«'!« nn'j« irwpB

1 5 nnp Koun )«i'nS« (o ädiiS« n«n« m»p o'bB y-wS nuoS «'n nnvn a«nS« D1B3 (K 'B 'irmi >&i d')«» n'j ir< «'» jk'j totu'?» 3»3^« bib: boirtm nS»S« p n'ia ip 'rt« dnj')« bibj mxp «owi p«S nooS ^«p iWjB nii'aaS» BWjb« S'«™ ")nB«nn')«i niKnab» t'ti >B n-wxi 'B Hti^« bibAk Wb 'b •eraa «oa p«^ nuo'! im rrrm nonan nni

20 nW»3 TynBJB iana< pKa 'tibi "jnii n'OT ^p p fiSspo')« nin -6« «'loyS»! oS];'!« p rf> «ipW «o )in nn»«o |v S«»'»» )o

I'aji niRi^K Vü^Ba loA« lya BBiS« «pa nii pj j«')« inj taB (i) •'»» »S»« Tiyn bbA» )«i Kr>m tv n'-ni:y'!« K'ei«')« |o aäio^« '■)|K »Sa r'p»')« -iujSk oani i'ppnoS« »oan'!« Sip pon« ipi «m»«! 25 n-™:y 'S» yiri mmJ 'S« »njo ")Sa ii»' np-iBn »i« rijionloS« npS» ['S»] ■ny BjSaS»! »inS» 'S» -ny biSni ik:Sk 'Sk nim n-ibxSk irioSKa fba»' niKn «ntxS» nnoS» )»S p»S» 'S» iiyn »imS» ?toS»i koS» »oSk »aoa aui Tisa DjSaS»! «inS« jaua aon inn mS«i imjSk »aua

1) Deut 12,is 2) QeD. 9,i 3) Ohne Artikel 4) Ecci. 12,7 B) £3 ist wobl

zu korrigieren: "kSk 'oSm ^ "aJ^S» KTÖ "läy ''' »""'^l '> **'■ '^^'^ ^* P

9) ^ 10) £cd. 3,11 11) nfinnSttl l^) Jerem. 17,1s 13) wid. fg U) ttSa

KniB HA'AHt AL-KAFS. 32

rfrfm >pvM (Aixn fftnuAn HnnsS« «'ifttSK )on t|'5 nsJjiB S»p 'rtd |sia» <B nSmow nyorlK im |Ka-i»b» nin ^yb rtp oii iftpuyb» 'B ymr t|>5 rtpi »bp» •')« nxJiB '»»p »Spjn fiirn itb nrnrw puMoSM Jmo' t|<3 w ')'n i«rj<3 JnJ'B n'oSna niob» Jmo' ("ortm Spu^n »in m> )K ''JK SiniS» Vjnin» Ssp 'j'jp» »oru's pD'B Srwia ^rwi s <n ba iKOfiSm jisS» o')»» ':»» d'jkv'!« nin 'Vvn )o no'S 'rt» 'jpKjrtM dW» »in 'b» n-n»ii •iW» d')n»'>» p fim»» na'-u ii'-i»o »<»» jö' n»'nV» yiM' nioV» jd' q'3B »'»»i ras »rw^i ijv "J* rrnia\ Sp»i;'j» 'n')» »in )v nnsKi 'j»d» |k T3'n 'by aJ-fl Sp»'>K inaJ' ^nA» nnaini o'jNy'!» »in n»'n 'm SpyS» ztiutt jo nn»i kdbj» ')nmJiB lo »i»i tnrfit) »in OKto "jfi'v ninB d^»»S» »in ns »sx süy niSanooi nS n»'n »') yao^Ba r'o doJ^ »in m mu'i» »in '')); no»'!» jwa aiya O'te »in t»a »i»B dbAk ct nrj V" '"'"< nainoi n')»»aa »5» »n»»ny»i -n m»a «njo 'i')» »rnwim »n^™» <S» DKOiis'j» »lin p-i»ic')» DijuVwa mjD »i» mtv njo 'iV» »mxj» 'S» dbj')» yJ-aii i6 nmwav 'ui mws ^'vtn 'jy nBjn airi 'jno'jif Sipa n'!»»')» teySm «»n»»)»» >ib» rff>H 'Vk »Jnn nnbm t»a »oa ^»S» 'S» awin')» yJii

nysi 'j»nayS» jm >ip 's b»p'i dbj» 'j (»djmSS |h »aian» tp 'jxb (i) DBjS» -fn aaoi (»dw'jn 'Sk »naBJ' fiyBTi )»vn'!» <S» bbj')» aar te mni 'n Sa »bj its -ib» ■j'ipS 'A« 'ipS« yoA ÖKy iinro an» 20 •W3 Sa nni 'ipi na'»SoSNi )»dwS»i t»vnS» yoJ iSia 'jy» r<» "»a os:S» p»» naDj 'B 'jMjnyni» pa oSy»! <i»s»S» nnSS )»var r'» opB naDjS» 'S 5|»Sna» UKiaS» oSyS» aMnx» )<ai »a'a p-isS»! nnS»i DBjS» »S» T»Sw »naoy rnnS» 'S» pj »naoM »nS» (»S 'wyoS» "B »S )iaD3' yoiS» |h nSii r|»Sa ':»yoSN 'b nnjo j'ppnoS» pi »M'a D'Sb 25 ipS» m-iS» 'S» paoji obiSS n'n»Si«S» DiSyS«i fi'SpyS» y'»MS» »on'B 'iS» dtSk ip )o ib'nSmi (o'»S» aSpS» 'B'iin 'B 'nS» n'3»0DiS» ipS» paBj' ")nn3»S »nyoJ 'B »S ySKioS» fya 'b iSi Tta p'MnaySw

') »■n 2) »Spy S) Henn. ^jUiij^J 4) unmOT 5) J")) H'inB

6} Sic, femio. 7) EccI. 12, 7 8) Eiob 12, lO 9) Hier acheint etwas äuBgefaUen cn

HdD, etwa; p^ß 'JtnaS» oSyS« aMHlt» J'31 10) Dittographiert

I. OOLDZIHEB,

OT^IJ p KIT» i'otoo^K 'jsmbm )o [mm] mroü 'M dSv» 'm (n) bpyS« ^«pi finjiK i'tSmi Spirt« t\rsn pp'bit mn* tj-h im ('otanoV« '■io»')i Nnntel ymsniKa n<3KDw')N ft-iurt» nin |o (mii' Moä» oSySm (N in HSoi Kwoon Vpj a* p'j ')io»o iioi *io btp iW 5 oib»oi tretrapn DRDpiA» Nbi SSoJ fftoA» pn o5 »Ski imirepK oepan »Sm no'op ]o nn'jx!]« t')« nii'XKM oop'iNa 'jfrö' K03» BKCpH^K )h 'HD ii'jKDJirt» ftoAx Irin fioop 'Jim »OBDp» Ki»»! oKopK')» pn o^

»TINO T"™ t«"!« irt« ^V'l» '))» iw WB'j TDin ')DB3 •^H ODp»

nniris KTiKB K3KT7K rorfw on namp koo njimjNi nwo kÖo rmoit

10 K^ ^P)AH 1^130 NO'D3 «T1NB (PO ITT Kb DP^K Koa n;»^ nTlWB')»

»ruo '3)TO to ytru'i »npoi n'3(t)«! ttb' n')« HB'iia Kaaio iPv v"" a* iVftB ■)iinBj«'!» •')» f>rfa mKjits •pi' an nniria unuB n'jyl'B S«» )>nBj Vi" to Vap aJhB iBii bbj '')» jkojkS» nto totbk p s-iTM aäioS« toAk 'b (k »j'j nv KoSyi irtp» »n'B kj-* )rb tbA»

1 5 oby^Ki '»py'j« M-1B3 ■) iSi njj nS jm »nao ") naoa n^ n^w«

|o Hom Mmm dbi'w p nein mm vi'iN |o hsm sitspH 'i je iti' hV tSi 'B KoanS» ^a rfntp m 'np» o'jin Vpy iroruo fnn» nonyioio d'jk»')» win n'jösn 'JK : ")b»p fnjrtoa 'n »aoSKa n'o ddAn )m ")ct 'V» WB D''! »jnodA» "mJSN »in mi» nj» «nn«ai rh manao mw 'b

20 pa' vaioo^» JOB rwr itb d'^ hob nS»n»K v>oIi 'B kSi nirn'iK )o »o Sai toDSM a^B '')« wno' «inairt« 'b nifn<n m!n <inh oSjn 'ip» (rt «Ss Ulsan i«noit )»ai tinKan ko Sai ieftv ") »a^o rnnts« tpin nio :|o^ ^ix» 'i •'!(( d'!M»'»< «nn '^i'n oopn ri'aSB'!« nannSK mJi Dn S»p 'Vbd^ 'i'iN (»aT»')» nnn nanjiK 'm on 'jup aH-m'jio «oVm mn'jin tkjSk vti

25 d') nioi DM'n fia-in »nnann mJi nn MiN'nai« »S »irao Tinnr KnnniiB ÜK'n niri 'm jHanN'iH rm |o Sj'do iroi« mJi on '!Kp nn'm ^py nann

^ miairo «»jroi KTTID «Slp 2) «c mwcnl. a) odj 4) Fast wörtlich uu

Hermes TrJamegifltnB X 7 ff. ; ed. Bardenhewer 86, 7 67, s 6) tt^, das ^ ale Trtkger des Hunss 6) Bis Iiieber Herrn. Tiismeg. 7} H^ s. Anm. 6 8) ni^3DJ &} Hier ist die Apo-

dosis SDSgefkUen 10) Icbw&n H 3S6, i ; H .U^ '^^^ *^ytp' i-i'j ^fyf- iis^ Jum^ ..,1

■I4I fjJLjl ' 11) Fast wortlich Hermes Tiismeg. YIH 12 (Bardenhewer 78,e— 75,«)

12) K^ (ehe» Ajim. 6. 7) 13) 3^B

KIFAB HA'ANt AL-NAF8. 20

ipireSit ttjattns '9 oipi -iin» yd)« »rs ipi nooJ 11*^ noBJ DTpn 'B lönoS» tv ns '*' Nomn» 'jiipjyo iHjn mV P^'^" sKras 'sSh 'jjm^in D^Kirt» -nii 'jap S'mjSK 'b nesw Dipno im fifttS» -o« pjB K'BNP (OB'S nni'si 'njj'jK MysinDKi ooAi« -nJn ^ap dbjSr ti* nVnjso'jR rrin '9 -dk 'ixb 'b 'JvoVk «in pajD) tnot )t5 noonWB tut« 5 ömnbS nnim ddü )<eDp sspy )h^n dcjSkb pn^N ruwB3 irBKiff tum 13» DD* önV) miTOb it')» VVi JKnn» ot^i nSoj •»no'!» «in pa^« in

IHniUraDÜ^K )KDBl')N NCm ITJNSDJ HimJ NJPH n<ÖDJ1 Dn'lH |V 'BS in

DSvn KOW1 )»Dj»bK 'B )««'»< noA» 'm n'oMjS» dbj^« 'jKonNinit 'B njoioS» HiikitSk dbj')« ')»nSnoi 'jbui^ni fpartm «j'jm Ttn'iio lo in )kS )«bo '^k |»m jo ddA') SjjjnVK -lya oViin man mS<» )iidji«^m Tbit niSm^ii Siio 'ipmn »^ n<3ioo ffain linnn nnwA» dbj^» ini pso ■^m |Kao p bpnai k'ji imiiopK 'B Tumni wuKao 'B Tinnn (iTODil ddAk 'jirtiB |K3o 'S» )«aD )o n''!pjSii fiann')« räm'nSK dbjSk p5vmi 'rtK Kon jKVipiro'j« )KDBJbs <'!i»ni Sip^o nJMSm oiDno nomn» is plwnnoSM om bipireV« oioaSK «nooJi nji'pn am npuKj'j» dbAk nna HptMibM DBjS» ira «OKI fi'jNrnS'i tNi>nS»i H'roiajSS mtaiSN nnj«')« ''Ji« jKDBj'iH HUtDi fisan niti npuNiV dbi'in njHa wiNB ti mV dSji'ih inB ■>!H Dmmi rtttn» Kon')'»» »n »nV« n»Kii»SNi nByStia Krfj pinao S'nn '31IM "isniai oipo^K 'i'>» Viüb'!» 'S» onS'Kii Vnn 'ifi xrmi 20 '»1 iiipi »nS iiyKirSK 'Sk teBSm )aA» ^nm »nS noanSu 'Su SnA» pa»S»i ("vSk noDi jmo'»« nin» H'dkA« ddjSk )o Vnni fioiy Hräi inraSKi »-iiSm nyMjpSm Sbv'jn 'Sk ibi tau» »01 m»S(n naoSm )iJoS(n »nnoanS npssiebMi nKWuSsa npuNjbs dbi';'! (kobiSh HUviiH KiHB )Ni nHanStn Mpa^Ka oniHire <b Hnye (tnysi iipuHi'»! DBj^Ka Hipn') 25 Dn-i'atn 'B naSJam »n«'!« Dn^isnon ms ^jr om')« rfnm npuwS» »jy» »n mS'HSBi DnSnl <Sm »nSpui «nnoan mSttnui ') »niaSii Nn'B »iSn SpjiSKa DuSa «im mfrrtm aKpiibKa Kniro Kiaoyi ona naSn DnS'nrii Dnspj >Sm nSS» p'Bina ijja no'b nn-i»JD >SoJ

1) n<ij» 2)KDmn(l S) et. oben 6,1 4) Um liiU.; »nidaill (WTli«l)

6) obflii 6,Bff. 7) HnaiS:ii

Vp 'iSuD »njo nK'SpyS» JuTsroK )o i>rD RJt* nsno nir^ir Vp»';« 'B HT\H B^ )»') nna'!» )y Nj'KMnoKs Vp ninaB n<roo »roK 'B KTf) ri'Vtsv'jK f 'nibVk »Mm SpvS» p »n'jSjn »rwixj ihiek (k ihäo 5 »rnä» Kuso« i'n KT^pn »niiwB »nJn-önoK )v fJ '*i mii Spy'jN K3D1BJ 'b irf> »SsSiim SirnBi'jN iip') oojiw 'bik nSi tm^ toji Vp» p'-ms Spir'ji« Vn^-n toiVk p'-ioa Nn'wvo^ «jük ]o' ')m nieab» tjji k*»»« m'j'j tAw tA i5p' ntiMi tai Tbprt» Vao 'Sy nSi wiiit )o 'bi» n^W in 'i^f fi» ^wAk in nb» nVpo tj ')i» ''>» T'jpn'jK '»'ao in «risn

1 0 ToAio wörtK "ip iSi lya ]oi '(in nwaSK p Knnmnffl) «nS^ jreJa t«5 ')«a»ar' troi 'iin n»a'!« Hbtito 'm »nSln >B nBiim'jm «npo»« 'b p'103 n'-iK3 nnyi oSy )bi 'iji maiwii om ryii "J'ipB nw'jpy^» ^ini«'!» pi'jDo To'Ki p'-io 5nD« n:i-i no )»d )ntr^t> )oi ^1'^" l" '<»"'"« lo^^» TSprtN 'V näo-ii nniriüsi -iöjSh Srnsn« tnro^ SpKy'iS n* nV iSn'iB nS

1 5 sirooV» )oi airiDo^R 'S» SipimS« )o buSinDfrtw toS» p ntJ» jo nSk

nnoma ^Si )o naiSooS «apsn miii» )k hodm U rf!«Dji Sipjro'»« 'Sy

'ui uyi!" 'nb» Uli» 'jnSipB nmiyoi

IKDjn'jk o'Si np'prtio (kbm'!k 'n dbA« jh oSya |(i 'aj' tp SxB (n) p'jt'j» mm tn rS <p-u Sp» ri 'wnn na» Hp'prtRa )KB»rt» |irt Hnwo

20 D''! pi Hputu'jR obA«3 pnioS« m Sp'pnSKa )ND»rt»B ifnaf») -mi )o )HWi «OKI 'jiKoi NÖ« im Spy »i pa' |k »jnooS» )0B nponj dbi nS rwBvSK (o naonan »o »my' hojni »ao^Ra fioVüo nR^vn (rS noRv |o inojo CTB iroirSr HORB (Ra »rurSr 'r jo H'amnSRi ü'jrobAr n'jHySR )o niBi dsAri Spy^R 'iSyVR yRtmSR oSRySR jo mB (rS föW

25 «yiauSR 'bSbSr noiW SrRoo nooJB niRiiTR yoii ddAr »jrodAr 'SboSr toAr 'B •j'jnRoo noDi 'B noBj 'ip iiBji iSbSr dbiS nVfiRoo nnni ibiVi iSbSr 0B3 oipna nooA nosj oipm itoSR 'b toSb'jr omSr npS iiriR ')Dit »Wr Sipa obAr -nii 'Sy dbjSr 1111 nipn yRiay'w RjoSyR n'B )>a' Digi 'ipi TODi na yy -imR 'ipB naBa 'Sy ntm 'anx oipi

i)nny3,T 3) Deut 4,1» 3) F.. 79,. 4) mmij 6)nSnKno 6) Pi. ia9,i

KITÄB lU'Inf AL-HAEB. 18

(|i«iK nyaoa !% in ipi »nSimn tt \o'> n''»i «yow n";» ')'B5' aiitn -xa ta p ypj to )o nriitSm '»ros^ OKonSio writiK 'fnarfn) Bsj')» Tin T^ia 'W »bj ra'ino 'jup Dfi noisn 'v n-nn 'j'jKp iWn »m »Bj n3'»o 'p3 Kn'V» unrin «ma» jo 'jy m-ii )oi ms fi'n »^m i" nnji 'ips niiaA» JimS» jni nrom DMrtin nitan'jMa m»» an 5 no'prDO wijua «nsin ori jrriSR mrani nuaii')« im «ns no'sno ruoRj TBBtt onim «r mps 'ipa ^py'wn ai'jp')» nmtoi 'jHjftsSm onbSnSk TKxart K<sSm ■)[WrtK (o n'BwjjSm )»-n»bK p »priwa »nsin Dn aS i<n:K3 «ntsi nn rmtaSm ixa^K »<s »m D'3»y m'Ko ma f mso 'pa lairt') »rawarn aw te p pMSm Vi '■wa'jMa räiyo'f« Simi nöanb« otn i o bim noan^K om «ann 'v nsT niDBi ijiS moi» fntno i' nNT 'ipa on nin nrnn v nrv ■)(»»'« 'ipi 'v nsT noan n<»in 'j'ip'j nsnyo')« 'tpa »mal« »Vk «nSw« )o «nyoJ fftTOsSK oMn«')« fip'pn iinjKa unssi (fVidV» aniSK (o ■odki Si» Mru»3 unBin oii nn' ipm ntw 'v »oBisio OToron "ipa ttS te jo iSm i'in to )o ''m« «njm naioiiSN ■mwAtn 1 5 •bVko TB n-nn 'V am "jTn bipa n'Biit nsui »aio o'pmoi an (Boi amo ilitvK V)» rrin v»J oii 'ui pino "tb aio ')»nr(ri )y nSitpi qoai ant "v nixo 'v 'TpB 1' rny 'v mm 'ipa 'ti 'vta'!» 'Sk Nnaoji unjr'oi fioart« tiHsii« 'i yoJB 'ui an iboi am» nnonan 'v »OBifo i> rin< T nno» ')»»'» '»ip C|iflnit 'rtn nin pn »nnijui i' mm »Sn nim» 20 po a'lu'jK aJy^KB -inn p uiitn o-nstur I' nn« 'ipi 'ui nnmo ni-ioR rioNn a^ 1M nöiro njmeiSN ^iiB mSv')» p n»» irp' tiobsn» köd '3»o3 n^mo ipuiöd' i'yie'n»'!» i^ai fin'jxo rijrirt» jAyi' jiofenoVRi HoJw nifbpif noipoS» njrn»'!» 's ko Sb jk »an» 'iSm nM'Vp»V» fi '>^ «nnoan p HjRip timrt n)p-i»'!« p nir'jpjiV« Jniinoii tJva t™ ^* iniiB »njo n'jniJB Sipjm njhs nimBS» <B «00 s'b b'juj kmk iM 'B *)irei Sp»')» 'B MO 'BW3 nnjiJi unjo njji »manSm nns^N kjVuk nv» ") nn»« »S* «njD «jy 'B3 m (oo tiyS» »A liiiB fhaB'jK )aS tv^oV'« 'B njniio npioin rtrSpn'!» yol ba opa towb kSi opa

1) »Sa' 2) Pa. 19, 8 ff. 8) JKViSn 4) Pb. lU.io 5) Prov. I, 7 6)P8.n9,7a 7) Ptot. 8,1» 8)P8. I2,T.e 9) «o 10) «ni«*?

I. OOLDZIHEB,

>»ij;Sn yertm ')'''•< ''»xk^k l»rt(n ■'natni •<«/»> p p-is^K iS faji Ktmiwis )iio»(ip ]iraii 'Sxk'jk i»rtm >^»t')» -iikSk m r»-i»'!K -iwSw JK 'jp MOiTV« dS« ORip KonS D'S fT)) KonsTj 'i')« oftys"»« ■fluStn ■iiAk iW nmj 'Vjn dä'msSn «im ro»')« mi') dw'j pv odsSk ii: 5 pjKODl pmj'!« 'ino D'S mj'jNi py'jN )k pisV» bob''!» in n'w ]o Ka-ii nirnrtK '»»J )oo 3'iy^ii aJy'JKB »ondJ» Monn»™ t'ö'Np )M D^r o'n fijjnB')» TJ nK>'!pv^K tx( nnSxo'jN p miSi Sdk'd^k pi («Ol Ktrs rivi*» »nd-MDD muusoi frasnSK n'ai Vv'»' "l'""° n»'"!»^» naiSoo 1* Tj'nB syn'i »rä' nnDti \e/i »rpe yii iifaSs ipv 'b pö»i

10 )fBn 1' ')'ip3 no»j 'B nynii''!» iipV »oijyn iVia imt'B iin'B MJiao nn'3 nrua mtssn "jny ms'!» 'jNp iWn fioDnSK n-a fitt 'HB ip-nt (»oS n'j» n'sS» q-in |y 'jy nn'a nrua 'B Vp «o räxi nyat» n'-no» nasn 'jaoS» n'a'w ri-nx mn«i Hamaoi nyni:''!» rpm nnniiB 'ai na 'ina« 'vm ^i 'jiirt» |y 'aSK nJR nnjira nni tib |o mnBoi n<B noa o<no'!«

1 5 B'»^Bi o'niüa 'jKpD nTiP roSn ani« nip» nrnBN nKnnBKStt »in bnoai n'a tfnt joi n'a nSie 'b noan mste ^s mj» (trt noan mirtB nuTJ in n'a'jH ]m n>B 'rts dkbJkS« »>o* n'jt'jK BBi tnoj» n'wap^s yo* irota 'nie p3 tinn Sw m'n> ]k3 -frin äBipoSn nyiifSi« nnriKB bkbm !K^ SNp •fn'n osrfxn oi^'jk ynsJ ')w« <n tS» n'rma |o piBt '»wi

20 piBB 'iw )((b nya» n'iioj; naxn 'ip on n'a^H \ti '3V nn>a nnaa ninan nop')» 'jiKJo TTjia '1 'B 't r|-m lia ]o 'ni rjtote 't p 'jao n>»«na )o D'^) rnsänia 'jyn ')n»B»So'ji« 'rt»a nin Wm n'a tjm qnn Tiyi irt i^i'n ijn SJ p'jub'Ji» ''js na ')■»»' Sxn njnS ■nu')» 't awno tf»^ »in 'B irnJio^» n»i»noSM "ny iViai OBpr »Vi nn»i 'B aiSr n»Tri

26 )o ')i»V» iiiaB»SN nS'» on njn nv yj?» 'i 'B 'i »»>» Bn ria b'!»])Sk »npDj i'Ji; niviaiff'!» on nBBS» im b»'» 'i i»'d»S» Si» nn nyas npi'ia'»» •frfn y»TB» 'a (»ktb iinol im »vaein enna n'jip'j 'tb» -intii')» or 't ninB Vai' 11100» »a» on nooip 'rt» n»V» Bn B'in»n n»oB »Wi n»a» rnrno» naxn '»»p iWVb »-le^» jo n<3»ot'j» n»»äDoS»

30 jaVi jn»S»i SpyV» »b t')» nNyaBo'!» yoi KJ'iin»^ Viort» nn«-D

I) Jic 2) J». 42,11 8)Proy. 9,1 4) nKSHJoS« »nHITl

AkhudlusM d. K. G«, d. Wiu. in OSUijigtiL FUL-bUL KL N. F. Bud t,i. 3

)o jdpiSäo NonJK >B j'Sip'w l"»! »00 )o hv 'Iti^nr k^b 'yn ■mm priirtR 'jHon^j' |o Sip "jK?« ■in»'>m nKTS^» tüi <b )!S»» Siirt» njts^ im otoJürti« ojJ im <W»V« in iütA» sin p 'bip köw f'p'jm BT» in Ko»! <bx«S« no'') 1«'!« nw-u 'i^i» ob^oSk «in psi nra pSsiA c|HB3ua cpyi BK'n^K *) UM* ^inVn nili |V DsifSH -lu iia'UB Dei!>SM nu 5 rfnp n^i 'j'Sm oiono i>yi fufn» onyn '')« Sikb Vi» ro»'»« luSi» )rp-D nniKO 'm 'ip nVi lyai '»'Siui <j» di< nWsi nn« di< 's <mi y 'mi »*'> aawo'JN 'B 'ip inj) ''»n'j» okSoSk i^i )o ji»!\ -i'itnS o'oi»n 'r/>H hVi )o tiiio')« bkSö'!» -iiiVB »Wk';« omSo'jk i^i |o y-wS« •')(» lu BTv in ta 'VxsbH ^b» dh'iu^ no'bi npB doü»^» iu bt» m kom lo T»m nbip )K liv» i&at Tiiio tj hm'j vs nB'SB BT»b»B tj «S do»Sk nuS'BPn'»« VupS fftjfD»^» nais'jK im •VxnSk lem'jii in Binn 'jb 'rt SuvBJirtna innnm Hnro'jo ?»a totdi «mipj fya lalj' iWai nKTiiinSm HO niiKi pn« «01 itnpi»»K \n fva ■nnu'iS ti^aji Nnaias (*)I3 )o 'ui n»n ':o nipio» nSjo ')'ip nmani jii'aa 'jyo'j» kti 'b av» 'jiip i6 BMOiiA» 10 iKmiho'iK nMnuK im nw ■)'Jiro nio'isi nen TBsrB jKTlbS nn-nnöa nio'ni pKO»« p 'jiyxni irn'j» pitoii» je ("kt»«'»« timaam iruiaB fjia ninni ^ano')o fya -ikjki «nvpj :^3 naJai iW^ B'S 'rtN nnoan nSi« '■Vjk [«Syi] W s'anS» Hoan iWi NnpKoy« ^a *i in -ipi n'jBi i'^v nippn 'o na (j-om aaS oan yipa i^inny« »tb 20 imai imn nnfl pitm hbbi K'JSTa» inn 'aSaV» 'inn '^» Vt |iw n'-ijm Tp )»a njM^ •j'jmaji'JK oB^a n'')» i-i niia <b aao^m nyan Noa 'ui oBSa Tibn ■vm> iTp' oSi m')» iiB minS» fpr iani oiio^» anioa anion fioi^ roii lAi miho ypo irti b<V b-i»^k )k ppnni 5öi«nB 'Van» SHBifKSK noBK Si ndaS» ^in» ipi 'Suyn nSS» »» onBn iSi ppnna 25 (trninsm «'»«'»e »jkv ni« »jy nS» ta nri» 'v 'w ")'ipa nai!»'!m D''> BT»'!« jk') BT» v\ B'Si htSkSk p^it3 nj« M'ajirtK Sip |o nxB

l) IsSny (neu.-. t|SKä') 2) ^n 3) onSyr 4) ÜTa' 5) 12,M

«) 'IKD 7) nyom fi) Hiob 9. * 9) fgl. oben 2, u 10) cf. Job. Deren-

boiug, R£j XXy 219; D. Kanfnunii , ibid. XXTII 271; J. Outtmaim, Moimtsscbr. XLl 247 11} Jes. 46,7

16 !• aOLDZIBBB,

mrnn ni^pn o'nn nun Ssi ')rfi\j> 'b '3<o in nrom mm (no oi' T™i trrhm vonSsa Triii ronvit^N jn') nmüHbi« »in tio miTnyin ■mm yipa no>oi; tna SaA» <to Tfl« 'yn 'iKaSn |n tnV»pB -nsARa TWD in •ysTh» tarn toi») tem V'pa »o'ö» hok^u nn »Ka njia 6 -np ''jv aKHD'j» 't rftä»no ntnwA» inora iidk anno ':irB3 oömo ■»obK nnmp ko onao nip'i» looSyt ron')» 't otW» nain noTan tm ^p')» Hin Woi iBinn Tino ')ipn D3)nsii»a vi'i yipa tidk^k wn^» 'b ■i'«n'»i h'B'a ti'an )i«b» pans ') 'waoSN a»na 'B Vt pM n'Tjra 'n nnno rtjo 'b ')'» nvi 'i -la-ii Ter^s jo dsdJn'jk »ioA S'atmSm

10 iJD^K »01 'B mpjn miim ntnxH'iH maii» 'iini!" )i« ^»p) fi'aiv^« Sipm Dirta'j» DUttj 'S» mrt» 'B «rmiäam «nV'aiün onS -nui to-ijrtm tocn Iva rf>f> ipn» <n «nSK qirw^H ja |m nTir nnSn anm Swp n^iS nncn »myai Säisn' ko Si» 'n t|inB')K )»S n'B ko win i^bVk obJ 'B ^ rptyn 'i SKp Kin Snoi iW oSjikb okdJk'ik ao-in 'woa riKoto

16 p nwi™ 'iK Ina' »w nmW tk'! ksi'i i»n 'jo mpio» rV)» 'jTDBn

Ttm't» iSi pKoifK (o "jiyxnB tiJiSk Sb» Knaoa* 'k -rart» <Sk num^K

•j'jKpi n''>i ma» Koa •mn'jK nSi K'»Ba')K -ftri) -i'KiiaSK nira |o TwanB

. if> no'ip ''jvn'jK )K ^' |o Sip )jn» Kim 'ui <r'')B3 niKTU 's 'ly jn»

Wm K*« 'nnan i'jiai ktuo oKoiwSK Alna wninn KJ'a tpi itrf> mwu

so m ii>Kru '>:fn mpM yt/rffi ^1 m-iKay 'w i»rA jip "jnSip i'ji )o päih no^V ''jvn'jK 'iv moVxi Sbk |3k 'ipa piDB^B oöm yriKB pn "jtiji aVK 'np mnn 'jb h'jk iisn'iHi niKS« <3im »B Dipn ko yoi pyinao •\errfnn iik'jk )k iWa 9iB yim nw n'San ')» an KTTi p (k dSjiki dSkiiSk »rwOT' yo iK'nmro kohjki 'im nKa'jK p

ib in 33D1 fönp l'iiKp fnKSK bkSoSki iij'jk hi'iv/Ib dUo'jk KiSi uyo^H IKiflnsS» nim okSüVk 'lap jo nnejbKi iuSk tap jo nKra^K kiki ohjk Hin p nyiK3 TDi )n:i p'iKa'j "Jvo Sa mawB dSkj^k Hin »b fiTiHo pSHaS ") i'SiyBo i'piSao ohSoShi -iuSk )h nynrSK Sip w'a KäHb 'iip'jK

1) Es. 90,ia 2) Deut 4,ii 6) Ib. 4) Deut. 6,K 6) Commaiit Jef. p. 11

6) VgL Rfij, XLVni, 186, wo dw Ciürt D'JOyj ^VBJ «1. Heilberg 17 (hebr.) n«hzntr»g8n i»t

7) Im Konunentu cor Bt Hiob, 12, si ttgt S. nichta dieaem Citat entapiechendes 6) nyonfi 6) Ps. 189,1« 10) Hiob 28,« ll)26,io 12) So.

EITÄB Ux'im AL-NAES. 14

äAn BTp'jH »na «rt» ab 'fnao'tH 'n SpirtK 'i 'nS» 'jirim^ iibmoobK ä'jKinS» tooSki miKbirtR fioarfw rfi 'jHaooTt [»bjii] Sj tnnrjf''! n'';« cpoKA» Smoi mji W Viirt« ""i» Trobi« bpjSM imJ 'b rr'jK nimnjm Hp'bi'jit jo ili' ire yoi moV na "jRuoi'i rft "öoobi« ■'ntfnt bkSöV» 'JIto 'b mym ins "nwii Wn' Vpny'''' a*B 5 TMin tat» riMB h»n»S(t noi» nb» n'iuiro pwB '3 »b ■raio'»i iwn Kjionm'B riKTiBBi b'«03 [d nKaä-io'!» nMpiSaob» yoA 'biTii niitoi tprart« aa-inn Dii fpntf>i> Varn ruo iono' n'j» lanS» yyoa lixnob» il'Mrnrt» n>Mii t|'»™ TSDirtK t«« »nooN nwsta'»» nntm nsoSa -iisnB riKTiBobK t|inirtK >B nTiP mabn an«ir -w»» 'JimVn «in 'Viti (rmo 10 I^bSn m Hn» pn ool biH )s bkoük dksJh'im |si mtreJK Kna'anm fum jTBm fhimSi« 'nnjn ''jn rAa ko HAna oKoJttSK la» Sann lixni onin nii litui -mp VaS n-i'snbi« rfmi «njoi MDürtu o'jpbii yjrea na öan nSi« ■jiKaia'»» *)>ni njraobK nann »avoa nSpSK aisn »^N ts'aS» Skj 'b irim 'ui o'o 'jb ^ ')jn ph "irtipa nnaim 15 D^SS iiainoi riannro^K t')b 'woa fijfau'»« lisn on wnan 'ip' unmp nh 015 'JB "jjn pn 'ipb ruinoi aino noD» nyaoSK nSp |m -nxni lins nWp Tiisn yBV« nii naniaSii 'n nyaob» Hipa dbj'i» jk -iisn TKiia KBT» Dii ums bnoi 'jpybK »nb mW ko kVk anan »S dbj')« noart» rpB rmbnai nS nnoDi ko k^k Sjjb' Rb 'jp»'»' nJnB »Wp Tiiüffl 20 Sa nafnoSd rvmm 'toüioSk '»n '-waSR Hoan oSim i'j'nB ä'Iik'jkSh to 'B na'rnni >sim Sa 'b jpnoSK nSvBi oanoSR no»o:i nnano 'b 'jim W a«J KO Sa 'Sy oanoSK aS)iB )0 aoSim no nKSRiio Dpi piSaoi mJno nKTühoSK )o Siroo "j'Sji Skpo Sa opi Kam ko voJ ppnnn n'nxSK iSpiia n'B oA "iSk 'OKan»SKi j»pnKS»a 'dkojSk •) noK'p tib ä'SBoSKi fi'iSySK 25 nSiyS mr> tm o'nSKa wif iifM Sa 'a "jnoSif Sipa '(Kspa hjokSi ino •JimSK KTi Siio ")S> B'oanS» nren ipi imaSfii uooi ti'oinS )'» vS»

1) K^KTTiSnI 2) nOD-n 8) UDNI 4) iniKn 0) INJTaSK 6) Hiob

26,1» I) pn ^n S) -Sk 9) nOK'p ("» owp) 1») Ecd. 8,1. ll) Dm

Terf. ffihrt weiter wu, WM er In den MidraecMm z. St. angedeutet en finden gUnbte; Meklijlti, Bac&ödescli sect 9 (ed. Friedmann 71») n. a. m. SjJ 3»TJ1 miajn *Ba HT nSw Tat l'W

BK rnanS axin -n Sip 10» niniSn

I. QOLDZtHGfi,

mnt Ton iniai -n» irf "j'pS ÜBSnso'w fini»«S«i itmthi» ')anp Vrnn y'mtm -HKbi« »la« ru» pioBS« Kina pat '«i m mui oA» nSipi 11»'»'! iiyaHn m';» Sjiäo 'ui -m ■on' 'ip'; ''jxiiSi« lem^K nSaupo )o d^njiSk im 'B frnJio^M incsSK iSii lümbb nyaim rf!»! in mui 6 afm^H |M 'V WiSm mV» CT «'»»'i« T»rtii 'n tiVk <VvnVi« Vap Vipi am '3 Tiitn d'h'm« mi ■)n)ni!''!ii iyp -nirtK tap p nymam rAipB ans >aa naV« "jS"! ntanS« mVnpi d'jit^ ") aioi "nun pmoi ')noSB T»n')K TiiKn )o jn tai ■iw'ik -i'röin )o am ta V»i nw '3>f' aw 'a d'jmvVk «in 'B jn Sai imSii -i'fiKn )o o^nySi« irin 'b aiu to jk ^b

10 Dil in »iS» TPrtu CT (n tnui d)'!» mnt nVipa i»rtH Tiiim p «waa' Nota nyaoS» ')inut5 W 'rtit* bSmv^i« riiia CT BBJlirti« irren Knmpai o^wb» irin in» yoJ HroSr« ') rm )oi »rnHK )ob »inon nV»» DNDJirtV nii'j'aii»nV»i iiüSr« 3<a-in niürtii p t»< q'a t|'aii )ia3 »Wk^k ■hj'i»! «ij (lao'JKa tidk ni«'! 'WirtK oh'ju'jk n-xm w itetf»!

16 -hk^ j<a Ko 'B 'nirio lorAin faK'iK tuS» ct yao'»« "iöta ■lu'»» in -liitnni nirt'atwi'!» toiJnn 'im nrnin»i »»«Am hiröaB iimSm mnVa piiSu p><3 's Tan')» luiDa iimi 'läein' »o n'a» •jnmixn'j» riboA» rrvfi anij nji mYpi amo^K n'»oa pii'wi nanVn )'a bxnoSK TnaSi« aimS« na 'jinci t"ori nna n 'la n-iwin' (rtow» »ötiy (rtiits

20 «inV» nni oVp')« nain nao na-i-m m Si»b ana» mikdm nn iJKa 'V'ii )K o^ynB i>j>v '''» VJin nn tiinKSH '»'aCTi'j n'ip'»« iia-in m pun nS« ritnm fÄ» in oVpVdi b^p^k linn »rtK t'jk i»o3»i ir» ana» (rt oVpS« obynB -fypit 'S» nyn oii aran 'zfm >n tS» loni 'b »Su'b tW »«p aran »S »sn» tS» )»i oSpS» )o a-ip» (»oartS nanp fiS« tS«

26 nipS»a aSpS» <B 'nS« n'jfao'j» m-ib» •ion 'nS» dbj')» linna «S» JM nSyns »»'« iSp» •'im »Im on irnirpo'!» '*»')» S«n 'S« nainoS» anan 'S» »nnn' »tSk SpyS» -rätna «S» iS-i jr»ü Sysn d'S bbjSk

0 DK'p 2) Je«. 4S,T 8) Gea. 1,« 1) Eccl. 11,7 6) aKDl 6) Wie

Iwieits Br. anmerkt, findet sich dar Text nicht in dieeer Fenn; die vom Terf. gebraachte Pluase Ist Beminiscenx an PeeAch. 1». B. K. 60b 7) nJD SaBPlSw 8) |nn ») + fl'B'Oa

iinyuaSM

'B S fta nnyo *i BKta p>» H'ian irini ^pb« 'p»ai K'aj»6S Smo^u imn )M i™ iVi'rtS DD« in '^m^k leinSK )ii p>3 kö»b 'jnKso'i» attra vma rjrj furt« nJi mrfi» udi 'B jio «ob doki |»nyi Ttm rnui ■lya «Ol imaa n»3 fiK^« nJi pi «irrt« 'b lyaS« 'b modito |h3 noi »in fvB iDB« »iini len "Öd i^n poj; inj rt» lya')« ii'Mnj 'B «ij s «Äin nn'n "TOBn d"^ imn m«» n-i<DBn "jinm nn>n puni 'ip : pio»'!« «noip iSn 3*« njsB ')<p iri» «omn« j'nli )o hdbo •fi'r \t^ rata nJn -la«^ nji'j«! mnV« vooi nyoJ o'jKy')« Dipa 'jip' )o anno im leniDBr dkAk o«ni« 'b io' »o inaw i«» i»a tenn' nn'ni !m -i'DBn «np'Kpm 'Mjro')« rtm »■rtKoimDNi ril'j'!« rt« p-iuj' «Si wsa )»3 lo nao nnvi »a 'jibiai 'i< t 'S» nn'n 'j'ip Sno r-iKV nn'n tdbh mo«b «Sx« im »V!» 'jy nn» no pim "jnoS» Sip «*>» iS-fai n-wit i' d»o Tp liS« «in »o '31P »'p )aS n'n ni no *) rfiip nSroi nsoi«'!» yort nnn TDBn D'')! Ti)rS«a n«» ai«a 'jw n'n "jnSnoi enp jaS nnx nn'n p«ni TDsr nsii )«aB 'j»na|i'!« 'd Tria nWoi («a b«bSkSk i6 mal «nio pa'b «n»«na«i «nfnni «n-nji 'iira'»« «in «:'JiB •/ro n"i«x Dna ijn« raa ipi '»n 'iKa')» fioan aJioa naaioSm nu'oab« dkdJWjk 'äs ninoA« o«nD» npovi myaS njim jo «'»an» piOBS« «in TDBn aio 1 'S jia'i na no'B on «isi nnKaj ma )ia' nKD» loS nnSi« n'Mn 'MtS' )Na «Si»! 'w DJ 'aS noB" laS oan dn 'm "jD'anS« Sipa mi-iD )o 20 pa'i nSim nnj'iB' 'B nnoana ninySi "jm '-isaS» nanyoS «SkSJn iSi 'ui 'aS Tina 'n'Da «S inp-w ")n> 'SiS« Sipa nnj'a »n« a«in iSi 'B 'S mnö«! nMaS« nJiSa n-iKno« |o ^iani )«a 'jyoS «S« iSi 'SiS« S«p «01 «öS «oi«i imai inin 'jy imS« db« iwB 'n'oa «S mpiv S«p nSi» vn mya »öo tu« fi«SK nJi )y yBnnoS« «inS« («a "jMimii ('Bio )Ka 25 'B 'nnjN »Ol ima im nSap «00 dSo» isa ("-wS» 'S« nin )«a »oi imn liwn imai imn nn'n p»ni Ssp tSiSb fem ixu SdbSk ni»j 'S« lyaS« njo SyJi "yn "TMaS» nyna» 'iS» »SwS« nemS« nj« »pnB Dinn 'jb Sy

1) fia'uL 72 L 3—8 2) Oen. 1.» 3) Eiech. 37,i 4) I Reg. 12,is 6) Ecd. 7,8* MS. piOJJ 6) Vip. I. 8am. 10,11 7) Thr. 2,5 8) 9)ProT. 28,1»

10) Pe. 40, 11 .11) (3X11

11 1. QOLDZ[HBB,

»tSio fnp'iia mp'ina nb» ti^ni' hS inifi 'iim ir>ofti« p3<» Systo DNia nspji nsi ')n^')M Si«p Dt» p .tb io3iAk tWji Surtsa VkbVms Bjmn nw 'iKpi t|i)f npi^» iiri vntybii» nr« npi )b«i 'jnp "^m tp» hoi . fitoi mnpSi ]>o ite nsDi« HW iAh nrpW na« »») <ox)m mj

6 TKOi lop^m DO»'!»! o<n <JT iMsi ino «o Dirä finD 'pa [H3 »o nnio BWBJ ^Kp' rAi rrmm rro >b Knie «o on'n fiiio 'B tiSk nKpÄDoV» D'snbM ^»B -BIO« kSi D'Bn '(»n "lahs )iA ov 'b "mm i -eioHi dick rino )K<int^M 3^pin MB HnD)Bj <B 'laDi mo wnS tfeM^m p3< mo oiriH <b h^m "jvtrfiit iii' |K n* (rtt pno'i ikj^k 'B 'on' |M ni' ho jop')» )ie mn

10 p hnn »B ÜJO on »noiBJ 'B Scnnoo H'itrH^H rrm )kb ovä njo tayB jrol iTOn "inw« 'o <bi not) im iiia« ]«3 ov 'o 'B nj« Bin •^ aT '^K ni*io 'B <äTni nKaaS» t'n 'b ■ijib im i-a< on nnpW '^ '"OM fno oii nomii« »Von |n ''tu fn» 'ps' on »jui'n irr ^tkSk »n«3n ti'mi mienVi«! invfiH 'hv »')» iim hs mSs nxiB d^'»» tiiy

15 )H 'jiCTKJim ')t™i npi 'B «nnttui 'n »Sun fiionS« jk Vt pw n't)io 'i irt fiiort« ni'jyoi S^B^Ka VyBSda ]Ka «ot äip'Mta fiipSKa )»3 mo iio:ki fiMuSK 'imn ')i»o fn )o )Kor lya »V» fiion ['»« bor] »nS rer «o )o' npi nSb» i'ni liiim Tara arn' ko pa' o'^i fiitu Txn (NOt "wa SjiB'Mta ••ft» unrnt »Sip 'ui <t t|K nVip -ihxb 'I^ikU «Va Ka')p aDn<

20 jiJn<i kiSkbji amsm' 'jm n'j'jK uen npi fiipSRa mp'wa «iSm ^B^Ka ■)>Vv Tfue t|'u'!'!M 'jHrtii «in'»« oöina SaSsa lUio 'im na» wSip inoi C)»u'!'»i 'jKn'ji« KinSK 'öon noipoV» ana^HB a'Tpn'jMi TayrtK '»itB 'V "tiaa irtoi 'w 'n tinm ")'ip3i rnaa (f-wn ta irto '")'ipa iiaa •3'B in Vy 'v -naa pa»'i "j^Kp no 'by nj'a» ntöon "jnöirtw y-wn te

26 i'jy B"n mfm ml nmo aMna^H irin aniwi uirwa maa paiüV ")(ti'm 'whbK iiiäSSi« mnV« innai «rrn bN aaaina nioiy 'nni ")SKp mb pranaS» inoi inon nai ''jy BinVi« 'v nn ")'ipa niaj'jK o«ta nMn<

1) Qfin. 5,1 2) Qen. 2,»-» 8) V^Sm 4) EinteitoDg nun Je^trb-KommeuUr ed. Limbert 12,slL 5) nKSyO B) ttnrn ^) tiSa 6) Eomptel des Textes Ss'sdjsh:

mo efh^ wnSit oh twiSiS» mh» Borna ») <S« lo) Jes. 6,i u) Nu».

14,n 12) MQM1 18) Exod. 24,ts U) Fs. 86,1D 15) Chsgg. 2,ft 18)Jes. 61, i

KITAB HA'ANI AI^NAIS.

B^ D'n'i« nn ■)»Biims rmr rnbn anmn "jirnnKÖ '}^ *iin «S nNii' qiäb^ mnSK "jirinai iwrn ^k ossina rnoiy 'nni 'j^np mo »^y piro^ iroJ "iimn nai "i^n '^ "Jo'n'jN i' nn Vps fiiaj'»» oHto piSinW 'JKn^K :risWK mn^K Kirai o'rt« m-o nmoa "j'ipa icajjAb njnsD 'i')!» mnäo^K oMt» pa» |iio3kSk 'b St'jns o'mwSk 'b tn »tSk s rajn n"n o'n'xt [Sip] ')iH »öoi mnV» 'B ri» us-i niro rfibn ^id-i toSk n^M vitc ruoi 'i 'm o'^» 'm i''! un "j-iiato 'B •'rtK ^p t|Mm» Vp m '»t D'oBn'!» ruiöo' 't'jk irim t nn i*^» nnji "j'ips "Ifiosrf»« •^ t'"'"'!'''» an rw man Sy i' bip ") Sip na naioo' •i'!» m tsnpn mSipS» nin rrvroS» ")n»'oSK >'!» n'j'M« "jiy p'MU koW lo tMjroS niäi t)p wsam imo Sip 'n nnyBi 'i 'n »rt» fnnioS« rfAti iiy p nn ni« nrt 'v '^k nsMK Sip Tai KoSai nn-öi mm ora i^n nojn ")nnat n^»p Roa ")naj' D'(nn tiaan ^n ^»pi n^ ^tp na nJHa 'jt irmai m-iai 'i^» ^p na in mAx irini o'nm -in Sy innuo T31 nflioEinTJi»! laNnD^KVip' rvs) niü'jM jo ")-i5moSii rhm 16 'pSk Hin )K arri>i in 'B n' rrw ma'in anKxi TiBte V ^ i™»^ 'B 'ipi ")'ip Sa )o ip» inB t^i yoi ti'o'j'j» (O riu^K im iiiK mm mtn mnn [yann] na axnW ppn nno nn om» : "') 'Ah rvhrfnt in»i nnn '«a ") mnn yaiMo ") 'ipa )no nnw taa nni diiti (ibx a-iyoi 3J1B 013» nnBo yoi mo' t ")TDBn kow iwi nS»n mai-na 20 na'jn ani« 'm im ^mn^ •Sy irt» 'Jn no »'»«'»« nin |k nbyn byen k'ü SyBjnb {n«S» noö« 't [|K ^«p nw') mnirti« '«nS» im htip •nS» 'n nairt SyBrt o'o» nnBB 'J'O'i SNys:« kS» rina bys KnS d'Si TDB3' »o inti' rroy' ombi« »nip ") nSipi pH'tg ") mwo naili niinn bys^Ka |Ka koi iiip'iHa mp')«a )K3 no '«1 noy '«1 mip 'jip' njNS 25

I) M 2) BiBher MB Sa'ad. Komment. 3) Je?lrft IV § 1. 4)Chagg. 2,6 5) «Inl

6) Jea. 61, 1. Der folgende PasBos ist auBSa'adjah ed. Lamb. p. 721. 8 ff. excerpiert. 7) So imM3.

8) Eaech. ll.s* 9) Dent 5,»B 10) Ps. 29 11) Sa'ad. ^DDnSN dS'kvSn 12) Jes. U.b

13) BiB faieher dae Eicerpt ans Sa'ac^jah 14) Viell. in -nj; zn verbeBsern. Br. setzt ^Ht

Boians; diea entspricht niclit der Handacfar. 15) m^dSm ^6) nSJ^ 17) Zekh. 14,«

18) Wieder aoa Sa'ad. 78,7-10 19) Bia hieber Sa'ad. 20) Jes. 30,» 21) Je;. lY

§ a 22) Eaech. 87, e 23) adi Q-nsm 24) Jea. 48, la 25) p 26) Jea. 49, la

9 L OOLDZIHEB,

'B nW« niiw n«t ine Sip n^p «ow twdSi« >b »BiSu oäiS» im ^xmSm voiüi ['w] -lyio Sn» n»o maai ')n^ im npraiD« )o na )np> mnSi«

psB m-i3 n««in Vipa mpipn : ('ip iVi) ') m'x' to'in amm 'np im ^pn D^vw 'aA» na aonä' npi 'B nS^K npW' mnSm "juin niirt» Sx« )h

6 pSiöVi« JUS •)piWoS »Vi 'jp^ioSS (rt niv »p yoD Ko wn^ «W »wVk dtjp omno omn ^'n K'aw'jK ''jk oK^abi« na ^xr^ npte nooN SJ piroKoS» ai'jp 'B t)«''» '10' «Si fi'jt'jt »'n ijn »^ »^ nix op ym ms ■)nSip 'j'iKn^Ki : 'jVi pi«: rniVD uai ^wp ofi »in'!« 'jnW» tob tinn^K ntaein* !|'a »JO»mR 'b "jiix' (k ")na im« iBnr nBioa nouoV

10 'B TW1 VfO»» »nS ri'a yaira^K 'in Roa ^KpB "jmn^K 'b iwi);»^

n^ nb« ")i«njo n«oöJo^ ")-nxi naSnao iri vw «inS«

»n»3i D'pnooSN »njoi nSio p ")-aaR nsiy 'tSn »njoi n*ij( p "jiaa« "jn'Siina »nao ")n5«n' ho »naoi "jjnaina nnninDirti« »o aä-ui' «o rfja «im '-drSk ÜTirtN ^a Wim ms »njoi «mio pa' ms «nsoi

15 t|m')» n-iixn* t|'a hsdibs 'b nip' anpn^K win 'SyB yaitiT^H "jSbx Sspi 'iji la-n myrai nsioa <i' ")^ip' iVi^i ireint <t noitpi "jninjfiAm nSsmo n'jBiK'iK 'B riy 'jKpin» t)» no "j 'bm »la' »»a 'v nsn 'a ") tm> "j'^K tixKjn fiyaii ")''>» nyaii dhoxsm iina aSwS nSamtsa yien tttn "jicasKbK '')» 'mK msa K'syi nj« nrrmfi» p3 'B 'tri i^i^i tixN»

20 nmn \o om'»« 'niK ira] -mtnrhs 'not») »nV <n^» d'jbini nm "lu p mye p "»i'ifi myon p av« 'v pri "J'ipa ";[i<iinn'>K nin »nV lya' nS njbxi ko '^ Ninbrn nniiK >b qnn -iixn i'swaa n-nsaK Nim w «oJKB "jD'innifo an ima »sb'i msin "j'jnD'i T^y jimi jnso* -(rt niinnirn Va 'B bipS» iViai ") iia'ti'stsSi« <b mo»* iiBsi n'j nyms')» •>>i< na

l)Nmi. 7,™ 2)Jm. IVSS S)ln ijpSm') 5)lpiSaDS 6)SXM

7) Ed. Lambert p. 40,ioff. 8) iJKnKl ») Jo|- n § 1 10) Ed. p. 40, w "^^

11) ni!p 12) iTyS« 'B »inSin niiK^K 'laKtinn ") ea uni« pi «) Ed. MnioB 16) inai« i«) Ed. oh«« 3 17) Ed. tjjnr «) nSnna Ed. n'Siin 19) Ed. »B n«BX KnSa nim 20) -nyS« tjnnM pnnx 21) N»h. i,b. 22) jes. 6«, 1».

28) Ed. + SnD 24) Ed. ^y 26) MS. und Ed. >Sj) 2«) IDSSkSk (?) 27) feUt tro HS.; erg&nit aua SilKljali il,>. 28) Hiob 36,i 29) Hiob 40,B 30) fehlt in Ed.

81) Je?. L c. 82) Ed. Rn'B TllD»

AbhudlnifH a. K. Ow. d. Wia. n OtWaftt. PUlDl.-Urt. El. H.F. Bud «.i. 2

KlUfi HA'ADl AI^NAI«.

rrnp no pvn raitra 'B "jn'jips «p'no irvfs "jmoK niö 'jmKnnJm nöSii iVi 'B najm ixa li» no^B (k* : VKp on ijiwo' 'o pio» piom 'm') 'jonBin »OK'iKp Dn 'Jnprei niyai npov lya nb K3>ip in» (Ml iVia dio'»! 'j'nn ms toj^k unin' ■)n'! Tva'jm "jpnoSw pDyV»a "jSrp («331 "jmo'nt -nuS nkvi irn »m nipioy nVo »Syi 'iJ '■wa')» 5 ")Sbk pK rAipa yy moSm to« |a» ipin wn n'ten 'labi iBn'i dbi yp ÜM lonKn |oi iKiD^ita oaitaS« im ruo Srö n'!» '»«'!« ''w nrv 'nn TaiB ]"» j'a n'ji» mc lA nJN^ niio Sin »ruR ")nBmo n'n^K nni -ob» nirtnSN "j'fjn 'B (Kprartb« )«'>ipSR "))irin ")SKpB imjfK^in tinnStt •KTiyK'jK nin jk na tt aien mma ona nati "InVip ^mf»a lo iia'KSo')» Koa ")n<a» jvim «Sa "nnanm Tijm n-mv ''i» mba NoSa tJ onj»ai rr'RJi naniri rrnino 'ns 'lai aim mn ni'nni '"nn'B S'p ijjn nS nom laVi aipia rtern " '>»p «o 'Sji nnysits'! ";|'pnNBo lav 'a Tann iKten njm "j'jdp i'ii'ji r«nAN jmi ps "))iniio onärt inB imrDK ii'n jo njd'i mn» nxi< bp' nbi inmpb nxi' nn« ikSoi is apHyrni "tnaN ronn Nnj» tinn'jK 'b "(Vip'jK tivSk 'b 'jip'iKai bapnoo Sw o'jvn )K al'B nanio üvfnt nni n'iip »om "jii'Nnj «'ja "jmaK birBMO nnmjm HnrySin r'a ffm t|nn jm mn^n WB linn -no» yo nainr nann bw mn'jN jn iM VVn röm ^a p3 nSya "josW»')« lino'jK mn'i« isn "im no'ib -irib t^b')k nao jTaB ikt/»'!Ki tinn^K 20 RTKn TiotB K^jp »in')« lya ko'j on nDa(<> nnwi «tnj insi -ihib nS oS fn«'«« mya noSi Kaun miRa inxb nna» koS» i»a msSi »aoi moV» »ao MnvKao inxi noa'i maoa ")»<» roirhit )o ionon 'V KnTT 'nn nioWi bBK [3K anns'jN nnöo »in^B uoaip irriKa

1) Ed. L. ni32 ril P H"inniD 2) 1DK- Wort fehlt io Ed. L. 3) Ed. "jKp «03 EccL 7,a< 4) Ed. derselb« Oeduke mit anderem Text, ibid. 1. 11—12. 6) KnS^ 6) Ed ^^ 7) Feltlt in der Ed. 8) Ed. add ^K Ü' 9) von hier angefangen verscMedener Text in Ed. 10) Hieb 12, n II) Hieb 28, s 12) cf. Ed. Lamb. p. 40 1. 1 13] Gen. 1, g

14) Ed. Lamb. ib. 16) nin. Ed. fehlt 16) Ed. l'jnS 17) ^eslrä U, 1 18) Ed.

nman l») Ed. «j-iJJ? 20) Ed. kh'B Eiech. 1, 1* 21) Ed. l'pnKSnn 22) Hieb

s»,« 2S)riiiiB; El + min 24) zeiib. 2,1 25)Ed. ■^Sii 26) Ed. c|nsnnni

nOMjnVll 27) Bija faieher reicht das Excerpt ans Sa'adjah's Comment zum Jestrji

28) aitSaS» 29) V V

I. eOLDZIHEB,

ii nKs'jK |»i ktpS» nSiono')» HHiminn är»iii^iii ii'wioDS» OKDittSii twVsBrtw "i«'jK iPoA '»»»31 'Hn* 'jkvbm'm« bup'j Sip kh^b 'rfi '»m

mno'iö |Bi 'ixKSK Krwp: joi mao m mi» o'ikv'jk «in 's finiho^K 5 bup'!» jo »n'B rtirJ K03 »nxpi f»i njunso '•wa^M laJB ttraaen unsoo pa rmf Vjüin'iNi ri-iw'iNa 'jnyBJirt^ wibup -B jkb ^NyBjirtS in»')» HSonobK «mwa mpirevK p iinort tiMMii «nnoW fya Tjrom Sn« -u» n'B TB irt »rann witw «tiJi njuSR irin '^)i ^pyS» 'b nmJiB nt Ko'iB nooK '»J iJioSk ■nJi')« 3K3bn 'S)? fitSöoV fr'nniS» oiV)»

10 MÖKl ')n0DK3 KÖK nmif'!K 'B 'JVo'jtl KTl Tljl )>M 'DBl 'B rtp iW 'S

w nnmö» ir iW nten» nynui'jK pn (m njl' «S )k noS» nri nnB»3 nynmi noartK n'3 »ns nyiis'Mti rmmno')« 'ms p Wk ct inDi3 "Jnö MÖ» ÄDSrtK 'B po'l n* 1103 nuTüio'!» ')«» v'ol «')» Tl'mM SjJ»'>l« IK D0K3 NOR KTToi >')» flCTIBB fh»»»! loia Mom n'3»n3 KÖm n'^wis

15 3ii3 n') ninJiB na "jnBÖ nS'!» pBiB m'iia Ri'aBm »')'ib i«"nBn räsa ■)to RHiwiro änniTO wioo« Rp'o» iraa nn«ii p'pnra ba n'atmSM )o jo naJimB nyn»'!n 'b »nnuB» mi »nmyj ri'SJnoi 'iipj'i« 'b RnpNojttt Vi Vitrsh» rioan '')» iiSin')« 'jnyo'm »»oJa mnoRnm HjnB^K tu lyi rioan nlu noipoV« fiyne»')» nnTim mnoAi« Sipv 'b «bs Ko'äi irtm

20 ibK 'ino'iRa iiiin'b nia\ H-rat 'b Vnon'»« n'3»n'iK )o 3n»3 jrn^tt n3i mc^joi 'jtro p3n'! 'jmste 'pa n3 naireVK 'b« naBbK3i SinooS» irim 'iji T»m inoi mn nn'n ynrn '] ny-ir'w 'np mJiB oniTni o'OBn na"* nty tf> ins pn^ im nisR-o pwB '3»ri 'b np'SaS« Sxk 'b -loio '»tp niiia 'jjro')!« «in pn p'upn'j« Tn '''» pnSm 3im lya »f» aSinsV»

26 itoBH n'B nBpi MB DU»K )K : ')Kp 'iKaoS» Buna -m 'B V pKj n'TVB '1 ^kSm nxj»S» in ('"ÖTnoSK numa n'B ^mai m 3im\ 'jj'TaBnoSN VmDN '33 mhv o''n : 'JKp nn n-innts')» ■imjjj;')» nin rJna« njo 'iS» maB ')[jio] ani )'n paa')» ^a Va n'B ni'nn upB Hbok'ibSk KoSjn

1) 'nooHa 3) nSa 3) nsit *) i- yo? 6) P">v- i.« 6) Q«"»' i."

7) Ed. LkulMrt p. 1 1. 6. - Hl. paBQ^M S) Ed. Lunb. nmn S) '^'^ ^^

hi nnn ihob na-mi ps nsin : Hno n^oA» nKSirt» dkjIki okoJ»^^ \o MiTi n<Si« JMrra nSK Kino rftunnoR rem ii^pj fonn ')'!ui räim Snftin d'jvSm viB •attm'jK ihiAk ^mv» «öw 'jkodAk imA» i^mi»« <»»dAk 'JinUSiiB iW ^DK» »Ol poB^m 'pnV ^no S^tiVki rft'is'jw 'pam 'ps' n^» in dbjV im* njro nsmy» yisi 'isni •»' nS» w 6 '.Ti noan'n* n'j'iB : ViiSB 'i DBjbn imj pntni 'iixk fftoJi nimm« »nsl nBjrtw H'Wi'nS» dbj'jk rh^a »m nyNtoSm fipow^N dbjW ni"»» dbmSh 'b ^»*b Mfffni rra ■jn'jinjiK nim nrnaab» dbjS« n'j'SB'm rrin oiBjn 'ffiit i ktwicb ^lyS» nSriB Dn^mry» inoJo jo i™ mrtrfti« S'nSBbN oiy lenj» kttJ 'm <'))n nip '»-i 'Sy rnUio -iotS« >n S'NSbVi« lo TiSKte^K DTji jaJ'jKi noBn')» dt» 'jnA» '3»k fiiüio iktS» 'n 0"^! 'rtrn 'i iiJi ^iiiB '-rS» dt^b yiy^ii Di» -iiAm nat'n» oiy iroo'im in B>^ VnSB^K l'jrS mtrrttK fhiJho («»tt Virii'!» jk -dn D)p 'kt •'jjn imniK »■* püi »'»irtii nV')» pU Noim nJm o'^ uin^s )»S Dijt p-iB' Kbi »'»irtK tiiim njKD »öb k^ »mitiiot -nia tiüm nnsn »nn 1 6 n»)A nt DJ : 'jnSipa no'jB 'oyo')» kti i'b ipi unnirtaRp» j'bi Knra «miosirt K<e>NVM nw'fatpo m no»') nt dj rinp pB n'nSKn ne»y nt

iri <B Snbüin^h Vmm

■ni')» DTV ''x»''» 'B ■vüKhs dnSo'jk |n Ssp )o bip n'B pj to (j) 'Jij'iK dn'io'jn )'3i fip-Sib» 'jin 'B itiioSK 'Wk'jk ok'io'jk )'3 mpiB' rti 20 n'rina "o' riü» 'B "jpiUo ON'itt')» SipiB oorSn lu oiy m 'iS» -ipii z-v t]iy3 n') 'n'iN yamSi« dv'jk 'b np'ii 'rts dobi'ik rp'jB 'l'iap 'ni 3-iif »ni 'jfiynrtN bip rtöwr <j» isii unai-un doc^n yAoa sS» 'jyn^K Ki'n nrinas 00»')« rnno nya )B' dSi <t!"'!CT 'jri inn nv ipa n'Sn "iKisK nS» ■j'niK'iN in nmiiB dk'k 'An 'b 'pai s-i» njy VKp n'jM 26 Si» 5x»i nb »miM fiyao'!» nUi i»3 nwiiiio'!» tai DMiN^N djI nwa dSkvSk nji3 nRÖDob» 'n »nam nKJ'm'jN tmd'j njis'wi nun'ino'ji« »'oA »<ol njön »jjto'm« »in )o )w niitj»! nnisoi nw'jvni mniJi noNom

1) sonit JiUR*Äl oder ^yUalj 2) iniJB viell. DDjSt* "iniJB 3) iSnnj?«

4) Ecd. 711 5) p^iahn ^) olu>e w cf. Zeitechr. f. hebr. Bibliogr. VI U3 alt.

7) Gm l.lli. 8) -««S«

I. QOLDZIHEB,

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1) DBpi'. vteU. BÖp' 2) im 8) miSab« *) pm 5) so statt Dual»

6) fehlt im MS., auch Ton Br. erg&iut

KItZb HA'Alri AL-NAIS. 4

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L aOLDZIBEB,

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1) Jea. 18, 17 2) 3) Pb. 67, u 4) Pu. 108 u. 104 5) l^^^ 6) »TSRIO

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die Emendatioii 11) OHSya 12) nSnMDÖl

Kitäb ma'äm al-nafs. Buch vom Wesen der Seele.

Von einem Ungenannten.

Auf QruQd der einzigen Handschrift der Bibliothiqae nationale heraoagegeben, mit Anmerkungen nnd Exkonen rerselien

von

I. Ooldziher.

Vorgelegt von J. Wellh&Dsen in der SiUoiig vom 80. Juni 190Ö.

1

Arabischer Text

ne^A« Tdo ''!» y'iöo'»» hm'jn^k 'rmv^tt taxrfm iSoSk nft Tortu

nnvn»3 VmD» 'm t|-itti n'j» mniim nünSin 'tiVk Väo pi NnBii>9i 6 )o') '310 n-DK^wi »>ji'!K TK'TO jo 11x^0 onS prt 'hoöim^m noipoS» monK noiubm tjSn nnsj'! 3lwn SiskSk rmfna imbi lewinpoa VyB S>30 '^K nnim nosrtio nBijroV« '|ko»'!k 3D3» nW nod»» «Vj TU3 mnpi '•iMjn'!« ov n3ip3 ns' ")'' nnJu^» pTÖ rA )(»3«i 'iscinSi« ^1 '■reno'!« la'm ru'B«i03 rf> inow n3(iS(i nsS» ''in OTpoS» nsMns 10 rtöm nrniJj 3iv «03 mjy )o ftom niÖKi nusn 3Jino> Ko nnif» io 'b 'jipwni ffiB'Tyn n3 'Jmvup t|<tonSm i3»rt» 'Sk ru^KaV« nnoms 'Vayi Dby kim 'nn 'So«')« H'kj iMs niiia'>> •')b»Vhi oSyb') 'np'iwu rt

1) Prov 2,1. 2) t^:, S) -ctKp 4) mltCTl

Akhudlufm d. S. Ow. d. Wiu. n OStUjvCB. FUl.-Uft. KL N. F. Band •. i. 1

Veriag der Werdmaiiiisclieii Buchhandlung in Berl'm.

ABHANDLUNGEN

DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN.

Philologlscli-liistor. Klasse. Neao Fo]ge. jl

I. Bd. No. 1. Kehr, P., Ueber eine rämiidie Pa- \

pj/rueurlamde im Staatsarchiv iu Marburg, ri

Mit drei FacsimÜe auf zwei Tafeln. 4. "(28 S.) !.

189fi. 3 M. :i

I. Bd. No. 2. Heyer, WilhalM (aas Speyer), Ueber ;!

Lauterhachs und Aurifabera Sammlungen der '•

Tisdireden Luthers. 4. (43S.) 18!m. 3 M. i;

I. Bd. No. 3. BoDWBtsch, N., Das slavische He- 'I

nodtbuch. i. (57 S.) 1896. 4 M. |!

1. Bd. No.4. Wetlliauten, J., Der arabische Jo- '!

sippM. 4. (50 S.) 1897. 3 M. 50 Pf.

I. Bd. No. 5. HvHacti, Fr., Poseidonios über die ;'

Größe und Entfernung der Sonne. 4. (48 S.)

1897. 3 M. :

I. Bd. No. 6. Heyer. Wilhelm (aus Speyer}, Die

2ivchetabenverliindangen der »ogenannten go- i thischen Sdirifl. Mit 5 Tafeln. 4. (124 S.)

1897. 9 M. 50 Pf. !i

I. Bd. No. 7. Lot, fr. , Die PtauHniachen Canlica 1

und die helleniatisdie Lyrik. 4. (114 R.) |l

1897. 7 M. 50 Pf. r

_ I. Bd. No. 8. Atadi's neupersisches Wörterbuch i

Lughat-i Fürs nach der einzigen vatikaniscben j Handschrift lierauBKegeben von Paul Horn. 4. (37 u. 133 S.) 10i»7. 18 M.

n. Bd. No. 1. WeltmMD. M., Krateuas. Mit zwei Tafeln. 4. (32 S.) 1897. 8 M.

II. Bd. No. 2. Da» hebräische Fragment der Weis- heit des Jesus Sirach herausgegeben v. Rudolf

SnBMl. 4. (34 S.) 1897. 3 M. 50 Pf. ;

II. Bd. No. 3. ' Schulten, Adolf, Die Lex Manciana, ; eine afrikanische Domäneiiordnung, 4. (.^1 S.)

1897, 3 M. öO Pf. II. Bd. No. 4. Xalbel, Gsarg, Die Proiegomena HEPl ,'

KSlMaiAUS. i. (70 3.) 1898. 4 M, 50 Pf. '!

II.*Bd. No. 5. Beohtel, Fr., Die einstämmigen '\ mätinlidien Personennamen des GrieiAischen,

die aus Spitznamen hervorgegangen sind. 4. i

(85 S.) 1898. o-M. 50 Pf. '

II. Bd. No. 6. Meyar, Wilhelm (aus Speyer), Die '.

Spaltung des Patriarehata Aquilya. 4. (37 S.) ,,

1898. 2 M. 50 Pf i: n. Bd. No. 7. Schütten, Adolf, Die römische Flur- \

leiiung und ihre Beste. Mit 5 Figuren im Text j

und 7 Karten. 4. (38 S.) 1893. 5 M. 'I

II. Bd. Nr. 8. Roethe, Gustav, Die Reimvorreden ;i

des Sachsenspiegels. 4. (110 S.) 1899. SM. ||

UI. Bd. Nr. 1. Die ekarakteristischen Unterschiede H

der Brüder van Ei/ek von WaStik. 4. (77 S.) ;

169». 5 M. :

III. I)d. Nr. 3. Harqaardl, J., Eränsakr nach der OeograpJiie des Ps. Moses Xorenac'i. Blit historisch -kritischen Kommentar und topogra- phischen Ex cnreen. 4, (858 S.) 1901. 30 M.

ni. Bd. Xo. 3. Achelia, H., Die Martyrologien, ihre Geschichte und^ihr Werl. 4. (VIII u. 247 S.) 191)0. 16 M.

IV. Bd. No. 1. TUBsImann, Otto, Die Paraphrase des Eateknios xu Oppians Kijnegetika. 4. (43 S.) 1900. 4 M.

IV. Bd. No. 2. Schultea, Adülf, Die Hosaikkarle von Madaba nnd ihr Verbültois zu den älte- sten Karten und Beschreibungen des heiligen Landes. Mit 3 Kartenbildem u. 1 l-'jgurentafel. 4. (121 S.) 1900. 10 M,

IV. Bd. No. 3. Wllamowltz-Moellemlorlf, U. v., Die Textgeschichte der griechischen Lyriker. 4. fiaiS.) 1900. 8 M.

IV. Bd. No. 4- Rahlh. AI(M. Die Berliner Hand- schrift des sahidischen Psalters. Mit drei Lichtdrucktafeln. 4. (151 S.) 1901. II M.

IV. Bd. No. 5. Meyer, Wilhelm (aus Speyer), Der GelegenlteitsdidUer Venantius Fortunatus. i. (140 S.) l'JOl. 9 M.

IV. Bd. No. 6. Uldera, Heinrich, Über die Grantha-

recension des lUahäbhca-ata. (Epische Studien I). 4. (91 S.) 1901. 6 M.

V. Bd. No. 1. Roethe, Gintav, Bretdanos ,Ponee

de Leon', eine Saecularstudie. 4. (100 S.)

1901. CM. 50 Pf. V. Bd. No. 2. Wellhausen, J., Die religiös-politi- schen Oppositionsparteien tm alten Islam, 4. (99 S.) 1901. 6 M. 50 Pf.

V. Bd. No. S. üeuaräbiscke Volkspoesie gesammelt und übersetzt von Enno Uttmann. i. (159 S.)

1902. : 12 M. V. Bd. No.4. Pisohel, R., Materialiemur Kennt- nis des Apabhramsa. Ein Naclitrag zur Gram- matik der Präkrit-Sprachen. 4. (86 S.) 1902.

0 M.

V. Bd. No. 5. Sohulze, Wilhelm. Zur Geschichte

laleiniseher Eigennamen. 4. (047 S.) 1904. 40 .M.

VI. Bd. No. 1. Kram. Carl, Metrische Untermich-

ungen über Reinbots Georg. Mit 2 Excursen. 4. (225 S.) 1902. 16 M.

VI. Bd. No. 2, Heyer, Wilhelm (aus Speyer). Hen- ricus Slephanus über die Begii Typi Graeci. Mit 2 Tafeln. 4. (32 S.) 1902. 3 M.

VI. Bd. No. 3. HSIIer, Hermann, Ein hochdeutsches und zwei niederdeutsche Lieder von 1563-1585 aus dem siebenjährigen nordischen Kriege. Mit einem Anhang : Deutsche Lieder aus der Gra- fenfehde. 4. (67 S.) 1902. 5 M.

Fortsetnung umstdtetid.

I. Bd. No. 2. N>belitnge

Verlag d«r Weldmannscben Buchhandlung in Berlin. Abbaudlungen der Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften za GSttlngen.

/«Art auf dtr SUrnnartt zu Güttiagen währMd dtr partiellen Sonnenfiniiternisse von 1890 Jttni 16117 (Bedbadüer: Schur, Ambronn u, Sayn) und von 1891 Juni 6 (BeobadUer: SekurJ. Mit :) Plänen der Sternwarte nebst Verzeicb- nisB der grüsseren Instriimetite. 4. (26 S.) 139S. 3 M.

I. Bd. No. i. Schur, W., Vermessung der beiden Sternhaufen h und x Persei mit dem sechszölli- gen Heliometer der Stemtearte in GöUingen verbunden mit einer UebersielU aller bis Äiim Jahre 1900 ausgeführten ItiMnimenlatunter- suchungen. Mit einer üternkarte. 4. (HB S.) 1900. 9 M.

II. Bd. No. 1. Wechort, E., Theorie der automati- schen Seismographen. 4. (128 S.) 1903, 8 M.

II. Bd. No. 2. Knuner, Julius, Tlteorie der kleinen Planeten. Die Planeten vom JlecubaTi/pua. 4. (153 S.) 1902. 15 M.

[I. Bd. No. 3. Fartwlngier, Pli. , lieber das Reei- proeilätsifeseti der iit^ Potemreste in algebrai- sditn Zahlkürpern, icean i eine nnjerade Prim- talü bedeutet. 4. Sl ü.) 1902. 6 M.

U. Bd. No. 4. Prasad, 6., Constitution <^ Matter and Analytical Theories of Htat. 4. (88 S.) 1903. 6 M.

IlL Bd. No, 1. Elilsrs, L, Neuseeländische Anne- liden. Mit 9 Tafeln. 4. (79 S.) 1904. 10 M.

Iir. Bd. No. 2. Koenea, A. v., Ueber die Untere Kreide Helgolands und ihre Ammonitiden. Mit i Tafeln. 4. (63 S.) 1901. 4 M.

III. Bd. No. 3. Sohnr u. Ambronn, Die Messungen des Sonnendurehmemers an dem Repsoldsehen Giöll. Heliometer der Sternwarte zu OöUingen. 4. 1.126 Ö. u. 2 Taf.) 1905. 12 M.

III. Bd. Xo. 4. Brendel, M., Theorie des Mondes. 4. (97 S.) 1905. 7 M.

III. Bd. |No. 5. Unkt, F., Lufleltktrische Messun- gen bei 12 SnUonfahrten. Mit 4 Tafeln 4. (30 S.) 1904.S 6.M.

IV. Bd. No. 1. ScItwftrzsDiilId, K., Untersuehungen HUT geometrischen Uptik. I. Kinleitong in die Fehlertheorie optischer Ingtrtimente auf Gruod des Eikonalbegriffs. Mit 6 Fig. 4. (31 S.) 1905. 2 M.

IV. ßd, No, 3. SohwamohHd, K., UnUrsudtungen xuT geometrischen Optik. II. Theorie der Spie- geltelescope. Mit 9 Fig. 4, (23 S,) 1905, 2 M.

IV. Bd. No. B. Scliw&rziclilld, K., Untersudatngen eur geometrischen Oplik. III. Ueber die astro- photo graphischen Objektive. Mit 10 Fig. 4. (54 S.J 1905. 4 M.

IV. Bd. No. 4. Verwarn. H., Die arehaeolithisclte Cultur in den Hipparionschichten von Aurillac. (Cantal). IM'tt 5 Ts^t. 4. (56 S.) 1905. 4M.60PI.

IV. Bd. No. 5. Keyermann, B., Vermessung der Umgebung dea Orionnebels. 4. (47 S.) 1906.

3 M. 50 Pf.

V. Bd. No. 1. KohlaohQtter, E., Ergebnitse der Ost- afrikanischen PendelexpeditioH v. J. 1898 u. 1899. Im Dnick.

V. Bd. No. 2. SolwanMAIId, K.. Ueber die Male Sonnen/instemis vom 30. Augutt 1905.

Im Druck.

Fhilologisch-lilstor. Klasse. Neue Folge. <:

VI. Bd. No. 4. Pietecbmann, B., Pedro Sarmientos [

GesiAichte des Inkareiches. 4. ((.'XVIIl und i:

161i:S.)j 1906. 18 M. '

VII. Bd. No. 1. Bonwetaoh. N., Die Theologie des t Methodias von Olympus. 4. (177 K.) 1903. |

12 M. Ii

MImMM, W., Der Untergang der '|

I alter Sage und Dichtung. i. >.

(43 S.)" 1903. 3 M. i;

VII. Bd. No. 3. HBhIbaum, K., Der Kurcerein von |!

Bense i. J. I33S. 4.' 1903.] 5 M. 60 Pf. |,

VII. lld. No. 4. Flenmiag, J., und Uetzmann. H., li

ApoUinaHstisclie Schriften. 4. (."i u. 76 S.) !|

HW4. 8 M. ||

VII. Bd. No. 5. Schwanz. E., Ueber den Tod der Söhne Zebedaei. i. (63 S.) 1904. 3 M. 50 Pf.

VIIL Bd. No. 1. Heyer, Wilhelm, Die Legende des h. Albanus. 4. (82S.J 1904. 5 iH. GO Pf.

VIII. Bd. No.2. Frensdorff. F., ;ff, A. v. .Miineh- hausens Bericlite über seine Mission nadi Berlin im Juni ITiü. 4. (Ö7 S.) 1904.

5 .M. 50 Pf.

VIII. Bd. No, 3. Sohulthess, Fr., Christlii:h-palae-

alinische Fragmente der Omajjaden- Moschee zu

Damaskus. Mit 5 Tafeln. 4. (138 S.J 1905.

li M.

VIII. Bd. No. 4. Schalten, A., Humantia. Eine topographisch-- historiBchc Untersuchung. Mit 3 Karten. 4. (X u. 112 b.) 1905. 10 M,

Vin. Bd. No. 5. Lee. Fr., Der Saturnische Vers. 4. (III u. 80 S.J 1905. 5 M. 50 Pf

VHI- Bd. No. 6. Sohwarö. E., Christliche und jü- dische Ostertafeln. Mit 3 Pftf. 4. (lÜHS.) 1905. 14 M.

IX. Bd. No. 1. Kitäb maUini al-nafs. Budi vom

Ifcven der Seele, Uerstasg. von I. GaMdber. Im Druck.

IX. Bd. So. 2. LIdere, H., Das Wärfeispiel im alten Indien. Im Druck.

IX. Bd. No. 3. Lehmann-Hauiit, C. F, Materialien *ur älteren Geschichte Armeniens und Meso- potamiens. Mit 14 Tafeln und 94 Abbildgn. im Text. Im Druck.

IX. Bd. No. 4. Wellbaasen, I., Analgse <Ur Offen- barung Joliannis. Im Druck.

Hathciiiatlscfa-phyalkallsche Klasse. Nene Fol^e.

Bd. No. 1. Koenen, A. v., Ueber Ibssilien der Unteren Kreide am Ufer des Mungo in Ka- merun. Mit 4 Tafeln. 4. (43 8.) 1897. 5 M. Nachtrag dazu.- 4. (S. 49 65 mit Tafeln V— VII.) 1808. ' 3 M.

Bd. No. 2. Brendel, Martin, Theone der klei- nen Planeten. Erster Teil. 4. (171 S.) 1898. 16 M. . Bd. No. 3. Sohar, W., Ableitung riialieer Oerier des Mondes gegen die Sonne aus helio- metrisdien Messungen von Sehnenlängen ausge-

Drnck der Dieterich'schcn Univ.-Buchdnickerei (W. Fr. Kaestner), Oöttingen.

ABHANDLUNGEN

DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHATT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN.

PHILOLOfllSCH-HISTORISCHE KLASSE.

NEUE FOLGE BAND IX. Nro. 2.

Bas

Würfelspiel im alten Indien.

Heinrich Lüders.

Berlin. Weidmannsche Buchhandlnng.

1907.

ABHANDLUNGEN DER KÖNIGLICHEM OESELUCUAIT DES WISSENSCHAFTEN Zu OÖTTINQEIf.

PHILOLOGISCH -HISTORISCHE ELASäE. NEUE FOLGE BAND IX. Nro. 2.

Das

Würfelspiel im alten Indien.

Heinricli Lüders.

Serlin.

Weidmaoosche BachhaDdlaiig.

Das Würfelspiel im alten Indien.

Von

Heiurioh Lüders.

Vorgelegt von F. Eielliorii in der SHsung vom 28. Jnli 1906.

Die Bedentaug des WQrfelspiele.

Wnrfelspiel und Wagenrennen sind die beiden Yergaügangen , denen sich der vedisclie Inder mit Leidenschaft hingab. In der nachvedischen Zeit hat der Bennsport aufgehört eine Bolle zn spielen. Bas Würfelspiel aber hat noch immer nicht seine Anziehungskraft verloren; im Gegenteil, es tritt ans im Epos als die vornehmste Unterhaltnng des Adels, als das eigentliche Spiel der Könige entgegen, nnd dass es anch in den Kreisen des Volkes mit £ifer betrieben wurde, zeigen die DharmaiSästras mit ihren Vorschriften über Spielhänser and Spiel- schulden. Bas gleiche war auch im späteren Mittelalter der Fall; ich braache nar an die bekannten Schildernngen im Mrcchakafika und im BaSskomäracarita zu erinnern. Und ansgestorben ist das Spiel in Indien selbst hente noch nicht; wenn es anch die Bedentong, die es einst für dits Volksleben hatte, nicht mehr besitzt.

Eine genaue Kenntnis des alten Spieles würde ans so manche Stelle in den vedischen und epischen Texten, die ans jetzt dnnkel ist, verständlich machen; bis vor kurzem aber war es kaum gelungen, etwas Sicheres zu ermitteln. Koth muBste am Schiasse seines Aufsatzes 'Vom Baum Vibhidaka' *) bekennen : „Wie Gang and Zweck des Spiels war, das weiss niemand zu sagen". Wenn ich ee trotzdem wage, die schwierige Frage hier zu bebandeln, so geschieht es deshalb, weil in letzter Zeit allerlei Texte veröffentlicht sind, die geeignet erscheinen, in das Dunkel, das über dem Würfelspiele liegt, Licht zn bringen. Ich glaabe, dass es mit ihrer Hülfe in der Tat möglich ist, wenigstens in einigen Fonkten Klarheit za schaffen. Manches bleibt aber auch so noch unerklärt, ja, das neue Material bringt zum Teil sogar neue Schwierigkeiten mit sich, die ich wenigstens nicht zu lösen vermag. Ich kann daher selber diesen Aufsatz nur als einen ersten besoheidenen Versuch aof einem G-ebiete , das bieher eine zusammen- hängende Darstellnng überhaupt nicht erfahren hat, bezeichnen.

1) Qanipqj&l^mndl, S. .4.

4 BKIRRICH lDdERS,

Das yidharapao4Hajätaka.

Die Stelle, von der ich bei der Untersnclrnng des Wärfelspiels aasgehen möchte, weil sie die auefährlichste ßeachreibang des Spieles, wenn aach nicht in seiner ältesten Form, enthält, findet eich im Vidhnrapa^ditajätoka (546). Dort wird erzählt, wie der Tak^a Fn^paka den König der KnrtiB zmn Spiel herans- fordert. Er schildert zunächst den wonderbaren EdeUtein, den er als Einsatz bieten kann^ dann fährt die Erzäblong fort wie folgt (TI, 280, 1 ff.):

Als Fappaka so gesprochen hatte, sagte er: „Mahäräja, ich werde, wenn ich im Spiel besiegt werden sollte, diesen kostbaren Edelstein dahingehen; was wirst da aber geben?" 'Mein Lieber, ausser meiner Person und meinem weissen Sonnenschinn soll alles, was mein ist, mein Einsatz sein'. „Dann, o Herr, ver- liere keine Zeit mehr. Ich bin von fernher gekommen. Lass den Spielkreis fertig machen." Der König Hess es den Ministem sagen. Die machten schnell den Spielsaal fertig, richteten für den König einen trefflichen Uakaci- Teppich nnd anch für die übrigen Könige Sitze her, machten anch fär Panpaka einen pasB^iden Sitz ond benachrichtigten dann den König, dass es Zeit wäre. Da redete Powaka den König mit der G-äthä an:

,Tritt heran an den herbeigekommenen ') Preis, o König ; solch herrlichen Edelstein besitzest da nicht. In rechtmässiger Weise wollen wir besiegt werden, nicht dnrch G-ewalt , und wenn du besiegt werden solltest , zahle ans schnell (den Oewinn) ans« *). 89.

Da sagte der König zn ihm: 'Fürchte dich nicht vor mir, janger Mfinn, weil ich der König bin; nur auf rechtmässige Weise, nicht dnrch Gewalt werden wir siegen oder verlieren'. Als Fappaka das hörte, sprach er, indem er die Könige zn Zeugen dafür anrief, dass sie nnr anf rechtmässige Weise siegen oder ver- lieren wollten, die GJäthä:

^Erhabener Fürst der Paftcslas"), Sörasena, Macchas and Maddas mitsamt

1) Dar Eommantator fasst die Worte ujpägataili roja «peM lakiham &1b zwei Sätze «if: MoAörqi'a jtUotötöya iammatft HpägalaA (Ausgabe: upt^afam) ni^forii { . . . wpthi InWkaA altihthi kifanafthänam upagaecha. Allein seine Erkllrong igt aicherlich anrichüg. Upägatat» kum unmög- lieh den angegebenen Sinn haben; es gebort zu lakkhaOi, und dies iat nicht der Spielplatz, sondern, worauf auch die Dnmittdbar folgenden Worte n'etädita* mai^iratanaA tav' atlhi weisen, der 'ans- gesetite Preis', der 'Einsatz'. In dieser Bedeutung erscbelnt das Wort in Bt. II, 12, 4: itaghiAva jigMät ItAfäm 3dad arydi pufiiiU »d jimäsa indra^ Im ap&teren Sanskrit scheint das Wort nur noch in dem Kompositum labdhalakfa ?orzDkommen, dessen Onudbedentang aber rerblasst ist. Es bösst im Mah&bb&rata und bei Mann kaum mehr als 'bewährt, erprobt'; höchstens Hbh. IV, 13, 17, wo Ringer das Beiwort tuakrlltA^Miaktäi erhalteo, tritt noch die alte Bedeatang zu Tage. Fär lakfa findet sieb in der i)ach?edtschen Literatur in der gleichen Bedentnng anch laktya.

2) Palj tKÖkaroli fasse ich als Äquivalent ron sk. t^ÖkaroU, das in Verbindnng mit rv« oft die Bedeatang 'bezahlen' hat. Anch in der Q&tbE ist offenbar ein Akkasativ wie jüa* zn ergänzen.

3) FaoBbvll liest , dem Kommentare folgend , FaBeäla paccuggata. Die Worte sind aber in PMcOiapace ttffgata zn zerlegen nnd Ft^älapaec ist aus Feäeäit^afy entstanden. Uggata findet sich als Attribut zn einem Königsnamen auch Jit 622, 2 {Käürgari^a pana vggato ayak) nnd 87 iKälütgaräjoata ea uggataita).

DAS Tt)RFE[£PIISL IM ALTKN INDIEN. 6

den JSekakas *) ; die sollen sehen , dass anser Kampf ohne Betrag vor eich gehe, dass man uns nichts tne in der Versammlimg'' *). 90.

Darauf trat der König, von einhundert Königen omgeben, mit Fnw&ka' üi den Spielsaal ein. Alle ließen sich auf den ihnen zakommraiden Sitzen nieder. Aaf ein silbernes Brett legten sie goldene Würfel. Puppaka, der es «lig hatte, sagte: „Mahärftja, bei den Würfeln giebt es vienmdzwanzig sogenannte äyas, mäW), savafa, bahuta, santi*}, hhadrä o. s. w. Wähle dir von diesen einen äf/a, der dir gefaUt". 'Gnt', sagte der König nnd wählte bahtda; PniHiaha wählte sävafa. Darauf sagte der König zn ihm : 'Kon denn , mein lieber junger Freund, wirf die Würfel'. „Mah&räja, ich bin nicht zaerst an der Reihe, wirf du." 'Grut', sagte der König nnd willigte ein. N^an hatte er aber eine Schutz- gottbeit, die in seiner drittletzten Existenz seine Mntter gewesen war. Durch deren Zanbermacht pflegte der König im Spiele zu siegen. Sie befand sich in der Nähe. Der König dachte fest an die Göttin nnd ließ, das Spiellied singend, folgende Qilthä vernehmen'):

'Alle Flüsse geben in Krümmungen, alle Bäume bestehen aus Holz, alle Weiber begehen' Sünde, wenn sie einen Verföhrer finden' '). 1.

1) Die vier ersten dieser Namen würden im Sonekrit Pafic&Ia oder Pftäcila, äürasena, Mat8]ra and HaJra lauten. Die Kekakas werden aarh in Q. 26 des Sadikiccajätaka (530) und zugammen mit den Paficftlas and Enrna in Q. 1 dos Kämamtajfttaka (228) erw&hnt. Sie sind natürlich dieselben wie die im Mahabh&rata nnd Rftmäya^a oft genannten Kekayas, Kaikayas oder Kaikeyas. Die OBthft des Saibldccajätaka gestattet aber noch einen weiteren Schlusa. Sie laotet:

atüeäf/o maMtsäio Ajjuno KütakädMpo {

sahaatabähu «cchtNno itim äsajja Ootamam |{ Es kann nicht dem geringsten Zweifel unterliegen, dass dieser tausendannige Ajjnna, dar KOnig der Kekakaa, der den Rfi Qotama ermordete, identiscb ist mit dem berühmten Brahmanenfeinde Ariona Kärtavirya , dem taDsendarmigen KOnige der Haihajaa. Dann sind aber auch trotz aller lautlichen Schwierigkeiten die Kekakas oder Kekayas identisch mit den HaJhayas. Für diese Identifizieinng sprechen auch noch andere Momente, auf die ich bei anderer Gelegenheit surück- xukonunen gedenke.

2) Der letite Pida lautet im Texte na no aabhöyaik na Icaroti intieii der Kommentar liest iarofUt für torott. Ich bin nicht sicher, oh ich mit meiner Übersetzung das Richtige getroffen habe; die Erklärung des Konunentares aber scheint mir mit dem Teste ganz unvereinbar zu sein.

3} So lesen die singhalesischen Handschriften ; die birmanischen haben mälikaik,

4) Das Komma vor lanti in Fansballs Text ist zu tilgen.

5) Die folgenden Verse finden sich nnr in einer birmanischen Handschrift und sind stark ver- derbt Sie machen aber durchaus den Eindruck echter alter Oäthäs.

6) Die Qithi findet sich in teilweise besserer Lesart auch im Knuftlaj&taka (636, Q. 18) und in der ProsaerzUiIung des AQdabbUtajätaka (62). Für vankanadi steht im Apdabhütaj. vaMtagatä, im Ku^ilaj. in den singhalesischen Handschriften vamkaga^, offenbar die beste Lesart, nnd °gata, wählend die birmanischen Handschriften auch hier vaihkanati (für "na^) bieten. Im zweiten Fjlda ist nach den beiden andern Stellen iafitä vanomayä in kafthamayä vanä, im rierten Fida nitaddte in nivä- take zu verbessern. Dagegen verdient die Lesart unserer G&thi labbhamäne den Vorzug vor dem labhawtäna der singhalesischen Handschriften in den beiden andern Jätakaa; die birmanischen Hand- schriften lesen auch im Kunftlaj. labhamänt (für laibhamänt). Was das Wort nioätake betrifft, so

6 HEIHBIOH LODKRB,

'0 Göttin ninmi mich war und sei

gnädig^) '2.

'Der am Gold verfertigte Würfel"), der vierkantige, acht Fingerbreiten lange'), glänzt inmitten der Versammlnng *). Sei da, (o Würfel), alle Wünsche gewährend'. 8.

'0 Göttin, verleih mir Sieg. Sieh, wie wenig Glück ich habe. Ein Mensch, der sich des Mitgefühls der Mntter erfreut '), schant immer das Gate'. 4.

'Ein Ächter ^ heisst malika, and ein Sechser gilt als savafa '). Ein Vierer ist als bahula zo bezeichnen, der ans der Yerbindong zweier Verwandter bestehende als bkadraka' '). 5.

'Und vierondzwanzig ayas sind von dem trefflichen Weisen erklärt worden*): mälika, die beiden kakas, sivafa, mamfakä, ravi, bahula, nemi, samghaffa, santiy bhadra nnd tUthira' ^% 6.

Nachdem der König so das Spiellied gesungen and die Würfel in der Hand dnrcheinandergerollt hatte, warf er sie in die Lnft. Darch Foihi&^b Zaober- macht fielen die Würfel zn Ungansten des Königs. Infolge seiner grossen Ge- schicklichkeit in der Kanst des Spieles erkannte der König, dass die Würfel zu seinen Ungansten fielen. Er fing daher die Würfel auf, indem er sie in der Lnft zasammen ergriff, nnd warf sie wiedenun in die Höhe. Anch das zweite Mal fielen sie za seinen Ungansten. Er erkannte es nnd fing sie in derselben

bat Piichel, Pfailologiache Abhandlangen , Martin Hertz dugebncht, S. 76, mit Btlcksicht aof den Vera im MiliDdapftflha (S. 205 f.):

»aee labhetha khai/aik raho va

nimantakailt pi lahltäha täfUtam \

aabbä pi ttüuifo kareyyu päpaik

oSnan aladdhä jAfhcuappinä saddhim [| TorgeachlBgen , dafür mmantake xa lesen. Jener Vere kommt aber ebeofalls im GutUÜ^. vor (Q. 19), and hier steht fiUr nimantakarit gerade vieder HtvOtaluuh. Da anch der Kommentar nicatake im EapUaj. durch raho Montanakt paribhedake erU&rt, so dürfen wir daraus wohl folgern, daw mvätdka ein Synonym ron nimantaka, Verführer, ist

1) Dieser Vers ist offenbar vOllig verderbt. Sicher ist nur, dais fttr ptO^hä patitfiiä eu lesen ist.

2) AoffftUig ist, dass päsa hier Nentram ist.

3) Anstatt eatunuh samaßMguli ist coturoiftaam aftha^guli xa lesen, noiüT man im sp&teren Pali caturtusam atfluniffulaA sagen würde. Zu eaturamaa vgl. Ptschel, Grammatik d«r Piakrit- Sprachen, § 74.

i) Lies parigämtijjhe.

6) Das muBs nach dem ganzen Zusammenhange der Sinn von mtUätuikmnpiko sein. Vielleicht ist iHätatutkampito zn lesen.

6) Lies atthakam.

7) Dies, nicht sävatfa, wie die Handschrift hat, ist, wie wir sehen werden, die richtige Form.

8) lies dmbantlhuaandKika bhadrakaik.

9) Das ti hinter pakiuitä ist zu streichen.

10) T]eber die technischen Anadrücke dieser nnd der vortiergehenden Gith& siehe die Be-

DAS TtlBFEI^PIKIi IH ALTEN INDIEN. 7

Weise anf. Da überlegte Pai^ijaka: , Dieser König fiingt die fallenden WUrfel, sie zDsammen ergreifend, aof, obwohl er mit einem Yaksa wie mir spielt. Wie kommt demi das?" Er sah ein, daß es die Zanbermacht der Schntzgöttin des Königs sei, nnd mit weitgeöfi^eten Ängen blickte er jene wie im Zorne an. Erschreck floh sie davon nnd noch, als sie den Gipfel des CakraTälagebirges erreicht hatte, stand sie zitternd da. Als der König nou zom dritten Uale die Würfel geworfen hatte, erkannte er zwar, dass sie za seinen IJngnnsten fielen, aber infolge der Zanbermacht des Po^iaka konnte er nicht die Hand ausstrecken and sie auffangen. Sie fielen zo Ungunsten des Königs nieder. Baraaf warf Fof^aka die Würfel ; sie fielen zo seinen Gunsten. Als er nun sah, daß er jenen besiegt hatte, da knackte er mit den Fingern und rief dreimal laut: „Ich habe gesiegt, ich habe gesiegt!" Dieser Ruf drang durch ganz Jambndvipa, Zur Erklärung dieser Sache sagte der Meister;

Sie traten ein, vom Würfelrausche berauscht, der König der Knrns und PuQpaka, der Yaksa. Der König erlangte würfelnd Icali, kafa (krta) erlangte PtpHiaka, der Yak|a. 91.

Die beiden waren dort beim Spiele zusammengekommen') in G-egenwart der Könige und inmitten der Freunde. Der Yak^a besiegte den an Macht Stärksten onter den Männern. Da erhob sich ein lärmendes Geschrei. 93.

Das Jätaka und das Mahäbhärata. Jeder Leser dieses Abschnittes wird sofort an die bekannten beiden Würfel- Szenen des Mahäbhärata, speziell an die des Sabhftparvan, erinnert werden. Das Bild der jütasdla des Korukönigs mit den Scharen von Fürsten, die mit ge- spannter Aofmerksamkeit dem Spiele des Königs und des Yakga folgen, ent- spricht genau der sabka des Duryodhana bei dem grossen Kfunpfe des ^knni mit Yodhi^thira , wie sie im Mahäbhärata, 11, 60, 1 ff. , geschildert wird. Selbst einzelne Wendungen sind in den Gsthäs und im Epos identisch. Ot. 91 heißt es von den beiden Spielern: te päoisum akhkamadetia mattü. Den Aosdrnck 'vom Spiel- oder Würfelrausche berauscht' kennt aach das Epos; er erscheint hier ebenso wie in der Gäthä in Tri^tabhstrophen im Ausgang des Fada. Mbh. U, 67, 4 berichtet der Bote der Draupadl :

Tudhiffkiro dyütamadena matto Duryodhano Draupadi tväm ajaifit \ nnd sie erwiedert (5);

tnü^ho rßjä dyätamadena matto hy abkün nanyat kaiiavam asya ki^tcit \ Im Sloka wird er dem Metrnm zd liebe leise verändert; Mbh. III, 59,10 wird von Kala gesagt:

tarn akfamadasaikmattafH suhrdOrit na tu kaicana \

lUvarane 'bhamie chakto divyamanam ari^wUmam \\

1) Ich habe Faubflle Konjektur lamägatä fOr aamägatt angenommen.

8 HRIMRICH LtlDKRS,

Wie Pa^oaka vor dem Spiele betont, dass es ohne Betrag vor sich gehen solle (G-. H9, 90): dhammena jiyyäma asiAusena and peiasantu no te asafhena yuddham, so dringt anch Yadhi^thira, Mbh. II, 59,10; 11, auf 'fair play': dharmena tu jayo yuddhe tatparath na tu devanam \ <^jihmam a^atkam yuddham etat satpurufavf-atam \ Es sind das Übereinstimmimgen , die sich ans den engen Beziebnngen der Epik zur G-äthapoeeie erklären.

Die Apsaras nnd das Würfelßpiel. Von besonderem Interesse ist die Rolle, die die Göttin in der £rzäblnng spielt. Ans allem, was wir von ihr erfaliren, geht hervor, dass wir sie uns als eine £lfe oder Apsaras denken müssen, wenn anch diese Bezeicbnnng selbst im Texte nicht vorkommt. JDae J&taka benutzt hier eine VorsteUnng, die anch der vedischen Zeit geläufig war. Nach dem Atbarvaveda erfreute sich das Würfel- spiel der ganz besonderen G-nnst der Apsaras. Die Apsaras sind ahfäkämä, die Würfel liebend (Av. II, 2,5), sädhudevim, gut spielend (Av. IV, 38,1.2); sie haben ihre Freude an den Würfeln (j/ä akfcfu pramödante; Av. IV, 38,4); sie versehen des Spielers Hände mit ghjia nnd bringen den Gegner in seine Gewalt (Av. VU, 114,3). Zwei Lieder sind speziell an sie gerichtet, VI, 118 and IV, 38, 1 4. In dem ersteren werden zwei Apaaras angefleht, die Betrügerei^, die beim Würfelspiele vorgekommen sind, zn verzeihen. Bas zweite wendet sidi an eine Apsaras mit der Bitte im Spiele beizustehen und ist eine, wenn anch nicht den Worten, so doch dem Inhalte nach genaue Parallele zu dem Liede, das im Jätaka der König vor Beginn des Spieles singt. Weshalb die Apsaras beim Spiele Hülfe leisten kann und in welcher Weise sie es tut, geht aus der Jfttaka- erzählung nicht deutlich hervor; hier wird nnr gesagt, dass der König dardi ihre Zaobermacht zn siegen pflegte und dass sie anch diesmal in der Kahe stand nnd wenigstens das Unglück abwehrte, bis sie durch den Zomesblick des Tak^a erschreckt das Weite suchte. Vielleicht waren schon dem Erzähler selbst die Anschauungen, die hier zu Grunde liegen, nicht mehr ganz klar. Das Atharva- lied IV, 38 spricht sich über die mnya der Apsaras (V. 3) deutlicher aus. Dort heisst es, dass sie mit den ayas tanzt (V. 3), dass sie die ftrfa -Würfe in dem gldha nuutht (V. I) oder fasst (V. 2) oder den Art» -Warf aus dem giaha nimmt (V. 8) ^). Man dachte sieb also die Apsaras offenbar als in der Luft tanzend und mit ansichtbaren Händen die Würfel, während sie in der Luft schwebten, so wendend, dass sie zum Glücke für den begünstigten Spieler fielen.

Die Frauen and das WärfelspieL Das Spiellied im Jätaka ist indessen nicht ganz einheitlich. Der erste Vers ist allerdings auch ein Zaubersprach, der beim Würfelspiele verwendet wurde;

1) Auf die Bedentniig der oinielnen Ausdrücke wird sp&tor näher eingegugen werden.

DAS WVRFKL^PIZL IH ALTEN INDIEN. 9

er hat aber mit dem G-Iaaben an die Hülfe der Apsaras nichts za tnn, sondeni hängt mit einer ganz andern ÄUBchannng zasammen, wie das ÄQ(]&bhfitaj&taha (62) zeigt. Dort wird von einem Könige erzählt, der mit seinem Furohita zo spielen pflegte and dabei stets gewann, weil er beim Würfeln jene Gätbä sang. Um sich vor gänzlicher Yerarmang zd schützen, nimmt der Fnrohita eine schwangere arme Fraa, von der er weiss, dass sie ein Mädchen gebären wird, in sein Haas, nnd als das Kind geboren ist, lässt er es aufziehen, ohne dass es jemals einen Mami ansser ihm selbst zn sehen bekommt. Als das Mädchen herangewachsen ist, macht er sich zn ihrem Herrn. Nun beginnt er wieder mit dem Könige in alter Weise za spielen, nnd sobald dieser seine Gäths gesnngen hat, sagt er: 'ausser meinem Mädchen', nnd gewinnt, da nan der Zauberspruch des Königs seine Macht verloren hat. Der König erkennt, dass sich in dem Hause des Fnrohita eine nur einem einzigen Manne ergebene Fraa befinden müsse, und beschliesst, sie verführen zu lassen. Mit Hülfe eines jungen Burschen erreidit er seine Absicht, nnd sobald das geschehen, verliert der Fnrohita wieder im Würfelspiel.

Wir haben hier also die Vorstellang, dass ein treues Weib dem Gatten unfehlbar Glück im Spiele bringt. Die gleiche Vorstellung liegt, wie ich glaube, auch einem Verse des >Talaliedes zn Grunde, der erst bei dieser Äuffassong seine volle Bedeutung erhält. Mbh. III, 59, 8 heisst es :

na eak^ame lato rßjä samähvanatk mahamanä^ \ Vaidarhhyäh prehfamä^ayäh pan.uhälam amanyaia ||

'Da konnte der edle König die Herausforderung (des Fuskara) nicht länger ertragen ; während die Vidarbherin zusah , hielt er die Zeit des Spieles für ge- kommen.' Nala ist überzeugt , dass die Anwesenheit seiner treuen Gattin ihm Glück bringen werde; dass er nachher trotzdem verliert, liegt daran, dass er von Kali besessen ist.

Ähnlich erklärt es sich vielleicht auch, dass bei dem Würfplorakel, wie es die Fääakakevali beschreibt*), eine himäii, d.h. ein noch nicht erwachsenes Mädchen, die Würfel weihen und werfen soll. An die Stelle der treuen Frau ist das Mädchen getreten, das überhaupt noch von keinem Manne weiss*). Dafür, dass die inman eine Vertreterin der Durga ist, wie Weber ') vermutet bat und nach ihm Schröter*) direkt behauptet, Hegt jedenfalls ein zwingender Grund nicht vor.

1) In der Einleitung von BA, Vers S. Schröter, PUakakevali, S. 17.

2) Auch im iieutigen Spiderglaubcn findet eich Abnlicbes; ao crz&lilt Fontane in seinem Roman 'Stine' (Ges. Romane and Erzälilungen XI, 242): 'Stine stand hinter Papageuo's Stahl and miuste die Versichening anhOren: „eine reine Jungfran bringe Olilck".

3) Monatsberichte der Kgl. Prenaa. Akademie der Wissenschaften zn Berlin, 18R9, S. 162 f.; Indische Streifen, Bd. I, S, 279.

4) A. a. O. S. XIII.

K. 0«. d.WiM. ra OSttlnt:«». PbJI.-lilsl. El. N. F. Bud >,j. 2

10 HZINBIOH LÜDCR8,

Der Spielkreis.

Wichtiger als diese Beiträge zom altindischen Folklore sind die Aofachlösse, die ans das Vidhurapaijijitajätaka über die Requisiten and die Technik des Spieles gewährt.

Ehe das Spiel beginnt, fordert FatiQaka den ESnig auf, das jatamandaln fertig zn machen. Dieser Änsdrack , der auch im Mahäbhärata und Harivaibäa {df/fUanMtufala, Mbh. II, 79,32; Har. Viapnp. 61,54) vorkommt'), nnd für den sich anderswo die Synonyme kelitnandala (a. unten) , jiidialamand-iJl (a. unten) , dkUrla- man4ala fYäjüavaJkya II, 201) finden , ist schon von Pischel erklärt worden *). Es ist der Kreis , der vor Beginn des Spielea um die Spieler gezogen wurde nnd den sie nicht verlassen durften, ehe sie eich ihrer Verpflichtungen entledigt hatten. Narada XYII, 5 sagt ausdrücklich:

asuddhah kitam «änyad äsrayed dy(Uuman4aiam \

'Kein Spieler soll, ehe er seine Schulden bezahlt hat, einen andern Spiel- kreis betreten'. Im Mrcchakatika (Ausgabe von K. P. Farab, S. 67 f.) zieht Mäthnra den Spielerkreia (jodialaniandah) um den Bader, der seine Spielschulden nicht bezahlen will, und dieser ruft betrübt aus: „Wie, ich bin durch den Spieler- kreis gebunden? Verflacht! Das ist ein Brauch, über den wir Spieler uns nicht hinwegsetzen können" "). In den Jätakas wird dieser Kreis noch öfter erwähnt. Pischel hat anf dfis vorhin erwähnte Apdabhütajätaka hingewiesen, wo von dem Könige erzählt wird, dass er das jüiamand/da fertig machen lies», ehe er mit seinem Parohita spielte (I, 293, 11). Interessanter noch ist eine Stelle aas dem Littajätaka (91)'). Nach diesem Jätaka war der Bodbisattva einst ein Wiirfel- spieler in Benares. Dann heisät es wörÜich (I, 379, 2iJ) : „Nnn war da ein anderer, ein Falschspieler. Wenn der mit dem Bodhii^attva spielte nnd der G-ewinn auf seiner Seite war, so brach er den Spielkreis nicht {kelimanAdam na bhindati); wenn er aber verlor , so steckte er einen Würfel in den Mund and , indem er sagte: 'Es ist ein Würfel verloren gegangen', brach er den Spielkreis und ging fort (keliinan4'duih bhindittä pakhamati)'^ . Die Geschichte zeigt, dass anter ge- wissen Umständen wie beim Abhandenkommen eines Wärfels der Spielkreis seine bindende Kraft verlor '^). Lag aber Betrog vor nnd wurde dieser entdeckt, so

1) Mbh. VIII, 74, 16 wird in demBelben Sinne das einfaclie mcm^la gebraucht. Nllak&iitha erklSrt du Wort hier als dyüte ^dri^äpanapo^am, ir&s airherlich falsch ist.

2) PhUologiache Abhandlnngen. Martin Hertz dargebracht, S. 74 f.

3) Siehe Piscbel, a. a. 0., der auf Beguaud, den ersten, der die Stelle richtig erklärt hat, verweist.

4) Die Erz&hinng dieses J&taka ist in verkanter Form, aber mit der G&ths, auch in die PkyftBi-Sage aafgenommen ; siehe Lenmann, Actes dn sixibme Congr^s des Oriontalistas k Leide, m*, S. 485.

5) Die Geschichte beweist meines Erachtens auch, dass in Rt. I, 92, 10: iva^vtnva lirifvif vija äminäni märiatya derA jardyanty ayttft, nnd Hv. II, 12, 6: oryöjt puf^r vija wi wänäH, der Ausdruck vija ä mindU nicht, wie Roth im P. W. (unter mt) nnd Zimmer, Allind. Leben, S. 286, Termut«t haben, bedeuten kann 'er macht die Würfel {heimlvA) verschwinden'. Der Spieler,

D&S VORFEUBPUÜj IH AUXN INDIEN. H

wnrde der Falschspieler, wie Närada XVII, 6 vorschreibt, ans dem dytilamandala heraasgetrieben , naohdem man ihm einen Kranz von Würfeln nm den Hals ge- hai^ hatte.

Das Würfelbrett.

Innerhalb des Spielkreises sitzen die beiden Spieler einander gegenüber. Zwischen ihnen liegt nach der Daratellnng des Jätaka ein Brett, das phalcJ:a. Dieses Brett war vollkommen glatt; in &. 17 des Älajnbasajstaka (523) werden die Schenkel eines Mädchens damit verglichen:

anupuhba va te ttra näganOsasamUpama \

viniaffha tuyhaA sussonT akkhassa phalaka^ t/alhä \\

Im VidborapaQttitajätaka nnd ebenso im Ajidabhntajätaka (I, 290,1) ist es, weil es einem Könige gehört, von Silber. Seine Verwendong wird aas dem VidhnrapaDtJitaj&taka nicht ersichtlich, da dort nur erzühlt wird, dass die Diener darauf die Würfel, die nachher zam Spiele gebraucht werden, niederlegen. Im Avd&bhütajätaka dagegen wird erzählt, dass der König beim Spiele die Würfel daranf wirft (f ajataphalake suvunt^apOsahe khipati). Es hatte also nur den Zweck, eine fest begrenzte Fläche zu. schaffen, auf die die Würfel niederfallen mnsaten.

Das Ädhidevana. Ausser in den Jätakas vermag ich das phalaka im Sinne von Würfelbrett nicht nachzuweisen, doch findet sich in der Sanskritliteratar eine Beilie von ÄQsdrücken, für die man die gleiche Bedentang aafgestellt hat. Der häufigste unter diesen ist ädhidevana, das in den Petersburger Wörterbüchern durch 'Spielbrett' übersetzt wird. Das Wort erscheint zweimal im Atharvaveda: Av. V, 31,6; ifäm te cakrüh sahhayam yäih cakrür adhidcvane | akpifu krtyam yaih cakrüh ptinah präii harami tarn \\ Av. VI, 70,1; yätha mathsätn yäthä sürä ydthäkfd adhidivane | ydthä pumsö vrfanyatä striyam nihanyäte mdnah [ evd te aghnye tnänö 'dht vatse ni hanyaiSm || Es findet sich ferner mehrfach in den Ritualtexten in der Beschreibung der Würfelzeremonien beim Bäjasüya nnd Agnyädheya (äatapathabrähma^a V, 4,4,20.22.23; Äpastamba, ärautas. V, 19,2; XVIII, 18, 16|_Baudhayana, Öraa- tas. II, 8), in der Beschreibung eines Erankheitszaubers (Äpastamba, Grhyas.

der die vij Termindert, wird ja in I, 02, 10 angdrücklich aU krtnu, 'den richtigen Wurf werfend' und dwnit 'gevinnend', bezeichnet; durch das Verstecken des Würfels aber kann bOchstens, wie daa Jätaka teigt, dae Spiel zu Knde gebracht and so weiterer Verlnst abgewendet werden. Wegen der Pan^elitelle Rv. 11, 12, 4: dvi^hntta yu jigiviih lalifätn aäad argA^ puftäni id janäsa Indra^ balte ich es für da« Wahrgcheinlicljate , daee vij soviel wie Idkfa, also 'Einsatz', ist, wie schon Bollensen übersetit (Or, u. Occ. II, 464) und wie auch das kleinere P. W. aagiebt. Wie der gewinnende Spieler einen Einsatz nach dem andern fortnimmt, so nimmt die U^as die Tage der Messeben nnd Indra die Güter des Feindes fort. Für die angenommene Bedeutung von irtnu ver- weise ich auf die Ausführungen weiter unten.

12 HEINRICH LUDERS,

VII, 18, 1; Hiravyakeäin, Grhyas. II, 7, 2) und auch in der SchilderoDg der sc^ka bei Äpastamba, ÜhannaB. II, 2&, 12. Käty&yana braucht in der Darstelltingdes EäjaaQya daftir den Änedrack dyutabhämi (Sranias. XV, 7, 13. 15). Nach Äpa- stamba, äraatas. V, 19,2; Grhyas. VH, 18,1; Dharmas. II, 25,12, and Hirapya- keöin, Grfayae. II, 7,2 befand sich das adhidevana in der Mitte der sabka; nnr Bandh&yana giebt an , dasa es beim Ägnyädheya im Süden (dakfiTMiah) zn machen sei.

Während ans den Stellen des Ätharvaveda über die Beschaffenheit des adhidevana nichts za entnehmen ist, machen die Angaben der Ritnaltexte es vollkommen sicher, dass es kein Spielbrett wie das phalaka war. Satapathabr. y, 4, 4, 20 wird bestinmit, dass der Sajäta and der Pratiprasthäti' mit dem ihnen tibergebenen sphya, dem bekannten armlangen Holzschwerte, das adhidevana machen {dena sphyena . . . adhidevanam Tturutah). Mit einem sphya kann man aber on- möglich ein Spielbrett herstellen. Der sphya dient indessen öfter dazu, Linien in den Erdboden za ritzen oder Erde anszoheben. So nmzieht {parilihhvti) z. B. beim Somakanfe der Adhvaryn dreimal mit dem sphya die letzte der sieben Fassporen der Somaknh nnd hebt dann die Erde über der Spar ans {samullihhya oder samuddhriya padam), am sie in die sthäli za werfen '). Ähnlich müssen wir nns aach die Herstellnng des adhidevana denken: es wurde ein Platz im Erd- boden mit dem sphya amritzt and dnrch Ansheben der Erde vertieft'). Dazo stimmt aafs beste, dass Äpastamba, Hira^yakeäin und Bandhäyana an den ange- führten Stellen für das Herstellen des adhidevana stets den Äasdrack uddhan verwenden*), der aach sonst vom Aafwerfen eines Grabens, vom Ausgraben der vedi o. s. w. gebraucht wird'), und dass alle drei vorschreiben, das adhidevana zu besprengen {avoif), was natürlich in erster Linie den Zweck hatte, den Staub, der beim Aufwühlen des Bodens entstand, zn dämpfen. Wir haben keinen Grund anzunehmen, dass adhidevana im Atharvaveda etwas anderes bedeute als in den Bitualtezten , und da es sich in jenen Liedern nicht um die für ritaeile Zwecke bestimmten adhtdevanas handeln kann, so dürfen wir weiter folgern, dass man in der vedischen Zeit überhaupt keine Spielbretter benutzte, sondern sich mit einer Vertiefung im Boden, innerhalb deren die Würfel niederfallen mussten,

1) läatap&tbabr. III, S, 1, 5. 6; Kätffiyaoa, Srautu. VII, 6, 19. 20.

2) Auch Mahldhara erklärt die an den sphya gerichteten Worte indrasya vdjro '»i tina mt radhya (VfijManejig. X,28): yasmät IvaA vajrarüpas tena Jcära^ena mama radhya dt/ütabhümau pariltihaitarApailt jtäryain sädhaya.

8) Apaetamba, ^rantas. XVIII, 18, 16 ; tena (nämlich sphyena) akfäväpo 'dhtdmanam uddhatya, iLB. w. Oldenberg aheraetit Hiranjake^in , Grhfaa. II, 7, 2 (8B£. XXX, S. 219); he elevates (the eaith at) that place in which the? use to gamble, and Äpastamba, Qrbyas. Vn, 18, 1 (ebd. S. 2d7): he raiBBB (the earth in the middle of the hall) at the place in which they gamble, Bllhler, Äpa- stamba, Dbormas. II, 2G, 12 (ebd. II, S. 162) : (the Superintendent of the house) ahall raise a play- table. Diese Übersetzungen treffen nicht das Richtige. Auch Haradatta bemerkt zu der letzten St^e aosdrOcklich , dasa man das adhidevana mit einem Stücke Holz oder einem ähnlichen Werk- EBUge anshebe (tat iülffhädinoddlumti).

4) Siehe die im PW. gegebenen Belege.

Das WÜHFElfriEL 1H ALTEN IKDIBN. 13

begnügte '■). Und dass tatsächlich das gewöhnliche adhidcvana in allen Stöcken dem bei Äpastamba, Hira^yakeSin and Bandhäyana beBchriebenen glich, geht deutlich ans Av. VII, 114, 2 hervor , wo ein Spieler den Agni anffordert , das gkiia den Apearaa, Stanb und Sand nnd Wasser aber den "Würfeln zuzafUhren^: ghrläm apsar/tlihyo vaka tvdm agne pämsun al.-sebhyak sikatä apäS ca | ijaikSbhägäih havyädUim ju^tlnä mädanti devä ubhdpäui Iiavyä \\ Stanb, Sand nnd Wasser, die hier als das havya der Würfel bezeichnet werden, sind eben die Erscheinnngen , die sich auf dem ausgegrabenen tmd dann mit Wasser besprengten adhidevana einstellen mnssten^.

Andere Namen des Adhidevana. Dem adhidevana in den oben ans der Sntraliteratar angeführten Stellen ent- spricht in der Beschreibang des Würfelzaabera in Kauäikas. XLI, 12 der Aus- druck ädevana. Dass dieses Odevana mit dem adhidivana identisch ist, ist von vorneherein sehr wahrscheinlich; bewiesen würde es sein, wenn wir die in XLI, 10 gegebene Torschrift: gartam kkanati, 'er gräbt das Ijoch'. direkt auf die Her- stelluDg des ädevann beziehen dürften*}. Bei der abgerissenen Art der Dar- stellung lässt sich diese Frage kanm entscheiden, doch ist zu beachten, dass Durga im Kommentar za Nirukta III, 5 garta ebenso wie das danehenstehende sabhosthanti durch ak^anirfapanapTfha , 'die Unterlage fiir das Hinstrenen der Würfel', erklärt. Damit meint Dnrga allerdings vieUeicht ein Würfelbrett *) ;

1) Aocb Sfif&n& erklärt adhidevana in At. VI, 70, 1 nicht als Spielbrett, sondern als Spiel- platz: adhy »pari ^vyanly asmin Icitavä t(y adhidevanam dj/ütatthänam , ebenso in Satapatfaabr. V, 3, 1, lO-i adhidevanam dyütädhikaranaih sthänam, vgl. damit Rudradatta zu Äpastamba, ^raut&s. V, 19,2: j/atra divyanti tad adhidevanam; Mätrdatta zu Hiranyaketin , Grh;aB. II, 7,2: yatra ^m/anti so 'dhidevano deiah; Haradatta zu Äpastamba, Dharmas. II, 25, 12: ya*yopari hitavä akfoir AnyanH tat »thänam adhidevanam.

2) Henry, Le livre VII de TAtbarva-Y^da, S. 119, folgert aus diesen Worten, dass man die Würfel in feinem Sande gerollt and dann in Wasser abgewaschen habe, und beruft sich dafür auf KaoBikai. XLI, 14. Nach Caland, Altind. Zauberritual, S. 142, bezieht sich das letztere Sütra aber gamicht auf das Begieesen der Würfel.

3) Der Inder hat in alter wie in oeuerer Zeit nicht nur Würfelplätze , sondern auch ganze Schachbretter in den Boden eingegraben. Auf einem der Reliefs an den Rails des Stüpa zu Bhamnt (Cunningham, The Stüpa of Bharhnt, Plate XLV) sind vier Männer dargestellt, die auf einem grossen Felsen oder auf der Spitze eines Berges mit markierten Steinen an einem in dreissig Felder geteilten Quadrate irgend ein Spiel spielen , als der Felsen sich spaltet. Durch den Riss, der in einer Linie sowohl durch den Felsen als auch durch jenes Quadrat hindurchgeht, wird es ganz deallich , dass sich der Künstler das letztere nicht als bewegliches Brett , sondern als iu den Erd- boden eingezeichnet dachte. Fast 2000 Jahre jünger ist das Zeugnis Nilakanthas, der in seinem Nitimajükha in dem Abschnitt über das Schachspiel vorschreibt , dass man das Schachbrett durch Ziehen von Linien auf einem Tncbe oder einem Brette oder auf dem Erdboden herstellen solle (patephalt bhuvi vätha); siehe Monatsberichte d. Ak. d. Wiss. zu Berlin, 1873, S. 711.

4) Tgl. Caland, Altindisches Zauberritual, S. 141.

Ö) An einen 'Wfirfeltisch' (PW.), an dem gespielt wurde, ist aber auf keinen Fall zu denken, da ein solches Gerät auch heute noch b Indien unbekannt ist.

14 HEIMBICn LADERS,

es wäre aber wohl begreiflich, dass garta nraprSoglich die gleiche Bedeutung wie adhidevana gehabt hätte tud später auf das G^erät, das dem gleichen Zwecke diente, übeTtragen worden wäre.

Aach der ^tgreda kennt das adhidevana, allerdings wieder anter andern Nfunen. In dem Verse Rv. X, 43, 5 : krfdm nd icaghnx vi cinoti devane erklärt Dnrga zn Nirokta Y, 22 devane durch äatärc , also ofiFenbar 'auf dem Wärfel- platze' '). Dass äcvana einfach 'das Spielen' hedenten kann , hat sicherlich anch Dnrga gewnsst; wenn er dae Wort trotzdem hier als Würfelplatz fasst, so, glaube ich, dürfen wir seine Deutnng, gerade weil sie nicht die nächstliegende ist, nicht ohne Weiteres verwerfen, nnd wir werden sehen, dass sie in der Tat besser in den Zusammenhang passt als die herkömiuliche.

Mit grösserer Sicherheit lässt sich noch ein anderes rgvedisches Wort als Synonym von adhidevana erweisen, nämlich irina. Es findet sich zweimal im Äk^asükta (X, 34), In Vera 1 werden die Würfel irirK värvftdnäh, in Vera 9 irine nijüptah genannt. Säyapa erklärt das Wort in beiden Fällen dorch attphära, Dnrga zu Nirnkta IX, 8 durch Osphurakasthäna*) Pischel hat die Vermutung ausgesprochen, dass das irina ein Brett mit Löchern war, in die die Würiel entweder fallen mussten oder nicht durften^. Allein von einem solchen Brette ißt niemals die Rede ; das phalaka ist ja im Gegenteil, wie wir oben sahen, voll- kommen glatt. Wenn wir aber bedenken, dass irt^, wie Pischel selbst gezeigt hat, an andern Stellen 'Loch in der Erde' bedeutet, so werden wir kaum daran zweifeln können, dass es hier das adhidevana, das ja auch nichts weiter als eine Vertiefung im Erdboden ist, bezeichnet.

Aas dem Mahäbhärata gehören noch zwei andere Ausdrücke hierher. Hbh. IX, 15, 8 wird von den Kämpfern gesprochen , die das Leben dahingehen yuddhe pränadyütäbkidevane , 'in der Schlacht, dem ahhidevana für das Spiel um Leben nnd Tod'. Und Mbh. II, 56, 3; 4 rühmt sich Öaknni:

glahän dJianüfh^i me viddhi iarän akfüms ca ShOrata \ tikfänäm hrdayarh me jyärh ratha^ viddhi mamasphuram\\

Es leuchtet ohne Weiteres ein, dass abhidevatia mit adhidevana nnd Osphura mit dem oben ans Säya^aa und Durgas Kommentaren angeführten Osphära oder äsphuralasihäiia identisch ist ; beide Wörter bezeichnen also wieder die im Boden angebrachte Vertiefung, nicht das Würfelbrett, wie das kleinere PW. wenigstens für ahhidevana angiebt*). Bei dieser Deutung passt auch der Vergleich in 11,

1) Du Wort ättära Jat sonst allerdiogB in diesein Siime nicht belegt; vgl. aber dfts Kompe- sitnin labhästära.

2) äsphäraJtortAöna in der Ausgabe Roths.

3) Vedische Stadien, Bd. II, S. 225.

4) Nllak&ntlia erklärt Otphura in II, 56, 4 ganz richtig als oktavinyäsapäUmä^sOiMMm, wftbrepd er zn Jl, 69, 4 von einem äephvra genannten Wfirfeltoche {äsphuräkhyenäksapätanavisaaä), mit dem die sabhä bedeckt sei, spricht. Er denkt hier offenbar an ein Tuch, wie es beute beim Caapnr- und Pacisi - Spiele gebraucht wird; vgl. seine oben angefahrte Erklärnng von mtuf^ala in Mbh. VUl, T4, 16. Es liegt aber nicht der geringste Orund vor, die Benutzung eines solchen

DAS WÜRFEIäPIBI. IS AI.TRN' INDIEN. IS

56,4 ausgezeichnet: der Streitwagen ist der Würfelplatz , yon dem aas der Kämpfer die Pfeile der WUrfel abschiesst '). Auch bei dem Spiele zwischen Rakmin und Baladeva, wie es im Harivaiiiäa geschildert wird, werden die Würfel offenbar einfach anf die Erde geworfen *) ; sonst wäre es hanm verständlich, weshalb Baladeva seinen Gegner auffordert, die Würfel 'anf diesem staubigen Platze' {(iese 'smimti tv otlhipämsuie) zu werfen (Har. Vigpup. 61, 37).

Der Fattaha. Endlich sei hier noch der paffaka angeführt, der in der Einleitung znr Paäakakevall erwähnt wird '). Da pufpika auch sonst Tafel oder Brett bedeutet, so sehe ich nicht ein, weshalb Schröter äiic'po{fa?:e hier 'auf ein weisses Tuch' übersetzt*). Die Auffassung als Wiirfelbrett liegt jedenfalls am nächsten. Dies ist die einzige Stelle in der Sanskritliteratur, wo ich die Verwendung eines dem phahka der Jätakas analogen Würfelbrettes mit einiger Sicherheit nachweisen kann, doch ist auch dieser Nachweis nur von sekundärer Bedeutung , da es sich in der PäSakakevall ja nur um ein Würfelorakel, nicht am das eigentliche Würfelspiel handelt.

Das Ak^ävapana. Allerdings giebt es noch einen Ausdruck, für den das PW. 'Spielbrett' als Bedenlnng angiebt und der nicht mit adliitkvana identisch sein kann: das ^ata- pathabr. V, 3, 1, 10 und Kätyäyana, Srautas. XV, 3, 30 belegte (lifaropara. Das alfarapatia kann anmSglich in einer im Boden angebrachten Vorrichtung be- standen haben, sondern muss ein bewegliches Instrument gewesen sein, da es als die dalfina für den id?ävai>a, den königlichen Würfelbewahrer , beim Raja- snya bestimmt wird. Der Saihksiptasara giebt nun in der Tat die Erklärung: ilyütaläle yaträkfäh praJc^ipyajite lud ak^ärapanam. In andern Kommentai'en aber wird ea als ein Behälter zur Anf bewahrung der Würfel erklärt; so bei Säya^ia; akfivapanafh palram akfa upyaiite 'smiun ity aifavapunam al'?asthanäiapunapälram und in zwei Randglossen, die Weber anführt: aJcfOstliapaimpätram ili Määhaiah and äyütaravtanapätram ak^äiapanaiii. Für die Richtigkeit der zweiten Erklärtmg

Tnches acbou der epüchen Zeit zazuBchreiben. Wer die Schilderung der HerrJcbtDiig des SpicI- sutles im Tidhnrapavditajstaka vergleicbt, wird kaom bezweifeln, dus die Worte ujXMtirnä nabhä nicblB veiter bedeuten als: 'die Spielhalle ist (mit Teppichen zum Sitzen) belegt'. Zur Etymologie von ä»phuTa vgl. Bv. X, 34,9, vo es von den Würfeln heisst: updri sphuranti.

1) Ein drittes Wort, für das das kleinere PW. im Anscliluss &□ Nilakantba die Bedeutung 'Rrett, Spielbrett' aufstellt, igt phaia in dem schwierigen Verse Mbh. IV, 1,25. !□ dem grosseren PW. Würde es als 'Auge auf einem Würfel' erklärt, aber weder die eine noch die andere Bedeutung paait in den Zusammenhang. Wir werden auf den Vers spater znrürkkommen.

2) Im übrigen ist hier, wie wir sehen weiden, nicht das einfache, sondern das mit dem Brettspiel kombinierte Würfelspiel gemeint.

3) In BÄ; SchiOter, a.a.O. S. 17.

4) A. a. 0. S. Xn. Anch Weber spricht (Monatsber. S. 162; Ind. Streifen, Bd. I, S. 279) von einem 'reinen Tuche', in der Übersetzung (S. 286) aber von einer 'reinen Tafel'.

16 HRIMBICB LUDESS,

spricht vor allem die ausdrückliche Angahe der Texte , dase das akfavapana mit einem Haarseile versehen war (väUidainna prahaddham ; väladamaladdkam) , was wohl für einen zum Tragen bestimmten Würfelbehälter passt, für ein Spielbrett aber doch ganz anangebracht wäre. Dazu kommt, dass avnpana auch sonst nur die Bedeutung 'Gefass , Behälter' hat. Ich kann also in ah^ävapana nnr einen WUrfelbebälter erkennen, and ein solcher ist jedenfalls ein durchaus geeignetes G«Bchenk für einen dkfävapa'^).

Die Pafiakas.

Die Würfel heissen in der Prosa des Vidhurapapijitajätaka (VI, 281,11; 15; 19; 20; 21 ; 282, 4; 8; 11) und des Afl^abhütajätaka (1, 290, 1) päsdka. Daneben steht die kürzere Form pOsa (I, 293, 12) , die auch in Gr. 3 des Spielliedes er- scheint. Im Sanskrit entsprechen pOsaka nnd pOsa. Die längere Form wird von Amara (II, 10, 46) , Mankha (967) nnd Hemacandra (Abhidhanacint. 486) ange- führt. Belegt ist sie im SthaTirävallcarita VIII, 355, wo von Cäpakya erzählt wird, dass er mit falschen pädakas {küfapäsakaih) gespielt habe, and mehrfach in der Pääakakevali (Vv. 49; 102; 125, and in den Einleitungen von BA nnd BB). Die kürzere Form findet sich ebenfalls im Mahkhakofia (886), in der Psäakake- vali (V. 16 und in der Einleitung von BB), in Nllakapthas Kommentar zu Mbh. m, 59,6; IV, 1,25; 7,1; 50, 24; V, 35,44; VIII, 74,16 n. s. w. and bei Kama- läkara za Narada XVII, 1. Hemacandra (Abhidhanacint 486; Anekärthas. n, 543 ; UoildigaQav. 564) kennt aber auch die Form prosaka, nnd diese wird in dem ersten Würfelorakel des Bower MS. (Z. 2)*) tatsächlich verwendet. Da sowohl pä&aka als aoch prOsaka erst ans verhältnismässig später Zeit belegt sind , so sind beide wahrscheinlich nur Sanskritisierangen eines volkssprachlichen pIXsaka. Welche von beiden die richtige ist, wage ich nicht zn entscheiden. Die Be- zeichnang als 'Schlinge' oder 'Fessel' erscheint wenig passend für den Würfel; prOsaka andererseits könnte von pros gebildet sein ähnlich wie unser 'Würfel' von werfen, doch spricht gegen diese Ableitang, dass die Wurzel as mit pra, soweit ich weiss, niemals in Verbindung mit einem Worte für Würfel gebraucht; wird.

Die päSakas waren nach G. 3 des Spielliedes und nach der Prosaerzählnng des VidharapaQ4itajätaka (VI, 281,10) und des AQ^abhütajataka (I, 290,1) ans Qold gemacht. MärchenkSnige haben nar goldene nnd silberne Sachen ; in Wirk- lichkeit wird man sich auch mit weniger kostbaren Stoffen begnügt haben. Die heim Orakel verwendeten päiakas waren nach der Pääakakevali ') ans Elfenbein oder aas Svetärkaholz verfertigt; nach der tibetischen Version wurden sie bei Nacht aas den Wurzeln des Säpijilyabaumes geschnitten*).

1) Unter ötiqpaiM wird übrigens im gr&sBeren PW. für akfävapana die BedeQtnng 'Würfel- becher' aufgestellt. Dagg ee diesen in Indien nicht gab, wird aaclilier gezeigt werden.

2) Ind. Ant. Vol. XXI, p. 135; Bower Maniucript, edited b; Hoernle, p. 192. 8) Einleitung in BB: 4veläriag<>jad<xiaam vä.

4) Monatsberichte der Kgl. Prenss. Akad, der WiaaenschafUn zn Berlin 1869, S. 160; Ind. Streifen, Bd. I, S. 276. Das Eauiikasütra Till, 16 zählt Aegle inarmclos, den Bilva- i>4er äändilya- baum, nnter den zu res faostae gebrauchten Holzarten anf.

DAS WÜRTBIäPIRI. IH ALTRN INDIEN. 17

Was ihre Form betrifft, so meint Scliröter^), sie wären wohl vierseitig (d. b. pyramidenförmig) gewesen , wobei die nach nnten fallende Seite die ent- scheidende gewesen sein müsse ^. Diese Yorstellnng ist ganz falsch. Eine Kenntnis des modernen päiaka würde Schröter vor diesem Irrtome bewahrt haben. Der pa4aka, wie er noch heute beim Canpnr gebrancht wird, ist ein rechtwinkliges vierseitiges Prisma, nngefahr 7 cm lang und 1 cm hoch nnd breit '). Nor die vier Langseiten sind mit Angen versehen; die beiden Schmalseiten, die bei der ganzen Form des Würfels Oberhaupt nie oder doch nur durch einen Zufall oben oder unten liegen können, sind nnbezeichnet. Dieselbe Form hatte der päsaJca sicherlich schon in alter Zeit. Er wird in der Psäakakevali *) caturasra , in G. 3 des Spielliedes caluramsa, vierkantig, genannt, was darauf schliessen lässt, dass die Kanten an den Schmalseiten abgerundet waren, um ein Liegenbleiben des Würfels auf diesen völlig unmöglich zn machen. Auch das Mass des Würfels wird in beiden Textaa angegeben. N^ach der (räthä hatte er eine Länge von 8 aiigula; nach der Pfiäa- kakevaü scheint er 1 angula oder 1 aAgula und 1 yava breit nnd daomenlang gewesen zu sein, doch sind die dort gebrauchten Ausdrücke nicht ganz klar').

In betreff der Angenzahl des einzelnen poiaka lässt sich mit Sicherheit be- haupten, dass die vier nomerierten Seiten die Zahlen von 1 bis 4 trugen. Bei den zahlreichen Würfen , die in den verschiedenen Würfelorakeln angeführt werden, handelt es sich immer nur am diese Zahlen; die Tatsache wird ausser- dem ausdrücklich bezeugt durch Milakantha, der zu Mbh. TV, 50, 24 bemerkt: h-amenaikadtiÜricaturankäAlntaii^ prade^air aAkaeatuffai/avan päio hhavati. Die mo- dernen beim Canpur gebrauchten Würfel sind in dieser Hinsicht verschieden ; die mir vorliegenden sind der Reihe nach mit 1, 2, 6, 5 Augen bezeichnet, während die bei Hyde, Historia Nerdilndü, S. 68^, abgebildeten 1, 3, 4, 6 Augen zeigen *).

Die Vibhitakafrüchte. Für die älteste vediscbe Zeit lässt sich der Gebrauch der paidkas nicht nachweisen. Nach den Liedern des ^- und Atharvaveda verwendete man viel- mehr beim Wtirfeln den vibhidaka, die Nuss des Yibhidaka- oder Vibbitakabi

1) A. a. 0. 8. xm.

2) Diew ADBchkunng teilte anch Weber (Mooaiaber. S. 162), der aber Bp&ter durch Wilsons ricbtige DefinitioD von poäaka 'a dice, particnlarly the long sort osed in playing Chaupai' ver- aalasat, der Wahrheit schon näher kam ; siehe Ind. Streifen, Itd- 1, S. 278, Note 3.

8) Ich urteile nach Exemplaren, die ich der Oüte des Herrn Dr. A. Freiherrn von StaSl- Holstein verdanke.

4) Id der Eioleitting in BB; Schröter, a. a. 0. S. IS.

5) Schröter liest Mgula^ vägaväiikikam |] wigiiitcuh mänaviftir^A, was ich zn aiiguiaiit jfoeadltikam || Mtgutthamänanstinfam verbeBscm möchte.

6) Damach anch hei A. van der Linde, Geschichte und Litteratnr des Schachspiels, Bd. I, S. 80.

7) Es nag hier anch noch erwähnt werden, dass nach der tibetischen Version der Paäaka- kevali die vier Seiten des Würfels mit Buchstaben, nämlich a, ya, «a, da bezeichnet waren; siehe Weber, Monatsber., S. 160; Ind. Streifen, Bd. I, S. 276.

o a. I. Gh. d. Wia. n OttUiigiiii. Pbll.-hlrt, Rl. N. F. Bud 9, t. 3

18 BEINBIOH lQDBRS,

(Rv. Vn, 86,6; X, 34,1; Av. Paipp. XX, 4,6 nach Roth)'). Die Wörfel heissen daher die braunen ^»abhrü, Rv. X, 34, 5 ; Av. VII, 114, 7), am windigen Orte ge- borenen (pravätejd, Rv. X, 34, 1). In der Ritnalliteratar werden die beim Agny- ädheya, RäjaBüya und bei Zanberzeremonien gebrauchten Würfel in den Texten selbst nirgends als Yibhitabafrüchte charakterisiert , die Kommentatoren er- klären aber mehrfach den dort vorkommenden Ansdrach iiJc^a in diesem Sinne, 80 Agnisvämin zd LätySyana, Srautas. lY, 10, 22, Rndradatta zn Apastamba, ärantas. V, 19, 2, Mfttfdatta zu Hirapyake^, Grhyas. U, 7, 2, Därila za Kauiikas. XVn, 17; XLI, 13. Zum Teil aber handelt es sich dabei um Imitationen von Fruchten, wenigstens giebt Säyaoa zu Taittiriyas. I, 8.16,2 (Bibl. Ind. Vol. 11, S. 168) und Satapathabr. V, 4,4,6 an, dass beim Räjasüya einige goldene Yiblü- takafrüchte als Würfel benutzten *). Ob mit den vaihhilaka Würfeln, die Apastamba, Dharmas. II, 25, 12 bei der Beschreibung der Einrichtung einer Spielballe er- wähnt, die Früchte gemeint sind, ist nicht ganz sicher, da Haradatta vaibliUakun durch vibhstakavrkfasya vikärt^thlilän erklärt, also vielleicht Würfel , die aus Vibhltakaholz gemacht sind, darunter versteht.

Aus der epischen und klassischen Literatur ist mir ein direktes Zeagnis für den,Crebraucb der Vibhitakanüsse beim Würfeln nicht bekannt; es lassen sich dafür aber Namen des Baames wie alfa und hali (Amara II, 4, 58 ; Halär yadha II, 463; MaAkha 968; Hemacandra, Abhidhanacint. 1146, Anekärthas. 11,466; 543) und die Sage anTiihren, nach der Eali aus Nalas Körper in den Vibhitakabaum fuhr, der seitdem verflucht ist (Mbh. III, 72,38; 41).

Was die Form betrifft, in der man die Vibhitakafrüchte benutzte, so mag hier zunächst die Ansicht eines modernen Fandit angeführt werden, von der ans Roth unterrichtet '). Dieser Pandit richtete die Müsse zum Spiele her, indem er ihnen zwei Seiten machte; aaf die eine schrieb er pä, d.i. Par.4aia, auf die an- dere kau, d. i. Kawava. Die eo zurechtgemachten Nüsse wurden nach dem Fandit als Kreisel benatzt; man fasste die einzelne Noss an ihrem unteren stielartigen Fortsatz, zwirbelte sie mit drei Fingern und liess sie tanzen. Die Seite, die nach oben fiel, entschied. Diese ganze Erklärung ist, wie schon Roth bemerkt hat, durchaus unwahrscheinlich und mit dem, was uns sonst über das Spiel be- richtet wird, völlig unvereinbar. Sie ist daher nichts weiter als ein Einfall, dem irgend welcher Wert nicht beizumessen ist.

Da die Nüsse fünf Seitenäächen haben, eo nahm Zimmer an, dasa die ein- zelnen Seiten der Reihe nach mit 1, 2, 3, 4, 6 Augen versehen waren*). Meines Erachtens ist das aber deshalb unmöglich, weil bei einem derartigen Würfel keine Seite als die obenliegende und damit entscheidende betrachtet werden kann. Die Form der Nüsse schliesst somit schon von vorneherein jegliche Unterscheidung

1) Vgl. Roth, ZDMO. 11, 123, and besonders Qarupüj&kanmudi, S. 1 ff.

S) Aach ApasUmtw, ärantas. XTin, 19, 1; 5, spricht von goldeneo Würfeln (aauvarjtän akfOn).

8) Gnrapqj&kMimadl, S. 3. 4) Altind. Leben, S. 284.

DAS WURTÜLSPIEL im AIjTEN indiisn. 19

der einzelnen Seitenflachen aas, and in der Tat ist eine solche bei der Art des Spieles, die Baadhäyana und Apastamba flir das Agnyädheya nnd Räjasüya vor- schreiben, auch garnicht von nöten; zu diesem Spiele können die Nässe, wie wir sehen werden, ohne weiteres in ihrer natürlichen Gestalt verwendet werden. Bas gleiche dürfen wir aber anoh für das gewöhnliche Spiel annehmen, da sich zeigen wird, dass sich dieses wenigstens prinzipiell nicht von dem ritnellen Spiele unterschied.

Die Kaarimnscheln.

Eine dritte Art von Würfeln waren die Kanrimnscheln, sk. kaparda und htxpardaka. Allerdings vermag ich das Spiel mit Kanris mit Sicherheit erst ans verhältnismässig sehr später Zeit nachzuweisen. Nach Yäjfiikadevas Faddhati za Käiyäyana, Sraiitas. lY, 9,21 gebranchte man Kanris zn dem Würfelspiel beim Agnyädheya. Mahidhara zn Väjasaneyis. X, 28 und Säyaoa za Taittiriyas. 1,8, 16,2 (Bibl. Ind. Vol. IL p. 168) nnd gatapathabr. V, 4, 4,6 geben an, dass bei der Übergabe der fünf Würfel an den König beim Räjasüya ana Gold ver- fertigte Kanris die Rolle der Würfel vertreten. Anch ^v. I, 41,9 soll nach Säyafia von einem Spiele mit Kanris die ßede sein. In dem letzten Falle hat SäyaQa nach dem, was wir sonst über das vedische Würfelspiel wissen, sicher- lich unrecht; aber anch die übrigen Angaben der Kommentatoren sind natürlich nnr für ihre eigene Zeit, ni^ht für die Zeit der von ihnen erklärten Texte be- weisend. Heutzutage werden Kanrimnsdieln als Wärfei beim Pacisi Spiele ver- wendet.

Es ist klar, dass das Spiel mit solchen Hnscheln viel einfacher gewesen sein rnnss als das mit wirklichen Würfeln wie den päiokas. Jede lldarkierimg der Sräten durch Zahlen ist ansgeschlossen, nnd es kann sich nnr darum ge- handelt haben, ob die Muscheln mit der gewölbten Seite nach oben oder nach unten fielen. Das wird denn aoch von Mahidhara ausdrücklich festgesteUt; nach ihm siegt der Spieler, wenn alle Kanris entweder nach oben oder nach unten fallen: yadä paUcap^ aJtfä ekarüpah patanty uttänä avänco fadä devUur jajfoh. Dasselbe besagt der von Sayapa zn Öatapathabr. V, 4, 4, 6 zitierte Vers : paiicasu tv ekarüpOsu jaya eva bhavi^yati.

und damit stimmt auch die Bescbreibong überein, die Yajßikadeva von dem Vor- gang giebt: „Darauf breiten die Opferpriester, der Brahmau und die andern, nördlich vom vikara ein Stierfell aas, setzen darauf ein Messinggeftlss mit der Öffnung nach unten, nehmen fünf Kaarimnscheln in die Hand und, nachdem sie gesprochen haben: 'Darob Gleich {samena) siege ich, dorch Ungleich (vifatnena) wirst du besiegt', würfeln sie viermal auf dem Messinggefässe. ". Die Aasdriicke sama nnd vi^ama sind also nicht, wie Hillebrandt, Ritnal-Litteratnr, S. 108, will, als gerade und ungerade za verstehen, sondern samena bezeichnet den Fall, dass alle fünf Moscheln in gleicher Weise mit der Wölbung nach oben bezw. nach unten &llen, vifamena das Gegenteil.

so HKINKICH LÜDKBS,

Die äalakäs und Bradhnas.

Wenn aach vielleicht nicht direkt ala Würfel zq bezeichnen, so doch aach Form und Gebranch diesem sehr ähnlich war die salaiä, das Späbnchen. Pft|iiiti ervälmt die Salakos in ü, 1, 10 znsammen mit den Wäcfeln, und die Eääikä be- merkt zn der Stelle, daes man beide za einem Spiele namens Faücikä benatze. In der Näradaemrti (XVII, 1) und in Ssyauas Kommentar zu Av. IV, 38,1; YII, 62,5 werden die iidalas ebenfalls neben den Würfeln genannt, and nach Yäjftikadevas Faddhati zu Kätyäyana, ärantas. lY, 9, 31 worden sie zom Spiele beim Ägny&dheya benatzt, wenn Kaarimnscheln nicht zn erlangen waren.

Aach dem Epos ist das Spähnchenspiel bekannt. Ubb. V, 36, 44 wird anter den sieben Leuten, die nicht als Zengen auftreten dürfen, anch der salakadhärta aufgezählt. Das Wort ist gebildet wie das bei Amara 11,10,44; Hemacandra, Abhidhftnac. 4S5 überlieferte akfodhürta, das im Fall als akkhadhutta belegt ist (Jät. I, 379, 23), and bedeutet nicht, wie das Fetershnrger Wörterbuch ver- mutet, 'YogelsteUer' , sondern, wie NilakaQtha erklärt, 'einen, der mit einer icdaka oder einem poSa oder ähnlichen Dingen Wahraagerei u. s. w. betreibend andere Leute betrügt' {salakaya pasadinä va sakunadiham uktva yo 'nyan vaAcayali). Wir ersehen ans dieser Erklärung zugleich, dass man die Saiakas genau wie die pA- ioikas za Orakelzwecken benutzte.

Ihr AuBsehen ergiebi sich aas dem Kamen; es waren Spähnchen, deren obere und untere Seiten irgendwie verschieden bezeichnet waren. Dazu stimmt, dass nach der Kftäikft beim ^d^ti-Spiele genau wie beim Spiele mit Kanri- muscbeln derjenige siegte, dessen Späbnchen alle eine und dieselbe Fläche ent- weder nach oben oder nach unten kehrten.

Ganz ähnlich wie die saiakos waren offenbar die bradhnas, die in der Nä- radasmrti XVII, 1 zwischen akfa und salaka aufgezählt werden. Eatnaläkara erklärt das Wort als 'Lederstreifen' {carmapaffikSh).

Ak^a. Alle die verschiedenen Würfelarteu, mit Ausnahme der ialäkos and bradhnas, können durch den Ausdruck akfa, p. akkha, bezeichnet werden, der in der ge- sammten indischen Literatur von den ältesten Zeiten bis auf den hentigen Tag häufig vorkommt. Diese Allgemeinheit des Ausdrucks bringt eine gewisse Un- sicherheit mit sich. Ausser in solchen Fällen, wo der dkga näher charakterisiert wird oder wo das Wort in demselben Texte mit einem der spezielleren Aus- drücke wechselt wie zum Beispiel in den Gäthäs des Vidhnrapa^iijitajätaka, wo es neben paSa erscheint, oder in Kv. X, 34, wo es neben vihkldaka steht, ist es von vorneherein oft schwer, zu sagen, was wir uns darunter vorzustellen haben. Wir sind hier zum Teil auf die Kommentatoren angewiesen; zum Teil können wir auch aus den Angaben über das Spiel selbst Rückschlüsse auf das ge- brauchte Material machen, da, wie wir sehen werden, das Prinzip des Spieles ganz verschieden war, je nachdem mit Vibbltakanüssen oder pa^akas oder Ean- rimuscheln gespielt wurde.

DAS WflBrBLSPlBL IM ALTEN INDIBN. 21

Ea sind im weBentlichen drei Kategorien von Texten, fOr die eine Fest- atellimg des Begriffes ak^ von Wichtigkeit ist, die vediscfaen Lieder, die Ritoal- literatar nnd das Mahäbhärata. In den Iiiedera des ^g- nnd Atharvaveda werden wir unter ak^as nach dem oben Gesagten sicherlich überall Vibhitakaniisse za verstehen haben. Auch in der RitaaUiteratar scheint mir ak^a stets die Vibhi- tahannss oder eine Imitation derselben in Gold zn bezeichnen. Wie wir sahen, behaupten die Kommentatoren an einigen Stellen allerdings, dass man anch, sei es natürliche, sei es in Gold nachgebildete Kanrimnscheln beim ritnellen Spiele gebrauchte; aas den Texten selbst lasst sich das aber nicht erweisen. Alles, was wir hier über die Methode des Spieles erfahren, passt nnr anf das Nässe- spiel nnd ist mit der Methode des Kanrispieles wenigstens in der Form, die wir oben kennen gelernt haben, unvereinbar. Die Behaoptongen der Kommentatoren sind also, wie schon gesagt, höchstens für den Brauch ihrer eigenen Zeit be-

Was das Wort ai^a im Mahäbhärata betrifft, so wird es von Nllska^tha stets durch pOäa erklärt '). Die Schilderang des Spieles zwischen äa^nni nnd Tndhisthira im Sabhäparvan, zwischen Nala nnd Fuskara im AraQyaparvan weist aber deutlich darauf hin, das hier das alte vedische Spiel mit Vibhitakanüssen gemeint ist^, das Nilaka^thä vermntUch gamicht mehr kannte. An andern Stellen scheint aber in der Tat nnier akfa der pä^aka verstanden werden zu müssen. In Mbh. rV, 7, 1 ist von akfas aas Katzenauge nnd anB Gold"), in IV, 1,25 von solchen ans Slatzenange, ans Gold nnd aus Elfenbein, von schwarzen nnd roten t^cfos die Rede*), und wenn man auch Yibhitakanüsse nnd Kaurimnscheln in Gold nachahmte, so sind doch Nachahmungen in Steinen und Elfenbein oder gar in verschiedenen Farben sehr unwahrscheinlich nnd jedenfalls nirgends bezeugt. In Mbh. IV, 68 wird femer erzählt, wie König Virata sich mit Yndhi^thira wäh-

1) Siehe die S. 16 gegebenen Belege.

2) Den Beweis dafür hoffe ich im FolgendeD zn liefern.

S) mudäryarOpäM prattmucya käncanän akfän sa kaJcft parigrhi/a vAsasä | NÜakavtha, der hier offenbar mi das Canpur oder an das Würfelschach denkt, will allerdings zn vatdäiyaripä» nnd fcöSconön särin ergänzen nnd akfän für sich nehmen : caidüryarüpän kälUa- nöM ea iArin | tdiuft ivetaralOaiän^m iäriphdlakasya copalak^aiyam \ ak^ä» päs&mA ca. Mir er- scheint diese Eonetnilition anmOglicb, wenn ich anch die Beziehung anf ein mit dem Brettspiel kombiniertes Würfelspiel für richtig halte.

4) vai^ryän häXcanän däntän phalair jyottrasai^ saha |

hftn^äi ItAitSkfämi ca nirvarUjfUmi manoraman \\ Der «weite päda ist mir nnklar. Milakaptha fasst hier däntän als särin und bezieht darauf vaidü- fydfi, iäUatnän und jyotiraiaih, das rot und weiss bedeuten soll. Auch krfnäk^än und lohitäkfän erkUrt er durch /drin. FhaUüfi umschreibt er durch iäTisthOpaTtärthäni kofthayuktäni ka4hädima- yöm phalakäni taili, wobei er aber an 'Bretter aus Holz u, s. w., mit Feldern versehen, zum Auf- stellen der Steine' denkt, nicht an 'hollowed vessels for rattling tbe dice', wie Hopkins, Position of the Bnling Gute in Ancient India, JAOS. Vol. XllI, p. 123, meint. Er bat hier also dasselbe Spiel wie iD IV, T, 1 im Äuge. Auch Uarivaih^ 11, 61, 87 werden schwarze und rote äkfat erwähnt

82 HBIMBICH LUDERS,

rend des Würfelspieles erzürnt und voller Wat seinem Gegner mit einem Würfel ins Gesicht schlägt, so dass ihm die Nase blatet (V. 46): taiah prakupilo räja tarn akpe^ahanad bhr^am \ mukJte Yudhiffhiratn Icopän naivam üy eca bhartsayan || Aach hier kann mit dem okfa nnmöglicb die haselnassgrosse Yibbitakafracht gemeint sein, mit der man einen Schlag überhaupt nicht fähren kann. Der Dichter kann hier nnr an einen pa^aka gedacht haben, der allerdings lang nnd schwer genng ist, mn zom Schlagen zn dienen.

Nnn ist es gewiss kein Zufall, dass alle diese Stellen, wo wir ahsa im Sinne Ton päsaka nehmen müssen, gerade im Virä(aparvan vorkommen, d. h. in dem Far- van, in dem aach sonst zum Teil andere nnd offenbar spätere Sitten und G}«bräache zn Tage treten als in den übrigen Teilen des Epos ^). Ich sehe daher keine Sdiwierigkeit in der Annahme, dass aipa im vierten Bache des Hah&bhäraba eine andere Bedeutung zukommt als in den übrigen Büchern nnd daher hier auch ein anderes Spiel gemeint ist als in jenen').

Die Zahl der Würfel.

Über die genaue Zahl der Würfel, die beim Spiele gebraacht worden, geben uns die Jätakastellen keine Auskunft. Der ständig wiederkehrende Ausdmck päsake oder pOse khipati {Jät. I, 290, 1 ; 293. 12 ; VI, 281, 19 o. ö.) und die ganze Schilderung des Spieles im Yidhurapaijditajätaka überhaupt zeigen nur deutlich, dass bei dem Spiele mit päSakas jeder Spieler mehrere Würfel zugleich warf.

In der Einleitung zn dem ersten Würfelorakel des Bower Manuskriptes ist von pä§akas im Plural die Rede *), nnd da die nachher anfgeführten einzelnen Würfe jedesmal ans drei Zahlen bestehen, so dürfen wir mit Sicherheit an- nehmen, dass man drei päiakas verwendete. Da es aber hier bei den Würfen auch auf die Reihenfolge der Zahlen ankam, es werden z. B. die Würfe 421, 214, 142, 241, 412 von einander onterschieden so mnssten natürlich auch die einzelnen päsakas noch irgend ein Abzeichen haben, damit man sie als ersten oder zweiten oder dritten erkennen konnte. Darauf bezieht sich nun offenbar die Angabe (Bl. P, Z. 3), dass sie mit einem Topfe, einem Diskos und einem Ele- phanten versehen waren {kKmbliakärimätu'Agayukiä patavtu)*). Der dorch das Bild eines Topfes gekennzeichnete pOJaka galt also immer als der erste, der mit dem

1) Der Orund ist vahrscheiiilich der, dass für den Inh&lt des vierten Boches abgesehan von didaktischen Stellen ^ keine alten Quellen vorlagen, durch die aich der epische Dichter ge- bunden fohlte, während er sieb in den andern erzählenden Büchern an ältere Schildernngen aaschlosB.

2) Oeuaaeres hierüber später. Dass anch der moderne Inder sich nnter dem akfa im Virä- taparran einen paiaka vorstellt, Eeigt das in der Bombajer Ausgabe diesem Farvan vorgeheftete Bild, aaf dem Yndhiqthira mit zwei päif^as in der Hand dargestellt ist. Für unsere Frage be- weist das freilich nichts, da man sich heutzutage wohl ebenso wie schon zu Nitakavtbas Zeit das Würfelspiel Überall im HahäbhBrata als das pö^aita-Spiel denkt.

S) Bl. Iti, Z. 2 f.: prätakd ptUantu; Z. i: samttkfä paiantti.

i) Diese Erklärung von kumbhatärimaiaiiga hat Hoerale, Ind. Ant. Bd. XXI, 3. 132 gegeben. In seiner Ausgabe des Bower MS., 8. 197, hat er sie fallen lassen. Hier übersetzt er die fragliche

DAS VfiRTELSPIEL IM ALTEN INDIEN. 38

Diskus war der zweite, der mit dem Elepkanten der dritte. Für die Wahl dieser Zeichen war Bicherlicli massgebend, dass alle drei glückbringende Sym- bole sind').

Änch in der Paäakakevall werden für jeden Wurf drei Zahlen angegeben, nnd es wird dabei ein Unterschied in der Reihenfolge der Zahlen gemacht, aber hier wird in der Einleitung nnr von einem päsakn gesprochen*). Es wurde also bei dem Orakel der FaäahakeTali ein poiaka dreimal hinter einander ge- worfen, wie das in BB anch ansdrücklich gesa^ wird:

trivärarh prarthayed devüh mantterianma maiitravit \ trivärath dkarayet paSaih paii-äd devi hi nireJi-set H ') Der Crebraach von einem oder drei Würfeln beim Wahrsagen beweist natür- lich nichts für daa eigentliche Würfelspiel. Ebensowenig konmit aber für dieses T&jnikaderas schon oben (S. 19) angeführte Angabe in Betracht, wonach man beim Ägnyädheya mit fünf Kaurimuscheln oder, falls diese nicht zu haben waren, mit fünf Spähnchen viermal hintereinander würfelte. Yäjnikadeva hat hier sicherlich das in der Kääibä zu Päi?. 11, 1, 10 beschriebene Faficikä^ptel im Änge, wenn auch in der KäSikä selbst die Kaarimnscheln nicht direkt erwähnt sind, sondern nor fünf a/.'fos oder Saiakäs als Spielmaterial genannt werden*). Es wäre aber natür- lich ganz falsch, aus diesem Muschel- oder Spähnchenspiel, das schon dadurch, dass es einen besonderen Namen führt, als eine Abart des Spieles charakterisiert wird, auf das eigentliche Würfelspiel za schliessen.

Stelle: 'Let tbem fall as befitB the skill of Knmbhakfin, the Mfttsäga viomanV nnd meiot, es läge hier vielleicht eine Anspielung anf eine in einer bnddhistiBchen liegende erwähnte C^odfila Fraa Knmbbaküri Tor. Aber abgesehen davon, dasa die Worte doi^h wohl kaum jene Übersetzung zu- lassen, scheint mir eine solche Anspielung deshalb ganz unwahrscheinlich, weil iu dem Texte sonst nirgends Beziehongen zum Buddhismus cu Tage treten; das Schriftchen verrät im Gegenteil durch den nama»kära an Nandinidre^vara, die Ärir^'as, Tsvara, Mänihhadra, alle Yak^as, alle Devas, Siva, Sa;thi, Praj&pati, Rudra, Taiirarana und die Marutas (B1. I'', Z. 1 2), durrh die Erwülinung von äiva, Kärftyapa, Vifrin, Janärdana (Bl. I>>, Z. 4— 5) und durch die Vorschrift, seine Habe an die BraJunaaen zu verschenken (Bl. III>>, Z. 4), dass es einen orthodoxen Hindu zum Verfasser hat

1) Ganz anders denkt sich Hoemle die Sache. Er nimmt an (Ind. Ant. Bd. XXI, S. 132), dass die Würfel auf eine Tafel geworfen wurden, die in zwülf Felder geteilt war ; je drei dieser Felder wären der Reihe nach mit den Ziffern 1, 2, 3, 4 bezeichnet gewesen. Aber für das Vorhandensein einer solchen Tafel haben wir nicht den geringsten Anhaltspunkt; das Wort tfti (Bl. Ii>, Z. 4), das Hoemle mit 'diagram' übersetzte, giebt er seihst später io seiner Ausgabe (S. 19T) durch 'process <^ fiimnoiton' wieder. Die Gestalt der -pSiakas scheint mir den Gebrauch eines Diagramms sogar aoBKUschliessen. Hätte man diese stabähnlichen Würfel auf eine derartige Tafel geworfen, so hätten sie so und so oft über die Grenze der Felder htnansgeragt, und es hätte zweifelhaft bleiben müssen, welche Zahl gemeint sei. Durch diese Erwägung erledigt sirh meiner Ansicht nach auch das, waa Schröter, a, a. U. S. XT, über den Gebrauch eines Zahlenbrettcs vermutet.

2) In BB: mvhürit ivbhavtlAyäih p äiakaä kärat/ec chubham; om namah päSendr aeü- ^äma^t kän/am seUyaih vada »atyam tada svöhä ; päiakam bhuvi eälayet.

S) Vgl. Schröter, a. a. 0., S. XIV, der Webers Auffassung mit Recht verwirft. 4) Auf dasselbe Spiel gehen natürlich auch die S. 19 angeführten Bemerkungen Mahldharas ond SKjaoas.

24 BBIHRICH LODBBS,

Eine FäofzaU von Wärfein wird femer in den Ritaaltexten Tielfach in einer Zeremonie dee E,äja6üya ervälmt: Taittirlyabr. 1,7,10,6; Apastamba, ^rantas. XVIII, 19,5; Öatapathabr. V, 4, 4,6; Kätyäyana, Örautas. XV, 7,5. Auf diese Stelle hat Weber grosses Grewicht gelegt'); ich glanbe aber später zeigen zn können, dasB die dort genannten fünf Würfel überbaopt nicht zum Spiele be- nntzt worden').

Im übrigen ist in den Beschreihnngen des Spieles ia den Bitaaltexten immer von sehr hohen Wörfelzahlen die Rede. Beim Agnyädheya brauchte man nach Baadhäyana, Srantas. II, 8 49 Würfel, nach Apastamba, Sraatas. V, 19,4 empfing der Opferherr dabei 100 Würfel. Beim Räjasöya worden nach Apastamba, SrautaB. XVIII, 19, 1 znnächst über 100 oder ober 1000 Würfel auf das adhide- vana geschüttet; nach XVIII, 19,6 werden dann den Gegenspielern des Küni^ 400 Würfel weggeschüttet.

So merkwürdig diese Angaben aaf den ersten Blick erscheinen mSgen, so stimmen sie doch durchaus zn den Andentnngen, die ans im Epos and im Bgreda über die Zahl der Würfel gemacht werden.

Im Mahäbbärata wird allerdings eine genaae Zahl der Würfel, soviel ich weiss, nicht genannt; es wird aber stets von 'Würfeln', die der Spieler wirft, gesprochen, and in Mbh. III, 34,4 heiest es, dass Sakani bei dem Spiele mit Yadhisthira 'Haofen von Würfeln' geworfen habe:

mahamayah Sul^unih parratiyoh sabhSmadhye pravapann akfapügän \ amayinaA mäyayd pratyajaifit tato 'pasya^ vrjimitk Bhfmasena ]| Der Aasdrack akfapäga weist deutlich auf den G^ebranch einer grossen Anzahl von Würfeln hin.

Die Angaben des Rgveda sind bestimmter. Nicht nor wird hier in Rv. X, 34,12 von einem 'grossen Hänfen' gesprochen (^6 »aj senänir mahatö ganäsya), in Rv. X, 34,8 wird auch eine bestimmte Zahl genannt: fripaScO^d^ kr^ti vräta efäm. Das Wort tripaücOsah hat mannigfache Erklärungen gefunden. Ladwig übersetzt es fragend mit 'dreimal fonf. Ihm folgt Weber'), der tri- paßcäsah in tripancasah verändern möchte. Aach nach Zimmer*) bedeatet tri' paHcOsäh 'zu je dreimal fünf' oder 'zu je fünfzehn' und ist entweder ein Adverb oder ein Adjektiv mit dem Taddhitaso^xe Sa. AUe diese Erklärangen erscheinen mir unannehmbar; sie sind auch nur dem Wunsche entsprangen, die anverständlich erscheinende hohe Zahl herabznmindern. Roth and Grassmann übersetzen in Über-

1) Über die KSoigsweihe, den B&jasfiya, 3. 71 f.

2) Ich will noch bemerken, dus du Vorkommen von aksa zur Beieichnnng der Zahl 6 nichts für den Oebraacb tob fünf Würfeln beweiBt. Es handelt eich in diesem Falle garnicht iim das Wort akfa, 'Würfel', wie die Petenborger Wörterbücher angeben, sondern akfa ist hier das Sj- nonjm von indrij/a, 'Sinnesorgan'. Erwähnt mag anch werden, dus sich Kathäsaritsftgara CXXl, 104 ein Spieler dem läiva gegenüber als Iryatfa bezeichnet ; es geschieht das aber um des Wortspieles willen und kann daher für unsere Frage kaum etwas beweisen.

3) Ober den RfOasüja, S. 72.

4) Altind. Leben, 8. 284.

DAS WtiRFKI£FIE[, IM ALTICN INDIEN. 25

einstimmmig mit Säyapa 'ans 53 bestehend'. Gegen diese Dentnng lässt sich von rein sprachlichem Standpunkte ans nichts einwenden ; andere Erwägnngen führen aber doch daza, in tripaücaäd eine Bildong wie vedisch trifaptä, trinavd, klassisch triäaia, dvidaSa za sehen und es dementsprechend als '3 mal 60' zn fassen. Das Wort erscheint nämlich noch einmal in Av. XIX, 34, 2 ^) :

yd grtsyas *) tripaßeäiiit Satdm krtynkrtai ca ye \ sdrväa vinaktu tijaaa 'rasam jaAgidds harat j|

Hier empfiehlt schon die Zasammenstellnng von tripaücäsä mit iatä das Wort als 150 zu fassen nnd zo übersetzen: 'Die hundert und fünfzig grtsis (Hexen?)'} nnd die hondert Zauberer, sie alle möge der jungida von ihrer Kraft trennen nnd saftlos machen.

Eine weitere Stütze erhält diese Anfifassnng durch ^v. 1,133,3; 4:

äväsOm Maghavaü jahi idrdho yatumäünäm | , . . yasärh tisrah paiicäsälo 'bhivlangair apävapah ||

Die hier genannten yatumatis sind offenbar mit den grtSis des AtharTayeds iden- tisch, nnd hier erklärt anch Säya^a Üsrdk paRcäsdtah dnrch trigunitapafieaiatsa^ hhySm Bärdha^atam, Es ist also zn übersetzen: 'Schlag nieder, o Magharan, die Schar dieser Hexen . . . , von denen dn hnndertondfiinfzig dorch deine Angriffe niederwarfest',

Ebenso möchte ich ntm anch in Rv. X, 34,8 übersetzen: 'Zn hnndert- ondfiinfzig spielt ihre Schar'. Ob man darans den Schlnss ziehen darf, dass in rgvedisdier Zeit genaa 150 Würfel zum Spiele benutzt wnrden, ist freUich nicht ganz sicher; 'hnndertondfiinfzig' könnte hier vielleicht einfach zum Ans- drock einer grossen unbestimmten Menge dienen, wie das sicherlich in Av. XIX, 34,2 nnd Bv. I, 133,4 der Fall ist. Wie dem aber anch sein mag, die Stelle beweist jedenfalls, dass zn dem Spiele der rgvedischen Zeit genan so wie zn dem Spiele, das die Ritoaltexte nnd der Verfasser des Yanaparvan im Aoge haben, also, mit andern Worten, zo dem Spiele mit Vibbitakanüssen eine grosse Anzahl von Würfeln nötig war.

Diesem Ergebnisse scheint Rv. I, 41, 9 za widersprechen , wo nach den einheimischen Erklärem von vier Würfeln, die der Spieler in der Hand hält, die Rede ist. Ich glanbe später zeigen zo können, dass jene Erklärnng zwar dorchans richtig ist, dass aber daraas nicht auf ein Spiel mit vier Würfeln zn schliessen ist, wie das zum Beispiel Zimmer, Altind. Leben, S. 283, getan hat.

1) Diese Stelle hat schon Oeldner, KZ. XXTII, 217 f., zur Erklärung von tripaüeäsd in Rt.X,S4,6 horugezogen. Er faast aber Aab Wort in beiden FUlen als 63 tat und meint, dieae Zatd Bei nun Aosdinck einer nnbestimmten Vielheit gebraucht

2) Dies ist die Lesnng, die S&;ana vor sich hatte nnd die durch die unten angeführte Stelle ans dem Bgveda gestützt wird.

3) Bloamfield, SBE. Vol. XLII, p. 671, vergleicht die in Väjasaneyis. XVI, 2S eriTähnten ^ffä$.

Abkullsw« i. K. Oh. 1.W1«. n OMH^tn. PUL-Uit. Kl. V. f. Bud «,i. 4

26 HEINEtICH LUDEBS,

Glaha.

Würfelplatz oder Wörfelbrett nnd Würfel waren die einzigen Requisiten

des Spielers. Die Würfel worden, wie die Schildenmg des Vidhnrapsvditajätaka

dentlich zeigt, mit der Hand, nicht wie bei uns ni;t einem Becher geworfen.

Das gleiche Verfahren galt sicherlich schon in vedischer Zeit; ans Av. YII, 62, 8:

krtdth me däkfine käste jayo me savyd ähÜait \ dürfen wir wohl schliessen, dasa man beliebig mit der rechten wie mit der linken Hand würfelte. Aach hentzntage wird, soviel ich weiss, nie ein Würfel- becher benetzt. Es kann daher anch in der sdion oben angeführten Stelle ans dem Mahabhärata (U, 66,8):

glahün dhanüriifi me viddki iorän akfäm^ ca Bhärata \ glaha unmöglich den Würfelbecher bedeuten, wie im Petersborger Wörterbnch rermntet wird'), glaha, von der Wnrzel glah, die, wie schon die indischen G-ram- matiker gesehen haben, mit grah identisch ist (P&Q. HI, 3, 70) *), bezeichnet viel- mehr znnächat den 'GrifF', die Würfel, die man znm Wnrfe bereit in der Hand gepackt hält , den Wurf in konkretem Sinne. Diese Bedentong liegt hier noch vor; die glahas, die in der Eaast znsammengehaltenen Würfel, gleichen dem Bogen, die einzelnen Würfel, die beim Werfen darans hervorgehen, den Pfeilen"). Daher können Mbh. VIII, 74, 15 die glahas selbst mit Pfeilen verglichen werden: ady&sau Saubalak Kr^na glahäfl janätu vai äarän | durodaram ca Gm4ivam man4ala^ ca raiha^ praii || 'Heate, o Er^Qa, soU jener Sohn des Snbala erkennen, dass die Pfeile die Würfe sind, das Gäfidlva der Spieler*) und der Wagen der Spielkreis.'

In Mbh. II, 76, 23 ; 24 macht äakoni den Vorschlag , am die Verbannung zn spielen:

anena vyavasäyena dtvyäma puruforfobha^ \ samutJcfepena caikena vanaväsaya Bhärata \\ 'Hit diesem Übereinkommen wollen wir spielen , ihr Helden , nnd mit einem Wnrfe*) nm das Leben im Walde, o Bhärata.' Dann fahrt der Erzähler fort:

pratijagraha icm Fortho glaham jagrOha Saubalai^ | jiiam ity eva äakunir Yudhi^hiram ahha^ata ]|

t) ÄUB demselben Grunde kann ich aach fUr akfävapana und phalaka nicht die Bedeutung 'Würfelbecher" anerkennen; siehe 8. 16, Anm- 1; 8. 21, Anm, 4.

2) Pischel, Ved. Stad. I, 83, bat das allerdings in Zweifei gezogen, aber Rv. X, 34,4: yäaySgrdhad vidane vßjy äkfdfi scheint mir doch nicht ausreichend, um eine Ableitung von *gradh zu rechtfertigen.

3) NUakfwtha erklärt glahän hier durch pa^n.

4) Im grüBseren FW. wird hier for durodara 'Würfelbecher' aU Bedeatong angegeben; BOhtlingk hat aber diese ErU&nuig selbst aufgegeben, da sie im kleineren WGrterbnche fehlt NOab^tha erklärt dttrodm-a als fö^a, was sicher falsch ist; vgl. die unten angeführte Stelle Mbh. Yn, 130,20.

6) Über Bomutkf^a siehe S. 26, Anm. 1.

DAS WÜRFELSPIEL lU ALTUN' INDIEN. 27

„Der Sohn der Pftfaft nahm den') an; den Warf ergriflf der Sohn des Snbala. 'Gr«wonnen!' sagte Sakoni zu Yadhi^thira."

Dass gJaha hier wirklich die znm Warfe bereitgehaltenen "Würfel sind, zeigt der genan entsprechende Yers II, 60, 9, wo akfan für gldham steht : taio jagraha älakunis tan ahfOn akfatattvavit ] jitam itjf eoa iSakunir Yudhifthiram abhäfata || Diese Bedeatong 'Wnrf' ist im Mahäbhärata weiter verbreitet als es nach dem Petersborger Wörterbuch der Fall zn sein scheint , wo sie nnr fär II, 65, 39 : glaha^ dtvyami cOrvarigyä Draupadyä, II, 71,6: imdm saikamadhye yo vyadevH glahefu, nnd Y, 48,91: miihy&glahe nirjüä vai nriathsai}} , anerkannt wird. In Mbh. n, 69,8:

akfogldhafy so 'bhihhav^ parath nas tenaiva dofo bhavatfha P^tha \ soll glahtt 'Würfeler' bedeaten; es ist aber zu übersetzen: 'Der Wnrf') ist es, der nnsem Q-egner besiegt ; dorch ihn nnr entsteht hier ein Übel , o Sohn der Prthä'.

Für eine Reibe von Stellen ausser der schon besprochenen II, 76, 24 wird 'Einsatz' als fiedeatong von glaha aufgestellt, während mir auch hier nur 'Warf ZQ passen scheint. Wenn der Kampf nnter dem Bilde des Spieles geschildert wird, werden die Vorkämpfer als die glahaa der Heere bezeichnet. So bei dem Zusammentreffen des Kar^a und Ärjona, YIII, 87,31 33: tavakanom rane Karno glako hy asid viSäthpate \ tathaiva Pandaveyänam glakah Partko 'bliavat tadä \\ ta eva sabkyOs tatrOsan prek^akäs cai>havan ama te \ tatraiffäth glahamanänäm dhruvau jayaparäjayau || tabhyäm dyütam samosaktaih vijayUyetaräya ca | osmäkaA Pdn^avänäm ca sthitanäm ra;^mürdtumi \\ VI, 114,44 erzählt Safijaya:

tävakänäm jaye Bkifmo glaha äsH vi^ämpate \ tatra hi dyütam üsaktam vijayäyetaraya vd \\ VH, 130,20; 21 sagt Drona:

settäth durodart^') viddki sarän dkaän visiimpate j

glakah ca Saindhavam räjams talra dyiUasya uiscayah ||

Saindhave tu mahad dyütam samäsaktarh paraih saha |

Es ist meiner Ansicht nach ausgeschlossen, dass glaha hier 'Einsatz' bedeute.

Han kann doch nnmöglich sagen, dass das Spiel um Sieg oder Untergang Eun

Einsatz hänge oder dass die Entscheidung des Spieles auf diesem beruhe. Der

1) Ich beziehe tarn auf tamutkf^a. Nilakantha zieht glaham Bowohl zu pratijagräha als auch ED jagriha und faast es einnial als Einsatz, das andere Mal als Würfel: pratiiagräha tan glaham aUgieakära tatah Saubalo glaham joftraha päsam jiötttacän.

2) NOakaptha: päiädhino glatuth pario jayaparäjayarüpo vyavahärak.

3) Nilakantha: durodaram dyülakärinam.

4*

28 HSINRICB LODEBB,

Sieg wird vielmehr dorch den Warf bedingt; Earpa and Ärjona, BhlQma and Saindbava sind also die Würfe, mit denen die feindlichen Heere am den Sieg spielen.

Als Saboni zuerst mit dem Vorscblage kommt, nm die Yerbannnng za spielen, sagt er (II, 76,9):

amuiieat sthaviro yad vo dhana^ püjitam eva tat \ mahadhatiaA glahath tv ekam srnu bho Bharatarfäbha || In II, 76, 22 wiederholt er :

efa no glaha evaiio vanatOsäya Fändava^ \ In III, 34,8 erinnert Yadhi^thira den Bhimasena an die Sache;

tvath capi tad vettha Dhana^jayai ca putiar äyüläyägatäms tarn sabhärh noti | yan ma^t bravtd Dhrtaräffraaga putra ekaglahortkaih BharatänäA samakfam || Es wird also immer wieder betont, daas es sich bei dem Spiele am die Ver- bannang am einen einzigen glalia handelte. Das wird aber nor Terständlich, wenn man glaha als 'Warf' fasst; es ist ein einziger Warf, der über die Ver- bannung der Kaaravas oder der Fsxiijavas entscheiden soll. Auch die Kon- straktiou von glaha mit dem Dativ des Eingesetzten in II, 76,22 spricht dafür; glaJio vanaväsaya entspricht genaa dem satnutkfepo ranavosäya in dem oben ange- führten Verse II, 76,24').

Daß glaha an andern Stellen des Epos and in der späteren Literator ausser 'Wurf auch 'das, was bei dem Warfe aaf dem Spiele steht' bedeaten kann, soll nicht geleugnet werden. Bisweilen ist es schwer zo entscheiden, welche Be- deatnng vorliegt. So bezeichnet z. B. Yndhiethira in II, 66, 12 den Nakola als glaha nnd zugleich als dhana:

Xakulo glaha evaiko vidähy efan mama tad dhanam \ Ich glaube, dass auch hier zu übersetzen ist: 'Nakola {giU) der eine Warf; wisse, dass dies mein Einsatz*) ist', and dass Tudhi^thira auch hier hervorheben will, dass er den Nakula auf einen Wurf setzt. Jedenfalls ist an 'Wurf' als Q-rnndbedentung von glaJia festzuhalten, und ich hoffe später zeigen za können, dass sie auch in Av. IV, 38,1—3 anzunehmen ist.

Die Technik des Fääaka-Spieles. Die äussere Technik des pdsaAa- Spieles wird in der Jätakastelle sehr an- sdiaalich geschildert. Wie schon erwähnt, nimmt der Spieler die Würfel in die

1) Nilak&ptha erkl&rt dort samuik$epe>^: ek«naiiia vacanqpaJtpepcna sakrd vyöhrtamötretwty arihah. Im gr&gsereD FW. wird 'Änfheben der Huid', Im Ueineren 'das Hinwerfen eines Wortes, Anipielung auf' für satnutJb^epa angegeben. Die Übereisstimmimg tod n, 76, 22 nnd 24 zeigt, dau alles das nicht richtig ist

2) dhcma kehrt in dem alten vediichen Sinne von Einsatz in der SchüdeniDg das Spieles immer wieder; siebe II, 60,7; 61,2; 6; 10; 13; IT; 20; 23; 27; 30; 66,4; 6; 8; 10.

DAS WÜRFELSPIEL IH ALTEN INDIEtl. 29

Hand. Dann rollt er sie in der Hand durcheinander {haffhe vatfetvä) und wirft sie nach ohen in die Laft (akose Jchipi). Fallen sie mtgünstig, so hat er das Brecht, sie wieder aufzufangen, solange sie noch in der Lnft schweben, und den Wnrf zu wiederholen j von diesem Rechte macht ja der König Gehrancb, bis es ihm dnrch Fn^pakas Zanbermacht onmöglich gemacht wird, die Würfel zu &ngen. In der Fähigkeit, im Na zu erkennen, ob die Würfel richtig oder falsch faUen, besteht, wie der Erzähler hervorhebt, die Geschicklichkeit des Spielers (ro/cl jütasippamki auhasalatäya pOsuke attano par^ayäya bhassanle fiatvä).

Aach im Mahäbhärata wird bekanntlich öfter die Greschicklichkeit , die das Würfelspiel erfordere, betont. In II, 66, 3 bezeichnet Saknni das Spiel als eine Fertigkeit, in der der Knndige den Unkandigen besiegen könne:

alcfän ifipann akfatah san vidvan avidufo jaye | In II, 48,20; 21 rühmt er sich seiner Greschicklichkeit im Spiele: devane liuSalas cäkaih na me 'stt sadr&o Vhuvi \ trifu loke?u Kauravya tarn tcam dySie samähvayn \\ tasyäkfakusalo ri^'ann ädäsye 'ham asarhsayatn | räjyam ärit/ath ea ia^ diptäih ivadart/uim 'purufar^abha ||

während er andererseits von Yndhigthira wegwerfend sagt, er liebe zwar die Würfel, verstände aber nichts vom Spiel (II, 48,19);

dyütapriyas ca Kaunteyo na sa jätiäti devitum ') [ Yndhi^thira selbst hält sich natürlich für einen guten Spieler nnd rühmt sich in IV, 7,12 seiner Greschicklichkeit genaa so wie Sakuni: akfän prayokium ku^alo 'smi devinäm.

Man könnte wegen der Ähnlichkeit der Aasdrücke versacht sein, diese Stellen im Sinne der Jätakaerzählung za deaten. Es ist dabei aber doch zu bedenken, dass es sich im Mahäbhärata nicht am das Spiel mit päsakas, sondern am das Nüssespiel handelt'), bei dem es aaf das rasche Erkennen von Angen- zahlen gamicht ankommen kann, nnd ich glaabe daher, dass die Greschicklichkeit, von der im Mahäbhärata die Bede ist, in etwas anderem bernht, nämlich in der Zählknnst, die wir später kennen lernen werden.

Die Ayas and ihre Namen.

Kehren wir jetzt zam Vidharapapditajätaka zarück. Nach der Darstellang des Jätaka gab es 24 verschiedene ayas, von denen jeder der beiden Spieler sich vor Beginn des Spieles einen wählt. Wem es dann gelingt, den gewählten za werfen, der hat gewonnen.

Es kann darnach keinem Zweifel unterliegen, dass aya soviel wie 'Wurf,

1) Der Vera wird mit der Abweichong ca für sa in II, 49, 39 wiederholt.

2) Nor in Mbh. IV, 7, 12 ist wohl eher tut das pö^oto-Spiel za denken j siehe S. 21 f.

30 HBtNBICH LODEBS,

d. h. eine bestimmte Anzahl oder Verbindong von WQrfelangen bedeutet, nnd das wird dnicli die Fftäakakevall bestätigt. Hier wird in Vers 168 der Wnrf 431 aasdrücklich als äya bezeichnet:

catufJcädau trik(^ madhife padath caiväDosänikam | e^a ükyah pradhünas tu Sdkafaih tiama nomata^ ]|

Und auch in Vers 35 ist sicherlich zu lesen:

padath pürvam triJcam madhye eatufkath cavasanikam | äyo*) 'yath vijayo nüma tasya vakfyam cintäam |[

Da man, wie wir echon sahen, beim Würfelorakel entweder drei Tierseitige, dorch Abzeichen unterschied^ie Würfel auf einmal oder einen vierseitigen Würfel dreimal hintereinander warf, so ergeben sich 64 verschiedene Würfe, denen sowohl in dem ersten Würfelorakel des Bower Manuskriptes als auch in der Pääakakevali besondere Namen beigelegt werden. In der erstgenannten Schrift, wo die Fermutationen jeder Grnppe die gleichen Namen tragen, sind es die folgenden *) :

444 caT4ayänfa'). 321 dundübki.

333 navikki. 442 vrfa.

222 paffabandka. 422 pre^yä.

111 kälaviddhi. 332 vifi.

443 iapafa*). 114 Itarna.

843 maW). 322 saja.

324 vahula% 331 käna oder hava^.

414 ^/a. 311 cuiU^na.

421 ikadrä'^. 221 päflct oder pafiCf.

341 sam oder ^aJtti. 112 Marl*).

Die meisten dieser Namen kehren in der FaSakakevali wieder, doch ist die Verteilung auf die einzelnen Würfe nicht immer dieselbe. Ich gebe im folgenden

1) BA äyäyan; LU anto; LEpro^no; BB jitUo, wm Schröter in den Test »ufgenommeD tmt

2) Die Reihenfolge ist die in dem Werke befolgte. 8) Der Name ist unsicher.

4} Die Permutationen 434 und 344 werden als zweiter und dritter iäpafa bezeichaet nnd so anEtlog bei den folgenden Omppea.

b) Der Name steht im Teite bei 334 nnd fehlt versehentlich bei 343 und 133.

6) Die Qnippe 234 fehlt im Texte.

7) Die Gruppe 124 fehlt im Teite. Bei 412 fehlt der Name ond der Spruch.

8) Bei 313 steht kanafi tantra, bei ISS kai^caantral^, was sich vielleicht auf deo Begleitspntch bezieht und 'der Spruch für den ftä^a-Wurf' zu übersetzen ist. Hoemle scheint, nach seiner B&. merknng auf S. 197, Anm. 3 zu urteilen, die Namen überhaupt nicht als die Namen der Würfe, sondern als die der Sprüche zu betrachten, was nicht richtig sein kann, da sie, wie wir sehen werden, ancb ausserhalb der Orakel beim Würfelspiele vorkommen.

9) Die Gruppen 131 and 211 fehlen.

DAS WtiBFRLSPlEL IM 4LTEH INDIEN. 31

eine Liste, indem ich den Namen, den die 6rappe in dem ersten WUrfelorakel des Bower Hannskriptee (B. MS.) führt, voranstelle').

111. B. MS. kalamddki. P. Sobhana.

112. B. MS. kharf. P. Aortart. Dies ist die Lesart von BA nnd BB ; LE and lesen patÜa vifokartarf för patitä tava kartan. Ich habe keinen Zweifel, dase kartarl ans lthar% oder dem synonymen gardahhi*) ver- derbt ist.

113. B. MS. eu^euffa. P. ctflnnt. Die beiden Ausdrucke sind natürlich identisch.

114. B. MS. karna. F. kar^ikä (auch in G). Eine Handecbrift hat nach Hoemle, Bower Manuscript, S. 219, kariari. Die längere Form kar- nikä ist dem Metnun zn liebe gewählt. Das Geschlecht schwankt anch sonst bei diesen Namen zwischen Mascolinom mid Femininom.

121. B. MS. kharl. P. kein Name. Vielleicht ist päso 'yath (so LE; püSake, 6B püSakah, poSaka) in päA) ''yam patitas tava an die Stelle des arsprünglichen Namens getreten, wie bei 411 patitam hy atra kararjuim in BB durch päJake paiiiam tava ersetzt worden ist.

122. B. MS. paiic^. P. väsa. Für vaso liest BB psio; Schröter hat vämo in den Text gesetzt, vaso nnd po^o sind sicherlich Verderbnisse von päAcT.

123. B. MS. dunduhhi. P. dundubhi, nach BA nnd Femininom, nach BB Mascnlinam.

124. B. MS. bkadra. P. bhadra, mit Wechsel des Geschlechts wie vorher,

131. B. MS. cuiicuna. P. dundubhi, m., das in B. MS. 132 bezeichnet. Die Lesnng dundubhi ist aber nicht eicher; LE and haben Svbho 'yam für dundiAhih. Ss liegt die Vermntong nahe, dass dundubhih ans cuilcunah, tuiicunih oder ciiidnih .verderbt ist.

132. B. MS. dundubhi. P. dundttbhi, nach BA nnd LE Femininom, nach LU Mascalinnm.

133. B. MS. kana. F. manthin. Die Lesnng manthinaft beruht anf Kon- jektur; LE und LU haben manthanah, BA »tathane^, BB chimiatit.

134. B. MS. SaliT. P. vijaya,

141. B. MS. karna. P. kein Name.

142. B. MS. bhadrä. P. dundubhi, nach BA Femininum, nach BB, LE nnd Mascnlinam. In B. MS. bezeichnet dundubhi 132.

143. B. MS. sakti. F. ^aktl oder sakti. liest fälschlich salya für saktya.

144. B. MS. kü(a. F. vrfa (auch in G), das in B. MS. 244 bezeichnet.

1) BA, BB, LE und LU aind die von Schröter für seine Ausgabe benutzten Handschriften. G ist ^ Manaskript einer andern RezenBioa, von der Hoemle Auszüge mitgeteilt hat. In der dritten Beiension, die sich im Bower Manuskripte findet, sind Wurfnamen selten. Merkwürdiger- weise lat SchrBter, wie aus seinen Bemerkungen auf S. XVII hervorgeht, die Namen zum Teil gaimcht als solche eikannt.

2) Siehe darüber S. S6.

HÜINBICH LÜDERS,

211. B. MS. kkari. P. dundubki. In B. MS. ist d««d«iAf der Name von 213.

212. B. MS. päflcl. P. dundubhi, nach BA tmd LTJ Femininnm, nach BB nnd LB Mascalinain. In B. MS. bezeichnet dundubhi 213.

213. B. MS. dundubfa. P. dundubhi, nach BA Femininnm, nach BB, LE and Lir Mascnlinnm.

214. B. MS. hhaära. P. bhadra, mit Wechsel des Geschlechts wie vorher.

221. B. MS. paiic^. P. paüri, wofür LE putri bietet. Ich bin überzeugt, dass beides nnr Verderbnisse von pO&ci sind.

222. B. MS. paffabandha. P. kein Name.

223. B. MS. sajä. P. küfa. Für kafo 't/am liest aber LE vatsäJuim, was sajeyath als ursprüngliche Lesart wahrscheinlich macht.

224. B. MS. prefya. P. prasna (auch in G-). Eine Handschrift hat nach Hoernle, Bower Manuscript, S. 218, küfa. Ich bezweifle nicht, dass pra^no ^yam aus pre^yo 'yam verderbt ist ; vgl. 422.

381. B. MS. dundubhi. P. dundubhi, nach BA and LE Femininum, nach

BB nnd LU Mascnlinnm. 232. B. MS. saja. P. küfa. In B. MS. bezeichnet hUta 144 nnd seine Fer-

233. B. MS. viß. P. dundubhi, nach BA Femininum, nach BB, LE und LU Mascnlinnm. In B. MS. bezeichnet dundubht 231.

234. B. MS. vahula. P. bahulä, mit Wechsel des Geschlechts wie vorher.

241. B. MS. bhadra. P. dundubhi, nach BA und BB Mascnlinnm, nach LE nnd LU Femininnm; in BA nnd BB ausserdem auch vr^a genannt. In B. MS. bezeichnet vr^a 244, dundubhi 231.

242. B. MS. pre?ya. P. kein Name.

243. B. MS. vahula. P. kein Name.

244. B. MS. vrfa. P. trfa, das. sich anch in der Rezension des Bower Manuskriptes findet.

811. B. MS. cuAcuna. P. dundubhi, nach BA und LU Femininum, nach BB und LE Mascnlinnm. In B. MS. bezeichnet äundubht 321 ; vgl. aber auch die Bemerkung unter 131.

312. B. MS. dundubhi. P. dundubhi, nach BA nnd LU Femininnm, nach BB nnd LE Mascnlinnm.

813. B. MS. kana. P. pOtrika, n. pOtriko'A findet sich nnr in LU; BB hat anstatt dessen paiakah, BA nnd LE pääake, was Schroter in den Text aufgenommen hat.

814. B. MS. ^aktl. P. s(ütti, fem.

321. B. MS. dundubhi. P. kartari. Anstatt patita tava kartari liest BA patita vifakartarj, was Schröter in den Text gesetzt hat. Ich glaabe, dass kartari auch hier Verderbnis von kharf ist, das in B. MS. 121 bezeichnet; vgl. die Bemerkung zu 112.

322. B. MS. st^a. P. bakulä. In B. MS. bezeichnet vahula 324. 823. B. MS. tt'/i. P. tripadl.

DAS WORFKI^PIZL □( ALTBK IHDmi. 88

821. B. MS. valaila. P. saphala. Ich bin Öberzeagt, dasa «apjbald ans &a- Aula verderbt ist. Die Femimnform ereclieint in F. aach sonst; siehe 234, 322.

331. B. HS. kOna. F. dundubki, nach BA and LE Femininam , nach BB nnd LtJ Mascnlinnm. In B. MS. bezeichnet dundt^hf 821.

333. B. MS. vifi, P. kein Käme. Vielleicht stand aber der Name ursprüng- lich an Stelle von pOdake in poiake patita^ (LTJ pa&tkas paiüas) tava; vgl. die Bemerkung zo 121.

333. B. MS. navikkJ. P. kein Xame, falls er nicht in nihitam (BB ni^yam) stecken sollte.

334. B. MS. mall. P. miUini. Die beiden Namen sind natürlich identisch. O hat prcchaia.

341. B. MS. SaktJ. P. kein Name.

342. B. MS. vahula. P. kein Name.

348. B. MS. mcUT. P. kein Name. In G wiederum prcchakä.

344. B. MS. Säpafa. F. 4akafi. Für iakafi liest BB iakafo. Beide Formen sind zweifellos verderbt ans säpafä, der Femininform zn Sapafa. Den Beweis liefert die Fassung in Qt: ttikam pürvaih catufkau dvau drAfote fava saihpada, wo für sampada natürlich iäpafä za lesen ist. Wahr- scheinlich steckt dapafa auch in dem stark verderbten Verse der Re- zension des Bower Manaekriptes ; dhanadhanyaS ca te parnnä asti sar- vvastfa sa^padä.

411. B. MS. karna. P. käranj. So liest Hoernle, Bower Manoscript, S. 220. LE nnd lesen kärana^, das sich auch in G findet. E^e Hand- schrift hat nach Hoernle vr^a. BA und BB haben keinen Namen, da sie den Versschluss geändert haben. Dass karani, das natürlich auf karna zurückgeht, die richtige Form ist, beweist die Lesart patiiä für patitam in BA und LE. Es hat Gescblechtswechsel stattgefonden wie in den oben angeführten Fällen.

412. a MS. bhadrä. P. kein Name.

413. B. MS. Sakti. P. Sakti, fem.

414. B. MS. kü^a. F. küfa. Der Vers lautet in allen von Schröter be- nutzten Handschriften richtig : daivänukülyatah sädhu küfo 'yath patitas

' tava. Schröter bat fälschlich sOdku küfo zu sodhukrto verändert.

421. B. MS. hhadra. F. kein Name.

422. B. MS. pre^ä. F. pre^ya. Die richtige Lesart pre^yo ^yarh paiUas tava steht in BA, Schröter hat die falsche Lesart von LE und LU prekfyo 'yath in den Text gesetzt. In G findet sich die Femininform prek^a (prekfeyam patüa tava), die natürlich in prepya zu verbessern ist. Der Wechsel des Geschlechts ist wie in den oben angeführten Fällen.

428. B. MS. vahultt. F. kein Name. 4äi. B. MS. Vffa. P. kein Name.

Mbudluira d. K. 0M.1.W1M. n OHtliiinu Pha-Uit. JQ. K. F. Bud >.(. 6

84 SKINBIOH LODKBS,

431. B. MS. hhtJ. F. ^akafa, n. BB liest aber Sakafo, LU iahuntah fdr mhtfarh. Unter 344 haben wir ^akafi, iaka^a als Yerderbnie von iapaia kennen gelernt, hier ist sakafa offenbar ans saktl verderbt. Baftir spricht auch, dass in der Faseang von LIT: efa ät/a^ praäHänas tu sahtnam nämna manoramcnh ein zweisilbiger Name dnrch das Metrum gefordert wird.

432. B. MS. vahula. F. kein Name.

433. fi. MS. mäli. F. marjant. Da nnter 334 dem mäli des B. MS. ein miäini m F. entspricht, so hege ich keinen Zweifel, dass märjani ans molini verderbt ist.

434. B. MS. iäpafa. F. saphcdä. Aach hier ist saphalä sicherlich aas ääpafä verderbt. Für die Femininform vergleiche die Bemerkangen zu 344.

441. B. MS. kafa. F. ka^a. Der richtige Name steht in BA; LE and LH lesen 'dhruvo, BB kapfo für kafo. Qt. hat preehakä, andere Handschriften nach Hoernle, Bower Manoscript, S. 216, krakanah.

442. ß. MS. vr^. F. vr^a. Der Name steht auch in G- und in der Re- zension des Bower Manaskriptes.

443. B. MS. säpata. P. väma.

444. B. MS. can^ayänta (?). F. kein eigentlicher Name, die drei Vieren werden aber als die drei weisen Stiere bezeichnet (vrfab.'iils ca trayo yatra patiläs te vicakfanäh).

Die Namen der Würfe in der PaäakakeTali sind also, wenn man von dem Greschlechtsnnterschiede and kleinen Verschiedenheiten im Bildongsaaffixe absieht, in 18 Fällen denen des ersten Orakels im Bower Manaskript völlig gleich, in zwei Fällen so ähnlich, dass ihr Zasammenhang noch deatlich erkennbar ist (113 ciüeini für cuiicuna; 411 kOranT für karna). In 16 Fällen fehlt der Name, doch besteht hei 121, 332, 333 der Verdacht, dass er erst dnrch handschriftliche Verderbnis geschwnnden ist. In 13 Fällen braucht die Fääakakevall die Namen anders. Zorn Teil werden wir es aach hier mit handschriftlichen Verderbnissen zn tnn haben; so bei 223 k^a (aber handschriftlich aach vaisä) für sajä and viel- leicht daher aach bei 232 kafa für sajä. In andern Fällen aber scheinen schon Versehen des Verfassers selbst vorzaliegen; so, wenn er dundubhi (eigentlich 132, 213, 231, 321) für 142, 211, 212, 233, 331 verwendet, vrfa (eigentHch 244) für 144, vrpa (eigentlich 244) oder dundiAhi (eigentlich 231) für 241, kartari, falls dieses aas khari entstellt ist, (eigentlich 121) fdr 321, bakuiä (eigentlich 324) fUr 322. Aach bei dundubhi (eigentlich 132 and 321) för 131 and 311 liegt vielleicht ein Veraehen des Verfassers vor; dundi^hi könnte aber aach ans dem EU erwartenden cuAcuna verderbt sein. In 16 Fällen endlich hat die Päiakakevali neue Namen. Von diesen sind aber die meisten sicherlich nur Verderbnisse; so 112 (und wahrscheinlich auch 321) kartarf für kkarf (oder gardabhi), 122 vOsa (pd^) für pdncf, 221 pattft für pänCl, 224 praäna für prefya, 324 saphcdä für bahula, 344 itütafi für iapa^a, 431 iakafa für ScM%, 433 tM^arU für moZinf, 434 saphena für ^apafa. Es bleiben sechs Namen: 111 £obhana anstatt kälaviädhi, 133

DAS WÜRFEtSPISL lU ALTEN INDIEN. 36

manthin (Konjektur) anstatt käna, 134 vijaya anstatt iakti, 313 pätrika anstatt käna, 323 trtpadl anstatt v//r, 443 vama anstatt iäpafa. Bei dem verwahrlosten Zastande, in dem sicli der Text der Pfi^akakevali befindet, ist die Frage, ob wir es hier tatsächlich mit nenen Namen oder nnr mit falschen Lesangen nnd Schreibfehlern zn tun haben, znr Zeit überhaupt nicht zn lösen. Es bedarf dazn der Heranziehung eines viel grösseren handschriftlichen MateriaJes als es Schröter für seine Ansgabe benatzt hat; vor altem müsste die dnrch G- reprä- sentierte zweite Rezension des Werkes vollständig vorliegen.

Wie immer aber auch das Urteil über diese letzte Gruppe von Namen lauten mag, die in dem ersten Orakel des Bower Manuskriptes vorkommenden Namen sind jedenfalls für uns von grossem Interesse, weil sie nicht blosse Er- findungen der professionellen Wahrsager sind, sondern Ausdrücke, die von alters- her beim eigentlichen Würfelspiele üblich waren. Das wird durch das Vidhnra- papditajätaka bewiesen, wo eine Reihe dieser Namen wiederkehren. In der Prosaerzähl ung werden mäli^), savafa^), babula, santi nnd bhadra als Beispiele von äyas genannt; in den Gäthäs werden ausser diesen*) noch die beiden käkas [duve käkä), nian4ukä, ravi, nemi , samglioffa nnd tiUhirä, also im G-anzen zwölf aofgeföhrt. Von diesen lassen sich mäli, sävafn, hahula und hhadra ohne Weiteres mit den Namen mäli {malint}., säpafa, vahula (bahula) nnd bhadra {bhaära) der Würfelorakel identifizieren. P. santi ist wahrscheinlich in sufti zu verbessern und reflektiert sk. iakti (sakü). Möglicherweise ist aber auch für duve läha duve kanä zu lesen nnd kanä dem Tcarna und kana des ersten Orakels gleichzusetzen. Die übrigen Namen haben in den Orakeltexten keine Entsprechung.

Eine weitere Frage ist es , ob die Namen , die sich gleichlautend in dem Jätaka und in den Würfelorakeln nachweisen lassen, in beiden Werken die gleichen Würfe bezeichneten. Nach dem ersten Orakel des Bower Manuskriptes bezeichnet mäll 343, säpafa 443, vahula 324, bhadra 421 und die jedesmaligen Fermntationen dieser G^ruppen. Nach der Gäthä heisst ein 'Achter' (affhaka) nUÜikaf ein 'Sechser' (chaka) sävata, ein 'Vierer' (catukka) bahula, ein 'ans der Verbindung zweier Verwandter bestehender' (dt-ihandhusandhika) bhadraka. Ich mnss gestehn , dass mir die letzteren Angaben nnverständlich sind , und dass es mir unmöglich ist , sie mit denen der Orakeltexte in Einklang zu bringen. Ebensowenig verstehe ich die Behauptung , die sich sowohl in der Prosa des Jätaka wie in den Gäthäs findet, dass es 24 Würfe {äya) gebe, da sich weder bei drei noch bei einer grösseren oder geringeren Anzahl von posalcas nnd einerlei, ob man die Gesamtsumme oder die Kombinationen der Augenzahlen als

1) So in den Binghtüesiachen HacdBchriften, in den birmanischeD mätikam.

2) Die Bingbaleaüchen Uandgchriften haben gävataA, die binnaniecben falscb sävaffaöi.

3) Die AbireichnngeD zwischen den Formen der Gsthis und denen der Proaa sind unbedeutend. DeB Metnuns vegen wird in den GätbttB mälika für mäli und einmal bhadraka neben bhathä ge- braucht FOr säfo^am und sätiMo in den Gäthäs ist iävatam und iävato zu leseu. Das Qeschlecht schwankt bei den o-Stimmen bisweilen zwischen MaBculinum und Neutrum: taäliko neben mitkam, aäeato neben säeofam, bahulo neben b<Aulasi. Ebenso steht neben bhadra bhadrakam.

86 BKlNBtCB LfiDBBS,

Wurf betiaehten will, je 24 verschiedene Würfe ergeben kSnnen. Aofi^Uig ist auch, dasB in der Gäthä, die doch offenbar eine Änfzfihlimg der äf/as enthalten BoU, nur zwölf mit Kamen genannt werden.

Wir m&B8en une also daraof beschränken, zn konstatieren, dass die Be- dentong dieser Namen, sei es zeitlich, sei es lokal, verschieden war; die Tat- sadie, dass sie alte Spielansdrücke sind, wird aber darch eine Stelle des Mrccha- katika erhärtet. Dort klagt der Masseur, der seine zehn Groldstöche im Würfel- spiele verloren hat (II, 1):

navabandhanamukiae via gaddahie ha ta4ido mhi gaddahle \ ÄAgalaatnukkoe via Sattle Qhaduhho via ghodido mhi sattie || 'Ach, ich bin geschlagen von der gaddahi wie von einer Eselin, die eben von der Fessel befreit ist; ich bin getötet von der iatti wie Grhatotkaca von dem Speere, den der Angakönig schlenderte.' Frthvidhara erklärt in seinem Kommentare gaddahf und iattf als Synonyme von kapardaJta; es kann aber keinem Zweifel nnterliegen, dass es sich hier um Würfe handelt*), and dass Saiti mit dem AxktJ, gaddahi, 'Eselin', mit dem gleichbedeatenden kharl des Wärfelorakels identisch sind. Recht nnsicher ist es, ob ancb in Mbh. III, 59,7 einer dieser dya- Namen vorliegt. Dort sagt Pa^kara zn seinem Bruder Kala, als er ihn znm Spiel überreden will:

dfvgavet^ abravid bhrata crfen^i muhw niuhuh || Das Wort vrfa kann hier nicht den Banptwürfel (aifartmkJijfa) bedeuten, wie Nilakaotha «nd darnach die Petersbnrger Wörterbücher angeben, da von einem Wertnnterschiede zwischen den Würfeln iiiemals die Rede ist. Wenn vjfa über- haupt ein Anadmck des Würfelspieles ist, so kann es nur ein aya sein*), den Fo^kara zn seinem Warfe wfihlt, wie im Jätaka der König den bahüla oder PnQgaka den sävafa wählt. Damit würde bewiesen sein, dass nicht nnr die Kamen der Würfe, sondern anch die ganze Spielweise, wie sie das Jätaka schildert, also das pdia^a - Spiel , dem Dichter des Nalopäkhyäna bekannt war. Das ist aber , wie schon bemerkt , sehr anwahrscheinlich, und es ist zu beachten, dass andere einheimische Autoren vrfa hier in ganz anderem Sinne verstehen; sie fassen es als 'Stier'. Somadeva, Kathäs. LVI, 294ff., erzählt ausführlich, wie Kala einst im Hanse des Fnskara einen schönen weissen Stier namens D&nta erblickte und ihn zn besitzen wünschte. Fnekara weigerte sich, ihn dem Bruder zu schenken, war aber bereit mit ihm darum zu spielen, und so begann das verhängnisvolle Spiel. Kürzer and in engerem Anschluas an das Epos, aber in dem Hauptpunkte durchaus übereinstimmend stellt Kgemendra die Sache dar. BhSratamaßjarl IH, 451 sagt Kali zu Pu^kara:

ahath sahayas te dyüte vrfo bh^va puraj^thitafy \ dväparövifilcrtair akfaih panam mom eva IcalpttyeA ||

1) Terglekhe den UmlicheD Ten n, 9, Auf den wii noch Enrückkommen werdeD.

2) Nach dem enten Orakel des Bower Hwiiukript«« ist es 442.

DAS WÜRF1!:LSPI8L IH alten INDIEN. B7

Für diese AofFassong von vrfa spriclit ferner der Umstand, dass es in Mbh. III, 69, 6 von Kali lieisst, dass er zam vr^ gavam geworden sei : evam uktas tu Kaiina Vufkaro Nalam abhyayat \ KaliS caiva Vffo bhSivS gavarh Puficaram abhyayai \\ Dass der vrfo gavom derselbe sein muss wie der im folgenden Verse genannte vrfa, lässt sich nicht bestreiten. Nilakaot^ erklärt den Änsdmck daher anch im Einklang mit seiner Dentnng von vr^a: atra goSabdo lakfitalakfariayakfas(^da- vOofefU paSefu vartate \ vrfoh sre^hah päsairtffhah '}. Bei der oben vorgetragenen Anffassnng von vr^a miisste man entweder go als bildUclie Bezeiclmnng der Oyas betrachten oder vr^o gavam einfach als Synonym von vrfaifi fassen. Es ist aber nicht za leugnen, dass alle diese Erklärungen etwas sehr Grezwnngenes haben, nnd ich möchte es daher für wahrscheinlicher halten, dass vr^a hier tatsächlich, wie Somadeva and K^emendra wollen, im eigentlichen Sinne zq nehmen ist*).

Wenn sich die Spielweise, wie sie das Jataka schildert, somit auch für das Mahähharata nicht erweisen lässt, so tritt für ihr verhältnismässig hohes Alter doch noch ein anderes Zengnis ein. In II, 1,10 lehrt Fätpni, dass ak^a, Salükä nnd ein Zahlwort mit pari zu einem Avyayibhävar-Kompositnm verbanden werden {akfoiaiakasamkhyah {•arino). Dazn ist ans im Mahäbhä^ya eine Kärika erhalten : akfädayas trtiyäniäh pärvoktasya yatha na tat \ kitaiacyavahäre ea ekatve ^kfasaläkayoh |j 'In der Kedeweise der Spieler (werden) akfa n. s. w. im Instmmental {mit pta-i komponiert, um attseudrOeken) , um wieviel (der Wurf) anders ist als der vorher gesagte, ak^a nnd kdäkä (jedoch nur, wenn sie) im Singolar (siehn)*).'

Man sagt also ak^apari für *akfena pari*) 'nm einen Würfel anders', ^tüakapari für *äaläkaya pari 'am ein Spähnchen anders', ekapari für *ek€na pari "am eins anders', u. s. w. Wir werden anf diese Regel bei anderer Gelegenheit noch zarückznkommen haben ; hier kommt nur der Aasdmck pärvoktasya in Betracht, ans dem mir hervorzagehen scheint, dass der Verfasser der Kärikft eine Art des Würfelspieles kannte, bei der es, ebenso wie bei dem Spiele im Jätaka, darauf ankam, einen vorher bestimmten Wnrf zu werfen^).

1) Auch C&torbbi^amilra nimmt den Ausdrack im imeigeQtlicheD Simie. Seine Erklärung lautet nach einer Handschrift im Britiacben Museum : gaväm iäririäin \ vrto baHvardal».

2) Anch abgesehen von der xweifelbaften Bedeutung von vffa ist die Darstellong des Nalo- päkh;&na in diesem Abschnitte recht unklar. In III, 59,3 ist erzählt worden, dass Kali nach Eirölfjftbrigem Warten in Nala eingefahren ist, und, nach dem weiteren Verlaufe der Ceechicbte zu schliessen , bleibt er offenbar auch bis zu dem Augenblicke in ihm , wo Kala bei dem Vibhitaka- banme von Btuparga das akfahfdaya empAngt. In III, 59, 4—6 aber Beben wir ihn plStzlich sieb wieder ausserhalb Nalas bewegen und in den vffa verwandeln. Roths Versach, diese Schwierigkeit zu lOMn (ZDMO. U, 124), scheint mir nicht geglückt.

3) Ich habe mich bei der Überaetzang der Regel des Bates Kielhorns m erfreuen gehabt.

4) Die Ausdrücke 'aktena pari, *daläkai/ä pari, 'efcena pari, u. a. w. werden in der wirklichen Sprache nie gebraucht, da dafür stets die Kompoeits eintreten.

6) PataBjali unterdrückt bei seiner Erklftrung das ukta: ayathäjällt/akt dyotyt | akfttftdam na toAä vrttam yatha püream ä>.

88 HBINBICH LÜDERS,

Die Ayas nnd ihre Namen.

Aaeeer den besprochenen Namen von dyas begegnet uns in der yediBchen, epischen and klassischen Literatur des Sanskrit nnd des öfteren aach im Pali noch eine Reihe von hierhergehörigen Ansdrücken, deren wahre Bedentong, wie ich glaube, bisher vielfach verkannt worden ist. Es sind trla, tretä, dväpara, k(üi, ubhibhü, ak^aröja and äslzanda. Nach den Petersbnrger Wörterbüchern sind hTta, treta, dväpara nnd kali die Namen desjenigen Würfels oder derjenigen Wörfel- seite, die, der Reihe nach, mit 4, 3, 2 oder einem Aage bezeichnet ist'); abhibhü nnd askanda werden dort als 'ein bestimmter Würfel' erklärt*). Die Annahme, dass die einzelnen Würfel verschiedene Aagenzablen hatten, ist darch nichts gerechtfertigt, und damit fällt anch die Vermatang fort, dass jene Namen be- stimmte Würfel bezeichnen könnten. Für die zweite Vermatang, dass sie sich aof die Würfelseiten beziehen, lassen sich allerdings anch einheimische Zeagnisse anführen. Sowohl Nllaka^tha zn Mbh. lY, 60,24^ als aach Anandagiri in seinen Erlänterongen zn Saiükara's Kommentar za Cbändogya - IJpaiiisad IV, 1,4*) er- klären isria, tretä, dväpara nnd liali in diesem Sinne. Diese ErkUtrnng ist aber nicht nar an einigen Stellen onmöglich*), sondern steht aach, wie wir sehen werden, in direktem Widersprach zu andern Angaben, und da sich ausserdem nachweisen lägst, dass Nilakap^ha an andern Stellen jene Aasdrücke vollkommen misverstanden hat, so glaube ich, dass wir in diesem Falle den Worten der beiden Kommentatoren keinen Glaaben zu schenken brauchen. Wir müssen also versuchen, die Bedeatang der Namen aus den Texten seihet zu ermitteln.

Dafür ist nan zunächst eine Reihe von Stellen von Wichtigkeit, in denen krta, tretä, n. s. w. als ay<is bezeichnet werden. Taittiriyas. IV, 3, 3, 1 2 werden gewisse Backsteine mit allerlei Dingen identifiziert. Unter anderm heisst es dort, die östlichen seien unter den ayas das krta, die südlichen die treiä, die westlichen der dväpara, die nördlichen der askanda, die in der Mitte befindlichen der abliibhü. äatapathabr. XIII, 3, 2, 1 wird der catu^foina das krta anter den ayas genannt, äatapathabr. V, 4, 4, 6 wird beschrieben , wie dem Könige fünf Würfel in die Hand gegeben werden; daran wird die Bemerkung geknüpft: epa va ayän abhibhür yat kcUir e^a hi sarvän ayan (Ah^havali, 'dieser kali wahrlich beherrscht die ayas, denn dieser beherrscht alle ayas'% Dagegen heisst es

1) Im grüBBeren P. W. wird unter dväpara die erste Alternative ab die wahrscheinticbere bezeichnet.

2) Nach dem kleineren P.W, ist askanda die Bezeichnnnf; des vierten Würfels,

3) Krameftaika^itrieaturaiikänkitaib pradeiair atikacuiu^ayaeän pä»o bhavati \ tatraikäikait kalir änyaiAo dväporos tn/aAkaa tretä caturankah krtam.

4) Nach der nmständlicben Erklärung von krta, die ich hier Übergehe, f&hrt Anandagiri fort: äkfiuya j/aamm bhäge traj/o '^käh ta tretänämäyo bhavati | yaira tu doöc aiAau sa dväparanäma- Icalt I yiOraiko 'rJta^ »a haUBathjüa üi vibhogai}.

5) Ich brauche nur auf Q. 91 des Vidhurapaoditajätaka za verweisen.

6) EOrzer drflckt sich das Taittiriyabr, an der entsprechenden Stelle (1, 7, 10,6) »us; hier heisst w in bezug anf jene Würfel nnr: tte eai sarve 'yö^, 'dies sind alle ayas'.

DAS WÜRFELSPIEL IH ALTEN INDIEN. 39

ChSndogya - Up. IV, 1,4; 6: yatliä iHäya vijitayadhare 'yflÄ saihyanty evam enaih sarvarit lad ahkisameti yat ititMca prajdfy saähu ktirva^i, 'wie dem krta, wenn man mit ihm gesiegt hat'), die niedrigeren ayas znüallen, so fällt diesem (Raikva) alles zu, was immer die Greschöpfe Ontes tnn'-

Was ist nnn aya? Ein einfaches Synonym von akfa, also 'Wnrfel', wie die Petersbarger Wörterbücher angeben, kann es meines Erachtens nnmSglich sein, da krta n. s. w. dann die Namen verschiedener Würfel sein müssten, die Annahme einer Verschiedenheit der Würfel aber, wie schon vorhin bemerkt, anberechtigt ist. Taittiriyaa. IV, 3, 3, 1—2 fasst Säyaija das Wort als Welt- alter (aya*) yugamsefah), und nicht nur krta, trela und dvapara, Bondern sogar äskanda und abhibhü sollen die Namen von Weltaltern sein '). Es braucht eigent- lich kaum gesagt zu werden , dass diese Deutung völlig verfehlt ist, Daaa aya ein Ansdmck sein muss, der sich auf das Würfelspiel bezieht, geht schon aus gatapathahr. V, 4, 4, 6 nnd den aas dem TaittirTy&brähmaQa und der Chändogya- Upani^ad angeführten Stellen hervor ; es wird weiter bewiesen dnrch Väjasaneyis. XXX, 8, wonach der Spieler heim Puru^amedha den ayas geweiht wird (ay^hyak kiiavam)*). und Av. IV, 38,3, wo die beim Würfelspiel helfende Apsarä 'sie, die mit den ayas amhertanzt', heisst. Die richtige Erklärung giebt Säyatia in seinem Kommentar zu der letztgenannten Stelle. Er umschreibt dort ayaih dnrch aJrfagatasamkhyäviirfaih krtaäiiahdavOcyaih und bemerkt weiter: ekädayah paAcasaritkhyantä ak^iviwsä ayäh''). Das Spiel, um das es sich hier handelt, werden wir noch genauer kennen lernen; wir werden sehen, dass es dabei dar- auf ankommt, nicht eine bestimmte Zahl von Augen, sondern eine bestimmte Zahl von Würfeln zn werfen, Diese Wtirfelzahl, die sich beim Wärfein ergiebt, heisst nach Säyana aya. Aya bedeutet also Wurf, wenn man daranter das Er- gebnis des Würfeins versteht, nnd es liegt so die Vermutung nahe, dass aya das gleiche Wort ist wie das äya des Jätaka nnd der Fääakakevall. Be- wiesen wird die Identität durch das Jyoti^a, wo wir tatsächlich äya als Be-

1) Diese FasGOng von vijüäya, die auch DeoBsea in seiner Übersetzung vertritt, halte ich für die richtige. Da man, wie ans Äpastamba, ^raatas. T, 20, 1 berrorgeht, kjiam vijinäti, 'er siegt mit dem Jt/to', lagte, bo konnte man anch von einem krto vijitaft in der angegebenen Bedeutung reden. Böhtlingks Eonjektor vijitvaräya igt also faUcb. Ebensowenig bat meiner Ansicht nach tüila etwas mit dem in Rv. I, 92,10; II, 12,5 erscheinenden Worte tiij ea tun, wie es Deoasen für mäglich hält

2) Nach dem Herausgeber des Textes in der Bibl. Ind. steht in allen Handschriften ayä, nicht ayah.

5) Ä aamantät gkandanath dharmcuya io$a^m yastnin katau {MSS. kälo) SO 'yam äskandafn tflmam dharmam abhäthavatity t^hibhüfi kaliyagävasänakälalt-

4) In Taittirifabr. III, 4,1,5 ist daraus avebhyah (Säyapa: rakfäbhimänibhyah) küavam ge- worden.

6) Wiederholt, aber mit der Variante akfavifayä, im Kommentar zu Av. YII, 114, 1. Dasselbe meint Styaoa offenbar, wenn er äatapathabr. V, 4, 4, 6 kurz sagt: ayaiabdo 'kfavä/ü. Es kann kaum seine Absiebt gewesen sein, aya als Synonym von akft ^u bezeichnen, da er unmittelbar vorher die einzelnen ayat kfta and k ili richtig beschreibt.

40 HEÜTRICEl LUDERS,

Zeichnung der Zahl 4 natärlich mit Rücksicht aaf die Grrappe krla, tretn, äiiOpara, kaii finden'). Somäkara erklart hier allerdings äya al« Weltalter and beruft sich dabei auf das Wort der sruti: krtam ayänam. Das ist aber sicherlich ein nngenanes Zitat and gemeint iat die oben angetiihrte Stelle ans dem äatapathabrähma^a (XIII, 3, 2, 1 : krlenot/aiiam) , wo , wie ich gezei^ za haben glaabe, aya gerade Warf bedeaten maß.

Die Bedeotong 'Warf' passt nan für kria, treiä, dväpara, kali, (Ahibhii and Oslxmda aach an allen übrigen Stellen, wo jene Aasdräcke erscheinen'). Bei der Beschreibang des Foro^amedha in der YäjasaneTlsaihhitä (XXX, 18) heust es, dass der lätava dem akforäja, der &dinavadarsa dem krta, der kalpin der tr^, der adhikalpin dem dvapara, der sabhastkanu dem Oskanda geweiht sei. Die Er- wähnang von akparoja macht es zweifellos, daas sich auch die folgenden vier Aasdrücke krla, treta, dvapara und Oskanda nicht etwa aaf die Weltalter, sondern aof die ayas beziehen, and dass die Opfermenschen, die ihnen geweiht werden, Personen sind, die etwas mit dem Würfelspiele za tnn haben, wenn es aooh anmöglicb ist, ihre Fsnktionen im einzelnen anzugeben '). Das gleiche gilt für die FarallelBtelle in Taittiriyabr. XU, 4, 1, 16 , wonach der küava dem ak^aräja, der sabhävin dem krta, der adinavadarsa der treta, der bahiksad dem dvApara, der sahhästhami dem kali geweiht wird, obwohl Säyai^ja krta a. s, w. als die Xamen der Weltalter deatet *). Mbh. IV, 50, 24 rühmt Aävatthäman den Arjuna als einen Mann, der vom Würfelspiel wohl nicht viel verstehe, aber ein Held in der Schlacht sei, nnd sagt: 'Nicht Würfel wirft das Gftodtva, nicht krta and nicht d':äpara; flammende scharfe Pfeile wirft das G-ap^i^a, bald hier, bald dort'. Und ganz ähnlich sagt Er^pa Mbh. Y, 142, 6 f. za Kar^a : 'Wenn da den Weias- rossigen, dessen Wagenlenker K^§^a ist, im Kampfe wahrnehmen wirst, wie er Indras G-eschoss schlendert nnd die beiden andern, das des Agni and das der Marnts, nnd das Getöse des GftQijiva, dem Donner des Blitzes vergleichbar, dann wird nicht tret& mehr sein, nicht kfta nnd nicht dvapara\ Die folgenden Verse enthalten Variationen desselben Gredankens in bezog aaf Yndhi^thira, Bhimasena, Arjnna and die Zwillinge ; der Nachsatz laatet jedesmal (9. 11. 13. 16) :

1) Weber, Über den Vedkkalender NamenB Jjotisham. PhU.-hiBt. Abb, der 1^1. Äkad. der Wim. m Berlin, 18ÖS, S. 47 f

2) Eine Reihe von Belegen für krta und kali ans der RitaaUiteratnr , via Taittiriyabr. I, 5, 11, 1, Äpaatamba, äraDtas. V, 20, 1; KStyäjana, Srautas. XV, 7,18. 19; Baudhiyana, iSraiitas. 11,9; Kanäikaa. XVII, 17, ancb ChSndogja-Up. IV,3,8, abergebe ich hier, da wir auf eie später noch genauer eJnzagehen haben werden.

S) Der Eommentator Mabidhara versagt hier gftnzlich. Er erklärt kitacam durch tflUlrtain, ädintmadariatn durch ädinavo dofat tarii paii/ati taihiAhäiam, kalpinam durch kalpeüMm, ad/ukal- pittam durch adhikaipanakartäram, sahMtthärntm durch sabftöyäih sIMratH; er gibt also anaser Im «raten Falle nur etjmologiBChe Erkl&nmgen.

4) Was die Namen der Opfermeoschen betrifft, so erklärt Säjava kitavatii durch dgmak*- iaiam, uAhävmant durch dgütascMtäyä a(Büffhätäram, ädinavadariam durch mtu^ädätföA dmatuMya draftäraik parikfakain, bah^taadam durch boAthsadanaäUatk avayam adfvyantam, iabhäteuäfum durch adevanakäie 'pi sabkäh yo na muHeati so 'yaik «tamMasamöHotoöf soMäfOd^wA | Ahn.

DAS WORFBLVIEL tV AUnN INDIRN. 41

«a tada bhavita ireta na kfia^ dväpara^ na ea. Nilakaofha brin^ es selbst in diesem Falle fertig, tr^, krta and dväpara auf die Weltalter zu beziehen!

Zu diesen Belegen stellen sieb ans dem späteren Sanskrit zwei Stellen des Urcchakatika. II, 12* sagt Dardoraka za Mätbara : are mürkka ntmv oAoiJt dasa suvarnUn kafakaronena prayacehdmi , 'da Dnmmkopf, wartim sollte icb nicht zehn GhildstScke riskieren, om das kofa zn machen', kafa ist hier, wie das Pali zeigt, nichts weiter aU die volksspracbliche Form für sk. krta, U, 9 sagt derselbe Dardoraka:

trdahfiasarvasvah pavarapatanOe ca SofÜaSatlra]^ ]

narititadarhtamib-gaft kafena vinipatito ffSmi || 'Dnreh die trfta aller Habe beraubt, den Körper aasgedSrrt durch den FaU des povara, darch den nardita meiner Wege gewiesen, darcb das kafa zn Fall ge< bracht, gelie ich dabin.' Die ireta hat hier ihren alten Xamen bewahrt; pävara gebt anf *bavara ans dv^mra zurück; kafa ist wiederum sk. krta. Nardita därten wir daher mit Sicherheit dem JcuÜ gleichsetzen, dessen Name anch sonst schwankt. Denn da es Satapathabr. V, 4,4,6 von hali beisst, dass er die ayas beherrsche (abhibhüA; abhibhavatt) , so kann anch der in Taittiriyas. IV, 3,3,2 genannte abhibhü nnr der kali sein, nnd wenn wir weiter die Reihe krla, tretet, dvapara, Oakanda, abhtbhü mit der in Vfijasaneyis. XXX, 18 vorliegenden Keibe akfaraja, hrta, treia, dvapara, Oskanda vergleichen, so ergibt sich, dass akforifja gleich äbhSihü nnd damit wiederom gleich Iah ist. Dem steht allerdings Taittirlyabr. m, 4,1,16 gegenüber, wo dkfaraja in der Liste neben kcdi erscheint. Da aber bei der Bedentnngsäbnlicbkeit der Namen an der Identität von abh^hü nnd akfaraja kaum zn zweifeln ist nnd aJihibhü sicherlich den kali bezeichnet, so glanbe ich, dass wir auf diese Stelle kein Gewicht zn legen brauchen; der Ver- fasser hat einfach alle aya-Namen, die er kannte, zusammengestellt, ohne zn be- achten, dass ak^rßja and kali identisch sind. Meiner Ansicht nach sind also kali, abhibhü, akfaraja nnd nardita Synonyma, nnd wir haben es nicht, wie es znnädist den Anschein haben könnte, mit sieben oder gar acht verschiedeneu ayas zn ton, sondern mit einer Grrappe von vieren {kjia, ttetä, dväpara, kalx} oder von ffinfen (lali, krta, treta, dväpara, äskanda).

Aach im Pali sind von den aya- Namen wenigstens kalt and kafa (= sk. Ifia) öfter belegt. Beide begegnen ans in G-. 91 des VidbarapaQ^i W^^^^ i '^'^ es von dem Könige heisst, dass er kali, von FuQQaka, dass er kafa erlangte*).

1) Mit den WeDdougen ialiih aggakai, kafam aggaht und den onten angefUrrten Komposita haüggaha, kafaggalw fergleiclie die Ansdrücke krtaik jH^öt«, kali* ^hiidtt, die in der E&iikä zur DBUcbreibnag der tod Floim in lU, 1,21 gelehrten Bildongen krtaj/aü, kaloj/ati dienen. Das in denelben Regel gelehrte hattu/^i wird in der Kfisikä analog durch ItaU* grl^fäU erUftrt, wae anf die Tematang fOhrt, da« anch haii ein Warfname sei. Sollte ea vielleicht mit dem Aoli (t. L MM) auamuenhftsgto, das im Denmuitra in den Einleitongen znr PÜakakevall (Schröter, a. t. 0. S. 17—19) encheint?

1. E. ä«. IL WIh. h a*tllB(u. Phll.-Urt. Xl. H. V. Bud >, i. (>

4S HBINKICH LUDERS,

Mehrere Male (SaAynttamk. VI, 1,9,7; Angattaranik. IV, 3,3; X, 89,3; Snt- |

tanip. 658; 659) finden sieb im Snttapitaka die beiden G-äthäs: t

yo nindiya^ pasaAsati tath va nindati yo pasamsij/o \

vicinati mukhena so kalith kalina tena sukham na vindcUi ||

egipamattako *) oj/ai» kaii yo akkhesu dhanaparßjayo | '

sabbassäpi sahapi attana \

ayam eva mahantaiaro ^ kalt yo sugatesu mana^ padosaye || 'Wer den tadelnswerten preist oder den tadelt, der preisenswert ist, der wirft mit dem Mtmde den kalt; infolge dieses kalt findet er das Crlöck nicht.'

'Unbedentend ist der kati, der bei den Würfeln Verlast des Einsatzes (bringt), sei es aacb der ganzen (Habe) samt der eigenen Person. Das ist der grössere kali, wenn einer schlechte 6esinunng gegen Gate zeigt.'

Wie in dem letzten Verse so wird anch Majjhimanik. 129 (Bd. III, S. 170) der kati-Wnrt (kaliggaha), mit dem der Spieler den Sohn, die Giattin, seine ganze Habe and sich selbst verspielt, als das kleinere Übel dem italt-Warfe gegenüber gestellt, den der Tor tnt, wenn er nach einem bösen Lebenswandel zar Hölle fährt. Im folgenden (S. 178) wird dann in der entgegengesetzten (redankenreihe dem l-afa-Vfürte (kafaggaha) gegenüber, der dem Spieler grossen Gewinn bringt, der ia?rt-Wnrf des Weisen, der nach gntem Wandel des Himmels teilhaftig wird, gepriesen. Hänfig ist anch die sprichwörtliche Redensart ubhayattha kataggaho, übhayutika kaliggaho, 'das ist ein kafa-, bezw. ^'»N-Wnrf auf beiden Seiten'. In welchem Sinne die Bedensart gebraucht wird, zeigt Theragäthä 462, wo die Hetäre den Sandarasamadda za überreden sncht, solange er jnng sei, des Lebens Last in ihren Armen zu geniesseu and später im Alter mit ihr zusammen in den Orden za treten; 'das würde ein l-o^-Wurf auf beiden Seiten sein'. Weitere Belege für die Redensart bietet das Apappakasatta (60) des Majjhimanikäya (Bd. I, S.403, 404, 406—410)«).

Die Ayas in den Liedern des Qgveda and des Atharvaveda. Ich habe bei dem Kachweise dieser Wnr&iamen in der Literatur bisher die Lieder des Qlgveda und des Atharvaveda bei Seite gelassen. Dass der Name des kali im Atharvaveda erscheint, ist bekannt. Av. VII, 114, ein Gebet am Er- folg im Spiele, , beginnt mit dem Verse:

iddtn ugräya babhräve ndmo akfcfu tanütia^ | ghrtena kalith Sikfämi sA no mrdätid^.w || 'Diese Verehrong*) dem ^Furchtbaren , Braunen, der über die Würfel gebietet!

1) Sattanip., AAguttarsmk. appamatto.

2) SutUnip., AAgattAranik. X, 69, 3 mahaüaro.

3) Zwei andere Stellen, in denen kaK ergeheint, Dighanik. XXJII, 27 and Dhammapada 262, werden Bp&ter besprochen werden.

4) ndma^ scheint nnprönglich eine ErkUmng von i4dm gewesen m sein, die apftter in den Text selbst eindrang. Henr;, Le livreTIl de l'Atharra-V^da, S. 118, will entweder mUm oder nätna^ beseitigen.

DAS WORrELSPIEL IM ALTEN INDIEN. 43

Hit ghrta will ich den kali beschenken ; er möge ans bei diesem {Spide) gnädig Bein r

Der kuli ist hier, ähnlich wie im Nalopakhyäna, personifiziert. Wegen der Farbe der als Würfel dienenden Vibhitakanässe wird er der Branne genannt. Hit dem Äosdrncke ah?e?u tanüvasf vergleiche man die oben angeführten Be- zeidmnngen abkibhü nnd okfari^ja.

Ich glaabe non, daes ausser kali aach noch ein anderer aya- Name in der ^- and Atharyasadihitä vorkommt. Wiederholt begegnet uns hier ein Nentram krta, fiir das das Petersburger Wörterbuch 'Einsatz im Spiel, Preis oder Beate eines Kampfes' aU Bedentnng aufstellt. Nach Grassmann's Wörterbuch bedeutet JSrta 'das Gewonnene, Erbeutete'. Diese Bedeutung ist von den meisten Erklärem angenommen nnd noch neuerdings von Geldner zum Ausgangspunkt seiner Er- klärung von kara gemacht worden^}. Und doch kann sie keineswegs als von vorneherein sicher bezeichnet werden. Jedenfalls bat krta im späteren Sanskrit diesen Sinn nicht*}, und wenn er ihm für die älteste vedische Sprache gebührte, BO sollten wir erwarten, dasa man dort auch dlmnam krnoti oder krnute und ähn- liches für 'Greld gewinnen' sagte. Das ist aber durchaoa nicht der Fall. 'Beim Spiele etwas gewinnen' wird vielmehr genau wie in der späteren Sprache dnrch ji und seine Komposita ausgedrückt '). Es verlohnt sich also , die Stellen , in denen kfta erscheint, einzeln za prüfen, nnd ich glaube, es lässt sich zeigen, dass ki^a überall in den Liedern nichts anderes bedeutet, als was es im klassi- Bcben Sanskrit bedeutet, nämlich den krta -'Wurf.

9v. X, 42,9 lantet:

Uta prahäm atidtvyä jayäii krläth yäe chvaghnt vieinöti koU \

y6 deoaiOmo nd dhänd ru^ddln säm Ü t6m rayd srjati svadhäoOn ||

1) Yed. Stnd. I, 119.

2) An einer Stelle hat allerdinga JoUy diese Bedentang fUr ifta angenommen. NSrada

ivn, 2t

aabhikaii käraytd äyviaäi deyam äadyoe ca tatkrtam [

übenetet er (SBE. XXXIH, 212 f.): 'The maeter of the gaming-honse ahall arronge the game and pajr the rtakes which have been won'. Aber irarnm soll krta hier nicht einfach 'festgesetzt' bedenten, da man in der Oeaetzeesprache aach krtakäiaii, 'die feetgesetzte Zeit' (YajS. II, 184), dharmo rägidirta^, 'die vom Könige festgesetzte Pflicht' (YAjö. II, 1B6), sagt (siebe P.W.)? Und dass das in der Tat hier der Fall ist, scheint mir ¥äj5. 11, 200 zn beweisen:

aa samyak pälito daäyod r^ie bhägam yaihäkrtam |

'Der gehörig beschützte (Serr des Spiethauses) soll dem Könige den festgesetzten Teil geben'. Das Gewonnena ist anch bei Yftjiiavalkya stets jita (11, 200 jitam ttdgrohay^ jttrt; II, 201 jilatii . . . d^wjwt).

3) Ich Terweise anf die zahlreichen Belege in Grassmann's Wörterbuch nnter ji. Ebensowenig heisst tf im Teda 'als Kampfpreis einsetzen', wie man nach Roth nnd denen, die ihm folgen, an- nehmen müMte. 'Einsetzen' ist vielmehr dhä.

M BKINRICH [.ODIRSv

GrasBinann überaetzt:

'Der Spieler auch gewinnt im Spiel den Vorsprang,

wenn den Gewinnst zar rechten Zeit er einstreicht;

Wer götterliebend nicht mit Gaben knaneert,

den ttberströmt mit Gat der allgewalt'ge'. Ladwig: 'Und den Einsatz wird er dorcb glQcklicbes Spiel gewinnen, dasa er als Spieler aofbänfi Gewinn mit der Zeit; der die GStter [das Spiel] liebend mit dem Gelde nicht zoriickhält, den überhäuft mit Keichtom der gStÜiche'. Die letztere Ubersetzang ist entschieden die bessere, da sich wenigstens ein Gedankenzosammenhang zwischen der ersten nnd zweiten Hälfte der Strophe erkennen liUst, den idi bei Grassmann völlig vermisse. Bei beiden übersetzongen bereitet aber äi» gleiche Schwierigkeit das Wort vicinoti. £b hat sonst, dnrch- aas seiner Etymologie gemäss, die Bedeotimg 'aosscheiden, zeretreaen'; hier aber BoU es getade im Gegenteil 'einziehen, anf hänfen' bedanten. Die richtige £r- klSrang des Worte» gibt ans G&ths 91 des Vidhorapai^ditsjätaka :

rHJd kalirft vicinafh aggahesi kafam aggahi funnako pi yakkho\\ und der oben im Snttanipäta (658) nnd an mehreren andern Stellen des Kanons nachgewiesene Vers:

vicinäti tniikkena so kalith kaiinä iena sukkam na vindati \\ Euer ist es vollständig klar, daes vid nicht das Einstreichen des Gewinnes be- deuten kann , da es an der ersten Stelle gerade von dem anglücklich spielenden Könige gebraucht wird nnd an der zweiten sogar direkt mit kali als Objekt verbanden ist; als Bedeotang ist also 'die Würfel werfen, einen Wurf tun, würfeln' anzasetzen. In der YerbindTing mit akfa erscheint das Wort in diesem Sinne anch im Sanskrit. In der Beschreibnng der Würfelzeremonie beim Agnyft- dheya heisst es Maitr. S. 1,6,11 nnd Hänavaärantas. 1,6,5,12: tan (nämlich alrfän) virinuyät. Für das Würfelspiel beim Räjasäya giebt das Kaoäikasätra die Regel (KVTI, 17): krtasa^pannibt alcfän atrtlyaih vicinoti, '(der König) wirft bis zom dritten die mit krta versehenen Würfel' '). Und unzweifelhaft hat «et die gleiche Bedeotang in Av, IV, 38,2, wo der Spieler die Apsarä anruft:

vieinvattm akirdntim apswäm sOdhudevinim | 'die werfende, die streaende, die gntspielende Apsarft'. Alle die mannigfachen Verrnntongen , die die Erklärer über den Sinn diesur Stelle geäussert haben, erledigen sich, wie ich meine, durch den Hinweis auf die Gäthas nnd die ans der Bitaalliteratar angeführten Stellen von selbst.

Bedeutet aber viei 'die Würfel werfen', so kann aoch kj-ta in der Strophe des Rgveda nur der ftr^a-Wurf sein, und wir haben za übersetzen: 'Auch den Preis wird, {den Gegner) überwürfelnd, der Spieler gewinnen, wenn er zor

1) CtUnd, Altind. Zaabarritiul, S. 40, Ubenetxt: 'der KOoig gewinnt beim Würfelspiel drai- DuJ du 'krUt' (wörtlich: 'er lieat sich snm dritten (die) itrta- liefernden WOrf^ waa'). Wir werden tat die« Sätra noch EurOckkommen.

DAS vfinncLapiKL m ai.tch indibn. 4a

rec&ten ZeH den h^a-Wmi wirft. Wer die GStter liebeoä mit dem Gelde -aixsht ztafkikbSlt , den fibersctifittet nät Beidktan der Gewaltige'. I>er Gredanke der Strophe ist also: Wie der Spider den Gegner besiegt and den 6«winn daroD trägt, venn er das h-ta, den besten Warf, tnt, so müssen aach wir nicht mit nnsem Sahen knaosem, sondern sehen, 'den besten Wnrf zu ttm', d. h. unsere Nebenbuhler mn die Goast Indras doreh Schenken m übertreffen, am den Lohn des Gottes zd erhalten. Ich will noch bemerken , dass die Strophe mit einigen Abweiehangen anch im AtharvaTeda Torkommt (VU, 63,6; XX, 89,9), und dass an der ersteren Sttdle Säyanta krtäm richtig dorch krlaaabdavacffoih labhahetam ayam erklärt').

Die gleiche Bedeotnng mass die Redensart krUah vicinott nartärlich anch an allen sndem Stellen haben, ^v. X, 43, 6 :

krtöah svaghni vi citioti devane sathvdrgarii ydn Maghdvä suryailk jät/at | übersetze ich; 'Wie ein Spieler den ftrJo-Wnrf auf dem Wtirfelplatze , warf Ma- ghavan (den krla'Wurf), eüs er zosammenraffend ") die Sonne gewann'. Ich habe schon oben (S. 14) bemerkt, dass Durga za Nimkta Y, 22 elevtma als Würfelplatz erklärt, and dass wir keinen Gmnd haben, diese Erklarnng für falsch zu bieten. Schon daraas würde hervorgehn, dass er krta als den Warfnamen anfl^st, denn TOD. dem 'Gewinne' liesse sich nnmöglicK sagen, dass er aof dem adhidevana wäre; Dorga bemerkt aber aoch weiter noch ausdrücklich: i/athatra krtädma^ däyanSth") »tadhife kitava^ krtaih victnoti . . . api ndmatra krtath yasmat tat» jayeyam ahatn itjf esam.

$▼.. X, 102,2 heiaat es von der Madgalftnl:

ratkir abkün Mudgalini ptfvt^w hhdre krtäth vy äeed Indrasemä \\

'Wagenlenkerin war die Mndgaläni bei dem Kampfe nm B,inder; bei dem Spide warf Indrasenä den krta-'Wnrf.' Hier ist 'den *rfu-Wnrf werfen' büdlidier Aosdmck für 'gewinnen', so wie wir mit dem vom Kartenapiele genommenen KIde etwa sagen k&nnten: 'sie spielte den Trumpf aus'. Uan beachte vor allem, dass im Pali die Wendongen knliik vrcivoti, vhkayattha k(di§yaho, ttbkayattha kafoffgah», wie die anf 9. 42 angeführten Stellen zeigen, in genau derselben Weise bildlich gebraucht werden. Was hhara betrifft, so bat schon Geldner (Ved. Stnd. 1, 119) bemerkt, dass es zunächst 'Gewinn, Sieg, Preis', und dann 'wobei Orewinn, Preis, Sieg auf dem Spiele steht, iyAv als Wettkampf und Schlacht', aber das letztere viel seltener, bezeichne.

Hierher gehört femer 9v. V, 60, 1 :

ife agnim sväoasam ndtnobhir ikd prasatiö vi eayat krtd^ naii \ *)

1) Ee ist interesunt za lehen, duB Roth ursprünglich dem Richtigen nUier wu als Bpftter. Im Jahre 1846 erklärte er irta hier and in Rt. X, 43, 5 als Würfelnamen ; siehe ZDMQ, II, 124, Anm.

2) Tgl. BT. Till, 76, 12: aanredrgam itUi rayUt jaya.

3) Sollte nicht däyänäiH ana dyänOA oder aydHiM rerderbt Bein?

4) Die Strophe findet sich mit Abweichungen, die hier nicht Ton Bedeatnng Bind, aach HutrijSQlB. IV, 14, 11 (nach Bloomfield); Taittiri^abr. II, 7, 12,4.

4R BSINRICH LÜDERB,

Grassmann Sbersetzt, indem er für diese Stelle wieder ein« neae Bedeatong von krta annimmt: 'Den göt'gen Agni preis' ich mit Veretirong, hierher gesetzt verteil' er nnser Opfer'; Ludwig: 'Ich flehe Agni an, der grosse Hnld hat, mit Anbetung, hier niedersitzend verteile er onsem Qewinn'; aas dem Eommentare geht hervor, dasa er unter Gewinn die 'ddkfi^' versteht. Ich übersetze: 'Den holfreichen Agni flehe ich an mit Verehrong; m5ge er gutgelaunt in dieser Sache den A'rtd-'Warf für ans ton'. Da die Anrnfong Agnis die Einleitang zn dnem Liede an die Mamts bildet, so kann es sich hier nicht nm ein Gkbet am Q-liick im Spiele handeln; der Anadrack ist anch hier wieder bildlich gemeint. Die Be- werbnng nm die Ghmst der Mamts dnrch Lieder wird als Würfelspiel gedacht, nnd der Sänger bittet Agni, ihm zo helfen, den höchsten Warf in diesem Spiele zo ton. Dass dies die richtige Aoffassmig ist, wird darch die zweite Hälfte der Strophe bewiesen:

räthair tvo prä bhare vi\}ayädbhih pradalfiietin nua-ütäih stömam fdhyäm H 'Wie mit Rennwagen, die dem Preise zustreben ^}, («i»cA bewerbend), bringe ich (mein Lied) dar; rechtsgewendet mochte ich Gelingen haben mit meinem Lobliede för die Marats.' Wie vorhin der Kampf der Sänger als ein Würfelspiel dar- gestellt warde , so wird er hier mit einem Wagenrennen verglichen ; die beiden hSchsten Yergntignngen , die der vedische Inder kennt, erscheinen auch hier im Bilde vereint, r&thair iva vßjayädbkih ist einer der bekannten abgekürzten Ver- gleiche. Und dass die Inder selbst zn einer Zeit, als das Verständnis der vedi> sehen Sprache noch nicht erloschen war, den Änsdrack krta^ viä in der von mir angenommenen Bedeatong fassten, scheint mir ans dem Umstände hervor- zugehen, dass die Strophe in dem Atharvaliede Vn, 62 erscheint (Str. 3)'). Gewiss ist, wie schon das Metram zeigt, die Strophe in diesem Liede nnnr- sprünglich, ebenso wie die Strophen 4 (= ^v. I, 102,4), 6 nnd 7 (^ "^v. X, 42,9; lO)*); dass sie aber überhaupt in dieses Lied, das nichts weiter als ein Gebet um Glück im Würfelspiele ist, aufgenommen wurde, kann nur darin seinen Grand haben, dass man die Worte vi cayat Jcrtdth nah in dem Sinne nahm : 'möge er den /"rto-Wurf für uns werfen'; bei der Erklärung Grassmanns und Ludwigs fehlt ja jegliche Anspielung auf das Würfelspiel in der Strophe. Be- merkenswert ist, dass Säya^a auch in diesem FaUe wieder im Atharvaveda die richtige Erklänmg gibt: hrtam hriaiabdavOcyafh läbhahetum aya^ vi cayat vicinotu \ karotv ity arthaJ^,

Bildlich zn nehmen ist der Aasdmck kftaik viri auch in den beiden letzten Stellen. :&v. IX, 97, 58 heisst es :

tvdyä vayä^ pdvainänena soma bhäre k^tdrit vi cinuyUrna Sddvat |

1) Über v^jat/dt ygl. Piichel, Ted. Stad. II, 71.

2) Tarianten eind mivatum, praiaktäh, vOjdyadbhilt and praädkti^tti.

8) Die orsprOiiglicbeii Strophea Bind in Ännjfnbb, die UDursprünglicben in Tristabb; siehe Bloomfield, Atbarravedii, S, 49.

DAS WDBFEUPIKL Dt AI.TBII INDIEN. 47

Icli bezweifle, dass die {t^ie erst der Hülfe des Soma bedurften, am 'stets die in der Schlacht gemachte Heate za verteilen' (Grassmann) oder 'alles im Kampfe gewonnene anfzahänfen' (Ludwig), bhara ist wie oben 'der Wettstreit', ond ich kann anch hier nur übersetzen : 'Durch dich, den sich klärenden, o Soma, mögen wir immerdar beim Wettstreit*) den ^rta-Woif werfen'. Bt. I, 132,1 schliesBt:

asmin yajtU vi eayemä Märe hrtäth väjayänto bhäre kfkm || Aach hier kann nicht von einem 'Verteilen der im Kampf gemachten Beate' (Grassmann) oder von einem 'Entscheiden des Gewinnes in der Schlacht' ') (Lad- wig) die Rede sein. Bas ganze Lied 1, 132 ist äberhaapt kein Lied vor oder nach der Schlacht; es handelt sich vielmehr um einen Wettkampf priesterlicher Sänger. Darauf weist schon das vajayätitaii, 'nach dem aosgesetzten Preise stre- bend'; in Vers 1 heisst es weiter, dass der Sänger purvye dhäne durch Indras Kraft nnterstötzt war , was nicht 'in dem alten Kampfe' (Grassmann) oder 'in früherer Schlacht' (Ladwig) bedeutet, sondern 'bei dem friÜLeren {Wettstreit um den) Preis'. Ebenso heilst es in Vers 5, dass nnter Indras Beistand dhäne hili turufanta Sravcisydvah, 'bei aasgesetztem Preise', nicht etwa 'in geordneter Schlacht' (Ladwig), die ruhmbegierigea siegen"). Die Worte yajüe bhäre nehme ich im Sinne eines rüpaka, das im klassischen Sanskrit durch das Kompositum ytyHabhare ausgedrückt werden würde; vgL V, 32,5: yäd fin . . . iämasi harmye dbdh, 'als da ihn in das Verliess, das Dunkel, tatest'; IV, 61,2 vy ü t-rajdsya tdmuso dvä- roeehäntir avran, 'die leuchtenden {Morgenrälen) öfineten die Torflügel der Höhle, des Dunkels', r. s. w.*). Ich übersetze daher: 'Uögrai wir bei diesem Opfer- wettstreit den krta-Wurf werfen, nach dem Preise strebend, den irfo-Wurf beim Wettstreit'.

Wenn, wie ich zu zeigen versucht habe, kj-Ut in der Verbindung mit vici den tr^d-Wnrf bedeuten moss, so werden wir dem Worte auch an den Stellen des ^- und Ätharvaveda, wo es in anderm Zasammenhange erscheint, dieselbe Bedeutung beilegen müssen. Beginnen wir mit den Stellen aus dem Atharvaveda, die fiftst alle völlig klar sind. Av. IV, 38, 1—3;

udbhindaiim samjdyarUim apsaräm südkudevinfm j glähe krldni krnvänam apsara^ tfyn ihä huve || 1 || vicinvatim akiräntfm apsardih sädhudevinfm | glähe krtäni grhnanäm apsaräm täm ihä Huve \\ 2 ||

1} Ich halt« es ftber nicht für aDSgescbloasen , dass bhara hier geradezD du Würfelspiel bedeutet.

2) Im Kommentar bemerkt Ludwig: 'eotscheiden' eig. 'verteilen' im fomhinein durch Ver- ■precheti tn di^enigen, die h&npta&chlicben Anteil am Siege haben werden, und xwar atmin ya^üt.

8) Ich bin übeneagt, dass aacb an vielen andern Stellen des Itgveda, wo die früheren Über- ■etier an Krieg und Schlachten denfcen , in Wahrheit von weniger blutigen K&mpfen die Bede ist, von Bennen ond W&rfelspiel nnd Wettgeeftngen.

4) Tgl. die bei Pischel-Qeldner, Ted. StudL, im Index unter 'ÄB^ndeton' angefahrten Stellen, bwoiden II, 360 ff.

HEINBICB LCDKRB,

t/äj/ai^ parinHyatj/ ääddOna kftdtk gWM \

8& «a$ krtäni (^ftUi prah&m äpnotw ataydya \

8& na^ päyasvaty aün tnä no jaifur idöiA dhdnam || 3 |j

'Die eisende *), gewinnende Apsarä, die gntapielende *), die die kj-ta-VfürSe in dem Wurfe (glaJui)') macht, die Apaarft rufe icb hierher.'

'Die werfende, streaende Apearä, die gatspielende , die die krta-WSxfa in dem Wnrfe (ßlalia) fasst, die Äpearä rofe icb hierher.'

'Die mit den Würfen (ayas) nmhertanzt, den kfta-'WTaf nehmend ans dem Wnrfe (glahu), die möge, für ans die Af/u -Würfe werfend*), den Freie erlangen durch ihre Zaabennacht. Mit FfiUe möge sie za nns kommen; nicht mögen (die Gegner) diesen onsern Einsatz gewinnen.'

Ssyaga erkärt in allen Fällen iHo richtig als aga. Mit dem Ansdracke glähe krldtii grhi^näm vergleiche man die Aasdrücke der Fali Gäthi,: kali^ agga- hesi, iafam agguhf. In der dritten Strophe liest SäyaQa and eine Handscfaritt adddhand (S äiiadhanak) nnd sefuiiti. Bloomfield nennt diese Lesarten schlecht'), was aher die zweite betrifft , so ist doch darauf hinzaweisen , dass in At. YU, 114,6 die Handschriften der Volgata, soweit ich sebe, ohne Aosnahme lesen;

no djfuve dhdnam iddm cahdra akfdi;Uitk gldhunaik sefanaA ca \ '(Der Gott) der ons zom Spiele dieses Geld gehenkte, das glaiiana nnd das Sefona der Würfel.' Dies iefona ist sicherlich nicht von dem sepinti zn trennen, wenn auch seine Bedeatang zunächst dnokel bleibt ').

Die Lesart adädhOnä hat andererseits eine Stütze in ^v. X, 34, 6 : 4iJ(fd-io asya vi tiranti käma^ praiidtvne ä&dkuta & irtäni || Grassmann ftust, wie Säyaoa, dädhatc^ als Gen. Sg. nnd übersetzt: 'Die Würfel steigern höher sein Begehren, was er gewonnen, setzt er ein dem Gegner'. Lndwig übersetzt; 'Die Würfel halten sein Verlangen bin, dem Gegner wenden den Gewinn sie zn'. Er nimmt also dädkatah als Nom. PI., zn ahfdsah gehörig. Diese Aoffiissnng halte ich für richtig. Ich übersetze: 'Die Würfel dorchkreuzen seinen Wnnsch, dem Gegenspieler zuwendend die /ria-Wörfe*, d.h. die ge- winnenden Würfe. Anch an unserer Stelle würde ädädhUnä krtdth gldhtU, 'dea kfta-Wnri ans dem glaha zuwendend', einen guten Sinn ergeben.

Für glaha verweise ich auf die Bemerkungen auf S. 86 ff. Die Grund- bedentnng des Wortes, die ich dort auf Grand von Mahftbh&ratastellen zu er-

1) udbhid ist ein Spielaiudrack, der 'siegen, gewinnen' bedeuten moss. Ans SSjimu Er- klkmng pMfobandhena äJumasya udbhedanaik turvoHm ist nicht riel zn entaehraen. Man beachte aber, das« nach Äpastamba, ^rantaa. XVIII, 19, 5 beim Rftjasüya die Würfel den Spielern mit den Worten oMcibkiiiyaAr^^ weggeschüttet werden. NachMaitr.S.IT,4,61antetederBpmch: itdUUwia.r^^laJk.

2) Mbh, r, 30, 28 wird Citrasena gäiAudetH matakfah genannt.

8) Die Übersetzong leidet anter dem Umstände, dass sich glalta und aya im DenUchen nnr durch das eine Wort 'Warf' wiedergeben lassen.

4) Die Bedeatang von «frati ist onsichei; siehe das Folgende.

»} 8BE. VoL XLn, ji. 418.

6) S&jrapa erkUrt es : wfyänäm akfäifOrn joyähvasthOnt 'vaitfaifmH.

DAS VtlBFBUSFIBL DI ALTKN INDIEN. 49

weisen versucht habe, 'die Würfel, die man zum Wurf bereit in der Hand ge- packt hält, Wnrf', stimmt, wie schon aas der IJbersetzaiig hervorgeht, aach hier aafs beste, wenn krta als oyo-Name gefasst wird, nnd das scheint mir die Bichtigheit dieser Äoffassong zu bestätigen.

Id At. VII, 52 findet sich hrta aasser in den nnorsprOnglichen Strophen 3 and 6 in Strophe 2, 6, 8 nnd 9 :

turSnUm äturänäth vi^äm ävarjuffnam \ samaitu vihäio hhdgo antarhastäih k^täih mäma \\ 2 {| ^jaifaih tva säthlikhitam äjaiaatn utä aaritrüdham \ dvifh vfko yäiha mdthad evä mathnami te hrtäm \\ 5 || hrtäm tue däJcfine hdsie jayö me savyd Shitalf \ gojid bhütfOsam ahajSd dhanathjayö hiranyajit )| 8 || äJcßOh phäJavatfm dyüvarh dattd gdth Jcf^^lm iva \ säm krtdsya dhdraya dkänuh sndvneva nahyata || 9 || IlSge der Besitz der Leate, seien sie reich oder nicht reich, ohne daas sie es abwenden können (?), von allen Seiten {hei mir) zasammenkommen ; (möge) der Jcrta-Wnrt in meine Hand (kommen)'.

'Ich gewann dir das sa^likhita ab, ich gewann auch die aathrudh'). Wie ein Wolf ein Schaf zerzaust, so zerzanse ich dir den ATia-Wnrf *).

'Der Arrta-Warf ist in meine rechte Kand, Sieg in meine linke gelegt. Möge ich E&be gewinnen, ßoa&e gewinnen, Greld gewinnen, QolA gewinnen.'

'Ihr Würfel, gebt erfolgreiches Spiel wie eine milchreiche Eoh. Versehet mich mit dem Strome des A-rto Wurfes *) wie (man) einen Bogen mit der Sehne (versiehf).'

Äoch hier erklärt Säyapa in allen Fällen hfta als Namen des aya. Es bleiben, da ^t. X, 34,6 schon oben behandelt ist, noch zwei Stellen ans dem Bgreda. gv. I, 100,9 lantet:

sd savyena yamati vrddhataS dt dabfiiii sdmgrhhxtä Vriäni \ sd hirinH cii säniiä dkäpäni marütvän no bhavatv tnära üit \\ Die Strophe ist von Pischel, Ved. Stnd. I, 218 ff-, behandelt worden. Er hat die Beäentmigen von vradkatafi, sämgrbkltä und hJrina festgestellt. Ich fasse anch hier Icrtdni als 'die irfa-Wiirfe' nnd übersetze: 'Er bezwingt mit der Linken auch die Prahler, er fasst in der Rechten die A-rfa-Würfe, er verschafft die Preise anch durch ein schlechtes (Pferd). Indra mit den Maruts gewähre uns Hülfe'. Krieg, Würfelspiel and Wagenrennen, die drei Dinge, mit denen der vedische Inder seine Sportlust befriedigte, sind hier also nebeneinander genannt.

Diese Strophe scheint mir für die ÄufFassong von zwei anderen Stellen des Sgveda von Bedeatong zn sein. 'Q.v. VIII, 81, 1 wird Indra angerufen :

1) Die Bedeotung von gaMikhita und samrudh ist vOllig unklar.

2) D. h. doTcb mein Zanberlied bindere ich dich, den krta-Vfmt zu tun. 9) D. h. mit einer onunterbrocheDeu Reihe von itrta-WDrfen.

Alikudlnofn i. K. 0«. i. Win. n OSltincen. Pkll.-birt. Kl. N. F. Rind 9, i. 7

60 HEINRICB LÜDKBa,

ä na Indra kfumdnlc^ eiträ^ grobhäih njin gfbhO^a | mdhiäias^ äakfinena || and Qv. IX, 106,3 heisst es von demselben Gotte:

asyed indro m&äefo d grabh6xh gjhhn^a sänaaim |

Die Ähnlichkeit der AoBdrncke in diesen Strophen and ^v. I, 100,9 iat angenföUig, tmd ich glaabe daher, dass der glänzende oder gewinnbringende '(Jriff*, den Indra greifen soll, nichts weiter ist als der glaha, der den ir'o-'Wurf enthält. Die Aoffordernng , diesen 'GrÜF' ftir den Sänger zn ton, die hier an India gerichtet wird, wird in ^r. Y, 60,1, wie wir sahen, an Agni gerichtet: ihä prasatiö vi cayat krtäm nah. Dass grahha tatsächlidi die angenommene Be- deatong haben kann, zeigt der Kommentar zn Gäthft 91 des YidhnrapaQdita- j&taka, wo ioJiift darch paräjayagähtah, Jcafath dorch joyogiämh amschrieben wird.

3t. VllI, 19, 10 wird von dem Manne gesagt , dem Agni zor Seite steht : 86 &rvaäbh^ s&nitä s& vipanyiäihih iüraih $änüa hrtäm || Da Mit and seine Ableitongen sehr häufig in Yerbindong mit Wörtern wie vßja, dkana, rat erscheinen, so liegt es allerdings nahe, an dieser Stelle die Be- deatnng 'Gewinn' for kj-ta anznnehmen; es erscheint mir aber sehr bedenklich, am dieser einen Stelle wiUen eine neue Bedentang von Jcrla an&ngtellen, imd ich glanbe, anch die Übersetzong: 'der erlangt durch Rennpferde, der durch preisende {Lieder?), der durch Helden das Jcria\ ist verständlich. Das iiia, das den Sieg im Würfelspiele bedingt, steht hier eben bildlich für den Sieg selbst *). Aach SäyeQa erklärt kjiam hier als jayodikam. Wie nahe den vedischen Dichtem immer der Gedanke an das Würfelspiel Isg, zeigt ausser den angeführten Stellen auch ßv. IV, 20,3:

Svaghmva vajrint sanäye dhändnath Iväj/a vmfäm artfä- ajitk jayema \\ 'Hit dir, o Donnerkeilbewaffneter, wollen wir siegen im Kampfe der Nebenbuhler- schaft*) wie ein Würfelspieler zur Gewinnung der Preise.'

Dass die i'gvedischen Dichter das Itrta als aya-Namen kannten, scheint mir nach dem Bisherigen sicher zu sein. Wenn kali, trüa, dvapara im ^reda nicht vorkommen, so ist das gewiss nur ein Zafall; denn dass man in rgvediscber Zeit genau so wie zur Zeit der Yajurveden mehrere ayas unterschied, geht aus ?v. X,116,9 hervor:

äya iva pari earatUi deva yi asmäbhya^ dhanadä udbhidas ca \\ SäyaQa sagt zur Erklärung von dyai: ayanti iarmakarwfUrtJiath gaechatUfty aya jivijah karmakara vä, Grassmann faast es als 'Wanderer', Ijudwig als 'unablässig'. Das alles sind Bedeutungen, die im Wesentlichen auf Grund der Etjrmologie an- gesetzt sind. Meines Erachtens kann aya nichts anderes sein als was es in der späteren vedischen Literatur ist^, der 'Wurf. Es ist zu übersetzen: 'Wie die

1) Vgl. die NebeneiiuuideTgtellnDg von hfia und jaya in At. VII, 62, 8.

3) Siehe Oeldner, Ved. Stud. m, 91.

S) Ebenso Boüi im FW., der aber aya Obenül als WOrTel erkllrl

DAS TtiRPlOdPIEL IH ALTBH INDIEN. 61

Würfe gehen hemm die Grötter, die ans Geld (oder den Preis) geben und sieg- reich sind (d. h. Sieg verleihen]'. Das tertinm comparationis scheint vor allem in der Willkür zu. Uc^en, mit der die Würfe wie die Götter bald diesen, bald jenen begünstigen. Die Prädikate, dhanadäk and udbhidah, die die Götter er- halten, passen bei dieser Äaffaäsnng auch aof die atfos. Das erstere ist ohne weiteres in seiner Beziehnng aof die apas verstandlicb; was udbhid betrifft, so verweise ich aof Av. IV, 38, 1 , Uaitr. S. IV, 4, 6 and Apastamba, ärantas. XVIII, 19, 5, wo wir ti^>hid and Ableitungen davon gerade als technische Aaedrücke des Würfelspiels kennen gelernt haben. 'Wie Quellen sprodelnd' (Grassmann) oder geradezu 'Quelle' (Lodwig) bedeutet udbhid weder hier noch sonst wo im Veda; die alte ßothsche Erklärung 'dorchdringend, an die Spitze kommend, überwindend' ist dorchaos richtig').

Das rituelle Würfelspiel

Wenn nun irta u. s. w. die Namen von Würfen sind, so haben wir ODs weiter die Frage vorznlegen, welcher Art diese Würfe waren. Für diese Frage ist zonächst die Beachreibong, die Baodhäyana, Srautas. II, 8; 9, von dem Würfelspiel beim Agnyädheya giebt, von Wichtigkeit. Eine Über- setzung der betreffenden Stelle hat schon Caland in seiner Abhandlang 'Über das ritnelle Sütra des Baadbäyana', S. 17^), gegeben. Nach Fertigstellnng des adhidevana schüttet man 49 Würfel ans (tad ekännapaticäsato 'k^an nivapati). 'Daraof setzen sie sich zu vieren um die Würfel hin, der Vater und die Söhne, der Vater BsÜicb, der älteste Sohn südlich, der zweite Sohn westlich, der jüngste nördlich. Der Vater sondert zwölf Würfel ab {pracchinatti)^ ; daher ge- winnt er. Zwölf (sondert) der älteste Sohn (ab); daher gewinnt er. Zwölf der zweite Sohn; daher gewinnt er. Die Würfel aber, die übrig bleiben, schieben sie dem jüngsten zu (län kanlyämsam upasamühanii). Wenn nun (nur) zwei (Söhne) vorhanden sind, so nimmt der Vater zweimal (dviräyamah pitä), wenn aber (nur) einer, so ist die Gattin die dritte. Wenn aber gar keine (Söhne) da sind, so nehmen beide, Mann oud Fran, zweimal {dviräyainau). Dieselbe Spiel- regel (^iU) bei drei (.l^iJieJertt), dieselbe bei zweien. Mit den Worten: 'krtam, kjiam', machen sie die Absonderung (eyapagaechanti) *■). Mit den Worten : 'Die Kuh ist verspielt', stehen sie auf.

Worauf es bei diesem Spiele ankommt, kann darnach nicht zweifelhaft sein. Das krta machen bei vier Spielern der Vater und die beiden ältesten Söhne, die von dem hingeschütteten Haufen je 12 Würfel nehmen, während der jüngste

1) Die Bedeatnng 'siegreich' ergiebt eich zum teil schon aus den daneben Btebeuden Beiwör- tern; Kv. 1,89,1: a no bhadr«^ Icrätavo j/antu viivdtQ 'dabdhäao dparitäsa udbhidah; Rv. VUI,79,I: aytUi krtnür dgrbhito viivajid udbhid ««tSmoA; Av. V, 20,11: Mrü(4n'nifa4 äbhimäti$äh6 gavifanah sdhamäna iuB>hit.

2) Abhudlungen für die Kunde des Morgenlandes, Bd. XII. No, 1.

3) BhaTMTimin : pfthak karoti.

4) Bhavasv&min ; vyapagacchanti prthi^ kurvanti { vi/apagamatiam cyavacchtdah.

59 HEINRICH LÜDESS, 1

Sohn, der 13 W&rfel nachbehält, verloren hat. Bei drei Spielern gewinnt der |

Vater, der 24 Würfel nimmt, and derjenige Sohn, der 12 Würfel nimmt, wäh- rend der jüngste Sohn oder die G-attin, die 13 Würfel erhalten, verlieren. Und wenn nor Mann nnd Fraa spielen, so gewinnt wieder der Vater, der 24 Würfel nimmt, während die Fran 25 erhält nnd verliert '). Weshalb gerade die Zahlen 13 nnd 24 gewinnen, während 13 nnd 26 verlieren, geht ans BandhäTana selbst nicht hervor ; hier treten die ErlSntemngeo, die Rndradatta tu Apastamba, Srantas. V,20,l, giebt, ergänzend ein. Nach Apastambas Vorschrift (V, 19,4)*) werden dem Opferherm 100 Würfel gegeben; in V, 20, 1 wird dann nnr knrz gesagt; 'Der Opferherr gewinnt mit dem irta'. Daza bemerkt Kndradatta: 'Die Spiel- weisen, die den Namen krta, ireta, dve^aara, kali f&hren, werden in der vodischen Stelle: kriam agOnam'), ayas genannt. Wenn die hingeschütteten Würfel in vier Teile geteilt werden, so spricht man von krta in dem Falle, dass alle Teile gleich sind. Wenn aber am Ende drei übrig bleiben, so ist das iretä, wenn zwei übrig bleiben, dvOipara, wenn einer, kali. Und so sagt derVeda: Was die vier Stomas sind, das ist krta, was aber fünf, das ist kali (Taittirlyabr. I, V, 11, 1). Weil es hier 100 Würfel sind, so gewinnt der Opferherr anf die krta-Weaa^*)'. Rndradatta hat also genau dieselbe Art des Spikes im Ange wie Baadh&yana. Wie nach ibm der Opferberr gewinnt, der 100 Würfel hat, weil diese Zahl, dnrch 4 divi- diert, ohne Rest aufgeht, so gewinnt bei Bandhäyana der Vater, der 12 oder 24, nnd die älteren Söhne, die 12 Würfel haben, während bei dem Spiele mit drei oder zwei SShnen der jüngste Sohn, bei dem mit einem oder gar keinem Sohne die Fran nach Bndradrattas Ansdmcksweise hüi haben, also verlieren, da die Zahlen ihrer Würfel, 18 oder 25, einen Rest von 1 lassen.

Das gleiche Spiel wnrde im Ritaale offenbar auch beim R&jasüya ver- wendet. Nach Apastamba, Srantas. XVIII, 18, 16ff., schüttet der äkfavOpa beim Räjasnya über 100 oder über 1000 Würfel anf das adkidevana hin (nt'vopeQ; mit diesen sollen ein Brahmane, ein Bajanya, ein Vaiiya nnd ein äfidra am eine junge Knh spielen. In XVIII, 19,5 heisst es dann: 'Nachdem er mit den Worten ; 'au^hidyath ri^He^ diesen vierhondert goldene Würfel wegge- schüttet and gewonnen hat {udupya vijitya), giebt er dem ESnige fünf Würfel mit den Worten: di4o 'bhy ayam rnjabhüt. Damit decken sich zum teil wörtlich die Angaben der MaitrftyaQl Saiiihit&, IV, 4, 6: tatai eatuhäaiam akfan avohySha\\ udbhinna^ ri^jftai^ || iti aitvaro vai puru^a brOhmano räjanyo vai^a^ iddros

1) CaUnd, %. a. 0., nimmt ein wiederholtes Spielen des Taten mit seinen SQbnen unter jedes- maligem AasBcbeiden des Sohnes, der 13 WOifel bekommen hat, an. Davon vermag ich in der Beschreibung des Spieles nichts in entdecken. Die Worte yadi dnau bhaeatab, yadjf dcah, yadi Mowa Iha/ooMti können sich doch nur auf den Fall beziehen, dass die Familie nnr aus dem Tater und xvei, becw. einem Sohne besteht, oder dass gar keine Sohne vorhanden sind. Die Angaben aber die eventnelle Beteiligong der Ofattin würden ja sonst gani nnvwst&ndlich sein.

2} Dieselbe Torschrüt findet sich Haitr. Saihh. I, 6, 11 ; Minavairautas. I, B, 6, 12.

3] TgL äatapathabr. Xin,3, 2,1: krtmäiyemäim.

4) T^ die ähnliche Stelle bei Lndwig im Kommentar ni itv. X, 84, 6.

DAS WOBFELSFIEL IM ALTEN INDIEN. 68

tepam evttinam u^keäayati taiah pafledkf/Iv prai/acekann aha diSo abhy cAhüd m/am iti.

Was zunächst dae Hinsclintten von mehr als 100 oder mehr als 1000 Wür- feln betrifft, 80 ist daraus für das eigentliche Spiel nichts za entnehmen. Jene Würfelmenge ist nor der Vorrat, von dem man beliebig viele zum Spiele nehmen konnte. Ähnlich vrird in Äpastambas Bharmasütra II, 25, 12 bei der Beschrei- bnng der Einrichtung der Spielhalle bestimmt, dass man Wärfei in gerader Zahl, soviele nötig sind, zom Qebraache aaf den Würfelplatz hinschiitten solle (aJifan nivaped i/ugmän . . . yathärtha»). Wenn aber der aktaväpa vierhondert Würfel für den König wegschüttet nnd dadurch gewinnt, ao haben wir es imzweifelhaft mit demselben Spiele wie in den beiden vorher erwähnten FSUen zu tun. Aach hier ist es eine durch 4 teilbare Zahl, die den Sieg verleiht.

Ea bleibt die Angabe über die Überreichung der fünf Würfel an den König. Sie findet sich aacb in Taittiriyabr. 1, 7, 10, G, ^atapathabr. V, 4, 4, 6, KfityäTana, Srantas. XV, 7, 5. Was die dabei gesprochenen Worte betrifft, so stimmt natür- lich das TaittiriyabrähmaQa mit Apastamba nberein; nach dem Satapathabräh- maoa nnd Katyäyana lauten sie: abhühür asy ^Os te paiica diiah halpantam.

Wie schon bemerht, wollte Weber aus diesen Angaben aaf ein Spiel mit fünf Würfeln schliessen, meiner Ansicht nach mit Unrecht, da diese fünf Würfel überhaupt nicht zom Speie benutzt werden. Die Maiträya^i SaihhitS und Apastamba sind in diesem Punkte ganz klar ; darnach ist das Spiel ja schon vor der IJbergabe beendet nnd zwar darcb die Wegachüttong der 400 Würfel zu Gunsten des Kö- nigs. Nach dem Rituale des weissen Tajurveda findet das Spiel allerdings um- gekehrt nach der Übergabe statt, aber diese steht in keinem ursächlichen Zn- sammenhange mit dem Spiele, denn nach der Übergabe folgen zunächst zwei Zeremonien, die mit dem Spiele garnichts za tnn haben, die Prügelang des Kö- nigs und die Begrüssung als Brabman, and nach Beendigung dieser Zeremonien wird überhaupt erst mit den Vorbereitungen znm Spiele, dem Herrichten des adhidevana nnd dem Hinschütten der nötigen Würfel , der Anfang gemacht. Überdies wird nach Kstyäyana, grautas. XV, 7, 18, dem Könige bei diesem Spiele das Icrta gesetzt; fünf Würfel aber würden, wie wir sahen, gerade nmgekehrt hüi für ihn sein. Endlich lässt sieb das ritaelle Spiel, wie aus den oben ange- führten Schilderungen hervorgebt, mit fünf Würfeln garnicht spielen. Wenn daher Mahldbara zu Vftjasaneyis. X,2d ak^an als pürvoktapallcäi^än erklärt, so ist er im Irrtum. Meines Erachtens ist die Übergabe der fünf Würfel, wie auch der Begleitsprach deutlich verrät, lediglich eine symbolische Handlung; die Fün&abl ist mit Rücksicht anf die fünf Himmelsgegenden, die der König be- herrschen soll, gewählt. Sie kehrt auch sonst in diesem Zusammenhange wieder; so redet znm Beispiel der König den Priester fünfmal 'o Brahman' an, was von jenem fünfmal erwiedert wird.

Dass die Art des Spieles, die wir für Baudhäyana und Apastamba ermit- telt haben, jedenfalls im Rituale seit alter Zeit üblich war, wird durch Taitti- riyabr. 1, 5, 11, 1 ; j/e vai catvära stomoh krtafh tat \ atha ye paüca kalih sah, und

54 HBINBICE LVDSBS,

Satapatbabr. XHI, 3, 2, 1 : parame^ va epa atomena jitva ] cafuftomena irtenOtfOiHbn, bewiesen. Die Identifizienmg der vier Stomas mit dem Jerta, ' der fünf mit hdt lässt sich nar nnter dieser Voraassetzang begreifen, Sicherlich bezieht sich anch die Vorschrift des Kanäikasntra XVil,17: krtasaiigHinnatt aM» äMiyoih vicinoti aof dieses Spiel. Den Äasdrack atrtfyam verstehe ich so, dass der König drei- mal spielt, znerst mit einem Brahmanen, daraaf mit einem Ksatriya nnd znletzt mit einem Vaiäya; vgl. die beiden folgenden Sntras*].

Ans den Angaben Bandhäyana^, Apastambas (V, 20, 1) and EJttyäyanas (XV, 7, 18 ; 19), ans dem Kanlikaantra and ans Satapathabr. XIII, 3, 2, 1 geht weiter her- vor, dass man das irta als den höchsten nnd damit gewinnenden Warf betrachtete. Ad die fünf Würfel, die dem KSnige übergeben werden, wird aber, wie wir schon sahen, in Satapathabr. V, 4, 4, 6 die Bemerkung geknüpft: e^a va ayan abhibhUr yat haJir efa hi sarvan ta/än abhibhav(Ui, 'dieser keUi wahrlich beherrscht die ayas, denn dieser beherrscht alle ayas'. Dass die fünf Würfel als hali bezeichnet werden, würde allerdings mit dem, was wir aas Bandh&yana and Apastamba wissen, übereinstimmen*); abweichend ist aber, dass dem kali hier die höchste Stelle nnter den ayas zugewiesen wird. Das gleiche ist an zwei andern Stellen der Fall, in Taittiriyas. IV, 3, 3,1 2, wo halt geradeza ahhibhü genannt wird, and in Väjasaneyis. XXX, 18, wo er anter dem Namen dkforaja erscheint. Non ist zn beachten, dfies an allen drei Stellen, wo hüx an der Spitze der ayas steht, nicht wie gewöhnlich vier, sondern fünf ayas aufgezählt werden; zn kali, krta, tretä, dvapara kommt noch der Oskanda hinzu. Daraus scheint mir hervorzn- gebn, dass hier eine Abart des Spieles, das wir vorhin kennen gelernt haben, vorliegt ; man dividierte die Zahl der Würfel nicht durch 4, sondern durch 5. Ging die Division ohne Reat auf, so war das kaii. Bei einem Rest von 4 ergab sich l'fla, von 3 trela, von 2 dväpara ; für den Fall, dass 1 als Rest blieb, hatte man den neuen Namen askanda erfunden ').

Nachdem wir daa rituelle Würfelspiel kennen gelernt haben, werden wir vor die Frage gestellt, ob wir diese Form des Spieles anch aasserhalb des Ri- , toales überall da anzanehmen haben, wo ans die a^a-Namen krta n. s. w. be- gegnen.

1) CalaDd, Altind. Zanbenitual, S. 40, meiat, der EGoig spiele dreim&l, zuerst mit einem Brabmaneii, einem Ksatriya und einem Vaiiya, darauf mit einem Brahmanen und eiaem Kjatrifa und zum dritten Male mit einem Brahmanen. Diese Erklärung beruht olfenbar auf seiner Anf- faesiing von BaudhSyana, l^rautas. II, 9, die ich, wie schon gesagt, nicht zu teilen vermag. Bärilas Kommentar ist leider an dieser Stelle so verderbt, dass aus ihm nichts zu entnehmen ist.

2) Säyanas Erklärung zu der Stelle: ttfäih eatur^täm oJk^ä^Ain kfhuaikjSä ptUicänän ktUi- saityHä ist durcliauB richtig, und Mahidharas Bemerkung zn Tjyasaneyis. X,28: catur^äm aj^räüd« krtaaa^yiCä paScamoBya kalih besagt dasselbe, denn ob man die fünf Würfel oder den über vier binansgeh enden fünften als Jcali bezeichnet, bleibt sich im Gründe gleich.

3) Die Bemerkung, die Taittiriyabr. 1, 7, 10, 6 über die fünf Würfel gemacht wird : ele vai »arve 'yö^, zeigt, dass auch dem Verfasser dieses Brfihma^a diese Ab*rt des Spieles bekannt war.

DAS VÜBFELSPIKL IH A1A!SS INDIBN. fi5

Das vedisohe Wurf elepieL

Was Zunächst das Spiel betri£Pt, das die Dichter der Lieder des Bg- and Atharvaveda im Auge haben, so legt schon die allgemeine Erwägong, daaB sich im Bitaale Sitten ond Branche gerade in ihrer ältesten Form za erhalten pflegen, die Yermatimg nahe, dass sich das Spiel der ältesten Zeit prinzipiell nicht von dem ritaellen Spiele unterschied. Dafür sprechen aber aach noch eine Beihe von anderen Pmikten. In beiden Fällen ist das Wiirfelmaterial das gleiche; es wird mit Vibhttakaniis&en gespielt, nnd wir haben schon gesehen, dasa es ganz unwahrscheinlich ist, dass diese Nüsse je mit Angen versehen oder sonst- wie onterschieden waren. Bei einem Spiele mit derartigen Wärfein kann es sich aber in der Tat wohl nur, wie es in dem ritaellen Spiele der Fall ist, am die Zahl der geworfenen Wfirfel handeln. Ans dem ^gveda geht weiter, wie wir sahen, hervor, dass man zam Spiele einer sehr grossen Anzahl von Wärfein bedorfte, mag man nnn tripatiecuäh in ^v. X, 34, 8 als 53 oder, wie ich vorge- schlagen habe, als 160 fassen. Aach diese grosse Zahl lässt sich nar verstehen, wenn man ein Spiel nach Art des in den Ritnaltezten geschilderten für die ve- dischen Lieder annimmt. Nach den einheimischen Erklärem bedeatet femer Irta im ^gveda die gleiche Zahl von Würfeln wie in den Ritnalteiten. ^v. 1, 41, 9 heisst es:

eatüraä cid dääamänäd bibklydd d nidhotoh \

nd duntktäya sprkayet \\

Zar Erklärang der Strophe bemerkt Yäska, Nir. III, 16 : 'Wie man sich vor dem Spieler fürchtet, indem man denkt; "er hält die vier Würfel", so möge man sich aach vor übler Bede fürchten; niemals möge man nach übler Bede ver- langen'. Ihm schliesst sich Säyai>a an, nach dem zu übersetzen wäre: Wie') man sich vor dem {Manne) fürchtet, der die vier [Würfel)^ in der Hand hält, biß {sie) niederfallen, so {fürchte man sich vor übler Rede und) verlange nicht nach abier Bede'. Ich sehe nicht den geringsten Grand, weshalb wir diese Anf- fassong Tftskas nnd Säyanas verwerfen sollten. Lndvrig versteht anter den vieren' Varapa, Mitra, Aryaman nnd Bhaga nnd übersetzt: 'Der dürfte fürchten, sogar, wenn er die vier besitzt, sie ans der Hand lassen (zn müssen); nicht dürfte er Last zu böser Bede haben'. Aber ganz abgesehen von der nngewöhn- lichen granmiatischen Konstraktion, die er annehmen mass, scheitert seine Er- klärung schoa daran, dass in dem ganzen Liede von Bhaga nirgends die Bede ist and, so ansicher aach die Zahl der Adityas sein mag, eine Grappe von vieren, soviel ich weiss, überhaupt niemals vorkommt. Wenn wir aber die Deutung T^kas acceptieren, so erhebt sich weiter die Frage, was denn unter den vier Würfeln, vor denen man sich fürchtet, zu verstehen sei. Die richtige Antwort

1) S&ya^s: öd ity wpamärtA« vartaie; vgl. Geldner, Ved. Stud. tt,159-, III, 166. 2> Ssyana ipricht allerding» anstatt von Würfeln von Kaurimoscheln, was nicht richtig bt; liehe S. 19.

S6 HBINBICH LODBBS,

giebt Säya^a in seinem Kommentar zd At. YII, 52,2: tatra krtasya läbkad dyü- tajayo bhavati \ ata eva daSatapyOm labdhakrtayiU küavad bhüir amnäyate catwaS öd dadamanad friM^Od a nidhätoh iti '). Die vier Würfel sind also kria, genaa wie in den Kitnaltexten, and man hat Grund sie zn fürchten, wenn der G}«gner sie in der Hand hält, da sie der gewinnende Wnrf sind *).

Mar in einem Ponkte, glaube ich, müssen wir einen Unterschied konsta- tieren. Das Spiel ist so, wie es Baadhäyana beschreibt, überhaupt kein rechtes Würfelspiel, da von einem Werfen der Würfel hier gamicht die ßede ist, son- dern ans einem grossen Hanf^i von Würfeln eine Anzahl abgesondert werd^o. Ob das gleiche Verfahren aach nach Apastamba and den andern Kitoaltezten angewandt wnrde, ISsst sich bei der Unbestimmtheit der Angaben nicht mit Sicherheit entscheiden; bei dem Spiele, das die Liederdichter im Ange haben, worden aber unzweifelhaft die Würfel wirklich geworfen. Im Ak^asäkta {S,v. X, 34] heissen die Würfel irine värvfMnaJ^, 'die aof dem Würfelplatze rollenden' (V. 1) ; ihre Schar spielt', kr^i vrata efOm (V. 8), 'sie wenden sich nach unten und schnellen wieder in die Höhe', nied vartanta i^äri spkwanti (V, 9), and in At. IV, 38,3 heisst die Apsaras 'sie, die mit den aj/as omhertanzt', yäjfaii parinftyati.

Wie wir ans anter diesen Umständen das Spiel der ältesten Zeit vorza- stellen haben, ist schwer za sagen. Denkbar wäre zom Beispiel, dass der Her- ausforderer zaerst. eine Anzahl von Würfeln aaf das adhidevana warf, und dass die Aufgabe des zweiten Spielers darin bestand, sofort eine solche Anzahl von Würfeln dazu zu werfen, dass die Gresamtaumme hrla war. Für diese Verma- tong sprechen einige Angaben über das Spiel der epischen Zeit, die wir noch kennen lernen werden. Es sind aber auch noch andere Möglichkeiten vorhanden, und vielleicht wird es einmal gelingen, in Indien selbst über diesen Funkt Klar- heit zu schaffen. Ich halte es jedenfalls nicht für ansgescIiloBsen, dass das alte Würfelspiel noch heutzutage in Indien, wenn auch vielleicht nur als Kinder- spiel, lebt.

Dass im allgemeinen in den Liedern des ]^g- wie des Atharvaveda das krta als der höchste und gewinnende Wurf galt, machen die auf S.4dfF. und S. 56 angeführten Stellen zweifellos. In Av. VII, 114, 1 wird andererseits kalx ange- rufen als derjenige, der über die Würfel gebietet (yö ak^efa tanüposi). Der Aus- druck klingt, wie schon bemerkt, stark an die oben erwähnten Bezeichnungen des kedi als abhibhä und aicfari^fa an, nnd vielleicht hatte der Dichter von Av. VII, 114 die Abart des Spieles, bei der kalt die erste Stelle unter den ayas einnahm, im Ange. Dieselbe Form des Spieles könnte möglicherweise auch im Aksasukta ge- meint sein, denn aach hier wird in Vers 12 'der Heerführer der grossen Schar, der König, der erste des Haufens' (j/ö vai senäntr mahalö ganäsya rdjä vrätasya pratkamö babhüva) angerufen, und es liegt jedenfalls nahe, diese Ausdrücke auf halt als den abhibka and ak^araja, also den ersten anter den ayas, zu beziehen.

1} Die SteUe findet sich mit geringen Abweicbungen »nch im KonuDentar zu Av. IV, 98,3. 2) Später hielt auch Ludwig diese Erkliining für möglich; siehe ßigreda, Bd. V, S. 593.

DAS vVBTSLasm. m ujrxa indikn. 57

Diese Erklinuig wird nur dadarcb felir onsicher, d&ag in Vers 6 der kfiohWjixt nnzweifelluift als der gewinnende Warf hingestellt wird.

Das epische Würfelspiel und die Züblkunst. Ahnlidi wie bei den vediscfaen Liedern liegt die Sache beim Mahftbbftrata. Aach bei dem epischen Spiele wurden die Würfel unzweifelhaft geworfen; zom Beweise dessen genagt es, anf den Äasdrack akfOn ifipati in Mbh. ü, 66, 3 za ver« weisen. Im übrigen aber stimmt alles, was wir ermitteln können, 20 dem, was wir über das ritaelle Spiel wissen. Änch im Epos ist, wie wir sahen, von 'Haufen von Würfeln' die Bede. In III, 34, 6 werden femer 'gerade nnd unge- rade' Würfel erwähnt ;

akfOriis ca drffva äakuner t/athavat kämanukfUan apujo yujaS ca \ SaJtyaik niyantum abhavisyad dtma mant/us tu hanyoi purufasj/a dhairyam {|

Die Aasdrücke yuj and ayuj lassen sich von den Würfeln nar verstehen, wenn man ein Spiel annimmt wie das ritaelle, bei dem die Zahl der Würfel von Be- deatang ist.

Bei dieser Annahme würde weiter anch ein Punkt in der Nalasage seine Erklfimog finden, der mir wenigstens bis jetzt immer anverst&ndlich erschienen ist. BekannÜich erlangt Nala, der, von Eali besessen, stets Unglück im Wür- felspiele hat, die Fähigkeit zn gewinnen wieder, als König ^tapar^a ihm das aifohrdaya mitteilt Die näheren Umstände werden in Mbh. III, 73 berichtet. Da wird erzählt, wie Kala in der Ci^stalt des Wagenlenkers Bähnka mit König ßtapar^a and Y&rSQeya aaf einem Wagen dahinfährt. Von leisem Neide ai^ Nalas Geschicklichkeit im Rosselenken erfüllt , rühmt sich ^tapar^a seiner ausserordentlichen Stärke im Zählen (V. 7 : sari^hyäne paramaA balam) and giebt gleich eine Probe seiner Kunst, indem er die Blätter and Früchte eines am Wege stehenden Vibhitakabaomes , die sich aaf Taosende und JUillionen be- laufen, im Xa berechnet. Nala schenkt den Worten des ^tupar^a so ohne wei- teres keinen Glauben. Er hält die Pferde an and will absteigen, am den Baum zu fiillen and die Früchte nachzuzählen, und erst auf längeres Zureden des ^tn- parpa, der zur Weiterfahrt drängt, begnügt er sich damit, an einem Teile eines Zweiges eine Stichprobe za machen. Es ergiebt sich, dasa Ktapar^as Berech- nung richtig ist. Nala ist aufs höchste verwundert über diese Kunst ; ^tuparga sagt ihm zur Erklärung: 'Wisse, dass ich das Geheimnis der Würfel kenne und w&lurea bin im Zählen' (V. 26) ;

viddky akfohrdayajßaih mdm samkhyt^e ca vi^äradam || Und nun beschliessen sie anf Kalas Vorschlag, ihr gegenseitiges Wissen anszn- tauschra; Nala verspricht dem l^tupari^a das ahahfdaya, das Rossegcheimnis, mitzuteilen und empfangt dafür selbst sofort von ^tuparija das tiefe Geheimais der Würfel (Y. 29: akfianOm hrdayam param). Kaum aber ist er im Besitze desselben, als Kali aus seinem Körper heraus nnd in den Vibhltakabaom fithrt.

> d. E. O«. d.Wi«. n a«liiif«L Pka.UM. Kl. V. 1. iai 9,«. 8

68 HKIKBICB LDDBRS,

Nala aber ist nun wieder im Stande, im Würfelspiel zo siegen. Heimgekdirt fordert er noch einmal den Fn9kara heraos nnd gewinnt sein verlorenes Beioh Eorfick.

Die ErzShlnng läsat keinen Zweifel darSber, worin das akfohrdaya besteht: es ist die Fähigkeit, im Augenblick eine grössere Änzabl gleichartiger Dinge sn cfihlen. Dass diese Fähigkeit bei einem Spiele, wo es anf die Zahl der ge- worfenen Wtirfel ankam, von dem grössten Nutzen sein moaste, lenchtet ohne weiteres ein. Wenn es zom Beispiel galt, wie ich vorhin vermntet habe, die Zahl der von dem Gegner geworfenen Würfel anf eine dorch 4 teilbare Zahl zn bringen, so nmsBte der Sieg natfirlich dem Spieler zafallen, der im Stande war, ' die hingeworfenen Wärfei im Na zosammenznzählen ').

Eine Ändentnng der Beziehung der Zghlknnat zom WOrfelspiele findet sich auch im Sabhäparvan. Dort preist äaknni den guten Spieler (11,69,7]:

yo vetti samkhyäm nikrtau vidhijäaS ceffOsv akkinnai^ htavo ^kfajäsu |

mahamatir yaS ea janOü dyUta^ sa vai sarvam sahaie prdkriyOsu |]

Nach dem Petersburger WBrterbnch soll saiiMiyä hier soviel wie 'Berechnung', d. h. 'genaue Erwägung des pro und contra' sein '), allein es scheint mir zweifel- los, dasfi scaMthjßH in diesem ZnBammenhange dasselbe ist wie das soihUytlna, das nach Mbh. ni, 72, 26 der Würfelspieler verstehen mnss. Ich übersetze die Strophe daher : 'Der Spieler, der das Zählen versteht, im Falle eines Betruges die Regeln kennt, unermüdlich ist in den durch die Würfel verursachten Tätigkeiten, der klage, der das Spiel kennt, der vermag alles bei den {verschiedenen) Arten {des Spides)')',

Wenn ich recht sehe, so ist sogar schon im Yeda einmal von dem Zählen beim Würfelspiel die Rede. At. IV, 16,6 wird von Yaropa gesagt:

3Öikkhyata ttsya nimffo jdnänam akfän iva Svaghnt ni minoH täni | Die Bedeatong der beiden letzten Worte ist unsicher. Ich glaube, dass trotz

1) Im JRAS. 1901, S. 855 ff. hst Orienon Rtnpu-^M Eiinst mit der der modeinen la^Si, d«r AbecfaUser dM Ertnigea tob Getreidefeldsrn und Obatgirtwi, TArgUchen. So intaraBMat disMr HlnveiB ftnch ist, m scheint er mir doch eine eigeotliche Erklftnuig nicht es liefen, ds der innen ZuBunmenhuig nriscben der Z&hlkuiist und der WOrfeUnuut dadnrch noch nicht aufgeklart wird. Orierson freilieh scheint diesen Znsammenhsng, der doch ans der ganzen Erifchlnng und insbeson- dere ans Ten 26 deutlich herrorgeht, ganiicht ansnerkennen. Auch in einigen kleineren Punkten kann ich mich Qriersona Auffassung nicht anschliessen. £r meint, Rtaparua habe Nala eu einem Spiele "Oerade oder ungerade' herausgefordert, aber von der Herausforderung su einem Splde kann doch gamicht die Rede sein. Ebensowenig glaube ich, dass Rtuparija den Tibhitakabaum fOr die Demonstration «einer ZUükunst auswählt, weil er im Würfeln geschickt war. Die Zlhl- knut hktte Rtuparpa auch an jedem andern Baume zeigen kOnnen; der VibUtakabanm wird hier duhalb genannt, weil Kmii nachher in Ihn einflhit.

2) Ähnlich ist die ErkUmng NQakafthas : aamkhgä* lofttgak itAyönoA jayqpar^'ayaAidra- vietkam.

S) NUakavtba erklärt prakriyäMi durch djfittdkriyätu ; BOhtlingk Qbersetst im PW. <bei •dnem Pnw'.

DAS WÜHFXL8PIKL DI ILTXN INDIEN. 59

aller Schwierigkeiten, die das Q«achlecht bereitet, za täni aas dem Vorherge- hmden ein Begriff wie 'die Liderbewegangen' za ergänzen ist, nnd mSohte nf minoti, wie im Petersborger WBrterbach vorgeschlagen wird, als 'ermessen, be- rechnen' fassen ond übersetzen : 'Er hat gezählt die Bewegungen der Augenlider der Menschen ') ; wie ein Spieler die Würfel, berechnet er diese'. Was immer aber anch der wahre Sinn von ni mtnoti tdni sein mag, jedenfalls wird Yamga hier einem Wörfelspieler verglichen, nnd wenn es im Zosammenhange damit heisst, dosB er 'zähle', so kann dieses Zählen doch nnmöglich etwas anderes sein als das Zählen, das nach der Darstellong des Uahäbhärata beim Würfelspiele eine so wichtige KoUe spielt.

Noch ein anderer Punkt verdient hier besprochen zn werden. Jedem Leser von Ubh. n, 60 ff.; 76 wird die Beschreibung des Spieles, wie sie dort gelben wird, zunächst sehr merkwürdig, ja unverständlich erscheinen. Saknni, der für den Doryodhana spielt, und Yndhi^thira sitzen sich gegenüber. Yndhi^thira nennt zuerst seinen Einsatz; daranf giebt Dnryodhana für seinen Stellvertreter an, was er dagegen zu setzen hat. Dann fahrt der Erzähler fort (11, 60, 9) : tato jagraha Sahmis tän akfOn akfatattvavit | ^itam itf/ eva 3akunir Yudhiffhiram abhOfota || 'Dann ergriff äaknni, der die wahre Ennst der Würfd kannte, die Würfel. 'Ge- wonnen', sagte äakoni zn Yndhi^thira'.

Yadbi^thira nennt sofort einen nenen Einsatz. Wiedernm heisst es in un- mittelbarem Ansehlaas daran (TL, 61, 3) :

KauravOnam kulakarmh jyeffhatk POndavam acj/utam | ity ujtto^ Sakuni^ praha jüam Üy eva tont nrpam j| Dasselbe wiederholt sich 17 mal. Yndhi^thira setzt nach einander seine sämt- lichen Schätze, seine Brüder nnd sich selbst ein; die Entscheidung wird jedesmal in der gleichen korzen Formel berichtet:

jÜ<a» ity eva Sahmir Tudhiffhircm abhOfota || Nor der Yordersatz wird kurz variiert; ü, 61, 7; 11; 14; 24; 28; 31; 65, 6; 7; 9; 11; 16; 23; 26; 29 heisst es:

etac chrutva *) vyaoasito nikrti^ samt^airita^ |

n,61,18: n, 61, 21 :

n,66,14:

1) Slysva fust sd*Jchgätä ab Nom. Sing, von saMUyöfr und Terbmdet damit miirffaft als Oeoittr, la oaya gehörig.

2) In II, 61, 7 : tvmti irvtoä.

S) Die Worte nom wfttoä bedehen sich auf die kurze hchnische Bemerknng, die Saknni macht, als Yndhifthira anfängt, eeine Brfider ainmaetien.

ity efotfi vOdmam Portka^ prahasann iva SaiAala^ |

ity evam ukte vaeane kftaeawo duralmaean \

evam uttva tin ctkfOfl Chahtni^ pratyadXvyata | ")

60 HBIMBIRB L&DCBS,

Endlich fordert Saknni den Yadhi^thira aof, am die Draupadl zu spielen. Yadhiithiza willigt ein. Wieder heisst es nur (II, 66, 45):

Saubalas iv (Ahidkayaivam jitaka^ maäothofah | jitam itg eva tan akfän punar evanvapadj/ata \\ Sbenso wird der Vorgang lieim zweiten Spiele beschrieben. Sahmii formnliert genan die Bedingang , nnter der sie spielen : dasB der verlierende Teil zwSlf Jahre im Walde and ein Jahr anerkannt unter Menschen leben solle; dann wird wieder knrz gesagt (II, 76, 24) :

pratijagräha tarn Partho glahath jagräha Sauhalaii \ jiiam ity etra Sakunir Tudhifthiram abhOfota ||

Uan könnte ans dem völligen Schweigen des Textes über das Würfeln des Yndhi^thira vielleicht schliessen, dass dieser bei dem ganzen Spiele äberhaapt niemals znm Wnrfe gekommen wäre, aber ich ^abe, dass dieser Schloss doch nicht gerechtfertigt ist. Aach von äakani wird in 17 von 21 Fidlen nicht ansdrück- lich gesagt, dass er würfelte, and doch wird das, was ihn betrifft, niemand in Abrede stellen. In einem Falle (II, 65, 14] heisat es indessen von Saknni, dass er 'dagegen spielte' {pratyadivyata), und das scheint mir deutlich zn zeigen, dass Yndhi^thira vor ihm die Würfel geworfen hatte. Die ganze Darstellnng des MabfibhSrata würde sich, wenn die vorhin geäasserte Vermutnng über den Gang des Spieles richtig sein sollte, vortrefiTlich erklären: Yadhisthira nennt seinen ISnsatz nnd wirft nnmittelbar daraaf eine Anzahl von Würfeln ; äakani wirft sofort soviele Würfel daza, dass die Gesamtzahl Itrta ist.

Was die Bewertung der einzelnen ayas im epischen Spiele betrifft, so schdnt hrta stets die erste Stelle einzunehmen, während itolt die niedrigste za> kommt. Das letztere geht klar aas dem NaIop&khyftna hervor: Nala verliert bestfindig, weil er von Kali, dem personifizierten ünglücksworfe, besessen ist. Hierin stimmt also das epische Spiel mit der Art, die wir auch für die vedische Zeit als die gewöhnliche erkannt haben, äberein.

Nach alledem scheint mir die Identität des epischen nnd des vedischen Spieles gesichert za sein. Eine Ausnahme ist nur fnr das Vir&taparvan zn kon- statieren, dessen Verfasser, wie ich S. 21 f. gezeigt habe, an ein Spiel mit paäakas dachte. Wahrscheinlich ist sogar das mit dem Brettspiel kombinierte WQrfel- spiel, anf das wir später eingehen werden, gemeint. Aach der Aasdmck vjrfa in Mbh. HI, 59, 6 ; 7 würde anf das päSaka-Spid. scbUessen lassen, wenn wir daronter wirklich einen Worftuunen verstehen müssten, denn nach allem, was wir wissen, hat ein solcher Käme nnr bei dem Spiele mit päSakas, nicht aber bei dem Spiele mit Vibhltakaniissen seine Stelle. Ich glaabe aber, dass dieser Schlass nicht berechtigt ist, nnd verweise anf die Argnmente, die ich schon oben gegen die AnfBusong von vffa als Wnrfiiamen geltend gemacht habe. Wer trotzdem vrfa 80 ansehen wiU, der mnss schon annehmen, dass der Dichter des NaIaliedes in m, 69, 6; 7 ein ganz anderes Spiel im Auge hatte als in den übrigen Teilen seines Werkes, etwas, was mir höchst onwahrscheiDlich erscheint.

DAS wOspmAPixL m aijtkn Indien. 61

Das Wärfelspiel in der Chändogya-Üpani^ad und im Hrochakatiba- Was irta n. s. w. in der Chändogya-Upani^ad (lY, 1, 4; 6) nnd im Hfccbabatika (II, 9; 12*) betrifft, so dürfen wir ihnen wohl die gleiche Bedeatong zoechreihen, die sie in der vediscben Literatar nnd im Epos haben. Darana würde folgen, dass das Spiel mit Vibhitakanüssen noch znr Zeit des Hrocbahatiha gebräuchlich war; die Wnrfnamen gaddahi nnd SatH (II, 1) weisen andererseits darauf hin, dass daneben das jia^a-Spiel bestand, da sich diese Worfiiamen, wie gesagt, nnr bei dem pdiaia-Spiele nachweisen lassen.

In der Chändogya-TJpani^ad wird ferner, wie oben bemerkt, die Spielregel mitgeteilt, dass dem krta die niedrigeren ayas zofallen. Später, in IV, 3, 8, wird das krta mit den fünf Naturgewalten, Wind, Feaer, Sonne, Mond, Wasser, and den fünf Organen, Odem, Stimme, Aoge, Ohr, Manas, also im ganzen zehn Dingen identifiziert (fa va ele paitcanye paflcOny« daSa santas tat krtam). Angenscheinlich hingt diese Oleichsetzong von Itrta mit jener K^el zosammen; welcher Art aber der Zusammenhang ist, geht ans den Worten der TTpani^sd selbst nicht hervor. Auch was äaihkara zor Erklärung anfährt, hilft nicht viel weiter; er ba»chnet nur die vier otfa$ der Reihe nach auf 4, 3, 2, 1, die zosammengezählt 10 ergeben: da^ »at^aa tat irlatb bhavati | te caiuraAka ehäydh ] eva^ co^}ärah\ tryatikäj/ah \ evatk trayo 'pars \ dvyaAkäyah \ evaih dväv anyau \ ekaAkayah \ evam eko 'nya iü. Der wirkliche Sachverbalt gebt aber klar ans zwei Notizen bei Nllaka^tha hervor. Zu Harivaihäa n, 61, 39 führt er die Spielregel an: vbhayor dfume pratyekath da^adha krte yadi vädy ekäAkaih pätayet tadailcmn a^ihah dhanäd dharet ] dvyaAkapäte pürvena saka trm athsäms tryaAkapäte pärvais tribhih saha ga4 rnkSami caiuraAkapäle pürvaih fodbhiit saha daääpy aihSän hared iÜ. Nilakavtha denkt allerdings hier wie in der folgenden Stelle an das poidka Spiel ; seine Angaben können aber ebensogut aof das Vibhltahaspiel bezogen werden. Es wurde darnach der Einsatz in zehn Teile zerlegt. Beim ^oli-Wnrfe gewann man einen Teil, beim dväpara-'Wvate drei, beim (rrfö- Wurfe sechs nnd beim ir(a- Wurfe zehn Teile, da stets der Grewinn der niedrigeren ayas dem höheren aya zugerechnet wird. Das aUee stimmt aofs genaoeste mit den Andentongen der üpani^ad äberein. Eine in Einzelheiten ab- weichende, im Prinzip aber damit identische Spielweise beschreibt Kilakaptha im Kommentar zu Hbh. lY, 50, 24 in folgenden Worten: tatra dyüte paUca sviyo^ paSlea pardklyoi ca dmaradayah stkapyante \ lad itah päsaprakfepe yady ekOAka upary ayOti tarhi 8vfyefv eka eva jito hhavaH | yadi dvau tada parakiycm cttnet- radvfxyaih svJyas caiko^ jita^ \ yadi tryanka upari patet tadä paraklyaih trayaih avIyaA ca trayarit jitam j caUirahkasyoparipatane sarve 'pi sviysi parakiyOs ca jitä bhavanti \ taihä ca kalipute jayo nästi dväparadipäia uttarotiaravrddhyS jayo 'sH. Auch hier zeriallt der Einsatz in zehn Teile; jede der beiden Parteien hat fünf beigesteaert Beim kaH-Wnrte gewinnt der Spieler einen Teil des eigenen Ein-

1) Du Atugabe liett tviyaü caiko.

HBIHBICB LfiDBBS,

BatzeB, beim dväpara-Vfntfe atuaerdem noch zwei Teile des Einsatses des Gegners, also im ganzen wie vorhin drei Teile. Beim Ir^H'WjoSe gewinnt er drei Teile des gegneriscbeu und drei Teile des eigenen Einsatzes, also wie vorhin im ganzen

VermnÜicb war es speziell diese letztere Spielart, die der Verfasser der Upani^ad im Sinne hatte, da bei dieser die Parallelität der zehn Teile des Einsatzes, die das krta gewinnt, mit den zehn dem krta gleichgesetzten Dingen anch darin zu Tage tritt, dass beide aas zwei Gbxippen von je fünf (paficän^ paflcanye) bestehen.

Das Würfelspiel in der Pali Literatur.

Für die Beorteilnng des Würfelspiels in der Fall Literatur kommt vor allem eine Stelle im Päyäsisattanta des Dighanikäya, 'X'XJTf^ 27, in Betracht. !ffier wird dieselbe Geschichte erzählt, die wir schon oben ans dem Inttajätaka (91) kennen gelernt haben, aber mit einer wichtigen Abweichnng. Wihrend nach dem J&taka der Falsdispieler, so oft er verliert, einen Wärfei in den Mond steckt and dadurch den Abbrach des Spieles herbeiführt, verschlackt er nadi der Darstellung des F&yäsisnttanta jeden kali, der sich einstellt (^atagatath kalith güali) and entscheidet dadurch offenbar das Spiel zu seinen Ghinsten, da sein Gegner ihm vorwirft, dass er ansschliesslich gewinne {tmtk AiAo santma ekaniikena jinäsi). Die Angaben des Jätaha sind, auf das päiaka-Sipiel bezogen, vollkommen ver- ständlich, nicht aber die des Päyäsisattanta. Der Verfasser des Suttanta kann nur das Vibhitakaspiel im Ange haben and muss unter kali den bei der Division durch 4 als Rest bleibraden einen Wärfei verstehen, durch dessen Beseitigung der Warf allerdings aus dem schlechtraten in den besten verwandelt wird. Dazu stimmt auch, dass in der dazagehörigen Gätha an Stelle des Verschinckens des kali von dem Verschlacken eines Wärfels gesprochen wird (gilam akkha^)').

Nach dieser Stelle ist weiter anch Dhammapada 252 zn beurteilen, wo es heisst, daes man die eigenen Fehler verberge wie ein Betrüger den kaü vor dem Spieler verbirgt:

paresam hi so vajjüni opunäti yathä bhustak \

attano pana chädeti kedi^ tiA kitavä safho*) \\

Unter dem Verbergen des hdi sind sicherlich Manipulationen wie die im Päy&ä-

suttanta geschilderte zn verstehen. Es ist also auch hier an das Vihhitakaspiel

zu denken, and kali hat die Bedeutung, die ihm In diesem Spiele zukommt.

1) Djumach int du anf S. 10, Anm. 6 in bezug auf Rt. I, 9a, 10; n, 12, 6 Qeugte sn b«- ricbtigeD. Die Uöglichkdt, beim Vibhitakaspiel durch das TerBchwindenlUHeii eines WOrfela den Sieg lierbeliaftthren, Uast sich nicht in Abrede stellen. Oleicbwohl kann meiner Ansicht nach in jenen Stellen nicht von solchen BetTflgereien die Bede sein, da der Spieler dort Icftnu genannt wird, and ich halte daher im Übrigen an der angegebenen Bedeutung Ton o^'oft fest

2) Fansball liest in der zweiten Auflage Utavätatho nnd betrachtet ea als Kompontom. Ich siebe es vor, kitavä alslAblativ zu fassen, wie es anch der Kommentator tut, dessen ErUimngen im Cbrigen aber völlig verfehlt sind. FOr taflta vergleiche die auf 8. 6 angeführten Stallen.

sechs Teile. Beim A:^^- Wurfe endlich gewinnt er wie vorhin aUe zehn Teile. {

I

DAS T0RPBI£FIXL IH ALTEN INDIBN. 68

Eine ganz andere Bedeatnng als in den bisherigen FSllen scheint hifa (krla) ond ^t in G&tbä 91 des YidhnrapaQi^tajätaka za haben, da es sich hier ja an- scheinend ebenso wie in den ProBaerzählmigen dieses and der übrigen Jätakas am das ^id mit po^aJtos handelt. Wenn es hier heisst, dass der Konig den iali, Pnmiaka das lafa erlangte, so scheint das nichts weiter za bedeaten als dass PajjiQaka den vorherbestinunten Warf richtig za Stande brachte , während des Königs Würfel falsch fielen, kafa würde hier also einfach 'der richtige Wurf', iali 'der falsche Warf sein, Dass kafa and Jcali daza kommen konnten, diese Be- deatnng anzanehmen, wäre bei der Stellang, die sie in dem alten Spiel mit VibhitakanüsseD einnehmen , leicht verständlich , doch beroht diese ganze Er- kl£rang aaf der Yoraassetzang , dass das Spiellied, das sich nicht in den von Faasbell benatzten singhalesiscben Handschriften findet, ebenso alt ist wie die G&thS, denn nnr in jenem Liede, nicht in der Grfttha selbst, tritt die Beziehnng aaf das päiaka-Spitl deatHch zu Tage. Die FrosaerzShlnng beweist bekanntlich für die Gothas gamichts. Sollte also das Spiellied jünger and später einge- schoben sein, so könnten die Aasdrttcke k(^a und kaii ohne weiteres aach aaf das Vibhitakaspiel bezogen werden wie in den beiden vorhergenannten Stellen, ond es würde dann sehr wahrscheinlich sein, dass es sich in der kanonischen IJte- rator des FaJi stets am das Vibhitakaspiel bandelt and das pä^akaS^iel nor in den Prosaatücken der Jätakas nnd im Spielliede erwähnt wird. Eine endgültige Entscheidang der Frage lässt sich nor anf Grand eines grösseren handschrift- lichen Materiales treffen.

Die übrigen aaf 8. 42 angeführten Stellen aas dem Pali xmd Dhammapada 202') bieten keine positiven Anhaltspunkte für die Ermittlang der Spielweise. Es lÜBst sich nar behaupten, dass in allen Fällen Jcafa als der beste, Jcali als der schlechteste Warf gilt.

Die Etymologie der Äya-Namen.

Zum Sdilnsse mochte ich darauf hinweisen, dass die Bedeatang der aya' Namen, die wir anf Chrund der Angaben der Ritnaltexte gewonnen haben, zum Teil auch durch ihre Etymologie bestätigt wird, hrta, das 'Gemachte', 'Ge- longene', ist als Bezeichnung für den besten Wurf, dessen Znstandebringen die Aufgabe des Spielers war, ohne weiteres verständlich*); ebenso tretä, 'die Drei-

1) Sielie die N&t^träge.

a) Mit dieser Erkl&ning lanen sich die Bedeatongen, die Geldner, Ved. Stad. I, 119 ff., Ar ted. iärd, törtw, krtna und kftvya aufgestellt hat, nämlicb 'Sieg', be«w. 'siegreich', ohne Scliwierig- kcft Tereinigen, Was ipeiieU lir^ti betrifft, so ist es meiner Ansicht nach nnprOnglich 'deijenige, dn (dm hrta-Wurf) mstande bringt'; so deutlich in der Verbindung mit ivaghtiiH, Rv. I, 93, 10. Bildlich oder in der erweiterten Bedentong 'siegreich' wird es dann in bezog auf jeden Wettstreit gabrraelit. Ich Tenreiae iDsbesondeie auf ^t. vm, 79, 1, wo ikfftni neben zwei andern Spielans* drtcken vUnajU und mdbUd erscheint:

aydn'i krtmtT (f^bAfjD viiv<yid vdbhid it lönuilt.

64 HBIHBICH LÜDIK8,

heit', aÜB Name des Wurfes, bei dem ein Überschoss von drei Würfels war, oder aocli dieser drei Würfel selbst. Weniger klar aaf den ersten Blick ist dvapara. £inen Fingerzeig iHr die Erklärang des Ausdrucks giebt nns die Begel FftQinis, II, 1, 10, die wir schon oben kennen gelernt kaben. Nach Päoini sagte man beim Würfelspiel ekapari, dvipari u. a. w., 'um eine anders', 'um zwei anders' n. 8. w. Ebenso wie pari konatrnierta man nim offenbar aacb das zo pari ge- hörige Adjektiv pm'a ; wenn Pä^ini und seine Nachfolger das nicht lehren, so liegt das vermntlich daran, dasB in der Sprache ihrer Zeit dieser Giebranch nicht mehr lebendig war. Das Wort dvapara ist also eigentlich ein Adjektiv, zo dem uya zu ergänzen ist'; es ist 'der (Wurf, der) nm zwei {Würfel) anders ist (als das krtay, und bezeichnet dann auch wohl die beiden überschüssigen Würfel selbst. Für treiä hatte man ebenso anch *tripara sagen können, für kali ^) deapartL, und dieser letzte Aoadmck ist im Bgveda in dieser Bedentnng tatsäcblidk belegt Im Äk^asfikta sagt der nnglücklicbe Spieler (X, 34, 2):

akfdayahäm ekapardsya kdör änuvratOm dpa jOgäm arodham t| S&yaoa erklärt hier ekapardsya dnrch ekah parah pradhUnath yasya tasya. Das grössere PW. setzt, mit Verweisnng anf ekapari, als Bedeatong von ekapara an: 'wobei ein Aoge den Aasschlag giebt' ; ihm folgt Grassmann. Lndwig übersetzt 'der Würfel allein, der mir über alles ging', nnd bemerkt, es könne damit auch der kali gemeint sein, nnd ihm echliesst sich das kleinere Petersburger Wörter- buch an. Heines Eracbtens ist es zweifellos, dass ekapara hier soviel wie ^t ist, nnd dass wir übersetzen müssen:

'Um des Würfels willen, der am eins anders war, (d. h. nm des hali willen) verstiess ich die trene Gtattin'.

So passt der Vers vortrefflich in die Sitnation. Der Spieler hat in seiner Leidenschaft die eigene Gattin als Preis eingesetzt; er hat kali geworfen and damit die Gattin verspielt, genan so wie Tndhi^thira die Dranpadi verspielte*). Daher heiest ea in Vers 4, dass andere non seine Ghittin berühren {anyi joyä^ pdri ntfAinty asya). Er gdit dann noch weiter nnd verspielt sich selbst, wieder genan wie Tadhi^thira sich mitsamt seinen Brüdern verspielte'). Daram sagen

1) Bei den Spiele, in dem kaii mla hOchBter Witrf gilt, vBrde utOrlich ädtmula ta die ateUe Ton bOi treten.

2) Qtaa ähnlich wird H^jbitiumik. 129 (Bd. m, B. 170) von dem Spieler geeprodieii, der durch den tofi-Wnrf fiohn nnd Gattin verlieit {Icaliggahetta puttam pi ji^etka däram pi ^y«fta). Ancb im Kalopikhy&na fordert Pnfkmn den Nalft vai, am die Damaj&nti m spielen (Hbh. in, 61, 8), and bei dem letiten Spiele setzt Nalft sie anch tats&chlich ein (111, 78, 6). In dar Jalne- *enion der Kaluage im Kathlkote renpielt Kai» sogar die Da*adantl nnd alle aeme andan Weibor; aiehe Tawoe^'s Übenetcong, 8. 202.

S) Vgl. auch At. V, 18, 2: ektdinigdlw r^mydjt jxtffd OmaparösiU^. KnA m der eben aagefUiTten Btelle de« Majjhimanik&ya heint es yob dem Spider, dase er scfalicMlicb durch den tott-Wnrf in die Sklaferei gerate {oMtbandhaik tägaeckei/pa} und in der Qithi, Bnttanip. 669, o. i. w^ daaa er «eine ganae Habe sanU der eigenen Person (nhdpi attamä) viniMele. Kathiaaritaigara LXZIV, 180 wird ebenfalls von einem Spieler enfiUt, der mit aeinan Aaf OenoaMn oai die eigone Person spielt

DAS WÜBFBLSFIKL IH ALTEM INDIEN. 66

Yater, Untter, Brfider, die er anfleht ihn aasziilÖBen: 'Wir wollen nichts von ihm wissen. Führt ihn gebnnden fort' (V. 4):

fnta mOtä bhrätara etuim oAut- janfmo ndyata badd^tm etätn \\ Und dämm geht er verschnidet, voll Furcht, 6eld suchend, bei Anbrach der Nacht in das Hana von Fremden, nämlich derer, in deren Dienst er non geraten ist (Y. 10). Wean Ludwig sagt, dass er sich die Giattin 'eut&emdete', ond daas andere sie non 'trSsten', so sind das Ausdrücke, die viel zu zart sind ond die den wahren Sachverhalt verdunkeln.

Das mit dem Brettspiel kombinierte Würfelspiel.

Endlich moss hier noch einer Abart des Spieles gedacht werden, die einen etwas kompHsierteren Apparat als das eigentliche Wärfeispiel erforderte. Dieses Spiel hatte offenbar der Verfasser des Harivaihäa bei seiner Schilderung des Wfirfeltnmiers zwischen Rukmin nnd Baladeva im Auge. Man benatzte dazu Würfel von zweierlei Farbe, schwarze und rote;

enam samparigrhnjfva patagäkfan narodkipa ] krfr^akfat lohitakfaHts ca deie 'smtriw tv aähipariisule || ruft Baladeva dem Bnkmin zu (II, 61, 37). Man brauchte dazu femer ein Schach- brett mit 64 Feldern. Als Rukmin dem Baladeva abstreitet, daas er gewonnen habe, springt dieser voller Wut auf, ergreift das goldene offspada and erschlägt damit den Gegner; vgl. II, 61, 46; 46:

Srnkkarpaifas tadotthaya sauvar^tmontnä ball \

jaghOnäffapadenaiva pramatkya Tadupi^tgavah || and n. 61, 54:

sa BamakarcuttttHena nihato dy(Uamon4ale |

affapadena biUavan rajä Vap-adharopamah || Auf dieselbe Axt des Spieles wird augenscheinlich auch Mbh. lY, 1, 25 ange- spielt, wo Yodhi^thira erklärt:

krfnakfat lohilakfa^i ea nirvartsyämi^) manoramän || Wdtere Aufschlüsse gewährt uns eine Strophe Bhartrharis (Yairfigyatotaka 39): jfcUraneka^ kvacid api gfke tatra tiffkaly tUkaiko yatrOpy ekas tadanu bahavas tatra cänte na caikah \ ittham cemau rajanidivasau dolayan dvav ivokfau

Kalaii KsAyä $aha bahnAala^ hridatx pranisaraih ||

1} Auch dieser Aaednick kehrt im HariTUbia wieder (II, 61, 39): cäturdkfe mrvrtte niriita^ sa naradhipai \ itinri bednt aber nicht 'die WGxfel ans dem Becher heranBroIlen lasBeii', wie dai PW. aagiebt, Modem tie 'mu der Eaad rollen luien'. cdtttroitfe wird Ton Nilakavth» dorch eaturaMänhitt 'Ich erU&rt. AUwrilufN i. K. Om. i. WIM. n «IttiKfM. PUl.-Uri. II. H. >. B>ad (,*, &

66 HKINBIOH LtlDIBB,

In dem Haoae (oder Felde), wo emmal viele waren, da weÜt nachher nur einer, and wo einer war, da Bind darnach viele, und zom Schlosae ist dort auch nicht ein einsiger. Und so spielt mit vielen Künsten, Tag und Naoht hier vrie zwei Wfirfel werfend, Kala mit Kali mit den Menschen als Steinen'.

Wenn Tag and Nacht mit Würfeln verglichen werden, so läsat das darauf BcUieasen, dass anch hier an rote nod schwarze Würfel za denken ist and so- mit dieselbe Art des Spieles gemeint ist wie in den beiden letztgenannten Stellen. Wir k5nnen aas der Strophe weiter entnehmen, dass man mit zwei Würfeln spielte. Wahrscheinlich ist daher dies auch das Spiel, das Uayüra in einer vdkrokti, die ans in Vallabhadevas Snbhä^itävali 123—129 erhalten ist, den Siva nnd die PSTvatl spielen lässt*). Hier sagt Pftrvati: 'Der dreiSngige {trgakpa) ist geschickt im Gtewinnen; ich bin nicht im Stande mit ihm za spielen', und Siva antwortet: 'Ich bin allerdings geschickt im Gewinnen, aber nicht mit drei Würfeln {tr^aifo). Zwei Würfel sind hier in meiner Hand'*). Natürlich sind anter diesen zwei Würfeln pOSakas za verstehen

Hit grosser Wahrscheinlichkeit lässt sich femer eine Strophe ans Dhana- p&las 99Abhapafl<Aäikä (32)*) hierherstellen, in der ähnlich wie in der Strophe Bhartrharis die Wesen mit Steinen verglichen werden, die dorch die Würfel in Bewegang gesetzt werden:

sOrivvi kaAdAavaAamaraftaAAdttto jirui na kuikti paim diffhe \ akkhdiith vi hfra^Uä jtvä saäuäraphalayammi || 'Steinen gleich, von den Sinnen fortgerissen (oder darch Würfel in Bewegung gesetzt) aaf dem Brette des Sadisära, werden die Wesen nicht der Gtefangen- schaft, des TStens and Sterbens teilhaftig, wenn sie dich {oder das Feld) er- blickt haben, o Jina'. Das einzige, was die Beziehnng auf das in Rede stehende Spiel onsicher macht, ist der umstand, dass im Kommentar, der aber nicht von Dhanapäla selbst herrührt, die Worte des Tezi^ aof das Würfelschacb (caluraHga) gedeutet werden.

Teils bestätigt, teils ergänzt werden die bisherigen Ergebnisse dorch die Beschreibang des Würfelspiels zwischen äaknni and Yadhi^thira in Amaracandras Bälabhärata, U, 5, 10 ff. Aach hier handelt es sich sicherlich mn das mit dem Brettspiel kombinierte Würfelspiel. In Vers 11 ist wie bei Bhartphari und Uayöra von zwei Würfeln (al-fou) die Rede, nnd diese werden aftäpadä^/äpadamürdhni fd^yomOnaK genannt. Damach würde also jeder Spieler je einen Würfel nnd je ein aifopada benatzen, nnd das letztere, wie das j^cdaka der Jätakas, als Würfel- brett dienen. Diese Angaben über das asfäpada sind sehr anffHUg. An nnd für

1) Dua ^ira und P&rratl WOrfel mit einuider iplelen, irird Unfiger enrUmt; s. B. Ektbl- ■uiMgtn, CX, 66 (wo Hie mit idbBttAtigen WtOfeln spideD); CXXI, 99.

2) Die abrlgen Anapiehmgen sat du Spiel aind ni allgemein gehalten, sla Aua rieh itxua Aber die Spietmetliod« etwas entnehmen liewe.

8) Siehe Elatt, ZDUQ. Bd. 83, S, 466 ff., und A. van der Linde, QoeUenandien anr Oe- achiehte dei äehachipieb, S. 4 ff.

I Auns tsoas. 67

sieh würde es jedenfalls nfiher liegen, das affapada als das Brett za betrachten, auf dem die Steine gezogen werden, doch acheinen mir die Worte des Textes TCllig klar za sein nnd eine andere Interpretation nicht zaznlassen *}. Die Steine selbst werden mehrfach erwähnt, nnd sie galten offenbar als so wesentlich für das Spiel, dass es in Vers 10 geradezu heisat, Doryodhana habe sich angeschickt, mit dem Sobne des Dharma mit Steinen xn spielen {särai rantum). Am Vers 13 und 14 geht weiter hervor, dass sie zor Hälfte schwarz, zar Hälfte rot waren; sie stimmten also in der Farbe mit den dazogehörigen Würfeln übereln. In Vers 12 wird von dem Geklapper gesprochen, das die Steine beim Ziehen in ein anderes Feld (grk/intararopana) verursachen, und in Vers 14 werden sie mit £&nigen verglichen, da sie wie diese anfgestellt, gezogen {oder erhSht), festge- srtzt tmd wieder befreit werden:

utthapitäropiUdxiddhamuktaih A/ämaU ea rdhtaiä ca nrpair ivattou | tärair mdkn^oiw ekaeittatt gamatit care 'py ädadhatäv aloA^am*) || Die Erwäbnong der Steine, die nach dem Ergebnisse des Wurfes von einem Felde anf das andere gezogen wurden, zeigt deatlich, dass wir es mit einer Abart ond vermutlich sogar dem Urbilde unseres Puff oder Trictrac nnd des modernen indischen Pacisi nndCanpnr za tan haben'). Die Art der Züge war offenbar ähnlich wie hentzatage, wenigstens wenn wir, wie das nahezu sicher erscheint, die An* gaben Patailjalis za Pap. V, 2, 9 auf das in B«de stehende Spiel beziehen dürfen*). In der genannten Begel lehrt Pä^ini, dass an aj/Onaf/a kha, d. i. das Taddhita- gnfßx iina im Sinne von 'dahin za ziehen' trete. Dazu bemerkt Pataüjali:

1) ÜMdonell, J&&3. 1898, S. 122, hUt « ftr btebst nnwklincliemlicli, dui du affi- pada bei einem uidern Spiele «uaer einer Form des Schach gebraucht worden aeL £i niUB dem- DKb annehmen, dau Im Harivadtia wie Im BUabhlrata eine Art ron Wüifelachach gemeint sei, yna mir wiedemm nach der ganzen Bchildenmg, die ona dort Ton dem Spiele gemacht wird, koaierat nnwiAnelielnUch eneheiDt

3} Der htate Pftda ist mir lUTent&ndlich, doch mOchte ich darauf Mnwelaen, dau gama und eara nach Hemacandra, Anekkrthaaaihgralia 11, 813, 405 im Sinne von dyMabhtda, beiw. dyttto- fräMuda, gebraucht «erden.

8) An dieie modernen Spiele denkt offenbar Haheirera, wenn er im Kommentar an Amara n, 10, 45 otro, dnaita tmd poialta ala drei Synonyma f&r den Würfel erkUit , 'der die Zbge des SteineB Tentnlawt' (tfdripan^ycm« JutMnUagya päiatya).

4) Nach Hacdonell, a. a. 0., S. 121, wfire daa Spiel aogar genan dauelbe gewesen wie das heutige. Er aagt: Thli game . . . ia thua deacribed in the Hah&bhftfja by Fatal^jali: "Two oppoaed parüea move with tbeir piecea (tSra) to the right, and then, after traveraing the placea or aqoaree (pada) on iheir ovn aide, tum to the lefl and tiy to moTe into the pontion of the adrerui;". Wer diese Cberaetrang mit dem nnten angeführten Texte vergleicht, wird sehen, daai aie mit dem Ori- ginale wraig gemein bat ; sie deckt aich aber merkwQrdigerweiae mit den Worten, mit denen Weber, Ind. Stad. Xm, 472 f, daa d entgehe Trictracspiel beachreibt: 'Die Angabe dei Bh&ahja . . . und die Erkllrong Eaijata'a dani . . . lasaen keinen Zweifel darüber, daaa ea sieb hier . . . ein- fach nm anaer Trictrac handelt, in welchem ja auch die beiden felndlicben Parteien erst rechte TOTgaben, dann nach Übencbreittmg der anf der eignen Seite befindlichen Felder aich Unka wendm nnd in die Poaitlon dea Qegnera einzurücken anchen'.

68 HRIHRIOH LQOXBB,

ayanayaih «eya itjf ua/ate tatra »a jtläyate io 'ya^ ko 'naya itt | ayaii prMtakfinam] anajfoh ptnsavyam | pradakfinaprasavyagaminS^ ^rdtUM yttamm poroiA padOnOm asamOveiah so 'j/änaj/a^ \ oyanayorfi tieyo 'ydnayftuiA SOra^, 'Es heisat 'zoiu oyd- «oya sn ziehen'. Da weiss man nicht: waa iat aya, was ist tnuiya? Der aya g^t nach rechts, der anaya nach links '). Wenn die Felder der nach rechts und links ^henden Steine von den feindlichen (Steinen) nicht besetzt werdoi, so ist das ayanatfa. Der zom aj/änaj/a za ziehende Stein heisst ayOnagina' *).

Wir kSnaen somit dieses Spiel bis in die Zeit Päainis zorllck verfolgen. ffleichwobl erscheint es mir ansgeachloBseD, dass es etwa im MahäbhSrata gemaint sei ausser in der angefahrten Stelle des vierten Baches und vielleicht in IV, 68, 29fF., wo, wie wir schon oben sahen, wahrscheinlich von einem Spiele mit päsakoB die Eede ist. In späterer Zeit scheint das Trictracspiel wenn man es so bezeichnen darf sehr geblüht ond das alte Wärfelspiel vielfach in den Hintergrand ge- drSngt zn haben. So ersehen wir zom Beispiel aas der gelegentlichen Äosse- rang des Apabäravarnuui im Daäaknmäracarita (BSS. S. 48): 'ich lachte ein wenig, als ein Spieler einen Stein nnachtsam zog (^pramadadattaiäre kvacU kitave)', dass es dieses Spiel war, das zu Davdins Zeit als das gewöhnliche Würfelspiel in den Öffentlichen SpielhSasern betrieben warde. Bezeichnend ist auch, dass nicht nnr im Bslabhärata, sondern aach in der Version der Nalasage im Ea- thakoäa dieses Spiel an die Stelle des alten Nüssespieles getreten ist, wie die Äusserung: 'then the crael Küvara again slew Nala's pieces' (Tawney's flbe«- setzong, S. 201), zeigt.

Das WUrfelschach.

AxLch mit dem Schach hat man in Indien das Wfirfelsjnel verbanden, so dass ein Spiel entstand, das in der Methode mit dem eben besprochenen viele Ähnlichkeiten hatte. Es ist dies die sogenannte Cätnräji, das Yierschach, von dem wir eine eingehende Darstellung in Raghonanda'a Tithitattva besitzen^. Näher anf dieses Spiel ond inabesondere anf sein YerbSltnis zom Zweischaeh

1) Weber, der Ind. Btod. Xm, 472 f. «vbl »Is enter anf den ZoBunmenhug der Stellen im HahkblilfT« und bei Bhutflutrl hinwiei, meint, diete ErkUinng von aya und ana^a sei wohl ein- beb kbrawelsen, und flbereetct a^äMotttna durch '(Tignr, die) «if Glück und Unglück, d. i kofa OerKtewohl, MUgesetst wird', allein es liegt &ach nicht der geringste Qrand vor, der EAUnuig PktaJ^iJi« m missbanen. Uacdonell, %. %. 0., geht noch weiter und behwiptet, du Spiel habe ■QlDck ond Unglück' geheimen ('this game, calied oyäHoyo, "lock und nnlnck"); wie die oben an- geführten Wort« des Texte« aeigen, spricht eich aber PataSjali über den Namen dea Spieles Bber- hanpt nicht ani.

3) Ans KalyyatBi Erilatenmgen sei hier noch apeciell die Spielregel angeführt, die sich TüUig mit anMrer heutigen deckt:

MMktfyuya tfänuya patair Hdlramyatt padam | tudkii/at tu tärtfa paralUffefa boMifate ||

8) Haraoigeeeben von Weber, Monatsberichte der EgL Freosa. Ak. d. Wlsa. n Berlin 1873, S. flSfl:

DIS WtSBWStSPOL Df ALTBN INDIEN. 69

eiimgelien, ist hier nicht der Ort'); ich möchte hier oor den einen Vers des Titbitattra hervorheben, der von des Würfen, nach denen die ZSge zu erfolgen haben, handelt (&; 6>):

paHeaiena vafi rOja catufhenavea hMjata^ { b'ikena tu ealaty aha^ Portha nauka dvi^ena tu ]| Damach rückt, wenn fünf geworfen wird, der Baner and der König, wenn vier, der Elephant, wenn drei, das Pferd, wenn swei, das Boot vor. Es scheint daher, dasa man an dem Spiele einen pa^aka, dessen vier Seiten mit 6, 4, 3, 2 beseichnet waren, benatzte.

1) leb TerwtUe anf A. tu der Linde, Oeachicht« nnd Uttontor dei Bchaekiplal«, Bd. I. S. TVff. md BeiUgfl I; Hudonell, %. %. 0., S. lS9f.

Nachtrag«.

S. 6. Die in Anm. (> vorgeachlagene Eonjddnr mätOHukampUo wird beiUUgt durch Dlgbaiilk. XTI, 1, Sl : dmatänutan^nto poto aadä bhadräni paitati.

a 10. Einen weheren Beleg fOr Jilttimat4ala bietet du KKkitgBUka (827), III, «I, 11. Anm. 6 iit DAch S. 62 Anm. 1 zu berichtigen.

S. 13. Du adKidmana wird aacb Bf&itr. B. IV, 4, 6-, MknAvairantu. I, 6, S, 7 enrtJint Hau Yerf^eicbe ferner den Anidnck madby&SWdemma, der Eith. THI, 7, Hnttr. 8. I, 6, 11 and nach L. T. Schroeder in verschiedenen Eaau in der Kapitthalaiaihhita erach«int Audi HSnavairantu. I, G, 5, 9 ist daher nicht Modhye 'tBtidtvant, sondem mit allen Haadachiifien

S. 19. Der von SBjava angefUirte Verg wird schon in der ElükS m PS«. II, 1, 10 zitiert S. 2a Die taiäka wird anch in der KUlkS in Pin, n, S, 69 erwUmt Der Audrack aOAadlMdla erscheint im PaU noch Sftert, Digfaanik. XXIII, 37; Hajjhimanik. 129 (Bd. m, S. 170); Snttaoip. 106; Jst M5, 45; 46. S. 24. Zu den Belegen fUr die Fanfiahl der Würfel beim BSJuHt» fltge noch Haitr. S. IV, 4, 6 binra. Zn den hohen Würfelzahlen vergleiche noch H&naTaiiaotu. I, 6, 5, 7, wonach beim Agnjidheya 400 Würfel auf das adhideeana geschattet werden, Haitr. 8. I, 6, 11; Minavairaatu. I, 6, 5, 13, wonach dem Opferherm dabei 100 WOrfel überreicht werden, und Haitr. S. IV, 4, 6, wonach beim ^asÖTa 400 Würfel weggeschüttet werden. S. 42. Worftuune ist iali anch in Dhammapada 202:

n' attM rägatamo aggi n' oMM dotaiamo hau \ Die Übemtzer fassen du Wort hier allerdings meist als Fehler oder Sünde anf, nur H. MOUei Ubertetit : Hhere is no losing tbrow like hatred', aas dem richtigen Oeßthle heraus, dass hier ein wirklicher Vergleich gefordert werde. Die angeflkhrten Stellen ans dem Kanon zeigen, dui man gewohnt war, kdU in diesem Zusammenhange za gebrauchen. Die Worte n' atiki dottuama kati sind nichts welter als eine kurze Znaammenfannng des In- halts der zweiten der uigefyu:ten O&this, in der ebenfalls der Hub gegen Gute mit dem fcoti-Wuife Terglichen wird (ayam ma wuJumtataro kali yo tugaUau wona* padotaf/e). Für die Richtigkeit dieser ErU&mng von kau tritt aber noch weiter die von Fansbvll an- gefahrte Parallelstelle, Dhammapada 351, ein:

n' ottM rOgatamo aggi n' atthi doiaaamo gäho \ Hier übersettt FansbcU giÄo in der ersten Auflage dnrch captiritu, in der iweiteD im Anschluss an den Kommentar durch Torator, Weber durch Fesael, Hüllet dnrch ihaA, L. T. Schroeder durch Krokodil, Neumann durch Fallstrick. Heiner Ansicht nach kaon es aber keinem Zweifel oateriiegen, daas g<Aa, wenn es Ha kaü eintritt, der "Wurf, speziell der hdUg^Aa lat Die bildliche Verwendung anch dieses Ausdrucks war , wie die ang»- lUirteD BtaUen letgen, dem Inder ganz geUuflg.

Stellenverzeidui is.

(KommsnUratoUen sind onter dsD Textstdlen aogeAbA)

Sgrreda.

Uaiträyav

Saibhitä.

1,11,9

19, 36, 66 t.

IV, 4, 6

44, 52, 70

is» 1

Sl

48, 51, 62f., 70

1,93^10

10, 39, 63, 68

IV, 14, 11

46

I, 100, 9 I, 103,4

49 48

Eftthaka.

I, 183, li 6

47

VIU, 7

70

I, 18S, Si 1

n, 13, 4

36 4, 11

AtharraTeda

n,a.i

10, 89, 63

(ed-by

8h.

P. Pindit).

IV, 30,8

60

11, 2,5

a

IV, 61, 3

47

IV, 16, 6

68 f.

Y. 33,6

47

IV, 88, 1

8, 20, 47f., 51

T, 60, 1

46 f., 60

IV, 88, 2

6, 44, 47 f.

Tue«, 8

18

IV, 88, 3

8, 39, 46, 56

Till, 19, 10

60

IV, 88, 4

8

Till, 76, 12

46

V, 18, 2

64

Tm, 79, 1

61, 63

V, 20, 11

51

Tm, 81, 1

49 f.

V, 31, 6

11

IX. »7, 68

481.

VI, 70, 1

11, 13

IX, 106, 8

60

VI, US

8

X,94,i

14, IS, 66

Vn, 52, 2

49, 66

X,81,3

64

V1I,52, 3

46

X,8?4

28, 64 f.

vn, 82, 4

46

X, 84, 6

18

Vll, 62, 5

20, 49

X^84 6

48, 67

vn, 62, 6

46,46

X, 84,8

34 f., S6, 68

VU,52, 7

46

X,S?9

14, 16, 66

vn, 62,8

36,49,60

X,84, 13

34, 66

vn, 62, 9

X,42,9

481., 46

vn, 114. 1

39, 42 f., 66

X,4?10

46

vn, 114, 2

13

X, 48, 6

14, 46

vn, )u, 3

8

?103.3

46

vn, 114, 5

48

X, iie; 9

60f.

™L 1". '

18

VftjaaimeTisaitihita.

XIX, 34,2

XX, 89, 9

26 46

X, SS X, 99

13,19,64

äatapathabrähma^.

xn,36

26

m, 3, 1, 6:

6

12

xÜ, 8

99

V, 3, 1, 10

13, 16 f.

XXX, IS

40, 41, 54

V, 4,4,6

18

19, 24, 38, 39,

V, 4, 4,20

41, 68, 64 11, 12

IS, 16,9

19, 19

V. 4, 4, 22

23

11

IT, 8, 8, l;3

38, 39, 4t, 64

XUI, 8, 2,

38, 40, 52, 64

TaittirijabralimaQa.

I, 8, 11, 1 40, 62, 63

I, 7, 10, 6 24, 88 f., 63, 64 n, 7, 12, 4 46 m, 4, I, 6 89 m, 4, 1, 16 40, 41

Cbfinäogya-TJpani^.

IV, 1, 4; 6 38f., 61

IV, 3, 8 40, 61 f.

Lätyftyana ärantasQtra. IV, 10, 22 18

KätySyana ärantasätra.

IV, 9, 21 19, 20 VII, 6, 19; 20 XV, 8, 30 18 f. XV, 7, 6 24, 68 XV, 7, 18; 15 12 XV, 7, 18 40, 53, 64 XV, 7, 19 40, 54

Äpastamba Sraatasütra.

V, 19, 2 11, 12, 18, 16 V, 19, 4 24, 52 V, 20, 1 39, 40, 52, 54 XVIII, 18, 16 12, 62 XVm, 19, 1 16, 94, 82 XVni. 19, 2 52 XVin, 19, 6 18, 24, 48, 81, 63

Baadhftyana äraatasatra. n, 6 11 f., 24, 61

II, 9 40, 61 f^ 64

Mänava-äraataBötra.

I, 8, 6, 7 ; 9 1, 5, 5, 12

70

44, 62, 70

Äpastamba Qrhyasätra.

vn, 18, 1 uf.

HiraQyakeäin G^hyastttra.

TÜL 10

XVä, 17 XU, 10; 18 XU, 18 XLI, 14

18, 40, 44, 54

ts

18

nXLLZKTKRZDCHIIIS.

. 34

18

14, 26, 29, 57

Äpastamba Dharmasfitra.

n, 26, 12 12, 18, la, 58

YftjfiaTal^aDliarinaiästra. n, 184; 186; 200 48

U, 201 10, 48

Käradasinrti.

XVII, 1 16, 90

XVIL 2 48

XTII, 5 10

XTII,6 11

Hahftbh&rata.

U, 46, 19; 80; 21

U, 49, 89

n, 56, 8

n, 56, 4

n, 5», 4

II, 59, 7

n, 59, 6

n, 59, 10; 11

11,60, 7

n, 60, 9

II, 61, 2

II, 61, S

U, 61, 6

II, 61, 7

n, 61, 10

n, 61, 11 n, 61, 18

II, 61, 14

n, 61, 17

II, 61, 18 n, 61, 20

n, 61, 21

II, 61, 28

II, 61, 24

U, 61, 27

II, 61, 26

U, 61, 30

II, 61, 81

II, 65, 4

11,66, 6

II, 65, 6

n, 66, 7

n, 66, 8

II, 66, 9

U, 65, 10

II, 66, 11

n, 65, 12

II, 66, 14

II, 65, 16; 32; 26;

U, 66,

II, 65, 45

4, 5

4,8

9, 3; 4; 5;

9, 6

9, 7

9, 6

9, 10

1, 8

IV, 18, 17 4 IV, 60, 24 16, 17, 86, 40, 61f.

IV, 68, 29 ff. 68

IV, 68, 46 22

V, 80, 28 48 V, 85, 44 16, 20 V, 48, 91 27

V, 142, 6; 9; 11; 13; 16 40r.

VI, 114, 44 27

VII, 180, 20; 21 26, 27 Vm, 74, 15 10. 14. 16. 26

VIII, 87, 31—88 U, 15, 8

14

Harivaibäa.

II, 61, 37 15, 21, 65

n, 61, 89 61, 65

n, 61, 46; 46 65

U, 61, 64 10, 66

Bb&ratamafijarl.

UI, 461 86

Bfilabhärata.

n, 5, 10-14 66 f.

Kath&aariiflagara.

LVL 2Mfr. 86

LXXJV, 180 64

CXXI, 104 24

BhartfharL

Vkir. 89 66 f.

Sabh&fit&vali. 123—129 66

Daäakamftracarita

(ed. by BQUer).

Hrcchakatika (ed. b; K. P. Pinb). n, 1 86, 61

II, (8. 67 f.) 10

II, 9 36, 41, 61

U, 12- (S. 68) 41, 61

SthaTiräTallcarita. VllI, 866 16

Eathakoia

(tranaL by Tawmj).

8. aoi 68

S. 202 64

Entea WBrfelonkel dw Bower HS. 16, 2af., 30-85

F&ülukeTaU 9, 15, 16, 17, 23,

80-85, 41 NitimajOkha Titbitsttv»

Nirokta. in, 6

111,16 V, 22 K, 8

66f

18 f. 56

P&OinL

III, 1, 21 ni, 3, 70

V, 2, 9

Ualutbb&sTa.

Hemacandra Uo&cUgava-

U, 4, 58 18

II, 10, 44 90

n, 10, 45 16, 67

Abhidhänaratnam&Ift. II, 468 18

UaAkliakoäa. 886; 967

18

AbhidhänacmtkiBaoi.

4B6 16

1146 18

Anekärthmaitigraha.

II, 818; M6 67

H. 466 18

II, 543 16, 18

Dtolmnikäya. XVI, 1, 31 70

XXm, 27 42, 6a, 70

U^liinuuükäya.

60 (I, 408; 404; 406—410) 4S 129 (III, 170) 42, 64, 70

13» (in, 178) 42

SaAyattanikftjra. TI, 1, 9, 7 12, 44, 64

ÄA^ttaranikftya.

S, 8 42, 44, 64

89, 3 42, 44, 64

Dhammapada.

Saitanipäta.

Theragathft.

42 Jätalia. t9f. (62) &, 9

I, 290 (62) 11,

I. 293 (62) 10,

I, 379f. (91) 10,

II, 214 (228) DI, 91 (327)

V, 137; 149 (522) V, 166 (623) V, 267 (680)

V, 435 (686) TI, 274 (545)

VI, 260-282 (546) 4—

17, 22, 28r., S6f., 1 44, 48, 63

Hilindapaflba.

E9abbapaficääik&.

"Wortverzeichnis.

Sanskrit.

akta 18, 20ff., 24

akfadhUrta 20

äkrapari 87

akmrUia 88, 40, 41, 54, Ö6

oJtrdMptMM 16 f.

oMdevana 11—13, 70

läMdeeama 14

abkühH 86, 38, 41, 64, 66

<ya 38, 89, 50 f.

- =— n 67f.

a 65—67 18.

öya 30, 39 f.

Mftdra 14 ätphära 14

onANratofAäMa 14 •r^ 14 iidMwl 51, 63 etajMra 64

kafa 41

tmarda (kapardaia) 19

jtorva (korUMtd) 80, 81, 83, 84

jhMiorf 91, 82, 84

AoJ* 18, 38, 40—48, 62—64, 66, 6(

feäva (kova) 80—83, 35

Itararfi ^ör<nw) (?) 33, 34

laÜamMKi 30, 31

fcOfa 80—84

kr 43

itr<a 38—41, 43-56, (

gaHa 13 f. grabha 50 9 JoA 26 jIoAa 26—2

1 67

10, 34

« + OT 44—47 cMot^t 81, 34 cu«CH«a 30—82, 34 ji 48

triponcöda 24 f. trqxMJt 32, 86 tretä 88-41, 52, 63 f. dw + prati 60 (AmdubM (dtmdwbhi) 30- dwodora 26, 27 <}«n)na 14, 46 dyiUamav4>'^ 10 doöpora 38—41, 62, 64 dnpon 64 dhona 28 dhdriamon^aJa 10 nortäta 41 mmtifcf 30, 33 jMffoAa 16

OMtiBiu. PUL-Uit. Kl. N. F. l

pa^tbandlM 80, 32

j>a«ri(?) 32, 34

päficf (iMMfl) 30-82, 34

pätrika 32, 35

pavara 41

püfolu (i>d^a> 16f.

fTccholä 93, 94

praina (?) 32, 34

praaaia 16

prewä (prcnra) 80, 32-84

pAoü) 15, 21

phfUaka 11

6ahHJa[eaAtaa,baAuIä) 80,32-35

bradhna 20

(Aodrfi (bAodra) 30-83, 86

bh*d + udtö

maf4oia 10

Madhwdf&Mlffiana 70

tttOHthm (?) 31, 86

MA7aNf(?) 84

m/a (moAnt) 80, 33-35

mi -I- ni 69

laltfa 4

vöMd 84, 86

vdra(?) 31, 84

ct; 10 f.

vijai/a 31, 36

mft 30, 32, 33

vOMdaka (vibfntaka) 17 f.

vitakartan 31, 92

t>rt + ma 66

vrti 23

10

74

vna 80-84, S6f., 60

vnabha 84

takafi (idkata) (?) S8, 84

äam (iakti) 90—84

ialätaditfma ao

ätüakä 80, 70

iaiakOfori ST

■äpofa (/opufä) 30, 38— 8S

ttfo/HA 48

rfobhona 31, S4

«oAUyd 58

67

nu'd 30, 82, 84 nÖA<iJä(?) 83, 34 tat^iäatk&fti 13 (otMctifcrepa 26, 28 Aon + Nd 13 ho« 41

Pali. Mäui 20

oUAodAwtta 20, 70 anakofoti 4 öya 8, 39 f. uggata 4 Ao^ 7, 41 f., 68 Itaii 7, 41f„ 62f^ 70 käka 6, 36 ieftmo^^ato 10 odAa 70

jfltamaii^aJa 10, 70 MlMril 6, 36 MMdtoJta Sf. MCMi B, 86 päsaka (päta) 16 iNdvAi 5, 6, 86

bhadrä [bhatbraka] 6, 6, I mov^utä 6, 96 mdti («Midte) 5, 6, 86 t 6, 88

aa*^tatta 6, 36 «ml* (aotti)^ 6, 6, 86 »Mafa 6, 6, 86

SfoddaM 86, 61 jädiaiaMov^aJl 10 ' "i 36, 61

Xnlialteverzeichnis.

Sdlc

Die Bedeatnng det Wflrfelspiels 3

Du TidhtmLpmpdiUjfctKkK 4

Du JBtalu and du KbhKbUnta 7

Die Apsuu und du Würfelspiel 6

Die Fnuen and du Würfelspiel 8

Der Spielkreit 10

Du Würfelbrett 11

Du AdhldeTua II

Andere Nunen dei Adhlderuu 18

Der Pattok» 16

Du Ak^npank 15

Die PÜaku 16

Die VibMtakafrOchte 17

Die Eurlnnucheln 19

Die äaliku and Brtdhnu 30

Akfft 20

Die ZaU der Würfel 32

OUba 36

Die Techmk des FUaka-Spielea 28

Die Äyu and ihre Namen 29

Die Ayu and ihre Namen S8

Die Ayu in den Liedern de« Bgveda and dee AtbarraTeda 42

Du liteelle Würfelspiel 61

Du vedische Würfelspiel . 66

Du epische Würfelspiel und die ZAhlkonst 67

Du Würfelspiel in der GhKndogja-Upanifad and im Hrcchaka(ika 61

Du Würfelspiel in der Pali Literatar 62

Die Etymologie der Aya-Namen 63

Du mit dem Brettai^ kombiniert« Würfelspiel 66

Du Würfelschach 66

Nachträge 70

Stellenvenelchnis 71

WortTorwichnii 78

Veriag der Weidmannschen Buchhandlung in Berlin.

ABHANDLUNGEN

DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN.

Phllologlsvh-hlstor. Klasse. Nene Folge. |

I. Bd. No. 1. Kebr, P., Ueba- eine römiwAe Pa- pt/nuurkunde im StaaUarchiv lu, Marburg. Mit drei Facsimile auf zwei 'l'&feln. 4. (28 S.) 189ß. 3 M. .

I.Bd. Xo. 2. Meyer, Wilhelm (ans Speyer), ÜeUr l Lmtttrbadi» und ÄuriftAerg. Sammlungen der i Tiaekreden Luthers. 4. (433.) 189G. SM. j]

I.Bd. No. S. Bonwetioh, N., Bas ilavische He- f Mocftbucft. 4. (57 S.) 1896. 4 H. |i

1. Bd. .Nd. 4. WelIhMMn. i., Der arabische Jo- ; aippas. i. (50 8.) 1897. 3 M. 50|Pf. .

I. Bd. No. 5. HuHaoh, Fr., Poseidonio» über die | Größe und Jittifemung der Sonne. 4. (4ä 8.) I 1897. 3 M. I

I. Bd. Xo. G, Heyer. Wilhelm (au» 8|jeyer), Die Suehatabenrerbinditngen der sogenannten go- thinelien Schrift. Mit 5 Tafeln. 4. (124 S.) 1897. il M. 50 Pf.

I.Bd, No. 7. Lee, Fr., Die Flautiniachen Cantica und die hettenistische Lyrik, i. (114 8.) 1897. 7 M. 50 Pf.

_ I. Bd. No. 8. Asadfs neupersigckes Worterbvch L¥gh<U-i Furt nach der einzigen vatikaniscben Handschrift UeransRCficbcn von Paul Hörn. 4. (37 u. 133 S.) 1897. 18 M.

n. Bd. No. 1. Weltnann, H., Krateuas. Mit zwei Tafeln. 4. (32 S.) 1897. S M.

II, Bd. No. 2. Das hebräische Fragment der Weis- heit dee Jesus Sirach herau$gegel>en v. RadelT Smend. 4. (34 8.) 1397. 3 M. 50 Pf.

II. Bd. No. 3. SobuHen, Adolf, Die Lex Manciana, eine afrikanische DomAnenorduunK. 4. (51 S.)

1897. 3 M. 50 Pf. 11. Bd. No, 4. Kalbel, Georg, Die Prolegomena HEPI

KaMStIAIA£. 4. (70 8.) 1898, 4 M. 50 Pf II. Bd. No. 5. Boobtel, Fr., Die einstämmigen

männlidten PersonenHame» de» Griechischen,

die aus Spitznamen hervorgegangen sind. 4.

(85 S.) 1698. "»"M. 50 Pf,

II. Bd, No. G. Heyer, Wilhelm (aus Speyer), Die

Spaltung des Patriarchate Aquily'a. 4. (37 8.)

1898. 2 M. 50 Pf. IL Bd. No. T. ScriiuHen, Adolf, Die römische Flur- teilung und ihre Beste. Mit 5 Figuren im Text und 7 Karten. 4. (38 S.) 1893, 5 M,

n. Bd, Nr. 8. Rootbe, Gustav, Die Reimvorreden des SachstMpiegeU. 4. (110 8,) 1899. 8 M.

IIL Bd. Nr. I. Die dtarakteriatischen Unterschiedt der Brüder van F^ckyonWnSrnk. 4, (77 S,)

1899. 5 M.

III. Bd. Nr. 2, Harquardt, J,, Eränsahr nach der Geographie des Ps. Moses Xorenadi. Mit historisch-kritischem Kommentar und topogra- phischen Kxcursen. 4. (358 S) 1901. 30 M.

III. Bd. No, 3. Aoholls, K., Die Martyrologien, ihre Geschichte und tTir Wert. 4. (VIII u. 247 S.) 1900, 16 M.

IV. Bd, No. 1. TiiriniaBn, Otto. Die Paraphrase des Eutelinios zu Oppians Kynegetika. 4. (43 S.) 1900. 4 M.

IV. Bd. No. S. Schulten, Adolf, Die Mosaikkarte von Madaba und ihr Verhältnis zu den älte- sten Karten und Beschreibungen des heiligen Landes. Mit 3 Kartenhildcm u. 1 Figurentafel. 4. (121 S.) 1900. lOM.

iV. Bd. No. 3. Wllamowlti-Maellendortr. U. V., IKe TextgeschicMe der griechischen Lyriker. 4. (121 8.) 1900. 8 M.

IV. Bd. •No.4. Rablh. AJfWd. Die Berliner Hand- Schrift des sahidisehen Psalters. Mit drei Licbtdrucktafeln. 4. (154 8.) 1901. U H.

IV. Bd. No. 5. Heyer, Wihelai (aus Speyer), Der Gelegrnheitsdichter Venantius Foriunatus. 4. (i40S-) 1901. 9 M.

IV. Bd. No. 6. Laders, Heiarich, Über die Grantha-

recension des Makäbhärata. (F.pische Studien I). 4. (91 S.) 1901. 6 M.

V. Bd. No. 1. Rootbe, Gustav. Brentanos ,PoHee

de Leon', eine Saccularstudie. 4. (100 S.) 1901. GM. 50 Pf,

V. Bd. No. 2. Wellbauson, ]., Die religiös-polüi- sehen Oppositionsparteien ^m alten Jslam. 4. (99 8.) 1901. 6M. 50 Pf

V. Bd, No, 3. NeuarabitcheVolispoesie gesammelt und übersetzt von Elino Uttmann, 4. (159 S) 1903. 12 M,

V. Bd. No, 4. Plaohoi, R,, Materiatieniur Kennt- nis des ApabhraiHsa. Ein Nachtrag zur Gram- matik der Prakrit-Sprachen, 4. (86 S.) 1902. |G M.

V. Bd. No. 5. Sobulze, WilhelB, Zur GestAichte

lateinischer mgennamen. 4. ((147 S.) 1904. 40 M,

VI. Bd. No. 1. Kram. Cari, Metrische Untersudi-

ungen über Beinbots Georg. Mit 2 ICxcursen. 4. (225 8.) 1902, 16 M.

VI. Bd. No, 2. Heyer, Wllheim (aus Speyer), Hen- ricus Slephanus über die Regii Typi Graeci. Mit 2 Tafeln. 4. (32 S.) 1902. 3 M.

VI. Bd. No. 3. Höllor, Hennana, Ein hochdeutsches und iv:ei niederdeutsche Lieder von 1563-1565 aus dem siebenjährigen nordischen Kriege. Mit einem Anhang: Deutsche Lieder aus der Gra- fenfekdc. 4, (G7S,) 1902, 5 M.

Forlseintng umstehend.

Phtlologiseh-hlstor. Klasse. Nene Folge. I

VsTlag iw Weidmannschen Buchhandluns in Berlin. Abbandlungen der Kgl. Gesellgch&ft; der Wissenschaften zu GSttlngeu.

führt auf der Sternwarte eu Göttiagen toäJirend der partiellen Sonnenfiiutemigst von 1890 Juni 16117 {Beobachter: Schur, Ambrontm. Ha^j und von 1891 Juni 6 (Beobachter: SekurJ. Mit 3 PUneD der Sternwarte nebst Verzcich- niss der grussereii Instrumente. 4. (26 S^ 199B. 3 M.

1. Bd. No. 4. Soiiur, W., Vermeidung der leiden Sternhaufen h und x Feraei mit den sechsiälti- gen HeHometer der Sternwarte in Oöttingen verbunden mit einer Uebertieht aller bis sum Jahre 1900 abgeführten IntlrumeiUalunter- Buchungen. Mit einer Sternkarte. 4. (t!8 8.) 1900. 9 M.

II. Bd. No. I. Weohert, E., Theorie der automati- eehen Seiamographen. 4. (128 S.) 1903. 8 M. : II. Bd. No. 2. Kruter, Jullya, Theorie der kleinen Planeten. Die Planeten von MeeubaTypus. 4. (153 S.) 1902. 15 M.

' 11. Bd. No. 3. Firtwingler, Pb., Ueba- dat Etei- procüätsgesetr der tl*- Potemreste in algebrai- siAen Zahlkörpern, icenn t eine ungerade Prim- tahl bedeutet. 4. (8J Ö.) 1902. 6 M.

Bd. No. 4. Pnuid, C, Constitution <^ MatUr and Analytical Theories <4 Heat. 4. (68 S.) 1903. 6 M.

. Bd. No. 1. Ehlare, E., Neuseeländische Anne- liden. Mit 9 Tafeln. 4. (79 S.| 1904. 10 M.

. Bd. No. 2. KMttBB, A. V., Vdter die Untere Kreide Helgolands und ihre Ammonitiden. Mit 4 Tafeln. 4. (63 S.) 1904. 4 M.

. Bd. No. 3. Sohiir ti. Ambrann, Die Messungen des SonnenduTiäimessers an dem Repsoidaiäten Czötl. Heliometer der StemKarie tu Oättingen. 4. 026 S. n. 2 Taf.) 1905. 12 M.

. Bd. No. 4. erendel, H., Theorie des Mondes. 4. (97 S.) 1905. 7 M.

. Bd. No. 5. Linke, F., LiifUlektrisehe Messun- gen bei 13 Ballonfahrten. Mit 4 Tafeln 4. (30 8.J 1904. 6 M.

. Bd. No. 1. Sobwamoblld, K, Untersuchungen sur geometrisdten Optik. 1. Einleitung in die Fehlertheorie optischer Instrumente auf Grand des Eikonalbegriffa. Mit C fig. 4. (31 S.) 1905. 2 M.

. Bd. No. 2. 8ch¥ranBchlld, K., Untersuchungen cur geometrisdien Optik. II. Theorie derSpie- geltelescope. Mit 9 Fig. 4. (28 S.) 1906. 2 M.

. Bd. No. 3. Sobwarachlld, K-, UtUersuehungen eur geometrischen <^ik. IIL lieber die aatro- photographischen Objektive. Mit 10 Fig. 4. (54 S.) 1905. 4 M.

. Bd. No. 4. Vflrwoni, N. , Die archaeoüthisdte Cultur in den Hipparionsehiehten von Auriüac. (CantalJ. Mit 5 Taf. 4.(56 8.) 1905. 4M.50Pi.

.Bd. No. 5. Hflyermun, B., Vermessung der

Umgebung des Orionnebels, i. {47 S.) 1906.

3 M. 50 Pf.

Bd. No. 1. KobiMhItter, E., Ergdmisse der Ott- afrikanischen PendelejcpediUon- v. J. 1896 u. 1899. Im Druck.

Bd. No. 2. SohwuiMhliil, K , Ueber die totale Sonnenfmsternis vom 30. August 1905.

Im Druck.

VI. Bd. No. 4. PfatBOhnaiiil, R., Pedro Sarmientos

GesehidOe des Inkareidtes. 4. (CXVUI und

161 S.) 1906. 18 M.

ril. Bd. No. 1. BoDwetHh, N., Die Theologie des

Methodius von Olympus. 4. (177 S.) 1903.

12 M.

VII. Bd. No. 2. WIlBUiu, W., Der VnUrgang der Nibeiungein alter Hage und JMdtlung. ' i. (43 S.) 1903. 3 M.

TU. Bd. No. 3. HSbIbum, K., Der Kunerein von Sense i. J. 1338. 4. 1903. 5 M. 50 Pf.

VII. Bd. No. 4. Flaanliifl, J., und Uetsnun. H., Apollinaristiidte Schriften, i. (X u. 76 S.) 1904. 8 M.

VII. Bd. No. 5. Soliwirtz, E., Ueber den Tod der Söhne Zebedaei. 4. (63 S.) 1904. 3 M. 50 Pf.

Vin. Bd. No. 1. Utyvr, Wflheln, Die Legende des h. Albanus. 4. (82 S.) 1904. 6 M. 50 Pf.

VIII. Bd. No.2. Frentdorir, F., G. A. i». aiänch- hautens Berichte über seine Mission nadt Berlin im Juni 1T40. 4. (87 K.) 1904.

5 M. 50 Pf

VIII. Bd. No. 3. Sohaltheu, Fr, Christlidi-palae-

sHnische Fragmente der Umajjaden-.Uosdtee iu

Damaskus. Mit 5 Tafeln. 4. (138 S.) 1905.

12 M.

VIII. Bd. No. 4. Schulten, A., Numantia. Eine

topographisch'- historische Untereurhung. Mit

3 Karten. 4. (X u. 112 ö.) 1905. 10 M.

VIII. Bd. No. 5. Leo, Fr-, Der Saturnische Vers. 4. {III u. 30 S.) 1905. 5 M. 50 Pf.

VUI. Bd. No. 6. Sohwartz. E., GkristHau und ju-

disdie Oatertafdn. MitSTaf 4. (198 S.) I9U5.

14 M.

IX. Bd. No. 1. Kitäb ma'äni al-nafs. Buch vom

Wesen der Sede, herausg. von I, GoMdber, Im Druck.

IX. Bd. No. 2. UMe alten Indien.

IX. Bd. No. 3. Lehmun-Haupt, C. F., Materialien sur cUteren Oesdiichle Armeniens und Meso- potamiens. Mit 14 Tafeln und 94 Abbildgn. im Text. Im Druck.

IX. Bd. No. 4. Weiltauisen, i., Amlgse der Offen- barung Johannis. Im Druck.

MathcmBtlsch-physlballsche Klasse. Nene Folge.

I. Bd. No. 1. Konaan, A. V., Ueber Fossilien der Unteren Kreide am Ufer des Mungo in Ka- merun. Mit 4 Tafeln. 4. (48 S.) 1897. 5 M. Nachtrag dazu. 4. (S. 49 G5 mit Tafeln V— VII.) 1898. 3 M.

I. Bd. No. 2. Brendel, Hartia, Theorie der klei- nen Planden. Erster Teil. 4. (171 S.) 1899. 16 M.

I. Bd. No. 8. Schur, W-, Ableitung relativer Oerter des Mondes gegen die Sonne aus heiio- melrischen Messungen von Seknenlängen auage-

Druck der Dietericb'schcn Univ.- Buchdruckerei (W. Fr. Kaestner), Guttingen.

1. S*^i)2.|. i_f

ABHANDLUNGEN

DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖITINGEN

PHILOLOGISCH -HISTORISCHE KLASSE.

NEUE FOLGE BAND IX. Nro. 3.

Materialien zur älteren Geschichte Armeniens und Mesopotamiens.

Von

C. F. Lehmann-Haupt.

Mit einem Beitrage

Arabische Inschriften aus Armenien und Diyarbekr

Hax Tan Bercfaem. «

Mit 92 in den Text gediackten Abbildungen und 14 Tafeln.

Berlin,

Weidmannsche BacbbandlaBg. 1907.

Materialien zur älteren Geschichte Armeniens und Mesopotamiens

von

C. F. Lehznann-Haupt.

Torgelegt tdd üeirn Andreas in der Sitzung vom 30. Juni 1906.

Vorbemerkung.

Die wieeenschoftlichen Ergebnisse der in den Jahren 1898/99 nach Armenien, auch mit Unterstätzong der Eöniglichen GesellBcbaft der Wissenschaften, ent- sandten Expedition harren noch der Veröfientlichang.

Weder die vorläafigen Berichte, die während der Reise abgefaßt worden, noch die zosammenfassenden Rückblicke anf deren Ergebnisse oder gar die Erörterungen über Inschriften, deren Texte nicht oder nnr im transskribierten Änsznge vorlagen , konnten genügen, am das Gewonnene wissenschaftlich zn henrteilen nnd za verwerten.

Die Expedition hereiste Armenien nnd Nordmesopotamien in erster Linie, - nm die Geschichte des vorarmenischen Reiches der Chalder oder Urartäer epi- graphisch nnd archäologisch anfznhellen.

Zn dem Hanptergehnis, der epigrapfaischen Sicherang des gesammten durch die Fnnde der Expedition verdoppelten Materials an chaldischen Keilinschriften, gesellen sieb, abgesehen von vereinzelten nnd mehr zal^lligen Funden und Er- mittelungen aaf anderen Gebieten, namentlich drei größere Grappen von Mate- rialien für die Geschichte nnd Kultur der durchforschten Gebiete:

4 C. F. LEHHANN-HAÜPT,

1. Die Stein-, Fels- and BaaziegelinBchriften in babylonisch -aasyrisclier Sprache nebst den Skulpturen der babylonisch-assyrischen Periode.

2. Materialien znr Ennde der chaldischen Enltnr und der Herkunft der Chalder, vornehmlich aas den AasgrabongsfaudeD von Toprakkaläh bei Van.

3. Arabische Inschriften (bearbeitet von Dr. Max v. Berchem).

Durch ihre Veröffentlichnng beginne ich jenem, von mir als einem der beiden Ezpeditionsmitglieder längst and lebhaft empfondenen Mangel abza- helfen.

Ein * vor der Nummer kennzeichnet Xeufnnde der Espedition, ein f ander- weitig Unpabliciertes.

Berlin.

C. F. Lebnafln-Haupt

HATERULIEN ZDB ILTBBGN QE8CUICUTE ABHKNIKNS UND UESOPOtAHtENS.

Erster Abschnitt.

Stein-, Fels- und Bauziegelinschriften in assyrischer Sprache. Skulpturen aus babylonisch-assyrischer Zeit.

I. Altbabylonisches und Verwandtes. *1. WeihiDschrift Dnngi's I aaf einem längsdnrclibolirtea, von der Mitte nach den Enden konisch zolanfenden Karneol, von schöner hellroter Farbe (Länge 7 cm, Dicke in der Mitte '/«, an den Enden '/t cm). Im Besitz eines Bändlers in Ärbela (Ervil) gesehen nnd eilig in dnnklem ^tanme copiert 2. IV. 1S99 (!Fig. 1). Linien, die in meiner Copie fehlen, aber bei dem gnten Erhaltnngs- zuBtand des Stückes vorhanden und bei besserem Lichte erkennbar gewesen sein müssen, sind punktiert wiedergegeben*).

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«*«:lfT^®

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Schrift : Übergangstypas von Strichfignre deatliche kleine Keilköpfe.

za Keilgruppen, meist schoi

t) Du ente Zeichen im letzten Schriftfach lautet in meiner Copie gi statt des unerläßlichen und oben üogesetzteii vm. Eher mein Versehen als das des altbahy Ionischen Oraveurs.

ö C. P. LBBUANN-Hi.UPT,

Sameriscb umschrieben:

coi. I coi. n

{Dingir) Nin-lil lugat tt-en-

nin-a-ni . ,,^BÜB ...

idlngir)Ih„-,i <" «'"äKB »<*

nita{^) lig^a nam-ti-la-ni-hu

5 lugal Uht-um{Jci}-nta mu-na-ru Deutsch :

Der Oöttin Nin-lil, seiner Herrin, hat Ihingi, der m&chtige König, der König von ür, „König von Sumer und Akkad" (dies) „für sein Leben" geweiht.

Vor dem keinerlei Gotteanamen enthaltenden Namen Dangi steht das GottcB- determinativ die altbabylonische Apotheose des lebenden Herrschers, anf die ich vor Jahren hinwies ') nnd die neaerdings von verschiedenen Seiten behandelt *) tind zudem monnmental erwiesen ist: Naräm-Sin wird aof seiner zu Susa ge- fundenen Siegesstele mit der gehörnten Kopfbedeckung, dem unterscheidenden Merkmal der Gottheit^), dargestellt.

Die Titulatur führt mit Sicherheit auf Dungi I*), da die Mitglieder der Dynastie, der Dnngi II angehört, den Titel Sar kibrat arha'i führen.

* 3. Fragment einer Inschrift (Fig. 2) aof schvrarzgrtinem Stein (Dolerit), einem Priester der Nebi-Yunus-Moschee abgekauft 7. V. 1899. Provenienz: BNebi-Yunos",

Figur 2 ('/,)■

l) Beiträge zur Asayriologie II (1893) 607f., ferner Zeitachr. f. Äsajriologie [ZA.] X 1805 8.268,76. Vgl. Ueiträge zur alten Geechichte [„KUo"] (1901) I S. 281 Anra. A- und III (1903) S. 137 f. Anm. 4.

^) Radau, Early History of Babylonia 307 tT., Zimmern KAT' 379 Anm. 2 nnd besonders Brockelmann ZA. XV (1902) S. 394 f.

3) Siehe „Babylouiens KulturmisBion einst and jetzt" S. 10, 26, 77.

4) Gegen die Versuche, einerseits nur einen, andererseits statt zweier drei Herrscher Namens Dungi anzuerkennen, s. Jahresber. d. Qeschichtswiss. 21 S. 24 u. 26.

HATEBIAUÜN ZUR ÄLTEREN GESCHICHTE ARMENIENS UND HE&OPOTAUIEKS. Col. 1 Col. II Col. III

[kt\b-ra-

[DA. LUW [iar]ru

;4[S]')

. Col. I [iarrv] daimu (= DA. LUM) [«ar]n» Col. II [ia K]6-ro-[o]-(«m ar-ba-um

ii-ti-ni-i[S] ....

Der mSchtige ECnig, KOnlg , der die vier Weltgegenden insgesamt (w&rtlich: auf

einmal) „[eroberte, niederwarf, beherrscht]".

Dem Schriftcbarakter and der Titulatar nach stellt sich diese fragmen- tarische Inschrift in semitischer Sprache*) zn der in Niniveb gefundenen In- schrift Dnngi's II aas der dritten Dynastie von Ur.

Die "WendnÄgi mit der in unserem Fragment der „vier Weltgegenden" ge- dacht wird, legt den Gedanken nahe, daß wir es mit G-uiigaun(m), dem Be- gränder der Dynastie*), zn tan haben, der den Titel „König der vier Welt- gegenden" mit nenem Inhalt versehen, seinem Nachfolger hinterlassen hätte.

ÄQch von Sargon I von Ägade berichten uns dte Omina, daß „seine Hand die vier Weltgegenden " eroberte, sein Sohn Naräm-Sin aber ist der älteste nns bekannte Träger des Titels „König der vier Weltgegenden^.

Natnrlich kann die Inschrift auch einem der mächtigen Nachfolger Gun- gunu's, so Dungi II, zageachrieben werden, aber mit geringer Wahrscheinlichkeit,

Man hat früher wohl angenommen, die Inschrift Dnngi's II sei nach Niniveh aus Nordbabylonien nur verschleppt worden. Dieser Voraussetzung, gegen die schon früher gegründete Einwendungen erhoben worden waren, wird durch das Hinzutreten dieser weiteren ninivitischen Inschrift der dritten Dynastie von IJr der Boden entzogen. Der Urheber der Inschrift wird, wie etwas später Ilammnrabi *), auch das Priesterfürstentum ASSur mit Niniveh seinem Keiche

1) Erbaltea sind auf dem Original deutlich, in Figur 2 Dur schwach, ein kurzer wagerechter und die Köpfe eines links abwärts geneigten und eines senkrechten Keils, neben welchem rechts oberhalb des unteren Bnichrandes ein Stückchen unbearbeitete glatte Oberfläche bemerklich ist. All das paQt aufs Beste zu is in seiner, drei Zeichen vorher wohl erhaltenen Form.

2) wahrend ich in meinem Beriebt in den Berliner Sitzungsberichten 1900, S. G26— 628 nur diejenigen assyrischen Inschriften bcrückeichtigtc, die irgendwelche Beziehungen zu Armenien und den Zügen assyrischer Herrscher nach Norden zeigten, sind im folgenden alle diejenigen, uns wäh- rend der Expedition bekannt gewordenen Stein-, Fels- und Ziegelinschriften in babyl.- assyrischer Sprache aufgenommen, aus denen der Textgestalt oder dem Inhalt nach Neues zu gewinnen ist. Daher sind auch die in assyrischer Sprache abgefaßten Inschriften vorarmenischer Herrscher einbe- zogen und die assyrischen Fassungen der beiden assyrisch-chaldiscben Bilinguen kurz berücksichtigt.

S) S. meine „Zwei Hauptprobleme der altorientalischen Chronologie und ihre Lösung", be- sonders Tabelle 1.

4) King, Letters and Inscriptions of Hammurabi vol. IIE No. I.

8 C. F. LEBHlNN-HAnPT,

zagerecbnet liaben. Wie die neue, so wird auch die früber bekannte Inecbrift ') aus Nebi-Yonns stammen.

fS. (Siegel-)C7linder, gefnnden 1888 bei der Anlage eines Brunnens für die von der amerikanischen Preebyterianer-Misaion erbaute Kirche des Dorfes Gök-täpä, ca. 7 8km südlich von ürmia. Ich verdanke die Kenntnis des Fundes den Missionaren und die Erlaubnis zur Publikation des, abgesehen von einer kurzen Notiz, unveröffentlichten Stückes Herrn Direktor Cesnola vom Metropolitan Maseum in New York. Für Beides spreche ich hier meinen wärmsten Dank aas.

Fig. 3a stellt den Cylinder dar, Fig. 3b eine nicht ganz vollständige Ab- roUong, Fig. 3 c diejenige Gruppe, die Fig. 3 b nur geteilt und unvollständig wiedergiebt.

Der Hügel Gök-Täpä ist im wesentlichen eine künstliche Erhebung, ein im Laufe der Jahrtausende entstandener Gräberberg. Den Kern und den Haupt- bestandteil bilden Steinkisten-Gräber verschiedener Perioden, die mit Erde über- deckt wurden. Selbst am Rande des Hügels lagen in dessen tiefn'en Schichten zahlreiche solche Steinkisten-Gräber zu Tage').

Das heutige Nestorianer-Dorf Gök-Täpä kriecht den Hügel hinauf, dem in verschiedener Höhe Terrassen abgewonnen sind. Auf seinem untersten Teile ist großenteils aus mächtigen den Gräbern entnommenen Quadern and Steinplatten die von der presbyterianischen Mission erbaute Kirche aufgeführt, wie auch die sie umgebende Mauer, die z. T. in die Ebene hineinreicht. Beim Bau der Kirche wurde ein Brunnen ge- graben. Hierbei stieß man in einer Tiefe von „ca. 30 Fuß" anter der jetzigen Oberfläche des Hügels auf ein Grabgewölbe , in dem sieb der Siegel-Cylinder fand *).

Die Darstellung zeigt, sowohl dem Gegen- stand nach wie in Stil und Ponnengebung, nahe Berührung mit altbabylonischen Motiven.

Die Haaptscene bildet die wohlbekannte Darstellang des Sonnenaufgangs. Zwei gött- liche Gestalten an der gehörnten Kopf- Yigai 3 a. bedecfcung oder Haartracht kenntlich

1) Scbrader, dem sie wn dem Teratorhcnen Professor Dr. Hausknecht znr Terüffentlichnng Obergeben wurde, meldet (ZDMO 29,37), dafl sie nach desaen MitteiluDgen „in Niniveh" gefanden sei. Nähere Angaben fehlen,

2) Eines derselben wurde von mir ausgegraben. Den Befund s. VcrhandL Berl. antbrop. Ges. [VBAO.] 1898 S. 625 f.

3) Die Fandumstände stehen nach den Mitteilungen der Missionare Tollkommen außer Zveifel.

HATEBIAUEN ZDR ÄLTEREN OBSCBICIITE ARUENIGKS UND MESOPOTAUIEKS.

Fipir 3 b. schlagen die Türen des Ostens zurück, hinter denen der Sonnengott hervortritt'). fJewöhn- lich ist der (lott en face zwischen zwei üerg- gipleln dargestellt, die als niedrige Eegel zn seinen beiden Seiten erscheinen. Doch kommen auch Cylinder vor, aaf denen er seitwärts ge- wandt steht').

Auf einem dieser letzteren *) wendet sich der Gott einem Betenden zu, der ihm von einer füraprechenden Gottheit (nicht einem Priester, siehe die HÖrner!) zugeführt wird. Der rechte Türflügel und Türöifner, die den Gott von dem Betenden trennen würden , sind weggelassen, nur links ^) ist beides vorhanden.

Um eine Anbetung der aufgehenden

Sonne nun handelt es sich auch auf dem Cy-

linder von Gök-täpä. „.

_ ___^ *^ Figur 3c.

1) Mir sind fQr diese Sccne die folgenden ßelc;c, sämtlich auf altbaby Ionischen Siegel- rylindem, bekannt: Lajard, Culte de Milhre pl. XVIH No 3 und 4, pl. XXVIII No. 10 und 15; Ciitklog der Sammlung Le Clerq No. 65 und Maspero, llistoire anrienne des pcuplca de l'oricnt clasaique I p. 656 (Cylinder des Louvre) sowie ferner, meines Wissens bislicr unverü ff entlicht, zwei Cylinder der Berliner vorderasiatischen Sammlung V. A 243 (schwarzgriiner Stein [l>ioritV] aus Südhabylonien) und V. A. 557 glelciien Materiales (Sammlung Petermann),

2) Le Clerq Xo. 85, Lajard XXVIII No. 15.

3) Lajard XXVIII No. 15.

4) Vom Beschauer: so im folgenden stets, sofern nicht das Gegenteil hetont oder ersichtlich.

Akbudlngtn i. K. Om. d. Hin. ID Ofitttngen. Phll.-hl>t. Kl. S. F. Gud »,,. 2

10 U. F. LRHHAKN-HADPT,

Die Stellang des Oottes ist dieselbe , aber Türflügel nnd TürÖffaer sind beiderseits vorhanden. Den Anbetenden nnd den hinter ihm stehenden gött- lichen Fürsprecher im charakteristischen babylonischen Stafengewande (ans dem Stoffe xttwdxTjq ')) zeigt Fig. 3 o.

Der Gott hält in der erhobenen Linken ein kurzes Schwert oder Messer, in der itechten eine Keule. Die Kenle kann ich anf den mir bekannten altbaby- lonischen Cylindern nur einmal mit Sicherheit belegen, aber gerade in der der unseren nächstverwandten Darstellung Lajard XXVIIl No. 10. Dort hält sie der Gott nach unten gesenkt.

Der schneidenden Waffe unseres Cylintlers entspricht anf den altbabj- lunischen Darstellungen ein Gegenstand ähnlicher GrS&e, der aber meist ge- zahnt, einer Säge ähnlich, gebildet erscheint'). Die vielgestaltige Darstellung ist, was in der Abrollung nicht hervortritt, durchaus symmetrisch und vor- trefSicb componiert. In der Mitte der Sonnengott und die Türöffner, rechts der Anbetende nnd der Fürsprecher, links ihnen entsprechend zwei andere Ge- stalten, von denen die zweite durch ihre Stellung und Grebärde in dem Rund- bilde den Übergang zu der Gruppe der Betenden vermittelt.

Die erste dieser beiden Figuren zur Linken der Hanptscene aber ist un- verkennbar die aus dem GilgamiS-Epos nnd ans zahllosen Darstellungen wohl- vertraute Gestalt des Ea-bani, kenntlich an den Stierfüßen, der übermäßigen Betonung des Penis und dem langen in einem Haarbüschel endigenden Schwänze. Letzterer erscheint hier zweifach geteilt^). Mit beiden Händen hält er einen auf den Boden aufgestemmten die ganze Höhe des Bildfeldes durchmessenden in eine Kundung{?) endigenden Stab, wohl eine riesige Kenle.

Zu Eabani aber gehört unweigerlich GilgamiS.

Folglich ist es nicht der Sonnengott schlechthin, um dessen Anbetnng es sich handelt, sondern GilgamiS. Daß Gilgami§ in seinem göttlichen Teile („zwei Drittel von ihm sind Gott, ein Drittel ist Mensch" *)] solaren Charakter trage, hat mau längst vermutet (zuerst bekanntlich Bawlinaon), und neuerdings hat Eugler ^) den Nachweis angetreten, daß den Taten und Fahrten des GilgamiS der Jahresweg der Sonne am gestirnten Himmel zu Grande liege. Aber ein

1) Heuzey, vgl. KUo IV S. 3S2.

2) Aucb b«t Lajtu^ pl. XVIII No. i kommt die auSer allem VerhältDiB atebonde Yerlängerung des erhobenen rechten Armes in Wahrbett gewiB auf Recbnung einer solchen aufrecht in der Mftnd getragenen Waffe.

3) Die Pfaotograpbieen nach dem Original-Cflinder lassen im Gegensatz zu derjenigen nach der Abrollung keinen Zweifel darüber zn, daB der Stab mit dem hockenden Tier in der Mitte der BildbOhe glatt abschneidet. Das zweite, in der Ansicht linke Schwanzende, kann also nicht etwa als Verlängerung jenes Stabes nach unten aufgefait werden, sondern könnte hfichstens anf einem MiBverständnis der Vorlage (S. 11) beruhen.

4) GilgamiS-EpOB Tafel I Col. II I, Tafel IX Col. I! 16. Jensen, Keilinschriften Bibl. VI 1 S. 118, 204.

G) IKe Stemenfahrt des GilgamÜ. Kosmologiache WUrdignng des babylonischen Nationalepos. Stimmen aus Haria-Laacb, 1904 Heft 4, dazu Klio, IV 8. 268 Ann. !.

10

MATSRIl.l.tEN ZUR ILTEREN QIS8CHICBTE IRUENIEKS DKD HE80I>OTAMIKN3. 11

direkter Beweis, daß G-ilgamiS geradezu mit dem Sonnengott identificiert wurde, fehlte m. W. bis jetzt.

Die ans beiden Schaltern hervorschießenden dreifachen Strahlenbündel, die den äamal auf der Stele mit den Gesetzen Hammarabi's, der Tafel von Sippar nnd aaf mehreren der angezogenen Siegelcylinder kennzeichen, fehlen aaf oq- serem Cjlinder, möglicherweise eben deshalb, weil nicht äamaS selbst, sondern (TÜgamiS dargestellt ist. In der hinter Eabani stehenden, aber von ihm ab-, dem Betenden zugewandten ond gleich allen übrigen gehörnten, also göttlichen Gestalt verrnnte ich den Steuermann des Gilgamiä, Üt-napiStim.

Von Eabani trennt ihn ein in halber Bildhöhe glatt abschneidender Stab (siehe Änm. 3 aof Seite 10), der gleich einem Wappen oder Feldzeichen das Bild eines hockenden Tieres (eher Löwe als Affe) trägt.

Gegenüber den mebrerwähnten altbabylonischen höchst primitiven Cylindem zeigt nnser Stück eine sehr vorgeschrittene Knnstübnng, die sich in den einzelnen Gestalten nnd ihrer natürlichen nnd nngezwnngenen Haltung wie nicht minder in der oberen nnd unteren Umrahmang der ganzen Darstellung knndgiebt. Für deren Anlage nnd vollendete Dnrchführnng kenne ich kein Analogon, während die Herkunft des Motivs ans den mit senkrechten Querleisten versehenen Schemeln oder Tritten, anf denen der Thron oder die Füße der sitzenden babylonischen Gottheiten ruhen oder anf die sie stehend den einen Fnß aufsetzten, nicht zn verkennen ist. GUgamig nimmt gerade auf unserem Cylinder diese charak- teristische stehende SteUnng mit Erhöhung des einen Fußes ein : der Schemel, den er dafür benntzt, ist genan wie die Umrahmung gebildet.

Bei dem Cylinder von Gök-täpä handelt es sich nun aber nicht etwa nm ein einheimisches altbabylonisches Kunstwerk, sondern um die Reproduktion eines solchen, so zu sagen um eine Nachprägung. Darauf weisen schon die Dimensionen des Cy linders, der über 11 cm hoch ist und einen entsprechenden Durchmesser hat. Eine solche Riesenwalze eignet sich schwerlich zum Siegeln: Yerkennung des Zweckes oder absichtliche Modifikation? Ferner muten die kurzen gedrungenen Gestalten entschieden fremdartig an : in der althabylonischen Glyptik erscheinen die menschlichen Figuren ungleich schlanker. Anch die Tracht der nicht mit dem Kaunakes- Gewände bekleideten Gestalten zeigt charakteristische Abweichungen von den altbabylonischen Vorbildern: sie nähert sich mehr der assyrischen, gewiß nicht anf die verhältnismäßig späte Zeit des assyrischen Königtums noch auch auf dessen ursprüngliches enges Gebiet beschränkten Tracht.

Das Gewand ist wie bei jenem mit Franzen gesäumt, ohne die Beine so weit hinunter zn bedecken vne aaf den assyrischen Darstellungen.

Aus dem Felsrelief des uralten Lulubäer-Füreten Anubanini bei Zohab und besser noch ans der in Susa gelundenen Stele, die Naräm-Sin's (nm 2750 v. Chr.) Sieg über die Lulubäer feiert, wissen wir, daß in Krieg und Frieden der Einfluß des Zweistromlandes sich bereits zn Anfang des dritten Jahrtausends v. Chr. auch nach Nordosten in die gebirgigen Gaue jenseits des Tigris erstreckte.

•2* 11

12 C. P. LEHMiNN-HAtJPT,

Das Land der Lnlii (-bi oder -mi ist bekanntlich einheimische Plaralendong) reicht in ^späterer Zeit bis in den Korden des heutigen persischen Kordistan, dem' Grök-täpä nahe genng benachbart ist.

Nördliche Nachbarn nnd KonkQrrenten der Lolabäer werden die Gntifier in dieser ältesten (s. die nralte Inschrift eines Königs von Gatinm ZA IV 406) wie in späterer Zeit gewesen sein, in deren Gebiet das heutige südliche Azer- baidjän bis za den persisch-türkiBchen Gh-enzgebieten einbegriffen war.

Einen vor oder tun 2000 v. Chr.') lebenden Fürsten der Gutiäer oder der Lnlnbäer*) wird man sich in erster Linie als Besitzer jenes prächtigen Cylin- ders ^ vorzustellen haben, den man ihm in sein Grabgewölbe in der untersten Schicht der Nehropole von Gök-tapä mitgegeben hat.

n. Altassyrisches.

■) Tnkalti-Ninib I. "4 und '5. Backsteine Tnkulti-Ninibs*) 1 beide in Mosul erworben. Vqjf dem einen, dessen Besitz wir der Güte der französischen Dominikaner in Mosnl verdanken, wurde Provenienz aus Kala'at-Shirgät (AxSur) vermutet. Beide sind von nahezu quadratischer Gestalt (No. 4 mißt 32x31'/* cm, No. B: 32'/«x32'/«) von ungewöhnlich geringer Dicke (No. 4; 5,6 cm, No. 6: 6 cm) und von heller, ins Grünliche spielender Färbung.

1) Da es sich um eine „Nachprägung" handelt ond da ohnehin an der Peripherie eto KuDatsül noch gelten kann, der im Centrom bereits flberholt ist, bo wird man anch einen nm ein Wen^es niedrifceren Ansatz noch in Erw&gung ziehen bCDnen.

2) An die Manäcr (VBAO 1898 S. 525) die erst im 9. Jahrhnndert ». Chr. (Belck, V8AG 1894 S. 479 ff.) in ihre Sitzt« südlich des Urmia-See eingewandert sind, konnte nor gedacht werden, so lange keine genauen Abbildungen des Cylinders vorlagen.

S) Zu Zweifeln an der Echtheit des Stückes, die ohnehin durch die gut bezengten Fnnd- umst&nde (S. 8 Anm. 3) ansgeBchlossen werden, geben also diese Abweichongen vom bekannten altbabjlon lachen Typus keinerlei ÄnlaS. Zudem felilt ea Ja für die Details wie für die ganic Composition an jeglichem Analogen, das einem Fälscher als Vorlage hätte dienen können.

4) Hroiny's Vorschlag (Mttteil. d. Vorderas. Ges. 1903 No. 5 S. 61 [239] ff.), den Qottesnamen Am-nH) EU lesen, hat vieles für sich. Die einstweilige Beibehaltung der üblichen Verlegenheiti- lesnng ist Dicht als Aasdrnck des Widerspruches aufzufassen.

12

HATERIALIGK ZUR ^LTERKH OKSCBICSTE ARMENII^NS UND MESOPOTAHTF.KR. 13

No. 4 ist von der Vorderasiatischen Äbteüang der Königlichen Museen za Berlin erworben worden nnd führt die Inventarnommer V. A. 3213, No. 5 be- findet sich noch im Besitze der Expedition. Die Inschrift von No. 4, 24 cm lang, 6cm hoch, giebt Fig. 4 nach einem Abklatsch wieder; No. 5 ist in Fig. 6a im Original nachgebildet, während Fig. 5b die Inschrift (25'/i cm lang, 6'/» cm hoch) nach dem Abklatsch noch etwas deutlicher erkennen läßt.

1 E-kal »ruftaft.(-(0-

2 (ilu)Nin-ib iar kiiiati

3 oö/i (ilu)Sul-ma-nu-aiimdu i

14 C. F. LEHHANK-HICPT,

No. 6.

1 E-bil »TulaiÜi(-l%yiHH)Nm^

2 iar kiiiali aibli (ilu)t§ul-t>iamt-aiaridu

3 aar kiiiati-ma.

,P&laBt Tuknlti-NinibB, des Königs der Welt, Sobnee des SalrnftDUiar, Königs der Welt".

Der den wagerechten dnrchsclmeidepde Schrsgkeil des Zeichens nu hat eine völlig senkrechte Richtnng, so daß er mit dem folgenden Zeichen mos, har = aAarIdu fehlerhafter weise identisch erscheint.

Yor tmserer Expedition war nnr eine Backsteinlegende bekannt, die von George Smith erwähnt nnd übersetzt, im Original aber nnpabliciert geblieben ist'

Ganz neuerdings sind bei den Grabongen der deutschen Orient-G«selIschaft auf der Stätte von Ässar (Kala'at-Shirgftt) außer anderen Dokumenten des Herrschers Ziegel mit vierzeiliger Inschrift gefunden worden, deren erste beide Zeilen den dreien nneerer Inschriften entsprecheo, dann aber weiterer Bauten des Herrschers gedenken.

Damit steht fest, was ohnehin aozanehmen war, daß Taknlti-Ninib I in der Stadt Assnr einen Palast gehabt hat, aus dem auch unsere Ziegel (s. o.) stammen können.

Aber noch eine andere Lokalität kommt als Fandort in Betracht; Jarymdjä, auf dem linken Tigrisufer eine Stnnde flußabwärts von Kiniveh, auf einem Hügel belegen, der einst, wie das zerklüftete Ufer und andere An- zeichen deutlich erkennen lassen, vom Tigris unmittelbar bespült tind in einer großen Schleife fast ganz mnscUossen war.

Hier zeigte ans ein Dorfbewohner einen Ziegel, der eine mit No. 4 identische Inschrift trag, die ich copierte, and der in den Maßen wie in der Färbung den beiden hier besprochenen im wesentlichen glich. Dieser Ziegel sollte in Jarymdjä gefunden sein.

Salmanassar I ') sowohl wie Takulti-Ninib I ") haben in Niniveh, namentlich am Istar- Tempel*), gebaut and der erstere hat dort einen eigenen Palast besessen.

Tukolti-Ninib I wurde in seiner Stadt Kar-TukuUi-Ninib von seinen auf- ständischen Untertanen ermordet. Die Steintafel mit den neu gefundenen Annalen Tnkolti-Ninib's I war nach deren eigener Angabe der Haaer dieser Stadt, als Grnndsteinurkunde, wie wir sagen wtirden, eingefügt worden.

1) George Smith, Asifiiui DiBcoTeriea 1876, p. 246 nennt einen Ziegel und Fngmente einer TotiTichsle Tom litar-Tempel, alle in Koynn^k gefunden. Ueber diese and andere Totincbaien Salmanaasars I b. jetrt King, Becorda of the reign of Tokolti-Kinib I (1004) p. 12S ff.

2) Vierteilige Inschrift aus Kofno^k übersetzt von 0. Smith a. 0. p. 249 f., eine andere Tieraeilige Ziegel-Ioschrift omschrieben von King a. 0. p, 60 f.

3) Anf Onind seiner Fände gab 0. Smitb s. 0, p. 248 die folgende Sldute der alteaten Oeediichte des Istar-Tempela in NioiTeh : Gründung in sehr alter Zeit (wie wir jetit wissen, vor Qammorabi), erweisliche erste Restauration durch einen der Priesterfürsten deB Namens Samsi- Adad; emeate Wiederherstellung unter Ailar-ubal]i( (16. Jahrh. t. Chr.) and alsdann wiederum durch Sabnuastsr I, dessen Werk Tnknlti-Ninib I Tollendete.

14

UATERIAUEN KUB ÄLTEBEN QG8CHICHTB ARMEJIIEÜS UND HESOFOTAUIENS. 16

Die Aimalen geben an, daß die neue Stadt ebirti ali-ia ÄSSur „gegenöber meiner Stadt Ässur" belegen gewesen sei,

Darans maß man auf eine Lage am Tigris nnd anf dessen linkem Ufer in der nächsten Nachbarschaft des anf dem rechten Ufer belegenen ASSnr schließen. Wenn nnn King angiebt, die Stadt habe „zwischen Koynndjyk und Kala'at Shirgat" nahe dem Tigris gelegen'), so ist diese Angabe, wie man sieht, aas den Annalen allein nicht za erklären, steht vielmehr mit ihnen in einem gewissen Widerspruch.

Sie beruht anscheinend anf mehr oder weniger dentlichen und mehr oder weniger absichtlich verschleierten Angaben über den Fundort der Tafel. Jeden- falls trifft Eing's Bezeichnang nicht nur für Jarymdjä aafs Beste za, dieses erTiillt vielmehr auch das weitere durch den Text gebotene Erfordernis einer Lage auf dem, Assnr (Kala'at-Shirgät) entgegengesetzten Ufer').

Wenn also King's Angaben wirklich anf dem ihm bekannten Fundort der Annalentafel bernhen, so würde als Provenienz onseres Ziegels No. 4 in erster Linie Jarymdjä in Betracht kommen, und dasselbe würde wegen der gemein- samen Besonderheiten der Form wahrscheinlich auch für No. 5 gelten.

Ist aber der Fundort der Annalentafel nicht genau bekannt, so bleibt die Möglichkeit offen, gegenüber und mehr in der Nähe von Eala'at-Shirgät die Reste von Kar - Tokulti - Ninib aufzufinden , und es muß dann anentschieden bleiben, ob unsere beiden Ziegel von dorther oder aus Assur selbst stammen^).

b) TlKlatplIewr I (um 1000 v. Chr.')). *6. Die Sieges-lnschrift von Yungalu (Fig. 6 = Berl. Sitznngsber. 1900 S. 626 Fig. 4 nach Abklatsch).

1 TvltHÜi-iOnl-t-iaT-Ta

2 äarru dannu iar kiiiali iar (iniU)AiiuT

3 iar kib-rat arba'-i

4 Ica-iid m&t&Ü Na-i-ri 6 M-tw (mat)Tu-um-mi

6 a-[d\\ (mat)Da-ia-ni ka-üd'-)

7 '■)\mal)KiT-hi a-di tam-di rcMii').

1) A. a. 0. p. IX f.: „The limestone table from wbich the text is taken was madc by the Orden of Tnknlti-Ninib I, who had it buricd ag a fonndation memoria! in, or under, tbe wall of the city of Kar-TnkDlti-Ninib wbich wag situated near tbe Tigris between Kuyunjik aod Kal'a SherVftt".

2) Die Bezeichnung der ganzen Stadtantage ale It&ru „Kai, Ufennaaer" würde sich ans den VBaG 1899 S. 416 geschilderteD Besonderheiten der Lage vollauf erklaren.

3) Vgl. Klio V 413.

4) „Zwei Haoptprobleme' Abschn. I— XIV; Klio IV (1904) 111 ff.; 260f.

6) Hinter kaüd in Z. 6 and vor (mat)KiTbi in Zeile 7 fcblt nichts und kann nichts eingefDgt werden; es ist also unmüglicli, kaiid iitu {mät)Kirlfi „der erobert bat vom Lande Kir^ an bis zDm groBen Meere" eu lesen.

6) Qescbrieben a-di A.AB.BA QaL.LA.

16

C. F. lehmann-Haopt,

1 TiglatpUeser,

2 der mächtige König, König der Welt, König v

3 Küoig der vier Wcitgegcndeti,

4 der Eroberer der Na'iri-Länder

5 von Tnmmi an bis nach Daiani, C der Eroberer des Landes KJrhi 7 bis zum grofien Meere.

Figur 6.

Die Zuweisung dieser Inschrift an TiglatpUeser den Ersten wird sowohl dnrch den Schriftcbarakter wie dnrch die Verwandtschaft des Textes mit dem annalistischen Bericht dieses Herrschers über seinen ersten Feldzng gegen die Nairi-Länder (Prisma-Inschrift Col. IV 43 ff.) gesichert. Durch den Wortlaut und den Fundort der Inschrift werden die bereits vor unserer Expedition ander- weitig gewonnenen und dargelegten Anschanongen über die Richtung und das Ziel dieses ersten Feldzages') bestätigt").

Für die Annahme, daß dieser den König bis zum Schwarzen Meere geführt habe, spricht nichts. Dagegen läßt der Text mit Sicherheit erkennen^, daß zn Tiglatpileser's I Zeiten eine, offenbar anf die Nordzuge Salmanassar's I und Tnknlti-Ninib's I zurückgehende Kunde vom Schwarzen Meere bei den Aseyrern bestand. Knr im Korden bann Eirhi ans Meer gestoßen haben*). Aach der nördlichste Nairistaat Daia(e)ni mochte sich nach assyrischer, ob richtiger oder falscher, Vorstellung bis zum Meere erstrecken.

7. Die Felsinschrift am Ausgange desTigristnnnels (dem bisher fälschlich sogenannten „Eingange der Qnellgrotte des Sebeneh-su") angebracht,

1) ZDMQ 61 S. 560.

2) Berliner SiUtmgsber. 1898 S. 117. Verli. Bcrl. anthr. Ges. ;

3) Vgl. S. 15 Anm. 5.

4) Vgl. hierzu KUo IV S. 399 f.

16

»ATERIAUEN ZUR ALTEREN QGSCHICHTE ARH£NIEXS DKD MESOPOTAMIENS. 17

mit äoßabwärts blickendem Königsbild '). Von mir collationiert, am Felsen pboto- graphiert und abgeklatscht^) im Mai 1899, Da die am Felsen selbst genommene Photographie (Fig. 7 a) wegen meines nngünstigen Standortes (tief und schräg unter der Inschrift), eine starke Verschiebung zeigt, so wird in Fig. 7 b außerdem ein Abklatsch wiedergegeben.

Das Königsbild enttäascht, ebenso wie die in gleicher Umgebang befindlichen Reliefbilder Salmanassar's II, durch seine geringen Dimensionen. Der Text lautet in wesentlichen Punkten anders als ihn Schrader las :

Ina H-fu-te sa (ilu)Asiur (ilu)i§amas {ilujAdad ääni rabütir'- beleP'--a ana-ku') '"l'ukulliabil-e-*'^ar-ra 5 Sar [tnaffAHur abil •»Aiiur-Tfi-i-H

1) Narh T&ylor's Abklatsch von Bawlinson verüfTent licht III R. 4 No. G, Bpater nach Sester's Abklatsch (1883) von Schrader, „Die Keilinschriften am F.in gange der Quellgrotte des Sebe- neh-sQ" (Abhandl. Berl. Ak. d. W. 1885) S. 5-8, S. 27 und ebendort auf der beigcgebenen Tafel, aber nur teilweise, im Lichtdruck wiedergegeben.

2) Aach Ton meinem Reisegefährten sind hei seinem späteren Besuch des Tigristunnels Oktober 1899 diese, wie aach die meisten anderen dortigen Inschriften abgeklatscht worden.

3) Ku ist weitläufig geschrieben: [ ,£[ . daher Schrader's Bemerknng (S. 27 Anm, 1): „Auf dem Fapierabdrncke ist sicher lediglich ein t| zu lesen".

4) ^[M atatt CTlf] Steinmetz fehl er, wie schon Schrader henorgeboben.

AbkllfB. d. K, flaa. i. Win. m OttUiiOB. PliU.-hbt. Kl. K. F. Bud fl.i. 3

17

. F. LEHrfANN-BAUPT,

Figur 7b. aar {mat)AiguT abü 'Mu-tak-}ciHUu)Nuiku ') gar (mat)Afaur ka-sid^) i[gtu]'] tani-di rabtli ia (mal)A-mur-ri u*] tam-di ia {mal)Na-i-ri 10 ialiiwnu *■) ana {ni&t)Na-i-ri allik.

Unter der Beibülfe des Aasar,

des SamaS, des Adad, der groBen

Oütter, meiner Herren,

bin ich, Tlglatpileser, 5 König von Assur, Sohn deB Aasar-rfS-Üi,

Königs von Assur, Sohnes des Matokkil-Nneko,

des Königs von Asanr, der ich erobert habe vom

groBen Meere des Amoriter-Landes

und vom Meere von Nairi an,

zum dritten Male zum Lande Nairi gezogen.

1) Erhalten ^^JlU] rechts von der Figor, über die hinweg sich die Zeile in diesem einen Falle fortsetzt. Da diese Singularität leicht übereohen werden konnte, so kam Schrador («. a. 0. S. 27 Anm. 3) z\i der Auffassung, dafi seltsamer Weise der Gottesnamc hinter dem Ootteadeter- ninatiT fehle.

2) So deutlich auf der Photographie. 8) Erbalten nur t//.//l.

4) Nur ^, und zwar ganz deatUch.

6) Geschrieben III §U, was auch ialuUi ^aniti goleacn werden kann, a. Delitzsch, Aaayr. Qram. § 77 S, 207 f.

18

UATERIALIBN ZUR ALTGRKN aCSCHICHTE ARMENIENS UND MBS0P0TAMIEN8. 19

HL Assyrisches mittlerer Zeit

a> AiSiiniasinibal III (885—860 v. Chr.).

*8. Von nnserer Expedition warden an und in der Quelle und bei den Häasem des Dorfes von Babil, ca. 25 km südwestlich von Djeztret-ibn-'Omar, eine Anzahl yon Steinfragmenten mit assyrischen Inschriften aufgefunden. Anf einem von ihnen ist deutlich der Name nnd die Genealogie Ässurnasirabal's III ange- geben '). Daß noch zwei andere Stücke mit diesem Fragment za einer and derselben großen Stele zozammengebören , konnte ich neoerdings nach den Ab- klatschen, meinen Copieen, Messongen und Notizen mit Sicherheit feststellen.

Babil ist anf einem „Teil", also der Platform einer einstigen assyrischen Ansiedelang erbant. Ob sich hier, wie anzunehmen, ein alter Name erhalten and ob wir es mit einer, eyentuell von den Assyrem zwangsweise angelegten, babylonischen Ansiedelang za ton haben, ist nicht aaszamachen. Fragment I. Stück vom Oberteil der Stele.

KUckseite wohlerhalten and nnbeschrieben.

Vorderseite: Assyrischer König, harhäaptig, rechtsgewandt, den einen Arm Ubiichermaßen zo den aaf dem verlorenen Teil befindlichen Grötterzeichen erhoben (vgl. die Assarbaddon-Stele von Sendjirli ')). Die in IFranzen oder Quasten auslanfenden Enden des in den Nacken fallenden Diadems ziehen sich in on- gleicher Länge über den Rücken. Das kürzere endet etwa eine Handbreit tiefer als der Bart. Hinter, also links von ihnen Teile einer Inschrift, die sich rechts von dem erhobenen Arme des Königs fortsetzt. Der Oberkörper des Königs blieb von der Inschrift unberührt, dagegen warden die Enden des Stirnbandes, abgesehen von den Franzen, von ihr betroffen.

Hinter dem Könige sind Teile von 17 Zellen nach nnten zu anwachsend erhalten (A).

Kechts des erhobenen Armes kümmerliche Reste von 12 Zeilen (B), davon eine hier nnbeschrieben, in den andern meist höchstens ein, in Z. 2 anderthalb Zeichen erhalten.

Der Abklatsch, der anf Tafel I wiedergegeben ist, läßt den Tatbestand befriedigend erkennen, nur fehlen die Zeilenfragmente B, während die von A deatlich lesbar werden.

Dieses Fragment lag bei anaerer Ankunft kurz nach Mitte März 1899 im Bassin der antik gefaßten kohlensäurehaltigen Quelle. Mit vieler Mühe wurde es von uns heraaageholt nnd in eine für die Copie einigermaßen günstige Lage gebracht. Als ich am 12. Mai desselben Jahres wieder dort anlangte, um er- gänzende Studien zu machen, lag der Stein wieder im Wasser. Vermutlich gilt er als Talisman, der das Fließen der Quelle und die Fruchtbarkeit des Bodens

1) Vgl. Berl. Sitzangsber. 1899 S. 746 Anm. 1, 1900 S. 628 sub „7— ll». Verh. Berl. anthrop. Oea. 1899 S. 412, MitteU. vom 18. III. 1899.

2) Ansgrabnngen in Sendscbirli. Ausgeführt und berausgegeben im Auftrage de« ürient- Comit^s xa Berlin I (1893) Tafel 1.

3* 19

ao

C. V. LEHKANN-HAÜPT,

gewährleistet, so dnß hier wie an vielen anderen von ans berührten Stellen ein Portleben des alten Qaellenkaltng za verzeichnen wäre. Die Ergebnisse der Messungen, die ich im Wasser vornehmen maßte, sind:

Größte Breite ca. 0,91 m.

Dicke, ohne Kelief , 0,39 m ; da, wo das Relief vorhanden, ca. 0,46 m.

Länge vom Scheitel der Figur bis zum unteren Rande des Fragments ca. 1,20 m.

Fragment IL

Rückseite wohl erhalten nnd anbeschrieben.

Vorderseite Mitte: Teil vom Unterkörper des Königs, nnbeschrieben.

Links : Teile der Inschrift (A).

Rechts: Teile der Inschrift (B), in die das nntere Ende der vom König in der einen Hand gehaltenen Eeale hineinragt.

Dicke an den Seiten, wo kein Relief 28 cm, in der Mitte incl, Relief 41 cm. Gestalt, Maße nnd Schriftverteilnng zeigt die folgende Darcbpaasnng eines in Babil von mir gefertigten Dia.gramnis.

■Keulenenäe

63cm^

Fragment III. Stock vom Unterteil der Stele,

Rückseite wohl erhalten nnd nnbeschrieben.

Die Mitte der Vorderseite nimmt in ganzer Länge ein Stück vom unteren Teile der Relief-Fignr ein, nnd zwar ist es oben und nnten durch schräg ver- laufende Franzenreihen begrenzt, wie sie deren die Ässarhaddon- Stele in Sendjirli drei zeigt, von denen die oberste zu dem vom Arm auf den Unterkörper herab- fallenden Teil des Gewandes gehört, während die zwei anderen durch eine be- sondere Drapierung entsprechend am unteren Teil des Gewandes entstehen. Ob wir es bei unserer Stele mit der oberen nnd der zweiten oder aber mit den beiden nnteren Franzen zu tun haben, ist nicht sicher zn entscheiden. Wahr- scheinlicher dünkt mich Letzteres.

Links: Schrift, Teile von 29 Zeilen (A).

In Z. 25 wird Ak^ur-na§ir-ohli .iarru genannt, und da Zeile 18, als Bestandteil der Genealogie des Königs, ihn als Enkel des Adadnirari bezeichnet, so ist klar, daß die Stele von Assnrnasirabal III herrührt.

HATERIAUEN ZUR ÄLTEREN GlSCtllCHTK jUtMENIENS USD KESOPOTAHIENS.

21

Rechts: Kur Sparen von 2 Zeilen B, je ein Keilkopf, etwa in Höhe vun Ä Z. 17/18 diese» 31 cm, mit Relief 41 cm dicken Fragments. Gestalt, MaSe und Schriftverteilimg giebt das Diagramm:

im Ganzen ergiebt sich also: eine große riick&eitig unbeschriebene Stele Assama8irabal'&, die das Bild des rechtsgewandten Königs in der bekannten Stellong die eine Hand die Kenia haltend, die andere erhoben and aaf die in Gesichtshohe and darüber angebrachten Götterzeichen weisend bot nnd mit einer nmfassenden Inschrift bedeckt war, die sich von links nach rechts über die Gestalt des Königs, jedoch ohne sie selbst zu treffen, hinzog.

Die drei Fragmente der nach nnten zu an Dicke anscheinend etwas ver- lierenden Stele haben zusammen eine Höhe von mindestens 2,25 m. Daß sie direkt aneinander anschließen, ist nicht sicher. Dazu müssen hinzugerechnet werden: einerseits noch ein gutes Stiick über dem Kopf des König» in Frag- ment I, andererseits ein Beträchtliches für den unteren Teil der Figur und der ganzen Stele unterhalb der Figur, so daß man insgesamt mit einer Höhe von mindestens 3 Metern rechnen kann. Die größte bisher bekannte Stele, eben die Ässarhaddon's aas Sendjirli, mißt 3'/e Meter. Die Stele Aasumasirabal's III von Babil wird ihr kaum nachgestanden und kann sie übertroffen haben. Den Di- mensionen entspricht die hohe historische Wichtigkeit des Monumentes, die sich erkennen läßt, obgleich die Inschrift nicht als Ganzes vorliegt').

1) Da ich die UofiiiQDg niclit aufgebe, die losclirift «is den vorhaodeDeD geringfügigen 21

W C. F. LBHHANH-HADPT,

Mein Xachweis, daß die Identifikation des TigrietnnuelE mit der Sapnatqnelle unhaltbar ^ ist, daß diese vielmehr in Mesopotamien aaf dem Wege von Niniveh znm Töf-'Abdin nnd zam AVeat-Tigris gelegen haben maß, bedingt gleichzeitig die Erkenntnis, daS die Quelle bei Babil alle topographischen Erfordernisse der Sapnatqnelle erfiiUe,

Somit haben wir in der Stele Assnmasirabal's III von Babil so gat wie sicher dessen an der Sapnatqnelle neben den Stataen Tiglatpileser's 1 nnd Tnknlti-Ninib's II anfgestelltes Bild wieder gefunden") and die dort von ans angetroffenen sonstigen Fragmente (s. n. Äbteiloog Y) gehören höchst wahr- scheinlich, wenigstens zum Teil, den Stelen dieser Könige an.

Daß Ässamasirabal die verhältnismäßig weit nach Süden belegene Supnat- qaelle als Ansgangsponkt seiner Eroberangen im Nordwesten nennt, ist zwar Überraschend, stimmt aber zd der anderweitig aas seinen Inschriften deatlich erkennbaren Tatsache, daß die Kairi-Staaten, im Verein mit den Aramäem, wesentlich weiter über den Südrand des armenischen Hochlandes vorgedrungen *) waren, als man früher annahm.

9. Quadratische Ziegelplatte (46,3 cm Seitenlänge, 6 bis 6,3 cm stark) in Nimrüd gefunden mit dreizeiliger Inschrift') (Fig. 8 nach Abklatsch) die oben

Figur 8.

Zeitenresten unter Vergleichung der Annalen und der PninkiDsehriften des Königs im Laufe der Zeit ebenso wieder herzustellen, wie es mir mit den zwei gro&enteils, wie es schien, hoffnungslos zerstörten Inschrifteu Salmanassar's II TgT. 2 und Tgr. 4 vom Tigristunnel {uDleu sub 20 nnd 22) gegluckt ist, Bo sehe ich vorläufig von der VerütFentlichuog der einzelnen Text-Splitter ab.

2) ZeitBohr. f. Kthnologie 1899 S. 2Hö. Vorhandl. Berl. anthrop. Ges. 1809 S. 608 ff., 1900 ij. 37 f., 1901 S. 239 m. Anm. 1. Berl. Sitzungsbei. 1900 S. 628 [10] m. Anm. 2. Tgl. unten S. 31 Anm. 2.

3) Annalen Col. I Z. 105 (2. Reg.-Jahr).

4) Berl. Sitzungsber, 1900 a. 0.

5) Vgl. Layard, Teils in the cuneiform Character 83, Nr. A, B und D ; Bezold, Lit. 72 aub 9.

MATERIALIKN ZÜE ÄLTKBEN OESCHICHTB ARMICNIEKS UND UESOPOTAHIBN'8.

einen Ranm von 14*/* cm, onten einen von 18 cm Höhe frei läßt. Von mir nach Mosol gebracht, dort mit behördlicher Genebmignng copiert und abgeklatscht. E-kal AiSur^nofir-abii aar kiiäati aar {inal)ASBur abii TukuUi-Nimb iar iüiali gar (mal)AUur tdtil Adad-nirari iar hiisati aar (ma()-iasur Palast Assumaairabale, KünigB der Welt, Königs von Assur, Sohnes des Tukulti-Ninib, Königs der Welt, Königs von Assnr, Sohnes des Adad-nirari, Königs der Welt, Königs von Assur.

•10. Tatze (Hand?) aus Thon (Fig. 9). Größte Länge 19 cm, Breite 14 cm, Dicke 4'/* cm.

Figur 9. E-kal ^Aisur-nafiT-abli aar {m[al])AgsuT [abU Tukutti-Ninib] sar (maDAggur abli Adad^irari Sar') {mat)AssuT-ma G matA'ün"') bil (ilujNinib. Palast Assuniasirabals, Königs von Assyrien, Sohnes des Tukulti-Ninib, des Königs von Assyrien, Sohnes des Adad-nirari, des Königs von Assyrien : 6 Besitztnn des Ninib-Tempels.

1) Nor ein Winkelhaken, wie aucb sonst manchmal statt der regelmäßigen zwei des Zeichens iarru, hier aber wohl Schreibfehler. S) Geschrieben [Sa.] GA.

24 C. F. LEHUANK-HACPT,

No. 9 und 10 stammen beide aas dem von Ässnrnasirabal erbauten Nord- west-Palast in Kalach. Während No. 9 ans nichts Neues lelirt, ist No. 10 für die Baa- und Localgescbichte der Stadt von Interesse.

Ein entsprechendes Stück mit gleicher, z. T. noch besser erhaltener In- schrift befindet sich in der Vorderasiatischen Sammlung der Kgl. Museen za Berlin (V. A. 3128). Diese Tatzen gehörten zam Besitze des Ninibtempels oder dienten für sich oder in größerem Zusammenbange angebracht , zur Be- zeichnung der Schatzkammer dieses Tempels.

Die Unterbringung des Tempelgutes im Palaste des Königs bedeutet ofTenhnr nnr ein Provisorium. Kalach, von Salmanassar I gegründet oder viel- ]ei<;ht schon damals nur erneuert, ist von AssurnäBirabal III neu gegründet und umge.ichafFen worden. Der Ninibtempel wird verfallen und eines Nculianes be- dürftig gewesen und in der Zwischenzeit der Tempelschatz im neugebauten Palast untergebracht worden sein. vgl. n. S, 29 mit Anm. 1,

Ob Ässnrnasirabal dessen Überführung in den fertiggestellten Tempel er- lebte, steht dahin. Den zugehörigen Stufenturm bat, wie wir sehen werden, sein Sohn Salmanassar II erbaut (a. No. 13 17).

11. 13. Auf der Trümmerstätte von Nimrud liegen die Stein-Skulpturen und die Inschriften auf Stein es handelt sich, wie in Niniveh, am weißen dunkelgeäderten Marmor, nicht am „Alabaster" ') noch beute so zu Tage, wie sie von den Engländern verlassen worden sind, den zersetzenden Einflüssen der Luft und des Regens preisgegeben im Gegensatz zu Chorsabad, wo die französischen Forscher alles, was sie nicht mit sich führen konnten, sorgfältig wieder mit Erde bedeckt haben, so daß von den wieder mit dem Grase der Steppe überwucherten Resten nur geringe Spuren zu entdecken sind.

Figur 10 a. Figur 10 b.

II. Von der großen Anzahl von Fragmenten historischer Platten-Inschriften Ässurna^irabars, die mir zu Gesiebt gekommen sind, gebe ich zwei in Figur 10a und b wieder. Sie mügen in erster Linie als Schriftproben dienen, da eine

1) N&hereB g. Mittel), der OeoKr. Gesellschaft in Hamburg Bd. XVI S. 21 f.

HiTERIAUEN ZUR 1U.TKBBN OBSCBICHTE ARHENIEHS UND HBSOPOTiMIEKS.

Figur 11. ,

direkte photograpbische Reprodnktion von Inschriften AssnrnaMrabars III m. W. bisher nicht existiert nnd zadem der Vergleich mit seiner neugefundenen Stele (Tafel I) von Wichtigkeit ist. Für die Wahl des zweiten, kleineren Stückes (Fig. 10 b) war der kleine Rest einer Reliefskalptnr bestimmend. Bas erste, größere, hingegen (Fig. 10 a) ist inhaltlich insofern von einigem Interesse, weil es ans demjenigen Passus der Inschriften des Königs (Annalen Col. III 117 124 = Standard- Inschrift Z. 5-11) stammt, der in einer seiner beiden Varianten Urartn') zum ersten Mal in der assyrischen Literatur nennt.

Was in Z. 5 bis 7 des Fragments erhalten ist, gehört in folgenden Zn- sammenhang :

6 [iarru ia iilu e-btT-tan {niiri)Diglal a-di {iadi]Lab-na-iia u taa-di rabl-ti (mäl)La-!!i-e ana ti-ltir-tiia (m(U)Aw-fti a-di R]a-pi-ki ana icpü-iu [u-iik-ni-/la iStu riä ini (nän)Su-«li-na-at (lÄ (möJ) f/-ro-ar ii ') ka[t)-su ik-iud isla (mäi) *>i-ri-be ia mät Kir-ru-ri a-di]

1) Die Verwendung des Ideogramms j-:^ sowohl für das (nord)l)ahy]oniBcbe Tiefland Akkad

BUR ' iTÜR "

wie für das armenische Bergland T'rartu zeigt, daB es sifh, wie srhon aus der Schreibung zu Termuten, am eine Ilezeiclinung des Gebietes nach den l)ciden Strömen handelt. Enphrat und Tigris sind für beide Ocbicte cbaraktcristisch und sind einander in hciden näher &lt je sonst in ihrem Laufe: das ist das einzige, vas diesen sonst grundverschiedenen Ländern gemeinMiin ist.

2) Var.: Ni-rib {Ni-ri-be) äa bit&ni.

25

26 C, F. LKHMANS-HAOPT,

6 [mal Git-m-fti i]Stu e-bir-tan (nä[H\ Za-ba iupali a-di Tul-ba-a-ri ia el-la-an {mal) Za-ban

a-äi (iüi)Tvl-ia-za-ab-äa-am u {tili)Tul-iaabla-a-n{]

7 [{aH)Bi^-mu (ali)Ha']ru-t[n lmdt)bi-ra-a-le iu imät)Kar-du-niai ana mi-it-n {mi-fir] m&li-ia

u-tir].

12. Ferner liegen in Nimrud Monumente zn Tage, die in enropäiBchen Museen bestenfalls nur wenig, in Deutschland aber überhaupt nicht vertreten sind.

Dabin gehören vor Allem die Steinkolosse, die, za einem größeren Teil als sonst, nar als Reliefs, nicht als Vollskulpturen behandelt sind, nnd von denen Fig. 11 (S. 25) ein Paar in besonders eindrucksvoller Gruppe nach meiner Original- aufnahme wiedergiebt, während im Hintergrunde rechts und links deren noch mehrere zu erblicken sind.

Sie befinden sieb nach meiner Erinnerung auf einem Gebiete , das man, da eine genaue Scheidung der verschiedenen Gebäudecomplexe bei dem gegenwärtigen Znstande der Trümmerstätte schwierig ist als Übergang vom Palast Assnr- nasirabal's III znm Centralpalast Salmanassar's II bezeichnen kann, b) SBlmanaiur U (8G0— 82l>).

13 17. ilackstein-Inschriften vom Stnfentnrm in Kimrud-Ralacb, dessen Erbaunng durch Salmanassar II sichernd.

Die schon früher bekannte'), aber, wie sich zeigen wird, nicht richtig ge-

1) Veröffentlicht von I.ajard, Inscriptiona in the Cuneifonn Character pl, 78 B, erwähnt von George Smith, Assyrian DiscovcricE, vgl. Bezold, Lit. S. 7r> Bub r>b und Amiand-Srheil, InBoriptions de SalmanuBar It p. 73,79,

MATERIALIEN ZVR ÄLTEItEN OESCUICHTE ARHKSIENS UND HESOPOTAHIENS. ät

leeene siebeozeilige [No. 13—15] Backstein-Inschrift begegnete nns zneret in Uosal. In Ximrüd saben wir sie znerst anf einem Bucbätein, den mein Reise- gefährte aas einer der tieferen Lagen der Pyramide heransholte. Nähere Angaben und Reproduktionen stehen mir von drei Exemplaren zur Yer- fügnng.

13. Corsive, aber sorgfaltig geschriebene and vortrefflich erhaltene In- schrift anf einem fast quadratischen (35 : 34,8 cm) and ca. 1 1,2 cm dicken, Asphalt- spnren zeigenden Backstein, der nach anserer Information aus dem dem Wasser zugewandten Teile des Stnfentnrraes ') stammt. Der Stein wurde von mir (mit Nu. 14 u. 15) nach Mosol gebracht und mit Erlaubnis des Vali kopiert and abge- klatscht (Fig. 12).

Fi^nr 13 b,

1) Der Tigris (jeUt 1—2 km von Kalach entfenitl floß wie an den Wällen von Niniveb aDd an Jarymdjä ao auch an Kalacb einstmals direkt vorüber. Das erkannten wir sowohl am Gelände, wie an der Verwendung von Kalk Steinquadern für die dem Wasser zugewandten Seiten des Stdfentnrm-Fiindamentes (s. Verb. Berl. antbr. Ge». 1899 S. 591 m. Anm. 2).

27

C. F. LBHMÄNK-HAÜPT,

14. Als einzigen beschriebenen nnter einer AI enge von unbescbriebenen fanden wir hoch oben, in mehr als halber Höhe der Pyramide, einen rechteckigen Backstein (35'/« cm lang, 11,2 cm breit, 16cm hoch); die kleinere Oberseite trägt drei, die Vorderseite vier Zeilen einer Inschrift (Fig. 13 a, b nach Äbklatech).

15. FragmentariBches Duplikat (Fig. 14 a, b nach dem Original), in Mosnl von der Espedition erworben.

Figur Üb. Fünfzeilige Inschrift (Fig. 16 nach Abklatsch) anf der Vorderseite

MATEBI&UEN ZÜB ÄLTOKN dlSCfllCBTE ABH1SNIKN8 UND UESOPUTAKIBKB. 29

eines in MobqI erworbenen rechteckigen (34 : 16 : ll'/i cm), auf der unbeschrie- benen Unterseite völlig mit Asphalt bedeckten Backsteines, jetzt Eigentoms der Kgl. Mnseen (Berlin V. A. 3214).

Figur 15. *17. Vierzeilige nnbekannte Inschrift (Fig. 16 nach Abklatsch) auf einem rechteckigen fragmentarischen Backstein (30,4 : 9,8 : 10 cm) ans der dem Tigris (s. S. 36 Anm. 2) zngewandten Seite des StnfentnrmeB.

Figur 16. In sämtlichen Inschriften wird die eik^urrat, der Stnfenturm, von Kalah, genannt, nnd da die Provenienz aus der Ecbpyramide von Nitnrud bei mehreren dieser Backsteine feststeht, so ergiebt sich, was bisher m. W. anbekannt, oder, obgleich es ans dem Layard'schen Exemplar der 7 zeiligen Inschrift erschlossen werden konnte, unbeachtet geblieben ist, daß Sa.lmana6sar II der Erbaner des Stufentnrmes von Kalafe in der Gestalt, wie ihn jetzt die Erde birgt, gewesen ist').

1) Ob auch der Neubau des Ninib-Tempels, zu dem die rt^rrot gehört, oder nur dessen yoUenduDg ihm zuzuschreibeD ist (oben S. 24 zu No. 10), muB einstweilen unentEcbiedeo bleiben.

30 er. LKHHANIf-HAnFI,

Nach der letzten, von Ämiaad und Scbeil') vorgeBchlagenen Lesong der siebenzeiligen Inschrift wäre Salmanassar II in Z. 6/7 als ri'u Hirte der tUftfurral von Kala^ bezeichnet gewesen, und so würde man wohl auch nach onseren No. 13 und No. 16 lesen. Aber No. 12 und No. 16 zeigen, daß zwar n richtig ist, von den Zeichen ■^'"»|- ' und ^ {Clfl-) " jedoch keine Rede sein kann, obgleich zweifelhaft blieb, was an die Stelle za setzen, sei

Scheu') hat inzwischen ein Exemplar einer fdnfzeiligen Backsteininachrift verotfentlicht, die, gleicblaatend mit anserer Ko. 16, die drei Zeichen des Wortes durch große Zwiachenränme getrennt mit voller Deutlichkeit als ri-fip-lu{latn) , Bauwerk" (durchaus regelmäSige, wenn auch, soweit ich sehe, noch anbelegte Bildnng von rufdpu „zaBammenfiigen, aat'banen"), zeigt, wie das Scbeil bei der Herausgabe mit Recht als sicher betont

Unsere No. 17 hat dafür ri-fip-k; während No. 12, statt der drei Schräg- heile des Zeichens fip, fälschlich nar zwei aufweist, so daß ri-fip-tam nicht zn erkennen war.

Nunmehr steht die Lesung dieser Inschriften völlig fest. Die siebenzeilige (unsere No. 13—15, Layard a. 0.) lautet:

1 «(tJtt)^uI-ma-nu-atlarKiu sorru rabi

2 iarru dan-nH iofrri kiiiati dar (miü)A»iiur

3 abil mAüur-nafir-tÜHd garru rafrii(-u)

i toTTU dan-nu iar kiiiati iar {mat)AUur

5 oMJ «TitJkuAt-Mtub iarri Itiiiaii iar {ma{)Äiiaf-ma

6 ri-fip-tcun xi^J^rrali

7 ia ali Kcü-b*.

1 Salmanusar, der große König,

2 der mächtige König, König der Welt, König von Assnr,

3 Sohn Asaur-na^r-&bft]s, des groBen Künigs,

4 des mächtigen Königs, Königs der Welt, Königs von Assyrien,

& Sohnes dea Tukolti-Ninib, Königs der Welt, Königs von Assyrien:

6 Bau dea Stafentorms

7 der Stadt Kala^.

Die fiinfzeilige (unsere No. 16 und Scbeil a. O.):

1 ">(tIti)^w/-Ma-nH-aiariElu samt rabüi-u)

2 iarru dan-nu sar kiiäati iar (mat)AB»ur abü Adiur-na^ir-abat

3 iarru rafrü(-u) iarru dan-nu Juf kiiiati iar (mäl)Aaur

4 oM l'ukuUi'Xinib iar kiüali Sar lmat)Aiiur-ma ri'fip-tu & ia gii^iiuTratu ia (olu] Jifal-^i.

Die vierzeilige (No. 17):

t /<"(tJt>)\ Sultna^u-aSaridu iarru rabü iarri kiiiati iarri (mat)Aisur 2 abil Aiiar-nafir-eAal iar (mat)Aiiur abil TukuUi-NirU'>

8 iar,(mat)Aiiur-ma ri-fip-te 4 js^^rot ia ali £al-^.

1) Inscriptions de Salmanassar II p. 78.

2) Note« d'^pigraphie et d'archäologie assnienne No. LXVIII (Recueil XXVI 1904).

MATERIALIEN ZUR XLTEBEN OKSCHICHTE ABUKNIKKS UND HESOPOTAUIENS. 31

IS. Dreizeilige Backsteininschrift (Fig. 17 nacli Abklatsch), in Mosal ge- sehen and abgeklatscht, ideiitisch mit Layard 77 B ').

Figur 17.

1 E-kal •«Sul-ma-nu-aiaTidu iar (mat)[Ailiur]

2 abii Aiiur^na$ir-abal iar (mat) Aüar

3 oiHl "Tukuüi-Ninib iar (maf^Miur].

1 Palast Salmsnassars, Königs von Assyrien,

2 Sohnes des Assur-nagir-abal, Königs von Assyrien,

3 Sohnes des Tukutit-Ninib, KOnigs von Assyrien. Provenienz: Nimrud-Kalah oder Kala'at-Schirgät-ASSar <).

30— 23. SaJmanaesar- Inechriften des Tigris-Tunnel-Ausgangs und seiner Hmgebnng, „Tgr. 2 5".

Für die Örtlichkeit and die von mir ans dem inschriftlichen Befunde er- mittelte UnmSglichkeit der Identifikation mit der Snpnat - Quelle verweise ich anf meine früheren ansfübrlicben Darlegungen *) and besonders anf meine Ab- handlung: Der Tigris-Tunnel (Verh. Berl. anthrop. Ges. 1901 S. 226-244).

30. Felsinachrift Salmanassar'a II (Tgr. 2) mit Königsbild am Aus- gang des Tigrietnnnels an der rechten Seite des Flusses, etwas mehr fluß- aufwärts als die Inschrift Tiglatpileser's I, nahe dem eigentlichen Ansgangstor des Tanneis anf einer sehr unebenen Stelle des Felsens höchst unregelmäßig eingegraben. Von Scbrader, der Z. I 13 nach Sesters Abklatsch veröffent- lichte (a. a. 0. S. 14—19 und S. 28 sowie Eeilinschriftliche Bibliothek I S. 50), Tuklat-Ninib ') II zugeschrieben.

Z. 14 ff. sind von mir auf dem Felsen zum ersten Mal gelesen. Daß die Inschrift nicht vtm Tuklat-Xinib II, sondern von Salmanassar II herrührt, zeigten mir an Ort und Stelle die Namen Ärame und ArzaShnn in Zeile 17 und 16, Adad-idri von Damaskus und Irtjolini von Hamat in Zeile 21, sowie die erste Zeile, in welcher auf das Determinativ für männliche Personennamen unmittelbar das

1) Tgl. Layaxd, pl. 77 B (on a brick from Kalah-Sherghal) :

1 Ekal "Sul-ma-nu-aiaridu

2 aar kiiiati iar (mäl)Aiiur abil Asgur-«afir-tAli iar kiiiati iar (mat)Asiur

3 äbil Tukulti-Ninib iar kissati iar (_mat)Asivr.

21 Verh, Berl. anthrop. Ges. 1898 S. 489 (vgl. 488); Beri. Sitznngsber. 1899 S. 748; Zeitscbr. f. Ethnologie 31 (1899) 8. 284ff.; Mitteit. d. geogr. Ges. zu Hamburg XVI (1899) S. 48fr.; Verb. Berl. anthrop. Ges. 1699 S. 608 ff. ; Wiener Zeitschr. für die Kunde des Morgenlandes XIV, (1900) S. 36ff.; Zeitschr. f. Ass. XIV (1900) S. 370 f. ; Verh. Berl. anthrop. Ges, 1900 S. 37f.; Berl. Sitzungsber. (1900) S. 626. Vgl. o. S. 22 mit Anm. 2.

3) Diese Form hat neben Tnkulti-Ninib ihre Berechtigung.

31

C. F. LEHH&HN

G^ttesdetorminaÜv folgt, während diesem im Namen Tuklat-Ninib's [^ *~>^ >f- das Zeichen T^ voranfgehen maß.

Anbringung, Erhaltung und Erreichbarkeit der Inschrift gestalteten die Arbeit an Ort und Stelle außergewöhnlich schwierig. Der Felsen ist aar unge- nügend geglättet, die Inschrift bedeckt auch nicht eine fortlaufend beschriebene Fläche, sondern namentlich in ihrem unteren Teil sind zd unterBcheiden ; eine Mittelfläche und je eine in scharfem Winkel an sie anstoßende Anfangs- und Enddäche, letztere von einem und demselLien Standpunkt aus meist garoicht und niemals völlig zu übersehen. Damit nicht genng: die Zeilen sind mit einer kanm sonst begegnenden Unregelmäßigkeit eingehanen. Die gerade Linie wird hänßg nicht eingehalten. Ganz kurze wechseln mit den allerlängsten Zeilen, und wo der Raum nicht aasreicbt, sind einigemal die Zeilen umgebogen nnd aufwärts geschrieben Bei dieser Sachlage war die Scheidung der Zeilen am Felsen selbst eine überaus schwierige Arbeit. Immer wieder erhoben »icli Zweifel, ob eine Zeichengrappe dieser oder jener Zeile angehöre. Außerdem erwies sich die Inschrift, an die sich wahrscheinlich ein heidnischer Qaellenkultas angeknüpft hatte, durch eingehauene christliche Krt^nze absichtlich verstümmelt. Eine weitere Erschwerung bildete der unmittelbar unterhalb der Inschrift strBmende Flußarm, sodaß sie nur dadurch zu erreichen war, daß von einer Sandbank im Floß eine notdürftig an Ort und Stelle aus einer Astgabel hergestellte Leiter schräg an sie angelegt and in immer wechselnde Lage gebracht wurde. Auf der Leiter verbrachte ich die verhältnismäßig knapp bemessene tägliche Frist, während der eine einigermaßen günstige Beleuchtung herrschte. Der Tannel- ausgang ist nach Westen offen, nnd nur die Strahlen der sinkenden Sonne dringen ernstlich herein. An die völlige Sicherang der Inschrift war bei dieser Sach- lage an Ort und Stelle nicht zu denken. Das für die spätere Weiterarbeit nötige Material beschaffte ich mir:

1) durch wiederholte Copie der ganzen Inschrift,

2) durch gesonderte Copieen einzelner Teile und zwar

a) des Anfangs Z. 1 13 mit besonderer Berücksichtigung der Zeilenenden,

b) der verschiedenen Flächen des unteren Teiles (s. o.). Es wurde je die Anfangsfläche, die linke nnd die rechte Hälfte der Haaptfläche und der End- fläche copiert nnd dabei durch sorgfältige Feststellung der Zeilenanschlüsse der Zusammenhang zwischen diesen Teilcopieen gesichert.

3) durch einen wohlgelnngenen die ganze Inschrift bis aaf die frag- mentarischen 2 3 letzten Zeilen in einem Stück umfassenden Abklatsch, der auf Tafel II wiedergegeben ist.

Auf G-rund dieses Materials ist es mir gelangen, die Inschrift vollständig wieder- herzostellen. Tafel HI enthält diese Rekonstruktion in Antographie. Die von einer Seite aufgestellte Behauptung, als sei mit den in meinen Händen befindlichen Mitteln die Wiederherstellung der üiscbrift unmöglich, ist damit widerlegt').

1) Verb. Berl »nthrop. Qes. 1900 S. 464, woia bereits ebenda 1901 S 386 f. Antn. 1 m Tergleicben

HATBRIAUKN ZUR ALTKREN GESCHICHTE ARMKKIENS DKD MiSOPOTAUlENS. 33

1 »(tJu) Sul 'yma^u-aiaridu

2 forrw rabü iarru dan-nu

3 gar küiaH sar {ptät) Aaaur iar')

4 kii-iat ntie ri- rab&li ia *)

5 ina ri-fu-lt ia [ilu),Samai (ilu]Adad G Uänif'- (ifc-h'-tw li-ei')

7 italluku-ma Sadi(-t) dnnnüHpl- istu

6 fi-it (ilit)Samsi a-di e-rib

9 (ilu)Sam-ii u-iat')-mfia ana [fMtä-iu] iarru'') 11) ikdu Ia pa-du'U ') ia arki ') [ta]-i-{ri] ')

11 italluku-ma kima til a')-bu-tri

12 näre iadef- marfutir'- »)

13 u-kabbi-sa ial-tü^") abil Aiiur-na^r-abli

14 iar (mat)Aiäur abli J-ukulti-Ninib iur mat ASiur") ka-üd

15 iitu tam-di ia mal [NaJ-i-rli] adi '•) lam-di ralnU ") sa ittlmi [Saniii s'o]

1) Die Zeichen »"^f- {\ij y! sind auf dem Felsen ganz eng zasammen gcsclirieben Da anBerdem der mittlere Teil von vSiP zerstört ist, bo macht es den Eindruck, ab ob der Name mit Y *~*f~/ beginne, woran« dann die unmöglichBten ScblÜBse gezogen worden sind.

2) Deatlich erkennbar; für Weiteres kein Raom.

3) Auf dem Felsen (vgl. den Abktatscb Tafel 11} steht dcuüich : '^ y|<« , was ich nicht anders zusammenzuziehen weiß, als zu ■^■yj ^^^ ü.rf. Es wSrc das freilich der krassecte der in dieser Inschrift nicht seltenen Falle von Auseinanderzerrung und andererseits von irreführender ZusammenBcbiebung von Teilen einzelner Zeichengruppen. Die Schreibung li-ti statt Ji-'-eJ Ad- verbinm von l€u kräftig, wäre nicht ohne Analogen ; vgl. für ji(')u selbst die Auslassung des Hauch- lautes in K 3469 Delitzsch HW S65 b.

4) So ganz deutlich auf dem Felsen, wie auch auf dem Abklatsch, nicht (Schrader) '^T , ^so vialmtba (Uli), nicht «(amme^a [11 1) von tatnit^u, „ergreifen".

5) So deutlich am Knde der Zeile auf dem Abklatsch.

6) { sehr eng an tSf heran geschrieben, wie in der Autographie dargestellt.

7) Das Zeichen arki mit großer Mülie, aber schliefilich mit Sicherhett auf dem Abklatsch festgestellt; [ea]-i-[n], und damit die ganze Phrase, zudem mit Sicherheit ergänzt aus Tiglatpileser I, rriameninschrift Col. VII 47—40, Asumasirabal 111, Annalen I 16, 111 IIT etc.

8) Hier beginnen die UnregelmäÜigkeitcn der Eingrabung; Z. 11 geht aufwärts: die Zeichen a und btt hängen geradezu an den Zeichen arki und ta der Zeile Zeile 10.

9) Das Zeichen Glli = mar^u habe ich nach wiederholtem eindringlichem Bemöhen in seinen Anfingen deutlich und in den Gcsammtumriseen seines weiteren Verlaufes mit ziemlicher Sicherheit auf dem Abklatsch erkennen kSnnen Vgl. Asurn. III Annalen Col. I 43 ar-^e pa-ai-ku-te iadi mar-9U-le, I 45 gir-ri pa-a»-ku le sade GIQpi' (Var. tnar-ttt-le) etc. Eine F.rgftnzung zu f!>ai'i:ü-te ist nach den Spuren vollkommen ausgesctilossen.

10) ial-tii schließlii'h auf dem Abklatsch bestimmt erkannt.

11) Die ganze üenealogie Z. Vi 14 erst auf dem Abklatsche, aber mit voller Deutlichkeit, erkannt

12) Nach den Parallclin^chrlfton (üo 21 7.. 7, No. 22 Z. 9, No 23 Z. 9) liegt die Lesung ^Ia '^ x'*'^'' ^^ NiLchsten. Doch Kpricbt der Raum mehr für i, , und auch bierfür liegen bei Salmanassar und Tiglatpileser I Parallelen vor (vgl. oben S. 18 Anm. 4 und unten Anm. 6).

13) Die Zeichen ^*~ rahü der Z. 16 und £^ ni von mal Daia-ni in Z. 16 sind derart in einander getchrieben, daß statt fünf nur vier Wagrechte eingebauen sind, was anfänglich allerhand HiBverständnisae und Erscliwerungen der Lesung veranlaßte.

AhtMdlBBitn d. K. Oci. i. WiBB. in GSUingin. Fhll.-liltt. Kl. N, F. Bund Sj. 5

33

34 C. F. LEHMANK-HAÜPT,

16 (maf) Httt-te ana päf gim-ri-ia [(tnal)] Mt(?)-[li(_?)-di{?)]^) (mat)Da-ia-ni') (mal)Su-u^me [alt)

Ar-ea-ai-kv'Un *)]

17 ala Samt-ii-iu Sa Ä-ra-[nie] (mot) t7-ro-ar-ß]o-aia (mat)Gitza-ni (mat)Hub-ui-ki-a*) iitu rti e-ni'

18 ia {nän)Diglat adi r«[i] e-ni ia (näri)PurcMi iitu tam-di Äa ') (mal}Za-mu-a ia 6e-(a-Mt

adi tam-di *)

19 ia lmat)Kal-di ana [iepe-ia] u-sak-nis ana [BabflU") a-tik {imeru)niki r*- [e]-pu-ui ana {mal)

Kal-di H-H-iö')

20 atäni-sv-nu akiud(-ud) ma-da-tu-iu-nu am-ffu-ur ")

21 "Dadda-id-ri mal Itimai^i "Ir-^u-li-ni (mat)Ä-ma-taaia it-H 15") aläni ia si-di [tam-di ana

irti-ia]

22 itbäni iöAt üli-iu-nu am-daly-lti-i? ii-lim-iu-nu [ai-kun narkäbäti-iu-nu]

23 [bit-baUiriu-nti o-8)i[-'»') M-nii>u( laiaiti]-iu-nu")

24 [e-^nt-iu-nu] [ana iu-tu-ub]

26 [ttapiäti-iu-nu]

27 [e-ft.«l.

1) Die Ergänzung [mal MelidU (vgl. Salm. II Stier 1 C. 1 (Aniiaud-Scbeil p. 6)) scheint zu den Spuren am besten zu puseo; möglich wären auch [mal At-ii\ (vgl. S&tm. Ob. 42) oder [mal Tum-mi] (vgl. Salm. Ob. 43) erateres sachlich und geographisch mindesteng ebenso, letzteres da- gegen weniger passend.

2) Siehe S. 33 Anm. 12.

3) Das Ende der Zeile 16 stark nach oben umgebogen, vgl. die Tafeln.

4) Hmtnr Bubuiliia würde man dem Sinne nach, wie in der ParalletinBchrift von der oberen Höhle (Tgr. 4 Z. 6), mdt Urar(i erwarten; doch fehlt es auch Salm. Stier 1 b Z. 17 f. (Amiaud-Scbeil p. 6).

6) Der Schluß der Z. 18 war auf dem Felsen Zeichen für Zeichen auch das ia vor {mal) Za-mu-a deutlich zu sehen. Vgl. Balawat Col. 11, 2 (Amiaud-Scbeil p. 6 s. n. 2): iitu iamdi /a (mit) Na'iri u tamdi ia (mal) Zamua ia bttäni v Iamdi rabüt ia lmät)Amurri {mäl)HaUi ano päf gimriia kima tul abubi atpun.

6) DaB Babylon zu ergänzen, steht fest, vgl. Stierinschr. 2 und Tgr. 4 Z. U, aber in welcher Schreibung bleibt zweifelhaft. Flir [£.] KI wäre reichlich, für [TIN. DIR.] KI knapp Raum. Vgl. Tgr. 5 Z. 11: TI[N. DIR. KI].

7) Dieselbe Schreibung Stierinschr. 27; ebd. 83: ürid.

8) Ganz kurze Zeile, die Verlängerung trifft das schräg autwärts geschriebene Ende der Z. 21.

9) Bei wiederholter Prüfung der Stelle sowohl im Original, wie auf dem Abklatsch ergab sich mir stets die Zahl von „15 (Städten)", während in den Parallel-Texten (auch Tgr. 4 Z. 15) stets von ,12 Königen" die Rede ist.

10) Dieses Wort, afi „ich vernichtete", trs Del. HW. 566, Muss-Amolt 867 findet sich Stier-Inschr. 1 Z. 47 (14, Reg.-Jahr, Lay. pl. 16, Amiaud-Scheil p. 56), fehlt dagegen in den sonst gleichfalls genau parallelen Stellen Stier-Inschr. 1 Z. 34 u. 38 (IG. Reg.-Jahr, Lay. pl. 15, Amiaud- Scbeil p. 62 u. Ö4), kann also auch in unserem Texte ebensowohl fehlen wie gesetzt werden.

11) Zu Zeile ,23 27" ist zu bemerken: auf Grund meiner llanptcopie nahm ich an, die Inschrift ende mit Z. 23 und lieB den Abklatsch entsprechend anfertigen. Beim Studieren der einzelnen Teile der Inschrift auf dem Felsen fand ich , daß Reste einer nnd, nur unter der Mitte der Vollzeilen, Spuren weiterer Zeilen vorhanden waren; die letzte, die ich erkennen konnte, stand „mindestens in der vierten Zeile von Z. 23 ab", diese eingerechnet. Die Ergänzungen er- gaben sich aus den parallelen Texten, besonders aus Tgr. 4 Z. 17. Die Verteilung auf dieZ. 23—27 erscheint als die nächstliegende und verwertet nach Möglichkeit die vorhandenen schwachen Spuren. Z. 27 kann ev. durch Einbeziehung von e-Jt-u in die dann unsymmetrisch lange Z. 26 erspart

HaTKKULIEN Zur IlTERKN QESCHICHTK ARMENIENS UND J1BS0P0TAH1E!C&. 36

1 Salmanusar,

2 der groBe Künig, der mächtige KOnig,

3 der KOnig der Welt, der Kün^ von Assyrien, der Künig

4 der Hasse der groBen Völker, welcher

5 nnter der Beihfilfe des Samai und des Adad,

6 der Götter Beines Vertranens, machtvoll

7 einherscbreitet und mächtige Gebirge, vom

8 Aufgang der Sonne bis znm Untergang

9 der Sonne, bezwang (wOrtl. : seine Hand fassen lieB); der

10 gewaltige König, der unüberwindliche, der, wenn er die Feinde (wOrtl. hinter den Feinden)

11 verfolgt (wörtl. hergebt), gleichwie za einem Schutthügel der Sturmflut

12 Flösse und schwierige Gebirge

13 si^reich niedertritt; Sohn Assnrnasirahal's,

14 des Königs von Assyrien, Sohnes des Tuknlti-Ninih, des Königs von Assyrien, (er,) der eroberte

15 vom Meere des Landes Nalri bis zum groBen Meere des Sonnenunterganges.

16 Das Chetiterland in seiner gesammten Ausdehnung, die Melitene(':'), das Land Daiani, das Land

Suhme, die Stadt Aza^kun,

17 die Königsstadt des Aram von L'rartu, das Land Gilzan, das Land Qubuskia, (das Gebiet)

vom Quellhaupt

18 des Tigris bis zur Quelle de» Eupfarat, (sowie) vom Heere des Landes Zamua „unseres Hauset"

bis zum Heere

19 des Kaldäerlandes lieB ich sich meinem FuBe (wörtl. meinen Fußen) beugen Nach Babylon

zog ich, Opfer brachte ich dar, zum Lande der Kaldäer stieg ich hinab,

20 eroberte ihre Städte, nahm ihren Tribut entgegen.

21 Adadidri von Damaskus, Irbulini von Hamat mit 15 Stüdten von der Ueereskiiste zum AngrifT

gegen mich (würtl. gegen meine Brust)

22 zogen sie; mit ihnen kämpfte ich, bewirkte ihre Niederlage, ihre Streitwngen,

23 ihre Reitpferde vernichtete ich, ihr Schlachtgcrät

24 nahm ich ihnen :

25 am zu retten 2G ihr Leben,

27 entwichen sie (nörtl. stiegen sie hinauf).

Z. 7. Den Salmanassar-Inschriften der Tigrisgrotte kann man eine be- sonders sorgsame Verwertung des althergebrachten phraseologischen Rüstzenges keineßwega nachrühmen. Aber (äo) «ailc dummli M^atmc^a hiiäiu, wörtl. «(der) mächtige Berge seine Hände fassen ließ" ist ein so wenig glückliches Bild')i daß ich längere Zeit geschwankt habe, ob nicht vielmehr mäHäii) hal niAe „die Länder aller Völker", V i^} tyjf J«-- statt V t|| i^\ |"--. zu lesen sei, wie es in der Farallelstelle No. 22 Z. 3 durchaus möglich wäre, wo ich tatsächlich zuerst V I»** cffl ^ItT T""" ^*^- Aber in unserer Inschrift folgt auf V ohne Plnralzeichen deotlicfa t^ nicht i^\-, was für die von mir befolgte Lesung entscheidet.

Z. 10 f. sa itallukii-nui^ .... ukabbisa, der, „wenn^) er die Feinde verfolgt, beschwerliche Berge wie zn einem Trümmerhaufen der Sintänt niedertritt".

1) Oder soll hier das Erklimmen «handgreiflich" dargestellt werden V

2) Über die subjunktive Bedeutung der Partikel -ma a. D, H. Müller, Anzeiger Wiener Ak, d. W. Phil.-hist. KI. 1884 S, 46 tf.. Die Gesetze Hammurabis (1903) S. 252 ff.

31. FelsinBchrift Salmanasaar's II vom Tigristnnnel- Ausgang. („Tgr. 3-^ Berliner Sitzangsberichte 1900 S. 627 sab 4); weiter Boßanfwärts als No. 20 auf derselben Seite an zwei verschiedenen Stellen, nnd zwar der zweite Teil Zeile 16—17 am weitesten flnßanf- and tunneleinwärts, angebracht. Ist bisber niemals näher beschrieben worden, da sie von Taylor (wie nach meinem Besuch von meinem Reisegefährten) nicht gefanden wurde. Man mnß sich za beiden Teilen durchs Wasser tragen lassen, im übrigen ist die Arbeit dort leichter als an No. 20, weil der Felsen selbst vor der Inschrift einen, wenn anch schlüpfrigen und nur im Liegen oder Sitzen ansz anätzenden Raum darbietet. Die Zeit des gSnstigen Lichtes ist natürlich noch beschränkter als bei No. 20. Anf G-rnnd der Sester'schen Abklatsche hat Schrader a. a. 0. (S. 9—12 ; S. 30 f.), sowohl die Zasammengehörigkeit der beiden Teile der Inschrift wie ihre Her- kauft von Salmanassar II richtig erkannt.

Nor hatte Sester die 3 sehr langen Zeilen des zweiten Teiles in zwei Hälften abgeklatscht. Und da jede Angabe über den Standort fehlte, anch der Za- sammenechloß nicht völlig gewahrt blieb, so sah Schrader in diesen Abklatschen b and c Fragmente von aufeinander folgenden Zeilen, während in Wahrheit die die drei Zeilen von c sich rechts an die von b als deren Fortsetzung anschließen. Außerdem ließen die Abklatsche vieles nicht erkennen, was auf dem Felsen deutlich ist.

Fig. 18 a und b geben meine Abklatsche der beiden Teile photographisch wieder.

Da der Abklatsch and ia Folge dessen das Glicht Fig. 18 a den Enden der Zeilen 7 ff. nicht gerecht wird, so gebe ich in den Anmerkungen darüber nach meinen Aufzeichnungen besondere Rechenschaft. s.

1 Jiiur (tlu)Stn (ilu)Sa-maä

2 (ilu)Adad (üu)Iätar iläni rabäti

3 ra-im-mtt-ut iam*-t[i]-ia mu-iar-bu-v

4 Iwmt-Mi -Sut-ma-nu-[aiaridü]

b iar kiiiati iar (mat)Aiiur abit Aüur-naf'T'^al [sitr mat Ääiur]

6 abit Tuklat-Nimb iar {mat)Aäiur ka-Ud [istü]

7 tamdi ia (matjNa-i-ri a-d[i]') [lamdi rabUty)

8 ia iulmi (ilu)Sam-ii (mai)Hat-ti

9 a-na n-^r-le-«a-ma(f| oJw'i^ al')-[mi\

10 ina ni-ri-bi ia imat)En-[i]i-l[e] [e-ru-ub] ')

1) Die nebten ZeileoeDileii sind von hier &b g&az zerfresBen; es ist nichts mehr davon übrig. Abücbtliche VerstUmmeluDK (wie bei Tgr. 2) nicht auBgescblossen.

2) Ob hier tamdi rabili oder nur tamdi zu erg&nzen ist, muB fraglich bleiben. Wahrschein- licher ist die kürzere Fassung, da in den folgenden Zeilen nirgends mehr als drei Zeichen zu er- gänzen sind. Die freilich keineswegs durchweg gleichlautende Paraltel-Inscbrift Tgr. 5 (s. u. S. 42) hat an der entsprechenden Stelle gleichfalls nur lamdi.

3) So fast sicher; ein senkrechter, ein wagrechter und ein rechts beransgerUckter schriger Keil deutlich sichtbar.

4) Vgl. Anm. 1.

36

HATEIUAUIIN 7.DR ÄLTEREN GESCUICHTIS ARUBNIEKS UND UIISOPOT&HIEN'S.

OO C. F. LEBHANN-BAOPI,

11 (maljSM-vifmle] (mat)Da-ia-ni

12 (mal)Oa-ar-^')

13 a-na «'-Jir-(e-la *) U ■ma') akiud{-ud)

b.

15 a-na (mat)Gil-ta-ni e-tik »lo-dti-fu')

16 ia {mat)Öil'Sa-na-aia atn-^ur itüsianu ana

IT ()n(it)^a-wi o-Iti ina rii In» da (txfrijZM^-Jai äumu oi-fu-w.

1 Aiiur, Sin, Samai,

2 Adad, IStar aind die großen Götter,

3 die da lieben mein Königtum nnd

4 groß machen meinen Namen: (ich), SalmanasBär,

6 der König der Welt, der König von Assyrien, Sohn Agsurna^irabalB, des Königs von AsByrien,

6 Sohnes des Tnkulti-Ninib, des Königs von Assyrien, nahm, indem icb erobernd vordrang (wörtl.

erobernd, als Eroberer) vom

7 Heere des Landes Nairi bis zum groSen Meere des Sonneuuntergangs

8 das Land ^tti in seinem Qesamtumkreise ein nnd umBcliIoB(?) es.

10 In die Passe des Landes Enzite drang ich vor,

11 Sn^e, Daiani,

12 Drartu

13 in seinem GeBammtamfang

14 eroberte ich.

16 Nach Oilzan zog ich, den Tribut von

16 Qilzan empfing ich. Zum dritten Male zog ich (war ich so gebogen) nach

IT Nairi, und schrieb (nunmehr) meinen Namen an der Tigrisquelte (ein).

*33. Felsinschrift SalmanaBsar's II vor der oberen Hoble unweit des TtgriBtaimelaasgaiig8') („Tgr. 4"). Linke neben der Inschrift KSnigsbild ^ in die Höhle hineinachanend.

Die Inschrift hat durch Verwitterung sehr gelitten, die rechte Hälfte der Zeilen ist überbanpt fast ganz zerstört. Was erhalten ist, etwa ^/g des Ganzen, habe ich darch wiederholte Copie festgestellt und davon auch einen Abklatsch

1) Hinter Uraria fehlt nichts, der Felsen ist hier glatt und war niemals beschrieben.

2) t'elsen rauh, aber mehr bat scliwerHrb je dagestanden. Vgl folg. Anm.

3) mn steht deutlich da. Aber vorlicr schien auf dem Felsen nichts zu fehlen ; auch sehe ich nicht, welches Verbum nach der Phraseologie der assyrischen Inschriften hier ergänzt werden sollte; so wird man ann si^irteäa-ma wie in Z. 9 lesen müssen, ohne daß abzusehen wäre, warum das niei, da kein Raummangel in Z. 13 vorlag, gegen jede Übung in die folgende Zeile verniesen sein sollte. liaQ die Inschriften Tgr. 2 und 3 von unkundiger Hand eingegraben sind, bestätigt sich auch hier.

4) Wie der Abklatsch (Fig. 18 b) zeigt, lindet im Stück b ein Anwachsen der Zeilen statt, Z. 15 ist die kürzeste, Z. 17 bei Weitem die längste von den dreien.

5) S. d. Meldungen vom 27. Mai und 6. Juni 189'J, Verhandl. Berl. anthrop. Ges. 1899 S. 488 aub III a, S. 489 ; Berl. Sttzungsber. 27. Juli 1899 S. 727/8 und den Bericht aus Tiflis, Anfang September 32 (1899), Zeitschr. für Ethnol. 1899 S. 285, ferner Berl. Sitzungsberichte 1900 S. 627.

6) Verb. Beri. antbrop. Ges. 33 (1900) Tafel VI (vgl. 243 Anm. 1) ist das KöoigsbUd mit den Inschriften No. 21 und 22 photographisch wiedergegeben.

UATERIAUEN ZüB ÄLTEREN OBSC&tCHTE ARMBNfEMS UND MI'SOPOTAUIENS. 39

genommen'), ebenso später mein Eeiaegefährte ; der seinige wird als der besser gelungene in Fig. 19 wiedergegeben. Meine Copie habe ich ihm übersandt, damit an ihrer Hand etwaige von mir nicht erkannteJSpnren amJFelsen dnrch seine wegen ihrer Eurzsichtigkeit für die nächste Kähe gleich einem Ver- gFö6ernngsglas wirkenden Angen festgestellt würden.

Figur 19.

Trotz des kläglichen Erhaltungszustandes ist mir in der Heimat schließlich die Herstellung des Textes, der sich im Wesentlichen als Duplicat zu No. 20 darstellte, gelungen. Wo Abweichungen stattfinden oder wo sowohl No. 20 wie No. 22 versagen, hilft teils die Beschreibung der gleichen Ereignisse in den annalistischen Texten Salmanassar's II, teils deren allgemeine Phraseologie.

Tafel IV giebt meine Äutügraphie des so als Ganzes hergestellten Textes. Mit der hier folgenden Umschrift ist die Rechtfertigung der Lesungen und Er- gänzungen verknüpft. Wie man sieht , wird in einigen Fällen die Ergänzung dnrch die nnr von Belck bei seiner CoUation meiner Copie ermittelten Spuren gestützt.

1) Nor TOD „Tgr. 6" (No. 22 s. u.) habe ich keinen Abklatsch heimgebracht, anthrop. Ges. 1900 S. 464 herirhtigcnd xu bemerken.

40 C F. LEHBANN-H4DPT,

1 i^Hu)Sul-ma'nu-aiaridu iamt rabü iarru <i[an-mi iar Uffali aar mal Aiinr aar kii-itrt nhe

rabäti rM*ii-{ti)l

2 iangä Aüur') ina ri-tu-U ia (ilu)SatHai lilu)Adad ilä[ni tik-li-ga li-ei{?)^) ilaU<ik(uyma\

3 iaäi danniiti üiu fi-it (■l[u)i$am-st a-di e-rib (i}u)Sam-»i u-iat-mt-ha ana ^ätä-iu iarru ik-du] i la pa-du-a ia ina reäi t^/u-tw-ma ark^i') za-i-ri ilalluku-ma]'^

b ki-ma lul a-bu-bi [u käb-bi-] ')iia [iat-lii] *) [j!]a-[!]id [iilu tam-di ia (mat)A'a-i-H adi tam-di TabHe{-lt) saY)

6 iulnU (ilu)Samai bo(?) {iaat)Hat-U adi pM gim-lri-ia (ina()Me-Ä-<i.{P) (ma()Da-ia-ni (mat)Su-tq}-mef)

7 {al«,)Ar-*a-ai-kU'V[n al]a iarrii-tiiu Sa {'»A-ra-me {mat)U-ra-ar-laaia {mat)QH-za-«i\^)

8 (a/u)g«6-Mi-ti[-a {mat)\ü-ra-{ä]r-\ti iUv riS e-ni Sa (nör) Diglat]')

9 [ad]i rw e-m ia (Hdr)[/'ura«]i [iilu lam-]d[i ia]") (maOif[o] •)-«[«] ")-a

10 ia bü-a-ni adi tum-di ia (mat)Sa[l-d\i ana sepe-ia u-iak~nii

11 ana iali)Ba[biti] >') a-lik {imtru)ni^S ina {ali)Babili {ali)]B[ar]")-$[ih]")

12 {ali) Ku-ti-e tpuH-ui\ [ana] [mal] Kal-d[{ u-ri-di] a'ii[nH-iu-[nu]

13 akiud{-ud) ma-da-tu ia iarräni ia iilu ") (mat)Kat'd[i am-^u-ur]

14 iti-ur-ri-bat [kakk]ep'-")-ia a-di[Mar-ra-ti is-ftu-up") Dadda-id-ri\

15 iar (mat)J)imaiki adi XII iarräni ia [(mat)]ffol-[(]« [a-na irti-ia ilbi^*)]

16 sa-iu ü-te-iu-nu am-dal}-^i-if abikta-iu-nu [a]i-kun n[arkai)äte-itt-nu bit-^l li-ia-tiu] IT u-n[u-u(] la^ati-iu-nu e-lfim-iu-nM ana [iu-iu-tili napiäti-iu-nu tli-u]

1 Salmanissar, der große König, der mächtige KQnig, der Küntg vdd Assnr, der König der Maaac

der großen Völker, der Fürst,

2 der l'riester tod (dee) Agsur, hat '), wenn er, unterstützt tod >SainiS und Adad, den Oüttem seines

Vertrauens, einlierschrittt,

3 mächtige Berge vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang der Sonne bezwungen.

1) Hier würde m&n ia erwarten ; doch war keine Spur eines weiteren Zeichens zn bemerken.

2) Vgl. Tgr. 2 Z, 6 nehst Anm 3.

3) Vgl. Tgr. 2 Z. 10 nebst Anm. 7.

4) Ergänzt nach Tgr. 2 Z. 13.

5) Tgr. 2 Z. 16.

6) Tgr. 2 Z. 16 ; zu Melidi gilt das S, 34 Anm, 1 Bemerkte.

7) Tgr. 2 Z. 15.

8) Tgr. 2 Z. 17,18.

9) Ergänzungen, gesichert durch den Anfang von Z. 10 im Vergleich mit Tgr. 2 Z. 18. Die Zeichen di, za und mu zu dem in den von Beick in seiner Nacbcollation gesehenen, wenn auch falsch znsammengezogenen Spuren erkennbar.

10) Vgl. Tgr. 2 Z. 19 nebst Anm 18.

11) Spuren.

12) Hier läge die einzige Abweichung vom Wortlaut der Parallelstelle Obel. 91 Z 88 f. vor, die einfach ia iarräni ia {mat)Kaldi bietet Das Zeichen, das ich mit TA ^ tllu wiedergegeben habe, ist vorhanden. Mir schien es aber nicht vollständig, während Ueick bei seiner Nachcotlation das Zeichen so zu sehen glaubte, wie ich es in der Autograjihie wiedergegeben liabe. Wohl mSglich, daß der Steinmetz sich hier verhauen hatte, z. B. das Zeichen kal begann und dann, als er sab, daS er m&tu ausgelassen hatte, mit diesem nochmals anhob

13) Die Ergänzungen nach Obet. Z. 84 (Layard 91).

14) Da Irhulini von Hamat bicr (wie Obel. 8ä) fehlt, bo ist im Vordersatze richtiger der Singular einzusetzen, und statt ZI. NI hätte in Tafel IV am Knde der Z. 16 nur ZI gcBcfatieben werden sollen.

40

MATKRIALIEK ZC» ÄLTEREN 0R8CHIGHTE ARltENieNS OHD UESOPOT&UIISNS. 41

4 der nnbezwingliche, der, weno er ala Vorderster (würtl.: an der Spitze) kftmpft und wenn er

die Feinde verfolgt,

5 «ie gleichwie za einem Trümmerbanfen der SintRut Biegreich niedertritt; der eroberte vom

Heere dea Landes Na'iri bis zum groBen Meere des

6 Untergangs [der Sonne]. Das Land Qatte in seinem Oesammtumfange, die Melitene, Daiani,

So^me, T ArsaSkun, die Königetadt des Araro von Urarln, Gilzan, B Hnbnskia, Urartu, von der Qnelle des Tigris 9 bis EUT Quelle des Eaphrat, (ferner das Gebiet) vom Meere des zu unserem

10 Hanse gehürigen[?) (Teiles des) Landes Zamua bis zum Meere des Kaldäerlandes unterwarf ich

mir (beugte ich unter meine FüBe).

11 Nach Babflon ging ich, Opfe[r in Babylon], B[orsippa,

12 Kutba brachte ich, [zum Lande der Kaldäcr) stieg ich hinab, ihre Städte

13 eroberte ich, den Tribut der KOnige aus dem Kaldäerlande empfing ich,

14 der Schrecken meiner WafTen verbreitete sich bis zum Ralzstrom. Adadidri, der Künig von Damaskus, mit 12 Königen des I^attilandes zog gegen mich,

16 mit ihnen kämpfte ich, bewirkte ihre Niederlage, ihre Streitwagen, Rosse,

17 ihr Scblacbtgerftt nahm ich ihnen, um ihr Lehen zu retten, entwichen sie.

Ein Vergleich dieser Inschrift mit No. 19 ergiebt bei identischem Gesamt- inhalt nnd so gut wie gleichem Tenor, doch im Einzelnen eine ganze Anzahl von Abweichungen. Namentlich ist der Zng nach Babylonien und Chaldaea in No. 21 ansführlicher geschildert. Dafür ist dann in letzterer die syrische Koa- lition etwas zn kurz gekommen , insofern Irhulini von Hamat ganz unerwähnt bleibt.

IbkdlfB. ä. K. Qu. d. Win. in GSttiDgan. Fhil.-liiit. Kl. >

42 C. T. LEHUANN-H&ÜPT,

*2Z. Felsinschrift Sftlmanassar's II , an der oberen Höhle nnter No. 22 angebractt f„Tgr. 5"). Recht gut erhalten und gleich bei der Copie als Duplikat zu No. 21 erkannt '). Die während meines Aufenthaltes gemachten Versoche, einen Abklatsch za nehmen, mißglückten ; bei meines Reisegeflüirten Besuch gelang es.

Er ist deutlich genug, am eine antographische Wiedergabe entbehrlich zn machen.

Ich gebe daher gleich die Umschrift nach meiner Copie:

1 Asiur {üti}Adad {ilu)Sin (Uu)Sa-mai

2 ((lu)^tm Häni rabüti ra('i})n-A(

3 iamt-ti-a Sa belu-ut ktS-sa-li u

4 ia-[p\i-rtt-ti iumu kab-tu

6 uSar-bu-u '^ilu)Sul-ma-tiit-aiaridu

6 iar kii-iat nw« äakkatiak Äiiur

7 iarru dan-nu sar (mat)Aiiur abil AUar-naiir-abal iar kiisati iar {mat).iiiur

8 abit Tukulli-Xinib iar kiiäati iar {mat)Aiiur-ma ka-iid iälu lam-di

9 ia (mal)Na-i-ri a-di tam-di ia su/mt 6'ajn-[Ä] mrUHat-le

10 ana n-gi'r-fi-^a akiud{-ud) ina ni-ri-bi ia [(mat)][£]n-4i-le t-ru-]ub

11 (m<U)Su-uli-me (viat)Da-ia-ni (mat)U-ra-ar-{u akiud

12 satifänu'} ma-da-tu ia {mat)Gil-m-ni atn&ur ial»i['änu]^) ana (ma()]^o-«-[r»]

13 ai-Uk ina re» lnar)Diglal sitmu at-fu-ur.

1 AsBur, Adad, Sin, Samas,

2 Istar (sind) die großen Götter, die da lieben

3 meiD KOnigtuni, die als eines Herrn der Machtfülle und

4 der Herr Scherherrlichkeit meinen gewichtigen Namen

5 groQ gemacht haben: (ich) SalinanaBsar,

6 der Herr der Völkemwage, der Oberpriester von Assur,

T der mltchtige KOoig, der König von Assyrien, Sohn AsBurna^trabals, des KOnigs der Welt (würil. der Masse), des Küaigs von Assyrien,

8 Sohnes des Tukulti-Ninib, des Königs der Welt, des Ksnigs von Assur, nahm, indem ich vom

Meere

9 des Landes Nairi bis zum Meere des Sonnenuntergangs erobernd vordrang, das Land Hatte

10 in seinem gesammten Umkreis ein, betrat die Pässe des Landes Enzitc,

11 erobert« Suljrae, Daiani, Urartn, empfing

12 zum zweiten Male den Tribut von Gilzan, kam zum dritten Male ins Land

13 Nslri, (und) schrieb (dortselbstj meinen Namen an der Quelle des Tigris.

Von der Inschrift No. 21 weicht die Inschrift, abgesehn von rein graphi- schen Varianten, hauptsächlich in folgenden Punkten ab.

Z. 1 No. 21 nennt Adad an vierter, No. 17 an zweiter Stelle unter dreien. Statt der Worte .*« belM kiSHti bis usarlm (No. 17 Z. 3—5) faßt No. 15, Z. 3 f., sich kürzer: mu-3^ar-bu-u ^uml-ia. Ebenso ist die Titolatur Salmanasaars und seiner Vorfahren in No. 21 kürzer. Die stärkste Abweichung betrifft G^ilzan: No. 21 bat ana Gileani etilf, madatu Sa (tnat)G)l-J!a-na-aia am-^ur „nach Gilzan zog ich,

1] S. die oben S. 38 Anm, 5 zu No. 22 citierten Meldungen und Mitteilungen. S) a«Bchrieben II Su. 3) HI SU.

UATEIIIAMKN KOH ÄLTEHKN (I bSCl!tCHTl£ AltMKKlKNS UND HeSOI>OTA)l[KNS. ^3

den Tribut der Gilzanäer empfing icb", No. 23 dagegen: II StJ ma-da-tu ^a (mat)Gü-ga-ni am-hur, „zam zweiten Haie empfing ich den Tribut Ton Gilzan". Statt res ini DigUt (No. 15 Z. 17) begnügt sich No. 17 Z. 13 mit reS Diiflat.

Die vier Inschriften Ko. 20 bis 23 stammen nacbweislicb sämmtlicb ans dem 15. Begierangsjabr '). Tgr. 3 und Tgr. 5 fügen den aUgemein gehaltenen und gewiß noch an vielen anderen Stellen angebrachten *) Prunkinschriften Tgr. 2 und Tgr. 4 Einzelheiten desjenigen Zuges hinzu, der zu der Anbringung gerade an der Tigrisgrotte in Enzite führte. Das geschah, wie Salmanassar angiebt, auf dem dritten Zuge nach Nal'ri im 15. Keg.-Jahr, für welches die Annalen einen Besuch der Tigrisqnelle verzeichnen. Der erste und zweite fanden im Anfangs- jähr und im dritten Regierungsjahr statt. Für das 7. Regierangejahr melden die Annalen gleichfalls den Besuch einer Tigrisquelle. In diesem Jahre zog Salmanasaar überhaupt nicht nach Nai'ri, sondern empfing nur in TU-abni, einem an Bit-Adini angrenzenden und wohl z. T. wie dieses noch auf dem rechten Eaphrat-Ufer belegenen, großenteils aber auf das linke TJfer hinüber greifenden Aramäerstaat *), der denn auch nirgends in den Listen der Nidri- Staaten aufgeführt wird, den Tribut von Nai'ri*). Damals muß eine andere Tigriequelle besucht worden sein, was der grundverschiedene Wortlaut der Annalenberichte für die beiden Jahre bestätigt.

Im 15. Jahre nämlich wird an den Felswänden') ein Königsbild ange- bracht, im 7. Jahre wird eine Statue angefertigt und im Wasser oder an- mittelbar am Wasser der Quelle aufgestellt wie an der (s. o.) Supnatquelle, Dort können auch nur Statuen verstanden werden, wozu der Befund an der Quelle von Babil stimmt. Im 15. Jahre heißt es ausdrücklich ,an der Quelle des Tigris, am Ausgange seines Tunnels" *), offenbar in beabsichtigtem GTegen- satze zn der Ausdruchsweise in den Berichten über das 7. Regiemngs-Jahr, wo von „der Tigrisquelle, der Stätte, wo das Hervortreten des Wassers erfolgt", die Rede ist. Damit kann nach der gesammten Sachlage nur die Quelle des Argana-sa, des eigentlichen, westlichsten QueUarms des Westtigris gemeint sein, und zwar nach Salmanassars Worten offenbar der freie Quellann, nicht der Abfluß, den der See Gölgik bei höherem Wasserstande dem Argana-SU zusendet ').

1) fierliner Sitzungsber. 1900 S. 627 sub 6.

2) Vgl. Honol. 6E.

3) Annalen Assamasirabals Col, ni Z. 55.

4) St. 1, 22 r.

6) Ob. 93, Stier 1, 4B.

6) Stier 1 Z. 4S ina fft nagabi-ia vgl. Berl. Sitzungaber. 190O S. 628, Verb. Berl. anthrop. Ges. 1901 S. 234.

7) Siehe Ellswortb Huntington: Through the great Canon of tlie Eupbrates River. Qeogra- phical Jonmal, Angust 1902, p, 2 [des S. Ä.] uad die Karte auf p. 3. Um zu dieser in Til-abni be- legenen T^risquelle lu gelaogen, wird Salmanasaar den Euphrat nahe bei Izoly (linkes Ufer) Qber- scbritten haben, unweit der Stelle, wo ap&ter von Sardur ArgiBtihinis, Tiglatpilesera 111 Zeit^DOasea, die weitlicbste chaldisrhe Keilschrift angebracht wurde.

6* 43

44 C. F. LEHUANN'HADPT,

Diese westliche Quelle galt als die eigentliche Tigrisqnelle, als der „Ort, wo das Wasser herauskommt". Der Aosgang des Tigristannels koDnte nor secondäT als Tigrisqnelle betrachtet werden: das beweisen sowohl Tiglatpilesers I Inschrift, die gar nicht von einer Tigrisqaelle redet, als anch das Fehlen der Opfer, die der Quelle zukommen, bei Salmanassar in den Berichten über das 15. Jahr.

Die Erklärung ist leicht gefanden: Salmanassiar ist im Norden und Nord- westen trotz mehrfacher Siege nichts weniger als erfolgreich gewesen. Offenbar war das Gebiet nm die eigentliche Tigrisqaelle, das Land Snpani, die Sophene, das später zn Menaas' Zeiten anter chaldischer Herrschaft steht, nach dem siebenten Jabre den Asayrern verloren gegangen, und am diese Einschränkang der assyrischen Macht zu verschleiern, wnrde der Tigristonnelausgang wider besseres Wissen zur Tigrisquelle*) gemacht.

1) Möglich, d&B Salmanaasar II udJ seine Afsjrer das dem Tigristiinnel eDtstrOmende Wmmt ab stofflich identiach mit demjeiugen betrachten, das aie weiter im Westen zum rasten Mal dem Boden hatten entströmen sehen, vgl. Verh. Beri. anthrop Ges. 1901 S, 234 n. 8. 285 m Anm. 1,

HiTCBIAUBK ZUR XLTKBEN OESCHICHTE AKMENIEN8 UND UBSOPOTAHIENS. 45

e) Aia4Mtrarl lU (811—783 v. Clir.), EnkiA Salmanuur'g II. 84. In Kala|)-\i[nrud steht noch im Südwesten des TTiiinineThiigel8 auf der Stätte des Tempels, der im Auftrage der Sammnramat, der historischen Semiramis, als Gemahlin des Assyrien und Babylonien zugleich beherrschenden Adad-nirari III, för den im Jahre 787 nea eingeführten Kult des Nebo erbaut wnrde') in situ eine der Statuen dieses G-ottes, während die übrigen gleichartigen^, teils beschriebenen'), teils schriftlosen Exemplare*) sich im ßri- tiechen Museom befinden. Figur 21 und Tafel V geben Tor- und Kückansicht der halb aus der Erde hervorragenden Statue wieder (Zeichnungen von Lucy du Bois-Reymond nach meinen am l./Y. 1899 genommenen Aufnahmen).

d) Salnanuur III (766—766).

*2b. Fragmmte vom unteren T^Ie rechts eines 20 cm dicken schwarz- grauen, harten, dioritischen Schriftsteina (Stele) Ar-gis-tu{-u) Argistis nennend, bei einem Altertumshändler in Mosul gesehen und während meines zweiten dortigen Aufenthalts von mir erworben. Jetzt im Besitz der KSnigllohen Museen. Berlin V. A. 8295.

Die vorderasiatische Abteilung hat sich die Publication im Zusammenhang mit anderen historischen Texten vorbehalten, so daß ich nur das zur historischen Bestimmung and Verwertung Unerläßliche mitteilen kann. Doch ist mir dankens- werter Weise gestattet worden, eine Autotypie, die ich schon vor der Ver- äußemng nach meinem Abklatsch hatte anfertigen lassen, zu veröffentlichen (Fig 22). Diese Beproduction kann nnd soll nur einen ungefähren Begriff des Textes geben. Dem Original läßt sich erheblich mehr abgewinnen.

Teile von 17 Zeilen. Darunter geglätteter unbeschriebener Baum. Rückseite hier unbeschrieben, im fehlenden Oberteil Beschriftung denkbar.

Die äußerst feinen, tmgewöhnlich kleinen „neuassyrischen" Zeichen sind mit sehr großer Sorgfalt in das ungemein harte Gestein eingegraben. Die äußere Grenzlinien der Keilköpfe sind nicht rein geradlinig, sondern etwas im Winkel ansgepragt. Die Zeichen y|[ nnd E^Tf erscheinen regelmäßig in der ab- weichenden Form |I nnd tfl ; beides Merkmale einer gewissen Altertfimlichkeit.

Danach wird für '•Ar-g%Mu(-u) eher an Argistis' I als an Sanherib's Zeit- genossen Argistis' II zn denken sein. Das wird dorch die Nennung von "iSamgi-iltt {Samai-Üu) bestätigt. Dieser kann, da die assyrischen Königsinschriften in der Nennung von Personen außer dem König äußerst sparsam sind, nur eine hervorragende FersSnlichkeit gewesen sein. Das trifft durchaus nnd allein zn

1) S. .die historische Semiramis und flerodot" Klio I 266—281. 3] Q. Smith, AMfiÜD Discoveries p. 576.

3) Onte Beproduktion einer denelbeD bei Homnel, GescbicLte BabylonieoB und Aseyriens 12».

4) Über deren Anzahl s. Klio I 269 f. Anm. 3.

46

C. P. LKHMAKK-HaUPT,

anf einen SamaS-ilo, den Zeitgenossen Argistis I, den Eponymen der Jahre 780/79, 770/69, 762/1, der nach der Verwaltungdiste diese ganze Zeit über übne ersichtliche Unterbrechung, also mindestens ^8 Jahre lang, Höchstkomman- dierender der assyrischen Truppen (turlan) gewesen ist.

Das erste Eponymat iallt nnter König Salmanassar's III, das zweite unter Aseurdan, der nicht gegen Urarfo kämpfte, das dritte unter Asaur- nirari, den Gegner von Argistis' I Sohne Sardur 111. In das erste Eponymat aber föUt der zweite von den sechs Feldzligen gegen Urartn, die die Verwal- tongsliste unter Salmanassar III verzeichnet. An allen wird §am§i-ila neben dem König oder allein beteiligt gewesen sein.

ünaer Test berichtet von kriegerischen Verwickelnngen und verlustreichen Kämpfen.

MATERIALIEN ZUR SlTBRBN OESCHICHTE ARMESIKNS UND UBBOFOTAHIENS. 47

. . . '[ma-^-ji "Samü-ili idlu . . . '^ir-ta eli mu-ur-ni-it-^-ht raphhte a-di? näru . . . * . um-ma "•^r-^'s-Cu tnu ii-bil-ta ma-^r.

. . . 'die Stadt. SftmSi-ili, der He)d nicht . . . *ge((en seine zahlreichen Reiter .,."... Argtstie auf Dein Geheiß.

Weitere AnszUge :

* . . . mu-tu ü-ku-pat kit-bar-iu-um-ma äa-'-mat, lies miH« ittupat (nakäpu 3 pers. sing. fem. Permang. I 2) hiü>artumma (*ap, bisher nnbelegtea ÜJtÄi, synonym mit kabru „Grab") da'mat „der Tod ist losgebrochen and finster dräut (wörtl. ist) das Grab".

Also gehobener Stil mit metriecher oder doch rhythmisclier Sprache, wie 80 oft aach in hiBtoriechen Texten').

'"{ArJ-^-tu-u BADV-[^^ pagrt) ku-ra-di-iu . -ma it-\ki] " .t*- m .f* iu-nu if-bai.

„Argistis die Leichen seiner" (wessen?) „Krieger . . . und nahm er "sein . , ihre . . fing <faBte) er".

Der Vorgang hat diplomatische ErÖrternngen im GJefolge gehabt, denn in Z. 12 steht deutlich ki-hi um-ma „[Zn N. N.] sprich also", der gewöhnliche An- fang der den Gesandten als Instruction und Legitimation mitgegebenen Schreiben auf Ton*).

Als Provenienz des Fragments wurde bei der Erwerbung mit einiger "Wahr- scheinlichkeit Dehök ermittelt, wozn die s. Z. von Einheimischen und neuerdings von amerikanischen Missionaren berichtete Tatsache stimmen würde, daß in der Gegend von Dehök mindestens ein weiteres Fragment gleichen Materials nnd ähnlicher Schrift, aber ganz anderer Gestalt wie das uasrige and folglich nicht mit ihm identisch gesehen worden sei.

In dem von der Route Enkösch-Feschchabur östlich nach Dehök verlaufenden Seitentale dem letzten verteidignngsfähigen Döfil^ nordwärts von Niniveh gegen Einfälle von Van auf der ßonte Keri-Djnlamerk-DebSk , liegt etwas talaufwärts von Maltaiya (s. u.) ein großer Teil, die Ruine eines assyrischen Sperrforts, der als Fnndort in erster Linie in Betracht kommt. Trugen sich die Kämpfe zwischen Salmanassar III und Ärgistis I in dieser Kachbarschaft zu, so war Niniveh ernstlich bedroht and Assyrien in seiner Existenz gefährdet.

Für Argistis' I Regierang gewinnen wir durch den Text, wie andernorts näher darzulegen '), eine etwas nähere Bestimmung (ca. 785 765), als sie bisher erreichbar war.

1) Zimmern, Zeitecbr. f. Assyr. VIK 8. 123.

2) Ob am Anfang von Z. 4 um-ma „also" heißt und somit der gleiche Fall vorläge oder ob die Silben mit dem Vorhergehenden zu einem Wertkomplex gehören, wie in Z. 8 hit-bar-ttt-um-ma ist nicht sicher zn entscheiden. Ersteres ist jedoch, da eine Anrede in der zweiten Person folgt, «na kibitka „auf deinen Befehl", das Wahrscheinlichere.

3) Klio VII.

C. F. LEHHJLNN-HA.ÜPT,

IV. Sargoniden.

*36. WoUerhaltener Ziegel aas hellgelbem Tlion, 35 qcm OberSäche, 12 cm dich, anf der Stätte von Dür-äarrnkin (Cborsabäd) von mir April 1899 erworben, mit dreizeiliger, in dieser Fassung bisher unbekannter, 16 cm langer and 6 cm hoher Inschrift (Fig. 23 nach Abklatsch), jetzt Eigentum der Kgl. Maseen in Berlin (V. A. 3212).

Figur 2a.

1 E-kal "Sarru-kinu

2 »aknu (üit)Sel {n)iiiakku{?) ') Msur

3 iarm datt-nu iar kiMaii »ar «tat A[igur].

1 „Palast Sargons,

2 „des PriesterB des Bei, des Statthalters, des Assur,

3 „des mäcbtigen Königs, Königs der „Welt, Königs von Assnr".

■ATKRIALIEN ZUR Ät.TEREK GESCHICnTK ARHRNIEHS CKD MESOPOTAMIENS. iv

37. Backsteinfragment, gleicher Provenienz nnd Erwerbnng, die bekannte fünfzeilige sumerische Inschrift Sargon's ') in wenig dentlicher Ängführnng tragend.

Die in Fig. 24 wiedergegebene Aufnahme nach dem Original ist ver- hältnismäßig klar an sge fallen.

38. Ein weiteres Exemplar derselben Inschrift (Fig. 25) im Masenm za Tiflis, 8. Zeitschr. f. Asayriol. XIII (1898) S. 309. Wie die zahlreichen in Tiflis

J'igar 25.

außerhalb des Museums angetroffenen Fälschungen*) mesopotamisch-babylonischer Fabrik, so wird auch dieses echte Stück von Kerbela-Pilgern heimgebracht sein. Z. 2 beginnt sicher mit "t^Jl- «'"« nn-dii, wie bisher schon angenommen, aber nicht allerseits als sieber betrachtet wnrde.

b) Sanliertb. 39. Ziegel,"im Besitz des Mudir der Senia (der Verwaltung der Snltansgüter) zn Gwär, auf dem linken Zabufer, gegenüber der Ngöb-Tannel-Anlage (s. u. No. 33). In Mosul, wohin ihn der Chef der Senia für mich kommen Heß, copiert nnd abgeklatscht*) (Fig. 26).

1) Über die bisher bekaonten Exemplare der Insctirift, einer Anzahl (nach Wincklcr 4 ganze nnd Fragroeote von zweien) im Britischen Museum und 0 im Louvre, vergleiche Jensen, ZeitBchr. f. Assyr. II 213 f.; Amiaud ebd. 346; Lehmann chd. 450 f. Herausgegeben igt die Inschrift bei Lavard, Texts fol 82 D; A. de Longpc^rier, Notice des antiquiti^s assyricnnes etc. au Louvre, 3. ^d. Paris 1854 No. 38 4 42; zuletzt von Winckler, Keilschriftloxte Sargon's, 1 S. 193; II Tafel 49 No. G

2) Zeitschr. f. Abs. a. a. 0. und Mitteii. d. Googr. Ges. in Hamburg XV (18M) S. 189.

3) Berl Sitzungsber, 190O S. 628 sub 13. Ycrhandl. Berl. anthrop. Ges. 1900 S. 445; 617; 1901 S. 324 f.

AbbdiEB. d. K. Oh. d WUt. n GCtllnoii Pkll -lilat Kl. N. F. Bind S.i. T

49

50 C. y. LEHMANS-BAtrPT,

1 miluSiH-a^e'irba iar kieiati sar (ntäl)A>KUT

2 dÜTu u »al-^u{-u?) »a alt EAK. ZI

3 pa-na-a [ei-iii] v-ee-ptK,

1 „Sanherib, König der Welt, König von Asefrien,

2 bat Mauer und AuBenmauer der Stadt KAK. Zt,

3 die frühere (^ wie früher), neu erbauen lagaen".

Damit ist ein beseereg , erst die historische Würdignng ermöglichendes Exemplar der Inschrift I R 7 sub H: „Inscription on bricks from Sbamamak'), Hazeh S. W. of Arbela" gewonnen.

Wahrscheinlichste Provenienz unseres Kxemplars: der bedeutende, auf der Route Owär-Arbcla von uns besuchte assyrische ,.TeIl Gasyr" (Kasr), daraas „Hazeh" ortenbar verstümmelt'). Der Backstein sichert die Lage des Feldlagers von KAK. ZI, von welchem aus Assurnasirabal III (Annalen Col. I 2'i f.) u. A. drei „Feldzüge" (in Wahrheit kleine Razzia's")) gegen den Scheich JJflr-Adad von Dagara (in den Arbela benachbarten Bergdistricten) unternahm.

•80. Backstein, damals im Besitze des Davfid-Effendi, Mosul, mit dreizeiliger Inschrift (Fig. 27 nach Abklatsch).

1 "'(tiu) Sin-afit-irba liarru rabtH-u) sarru dannu sar kUiati

2 iar (mat)AäsuT düru u(P) xal-^u-u Sa alt Bar-s\ip\

3 eS-Siä u-ge-pig-ma ti-idkkir h*tr-\sa-nü].

1 Sanberib, der große König, der mächtige Künig, der Künig der Weit,

2 der König von Assiir, )iat Mauer uod Wall von Horsippa

3 neu erbauen lassen und naldgcbirgglcicb erhöbt.

1) Im Inbaltsverzeicbnis statt dessen : Shemamek.

2) S. Layard, Niniveh and Babylon p. 223 If. und vgl. Hommel, Ueschichtc Itabjrloniens und Asgyriens S. 565 Anm., Streck ZA. XV (1900) S. 2ß8. Layard bericbtct über den „Kasr of Sho- roamok" : n^ hc mound is botb largc and lofty and is surrounded by the remains of an eartben ombankment. It is divided almoat into two equal parts by a ravinc or watercourse, wbore an aecent probably once led from the piain to the edilicc on the sumniit of the platform . . . Awad had opened several deep trenchcs and tunnels in tbe mound and had discovered Chambers with walls of plain sundried bricks, othcrs panelied round tbc Iower part with slals of reddish limeatone about 3'/, or 4 feet high. He had also found inscribcd bricks, nitb inseriptions declaring tbat Sennacberib had here built a city or rathcr palace, for the name of wbich written t^- *~^^, KAK. ZU I cannot suggest a reading.

3) Von l'eiaer, Koilinschriftl. Bibl. I 77 '*), mit Unrerht beanstandete Nachricht.

50

HATtmiALIEN ZUIt ÄLTtUU:K ÜESCHICHTt: AIIHENIBNS UND HbSOPOTAHlENS. 51

Daß Sanherib, der Zerstörer Babylons, Borsippa befestigt hat, ist m. W. neu nnd eröffnet einen interei^santen Einblick in die Politik des Königs der Provinz Babylonien gegenüber. Borsippa sollte offenbar als deren Hauptstadt an Babylons Stelle treten , und in Borsippa wird Assarhaddon als Statthalter von Babylonien residiert haben.

31. 33. Zwei Backsteine mit sechszeiligcr gleichlautender Inschrift, identisch mit 1 R 7 No. VIII C aus Tarbis.

a) 41 qcm, jetzt Eigentnm der Kgl. Museen (V. A. 3215), Inschrift (Fig. 28 nach Abklatsch) 24 cm breit, 21 cm hoch.

Figur 28. b) 41 X 42 cm, Inschrift {Fig. 29 nach dem im Besitz der Expedition be- findlichen Original) 18 cm hoch, 22 cm breit,

7* 51

U. F. LBBU AMM-

e) As»rhaddoii.

33. Assyrische Felsschrift vom „Ngftb"- Tunnel, jetzt Berliner Musenm V. Ä. 3315. Dieae Inschrift wurde von Layard bei den Ausgrabungen in Nimmd entdeckt') ond veröffentlicht*), ohne daß viel daraus zn machen war. Man schwankte sogar bezüglich des Königs, von dem sie herrühre. Über ihren Verbleib war nichts bekannt; die Annahme, daß sie in London sei'), war irrig. Erst Fr. V. Scbeil hat, nachdem er die Inschrift 1894 bei den französischen Dominikanern in Mosnl gesehen hatte, die Aufmerksamkeit wieder aaf sie ge- richtet. Bei den Dominikanern in Mosul, von denen mir der Stein bei meinem zweiten Aufenthalt in Mosnl höchst dankenswerter Weise überwiesen wurde, habe ich den Abklatsch (Fig. 30) genommen, ehe er, da er sich für den ohnehin fiir mich mit großen Schwierigkeiten verknüpften Transport zu schwer erwies, in zwei Teile geteilt wurde.

Scheil's Veröffentlichung*) hatte bereits gezeigt, daß der unvollständig er- haltene Text von Assarhaddon herrührt und sieb auf die Restauration eines von Assnrna^irabal III geschaffenen Kanals bezieht , der mittels eines

1) Siehe Niaiveh and its remaiDS I 80, 1[ 199; feroer vcrgl. Niniveh and Babylon C16 An- merkung g, wo der wesentliche Inhalt richtig angegeben ist.

2) Cuneiform TeitB pl. 35.

3) Bei Bezold, Babjl.-assyr. Litteratnr S. 107 iub n.

4) Recueil XVII (1895) p. Bl— 83,

M&TEUI&LIKN ZUR ÄLTEREN GESCHICHTE ARHENIKK8 UND MESOPOTAMIENS.

Figur 30. tnnnelartigen Dnrchsticbs vom großen Zab nach Kalach-Nimrud znr Be- wässerung dieser Stadt geleitet wnrde.

Unsere Inspektion an Ort und Stelle ergab, daß diese Kestaaration anf eine Yerändernng des Durchstichs hinauslief.

Der alte von Ässumasirabal III angelegte Durchstich war verstopft, und es handelte sich darum, einen neuen Anfangi^gang für den Kanal durch die Felsen zn schlagen. Dieser neue Tunnel ist noch vorhanden und führt den Kamen A'^iifi („Tunnel"). Dagegen ist der Kanal selbst durch Aufschwemmung versiegt: das Wasser im Tunnel stagnirt. Tafel VI zeigt die G esammt- Anlage des Tunnels nach einer mühevollen Aufnahme, die ich, knietief in das Wasser des Tunnels hineinwatend und den äußersten Ausgang hinter mir lassend, er- langte. Im Hintergrande schimmert noch das Wasser des großen Zab hindurch. Es wird durch 2 Felsschranken mit je drei brückenbogenartigon Öffnungen hin- durch geführt. Diese Schranken entstehen dadurch, daß in den im Übrigen nach oben geschlossenen Tannel vun oben Lichtschächte eingelassen wurden, die wohl eine bessere Regulierung des Durchlasses ermöglichen sollten. Auf der vorderen Schranke hatte sich während der Aufnahme einer der Bewohner des benachbarten Dorfes niedergelassen. Das Gestein, ein Conglomerat (Andesit?), war an sich nicht schwer zn bearbeiten. Dagegen erforderte die Schonung und Sichemng dessen, was stehen bleiben sollte, technische Fertigkeit nnd Vorsicht

53

54 C.F. LEHHANK-HAUPT,

Der alte Dtirch»tich Asearnasirabale ist noch deutlich vorhanden. Man muÜ ihn sich aaf dem Bilde ziemlich direkt rechts von meinem Standort denken. Hier gehen vom Flosse aas senkrecht zor Flnßrichtung nnd beim damaligen Stande des großen Zab (1. April 1899) nur wenig über den Wasserspiegel emporragend ein oder mehrere Durchstiche in das Ufergebirge, die das Wasser ungefähr dahin führen, wo jetzt der Ausgang des Ttmnels, also der Beginn des eigentlichen Kanals ist- Man kann am Ufer zn der Stelle des alten Aas- gangs gelangen; die Dorfbewohner wußten auch von einer unter dem Wasser (noch?) vorhandenen Inschrift zn erzählen. Es wäre der Mühe wert, dort bei niedrigem Wasserstand nach der für die nraprünglicbe Anlage zu erwartenden Inschrift Assurnasirabal's III zn forschen.

Auch vom gegenüberliegenden Ufer bei Gwär läßt sich der alte Tunnel- eingang genan erkennen.

Die Fehler der alten Anlage waren : die zn große Kürze des Durchstichs und seine Eichtnng direkt senkrecht zum Flußbett sowie die zu geringe Er- hebung des oberen Teils der Durchlässe über den Wasserspiegel. Durch all das wurde einer Verschlammung nnd Verstopfung vorgearbeitet.

In der neuen Anlage waren diese Fehler vermieden. Im spitzen Winkel wurde das Wasser durch einen hochgewölbten Tunnel resp. Schrankendnrchlaß von genügender Höhe sehr allmählich aus dem Flusse dem eigentlichen Kanal- laufe zugeführt.

d) iBsitrbtnftbal.

*34. Schwarzes Steinfragment, in Mosul erworben (Fig. 31 nach dem Ori- ginal), mit Resten aus der Mitte von 8 Zeilen : Stück aus einer Schilderung der arabischen Feldzüge Assurbanabal's (Marsch durch die Wüste) der Annalen- Redaction des Cylinders A und des Cy linders R".

Figur 31. 54

MATERIAI.IEK ZUB ALTEREN OESCHICHTE ABMENrByS UND lUSOPOTAMIESS. 55

Ich trausscribire den Text nnter Ergänzung nur der z. T. erhaltenen Worte and füge rechts die Zeilennammer des Rassam-Cylinders, links die des bis aaf eine graphische Variante mit ihr wörtlich übereinstinunenden Cyiinders A hinzu. fCyl. A VIll Z. 69,70) 1 [A-bi-ia-ti-]u «s-lit-eä-ie-ra] (V R Col. VUI Z. 78) (Kbd. Z. 76) 2 [e-'\te-il-ti-ku gal-lmü] (Ebd. Z. 86J

(Z, 79) 3 [na-r]am iilu)Ii-taT belit mnu[ä] (Z. 92) (Z. 81) 4 [U-aia-ti-]' aar mat A-ri-h[{i (Z. 93) (Z. 90) 5 [e]rt gu-ub-ba-ni ') sa m[e] (Z. 102} (Z. 91) 6 [anA] ma^-ti-ti-gu-nu i^-p(b)u-ma (Z. 104) (Z. 92) 7 [?u-um-me]-e a-Sar *a[/-ita(-til (Z. 106) (Z. 'J4) 8 [ru-u-]ku (Z, 1Ü8)- •S5. Linke obere Ecke einer Ralksteinplatte mit Weih-Inschrift Äesnr- banabal's an den Kriegsgott Ninib nach seinem Siege über Teumman von Elam verfaßt, von mir in Nimrud aufgelesen und in meinem Besitz (Fig. 32 nach dem Original).

Figur 32. Transskription und Übersetzung (nur so weit ganze Wörter sich sichern lassen).

Atta (ili]Nin[-ffi] "•■ •'«Aäiur-ban-abli sakkanak . . . rabitH-li) . . . kaiikadtt "> re-uiH[-tnanl . ['•■mum-man . [".re]-«n,-n,[««].

C V. LEHMAIfN-BAOPT,

Dem Ootte Ninib, ABBQrbanaba), SUtthalter . . . der gro&en . . . ö den Kopf dca T?am[inaii] . [Tejamman [Te]aiiiinaii.

V. Assyrisches nnsicherer Zuweisung.

>) Weitere Fragnente tob Babll. In Babil bei Djezireh fanden sich außer den oben (S. 19 ff.) behandelten Frag- menten der colossalen Stele ÄflsnrnaHirabals III, wie dort bereits erwäbnt, noch andere and zwar mindestens drei weitere Fragmente. Zunächst

•36. „Fragment IV. Stück einer auf mindestens drei Seiten (a) Vorder- seite, b) eine Schmalseite, c) Rückseite) beschriebenen Stele mit Königshüd, also mit der nnr yorderseitig beschriebenen Stele Assnroa^irabala III keinen- falls identisch.

a) Rest der Vorderseite: Teil der Kenle, die im erhobenen rechten Arm des Königs gehalten wurde und Spuren von drei Zeilen. In der ersten »-Jf- yj (?) = (7« Za[-ma-nia].

b) Spuren (je 3—4 Zeichen) einer Anzahl Zeilen.

c) Reste von 25 Zeilen, und zwar von deren Anfängen im oberen Teile der Stele, wie die Rundung des Randes erkennen läßt. In Zeile 1 Nn~i-[ri?]; Z. 12 (iH,dä)Ni-bur.

Die Stele war an dieser Stelle 33 cm dick.

*37. Fragment V aaf zwei an einander stoßenden Seiten beschrieben.

a) Reste von 19 Zeilen einer Schmalseite. In Z. 8 (mat)Kir-{ii] Sa bi-ta-ni.

b) Geringe Sparen von 11 Zeilen einer Breitseite.

Bicke der Stele hier 29 cm. Schwerlicb zur Stele Assurnasirabals gehörig, da Beschreibung von Schmalseiten bisher nur auf vorder- and rückseitig be- schriebenen Stelen belegt.

*38. Fragment VI. Dreiseitig beschrieben nnd somit jedenfalls nicht zor Stele Assamasirabals gehörig.

An der Sapnatqnelle waren vor Assurnasirabal III nach dessen Worten auf- gestellt Bildnisse eines Tiglatpileser and von Tuldat-Ninib II, Ässnmasirabars III Vater. Ist unsere Identification der Supnatquelle mit der bei Babil richtig, woran haam zu zweifeln ist, so müssen die sicher nicht zur Stele Assamasirabals ge- hörigen Fragmente von diesen älteren Stelen herrühren. Die Nennung geo- graphischer Xamen {Na'iri, Gebirge Aibur^Kir^i unseres Hauses"), die in den benachbarten Korden gehören, ist an dieser Stelle bei allen Herrschern in glei- cher Weise zu erwarten and bildet kein nnterscheidendes Merkmal.

MATEniALIES ZUR ÄLTEREN GESCHICHTE AHMESIKKS UKD MESOPOTAMIENS. 57

b> Die Skulpturen tob Maltiajt ■).

39—42. Über die Lage dieser Skulptnren in dem nach Dehök von der Route Elkr>sch-Peachcbabür ostwärts führenden Seitentale (s. o. S. 47) habe ich Näheres an anderer Stelle angegeben '). Daß sie bisher nur ungenügend bekannt waren, ist vielfach beklagt worden. Die auf Zeichnungen beruhenden Reproduktionen bei Place (pl. 45) und bei Layard *) stehen mit einander verschiedentlich im Widerspruch, und eine photographische Aufnahme erschien dringend geboten, wie das zuletzt v. LuBchan in den „Ausgrabungen in Sendschirli" J S. 23 betont hat.

Das Photographieren war mit besonderen Schwierigkeiten verknüpft. Die Skulpturen befinden sich hoch oben an der Felswand: Dauer des Aufstiegs vom Talboden aus etwa 25 Min. Nur ein äußerst schmaler Felsabsatz ist vor den Skulpturen stehen geblieben.

Da es sich in der viermal wiederholten Darstellung um eine lange Reihe von nahezu lebensgroßen Figuren bandelt und die Aufnahme je eine ganze Gruppe umfassen sollte, so mußten alle möglichen Kunstgriffe angewendet werden , um sie der Höhe und Länge nach richtig iu den Focus zu bekommen.

Um die in sehr niedrigem Relief gearbeiteten Figuren bei ungünstiger Be- leuchtung einigermaßen aus dem Gestein hervortreten zu lassen , mußte ich sie während der Aufnahmen feucht erbalten , wobei mich die Mitglieder meiner Cavallerie-Escorte eifrig unterstützten.

Dargestellt sind jedesmal: eine stehende männliche Gestalt, offenbar der königliche Besteller der Skulpturen, rechts gewandt; ihm entgegenschreitend sieben Göttergestalten links gewandt, die zweite auf einem Throne sitzend, sämmtlich von Tieren getragen. Hinter ihnen den Zug beschließend eine mit der erstgenannten anscheinend identische männliche Gestalt links gewandt.

Zu den vier Wiederholungen ist im Einzelnen Folgendes zu bemerken:

39. Die am Weitesten nach links (für den Beschauer geographisch ge- sprochen: am weitesten thalauf, nach Dehök zu) angebrachte Gruppe (Fig. 33) zeigt zwischen der dritten and der vierten Göttergestalt die viereckige Öffnung einer kleinen Felsenkammer, deren Zweck nicht weiter ersichtlich ist und die auch an ihren Wänden keine Inschrift trägt. Möglicherweise war sie früher mit einer Stein- oder Metallplatte verschlossen, die eine Inschrift des Urhebers der ganzen Anlage trug.

40. Die zweite Gruppe von links ist am deutlichsten erhalten und in der Aufnahme (Tafel VII) verhältnismäßig am Besten herausgekommen.

41. Für die dritte Gruppe fehlt es mir zur Zeit an einer für die Repro- duktion tauglichen Aufnahme.

43. Die vierte Gruppe befindet sich abseits von der Gesammtreihe 1 3, etwa 100 m weiter nach rechts, talab. Sie ist von den Hauptskulptaren nicht

1) Verb. Ber). anthrop. Oea. 1899 S. 591 f.

2) Niniveh and its remaini I 203.

C. F. LKUM

FiKur nn.

ZU erblicken und nur auf schmalem halsbrecherischem Wege durch dorniges Grestrüpp zu erreichen, Es ist erklärlich, daß diese vierte Gruppe Place, der nur drei wiedergibt, entgangen ist. Layard dagegen ist sie, wie mir, von kundigen Anwohnern gezeigt worden (Fig. 34).

Es wäre sehr erwünscht, wenn diese, freilich nicht überdeutlicheu photo- grapbischen Reproduktionen dazu helfen konnten, den Stilcharakter nnd die Zeit dieser Skulptnren etwas näher zu bestimmen.

Daß die babylonisch-assyrischen Gottheiten in Tiergestalt vorgestellt werden und daß dem antfaropomorphen Götterbilde sein „Tier" , d. h. ein aus Bestand- teilen verschiedener Tiere znsammengesetztes Mischwesen beigesellt werden konnte und wurde, ist bekannt. Die Darstellung von Göttern auf Tieren da- gegen betrachte ich, wie mehrfach betont, seit Langem als eine Entlehnung aus dem „chetitiacheu" Westen.

Die Skulpturen von Maltaiya zeigen, wie namentlich bei einer Ver- größerung durch Projektion hervortritt, mehrfach hethitisirende Züge. Anderer-

SlATGItlALIEN ZDR ÄLTEREN OESCHICUTK ARUKNIl^NS DND HESOPOTAMIKNS.

Fignr 34. Seite ist äie Figttr des Stehenden doch wohl deutlich als assyrischer König charak- terisiert.

e) Einzelne.

*43. Gelblich weisser, rot geäderter Kiesel (Fig. 36) mit dreizeiliger Inschrift, von der Expedition in MobdI erworben.

Kückseite anbeschrieben. Linker and unterer Rand wohl erhalten, rechts (nnd möglicher Weise oben) fehlt etwas; doch sind auch hier die Ränder ver- hältnismäßig glatt, so daß eher ein Abschleifen durch langes Liegen im Wasser,

Figur 35 (",). als ein Abbrechen des zudem recht harten Gresteins vorzuliegen scheint. Da in Zeile 2 das Wort für „Fluß" vorkommt, so ist es nicht atisgeschlossen, daß der Stein be- stimmt war, als Zauber oder Beschwörung in ein Gewässer geworfen zu werden.

8* 59

60

C. F. LEIIMANN-UiUPT,

I -+ I -+ « "

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^^ jp^ Et- <

Da in Zeile 3 das Zeichen tür auseinander gezerrt ist, so wird in Z. 1 J •'»7-, and wohl beide Male, za I"">f- iiptii (sumer, e») „BeschwÖrnng" znsammen- znziehen, nicht \ »-»Jf" I (Marduk) ->^ « (SamaS) zu lesen sein.

Z. 2. 3 : näru anu 'il,(p)-lu j Fluß, dem

im-fur I löse

*44. Skulptur anf granem (basaltischen?) Gestein (Fig. iJli nach dem Ori- ginal), in Charput von mir erworben. Kampfscene. Die Gegner tragen Schilde

Figur 36 (ca, V*)-

verschiedener Form. Über die Provenienz war nichts zu erfahren. Doch steht nach Mitteilong des Geologen Mr. Huntington von der amerikanischen Mission in Charput das Gestein in der dortigen Umgegend an.

Die Darstellung gehört wohl in die assyrische Zeit, enthält aber, soweit ich

»ATEItlALIEN ZPR Xl.TKKEN ÖESCIIICIITK AltUKNIENS UND MESOPOTAMIENS. 61

sehe, nichts im eigentlichen i^inne Assyrisches, kann daher wohl ans dem öst- lichen Klein-Äsien stammen. Dem widerspricht anscheinend auch die Form der Schilde nicht: der links zeigt Anklänge an Eigentümlichkeiten der Cheta- Schilde ').

VI. Assyrische Inschriften Torarmenischer Könige.

■) Die iDHchrlfteD der Sardursbur;. 45 17. Drei Inschriften Sardor's (I), Sohnes des Lntipris, auf den riesigen Blocken der dem Vanf eisen im Westen nach dem Vansee zu vorgebauten Sardnrsborg (Fig. 37) % die zugleich das großartigste mir bekannte Beispiel iür

Figur 37. vorarmenischen Manerbau aus großen regelmäßig behanenen Steinen darstellt. Die Leiter bildet zugleich durch die Zahl ihrer den üblichen Abstand haltenden Sprossen einen bequemen Maßstab.

Die Abbildung veranschaulicht zugleich die Stellung der Inschriften (jedes- mal in der oberen Lage des angefeuchteten Teiles). Von den beiden wohlbe- kannten, aber bisher nur ungenügend oder garnicht im Originaltext pnblicierten Inschriften (Sayce 1 und 2) gebe ich die eine No. 44 (Sayce 1 siebenzeilig , an der vom Beschauer linken Ecke der abgebildeten Seite oberhalb der Leiter in der obersten Lage) in Figur 38 nach unserem Abklatsche, die andere Ko. 45 (Sayce No. 2 acbtzeilig, an der am weitesten nach rechts befindlichen von den

1) W. Max Müller, Europa und Asien nach ägyptischen Denkmälern S. 328, 3G1.

2) Vgl. die Aufnahme Verh. Berl, anthrop. Ges. 1900 Tafel I No. 1 ; doch sind dort in der Repro- duction die umrisse und die Schichtung dereinzelnen riesigen Blückenicht eben deutlidi herausgekommen.

C. F. LKHHANK

drei auf Figur 37 ersichtlichen Stellen in der zweiten Steinlage von oben) nach meiner photographischen Fernaafnafame in Fig. 39 wieder.

Figur Hit.

*47. Dazn gesellt sich (Fig. 40 nach 'unserem Abklatsch) in der Mitte zwischen No. 45 and 46 in der dritten Steinlage , und zwar auf dem dritten riesigen Blocke von links, eine von unserer Expedition neu anfgefnndene nur in den An- fängen erhaltene Inschrift.

Fipur 40. Der Beginn aller drei Inschriften lautet gleichmäßig :

MaTEIHALIEN zur älteren GESCHICHTE ABMRMENS DND MESOPOTAMIENS. 63

IM (= egirtu, du^pu) ia «^Sardur abli •"Lu-ti-ip-ri iarri rabi-e .... ^Inschrift (BotscLaft) Sardurg '), des großen Königs" .... b) Die Opfernlsehe auf dem Tanfelseu. *48. Von Sardnr I rührt, nach dem Schriftcharakter und der Örtlichkeit zu urteilen, höchst wahrscheinlich auch her die assyrische Inschrift in einer von mir während der Expedition auf der Südseite des Vanfelsens nahe dem Gipfel- kamm entdeckten, ans dem lebenden (leetein gehauenen Nische, deren zwei er- haltene Wandungen die eine spärlichste, die andere (Fig. 40 nach Abklatsch) reichliche inschriftliche Spuren zeigten*).

Ihr Inhalt, der von Opfergahen, u. A. „8 Ochsen"; Büffeln" spricht, rechtfertigt die Bezeichnung als üpferniache. Z. 10 und passim: nmdn hm hu-niu-{ifs-)Ku.

c) Die Bsajrlselieu Versionen der beideu ebaldlscli-Bssyrlseheu Bllln^nen. Der Vollständigkeit halber seien schon hier die assyrischen Versionen der beiden Bilinguen, der Ispninis-Menuas- Stele vom Kelischin und der Stele von Topzauä, aufgeführt, während alles Nähere über diese Bilinguen und die gegen- seitigen Beziehungen der beiden Versionen in einen anderen Zusammenhang gehört.

1) Die Frage, ob dieser Sardur I, Sohn des Lutipris, Künig von Nairi mit dem Nachfolger Arams von Urartu ynd Gegner Salmanassarg II , Sardur II von Urartu , dem Vater des Ispuinis, identisch sei (Terh. Berl. antlirop, Ges. 1894 S, 4f6), liißt sich auf Grund des vorhandenen Materials nicht mit Sicherheit entscheiden.

2) Berliner Sitznngsber. 1900 Seite 626 sub 14a,

49. Die assyrische In- schrift auf der Westseite des Kel-ä-^n, der blauen (grünen ')) Stele, wurde von ihrem Ent- decker de Morgan zugleich mit der längst bekannten cbaldi- acben Inschrift der Ostseite nach seinem Abklatsche pnbli- ciert*). Danach resp. nach dem (ripsaiisguß des Abklatsches wiederholt von meinem Reise- gefährten Anatole Heft 1. Es Hegt jedoch eine bei unserem BesQch an Ort und Stelle von ihm gefertigte Photographie der assyrischen Inschrift vor, die, wenn auch nicht ganz so deutlich wie zu wünschen, doch als einzige Reprodnction des Originals vonWertist(Fig. 42),

Über den Text s. znletzt : Berl. Sitzungsber. 1900 S.621 sub 17; Journal of the Royal Asiatic Society, Oktober 1901, pag.6B3ff. (A.H.Sayce); Ana- tole Heft 1/1904; Zeitschrift der Deutschen Morgenländi- schen Gresellschaft {ZDMÜ.} 58 (1904) S. 825 ff.

•60. Die assyrische Ver- sion der Stele Rusas' I von Topzanä ist, soweit einiger- maßen erhalten, von mir ZDMG. B8 (1904) S. 834 in Autograpbie veröffentlicht ^■*P" *2. worden.

Über die historischen Ergebnisse s. ßerl. Sitzungsberichte 1900 S. 630 ff. Verh. Berl. anthrop. Gesellsch. 1900 S. 434 ff. und ZDMG. a. 0. S. 837.

1) ZDMG. 68 S. 850. Anm. 3.

2) Excnrsion scientitique en Ferse par J. de Morgan. Tome Quatritmc. Recbercbea arcbi'o- logiqucs, PremiJTe partie. Paris 1896 pl. XXVI (vgl. die Photographie der Stele pl. XXV).

MATERIALIEN ZDR ÄLTEREN GKSCHICHTK ARMBNIENS UND MKSOPOTAHIKNS.

Zweiter Abschnitt.

Materialien zur Kultur und zur Herltunft der Clialder, vomehmlid) aus den Ausgrabungen auf Toprakloläli bei Van.

Von der Knltar der vorarmenischen Chalder geben zunächst neben ihren Inschriften ihre Felsenkammern und Felsen-Burgen eine Voratelkng: aber irgend- welche eingehendere Kenntnis war selbstverständlich nur dnrch Ausgrabungen zu erzielen.

Die Burg Toprakkaläh ') bei Van empfahl sich der Expedition za diesem Zwecke, einmal weil sie während der ganzen zweiten Hälfte der Existenz des chaldischen Reiches den Sitz des Hauptgottes und die Residenz der Könige gebildet hatte, sodann weil Versuchsgrabungen der Engländer, leider sehr wenig systematisch betrieben, bereits wertvolle Ergebnisse geliefert hatten, ohne doch allem Anscheine nach entfernt zu erschöpfen, was die auf dem Felsräcken auf- gehäuften Schutt- und Erdmassen bargen. Denn nachdem die Engländer längst ihre Ausgrabungen eingestellt hatten, kamen fortgesetzt noch sehr bedeutende Stücke eben jener Provenienz in den Handel.

Außer dem Britischen Musenm, in dessen altorientalischen Sammlungen die transportablen Fundstiicke der englischen Ausgrabungen Aufnahme gefunden haben, sind besonders die Königlichen Museen zu Berlin in den Besitz einiger interessanter Zeugnisse chaldischer Kunstfertigkeit gelangt, die der vorder- asiatischen Sammlang (V. Ä.) einverleibt worden sind. Der Ueneralverwaltung spreche ich fiir die Erlaubnis, eine Anzahl der wichtigsten bisher unveröffent- lichten Stücke zu photographieren und zum Vergleich mit unserem Material zu veröffentlichen, meinen aufrichtigsten Dank aus.

Für mich liegt das Hauptinteresse bei der Betrachtung der chaldischen Kultur in dem Bestreben, Anhaltspunkte für die älteren Sitze und die früheren kulturellen Beziehungen des Volkes zu finden^).

1) So, oder noch mehr nath Tojirakkali'h hin, die rcgelmüBige Aussprache; urspr. Toprak- katah (türk.) „Erdfestung".

2) Für die vorliegende Ahhaiidlung tritt sekundär ein weiterer Gesictitspunkt hinzu. Die Hoffnung, dafi die deutschen Ausgrabungsfunde von Toprakkaiaii in richtiger Würdigung ihrer archäologischen Bedeutung als Ganzes von einem einbei mischen Museum erworhen werden möchten, hat eich bisher nicht verwirklicht. Für den extremen Fall einer Teilung oder gar einer Zer- splitterung möge äie Zusammengehörigkeit vrenigstens literarisch gewahrt bleiben, nbne daB eine

AkkdlgB. i. S. Qu. d. TTIiL iD afittingen. rhil.-biit. XI. N. F. Bul >, t i*

1

OD C. F. LBHl£ANIf-BA.JDPT,

Die Urartäer-Chalder sind Dämlich ersichtlicbermaßen ') erst in historisclier Zeit ins heutige Armenien eingewandert. Bort kSnnen wir ihre Geschichte von der ersten Hälfte des nennten bis gegen das Ende des siebenten oder den Anfang des sechsten vorchristlichen Jahrhanderts verfolgen.

Der Name Urartn tritt znm ersten Male bei AssnmaHirabal III anf, der (s. oben S. 25) in der Standard-Inschrift seine Eroberungen in nördlicher Rich- tung als von der Supnatquelle bis nach Nirbu Sa f-Uäiii nnd in einer Va- riante bis nach Urartn reichend bezeichnet. Daß die Snpnatqaelle, entgegen der früheren Annahme, nicht in Armenien liegt, wissen wir jetzt (oben S. 22, 31) ebenso daß Nirba im Tnr-'Abdin *) also gleichfalls links nnd südlich des Tigris belegen ist. Die Variante steckt den Kriegszügen des Königs ein weiteres Ziel.

Näher in unseren Gesichtskreis treten die Urartaer erst unter Assnrna^ira- bal's III Sohne Salmanassar II (oben S. 31 ff.). Nördlich nnd nordöstlich vom Tigristunnel um den Arsanias wohnen zu seiner Zeit die Urartaer, dort ist ArzaSknn, die Hauptstadt Aram's von Ur^rta, zu suchen.

Zu Tiglatpileser's I Zeit haben dagegen in Armenien noch keine Urartaer gesessen. Denn er zählt bei seinen Feldziigen gegen die Na tri- Gebiete (oben H. 16) die sämmtlichen diesen angehörigen Völker einschließlich der um den Vansee wohnenden auf, darunter auch solche, die in der späteren Zeit in den assyrischen wie z. T. in den cbaldischen Inschriften begegnen, so besonders den nördlichsten dieser Staaten, Daia^ni nnd deren südöstlichsten Tummi. Urartn dagegen wird mit keinem Worte erwähnt, obgleich Tiglatpüeser I z. T. das Gebiet selbst durchzogen hat, in welchem Salmanassar II die Urartaer findet. Und an den Vansee, das „Meer von NaVri" *), namentlich an sein Öst- liches Ufer, sind die Urartaer selbst unter Aram von Urartu, also während des größeren Teils von Salmanassar's II Regierung, anscheinend noch nicht vor- gedrungen.

Der Schluß ist nicht abzuweisen, daß die Urartäer-Chalder erst in der zwischen Tiglatpüeser I (um 1000 v. Chr.*)) und Assurnaeirabal (884—60 v. Chr.) Übenden Zeit in ihre Sitze einzuwandern begonnen haben. Aber woher?

vollständige Aofzfthlang »11 der zablloseo Fundstücke oder auch nur aller vertretenen Gruppen hier beabsichtigt wftre. Diesen Gesichtspunkt rechtfertigt es auch, wenn die vereinzelten auf To- prakkaläh gomachteD inschrifüicben Funde als wesentliche Bestandteile der Sammlung hier einhe- zogen und vorläufig besprochen werden. Es trifft sich übrigens, daß sie fast alle nach der kultur- historischen Seite kaum minder bedeutsam sind denn als epigraphisch- oder paläographisch-histo- rische Dokumente. .

1) Klio IV (1904) 8. 391 Anm. 5.

2) M. Streck, Zeitschr. f. Assyriologie XIU (1698) S. 82—87.

3) Vgl. M. SUeck, Z. f. Ass. XIT S. 119: „In ättererer Zeit, so noch anter Tiglatpileser I, bt der Bereich des Vansees assyrischerseits noch einfach in die Bezeichnung Nairi eingeschtossen. Erst seit ABBumE^irpftl, möglicherweise parallel mit der Gründung des sog. alt- oder vorarmaniscben Reiches, taucht der Name Urartu auf, der in der Folge genau von Nairi auseinaud«rgehalt«n wird".

4) Siehe meine ,Zwei Hauptprobleme", so'wie Klio IV S. 111, S. 260f,; VI S. 536. Nach der an dem nnkorrigierten Datum von Bavi&n festhaltenden Anschauung um 1100 v. Chr.

MATBIUALIBN ZUR ALTKHEN QESCHIOHTE ABHÜNIUNS OND UBS0F0TAHIKN8. 67

Drai RichtnngeQ könoen in Betracht kommen :

1) die von Osten her, aus Äzerl>aidjän, namentlich anf der Roate Täbriz- Bajazet durch das aordwestlich des Urmiasees belegene Grebiet, für welches, gleichfalls seit Assarna^irabal III, der Name Glilzan (Eirzan) bezeugt ist.

2] die von Nordosten ber sei es a) über den den Kankasns central darch- Bclmeidenden Paß (heate die igrasiniscbe Heerstraße'), das ist der Weg, den später die Eimmerier genommen haben, sei es b) um das Ostende des Kankasos hemm dorcb den Paß von Derbent am kaspischen Meer (Einfallspforte der iranischen Skythen in Asien).

3) die von Westen her, dem Verlaufe der thrakischen Einwanderung ent- sprechend. Jede neue Woge derselben äußerte ihre letzten Wirkongen in dem Vorrücken der älteren Insassen der Nichtindogermanen wie der, diese vor sich her schiebenden, älteren Schichten der eingedrungenen indogermanisch- thrakischen Völkerschaften von Westen nach Osten *), wie wir es in historischer Zeit an den nichtindogermanischen Moschern und Tibareneru und an den zu den tbrakisch-phrygischen Völkern gehörigen Armeniern verfolgen können.

In ihren historischen Sitzen haben die Chalder kulturell einen sehr nach- haltigen Einfluß von Seiten ihrer politischen Feinde, der Asayrer, erfahren, der sich am deutlichsten in der Annahme der assyrischen Keilschrift für ihre dem Assyrischen gänzlich fremde Sprache*), sowie in dem engen Anschluß der chaldischen an den Tenor der assyrischen Inschriften und deren Wandlungen*) bekundet.

Die Fundstücke vom Toprakkaläh stammen nun größtenteils erst ans der zweiten Hälfte der historischen Periode. Der Felsrücken ist zur Hanptborg des Chalderreiches erst nach Tiglatpileser's III Siegeszug (736 v. Chr.) ge- worden, und der Ausbau und die Äusschmücknng des Tempels nnd der übrigen Gebäude sind allem Anschein nach erst unter Rnsas II und Rnsas III in der Zeit zwischen rund 680 and 600*) etwa erfolgt. Indessen treten zu der im alten Orient besonders nachdrücklich, hervortretenden allgemeinen Kontinoität jedweder kulturellen Entwicklung bei den Chaldem noch eine Anzahl das knl- torelle Beharrongs- Vermögen steigernder Elemente hinzu: so die theokratisch- ritnelle *) und damit conservative Anlage des chaldischen Staats und der ihn be- herrschenden Anschauungen, die große Freiheitsliebe und der Selbständigkeits- drang der Chalder. Es wäre daher verwunderlich, wenn die ans älterer Zeit über- kommenen Eultorzustände und -Errungenschaften sich nicht zu einem guten

1) Za den hier in Betracht kommendeo priucipiellen Fn^en vgl. Elio IV S. 892 Abs. 2 v. u.

2) Über die Frage der Zusammengehörigkeit dea Chaldischen, dieser weder semitischen noch indogermaDiichen Sprache, mit den heutigen Sprachen des Kaukasus, ipeciell dem Georgischen, Tgl. znletzt Berl. Sitzungsberichte 1900 S. 623 Anm. 1.

9) ZDHO. 16 S. HO f.; 58 S. 829.

4) Znr Datierung s. Verb. d. XIII. Intern. Or.-Kongresses S. IM, ZDMG. bB S. 82.

5) Verh. Beri. anthrop. Qes. 1892 S. 486 f.

Teile auch in denjenigen Zweigen nnverändert oder wenig modificirt erhalten hätten, die dem assyrischen £inflnsse offen standen, geschweige denn auf solchen Gebieten, ffir welche die Cbalder die Lehrmeister der übrigen Völker geworden sind. Ob die so gewonnenen Anhaltspunkte für die von den Chaldem in ihre neaen Sitze mitgebrachte Kultar genügen würde, am die Frage ihrer Her- knnft entscheidend zu beantworten, ließ sich nicht voraussehen.

Wir werden finden, daß es der Fall ist.

£3 ergeben sich nämlich nngesncht eine Reihe von Analogien and Bezie- hungen zur mykenischen Kultar in Technik, Formensprache und Knltas. Sie werden, falls nicht darch entgegenstehende Beobachtungen anfgehoben oder in ihrer Bedeutung gemindert, aas folgendem Gesichtspunkte als Argumente für eine Herkunft der Cbalder von Westen her verwertet werden dürfen').

In der mykenischen Kultar ist (rriechisches und Vorgriecbisches vermischt. Dem vorgriechischen nichtindoger manischen Element ich bezeichne es am Liebsten nach dem historisch wichtigsten und greifbarsten Volke der be- treffenden „hleinasiatischen" Gruppe als das „karische" kommt ein wesent- licher Anteil an der Ausbildung der technischen Errungenschaften za, die die ägäisch-my kenische Kultur auszeichnet.

Mit Kecht bat ferner Furtwangler betont, daß Kultur und Wesen der lonier eine nahe Verwandtschaft zn dem der ,Mykenäer' zeigt. Das beruht meines Erachtens zu einem guten Teil darauf, daß die Mischung von griechischem and „karischem" Blut bei den loniern alle Zeit lebendig und wirksam blieb. Sie brachten sie nach Klein-Asien mit, als sie durch die dorische Wanderung dahin vertrieben wurden, und in der neuen Heimat wurden sie durch weitere Zuführung karischen Blutes (hier im engeren Sinne gesprochen) aufrecht erhalten.

Daß die kretische Kultur in ihren früheren Schiebten, wie sie die Paläste zu Knossos und Fhaistos in ihrer älteren Gestalt darstellen, noch als rein ,kari8ch', ohne griechischen Einschlag, za betrachten ist, wird immer wahr- scheinlicher *).

Je näher nun ein kleinasiatisches Volk der „Karer''-Grappe sei es stammverwandt, sei es wenn auch nicht im engsten Sinne benachbart ist, um so engere Beziehungen zur „karischen" und damit zu einem Hauptelement der mykenischen Kultur wird man zu finden erwarten. Umgekehrt wird aus derartigen mykenischen Beziehungen eines dem kleinasiatischen Westen relativ fernen

1) Zum folgenden vergleiche „Aus und um Kreta" Kilo 17 (1904), bes. S. 389 ff.

2) Dürpfelds ADschanong, Athenische Mittheilungen XXXI 190Ö S. 261 ff., daB in PhaistoB and KntMKOB zwei Palastanlagen tod weBentlich Terschiedenem Typus einander ablQsen, von denen die durch das Auftreten des Hegaron gekennzeichnete jüngere Form vordorisch-gTiechisch, achäisch im Gegensatz zur älteren .karischen' sei, wird zwar von Hackende, Annual of the BriUsh Scbool at Athens XI (erschienen 1906) p. 181—223 lebhaft und wirksam bestritten. Aber nicht das Vorhandensein der einheimiach-kretischen Ornndschicht wird geleugnet, sondern nur ihre Ablösung durch eine griechisch-achäische, durch das Megaron cbarakteriBierte Schiebt.

UATEßIAl,IKN ZUR ALTÜBEN GKSCfUCBTE A&UKNIEHS UND UI'SOPOtAKIBKS. 69

Volkes bis znm G-egenbeweiBe der Schluß sei es aaf Verwandt- schaft sei es auf vormalige, wenn anch nicht notwendiger Weise enge Nachbarachaft zu der „Karer''-Grrnppe erlaubt sein.

über den Gang der von meinem Reisegefährten geleiteten, von uns Beiden in gleicher Weise überwachten Ausgrabungen auf Toprakkaläh berichten im ein- zelnen unsere in den Verhandlungen der Berliner anthropologischen Gesellschaft 1898 S. 678-590; 1900 S. 29/66 abgedruckten Berichte i).

Ich bringe hier nur die als Fundstellen namentlich in Betracht kommenden Ortlichkeiten in Erinnerung. Die dortigen umfangreichen und sehr interessanten Anlagen im lebendigen Felsen haben keine Einzelfande geliefert.

1) Der aus steinernen Quadern erbaute Tempel des Gottes Chaldis auf dem nördlichen Teile des nordsüdlich verlaufenden Felarückens, bei den englischen Ausgrabaugen in den oberen Schichten ziemlich ausgeräumt, von uns in den Fundamenten freigelegt.

2) Ein grosses aus lufttrockenen Lehmziegeln aufgeführtes Gebäude, nördlich hinter dem Tempel belegen. Etwa der ältere unter Easas I, bei der Umsiedlung vom Yaufelsen her, provisorisch erbaute Tempel?').

3) Der Vorratsraum (das Magazin, nicht ,der Weinkeller') der Burg and des Tempels, etwas südlich von der Südwestfront des Tempels unterhalb des Felsengrates, auf dessen Ostseite belegen.

4) Das von uns sogenannte ,Totenhaus', eine langgestreckte Anlage südlich von der Südwestfront des Tempels auf dem westlichen Hange des Felsens in halber Höhe, also ungefähr gegenüber dem Vorratsraum nur etwas tiefer be- legen. Mauerwerk aus schönen Hausteinen ist nur an der östlichen, an den Felsenhang angelehnten Seite streckenweise bemerkbar und ist wohl auf den andern drei Seiten niemals vorhanden gewesen, also eigentlich kein Haas son- dern mehr eine Art von Terrasse. In dem hier am Bergeshange aufgehäuften Erdreich bemerkt man große Lagen von menschlichen Knochen, untermischt mit zahlreichem Tiergebein. Diese Lagen laufen mit dem Berghange parallel, also schräg hinab und sind von einander durch 30 bis 40 cm tiefe Erd- und Lehmschichten geschieden. Wir zählten an einer Stelle vier solcher Schichten; an andern, tieferen, mögen 6 bis 7 Schichten vorhanden gewesen sein. Die Knochen und die darüber gelagerte Erde müssen von der Höhe herontergeschüttet sein.

5) Ein südlich unmittelbar an den HVorrathsraum" anstoßendes Gebäude. Zwischen Tempel und Todtenhaus wurde am Westhange noch an zwei weiteren

Stellen gegraben :

6) Mehr nach Süden dem Todtenhause zu, wo sehr bald Backstein-Mauern und verkohlte Balkenlagen zu Tage traten.

7) Mehr nordwärts dem Tempel zu.

1) Siehe specieU Verb. Berl. anthrop. Ges. 1900 S. 36 Abs. 1 imd S. 44 Abs. 1.

2) Zeitschrift für Assyriologie IX 3&6.

70 c, V. lehmann-saupt,

Anf die GreBammtanlage der Baulichkeiteii auf Toprakkaläh kommen wir ZQ Ende traaerer Betrachtung znrück.

Als Gebiete, anf denen die Chalder sich besonders hervorgetan tiiid kaltareU vorbildKch gewirkt haben, dürfen gelten:

I. Der Felsenbau, d. h. die Herstellnng von Anlagen im lebendigen Felsen.

n. Die Steinbearbeitung.

III. Der Wasserbau.

IV. Die Metalltechnik.

V. Hinzu tritt, als für knlturhistoriscbe Betrachtungen besonders maßgebend und auch bei den Cbaldem teilweise in sehr charakteristischer Weise ausge- bildet, die Keramik.

Was

L den Felsenbau

anlangt, so bildet er das verhältnismäßig am besten bekannte and bereits vor unserer Expedition verschiedentlich aufgehellte Gebiet.

Die Ajilagen des Felsenschlosses von Van hat Scholz eingehend geschildert. Die bedeutendste von ihnen, die Felsenkammern Argistis' I mit den zu ihnen führenden Treppen und der Zugang zn den wohl fälschlich sogenannten gTodtenkammern' haben bereits eine vorläufige Wiedergabe nach meinen photo- graphischen Aufnahmen erfahren '). Über die z. T. sehr seltsamen cbaldischen Felsentreppen habe ich in größerem Zosammenhange in meinem Vortrage über kleinasiatische und griechische Felsenhauten gehandelt*).

So sei hier nur die bedeutendste und eigenartigste der während der Expe- dition von mir neu nuterstichten Felsanlagen (Fig. 43 nach meiner Photograplüe) vorgeführt,

fl.^ der Eingang der Felsenfeste Rusas' II') von Kai 'ah bei Mazgert, im Dersim, Vilayet Ma'amuret el Äete (Charpnt).

Von allen mir bekannten chaldischen Felsanlagen weist diese allein einen im Rundbogen gehaltenen Eingang anf: alle übrigen Zugänge zn chaldischen Felseu- kammem zeigen, sofern sie überhaupt regelmäßig gearbeitet sind, rechteckige

1) S. Verhandluiigeii der Berliner anthropol. Oeaellscbaft 1900 Ttfel 11 (No. 1) und 3. 40 f. Fig. 1 und 2.

2) Berliner an^haologisi^he Geaellschaft April 1905, b. Arcbäologisches Jabrbuch 1905 S.112— IIG.

3) Der bequemen Übersiebt halber wird im Folgenden trotz einiger Ungleichartigkeit der be- liandelten Gegenstände eine fortlaufende Numerierung der im Detail behandelten Objecte wie in Alwchnitt I durchgeführt.

4) Von ibm rahrt (Berliner Sitzungsberichte 1899 S, 748; Verb, anthrop. Qee. 1B99 S. 48S gub 2 und S. 610 Bub 9) die von dem Geologen Prof. JoBef Wünsch, zuerst Bigoalisierte Inschrift her. Ihre Stelle HdIib des in den Felsen gehauenen Portales, ist auf der Abbildung an dem deut- lich herrortretenden Abklatsch kenntlich. Die Schriftzeilen lanfen unbequemer Weise über zwei im rechten Winkel an einander stoßende Flächen; ihre erste Hälfte auf der linken Fläche, ist in den Verhandlungen des XIII. internationalen Orientalisten- Kongreß (Hamburg 1902) 8. 131 [9] Fig. 1 veröffentlicht und dabei auch die historische Bedeutung der Anlage gewürdigt worden.

UATERIAUEN ZUR XLTERBN OESCHICHTE ARMENIRNS DND MESOPOTAHICKS.

Figur -13. Eingänge. Offenbar bildet die Anlage Jlusas' 11 Vorbilder nach, die in den weetlichen Gebieten, außerhalb oder an der Peripherie des chaldischen Reiches üblich waren. Das langgesuchte Prototyp der pontischen Königsgräber mit ihren im Rundbogen geschlossenen Eingängen scheint gefunden ').

1) Niheres e. Archäologisches Jahrhuch I90y S, 115a, Dort auch über die regelmäßig recht- eckige Gestalt der chaldischcn InRchriftni sehen und die ciniii^p Abuciiliuti^' von diTi^olbon.

72 C. V. LEHMANN-HAOPT,

Wie die meisten chaldischen Felsanlagen bestellt aoch diese aas mehreren Gemächern. Ans dem Hanptranm, in das der Eingang hineinfährt, gelangt man rechts in ein anderes, etwas kleineres Felsenzimmer , nnd zwar durch eine rechteckige Türöffnung, die der einzige mir bekannte Fall mit einer De- koration versehen ist. Man möchte sie dem Eierstabe vergleichen, doch handelt es sich nur am Halbkreise, die in einer, für den mit der architektonischen Formensprache minder Vertrauten schwer zu schildei^nden Weise an einander ge- schlossen sind nnd so in mehrfacher Kette, zu den Seiten des Einganges neben einander, an dessen Oberseite ober einander hinlaufen.

n. Die Steinbearbeitmig.

Wo Anlagen im lebendigen Felsen an der Tagesordnung sind , da pflegen auch Maaern aus natürlichem Gestein nicht zu fehlen, die, sei es dnrch die Größe der Steinblöcke, sei es durch die Festigkeit ihres (refüges hervorragen. Die Chalder bilden auch hier das typische Beispiel.

Wir können auf vorarmenischem Gebiet ziemlich alle Stadien des Steinbans verfolgen. In den nicht allzu häufigen Fällen, wo die Felskappe wegen leichter Ersteigbarkeit an gewissen Stellen durch Mauern geschützt werden mußte, finden wir kyklopiaches Mauerwerk im engeren Sinne, große unbehauene unregelmäßig nnd ohne Ausfüllung der Fagen auf einander gelagerte Blöcke; so ist die von Mennas erbaute resp. nach der Eroberung des Landes für die Chalder wieder hergestellte Burg Anzaff an der nur allmählich abfallenden Süd-Seite durch die in verschiedener Höhenlage angebrachten kyklopischen Steinwälle geschützt; regelmäßiger, dem Polygonalbau sich nähernd ist die Mauer des von Menuas ange- legten, noch heute fonctionierenden Aquädactes des Schamyram-sny angelegt '), Der riesigen rechteckig behauenen und sorgfältig gefügten Blöcke der Sardurs- bnrg ist bereits oben {S. 61) gedacht worden. Doch haben wir es hier wahr- scheinlich nicht mit einer chaldischen Anlage im eigentlichen Sinne zu tun ').

Ein treffliches Beispiel der chaldi scheu Leistungen im furtgeschrittenen

Steinban bilden die Fundamente des gegen Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr.

. erbauten Tempels auf Toprakkaläh, die teils aus glattbebanenen , teils aber

auch in Rustica bearbeiteten, ganz oder überwiegend ohne Mörtel zusammen-

ge^gten Quadern bestehen').

Eine Eigentümlichkeit der chaldiscben Architektur war das Bestreben, durch Zusammenstellung verschiedenfarbigen Gesteins eine gefällige Wirkung zu er- zielen. Sie läßt sich unmittelbar an

2. den Mosaiken oder mosaikartigen Bestandteilen des Fuß- bodens im Tempel zu Toprakkaläh dartun. Unsere Abbildung (Fig. 44)

1) S. unten sub III.

2) Vgl. 8. 63 Anm. 1.

3) 8. meine Aufnahme Verhandl. Bert, antbrop. Oes. 1900 Tafel I No. 2.

HATgRIAUEN ZUR XLTBREK GESCHICHTE ARHENIENS UND HKS0F0TAUIEN8.

Figur 44.

zeigt eine kleine 'Collection solcher Stücke '). Es sind namentlich konzentrische Ringe*) ans naturfarbenem harten, dunklerem (schwarzen, schwarzgrünem, sel- tener brannem bis rötlichem) and weichem weißen gipsartigen Gestein. Der innerste Kreis wird durch einen steinernen Pflock in der Gegenfarbe genau aus- geföUt. Eine Art der Einbcttnng zeigt das große Stück in der Mitte des Bildes, die Kinge sind in entsprechende Öffnungen in einen großen Block von weiß- graaem kalkartigen Gestein eingelassen. Bei solcher nnd ähnlicher Anbringung bedurfte es keiner weiteren Befestigung. Selbst Mörtel oder ein ähnliches Bindemittel war entbehrlich, wenn die Offnongen im Gestein genau gearbeitet waren oder die Ringe fest in den Estrich eingestampft worden. In anderen Fällen worden die den Mittelpunkt bildenden kreisrunden Stücke, die dann mehr die Form einer Scheibe als eines Pflockes hatten, mit broncenen Nägeln die z. T. noch jetzt, wie die Abbildung zeigt, in ihnen haften, auf der Unter- lage befestigt.

1) Diese wie alle folgenden photo (graphischen Aufnahmen von Fiindstücken unserer Sammlung aus Toprakkaläh wie auch der von dort stammenden Stücke der Berliner Sammlung sind, von wenigen besonders bezeichneten Ausnahmen abgesehen, in Berlin von mir in Gemeinschaft mit meinem in der Photographie besonders erfahrenen Schwager Dr. Claude du Bois-Rcymond aufgenommen worden.

2) Diese auch im Berliner Museum vertreten.

Abkdign. 1. K. Gm. i. WIn. id GMIlDgen Phl1.-1il>t. Kl. K. F. Bind V,|. 10

74 C, F. LEHMAHN-BAirPT,

In meinem persSnlichen Besitz befindet eich ein solclies mit dem zagehörigeii Nagel gefundenes Stück ans einer zartgrilnen, wohl känsÜich hergestülten Ge- steinsmasse.

Ein anderes Muster setzte sich aas schleifenfSrmigen, in einander einge- lassenen Stacken zusammen, und dnrch Aneinanderpassen der in entgegengesetzter Weise gelegten äußeren Schleifen oder Gabeln konnte ebenfalls eine sehr eigen- artige Gesammtwirkung erzielt werden. Bei diesem Master spielt neben Schwarz and Weiß oder Hellgelb auch Brann eine Hauptrolle.

Anf die in der oberen Reihe der Abbildung wiedergegebenen Fragmente kreisrunder Stucke schwarzen Gesteins mit eingelegter Arbeit sei noch beson- ders hingewiesen. In die Oberfiäcbe sind kleine kreisrunde Öffnungen einge- lassen, die durch Ringe in der geschilderten Weise ausgefüllt werden. Am Rande sind Einlagen in Rosettenform angebracht. Die Gestalt dieser leider in der Wiedergabe nicht deutlich hervorgetretenen Rosetten zeigt ein kleines Stück durchsichtigen alabasterartigen Gesteins (in der obersten Reihe links oben), in dessen Oberfläche Rosetten entsprechender Gestalt eingegraben sind. Der Rosette begegnen wir auch bei den Metallarbeiten der Chalder als Dekorations- motiv (unten No. 26).

Aber nicht blos im Detail der Dekoration erstrebten die Chalder diese Farbenwirkung. Die jetzt meist in die Stadt verschleppten, vielfach vor den Hänsem in Van lagernden Quadern und Blöcke vom vormaligen Oberbau des Tempels zn Toprakkaläh and ev. anderer Baulichkeiten bestehen teils ans weissem, teils ans schwarzem Gestein, die Fronten and Außenmaaem der bedeutenderen chaldischen Baoreste') müssen also ein ähnliches Bild geboten haben, wie die armenischen Kirchen, für deren Baustil (neben gewissen charak- teristischen Formen) die Kinfügnng dunkler meist direkt schwarzer Schichten in das vorwiegend aus weißen Quadern zusammengesetzte Gemäuer charak- teristisch ist Dieselbe Eigentümlichkeit tritt bekanntlich in der italienischen Architektur der Frübzeit auf; speciell in Genua, wo wir sie an den Palästen vielfach finden, war ihre Anwendung, wenn ich recht berichtet bin, ein Vorrecht der Adligen; im Florentiner Dom- und in Giotto's Campanile erreicht dieser Stil seinen Höhepunkt. An die Kunsthistoriker sei hier die Frage gerichtet, ob hier orientalischer Einfluß aus der Zeit der Kreuzzüge und der Blüthe der genuesi- schen Handelsherrschaft als sei es allein wirksam in einer Nebenrolle in Frage konunen kann, so daß ein chaldisches darch die Armenier bewahrtes Kulturgut in Italien zu neuer Verwendung und Ausbildung gekommen wäre ? *).

1) Der AnfftDg der an den FelBeokaromern Argiatis' I (ob. S. 70) eiogegrabenen Anuklen war auf eioer Tafel atu anderem Hateriale angebracht, zu deren Aufnahme eine noch vorhandene Nische diente. Auch diese irird in den gleichen Zusammenhang gehören. Der Felsen besteht aus weiB- gllLnEendeiD Mannorkalk. Jene Anfangsplattc wird ans dunkelem Gestein oder dunkelem Metall bestanden haben. Strzygowski macht mich freundlichst darauf aufmerksam, dafl hier eine fOr die Qeschichte der Initiale bedeutsame Tatsache vorliege.

2) Strzygowski, dem ich die Frage speriell vorlegte, hftlt das fSr nicht unmöglich. Er

10

MATERIALIEN' ZUB ÄLTSBEN QESCHICHTE ARMENIENS UND HESOPOTAMIEKS. 75

Wie dem aber sei: augenfällig ist eine anderweitige Analogie. Eine Farben- wirkong durch Zasammenstellong verschiedenfarbigen Geeteins hat anch die myheuische Kunst in der Äaßen-ArchitektDr angestrebt: sie kommt am kräf- tigsten zur G-eltnng in den Fassaden der beiden größten Kappelgräber zn Mykene, des rormals sogenannten iSchatzhanses des Atrens' und des von Fraa Schliemann ansgegrabenen. Man darf dieses Streben nach Polychromie wohl am so mehr dem „karischen Element" zuschreiben, aU es für die kretische Keramik mit Firnismalerei des ersten (,Kamares'-)Stües charakteristisch ist und die dorch die Kamares-Waare charakterisierte erste kretische Blüteperiode allem Anscheine nach aas einer Zeit herrührt, da Kreta eine rein ,karische' BevSlkerang hatte *).

Ein Mittelglied zwischen der Steinbearbeitung zum Zwecke des Hanerbans und der Skulptur im tigeren Sinne würden die Inschriftstelen der Chalder bilden, die z. T. wie die Mennas-Stele von Kizilkaya f,Berl. Sitzongsber." 1900 S. 623 No. 92), die Stele Ärgistis I in der Kirche Sorb Sahak (ebenda No. 100) in ganz gewaltigen Dimensionen ausgeführt sind. Über diese Stelen sowie über

Figur 45. schreibt mir; „Titaftche ist, dafl die Rolle der Änuenier in der KuDatentwickluDg des Abendlandes im Hittelilter beute noch völlig totgeschwiegen \rird. Was Sie da vorbringen, habe auch ich schon bemerkt, mnS nnr warten bis ich die Zeit finde, diese Dioge zuBamnenfassend behandeln zu künnen. Der germanische Oraamentstrom vom Norden, der islamische vom Süden sind gleich orientalisch. Die Armenier treten daneben als directe Termittier des fernen Urientes aaf. Über ihre Rotte ver- gleichen Sie mein „Der Dom zn Aachen" S. 40 nnd 78 f., „Knnstgeschichtliche Charakterbilder aas Ögterreich-Unftam" S. Iß.

1) Tgl. oben S. 68 Anm. 2.

11

76 C. F. LEHM ABN-HAÜPT,

die besoDders saabere und exakte Eingrabang der chaldiscben Inschriften wird jedoch am besten zasammen mit den Inschriften selbst gehandelt. Dagegen mag

*3. der von mir anf der Burg von Hassan-Kal'ah, Vilayet Erzerum, anf- gefandene Sockel einer bedeutenden Stele, die, sei es zerstört, sei es niemals errichtet wurde (Fig. 45, Zeicbnnng von Helfriede Haapt nach meiner An&ialime) hier Platz finden. Die an den im übrigen geglätteten vier Seiten stehen ge- bliebenen Knubben dienten offenbar als Anknüpfungsponkt der Seile, zur Er- leichterung des Transports. Vielleicht sollten sie vor der definitiven Aufstellung der Stele noch beseitigt werden, wenigstens sind weder bei dem im Vorhof der Kirche Snrb Sahak aufgestellten Sockel der riesigen Argistis-Stele noch bei anderen in situ beändlichen nnd aus dem Boden hervorragenden Sockeln so dem der Kelishin-Stele (Berl. Sitzungsber. 1900 S. 619 ff. No. 17), der von Topzauä (Ko. 128) und der vom Keschisch-GöU (No. 27), derartige Enabben ersichtlich.

Die große Mehrzahl der chaldiscben Steininschriften ist entweder in den lebendigen Felsen oder anf solchen Stelen «ingegraben. Daneben kommen auch andere Formen bearbeiteten Gesteins, Tafeln, Blöcke und treppenartig abge- stuft« Stacke vor.

H. *5. Fragmente mindestens zweier beschriebener Steintafeln (Fig. 46a') und b*), ca. '/*) sind von uns auf Toprakkaläh gefunden worden.

Figur 46 a. Figur 46 b.

Eigentliche Stein-Skulptaren sicher chaldischer Provenienz sind nur in ge- ringer Zahl anf uns gekommen^:

*6. Auf dem Burgfelsen von Van, der, bis zur Verlegung der Residenz (zwischen 735 und 714 v. Chr.) nach der Rnsas-Stadt auf Toprakkaläh den Sitz des Crottes Chaldis und der chaldiscben Herrscher bildete, lag (und liegt wohl noch), nahe der innersten türkischen Umwallung, allen Unbilden der Witterung ausgesetzt der etwa lebensgroße Torso einer ans grauem Gestein gearbeiteten männlichen Figur, deren Vorder- nnd Rückansicht Fig. 47 und 48 nach meiner Aufnahme wiedergeben. Nur der etwa lebensgroße Rumpf mit den Armen ist erhalten.

Die Gestalt ist mit einem breiten Schwerte umgürtet, dessen Knauf die Linke hält, die stark beschädigte Rechte liegt in etwa Ellbogenhöbe vor dem Leibe an. Irgend welche sonstigen Details sind auf dem Rumpfe nicht zu

1) Za lesen; 1 '-a-M»); 2 -u-.

2) Bestimmbar nur die 2 ersten Zeirhen der ersten Zeile ffu-^i.

3) Über den Opferstein von Toprakkaläh b. Verh. Berl. anthrop. Ges. 1900 S. 69.

HATERIALUIK ZUR XLTEKKN GESCHICHTB ARHISNIENS UKD UBSOE>OTAU1EKS.

Figur 48. 13

78 0. F. LEBHANN-HAUFT,

nnterscheiden. Den Übergang zam Kopfe bildete ein kragenartiger Änfsatz, dessen Oberfläcbe flockig gekränselt oder gelockt erscheint, und der offenbar den onteren Teil des vom Haapte herabfallendeD Haares oder besser der bis auf die Scknltem herabreicbenden Frisur aasdrückt '), während vorn der untere Teil des Bartes anfänglich kräftig, im onteren Teil nar im schwachen Verlaufe sich erbalten hat. Eng gelockte nnd gekräuselte Frisuren sind uns von den altbaby- lonischen Stataen der Gndea-Zeit her bekannt, freilich nmrabmen sie dort nur als breites Band den Kopf nnd reichen nicht auf !Nacken und Schaltern herab.

Letzteres ist dagegen bei den assyrischen Stataen nnd Reliefs aas der mit der cbaldifichen ersten Blüteperiode ungefähr gleichzeitigen Epoche der Eall, so bei der Statae des Gottes Nebo aas Nimrud-KalaJ) (oben S. 44 Fig. 21 und Tafel V), dem Standbilde AssurnaBirabal's III, dem Relief bilde Salmanassars II, nur daß das Haar hier reicher und freier föllt and in eine breitere Ansbocktong endigt.

Die Haltung der Arme and Hände erinnert ebenfalls auf den ersten Blick, und bis zu einem gewissen Grade nachhaltig, an die der Gudea-Stataen, die auch, nach der Nebostatae zu urteilen, für die assyrischen Götterbilder späterer Zeit beibehalten wurde, während bei den assyrischen Königsbildem die steife Verschränkang der Hände vor dem Iieibe aufgegeben wurde: die Linke pfiegt das Scepter zu halten, die Rechte fallt aaf dem StandbUd Assnmaeirabal's III frei am Körper herab, auf den assyrischen Stelen pflegt der König mit ihr auf die vor ihm befindlichen Symbole za weisen. Auf unserem Torso ent- spricht die Haltung der Linken am Schwertknaufe der der assyrischen Königsbilder, der rechte Arm dagegen nähert sich mit der rechtwinkligen Stellung des Ellbogens nnd des an den Körper gepressten Unterarms der ar- chaischen Haltung; ob die rechte Hand eine (dolcbartige) WaiFe nmfaßt, laßt sich nicht ausmachen aber auch nicht bestimmt verneinen. Der Bart gemahnt in seiner Dichte und Gestalt ebenfalls an babylonisch-assyrische Vorbilder, ohne daß sklavische Nachahmung vorläge: er ist vielmehr kürzer und läuft spitzer za.

Da naa außerdem der Bnrgfelsen voll von chaldischen Felsanlagen and In- schriften ist, da ferner auch beim Bau der türkischen Feste, wie ein ihrer innem Uaner einverleibter chaldischer Schriftsteia (Berl. Sitzungsber. a. a. 0. Ko. 56) zeigt, auch lose Überreste aus chaldischer Zeit vorhanden waren, so erscheint es immerbin als das Wahrscheinlichste, daß der Torso in die chal- dische Zeit zurückreicht. Doch lag es mir, wie ich bei der ersten Kiederschrift der vorliegenden Aasführungen ansdrücklich betonte, fem, den Eindruck, daß es sich hier am eine den babylonisch -assyrischen Einfluß nicht verleugnende chaldische Skulptur handele, als sicher hinzustellen.

Gesteigert wird die Wahrscheinlichkeit jedoch nunmehr durch den Ver- gleich mit der neuerdings bei den Grabungen der deutschen Orient-Gresellschaf t *) in Assor aufgefundenen archaisch-assyrischen Statue.

1) An eine wollige Hklaberge zu denken, erecheint so gut wie atugeachlosBen.

2) 3. deren MitteUoDgen No. 29 (December 1905) S. 41/44 nebst AbbUdnng 22 (Vordeneite) QDd 23 (Rückaeite).

HATEBIILEBN ZUR ÄLTBRXN SB8GHICHIE ARMENIENS DMD HeSOPOTAHIEKS. 79

Ihr felilt wie nnaerem Torso der Kopf, so daß beiden Skulptar-Pragmenten die Erhaltung des Bartes in seinem nnteren Teile gemeinsam ist, nnd dieser zeigt, was die äußere ümrahmimg, die dem Dreieck sich nähernde Zuspitzung anlangt, eine bemerkenswerte Analogie. Während allen äbrigen assyrischen Steinsknlptnren die bekannten Lockenwickel eigen sind, „die aus gewellten oder geringelten Strähnen in spiralige Enden auslaufen", besteht die Bartfrisor auf der neogefnndenen assyrischen Statue aus einer einfachen Beihung von 12 bezw. 13 gewellten Strähnen, wie sie sich ähnlich auf der Londoner Dar- stellnng Hammnrabi'e findet ')■ ^^ <^i® letztere dem Barte auch den zugespitzten Verlauf zu geben scheint, wird man für den Torso von Van eine der Londoner ähnliche Darstellung des Bartes vermuten dürfen; der Erhaltungszustand läßt darüber keine sichere Beobachtnng mehr zu.

Die archaische Statue aus Assor bat ungefähr dieselbe Haltung wie die des Gottes Nebo aas dem Anfang des 9. Jahrhunderts, auf deren Verwandt- schaft mit der des Torso von Van wir schon hinwiesen. Aber in dem ba- saltischen Material, der geringfügigen Modellierung der Hauptumrisse des Ober- körpers , dem schiefen Winkel der Ellenbogen steht unser Torso der archaisch- assyrischen Statue näher, die ihrerseits in der Muskulatur der Arme und des Oberkörpers eine erheblich größere Vollkommenheit erreicht.

Ändrae möchte die Statue von Assur für die eines assyrischen Herrschers halten. Soweit ich sehe, fehlt es an jedem Anhaltspunkte für die Entscheidung der Frage, ob Herrscher oder Gott. Die Göttlichkeit wird bekanntlich nur durch die Hörner an der Kopfbedeckung gesichert, der Kopf aber fehlt. Die Halskette „aus dicken Kugelperleu ", die auch die Bilder Hammnrabis zeigen, als ein ausschließlich menschliches Attribut anzusprechen, wäre schwerlich zulässig. Mir scheint der Vergleich mit der Nebo-Statue weit eher auf ein Götterbild zu weisen, bei dem sich auch die archaischen Züge besonders gut erklären würden. Denn daß Andrae im Unrecht ist, wenn er mit „der Möglichkeit" rechnet, daß „die Statue in der Zeit nahe um Hammurabi, also um die Wende des dritten und zweiten Jahrhundert entstanden ist", beweist, von vielem Anderen abge- sehen, schon der Torso von Van, mit dem man nicht über das erste Jahrtausend hinausgehen kann und dessen Urheber sich an ungefähr gleichzeitige, nicht aber um mehr denn ein Jahrtausend ältere assyrische Vorbilder gehalten haben wird.

Darstellen kann der Torso nur sei es einen Gott, sei es einen Herrscher aas chaldischer oder aus der vorgangigen durch die Herrschaft des Sardnr, Sohnes des Latipris, Assurnasirabal's III Zeitgenossen, bezeichneten Periode, die durch die Eroberung von foSpa-Van durch die Chalder beendet wurde. Für die Entscheidung mangelt es an Anhaltspunkten. Nur soviel wird man sagen dürfen, daß der Gott Chaldis und etwaige ihm gesellte andere Mitglieder des chaldiechen Pantheons hei der Umsiedlung schwerlich zurückgelassen, son- dern in den neuen Tempel auf Toprakkaläh übergeführt worden sein werden.

1} Brit Hdb. No. 22. 464. King, The lettere and inacriptionB of ^ammurabi, Vol 111, Titel- blaU; Tgl. Bezold, Ninitreh und Babylon S. 14.

iNN-HAOPT,

*7. Ein in zwei Teile gespaltenes Fragment eines Gefäßes ans rot* brannem poppbjtartigem Gestein (Fig. 49: Zeichnung des Herrn F. Frohse, nach

Figur 49 ('/,). dem Original) zeigt einen ruhenden Wiederkäner in recht characteristischer Haltung. Gei&üe, an deren ßand derartige Tiergestalten angebracht sind, werden ans in größerer Zahl bei der Keramik begegnen, ebenso ein Änalogon zu der Gestaltung des Randes.

*8. Eine basaltische Steinplatte mit einer Darstellung des Blitzes in drei- geteilter, geradliniger, wenn anch etwas geschwungener Ansführung (Figur 50) erinnert an die in Ilion gefundenen thönemen Weihtäfelchen mit entsprechender Barstellong ').

Figur 50 (',',).

Die Teilung des Bündels erfolgt anf der chaldiscben Darsiellnng durch eine einfache Querlinie. Es handelt sich, wie in Ilion, offenbar um eine Weihegabe, und zwar an den Wettergott Tei'sbas : bei den iliscben Stücken wird man, was den Brancb und die Form anlangt, ältere kleinasiatische Beeinflussung er- wägen dürfen. Paul Jacobtbal's XJberblick ') über die orientalischen Barstellungün

1) S. Winnefeld in «Troja und Hion" Bd. U S. 44 und Beilage 58 enb 3

2) Der Blitz in der orieDtalisclien and griechischen Knnat, Berlin 1906.

UATBBtALICN ZUR ÄLTEREK 0E8CHICBTB ARHISIEKS UND UBSOPOTAlUDia. 81

des Blitzes erfährt dardi die vorarmeiiiacbe Sknlptar eine Ergänzung. Bas cfaaldische Blitzbündel kommt den aaf seiner Tafel I sab 6 8 verzeichneten Formen am nächsten : während aber in No. 7 (Relief von Koynndjyk) der mittlere Strahl eine andere Bildung zeigt als die beiden äußeren, stimmt die cbaldische Darstellung mit No. 6 [anf einem altbabylonischen Siegelcylinder) nnd No. 8 (Relief von Koynndjyk) in der gleichmäßigen Behandlang aller drei Zacken überein and siebt aach in deren Linienführnng zwischen No. 6 and Ko. 8, was ZQ der Zeit, aas der unser Fand stammt nnd dem Alter der knltarellen Be- einflussang der Cbalder vom Zweistromland ber recht wohl stimmt-

*9. *10. Als Weihfgaben sind wohl aach die kleinen Hände aas Gips (Fig. 51 ond 62) oder ähnlichem Material') za betrachten: Talismans gegen den bösen Blick oder etwa Opfergaben Heilungsbedüritiger oder Genesener?

Figur 61 ('/»). Figur 52 ('/.}-

*11. Einer der merkwürdigsten auf Toprakkaläh von ans gemachten Fände ist das in Fig. 63 wiedergegebene Stack, das eine Verbindung von Stein- bearbeitang and Metallurgie darstellt. Die Oberääche eines ca. 30cm dicken Steinblockes trägt teils in Bas-Relief teils in vertiefter Arbeit die Gestalt eines Bärtigen, der mit beiden Händen einen Baom oder Banmzweig

Figur 53 (ca. 'U,).

1) Befl&nfig bemerkt, wurden auf Toprakkaläh autli ungeheure Mengen AnnpigmentB gefonden, sgeuag, um halb Van mit Arsenik zu vergiften" (Verh. Berl. antbrop. Gea. 1898 S. 589).

Abbmailii|*B i. K. Goi. i. Wiu. u GdUingan. Pbll.-liliA. Kl. S. F. Bin« Sj. 11

17

SZ C. F. LBBHANN-BA.0FT,

hält oder ergreift. Bari, Hanptbaar and Kopfbedeckung zeigen aesyrisierenden Typus. Der Baoin oder Zweig ist vertieft gearbeitet, aber die Vertiefong war dnrch eine großenteils erhaltene Einlage aas Eisen ausgefüllt. Äaf unserer AbbUdnng ist diese nach einer von mir bereits in Yan aufgenommenen Photographie wiedergegeben und zwar in der Höhe und Stellang wie sie in die Skalptaren einzopassen wäre. Danach ist zu schließen, daß auch die übrigen eingeschnittenen Teile der Barstellang zur Aufnahme von Einlagen aus Metall oder z. T. auch ans edlem Gestein bestimmt waren , so namentlich die Arme des Mannes, sein Gesichts nnd gewisse Partien seiner Gewandung.

Andere Beispiele gemischter Verwendung von Stein nnd Metall werden wir in dem ,Eanachen' (unten Fig. 69) und dem schreitenden Greif (Fig. 66) des Berliner sowie dem Bronce-Fries des Britischen Mnseams kennen lernen.

Doch giebt bei all diesen Stücken das Metall die G^rondlage ab. Für Stein- skolptoren mit Metall -Einlagen ist das Stück unserer Sammlang der erste und bisher einzige Beleg.

Die Darstellung wird ihrer Erklärung näher gebracht durch einen Vergleich

Figur 54 {■/,). mit derjenigen

*lä. eines kleinen, ans Toprakkaläh stammenden von aus in Van erworbenen Steingewichts, dessen Mantel gleich der Oberfläche eines Siegelcyliuders bearbeitet war. Wir sehen (Fig. 54: Zeichnung von F. Frohse nach einer Abrollung vom Original) eine Art Altar mit Aufsätzen , wie wir sie auf assyrischen Siegelcylindern nnd Gewichten finden, einen (heiligen) Baum and einen Betenden oder Opfernden, vor dem ein Krug auf dem Boden steht. Die Struktur des Baomes ist die gleiche wie auf unserem größeren Stücke aus gemischtem Material Aber die beiderseitigen Ansätze des Stammes sind deut- licher als Zweige (einer Fichte oder Tanne?) charakterisiert, als in der größeren Darstellung , wenigstens soweit die Metalleinlage nach ihrer jetzigen Erhaltung in Betracht kommt: im Gestein (s. Fig. 53) bemerkt man bei genauerem Zusehen die den Verlauf der Zweige characterisierenden Ausbiegungen doch auch. Ver- mutlich haben wir es in dem großen Stücke mit einem heiligen Baum zu tun, dem sich in der auch aus den assyrischen Skulpturen bekannten Weise ein

18

HATKBIALIEK ZUB ALTEREN OI':SCBICBTE ASltBNIKNS UND HUSOFOTAMIENB. o3

Priester anbetend oder weihend nähert. Wahrscheinlich gehSrt die Grappe in den Rahmen einer größeren ev. fignrenreicheren Daratellnng ').

Die auf dem größeren Stück (No, 11) betreffs der menschlichen Gestalt stark assyrisierende Darstellung dient aber Vorstellungen, die sicher nicht erst aas Assyrien eingeführt za werden braachten. Der in Transkaakasien and Armenien noch heate in kräftigen Überbleibseln lebendige Baum- Kult gehört offenbar uralten, einheimischen Vorstellungskreieen an, die in die Zeiten vor der Einwanderung der Armenier und selbst ihrer Vorgänger, der Ohalder, zurückreichen können. Die Darstellung des Gewichts weist denn aach keinerlei oder doch nur schwache Hinneigungen zum assyrischen Stile auf, während andererseits die Glyptik selbst mittelbar oder unmittelbar aus ihrer allseitig anerkannten Heimat, dem Zwei- stromland, za den Urartäem gekommen ist.

*13. Als Anhang zu den Steinskulpturen sei eines vereinzelten Falles von Schnitzerei gedacht. Ein knöcherner Armring (Fig. 56 nach F. Frobse's Zeich-

Fig. 55 (■/.). nung) trägt (Berl. Sitzungsber. 1900 S. 626 Nr. 178 ')) die Inschrift .Land Pa-*o- ia-^u-bi (oder -ku)". Etwa ein Weihgeschenk, von dem verzeichneten Lande dem Tempel des Reicbsgottes gestiftet?

HL Wasserbau.

Für die Leistungen der Chalder im Wasserbau, die ihre Erönnne in der An- lage des von Menaas angelegten heute sog. Semiramis-Canales {Samyram-suy) und des von Rusas I für seine Neagründung, die Rasas-Stadt auf and unter- halb Toprakkaläb, angelegten Rusas-Sees (heute KeSiS-gÖll „Priester-See")

1) FragmeDte, die nach Art and Dicke des Oesteias zam gleichen Kanstwerke gehören konaen und die Mich lineare und ornamentale Eingrabongen zeigen, die zor Anfahme von Einl^^n in Hetall oder Stein geeignet wären , sind in der Sammlung vorhanden. Doch hat sich ihnen ein Anhalt fOr eine Kekonstruktion bisher nicht entnehmen lassen. Zn erwähnen Bind ferner Stein- fragmente gewundener Gestalt, mCglicherweise zu einem Flügel gehörig (vgl. onten S. 88 Anm. 6) nnd dann vielleicht von einem in Stein gearbeiteten Seitenstück der nnter No. 15 behandelten chaldischen FlDgelgestalten in Bronce herrührend.

2) Dort lies Pa-ka-ia-^n- - .

11* 19

84 C. V. LEUHAHIf-HAtTFT,

sowie in den chaldiachec Grondwasaerleitangen erreiclien, sei aaf die an anderen Stellen gebotenen, eingehenden DarlegnDgen *) Terwiesen.

IV. Die Metallorgie.

*14. Goldene Platte (Fig. 56, Zeichnang F. Frohse nach dem Original), gefunden im &[agazin (Fnndstelle 3)*), ca. 1 mm dick, als Schaamünze nm den Kais zu tragen, wie die Öse üben an dem erhöhten Rande zeigt. Darstellung in getriebener Arbeit: anf einem Sessel mit gerader Rück- and gebogenen

Figur 56 ('/,). Seitenlehnen thront eine weibliche Gestalt, das Gewand eigenartig gesäumt nnd gemustert. Sie hält in der rechten Hand ein Blatt, während die Linke frei erhoben ist. Ihre Füße ruhen auf einem Schemel mit gebogenen Füßen. Vor ihr, in der offenbar eine Göttin der Fruchtbarkeit zu erblicken ist, steht eine weibliche Gestalt in langem, schleppenden, dem der Göttin ähnlichen Gewände, die Arme betend erhoben.

Die Darstellung wird nach unten durch eine Art von Knospenband abge- schlossen. Die verwandten assyrischen *) und griechischen *) Darstellungen dieses Dekorationsmotivs zeigen die Bänder, von denen die einzelnen „Knospen" herab- hängen, durch Bogen untereinander verbunden*^), während aaf nnaerer GroM-

1) Z«it8chr. f. Ethnolojrie 24 (1892) S. 137 ff.; 31 (1899) S. 244 ff.; Terh. Berl. anthrop. 0«s. 1898 S. 218 f.; 1896 3. 597 ff.; 1B96 S. 309 ff.; Berlioer Sitzungsbericht 1900 S. 623 So. ST— 48, 8. 634 No. 180j31; ZeitBcbr. f. Aas^. IX S. 350 ff.; ZDMG. 56, S. 113, 58 S. 846 ff.

8) Verb. Berl. anthrop. Gea 1698, S. 687.

3) Riegl, „Stilfragen" 8.94 Fig. 34: LotDablöten aaA Knospen abwechsehid unter einander TerbnndBn.

4) „Nankratia" Tafell pLfi, 1; Tgl. H. Prinz, „Funde am Naokratis" S. 89: Knoapenband. Riegl a. 0. S. 163 Fig. 73: Lotnablüten- und Enoapenband wie in Änm. 8.

6) In Ägypten kommt daneben eine rein wagerecbte VerbiDdong der LotoablQten- nnd Knospen- Stengel vor. Tgl. Riegl a. 0. S. 52 Fig. 11 und S. 67 Fig. 21 mit S. 68 Fig. 22. 20

HATEBIALIBN ZUK XLTERXN OGSüRICHTlt ABMENIENS TSÜO KESOPOTAMIENS. 85

platte die untere Linie der eigentlichen Darstellong einen geradlinigen Abschnitt zwischen den zn jeder „Knospe" gehörigen Bänderpaaren schafft').

Bleiben wir zonachst bei der Darstellung als solcher, so bietet sie ans die einzige sichere authentische Wiedergabe einer chaldischeu Gottheit in cfaal- discher Arbeit') nnd zwar einer weiblichen Grottheit. Das giebt in verschie- denen Richtungen zn denken. Das Cbaldische kennt keinerlei sprachliche Unter- Bcheidnng des Geschlechts, nnd die bei den Personennamen übliche Unterscbei- dnng durch das vorgesetzte männliche nnd weibliche Determinativ ßUIt, wie Im Babylonisch Assyrischen , bei den nar dorch das Zeichen der Gottheit »-i^ determinirten Göttemamen weg. So hat man bisher alle Hitglieder des chal- discben Pantheons als männlich angesprochen , während in Wahrheit , wer be- haupten wollt« , selbst Chaldis , die Hanptgottheit sei weiblichen Geschlechtes, nicht strict widerlegt werden könnte. Soweit braucht man natürlich nicht zu gehen, aber die Goldplatte belehrt uns, daß bei den Chaldern mindestens eine weibliche Gottheit eine wichtige Rolle spielte.

Diese weibliche Gottheit wird in den Grötterlisten der speziell dem Eolt gewidmeten chaldischen Inschriften von Meter Kapyssy (Berl. Sitznngsber. 1900 S. 621 No. 21) und Djelaby-Baghy (ebenda S. 624 No. 131) schwerlich fehlen.

In der äußeren Anordnung wie in gewissen Einzelzügen der Darstellung ist babylonisdi-assyrischer Einfluß schwerlich zn verkennen, so namentlich in der Art, wie die Göttin sitzend dargestellt ist: auf einem Sessel, die Füße auf einem Schemel, gerade wie es die babylonisch-assyrischen Skolptoren und ge- schnittenen Steine zeigen und wie es Herodot (1 183) au Ort nnd Stelle gesehen hat.

Aber im Übrigen entspricht sie weder dem assyrischen Schema der Ado- rationsscene noch auch wurzelt sie in specifisch assyrischen Vorstellungen. Daß der resp. die Anbetende allein vor der Gottheit erscheint, ist vom baby- lonisch-assyrischen Standpunkte aus mindestens angewöhnlich.

In den namentlich aaf den Siegelcylindern so unendlich häufigen Anbetnngs- scenen wird der Regel nach der Betende durch seine fnrsprechenden Gottheiten vor den thronenden Gott geführt. Daß Hammurabi allein vor dem Sonnengott steht, der ihn zum Gesetzgeber beruft, ist eine übrigens wohl auch im Sinne der damaligen Zeit revolutionäre nnd revolutionär beabsichtigte Besonderheit*). Aach werden, soweit ich es übersehe, die Istar, und die übrigen weiblichen Ge- stalten des babylonisch-assyrischen Pantheons, die in der bildlichen Darstellung ohnehin gegenüber den männlichen Gottheiten doch mehr zurücktreten, als es hei den Chaldern der FaU gewesen zu sein scheint, vorzugsweise gerade nicht

1) Man könnte auf den Gedanken kommen, daß es sich um Klunken oder Troddeln handele, die vom unterem Saume einee das Gemach der Güttin von dem ubrigeo Tempelraum trennenden Vorhanges herabhängea. Statt einer lediglich dekorativen Ausfüllung des leergeblieben en onteren Tailes der Darstellung, hätte der Künstler dann das urBprQagliche Moür des Lotnebandes nmge- dentet nnd in eine innere Beziehung zur Haoptdaratelluug gesetzt.

2) Über den Torso g. o. S. 76 fF.

8) Über das Zurücktreten von Kultus und PriesterscWt in ^ammurabi'a Gesetz, >. nBaby- loniens Eultormission einst und jetzt", S. 45 f.

21

86 C. F. LEHMANN-HAUPT,

sitzend dargestellt. Ebenso kenne ich im Zweistromland kein Beispiel dafür, daS die angebetete Gottheit eine Pflanze in der Hand hielte.

Wohl aber tritt bekanntlich im westlichen Eleinaeien and im Kalt der mykenischen Periode, nach Ausweis speciell der glyptischen Darstellnngen, eine Fmchtbarkeitsgöttin in den Vordergrund, die, mit ßhea, Kybele, Ma wesens- gleich, zudem durch eine Pflanze, die sie in der Hand hält (Mohn), speciell charakterisiert wird*).

Und wie der Inhalt der Darstellung, so weist anch die Technik des einzig- artigen Stackes nach Westen. Arbeiten in getriebenem Golde sind aus dem Altertnm nicht eben zahlreich erhalten. Diese chaldische Goldplatte, die den Fondomständen nach sicher dem Ende des 8. oder dem 7. Jahrhundert v. Chr. angehört, also etwa mit der ältesten lydischen Mänzprägong gleichzeitig ist, findet nach Alter, Composition der Darstellung und Feinheit der Ausführung ihre nächsten Gegenstücke in gleichem Material an den getriebenen Goldarbeiten und den Intagli der mykenischen Periode, deren höchste Leistungen die Gtoli- becher von Amyklai (Vafio) und die bestgearbeiteten der z. T, auch inhaltlich verwandten mykenischen Goldringe bilden.

Ob die Goldplatte ihrer Bestimmung, als Medaillon am wahrscheinlichsten für eine Priesterin oder die Ki5nigin zu dienen, bereits zugeführt war, ist iiweifelhaft. Sie kann auch zam Bestände eines zunächst für den Hof und den Tempel arbeitenden Goldschmiedes gehört haben, denn als Gerätschaften eines solchen sind die gleichfalls im Magazin gefundenen Stücke No. 16 19 zo betrachten.

Für den chaldischen weiblichen Typus*) bietet unsere Goldplatte wohl die beste und verläßlichste DarsteUnng. In Betracht kommt daneben noch

*15. ein in Bronce gegossenes Stück des Berliner Musenms (V. A. 2988), dessen Vorder- and Eückseite Fig. 67 und 68*) zeigen.

Die starke Ansprägnng der scharf gebogenen Nase und der Backenknochen, namentlich letztere anch auf dem Berliner Stück bemerkbar, erinnern von allen mir bekannten Völkertypen südlich des Kaukasus am meisten an den der Georgier. Und wenn man aus verschiedenen Gründen vielfach an eine Verwandtschaft der Iberer-Georgier mit den Chaldem gedacht ^) hat, so ist es besonders bemerkens- wert, daß die langen, zu beiden Seiten des Kopfes vorn auf die Sdiultem herabhängenden Locken, die der Berliner Broncekopf zeigt, noch heute die spe- cifische Eigentümlichkeit der weiblichen georgischen Haartracht bilden.

1) Anf dem bekannten in Mykene gefundenen Goldringe. Beete Wiedergabe bei EvanB, Jonnial'of Hellenic Stndies 1894 p. 21 (1901) p. 108, Bowie auf kretischen Fonneteinen, 'Eifnuu^ls 1900 Tafel 3. 4. Znr Sache rgl. Zahn , Berl. ArchäoL Oee. 1901 März-Sitzong (Sitzongsber. S. 63) ; Karo, -Archiv fUr Religions Wissenschaft Vn 8. 149; Noack, HomeriBcke Paläste S. 86.

2) Zum mftnnlichen Typns vgl. u. N. 25 Fig. 67.

3) Cbalder, Moscher, Iberer sind miteinander Terwandt, nicbt aber die Uoscber mit den Iberern 'dentisch, s. dazu meine chronologisch freilich verbesseruflgshediirftigen Darlegungen: „Aus Geoi^ien''

in^'Nanmann's „Zeit" 1902 No. 41/44 nebst dem erweiterten Sonderabdmck nnd ferner Veili. XIU. Intern. Or.-Congr. (Hamborg 1902) S. 139.

22

UATERIALIBN ZUR ÄLTEREN GESCHICHTE ARUENIENB VSD HESOPOTAHIEKS.

Figur 57. (ca. '/i)

Figur 58 '). Cbaldischerseits wird der Beleg in seiner Bedeutang dadnrch noch erhöht, daß die Berliner Darstellong dem Gebiete des Kultus angehörte. Es ist nämlich, wie die Rückseite mit dem Halbringe , in den der menschliche Körper ansläaft, besonders deutlich zeigt, nicht mehr und nicht weniger als eine chaldiscbe Dar- stellung der geflügelten Sonnenscheibe, jenes von den Ägyptern zu den Ässyrem gewanderten Symbols , das nun in specifisch chaldischer Umwandlung vorliegt. Von den dadurch angeregten Fragen und Gesichtspunkten sei hier

1) Um den zur Aufhängung dieneDden King und seine Anbringung deutlich wiederzugcbco, ist die Rückauf D ahme absichtlich achräg gehalten, woraus sich die Verkürzung des rechten Armes nnd des zuRebörigen FIQgch erklären.

nur der wichtigste hervorgehoben. Die geflügelte Sonnenscheibe gilt überaU als Symbol und wo sie mit einer imthropomorphen Göttergeetalt verbanden ist zum Äasdrnck der obersten G-ottheit, des R€-Ammon ia Ägypten, des Assar in Assyrien, des Aharamazda bei den Achämeniden, Haben wir daraas etwa doch za schließen, daß an der Spitze des chaldischen Pantheons eine weib- liche Oottheit stand, das Chaldis selbst in erster Linie weiblich vorgestellt wnrde? Das bleibe unentschieden (vgl. S. 89 Abs. 3): eicher ist, daß wir nnn- mehr zwei Barstellnngen chaldiscber Gottheiten besitzen, die Beide weiblich auf- gefaßt sind; sodaß die Tatsache, daß eine weibliche Gottheit bei den Chaldern eine höchst bedeatsame Rolle spielte, anßer Zweifel steht.

Die vorstehenden an das Berliner Fandstäck allein geknüpften Äußerungen kann ich angesichts der parallelen*}, im größeren Zosammenhange zuletzt von HoUeanx*) behandelten Stacke') ans Armenien*), Griechenland^), Italien^ and der Erläaterongen, die sie namentlich von Fnrtwängler ') and Holleanx") er- fahren haben, aufrecht erhalten.

1) Beim Dr. Hago Prinz habe ich für freundliche UnterBtatiiutg beim nftchtrftgUcben Zn- sunmeDatellen der Literktur zu danken.

2) FonilleB ku temple d'ApoUon Ptooi. Bnlledn de Correepondance Uelläniq^ae Xu 1686 p. 380—395, B. bea. die Übersicht p. 382 1

3) Es aind im Oanzen eiiiBchlieSlich dea Berliner Stüchea miadesteoB 14 Exemplare, von Frag- menten abgeaehen, bekannt, die ich in den folgenden Anmerknngen dorchlaufend numeriere.

4) No. 1 V. 2. Bulletin de TAcademie Imperiale dea Sciences de St. Pätersbourg XVt (1871) p.462f.; de LongpMer, Oeuvrea I p. 275 f.; Perrot, Histoire de l'ATt. IE p. 584 üg. 261 ; Furtwängler, Arch. Zeitung 1879 S. 180. Fbr die eine wird die FroTenienx Van angegeben, flir die anderen nur Armenieo. Ebenso schwanken die Angaben über den Verbleib: Konstantinopel (Museum) und St. Petersburg werden angegeben. Vielleicht die eine hier, die andere dort. No. 3. gArmenien". Perrot a. 0. p. 734 fig. 397, Sammlung de Vognä. Zweiköpfig und auch sonst vielfach von dem Berliner Stücke abweichend. Ein oder mehrere Exemplare sollen aich nach Perrot a. 0. II p. 734 Anm. 2 impnbliciert im Britisch Muaeum, Nimroud Central Saloon, befinden. Das Berliner Stück No. 4, das im Jahre 1899 einem armenischen Hilndler abgekauft und von Herrn James Simon dem Sgl. Muaeum geschenkt wurde, weicht in der Bildung namentlich dea Kopfputzes von No. I und 3 erheblich ab, sodai der Gedanke, eines von jenen beiden Stücken aei von Neuem in den Handel gekommen und mit der Berliner Bronce identiach, ausgeschlosaen ist. Also mindestens 4 Stacke, von denen ersichtlich drei aus Toprakkalfth, der einzigen zu Van gehörigen Fundatätte fät chaldische Broncen, herrühren: speziell für No. 3 vgl. unten S. 96 daa de VoguS'sche Stück gleicher Pro- venienz. Auch das vierte Exemplar (No, 2) wird gewiss ebendaher stammen.

5) No. 5— 8 Olympia. Vier verschiedene Stücke No. 783-786 Tafel XL! V und Texthand IV (Furtw&ngler vgl, Anm, 3) S. 115 117. Uazn eine Anzalil Fragmente weiterer Exemplare, namentlich daa eines Flügels (vgl. oben S. 83 Anm. 1) a. 0. S. 116 sub T84c. - No 9und lO Athen. Zwei untereinander, auch an OröSe verschiedene Exemplare, Holleaux, Bulletin de Corr. Hellteiqne Xll (1886) p. 382 f. Unpnbliciert? - No. 11—12 Delphi. HeUigtnm des Apollon Ftoos. Zwei Henkel- figaren eines von Holleaux ausgegrabenen Eratere, ib. p. 360 ff. and planche XII.

6) No. 13 und 14. Praeneate tPalestrina) am Bande eines großen Kraters angebracht, Uonumenti antichi (1879) XI Teil 2, 10,a;b.

7) Arcbftol. Zeitung 1879 S. 180ff. „Die Broncefnnde ans Olympia'^ (1880) S. 6Sf, „Olympia" (1890) a. a. 0. und besonders „Die antiken Gemmen" lU (1900) S, 68 Anm. 1.

8) A. a. 0. p, 383 fr.

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MATERIALIEN ZDB ÄLTEREN GESCHICHTE ARMESIKK8 UND MKSOPOTAMIKNS. 89

Mit Fnrtwängler treffe ich darin zusanunen, da£ es sich nm eine der assyriscilen ähnliche Daretellang der geflügelten SonnenKcheibe handelt, im Gegen- satz zn Holleanx, der Ägyptisches in phönikischer Nachbildung vermotete. Fnrt- wängler nimmt assyrischen Ilraprang nnd Verbreitnng dea Typus von Sinope ans *) an. Ich denke aber er wird mir darin zustimmen , daß , so lange eine Anzahl vorarmenischer, aber kein assyrisches Stück gefunden ist, wir nnr auf chaldischen Ursprung schließen dürfen. Dazu kommt, daß Furtwängler wozu meine oben mitgeteilte ßeobaditnng aufs Beste stimmt von vornherein darauf hingewiesen hatte, daß sich diese Haartracht in assyrischen Darstellungen nur bei FrerodvÖlkern findet, während doch eine assyrische Gottheit von Assyrern nur in einheimischer Tracht dargestellt werden könnte.

Der Fund von Fraeneste hatte von vornherein gezeigt, der von Delphi be- stätigte, daß wir es mit Henkelflguren zn tun haben, die, paarweise einander gegenüber nnd das Antlitz einander zngewandt, an den Rand großer Miscti- kessel angeheftet wurden. Ihm paßte sich die glatte Vorderseite der Flügel an, während darch die an ihrem Rücken befindlichen großen Ösen Schnüre oder Drähte gezogen werden konnten, mittels deren die Gefäße freischwebend anizn- hängen waren. Der Typus blieb auf der Wanderung auf diese Verwendung beschränkt. In der chaldischen Heimat handelte es sich gewiß nnr um eine sekundäre Verwendnngsart des wichtigen Symbols (vgl. S. 83 Änm. 1). Die von Toprakkaläh stammenden individuellen Stücke können nicht älter sein, als die Gründung der dortigen Burg: nach 735 v. Chr. Dagegen kann der chaldische Typns selbst und seine Verbreitung natürlich bis in den Anfang des chaldischen Reiches zurückgehen Da schon Uenuas bis fast nach Malatiah hin herrschte, kommt für die Verbreitung des Typus wohl neben dem Seeweg von Sinope aas, wohl auch der Landweg darch Fbrygien und Eleinasien in Betracht. Zwischen Italien und Assyrien gibt es (s. unten S. 95) noch eine Anzahl anderer Bezüge, hei denen chaldische Vermittlung nicht ersichtlich ist.

Bedeutungsvoll ist, daß eine der olympischen Henkelfiguren (No. 783) härtig ist. Der Bart zeigt nahe Anklänge an die assyrische Frisur, ohne mit ihr übereinzustimmen. Das würde für das an dem Torso von Van (oben No. 6 S. 76ff.) ermittelte Verhältnis der chaldischen zur assyrischen Skulptur gut passen. Vielleicht ist damit in einer Nachbildung die bisher vermißte chaldische Darstellung einer männlichen Hauptgottheit, also wohl des Chaldis (vgl. übön S. 85) gefunden.

Nun zu den Gerätschaften (S. 86 Abs. 4).

*16. Cylindriscbes, aber durch Feuer völlig verbogenes Gefäß ans Silber, das mit einem Gewebe von Silberfäden ubersponnen war, die, ganz verkohlt, nur noch in geringfügigen, seit der Auffindung (in einem der riesigen Pithoi des Magazins*)) stetig mehr abbröckelnden Resten vorhanden sind Die ursprüng- liche Struktur des Gewebes läßt sich gleichwohl an den, gemeinsam mit Herrn

1) Früher (1880) freilich aurb pliCnikischo Arbeit nach assyriscbeoi Vorbild.

2) Verb, fierl. antbrop. Ges. ISSS S. 5H6 f.

AUuillnPflD i. K. Om. d. Win; ii GMtlii(« PliDolof.-hiitoi. Kl. N. F. Bud »,i. 12

25

90 C. T. LGBHANN<H«ÜPT,

H. Seydet unter Anwendung besonderer Vorsichtsmaäregeln genommenen Auf- nahmen (Fig. 59 61, ca. */s} noch mit genügender Deatlichkeit erkennen.

An beiden Seiten wurde diese silberne Büchse dorch kreisrunde übergreifende, also kapselartige Deckel verschlossen, die mit goldenen Knöpfen nach Art anser Tapezier-Stifte beschlagen sind. Zwischen diesen Goldnägeln erblickt man ein feines Netzwerk, das nicht darch darüber gezogene Fäden entstanden, sondern anscheinend aas der Oberfläche selbst herausgearbeitet ist. Die Deckel konnten mittels eines goldenen, an dem losen Exemplar noch erhaltenen Ringes (Fig. 60)

Figur 60. abgezogen werden. Doch geschah dies nnr, um die Büchse zn füllen, nnd zwar enthielt sie noch bei der Anffindang eine Art Pulver, eine schwarze mnlmige Erde. Der eine der beiden Deckel ist indessen durch das Feuer, das die Burg zerstörte, untrennbar mit der Büchse verwachsen. Daß das G-efaß tatsächlich zur Aufnahme von pulverartigem oder sonBÜgem feinkörnigen Material bestimmt war, das in kleinen Quantitäten heransgeschüttet wurde, beweist die Struktur zunächst des lose vorhandenen Deckels. Er ist an einer Stelle durchlöchert, (Fig. 60) und am ein zn schnelles Heraustreten des Inhalts oder eine Ver- stopfung der Öffnung (von ca. ^s cm Durchmesser) zu verhindern, ist im Inneren (Fig. 61 rechts) eine halbmondförmige, sei es gleichfalls silberne nnd leicht ver-

MATEUIAUKN ZDIt JClTEKKN OKSCHICUTK AK)1KM1U.'S VSÜ 11ES0P0TAHIEN8.

Figur 61. goldete sei es ans Elektron hergestellte Lefze angebracht, vor welcher oder tiber welche das Pulver hinabgleiten maß, um an and doreh die Öffnnng zu gelangen. Da der nicht mehr za lockernde zweite Deckel äußerlich genau dieselbe Gestalt bat und anscheinend in derselben Weise durchlöchert war, so wird auch sein Inneres das gleiche sein. Somit haben wir es wahrscheinlich mit einer Doppel- büchse zu tun and werden ans in der Mitte des CM'ässes eine parallel der Deckeloberfläche laufende Scheidewand zu denken haben.

Die beiden A.bteilungen der Büchse waren vermutlich znr Aufnahme sei es verschiedener Ingredienzen, sei es verschiedener Qualitäten oder Stärkegrade eines und desselben Materials bestimmt.

Diese Silberbüchse giebt uns trotz ihrer Beschädigung aufs Neue einen hohen Begriff von der Höhe der Technik und dem geläuterten Geschmack der chaldischen Gold- und Silberarbeiter.

Aber die weitreichende Bedeutung gerade dieses Fundes liegt doch in einer andern Richtung.

Das in der Büchse enthaltene Pulver ist nämlich von meinem Reisegeföhrten, dessen ursprüngliches Berufstudium bekanntlich die Chemie war, untersucht und als Schwefelsilber erkannt worden. Auf der Anwendung dieses künstlich her- gestellten Pulvers aber beruht die in Europa sogenannte Tula-Arbeit. Die- jenigen Teile der glatten Oberfläche des hellen Silbers , die mit Schwefelsilber

12* 27

belegt and behauclelt werden , erhalten eiae danklere Färbong. So entsteht die ■Würfelnng oder anderweitige Mnsternug der Oberfläche des Tola-Silbers.

Solche „Tnla"- Arbeiten werden aber noch heutzutage gerade in Van in großer Menge und in äußerat feiner Aasfiihrnng hergestellt. Auf dem Bazar der Citadellenstadt Van kann man die Silberarbeiter, Bade an Bade, bei ihrer Arbeit beobachten. Unser Fand beweist, daß es sich hier am die Fortsetzang einer aralten einheimischen Übang handelt, die darch den Kaakasos nach KoßlHud gedrangen ist aod dort eine neae Pßanzstätte gefandea hat.

Handelt es sich hier am Übertragang eiaer specifisch chaldischen Technik, so kommt in anderen Fällen der Zawanderang siidüchea Knltnrgates nach ßoß- land, so bei der Übernahme der ana Babylonien nach dem Kaukasas gewanderten Brettchenweberei *) and dem Fortleben der babylonischen Groldmine gemeiner Korm im rassischen Pfände*), den Chaldem eiae mehr oder minder deatliche and mehr oder minder aasschlieäliche Vermittler-Rolle za.

*17. Zwei kleine silberne Tiegel, die ehemals mit einem in Sparen erhaltenen Gewebe, ähnlich dem der Büchse, bekleidet waren, fanden sich im Magazin aaf dem Boden eines andern der riesigen Xriige*). Biese Tiegel sind leider in Berlin verloren gegangen. Wahrscheinlich sind sie beim Brande des alten pathologischen Institats, wo die Sammlang Tuprakkaläh zam größeren Teil aafbewahrt war, geschmolzen and vernichtet worden.

*18. Ebenfalls in dem Vorratsraam stieß man auf einen mindestens 61 cm langen, ca. 0,6 bis 0,9 cm dicken, in teilweise darch Feuer gekrümmte Stücke zerfallenen Broacestift, der am eineo Ende in eine ca. 2,5 cm lange, ca. 0,6 cm dicke goldene Spitze anslänfi. Vielleicht ein bei Groldschmiedearbeiten vei-wen- detes Instrument*).

Hier schließen sich tun Besten an:

*19. Kleine broncene Öefäße (Auswahl Fig. 63, knapp '/>)» rnnd, aber zum Teil mit platter Rückwand, als ob sie an die Wand oder an ein Brett angehängt oder angelehnt za werden bestimmt seien.

1) Terh. Berl. anthrop. Oea. 1898 8. S20 ff. ; 1900 S. 29 Anm. 8. 299. ZeitGchr. f. Asiyriol. XIV 8. 869 f. und bei M. Lehman n-FüWs, „Über Brettchen- Weberei" S. 9.

3) Über altbabyloniacheg Maß und Gewicht und deren Wanderung, Verb. Berl. anthrop. Oes. 1889 S. 263. Achter Internat Or.-Congrefi: Semitiache Section b S. 207. Hermes 86, Tabelle eh S. 113 ff. anb 12.

S) VBAQ. 1698 S. 686 f.

4) Ton fachmänniBcher Seite bin ich auf die Möglichkeit hingemesen worden, daB es sich nm einen Lotstift handeln kOnne, durch den die Letflamme angeblasen wird, woeu die grofie L&nge stimmen würde. Die feine in der L&ngsachae hindqrch gehen de Üffnnng müBte dann bei dem die Borg leratörenden Brande vOllig darch daa glühende tind schmelzende Uetall ausgefllllt sein, denn in der Bronce findet sich nirgends eine Andeutung und an der im Übrigen nnvereehrten Goldspitze eine kaum merkliche Vertiefung. Der Befund davon spricht also nicht gerade fOr diese Annahme. DaB es sich nm Fragmente mehrerer Stifte handele, ist nnwahrscheinlich.

HATERIAIJEN ZDR Ä[.TKBEN OBSCHICBTE ARMENIENS UND UtSOPOTAUlENS.

;j Figur 62.

Kehren wir nim von den Geräten der Werkstatt wieder za den eigentliclLen Erzengnissen der Hetallteclmik und zwar zunächst den in Bronce gearbeiteten zurück.

*20. Broncener Kandelaber (Fundstelle No. 5 oben S. 69; Gesammt- höhe 136,5 cm), aaßerordentlich schön gearbeitet, anf drei Füßen, von denen einer in 2 Teilen abgebrochen ; der Schaft in 3 Teile zerbrochen ; die zur Aufnahme des Leachtmaterials bestimmte Pfanne nicht mehr, wie arsprünglich , an dem Schafte befestigt, Fig. 63 zeigt den Leuchter gleichwohl in Folge zeitweiliger mit einiger Mähe und etlichen Hilfskonstraktionen ermöglichter Zasanmiensetzong als Ganzes in genauer phutographiscber Wiedergabe ohne die geringste Ergän- zung, nar fehlt einer der zerbrochenen Füße, der eine provisorische Ansetzong nicht vertrag*).

„Der hohe runde Böhrenschaft wird von drei geschwungenen Füßen freischwe- bend getragen, zwischen denen er aus einem halbkngeliörmigen, geriffelten" außer- ordentlich schweren „Zapfen herauswächst. Die Füße endigen in Rindsklauen, and anf ihrer oberen wagerecht gebogenen Fläche liegt ein kleiner geflügelter Stier mit Menschenkopf, ähnlich den Thorwächtern der assyrischen Palastbauten" , nur anf einem der Fiiße ist der Kerub erhalten, anf den beiden anderen ist die Stelle der früheren Auflötung deutlich erkennbar. „Über dem Ansatz der FöSe nmgiebt den Schaft ein kelchförmiger Ring , dessen oberer Rand aus einem Kranz umgeklappter Blätter mit vorstehender Mittelrippe besteht. Vier klei- nere ähnliche Kelche gliedern den Schaft, bis als oberster Abschluß die scheiben- lörmige Pfanne mit hochgebogenem Rand folgt"'), die wohl zur Aufnahme von Bäacherwerk diente und die vermuten läßt, daß wir es mit einem Räucheraltar etwa speziell des chaldischen Sonnengottes Ardinis zu tun haben*). Die an altorientaliscben Altären häaflgen Tbierfüße würden dazu ebenso wie die Keruben

1) Seither ist der K&ndelaber vom Homburgiscben Museum für Kunst und Gewerbe erworben und, vollstAndig zQsammeiigeBetzt, in desBeii Sammlungen ausgestellt worden.

2) Die Citate sind dem „Bericht für das Jahr 1903 des Museums für Kunst and Oewerbe in Hftmburg" 8. 4S (Jahrbuch der Hamburgiscben wissenscbaftlicben Anstalten 1904) entnommen.

3) Hier eei eines weiteren Kultgerätes von Toprakkaläh gedacht, eines broncenen Wagens in der GrCBe eines nicht zu klein bemessenen Kinderspielzeugea. F^r befindet sich im Besitz der fran- lOnscben Donünikaner-Mission in Van. Analogieen im Westen (heiliger Wagen von Qordion; Koltmodell von Knossos) liegen vor, ebne daB hier der Osten auszuKcbtiefien wäre.

2y

C, P. LEHHANH-HiDFT,

A

Fipir 63.

Figur 64.

stimmeD. Freilich sind die übrigen ans dem alten Orient in corpore oder in Äbbildnngen erhaltenen asByrischen, hebräischen, kanaanälschen, himyarischen Altare alle aas Stein gearbeitet and zeigen eine erheblich massivere Stractnr. Erinnert werden darf anch an den Kandelaber, der aof dem bekannten, in mehreren Exemplaren aaf ans gekommenen babylonischen Hade&relief figuriert.

30

MATEniAL»»! ZÜB ÄLTEREN GESCBICBTE AIUlGNtENS UND UESOPOTAUENS. 95

Za beachten sind bei diesem „chaldischeu" Kandelaber gewisse Anklänge an einen etnuki&cben Broncebandelaber (Fig. 64) , der sicli gleichfalls im Hambnr- gischen Masenm für Knnst and Gewerbe befindet and dort als Gegenstück za jenem aufgestellt ist.

„Die drei elastisch geschwangenen Füße der etrnskischen Kandelaber haben die Form von Fantherklaaen and entwachsen dem Rachen von Pantherköpfen. Zwischen diesen sind Mednaenhänpter mit ansgestreckter Zange angebracht. Der geriffelte Schaft schießt, wie bei dem chaldischen Kandelaber, von den eben- falls nnr minder hoch geschwangenen Fnßen freischwebend getragen ans dnem niedrigen Blattkelch von ähnlicher, aber strafferer Bildang" als der Kelch des chaldischen Kandelabers „bis za anderthalb Heter Höhe empor nnd zeigt ein reich entwickeltes Kelchkapitäl, das mit dem kleinen Teller zum Aufstellen der Lampe geschlossen ist".

Doch ist der nmgestaltende nnd veredelnde Einfluß griechischer Konst bei dem etrnskischen Stäche nicht za verkennen, während andererseits bei den Etraskem anch eine anscheinend anmodificierte Verwendung orientalischer Formen and Motive ersichtlich ist^). In den Museen Italiens finden sich häufig Broncegegenstände, Löffel, Waagen etc. mit einem in den Kopf eines Wasser- vogels aaslanfenden G-riff, wie ihn n. A. aach die bekannte Waage aus Cbiosi zeigt*), die mich seiner Zeit lebhaft beschäftigt hat'). Damals fiel mir anf, daß dieser Griff genau mit entsprechenden Handhaben assyrisch-babylonischer Fund- stfiche im Britischen Maseom übereinstimmt, ja daß etraskdsche Löffel mit solchem Griffe von den entsprechenden assyrischen äußerlich überhaupt nicht za nnier- scheiden waren. Vgl. auch die GefSßansätze oben S. 86 ff.

*31. Wuchtiger, insgesamt 31 cm hoher Broncener Thronfass (Fund- stelle Ko. 7) bestehend (Fig. 66) ans

1) einem sänlenartigen Schaft, der zwei Einschnürangen and darüber jedesmal einen breiteren King sowie einen über diesen wiederum hinausragenden Kelch herabfallender Blätter, wie der Kandelaber, aufweist;

2) einem darauf simsartig aufgesetzten Metallstück in Form zweier recht- winklig an einander stoßender Balken (26 nnd IS'/i cm lang).

Der längere Schenkel (26 cm) hat einen nahezu spitz zulaufenden Ansatz. Dieser Ansatz war, wie die am oberen und unteren Kande angebrachten Verzah- nungen zeigen, bestimmt, in Gebälk aas anderweitigem Material eingelassen za rden. Sowohl der Säulenschaft wie das obere Gebälk zeigen, teils in Gestalt

1) Ob das etwa z. T. auf der Anfrechterbaltnng einer lebhafteren Verbindnng mit der alten Heimat am oder im ägäischen Meer beruht? Über die Herkunft der Etruaker ans dem Oeten liebe Klio IV S. 394 ff. nad die dort S. 395 Anm. 1 citierten, sowie Thulin, IDio V 336 ff.

2) Siehe die bei E. Pemice, Archftol. Jahrbuch XIII, 1898 S. 44 Fig. 1 verüffentlichte Abbildong.

3) Zuerst Sitznngsber. Berl. aethrop. Gee. Nov. 1888 = WochenBchr. f. klaSH. PhÜ. IB88 Sp. 1522. Tgl. jeUt Klio, TI S. 528 Anm. 1 nnd das dort Citierte.

31

C. F. LKHHANN-H^CPT,

Figur 66. nmder Löcher, ieils anderweitig gemustert, Vertiefimgen, die anecbeiqeiLd ehe- mals durch Einlagen kostbareren Materials (vorwiegend wohl G-esteineB) ans- geftillt waren. Dadnrch wird klar, daß abgesehen von dem schräg verlaufenden Ansatz-Stück, alles Übrige für den Bescbaaer offensichtig angebracht war.

Ein nach MaaS und Gestalt mit anserem identisches Stück gleicher Pro- venienz, in französischem Privatbesitz, ist bei Perrot-Chipiez II p. 725 ver- öffentlicht. Doch liefert es noch eine wichtige Ergänzang, indem oben anf dem Gebälk ein Löwe rnhend dargestellt ist.

fSS. |33. Bestandteile desselben oder eines ähnlichen Thrones enthält die Berliner Sammlang, einen Greifen (V. A. 775) Fig. 66 und ein Stück einer Sänle ans Bronce (V. A. 776) Fig. 67.

Der in assyrisierendem Stil gehaltene Greif (Länge vom Schnabel bis znr Flügelspitze 28 cm, größte Höhe 21,7 cm) hat Vogelkopf und Klanen and grofie langfedrige Schwingen. Die schuppige oder gefiederte Oberfläche ist sehr sorg- fältig nnd fein herausgearbeitet. Äagen nnd Angenbranen waren eingesetzt.

Das Britische Mitsenm (No. 91247, Katalog Ko. 329) besitzt einen von Lynch') veröffentlichten ebenfalls von Toprakkaläh stammenden geflügelten Stier ans Bronce mit menschlichen über der Brnst gekrenzten Armen. Das Gesicht, welches, weil aas anderem Materiale eingesetzt, jetzt fehlt, wird ebenfalls menschlich gewesen sein. Anf dem Kopfe tragen der Londoner Stier wie der Berliner Greif Ansatz-Stücke für eine Sänle, und zwar zeigt das Londoner

1) Armenia, toI. II p. 68. Nach Ljnch's Mitteilung iBt außerdem (No. 91246) ein rohender Stier in Bronce Torhanden.

MATERIALIEN ZOK ÄLTtmKN OeSCHtCHTB ARMKNIÜKS UND HESOPOTAHIEKS.

Figur 66. Figur 67.

Ansatzstück eben dasselbe Blattomament wie die Berliner Säule , die beiden Tbronfüße nnd onser Kandelaber, während das Ansatzstück bei dem Berliner (rreifen anders verziert ist.

Die Berliner Säule fügt sich in der Dicke 2,65 cm gut zu dem Durchmesser des Ansatzstückes auf dem Kopfe des Greifen (Durchmesser 2,7 cm) nnd nach den mir von Lynch freundlichst mitgeteilten Maaßen') stimmt auch die Lon- doner Tiengestalt wenigstens in der Höhe zu der Berliner. Wohl möglich also, daß all die in vier verschiedenen Sammlungen befindlichen Stücke zn einem Thronsessel gehören, der nach der Analogie bekannter assyrischer Stucke zn reconstrnieren wäre.

Figur 68.

1) OröBte Höhe 8*/» inch, = ca. 32,1 cm; Durchmesser des AnsatzBtürkeB l'/j inch, = ca. 3,7 cm. GrOBte L&nge 6'/i inch, = ca. 16,5 cm, Yielleiclit trugen die längeren Greifen die vor- deren, die kurzen Stiere die hinteren nnd etwas etärkeren Säulen (eines Baldachins?).

AMdlim. d. K. Gm. i. W<m. tn OtttngHi. Fhll.-biit. El. N. F. Bund >, 13

33

Wf C. F. LEHUAKN'EA.ÜFI',

*34. Das Blattornament kehrt wieder in einem von ans anf Toprakkaläh aoBgegrabenen, in viele genaa an einander passende Fragmente zerbrochenen Gegenstande unklarer Bestimmung (Fig. 68, Zeichnung F. Frohse, natürliche Größe).

Zwei der Zacken (in der Mitte des Hintergrandes) zeigen eine DnrchlÖchernng wie für einen Stift oder Draht. Vielleicht war das Stück am Ende eines Stabes oder Schaftes aufgesetzt, gleichsam aufgeschoben, sodaß die Blätter in der Weise jenes kelchartigen Ornamentes nach unten fielen. An einen selbständigen Ge- brauchsgegenstand, z. B. ein Lämpchen, zu denken, bat seine großen Schwierig- keiten.

tS5. An diese Thronbestandteile schlieÖt sich in der Technik und dem assyrisierenden Stil an: die aus Toprakkaläh stammende, der Berliner Sammlung

Kigwr 69. (V. A. 774) angehörige stehende Gestalt (Fig. 69) des sog. „Eunuchen" (von 87,6 cm Höhe bei 10,5 cm Breite). Sie besteht der Hauptsache nach aus Bronce , die nach vorhandenen Spuren vormals mit Gold überzogen war. Das Gesicht, das, leider beschädigt, als einziger Beleg fUr den männlichen Chalder-T^os in Be-

34

HATBRIAUKN ZDR ÄLTKRKN OESCHICBTE ASHENIENS UND HESOPOT&MIENS. MM

tracht kommt, ist dagegen ans weißem G«8tein hergestellt, während die ÄDgen und die Löcher im Halgscbinuck ofiPenbar durch edlere Steine ausgefüllt waren.

fSS. Das G-leiche gilt von dem aoch ans Toprakkaläh stammenden Bronce- fries des Britischen Hnseams^) (80 12 16,6).

Das erhaltene Fragment zeigt, anßer einer Keilinachrift, in getriehener Arbeit and in besondere eorgföltiger and schöner Äasfnhrnng einen liegenden linksgewandten Stier, rechts davon noch das Hinterteil eines nach rechts ge- wandten entsprechend gearbeiteten Tieres. Etwas darüber zwischen den beiden Stieren and links von dem erstgenanuteD je eine Kosette (s. oben S. 74). Das Centmm dieser Rosetten sowie verschiedener Teile (a A. die Hofe) der Stiere sind dorch jetzt leere, einst darcb Einlagen aasgefnllte LScher bezeichnet.

Die vorstehenden Stücke alle beleuchten ebenso wie N^o. 11 (Fig. 53) die chaldische Vorliebe für die Mischung der Stein- und Uetalltechnik, nnr daß bei ihnen das Metall das Haoptmaterial, das Gestein die Einlagen bildet, während in No. 11 das umgekehrte Verhältnis obwaltet.

Von den von Toprakkaläh herrührenden, teils in Berlin, teils in London aufbewahrten Weiheschilden Rusas' II, Sohnes des Argistis nnd Rusas' III, Sohnes des Erimenas, über die ich im Zasammenhange an anderer Stelle ge- handelt habe'), wird

tS7. das dekorativ hervorragendste Stück der Berliner Sammlang in Figur 70

1) Zeitichr. f. Awyr. IX S. 9B mit Anm. 2.

2) ZeitBchT. f. Ass. Vll S. 265 ff. IX 95 ff

100 C. F. LEHHANN-HADPT,

zom ersten Haie Teröffcntlicht : zu dem Schilde gehören noch sieben kleine Frag- mente. Er zeigt getriebene Reliefdarstelinngen aseyrisierenden Stils in drei concentrischen Streifen; auf dem ersten und dritten schreitende Löwen, anf dem mittleren Einhörner. Durchmesäer 0,S m. In der inneren WSlbang ein großer und zwei kleine Griffe. Auf dem Rande außen zwischen zwei einge- ritzten Linien Keilinschrift Rasas' III. An die kretischen Analogieen sei schon hier erinnert.

128. Schließlich zeigt (Fig. 71) die mit hieroglyphischen Zeichen versehene Bronceschale {Berlin V. A. 796: Durchmesser 'i;2,3cm, Höhe 8,3 cm) im Verein

Figur 71.

mit der von ans ausgegrabenen, in Hieroglyphen beschriebenen Tbrontafel (s. n. S. 105), daß Untertanen der Chalder- Könige, die an der Ausstattung des Tempels von Toprakkaläh beteiligt waren, sich einer Schrift bedienten, die mit der klein- asiatisdien sog. betitischen Hierogljphensclirift identisch oder ihr ähnlich war '■). Zu den "Weibegaben aus verschiedenen Gebieten des Reiches vgl. oben S. 83 Figur 55.

Als Erfinder der Eisenbearbeitnng nennen die Griechen die Chalyber *), mit denen die nördlichen Cliald(a)er als nächstverwandt, wenn nicht als identisch, gelten.

Der Befund von Toprakkaläh kommt einer Bestätigung dieser Tradition gleich. Eisen ist für Waffen, Schneide- und Befestigangsgeräte das hauptsäch- lichste Gebrauchsmetall, neben dem die Bronce') nur noch vereinzelt and seltener auftritt. Das entspricht ganz wohl der Thatsache, daß in Assyrien seit etwa 700 7. Chr. das Eisen die Bronce als gewöhnliches Gebrancbsmetall für Waffen

1) NObereB Verh. des 13. internat. Or.-Congr. zq Hamburg S. 132 [4] ff.

2) A. T. Gntacbnid Tennatete (Kleine Srhriften III 8. 4BT f.), daB der Name dem ToUce nach dem Stoffe, den ea die übrigen Völker kennen lebrie, Ton diesen gegeben wurde, so dai also jiHv^ Eiaeti oder Stahl bedeutete. Ob nvnXanji irgendwie damit zueammenbängt??

3) In QDBerer Sammlung befindet sieb ein woblerhaltener Nagel (oder eine starke Nadel) ans Bronce, 6 cm lang; der Kopf, wie znr Befeatigong duicb einen Stift, quer dnrcbbohrt und mit einem vertieften Linienmoster gefällig Terziert.

UATSBIALIEN ZUR ÄLTEUEN GESCHICHTE &BMESISNS UND HBSOPOTAUIENS . 101

□nd Schaeidewerkzeuge za verdrängea beginnt *), bis ee anter Sargon das billigere tmd bevürzngtere Hetall auch für sonstige Greräte ward, während das erste Auftreten des Eisene unter Assarna^irabal III (884—860) nachweisbar ist.

Mit dem Befand nnter Sargon stimmt der gleichzeitige von Toprakkalah. Die chaldische nnd die assyrische Entwicklung werden also ungefähr parallel gegangen nnd das Eisen den Assyrern ans Armenien zagekommen sein. Die großen im Sargonspalaste gefundenen Mengen z. T. unbearbeiteten Eisens ge- hören vielleicht großenteils zur Eiiegsbente aas den Kämpfen mit Ruaaa I von Urartn.

*29. Auf dem Toprakkaläb-Felsen trifft man überall aaf zahlreiche Pfeil- und Speerspitzen der verschiedensten Formen, seltener werden große Lanzen- spitzen gefanden, hin nnd wieder große Messer, dagegen, was za Xenophons Schilderung der chaldischen Bewaffnung *) stimmt, keine Schwerter. Offenbar waren die Chalder, wie es der Formation ihres Heimatsbodens entspricht, gleich den Persem mehr für den Kampf aus der Feme nnd von den Höhen herab, denn für den Kahkampf gerüstet. Gegen die nach Hunderten zählenden eisernen Waffen unserer Sammlung verschwinden die ans Bronce oder anderem Material fast vollständig, za nennen sind einige wenige Scherben and Messer aus Obsidian, einzelne Bronce-Pfeilspitzen und ein paar sehr schöne Ffeilepitzen aas Knochen.

Figur 72 (ca. '/>) zeigt eine kleine Answabl solcher eiserner Waffen resp. schneidender Werkzeuge').

1) Winckler, AltorientaliBche ForBcbnogen 1 S. 165.

2) Anabasb IV 33: Sula j'^fjov VW" l^oxfä xal Idyxas.

3) Das gabelförmige Instrament ganz rechts ist wohl, nach der Stellnng des Schaftes und den Spuren des AnsatzeB einer Links Verlängerung des wagTechten Annes zu schließen, ein abgebrochener

l(ffi C. F. LEHHANN-HlüPT,

Die Pfeilspitzen liegen in vielfachen Varianten der Länge und Breite vor. Außerdem finden sich, wie sich erst neaerdings heraasgestellt hat, nnter dem nngeheneren Vorrat auch einige wenige nur kantig gestaltete eiserne Bolzen. Etliche Fragmente langer dünner Eisenstäbe, die za den Scbaftansätzen der Pfeilspitzen passen, machen es wahrscheinlich, daß manche Pfeile ganz ans Eisen in einem Stücke bestanden, die Verwendung von Holzschäften ist dadurch nicht anageschlossen, aber anch nicht erweislich. Zu erwähnen sind noch ein eisernes Beil nnd eine primitive schanfelförmige eiserne Pflngachar.

Belege für die gemeinsame Verwendung der älteren Bronce neben dem jüngeren Eisen liefern No. 30 32.

Figur 73 (knapp '/,)-

*30. Die am unteren Ende in einen weiten Ring aoslaofende broncene Stange (Fig. 73) war offenbar bestimmt, mit der durch den engen Ring des oberen Endes gezogenen mächtigen Schleife in das Gemäner eingelassen zu werden, so daß die Stange in nnbenntztem Znstande an der Wand herabhing. Sie diente

Dreixack. Ich dachte anranglicb am eine Analogie mit der von Beick auf seiner ersten Foracbonga- reiae 1891 in einem kaukasischen Steinkistengrabe gefandenen Waffe, einem zweizinkigen broncenen Instrument, das einer Heugabel täuschend ähnlich sieht and bei dem die Öffnang zwischen den Zinken der normalen Handweite der Menschen sehr gat entspricht (Terh. Berl. antbrop. Cles. 1893 S, 62 Qnd S. 63 Fig. 3). Eher liegt eine gewisse Verwandtschaft zwischen dem oben an dritter Stelle von links abgebildeten Stück und dem von Belck a. a. 0. Fig. 4 wiedergegeben en Bronce- haken vor, der jedoch infolge einer Krümmung des Schaftee und geringerer Umbiegung der Spitxe mehr sichelförmig gestaltet ist. Jene kaultasischen Qrftber sind keinenfalls cbaldisch. l)aB dagegen awitchen den Chaldem und ihren nSrdlicheo Nachbarn KultnreinMsse herüber nnd fainaber ge- gangen sind (Tgl. oben S. 92), ist nur natürlich.

UTERIALIEN ZUR XLTEREN QESCHICHTE ARHENttCNS UND HESOPOTAHIENS. 103

wahrBcheuilich daza, Opfer- oäer Gebrnachetiere zeitweilig anzabinden. Abolichen herabbängenden Ringen begenet man ja noch heute in nnseren Pferdeställen.

*31. *33. Ahnlicher Bestimmang werden die in Fig. 74 abgebildeten Stücke gewesen sein, das größere ans Eisen, das kleinere ans Bronce- Nor scheint hier

a

in beiden Fällen das Ansatzstück ganz in die Wand eingelassen worden zn sein, so daß der Ring in fester Stellang wagrecht ans der Wand hervorstand. Eiserne

104 C, F. LBHMANN-HADPT,

fiinge, am die Fferde anzubinden, wurden nach Place auch in Ghoraabad ge- funden'). —

Der regelmäßig beobachtete und namentlich betreffs der mykenisch - kre- tischen Fnnde neaerdinge vielfach erörterte Zusammenhang zwischen Uetallargie und Keramik bestand anch bei den Chaldern :

*33. *S^. Oberteil nebst Henkel einer broncenen, im nbrigen iu onzählige Fragmente zerbröckelten Kanne, verglichen mit dem zufällig in gleichem Be- stände erhaltenen entsprechenden Stück ans Ton*) (Fig. 75).

Breite des broncenen Henkels 3,2, des tönernen 2,2 cm. Durchmesser der oberen Öffnung bei dem broncenen 'Gefäß lO'/t, beim tönernen 10 cm.

*B5. In Bronce (l Exemplar, bei der Auffindung vollständig, nachträglich zerbrochen: Fig. 76) ond in Ton {sehr häufig vertreten) liegen vor : merkwürdige Schalen oder Näpfe, die durch einen Steg mit dreifachem Durchlaß in zwei ungleiche Hälften geteilt wurden. Ähnliche G-efäße konmien nach Hnbert Schmidt'» Mitteilung auch anderweitig vor.

Figur 76 (ca. '/.)■

Die tönernen Exemplare laufen in der breiteren Hälfte, dem Steg gegen- über, in eine wenig hervortretende Sclinahelung aus, die meist durch Ranch geschwärzt erscheint, woraus mit Hubert Schmidt der Schluß auf eine Art Lampe zu ziehen sein wird.

1) WiDckler AOF. I 6. 166.

2) Du TongeflB erinnert in leiner Form und soßlllig &uch im ErluiltongtznstaDd an ein der ältesten troiscben Keramik angebürigeg Gef%6, das „Troja und Ilion" t S. 250 Fig. IH vieder- gegeben iBt.

H&TKRtALteN ÜDR ÄLTEHKN aBSCBICBTB AltHBNfBNS UND UtceOPOTAUIEKS. 105

V. Die Keramik >)■

a> TonUfelD nnd SIefel.

Abgesehen von mehreren mit blangrUner Emaille in der bekannten baby- loniach-assyrischeii Technik überzogenen Gtefaßfüßen beechränken sich die sicheren Belege assyrischer Beeinflassnng a.at den Ton als Schreibmaterial').

Bisher war nar eine Tontafel bekannt, die in früheren Jahren von Dr. Ray- nolds, dem Leiter der amerikanischen Mission in Van und nachmaligen eifrigen För- derer aoserer Forschangen and Aasgrabungen, nach Amerika gesandt worden ist ").

Wir fanden neben mehreren schriftlo^en eine Anzahl beschriebener Tafeln.

*S6. Brief, an Knsas II von Sagastaras, den König des nördlichsten

Figor 77 a ('/,). Figur 77 b,

1) Eb wäre mir enrünscht gewesen, mich für dieses schwierige Oebiet auf das Vorlegen der Matemlien im engsten Sinne zu beschranken und müglichst nur die Abbildungen mit den notwendigen Erläuterungen wirken zu lassen. Allein dies erwies sirh aus Terschie denen Gründen als Qntnntich. Gewisse Eigentümlichkeiten, die hier zur Sprache kommen, lassen sich mit Ab- bildungen überhaupt nicht oder nur mit beHonderem EoBtenaurwand darstellen, und femer ergab sich bald, daß gerade auf keramischem Gebiet die Frage der Herkunft der Chalder ihrer LOsung relati? un N&chsten gebracht werden kann. So muB ich es mit besonderem Danke begrüßen, dal sich mir, wie im einzelnen näher zu verzeichnen, der fachmänniscLe Rat der Herren Dragendorff, Kobert, Hubert Schmidt und Zahn auf das Zuvorkommendste zur Verfügung ge- stellt hat.

2) Tgl. oben 8. 65 f, Anm. 2.

8) Sayee, The cnneiform ineeriptions of Van IV (Jonmal of the Royal Asiatic Society 1893) No. LXXTUi p. 15 ff.

Akkdl(m. d. K. Uaa. d. WIh. ts GSltliCHi Phll.-bMt. Kl. K. F. Bind »,,. 14

41

106 C. T. LEHMANK-HAITPT,

chaldischen YasaUenstaates gerichtet, bezüglich aaf den Bau einer wahrscheinlich in jenen nördlichen Gebieten angelegten Rnsas-Stadt, an dem anch Mannäer be- teiligt waren'). Vorderseite Fig. 77a, Rückseite Fig. 77b.

*37. Liste von Zahlen') zam Teil mit Maßbezeichnnng. Beiderseits 3 Co-

1) BerL SiUnngsber. 1900 S. 625 No. 136; Verh. XHI. intern. Or.-Kongr. (1902) S. 134 [6].

2) Berl. Siteungeber. 1900 a. 626 No. 169.

HATEBIAIilSK ZUR XliTEREN GV:SCH1CUTE ARHENIKNS DND UESOPOTAHIENS. 107

Inmnen : auf der einen Seite 3, aaf der anderen 2 voll, eine dritte nur mit einem Zeichen beschrieben. Fig. 78 a n. b.

*S8. Fragmente.

a) nnd b) zwei Stücke einer eine Abrechnung enthaltenden, nnr vordereeitig beschriebenen Tafel (Fig. 79 a «. b). Graner Ton.

c) Fragment (Fig. 79 c) vom nnteren Teil der Vorderseite eines anderen Täfelchens ans lebhaft branngelbem Ton (Z. 1 Anfang 20 Z. 2 Anf. Z. 65). Von der Rückseite nnr ein kleines anbeschriebenes Stück erhalten. Brandsparen.

Figur 79 c (■/,).

*S9, Von den Siegelabdrücken anf Tonbüllen von Contracten ebenfalls

einer Entlebnnng ans dem Zweistromland ist besonders wichtig ein in vier

Exemplaren erhaltener, der nng znm ersten Mal die ans babylonischen Texten

bekannte Frocession des Schiffes anf dem Wagen zeigt'), welche außer einer

mensdilichen G-estalt das Tier der Ea begleitet*) (Fig.80). Inschrift : ["SJu-sa-wi

„dem Unsas gehörig" (?)

1) Berliner Sitzungsberichte 1900, S. 626 No. 163.

2) Über eine andere solche Hülle (Stehender vor einem Gefäß nebst einem fragmentarischen Zeichen) s. No. IM a. 0.

c. p. lbhka;nn-hadpt.

Ftgar 60. *40. Die mit hieroglyphischen Zeichen beschriebene Tontafel •) (Fig. 81 a. b) zeigt, daß aacb zu den Trägem der cbetitischen oder einer ähnlichen ,Hiero- glyphenschrift die Tontafel als Schreibmaterial gedmngen ist", schwerlich aber dnrch chaldische Vermittinng, da ja in Kappadokien in weit älterer Zeit Afieyrisch aof Ton geschrieben worde *).

Figur Sla (Nach der Auffindaiig). Figur gib (Nach der Remignng).

Die Berliner Schale (oben S. 100 Fig. 71] and diese Tafel etammen offenbar aas dem Westen des Chalderreiches und zeigen, daß die Könige, die dem Tempel

1) „Die Einwanderung der Armenier im Ztuammenhang mit den WandemDgen der Tbrakier und Iranier", Verb. XUI. iDtem. Or.-Kongr. S. 134 [6].

2) Und zwar wnrde, wie die deutechen Ansgrabnngen (i. Wincklen Bericht OLZ., 16. Dn. 1906) bei Bolaz-kiti ergeben haben, das Rabyloniefh-ABsyriscbe von den dort residierenden Be-

44

HATKRTAUEN ZtIB XLTKUEN 0B8CHICUTE ARHKNIBNS UND UKSOPOTAMIENS. 109

aoi Toprakbal&h seine definitive Gestalt gaben, berate Untertanen oder „Verbün- dete" hatten, die zn den Verwendern einer solchen Hieroglypbenschrift gehörten. Von ihnen wird die Schale gestiftet, der Brief (gleich No. 36) an den Chalder- kSnig gerichtet sein: die Fanktgrnppen sind vermutlich Zahlzeichen. Tief einge- schnittene Zeilenlinien zeigen, nebenbei bemerkt, aoch die Tontafeln von Enossos '). Assyrische Beeinfinssnng kommt fnr die chaldische Keramik von Toprakkaläh höchstens noch bei den Maßbezeichntmgen der Tonhrnge, metrologisch nnd mittelbar, in Betracht. Im Übrigen ist sie teils eigenartig, teils weisen ihre Beziehnngen in eine andere Richtnog.

b) Kleinere ßeflsw beaenderer Fem*). *41, An den oben S. 103 Fig. 73 mit dem broncenen verglichenen Henkelkmg schließen sich (Fig. 82] die vier glatten Henkelkannen mit leise angedeatetem .

Figur es (knap)) Va)-

Fipir 88 (ca. 'f.).

berrschero des chetitischen Einheitsretches im mternatioDalen Verkehr aoch ebenso verwendet, wie 1 bii IVi Jahrhunderte früher in der el Amama Zeit.

1) S. E. B. Ännnal of the British School of AtheoB VI pl. 2.

2) £ine erschöpfende Erörterung der zahlreich Torhandetten primitiTen Formen (Schnnraaen- gofäß, mehr oder minder bauchige Becher, Nipfe etc.) wird hier nicht aogestrebt.

46

110 C. T. LKHHAKN-HAUPT,

Ansgoß. Graoschwarzer Ton mit glatler kUnstlicli polierter Oberfläche. Das größte Gefäß etwa 16 cm hoch.

•49. Ferner verdient besondere Erwähnung eine Art Spitzbecher, der nicht znm Stehen auf glatter Fläche eingerichtet war, sondern eine Stütze erforderte (Fig. 83). Der Ton ist heller, die Glättnng weniger aiiegesprochen.

*43. Ziemlich stark gebrannte Tiegel von verschiedener Größe mit nnd ohne Deckel (Fig. 81), die zn den silbernen Tiegeln (oben No. 17) and den kleinen ßroncegefäßen (No. 19 Fig. 60) zu stellen sein and bei der Metallbearbeitnng Yerwendong gefunden haben werden.

m\

Figur 84 (»/^.

e) Die rrosMB Pltkol.

Die Leistongsf^higkeit der Chalder anf keramischem Gebiete tritt vielleicht

am dentlichüten in der vollendeten Technik nnd der Daaerhaftigkeit ihrer

ongehenren Fithoi hervor. Ea sind mindestens zwei verschiedene Typen zn

tmterscheiden.

a) Die großen Fithoi ans dem Vorratsraam.

An der Fundstelle No. 3 (oben S. 69) bemerkten wir die oberen Teile großer Urnen. Die umgebenden Lehmechichten worden vorsichtig abgegraben and nnnmehr zeigten sich riesige Tongefäße in stattlicher Anzahl, etwa 20 26, jedes zwischen 500 nnd 600 Liter fassend. Die Mehrzahl war, offenbar beim Einstarz des G«bäades gelegentlich der Zerstömng der Barg, zerschmettert worden.

*44. Ihrer zwei gelang es uns ziemlich unverletzt heraosznheben ^).

Sie erinnern in Gestalt and Große dnrchaas an die noch hente in Trans- kankasien nnd namentlich in Georgien üblichen Weinbehälter*).

1) Mit groSer Hohe wurden die beideo Topfriesen von Toprakkaläli faernnter aDd vor uneere WobnUDg in der amerikaDiscben Miesioa geschafft, wo gie sich noch befinden. Sie gelten alB unter Eigentum ; die Generalverwaltnog der Museen, der wir sie überweisen wollten, batte sich auf Rudolf Yircbow's Torschlag bereit erklftrt, die Transportkosten Tan-Berlin zu tragen. Doch moBte der Transport gegen ISnde der Expedition wegen vorgerückter Jahreszeit unterbleiben. Ea ist aber Äuasicfat vorhanden, dafi er noch nachgeholt wird.

2) Als „WeiDkeUer" (Verh. Berl, anthrop. Ges. 1898 S. 686) wird man den Vorrataraun dee halb doch nicht hcEeichnen dflrfen, wenn anch einseebe dieser ErBge Wein enthalten halten mftgen.

UATERIAURN ZUR XLTEBEN OESCHICHTE ARMENIENS UND HESOPOTAHIENS. 111

Beiden Krügen ist aaf dem Öachen Halsrande eingegraben oder vielmehr eingebrannt die Inhaltsangabe, and zwar die Zahlen in großen rnnden Punkten, während die Maße durch zwei verschiedene Zeichen jedes ein 6efäß dar- stellend — angedeutet sind , deren Erhlärong alsbald (s. S. 110) erreicht wurde.

Der eine der beiden Fithoi trug außerdem auf dem Bauche eingekratzt die mehrfach erörterte Legende in anbekannter Schrift*).

ß) Die Pithoi mit Schnur-Ornamenten, keilinschriftlicher Maßbezeichnang und Randverzierang durch Tiersknlptaren.

Zahlreiche Scherben von Töpfen, die den Krügen vom Vorratshanse an Ca- pacität nichts nachgeben, sind an der Fundstelle 4, dem sog. „Totenhaas", zu Tage getreten.

Während jene glatt und ohne Verzierung gearbeitet sind, zeigen hier die meisten Fragmente vom Baach der Qeföße eine Verzierang durch einfache, Schnüren oder Stricken nachgeahmte, erhabene Streifen, die ihrer ZsJil nach (1 bis 2) und Breite, sowie in der Dimension der Hebungen und der wohl dnrch Finger- eindrücke hervorgebrachten Senkungen vielfach schwanken. Viele von ihnen tragen zudem eine Maßbezeichnang in cbaldiscber Keilschrift.

*45. Fig. 85 gibt einen solchen Scherben wieder. Kr besteht aus zwei

Figur 85 (ca. V.)- Stücken unserer an diesen Fragmenten sehr reichen Sammlung, die sich mir in Berlin als zusammengehörig ergaben. Die Inschrift lautet: [x] a-kaf'^ 5 ii-ru-H. Offenbar drücken die beiden bildlichen Maßbezeichnongen auf den Pithoi des Vorratsranmes je das akar^i und das &iVu«i aas. Ein Vergleich der Maß- angaben mit dem tatsächlichen Inhalt jener Vorratskrüge ergibt für ein akarki ca. 120 bis 160 Liter.

1) Veröffentlicht : Terh. XUI. intern. Or.-KoDgresses S. 136 Fig. 7.

47

112 C. F. LBBHANN-HA0PT,

Solche Eragscherben mit Maßbezeichnang haben sieb aucb aaßerbalb T«>- prakbalSbe gefnnden. So bewahrt die armenische Waisenschale (Berl. Sitzongsber. 1900, S. 626 Nu. 179) ein Fragment, das ans dem Trümmerfelde von Snfiant'a') am Weatabbange des Warrak-Dag stammt.

Maßangaben in akarki and ^irusi sind uns alsbald anch in den nen- gefnndenen chaldiscben Inschriften entgegengetreten. So gedenkt Mennas in der Inschrift von B6stan-kaya, einer chaldiscben Featnng mit zahlreichen FeUen- stafen, der Begriindnng eines Heiligtums, dem er 900 akar^^i bestimmt habe (a. 0. No. 69). Damit wird der Ertrag der Saat oder der Weingärten, in dem im gleichen Zasammeahaage hänfig mit sehr hohen Zahlen ^ begegnenden hapi die Ackerfläche ansgedräckt sein. In der Opferliste aaf der Rückseite der von Ärgistis II herrührenden Inschrift von Hagi (a. 0. No. 130) figurieren 6 hirusi KARANU , sechs Maß Weines".

Die höchste belegbare Zahl der ^iVusi beträgt 9; danach ist za vermnten, daß aaf ein akarki 10 oder allenfalls 12 hif^-'^i giiig^Qi bo daß das h'^^usi ein Maß von mindestens 10 Litern war.

Wenn daher die Henkel zahlreicher meist nar Bruchteile eines Liters fassender Tongeföße nnd -Schalen, die keramisch (s. a. S. 117 Ko. 55) noch in anderer Hinsicht von Interesse sind, gleichfalls Maßbezeichnongen in Zahl-Fankten oder -Kreisen neben anderweitigen Zeichen *) aufweisen, so müssen die letzteren kleinere Unterabteilungen des ^irusi aasdrücken.

Aaßer diesen Fragmenten vom Banch der Geföße kamen an derselben Fand- stelle zahlreiche Randbmchstncke za Tage, die mit Tierfignren sehr merkwürdig verziert sind.

Aaf dem glatten Oberrand des GkfSßes ist nämlich in horizontaler Lage ein

1) In den RnineD der dortigen auf einer kleinen Felaknppe belegenen Chalderbnrg haben wir Forttbergehend ohne nennenawertes Ergebnis schürfen lassen.

2) 8. ZDMO. 58 S. 619 f.

S) Diese, so wie andere auf dem Baden der QefftBe eingeKrabene, wechselnde Zeichen erfordern eine besondere Behandltuig; einige wenige aerliche Tierköpfe sind dunnter.

m

MATKRIALIEN ÜDR il.TF.REN GESCnlCHTK ARHENTI^'S UND KESOPOTaMIENS, 113

Vierfüßler aofgelagert, an welchem von nnten ber, an der Außenseite des Ge- fäßes in vertikaler Lage angebracht, ein Raubtier frißt*).

Das Raabtier hsi stets dieselbe stereotype Stellung. Sein Opfer dagegen erscheint entweder

•47 in völlig kaaemder Stellnng, die Beine unter den Leib gezogen (Fig. 86) oder

*48 die Beine hängen über den äußeren Gefäßrand fast bis zur Mitte des Raubtieres herab (Fig. 87).

Figor 87 (ci. '/t)-

In weit größerer Zahl noch als die zusammenhängenden Gruppen sind deren einzelne Bestandteile erhalten:

*49. Die Raubtiere (z. B. Fig. 88), wahrscheinlich, wie mir auch C. Keller bestätigt, (mäbnenlose) Löwen and

*50. '51 die von ihnen za verspeisenden Vierfüßler (z. B. Fig. 89 n. 90) anscheinend eine bömerlose Rinderart nach C. Keller wahrscheinlich ein größeres Kalb (vielleicht vom Büffel?).

*63. Außerdem muß es Geföße gegeben haben, deren Rand, sei eB ans- schließlich sei es abwechselnd mit jener Gruppe, durch Raabtierköpfe verziert war. Solcher Köpfe sind eine kleine Anzahl vorhanden ; sie können, da G«sicht und Hanl vollkommen frei, und zwar künstlerisch sehr wirknngsvoll, gearbeitet sind (Fig. 91, Zeichnung F. Frohse), nicht von fressenden Tieren herrühren.

Durch Zusammenfiignngen, die dem mit den keramischen Restaurationen im Berliner Mnseum für Völkerkunde betrauten Moseumsdiener Ihm gelungen sind, bat sich erwiesen, daß die Fragmente mit keilinschriftlicher Maßbezeichnung

I) Dieselbe Qrnppe ebenfalli von eiaem OefaBrand üt in der Saininlnog einmal in Stein raten.

,bkudlBn(<D a. R. Orn. i. Vit, » 04ttin(«i. rkil.-hld. Kl. N. F. Biad tj. 1&

49

C F. LEHHANK-HADPT,

Ficur 89 (ca. ^,). 60

UATKKIALIKN KUH XlTKKKN GtSCHlCBTK ARHBNIliiXS UND MISOPOTAUIENS.

Figur 91 (c». ■/>).

(Fig. 85} mit den Randstücken mit den Tiergrnppen (Fig. 86, 87 etc.) zneammen- gehören. Wir haben es also, worauf schon die Identität der Fnndstelle schließen ließ, mit riesigen Krügen zn tun, deren Rand mit Tiergrappen (nnd ev. Tier- köpfen) ansgeatattet war, während der Bauch nnter einem primitiven Omament- streifen die keilinschriftliche Maßbezeichnung in akarki nnd ^irusi trng. Daß sämtlicheu Eriigen der Totenstätte alle diese Merkmale eigen gewesen seien, ist damit nicht gesagt, aber angesichts der großen Zahl der charakteristischen Fragmente auch nicht in Abrede za stellen.

4) Die b«B«lte Tam.

*53. Große Vase ans gelbgraaem Ton (Tafel VIII No. 1) mit laufenden YÖgeln (jeder ca. 6 cm lang) zwischen baleschmnckartigen Bändern bemalt und zwar in ziemlich dick aufgemalter matter'), dnnkelrotbranner Farbe, die fdr mein Aoge einen Stich ins Violette hat. Das Gefäß hat Eleeblatt-Mfindong ohne jede Spar eines Ansatzes. Was auf der Tafel links an dem Geßiße sichtbar ist, kann, daher nnd weil an einen Aoegaß schon wegen des Fehlens irgendwelcher Öffiinug nicht zn denken ist, nnr ein nasenartiger Knabben ge- wesen Bein. Zerbrochen, der untere Teil fehlt. Größte Höhe des Erhaltenen 26*/i cm, größter Dtircbmesser 22'/« cm.

Geffiße mit aufgemalten Vögeln sind in der mykeniscben Keramik wohl bekannt, doch sind es regelmäßig fliegende oder doch mit ausgebreiteten Flägeln laufende Yögd ') die zur Darstellung kommen. Stehende Vögel bietet der Di- pylon-Stil.

Immerbin ist, da die arch^'sch-griechisobe Kunst die Vogel auf Vasen kennt, während in der übrigen älteren und prähistorischen Keramik Vorderasiens and Europas nach Hubert Schmidt solche Darstellungen nicht hervortreten, eine Beziehung zum Westen in diesem Motiv schwerlich zu verkennen*). In ähn- lichem Sinne wird man die Mattmalerei zn denten haben.

e) Die QeflsM nlt dem rvtf liuenden ÜbensK* In der ägäisch-mykenischen Keramik kennen wir neben Vasen mit Matt- malerei solche mit „Fimiß''-Materei. Letztere Technik hat, wie allseitig zuge- geben wird, ihren Aasgang von Kreta genommen'), wo wir sie zoerst in der Eamares-Waare verwendet finden, die künstlerisch offenbar bereits einen Höhe- punkt darstellt. Sie reicht bekanntlich tief in die uralten Schichten und Zeiten

1) D»B sie gl&nzeDd gewesen w&re und den Cllanz verloren hUte, wie es bei dflnn aufge- maltem mjkeDJscltem FiniiB der weniger guten Stile vorkommt, ist nicht anzanehmen.

2) Siebe Fnrtw&ngler und Löschcke, Mykenische Tuen No. 397 and S98 (Atlu Tafel XXXIX) nod No. 418 (Tafel XL des Atlas), ferner No. 1B5/167 (Tafel XXI). Vgl. Mjkenische TongefUe Tafel IX No. Uff.; Tafel X No. 46 q. 46 a. Das Motiv scheint speciell auf Melos heünisch eq ■ein. Tgl. ExcavattoDs at Fbylakopi in Helos (1904) pl. XXI; sp. 77 Fig. 66, p. 119 Fig. 91, p. 120 Fig. 92. Tgl. noch p. 116 Fig. 89. Vogel anf Vasen melischen Imports auf KreU s. Annnal of the British Bchool at Athens IK p. 49 f. Fig. 26.

8) Da es immer dentlicher wird, daS der geometrische Stil und eebe Motive nicht erst von den Dorem nach Süden mitgebracht wurde, sondern bereits vor der mjkenischen Periode verbreitet war (s. 0. A. Excavations at Phjlafcopi p. 93 ff. pag. 106), so kommt fär die in diesem Falle zur Frage stehenden Einflüsse und Beziehungen nicht notwendigerweise und ansschlieBlich die Zeit nach der dorischen Wanderang in Betracht Es ist hier, wie durchweg, zu bedenken, daß wir mit Enltnrelementen za rechnen haben, die den Chaldem in ihren älteren Sitten, lange Jahrhunderte vor ihrem ersten Auftreten in Armenien, eigen gewesen sein können.

4) Siehe Zahn, Sitznngsber. Berl. Archttol. Oes. 1901 No. 26 S. 69. Mackenaie, The Pottarj of Knossos, Journal of Hellenic Studies 28 (1903) S. 167 ff.

5S

HATEBIAUEN ZUR ÄLTEREN OEBOBICHTK ARHENIENS DND HeSOPOTAHIEKS. 117

der Paläste von Pliaistos und Enostos zarück, die der ersten denkbarm Be- setzung durch Bewohner griechischer Nationalitat voransgehen ').

£b handelt sich alsü in der „Firniß "-Malerei nm eine „karische" Erfindnng.

So war es für mich eine Überraschang, neben der Mattmalerei aof der einen Yase einen, äußerlich betrachtet, firnißartigen Überzog bei einer sehr großen Anzahl von GrefSßen nnserer Sanunlnog verwendet zn finden.

*54. Ziemlich zahlreiche Brnchstäcke riesiger dickwandiger Geföße von der Größe der Pitboi vom Vorratsranm and von der Totenstätte, hellziegelmter glänzender Überzng. Rohe Ornamentik in eingeritzten sich kreuzenden und Dreiecke bildenden einzelnen Linien.

*55. Äußerst zahlreiche Fragmente von Näpfen oder Schalen mit Henkeln, die die Uaßbezeichnnng in Zahlpnnkten und Maßzeichen tragen, während ant' der Außenseite des Bodens gewisse andere Zeichen (als Fabrikationsmarken oder sonstige Unterscheidungsmerkmale ')) eingegraben sind.

Bei der großen Mehrzahl ist der, die glänzende ganze Oberdäcbe innen und außen bedeckende Überzug lebhaft rot, bei einigen wenigen schwarz und dann auch minder stark glänzend.

*66. Runder Napf (größter Durchmesser 17 an, Höhe 7V) cm) mit stark proßliertem Rande (Fig. 92).

Fignr 92.

*&7. Verschiedene flache Schalen (darunter speciell wohl erhalten eine von 25 cm Durchmesser bei 6*/« cm Höhe, eine andere von I6V4 cm Durchmesser and einer Höhe von ca. 6 cm), die gleichfalls eine stark ausgesprochene Frofilierang zeigen. £oter glänzender Überzog außen und innen.

*58. Fragment vom oberen Teil eines Greßißes, änßerst regelmäßiger feiner lebhaft glänzender roter Überzag. die Innenseite glatt verlaufend, die äußere in der Weise des Steingefäßes mit dem ruhenden Stier (oben No. 7 S. 80 Fig. 49) mit Rillenprofilierong geffillig gestaltet.

*59. GefSß (größter Darchmesser 14,5 cm) mit glänzendem lebhaft rotem Überzog, in welchen blattartige Ornamente (größte Breite derselben 4,5 bis 6,1 cm.) eingeritzt sind (Tafel YUI No. 2, ca. '/(). Der Ansatz links aof der Darstellung ist durchlöchert, es handelt sich hier um den Rest eines Ausgusses.

1) TgL oben S. 68 nebst Aum. 2 ood dun 8. 124 Amn. 2.

2) Tgl. 8. 112 mit Anm. 3.

118 C. F. LBHMANN-HiÜPT,

Also eine Heokelbaime mit ÄxiBgaß und zwar, worauf mich zuerst B. Delbräck hinwies, mit dem im Verhältnis zur Q^röße des G-eiaäes übermäßig kleinen Boden, der für die m^kenische Keramik charakterietisch ist. In der Tat entspricht unser Geföß von Toprakkaläh im Wesentlichen den mykenischen Kannen der Form No. 67>).

*60. Baackige Vase, größer als die vorige (Höhe ca. 23 cm, größter Darch- mesaer ca. 26 cm), ohne irgendwelche Ornamentik, mit KleeblattmQndung, die abgebrochen, aber vorhanden ist. Aach hier ist der rote Überzng besonders regelmäßig nnd glänzend, nnd, eben weil nicht dnrch Ginritznngen anterbrochen, noch einheitlicher.

Mein Eindruck, daß es sich bei diesem für das Aage „firniß" -ähnlich er- scheinenden überzöge nm eine keramische Singularität handele, wurde von Fach- männern bestätigt.

Hubert Schmidt erkannte an, daß ein „fimiß''-artiger Überzog vorliegt, der aber schwerlich „Firniß" im „mykeniBchen" Sinne sei, wohl aber eine besondere Technik zar Voranssetzong habe.

Dragendorff äußert sich etwa wie folgt: Im Gegensatz zn der bekannten älteren Technik, wo die Färbung darch die Behandlung der Oberfläche selbst erreicht wird (dnrch eine Art Politur, die durch Schlagen oder Glätten event. mit BStel hervorgerufen wird] scheine ihm bei nnserm Stücke ans Toprakkaläh eine aufgetragene Farbe vorzuliegen in gewissem Sinne ähnlich dem griechi- schen „Firniß", aber nicht mit ihm identisch; anf griechischem Gebiet sei ihm nichts gleiches bekannt. Gegenüber dem griediischen Firniß scheine sich der hier vorliegende Überzog weniger fest mit dem Gefäß zu verbinden, eine Art Glasor zu bilden, die sich derber und fester als der mykeniscke „Firniß" dar- steUt.

DragendorfE fiel femer an der einen Scherbe, die ich ihm nnr vorlegen konnte, alsbald die stark entwickelte Form der G^efaße auf, die sich namentlich in der Profilierung ausspricht. Die Glasor kommt, äußerlich betrachtet, der Terra sigUlata nahe, ohne ihre Festigkeit zu erreichen, wie dies aach Zahn anerkannt hat. £8 handelt sich nun darum, diesem sonderbaren Überzag oder Auftrag durch chemische Untersuchung auf den Grand za kommen.

Zunächst darch Löschcke interessiert hat R. Kobert die Güte gehabt, ein von mir übersandtes Fragment einer solchen Untersuchung zu unterziehen.

Seine äußerst lehrreiche Auskunft lasse ich folgen:

„1) Im Gegensatz zu vielen antiken Gefäßen läßt eich bei den Scherben des hier vorliegenden durch ein Messer die ganze rote Schicht ohne Mühe abblättern. Dies hat EoUege Dragendorff offenbar auch schon wahrgenommen nnd darom auf eine aufgetragene Farbe geschlossen. Auch ich maß ans dem auffallend leichten Abblättern den Schluß ziehen, daß die rote Glanzschicht wohl aufge- tragen sein könnte.

1) Fortw&ngler-LOschke, Mjkeniicbe Vuen Tafel XLL

»ATERIALIEN ZÜB ALTRRSN OESCHIGBTE ARHKNIEKS CKD HESOPOTAHIEKS. 119

2) Der chemisclien Zasammensetzang oach ist aber diese rote abblätterode Schicht der darunter befindlichen G-randmasse des G-efaBes so ähnlich, daß ich behaupten muß : falls aufgetragen worden ist, ao bestand doch das Aufgetragene ans weiter nichts als aus vorher geglühter und dann wieder fein pulverisierter Grundmasse.

3) Wie Sie an der Grandmasse deutlich sehen, ist sie nur schwach ge- brannt, so daß die durch das Brennen erzeugte Rotfärbung sehr wenig intensiv ist and anch nicht ganz bis ins Innerste gebt. Sie können daher auch nach Ab- l(59Ung der G-lanzschicht der Ober- und Unterseite an jedem Scherben 3 Schichten unterscheiden, nämlich eine mittlere granschwarze and eine obere und untere rötliche.

4) Mikroskopisch zeigen sich diese 3 Schichten der (rrandmasse aas sehr groben nicht zusammengesinterten Partikelchen bestehend, welche anter einander nicht gleichartig sind, indem die einen eisenhaltig und die anderen eisenfrei oder eisenarm sind. Die eisenarmen sind weißgran, die andern rot oder dunkel. Daraus muß geschlossen werden, daß die Erhitzung der Grandmasse eine sehr mangelhafte gewesen ist.

5) Die rote Glanzschicht besteht mikroskopisch aus lauter gleichmäßigen, sehr feinen roten Partikelchen, wie sie nur durch gutes Glühen (bis zum Zu- sammensintem) und nachberiges Pulverisieren und wieder Glühen entstehen konnte,

6) Die Fabrikation ist also folgendermaßen vor sich gegangen: Ein und dieselbe eisenreiche Tonmasse lieferte den rohen Topf und die Glasur, aber letztere ist vor dem Auftragen schon einmal erhitzt und pulverisiert worden. Dann wurde sie aufs Sorgfaltigste aufgetragen, geglättet (man sieht mikro- skopisch die Glättungsstreifen) und non das Gefäß kurze Zeit einer Hitze aus- gesetzt, die die Glanzschicht zum Zusammensintern brachte aber nicht hin- reichte, sie mit der ünterlageschicht fest verbacken zu lassen.

7) Der Eisengehalt der roten Schicht ist nicht größer als der der darunter liegenden Schichten. Gerade dies zwingt mich zu behaupten, daß zu beiden dieselbe Tonart gedient haben kann.

8) Eine Salzglasur liegt nicht vor, da die rote Schicht völlig frei ist von dem Bestandteile, welchen sie sonst enthalten müßte, d. h. von Natrium.

9) Bestandteile eines Lackes oder eines Firniß sind nicht vorhanden."

Tatsächlich handelt es sich also um einen farbigen Auftrag, der, wenn auch von dem gleichen Stoffe wie das eigentliche Gefäß, doch seine gesonderte Be- arbeitung erfahren hatte. Handelt es sich hier um eine Art Vorstufe der »my- kenischen" ausgebildeten Technik? Lag ein Zusammenhang mit dem Westen vor? Die zweite dieser Fragen ist nach Zahn's freundlicher Mitteilung zu bejahen.

Die Gefäße von Toprakkaläh stimmen in der Technik wie im Geschmack (besonders in den ausgesprochenen Froiilierungen) auf das nächste mit den durch

55

120 a F. LKHMAIIM^HAtrPT,

die KSrtoachen Ansgrabimgen gewonnenen keramischen Funden ans Gordion fiberein.

Die phrygiscbm Stücke in roter nnd in schwarzer Farbe mitanter kommen beide Töne, in einander übergehend, ani einem Geßiße ror, bei anderen Gefäßen scheint dagegen das Schwarz oder das Rot mit bewnßter Absiebt des Tfipfers bergestelli za sein zeigen denselben glänzenden Überzug wie die chaldiBchen Stücke nnd der Überzog dringt, wie an Brachflächen za erkennen ist, gerade so wie dort in die Masae des Gefäßes bis zn einem gewissen Grade ein, ein Zeichen der beiderseitigen relatir engen Verbindung').

Ein ähnlicher Farbenaaftrag anf der Oberfläche nebst Politur dieser über- strichenen Oberfläche findet sich anßer in der altphrygiscben Keramik q. A. aoch in Troja (I. nnd erste Periode der II. Schicht), in der Keramik von Jortan Kelembo *) in der pergamenischen Landschaft, auf Kreta Tor der Erfindung des „Fimifi", femer an Stücken ans Agina, Faros, Melos, Thera*). Die Chalder und die Phrygier polierten den Auftrag. Die nene Emmgenschaft der Kreter, die sich znnSohBt über den mykenischen Enltarkreis verbreitete, bestand in der Erfindung einer dnrcb irgend einen chemischen Prozeß hergestellten Glanzschicht, die ebenso haltbar war wie jener Farbenaaftrag nnd keiner Politar bedurfte. Diese Erfindung war Geheimnis der Kreter, auf Thera hat man sie beispielsweise nachzuahmen versucht, aber den Glanz nur dnrch die Politur bervorzobringen vermocht

VL Zur Herkunft der Chalder.

Somit weist die keramische Technik der Chalder nach Westen, und diese Ermittelang trifft zusammen mit einer ganzen Anzahl entsprechender großenteils schon erwähnter Beobachtungen, die namnebr kurz rekapituliert and zam Teil ergänzt seien:

Die ftir die Chalder so charakteriätischen baulichen Anlagen im lebendigen Felsen sind darcb ganz Klein- Asien and nach Griechenland hin verbreitet*).

1) £• handelt licb namentlich om die folgenden StUcke, die Zalm mir frenndlichit vorlegte nnd erlftuterte; Oordion. Kürte No. 151 (unter Rote Wa&re) Tuen-lD*enUr d«s BerL Hnaeams (Vm. lav. 4738). Boter Auftrag, dflnner als bei unseren StQcken. Rillen-Profilierang. OardioD. KOrte No. 161. Fn^nn^nte einer Schtissel mit AusguB: dünner Auftrag nur anf dem oberen Buide. Oordion. TnmuluB II (Abb. lOS S. 121 No. 46 Körte) V. I 4576. 2 Fragmente, schwAizlich graa mit poliertem Auftrag. Einen schonen schwarzen Auftrag zeigt auch No. 49 (KOrteJ aas dem selben Tiunulns. In derTerbnik am Allemachstea kommt: EOrte No. 152 (Abb. 219), Vas luv. 4789. Schalen-Fragment; auf dem Rande Knubben (Terkümmorte Henkelansätze oder SchnurOsen). Obenag und Politnr oft nur im Inneren des Oef&fies und auf dem gebogenen Rand; schwan, rot und beide Farben in einander Qbergehend. *

2] Schnabelkftnncben Vas. Inv. 8761/2.

3) Zahn fügt binzo; „Oevifl kommt dieser Farbauftrag noch bei Oattongen anderen Fundortes Tor, >o glaube ich mich auch bei tbessaliachen und bootiscben Scherben (der Art wie sie Soteriadea bei Chaironeia gefanden hat) an diese Technik xa erinnern".

66

MATERIALIEN ZUR XlTSRKK «ESCHICHTK ABKEMEKS UND ItRSOFOIAHlENS. 121

Die Glättongen der Kastalia nnd der Pnyz, die gewiß wenigeteiu z. T. in die griechiscbe Vorzeit zurückreichen ') , braachen den Vergleich mit den bedeatendeten chaldischen Arbeiten ihrer Art nicht zn scheuen. Felsentreppen und in den Felsen gehanene Straßen findet man gleichfalls im Osten wie im Westen des bezeichneten Gebietes ^). Eyklopische Brücken sind den Mykenäern wie den ChaJdern ^ eigen. Der nnterirdische Tannelgang , der von der Borg von My- kene in die Ebene führt, ist ein ständiges Uerkmal chaldischer Bargen, bei denen er, wie in Myhene, der Wasserversorgung dient ').

Der Feste im Kopais-See entspricht in kleinerem Maße eine Felsenfestnng mitten im Enphrat an der Peripherie oder in der Nachbarschaft des chaldischen Reichee *).

Die karischen Felsengräber einerseits, die Schacht- and die Eammergräber sowie die Grabkammern der Knppelgräber in Myhene nnd im mykenischen Enltarbereicb andererseits gehören in den gleichen Zasammenbang mit den Felsenwohnongen und Felsengräbern des inneren Eleinasiens, die bei den Chal- dern zur größten Vollkommenheit aasgebildet sind. Und der kyklopische Maaerbaa geht mit den Anlagen im lebendigen Felsen beiderseits Hand in Hand.

Griechenland im Westen, Armenien im Osten bilden hier die Grenzen and die Aaslänfer eines kleinasiatischen Gebietes, in welchem der Felsenban einhei- misch ist and für welches er ein charakteristisches Merkmal bildet. Daß es sich am ein in dieser Hinsicht einheitliches, in sich geschlossenes Gebiet handelt, wird darch die neaere Forschnng, die andaaemd weitere Bindeglieder anfändet und Lücken schließt^), immer dentlicher*).

Za den Gemeinsamkeiten, die den äaßereten Osten nnd Westen des Gesamt- gebietes verbinden, gehört, nm zunächst bei den Banten zn bleiben, anscheinend

1) Siehe meinen Vortrag „Klein asiatische and griechische Felaenbauten", ArchaologischeB Jahr- buch 1906 S, 116 nebst Klio VI (1906) S. 177 Anm. 4. Gleicher Meinong Dremp, entgegeageseUter DOrpfeld, I. Klio a. 0.

2) Chaldische Brücke über den Euphnt an der Grente de« Chalderreicbes unter Sardur, Argisti«' 1 Sohn ; Anoalen TiglatpUesers IV (736 v. Chr.) Z. 6S. Wo am Menaai-Kanal Talschlachteo EU überbrücken wuren, gehen die Durchlässe dieser Überführungeu einen ungelUren Begriff von der Anlage auch der eigentlichen Brücken bei den Cbaldern.

3) Die Treppe von der Hohe der Akropolis zu Athen bis zur Quelle Klepsbydra gehört in ihrer ursprünglichen Form doch wohl gleicbfalU hierher, s. Klio VI S. lTT/8.

4) ZeitBchr. f. Ethnol. 33 (1901) S. 1B6 in Fig. 10 mit Anm. 1.

G) Zuletzt: F. Brandenburg, Bericht über eine Beise in Anatolien im Sommer 1906, Memson 8. 1, 19 ff.

6) Daß die beiden Völkergruppen, die sich innerhalb dieses, kulturell noch in mancher «eiteren Hinsicht einheitlichen Gebietes unterscheiden lassen die .Earer"- Gruppe (Kretschmers „Klein- asiaten") nnd die mehr nach Osten wohnende „hethitiache" Gruppe, zu der u. A. die Cheta, die Knmmnch, die Mitannäer, sowie auch die Moscher und Tibarener gehören (Winckler, AOF. I, S. 469 f. mit Anm. 1 u. II S, 103 ff. bes. 103) unter einander sprachverwandt sind, machen die Eigen- namen wahrscheinlich: „Panammu von Sendjirli trägt den Karernamen Panamjes" (U. v. 'Wilsmowitz, Berl. Sitznngsber. 1906, S. 75), auf dem Thron des Chetareichea, saSim 14. Jahrhundert ein MurSüi, ein Namensvetter des MvfOilot (Winckler, Or. Lit.-Zeitg. 1906, 15. Dez. ; S. 16 Anm. d. Sonderdrucks), der zn Alkaios' Zeiten M^tilene und Lesbos beherrschte. Es hat daher einige Berechtigung, wenn die Bezeich- Doogen „karisch" (so oben S. 68 f.) oder „hethitisch" (so zuletzt Fick, Vorgriechische Ortsnamen S. I ff.) im weiteren Sinne als einheitliche Bezeichnung für beide Gruppen zusammen rerwendet werden.

Akliui<)ug*B 1. E. Gm. d. WIb. n GtHIiKao FbllDlog.-kutli. Kl M. F. Bud *,i. 16

57

lÜB C. F. LEHHANN-HADFT,

. auch die Grestalt der cbaldischen Borganlagen ') epeciell der auf Toprakkaläh. Wie ans der Schildemng der dortigen Fandstätten (oben S. 69) hervorgelit und wie ich an aDderer Stelle^ ansgefälLrt habe, zeigt sie gerade die charakteristischen Merkmale, die deaPalästen zu Phaiatos und Knossos in ihrer arspriinglichen Anlage eigen sind: die Qrappiernng einer Anzahl , z. T. unter einander verbnndener, nicht allzn geränmiger Gemächer nnd Gelasse mn einen frei bleibenden centralen Hof *).

Zn der hohen Äosbüdnng der Metallurgie wie in der mykeniscben Koltnr nnd bei den £areni im engeren Sinne so bei den Chaldem gesellen sich eine Reihe von Einzelheiten, namentlich die anßerordentliche Vollkommenheit der getriebenen Arbeit besonders in edelstem Metalle, femer wohl auch die Neigung zur Modu- lation der metallischen Oberfläche, die sich mykenischerseita in der Tanschier- arbeit, bei den Chaldem in der „Tnlatechnik" (oben S. 91 f.) bekundet.

G-emeinaam ist ferner der mykenischen and der chaldischen Kultur die Verbindung von Stein- und Metallarbeit zu dekorativen Zwecken, und, sehr be- deutsam, die Bevorzugung der Polychromie (S. 75) in der Architektur*).

Nimmt man dann in der Keramik zu dem für den Westen charakteristischen Streben nach glänzender Gestaltung der Gefäfioberfläcbe noch das Erscbeiuen der Mattmalerei and das Auftreten dner specifisch mykenischen Kannenform bei den Chaldem hinzn, so wird man anerkennen, daß anf technischem Gebiete eine recht stattlicbe Reihe westwärts weisender und in einander greifender Entaprechnngen vorliegt, nnd wird anf Grand der eingangs ^) gebotenen prindpiellen Erwägungen auf frühere wesÜicbere Wohnsitze der Chalder zu schließen geneigt sein.

Auf dem Gebiet des Koitus, das bei den in religiöser Hinsicht der Beein- flussung angenscheinlicb so wenig zugänglichen Chaldem (S. 67) besonders be- deutsam ist, verzeichneten wir chaldischerseits die Verehrung einer Fmchtbarheits- Göttin, wie sie als Rhea, Kybele, im einheimischen Kalt Alt-Phrygiens nnd im mykenischen Kultnrkreis hervortritt (a. o. S. 84 ff.).

Dazu tritt der Kult des Teisbas (cbald.).-Te£ab (mitanni&ch etc.), des ,hethi- tischen' Sturm- nnd Wasaergottea mit dem Beile"), der mit dem karischen Zsig Aaßffttwd6s wesensgleich ist').

Aufgehängte Weiheachilde femer sind für den kretischen Knltns^) ebenso charakteriBtisch, wie für den der Cbaldw (oben S. 99 f.).

1) Im Allgemeinen s. Verb. Berl. anthrop. Qes. 1895 S. 602.

2) ,Kariscb''-CliaIdischea, Kilo Tl S. 176 ff.

5) Tgl. &nBeT Dörpfeld n. Mackenzie (ob. S. 68 mit Anm. 2) bes. Noack, Homerische Paliste, S. 74. 4) Anf die Wiederkehr (S. 71 ; 99) des tür die mykeniacbe Kunst so beüeicbnenden Formelements

der Rosette soll dagegen hier um deswillen kein Wert gelegt werden, weil dieses orsprünglich ägyp- tische, dem Gebiete der PSanzennachabinnDg angehörige Motiv, auch in Assyrien eine Rolle spielt.

6) 3, 68 nnd dazu 3. 178 sowie S. 121 Anm. 6 und betreffs des Fehenbans Klio IT 390 Abs. S.

6) Tgl. das Relief aus Sendjirli und die in Babylon gefundene Stele mit hethitiBcherDarstelltuig and bieroglyphischer Inschrift (vgl. o. S. 108 f.) Wiss. Veröff. d. D. Or. Ges. Heft 1, 8. 3 n. Tafel I. 1 u. 2.

7) Man hat daher bereits (Winckler, AOF. vgl. ob. S. 121 Anm. 5) die Chalder mit den Hethitern als „TeSab-Völker" zn einer Einheit zneammengefaBt und westliche Herkunft der Chalder angenommen. Tgl. a. Klio IT 990.

8) Zahn, Arcbäol. SitEungsber. März 1901 S. 57.

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HATEHIAUEN ZUR XLTBBEN OBSCHICHTE ABUENIENS DKD lOtSOPOTAiaKNS. 128

Auf Kreta hat man Steine and Platten mit kreisrunden, für Opfer bestimmten L3cliem gefonden *). In einem abgel^;enen Felsenzimmer anf der Cbalder-Bnrg von Van sah ich an den 3 Wänden Tische ausgespart , die solche kreiBranden niedrigen Yertiefnngen in doppelter Reihe zeigen').

Zn alledem stimmt aufs Beste die Verwandtschaft des Chaldischen mit der Sprache des zn den ,Hethitem' gehörigen (S. 121f. Änm. 6) westlicheren and in älterer Zeit blühenden Hitanni-Volkes, sowie schließlich das Yorkonmien eines als obsolet bereits erkennbaren Wortes ptüari „Stadt" im Namen der Hauptstadt des Chalderreiches : Tuipa-patari (TnspH-polis) das von dem Namen der lykischen Stadt Pätara und von Pteria schwerlidi zu trennen ist').

Der Wahrscheinlichkeits-Schlaß auf eine Herkunft der Chalder von Westen her wird nun dadarch znr Sicherheit erhoben, daß sich die beiden anderen an sich möglichen Richtungen der Einwanderung als geradezu ausgeschlossen erweisen.

Wären die Urarfo - Chalder von Osten her durch Azerbaidjän nach Ar- menien gekommen (S. 67 sab 1). so hätten sie, ebenso wie die etwas früher als sie auftretenden Uannäer zuerst im Osten , in den Gebieten um den Ürmia-See, mit den Assyrem in Confiict geraten müssen.

Der anfanglich nahe liegende G-edanke aber, daß die Chalder von Nordosten durch den Kaukasus (S. 67 sub 2) oder von den Südhängen des Kaukasus her in Armenien eingedirungen seien nnd daß die chaldiscbe Kultur sich dementsprechend mit der trans- kankasischen Kultur, speciell der der in Kalakent anfem des Groktscha-Sees ausgegra- benen Steinkistengräber näher berühren möge, hat alsbald als unhaltbar aufgegeben werden müssen. Eine scharfe G-renze trennt jenes transkaukasische von dem chaldischen Kulturgebiet*); sie verläuft im Wesentlichen längs der die Araxesebene im Norden begrenzenden Gebirge. Weder finden sich solche Steinkiaten- grSber siidlidi dieser Grenze, noch besteht chaldischerseits irgend eine erkennbare Beziehung zn den characteristischen Zügen der Kalakenter Kultur, vor allem zu den Darstellangen der Gürtelbleche mit ihrer nach dem Inneren Asiens weisenden Fanna % Soweit die Chalder ihre Herrschaft über die Araxesebene hinaas anebreiteten, kamen sie alß von Süden vordringende Eroberer zu überwiegend stammfremden Völkern.

Diese Einwanderung der Chalder von Westen her, die (S. 67) zwischen Tiglatpilesers I. und Assarna^irabals III. Regierang erfolgt ist, läßt sich nnn auch in einen größeren Zusammenhang bringen.

1) OpferttBch in der diktSischen Höhle, Evans , Joarnal of HeUenic Smdies XVII (1897) p. 3Mff. Andere DarsteUnngen Evans, Cretan Pictogrftphs JHS. XIV (1894) p. 298 Fig. 37; CesDoU-Stwm, „Cypern' Tafel 76 15 u. 21. Vgl. Zahn a. a. 0. S. 66.

2) Schon von Ed. Schulz, Journal Asiatique DI. särie. vol. IX (1690) p. 288 f., beschrieben.

3) Berl. Sitzungsber. 1900 S. 622 No. 58—59 ; Zeitschr. f. Ethnol. 1901 S. 187 Anm. 1. Sollten etwa die Chalder diese Bweicbnong von den alteren Bewotmem Vans entlehnt haben, so läge ein bedenteamer Beleg fOr ein noch firüheres vorcbaldiscbes Beschreiten des westOstlichen Einwandemugsweges nach Amenlen vor.

4) W. Belck, Yerh. Berl. anthrop. Ges. 1893, 3. 81.

5) R. Virchow, Über die culturgeschichtliche Stellung des Kaukasus, nnter besonderer Berück- tichtiguig der omamentirten Brancegürtel ans traDSkaukasischen Gräbern, Abh. Berl. Ak. d.W. 1895.

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IMGE

124 C.7. LBHItAKH-BAt;PT,llATEIUA.L[EtIKtTRÄLTERE»GB8CBICHTBABHENIKN8ü.][ES0P0TAiaSNS.

Die kleinasiatiächen VSlker der Alei and Bu-ru-jg(lm-Qftte)ex (vgl. den alt-phrygi- sehen Namen BeifixwxEg BsffBxwfHa, Hommel) waren nnter Toknlii-Ninib I vod As- STrien (mn 1290 t. Chr.), wie dessen Annalen erkennen lassen, in einem ofFensiren Vor- gehen begriffen. Kurz vor 1000') hat TiglatpileBerl mit den Moschem znkämpfen, die das Gebiet von Alzi nnd Buru^umei-voT 60 Jahren besetzt hatten nnd non in das damfiLB anf das linke Enphratnfer hinüberreichende G-ebiet von Kommn^ einfielen. Die Moscher, deutlich als Völkerwandenmg {in Stämmen, deren jeder sein Oberhaupt hat) charakte- risiert, fluteten zurück ; sie setzten sich im östlichen „Phrygien" fest. Das G-ros der Be- völkerung Phrygiens ist anarisch, darüber liegt die herrschende, nnmerisch relativ spärliche and dünne thrako-phrygische Schicht. Was G-ordion mit Toprakkaläh gemein- sam hat, kommt anf Rechnang des älteren nichtarischen Elementes. Mitä von Mngka *) aber ist, wie Winckler erkannte nnd n. A. anch Körte zngibt, Midas von Phrygien.

Wir sehen also die älteste nichtindogermaniache Bevölkerung des westlicheren Eleinasiens in einer nach Osten gerichteten Bewegong nnd zwar sicher im 11., wahrscheinlich bereits zu Anfang des 13. Jahrhunderts, und der Grand dieser Bewegong oder Bewegungen ist naturgemäß in einem von Westen kommenden Stoße oder Schabe der thrakisch-phrygischen Einwanderung zn Buchen, die viel- leicht schon seit dem 3. vorchristlichen Jahrtausend, seit die erste Stadt auf dem Hügel von Troja angelegt wurde, bald in langsamem Einsickern bald als Völker- stnrm, Eleinasien betroffen und großenteils thrakiaiert hat').

Die Folgen der Bewegung, die die Moscher nach Osten getriehen hatte oder ein neoer von Westen kommender Stoß vielleicht der, der die Myser nach Elein- asien brachte, haben die Chalder (Urartäer) auf demselben Wege aus dem Westen nach Armenien geführt, auf welchem nar 2'/t 3 Jahrhonderte später die Ar- menier in das bisher den Chaldem gehörige Bergland eindrangen*).

Ans ihren letzten Sitzen und früheren je früher je weiter nach Westen anzusetzenden Stationen brachten die Chalder Eertigkeiten mit, wie sie den kleinasiatischen Völkern eigen waren ; teils bildeten sie sie in der neuen Heimat zu größerer Vollendung ans, wie den Felsenbau, den Wasserbau im Gebirge und vor Allem die Metallurgie (besonders die Gewinnung und Bereitung des Eisens nnd des Stahles), teils werden sie Altes verlernt und gegen Neues aus dem Süd- osten Erlerntes und Entlehntes aufgegeben haben ^).

Damit ist die Richtung, in der wir die älteren Sitze der Chalder zu suchen haben, bestimmt, nnd so das Ziel, dem ich bei dieser kulturhistorischen Be- trachtung hauptsächlich zustrebte, erreicht.

Es bleibt mir an dieser Stelle nur übrig, Herrn F. C. Andreas als stetigem Förderer dieser Veröffentlichung lebhaft zn danken.

1) Vgl. S. 66 Anm. 4.

2) Wir kennen 2 Träger dieses NaneDs, Zeitgenoisen Rusas' I und II, g . Terh. Berl. anthrop. Ges. 1900 S. 436 und „Die Einwanderung der Anuenier", Verh. XIII. Or.-Kongr. S. 130 [21.

S) Einer sehr &lten Schicht der tbrAkisch-phrygiechen Einirandererung gehQren die eclion vor ihrer Einvanderung in Armenien weit nach Osten vorgeschobenen Armenier an.

4) Vgl S. 67 sah 8.

5) Über die Frage, ob anch in DrartQ eine indogermanische, iranische, dnrcb den Kankasns gekommene Schicht in Betracht kommt, der das Herrscherhaus einen Beisatz indogermauiach«) Blutes Terdanke, Tgl. Verh. des XIII. intemat. Or.-Kongreß S. 139 [10],

MAX VA.K BEttCBKH, IBABISCHE INSCHBIFTEH AUS ABHENIEN UND DITABBEKR. 125

Dritter Abschnitt.

Arabische Inschriften.

Bearlieltet tod Dr. Max ran Berehem.

Vorbemerl£ung.

Von C. F. Lefamknn-Haapt.

Indem ich meinen wärmsten Dank für Herrn Dr. Uax van Berehem voraiis- schicke, der die schwierige Aufgabe, die arabischen Inschriften za bearbeiten, anf meine Bitte bereitwilligst übernommen und seiner Kennerschaft entsprechend erfolgreich durchgeführt hat, berichte idi kurz wie diese Materialien ermittelt und aofgenommen worden sind.

Die Inschriften von Charpat (So. 9) nnd Baibnrt (No. 11 bis 13) sind von mir wahrend meiner Alleinreise aufgefunden und abgeklatscht, pbotogra* phiert bezw. (No. 12) nur probeweise kopiert worden, die von Ämid lernte ich durch die Güte des Herrn Dr. G-ates, damals bei der amerikanischen Mission in Charput, kennen, der mir die Photographie schenkte, anf der die Abbildung des Turmes mit der Inschrift auf Tafel XIII beruht. Den Turm von Köinischahr (No. 15) sah die Expedition bei ihrer Anwesenheit in der Ebene von Salmäs (Oktober 1898). Den Reproduktionen des Tarmes (Fig. 93) und der Inschrift (Fig. 94) liegt eine an Ort nnd Stelle von einem Berufsphotographen angefertigte und in den Handel gebrachte Aufnahme zu Qmnde. Die Inschrift von Sö'ört (No. 14) wurde von der Expedition im Vorübergehen bemerkt nnd abgeklatscht.

Die Stadt Maiyäfäriqin, jetzt meist Mufarkm oder abgekürzt Farkin ge- sprochen, oiBciell türkisch „SUivan" (Name des Eaza) besuchte ich im Juni 1899 nnd nahm von einigen der zahlreich vorhandenen meist in die Obermauer eingelassenen Inschriften Abklatsche, soweit mein damals besonders knapper Papiervorrat reichte. Auch eine hoch gelegene Inschrift (No. 8 auf Tafel XU) photographierte ich, leider bei sehr ungünstiger Beleuchtung. Zudem trieben widrige Umstände zur Eile. Auf meinen brieflich ausgesprochenen Wunsch besuchte in der folge (Oktober 1899) mein Reisegefährte die Stadt in größerer Ruhe und mit genü- g^idem Material zum Abklatschen und Fhotographieren. Von den Abklatschen arabischer Inschriften von Haiyäfäriqin sind dergestalt mehrere sowohl von mir wie von meinem Reisegefährten, andere nur von diesem genommen worden. Ebenso rühren die Photographien von Inschriften dieser Stadt (No. 2 und 4 auf Tafel X, No. 5 nnd 6 auf Tafel XII) von meinem Reisegefährten her.

HAX VAN BEBCHEH,

Die Inaohriften.

Bearbeitet tod Dr. M&z vaa Berahe

Dos Material za den folgenden Inschriften, teils FhotograpMen , teils Ab- klatsche, war nicht ganz leicht zu bearbeiten. Auf ersteren erscheinen die Texte in kleinem Maßstabe, nnd nicht alle vollständig, während die abgeklatschten Originale zum Teil verwittert sind*). Eine andere Schwierigkeit lag in dem umstände, daß die Greschtchte der betreffenden maslimisohen Staaten noch wenig bekannt iet. Aber gerade darin liegt aach der hohe Wert dieser Aufnahmen, aus denen einige sichere Baten für die Geschichte der Merwaniden, Ortokideii, Ajyubiden and Seldjoldden in Maiyft^iqin, Charpnt, Amid und Baibart dnrch Yer- gleichnng mit den handschriftlichen nnd nnmismatischen Qnellen gewonnen werden konnten. Erwägt man außerdem, daß die arabische Epigraphik von Mesopotamien und dem Östlichen Kleinasien ein bisher fast nnberuhrtes Feld geblieben ist, so er5£Fhen diese wenigen , aber wichtigen Inschriften, gleichzeitig mit einigen aus der Sammlang von Max von Oppenheim weite Aussichten for zokünftige For- scher auf diesem Gebiet. Die Transkription ist die übliche : eine streng gra- phische fOr die arabischen Wörter ond die Eigennamen, eine freiere, mehr modern phonetische ftir die Ortsnamen. Znletzt sei noch Herrn Prof. Lehmann- Haupt für das mir bei der Bearbeitung seines Materials bewiesene Entgegen- kommen aufrichtig gedankt, sowie Herrn Prof. Andreas, dem ich für die gründ- liche Revision meines Manoskriptes und der Korrekturen in hohem Grade ver- pflichtet bin.

MAIYAFA£I<UN ').

*1. Grabinschrift. Auf dem oberen, abgemndeten Ende eines Grab- steines in der nördlichen Hälfte der äußeren von den beiden oberen Ostmauern *).

1) Da das beim Abklatschen aogewandte Verfahren ein Betonchieren der Torderseite nicht gestattete, sind die Abklatsche von rUckwarts und mit BchrAg anfEaUendem Licht tod mir photo- grapbiert worden, wobei das Erscheinen der Falten im Papier nicht ganz za vermeiden war, aber ein groBer Malstab gewählt werden konnte. Zu den Originalphotograpbien sei noch bemerkt, am den Verdacht eines bloBen Erratene meinerseits von Tomberein snrOckzuweisen, daß die mir znr VerfDgnng gestellten Platten nnd Abzüge natürlich deutlicher sind als die beigegebenen Lichtdrucke, voranf ich selbst manches nicht mehr lesen kann.

2) Bei der vielfach schwankenden Schreibung nnd Aussprache dieses NamenB ist er hier nach Yiqnt graphisch transkribiert.

3) Zur Lagebezeicbnnog der Inschriften ans Maiyäf&riqin vergleiche man Lehmanns Beriebt Ober die antike Grundlage der Stadtbefestignngen (qoadratische Plattform), mit der darauf aufge- bauten Obennauer, die gegen die nngeschützte Ostseite doppelt war und grösstenteils ans mohamme- danischer Zeit stammt, wie die sahlreicheu in sie eingelassenen Inschriften in kn- fischerund arabischer Schrift beweisen. S. Verhandlungen der Berliner anthropologischen

ABABISCHE INBCHRIFTEtr A.Ü8 ABKENIBN CHD DISARBEEB. 127

Sechs Zeilen in einfachem Kofi; kleine, dicke nnd gedrungene Bachataben. Ab- klatsch 32x38'). Unediert; siehe Tafd IX.

*xJL* *l!t (6) SS-j I* o* (5) efir*^^ ' (4) . . . *U-^ (1—3) Dies iflt das Grab des al-Hnsain, äobnes des Bfibä, Erbarmen Allahs Ober ihnl Der zweite, deutlich geschriebene, aber oupnnktierte Eigenname kann wohl nnr Baba gelesen werden*). Nach dem Stile der Bacbstaben stammt diese In- schrift ans dem III. Jahrhundert der Flncht').

•8. BaninschriftdeaMERWAUIDENABÜMANSÜRSA'iD. 391 H. An einem ronden , ans glatten Qaadem gebauten Tnrm an der Nordostecke der zum Teil noch erhaltenen oberen Mauer aus muslimischer Zeit ; in zwei in Relief in die Qaadem gemeißelten Rahmen. Der obere Rahmen hat zwei ansäe, in denen Anfang und Ende der 3. Zeile stehen; das Ende der 5. Zeile ist in zwei kleine übereinander stehende Zeilcben geteilt Im oberen (A) fünf, im un- teren und kleineren (B) drei Zeilen in einfachem , doch leicht blühendem Kafi ; mittelgroße (?) Buchstaben. Photographie. Unediert; siehe Tafel X.

j*l Üa ^J-, *ö]lo «U (3) I dll ^j J^ M 3t jJ (2) 13... «U4 (1 ) A

Ä wU* *1I1 jLLi t6i-^l (5) jft-1 iy> iy^J> StJjJJt J^ij (4) y^\ jJa\ *) ».(1)^

jo-3 (3} fUu^I «Jid (>>U> (2) er A^B ^1, [1 ) B KjUSISj tsjkMÜj iS'>^\ ^-^^

Es giebt krinen Qott außer Allah, Mul^tuumad ist der Gesandte Alläbs . . . Unter dem, was befohlen hat zu machen*) der siegreiche Emir Miunahhid al-danla') Abu Mansür, der Client des Fürsten der OlKabigen^, Allah verlängere sein Bestehen! Im Jahre 391

Gesellschaft, Oktober 1899, 603 ; Mitteil, der Geogr. Oes. zu H&mbnrg XTI (1900), 44 [83] ; Terhandl. der 46. Ters. dentscher Philologen und Schatmftnner (StraBbarg 1902), 27 f. Sämtliche hier behan- delte Inschriften stammen, mit Aosnafame von nr. 5 nnd 6, von den oberen Mauerzügen.

1) In dieser nnd den folgenden Formeln bezeichnet die erste Zahl die Länge und die zweite die Hübe des Abklatsches.

2) Siehe z.B. Tabari, ed. de Goeje I, 821; inschrjftlich im Catalogne du Mosrie arabe du Caire, «. 147.

3) Paläographisch erinnert sie an diejenigen in dem Grabmal des Sidi Scbeblh nnd in der Moschee des Ibn Tnlnn in Kairo, in meinem Corpus inscriptionum arabicarnm (citiert CIA) I, nr. 5 bis 10, die 261 bis 265H. datiert sind. Zum Vergleich seien noch die von Max von Oppenheim abge- klatschten GrabinBcbriften aus Schu'eb Schär in Mesopotamien herangezogen, von denen die eine 327 H. datiert ist, und die einen etwas vorgerückteren Stil zeigen.

4) Über diese Formel siehe CIA I, Index zu m&.

5) Als Beinamen aufgefaBt werden die mit daula, dtn, dwtyä und malik zusammengesetzten Titel hier nicht Übersetzt, sondern transkribiert.

6) Dieser Titel scheint der älteste unter den mit amir a^mtt'min(n zusammengesetzten zu sein; siehe meine Inscriptions arabes de Syrie 6 und 9; CIA I, nr. 10; Ibn Chnrdädbeh, ed. de Goeje 4 Yaqübi, ed. de Goeje 245. Dementsprechend kommt in ihm mehr die sociale Zuge-

IfiS MAX TAN BBBCHEU,

(1000 Ol). Und er bat dafUr aiuge^ben ans Beinern eigenen lanterm VennUgen*), aas Begehren nach dem Antlitz Alläba, dem mftchtjgen, erhabenen.

FaläograpbiBch gehSrt diese Inschrift in die Übergangszeit von dem einfachen za dem blähenden, sog. fatimidischen Kn£ des folgenden Jahrhunderts, dessen Anfänge schon hier, namentlich in den stilisierten Endbachstaben, bemerk- bar sind. Sie ist nm so interessanter, als ans jener Zeit nnr wenige Inschriften erhalten sind').

Historisch ist sie noch wichtiger als Beitrag zu der wenig bekannten Geschichte der Bf erwaniden. Mmnahhid al-danla Abu Man^ür Sa'id war ein Sohn des Marwän and ein Bmder des Abu 'All al-Hasan, der seit 380 (990—91) in Qi^n-Kaifö, Ämid nnd Maiyäiariqin re^erte. Als dieser 386 in Ämid ermordet wurde, behauptete sich Sa'ld in Majysfariqin , maßte aber Ämid dem Mörder seines Bruders überlassen nnd wurde selbst 401 (1010—11) von einem seiner Offiziere getötet*). Nach der Inschrift baute nun Sa'id 391 an den Befesti-

hörigkeit des Klienten zu sBinem Patron Enm Aasdinck, während bei den spätem Titeln dieoerForm das politische oder feudale YerhlUtnia des Vasallen zu seinera Lehnsherrn in den Vordergrund tritt. Da die Herwaniden zutweise den Fatimiden huldigten , konnte sich dieser Titel auf den d&uuiligen Chalifen al-HBkim in Kairo besieheu', siehe Ihn al-Atbir, ed. Tomberg IX, 60, 316; Abu l-fidä' •d. Kpel U, 133; Ihn Cbaldün, ed. BnlaqlV, 318; Weil, Geschichte der Chalifen m, 106; Lane- Poole, Mohammadan dynasties 118.

1) Dnrch diese und fthnlicbe in Inschriften häufige Formeln (vgl. CIA 1, Index zu bhdiit, mtd und nwU) wird die ehrliche Ansfohrong eines Bauee hervorgehoben, der als frommes Werk dem Erbauer Allahs Segen zusichern soll.

2) Wenigstens in Asien und Ägypten nnd abgesehen von Grabinschriften, während die In- schriften aas dem westlichen Islam die Anfinge des blohenden Knfi zum Teil schon froher zeigen, sodai ein zeitlicher Vergleich mit ihnen kaum gestattet ist. Auch die nur um ein wenig späteren In- schriften des Chalifen al-Hfikim in Kairo nnd Jerusalem zeigen entschieden einen mehr vorgerückten Stil, entsprechend der in Notes d'archtelogie arabe I, 116 ausgesprochenen Termntang, das Fati- miden-Kufisei aas dem Westen gekommen; Tgl. Revue Africaine 1^05, 18Öff., dagegen aber Hartmann in Orieotalistische Litt.-Zeitiing 1906, 28 ff., mit einer 280 H. datierten Grabinschrift aus Tascfakend in ausgebildetem dekorativem Knfi.

3) Oder 402 nach Ihn al-Athir IX, 60 ff., der die Oracbichte der Merwaniden unter dem Jahre 380 kurz zusammenfaßt, ohne das genane Datum Ton Sa'ids Begierungsantritt zu geben vgl. Ahn 1-fidä' loc. cit.; Ihn Chaldün IV, Sl&ff. (mit der schlechten Lesart j^ fQr j^); Abu l-faradj, ed. Salhani 302; Weil, Chalifen III, 33. In Nnmi cnfici r. n, Holmiensis 271 nnd Sjm- bolae I, 39 setzt Toniberg dafQr das Jahr 387 an, doch ohne Quellenangabe, wie Lane-Poole bemerkt, der dieses Datum einstweilen beibehalten hat; siehe CBM (Catalogue of Oriental coins in the British Museum) III, 23ff. ; Dynastles IIB (so auch in Bartbolds russischer Ausgabe 96). Nun giebt der genau informierte Ibn al-Azraq-aus Maiyäfäriqin als Antrittsjahr 386 nnd als Todesjahr 401* an-, siehe Amedroz in JBA8 1903, 124 ff. Wie Amedroz kürzlich gezeigt hat, gehört die vor S72 datierte Münze in CBM III, nr. 50 nicht dem Sa'id, sondern einem Bnyiden mit ähnlichem Bei- namen an; siehe JRAS 1905, 474. Ebenso dürfte eine 386 datierte nnd demselben Herrscher zuge- schriebene Münze (bei Tornberg, Monnaiee koufiqnes en Su^de in ßev. num. beige, 6* s^rie II, 22, wo verschiedene Dynastien zusammengeworfen sind) einem Bnyiden angehören, da der Prägeort MoBul wohl nie im Besitz des Sa'id gewesen ist, und da Tomberg selbst eine Münze seines Vor- gängers al-^asan ans eben diesem Jahre 886 publiziert hat (in Symbolae 11, 36, anch eine bei Soret,

ABABISCHK IN8CHBIVTEN ADS ABMENIKN DMD DIYABBKKR. 12»

gongswerken von Maiyäiariqin , wabrscheinlicli um sich gegen die ihn bekrie- genden Hamdaniden zn achützen ').

*8. Baainachrift des MERWANIDEN ABU NASß AgMAD. 416 H. An der Nordseite der oberen Stadttnaaer. Sechs Zeilen in blühendem Kofi, das Ende der 6. in zwei übereinander stehende Zeilchen geteilt ; mittelgroße, zum Teil stark 7erwitterte Buchstaben. Abklatsch 90x60. Unediert; siehe Tafel IX.

[1 Wort')] ItX* (3) BjUwj-'lÄftl. J-»lIl4^j(2) 0^il!l9^JI^...«L^{i)

ULL. (5} {1)f\i [2 Worte *)J (?)KUt (?)_,l«XÄ-I iÜsJJI ^mi (4) jjj-'^I d^l jä-^I

^ ,^ [3 bis 4 Worte] (6) [2 Worte] S ^,«1*" [1 Wort'}] rfJ3 j^,

»iJLv^ji, üft^ <^ iu- i [i Wort] oZ^

Eb giebt kennen Gott a&Ber AUäh, Mn^inmad üt der OeBandte Alläbs, Allah aegne

ihnl Befohlen hat die Errichtung dieses . . . dar Emir, der erhabene Herr Na^r al-daula,

die Auswahl der Beligion(?) es dauere seine Herrschaft] Und geschehen ist dieser

Bau (unter der Leitung?) des Kichters Abu al-^asan, Sohnes des Muhammad

... Im Jahre 416 (1025—26).

Leider ist der Abklatsch wegen des schlechten Zoatandes des Originalsteins an einigen Stellen onleserlicb und aocb sonst nur mit großer Mühe zn ent> zi£em ; die Hanptsacbe aber scheint gesichert, nämlich das Datmn nnd die Fer- sSnlichkeit des Erbaners. Allerdings wird sein Eigenname nicht erwähnt, der

Lettre k Fraehn 37, ja sogar eine Ton 387 bei Fraehn, Receneio 601). Über andere Münzen des Sa'id Tgl. noch Tomberg, Symbolae IV, 60; Möller, De numis in n. Ootbauo 1B5; Soret, Lettre k Fraehn 37; Lettre k BartholooM 1, 85; Fraehn, Komi knfici 77; Recensio B02; Opuscula poitoma I, 66 und 263; Pietraszewski, Numi mohammedani 1,70 und Taf, VI; Ijndberg, MouDaies bouides 268 ff.; Lane-Poole, Coli Calvert in Num. Chronicle 1879, 80 ; Catalogue Cairo 339 ; 0. Edhem, CMO (Cata- logae Mns^ Ottoman, türkisch) II, 38&; Markow, IME (Inventaire Musäe ErmiUge, rususch) 387 n. a. Da keine der dort publizierten Münzen Sa'ids vor dem Jahre 886 geprägt worden ist, so ist kein Orund vorhanden, Ibn al-Azraqs Datum anzuzweifeln, denn Sa'ids Erwähnung bei Ibn a1-Ath[r IX, 22, anter dem Jahre 873, steht aoBer Zusammenhang mit den dort erzahlten Vorg&ngen; oder man muB mit Tomberg bei 387 bleiben, wenn Fraebns Lesung in Recensio 601 richtig ist. Zn Sa'ida Biographie vgl. noch Scharaf al-dln, trad. Charmoy Ib, 246, Anm. 2; Saiat-Martin, M^moiies ■ur l'Ann^e I, 426. Deguignes, Histoire des Hans la, 417 ist hier unbrauchbar, ebenso Scharaf al-din, ed. V^liaminof-Zemof 1, 19 ff. und trad. Charmoy I b, 35 ff.

1) Nach Amedroz in JRAS 1903, 128 erwähnt Ibn al-Azraq Sa'ids public works iuMai^- ftriqlD.

S] Nach der Lage der Inschrift muB dieses stark verwitterte Wort irgend eine Befestigung bezeichnen, ich kann aber darin keinen der üblichen Ausdrücke wie sür, badana, bvr^, bOadmra, jkifn, goTa o. a. erkennen; höchstens kOnnte es al-chandaq, der Oraben, sein.

3) Hier steht wobl noch ein zusammengesetzter Titel, vielleicht scharaf oder fackr tü-tunma; leider ist an dieser Stelle der Abklatsch ganz undeutlich.

4) Graphisch erscheint dieses Wort etwa als (jl^wLii worin ich keinen der fttr Aufsicht oder Iieitnng üblichen Ausdrücke erkennen kann. '

AMuUucn d. K. «H. d. Wlu. n G«tUii|in FhU.-Urt. Kl. fi. F, Bud t,t. 17

180 HAZ TAN BIBOHEH,

Beiname Ka^r al-danla aber bezeiclmert zweifellos den Herwamdeo Na^r al-diuila Abs Na^r Ahmad, den Brader des Abu Mon^nr, der bald nach dessen Tode 401 das ganze Land von Diyär-Bakr in Besitz nabm und seine Herrschaft zeit- weise westlich bis nach TTrfä nnd Sstlich bis nach Djazira hin ausdehnte, bis er 453 im Alter von nngefiihr 80 Jahren starb. Seine lange Regiernng wird als eine für die Ktmst, die Wissenschaft nnd den allgemeinen Wohlstand seiner Untertanen besonders segensreiche geschildert '). Ja nnter seinen zahlreichen Bauten werden ausdrücklich Keparataren nnd Zasätze an der Stadtmauer erwähnt").

Ln Jahre 1766 besachte Kiebuhr die Stadt Amid und kopierte dort an den älteren Teilen der wohlerhaltenen Stadtmauer drei Merwaniden-Inschriften, von denen zwei dem Abn Na^r Ahmad angehören. Da Niebubr diese Texte nur in Zeichnung, ohne Transkription und Kommentar, gegeben hat nnd seine für jene Zeit recht genauen Kopien meines Wissens noch nicht verwertet worden sind, möchte ich sie im Anschloß an die Inschrift der Expedition hier besprechen.

Die Inschrift A ^ besteht ans vier Zeilen in blühendem Enfi, deren Bachstaben denjenigen des Abklatsches der Expedition ähnlich sehen, nur daß sie auf der Zeich- nung magerer and länger, anch reicher stilisiert erscheinen, was entweder durch ihr etwas jüngeres Zeitalter oder auch durch ein leises Fantasieren beim Abzeichnen nnd beim Kupferstich za erklären ist. Unediert; siehe Tafel XI, nach Niebuhr.

j^AxII j^Vl ü4>*JI jlli,)A%\ li V «ll» er mJ« ^t^^H» *i^> ii^j*]ÜA... jiU«4 (t)

jL^r *)j*«i _^i {\)j^i\ ^j& si'^i jw?^, lOti ^5 iüjjJt yflj ,^1 ^x«- f^u-a^ (2) (^ Jj* ^i ^Uül ^^jm j* AJU ^jy?., «LkU ^bi^ w^li, »JJI (3) JU.1 ^t,jA ^

* [3 Worte •)] ÜLj4Jii üi**A fj^ *^ A (*) iS'^^ '^ o* j^ O*

1) Siehe Ibn &I-Attür, Index unter Abo Na^r nndNa^r al-danln; Ibn al-Azraq, Sibt ibn al-^jaiizi ondDh^abi bei AmedroE, JRAB 1902, 799; 1903, ISlfF.; Ibn Cballik&n, trad. de Slane I, 167; Abn I-fid&' loc. cit. nnd 189; Ibn Chaldün III, 4US.; IV, 817 ff.; MatthUiiB too Edessa, trad. Dnlanrier 47; Weil, Cbalifen HI, 38 und 106; Shar&f al-din, trad. Channo? la, 341 ; Ib, 249; Schlninberger, L'^pop^ byzaQtine III, 108; Schefer in NK^iri Chusran 21, Anm. 2. Den Beinamen Na^r al-danla (80 nach allen gaten Quellen, Handschriften, Inschriften nnd Münzen, nnd nicht NS^ oder Naalr al-dania, wie bei Saint-HartiD and Degoignes a. a. 0., Fraehn, OpnBcola poatnma I, 264, nnd in dem sehr nngenanen Bnlaqer Text des Ibn Chaldän] erhielt er von dem Afabaaiden-Chalifen, dessen Ober- hoheit er anerkannt hatte, vfihrend er als Yasall aoter den Bnjiden, zeitweise wohl anch tuter den Seldjohiden stand; zu seinen Münzen vgl. noch Lane-Poole, CBM IX, 271 ff., Casanova, Inventaire col- lection princetae Ismail Yin nnd 49 and die oben S. 128(4), Anm. 3 citierten Quellen Ober Sa'fdsHQuen.

2) Siehe Amedroz in JRAS 1903, 132, 138,

3) Siebe Niebahr, Voyage en Arabie, Amsterdam 1780, D, 326 nnd Tafel XLIX; vgl Ritter. Erdkunde XI, 49.

4) IMeser bei Niebahr nndeatliche Beiname ist dnrch die folgende Inschrift geaicbert

6) Diese in der folgenden Inschrift an derselben Stelle wiederholten Worte sind mir bis jetzt onTerständlich geblieben.

ABABISCHK INSCHRIFTEN ADä AHHENIKN UND DIYAHBKKB. 131

IM«e 8t«ht unter detn, was befohlen hat za machen, m bauen und ans Beinern Ver- mSgen dafür aoangeben nnser Heir der Emir, der erhabene Herr, der eiegieichfl, die Uacht des laläms, Sa'd al-dln Nasr al-danU, der Pfoler der Religion, der Rahm des Volkes, der Stola der Emire, Abu Na^r Ahmad, Sohn des Harwän, Allah verlilngere sein 6e- atdien nnd lasse danem ataiM Hemchaft*). Und die« ist geaohehen dnnsh die Hände des Richters Abu 'All si-^asan, Sohnes des 'All, Sohnes des Al^nRd, ans Amid, im Jahre 444 (1052—53)

Die etwas frühere Inscbrift B besteht ebenfalls ans vier Zeilen, in derselben Schriftart, ünediert; siehe Tafel XI.

iÜit O^y XJJI ^, KJjJJI yai ^^I JuL» ^<5L.^I je ^^I jj^"*! J^l (2) jji\ ^ *)yi\ iÜ^I 0— ^-iS -JJ, isi^j S ü'iJ- O* ^') (3) j^J 'V*' ^jÄ O, ^ ^> ^1 ^Lfilt ^j^^^^^j (4) j^a L4JÜL. •) J^i, L?.Ui, JII JLi^ J^

»[3 Worte] fcSU«> t&=''^W £»- *ii- cJ^^' J^ o* J** Dies steht anter dem, was befohlen hat zu machen, za bauen und ans seinem Ver- mögen dafür aoszngeben, ans Begehren nach Allahs Belohnung und nm seine Gnade za erlangen, unser Herr der Emir (das Folgende genau ao wie in der vorigen Inschrift) Abä Na^r At^mad, Sohn dee Harwan, unter der An&icht seines Sohnes des Emirs Sa'd al-danla Abu 1-Qasan Uul^ammad, Allfth verlängere ihrer beider Bestehen nnd stSrke ihrer bdder Kßnigtnm! Und dies ist geschehen (das Folgende genau so wie in der vorigen Inschrift)

im Jahre 437 (104.^—46)

Die Yergleichmig dieser beiden Inschriften mit nr. 3 ergiebt die über- einstimmong einiger Titel nnd Eologien*). Dagegen scheint der dort als Äqb- ftibrer des Baaes genannte Richter nicht mit dem Abu 'Ali al-Qasan der In- schriften A nnd B identisch za sein.

Der in der Inschrift B als Oberanfseher des Werkes erwähnte Sohn des Ahmad, der Emir Sa'd al-daola Abu l-Qasan Unhanunad, ist, wie es scheint, bisher

1) Interessant ist hier, wie in nr. 3 nnd 9, der Oebranch des Wortes aulfän = Herrschaft in einer Zeit, wo der diplomatische Titel luHän Sultan noch kaum protokolfan&fiif; war; xa diesem Titel Tgl. S. 143 (19), Anm. 1.

2) Über abü statt obf, siehe CU. I, 29B, 320, 663.

3) Da der Test onpunktiert ist, darf auch j^ji abbada, ewig dauern lassen, gelesen werden, was zu dem vorhergehenden i^a, verlängern, nnd dem entsprechenden adönui, dauern lassen, in Inschrift A besser passen würde; anderseits knüpft aiyada muUeahu aa den bekannten Titel fU-matik al-mu'aiyad an.

4) Der Unterschied Ewischen den Protokollen bei Lehmann-Haupt und bei Niebnbr erklärt sich wohl ans der verschiedenen AbfaBsangszeit der Inschriften ; mit dem von A und B vergleiche man das bdnahe identüche Protokoll hei dem persischen Keisenden Nfi^iri Cbnsrau , der 438 , also genau zu der Zeit der Inschrift B, Haijftfäriqin besucht und über die damalige Stadtmauer sowie aber die von Amid einen wertvollen Bericht hinteilaaaen hat; ed. Schefer, a und trad. 26 ff.

17*

13S UXX VAH BIBCHBH,

anbekannt. Da ihn die beiden auf seinen Namen folgenden Eologien zngleicli mit seinem Yater als HerrBcher bezeichnen, hat er wohl in irgend einer Weise an der Regiemng teilgenommen, vielleicht als Statthalter von Amid').

Als Atunad 453 starb , erbten zwei andere Söhne von ihm die Herrschaft : Na^r regierte in Maiyftfariqin, wahrend Sa'id £mid erhielt , wo er jedoch bereits 466 (1063) ermordet wurde. Daß danach sein Bmder Na^r aoch in Ämid re- gierte, bestätigt die dritte Inschrift Niebohrs.

Biese, die Inschrift C, enÜiält zwei Zeilen in derselben Schriftart. Ünediert ; siehe Tafel XI.

]b lU* ^j UjOJt iX^ ,^1 .Mu d4-J' j^^l jft*^' jJg4 _-»! ü. . . . jA**^ (I) jjs, j* (?).y«i>S3 (??)*^ dli (?)j;i f^^!> j3* (2) (?)y*i ^i^t (?).T^^(

IHee steht imter dem, was befohlen hat aa machen der Emir, der eiiiabene Herr Nisam al-din Hn'id;id al-danla, der Bnbm des Volkes, die Macht der Emire, Aba l-Qäaim Nasr, Sohn der Hocht dee Islams , Allah stütze sün Königtum nnd mache mllchtig sdneo Sieg ! Durch die HSnde des Kcbters Aha l'^aaan 'Ahd al-W&^d, Sohnes dee Hnbammad, im Jahre 460 (1067—68).

Leider ist hier Niebnhrs Kopie weniger genan, so daß einige Worte fraglich bleiben; doch sind Datum nnd Erbaaer sicher. Dieser ist zweifellos A|)taadB Sohn and Nachfolger Ni^äm al-^n Ahn l>Qasim Nasr, der nach Sa'ide Tod allein regierte and erst 472 starb*).

Meines Wissens sind diese fÖnf Texte die einzigen bisher bekannten Merwa- niden-Inachriften ; kein Zweifel, daß noch andere znktinftiger Forscher harren.

•4. Baainschrift deBAIYUBIDENMALIK AUgADAITÜB. 597— 607H. An einem znm Teil aas Backelqnadern erbaaten sechseckigen Turm der inneren Obermaner anf der Ostseite der Stadt (vgl. S. 126 (2), Anm. 8); nnter einer in die Qnadem eingemeißelten Sonne zwischen zwei schreitenden LSwen '). Vier Zeilen in bltihendem Kafi; sehr große, mit einem reichen Rankenwerk nmfloch- tene Buchstaben ohne Funkte. Photographie, ünediert; siehe Tafel X.

1) Wenn nfcmlich der Aosdnick fi wiläga in der Inschrift B so viel bedeatet als unter der Stattbalterschafti siehe JA, 9* s^rie, IX, 469, und ZDPV MoN 1903, 67, Anm. 2.

2) Siehe Ihn al-AthIr X, II, 19, 43, 76, mit Erwähnung der m&chtigen Riogmaaer ron Amid aus dem Jahre 463; Ihn al-Azraq bei Amedroz, JRA3 1903, 142 ff.; Ibn Challik&n I, 166-, Abu l-fid&' II, 190, 193, 203; Ibn Chaldün UI, 470; IV, 319 f. ; Mattfa&us von Edessa 119 and andere oben dtierte Quellen. Der ikberall genannte Betn&me If ifim at-din ist also inschriftticb beititigt ; so nennt Um Lane-Poole richtig inCBH in, 23, wofür aber in seinen Mohammadan dynasties 118 If ii&m al-daala steht, wohl ans Versehen, da unsere Inschrift den Beinamen Hn'aijid al-danJa ebenfalls sicherstellt

3) Nach dem Bilde konnte das rechte Tier etwa einen Bftren vorstellen. Mittm in den Sonnenstrahlen erscheint ein gani kleiner, nach links gewendeter mftnnlicher Kopf; Aber dieaes Emblem, siehe weiter unten.

AIUBSCHB INSCHBUTSN AUB ABHEKIEN m) DITABBBKR. 133

etwa 3 Worte, von denen das erate ganz] (2) [2 Worte')] . . . jiUnhf (i) 3 bis 4] •)^yJJl ^ JjUI (3} {?)>J1 *)J^il AUI (?)oli»^' [verwittert ist am Anfang ganz verwittert, am Ende un-] (4) lAJdl (?)Wj* (^)o* [Worte

* [deutlich

.... der Sultan al-Ualik al-Aat>ad, der weise, gerechte, Nadjm al-din Sohn

nnaerae Herrn al-Halik ....

Die mit ihren reich verzierten Buchstaben schwer zu lesende Inschrift ist üherdiea an manchen Stellen ganz verwittert, daza die Photographie ondentlich, so daß aas ihr allein kein zasammenhängender Text herzasteilen ist. Ein Datum ist auf den ersten Blick nicht za entdecken, and von dem Erbauer sind nnr einige , nicht einmal sichere Titel zn entziffern ; für die Bestimmung des Zeit- alters kommt also zunächst der Stil der Bachstaben in Betracht.

Paläograpliisch gehört die Inschrift zn der entwickeltsten Periode der in historisdien Texten angewandten sogenannten kafischen Schrift, zunächst also wahrscheinlich der 2. Hälfte des XII. Jahrhunderts an. Die folgende Tabelle *)

1) Du zweite Wort k&DDte iTn'e:irr'\ gelesen werden, das &brige pa2t aber angenscheinlich nicht XU Ji^l. in der einzigen hier in Betracht kommenden Eoranttelle, nämlich I, 4,

3) Paläagraphiscli wahrscheiidicher als jij^l ; darüber siehe weiter nnten.

3) Die Gruppe jj| ^^ scheint sicher za sein, das übrige ist unklar ; siehe weiter nnten.

4) Zosammengeetellt ans Hatth&os von Edeesa , trad. Dulaurier 307, 461, und in HisL arm. des Crois. I, 182, 846, 380, 393, 404; Ibn al-&thir X, 418, 426) XI, 115, 26B, 33b, 339 f., 345 f.; XII, 40 f., 54, 103, 127, 169, 180, 182, 230, 260, 273 f,, 321 n. 8. w., wobei ror der Unvollstfindigkeit der Tombergscben Indices gewarnt sei; demselben in Hist. or. des Crois. 1 pastim; Ob, 188; Ibn Schaddftd, ebenda m, 86, 281 ; Eamll al-dlu, ebenda m, 634, 64T und trad. Blochet in ROL (Revue de l'Orient Latin) lY, 174, 202; AbflSch&ma, ed. Bnlaq U, 60, 63 nnd in Eist. or. des Crois. 1V,257; Ibu Challik&n, ebenda tU, 412, und trad. de Slane II, 392; III, 236 f., 487, 490; IV, 611; Abu l-GÜ', ebendaselbst I, 16, 30, 53ff., 64f., 77, 86, 94, 100, 123, 188, 142; ed. Kpel passim; Nasawi, ed. Hondas, passim ; Raschid al-din, trad. Quatrem^re I, 361 ff. ; Abu 1-faradj, trad. Bnuu 386, 402, 404, 428, 442, 666; ed. Salhani 351, 362, 381, 383, 392, 406,463, 488; Ibn Chsidnn T, 216 f., 303 f., 340, 345, 350ff., 365; Nawairi, Leiden 2i, fo. 197 t«; Maqrizi, trad. Blochet in ROL IX, 16 f. (liesUgazi statt Übugfi), 20, 56, 69, 109 big 117, 123, 140iF., 146, 471, 489, 502; Amedroi in JRAS 1902, 786 ff., mit dem wertvollen Beriebt des Ibn Schaddäd Haiabi über die raongoliscbe Belagerung im Jahre 667; Cbarmoy in Schsjaf al-dln la, 604; Ib, 427 ff.; Lane-Poole, Dynaeties 78, 166 ff. (wo die Daten nicht alle mtreffen); CBM IQ nnd IV ; Coins of the Urtukf Tnrkumäni in Marsdens Numis- mata orientaliaH nnd Namismatic Chronicle 1873; Q. Edhem, CHO I, mit etwae abweichenden Daten; Lavoix CBN (Catalogae des monnaies mnsulmanea de la Biblioth^que Nationale) III, nnd anderen nnmiamatischen Quellen, worunter etwa noch zn erwähnen eine gute Übersicht der Herren TOn HaijrK- ftriqln bei Castiglioni, Moneta diHilano 167 ff., 200 ff.; de Saolcy, X* lettre, in JA, avril 1842, 317; d'Obsson, Histoire des HongoU III, 308, 364 ff. ; Klaprotb in JA , sMe XU, 293; Howorth, Histor; of the Uongols HI, 160. Zur mnslimischen Qeschichte und Archäologie der Stadt vgl. außer d^ S. 126 (2), Anm. 3 und 181 (7), Anm. 4 erwähnten Berichten, die Ton Ritter, Erdkunde XI, 67 ff., nnd Qnatrem^e zu Rasclud al-din 360 ff. cltierten Quellen, sowie den wertvollen Beriebt Ton Taylor

181 HAX TAN BEKCHBH,

giebi die Reibenfolge der damals and nimiittelbar vorher and nachher in Haiya- fBriqln herrechenden Fürsten:

516 (1121) Ortokide Nadjm al-dln Hg&zl')-

516 (1123) dessen Sohn Salaimän.

618 (1124) dessen Bmder Qnsäm al-din Timortfisch.

517 (1152)') dessen Sohn Nadjm al-diu Alpl. 572 (1176-77) dessen Sohn Qatb al-din Hgäzl. 680 (1184) dessen Sohn ^a6äIn al-din Yoloq-arslän. 581 (1185) Aiynbide Saläh al-din Yäsnf (Saladin). 682 (1186) dessen Neffe Ta^I al-din TJmar •).

587 (1191) nochmals Ynlnq-arslän *).

588 (1192) Saladins Brnder Saif al-din Ab6 Bakr«). 597 (1201)") dessen Sohn Kadjm al-dln Äiynb.

607 (1210—11) ") dessen Bmder Mn^ffar al-din Mnsä.

617 (1220)^ dessen Brader Sdubfib al-din Gäzi.

628 (1231) Hongolenstonn in and am Maiyäfariqin.

642 (1244—45)^ dessen Sohn Ka^ir al-din Mnhammad.

658 (1260) Einnahme dorch die Mongolen and Mahammads Tod. Da anf der Photographie die Beinamen Ualik Anhad and Nadjm al-din ziemlich sicher zn erkennen sind , so kooimt znnächst in Betracht der Aiyabide Malik Anhad Nadjm al-dln Aiyüh, wonach die Inschrift am das Jahr 600 anzu- setzen wäre. Dazn paßt gut der allerdings nicht gans dentliche Titel al-sidfan, den alle Aiyobiden, oder doch die meisten von ihnen geführt haben*). Doch scheint einiges gegen die Urheberschaft des Aiyöb zn sprechen , zonachst die Faläographie. Wie bekannt, ist bei historischen Ijischriften die Kofi ge-

iu JR08 LoDdoi) 1666, XXXV, 2&, der nach den von ihin geeehenen iDichriften den Nenban der Stadt- mauer und der Tonne dem Ai^biden Aijüb and eine BchOne, 824 datierte Moichee seinem Brnder G&zl EDschreibt; Saint-Martin, Armenie I, 96, 42B ff.; Scharaf al-din, trad. Charmoj la, UTtt.; Hammer, Qeschicbte der llcbane I, 186 f.; Le Strange, The lands of tbe Eattem caliphate Ulf.; Cuinet, Torquie d'Asie n, 471.

i) Als Vuall des Seldjakiden-Snttana Hahmäd.

2) So nach den meisten Quellen; nach Abu I-fid&' eher 649, und schon Ende 64S nach Abu l-mal^b in ROL Ul, 622.

3) Als Vasall Saladins, der die Stadt erobert hatte.

4) Oder 6S9 nach CastigUoni 176, 203.

6) Nach Abu l-fid&' , bei Lane-Foole mit Fragezeichen; nach Ibn al-Athir und Abu t-faradj bereits 696, nach Uaqrizi erst 5dB, nachdem seit 696 mehrere Verwandte des Halih 'Ädil Haiyi- Oriqln knrie Zeit als Lehen besessen hatten.

6) Nach Uaqriii und Lane-Poole, irihread nach Ihn ChallikiD Aiynh 609 gestorben ist; vgL Degnignes, Hnns la, 42G; Castiglioni 203.

7) Zu diesem bei Lane-Foole fehlenden Daton Tgt, auch Ibn W&fil in BOL IX, 469, Anm. 8; nach Ibo Chaldön herrschte Oftsi gleich nach 'Ädils Tod 616.

8) Nach Ibn ChaUikftn starb Oiä erst 646; bei Abu l-fara4j wird Mnhammad iirtemlicb Malik Aschraf (statt KSmil) genannt und bei Laae-Poole fehlt er gans; vgl. weiter unten, S. 141 (17), Anm. 1.

9) So Ai]^bs Nachfolger in den oftchsten inschnftan; ^1. CIA I, 299, Anm. 4.

10

ABABIBCHE INSUHUIVTIIW AITS ARMENIEN UND »nTABBlCKR. 136

DBimte Ecken Bcbrift darch die als N a b c h i bezeiclmete Randschrift in Nord- ond HittelByrien am 540 bis 550, also unter dem Atabek Nur al-din, in Palästina und Ägypten dagegen nm 570, also nnter dem Soltan Saladin, ver- drängt ond ersetzt worden'). Da non die neae Monomentalscfarift mit Nur al-dln, also von Osten her nach Syrien gekommen sein kSnnte, so hätte man erwarten dürfen, sie in Mesopotamien noch etwas früher anzotrefifen, wonach das mnde Jahr 600 für eine spätkafische Inschrift ein etwas zn später Termin wäre. Wenigstens war eine solche Vermntnng gestattet, so lange kein ein- ziges zuverlässiges Facsimile ans jener Zeit and jener Gegend vorlag. Nener- dings ist aber ein solches , wenn aach ein nnvollkommenes , so doch deotliches, fSr die Wissenschaft gewonnen worden. Es ist dies eine Inschrift ans Ämid, also ans der Nachbarschaft von Maiyäfftriqln , die ans der Mitte des XII. Jahr- hnnderis stammt nnd im schönsten blühenden Knfi ansgeföhrt ist *). Da nun nr. 4 einen noch weiter entwickelten Stil dieses Charakters *) tmd , wie man gleich sehen wird, zugleich aach einige Zeilen in der neaen, runden Schriftart aufweist, so ist es wohl erlaubt, bis zum Jahre 600 hinab zn gehen, znmal da die Öst- liche Herkunft der neuen Schriftart und folglich auch ihr früheres Auf- treten in Mesopotamien als weiter im Westen durchaus nicht bewiesen ist*).

Ein weiterer Einwand gegen die Zuweisung der Inschrift an Aiyüb könnte in dem über der Inschrift angebrachten Wappen liegen. Meines Wissens kommt in jener Zeit dieses Sinnbild nur auf Münzen der Seldjukideu-Snltane in Klein- asien yor ^). Handelt es sidi aber um ein Seldjukidenwappen , so gäbe es für dessen Anbringung nur die eine Erklärung , daß sich der Urheber der Inschrift damit als Vasall der Seldjakiden-Snltane bezeichnen woUte. Nun ist Aiyüb schwerlich je der Vasall der kleinasiatischen Seldjnkiden-Saltane gewesen, keines- falls aber im Jahre 599, aus dem, wie wir gleich sehen werden, die Inschrift datiert ist; so weit aus den handschriftlichen und numismatischen Quellen zn ersehen ist, hat er damals nur seinen Vater Malik 'Ädil*) als Oberherm aner-

1) Siebe meine InecriptioDs arabes de Sjrie 34 ff. ; CIA I, 75, 85 f., 646.

2) Siehe meine Arbeit über Max Ton OppenbeimB Sanmlnng arabischer InBCbrifteii nr. 121.

3) £b iat eigentlicb dekoratives Kofi, das in Ägypten cnerat gleichzeitig mit dem Naschi, und duin meistens in Eoraneprücben erscheint; siebe ClA t, Index zu eoufique. Im Osten scheint aber diese Schriftart auch für historische InscbrifteD gebraacht worden m sein.

4) Sie tritt nämlich im fernen Westen, in Marokko und Spanien, zogleirb mit den Almohaden, also etwas vor Xär al-dln auf; siehe Bevne africaine 1905, 185 IT.; Jonrnal des savants 1906, 424.

5) Spiter anch sporadisch bei den llchanen und den Ortokiden in Mardin (bei letcteren anch mit zwei LBwen wie hier; vgl. Casanova, CoUection princesse Ismail XV, 162), die aber hier nicht in Betracht kommen; siehe Adler, CoUectio nova 119; Castiglioni, Monete 107 ff. und Taf. VIII, nr. 10; Fraehn, Recensio 607; Opnscula posWma I, 70; Laoe-Poole, CBM III, Preface VIII and Taf. V; Q. Edhem, Essai de nnmiamatique seldjoukide, Taf. III; Artin Pacha, Contribntion k l'Mude dn blason 62; Abu I'faradj, ed. Salbani 447; Degnignes, Hnns la, 246; IIb, 67; de Hammer, Empire ottoman I, 43, nach Djannäbi; Sarre, Reise in Eleinasien 68; Ntttzel, Embleme und Wappen 3.

6) Auf seinen Münzen, namentlich aus Maiyifiriqrn 699, also genan zn der Zeit der Inschrift (siebe weiter nuten), werden als Lehnshem des Aiyüb nur der Cfaalife und Halik 'Ädil genannt; siehe Lanfr^Poole, CBU IV, 122; Lavou, CBN III, 359; Castiglioni, Monete 207.

11

186 MAX VAU BKROBKH,

kannt. Auf diesen Einvond ist jedooli kein besonderea Gewicht zu legen , da das erwShnte Wappen der Seldjnkiden-^nltane erst im Laufe des XHI. Jahrhon- derts anftritt und dazu in einer etwas anderen Form als der hier vorliegenden ^). Anßerdem herrscht Qber der mnslimischen Wappenkunde noch ein so tiefes Dunkel, daß kein Grand vorliegt, das hier vorkommende Wappen oder Horoskop einem anderen Herrscher als dem Urheber der Inschrift selbst zuzasprechen.

Etwas schwerer könnte ein dritter Einwand gegen die Urheberschaft Aiynbs in die Wage fallen, nämlich daß bei ihm statt Nadjm al-dln eher der Beiname l^adjm al-donyä wal-din zn erwarten wäre *). Non ist aber diese volle Form des Din-Beinamens augenscheinlich nicht ans der Photographie heraoszolesen.

Sacht man in der oben gegebenen Tabelle nach einem anderen mSglichen Urheber der Inschrift, so ließe sich nur an den Ortokiden Xadjm al-dln Alpi denken, dessen Urheberschaft den aofgeföhrten Bedenken* nicht unterliegt, da seine Re- gierangszeit zn der Schriftart paßt and die Ortokiden, orspriinglich wenigstens, die Vasallen der Seldjakiden-Sojitane waren *). Endlich fährte Alpl sicherlich den einfachen Beinamen Nadjm al-din, da za seiner Zeit die vollere Dnnyä-Form des Dm - Beinamens für Herrscher noch nicht üblich war. Anderseits aber hieß Alpl nach seinen Münzen al-malik al-'älim al-'adil, wobei das Epitheton dJ-au^iad (oder al-eandjad) der Inschrift nnerklärüch bliebe*). Endlich führte Alpl gewiB nicht, ebensowenig wie die übrigen damaligen Atabeke, wie selbst der viel mächtigere Nur al-dln, den erst später alltäglich gewordenen Saltanstitel % Steht der Titel alsulfan wirklich in der Inschrift, and so scheint es doch, dann ist Alpi als ihr Urheber aasgeschlossen, and man maß bei Aiyüb bleiben.

Dieser SchlaS wird darch eine sorgfältige Pröfong der Photographie in überraschender Weise bestätigt. Das Ende der vierten Zeile zeigt wie bei nr. 2 and 3 eine andere Gliedenmg, als der Rest der Inschrift Statt einer Zeile in Mühendem Eüfi mit großen Buchstaben stehen hier übereinander zwei kleine Zeilen in Kaschi mit kleinen Buchstaben.

1) Nur «in LOwe nnd iwar unter der Sonne; abrigeni Bcheint ea dae penOnliche Wsppen dM Baltkni Kaichnirui 11 gewesen za sein. Über ein fthnlichet Emblem in HftUtia beliebtet Yorke in Qeogr. Jonmal 1896 , VIII, 327 : „. . . . we fonnd tvo Peniui lions carred in atone with the aon repreaented behind them, wbich ma; be reljca of the Se^nk period". Ana Enernm be- richtet Uinlichea Hamilton, Kesearchea in Aais Minor I, 180.

2) Da die von Herrachern geführten Beinamen anf aj-An aeit Saladin fut ananahmsloi in der rolleren Form ai-dunj/ä wol-tlin encbeinen, wenigatene in laachriften; siehe CIA I, Index anter türa m od-tSn und titrea m od-dtmyA tead-dtn.

3) Aller4ing« erkennt Alpi selbst meines Wiaaena auf keiner Hflnse einen solchen als Oberiurra an, erst bei Urtaq-aral&n geachieht es hier and da; siehe Lane-Poole, CBM III, 170; 0. Edhem, CMO I, 62 ff.

4) Bei dem peraOnlicheoHalik-Beinamen werden n&mlich die beiden Bestandteile nie getrennt; wenn hier dagegen Malik Aa^ Aijüb gemeint ist, erkUren sich at-'äUai at-'ääü als einfache, regelrecht nachgeaetita Epitheta.

6) Vgl. CIA t, BOG. 6]Atere Ortokiden fllhren ihn allerdtnga, aber scbwerlicfa vor Ende des XII. Jahrhnnderta, nachdem dieser Titel allgemein geworden war; siehe weiter unten an nr. 10.

12

ARABISCHE INSCBRtrTEN ADS ARHENIEN DND DITARBISKR. 137

jfl ,^1 ^^.^ ^UÜl CO^i i(2} ÜL***», (?)cfc«^J J-J' iU- CT O^ J** Ä (0

* [einige unlesbare Worte] iV«*!! ,^UX1

Im Honat« BamodSn von dem Jahre 599 (Hai-Juni 1303), unter Anfacht des Bichters SchHms al-dm Aba 1-ma'äli al-Mufaddal ... .

Ich maß zDgeben , daß diese Worte sehr nndentlicli sind, nnd ich äberhsnpt aof eine LesoDg hatte verzichten müssen , wenn ans nicht ein giacklicher Znfall in den Stand gesetzt hätte, den hier genannten Mafa44&l genauer zn bestimmen. In der nächsten, nur nm ein wenig späteren Inschrift nr. 5 wird, wohl ebenfalls als Änfseher des Banes, ein Prediger Schams al-din Abn l-ma^äli al-Mafa<}<}al erwähnt. Es ist zweifellos derselbe Mann , der naturgemäß sowohl als Frediger wie als Richter fongierte. Damit ist die Zaweisang der Inschrift an Malik Anhad Aiyüb sowie das doch ziemlich deatliche Datnm 599 gesichert'). Schließlich darf also be- hauptet werden:

1. daß das blühende Knfi in jener Gregend noch zn Anfang des XIII. Jahr- hunderts für historische Inschriften gebraucht wurde, und zwar zusammen mit dem damals neu eingeführten Kaschi ") ;

2. daß Malik Auhad Aiyüb ein in dieser bestimmten Form bisher onbebanntes Sonnen- and LSwenwappen führte.

über dem Ende der kleinen Inschrift and links von der dritten Zeile der großen steht noch das Wort nUäh in einer kleinen viereckigen Einfassung. Rechte von der zweiten Zeile, ebenfalls in einem viereckigen Rahmen, ist eine ganz kleine liegende menschliche (?) Gestalt in den Stein gemeißelt, Sie erinnert an ähnliche, roh gearbeitete Tierfiguren aus früherer Zeit an der Stadtmauer von Ämid, wie überhaupt der Strich etwa zwischen (^onia und Mosal eine merk- würdige, noch wenig bekannte muslimische Ikonographik birgt ').

*6. BauinechriftdesAIVUBIDENMALIKASCHRAFMÜSÄ. 607— 617H. An der unteren (antiken) Nordmaaer, über einem nachträglich, aber schon vor der Zeit der Inschrift hinein gebrochenen Durchgang, und zwar unmittelbar über dem Entlastongsbogen des Türstnrzes. Brei unvollständige Zeilen in schönem Aiynbidea-Naschi ; große mit reichem ßankenwerk dekorierte Buchstaben mit einigen Funkten. Photographie. Unediert ; siehe Tafel XII.

1) Siebe den S. 133 (9), Anoi. 4 am Ende citierten Bericht Taylors, wonach der Neubau der Mauer und der Turne unter Aiyüb wiederholt inscfariftlich bestätigt ist.

2) Das Vorkommen beider Schriftarten iu einer und derselben bistoriscben Inschrift ist bis jetzt ein merkwürdiges Unikum ; der Steinmetz scheint die großen nnd reicbdekorierten knfischen Buchstaben abBtchtlich für den Herrscher reserviert zu haben,

3) £s bt diee ungefähr die hettitische Ecke Strzygowskis in seinem „Dom zu Aachen" 36; Tgl. außerdem nr. 10 sowie meine Aufsätze über die Inschriiten Max von Oppenheims or. 111 bis 122 und in den OrientsliBchen Studien (FeatBvhrift für Tb. Küldeke] , 201 ff. Solche roh gearbeitete Tiertiguren finden sich auch an der Burg von Charput, nahe dem Eingang; vgl. S. 146 (22).

Akkudlufgii i. K. 0«. i. WIm. tu ajtllli(*n. rbl1.-blit. KL H. F. Btnd «,i. 18

13

138 MAX VA.M BBRCHEH,

liV ^^ vL** CT*'* »y' vL** Qj^ »j>y»ti oss—Ji J^J^l vW[Ji {I)

Vj[«JI (2) j5-iÜ ylMI J^t JM*JI -JUit o^^I AUl üLWi)-J'

2 bis 3], LiL« *Xaju. ^JI (?)/ft«*JI (3} U]»jUSI jUI JbI ^^i-^t j^J

0j y«»' i^t ')J.d)&Il ,^L«X1 ^t Q#>Jl ijH*A v>»i»jl vji'ntt [Worte abgebrochen noch ein Paar abge-] (?)>.aL,^I XS3 ^I ^^L. p/^il J^:*! gÜl iü»j t?),U

. . . . [brochene Worte

(Befohlen hat nea xn bauen oder zu reparieren dieeesP) neue, glUckTerheiBende Tor, bekannt einst unter dem Namen Bäb al-mar'a (Tor der Frau), imd jetxt unter dem Namen B&b al-&radj (Tor der weiten oder achUneu Anseicht), tuiaer Herr der Soltan al-Halik al- Aschraf, der weise, der gerechte, der von Allah onterstfltzte, der siegreiche .... (der Herr oder der Sultan) der Amber und Fereer, der König der Armenier, Abu l-fat)) Hüsä, Sohn unseres Herrn des Sultans al-Ualik al-'Adil Abu Bakr Mul^ammad , Sohnes des AiyQb, der Helfer des Ftlreten der Gläubigen, AUäh mache ihrer beider Siege mächtig] (Dieser Bau fond statt unter Anflicht des armen Knechts P) Abu Sa'id Atfunba und (durch die Hände?) des angeeehenen Predigers Schams al-dln Abu 1-ma'äli al-Mnfaddal , Sohnes des Dja'^, Sohne« des Schah (P), und durch die Fürsorge des erhabenen, verehrten Pilgers Säbiq al-din, die Zuversiclit des Islams (P) . . .

Trotz ihrer Lücken ist diese wunderecliön aoagefiihrte Inschrift in mehr als einer Beziehung interessant. Zonächst beweist die £rwShnang eines älteren and eines jüngeren arabischen Namens, daß der hier in die antike Nordmaaer ge- brochene Barchgang schon vor Sultan Müsä vorhanden war and von ihm nur erneuert worden ist. Die militärische Bedeutung der nenen Anlage verraten noch ein Paar Kragsteine , die auf dem Bilde za sehen sind tmd matmaßlich als Träger eines eingefallenen Torerkers ans der halb zerstörten Maner gerade über der Inschrift hervortreten. Der Hanptwert der Inschrift liegt aber in dem Namen des Erbaaers, des schon bekannten Äiynbiden-Saltans Malik Aschraf Mnzafiar al-din*) Mflsä, eines Sohnes und Nachfolgers des Malik 'Ädil in Maiyft- färiqin, der hier wie die meisten Aiyubiden aas jener Zeit den Sultanstitel führt'). Die am Elnde genannten Vermittler des Banes sind, wie gewöhnhoh, Beamte des G-ründers ; besonders zn beachten ist Schams al-dln al'Miifs44al, der bereits in der vorigen Inschrift genannt ist and dadurch ihre Zuweisung an Malik Auhad Äiyüb sicherstellt.

1) Auf dem Bilde scheinbar ^laftll geschrieben , doch ist die Lesung ,y,ail\ äoreb das Vor- kommen des Namens in der vorigen Inschrift gesichert ; der scheinbare Schaft eines ^ ist in Wahr- heit das Alif des nächsten Wortes ^|^ das in Inschriften mitten in der Zeile ebenaovohl mit als ohne Alif geschrieben wird.

2) Der Din-Beiname, der im Protokoll oft durch snsamineDgeBetzte Titel von dem Eigennamen getrennt ist, befand sich hier gewifi in der LQcke iwischen den Zeilen I und 2.

3) Über Müsä siehe die zn der vorigen Inschrift citierten Quellen.

14

ABABlfiCHU IHSCHRUTEK Ans ARHKKIEN DND DirÄBBEKB. 139

Ein Datam ist nicht vorbanden , so daß die Inschrift zwischen den Jahren 607 nnd 617 anznaetzen ist ; doch kann die Zeit ihrer Äbüasenng noch etwas enger begrenzt werden, and zwar dnrch eine scheinbar geringfügige Beobachtang. Die interessante Bezeichnung sehah arman läßt sich nicht dafnr verwenden, da dieser spezielle Titel der Ätabehe von Chilftt in Armenien bereits von Malik Änltad Aiyüb geführt worden war nnd wahrscheinlich nnmittelbar nach seinem Tode auf seinen Bmder Mnsä übergegangen ist , so daß ihn dieser wohl während seiner gan- zen Regierangszeit in Mesopotamien nnd Armenien geführt hat '). Die in Frage kommende Beobachtang bezieht sich vielmehr aaf die Enlogie am Ende

der zweiten Zeile, nämlich . . . ^.LuSI iS\ ml. Wäre der letzte erhaltene Bncb- stabe einEnd-Hft = •, so hieße es einfach i^Loit altljnt, Alläh mache seinen Sieg mächtig! Dieser Bnchstabe ist aber ein deutliches Änfang-Hä, woran sich noch irgend etwas aaf dem nächsten , verschwundenen Stein angeschlossen haben maß. In Betracht kommen das Flnral-Snffix ^ und das Doal-Saffiz L9, von denen sich das erste aaf alle drei in der Inschrift genannten Aiyabiden, das zweite nar aaf die zwei ersten beziehen würde. Da aber diese Enlogie nnr für lebendeHerrscher gebraacht wird, und der erste Aiynb bereits Ende 668 in Kairo, also lange vor Müsäs Regierougsantritt in Maiyäiariqin gestorben war, muß hier der Daal gestanden and sich die Enlogie aaf Müsä ond seinen Yater bezogen haben, woraus folgt, daß die Inschrift vor des letz- teren Tode (615), also zwischen 607 nnd 616 eingehaaen worden ist.

Unter der Inschrift, anf dem Schlaßstein des Entlastangabogens , ist die Unterschrift des Steinmetzen aaf vier Zeilen in ganz kleinen , leider undeut- lichen Bachstaben eingemeißelt:

4iiH *7, [1 Wort] [4) giJI Si (3) a* >^' (2) J ^ (0 Werk des Abu l-'alä', Sohnes des Abu l-fath . . . AU&h erbarme räch seiner!

*6. Fragment eines Dekretes. Unmittelbar über der großen In- schrift länft noch eine Zeile in Naschi; etwas kleinere and gröbere Bachstaben mit Pnnkten and einigen Zeichen, aber ohne Rankenwerk. Sie ist ebenfalls an beiden Enden abgebrochen, und nur wenige Worte sind lesbar :

1) Cbil&t wurde bereit« 679 von SaUdin bel&gert, dann Ö89 vod Taqi al-din 'Cmar, 604 von Aifflb ond 607 von Ua8& erobert; siehe, aoBer einigen S. 133(9), Anm. 4 citierten Quellen, Saint-Martin, Äna^nie 1, 103 ff. nnd Lane-Poole, Cpiaatiea 170. Den Titel ichäi arman führen Ai^b nnd MllB& anf ibren Hönzen; Saint-Hartin, Armdnie I, 431; Caitiglioni, Monete 209; Fraehn, Recenno 627; Opnscola postnma 1, 93, 281 ; n, 13 ; Lane-Foole, CBM Vf, nr, 439 uod 452 ff, ; LaToix, CBN III, 261 ff. (262 oben nngenan] ; Cbarmo; in Scharaf al-dln Ib, 414, 427. Anf den MünEen steht das ursprüng- lich persische ^ | il_£, bei Ahn 1-fidA' III, 120 nnd in Hist. or. des Crois. I, 86, EDsammengezogen l^Hj^Lft 0>e> Ibn Chaldfin irrtüDiIicb ^^L»), ohne das (0«iL«t ic^ &ber anch ohne den ara* biKhen Artikel, der erst in rein arabischen Titeln erscheiot, wie lultdn ai-arman, b. weiter unten, nr. 10.

2) Dieser Name ist bis anf das etwas verwitterte End-Alif deutlich.

18« 15

140 HAX VAN BKBOBEH,

... der Farbstoff, iaa Salz, der KKse, das GetreidemeeseQ , der Proviaatmarkt,

die Baumwolle, der Sesam, der Scbafinarkt, der Harkt der Laatliere, das Getränk,

die Delikateasen *)

Obsdion dieees Brochstück scheinbar zu der großen Inschrift gehSrt, deuten sowohl Inhalt als Stil der Buchstaben anf eine andere Herkunft. Es bandelt sich nämlich um ein Steneraufhebangsdekret oder eine Marktpolizeiverordnong, etwa behafe Abschaffung der Accise, die fär die darin aufgezählten znm Ver- kauf anf den genannten Märkten bestimmten Waaren beim Eintritt in die Stadt an diesem Tor zu entrichten war; solche Verordnongen sind in der ara- bischen Epigraphih , namentlich von Syrien und Mesopotamien , sehr zahlreich. Ber Umstand, daB dieses Fragment unmittelbar über der anderen Inschrift steht , scheint anf einen noch späteren Umbau des Tores hinzuweisen,

*7. Bauinschrift des AIYÜBIDEN MALIK MUZAFFAß GÄZl. 623 H. An der oberen Nordmauer, rechts oberhalb des Nordtores, also unweit der vorigen Inschrift. Zwei Brnchzeilen in prachtvollem Aiynbiden-Naschi ; wohl- erhaltene große Buchstaben mit einigen Funkten. Abklatsch 110 x 46. Unediert ; siehe Tafel XH.

(2) BtjAll AJU tfcLtjLJl, ^^t J^ (sie) t&4-ail ^X.^1 (i;

tk 1CjI(Xi>j ^jA^(^) tinM iüLw V^ f^ S <^''^9 "J^

des Islams und der Mnslima, der Herr der Könige und Saltane, der König der

Krieger .... (AllAb lasse ewig danem?) eüa Königtum. Und dies ist geschehen am

10. Badjab des Jahres 623 (7. Jali 1226).

Diese Titel beziehen sich wohl auf Malik Mnzaffar Schihäb al-dln Gäzi,

Aiyübs und Müb&b Bruder und Nachfolger, der 623 in Maiyälariqin regierte. Der

Aufidmck wa-dhiäika deutet anf eine Bauinschrift *).

*8. Bauinschrift des AIYÜBIDEN MALIK KÄMIL MUHAMMAD. 644 oder 664 H. Ebenfalls an der oberen Nordmaaer, unweit der vorigen Inschriften, in die Buckelquadern eingefügt und von einem kräftig profilierten Rahmen nmgeben. Sieben Zeilen in schönem Aiyabiden - Naschi ; große Buch- staben. Photographie. Unediert ; siehe Tafel XII. '

1) Oder ,,gi^^], das QemOse.

2) So deatlich geschrieben und punktiert; ob das Wort mit ^-LäJI, derFferdeb&odler, susammenhängt?

3) Oder rosammepgeaettt : die aüfien Oetränke.

4) Über wa-dhoiika = und der Bao fand statt, siebe CIA 1, Index za tOMika; Aber eine andere Inschrift des QUt, siehe Taylor, citiert oben S. 133 (9), Änm. 4 am Ende.

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AIUBIBOHK INSCBBirnffi AUS ABHENIKN UND DITARBBEB. 141

(?)AUt (?)o'^>'-J' (?)'''V [unleserlich] (2) [unleserlich] . . . *U*# (1)

(?)tfci.5UJl (5) [unleserlich] jyaUl (4) [uuleserlicli] J^UJt Ji (3) Ul (?)>IXJI

yLLLJt (?)liV (?)o* 0^il*:i^^(6) [unleserlich] (?)üiS'>*^'3 «yu^l J^IS

* (?) juui-s (?) (ji***5-j f#,I ju« i AJJ-a »j^i *WI ]•( (7) jÄMI «JUil

(Es hat gebaut (?) . . .) nneer Herr der Sultan (?) al-Malik al-Kämil (?) , der veise,

gerechte sie^iche , , . (der Herr der Könige?) und Snltane, der Toter der

Ungläubigen und Polytheisten Abu 1-ma'äli Mnhammad, Sohn unaereB Herrn des

Sultans al-Malik al-Hazaffar, All&h mache mächtig seinen Sieg! Und dies ist geschehen im Jahre 654 11256?).

Das Bild ist leider so nndeatlich (vgl. S. 126 [1]\ daß selbst mit der größten Anstrengung nicht mehr zn lesen and das hier gelesene zum Teil halb erraten ist, obachon die Inschrift selbst augenscheinlich gut erhalten ist. Trotzdem läßt sich der in ihr genannte Herrscher mit voller Sicherheit identifizieren. Der Name Abo l-ma'&li Muhammad in Zeile 6, sowie der darauf folgende Titel al- Malib al-Muzaffar sind nämlich gegen jeden Zweifel gesichert. Aus der Stellimg dieses Titels geht aber hervor, daß er nicht zn dem erwähnten Muhammad gehört, da der Malik-Beiname immer am Anfang des Protokolls zu stehen pflegt. Jener Halik Hnzaffar kann also nnr der Vater des Mul^ammad gewesen sein, selbst wenn die dazwischen stehenden, nicht ganz dentlichen Worte ihn mauläna gar nicht mehr zu lesen wären. Erwägt man nun, daß die vorige, in nächster Nähe befindliche Inschrift, ihrem Datum nach, dem Malik MazafFar Gäzi ange- hört, so darf diese unbedingt seinem Sohn und Nachfolger Malik Kftmil Mn- hammad zugeschrieben werden. Dieser Mnhammad, der nicht mit seinem Oheim, dem bekannteren ägyptisch-syrischen Sultan Malik Kämil Mnhammad. verwechselt werden darf, folgte seinem Vater im Jahre 642 in Maiyäfäriqin , wurde dort im Jahre 666 von den Mongolen belagert und nach tapferer zweijähriger Ver- teidigong gefangen genommen and grausam getötet; mit ihm endete die oiynbi- dische Herrschaft in Maiyäfariqin *).

Da im Datum die Einerzahl vier dentlicb zu erkennen ist, so stammt die

1) So die Daten Dach Abu I-Gdä' in Hist. or. des Crois. I, 123, 138 und 142 ; ed. Epel III, 181, 205, 212. Nach Blocbet in ROL X, 361, Anm. 3, giebt Ebn Whaii für den Tod Gazis und den Regiamoga antritt Mahammada du Jahr 643, wofiir aber «egeo des Zusammenbanges wohl 642 eu lesen ist. Dagegen steht 616 bei Ibn Cballikän, trad. de Slane II(, 490, und wohl auch bei Ibn al-Airaq, in JEAS 1902, 805. Abu 1-faradj, ed. Salhaoi 483, 488, und trad. Bruns 556, nennt Muhammad Malik Aschraf statt M. Käoiil, iodem er ibn vielleicht mit seinem Oheim und Torgänger Müsi ver- wechselt; bei Castiglioni, Monete 203 heißt er irrtOmlich Mahmud. In Lane-Pooles und Bartbolds Mohammadan djnasties wird er zwar in der Stammtafel aufgeführt, fehlt aber ganz als Herrscher MeBopotamtenB. Ausführliche Berichte über die Belagerung der Stadt und die diplomatlBchen Vor- gänge bei Ibn al-Azraq, lor. cit., Raschid al-din, ed. Quatrem^re 361 ff., Tahaqit-i Kssiri, trad, Raverty 1262 ff.; vgl. Maqrizi in Quatremäre, Sultans Mamlouks la, 37, 8t; Howortli, Mongols III, 156 ff.; d'Ohsson, Mongols III, 354 ff ; Hammer, Hchane, I, 186 ff. und andere oben S. 133 (9), Anm 4 ci- tierte Werke.

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148 HAX VA.S BERCaKH,

Inschrift entweder ans dem Jahre 644 oder 654. Nach genauer Fröfong der Photographie scheint mir das letztere wahrscheinlicher, zomal da Mohanunad vielleicbt erst 645 den Thron bestiegen hat.

CHARPUT.

*». Baninschrift d e s ORTOKIDEN FÄCHR AL-DIN QARA-AKSLAN. 661 H. Im Hofe der Moschee. Elf Zeilen in einfachem, etwas rohem Knfi; kleine Bachstaben mit Ponkten. Abklatsch etwa 62x35. Unediert; siehe Tafel XL

^^tjft-(3) :*! iJLö^ tUx^lj ^- JJt il 4jÄ3 (2) [•)«]U*j j-t L...«!«^ (1)

JU^ O*^ (^) J^ '*^' ^'^' --*^' JJ-*^' ^^' (^) ['^] ^^ '^^' J^^' JM^' y**Alu5l gJi mi SÜsf üJjjJt j^Ä* (6) [I Wori'jj fli^*! ja-ü ^^1 j^^b piU«

Oi "^S'"» O* ') O^jl-* ^J^ (9) ' -**' 'V^' ^ "^ ^-**- •i'*^' »^ Cli/ySJ'j (8) (?) J* ^tj g-ÜJl j»3 tJ\Mm M ^\J te^ (10) I jfJ jft*ai ^jl ^ ü*^

,jjL»i n«. ^j *)JJj *)(?}**» .>H« er »in o*^ P}"^*-'j- If C?}'*-^ »[' "^o"] (II)

Dies ist , waa befohlen hat zu bauen , um sich Allah zu nähern und ans Beehren nach seinem Wohlgefallen, der Emir, det grofte, erhabene Heerführer, der Herr, der gerechte, der von Alläh unterstützte und zum Siege geAlhrte, der kämpfende, der wöse, Fachr al-din, die Schönheit des IsläMS, der Beschützer des Im&ms, der Helfer der Menschhdt ... die Stütze der Begiemng, die Majestät der Beligion, die Krone des Volkes, die Sonne der KSnige,

1) Oder jüUäj^ , ajLhJ]; doch p^t ersteres besser zn dem hier etwas nndentlicheo Abklatsch;

die in eckige Klammern gesetzten Worte und Buchstaben , die auf dem Abklatsch nndentlich oder gar nicht Torbanden sind, dürften auf dem Original woblerhalten sein.

2) Etwa kK, also Helfer der ganzen Hensehheit; für einen neuen zusammengssetzten Titel ist hier kaum Raum genag vorhanden.

3) D&B es sieb bei dieser verkürzten Sctireihong toh N „\ \t am ein Beispiel der too Karabacek beschriebenen Involutio bandle, ist mir nicht wahrscheinlicb ; sie scheint vielmehr eine tatsächliche Zosammenziebung in der Aussprache wiederzugeben, etwa qararxlän oder qarärailän wie oben ^^«j^Lft ^ 1S9 (15), Anm. 1.

4) Diese ganz sinnlosen Buchstaben sind mit itiren Punkten ungefähr so wiedergegeben, wie sie auf dem hier etwas undeutlichen Abklatsch erscheinen ; was die deutlich zu lesenden Worte UJ i »9« -SjJL sowie die Terwünschung ^^ iji\ ■,^} zn bedeuten haben, ist mir nicht recht klar.

6) Die Zebnerzahl ist nicht ganz deutlich, wird aber dadurch gesichert, daB von den Begienmga- jabren des Qara-arslän hier nur 551 und 661 in Betracht kommen , 551 aber ganz sicher nicht m lesen ist

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ARaBISCHB INSCBBIfTGN AnS ARKENISN UND DITABBEKR 143

die Macht der Sultane, der Adel der Heere der Hnslims, die Hülfe der Kämpfenden, der Töter der TJnglänbigen nnd PolTtheieten, die SpIiSre der Edeltaten, das Schwert dee Chalifate, der Herr der Emire, Äbn 1-Qärith Qara-aralftn, Sohn des Däwnd, Sohnes des Sukmän, Sohnes des TJrtaq, der Helfer des Fdrsten der Gläubigen, Allah lasse dauern seine Herr- schaft ') , deim ne ist die Erone imd verfluche Allah wer Und dies

ist geschehen im Jahre 561 (116Ö 66).

Faläographisch ist die Inschrift wertvoll trotz ihres nnchtemen Stils. Nicht nnr bestätigt sie die Fortdauer des KaÜ in jener Gegend za einer Zeit , wo in Nordsyrien bereits die nene, rande oder Naschi-Schrift eingeführt war, sondern sie weist aacb einen fär jene Zeit auffallend primitiven Schriftcharakter anf. Wären nicht die vielen Ponkte and andere Merkmale , die doch das XII. Jahrhandert verraten, so könnte man sie aof den ersten Blick für eine Inschrift ans dem II. oder in. Jahrhandert der !Flncht halten -).

Dieser Qara-arsl&n, der vierte Ortokide der Dynastie von {Jisa-Kaifä, bekannt als Freond and Verbündeter des berühmten Atabeks Nur al-dm Mahmäd, folgte seinem Vater Dftwnd um 543, oder bereits einige Jahre früher, and boU ent- weder 562, oder erst nm 570 gestorben sein; hinsichtlich dieser beiden Daten weichen die Quellen sehr von einander ab '). Leider wirft unsere 561 datierte Inschrift kein Licht auf diese Frage, da dieses Jahr überhaupt nicht in Betracht kommt.

Daß Charpat damals den Ortokiden von Kaift gehörte, war bereits bekannt,

1) Man beachte hier, wie in nr. 3 nnd S. 131 (7), Anm. 1, den ADadmck aultän == Herrschaft bei einem Fürsten, der bestimmt den Snltanetitel nicht geRlhrt hat, obgleich er in der Inschrift Tier Zeilen vorher 'üe ai-galä4in genannt wird.

2) Somit bleibt die Frage nach der Herkunft des Nascbi einstweilen noch offen. Die nr. 4 nnd 9, wo kafiscbe Tarietiten in so später Zeit nachgewieseo sind, sprechen nicht gegen den meeopotamiBchen Ursprung des Naschi, da sie ans entlegenen Städten stammen; man sollte fflr die Lösong dieser Frage die Hauptstädte, wie Hosnl und Ämid, dann auch Persien durchforschen; vgL oben, S. 136 (11).

3) Siehe Ibn al-Athir XI, 92, 199, 217 und in Ilist, or. des Crois. !, 637, 551; Kamal al-din in ROL III, 520, 538; Abu 1-fldä' HI, 46; Ibn Chaldan V, 218; Abu l-faradj, trad. Bruns 332; Hunadjdjim Bäschi, ed. Kpel 1285, II, 576; Gregor nnd Michael in Bist. arm. des Crois. I, 155, 339, 390, Arno. 1; Lane-Poole, CBM III, 118 ff. ; Coins of tlie Urtukf 6, 16; Dynasties 166; 0. Edbem, CMO I, 2ff.; Derenbourg, Vie d'Ousftma 162, 308, Anm, 4, 323, 325, Anm. 1. Für das Todesjahr zieht Lane-Poole nach den Münzen 570 vor , wobei aber der darauf befindliche Name des Chalifen in Widersprach steht zn dem angeblichen Datum der Münzen, während sich Derenbourg bei der Zweideutigkeit der numismatischen Quellen nach den besten Scbriftstellem für das Jabr 562 ent- scheidet. Zu den von ihm gegen das Jahr 570 erhobenen Einwänden kommt noch der folgende hinzu. Wenn Qara-arsl&n erst damals gestorben ist, dann ist die Geschichte seines letzten Briefes Ml Nor al-dln, die Ibn al-Atbir anlifllich seines Todes im Jahre 562 erzählt, erfunden, da Nur al-dln bereits 569 gestorben ist, und l&Bt sich nicht durch ein bloßes Versehen im Datum bei Ibn al-Athir erklären. Andere Münzen von ihm hei Castiglioni, Fraehn, Pietraszewski, Sorot, Casanova, Harkow a.a. scheinen alle, soweit sie datiert sind, der Zeit vor 563 anzugehören, vielleicht mit einer ein- zigen Ausnahme bei dem letzteren, IME 410. Übrigens hat sich Lane-Poole selbst früher für 662 entechieden, in Nom. Chronicle 1873, 14, 31 und genealogische Titfel.

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144 UAX VAK BBBCHSH,

wird aber zam ersten Mal inschriftlich bestätigt'). Die hier gebrauchte Tito-

1) Bis 618 geborte die Stadt dem Balak ibn Bahräm, einem Vetter von Qara-anläni Vater Dftwad. Nacli Abu l-faradj, citiert weiter unten, nahm sie damals Balaka Verwandter Solaimftn ein, der aber irabracheiiilicb acbon im aef ben Jahre starb, nach Lane-Poole, Urtold 6 ; Nnm. Chronide 1873, 12 ff, tud Tafel. Bald darauf scbeint nie in die Hftnde der Ürtokiden von Kaitk gefallen zu sein, da bereits Däwnd aie besaB, nach ibn Qara-arBlin selbst, dann sein Sobn Mn^hammad und sp&ter dessen Brader 'ImSd al-din Abu Bakr, der daselbst 581 eine kleine Dynastie gründete; stehe Ibn al-Athir X, 419, 433, 436; XI, 339; Abo l-fidä' II, 246, 248,.beide in Hist. or. des Crois. 1, 15,344, 362 ff. ; Sibt ihn al-Djauzi and Kamäl al-dio, ebenda III, Ö63, 635 ff.; AbQ Schäma, ebenda IV, 257 , und ed. Buläq II, 60 f. ; Matthäus, trad. Dalaurier 306 ff. ; Abu l-farattj, trad liruna 309, 332, 386, 343, 359, 400; Bist. arm. des Crob. 1, 155, 163, 839, 393 (wo Armötln = Imäd al-din) und die fränkischen Quellen über Balak; Lane-Poole, CBU III, 137; Urtukl 7, 23; Dynasties 167, 169; Num. Chronide 187S, 12 ff. und 88; Derenbourg, Vied'Ouadma 131 ; von Zam bau r, Contribiitions 1, 48. Einit;es über CharpuU moslimische Geschichte und Archäologie hei Ritter, Erdkunde X, 702; Taylor in JBGA, London 1868, XXSVHI, 346; Hommaire de Hell, Voyage en Turquie II, 425; Charraoy in Scharaf al-dln la, 439, 466; Saint-Martin , Arm^nie I, 95; Cuinet, Turquie d'Asie II, 355; Grenard in JA, H^rie XVn, 557.

Die Geschichte der Nachfolger dieses 'Imäd al-d!n Abu Bakr ist recht dunkel. Nach Ihn al-Athir XI, 339 und XII, 132 , geharte Charput 601 seinem Sohne , angeblich Niiim al-din Abu Bakr (vgl. Munadjdjim Bäscbi II, 576), and soll bis 620 in dessen Familie geblieben sein; vgl. Huart, ^^pigraphie arabe d'Asie Mineure 17, wo um 607 der Herr von Charput erwähnt, aber nicht genannt wird. Dann wurde die Stadt 631 vom Sultan Eaiqubädh I erobert; Kamäl al-din in ROL V, 86 (giebt 632 an); Abu 1-üdä' 111, 162 und in Hist. or. des Crois. I, 111; Ihn Chaldün V, 171, 854; Abu 1-faradj, trad. Bruns 510f.; Ibn Bibi in Houtsraa, Recueil, Pröface VIH und Index in Bd. IV; Schefer in Recueil de textes . . . Congrfes deStockbolm II, 5; Lane-Poole, Urtukf 7; Nnm. Cfaronicle 1873, 16 und Tafel ; Edhem, ÜMO I, 20 ff ; Degnignes, Huns 11h, 62 ; de Hammer, Empire Ottoman, trad. Hellert I, 39; Huart, Epigraphie 13. Merkwürdigerweise nennen weder diese Quellen noch Baibars und Ibn al-'Amid (Privatmitteilung Houtsmae) den Namen des damaligen Herrn von Charput; nur Abu l-fidä' behauptet, es habe damals einem mit der Dynastie von Mardin verwandten Ortokiden gehört Daraus will Lane-Poole schließen, Charput sei um 620 in den Besitz jener Dynastie gelangt, was aber weder aus Ibn al-Athir, noch aas Abu 1-fidä' hervorgeht , denn Jener meint nur, die Stadt sei um 620, also ungefähr zu seiner Zeit, immer noch im Besitz der Nachkommen des AbQ Bakr gewesen, und Aba l-fldi' spricht nur von V erwandtschaft mit den Ortokiden vonHardin, die er wohl nur deshalb erwähnt, weil zu seiner Zeit die andere Hauptlinie, die von Kaifä, längst er- loschen war. Somit bedeuten seine Worte nur soviel als: Charput gehörte 631 überhaupt einem Ortokiden, and das sagt auch Ibn Cbaldün [li-bam Urtuq) , während Abu t-faradj den Herrn von Charput (dominus catttlli Saidae =^ Hisn Ziyäd ^ Charput) ausdrücklieh von dem Herrn von Mardin anterscbeidet. Es ist daher wahrscheinUch, daß Charput bis 631 im Besitz der Familie des 'Imäd al-dln Abu Bakr geblieben ist.

Was ist nun aus seinem letzten Herrn geworden? Nach Kamäl al-dln erhielt er Ton Kaiqu- bfidh als Ersatz einige Lehen, Nach Baibars (Houtsma) hätte ihm Kaiqubädh dafür die Stadt AqschaLr zugewiesen, schließlich aber nicLt gegeben, was von Abu 1-faradj mit dem Zusatz bestätigt wird, der Saltan hätte nach Cbarputs Einnahme dessen Herrn mit Hab und Gut nach dem Meeres- nfer (wohl nach der gleich darauf genannten Stadt Adalia) führen und nach ungefähr drd Jahren heimlich aus dem Wege räumen lassen.

Somit steht wohl fest, daß die Herrschaft der Ortokiden in Charput 631 ihr Ende fand, nnd dies wird noch durch dne Stelle bd Abn l-farad], ed. Salbani 438, bestätigt, wo C34 ein gewisser «)4 w oder^^^-^ Präfekt (eubäsehi) von Charput, erwähnt wird; der Titd weist wohl auf einen untergeordneten Beamten des Seldjukiden-Sultans, nicht auf das Munzrecht ausQhende Dynasten,

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AR&BISCHK IN3CHBIFTKN lüS ABHKNIEN DND DITARBBKR. 140

latar erinnert an diejenige aller Ätabeke oder sonstigen Großvasallen der wie es die OrtokideD geweflen w&ren. Die Familie war aber nidit erloBchen , ja lie mofl irgendwo weiter geberracbt haben, denn ein Urenkel des Abu Bakr iit als Sultan iDiKhriftllcli bezeugt.

Ein ehemals in der Sammlung de Blacas in Paris befindlicher bronzener Spiegel, dessen weitere Schickeale mir unbekannt sind, trägt eine leider nicht datierte Inschrift im Namen des maulänü ai-»ulfän at-Malik ai-Mu'uz Nur al duni/ä ustü-din Abu i-Fa^ Urtu^cMh ihn al-Chi^r ihn Ibrahim um Abi Bakr um Qarn arslän Um Däwüd ibn Sukmän ibn Urtuq , nofir amir aj-mu'mtnin ; siehe Reinaud, Monuments Blacas II, 405 and Taf. 10; von Hammer in Mines de l'Orient II, 100; Laoci, Trattato delle simboüche rappreseotanze I, 8S und Taf. VII. Diese Inschrift, deren Text anf Reinaadi Tafel deutlich zn lesen ist, beweist :

1. DaB ein Urenkel des 'bn&d al-din Abtl Bakr den Snltanstitel geführt, also irgendwo und irgendwann, etwa am Anfang des XIT. Jahrhundert« geherrscht hat, denn sein Titel naflr amir aj-mu'- mwiiN beweist nicht, daß die Spiegelinschrift vor der Zerstörung des Abbasidencbalifats durch Häl&gü 656 TOrfafit worden ist; siebe JA, 10* s^rie III, 41, Anm. 1, und die weiter unten ange- führte Titalatur des Ahmad;

2. DaB'Imäd al-dia Abu Bakr, dessen beide Namen auch durch Münzen gesichert sind (Lane- Poole, G. Kdhem, Markow, vonZamhaur nndXützel bei Sarre, Islamische TongefaBe 11), schwerlich einen Sohn Nijäm al-din Abu Hakr gehabt hat, wie überhaupt ein Fürst selten den Eigennamen seines Vaters führt. Her Irrtum Ihn al-Athirs wäre dann so zu erklären, dafi er den Vater immer kurzweg Imäd al-din genannt, den Namen Abu Babr aber auf den Sohn Nizim al-dia bezogen hätte, der wahrscheinlich Nizäm al-din Ibrabim hieß. Jedenfalls ist der Stammvater der weiteren Dynastie dieser Ibrahim, und nicht ein Nizäm al-din AbQ Bakr, der, wenn er überhaupt existiert hat, ein Brnder des Ibrahim gewesen sein muß und keine bekannten Nachkommen hinterlassen hat Somit ist Abu Bakr II bei Lano-Poole und Edhem einstweilen mit einem Frsgezeichen zu versehen, zumal da mir keine Münze von ihm bekannt ist.

Mit dem angeblichen Abft Bakr il hört die Dynastie hei Laue-Poole auf, der die Spiegel- inschrift in UrtuhC 44 erwähnt, aber nicht verwertet. Dagegen stellt Edhem, der sie ganz ignoriert, folgende Tabelle der Ortokiden von Uharput anf: 1. Abu Bakr 1; 2. sein Sohn Abu Bakr 11; 3. sein Sohn Ibrahim; 4. sein Sohn Ahmad. Die zwei Abo Bakrs hat er wohl aus Lane-Poole nach Ihn al-Athir, die zwei letzten Herrscher führt er aus einer 685 datierten Handschrift an, genannt al-ttmqllfat und verfaßt unter der Begierung des maulänä al-Malik al-'Adil . . . 'Im al-dunt/ä uoJ-ißn Abu IHäriih Jfmaä ibn Ibrahim ibn AH Bakr ibn Qara-arglän ibn Dätuüd ibn Sukmän um Urtuq, nöfir amir al-mu'minin. Nachträglich hat er wohl gemerkt, daß die zwei Abu Bakrs nicht zu dieser Genealogie passen, denn in der Stammtafel am Ende seiner Einleitung bezeichnet er Abfl Bakr 11 als einen kinderlosen Bruder des Ibrahim. Endlich nennt er noch den Ortuq-BCbäh als den letzten der Dynastie, aber ohne Quellenangabe; auch nimmt er an, sie hätten alle in Charput geherrscht, wozu aber zu bemerken ist, daß er, ebenso wie Lane-Poole u. a. , nur von AbQ Bakr I Münzen aufzuweisen imstande ist. Die einzigen zuverlässigen und miteinander übereinstimmenden Quellen ftlr die Genealogie der letzten Urtokiden sind einstweilen die Spiegelinschrift und die Hand- schrift von 685, deren Angaben miteinander vereinigt die folgende Stammtafel ergeben, wo die Buch- staben I, H und M die Inschrift, die Handschrift und die Münzen bezeichnen; Fachr al-din Qara-arslftn t &62(?)

nnd weitere Linie von Kaifä

Imäd al-din Abu Bakr Charput seit 581, IHM.

Nizim al-din Abu Bakr(0 nach Ibn al-Athir

Niz&m al-din (?) Ibrahim erwähnt 601, 1 H.

'Izz al-din A^mad erwähnt 685, H.

uc» 1. E. 0«. a. Wi«. n QfltiDi«..

PUl^biri, Kl. K. F

21

al-Chidr, I, Nur al-din ürtnq-schöi, I.

. BudS^. 19

146 UkX VAN BBBCHKH,

Seldjakideii-SaltaDe , beziebongsweise der Abbaeiden- oder Fatimiden-Chalifen *). Es vüxde zu weit führen, sie im Einzelnen zu besprechen; am Eaffalleodsten ist das Fehlen eines Malik^Titels , der za jener Zeit bei allen, selbst den kleineren Dynasten vorkommt").

Id Charpnt befindet sich noch eine schlecht erhaltene arabische oder tärkische Inschrift neben dem Eingang zur Barg, an der sie über einem Löwen angebracht ist. Dieser bereits verzeichnete ^, aber noch anedierte Text ist leider nicht anf- genommen worden.

AMID. flO. Baninschrift des ORTOKIDEN MAUK SÄUg MAIPIÜD. Um 605 H. An der Sädwestseite der Stodtmaner von Amid, deren stattliche Tore and TUrme ein wahres Masenm der arabischen Epigraphik bilden, erheben sich zwei gewaltige Rnndtürme, deren Zinnen hoch ftbef die der Maner empor- ragen, nnd die sich auf den ersten Blick als eine spätere Zutat za der anlie- genden Maner erweisen. Den einen Tarm, Evli Badan (wahrscheinlich = o^>^' „großer Tnrm") genannt, habe ich anderswo nach verschiedenen Aufnahmen be- schrieben nnd seine lange Inschrift bearbeitet, wonach er von dem Ortokiden- Snltan Malik Sälib Näsir al-dln Matunfld 605 (1208—09) erbaut worden ist*). Dabei habe ich den zweiten Turm, der den Namen Yedi Qardäsch (= ^ti>J( ^J^ „die sieben Brüder") fährt, nur kurz besprochen, weil das mir damals zar Yer- ftignng stehende Material für eine eingehende Beschreibung nicht ausreichte. Dank einer großen von Lehmann-Haupt mitgebrachten Photographie *) kann diese Lücke jetzt aasgefüllt werden').

D&B die letzten Mitglieder der Fftndlie nach 631 wieder in Cbarpnt geherigcht bftben, ist allerdingi nicht uugeMhloaaen. Duin kennte man in dem r&tselbaiften Nkmen jenes Präfekten von Chvpnt aua dem Jahre 634 ^p(j einen Schreibfehler für .^p^l Termnten, so dkB Ibrahim

ein Präfekt der Seldjukiden-Snltane gewesen nnd seine Nachkommen Ahmad, Chi^r and ürtuq-sch&h wieder Sultane Ton Charpnt geworden wären. Diese Annahme scheint aber ohne weitere Beweise doch zu

gewagt, in jfc*j** ^"^ vielmehr der Titel ^1 stecken. Zur Lösnng der ("rage, wo die letzten

Ortokiden dieses Zweiges geherrscht haben, bedarf es also noch anderer, unbekannter QneUen.

1) Tgl. CIA I, nr. 45, 456; ZDPV XIX, 107.

2) Anf Qara-araläns Münzen steht ol-mMk al'älim al-adU, gelegentlich auch ohne al'älim. Ob diese damals häufige Formel aber einen persönlichen Malik-Titel vorstellt, bleibt noch ungewiB; vgl. oben 3. 136 (12), Anm. 4.

3) Siehe Taylor nnd H. de HeU a, a. O.

4) Siehe ia meiner Bearbeitung der Inschriften Max von Oppenheims das Kapitel ftber Amid, wo die Quellen über die Manem und Inschriften zusammengestellt sein werden.

6) S. oben S. 126 (1).

6) Diesen Turm sieht man im Hintergrund bei Hommaire de Hell, Yojage en Torquie, Taf. XL, und einige Details davon auf Taf. XLI. Außer Lehmann-Haupts Bild liegt mir fQr die Beschreibung des Turmes eine Gesamtansicht vor, die ich kürzlich von einem Photographen in Charput erhalten habe.

ARABISCEK INSCHRDTEN At78 ARMENIEN DND DITABBKRB. 147

In der GesamtBolage siebt dieser Tarm dem anderen ähnlich, ist aber in seiner Gliederung einfacher. Namentlich Bind oben die Erker viel nüchterner, ja gröber aoageftihrt, so daß eicb der Gedanke aufdrängt, der obere Teil sei erst später aufgesetzt, znmal da auch das Banmaterial des oberen Drittels der Turnt- maner ein anderes Aussehen hat als das des unteren Teiles.

Wie an dem anderen Turm, eo ist auch an diesem anf halber Hübe in genau derselben Weise wie dort eine um den Turm laufende bandförmige Inachrift an- gebracht, die ans drei Zeilen besteht, einer oberen kurzen, einer mittleren langen und einer nnteren kurzen. Die beiden kurzen Zeilen stehen über and unter der Mitte der langen Mittelzeile in entsprechenden rechteckigen Erweiterungen des Inschriftenbandes nach oben and nnten. Die Schrift ist ein schönes Aiyubiden- Naschi *) ; große, wohlerhaltene Buchstaben mit einigen Punkten und Zeichen. Pho- tographie. Unediert; siebe Tafel XIII, wo die beiden Enden der langen mitt- leren Zeile leider nicht zu sehen fdnd*).

yotä JjuJt ^^ [es fehlen mehrere Worte] (2) jii't *!» /ÖJ, . . . «U-j (1) ^^yl-Sl ^JU üJrWLJIi <^1 jLfcüt iJ^JJ! Jil^ c&JL-ilj >*iU^l ^ ^^1, l*iAjI

es fehlen meh- oW 4j~* ü^ ü^^ ä^' *" o-/^'j fi?i /* i^ 0^^°^

ÄgJUJI «mi ^y Ä-iaJl f^ji\ ^\ Lja5 »U# (3) [rere Worte

Die beiden auf der Photographie befindlichen Lücken lassen sich wider Er- warten durch das anderweitig vorhandene Material aasfällen. Zunächst kommt dafür das folgende Bruchstück, nr. 123 der Sammlung von Max von Oppenheim, in Betracht: ^\ j^ (jpj! ^^1 ^yL^ ^t Jjjlo ^I ^iUjI I^ ^^^ jj> ^ ;iy^ ^\J . . .

"j*" ^ t&^>^' Daß diese Worte einen Teil derselben Inschrift bilden, geht aus der Yer- gleichung aller vorhandenen Beschreibungen und Ansichten hervor^, und zwar zeigt die protokollmäßige Reihenfolge der Titel, daß dieses Stück in die zweite Lücke bei Lehmann-Haapt hineingehört. Den Beweis dafür und zugleich das Binde- glied zwischen den beiden Stücken liefert ein kleines, an sich unbrauchbares Frag- ment in schlechter Übersetzung und ohne Text bei H. de Hell II, 466, bestehend aus den Worten Sultan de Diarbäkir, des Grecs et des Armeniens (wie bei Lehmann), l'astre des princes {falak al-ma'all bei Lehmann) Agiah Bek (qutlug bak, siehe weiter unten), le pfere de la victoire, fils de Ma-

1) Diese allerdings ungeschickte Bezeichnung eines Scbriftcbarakters mit einem d^astischea Nameu behalte ich hier, ans praktischen GrOnden, für die ähnlichen and derselben Zeit angehörenden Inschriften der Ortokiden bei.

3) Man sieht sie wohl auf der eben erwähnten Gesamtansicht des Turms, doch in viel lu kleinem Maßstabe, um sie sicher lesen zu können,

3) Der Name Yedi QardSsch steht nar bei von Oppenheim, nicht bei Lehmann-Haupt; daß es sich aber am denselben Turm handelt, zeigt die Vergleichung der Tafel bei H. de Hell und meiner Qesamtansichten mit Niebiihrs Plan der Stadtmauer in Voyage en Arabie II, Taf, XL VIII.

19*

148 UAX VA.N BERCHGII,

h o m e t (Anfang des Oppenheimischen Fragments). So sind beide Stücke zusammen- gefügt , and es bleibt nur noch einiges in der Fuge selbst , sowie die erste Lücke bei Lehmann-Haapt zn ergänzen.

Dies wird ermöglicht durch die folgende, ebenfalls schlechte , aber ziemlich vollständige Übersetzong einer Inschrift von einem der Türme der Stadtmaaer von Amid, die Garden im Jahre 1867 nach der Copie eines Einheimischen anfertigen ließ und ohne den Originaltext veröffentlicht hat'): „In name of G-od . . . who is almighty. By order of onr lord the Snltan, the master äaleh, wise, jast, protector, warrior, conqaeror, the pillar of jostice, Kasser ed-danya wed-din, the centre of Islamism and of Mohammadans, the light of the coontry, the glory of kings and Sultans, the king of Emirs, the snltan of Diar-behr, of Rnm and Armenia, the heaven of heavens, the hero of the world, the king of Banitch in Iran, the sab- miseion of which had been notified by Kalabeck, Abu 1-feth Mahmnd, son of Soliman, son of Tnnsir, prince of the faithfol ; this boilding was erected by Behna, son of Ibrahim andSerki, according to the plan which the king Saleh himself snpplied".

Obgleich Garden den Kamen des betreffenden Turms nicht nennt , kann es sich nor am Yedi Qardäsch handeln , da die von ihm angegebene Lage des Tnrms, neartbeMardingate, going towards the Rum gate, d. i. in der Nähe des Mardintores, wenn man von dort nach dem Griechentor zn geht, genan der Lage des Yedi Qardäsch entspricht. Übrigens brancbt man Garden nnr mit Lehmann-Haapt, H. de Hell und von Oppenheim za vergleichen, nm sofort zu erkennen, daß es sich nm eine nnd dieselbe Inschrift handelt. Die ganz verfehlte Übersetznng Grardens hätte ich nicht in extenso mitgeteilt, wenn sie nicht für die Wiederher stellnng des Originals anentbehrlich wäre, dessen vollständiger Text nan folgt.

Jüül ^LJI 4)0X1 ^\hU^\ liV (f)»^ .-•' ^ '^ (2) ')^' ^/-^s *J^*W (1) ttftj-aij f^t ^yf, j^JJ'i LJjJI ^li iJ^\ ,^j^ {?)jilül iw(^l iXPL^ JjUJI iUll *Ui a*j% fs^S j^J^ J-^^ 'C-^' «"^ üi^^l-J'j <^' >*Ü1 iJ^JJl a^l^ ^ .x:^ ^ Oj*^ ^\ J ^ ^ (?) jjU ^-J^ gJU^t ^\ß\ ^j^ ^i^ ^\ji^

1) Siehe Garden, Description of Diarbekr in JRGS, London 1667, XXXVIl, ISSff. Bei ihm findet man aach eine weiter nuten erwähnte Übersetzung der Inschrift an dem Turm Evii Badan.

2) Bruchatack aas Koran XXDC, 44.

3) Auf dem Bilde Lehmann-Haupts steht deutlich Li^ ohne Punkte, also wohl i,^^ für ^^^ Wenn aber die Schreibung üjg; fOr Ua>^ salässig ist, so kann auch Johannes gelesen werden. Dann w&re der Architekt ein Christ gewesen, was an und für sich nicht unwahrscheinlich ist, denn wir kennen verschiedene Beispiele von christlichen Architekten bei muslimischen Herrscheni; vgl. weiter onten, S. 152 (2B), Anm. 1.

4) Auf dem Bilde steht ziemlich deutlich ^y^Jl mit einem Punkt; da meines Wissens kein

IBABIBCSB mSCHRDTEN ADS ARMENIEN UND DITABBEKB. 149

Dies steht nnt^r dem, was befofaleD hat (zu erbaoen) unser Herr, der Sultan al-Malik al-Säli^ der wdee, gerechte, hdligen Krieg ftthrende, auf Vorposten lauernde, die Gronzen verteidigende, der Beieber der Gerechtigkeit, N&^ir ol-dnnyä wal-dln, der Pfeiler des Islams und der Moslima, die Krhabenheit der Regierong;, der Buhm der Könige und Sultane, der König der Emire, der Sultan vod Dijär-Bakr, Eleinasien und Armenien, die Sphfti« der Großtaten, der Held der Welt, der Chosrau von Iriln, der Minister, der tapfere Krieger (?), der glückliche Fürst Abu 1-fatli Mahmnd, Sohn des Muhammad, Sohnes des Qara-arslän, Sohnes des D&wüd, Sohnes des Sukmän, Sohnes des Urtuq, der Helfer des Fürsten der Gläubigen, mächtig sei sein Sieg! Gebaut hat es Yabyä (oder Johannes), Sohn des Ibrahim, der Gtrammatiker(P); bestimmt flir al-Malik al-S&l)h.

Es erübrigt nur noch diesen Text zu rechtfertigen. Zeile 1 nach Lehmann- Hanpt bedarf keiner Erklärung. Z.2: Von der ersten Lücke bei Lehmann- Hanpt gibt Garden den allgemeinen Sinn. Die bei ihm stehenden Worte byorderoi sind ent- sprechend der Inschrift am Evü Badan, wo il^ ja\ U \>X» steht, hergestellt worden. Doch ist KU bemerken , daß Grardens oben erwähnte Übersetzong der Inschrift am Evli Badan etwas anders lautet, nämlich: This was done by order of. Nun gibt von Oppenheim, außer dem bereits verwendeten Brachstück nr. 123, noch folgende bisher nicht berücksichtigte Worte, die den Anfang der In- schrift vom Yedi Qardäsch bilden sollen: ^t ^^jll e^LUI ^':d< Ui*. Diesen Worten würde in der Übersetzong Gardens By order of oar Lord the snitan themaster Saleh entsprechen; da sie aber zu dem weiteren Tenor der Inschrift nicht recht passen und wegen ihrer befremdenden grammatischen Konstruktion and nngebranchlichen Wortfolge verdächtig sind, so ziehe ich vor, keine Rück- sicht aof sie za nehmen, und bleibe bei der in den Text gesetzten Wiederher- stellung, indem ich allerdings ein Fragezeichen dazu setze. Die nach Gardens Übersetzung ergänzten Worte maulana al-sultän al-malik al-MäUA al-'alim al-'ädil finden sich genau ebenso auch am Evli Badan. Die drei dann bei Garden folgenden Worte weisen auf die bekannte Trilogie al-mudjäJiid ai-murOhtf al-miUhOgir, da eine andere gebräuchliche Trilogie, die in diesem Znsammenhang am Evli Badan vor- kommt, nämlich al-muaiyad al-mueaffar al-mav^ur, bei Garden anders übersetzt ist. Nun setzt der Text der Lehmann- Hauptschen Photographie wieder ein, dessen mu/lyf uPodl das Original von Gardens pillar of justice ist. Die weitere Über- setzung stimmt bis za den Worten the hero of the world einschließlich leidlich zu dem Original, dann aber versagt sie völlig. Dem was sie giebt, ist als Erklärung beigefügt : Banitch sei ein alter Name von Äzarbaidjän(!), dessen Statthalter, ein gewisser Ealabeck, sich damals unterworfen hätte I Von diesem haarsträubenden Unsinn sind nur die Namen Banitch und Kalabeck näher zu be- trachten, von denen der letztere jedenfalls mit B. de Hell's Aglah Bek iden-

bekuinter Stadt- oder Landesnanie za diesem nomen relativum palt, ist vielleiclit einfach al-farfi, der Grammatiker, als Beiname su lesen.

160 MAX VAN BKBOHKH,

tiscKiet'). Daß sie aber nicht Eigennamen, sondern türkische Titel sind, das läßt eich mit Hilfe einiger Inschriften der Zengiden- und Boriden-Atabeke zeigen, ans denen die folgenden Titel zusammengesteUt sind*):

1) Ätabek Zangi in Baalbek : ... pafdaican djakOn cAiwau Iran alp gäzi inändj qutlug fugrütitan atäbak (Au [l-qOaim Zangi].

2) Ätabek Mat^nüd in Djazira : dieselben Titel , ohne alp gHil, nnd am Ende aiiäiak ahu l-qOsim Mahmud.

3) Ätabek La'lu' in Mosul: wie 1. nur qutlug hak statt gntlug, and am Ende atabak abu l-fa4ä'il LWln'.

4) Derselbe: wie 3, ohne fugräiikui atabak.

5) Ätabek T°gtikin in Damascas : qutlug aiabak ois mansOr ugtU^n.

6) Ätabek Mahtnäd eben daselbst: o/p qutlug bak a£u l-qäsim Mai^mOd.

7) Ätabek ünur in Bosra: pa/Uawän at'ScHd'ni alp gOei yühÜnA alobak abä manpUr Unur.

Ohne Schwierigkeit erkennt man in dem seltsamen Landesnamen Banitch den türkischen Titel inandj (statt ^ ist also g<ii^t zu lesen) nnd in Ealabeck =

Aglah Bek den anderen türkischen Titel qutlug bak («^ ^ ans ^ üxi verlesen). Endlich dürfte in öardens the Submission of whicb had been notified ein weiterer ähnlicher Titel stecken. Von deot oben anfgeführten würde am besten alp j^a^ passen, da der Kelatirsatz bei Garden anfeine falsche Lesaog ,_fjJl für i_Jt deatet. Während aber die Wiederherstellang der beiden erst^i Titel als völlig sieher gelten mnß, bleibt der dritte, sowie seine Stellnng nach inändj nnr eine Vernintang, daher aach das Fragezeichen im Text. Das Fol- gende nach dem von Oppenheimischen Brachstück , sowie Zeile 3 nach der Photo- graphie Lehmann-Haupts sind bereits besprochen worden and geben keinen AnluS zn irgendwelchen Bedenken , so daß von einer weiteren Kritik der Übersetzung Gardens (Soliman für Snkmän, Tonsir für uafir, Behna für Yahyä, Serki für ^arfi) abgesehen werden kann.

Also iat der Tnrm Yedi Qardäsch wie Evli Badan von Hahmfid erbaut worden, obgleich die ihm in ihren beiden Inschriften beigelegten Titel zum Teil verschieden sind*); das am Yedi Qsrdäsch fehlende Datnm wird daher annähernd

1) Siehe weiter oben, S. 147 (23) unten.

2) Zn 1 siebe Sobernheim in ZDFV XXVIII, 194 ff.; zn 2, auf einem Enpferge&t der Suim- lang Sure in Berlin, eiebe ebendagelbgt und Sammlung F. Sure, Teil I, 13 ; m 3, ans einer Sunm- Inng der MoBuler Inacbriften, Biobe meine Arbeit in den Orientalischen Studien, Festvchrift ffir Tb. Nüldeke 200 (4); za 4, auf einer in München befindlichen Kupferachaale, siehe ebenduelbst 206 (9) und Sobernheim a. a. 0. ; 5 und 6, nnediert, nach meinen Copien ; Attza und zn 7 siehe Bara- bacek in ZDMG XXXI, 135 ff. und meine Inecriptions arabes de Sjrie 20 ff.

it) Identisch sind, auBer den Titeln mauldnä al-auitän (vgl. die drittnichste Anmerkung) und einigen Epitheta, die persönlichen Eigen- und Beinamen und die Genealogie des Ma^Od, sowie der immer ans Ende gestellte Titel mit amir al-mtt'nünin, hier nofir, wie in der Inschrift seines QroßTatert in Charpnt, oben nr, 9, nnd auf den Münzen seines Vaters Muhammad (siehe Lane- Poole, CBH 111, 126 ff.), femer die insammengetetzten Titel mut^ ai-'adl, wialik ai-umarü' nnd

^CHtUFTEN AUS ABHENIEN UND DITABBBKB. 151

dasselbe gewesen sein, wie am Evli B&<lan, der im Jahre 605 (1208—09) erbaut worden ist.

Ein weiterer Hinweis auf die Person des Erbauers liegt überdies in einer der drei in den Stein gemeißelten Tiergestalten, die die Inschrift schmücken; es sind dies zwei schreitende Löwen an beiden Enden der ersten Zeile nnd in der Mitte darüber ein zweiköpfiger Greif oder Adler, der eich von jenen dadarch nnterscbeidet, daß er in mehr heraldischem Stil aasgefnhrt ist nnd den Ehrenplatz mitten über der Inschrift einnimmt , so daß er wohl als ein Wappen angesehen werden darf. Bekanntlieh erscheint der Doppeladler, im Altertum wie im Hittel- alter, aaf vielen Denkmälern and Utliizen des Orients ; dem an den Türmen von Amid angebrachten steht aber in der Form am nächsten der Doppeladler auf den Münzen des Matimäd, so daß es nicht als zu gewagt erscheint, ihn als das persönliche Wappen dieses Fürsten zu betrachten ').

feUak at-ma'äü, während rubi al-Uläm wal-tnuslimin nnd iftiehär al-mulvk wal-salätin Tari&nten zn ntAän al-i. wal-m. vmi fachr al-m. wal-g. sind. Der am Evli Badan fehlende Titel suifän dtyilr bakr wal-rüm tool-dnnan ist von dem oben S. 139 ( 16), Anm. 1 besprochenen ecMh arman streng nt nntencheiden, den damals wobl nur derAiyubide Müb& als Nachfolger des speciell als SchSb Arman bezaichDet«a Atabeks von CliiUt fübrte. DaB die Titulatur als Spiegel der religiösen und politischen Znstftnde einen historischen Wert besitzt, ist bAutig genug nachgewiesen worden. Nur liegen für die mesopotamischen D;fnastien die Titulatur und die historischen Ereignisse noch so sehr im Dunkel, daB ihr gegenseitiges Verhältnis hier nicht im einielnen verfolgt werden kann; jedenfalls weist jener Titel auf Besiteungen Hahmüds in Kleinaaien und Armenien hin. Die folgenden, am Evli Badan ebenfalls fehlenden persischen und türkischen Titel sbd bereits besprochen worden ; die pomiBcheD finden sich auch in einer anderen Inschrift des Mahmud in der groBen Moschee von Amid, Ton Oppenheim nr. 125, wo noch andere Beispiele angeführt sind.

I) Über den Doppeladler auf den Münien Mahmuds und anderer Fürsten siehe Adler, CoUectio nova 106 ff, und Taf. V; Castiglioni, Monete di Milano 187 ff. nnd Taf. X; Fraehn, ßeccnsio 164; Opuscula postnma n, 114; Mines de l'Oiient V, 221; Marsden, Nam. orieutalia Taf. IX; de Long- p^rier, Oennes I, 99; Laoe-Poole, CBM 111,131 ff und Taf. VII; Urtukf 20 ff., Taf. 1 und V; Num. Chronicie 1873, 91; Edhero, CMO I, 12ff, Taf. I nnd II; Casanova, Inventaire collection princesse Ismall 69, 78 ; Nützet, Embleme und Wappen auf muhammedaniechen Münzen 5 ff.

Der amidische Doppeladler befindet sich auch am Turm EtU Badaa, wie aus H. de Bell zu eneben ist, dessen Zeichnang aber, im Vergleich zu der von Lehmann-Hanpt mitgebrachten Photo- graphie, als eine etwas freie Wiedergabe erscheint, und wohl noch an anderen Stellen der Stadt- mauer, nach einem ib^enischen Bericht aus dem Jahre 1507, hei Ramuaio, citiert von Castiglioni, Ritter, Fraehn, de Longp^rier, Nützel, Saire n. a. Er entspricht genau dem Typus bei Lane-Poole CBM UI, nr. 349, Taf. VII, Urtnkf, Taf. V, 4, Edhem nr. 16, Taf. I, Nützel Abb. 4, mit Schwingen ohne Hanneskopf nnd sichelförmigem Schwanz. Auf den Münzen dieser Serie erscheint der Doppel- adler anfier bei Mahmud wohl nur bei seinem Sohne Maudüd, aber seltener und kleiner, anfierdem bei zwei Zengiden in Sintljar, die aber hier nicht m Betracht kommen Nutzel gebt also zu weit, wenn er den Doppeladler fllr das Wappen jener beiden Dynastien erkl&rt , zumal da auf ihren Mauzen auch noch andere Tiei^estalten vorkommen. Ana demselben Qmnde möchte ich ihn anch nicht mit Lane-Poole als Wappen der Stadt Ämid betrachten, deren Mauern ja vielerlei Figuren

Über den Ursprung und die Geschichte dieses Emblems siehe namentlich die von de Longp^rier, Oeuvres I, 91 ff. zusammengestellten Daten, sowie die Abhandinngen von Erbstein, Fürst Hohenlohe- Waldenburg, Baron Koebne u. a. ; vgl. auch noch NQtzel , loc. rit. , Sarre, Reise in Kleinaaien 69

S7

152 MAX V4N BERCHEU,

MatmiSd folgte 597 Beioem Vater Mahammad, führte Krieg gegen Beinen Vetter in Charpnt, gegen Mosä in Maiyäfäriqin, gegen Ln'ln' in Mosnl, erkannte die Oberhoheit der Aiynbiden 'Ädil nnd Efttnil , sowie die des Seldjokidea Kai- käwoB I an und starb 619, verrufen als Philosoph nnd Ketzer, was wohl nichts andres besagt, als daß er, wie so mancher andre Herrscher seiner Zeit, kein eng- herziger Stockmnslim im snnnitischen Sinne war '). Daß er , wie seine Lehns- herren, den.SnItanstitel führt, darf nicht befremden, damals war dieser so all- gemein geworden, daß er seinen nrspriinglichen , gleichsam kaiserlichen Wert bereits eingebüßt hatte*).

BAIBURT.

*U. Baninachrift des SELDJTJKIDEN MALIK MÜ'AZZAM TUGßlL. 610 H. An der ans glatten Qnadern erbauten, jetzt halb zerstörten Südmaner der Barg von Baibart ^ sind zwei Steine, A and B, eingemaaert; B, halb so lang wie A, liegt anmittelbar anter dessen linker Hälfte. Aaf A fünf, aaf B vier

und Ein orientalisches Metallbecken 17 B., an beiden Stellen mit einer Übersicht der bekannten Doppeladler aas Vorderasien im Altertum und im MitteiaJter, wozu noch liinzuiufügen sind die am Burgtor von Qara-hi^ar und an den Moscheen von Erienim and Divrigi eingemeißelten Doppeladler; siehe Barths Reise in Petemumos Mitth., Ergäniuogsheft 3, 1B60, 14 -, Hamilton, Researcheg in Asia Minor 1,160; Texier, Description de l'Arm^nie Taf. 7; Lynch, Armenia II, 211; Yorke in Öeogr. Jonrnal 1896, Till, 454. Zu dem Doppeladler an der Citadelle von Cairo vgl. jetst Casanova, Citadelle da Caire in U^moirea de 1a Mission francaise VI, 725 ff.; Lane-Poole, History of Egypt 228 ; Artin Pacha, Blason musolman 93 f. Einen sieht man anf einer broncenen Platte im Lonne, andere anf sonstigen Geräten, Teppichen a. s. w. Ein schöner gemalter; Doppelgreif, im Stil dem in Amid ähnlich , erscheint als Vogel 'Anqä in einer Randschrift des Qazwini, jetzt im Besitz Ton Sarre.

1) Siehe Ibn alAthir :XU, 112, 132, 220, 225, 231, 26g; Abu 1-lidä' 111, 106, 137 und in Hiet. or. des Crois. I, 79, 98 (als Todesjahr 618); Ihn Wa^il und Maqrizi in ROL IX, 143 f., 485, 494; Munadjdjim BSschi 11, 577; Deguignes, Huns IIb, 145; Lane-Poole, Djnastiea 168 und die Torhio citierten Quellen. Der Umstand,' daS er kein fanatischer Muslim war, darf nicht mit dem christ- lichen (siehe oben S. 148 [24], Anm. 8) Namen des Architekten in Zusammenhang gebracht werden , wie denn überhaupt die z. Teil christliche Ikouographik auf den Ortokidenmünzen und den gleichzeitigeD Kupfergeräten ihre Erklärung weniger in religiösen ala in praktischen Gründen findet; siehe Kara- bacek, Kupferdraclunen nnd Vic&riats münzen, anf den letzten Seiten; JA, 10* särie III, 31, Anm. 5.

2) Dieser Titel, der am Evli Uadan auch in der Form sulfän al-4släm wal-mu»limin erscheint, fehlt sowohl auf Mabmüds als auf seiner Vorfahren Münzen, ebenso in der Inschrift von Charput oben nr. 9.

3) Über Baibnrt und seine Citadelle siehe Hadji Chatfa und Charmoy in Scharaf al-din la, 168, 661 ; Evrlia, Reisen, ed. Kpel 1314, II, 344 ; Saint-Martio, Arm^nie 1, 70 ; Hamilton, Besearchea in Asia Minor I, 171, 232 ff.; Cuinet, Tuiquie d'Asie I, 223; C. F. Lehmann in Verb. Berl. anthr. Ges. 1899, 612, und MitteU. der Geogr. Ges. zu Hambarg XVI (1900), 107 f

Der vorliegende Abschnitt war bereits gesetzt, als mir ein Freund, Herr Läopold Favre in Genf, der vor kurzem in Baiburt war, die von ihm aufgenommenen Photographien von vier In- schriften an der Burg überbrachte, die das Material Lehmann-Haupts in erfreulicherweise ergänzen and hier noch verwertet werden konnten.

ARABI»CBE ISSCHREFraU AUS ARMENIEN UND DITARBEER. 153

kürzere Zeilen in Aiynbiden-Naschi ; kleine (?) eingegrabene BnchBtaben mit Punkten nnd einigen Zeichen. Pkotographien von Lehnumn-Hanpt und Favre, ünediert; siehe Tafel XIY , nach Lehmann-Hanpt.

^UJI ^1 «JLUI (sic)iJy*Jt f.(^\ (2) iX*ß i iü^l ■ifjU.\ BjLjJt hX» «>JÜÜ1 (I) A

f.-^-i\ 'f^ ^^\y La^JÜI ,£,yJL. iuyi Jt^L^I ^yaUl jiki (3) Js^l .3jUJI

'Htß.JS o*}iS 15) fSjJ' ■>^ ^^ ÖJ^^ 'i^'J!-*^ CB^^L-Jl, ^t OJL cE:J--il3 (4)

y^ (4) ^ *llt »Tj il j,uil (3) w««*-»Jt 0^^ ijJ^f J- (2) ,>Si*l'^l (I) B

Stattgefunden hat dieser gesegnete, glück verbeilüende Baa zur Zeit der Begiening des al-UaÜk al-Hu'aj^am, des weisen, gerechten, von Alläh onterBtUtzten, siegreichen, kSmpfenden, auf VoFpostMi stehenden, Mnglth al-dnnyä wal-dln, des Veretärkere des Islams und der Muslims, des Herrn der Könige and Sultane, des Vollkommenen in der Familie der Seldjn- kiden, des Königs der Länder KleinaÄen nnd Armenien, Aba l-^ärith T<igril> Sohnes des Qilidj - arslän, Sohnes des Maa'ud, Sohnes des Qilidj-arslän, Sohnes des Sulfumän, des Helfers der Fürsten der Gläubigen. (Und dies ist geschehen) durch die Hände des schwachen Knechts, des der Gnade Allahs bedürftigen Lu'lu', des Angehangen des Malik (Mu'a^^am) Mugltb (al-dunyä wal-din), am 15 Rabi' II des Jahres 610 (3. September 1213).

Von dem hier genannten Herrseber , der bereits ans handschriftlichen nnd namiamatischen Quellen bekannt ist, ist dies die erste inschriftlicbe Kunde. Als der Seldjnkiden-Soltan Qilidj-ar&län II vor seinem Tode im Jahre 588 sein Beick anter seine zwölf Söhne verteilte, erhielt Tngril-schäh das Grebiet von Abnlastain in E^ppadokien. Im Jahre 597 versetzte ihn sein Bruder Sultan Snlaimän II an Stelle des abgesetzten letzten Seldnkiden nach Erzernm. Als er etwa 62ä starb, folgte ihm sein Sohn Cjahän-schäh , mit dessen Tode 627 die kleine SeldjoMden- Dynastie von Erzeram erlosch '). Ans der Inschrift ergibt sich die meines

1) Siebe Ibn al-Athir XII, 5B, 111, 134, 180, 2:)2, 271, 279, 295, 312; Abu I-ädi' 111, 106, 114, 121, 139 und in Hist, or. des Crois. I, 79, 84, 87; IIa 69, 97, löl, 172 f.; Ibn Bibi in Houtsma, Recneil, Index in Bd. IV, anch bei Schefer in Recueil . . . Stockholm I, 13, 23, 39 ff. ; Ibn Chaldün V, 167 ff. ; Nuwairi, Leiden 2i, fo. 126 , 128 r" ; Hamdallilh, ed. Gantin 346 -, Lane-Voole, CBH III, Xn und 111; IX, 29S; Oyna«ties 152 (wo Qilidj-arBlän II irrtümlich ah Sohn des Malik-schäh er- scheint, ebenso bei Barthold 125); Markow, IMG 389; Edbem , ßssai de numismatique seldjoukide 13 f.; Tewhid, CMO IT, 123; Casanova, Inventaire Ismall 66; de Hammer, Empire ottoman I, 33 nnd Stammtafel im Bande; Defrämerf in JA, s^rie, XIII, 492 ff. ; Brosset, Histoire de la O^orgie I, 457, Anm. 2; Hnart, Epigraphie 17, 38, 41, 54, 68 ff.; Saint-Martin, Armänie I, 104. Die Daten 597 und 622 bemhen aaf Ibn al-Athir, der allerdings den Tugril noch 623 und 626 als Herrn von Erzernm nennt, wohl aus Versehen anstatt seines Sohnes. Nach Edhem ist er bereits 669 nach Erzerum gekommen and nach Abu l-fid&', Ibn Chaldan und TOn Hammer schon 610 gestorben; letz- teres ist sicher unrichtig, wie Huart 17 bemerkt, da aus dem Jahre 613 Münzen von ihm vorhanden sind. Diesem Irrtum liegt vielleicht die falsche Lesart '■caäMra für 'oscArin zu Qrunde. Im Jahre 627 ging Erzernm (anch Baiburt?) auf den Sultan Kaiqubidh über; Ibn al-Athir XII, 3l9ff,; Nasawi, trad. Hondas 346.

AVkudliuc«! d. K. G«. d. WlH. II OMIlBgan. Pkn.-tlri. Kl. N. F. Bud »,(. 20

154 MAX VAN BKRCHEH,

Wissens bisher unbekannte Tatsache, daß Baibart za Tagrils Besitzungen gehörte. Als Vasall des damaligen Snltans Kaikäw&s I fährt TngrÜ hier nar einen Malik- Titel'). Ancb die G-enealogie Btimmt mit den Angaben der bisher bekannten Quellen Qberein.

Zwischen A and B könnte eine Lücke vorhanden sein, da B mit einem Ad- jektiv der Zugehörigkeit anhebt, das im Beamtenprotokoll immer ans Ende gesetzt wird. Dann mußte in der Lücke der Eigenname eines mit der Oberleitung (ff wilaya) der Arbeit beauftragten höheren Beamten gestanden haben, nach dem der mit der eigentlichen Aosführung (ala yadai) betraute Lu'lu' genannt wäre , wie denn diese beiden Amter in Baninschriften sehr häufig nebeneinander erwähnt werden. Da aber von den beiden Steinen offenbar nichts abgebrochen ist, und im Fall eines herausgefallenen ft wUaya weiter unten wa-'ala yadai, und durch die Hände, zu erwarten gewesen wäre, so gehört das Relativadjektiv malaki mugithi'} eher znLa'la', nach dessen Namen es dann eingeschaltet werden muß; das wird durch die folgende Inschrift bewiesen.

*lä. Von demselben. An dem anderen Ende der Südmauer sind ebenfalls zwei Steine, A und B, in die glatten Quadern eingemauert; B, zwei Drittel so lang wie A, liegt unmittelbar unter dessen rediter Hälfte. Auf A vier, anf B drei Zeilen in derselben Schriftart und mit denselben Buchstaben wie auf nr. 11. Von dieser Inschrift copierte Lehmann - Haupt nur den auf B stehenden Teil ; vgl. S. 125 (1). Seine Copie wird jetzt darch Favres Photographie bestäjiigt, auf der die folgende, sichere Lesong der ganzen Inschrift beruht.

/Wl^yoUl J^t (2) J^UJI JiU\ (WU! {sic?)fCL «IjUI (sie) ^ «M «IJO^l (l) A dJU f^j&i\y B/Xjt ^B tfc»La!a fiU-Sl yu> (3) ^^l, LiJJI e***- ^\Jt.\ iWlji'

*^jtjJI .JU-I U>ft»*Jl Oc**» (3) SjLjJI hX» j.le (2) (jiftAlI jOl! (l) B

Der Anfang und der Bau (dieser) gesegneten Burg (fanden statt) zur Zeit des ESniga, des weisen, gerechten, von AUäh nnteretützten , siegreichen, k&mpfeDden , anf Vorposten lauernden, Mngith al-dunyä wal-d!n, des Verstärkers des Islams nnd der Muslims, des Beswiu- gers der Unglfiabigen nnd Folytheisten , des Königs der Lttnder Kleinasien und Armenien) Abu l-I^&ritb T^Si^'i Sohnes des Qilidj-&ralän, Sohnes des Mas'üd, Sohnes des Qilidj-arslfin, des Helfers des Fürsten der Gläubigen. Der Erbaner dieses Baues ist der schwache Koecht, der Uajordomas Lu'lu', der Augehörige des Malik (Ha'a^^am) Mngith (al-dunyä wal-din).

1) Als der Snltanstitel später alltäglich geworden war, fQhrt ihn sein Sohn DjahBa-schlh anf seinen Münzen, wohl auch Tugril selbst ; vgl. weiter unten nr. 12 bis.

2) Auffallend bleibt aber das Zugehörigkeitsadjektiv maltAi mugUM nnter allen Umstlikden, denn da Tngril die Beinamen Malik Hn'axEam nnd Mn^Ui al-dln führte, so sollte hier entweder ptalalti mw'of/ami oder mngithi allein stehen.

ARABISCHE INSCÜRIFTKN AUS ARMENIEN UND DIYABBEKR. 155

Diese Inschrift bestätigt den Bau oder vielleidit aadi nor den Wiederaofbaa der Borg unter Tngril-schäh dnrcb seinen Eofmarschall Ln'ln. Unter den von ihr zu qt. 11 gebotenen Varianten seien nor herrorgehoben das Fehlen des eigentlichen Malik-Titels des Tngril oud das Erscheinen eines Amtstitels ') des Lnia', zQ dem das Relativadjektiv malaki mugUki, wie in nr. 11, gehört, obgleich es vorangestellt ist, denn weder ist ein anderer Vermittler des Banes genannt, noch eine Lücke im Stein za erkennen.

tlSbts. Von demselben. An einem verfallenen Turm oder Vorsprang der Borgmaner. Diese oene Inschrift, die von Lehmann -Hanpt gesehen, aber nicht copiert worden ist, steht ebenfalls anf zwei Steinen, Ä nnd B ; B, halb so lang nnd hoch wie Ä , liegt anter der Mitte von A. Anf A vier , anf B drei Zeilen in einem sorgfaltiger ansgeftihrten Aiyabiden-Naschi als in nr. 11 nnd 12; etwas grSfiere, erhabene Bocbstaben mit einigen Ponkten and Zeichen. Die fol- gende Lesnng bemht anf Favres Photographie, anf der nor einiges nnd dies mit Mühe ZQ entziffern ist , teils weil die Inschrift verwittert ist , teils wegen des kleinen Maßstabes des Bildes. Unediert.

[l Wort] (2) [1 Wort] ^I (?) ^\hL^\ (?) iüyi J^ i [2 bis 3 Worte] (1) A

gJ^ O* [' Wort] JjAt (3) (?)vi,Ll j/l cfcJWlj ><1U'^I j*^ ,jifjJ\s UWJt e.**-

4 [unleserlich] (4) [2 Worte] t&i-^! j*-'t ^ .>>•-*- ^ o^^t

3 undeutliche] ,j£Ai\ sI^ö (2) (?) jJ'Ül [3 undeutliche Worte] 0^ J- (1) B

* [großenteils verwittert] (3) [Worte

Es wäre zwecklos, diesen lückenhaften Text za übersetzen; die Hauptsache, nämlich der Name des Erbaners ^ngril-schäh, steht fest. Anffallend ist nar der ziemlich dentliche Titel tü-sul^n, statt al-malik, wie in nr. 11 nnd 12. Die Namen nnd Titel dessrai, der den Bau ansgeführt hat, sind zum grSfiten Tdl onleserlicfa ; nur so viel ist sicher, daß er ein anderer ist, als der in den beiden vorigen In- schriften erwähnte La'la'.

•13. Baninschrift der MENGUTSCHEKIDEN- KÖNIGIN TmÄN(?). Anfang des XIII. Jahrh. Hoch oben an der Südmaner der Borg, anweit der Sädwestecke , läuft nnter einem reich dekorierten Gesims eine mächtige Borten-Inschrift von einer Zeile in breitem Naschi; große, auseinander gezogene Bachstaben mit Punkten nnd einigen Zeichen. Photographien von Lehmann- Haupt und Favre. Unediert; siehe Tafel XTV, nach Lehmann-Hanpt.

jUUl ,yt^\i LftijJt jL.aJL» KbUJl us^üül m5JlJI ^I (I)J^ 0,L^ [('O'«'^;] 4,yjJljÄi^UI (?)iUil (?)üyfl^]l

1) Ober den MajordomuB oder Hofmarschall Tgl. CIA t, Index unter uttadär tind den fol- genden Wörtern.

166 MAX VAK BBRCHEU,

(Verordnet oder beschloBsen hat) den Bau dieser Borg die Königin, die weise, gerechte, Chälieat al-dnnyft wal-din, der Buhm der Prinzessinnen (?) , die Tochter(?) des Königs Fachr al-dln.

Mut das erste, beinahe ganz verwitterte Wort bleibt nnsicher ; die Fortsetzung, mit ihren orthographischen Ungenanigkeiten , ist aoßer allem Zweifel , bis aof die drei durch einen Brach im Stein verechwnnden^i Worte. Obschon aagen- scheinlicfa »l-malik, nnd nicht aJ-walika da steht, beweisen doch die darauf fol- genden Epitheta, in Verbindung mit dem Beinamen Chali^at al-danyä wal-din, daß eine Fran den Bao veranlaßt hat. Daraas, daß jeder Sultanstitel fehlt, scheint sich femer zu ergeben , daß die Erbauerin nicht dem Seldjukiden-Hause, sondern irgend einer kleinen Vasallen-Dynastie angehörte. Zunächst dachte ich an die im Anfang des XIV. Jahrhunderts in Baiburt anter der Oberhoheit der Ilchane von Persien regierenden Arteniden, die, nach ihren Münzen zu schließen, erst später den Sultanstitel geführt haben. Doch sprach gegen diese Vermutung der Stil der Buchstaben, der eher auf das XIII. Jahrhundert weist. Soweit war ich mit Lehmann-Haupts Photographie gekommen, als durch Favres Aufnahme die Lesung des am Ende stehenden Beinamens Fachr al-din sicher gestellt wurde, der sich selbstverständlich auf einen Vorfahren der Erbaaerin, wahrscheinlich ihren Vater bezieht. In der davor befindlichen Lücke können nämlich wegen des großen Maßstabes der fiachstaben höchstens drei Worte gestanden haben. Das erste davon, das notwendiger Weise zu dem zusammengesetzten Titel gehört, ist wahrscheinlich al-chauälin, da es mit dem vorhergehenden al-dln reimen maß. Das letzte kann kaum etwas anderes sein als al-malik, da das End>käf noch deutlich zu sehen ist. Dann bleibt in der Mitte höchstens Raum für ibnat, Tochter. Auf Grund dieser schwer anzufechtenden Ergänzungen glaube ich die Erbaaerin jetzt bestimmen zu können.

Unter den Inschriften an der prachtvollen Haaptmoschee zu Divrigi ist auch eine im Kamen der gerechten Königin (al-malika ul-'ädila) Türän-malik, Tochter des Malik Sa'id Fachr al-din Bahräm-schäh, ans dem Jahre 626 (1329). Dieser Bahräm gehörte zu der kleinen Dynastie der Bauü Mangntschak, die im XIII. Jahrhundert unter der Oberhoheit der Seldjokiden - Sultane in Ärzindjan und den angrenzenden Landstrichen regierte '). Nun paßt die Zu- Weisung unserer Inschrift an jene Königin vortrefflich sowohl zu dem Stil der Buchstaben als zu der Titulatur. Allerdings wird sie hier nur Chäli^at al-dln,

1) Das dürftige Material für die Geschichte der Banü Mangntschak ist neuerdings von Houtsma in der Revue Orientale 1904, 277 ff., zusammengestellt worden, AuBer den dort citierten handschrift- lichen, uumismatiBchen und epigraphischen Quellen, vgl. noch Ibn al-Athir XII, 312 uod in Bist. or. des Crois. IIa, 172 (wo in der Übersetzung die Stadt Kamach aU Borg von Ärzindjan erscheint I). Über die Inschrift von Divrigi Biehe Oienard in JA, 9* s^rie XVII, 5&2; eine reridierte Ausgabe von ihr nach eodgiltigen Aufnahmen erscheint bald in einer gemeinsamen Arbeit von Strzjgowtld und mir über seldjukische Denkmäler und Inschriften. Namentlich ist der bei Orenard fehlende Eigenname Bahräm auf dem Original deutlich zu lesen.

ABABISCnE IH8CHBIFTE1T ADS ABHKNIKN UND DIYABBEEIi. 167

and dort nar Törän-malik genannt, so daß ein direkter Vergleicli ansgeschloesen ist; femer wird ihr Vater Bahräm hier nur mit dem Beinamen Fachr al-dln bezeichnet '). Doch därfte sich die Verschiedenheit des Protokolls in den beiden Inschriften dadurch erklären , daß es sich hier am einen militänschen Bau, dort aber xim eine fronune Stiftung handelt. Endlich liegt Baibart nicht allzuweit von Arzindjan, nnd wir wissen, daß die Banü MangutBchak eine Zeit lang Herren eines sehr aoegedebnten Gebietes waren.

In welcher iEigenschaft übrigens jene Tärän-malik an der Burg von Baibnrt hat banen lassen, bleibt unbestimmt, so lange ihre Geschichte and die genaueren Schickeale ihrer Familie im Dnnhel liegen. Kar soviel darf einstweilen ans der vorgeschlagenen Znweisang der Inschrift geschlossen werden, daß sie aae der Mitte der ersten Hälfte des XIII. Jahrhnnderts stammt.

Ans Favres Photographien sei noch anf einige Details hingewiesen, die anf den kleinen, aber sehr scharfen Bildern ganz deutlich hervortreten. So trennt eine hübsche Zackenverzierang Inschrift and Gesims, nnd an den Bach- staben selbst ist das obere Ende der senkrechten Schäfte jedesmal mit einem Rankenomament aasgefüllt, das an ähnliches Blattwerk in den Schäften man- cher Mobiliar -Inschriften aas jener Zeit and Gegend, namentlidi aaf den kupfernen Geräten der sogenannten Mosnl-Schale , erinnert. Endlich steht anf jeder Qnader der glatten Bargmaaer onterhalb der Inschrift ein deutliches Steinmetz -Zeichen, wie Z, T, I a. a. Daß maslimische Bauten solche Zeichen tragen, war bereits ans Syrien bekannt, wo man sie für lateinische Lettern erklärt nnd gefangenen christlichen Frohnarbeitem ans der Ereozfahrerzeit zo- geschrieben hat. Das hier nachgewiesene Vorkommen solcher Zeichen im nörd- lichen Eleinasien, anf das diese Erklärang keine Anwendung finden kann, spricht für eine andere Art ihrer Entstehong. Ich möchte in jenen angeblichen Buch- staben einfach gebrochene Linien erkennen, die mit Meißel und Bammer leicht and rasch hergestellt wurden: drei Meißelhiebe für Z, zwei fürT, einer für I, u. 8. w.

SÖ'ÖRT.

*14. Fragment. In dem Hofe eines Hauses ; Abklatsch 40 x 20. TJnediert. Tafel IX. Eine an beiden Enden abgebrochene Zeile in spätem Nascbi; große Bachstaben, so in einander verschlungen und undeutlich, daß ich nicht einmal entscheiden kann, ob diese 3 bis 4 Worte arabisch oder türkisch sind; letzteres ist wahrscheinlicher, da der Stil der Buchstaben auf das XV. oder XVI. Jahr- handert hinweist. Vermutlich enthält dies ganz kurze Bruchsttick nichts besonders wichtiges.

1) Statt mit al-Malik ftl-Sft'id Fachr al-din Bahräm-gcbah , wie inDiTrigi; also fehlt liier der penftnliche Malilc-Titel sowohl bei ihm als auch bei seiner Tocbter. Obrigena soll in elDer Inschrift Ton ihm in Eirschahr ebenfalls al-malik ohne al-sa' id stehen ; siebe Hordtmann in Barths Reise Ton Trapestuit nach Scutari, in Petermanas Mittheü., Ergäniungsbeft 3, 1860, 72.

38

KkX VAN BKRCHEH,

SALHA8.

tl5. Grabinschrift einer Prinzessin nnter den Ilchanen. XIV. Jahrb. Bei Köinischahr, in der Ebene von Salmäs in Azarbaidjän, nord- westlich vom Urmia-See , erbebt sich ein mächtiges , turmartiges Mansoleom in Form einer koppelbedeckten Eotunda ans Backstein. Die Knppel ist eingestürzt

Fignr 9S 34

ARABISCHE nCSCHRlITES AUS AHMEMES UND DIYARBKKR. 159

Ttnd die reiche Verkleidnng der Backsteine zam Teil verecliwanden ; siehe F!g. 98').

Li einem schön dekorierten Rahmen aber der Eingangstür steht eine ara- bische Inschrift anf emaillierten Fayenceplatten. Zwei Zeilen in Bundschrift; lange, magere Bachstaben, schwarz oder dnukelblan anf weißem tirond, mit Punkten, Zeichen und Blnmenranken. Wohl anediert; siehe Fig. 94.

Figur 94.

ei ^3ji;l ^..iiai jJi\ «>Uj jy^Lä. {T'>}^JJ*A (?)eU.':*l KJU« iÜÜl >A» sU^ f^ (I)

*jyli I^IU ^ y iOgi*-, [etwa 1 Wort] JU- «äl^Ul! ^etwa i WortJ j+Ä g^/tr i (2)

Befohlen hat den Ban dieser Grobkoppel die von den Miniatern (?) AfaBtammende(i'), die Prinzessin . ... (Eigenname?), Tochter des hochgeehrten Emirs Argün Aq&, am

Datum des gesegneten Monats . . . des Jahres und siebenhundert. „Alles wa« auf

der Erd ist, mnß vergehu" *).

Anf das Wort iSim folgt "Jl, dann L*.«, dann ^. Über U-« steht noch . (oder ^ ?) mit einem kleinen £reise davor, der keine sichere Deatnng zuläßt. Nimmt man ihn für ein Mim, so können die über und hinter L.« stehenden Bachstaben, in denen der vor chatän, Prinzessin, zn erwartende weibliche Eigenname stecken muß, ^.,ui gelesen werden. Diese ganz provisorische Lesnng') möge man in Ermangelang von etwas Besserem hinnehmen , bis uns andere Quellen den richtigen Namen der Erbaoerin der Grrabkappel kennen lehren. Ans der Inschrift erfahren wir, daß sie den Titel chätün, Prinzessin, führte nnd

1) Andere Beispiele dieses in Persien häufigen Grabmat- Typus siehe bei Coste, Monuments modernes de la Ferse Taf. LXIII f. undGayet, L'art persan 149 ff. (Grabmäler ans Key), de Morgan, Hission en Perae 1, Taf. XLIV (Grabmal in Kiaw bei Ardebil), auch in J. Dieulafoy, Perae, ChaWöe et Susiane, und Sarre, Denkmäler persischer Baukunst, passtm. Es ist dies ein klassischer Typus für persische Grabmäler, sei es als alleinstehende Bauten , vie in den eben angeführten Beispielen, sei es als Teile eines Gebäudekomplexes.

2) Koran LV, 26.

3) Das End-Yfi könnte auch zu L-«y| gehören; zu einer Schreibweise ^Uu'^il für ^\jj^\ vgl. ^■^ für c^ in CIA I, 198, Aum. I, und Max von Oppenheims Inschrift nr. 27. Statt al-umatiä' ist aber vielleicht etwas ganz anderes zu lesen und auch das sichere naWa anders zu deuten. Nach Analogie anderer von hohen Damen berrQhrender Inschriften würde man hier einen Titel wie die auserwählte unter den Prinzessinnen erwarten; ich finde aber nichts passendes. Die Lesung stützt sich auf die Tatsache, daQ die Erbauerin einer mächtigen Mioisterfamilie unter vorgeschlagene den Ilchanen angehörte; stehe weiter unten.

35

160 M&X VAN BBBCHBH, ABABI8CHE INSCHSIFrEN AUS ARMENIEN ITND DITABB^S.

eine Tochter des Emirs Argün Aqä (Agä) war. Qememt ist wohl der Emir dieses Namens , der nnter den üchanen Hol&gn and Äbsg& als Statthalter Cho- rasäns nnd anch sonst eine wichtige RoUe spielte. Von seinen zahlreichen SShnen ist der bekannteste Nanrnz, der als Gäzäns Anhänger nnd nach dessen Thron- besteigong, za der er am meisten beigetragen hatte, als Generalstattitalter des mongolisch-persischen Reiches eine hervorragende Rolle spielte , bis ihn Gilzän mit anderen Mitgliedern seiner zn mächtig gewordenen Familie ans dem Wege räumen lieS. Argün Agä soll aach mehrere Töchter hinterlassen haben, von denen die meisten an Prinzen ans königlichem Geblüt verheiratet waren. Soweit mir ihre Namen behannt sind, passen sie nicht zo den Schriftzügen der In- schrift*). VieUeicbt findet sich noch einmal der hierher gehörige Name in den noch anedierten HanptqaeUen für die G^escbichte der Uchane.

Im Datnm ist darch das Heransfallen einer Fayenceplatte eine Lüche ent- standen. Sie ist indeS nnr klein, nnd es kann darin nicht mehr als eine Zahl gestanden haben, da der übrige Ranm neben nnd nnter ihr dnrch einen Monats- namen aasgefüUt war , der , wie das grammatisch bestimmte al-mubarak beweist, als Annexion za sckahr anf dieses folgte *).

Die Inschrift ist also ans den ersten Jahren nach 700 H. oder 1300 n. Chr. datiert, was zn einer Tochter des um 1276 verstorbenen') Argün Agä gnt paßt. Soweit ich mit persischen Knnstformen vertrant bin, scheint mir aach der Stil des G-ebändes tatsächlich jener Zeit za entsprechen*).

Weiter unten, über der Eingangstür, steht in quadratischem Kufi eine zweite Inschrift, die nur das Wort allt Allah in mehrfacher Wiederholung enthält. Hoch oben anf dem breiten Gesims unterhalb der eingestürzten Enppel scheint eine große (knßsche?) Inschrift rings nm das Gebäude gelanfen zn sein, von der aber auf dem Bilde nichts mehr zn erkennen ist.

I) Siehe Hammer, Oeschichte der Uchane I aod II, paaüm; d'Ohaaon, Uongolg III and IV, pUHiiD;8aint-Hutiii,Ann^eII,Ul,28l;Howorth, MongoUlIl, 101, 269,335,409 und paaüm. A^Od A^, der in dem tod Qoatreinfere edierten Teil des Raschid al-din gelegentlich erwfthnt wird, hiater- lioB acht (Hammer 1, 89) oder nean (Howorth III, 409) Sahne und eine Tochter, Hengelitekin (Hammer II, 8), auBerdem auch eine Enkelin Bolgin-chätün (ebenda nnd d'Oliseon IV, 177, Howorth UI, 409).

2] Vielleicht war es der Ramadan , dessen charakteriatiachea Epitheton , wie mir Professor Andreas mitteilt, in Persien al-miAärak ist. In ägyptischen Inschriften hingegen steht ramaitan entweder allein oder hat das Epitheton al-mu'affam, und zwar ist im XIV. Jahrh. das letztere die fast ausnahmslose Regel; siehe CIA I, Index unter ramadän und nu'atram.

Der Umstand, daß durch das Herausfallen einer einzigen Platte eine doppelte LUck« im Text entetaDden ist, erhlUrt sich ans dem in Inscbriftea so häufigen Wechsel in der gegenseitigen Stellung der einzelnen Wörter nnd Buchstabengmppen, die b&ld neben, bald übereinander stehen.

3) Nach Hammer I, 276, nm 1272, nach Saint-Martin II, 282, gegen Ende des Jahres 673 (1275), nach d'Ohason IV, 42, 1278,

4) Anch Sarre verweist, wie mir Lehmann-Haapt mitteilt, das durch die reiche Anwendung bonter emaillierter Flieien und die Stalaktiten über dem Eingang charakterisierte Monument in das XIY. Jahrhundert Ea gehört also wie die in Tabrü, Sultäniya, Uarüga u. a. Orten erhaltenen Ruinen an der groBen Deakmfilergmppe der llcbane in Aiarbai<lj&n.

Verzeichnis der Abbildungen. TextbUder.

Figur 1 Atzung nach Autographie (AntotTpie), Fig. 21, 46, 49, 64, 66, 66, 68, 80, ai StrichfttniiigeD nach ZeichauDg, alle übrigen photogiaphische Zinkotypieea. Die OrtinameD sind eingeklammert,

sobald nicht feststeht, daB die Stfttte der Aoffindiug oder der Erverbnng aach die der onprfing- lichen Anfatellang ist. V, A. mit nachfolgender Zahl, InTentaniammer der Sammlung Torder- asiatiscber Altertümer der Königlichen Mnaenm zn Berlin. * bezeichnet die erste Veröffentlichnng, t die neae Wiedergabe eine« schon in einer Abbildung des gleichen oder eines vOUig identtBchen Exemplares bekannten Gegenstandes.

Erster Abschnitt.

Flcnr Seil«

*1. Weihinschrift Dongi's I auf Cameol 5

"2. Fragment einer eltbaby Ionischen Tnscbrift 6

"Sa— c. (8iegel-)Cylinder von Gäk-täpä bei Urraia 8 n. 9

*i. Dreizeilige Backsteininschriflen Tukulti-Ninib's I 12

*3. .£ine andere: a) der ganze Backstein, b) die Inschrift 18

6. Tiglatpileser's I Siegesinschrift (von Yungalu) 16

t? a, b. Tiglatpileners I Felsinschrift rom Ausgang des Tigriatunnels,

a) nach photographi scher Aufnahme 17

b) nach Abklatsch 18

'8. Dreizeilige Backsteininschrift Assuma^imbars III 22

*9. Tatze (Hand) aas Thon mit iDschrift Asenraa^irabai's III ... . 23

*10 a, b. Zwei Fragmente der Arnialea- (nder der Standard-)In8chrift Assnr-

nagirabals UI 24

*11. Thflrkolosse, in Nimmd photographisch nufgenommen 2b

*12. Siebenzeilige Backsteininschrift Salmanassar's II auf der Oberseite eines

großen quadratischen Ziegels, Nimrud 26

*13a,b. Desgl. auf Ober- und Vorderseite eines Ziegels vertMlt 27

•I4a,b. Wie No. 13, Fragment 28

*15. Fflnfzeilige Inschrift Salmanassar's II, Vorderseite ränes Backsteines,

Nimrud 29

*16. Vierzeilige Backsteininschrift Salmanassar's II, Nimrud 29

*17. Dreizeilige Backsteininschrift Salmanassar's II 31

tl8a, b. Inschrift Salmanassar's n vom Tigristunnel, („Tgr. 3'-), Abklatsche . 87

*19. Obere Inschrift Salmanassar's II von der „oberen Höhle" bdm Tigris-

tunnel („Tgr. 4"), Abklatsch 39

t20. Untere Inschrift Salmanosaar's II von der „oberen Höhle" beim Tigris- tunnel („Tgr. ö"), Abklatsch 41

t21. Neho-Statue, an der Stätte des von Adadnirari III (IV ■)) und Sammn- ramat erbauten Nebotempels zu Kalach-Nimmd in situ pho- tographisch aufgenommen. Vorderansicht. Zeichnung von

Lucy du Bois-Reymond nach der Photographie ... 44

i OttUtiEMi. PliU.-kUt. S1.

TZRZmOBNtS DEB IBBILDUNOEN.

Sette

Fragmeot einer Stelen (?)-IuBchrift SalmanassBr'e III 46

Drtizeilige BacksteiniuBchrift Sargon's II ana Chorrab^ 48

Die ffinfzeilige sameriache Inachrift Sai^n's II, fragmentarin^eB

Exemplar ans Chorsabad 46

Desgleichen, Hosenm zn Tiflis 49

Dreizmlige Backateininachiift Sanherib's am KAK. ZI (Teil Gaeyr

zwiachen Gw&r nnd Arbela) 50

*27. Dr^eilige Bockateininschiift Scufaerib'B ans Boreippa 51

*28. Neoea Exemplar der siebenzeiligen BacksteiiünBcbrift Sanherib's ans

Tarbia. I R 7 No. Vm C. Nach dem ÄbklaUch ... 51 E^n weiteres Exemplar derselben Inschrift Nach dem Original . . Ö2 Fekinachrift Aasnrbaddao's vom Ngübtnnnel, Jetzt V. A. 3315, nach ränem in Mosnl vor der fdr den Transport notwendiger Zwei- teilung des Steines genommenen Abklatsch 53

'31. Steinfragment : Annalen Assurbanabars, arabischer Feldsog, Teile von

8 Zeilen 54

*32. Ealksteinplatte, Nimrad: Weihinschrift Assnrbanabal's an Ninib nach

dem Siege fiber TSamman von Elam 55

fSS. SknlpturSD von Haltaijra, zweite Orappe 68

tS4. Deegl. vierte Gruppe 59

*85. Kiesel mit dreizeiliger Inschrift 59

*86. Belief auf granem Gestdn, Eampfscene (Charpat) 60

t37. Die „Sardursbnrg", Van 61

t38. Siebenzeilige assyrische Inschrift Sardnr's I, SohDee des Latipris,

Sardnrebnfg 62

139. Achtzeilige assyriache Inschrift Sardnr's I, ebendaher 62

*40. Anfang einer dritten Inschrift Sardnr's 1, ebendaher 62

*41. Assyrische Inschrift von der Opfemische anf dem Vanfelaen ... 63

t42. Die assyrische Inschrift anf der Westseite der Kel-Ä-Kn -Stele ... 64-

Zweiter Abschnitt.

Pnndort: Toprakkaläh bei Van, Bofem nichts Anderes bemerkt.

•48. Eingang der Felsenfeste Ensas' II von Kal'ab ben Maagert .... 71

*44. Auswahl ans den Hosalfken vom Fuitboden dea Tempels 73

*45. Btelensockel Hassankarah. Zeichnung von Helfriede Haapt . . 75

"46 a, b, Fragmente zweier beschriebener Steintafeln 76

*47/48. Torso einer mHnnlichen bekleideten Statue, Vankalab, Vorder- nnd

Rückansicht 77

•49, Ge^rand aus Porphyr mit mhendem WiederkSuer. Ztichnnng von

Franz Frohae 80

•50. Steinplatt« mit BUtzdarstellnng 80

•51. •52. Kleine Hitade ans GKps 81

•53. Steiublock: bHrtiger Mann an Banm, teils Keüef, teils vertieft mit

Metall etc.-Einlage 81

•54. Darstellung von der Oberfläche eines Steingewichts: Mann vor heiligem

Banm etc. Zeichnung von Franz Frohse 82

•55. Enöchemer Armring. Zdchnnng von Franz Frohse ..... 88 •56. Getriebene Goldplatte : Sitzende Göttin und Adorantin. Zeichnung von

Franz Frohse ..... 84

t ABBIU)ÜH8KIT. IM

Flfn Sdlc *57/68. Henkel-Fignr ; chaldiaebe wäblich« Gottheit in geflttgelter äcDDen*

Scheibe, V. A. 3988, Vorder- and Backanatcbt 87

*59. Slberne Doppelbflchse fiberspannen und mit Ooldnügehi Iwecblagen,

durch Feuer verbogen und z. T. zerstört 90

*60. Deren Deckel, Anftenseite 90

*61. Andere Ansicht derselben Bächfie und des Deckel-Inneren .... 91

*62. Kldne broncene Oefllße 98

*68. Brgncener Kandelaber von ToprakkaUh, jetxt im Hambm^r Hiuenm

für Knnat und Gewerbe 94

*64. Etnukincher Bronce-Kandelaljer, ebenda 95

•65. Broncener ThronfnB 96

*66. Greif, V. A. 775, Bestandteil eines Brooce-Thrones 97

- *67. Bttnle, V. A. 776, Bestandteil eines Bronce-Thrones 97

*68. Zat^enkranz, BroDce. ZeichnuD^ von Franz Frohse 97

*69. Eunuch, Bronce und Geatdn, V. A. 771 98

•70. Broncener WeiheecHld, V. A. 808 99

•71. Broneeschale mit Heroglfphischen Zechen, Y. A. 796 100

•72. Eiserne Waffen und Schneidewerk zeuge 101

•73. Broncener in die Wand einzulassender Bing (zum Anbinden von Tieren) 102

•74. Zwei weitere, einer Eisen, einer Bronce 103

75. Obertal (mit Henkel) einer 'bronceneu und einer 'Uinemen Kanne

neben einander gestellt 103

•76. Broncene Schale, in 2 Abschnitte getmlt dnrch tän&a Steg mit 3

DurchlXssen (Lampe?) 104

77a,'b. Tontafel: Brief an Busas II von Sagastaras, den KOnig yom Lande Iäl^ignlu(s), dem nördlichsten chaldiachen Vasallenstaat, gerichtet

a) Vorderseite, b) Bflckseite 105

•78a,b. ToDtafel; Zahlenliste, bäderaeits 5 Columnen abgeteilt, a) Vorder- seite, Col. I, III, V beschrieben, b) Vorderseite, Col. 1 : 1 Zeile,

Col. IV: voll, Col. V: teilwräse beschrieben 106

*79 a, b, c Fragmente von Tontafeln (Bechnnngen). a) Linke obere Ecke einer nur Torderseitig beschriebenen Tafel, b] anderes Stack der- selben Tafel, c) Sttlck vom unteren Teil einer anderen Tafel 107 80. ffl^elabdruck: Scfaifisprocession. Zeichnmig von Georg Helbig. . 108 81*a. b. Tontaf^ mit hieroglj>phischen Zeichen, 3 von 6 abgeteilten Zeilen der Vorderseite beschrieben: a) noch der Auffindung, b) nach

der Beinigung 108

*82 Vier tönerne Henkelkonnen 109

•83. Tönerner Spitzbecher 109

•84. Tönerne Ti^ 110

•85. Fragment vom Bauch eines großen Kruges mit Schnuromament und

külinschriftlicher UaQbeztichnnng 111

"86. Fragment vom Oberrand eines Kruges mit Tierfignren: kanernder

Vierfüßler, an dem ein Baubüer frißt 112

•87. Ein gleiches: der Vierßißler mit herabhängenden Beinen 113

•88. Ein Banbtier ans solcher Gruppe 114

•89. *90. Zwei Exemplare von VierfIU51era aus solchen Gruppen 114, 115

•91. Baubtierkop^ Zeichnung von Franz Frohse 115

'92. Bnnder Napf U7

TIBZOCHNIS DEB ABBILDDKaEH.

Dritter ÄbBchnitt.

*93. Kuppelrotnnde von KSinischahr (aprich EöinJBchahär) in der Ebene von

Saltnäs 158

*94. Inachrift tlber desseo Eingangsttir 159

Tafeln.

I, II, VI— Tin Zmkotypie, TU nnd IV Strich&tznngeii nach Antographie (Autotypien), V deagl. nach Zeichnung, IX— XIV Lichtdruck. * und f wie bei den Textbildern.

*I. FngmeDt vom Oberteil der Stele Aasurnafirabal's III an der Quelle von Babil

bei Djeatreb. *II. Inscbrift Salnmnassor's II vom Tigrietunnel („Tgr. 2") nscb dem Abklatscb. •III. Tigristunnel-IiiBchrift Salmanasaar'e II („Tgr. 2), bisher fkischlicb TuklaUNioib II

' zugeschrieben . Herateilung des Textee. 'IV. Obere Inschrift SalmanaasBr's II von der „oberen Hdhle* beim Tigrietunnel (Tgr. 4).

' Herstellung des Textes. tV. Nebo-Stfttue, an der Stätte des von Adadnirari (III) IV ') und Sammuramat erbauten Nebotempels zu Kalach in situ aufgenommen. BUckansicbt, Zeichnung von Lucy du Bois-Reymond nach der Photographie. •VL „Ngfib"-Tmmel zur Ableitung eines Kanals aus dem großen Zab nach Kalach-

Nimrud, in Assarhaddon's Neugestaltung. *VII. Skulpturen von Maltaiya. Gruppe II. Vm. Aasgrabungen auf Toprakkaläh bei Van:

*1, Vase mit matter AufmsInng (laufende Vögel, zwischen borisontalea Bändern

nach Halsschmuckart). *2. Kanne mykeniscfaer Form mit rotglänzendem Überzug und eingeritztem Blatt- Ornament.

ArabiBchfl Inschriften. IX. No. »14. Sö'örL

No. *1. Maiyäfäriqln: Grabiuecbrift.

No. *3. Maiyäfäriqin: Baninschrift des Merwaniden Abu Nasr A^mad. 416 H. X. Müyäfäriqin:

No. *2. Baninschrift des Merwaniden Abu Hansür Sa'id. 391 H. No. *4. Baninschrift des Aiyufaiden Ualik Auhad Aiynb. (599 H.) XI. „Zn No. 3". fDrei Inschriften aas Amid nach Niebnhr.

No. *9. Baninschrift des Ortokiden F«chr al-din Qarä-anlän. 561 H. XU. Maiyftfäriqin:

No. *7. Baninschrift des Aiynbiden Malik Hu^aSar Oäzi. 623 H.

No. *5 und *6. Baninschrift des Aiyubiden Malik Aschraf Mflsä (607—617 H.)

mit Bmchstttck eines Dekretes. No. *S. Bauinschrift des Aiynbiden Halik Kamit Huhammed. 644 oder 654 H. Xm. Ämid: No. *10. Baninschrift des Ortokiden Malik Säli^ Mahmnd. Um 506 H. XIV. Bdbttrt:

No. *1]. Baninschrift des Seldjukiden Malik Mu'a^am Togril. 610 H. '. No. *13. Unbestimmter FUrat, wahrscheinlich Königin Tiirän. Anfang des XTTT Jahrhnnderte.

1) Siebe S. I6ö' Anm. 2. '

Namen- und Sacliverzeiclinisse. 1. Zum ersten und zweiten Abschnitt

T«M H. LattcrauuiB ').

Die Zahlen bezeichneii die Seiten; die in Klammern eingeschlossenen Zahlen und Bnchstaben, die

laofeDden Nummern bezw. AbBchnitte; die bochgest eilten Zahlen die Anmerkungen. Namen, die,

ohne zu B&cblichen Erörterungen AnlaB zn geben, lediglich in den Inschriften vorkommen oder

als Fundstellen genannt werden, sind nnr ausnahmsweise berQcksicbtigt.

ÄschguzSer s. Skythen.

Assarhaddon 52 8*.

ÄBBur (Niniveh) im Keiche von Ur 7 f. ; A. (Stadt), Palitst Tnkulti-Niniba I 14; ai^ cliUBche Statue tou A. 78 f.; Blitz aus Goldblech 179 f.

Assurbanabal Ö4ff.

Assumagirabal III 19 ff. ; von A. geb. Kanal vom Gr. Zab nach Kalach-Nimrud 52 ff.

Aesyrischer MnfiuB auf die chald. Keramik 109 (40); a. Inscbriften vorarmen. Herrscher 7^, 61; a. Sprache auf Tontafeln in Kappa- dokien 108 (40), 108'; s. Babylonien.

Auripigment auf Toprakkaläh 61'.

Adad-idri von Damaskus 81 (20), 35 Z. 21,

41 Z. 14 f. Adaanirari (HI) IV»), Statue 45 (24). Adoration in chald. Darstellung 84 ff.; A. der

aufgehenden Sonne auf altbahyl. Siegel-

cylinder 8 ff. akarki, HohhuaB 111 (45). „Alabaster" s. Mannor. Altbabylonische Schrift: Übergangstypos 5. AM 124.

den

Amel(?)-Ea (11), 177. Annalen Tukulti-Ninibs I 14 f.;

Felsenkammem Ai^tis' I 74*. Anzaff, Burganlage 72. Apotheose, altbahyl., des lebenden Herrschers

6(1). Aqntidukt des Schamyram-sny 72. Arame 31 (20), 85 Z. 17. Ardinis, chald. Sonnengott 93 (20). Argana-Bn-Quelle 43 f A^stis I (25) ff. ; A.' I Felsenkammem

von Van 70, 74i; A.-Stele 75, 76 (3). Amienien, Zogangswege 67; A. unter den

Urartäer-Chaldera 66. Armenier, weetbstl. Wanderungen 6 7, 1 24, 1 7 7f.;

Bedeutung ftfr die abendländ. Kunst 74'. Annhaltnng assyrischer und chaldischer Sta-

tnen 78 f. Armring mit Schnitzerei 83 (13). Arzaäkun, ältere HanpUUdt Urar(us 31 (20),

35 Z. 16, 66, 178.

Balnl bei Djeziret-ibn-'Omar 19; Quelle hei B. = Supnat-Quelle 22 Abs. 1, 56; Stelen dortselbst 19 ff., 56(36—38).

Babylonien, Zng Salmanassar's II nach 41; babylonisches Hades-Relief 94 ; Bah. -Assy- risches In der chald. Kunst 83, 89, 105, 122, in der etnwkischen 95 (12); b.-a. Sprache im Ghetiter-Reidi 108^ 123, 179.

Bart s. Haartracht ; B. olympischer Henkelfigur, aMyrimerend 89.

Baumkalt 82 f.

Beil, eisern 102 (29).

Bemalte Vase 116 (53).

Berekynthia 124.

Bewaffnung der Ghalder 101 (29).

1) Herrn cand. phil. U. Lattermann bin ich für die verständnisvolle Anfertigung dieses Verzeichnisses, die er mitten in den Vorbereitungen zu einer wissenschaftlichen Rebe nach Griechen- land durchführte, zu warmem Danke verpflichtet. L.-H.

2) Nach den neuesten Fanden in Assor (Mitt. Dtsch. Or.-Ges. No. 21 S. 35, No. 32 S. 19; Klio VI 3. B84f.) als A IV zu bazeichneu.

166

NAHEN- UND

Bilingoeo, chald.-aaByii8che 6S t.

Bit-Adini 43.

Bithyner 178.

Blattkelch-Hotiy 93 f., 95(20/1); ? 98(24).

Blite-DurBtellimg 80 (8) f., 179,

Boghazkbi, ÄoB^rabimgen 108', Keramik 179.

Bolcen, eiaem- 102 (29).

Borsippa anter Sanherib 50 (SO) f.

BoaseD an Stelen-Sockel 76 (S).

Bronze-OegeoBtände 92 ff., 9Sf

Brflckenbaaten der Chalder 121*.

Bttchse silbern 89 fr.

Büffe]kltlber(?) anf GefkQrand darg. 112 fF.

Bor

■; Bedeutung des Ideogramme 25*.

Burganlagen der Chalder 69, 122.

Bu-ru-^um-Ei 124.

Ohaldaea, Zug Salmanaasar's II nach 41.

Chaldia, Gottheit 85, 88; Tempel auf To- prakkaläh 69, 79; olympiache Nachbildung cbaldischer Darstellung (?) 89.

Cbalder (UrartKer), Einwanderung nach Ar- menien von Westen 66 f., 68, 123, 124, Zeit 66, 124; Wesen des cb. Staates 67. Ch. Kultur 120 ff. ; Konservati rismus 67 f., 122; Beiiehungen zur mykeniacben und kltinauatincben Kultur 68 f., 118 (59) f., 121 f., 121^ 179; kolturelle Beeinflussung durch die AsBfrer 67 ; ch. Burganlagen 69, 122; Architektur 72, 74, 120, Nach- wirknug auf Italien im Hittelalter 74 ; Sknlptmren 76 ff. 89; Darstellnngen cb. (weiblicher) Qottheiteu 64 ff., 86 fr.; rnJUm- lieber Ch.-'rypus 98 (25) f.; Bewafinmig 101 (29); Tnla-Technik 91 f.; Glyptik 81 ff.; ch. Keramik 105 ff., deren aasyr. Beein- flnssDUg 105, 109 (40) ; cb. Tontafeln 105 ff. Cb. Sprache : Verwandtschaft mit Mitanni 123; m. modernen Spr. des Kaukasus 67*; ch. Inschriften- Wesen 67 ; Untergang des ch. Reiches 179 S. a. Kaukasus- Völker.

Chalyber = Cbalder 100(28); Erfinder der Eisenbearbeitang 100 (28) f

Xdlv^ = Bisen od. Stahl (?) 100«.

Cheta,HauptTolkd.„bethitiscben"Gruppel21'.

Chiuai, Wage von 95 (20).

Choraabäd 48.

Dtüa(i!)ni (NaXristaat) 1 5 (6, Z. 6), Anedebnmig nach altassyr. Vorstellung 16;

Damaskus s. Adad-idri.

Deckeikapsel mit Lefze 90 f.

Dehök 47.

Dekorierte TttrBffiinng in Felskammer 72.

Doppelbüchse (?) 90 f.

Dreizack 101 f. Äom. 3.

Dongi I, atbab. KOn. & f. ; D. 11 7, Inschr. 7 1.

Ea 107 (89).

Ea-bant 10.

Eierstabartiges Unster bei Tttrö&bmig chal- discher Feisaulage 72.

Eingänge cbald. FelBanlagen, Konstroktion 70(i)f,

Eingelegte Uosükstdne 78 f.; Uetall in Stein eingelegt 82(11), 83* ; Einlegetechnik in Bronce 9öf., 99(25/6).

ESnwandenmgBwege nach Armenien 67, 123, 123', 178.

Eisen, erstes Auftreten ala Ofibraachametall bei Chaldem und Asayrem 100 f.; un- bearbeitetes E. aus dem Sargon-Palast 101 ; E. in Stein eingelegt 82 (11).

Emaille chaldischcr GefäBftlBe 105.

Etrusker, Herkunft 95'; etrusk. Kandelaber 94 f.

„EnDuch"-Statue von Toprakkaläb 98 (25).

FabrikatioDsmarken^?) auf Vasen 117 (55).

Farh-Adtrag s. Ton-Anitrag.

Farbigkdt der cbald. Architektur und Kl^- kunst 74, 122; der myken. ArchiL 75, 122; der Arch. der italien. Frflhrenaiaaance 74.

Felebanten in Kl.-Aeien und Griechenland 70, 121 ; Feisenf eetung im Euphrat 121 ; Felsen- kammer von Haltuya 57 (39); Felsenfeste Busas' II von Kal'di bei Hazgert 70 ff.

„Fimi0''-Malerei,karischeErfindung I16(e)ff.; „fimiB"artiger Überzog anf GrefURen von ToprakkalSb 118 (60) ff., 179.

Flfigel(?), Fragmente 83'.

Frochtbarkdtsgöttin, cbald. 86, 122.

Oasyr (Kagr) unweit Arhela 50 (29). GefäKe zum Aufhängen 92 f. ; G^äßrand mit

Tierdarstellnng 80 (7), 111 ff. , geriefelt

80 (7), 117. Gefltlgelte Sonnenscheibe 87 ff. Geometrischer Stil, Ursprung 116*. Georgier (Iberer) 86'; Verwandtschaft des

Georgischen m. dem Chaldischen 67'; g.

Charakteristika bei cbald. Broncekopf 86

(15)ff.; g. WeinbebSlter 110 (44); g.

Haartracht 86, 89. Geschlechtslosigkeit chald. GSttemamen 85.

Oetriebena Goldarbrit 84 (IS), 124*.

Gewicht ans Stein 82 (12) f.

Oitgomiä, solarer Charakter 10 f., 10^ 177.

Gek-täpH bei Urmia 8.

Goldblech getrieben 84 ff„ 179; Ooldring

am Bilb. BHchsendeckel 90; GoldnAgel-Be-

Bchlag 90. Goldflchmied- Werkzeug 86, 89 ff. Gordion, Beziehungen iw. der gord. und chald.

Keramik 119 f, 124, 179. Götter auf Tieren 57 f.; angebetete Gottheit

mit Pdonse in der Hand 84, 86, 179;

cbald. GSttinnen 84 ff. Greif aU Thronfuil 96 (22) £ Grandwaaserleitungen, chaldische 84 (III). Gimgann(m), altbal^l, König 7. Gürtelbteche, kankasiscbe ISS. Gntiäer 12 (3). Gwär 49.

Haartracht in der chald. nnd assyr. Plastik

78, 79; georgische 86, 89. Kadearelief, babylonisches, 94. HalysBchlacht 178. Hamat s. Ir^nlini.

Halskette babyl-assyrischer Figuren 79. Hammurabi als Adorant 85 ; H.'s Gesetz 86, 65'. HSnde ans Gips, als Weibegaben (?) 81 (9/10). Hazeh a. Oasyr (Kasr). Heilige BSune 82 f. Henkelfignren 89. Henkelkrftge und -kannen 103 (33/4) f., 109

(41) f. Herrsch erknlt, altbabylonischer 6, 6'. „Hetbitiscbe"V!)lker8cbaftea 12 1^ Darstellung

T. Göttern auf Thieren nrsprilDglich he-

tfaitisch 58. Hieroglypbische Zeichen auf Bronce-Schale

100(28), 108(40)f.; auf Tontafel 108(40)f.,

179; Herkunft d. kleinas. Hier. 178. ^irusi, HobbnaS 112; Unterteilungen 112. Hockender Löwe (od. Affe?) als Wappen od.

Feldzeichen 11. Hallen BUB Ton für Kontrakte 107 (39). Jarymdja 14 f., 27'. Ibca«r = Geoigier, wo s. Inhallsbezdehnung anf Pitboi von Toprak-

kaläh 111. Initiale, zur Geschichte der 74'. Inschriften-Wesen, chald. 67, 75 f., 76 (3);

chald. L-Stelen CS f., 75 f. lonier, Mischung mit Kareru 68.

167

Ir^nlini von Hamat 31 (20), 35 Z. 21.

Ischgozäer s. Skythen.

IStar-Darstellungen 85 f. ; I.-Tempel in Nini-

veb 14*. Italien und Assyrien 89, 95. Izoly 4S'.

KAK. ZI, Feldlager 50 (29).

Kalach, Nordwest-Palast Assuma^irabalsin 28

(10) f.; Stofenturm 24(10), 26(13— 17)ff.,

27'; Palast Salmanassars H 26 (12), 31

(18); s. Tigris, vgl a. Harmor. Kalakentei Kultur 12S. Eamares-Ware 116 (e) f. Kanal vom Gr. Zab nach Kalacfa-Nirorud

52 ff. ; alter Durchstich Assumasirabals HI,

SpSterer Assarhaddons 5S f. Kandelaber, chald. 93 ff. ; etmsk. 94 f. Kannen ans Brouce nnd aus Ton 104 (33/4),

8. a. Henkelkaimen. Karer anf Kreta 75; Blutmiscbung der K.

und lonier 68; k. Felsengr&her 121;

„Karer"-Gmppe 121^[ „Kariscbes" in der

myken. Kultur 68. Kar-Tnkulti-Ninib 14 f.. 15'. Kasr (Gasyr) unweit Arbela 50 (29). Kastalia 121. xawäxijg 10, 177. Kaukasus- Völker, Beziehungen zw. K.-V.n

und Chaldem 92 (16) 101 f., Anm. 3; kau- kasische Steinkistengräber 101 f. Anm. 3.

8. a. Gurtelbleche, Kalakent Kelischin, Bitingne von 64 (49). Kerub auf KandelaberfuB 93 f. Keule als Attribut des Sonnengottes 10;

lange Stabk.(?) als Attr. Ea-banis 10. Kimmerier, Wanderungen 124, 178. Kir^i, Land 15 f. (6, Z. 7), 56. Klauen als Endigungen von Kaudelaberfäften

93 (20). Kleeblatt-Mündung 116(53), 118(60). Klepshydra-Treppe 121^ Knochen geschnitzt 83 (13); Pfeilspitzen aus

K. 101 (29). Knospenband 84 (14). KuOBsos, kariscb-kretische Gmndschicht des

Palasten 68^; Tontafeln 109. Knubben an Stelensockel 76 (3), au Vase

116 (53). Kolosse von Nimnid 25 f. „König der vier Weltgegenden" 7, vgl. 177. Künigsbilder auf Stelen 19 (8). 56 (36), bei

168

MAHRN- UND SICHVERZEICHNISSB.

Felsinachr. 17(6), 31(20), 38(22); auf

den Beliefa von Haltaija 57 ff. Kontrakte in Höllen (Ton) 107 (39). KQpwB-8ee, Feste im 121. Kretische Kultnr, Kltere, karisch 68, 75; kr.

Palftste 122; kr. Analogen zu Schilden

V, Toprakkaläh 100(27), 122. Kummuch 121«, 124. Kybele 86, 122.

Kjklopiaches Mauerwerk der Chalder 72, 121'. XiäxiMif; 100'.

Attßffccw86q, Zeiiq A. 122. Lampen(?) 104 (35). Le&e an Bfichsendeckel 90 f. Lichtschachte beim „Ne:ab"-Tannel 53. K-«ä statt K-'-e5 33». Lötstift? ans Bronce 92^. Löiren(?]-Darstellangeuauf Oeßtfirand 112ff. Lulubtter 111

Mfi, Göttin 86, 122.

-ma „wenn" 35 ad Z. 10 f.

Ma^zin von Toprakkaläh 69.

MannSer 106, 123.

Männlicher Chalder-Typus 98 (25) f.

Maltaiya, Skulpturen von 57 ff.

Marmor, weiß mit dunklen Adern 24.

Haßbezeichnung in Zahlenliste 107 (37); aof

Tongefäßen 109(40), 111 ff., 117(55). Mattmalerei 116(53), 122. Medaillon ans Goldblech 84 ff., 179. Menschen-Darstellung, gedrungen 11- Menuas-Kanal s. Scbamyram-sny. Menuaa' Bauten 72.

Metall-Einlagen in Stein 81 (11), 83', 122. Mit« von MuBku = Midas von Phrygien 124. Mitannäer zu den „Hethitern" gehörig 121*. Mitanni-Sprache, Verwandtschaft mit dem Chal-

dischen 123. Mosaiken von Toprakkaläh 72 (2) ff Moscher, west-östl. Wanderung 67, 123, 124;

M. zu den Hethitern " gehörig 121^;

M. und Iberer 86^ Mniiili, Name eines Chetakünigs ^ Mvif-

tSikoq 121«. Mykenische Knllur 68 ; Beziehungen der chald.

zur myk. u. kleinas. K. 68 f., !I8 (59) f.,

121 f., 122», 179.

NaM-Länder auf Stele von Babil 56; Aus- dehnung nach Sttden 22 (8) ; Züge Tiglat- pilesere I 16, 66, Salmanasssr's II 43 f;

Meer von NaXri bei Satmanasear II ^

Van-See 66, 177. Netzwerk als Flächendekoration auf Silber 89 ff. Neuassyrische Schrift, ältere 45 (25). Ngfib B. Kanal

Nibnr (Gebirge) auf Stele von Babil 56. Nimrud s. Kalach. Ninib-Tempei 23 (10) f., 29'. NIN. IB zu

lesen Nin-rag(?) 12*. Niniveh im Reiche von Ur 7 f. ; lätar-Tempel

14*; Material der Skulpturen s. Marmor. Nftr-Adad, Scheich von Dagara 50 (29).

„Obere Höhle" nahe dem Tigristunnel 38 (22),

42 (23). Obüdias, Scherben und Mesaer 101 (29). Opferniflche auf dem Vanfelsen 63. Opferstein 76".

Opfertiache aof Kreta und in Van 121. Orientalisches in der etrusk. Kunst 95 (20).

Pa-ha-ia-^tt-U (od. -Jjm) 83 (13).

PanamyeB := Panaromfi 121*.

paiari, im Ghaldtechen obsolet = „Stadt" 123,

123'. Pfeile 102(29); Peilspitzen 101 (29) f. Pflanze in der Hand chal di scher Ootthmt 84, 86. Pflugschar, eisern 102(29). Phaistos, karisch-kretische Grundschicht des

Palastes 68^ 121 f., 122". Phrygien, Bevölkerung 124; Völkei^Bewe-

gung 124; von den Moachem besetzt 124. Pithoi 110 ff.

Pfitara, lykiache Stadt 123. Pnyx 121.

Polychromie s. Farbigkeit Pontische Königsgräber, Herkunft des Bond-

bogens 71. Pteria 123.

Quaderbau, voraimeniBcher (Sardursburg) 61. Quellenkultus, modernes Fortleben 20.

Raubtier-Darstellungen (Löwen?) auf GeföB- rand 112 ff; R.-Köpfe 113(52), 115.

Räucher-Altar(?) 93 (20).

Relief und Metalleinlage auf demselben St^ 81 (ll)f

Rhea 86, 122.

Ring an Stange 102 (30-32) £

Ringsteine in FuQboden-Mosaiken von To- prakkaläh 73 f

ri^ipfu, „Bauwerk" 30.

KAHEN- UND 8ACHVKItZEICHNia81f.

169

RosetteD-Hotiv in der chald. Knust 74, 122*; sonst 122*.

Simdbogeii-Eiiigang bei FelBaolage 70 [1}-

BuBBs' I BIliDgue von TopzanK 64 (50); R I BegrflDder der Anlage traf Toprak- kalÄh J78f.j ProviB. Tempel von Toprak- kalttb 69; R-Bee 8S (III). KuBaa II 67, R'b II Fekenfeste von Kal'ali bei Mazgert B^ngang 70 (1), Kammern 72, Inschrift 70*; Bri^ des Königs Sagaataras anR II 105 (36). Rnsas-Stadt im nördl. Chaldia 106. R III 67, 179.

BnBlond nnter der Nacbwiriiung altorien- talischer KnltDT 92.

RoBtika-Technik des chald. Steinhaus 72.

Sagastaroa, König von I%igalQ(s), dem nörd- lichsten cheldiscben Vasallenstaat lOä f. Salmanassar II 26 ff. ; S. III 45 ff., Kttmpfe

mit Argistis I 47, 177. Samai-iln, Tnrtan nnter Salmanassar III 45

(25) f., 177. Sanberib 49 ff. Ssrdnr I nnd 8. II 68* ; Bui^ am Vansee und

Inschriften 61 ff. (vgl. „C^fernische"), 72.

8. UI 46. 8. IV 179. Sargon II 48 f.

&nle, Tbronsessel-Faß 97; 179. Schale aus Bronce 100(28); Schalen oder

Näpfe mit dnrchlochtem HittelsCeg 104 (35). Schamyram-auy (MennaB- Kanal) 72, 83(111). Scbaomflnze, goldene 84 (14) Schemel-Motiv als Umrahmimg 1 1. SchifisprozesBion 107 (39). Schild s. Weibescbild; Schilde anf Relief von

Charpnt 60 f Schnitzerei in Knochen 83 (13). Schnoromament 1 1 1 ff. Scbrifl, altbabyloniscbe vom Übergangstypns 5 ;

neoasayrische, Kltere 45 (25). Schwanes Meer bekannt z. Z. Tiglatpilesers I

16. Schwefelsilber in Büchse 91 f Siegel- Abdrücke auf Kontrakthttllen 107 (39). Siegel-Cylinder, altbaby Ionische 9'~* ; Lajard,

Cnlte de Mithre, pl, XVIII N. 4: 10«, Silber-Büchse 89 ff.; -Tiegel 92(17). Skulpturen, chaldische 76 ff. Skytheneinfall 179. Sonnenaufgang auf altbaby Ion .Siegelcy linder 8ff.

Sonnenscheibe, gefifigelt« 87 ff.

Speerapitaen 101 (29) f.

SpiUbeclier 110 (42).

Statue von Assnr, archiüsche 78 f

SteinkiBten-Gräher in G&k-täpä bd Urmia 6.

Steinskulptur mit Metalleinlage 81 (11) f.; Steineinlagen (?) 83<, 96, 99 (25/6).

Stelen-Sockel von Hassan-Karah 76 (3).

Staingewicbt 82 (12) f.

Stier mit Menscbenkopf auf Kandelaberfuß 93 (20) ; geflügelt, mit Menschenarmen, als Tbronfnß 96 f. ;Stier-Gmppe, Belief 99(26).

Sdft (Lotst?) aus Bronce 92 (18), 92*.

Stufengewand ans xawixiiq 10, 177.

Stnfentnrm von Kalach 24 (10), 26 (13— 17)ff.

Snpani (Sophene) und die „Tigrisquelle" 44,

Sapnat-Qudle 19 (8), nicht = Tigristunnel 31 (20—23); = Quelle bei Babil 22, 56 (36—38); die Stelen von der S.-Q. 56.

Syrische Koalition gegen Salmanassar II 34 f., 40 f., 42 f.

Tatze (Hand?) ausTon Säum asirabal III) 28 f.

Tetebas s. Teänb.

Tempel von Toprakkaltth ans dem VII. Jh.

67 ; itfosaiken 72 (2) ff. Tempelgnt im Königspalast 24 (10). Tesub, Gott 122, T. = Völker 122'. Täemman von Elam 55 (35). Thrakisch-phrygische Einwanderung in KL-

Asien 123 f., 178. ThronfUße von Bronce 95 ff. Thyner 178.

Tibarener, west-Östl. Wanderung 67, Tiegel 92(17), 110(43). Tier des Ea 107 (39); T.-Bkulpturen als

Randverzienmg von Gewissen 80(7), 111 ff. Tiglatpileser I 15 ff.; Natri-Feldzüge 16,66,

Siegesinschrift v. Ynngaln 15 (6) f ; Rellef-

bild am Hgristnnnel 17 f.; gegen Alz! n.

Buruhumzi 124.— T. (III) IV') 67. Hgris einst unmittelbar an Kalach und Ninive

vorbeifließend 27 '; T.-Quellen 43 f. Tigris-Tunnel 22 (8), Sl (20—23), 43f.;

Inschrift und Relief hild Tiglatpilesers I

16 (7) ff., Salmanassara II 31 (20^23) ff". Ton- Auftrag, rot, poliert, auf Vasen 118 ff.,

122, 179; glänzender T.-A. auf kretiachen

Vasen 120, 122. Toprakkaläh bei Van 65, 67 ff., Beginn der

1) 8o nach den neuesten Funden in Assur, Hitt. D. Or.-Ges. No. l

llibudluisB i. K. Gu. i. Win. in G«tUiig«i PhU.-klil. Kl. H. F. Band t.t.

3. 19, Klio VI 634.

170

Bededlang unter Rasae I 67, 178 f. ; Unter-

gADg der Btu^ 179. TopaauK, Bilingue RuBas' I von, 64 (50). Torso von Van 76 ff., Zeit 79. „Tot«Dhan8" anf ToprakkaUh 69; „Toten-

kammera" a. d. Vanfeleeo 70 (Ij. Tracht, BSBTriet^e 11. Treren, Wandening 178. Taklat-Ninib od. Tuknlti-Ninib I 12ff.; An-

nalen 14 f.; Palast in Abbot 14; Kar-Tn-

kulti-N. 14 f. T.-N. II 31 (20). Tnla- Arbelt, nrspiäagl.cbald.TecIinik 9 1 f., 1 22. Tnmmi, nUd Östlichstes der Naüri-Länder 66. Tflröfbnng in Felskammer, dekoriert 72. Urartaer s. Chalder. ürarfn 25, 46; erstes Auftreten des Namens

ib, 66; Untergang des Reiches 179. Urmia-See s. Zamna. Üt-napiitim 11, 177.

Van-See 66 Abs. 4, 178; Vordringen der

Chalder zum 66. Vase, bemalte 116 (öS). Vei^ldete Broncestatuette 98 (25). „Vier Woltgegenden" 7, 177. Vogel-Darstellungen anf bemalter Vase 116

(58); V.-Kopf bei Greif 96 (22) f.

NAMEIf- VSD SACHVEBZEICSmSSK.

Vorhang-Motiv (?) 85'. „Vorratsranm" von ToprakkalSh 69.

Wagen ans Bronce, Kultgerät 93'.

Wage ans Cbinsi 95 (20).

Wasser-BeBcbwörung(?) 59 (43) f.

Wasaervogel-Kopf als Griff 95 (20).

Weibliche Gottheiten der Chalder 84 ff., 86 ff. ; babj'lon -assyr. Daretellnng weiblicher Gott- heiten 85 f.

Weiheflcbilde 99 f., 122.

WeBtkleinasiatisohe Knltur 68, 179.

Wiederkäuer, Darstellung auf GeteQrand 80 (7), 113, 115.

Xisuthros 177.

Zab, großer 49 (29), 53 (33).

Zackenkranz (Blattkelch?) 98(24).

Zahlenliste 107 (37), 179.

Zahlpunkte 109 (40), 111, 117 (55).

Zamua: d. „Meer des Landes Zamna unseres Hauses", d. i. der Urmia-See, s. bes. 34* (Balawat Col. II 2) sowie S. 34/35 (20: Tgr. 2) Z. 18 verglichen mit Z. 15 und S. 40/41 (22: Tgr. 4) Z. 9/10 vergl. m. Z. 5.

zi^knrrat s. Stufentumi.

2. Znm dritten Abschnitt.

Ton C. F. LehniBUB-Haipt.

Der Artikal al ist bei der alphabetischen Einreihung nicht berücksichtigt, Allah nicht ad worden ; Titel und Beinamen sind regelmäßig nur berücksichtigt, soweit sie im Text erörtert werden. I XY: Zitate aus dem Wortlaute der Inschriften No, 1 16 in der deutschen Übersetzung. (A), (B), (C) desgl. aus den drei Niebuhr'schen Inschriften „zu No. 3". M. Maiyfi^riqln. S. = Sobn. Die hochgestellten arabischen Ziffern bezeichnen die Anmerkungen.

AbägS, mongolischer Ilchan von Persien 160.

Abhasiden 130, 146.

'Abd al-Wäbid, Abu -1 ^JasMi 'A. al-W.. S.

d. Muhammad, Richter (III) 132. Abu l-'alä', S. d. Abu l-fath, Steinmeta (V)

139. AbQ 'All al-I^asan: 1) S. d. Uarwän, regiert

in Uisn-Kaifä, Amid und M.; in Amtd

ermordet 128. 2) S. d. 'AU, lÜchter (C)

Abu Bakr, Aiyubide, i Abu Bakr, Ortokide s aint l-fa4n'a 150.

. Muhammad. Ni^äm al-d!n.

Abu 1-fath s. Müsä, Abu U'ala.

Abu l-U^tb s. Ahmad.

Abu -1 IJasan: 1) Merwanide s. Muhammad,

2) Richter s. 'Abd al-Wäbid. Abu Nagr s. Ahmed, obu l-qa«im 150 sub 1, 2. Abu 1-Qäsim s. Na^r.

Abulustain, Landschaft in Kappadokien 132. ahü man$üT 150 sub 5 n. 7. Abu Mansur Sa'id s. Sa'id. Accise, Abschaffung der 140. Adalia 144i Abs. 4. al-'ndil 8. al-'älim, al-tnalik.

.\'&hI':n- üsd s&chverzeichkisse.

171

at-'adl 8. mti^i.

Ahmad; 1) SaM al-din Na^r al-datila Abu Na^r Atunad, Merwamde, Bmder d. Abu MaDBQr 129 ff., hemcbt nud baut in M. (UI) 129 f., 130 Abs. 1, undinAmid(A, B) 131; RegierungsantrittiHerrechafUibereich, segenft- reich« B^., Tod 130 Abs. 1 ; Oberbemi 1301. _ 2j <j2z al-din Abu l-Qäritb Abmad, Ortokide 1 43 Anm., 146 Anm.

Ägypten 135, fig. Inschriften 160^.

Aiyüb: der erste A., Vater d. Saladin (134) und d. Abu Bakr Muhammad (V) 138, stirbt in Kairo 139.

Aiyüb: Malik Auhad Nadjm al-dln Aiyüb, herracht and baut in M. (IV) 133, 132, 134, 137», 140; Oberherr 135 f.; Sonnen- und Löwen-Wappen 135 f.. 137, 138.

Aiyubiden in M. 126, 132, 134, 137/141.

Aiyubiden-Naschi 137, 138, 140, 147 Abs. 2, 153 (154), 155.

'tdä yaäai 154.

'AU, S. d. Atmad (A) 131.

Almobaden 1S5*.

ai-'äUm at-'äda (IV) 136*.

<ü-avhad oder al-amdjad (IV] 133, 133*, 136.

al-anäm s. na^r.

olp 150 snb 6; o^ gä^ 150 sub 1, 3, 4.

Alpi: Nadjm al-din Alpl, Ortokide, betrscht fiberM. 134, 136; Verhältnis zn d. Seld- jukiden-Sultanen 136*.

Al^bä B. Abu Sa'id.

Ämid 125, 126, 128, 130/2, 135, 137, 143'; Maaem und Inschriften 132', 146 fi., 146*, 147', 151'; Tflrme der Mauern (X) 146 ff., 146», ]47>; Wappen y. A. 151'.

amir at-muminln s. mauM, na^tr, nä^r,

'Anqft, Vogel 152 Abs. 1 d. Anm.

Araber: „Sultan d. A. n. Perser" (V) 138.

Architekten, christliche unter muslimischen Herrschern 148», 152'.

Argün Aqä (Agä) , Emir; unter den Ilchanen Hulagü und Abäga Statthalter v. Choraflän etc. 159, 160; Kinder 160', s. Töcbter an Prinzen kiinigl. Geblütes ver- mählt 160; s. Tod 160, 160*.

Annenien (X) 149, 148; „Kbnig der Ar- menier", aehäh arman (V) 138, specieller Titel der Atabeke tob Chilat 139, 139', streng zu unterscheiden von „Sultan von Diyärbakr, Kleinasien und Armenien" 150f. Anm. S a. E. „König (mcdik) der Länder Kleinasien und Armenien" (X) 153.

ArmHi» (armen.) ^ 'Imäd td-dtn 144 Anm. 1

Abs. 1. Arteniden 151.

Aizindjan nnter d. Mengutscbekiden 166 f. atäbak a. quäug, fugriUikln, yäkäbak. Atabeke 135, 136, 143, 150, Titulatur 8. 150;

A.- Inschriften auf KupfergefKßen 150". An^ad: Malik A. s. Aiyüb. Auswahl der „Prinzesnunen", Titel 159*. Azarbaidjän 149, 158, 160*.

Baalbek 150 sub 1.

Bäb al-mar'a „Tor der Frau", Bäb al-fa- radj „Tor der wtiteo oder schönen Aus- sicht", älterer tind späterer Name des v. d. Arabern in die Untermauer v. M. ge- brochenen Nordtores (V) 138.

Bäbä (I) 127.

Backsteinbau 158.

Bahräm : Malik Sa'id Fachr al-din Babräm- schah, Mengntschekide, Vater der Türan 156, 156', 157; Inschr. in Kirsohahr 157'.

Baiburt 125, 126, 152 fF,, 152», 153'; zu T^- grils Besitzungen gehörig 154; unter d. Hengutschekiden 156, 156', 157; Oitadelle und Inschriften (No. 11, 12, 12 bis, 13) 152 ff.

bak s. qutlug.

Bakr s. Abu Bakr.

Balak ihn Bahräm, Vetter Däwnd's, herrscht über Charpnt Ul' Abs. 1.

Bänü Mangntschak s. Mengutscbekiden.

Baumwolle (VI) 140.

Blattwei k in den Schäften bd Mobüiar- Inscbriften 157.

Borten-Inschrift 155.

Bosra 150 snb 7.

Broncener Spiegel mit Inschrift des Nur al- din Urtuq-scbäh 145 Anm.; broncene Platte m. Doppeladler 152 Abs. 1 d. Anm.

BulgäQ-chätän, Enkelin d. Argnn Agä 160'.

Bunte emaillierte Fliesen 160*.

Buriden-Atabeke 150,150».

Buyiden 128', 130».

Cairo s. Kairo. Gastellum Saidae

144' Abs. 2. ChaHfe(n) 127 f. Anm. 6, 130', 135». Aäli^at al-dunyä tctd-din, Titel d. Königin

Turän (No. 13) 156, 157. Charpnt 125, 126, 137»; unter den Orto-

: Qisn Ziyäd ^ Charput

XAMKN- DND BACflVEIUSEIOBMSSS

178

kiden 142, 144 t. Anm., 145 Änm., 146 146 Anm.; unter eiaem Prtifekten des Sflldjukiden-Sultana I44'Ab8.4 ;mtielimi8ehe OescMchte und Arcbftologie 144' Abs. 1; ^ 9i?n Zijäd (coatellnm Saidae) 144' Abs. 2; Inschriften 142 ff. (Nr. 9), 146 Abs. 2, 152*. 179, Thu(e)rm(e) 179.

AAtün, Prinzeswn 159.

al-Chidr, Ortokide, 8. d, Ni?äin al-din{?) Ibrahim 145 Anm., 146 Anm.

Chilät 139, 179; Belagerungen n.Erobeningen 139'; s. a. Atabeke.

Christliche Architekten unter maelimi sehen Herrschern 148^ 152'; ehr. Lohnarbeiter d. Krenzfahrerzeit 157.

(Ausrou Iran (X) 149, 150 sub 1.

Damascos 150 sub 5/6.

bäwnd, Ortokide t. Hisn-Eaifä, Vater d.

Fachr al-din Qara-arslän 143; herrscht in

Charpat 134*, in M. 144 Anm. 1 Abs. 1 ;

Genealoge (IX, X) 143, 149. Delikatessen (VI) 140. Din-Beiname 136, 136*. Divri^ 152 Abs. 1 d Anm., 156 Abs. 3,

157». Diyär Bakr 130 ; „Snltan v. D." (X) 149. Dja'far (V) 138. djahän B, pahlavän. iSjafaftn-scbäh, 8. d. Tngnl-schäh 1 53 ; Mtinsen

154'. DjaElra 130, 150 sub 2. Doppeladler als Wappen 151, 151 f. Anm. 1. Doppelgr^f 152 Abs. 1 d. Anm. Dan^a-FoTm des Din-Beinamens 136. ai-dtMyä loal-djn, Beinamen auf 1S6'.

Emaillierte Fayenceplatten 159; e. Fliesen

160, 160*. Emir (amlr, al-umarä^ (A, B) 131, (C) 132,

(IX) 142, (XV) 159, 160; s. moltft, tUl§iT,

naf(r. Enemm, unter T*iS"l'Bch!Üi u. Djahän-schäh

153, 153'; Moschee v. E. 152 Abs. 1 d.

Anm. Enlope 139. ByB Badan, Turm d. Stadtmauer v, Amid

146, 148», 149, 150, 15l, 151», 152*.

Fachr aI-dIn,Mengnt8chekide,B. Bahram-schäh. Fachr al-dln Qora-arslän, vierter Ortokide

von ^9n-Kaifä, herrscht fiber und bant in Charpnt (IX) 1421, 144, 145 Anm., 150*; 8obn des Däwud, Freund und Ver- bündeter des Atabeks Nllr al-dln Ma^üd 143; Genealoge I IX, X) 143, 149,-Regifr- mngsieit 142^ 143*: Mttnuen 143', 146'; B Tod 143'; se. Nachkommen 145 Anm.

fadtr at-malük toat-$ab^n 151 Anm.; f. al- mnia(?) 129».

faiak td-ma'm (X) 147, 151 Anm.

al-fa4ä'il B. ab» l-fa^'ä.

al-farädj s. Bab.

Farbstoff (VI) 140.

Fnrkin s. Maiyäiäriqin.

Abu 1-fftth B. MübR.

Fatimideu 128 Anm., 146 ; Fatimiden-Enfi 128.

Fayenceplatteu, emiülliert 159, 160.

fl mlaya 132', 154.

Fliesen, emailliert 160, 160^

Frobnarbeiter, christliche 167.

GäzRn, Bchän von Persien 160.

gäXl s. oJp.

GfUI: Malik Mu^ffar Schihäb a1-dla Qftri, Aiyubide, Bruder des AiTÜb nnd des Müsä, herrscht in M. 134, ba&t dort 133 f. Anm. 4 a. E.; s. Tod 141'.

Gemüse (VI) 140>.

Gesims 160; dekoriert 155.

Getrtluk (VI) 140; sfiße Getrinke 140>.

Getreidemessen (VI) 140.

Graben 129'.

Qrabknppel (No. 15) 159, 160.

„Grammatiker, d " (at-garfi) s Johannes.

Greif 151, vgl. a. Doppelgreif; Doppeladler.

Großvasallen (der 8eldjnkiden-8ultane bezw. derAbba8iden-od.Fatimiden-Chalifen)145f.

al-Päkim. Chaiif 1271 Anm. 6, 128»

Hamdaniden 129.

Abu 1-IJärith s. Ahmad.

al-^asan: 1) Bnyide in Hosul 128*, 2) s.

Abu 'Ali. Abu 1-H. s. 'Abd al-Wä^d,

Muhammad. Abä .... al~^Bsan, 8.

des'Uuhamraad, Itichter (UI) 129. „Helfer der (ganzen) Menschheit" (IX) 142'. „Hethitische Ecke", d. i. der Strich zw. Uosnl

u. Qonia, 137*. IJisn-Kftifä 128, 143. ^i^n Ziyäd = Cbarput 144' Abs. 2. Hofmarschall (Majordomos) als Amtstitel 155,

NAHKN- UND S&CHVERZRICaKlSSE.

173

Hnroakop 186.

Hulä|rfl(-C3iBn), nchaD von Pereien 160.

al-IJu»aiii (I) 127.

Qasäm al'din b. Umnrtäsch a. Yoluq-arslän.

Ibrahim: Ni^am ai-dTn(?) ] Anm. Bub 2 Abe. 2.

Ortokido 145

Jernsalem, Inschriften des Cbalifen al-Häkim in J. 128*.

ifticAär äl-muiük tBtü-Mlälln 151 Änm.

Ikonographik, nnulimiticlie 137 j chriatl. I. auf Ortokideninttnzen n. gleichseitigen Kapfer- gerttten 152^

Dchane 135*, 158, 159^ 160; Denkmäler der I, in Aaarbaidjän 160*.

IlgäzI:l)NadjiDal-dInIlgMi,Ortokide, herrscht Ober M. 134; 2) Qntb al-dia Hgäzi, Or- tokide, 8. d Alpl dosel. 134.

'Imad al-din = armen. ArmtOn 144 Anm. 1 Abs. 1.

'Imäd al-din Abu Bakr, Ortokide, 8. des Fachr al-dln und Bruder des Mniammad, gründet in Gharput eine kleine Dynastie 144' Abi. 1, 2; diese wird en(setzt durch Snltan Kaiqubadh. I, herrscht aber an an- derer Stelle weiter Abs. 4 der Anm. 1 auf 8. 144 f.} sdne Nachkommen 145 Anm.

inändj, HirkischBT Titel 151.

„Involutio" im Arabischen J42'.

Johannee oder Tahyä(?), Name eines Archi- tekten 148*, m. d. Beinamen al-?arfi „der Grammatiker" 148 f. Anm. 3, 150.

Irün e. dmarau.

al-ialäm s. ruh», su^n.

Iez al-d)D s. A^mad.

Kmchnsran H, Snltan, s. Wappen 136*.

Kaifä a. ^isn-Kaifä.

Kairo: Chalif al-IJäkim in K. 127 t. Anm. 6,

128*; der erste Aiyüb stirbt in K. 139;

Citadelle 152 Anm.; Knfi in K.. 128*. Kaikäwüs I, Seldjukide 152, 154. Küqnbädh I erobert Gharput 144' Abs 2,

153'. Kämil 8. Hnbammad. Kappadokien 153. K«se (VI) 140. Kirschahr 157'.

Kleinasien 135, (X) 149, {XI) 153, 157. KoransprUche 1S5.

Köinischabr 125, 158.

Kragsteine 138.

Krenzfahreraeit 157.

Knfi (E^enschrifl) : einfaches K 127, 142, blähendes sog. fatimidisches K. 127, 128'', ISO, 185, 186, 187; dekoratives K. 128'^ in Ägypten zugleich mit dem Naschi erschei- nend 135*; quadratisches K. 160; K und Naschi in Mesopamien 185; K. und N. in derselben hist. Inschrift (Xo. 4) 136, 137*; Fortdauer des K., als in Nordsyiien schon N. eingeführt war 143; Kufische Varietäten 148*. Zeratürte knfische (?) Inschrift (über No. 15) 160.

Kunstfonnen, persische 160,

Knpfergefftße mit Inschriften der Buyiden- und Zengiden-Atabeke 150*. K.-Geräte m. chriatl. Ikonographik 152; K.-G. der s. g. Mosul-Schule 157.

Knppelbedeckte Rotunde, persischer Grabmal- typua 158, 159'.

Lasttiere, Markt der (VI) 140.

Löwe bezw. 2 Löwen als Wappen 135, 136';

an d. Burg y. Gharput 146; schreitende

L. an Ortolüdeninschr. in Amid 151. Lulu', 1) Atabek in Mosnl 150, 152; 2) höherer

Beamter (HoAnarschall) des Togi^l-schäh

(XI, Xn) 153, 154, 155.

(Abu l-)ma'äll s. al-Mufaddal.

Ma^müd, Atabeke dieses Namens 1) in Da- mascns 150 sub 6; 2) in Djazira 150 sub 2; 3) N. al-dln M. 135, 186, 143.

Ma^Üd : Malik S&U^ Nä^ir al-dtn Maljmüd, Ortokide, Erbauer der 2 Tfiime Evli Badan n, Yedi Qardäsch in Ämid (X) 146 ff., 150^; Besitzungen in Kleinaeieu und Armenien 150 f. Anm- 3; Nachfolger s. Vaters Mu- hammad, Regierungszeit, Kriege, Oberherrn 152; t Temifeu als Philosoph und Ketzer 152.

Ua^müd, 8eldjukiden-8nltan 184'.

Maiyäfäriqln 125, 126, J28, 131*, 132, 134, 138; Inschriften 126/146; L u. Bauten d. Merwaniden in M. und in Amid 127/132; Beherrscher v. 515—658 H. (1121—1260 p. G.) 134; Mongolische Belagerung 133*, 184;IundBflutend.Aiyubiden 132/142.— Muslimische Geschichte u. Archäologie von

174

M. 126», 129», 131* (Besuch des per». Beisenden Nä^iii Chnsraii), 183 f. Audi. 4 &. E Friihere Beridite Aber die Stadt- mBaem, sowie üb. Reparaturen n. Nenbauten daran 130 Abs. 1, 131*, 133 f. Anm, 4 a. E., 137*; g^enwärtiger Znstand der Maaem 126'. Moschee, von G&zi er- baut 126^ 178; Banlika 178. Noidtor 8. Bftb.

Hajordomos (Hofmarschall) als Amt^titel 155, 155»,

Malatia 186^

al-Halib al-'Adil: s. Mnhammad.

ai-malik al-'älim al''ädii 136, 146*; al-m. ol- fälih a/-o. al-a (X) 149; al-maiika al-'ndOa 156; al-m. al-mu'aiyad 131^

Malik Aahad s. Aiyüb.

MaUk-Beinomo 136*.

Malik Kämil s. Motiaminad.

Malik Mn'a^atn s. Togril.

Malik Mu^KEFar s. G-äzi.

Malik Sa'id s, Bahräm.

Malik Sätih s. Mahmud.

Malik-Titel 146, 146«, 155 Abs. 1, 157^

nialiifc ai-umarä' 150^.

rnanaUr b. abit manfür, al tattaiyad.

(Abu) Mansür b. Sa'id.

Har'a s. Bäb.

Maräga 160*.

Mardin 135^ 144> Abs. 2.

MarktpoIizeiTerordnnng (No. 6) 140.

Marokko 135*.

MarwÄn 128, (A, B) 131.

Has'Dd, Seldjnkide, S. Qilidj-arslSn's I, Vater Q.-a's 11 (XI) 153, (XII) 154.

Mawdnd, Ortokide, 8. d. Matunüd 151' Abs. 2.

Manem b. Amid, Maijäfäriqin.

matdö am}r al mummln (Ilj 127^

matdätiä al-8ulfän (X) 145 Abs. 2 d. Anm.; 149, 150*.

MauBolenm 158.

Mengelitekiu, Tochter des At^n Agä 160'.

HeDgntschekiden (Banü MangutBchak), kleine, AndDdjäQ und d. angrenzenden Landstriche incl. Eküburt beboTscheude Dynastie 155, 156, 157; Geschiebte 156'.

Menschliche (?) Gestalt bei Insclunft 137.

Merwaniden 126/130; huldigen zeitweilig den Fatimiden 128 Anm. No. 2, No. 3, A, B, C ^ einzige bisher bekannte mer-

XAIIEN- J3SD SACHVEBZeiCRXIS.'JE.

wanidische Inschriften 132. 6. a. Ahmad, Sa'id.

Mesopotamien 135, 140, 14t^

MiniBterfamitie unter den üchanen 159*.

Mittelsyrien 135.

MobiliarinBchrifteu 127.

Mongolen belagern M. 133* 134.

Monumentalschrift 1S5.

MoBcheen a. Divigri, Erzenun, Kairo, Maiyä- fariqin.

MoBul 187, 150 Bub 8, 4, 147»; „Moaul- Schule", Kupferne Geräte der 157.

Mn'ü^d al-daula s. Na^r.

ol-mw'atyad id-mu^ffar al-man§Sr 146.

al-mu'azzam, Epitheton des Monats Samadiän in ägypt Inschriften 160'.

al-mubärak, charakteristiBches Epitheton des Monats Kamadän in Pereien 160*

al-mudjähid al-murAbif ai-mulltägir (X) 149.

al-Mnfaddal: Schams al-din Abu l-ma'äli aU Mufaddal, Prediger (IV) 137, (V) 188.

Mufarkin b. Müyäßriqin.

Monatsnamen 160, b. a. Ramädän.

Mugith al-dnnyä wal-dln (XI) 158, (XII) 154.

Muhammad: al-Malik al-'Adil Saif al-dln Abu Bakr Muhammad, Sohn des Aiyub, Brtider SaladinB, Vater des Malik Auhad Aiyüb, des MüBä und des Gäzl 134, (V) 138, herrscht Über M. 134, 135, 138, 152, Oberiierr s. Sohnes MaUk Auhad AiyOb 185 f., 135»

Muhammad: Malik Kämil Käsir al-din Mo- hammad, S. d. Gäzl, letzter Aiyubide in M. 134, (VIII) 140 f., nicht zu verwechseln mit seinen Oheim, dem äg.-ayr. Sultao Malik Kamil Huhammad 141; RegierungBantritt 141', 142; von den Mongolen in M. be- lagert und getutet 141, irrtümlich Malik Aschraf (s. Müsä!) genannt 134",

Muhammad: Sa'd al-daula Abn l-IJasan M., Merwanide, Sohn des Ahmad, Statt- halter V. Ämid(?) (B) 181, 132».

Muhammad: Nur at-dln M., Ortokide, S. d. Fachr al-din, Vater des Mahmud (X) 149, 145 Anm.; herrscht über Charput 144' Abs. 1, über Ämid 149, 150 f. Anm. 3.

Muhammad: Vater des Richtera Abn l-IJaaan 'Äbd al-Wähid (C) 132.

Muhammad, Vater d. Richters Abu . . . al- ijasan (III) 129.

XiMKS- DXD a»CHVBBÄEICH>T8SE.

mukyl al-'adl 150' Abs.

al-mvb*k 8. fadtr, iflidtär.

tü-Mummltt s. «a^lr.

Mnmahhid al-danla s. Sa'id.

MüDzen 128 f. Anm. 3, 139>, 143', I46', 151 f. Anm. 1, 152», 152* 153, 154'.

ol-vmräbif b. ai-mudjäkid.

MQsä: Mn^ffar al-dTn Abu t-fatb Uüsä, AiTübide, 8. d, Saif al-din Abu Bakr Mu- hammad (V) 137/8; Quellen 138'; Reg.- Äntrittin M. 139; »Mh arman 139, 139>; Krieg mit dem Orlokiden Mabmüd 152.

td-mtulimln a. niJtti, gvit/in.

al-mvlhägir s. eJ-nMdjähid.

al-mtizaffar s, af-mw'aiyad.

Mu^affar al-din a. Müsä.

Nadjm al-din b. 1) Aiyüb, 2) Alpi, 8) Ilgäzi.

Nadjm al-dunjrä wal-dln als Beiname 136.

Naschi (Rundschrift) 135, 136, 137, 139,155; Herkunft (aus Mesopotamien?) 135, 143'; Auftreten in Marokko u. Spanien sugleich mit d. Almohaden 135*. Das neu ein- geführte N. gleichzeitig m. blühendem Kufi verwendet 137 aub 1. N. und Kufi in derselben his). Inschrift (IV) 136, 137». S. a. Aiyubiden-N,, Rankenwerk.

noflT at-anäm s, „Helfer der Menschheit".

na^ir amir al-muininin „der Helfer des Fürsten der Gläubigen" (IX) 142/3, 145 Anm. Abs. 2, (X) 149, 150'. ni.sir amlr at-mii'mmln 145 Anm. sub 2 Abs. 2, (XI) 153, (XU) 154.

Näsir al-din s. 1) (Malik Sälih) Mahmäd, 2) (Malik Kamil) Muhammad.

Näsir al-dunyä wal-din-Titel (X) 149 (vgl. 148).

Na^r: Ni^äm al-din Mu'aiyid al-daula Abu 1-qänm Nasr, Merwanide, S. d. Ahmad, (C) 132, '

Abu Na^r s. A^mad.

Nasr al-daula b. Ahmad.

Naurüz, 8. d. Ai^un Aqä, Anhänger des llchans Gäzän tmd von diesem schließlich aus dem Wege geräumt IGO.

Nizäm al-daula 132^.

Ni^m al-din Abu Bakr(?), Ortokide, 8. d. 'Imftd al-dln 145 Aum.

Nizäm Bl-diu(?) Ibrahim, Ortokide, 8. d. 'Imäd al-diu 145 Anm., herrscht über Charpnt 144i Abs. 2.

Ni^fäm al-din s. Nasr.

Nordsyrien 143.

Nur al-din, Atabek s. Mahmud. Nnr al-diu, Ortokide s. Muhi^iDmad. Nur al-din Urtuq-schah s. Urtuq.

Oberleitung v. Bauten durch höhere Beamte 154.

Ortokiden 126, 134/6; 0. v. Hi^n-Kaifft herrschen Über Charput und grHnden dort eine Souderdynaatie 142/6, 144'; Ende ihrer Herrschaft daselbst 144' Abs. 2/4; Verbleib der letzten 0. des Zweiges v. Charpnt 146 Anm.; O. in Mardin 135^ 0.-8chrift 147'; ©.-Münaen 152'.

pahlawän djahän 150 aub 1; p. ol-wha'ni

150 sub 7. Palästina 135. Pereer: „Sultan (Herr) der Araber und Perser"

V (138); persische Kunstformen 160. Pferdehändler 140'. Präfekt {»ubägdti) des Seldjukiden- Sultans,

in Charpnt 144' Abs. 4. Prinzessin nuter den Ilchaneu, Grabmal einer

(No. 15) 158 ff. Proviantmarkt (VI) 140.

Qara-arslän s. Fachr al-dln.

Qara-hiHär 152 Abs. 1 d. Anm.

Qäsim: Ahn 1-Qämm s. Nasr.

Qilidj-arsIS» I, Seldjukiden -Sultan {XI) 153, (XII) 154; Q.-u. II (XI) 153, 153', (XII) 154.

Qonia 137.

Qutb al-din 8. Ilggzi.

gvüug atäbak 150, q. bat 147, 150.

Kamadän. Monatename 137, 160*.

Rankenwerk bei Naschi-Schrift 139; R. -Or- nament an Schäften bei breitem Naschi 157.

lüchter (III) 129, (A, B) 131, (C) 132, (IV) 137, (V) 138.

rtikn ai-idnm wat-mutlimin 151 Anm.

Säbiq a]-dln (V) 138.

Sa'd al-danla, MerwouiJe, 8. d. Ahmad s.

Muhammad. Sa'd al-din s. Ahmad. Sa'id : Mumahhid al-daula Abu Mansür Sa'id,

S. d. Itlarwän, herrscht nach d. Tode s.

Bruders Abu 'Ali al-^asan in M. 128;

baut daselbst (II) 127 f., 129';

176 ȀMBN- DSD

antritt 128"; Mttozen i28f. Anm. 3; b.

Tod 128, 130. ßa'Id: Abu Sa'id ÄltuDbä (V) 188. Sa'id: M&lik 8. s. Bahrgm-echäh. Seit al-din b. Mahammad. S&tab al-dlu (Saiadin) a. YüBuf. al-§aüfi B. al-maKk. al-^arfi s. Johann«. Sälih s. Uahmüd. Salmäa 125,' 158 ff. Solz (VI) J40. Schafinarkt (VI) UO. sAcA ontioM, „Köni^ der Annenier" b. Ar-

menieD. Schäfte der Naschi-Schrift mit Ranken ver- ziert 157. at-«3tam 8. pahlaloCiM. Schams al-dln (?) b. al-Mufaddal. aäioraf a^wmnMI(?) 129*. Schihäb al-dln s. Gäzi. Schriftarten (Knfi, NaacM), VorkotnoieD beider

Seh. in derselben bist. Inschr. 186, 137'';

B. a. Kankenwerk, Schäfte. Scfaa'Sh Schär in Meeopotamien 127'. Seldjakiden 126, 130, 18i, 135; 136, 146;

S.-Dyna8tie v. Eraemm 153; S.-Wappen

135. Seldukiden 153. Sesam 140 (VI).

Sidi Schebih, Grabmal d., in Kairo 127*. SiUvan, offirieller türkischer Name v. M. 125. Sindjar 1Ö1> Abs. 2. Sö'ört 125, 157. Spanien 135*. spKthnfiach 135'. «ub(t«A* 8. Präfekt Sukmän, Ortokide (IX) 143. Sfilaimän, Ortokide, S. des Ilgfizl, herrscht

in M. 134. SoUimän II, Seldjnkiden-Sultan 158. Stalaktiten als architektonisches Ornament

160*. Steinmetz-Zeichen im nördl. Kldnasien 157. SteuenmfhebnngBdekret (No. 6) 140. lulfän al-arman, „König v. Armenien" s

Armenien. ((a-)»vlfan = Sultan 131', 134, 136, 138;

guifän ai-iääm uol-mwlinifn 151 Anm..

vgl, a. /«Ar, iftichär, 'iit, maviänä, Snltans-

titel; »ulfän = HerrBchaft 131. „Sultan T. Diyär-Bakr, Klelnasien nnd Ar.

menien" (X) 149, 150 f. Anm. 3 a. K.,

Tgl. a. Araber, leMh ormoN, nHfän ol-

arman, Perser, Seldjakiden. Sulläniya 160*. Snltansütel, Verftnderang seines Wertes 136,

136», 152 Abs. 1. Syrien 135, 140, 143.

Tabriz 160*.

Taq! al-din s. IJmar.

Taschkend 128>.

Teppiche m. Doppeladler 152 Abs. 1 d. Anm.

Tierfignren 187, 137*; Tlergestalten auf Mttnzen 151'.

Timnrtäsch: Qnaäm al-din TimartäBcb, Or- tokide, herrscht über M. 134.

titrt» M ad-din n. t. en ad-dimyä wad'din (Index des Corp. inscr. ar.) 136'.

Tor s. Bäh; Tor-Erker 138.

„Töter der Unglitnbigen nnd Polytb ästen", (IX) 143.

7ngril-(Bchäh) : Malik Mn'a^am Tngril, Seld- jakide, einer der 12 Söhne (^lidj-arsläns II, anfangs Herrscher von Abninstain in Kappadokien, dann von s. Bruder Saltan Sniajmän II nach £i3erum veraetzt 153; erste inschriftliche Kunde a. d. Inschriften T. Baiburt (XI, XII. Xn bis) 152ff.; Chronologie 158'; MUnien 158'; Genea- logie 154; Utet 154, 154', Oberheir 154.

fugrUUkm afäbak 150 sub 1 8.

Tugtikin, Atabek in Damascus 150 sab 5

(Ibn) TnlÜD, Mosdiee dee, in Kairo 127*.

Türän - malik , Mengntschekiden - Königin, Tochter des Halik Sa'id Fachr al-dln Babräm-schfib 155 f.

Tilrme s. Amid, Charput, Gvli Badan, Haiyft- färiqin, Yedi Qardftscb.

'Umar: Taqi al-din 'Umar, Neffe Saladins, herrscht als dessen Vasall in M. 134, 184'.

oJ-umarfl' s, malik.

ol-umma s. kkaraf, fachr.

ünnr, Atabek in Bosra 150 sub 7.

Urfä 130.

Urmia-See 158.

Urtuq: 1) Begründer des OrtokldenhanaeB (IX) 148, (X) 149. 2) Nur al-dln rnnq- Bcbäh, Ortokide der Linie von Charpnt, 145 Anm. Abs. 2 nnd a. E., 146 Anm.

ürtuq-arslän 186*.

wa-dhäUka = „und der Bau fand statt" 140*.

NAÄEN- UND SACHVERZEICHNISSE. KACHTBXOS UND BERICHTIQUNQEN. 177

Wähid a. 'AU al-W.

Wappen 185/6, 186», 151; W.-Knnde 186.

Tahyä s. Johannes.

Yedi Qardäsch „die neben Brüder", Tiirm der Stadtmauer v. Ämid 146 B., 146<, 147», 150; Bauart 147 Abs. 1.

yOkabak atäbak 150 aub 7.

Ynluq-aralän : Qnaam al-dln Y.-a., Ortokide,

herrscht Aber M. 134. Yüauf: Saläb al-din Yüsof (Saladin), Äiyn-

bide, erobert und berrScht in H. 184, 134*.

ZackenTeTEiernng zwischen Borten - Inacfarift

und GesimB 157. Zangii, Atabek in Baalbek 150 snb 1. Zengiden 150, 151' Abs. 2.

Nachträge und Berichtigungen.

S. 7 oben: MeiSner weist mich mit Recht darauf hin, daB man die Nomioativ-Form Hbrätum In dieser alten Zeit noch nicht fbr einen casus obliquos in Ansprach nehmen dOrfe, also etwa: gdem die 4 Weltgefenden .... gehorchen".

8. 10 Adol 1 lies: nenze;, Tgl. „KUo IT S. 387*. Dazu Ist jetzt Ed. Meyer, Snmerier und Semiten in Babylonien (Abh. Berl. Ak. d. W. 1906) S. 13 Anm, 1 und 8. 76 zu vei^laichen.

S. 10 letzter Absatz mit Anm. 5: Im GilgamiE-Epos handelt es sich anscheinend um eine CombinatioD von Vorgingen des Tages- und des Jahreswegs der Sonne, s. Klio IV 9. 268 Anm. 1 Dod vor Allem Jensen, Das Ollgamescb-Epos in der Weltliteratur I S. 109.

S. 11 Abg. 2 letzte Zeile lies: „den Amd{f)'Ea, den Steuermann (Schiffer) des Üt-napiitim- Xisnthros und des QilgamiB".

Zu S. 15 Anm. 4 vgl. S. 66 Anm. 4.

S. 24 Abs. 6 streiche die „12".

S. S2 Z. 6 lies: „nnteracheiden:*; S. 83 Anm. 9 Z. 8 lies: (;u.

S. 83 Z. 7 n. 11, S. 36 Z. 2 t. u., 8. 40 Z. 4 Ues ifalloAu-ma (wie richtig S. 40 Z. 2).

8. 33 Z. 7 ff., S. 86 vorletzter Absatz: ,nnd dessen HSnde sie beide (SamaS nnd Adad) die Gebirge erfassen UeSen (Duall)" (Meiflner).

8. 34 (nnd Tafel n) Z. 21 g. E. lies: [äi]d-di.

S.J6 (No. 24). Adadnirari III muB jetzt als A. IV bezeichnet werden, s. S. 16G Anm. 2.

S.'47 Z. 1 streiche a-dif; Z. 1/2 statt "■'■' zähle »■*■'; Z. 3 statt zahle ■; Anm. 2 statt ,Z. 4" Ues: ,Z. 5". Z. 8 des Teiles statt itfl lies ^ und a. E. lies da-'-m[al], Z. 10 d. T. [A}r{gi]i-lu-u.

S. 46/7. Die seitens der Kgl. Museen vorbehaltene Veröffentlichung des Textes Salmanassar's 111 (No. 26, Fig. 22) soll erfolgen in den „Vorderasiatischen Schriftdenkmälern" Bd. I S. 58 No. 69. Unmittelbar vor Abschluß dieser Nachträge habe ich durch Uognad'a Oüte seine, auf eindringendes Stndium des äuBerst schwierig zu lesenden Originaltextes gegründete Publication in den Aushänge- bogen einsehen und mit ihm am Original hontroliren können. Es ergeben sich folgende Verbesse- rungen meiner S.47 mitgeteilten Lesungen. Z. 4 statt /> lies $tr; Z. 5 nicht ka. sondern TA^ZU: Z. 5 a. E. lies ina ki-nb ta^äti „in der Schlacht". In Z. 12 (einer der undeutlichsten Zeilen) ist schwerlich ki-be u[m]-ma zu lesen. Was ich für den Anfang von um hielt ist na oder der An- fang eines entsprechend beginnenden Zeichens. Daher Abs. 4 v. u. zu streichen und in Aum. „2" (nunmehr als Anm. „1" zu um-ma in Z. 6 des Textes zu ziehen, während Anm. „1" die Zahl „2" erhält) die Worte „und somit" bis „vorliegen" und der letzte Satz: „Ersteres ist jedoch .... das Wahrscheinlichere" zu streichen. Abgesehen von diesen Berichtigungen der keilin schriftlichen Lesungen bt zu erwägen: Z. 8 wohl eher salf-mai-tu als das unbelegte j:i'(-&ar-(u. ~ In Z. 10 hat Ungnad hinter ^u-ro-cii-Ai erkannt iur-du: sur-du-ma H[-lik] „er (der FluS Z. 4) 8ofl und strOmte (von den Leichen seiner Krieger)". Dadurch wird die den Spuren nach mögliche Ergänzung [j*]r-{gi]i-tu-u fraglich. Wichtig ist schtieBlich als Bestätigung der Bestimmung des Textes, da6 Z. 16 beginnt: Samai-üu (amtlu) tar-ta-ni.

8. G6 Z. 4 V. 0. lies : „mit ihm",

AbkuUBogn i. K. Om. i. Wiu. » GAltiBi«. Fkll.-ki.t. Kl. N. F. Bud »t- 23

178 NACHTRÄOE UND BERICHTIOimaEN.

S. 68 Z. 3 V. 0. lies: „hetbitiachen''.

8. 60 Z. 2: im Innern des iweiten ZeicheoB nicht 2 gekreuzte, sondern 2 wagrechte Keile blnter einander.

Zu S. 60 (No. 44) Z. 3 v. n. Tgl. noch Huntigton, Terb. Berl. anthrop. Oes. 1900 S. 142 Abs. 2.

S. 66 Abs. 3. Man pflegt bei der Bestimmung der Lage v. Arzaiknn (Verb. Berl. anthrop. Ges. 1693 S. 71 ; ZA. XIV 111 f.) meist etwas weiter nach NO. zd gehen, als nach Salmanassar's II Angaben unbedingt nOtig, der es (Mon. 48—59) von Daia^ni kommeod erreicht, um später an das „Meer von Nalri" (s. sogleich) zn gelangen.

8.66 Abs. 4. Das „Meer von Nairi" bei Salmanassar II ist der Vanaee, nicht derUrmia-See, wie Schrader („Die Namen der Heere" in den assyrischen Inschriften, Abhandt. Berl. Ak. d. W. 1878 S. lEKI) atmabm. Dieser wird vielmehr hei Salmanassar II ala „Meer von Zamua (unseres Hauses)*^ dem "Heer von Nalri" direkt gegennbergestellt (s. S. 170 unter Zamna). Für den Van-See kennen wir bisher folgende assjrriscbe Bezeichnungen : „Meer von Nalri", „oberes Heer Ton Nalri", ^oberes Meer des Sonnenuntergangs" (d.h. das westliche der beiden oberen Meere); für den Urmia- See: „Meer vom Lande Zamna (unseres Hauses)", „unteres Meer von Nalri", ,obere8 Heer des Sonnenaufgangs" (d. h. das Östliche der beiden oberen Meere).

8. 67 sab. 2. Daß die Eimmerier durch den Darielpaß, die , Skythen" (unter ihnen die A(l]Egui&er] durch den FaB von Derbent in Asien eingedrungen sind, ergiebt sich aus Herodot I 103, IV 1, 12 und wird bekanntlich durch den keilinschriftlichen Befund (AOF I, S. 484 S.) bestätigt. Der iüstoriscbe Oebalt dieser mit Unrecht vielfach gtLnzlich verworfenen Nachrichten des Herodot ist damit keineswegs erschöpft: vgl. a. Verh. Berl. anthrop. Ges. 1899, S. 47 Abs. 2 u. 4.

Zn S. 67 sah 3. Priiek schreibt mir in seiner verdienstvollen Geschichte derHeder und Perser (1906 Bd. I S. 148) irrtümlicher Weise die Ansicht zu, die Armenier seien gleichzeitig mit den Phrygern und Bithynern nach Kleinasien gekommen und scheint zu glanben, daß ich diese Einwauderung der Phiyger und Bithyner um 900 v. Chr. ansetze. Ganz abgesehen davon, daS die Phryger im engeren Sinne doch wohl erheblich früher als die Thjner und Bithyner (8. a.) die Meer- engen überschritten haben, bin ich vielmehr der mehrfach deutlich ausgesprochenen Ansicht, daS ' die Vorfahren der Armenier zu den ältesten Schüben der seit dem 2. ev. schon seit dem 8. Jahr- tausend V, Chr. verfolgbaren thrakiscb-phrygischen Einwanderung gehören; eben deshalb sind sie, vor ihrer Einwanderung nach Armenien, schon relativ so weit nach Osten vorgerückt. Friiek selbst betont ja (S. 149), daR ich im Anschluß an Krctzschmer, Einl. in die Gesch. d.* griech. Sprache S. 210, anf die Gegend der Halyaquelle und die Akilisene als für die älteren Sitze der Armenier in Betracht kommend hingewiesen habe.

Ein noch stärkeres Mis Verständnis ist es, wenn ich nach Präiek S. 148 gleichzeitig behauptet haben soll, die Verfahren der Armenier seien mit den Kimmeriern nach Kleinasien gekommen. Schon chronologisch konnte ich das nicht angenommen haben, selbst wenn ich die Armenier erst um 900 in Kleinaaien hätte einwandern lassen. Denn der Einfall der Kimmerier beginnt unter Rusas I von TJrarjn (t714 v. Chr.). Qeographisch-historiach steht es in noch schärferem Widerspruch zu meinen Anschauungen und ÄuBerungen, nach welchen die Armenier von Westen her nach Kleinasien ge- kommen sind, während die Kimmerier durch den Kaukasus, also von Nordosten her, eingedrungen sind. Der Einbruch der Treren aber und anderer thrakischer Völkerschaften (so wahrscheinlich der Bithyner), die um dieselbe Zeit, wie die Kimmerier durch den Kaukasus, von Westen her in Kleinasien eindrangen, liegt m. E. (s. o.) unendlich viel später als das Einrücken der Vorfahren der Ariaeoier in Kleinaaien. Vielmehr habe ich in meinem Vortrage „Die 'Einwanderung der Armenier im Zusammenhang mit den Wanderungen der Thrakier und Iranier", der nach den für die Verbandl. des XIII. Internat. Orientalisten- Kongresses geltenden Vorschriften nur in einem dürftigen Auszug veröffentlicht werden konnte, betont, daB das Eindringen der Armenier ans ihren letzten kleinasiatischen Sitzen wahrscheinlich in das nachmals nach ihnen benannte Gebiet mit dem TorstoQ der Treren etc. und dem Zurückfluten der Kimmerier von Lydien her zusammenhänge und daranf hingewiesen, dafl die armenische Tradition dafür, freilich unter einer gänzlich unhiatoriui'hen und sagenhaften Umhüllung, Anhaltspunkte biete. Näheres anderenorts.

s; 67 letzter Absatz. Tiglatpileser III muB jetzt als T. IV bezeichnet werden, s. S, 160 Anm. 1. Die Bui% von Toprakkaläh wurde von Rusas 1 (t714) angelegt (ZA. IX 349 ff.; Berl. Sitzungsher.

NACHTK;iaE VSD BRUICHTIOUNOO. 179

1900 S. 624 No. 126 -J- No. 127 [zar gleichen Stele gehörigl] und etwa um die Zeit der H&lys- Schlacht (585 t, Chr. nicht gegen Hösing OLZ 1907 No. 1 Sp. 23 677 oder 556 v. Chr.) wahrscheinlich unter Itusai III, Sohn des ErimenaB, lerstCrt. Zar Chronologie der späteren Cbalderkönige TgL TordarbaDd „die Einwandemng der Armenier" a. 0. S. 134 und ZDMO. 58 (1904) S. 821. FrdSek's Annahme (a. 0. S. 142 f., 145) das Reich Urartu-Chaldia sei schon durch den „Skythen-Einfall" Temichlet worden, kann ich njcht beipflichten. Nach den vorliegenden Nachrichten halte ich ea rietmehr fitr sehr fraglich, ob die „St^tiien" überbanpt das Gebiet von Urartn berührt haben. Die Giesandtscbaft Sardnr'B IV (III) an Assurbanabal trägt keine Erniedrigung in sich.

S. 68 Z. 9 v.o. hinter „mykeniHchen" füge ein: .undwestkleiDasiatiBcben".

Za Figur 66, S. 84 No. 14 ist noch zu bemerken, daB der Sitz des Sessels, auf dem die 06 tt in thront, mit einem Kissen belegt ist, das eine ähnliche Hnsterong zeigt wie die Gewänder der Göttin und der Anbeterin. Zn beachten ist auch die Säulenform der Sesselbeine.

Zur DarttelluDg des Blitzes (S, 80f. Fig. 50) ist noch der in Assur gefundene BliU aus Goldblech, HitteiL d. D. Or.-Ges. No. 2S bei S. 17, zu vergleichen.

S. 86 Anm. 1 Z. I lies: „Klnnkem".

S. 92, Anm. 4 Z. 3 v. n. etreiche „davon".

Zur Tontafel mit qnasi-„bethitiBcheD" Hieroglyphen (Fig. 81a, b; S. 106 f.): In Boghaz- kiöi als einer Haaptstätte „hethitischer" Felsskulptnren mit hieroglyph. Inschriften sind bisher zwar Tontafelu in einheimischer Cheta-Sprache, aber in Keil- nicht in Bilderschrift gefunden. Das siebt zunächst nach einer Bestätigung der Annahme aus, dal die „hethitischen" Hieroglyphen einer späteren Zeit und ev. einem anderen Volkstum angehören: doch muQ die Fortsetzung der Grabungen abgewartet werden.

lu Figur 80 (S. 108) ist „Fig. 3" zu tilgen.

S. 106 Z. 4 statt „3" lies: ,6«, S. 107 Z. 1 lies: „auf der anderen 1 voll, eine aweite e. T., eine dritte" etc.

S. 107 Vo. 38 snb c Z. 2 lies: „(Z. 1 Anfang: 20, Z. 2 Anf.: 66)«.

S. 117 Bub 55 Abs. 2 lies: „der, die ganze Oberfläche .... bedeckende, glänzende Überzi^".

Zn S. 119 unten u. 120 mit Anm. 1 ist nachträglich hinzuzufügen, dafl wie in Gordion so auch nach den von H. Winckler mitgebrachten, von Zahn in der Sitzung der Berl. archäol. Ges. vom 5. Februar 1907 erläuterten Proben in. Boghaxköi die Tonwaare mit rotem glän- zendem Überzug vertreten ist Daneben flndet sich eine völlig anders geartete, nach Zahn den Galatem zuzuschreibende polychrome Keramik, während die feinere Tonwaare von Toprakkaläh in ihrer Einheitlichkeit die Tatsache wiederspiegelt und bestätigt, daQ wir es hier nur mit der einen chaldischen Besiedlung (s. oben zu S. 67 letzter Absatz) zu tun haben.

S. 120 beim letzten Wort des Haupttextes streiche die „^)".

Zu S. 124 Anm. 3 n. 4 s. die Nachträge zu S. 63 sub 3.

S. 126 Anm. 3. Die von Gäzi erbaute Moschee von Maiyäfäriqin ist, ebenso wie eine stolze Basilika, noch heute in großartigen Ruinen erhalten.

S. 139 mit Anm 1. Chilät ist das beutige Achlat(h).

Zn S. 146 mit Anm. 3. Außerdem sah ich an dem Turm der Burg von Charput eine Anzahl schwer erreichbarer Inschriften in arabischer Schrift nämlich 1) eine an der Süd- oder Südostseite Szeilig, umrahmt: al-malik, lil-malik und ai-sujf du kommen vor ; 2) einzeilig an der Nordseite fiber 4 Steine laufend, 3) ebenda einzeilig Über 6 Steine laufend; 4) und 5) auf der Westseite des Turmes tiefer belegen anf je einem Steine, in einer derselben <ü-mal\k. No. 1 erbtickte ich yom Eingang der Burg aus, No. 2—6 von aussen her, aus der Schlacht des FlüSchens Sabumak, die von Cbarput zur Ebene von Mezrä an dem Dorfe Hussenik' vorbeiführt: das» es sich um zwei ver- schiedene Türme handeln könnte, erscheint mir nachträglich nicht ganz ausge schlössen.

C. F. L.-H.

S. 129 Z. 3 lies ABU.

Tafel IX Ho. 3: statt Abu l-na^r lies Abu Nafr.

M. V. B.

InhaH.

Sdle Yorbemerkong 8

Erster Abechnitt.

Stein-, Fels- and BaaziegelinBchiiften in assyriseher Spnwihe.

Sbnlptnren ans babyloolseli-assyrlscher Zelt.

Nnnnwr ^- Altb abylonisch CS nnd Verwandtes.

1. WeihinBchrift Duogi's I b

2. Fragment einer Königsinschrift 6

5. Siegelcylinder tod GOk-t&ptt bei Umiia g

IT. AltasByriBcheB.

a) Toknlti-Ninib I.

i. 5. Backstein-lDichriften 12

b) Tiglatpileser L

6. Die SiegesiDichrift Ton Ynn^ii 16

7. FelBinscbrift am Anagange des Tigiütaiinels 16

III. Assyrisches mittlerer Zeit.

a) ABBiirna;irabal.

8. OroSe Stele von Babil bei Djedret-iba^Oniar 19

9. Ziegelinschrift aus Nimrud 23

K>. Tatie mit Inschrift aus NJmrnd (Hand?) ..,,..,, 38

11, Fragmente der Annalen ana Nimnid 24

12. TQrkolosM ans Nimnid 26

b) Salmanassar U.

IS 18. Backitein-Insckriften 26

20') 23. Inscbrifteu des Tigris-Tunnel-AusgangB and seiner Umgebung SI

c) Adadnirari III (IT<)).

24. Nebo-Statne in Nimrud 46

d) SalmanasBar IH

2fi. Stelenfragment, Argistis (1) nenn«id 45

1) Die 19 ist bei der Numerierung versehentlicb übersprangen worden.

2) Vgl. 8. 166 Anm. 2.

INHALT. 181

IV. Sargoniden.

a) Skrgon n.

26. 3 zailige Ziegelinichrift 48

27—36. Die mmcriache Backstein-Imclirift 49

b) Saoherib.

29. Ziegel am E&E. ZI 49

30. Ziegel aas Bonippa 50

31. 32. Zwei Ziegel ans Tarbi? 61

c) Asaarhaddon.

33. luchrift Tom Ngüb<-TDmiel) 63

d) ABBurbanabal.

84. Steinfr^ment : arsbischer Feldn^ 64

96. Weihinsehrift an Ninib vod Kalacb nach Beiiegnag des Tetunmait von Elam ... 66

Y. AsByrisches Tinsicberer Zaweisntig.

36—36. a) Weitere Fragmente aus Babil 66

39—43. b) Die Sknlptnren von Maltaiya 67

c) Einielnea.

43. . Kiesel mit S zeiliger Inschrift 69

44. Skulpturen-Fragment: Kampfscene 60

VI. Assyrische Inschriften voramenischer Könige. 46—47. a) Die Inschriften der Sardursburg (Van) 61

48. b) Die Opferniscbe auf dem Vanfelsen 63

c) Die assyrischen Tersionen der beiden chaldisch-assTriachen Bilingaen.

49. Kel-Wto-Stele 64

60. Stele von Topzanfi 64

Zweiter Abschnitt.

Kateriallen znr Knltnr nnd zur Herkunft der Cbalder,

Tornehmlich aas den Ansgrabnnsen auf Toprakkallh bei Tan.

Einleitang 66

I. Der Feleenbaa.

1. Bnsas' U Felsenfeste „Eal'ah" bei Mazgert 70

IX. Die Steinbearbeitang.

3. Mosaiken des FnRhodens im Tempel tod Toprakkaläh 73

5. Striensocket Hassan-kal' ah 76

4 6. Steintafelfragmente Toprakkaläb 76

6. Torso Van-kal'ah 76

7. Gef^ftfragmenl (Forphjr) mit ruhendem Wiederkäner 80

6. Steinplatte mit Blitz 80

9. 10. Bftnde aus Gips 81

11. Steinskolptor mit HetalleinUge 81

1% Steingewicht 82

13. J(n6cherner Armring mit Inschrift 83

UI. Der Wasßerbaa es

ly. Die Metallurgie.

QoldpUtte: Göttin mit Anbeterin In getriebener Arbeit 84

BroDcene Henkelfignr 86

Silberne, goldbeschlagene Büchse, enthaltend SchwefelsUber 69

Sübeme Tiegel 92

Broncestift mit Goldspitxe 92

Eleine broncene Gefäße . 92

Broncener Kandelaber 93

Broncener ThronfnB 96

Greif und S&nle, Teile eines Broacethrones 96

BUttkram 98

Statuette (Vergoldete Bronce and Oetteio) 98

Broncefrias 99

WeibeBchild 99

Brotice-Schale mit hieroglyphiscben Zeichen 100

Eiaerne Waffen und Schneidewerkzenge 101

Großer Wandring zum Anbinden von Tieren (?) (Bronce) 102

Ein anderer (Eisen) 103

Ein kleinerer (Bronce) 108

Henkelstück einer Bronce- und einer Ton-K^uine 104

Zweigeteilte Bronceschale (Lampe?) 104

V. Die Keramik, a) Tontafeln nnd Siegel.

Brief an Rtuas II 106

ZaEleniiste 106

Tontafelfragmepte 107

Siegelabdmck (Schiffsprocession) 107

Tontafel mit bieroglypIuBcher Inschrift 106

b) Kleinere Gef&Be besonderer Form.

fienkelkannen 109

Spitcbecher HO

Tiegel Tencbiedener GreSe 110

c) Die groien Pithoi.

te] Die groten Pithoi ans dem Vorratsraam 110

P) Die Pithoi mit Schnur-Oruamenten, keilinechriftliche MaBbezeichnung und Band-

Torzierong durch Tiersknlptaren 111

d) Die bemalte Vase 116

e) Die QefäBe mit dem rotgUnzenden Überzug 116

VI. Zur Herkunft der Chalder 120

Dritter Abschnitt. AnbUdte Insehrlfteii, iMUbeltet tod Br. Max Tan Berehem.

Vorbemerkung 126

Maiyäfftriqin.

1. Grabinachrift 126

2. Baoinschrift des Merwanideii Abu Haa^ilr Sa'id. 391 H 127

5. Bauinachrift des Merwaniden Abu Na^r Albmftd. 416 H 129

Darin mitbebaadelt drei von Niebnhr 1766 in Amid kopierte Inschriften: A und B. Baninechriften der Herwaniden Abu Naar Ahmad. 444 bezw. 487 H. C. Baninschrift des Menraniden NizSin al-^n Abn l-qä^ini Niwr. 460 H.

4. Baninacbrift des Aiynbiden Malik Aobad Aiyab. B99 H 132

6. Baninscbrift des Aiynbiden Malik Aacbraf MnsS. Zwisdien 607 nnd 616 H. . 137

6. Fragment eines Dekretei 189

7. Baninschrift des Aiynbiden Ualik Mnxaffiur Gfizi. 628 H 140

8. Baninschrift des Aiynbiden Malik Eämil Mnbammad 644 oder 654 H. . . . 140

Charpat.

9. Bauiuachrift dea Ortokiden Fachr al-din Qara-arslän. 661 H . 142

Amid.

10. Bauiuachrift des Ortokiden Malik Rälih Mahmud. Um 606 H 146

Baibart. 11.12.12bis. BaoinschTiften dea Seldjukiden Halik Mu'a^^am Tngril. 610 H 162

13. BaninBcbrift der Mengutachekiden-Eünigin TüraQ(f). Anfang dea XIII. Jahrb. . 155

Sö'ört.

14, Fragment 157

Salmäs. 16. Grabinschrift einer Prinzessin unter den Ilcbanen. XIT. Jahrb 168

Verzeichnis der Abblldongen.

TextbUder 161

Tafeln 164

Namen* and Sachrerzetchnisse.

Zun erstes und zweiten Abschnitt (H. Lattermann) 165

Zum dritten Abschnitt (C. F. Lehmann-Hanpt) 170

Machtrlge und Beriehtlgansen 177

Tafel I.

1 Oberteil der Stele Assumasirabal's Hl, an der Quelle von Babil bei Djezireh.

Tatel II.

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Totti V.

(—,^'>--

-~A

Nebo-Statue in dem von Adadnirari III. und Sümmiiramat erbauten Nebolempel zu Kalach, in situ aufgenommen (Rückansicht).

.Ngüb'-Tunnel zur Ableitung eines Canals aus dem großen Zab nach Kalach- Nimrud, in Assarliaddons Ni^ugeslallung.

Skulpturen von Maltaiya. Gruppe 11.

Arabische Insdkrift&n. Tafel IX.

No. 1. Maiyäfariqin: Grabinsdirift.

No.3. Maiy&färiqin: Bauinschrift des Merwaniden Alnt l-nasr Ahmad. 416 H.

}

^1

I

Arabische Inschri/Un. ?a/*' -Xi.

^MV»" 211*2111^: Jl,ä-5dJ, JU^^.JU2.'=^lLai!lja::,^,i alll_. *U,,| g„^ ^JL. yA}<:l\^\^yJ-\i\^U\-kuLttW'*x\6L«Z.>

Zu No. 3. Drei Inschriften aus Amid nach Ni^jJir.

.Vo. 9. Charput: Bauinschrift des Ortokidm Fachr al-din Qärä-arslä». 501 H.

ATcäiiac^:In.sclvriften..

Ihfel XU

No. 7. Bauitischriß des Aiyubiden Malik Muzaff'ar Oä^.

No, 5 und [}. Biuitisc^rift des Ait/ubideii Malik Äxchraf Mosä ((i07— mit Bnichstiwk eines Dekretes.

isrhrift des Aiyjibiden Malik Kami) Muhammad 644 oder 654 H.

Ara^aohß Insohriß. Ibfel XIH

Ätnid.

m. 10.

Bauinschriß des Ortokiden Malik Sälih Mahmud. Um 605 H.

ATobiaeke Insekriften,

Baiburt Tafel XIV.

Bauinschrift des Seldjukideii Malik Muazmm Tugrü. 610 H.

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VIII. Bd. No. 4. Schulten, A., Numanüa. Eine topographisch - historische Untersuchung. Mit 8 Karten. 4. (X u. 112 S.) 1905. 10 M.

Vin. Bd. No. 5. Leo, Fr., Der Satumisdie Vers. i. (III u. 80 S.) 1905. 5 M. 50 Pf

vm. Bd. No. 6. Sohwirtz. E., Christliche und jü- dische Oslert<^eln. MitSTaf. 4. (198 S.) 1905. 14 M.

IX. Bd. No. 1. Kitäb ma'äni tü-nafs. Buch vom

Wesen der Seele, herausg. von I. QaMzIIwr. Im Dmck.

IX. Bd. No.2. Uden, H., Das Wärfeispiel im alten Indien. Im Druck.

IX, Bd. No. 3. Lebnann-Huipt, C. F, Materialien zur älteren GeschidUe Armeniens und Meso- potamiens. Mit 14 Tafelu und 94 Abbildgn. im Text, Im Drucic.

IX. Bd. No. 4. WenhUMD, J., Analyse der Offen- barung Johannis. Im Druck.

Mathemitlsch'physllnil Ische Klasse. Neao Folge.

I. Bd. No. 1. Koenen, A. V., lieber Fossilien der Unteren Kreide am Ufer des Mungo in Ka- merun. Mit 4 Tafeln. 4. (43 S.) 1897. 5 M. Nachtrag dazu. 4, (S. 49 65 mit Tafeln V— VII.) 1898. 3 M.

I. Bd. No. 2. Brendel, Htrtln, Theorie der klei- nen Planeten. Erster Teil. 4. (171 S.) 1898. 16 M.

L Bd. No. 3. Schur, W., Ableitung relativer Oerter des Mondes gegen die Sonne aus helio- melrischen Messungen von Seltnenlänyen ausge-

füJirt auf der Sternv:arte zu Göttingen währeitd der partiellen Sonnenfinsternisse von 1890 Jurti 16117 (Beobachter: Sdiur, Ambronn u. Bayn) und von 1891 Juni 6 fBeobaehUr: SchurJ. Mit » Plänen der Sternwarle nebst Veneich- niss der grosseren iDstrumente. 4, (26 S.) 1890. 3 M-

I. Bd. No. 4. Sohur, W„ Vennessung der beiden Sternhaufen h und x Persei mit dem tedtszOlU- gen Ueiiometer der Stemnarle in Göttingen verbunden mit einer Uebersieht aller bis zttm Jahre 1900 ausgeführten Instrumentalunter- suchungen. Mit einer ätemkarte. 4. (ää S.) 1900. 9 M.

II. Bd. No. 1. WIechert, E,, Theorie der automati- schen Seismogra^en. 4. (128 S.) 1903. 8 M.

II. Bd. No. 2. Kraner, lldlut, Theorie der kleinen Planeten. Die Planeten vom BeeubaTypus. 4. (153 S.) 1902. 15 M,

II. Bd. No. 3. FurhrfBfller, Ph. , Ueber da» Btei- procitätsgeselz der It" Potemresle i* algebrai- schen ZMhirpern, Kenn l eine ungerade Prim- taid bedeutet. 4. 82 Ti.) 1902. 6 M.

II. Bd. No. 4. Pmad, B., ConslUutim of MtOttr and Analyticat Theories of Beat. 4. (68 S.) 1903. 6 M,

in. Bd. No.l. Ehlers, E., XeuseeiändiacAe Atme- nden. Mit 9 Tafeln. 4, (79 S.) J904. 10 M.

ni. Bd. No. 2. Koenen, A. v. , Ueber die Untere Kreide Helgolands und ihre Ammonitiden. Mit 4 Tafeln. 4. (63 S.) 1904. 4 M.

IIL Bd. No. 3. Sobur u. Aübraan, Die Messungen des SonnentUtrchmessa-s dem Bepsoldschtn ßiöll. HüiometcT der Stemviane zu Göüingen. 4. (126 S. u. 2 Taf) 1905. 12 M.

m. Bd. No. 4. Brendel, M., Theorie des Mondes. 4. (97 S.) 1905. 7 M.

m. Bd. No. 5. IMu, r., Luflelekirisdte Messun- gen bei 13 BMonfdhrten. Mit 4 Tafeln 4. (30 S.) 1904., 6 M.

IV. Bd. No. 1. Sohwarzschllil, K., Untenw^ungen zur geometrischen Optik. I. Einleitung in die FeUlertheorie optisclier Instrumente auf Grund des EikonalbegrifTs. Mit 6 t'ig. 4. (31 S.) 1905. 2 M.

IV. Bd. No. 2. SohwansohU«, K., Untersudtungen zur geometrisdien üpfi'it. II. Theorie derSpie- geltelescope. Mit 9 l'ig. 4. (28 S.) 1905. 2 M.

IV. Bd No. 3. SohwantDlilld, K.. Untersuehunge» zur geometrischen Optik. III. Uebor die astro- photo graphischen Objektive. Mit 10 Fig. 4. (51 S.J 1905. 4 M.

IV. Bd. No. 4. Verworn, N,, Die archaeolitkisdie Cultur in den Bipparionschieihten von AuriUac. (Cantal). MitöTaf. 4. (56 S.) 1906. 4M.60Pf.

IV. Bd. No. 5. Heyeraiann, B., Vermessung der

Umgebung des Orionnebels. 4. (47 S.) 1906. 3 M. 50 Pf.

V. Bd. No. l. KobUchltter, £., Stgibnisse der Ott-

afrihanischen Pendelexpeditiott v. J. 1898 u. 1899. Im Dmck.

V. Bd. No. 2. SobwansohlM, K . Udxr die totalt Sonnenfinsternis vom 30. AugtM 1905.

Im Dmck.

Dmck der Dieterich'sclicn Univ.-Buehdrackerei (W. Kr. Kaestner), Güttingen.

1- i--^ ("^2./, ;s-

ABHANDLUNGEN

DEE KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DEE WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN.

PHILOLOGISCH -HISTORISCHE KLASSE.

NEUE FOLGE BAND Dt. Nro. 4,

Analyse

der

Offenbarung Johannis.

J. Wellhausen.

IBerlin.

Weidmannsche Bncthandlang.

ABHANDLUNGEN

DEB KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GOTTINGEN.

PHIL0L00I9CH- HISTORISCHE KLASSE.

NEUE FOLGE BAND IX. Nro. 4.

Analyse

d«r

Offenbarung Johannis.

J. Wellhausen.

Berlin.

WeidmaooBche Bochliaiidlang.

Analyse der Offenbarung Johannis.

Von

J. WeUhauBen.

Vorgelegt in der Shnug vom 36. Juioar 1907.

Die Apokalypse iat kein BramB, aondem eher ein Bilderbuch. Das Be- streben die Bilder in Reibe zu bringen ist vorhanden, aber nicht durchweg ge- lungen. Das war aocb nicht möglich, weil manche Bilder das selbe in etwas verschiedener Weise darstellen , wie z. B. die Variationen der sieben Plagen. Der Verfasser, der sich Johannes nennt, hat vielfach Vorlagen benutzt. Er hat sie jedoch nicht nnverändert aufgenommen, sondern seinem Werke assimilirt, nicht blofi durch Einleitungen, Zwischenstücke und Ansleitungen , sondern anch durch innere Überarbeitung. Und noch nach ihm scheint eine Überarbeitung in anderer Weise und kleinerem Maße sich fortgesetzt zu haben. Wenn es 22, 18. 19 heißt: „wenn einer etwas zu den Worten der Weissagung dieses Buches zu- fügt, dem wird Gott die darin beschriebenen Plagen zufügen, und wenn einer etwas davon wegnimmt, dem wird Gh>tt seinen Anteil am Baume des Lebens und an der heiligen Stadt wegnehmen", so lag die Versuchung nahe, vor der hier gewarnt wird, und sie wurde vermutlich nicht immer überwunden. Ich glaube namentlich einen Herausgeber an zwei Stellen deutlich von dem Verfasser onter- Bcbeiden zu können. In gleichgiltigen Fällen rede ich Öfters von Redaktion im Allgemeinen, da die Unterscheidung der Stufen zu gefahrlichen SubtüitSten führen kann.

Die Hauptsache ist das Abkratzen der Tünche überhaupt, die reinliche Ausscheidung der Vorlagen. Denn davon hängt das Verständnis ab, weil man sonst auf schwankendem, doppeltem Boden steht. Johannes schrieb während der Christenverfolgong unter Domitian ; die Vorlagen sind aber älter , wenngleich sie meist die Zerstörung Jerusalems hinter sich zu haben scheinen. Nur 11, 1.2 und 12, 1 17 stammen aus der letzten Zeit des römischen Krieges gegen Jeru- salem. Diese sind auch am deutlichsten jüdisch. Man kann zwar noch für

maDche andere jädücben UrspraDg vermaten. Aber jüdischer Charakter im Allgemeinen genügt nicht um eine solche Vermatiuig zaTerlässig za begründen ; denn die Christen kopirten das Schema nnd den Inhalt der jSdischen Eschato- logie. Sogar christianisirende Zosätzn der Redaktion zwingen nicht zn dem Schluß, daß die Vorlage nicht christlich sein könne. Dagegen ist ee ein unan- fechtbares Kennzeichen des Jüdiachen, wenn die Scene in Jernsalem und JndSa spielt was freilich nnr in 11, 1.2 und 13,1—17 der Fall ist. Ferner darf man sagen, daS der grimmige Rümerbaß für die Christen erst in den späteren Jahren Domitians motivirt ist, w&hrend ftir die Jaden schon früher; wenn daher Weisaagnngen gegen Rom snf frühere Zeit führen, ho besteht die Wahr- scheinlichkeit, daß sie jüdisch sind. Der christliche oder jüdische ürspmng hangt also ab von der hiatorischen Situation, ond anf deren Erkenntnis kommt alles an, so daß ich mich in der Regel tinr am sie beinüht habe. Man hat freilich nicht nberall Anhaltsponhte am sie festzastellen. Am klarsten tritt sie hervor in den Stücken , die der alten Exegese immer für die rätselhaftesten gegolten haben, in 11,1.2. 12,1-17. 18,1—18. 17,1—18. Auf diese Stücke habe ich mein Aogenmerk vorzugsweise gerichtet.

Apoo. 1. 1-13.

Am AnfJing wie am Schluß (22, 18. 19) nimmt der Heraasgeber das Wort. Das Bach liegt ihm fertig vor ond er empfiehlt es zar Öffentliobeo Vorlesung (1,3). Er redet von dem Apokalyptiker in dritter Person ond kennzeichnet ihn alB den Antor dea vierten Evangeliums. Denn die (laiftv^üi 'Iijffoi) Xfiaroü deckt sich sachlich mit den e{iayydi.u>v I. X., und der iöyog toö f>tQi> ebenfalls. Die futfitvgia I. X. findet aioh aocb in 1, 9. 6, 9. 20, 4 mit dem X6j'oe t. d. verbanden. Man behauptet, daß sie das Selbstzeognis Jesn bedeute; dieses würde freilich aaoh Jesum zum Object haben. Die Sache ist aber nicht überall klar, und jedenfalls würde dadurch nicht widerlegt werden, daß das Leiden äiic xip/ fucf tviflttv I. X. (1, 9. 20,4) nichts anders sein kann ala das Leiden ivtxtv xov tvay- ytliov (Uc 8, 36. 10, 29) ; achwankt man ja doch aoch bei dem eiajiyHtov 'lifiov Xfiorovj ob der Genitiv das Sabject oder das Object sei. Schließlich darf die Ähnlichkeit von ifun^TiJ^tftv c^ luxffwffiav . . . Sffa tldtv mit 6 itofaxhs fufucp- tipipttv (Joa 19, 36) und mit 6 fut»^^ & fu^sv^Av (Joa 21, 24) nicht äberseheu werden.

Damach hält der Herausgeber den vierten Evangelisten ffir den Verfiasser der Apokalypse. Vermutlich wird dies Ergebnis gegen die Richtigkeit der vor- getragenen Interpretation aaagespielt werden, aie wird aber dadurch nicht er- schüttert

Apoa 1,4—3,22. Hit 'ba^mnfs t«Sg !*ui imiiisüus (1,4) hebt der Verfasser selber an. Er bekommt in einer Theophanie oder Christophanle , die ansf&hrllob geschildert

ANALTSE DER OFFiaiBAHIIHG IQHANKIS. D

wird, den Auftrsg an die sieben G-emeindeii von Asia') za schreiben, was Christiu ihnen za sagen hat. Ktil i gOv sa Xiffffpg von 1, 18 ist zn streichen, denn es schwebt halUofl Ewischen 1, 17 nnd 1, 18 in der Lnft. Der Schloß (1, SO) sehlägt nach und interpretirt nicht riobtig. Daran ISSt sich freilich nichts aossetzen, daß die Engel der Gremeinden ihre Idee and ihre Einheit vertreten, wie es ahn* lieh im Daniel, in Ps. 58. 82 and in der Septnaginta za Deat. 3^,6 gesdiieht. Aber die sieben Sterne sind die Planeten. Nicht die Öenien der sieben Ge- meinden in Ephesns und Nachbarschaft hat der himmlische Oott-Christns in seiner Hand ; denn sie sind ja dorchaos keine Totalität , aod in den Himmel könnte doch nar die christliche Gesamtheit projicirt werden. Darom können die Gemeinden anch nicht mit den sieben Lenchtem gemeint sein, da der bimm- üsobe CfaristaB doch nioht xwiachen Epheias Bmyrna Fergamnm a. s. w. bernm- wandelt. Diese sind vielmehr eine Variation des siebenarmigen Kandelabers. Wie jener den sieben Wirkangen des Geistes entspricht, so entsprechen sie nach 1,4. 8,1. 4,5 den sieben Geistern; der Geist steht als Erlenchter in Beziehung zor Öllampe (dieae ist mit Ivp/ia gemeint) and er wird dnrch die Salbong mit öl verliehen. Man dorl sich dagegen nioht anf xtv^o xitv Iv^iviav eov 2, 5 berafen, das kann nnd muß aas sich verstanden werden. £■ mag aber den Anlaß ge- geben haben za der falschen Deatong in 1, 20.

Was nnn die sieben Briefe selber betrifft (Kap. 2 und 3), so sind sie Kiter als der Apokalyptiker. Er hat sie vorgefonden and mit Zasätzen versehen. Ich gebe eine tJbereetzang , worin ich die Zusätze dnrob den Druck heraushebe.

,2 ^Dem Engel der Kirche in Epbesus schreib. So spricht der, welcher die sieben Sterne in seiner £.echten halt and inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt. ' Ich kenne deine Werke und deine Mühe and deine Ansdaner , nnd weiß, daß du Taugenichtse nicht leiden kannst and die sich selbst so nennenden Apostel , die keine sind , geprüft nnd als Lügner befunden hast , ' nnd daß du Ausdauer besitzelt und am meines Namens willen geduldet hast nnd nicht müde geworden bist. * Doch habe ich wider dich, daß da deine erste Liebe aufgegeben hast. ^Also bedenke, von welcher Stofe du gesanken bist and bekehr dich and tu die früheren Werke sonst komme ich and stoße deinen Leuchter von seiner Stelle. *Doch das hast da, daß du die Werke der Kikolaiten hassest, die auch ich hasse. 'Wer ein Ohr hat, höre was der Geeist den Kirchen sagt. Dem Vbeneinder wili ich vom Baum dea Lebens im Faradise Gottes siu essen geben."

„'Und dem Engel der Kirche in Smyma schreib. So spricht der Erste and der Letzte , der tot ward nnd auflebte. ' Ich kenne deine Drangsal nnd deine Armot, doch bist du reich, nnd die Lästerung, der du aasgesetzt bist von Seiten der sich selbst so nennenden Juden, die keine sind, sondern vielmehr eine Satans- gemeinäa "* Fürchte didi nicht vor dem Leiden das dir droht, der Teufel wird einige vor euch ins Geföngnis bringen, za eurer Versuchung, und ibr werdet eine Drangsal von zehn Tagen haben. Sei gelreu bis in den Tod, so wiU ich dir den

1) rbrygien mit Hier&polis wird nicht duu gerechnet, auch_iii Act 2, 9. 10 nicbi

O J. WILLHACBIH,

Krane des L^ens g^tev. " Wer ein Ohr hat, höre wu der Geist den Eirdwn sagt. Der Überwinder hat nichts mu htfahren von dem neeUen Tod."

„^'ünd dem Engel der Kirdie in Perganram schreib. So spricht der, welcher das zweischneidige scharfe Schwert hat " l<äi weiß wo dn wohnst : woselbst der Thron des Satans ist. Und dn haltst doch fest an meinem Namen and hast den Glauben an mich nicht verleugnet, als Äntipas mein trener Zenge bei eoch getötet worde, da wo der Satan wobnt. "Doch habe ich etliches wider dich, dafi dn dort Leate hast, die za der Lehre Balaoms halten, der Balak lehrte den Kindern Israel eine falle zn stellen, so daß sie GötKenopfer aßen und borten. "Ebenso hast da anch solche, die za der Lehre der Kikolaiten halten. " Bekehr dich, sonst komme ich dir bald and bekSmpfe sie mit dem Schwerte meines Mondes. " Wer ein Ohr hat, höre was der Geist den Kirchen sagt Dem Über- winder gthe ick von dem im Stmmel altbewährte» Manna, und ich gd>e tAm eine weiß« Marke, daraiaf ein neuer Name steht ^), den niemand kennt <mßer teer (äne solehs Marke) emj^ängt."

„"Und dem Engel der Kirche in Thyatira schreib. So spricht der Sohn Gottes, der Äugen hat wie loderndes Fenw and Ffifie wie von Glanzerz. "Idi kenne deine Werke ond deine Xnebe and deinen Glaaben and deine Dienstberdt- schaft and deine Ansdaaer, and weiß daÖ deine letzten Werke die früheren Überbieten. '"Doch bsbe ich gegen dich, daß da die Fraa Jezabel gewähren Ifißt , die sich selbst Prophetin nennt ond dnrcb ihre Lehre meine Knechte ver- fährt, za baren nnd GStzenopfer zo essen. ''Und ich habe ihr Zeit gegeben sich zn bekehren, sie will sich aber nicht bekehren von ihrer Harerei *). " Siebe ich bringe sie aaf das Krankenbett nnd die Ehebrecher mit ihr in schwere Drangsal , wenn sie sich nicht bekehren von ihren Werken. " Und iJire Kinder werde ick des Todes sterben tassen , damit aUe Ktrc/ten erkennen , daß ick der bin welcher Here und Nieren ergründe und jedem nach seinen Werken gibt. ** Bmeh Änderen aber in Thj/atira, die nicht eu dieser Lehre halte« , die die sagentmnte hr- kenntnis der Tiefen des Satans nicht haben, sage ich: ich lege euch keine weitere Last *) auf, *' Haltet nur fest was ihr habt bis ich komme. " Und dem Überwinder, der meine Werke bewahrt hat bis eum Ende, gehe ich Macht über die Heiden, *^ dßß er sie weide*) mit eisernem Stabe, wie itdenes Gerät eerbrochen wird, so wie ich s(^>st (solche Macht) von meinem Vater empfangen habe, **und icA gd)e ihm de» Moi^enstem^). Wer ein Ohr hat, höre was der Geist den Kirohen sagt"

1) Der Name, dessen EeantniB du Pandia enchliefit, ist der gleiche aaf alleu fe^ntritta- karten , o&mlich der Name Jesu. Jeam bekommt einen nenen Namen , wenn er seine eigentliche Regierang antritt nach bekannter Sitte.

2) Es handelt aich wohl nicht um wirkliche Harerei ond Ehebruch, sondern die praktische Ketzerei, das Essen ron QötzenopferfleiBch , ist das Haren.

3) als die Enthaltong von QStxenopferfleisch.

4) Nach der Septaaglnta fbr serschmettere.

&) Nach 22, 18 ist Christus selber der Morgenatern. Verleibt er hier dem Überwinder sein Attribut? sowie er ihm aach seinen eiaernen Stab gibt?

iSALYBX SKR OFFUtBlBiniQ J0HANKI8. 7

„3, * Und dem Engel der Kirche in Sardes Bchreib. So sagt der , welcheT die sieben Geister G-ottes ond die sieben Sterne bat. Ich kenne deine Werke und weiß, daß da den Namen hast zn leben nnd doch tot bist. ' Werde wach cnd stärk den Rest der sterben wollte, denn ich habe geftmden, daß deine Werke nicht ToUgiltig elnd vor meinem Ghttt. 'Also bedenke wie dn (die Lehre) em- pfangen ond gehört hast, ond bekehre dichl Wenn da also nicdit wach wirst, komme ich wie ein Dieb , and dn weißt nicht , zv. welcher Stnnde ich za dir komme. * Doch einige Personen hast dn in Sardes , die ihre Kleider nicht be- sadelt haben, die werden mit mir in weißem Gewend wandeln, denn sie verdienen ea. ' Der Übervinder teirä sokkergestedt mit weißen Kleider» angetan und ich werde «einen Namen nicht loschen aus dem Bu(A des Läiens, sondern seinen Namen be- kennen vor meinem Vater und seinen Engdn. *Wer ein Ohr hat, hSre was der Geist den Kirchen sagt."

„'Und dem Engel der Kirche in Fhilippi schreib. So sagt der Heilige, Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat, öffiiet so daß niemand schließt, nnd achließt so daß niemand iSfifnet. ^Ich kenne deine Werke, siehe ich habe für dich eine Tür aufgemacht die niemand schließen kann , nnd weiß , daß da bei nor ge- ringer Kraft doch mein Wort bewahrst ond meinen Namen nicht verleognet hast. ' Siehe vak mache , daß die von der Gemeinde des Satans , die sich Jnden nennen ond es nicht sind, sondern Lügner ich bewirke, daß sie kommen nnd dir zn Füßen fallen. Und da ^) sollst erkennen , daß ich dich erkoren habe. ^^ Weil du mein Q^mt der Ausdauer gehalten hast , so wül ich dich retten aus der Stunde der Versttehmg, die bevorsieht eu kommen über die ganee bewohnte Erde, um ihre Beuohner m versuchen, *^ Ich komme bald, halte was du hast, damit dir nie- mand deinen Kram raube. " Den Cbeneinder mache ich eu einem Pfeäer im Tempel Gottes, und er wird nimmermehr herausgeworfen werden, und ich eeiehne auf ihn den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalems, die von Gott auf die Erde herabgelassen wird , und meinen eigenen neuen Namat, ^'Wer ein Ohr hat, höre was der Geist den Kirchen sagt."

„"Und dem Engel der Kirche in Laodicea schreib. So spricht der Amen, der treae and wahrhaftige Zenge , der Anfang der Schöpfung Gottes. '* Ich kenne deine Werke nnd weiß, daß da weder kalt noch beiß bist wärst da doch kalt oder heiß I ** So aber, da da laa bist and weder kalt noch heiß, habe ich vor, didi ans meinem Mnnde aaszaspeien. "Denn dn sagst: ich bin reidi, habe Beichtam erworben nnd es fehlt mir an nichts I nnd dn weißt nicht, daß dn elend nnd jammeTlich and arm nnd blind nnd nackt bist. "Ich rate dir, kanf von mir im Fener geläutertes Gold am reich en werden, nnd weiße Kleider um sie anzuziehen, damit die Schande deiner Nacktheit nicht bloß gestellt werde. "Welche ich liebe, die strafe nnd züchtige ich, also eifere ond bekehr dichl "Siehe ich steh vor der Tür und klopfe an; wer meine Stimme vemintmt und die

1) Nftch dem Sinaiticiu, deuen Leaeng dorcb den AlttettimieDtliclien Qeliranch und doräi 2,98 besUtift irird.

8 J. VELLBAnaiN,

Tvr öffnet, au iem geh ich mn tmi halte das Mahl mit ihm und er mit mir. " Den Überwinder lasM (eh bei mir auf meinem Thron sUeen, wie auch ich als Überwindtr bei meinem Vater auf denen Thron geaesaen hin. ** W«r eis Ohr liat , hSre ms dar Geist den Kirclieii sagt."

Diese Briefe weisen einige dentliche Merkmale auf, wonach sie filter sein mfbiaen als die Verfolgnog unter Bomitian. Sie sind nioht an alle, Bondern an sieben besondere Gemeinden gerichtet, nnd die Situation derselben ist yersohiedeiL Das stimmt nicht eo jener oniversalen Yerfolgnng, die vom Imperinm aniging. Als best gehaßte Funde eraobeinen sweimal nicht die Bfimer oder die Heiden, sondern ^e Joden. In Smyrna entsteht ein Drangsal von sehn Tagen, wobei einige ins Geföngnis kommen In Fergamam nnd in Thyatira werden nur die Eeüer mit Strafe bedroht. Und aberhaapt kommt Christus mehr nm zn züch- tigen als nm za retten (3, 19). Die Pamsie dient weniger zur TpSstnng, als cor Drohung and Warnnng für di« Christen ; der Zweck ihrer Ankündignng ist die Aoffordenmg znr Buße. Denn es steht in den Gemeinden dorobBchnittlich nicht 80 wie es stehn soUte. Bemerkenswert ist besonders der Vorwarf der Laoheit and Sattheit, der in einer Zeit größter G^&hr kanm erklärlich ist.

Dann aber hat der Verfasser der ApokalTpse, der anerkanntermaßen die Verfolgang Domitians voraussetzt, diese Briefe nioht selber geschrieben. £e fragt sich, ob Zosätze darin zn erkennen sind, die seine Hand verraten.

Die Formel S i%ov tAis *tk. ist eins ans den Evangelien entlehnte Sohlofi- formeL Wenn nooh etwas darauf folgt, wie in 9, 7. 11. 17, eo ist das nicht ar- sprüngUcb. In 2, 39. 8, 6. 13. %% steht sie in der Tat am Schloß. Jedoch ist in diesen letzten vier Fällen das Gleiche vorangestellt, was in den drei ersten hinter der betreffenden Formel steht, nämlich eine Aassage aber den vutäv: sie erscheint am Ende aller sieben Briefe. Der Aasdrack ist bezeichnend für den ersten Jobannesbrief nnd für Kap. 16 17 des vierten Evangeliams- Ebenso auch far den Verfasser der Apokalypse. Den sieben Briefen aber ist er fremd. Er enthält eine Parole, es ooncentrirt sich darin die enthosiastische Stimmung, die durch die hdohate Gefahr, durch die Peiadechaft der rümiicben Walt hervor- gerofeo worde. «Dem IJberwinder gebe ich Macht aber die Heiden, daß ar sie xerschmetire wie irdenes Gerät."

Aas diesem Grunde müssen auch andere Aussagen, in den» di« selbe 9ttm- mong znm Ausdruck kommt wie in denen über den vutAv, dem Apokalyptikar KOgeeproohen werden. So die über den Siegeskranz 2, 10. 3, 1 1 und die über die Anadehnung der G^ahr über di« ganze Oeknmene 3, 10 : di« sieben Ge- meinden mit ihrer beeonderen Sitaation werden überhaupt ganz vergessen, ist immer von allen Christen und von jedem einxelaen die Bade, so daß die SdilSise ca }edem Briefe gleichmäßig paaaeo würden. Und femer die Aussagen über die Parosie, wo sie nicht zur Warnung dient, sondern cor Enthosiasmirung , dorch die AoBsicbt auf das Paradis, auf das neue Jerusalem, auf das himmlische Mahl und auf die Mitregentsohaft mit Chriatos. In den AnsdrUcken and Vnatellungen zeigt sich überall die Eigentümlichkeit des Johannes, sie kehren Bfters bei ihm

AMALTSB DES OFTINBABÜKa JOHlMtHS. V

wieder. Die Briefe sind gar nicbt überschwänglich , sondern verbältnismäfiig nächtern. Sie sind überhaupt nicbt was man apokalyptiscli nennt ; dazu hat aie erst Johannes gemacht, nm sie sich anzngleicben.

Von anderen Geaichtspankten ans halte ich 2,23.24, ferner einen Satz in 3, 8 nnd drei Worte in 2, 9 für redaktionelle Znsätze. Änch 3, 2. 3 sieht redigirt ana, die Folge der Sätze ist nicbt in Ordnong. In 2, 18 haben Snov 6 ^gövog voü tSutmöt am Anfang and Zxov f> ttarav&s xoxoixeI am Schluß schwerlich von Ursprung an neben einander gestanden. Etwas bedenklich kommen mir auch die Niholaiten (2, 6. 16) vor.

Die Eingänge der Briefe „So spricht der welcher n.s.w." wiederholen großen- teils Attribute Cbristi ans dem Kap. 1^ das zweifellos von Johannes herrührt. £r bat also wohl auch diese Eingänge verfaßt; oder er müßte das Material der- Belbea in Eap. 1 benutzt haben.

Apoa 4 und 6.

Zwei pompSse Ldtia , in innerer Verbindung mit einander und beide von der selben Hand, der des Johannes. Das erste gehSrt vor die ganze Apokalypse (denn 1, 4—20 soll sich bloß auf die Briefe an die Gemeinden von Asia beziehen), das zweite leitet über zu der Vision von dem Buch mit den sieben Siegeln. Das Kap. 4 enthfilt eine Tbeophanie nach dem Vorbilde des Ezechiel; nur die vier- nndzwanzig Altesten sind originell, denen hier und überall wo sie auftreten die Unterhaltung des himmlischen G-ottesdienstes, der unansgesetzten Anbetung nnd Lobpreisnng obliegt^). Das Kap. 6 enthält eine Christophanie , in welcher das Lanmi von Dem auf dem Throne das versiegelte Bnch empfSngt nm es zu Sffben. Es ist außen und innen beschrieben (Ezech. 3, 10), also eine Kolle, und jeder der sieben Abschnitte ist mit einem Siegel geschlossen, das man brechen muß um weiter za lesen*). Die Akte der zukünftigen Geschichte sind Kapitel eines Buches, des Schicksalsbnches.

Interpretamente sind die Sätze mit S ettriv 4,5. 5,6.8. Außerdem muß xv- KJttfdev xttl /tfo&ev y^itevOiv 6q)&ai.(t&v in 4, 8 gestrichen werden ; es soll zu yi- fMvxa htpftttXpAv SfiitQoa&iv xal Sxie&ev in 4, 6 gehören. K^xXa&ev steht bei Ezech. 1, 18 für liixffoa^sv xal Sma^tv zusammen ; es darf nicht noch xol iam&ev darauf folgen. Denn lva9ev bedeutet nach 6, 1 ebenso viel wie Ifixtfott^tv ; innen ist vom and außen ist hinten.

1) Sie entaprechen rielleicht den 24 CUsseD der jQdiachen Deputiiten , die beim Opferdienst in Jenualem uaistiren mnBten (Herzfeld 2, 192 a). Im TeetemeDtnin Adoe werden die 24 Hören der immerwährenden Litnrgie mf verschiedene Wesen TerteUt (Orientalische Stndien, Theodor NOI- deke mm 2. Hars 1906 gewidmet, 893—916).

2] Wie ist es aber mit dem Text auf der Anlenseite der Bolle?

i. K. Om. j. Wtn. ni OStllicUL PUl.-kbt B. tl.t. Bud >,^

10 J. WKLLBAOSIM,

Apoa 6, 1—17. 8, 1—5.

Das Lamm erSffiiet einen der sieben versiegelten Abscbnitie der Rolle nach dem andern , liest ihn aber nicht vor. Sondern was darin steht , tritt sogleich als Gesicht in die Erscheinong.

Die Reihenfolge der sieben Siegel wird onterbrochen durch Eap. 7. Dies Eapitel kann formell als Retardation betrachtet werden, greift aber materiell stark vor und ist ein Einschob des Johannes. Dann stammen die sieben Siegel nicht von ihm, so wenig wie die sieben Briefe ; er hat sie nur aufgenommen and überarbeitet.

Die vier Reiter schließen sich dadurch mit einander znstunmen nnd gegen die folgenden Gresichte ab, dafi dnes der ezechielischen Tiere sie raft, bevor sie erscheinen. Denn die AnfFordernng ioxov 6, 1. 3. 6. 7 ist natärlich weder an CfarifitoB noch an den Seher gerichtet, sondern an den betreffenden Reiter, der ihr dann folgt nnd hervorkommt. Die Ruter anf dem roten schwarzen nnd fahlen Rosse sind dadnrcb näher verwandt, daß sie etwas Abstraktes bedenten nnd zwar ein Unglück, nämlich Krieg Hnnger nnd Pest, nach dem Alttestament- liehen Vorbild a*in SSn nnd "^31^). Von dieser Trias nntorscheidet sich der Reiter aof dem weißen Roß; ihm wird Sympathie entg^en gebracht nnd Sieg verheißen. ChristaB (19, llss.) ist es nicht, denn der hat keinen Bogen und kommt nicht im ersten Akt, sondern im letzten.

Das fünfte Gresicht (6, 9 11) enthält keine Plage. Sondern die Seelen der Märtyrer, die unter dem Altar aufbewahrt werden , schreien nach Rache und werden angewiesen, nur noch ein wenig sich zo gedulden, bis ihre vorher be- stimmte Zahl voll sei. Nach 4 Esdr. 4, 36 a. Barnch 30, 2 (vgl. auch Sirach 48, 12) maS die Zahl der abgeschiedenen Seelen, dio in Behältern aufbewahrt werden, erst voll sein, ehe die Endkrisis eintritt. Da handelt ea sich aber um alle Seelen, nicht bloß um die dar Märtyrer. Die Yoraossetzung einer Menge von christ- lichen Märtyrern fuhrt anf die Zeit Domitians und ist charakteristisch für Jo- hannes. Dessen Sprache läßt sich auch erkennen in dtd tbv li6yov xov freoO xal iii T^ pafftvffittv (6, 9) und in tAv xtnoum^vrnv ixl (sie) t^s y^is (% 10). £r hat die Vorlage hier so umgearbeitet, daß wenig davon übrig geblieben ist.

Mit der ErSfibong des sechsten Siegels (6, 12 17) treten die letzten Vor- zeichen des Endes ein, die zom eisernen Bestände der escbatologischen Weis- sagungen gehören : die Erde wird erschüttert, der Himmel aofgerollt, die Sterne fallen herab, die Sonne sieht ans wie ein Sack und der Mond wie Blut. Die lange Reihe von Snbjecten in 6, 16 erinnert an 13, 6. 19, 18.

Bei dem Schlußakt (8,1—6) hat Johannes wieder stark eingegriffen. «Und als er das siebente Siegel Sfi^ete, entstand ein Schweigen im Himmel etwa eine

1} Mit Kai U6^ airott in 6, S b^nnt ein neaer Absati; die Aoauge besieht sieb nicht «nf du Tierte Kofi, Bondeni auf du iweite dritte nnd rlerta nach einander. Die Worte Mcl tei T*«> »riifüaw tljt ff}« ^Eiech. 14, 21) BchieBeo über. Ein« Beziehnog der SchloSworte Ten 6, 6 an Snetoii Domitian 7 kann ich nicht entdecken; vgl. Reinacfa, Reroe Arch. Nor. Doc. 1901 p. SGOas.

INALTBK DES OFFKNBlBOBä JOH&NNIS. 11

halbe Stande^) lang. ' Und ich atih, daß den sieben Engeln die vor Gott stelm si(i)en Posaunen gegeben wurden, 'Und ein anderer Engel kam mtd stellte sicil auf den Altar mit einer Kohlenpfanne in der Hand. Und er behmn viele Spe- gereien , um sie auf den goldenen RäucheraÜar vor dem Throne eu tun , * und der Sawih WH den Speeereien au» der Hand des Engek stieg auf su Oott. * Und der Engel nabm die Pfanne und fällte BJe mit Fener vom Altar and warf ea anf die Erde, nnd es kamen Donnerschläge nnd Blitze and ein Erdbeben." Der Vera 8, 5 gehört znsammen mit dem ersten Satze von 8, 3. Der Engel füllt hier genan wie in Ezech. 10, 2 die Pfanne mit Fenerkohlen vom Brandopferaltar, denn nnr dieser kann nnter frvSuxovijptov schlechthin, worauf der Engel tritt (Amos 9, 1), verstanden werden ; und er schüttet den Inhalt nicht anf den gol- denen Bäacheraltar , sondem aof die Erde , wie in Ezech. 10, 2 anf die Stadt Jenualem. Also ist 8, 3** nnd 4 ein heterogener Einschab , vielleicht veranlaßt durch die Etymologie von Itßavtnös, woranter hier nur eine Kohlenpfanne ver- standen werden kann; Räncheropfer and Käocheraltar nnd das Hinaof bringen der Öebete der Heiligen ist aUes völlig unangebracht; es handelt sich om das Hinabwerfen von himmlisdien £ohlen anf die Erde, so daß Blitz nnd Donner tmd ein großes Beben entsteht. Mehr Zweck hat ein anderer Einsatz, der aller- dings ebenso schlecht in den Zosanunenhang paßt, nämlich die Einfährang der sieben Posannenengel 8,2. Dadnrch soU das nächste Besicht (8, 6 ss.) angeknöpft wwden. Es hängt damit zosammen, daß die Wirkung der Eröfihnng des sie- benten Siegels abgestampft ist. Das siebente Siegel soll noch nicht das Ende bringen, sondern ilbergelm in die sieben Posaunen, so daß diese als Fortsetzung nnd Steigerang der sieben Siegel erscheinen. In Wahrheit sind sie daa nicht, sondern eine Parallele dazn.

Alle die drei Hebdomaden von Plagen, die in der Apokalypse vorkommen, die Siegel die Posaunen nnd die Schalen, sind Parallelen, die neben einander und nicht hinter einander gehören. Sie haben ihr Vorbild in ein paar propheti- schen Stöcken nnd in den ägyptisdien Plagen. In Amos 4, 4 ss. und Isa. 9, 7 bs, liegt eine Stufenfolge von Züchtigongen vor, wodarch Israel zor Umkehr be- wogen werden soll; da anch die empfindlichsten pädagogischen Maßregeln nicht helfen, so kommt es zoletzt zor Exekation, zor Yemichtang des Volkes das ist der Schloß, worauf die Scala angelegt ist^). Ebenso bei den ägyptischen Plagen. Es wird zuerst durch eine Reihe von gelinderen Mitteln versooht, das Herz Pharaos zu erweichen ; da er jedoch verstockt bleibt, folgt zum Schluß das Äußerste, die Tötung aller Erstgeburt Ägyptens. Nach diesem Schema sind auch die Hebdomaden in der Apokalypse eingerichtet; namentlich zeigt sich bei

1) Diew balbBtäDdige Paose gut nur für die himinUaclie Scene tmd darf nicht als Weissagoug eine! irdischeD Stnpor aasgedeutet werden.

2) Der SchloS ist bei Arnos verdr&ngt dnrch nicht hergehorige Phrasen, nnd auch bei Jesaiu feUt daa endliche Niedersanaen des seh lange ausgereckten Annas mit ganier Wucht. Den Juden gefielen solche radikale Drohnngen nicht, sie brachen ihnen die Spitze ab nnd pfropften YeriieiBangen Aber den ewigen Bestand der Theokratie daranf.

18 J- WELLHAD8KN,

den Fosaanen und bei den Schalen selir deatlidi die Einwirkung der ägypÜBchen Plagen. Erst kommen Znchtigtmgen , bei denen mitanter berrorgehoben wird, dafi sie nicht anf das Ganze gehn and daß sie zur BnBe leiten sollen; da keine Bofie ^olgt, so steigern sie sich bis zur letzten Plage. Diese bringt das Ende, mit der Vemichtnng der Heiden als Avers and der Rettung der ÄaserwäUten als Revers. So ist es bei der siebenten Posaone (11, 15 19) nnd bei der siebenten Schale (16, 17 21), and so maß es ursprünglich anoh bei dem siebenteoi Siegel (8, 1 6) gewesen sein.

Apoc. 7.

Dieses Intermezzo beginnt mit einer eigentümlichen Plage , welche die Zahl auf acht erhöhen würde. Die vier Engel der Winde bewirken eine voUständige Windstille und schädigen dadurch die Erde daa Meer and speciell die Bäome. Non aber kommt ein anderer Engel daza and hemmt die Plage so lange, bis die Knechte Gottes dnrcb eine Schatzmarke vor Gefahr gefeit sind. Hau £ragt dch, was die Knechte Gottes von der Windstille zu befahren haben. Bei Ezechiel werden sie darch das Zeichen Tan (^ Kreaz) vielmehr vor dem Untergang im Endgericht bewahrt, and daa maß auch hier erwartet werden. Denn die gezeichneten Knechte Gottes sind die 144 Tausend, die sonst als die aas dem Endgericht geretteten Anserwählt^i erscheinen. Es sind nicht allein die Ma'rt^n'er darunter zu verstehn, ffir welche die Zahl viel za groß wäre, sondern die ge- samte zar Seligkeit bestimmte Christenheit, die wahren zwölf Stämme Israels'). Daim sind hier zwei ganz heterogene Stücke in dne höchst gezwungene Ver- bindung gebracht.

Während der Apokalyptiker in 7, 1 8 Vorlagen benatzt haben muß, hat er die Fortsetznng (7, 9— 17j frei geschaffen; seine Sprache verrät ihn überall. Er interpretirt hier die 144 Tausend Geretteten als zusammengesetzt aoa allen Völkern and Zongrai und verstößt damit nicht, wie man za behaupten pflegt, gegen den Sinn von 7, 6—8. Auch er redet nicht bloß von dem candidatns mar- tyrum ezercitus. Die Geretteten haben zwar sämtlich die Drangsal vor dem Ende dorchgemaoht, sind aber nicht aass<diließlich Blutzeugen. Als solche werden sie durch txXvvav zäg «tolie «ötibv iv xtfi e^uni tot) Afpiiov nicht charakteriairt. Denn jeder Christ muß seine Kleider im Blnt des Xjammes gewaschen haben, die Märtyrer werden eher durch ihre eigene Blnttaofe gereinigt.

Das Kapitel 7 ist um so weniger ein Bestandteil des versiegelten Baches, weil darin die ewige Seligkeit antedpirt wird, ehe das siebente Siegel geöffbet und das Ende des irdischen Aeon gekommen ist.

Apoa 8. 6-9. 31. 11, 14-19.

den sieben Posannen wird wiederum, wie bei den sieben Siegeln, die letzte von den vorhergehenden durch ein buntscheckiges Intermezzo getrennt

1) Bei den 141000 Knechten Gottei an Juden zu denken ist vBllig »lugeachlotsen. Vgl 14, 3.

ANALISE DXB OFriNBABOMQ JO&ANNIS. 13

(10, 1 11, 13). Auch hier hat sko Johannes die Vorlage mit Zntaten vermehrt. und auch hier werden sich seine Zutaten nicht auf das große Zwischenstück be- schranken.

Die Tier ersten PosaunenatSße (8,6 13) gehSren näher zusammen, ebenso wie die rier ersten SiegeL Die drei folgenden werden in 8, 13 ansdräcklich von ihnen unterschieden als die drei Webe. Daß dort nur von Einer Fosaane (als Instroment) die Rede ist, wie bei Matthäus and Paulus, genügt nicht, um diesen Vers dem Bedaktor zuzuschreiben. Der würde für seine Zwecke schwerlich einen Adler aufgeboten haben.

Auf den Schalt der fünften Posanne (9, 1 13) fShrt ein Stwn , ein himm- lisches Wesen mit g&tÜicher Strafgewalt*), hernieder auf die Erde und läßt un- zählige Heuschrecken aas dem Abyssns anfsteigen. Es sind aber keine richtigen Heuschrecken; sie fressen kein Gras, sondern quälen die Menschen bis znr Ver- zweiflung , ohne sie indessen zu tCten. Ihr Aassehen wird sehr phantastisch beschrieben, zom teil nach JoeL Zn 9, 11 hat vielleicht der griechische Arnos (7, 1) einen Beitrag geliefert; idtyb imfop^ ixeiiatv iif%Q^ivq xaX tSob ßffO&xog elg Faty b ßagiksiäs- Es läßt sich jedoch daraus nicht folgern, daß hier an GrOg and Magog gedacht wäre; der König heißt nicht Oog, sondern Abaddon, nnd sein Heer kommt ans dem Abyssas, nicht von den Enden der Erde.

Der Engel, der in die sechste Posanne (9, 13—21. 11, 14) stößt, mnß auf die Aaffordemng einer Stimme vom himmUBchen Altar her, welche an die Stimme in 6, 1.8.5.7 erinnert, selber Hand anlegen und das ins Werk führen, wozu er eigentlich nur das Signal gibt. Das ist schon unangemessen und onmotivirt, und was weiter folgt (9, 14 16) ist es noch im höheren Grade. In 9, 14. 16 werden vier Engel gelöst, in 9, 16 treten jedoch plötzlich ongehenre Reiterschwärme an ihre Stelle, und zwar sind dieselben durch den Artikel als bekannt vorausgesetzt, ohne daß sie vorher eingeführt und zo den vier Engeln in Beziehung gesetzt wären. Beide zasammen haben keinen Platz neben einander. Weiterbin be- haupten die Bosse aasschließlicb das Feld, und sie werden das Originale sein. Auf sie paßt zoig SeSeiiivovg ixl (Variante iv = dorch) t^ EifpQiivQ viel besser als auf die Engel; denn der Enphrat war die sorgfältig gehütete römisdie Reichs* grenze gegen die östlichen Reitervölker, und 16,12 heißt es ebenfalls in der sechsten Plage: das Wasser des Euphrat trocknete aus, damit den Königen des Ostens der Weg bereitet würde. Es liegt sehr nahe an die Parther zu denken ; die abentenerliche Beschreibung der Rosse in 9, 17 19 legt dem kein unüber- windlidLes Hindernis in den Weg '). Dann gehört der größte Teil von 9, 13. 14. 15 der Redaktion an. Der Eingang der Vorlage mag etwa so gelastet haben : „und

1) Vgl 20, 1.

2) Aach die Giguten des pergAmenifichen Ältius, die statt der FüBe SchUngen mit KGpfen b&bea, bedeuten trotzdem G&later. Das Mythische schließt das Historiache nicht ans, obgleich es Öfters einer faiatorischen Deatong widersteht. Dum iat es aber tot, vnt mit der Historie kommt Leben hinein.

14 J. T1LLHA.CSSJI,

der wdwte Engel potaimte, und ich sah große Soharen von Bossen gebondm am (oder: dnrcli den) Enphrat, nnd öe worden loBgelnsBen aof Jahr and Tag ond Stande, und ihre Zahl u. b. w.". Aach in 9, 20. 21 wird redigirt and dadorch die Constroction verpfascbt sein.

Der formelle Schloß der aechsien Posaane ist nach 11, 14 (= 9, 12) ver- schlagen, in Folge des großen Zwifichenstticks. Ans dem selben Grande ist aoch die siebente Fosaone von den andern sechs lo^erissen nnd steht nan ganz isolirt in 11, 16 SS. Sie ist aber nicht vollständig erhalten. Es fehlt das Wehe, das doch durch 11, 14 aasdrüohlich angekündigt wird, nnd nnr der iröstliohe Aevers des Endgerichts kommt zo seinem Kecht. Die Yeretämmelnng des Schlosses erklfirt sich aneh in diesem Falle dnrch Rücksichtnahme aof das Folgende, wo daa große Endgeridit erst recht ansführlidi behandelt werden aolL

Apoa 10, 1—11, 18.

Dies Zwischenstück zwischen der sechsten nnd siebenten Fosaane ist ein GterOU , wie die folgende Übersicht zeigen mag. o) 10, l—ll.

10, 1 1 Der Starke ist nach der Beschreibnng nicht ein Engel, sondern Christas *) oder Gott selber. Das Ecbo seiner Stimme sind die ans Ps. 29 be- kannten sieben Donnerschläge. Inmitten des majestätischeD Spektakels greift der Seher zur Feder, nnerschöttert wie ein echter Berichterstatter. Denn die Donnerschläge donnern nicht bloß, sondern sagen aoch etwas; sie kündigen na- türlich ebenfalls eine Hebdomade von Plagen an. Diese wird nns indessen vor- enthalten *), der Seher boU das was die sieben Donner geredet h^ien versiegeln d. h. für sich behalten. Der Anfang von 10, 2 xal ijtav iv xj x'*9^ aino^ ßtfila- Qtdtov ■^epYfUvov ist ein Einsatz, dessen Zweck aas 10,8 11 erheUt.

10,5 7. Hier merkt man, wamm Christas oder Gott in 10,1 zn einoa Engel verwandelt worden ist : am einm glatten Übergang za 10, 6 za ermög* liehen. Denn hier handelt es sich wirklich am einen Engel. Er hat weiter nichts zn ton, als mit feierlichem Eide anzukündigen, die siebente Posaune solle nan ohne Verzog erschallen. Es kommt aber doch anders ; in Wirklichkeit folgt 11, 158S. jetzt nicht direkt aof 10, 7.

10, 8—11. Der Seher maß zuvor nodi ein Büchelchen verschlacken, so klein, daß die ünterbrechong nicht viel ausmacht. Er handelt nach dem Vorbilde Elzechiels ; nur ist das verschlongene Buch nicht wie bei Ezechiel die Conception des Ganzen, sondern der concrete kleine Abschnitt 11,1 18, der noch vor der siebenten Posaune eingeschoben wird. Wie 10, 5 7 , so ist auch 10, 8 11 an- gehängt an 10, 1 4, nnd als Haken für diesen Zweck sind die Worte nei ixmv mX. in 10,2 eingeschlagen.

1) VfL H, 17.

2) Vgl 16, 1—4

ANALTSS DKK OITINBASÜFO J0HANNI8. 15

6) 11, 1—2.

„1&9 wurde mir ein Rohr wie ein Stab gereiclLt mit den Worten: anf und miß den Tempel Gottes nnd den Altar nnd die Anbetenden darin; aber den Snßeren Vorhof des Tempels laß aas nnd miß ifan nicbt mit , denn er ist den Heiden übergeben and sie werden die Heilige Stadt zweiondvierzig Monat zer- treten.'

Die letzte Danielische Halbwoche von Jahren ist hier die Zeit, wo die RSmer die heilige Stadt Jerosalem bereits eingenommen haben. Es wird aber die Hoff- nong ansgesprochen , daß sie den inneren Tempel nicht einnehmen werden, daß er in der Hand der »poffxvi'Ofivieg iv ait^ bleiben solle. Die XfftutxvvoUvTse iv teÖT^ sind nicht ohne überlegong za -verstehn. Alle Jnden beten gelegentlich im Tempel an ; der Aosdrack soll aber hier nicht sie alle mnfassen , sondern diejenigen ansheben, ftir die der Aafenthalt im Tempel ein unterscheidendes Merkmal ist. Nnn war der Tempel, eine Zeit lang besonders der innere Tempel mit AnsBchloß des Yorhofs der Heiden, während des römischen Krieges das HanptqnaHier der Zeloten. Sie benutzten ilm zunächst als Festung, aber wie ibre Vorgänger zur Zeit der Belagerang dorch die Chaldäer nnd dnrch Sosius, klammerten sie sich zugleich an die Heiligkeit des Hanses C^ottes und hielten sich dort für geborgen; ihre Propheten bestärkten sie in diesem fanatischen Glauben bis zu allerletzt. Ein Orakel von einem der zelotischen Propheten, die nach Josephns sehr zahlreich waren nnd großen Einfloß besaßen, ist ans hier erhalten. Die an den Tempel sich klammern, die sind der messianische Best and der Same der Znkanft.

Christlich ist an dem Stücke nichts , christliche Propheten gab es in dem belagerten Jerusalem nicht nnd die Christen glaubten nicht an die Unzerstör- barkeit des Tempels. Die Zeit läßt sich genau bestimmen: knrz vor A. D. 70 oder schon innerhalb dieses Jahres. Hommsen versteht es deshalb nicht, weil er es nicht aus dem allgemeinen Zusammenhange ISst und in Folge davon sich genötigt siebt, es unter Domitian zu setzen. Es ist Fragment, man kann es weder mit dem Vorhergehenden noch mit dem Folgenden verbinden. Es gibt aber ans sich herans einen klaren nnd vollständigen Sinn, und man sieht hier deutlicher als sonst, daß ohne Dekomposition keine Erklärung der Apokalypse möglich ist. Von der brennenden Aktualität dieser merkwürdigen Weissagung hat der Redaktor gewiß nichts begriffen *).

c) 11, 3—13. „und ich lasse meine zwei Zeugen 1260 Tage lang im Sack prophezeien. * Dies sind die zwei Ölbäome ond die zwei Lenchter , die vor dem Herrn der Erde stehn. ^tJnd wenn ihnen einer was tun will, so geht Feuer ans ihrem Monde mid verzehrt ihre Feinde , nnd wenn ihnen einer was ton will , muß er auf diese Weise sterben. 'Diese haben Gewalt den Himmel zu schließen, so daß

1) Vgl. meine SUuen Und Torarbeiten 1899, 221— S28.

16 J. WKLLR&OSBN,

kein Regen netzt während der Tage ihrer Prophetie, und sie haben Gewalt das Wasser in Blat zu verwandeln and das Land, so oft sie wollen, mit allerhand Plagen zn schlagen. ' Und wenn sie mit ihrer Bezeogang fertig sind , so fährt das Tier, das ans dem Abgrund steigt, mit ihnen Krieg nnd ttberwindet nnd tStet sie. ' Und ihre Leiche anf der Straße der großen Stadt , welche geistlich Sodom nnd Ägypten genannt wird, wo auch ihr Herr gekreuzigt ward ' and sie von den Völkern und Stämmen und Zungen und Nationen sehen ihre Leiche dreiandeinhalb Tage lang, nnd sie lassen ihre Leichen nicht ins Qrdb legen. '" Und die Bewohner der Erde fronen sich ob ihrer und Bchmanaen and schicken einander Geschenke, denn diese zwei Propheten haben die Bewohner der Erde gequält. " und nach dreiandeinhalb Tagen kam ein Hasch des Lehens von Gott in sie hinein , ond sie erhüben sich anf ihre Füße ; tmd eine gro6e Furcht fiel auf die, welche sie schauten. " Und ich hörte ') eine lante Stimme vom !ffimmel za ihnen sagen: steigt herl nnd sie stiegen in der Wolke zum Himmel, und ihre Feinde schauten sie. "Und zur selben Stunde trat ein großes Erdbeben ein, nnd ein Zehntel der Stadt stürzte ein nnd siebentaasend Personen kamen in dem Erdbeben am. Die Übrigen aber bekamen eine heilsame Furcht und gaben dem Gotte des Himmels die Ehre."

Dies Stück steht gleichfalls isolirt nach vom and hinten. 0[ ivo (lifftvffts (11,3) sind trotz des Artikels nicht vorher erwähnt nnd rb ^(fiov (U, 7) auch nicht. Der Bedaktor hat ea mit 11, 1.2 verbunden wegen der 1260 Tage = 3'/i Jahre*). Er war der Meinung, die Scene sei auch hier Jemsalem wie in 11, 1. 2.

Diese Meinung geht aber fehl. Die (uytiXti *6Xit (II, 8) kann nicht die iyüt nAXiS bedeuten, sondern nur, wie immer, Babylon>Bom ; der Kelativsatz ^ts *«• Utrtti xti. erklärt falsch and erweist sich dadurch als nicht der Vorlage an- gehörig. Ebenso kann in 11,13 nur die heidnische Welthauptstadt gemeint sein, denn daß sich die Juden zum Gott des Himmels bekehren soUen, ist Unsinn. Und auch in 11,9 12 kann nur von den Bewohnern der Heidenstadt die Rede sein, nicht von einem in Jerusalem eingedrungenen Heidenheer. Der Text weist Zusätze auf, welche stören und die Farbe des Redaktors aufweisen. Sie müssen entfernt werden, wenn die Vorlage verständlich werden soll. So in 11,9 das danielische ix r&v Xa&v xtd tpvUbv xal yXmoeav xid i^mv, und vielleicht der Schlußsatz , weil es da xx6ntaa ain&v heißt und nicht wie sonst zb xrAfMc ai>T&v, ' Und in 11,10 zwei mal die xatoixoQvzeg i%l (sie) c^s Y%iy ^'^ zweite mal fällt mit dem Subjekt der ganze Satz. Nnr die Leute der Stadt schauen sich die unbegrahenen Leichen während der viertehalb Tage an nnd schicken . sich Geschenke, nicht alle Menschen auf der Oekamene. Das Subjeot von ßki- itoveiv (11,9) ist unbestimmt, wird aber hernach als of ^lo^oOvrts oder of ^9^» angegeben.

1) nuh dem Coirector dea SiiudticaB.

2) niei« Frlit Terblndet inch Kftp. 12 und 18 mit Kip. 11.

ANALTSB des OFFCfBARDNO JOHANNIS. 17

Dami handelt es sich hier om eine Büßpredigt in und for Rom, während der£ndzeit. Die Bnßprediger (im Sack) gehn nnter im Kampf mit dem Tier d. h. mit dem Imperiam. Damit wird die Strafe, mit der eie gedroht haben, fällig; ein Erdbeben entsteht. Aber nar der zehnte Teil der Stadt stürzt ein mid nur Biebentansend Menschen*) kommen mn; die Übrigen bekehren sich noch nach- träglich nnd bleiben am Leben. Der Gedanke widerspricht der Heinnng des Johannes gänzlich nnd dämm hat er Rom in Jernsalem zn verwandeln gesacht.

Wer sind nnn ot 8iSo ^if^Tv^jg? In 11, 3 treten sie als schon bekannt anf, eine Erklamng wird erst nachgebracht (11, 4 6) nnd zwar eine doppelte. Nach 11,4 sollen die beiden Zeugen Josna and Zerabsbel sein, gänzlich nnpassend. Dagegen nach 11,5.6 Elias and Moses. Elias wird dadnrch gekennzeichnet, daß Fener von ihm ausgeht and seine Feinde verzehrt, und daß er den Himmel ver- schließt so daß kein Regen fällt , nach 2 Reg 1 and 1 Reg 17. IS. Moses da- durch, daß er das Wasser in Blat verwandelt und andere Plagen über das Land bringt. Indessen die ÄusBagen werden gar nicht aaf den einen und den andern verteilt, sondern überall aof beide zasammen bezogen. Und dann ist nicht nor von einem singolarischen azdita ai%&v die Rede , was man begreifen kann , son- dern zweimal auch von einem singnlarischen nxäfia aiix&v, was anf keine Weise zu begreifen ist. Es scheint nrsprünglicb nar von einem einzigen Sabject die Rede gewesen zu sein , vermatlich von Elias , da Moses so wie so zurücktritt. Die übergewaltige Macht, der aUes erliegt bis anf das Imperiam selber, paßt für den Wegränmer der Hindernisse und den Yorlänfer des großen Tages.

Nor Bnßprediger in der heidnischen Hauptstadt ist Elias nicht gewesen. Der Gedanke an sich ist aber bei den Jaden nicht unerhört, daß ein Prophet des Herrn in der fityäXt) «6h$ als IJnheilverkünder auftritt nnd die Bekehrung der Einwohner bewirkt, so daß sie nicht alle der Katastrophe verfallen. Er ist das Thema des Bnches Jona. Jonas scheint hier mit Elias verschmolzeu zu sein. Vielleicht weist auf ihn auch die Äoferstehang (11, 11). Denn nach jüdischer Exegese ist es ein Vorspiel der Auferstehung, daß er drei Tage nnd drei Nächte im Bauche des Walfisches war and dann aasgeapieen wurde.

Für sicher der Vorlage angehörig kann ich demnach in 11, 3—10 nur Fol- gendes ansehen; „'Und ich lasse meinen Strafprediger 12S0 Tage im Sack als Prophet auftreten. ' Und wenn er seine Strafpredigt beendet hat, so führt das Tier, das aus dem Abgrund steigt, mit ihm Krieg und überwindet nnd tötet ihu. 'Und seine Leiche anf der Straße der Stadt "sieht man viertehalb Tage liegen und freut sich darüber und hält Gelage und schickt einander Portionen n. s. w."

Die Vorlage ist jüdisch. MdQtvg and nagTVQ{a bat die jüdische Bedeutung von "V und T>7n = drohen , Strafe ansagen. ELu Christ würde auch schwerlich der Auferstehung Jesu in der Weise ein Seitenstück gegeben haben, wie es hier in 11,11 geschieht. Beachtung verdient der Ausdruck Sf^ai dal tdö; itddae

1) Dm Bind natOrlich die fi#«oi, die von der Qesamtheit aotencbiedeD werden, beaonderB du ^tjfitiv Beiher.

Ibkanllugu d. S. Gm. d. Win. n OftliBfra. Flill.-Urt Kl. ». F. Bul V.i. 3

18 J. VILLHAUSEH,

für ivMrIjveu. In dem Begriff der Aofergtehnng liegt in der Tat nidita weiter, als daß der Tote aas dem &rabe aufsteht ond aof die Erde tritt. Die Himmel- fahrt liegt begri£9ich nicht darin eingeschlossen, sie wird auch hier (tl, 12) davon ontersdiieden.

Apoo. 12.

Es liegen hier zwei Varianten (A and B) vor, die aof einen gemeinsamen Schloä (0) anslaafen^).

A. „Und ein großes Zeichen erschien am Himmel : eine Fraa mit der Sonne angetan, der Hond nnter ihren Fü£en, anf ihrem Haupt ein Kränz von zwSlf Sternen. * TTnd sie war schwanger and schrie in Wehen nnd KindesnSten. ' Und ein anderes Zeichen erschien am Himmel, nämlich ein großer Drache, der hatte sieben Hänpter nnd zehn Homer nnd anf den Hänptem sieben Diademe. * Und sein Schweif fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinab anf die Erde, und der Drache trat vor die Frau, die vor der Gebnrt stand, auf daß er, wenn sie geboren hStte, das Kind fräße. *ünd sie gebar einen Sohn, ein männliches Kind, der alle Heiden mit eisernem Stabe weiden wird. Und ihr Kind wurde zn Sott nnd zn seinem Throne entrScht. ' Und die Fraa floh in die Wüste, wo ihr von Qtoti ein Ort bereitet war, nm dort 1260 Tage nnterhalten zn werden*.

B. ' nUnd es kam zn einem Kampfe im Himmel, indem Michael nnd seine Engel mit dem Drachen stritten. Und der Drache and seine Engel stritten "nnd unterlagen, nnd eine Stätte im Himmel war fnr sie nicht mehr vorhanden. •Und der große Drache, die alte Schlange, genannt der Tenfel und der Satan, der Verführer der ganzen Erde, wnrde anf die Erde geworfen nnd seine Engel mit ihm. "Und als der Drache sah, daß er anf die Erde geworfen war, ver- folgte er die Frau, die das männliche Kind geboren hatte. " Und die Fran be- kam die beiden Flligel des großen Adlers, nm in die Wüste zn fliegen an ihren Ort, am dort eine Zeit nnd zwei Zelten and eine halbe Zeit unterhalten zu werden and der Feindschaft der Schlange zn entgehn".

C. '" „Und die Schlange schoß ans ihrem Bachen einen ganzen Strom Wasser der Frau nach nm sie zu ersäufen. »'Da half die Erde der Frau nnd Öffnete ihren Mund nnd verschlang den Strom, den der Drache aas seinem Bachen schoß. " Und erbittert ob der Fran ging der Drache ab , um Krieg zn führen mit den Uhrigen ihres Geschlechtes, die die Gebote Gottes halten and das Zeugnis Jesu haben".

B ist nicht die Fortsetzung von A. Der Vers 7 folgt in Wirklichkeit nicht auf Vers 6 , sondern greift zuräck and versetzt ans von nenem in den SmmeL Erst in Vers 9 sind wir so weit, wie wir im Anfang von Vera 4 schon waren, nämlich anf der Erde. Der Vers 13 entspricht dem Hanptteil von Vers 4 : der Drache verfolgt die Gebärerin aof Erden. Und der Schluß von B deckt sich mit dem Schluß von A : die Frau Hiebt an den ihr bereiteten Ort and wird dort

1) Tgl. meine Skiizen nnd Vorarbeiten 1899, 216—225.

ANALYSE DES OFTENBABCKfl JOUANMIS. 19

dreiimdemhalb Jalire eroäfart. Hier ist die Congraenz am anfFallendsten, nament- lich in der Frist von 3Ve Zeiten, die als Jahre za 860 Tagen gerechnet den 1260 Tagen entsprechen, and in der Angabe, daß nidit das Kind, sondern nnr die Frau während dieser Zeit an ihrem Orte ernährt (zgi^tv) wird. .

Also sind A nnd B parallel Beiderorta folgt anf eine himmlische eine ir< disch« Scene. Sprachliche Varianten sind Sfoev (12,5) nnd ä^oi^v (12,13), viel- leicht auch difihtani nnd Hiptg. Wichtiger sind andere Unterschiede. Nor in B ist der Übergang von der oberen znr niederen Sphäre klar: der Drache fuhrt Zunächst im Himmel Krieg, dort besiegt wird er aaf die Erde geworfen nnd verfolgt nnn daselbst die Frau mit dem Kinde. In Ä ist der Scenenwechsel dadurch ganz unmotivirt geworden, daß im Himmel nichts geschieht, sondern der Drache nnd die Frau nar als Zeichen am Himmel beschrieben werden. Die Fraa erscheint als Kegina coeli , mit Sonne Mond nnd Sternen ansstaffirt. Und in diesem Staat kommt sie am Himmel in die Wochen? So maß man wenigstens nadi Vers 2 denken, und auch in Vers B befinden wir nns noch im Himmel. Fs wird mit keinem Worte gesagt, sondern nur von Vers 4 an still- schweigend voransgesetzt , daß Drache and Fraa inzwischen vom Himmel znr Erde herabgefahren sind. Das kann nicht nraprtinglich sein. Die Frau ist in B lediglich anf Erden gedacht, sie gehört in der Tat nicht in oder an den Hirn- mel, and die Fntrückung des Kindes in den Himmel (12, 6) ist keine bloße Rück- kehr dahin. Den Starz des Drachen als Ergebnis eines Kampfes, ohne den dw Anfang von Yers 4 nicht za verstehn ist, muß der Redaktor in A ansgelassen haben, am nic^t genötigt za sein, ihn in B noch einmal zu bringen.

B ist ans aber eben&Us nicht voUständig erhalten. Der große Adler (mit dem Artikel 12, 14) maß vorher erwähnt sein and zwar nicht bloß in 8, 13. In 12, 13 sind Fran and Kind plötzlich da, ohne in B eingeführt zu sein. In 12, 14 begreift man nicht, warum bloß die Frau in der Wüste ernährt wird and nicht aach das Kind ; eine Notiz wie die in der zweiten Hälfte des Vers 5 wird vermißt. Aach in B hat also der Redaktor eingegriffen , um die ZusammeosteUnng der beiden Varianten zu ermöglichen nnd allzn krasse Wiederholangen za vermeiden.

Die Verse 10 12, die aaßerhalb der Parallele stehn and daram in der Übersetzung aasgelassen sind, enthalten die Phraseologie des Redaktors. Dieser hat aach in Vers 3. 5. 9. 17 Zasätze gemacht. In Vers 3 werden dem Drachen die Attribute des Tieres beigelegt; der Drache ist aber der Satan und nicht das Lnperiom, wenngleich er dorch das Imperium wirkt. Ferner greift in Yers 6 der Relativsatz &s fi^fliUi anpassend vor, and v[6v congrairt nicht mit &iftttv; orsprunglich stand da Kai Irsxev affOsv, wie die Phrase in der Septuaginta ge- wöhnlich lautet In Vers 9 ist das i^X-^tfii durch die gehäuften Appositionen so weit von sie ^V Y^'" getrennt, daß es zum Schloß noch einmal wiederholt werden maß ; die Appositionen werden eingeschoben sein. Endlich ist xStv ii]- ^vävtmv x&Q ivxoläi rot) ^eoü xal i%ovxinv zip/ (tai/xvQiav 'hjCav in 12, 17 hinza- gefügt.

Die wichtigsten Zasätze des Redaktors diristianisiren. Die Vorlage ist rein

80 J. VBLLHAnSBH,

jOdiscli. Ihr Inhalt läfit Bich ans A and B folgendermaßen wieder herstellen. Der Brache fahrt im Himmel Krieg mit den Engeln nnd unterliegt. Auf die Erde gestürzt befehdet er dann die Frau , die das mSniitiche Kind geboren hat. Das Eind .wird in den Himmel entrückt, die Fraa flieht in die Wüste and wird dort dreiundeinhalb Jahr anterbalten. Der Brache verfolgt sie dorthin, mnS aber von ihr ablassen and wendet sich non gegen ihre nicht mit in die Wfiate geflohenen Volksgenossen in Jerasalem.

Darüber, daß der Drache hier darch das römische B«ieh wirkt, obgleich er damit nicht einfach verselbigt werden darf, ist man einverstanden, and die drei- nndeinhalb Jahre bestätigen es: es sind wie in 11,1.2 die Jahre des rSnuschen Endkrieges gegen Jerasalem. Die BSmer haben non damals gegen die jüdische Gemeinde gekämpft, diese ist also nnter der Frau zn verstehn und nicht die christliche Gemeinde. Somit ist aach das Kind nicht Jesas. Die Römer sind nicht dessen eigentliche Feinde gewesen, am wenigsten schon vor seiner Gebart. Jesns gilt aach immer nor als Hanpt oder als Mann der Gemeinde and diese niemals als seine Matter; aar der jüdische Messias konate als Kind Sions be- trachtet werdea (4 Esdr. 9, 43 ss. 10, 44 ss.). Es ist also klar , daß das Speev der phantastische Messias der Jaden ist nnd nicht Jesus. Za diesem paßt anch nicht die Entrückang in den Himmel gleich nach seiner G«bart; denn es steht nicht frei, einen langen Zwischenraam in die Mitte zn schieben. Was wäre das fßr ein Eesamä des Lebens Jesn : geboren nnd entrückt t Man sagt , die Vor- atellnng von der Entrückang des Messias in den Himmel gleich nach seiner Q^bnrt sei aach den Jaden fremd. Sie läßt sich freilich nicht nachwedseu, aber sie läßt sich bei ihnen erklären. Die von den Körnern bedrängte Gemeinde besaß keinen erwachsenen Messias, der ihr helfen konnte ; sie hoffte aber, daß er schon inmitten der Krisia in ihr geboren and vor der Vemichtnng geborgen werden BoUte. Ankntipfangen für diese flofl^nng konnte sie finden in der G«bärerin nnd dem in tiefster Not geborenen Immanael bei Jesaias and Micha. Eine Ent- rückang des Messias in den Himmel war mit Fog ans Daniel 7, 13 heraaBzoIeseo.

Die Fraa wird nun aber in Vers 17 antersdiieden von den JlotsEol toi> mdff- fuxTog afnijg , die nicht mit in die Wüste fliehen , sondern in Jerasalem bleiben nnd dort von den Feinden angegrifi'en werden. Sie ist also nicht die ganze Gemeinde, sondern die Elite, die in den Untergang der Xoatoi nicht verwickelt, sondern als Same der Zakanft gerettet wird. Man weiß, daß viele Jaden ans der heiligen Stadt za rechter Zeit flüchteten , dsronter sehr fromme Leute, Schriftgelehrte und Pharisäer. Sie waren anders gesonnen als die Zeloten, die damals in Jerasalem herrschten and die Seele der fanatischen Verteidigang waren. An Römerhaß gaben sie ihnen zwar wenig nach, sie sahen aber nicht den Eiunpf für die Freiheit als ihre eigentliche Aafgabe an , sondern die Er- füllung des Gesetzes. Sie nahmen die Verwirklicbong der messianischen Hoff- nung nicht selber in die Hand , sondern überließen sie Gott nnd suchten ihrer- seits nar die Vorbedingang za leisten, die genaae Beobacbtong des vorgeschrie- benen Willens Gottes ; sie waren keine politisch aktive, kriegerische und patrio-

ANALYSE ata OirmiBARnNB J0HAKNI8. 81

tische Partei, sondern eine reUgiöse. Sie benahmen ait^ bei der letzten Bela- gerung Jernealems ähnlich wie bei den früheren. Sie hielten es nicht fiir Verrat sich dem £ampfe dnrch die Flucht zu entziehen , im Gegenteil glaabten sie auf diese Weise das wahre Israel zn retten. Wir haben also in Eap, 12 ein phari- säisches Gegenatäck zn dem kurzen zelotischen Orakel in 11, 1.2. Es zeigt sich darin der Unterschied der Haltung der jüdischen Parteien während des römischen Krieges. Die Zeloten sagten, die im Tempel Aasharrenden sei der messianische Best ; die Pharisäer sagten, die ans Jernsalem Geäohenen seien es und ans ihnen werde der Messias hervoi^ehn.

Damit ist der irdische Vorgang erklärt; das Verständnis des hinmilischen folgt von selber, denn er ist nnr der voransgeworfene Schatten des irdischen. Im Himmel ist der Sieg der gnten Sache längst entschieden nnd damit ist er aach anf Erden besiegelt; die Niederlage des Brachen im Himmel Terbürgt seine bevorstehende Niederlage anf Erden. Man kennt diese malerische Ansgestaltong des FTSdesiinationsglaabens ans dem Bnche DanieL Alles was anf Erden ge- schieht, wird im Himmel vorweg genommen; alle irdischen Kämpfe werden zn- vSrderst in den Lüften anegefochten, dnrch die hinunliechen Repräsentanten der irdischen Mächte.

Die Vision endet als Fragment. Es mnß der Untergang der ioixoi in Jera- salem in Aassicht genommen sein. Femer der Untergang auch der heidnischen Weltmacht. Und im Znsammenhang damit das Auftreten des in den Himmel enträckten Kindes in Kraft and Herrlichkeit.

Apoc. 13 und 14.

a) 13, 1-10. 11-18.

Mit 13, 1 10 kommen wir vom Drachen anf das Tier , das ans dem Meere steigt wie in Daniel 7 nnd 4 Esdrae 11. Es bedeatet das römische Imperiam, denn es bekommt dreiondeinhalb Jahr Macht, Krieg za föhrrai gegen die Edligen d. h. gegen die Jaden nnd sie zn überwinden. Nach 13, 2 ist es ein Mixtum compositum ans den drei ersten Tieren des Daniel. Dieser allgemeinen Be- schreibung geht nnn in 13, 1 anfallender Weise der besondere Zag schon voraas, daS es zehn HSmer nnd sieben Häupter habe ; aach die VoransteUong der Homer vor den Häuptern befremdet dabei. Vermutlich sind die Homer und Häupter, mit dem was daran hängt, in 13, 1 nicht minder nachgetragen wie in 12, 3. Sie haben erst in Kap. 17 etwas zu tun , in Kap. 13 noch nicht. Denn die erste Hälfte von 13, 3 , wo eines der Homer vorkommt nnd den Nero redivivus be- deatet, steht außerhalb des Zosammenhangs ; schon in der zweiten Hälfte tritt das Tier an die Stelle und weiterhin ist nur von diesem die Rede , d. h. vom rSmischen Imperiam im Ganzen und nicht von Nero redivivus.

Also liegt aach hier redaktionelle Bearbeitung einer Vorlage vor. Nament- lich zeigt sich in 13, 7'' 9 die Phraseologie des Apokalyptihere , und in 13, 10 gehört Siii iaxiv xrX. dem selben Elogscheiner an , der in 13, 18. 14, 12. 17, 9

28 J. WILLBAOSBR,

seine Sparen hinterlassen liat. Dnrch diesen Schluß von 18, 10 sieht »ch das Heer der Aasleger genötigt, das Yorbergeliende als Ermaliuang an die Christen in der domitianischen Verfotgang aufzufassen; sie sollen sich ToUkommen passiv in ihr Schicksal ergeben; wer zur Verbannung (aCxiuii.ai6itcV) verarteüt werde, solle sich geduldig verbannen, wer zam Tode, sich rahig hinrichten lassen. Das ist eine grausame Yerqaälang des Sinnes der Anssage. Han moA sie nach Aus- scheidung von 13,7'' 9 unmittelbar mit »al vixijeiu aino^e verbinden: wer von den Besiegten nicht durch das Sdiwert fäUt, wird in Sklaverei fortgeschleppt *). Natürlich bei der Zerstörung Jerasalems durch Titas. Es handelt sich hier nicht uro Ermahnung der Christen während der domitianisdien Verfolgung, son- dern am Beschreibung des Elends der Juden nach der E^tnrmung des Tempds ; die Erklärang der axijvi} ttinoü durch Eimmelsbärger in 13, 6 ist bei den Haairen herbeigezogen.

Mit 13, 11 18 steht es nidit anders; die Vorlage ist aus der Überarbeitung auszuscheiden, um ein Verständnis zu ermöglichen. Auch hier handelt es sich ursprünglich um das Imperium überhaapt und nicht um Nero redivivus. Er ist in Vers 12. 14. 17. 18 eingetragen. Nero ist nicht das frijp^ov, sondern eine xetpttXii desselben, and davon ist keine Rede. Der Vers 18 stammt von der selben Hand wie der Schlafi von Vers 10. Das Bätsei nimmt sich hier beinah frivol aas. Die Deutung der Zahl auf Nero ist allerdings richtig. Sie verdiente aber nicht so viel Aufhebens als von ihr gemacht worden ist, und sie hatte die verderbliche Folge, daß man glaubte , damit den Schlüssel som Verständnis dm Ganzen gefunden zu haben. Es war nur der Schlüssel zum Misverstäudnis des ^if{ov. Natürlich ist auch in 18, 17 tb Hvotuc und ij tbv ifi^niyv vo^ 6v6- fuetog tciftoü ans der Vorlage auszumerzen.

Es ist jedoch nicht bloß der Nero redivivus eingeschmaggelt , sondern auch der Pseudoprophet als Sli,o ^q£ov. Mit Namen wird er zwar erat in 16, 18. 19,20 neben dem »rjQiov genannt, während gewöhnlich nur tit ^fiov xal •}) stxiw airoii als Paar zusammensteht. Erkennbar charakterisirt wird er aber schon in 18, 13. 14*), und zwar als falscher Elias {xüff sotft xataßaivtiv) , der dem AnU- chriatna in gleicher Weise vorhergeht, wie der echte Elias dem wahren Christas. Damit stimmt jedoch nicht, was in Vers 12 und IB— 17 steht. Denn da wird von dem betreffenden Wesen nicht aasgesagt, es tue große Zeichen and verführe da- durch zar Anbetung des Tiera, sondern vielmehr, es übe im Namen des Tiers dessen volle Macht ans and zwinge die Menschen dasselbe anzu- beten. Da erscheint das Wesen also als Alter Ego des Imperiums und fibt dessen ganze Macht aus , natürlich auf einem anderen Örtlichen Gtebiet als dieses selber. Es ist die durch Beamte vertretene Staatsmacht im Keich, während das Imperinm selber in Rom seinen Sitz hat. Das hat schon Mommmn richtig er-

1) Das Aktiv ixotttvtt ist unmöglicb tmd moS in daa Passiv verwandelt werden. Vielleicht bat Ht 26, 63 eu der nnbegreiflichen Coimptioa beigetragso.

2) woin aacb die neite Hälfte von 18, 11 gebort.

ASALT8E DEB OFFBNBABUNO JOHANNIS. 88

kannt, wenn er anch die ConseqnenzeD nicht gezogen and mehrere EuueUteiten onzatreffend gedeatet hat.

Ich glaube non aber, daß damit noch nicht der letzte Schritt geschehen igt. Der G-egensatz des üiXo frijp^ov nnd des «if&tov ^fufiov ist schwerlich ursprüng- lich , es gibt nnr Ein frq^^ov. Hernach werden inuner nnr tb ^flov nnd ^ eixini odtrov Ensammen genannt (14, 9. 11. 15, 2. 16, 2. 19, 20. 20, 4). Dabei siellt die tbiav, welche anffallenderweiae stets singolarisch erscheint, ihren Urheber, den Stellvertreter des Imperiams, ganz in den Schatten. Und man begreift nicht, wie von dem Imperinm (denn von einem einzelnen Kaiser ist nicht die Bede) ein plastisches Bild gemacht werden kann. Sollte es sich am f^de gar nicht nm ein plastisches Bild handeln , sondern nrsprunglich das Alter Ego des Imperinms selber seine eömov sein, wie Jesos die tlxäv Gottes genannt wird nnd wie bei den Mandäern beinah jedes Urwesen seine Dematha neben sich hat? Dann würde der Kern der Vorlage so gelautet haben: „" Und ich sah ein Abbild (= Alter Ego) des Tieres anf dem Lande (im Q-egensatz znr Stadt Rom) , ^^ das übt die ganze Bfacht des Tieres ans in dessen Vertretung') nnd zwingt das Land nnd seine Bewohner das Tier anzubeten , '" nnd die Marke des Tieres sich auf die rechte Hand und auf die Stirne zu zeichnen , ^^ so daß niemand Handel nnd Wandel treiben kann , der nicht die Marke des Tieres an eich hat".

Ans welchen Gründen Nero redivivns, der Fsendoprophet nnd das kaiserliche Standbild aufgetragen sind nnd ob von gleicher Hand oder nicht, ist mehr oder weniger anklar ; ich mag darüber keine Yermotangen vortragen.

Der Eern des Kap. 13 ist jüdisch. Die beiden Hälften, das Tier und sein Abbild, verbinden sich zn einem G-anzen. Die erste Hälfte ist präterital, das Imperiom hat Jerosalem nnd den heiligen Staat in dem Elriege der dreiandein- halb Jahre vernichtet. Die zweite ist präsentiscb : der römische Staat lastet aof seinen Untertanen nicht bloß mit äufierem , sondern mit unerträglichem geistigem, religiösem Drucke. Pär eine genaue Datämng scheinen mir die An- haltspunkte zn fehlen.

b) 14,1—30.

Das Kap. 14 ist, wenn nicht formell so doch materiell, der Schloß zn Kap. 13 ond enthält das Gericht nnd den Trinmph.

Die Einleitung (14, 1—5) ist eine Art Tedenm. £3 fällt auf, daß das Lamm mit den 144 Tausend nach Vers 1 auf dem Berge Sion steht, dagegen nach Vers 3 der Himmel die Scene ist. Man sollte femer denken , daß die 144 Tau- send, d. h. die Erlösten, das Tedenm sängen, wie sie es in 15, 2. 3 wirklich tan ; nach 14, 2. 3 sind aber die Kitharoden nnd Sänger anonym und die 144 Tausend lernen nur von ihnen das neue Lied. Endlich werden die 144 Tausend am Schloß dreifach oder vierfach definirt, zum teil ganz identisch wie ot '^yoQugnivoi ixit tijg yijs und oitoi ijyoffdgd^tjüav ixb täiv iv9(fiönav, zum teil ganz abweichend

1) itimtov wie njd^ Noio. 6, 22.

84 J. VELLHAÜ8EK,

wie o{rto^ slatv ot fiezä Ywam&v oix inoX^&rfitiv. An dieaeD Schiefheiten und WideraprüchoD zeigt sich, daß hier mehr als eine Hand tätig gewesen ist. An der christlichen Art des Ganzen läßt sich nicht zweifdn.

Bus zweite Stück (14, 6 18) setzt das erste nicht voraus , ßihrt vielmehr zurück anf eine frühere Stufe, wo das noch im Werden ist, was vorher schon als glnchlidi vollendet gefeiert worden ist. Namentlich diejenigen, welche jetzt sterben ohne die Parasie erlebt za haben (14, 13) , lassen sich za den 144000 Seligen in kein Verhältnis bringen, am wenigsten in ein coneecntives. Übrigens ist der Inhalt anch hier bnnt; die verschiedenen Engel, die auftreten, werden zom teil nnmerirt, ohne daß die Reihenfolge irgendwie notwendig erschiene. In dem Tier und seinem Abbüd (14, 9. 11) findet sich eine Beziehung zn £ap. 13. Die Phraseologie des Apokalyptikers zeigt sich vielfach ; das Oanze ist eben- falls christlich. Znm Schluß von 14, 13 vgl. Sirach 14, 19.

Das dritte Sinck (14, 14—20) paßt ebenso wenig zur Einleitung; dort steht das Lamm aaf dem Berge Sion , hier thront der Menschensohn anf der Licht- wolke. Es sind darin zwei Varianten verbunden, die beinah ganz identisch sind : Vers 14 16 ond 17 20. In der ersten wird der Menschensohn von einem Engel aufgefordert, die Sichel, die er in der Hand hat, anf die Erde zu senden, weil die Stunde der Ernte gekommen sei; er folgt der AnfiForderung und die reife Saat wird abgemäht. In der zweiten wird ein Engel, der ans dem himmlischen Tempel hervortritt, von einem anderen Engel aufgefordert, die Sichel, die er in seiner Hand bat, anf die Erde zu senden, weil die Tranben reif seien ; er folgt der Anfforderong ond die Traaben werden abgesclmitten und in der Kelter des Zornes getreten, so daß (wie es im Epilog heißt, der ans dem Bilde in die Sache fäUt) das Blnt bis an die Zügel der Kosse spritzt. Der ganze Unterschied be- schränkt sich darauf, daß in dem einen Fall vom Menschensohn und von der Ernte, im andern von einem Engel und von der Lese die ßede ist. Das genügt nicht, um die beiden Stücke als sich ergänzende Hälften eines Ganzen zu be- trachten. Ernte und Lese sind in den Alttestamenfüchen Vorbildern völlig äquivalente Gleichnisse für das Endgericht. Christus und der Engel vikariren anch in 10,1. Den Vorzug verdient grade bei der Tranbenlese Christas; er tritt nach 19, 15 die Kelter, er ist der Vollstrecker des Gerichts an den Heiden. Merkwürdig ist für den Eeltertreter das Attribut Ixetv i%ov6iav ixX to6 sruptf;; das schickt sich eigentlich besser für den, der bei der Ernte die Spren vom £om scheidet und mit Feuer verbrennt. Das dQinavov erscheint als beseeltes Wesen, wahrscheinlich nach dem dffiaavov »ttöfitvov Zachar. 6, 1 , das aof einem Mia- veretändnis der Septuaginta beruht; ebenso dem. Rec. 2,9. Der Zog vom Spritzen des Blnts bis an die Zügel der Rosse findet sich anch in' der man- däischen Eschatologie (Thesanms I 391,1): „das Roß des Königs vom Himmel watet bis zom Sattel im Blnt und das Blut reicht ihm an die Küstern* and bei Henoch 100,3. Die Rachsacht der Juden gegen ihre Unterdrücker hat sich in Folge der domitianischen Verfolgung auf die Christen übertragen, and sie haben sidi ikren Messias ebenfalls als bluttriefenden Sieger vorgestellt.

AHALYSB DKB 0V7EMBABDK6 JOEUNHIS. 25

Apoa IB, 1-4.

Ein eigener Absclmitt, von äem aber nur Anfang nnd Schluß erhalten sind. Der SchlnB ist der Tritunphgesang der Erlösten (15, 2 4), die den sieben Plagen entgangen and glüßklich durch das Bote Meer gekommen sdnd; es ist ans der occidentalisdien und namentlich aas der orientalischen Gnoeis*) bebannt, welche theologische Bedentang das £ote Meer nnd die Passage hindorch gehabt hat. Der Anfang (16, 1) enthält nnr die Ankändigong der sieben Plagen , dieselben werden dann aber nicht aafgeEählt , so notwendig das ancli wegen 16, 2 4 ge- wesen wäre *). Man kann sich denken, daß sie den äg^tischen Plagen geglichen haben werden, wenn sie aof den Dorchgang darch das Kote Meer endigen. Waram sie im Keime erstickt sind, läßt sich natürlich nar verrnnten. Es ist möglich, daß sie wesentlich den selben Inhalt hatten wie die folgenden sieben Schalen, indem etwa nnr der Schlnß eigentümlich war, so daß er mitteilongswert erschien. Der Anfang von 16, 2 gehört zor siebenten nnd gefährlichsten Erisis : das Bote Meer wird als donkel und mit Feoer gemischt beschrieben, und dann maß folgen , daß die Aoserwählten sich glücklich dorcli dies schreckliche Meer hindarchretten , worauf sie am anderen Ufer die Ode Mosis singen. Bedaktionelle Znsätze sind die Worte koI toi>s vuUltvttts *oi> iv^tatos a^oü in Vers 2 ond xttl T^ ^ifv Tot) äifviov in Vers 3.

Apoo. 16.6-16,21.

Die Hebdomas der Schalen hat der Äpokaly^tiker ebenso übernommen xmd überarbeitet wie die übrigen Hebdomaden. Dire Ähnlichkeit mit der Hebdomas der Posannen fällt aof. Die ersten vier Schalen und die sechste gleichen den ersten vier Posaanen and der sechsten. Man hat dagegen geltend gemacht, daß bei den Fosannen die Fartialität der sechs ersten Plagen geflissentlich hervor- gehoben werde, was bei den Schalen nicht geschehe. Indessen dieser unterschied bedeutet nicht viel. Aach bei den Schalen ist erst die siebente Plage die ver- nichtende, die anderen lassen immer noch viel übrig das liegt in der Idee dieser Hebdomaden überhaapt.

Die Einleitung (16, 6—8) hat mit 16, 1 nichts za ton, denn dort stehn die sieben Engel schon sichtbar am Himmel, während sie hier erst ans dem himm- lischen Tempel znm Vorschein kommen. Dieser wird in lÖ, 5 nicht geöAiet damit der Seher hineinblicke , sondern nnr damit die Engel hinaaatreten, ebenso wie in 19,11. Die sieben Schalen werden gewohnlich als mit Wein gefüllt be- trachtet. Da aber der Kelch des Weines des Zornes (16, 19) immer singolarisch ond za trinken ist, so werden die Schalen etwas anderes enthalten. Der Inhalt der einzelnen scheint nicht verschieden gedacht za werden, sie werden nnr anf verschiedene Objekte aasgeleert und haben dadurch verschiedene Wirkung. Die

1) dem Maoda de Chaü6-

2) Eis Uinlicher Fall liegt vor in 10, 1—4.

Abkudlmifn i. K. Om. i. WlH. n Gfilli^as. Phll.-kUt. Kl. N. F. Bud S, 4. 4

26 J. VKLLBAUaKM,

erete wird auf das Land gesditittet and erzeugt Sdiw&ren an den Menschen, die zweite verwandelt das Heer, die dritte das SiißwasBer in Blat, die vierte trifft die Sonne and setzt sie in farchtbare Grlnt, die fünfte bringt Finsternis und Verzweiflang über den Thron des Tieres and sein Reich, die sechste trocknet den Enphrat ans , so dafi die KSnige des Morgenlandes hin&berkommen ; die siebente fOhrt die endliche Katastrophe (yfyovtv 16, 17 wie 21, 6) herbei, in Form eines gewaltigen Erdbebens, wodardi die groSe Stadt Babylon-Bom fällt.

Die sechste Schale bezieht sich ebenso wie die sechste Fosanne (9,13 88.) anf die Partber; sie sind mit den Königen des Orients gemeint, denen dadurch der Weg zam Einbrach in die römische Welt gebahnt wird, daß der Eaphrat kein Hindernis mehr bildet. Aber mit den Farthem sind hier G-og and Magog verbanden , die nicht wirklich mit jenen identifizirt werden können. Freilich, der "Flin<'ftH von Gog and Uagog geht dem Endgeridite anmittelbar vorans, and wenn er äberhaapt erwfihnt werden sollte, so maßte er onmittelbar vor die letzte Plage zn stehn kommen. Kor glaabe ich nicht, daß er der Torlage angehört.

Die EUmd des Kedaktors zeigt sich in der beschränkenden attribativen Be- stimmong zn tvi>s iof^Qdmovq 16,2, welche in 16,9 fehlt; vgl. zn 9, 4. Franer in 16,5—7 nnd teilweise in 16,13—16. Die letzte Plage erreicht mit 16,21 noch nicht völlig ihren Abschloß; es soll fHr eine Fortsetzong Raom bleiben.

Apoo. 17, 1—18.

„Und einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, kam and redete mit mir also : komm , ich will dich sehen lassen wie die große Höre gerichtet wird , die an den vielen Wasaem sitzt , ' mit der die Könige der Erde Horerei trieben ond von deren Hnrwein die Bewohner der Erde tranken worden. 'Und er trog mich im Geist fort in eine Einöde".

A. nUnd ich sab, eine Fraa saß anf einem scharlachfarbeneu Tier mit sieben HSnptem «nd eeJm Hörnern, das roll von Lästemamen war. * Und die Frao war in Porpor und Scharlach gekleidet und bedeckt mit Gold and Edelsteinen ond Ferien, in ihrer Hand hatte sie einen goldenen Becher voll Greael ond Unflat ihrer Harerei. ' Und auf Uirer Stime stand ein Name geschrieen : Oeheimnis, Ba- bylon die große, die Mutter der Burereien und der Greuel der Erde. ' Und üA sah die t^u trunken vom Blui der Beiligen und vom Blut der Zeugen Jesu. Und ich geriet ob des Anblicks in großes Staunen. 'Und der Engel sprach zo mir: warum staonst da? ich sage dir das Geheimnis der Fran ond des Tieres, welches sie trfigt, mit den sieben Häoptem und den eehn Börnem. 'Bas Tier, das du gesehen hast, war, und ist nicht, wird aber aus dem Abgrund mrfsteigen und hiugehn man Verderben; und die Bewohner der Erde, deren Name nicht von ur an auf' gesehridien ist im Buch des Lebens, werden staunen, wenn sie das Tier sehen, welches

tear und nicht ist und kommen wird. ' Die sieben Häupter sind sieben

Berge, worauf das Weib sitet , '" und sind sieben Könige : fünf sind gefallen, einer ist g^enwSrtig, der letzte ist noch nicht gekommen, und wenn er kommt, ist es ihm bestimmt nur eine korze Weile zu bleiben".

ANAL7BE DKB OnSgBiSOJVQ JOHAHNK. 87

B. „"Das Tier aber, weLcbes war und nicht ist, ist selber äer achte KSnig und Zugleich einer von den sieben, and geht hin ins Verderben, "und die zehn HSzner, die du gesehen hast'), sind zehn Künige, welche KSnigawürde zwar noch nicht empfangen haben, aber königliche Gewalt anf eine Stande mit dem Tiere bekommen. " Diese sind einmütig and leihen ihre Macht und Gewalt dem Tiere. ^* Diese werden mit dem Lamme kämpfen, und das Lamm ioird sie besiegen, denn es ist der Herr der Herren und der König der ^nige, und die mit i/tm sind Serufene und Auserwählte und 7V«u«. ^' Und er sprach mu mir: die Wasser, wo du die Hure sitzen saJtest, sind Völker und Borden und Nationen und Zungen. " Und die gehn Homer, die du sahst und das Tier, diese hassen die Höre und machen sie vereinsamt und nackt nnd fressen ihr fleisch ond verbrennea sie mit Feaer. "Denn Gott hat ihnen ins Herz gegeben, seine Absicht aasznriditen, einm&tig zn sein nnd ihre KSnigsmacht dem Tiere za leihen, bis die Ans^rliohe Glottes erMIt werden".

'^ „Und die Fraa die da gesehen hast, ist die große Stadt, die das fieich hat über die B«iche der "Eräe'.

In Ä ist das Tier, wie im Eem von Eap. 18, das rSmische Imperiom, seine sieben Häupter sieben Kaiser; von denen dnd fnnf gewesen, dner ist, ond der siebente steht noch aas. In B ist das Tier, wie in den Znsätzen zn Kap. 18, das achte Haapt des Tieres, nämlich Nero redivivns; die zehn Hönier sind ihm verbündete Könige, die ihm ihre Macht leihen zum Kampf gegen die Höre und ZOT Vollstreckong des Urteils Gottes über sie. Dorch den Vers 8 ist B mit A verankert , vgl. za 8, 2 and 10, 2*.

A ond B scheinen sich za ergänzen wie zwei Hälften eines Ganzen. Aber A ist nraprünglich nicht daraaf angelegt , am aof B zn endigen. Umgekehrt könnte B allerdings von vomherein in der Absicht verfaßt sein, am als Fort- setzung von A za dienen. Ich halte das aber doch nicht ffir wahrscheinlich, Vers 11 ist schwerlich aof Vera 8 anfgebaat nnd die identischen Angaben röhren kaom von Einer Hand her.

Ein Redaktor hat A and B verbanden and überarbeitet. In A ist Vers 6 ein christianisirender Zasatz, in B Vers 14; letzterer besondere störend, weil in schreiendem Widersprach dagegen , daß die zehn Homer ja nach dem Folgenden Werkzeuge Gottes sind, am dessen Rache an der Höre za vollstrecken. In Vers 7 wird die Erklärung der Fran ond des Tieres mit den sieben Häoptem formell angektindigt. Eine Erklärung der Fran folgt aber nidit, weil sie schon in Vers 5 vorweggenommen ist, welcher der Voreiligkeit des Redaktors seine Entstehung verdankt. Eine Erklärung des Tiers, die für A zutrifft, folgt auch nicht; sie ist verdrängt durch Vers 8, der als Haken für die Anknüpfung von B eingesetzt ist und unter dem Tier den Nero redivivus versteht. Nur die Erklärung der sieben Haapter des Tiers ist erhalten; freilich versetzt mit einer falschen Deu- tung aof die sieben Hügel von Rom. In Vers 3 nnd 7 sind die zehn Homer ein-

1 nuui ventehn: an dem Tier, welches w&r and nicht ist?

28 J. WILLHAtlSKK,

getragen, da sie nicht za dem hier gemeiaten Tier, Bondem za Nero gehSres and deBsen BandeBgenossen bedenten. Zn Anfang von Vers 9 sind die Worte &ds 6 voOff 6 Ixmv twpUtv nicht bloß atSrend, Bondern auch völlig nnverBtäudlich, denn 6 Ixav 0Wf>iav hat kein Praedikat^). Der Vers 15 unterbricht die Rede über die zehn Homer = ESnige, bo dafi es n5tig wird, sie za Anfang von Vers 16 nochmals einzuführen; er dentet Überdies die Wasser, an denen die Hare sitzt, albern genng. Der Vers 18 steht einsam nnd abgerissen am Ende; er enthält vielleicht die Erklärung der Frao, die der Redaktor hinter Vers 7 aasgelassen hat: er hätte sie dann ans Gewissenhaftigkeit doch nicht ganz onterdr&ckt, sondern zom Schlnsse nachgetragen. Über 17, 1 3 ist das Urteil Bchwierig. Die Anknüpfong an daa Vorhergehende stammt jedenfalls vom Kedahtor. Ob das Übrige za A oder zn B gehört, oder auch zn beiden, läßt sich nicht sicher aasmachen.

Über die Zeit von A kann kein Zweifel bestehn. Die fänf gewesenen Könige sind die Jnlier, der sechste gegenwärtige ist Vespasian. Titas ist als siebenter xmd letzter in Aossicht genommen; ihn, den Zerstörer Jemsalems, wird die Rache ereilen nach kurzer Regierang.

Die Datirong von B ergibt sich aus der Bestimmung der zehn ESnige (HSrner). Es sind noch keine richtigen Könige, sondern sie haben sich zeitweilig Herrsc^ergewalt angemaßt. Sie sind eigentlich im Streit mit einander, werden aber in der Gemeinschaft mit Nero redivivns einmätig, nm als Gottes Werk- zeuge die Rache an Rom zu vollstrecken *). Die Zeit ist nach Vespasian ; das siebente Hanpt, Titus, maß aber noch regieren, während das achte, Nero, g^^n ihn anrückt. Demnach können anter den zehn Königen nnr die Parther ver- standen werden, die den falschen Nero gegen Titus unterstützten. Die Farther haben aach nach 16, 12 mehrere Könige , mit der Einheit ihres Reiches war es immer etwas schwach bestellt , wie die arabische Benennung Uk%Ut i^^ gleich- Mls erkennen läßt Wenn hier ihre Könige mehr als Üsnrpatoren gelten (17, 12^ so wird das darch die p&rthischen Münzen jener Zeit bestätigt ; sie deuten nach Hommsen auf simultane Prägung streitender Prätendenten. Es ist vielleicht nicht überflüssig, auszuschrdben , was in Hommsens Rönüsdier Geschichte 6, 396 zn lesen ist, obgleich das Bach jedem, der sich mit dem christlichen Altertom befaßt, zur Hand sein müßte. „Das Auftreten eines falschen Nero in den letzten Jahren Vespasians hätte fast zn einer CoUision (der Farther mit Rom) geführt. Der Prätendent, in Wirklichkeit ein gewisser Terentiae Maximas aus Kleinasien, aber in Antlitz und Stinmie nnd Künsten dem Sängerkönig täuschend ähnlich, fand nicht bloß Zalanf in dem römischen Gebiet am Enphrat , sondern anoh tinterstätzang bei den Fartbern. Bei diesen scheinen damals, wie so oft, mehrere Herrscher mit einander im Kampfe gelegen and einer von ihnen , Artahanas,

1) Vgl. 13,18.

2) SchoD froher hkt Gott den Fener Cynu als Bein WerkEeng cur R&cbe an Babel aufge- boten, nach laa. 40 h>. Auch nacb Ctsara Tode hofften die Jnden auf die Puther.

AMALTSE DEB OFFENBABCNO JOHAKNIB. Z9

weil Kaiser Titas sich gegen ihn erklärt hatte, die Sache des rSmischeu Frä- tenäenten aofgenommeii zu haben '). Indessen es hatte dies keine Folge, riebnehr lieferte bald daranf die parthische Kegiernng den falschen Nero an Kaiser Do- mitianos ans".

A ist jedenfalls jüdisch; die Zerstörong Jerusalems soll an dem Zerstörer, Titns , gerächt werden. Anch B ist vermutlich jüdisch ; die Christen k5nnen kanm mit Nero Sympathie gehabt und ihn als Yollstrecker der Absichten Gottes betrachtet haben, sie können kaum erwartet haben, daß er wirklich Kom nber- wSltigen und vernichten werde. Der christliche Redaktor läßt Nero mit seinen Helfershelfern vielmehr gegen das Lamm nod dessen G-etrene kämpfen nnd nnterliegen (17, 14). Überhaupt ist die grimmige Feindschaft gegen Rom in der Zeit des Vespasian und des Titos nur auf jüdischer Seite begreiflich , nicht aaf christlicher.

Apoc. 18,1-24.

Der Eingang (18, 1 8) enthält das ans Isa. 21, 3 entlehnte Thema des Ganzen, das sich schon in 14,8 findet: gefallen, gefallen ist Babylon die große Stadt! Dann folgt eine Yoransnahme der Rachefrende in Form einer Klage über die gefallene Stadt, angestellt von den Königen nnd besonders von den Kauäenten nnd Seefahrern, die mit ihr in Verbindong gestanden und Handel getrieben haben (18, 9—20). Daran schließt sich eine zweite Klage (18, 21-24) ; sie wird nicht erhoben von den auswärtigen Gewerbtreibenden, die an Rom ihren Nutzen gehabt haben, sondern von den in Rom einheimischen Handwerkern und namentlich von den dortigen Großkapitalisten, welche die ganze Welt aosgebeatet haben.

Das Ganze ist zosammengesetzt ans Alttestamentlichen Erinnerungen, und namentlich hat Ezechiels Weissagung über Tyrns als Bergwerk herhalten müssen. Das Verzeichnis der Importwaaren ist ihm nachgemacht; Rom wird wie Tyrns wesentlich als See- nnd Handelsstadt aufgefaßt. Es werden nicht bloß Gold nnd SUber, Juwelen und Kostbarkeiten aufgezählt, bei denen den Juden das Herz im Leibe lacht, sondern aach wichtigere Dinge: Weihranch und Spezereien, Wein nnd Öl , Hehl und Korn, Rinder und Schafe , Pferde nnd Wagen, Sklaven. Die Angabe ot iiinoifoi eov ^eav ot ueyiatävsg t^g yiis (18, 23) beruht zwar aof Isa. 23, 8 , paßt aber doch auch auf Rom. Spezifisch christliche Zutaten sind der Vers 24 (wo iv «t^^ statt iv eoC die andere Hand verrät) and oC Syioi xal ot iitöatoiai xal ot XQOipljtaL in Vers 20. In Vers 13 stören die plötzlichen Genitive Mal Zanmv xal ^ad&v xal aoftiitiav.

Apoc. 19,1—10. 11-21.

Das erste Stück (19, 1 8) ist wiederum ein himmlisches Tedenm des Apo- kalyptikers , am Schloß von Vers 8 steht ein aberweises Interpretament. Mit

1) Nsich Apoc. 17 Tird enrartet, daB sie alle in dieaem Funkte einig sein werden.

80 J. WtLLBAnaEN,

19, 1 8 Bind die Verse 9 and 10 noi äußerlich verbünden, ad vocem ydfios foO ilfviov. Der Inhalt kehrt in 21, 5.6. 22, 6. 8. 10 wieder.

Das zweite Stück (19, 11 21) unterbricht den Fortschritt and springt vom Triamph zorQck in den Kampf. Es zerfällt in zwei Hälften (11—16. 17—21). Die zweite ergänzt die erste, bringt aber am Anfang darch die Eioladang der AasvSgel zu dem ihnen von Gott bereiteten Schmaase (nach Ezech. 39, 17 SO) ein neaea Moment hinein, das zum Schluß nochmals hervortritt Das Ghinze ist vom Apokalyptiher amg^ossen, wenn es nicht überhaupt von ihm stammt. Nach- träge sind in Vers 12 and 18 za erhennen: ixtov Svofuc yiy(fafiftivov 9 oi>8tls oliev el fi^ ait6s nnd xal »ixi/rftta xb Sfo/ue «iitov 6 XAyog tov #eov ^). Dadurch wird dem Vers 16 vorgegriffen. Dieser Vers ist aber selber nicht ganz in Ord- nong. Statt Isl th lyiditov maß man lesen ikl xitv txxov, damit der Genitiv oö- ToO hinter ff^ifbv anf das Roß bezogen werden kann. Denn es soll doch nn- mSglich dem Messias selber sein Name in den Schenkel gestempelt werden ; man würde denselben ja dann anch nicht sehen , da doch sein Schenkel nicht anver- hüllt sein kann.

Apoc. 20. 1—15.

Dies Gesicht weicht ab von der Art der übrigen Gesichte in der Apokalypse. Es ist historisch nirgend ansdeotbar, spielt aber doch aof Erden and nicht im HimmeL Es enthält einige merkwürdige Loci des dogmatisch erstarrten eschato- logischen Mythas der Jaden, darnnter anch den vom Millenninm, von dem sonst in der Apokalypse nichts zn merken ist. Wie gewohnlich ist aber anch hier die jödisdie Vorlage christlich überarbeitet worden.

„Ich sah einen Engel vom Himmel herabsteigen, der hatte den Schlüssel des Abgrundes, nnd eine große Kette lag auf seiner Hand. 'Und er packte den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel and der Satan, und band ihn tansend Jahre ' nnd warf ihn in den Abgrund nnd verschloß nnd versiegelte ihn, damit er die Vülker nicht verführe bis zam Ablaaf der tausend Jahre; dann ist es bestimmt, daß er eine kleine Weile wieder losgelassen werde".

„* und ich sah Stühle, und denen die darauf saßen, wnrde Regierung gegeben. Und die Seelen derer, die wegen des Zeugnisses Jesu und wegen des Wortes QoÜes durch das Beil getötet waren, und die, die das Tier und sein Abbild nicht angebdet und die Marke auf Stirn und Hand nicht angenommen hatten, wurden lebendig, and sie herrschten mit dem Christas tausend Jahre. ^Die iibrigen Toten aber wwden erst l^endig nach dem Ablauf der tausend Jahre. Dies ist die erste Auferstehung. 'Selig und heilig, wer an der ersten Auferstehung teil hat! über diese hat der BWtxte Tod heine Gewalt , sondern sie sind Friester Gottes und des Chri^us, und herrschen mit ihm während der tausend Jahre".

1) Vielleicht ist aber der ganze Vera 13 zogeietzt, denn du blatige Oewuid dei FUirsrs Ist Uer durchaus TorfrOht, und seine Truppen sind im folgenden Vers noch weiS geUeideb

._-J

ANALTBE DEB OFPBNBARCNa JOHAKNIB. 81

n^Und nach dem Ablauf der t&osend Jalire wird der Satan aas seinem Ge- fängnis loB gelassen 'nnd kommt hervor and verführt die Völker an den vier Ecken der Erde, Gog und Magog, and bringt sie zn hanf znm Streit, zahllos wie Sand am Meer. ' Und sie zogen hinanf gegen den Nabel der Erde ') nnd schlössen das Lager der Heiligen nnd die geliebte Stadt ein. Aber Fener fiel vom Himmel and fraß sie. *" Und der Tet^d, ihr Verführer, wurde in den Pfiihl des Feuers und des Schwefds geworfen, wo auch das Tier und der Pseudoproph^ ist. Und sie werden Tag und Nacht in aile Ewigkeit gequält werden".

,*^IJnd ich sah einen großen weißen Thron nnd den der daranf saß, vor dessen Angesicht verschwand Erde and Himmel nnd hatten keine Statte meia. ''Und ich sah die Toten, Große imd Geringe, stehn vor dem Throne, nnd Bücher wnrden anfgeschlagen, und ein anderes Buch wurde aufgeseUagen, das des Lötens. Und die Toten worden gerichtet gemäß ihren Werken, nach dem was in den Büchern angeschrieben war. " Und das Meer gab seine Toten her, nnd der Tod and die HSlle gaben ihre Toten her, nnd sie empfingen ihr Urteil je nach ihren Werken. " Und der Tod und die Hölle wurden m den Feuerpfuhl geworfen. Das ist der eweite Tod, der Feuerpfuhl, '^unä wer nicht im Buch des Lötens verteichnet war, wurde in den Feuerpfuhl geworfen".

Erste Stafe (20, 1 3). Die Fesselang des Drachen im Abgrunde gehört eigentlich in den SchSpfnngsmTthns (Sir. 43, 23). Die Heratellang des Kosmos vollzieht sich im Kampf gegen die rebellischen Mächte des Chaos; ihr über- wundenes Haapt wird tief nnter der Erde eingekerkert, so daß deren ganzes Gewicht aof ihm lastet*). Davon wird oft and teilweise sehr drastisch nnd aus- führlich im mandäischen Thesanrns erzählt. Hier wird die Sache ans der Kos- mogonie in die Escbatologie verlegt, denn beide Gebiete werden in der mythischen Spekulation leicht durch einander geworfen. Der Satan wird onschädlich ge- macht, um die ßuhe des MillenniamB zn ermöglichen.

Zweite Stafe (20, 4 6). Das Millenninm bedeutet die Restitntion des Reiches Davids durch den Messias , welche später nicht mehr der Abschluß des Welt- dramas war, sondern nur ein Zwischenakt. Der Messias kommt, nm die Jaden zn retten und zn sammeln, die er bei seinem Advent im heiligen Lande antrifft. Sein Reich in Palästina ist aber nur von begrenzter Dauer. Nach Ablauf der dafür bestimmten Periode hört es auf, und dann erst tritt die Endzeit ein, die zweite übergeachichtliche Weltära, mit der Auferstehang der Toten, dem jüngsten Gericht, dem Gegensatz von ewigem Leben und ewiger Terdammnis. Von alle dem merkt man aber hier wenig. Der Christas tritt ganz zurück; daß das

1) nUxos Ti)c rfle iet PiriD TIK {Ezech. 38,11) nnd sachlich identMch mit p«n "TIM ffft^oloe s^ ytis (88, 12). Ich habe mir darum den Nabel einzusetzen erlaubt

2) scheint, daß darin zugleich eine Theorie der Erdbeben enthalten ist Sie entstehn, wenn der Lenathan an seinen Ketten nnd an der auf ihm liegenden Last rattelt Ähnlich in der Uawiachen Walporgignacht der Seiamos, in der Tiefe polternd : ^Einmal noch mit Kraft geschoben, mit den Schaltern brav gehoben, ao gelangen wir nach oben".

08 J. WKLLHAnSBH,

MillenniiuD mit seinem Advent beginnt and weiter nichts ist als die Periode seines Keiolies im heiligen Laude, erhellt nor ganz beilänfig. Daß es die Zeit des Itegiments and der Herrschaft der Seinigen ist, wird dagegen hervor- gehoben. Die Seinigen, die mit ihm regiereu, sind jedoch nicht die, die seinen Advent erleben, sondern G-eatorbene, die aber den Vorzog haben, vor der grofien Masse aas den Gräbern aaferweckt zn werden , eben um am Hillenninm teil zo nehmen '). Sie sind die Schicht der ersten Anferstehnng. Die erste Anf- erstefaang verleiht ihnen sogleich das ewige Leben, nicht bloß das Leben fOr tausend Jahre ; wie sie aoa dem Millenuiam in die himmlische Endzeit Qbergehn, wird nicht gesagt Es is Alles anklar und hybride; der Apokalyptiker wird seine Vorlage gründlich versetzt haben. Der Vers 6 stammt ganz von ihm.

Dritte Stufe (20, 7—10). Die Lösung des Sataus hat den Anfall von Ghig und Magog gegen Jerusalem zur f'olge, womit das MillffritiiTun aufbort. £&et sieht man deutlich, daß die Idee deB Millenniumfi von Ezechiel stammt, nach welchem das hergestellte Qottesreich zunächst eine Weile in Frieden besteht, dann aber noch einen letzten Anstorm der H^denmacht (Qog und Magog) zu erleiden hat und erst nach dessen Abschlagnng definitiv gesichert ist. Man er- kennt hier auch, daß Jerusalem der Sitz des tausendjährigen Reiches ist*), und zwar das irdische , denn gegen das himmlische hSnueu die Heiden von den vier Ecken der Erde nicht anrUcken. Die Loslassang des gefesselten Leviathan findet sich auch in der mandäischen Eschatologie (Tbesaurns I 393,20). Der Vers 10 (vgl. 19, 20) stammt mindestens zur ersten Hälfte vom Apokalyptiker.

Vierte Stufe ^, 11 15). Alle Menschen erstehn aus den Gräbern, kommen vor Gericht und empfangen den liohn ihrer Taten, nicht bloß die Bdsen, sondern auch die Guten. Nach dem was jetzt in 20,4—6 steht, sollte man denken, es handle sich hier nur um die Bösen. Und diese Meinung kommt anch in zwei Zusätzen zum Ausdruck, in denen von den ßißUa, in denen die Iffytt gebucht sind, das /StjSil^ov ti^s (m^s unterschieden wird, welches kein Kontobuch ist, son- dern eine Börgerliste der Auserwählten. Man sieht daraus, daß die Korrektor der Vorlage in 20, 4—ß den Apokalyptiker zum Schluß in Verlegenheit ge- bracht hat.

Apoa 21, 1-22, 6.

Ein anschauliches Bild der seligen Ewigkeit aof der Eide, nach Jesaias ond Ezechiel entworfen ond prächtig ausgemalt. Die Absätze folgen nicht zeitlich auf einander; vielmehr werden im Rahmen des Ghinzen (21, 1 8) hernach noch zwei Partien des Vordergrundes mit kräftigen Zügen und leuchtenden Farben

1) Dkfi grade die Häityrer, die mit dem Beil gerichtet Bind, danrnter bBMnden harror- gehoben werden, widerspricht der Bonat auftretenden Heinnng, daB dieae, wie Jesus eeltMt, sofort nach dem Tode in den Himmel kommen. Was mit denen, die die Panuie erleben, geachehen wird, darüber rerlantet nichts.

2) worüber in 20, 4—6 nichts gesagt wird.

ANALYSE DBB OFFXNBARÜKQ J0RANNI8. ^

aaageatattet (21, 9—27. 22, 1—6). Ohne Zweifel iat der Apokalyptiker selber der Aator, er gehört naoli 21, 14 nicht zu den zwiSlf Apostelii.

21, 1 8. Die neue Welt', Himmel und Erde ohne Ueer. Darin das oeae Jemaalem, nicht im Himmel, sondern vom Himmel berabgekommen anf die Erde. Darin die verrnntUch aacb bis dabin im Himmel aufbewahrt gewesene nnd mm herabgekommene Stiftshütte, in welcher Gott selber nnter seinem Volke wohnt and gegenwärtig ist. Wo aber bleibt Christas, zb Affvtov'i Der xa&^fLtvos inl t(ß ^QÖvp ist sonst Gott ; freilich faUt es anf, daß dann Gott selber in 21, 6 ss. zn dem Seher spricht was sonst nicht geschieht.

21, 9 27. Das neue Jerosalem. Die nngehenre Äasdehnnog der Stadt (drei- hondert deutsche Heilen im Quadrat 21,16) zeigt, daß sie zagleich als Land gedacht ist. Sie hat zwölf Tore, aber nnr Eine Strafie, keinen Tempel (21,22), aber doch die Stiftshütte (21,3), keine Leachten (21,23), aber doch einen qwscijp (21, 11). Das törichte Interpretament 8 ianv ^yy^kav (21, 17) geht von der Über- legung ans, daß weil der Messende ein Engel ist, aach sein Maß ein emglisches sein müsse. Übrigens steht Vers 17 etwas locker im Zasammenhange , ebenso wie anch Vers IB.

22, 1 5. Das nene Jemaalem als wiedergekommenes Faradis. Der Bach des Lebens fließt an der Hauptstraße her, die wie es sdieint nur Eine Hänser- reihe hat. In der Mitte der Längenacbse des durch den Bach und die Straße gebildeten ParaUelogramms steht der Baum des Lebens. Die Vorstellung ist anders als bei Ezechiel (47, 12). Man kann den Anfang von Vers 12 nicht anders verstehn als zwischen der Straße anf der einen Seite und dem Bach qaf der andern, so daß ivrtii&ev xal ixeZ&sv zu disjungiren ist. Das Säüsxu wird als dndexiixts erklärt; Tgl. Sxta für httihag in Mt 18, 22 am Schluß. Bei xal qii&Xktt roö i^Xov tis ^sgaasiav t&v i^väv fragt man, ob es denn noch Heiden und noch Krankheiten auf der neaen Erde gebe. Vom Baum der Er- kenntnis ist keine Rede. In 22, 5 wird 21, 23 wiederholt.

Apoo. 22, 6—21.

Dieses Schlußwort wird nicht müde, in lauter parallelen Absätzen die Yer- sichernug der Nähe der Parusie und die Bitte um ihren baldigen Eintritt in- ständig ZD wiederholen. Es versetzt am besten in die Stimmung der Christenheit zur Zeit der domitianischen Verfolgung, da hier die Phantasmagorie zurücktritt, hinter der freilich anch kein bloßes Spiel steckt, sondern eine beneidenswerte Sicherheit der Weltanschaaong.

22, 6. 7 greift zwar dem Folgenden vor, darf aber doch nicht mit dem Vor- hergehenden verbanden werden. Ob nach 22, 7 anzunehmen ist , daß auch in 22, 6 Clmstns rede, scheint mir nicht sicher. Die Redenden wechseln hier im Handumdrehen.

In 22, 8 11 stellt sich Johannes mit seinem Namen als Verfasser vor wie in 1,4. Das Buch Daniel ist im babylonischen Exil verfaßt, bezieht sich aber

34 J. WSLLHAÜSSN, AMALTSE DER OFTEKBABnNQ JOSiSmS.

erst anf die Ereignifise unter AntiocbaB Epiphanee. Danun soll es in der Zwi- schenzeit sekretirt werden and erst ans Licht treten , wenn es aktuell geworden ist. Bei der Apokalypse jedoch liegt kein langer Zwischenraom zwischen der Zeit der Abfassung ond der Zeit der Erftillnng des darin Geweissagten; darum soU sie nicht versiegelt d. h. znrückgehalten , sondern sogleich veräffentlicht werden. Ber Spmch 23, 11 wird zwar ans Dan. 12, 10 übernommen, aber ganz anders gedeutet: der gegenwärtige Laof der Welt geht nicht noch lange so weiter, sondern findet alsbald sein Ende; die Menschen haben keine Frist mehr sich zn ändern, sondern setzen ihren Lebenswandel fort und werden so von dem Gericht überrascht.

In 22, 12 15 redet Jesus. Das l^m (22, 16) wird man als Ausruf fassen müssen: hinaus mit den Hondeul Vgl. Mt 8,12. 22,13. 26,30.

In 22, 16 nennt Jesus seinen Namen , im Unterschied von 22, 7. 12. Sein üyj'sXos ist kein Engel, sondern Johannes, wie vielleicht auch in 1, 1, wenn dort r^ ioilqt als Apposition zn toO iyyiXov gefaßt werden darf, in falschem Casus. Unter den Eirchen dürfen wohl nicht bloß die sieben Gremeinden von Asia verstanden werden.

22, 18. 19. Der Schloß, der nicht völlig gedankenlos aus Deut. 4,2 kopirt sein kann, rührt wie der Anfang (1, 1 3) von dem Herausgeber her, nicht von dem Verfasser. Der Verfasser muSte wissen, daß er selber an seinen Vorlagen das Verfahren geübt hatte, welches hier verflucht wird; eine solche Selbstver- leugnung ist ihm nicht znzutranen, wie man sie annehmen müßte, wenn er unsere beiden Verse geschrieben hätte. Der Herausgeber dagegen konnte des guten Glaubens sein, daß hier ein einheitliches Originalprodukt des Pneuma vorliege. Vielleicht ist übrigens auch schon in tbv ßyytUv ftov (22, 16) seine Hand zn erkennen.

Nachtr^lich sei bemerkt, daß es für die Analyse der Apokalypse nichts ausmacht, wenn eine allgemeine Christenverfolgung erst später als unter Domi- tian eingetreten ist wenn nur nicht früher. Für diesen literarischen Zweck kann man es bei der überlieferten Datirung bewenden lassen. Ob sie richtig sei, ist eine andere Frage; Hommsen scheint es nicht zu bezweifeln, wohl aber Duchesne. Frofanbistorische Nachrichten darüber gibt es nicht, daß ein Attentat des Staates auf die Kirche schon unter Domitian unternommen wurde.

Variag der Waidmaimschaii Buchhandlung in Berlin.

ABHANDLUNGEN

DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHÄFTEN ZU GÖTTINGBN.

Phllologistfli-hlBtor. Klasse. Nene Folge.

I. Bd. No. 1. Kehr, P.. Ueber eine rämiteht Pa- pj/nuurhmAe im Slaaiiarduti gtt Marburg. Mt drei FacsimUe auf xwei Tafeln. 4. (28 S.) 1696. 3 M.

I. Bd. No. 2. Heyer, Wilhtlm (aus Speyer), Ueber Xonferbaehj und AuTifaberg Sammlungen der litchredtn Luthers. 4. (43 S.) 1890. 3 M.

LBd. No. 3. BomntBch, N., Das slavische Ht- nwMueh. 4. (5T S.) 1896. 4 M.

1. Bd. No. 4. WellhuiMn. J., J)er arabische Jo- üppuB. 4. (60 IS.) 1897. 3 M. 50 Pf.

I. Bd. No. 5. Haltsch, Fr., Poieidonios über die Größe und Entfernung der Sonne. 4. (48 S.) 1897. 8 M.

L Bd. No. 6. Meyer. Wlllielm (aus Siiejer), Die Buäutabenverbindungen der sogenannten go- thisdten Schrift. Mit 5 Tafeln. 4. (124 S.) 1897. 9 M. 50 Pf.

LBd. No. 7. Leo, Fr., Die Piaulinischen Cantiea ------- - - 4 (114 gj

7 M. 50 Pi^

I. Bd. No. 8. AsadVs neupersisdies Wörterbuch Lughat-i Fürs nach der einzigen vatikanischen Uandschrift herauegcgeben von Pul Hom. 4. (37 u. 133 S.) 1897. 18 M.

n. Bd. No. 1. WeHDUn, H., Krateuas. Mit zwei Tafeln. 4. (32 S.) 1897. 3 M.

II. Bd. No. 2. Das hebräische Fragment der Weis- heü des Jesus Siradt herausgegeben v. Rudolf SMead. 4. (34 S.) 1897. S M. 50 Pf.

n. Bd. No. 3. Schulten, Adolf, Die Lex Manciana,

IL Bd. No. 4. Kalbfll, fieorg, pie Prolegomena HEPI KStMO-IAlAS. 4. (70 S.) 1898. 4 M. 50 Pf.

n. Bd. No. 6. BeoMel, Fr,, Die einstämmigen männliAen Personennamen des Griechischen, die aus Spitznamen hervorgegangen sind. 4. (85 S.) 1898. BM. 50 Pf.

U. Bd. No. 6. Meyer, WHIibIid (aus Speyer), Die Sfoilung des Palriardiats Aquil^a. 4. (37 S,)

1898. 2 M. 50 Pf. 11 Bd. No. T. Sohultan, Adolf, Die römische Hur-

teilung und ihre Seste. Mit 5 Figuren im Text

and 7 Xarten. 4. (38 S.) 1898. 5 M.

n. Bd. Nr. 8. Roethfl, Suetiv, Die Meimvorrtden

des SachsenspiegeU. 4. (110 S.) 1899. 8 M. IIL Bd, Nr. 1. Die charakteristischen Untersdiiede

dtr Brüder van Üi/ck \oi\ OtloSeek. 4. (77 S.)

1899. 5 M.

IIL Bd. Nr. 2. MarquardI, J , Eräniakr nach der Geographie des Ps. Aloses Xorenac'i. Mit historisch-kritischem Kommentar nnd topogra- phischen Excursen. 4. (358 S.) 1901. 30 M.

m. Bd. No. ». Aohells, H., Die Martgrologien, ihre Geschichte und ihr Werl. 4. (VIU u. 247 S.) 190n. 16 M.

IV. Bd. No. 1. TUeelmvin, Otto, Die Paraphrase des Euteknios zu Oppians Kynegetika. 4. (43 S.) 1900. 4 M.

IV. Bd. No. 2. Schulten, Adolf, Die Mosaikkartt von Madaba und ihr VerhältniB zu den älte- sten Karten und Beschreibungen des heiligen Landes. Mit 3 Karteubildern u. 1 Figurentafel. 4. (121 S.) 1900. lOM.

IV. Bd. No. 3. WilKmowIb-MoelleDdorfr, U. v., Die Textgeschichte der grieebieiAtn Lyriker. 4. (121 S.) 1900. 8 M.

IV. Bd. No.4. Ke.M.h. Mfrei. Die Berliner Hand- schrift des sahidischen Psalters. Mit drei Lichtdrucktafeln. 4. (154 S.) 1901. UM.

IV. Bd. No. 5. Meyer, Wllbeloi (aus Speyer), Der Gelegenheitsdichter Venantiua Fortunatus. 4. (140 S.) 1901. 9 M.

IV. Bd. No. 6. Uider«, Heinrich, Über die Grantha-

recensiort des Mahäbhärata, (Epische Studien I). 4. (91 S.) 1901. 6 M.

V. Bd. No, 1. Roethe, Gustev. Brentanos ,P(mce

de Leon', eine Saecularstudie. 4. (100 S.)

1901. 6M. 60 Pf. V. Bd. No. 2. Wellh&usen ,\., Die reHgiöspoliU-

sehen Oppositionsparteien im allen Islam. 4.

(99 S,) 1901. 6M. 50 Pf.

V. Bd. No. 3. Neuar^iache Volkspoesie gesammelt

und übersetzt von Eeno Uttannan. 4. (159 S.)

1902. 12 M. V. Bd, No.4. Plschel, R., Materialien gur Kennt- nis des Apabhi'amsa. Ein Xachtrag zur Grara- matü der Prftkrit-Sprachen. 4. (86 S.) 1902.

6 M.

V. Bd. No. 5. Schübe, Wilhelm. Hur Geschichte

lateinischer Eigennamen, i. ((i47 ».) 1904. 40 M. Vi. Bd. No. l. Kruis. Cari, MelHsiAe Untersuch- ungen über Beinbots Georg. Mit 2 Excursen. 4. (225 S.) 1902. 16 M.

VI. Bd. No. 2. Meyer, Wllheln (aus Speyer), Hen-

ricus Ste^anus über die Regii 7)/pi Graeci. Mit 2 Tafeln. 4. (32 S.) 1902. 3 M.

VI, Bd. No. 3. Mbller, Hennann, Ein hochdeutsche» und eieei niederdeutsche Lieder von 1563-1565 aus dem siebenjäJirigen nordischen Kriege. Mit einem Anhang : Deutsche Lieder aus der Qra- fenfehde. i. (G7 S.) 1902. 5 M.

Fortsettung umstehend.

Fbiiol<^scli-lilstor. Klasse. Xcae Folge.

VI. Bd. No. 4. PlBtaohmana, R., Pedro Sarmiento» GeschiiJUe iks InkareiiAee. 4. (rXVlII und 161 S.) 1906. 18 M.

VIT. Bd. No. 1. Bonwetioli, N., Die Theoiogit des

Methodius von Olympus. 4. (177 S.) I90S.-

12 M.

VII. Bd. Ko. 2.

Nibelunge

(43 S.) 1! VII. Bd. No. 3.

Bense t. J. 1338. Vn. Bd.'No. 4.

I, W., Der Untergang der

aller Sage und Dichtung. 4.

3 M.

K., Der Kurverein von

1903. 5 M. 60 Pf.

und Uatzmami,

ApoUinaristische Schriften. 4. (X u. 76 S.) 1904. 9 M.

vn. Bd. No. 5. Schwartz. E , Ueber den Tod der Sühne Zebedaei. 4. {63 S.) 1904. SM. 50 Pf.

Vm. Bd. No. 1. Heyer, Wirhein, Die Legende des h. Albanvs. 4. (82 S.) 1904. 5 M. SO Pf.

Vin. Bd. No.2. Freradorir. f., ff. A. v. Manch-

hausens Berichte über seine Mission nach

Bertin im Juni 1740. 4. (87 S.) 1904.

5 M. 50 Pf.

Vni. Bd. No. 3. Sohulttien, Fr-, Chriatlich-palae-

slinische Fragmeate der Oma^äden-ilosehet ta

Damaskus. Mit 5 Tafeln. 4. (138 S.) 1905.

12 M.

VIII. Bd. No- 4. Schulten, A., Numantia. Eine topographisch -historiache üntcrsurhung. Mit 3 Karten. 4. (X u. 112 S.) 1905. 10 M.

Vm, Bd. No. 5. Leo, Fr., Der Saturnisehe Vers.

i. (111 u. 80 S.) 1905. 5 M. 50 Pf

Vni, Bd. No. G. Sohwarb, E, Christliche und jü-

disdie Ostertafeln. MitSTaf. 4. (198 S.) 19Ü5. 14 M.

IX. Bd. No. 1. Eitäb md'dni al-nafs. Buch vom

We^en der Seele, herausg. von I. GoMzIher. Im Druck.

IX. Bd. No.2. LOdere, H., Das Würfelspiei im alten Indien. Im Druck.

IX. Bd. No. 3. Lehmann-Haupl, C F, Materialien zur alteren Geschichte Armeniens und Meso- potamiens. Mit 14 Tafeln uod 04 Abbildgn. im Text. Im Druck.

IX. Bd. No. 4. WellhBUsen, 1., Analyse der Offen- barung Jdhunnis. Im Druck.

Veriag der Weldmannschen Buchhandlung in Berlin. Abhandlnngen der Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften zu GOttingen.

/uÄrt auf dar SternKorte zu Göttingen aährend der partiellen Sonnenfinsternisse von 1890 Juni 16117 (Beobachter: Schür, Ambronn u. Siu/n) und von 1891 Juni 6 (Beobachter: SdiurJ. Mit :i Plinen der Sternwarte nebst Verzeicli- nisB der grösseren Instrumente. 4. (26 S.) 1898. 3 M.

I. Bd. No. 4. Sohur, W., Vermessung der beiden Sternhaufen h und x Persei mit dem eeehsiölli- gen Heliometer der Stemtearte in Göttingen verbunden mit einer UebersüAt aller bis eum Jahre 1900 ausgeführten Instrumentalunter- suchungen. Mit einer äternkftrte. 4. (88 S.j 1900. 9 M.

II. Bd. No. 1. Wieoberl, E, l'heorie der automali- sehen SeismograjAen. 4. (128 S.) 1909. 8 M.

II. Bd. No. 2. Kmur, luIlM, Theorie der kleinen Planeten. Die Planeten vom HeettbaTypas. 4. (153 S.) 1902. 15 M.

II. Bd. No. 3. FortwiBBler, Ph., Ueber das Beci- proeitätsgesete der t(" Poteneresle in algebrai- schen Zahlkörpem, wenn i eine ungerade Prim- lahl bedeutet. 4. {Si S.) 1902. 6 M.

II. Bd. No. 4. Prasad, fi., Constitution of MatUr and Anali/ticat Theories of Heal. 4. (68 S.)

1903. 6 M.

IILBd. No. 1. Ehler«, E, neuseeländische Annt-

iiden. Mit 9 Tafeln. 4. (79 S.) 1904. 10 M.

III. Bd. No. 2. Koenen, A. v., (7e6er die untere Kreide Helgolands und ütre Ammonitiden. Mit 4 Tafeln. 4. (03 S.) 1904. 4 M.

III. Bd. No. 3. Sohur u. Anbrosn, Die Messungen des Sonnendurckmessers an dem RepsoldstAen 6xi)ll. Heliometer der Sternwarte eu Göttingen. 4. (126 S. u. 2 Taf.) 1905. 12 M.

HI. Bd. No. 4. Breedel, H., Theone des Mondes. 4. (97 5.) 1905. 7 M.

UI. Bd. No. 5. Unke, F., Lufielektrische Messun- gen bn IS Ballonfahrten, ßlit 4 Tafeln 4. (30 S.) 1904. ^ 6 M.

IV. Bd. No. I. Sohwansohilil, K., üntersuAungen eur geometrischen Optik. 1. Einleitung in die Fehlertheorie optischer Instrumente auf Gnind des Eikonalbegriffs. Mit 0 Fig. 4. (31 S.) 1905, 2 M.

IV. Bd. No. 2. Sohwansohilil, K., Untersuchungen zur geometrisclien Optik. II. Theorie der Spie- geltelescope. Mit 9 Fig. 4. (28 S.) 1905. 2 M.

IV. Bd. No. 3. SdiwansotllM, K., Untersuchungen eur geometrischen Optik. III. Ueber die astro- photo graphischen übjektive. Mit 10 Fig. 4. (54 S.) 1905. 4 M.

IV. Bd. No. 4. Verworo, M. , Die arehaeolithisiAe Cultur in den Sippc^onschiehtenvon AariUae. (Cantal). MitöTaf. 4. (56 S.) 1906, 4M.50Pt.

IV. Bd. No. 5. MBysrmanB, B., Vermessung der

Umgebung des Orionnebeh. 4. (47 S.) 1906,

3 M. 50 Pf.

Hatbematisch-physlkitllsclie Klasse. Nene Folge.

I. Bd. No. 1. Keanen, A. v., Veber Fossilien der Unteren Kreide am Ufer des Mungo in Ka- merun. Mit 4 Tafeln. 4. (48 S,) 1897, 5 M, Nachtrag dazu. 4, (S. 49 05 mit Tafeln V~VII.) 1898,

I. ]

Brendel, HarUn, Theorie der klei- nen Planeten. Krater Teil. 4. (171 S.) 1898. 16 M. Bd. No. 3. Sohur, W., Ableitung relativer Oerter des Mondes gegen die Sonne aus helio- metrischen Messungen von Sehnenlängen ausge-

V. Bd. No. 1. IWilsohlttter, L, Ergebnisse der Ost- afrikanischen Pendelexpedüion v. J. 1898 u. 1899. Im Druck.

V, Bd. No. 2. SobwansohIM, K., Ueia- die totale Sonnenfinsternis vorn 30. August 1905.

Im Druck.

Druck der Dietorich'si

.(clid rucke rei (W, Fr. Kacstner), Güttingen.

-1

ABHANDLUNGEN

DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN. . PHILOLOGISCH -HISTORISCHE KLASSE.

Q »^fl' NEUE FOLGE BAND IX. Nro. 5.

^— Oii/i-

Annambhattas Tarkasamgraha,

ein Kompendium der Dialektik und Atomistik,

mit des Verfassers eigenem Kommentar,

genannt Dipikä.

Aus dem Sanskrit übersetzt

E. Hultzsch,

Eorrespondentea der Kön^lichen GeBellschaft der WisBenschafteo.

Berlin.

WeidmannscbG Bachhandlong. 1907.

ABHANDLUNGEN

DEB KÖHIOLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINQEN.

PHILOLOGISCH -mSTOBISCHE KLASSE.

NEDE FOLOE BANP Stj Uro. 6.

"'v

Annambhattas Tarkasamgraha,

ein Kompendinm der Dialektik nnd Atomistik,

mit des Verfassers eigenem Kommentar,

genannt Dipiki

Ans dem Sanskrit übersetzt

E. Hultzsch,

Komspoiident«n der KODJglichen OeseUachkft der WinenBcbaften.

Berlin.

WeidmannBche BachhandlnDg. 1907.

Seinem lieben Freunde

Charles Rockwell Lanmaa

aSa Glückwunsch zur Tollendung

des grossen Kommentars zum Atbarraveda

gfewidmet

Inhalt.

Yonrort 1

§ L Daa Gebet 5

g n. Die Eategorieen 6

§ m. Die Sobstameii 7

§ IV. Die QulitUen 9

§ V. Die Bewegungen 10

g Vt Du Oenns 10

g YIX Die BesonderiieiteD 10

§ VnL Die Inhärenx 10

§ IX. Die NegaÜonen 10

§ X. Die IHe 10

g XL Du Wuser 13

§ Xn. Du Feoer 12

§ XHL Die Luft 13

g XIV. Der Äther 16

§ XV. Die Zeit 16

§ XVt Der Baum 16

§ XVn. Die Seele 16

§ XVm. Dm manag 17

§ XIX. Die Farbe 18

§ XX. Der GeHchmack 18

§ XXI. Der Geruch 19

g XXIL Die Fühlbarkeit 19

g XXHL Du Brennen 19

g XXIV. Die Z«hl SO

g XXV. Die DimenBion 30

g XXVL Die Getrenatheit 30

g XXVIL Die Verbindung 30

§ XXVnL Die Trennung 31

g XXIX. Distanz und ProximitAt 31

g TTTT, Die Schwere 33

g •yyTTT. Die Flüuigkeit 33

§ TTCTn Die AdhäaiDD 33

g XXXTTT. Der Laut 33

g XXXIV. Der Verstand 33

§ XXXV. Die Vorstellung 23

g XXXVI Die Arten der richtigen Vontollang 21

% XXXVTT. Du Inetminent 34

§ XXXVIIL Die Urgaohe 25

g Tnrm Dm Prodnkt . . S6

g XL. Die Arten der TJraache . 36

§ TCT.T Du Initninient 26

g TT.n, Die Wahmehmnsg 36

g YT.TTT Der Kontakt 87

g XMV. Du Schließen S9

g XLV. Der Schloß 80

g XLVL Die fOnf Glieder des Schlosses 31

g XLVn. Die Betncfatang 33

% XLVm. Das Merkmal 38

g -Xl.rx Der Ort 34

g L. Das ähnliche Beispiel , 34

% liL Du Gegenbeiapiel 85

g LIL Die Scheingründe 35

g JÄH. . Der fehlgehende Grond 35

g LIV. Der konträre Grond 35

g LY. Der anfgewogene Gnmd 36

g LVL Der unbewiesene Grond 36

g LVIL Der widersprocfaene Qnud 87

g LVin. Die Tergleicboog 38

g LIX. Die Sprache 38

g LX o. IiXL Abhängigkeit 0. B.w. 40,41

g LXn. Der Aufsprach 41

g T.TTTT, Die sprachliche Erkenntnis 43

g LXIV. Die falsche Vorstollong 45

g LXY. Die Erinnenmg 46

g LXVI— LXXH. Lost, Schmerz, Wonach, Haß, Anstreagtug, Verdieiut n. Sfinde 46

g T.XXTTTO.LXXIT. Verstand o. s.w. 46,47

g LXXY. Die Kräfte 47

g ItXXVI. Die Bewegungen 47

g LXXVn. Das Genus 48

g LXXVHL Die Beeonderiieiten 48

g T.XXTX. Die Lihärems 48

g TiXXX. Die Negationen 49

g LXXXL Schloß 60

g LXXXn. Kolophon 64

Verxeichnis der von AnnamUiatta erwähnten Lehrer und Werke 66

Veneichnis der wichtigeren Kunstansdrücke 66

Annambhattas Tarkasamgraha mit des Verfassers Dlpikä.

Aas dem Sanskrit übereetzt

E. Hultzsch»

KorreBpondenten der KOuglichen Qeaellsdisft der Winenschaften.

Torgeld in der Sitzimg vom 9. Hftrz 1907.

Vorwort.

Die vorliegende ÄbhaDdluig entb&lt zwei Terachiedene Werke desselben VerfBasera. Das erst«, der TarkMamgrtAa, iat eine ZaBommenstaUnng der wichtigsten Lelirsätze des Nya^a- ond Vaiäeshika- Systems, welche zum Aoswendiglemen durch indische 'Knaben' bestimmt sind. Im zweiten, der Dipiiä, erläutert und begründet Annambbafta die einzelnen I^ebr- sätze Beines TorJcaiamgraha und eig&nzt sie durch die Darstellung anderer, dem Änßjiger schwerer verständlicher Probleme und Streitfragen. Die doppelte Verteilung des Stoffes hat also wesentlich pä^dagogische Zwecke. 'Während der TarioMmgraha in einfacher und deutlicher Sprache abgefaßt ist, bietet die DtpUcä einem Europäer, der keinen Fandit kon- sultieren kann, ziemlich bedeutende Schwierigkeiten und bat bisher noch keinen Übersetzer gefnuden. Obwohl ich mich mehrere Jahre hindarch angelegentlich mit ihr beschäftigt habe, wage ich nicht zu hoffen, daß ich sie überall richtig verstanden habe. Zwei Gründe bewegen mich, diese Übersetzung der Öffentlichkeit zu übergeben. Die Lehren des Ny&ya und Taideshika haben seit alter Zeit einen so integrierenden Bestandteil des Btadinma der gebDdeten Hindus gebildet, daß eine Kenntnis dieser beiden Systeme, ihrer Terminologie und ihres Stiles für das richtige Verständnis der indischen Literatur unentbehrlich ist Zweitens aber glaube ich annehmen zu dürfen, daß die Spekulationen jener beiden Schulen es verdienen, unsem Philosophen nicht nur auszugsweise, sondern im Originalgewande zu- ^^glich gemacht zu werden , da sie trotz mancher Schrullen und sonderbarer Axiome eine ganze Anzahl scharfsinniger Beobachtungen und Theorieen enthalten.

AkbrndhafM i. t. Qm. i. WiM.n 01ttiB(«B. Pbll.-kM. KL K. F. Bul S, >. 1

8 B. SITLTZSCH,

TTnter den Bechs mehr oder weniger orthodoxen Systemen der HiDduphiloeophie h&ben bisher beeonders der großartige Illusioiiiamns des YSdänta und das dem Buddhisrnns ver- wandte Sftmkhya die Änfmerksamkeit eoropaiBcher Forscher aof sieh gelenkt Die Dia- lektik (Nyäya) nnd die Atomistik (YaidSshika) wurden in Ihren Grundzfigen zuerst von Colebrooke ') und unlängst Ton Max Müller ') behandelt Eine quellenmäßige Darstellung der Lehre vom Sehlaß verdanken wir Jacobi'). Einen trefflichen Abriß der Geschichte beider Systeme lieferte fiodas in seiner Einleitung zu Athalyes Ausgabe der D^ikä. Er unterscheidet drei Perioden der Entwicklung. In die erste Fenode gehdien die Nyifotitrai des Oautama nnd die VaiieMkamitra» des Kanada Die enteren sind von BaUantyne ins Englische*), die l«tct«ren von Böer ins Deutsche') und von Gough (Benares, 1873) ins Englische übertragen worden. Die zweite Periode ist die der Kommentare zu den Sätrat. Die dritte Periode beginnt mit GangSäas TattoadtiiUdiiiam und schließt mit einigen Kompendien, die in verhältnismiJJig einfacher Sprache die von ihm und seinen Nachfolgern gewonnenen Besaitete dem Anßnger zu vermitteln und die Lehren des Nyfiya und Vai- äeshika in ein einziges System zu verschmelzen suchen. Za diesen Werken gehören Vii- vanäthas KärOtämät oder BhäthäporidttIMda *) uud AnnambfaaJtas Tarktuamgraha und DIpikä. Der älteste Leitfaden dieser Art ist die Safitapaddrilü des Sivfiditya^

Der erste Bestandteil des Namens Annombha^ ist eine verkürzte Form von Annamo, das in Teluguinschriften vorkommt^. Ähnliche Namen sind Bälambha(ta *) , K&tama*") Singamadvedin '^) , Krishnambha|ta ") und Kriaimama "). Das m oder ma, mit dem diese Namen endigen, ist vielleicht der Überrest des Teluguwortes atnma, 'Mutter', und die beiden ersten Silben von Annama sind nach der Ansicht Bai Bahadur Yenkajyas identisch mit dem Telngawort anna, '^terer Bruder'. Daß Annambhatta aus Südindien stammt, er^bt sich auch aus dem Namen seines Vaters, Tirumalächär ja. Tiromala ist nämlich die Telngubeseichnung des Oieiligen Berges' von Timpati im North Arcot District

Annambhofta, der Sohn des Timmaläohäiya , hat mindestens fünf "Werke hinterlassen. Es sind dies:

1. Tarkcaamgraiia mit Kommentar {DipHä).

3. TyiUanMaimtöishorä, ein Kommentar zu Pioinia Büro»"] (Benares, 1906).

1) JfueellaMeoH* Euays, London, 1887, Vol. 1, p. 961ff.

2) Tht Six SfiUou of büUan PMosopK^, London , 1903, p. 362 ff.

3) NadvndUen, OöttinKon, 1901, phil.-hist El., S. 460ff. Vgl anch Freytag, 'Über die Er- kenntniatbeorie der Inder', Yitri«3jahr»schrift f. wisstmehafü. FfttloAopAi'«, Band XXIX, S. lT9ff.

4) Book I— I?. Allahabad, 1850—64.

6) Z.D.M.G., Band XXI, S. 809 ff. and Band XXn, S. 383 ff.

6) Herausgegeben nnd ins Englische übersetzt von ROer, Calcatta, 1850.

7) Herauagegebeo und ins Lateiniscbe übersetzt von Winter, Letpiig, 1893.

8) Annama, Annamar^Tan und Annamabhatta , JS^ Ind., VoL Y, pp. 67-~fi9.

9) Cot. Ga., VoL I, pp. 373 nnd 612.

10) ^. Ind., Vol. IV, pp. 328—380.

11) Ebenda, Vol. V, p. 67.

12) Ebenda, Vol. m, p. 256. 18) Ebenda, Vol. V, p. 69.

14) Eine PdtiMfyolt^AMtTitt* wird erwähnt im Cot. Cat., Vol. II, pp. 4, 7.

AIfNAlfBHA.TTAfi TABKA8AM0IU.HA UND DIPIKA. 8

5. MahäbhäAyapradtpdddyäkuia >).

4. Miiak^tarä, eis ICommentar zum BralimatütTa*).

In der Vorrede snr Ausgabe der VydkaranamitähAard (p. 1) werden ihm außerdem EugBBchrieben :

6. Ein Kommentar nir TarkabltätSätattvdbddhitU.

7. (^imtdmani/alÖluuiddlMijana,

6. Em konter Kommentar zum JattiHtüya (d. i. SGmämsätütra).

Hieran kommen vielleicht noch:

9. NyA/e^arinOiaprakdia (Cat. Cat., VoL I p. 20], 10. Käiyäyanapr^iaäkhjfatiyäkhyä (Hall, Jndet, p. 69).

Schon auB den fünf an erster Stelle genannten Titeln geht hervor, daß Äimambha^ nicht war Nyäya and Vftiä&ahika, sondern; auch Glnunmatik, Yed&nta nnd Iffimämsfi beherrschte. Sein Yater Timmalächäiya scheint als Autorität im Vgd&nta gegolten zu haben, da er den Beinamen AdTaitavidy&cb&rya führt«. Als Vorfahren des Tinunalächärya nennen die Unterschriften Ton AnnambhattaB Wericen BlLghaTasömaT^jin.

Annambhatta ist ein Eiemlich modemer Autor und geh6rt, wie Bodos gezeigt hat, nngef&hr dem 17. Jahrhnudert an. Er hat nämlich die TiateadtiniamtmWMili des Baghn- nAtha benutzt, welche nach Bodas um 1620 n. Chr. geschrieben wurde. Die untere Grenze ergibt sich daraus, daß eine Berliner Handschrift der D^ikä im (VilErama-)Jahre 1781 (= 1794/36 n. Cbx.) *) und Jacobis Handschrift der Dipikä im ^ajahre 1634 (= 1712/13 n. Chr.) datiert ist und daß die Tarkadiattdrikä , ein Kommentar zum TarkmamgralM, im f^akaj^ue 1644 (= 1722/23) abgefaßt worden ist^).

Wie Bumell mitgeteilt hat, worden sowohl der Tarkasamgralta als die BipikA schon im Jahre 1811 zu Tanjore gedraekt"). Im Jahre 1849 veröffeutlichtfi Ballantyne in AUohabad den TarkasantgrtAa allein mit einer eng'Iischen Übersetzung. Zwei Jahre spüter erschien dieselbe Ubersetznng in einer von Hall verbesserten Gestalt, in welcher sie in der von der Nimaya Sagara Press veranstalteten , sehr fehlerhaften Ausgabe der nipiU (1. Aufl. 1876, 4. Aufl. 1899) abgedruckt worden ist Auf BallantTues tW«etzang fußen auch Max llüllerB 'Beiträge zur Kenntnis der indischen Philosophie"). Mehendale, ein Schüler Bhandarkars, lieferte einen verbesserten Text der Dipikä mit Auszügen aus dun Kollegienhefte seines Lehrers (Bombay, 1893), Im Jahre 1897 erschien als No. LV der Bombay Sanskrit Series der TarkaumgraJta mit Dipikd und NySj/abdähM , begleitet

1) S. mehie Seporta m SatuhrU Memuaeripte, No. I, p. Vm.

2) S. das Torwort zu Athalyes Ausgabe der Dipikä, p- T f. S) Bnmell, Taivore MBB., p. Bl b.

4) 8. das Vorwort lu Athalyes Ausgabe, p. IV. Daß das Wort 'Heer' sowohl für 'rier' all ftir "sieben' gebraucht wird, liLSt sich aus Inschriften beweisen; s. £^. Ind., Vol. IV, p. 228, Anm. 10, und Vol. VI, p. 275, Anm. 4.

5) 8. das Vorwort zu Atbalyes Ausgabe der JÜpikä, p. III, und Bhandarkars Report, 1884, p. 187, No. 736. Über andere Kommentare nun TarkatamgralM and zur TÜpiki s. Athalye, p. 379 f.

6) Ind. AM., Vol. I, p. 194.

7) Z.V.M.G., Band VI, S. 1 ff. und 8. 219 ff.

4 B. BITLTZSGB,

von dem englischen Kommentftr einea ausgezeichneten Kenners des Tfykj», Bao Bahadnr ÄtbKlye. Dieses treffliclie Werk Ist mir ein nnenfbehrlicheH Hilfsmittel gewesen nnd kann neben MBhftnubßp&dli&ya Bhim&ch&ryfts Nyäj/aköia (a.Änfl., Bombay 1893) Jedem Kenner des Sanskrit, der sich Aber Nfäya und VaiäSshika naher orientieren will, ange- legentlich empfohlen werden. Die 1903 in Poona erschienene Ausgabe der Dtpilcd von TUhfililfw ist für indis^ie Btndenten berechnet und enthält kurze Auszüge aas Athalyes Werk, die für das Verstindnis des Kommentare natzlos sind.

Der bekanntoste Kommentar zur Dipiid ist der TarbuaMgralut^pikäpraiäta des Hi- lakanthabhatt>^i eines Bolines des B&mabhatta. Wie Fandit Hnkunda Jha in der Vor- rede za seiner Ausgabe des BMtkarSdof/a mitteilt, stammte er aus F&nya bei AhSbala (im Knmool District) und starb eu Benares im Jahre 1840. Außer dem Fraiäia vertoSte er einen Kommentaz- zum TaOoaAiMtämaiii, den er selbst unter dem Titel AbhinaBamamdtdMi erv&hni and der nach dem Bhdtkarddmfa auch den Nomen ÄbtUitMapnUtä trug '). Von der ^niakattM lagen mir drei Ansgaben vor*). Die letzt« derselben enthält auch den Buperkonunentar Bhäakarädoj/a, in welchem Lakshminrisimha, der Sohn des Nila- kan^bhafta, den Fratäia seines Vaters erklärt hat. Nach Fandit Abiknnda Jha war der Vergaser 1816 zu Pftnya geboren und starb 1867 in Benares,

Annambhatta hat den Stoff seines Tariaaamgraha in streng methodiBohar Weise an- zuordnen venrnchi Er beginnt mit der Aufzählung der sieben Kategorieen 11) und ihrer TTnterabteUungen HL— IX). Die nächstfolgenden Paragraphen (X— XVlil) be- handeln die Unterabteilungen der ersten Kategorie (Substanz). Uit denen der zweiten (Qua- lität) beschäftigen sich g XIX— XXH, XXIV— XXXIV, LXVI— LXXH and LXXV. Die Schlußparagraphen (IiXXYI LXXX) sind den fOnf übrigen Katogorieen gewidmet. An drei Stellen sind korae Bemerkungen angehängt : § XXIIT (über das 'Brennen'), § IiXXIU und TjXXTY (über einige Qualitäten) und § T.XXXT (Schluß). Eines der wichtigsten Kapitel ist nach dem über die Qualität 'Verstand' handelnden Paragraphen (XXXIV) ein- gefügt Der Verfasser teilt den Verstand in Erinnerung LXV) und Vorsteliang XXXV) ein und die leiartere in richtige Voratellong XXXVI) und falsche Vor- stellung (§ LXIV). Die Instmmento der richtigen Vorstellung sind Wahrnehmung, Schluß, Vergleichung und Sprache. Nachdem Annambbatta erklärt hat, was er unter einnn Ingtrument versteht XXXVII XLI), bespricht er der Beihe nach die vier Arten der richtigen Vorvtellnng und ihre Instrumente: zunächst die Wahrnehmung XTTT und XLTTT), dann die Lehre vom Schließen nebst den Scheingrttnden XUV— LVIQ, drittens die Vergleichung LViilJ und endlich die Sprache und die sprachliche Er- kenntnis (§ UX LXm). Zur näheren Orientierong kann ich auf das Inhaltsveraeichnis

Eine Anzahl Lehrsätze, die wegen ihrer Schwierigkeit, Strittigkeit oder | Wichtigkeit im TarhuaingriAa abei^^angen worden sind, hat Annambhatta, wie sdion oben bemerkt, der Dipikä einverleibt So handelt er in § I der Difikä von der Notwendigkeit des Gebetes. § HE widerlegt die Annahme einer zehnten Substanz (Finsterais) und

1) Fandit Mnknnda Jha (p. 1 der Torrede)|nennt Um ManifraiAA. 3) Bangaloni, 1895; Bombay, 1897/96; Bombay, 1903.

AKHAICBHiTTAS TAKKABUSBAfiA DND DIFIKA. 5 L D

definiert die Definition. § TCTT und XUI Uefem den Beweis , daß das Gold ans Fener beiteht und daß die Luft nicht wahrnehmbar, aondem nnr enchließbar ist Eb folgt eine Theorie der Schöpfung nnd Yemichtong der Materie. In § XVil wird die Existenz Gottea und der menschlichen Seele bewiesen und in § XTCITT das Entwicheltsein der QnalitUen definiert § TTTCTT v i iT erg&nzt die Definition der Ursache durch die Annahme dreier Arten von Nebensächlichkeit und § XIJV die des SchlieSens dnreh den Begriff des Ortaeins. § Lvii stellt die den einzelneu Bcheingränden anhaftenden Fehler fest Der Kommentar xa § UX enthalt feine Beobachtungen über die Erlernung der Sprache und aber die Bedeutung der "Wörter, g LXII vertritt die Ansicht, daß der YSda nicht ewig, sondern von Gott verfaßt sei. g T,YTTT yerwirft die Annahme anderer Arten von Erkenntnismitteln außer den vier von Annambhatta anerkannten nnd streift das Problem der Erkenntnismöglichkeit g LXXV teilt die Qualitäten in allgemeine und besondere ein. § Ti'XXX verwirft die Annahme einiger Abarten der Negation und § LXXXI die- jenige von mehr als sieben Eategorieeu. Hierauf diskutiert der Verfttsser die Bedeutung der Vorschriften des Yeda und ichließt mit der Behauptung, daß sein System zur Erlösung ffthie, deren einaigos Mittel die Erkenntnis seL

§ I. Das Gebet

Den Herrn dea Alls in (mein) Herz gelegt habend (and meinen) Lehrern Verehnmg erwiesen habend, wird (von mir) der Tarkasa^ralia verfaßt zum leichten VerständniB der Knaben.

Mich niedergeworfen habend vor dem Herrn des Alls, der die Form des Samba*) hat , der Göttin der Bede (und meinem) Lehrer ') , verfasse ich die Dipikä (d. i. die Er- leuchterin) des TarkasamgrtAa, einen für Ejiaben geeigneten Kommentar.

(In dem Verse) "Den Herrn des Alis" U.B.W. erklärt (der Verfasser sein) Vorhaben, indem er zur Unterweisung der Schüler ein G«bet (maitgala) verfaßt, welches in der An- rufung (seiner) Schutzgottheit besteht (nnd) dessen Notwendigkeit zur ungehinderten Vol- lendung eines geplanten Buches aus einem heiligen Text erhellt, der ans den Gewohnheiten der Frommen erschloBsen wird.

Einwurf.

Das Gebet ist kein Mittel zur Vollendung, da ein Fehlgehen an Konkomitanz und Ausschließung') (stattfindet). Denn, wie man sieht, sind die KiraitäväU n.B. w.*) nicht

1) D. L ArdhBD&rftTAra.

2] N. bevonugt die Lesart girAm gurum nnd faSt diese Worte als Apposition lu Vüviharam.

8) Über 'Konkomitanz' nnd 'AnsschüeBung' s. § XLTIII und über 'Fehlgehen' g LIII.

4) N. liest 'die K&dambari n.s.w.' Ebenso die MUabhdthtffi rar SaptapadMM, Beoares 189S, p. 1. EiravävaH ist der Titel von üday&nftchbjas unTollendetem Kommentar sn Pra- sastapkdas Kommentar zum VaiieMkatütra.

6 B. HULTZBCB,

vollendet worden , obwohl (ihnen) ein Gtebet vorausgieng ; (und) die Kädambttri u. b, w. ') sind vollendet worden, obwohl (Urnen) kein Gebet Tonoigieng. Erwiderung. Ein Fehlgehen (findet) nicht (statt). Denn die KtroMAMä u. s. w. sind nicht Tolleadet worden, da die Hindernisse (zu) zahlreich waren; und bei der Kääambart a.s.w. ist dai Glebet schon außertLalb des Buches^ gesprochen worden.

Einwurf.

Gibt es ein Beweismittel fflr die Notwendigkeit des Gebetes? Erwiderung.

Du Beweismittel ist eben ein heiliger Test, welcher aus den Gewohnheiten d^ Fronunen erechlassen wird, (nämlich) der heilige Text : 'Wer Yollendung begehrt, soll ein Gebet Bj»echen'. Denn die Notwendigkeit dea Gebetes erhellt aus dem Y8da , da es in den Beteich der nicht profanen und nicht getadelten ^) Gewohnhdten der Frommen gebArt, wie das Neiunondeopfer. (Ich sage) 'nicht profan', um ein Fehlgehen in Besag auf Essen u. s. w. zu vermelden , (und) 'nicht getadelt', tun ein Fehlgehen in Bezug auf ein Totenopfer zur Nachtzeit u. s, w. zu vermeiden. Die Bedeutung des Wortes fromm' iat bekannt; (dieses Wort ist gewählt), da (dnn^ die Vorschrift): 'man soll keine nnhEloM Handlang vollbringen' auch das (nicht za den Gewohnheiten der Frommen gehörende) Schlagen auf das Wasser u. s. w. verboten ist.

(Zu den Worten) "der Tarkatamgraha" u.b.w. (ist Folgendes zu bemerken). Tarhu (sind Dinge), die nachgewieeen wessen, (mlmlich) die sieben Eategorieon Snbstanz u. 8. w. *). Ein Kompendium (lamgraha) , (d. i) eine kurze Darstellnng des Wesens der- selben, wird verfaßt Er sagt zu welchem Zwecke (dies geschieht): zum leichten, (d. i) mühelosen Yerstimduis , nämlich zur Erkenntnis der Kategorieen. Um dem Einwurf zu begegnen: 'Warum wird ein neues Buch verfaßt, da es (schon) viele Bücher tiber Taria gibt?', sagt er: "(zum leichten Verständnis) der Knaben", d.i. da die Knaben (jene Bächer) wegen ihres zu großen Umfanges nicht verstehen können. Ein Knabe ist ein solcher, der aufzufassen und zu behalten fähig ist, nicht aber ein Säugling. £r sagt, was er vor der Abfassung (seines Werkes) getan hat: den Herrn des Alls, (d. L) den Lenker i£ar Welt, (nämlich) Siva, ins Herz gelegt habend, d. i. immer seiner gedacht habend, (und) den Lehrern, (d. L seinen) Lehrern in den Wissenschaften, Verehnmg erwiesen habeni

g IL Die Kategorieen.

(Eb gibt) sieben Kategorieen (padärtha): Sabstanz, Qualität, Bewegung, G-enns, Besonderheit, Inhärenz and Negation.

1) 'S. liest 'die Zürotubnlf n.s.w.' Die Kädanbari (des Bkna) ist em ganz unpassendes Beispiel, da ihr ein Oebet vorhergeht und sie nicht vollendet ist; vgl Athalye, p. 71 f.

2) D. i. nach N. 'schon in einer früheren Qeburt.' Dies gilt für heterodoze Terfiuser. SJ D. L nach N. 'nicht im Oesetzbache verboten'.

4) S. g II.

ASSÄMBBATTiB TABKISAHSRAHA. USD DIPtEÄ. § IH. 7

Im Obigen zäUt er die Kategorieen anf. Aus der Etymologie von paddrtha der Gegenstand (oriAa) eines "Wortes {pada) (ergibt sich) 'Beneimbarkeit' als die Definition des GenuB 'Kategorie'.

Einwarf. Da hier schon aas der Anfgafalong die Siebenzabi hervorgeht, ist der äebraach (de< Wortes) 'sieben' flberflüBiig.

Erwiderung. (Das Wort 'sieben' ist gebraucht), nm eine größere Zahl anszos^ießen.

Einwurf. Eine ttberaählige Kategorie ist entweder Gegenstand der Erkenntnis oder nicht. Er- eteres ist nicht der Fall, da etwas Erkanntes nicht verneint werden darf, (und) letzteres (ebenfalls) nicht , da eine Verneinung unmöglich ist , ohne daß (ihr) Gegenstück *) erkannt wird.

Erwiderung. Der Binn der Ausschließung ist, daß das Genua 'Kategorie' durchdrungen wird *) Ton dem Genus 'eines von den sieben Substani n. s. w.'

Einwurf. (Statt) 'eines von den sieben' muß man sagen 'verschieden von dem von den sieben Verschiedenen'. Da nun etwas von den sieben Verschiedenes nicht bekannt ist, hat das 'eines von den sieben' keinen Sinn.

Erwiderung. Mit dem Genus 'eines von den sieben Substanz u. s. w.' war gemeint der Besitz der Kegation der Siebenztütl der TJaterscbiede von Substanz u. s, w. *). Dies ist auch weiter unten zu beaditen.

§ in. Die Sabstanzen.

Hieranter sind die Sabstanzen {dravyd) nur neun : Erde , Wasser , Feuer, Luft, Äther, Zeit, Raom, Seele und manas*).

Im Obigen t«ilt er die Substanz ein. (Mit dem Worte) "hierunter", (d. i.) unter Sub- stanz u. s. w., sind zu verbinden (die Worte) "sind die Substanzen nur neun." Diese nennt er mit (den Worten) "Erde" u.a.w.

1) Das O^enstück (jn-otiyöfnn) ist da^eoige Diug, welckei durch oiue Negation verneint und somit von ihr vorausgesetzt wird.

2) 8. § XLIV.

8) 'Da die sieben sich einzeln ergebenden UnterBcbiede von Substant n. s. w. nirgends existieren, so existiert Qberall die von der Siebenheit solcher UnUrscMede abgescbnittene Negation'. N.

4) s, I xvm.

8 B. HDLTZ8CH,

Einwurf. Da ea eine zehntfi Substanz, (niLmlich) Fbutemü (bMPM«), gibt ^), so sind die Snbstanzen nicbt nur neim. Denn da der 'Wahmehmnng : 'die schwarze Finateisis bew^ sich' dnreh keine (andere) widersprochen wird, so ist (die Finsternis) ein Sitz der schwanen Farbe and einer Bewegong und daher als eine BnbstanK erwiesen *). Hiervon täüt die Finsternis nicht anter die fänf mit 'Äther' beginnenden, da sie Farbe beeitst; nicht unter liuft' aus demselben Qrunde und da sie keine Fühlbarkeit und keine best&ndige Bewegung besitast; nicht unter 'Feuer*, da sie keine leuchtende Farbe und kein waimee Anfühlen besitzt; nicht nster 'Wasser', da sie kein kaltes Anfühlen besitzt und ein Ort der schwatzen Farbe ist; und nicht unter 'Erde', da sie keinen Qeruch') nnd keine Ffüilbarkeit beeitet Deehalb ist die Finsternis eine zehnte Substanz.

Erwiderung.

Die Finsternis ist die Negation von 'Feuer'. Denn die Finsternis ist keine farbige Substanz, da sie durch das Auge ohne Hilfe des Lichtes wahrnehmbar ist, wie die Ab- wesenheit des Lichtes. Denn das Licht (ölöita) ist die Ursache des Erkennens eines faiv bigen (Dinges) durch das Auge. Deshalb ist die Finsternis die Negation dee Oenus des bell lencbtenden Feuers. Die hierbei (entstdiende) Wahmebmong : 'die schwarze Finsternis bew^ sich' ist ein Irrtnm. Damit ist bewiesen, daß es (nur) neun Substanzen gibt

Die Definition des Genus 'Substanz' ist 'Besitz des Genus Substanz' oder 'Besitz von Qualitäten'.

Eine zu enge (Deünition) (avyäpt«) ist das Nichtrorhandensein (des Merkmals) in einem Teile des Zudefinierenden , wie die branne Farbe der Kuh. Eine zu weite (Defi- nition) (ofwyöpfi) ist das Vorhandensein (auch) im Nichtxndefinierenden , wie das Gtehömt- sein der Kuh. > Unmöglichkeit (atambhaca) tat das Nichtrorhaudensein in dem ganzen*) Zudefinierenden, wie die Einhufigkeit der Kuh. Ein Merkmal, das von diesen drei Fehlem frei ist, heißt Definition (foitshotia). Dasselbe wird auch 'spezielles Merkmal' genannt Der BegrÜf 'speziell' (aiäelAärama) bedeutet 'sich völlig deckend mit dem, was das Cknus ie» Zndefinierenden abechnaidet' ^). Wenn (man annimmt, daß) die Definition nnr in dem (einen Begriff von anderen) Unterscheidenden besteht, so ist sie m weit in Bemg auf die Unterscheidimg {vyätirittC) (selbst) und in Bezug anf Benennbarkeit n. s. w. '). Um dies zu vermeiden, mfläta das Merkmal die Qualifikation 'von diesen (n&nüicb der TTuterscheidong, Benennbarkeit u. b.w.) verschieden' erhalten. Dies ist aber nicht nötig, wenn (man an- nimmt, daß) auch (das Verständnis) eines sprachlichen Ausdrucks (syaeaAöni), (z. Bl 'Kuh*),

1) Dies ist nach N. die Ansicht der HlmUisaku.

2) Denn QualitAten, wie Farbe, und Bew^ungen sind ndt anderen Substanzen durch Inhlrenx verbunden; s. JCdriMvoK, Vera 11.

8) S. § X und XXI.

4) Nach N. hat mätta hier die Bedeutung von ifüana.

6) Cber die Bedeutui^ von aeaeAchMAtta s. Cowells Übersetnmg des KutimMjali, p. 36. 6) Dies besieht sieh anf die m § II gegebene Definition des Qenns poMrÜta durch 'Benenn- barkeit'.

ANlf AHBRATTAS TARK&SaÜOBAHA UND DIPIKÄ. S 17. 9

der Zweck der Definition ist*), da anch') die tlntencheidniig ein (bloßeB) Mittel (zum Tentändnia) eines sprachlichen AuBdrucka ist.

Einwurf. Der Besitz tod Qualitäten kann nicht als Definition des Genua 'Substanz' gelton, da sie zu eng ist in Bezug auf eine Substanz, die im ersten Augenblick *) entsteht und (wieder) Ternicbtet wird.

Erwiderung. Ich wollte sagen : der Besitz eines Genus , welches ein gemeinsames Snbsfrat mit Qualitäten hat and vom Sein*) verschieden ist

Einwurf. Auch so (ist die Definition) zu weit in Bezug auf Farbe u.b. w. , da man von der Farbe allein als getrennt vom Gesohmack sprecben kann.

Erwiderung. Eine solche Bedeweise ist nur deshalb möglich, weil (jene beiden QualitÜLten) in einem and demselben Oegenstand inhärieren, und es kann nicht zugegeben werden, daß eine Qualit&t in einer (anderen) Qualität (residiert).

§ IV. Die Qualitäten.

(Es gibt) vierundzwanzig Qualitäten (ßtinci) : Farbe , GreBchmack , Glenicli, Ffihlbarkeit, Zahl , Dimension , Getrenntheit, Verbindong, Trennung, Distanz, Froximität, Schwere, Flüssigkeit, Adhäsion, Lant, Veratand, Last, Sohmerz, Wunsch, Haß, Anstrengung, Verdienst, Sünde und Kraft.

Im Obigen teilt er die Qualität ein. 'Qualität' ist, was ein Genus besitzt und dabei von Substanz nnd Bewegung^) verBchieden ist, oder was das Genus 'Qualität' besitzt

Einwurf. Wieso (nennst du nur) vierundzwanzig Qualitäten, während m Leichtheit, Weichheit, Härte u.s.w. gibt?

Erwiderung. Weil Leichtheit in der Negation von Schwere, Weichheit and Härte in der beson* deren Verbindung der Teile bestehen.

1) HemUstrins VäkyaoriOi (^ydyoJfcätfa, p. 776) nnd dar BMtkarddajia (p. 17) zitieren den folgenden Halb?ers : 'Der Zweck der Definition ist die Unterscheidung (oyätrtUt) oder der sprach- liche Ausdruck (vj/anahdray. Näheres s. in Ngdi/aköia, p. 635, Anm. *, nnd Dinakari xa Ters B.

2) Nach N. bezieht sich dieses Wort auf Beispiele wie 'Benennbarkeit'.

8) Nach den Naiyäyikas ist eine Substanz im ersten Augenblick ihrer Entatehnng qualitätlos; s. Athalye, p. 77.

i] Dies ist das höchst« Oenns ; s. S LXXTU.

5) Diese beiden Eategorieen sind außer 'Qualität' die einzigen, welche ein Oenns besitzen; i. § VI.

AbkuUurui d. K. Ob. d, WIb. n atttinian. Pkll.-Uit, Kl. K. F. &ud S, >. 2

§ V. Die Bewegungen.

(EU gibt) fBnf Bewegangen (karman) : Emporwerfen, HinabwerfeB, Krfinunen, AasBtrecken and G-ehen.

Im Obigen teilt er die Bewegung ein. 'Bewegnag' ist die ni^t-inhärente TTrsaclie*) der y erbindimg , aber eelbst von der Yerbiudimg verschieden*], oder was das Oenns 'Be* wegung' beBitit. Da anch Drehung u. b. w. unt«r 'Qehen' fallen, iet ea unnötig, mehr als fOnf Arten (der Bewegung anznnelunen).

§ VL Das Genua.

Das G^nns (sämänya) ist zweifiacb: bQher und nieder.

Im Obigen teilt er das Genua ein. Das höhere sifatt in Mehreren, das niedere in Wenigeren. Die Tier mit 'Gtenus' beginnuiden (Kategorieen) *) enthalten kein Oenas,

§ VII Die Besonderheiten.

Die Besonderheiten (vH^sha) jedoch aitsen in den ewigen Snbstuizen (and sind) onz&blig.

Im Obigen teilt er die Besonderheit ein. Die ewigen Substanzen sind die Atome der Tier mit 'Erde' beginnenden nnd die fOnf mit 'Äther' beginnenden (Substanzen)*}.

§ VUL Die Inhärenz. Die Inhärenx (sarnavdya) jedoch ist nor eine. Im Obigen erkl&rt er, daQ die Inhärenz keine Arten besitzt

§ IX. Die Negationen.

Die Negation (abhäva) ist vierfach : vorhergebende Negation, Negation darch Yemicbtimg, absolate Negation and gegenseitige Negation'). Im Obigen t«ilt er die Negation ein.

§ X. Die Erde.

Die Erde (prithivi) besitzt Gerach. Sie ist zweifach : ewig nnd vergänglich. Die ewige besteht in Atomen, die vergängliche in Prodakten. Sie ist femer dreifach, indem sie in ESrper, Sinnesorgan and Sinnesobjekt zerföUt. Der Efirper

1) S. % XL.

3) Diese EiQSchr&nknng ist notwendig, weil aach die Terbindnng üne andere Verbindung be- wirken kann ; s. § XXTH

8) N&mlich OeDUi, Besonderheit, InhireuE und Negation; s. g II.

4) 8. § m.

6) Diese Ausdrücke werden in g LXXX erklirt.

AKNAHBHATTAS TABKASAHOBAHA UND DiPIKi. f X. 11

ist der von ans und anderen. Dae Organ ist das Riechen, welches den t^erocb wahrnimmt, (and) sitzt in der Nasenspitze. Das Objeht sind Lehm, Steine n. s. w. Im Anschloß an die Reihenfolge der Aufzählnng *) liefert er unter jenen (Snbstanzen) *) die Definition der Erde als 'C^rach besitzead'. Aufziihlnng {ttddÜa) iat die namentliche AnfOhning der Dinge, und fOr die Beihenfolge der Aufiählang ist aberttll der blofie Wille maßgebend

Einwurf. (Die Definition ist) xn eng, da, wenn eine Substanz aus wohlriechenden und übel* rkcbenden Teilen gebildet wird'), durch die gegenseitige Aufhebung kein (guter oder flbler) Geruch entsteht Andererseite darf man nicht sagen, daß hierbei keine Wahmehmnng eines Gerochea mfiglich ist*).

Erwiderung. Da hierbei der Qeruch der (einzelnen) Teile wahrgenommeo werden kann, so ist ein r G-enicb' nicht i

Einwurf. (Die Definition ist) zu eng in Bezug aof einen entstehenden und (sofort wieder) ver- nichteten Topf u. s, w.

Erwiderung. Ich wollt« eigentlich sogen: der Besitz eines niederen Genua als 'Bnbstanz', welches ein gemeinsames Substrat mit 'Gemch' hat').

Einwurf. (Die Definition ist) zu weit, da auch im Wasser u.b.w. Geruch wahrgenommen wird.

Erwiderung. Auf Grund von Konkomitanz und Ausschließung ") kann (anch) hierbei nnr die Wahr- nehmung des Geruches der (mit Wasser u. s. w. vermischten) Erde zugegeben werden.

Einwurf. Alle Definitionen sind doch noch au weit in Bezug auf 'Zeit', da die Zeit der Sitz von Allem ist

Erwiderung. Ich verstehe den Begrift der Definition in einer Beziehung, welche von derjenigen Beziehung verschieden ist, welche bewirkt, daß (Etwas) der Sitz von Allem ist.

(Mit den Worten) "sie ist zweifa^" u.8. w. teilt er die Erde ein. Der Begriff 'ewig*

1) Mit N. ist zwischen uddeäa und krama das Wort ädi su streichen.

2) 8. § in.

3) Der Opponent setzt die in % XXI gsgebene Einteilung der Oerliche in 'voUiiechotd' und 'fibelrischend' als bekannt voraus.

i) Daher mnS man, wie N. bemerkt, einen 'gemischten Qeruch* als besondere Art annehmen.

5) Tgl. die vorletzte Erwiderung im Kommentar zu § m.

6) S. § XLVia

IS K. HDLTZ8CH,

(mitya) (bedentfit) 'kein Gtegenertück der Vemicbtong', (and) 'rerg^glich* [amtya) (bedeutet) 'QegenBtttck d«r Yanücbtiuig'.

(MH den Worten) "de ist femer" n. b. w. teilt er (die Erde) ftuf eine uidere Art ein. KAiper (^M^ra) ist die ÖenoßstUte der Seele. 'OennflvMUte' iBt dasjenigfl, von welehem altgeMlmitten die Seele Qenoß empfindet, Oenufi (^ga) ist da* Erfahren von entwed« Last oder Bchmerz. Simieeorgan (indriya) ist der Ort der die Erkenntnia Terorsachenden Verbindung mit dem mofiai, aber nicht der Ort der entwickelten besonderen Qualitäten anfier dem Laute '). BinneBobjekt (naAoya) ist von Körper und Organ verschieden. Somit iit ein Körper von £rde sn definieren als ein G^eruch besitzender Körper, ein Organ von Erde als ein Qeruch begitzendes Organ (und) ein Objekt von Erde ale ein Gemch be- ■itsendes Objekt

(Mit den Worten) "der Körper" n.s. w. nennt er den Körper von Erde, (und mit den Worten) "das Organ" u.8,w. das Organ von Erde. Die Worte "welches den Qenich wahminunt" geben den Zweck (des Organs) an. "Biechen" ist der Name (des Organs), "Naseaspitse" ist die Angabe (seines) Ortes. Dies ist auch weiter unten*) zu beachten, ^t den Worten) "das Objekt" u.s. w. nennt er das Objekt von Erde,

§ XI. Das Wasaer.

Dos Wouer {ap) fählt sich kalt an. Ea ist zwei&ch : ewig und verganglicli. Das ewige besteht in Atomen, das vergSngliche in Frodokteu. Es ist ferner drdfaoh, indem es in Körper, Sinnesorgan and Sinnesobjekt zerfallt. Der KSrper ist in der Welt des Vartqia. Das Organ ist das Sctuoecken, welches den Ge- schmack wahrnimmt, (nnd) sitzt in der Zangenspitze. Das Objekt sind Flüsse, Heeie n. s. w.

Er liefert die Definition des Wassen als 'sich kalt anfohlend'. Um eine zu enge (Definition) in Besng auf entstehendes and (sofort wieder) vernichtetes Wasser zu ver- meiden, hüte (der Verfasser) sagen müssen: der Besitz eines niederen Gtenus als 'Sabstani', welehes ein gemeinsames Substrat mit 'kaltem Anfühlen' hat*). (Die Definition ist) nicht sn weit in Besng anf eine kalte Steinplatte n.B. w., da (in solchen F&llen) das kalte An- fühlen nur in Folge der Verbindung mit Wasser wahrgenommen wird. Alles radwe ist wie früher zu erklären.

§ Xll Das Feaer.

Das Fener (tejas) fOklt sidi warm an. Es ist zweifadk: ewig nnd vergäng- lich. Das ewige besteht in Atomen, das vergängliche in Frodokten, Es ist femer dreifach, indem es in Körper, Sinnesorgan and Sinnesobjekt zerfallt. Der

1) Diese Definition ist erkl&rt bei N. mid Athalje, p. 107 f. Über die besonderen Qoallttten SU Kommentar zu § LXXV, nnd über udbhäia, 'entwickelt', den Eonunentar zn § *'gTiI

3) N&miich in § XI, xn und xm.

8) Vgl S. U nnd Anm. b.

ANNAHBHATTAä TABKASAliQRAHA VSD DIPIKA. g Xm. 13

Körper ist in der Welt des Sonnengottes. Das Organ ist das Ange, welches die Farbe wahrnimmt, (nnd) sitzt in der Spitze der Pupille. Das Objekt ist vierfach, indem es in irdisches, himmlisches, im Magen befindliches nnd ans Minen gewonnenes zerfällt. Das irdische ist Feaer a. s. w. Das himmlische , dessen Brennstoff Wasser ist, ist der Blitz a. s.w. Das im Magen befindliche ist der Grrand der Verdauung von Speise. Das ans Minen gewonnene ist (Jold n. s. w. Er liefert die Definition des Feuers als 'sich wann anfühlend'. (Dieselbe ist) nicht zu weit , da die Wahrnehmung 'das Wasser ist warm' auf der Verbindung mit Feuer be- ruht (Mit den Worten) "irdiaches" u.s. w. teilt er das Objekt ein,

Einwurf. Das Gold {gttoama) besteht auB Erde, da es gelb (nnd) schwer ist, wie die Gelbwura

Erwiderung. Es zeigt sich, daß bei der Verbindung mit heftigem Feuer die Flüssigkeit von Qhee u. B. w. verechwindet , daß (aber) die Flässigkeit nicht verschwindet, wenn Qhee n. e. w. sich im Wuser befinden. Hiermit ist festgestellt, daß, wenn nichts Hemmendes vorhanden ist, das Verschwinden der Fläsaigkeit einer erdigen Substanz und die Verbindung mit dem Feuer im Verhältnis von Wirkung und Ursache stehen. Somit kann das Qold nicht aus Erde bestehen, da es das Substrat einer Flüssigkeit ist, welche bei der Verbindung mit heftigem Feuer nicht vernichtet wird. Hieraus ergibt sich, daß es, da es das Verschwinden der Flüssigkeit der gelben Substanz hemmt , (wie das Wasser die des Qhee u. s, w.) , eine andere fiüssige Substanz sein muß. Es kann kein Wasser sein , da es das Substrat von künstlicher Flüssigkeit ist 'j, noch fällt es unter Luft u. s. w., da es Farbe besitzt. So er- gibt sich, daß es aus Feuer besteht. Hierbei kann man das heiße Anfühlen und die leuch- tende Farbe nicht wahrnehmen , da sie durch die entgegenwirkende Farbe der Erde und deren Anfühlen gehemmt sind. Damit ist bewiesen, daß das Oold ans Feuer besteht,

§ xm. Die Luft.

Die Laft {t:äyu) ist farblos and besitzt Fühlbarkeit. Sie ist zweifach : ewig und vergänglich. Die ewige besteht in Atomen, die vergängliche in Produkten. Sie ist femer dreifach, indem sie in Körper, Sinnesorgan und Sinnesobjekt zer- fällt. Der Körper ist in der Welt des Windgottes. Das Organ ist die Hant, welche die Fühlbarkeit wahrnimmt, (nnd) befindet sich auf dem ganzen Körper. Das Objekt ist der Grrand des Scbdttelns der Bäume n. s. w.

Der Haach (j'^äna) ist die im Innern des Körpers sich bewegende Lnft; und dieser ist (nur) einer, erhält aber nach der Verschiedenheit der Bedingungen die Namen pr^na (im engeren Sinne), ajiäna a. s. w, *).

1) Während nach % XXXI das Wasser natürliche Flüssigkeit besitzt.

2) Nämlich gamäna, udäna nnd t>yät%a.

14 E. HÜLTZgCH,

(Mit den Worten) "farblos" u. b. w. definiert er die Luft (£r sagt): "besitzt Fühl- barkeit", nm eine zu weite (Defioitioti) in Bezug auf Äther n.s.w. zu Tenneiden, (und): "ist farbloB", um eine solche in Bezug auf Erde u. b. w. zu vermeiden.

TJm der Frage zu begegnen: ''Worunter fällt der Hauch?', sagt er; "der Hauch" u,b.w. (Die Worte) "und dieser" u.b.w. bedeuten: Der Hanch ist nur einer, wird (aber) nach der Yerschiedenheit des Ortes mit den Wörtern präna, typäma u. s. w. bezeichnet

Die Luft ist (nicht wahrnehmbar, eondem nur) durch Fühlbarkeit erschließbar. Näm- lich das weder warme noch kalte Gefühl , welches beim Wehen des Windes empfanden wird, diese Fühlbarkeit muß in irgend Etwas ihren Sitz haben, da sie eine Qualität ist, wie die Farbe. Ihr Sitz ist nicht die Erde, da ein aus Erde bestehendes (Ding), welches entwickelte Fühlbarkeit hat, notwendig (auch) entwickelte Farbe besilzt'); noch Wasser lud Feuer, da (die Luft) sieh weder warm noch kalt anfühlt; noch die vier all- durchdringsnden (Substanzen)*), da (sie sonst) überall wahrgenommen werden müSte; noch das moMM, da die Fühlbarkeit eines Atoms*) übersinnlich ist Deshalb ist der Stx der wahrgenommenen Fühlbarkeit die Luft

Einwurf.

Die Luft ist wahrnehmbar, da sie der Sitz einer wahrnehmbaren Fühlbarkeit ist, wie ein Topf,

Erwiderung.

Die (fehlende) Bedingung*) ist der Besitz entwickelter Farbe. (Diese Bedingung) durchdringt das Zubeweisende; denn wo eine Snbstanz durch die äußeren Sinne wahr- genommen wird, da besitzt sie entwickelte Farbe. Im vorliegenden Falle (nämlich bei der Luft) durchdringt sie das Beweismittel nicht; denn wenn etwas der Sitz wahrnehmbarer Fühlbarkeit ist, so besitzt es nicht (auch notwendig) entwickelte Farbe. Man darf nicht (einwerfen), daß hieraus folge, daß auch das im kochenden Wasser enthaltene Feuer nicht wahmefambar sei; denn dies ist mir ganz recht ^). Somit ist die Luft, weil sie farblos ist, nicht wahmefambar.

Nun wird die Beihenfolge der Entstehung und Vernichtung der vier mit Erde be- ginnenden (Substanzen), welche die Form von Produkten haben, dargelegt Durch Q-ottea Wunsch zu schaffen entsteht eine Bewegung in den Atomen {paramänit). Dann entsteht bei der Verbindung zweier Atome ein Doppelatom, (und) aus drei Doppelatomen ein drei- faches Atom. So entsteht der Reibe nach ans vierfachen Atomen u. s. w. die groÖe Erde, das große Wasser, das große Fener (und) die große Luft Durch den Willen (Gottes), die so entstandenen, Produkte (bildenden) Substanzen zu zerstören, (beginnt eine neue) Bewegung in den Atomea Bei der durch (diese) Bewegung (bewirkten) Trennung zweiw

1) Nach dem Kommentar zn g XXIII werden Farbe nnd Fühlbarkeit vom Auge und von der Hant nnr dann wahrgenommen, wenn sie 'entwickelt' {udbhuta) sind.

2) Dies sind Äther, Zeit, Raum und Seele.

3) Nach g XVin igt das manas ein Atom.

4) Nach g LTI ist die (fehlende) Bedingung (upädhi) 'was das Zubeweisende, nicht aber das Beweismittel durchdringt'.

5) Weil es n&mlich keine entwickelte Farbe besitzt N.

ANNAlffiEA'n'AS TARSASAHORAHA DND DIFIKA. § XIT, XV. 15

Atome (erfolgt) die Yernichtung der Doppelatome , dann die Ternichtnng der dreifachen Atome, dann die der vierfachen Atome , und bo die Yernichtung der großen Erde n. e. w. Die alte Schule (sampradäjfa) (behauptet), daß die Vernichtung der Doppelatome durch die Vernichtung der nicht-inhärenten TTraache') (und) die der dreifachen Atome durch die der inhirenten Ursache*) (erfolge). Die Neueren (sagen), daß die Vernichtung der Substanzen in jedem Falle durch die Vernichtung der nicht-inhärenten ITnache (erfolge).

Aber was ist das Beweismittel für die Existenz der Atome ? Ich will es sagen. Das feinste St&nbchen , welches in einem durch ein Gitterfenster (fallenden) Sonnenstrahle schwebend bemerkt wird, hat (noch) Teile, da es eine durch das Auge wabmehmhare Sub- stanz ist, wie ein Qewebe. Auch der Teil eines dreifachen Atoms hat (noch) Teile, da er etwas Großes hervorbringt, wie «in Faden. Der Teil eines Doppolatoms ist ein Atom, und dieses ist ewig; denn wenn es (ebenfalls) ein Produkt wäre, würde man ins Unend- liche geraten *).

Das Beweismittel für das Stattfinden der Schöpfung und des TJntei^anges sind heilige Texte wie: 'Der Schöpfer bildete wie früher'*). Man unterscheidet den teilweiseu Unter- gang, (d.i.) die Zeretörung aller Produkte (bildenden) Substanzen, (und) den allgemeinen Untergang, (d. i.) die Zerstörung aller Produkte der (sechs) positiven (Kategorieen).

§ XIV. Der Äther.

Der Äther {äkäh) hat dea Lant zar Qualität; und er ist einer, alldarch- dringead and ewig.

Er definiert den Äther als 'den Lant zur Qualität habend'. Er verneint die Frage : 'Ist auch der Äther, wie die Erde u.s. w., vielfach?' (mit den Worten): "and er ist einer"; weil nämlich kein Beweismittel für (sein) Zerfallen in Arten vorliegt Er sagt "alldurch- dringend"; denn da der Laut überall wahrgenommen wird, (der Äther aber) nur einer ist, so muß zugegeben werden, daß er alldurchdringend ist 'Alldurchdringend' (vibhu) bedeutet 'in Verbindung mit allen körperlichen Substanzen' '). 'Körperlich' (mürta) bedeutet 'beschriLnkte Dimensionen besitzend' oder 'Bewegung besitzend'. Er sagt "ewig" ; denn da (der Äther) alldurchdringend ist, so ist er auch, wie die Seele, ewig.

§ XV. Die Zeit.

Zeit (käla) ist der Grand der Ansdräcke 'Vergangenheit' n. s. w. ; und sie iat eine, aUdnrchdringend nnd ewig.

Im Obigen definiert er die Zeit Die Zeit ist der Sitz von Allem und die instru- mentale Ursache ") aller Produkte.

1) Nämlich der Verbindung; s. § XL. 2] N&mlicb der Doppelatome.

3) Einige Ausgaben fügen hinzu , daB dann der Berg Märu and ein Senfkorn dieselben Di- 3 haben mUBten, (weil jedes von beiden unendlich viele Teile enth^ten würde).

4) Nach Colanel Jacobs Concordawe, p. 766, stammt dieses Zitat ans der Mah&näräya^öpa-

5) Die fünf körperlichen Substanzen sind Erde, Wauer, Feuer, Lnft und manat; s. Nj/ä- yakÜa, p. 601.

6) S. § XL.

16 E> HULTZSCH,

§ XVI. Der Rarnn.

Raam (diä) ist der Grand der AusdriiGke 'Osten' n. s. w. ; and er ist einer, alldorcbdringend nnd ewig.

Im Obigen liefert er die Definition des RaumeB. Auch der B«nm ist die iasbumeii- tale Ursache aller Produkt«.

§ XVn. Die Seela

Die Seele (ätman) ist das Sabstrat der Erkenntnis. Sie ist zweifach : höchste Seele ond menschliche Seele. Hiervon ist die höchste Seele Gott, allwissend (and) nur eine. Die menschliche Seele ist in jedem Xorper rerschieden, (aber) alldurchdringend nnd ewig.

(Mit den Worten) "das Substrat" 11.B. w. liefert er die Definition der Seele. (Mit den Worten) "sie ist zweifach" u. b. w. t«ilt er die Seele ein. (Mit den Worten) "hiervon" n.B.w. liefert er die Definition der höchsten Seele. Gott {ävara) bedeutet 'Sabstmt der ewigen Erkenntnis'.

Einwurf.

Gibt es ein Beweismittel für die Existenz Gotlea? Die Wahraehmnng ist es doch nicht. Denn diese ist eine ftußere oder eine innere; die erstere trifft nicht zu, da (Gott) eine farblose Bubstanz ist, (und) die letztere (ebenfalls) nicht, da er frei von seeliicher LuBt U.S.W. *) ist Ein Schluß ist anch unmöglich, da es kein Merkmal') gibt.

Erwiderung.

Das BeweiBmittel tat folgender Schloß; Ein aus der Erde (emporwachsender) Schöß- ling u, B. w. müssen durch einen Schöpfer hervorgebracht sein , da sie Produkte sind, wie ein Topf. Schöpfer (kartri) bedeutet 'unmittelbare Kenntnis der materiellen Ursache, den Wunsch zu schaffen, nnd Tätigkeit besitzend'. Die materielle Ursache {upddäna) ist die inhärente Ursache').

Die Allwissenheit (Gottes) folgt auB der Fähigkeit, alle feinen (Dinge), (nämlich) Atome n. s. w. , zn schauen. Andere Beweismittel hierfür sind überlieferte Texte wie : 'Welcher allwissend ist, der erkennt Alles'*).

(Mit den Worten) "die menschliche Seele" a.a. w. liefert er die Definition der mensch- lichen Seele. Die Definition der menschlichen Seele {jha) ist 'Sitz von Lust n.s. w.'^).

Einwurf. Der Körper allein ist die Seele. Denn bei der Yorstellung des 'Ich' in S&tzen wie: 'ich bin ein Mensch' ; 'ich bin ein Brähnuma', ist stets nur der Körper das Objekt

1) Nftmlich Lnat, Schmerz, Haß, Verdienst, Sünde und bleibender Eindruck, welche Qualitäten der menBchlichen Seele, nicht aber Gottes sind; vgl. Kärikävaii, Yen 32 und 34.

2) 8. § XLVm, 3) 8. § XL.

4) Vgl. Colonel Jacobs Ctmcordance, p. 1002 (ifuwtaJtqpaouhad). 6) S. Anmerkung 1.

ANNAHBEATTAS TABEASAMORAHA DND NPIkL. S XTDL 17

Erwiderang.

Wenn der Körper die Seele wäre, so würde, wenn man Hand, Fnß u.b.w. verliert, nicht nur der Eärper, Bondem auch die 8eele einen Verlust (erleiden) mÜBsen.

Auch die BinneBorgane sind nicht die Seele. Denn, wenn die« der Fall wire, W wfirde da« Bewußtsein: 'der ich den Topf sah, berühre (ihn) jetzt mit dem GefOhlsorgan,* unmöglich sein, da das von dem einen (SinneBoigan) Wahrgenommene dem anderen nicht bewnßt sein könnte. Deshalb ist die menschliche Seele vom Körper und von den Sinnes- organen verschieden. Da Lust, Schmerz u. b. w. mannigfach sind, (maß) sie in Jedem Körper verBchieden sein. Und sie ist kein Atom. Denn dann könnte man nicht in jedem Teile des Körpers Lust u. s. w. empfinden. Noch ist sie von mittleren Dimensionen. Denn dann mfißte sie vergänglich sein und es würde folgen, daß (während eines früheren Lebens) Qetauea zu Grunde geht und (während eines früheren Lebens) Ungetanes zur Erscheinung kommt Somit ist die menschliche Seele ewig (und) alldurchdringend.

§ XVIIL Das manas.

Daa manas ist dasjenige Organ, welches die Empfindung ron Lost a.s.w. yermittelt. Und es ist unzählig, da es in jeder Seele enthalten ist, besteht in einem Atom ond ist ewig.

(Mit den Worten) "dasjenige Organ" a.B.w. liefert er die Definition des hhwmu. Die Definition des vumai ist; 'Bewegung besitzend und zugleich ohne Fühlbarkeit'.

(Mit den Worten) "und es ist" u. s. w. teilt er das matuu ein. Da nämlich jede ein- zelne Seele ihr eigenes mono« besitzt, (so folgt) aus der Vielheit der Seelen auch die Vielheit des nuuuu. (Er sagt) : "besteht in einem Atom". Wenn nämlich (das mawu) von mittleren Dimensionen wäre, so würde folgen, daß es vergänglich ist

Einwurf.

Das MCHMM ist kein Atom, sondern alldorchdringend, da es eine Substanz ohne Fühl- barkeit ist, wie der Äther.

Erwiderung.

Wenn das manas alldurch dringend wäre, so könnte keine Erkenntnis entstehen, da (deren) nicht-inhärente Ursache: die Verbindung von Seele und manaa^), unmöglich wäre. Und man darf nicht sogen: 'So laß uns eine Verbindung zweier alldurchdringender (Sub- stanzen annehmen)'. Denn, da deren Verbindung ewig wäre, so würde der tiefe Schlaf {nuhuptx) unmöglich sein , wahrend die Verbindung der Seele und des mono» stets (nur) an einer von dem purüat verschiedenen Stelle (des Körpers) stattfindet^). Falls aber das Monas ein Atom ist, so tritt der tiefe Schlaf ein, wenn es in das puritat eingeht, (und) die Erkenntnis entsteht, wenn es (wieder) herauskommt Damit ist bewiesen, daß es ein Atom ist

1) 3. den Kommentar sa % XLtll.

2) Das puritat ist angebUrb ein Eingeweide in der Herfgegend, in welches sich das «umos während des Schlafes zurückzieht.

AMuOufa d. I. Om. i. Wia. n OStllBfNt. PUl.-UM. C S.¥. Bud S,t. 3

18 B. HüLTZSCH,

§ XIX. Die Farbe.

Farbe (räpa) ist diejenige Qualität, welche nnr äarch das Auge wabr- genommea wird, und sie ist sieben&ch: Wei6, scliwarz, gelb, rot, gros, braun und bont, (nnd) sitzt in Erde, Wasser und Fener. Hiervon sind in der Erde (alle) eiebeit Arten, im Wasser das nicht leuchtende Weiß (nnd) im FeQer das leuchtende Weiß.

(Mit den Worten) "diejenige Qualität" u. e. w. definiert er die Farbe, ßaa Wort 'nnr* (urt gebraucht), um eine zu weite (Hefinitian) in Bezug auf 'Zahl' u. h. w, zn Tenneiden, (und) das Wort 'Qualit&t', am eine solche in Bezug auf das Oauu 'Farbe' zu venneideu. tTm eine ztf weite (Definition) in Bezug auf die Verbindung dea Lichtes und eioer Wand zu Tenneiden, hätte (der Terfaaaer) sagen mtlsBen : 'der Besitz eines nur durch das Äuge wahr- nehmbaren Qenns"): (Mit den Worten) "und sie ist" n. s.w. teilt er die Farbe ein.

Einwurf. Die 'bnntfl' Farlie iat ein bloßes Aggregat der schwaraen (Farbe) a.B.w., welche das Oanze nicht dnrchdriagen *).

Erwiderung. N«b; denn die Farbe dtirehdriagt notwendig 4aa Oanxe.

Einwurf. So laß Im! einem honten Gewebe die Farben der Trale wahi^enommen werden.

£r<riderting.

Dann wärde das Qewebe nidit wahrnehmbar sein können, da es farblos wäre. Und man darf nicht (sagen), daß die Inhärenz in etwas Farbigem die Wahmehmbarkeit bewirke; denn die« ist za lunBt&ndlich, Da also (sonst) die Wahniehmbwkeit dea Chiwebta un- möglich wäre, so ist (die Existenz) der bnnten Farbe bewiesen.

(Mit den Worten) "Erde" u.s.w. nennt er den Sitz der Farbe. (Mit den Worten) "hiervon" n. s. w. legt er (ihren) Sitz im Einzelnen dar.

§ XX. Der Geschmack

Geschmack (rasa) ist diejenige QoalitSt, welche durch das Geschmacksorgan wafargenoramen wird. Und er ist sechsfach : süß, saaer, salzig, scharf, znsammen- xieheod nnd bitter, (tmd) sitzt in Erde nnd Wasser. In der Erde sind (alle) seehs Arten , im Wasser (aber) nor der s&ße.

(Mit den Worten) "diejenige Qualität" u.s. w. definiert er den Gkschmack. Das Wort 'Qualität' (ist gebraucht), um eine zu weite (Definition) in Bezog auf das Oemu 'Qeschmack'

1) Die Verbindung (gailtyöffa) des Lichtes und der Wand Ist zwar nur mit dem Auge wahr- nsbHbar; aber die Verbindung Im ADgeineineQ wird auch dorch den OefUhlssinn wahrgenommen. Vgl. Mehendale, Notes, p. 36.

2) Üt>er mvydpjfo'i^iai, 'das Ganze nicht durchdringend', s. 8. 21 nod Anm. 3.

ASHAHBHAITAS TABEABAlKaUA UND DIFIKA. $ XZI— XXIIL Id

SO Temeiden. (üji. des Worten) "^irde" tLB.w. nennt er den Bits des Oeedunaekt. ^Ct den Worten) "in der Erde" u. a. w. legt er (seinen) Sitz im Tgi^jaftlnttfi dar.

§ XXI Der Qerneh.

Oerncb (i/andka) ist diejenige Qualität, walcbe durch das fiemclisorgan vahr- genoDunep wird, und er ist zweifadi: woblriecheud ood übelriechend, (und) sitzt ^or in der Krde.

Im Obigen definiert er den QerucL Das Wort 'Qualität' (ist gebrauclit) , nn eswe 2n weite (D^nition) in Bezug auf das Ömhm 'Geruch' zu vermeiden.

% XXIL Die Fühlbarkeit

Fählbu'bait (sparSa) ist diejenige Qualität, we^die aar durch das Organ der Haut wahrgeDommeB wird. Und sie ist dreifach: kalt, warm andlan, (and) sitzt hl Erde, Wasser, Feuer und Luft. Hiervon ist die k«lte im Waaser, die warme im Feuer (und) die laae in der Erde and der Luft.

Im Obigen definiert er die Fühlbarkeit Das Wort 'Qualität' (üt ^braocbt), um eine zu weite (Defimtion) in Bezug anf das Getuit 'Fühlbarkeit' zu vermeiden, (und) das Wort 'nur', um eine solche in Pezog auf Twlnndoi^' *) n. s. w. zu venneiden.

g XXm. Das Brennen.

IKe vier mit Farbe beginnenden (Qualitäten) sind in der Ei^ dunit ^rennen ipäka) enbatanden und vergänglich. Anderswo sind sie nicht durch Brennen entstanden (und) ewig oder vergänglich ; wenn in ewigen (Dingen) befind^icb« sind sie ewig, wenn in vergänglichen befindlich, vergänglich.

"Durch Brennen entstanden". Brennen ißt Verbindung mit Fener. Hierdurch ver- geht die frühere (und) entsteht eine andere Farbe. Hierbei (erfolgt) das fiKunen in den Atomen selbst, nicht in den Do}^>elato«ien u. a. w. *). Wenn ein m^ebrannter Topf in den Ofen gelegt wird '), entsteht eine andere Farbe in den Atomen, der schwane Topf rergeldi «od «in roter Taft entetelit wieder der B^ihe nach aus den pappdatcnwn U.0.W. Hierbei sind die Atome die inhärente Ursache, die Verbindung mit Fenu' die nichlrjjiliäceate Ur- sache (und) das Schicksal u.s. w. die instrumentale Ursache; für die Farbe der Doppel- atome u.s.w. ist die Farbe der Ursache (d.i. der Atom^ die nicht-inharente Ursache*). 80 die Vais'&shikas, welche das Brennen der Atome behaupten. Die Naiyäyikaa, weldie das BMnnen des (ganzen) Topfes behaupten, (nehmen an), dafi, ganz ohne daß der frühere Topf vergeht, in dem Ganzen (und) seinen Teilen bis zu den Atomen hen^ zu

1) S. % XXTII und vgl. S. 18, Atun. 1.

3) 6. den Kommentar zu g XIU. 8) 8. Athalye, p. 16, Anm. 8.

4) S. S ^-

so E. BTTLTZ8CH,

gleicher Zeit eine andere Farbe entsteht Aue eben dieiem Gmnde Bind in den Erd- atomen die Farbe u.s. w. vei^änglich.

"Anderawo", nfimlich im Wasser o. s. w. "In ewigen (Dingen) befindlich" bedentet 'in den Atomen befindlich' ; "in Terg^biglichen befindlich" bedeutet 'in den Doppelatomen u. a. w. sitzend'.

Die yier mit Farbe beginnenden (Qualitäten) sind wahrnehmbar, wenn sie entwickelt {uäbkäta) sind, (aber) nicht wahrnehmbar, wenn sie unentwickelt sind. 'Entwickeltsein' ürt diejenige Eigenschaft, welche die Wahmehmbarkeit bewirkt Dessen Negation ist das TTnentwickeltsein.

§ XXIV. Die Zahl

Zahl (saikkhyä) ist der Gmnd der AasdrScke 'Einheit' tL s. w. (Sie) sitzt in (allen) nenn Substanzen, beginnt mit der Einheit und endet mit dem parärdha '). Die Einheit ist ewig oder vergänglich, (nSmüch) ewig in ewigen (und) vergäng- lich in vergänglichen (Dingen). Aber die Zweiheit n. s.w. sind ttberall nur ver- gänglich *).

Ln Obigen definiert er die Zahl

§ XXV. Die DimensioiL

Dimension (parimä^) ist die Ursache des Aosdmcks 'Mafi' (and) sitzt in (allen) nenn Sabstanzen. Sie ist vierfach: klein, groß, lang nnd kurz.

(Mit den Worten) "die ITrsache" o. s. w. definiert er die Dimension. (UUt den Worten) "sie ist" n.8.w. tült er die Dimension ein. Die (vier) Termini bedenten (ihre) Abatncta, n&mlieh Kleinheit, QrAfie, Länge and Kürze.

§ XXVL Die Getreiiiitheit

G}«trenntheit (pfithakiva) ist die Ursache des Aasdracka 'getrennt' (and) sitzt in allen Substanzen.

Im Obigen diniert er die Getrenntheit; (sie ist) nämlich die Ursache dee Ansdmcks: 'dieoee ist von Jenem getrennt'.

§ XXVn. Die VerbindiuiK.

Verbindung (sanu/öga) ist der Qrond des Aosdrocks 'verbanden' (nnd) sitzt in allen Sabstanzen.

Im Obigen definiert er die Yerbindong; (sie ist) nämlich der Grand des AosdrackB: 'diese beiden (Dinge) sind verbunden'.

1) D. l 'a takh of lakhs of croiea' (100,000,000,000,000,CN}0).

3) Nach den TaiieahikM entstehen Zweiheit n.s.w. durch i^ikAA-bitddhi; i. Athalj«, p. 16Iff.

AHKAHBEAITAS IABE&8AH0BAHA CND OtPIEÄ. | XXVm, XZIZ. 21

In jeder der (obigen) Definitionen der Zahl n. a. w. ^) hätte (der TerfaBser) das Wort 'speziell' (vor 'Grand' oder 'TTraache') einfügen mfUsen, am eine zu weit« (Definition) in Bezug aaf Baom, Zeit n.B. «r. *) zu vermeiden.

Die Yerhindang ist zweifach: durch eine Bewegung hervorgebracht und dnrcli eine (andere) Verbindung hervorgebracht Die erste ist die Verbindung der Hand und des Buches durch die Bewegung der Hand. Die zweite ist die Verbindung des Köipers und des Buches durch die Verbindung der Hand und des Buches.

Die Verbindung durchdringt nicht das Oanze"). 'Das Ganze nicht durchdringen' (bedeutet) 'ein gemeinsameB Substrat mit seiiier eigenen absoluten Negation haben'.

§ XXVÜL Die Treunang.

Trennong {vibhdga) ist diejenige Qualität, welche die Yerbindimg Temiditet, (und) sitzt in allen Sabstimzen.

Tm Obigen definiert er die Trennung. (Er braucht) das Wort 'Qualität', um eine zu weite (Definition) in Bezug auf Zeit u.8. w. za vermeiden, (und) die Worte 'die Ver- bindung Temichtead', um eine solche in Bezug auf Farbe n. a. w. zu vermeiden.

Auch die Trennung ist zweifach: durch eine Bewegung hervoi^bracht und durch eine (andere) Trennung hervorgebracht Die erste ist die Trennung der Hand und des Baches durch die Bewegung der Hand. Die zweite ist die Trennung des Körpers und des Badies durch die Trennung der Hand und des 'Buches.

§ XXIX. DistaDz und Proximität

Distanz (paratva) und Proximität (aparatva) sind die speziellen ür&adien der Ansdriicke 'fem' und 'nahe' (nnd) sitzen in den vier mit 'Erde' beginnenden (Substanzen) nnd dem manas. Sie sind zweifach: dnrch den Banm bewirkt nnd durch die Zeit bewirkt. Die durch den ßanm bewirkte Distanz (findet sich) in einem enti'emten, die durch den Kanm bewirkte Proximität in einem nahen (Gegenstande), die dnrch die Zeit bewirkte Distanz in einem älteren (and) die durch die Zeit bewirkte Proximität in einem jängeren (Manne).

(IiGt den Worten) "die speziellen" u. s. w. liefert er die Definition der DistAUZ und Proximität; i^Lnüich Distanz ist die spezielle Ursache des Ausdrucks 'fem' (nnd) Proxi- mität diejenige des Ausdrucks 'nahe'. (Mit den Worten) "sie sind zweifach" n.B. w. t«ilt er die Distanz und Proximität ein. (Mit den Worten) "in einem entfernten" n. s. w. gibt er Beispiele der beiden durch den Baum bewirkten, (nnd mit den Worten) "in einem Uteren" u. s. w. solche der beiden durch die Zeit bewirkten.

1) Nämlich in § XXIV— XXVn.

2) Die anderen 'allgemeinen Ursachen' sind genannt bei Athalye, p. 166.

8} Wenn x. B. ein Affe auf der Spitse eines Baumes sitzt, bo ist in Bezug auf den Baum die Verbindung mit dem Affen (kapi-»amydga) eine 'das Qanze nicht durchdringende' (avifäpj/ai^ntti) QnaUtät, da sie selbst an der Spitze und ihre Abwesenheit (absolute Negation) an der Wurzel des Banmes vorhanden ist; s. Nyäyaköia, p. 86.

SS E. BBLTZSCH,

§ XXX. me Schwere.

Schwere (ffurutva) ist die mcht-inhäreiite Ursache des ersten Fallens (und) sitzt m der Erde and dem Wasser.

Ijn Obigen definiert er die Schwere. (Er sagt) 'erates FoUen', nm eine zu weite (Definition) in Bezog anf 'Gesehwindigkeit' ') si Tennüden , da die Geachwindi^keit die nicht-inMireute Ursache dee zweiten Fallen« o-b.w. ist,

§ XXXI. Tue Flftssigkeit

HSssigkeit (dravatva) ist die nicht-inhareniß Ursache des ersten Fließens (und) sitzt in der Erde, deaa Wasser and dem Feaer. Sie ist zwei&ch: natürlich and bÜBfltlich. Pie natfirlicfae (findet sit^) im Wftsser, die kfinsUiche am Erde und dem Feaer. In der Erde (findet sich) die dnrc^ die V«rlHndong nit Wume bArvor^bracbte Flüssigkeit x.B. beim Ghee, (und) im Feuer z. B' beim G-olde*).

(Mit den Worten) "die BicM-wbäreRte üimche" n.ii.w. lit^äert tar die FhlMHigkeit. ■Künstliche FlfUeigkeit' ist die durch die Verbindung mit WitinDß faeFTorgelmtcfate. Die hjcrvan venchisdene iat 'aatArliehe Plüsaigkeit'. [Mit (Las ^Porten) "s. B^ beim Qht»" gibt er «ia Beii^ der ktostUdKn Flüssigkeit in der grda. (Mit de« Werten) V ß> b«» Qi(dda" weist er si« im Fener na^

g XXXn. Die Adhäsion.

Adhäsion (sniha) iat diejenige Qaalitfit, welche dw 6rimd des Zasammen- fclehens von Eilk a. s. w. ist, (nnd) sitzt aar im Wasser.

fm Obigen definiert er die Ädb&eion. (Er sagt) 'Qualität', nin eine m weite i(Pefi- nitjon) in 3e^g auf Zeit u. s. w. ?□ vermeiden, (und) 'Grund des 7flt a ■mmiW VI nhnn ' O- •■ w., na eine wiche ^ Besug anf F^be a.B.w. ea venoeiden.

§ XXXm. Der Laut

Laat (sabda) igt diejenige Qualität, welche darcb das GtehöForgav wi^ii^^ aommea wird, (ood) sitzt nar im Äther. Er ist zweifach: nnartikoli^ ovd artikuliert. Der onartikalierte (findet sidi) bei einer Faoke o. i. w. Der arti- koliwte besteht in der Sanakritsprache n. s, w.

Im Obigen definiert «r den Laut (Er hraacht) das Wort 'Q«aUt&t', um «iae m weite (Definition) in Be^ug auf dae Qmut 'Laut' xa. vemeiden, (nnd) das Woft 'Geböc- organ', um eine solch« in Bezog auf Farbe 11.B.W. zu vermeiden.

Der laut ist dreifach: durch eine Yerbindung, durch eine Trennung und durch einen (anderen) Laut berrorgebracht Hierron ist der erste der durch die Verbindung der Pauke und des Schlägels hervorgebradbte. Der zweite ist der kracbende Laut, welcher durcb die

1) S. § LXXV. 2) TsL S XU.

AMNAIIBHATTAS UBKAaiiiaRABA VSO IHFIEÄ. S XZZIV, XZXV. €8

Trenming der beiden H&Uten herrorgebniclit irirA, wenn man ein BambuBTohr zerspaltet Die dnreb «nen (aaderen) Last liervorgebrachteii ami die zweiten Laote d. B. w. v61a Orte der Pamke a.e.w, bis Smn Oehörorgaa.

§ XXXIV. Der Veratand.

Tentanä *) {buddht) ist der G-mad aller sprachlichen AasdrQcke (and besteht in) Erkenntnis (jliäTta). Er ist zweifach: Erinnernng (smriti) and Vorstellnng (anuhhava). Erinnernng ist diejenige Erkenntnis, welche nnr dnrcb Kraft her- vorgebracht wird. Die hiervon verschiedene Erkenntnis ist die Varatellung.

(Mit den Worten) "der Grand" n.B. w. liefert er die Definition des Verstandes; näm- lich die Efefinition ist, daß (der Verstand) nichts Anderes ist, als die Erkenntnis, welche den Inhalt des Bewußtseina 'ich erkenne' bildet*).

(Mit den Wortes) "er ist" ilb.w. teilt er den Verstand ein. (Uit itm Worten) "die- jenige Erkenntnis" n.B.w. liefert er die Definition der Erinnernng. Mit 'Kraft' (ist die- jenige Art derselben gemeint) , welche 'bleibender Eindmck' heißt *). Das Wort 'Ei^ kenntnis' (ist gebrancht), nm eine zu weite (Definition) in Bezug auf die Vernichtung der Kraft zu vermeiden; die Worte 'durch Kraft herrorgebracht', um eine solche in Bezug anf die Wahmehmong eines Topfes u.b.w. zu vermeiden; (und) das Wort 'nur', um eine solche in Bezug anf die Wiedererkennung zu vermeiden').

Mit den Worten "die hiervon verschiedene" a.s.w. definiert er die Vorstellung; nämlich 'Vorstellung' ist die von der Erinnernng verschiedene Erkenntnis.

§ XXXV. Die VorateUöng.

Diese (nänlicb die Yorstellang) ist zweifacb : richtig [j/athärtha) und falsch (agethärtha). Die richtige Vorsiellang hat dasselbe znr Bestimmang {prakara), was (ihr Gegenstand) besitzt; z. B. die Vorstellnag: 'dies ist Silber', (deren G^ genstand wirklich ein ätiick) Silber ist'). Diese wird andi richtige Erkenntnis {pramä) genannt. Die falsche Yorstellong hat dasjenige znr Bestimmong, dessen Negation (ihr Gegenstand^ besitzt; z.B. die Vorstellang: 'dies ist Silber', (deren Gegenstand) eine Ferlmaschel ist.

(Mit den Worten) "diese ist zweifach" u.b.w. teilt er die Vorstellang eon. (Mit den Worten) "hat dasselbe" u. s. w. liefert er die Definition der richtigen Vorstellung.

1) Die Ausdrücke 'Verstand, Erkenntnis und Vorstellang' sind in der Übenetcung nnr als Notbehelfe gebraucht, weil im Deutschen keine genauen Äquivalente der indiscbeu Tennlni buddhi, jüäna und antiMaea existieren.

3} Znr ErklSmng dieser Definition s. Athalye, p. 174.

3) Über die Kraft {»avuikAra) und den bleibenden Eindruck {bhävanS) s. § LXXV.

4) Bei der Wiedererkeunnng {praU/abkijM) wirkt n&mlich aaler dem »a^tkAra die sinnliche Walumelimwig nut; s. Nyäyaidia, p. 601, Aan. 3.

5) In dem Beispiele der richtigeu Vorstellung ist das Genas 'Silber' sowohl die QoaUttatiOA des Gegenstandes der Vorstellung als die Bestimmong der Vorstellung selbst ; vgl Atiial;e, p. 160.

24 K- BVLTZSCB,

Einwarf.

(Diese Dafinitioa) iat m eng in Bexng anf die richtige Erkenattiia , daß du Gemu 'Topf in einem Topfe iat. Denn der Topf ist nicht im Oenus 'Topf, (während dieees noch der obigen Definition den Topf enthalten mOßte). Erwidflrang.

Ich meine die VorBteUnng der Beziehung zu einem (Dinge), wo die Bedebnng xa dem- ■elben (wirklich) Toihanden ist. Da nnn die Beziehung zum Topf auch in dem tfaw» 'Topf vorhanden ist, so iat (die Definition) nicht zu eng.

"Diese" tt.B.w. ; nftmlich die richtige Yorstellung wird im Lehrbuch noch richtige Erkenntnis genannt.

(Mit den Worten) "hat dasjenige" u.a.w. definiert er die falsche (Vorstellung). Einwurf.

(Diese Definition) ist zu weit in Bezug anf die richtige EhWintnis: 'dies ist tac- bnnden' ').

firwideraag.

Ich wollte sagen: '(die falsche Yorstellung ist) die Vorstellung, daß die Beziehung zu einem (Dinge) durch dasjenige abgeschnitten wird, durch welches die Negation der Be- ziehung zu diesem (Dinge) abgeschnitten wird'. Da nna die Vorstellung, daß die Verbindung durch die Negation der Verbindung abgeschnitten wird, ein Irrtum ist (und) da die Be- ziehung zur Verbindung wirklich durch die Verbindong abgeschnitten wird, so ist (die Definition) nicht zu weit.

§ XXXVI Die Arten der richtigen Voratellong.

Die richtige Voratellimg ist vierfach : ■Wahrnehmnng, Schließen, Vergleichen tmd sprachliche (Erhenntnia). Ihr Instrament ist ebenfaUs vierfach: Wahr- neharang. Schloß, Vergleicbmig tmd Sprache.

(Mit den Worten) "die richtige" u.8.w. teilt er die richtige Vorstellung ein. Bei dieser Gelegenheit teilt er das Instrument der richtigen Erkenntnis ein (mit den Worten) "ihr Instrument" u. s. w. , n&mlich das Instrument der richtigen Erkenntnis. Die Definition des Genus 'Erkenn tnismittel' ist; Erkenn tnismittel ipramäna) ist das Instrument der rich- tigen Erkenntnis.

§ XXXVIL Das Instrument Liatrament (hira^) ist eine spezielle Ursache.

Im Obigen liefert er die Definition des Instrumentes. (£r sagt) 'speziell', am eine zu weite (Definition) in Bezug auf eine allgemeine Ursache, wie Baum und Zeit"), zu ver-

1) Dieser Einwurf foBt auf dem Unutande, dal die Verbindung anj/äpfonritti ist; 1 Ann. S.

2) S. S. 21, Anm. 2.

ANMUIBHATTAS TABEASläaRAHA QND DIPIEA. § XXIVIII— XL. SO

§ XXXVin. Die Ursache.

Ursache (idrana) ist das, was notwendig vor dem Produkt existiert. Im Obigen liefert er die Definition d«r Ursache. Wenn er (nur) geaagt liätte: 'Ur- sache ist das, was TOrker existiert', bo würde (die Befinition) zn weit sein in Bezug auf den Esel ') u. s. w. Daher (braucht er) das Wort 'notwendig'. Die Worte 'voriier exi- stierend' (braucht er), weil (sonst die Definition) zu weit wäre in Bemg auf das hervor- gebrachte Produkt selbst

Einwarf. (Dann) würde anch die Farbe der Fäden eine Ursache tfir das C^webe sein.

Erwiderung. (Man maß der Definition) die Qualifikation 'zugleich nicht nebensächlich' (hinzufügen). 'Nicht nebensächlich' (bedeutet) 'frei von KebenEächliehkeit', und die Nebens&chlichkeit ist dreifaeh'); (1) Wenn die Existenz eines (Dinges) vor einem anderen nur in Verbindung mit einem dritten verstanden wird, so ist dieses (Ding) für Jenes andere vennittelst des dritten nebensächlich. Z. B. ist es die Farbe der Fäden und das Genus 'Faden' für das Gewebe vermittelst der Fäden. (2) Wenn die Existenz eines (Dinges) vor einem anderen erst dann verstanden wird, nachdem (seine) Existenz vor einem dritten ^kannt worden ist^ BO ist dieses (Ding) für jenes andere nebensächlich. Z.B. (wird die Existenz) des Äthers vor dem Topf erst dann (verstanden), nachdem (seine) Existenz vor dem Laute (d. i vor dem Worte 'Topf) erkannt worden ist'). (3) Etwas, das außer dem vor dem Hervor- gebrachten notwendig Existierenden selbst beim Entstehen eines Produktes mit jenem koexistiert hat*), ist nebensächlich. Ä B. ist es die vorhei^hende Negation der Farbe für den Geruch im Falle daß Etwas durch Brennen hervorgebracht ist ^). Somit ist die Ursache das, was notwendig vorher existiert und zugleich nicht nebensächlich ist

§ XXXDC Das Produkt Frodokt (kärya) ist das (^-egenstück der vorhergehenden Negation^. Im Obigen liefert er die Definition des Produktes.

§ XL. Die Arten der Ursache.

Die Ursache ist dreifach: inhärent {satnavdyin) , nicht-inhärent (asamav&ym) und instnunental {nimiita). Die inhärente Ursache ist diejenige, in welcher in-

1) Qemeint ist der Esel, welcher den Ton trägt, aus dem ein Topf gefertigt wird.

2) Nai^h N. ist diese DreiteUnag der anyathdaiddhi dem lTattvachMS]mcufi entlehnt. Dia Eänk&vati (Yers 19—33) noterscheldet fünf Arten derselben; vgl. Athaljre, p. 196 f.

8) Nach § XXXIII ist der I^nt die Qualität das Äthers. Ein anderes Beispiel ist der Vater des TOpfoi; s. Nyäydkdia, p. 81.

4) tlnter diese Bubrik fällt der in Anm. 1 erwähnte Esel.

b) Vor dem Brennen koexistierte die Torbe^ehende Negation der Farbe mit der tor dem herrorgebracbten Oerucbe notwendig existierendeo Negation des Oerucbs. N.

6) S. S. 7, Anm. I, und g LXXX. AUudluwra d. K. Ow. d. ffln. n auUBfra. PhU.-Urt. Kl. K. ?. Bul S, t. 4

36 C HCLTZaOB,

hfirierend das Produkt entsteht. Z. B. sind die FSden die des Gewebes , und das Gewebe die der in ihm befindlichen Farbe n.s.w. Die nicht-inhärente Ur- sache ist diejenige Ursache, welche in demselben Gegenstande mit dem Produkt oder der (inhärenten) Ursache inhäriert. Z. B. ist die Verbindnng der Fäden die des Gewebes, (and) die Farbe der Fäden die der Farbe des Gewebes. Eine von diesen beiden verschiedeae Ursache ist die instrnmentale Ursache. Z.B. sind Schiffchen, Webstahl a.s. w. die des Gewebes.

Im Obigen teilt er die TTrsacbe ein. (Mit den Worten) "is welcher inh&rierend" n.B.w. liefert er die Definition der inb&renten Ursache. (Mit den Worten) "welche in demselben" o. n. w. definiert er die nicht-inhKrente Ursache. (Mit den Worten) "die Yer- bindong der F&den" o. b. w. gibt er ein Beispiel (der Inb&rens in demselben Gegenstände) mit dem Prodokt; n&mlich die Yerbindnitg der F&den ist die nicht-inhbetite Ursache des Gewebes, da sie in demselben (Gtegenstande) den Fäden, mit dem Prodnkt dem Gewebe, inh&riert. (Mit den Worten) "die Farbe der F&den" n.s.w. gibt er ein Beispiel (der Inh&renz in demselben Gegenstände) mit der (inhärenten) Ursache; nimlicb die Farbe der F&den ist die nicht-inhärente Ursache der Farbe des Gewebes, da sie in demselben (Gegenstände) den Fäden, mit der (inhärenten) Ursache (der Farbe des Gewebes) dem Gewebe, inhäriert. (Mit den Worten) "eine von diesen beiden" a.s. w. definiert er die instnunentale Ursache; nämlich die instrumentale Ursache ist eine von der inhärenten und nidit-inhärenten verschiedene Ursache.

§ ZLL Das lüBtrament. Unter diesen drei Arten von Ursachen (beißt) nar diejenige, welche eine spezielle Ursache ist, das Instrament *).

Ln Obigen resümiert er die Definition des Insinunentes.

§ XLn. Die Wahrnehmung.

Hiervon ist die Wahmehmnng {praiyaksha) das Instroment der Erkenntnis darch Wabmelunang. Wahmehmong ist diejenige Erkenntnis, welche darch den Kontakt des Sinnesorganes and des Gegenstandes hervorgebracht wird. Sie ist zweifach: anbestimmt (ntrvikaijxika) and bestimmt (savikalpaku). Hiervon ist die onbestinunte diejenige Erkenntnis, welche keine Bestimmung*) hat; z.B. 'dies ist Etwas'. Die bestimmte ist diejenige Erkenntnis, welche eine Bestimmang hat; z.B. 'dies ist Pittha'; 'dies ist ein Brähmaga'; 'dieser ist schwarz'.

Er liefert die Definition der Wahrnehmung (mit den Worten) 'lierron" n.B.w. , i. i unter den vier Erkenntnismitteln *). (Mit den Worten) "welche durch den Kontakt" n. s. w. liefert er die Definition der Erkenntnis durch Wahrnehmung. 'Sinnesorgan' ist das Auge n. B. w. Gegenstand {artha) ist ein Topf u. s. w. Dieser beider Kontakt ist die Verbindung U.S.W. *). Die durch diesen berrorgebracht« Erkenntnis ist gemeint. Diese teilt er ein

1) Vgl S XXXVn. 2) Vgl. § XXXT.

8) 8. I XXX7I. 4} S. § XLIU.

AKNAVBHArTAS TARKASAMQKAHA CND DTPIKI. i lUH, 27

(mit den Worten) "sie ist zwei^h" u. b. w. Er liefert die Definition der nnbestinmiten (mit den Worten) "welche keine Beatimmung hat"; d. i diejenige Erkenntnis, welche in die Beziehung des Gegenstandes and der Qualifikationen nicht eindringt').

Einwarf. Giht es ein Beweismittel für die onbestinmite (Wahrnehmung)?

Erwiderung.

Das Beweismittel ist der folgende Schloß : Die qualifizierte Erkenntnis 'eine Kuh' wird durch die Erkenntnis der Qualifikationen hervorgebracht, da sie eine qualifizierte Erkenntnis ist , wie die Erkenntnis 'ein Stockträger' *). Wenn die Erkenntnis der Qualifikationen ebenfalls bestimmt w&re, so würde man ins Unendliche geraten. Damit ist die Existenz der unbestimmten CWahmehmung) bewieaen.

Er definiert die bestimmte (Wahrnehmung mit den Worten) "welche eine Bestimmung hat"; d. L diejenige Erkenntnis, welche in die Beziehung des Oegenstandes und der Quali- fikationen, (nämlich) Name, Kaste u. s. w., eindringt (Mit den Worten) "z. K" o. b. w. gibt er Beispiele der beetinuaten (Wahrnehmung).

§ ZLIH Der Kontakt

Der Eontakt (sa^niiarsha) des Sinnesorganes und des Gtegenstandes, welcher der Grund der Erkenntnis durch Wahrnelimang ist, ist sechsfach: (1) Verbin- dung, (2) Inkarenz im Verbundenen, (3) InhÜrenz in dem im Verbundenen In- halierenden, (4) Inhärenz, (5) Inhärenz im Inhärierenden nnd (6) das Verhältnis des G-egenstandes nnd der Qualifikation. (1) Wenn die Waiimehmnng eines Topfes dorch das Ange hervorgebracht wird, so ist der Eontakt die Verbindung (des Topfes mit dem Änge). (2) Wenn die Wahrnehmung der Farbe des Topfes hervorgebracht wird, so ist der Eontakt die Inhärenz im Verbundenen; denn die Farbe inhäriert in dem mit dem Ange verbundenen Topfe. (3) Bei der Wahrnehmung des Genus 'Farbe' ist der Eontakt die Inhärenz in dem im Ver- bundenen Inhärierenden; denn die Farbe inhäriert in dem mit dem Ange ver- bundenen Topf (and) das Genus 'Farbe' inhäriert in der (Farbe). (4) Bei der Wahrnehmung des Lautes durch das Gehörorgan ist der Eontakt die Inhärenz; denn der in der OhrhSble befindliche Äther ist das Gehörorgan, der Laut ist die Qualität des Äthers , und zwischen einer Qualität nnd dem sie Besitzenden (besteht) Inhärenz. (6) Bei der Wahrnehmung des Genus 'Laut' ist der Eontakt die Inhärenz im Inhärierenden, da das Genus liaat' in dem im Gehörorgan in- härierenden Laut inhäriert. (6) Bei der Wahrnehmung der Negation ist der Eontakt das Verhältnis des Gegenstandes and der Qualifikation *) ; denn bei (der Wahrnehmung): 'der Erdboden ist mit der Negation des Topfes versehen' ist

1) S. S. 23, Amn. 5, und Athalje, p. 215 f.

2) D. b. die Erkenntnis 'eine Knh' wird dnrdi die Erkenntnis des diese qualifizierenden Gaiui <Knh' herrorgebracht , wie die Erkenntnis 'ein Stocktrftger' durch die Erkenntnis des diesen quali- finerenden Stockes.

8) Über vüähaifa-vaithi/a-bhdva vgl. Anm. 1 und s. Athalye, p. 226 ff.

88 B- HCLTZSOH,

die Negation des Topfea die Qnalifikatioii des mit dem Ange Terbimdenen Erd- bodcDfl. Somit iat 'Wahmelunmig' die ErkenntniB, weldie durch die seclu (Afien) des Eootaktes herrorgebracht wird, (imd) ihr Inatramest ist dos Sinnesorgan. Damit ist bewiesen, daß das Sinnesorgan das Brkenntnismittel der Wahrnehmnng ist.

(Bifit den Worten) "der Kontakt" ii.b.w. teilt er den Kontakt det 8ittneB0i^niies und des Gegeiutandea ein. (Mit den Worten) "dnrch das Auge" n.8. w, gibt er ein Bei^iel des Kontaktes durch Terbindnng; n&mlich bei der Wahraehniimg von Bnbataneen ist der Kontakt aberall die Verbindung. Die Seele verbindet sich mit dem matuu, das wuuku mit dem Slnneeorgan (tmi) dae Sinnesorgan mit dem Gegenstände; bieraoe entsteht die Erkenntnis durch Wahrnehmung.

(Mit den Worten) "Farbe des Topfes" n.B.w. gibt er ein Beispiel der Inh&renB im Verbundenen. (Mit den Worten) "denn die Farbe" n-s.». liefert er den Beweis bieifür.

(Mit den Worten) "Oemu Farbe" u.b. w. gibt er ein Beispiel der Inh&renz in dem im Verbundenen lohärierenden.

(Mit den Worten) "durch das Oebörorgan" n. s. w. gibt er ein Beispiel der Inh&rena. Dies Teirt er noch (mit den Worten) "denn der in dar Ohrhöhle" u.8.w.

Einwarf. Wie kann ein entfernter I^rot in Beaiehong emn GehÖro^ane treten?

Erwiderung. Indem nach Art der Meereswellen oder nach Art der ÜMdamio-Knospen aus einem Laut eine Beihe von anderen Lauten entsteht, tritt der an der Stelle des Qehörorganes herrorgebrachl« Laut in Beziehung zum Gehörorgan (und) kann deshalb wahrgenomtnen werden.

(Mit den Worten) "Cfenut Laut" u-s. w. gibt er ein Beispiel der Inh&rens im Inli&-

(Mit den Worten) "Negation" u.s.w. gibt er ein Beispiel des Veihiltnisses des G^ genstandes und der Qualifikation. Dies weist er nach (mit den Worten) "der Erdboden" a.B.w, Man beachte, daß bei (der Wahrnehmung) 'auf dem Erdboden ist kein Topf' die Negation des Topfes der Gegenstand ist ^). Hiermit ist (die Ansicht der Müo&nuakas) widerlegt, daß die Nichtwahmehmung (aHvpaJdbdfiii) ein besonderes Erkenntnismittel sei. Denn die Erkenntnis der Negation ist nur möglich durch das Sinnesorgan, uaterst&tzt von der Nichtwahmehmung, welche der (in dem Schlüsse) : 'Wenn hier ein Topf wire, so würde er, wie der Erdboden, gesehen werden; da er nicht gesehen wird, ist er nicht da', ange- nommenen Existena des Gegenstückes (der Negation) widersj»icht Deshalb kann die Nichtwahmehmung kein besonderes Erkenntnismittel sein; (und) da das Inatmment nur das Sinnesorgan sein kann, welches für die Erkenntnis des Substrates (a. B. des Erdbodens) notwendig ist , so ist es anmöglich , daß die Nichtwahmehmung das Instnunent ist. Das Verhältnis des Gegenstandes und der Qualifikatiou ist keine besondere Beziehnng, sondern der bloße Zustand des Gegenstandes und der Qualifikation.

1) Wfthrend bei der im Texte (S. 27) gegebenen Form denelben Wahmehmmig dar der Gegenstand ist

AinrAlEBHATTAS TABSASAHORAEA UHD DIPIkL % ZLI7. 89

Die Erkeimtiiis durch W^imehmimg rMfliniereiid nennt er Ha Instrument (mit den Worten) "somit" o-s. w. Da nftmlich du Binnesoigan die speaielle Unache ist*), so ist ea das Lutmment der Erkenntnis durch Wahrnehmung. (Mit den Worten) "damit" n. b, w. nurfUniert er die Wahmehmong.

§ XLIV. Das Schliefleo.

Der Schluß (anumäna) ist das InBtrament des Schließena. Schließen {anumitt) ist diejenige Erkenntnis, welche durch die Betrachtung hervorgebracht wird. Betrachtung (porämaria) ist die Erkenntnis, daS (der Gh-nnd) eine Eigenschaft des Ortes ist, welche (Erhenntnis) doroh die Durchdringung qualifiziert ist. Z.B. ist Betrachtung die Erkeoninis: 'Dieser Berg hat Raach, welcher vom Fener dorcbdmngen ist'. Schließen ist die dadurch hervorgebrachte Erkenntnis : 'Der Berg hat Feaer'. Die Darcbdringnng {vjfäpti) ist die Beständigkeit des ZosammeDgehenB : 'Wo immer Banch ist, da ist Feaer'. Eine Eigenschaft des Ortes sein (pakshadkarmatd) bedeutet, daß das Durchdmngaie (z.B. Bandi) aiak auf dem Berg u.s.w. findet.

(Hit den Worten) "das Instnunent des Bchließens" definiert er den Schloß. (Mit den Worten) "di^enige Erkenntnis" u. s. w. liefert er die Definition des Schließens.

Einwarf. (Die Definition des Schlieflens) ist xa weit in Bezug auf eine Wahmehmuig, die auf einen Zweifel folgt Denn sofort anf den Zweifel, (ob Etwas) ein Pfeiler oder ein Mensch sei, folgt die Betrachtang: 'dieser hat Hände n.8. w. , die vom Genns 'Mensch' dnrch- drongen sind', (und) hierbei entsteht die Wahmehmong: 'es ist wirklich ein Mensch'. Und man darf nicht sagen, daß hier ein bloßes Schließen (stattfinde), da das Bewaötsein; 'ich nehme eisen Menschen wahr' (dem) widerspricht

Erwidernng. Ich wollte sagen, daß (das Schließen) dnrch die vom Ortsein begleitete Betrachtang herrorgebracht wird. Ortsein (fatAaiä) ist die Abwesenheit des Bewiesenseins, welches begleitet ist von der Abwesenheit des Wansches za beweisen*). Das Bewiesensein der Folge ist etwas das Schließen Yerhindemdes. Da, obwohl (Etwas) bewiesen ist, ein Schließen möglich ist, wenn der Wunsch zu schließen (besteht), so ist der Wunsch za beweisen etwas Beförderndes. Wie daher die Ursache des Brennens die Abwesenheit des Edelsteins ist,

1) Nach § XXXVn und XLI ist das Ingtrament ebs spezielle Ursache.

2) In Ten 70 der Kärikäviüi lantet die entsprechende Definition folgendennaten : 'Ort ist das, wo sich nicht das Bewiesenaein frei von dem Wunsche zu beweisen findet'. Ein BchlaB ist an- mißlich, wenn sowohl (a) sishädhtufi^iäviraha als (b) liddhi Torhanden sind. Dagegen kann nur (a) oda nur (b) anwesend sein, oder beide msammen können fehlen. Tgl. Paranjapee Anmerkungen znr TbrtoUhUU, p. 39. Die verzwickta Form der Definition ist gewihlt, am alle drei mSgUchen Fälle einzoBchliefien.

80 S. HULTZSCH,

welcher durch die AbweBenheit von etwu Befördemdein qualifiziert iat^), »ist auch die TJrBsohe dei SchließenB die Abweteuheit de« BevieaeiueiiiB , welehes begleitet ist von der Abwesenheit des "Wunsches zu beweisen.

(Mit den Worten) "die Erkenntnis" u. s. w. definiert er die Betrachtung ; nämlifli Be- trachtung ist die ErEenntnis, daß (der Onmd) eine Eigenschaft des Ortes ist, welche (Er- kenntnis) die Durchdringung zum Objekt hat Er eeigt die Betrachtung os einrai Bei- spiele (mit den Worten) "2. R" u. s. w. Er gibt ein Beispiel des Schliefiens (mit den Worten) "die dadurch hervorgebrachte" q.s.w., nämlich die durch die Betrachtung hervorgebrachte.

(Mit den Worten) "die Bestiitdigkeit" b. b. w. liefert er die Definition der Durch- dringung. Der Saiz: "wo Bauch ist, da ist Feuer", enthält ein Beispiel der Dnrch- diisgnng. Die Worte "die Beständigkeit des ZuBammengeheos" sind die Definition. Za- sammengehen (aäJiaAarya) ist der Besitz eines gemeinsamen Bubstrates. Dorchdringung ist dessen Beständigkeit , (i. i.) der Besitz eines gemeinsamen Substrates (durch den Grund und) die Folge (Midhya) , welche kein Qegenstfick ii^nd einer absoluten Negation ist , die ein gemeinsames Substrat mit dem Qmnde (Mm) hat*).

(Mit den Worten) "das Durchdrungene" u.s.w. erklSrt er die Bed«atiing (der Worte) 'eine Eigenschaft des Ortes sein'.

§ XLV. Der Schloß. Der Schlufi ist zweifadi: f&r Einen selbst (svärtha) nnd fUr einen Anäeeea (parärtha). Der für Einen selbst ist der Grand des Schüeßens fBr Einen selbst. Wenn n&nlich Einer, nachdem er dorch eigene wiederholte Beobachtung in der £5che n.s.w. die Dnrchdringnng: 'wo Banch ist, da ist Fener' erfaßt hat, in die Nähe eines Berges gelangt nnd im Zweifel ist, ob sieb dort feuer befindet, so erinnert er sich, während er aaf dem Berge Bancb erblickt, der Dnrchdringiuig ; 'wo ßaach ist, da ist Feuer', Tlnmittelbar darauf entsteht die Erkenntnis: 'Dieser Berg hat £aach, der rom Feoer durchdrangen ist'. Dies eben wird Betrachtang des Merkmale genannt. Hieraoa entsteht das Schließen, (nämlich) die Erkenntnis: 'Der Berg hat Feaer'. Dies ist der Schloß für Einen selbst. Wenn man dagegen, nachdem man selbst ans dem Bauche das Fener erschlossen hat, einen fanfgliedrigen Satz anwendet, am einen Anderen zn Überzeugen, dann ist dies der Schluß ffir einen Anderen. Z. B.

(1) Der Berg hat Fener,

(2) da er Bauch hat.

(3) Was immer Bauch hat, das hat Fener, wie die Küche.

(4) So auch dieser (Berg).

(5) Deshalb ist er so (d. i. hat er Fener).

1) Diese Bemerkung bezieht sich auf den Aberglaaben, daß ein bestimmter Edelstein du Brennen verhindert und eine bestimmte Pflanze ea fordert; vgl. Hehendale, Notes, p. 72.

2) In Yers 69 der Kärikävalt hat diese Definition folgende Torrn: 'Durchdringung heilt der Besitz deisdbea Substrates durch den Grund mit der Folge, welche kein OegenstOck einer in dem Substrate des Grundes befindlichen Negation ist'. Näheres bei Athalye, p. 247.

AHKAHBHA7TAS TASEASAMaBAHA ÜMD DIPIKÄ. S XLTL 81

Aaf Grand des hierdorch nachgewiesenen HerlaDalB') wird anch ein Anderer vom Feoer überzengt.

(Mit den Worten) "äxir Schlnß" n.a.w. teilt er den Schloß eis. (Mit den Worten) "dnrch eigene" u.s. w. beschreibt er du Schließen für Einen selbst, "Durch wiederholte Beobachtung", nämlich durch wiederholte Beobachtung des Znsammei^;ehena der Folge und des Beweismittels (sädJiana) beim Erfasaeu der Dorchdringong des BaocheB dnrch du Feuer.

Einwurf. Obwohl man in F&Uen wie 'aus Erde Bestehen' und 'duvh Stahl Bitsbarsein' daa Zusammengehen hnndertmal beobachtet hat, nimmt man z. R beim Di&manten ein Fehl- gehen wahr. Wie kannst da also (behaupten), daß die Dorchdringong dorch wiederholte Beobachtung erfaßt werde?

Erwiderung.

Du Erfassen der Dorohdringung wird bewirbt dnrch die Erkenntnis des ZoBammen- gehens, begleitet von der Abwesenheit der Erkenntnis des Fehlgehena. Die Erkenntnia des Fehlgehens ist entweder Gewißheit oder Verdacht. Die Abwesenheit derselben l&ßt sich manchmal dnrch Bedoctio ad absurdum, manchnutl von selbst beweisen. Beim Eifusen der Dorchdringong des Bancbes dnrch du Fener wird die Beseitigung dee Verdachtes des Fehlgehens bewirkt darch die B«dnctio ad absurdum, die darin besteht, daß sich (sonst) eine Verletzung des Verhiltnisses von Ursache und Wirkung (z. B. von Feuer und Baoch) ergeben würde.

Einwurf.

Wie kann die Dnrchdringnng erfaßt werden ohne den Kontakt oSes Bauches ond (oUw) Feuers (mit den Sinnesorganen)?

Erwiderung.

Man kann allen Bauch und (alles) Fener erkennen durch die unmittelbare Wahr- nehmung des Genus ^, nämlich des Genus 'Bauch' und des Genus 'Feuer'.

"Hieraus", d. i. aas der Betrachtung des Merkmals. '

(Mit den Worten) "wenn man dagegen" u.8.w. bespricht er den Schluß fOr einen Anderen. Du Wort 'wenn' entspricht dem Worte 'dann' (in den Worten) "dann ist dies der Schluß für einen Anderen". (Mit den Worten) "2. B." u. s. w. gibt er ein Beispiel des fflnfgliedrigen Satzes.

§ XLVI. Die fünf Glieder des Schlasaes.

Die fänf (xlieder (avayava) sind Behaaptnng , önmd , Beispid , Anwendung und Folgerang. (1) Behauptung (pratijhä) ist : 'Der Berg hat Feoer'. (2) Grand (A^u)i8t: 'da er Ranch hat*. (3) Beispiel (udäAarona) ist: 'Was immer Bauch hat,

1) Über das Merkmal s. g XLTin.

2) Über aämänyalakahmfa-pratyätatU s. Äthalye, p. 214.

das hat Fener, wie die Kiicbe'. (4) Anwendung («juMaya) ist: 'So aoob dieser*. (5) Folgernng (nigamana) ist: 'Deshalb ist er so'.

(Mit den Worten) "Behaaptnn^' a.a.w. gibt er die Kunen der (fBnfy Qlieder. (Mit den Worten) "der Berg Iiat Feuer" o. e. w. nennt er die Behauptung and die aodraen Teile in dem als Beispiel engefflhrten Satie. (1) Behauptung ist die Erkltrung, daß der Ort die Folge besitzt. (S) Grund ist das Wort im AbUtiT, welchea das Merkmal nachweist (3) Beispiel ist, vaa die Durchdringung nachweist (4) Die Anwendung bezweckt die £r< kenntnis, daß (der Qrund) eine Eigezischaft des Ortes ist (5) Der Zweck der Folgerung ist, (zu zeigen, daß der Grund) nicht 'widersprochen' u. e. w. ') ist

g XLVn. Die Betrachtung.

Die Betrachtang des Merkmals allein ist das Instrument des Schließens fOr Einen selbst und des Scbließen« für einen Änderen. Deshalb ist der Schloß die Betrachtung des Merkmals.

(Mit den Worten) "die Betnwhtung" d.s.w. nennt er das Instrument des Schließens.

Einwarf. Weshalb soll man eine dnrch die Durchdringung qualifizierte Betrachtung des Merk* mals annehmen *) , während ein Schließen möglich ist allein dnrch die Eiinnerpng an die Durchdringung und dnrch die Erkenntnis, daß (der Grund) eine Eigenschaft des Ortes ist ?

Erwiderung.

Da in dem Falle der in Worten ansgedrfickten Betrachtung: 'dieser hat Bauch, der vom Feuer durchdrungen ist', die qualifizierte Betrachtung unbedingt nötig ist, so ist der EinAuhheit halber überall ') die Betrachtung allein als das Instrument (anzusehen). Das Merkmal kann nicht das Instrument sein , da (sonst) ein Fehlgehen in Bezug auf Ter- gangenes u. s. w. *) (stattfinden würde). Wenn man unter Instrument' eine operative Ursache versteht^, so ist das Instrument (des Schließens) die Erkenntnis der Durchdringung ver- mittelst der Betrachtung. Operation (sytiptira) ist das, was dnrch eine (Sache) hervorgebracht wird und zugleich das ans ihr Hervorgebrachte hervorbringt*).

^t den Worten) "deshalb" u.b.w. resümiert ot den Schluß.

1) Über die SchehigrOnde s. § LH ff.

3) S. § XLIV.

8) N&mlich zach bei dem SchlieBea für Einen selbst,

4) Z.B. ein frikher oder später, als zur Zeit des SchlieBens, sich zeigender Ranch. 6) Dies war die Ansicht der Alteren Naiyftyikas ; s. Athalye, p. 283.

6) Wenn man z.B. einen Bsnm fällt, so ist das Fällen das Produkt, die Axt das butrament und die Verbindang der Axt mit dem Holze die Operation, da sie durch die Axt herrorgebracht wird und das Fällen herrorbrinfft; s. Athalje, p. 167. Im vorliegenden Falle ist das Instrument das vpi^tijhSna, die Operation der parämaria und das Produkt die anttmät.

ANNAiaiaA.TTAS TARKASAifORABA DND DIPIKa. g XLYin. 33

§ XLVIII. Das Merkmal

Das Merkmal (liiiga) ist dreifach: (1) RonkomitaDz aod Aasscliließang be- sitzend, (2) nnr Konkomitanz besitzend, and (3) nur AnsBchließtmg besitzend. (1) Konkomitanz tmd Aasschließnng besitzend (anvayavycUir^kin) ist dasjenige (Merkmal), welches die Darchdringnng darch Konkomitanz and AnsschlieBong besitzt; z.B. der Besitz von Ranch, wenn das Fener die Folge ist. Die Darcb- dringang dnrch Eonkomitanz (aiiBoya) ist: 'Wo Ranch ist, da ist Feaer, wie in der Eiicbe'. Die Darchdringnng darch Aasschließnng (vt/alirika) ist: 'Wo kein Feoer ist, da ist aacb kein Ranch, wie in einem großen Teiche'. (2) Nar Kon- komitanz besitzend (khtaldnvayin) ist dasjenige (Merkmal), welches nar die Dnrch- dringang darch Konkomitanz besitzt ; z, B. 'Der Topf ist benennbar, da er er- kennbar ist, wie ein Gtewebe'. Hier gibt es für Erkennbarkeit und Besennhar- keit keine Darchdringang dnrch Ansschließong, da Alles erkennbar and benenn- bar ist. (3) Nar Ansschließang besitzend (l:evalavyalirekm) ist dasjenige (Merk- nial) , welches nnr die Darchdringnng durch Aasschließnng besitzt ; z. B. 'Die Erde ist von den anderen (Dingen) verschieden, da sie Gerach besitzt. Was von den anderen (Dingen) nicht verschieden ist, das besitzt keinen G-ernch, wie das Wasser. Und diese ist nicht so. Deshalb ist sie nicht so'. Hier gibt es kein Beispiel der Konkomitanz , nämlich : 'was Gerach bat , das ist von den anderen (Dingen) verschieden', da die ganze Erde der Ort ist.

(Mit den Worten) "Abb Merkmal" u. s. w. teilt er du Merkmal ein. (Mit den Worten) "Konkomitanz" u. s. w. definiert er das Konkomitanz nnd Ausschließung besitzende (Merk- mal). Dorchdringung durch Konkomitanz ist die Durchdringung des Qnindes und der Folge. Durchdringung durch Ausschließung ist die Durchdringung ihrer Negationen.

(Mit den "Worten) "nur Konkomitanz" u,s, nr. liefert er die Definition des nnr Kon- komitanz besitzenden (Merkmals). 'Nur Konkomitanz besitzend' iat dasjenige (Merkmal), dessen Folge nur Konkomitanz besitzt 'Nur Konkomitanz besitzen' (bedeutet) 'kein Glegen- stBck einer abeolnteu Negation sein'. (Hier) gibt es keine Ausschließung, da, was ein Objekt der Erkenntnis Gottes und mit dem Worte 'Alles' benennhar ist, sich fiberall befindet

(Mit den Worten) "nur Ausschließung" u.s. w. liefert er die Definition des nur Aus- schließung besitzenden (Merkmals). (Mit den Worten) "die Erde" u.s. w. gibt er ein Bei- spiel des nur Ausschließung besitzenden (Merkmals) *).

Einwurf. Ein unterschied von den anderen (Dingen) ist entweder bekannt oder nicht Im ersteren (Falle) besitzt der Qnmd Konkomitanz, wenn er dort ist, wo (der Unterschied von den anderen Dingen) bekannt ist; wenn er (dort) nicht ist, so ist er ein za spezieller (Grund)*). Im zweiten (Falle) wie kann, da die Folge nicht erkannt wird, ein hier- durch qualifiziertes Schließen (stattfinden)? Denn ohne Erkenntnis der Qualifikationen

1) Lies tevcä aVf/atirHti/=udäharati.

2) D. i. der atädhArana genannte hefväbhäsa liegt tot; 8. g LIII.

AbhudlüBg«! 1. K. Oh. d. Wlw. n OMUSfOi. Fhll.-hkt. El. N. 7. Bud S, ■. 6

34 E. HÜLTZBCH,

ist eine qualifizierte ErkeDDtmB unmöglich. Dft äas Gegeastflck (der Negation) nicht er- kumt wird, kann auch die Durchdringung durch AasBchließnng nicht erkannt Verden.

Erwiderung. Die Folge (in diesem Schluß) ist, daß die dreizehn gegenseitigen Xegationen dea Waaaera u. s. w. ^) , welche In den dreizehn (von der Erde yerachiedenen Dingen) einzeln bekannt sind, in der Erde zuBammentrefien. Da hier die durch die Zahl 'dreizehn' ab- gOBchnittene Folge nicht in einem Substrat existiert*), so besitzt (der Qrund) wedo: Konkomitanz, noch ist er ein zu spezieller. Da (die Folge) in jedem einzelnen Substrate bekannt ist, so (haben wir) ein durcli die Folge qualifiziertes Schließen ufad die Darstel- lung der Durchdringung durch Ausschließung (in den Worten) 'was von den anderen' u. s. w.*).

§ XLIX. Der Ort.

Ort (pakshd) ist dasjenige, von dem es zweifelhaft ist, ob es die Folge be- sitzt; z. B. der Berg, wenn der Grand der Besitz von Ranch ist. Im Obigen liefert er die Definition des Ortes.

Einwurf. (Diese Definition) ist zu eng für den Fall, daß das Denken unmittelbar auf das Hören folgen soll *) ; denn, da die Seele durch die Worte des V e d a (bereits) sicher bekannt ist, so gibt es hier keinen Zweifel. Femer ist (die Definition) auch zu eng für (den Fall), daß man das Feuer zu erschließen wünscht, obwohl es (schon) wahrgenommen wird.

Erwiderung. Die Definition des Ortes ist: 'Substrat des (oben) erwihnten Ortseins"),

§ L. Das ähnliche Beispiel.

Ähnliches Beispiel (sapaksha) ist dasjenige, von dem es feststeht, daß es die Folge besitzt; z.B. im selben (Falle) die Eöche.

Im Obigen liefert er die Definition des ähnlichen Beispiels.

1) Nämlich die gegenseitigen Negationen der Erde eioerseits und der fotgendeu dreizehn Dinge andererseits -. der acht Substanzen mit Auenabine der Srde, und der fünf E&tegorieen mit Ausnahme des dram/a und abh&va; g. Bhäskarddaya, p. 99. Athalye bat übersehen, daB der abhiea dea abftäva ansEUschlieien ist (vgl. den drittletzten Satx des Kommentars zu g LXXX), und spricht daher auf p.289 von den dreizehn gegenseitigen Negationen der vierzehn Dinge mit Ausnahme der Erde. Seine Konjektur UUda für aädhya (p. 41, Anm. i) encheint mir nonütig.

2) D. h., wie der Bhästarddaya auseinandersetzt, da man vor dem ächlieSen noch nicht weifl, ob die dreizehn gegenseitigen Negationen in der Erde luaammentreften oder nicht

8) Für ehteli liest N, eha yadiitar-iti ; lies eka yad>ttar j&hya tlt.

4) Wie Athalye, p. 294, bemerkt, bezieht eich dieser P^inwurf auf eine (im Kommentar zu g LXXX[ zitierte) Stelle der BTihadäratyyakdpaniahad (IV, G, 6), welche besagt, daB die Seele (der Seihe nach) gesehen, gehört, gedacht und betrachtet werden mnB.

B) S. S. 29, Anm. 2.

AltHAHBBAlTAS TAJCKABIHQOAHA UND DIPIKÄ. S U LtV. 36

§ LL Das Gegeobeispie).

Gegenbeispiel (vipaksha) ist dasjenige, von dem es feststellt, daß es die Ke- gation der Folge besitzt ; z. B. im selben (Fall) ein großer Teich. Im Obigen liefert er die Definition des Gegenbeispiels.

§ LIL Die Scheingrände.

Die ftinf Scheingrände (hitväbhäaa) sind: der fehlgehende, konträre, anfge- vogene, unbewiesene nnd widersprochene.

Nachdem er so die richtigen Grande betrachtet hat, teilt er im Obigen die falschen Gründe ein, um sie zu betrachten. 'Scheingmnd' (bedentet) 'Objekt einer richtigen Ei> henntnifl, velehe dos Schließen verhindert'.

§ Lni. Der fehlgehende Grund.

Der fehlgehende (savgabhirhw'a) ist ein nnToUkonunener (Gtrand). Er ist dreifach: za allgemein, zu speziell nnd Nichts ansschließend. Hiervon ist der za allgemeine {sädhäranii) unvollkommene (Grmnd) derjenige, welcher sich (aach) in dem findet, was die Negation der Folge besitzi Z. B. 'Der Berg hat Fener, da er erkennbar ist'. Die Erkennbarkeit findet sich nämlich (aach) in dem Teiche, der kein Feaer besitzt. Der zu spezielle (asädhärana) (nnvollkonimene G-rond) ist derjenige, welcher von allen ähijichen Beispielen nnd Gegenbeispielen nnter- echieden ist Z. B. 'Der Lant ist ewig, da er ein Laot ist'. Das Laatseis ist von allen ewigen nnd vergänglichen (Dingen) nntersdiieden (and) findet sich nor im Laote. Der Nichts ausschließende (anupaso^ärin) (anvollkommene Grund) ist derjenige, welchem Beispiele der Eonkomitanz and Aasschließang fehlen. Z. B. 'Alles ist vergänglich , da es erkennbar ist'. Hier gibt es kein Beispiel, da 'Allee' der Ort ist.

(Mit den Worten) "er ist dreifach" u.s.w. teilt er den fehlgehenden (Qnmd) ein. (Mit den Worten) "hiervon" u.s. w. definiert er den zu altgemeinen (Grund). (Mit den Worten) "s. B." u. s. w. gibt er ein Beispiel (desselben). (Mit den Worten) "welcher von ■llen" tt. B. w. definiert er den «u speziellen (Grund). (Mit den Worten) "welchem Beispiele" u. s. w. liefert er die Definition des Nichts ausschließenden (Grundes).

§ LIV. Der konträre Grnnd.

Konträr (viruddita) ist derjenige Grnnd, welcher von der Negation der Folge durchdrangen ist. Z.B. 'Der Laut ist ewig, da er künstlich ist'. Die Eünst- lichkeit ist nämlich durchdrungen von der Vergänglichkeit, der Negation der Ewigkeit.

Im Obigen definiert er den kontriren (Grnnd).

HULTZ8CH,

§ LY. Der anfgewogeae Gnmd.

Aufgewogen (saipralipaksha) ist derjenige (Gnmd), bei welchem es einen an- deren Grmnd gibt, der die Negation der Folge (des ersteren) bewrast. Z. B. 'Der Laut ist ewig, da er hörbar ist, wie das Genus Lant', (and) 'der Laut ißt ver- gänglich, da er ein Frodokt ist, wie ein Topf.

Im Obigen definiert er den aufgewogenen (Grund).

§ LVI. Der unbewiesene Grand.

Der unbewiesene (asiädha) (Grund) ist dreifach: unbewiesen hinsichtlich des Substrates, uabewiesen als solcher, und unbewiesen hinsichtlich des Dorchdrun- genseins. Ein hinsichtlich des Substrates unbewiesener (dirayäsiddlia) (G-rund) ist z.B. 'Der Hinunelslotus ist wohlriechend, da er ein Lotus ist, wie der im Teiche wachsende Lotns'. Hier ist das Substrat der Himmelslotus ; derselbe existiert aber (in Wirklichheit) überhaupt nicht. Ein 'als solcher' unbewiesener (svfa-üpäsidclha) (Grund) ist z. B. 'Der Lant ist eine Qualität, da er sichtbar ist'. Hier gibt es für den Laut keine Sichtbarkeit, da der Laut hörbar ist. Der hin- sichtlich des Durchdrongenseins unbewiesene (vyäpyatväsidd/ia) ist (derjenige Grund), welcher eine (fehlende) Bedingung hat. (Fehlende) Bedingung (upädhi) ist das, was die Folge durchdringt, nicht aber das Beweismittel durchdringt. 'Die Folge durchdringen' (bedeutet) 'kein Gegenstück irgend einer absoluten Negation sein, die ein gemeinsames Substrat mit der Folge hat'. 'Das Beweismittel nicht durchdringen' (bedeutet) 'das Gegenstück einer absoluten Negation sein, die sieh in dem das Beweismittel Besitzenden findet'. In (dem Schlosse): 'Der Berg hat Rauch, da er Feuer hat', ist die (fehlende) Bedingung die Verbindung mit feuchtem Holze. Denn das Durchdringen der Folge ist: 'Wo Kauch ist, da ist Verbin- dung mit fencbtem Holze'; (und) das Nicht-darchdringeu des Beweismittels ist: 'Wo Feuer ist, da ist nicht (notwendig) Verbindung mit feuchtem Holze; denn bei einer (glühenden) Eisenkogel besteht keine Verbindung mit feuchtem Holze'. Somit ist die Verbindung mit feuchtem Bolze die (fehlende) Bedingung, da sie die Folge, nicht aber das Beweismittel durchdringt, (und) der Besitz von Feuer ist unbewiesen hinsichtlich des Durcbdrungenseins, da er eine (fehlende) Bedingung hat,

(Mit den Worton) "der UDbewiesene" u. s. w, teilt er den unbewiesenen (Ghund) ein. (Mit den Worten) "der Himmelslotus" u. a. w. gibt er ein Beispiel des binsicbtlicb des Sab- atratee unbewiesenen (Grandes). (Mit den Worten) "der Laut" n.fl. w. gibt er ein Beispiel des 'als solchen' unbewiesenen (Gbundes). (Mit den Worten) "welcher eine (fehlende) Be- dingung bat" liefert er die Definition des hinsichtUcb des Durcbdrungenseins unbewiesenen (Qnindes). (Mit den Worten) "was die Folge" o. s. w. liefert er die Definition der (feh- lenden) Bedingung.

Die (fehlende) Bedingung ist vierfach: (1) die ganze Folge durchdringend, (3) die durch eine Eigenschaft des Ortes ') abgeschnittene Folge durchdringend, (3) die duich das

I) 8. § XLIV.

ANKAHBHATTAS T&RKA8AHCIBAHA UND d!pIK£. S Lvn. 37

Beweiamittel abgeschnittene Folge dnrchdiingeDd, und (4) die dorcb eine unabhängige Eigenschaft abgeBchnittene Folge durchdringend. Die erste ist die Yerbindnng mit feuchtem Holze. Die zweite ist x.B. der Besitz entwickelter Farbe, welcher die dturch das Genne 'äußere Substanz' abgeschnittene Wahmehnibarkeit durchdringt, in (dem Schlnase) : Die Luft ist wahrnehmbar, da sie das Substrat einer wahrnehmbaren Fühlbarkeit ist' '). Die dritte ist z.B. das PositiTsein 'j, welches die durch das Herrorgebrachtseih abgeschnittene Ver- gänglichkeit durchdringt , in (dem Bcblusse) : 'Die Yernichtung ist vei^;änglich , da sie her- vorgebracht ist'. Die viert« ist z.B. das Positivsein, welches die durch das Hervor- gebrochtsein abgeechnittene Yergänglichkeit durchdringt, in (dem Schlüsse): 'Die vortier- gehende Negation ist Ter^nglich, da sie erkennbar ist'.

§ LVU. Der wideraprochene Grand.

Der widerBprochene {bädhita) (Gnind) hat eine Folge, deren Negation durch ein anderes Krkenntnismittel sicher erkannt wird. Z. B. 'Das Feoer ist nicht warm, da ee eine Sabstanz ist'. Hier ist das Nichtwarmseln die Folge, (and) deren Negation, das Warmsein, wird durch das Gefühl wahrgenommen. Somit ist (der Qrnnd) ein widersprochener.

Im Obigen liefert er die Definition des widersprocbenen (Ghnmdea). Unter diesen (ScheingrOnden) ') verhindern (zwei) das Schließen direkt: der 'Widerspruch, da er in der sicheren 'Wabmehmnng der Negation besteht, und der aufgewogene (Qnmd), da er in der Gesamtheit der Mittel der entgegengesetzten Erkenntnis besteht. Die übrigen aber verhindern die Betrachtung. Unter ihnen verhindern (mehrere) die Erkenntnis der Durchdringung: der zn allgemeine (Grund) als Negation des Nichtfehlgehens, der konträre als Negation des Besitzes eines gemeinsamen Substrates, der binaicbtlich des Durchdrungenseins unbewiesene als Negation einer qualifizierten Dat«hdringnng *), and der zu spezielle und der Nichts aus- schließende, da sie die Durchdringung zweifelhaft machen. Der hinsichtlich des Substrates unbewiesene und der 'als solcher' unbewiesene (Orund) verhindern die Erkenntnis, daß (der Grund) eine Eigenschaft des Ortes ist Die (fehlende) Bedingung dagegen verhindert die Erkenntnis der Durchdringung vermittelst der Erkenntnis des Fehlgehens. Das Be- weisen des (schon) Bewiesenen (tidätaaäJhana)^ aber fällt nach der Ansicht der Alt«ren unter den hinsichtlich des Substrates unbewiesenen (Grund), da es das Orteein ') verhindert ; die Neueren halten ee für einen besonderen schwachen Punkt'].

1) Vgl. S. U und Atbalye, p. 116f.

2) Positiv {bhäva) beißen die sechs ersten Kategorieen im Gegensatz zur Negation {abhdtia); . 8iddhä$itamutiävali zur Kärikävaii, Vera 2.

3) Dies bezieht sich auf g LUI-LVn. i) Vgl Athalye, p. 315, oben.

5) Tgl. Athalya, p. 910, oben.

6) S. den Kommentar zu § XL1T.

7) TgL den Kommentar zu g LXX^.

S8 B. HULTZSCH,

§ LVni. Die Vergleiehung.

Vergleichimg (upamäna) ist das Instrument des Vergleichens. Vergleichen {upamiti) iat die Erkenntnis der Beziehung zwischen einem Namen nnd dem, was er bezeichnet. Sein Instroment ist die Erkenntnis der Ähnlichkeit. Die zwischen- liegende Operation ist die Erinnerung an den Gegenstand eines an etwas Be- kanntes anknüpfenden Ansspradiee. Z. B. Einer, der die Bedeatong des Wortes 'Ghiy&l' nicht kennt, hat Ton irgend einem Waldbewohner gehört, daS der GTay&l dem Rind ähnlich sei. In den Wald gelangt erblickt ei, sich des Gegenstandes (dieses) Anaepraches erinnernd, einen dem Rind ähnlichen Körper. Unmittelbar hierauf entsteht das Vergleichen: 'Dieses (Tier) ist dorch das Wort 'Gayal' bezeichnet'.

Im Obigen definiert er die Vergleichtmg.

§ LIX. Die Sprache.

Sprache (sabda) ist der Aassprach eines glaabwUrdigen Mannes. Ein glaab- wfirdiger Mann (äpta) aber ist einer, der die Wahrheit töricht. Aussprach (vä- kj/d) ist eine Menge von Worten ; z. B. 'Bringe die Kuh !' Wort (pada) ist das, was eine Bedeutung hat. Bedeutung {iakti) ist die durch Gott (bewirkte) Über- einkunft, daß unter einem bestimmten Wort ein bestimmter Gegenstand (artha) zu verstehen ist.

(Mit den Worten) "der Aussprach" n. s. w. definiert er die Sprache. (Mit den Worten) "was eine Bedentong hat" liefert er die Definition des Wortes. Bedeatong ist diejenige Beziehung zwischen einem Wort und seinem Gegenstande, welche die Erinnerong an den Qegenstand (zu wecken] geeignet ist Die Mimämsakas (erklären) diese für eine besondere Kategorie. Um sie za widerlegen, sagt er: "die dnrch Glott" n.8. w.; d. L, wie bei Dittha nnd anderen (Eigennamen), so ist ancb bei dem Topf n. s.w. die Bedeutung nur eine Über- einkunft, nicht aber eine besondere Kategorie.

Einige (behanpten), die Bedeutung der Worte 'Kuh' o. s. w. (liege) nnr im Oenus, da das Oenns , weil es die Qualifikation ist, zuerst verstanden werde, das Individuum aber werde dnrch unmittelbare Folgerung ^) u. s. w. aufgefaßt.

Erwiderung. Dies ist fabch. Denn wenn auf Onmd der Bede eines alten Mannes, z. R bei (den Worten) 'bringe die Kühl', das Bringen u.b. w. (erfolgt), so betrifft dieses stets nnr ein In- dividuum (nJbnlich eine einzelne Kuh). Daher ist die Bedeutung nur in dem durch das Genus qualifizierten Individuum anzunehmen. Und die Bedeutung wird ans der Bede des alten Mannes erfaßt Ein lernbegieriger Knabe beobachtet das Handeln eines Mannes in mittlerem Älter unmittelbar nachdem (dieser) den Ansepmch eines Greises: 'bringe die Kuh !' gehört hat , bemerkt das Bringen der Kuh , und kommt durch Konkomitaaz nnd

i) Nach N. ist «fftsAq"* = arthäpatU; vgl. den Kommentar zu § LXm.

ANKAHBHATTAS TAREASAUORABA (TND DIFIKÄ. S UX. 99

AuBBchließong ') za der Überzeagong , daß die das Handeln des Mannes mittleren Altera bewirkende ürkenntniB durch (jenen) Anaspmcli bewirkt ist Dann lernt er aus der Ein- fOgang nnd Aaslaasung in anderen Aussprächen , wie 'bringe das Pferd ! (und) 'binde die Elnh an!', daß das Wort 'Kuh' ein durch das GeniiB 'Kuh' qualifiziertes nnd das Wort 'Pferd' ein durch das Genus 'Pferd' qualifiziertes (Tier) bedeutet

Einwurf. Da (in den obigen Beispielen) überall von etwas Vorzunehmendem die Bede ist , so ist das Lernen nur bei einem Ausspruche (möglich) , der sieb auf etwas Yorzunehmendes (beaiebt), nicht aber bei einem, der sich auf Fertiges bezieht

Erwiderung.

In (einem Satze) wie 'in Eäfichi (regiert) König Tribbuvanatilaka' ist die Bede von etwas bereits Fertigem , and wenn man z. B. (sagt) : 'in dem aufgeblühten Lotus (sitzt) ein Honigbereiter', so erfolgt das Lernen des bereits fertigen Wortes 'Honigbereiter' (d. i. Biene) n. s. w. aus dem gleichzeitigen Gebrauche bekannter Wörter,

Auch die Übertragung (takiAanä) ist eine Funktion des Wortes. TJbertragung ist eine Beziehung zur Wortbedeutung, In (dem Satz) 'auf der Oangä ist ein Dorf ') kann man nicht (fUr das Wort 'Gang&') auch die Bedeutung 'Ufer' annehmen, sondern 'das Ufer' wird nur verstanden durch die Beziehung zum 'Strom', der Bedeutung des Wortes 'Gangä'. In (einem Worte) wie laindhaea muß man verschiedene Bedeutungen annehmen, da die beiden (Bedeutungen) 'Salz' und 'Pferd' in keiner gegenseitigen Beziehung stehen.

Die Übertragung ist dreifach : aufgebende ITbertragung, nicht aufgebende tJbertragang, nnd aufgebende und nichtaofgebende Übertragung. Die aufgebende (liegt vor], wo die eigentliche Bedeutung des Wortes sich nicht konstruieren läßt; z. B, 'Die Betten schreien''). Die nicht aufgebende (Übertragung liegt vor), wo auch die eigentliche Bedeutung des Wortes sich konstruieren läßt; z. B '(Dort) gehen Leute mit Schirmen"). Die aufgebende und nicht aufgebende (Übertragung liegt vor), wo nach Aufgabe eines Teiles der Bedeutung der andere Teil sich konstruieren läßt; z.B. 'Das bist du'*].

Auch die qualitative (gamU) ist nur eine Übertragung, die in der Beziehung zu den übertragenen Eigenschaften besteht ; z. B. 'Der Junge (ist rein wie) Feuer'. Auch die An- deutung (vyo^'iHtä) *) fällt unter die Übertragung der Bedeutung; und wenn sie nicht ans der Bedeutung hervorgeht , so ist sie nebensächlich ') , da sie auf einem Schluß u. s. w. (beruht)»).

1) 8. § XLVm.

2) Es ist uumüglicb, dieses Beispiel im Deutschen wiederiugeben. Nach der hier vertretenen Ansicht bedeutet der Lokativ Qang&yäm zunächst 'auf der OaAgä', und dann durch Übertragung 'auf dem Ufer der Gaügä' oder, wie vir sagen würden, 'an der GaAgb'.

3) Unter den 'Betten' sind die auf den Betten liegenden Männer oder Kinder zu verstehen.

4) Auch diejenigen, welche keine Schinne tragen, sind einbegiifFen.

5) In diesem berahmten Olaubensartikel der Vtdftntins bedeutet 'das' die höchste Seele nnd 'du' die Einzelseele.

6) Die Älaükärikas betrachten die vyaA^'atut als eine dritte Funktion des Wortes.

7) 8. den Kommentar eu § XXXVIU.

8) Vgl das bei Atbalye, p. 346, ans N. zitierte Beispiel.

40 K- HÜLTZSCH,

Die Qnelle der Übertragung iat die TJuTersUiidlichkeit der Intenüon. Intenüon {UU- porya) ist das Aiug«Bprochenwerden mit dem Vonache , daß etwas BeatiiiimteB daniiiter Terstanden wird; and die Erkenntnia der Intention ist der Grund der Erkenntnis des Q«- geuatandsB eines ÄuBspruchs. Wenn aber Terscbiedeue Qegenstinde in Frage kommen , so bewirkt die Qelegenkeit u. b. w. das ErfaBsen der Intention. Wenn man z. B, (das Wort) 'Tür!' (hört), so erg&nzt man das Wort 'zu!'

Einwurf.

Da das Wort die Erkenntnis des Gegenstandes zum Zwecke hat, so kann man kein Wort erg&nzen, ohne den Gegenstand zn erkennen. Daher kann nur von einer Ei^änzung des Gegenstandes die Bede sein.

Erwiderung.

Der Grund der Bprachlichen Erkenntnis ist das Terstandeawerden eines Gegenstandes, welches durch ein betUmmUs Wort bewirkt wird. Sonst würde eine sprachliche Erkenntnis auch bei (einem Satze) wie 'der Topf das Objektsein, das Bringen die Handlung' stattfinden.

Wörter wie paitkaja ('im Schlamme wachsend' und daher 'Lotus') haben eine aas (ihrer) etymologischen Bedeutung (abgeleitete) konventionelle Bedeutung (yögarv^fU), Etymologische Bedeutung (j/öpa) ist die Bedeutung der (einzelnen] Teile. Konventionelle Bedeutung {ridhH ist die Bedeutung des Ganzen. Die Bedeutung des Ganzen (ist notwendig) für die aus- schließliche Erkenntnis des Genus 'Taglotus' ; sonst w&rde (das Wort panluf)a) auch in (dem Sinne) 'Nachtlotos' (htnutda) gebraucht werden können.

Die Anhänger des Prabhäkara (behaupten), daß die Bedeutung (eines Satzes) in etwas mit einem Anderen') Konstruiertem (liege). Die Anhänger des Gantama [sind der Ansicht), daß die Bedeutung nicht auch in einem Teile der Konstraktion {aiteaya) anzu- nehmen ist, da die Konstruktion (nur) deshalb verstanden werden kann, weil sie der Gegenstand des (ganzen) Ausspruchs ist

§ LX. Abhängigkeit u.8.w.

Die Gründe der Erkenntnis des Gegenstandes eines Anssprachs sind: Ab- hängigkeit, Vereinbarkeit nnd Nachbarschaft. Abhängigkeit (ä!.äAkshn) ist die dorch die Abwesenheit eines anderen Wortes bewirkte Unfähigkeit eines Wortes, die Konstruktion anszodrucken. Vereinbarkeit (i/ögyatd) ist der Nlchtwider- Bpruch des Gegenstandes. Nachbarschaft (samnidki) ist das Aussprechen der Worte ohne einen langen Zwischenraam.

"Abhitngigkeit" u. s. w. bedeuten die Erkamtnig der Abhängigkeit u. s. w. ; sonst würde aus einem Irrtum hinsichtlich der Abhängigkeit o. s. w. kein sprachlicher Irrtum entstehen.

(Mit den Worten) "die durch" u. s. w. definiert er die Abhängigkeit (Mit den Worten) "der Nichtwiderspmch" u.s.w. liefert er die Definition der Vereinbarkeit (Mit den Worten) "das Aussprechen" u.s.w. liefert er die Definition der Nachbarschaft 'Nachbarschaft' ist

1) Nämlich mit einer Tätigkeit; vgl. Athalje, p. 335 f.

ANNAHBHATTAS TARRASAliaRABA UND DtPIKS. j LXI, LXir. 41

das Veretandenwertten des Gegenstandea der Worte ohne einen langen Zwbchenraum. (Im Text ist das Wort) 'Aussprechen' gebraucht*), da (dieses) Jenes (n&mlich das Vnrstandeu- werden) befördert.

§ LXI Fortaetzang.

Ein Aassprach, dem Abhängigkeit n.8. w. fehlen, ist kein Erkenntnismittel. Z. B. sind die Worte 'die Kah , das Pferd , der Mann , der Elephant' kein Er- kenntnismittel, da ihnen die Abhängigkeit fehlt. (Der Satz): 'er sprenge mit Feaer' ist kein Erkenntnismittel, da ihm die Vereinbarkeit fehlt. Wenn Worte wie 'bringe' (und) 'die Kuh' nicht nach einander, (sondern) mit einem Zwischen- räume von drei Standen ausgesprochen werden, so sind sie kein Erkenntnismittel, da ihnen die Nachbarschaft abgeht.

"Die Kab, das Pferd" u.8.w. Siehe (auf S. 40) ein (anderes) Beispiel der fehlenden Abh&ngigkeit, (nämlich) 'der Topf das Objektsein' u. b.w.

§ LXIL Der ÄDsapnich.

Der Anesprnch ist zweifach : v^disch and weltlich. Die vfidischen sind sämmt- lich Erkenntnismittel, da sie von Gott gesprochen sind. Unter den weltlichen aber sind (nar) diejenigen Erkenntnismittel, welche von glaubwärdigen ItfSnnern gesprochen sind; (alle) anderen sind keine Erkenntnismittel.

(Mit den Worten) "der Ausspruch" n. b. w. teilt er den Ausspruch ein. (Uit den Worten) "die rSdischen sind sämmtUch" u.s.w. gibt er die Besonderheit der TSdischen (Anasprüche) an.

Einwurf.

Wie kann der Yeda von Qott gesprochen sein, da er anfangslos ist?')

Erwiderung. Der T6da muß von einer Person herrühren, da er eine Menge von Anssprüchen ist, wie das BhdrtUa u. s. w. Und es ist nicht etwa die (fehlende) Bedingnng der Besitz eines Yerfassers, dessen man sich erinnert. Denn (dieser) durchdringt das Beweismittel '), da auch beim YSda Oautama ti.s.w. vermittelst der ununterbrochenen Reihe von Schülern sich des Verfassers erinnerten, und da ein heiliger Text (erklärt) : 'Ans diesem sich kasteienden (Prajäpati) entstanden die drei VSdas.'*)

Einwurf. Die Buchstaben (vanta) sind ewig auf Orund der Wiedererkennnng : 'Dies ist derselbe O-Laut, (den ich früher gehört habe)'. Wie kann somit der Vdda vergänglich sein?

1) K. liest uttom statt yuJUam.

3) Der Opponent ist ein Mtmftdisaka. N.

S) Wfthrend eine (fehlende) Bedingung da« Beweismittel nicht durchdringt; s. § LTI.

4) Dies ist ein gekürztes Zitat aus ^atc^athabrähmaifa, XI, 5, B ; vgl. Mnirs Originai Stuuhrit TexU, Vol. HI, p. 4 f.

AbkudlHtn i. E. Oh. d.WiK n autii|in. PkIL-klit. XI. N. F. Bm>d «,t. 6

48 E. HDLTZSCR,

Erwiderung.

Aae der Wfthrndimimg : 'ein G-Lanf ist entstanden' (nnd) 'ein O^Lant iat vergangen' (folgt) die Vergänglichkeit der Bnchetaben. Die Wiedererkennnng : 'diea ist derselbe G-- Laat' beroht, wie (die Wiedererkennung) : 'diea ist dieselbe Flamme der Lampe', (nur) auf dem BeBitse desselben Genns. TTnd selbst wenn die Bncbataben ewig sind, so ist (Jeder) doreh eine (bestimmte) Keihenfolge (der Buchstaben) qualifizierte Anssprueh verg&nglich. Deshalb ist der VSda von Qott geeproeben.

Die Oesetzbücher des Manu u. s. w. und die Qewohnbeiten (der Frommen) ') sind (ebenftdis) Erkenntnismittel, da sie im VSda wuraeli. Da diejenigen Ausspruche, in welchen die QeeetzbDcher wunseln, Jetzt nicht (mehr) gelesen werden, so nimmt man an, dafi ii^end eise Beaension, die ihre Wurzel ist, verloren gegangen seL

Einwurf. Da es unmöglich ist , anzunehmen , daß AuBq)rache des gegenwirtig rezitierteii V6da verloren gegangen seien, (und) da es ungereimt ist, zerstreute (Worte aus der erhaltenen Bezension als Quelle der QesetabOcher) anzusehen, so ist der ewige, erschließbare VSda die Wurzel (der OeBetzbücher).

Erwiderung. Da auch in diesem Fall eine Erkenntnis der Beibenfolge der Buchstaben nnmöglieh Win *), so würde er unverstiitdlich bleiben.

§ LXIU. Die Bprachliche Erkenntnis.

Sprachliche Erkenntnis (iäbdeö*^"*) ist die Elrkenntnis des Q^genstandes eines Aasspruches. Ihr Instrnmeut iat die Sprache.

Einwurf. Die Erkenntnis des Zusammenhange ist nur möglieh durch den Schluß : Diene Worte besitzen ^isammeuhang mit den Gegenständen, die sie ins Gedächtnis rufen, da sie eine Gruppe von Abhängigkeit n s. w. ■) besitzenden Worten sind , wie mein| (eigener) Aua- spruch' '). Daher ist die Sprache kein besonderes Erkenntnismittel *).

Erwiderung. Es wird von Allen zugegeben , daß die sprachliche Erkenntnis vom Schlteöen vei^ schieden ist, wie das Bewußtsein i 'ich nehme aus der Sprache wahr' bezeugt

1) Tgl den Kommentar sa g 1.

i) Wenn dis Bncbstaben ewig wären, so worden Wörter wie nadi und dlna, lara^ und ratai, rijA und järä, ramä und mtära dasselbe bedeuten. N. und Bhäakarädai/a

8) S. 9 LX und LXI.

4) SUtt tadvätjfavat liest die Bomba;er Ausgabe von 1B76 madeäij/avat, wovor N. und He- hendale gäm-ätuMj/a dav^AoA» eiDfögen.

6) Dies ist die Anrieht der TaiMahikas. N.

AHNAHBHATtAS TABKASAHeüAHA DHD DIPIEA. § LXin. 40

Einwurf. Auch die unmittelbare Folgenmg (arUtäpatti) ist «in beMnderes ErkenntnisDuttel *). Nachdem man gesehen oder gehört hat, daß der beleibte N. N. bei Tage nicht iät, so wird, da die Beleibtheit Bich nicht anders erklAren läßt, durch unmittelbare Folgerung daa Esaen bei Nacht angenommen.

Erwiderung.

Daa Ebmu bei Nacht folgt nur aua dem SehluBse: 'N. N. ißt bei Nacht, da er be- leibt ist und dabei nicht bei Tage ißt'.

Auch die 'Wahrscheinlichkeit *) : 'im Hundert sind ffinbig' ist nur ein Schluß '). Die Tradition: 'in diesem Feigenbaume wohnt ein Yaksha' ist nur ein Ausspruch, dessen ur- eprünglicher tJrheber unbekannt ist. Auch die Qebärde {Ad/i'ä) ist kein besonderes Er- kenntnismittel , da sie nur vermittelst der Sprache oder eines Bchlnsses der Qrand eines Ausdrucks ist Somit gibt es nur vier Erkenntnismitteh Wahrnehmung, Schluß, Ver- gleichnng und Sprache.

Es wird (nun) erwogen, ob bei jeder Erkenntnis (der Umstand), daß sie dasselbe miT Bestimmung bat, was (ihr Oegenstand) besitzt^), von selbst oder anderswoher erfaßbar ist Hierbei wird gestritten, ob die Eiehtigkeit (prämänya) der Erkenntnis erfaßbar ist durch alle Mittel, welche die Erkenntnis erfassen, aber ebenda die Falschheit (aprdsMMya) nicht a> fassen, oder nicht. Hiervon ist die bejahende Alternative das Youselbstsein (ssataida), die verneinende Alternative das Anderswohersein (paratattva). (Das Wort) 'alle' (ist gebraucht), um zu vermeiden, daß ein 'Beweisen des (Bchon) Bewiesenen'*) vorliegt, wenn (die Richtigkeit auch) durch einen Schluß erfaßbar ist (Die Worte) 'die Falschheit nicht erfassend' (sind gebraucht), um an vermeiden, daß ein Widerspruch (entsteht), wenn infolge der Erkenntnis : 'diese Erkenntnis ist falsch' die Bichtigkeit nicht erfaßt wird% (Dos Wort) 'ebenda' ist gebraucht, da (sonst bei der Erkenntnis): 'diese Erkenntnis ist falsch' kein Youselbstsein stattfinden köunte; denn |,hier) ist das, was die im Beieußttdn liegende Richtigkeit erfaßt, nicht etwas, das die Falschheit nicht erfaßt [Die Worte 'ebenda die Falschheit nicht erfassend') bedeuten (somit): 'in ebendemselben, (nämlich) im Substrate der Bichtigkeit, die Falschheit nicht erfassend'. Im (obigen) Beispiele *) würde sich das Vouselbstsein (der £t> kenntnis) daraus ergeben, daß das, was in der ursprünglichen Wahrnehmung') die Falsch- heit erfaßt, doch (nur) im Bewußtaän etwas ist, daa sie nicht erfaßt

1) Der Opponent ist ein MtmUiBaka. - N.

2) Die Faur&nikas halten Wahrschemlichkeit (sami^va) und Tradition (oäAya) fOr besondere Erkenntnismittel. N.

5) Dagegen ist die Wahrscheinlichkeit kehi Erkenntnlsmittel, wenn sie in einer bloSen Voraus- setcnng besteht; t. B. 'bei BrUima^as ist dk Kenntnis der vierzehn Disziplinen wahrscheinlich'. S. Nyäjfakdia, p. 844.

4) S. S XXXV.

6) Vgl. den Kommentar lU g LVll.

6) N. und Uehendale lesen prämäity-ägnAdd:

7) Kftmlich: 'diese Erkenntnis ist falsch'. X.

8) tiber die arsprüngliche Wabmehmnng (eyatiiuäya) und daa BewnBtsein (anueyaoosdya) s. Athalye, p. 174.

44 K. MULTZSCH,

Einwurf. Die Riehtigkeit wird nur Yon selbst erfaßt *). Denn die in der uraprOiiglichen Wahr- nebmung bestebesde nnmittelbare Wahrnehmung^ gleicht dem Bewußtsein : 'ich erkenne den Topf, da de nicht nur den Topf und das Gtenus 'Topf, sondem auch ihre Besiehiing zum Objekt macht, (und) der äegenstand des Wortea 'Bichtigkeit' ist nor die Beziehnng der Beatinunung zum vorliegenden (Dinge).

Erwiderung.

Wenn die Richtigkeit von selbst erfaßt wOrde, so |;^be es, wenn man eich noch nicht genähert hat, keinen Zweifel hinsichtlich der Bichtigkeit, ob n&mllch die Votstellnng des Waesere richtig ist oder nicht, da die Bichtigkeit *) durch das Bewußtsein festgestellt wäre. Deshalb ist sie nicht von selbst erfaßbar, sondern anderswoher erfaßbar. Wenn nftmlich das Wasser zum ersten Male vorgestellt wird, so geht man sofort (zum Wasser) hin; wenn dabei das Wasser (wirklich) gefunden wird, so wird die Bichtigkeit auf folgende Art durch ein Ausschließung besitzendes (Merkmal) *) festgestellt : 'Die vorher entstandene Tor- stellung des Wassers ist richtig , da sie ein erfolgreiches Hingehen bewirkt hat. Was nicht so ist, das ist nicht so, wie die falsche Yoretelliuig'. Bei der zweiten Erkenntnis und den folgenden wird (die Bichtigkeit) auch erfaßt durch das Merkmal, daß sie von gleicher Art mit der (Torhei|;ehenden Erkenntnis) ist, welches die vorhergehende Erkenntnis zum Beispiel hat (und daher) Eonkomitanz und Ausschließung besitzt.

Anderswohersein beim Entstehen ist das Hervorgebracfatwerden der richtigen Erkenntnis durch einen Vornng. Ein Totzug (guna) ist die spezielle Ursache der richtigen Erkenntnis, ein Fehler (dögha) diejenige der falschen Erkenntnis. Hierbei ist der Vorzug bei der Wahmehmong der Kontakt (des Sinnesorganes) mit dem die Qualifikation besitzenden Gegenstände ^) , beim Schließen die Erkenntnis des Durchdrungenen an dem das Durch- dringende besitzenden (Orte), beim Vergleichen die Erkenntnis der tatsächlichen Ähnlich- keit, (und) bei der sprachlichen Erkenntnis die Erkenntnis der tatsächlichen Vereinbarkeit *) ; dies und Anderes kann man (selbst) folgern.

Die Falschheit der Erkenntnis wird nur anderswoher erfaßt, da die Abwesenheit der Bestimmung im vorliegenden ^inge) durch die ursprüngliche Wahrnehmung nicht ver- standen wird. Das Anderswohersein beim Entstehen (ergibt sich) dan»u, daß (die falsche Vorstellung durch einen Fehler, wie Galle ^, hervorgebracht wird.

Einwurf. Da Jede Erkenntnis richtig ist, gibt es gar keine falsche Erkenntnis. Und man darf nicht sagen, daß eine falsche Vorstellung sieh daraus eigebe, ia& bei einer Perlmuschel

1) Der Opponent ist ein Htmkdwaka. N.

2) a S. 31, Anm. 2.

8) Bei Athalye ist prAmdvtUjfa ein Dmckfehler fftr pr&mäiff/atj/a.

4) 8. § XLVm.

b) TgL S. 28, Anm. 6.

6) 8. g Lx und LXl.

7} Durch die eine (weifie) Muschel gelb erBcheint. N.

ANKAHBHATTA6 TARKASAHaKAHA UND dJpIKÄ. { LZtV. 45

infolge der VoreteUung, daS aie Silber sei '), ein Hingehen stattfindet Denn das Hingehen ist nur möglich infolge der Erinnening an das Silber tind der ErkenntniB des vorliegenden (Dinges). Da überall nur daa Nichterfasaen des üntenchiedeB zwischen dem Wahigenom- menen und dem Oewünechten das Hingehen bewirkt, so würde (eine Wahrnehmung wie 'dies ist kein Silber' nicht mit einbegriffen sein.

Erwiderung. Da ea einfacher ist, (anzunehmen), daß im Falle, daß wirklich Silber da ist, die das Torliegende (Ding) zum Qegenstand habende und durch daa öenus 'Silber' bestimmte Er- kenntnis *) das Hingehen bewirkt, so nehme ich auch bei der Muschel nur die qualifizierte Erkenntnis an, da sie das Hingehen der nach Silber begehrenden (Person) bewirkt

§ LXIV. Die falsche VorateUung.

Die falsche YorBtellung ist dreifach: Zweifel, Irrtum und Keductio ad ab- snrdnm. Zweifel (sath^aya) ist die Erkenntnis, daß ein and dasselbe Objekt durch mehrere konträre Merkmale qualifiziert ist ; z. B. '(dies ist) entweder ein Pfeiler oder ein Uensch' '). Irrtum (viparyaya) ist falsche Erkenntnis; z. B. 'dies ist SOber', wenn eine Perlmuschel (vorliegt), ßednctio ad absurdum (tarka) ist die Annaltme des Durebdringenden vermittelst der Annahme des Durchdrungenen; z. B. 'wenn kein Fener wäre, so wäre anch kein Rauch'.

(Mit den Worten) "die falsche" u.8.w. teilt er die falsche Torst«Ilnng ein. Da der Traum (mapna) in einem Irrtum des m<Maa*) besteht, so gibt es nicht mehr als drei Arten (derselben).

(Mit den Worten) "die Erkenntnis" u.s. w. liefert er die Definition des Zweifels. (Er sagt) "ein und dasselbe", um zu Termeiden, daß (die Definition) zu weit ist in Bezog auf das Haften (der Merkmale) an einer Mehrzahl, wie 'der Topf und das Gewebe'. (Er sagt) "kontrar", um zu vermeiden, daß sie zu weit ist in Bezug auf (Sitze) wie 'der Topf ist eine Substanz'. Er sogt "mehrere", um zu vermeiden, daß sie zu weit bt in Bezug auf (AuBsprfiche) wie 'versehen mit dem Qenns 'Topf, welches dem Genus 'Gewebe' konträr ist'.

(Mit den Worten) "falsche Erkenntnis" liefert er die Definition des Irrtums; d. L eine Überzeugung, welche dasjenige zur Bestimmung hat, dessen Negation (ihr Gegenstand) besitzt»).

(Mit den Worten) "die Annahme" n. s.w. definiert er die Beductio ad absurdum. Obwohl diese unter den Irrtum Wlt, so wird sie doch als besondere Art aufgeffthrt, da sie zum Schlnsse beitragt ').

1) Vgl. I XXXT.

2) S. S. 33, Anm. 5. 8) Vgl S. 29.

i) s. g xvni.

6) Vgl. § XXXV.

6) V^. den Kommentar zu % XLV und XLIII.

46 K. auLTzscu,

g LXV. Die Brinnernng.

Ancb die firinnerang ') {smriti) ist zweifach : richtig and falsch. Richtig ist die ans einer richtigen, falsch die aas einer falschen ErfcenntniB hervorgehende. Im Obigen teilt er die Erinnenmg ein.

§ LXVL Diß Lnat

Last (sukha) ist das, was von Allen als angenehm empfanden wird.

Im Obigen definiert er die LtuL Die wahre Definition (du- Last n.B. w.) ist 'das Genua 'Liut' n. s. w., welches den Inhalt des BewuQtseing 'icb empfinde Last' o. i. w. bildet' '). Dbb aber, waa man (im Texte) lieat, ist (nmr) als eine BeBchreibnng anEtueheiL

§ LXVIL Schmerz (dahkka) ist das, was von Allen als anangenehm empfanden wird.

§ Lxvm.

Wnnsch (ü^clihd) ist Begierde.

§ LXIX.

Haß (dviska) ist Zorn.

§ LXX. Anstrengung {'praycUna) ist Tätigkeit.

§ LXXT.

Verdienst {dliamta) ist das, was dnrch gebotene Handinngen hervorgebracht wird.

§ LXXII.

Sünde (adkarma) aber ist das, was dnrch verbotene Handlangen hervor- gebracht wird.

§ Lxxm.

Die acht mit 'Verstand' beginnenden*) sind besondere Qualitäten der Seele allein.

1) s. 8 xxxiv.

2) Vgl. die analoge Definition von buddhi im Kommentar zu g XXXIT,

3) 8. % IV.

ANNAKBEATTAS TARRASAHaRAHA tWD DIoDti. § LXXIV LXXVI. 47

§ LXXIV.

Verstand, Wanacli ond Aostrengong Bind zweifach: ewig und vergänglicli. £wig Bind die Grottes, TergSnglich die der menscblichea Seele.

§ LXXV. Die Kräfte.

Di« Kraft (sa^kära) ist dreifftcli : Geachwindigkeit, bleibender Eindrack nnd £laBtizit&t. Die Gteschwindigkeit (lö^a) sitzt in den vier mit 'Erde' beginnenden (Sabstanzen) ') und dem manas. Der bleibende Eindmok (bhävattä) wird durch die Vorstellimg hervorgebracht*), ist der Gmnd der Erinnerung (and) sitzt in der Seele allein. Elastizität (sthitisthapaka) ist das, was etwas Verändertes in die ursprüngliche Lage zurückkehren macht, (und) sitzt in der Erde, z. B. in einer Hatte.

(Mit den 'Worten) "die Kraft" u. s. w. teilt er die Kraft ein. 'Kraft' (bedeutet) mit dem Genus 'Kraft' veraeben. (Mit den Worten) "die Qeacbwindigkeit" ilb. w. gibt er den Sita der Geschwindigkeit an. 'Qeschwindigkeit' (bedentet) mit dem QenoB 'Geecbwin- digkeit' versehen.

(Mit den Worten) "dureb die Vorstellung" u.b.w. definiert er den bleibend»! Ein- druck. [Er sagt) "durcb die Vorstellung hervorgebracht", um eine zu weite (Definition) in Bezog auf die Seele u. s. w. zu vermeiden, (und) "der Grund der ErijoBenmg", nm eine solche in Bezug auf die Vemichtung der Vorstellung zu vermeldea Die Neaeren be- haupten, daß auch die Erinnerung die Kraft hervorbringe.

(Mit den Worten) "was etwas Verändertes" u. s, w. definiert er die Elastizität.

Die acht mit 'Zahl' beginnenden (Qualitäten) *) , kfinstlicbe Flüssigkeit *) , Geschwin- digkeit und Elastizität sind gemeinsame Qualitäten (tdmäntfogwia). Die übrigen, niit 'Farbe' beginnenden sind besondere Qualitäten. Besondere Qualität {miethagtuia} (bedeutet) 'ver- sehen mit einem Genus, welches nicht in einer Substanz oder Bewegung sitzt und nicht in dem gemeinsamen Substrate zweier, Substanzen trennender Bedingungen sitzt ^).

§ LXXVL Die Bewegungen.

Bewegung besteht in dem Sichbewegen. Bmporwerfen {utkshipona) ist der Grund der Verbindung mit einem höheren Orte, Hinabwerfen (avakahipana) der Grund der Verbindung mit einem niederen Orte, Erümmen (äktifuAana) der Ghmnd der Verbindung des Körpers mit einem näheren (Orte), (and) Ausstrecken (pro- särariä) der Grand der Verbindong (des Körpers) mit einem ferneren (Orte). Alles Andere ist Grehen (ßamana) *). (Die Bewegung) sitzt nur in den vier mit 'Erde' b^innenden (Substanzen) und dem manas.

1) Tgl. den I

2) Vgl. § XXXIV. 3) S. 9 IV.

4) S. § XXXI. 6) Vgl. Athalye, p. 86 f.

6) Vgl. den KonuHntar in g V.

48 X- HULTZaCH,

(Mit dem Worte) "Bichbewegen" liefert er die Definition der Bewegung. (Mit den

Worten) "der Qmnd" u.b. w. gibt er den Unterschied der 'Wirkungen dea Emporwerfena

n.B.w. an. Krümfnen ist das, was KJiunioiiein bewirkt, (nnd) AuBstrecken das, was Oe- radesein bewirkt

§ LXXVH. Das GenoB.

Das Oenns ist ewig (nnd) nur eines, begleitet Mahreres (and) sitzt in Sab- atanzen , Qualitäten nnd Bewegangen. Es ist zweifach : hSherea nnd niederes '). Das hShere ist das Sein, das niedere das Gknos 'Substanz' a.s.w.

(Mit den Worten) "ewig" u.b.w. definiert er das GtenuB. (£r sagt) "ewig", am eine EU weite (Definition) in Besug auf die Verbindung*) u.8. w. zu vermeiden, (und) "begleitet Hehreres", um ein« solche in Bezug auf die Dimension der Atome iL s. w. zu vermeiden. "Begleiten" (bedeutet) 'InhlLrieren' ; durch dieses (Wort) vermeidet et eine zu weite (Defini- tion) in Bezug auf die Negation n.B. w. *)

§ LXXVra. Die Beaonderheiten.

Die Besonderheiten sitzen in den ewigen Sabatonzen*) (nnd sind) das (aie) Unterscheidende.

Im Obigen definiert er die Besonderheit.

§ IjXXIX. Die Inhärenz.

Inbärenz ist eine ewige Beziehnng (nnd) sitzt in getrennt ondenkbaren (Dingen). Getrennt undenkbar (ayutasiddha) sind zwei (Dinge), von denen das eine, so lange es nicht za G-rnude geht, stets in dem anderen befindlich bleibt. Dies sind Teil und Granzes, Qualität und Träger derselben, Bewegung und Be- sitzer derselben, Genas nnd IndiTiduum, Besonderheit and ewige Substanz.

(Mit den Worten) "ewige Beziehung" definiert er die Inhärenz. (Er sogt) "ewig", um eine zu weite (Definition) in Bezug auf die Verbindung ') ea vermeiden, (und) "Beziehung", um eine solche in Bezug auf den Äther n. s. w. zn vermeiden.

(Mit den Worten) "zwei (Dinge)" n.s. w. liefert er die Definition von 'getrennt un- denkbar'. Die Inhärenz er^bt sich (aus folgendem Schlosse): Die qualifizierte Wahr- nehmung: 'der Bchwone Topr hat zum Objekt die Beziehung des Gegenstandes und der Qualifikation, da sie eine qualifizierte Wahrnehmung ist, wie die Wahrnehmung: 'der Stoek- trÄger").

Teil (maj/Mo) ist die inhärente TTrsache der Habstanz. Qanzes (nrayoimi) ist die da- durch hervorgebrachte Substanz.

1) Vgl I VI. 2) 8. g xxvn.

8) Vgl. Atbalyc, p. 90. 4) Vgl. % VD.

6) 3. Anm. 2. 6) V^. dm Kommentar zn § XLII.

ANdAHBSATT^ TABEASAUGRAHA VSB DIPIEA. § LXXX. 49

§ LXXX. Die Negationen.

Die vorhergehende Negation') {prägahhäoa) hat keinen Anfang, (aber) ein Ende, (und ist die) eines Prodahtes vor (seiner) Gntstehnng. Die Vemichtang (pradkvaAsa) hat einen Anfang, (aber) kein Ende, (and ist die) eines Prodoktes nach (seiner) Entstehung. Die absolnte Negation (atjfantdbh^m) ist in (allen) drei Zeiten^ nnd hat ein Gegenstück *), dessen Genns von einem Zasammenhang ab- geschnitten wird; z.B. 'Auf dem Erdboden ist kein Topf. Die gegenseitige Negation {anyönyöihävä) bat ein GegenstSok, dessen Genas von der Beziehang der Identität abgeschnitten wird; z.B. 'Der Topf ist kein Gewebe'.

(Mit den 'Worten) "bat keinen Anfang" u. s. w. definiert er die vorbeigehende Negation. Er sagt "ein Ende", um eine sn weite (Definitioii) in Bezng auf den Atber tL8.w. eu venneiden, (und) "keinen Anfang", um eine solche in Bezng auf einen Topf n.B. w. m Venneiden. Die vorhergehende Negation sitzt in der inhärenten Ursache (ihrea) Gegen- stäcke, bringt das Gegenstück hervor (und) ist der Qnind des Auadmcks 'es wird sein'.

(Mit den Worten) "hat einen Anfang" n. s. w. definiert er die Vemichtang. £r sagt "kein Ende", um eine zu weite (Definition) in Bezug auf einen Topf u.fl.w. zu vermeiden, (und) "einen Anfang", um eine solche in Bezug auf den Äther u. s. w. su vermeiden. Die Veraichtong wird durch (ihr) Gegenstück hervoigebrocht , sitxt in der inhärenten Ursache des Gegenstücks (und) ist der Grund des Ausdrucks 'vernichtet'.

(Mit den Worten) "ist in (allen) drei Zeiten" u.s.w. definiert er die absolute Negation. Er sagt "von einem Zusammenhang abgeachnittea", nm eine zu weite (Definition) in Bezug auf die gegenseitige Negation zu vermeiden, (und) "in (allen) drei Zeiten", um eine solche in Bezug auf die Vernichtung und die vorhergehende Negation zu vermeiden.

(Mit den Worten) "Identität" u. a. w. definiert er die gegenseitige Negation. Infolge der Verschiedenheit der das Genus des Gegenstücks abschneidenden Merkmale und Zu- sammenh&nge gibt es auch eine Vielheit von absoluten und gegenseitigen Negationen, welche dasselbe Gegenstück haben *). (Beispiele solcher absoluter Negationen sind) : die tmfadte Negation des N. N.; die qualifizierte Negation, (die sich ergibt) aus der Wahr- nehmung der Abwesenheit des stocktragenden (N. N.) ") ; die von der Zweizabl abgeschnittene Negation, (die sich ergibt) aus der Wahrnehmung, daß sich zwei (Dinge) in demselben Dinge nicht befinden; die Negation des Topfes durch die Beziehung der Inhärenz in einem (Dinge), das durch die Beziehung der Verbindung mit einem Topfe versehen ist'); und von der Negation dieses und jenes Topfes verschieden ist die Negation des Genus, deren Gegenstück von dem Oetni» Topf abgeschnitten ist Ebenso verhalt es sich mit der gegen- seitigen Negation.

Es kann nicht zugegeben werden, daß diejenige Negation, deren Gegenstück ein Genus hat, welches von einem ein verschiedenes Substrat habenden Merkmal abgeschnitten wird,

1) 8. % IS.

2) Ifftralich Tei^angenheit, Qegenwort und Zukunft. 8) 8. 8. 7, Anm. 1.

i) S. Atbalye, p. 371.

5) Vgl. S. 27, Anm. 2. 6) Vgl. Athalye, p. 370.

AUiu4lut>a 4. K. Om. i. Win >■ OfUiM»- rkll.-kl*t. Kl. N. F. Bud ».4 7

CO E. HCLTZ8CH,

■wie: 'Du Qewebe ist nicht von dem GenoB 'Topf abgeubnitt«n', (bIb üne besondere Art der Negation anznaehen sei ') ; sondern) dies irt douelbe wie ; 'Im Qewebe ist nicht du Genua 'Topf'. Wenn (diese Negation wirklich) etwas BeBonderes ist, so ist sie ein nnr Konkomitans beiitzendeB (Merkmal) *),

Die zeitweilige Negation ist Nichts als eioe absolnte Negation, welche zn einer be> sonderen Zeit wahrgenommen wird. Da die absolnte Negation , obwohl sie nicht anders- wohin geht, nicht (mehr) wahrgenommen wird, wenn man einen Topf an eine mit der Negation des Topfes versehene (Stelle) hinbringt, (nnd) da sie (wieder) wahrgenommen wird, wenn man den Topf wegnimmt, so hat man anzunehmen, daß die voiiiergehende Negation nnd die Temicbtimg der Yerbindong des Topfes mit dem Erdboden die Wahrnehmung der absolnten Negation notwendig bedingen. Während der Topf dasteht, wird die absolnte Negation nicht wahigenommen, da die vorbeigehende Negation und die Temichtnng sein» Verbindung nicht vorhanden sind , nnd wenn der Topf weggenommen wird , so wird sie wahifienommen, da die Yemichtnng der Verbindong stattgefunden hat

Ouru*) (ist der Ansicht), daä die Negation keine besondere Kategorie sei, da sich der Ansdruck 'es ist nicht' nur aus dem bloßen Substrat eigeb ^ Dies ist nicht richtig, da, wenn man keine Negation annimmt, der Begriff 'bloß' sich nicht erklären l&Bt

Die Negation einer Negation ist nur das Positive (und) nichts Besonderes, da man sonst ins TJnendliehe geraten würde. Die vorhergehende Negation der Yemichtnng nnd die Vernichtung der vorhergehenden Negation sind nichts als (ihr) Gegenst&ek, Die Neueren (sind der Ansieht), daß die Ne^tton einer Negation allerdings etwas Besonderes sei; da die dritte Negation mit der ersten identisch sei, gerate man (auch so) nicht ina

§ LXXXT. Schind.

Da alle Eätegorieen der Keihe nach in den (in g n) anfgefBhrten ein- geBchlosseo einä, so ist bewiesen, daß es nur sieben Kategorieen gibt.

(Ea könnte Jemand fragen), wieso es nur sieben (Kategorieen) gibt, da im Lehrbaehe der Dialektik *) sechzehn Kategorieen aufgeführt werden, n&mlich : 'Dnreh die Erkenntnis des Wesens der (folgenden Dinge) wird Seligkeit erlangt: Erkenntnismittel, EAenn- bares, Zweifel, Zweck, Beispiel, Lehrsatz, Glied (eines Schlusses), Beductto ad absurdum, Entscheidung, Diskussion, Gescbw&tz, Schikane, Scheingrund, Verdrehung, niehtiger Ein- wand und schwacher Punkt'. Deshalb erklärt er im Obigen, daß alle schon in den sieben (Kategorieen) eingeschlossen sind').

L) Dies war die Ansicht des SanndadApftdhfcya ; s. N^^t/aköia, p, 752. 3) S. i XhVm.

3) 'Qnra' ist der als Eigenname gebrauchte Titel des Mlmtiligak a-Pbilosophen Prabb&kaift- Onra. Ntlakagtha braucht ebenso 'MUra' fOr Mnr^-Misra und 'Bhatta' fOr Knmfcrila-Bhatta; s. NUakavtlit zu % LXUI.

4) Oautama's N^at&lra, I, 1, 1.

5) Im Folgenden bespricht der Verfasser nur diejenigen Ausdrücke, wdche nicht bereits früher in seinem Werke behandelt worden sind. Zonftchst übergeht er das ErkeiutniaiBittel, da es in § XXXVl abgetan Ut

AKKAKBBATTA8 TARKISAHGRAHA VSD DIPIKÄ. 5 LXZXI. 61

Das Erkennbare zerfallt in zwölf Arten, nändicb: Das Erkennbare aber ist: Seele, Körper, 8inDeB0i|;«n, (Sinnes)ob}ekt, momm, Verstand, Streben, Fehler, Wiedergeburt, Fmcht, Schmerz nnd Seligkeit' *). 'Streben' ist Verdienst und SfLnde. Die 'Fehler' sind Liebe, Haß and Betdrong. 'liebe' iat Wunsch. 'Haß' ist Zorn *). 'Betfining' ist die irrige Vor- stellung der Seele, wenn es sich ran den Körper u,s. w. handelt'). 'Wiedergeburt' ist Sterben. 'Frucht' ist Genuß. 'Seligkeit' ist Erlösung, und diese ist die Vemicbtnng des Befamerzes , welche nicht gleichzeitig ist mit der vorhergehenden Negation des Schmerzes, die ein gemeinsames Substrat mit (der Vemichtung des Schmerzes) selbst bat

'Zweck' ist Lust und Aufhören des Schmerzes. 'Beispiel' ist die Kflche*) n.8. w. 'Lehrsatz' ist ein Gegenstand, der als maßgebend anerkannt wird. 'Entscheidung' ist Ge- wißheit, die Frucht eines Erkenntnismittels. 'Diskussion' ist die Rede eines, der die Wahr- heit zu erkennen wünscht. 'Geschwätz' ist die Bede eines zu siegen Wünschenden, welche Beweismittel beider (entgegengesetzter Ansichten) enthält. 'Schikane' ist diejenige (Bede), welche die eigene Ansiebt zu stützen Tersäumt 'Bede' bedeutet ein von mehreren Bednem ansgehendes Gefüge van Aussprüchen (zu Gunsten) der nnprünglichen und der entgegen- gesetzten Ansicht 'Verdrehung' ist das Opponieren, indem man dem mit einer bestimmten Absicht Gebrauchten einen anderen Sinn unterschiebt 'Nichtiger Einwand' ist eine falsche Erwiderung. 'Die nichtiges Einwände sind : tädharrttya-, vaidharmga-, tUkanha-, tqiaJcarAa; vanu/a-, aturnyo-, vikalpa-, iädhya-, präpti- , apräpU-, protan^a-, pratidritlUäMa- , antUpatti-, sainaaya-, praiartMfa-, tAettt-, mrthäjpaUi-, amiiAaf, upopattt-, wpoIiiMM-, oNHpala&iAi-, iH^a-, onifya- xmd kärya-tama^ '). 'Schwacher Punkt' ist der Grund des Besiegtwerdens eines Bedners. 'Die schwachen Punkte sind: Aufgeben der Behauptung, eine andere Behaup- tung, Widerspruch mit der Behauptung, Verläugnung der Behauptung, ein anderer Grund, ein anderer Gegenstand, Sinnloses, ünTerständliches, ünzusammenhüngendes, Ungeordnetes, zu Weniges, zu Vieles, Überflüssiges, TTnfahigkeit zu wiederholen, Unfähigkeit zu vraateben, Yerhlüfftbeit , Aufschieben, Billigen der Ansicht (des Gegners), tJberBehen eines schwachen Punktes , Angriff eines starken Punktes , ein falscher Lehrsatz und ein Scheingrund' *). Die übrigen (Kunstausdrücke) sind leicht verständlich.

Einwurf. Obwohl die Handfläche mit Feuer in Beröhmng kommt, wird sie nicht verbrannt, wenn etwas Verhinderndes ') zugegen ist Deshalb ist die Kraft {iaktt) eine besondere Kategorie ").

1) Oautama, I, I, 9.

2) Vgl g LXK.

3) TgL den Kommentar zu g XVU.

4) Vgl. § XLV, XLVI und L.

6} Oantama, T. 1, 1. Die Namen der einieben jätia sind nnflberMtzbar; man findet sie er- klärt bei Ntlakadtha nnd bei ytoyl.yana zu Oautama, V. 1, 2—37. Über sädharmga und »n- dhannya s. ebenda, I. 2, 18, und über uAarsha nnd apakariha Faraqjapea Anmerkungen zur Tar- kabhöAä, p. 84 f.

6) Oautama, V, 2, 1.

7) Nämlich ein Edelstein u. s.w.; Tgl. S. 30, Anm. 1.

8) Nach N. ist der Opponent ein Anhäoger des Frabhikara.

BS E. BCLTZ8CU,

Erwiderung. Da die Abwesenheit des Verhindeniden die Ursache des ganzen Produktes ist, so braucht man keine (besondere) Kraft (anzunehmen , sondern) das Wort 'Kraft' bedeutet Nichts als 'üraache'.

Einwurf. Da man sieht, daß Messing u. s. w, durch Asche u.s.w. gereinigt werden*), so muß man eine mitteilbare Kraft (adh^yasakti) annehmen.

Erwiderung.

Das Wort 'Beinigung' bedeutet : Vernichtung der Verbindung mit Asche u. s. w. , be- gleitet von der mit der Yerbindung mit Asche u. s. w, gleichzeitigen Abwesenheit jeder Berährung von (Dingen) die nicht berührt werden dürfen.

Auch Besitz (Kotva) ist keine besondere Kategorie. Denn der Besitz besteht darin, daß man (über Etwas) nach Belieben verfügen kann, und dieser (Begriff) wird völlig ab- geschnitten durch 'als Geschenk u. s. w. empfangen haben'.

Im Folgenden wird die Yorachrift (des Veda) betrachtet Die Vorschrift (vidhi) hat zum Objekt eine Erkenntnis , die den Wunsch der Tätigkeit hervorbringt , welcher eine Anstrengung bewirkt. Um sie (nämlich die Vorschrift) auszudrücken, werden der Potential U.8.V. beliebig (gebraucht). Da man sieht, daß kein S4z«ben nach dem (stattfindet), was durch Tätigkeit nicht erreichbar ist, so ist das, was das Streben bewirkt, die Erkenntnis, daß Etwas durdi Tätigkeit erreichbar ist

(Hieraus) folgt nicht etwa, daß (auch) beim Qeuuß von Olft n. s. w. ein Streben (statt- findet). Denn im Falle der beliebigen Bandlungen wird das Stieben bewirkt durch die Erkenntnis der Erreichbarkeit durch Tätigkeit, deren Merkmal das llittelsein zur Erfüllung eines Wunsches ist, und im Falle der ständigen und gelegentlichen Handlangen ebenfalls (durch die Erkenntnis der Erreichbarkeit durch Tätigkeit), welche hervorgeht ans der Er- kenntnis des Verhaltens zu den voi^schtiebenen Zeiten und der Gelegenheiten*).

Man darf auch nicht (einwenden) , daß eine begleitende Veranlassung des Strebens *) fehle, da, wie Ouru (d. i, Prabh&kara) erklärt, die begleitende (Veranlassung) das Hervor- gehen BUS der Erkenntnis des Versebenaeins mit der eigenen Qualifikation sei*). Dies ist falsch, da es einfacher ist, (anzunehmen), daß nur die Erkenntnis, daß Etwas durch Tätig- keit erreichbar nnd das Mittel zur Erfüllung eines Wunsches ist, vermittelst des Wunsches der Tätigkeit die Anstrengung bewirkt (Hieraus) folgt auch nicht die Abwesenheit des Strebens bei einer ständigen Handlung, da sie kein Mittel zur Erfüllung eines Wunsches ist Denn auch hierbei sind die Vermeidung der Bünde nnd die Vernichtung der Schuld ') als Frucht anzusehen. Deshalb ist die Bedeutung des Potentials n.a. w. nur die, daß Etwas dnrch Tätigkeit erreichbar und das Mittel zur Erfüilui^ eines Wunsches ist

1) Tgl. YlhjBavalkya, I. 190.

2) N. liest Himitta ftlr ninuKdba.

3) Vgl. Nyä^akäia unter ani^amo^.

4) Vgl. ebenda, p. 530.

6) N. liest päpa-kshayaiya cho.

ANNAMBH&TTAS TARKASAHORAaA UND Di9IKÄ. S LXXZI. 53

Einwurf. In (dem Anupniche dei Teda) : Der den Himmel Begelirende Boll den Jy6iisht6n>a vollbringen' wird durch den Potential eine Handlung verstanden, welche das Mittel znr Erwerbung des Himmeh ist'). Da es unmöglich ist, daß ein schnell ver^Lnglicbea Opfer das Mittel zur Erwerbung des zu einer späteren Zeit bevorstehenden Himmels ist, so kann die Bedeutung des Potentials u, s. w, nur eine dazu geeignete bleibende Handlung sein, (n&mlich) das Verdienst {apürBa). Eine Handlung ist (nur) durch eine Tätigkeit erreichbar, da die Tätigkeit ein Objekt haben muß. Wenn man nach dem Objekt« fragt, so bietet sich als Objekt das Opfer. Wenn man nach dem Beauftragten fragt, nämlich: 'Wessen Handlung?', so bietet sich das Wort 'den Himmel begehrend' als auf den Beauftragten beeflglicb. 'Beauftragt' ist einer, der eine Handlung versteht. Somit ergibt sich der Binn des (ganzen) Ausspruchs als : 'Die Handlung eines den Himmel Begehrenden , welche das 'Jj6tisbt6ma' genannte Opfer zum Objekt hat'. Auch *) in Aussprüchen , die sich auf stän- dige Handlungen bezieben, wie: 'So lange er lebt, soll er das Agnihätra darbringen', hat man nur das Yerdienst als Bedeutung des Potentials anzunehmen , da er dem Veda an- gehört In (Aussprüchen) wie : 'Der Gesundheit Begehrende soll Aranei trinken' findet Über- tiagong*) des profanen Potentials auf die Handlung der Yerbalworael statL

Erwiderung. Da die üngeeignetheit des Opfers selbst nicht sicher ist, so maß man, nachdem man erkannt hat, daß es das Mitt«l zur Erwerbung (des Himmels) ist, das Verdienst als zwischen- liegonde Operation *) zum Zwecke seiner Vollendung annehmen. Die Vernichtung des Opfers (kann) die Operation nicht (sein) , da der Verlust (des Verdienstes) durch Erzählen u. s. w. äberliefert isf^). Im profanen Gebrauche wird durch den Potential in Bezug auf die Verbalwurzel selbst ausgedruckt, daß Etwas durch Tätigkeit erreichbar und das Mittel zur Erfüllung eines Wunsches ist Somit bedeutet er als Potential seiner Form nach eine Vorschrift und als Verbum fiuitum eine Anstrengung. Denn daß das Verbum finitum eine Anstr^igung bedeutet, (ergibt sich) mit Sicherheit daraus, daß man 'er kocht' dimih 'er übt das Kochen' erklären kann und daß auf die Frage: 'Was tut er?' die Antwort: 'Er kocht' (erfolgt). In (Sätzen) wie : 'Der Wagen fithrt' findet Übertragung auf eine eDtsprechende Operation stett. In (den Sätzen) 'N. N. kocht Beis' (und) 'von N. N. wird B«!s gekocht' bedeutet das Verbum finitum nicht das Agens und Objekt^), sondern nur die in ihm enthaltene Einzahl u. s. w. Jene beiden erhält man nur durch unmittelbare Folgerung. In (einem Satze) wie pra-jmfoti ('er siegt vollständig') hat die Wurzel allein die Bedeutung des hohen Grades; die Präpositionen (wie pra) dienen nur zur Verdeutlichung, haben (aber) keine dahingehende Bedeutung.

1) Dies ist die Ansicht des Quru (Prabbftkara). N.

2) K. liest nüya-vaktfffpifapärvam^a.

8) S. S. 39. 4) 3. S. 33 und Änm. 6.

6) Nach dem Bhäskarddai/a bezieht sich diese Bemerkung anf die im MtAibhärtUa berichtete Sage vom Ednige Yajäti, der ans dem Himmel gestolen wurde, weil er dem Oott lodra seine frommen Taten erzählte; vgl. Jacobis Index zum MaA^härata, 8. 226.

6) Dies ist die Ansicht der Grammatiker ; s. Nllakantba und NyäydköSa, pp. 103 und 301.

M B- HULTZ8CH,

Der hächete Zweck der Erkenntnis der Kotegorieen ist die Erlösung (möfafta). Denn in dem hdligen Texte: 'Die Seele, fürwahr, muß gesehen, gehört, gedacht (und) betnchtet werden* ') wird gelehrt , daß du Hören iL s. v. der Grund der Wahrnehmung der Seele sind. (Diese Stelle besagt, daß), wenn auch (bereits) die Erkenntnis der vom Körper n. s. w. verschiedenen Beele durch dos Gehör stattgefunden hat, das Aufhören der TJnbegreifliohkeit (nur) durch das in der Untersuchung durch Beweise bestehende Denken erreichbar ist Folglieh führt auch (dieses) Lehrbuch sur Erlösung vermittelst der sum Denken ftthtenden Darstellung der Kategorieen. Wenn hierauf nach den vom Veda gelehrten Yorechriften aber HedttatioD Betrachtung geübt wird, wenn darauf die 'Wahrnehmung der vom Körper u. B. w. verschiedeneD Beele stattfindet, (und) wenn die Vemichtong der falschen Erkenntnis, welche in der inigen Vorstellung des 'Ich' im Körper n. s. w. besteht , stattfindet , so ent- steht ans der Abwesenheit der Fehler *) die Abwesenheit des Strebens, aus der Abwesenheit von Verdienst und Sünde die Abwesenheit der Wiedergeburt, aus dem Erleiden (der Wirkungen) von früherem Verdienst und Sünde die Vernichtung (derselben), (und endlieh) die Erlösung, welche in dem Schwinden des letzten Schmerzes besteht

Die Erkenotnis allein ist das Mittel eut Erreiäiung der Eriösung, da das Aufhören der falschen Erkenntnis nur durch die Erkenntnis erreichbar ist und da ein anderes Mittel zur Erreichung verneint wird (in dem heiligen Texte): 'Wenn er eben diesen erkannt hat, geht er über den Tod hinaus. Keinen anderen Pfad gibt es zum Gehen' ').

Einwurf. 'Für den Qnuid ihrer Erlangung sind Erkenntnis und Handlungen erklärt worden , o großer Asket !' Da (in dieser Stelle) des Gesetzbuchs auch die Handlungen als Mittel zur Erreichung der Erlösung angeführt werden, (so ist das Mittel zur Eireiehong der Erlösung) die Kombination von Erkenntnis und Handlungen.

Erwiderung. Daß Handlungen ein (bloßes) Mittel zur Erreichung der Erkenntnis sind, wird erwiesen durch (Stellen) wie: 'Indem er schon durch die ständigen und gelegentlichen Handlungen die Vemichtui^ der Sünde bewirkt und die Erkenntnis fleckenlos macht, soll er sie dnrch Übung reifen. Durch Übung erlangt der Mensch gereifte Erkenntnis, (d. L) Seligkeit'. Die Handlungen sind nur vennittelst der Erkenntnis ein Mittel zur Erreichung der Er- lösung, nicht unmittelbar. Deshalb ist die Erlösung der höchste Zweck der Erkenntnis der Kategorieen. So ist Alles in Ordnung.

§ LXXXIL Kolophon.

Der gelehrte Annambliatta hat den Tarkasamgrciha verfaBt, am die Ver- trantheit der Knaben mit den Ansichten des Kanada and der Dialektik (Nyäya) zu bewirken.

1) BftkadaraiHfaiöpaniAad, IV, 6, 6; vgl. i

3) 8. S. 61.

3) .^vetdmalaröpamihad, VI, 16.

ASNAMBHAITAS TASKASAKaRAHA. UND DIPtEA.

VerjEeiehnis d«r tod Anunbhatta erw&lmteii Lehrer nnd Werke ').

Kavfcda 83.

Kädambrni Ic.

Kirafdvali 1 c.

Qnru (Prabhlkara) 80c, 61 c

GsntamA 63 c.

GsnUinlj&h [die Anhänger des Gantama) 69 c,

NaTfaih (die Neueren) 13c, 57c, 7Bc, 80c.

Naif&yikfth 23 c

Ny&ya (Dialektik) Sic, 62.

Fr&üchah (die Älteren) 67 c

Präbhäkar&h (die Anhänger des PrabhUiara) 59 (

[Bjihadära^yäkdpamthad] 49c, 81 c. Bhärata 63 c. Mann 63 c.

[Xah&n&r&i/avöpani^uidl 18 c. Mlmäduakfth 59 c. [Mwf^oköpantghad] 17 c. Veda Ic, 49c, 62c, 81c. TaiieBbiklih 23 e. [^otapoAaEfnftnMitKi] 62 c. [SvetäivMardpanithad] 81 c. Sadiprad&ja (die alte Schale) 13 c

Yerzelchnia der wichtigeren Kvnstaiisdrftcke.

a(ii>y(ii>tt, xD weite Definition Sc. otyantdAMra, abEotute Negation, 80. adharwia, SOnde, 72. anilya, vergänglich, 10 c. anupalabcOu, Nichtwahrnatimuog, 43 c. anujKUaiithärin, der Nichts ausschlieBcDdc Qmnd,

53. anubhaea, Torstellung, 34. anumäna, SchluB, 44. anumiti, Schlieten, 44.

anuvyavfudjfa, Bewnltaein, 34c, 44c, 63c, 66c. attj/aiMaiddlii, Nebensächlichkeit, 36c. anj/örM/äbhäva, gegenseitige Negation, 80. anvaga, Konkomitanz, 48; Konstruktion 59 c, 60. amM/avyatiriU», Konkomitanz undAnsschlieBnng

bedtcendea Merkmal, 48. op, Wasser, 11. oporo, niederes Oenns, 6, 77.

aparatva, Proximitftt, 29.

t^ürva, Verdienst, 81 c

apr&mäifffa, Falschheit der Erkenntnis, 63 c.

abhäna, Negation, 9.

aytUhdrihänubhava, falsche Torstetlnng, 35, 64.

ayiätuiddha, getrennt andenkbar, 79.

artha, Gegenstand, 42, 59, 63.

arthäpatti, unmittdbare Folgerung, 63 c.

miakthfya^, Hinabweifen, 76.

ovayova, Teil, 79c; Glied eines Schlusses, 45, 46.

avaj/avin. Ganzes, 79 c.

avyäpti, za enge Definition, 3 c.

avyäpyavfilti, das Qance nicht durchdringend, 27 c.

matmie&yUcärava, nicht-inhfirente Ursache, 40.

ataikbhava, Unmöglichkeit, 3 c.

asddhära^a, speziell, 3 c; der zu spezielle Grand,

53. asiddka, der unbewiesene Qnind, 56.

1) Die Zahlen verweisen aaf Paragraphen, der Buchstabe c auf den Kommentar.

. H0LTZ8CH,

iiähktM, AhhftDgigkeit, 60, 61.

äkäia, Äther, 14.

lUuMchana, Krümmen, 76.

äJuhepa, unmittelbare Folgenmg, 69c, 81c.

iUmom, Seele, 17.

ädhSj/ttiakti, mitteilbare Kraft, 81 c.

äpia, glaub vOrdiger Haan, 69.

äl6ia, Licht, 8 c.

äiroi/ägiddha, der hiiuichtlich des Substrates an- bewicBene Qrnnd, 56. - KftchAd, Wonach, 68, 74.

indrif/a, Simieiorgaii, 10 c.

Sivara, Oott, 18 c, 17.

utkAipa^^ Emporwerfen, 76.

udäharm^a, Beispiel, 46.

uddiia, AufE&hlung, 10 c

u^MUa, entwickelt, 38 c.

upanat/a, Anwendung, 46.

vpamdna, Vergleichuug, 58.

iipamttt, Tergleichen, 68.

upädäna, roateiielle Ursache, 17 c.

vpäM, fehlende Bedingnug, G6.

aitütga, Tradition, 68 c

tataifa, Instrument, 87, 41,

kartri, SchOpfer, 17 c

karman, Bew^oug, 6, 76.

käratM, Ursache, 88.

Mryo, Produkt, 89,

käla, Zeit, 16.

kivalavgalirekin , nur AuBschlieBung besitzendes Merkmal, 48.

kevMnvaym, nur Konkomitanz besitzendes Merk- mal, 48.

gandka, Geruch, 21.

gamana, Gehen, 76.

gu^a, Qualit&t, 4; Vorzug, 63 c.

gunilva, Schwere, 30.

gautfi, qualitative Übertragang, 5dc.

chidifä, Gebärde, 63 c.

jiva, menschliche Seele, 17.

jü&tta, Erkenntnis, 34, 81 c.

tanai, Finstemis, 3 c.

taria, Rednctio ad absurdum, 64; Kategorie Ic

tdiparya, Intention, 69 c.

tijaa, Feuer, 13.

dii, Raum, 16.

duJUtha, Schmerz, 67.

ädOw, Fehler, 63 c

dravalva, Flüssigkeit, Sl.

dravya, Substanz, 3.

dvieha, Hai, 69.

dharma, Verdienst, 71.

nigaautna, Folgerung, 46.

nUj/a, ewig, 10c.

lumittdUrotM, instrumentale Orsache, 40.

nirvikalpaka, unbestimmte Wahrnehmung, 42.

paMia, Ort, 49.

pakahaid, Ortsein, 44 c.

pakthadharmtUä, eine Eigenschaft des Ortes sein,

44. pada, Wort, 69. paddirtha, lüttegorie, 2, 81. para, höheres Genus, 6, 77. paratagtiia, das Anderswohersein, 63 c. paratva, Distanz, 29. jiaraMdt^u, Atom, 13 c, 23 c. parämaria, Betrachtung, 44, 47. paräxih&tMviaMa, der Schluß für einen Anderen, 45. parnndva, Dimension, 26. pika. Brennen, 23. jifähaktea, Oetrenntheit, 26. pnämH, Erde, 10.

prdkdra, Bestimmung, 35, 42, 63 c, 64 c. pnt^iiä, Behauptung, 46. prolynAsha, 'Wahrnehmung, 42. protyoMvnd, Wiedererkennung, 84 c, 62 c protydsoUi, unmittelbare Wahrnehmung, 46 c, 63 c. pradhcamaa, Veroicbtung, 80. pramä, richtige Erkenntnis, 36. promJtui, Erkenntnismittel, 36 c proyaXna, Anstrengung, 70, 74. pratdra^, Ausstrecken, 76, prägtAhdoa, vorhergebende Negation, 90. prdva. Hauch, 13.

prdmdtiya, Richtigkeit der Erkenntnis, 63 c. bädhUa, der widersprochene Ornnd, 67, buddhi, Verstand, 34, 78, 74. bhäva, das Positive, 13 c, C6g, 80 c. bhävanä, bleibender Eindruck, 34 c, 75. bhäga, GenuB, 10 c. maiigala. Gebet, 1 c. manag, 18.

märta, körperlich, 14 c. möJtsAo, Erlösung, 81c.

j/atAärÜidnubhava, richtige Vorstellung, 35, 36. ydga, etymologische Bedeutung, 59 c. gSgyatd, Vereinbarkeit, 60, 61. ra»a, Geschmack, 20. rüdhi, konventionelle Bedeutung, 69c. TÜpa, Farbe, 19.

AKNAHBHATTAS TASEASAUQRAHA IIKD DIFIKA.

57

laJcthai^, Definition, 3 c.

IdkAavä, ÖbertragoDg, 69 c.

Im^o, Uerkmal, 45, 48.

varva, Bachstabe, 62 c

«flfcyo, Anssprach, 69, 62, 63.

iMlytt, Laft, 13.

ndH Vorschrift Väda, 81 c.

tipaluSa, Oegenbeüpiel, 51.

viporyoya, brtiun, 64.

vibhäga, Trennong, 28.

vibhu, alldnrchdriDgend, 14 c.

viruddha, der kontr&re Grand, 54.

vMiha, Besonderheit, 7, 78.

vUSikagmfa, besondere QnalitU, 73, 75 c.

viAAyo, OegenBtand, 42 c, 43, 63 c, 79 c.

viiAaga, Sinneaobjekt, 10 c.

v$ga, GaichwindiKkeit, 30 c, 75.

vya^janä, Andeutung, 69 c.

vyatirlka, AoBBChlieBong, 48.

vyotHwdya, nrsprüngliche Wahrnehmung , 63 c.

vjfavaUra, sprachlicher Ausdruck, 3c, 34.

wfäpdra, Operation, 47 c.

vydpti, Durchdringung, 44.

vydpt/atvdnddha, der hinsichtlich des Dorchdron-

genseins unbewiesene Grund, 56. vyäBritti, Dnterscheidang, S c. iatH, Bedeutung, 69 ; Kraft, 81 c. iabda, Laut, 33; Sprache, 69, 63. iarira, Körper, lOc. iäbdc^^&na, sprachliche Erkenatnis, 63. taiM/öga, Verbindung, 27. Boäiaya, Zweifel, 64. tamtk&ra, Eiaft, 76. 8amlihj/&, Zahl, 24.

taüA, das Sein, 77.

goi^aüpakaha, der aufgewogene Omnd, 66.

sawnäiartha, Kontakt, 43.

samnidhi, Nachbarschaft, 60, 61.

lOfoktha, Umliches Beispiel, 50.

samiwdya, Inh&renz, 8, 79.

samoB&yik&rava, inh&rente Ursache, 40.

minbAatioi, Wahrscheinlichkeit, 63 c.

»avikalpaka, bestimmte Wahrnehmung, 42.

saoj/täAUA&ra, der fehlgehende Onmd, 53.

gddhana, Beweismittel, 46 c, 66.

gäihärat^, der m allgemeine Grand, 63.

sädhya, Folge, 44 c, 66.

sämätiya, Genus, 6, 77.

a&mänyagwfa, gemeinsame Qualität, 76 c.

sähacharya, das Zusammengehen, 44 c.

siddAfU&Aona, das Beweisen des schon Bewie- senen, 67 c

SHÜAa, Lust, 66.

meartta, Qold, 12.

«u«7iiiF(«, tiefer Schlaf, 18 c.

gaüÜBOiäpaka, Elastizität, 76.

«nJAo, Adhäsion, 32.

iparia, Fühlbarkeit, 22.

emfiti, Erinnerung, 34, 65.

mtUatina, das Vonselbstsein, 63 c.

sootDo, Besitz, 81 c.

mapna, Traum, 64 c.

nar^/päBiddha , der 'als solcher* unbewiesene Grand, 66.

närOiintimäna, der Schluß fär Einen selbst, 46,

hHu, Gnrad, 44 c, 46.

KeMBMia, Scheingmnd, 62.

NaohtrAgliöhe Verbesserung.

Seite 26, Zeile 20—32 Ues:

(3) Etwas , das wenn ein Produkt sich (auch) aus denselben (Ursachen) erklären läßt, welche in anderen (Fällen) als beständig vorher existierend angenoninten werden, diese (Ursachen) begleitet hat, ist nebensächlich.

Znm Schlosse die Bemerkung, daß ich besser getan hätte, den Kunstausdruck VL u,s.w.) durch 'AllgemeinbegrilP (statt 'Genus') wiederzugeben.

Verlag der Weidmannschen Buchhandlung in Berlin.

ABHANDLUNGEN

DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN Zu GÖTTINGEN.

Phllologlseh-hlstor. Klasse. Nene Folge.

I. Bd. No. 1. Kehr, P., Ueber eine römische Pa- pyrusurkundt im istaatsarchiv ru Marburg. Mit drei Facsimile auf zwei Tafeln. 4. (26 S^ 180(1. 3 M.

I. Bd. No. 2. Mayer, Wilhelm (ans Speyer), Ueber LauterbaiAs und Aurifabers Sammlungen der TiKhreden LuOiers. 4. (43 S,} 1890. 3 M.

I. Bd. No. 3. Benwetsch, N., Das slavisehe He- noehbutA. 4. (57 S.) 18%. 4 M.

I. Bd. Ko. 4. WelliiBUBen, J., Der araKache Jo- tippus. 4. (SOS.) 1897. 3 M. 50 Pf.

I. Bd. No. 6. Huttsoh, Fr., Fo»eidonio8 über die Größe und Entfernung der Sonne. 4. (4B S.) 1897. 8 M.

1. Bd. No. 6. Heyer. Wilhelm (aus Speyer), Die SuchBttAenverbindungen der togenannl^t go- thiichen Schrift. Mit 5 Tafeln: 4. (124 S.) 1897. 9 M. 50 Pf.

I. Bd. No.7. Leo, Fr., Die Plautinischen Camica und die hellemnische Lyrik. 4. (114 S.)

1897. 7 M. 60 Pf I, Bd. Nö. 8. AsadVs neupersisches Wörterbuch

Lughat-i Fürs nach der einzigeD vattkaiiischeD Handschrift herausgegeben von Paul Hern. 4. (37 u. 133 S.) 1897. 18 M.

n. Bd. No. 1. Wellnann, H., KraUuas. Mit zwei Tafeln. 4. (32 S.) 1897. 3 M.

n. Bd. No. 2. Das kebräiaehe Fragment dtr Weis- heit des Jesus SiratA heransgegeben v. Rudolf Snaed. 4. (34 S.) 1897. 3 M. 50 Pf.

n. Bd. No. 3. SohuKen, AdolT. Die Lex Manciana, eine afrikanische Domänenordnnng. 4. (51 S.) 1697. 3 M. 50 Pf.

U. Bd. No. 4. Kalbel, fieerg. Die Prolegomena UEPI KOMSIIAIAS. 4. (70 S.) 1898. 4 H. 50 Pf.

U. Bd. No. 5. Beohtet, Fr., Die einstämmigen männli^ien Personennamen des OrieckitiAen, die auB Spitznamen bervorgegangen sind. 4. (85 S.) 1898. 5 M. 50 Pf.

n. Bd. No. 6. Meyer, Wilhelm (aus Speyer), Die Spaltung des Patriarchats Aquilfja. 4. (37 S.)

1898. 2 M. 50 Pf, n. Bd. No. 7. Schulten, Adolf, Die römitiAe Flur-

leilung und ihre Beste. Mit 5 Fignren im Text

und 7 Karten. 4. (38 S.) 1898. 5 M.

n. Bd. Nr. 6. Roethe, Buatev, Die Reimvorreden

des Sachsenspiegel». 4. (1 10 S.) 1899. 8 M. IIL Bd. Nr. 1. Die charakteristischen Unterschiede

der Brädtr van Eydcy OD (m«9Mk. 4. (77 S.)

1899. 5 M.

m. Bd. Nr. 2. Marquardt, I., Eränsahr nach der Geographie des Ps. Hosts Xorenatfi. Mit historisch- kritischem Kommentar und topogra- phischen Excursen. 4. (356 S.) 1901. 30 M.

m. Bd. No. 3. AohellB, H., Die Martyrologien, ihre Oeechiebte und ihr Wert. 4. (VIII n. 247 S.) 1900. 16 M.

IV. Bd. No. 1. lUtelmann, Otto, Die Paraphrase des Eutetnios zu Oppians Kynegttika. 4. (43 S.) 1900. 4 M.

IT. Bd. No. 2. Schulten, AdoFf, Die ilosaikkarie von Madaba und ihr Verhältnis zu den älte- sten Karten und Beschreibungen des heiligen Landes, Mit 3 KartcnLildcm u, 1 Figur entafel. 4. (121 S.) 1900. lOM.

IV. Bd. No. 3, Wllainowitz-Moetlendorir, U. v., Die Textgesdiiehte der griechifchen Lyriker. 4. (121 S.) 1900. 8 M.

IV. Bd. No.4. RMfi. AHrei, Die Berliner Hand- schrift des saliidisehen Psalters. Mit drei Lichtdnicktafeln. 4. (154 8.) 1901, 11 M.

IV. Bd. No. 5, Heyer, WItheira (aas Speyer), Der Gelegenheitsdichter Venantius Fortuntüus. 4. (140 ö.) 1001. 9 M.

IV. Bd. No. 6. LDden, Heinrich, Über die Grantha-

recension des MtAäbhärata. (Epische Studien I). 4. (PI S.) 1901. 6 H.

V. Bd. No. '.. Roethe, 6ustav, .Brentano« ,Ponce

de Leon, eine Saecnlaratudie, 4. (100 S.)

1901. 6 M. 50 Pf. V. Bd. No. 2, Wetlhuraen, J., Die religiös-poUti-

sehen Oppositionsparteien im alten Jslam. 4.

(99 S.) 1901. 6M. 50 Pf.

V. Bd. No, 3. NtuarabischeVolkspoesie gesammelt

und übersetzt von Enno Uttmann. 4. (159 S.)

1902. 12 M. V. Bd. No. 4, Plaohel. R,, Materialien gur Kennt- nis des Apabhramsa. Ein Nachtrag zur Gram- matik der Prftkrit-Spracben. 4. (86 S.) 1902.

6 M.

V. Bd. No. 6. Schabe, Wilhelm. Zur Geschichte

lateinischer Eigennamen. 4, (647 S,) 1904. 40 M.

VI. Bd. No. 1. KniiB, Cari, MeMsche Untersuch-

ungen über Beinbots Georg. Mit 2 Excursen. 4. (225 S.) 1902. 16 M.

VI. Bd. No, 2. Meyer, Wtlheln (aus Speyer), Hen- ricus Stephanus über die Eegii Typi Graed. Mit 2 Tafeln, 4. (32 S.) 1902. 3 M.

VI. Bd. No. 3. HSIIer, Hemana, Ein hochdeutsches und iwei niederdeutaehe Lieder von 1563-1565 aus dem siebetyährigen nordischen Kriege. Mit einem Anhang : Deutsche Lieder aus der Qra- fenfehdc. 4. (67 S.) 1902. 5 M.

Fortsettung umstehend.

Variaa der Weidmannschen Buchhfuidlimg in Berlin,

Abbandlangen der Kgl. Gesellscbaft der Wissenscbaften zu GStttngen.

führt auf der Stermearte m Göltingen während der partiellen Sonnenfintlemisse von 1890 Juni 16117 (Beobachter: Schur, Atnbronn u. Hayn) und von 1891 Juni 6 (Beobachter: Schur}. Mit 3 FUnen der Sternwarte nebst Verieieh- DiBS der grösserea Instruraente. 4. (26 S.)

1898. S M. I. Bd. No. 4. Sehnr, W., Vermeasung der leiden

Stemhat^en h und x Persei mit dem sechsiölU- gen Heliometer der Stemtearte in Götlingen verbunden mit einer JJtbergieht aller bis lum Jahre 1900 ausgeführten iMtrumenialvnt^- su(Aungen. Mit einer Sternkarte. 4. (ä8 S.) 1900. 9 M.

11. BA. No. l. WiBchert, E., Theorie der aalomati- icfien SeismograiAcn. 4. (128 S.) 1903. 8 M.

tl. Bd. No. 2. Knuner, JbIIm, Tluorie der kleinen Planeten. Die Planeten von HecubaTypus. 4. (15S 8.) 1902. 15 M.

II. Bd. No. 3. Fyrftrtngrer, Ph., Ueber das Reci- proälätsgeseti der i'*« Polemresle in algebrai- aehen Ztäukörpem, «?«»» i eine ungerade Prini- tahl bedeutet. 4. 82 S.) 1903. 6 M.

U. Bd. No. 4. Prtsad, 8., Constitution irf Matter and Analytical Theoriea of Heat. 4. (63 S.) 1903. 6 M.

III. Bd. No. I. Ehlers, E., Neuseeländische Anne- liden. Mit 9 Tafeln. 4. (79S.) 1904. 10 M.

III. Bd. No. 2. Koenen, A. v., Ueber die Vhtere Kreide Helgolands und ihre Ammonitid^. Mit 4 Tafeln. 4. (63 S.) 1904, 4 M.

111. Bd, No. 3. Schur u. Ambronn, Sie Messungen des Sonnendurdimessers an dmt RepsoldstAen 6iöü. Heliometer der Sternwarte zu Oottingen. 4. (126 S. u. 2 Taf.) 1905. 12 M.

m. Bd. No. 4. Brendel, N., Theorie des Mondes. 4. (97 S,) 1905. T M.

III. Bd. No. 5. Linke, F., Luftelektrische Messun- gen bei 12 Ballonfahrten. Mit 4 Tafeln 4. (30 S.) 1904. 6 M.

rv. Bd. No. 1. Sohwamchlld, K., Vnlersuchvngen zur geometrischen Optik, 1. Einleitung in die Fehlertbeorie optiselier Instrumente auf Gniiid des Eikonalliegriffs. Mit 6 Fig. 4. (31 S.) 1905. 2 M.

IV. Bd. No. 2. SohwanSOhild, K., Untersuchungen zur geometrischen Optik. II, Theorie der Spie- geltelescope. Mit 9 Fig. 4, (28 S.) 1905. 2 M.

IV. Bd. No. 3. Schwamohlld, R.. Untersuchungen zur geometrischen Optik. III. üeber die astro- photographiachen Objektive. Mit 10 Fig. 4. (54 S,) 1905. 4 M.

IV. Bd. No, 4. Verworn, M. , Die archaeoUthisehe Cultur in den Hipparionschichten von Aurillac. (CantalJ. Mit 5 Taf. 4. (56 S.) 1905. 4M.50Pf.

IV. Bd. Ko. 5. Meyermun, B-, Vermessung der Umgebung des Orionnebels, i. (47 S.) 1906.

3 M. 50 Pf.

V. Bd. No. 1. KohlBohQtter, E., Ergebnisse der Ost- afrikanischen Fendelexpedition v. J- 1898 «.

1899. Im Druck. V. Bd. No. 2. Soliwirzaohlld, K., Ueber die totale

Sonney^nstemis v(m 30. August 1905.

Mit 5 Tafeln. 4. (78 8.) 1907. 6 M.

Phllologlseh-hlstor. Klasse. Nene Folge.

VI. Bd. No. 4, PletuhmanD, R., Pedro Sarmienios

Geschichte des Inkareiches. 4. (CXVIII nnd

161 S.) 1906. 18 M.

Vn. Bd. No. 1. BonwetiDh, N., Die Theologie des

Methodius von Olympus. 4. (177 S.) 1903.

12 M.

VII. Bd. No. 2. Wllnuns, W-, Der Untergang der Nibelunge in alter Sage und Dichtung. 4, (43 S.) 1903. 3 M.

VII. Bd. No. 8. HBhIbaum, K- Der Kumerän von Sense i. J. 1338. 4, 1903. 5 M, 50 Pf.

VII. Bd. No. 4. Flemmlng, J., und Uetznann, H.. ApollinaristiBche Schriften. 4. (X u. 76 S.) 1904. 8 M.

VU. Bd. No. 5. Schwartz. E., Ueber den Tod der Söhne Zebedaei. 4. (53 S.) 1904. 3 M. 50 Pf.

Vin. Bd. No. 1. Heyer, Wilhelm. Die Legende des h. Albanus. 4. (82 S.) 1904. 5 M. 60 Pf.

Yfll, Bd. No. 2. FrBDadBrtT, F. , G. A. o. Müneh-

hausens Berichte ü&er seine Mission noch

Berlin im Juni 1T40. 4. (87 S.) 1904.

Ö M. 50 Pf.

Vm. Bd. No. 3. Schultheu, Fr, Christlich-palae-

stinisdie Fragmente der Omajjaden-Mosäiee eu

Damaskus. Mit 5 Tafeln. 4. (133 S.) 1905.

12 M.

Vltl. Bd. No. 4. Sohultsn, A., Kumantia. Eine topographisch - hiBtorische Untersuchung. Mit 3 Karten. 4. (X tt. 112 S.) 1905. 10 M.

Vin. Bd. No. 5, Leo, Fr., Der Salumische Vera. 4. (UI u. 80 S.) 1905. 5 M. 50 Pf.

vm. Bd. No. 6. Schwartz. E., Christliche und jii-

dische Osurtt^eln. Mit8Taf. 4. (198 S.) 1905.

14 M.

IX. Bd. No. 1. Eitäb ma'äni al-nafa. Such vom Wesen der Seele, berausg. von I. Qolddher. 4. (63 u. 69 S.) 1907. 12 M.

IX. Bd. No. 2. LBders, H., Das Würfelspiel im alten Indien. 4. (75 S.) 1007. 6 M.

IX. Bd. No. 3. Lehmann -Haupt, C. F,, Materialien zur älteren Geschichte Armeniens und Meso- potamiens. Mit 14 Tafeln und 94 Abbildgn. im Text. Im Druck.

IX. Bd. No. 4. WeUhausen, i., Analyse der Offen- barung Johannis. 4. (34 S.) 1907. 2 M.

Sathematlsch-physlkallsehe Klasse.

Nene Folge.

I. Bd. No. 1. Koenen, A. v., Ueber Fossilien der Unteren Kreide am Ufer des Mungo in Ka- merun. Mit 4 Tafeln. 4. (48 S.) 1897. 5 M. Nachtrag dazu. 4. (S. 49 65 mit Tafeln V— VII.) 1898. 3 M.

I. Bd. No. 2. Brendel, Martin, Theorie der klei- nen Planeten. Erster TeiL 4. (171 S.) 1898. 16 M.

I. Bd. No. 8. Schur, W., Ableitung relativer Oerter des Mondes gegen die Sonne aus helio- mefrisehen Messungenvon Sehnenlängen ausge-

Druck der Dieterich'achcn UniT. -Buchdruckerei (W. Fr. Kaestner), Güttingen.

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