—— — a — —— — — * EEE —— — Er — —— ENT x “ EEE TON La Dee PE Ten — — ER Fe — ee ee x — EEE A 235 — * — Veen x . hr \ ee F— NR, ” - SCH rer 5 ee — — — — NE — — = Shurfürgtiä- beterifhen. Akademie. var Me Siebender Bun ee w die Sißorifehen entpält, (2 « Minden mit akademifhen Schriften 2772 JX E in f A 1 Y ef A a u 8 WVorrede - . — u 1 ° o ui - | I: wiederholen, was in der Vorrede zum vierten - Band der afademifchen Abhandlungen im Jahre | 1767. ift angezeiget worden: daß verſchiedene Betrach⸗ tungen uns auf den Entſchluß gebracht, kuͤnftighin die hiſtoriſchen und philoſophiſchen Schriften, denjenigen zu * weiche an beyden Materien nicht gleichen Ge⸗ mod finden, jede in befondern Banden heraus zu ge ben. Diefem-Verfprechen zu folge erfcheinen gegenwärs . tige Abhandlungen von der hiſtoriſchen Claſſe das erſte⸗ mal in einem befondern Bande, welcher in feiner Ordnung der fiebente if. ‚Den: Innhalt und die Verfaſſer diefer een beliebe der geneigte Lefer auf der BT — Gegenſeite zu erſehen. ED ERERITIAFERTEN" Staatögefebichte = — Bon Otto V. Pfalzgrafen zu Wittelsbach: Prof. vol. Seite Pe Vom Zuteanen Kaifer Ludwigs IV. gegen Burggraf Friederich zu Nuͤrnberg. P. D. Kongolivs "+ ⸗ Bon Ludwig dem Reichen Herzoge in Baiern. J ˖ G.v. Lori. 269, Ge ograp hie ie — VVVV — — de) | So * baterifehen Graͤnzen, Gauen und Drrfehaften unter den Agilolfingern. P. Beda Appel. a Wom Urſprung der Grafſchaft Schärding. U: J. CLipowsky 251. F om Ueloruige be Stadt München. P.P. Finauer. 25 “. X Geneal og ie. J * Von Heros Berchtods. in Baiern Sohne, — Heinrich I, | p. bermann ir ⸗ ⸗ | 177. Diplomatid. I rn — Do einem Siegel K. Ludwigs des Deutſchen. P- Gregor. Bi | 307% Paul J Saul € Daniel Longoliuß Fortſetzung Se wohlbewährten und erfannten Zutrauens Kaiſer Ludwigs des Baiern Burggraf geiederichen zu Nürnberg aus allen bahin einſchlagenden Urkunden genau eroͤrtert. Hits Stüd ift eine Fortfegung berienigen Nachrichten vom Burggrafen Sriederih zu Nürnberg, welche Herr Profeßor Longolius aus vielen _ merkwürdigen groͤßtentheils noch ungedruckten Urkunden mitgetheilet hat, und wovon der erſte Theil HiB auf den 368: in dem dritten Bande unferer hi: ſtoriſchen Abhandlungen zu finden iſt. Bon diefem zweyten Theile ift anzu> merken, daß er fo fehlerhaft und verunſtaltet aus der Preſſe gekommen fey, dag man gemüfiget worden iſt, Die ganze Abhandlung. umzudruden. Es hat aber dabey der Leſer dem gelehrten Verfäffer zu danken, daß er fih von neuem ale Mühe Kr habe / die Urkunden zu durchgehen, und folde nach ven Urſchriften das genaueſte einzurichten, wie auch alle angefuͤhrte Stellen noch einmal nachzuſchlagen und zu berichtigen. Es find uͤberdas neue Zuſaͤtze und Anmerkungen Hinzu gefommen. | au on Die Größe dieſer Abhandlung hinderte, feldige im dritten Bande auf einmal zu Tiefen. Das Ruͤckſtaͤndige folget hiemit, und der geneigte Le— fer wird, ſich alfo gefallen laſſen, fo. etwann hie etwas aus. erſtern 36 Sphis angeführt wird, dahin zuruͤcke zu gehen. Um ſolches zu etleichtern haben wir die Seite, auf welcher dort nachzuſchlagen, angefuͤhrt. * 5.37. Bo gie fegen alfo das angefangene in folgenden a) fort. Wir * Ludwig von Gotes Gnaden Bomiſcher Ehonig ze — Fi allen ziten Merer des Niches verjehen b) und thun chont ‚allen den die difen brief fehent oder horent leſen, das der Edel "Mann Burggraf Friderich von Nurnberg vnſer lieber getrewer e) mis vnſerm wort vnd guten willen geloſt hat des Riches und vnſer Lewt in Guenhuſen d) den Swap Herman Erchlein den Be von Preitenbrunn e) den Wohlfart und ir Erben umb und dreizzig pfunt heller von Waltherrn dem Schenken f) on Kichneck g) dem fie vormals vnſir Fraue ſelige Frawe Bea⸗ trix h) der GOtt gnadei) die Romifche Chyonigin verfag bett mit vnſerm worte, K) davon wollen wir daz der vorgenant Burcgraf Friederich von Nuͤrnberg, die vorgenanten lewte vnd ir Erben ir leip und ir gut mit allen den Rechten, Gewonbheiten und Nu⸗ ‚gen, als fie Walter der Schent D inne gehabt hat, haben und niezzen fulle von ons vnd von dem Riche geruweclichen. Wir mugen auch und unfer Nachkommen an dem Riche die vorgenans _ ten Lewt alle iar wieder fofen, m) fivenne wir wollen vmb zway und drizzig pfunt heller, vmb die fie der egenant Burcgraf geloſt hat als vorgefihrieben ſtet. Vnd daz die vorgefchrieben Rede ganz vnd ſtete beleibe, Geben wir im dieſen brief verſigelt mit vnſerm 42 Inſigel Zauatrauen Kaiſer Ludwigs des Baiern Inſigel daz daran hanget, Dieſer brief iſt geben ze Nürnberg, do man zalt von Eriftes Gepurt druizehenhundert iar darnach in dem fechs und zwanzigften iar, an dem Montag in Der Pfing⸗ 2 ftenroochen in dem zwelften iar vnſers Riches. eV 4 8 a) Welches auch in des von Schuͤtz Geſchichte des Hauſes — 1. Th. Ull. Abhandl. CLXXIII. Urf. 210. ©. und oͤtteriſchen Wap- penbeluſtigungen VI. St. im Anhange ll. Beytrage beßndlich iſt. b) Siehe die Anmerkung b) ine Fa $. 177 © er <) Siehe ven 5. $. daſelbſt 172. d) In Beratung, daß Fund z oder U mit einander oft verswechfet werden, Davon ih nur noch neuligft in meines Vorraths aferley brauch⸗ barer Nachrichten U. Fache UN. St. 194. Anmerk. 46. ©. wieder Erwehnung gethan; ſo waͤre es eben ſo viel als wenn der Ort Ofen- haufen over Offenbaufen geſchrieben wäre. Daß viefer Name aus Offen und Haus und deren Verbindung entftanden, merket ein jeder. Kun verſtand man ehedem unter dem Haufe ein vorzügliches Ge b&ude ‚ das neuerlich ein Schlos genennt wird. Auch hievon iſt in meines nur angezogenen Werkes V. Fache ll. St. 1. Abſchnit 1. 45. ©. Erinnerung geſchehen. Nun verliert una Herr Bf. ne in der Befhreibung einiger Brakteaten, Diskpfennige und — welche zu Offenhauſen in dem Nuͤrnbergiſchen find ausgegraben worden, die er zu Altdorf 1761. in 4to drucken laſſen, 45. F. und 4. ©. daß su Of⸗ fenhanfen eine Burg gewefen, deren Bewohner von dem 13. und 14. Jahrhunderten einiger namhaft made. Könnte nun nicht das Offen darzır gefommen ſeyn, daß nad) der Sitte jenes Weltalters etwann einer oder der andern benachbarten Herifhaft das Oefnungsrecht daſelbſt eingeftanden worden ; wegen dieſes Rechts aber beziehe ich mich noch ein⸗ mal auf meines nur angezeigten Vorraths V. Fache IL. St. 1. Abſchn. 2. F. 102. S. Denn wis oft ift den Dertern von einer ſchlechten Bege: benheit ein Name angediehen? Jetzt ift es ein nuͤrnbergiſches ſtarkes Dorf nebſt einer Pfarrkirche eine Stunde von Engelthal gegen Altdorf zu. Mehrers geben Die Befhreid. der N. St. Nürnberg II. Th. IL Kap. 12, $. 62. ©. und Hoͤn im Top. Lex. des fraͤnk. Kreiß 515. folg- ©. wie "a fin - “ ut W. * gegen Burggraf Sriederich"zu Nuͤrnberg. $ ale au vorhin genannter Bürfel 2. folg. $. 4 folg. ©. in die Hand. e) Eine Hub, die gleich bey Offenhauſen lieget, und gewöhnlich Brei⸗ tenbrun geſchrieben wird, davon vorher genannte Nuͤrnberg. Beſchr. © 62. S. und Hön 472. ©. Nachricht geben. en‘ em; ) Sein Stamm iſt in der Wappenbeluſtigungen Vl. St. in helles Licht gefes rt set worden, Denen nur genannte Nürnberg. Beſchreib. 63. folg. S. beyſtimmt. 4) Oder gewöhnlicher Keicheneck das Schloß, FRE ſich vorgenannter ge: — “ns schrieben, lieget im nürnbergifhen Amte Hersbruck zwifhen Hersbruck und Thalheim. Nur angeführte Befhreidung, wie au die Wappen— beluſt. VI. St. 9. $. in der Anmerk. 13. folg. S. und Hön 21. © haben mehrers davon · ») Deren Namen doch wohl ihr Gemahl, der dieſen Brief gegeben, beſſer ge: wußt als der eberöbergifche Prior Veit in der baterifh. Chron. 11. B. V. Kap. unter Hrn. Hofe. v. Defele baier. Schriftſtell. 11. Bande , 719. S. welcher jenen Fehltrit auch am Rande aufgededet hat. Brauch⸗ te es mehrere Zeugen; fo diente hierzu Sunthem von dem Geſchlechte der Herzoge in Baiern aus den Grafen von Scheurn in nur gelobten Sammlung 565. folg. S. Aventin in den baier. Jahrbuͤchern VII. B. XVI. Kap. 2. Abſchnit und nach der riſneriſchen Verdeutſchung VI B. auf der Ruckſeite des 393. Blattes, Eufpinian in der Kaiſerchron. nad Hedions Ueberſetz. U. TH. 54. S. Neufuer im gener. Wert, 224. ©. i) Weldes Ausdrucks man fih von Verſtorbenen bebienet, wie aus vorher benannten Vorraths n. Faches U. St. 1. F. 31. Anmerk. 26. S. u / erſehen iſt. Es iſt aber das Abſterben Kaiſer Ludwigs erſtenGemahlinn, der allhie genannten Beatrix, nach Hr. Prof. Crollius Beytraͤgen zu der pfaͤl⸗ ziſchen Geſchichte 14. $. in dieſer Sammlung der Abhandlungen unſerer Akademie WM. Bande 1. Th. 92. S. wahrſcheinlich im Jahre 1321. geſchehen. Denen entgegen, welche es in das Jahr 1323. Mitwochs nach Bartholomäi, das iſt, den 31. Auguſt, ſetzen, iſt nicht zu - grauen; weil das Verlobniß mit ihrer Nachfolgerinn in der Ehe ven E) 43 354 6 Zutrauen Kaiſer Ludwigs des Baiern . Auguſt des nur benannten Jahrs ſchon geſchloſſen war. Beatrix kann alſo ſo wenig am Tage Bartholomaͤi geſtorben ſeyn, wie nur erſt neuligſt in der attenkhoveriſchen Geſch. der Herzoge von Salındr- ©. gedruckt worden, als in Hunde baier. geneol. 1. 8. 166. ©. der Bud. Ausgabe das Jahr 1320. des Todes dieſet Prinzefinn angeſetzt wird» k) Welcher Ausdruck vorher nach der N Anfuͤgung und guten Willen klaͤrer geworden, und einen Beyfall und Einwilligung mit Wor⸗ ten, denen eine ſtillſchweigende entgegen geſetzt iſt, zu verſtehen gie⸗ bet. Sp, duͤnket mich, hätte es Haltaus in feinem Woͤrterbuche II. Th. 2130. ©. beftimmen folen- 3) Siche zuruck unter f) 4. S. m) Don vergleiche Reichspfandſchaften iſt im Ahasv. Fritſchens Abhand. über dasStaatsrecht des deutſch. R. J. Th. die zweyte BEP Srleiäeichen, S. 38. Solgenden Jahres hob fich der Zug Ludwigs nach Waͤlſch⸗ land an. Burggraf Sriederich begleitete feinen geliebten Herrn. Hier war nun die erſte Feierlichkeit, Die Fein geringes Auffehen machte, die Krönung mit der eifernen Krone wegen des lombar⸗ difchen Neichs. Cie gieng zu Pfingften im Jahre 1327. a) mie aller erfinnfichen Pracht vor. An diefer hatte vorhin genanter Friederich Eeinen geringen Antheil. b) a) Diefes verſichert Burgund in der, baieriſchen Geſchichte I. B. 99. ©- und aus vemfelbigen von Falfenftein in den Nordgau. Alterth. und Merk: würdigt. I. Th. XII. Kap. 5. $. 136.©. Dahin fichet aud Hr. Prof. Pauli in der Pr. St. Geſch. 1. Band. Einleitung 28, $.43.©. b) Daher Hermann in Martins fortgefegten Blumen der Zeit, unter Ekards Schriftſtell. mitl. Zeit 1. Bande 3723. © angegebenes MCCCXXVIL Fahr zu ergängene 5. 39. gegen Burggraf Briederich zu Nürnberg, 7 — | BR Gieng es nun nachher von da auf Rom zu; fo durfte der vuuͤtzliche Burggraf nicht davon. bleiben, a) Wenn hatte auch Kai— ſer Ludwig getreuer Räthe Beyftand nöthiger, als bey den vers wirrten Begebenheiten zu Rom? b) Ein folcher getreuer als ge⸗ ſchickter Rath des Kaiſers war oft geruͤhmter Burggraf. e) Wird man jene Verwirrungen etwas in der Naͤhe betrachten; ſo kann man ſich leicht vorſtellen, was die den 17. Jaͤnner des Jahrs 1328. zu Rom vorgegangene Kroͤnung bey dem Zwieſpalte des kai⸗ ſerlichen und paͤpſtlichen Hofes fuͤr Arbeit erſterm zugezogen. Da wird dem Burggrafen zu Nüůrnberg fein Theil auch zugewachſen ſeyn. Schon die Schriften, welche von jener Zeit auf ung ge⸗ kommen find, ftellen denfeiben oft unter den Zeugen auf. d) Man muß aber einen fchlechten Begrief von denfelben haben, fo. man fie nur für mäßige Zufchauer anſiehet. Don dem Bursgrafen wiſſen wir ein anders zuverlaͤßig. e) Scheuete nun der Burggraf aus unverbrächlicher Treue gegen Kaifer Ludwigen Feine Mühe, Sorge, Aufwand, Verdruß f) und Gefahr; 8) was war bil⸗ licher, als daß auch Ihro kaiſerliche Majeſtaͤt ſolches bey aller Ge— legenheit erkannten, welches ſo deroſelben vortrefliche Gemuͤths⸗ art h) mit ſich brachte? Wenn ließ es auch praͤchtiger als in der kaiſerlichen Krone, welche ihm nun nach ſo vielen uͤberſtiegenen Hinderniſſen zum Trotze ſeiner Widerwaͤrtigen war aufgeſetzet worden? welcher Ort war auch merkwuͤrdiger als Rom jene vo⸗ rige Beherrſcherinn der Welt? a) Mach Renſchels Brandenb. Stammbaume 13. ©. Rentſchens Branden⸗ burg. Zederhaine 11. Th. I. Kap. 313. S. von Falkenſtein. Nordgau. Alterth. und Merkwuͤrdigk. I. Th. Xıl. Kap. 5. $. 136. ©. und Br Georgti Auszüge der Burg. Nürnberg und Brandenb. Geh. l. Th. | 5,7 $. 19, ©. | . | | b) mA wuats 8 gutrauen Kaiſer erdeige des Baiern d) Damit die Schriften, welche son Kaifer Ludwigen dem Baier handeln, "0 angefütet find, ohne daß ich fie erſt befonders anführe, als Die föon aus diefer Abhandlung genug bekannt find. e) Davon diefe ganze Abhanglung voll if. Beſonders lann der 33 S. 237. folg. ©. nachgeſchlagen werden. | a) Dergleichen fih in Meiboms Schriftſt. deutſch. Sad. II. Bande 20: &. Frehers Schriftſtell. deutſch .· Sad. 1. Bande 669. S. Adlzreiters baieriſch. Jahrbuͤchern U. Th. 1, B. 19. Abſchn. 33. S. Leibnigens urtundenſammlung 1. Bande 128. ©. Ludewigs Ueberbleibſeln Der Handſchriften 11. Bande LX. LXI. und LX. Urkunden 274. folgg. ©. Luca des H. R. R. uralt. Fürſtenſale 1. Th. V. Kap. 162. ©. Rudolphs Sachſengothaiſcher Hiſtorienbeſchreibung V. Th. im Anhange der Urfimden XVI. Zal Buchſtabe A. 209. ©. Hrn Hofr. von Olen⸗ fhlager St. Geſch. des roͤmiſchen Kaiſerthums i in der erſten Haͤlfte des XIII. Jahrhunderts LAN, und LV. Urk. 151. folgg: Se aͤußert. &) Denn fo ruhmet der Kaiſer anten in dem 49. F. 50- ©. daß der Burggraf denuo-eontinuis: udiisimpendere non definat inceflanter, prout vers nos experientia certos fecit. £) Die mit. allem Rechte Sairiz ſowol in der Rede son Brandenburgs Hel⸗ ven. als auch in dem Hiſt. Geneal. Palmwalde VI. Taf. 1. Kap. XI. Abſchn. 300. S. darinne ſetzet, daß er von dem Kaiſer Ludwig auch in der größten Verfolgung, die dieſen vom dein Papſte betroffen, nicht ab⸗ geſetzet. ) Welche man in keiner geringen Anzahl in den Schriften jener DR auf treiben kann. 3) Welchen zu fhildern oft angezagene Schriftſteller die cchobenlten San hen Darbiethen.. S. 40. So bald die Hinderniſſe, welche jene Umſtaͤnde der Krds aung nicht wenig sit hweret hatten, a) etwas aus dem Wege ges - zäumet worden ; fo fahe der Burggraf Brief und Siegel by vos fi zum Beweiſe, wie hoch ihn der Kaifer Ichäße, / s) > u 5 Se RES N “gegen Burggraf Sriederich zu Nürnberg. 9 I a) Diefes aber hie vorzubringen, erweiterte meine Arbeit zu fehr, das alſo 0 ur auf die Schriftſteller zu weißen habe, welhe fhon vonmic hie und da 0 häufig von des Kaifers Begebenheiten angeführet worden. b) Diefe habe aus den Urfhriften mit aller erfinnlihen Aufmerkſamkeit ER genommen, welches hiemit einmal für ale anzeige, damit mir nicht et wann ein Berfehen zugerechnet werde, fo fie bey andern verändert er: fHeinen, deren die wenigften jene in der Urſchrift gefehen haben. | §. 41. Das allererſte num war die Beſtaͤttigung der fo erhebli— eben gofdenen Bulle, welche Kaifer Rudolph der erſte dem Herrn Bater des gegenwärtigen Burggrafen wegen Rürnberg, Wers ve, Buch, Swant, Creufen und allerhand dahin einfchlagens "den Gerechtfame den 4. September im Jahre 1281. ertheifer, Diefe beftättigte nun der vor kurzen zu Nom feyertichft gekroͤnte Kaiſer Ludwig den 7. Februar. ſchon angezeigten 1328. Jahres nicht minder mit einer goldenen Bulle: a) ! LVDOWICVSDeigracia Ronianorum Imperator femper Auguftus, Spectabili viro FRIDERICO Burchgrauio de Nuren- berch Secretario b) ſuo & jmperii fideli dilecto c) graciam fuam E omne bonum. Sineere tue deuccionis fides, d) quam more boni patris tui e) & aliorum progenitorum tuorum, facro geris jmperio f) per experiencıam operis 8) fepius h) approbata, i) Necnon gratä & fructuoſa /k) tue ftreimuitätis obfequia, I) que nobis per adtus bellicos, m) fana confilian) & alia tue virtutis opera a retroactis o) impendifti temporibus, fauorabiliter nos in- ducunt, vt votiuis tuis mon immeérito peticionibus anhuamus, - Sane oblata nobis tua peticio continebat. Auatenusp) quasdam Üitteras, quas quondam FRIDERICO Burchgrauio de Nurenberch patri tuo, perjnclite recordationis, olim RVDOLFVM Roma- Zift, Abb. V, 8. B norum J # 10 Zutrauen Kaiſer Ludwigs des Baiern sorum Regem tuum q) & Predeceflorem r) noftrum, datas & traditas proponebas. Quarum principium fuit tale. RVDOL- FVS dei gracia Romanorum Rex femper Auguftus, Omnibus imperpetuum, eft ın exordio narracionis tenor talis. Regalis preeminencie debitum eſſe dinofeitur, s) vniuerfos fibi deuo- tos & fıdelitatis promptitudine obfequentes eondignis retribucio- num premiis preuenire, vt exemplo remunerationis huiusmodi prouocati, ceteriad ipfius obfequia fideneius animentur. Advni- uerforum igitur tam prefentium, quam. t) futurorum, noticiam volumus peruenire, Quod nos attendentes fidem puram deuo- cionemque finceram, quam Nobilis vir FRIDERICUS Burchgra- uius de Nurenberch confanguineus , u) fidelis nofter Dilectus, erganos, Kromanumgerit jmperium, confiderantes quoque gras ta fidelia & laboriofa, que fepe nobis,. & ipfi jmperio fructuoſe x) impendit y) obfequia, ipfi FRIDERICO- comieiam 2) Purche . grauie in Nurenberch, caltrum, aa) quod tenet ibidem, bb) cufto- diam porte cc) iuxta dietum caftrum fite, judiecium Prouinciale dd) in Nurenberch, cui etiam vice Imperatoris exereens omne ju- dicium & judicans exercebit, item, quod Ofhicialis eiusdem Bur- _ grauii vna cum Sculteto noftro in eiuitate Nurenberch judiciopres fideat, ee) & quicquid emolumenti in caufa criminali, vel ciuili ff) vel fanguinis, aut alia quacunque obuenerit, duas partes eius- dem lucri idem Officialis recipiat, gg) tem quod queque fabrica ferri diete eiuitatisNurenberchduodecimDenarios fingulisannishh) dieto Burchgrauio- foluat, & quod de fingulis areis, citra Pontem in diocefi Eiſtetenſ. Cenfum, & tempore mellium de qualibet vnum mellorem recipiat ii) infuper, quod terciam feram, terciam arborem kk) de. forefto, ae omnia ligna iacentia in eodem poflit tollere, capere & habere, il) & in medio ferıptum fuitta= jiter. Infuper Oficium Forefti ab.illa parte Pontis, verfus.caftrum. dio» gegen Buragraf Sriederich zu Nürnberg. 11 diocefis Bambergenfis cum omnibus attinenciis fuis, & quod ibi- dem Foreftarium poſſit ponere, feu locare, Villam Werde mm) villam Puech,nn) opidum,Suvant,00)CaftrumOreufen;pp) item de- cem libras denariorum Redditus, de ofli&io Seulteti in Nurenberch gg) et rr) decem libras de Theloneo ss) ibidem tt) eum 'aliis - feodis, que prædictus Burchgrauius & fui Progenitores, ab uu) inclite xx) recordacionis Imperatoribus & Regibus noftris Pre- deceforibus feodalı titulo tenuerunt, & habuerunt, ſicut alias de confenfu noftrorum Prineipum Aquisgraniyy)onmmia fupradicta fub cereo noftro figillo fibı concefimus, fie & nunc ipfi ea eoncedimus, in feodum & MARIE zz) ſue filie, vxori Nobilis viri Comitis aaa) de Oetingen, ac ceteris eiusdem Burchgrauii filiabus. Si tamen ipfam MARIAM liberos cuiuscunque fexus habere, & dietum Burchgrauium fine herede mafeulo contin- gat decedere, ipfa MARIA exclufis fuis ceteris fororibus, bbb) -eum £uis liberis, feodis in eiusdem fuceedat. Alioqui eadem feo- da ad forores fuas, predicti Burchgrauii filias, fi eundem Burchgra- wium , fieut dictum eft fupra, fine herede maſculo, qui omni- - bus aliis preferetur, mori contigerit, libere, ex regalı manfuetu- dine deuoluentur. Circa finem vero fic, teftes huius rei funt, “ Seynenfis ecc) EBERH.de Katzenellenbogen. HEINRI CUS deFur- ftenberg ALB.£S BERH.deHonb. ddd) Comites,& nobiles viri, YL.- RICPS deClingen. GOTFRID de Brunekke. CONRAD & GOT. . FRID. eee) de Hohenlohe. ff) & alii quam plures. In cuius con- . eellionis noftre teftimonium, & perpetuam firmitatem predicto Burchgrauio prefentes litteras dari, & Bulla noſtra aurea ty-- pario ggg) Regie Majeftatis inpreila, juſſmus communiri, hkh) Signum ii) Serenillimi Domini Rudolfi romanorum Regis inuietif- \ Adtum & Datum kkk) Anno Domini Millefimo, Ducen- tefimo LXXXI, Regni noſtri Anno odtavo, Et in fine conclude- B 2 batur, ⸗ ns 12 Zufrauen Kaifer Ludwigs des Baiern batur. Datum Gemunde pridie Nonas Septembris permanus Ma- giftri Gotfridis Patavienfis Prepofiti, Regalis Curie Protonota- ru lil) de fpecialis dono gracie jmpeniali auctoritate, tibi digna- remur approbare, ratilicare, & noltris literis confirmare, Vo- lentes igitur ob tue probitatis & fidei merita mmm) annuere vo- tis ann) tuis, prefatas 000) litteras in toto tenore ppp) & fer- ma fuis, fieut rite, concefle, tradite, & obtente funt, tibi &he- : redibus tuis, approbamns, ratificamus, & de fpeciali gracia con- firmamus, ac ın Teftimonium noftra Bulla Aurea communimus, Nulli ergo hominum liceat hane noftre apprebacionis , ratıfıca- cionis, & confirmaeionis paginam infringere, vel ei aufu aliquo temerario contraire, Siquis vere hoc attemprare prefumpferit, qqq) Jndignacionem noftram fe nouerit incurfurum. Et in plenio- rem roboris firmitatem Signum rrr) noftrum jmperiale apponipre- fentibus fecimns cum teftibus fubnotatis, Qui funt, videlicet, sss) RVDOLFVS Dux Bavvarie, Princeps & Patruus ttt) nofter ka- riſſimus. HEINRICVS Dux de Brunfchvvich. LVDOVICVS Dux de Techke. VLRICVS Lantgrauius de Alfacia. MEINHARDVS de Ortenburg. HERMANNVS de Caftel, &OTTO de Orlamunde Comites, necnon Nobiles virı CVNRADVS de Siuzzelberg. AL- BERTVS dietus Aumel, Marefealchus nofter. ENGELHARDVS de Winfperch. CVNRADVS de Truhendingen. ANDREAS & GOTFRIDVS de Prunekke, & quam plures alij ide digni. Data Laterani uuu) feptimo die Menfis Februaru Anno Domini Mil- eſſimo Trecentefimo Vicefimo Octauo, regni noftri Anno Quar- todecimo, Imperii vero primo, 2) Diejes findet ſich nun aud in des Hrn von Chüs Geſch. des Hauſes Brandenburg 1. Th. 11. Abhandl. CLXXV. urk. zır, folgg. ©. aber auch mit unter fehlerhaft. Hrn. geh. N. von Fung beziehet ih Daraufin _ ° Ban Abhandlung von der Comicia Burggraviat 172, folg. S. wo er — 4 ‚gegen Burggraf Sriederich zu Nürnberg. 13 —R auch einige Worte davon ausgezogen hat, fo wie deſſen Anfang und Eu⸗ > de der von Falkenftein feinen Nordg. Alterthüm. und Merkwuͤrdigk. ‘ Al. Th. XII.Kap. 1.8. in der Anmerk. (a) 130. ©. einverleibet hat. . Röder hat unter Johann Sleidans Namen die in diefen Brief einge⸗ ‚ Ihlofiene Urkunde nebjt der in folgenden F. befindlichen albertiniſchen zu Ruͤrnberg im Jahre 1757. in ato mit vielen Anmerkungen ausge | hen laffen. b) Deswegen fiehe Die Anmerkung g) über den 32. $. 234. folg. S. ©) Davon in dem 5. $. 172. ©. d) Desgleichen. | ©) Bon melden in dem 46. $. 37. ©. und 47. $. 44. S. weiter unten. ) Davon aud in bem 5. $. 172. ©. . 8) So md). h) Siehe den 6. $. 172. ©. 3) Siche noch einmal in dem 6. $. 172, ©, k) Siehe den =. F. 169. ©. D Siche ven 2. $. 169. ©. m) Siehe den 7. $. 173. ©. n) Siehe den 2. $. 169. ©. ©) Siehe den 17.$. 174. ©. M ) Daß bafeQuatenzs in jenem Weltalter fo wi, als mas wir im deutſchen j durch auf das ausdruden, zu bedeuten gehabt, habe ich in der Sich. Nachr. V. Th · 1. Hauptſt. 176. folg. ©. in der 109. Anmerkung und VII, Th. 1. Hauptftüd 18. $. 276. Ann. 42. ©. dargethan. In eben der Bedeutung fommet es in den folgenden 42.8. 23.©. und 47.$-44-©.vor. D Das Kaiſer Rudoiph der 1. Kaifer Ludwigs Herr Grosdatter gewe⸗ fen, iſt ſchon aus dem 1. $, 167. ©. dieſer Abhandlung befannt. ) Welches Wortes Bedeutung in meiner Sich. Nachr. VII, Th. 1. Hauptft. 18. $. 130. Anm. 35. folg ©. anzutreffen. 5) Nach derSchreibart jener Zeit, welche ſich in folgendemgF. 26. S. wieder aͤuſert. ESEolches hab ih ſchon in meiner Eid. Nacht. VI. Th, 1 Hauptft. X B 3 a EIER el 14 Zufrauen Kaifer Ludwigs des Baiern 10. $. 37. Ann. 25. ©. deögleihen 271. ©. bemerfet. Dem ſchuͤ—⸗ ziſchen Abſchreiber mag es unbekannt gewefen feyn , Daher er dafür dig- nofeitur geliefert. { t) Sn der rudolphinifhen Urſchrift ftehet hie zwifchen noch eciam. u) So viel ſich bis daher entdecken Laffen, fo ift Diefes das einzige mal, daß Kai⸗ fer Rudolph den Burggraf Friederichen conſanguineum genennet. Es dienet aber zu einem unwiderſprechlichen Beweiſe, daß ſie gegen einander nahe verwand geweſen ſeyn. Solches in Richtigkeit zu bringen, hat Hr. Sup. Detter in der Geſchichte der Burggtafen zu Nürnberg 11. _ Ber. B. J. Haupt 5.8.34. folg. ©. viele Mühe angewendet. 3) Dafür in dem ſchuͤtziſchen Abdrucke fruktuofa, aber auf dem befondern Blatte, auf dem diefe rudolphiniſche Urkunde ehe dem aus der Pref- fe gefommen, ftehet auch frukiuofe, wie ich es auch in der Urfchrift gefunden. y) Was fol das ſchuͤtziſche impendet? Es hat nicht erft geſchehen follen, ſondern es war fon geſchehen. In der Urſchrift des rudolphini⸗ ſchen Briefes ſtehet auch impendit. 2) Von der der beruͤhmte Herr geheime Rath von Jung ein beſonders Buch ausgehen laſſen. Obangefuͤhrter Hr. Oetter hat in nur genannten Werts N, Verſuch 11, B. II. Hauptſt. 6. folg. F. 623. folg. S. ſich damit viele Muͤhe gegeben. | aa) Siehe zurüd in den 25. F. die Anmerkung gg) 209. ©. bb) Welches auch bey dem Durchleuchtigſten Haufe biEm das Fahr 1427. geblieben, da ed an die Stadt Nürnberg verkaufet worden. Der Kauf: brief ftehet in Hrn. geh. NR. von Jung Fortfeg. der Genealogie der Burggr. zu Nürnberg 152. folg. ©. ec) In nur angezogenem Kaufbriefe wird es durch Pflegnuß und Be— ſchlieſſung der Porten bey derfelben Burge verdeutfcht. ad) Iſt das fattfam befannte Faiferlihe Landgeriht Burggrafthums Nuͤrnberg, das noch in Onolzbach gehalten wird. Man hat hievon eine beſondere Rede Joach. Heinr. Hagens. Mehrers geben Hr. geh- R. von ung in der Comicia Burggraviae, und in der ohnumſtoͤßlichen Grundveſte der Hoheit des kaiſerlichen Landgerichts Burggrafthums | | Nuͤrn⸗ ⸗ gegen Burggraf Friederich zu Nürnberg. 15. Nuͤrnberg. Auch hat Hr. Detter im ganzen 1. Hauptft. N. B. feines 1. Berf. einer Geſchichte der Burggr. zu Nürnberg 79. folgg. ©. Davon gehandelt. ee) Dafür wieder in dem fhügifhen prefidebit unrecht. { F) Die Worte ve) ciuili fehlen da gar, welche doch in der Urſchrift der rudolphiniſchen Urkunde. gg) Das heißet in dem Kaufbriefe an die Stadt Nuͤrnberg von * Jahre 1427. zwen Drittheil des Schulthaißenamts und Gerichts zu Nuͤrmberg. Solcher Brief findet ſich in obangezogener jungiſchenSchrift de Comicia Burggraviae in deſſen Fortſetzung 157. folg. ©. Noch deutlicher iſt es daſelbſt 182. S. in des churfuͤrſten Gerlachs zu Mainz Spruchbriefe von dem Jahre 1363. ausgedeutet: Auch mag der Burg⸗ grafe bey des Reichsſchultheiſſen in der Stadt zu Nuͤrmberg einen Sitz haben, und was Buß gefallen, von Gerichtswe— gen, derfelben Buß follen zwey Theil der Burggrafen feyn, hh) Das heifet nach des Churfürfen zu Mainz Gerlachs Spruchbriefe vom Sabre 1363. bey oft belobtem Herrn geh. R. von Jung 182.©. Es ſoll jedlicher Schmit — — der ein Eſſe batı den Burggrafen geben alle Far einen Schilling Pfenning. . ii) In nur angezogenem Spruchbriefe ift es alfo verdeutſcht: Es foljedliche Hofflaer — — den Burggrafen einen Tag im Jar in der Ernte leihen einen Schnitter. kk) Was Die tertia fera, und tertia arbor zu bedeuten gehabt, hat Hr. geh. R. von Jung von der Comicia Burggraviae 10, S. entdedet. 19) Davon heifet es in dem jungifhen Werke 176. S. Das der dritte ſtehen⸗ de Baum, vnd alles liegendes Holz im forfte — — fein were. mm) Iſt die bekannte Vorſtadt vonNuͤrnberg Woͤhrt Davon kann fhonHönn im Topogr. Lex. Fraͤnk. Creiſes 548. S. Nachricht geben. Nach dem Kaufbriefe, welcher oben in der bb) 12. S. Anmerkung angezeiget worden, iſt fie an die Stadt Nürnberg verkauft worden. an) Wird jest nach) der ſchuͤtziſchen Ausgabe Buch gefhrieben. In nur an— gezogenem hönnifhen Woͤrterbuche 472. S. und des Poſtlexicon J. Abth · 227. S. ift ſchon Die Nachricht davon ertheilet worden, daß es ein nuͤrn⸗ bergiſches Dorf 1. Stunde von Nürnberg auf der Poftftrafe nah Er: lang zu fei. Es iſt auch an Nürnberg verfaufet worden. 00) > 16 Zutrauen Kaiſer Ludwigs des Baiern. 00) Dieſes iſt der Heutige Brandenburgonolzbachiſche Marktflecken im Ober: amte Schwabach 2. Stunden vor Kornburg auf der nuͤrubergiſchen Stra be nach Hildpoldftein. Das hönnifche Wörterbud) 368: folg. S-hatek was mehrers Ar. HR. Stieber von br. Onolfs VIL f. 742. Davon- pp) Die alte Stadt im Fuͤrſtenthume des Burggrafthums Nürnberg ober: halb des Gebirges oder Brandenburgkulmbach am rothen Manne 3. Stunden nad Bairent auf der Regenſpurger Poſtſtraße nad Amberg. Sodann Will hat im Jahre 1691. in gro eine befondere Nachricht von dent Orte druden laffen. Man könnte aber ihr After und Anfehen Biel höher Bringen, fo man Adelbolds Leben Kaifer Heinrichs des Heiligen 26. Ab: ſchn. in Leibnizeus Schriftſtell. Braunſchweig. Sad. 1. Bande (nit U. Bande, welcher in des Abts von Beſſel Gotweichiſchen Chronick I. B. 715. S. angefuͤhret iſt, 436. folg. S. zu Rathe ziehet, wo zu er⸗ ſehen, das Cruſtna gedachter Kaiſer dem Hetzilo nach einer hart naͤckigen Belagerung im Jahre 1003. habe abgenommen. Nur muß man nicht das in der Anmerkung darunter geſetzte Croſſen ver⸗ ſtehen, welches ſchon Hahn im feiner Teutſch. St. R. und K. Hiſt. I” Bande 185. S. verwieſen hat. Ditmar ſtimmet in ſeiner Chronick V. Buch in vorhin angefuͤhrter leibniziſchen Sammlung 372. folg. © uͤberein, wo es erſt Erufni hernach Cruſin gedrucket worden. Im fol genden $. 25. S. tt Careuſen durch Schaͤtfung dei C entfianden, welches oft geſchehen. | gay Diefes lautet nah dem im der Anmerkung bb) 12. ©. —— briefe 157. S. Zehen Pfund Pfenning jaͤhrlicher Guͤlte auf dem dritten Drittheil deſſelben Schultheiſſenamts und Gerichts. ar) Fuͤr Seiſt im ſchuͤtziſchen Abdrucke de, welches ſich gar nicht einmal zu dem folgenden libras ſchicket. Das S ſtehet auch in der Urſchrift der rudolxphiniſchen Urkunde deutlich. ss) Das Wort iſt ſchon von mir in der 177. Anmerkung über den zo. $. des 1. Hauptſt. Vl. Th. der Brandenb. Nachr. 68. ©. unterſuchet worden. au) Das ganze Stuͤcke lautet nach jenem Kaufbriefe 157. ©. — * Pfund Pfenning jaͤhrliche Guͤlte auf dem Zol zu Nuͤrnberg. wu) gegen Burggraf Sriederich zu Nuͤrnberg. 17 an) Dafıir das ſchütziſche ac den ganzen Verftand der Stelle verdirbt. Die: fer aber ift, dag die Burggrafen diefes von den Raifern zu Lehen trugen. Das ab vertheidiget die Urſchrift der rudolphini— {hen Urkunde. 5 xx) Ehen wie oben des Burggrafen Vater den Beyſatz per Inclte recorda- tionis erhalten, der Kaifer Albrecht aber im folgenden $. 23. S. und andere Kaifer im 47- F. 44. ©. yy) Und zwar Anno Domini MCECLXXil, VIII. Kalend. Novembr, 22) Bon- verfelben zu handeln hat mich Hr. Detter im II. Berf. feiner - Geh. der Burggr. zu Nuͤrnberg 1. B. 11. Hauptft. 10. $. und 1.3, 1. Haupt. 344 folgg. S. überhoben. aaa) Deſſen Vorname Ludwig, worüber ich in der 3. Anmerkung über den 56, $.1. Hauptft. 1. Theils meiner ſicher. Nachrichten von Brandenburg: tulmbach 135. folg. S. eine Urkunde beygebracht habe. bbb) Von denen Adelheid. an Graf Heinrichen von Kaſtel, und Eliſabeth an Graf Gottfriden von Hohenlohe vermählt, bekannt find, nach Anweiſung Hrn Oetters in I. Der. 1. B. 1. Hauptſt. 6. $. und 11, B.1. Hauptſt. 3. F. Vom lestern Ehepaare wird in einer de fonderen Abhandlung von der Zuneigung Kaifer Ludwigs gegen Burg— grafFriederichsKinder in piefer Sammlung mit naͤchſten etwas vorkommen. ece) Sollte wohl etivan damit auf Graf Gottfrieden zu Sain gezielet werden, welcher um die Zeit gelebet? add) Diefes ift in oft angezogener Urſchrift der rudolphiniſchen Urkunde mit Buchftaben Honburg ausgeſchrieben, Dafür in dem ſchuͤtziſchen Ab: drucke Homburg, und in Luͤnigs Ausgabe des rudolphiniſchen Briefes in defien Reichsarchivs befond. Theil 21. Th. 296. ©. Konberg. eee) Bon allen diefen dreyen wird der vortrefliche Hr. Hofrat) Hanßelmann in feiner mit unſaͤglicher Mühe ausgearbeiteten diplomatiſchen Geſchichte des Hauſes Hohenlohe die fiherfte Nachricht geben. Meinen Borrath son Urkunden, welche in folhe Geſchichte einfhlagen, an den Tag zu Bringen, wird fih andere Gelegenheit ereignen. nt) Dafür nahher Hohenlohe aufgefommen, Woher folher Name ent: ftanden, davon hat nur gelodter Hr. KHofr. Hanfelmann aus nur ange: Siſt Abb. V.>. € ** J >. ” 2 “ER en * Ig Zutrauen Kaiſer Ludwigs des Baiern prieſenem Werte einen Vorſchmack in ſeinem gruͤndlichen Diplomat. Be⸗ were Der Landshoheit des Hauſes Hohenlohe 147. F. 195: S-gegeben. ggg) Das it der Staͤmpel der goldenen Bulle, welcher von vem Si⸗ gelſtaͤmpel unterf&ieden war, wie nur neuligt Hr. D. Oelrichs in feiner Abhandlung von dem biplomatijhen Stämpel 10. $. 114 ©. ger zeiget hat, und hiedurch uns der Mühe überhebet, Diejenigen nachzuſchla⸗ gen, welhe Baudis in der Zubereitung zur Auflöfung der Monogramen der deutſch. Keifer und Könige 3. $- 15. Anmerkung angewiefen hat hhh) Welchen Ausdruck ih in der Sid. Nachr. VIL TH. 1. Hauptſt. 18. F. 235. Anmerkung 54. ©. aufgeſchloſſen habe. ii) Signum iſt eines der gleichguͤltigen Wörter, wodurch das Monogram⸗ ma ausgedrucket wird, und zwar von den aͤlteſten Zeiten her. Wer ſolches nicht verſtanden, hat es fuͤr das Sigel gehalten, und wohl auch durch Einſchiebung des Wortes Sigillum jenes in der Ausgabe alter Urkunden verdränget, wienur angezogener Baudis 3.$. angezeiget hat, in deffen bepgefügte 10. Anmerkung alfo dieſe Rudolphiniſche Urkunde beyzutragen wär, welche aud) felbft noch) mit ſolchen Monogramma in dem Hochfuͤrſtlich brandenburgkulmbachiſchen Archive wohl behalten zu Plaffenburg anzutreffen. Sie gehet von dem Abdrude der baudifi= fhen Auföfung der Monogrammen 44. Zal im Kupfer beigefüget worden, in verſchiedenen ab- kkk) Daß Altum auf die Handlung, Datum aber auf die Niderſchrei⸗ bung und Ausfertigung des abgehandelten Ziels, habe ich in meinen Sich. Nachr. V. Th. U. u 168. ©. 79: Anmerkung Dargethan. 1) Daß derſelbe ſolche Würde fhon indem Jahre 1279. betleidet, verſichert Hundens Metrop. 1. Bande 183. ©. Mallinfrot von Erzkanzlern des H MR. und Kanzlern des Kaiferl: Hofes 11. TH, unter Ru: dolphen von Habsburg nah) ber wenferifchen Sammlung 357: S. Wenn aber dajeidft vorgegeben wird, Daß er im Sabre 1283. von den Domherren zu Paſſau einſtimmig zum 53. Biſchof ſey erwaͤhlet worden; ſo iſt das der geringſte Fehler, daß es 44. heiſſen ſolle. Denn ſo hat Hanſitz im heiligen Deutſchlande I. Bande 426. folg. S. zum 44. Bifhof zu Paſſau einen Gottfried angegeben, Allein u * ju geden— > fen, J . = Kr Bis. ‚gegen Burggraf Friederich zu Petenderg, 19 es Beer * ren biſchoͤflicher Siuhl allzulange ledig geblieben waͤre, weil der V Vorfahter Wikard ſchon den 17. December des Jahrs 1282. Todes verfahren, obgenannter Borfried aber noch) den 4. September nur paſſauiſcher Probſt genennet wird; fo beforge, daß derſelbe Die Inful erhalten. Obangezogener Hanſitz 426. S. meldet, daß unter je⸗ nem paſſauiſchen Bifchöfe Gottfried einer gleichen Namens zu eben dem Paſſau Probſt gewejen fey, mie auch auf der 438. ©. davon ein un: trüglicher Zeuge anzutreffen. Diefer it aber vom Jahre. 1284. am 6. Aptile. Zu dem, jo wird eben daſelbſt 439. €. gefunden, daß von dem obgenannten Biſchofe der Dienftag nach Quafimodogeniti, welches der 18. April war bes 1284. Jahrs, für das andere Fahr feiner biſchoͤfli⸗ chen Regierung angegeben wird. Dieſes muͤßte falſch ſeyn, ſo der oben in der Urkunde befindliche Probſt chen dieſer Biſchof mir. Denn da er noch den 4. September im Jahre 1283. Probſt geweſen, wie aus ſolcher Urkunde erhellet; ſo waͤre den 18. April des 1284. Jah: res das erſte Jahr feines Bisthums noch fange nicht um geweſen, ge- ſchweige das andere. Diefes aber ſchicket fih zu der von Hanſitzen 426, ©. angegebenen Ermählung Biſchof Gottfrieds, die er auf den 10. - Februar. im Fahre 1283, geſetzet. Nachdem war der Gorrfried in porgelegter Urkunde noch immer Probſt; Demnach find es zwey un— terſchiedene, welche Mallintrot miteinander vermenget hat. winm) Deswegen id) rathe in dem 5. $. 172. S. zuruͤck zu ſchlagen. ann) Dieſes hieß oben 10. ©. Votiuis tuis non immerito peticionibus an- “ nuamus. Eben fo lautet es in dem 47- S. 44. © 000) Daf ſolches prefatas chen fo viel ald vorher genanntes anzeige, ift aus meiner Sich. Nachr. VIN. Th. 1. Haupifl 18. $. 184. Anm. 43. ©» zu erfehen. ’ " ppp) In welchen Werkes Vi. Th. 1. Hauptſt. 14. $. 561. Anmert. 175. ©. und Vm. Th. 1. Hauptſt. 18. $. 575. Anmerk. 133. ©. gezeiget habe, dag Tenor fo viel ald Innhalt fey. ggg) Das prefunpferit fo viel, als fi) unterftehn, unterwinden, bedeute, ift and) in angezogenen Werte? VI. Th. 1. Hauptfl- 10. $ 59. Anm. 35. folg- ©. und vm. TH. 1, Hauptſt. 18. $. 423. Anm. 87. folg. ©. anzutreffen. & € 2 rrr) * — 2 ® * — * . 20 Zutrauen Saifer Ludwigs des Baiern | rrr) Was unter Signum zu verftehen ſey, lehret kurz vorher die Anmerkung - ii) 17.9. Iſt nun Kaiſer Ludwigs Monogramma zwar hie und da ver: ſchiedenemal abgedrudt; fo ſtimmet Doc) fat fein einziges, am wenige fien aber das, welches der obbenannten baudiſiſchen Auflöfung ber Monogrammen unter der 47. Zahl bepgefüget üft, mit denen ein, die wir in verfhietenen Urihriften angetroffen. Das tönnen wir aber Hrn. kR. Detter, der neuligſt in feinem Verfuche von ven Minifterialibus Imperii 1. Abſchn. 9. F. 13. ©. einen der Hrn. Grafen Reus An herrn ertheilten Brief dieſes Kaiſers verdächtig machen wollen, zu ſichern, Daß das dabey befindliche Monogramma mit dem plaſſenburgiſchen und andern, die wir mit genauen Augen gefehen, volltommen übereintreffe. Möchten doch andere auch genau Darauf merken! 555) Diefe genauer Eennen zu lernen dienet, was über den 16. $. 185. S. beygebracht worden. ttt) In Erwägung deffen, was Die Anmerkung c) über den 16.8. 185: folgg. ©. von der BerwandfhaftKaiferLudwigs mit dieſem Herzog Rudolph enthält, fonte hier patruelis ftehen, als welches ded Bruders Sohn ans zeiget, hingegen patruus des Vaters Bruder, wie Paul Recept. Sen-. tent. 111.8. XI. Tit. 3. und 4. $. vorfhreibet, welches Briffon von Bes deutung der Wörter XIII. B. von beyden Wörtern dargethan hat. Daß man aber hievon abgegangen fey, thut Lenz in verAbhandlung von den _ manichfachen Bedeutungen der lateinifhen Verwandſchaftsnamen bey den Scribenten mitl. Zeit. 3- $- 6. folg. S. nebſt andern Bepfpielen vor aden andern aus der Verwandtſchaft obgenannter beyderFürften dar, uun) Nlfo das in der Urſchrift diefes und desgleich folgenden Briefes befindliche Bareran auszudrucken erheiſchet nicht nur die Vorſchrift der Sprachlehrer der lateiniſchen Sprache, ſondern es findet fi wirklich fo in andern Urkun⸗ den, die daſelbſt ausgegangen, daß alſo das ſchuͤtziſche Lateranenſe keiner Aufmerkſamkett werth iſt. Und fo iſt es auch in dem oben in der Anmer⸗ fung 2) 9. ©. genannten Falkenſtein recht gedrucket worden. Es hat aber Platina in den Leben der roͤmiſchen paͤpſte unter Johann dem XXII.256. ©. ſchriftlich hinterlaſſen, daß Kaiſer Ludwig ad aedes Laterani, wel ches der paͤpſtliche Palaſt iſt, ſey gekroͤnet worden. J 5. 42 gegen Burggraf Friedrich zu Nürnberg. 21 SGlieich Tages hernach, nämlich den 8. Februar , erfolgte bie DBeftättigung des Gnadenbriefes, den Kaifer Albrecht der I. über die in dem vorhin a) vorgelegten rudolphiniſchen Briefe ers theilte Gerechtſame ausgeftellet. b) Weil aber folche jenes Frie⸗ drichs Sohne ausgeftellet wurde; fo fiel die Sache wegen deffen Schweſter Marien weg, und blieb das übrige, außer daß, wegen der Schüß> uud Schirmgerechtigfeit über das Klofter Steina, eis ne Verbefferung vorgieng. Obgedachte Beftättigung lautet alſo: c) rer ' LVDOWICVS Dei gracia Romanorum Imperator ſem- per Auguftus Spectabili d) viro FRIDERICO e) de Nurenberck Burchgrauio Secretario ſ) fuo, & imperii fideli dilecto g) gra- ciam fuaın & omne bonum. Sincere tue deuocionis fides, h) quam more progenitorum tuorum facro geris imperio i) per experientiam operis k) fepius I) approbata, m) nec non grata & fru&tuofa n) tue ftrennuitatis obfequia, 0) que nobis per aftus bellicos, p) fana confilia 4) & alia tue virtutis opera a . retroadtis r) impendifti temporibus, fauorabiliter nos inducunt, vt votiuis tuis non in merito peticionibus annuamus, Sane oblata nobis tua peticio continebat. Quatenus quasdam litte- - ras, quas tibi per inclite recordacionis olym ALBERTVM Ro- _ manorum Regem, Predeceflorem 25) noftrum, datas & tradi- - tas proponebas. Quarum tenor per omnia fequitur in hec ver- ba. ALBERTVS Dei gracia Romanorum Rex femper Auguftus vniuerfis prefentem paginam infpe&uris falutem & credere fubnotatis. Regalis preeminencie requirit honeftas, vt fingulos & vniuerfos nobis deuote’& fideliter famulantes con- dignis debeamus premiorum 3 ) retribucionibus preuenire, vt fpe remuneracionis ceteri ad noftra & imperii ebfequia con- on C3 ſiden⸗ 33 Züfranen Kaifer Ludwigs des Baiern fidentius animentur. Notum igitur effe volumus & prefenti- bus publice proteftamur, Quod nos aduertentes deuotionem - & fidelitatem dilecti nobis FRIDERICI Burchgrauüi t)de Nu remberch, vmiuerfa bona in’ra feripta, videlicet Comitiam Burch- grauie in Nurenberch, caftıum quod tenet ibidem cuftodiam porte fite prope idem caftrum, Judicium prouinciale in Nu remberch, cui etiam vice Imperatoris omne judicium indieans praeſidebit Oflicialis etiam eiusdem Burchgrauii vna cum Scul- geto noftro in Ciuitate u) Nwremberch iudicio praefidebit, & quidquid emolumenti de ıpfo iudicio, vel per homicidium, x) vel quemeunque cafum alıum peruenerit, y) idem oflicialis Auas Partes eiusdem lucri per fe tollet, z) dito quoque aa) Burchgrauio queque fabrica bb) in Nuremberch foluet vnum folidum ec) annuatim, cenfum quoque dd) tollet de omnibus areis.ab altera parte pontis, ee) & de qualibet tempore meflis vnum mefforem, tertiam feram, tertiam arborem de forefto, ac omnia ligna jacentia in eodem ff) oflicium forefli gg) ab. ifta parte Pontis cum fuis attinentiis, villam Werde, villam :Buech, oppidum Svvante, Caftrum Chreufen , aduocatiam kh.) Cenobiũ ii) in Steyna, kk) Redditus decem librarum denario- rum de offieio Sceulteti in Nuremberch, 11) & decem libre de Thelonio ibidem cum reliquis feodis, que idem & fui proge- mitores, a noftris antecefloribus habuifle dinofeuntur, titulo -feodali duximus in feodum eoncedenda. Ad maiorem itaque | obfernanciam premiflorum & roboris firmitatem feripta prefen- tja noftri Sigilli karadtere iufimus roborarı. Datum apud Ar. gentinam, Idus Maij, indietione XHI. anno Domini Millefimo trecentefimo, Regni vero”noftri anno fecundo, , De fpecialis dono gracie Imperiali auetoritate tibi dignaremur approbare, ratiicare, & noftris litteris confirmare, volentes igitur ob tye pro- gegen Burggraf Zriedrich zu Nürnberg. ‚23 ‚probitatis & & fidei merita.annuere votis tuis, prefatas litte- ras in toto tenore & forma fuis, ficut rite concelle, tradite & obtente funt, tibi & horedibus tuis approbamus, ratificamus, '& de fpeciali gracia confirmamus, & in teflimonium noftra Bulla aurea communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hane noſtre approbaeionis ratificationis & confirmacionis pa- ‚ ginam iufringere, vel ei aufu aliquo temerario contraire, fiquis ‚vero. hoc attemptare prefumpferit, indignacionem noftram fe nouerit ineurfurum, & in pleniorem roboris firmitatem fignum "noftrum imperiale prefentibus apponi fecimus cum teftibus " fubnotatis. Qui funt videlicete RVDOLFVS Dux Bavvarie, ' Princeps ac Patruus nofter carifimus, HEINRICVS Dux Zrun- fuicenfs, LVDOVICVS Dux de Tecke, VLRICVS Lantgrauius „Alfatie, MEINHARDVS de Ortenburch, HERMANVS de Caftel, TO de Orlamunde & JOANNES de Claremonte, mm) Co- mites, nec non nobiles viri CHVNRADVS de Siuzzelberch, "ALBERTVS dietus Zummel Marfchalkus nofter, ENGELHAR- "DVS de Winfperch, CHVNRADVS de Truhendingen, AN- DREAS & GOTFRIDVS de Bruneck, & quam plures alii fide digni, Datum Laterani VIII. die menfis Februarii anno -Domi- ni Millefimo Trecentefimo Vigefimo Octauo ein noftri Anno Quartodecimo imperii vero Primo, a) Zn dem vorigen $. 11. ©. nad) dem r) angehenp. TR auch das aufßzuklaͤren, mas etwann hie unverftändlih fein folte. b) Kaifer Albrecht Brief findet fih in Luca des H R. NR. Fürftenfaale I. Th. VIl. Cap. 807. folg. ©. der ihn aber nicht aus Wagenfeils Werke vonder R. St. Nürnberg anführet, wo er auch nicht anzutref- fen, wohl aber der oben in der Anmerkung yy) über den vorigen F. beruͤhrte rudolphinifhe Brief von dem Jahre 1273. Was alfo von ir Falkenſtein in den Nordg. Alterth. und Merkwuͤrdigk. 1. Th. XII. Kap, - 1.8. Anmerk. b) 131. ©. muß gefehen haben, daß er geſchrieben, daß wre Luca Zutrauen Kaifer Ludwigs des Baiern uch den Albertiniſchen aus dent Wagenſeil genommen, weis ich nicht, ex muß dann den Luca num obenhin unter Augen befommen haben, welcher zwar auf der 807. ©. den Wagenfeil anführt, aber gar nicht des Aldertinifchen fondern des rudolphiniſchen Briefed wegen. Und eben ſo wenig hatte nur genannter non Falkenſtein Urſache zu ſchreiben, * der Albertiniſche Brief in Ludewigs Ueberbleibſeln von Handſchriften VI, Bande, 1.8. XXUM. urtund . 39. folg. ©. ſeht falſch gedrucket ſey. Ich beſorge, daß, wer gegen die Urſchrift, wie ich gethan, und gegen den Ludewigiſchen Abdruck des von Falkenſtein theils in obgemeltem Wer⸗ te 130. folg. ©. theils in der Beſchreib. der R. St. Rüsnberg 11.8. 1. Ray. 2. 6. 377. folg. ©. befindlichen haften wird, im letztern noch mehrere Abweichungen antreffen werde. Und wor diefen iſt auch nicht einmaldie [hüsifche in der Gefch. Des Haus Brandenburg 1. Th. II. Ab⸗ hand. CXXVIM. Ur. 160. ©. und Luͤngiſche in m Reichs⸗ archive beſond. Th. 111. Th. 296. ©. frey. ©) Die ludwigiſche Beſtaͤttigung findet ſich auch nicht einmal ee ſchůtu⸗ ſchen Sammlung. ) Schlage zuruͤck in den 4. $. 171. ſolg. S. it e) Da follte nad) der Art aller übrigen Briefe, die nur in diefer Abhand⸗ lung aus der ludwigiſchen Kanzlei gekommen, daß hernach befindliche Burchgrauio ſtehen, mit welchem aber eine Verſetzung vorgegangen. ) Siehe die Anmerkung g) über den 32. F. 234. ©, : g) Siehe zuruck. in den 5. $. 17. ©. h) Und diefer halben. 3) Wie and bewegen. k) Und auch da. H Schlage den 6. $. 172. ©. nach m) Siehe den 6. F. 172. ©. ») Siehe den 2. $. 169. S. 0) Siche den 2. $. 109. S. p) Eiche vorher Den 7. $. 173. & g) Siehe den 2. $. 169. ©, s) Siehe den 11. $. 174 © s) Das gegen Burggraf Friederich zu Nüniberg. 2% 9) Dafür in des von Schuͤtz Gefh. des Haus Brandenb. 1. Th. All. Ab: handlung CXXIX. urk. 160. ©. unrecht rromifforum , weil man die Abkürzung des Wortes * verſtanden. Jenes rechtfertiget das remu- neracionum im 50. F. 56. ©. behdes iſt im 51. $. 56. * und fol⸗ genden SS. 62. 65. 68. zr. er ©. verbunden. %) In dem Innewigifhen Abdrucke iſt aus Nerfehen Der Preffe REN mit dem folgenden Aurchzravie nur verſetzt. u) Wegen des Gebrauchs Diefes Wortes für Grade kann Die 48. Anmer— fung über den zo. $. unter Dreifendorf in dem 11. Hauptft. V. Th, 138. S. meiner Brandenb. Nachricht genüget werden. x) Durch dieſes bomicidium wird das im vorigen. 13. &. befindliche fan- guinis aufgefläret, weil es bey Eemorbungen Blut giebet., y) Diefes ertennen auch Luca, Ludewig, und Falkenſtein, dafür Wagen: feil und Schüge provenerit der Urſchrift entgegen haben. 2) Im ludewigiſchen Abdrude if tollit eben fo unrecht. aa) Welches auch von des Luck, Ludewigs und Jalkenſteins Dictoque gilt. bb) Dem aus der rudolphinifhen Urkunde im vorigen $. 13. ©. ferri an. i äufügen , zu deffen Verſtande dafelbit die Anmerkung hh) dienet. ce) Welches eben folhe Anmerkung auftläret. Für vnum folidum ift das ſelbſt duodecim denarios. Wer nun aber aus Baluzens Capitular. Reg. Francor. I. 280. ©. ja nur aus Nellers nenligten Unterſuchung des Denarii 32, folg. ©. weis, daß zu jener Zeit zwoͤlf Denarii ei— nen folidum gemachet „dem mird eines fo viel al das andere gelten. dd) Dafür in der ſchuͤtziſchen Ausgabe unrecht cenſumque. ee) Diefes hieß oben 41. $. 13. ©. in dem rudolphiniſchen Schreiben deut: ‚licher : eitra pontem in diocefi - Eiftetenfi. FM) Da zwifhen im vorhergehenden $. 13. ©. noch peper verſus ca⸗ firum dioceſis Bambergenfis. z8) Aus Vergleichung mit vorigem $. 13. ©. ift zu erſehen, daß in dem luͤni⸗ giſchen Abdrucke die Worte Offierum foreſti nicht wegbleiben daͤrfen. ‚kh) Was von der Schutz⸗ und Schirmgerechtigkeit Mager und Goͤbel ge: fchrieben, das habe ich kurz, doch zureichend in der 21. Anmerkung über E 12. $. unter Dresfendorf im. Hauptſt. V. Th. 254 folg. S. einer Brandenb. Nachr. vorgeleget, Siſt. Abb. V. B. D äi) 26 - Zutrauen Kaiſer Ludwigs des Baiern ii) Dafür in Luca, Ludewigs, Luͤnigs und beyden falkenſteiniſchen Ausgaben Coenobii, womit man vieleicht zu verſtehen geben wollen, daß Das Wort aus dem griehifen xowog und los zufammen gewachfen, und auf eine gemeinſchaftliche Lebensart ziele, welche ſich in Klöftern fin: det. Solches beweifer du Fresne in feinen Wörterduche ver mitl. und neueft. Latin. unter folhem Worte aus Kaßians XVILL. Collar, XVIIL. Kap. Wenn er aber auch den Gellius in feinen Attiſch. Naͤcht. 1. B. VIIIl. Kap. 12. Abſchn. anführetz fo vühret das xomvo Bıoy daſelbſt nur von einem einfältigen Abfchreiber her, der das aͤchte Herclo non cito nicht verftanden. Heineccius in der Abbildung der griech. Kirche Il, B. VI. Kap. 4. $. 376. ©. ift hiebey zu nußen. kk) Das falfenfteinifhe Steine in deſſen Nürnbergifhen Arbeit ift eim Drudfehler. Es ift aber folches das unmeit Neuftadt an der Aiſch ge legene Moͤnchſteinach, welches noch dem Durchlaͤuchtigſten Haufe Brandenburg gehoͤret. Mehrers aber davon zu melden, verſpare auf die beſondere Beſchreibung deſſelben, welche zum Drucke bereit lieget. Die neue Europ. St. und Reiſegeograph. V. Bande VI. B. V. Rap 1174. feget das Fahr 1251. da fhon die Burggrafen zu Nürnberg die Vogtey über diefes Klofter befommen. Zu diefem mag fie Hönn im’ Topog. fer. des Frank. Kreis. 273. ©. verleitet haben. Davon hat fi) | aber noch nichts fehen lafen. Ed mag Ber Verſtoß mit Creuſen feyn, das _ von in der Anmerkung pp) über vorigen $. 14. ©. Denn mit dem: felben ift der Burggraf Friederich Som roͤmiſchen König Kanraden belieben worden. N) Das ganze Stuͤcke: Redditus decem librarum denariorum deofhcio Scul- _ . teti in Nuremberch ift in nur genannter falkenfteinifhen Beſchreibung der St. St. Nürnberg 378. S. außen geblieben. Uebrigens habe das Wort Redditus inder 149. Anmerkung über den ı7. 1. Hauptſt. vu. Th. 78. folg.S. der Brandenb. Nachr. gerettet und erfläret. mm) Weil derfelbe im vorigen $. unter den Zeugen nicht anzutreffen; fo muß ich anzeigen, daß von demfelbigen in der Anmerfung h) uber den 16. $. 188. folg. S. eine Betrachtung da geweſen fey. | 5. 43. Sa Ir /\ , p gegen Burggraf Zriederich zu Nürnberg. 27 nr 5. 43. Gleich andern Tages darauf folgten nicht nur Beweiſe von Kaifer Ludwigs Zuneigung zu feinen geliebten Burggrafen, fons ‚dern fie erſtreckten ſich auch noch weiter. Solches vor aller Augen darzulegen, ift mir Defto angenehmer, da ich mich nicht erinnere, auch nur ein Wort davon bey meinen Vorgängern vernommen zu haben, Es lautet alfo: Wir Ludewig von Bots Gnaden romifcher Chayfer a) je allen, ziten Merer des Nichs tun chunt, vnd verjehen offenz ih an difem Brief, Daz wir durch Bere und Begir Willen des Edlen Mannes Sriderihs Burggrauen zu Nurenberch uns fers lieben haimfichen, b) und durch bezzer ficherbait, Und Bes ftettigunge, vnſeren Ehuniglichen Brief, den wie im vnd feinen Erben vormals geben haben, verfigelten mit vnſeren Chuniglichen Inſigel beweren vnd beftetigen mit wahrer gewizzen, der herz nach von worte ze worte alfo gefihrieben flet. Wir Ludwig von Gots Gnaden romifiber Ehunig ze allen ziten Merer des Richs verjehen offenlich an dieſen Brief, Daz wir den Edlen Mans ne, $riederichen Burchgrauen von Rürnberg vnſerm lieben ges treven gehaigen haben, und uns gen in verfprochen, daz wir aber alle fagunge des Nichs gutes, die wir im gethan haben, Nach unſrer Brieue c) fage mit allen Vlitze, als wir Befte mugen, im gewinnen fullen, des Reichs Korfürften Brieue, vnd Inſigel, domit fi befteten, d) vnd ftet haltend diefelben far Bunge, und Pfandfchaft e) dem vorgenannten Burchgrauen, und finen Eben ane widerrede. Darvber zu vrfunde geben. wir im dieſen Brief verfigelten- mit onferm Inſigel, Der geben ift zu Muͤn⸗ hen an unfer Frawen Tag ze der Gepurde f) do man zahlt von Eriftes Gepurt dreuzzehen hundert Jahr, darnach in dem fünf D 2 und r 28 Zutrauen Haiſer Ludwigs des Baiern —— vnd zwanzigſten Jare, ind dem eilften Jare vnſers Reichs. Vnd zu vrkunde Der vorgeſchriebenen Bewerunge vnd Beſtettigunge geben wir dem vorgenannten Burchgrauen vnd feinen Erben dir fen Brief verfigelten mit onfern Chayſerlichen Inſigel daz daran banget, Der geben ift ze Home g) am Dienfage vor Sand Balentinsiag do man zalt von Criſtes Geburd dreuzehenhundert Kar darnach in dem achtundzwanzigſten Jare, in dem vierzee henden Zare vnſers Riches, vnd in dem erſten vnſers Chayſer⸗ tumes. 3) Schreibet man ſonſt Zaiſer; fo wird man daruͤber nicht ſtutzen, fo man nur meines vor kurzen eroͤfneten Vorraths brauchbarer Nachrichten V. Fache li. St. 1. Abſchn. 2. $. 31. Anmerk. 62. ©. zu Nathe ziehen win, in welchem Dargethan worden, dad Ch öfters für R gefunden werde. So heiter ſchon in dem 3. $. 169. ©. gegenwärtiger Abhandlung unſet Kudwig Chunig eben wie 28. ©. im gegenwärtigen Briefe, in welchem auch ettihe Zeilen hernach 28. ©. Chunichlich für Fönig- lich anzutreffen. Es find aber noch bis auf dieſen Tag viele Ur: kunden von diefem Kaifer Ludwig im Drude vorhanden, darinnen er Ehaifer und feine Negierung Chaiſerthum heißen. Dan vaf - nur Hin. Hofr- von Defele Schriftftell. baierifh. Sad. 1. Band 768, _ -&. Hrn. von Olenſchlager St. Geſch. des Nom. Kaiſerth. der erfien Hälfte des XI. Jahrhunderts im Urkundenbuhe 181. ©. Hr. von Schuͤtz Gefh. des Haus Brandenb. 1. Th. MM. Abhandl. 223. 225. ©. aufihlagen. Don andern bin nicht verfihert, od fie der Lirichrift genau nachgegangen. Für Die aber koͤunte ich am befien ſtehen, die ich ſelbſt mit alter moͤglichen Aufmerkſamkeit aus den Archtven geholet, die ich auf bequemere Gelegenheit auf die Seite lege. Wichtiger aber iſt die Entdeckung, dag fih ſchon im viergehenden Jahrhunderte dieOber— haͤupter Deutfchlandes Kaifer geſchrieben, welches ein gemwiffer ans ſehnlicher Gelehrter rund weg geläugnet, Da aber das Gegentheil zu bewerſen mich außer ven Echranten der Anmerkung verführen, und einen Verweis zu Wege bringen konnte; fo ift es thunlicher, eine beſondere un⸗ ters L gegen Burggraf Friederich zu Nürnberg. 29 terfuhung anzuftegen, ob ſich unfer Ludewig zu erſt alfo geſchrieben babe, welche g. G. ein andersmal vorgeleget werden wird. by) Worüber der 32» F. 233- folgg. S. zu Rathe zu ziehen, ec) Deren viele in dem exften Theile diefer Abhandlung im NM. Bande vom 3. $. bis in den 33. $. 169. folsg. S. anzutreifen; ) Das ſchon laͤngſt vorher im Gebrauche war. Daß ſolcher erft im Jahr te 1298. aufgefommen , fol nach Hrn. Oetters 11. Verſuche einer Ge⸗ fhichte der Burggr. zu Nürnberg UN, B. 11. Hauptft. 4. $. 617. © der der Rechte unfersBaterlandes mehr ald zu kuͤndig gewefen, Hr. Reichs⸗ Hofrath Freyherr von Sentenberg in feinen Sel. Jur, & Hiftor. 1.Bande 247. ©. gefeßet haben. Wie nun aber an angeführtem Orte fein Wort Davon anzutreffen; fo hätte dafür Der zweyte Band follen angezogen werden. Auf deſſen 247. S. kommet zwar dergleichen vor, kein Work ‚aber, daß ſolches im Jahre 1298. zum erſtemale gefihehen ſey. Viel⸗ leicht mag ver Hr. Deiter wegen des von ihm abgehandelten in Dem Regiſter über obbelobtes fentenbergifhes Wert Eleiores nachgeſuchet haben. Da ſtehet nun wohl: In bonis Imperii alienandis eorum con⸗ ‚ fenfus jam 1298. neceſſarius. p. 247. das Jam ſchluͤſſet aber nicht eine ältere Zeit aus. Es heißt nicht erft fondern fhon. Wenn ich aber fage, daf etwas ſchon da im Gebrauche geweſen; fo will ich nur zu veritehen geben, daß es nicht noch fpäter aufgefommen ſey. e) Deren im. ı2. $. 175. folg. ©. 32. $. 233. ©. und 33. $. 238. & einige namhaft gemachet worden. ) Ein Ausdrud von Marie Geburt, welcher zu Haltauſens Kalender mitl. Zeit bef. Th. 52. F. 123. ©. zu tragen„iväre. 8) Welche Stadt gegenwärtigen Brief deſto merkwuͤrdiger machet, al3 wo⸗ her man ſolchen eher in lateiniſcher Sprache, wie andere vorhergehende und nachfolgende, erwartet hätte. Es ktommet aber eben daher gleich noch im folgenden $. einer in deutſcher Sprache. Was die Urſache davon fe, wird fi in der Abhandlung, welche zu Ende der Anmerkung a) 2% ©. verfproden worden, fagen laſſen. 6) Da Dalentins Andenken auf den 14. Februar, veft gefeget iſt, und fols her nah dem vabenfhen immerwährenden Kalender aus Verglei— hung defien 28. und 43. ©. in dem Jahre 1328. auf den Sonntag EM; ; fo war der Dienflag vorher der 9. Februar. S. 44. 36 Bufrauen Kaifer Ludwigs des Baiern Ran ET Nach zweyen Tagen beftättigte der Kaiſer dem Burggra⸗ fen die ihm ſchon verliehene Erzgerechtigkeit alſo: 3 Wir Ludewig von Gots Gnaden romiſcher Chaiſer ze allen ziten Merer des Richs verjehen offenlich an diſem Brief. Daz wir durch bete vnd begir willen des Edlen Mannes Fri⸗ derichs Burchgrauen ze Nuremberg onſers lieben haimlichen a) vnd durch bezzer ſicherheit vnd beſtetigunge vnſers chunic— lichen briefs, den wir im vnd ſeinen Erben vormals geben ha— ben verfigelten mit vnſerm chuniclichen Inſigel bewern .b) vnd beſtetigen mit warer Gewizzen, der hernach von worte zu wor⸗ te alſo geſchrieben ſtet: e) Wir Ludewig von Gots Gnaden romiſcher Chunig ze allen ziten merer des Richs Tun chunt allen den die diſen brief anſehent oder horent leſen. Daz wir angeſehen haben die genemen vnd nuzbaren dienſt die uns vnd dem Riche der Edel Mann Friderich Burchgkave von Nu⸗ gembersh vnſer lieber getrever getan hat vnd noch getun mag, end auch die ſtete treve Die er ze vns vnd dem ſelben Niche.fier _ fictich gehabt bat, vnd haben im und feinen Erben die von feim Leibe eblichen chomen verlihen vnd verfeihen im auch don vnſerm vollen d) chunielichem Gemute allez das Ercz das ſi vf iren guten vnd in iren gepieten venden, e) daz ſi daffelbe Ercz befis hem vnd haben ſullen von vns vnd dem Rich ewielich ze Lehen. Daruͤber zu Vrchunde geben wir im diſen brief mit vnſerm Chu⸗ niclichen Inſigel verſigelten. Der geben iſt zu Nuremberch an dem Sritag F) nach fand Bartolomei tag, do man zalt von Eriftes Gepurt dreuzehenhudert jare darnach in dem drei vnd zwanzig⸗ ſten jare in dem neunden jare vnſers Richs. Vnd zu Vrkunde der vorgeſchriebenen Bewerunge vnd Beſtettigunge Geben wir rm dem — gegen Burggraf Zriederich zu Nürnberg, 31 dem vorgenannten Burchgrauen end finen Erben difen Brief ver, ſigelt mit onferm Chaiſerlichen Inſigel, daz daranhanget, der ge⸗ ben ift ze Rome g) am Donerſtage h) vor Sand Valentinstag do man zalt von Eriftes ‚Gepurt dreuzebenhundert Jahr darnach in dem acht vnd zwainzigſten jare, in dem vierzehenden jare dns fers Richs, vnd in dem erjten onfers Chaiſertumes. in Genauer aber wurde Tages darauf vorhergegangenes aus⸗ gedrucket, welches im folgenden beftehet; 1) * Wir Ludewig von Gots Gnaden romiſch er Chayſer je allen ziten Merer des Riches verjehen offenlich an dieſem brief, daz wir durch bete vnd begir willen des Edlen Mannes Frideriches Burchgrauen je Nurenberg vnſers lieben Haimlichen, vnd durch bezzer ſicherheit vnd beſtettigunge vnſern Chunielichen Brief, den wir im vnd ſeinen Erben vormals geben haben, verſigelten mit vnſerm Chuniglichen Inſigel, beweren vnd beſtettigen mit wa⸗ rer gewizzen, der hernach von worte zu worte alſo geſchrieben ar OH Wir Ludewig von Gotes Gnaden romiſcher Chunig ze allen zitten Merer Des Richs Tun chont allen den die difen brief anfehent oder hörent Iefen, Daz h) wir angeſehen haben die genemen vnd nuzzbaren dienft Die vns und dem Miche der - Edel Mann Seiderich Burgraue von Nuremberch vnfer lieber ‚Betreuer von langen Ziten daher getan hat, und fürbas tun mag. vnd hatn im unfer und des Michsreet an dem Erzwerk m) an Goͤlde, an Silber und an Ehupfer n) zu dem Plaffenberg 0) "mit. allen Gangen zwifchen dem Plaßenberge und dem Muͤnch⸗ berge p) vnd Schorengaſt M ob der Gang ſich dahin zuge, vers lihen, alſo daz er vnd fin Erben dieſelben rect annemen vnd be Er fullen von. ons vnd dem Rich ewiclich ze Lehen, Dar zu Vrkunde Geben wir in diefen Brief mit vnſerm Inſigel Ders E27 Zautrauen Kaiſer Ludwigs des Baiern. verſigelten, der geben iſt ze Franchenfurt r) an dem Sunnetage, ſo man ſinget Reminiſeere. 5) Do man zalt von Criſtes Gepurt dreuzehenhundert jare dornach in dem vier vnd zwanzigſten Jare in dem zehenden Jare vnſers Richs. Vnd zu Vrkunde der vorge⸗ ſchrieben Bewerunge vnd Beſtettigunge, Geben wir dem vorge— nanten Burchgrauen, vnd finen Erben, dieſen Brief verſigelt mit onfern chaiferlichen Inſigel, daz daran hanget, der geben ift ze Ro⸗ me t) am Sritage u) vor Sand Ratentinstag, do man zalt von Criſtes Gepurt dreuzehenhundert jar, darnach in dem acht _ and zwanzigſten jare in dem vierzehenden jare unſers Nice und in dem erſten vnſers Chaiſertumes. | a) Siehe zuruͤck in die Anmerkung b) über dem vorhergehenden $. 28.©. db) Da in eben der Berbindung gegen Dad Ende diefes Briefe Bewerunge und Beftettigunge, eben wie beydes wieder im folgenden Briefe; fo iſt fonnentlar, Daß eines Das andere erkläre. Hiemit kann in des hal⸗ tanfiichen Wörterbuches 1. Th. 262. und folg. ©. ein Nachtrag geſche— hen, wodurch Das aufgefläret wird, mas dorten nach dunkel geblieben. €) Der befindet ſich oben in dem 31. $- 231. &. welcher nad) gegenwär: tigen zu berichtigen. a) Wofür in dem einem Abdrucke, den ih babe in der Anmerkung a) über pur angegogenen 31.8.232.©. erinnert, daß in der ſchuͤtziſchen Sammlung der Geſch. des Haufes Brandenb. 1. Th. MI, Abhandl. 203. folg. ©. diefer Brief zweymal ımd nie recht ſtehe, iſt dafür ein umverftändli- - ches Willen gefommen, in Dem andern aber gar auflen geblieben; geringere Abweichungen und Fehler zu geſchweigen. €) Dafür in nur angezeigten erſtern Abdrucke ein ungeritändiged veniden. ) Was damit angezeiget werde, eröfnet die Anmerkung e) über obangezo⸗ genen zu. $- dieſer Abhandlung, wie aber deſſen Unwiſſenheit Anlas zu einem lacherlichen Fehler gegeben, it daſelbſt in der Anmerkung a) zu leſen. ) Deswegen ſchlage zurůͤd in die Anmerkung g)über den vorhergehenden $. h) - 5 r gegen Burggraf Sriederich zu Nürnberg. 33 » bh) Diefer Tonnersteg fiel nah Anleitung deffen, was in der Anmer: | fung h) über vorigen $. enthalten , auf den 17. Februar. 3) Diefe Beftättigung hat zwar Hr. von Shit feiner Geſch. des Ha ſes Brandenburg 1. Th. 111. Abhandl. CLXXVI. Urkunde, 213. folg. ©. einverleibet. Da aber auch diefe mit der Urſchrift nicht durchaus uͤbereintriſt; ſo kann man nicht ſicher darauf fuſſen, welchen Abgang ich durch genaue Lieferung zu erfegen geſuchet habe, k) Bon dem der ſchon oben im 31. $. 231. ©. abgedruckt unterfhieden. 1) Folgende etliche Zeiten bis auf verliben find zwar auch in die ötterifche > Abhandlung von den Bergwerken des Burggrafthums Nürnberg ober- halb des Gebirges 1. Abſchnitt 34. S. gekommen, doch fo, daß man gleich gewahr wird, daß fie nicht von der Urſchrift geholet worden, auch einige Worte eingebäfet haben. m) Der eritere Theil dieſes Wortes it ſchon in der Anmerkung b) über den 31. $. 232. ©. betradtet worden. Der letztere folte Werk gefhrieben nr feyn. Es hat aber damit eben Die Bewandnis als mit Chaiſer, de3: wegen nur in die Anmerkung a) über vorigen S. 27. ©. zuruͤck zugehen. ‚ 2) Und eben dieſes aͤuſſert ſich bei dieſen Worte, das man faul Rupfer $ fHreibet. Seinen Namen hat es, wie auch Water in ſeinem Wir: terbuche der deutihen Sprache I. Th. 898. ©. und vor kurzen Herr » Hofr. Reinhard in feiner Geſchichte des Königreichs Eypern 1. B. 2. F. 6. ©. ſchon angewieſen, von der mehr als zu bekanten Inſel Ey: pern. Schreiben num diefe die Griechen xuros ; wag hindert dann ſolche im deutſchen mit einem & zu fhreiben, da es fo num zur Ne: gel geworden, damit vie aus dem Griechiſchen hergeholten Wörter zu schreiben, fo fie dort damit gefhrichen werden. Der Hebergang des Y in u iſt fo ſchon bekant. Uebrigens ſchreibet doch auch der Franzoſe Chypre. 0) Welches mit Plaſſenburg oder Blaſſenburg, der über Kulmbach be findlichen Veſtung, einerlei, wie ich nur neuligſt in meines Vorraths allerlei brauchbarer Nachr. V. Fache U. Er. J. Abſchn. 2. F. 54. S. 4. Anm, gezeiget habe. | Hifi. Abd. V. B. € p) Dem 4 / 34 Zufrauen Haiſer PN des Baiern p) Dem in baireutiſchen auf der Poſtſtraſſe von Hof 2. Meilen aa hBei reut· liegenden Städgen, von dem mehrers in meiner Sich. Nchr. VII. Th. l. Hauptſtuͤck. 5. F. 4. ©. q) Nicht Scherengaſt, wie es in dem ſchuͤtziſchen Abdrucke lautet ‚ein im bambergifhen auf ver brandenburgkulmbachiſchen Gränze an der Schorgaſt 3. Stunden von Kulmbach vehter Hand ab gegen Mönd- berg zu liegender Marktſleck. Hoͤnn in Topogr. ker. des franf. Kreif. 36. ©. ift daher auszudeffern. 7) Welches fonft Frankfurt gefhrieben wird. jener Schreiber erinner- te ſich vieleicht, daß die Franchen oder Franken hier- über den Rhein nah Frankreich übergefeget. s) Solches hörte man aber den zweiten Suntag in der Faſten. Das daher unfern Sontägen die Benennungen übrig geblieben, habe ich. in der Sich. Nachr. VI. Th. J. Hauptfl. 72. $. 154. Anmerk. 164. S. und 14.9. 42. Anmerkung. 245- ©. VII. Th. II. Hauptſt. 13. $. 233. Anm. 338. folg. S. VIII. Th. I. Hauptft. 15. $. 79. Anmerf. 14, folg. S. aus vielen Beifpielen Dargethan. t) Schlage zuruͤck in Die Anmerkung 8) u) Wgefern es richtig iſt, Daß Der vorige Brief nad der Anmerkung h) den ı1. Februar ausgefertiget worden, welches der Donnerſtag vor St. Valentinstag war; fo muß der gegenwärtige freitag vor _ Sand Valentinstag nothmendig der ı2. Februar fein. Iſt alfo der 11. Februar unrecht, welcher in der ſchuͤtztſchen Ausgabe 213.©. über diefer Beftättigung anzutreffen iſt. S. 45. Noch eben an dem Tage, als unmittelbar vorher ange— zeigtes ausgieng, wiederhofte unfer Ludewig als römifcher Kai⸗ fer, a) was er als römifcher König b) zu des Burggrafen Ers gösung ergehen laffen, und noch einmal e) Retliche Tage hernach den 18. Februar mit noch mehrern Feierlichkeiten. Es betraf aber Regenzbof. d) | 4 1 . f j : I \ ‚gegen Burggraf Sriederich zu Nürnberg. 35 - oma) aut dei 15. $. 187. folgg. ©. 6 if b) Nah dem 14. $. daſelbſt 179. folgg. ©. e) Befage des 16. $. chen da. 183. folgg. ©. q) Aus welden ein ehrlicher alter Chronidenfhreiber zwei Städte gemachet, worüber er ſich alfo ausgevrudet hat: Hr. Friederich der Vierde „Burggraf hat von Kaiſer Ludwigen wegen feiner wider Oeſter— y, reich getreu geleifteten Dienfte die Reichslehen über Die Städte u Regnig und Hof mit dem jure Patronatus über der Kirchen und „alle andere Rechte und Gerechtigkeiten, ſo zuvor das Reich dar— „uͤber gehabt, bekomen jedoch daß die Reichslehen verbleibeten. „Datum des Lehenbriefs iſt zu Muͤnchen 5. Cal. Octobris 1323. „Iſt alſo klar und unverneinlich, dag auch dieſe bede Ort Regnig „Hof Reichsſtaͤdte geweſen. — §. 46. Und wieder an dieſem 18. Februar wurden die vorher ſchon a) verliehene Bergwerksgerechtigkeit nochmals RAN welches alfs b) lautet: LVDOWICVS Dei gracia Romanorum Imperator fem- per Auguftus, Spestabili d) viro FRIDERICO Burggrauio de Nuremberch fao & imperio fideli dilecto e) Seeretario f) graciam fuam & omne bonum. Grata tua & bone meinorie queudam ) FRIDERICI Burggravii de Nuremberg patris tui h) que a re- troactis temporibus i) facro indefinenter k} .& fideliter]) exhi- bviftis imperio, & tu ipfe nobis & ipfi imperio exhibere non definis, tota die meruerunt feruitia, quod ad tuos ampliandos honores & augenda tibi bona benivalenti & liberali animonon immerito intendere debeamus, Hinc eft quod premiilorum confideracione & ob finceritatis tue fidei feruate m) conftanter .n) imperio reſpectum, a qua nullo caſu vel caufa feu aliqua- tenus excidifti, 0) Velentes ad ampliorem premillorum af- € 2 fectum 36 Zutrauen Saifer Ludwigs des Baiern feltum & effeftum gratis noftris munificencijs te vocare, om- nes mineras, auri, argenti, cupri, & ferri, necnon cuiusli- bet alterius maneriei p) & generis metalli, quod in terris tuis vbicunque aurifodinis, argentifodinis, vel modis alijs fubter- raneis , aquaticis, petrofis r) vel cavernofis locis, quacunque arte, ftudio vel labore contigefit reperiri, fieut alias noftris Regalibus s) literis tibi & tuis heredibus ex te legitime defcen- dentibus in feodum concellimus, & noftris imperialibus poftea literis t) fub figillo cereo confirmauimus fie & nunc omnia fu- pradieta vobis in feodum perpetuum concedimus, & de ipfis exnunc prout extune vos infeodamus, & prefentibus inuefti- mus u) de plenitudine imperatorie maieftatis, etiam fi mine- re ipfe jam forent in fui exiftentia &in au, ita quod omnem mineram huiusmodi x) libere & folute absque omni preftatio- ne nobis inde vel fucceforibus noftris feu quibuslibet ofhciatis y) aut aduocatis z) noftris qualibet facienda, a _nobis & no- ftris ſucceſſoribus, tu & heredes tui in rectum & legale feedum iufti feodi titulo debeatis poüidere perpetuo pariter & tenere, vteo feruentiores in noftris & ipſius imperii reddamini obfe- quiis, quo fructum laboris & meritorum veftrorum , ex noftra, & fueceflorum noftrorum ab imperio liberalitate confidentius exfpectatis.. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc noſtre conceflionis infeodacionis & inueftiture paginam infringere, ö vel huie aufu temerario aliquo contraire, fiquis vero hoc at- temptare prelumpferit, grauem 'noftram indignacionem Se no- verit incurfurum, in cuius concellionis infeodacionis & inve- fiture teftimomum pleniorem ac perpetuam roboris firmita- tem prefentes litteras conferibi, & bulla noftra aurea iuſſimus communiri, & fignum aa) noftrum imperiale prefentibus ap- pomi fecimus cum teflibus bb) fubnotatis, qui funt videlicet RV- 2 gegen Burggraf Friedrich zu Nürnberg. 37 "RVDOLFVS Dux Bavvarie Princeps & patruus nofter karif- ſimus, HEINRICVS Dux de Brunfvvig , LVDEWICVS Dux de Tecke, VLRICVSLantgravius de Alfacia, MEYNHARDVS de Ortenburch, HERMANVS de XÄaftel, OTTO de Orlamund, & IOHANNES de Claromonte , comites & nobiles viri CHVN- „RADVS de Sluzzelberch ALBERTVS dietus Hummel de Lyten- berch, Marlchalcus nofter, ENGELHARDVS de Winfperch, CHVNRADVS de Truhendingen , ANDREAS & GOTFRIDVS de Brunecke, & quam plures alıj ide digni. cc) Actum & Da- tum Rome XVII. die menfis Februarii , Anno Domini Millefi- mo Trecentefimo Vicefimo octavo Regni noftri anno Quarto- decimo Imperii vero primo, ) Nach dem zr. $. 231. folg. ©. und 44. $ 30. folg. ©. b) Welches ſchon Gros in der Burg- und Marggr. Land: und Regent. Hiſt. Ve 8.3. $. 62. S. in der darunter befindlichen Anmerkung und Hr. Hofr. Stieber in der Hill. und Topogr. Nachricht vom Brandenburgonolzbach VI. Kap. 99. S. bezeugen. €) 3u deffen mehrern Sicherheit auch noch in dem hochfuͤrſtlichen Ar⸗ chive zu Blaſſenburg ein ſo genantes Vidimus anzutreffen: in welchem dieſem Briefe vorgeſetzet iſt:“ Ih Johans von Sohenhaim mei⸗ „nes gnaͤdigen Herrn Des Romiſchen Kunigs Rarls Lantſchreiber gze Sulzbach, ond wir die burger gemeinlich vom Nat daſelbſt „veriehen und tun chunt offenlih an dieſem brif, daz wir geſehen „ovnd gehort haben einen guten ganzen gerechten brif, den vns Die | „Edeln Herren die Burggrafen von Nuremberg fuͤrbrachten der „ſtund von wort ze wortalfo: „Am Ende war daran gefhoben: „ sr des zu Urkund geben wir dieſen Brief befigelt mit der Stat je „Sulzbach Infigel ver geben ift an Sand Balentinstag nach Chri— „ſtes Gepurt dreizehen hundert ar und in dem fünf und fünfs „gſten Jar. „Ein Stüfgen desfelden hat Limnaͤus im Staatsrechte E 3 des 38 $ di Kaiſer Ludwigs in Baiern. ie des Roͤmiſchen deutfhen Reichs IV. Band. V. Bud. vit. „Rap. dei | der 130. Zal. übergetragen. Da nun aber foldhes mit der Urſchrift nicht vonfommen eintriftz wie haben es die, welche ed daher ent⸗ lehnet, als Pfeffinger über Vitrias Staatsrecht 111. B. XVIII. Tit. 28. F. 1451. S. md Hr. P. N. Oetter von den Bergwerken des Fuͤrſtenth. des Burggr. Nuͤrnb. oberhalb Gebirgs I. Abſchn. 35- beſſer geben koͤnnen? Ganz hab ich ſolchen Brief nirgends —* d) Siehe den 4. $ 171. ©. e) Siehe den 5. 9. 172. ©. £) Siche die Anmerkung .g) über den 32. $. 234: folg- ©. g) Auf die Mit, als in einem deutſchen Briefe im 37. $. 4 ©. vor: mals nun felige. dad quondam feet auſſer allem Zweifel, Daß derfelbe Friverih nicht mehr am Leben gewefen, fo auch der Aus: druck nah Hrn. Nath Hofmanns vermifhten Beodahtungen II. Th. HE. Beob. 65. folg. S. das bone memorie nicht afe Zeit von Vers ftorbenen fondern auch noch Kebenden gebrauchet worden. Dem das quondam ſhicket ſich nicht auf die, welche noch da find ‚, fon: dern welhe ehemals da waren. Dies beweife ich aus eitter Ur: tunde eben des Alters, die in meinen fihern Rachrichten von Bran- denb. Kulmbach 10. $. unter Dreifendorf im II. Hauptſt. V. Ch. 175. ©. wo pro remelio animarım quondam Johannis mariti fui. Es Ichret aber. der Schild in dem Kloter zu Hailsbron bei Hockern in Antig. Sch. 4. Th. 1. Abh. 1 Zal. 3. ©. daß des Burggrafen Vater fhon gr. jahre begraben gemefen, namlich im dem Jahre 2297. von der Art aber olim fiehe unten im 47 9. 44. ©. h) Siche die Anmerkung e) in dem 41. $ 10. S. D Schlage den 11. F. 174: © nad. k) ind Deswegen den 9. $. 173. ©. 1) Hiebei aber den 5. $. 172. S. m) Siehe den 13. $- 178. ©. n) Siehe den 9. $- 172. ©. 0) Siche den 13. $. 178. ©. p) So nicht das maneriei in der Urſchrift —— als in dem oben in der Anmerkung c) 36. ©. angezeigten Vidimus unverändert und aufs deut: GETRETEN. 30 ann deutlichſte geſchrieben wäre; fo fonte man eben dem daſelbſt ange: du 4 u ei) führten Abdrucke, welchen Limnaͤus verunſtaltet, Beifall geben, in dem winerici , wofuͤr aus verſehen meneriei ſtehen ſolle. Denn was aͤuſſert ſich in Bergwerksſachen haͤufiger, als das Wort Minera, und wovon redet man in unſern Tagen, da man ein beſonders Auge auf dergleichen Sachen hat, oͤſterer als von Mineralien? Es laͤſſet ſich auch das Wort Minera in den Schriften jener Zeit, in welcher Der vorgelegte Brief abgefaffet worden, oft alfo gebrauchet fehen. Des Beweiſes kan mich überheben , welcher in des du Fresne Wör- terbuche mitl. und neneften Ratinität ſolches Wort nahfhlaget. Da nun in gegenmwärtiger Urkunde von nichts als Bergwerksſachen die Hede ift, dem Verfaſſer derſelben auch das Wort ſelbſt nicht unbe: kannt geweſen, in der es nur zwei Zeilen vorher gebrauchet worden; * fo möchte mancher über das gleich hernach gebrauhte maneriei ganz ftugig werden, und Diefes um fo Mehr, da er darauf gleich forte ſchreibet: & generis metalli, wodurch er aler andern Erklärung. vor- zuubauen feheinet. Allein ſchon Johann von Salisbuxy fhreibet im 11.8. feiner Metalogie im XVn. Hauptſt. Nune enim cum genus audit vel fpecies , res quidem dicit intelligendas vniuerfales , nunc rerum maneries interpretatur. Will man Deutliher haben ; fo hoͤre man einen andern aus eben Derfelben Zeit, ich meine Den Flugurio oder Ugutio. Die Worte lauten alfo : “ Species dicitur rerum ma- „ueries fecundum quod dieitur, Herba huius Spetiei , id elt: ma- „neriei, erefeit in horto meo, ,, Wil man mehrere MWährlente haben; fo wird fie ohangeführter du Fresne unter Maneries dar: ſtellen, nicht zu gebenten, Daß der gegenwärtige Franzofe es noch nicht vergeffen, dem das Maniere gar geläufig, und dem Deutſch⸗ franzoſen nicht zuwider, ſo ſie auch von jener entdeckten Bedeutung etwas weniges abgiengen. Demnach darf es ſich in gegenwaͤrtigem Briefe von materiei nicht verdraͤngen laſſen, das der in der An: merfung c) 36. S. angeführte Pfeffinger dafür eingeſchoben, wel— chem zu gefallen vieleicht chen daſelbſt Detter e8 angenommen , für welches etwan nur der Setzer materii ergriffen, das fogar nicht auf dem Erdboden anzutreffen, Alles weitere Bedenken aber hebet auf ein: Zutrauen Kaifer Ludwigs in Baiern. . einmal die Beftättigung deffen, welche über obbenante Bergwertz. ſachen Kaiſer Ludwigs Nachfolger ertheilet, und wohl werth iſt, daß ſie ganz hie eingerucket werde, da mir nicht erinnerlich, daß ſie ſchon wo abgedrucket ſei: CAROLVS quartus divina favente clementia Romanorum Imperator ſemper Auguftus & Boemie Rex, vniuerſis & ſingulis ſuis & ſaeri Romani Imperii fidelibus dilectis graciam fuam & omne bonum. Quamquam Imperatoria Majeſtas, de in- nata fibi clementia, generaliter erga quoslibet , facri Imperii fide- jes & bene meritos liberalis exiftat, ad illos tamen vberius fue munificentiae dexteram frequenter extendit, quos pro ipfius Im- perii facri honoribus, comodis & profectibus, fama celebris fer- uentioribus teftatur ſtudiis infudafle. Attendentes igitur grata, grandiaque, & vtilia fincere fidelitatis obfequia, que fpedtabiles, JOHANNES & ALBERTVS Burggrauii de Nuremberg , noſtri & facri kmperii fideles- dilecti, & ipforum progenitores, dudum nobis & antecefloribus noftris Romanarum Imperatoribus & Regibus, nec non facro Romane Imperio liberaliter & fideliter exhibuifle no- feuntur, & que dicti JOHANNES & ALBERTVS nobis & didto Romano Imperio inantea preftantins poterunt exhibere, eisdem JOHANNI & ALBERTO, & eorum heredibus omnes mineras Auri, Argenti, Cupri ac Ferri, nee non cuiuslibet alterius ma- nerici & generis metalli, quod in terris ipforum ubicunque, Au- sifodinis, Argentifodinis, vel modis aliis fübterraneis aquaticig petrofis, vel cauernofis locis, quacunque arte ftudio vel hbore sontigerit reperivi, audtoritate Imperiali in feodum perpetuum «oncedimus, & de ipfis ex nunc eosdem JOHANNEM & AL» BERTVM infeodamus, & prefentibus inueftimus ,„ eciam ft mine- ze ipfe jam forent in ſui exiftentia & in actu, ita quod omnem mwineram huiusmodi, libere & folute, absque omni preftatione, nobis inde vel fuccefloribus noftris fen quibuslibet officiatis aut - aduoeatis nofiris, qualibet facienda, a nobis & noftris fucceflo- - ribus ipfi JOHANNES & ALBERTVS prediäii & heredes ipfo- zvm, in rectum & legale feodum infti feodi titulo valeant pofi- dere perpetuo pariter ac tenere, ut eo feruentiores in "nofris & ipfius N‘ = ‚gegen Burggraf Briederich zu Nürnberg. 41 ipfius Imperii reddantur obfeguiis, quo fructum laboris & meri- torum fuorum ex noftra & fucceflorum noftrorum largitione fe eopiofius fenferint confecuturum, Nulli ergo omnino hominum liceat hanc noftre conceflionis infeodacionis, & inneftiture pagi- nam infringere, vel huic aufu temerario modo aliquo contraire, fiquis vero hoc attemptare prefumpferit , grauen noſtram in- dignationem fe noaerit incurfurum prefentium ſub Bulla aurea Typario noftre majeftatis imprefla teftimonio literarum, Datum Rome anno Domini millefimo' trecenteflimo quinquagefimo quinto Indietione o&taua Nonas Aprilıs, Regnorum noftrorum Anno no- no Imperii vero primo, MI h Per Dominum Luthomifcenfem Epifeopum \ Cancellarium Rudolpkus de Frideberg, In die oͤtteriſche Lieferung, die hie durchaus uͤbel ausgeſchlagen, iſt dafiir ein unverſtaͤndliches aquiticis. 7) Eben wie dafür petruſis. s) Womit Zweifeld ohne auf dad gefehen wird, was der 31. F. 231. folg. S. enthalten. t) Mit dieſen Worten aber auf das im 43. F. 27. folg. ©. vorgelegte. ») Deffen wahre Bedeutung, melde fo lang verſteckt geblieben, unfer wuͤrdi— ges Mitglied Hr. Ehriftian Friderich Pfeffel von Kriegelftein in der akademiſchen Rede zu allgemeinem Beyfalle entdecket, welche von einigen Altertbümern des baieriſchen Lehenweſens handelt, und im Jahre 1766, in 4t0 beſonders die Preffe verlaffen hat. - 3%) Das ganze Stüde von diefem libere an, bis hernach Ruf reddamini mit genommen, findet fid) in einem andern £aiferlichen Schreiben, weiches an eben dem Tage ausgegangen, oben im 16. $. 184. folg. ©. durch deren Bergleihung eines das andere fichert. ) Hätte ich das limnanfifche ofheiarüis anf Rechnung des Setzers oder Kor: rektors gefhrieben ; fo wundert mich, daß es die in der Anmerkung c) 36. ©. benannten ale beybehalten, davon doch nicht einmal ein ein- uige Stele du Fresne auftreiden könnte, wohl aber von den öfficia- tis, wie unter officiati zu fehen. Siſt. Abh. V. B. F 2) ſuam & omue bonum, Sincere tue deuocionis fides, e) quam 42 Zutrauen Kaifer Ludwigs des Baiern \ z) Wad aber unter folhen Aduocatis für eine Perfon geftedt, fann man in- des du Fresne Woͤrterbuche unter folhem Worte, und Haltaufens Wär: 2 | terbuche Der deutſch. Sprach mitl. Zeit ll. Th. 1983. folg. ©. erfah⸗ ren. Ja was? Heider hat einen hiſtoriſchen Bericht von den alten Reichs⸗ — ausgehen laſſen, wo genug von ſolchen Aduocatis anzutreffen. aa) Findet man wohl dieſes water verſchiedenen Urkunden dieſes Kaiſers hie und da bey den Schriftiielern äbgedrucket; jo deucht mid doch, daß feine rechte Genauigkeit dabey beobachtet worden. Vieleicht giebet ed > Gelegenheit, foiches mit genauern Abdruͤcen darzuthun. db) Da fih nun eben dieſelbigen theils in dem 41. $. 20. ©. theils 42.8. 27. ©. fehen laffen, wo weitere Anweiſung geſchehen; fo darf nur derienige, der Nachricht von ihnen haben will, fih daRaths erholen. Vielleicht die, welche nad) obbenannten zu Ausfertigung der in Ludewigs Ueberbleibfeln I. Bande LX. und 1.Xli. Urkunde 277. und 281. ©. befindlichen Lehenbriefe Kaifer Ludwigs, Die 10. und 16. Tage vorher erthieilet wurden, gezogen worden, und aljo erſcheinen. HEINRICO de Preifingen magiftro curie noftre, PETRO Sathern de Petrama- la, magiftro F’LAICO imperialis aule prothonotario, nec non no- bilibus Romanis JACOBO Serre de Columpna, FÄACOBO de Sabellis fenatoribus, MANFREDO de Vico alme urbis prefedto & THEOBALDO de fando Euſtachio. / A —— cc — J S. 47: Den 21. Februar wurden alle Briefe, welche die vorigen Kaifer den Burggrafen zu Nürnberg ertheilet, überhaupt beſtaͤtti⸗ get, wie aus folgenden zu erſehen. LVDOWICVS a) Deigracia Romanorum Imperator, ſem- per Auguſtus. Spectabili b) viro FRIDERICO Burggrauio de Nurenberg Secretario c) ſuo & jmperii fideli dilecto d) graciam more boin Patris tus, I) & aliorum progenitorum tuorum, facro geris jmperio, 8) per experientiam operis h) fepius i) appro- bata, gegen Burggraf Friedrich zu Nürnberg. 43 bata, k) Necnon grata & frultuofa 1) tue ftrenmnuitatis obfequia, m) que nobis per adtus bellicos, n) fapa confilia 0) & alia tue virtutis opera p) aretroadtis q) impendifi temporibus r) fauo- ‚ rabiliter nos.inducunt, vt votiuis tuis non immerito peticionibus annuamus. Sane oblata tua nobis peticio continebat, quatenus s) quasdam htteras, quas bone memorie quondam FRIDERICO Burggrauio de Nurenberg patri tuo u) & alijs tuis progenitori- bus ac tibi per jnclite recordacionis olim x) Remanor: unı Im- peratores & Reges. y) Predeceflores noftros & nos. z) datas & traditas proponebas, de fpecialis dono gracie imperiali autori- tate, tibi dignaremur, approbare, ratificare, & noftris jmperia- libus literis confirmare. Volentes igitur ob tue probitatis & fidei merita aa) annuere votis tuis predidtas literas,, in toto tenore, ftilo, & forma füis, ficutrite, cum omni jure, & modo, & fub qui- buscumque figillis, vel bullis noftris feu Predecefforum noftro- zum concefle, tradite, & obtente funt, tibi & heredibus tuis, approbamus, ratificamus, & de fpeciali gracia confirmamus. Nulli ergo omnino hominam lceat hane noftre approbacionis,ra- tificacionis & confrmacionis paginam inftingere, vel ei aufu ali- quo temerariocontraire. Siquis vero hoc attemptare prefumpfe- fit, grauemindignacionem noftram fe nouerit incurfurum. In cu- jus approbacionis, ratificacionis, &’eonfirmacionis teflimonium, & pleniorem ac perpetuam roboris firmitaten, prefentes lite- ras conferibi, & bulla noftra aurea jufimus communivi, ac fig- num bb) noftrunz jmperiale prefentibus apponi fecimus cum teſti- us fubnotatis , qui ſunt videlicet. RVBOLFVS Dux Bx- warie Princeps & Patruus cc); nofter karifimus, dd) HEINRI- EVS Dux de Brunfwig ee) LVDOWICVS Dux de Tekke, ff) VLRICVS Lantgrauins de Aljacia, gg) MEINHARDVS de Orten- burg; hh) HERMANNVS de Cauſtel, ii) OTTO de Orlamunde, 52 kk) & - 44. Bufranen Kaifer Ludwigs des Baier kk) & JOHANNES de. Claro monte, Il) Comites, necnon No⸗ biles viri CHVNRADVS de Sluæzelberg, mm) ALBERTVS dictus Humel, nn) Marefchalus nofter, 00) ENGELHARDVS de Win- perg, pp) CHVNRADVS de Truhendingen, qq) ANDREAS & GOTTFRIDVS de Brunekke ır) & quamplures alij fide dig- ni. Attum & Datum Rome vicefimo primo die menlis feb- zuarij. Anno Domini Millefimo, Trecentefimo, vigefimo odtauo, Regni noftri anno quartodecimo ss) Imperii vero Primo. a) Nun mehr ifted auch in des von Schüsgen Geſch. des Haufe: Brandenb. 1. Th. 111. Abhandl. CLXXVUL WE. 215. folg. S. eingedruckt, darauf er fih in der D. Abhandl. 57. ©. fhon bezogen hatte, b) Siche ven 4. $. ı71. ©. e) Siche die Anmerkung 8) über den 32. $. 234. folg. ©. d) Siehe zurük in dem 5. $. 172. ©. e) Wie auch Deöwegen. £) Schlage in dem gr. $. die Anmerkung e) 10. S. na. g) Und deswegen den 5. $. 172. ©. b) Wie auch dieſes Ausdrnucks halber, i) Hiebey aber den 6. $. 172. ©. k) Und hie den 5. $. 172. ©. I) Siehe ven 2. $. 169. © m) Siehe den 2. $. 169. ©. n) Siehe vorher den 7. $. 173. © 0) Siehe. nod) weiter vorher den 2. $. 169. ©. da wird fi offenbar ven, daß das fhüsifhe coneilia hie unſchicklich fey- p) Schlage eben da nad). g) Siche den 7. $. 174 ©. 2) Wil man wiſſen, wenn fi folhe angehoben, fo fange man ſogleich von dem 2. $. 169. folgg. S. an zu leſen. s) Eiche die Anmerkung p) über den 41. $. t) Siehe die Anmerkung g) über vorhergehenden 496. F. @) Siehe die Anmerkung e) über den 41. $. n 3) 3 gegen Burggraf Frieberich zu Märnberg, 45 'x) Siche die Anmerkung g) über den 46. $. 37. S y) Von denen aus dem 27. $. 216. ©. 29. $. 224. ©. und 41. F. ıı. ©. Kaifer Rudolf ver 1. und aus den 42. $. 23. ©. Kaifer Albrecht der 1, bekannt geworden. 2) Davon in dem 3. 4. 14. 15. 16. 30. 31. 32. 33. 35. $:.169. folgg. ©. 37. 41. 42. 43. und 46. SS. des IN. Bandes hieoben 3. folgg. ©. die vorhergegangenen ; die nachfolgenden aber hernach an dem 49. $. 49. folg. ©. angehen. aa) Siehe den 5. $. 172. © bb) Schläge hiebey die Anmerkung b) über den 16. F. 185. ©. cc) Deswegen aber die Anmerkung tee) über den 41. $. 20. & dd) Siehe die Anmerkung c) über den 16. $. 185. folg. ©, ee) Wie deswegen Die Anmerkung d) eben Dafelbft 186. S. F) Und Deswegen die Anmerkung e) alda 186. folg. ©. 88) Und da die Anmerkung f) auch da 187. ©. hh) Desgleihen dafelbft die Anmerkung g) = ©. ii) Siehe eben da die Anmertung h) 188. Ack) Bon dem iſt dafeldft in der Anmerkung = 188. ©. Anweiſung ge: fhehen , von deſſen Verpfandung der Herrſchaft Plaffenburg, und dar: zugehörigen ich nur erſt vor kurzem in meines Vorraths V. Fache ll, St. 1. Abſchnit. 2. folg. F. 52. folg. S. die dahin gehörigen Urkun— den abdrucken laſſen. 1) Siehe die Anmerkung k) über den 16. F. 188. folg. © mm) Hie aber Die Anmerkung I) dafeldft 189. ©. an) Und da die Anmerkung m) alda 189. folgg. ©. . 00) Hiebey erhole dich felbft in der — n) 191. ©, Raths. pp) Wie hie in der Anmerkung 0) 191. qg) Und da in der Anmerkung p) 191. 4 wozu id) —* in meinen Beſchaͤftigungen mit bewährten Nachrichten I. St. IM. Hauptſt. 437, folgg. ©. einen betraͤchtlichen Nachtrag geliefert habe. er), Da aber in der Anmerkung q) 191. folg. ©, ss) Und da in der Anmerkung x) 192. ©. 53: S. 48. 36 Zutrauen Raifer Ludwigs des Baier a ” In deſſen ereignete ſich zu Rom etwas, welches beſonders wuͤrdig geachtet worden, der Nachwelt aufzuheben. Kaiſer Ludwig kam den 18. April eben dieſes 1328. Jahres daſelbſt auf den großen Platz vor St. PetersKirche im kaiſerlichen Schmucke. Dabey fanden fi) eine große Menge geiftlicher und weltficher Fürften ein. Darts auf wurde uͤber den Pabſt Johann den XXII. ein Urtheil geſchoͤp⸗ fet, Kraft deſſen er feiner Wuͤrde entfeßet wurde, Aa) Daß die Anzahl der Anweſenden groß gewefen, b) enthalten felbft die Wor⸗ te der Urkunde, weiche deswegen c) abgefaflet worden; «Pub- „ licatus eft autem ifte proceſſus coram clero & populo Roma- „ no, praefentibus teftibus infraferiptis ad hoc fpecialiter voca- „tis videlicet Principibus tam ecclefiafticis‘quam fecularibus,, „ Epifeopis,Abbatibus, Ducibus,Commtibus, Baronibus, Ingenuis, „ Nobilibus & Ignobilibus, Nobis ibidem afliftentibus, quorum .„ nominafigillatim,prolixitatem euitantes,praefentibusnokumus „ explicari. » Diefe Menge wird auch nachher fo wenig abge kommen haben, daß fie ſich wohl noch dazu verfiärket. Ein jeder wird der Endfihaft dieſes Handels aufinerffam entgegen gefehen haben. Am 23. Aprile ergieng die Verordnung, d) daß die Paͤbſte ſich künftig nicht über zwey Tagreifen von Rom entfernen follten. e) Diefe weit ausfehende Begebenheiten aber hindetten den Kaiſer fo wenig, fine Neigung gegen Burggraf Sriederichen zu Nürnberg won neuem zu aͤußern, Daß fie nur defio mehrer bekannt geivorden , als von der den 22. eben Diefes Monats noch vorhandene viele Briefe £) zeugen, auf welchen Tag felbft ei» nige Schriftſteller g) die oben k) berührte Abfegung des Pabſts ſetzen. Es ſchtug ſolches zu allerhand Vortheilen in Zranfen für den Burggrafen aus. 1) a) Bi gegen Burggraf Briederich zu Nuͤrnberg. 47 a) Mich hier nicht tiefer einzulaſſen; fo mögen unterdeſſen die Schrift: ſteller, welde Struv in feiner Geſch Deutfhl. VII, Per. VI. Abſchn. 19. $. 596. folg. S. borgeleget, zulaͤnglich ſeyn, welchem Hr. Hof: rath von Dlenfchlager in der St. Gefh. des römifhen Kaiſerthumt in der 1. Hälfte deg All. Jahrhunderts UXXXII. $. 199. folg. S. an die Seite zu fegen. Aus derſelben aber offenbaret fh Hermang in Martins fortgefegten Blumen der Zeit unter Ekards Schriftſtell. mitl. Zeit 1. Bande 1723. ©. grober Fehler, weil er diefe Bege— benheit ein Jahr zu fruhe nämlich 1327. -angefeget hat. Eben fo unrichtig iſt Aventin in feinen baier. Jahrbuͤchern VII. B. XVIL Hauptſt. 8. Abſchn. und mit ihm Struv in vorhin genannten Werfe 596. folg. S. da fie zu den fo merkwürdigen Tage IV. Kai, Maij fegen , der nad) unferer Rechnung der 29. April wäre. b) Adlzreiter in den baierifhen Jahrbuͤchern D. Th. IL B. XXI. Abſchn. 34. ©. beſtaͤrket es. <) Hr. Hoft. von Dlenfhlager hat fie au Balnzens Leben der Paͤbſte in Avignon 1. Bande zı2. ©. in das Urkundenbuch über vorhin gelobtes Werk unter der LVII. Zal 166. folg. ©. gebracht, zu deren Ende - 4172. ©. Die oben vorgelegten Worte anzutreffen find. Eine andere Urkunde von eben dem Kaifer in eben der Sache und eben dem Tage hat Aventin in den baieriſch. Jahrbuͤchern VI. B. XVil. Kap. 9. folg. 368 und nach der ciſneriſchen Verdeutſchung VII. B. 397. Blatt. d) Welche nur angeführter Hr. Hofr. von Olenſchlager gleich nach jener unter der LVIII. Zal 173. ©. aus Reinalds Kirchengeſch. XV. Ban: de 343. ©. wieder aböruden laffen. e) Und jo melden ed auch Adlzreiter in den den baieriſch. Jahrbuͤchern 1. Th. 1.9. XXV. Abſchn. 35. S. und Burgund in der baieriſch. Geſch. nad der böhmerifchen Ausgabe 1. B. 112. ©. 9 Melde in gleich folgenden SS. 49. folsg. S. anzutreffen. - 8) As vie in voriger Anmerkung e) genannte. h) Zu Anfange diefes $. 47. ©. 3) Vielleicht fichet Rentſch. im Brandenb. Zederhein N. Th. I.Kap. 314. S. hierauf; worinnen, wie ſeine Art iſt, er,Kenſcheln im Brandenb. Satamb. 13. S. e Zautrauen Kaifer Ludwigs des Baiern 13. ©. gefolget iſt, beyde aber Georgi in kurz. Ausz. det Burggr. ö h \# zu Nürnberg und Brandenb. Geſch. 1, Ih. 7. F. 19. ©. 5. 49. Da beliche nun Kaifer Ludewig den Burggrafen zu. Ren berg mit der zerfiörten Burg Stauf, nach Gutbefinden felbige wiederherzuftellen. a) Der Brief b) lautet alſo: LVDOWICVS Dei gracia Romanorum Imperator fem- per Auguftus vniuerfis & fingulis, ad quos prefentes deuenerint, graciam fuam & omne bonum. Quam magis intenta folicitudine & cura vigili fideles & fubditi noftri , frudtuofis obſequũs noft- ra refpiciunt beneplacita intenduntque commodis, tante ‚maiori remunerationis beneficio eisdem obligamur & tenemur c) pro Ju» ribus ipforum augendis & honoribus ampliandis. Sane cum no- bilis vir FRIDERICVS Burggrauius de Nuremberch nofter & ım- | perii fidelis dilectus d) Secretarius e) more progenitorum fuo- rum per adtus bellicos f) fana confilia g) aliaque vırtutis opera \ ;\ 2 Er —— h) nobis & diuis 1) noftris predecefloribus Romanorum Imperato- - ribus & Regibus hactenus multiplieia impenderit obfequiak) fru- ctuoſa l) & denuo continuis ftudiis non definat incellanter, m) prout vera nos experientia certos fecit, eorundem intuitu & eonfideratione fibi fuisque heredibus ab eo legitime defcendenti- bus decernimus, intendimus & volumus de Imperatorie majeftatis clementia gratiam facere fpecialem, locum aream feu montem ca- ftri n) Stauff 0) per inchte recordationis Dominum HEINRICVM p)Imperatorem predecefforem noftrum dilapidatum,deftrudtum & deuaftatum cum omnibusiuribus & pertinentns ad dictum mon- tem pertinentibus, fibi füisque heredibus predidtis iufti & verifeo- dir) titulo pollidendi perpetue conferimus & contulimus pre- ‚Ten- * “MM gegen Bur garaf Erieberich zu Nürnberg, 49 fentium teftimonio Hiterarum, nihilominus fibi auftoritatem facul- tatem liberam & plenam licentiam r)in eodem loco caftrum s) faciendi conftruendi & edifieandi , ipfumque muris foffatis t) ‚aut ‚aliis quibuslibet munim entis,‚quibus alıa caftra feu munitiones munirifunt folite, muniendi, Nulli ergo omnino hominum liceat hane noſtre collationis paginam infringere, vel ei auſu temerario quomodolibet contraire. Siquis vero hoc attemptare preſumpſe- sit, indignationem noftram & grauem noftre majeſtatis offenfam fe nouerit. incurfarum. In cuius rei teſtimonium prefentes con- feribi, & bulla noftra aurea cum imperjali figno u) & annotatio- ne fubferiptorum teftium x)iuffimus communiri,videlicetR VDOL- FI y) Ducis Bawarie principis & patrui z) noftri karifimi, HEIN- RICI Dueis Zrunfuicenfis aa) LVDOWICI Ducis de Tekke bb) VERICI Lantgrauii Alfacie, cc) MEINHARDI Comitis de Orten- burch, dd) OTTONIS de Orlamunde, ee) Comitis, CHVNRADI de Truhendingen, ff) Comitis, CHVNRADI de Sluzzelberg, gg) ANDREF & GOTFRIDI de Brunecke. hh) Datum & adtum Ro- ‚me apud S. Petrum vicefimo fecundo ii) die Menfis Aprilis, in- didtione kk) vndecima, anno Domini Millefimo Trecentefimo vi- cefimo odtauo, Regni noftri anno quartodecimo 11) .. vero pen: Aus diefem aber ergiebet fich zur Genuͤge die Unrichtigkeit derer , welche vorgeben, daß Stauf für 1600. Pfund Heller an die Burggrafen gekommen fey, mm) eben wir, daß es Kaifer Lud⸗ wigen nn) oder Kaifer Karfn dem II. im Jahre 1353. 00) der auch denen von Seckendorf im Jahre 1352. für 1000. Pf. Yeller pp) von den Burggrafen gg) fey abgefaufet worden. ır) a Erofelden iſt aber gar Fein Wort in vorgelegtem Briefe, * Abh. V. B. G a) 50 Zutrauen Kaiſer Ludwigs des Baiern a) Wie ſchon Limnaͤus im Staatsrechte des roͤmiſchen deutſch. Reichs V. B. VIL Kap. 109. Zahl, Gros in der Burg. und Marggr. Brandenb. Land-und Regenten Hiſt. VI. Kap. 6. $. 154. folg. S. Hoͤnn in dem Topogr. Lex. des Fraͤnk. Kreiſes 373. S. von Faltentein in dem Nordg . Alterth. und Merkwuͤrdig. 11, Th. XI. Kap. 9. F. 138. S. Hr. von Schuͤtz in der Geſch. des Hauſ. Brandenb. J. Th. 1. Abhandl. 58. ©. Hr. Hoft. Stieber in der Hiſt. und Topogr. Nachr. vom Brandenburg-Onolzbach VI. Kap. 99. ©. und VII. Kap. 773. folg. S. die neue Europaifhe St. und Neifegeographie W Bande VB. V. Kap. 1235. ©. melden. b) Devon nur angeführter Limnaͤus ein gutesStuͤck hatabdrucken Laffen. Ich begeeife alfo nicht, wie Gros obangezogener maffen noch ungewig if, ob Diefe Belehnung gefchehen, da er fi) doch felbft auf den Kimnäns ber ziehet. Vielleicht ift er von dem von Faltenftein verführet worden, der in feinen Nordg. Alterth. und Merkwuͤrd. 11. Bande All Kapı 9. $. 138. ©. eben fo ungewiß ifl. _ 1 c) Daß ſolches tenemur, ohne Beyſtimmung guter Lateiner, fo viel als ger halten feyn, anzeige, ift aus der 306. Anmerkung über 18. $.1. Hauptfl. vi. Th. 69. S. meiner fihern Ba zu erfehen. i d) Siehe ven 5. $. 172. ©. e) Eiche die Anmerkung g) über den 32. $. 234 folg. ©. 4 f) Schlage zurüd in den 7. $. 173. © * g) Deswegen in den 2. F. 169. 8. bh) Eude davon eben da nad. J i) Bon dem Ehrenworte Diuus habe ich in meiner Unterſuchung der Ur— ſpruͤnge des Menſchenopfers 37. $. und in den Leipzigiſchen Act. Erud. vom Jahre 1731. 183. S. genug geſaget. Dieſes hat auch neuligſt Hr. Math Hofmann in feinen vermiſcht. Beobachtungen IU. Th. Il, Beo⸗ bacht. 18. folg. $. 84. folg. S. gethan. | k) Siehe ven 9. $. 173. ©. 1) Siehe den 2. F. 169. S m) Schlage den 9. $. 172. ©. nah. * a) gegen Burggraf Friederich zu Nürnberg. 51 ) Siehe in dem 25. $. die Anmerkung qq) 209. ©. | a ) Iſt ein brandenburgonolzbachiſches Schlos an der Pfalzneuburgiſchen Graͤn⸗ * je an einer Anhoͤhe, wobey jetzt der Sitz eines Oberamtmanns. Die u ſicherſte Nachricht davon giebet-der unermüdete Hr. Hofr. Stieber in fei: ner Hit und Topogr Nachricht. von dem Fuͤrſtenth. Brandenburg: onoljbah VII. Kap: 773. folg. ©. woraus Meiers Beſchreib. Fränt. Anh. 77. ©. Hoͤnns Topogt. ker. von Franten 373. ©. zu berichti— gen. Die Neue Europ. St. und Reifegeographie im V. Bande VI. B. V. Kap. 1235. ©. hat ihre Nachricht obbelodten Hrn. Hoft. Stieber zu danken. Mic wundert, dag in der ſchuͤtziſchen Gef). des Hanf. Branden: bug. Th. 1. Abhandlung mit feinem Worte diefed Orts gedacht werden, im der doch viel ſchlechtere und entferntere Platz gefunden 11 werden, - pP) Welcher unter den römifh Kaifern dieſes Namens der fiebende ift, aaus dem Auzelburgifhen Haufe, und von dem Jahre 1308, bis in das 1313. den faiferlihen Thron beſeſſen. 9) Ein Frucht des von dieſem Kaifer loͤblich gehandhabten Landfriedens und beſorgten Sicherheit der Strafen, welche nur noch neuligt Hr. Hofr. von Olenſchlager in der St. Geſch. des R. Kaiferth. der erften Helfte des Alu. Jahrhunderts XII. $. an Kaifer Heintichen VII. geprieſen. Da- mit aber wäre zu Daten von dem öffentl. Reichsfrieden, und Hrn. Hofr. Rosmans fortgefegten haͤniſchen D. St. R. und 8. Hiſt. V. Th. VL Kap. 7. $. 249. ©. ein Betrag zu thım. * ) Daß Feodum ein Lehengut anzeige, hat unſer im Nachforſchen fo gficti her ald unermüdeter Hr. Pfefel von Kriegelftein in der Rede, die von einigen Altertbümern Des baieriſchen Leheuweſens handelt, anf eine befondere Art feitgefeget. — Gelehrten Meynung trift man in meinen ſichern Nachr. V. Th. U. Hauptſt. 141. folg. ©. in ber 60. Anmerkung an. -s) Daß auch fogleih ein neuer Ban vonSeiten des Burggrafens allda veran: ſtaltet worden, ift aus einer andern Urkunde von der Mittwoche nah dem Pfingſtage im Jahre 1341. zu erfeben, in welcher eines daſelbſt voll zogenen Baues und einer Barg ausdruclich gedacht wird. Diefe Nah: sd haben wir Hrn Hoft. Stiebern zu danken, der fie in feiner Nach— G 2 richt % Zutrauen Kaiſer Ludwigs des Baiern richt von Brandenb. Onolzbach VI. Hauptſt 774. S. mitgetheilet Hat. Von dem aber, Darauf ſich derſelbe beziehet, daß Kaiſer Karl der IIII. die Ludewigiſche Begnadigung wegen Staufs im Jahre 1355 . beſtaͤt⸗ tiget habe, it mir noch nichts unter Augen kommen, wohl aber über die andern in folgenden $$. befindlichen Dexter, wie der 55. $. datthut. t) Schlage zuruͤck in die Anmerkung m) 50. ©. u) Auf welche Weiſe es im folgenden $. 59. ©. lautet, 3) Siehe die Anmerkung sss) Über den -4ı. $. 20, & y) Siehe die Anmerkung b) über den 16. $. 2) Iſt es wahr, daß, was Aventin in feinen baterifh. Jahrbuͤchern VII. B. XVU. Hauptſt. 5. Abſchn. nad der eiſneriſchen deutſchen Ausgabe im vn. B. 369. BI. niedergeſchrieben hat, Kaiſer Ludwig bey feinem im Sahre 1327. vorgenommenen Zuge nad) Waͤlſchland Diefen feinem Bet ter München, Oberbaiern, feine unmündigen Söhne und die deutſchen Sachen übertragen ; fo müßte er wenigftend eine Zeit lang heriad) dem Kaiſer gefolget feyn, da er fich oben im 41. $. 20.8. unter den Zeugen des ben 7. Febr. im Jahre 1328. zu Rom ausgefertigten Schreibens fehen laſſen, und von folder Zeit an noch in mehrern, bis auf gegenwärtigen, welcher den 22. April ſolchen Jahre ausgegangen. Und da wäre Bur: gund In feiner baterifh. Gefh. 1. B. 122. ©. nit zu wider, wie doch Hr. von Dlenfhlager in der Geſch. des N. Kaiſerth. XIIII. Jahr⸗ hundert 179. ©. dünfet, dem Hr. Pr. Croll in dem Il. Bande 1. Th. 102. und 104. ©. unferer afademifchen Abhandl. beytritt, weil derſelbe nur von einem nachfolgen meldet, welches auch einige Zeit hernach hat geſchehen koͤnnen. aa) Siehe da die Anmerkung d) über den 16. $. 186. ©. bb) Deswegen die Anmerfung e) eben daſelbſt 186. folg. © cc) Wie dieſes wegen Die Anmerfung f) alda 187. ©, dd) Und Diefer wegen daſelbſt bie Anmerkung g) 187. ©. ee) Und hiebey Die Anmerkung i) eben da 18% S. ff) Siche dort Die Anmerkung p) 191. ©.. 88) gegen Burggraf Friederich zu Nuͤrnberg. 53 * "eo Siehe dafelbft die Anmerkung i) 189. ©, bh) Siehe da die Anmerkung q) 191. S. ii Bey dem Wdrucke des oben 51. S. angeführten Mieberifen Werkes mag die eine 2. aus der Form gefalen ſeyn, weil nur eine da ſtehet. ch) Diefe Jahr Rechnung Aufert fih in den übrigen hernach mitgecheilten Briefen. Was fie fagen wolle, und daß es im deutihen der Römer Zinszal gewöhnlich heiße, hab ih in der 4. Anmerkung über den zo. $. 1. Hauptſt. VL Th. 15. folg. S. der Sich. Nachricht von Brandenburgkulmbach ſchon gemiefen. Diefer Iudewigifhe Brief wir derſpricht alſo offenbar Lehenmannen von den Freyheitäbriefen der Reichsſtadt Frankfurt am Mayn 8. $. 11. ©. daß „Kaiſer Lude⸗ „wig die Indiction nicht mehr geliten, fo wie auch nit Die Zaf u des Tages und des Monats“ davon aber wird vieleicht in einer andern Abhandlung mehrers gefhriebeh werden, U) Siche die Anmerkung r) über den 16. $. ' mm) Diefed aber geben vor Merian in der Beſchreib. Frankens 77 S. (nicht 99 ©. wie im Hönn Topogr. Lex. des Frank. Kreiß 373.- ©. ſtehet) nuiur genannter Hönn, Paftorius in der Befchreib. des Fraͤnk. Kreiß, 432. ©. Gros in der Burg. und Marggr. Land. und Regent. Hift. VI. Rap. 6. $. 154. folg. ©. an) Wie dieſes nach nur genannten ——5 — und Grofen, ja auch Sun= thems geograph. Auzeig. Brandenb. Sachen. unter den Oefliſchen Shhriftftelleen 11. Bande 620. ©. 00). Und dieſes nach vorher genannten Merian und Grofen. Die Rotten: burgiſchen Chronik nad) der duelliſchen Ausgabe in den Mifcehanien I. B. r 199. ©. wird das Jahr 1353. angegeben, in weichen es Burggraf Fo: bannes Kaiſer Ludwigen für 1500. Pfund Heller abgekaufet habe. Nun „aber iſt hochgedachter Kaifer im Jahre 1347. ſchon geftorben. pp) Nach Struvs Hiſt. und Polit. Arhiv. 1. Th. 107. ©. dafür Gros 155. ©. die 109. ©. anführet, Es eignet aber auch Merian 77.5, diefen Ort denen von Seckendorf zu, 63 99) 54 Zufrauen Reifen Ludwigs des Baiern. gg) Ueber nie genannten von Falkenſtein muß man fid) verwundern, daß er in der Anmerkung e) 138. ©. befennet, wie er nicht fagen können, ob Lim-⸗ naͤus oder Paſtorius recht habe. Er haͤtte von dem Orte ſeines Aufenthalts nur wenige Meilen gehen durfen, naͤmlich nach Onolzbach, ſo haͤtte er ſich aus dem hier vorgelegten Briefe des gewiſſer koͤnnen belehren laſſen. Und eben ſo wundert mich, daß der Hr. von Schuͤtz, der ſelbſt an dem Orte in Hochfuͤrſtlichen Dienſten geſtanden, kein Wort von Stauf geliefert, da er doch in II. Abhandlung ſeines oft angezogenen Werkes viel geringere Oerter deſſen gewuͤrdiget hat. vr) Lairizens im Palmwalde VI. Taf. I. Kap. 307. ©. verräth damit, daß er das Jahr 1323. zum Kaufe angefeget, Daß er fich mit Diefer Be— lehnung verwirret. ss) Wie doch Limnaͤus vorgiebet, denen Gros, von Falkenſtein und von Schuͤtz gefolget, Die oben ın der Anmerfung a) 49. S. anzutreffen find. Ga es will gar Niemand was von Ersfelden wiffen fo gut, als von Ensfelden, welches angezogener Lairitz hat. — 560 An eben dem Tage beliehe hoͤchſtgedachter Kaiſer den wuͤr⸗ digen Burggrafen mit verſchiedenen Freyheiten fuͤr die Stadt Wunſidel, a) der Brief b) lautet von Wort zu Wort alſo: ce) LVDOWICVS Dei gracia Romanorum Imperator ſemper Auguſtus Vniuerſis & ſingulis ad quos prefentet deueneriutgra- ciam [uam & omne bonum. Fmperialis preeminentie reguirit fub- limitas & exigit celfitudo, vt quoslibet deuote nobis conftanter: - & fideliter famulantes, condignis debeamus remuneracionumlar- giciontbus preuenire, vt [pe eiusdem remuneracionis ceteri, ad noftra & imperii fructuoſa obfequia, eo feruentius & confiden- tius animentur. Notum igitur eſſe volumus tam prefentibus quam . gegen Burggraf Sriederich zu Nürnberg. 55 futuris, quod nos aduertentes denocionem, fidelitatem d) & conftantem conftantiam e) noſtri fidelis diledti f) Secretarij g) FRIDERICI Burggrauij de Nuremberch , fuisque peticionibus in 'hac parte fauorabiliter annuentes, Eidem audtoritatem , fa- Eultatem & plenum poſſe damus, concedimus, dedimus & pre- fentibus conceſſimus, Conftruendi, Edificandi & faciendi Ciui- tatem munitam in Wunfidel , h) ipfamque muris, follatis & Quibuslibet munimentis aliis, quibus muniri cetere cinitates funt folite, firmiter muniendi, contradiltionibus & impedi- inentis quibuslibet prorfus poftpofitis & remotis, Ebdomodale forum 1) in ipfa quocungue die id attemptandum & vifitan- dum per forenfes k) decreuerit proclamandi, & nihilominus eelebrandi , judicem aut oflicialem I) ponendi, qui fuper vni- uerſis & fingulis cafibus enormitatibus & exceflibus , corpus, mutilationem membrorum, bona fiue res, attingentibus im- periali fubfultus auctoritate iudicandi, corrigendi, & puniendi quemlibet tamen fecundum fui qualitatem, plenariam & libe- ram habeat facultatem, dummodo dieti cafus enormitates & excellus, ad iudiecium pertineant feculare. Volentes fiquidem dictam Civitatem Wunfidel uti, frui, & gaudere omni liber- tate, jure, comodo, emunitate m) & gracia, quibus hacte- nus Ciuitas Zgra n) ufa eft, ad prefens vtitur & vti poterit in futurum. Indulgemus etiam fi dicta Ciuitas Wunfydel in aliqua defecerit fententia, 0) quociens hoc accıderit, quod ad dietam Ciuitatem Zgram pro huius informacione & requi- fitione fecurum habere poflit. aditum & recurfum, In cuius ‚rei Teflimonium prefentes conferibi maieftatisque noſtre Si- iulimus communiri, Datum & actum Rome apud fanc- tum Petrum vicefima fecunda die meafis Apiilis, Indietione ima , anno Domini Millefimo Trecentefimo Vicehimo Otta- 6 Zutrauen Kaiſer Ludwigs des ; Baiern O&tauo p) Regni noftri annno EEE Imperüi vero Primo. i a) Dahin mögen gefehen werden Merian in der Beihreib. Frankens 60. S. und im Anhange 34. ©. Paſtorius in der Beſchreib. des Fraͤnt. Kreiſes 438. ©. Buͤſching in der Erdbeſchreibung UI. Th. U. Band 2494. S. nur daß man ſein —— nicht auf das vorher gefeßte 1326. deute. 5) Auf den ſich Btuſch vom Fichtelberge gr. S. Limnaͤus im Staats: rechte des roͤmiſchen deutſch. Reichs V. B. VII. Kap. 129. Zahl 453. ©. des IM. Bandes, von Schüg in der Geh. des Hauſ. Brandenburg }. Th. H. Whandl. 57. S. und in ver II, Abhandl. 253. ©.» beziehen. ©) 3u deffen Kundmachung befage der Anmerkung c) über den 36. 5. 244. ©. vergebliche Hofnung gemachet worden, 8) Siehe den 5. $. 172. © e) Siehe den 9» $. 373. © f) Siehe den 5. $. 172. ©. ) 8) Siehe die Unmerfung g) über den 32, $. 234- ©. er u) Auf welche Weife der Name in allen Briefen gefhrichen wird, und damit feine Zufammenfegung ans Wunne und Sidel verräth, wel⸗ ches nad) der Sprache jenes Weltalters einen ©ig in einer anz genehmen Aue anzeiget, das Die Lage ſelbſt dieſer brandenburgi⸗ fhen Stadt, die an der Roͤsla 3. Meilen von Hof und ſoweit von Eger heget, beſtaͤttiget, wie ich in der 177, Anmerkung über den ro. $. unter Dreifendorf im D. Hauptſtuͤcke V. Th. 202. folg. S. ver brandenb. Nachrichten dargethan er Andere fehreiben es Wonſidel oder Wohnftedel. . i) Diefer Amdruck Aufert ſich in naͤchſtfolgenden ſechs F. Brauchet a) | sichrere Stellen vorzulegen, in weldien Forum von ‚Faufen and ver- gegen Burggraf Friederich zu Nürnberg. 57 ae verkaufen zu verſtehen iſt; ſo bietet des du Fresne Woͤrterbuch der mitl. und neueſten Latinit. genugſam die Hand, ſobald man ſolches Wort unter die Augen bekommet. Da nun Ebdomas, Hebdomas oder Hebdomada nad) meinen fir. Nachricht VIII. Ih. 1. Hauptſt. 18. $. 297. Anm. 66. folg. S. eine Woche, anzeiget; fo wird das alhier davon, gebildete Ebdomodale woͤchentlich bedeuten. Zufam: men nennet ed der Deutfhe den Wochenmarkt. Bon obangezeig: tem Forum werden gleich hernach die Marktleute forenfes genen: net. — & J - * * —X Von denen in voriger Anmerkung. Zu deſſen mehrern Verſtaͤndlichkeit dienen Me was * in 41,8. - in ber Gegend der ee) ı2. ©, da gemefen, Im) Solches Wort habe in meiner fih. Nachricht VI, Th. 1. Hauptſt. 18. $- 806. Anm. 180. ©. in Sicherheit gebracht, und auf cine Befreiung gedeutet. RER, v) Die befannte Stadt an der Eger außerhalb des boͤhmiſchen Waldes “ auf deutſchem Boden, wie fie dann ehedem eine des HER. N. freye Stadt bit in das Jahr 1315. da fie von unferm Kaifer Ludwig an die Krone Böhmen verfeget worden, gewefen., Die Wunſiedler haben dahin nicht weiter ald 3. Meilen. Kafpar Brufh hat in feiner Beſchreibung des Fichtelberges 74. folgg. S. denen vorgear: — beitet, die nachher von ihr geſchrieben. In Pachelbels Sichtelberge y machet es den Anfang von den 1. Th. 163. folg. ©. 0) Rad) der Sitte jenes Weltaltets wo die Rechte fo verhuͤllet und be: drentlich waren. So man nun ein Urtheil zu faͤllen unvermoͤgend war, „oder die Schöpfen ſich zweyeten; fo holcte man bey einem andern Stadtgerichte ein Urtheil ein. Hievon iſt in einer unter meinem 1 * Vorſitze ausgegangenen Probeſchrift von dem Stadtgerichte zum Hof Ei Nachricht gegeben worden. Einige Beyfpiele aus den brandenburg 3 ftaͤnkiſchen Landen hat Hr. geh. Kammerrath Schelein in der ötteri- — ſchen hift. Biblioth. ll. Th. 143. folg. ©. zuſammen gebracht, und Siſt. Abh. V. B. H eben So» 58 Zutrauen Kaiſer Ludwigs des Baiern eben faͤllet mir die koͤleriſche Beſchreibung des Wolfſteiniſchen Ge - | ſchlechts in die Hände, in defien I. Kap. 6. $. 6. Anmerkung 25 - S— andere Beyſpiele zufammengefucht worden. Kaifer Karl ver Ull. hat unten nad dem 55. $. 74. S. das; was vorher Kaifer Lud⸗ wig gethan, beftättiget. Dieſes änderte fid) aber nachher, fo, daß die Dunfidler niht in Eger fondern zum Hof ihre Urtheile zu holen und zu nemen, wie es in der Marggr. Friderichs und Sigmunds Verordnung uf Sambftag nah Eouceptionid Marie lautet, p) Softe wohl etwann einige Nahriht hievon KHönnen Anlas geben - haben, in feinem Topograph. Lex. des Fränkischen Kreife® 308. ©» Die Erbauung dieſes Wunſidels zu einer, Stadt in das Jahr 1428. zu fegen? Denn der foldes vorgegeben, ift mir nod nicht in Die Hände gekommen. Ich wuͤnſchte alfo, daß man ihm in der neuefl. Europ. St. und Neifegeograph. V. Bande Vl. B. V. Kap. 1270. ©. nicht gefolget Hätte. S. SI. a An eben dem Tage ertheilte der Kaifer dem Burggrafen die Sreybeit, Wunfes zur Stadt zu machen. a) Der darüber ausgeftellte Brief b) wird hiemit aus der Urfchrift, wie alle übe“. tige, ©) genqu genommen vorgeleget. " "LVDOWICVS Dei gracia Romanorum Imperator fem- per Auguftus, fingulis & vniuerfis, ad quos prefentes deuene- rint, graciam [uam & omne bonum. Imperialis preeminentie requirit & exigit celfitudo, vt fingulos & vniuerfos deuote no- bis & fideliter famulantes condignis premiorum debeamus re- muneracionum largieionibus preuenire , vt fpe remuneracionis ceteri ad noftra & imperij vlteriora obfequia eo feruentius & confidentius animentur. Notum igitur elle volumus tam pre- fentibus quam futuris. Quod nos aduertentes deuocionem & ‚ fide= * gegen Burggraf Friederich zu Nürnberg. 59 fidelitatem dilecti nobis fidelis Secretarij FRIDERICI Burgra- wi de Nuremberch , fuisque in bac parte peticionibus an- muentes, Eidem auctoritatem, facultatem & plenum poffe da- "mus, concedimus, dedimus & eonceflimus, Conftruendi , Edi- fieandi & faciendi, Ciuitatem munitam in Wunnfez , d) jpfam- que muris, foſſatis & quibuslibet ceteris munimentis, quibus muniri cetere funt folite Ciuitates , jnpedimento nullo, nec eontradietione aliqua prorfus obftante firmiter muniendi , ibi- demque judieium fanguinis, cum fingulis fuis ad id ſpectan- tibus neceflariis, e) habendi , judicemque ponendi , qui fuper vniuerfis cafıbus & exceflibus faltem ad feculare judieium re- ı habentibus , corpus, mutilationem membrorum, bo- na, fiue res, attingentibus, iudicandi plenariam habeat fa- eultatem, ebdomodale forum f) in eadem Eiuitate quocum- que die id attemptandum & vifitandum decreuerit, proclaman- di, & nichilominus celebrandi. Volentes fiquidem dictam Ci- uitatem Wunfez , vti, frui, & gaudere, omni iure, libertate, emunitate, & gracia, quibus Ciuitas Nurenbergenfis g) ex nune vtitur, hattenusque gavifa & vfa eft, aut vti, frui, vel gaudere poterit in füturum. In cuius.rei Teftimonium prefen- tes conferibi, Maieftatisque noftre Sigillo jufimus communi- ri, Datum Rome apud fandtum Petrum, vicefima fecunda die menfis Aprilis jndictione vndecima anno Domini Millefimo Trieentefimo Vicefimo Ottauo Regni noftii anno Quartodeci- mo Imperii vero Primo, Daraus wird offenbar, daß nicht erſt Kaifer Karl der TI. im Sabre 1355. diefe Freyheit ertheifer, h) fondern fie nur beftättiget. i) Bis daher aber ift noch nicht zuttäglich erachter * H 2 wor⸗ 60 Zutrauen Kaiſer Ludwigs des Baier worden, fich derfelbigen gänzlich zu bedienen ‚ und Wunfes ww 2 ‚ einer Stadt zu machen, noch, — zu beveſtigen. k) ur. a) Diefelde muß doch wohl Hr. von Schüsg in feiner Geh. des Haus Brandenb. 1. Th. 11. Abhandl. 57. S- gemeinet haben, indem er anf der letzten Zeile diefer Seite in der legten Anmerkung zu aller erſt fih auf die CLAXX. Urkunde beziehet, welche in der IN, Ab⸗ handl. dieſes Th. deßwegen zu finden feyn würde. Diefe aber han⸗ delt von Wunfes. Denn von Wohnfidel, welches er gleichwohl auf eben der Seite oben im Terte auögedrudet hat, iſt unter ange: ı zeigten Urkunden feine anzutreffen, wie id) fhon in Der Anmerkung e) über vorigen F. 56. S. erinnert habe. b) Dem Limnaͤus mag folder nicht unbekannt geweſen feyn, wenn man feine Nachricht, welche er im St. Rechte des R. D. R. V. B. Vil. Kap. bey der 129. Zahl gegeben, im Zuſammenhange erwaͤget. 9 ec) Der num nad) vorhergeſchickter Anmerkung a) 59. ©. in der ſchuͤti⸗ ſchen Samml. CLXXX. inf, 217. folg. S. worauf er ſich auch in der 111. Abhandl. 256. S. bezogen, befindlich iſt. d) Welches mit dem weiter hernach beſindlichen Wunnſes einerley, wo⸗ ruͤber Niemand ſtutzen wird, der ſich erinnert, daß die Alten s' und 3 oft miteinander vertaufhet. Der Name felbft mag mit dem in der Anmerkung h) 37. S. tiber vorigen $. betrachteten Wunn— Fidel in genauer Derwandtfhaft ſtehen. Es beſtehet aus Wunne und Ses, welches ſoviel als Sitz, unbeſchadet daß es auch, wie jenes, von einigen Wonſes oder Wohnſes geſchrieben worden. Es lieget 4 Stunde von Zwernitz an der Kienach gegen die bamber⸗ giſche Gränze in dem Fürftenthbume des Burggrafthums Nuͤrnberg oberhalb des ur der Amtshauptmannſchaſt Baireut. Hoͤnn im Topogr. Lex. des Trank Kreiſ- 309. S. hat Davon verſchiedenes aber auch einiges fali ht In ver neuen Europ. St. und Reifegeo: graphie V. Bande VL B. V. Kap 1270. ©. iſt ed auch befihrie: ben net &) gegen Burggraf Friederich zu Nuͤrnberg. 6 ben worden. Die fiherfte Nachricht giebt Hr. Pf. Hedenus, was Wonſes betrift, in den zwo Denk: und Dankreden im Jahr 176. gehalten, und zu Baireut auf 3. Boͤgen in 4. gedruckt, und was Zwerniz und Die Dabey ausnehmend ſchoͤne Eremitage Sans— pareil genannt angehet, theils im entſchatteten Sanspareil Bab reut 1749. auf xt Bogen in 4. theils in der Nachricht und Schil⸗ derung der herrſchaftlichen Eremitage und fuͤrſtlichen Einſideley zu Sanspareil Beruet 1768. auf. Bogen in 4. auſſer welchem diefelbe > auf 5. Bögen In Kupfer geflohen vorgeſtellet werben. ö e) Dem fhüsifhen Abſchreiber möchte die abgefürzte Schreibart dieſes L#. Wortes unbekannt ſeyn, Daher er materiis geliefert , deſſen er ſich aus folgenden Briefen 52. F. 63. ©. 53. $. 66. S. 54. F. 69. ©, 55. $. 75 ©. 56. $. 77. ©. eines befern kann belehren laſſen. ) Weswegen nur in die Anmerkung i) über vorigen $. 57. S. zuruck au lefen. “ * 8) Das heißet in Raifer Karls des II. Beftättigung , die unten im 55. $. vorfommen wird, nah Der daſelbſt angezeigten Veberfegung, Freyheit und Recht, welcher bisher die Stadt Nuͤrnberg gebraucht hat, und forthin gebraugt wird, auch gebrauchen und genieffen ſollen. * 6) Wie doch Hr. D. Buͤſching in der Erdbeſchreibung 111. Th. U. Ban⸗ de 2490. ©. und Gros in der Burgund Marggr. Sand. und Re - gent. hiſt. VI. Kap. 9. $. 178. ©. und 13. $. 205. ©, vorge⸗ geben. Welches auch Limnaͤus im St. Rechte des R. D. R. V. B. Vi. Kap. bey ber 129. Zahl 833. ©. des IM. Bandes, wie auch von hai A Mens Doch iſt dieſer Marktfleck auch nicht ſo gering, daß nur ein Diakon > sn wäre, wie das MIT, Fer. des Fränt, Kreiſ. 309. ©. hat. Schuͤtz in der Gefh. de, Brandenb. Hauf. 1. Th. 1. Abhandl. 68. S.. und Il. Abhandl. 256. S. verſichert, und unten im 55, $. 7% folgg. ©. ſich zeigen wird, 3 $. 52. 6 Zutrauen Kaiſer Ludwigs des Baiern S. 52, : Gleiches gieng wegen muſchen vor. a) Da iſt der Brief b) darüber; LVDOWICVS Dei gracia Romanorum Imperator fem- per Auguftus, fingulis & vniuerfis “quibus prefentes exhibite fuerint , graciam fuam & omnebonum. Imperialis preeminen- "tje requirit & exigit celfitudo, vt fingulos & vniuerfos devo- - te nobis & fideliter famulantes condignis debeamus premiorum remunerationibus preuenire, vt {pe remuneracionis d) ceteri ad noftra &imperij obfequia e) eo confidentius & ferventius animentur, Notum igitur effe volumus tam prefentibus quam futuris, quod nes aduertentes deuocionem & fidelitatem Di- lei fidelis f) noftri Secretarijj g) FRIDERICI Burggrauij de Nurenbereh fuisque peticionibus annuentes, Eidem audtorita- tem facultatem & plenum pofle damus , concedimus, dedimus - & prefentibus conceflimus Conftruendi Edificandi & faciendi Cinitatem munitam h) in Mufchen, 3) jpfamque muris, fof fatis & ceteris munimentis quibuslibet, quibus munin cetere funt folte ciuitares, jnpedimento nullo prorfus aut contra- dietione alıqua obftante firmiter muniendi, jbidemque judi- cium fanguinis, cum fingulis fuis adid fpectantibus neceflarijs habendi, judiceemque ponendi, qui fuper vniwerfis cafbus .& excefibus faltem ad feculare judicium refpeltum habentibus, corpus, mutilationem membrorum, bona fiue res attingenti- bus, judicandi plenariam habeat facultatem. Ebdomodale fo- rum in eadem Ciuitate quocumque die id attemptandum & vifitandum decreuerit, proclamandı & nichilominus celebrandi. Volentes fiquidem dietam eiuitatem Muſſchen vti, frui & gau- dere omni iure, libertate, emunitate, & graeia, quibus Ciui- } tas [4 > jr gegen Burggraf Zriederich zu Nürnberg. 63 tas Nurembergenfis hactenus vfa eft, & exnune denuo frui po- '& gaudere. In cuius rei teflimonium preientes conferibi, maieltatisque noftre Sigillo iufümus communiri. Datum Ro- me apud ſanctum Petrum vicefima fecunda die mehfis Aprilis, | ima jndietione, Anno Domini Millefimo Trecentefimo Vicelimo Octauo Regui noftıi anno quartodecimo Imperii ve- 19 Primo. Wenn dann vorgegeben wird, k) daß folche Freyheit fchon in dem Jahre 1325. ertheilet worden; fo erführet man es hie befr fer. Es war alfo Kaifer Barls des IIII. im Jahre 1355. daruͤ⸗ ber ausgeſtellter Brief) nur eine Beſtaͤttigung des de m) nicht aber durch felbigen erſtlich erlaubet. n) Die Ausführung deffen ift noch) bis jegt unterbiieben , fo daß es nur noch ein Dorf iſt, eine halbe Stunde vor Mönchberg auf der baireutiſchen Pofts ſtraße nach Hof. 9) rt a) Dahin fehen Merian in der Befchreib. Franken? in Anh. 54 S. er und HD. Buͤſching in der Erdbeſchreib. II. Ih. 11. Band 2497. S. b) Limnaͤus am angeführten Drte und von Schuͤtz in dei 1. Th. 11. Ab⸗ 4 handl. 55. S. und Ul. Abhandl. 202. S. beziehen ſich darauf. » 5% Nun findet er ſich auch in nur angezogenen ſchuͤtziſchen Werkes 11. Ab⸗ handl. CLXXVILL. urtund. 217. ©, J Welches in der ſchuͤtziſchen Breffe Durch remunerationis verſetzet wor: Den. Man hätte nur drey Worte zuruͤck ſehen duͤrfen. ©) Dafür in der ſchuͤtziſchen Ausgabe ad — & imperii — der kaiſerlichen Kanzley, die ſich in den anderen umher befindlichen Sdhreidben aͤuſſert zuwider. Se 2 ) Siche ven 5.9 174 © * 8) — x Zautroauen Koiſer Ludwigs des Baiern⸗ 8) Siehe die Anmerkung 8) über den z2. $- 234. file & · i n) Da it aus Hineinfegung des te ein unverſtaͤndliches munitaten in dern ſchuͤtziſchen Abdrucke eingeſchlichen. —— a ı i) Diefes nennet bey nahe ein jeder anders, Merian Muf'en, gleiche 4 wie auch Limnaͤus, der doch aber auch Muſchen hat. Hoͤnn 272. S. Manſen, noch andere Muſen oder auch Moſen. In —9 ſchuͤtziſchen Werkes ID. Abhandl. 202. S. ſtehet Mauſſen oder Muſſen, aber 11. Abhandl. 57. S. Muſchen, mie in dem buͤſchin ⸗ iſchen, pertſchiſchen, groſiſchen. Das Muͤſchel anf der 68. S. bey Schüsen it ein Drucfehlet.— Bu, J %) Wie in der buͤſchingiſchen Erdbeſchreibung Il. Th. 1. Bande 2497. ©. ſtehet. 9 H Der unten im 55 $. 74. ©. zu finden. 543 m) Wie Merion und Buͤſching zu verſtehen find. 4 n) Wie oben genannter Pertſch in den Urſoruͤngen Vogtlandes J. Th. X. Kap. 30. folg. S. und Gros in der Burg- und Marggr. Land. und Regentenhiſtorie VI. Rap. 13. $. 203. ©. ſcheinen gedacht zu haben. ae o) Wie ih in des Poftleritond I. Abtheil. 98, S. beftimmer, welches im dem hönnifhen Lexiton des Fraͤnt. Kreifed 272. ©. unterblieben. S. 53. a Ehen diefe Bewandniß hatte es mit Bergel. Den Brief a) daruͤber theile hie mit: b) LVDOWICVS Dei gracia Romanorum Imperator fem- . per Auguftus, wnmerlis & fingulis quibus prefentes exhibite fuerint, graciam fuam & omne bonum. Imperialis preemi- nentie “ -. | gegen Burggraf Sriederich zu Nürnberg. 65 nentie requirit fublimitas & exigit celfitudo, vt vniuerfos & ‚Angulos nobis deuote conftanter & fideliter famulantes condig- nis debeamus premiorum remunerationibus prevenire. Notum igitur efle volumus tam prefeneibus quam futuris, quod nos aduertentes deuotionem , conftantiam, c) & fidelitatem d) di- lecti fidelis e) noftri Secretarij f) FRIDERICI Burggrauij de Nuremberch , fuisque in hac parte de imperatorie maieftatis elementia peticiombus annu@ntes ; Eidem auctoritatem „ facul- tatem & plenum poffe damus, cöncedimus, dedimus & con- eflimus Conftruendi, Edificandi & faeendi Ciuitatem muni- tam in Bergel, g) jpfamque muris, foſſatis, & ceteris muni- mentis quibuslibet, quibus muniri cetere funt folite eiuitates, jnpedimento nullo aut eontradictione aliqua prorfus obftante fir- miter muniendi, jbidemque iudicium fanguinis cum fingulis fuis ad id reſpectum habentibus necellariis habendi & tenendi, judi- eemque ponendi, qui fui vice & nomine fuper vniuerfis cafibus & exceflibus fingulis ad feculare h) faltem iudicium pertinenti- bus, corpus, mutilationem membrorum, res fine bona attingenti- bus, iudicandı plenarsam habeat facultatem, Ebdomodale forum i) in eadem Civitate Bergel x) quocumque die id attemptandum & "yifitandum decreuerit, proclamandi & nichilominus celebrandi, Volentes iquidem nommatam Ciuitatem Bergel )) vti, frui,& gau- dere, omni iure, hbertate, emunitate & gracia; quibus Ciuitas Nurenbergenfis exnune vtitur hadtenusque gauifa eſt, & vtipo- terit in futurum. In eurüs rei Teftimonium prefentes conferibi ma- jeftatisque noftre Sigillo jufimus communiri. Datum Rome apud fanctum Petrum vicefima fecunda die menfis Aprilis, indidtione vndecima, anno Domini Millefimo Trecentefimo Vicefimo Octa uo Regni noftri anno quartodecime Imperii vero Primo, ilt. Abh. V. B. % Dem⸗ 66. Zutrauen Kaiſer Ludwigs des Baten Demnach war auch hie wieder Kaiſer Barls des IIII. im Jahre 1355. ausgeſtellter Brief m) nur eine Beſtaͤttigung deſſen, was ſchon Kaiſer Ludwig verwilliget. nm) Jenem iſt es alſo nicht urſpruͤnglich zuzuſchreiben. 0) Aber auch ſolches iſt noch nicht in feine völlige Erfüllung gebt: acht worden. p) a) Auf den fih Limnaus in SEN. DEN. D. R. V. B. VIL Rap. 129% Zahl 833. S. des I. Bandes, vogSchäg in feiner brandenb. Geſch. 1. Th. U. Abhandl. 57. S. und II. Nbhandl. 82. S. Strebel im Verf. zur Erf, ver Hiſt. von Franken I. Th. 1. Kap. 16. &. beziehen. b) Nunmehr wird er auch im nur genannten fhüsifhen Werkes MN. bs handl. CCXXXI. urtk. 218. folg. ©. angetroffen. e) Schlage oben den 9. $. 173. ©. nah. — d) Und hiebey den 5. F. 172. 85. e) Wir hie den 5. $. 172. ©. f) Eiehe die Anmerfung g) über ven 32. $. 234. folg. ©. g) Ne Eberhards fuldiſchen Veberlieferungen in Schannats fuldiſch. J. Kap. - 154. S. Zahl 288. ©. Biergila im Rangewe, wie von Beffel in der Got: wich. Ehron. IN. Bund CcCLXVI. Athandl. 735. S. angezeiget hat. Gleichwohl unterſcheidet er eben bafelbit etiihe Zetlen vorher Davon dag Bergelen und Bergilin, weiches in vorher genannter fhannatifchen Sammlung 75. und 76. Zahl 284. ©. vorfommet, ungeachtet e8 eben da auch ausdruͤcklich in den Rangewe gefeget wird. Beſſel machet diefes zu - einem andern Orte, nämlich Birflingen bey Speifeld, das doch nah Strebels Berk. zur Erlaͤut. ber Hit. von Franken 1. Ih. 1. Kap 16.8. eben bewegen nicht jeneg feyn kann, weil Diefes nicht in den Nangeive gehöre. Yon Ekard, in feinem oͤſtlichen Franken XXVIILB. LK, Abſchu. 303. S. und unterden angehangenen Urkunden Der VIIN, und 835. S. des . Bandes, Liefert auch ein Bargilli in Dem ſogenannten Hraugam, das mit jenem einerley, daß alſo auch daßelde bas bie oben— genannte Bergel it, wis nur gelobter Steebel angezeiget hat. Von die fen haben aud) Georgi in ven Uffenheim. Nebenſtunden I. St. 6. ©. in ’ der “ er —E — ce), Gros in der Burg: und 3 Margar. Sand. und Negen: 0 tenhif. VI. Kap- 2.6. 131. S. Hoͤnn in Topogr. fer. 229. die neue Eu— 9— sop. St. und Reiſegeographie V. Bande VI. B. V. Kap, 1161. S. einige Kaͤnntniß. Hofer im Hailbrunn. Antiq. Schatz. Supplem. 1. Th. N. Hauptſt. 3. ©. und Hr. R. Diez von Rangaw 10. ©. My) Da in afen übrigen vorhergehenden und nachfolgenden SS. Seculare —* anzutreffen, womit die weltlichen Gerichte genennet ſind; ſo wundert mich, wie dem ſchuͤtziſchen Abſchreiber hie das Singulare in die Feder kommen können. - Siche die Anmerkung 3) über den 50. $. 57. ©. ) und 1) Siehe zuruck in Die Anmerfung 8) 66. ©. ‚ m) Welcher hernad im 55. $. 73- folgg. S. ganz vorkommen wird. 0) Welches alle vorher im der Anmerkung a) 65. ©. genannte deutlich fagen, und davon aud Merian verftanden werden kann. 0) Wie ed doch Gros 2. $. 130. und 132, ©. und 13. $. 203. ©. | und Büfhing 2502. ©. gethan haben. * V) Von dieſem unweit der Reichsſtadt Windsheim im Aiſchgrunde liegenden Martiflecken giebet unſer bisher benannter Gros vorzüglich in 2. F. 130. folg. ©. die vollſtaͤnd igſte Nachricht, als wo er Pfarrer war. i S 54. i Und eben diefes gieng mit Bazendorf oder Rafendorf dor, den Brief darüber a) will ich auch hie vorlegen: b) LVDOWICVS dei gracia Romanorum Imperator fem- per Auguftus, fingulis & vniuerlis, ad quos prefentes perue- werint graciam fuam & omne bonum Imperialis preeminencie zequirit & exigit celfitudo, vt fingulos & vniuerfos deuöte no- & fideliter famulantes, condignis premiorum debeamus re- im largieionibus prouenire, vt fpe remuneracionis eeteri ad nofsum & jmperü ulteriora ebfequia fervencius & 52 con- 88 Zautrauen Saifr Subrige des Baiemi confidencius animentur. Notum igitur eſſe volumus tam pre- fenubus, quam futuiis, Quod nos aduertentes deuocionem & fidelitatem diledti nobis fidelis Seeretarii FRIDERICI Purgrauüi de Noremterch,, ſuisque in hac parte peticionibus auhuentes, Eidem auctoritatem, facultatem & plenum pofle damus, con- cedimus, dedimus, & concellimus, Con*ruendi, Edificandi & fa- ciendi, Ciuitatem munitam in Katzendorf, c) jpfamque muris, foffatis, & guibuslibet ceteris munimentis, quibus muniri cete- re funt folite Ciuitates, impedimento nullo nee contradidtione aliqua prorfus obftante, frmiter muniendi, jbidemgue judicrum fanguinis cum fingulis fuis ad id ſpectantibus neceflarijs haben- di, judicemque ponendi, qui fuper vniuerfis caſibus, & exceili- bus, faltem ad feeulare judicium reſpectum habentibus, corpus, mutilationem membrorum, bona, fiue res attingentibus judi- candi plenariam habeat facultatem, Ebdomodale forum in ea- dem Ciuitate, quocunque die id attemptandum &- vifitandum decreuerit, proclamandi, & nichilominns celebrandi, Volentes fi- quidem dictam Ciuitatem Katzendorf'vti, frui & gaudere omni ju- re, libertate, emunitate, & gracia, quibus Ciuitas Norimberch eX nune vtitur, hactenusque gauifa, & vfa eft, aut vti, frui, velgau- dere poterit in futurum. In cuius rei teftimonium prefentes con- feribi, Majeftatisque noftre Sigillo juflimus communiri. Datum Rome apud fandtum Petrum vicefima fecunda die menfis Aprilis? | Indidtione vndecima Anno Domini Milleſimo Trecentefimo vice- fimo octavo, Reguinoftri anno Quartodecimo, Imperü veroPzimo,, Di Daraus erhellet nun, daß Kaifer Barls des IIIL im Jah⸗ te 1355. darüber ausgeftellter Brief d) nur eine Beſtaͤttigung je⸗ nes gewefen, e) der micht zu erſt ſolches vergoͤnnet. Iſt nun wohl dieſe erlangte Freyheit noch nicht zum völligen Gebrauch gediehen, fd = I N doch Fein Dorf g) mehr, fondern es genieffet Marktge⸗ it, welche wegen der ſtarken Viehmaͤrkte in diefem Markt | n h) weit und breit bekannt iſt, der aufdie 3. Stunden weit von Kulmbach gegen Thurnau zu fieger. i) | na | EZ i > 3) Auf den ſich auch wieder Limnaͤus, und vom Schuͤtz im 1. Th. Li. Ab— handlung 57: S. baiehen |. cu mu. 3 by Der auch nunmehr in der (hüsifpen Sammlung CLXXXIII. 6.8. 220. folg. S. erſchienen. — chreibart ſcheinet die Rarze zn unterſtuͤtzen, die dieſer Ort im a AA So gut nun Bagenelenbogen, Ragenburg, Ratzen⸗ berg, ja dad Schloß Ray ſelbſt einige von den Ratten herholen ; ſo gut ließe ſich auch Zatzendorf dazugeſellen, wie ich vor kurzem in einer beſondern Schrift dargethau, darinnen ich unterſuchet, was fir Der: —X ‚er verfichen werden unten, wo zwijchen Katten und Hermunderen über den Salzfluß der betannte ſchwere Krieg entftanden fey, WieaberZ Annd & mit einander derwechſeln werden; fo iff eben fo leicht Rafen- doorf darans geworden. Da bedünket mic immer, dag € für K gefe Net worden; fo mögen diejenigen, welche Cafendorf geſchrieben, eine. andere Abtheilung im Kopfe gehabt haben, 06 id) wohl lektere Schreibart “auf etlichen Dentmälen der dafigen Kirche gegen Das Ende des fünfje: —* henden Jahrhunderts geſunden, die bey einer beſondern genauern Des. u. Shreibung des Orts etwann einmal mittheilen werde, Unterdeffen kann FR Gros in der Burg : und Marggr. Land = und Regensenhiftotie VI, Rap 2... 172. folg. ©. nachgeſchlagen warden. . Der in gleich folgendein $. 73. folgg. ©. vottommet. J Wie Limnaͤus und der Hr. von Schuͤtz in J. Th. I, Abhandl. 57. J * ©. ſagen, und Merian dahin ſiehet. | ) Wie doch Gros in der Burg -und Marggr. Brandend. Rand: und Ne— E * gent. Hiſt. VI, Kap. 9. 5. 173. ud 13. $. 203. deutlich geſchrie— pen Hat. Woſuͤr es doch die duſchingiſche Erdbeſchreibung II, Th. I, Band 2493. Sage wi: 33 h) h) Wie es das Ler. des Frau Kreiſ. 234. ©. die u St. und Reifegeogr. V- B. VI. B. V. Kap. 1082. ©. und Groß, im VI. Kap. 9. $- 173. S- nad) ihnen aber ich in 1. Abtheil. 608. ©. genennet. — — a) Welches außer nur genannten am mweitläuftigften angezogener Gros eh a folg. S. beſchtieben. Daß das ſchuͤtziſche Wert leine Nachricht de. von gebe, Davon weis ich feine BR: 6. 3575. Gleiche Bewandniß hat es mit Roßftal, a) ungeachtet auch deffentwegen folgendes ergangen :b) LVDOWIEVS Deigracıa RomanorumImperator femper Auguftus, vniuerfis & fingulis, ad quos prefentes deuenerint, ' graciam fuam & omne bonum, Imperialis preeminentie fublımi, tas requirit& exigit celfitudo, vt vniuerfos & fingulos, deuote nobis conftanter & fideliter famulantes, condignis debeamus premiorum remuneracionibus provenire, vt fpe remuneracionis ceteri ad noftra & imperii prompta obfequia, eo confhidentius & feruentius animentur. Notum igitur elle volumus tam prefenti- bus quam futuris, Quod nos ex benignitate jmperatoria aduer- tentes deuocionem „ conftantiam ,„ & fidelitatem diledti fidelis noftri Secretarit FRIDERICI Burggravii de Nuremberch in hac parte peticionibus annuentes fuis, Eidem auftoritatem, faculta- tem & plenum pofle damus, eoncedimus, dedimus & prefenti- bus eoncelimus, Eonftruendi, Edifhicandi & faciendi Ciuitatem munitam in Roftal c) jpfamque muris, foſſatis & ceteris muni- mentis quibuslibet, quibus muniri cetere funt folite ciuitates, jnpedimento nullo, aut contradictione alıqua prorfus obftante, hirmiter muniendi, jDidemque iudicium cum ſingulis ad id per- tinentibus neceflüriis habendi, & perpetue judicemg. tenendi Po- ‚gegen Burggraf Sriederich zu Mürnberg. 71 * Qui fuper ſingulis & vniuerfis eaſibus & exceſſihus, pre⸗ FRIDERICT Burggravij vice & nomine, noſtra imperiali auctoritate, reſpectum faltem ad feculare iudicium ha- bentibus, corpus, mutilationem membrorum, bena fine res at- tingentibus iudicandi plenariam’habeat facultatem, Ebdomoda- le forum in eadem Ciuitate, quocumque die id attemptandum, VYifitandum & querendum decreuerit, proclamandi & nichilomi- nus celebrandi, Volentes fiquidem dictam Ciuitatem Rofal, vti, frui & libere gaudere, omni iure libertate , emunitäte, & gra- cia quibus Ciuitas Nurembergenfis hactenus vfa eft, & exnune frui poterit in futurum, In cuius rei Teftimonium prefentes-con- feribi, majeftatisque noftre Sigillo iuſſimus communiri. Datum Rome apud fan&tum Petrum vicefima fecunda die menfis Apri- lis, jndi&tione vndecima, anno Domini Millefimo Trecentefimo Vicefimo O&tauo Regni noftri anno quartodecimo Imperii vero pumo. I hat ſich aber noch nicht wollen thun laſſen, dieſen, eis Ines der aͤlteſten Dexter d) der Gegend, in folche Umftände zu ‚bringen, daß man von diefer gnädigen Gefinnung des Kaiſers häts te konnen Gebrauch machen, Denn fo ift es e) noch diefe Stuns | in Dorf in dem brandenburgonolzbachiſchen Dberamte Ka— ———— das einen Richter, Burgermeiſter und Schoͤpfen hat. ebrigens iſt ſolches das letzte von denen vorher von une ſchon gezeigten, als Wunſidel, Wunſes, Muſchen, Bergel und t N zendorf, deren hievor bekannt gewordene Freyheiten Kaiſer er der II. im Jahre 1355. beftättiget, welches alſo lauter; F) 2 KAROLVS quartus diuina fauente clemeneia Romano- ' perator femper Auguftus, & Boemie Rex. Vniuerfis & ſuis & facrı Romani imperir fidelibus dilectis gräciam ° 22 | fuam 72 Zatrauen Kaiſer Ludwigs des Baiern uam & omne * Auamquam — majeſtas ae im · deles & bene — Sr * illos tamen vberius J fue munificentie dexteram frequenter extendit, quos pro ipſius Imperii faeri honoribus commodis & profeltibus fama — feruencioribus teftatur ſtudijs inſudaſſe. Attendentes igitur gra- ta grandiaque & utilia fincere fidelitatis obfequia, que fpedta- biles IOHANNES & ALBERTVS Burgrauij de Nurenberg, no- | ftri & facri Imperii fideles dilecti & ipforum progenitores, au dum nobis & antecefloribus noftris Romanorum Imperatoribus & Regibus, necnon facro romano Imperio liberaliter & fideli- ter exiibuiffe nofeuntur, & que dicti JOHANNES & ALBER- h TVSnobis & dito Romano Imperio inantea prgftaneius po- terunt exhibere, eisdemque IOHANNI & AELBERTO & eui- ) libet eorundem necnen ipforum heredibus, ut in Muſſchen, Ber- gel, Katzendorf, Wunferz, Wunfidel, & in Roßal Opida mu- hi nita facere feu edificare, jpfaque & eorum quodlibet muris fo fatis & ceteris vniuerfis & fingulis munimentis, quibus cetera ' opida fortifieari funt folita, frmiter munire, & ut im dietis opidis j & locis judierum fangumis cum fingulis fuis pertineneüs exerce- re judieem quoque, qui fuper fingulis exceflibus & eafibus ad - _ feculare judieium duntaxat fpectantibus etiam ad eorpus feu mem- bri mutilacionem refpeltum habentibus, iudicandi plenartam ha- beat facultatem, ponere & conftituere, nec nen Ebdomedale > zum quaennque die ipfum forum eelebrari voluerint, imflituere & proclamari facere libere impedimentis & coutr adictionibus qui- buslibet penitus-proeul moris, pofhnt & valeant ex certa noſtra fejencia dudum eonceſſimus & permiſtmus & de benignitate folita beraliter eoncedimus & tenore prefeneium permittimus graeioſe, . & ur piefati IOANNES & ALBERTVS eo feruencius ad no- | gegen Burgoraf Friederich gu, Mörnberg. 73 facri Imperü obfequia inuitentur, ad ipforum inftanciam dis ipforum predietis videlicet Mujfchen, Bergel, Katzendorf, 4 ıfezz, & Rofal, & fingulis eorundem ex fingulari gracia con- von dem Fuͤrſtenth. Braudenburgonolzbach VI. Kap. 671. ©, bemerfet. » Da mn die Urſchrift davon noch im Hochfuͤrſtl. Archiv zu Onolzbach be: Ne: befindlich; ſo wundert mich, daß ſie obangezogener von Schuͤtz nicht in —* die 1, Abhandl. obangezogenen Werks gebracht hat, da er ſie am re Ber TR f naͤchſten gehabt. Wie den Ort auch Veit Arnpeck in der baierifhen Chronik V. B. 73. Kap. in Petzens Anecdotenſammlung Ul. Bande I, vn 561. ©, ge⸗ iſt. Abh. V. B. K ihrieben, 74 -womit fie eine Stutterey zu verfiehen ‚geben, wie auch der vorher in d) Welches aus dem offenbar, was auffer fhon angezogenem von — I, e) Nach Ausfage des von Schuͤtz II. Abhandl. 216. ©. Strebels 34 folg. : Zutrauen Kaiſer —** des Baia Bi ſchtieben, liefet man im gegenwärtigen ludewigiſchen Briefe Koal zus⸗ ; gedrucket. Solches entdedet noch mehr, daß der Name aus Ros und Stal zuſammen gefest fey. Davon weichen Lambert von Afchaffenburg i bey dem Fahre 952. und 953. inter den hiftorifhen Schriftftellern ri Bande 156. ©. mit feinem Kaſtel Rothadal, und ver fähfifhe Kro- nitenſchreiber bey Dem Fahre 954. mit ſeinem Roßdal nur fo weit ab, - Daß e3 ſcheinet, ala 06 folder Ort in einem Thal liege, welches doch nicht an dem iſt, ſondern auf einer angenehmen Ebene und Anhöhe ſich befindet. Diefes hat vieleicht Brufchen von Deutihlands Klöftern 199. ©. bewogen gu fhreiden: ,, Roftall, welches die Lateiner equile nennen, ober, fo du lieber willſt, Rofental, das fo viel als ein Thalder Ro- fen. ,, Dawider flreitet auch {hen Wittechind aus Korbei, der im Ul. B. in der meibomifhen Sammlung 655. S. ed forfedal gefhrieben, Es hat aber Wachter in feinem Woͤrterbuche der deutf. Sprache I. Th, 1307. S. bemerfet, daf nach der alten angelfähfifhen Sprahe Hors ein Pferd bedeute. Findet man nun nad) Anzeige eben Diefes Wort⸗ forſches 1306. ©. das Wort auch Sros geſchrieben, ſintemal Die Al⸗ ten dem R immer gern ein &, wie etwann die Griechen, zugeſellet , ſo hat das Hors durch geringe Verſetzung der Buchſtaben entſtehen koͤnnen. Bey den Franzoſen iſt daher noch Haras übrig geblieben, der Anmerkung a) angeführte Strebel zu Ende der angezogenen Seite ganz recht erinnert. Wenigſtens zeiget das rosſtalſche Gerichts: figel ein Pferd, das mit dem vordern Theile des Leibe aus einer Kirz che heraus gehet, wie H. Hoftath Stieber VI. Kap. 670. ©. an⸗ gezeiget hat. Abhandl. 216. S. Strebeln 1. Kay. 37. ©. in nur angezogen Stiebern und Gottweichiſchen Chronik Ull. S. CCCLXVI. Abſchn. 737. S. gemeldet wird. * S. und Hofr. Stiebers 669. folg. S. Denn was Hoͤnn in feinen IB terbuche des franf. Kreifes 365. S. und Piftorins in der Beſchreibung dei Fraͤnk. Kreifes 125. S. hievon haben, ift theils unvollſtaͤndig, theils un richtig. f) gegen Burggraf Zeiederich zu Nürnberg. 75 wurd Welches au) in dem ſchütziſchen Werke aber nicht eden fo genau INI. Ab— handl. CCXXXXV, Urt. 292. folg. ©. Pas Kefunden, und in Pertſchens Wunfiedel 1. Th. X. Kap. 61. folg. ©. woher es Gros in feine Brandenb. Land: und Regent. Hiſt. Vl. Kaß. 13. F. 204. folg. S mag übergetragen haben, ins Deutſche, ich win nicht fagen, wie über: j fett; anzutreffen it. Ein Stud hat Limnaͤus im Non. Deutſch. St. N. 11. Bande V. B. VII. Kap. 833. folg- ©. lateiniſch. 8§. 56. Auch wegen Grundlach ergieng damals eine Schrift, a) welche dieſe iſt: b) | .LVDOWICVS Dei — Romanorum Imperator ſemper Auguftus ſingulis & vniuerſis, ad quos preſentes deueniunt, gra- ‚dam foam & omne bonum, Imperialis requirit & exigit Preeminentie cellitudo, vt fingulos & vniuerfos deuote nobis c) & fideliter famulantes condignis debeamus premiorum largicioni- | ‚bus ‚preuenire, vt fpe remuneracionis ad noftra & jmperii obfe- confidentius & feruentius animentur. Notum i igitur efle d) umus vniuerfis tam prefentibus quam pofteris & futuris, quod ; aduertentes deuscionem & fidelitatem e) diledti fidelis no- ag Secretarij g) FRIDERICI Burggravij de Nuremberch, h)fuis- que peticionibus annuentesEidem auetoritatem, facultatem & ple- num pofle, damus & concedimus, dedimus & prefentibus concefli- ‚mus Civitatem munitam in Grindelach 1) Conftruendi,Edificandi & faciendi, ipfamque muris, foffatis & ceteris munimentis quibusti- bet, quibus muniri k) cetere funtfolite eiuitates, jnpedimentonul- 1o prorfus aut contraditione aliqua obftante firmiter muniendi, emque iudicium cum ad id pertinentibus neceſſarũs habendi, lieem ponendi, qui fuper vniuerfis cafibus & exceſſibus fangui- | en mutilationem membrorum, fiue res attingentibus, 4 K2 iudi- — — 6 Zutrauen Kaiſer ndhige des Vaiern RR indicandi plenariam habeat facultatem , Ebdomodale D forum mi in eadem Ciuitate, quocumque id attemptandum decreuerit die proclamandi, S&snichilominus celebrandi. Volentes fiquidem dic- tam Ciuitatem Grindelachn) vü & gaudere omni iure, libertate, emunitate 0) & gracia quibus noftra Ciuitas Nuremberch hadtenus via eft, & exnune denuo frui poterit & gaudere, p) In cnius rei | Teftimonium euidens q) prefentes r)- conferibi, figilloque noftre majeftatis iufimus communiti, Datum Rome s) apud fandtum | Petrum vicefima fecunda t) die menfis u) Aprilis, jndictione vn- decima, Anno Domini Milleßimo Trecentefimo Viceſimo Octauo Regni nofiri anno Quartodecimo x) Imperii vero Primo. ee Er € Aber auch diefes ift nicht vollzogen worden, um fo mehr, da es an die Reichsſtadt Nürnberg gefommen, von 1 der es zwey Stunden entfernet iſt. Y) a)8 Davaufbezichen fih Röder von dem Urfprunge und Fortgange Hienbergd 30. S. Gros in Der Burg = und Marggr. Land und Regent, Hiſt. VI. Kap. 6. $. 148. ©. von Schuͤtz in der Brandenb. Gef. 1. Th. U. gbhandt. 57.S. und il. Abhandl. 134. ©. wie auch von Ludewig in der Erläuterung der goldenen Bulle I. Th. 953. S. und Köhler in der Gensalog. Geh. der Herren und Grafen son Wolfftein ). Kap- 6. $. 6. Anmerk. 26. ©. desgleihen Die Hiſt. Nacht. von ber St. Nuͤrnberg 98- folg. S. und die Geogr. Behr. der R. St. Nürnberg) in der Vorrede. ! b) Welche and) fhon, aber mit mehr oder wenigen Verfehen, mitgetheilet die Kopie etlicher brieffier Urkunden und Beylagen, auf welche fih im den übergebenen gravaminibus in angeſtellter Revtſionſachen Burgermei⸗ fier und Raths der Stadt Nuͤrnberg contra Herrn Georg Friderichen Marggrafen zu Brandenburg ꝛtc. Die hohe fraisliſche Obrigkeit im Nuͤrn⸗ bergiſchen Territorio lei ffend 1585. XVIlle Uriunde 76. Bl. eꝛo⸗ gen, Limnaͤus in dem St. Recht des R. D. R. V. B. vi, Kap. 129. Zahl, Goldaſt unter ven calſerl. Verordn. 1. Bande 331. ©. Luͤnig im : 22 —_ — N $ se: al 2 7 —— > 0. gegen Burggraf Friederich zu Nürnberg. 77. De im Reichsarchive def. Theils 11. Th. 297. S. von Falkenſtein in den \ Nordgau. Alterth: und Merkwuͤrdigk. Il. Th. Xilz Kap. 9. $. 137. S und in der Befihreib. der St. Nürnberg II. B. V. Kap. 9. $. 408. folg.©. ‚Diplomat. Geſch. von Nürnbergl. Zeitraume LUXXXXIIII. ME 270. ©. von Schuͤtz in der Gefh- Brandend. 1. Th. IM. Abe ur handl. CLXXXIL. Urk& 219. ©. einen Ludewig und Nöder aus vori⸗ ger Anmerkung nicht noch einmal aufzuruffen, als die nur ein Stuͤck⸗ gen davon haben. ec) Wer ſiehet nicht ſogleich, daß Das limnaͤuſiſche vobis, aus dem es Luͤnig mag genommen haben, ſich nicht hieher ſchicke, daß nicht erſt in vorigen S$. zuruͤck zu gehen, wo alle ihr mobis unangefochten erhalten? | ) Das effe fehlet in allen Abdruͤcken bis auf den ſchuͤtziſchen. Nach den Bi 3% $. 56. ©. 51. $. 60. ©. 52. $. 5. ©. 53. $. 65. ©. 54. J $. 68. ©. 55. $. 71. ©. iſt es in der Verbindung von Niemanden angefochten worden. und f) Sirhe den 5.9: 17. ©. u 9 Siehe die Anmerkung g) über den 32. $. 234. folg. ©. Diefe Schreibart, welche fih auch hie und da im vorigen geäußert, giebt . zu. einer noch nicht fund gemachten Ableitung des Namens Diefer Stadt, worüber fih fhon fo viele gemachet, Anlas, welche ich vielleicht ein: ſtens mischeilen könnte. ) Welches die neuern Gruͤndlach ſchreiben. k) Außer der ſchuͤtziſchen Ausgabe haben alle ut hineingefhosen- Daf aber — ſolches verdaͤchtig fen, wird ein jeder ſogleich merken, wer die Wotte zu: * ſammen hält, welche den Verſtand haben: mir welchen die übrigen Stadte pflegen beveſtiget zu werden. In jener Verbindung aber wuͤrde es heißen: mit welchen als die uͤbrigen pflegen beveſtiget iur zu werden.) Sp oft aud nun Diefe Art zu reden in vorigen SS. 5 vorgefommenz fo hat doch fein Menſch bis daher für noͤthig erach RZ "tet, obgedachtes ut einzufhieben. Eon Dafür in der Ruͤrnbergiſchen Streitſchrift, diplomatiſchen Nachleſe und nos Nuͤrenberg, welche die'2. Anmerkung b) 75. folg.S. v 83 £urz = - 78 Zutrauen Kaiſer Ludwigs des Baier tur, vorher namhaft machet, ein unerhörte und verftümmeltes- Eb- domale, da hingegen das Hebdomodale des Limnaͤus und von Fal- fenftein in den Nordgauiſchen Alterthuͤmern und Merkwuͤrdigkeiten, wie auch des Luͤnigs in den Stellen, die nur genannte 2. Anmer⸗ tung b) 76. S. enthält, zwar nicht unrecht, das ebdomodale aber auch nicht ungewöhnlich, wie aus der Anmerkung i) über den 51. F. 57: ©. zu erfehen. m) Siche die Anmerkung D) über den 50. $. 57- ©. n) Siehe zurüd in die Anmerkung ) 77. © 0) Welches Wortes Rechtfertigung aus der Anmerkung m) über den 50.$+ . 58. S. zu erholen, und alfo von dem zwar richtigern Lateine im- munitate nicht zu verbrengen, welches ale oben in ver 2. Anmers tung b) 75. folg. ©. genannte bi8 anf den einzigen Heren von Schuͤtz i an deſſen Stelle gefeget. p) Bon Ludewig tiber die goldene Bulle 11. Th. 953. ©. wid aus dem bis 1 hieher uͤbergetragenen Stuͤcke dieſes Briefes beweiſen, daß Nuͤrnberg damals noch gering geweſen, weil der Kaiſer die Freyheit ertheilet, in N deren Nähe eine andere bevefligte Stadt anzulegen, welches Röder in fei- ner Schrift vom Urfprunge und Fortgange Nürnberg 30. folg. ©. zu widerlegen ſuchet. g) Dafür in dem ſchütziſchen Abdrucke — welches wegen des vor⸗ hergeſetzten cuius nicht Stat hat. ) Welchen in der falkenſteiniſchen Beſchreibung der Stadt Nuͤrnberg 409. ©. teſtimoniales zwiſchen evidens und preſentes eingeſchoben iſt, wel⸗ ches aber wegen des vorhergegangenen teflimonium gar nicht beſtehen fann. s) Dafür außer dem Hrn. von Shüs alte Colonie haben, zu einem Beweife, tie einer dem andern bliudlings gefolget. Denn habe ich i in dem 48. F. zureichend bewiefen, daß der Kaifer Ludwig fowohl den 18. , als 23. April in Rom gemejenz fo ift. es ſchlechtweg unmöglich, daß er den 22. defielben Monats in Köln, es fen, welches es wolle, geweſen. t) . gegen Burggraf Griederich su —* 79 Eh 9 Dafuͤr Limnaͤus, Luͤnig und Falkenſtein in den Nordg. Alterth. und Merk Be > * BR wuͤrdigteiten 138. ©. vicefimo fecundo haben. 0) Welche auch Menfis weggelaſſen haben. 3) Diefed angegebene vierzchente Fahr der Regierung rechtfertiget bie 35. Anmerkung ded 16. $. fo genau, dag man ſich wundern muß, wie Limnaͤus mit feinem in der Anmerkung t) fur; vorher angezeigten getreuen Nachfolger duodecimo auforingen können. y) Deswegen wäre Merian von Franken 71. ©. die Geograph. Beſchreib. der R. St. Nürnberg U. Th. II, Kap. 3. F. 26. folg. S. Gros in der Burg : und Marggr. Brandend, Land: und Negent. Hift. VI. Kap. 6. $. 148. folg. S. Hönn im Topogr. ker. des Fränf. Kreiſes 483. S. von Schüs in der Gefh. Brandenb. 1. Th. II. Abhandl. 134. ©. aufzufihlagen. Lefterer fchreibet: ,, 8 wären zwey Derter von glei- her Benennung. Eines wäre ein bereutifches-Dorf, welches in das Kaſtenamt Baireut gehörtg: „, Zu dieſen Fehltrit hat ihn ganz gewiß Hoͤnn in feinem Topogr. Ler. des fränf. Kreife® 253. S. verführet, wo ſolche Beſchreibung anzutreffen. Diefer aber mag nicht recht ge hört haben, genug es ift ein Verſtoß mit Bindlach, das auf der | 230. S. des hönnifhen Woͤrterbuches anzutreffen, vorgegangen. Diefes Dorf, welches auch Bindloch und Pindloch gefhrieben wird, liegt eine Stunde sen Baireut auf der Poſtſtraße nah Breneck über dem brandenburger Weiher, von weldhen mir in dem XVII, und XVIX. St. der brandenb. hiſt. Nachricht. 11. Theile mit Benennung ſolchen Dorfes genaue Nachricht ertheilet haben. S. 57. Da nun hiedurch offenbar, daß oft genannter Burggraf zu Nuͤrnberg von Kaiſer Ludwigs Seite ſeit dem im Jahre 1327. eroͤfneten Zuge nach Italien a) bis den 22. April des folgenden 1328. b) nicht gekommen; ſo gehet damit der Nachricht e) ein voͤlli— ges Licht auf, nach welcher ein Burggraf zu Vuͤrnberg, welcher wie jener Friderich geheißen, das Bisthum Eichſtet der aufgetra⸗ genen * 73 Zatrauen Saier guötigs: des. Baier, ‚genen, Adminiftration wegen, bis der Kaifer Ludwig nach Deutfihe land zuruͤck kame, zu beſchuͤtzen gehabt. So viel iſt alſo außer al⸗ lem Streite, Daß es nicht eine Perſon gewefen.d). ai: 9 2) Bon dem mit "dem 38. F. oben 6. ©. fih die Nachricht — b) Bon dem aber Die Beweiſe yon dem 3. S-bißin den 56. 8. 79. e. reichen €) Die Aventin in den baierifh. Jahrbüchern vu. 8. xvu. Kap. 15. Abſchnit. und nad) Der ciſneriſchen Verdeutſchung vi. Dr 398. Blat te3 erften Seite hinterlaffen. &) Wer fie aber fey, Das wird g. G. mit naͤchſten eine beſondere Abhandlung von Kaiſer Ludwigs unveraͤnderlich fortdaurenden Zuneigung gegen Bisher oft genannter Burggrafen Friederichs Prinzen vor Yugen legen. 5. 58. Geſchahe aber nach zweyen Fahren der Ruͤckzug ausWeiſch⸗ land nad Deutſchland, a) fo änderte ſich Dadurch nichts in dem Ver trauen, welches der Kaifer auf den alten Hin. Burggrafen geſetzet. Es äußert fich ſolches in ven Zwiſtigkeiten, die zwoifchen den Herzogen in Baiern wegen der. Theilung entftanden. b) Diefe zu ſchlichten c) brauchte der Kaiſer dieſen Burggrafen d) nebſt dem Koͤnige von Boͤhmen, und andern angeſehenſten Fuͤrſten des Reichs, zu Re⸗ gensburg um die Herbſtzeit Des 1331. Jahres. a) Deffen Veranlaſſung und Umſtaͤnde ſchon in des Hrn. von Olenſchlager oft angezogenen Staatsgeſchichte des roͤmiſchen Kaiſerth. erfler Hälfte des XI. Jahrhunderts 203. folg. ©. beyſammen anzutreffen, daß * uunnoͤthig, ſie einzeln zuſammen zu leſen. Weswegen die vor Augen befindliche baieriſchen Schriftſteller zur ſchaft darzuſtellen, für BR erachte, da es zu meinem Zwecke — nutzet · e) Das doch ſelbſt der haierifhe ———— Aventin im VI: 3. xvn Kap. 20, Abſchn und nach nur angezogener Verdeuiſchung auf des, Ruckſeite des 398, Blattes zuſichert, 9. 2 RE gu Nürnberg. 87 u ſolches fich Bezogen, kehren die Crolliſchen Beträge zu der Be: pfalzgraͤflichen Geſchichte 19. $. in unferer akademiſchen Abhandlungen A, Bandes 109, folg. ©. \ Be Ba: | Pe u * 8. 59. Zertiß nun zwar des Burggrafen Tod den 20, May it im * 1332. das Band der Freundſchaft mit hochgedachtem Kai— fo wurde es mit deſſen hinterlaſſenen Prinzen von neuem ge- a)davon die aiferlichen Denkmale in meinen Händen find. Dieſe geben aber genugiam Stof zu einer befondern. Abhandlung. ei Als eine gute Vorbedeutung deffen könnte man anfehen, daf Kaifer ud: Fe wig des Burggrafen Schweſter Annen und ihrem Gemahle Grafen — von Naſſau die Burg Rameritgin, die Hofmartt zu Schwobach, | | die Hofmarkt zu Altdorf, und das Gericht zu Heroidsberg um 2000. Pf. Hader zu Sunzin in der Lombardei am Fritage vor Sand Walpurg: tag im Fahre 1329. verjegei. Dem ausgeſtellten Brif hat Hr. ER. Detter feinem 11. Verf. einer Gefhichte der Herren Buragrafen zu Nürnberg 1. B. U. Hauptſt. 20. $. 177. folg. ©. eindrucken laf ſen. AR Ar m 6. — 2 Gedenket aber Georsifha); in — Zuſammentrage Chrono⸗ logiſchdiplomatiſcherUrkunden, ſodiel ich bey genauem Nach ſuchen ha⸗ be bemerken können, keiner der Bisher Beyge beachten Urkunden, deren doch gegen die fuͤnfzig in dieſe einzige Abhandlung zuſammen gebracht Be: derer nicht zu gedenken, auf Die ich mich bezogen; wie ‚wären nicht noch vorzufegen, ſo man eine vollſtaͤndige Ge⸗ i te eines folhen Dberhaupts unfers Vaterlandes liefern €, deſſen kluge als fanfte Regiering bey den verwirrteiten ſtaͤnden des Reiches reichen Stoff darbierhet? Getrauete ich : doch wohl in meinem angeſtellten Verzeichniße aller von Kaiſer sit, Abh. V. B. 2 Lud⸗ * PP DEZ “ ) u u 2 ‚X & r . H — SP a — — 82. Zurrauen Kaifer Kudtigs des Baier N A Eudwigen dem Beier ausgegebenen Briefen ein 500, v gen. a) tim fo weniger hat ber fleißige Hr. geh. R. Buri, in dem Sehne. ten Vorrechte der alten königlichen Bannförfte insbefondere des Rei Ichenbaren Fort: und Wildbanns zu der Dreynid, 173. folgg. Ce was aus den hie vorgelegten anführen können, je mehr ihn feine Bertheidigung genoͤthiget, alenthalben fih nad Urkunden un ers Kaiſers umzuſehen. Die wir hie bekannt gemacht haben, wuͤrden ihm auch in feinem Unternehmen deſto mehr genutzet haben, je ſicherer ſie ſind, da die von ihm angefuͤhrten nicht alle Zeit von ihren ausgebern mit gebuͤhrender Genauigkeit ſind abgeſchrieben ka mie wir es erfehen haben. g Profeßor Volzens Abhandlung von Otto V. Pfalzgrafen von Wittelſpach, erſten Herzogen in Baiern = | | | dieſes Geſchlechts. | | | 51. Otto der Sünfte, Pfalzgraf von Wittelsbach, unter den baierifchen Zersogen diefes Geſchlechtes der Erſte, ſtammte von den Grafen zu Scheyern, und alten Her ‚sogen in Baiern ab. U Erläuferung. " KXXX x DT) iefer Sag Überhaupt genommen, iſt heute zu Tage wohl | hinlänglich genug erwiefen; ob ſich fehon, in Anfes z RIEF hung der einzelen Perfonen in der Geſchlechtsfolge, 8. noch hin und wieder genug Ungewißheit findet. a) Meis ne Abſicht iſt hier nicht Die Geflecht - Abftammung diefes hohen 23 Haus ) Man kann ſich hier auf dasjenige beziehen, was Wig. Hund, im hair. „ Stammbuch 1: Th. S. 130. anführt. deögleichen Imhof Notit. Proc. Amp. L.IV. C. I. pag. 229. ſeqq. der gel. Hr. Prof. J. St. Puͤt— ter, im Hiſtor. Polit. Handbuch. ©. 245.f. $. 10. J. D. von Lu⸗ dewig, Erleuterte Germania Princeps, de Hiftor. & Geneal, Boicæ geutis L.IV.C. LS 10. b) 86 Don Pfalsgraf Otto V. Haufes ausführlich zu unterſuchen. Sch will alfo nur einige we⸗ N nige Anmerkungen anführen, die ich bey der vorhabenden Arbeit gelegenheitlich gemacht habe. In Anfehung der Eltern des beruͤhm⸗ ten Zürften , von welchem mir veden, kommen alle mir bekannte EN Gefchichtfehreiber überein. Der Pater heiffet insgemein Otto der IVte; außer bey Kunden, welcher ihn Otten den IIIten nene net, und dabey anmerfet, daß Aventinus eben denfelben den“ Bierten nenne. b) Die Mutter heiffet Heilika, Helika, Hallika, Zolita, Haylka. c) Sie wareine gebohrne Gräfin von Lengens feld. Ihre Eltern werden in den treflichen bayrifchen Geſchichtſchrei⸗ bern, Aventin, Hunden, Adlzreitern, u. ſ. w. nicht benenner ; obfchon das Gefchlecht der Grafen von Lengenfeld berühmt genug. ift. d) Wigul. Aund fagt, Daß nad) Aventins Anzeige, dieſes - Se b) ©. de berühmten Hr. Chr. Gottl. Buders —R L. II. pag. 147. fegg. woſelbſt ein bisher noch ungedruckter Aufſatz des gel. Wig. Hunds von der Chur- und Fürftlihen Bajer = Pfätzifchen Genealogie augefüße vet, und mitgetheilet wird. c) Rittershufius. 3. Hübners Geneal. Tabellen. allgemein. hiſtoriſch. gericon Zite Otto. Jo. Aventini Annal. Boic. Edit. Ingolftad. lat. A. 1554. p- 653- Wig. Hund Bayr. Stammbud 1. Th p. 135. Chr. G. Buder am angef. Orte p. 145. Erleut.Germania Prince. L. IV. C. 1. $. 10. Eeit. 563. Wolf. Lazius, de migrat, gent, L, VII. p. 288. fag. d) Hund B. Stammbuch J. Th. ©. 145. Buder am angef. O. p. 148. In €. Sr. Shöpfs Nordgau.- Ofi- Fränf. Staatsgeſchichte IL. ‚Th. wird ©. 214. ff. eine Urkunde Kaifer Friederihs des Iten, für das Klofter St. Emmeram angeführet, aus Hundii Metrop. Sa- lisburg. T. II, ( mihi T. II. pag. 368) pag. 256. dat, Vimz 1157. wo neben Otten von Wittelsbach u. anderer Zeugen, auch Wernhard de - zu Wittelsbach. 37 Gefchlecht von den Grafen von Rierenburg, und Burggrafen zu Regenfpurg herkomme. Und Aventin felbft erzählet unter den großen Sefchlechtern in Bajern, die er alle von einerley als tem Haufe Scheyern ableitet, folgende : Die Grafen von Das chau, Phalay, Pfelsgrafen von Wittelsbach, Gr. v. War: tenberg, Abensberg, Kierenburg, Greiffenbach , Bogen ze. €) Andere hingegen nennen den Pater der Gräfin Helika Frie⸗ Derich, und fagen, daß er nur von der Spielfeite zu den Grafen von Lengenfeld gehöre, von männlicher Linie aber von den Gras fen von Weilheim abſtamme. f) Wenn man in auffteigender & Linie de Lengenfeld als teftis vorfommt. Eben gedachter Hr. Schöpf hat ©. 256. eine andere Urkunde bemerfet, von Bilhof Cunrad von Megen- fpurg , im Jahre 1205. worinn des Cuftri Lengenfeld gedacht wird , | welched Herzog Ludwig von Bayern der Kirche zu Megensburg zu übergeben verfprochen, im Fall er Feine eheliche Leibeserben verlaffen wur= | de. Die ganze Urkunde , welche viel merkwuͤrdiges enthält, iſt zu finden | in 3. D. v. Eudewig Erläut. Germ. Pr. L. IV. c. I. $. 10 p- 695. Es müffen.alfo die Lengenfeldifhen Güter dazumal dem Her- | zogen heimgefallen gewefen Teyn. Und eben dafelbft S. 714. kommt | ein neuer Vergleich Hierüber vor, worinnen zwar zerfchiedeneg geaͤndert worden, aber auch die bedingte Schenkung der Burg Lengenfeld, noch— mals vorfommt. S. 740. wird Lengenfeld unter- die Grafſchaften u. Herrſchaften gezählet, welche Herzog Ludwig L. Zeit feiner Megierung erworben. | e) Jo. Aventin, Ann. Boic. L. VII. p. 653. ED) Sn der bereits einigemal angeführten Germania Princ. 3. P. v. Lude⸗ | wig, durh D. H. von Finfterwald erleutert, L. IV. C. I. $. 10, 4 ©. 581. 582. wird die Geſchlechts-Abſtammung der Heilika, nach den IE Gründen G. Chriftian Foannis, ausgeführet , wie derjelbe in den Addendis ad Pareum, pag. 606. folhe angeben. Die Hauptſache fommt 88 Von Pfalzgraf Dito V. Linie, über Orten den Vten höher hinauf gehet, fo trift man eis ne merkliche Verfchiedenheit bey den Schriftftellern an. Die vor⸗ trefliche und gelehrte Mitglieder der burfürftlichen baierifchen Akademie der Wifenfhaften , werden ohne Zweifel auch diefes in ein befferes Licht feßen. Sch habe bisher noch Feine hinlaͤngliche Gründe gefunden, etwas zu entfcheiden. Indeßen will ich unten in einigen Tafeln, wenigftens dDiefe von einander abweichende Geſchlechtsfolgen, deutlich vor Angen legen. d) Noch weniger maſſe ich mir an, den Streit zu entfcheiden, ob Herzog Arnulph, Ger | | | \ kommt auf eine Stelle des Monachi Pegavienfis an, in der Hiftoria el Picperto Marchione Lufatiae p. 2. Allein der Name diefer Graͤfin wird in der berührten Stelle nicht genannt, und es werden auch nur zwen von ihren Söhnen namhaft gemacht, nemlih Otto u. Friederich. Iſt dieſes etwann eine Anzeige, daß die zwen andere jünger gemwefen, und dazumal noch nicht fo befannt worden waren ? die Stelle ſelbſt ift fol= gende: Sigena, (Goswini fenioris, Comitis de Leige Filia) tanti vi- si ( Vigberti Balfamorum reguli) contubernio viduata, tandem vix aliquanta confolatione recepta, Comiti Friderico de Lengenfeld fe fociari pafla eft, ex quo filium ejusdem nominis füfcepit, ſiliam quoque, quam Ruggerus, Comes ducens, Ruggerum Magdeburgen- fem poftea Epifcopum , & Fridericum Comitem ex ea habuit. Is guoque uxore fufcepta , filiam genuit, que Ottoni Palatino de Witilinsbach nupfit, duosque filios edidit, feilicet Othonem, Palati- num, patre defuncto, & Federicum Comitem. „ ch mil bier nur noch dieſes benfügen, daß auch einige verfucht haben, die Herzoge in: Bayern, durch die Verbindung mir diefem lengenfeldifchen Geſchlechte von Kaiſer Carl dem großen abzuleiten. S. Vindic. Arboris Genealog. Carolino-Boiczp. 6. Die Gefchlechtötafel der Mutter Pfalzgraf Ot⸗ tens des Vten kaͤme fo heraus ; | ge) Man fehe die beygelegte Geſchlechtstafeln. h) NB. Diefe Gefihfechtstafel gehört zu der Note f am 88. Blatt, Goswinus, Comes de Leige. SIGENA 11. Federicus. Ortulfus. | Comes de Lengenfeld. Comes de Veltheim flornit anno. 996. 2 Rutgerus, comes de I. Pigbertus, Balfamorum regulus. — — — — — Fridericus Comes N. filia, hzres de Lengenfeld. Fratris. Veltheim. ee - re Ratgerus, Archiep, FRIDERICuOS comes de Magdeburgenfis. Lengenfeld. HEILIKA, Uxor Ottonis IV} Palatini de Wittelsbach. SIIOSIOI 1 Zu der Note g. Tab, L. Nach den Nachrichten, welche das Chronicon Schyrenfe giebt. — — — — — — — — —— — — — Hermannus de Chaftee ——— Haziga, ex antiquo — — ÖOtho, Comes . genere principum de Schyren de caftro Schyren. P. 3 EN N a — Otho, Bernhardus, Eckhardus. > p- 16. Otho —— Ux, Heilca, de Lenginveld. Otho, Com. Pal. Chunradus Fridericus, Otho junior» Dux Bavariae. Archiepifcopus. | | Ludwicus, Dux. nn m Hiſt. Abb. 5. B. Tab. Der Buchbinder hat dieſe Tabelle auf die Art eines Kupfers einuhenfen. Tab. II. Nach der Ausführung Aventini, in den Annalibus Schirenibus P. 198, fgg. Fratres, Berchtoldus Arionulphus ey I = uditha. Eberhardus. Arionulphus Hermannus, - Wernherus p. 205. _— m Tutae —— Otho I. Eckhardus 1. Ux. r. m —— — ——— — — Haziga — ——— Otho 1, Conradus Com. Arnoldus, ſ. Ux. & vidua Hermanni de Valey, Arionulphus, Comitis de Caftell, filia Com. de Dachaw, Regis Arragoniae, fun- datrix. 4 Orth. Bernhardus 1. Eckhardus1l. p. 207. J | Ux. Agnes de fine uxore, Ux. Perrifla, * Lutharingia. Hyldericus. Ludovicus. Otho'IV. Otho. Bernhardus, I, Eckhardus, Il, Ux. Heilica de Lengfeldt. Otho V. Magnus, Fridericus. Otho junior. Consadus Com, Pal, Dux, Tab, Tab. I. Nach der Erzählung Aventivi, in Annal. L. VII. ab initio, i p: -653: Arnulphus, Dux, f. Regulus Bojorum, Arnulphus 1. Schirorum Dynafta. Berchtoldus. | EEE — — — — — — — Babo. Otto I. Ux. Tuta, Prefe&tus pr&torio Bojariae & Kelhaimorum. Babo. | Abenfpergenfis. regulus. — —— U i Otto I. Xckhardus J. Arnulphus, Com, Da- Ux. Haziga. chavienfis, ò— — — — —— — — — Otto. Ill. C. Eckhardus Il. Bernhardus in Wittelsbach. Ux. Richarda fil, Orthulfl, vel Magni Saxoniae Ducis, Don diefer Richarda , einer Tochter H. Magni handelt die erläuterte Germania Princeps p. 585. Allein in den Origi- nibus Guelphicis, T. IV. Append, Opufc. VI. de ftemmate Billungano , wird eine ungenannte Tochter H. Magni, einem Comiti de Schiren Eggehardo engelegt, und biefer Sohn heißer daſelbſt Otto Palatinus, der Großvater aber Orthulphus. Le = Ulriens, Ludovicus. Otto IV, Ux. Helica. Ey Sn Otto V. Major. Fridericus, Cunradus, Otto, bardus. Archymifta, junior, Tab, Nach Wolfg. Lazii Angeben in Migrat. Gent. L. vn. p. 288. ſqq. Luitbaldus. Arnoldus malus — Ux, Agnes Hungara. Aashpligg Lazius fagt, er habe 5. Söhne hinterlaffen, und macht doch 6. nomhaſt. ar N —* — — — — — — — — — m — —— —— — —— TT 2. Arnoldus ll, 3. Eberhardus. 4. Hexmannus. 5. Rudolphus. 6. Ottol,* A. E. Salisburg. (Hilia. Juditha. _( Wernerus ) - & Ux. Henrici. fec. Lazium. * Diefem Arnoldo und Ottoni , I — c — — SR RE — ſchreibt gleich hernach Lazius einen 1. Babo. 2. Vuernherus. 3. Sigehardus fratrem Germanum, mit Namen Wernerus zu, der, wie fie beede Ar— a rer eo ı Babo. 2. Ascovinus. d Otto II. — Ux. Tutta co- noldi mali Kohn gewefen, unter aquo Abens- Boganenfes. Scyrenfes mitifla de Naf- den 6. von ihm genannten Brüdern bergenfes; sie ſan. aber nicht zu finden iſt. Und gleich— BESTE mohl leitet er von diefem Wernero - 5. Rapato. 2. Arnoldus. 3. Ottolll,. 4 Eckhardus‘ —— das Wittelsbadifhe Ger aquoC.de C.deDachau C. de Wit- a quo Duces djleht. ab. “ Hohenvard telspach. quidam Bava- tiae, { "O6 IV, — U Haziga, sc \ a — Regina Arrago- 1. Eckhärdus U, 2. Otto V. 3. Hartmanus „;,e vi ; ux. petriſſa. ux. Agnes Frau) Augu- a = Lotharing. ftanus, 2 ano. Diefes wird 1. OttoVi. 2. Eckhardus Il. fo viel heißen fotlen, Puondfhuoch ux. als eine geb. Fönigl. 0 Saxona, dywyupor, Prineekin von Ars — — —— — — — ragonien. Was fuͤr 3. Udalricus. 2. Ludovicus. 3. Otto Vil._Ux. eines Koͤnigs Toch⸗ Haylca, Comitiſſa de ter fie geweſen ſeyn y Ä Lengenfeld» fort, iſt unbekannt. Das Chron. Schir. gibt ihr auch einen ſcheyriſchen Urfprung v. Tab. I. doch Tab, Il. macht fie Aventinus and zu einer Arrogoniſchen Princeßin. — — — — — — — — 1. Curadus. 2. Fridericus. 3. Otto. VIIlI. 4. Otto Magnus. Salisb. Archiep, Præfectus curiae Friderici 1. aquo Dux Boiariae creatus eft, Ux.Ag- nes, comitifla a Wallerburg. 1. Sigefridus, 2. Ludovicus, 3. Otto IX. 4. Cunradus Il, Archiep. Sm folgenden Moguntinus, Ao. 1180, drinat gleichwohl Lazius die Sache aPapa Alexandro Car- wiederum als zweifelhaft vor, ob dies dinalis & Ep, Sabinenlis fer Dtto ein Sohn Herzog Ottens, creatus. den er mit Ottone VII. zu verwir⸗ ren ſcheinet, geweſen ſey, oder eines anderen Diten von Scheyhern, von ei⸗ ar Gräfin von Kiburg u, Werden, re — x. Bernbardus, 2. Otto. Be‘, zu Wittelsbach. 89 insgemein obwol mit unre der Schlim̃e zugenannt h) ein ın feines Vorfahren in for Würde Herzog Luitbalds ge⸗ ns oder, ob man ihn für Kaiſer Arnulphs Sohn halten, ‚unmittelbar aus dem Stame der Earolingifchen Kaiſer herleiten muͤſſe? i) Indeßen iſt doch ausgemacht, daß das Wit⸗ Bifihe Sefchlecht von nur gedachtem Herzoge Arnulfen ab». mme. Arnulf der jüngere, Herzog! Arnulfs Sohn , führte wi den Titel eines Grafen oder Pfalgrafen von Schepern, m die Herzogliche Würde diefem Gefehlechte war entzogen 1 Aventinus fagt, daß von feinem Nachkow- der I. von Scheytn, erft zum Pfalzgrafen von Bajern im gemacht worden ſey. K) | 77 nr Otto Fr. A, C. Ania}; Arnolphus male malus cognominatus &c. in 4. Monachüi 1735. — —— Frage hat die bekannte Streitſchriſten der beruͤhmten Herren von 4 Wilhelm, u. von Spannagel an das Licht gebracht: 1.) Vindicias ‚arboris genealogicae Auguftae gentis Carolino - Boicae &c, 2.) Pa- . —* venetn Monita logica auctori vindieiarum &c. oppoſita. 3. Vndiecias arb. genealogicae &c. ab ipfo Auctore vindicatae, con- Wir re Iq merke nur an, daß in der, aus dem MS. 1 * don dem berühmten Hrn ‚geh. R. R. Buder , herausgegebenen Genea- 0 Jogia Boica Wig. Hundii, fi der gel. Zundius, fehon auf die alte a Gecchichtſchreiber beruffe, welche von dem Herfommen der Fürften von Bayern, aus K. Barls des Gr. Geſchlechte, viele weitldufige Hiffo- “4 ‚gerieben hatten. v. Buderi Zupuerz L. IL pag. 148. Es e zu wuͤnſchen, daß dieſe alte Geſchrichtſchreiber angezogen worden, d vorhanden wären, damit man ihre Gründe ſelbſt einfehen Fönnte. ) Aventin A. B. p. 653. ,, Babo Babonem ab Abenfperg, patriae meae esgulum, & Ottonem primum progenuit. Hic praefe&tus prztorio, E8Veut in diplomate Imperatoris Hainrici tertii Iegimus,) Boiariae av» 2 „Cc. 90 Otto der IVte/ und: geilite ‚bineeblieffen: vier: e Söhne jun eine T ochter, unter BE der * unſtreitig dee erſtgebohrne warn od er m ne 2 ältere, Sriederih Bardus, oder der Bärtling, Cunvad, Erʒzbi⸗ ſchof zu Maynz und Salzburg, und Otto der juͤngere. Die ein⸗ zige Wolfratshauſen vermaͤhlet. 11) Es werden aber die Wittels⸗ bachiſche Brüder nicht uͤberall in einerley Ordnung erzähfet, i wor⸗ \ aus die Geburtsordnung derfelbigen etwas ungewiß wird. Aven⸗ sin ordnet fie folgender Geſtalt: b) Otto/ der ältere, Friederich a) ©. Wig. Hunds „ Geneologiam, bey Budern 1. “ Seite 149. ceteri Bojorum Dymnaftae, excepto Ottone a HWittelspach, præ- b) Avent. A. B. L VII. p. 653. „ Otto Quartus, quem apnd Narif- ——— > Sg : che ar ty + ee Die Nämen diefer vier Brüder fi nd — Otto der 4 | Schwefter hieß Juſtitia, und wurde an Graf Orten von - | = J Aventinus Ann. Boj. L. VI. p.621. „, Nempe Lupoldus Au- ftriacus, Fridericus Comes a Bogen, Albertus ejus gentilis, & fecto proterio, progenitore noftrorum Principum, Ducem Bojaria deturbaturi , ———— ‚Otto fuperior, confobrinus Ducis, & Fri” derici Comitis a Bogen , focer Ottonis .obfefi, apparet - | Verum Juſtitiam, uxorem Ottonis, FILTAM Ottonis prafecti pratorio, que in oppido cum marito obſeſſa fuerat, benigne ap- | pellat, eam cum rebus fuis ad parenteim abire permittite — " cos Ensdorf, D. Benedicto, in Vindelicia Undersdorf Aaminibus Auguftalibus condidifle conſtat, ex Helica OTTONEM Ducem, qui ut major , Fridericum Bardum, Cunradum Archimyftam Mo- | guntinum atque Juuauenfem , & Ottonem minorem proecreavit.. Er Hingegen wird L. Vl. p. 647. Kunrad PANNE : „ Otto itaque Re- : gulue 7 — J 4 EB nn 98 Intad, und der jüngere; gedenket aber der Schweſter dabey tu. 0b IR don an einem ander Okt Hui anführ wie bereits angezeiget worden. Wig. Hund redet fü, daß 1 faft zweifeln follte, ob er nicht Sriederichen für den äfte- geh ten habe. wolf. Lazius, welcher unfers Otten Bas den ne nennet, verwirret dieſe ganze Geſchlechtsfolge if mancherley Art, wie aus der nach feinen Erzählungen entz prffenen Gefchlechtstafel zu fehen iſt. c) Die gewöhnlichfte ung ift Diefe, die fehon oben zu Anfang diefes S, gemeldet M VEN * — — J —* kwahrſcheinlich, daß Otto der Vte um das Jahr 1120. er wohl noch vorher gebohren worden. Dir: ch habe weder ‚in dem alten, noch neuern Geſchichtſchrei⸗ bern, die i ‚bey der Hand gehabt, von dem Geburtsjahre Pfalz⸗ KB: graf Ortens etwas finden Finnen. Es ift mir auch nicht. bekannt, ga N Es iſt mir au * on En rt ib anf Duke was mars 6,00 fir . er Q PE gr 7 sa STH 7 Pet J ni A 5. 000° galus: Bojorum declaratus ‚ cum fratribus ſuis Conrado Archie- 9 pifeopo Junauenfi; Friderico'& Ottone juniore, Bojariam per- E50 agrat, eives, agricolas,,' pr&fides , præfectos in fidem ‚accipit. 00. 0% den Annalibus »Schyrenfibus feget er gar Runraden zuletzt. Waolkfg · Lazius nennet Fridericum zuletzt. de migrat. gent. L. VII, me Pag. 272. ” j | ale ©) ©. die bengelegte Gefehlechtötafehn Ze en . h Der gel. Hr. Prof. Puͤtter in Göttingen ſagt in dem treflich Hi: RE ftorifc) politiſch. Handbuche S. Ottonis Brüder warın: a) Eonradus Etʒtiſchef zu Maynz. 1166. hernoch ju Sonburg 1178. | 3 9 + 1200, b) Fridericus Bardus f 1192. c) Otto VI, von Wit- D * P2 ”@ Don fayera Otte V. jemand über dieſe Frage eine Unterſuchung angeftellt hätte, a) Es wird mir alſo erlaubt feyn, meine Muthmuffungen bier vorzu gen, und wenigftens indeſſen eine wahrfcheinliche Beltimmung u wagen, bis man etwa, durch) Hervorziehung ist noch unbefannter Urkunden , etwas zu verläßiges hievon wird fagen koͤnnen. Man kan wohl Graf Ottens des IVten Tod nicht weit unter das Jahr 1152. in welchem K. Bunrad aus Schwaben geſtorben, herunter feßen. b) Ich will im fefgenden meine Stände fuͤr die⸗ ⸗ fen — —— — telsbach, deſſen Sohn Otto VII. 1208. den Roͤm. Kaiſer Philippum Suevum ermordet. Hingegen ſetzet die Tafel E. pag. 563. in J. P. v. "Eudewig erl. Germ. Prine. Friederich auch vor, und die Schwe⸗ ſter Juſtieia, unmittelbar nach Otten dem aͤltern. Es werden aber nirgends die Gruͤnde dieſer Ordnung angefuͤhret. Hr. von Finſter⸗ wWwWald aͤuſſert aber ſelbſt, dag uͤberhaupt dieſe Tabelle wurde eine ganz andere Geſtalt bekommen haben, wenn fie der Hr. von Ludewig nad) der Hand hätte verbeßern wollen, Indeſſen hat er dieſe Derbefferung dannoch felber auch unterlaffen. 2) Nur indes ben. J. D. von Ludewig erleuterten Germania Prineipe habe ih S. 598. folgende hieher gehörige Anmerkung gefunden: Wenn „ (er Pfalzge. Otto) geboren worden, Hat man feine gewiße Nachricht. »» Da aber fein Bater , Graf Otto W. zu Wittelsbach, bereits 1146. 3, oder 1148. mit Tode abgegangen, und man nirgends wo liefet, daß » fein hinterlaffener ältefter Sohn Otto major, damald noch Minoren geweſen, und einige Bormünder gehabt ; ald Fann daraus wohl ficher ge⸗ 3, fehloffen werben, daß er zu felben Zeit wenigſtens die Majorenität „muͤſſe erreicht gehabt haben, und alfo die hinterlaffene väterliche Ran „de, nämlich die bayerifche Pfalzgrafichaft zn Wittelsbach, und was „damals dazu gehörte, ſogleich ſelber antreten koͤnnen, b) Es wird erlaubt ſeyn, hier als im vorbeygehen, einen kleinen Chronolo⸗ giſchen Irrthum zu verbeſſeru, welcher in dem vortreflichen Werke des deruͤhmten Fiannone, Hiſtoire civile du Royaume de Naples, ein- ge: zu Wittelsbach. 93 angenommenen Satz, vorbringen. Geſetzt nun, welches ſehr wahr! peinlich ift, daß Otto IV, ungefähr um die gemeldete Zeit eftorben : fo kann Graf Otto der V. unmöglid) ſpaͤter, als im ihr 1148. gebohren feyn. Es ift nach den beften Zeugniffen wahr, ft aß er der Ältefte Sohn gewefen, und noch drey jüngere Brüder Nach ſich gehabt. Won der Schwefter läßt ſich nichts beſtimmen. Könnte man aber beweifen, daß fie auch jünger gewefen, fo wurs * —4— nan ſchon —9 weit damit kommen. Denn wofern Aven⸗ Iſt t aber in das Jahr 1130. wenn man ihr alfo, um Mil Zeit nur 16. Zahr gibt, fo mufte Sie im Jahr 1116. gebohren feyn. 9 Da fin nun aus diefen Umftänden nichts beftimmen laͤſſet; — ‚ae 3 fo ui . } h i | gefhlihen T. Il. pag. 279. heiffet es: Pannde fuivänte 1151. PEm- 3 ‚pereur Conrad mourut en Allemagne dans fa ville de Bamberg. — und p. 280. la mort de Conrad ne précéda que d'une année celle In: @Eugene ‚ qui finit fes jours en 1152. „ Es iſt aber unftreitig wahr, aM 4 * daß Kaiſer Kunrad erſt im Jahre 1152. den 15. Februar. geſtorben. Be ine Menge zum Beweiſe gehörige Stellen, find in dem Corp. Hiftor. 7 VE German. Stravio-Buderiane zu finden. Periodo VII. Sect. l. = J $. Xill. Sogn: 2 Bon dieſen, wegen bed Megensburgiſchen Biſtums, in Bayern entſtande⸗ se. nen heftigen Streitigfsiten fehe man Aventini Annal. Lib. VI. p. 62r. von Ludewig erl. Germ, Princ. p. 582. ſqq. Origenes Guelphi- cas, T.1l, L. VI. $. 13. pe 340. woſelbſt auch die Zeit, nämlich das Jahr 1130. beflimmt wird. Deögleihen Hund. —X Salisburg. a Tre 1. pP» m. 196. 149. 9— Pa“ RER v. fo will id) * andere Gruͤnde meiner Muthmaßung anführen. Kaiſer Bunrad fuͤhrte nicht lange vor ſeinem Tode, mit unferg, Graf Ortens Pater einen Krieg. Die Urfache deffelben war, weit die Kferifey über Pfalzgraf Orten, oder vielmehr über feine: Soͤhne, bey dem Kaifer heftige Klagen , wegen vieler Gewale tigkeiten derfelben erhoben hatte, der Pfalzgraf wurde in feinem | Schloße zu Belbeim von dem Kaifer belagert, und fo in die Enge getrisben, daß er fich an den Kaifer mit feinem ganzen Haufe ergeben, der ibm ſchon vorher abgenommenen Schutzge⸗ rechtigkeit uͤber die Kirchen und Kloͤſter nochmals entſagen, und ſeinen aͤlteſten Sohn, unſern Otten, als Geiſel ausliefern muſte. d) Otto iſt vermuthlich kein Kind mehr gewefen, da er auf ſol⸗ ehe Weiſe, zur Verſicherung der Treue feines Vaters, ausge⸗ antwortet wurde. Ein noch frärkerer Grund ift diefer. Graf Öttens jüngere Brüder, muften dazumal ſchon ziemlich über Die Kinderjahre re — rn d) Aventin L. VI. pi 633. erzaͤhlet die Sache fos. Deinde Ottonem de Wiitelsbach, cum uxore & liberis (quod pradia Sacerdotum, a quibus curatione templorum motus erät, diriperet ) apud Kelhaim eircumfidet ; ad. deditionem cogit: , Ottonem filium maximum natu i obfidem dare, tutela facrarum zdium fe abdieare cogit. Daßaber Über der Gerichtsbarkeit ſchon vorher Streit mit der Klerifey entſtan⸗ den, fiehbet man, aus einer Urkunde 8. Kunrads, welde in Hunds Metrop. Salisb, T. le p- 157. zu finden ift. In nomine ———— Noverit igitur omnium tam prefentigm quam futurorum induftria, qualiter Palatinus Comes Otto de Witilnespach noftra fretus amo- nitione judiciarianı poteffatem, quam fuperminifteriales Frifingen. ecclefie habere videbatur, prorfas abriegavit, & in prefentia epifco- porum & ceterorum principum, compenfata fibi tanien conſenſu totius Eeclefie convenienti utilitate, fecundum conſuetudinem curie omnino exfeltucavit, hujus rei gratia petitione karifimi fratrigh noſtri ii. Aa — —— 17 m ur wie 95 nohſtxi Ottonis ejusdem ecclefie venerabilis Epifcopi tam pro fer- vanda Frifingen. Ecclefie venerabilis Epifcopi antiqua libertate, —— quam reformanda pacis tranquilitate eonſtituimus, edicto regali pre=- cipientes, ‚ne prefatus Palatinus vel aliquis Heredum ſuorum ullam J deinceps iudiciariam poteſtatem ſuper minifteriales Friſingen. Ee- Be“ 12 fubjettione inferviant, &) jure ceterorum miniferialium fine 7.9 aliqua inquietatione ferviant, Si quis vero quod abfit kujus pre- cepti noftri ſtatutum infringere temptaverit, mille libras auri com- Yonat, quaram partem mediam camere noftre, reliquam vero pre- fate Ecclefie perfolvat, Ut autem Ego Arnoldus Can- “ eellarins recognovi. Arno Dominice Incarnationis MCXL. Ind. "IE. reguante Chunrado Romanorum Rege fecundo, Anno regni m ejus III. data Ratisbone,. Kal. IIL Jan, in Chrifto feliciter Amen, Aus dieſer Wefunde iſt noch ferner Flar, daß der Pfahgraf eine Rechts- gegründete Gerichtbarkeit über die Dienſtleute der freifingifchen Kirche, dajzumal gehabt habe. Erſtleich beweiſen dieſes die Worte, quam ha- bere videbatur, welche, nad der Schreibart ſelbiger Zeiten, einen (ſhlechthin bejahenden Verſtand Haben. Zweytens, ſieckt ein Beweis barinnen, daß er ſolchem Recht abgeſagt auf Zuſpruch des Kaiſers, und wi! ihm folglich ſolches durch Feinen Rechtsſpruch, als etwas ihm nicht ge- — buͤhrendes, abgeſprochen worden. Drittens iſt ihm, mit Bewilligung der geſammten Kirche, eine geziemende Verguͤtung, , fürdie Abtrettung Br dieſes feines Mechted, zugefianden worden. Wer wird ſich aber überre- de daß die Kleriſey, in den damaligen Zeiten, und da zwifchen dem Kai- ſer und dem Bifhof eine fo nahe Derwandfchaft war, deren fih auch doer Biſchof wohl zu bedienen wuſte, ſollte dem. Pfalzgrafen ein Verqguͤ⸗ Br tung zugeflanden Haben, wenn bie abgetrettene Gerichtöbarfeit ein von ihm hr = ar ambefugtermaffen, angefprocenes Recht gemefen wäre? Ich ſchließe aus ben Inhalt dieſes koͤuiglichen Briefes auch noch ferner, daß dieſes Recht den Wittelsbachiſchen Pfalzgrafen erblich muͤſſe geweſen ſeyn. Denn, © wofern dieſes nicht für bekannt wäre angenommen worden, daß die Er— ben einen rechtmaͤßigen Anſpruch darauf erneuern koͤnnten, fo wuͤrden die Worte: velaliquis heredum ſuorum &e, ziemlich uͤberfluͤßig ſeyn. In Alnſehung der Unterſchrift iſt zu bemerken, daß Kunrad nicht allein I 3) hier Don Plalzoraf Otto v. 1m hier nur Rex, und nicht Imperator ; fondern auch Secundus heiffe, m ſelber, nad der gewoͤhnlichen Art Tertius heißen ſolte. Er a 1138. um Pfingfien erwählt, er war alfo Il. Kal. Jan. 1140. das iſt am 30. December 1139. noch nicht im dritten Jahre feiner Regierung. Es ſcheinet daher, man müffe einen Schreibfehler in dieſer Urfunde zus geben , und fagen, dad Jan. für Jun. gefchrieben worden. Denn alde dann fiele Il. Kal. Junii, oder der 30. May 1140. inden Anfang de& dritten Regierungsjahrs K. Kunrads; weil Pfingſten in dem Johr 1140. am 26ten May einfiel. Denn es war damals ) Der Sonnenzirfel. =. = = —* Der Sontagsbuchſtabe. — = ©. F. Die goldene Zahl. ⸗ ⸗ Der Oſtervollmond. = ⸗ 5. Apr. D. Oſtern. ⸗ ẽ— ⸗ 7. April. Folglich Pfingſten. ⸗ ⸗ 26. May. Vielleicht aber kann man ſich aus dieſer Schwierigkeit wide, ohne das Diploma einer Unrichtigfeit zu befchuldigen, wenn man die Zerfchiedenheit der Epochen zu Hülfe nimmt? Es iſt zum Erempel in den mittleren Zeiten noch fehr gewöhnlich gewefen , den Anfang des Jahrs aufdad Feſt der Geburt Ehrifti U. Heren zu feßen. Man ſehe hievon den Beweis in Hr. Chr. 8. Ekards Introdudt. in rem diplomaticam Set. II. $. VI. p. 176. Wenn man nun diefes, hier. voraus, feget: fo iſt Flar, dag der 30. December 1139. nad unſerer Nechnung, alödann diefer Rechnung zu Folge, fhon zum Jahr 1740. gehören wurde, Indeſſen macht das bemerfte dritte Regierungsjahr doch noch eine Schwierigkeit, und beftättiget dad, was ſchon gerühmter Hr. EFard J. c. $ XXIII. p- 184. aus Mabillon anführet. „, hanc computandi rationem per annos regni magnas difficultates peperifle. Quum enim Scripto- ses annos iftos regni cum annis incarnationis componere vellent, heri non potuit, quin in graves inciderent errores, qui & Chro- »ologiam Regum Francorum ,„ & hiftoriam eorundem mirum in modum turbant. Was nun ferner 1. c. F. XXXI. pag. 190. gefagt wird, Fann auch hier gelten ——— aliquot anni prioris menfes pro integro anno funt computati. Es wäre alfo von Pfingften 1138. bis zum H. Weynachtfeſte dad 1. Jahr, bis dahin 1239, dad * und von da IE fienge das Alte Jahr an. — ee — zu Wittelsbach. Zu Bee, da fie, mit ihrem — Biteid der Kleris ſey dergeftalt zuſetzen konnten, daß dieſe genöthigen war, ihre gen. ra bey dem Kaifer anzubringen, und diefer auch des⸗ gen mit dem Water, oder wie es gar bey einigen heißt, mit N —* einen vKries anfieng. e) ** Grund treibet das N Ge⸗ — — e ) Der berühmte Adlzreiter erzähfet i in den: Annal. Boic. gentis P, I, LXXI. pag. 583 die Sache folgender Geſtalt: Ottonis Wittelsba- chii filii , juventa & avito fanguine prafidentes, regis iras provo- carunt. Aventinus ſeribit: eos facras operas juvenili licentia di- ‚ripuiffe, Eo fa&tum , ut in Ratisbonenfi comitio in eos bellum, ‚in parentem vero proferiptio decerneretur, Subinde Kelheimium ,; . gentis Wittelsbachiae caftrum ad Danubü & Altmyle confinia , 4 at cinctum obfidione , guae tamen non fuit diuturna, Otto enim I " eaufatus, fe aliena culpa multari, litem, antequam in deteriora 00° erefceret , fic compofuit,, ut e filiis natu majorem regi daret pa- BR eis & fidei obfidem: abdicaret Ecclefiarum tutelam, cujus obten- er tu filii exorbitaflent: Rex viciflim irafci defineret. Ob nun wohl —— ‚Adlzreiter und Brunner in der Sache ſelbſt übereinfom= | men. : fo find fie doch in Anfehung der Zeit nicht einig. Brunner fe= * an gt diefe Begebenheit in das Jahr 11749. Adlzreiter aber in dag Jahr 150. beyde aber noch vor den Saͤchſiſchen Unruhen, mit Seinrich dem Lsbwen, welcher feine Widereinſetzung in dag Herzogthum Bayern be= “trieb. Der letztere fagt ausdrüclich : rebus cum Othone eompolitis ſaubortae curae graviores, ob Henrici Leonis in Sueviam adven- tum, ut urgeret addietam fibi a Conrado in ipfo Paleftini belli rs proeinfta de Bojariae principatu adverfus vitricum rogationem &c. — Aventinus ſetzet dieſe Geſchichte, nachdem mit Herzog Welf vorge⸗ fallenen Treffen bey Flochberg; und fährt darauf fort, ohne der weis tern Händel mit Herzog Heinrich zu gedenfen:'in paucis poft diebus ru Bambergae , italicam expeditionem parans moritur XV. Kal, Mär- J ab orbe feryato anno MCLIL — ſollte faſt denken, Aven⸗ J —* HP. AST — tins 2; ne * Von Pfalzgraf Otto V. Geburtsjahr Pfalzgraf Ottens ſchon zimlich weit uͤber das Jahr 1140. hinauf; indem der gemeldte Krieg in das Jahr 1150. nach den beſten Urkunden faͤllet. Dazu kommt noch ein anderer entſchei⸗ dender Grund, aus welchem klar iſt, daß er unſtreitig noch vor dem Jahre 1130. muͤſſe geboren ſeyn. Dieſen nehme ich aus einer Urkunde Herzog Luitbalds in Bayern, welche im Novem⸗ ber des Jahrs 1140. gegeben iſt, und welche, neben andern Zeu⸗ gen, auch unſer Graf Otto, des Pfalzgrafen Sohn, mit unter⸗ ſchrieben hat. f) Gibt man ihm nun dazumal 20, oder nur 16. Jahre, welches wohl das Äußerfte if, fo. man einraumen Fann s fo muß er um das Zahr 1120, oder zum wenigften um Das Jahr 1124 geboren ſeyn. Ich nehme noch einen Grund von dem Alter feines jüngeren Bruders Kuntads her. Diefer mag nun uns tinus müffe geglaubt Haben , dag obiger Streit mit Pfalzgraf Orten, wo nicht gar im Jahr 1152. doch wenigftens zu Ende des Jahrs 1154 vorgegangen. Allein, der Einfall in Sachſen, um Herzog Heinrichen die Stadt Braunfchweig wegzunehmen, geſchah im Jahr 1151. S. des gel. Hrn. Aug. Bened. Michaelis Einleit. zu einer volfkändigen Ges fehichte der Chursu. Fürftl. Häufer in Deutfchland. p. 22. $. 22. und Adlzreiter ſetzet ſelbigen in den Winter, am Ende des Jahrs. Der Kaiſer gieng von da nach Goslar, weiter nach Bamberg, und da⸗ ſelbſt ſtarb er, ohne daß er wieder nach Bayern gekommen wire Es iſt alſo offenbar, daß obigeHändel noch vor dem Saͤchſiſchen Kriege herz gegangen , und zwar in des Jahr 1150; denn das Treffen bey Floch— berg ift den 8. Hornung oder den gten des gedachten Jahrs geliefert worden, wien die Briefe des Roͤm. Könige Heinrichs, und des Abbts Wibalds von Korwey bemweifen, welche in den Orig. Guelph. T, If. L, VL. Prob. XCVL. fegg. p- 561. fegg. vorfommen. £) Diefe Urkunde Fommt ebenmäßig in den vortreflihen Werke de origini- bus Guelphieis vor T. II. L. VI. Prob, LXXXIX, Luitpoldus Bavariae Dux Henrico Superbo ſubſtitutus confirmat bonorum com- mu gu Wittelsbach. 9 e den Wittelsbachiſchen Brüdern der Zweyte, oder der drit⸗ geweſen feyn, ſo iſt bekannt, daß er im Jahr 1160. bereits Erz⸗ hof zu Maynz worden ift, und dag ihm dazumal Chriftian Graf von Buche, aus Thüringen, weichen mufte, welcher dem die größte Dofnung zu diefer hohen Stelle eg Mr 2 j ; " commutationem inter Abbatem Prunfeningenfem & Ratisbonenfem præfectum Anno 1140. Ex Melch. Weizeri fontilegio facro, f fun- . datione - infiguis monaſterii S. Georgi Martyris ©, D- Benedidti vulgo Prifling di&ti, prope Ratisbonam. p. 62, In diefer Urfgnde find erftlich folgende Worte merfwärdig: in prefentia principum terre _ noftre, vid. Henrici Ratisp, Ep. Ottonis Friſ. Ep. OTTONIS Comitis Palatini. Ferner , daß unter den Zeugen vorkommt. Filius Palatinn OTTO, Adt. in loco, qui dicitur ad S. Laurentium, ju- xta flumen Regen dietum, reguante Chunrado Rom. Rege fe- _ eundo , Anno regni ejus 1II, Data Ratispone per manum Riut- uerti Canoniei & Capellani eiusdem Luipeldi X. Cal.’ Nov. in N. D. F. A- Eine andere Urfunde findet fi, vom Jahre 1142. in J diefem Werke T. IL. LVI. Prob, XXXVI. p. 477. ſeq. bey I N J 3 welcher unfers Gr. Ottens juͤngerer Bruder Fridericus, als Zeuge mit unterſchrieben iſt. Die Auſſchrift heißet: Conradus III. fundatae Ranshovienfis Eccleſiæ honorem adferibit avo ſuo materno, Hen- ieo IV. Imperatori. Anno 1140. ex Hundii-Metrop, Salisb. Un⸗ - ter den Zeugen: Fridericus, filius Palatini Comitis Ottonis. : Die F Reit Anzeige: Anno dominieæ lncarnationis MCXLIL Indictione IV, regnante Conrado Romanorum Rege ſecundo, Anno Regni ejus 5 fecundo, dat.apud. Wirtzpurch inC.F. A. Es iſt aber zu bemerken, u ‚daß bier Indietio IV. angegeben werde, welche doch V. ſeyn ſollte. sc beögleichen, daß diefes Jahr das zweyte Negierungs Jahr K. Kunrads heiße, da doch in der vorhin angeführten Urkunde CS. Anmer. d. .a Sargote Jahr ſchon ald das dritte feiner Megierung angegeben worden. Mrun iſt die Frage, ob die unrichtige Indiction Hier geſetzt worden ? oder ob das Jahr zrgrs anſtatt 1142. ſtehen ſollte? wiewohl in beyden iz Tänendennon das Megierungsjapr K. Runrads noch nicht übereinftimmte, 468 Bon Pfalzgraf Otto V. Es iſt aber nicht zu laͤugnen, daß von, andern diefe Begeb: 7 heit etwas fpäter erzaͤhlet wird. 9) Man kann Bunrads Alter ‚bey Erlangung. dieſer hohen Wuͤrde, nicht wohl unter etlich und. zwanzig. Jahren ſetzen; und da man nirgends. Tiefer, Daß etwas ‚wider fein Canoniſches Alter eingewendet worden, oder daß man die päbftlihe Difpenfation zu fuchen nöthig gehabt hätte: fo wer⸗ de ich ficher annehmen Eönnen, daß der neue Erzbifchof damals J wenigſtens dreißig Jahre muͤſſe gehabt haben. Dieſe Beſtim⸗ mung bringe nun abermal das Geburtsjahr unſers Pfalzgrafen und Herzogs Otten, ziemlich über das Jahre 1130. hinauf. End⸗ lich laͤßt ſich auch eine wahrſcheinliche Beſtimmung des Alters” Pfalzgraf Ottens, aus Vergleichung der Geſchichte und Lebens Kaiſer Friederichs L. ziehen. Man findet Orten ſchon unter deu⸗ jenigen, welche im Sahr 1154. den Kaifer auf feinem erften Nds merzuge, nach Waͤlſchland begleiten. Bey dieſer Gelegenheit ; erfiheinet er nun nicht als. ein fehr junger Herr, oder an⸗ gehender Kriegsmann. Er ift.bereits ein Mann von großen — ſehen, er verwaltet ſchon die wichtigſte Ehrenaͤmter bey dem Hof⸗ und Kriegsſtaate, er iſt des Kaiſers Faͤhndrich und Marſchal, ein Mann, der ſchon oft und viel ſeinem Muth in großen Gefahren rn 2* 8) Daß Erzbiſchof Arnold im Jahr 1160. ermordet worden, ſagt ab Chron. rerum Moguntiacarum , ap. J. Reuberum p. 767. ausdruͤck⸗ lih. Im Jahr 1160. wurde Chriftian ermählet; der Kaifer aber zer= nichtete dieſe Wahl wieder, und ließ im folgenden Jahre Cunrad ve. Wittelsbach waͤhlen, den er im Jahr 1162. auf dem Reichstage zu Maynz beſtaͤtigte. S. des Hochgeb. Hrn. Grafen von Bünau Leben md Thaten Friederihs 1. p. 155. 158. Hr. J. Sr. Zoachims neueroͤffn. Grofchen Kabinet. gten Fach p. 4. Allein folgende Stellen ſtimmen mit Diefer Zeitanzeige nicht überein. Erſtlich heißet es in den Annalibus Godefredi Monachi, ap. Marqu. Frehgsun T. l. p. 2590| zu Wittelsbach. 101 I; "ad annum 1163. „, Imperator curiam celebrem apud Mogun- per habuit, '& quosdam convidtos de interfe&tione ‚Archiepifcopt BERN digna ultione multavit , & ad reprimendam eivium in- f folentiam murum deftrui civitatis mandavit. Quendam etiam cogna- tum fuum nomine Conradum Epifcopum eis fub arbitrio prefecit, qui nee multo poft contra Iımperatorem fentiens fponte Epifcopa- “tom tanguam pro juftitia-deferuit, & ad partem Alexandri Papae, eoquod fibi probabilior videretur, tranfivit, Unde Imperator Chri- ianum eancellarium ſuum in eius loco fubrogavit. „, Ja der Chro- Mi ‚wicaAuguftenfi aber, bey Freher. T.I. p. 360. heißet es, ad annum BR ne Chrifianus Moguntinus Conrado Bavaro fupponitur. ,, nr | der erleut. German, Princ. wird T. I. p. 586. gefagt, dag Conrad 1162. hi zu Mayız inorden, u. 1164. wieder abgefeget wor— den fey: hingegen wird p- 676. die letzte Begebenheit ind Jahr 1165. N. geſetzet. Man vergleiche auch B. G. Struvii Corp. H. G. p. 464. 4 $. 24. 25, aus welchem Flar ift , daß der Kaiſer 1162. zwar in Bur— und einen Reichstag gehalten, aber daß der Maynziſche erft in das Jahr 1163. falle. Vieleicht aber ik Kunrad 1161, oder 1162 fchon erwaͤh⸗ let, aber erft 1163 befiättiget worden. Denn das Runrad nicht unmittelbar de Arnolden gefolget, fagt das Chronicon-rerum Mogüntiacarım ap. berüm p · 767. welches einen Rudolphum Zeringenſem, unmittel⸗ bo nach jenem zähfet. Es iſt auch die Entfernung Kunrads von dem er Site: zu Maynz, in die Jahre 1165. und 1166. gefest, in des gel. . Hr. 3. Erdm. Shmids Grundriße zu einer umſtaͤndlichen Reichs— SHiſtorie VI. Ab. $. 126. pe 294. Das ſchon angeführte Chron. " = Res. Mog. fagt. „.Aflumto quodam KAudolpho cognomine Clobe- nu lauch, fratre Friderici Dueis Zeringiae «in ſedem collo- cant — ,, In den Addit, ad Lambertum Se :haffnalı. ap. Piftorium a =. I, p. 255. heißt es: „ Rudolpum Bertboldi Ducis Germanum ‘+ Gibi prefulem elegerunt. ,, Und in Dodechini append. ad Ma- > sian. Scot"Chron. ap. Piftorium. 1. c. Rodolphum filium Conradi Dueis de Zeringen Epifcopum fubitituerund.%, Es irret alfo das ' Chronicon rerumMoguntiacar, in dem Namen feines Bruders, der nicht Friderich geheißen hat; ed wäre dann, dag K. Cunrad 6. Söhne gehabt Hätte. Das Erzbiſtum Maynz verlohr er wieder A. 1161. ©, N 3 Do- 102° Bon Pfaharaf Otto V. ſen, und ſich Ruhm erworben. h) Dagegen wird Kaiſer Frie⸗ derich, zur Zeit feiner Wahl, noch als ein ſehr junger Here beſchrieben; deffen Geburtsjahr gleichwohl der hochberühmte Dr h ‚Straf von Binan in das Jahr 1121. fenet i) | As 4 * Dodechin. p. 678. und mehr Bericht von ihm, in Hr. S. Fr. Dee ters Sam. verfehiedener Nachrichten. IV. Stuͤck. N. XXIV* p. 390, fg. ; ») In ded Poeten Guntheri Ligurino, Lib, Il. v. 410, fegg. wird von ihm gejagt : Signiferumque ſuum, quem Neorica mifit Othonem Terra , virum magnis fpeetatum fzpe periclis, 3) Eben angefährter Guntherus fagt, Lig. LLv.: 348. fgq. im safe Ä Friderichs J. Wahl: — — — — — læto clamore ietur Dux puer in regem: Friderici curia nomen Tota canit; moresque probos & fortia fadta Extolunt. — — — — — — Uedrigend kan von K. Friderichs Geburtsjahre nachgeſehen werden, Hrn. Grafens von Buͤnau Leben und Thaten K. Friederichs I. p. 8. und die das ſelbſt angezeigte Schriften. Der Abbt Wibald ſagt in dem Berichte, an Babft Eugen den Illten,, von 8. Kunrads Tode, und Friede= richs Wahl: „quod Princeps nofter 'mondum, ut eredimus , an- norum triginta. „ vid. Origg. Guelph. T. II. Probs Lib. VL N. CIV. p. 540. ſq. Der Biſchof von Freifingen, Otto heißet ihn noch einen Juͤngling, in vita Frideriei, L. II. C. 11. p. 447. ap. Urfli- fium Tom. 1.“ Principes ergonon folum induftriam ac virtutem jam fzpe dicti juwenis — — — — - confiderantes, caput regni eum «onftitueres „ Wenn alſo ſchon auch wen unſerm Pfalzgraf Orten, und ſeinen Bruͤdern geſagt wird, daß ſie juvenili licentia, Haͤndel mit Ber Klerifen angefangen haben: fo iſt doch aus obigen klar, dag man! um diefe Zeit hrefia Jahre — und bach noch ein. Juͤngling beine Einnen. | —J zu Wittelsbach. Er}: 103 Be s.IV. Das abe meiden Pfalsgraf Otto der Wie geftörben, und ihm fein Sohn Otto der Vte in der Regierung Sefolget, wird zerfchiedentlih angegeben, e In den aͤltern Schriftftellern wird das Todesjahr Pfalz f Ostens IVten nicht gemeldet; außer in einer einigen Stelle, | mir. bey forgfättigen Nachſuchen zu Gefichte gefommen, und von welcher ich hernach reden will, Die Neuere fesen mei⸗ ſtentheils das Fahr 1148. Einige auch ſchon das 1146 Jahr nach Chriſti Geburt, oder der gemeinen Zeitrechnung. a) Ob nicht gar indius das 1165te angebe, ſcheinet mir wenigſtens zweifelhaft b) daß aber alle dieſe Zeitbeſtimmungen unrichtig ſeyen, beweiſe ich folgender Geſtalt. Es iſt bereits im III. S. desjenigen Kriegs gedacht worden, welchen K. Bunrad wider Pfalzgraf Otten den IVten, und feine Söhne, wegen der ihnen aufgebürdeten Bes druckung der Geiftlichkeit geführet, und in welchem ſich der Graf ’ + - I 3 2) Wig. Hund, im bayr. Stammbuche p. 135. J. Hübner gen. Tab, © ..792. 3. Steph. Pätters hift. polit. Handbuch. P- 247. Sn 3.p. v von Kudewig erleut. Germ. Prine. heißet ed p- 536. vonihm: „ Uebrigens bielt es auch Pfalzgraf Otto IV. mit Raifer Hen⸗ rrico V, in den damaligen turbulenten Zeiten, und begleitete ihn auch fo gar auf dem Römerzuge nady Italien; worauf er aber bald 1146. das Zeitliche gefegner. Andere fegen zwar dafür das Fahr 1148, doch villeicht ohne binlänglihen Grund. Dooch wirdaus dem, wos ich erwiefen, Elar feyn, daß fich diefer beruͤhm⸗ te Mann in Anfehung beyder Fahre, Hier in etwas geirret habe. Oh⸗ m Zweifel Hat er ſich bush Aventini Annales Schyrenfes zu dies fer Meynung beflimmen laſſen, wo es p. 214. heißt: „ A. C. 1146. Otte “et Dan DET Fe * Te ng - u. af RER * NAT sh äfer” — — .. _ “ # * * r3 + z w en; An ER 104 Won Pfalzgraf Otto V. in ſeiner Burg Belheim an den Kaiſer ergeben müffen. c) Aventin ſetzet nun ausdruͤcklich dieſe Begebenheit in die Zeit, nach dem K. Bunrad, und Herzog Welf von dem Kreutzzuge wieder nach Deutſchland gekommen waren. Es kann por dem Jahr 1150 nicht geſchehen ſeyn. Der Krieg mit H. Welfen, und das eie denfelben ungläckliche Treffen bey Flochheim, gieng noch vorher, und bald nad) diefen Händeln, wie fi) Aventin ‚ausdrückt, | ſtarb K. Bunrad zu Bamberg; wo er Anftalten zu feinem‘ Roͤ⸗ 1 merzuge machen wollte, am 15. Hornung, im Jahr 1152, Es muß alſo Otto IV. wenigſtens im Jahr 1150. noch gelebet ha⸗ ben. Wenn man aber auch, mit Brunnern, dieſen bayriſchen Krieg in das Jahr 1149. ſetzen wollte, welches doch, wie aus de⸗ nen im III. & angeführten Zeugniſſen folget, offenbar unrichtig iſt: fo bleibt allemal unſtreitig gewiß, daß Otto der IVte, in dem Jahr 1148. und noch weniger 1146. unmöglich ſchon kann geſtorben ſeyn. Indeſſen kann ſein Tod auch nicht ſo gar viel | fpäter eingefallen feyn. Nach dem Jahr ır52. habe ich feiner in — nicht mehr gedacht gefunden. Hingegen kommt bald, nach Otto P. de Wittelsbach, nepos Hagigæ, ex hae vita migrat: re- uquit ex uxore Heilica 4. filios, Othonem majorem natu, Frideri- F cum, Ottonem minorem nata , Conradum Mogunt, falisburgenfem- que Epiſcopum. Sepelitur in Undersdorf. ,, - e - — ——— 2) ©. W. Hunds Geneälogiam Boicam, in opufeulis, (Bopwerey welche der gel. Hr. geh, Meg. Rath. Büder Fürzlich heranögegebene P. 1. p. 148. F «) Martin Crofius in Annal. ad En. 1151 heihet das EihloßSEheleb, und außer dem, daß er die Geſchichte zu ſpaͤt feßet, fo hat er davon zweyerley Erzählungen angeführet, die eine aus. Otten von Greifnaen und die andere , nach Apentins Jahrbůchern. d)- - * Wittelsbach⸗ N 105 BR. Zeiederiche Regierungs Antritt, Otto V. nicht ale ⸗ ein als des Kaiſers Faͤhndrich; ſondern auch mit dem Titel ei⸗ 8 Pfalzgrafen vor; da er ſonſt bey des Vaters Lebzeiten, als es re deutlich von feinem Oster unterfchieden irde Bun Am richtigften ift wohl, ** er im Jahr 1115. ge⸗ S. V. * * den Grund zu feinem it an Raifer Bunrads des Ulten Aofe . * * Er wurde, nach der unterwerfung ſeines Vaters zu Bel⸗ Heim, als ein Geiſel an K. Bunraden ausgeliefert, wie bereits fagt worden iſt. Derjunge Herzog von Schwaben, Sriederich Ber ae ee 2 7* war Man ſiehet es aus * X de Note H bey dem $. 3 angeführten Urkunden. — 8 Die einige Stelle, auf welche ih, oben ſchon mir berufen u, und die gr m ich in den alten Geſchichtſchreibern finden koͤnnen, iſt folgende. Ad an. MCILV. Hartwicus Salzburgenfis Canonicus fit Epifcopus Ratis- ‚ ponenfis, Fridericus Rex’ in’ Italia aliquot urbes diruit, & Romam veniens Imperator confecratur. Otto Palatinus comes obiit. „ Sie fiehet in alia parte Chronicae Monafterü SS. Udahiei & Aftae, apud Auguftam Vindel. in des M. Freheri Collect. Scriptorum rerum germanicarum T. I. p. 359. Mit dieſer Zeitbeſtimmung kommt das⸗ jenige überein, was auf einem alten, im unſerer Gegend ſich befinden— den Gemoͤhlde gefehrieben iſt. Dieſes Gemaͤhlde befindet ſich in dem her= zoglichen Wirtembergiſchen Schloß zu Leonberg, in einem Gang auf- gehänget „welcher ausdem Schloße in die dafige Kirche führet. Die- jenige Nachricht, um welche es eigentlich hier zu thun iſt, ſtehet auf dem a, vs mr 106 | Don Pfalzgraf Otto V. | war nicht bey feinem Better dem Kaifer, und bier kam ſonde #7 Ziveifeh der junge Graf Otto in die Bekanntfchaft diefes Prins zens. Die vorzügliche Zuneigung und Gnade, welche Kaiſer — u vew Otten — war, neben den | wird | BE Gemaͤhlde felbft gefehrieben-, iſt aber, mie die Umftände zeigen, nachdem | die erſte Nachricht verblichen geweſen, erneuert worden. Die Auf⸗ ſcriſt iſt folgende :,., Orto Pfalzgraf zu Wittelsbach bar bey # Regierung Raifer Heinrichs des vierten, da man zahlt von 1 Chriſti Geburt 1121. Jahr, an den zehenten Calenden des Mo⸗ natstag Juni das Kloſter Ensdorf gebauen, welches zuvor ein HerrlihFeit Weylebach genannt geweſen, fo Ime der bemeldt Kaiſer Seinrich aus Gnaden umb ſeiner Dienſt willen gehen „ ben, zu Ensdorf a bat mit feiner Ebegemabel Helicar Grafen Friederihs von Caſtel Tochter, vier Soͤn verlaf fen, das ift Ortonem den Eltern, Conradum, Friedericum, und Ottonem den jungen , von denen Fommen alle Pfalzgra⸗ fen und Herren iu Bayern, die auf diefen Tag Leben. Otto der Juͤngere · hat Rönig Philipfen erfhlagen, ift des andern Tags bernady audy erſchlagen worden von einem Marſchalk von Ralentin. „ Diefe Nachricht ift mir von einem guten Freunde, auf mein Verlangen, von dem Gemaͤhlde abgefchrieben , und zus gleich die übrige Umfiände , die ich zu wiffen verlanget, fo wie die Bey— lage A. weifer, mitgetheilet worden. Sie flimmet auch, was das we⸗ fentliche betrift, mit denen mir ſchon vorher ertheilten Berichten B. u. C’ überein. Dieſes Gemaͤhlde hat alfo im Jahr 1545. Franz Conrad von Eifingen, von dem Original zu Ensdorf, abnehmen laffen, und wird num die Frage ſeyn, ob daffelbige noch vorhanden fey, oder nicht. Nun find zwar in diefee Nachricht unterfchieblihe Dinge enthalten , welche. ſich mit den bewährteften Schriftftellern nicht reimen wollen: doch glau⸗ be ich, * Todesjahr Pfalzgr. Ottens koͤmne für richtig angenommen wer⸗ zu Wittelsbach « ‘107 lichen großen Verdienſten, welche dieſer hatte, gewiß eine eu ig theils dieſer in jüngeren Jahren geftifteten Freundfchaft, he insgemein Dauerhaft zu feyn pfleget, theils der fehr ges auen Uebereinftimmung in den Neigungen und der Gemüthsart dieſer beeden Herren. - Ob und wie-weit Gie-miteinander-in-den g Ben unterrichtet worden , läßt fich nicht mit Gewißheit u Da: ente werden, da die Chronica Auguft, mit übereinfimmet. Ich wid nur noch einige wenige Anmerkungen hiebey machen. a) die erſt angeführte Aufichrift wiberfpriht Hunden auf zweyerley Art in Metrop. Salisb, T. UI. p. m 438. heißer e8 : Otto fundator ( Monafterii Undersdorf- » fenfis) obiit anno 1131. Sepelitur in domo Capitulari ; dieſer fe- get ein frühered Jahr, welches doch, wie ich hinlänglich bewiefen habe, ganz uarichtig iſt; und dann - gibt er auch den Begraͤbnißort an: derſt an, morüber ich nichtö zu entfcheiden vermag. Außer- oben ſchon angeführten Beweifen findet fih auch bey Hundio I. c. P- 443. ein - Beflättigungebrief P. Caͤleſtins, für den Auguſtinerorden, welchein dag Kloſter übergeben worden, ‚und in welchem Ottens nicht als eines bereits ii verftorbenen gedacht wird. Diefe Urfunde ifi gegeben: XII. Cal. Mar- u.ä. 1143. b) Der yagemein fleißige Hundius ift aber auch mit E ſich felbft nicht einig. Ju der Genealogia Boica W, Hundi , * welche der berühmte Hr. C. G. Büder, in feinen opufculis oder Zunpixrois herausgegeben, wird nicht alein das Kfofter Vedensdorf * geheißen (ohne Zweifel durch einen Druckfehler) ſondern auch gefagt, Be daß Otto zu Freiſingen begraben worden. e) Gr. Ottens Ge⸗ —* mahlin Selika, wird auf unferm Gemaͤhlde für, eine Tochter Graf Frriederichs von Caftell ausgegeben, dad aber alen andern quten Nachrichten widerfpricht , indem einſtimmig angegeben wird, daß fie eine geborne Gräfin von Lengenfeld geweien. ‚Hund führet im Bayr, Stammbuche, T. 1. P. 143. einen Grafen Friederidy unter denen von Caſtel an , welcher Or. Sermanno und der Haziga Sohn geweſen, die hernach Gr. Otten von Scheyern geheyrathet, m dieſes berühmte Klo⸗ an j ‚108 Bon Pfalzgraf Otto V. & Gem Princ, T. II. p. 580. fegg. vergleichen. d.) auch iſt es unrich⸗ tig, wenn geſagt wird, daß Ottens des IVten Sohn und Herzog N enifcheiden. 2) Die Zeiten waren damals fehr finfter: doch iſt ge N wiß, daß unter den mächtigen Kaifern, aus dem hohenftauffi- ſchen Haufe, eine ewas — —* in Abſi cht auf die Kanne i hatte nah Hunden zween Sthne voniht „ Beten und a es wird aber Feiner Tochter gedacht. Man Fann hiebey Ludewigs erl. Ottens Bruder Kaiſer Philippen ermordet; eben fo wohl, als daß ge dachter Mörder gleich Tags darauf auch erfchlagen’ worden. Man * hinlaͤnglich erwieſen, daß dieſer letzte Pfalzgraf von Wittelsbach zwar Oro” geheißen, aber unfers Herzogs Bruders Sohn gewefen, und wurde im Jahr 1209. von Heinrichen von Calatin umgebracht. Erl. Germ. ⸗ Princ. T. II. p. 587. — 598. a) Der berühmte Adlzreiter, berühret , diefen Umſtand auch , in der Abbils dung, welche er überhaupt von unfern Grafen und Herzoge Otten mas het, Ann. B. G. P. 1. L. XXIII. p. 619,,, Otho fpe atque indo- le jam magnus ‚inter primos Friderici Ahenobarbi domeficos, adfeitus ad pretorii præſecturam, ımagnarum expeditionum comes‘ & complurium vietoriarum non tam focius , quam adjutor & au- thor fuit, fine quo Fridericus parum magnz rei, hic fine Friderico, r multa profpere geflit,adeoque fuit-Friderico,quod Parmenio erat mag- no Alexandro.Eum caefar honore confanguinei perfeguebatur — Fuit Otho fidus czfari, quousque licuit homini militari,qui legum fanttiorum rudis, omne jus habebat in armis , quibus erat innutritus. ,, Ich weiß nicht, was Adlzreiter mit den Worten ſagen will: quous⸗ que licuit homini militari. Kann etwann ein Kriegsmann ſeinen Herrn nicht ſo getreu ſeyn, als ein anderer? Oder ſoll es heißen, daß er aus Unwiſſenheit der H. Geſetze, nicht gewußt habe, wie und wo er feinen Herrn recht getren ſeyn ſolle? Es ſcheint aus Verglei⸗ chung mit andern Stellen, daß man dieſen Verſtand hier annehmen muͤſſe· Allein was waren dann dieſes für S. leges ? ohne Zweifel die paͤbſtliche Bee zu Wittelebach. 10909 nfchaften eingefallen. b) Ueber die Frage von K. Friderichs hrtheit, find die Schriftſteller gar nicht einſtimmig; c) hin⸗ L laͤßt es fich deſto zuverläßiger behaupten, daß in ritterlis * D3 chen WVerordnungen, welche Otto freylich nicht geachtet; aber eben nicht aus Unwiſſenheit: ſondern aus Treue gegen ſeinen Herrn. Er muß auch uͤbrigens ſo unwiſſend nicht geweſen ſeyn; denn K. Friederich brauchte ihn nicht allein zu Kriegsdienſten: ſondern auch zu wichtigen Geſand— ſcchaften und Unterhandlungen, die er mit Ehren fuͤhrete. Hatte er wirk— —* üch nichts von Wiſſenſchaften gelernet: ſo iſt dieſes ein Beweis, daß die natürlichen Zalenten feines Geiſtes deſto größer geweſen. Außer zerſchiedenen Geſchichtſchreibern unter — der berühmte Biſchof OVOrtto zu Freiſingen einen beſondern Vorzug verdienet, hat auch der Poet Guͤnther, durch fein Gedichte von dem Italiaͤniſchen Kriege ge— eiget, daß es dazumal an lebhaften Geiſtern, welche ſich durch Wiſ— enſchaften erheitert Hatten, nicht fo gaͤnzlich gefehlet, wie man ſich ſonſt — vorſtellen ſolte. Unter feinen Sohn und Nachfolger Heinrich, und den ſpoaͤtern Abkoͤmmlingen aus dem bohenftaufiihen Haufe if; der Ge— ſchmack in den Wiffenfchaften noch guter Zeit bernach immer feiner wor= | 4 den. Man kann ſich davon aus demjenigen überzeugen, was die beruͤhm— tere Kunſtrichter in Zücch davon an das Licht gezogen haben : ſowohl . in ber Sammlung critiſcher und poetifher Schriften, den cri- = tiſchen Briefen, ald auch im den Proben der Poeſie aus dem ſchwaͤbiſchen Zeitalter , den Fabeln aus den Zeiten der Min— nefinger, und fonderlich der — —— der Min⸗ neſinger ſelbſt. ) Min ſehe des Hr. Or. von Blhan Leben und Theten 8. Friederichs J I. p. 8: ferner BG. Struvii Corp. Hiſt. Germ. Period. VIE "Sek: II. $. II. ,„, Educatus fuit Fridericus‘, ut möris erat, ludis militaribus, ad feria tandem aceingebatur negotia, adhuc patre vi- ’ u ; terramque ſuam pl lenarie tenentes Ltteris tamen non innutritus. Pater hoc ex Radevico Li Is c. 4. de’ oratione * ⸗ m Bon Pfahgraf Otto V. chen AIDURSEN und der Kriegskunft, deſto weniger verfau: net | worden. Diefes war ohnehin faft die einzige Befhäftigung ſel⸗ biger Zeiten; und wenn der Kriegsgeift fo allgemein morden if A daß en fich einer ganzen Nation bemächtiget, fo ift nichts natuͤrli⸗ cher, als daß junge und lebhafte Gemuͤther, vor andern Beſchaͤ gung von dem allgemeinen Beyſpiele beftändig angefeuert wird — fo bleibt ein glückticher Fortgang ſelten aus. Friederich u. Otte haben bald angefangen, durch ihren Muth und Geſchicücytein ia Krie⸗ a Friderico in Roncaliis habita, ſcribente: his diftis magnus favor omnium profequitur ; admirantium & ſtupentium, quod qui litte ras non noſſet, quique parum adhuc fupra adolefcentem ageret etatem, in oratione fua tante prudentiae , tanteque facundiae gra- tiam accepiffet- „Otto von Freifingen aber fehreiber Friederichen eine ziemliche Gelehrtheit zu, welches auh Phil. Melanchton anführet, in declamatione de Friderico BarbarofJa, Declam. T. II. ,, Litteras latinas fic fatis calwit: ac amafle ac provexifle eum teftatur Otho Frifingenfis, cum quidem fuerit ejus cognatus, ait, eum a fe ꝑe— tiiffe , ut hiftoriam feriberet. Et Ligurinus Poeta fignificat, Fri- dericim non folum fovifle litteras & ingenia, fed etiam curafle, nt Alio probe traderentur litterae. Sic enim inquit: % O bene quod talem divina potentia Regem Inftituit , qui fie ſtudiis imbutus honeflis, Novit ab infipide doctum fecernere vulgo, Jamque din mutas, folitasque filere camoenas a9 Exeitat, ad veterem. digna mercede laborem. ; „. Rittershufius in edit. Fuß. -Reuberi p, 450. not. x. Zadelt zwar hierüber den Melanchton: „, abutitur his 5. verfibus vir optimus Phil. Me- lanchton., dum. 2. Tomo declamationum. eos ita addueit, quafi de Friderico ipfo facti eflent, cum perfpicuum fit, eos de Henrico eius Alio agere, „Allein es duͤnkt mich, diefer gelehrte Monn babe dem Mi. zu Wittelsbach. III e ſich einen Namen zu erwerben, Friederich hatte ſchon ums 1146, in dem Kriege wider Heinrichen von Wolfratshauſen, 19 Herzhaftigkeit eben fo wohl/als feine Grosmuth , beiviefen. Und da ausdrücklich gefagt wird, daß bey diefer Gelegen⸗ der ganze bayerifche hohe Adel in Waffen gekommen: fo it — — wahrſcheinlich, daß auch unſer Graf Otto de in Dies Bi ‚ unter demfelbigen , auch wider K. Bunrad gekrieget ha⸗ be, iſt bereits angezeiget worden. J ‚le beweiſen wollte, das folget richtig daraus. Aus Otten von Freiſingen k beweiſet er, daß Friederich ſelbſt noch ziemliche Gelehrtheit beſeſſen; udund aus dem Poeten Günther ziehet er die Anmerkung , daß er die a Gelehrtheit ſelbſt geliebet „ und deswegen auch feinen Sohn wohl unter- a: richten laſſen. Ich fehe alſo nicht , worinn Melanchton geirrer häts te Da unfer Pfalzgraf Otto in fo genauer Verbindung mit Friede- richen gejtanden: fo wird man ohne Verwegenheit auch von ihm in An= fehung der Wiffenfchaften , eben fo, wie von Friederich felbft denken doͤrf⸗ fen. Ein Herr,der ſelbſt Wiffenfchaften Fennt und liebet, wird, im Fall er wählen kann, ſchwerlich ganz uumwiffende Diener feines engen Der: trauend würdigen. b ' | dem Melaychton bier unrecht gethan. Was Melanchton aus dieſer Stel⸗ jr d) Aventinus Ann, Boic, L. VI. p. 629. „ Fridericus quoque adolef- . eens, qui poftearerum potitus, bellum Hainrico Comiti a Wolf- ratshaufen indieit; de improvifo in Boiariam cum equitatu cou- tendit. Boiorum Proceres , militari tyrocinio Wolfratshufii inten- 0 #05, ınvadit, in arcem cogit: Cönradum Comitem a Dachau, qui - poftea Croatiae, Dalmatiae regulus appellatus eft , eaptivum ab- © dueit, liberumque rurfas dimittit. „ Die Grafen von Wolfrats- 1 hauſen waren mit denen von Wittelsbach auf mehr als eine Art ver⸗ Wand, wie aus Avent. A, B. L. VI, p. 621, zu erfehen, Bey Adelz⸗ Br} rei⸗ Wu ww. — 112 Von Pfalzgraf Otto J. Pfalzgraf Otto iſt bey Vaiſer Friederich des Iren Römern zuge, im Jahr 1154, einer, der angeſehenſten Brieges Anfuͤhrer, und des Baiſers Faͤhndrich. Dieſer Roͤmerzug war bereits im Jahr 1152. beſchloſſen und die Ausfuͤhrung gewoͤhnlicher Weiſe auf zwey Jahre hinaus angeſetzt worden. a) Indeſſen wurde im Jahr 1153 eine aber⸗ malige Verſammlung der baieriſchen Herren und Staͤnde im September zu Regensburg gehalten. Der Kaiſer bemuͤhete ſich, wiewohl vergebens, den Streit über dem Herzogthum Bayern, zwifchen den beyden Zeinrichen beyzulegen. Ob nun wohl bey dieſer Gelegenheit Pfalzgraf Orrens nicht ausdruͤcklich gedacht wird: fo iſt doch. nicht zu zweifeln, er muͤſſe als einer der a geſehenſten Herren in Bayern, wenn ihn fonft nichts abgehalten, dieſer Verſammlung beygewohnet haben. b) Im Jahr 1154 E gieng > J reitern wird in Ann. B. G. P. 1. Le XXL p. 567. dieſes Kriege in Bayern gleichfans gedacht. Doch ift auch zu bemerken, daß unfers Gt. Ottens Dater , bey diefer Gelegenheit fich ald einen Mittler angegeben. 2) Günther Ligur. L. J. v. 650. ſeqq. IE RIM Signaque trans Alpes poft prima biennia ferre Regia communi procerum curamine fancit: Ut fimul imperii facra de fede coronam | Sumat, & injufii fera eorrigat acta Rogeri. 6) Don diefem ganzen Mömerzuge finden fih die Nachrichten in Ottonis Fri fing. Lib. II. C. X1. fegg. häufig , übrigens hat man auch eine um: ftaͤndlichere Erzählung von diefen und andern Begebenheiten und Ber: richtungen K. Friederichs, als ich nach meinem gegenwaͤrtigen E d zweck, ertheilen kann, in der vortreflichen Lebensgeſchichte dieſes Kaifers v u... 2 x Me u" 5 . ..n En ie ie 9. der Nömerzug wirklich vor fih. Es ift hier dee Ort nicht, Begebenheiten davon ausführlich zu erzählen; Ich will nur Ha pveränderungen berühren , weil hoͤchſtwahrſcheinlich ift, aß Otto am den meiften guten Antheil gehabt habe: bey den ‚Stellen aber’, wo Pfalzgraf Ortens ausdrücklich gedacht wird, mich länger aufhalten. Der Kaifer verfammiete feine Völker zu Infang des Dctobers bey Augsburg am Lech. c) Der Zug gieng über Briren und Trident. Als der Kaifer mit dem Heere vor Mrona gekommen war, erfuhr er die erfie Widerfegfichkeit von Seiten der Wälfhen. Die Einwohner wollten ihn, weil er noch nicht gekrönt wäre, nicht für ihren Oberherrn erkennen, und ge * —* auch den Zug durch die Stadt nicht anders, als jegen Verheiſſung einer Summe Gelds; wofuͤr fie aber hernach gezuͤchtiget wurden. Im November kam das Heer in dem Ron⸗ kaliſchen Gefilde, zwiſchen Cremona und Placenz an, wo ſo ohl die Muſterung, als auch die gewoͤhnliche Verſammlung des Volks und der Stände gehalten wurde, Die Mailänder wur- en darauf genöthiget, die = Roxate einzuräumen , und — den J J 4 ey £ ö —* ‚welche die gelehrte Welt des Hr. Grafen von Buͤnau Excellenz dan— \ 09 Mesund wo genugſame Anzeigen der hier dienlichen Quellen anzutreffen rg finde, Bon der Verſammlung der baierifchen Stände, und dem Ver— u. ſuche des Kaifers, den Streit über dem Herzogthum Bayern beyzule— gets fi B. G. Stravii Corp. Hift. Germ. Periodo VII. Set. IL. >.1.$% VI. P. 447. Mehr wisd im folgenden davon vorkommen. "e) Otto Frifing. L. II, C. XI. Poft haec Goslariae acta Princeps de Saxonia in Baioariam fe recipiens , ac inde per Alemanniam tranſiens, anno regnä fi tertio in campo Lici flaminis, termino BE: iae, contra civitztem Auguftenfem, circa prineipinm menfis [N SOctobris militem, in Italiam iturus, collegit, finitis, ex qno jura- | ta 114 Don Pfalzgraf Dfto:V. ' h den dort zufammengebradhten Vorrath von Lebensmitteln für; Das Heer herzugeben. Die Mailänder trachteten umfonft, den 3 Uebergang über den Teßino zu verhindern, und muften noch das zu gefchehen laffen, daß drey ihrer Schlöffer, Durch welche fie die E Städte Pavia und Novara im Zwange hielten, zerfiöret wurden. Zu Anfang des folgenden Jahrs, gieng der Zug den Po hinan, | und die widerfpenftigen Städte Afti und Caira wurden verheeret. d) Weil bey dem Heere große Unordnungen eingeriffen waren, und die Kriegszucht vernachlaͤßiget worden war: * wurden wi f * ta fuerat primo expeditio, duobus annis. Nec illuſtrem animum a tam illuſtri fafto ex prolata in tam magnum imperii principem Henricum Auftriacum ſententia, & ex his obortum npn parvum aliorum- Principum murmur revocare poterat, quin omnia, quæ re- tro erant, flocci pendens, Deo fe committendo, in anteriora ex= | tenderetur. Per: Brixinorum. itaque & vallem. Tridentinam tran-. fiens, emenfis Alpium anguftüis , in campeſtribus Veronenſium juxta ftagnum Gardae caftra metatus eſt. 2. Der Kaifer fagt diefes felbft in feinem Schreiben an Bifchof Otten von Freiſingen: ,„ Chairam maximam & munitifimam villam de- ftruximus, & civitatem Aftam incendio vaftavimus „, Otto Frif, L. Il. C. XV. Es ift nicht zw laͤugnen, daß hier der Kaifer Chai- ß ram von Afta, durch die Namen Villa und Civitas unterfcheide; doch wird inögemein Chaira auch für eine Stadt genommen, und daß in den mittleren Zeiten wirklich auch Städte-mit dem Namen der Villarum belegt worden, hat Pfeffingerus in Vitriario illuftr. Tom. I. L.L. Tit. XVIII. not. k. p. 806. feg. ausführlich gezeiget ; eben dieſes be⸗ hauptet auch T. F. Trefenreuter, in fpecim. Jur. Germ. de villis Re- gum Francorum $.I.p. 4. ° Das Bafelifche hiſt. Lexicon fuͤhret zwar aus | Martiniere. Dict. einen Flecken Cairo an, welcher an dem Fuße des Pens J niniſchen Gelůrget/ zwiſchen Final und Acqui am Fluße Bormidg gelegen, 7 \ zu Wittelsbach. * 115 bel ernſtliche Anſtalten gemacht. Naͤchſt diefem beſchloß *— ha der aufrührifchen Stadt Tortona. Der Kaifer einen Theil feines Heeres voraus, um die Zugänge einzus en, die Gegend der Beveſtigung der Stadt auszukundfchaf- ' und diefelbige vors erfte zu berennen. Die Anführer, wel: msi Diefe Unternehmung anvertraute , waren Bunrad ni | Dem * Pfalz⸗ 0 au a or | allein dieſes gehöret nicht — dem Theatre de la Guerre en —X Italie, des Hr. d’Anville, foR.I. Julien 1754 herausgegeben, iſt u ein Cairo bemerkt, unter der Breite von 44° 54" 30", und der Ränge 26° 52 17° 20”, Auf der linken Seite des Pofltomd, in einer Entfernung snron. von ungefehr einer franzoͤſiſchen Meile; 2 dergleichen Meilen von Eus 4 mello, 5 ein halb von Voghera, und 3 ein drittel Meilen von Va— | lenza entlegen. Betrachter man den Zug, welden von Anfang an das HSeer genommen, bis es vor Tortona geruͤcket, fo iſt fehr wahrfcheinlich, * daß dieſes jetzige Dorf Cairo, eben dieſe vormals anſehnliche, und von en Deutſchen verwuͤſtete Stadt Chaira, ſey. Don dem Ronkaliſchen Gefilde bey Cremona und Placenz , gieng der Zug über den Teßino, die 3. mailaͤndiſche Schlöffer, welche Pavia und Novara bedrängten, > wurden erobert, und hierauf erſt wurden Chaira und Aſti zerfiöret. | 4.0. Diefe bemerkte Lage von Chaira öffnete nicht nur die Gemeinſchaft BE. mit Novara; ſondern verfiherte auch den Gebrauch des Poſtroms, ; amd war folglich wegen der vorgeſetzten Belagerung von Tortona, fehr F wiichtig. Die alte Erdbeſchreiber find in Anſehung dieſes Orts nicht ei- Br nig. In den Anmerkungen des gel. Spiegels über Güntheri Ligurin, 3 7 LI v. 350. not. 4. hält Caira für Iriam, „, forte eft illa, quae K a ‘in fubalpinis, ad ripam fere exorientis Padi, Zria Ptolemaeo di- # &a ef, „, Alein die Lage des Orts flimmet mit dem, was man aus dieſes ift auch Iria, nach den Altern Geographen, gar nicht Caira, Ricciolus fagt in feiner Geographia Reformata; „ /riam Leandro eſſe, quae Voghera hodie, Merulae autem, quae dicitur Vicheria. In 3 dem Zuge der Armee ſchlieſſen kann, nicht wohl zuſammen, und uͤber — Bon Pfalzoraf Otto V. Hr \ Ir} 3 Hr: dern abgeſchickte Hitfsvölker konnten diefes < Vorhaben in. Ausführung nicht hindern ; fondern die Faiferlichen Feldherren bes festen die Zugänge zu der Stadt wirklich mit den Völkern, die unter ihrem Oberbefehle ftunden. Die Hauptarmee folgte nuns mebr nad) , und nachdem fie mit vieler Mühe über den Tanare . gefeget hatte, langte diefelbige vor Tortona an. Die untere Stadt wurde in dem erften Anfalle von Herzog Heinrich dem Li» wen eingenommen, und die Befasung rettete fih, unter dem Schutze eines heftigen Ungemwitters,-in die obere Stadt. Die uns gleich ftärfere Beveftigung, und die vortheilhaftige Lage diefes Plages machten , daß man eine fürmliche Belagerung dagegen “ fühe e) Der Poet Günsber ſpricht hievon fehr nachdruͤcklich: L. II. v. 406. fgg. F Proxima magnifici vidıt tentoria Regis, Marchia vulgari quae nomine Bufca vocatur , Inde Palatini gaudentem juris honore, Unanimemque fibi Chunradum nomine fratrem, Sigriferumgu: füum, quem Norica mifit OTHONEM Terra, virum magnis fpeflatum fape periclis, Allobrogumgue Ducem , cujus ſub jure fatigt Lenis Arar, placidas Rbodano quas commodat undas. Euic ‘ zu Wittelsbach. ER 117 Ste. Diefe aahm den 13. Febr. 1155. den Anfang. U die befondere Umftände diefer Belagerung , die man an n Diten findet, nicht anführen. Es ift genug zu bemerken, die Stadt eine verzweifelte Gegenwehre gethan, und ſich erft Aprils auf Gnade u. Ungnade ergeben. Waͤhrender die agerung wurde Otto von dem Kaifer zu einer andern ber m Ausführung abgeſchickt. Die Mapländer hatten in der von Tortona eine Burg befeset, deren Name zwar nicht yet wird, welche aber den Belagerern fehr befihwerlich war. en Ort wollte Sriederich hinwegnehmen faffen. Die Aus: run: —* Verzog Berchtolden und Pfalzgraf Otten P3 auf Huic nomen Bertkoldus erat, cum milite multo e Przcurfäre jubet, dictæque fagaciter urbis Exæclorare fitum, quid agat, — cogitet —* Seque ſecuturum — u. — .— — ee at ılli Precelerant, urbemgue petunt, Tanaramque rapacem Transgrefli, muros, & portas urbis ad usque Difeurrunt, oeulisque notant, & mente fagaci Naturam, fedemque loci, penfantque laborem, Sisguaque difpofitis exfpeltant regia caftris, „ Es wird erlaubt ſeyn, bier einen Irrthum zu bemerfen, in welchen * Spiegel bey diefer Stelle gefallen. now 4. fagt er: Hunc quoque Pa- latinum fuiffe Poeta in tertio indicat, fed ex Bavaria, de Vui- telfpäch, author eft Otho Preful, Credo cum fuiſſe patrem eins Othonis, qui Regem Philippum, Principem manfuetifimum, Aeno- barbi ülium natu minimum , per fummum fcelus, ut fupra dictum — Tota hæc familia ob tyrannidem, ut quæ ab illau- Schirenfium Comitum familia defcenderit, fcriptoribus tem- _ porum execratur, przcipue ab ipfo Othone Pontifice. „, ch ver: wum⸗ 118 Won Pfalgraf Otto V. u / ’ - Aa aufgetragen. ſ) Sie legten bier abermalige » Proben: ihre Kriegswiſſenſchaft und Tapferkeit ab; obſchon der Erfolg nicht vollkommen gluͤcklich war. Man ließ die Sturmleitern, und an⸗ t dere zur Erſteigung noͤthige Werkzeuge im Lager zubereiten. Nach dem alles fertig war, wurden der Herzog und der Pfalzgraf mit einer auserleſenen Mannſchaft abgeſchickt, um das Schloß bey einfallender Nacht zu überfallen. Die Soldaten zogen voll Ver⸗ trauens auf zween folche Anführer muthig fort. Sie kamen auch „ale bis an bie Mauren, fegten Die aus dem Sagen —— im tiefeſten Schlaf Were und fiewürden * Seweife fi dies M fer Burg völlig bemaͤchtiget haben, wenn nicht durch ein unverfes —* Geſchrey, welches die een ‚ wie es fcheint, aus uͤber⸗ ee # mundere mich, daß weder Rittershaus noch Foannis diefen Genealogie fchen Fehler geahndet haben. vid. Juſt. Reuberi vet. Script. Tom. 1, ad h. J. CS iſt heut zu Tage außer Zweifel, daß jener Otto, der! den Kaifer ermordet, unfers Pfolsgrafen und Herzogs Braders-Sohn ge⸗ weſen. Was fonſt Spiegel von dieſem hohen Geſchlechte, dem Bir’ ſchof Otten von Freiſingen nachſpricht, iſt ungegruͤndet. Die be Geſchichtſchreiber ruͤhmen von Orten dem Wittelsbacher ganz * Eigenſchaften, und der Biſchof ſelbſt hat ihm, in vielen Stellen, ſei gerechtes Lob nicht verſagen koͤnnen. Woher aber die bittere Stelle her⸗ geruͤhret, auf welche Spiegel in dieſen Worten zielet, werde ich nk di ter unten bemerken, ) Günther in Ligur. L. H. v. 644, ſqq. Haud procul eiusdem diftans a finibus urbis Fulgebat d.igurum longe fpedtabile caftrum , Hoc expugnandi dudum Fridericus amorem ® Pectore conceptum perducere tentat in actum. m zu Wittelsbach. 1 eilter Freude gemacht, der ganze Anfchlag gu früh wäre verra⸗ ben worden. In dem erften Schrecken und Verwirrung nahmen ie Einwohner überall die Flucht. Nachdem fie aber von der erften archt fich erhollet hatten, griffen fie zu den Waffen, und ſetz⸗ ten fich mit folhem Nachdruck zur Wehre, daß fie ihren Feind von er fon meift — Mauren wieder abtrieben. 6. VI. vollzogener lombardiſcher Broͤnung, ruͤckt der Bai⸗ ſer mit feinem Heere vor Placenz, hebt aber die Bela—⸗ - gerung bald wieder auf, und eilet nach) Kom, um fi daſelbſt die Baiſerkron durch den Papſt aufſetzen zu laſ⸗ fen, muß aber auch bier die Untreue der Römer erfahren; dieſe werden gezüchtiger, Spoleto wird erobert und mit Feuer verwüfter, darauf der Ruckzug gegen Deutfch- land vorgenommen, Be Die Stadt Pavia, das ehmalige Haupt der Lombardie v Sit der mächtigen Iongobardifchen Könige, fund mit Tor- | to⸗ Protinus in caftris fcalas & cetera, per quae Hoftibus ignaris confcendi meenia poflunt, Exftruit: hæc in fe fabricata putantibus illis , Oppida qui fervant, atque admirantibus ufum, Haud mora , deleftos ex ordine Rector equefträ Duttori Allobrogum, praftanti corpore fortes, Atque Palatino juvenes committit OTHONL Atque illuc jubet ire viros, quo tempore luci Extremz gelidas mifcet nox prima tenebras. Paret, & ad tutam miles Duce fretus utrogue Ten- 120 Don Pfalzgraf De V.. O— Tendit iter fedem , eunctisque fopore folutis, ee Ablatis furtim fealis, faftigia muxi BEN Summa petunt: ac ni temere clamore coorto, Indieium fa&i juvenes properantins zquo Feciflent, erepta brevi caftrenfibus hora, Et pulchro fublata dolo caftella fuiffent. he Armorum firepitu,‘& fubito clamore eitatum ' Profilit e ftratis vulgus caftrenfe, fugamque Arripit : at poftquam trepidis audacia major Affuit, & fumtis virtus incandvit armis, Bella moyent, hoftemque fuis jam pzne potitum Menibus exeutiunt, eapto muroque repellunt. Rittersbaus tabelt in einer Anmerkung etwas in diefer Ei, md. vermeint eine unrichtige Leſeart zu verbeffern. Seine Worte find diefe: Ego vero, ut muri faftigia eonfcendi poflint, adlatis, non ahlatis fcalis opus efle judico. Ita ergo reftituendum. Voluit exprime- | - re Germanicum illud: die Leiter anlehnen. „ Es ift zwar diefer Ber fand nicht nur möglich „ fondern auch ſchicklich: allein ich fehe auch nicht, marum eben der Text diefe Aenderung erfordere? der Poet kann ganz richtig ablatis gefchrieben Baben- Man darf nur feine vorhergehende Erzählung recht leſen. Die in der Stadt waren, meinten, e& wäre mit dieſen Zurüftungen auf fie angefehen,, diefe wolte man nun nicht merfen — laſſen, was vorgienge, und alſo wurden die Leitern heimlich aus dem Lager fortgebracht. Es kann au beſten gegeben werden: die heim- lich fortgetragene Leitern. Der Name dieſer vergebens beſtuͤrm— ten Burg wird nicht genannt. ch bin aber auf die Muthmaſſung gekommen, ob fie nicht das caftellum Lunellum ſey, deffen im Liguri- no L. V. v. 519. gedacht wird. In der Erzählung von dem zweyten mälfchen Kriege hieße es ——— Limellum renovar ——— diefe Muthmaßung wurde auch daher eine Stärke befümmen „ wenn man an= | nehmen dörfte, daß diefed caftrum Eunellum , dad ift gemannte Lu- | mello fey, denn Lumello liegt wirklich fo, dag dadurch die Gemein- fehaft mit Novara unterbrochen , und bie Belagerung von Tortona, won diefer Seite her , fehr beſchwerlich gemacht werden konnte. Dod Lunellum wurde vom den Waͤlſchen ſelbſt zerflöret- Otto Frif, L. II k €, ER zu Wittelsbach. 121 tcona und Mailand in beſonderer Feindſchaft. Nach der glück lichen Eroberung der erfteren Stadt, luden ihn die Einwohner von Pavia ein, daß er dafelbft feinen triumphivenden Einzug halten, und ſich Erönen laſſen möchte, welches der Kaifer ſich ‚wirklich auch gefallen ließ. a) Es wurde ihm folglich die lombar— Q diſche C. XVIII. Ottens von Freiſingen hieher gehoͤrige Zeugniffe ſind fol⸗ gende. a) De Reb. geſt. Frid. I. Imp. L. II. C. XVI. — quos- dam ex militibus cum fratre fuo Conrado, Bertolfo Burgundig- num Duce, Ottone vexillifero ſuo, ex Baioaria Palatino Comite premittendos, fitumque civitatis exploraturos decreyit, Qui trans- miſſo amne, qui Taxera vulgo dicitur, ufque ad ipſam civitatem decurrentes, ac omnia eireumfpicientes, non longe ab ea fuper prædictum amnem metantur caftra. ‚, b) Cap. XVII. Erat in vi- einio caftrum quoddam Mediolanenfium N. vocitatum , natura & ingenio munitum,. Fiunt in caftris, cernentibus Terdonenfibus, ſcalæ, cæteraque pro afcendendis muris inftrumenta utilia, oppi- danis arbitrantibus ad ipforum hæc fieri nocumentum, Deligun- * tur gnari quique & fortes de equitum ordine viri, præfectisque ſbi duobus Ducibus, Bertolfo Duce, & Ottone Palatino Comite, ad prædictumque caſtrum eo tempore, quo noctis beneficio pro- pofitum celari poterat, properatur. Nec mora, jactis ad murum Ri * ſealis ‚ ad fuperioris convexa tendunt, caſtrum ingrediuntur , ac a fine dubio cundtis fopore depreflis, voto potiti fuiflent, nifi ex OR prematura clamoris coneitatione oppidani excitati, ad fuzamque * parati, vix tandem fiducia ſumta, ad arma conuolaffent, „, af a) Otto Frif. ‚de Geft, Frid. I. Lib. II. C. 20. „ Peracta victoria, Rex a Papienfibus ad ipforum eivitatem triumphum fibi exhibitu- 0 88 änuitatur, ibique ca dominica, qua Jubilate eanitur, in ecclefia Bi S. Michaelis , ubi antiguum Regum Longobardorum palatium fuit, „cum multo civium tripudio coronatur. „ Diefe Krönung hatte da« xinnen etwas außerordentliches, weil fie fonft gewohnter maffen zu Mo— doncia oder zu Mailand geſchah .· Man fehe Joach. Felleri Ex- Siſt. V. B. ur ercit, 122 Von Pfalzgraf Otto V. diſche Krone, in der Kirche St. Michaels, am Sonntage Jubi⸗ late, durch den Biſchof zu Pavia, aufgeſetzet. Um dieſe Zeit wurden Wechſelgeſandtſchaften, von Seiten des Kaiſers und Papſts, gegeneinander abgeordnet. Der Kaiſer raumte faſt al⸗ les ein, was der Papſt von ihm verlangte, und verhieß ihm auch die Auslieferung des bekannten Arnolds von Brixen, die der Papſt aufs eifrigſte ſuchte. b) Gleichwohl wollte dieſer fein Miß⸗ trauen ercit. hiſtor. de tribus Coronis Imperatoriis, Germanica, Lom- bardica, atque Romana. Der Sonntag Jubilate, an welchem dieſe Krönung geſchah, fiel auf den 17ten April, welches aus folgendem klar iſt: auf das Jahr 1155. war nach dem julianifchen Kalender Die goldene Zahl — — 16. Der Sonnenzirfel — — 16. Der Sonntagsbuchftabe — B. & Der Oftertermin — — C. den 21. März Folglich Dfien — — den 27. März. b) Arnold hatte die Römer, durch feine gehaltenen Meden wider die päpfl-- liche Gewalt fehr aufgebracht, und hegte dem päpftlichen Anfehen hoͤchſt nachtheilige Lehrſaͤtze. Man folte glauben, dag der Kaiſer diefen Mann, welcher für den Papft wirklich gefährlich war, bey feinem Zwift mit Hadrian, hätte in feinen Schutz nehmen ſollen: allein er that es nicht; fondern ließ ihn vielmehr dem Papfte ausliefern. Ob ed Friederich nur in der Abficht gethan, dem Papfte gefätig zu feyn: oder, ob ihm felbft Arnolds Säge nicht wohl angeftanden? laͤßt fich nicht leicht entfchei= den. Gewiß ift es, daß feine Lehren der Eaiferlichen Hoheit auch nicht allzugänftig gewefen, indem es feheinet, er habe mehr die MWiederherftel- lung deö alten römifchen Senats und der römifchen Republick zum End⸗ zweck gehabt. Man fieht hieraus, und ans dem Vortrage, der in die fem $. gemeldten römifchen Gefandtfchaft, dag man zu Nom die Luft nach der ehemaligen Dberherrfchaft noch nicht verloren gehabt, und dieſe Stadt immer noc dad Haupt der Melt heiffen möchte. Man ver- gleiche hier des berühmten Job. David Röhlers Diff. de Arnoldo Brixi- zu Wittelsbach. 123 trauen noch nicht völlig fahren laffen, und weil er auch den Rö- mern wenig Gutes zutrauen Fonnte; fo entwich er nad) Caftel- Jans; bis er endlich mit vieler Mühe, und durch die verbindlichfte Verſicherungen des Kaiferg, ſich bewegen ließ, felbft in das kai⸗ -ferliche Lager bey Viterbo zu kommen. Allein bier hätten fich faft Zadrian uud Sriederich aufs neue ohne Wiederkehr, wegen der für diefe beyde Herren fo nachtheiligen Eeremonie des Steigbügels haltens entzweyet; wo nicht der Kaifer ſich endlich bewegen lafs fen , nachzugeben. Es meldeten fich auch, um diefe Zeit Abge- fandte der Stadt Rom bey dem Kaifer, welche fich unterftuns - den, ihre vermeyntliche Freyheit gegen den Kaifer felbft zu bes baupten, und mit vielem Stolze von den Porrechten des römifchen "Senats und Volks zu fprechen , welche ihnen von den älteften Zeiten her zukaͤmen. Allein, die Eaiferliche Antwort war freylich "nicht nad) ihrem Sinne. c) Weil man fih nun von ihnen nicht viel Gutes zu verfehen hatte, und man beforgen mußte, fie moͤch⸗ ten der bevorfiehenden Krönung Hinderniffe in den Weg legen: fo ließ Sriederih, mit des Papfts Bewilligung, die St. Per terskirche befegen. d) Diefes wurde Durch einige teutfche Völker, m D 2 welche # Brixienfi , libertatis Chriftianz ftrenno quidem, fed improfpero 7 m Vindice. 4 Goettinge 1742. It, Otta Frifing. de Geft. Frider, I, . „Lib. Il. Cap. 20. e) Bon diefer Gefandtfchaft, fehe man: Otto Fri. J. e. L. II. e. 21. Gunthrr, Ligur. Im III. Ye» 362» fegq. d) ©. Gunther 1. e. v. 625. feg Otto Fri£ lc. L. IE C. zı, 18 führet ven Papſt ſelbſt, bey Liefer Gelegenheit, redend ein: „ —— v Maturato igitur premittantur fortes & gnari de exereitu juvenes, 7 qui ecclefiam beati Petri, Leosinemque oceupent eafrum. In de prafidiis equites ibi noftri funt, qui eos cognita voluntate noftra, Satine-admittent, Praterea Octaxianum Cardinalem presbyterum, 124 Von Pfalzgraf Otto V. welche von der paͤpſtlichen Beſatzung eingenommen wurden, bey Nacht gluͤcklich ausgefuͤhret. e) Der Kaiſer folgte ſelbſt bald nach, und empfieng am achtzehenten des Junius, von Papſt Hadrian IV. die Kron. Er war kaum wieder aus der Stadt, fo thaten die Römer einen -grimmigen Ausfall auf fein Lager; wurden aber mit großem Verluſte zurück gefchlagen. Hierauf - brac) der Kaifer aus diefer Gegend auf. Eine böfe Seuche, die viele Leute wegrafte,nöthigte ihn dazu. Spoleto hatte den Kais fer zum Zorn gereißer, und empfand nun die Wirkung davon. Die Stadt wurde, nach) der Eroberung, erftlich gedlundert⸗ und dann durch Feuer verwuͤſtet. f) $. VIIL In den engen Päffen bey Verona, wird von einigen Auf rührern dem Baiſer der Weg verlegte. Pfalzgraf Otto erobert den Paß, und verfichert dem Baiſer den Rüdsug. Die von Verona bezeigten ſich, bey dieſem Heims zuge des Kaiſers nach Deutfchland, abermal fehr wiberfpenfig E r L F qui de nobilifimo Romanorum defeendit fanguine, fidelifimum tuum, eis adjungemus. Sicque factum eſt. Eliguntur proxima nocte pene ufque ad mille armatorum equitum le&tiffimi juvenes; fummoque diluculo Leoninam intrantes urbem , ecclefiam beatri Beni, vefti- bulum & gradus occupaturi obfervant. „ Die Umftände erzählt Guͤnther zwar mit einiger Derfchiedenheit ; beftätiget aber doch die Hauptſache damit. L. III. v. 629. . Mittuntur propere quafi millia quinque virorum Nodte fere media: —— . e) ©. Otto Erif. L. II. C. 22. Gunther L. IV. v. 75. fegg. Daß Graf Otto an diefen Vorfaͤllen wichtigen Antheil müffe gehabt haben, | aͤßt fich leicht aus der Verbindung aller Umſtaͤnde, und den übrigen *ausdruͤcklichen Zeugniſſen bey andern Gelegenheiten ſchlieſſen; wenn wit ſchon aus Mangel der Urkunden es hier nicht wörtlich. beweiſen Fünneme | m f) Otto Frifing, L« II. Cap. 23. su Wittelsbach. 125 sa) Erftlich wollten fie feinem Deere aus einer angeblichen alten f eyung, den Zug durch die Stadt nicht bewilligen. Dagegen Ite der Kaifer, mit feinen Völkern unterhalb der Stadt, auf Feiner, Brücke über die Erich gehen. Sie werden befchuldiget, daß fie ſich von den Maitändern dazu erkaufen laffen, den Kaifer mit feinem Volke an diefem Orte zu Grund zu richten. Zu dies m Ende hatten fie die Brücke fo Iofe gebauet, daß fie, bey dem ebergang des Heeres, unter der Laft brechen follte. Dover, wenn iefes nicht erfolgte: fo hatten fie, oberhalb derſelben, Floͤſſe und anderes Holz in Menge zufammen gebracht, welches fie mit dem Strome gegen die Brücke, wollten antreiben laſſen, um dadurch das übergehende Heer zu Grund zu richten. Jedoch der Anfchlag mißlung, und das Heer Fam glücklich über den Fluß: hingegen raf viele von den nachfolgenden Waͤlſchen das Unglück, daß fie foffen, und alfo ihre Untreu auf fie felber zurückfie, Man fi) aus dieſem Umftande einen Begriff machen, wie es um die KRriegsrüftungen der damaligen Zeiten ausgefehen habe, da 3 das a) Conradus Urfpergenf. p. 297. Erzählet dieſe Begebenheit folgender Geftalt::— cum perveniflet comitante exercitu fuo apud Vero- nam, ad quædam itinera angufta, quæ Lombardi vocitare folent > elaufuras Volerni, ubi ex utraque parte itineris mons przruptus, " quafi paries faxeus eminet in immenfum, ibi Veronenfes colloea- verunt füperius in planitie ejusdem montis quosdam malignos ho- = mines, quatenus in tranfitu Imperatorem cum exereitu fuo, de- 4 miflis Japidibus, interficerent. Imperator vero Solertiflimus, quos- 0 „dam, adyocayit terre illius prudentiſſimos, qui illecti promiſſioni- bus & muneribus, per loca vix alicui hominum pervia, milites 5 „5, ‚Imperatoris deduxerunt ad prefati montis collem quendam fuper- — eminentem.“ Qui inde conſurgentes, in præfatos malefactores ur u irruerunt, & eos in fugam verterunt. Ex eis quoque pæne fex- centi captj funt, qui omnia, triftes ‚p@narum tulere diferimina, 126 Don Pfalzgraf Otto V. das ganze kaiſerliche Heer, bey dem Uebergang dieſes Fluffes, von | der Willkur der Veronefer abbieng. Der Kaifer hatte zwar nims | mer fein ganzes Heer, und alle deutfche Fürften beyfammen, die | ihm bisher Beyftand geleiſtet hatten, indem bereits ein Theil, durch | zerfhiedene Wege, nach Haufe gegangen war: doch war Die Ars | mee noch anfehnlich genug, etwas Wichtiges auszuführen. b) | Weil aber die Gelegenheit des Orts den Wälfchen zu ſtatten kam: fo fieffen fie ihren Vorſatz, die Deutfche zu verderben, noch nicht | fahren. Ein veronefifcher Ritter Albericus befegte mit etwa | oo. feiner Landsleuten, die enge Paͤſſe bey Derona an der Etſch, | oder die fogenannte Berner Blauſen. Der Weg war auf den Seiten von hohen Bergen und ſteilen Selfen, als von Mauren | eingefthloffen, auf deren unzugängfichen Höhe ſich Albericus ges | lagert hatte. ce) Anfänglich Lieffen fie einen Theil des Heeres | vor⸗ b) Otto Friſiug. de A. G. Frid. 1. L. Il. Cap. 24. — figno dato, | cundtis ad patriam licentia repetendi conceditur. Intrabant alũ naves per Adriaticum zquor, ac infulam, que modo Venetia di- eitur, ad propria reverfuri. Inter quos Primates fuere , Pereg-, rinus Aquilejenfis Patriarcha, Eberhardus Babenberg. Epifcopus, Bertolfus Comes, Henricus Carentanorum Dux, Odoacer Stiren+ fis Marchio. Alii ad 'oceidentales partes Longobardiz, — per montem Jouis, alii per vallem Moriannæ tranfituri carpebant iter. Complures adhuc Imperatori adhzrebant. — Inde per pla- | nam Italiam transmiflo , juxta B. Benedidti cenobium navibus Eri- dano ad campeftria Veronenfium revertitur, «irca principia men- fis Septembris. e) Otto Frifı 1. c. Cap. 25. — Erant in imminenti fanees montim, faxumque fortiffimum. prope in declivo rupis inaccefübilem fervans viam. Oposrtebat per defubtus exercitum tranfıre. Talis eft e. ibi natura locorum. Ex una parte labitar Athefis Hayius invada- bilis, ex altera prerupta montis precipitia viam firingunt, & via femitam arctiſſimam faciunt, — ü \ \ Aa zu Wittelsbah. 127 vorbey ziehen; als aber der Zug fortgehen follte, fiengen fie an, daſſelbe anzugreifen, und festen durch die abgewälzte und her sende Felfenftücke den Kaifer mit allen feinen Leuten in die fte Gefahr. Es waren noch einige Peronefer dem Kaifer | lget, von dieſen fehickte er zum zweytenmale einige an dies fen Alberih ab: fie wurden aber von diefem und feinem Hau— fen fchimpflich empfangen, und mit Steinen zur Rückkehr ges mungen. Diefe Rebellen waren im Wertrauen auf ihren uns bezwingbaren Poften fo unverfihämt, daß fie fich auf des Kai- 18 Befehle gerade zu erFlärten, fie würden Niemanden den Durch- zug geftatten, der nicht mit Gelde, mit feinem Pferde, oder mit nem Panzer fich diefe Freyheit erfaufen wollte. Cine fo be- ſchimpfende Zumuthung reiste den Kaifer aufs heftigfte, er erklärte ſich, daß es eine unerträglihe Schande feyn würde, dergleichen Straſſenraͤubern einen Antrag zu thun. Und indem er fich zu Graf Otten wandte, fagte er demfelben: das wird eurer Tapfer- keit anftehen, einen ſolchen Schimpf zu rächen. d) Ein ſolches Zeug f d) Adlzreitter Annal. Boi. Gent. P. I. p. 577. Brunner Ann, Boic: Otto de S. Blafio, C. VII. p. 199. Otto Palatinus de Witilis- bach — montana adfcendict (Tatronesque Veronenfes, ) a tergo figno dato cum clamore invadens, in precipitium compulit, ficque omnibus morti datis, captos ex eis XII. precipuos Imperatori tradidit, ex quibus XI. patibulo fufpenfi, uno dimiflo, qui reli- quos illaqueaverat. Otto Frifing. 1. e. — Nec mora mittuntur i cum Ottone Vexillifero quafi ducenti lectiſſimi juvenes armati. — $ Exeritur ab Ottone Imperatoris Vexillum, quod ab eo prius la- tenter geftabatur. Hoc figno tanquam victoriam przfagiente, cla- mor & cantus attollitur: exereitus, qui in valle manebat, ad af- fultum properat, Latrunculi hujus rei incauti, pntabant e. pre- dietam rupem cunelis mortalibus impermeabilem, folis avibus per- viam | 128 Non Pfalzgraf Otto V. Zeugniß aus Friederichs Munde, iſt mehr als alle.andere Lob⸗ Sprüche. Otto nahm den Auftrag mit derjenigen Bereitwilligkeit auf ſich/ Die man von feinem Muthe, von — Ruhmbegierde, und viam fore, vifo quod ex infernis & fupernis urgerentur locis, defperatione corripiuntur, fugamque moliuntur: fed fugæ loeus non erat, — Uno autem ſolo, qui eavernofis locis abfconfu, delitefcens mortem evafıt, czteri omnes obtrancantur, duodecit cum Alberico captis, ae ad fupplicium refervatis. — Joh. Avın- tinus, bat fi) alfo geirret, wenn er in feinen Annal. p. m. 633. Edit. Lat. als auch der deuffchen Ausgabe, die Sache fo erzählet, als wenn alle 500. waͤren aufgehangen worden. Auf eine zierliche Art er⸗ zaͤhlet der Poet Guͤnther dieſe berüßmte Unternehmung. Ligu, Lib. IV, v. 395. fegg. Jul), J — — — uvenesque ducentos Pectora fignifero fortiſſima tradit Othoni: we; u Hos jubet ex ommi fecretas parte petito If A Afcenfu tentare vias. Paretur, & armis ———— Inſtructi levibus, ſed firmo pectore tuti Magnanimi juvenes, filvas & confraga rupis Undique multivago ferutantes limite luſtrant. Vix inter ſcopulos, & acutas denique cautes Confpexere locum,, quo fe, promittere tandem Magna videbatur peragendi, cœpta facultas. Protinus angufto nituntur ad ardua calle, Cautibus infringunt ungues, & fi qua vetufto Prominet & fcopulo putri jam flipite radix, Hane nitente manu prendunt, humeroque priorem Subvehit, attollitque fequens , primusque fequentes Attrahit, & ſtudiis alterna jnvamina preftant, At fi forte viris præciſa ſemita rupe Nulla patet, folitis ingentes nexibus haftas ‚ Scalarum fimulare gradus „ fufpenfaque longe, . Non j zu Wittelsbad. 129 feiner Treu gegen den Kaifer erwarten konnte. Der alggraf trat mit zweyhundert auserlefenen, und wohl bewaff- - Männern den Zug an. Cie wurden von Wegweifern ges Mi führet, Non dubitant nifu veftigia ferre ſub auras. Sie ubi cum fummo vix eluetata labore Conftitit in famma bellatrix rupe juventus, Regia, quæ tacitus fecum fub vefte gerebat Sisna potens erexit Otho, ftrepitugue feroci _ "Terribiles fonuere tubz : clamore Yirorum " Hadtenus ignoto mirantia faxa refultant, | ' Saxa feris täntum, feflisgue volantibus ante © Cognita, ventofis vix unquam tadta procellis, 0 00 Obfhupuit peritura cohors, ubi regia figna J— a Vidit, & adftantes fummis in rupibus hoftes, uid faeiant miferi ; preruptis ardua pinnis Saqaxa fugam prohibent, pugnam mala caufla, metusque Impedit, & trepidæ tenuis fiducia dextræ Attonitos , penitusque animi ratione carentes Regius aggreditur miles, reliquisque peremtis Cum Duce capta ſuo, turpi bisfena reſervans Corpora fupplicio, grato pro munere Regi Exhibet hos omnes: excepto fcilicet uno, Qui focios propria juffus fufpendere dextra, A Obtinuit miferam regali munere vitam, Gallus ‚erat, nuperque dolis adfeitus iniquis - . Infeius, huie parcens, aliorum guttura duro - Elidi laqueo juftifimus imperat ultor. ©, ‚Sie eruce vel gladio quingentos ultima mortig „oe Fata ſubiſſe ferunt: omnes ex ordine equefträ * Ingenuos juvenes, quos regia vulnera paſſos, Supplicioque ſuo eunctis exempla daturos Teutonus in magnos miles congeſſit acervos, 130 Bon Pfalzgraf Otto V. führer, welcher dieſer gebirgigen. Gegend Eindig , und Die Feſen | zu befteigen gewohnt waren, und welche der Kaiſer durch große | Berheiffungen gewonnen hatte. Diefe führeten nun wirklich Graf | Orten mit feinee Mannfchaft durch die unmwegfamfte Derter, und wo Niemand fi) eines Angriffs verfehen hatte, auf die Höhe | des Gebirges. Als Otto diefen Dre erfiiegen hatte, pflanzte er den Adler, das Hauptpanier des Kaifers, welches er-führte, als Das verabredete Zeichen, auf. Nun gab man auch in’ dem Faifere | lihen Lager daB Zeichen zum Angriff; worüber aber Alberich und feine Gefellen anfänglich ihren Spott trieben. Allein, der Wuth entfiel ihnen, da fie Orten mit feinem tapfern Haufen endlich ihnen im Nücen wahrnahmen, welcher jest unverweilt auf fie losgieng. Sie hatten für unmöglich gehalten, daß das unmwegfame Gebirge überftiegen, und fie von diefer Seite ange⸗ griffen werden. koͤnnten: es erweckte alfo Diefer unerwärtete Zufall einen allgemeinen Schrecken, und nad) einem kurzen Widerſtan⸗ de wurden ſie in die Flucht getrieben. Nur war ihuen die vor⸗ her vortheilhafte Stellung ſelbſt hinderlich, und hoͤchſt ſchaͤdlich. Was nicht he RR ‚fiel, ſtuͤrzte ‚über, die Felſen beral ⸗ ea u un Saul ea? und Corporibusque ſuis exftindti , * cruenta Obſtruxere viam, quam vivi fraude nee * Temavere pio fruftra præcludere regi. de | Ich haberdiefe lange Stelle aus Guͤnthern, ſowohl als zerſchieden andere, nicht allein um des hiſtoriſchen Beweiſes willen ganz angefuͤhret: ſondern auch um-deswillen, weil dieſer Autor verdienet, bekannter ſeyn, als er insgemein "if, und man daraus ſehen kann, dag wirklich ſchon unter K. Friederichs T. Regierung, durch deſſen Gnade gegen die Gelehrten eine gluͤcklichere Epoche fuͤr die Wiſſenſchaſten angefan⸗ gen habe- Gunther Hat Steffen, welche gewiß in dieſem ſonſt ziemlich finfteren Zeitalter Niemand ſuchet, und welche ſolchen Seiten Ehre made “oz tem, welche für weit aufgeflärter gehalten werden. "zu Wittelsbacher > 131 wurde jämmerlich zerfchmettert. Es wurden nur zwoͤlfe ger genommen, und vor den Kaifer gebracht, welcher fie ale ebeilen , alle miteinander, bis auf einen aufhaͤngen ließ. Ein nzoſe, welcher bezeugte, daß er wider Willen, und betruͤglicher Weiſe in dieſe Geſellſchaft gezogen worden, mußte die uͤbrigen auf⸗ Pnüpfen, und durch dieſen abſcheulichen Dienſt ſein elendes Les n erkaufen. Pfalzgraf Otto aber hatte die Ehre, daß er den daiſer und feine Völker aus diefen gefährlichen Umſtaͤnden ber freyer, und einen fihern Ruͤckzug verſchaffet hatte, ife RR nimme im Jahr 16 feinen Aufenthalt “ etliche Tage lang auf des Pfalsgrafen Schloſſe zu Bels heim; worauf auch der wichtige Streit wegen des der Pr zogthums Baiern zwiſchen AKeinrich von Oeſterreich/ "2 md Aeinrich dem Loͤwen, beygeleget wird. Won den Begebenheiten. Pfalzgraf Ottens, nad) Endis Hung oben erzählten Römerzuges, finden fich fehr wenige Nach⸗ sichten, Es feheinet aber, daß er den Kaifer, bey deffen Reifen irch Deutichland, meiftens begleitet habe, Gewiß ift, daß er tit ihm auf dem Reich stage zu Würzburg. gewwefen, mo unter ideen der Kaifer dem Abbte und Kloſter zu Berchtoft I8gaden eis nen merkwürdigen Schuß und Befreyungsbrief ausgeftellet, wel⸗ t, neben andern Zeugen, auch von Pfaligraf Orten von Wit⸗ lelsbach, onterſchttehen worden. 9), ‚Eine Dauptbefhäftigung 2 | R TERSER aber 5) Dieſer Schunbrief findet ſich in Hundii Metrop. Salisb. Tom. II. pe 177. Die unterſchriebenen Zeugen find folgende: Hillinus Treve- — renſis, Wienmannus Magdeburgenfis, (muß abet unſtreitig Wich- ww wannus us heiſſen, * Cumberins Biſuntius, Archiepiſcopi, Eberhardus An Baben- 132 Don Pfalzgraf Otto V. aber des Kaiſers, um diefe Zeit, war die Entfeheidung des Streits über dem Herzogthum Baiern, und Otto muß daran, wiedas folgende weiſet, merklichen Ancheil gehabt haben. Schon vor dem Roͤmerzuge waren zerſchiedene, aber fruchtlofe Berfuche wer gen Beylegung diefes Streits gemacht worden. Weil nun der Kaiſer dem jüngern Herzog Heinrich aus Sachfen bereits die nache druͤcklichſten Verficherungen dazumal gegeben hatte; fo war diefes Das erfte, als er wieder in Deutichland angefommen war, daß er fich mit dem öfterreichifchen Markgrafen Zeinrich bey Regens⸗ burg unterredete, und ihn zu Abtretung des Herzogthums Baiern zu bewegen fuchte. Allein, auch diefe Unterredung lief fruchtlos ab, eben ſowohl, als eine andere, welche der. Raifer in Baiern an den böhmifchen Graͤnzen veranlaßte. Die Mittelsperfonen, unter welchen. auch der berühmte Biſchoff Otto von Sreifins gen war, gieng gleichfalls unverrichteter Dingen auseinander, DR Babenbergenfis, Otto Frifingenfis, Eberhardus Wirceburgenfis, & alii quam plures. Marquardus Fuldenfis Abbas, Fridelo Au- genfis, Wilibaldus Corbejenfis, Welpho Dux Spoleti, Mattheug‘. Dux Lotharingiz, Fridericus Filius Chonradi Regis, Hermannus Palatinus Comes Rheni, Chonradus® Frater Imperatoris, Adelber- tus Marchio de Saxonia, Gebehardus Comes de Sulzbach , Otto Palatinus de Vitelinesbach, & alii quam plures Principum atque Nobilium. — Ego Rainaldus Cancellarius vice Arnoldi Mogun- tini Archiepifcopi & Archicancellarii recognovı. Dat. Wirzb. In- diet, IIII. Anno Dominic Incarnationis MCLVI, Regnante Do- * 4 mino Friderico gloriofiffimo Romanorum Imperatore Auguſto, Anno-Regni ejus V. Imperii vero Il. Dieſer Reichstag zu Wuͤrz⸗ burg wurde in der Woche nad Pfingfien gehalten, wie Struve bes merfet, Corp. Hiftor. Geem. Periodo VII. Set. HI. $. IX. Wie "man auch den Monath erlernet, aus einem Diplome Kaifer Friede— richs, welches D. XV, Kal. Jul, daſelbſt datirt üft, und: in den vore treflichen Originibus Guelphicis, T, Al. p. 37. angeführet wird. E au Wittelsbach | 133 DR in eben 3 Jahre 1155. hielt Frlederich abermal einen Meichstag zu Regensburg, auf welhem Herzog Heinri⸗ in Sachſen, welcher mit dem Kaifer gegenwärtig war, das zogthum Baiern rechtlich zugeſprochen, und derſelbe auch in "den Befig diefer Hauptftadt und uralten Refidenz der baierifchen Herzoge gefest wurde. Es leiſteten ihm damals fihon viele der baieriſchen Herren, fowohl als die Bürger der Stadt Regens⸗ Burg, den Eid der Treue, und die legteren gaben noch über dies ſes, zu deren ftärkeren Verficherung, eine Anzahl Geiſeln. Allein, weil Herzog Heinrichs aus Defterreih Einwilligung noch nicht erfolgt war, und diefer fein Recht noch ferner zu verfolgen ge» Dachte: fo wurde diefer Streit dennoch dazumal noch nicht ale geendiget angeſehen. Graf Otto, als einer der angefehenften en in Baiern, und ein Freund des Kaifers, ift ohne Zweifel nter diejenigen zu rechnen, welche damals die Wiedereinfegung Herzog Keinrichs erkannt, und ihm den Eid der Treue geleiftet aben. c) Diefe wichtige Sache wurde alfo im Jahr 1156. wies * | R 3 der —— — — — — — — — — — — — — — —* b) Vid. Otto Friſ. in der folgenden Anmerkung. €) Herzog Heinrichs des Löwen Wieberherftellung war zu felbiger Zeit eine der wichtigften Begebenheiten in Deutfchland., Die Sache lag R. $ricderichen eben fo fehr am Herzen, als eiferig H. Hein⸗ rich ſolche betrieb. Man arbeitete etliche Fahre daran, bis alles voͤl⸗ fig zu Stande Fam. Schon auf dem um Dftern 1153. zu Bamberg gehaltenen Reichstage, follte diefe Sache vorgenommen werden; allein weil der eine von dem beeden Heinrichen, (ohne Zweifel der von Oe— fterreich ) einwendete , daß er nicht rechtöförmig vorgeladen werden, und deswegen nicht erfchien; fo wurde nichts ausgemacht. Otto Frif, de Geft, Friderici L. I. €. 9. Ym Jahr 1154. gefchah ein Schritt näher zum Zweck, indem, nach Urtheil der Fürften, auf der im Brach⸗ monate zu Goslar gehaltenen Meichdverfammlung , Herzog Heinrichen N bon AA2ziSEIE “0 134 Bon Pfalzgraf Otto V. der vorgenommen. Der Kaiſer kam, von den rheiniſchen Lan den nach Baiern zuruͤck. Er feyerte hier das Pfingſtfeſt, und. waͤhlte ſich Patraf, | Ostens ea zu Schein. zu feinem. Aria ie ale, 1.8 von Sachen; das Herjogthum! Baietn zuerfaint wurde. Otto Friſ. 0 -fagt obiges ausdruͤcklich: ;; Fridericus, dum jam fere per bien- 'nium ad decidendam litem duorum. principum fibi propinquitate .... Janguinis tam affinium ‚laboraflet, tandem alterius inftantia, gui in paternam hzreditatem, a qua diu propulfus füerat, redire cu- * piebat. flexus, imminente etiam fibi expeditionis labore, in qua eundem juvenem militem fociumgue viz habere debuit, finem ne= gotio imponere cogebätur, Proinde in oppido Saxoniæ Goslaria curiam celebrans, utrosque Duces, datis edictis, evocavit. Ubi dum altero veniente, alter‘ fe abfentaret ; Judicio Principum alteri, -;, && Henrico.Saxonie Duci, Bojoarie Ducatus adjudicatur. Mit diefem ftimmet überein. Gumtherus, in Ligur. L. I. Otto de S. Blafio, in Append, ad Ottonis Frif. Chron. C. 6. & Conradus Urfper- genfis: Mur daß die leßtere, auch die mit Oeſterreich vorgegangene Peränderung hieher ziehen , welche doch offenbar fpäter gefchehen. Bon dem, was nach Zurücfunft des Kaiferd aus Waͤlſchland wegen des Herzogthums Baiern vorgegangen, giebt Otio Frif, L. Il. C. 27 und 28. folgende Nachricht: „ Confummato feliciter viz labore ad fa- miliaria remeans domicilia, alloquitur in confinio Ratisponenfium patruum fuum Henricum: Ducem, ut ei de transadtione facienda cum altero Henrico, qui‘ jam, ut dictum eft, Ducatum Bajoariæ Judicio Prineipum obtinmerat, perfuaderet, Cui, cum ille tune non acquiefceret , iterum diem alium, quo eum fuper eodem ne gotio, per internuncios conveniret, in Bajoariz verfus confinia Boemorum conftituit. Quo Princeps veniens, Labezlaum Ducem- Boemiz, Albertum Marchionem Saxoniz, Hermannum Palatinum Comitem Rheni, cum aliis Viris magnis obvios habuit. At cum multis modis ad tranfigendumm nos, qui mediatorum vice fungeba- mur, operam daremus , infefto adbue negotio, inſalutati ab in- ; veem | Aun Wittelsbach · 185 | alte, wo er diefe Tage in der Entfernung! von den Ge- | a age I Vie der | nennen — — | [2 Ayo . a ni I u * sun ge u Wr ’ —F ee vicem feparati funt. —. Poft hæc medio menfe Octobri Impera- — 1 ee - IE J tor Ratisbonam Norici Ducatus Metropolim, curiam celebraturus insreditur, habens ſecum Henricum, Hentici Ducis filium, in =, ‚ pofleflionem ejusdem Ducatus mittendum. — Sedente igitur ibi * in publico Conſiſtorio Imperatore, jam ſepe nominatus Henricus —8 Dux poſſeſſionem ſaam patrumque ſuorum recipit ſedem. Nam S rocenes. Bajoariz,hominio & farramento fibi obligantur, & nn „elves mon, folum juramento., ſed etiam, ne ullam vacillandi pote- j taten haberent, vadibus. obfirmantur. ,,. Es wird erlaubt feyn, ei⸗ or Mige ı Unmerfungen über. diefe Stellen benzufügen:. x) Braucht Otto on dem Kaiſer zu wiederholtenmalen.den Zitel Princeps, woraus man x ‚Siehe. daß.biefee auch damals eine ‚allgemeine, und fehr hohe Bedeu- u „d an APIS —— Rath der. Stände und: Fürften des * ei * chs, heiſſet hier, Confitorium. ..3) Man ſiehet aud), daß der > —* Kaiſer nicht aus eigener Macht, und vor ſich, ſondern mit Rath und 4 Einwilligung ‚ber Neichöflände, über dieſe wichtige. Streitigfeit einen j Ausſpruch gethan ʒ ja es wird gar nur allein des Judicii Principum gedacht. 4) Ungeachtet: ſchon auf vorhergegangenen kaiſerlichen Tagen J morfen, Und auch deswegen bie: Sache noch nicht als voͤnig entſchieden X angeſe Durban. Heinrich, fondern auch andere Fürften, Me Bu den goßlerifchen Rechtsſpruch unzufrieden (S. die Note c. $.VL) J. 6) Allein iefer_ wurde dennoch nachher für rechtmaͤßig erfannt, und als hr man andere gütliche Mittel umſonſt verſucht hatte , duch einen aberma-= J figen Spruch zu Regensbutg befcäftiget: 7). Auch nach dieſem wurde 4 bie voͤllige „Ein ———— Seinrichs des Juͤngeren annoch auf Mr bis erſt die gütliche Einwilligung des Aelteren H. men, ‚erfolgt war. Man gieng alfo mit vielem Bes ud dachte, und gar nicht gewaltfam baden zu Werke. 8) Mach dem gog- er larifchen , ein Urtheil . uegeiprochen worden; fo wurde dennoch der fortwährende * u —— Seinrichs von Oeſterreich, nicht ſchlechterdings ver- 136 Bon Pfalzgraf Otto V. ” der Kaifer, als er nad Regensburg Fam, Herzog Zeinrich den Aelteren, Markgrafen in Defterreich, Daß er endlich in die Wie⸗ ders lariſchen Spruch führte H. Heinrich den Zitel eines Herzogs von Baiern noch nicht; wenigſtens unterſchrieb er ſich in einer Urkunde, die in Ferd. Ughelli Ital. S. Tom. V. p. 738. vorfemmt, nur: Hen- ricus Dux Saxoniz: der Brief iſt gegeben: im campo, qui vocatur Calegmus, X. Kal. Decembris, Anno Dom. Incarn. 11354. Indiet, 1. regnante Friderico Romanorum Rege gloriofo, anno vero regni ejus tertio. Hingegen fagt eine Stelle dei Helmoldi, daß er auf dem vegensburgifchen Tage dieſen neuen Titel befommen; Y. Chron, Slavor, L. I. C. 84 „ Dux nofter, Henricus,, adiit curiam Ra- tisbon&, ad recipiendum Ducatum Bavariæ. Siquidem Fretherieus Czfar eundem Ducatum patruo ſuo abftulit, & reddidit Duci no- firo, eo quod fidelem 'enm in Italia expeditione & czteris nego- tiis regni prfenferat. ' Et creatum ef ei nomen novum, Henricus Leo, Dux Bavarie 8 Saxonie, „ Guntherus, in Ligur, L. V. drückt fich davon folgender Geſtalt aus* Hic ubi judicio procerum, jurisque tenore 'Saxona Majorum Princeps in fede locavit, Omnes Baugarie fiudio jurata Gdeli Cum Duce prima novo fanxerunt faedera patres &ec. 3) Don des Kaiſers Aufenthalte bey Pfalzgraf Orten, redet der Poet Guͤnther, an eben angefuͤhrten Orte, v. 227. ff. Jamque dies aderat celeri revoluta relapſu, Quam facer ipfe fao venerandam Spiritus orbi Preftitit adventn, cum myftica munera fignans Defuper effufo linguas diftinxit in igne : Inque Palatini caftro privatas Othonis | Otia fepofitis curis Fridericus agebat. Hae triduo tantum fecreta in fede peracto, Ad ſolitas iterum curas, & publica regni Retnlit, exclufo torpore , negotia mentem, zu Wittelsbach, 137 werherftellung Herzog Zeinriche des Züngern, eintwilligte, Ob⸗ ſchon Pfalzgraf Ortens, bey diefen Unterhandlungen , nicht aus⸗ druͤcklich gedacht wird, fo ift doch die ftärkfte Vermuthung, daß er merklichen Antheil daran werde gehabt haben. Indeſſen vers 409 ſich doch die völlige Endigung diefes großen Gefchäftes noch bis in den Monat September. Nach einem, im Monat Zufiug, zu Nürnberg gehaltenen Reichstage, wurde ein anderer im Sep⸗ tember zu Regensburg angefeget, und da wurde nunmehr alles ur völligen Richtigkeit gebracht. Herzog Heinrich der Aeltere t Baiern feyerlich ab, und gab ſolches dem Kaifer mit Auss 8 ſieben Fahnen zuruͤck. Dieſe wurden nunmehr Herzog Seinrichen dem Juͤngern übergeben, und derſelbe, mit Ueberge⸗ bung fuͤnf Fahnen, wegen des Herzogthums Baiern von dem Kaiſer belehnet. Zwey Fahnen hatte Herzog Zeinrich der Loͤwe wieder herausgegeben, und mit dieſen geſchah alsdann die Bes lehnung des Altern Herzog Zeinrichs, wegen Defterreih. Dies fer angefehene Herr, der ein naher Anverwandter des Kaifers war, und bis hieher den Titel und die Negierung als Herzog in Baiern geführet hatte, follte nun feiner gehabten Vorzüge auch nicht gänze Tich beraubet werden. Der Kaifer fnderte daher die Markgrafs ft Defterreich bis an den Fluß Enf, von Baiern ab, und b jene zu einem Herzogthum, welches künftig den Herzogen n Baiern nicht weiter unterworfen feyn folltee Der neue Het 409 von Defterreich wurde auch fammt feiner Gemahlinn für ſich and feine männliche und weibliche Nachkommen, mit dieſem Fans * | de % 1, aM Ergo Ratisponz patruum de federe pacis Alloquitur, flectique virum, fortaflis ab illis, Quos propter rixas, injuftaque prelia, Regis Audierat fenfilfe minas, exempla trahentem. 2 138 Don Pfalzgraf Otto V. de belehnet, auch zugleich den neuen Herzogen noch andere or Privilegien und Vorzüge mitgetheilet. Auf diefe Art wurde: der Grund zu dem hohen Anfchen des Durcht. dfterreichifehen Haus fes zum Theil geleget. Man ſiehet auch wohl, da die‘ große, Macht diefer Herzoge aus dem welfifhen Gefihlechte, den Kai fern ſelbſt mehr als einmal furchtbar worden war, daß fie diefe Gelegenheit nicht vorbey laſſen wollten, ihnen fo gefährlich ſchei⸗ nende Heiren zu demüthigen, und Sie durch Entziehung eines ans i fehnlichen Theile ihrer Herrſchaft zu ſchwaͤchen. Unter den Zeus gen, welche den Eaiferlichen Urkundsbrief unterfchrieben haben, ift . auch Pfalzgraf Orto, und deſſen Bruder Friedrich, zu finden, Die ausnehmende Freude, welche der Kaifer über die Ausführ nung diefer großen Fürften, und über die Wiederherftellung dee Ruhe und des Friedens in dem Reiche, fo Daraus erfolgte, bes zeuget hat, ift ein unzweifelhaftes Zeugniß, wie wichtig der Streit N -gewefen, und wie viel man von foldem für das Wohl von Deutſchland befuͤrchtet hatte. e) ae e) Eine merkwürdige Stelle , welche hieher gehöret, findet fich in Andrew. Presbyteri , Chron. P. 27. » — quod ejusdem Marchionis magna nobilitas, & multa exigebat honeftas, ut nomen Ducis non per- deret, & ut Duces Bavarie minus deinceps contra imperium’ ſu⸗ perbire valerent, Imperator, de voluntate & confenfü principum, anno D. 1156. in curia Ratisbone in nativitate S. Mariz habita, Marchionatum Aufirie a jurisdietione Ducis Bavarie exemit; & quosdam ei Comitatus de Bavaria adjungens, convertit in Duca- tum: judiciariam poteftatem principi Auftrie ab Anafo usque ad ſilvam prope Pataviam, quæ dieitur ARofenthal, protendendo, Sic‘ igitur ille Henricus factus eft primus Dux Auftriz : hac usque namque quatuor Marchiones, Auſtriæ, Stirie , Ifirie & Cham- benfis, (qui dieebatur de Yohhurg,) evocati ad celebrationem curiæ Dasis Bavarie deniebant, ficut hodie comites & nobiles ipfius terra facere ug zu Wittelsbach. 159 facere tenentur, * Faſt eben diefe Worte, doch mit einigem merkli— hen Unterſchiede, Fommen vor in der Chronica Auguftana , oder wie in Canifii letionibus antiquis, ex Edit. Jac. Basnage, Tom. IV. Die Auffchrift heißet: Annales Heinrici Steronis Althaenfis, ex Mfe, Codice Auguftano , wo p. 173. gefagt wird: „„ Imperator de . voluntate ac confenfu prineipum, in curia Ratispone habita, an. Dom. 1156. Marchionatum Auftrie a jurisditione Ducis Bavariz eximendo, & quosdam ei Comitatus de Bavaria adjungendo, con- vertit in Ducatum. .Judiciariam poteftatem Prineipi Auftriz ab Anaſo usque ad fylvam prope Pataviam, quæ dicitur Rotenfal, protendendo. Nam hucusgue quatuor Marchiones Aufirie, Sty- rie ‚„Ifirie, Cambenfis, qui dicebatur de V ohburg , evocati ad cele- ‚ brationem curie Ducis Bavarie veniebant, ſicuti hodie Epifcopi & Comites ipfius terræ facere tenentur “ Diefe Stellen beweifen die Vorzüge der damaligen großen Herzoge, vor den Markgrafen felbiger Zeit offenbarlih. Es feheinet, Andreas Presbyter habe die Worte der augsburgifchen Chronik nur. abgefchrieben : ob aber die Anderung in den legten Worten, den Bifchöffen zu gefallen von ihm vorgenom= men, oder übel gelefen worden: Fann ich nicht entfcheiden. Indeſſen ift daraus Klar, daß die Biſchoͤffe des Herzogthums Baiern dazumal unter den Herzogen geſtanden, und zwar auf eben die Weife, wie die Grafen des Landes. Die DBerbindung der Worte befiimmt den Verſtand der— felbigen ganz genau, und man kann den Bifchöffen nicht mehr und nicht weniger beylegen, als den. Grafen unter den nämlichen Umſtaͤnden auch zukam. Sind fie alfo von der Gerichtbarfeit der Herzoge los worden, fo muß eö erſt fpdter geſchehen ſeyn: dann weder in Heinrichs, noch Ortens von Wittelsbach Geſchichten zeiget fid eine Spur davon. In Anfehung H. Heinrichs von Oeſterreich iſt auch merkwuͤrdig, dag ihm bey diefer feiner Erhebung. eingerdumet wird, er foll nun für einen der Erzberzoge des Faiferlihen Pallafts gebalten werden: - » Si quibus curiis Imperii Dux Auftrie prefens fuerit, unus de Palatinis Archiducibus eft cenfendus. “ Siehe die Urfunde in den fingularibus Norimberg. p. 419, ſeqq. wie fie daſelbſt aus Pezii T. I. feript. Auſtr. angeführet wird. Der Zitel Archidux , Fam alſo dazus mal mehreren von den erſten Fuͤrſten des Reichs zu. Vieleicht iſt dies Sſ2 ſes — 140 Von Pfalzgraf Otto V. ſes ber Urſprung dieſes Vorzugs, den ſich in folgenden Zeiten das Durchl. Haus Oeſterreich allein zugeeignet hat. Mon dem oͤſterreichiſchen Er⸗ hoͤhungsbriefe will ich nur noch bemerken, daß in Origg. Guelphic. Tom, III. p. 38. zwar zwey Diplomata angefuͤhret werden, von wel—⸗ chen dad eine für Herzog Heinrichen dem Yüngern, bad andere aber für 9. Heinrichen von Defterreich fol auggefertiget worden feyn. Al- fein der gelehrte Hr. Hofrat Scheid hält fie nicht allein für verftüm- melt, wie ſolches auch der Augenfchein weiſet; fondern behauptet auch, daß eigentlich nur ein einzige$ Diploma wegen dieſer Sache ertheilet morden ſey. In den Urfunden, welche diefem Theile der Originum, L. VII. beygefügt worden, fommt N. XXXL. p. 460. auch diefe vor, mit der Aufſchrift: Diploma, quo Fridericus I. Imperator Henrico Leoni Ducatum Bavariz reftituit, & Henricum Marchionem cum ampliflimis privilegiis Ducem Auftrie creat. Anno 1156. Ex con- firmatione Friderici II. Imperatoris transfamta, An. 1437, a Leo- ‘nardo Epifcopo Patavienfi, habet Dumont, Corp. Diplom. T.L p- 81. & Fugger , fpecul. honor. Auftriac. p. 168. Mad) der Un—⸗ terfchrift der Zeugen, und ber Mechtfertigung des Kanzlerö, heißer ee: Datum Ratisbone XV. Cal, Octobris, Indift, IV, anno Dominicz incarnationis 1156. feliciter, anno regni ejus V, Imperüi I, Die Abſchriften diefer Urkunden find, in Anfehung der Mechtfchreibung, der Worte felbft, der Wortordnung, und ganzer Stellen, gar fehr. verfchies den; hoch iſt die in den Originibus Guelph. vorfommende Abfchrift immer noch merklich voßfommener, als die andere, welche aus Pezio beygebracht worden. Gleichwohl erfläret der berühmte Hr. Reichshofr. v. Senkenberg, in den Gebanfen von dem jederzeit lebhaften Gebrauch des uralten deutſchen Rechts, $. 48. p. 118. die fuge geriſche Ausgabe des gedachten Diplome für eine Mißgeburt, dage- gen aber liefert er $. 49. eine andere Abſchrift, welche für die richtige erfläret wird, und mit welcher zugleich auch die anhangende goldene Bulle K. Friedrichs in Kupfer geftochen vorgeftelet wird. Es wird nicht unſchicklich ſeyn, den Unterfchied diefer gedachten beyden Abfchriften, aus einer genauen Dergleichung derfeldigen hiemit vor Augen zu legen. Vergleichung der berühmten Urfunde K. Friedrichs des 1., wegen des Herz zogthums Baiern und Defterreich, wie folche in den Originibus Guel- phicis, ERRETTCBETONI TIER, R J zu Wittelsbach. | r4L 0 phicis, T. III.Lib. VIE Prob. N. XXXI. p. 460., und bed Herra MNeichshofraths Frhrn. won Senkenberg Gedanken von bem jederzeit — Iebhaften Gebrauch des uralten deutfchen Burgerlihen und Staatörccht# in den nachherigen Meichögefegen und Gewohnheiten ꝛc. pag. 123: ab⸗ gedruckt worden. 2 Diefe beyde Abdruͤcke find zwar fo fehr nicht boneinander unterfchieben, & bie biöherige Ausgaben diefer merkwürdigen Urkunde; weil fie aber gleichwohl nicht volfommen übereinftimmen, fo wird es den Liebhabern doch nicht unange- nehm feyn, bier eine genaue Anzeige fämmtlicher Abweichungen zu finden. Nur A zu bemerken, dag man 3. E an allen Wörtern, die fih auf ein s, endigen, in der ſenkenb. Ausgabe allemal ein L, finde, und andere dergleichen Abweichun— 2 e, für z, c für.t, die man Wort für Wort zu bemerfen, für allzuweit- ig gehalten. Senkenbergiſche Ausgabe, ariſſimum. ade mal. anaſi. bauuarie. quos tenebat qua reſignacione facta. Saxonie, predictus vero — beneficiis ne autem — _ ilufri_Wadizlao duci boemie fen- tenciam promulgante, quam ce- Eteri — ' aneſum. predicto Heinrico noſtro patruo ka- tifimo prenobili ſue uxori theodore '& liberif eorundem ob fingularem fauorem , quo erga.dileetiflimum pa- traum) noftrum Heinriewm Auftrie | &jus conthoralem prenobilem theo⸗ | doram & eorum fuccefloref nec non ‚ erga terram Auftrie que .clippeuf & cor facri Romani imperii efle dino- feitur — und fo fort, ohne viele Unter— | fbeibungszeichen. — Auftrie Ducem , mit häufigen Unterfcheidungszeichen. 63 Origines Guelphicz, Carifimum. Anaſi. Bauarie. quos tenebat. Qua refignacione facta. Saxonie. Predictus vero — beneficiis. Ne autem Illuftri Pladislao Duce Bohemie fen- tenciam promulgante, quam ce- teri — Anafum, predidto Heinrico, patruo noftro ca- riflimo , prenobili fue uxori Theo- dore, & liberis eorundem, & ob fin- gularem favorem, quo erga dilettif- finum patruum noftrum Heinricum ejus conthoralem prenobilem Theodoram, & eorum fucceflores , nec non erga terram Autttie, que clypeus & cor facri Ro- mani Iınperii efle dinofeitur — fo fort pre- 342 Senftenberg. Auögabe- pr efate terre Auftrie — fen ferniciif tenetur — niſi ea de fi arbitrii — tate — dumtaxat — vngariam — Vi princepf imperũ dinofeatur — fibi debent ſua feoda conferri — quo fa&to iufte ſaa pofhidebit feoda — fpontanea facere voluerit libertate — poterit de fuis vafallis — quando inpungnatus — inpungnare— hoc imperator neque ala potencia modif feu vüf quibufcunque non de- bet in aliud quoquo modo inpofte- zum commutare — deceder.t — qui fenior fuerit dominium habeant— ad cuius eciam feniorem filium domi- nium jure hereditario deducatur — condempnatuf, — quod jufticiam aflequatur, — foperpofito ducali pilleo — equo aſſidenſ — Gawertschin — Si quibufluif curiiſ publicif imperi— empcionibuf — deuolucionum fac- - cefionibus — nomina hee funt. Pilgerimuf patriarcha Aquileie, Eberharduf Salzburgenfif archiepifco- puf. Otto Frifingenfif epifcopuf, Cvonraduf patauienfif epiſcopuſ. Eberharduf babenbergenäif, Don Pfalzgraf Otto V o V. pretacte terre Auſtrie — ſeu ferviciis non tenetur — fibi debentur ſua feoda conferri — m Origines Guelphice. nifi ea de fui arbitrii lıbertate fece- duntaxat — Hungariam — at Priuceps Imperii agnofeatur — quo facto, juste poflidebit fua feoda ⸗ ſpontanea voluerit facere libertate — poterit de vafallis — " impugnatus — impugnare — J hoc nee Imperium, nec alia poteneia" modis feu viis quibuscunque debes alio quoquo modo in pofterum com- mutare. — [' decedi, — — habeat — | 4 ad cujus eciam feniorem filium jure hereditario deducatur, — > A eondemnatus, — ! quoad juftietam aflequatur. — faperpofito pikeo ducal, — equo infidens- — Gawetschin — wi Si quibusvis Imperii Cariis publicis— emptionibus — devolutionum as cefibus, — nomina funt hee: Pilgrinus Patriarcha Aquileienfis, Eberhardus Archiepifcopus Salze genfis, Otto Frifingenfis Epifcopus. Eonradus Patavienfis Epifcopus. EberhardusBabembergenfisEpifcopus, Bar- | | J | a, Senkenberg. Ausgabe. Aarchio Adalbertuf de Staden. ärchio Deiepalduf. Herimannuſ comef palatinuf de reno. Otto comef palatinuf & frater ejuf Pridericuf. >beharduf comef de Sulzbach. [comef de Swineshud. bertuſ comef hallenfif., hardus comef de burchufe. ef de buthena. Comef de Pil- in. & alii quam plures. Ego Rainal: duf.. cancel- lariof vice Arnol di. ma- guntini archie- uilſſim piſcopi N A ü | &. ar- ee ’ chican- recog-: novi. ictione Ill. anno dominice in- nacionis. M. C. L. VI, Regnante iino Friderico Romanorum Im- e augufto in Chrifto feliciter. ’7 (L. B. A.) mr * J 7 zu irren. bio ‚Engielbertuf de hyfria,.) | cellarüi - | 1 Ratifj one. XV. Kal. Oct. anno regni ejus. V. Imperü II. re 143 ? Origines Guelphicz. j me brixienſſ. Aartmannus Brixnienfis, . Baar ratifbonenfif, Trideftin Hartwicus Ratisponenfis & Triden- tinus a — — IE NIE Dominus Welffo. — Dux-Conradus, frater ——— Fridericus, filius Regis Conradi. Heinricus Dux Carinthie. Marchio Engelbertus de Ifria. Marchio Adelbertus de Baden. Marchio Diepaldus de Vochburg. Hermannus PalatinusComes-de Reno. Otto Comes Palatinus, & frater ejus Fridericus. Gerhardus Comes de Sulzbach. Rudolfus Comes de Sweinsheutt. Albertus Comes Hallenfis. , Eberhardus Comes de Purkhufen. Comes de Putina, Comes de Peyl- ftein, & alii quam plures. Sig- Fride- num rici Domi- Roma- ni Im-. 4 norum pera- invic- toris tiſſimi. Et ego Reynaldus Cancellarius, ‚Vice - Arnoldi Moguntini Archiepi- feopi & Archi - Cancellarii, recog- novi. so A mine Yo * Datum Ratisbone quinto decimo ‚Kalend. Octobris, indictione quarta. "An. Dominice incarnationis MCLVI. feliciter Amen. Anno regui ejus quinto, Imperii fecundo, , PaTı X, 3) 1.» 144 Bon Pfalzgraf Dtto V. in dem Sabre 1157 wird — Ottens auch wieder bey verſchiedenen Gelegenheiten gedacht. Ob Pfalzgraf Otto mit dem Kaiſer die Reiſe nach Go⸗ | lar gethan, woſelbſt dieſer ſich bis in den Anfang des Jahrs 1157. aufgehalten, unterſtehe ic mich nich zu beſtimmen. a) Ge⸗ wiß a) Diefe Urkunden betreffen die Uebergabe der Grafſchaft, und des Forſtes im Harze, oder Kisgow, an Graf Uto, fuͤr das Gut Niordinge, (Nuͤrtingen,) in dem Pago Nikkerga, (Nekkergow,) ꝛc. desgleichen der Guͤter Hertesfeld ꝛe. für das Erbgut von Heinrichs Gemahlinn, Clementia, welches die Burg Baden in Schwaben gewefen. Dieſe Urkunden finden fich in der gelehrten Abhandlung des berühmten tuͤbin⸗ giſchen Prof. G- D. Hoffinanns, diplomatifhe Beluftigung mie. des niederfächfifdven Graf Utonis, und Herzog Heinrichs des Köwen an die Raifere Conrad II. und Sriederidy I. vertauſch⸗ ten ſchwaͤbiſchen Gütern, Nuͤrtingen und Baden ꝛc. p- 5. fegq. Sie find auch in den Originibus Guelphicis, T. Ill. pag. 468. und T. IV. pag. 428. zu finden. Die letztere davon-ift im IV. Theile in einem vortreflichen Kupferſtiche nad) der Urfchrift mitgetheilet worden. Unter beyden heiget eg: Datum Goslarie Kal. Januarii, Indit. VL anno Dominic» Incarnationis, MCI. VII. Regnante Domino Fri- dericho Romanorum Imperatore glorioliffimo. Anno regni ejus VI. Imperii vero III. Unter den Zeugen fiehen auch: Fridericus Palati= nus Comes de Wittelinesbach, & Frater ejus Otto Junior. Ich demerke nur, daß diefe Unterjchriften, in Anfehung der Chronologie, einigen Zweifel erregen fonnene Wenn man, nach der gewöhnlichen Deife, die Rechnung anſtellet, fo koͤmmt für dad Jahr 1157, Indi- | Rio V. heraus. Es iſt aber nicht nur in diefen Abfchriften, fondern | auch in dem , nach dem Driginafe, gefertigten Kupferflihe, Indit. VL | Deutlich zu fehen. Hingegen iſt in der, wegen der Herzogthümer Baiern | and Oeſterreich ausgefertigten Urfunde, bey dem Jahre 1156, Indiet. IV, I gefeht zu Wittelsbach. 145 wiß it es, daß er in den zwey Urkunden, welche an diefem Drte um Vortheile Herzog Heinrichs von Baiern und Sachen aug- ‚geftellet worden, unter den Zeugen nicht vorkommt, obfchon feine beede jüngere Bruͤder Friederich und Otto der Jüngere dieſelbi⸗ ge mit unterſchrieben haben. Dagegen aber findet man, daß er ſch in dieſem Jahre mit dem Kaifer zu Ulm befunden hat; denn er hat unter den Zeugen dasjenige Privilegium unterfehrieben, jelches dafelbft dem Klofter St. Emmeran in Negensburg ers jeilet worden. Sch finde aber Feine Gründe, woraus man bes jeifen Eönnte, daß er auf den Neichstägen, welche der Kaiſer qzumal in Trier und Worms gehalten, gegenwärtig geweſen: iſt aber doch deswegen nicht unwahrſcheinlich b). Daß Pfalz⸗ af Otto ſich mit Dem Kaiſer von Um nah Würzburg begeben jabe, Tann man aus einer unten angeführten Urkunde beweifen, welche dafelbjt dem Abbte Rupert von Tegernfee von Kaifer riederichen ertheilet worden. e) In eben diefem Zahre that Br - der gefegt worden, daß alfo auch hier für dad Jahr 1157, Indictio V. herauskommt. Es ift Fein Zweifel, dag die Unterfuchung des Driginalg forgfältig genug angeftelet worden, indem biefelbige der um die Berich- tigung der deutfchen Gefchichte fo hochverdiente Hr, Hofratb Sceid felber übernommen hat, daß alfo an der Nichtigkeit der Abfchrift nichts - auszuſetzen ſeyn wird. Folgende Anmerkungen werden Gelegenheit ge⸗ I: ben, noch etwas weiteres hievon zu fagen. gu ) Wig. Hund. in Metrop. Salisburg. T. If. p. 368. die Zeitanzeige bey wvieſer Urkunde if folgende: Datum Ulmz anno Domini MCLVII. Rezsni ejus (Friderici) V. Imperii vero Il. die Urkunde iſt auch nener- Mi dingen abgedruckt, in des gelehrten Hrn. F. A. Oefelii Scriptoribug Rer. Boic. T. I. p. 191, Woſelbſt auch der Tag bemerkt iſt, nämlich, NMonis Februatii. (h DJ Diefe Urkunde flehet in Hrn. Fel. Alex. Oefele Script. Rer. Boic, 0. TIL p. 82. Unter den Zeugen fiehet nun auch Otto Palatinus Co- er V: B. T mes 146 Don Pfalsgraf Otto V. der Kaifer einen Zug nach Polen wider Boleslaw, den er auch bald zur Unterwerfung zwang. Es ift nicht zu zweifeln, daß Gtto den Raifer in diefem Feldzuge werde begleitet haben. Die Bedienungen, in welchen der Pfalzgraf bey dem Kaifer ftand, und. die genaue Verbindung, fo zwifchen beyden Mar, machen diefes höchft wahrfcheinfich. Ich habe aber noch einen andern Grund, der es beynahe völlig bemweifet. Der Zug über die Dder wu de im Auguftmonate vorgenommen. Kurz vorher im KHeumonate hate ge fich der Kaifer zu Bamberg aufgehalten, weldes man aus eis ner Urkunde fichet, die wegen Herausgabe des Gutes Märdine gen an das Stift zu Paffau , in dem gedachten Monate zu Dam berg ausgeftellet, und nebft vielen andern Zeugen, auch von Pfa z⸗ graf Otten unterſchrieben worden. d) Um dieſe Zeit hatte © ah mes (de) Widelinespach. Die Zeitanzeige it: Datum Wirceb co X. Kal. Aprilis. Indict. V. Anno Dominicz Incarnat. MECLVIL regnante Domino Friderico Romanorum Imperatore invi&tiffino, anno regni ejus quinto, Imperii vero Il. &c. Diefe Unzeige de Jahre ift hier richtiger gefegt worden, als in andern Urkunden, van welchen in den folgenden Anmerkungen etwas weniges vorkommt. 4 d) ©. Origg. Guelphic. T. Il. Prob. L. VI. N. 109. p. 578. fegg. Auffehrift heißet: Fridericus I. Imp. Eccleſiæ Patavienfi refituit villam Mardingen in Suevia, a Conrado IlI. olim Welfo Doc datam, An, 1157. ex Archivo Patavienfis Eccleſiæ. Unter den Zeugen ſtehet, nach Herzog Friederich von Schwaben, unter allen Gra⸗ fen zuerſt: Otto Palatinus Comes, & Frater ejus Fridericus. Die Unterſchriſt von der Zeitanzeige iſt dieſe: Data Babenbergæ IIII. Non | Juli, anno Dominicz Incarnationis MCLVII. Indi&tione VI. reg- | | | I | | Pr nante Domino Friderico gloriofiffiino Rom. Imp. Aug. anno regni ejus V. Imperii III. Adum in Chrifto feliciter. Amen. Die Schwierigkeit, in Betracht der Zeitrechnung, welche fehen (Anmerk. a) berühret worden, kommt hier abermal vor, und vermehret ſich nad, wenn Liz “ B. 5 — : >! An? be zu Wittelsbach. | 147. wenn man damit die in der (Anm. b) vorfommende Zeitanzeige berglei= chet. a) Iſt hier abermal Indictio VI, geſetzt, welches doch nach obi— gem Indictio V. heißen ſollte. b) In der Urkunde bey Hunden, heiſ⸗ ſet das Jahr 1157. das zweyte der kaiſerlichen Regierung Friederichs, und der hier angeführten Unterſchrift, das dritte. Nun khnnte man fagen : Friederich wurbe 1155. den 18. des Brachmonats zu Rom ge= Frönet; da aber diefer Brief IV. Non. Juli, d. i. den 4. dei: Heumo- nats gegeben worden, fo fällt die Zeit deffelben freylich fehon in dag dritte Fahr gedachter Faiferlihen Regierung. Aus dieſem wire nun of- fenbar, daß der zu Ulm gegebene Beftätigungsbrief in die frühere Mo— nate des Jahrs 1157. gefeget werden muͤſſe, damit das zweyte Megie- rungsjahr diefes Kaifers herauskomme, welches ohnehin auch aus den übrigen Umſtaͤnden zu ſchließen ift. Allein auf diefe Art fonte es doch "vieleicht heißen, anno regni VI. : denn Sriederich wurde III. Non, Martii , (den 5. Maͤrzen) 1152. bereitö zu Frankfurt gewaͤhlet; wie ſol⸗ ches B. G. Struve, in Corp, Hift, Germ. Per. VII. Sect. U. $. ILL. p · 443. beweifet- Und dieſes war nach des berühmten Hrn. Profeff. Puͤtters Anmerkung, die erfie zu Frankfurt gefchehene Wahl. ©. Grundr. der Staatöveränderung des deutſ. Reichs IL. Ausgabe p. 179. Gleichwohl wird aber hier nur das V. Jahr feines Königreiches ge⸗ nannt, mofern man nicht annehmen darf, daß alles dieſes zu Ulm noch dor dem 5. Märzen vorgegangen. Hingegen ſtehet in denen zu Goslar gegebenen Urfunden zwar, anno regni VI. Wider diefe Zahl Fönnte man folglich einwenden, dag hier nur das fünfte Jahr fote gefegt wor- den feyn, indem die goslarifche Briefe ſchon den 1. Jaͤnner des Jahrs 1157. gegeben worden, das ſechste Regierungsjahr Kaiſer Friederichs aber erſt mit dem 5. Maͤrzen anfaͤngt. Eben dieſe goslariſche Urkun— den haben über dieſes auch, anno Imperii III. welches, nach obiger Zeitbeftimmung, noch weniger richtig feyn Fannz indem das dritte Jahr ber Faiferlichen Negierung erfi mit dem 18. Brachmonatö 1157. eigent⸗ lich anfängt. Vieleicht Fann der Widerfpruch diefer Urfunden dadurch gehoben werden, ohne dag man fie eines Fehlers befchuldigen darf, wenn man annimmt, e8 habe der ulmifche Brief bey Kunden die Regierungs⸗ jahre dieſes Kaiſers, nach den eigenen Epochen derſelben gezaͤhlet, die Goslariſche aber Haben blos nach der laufenden Jahrzahl gerechnet, ohne X 2 Ruͤck⸗ 148 Bon Pfalzgraf Otto V. auch einige Streitigkeiten mit Lothar, Abbten des Kioftere Rott. J In der Hiſtorie des Bißthums Freyſingen wird der Hergang die⸗ I; er — Ruͤckſicht auf die eigene Epochen, daß man alſo die Jahre 1152, und 1155, in Beziehung auf beyderley Megierungen, das erfte, und fo fernen, N benennet habe- Die oben angeführte bambergifche Urkunde verurfacht, J in Anfehung der Megimentsjahre ded Kaifers, Feine Schwierigkeit. Als # fein, in Abſicht auf die Indiction, zeiger fich hier eben der Anftoß, wie bey denen zu Goslar auögefertigten Briefen. Wenn es erlaubt: iſt, meis | ne Gedanken zu fagen, fo glaube ich, diefe Echwierigfeit koͤnne dadurch gehoben werden, daß man annimmt, der Unterſchied ruͤhre von den ver— J ſchiedenen Epochen der kaiſerlichen und paͤpſtlichen Indictionen her. S. ÆEg. Strauchii Breviar. Chronol. Part. Gen. L. Il. C. VII. J Quæeſt. V. p. 153. Der Anfang der kaiſerlichen Indictionen wird mit N dem 24. des Herbſtmonats, der Anfang ber päpftlichen aber, mit dem erfien Tage des Yanners verbunden. Es fangen alfo die feßtere mehr # als 3. Monate fpäter an, als die erſtere. Nun ift befannt, daß man die Zahl des Indictionenzirkels auf ein gegebened Jahr findet, wenn man zu der laufenden Zahl der Erz vulgaris, 3. addiret, und die Gums me in 15. theilet. Auf folhe Art Eommit nun für das Jahr 1157, ° dad V. Indictionsjahr ganz fiher heraus. Das wuͤrde nun nach der h päpftlichen Indictionsrechnung zwar richtig feyn: allein, wenn man die Faiferlide Nechnung annimmt, fo wird man zu der gemeinen Jahrzahl 4 N +4 16 —9 addiren muͤſſen, und alsdann wird u ri a4 s : ‚die VI. Indie⸗ tion geben, ſo wie ſie auch wirklich in den unter des Kaiferd Mas men ausgeſtellten Lirkunden, gefeget worden. Diefe Meynung fcheinee auch dadurch beftärket zu werden, da in der bey Ocfelio T.1.S.R.B, P- 194. angeführten Urkunde von der Abtheilung zwiſchen Baiern und Deflerreich, im J. 1156. gefegt wird, am 17. Tag des Herbſtmo⸗ nats, in dem 4. Jahr der Faiferlihen Steueranlegung zc. Al bein auf diefe Art würde dennoch ber 4. des Heumonats noch zu der V. Indiction gehören, indem die VL, Indiction erſt mit dem 24. Herbfle monate des Jahrs 1157. anfängt. J e) Die — — zu Wittelsbach · 149 fer Sache auf folgende Art erzaͤhlet. e) Der Abbt hatte dem Malzgrafen ein zu dem Kiofter gehöriges Gut, ohne Vorwiſſen und Einwilligung feines Eonvents, verfaufet. Diefes Gut nahm war der Pfalzgraf in Befis, zahlte aber das bedungene Geld dem Abbte nicht aus. Die vottifche Klofterbrüder giengen daher mit um, an den Papft zu appelliven. Es legte fidy aber Bifchof Otto von Freyfingen dazwifchen. Diefer und der Abbt Lothar wandten fih an den Pfalzgrafen, mit häufigen Bitten, und fos gar mit PVorftellung feiner Seelengefahr, um ihn zu bewegen, daß er Doch das Gut der vottifchen Brüderfihaft wieder herause geben möchte. Der Pfalzgraf willigte auch endlich ein, das Gut wand T3 an - e) Die oben angeführte Erzählung flehet mit folgenden Worten, in Car. "= Meichelbeck, Hift. Frifing. P, I. p. 335. » Eadem, ut videtur, "0" teinpeftate, (A. 1157—1158.) Otto Epifcopus Lotharium, Roten- u fis monafterii Abbatem, tum fratribus fuis, tum Ottoni Wittels- pachio, Palatino poftea Bojoarie Duci, conciliavit. Lotharius Abbas Ottoni Palatino vendiderat predium in Niuvarn absque ‚ prefeitu atque confenfu congregationis fuz. Palatinus infuper predium equidem fibi ufurpavit, aft pecuniam pactam Abbati mi- ' nime numeravit. Rotenfes itaque ad Pontificem appellaturi erant, 4X* niſi Otto Epifcopus ſeſe interpofuiflet. Is itaque una cum Lo- 1 thario Abbate Palatinum multis ac frequentatis precibus, ac pro- 11 pofito etiam animz' periculo convenit, ut predium Rotenfi fami- 0, 1. Hz reftiitueret. Annuit tandem ‚Palatinus, ac predium legitimis Dominis reddidit, ea tamen conditione , ut idem prædium fibi jure emphyteutico concederetur, is vero fingulis annis in felto Epiphaniz Rotenfibus noftris talentum argenti offerret. Tracta- ‚tus ille ſuper reliquiis Sandtorum Marini & Aniani (Rotenfium I Patronorum) Frifinge conclufus eft, multis nobilibus teftibus præ- —RTD 'Teitibus. « P. IL. p. 5512 N. 1323. kommt das Inſtrument des Ver⸗ gleiche ſelbſt vor, fo wie es dem DVerfaffer von den rottiſchen Klofter- brüdsen mitgetheilet wordene Es ſtehet aber Feine Zeitanzeige dabey. 150 Don Pfalsaraf Otto V. an die rechtmäfige Herren heraus zu geben, doch unter der Bes dingung, daß ihm ſolches auf Exrbzinsrecht follte überlaffen wer⸗ den, wofür er den rottifchen Conventualen jährlich an dem Fefte der Erfcheinung ein Talent Silbers zahlen wollte. Diefer Bere gleich wurde zu Freyſingen, über den Reliquien der heil. Mario nus und Anianus, ale Schuspatronen des Klofters aefchloffen. Ob dasjenige, was in diefer Erzählung dem Pfalzgrafen zur Laſt geleget wird, fich wirklich fo. befinde, laͤßt fi aus dem einfeitis gen Zeugniffe diefes Verfaſſers nicht hinlaͤnglich beffimmen. Ans x dere Zeugniffe aber von dieſer Begebenheit habe ich nicht ausfinden. Können, Es fcheinet, man müffe eine andere Streitigkeit, welche der Pfalzgraf mit den Mönchen des Klofters Tegernfee gehabt, auch in dieſe Zeit fegen. Der Streit felbft betraf die Zehenden,. und ein gewiffes ungenanntes Gut. Es werden aber Feine weis tere Umftände von der Befchaffenheit dieſes Streits erzähle. So viel ift Har, daß die Mönche fih an den Papft müffen gewendet haben; denn fie erhielten von demfelben ein nachdruͤckliches Vor⸗ fchreiben an den berühmten Bifchof Orten von Sreyfingen. Zn diefem Schreiben befiehlt ihm der Papft, wenn die Klofterbrüder, = diefer Sache wegen, Klage bey ihm führen würden, fo follte er ihnen die ſchuldige Gerechtigkeit widerfahren Faffen, und die Freys beiten des Klofters verteidigen. Pfalzgraf Otto ließ ſich aber dadurch nicht abſchrecken, fein Recht zu behaupten, Der Bifchof muß ihn bey diefer Gelegenheit heftig aufgebracht haben, wenn es wahr ift, daß er denfelben, fogar bey der Meffe, in Perfon ans gefallen und befchimpft hat», Der Papft nahm fich, nach dieſem Vorfall, der Sache noch) ernftlicher an, und gab Erzbifchof Eber⸗ barden von Salzburg auf, daß er den Pfalzgrafen, auch fogar durch den Bannſtral nöthigen follte, eine binfängliche Genug thuung für das begangene Unrecht zu thun. Ich habe nicht fins den Fönnen, was darauf weiter erfolgt fey. Sch bemerke nur 2% bey zu Wittelsbah. 151 “bey diefer Gelegenheit, daß der Bifhof von Freyfingen Graf Otten nicht immer gut war, ohne Ziveifel auch deswegen, weil dieſer ein ſo eifriger Anhaͤnger des Kaiſers war, und hingegen ſich den paͤpſtlichen Unternehmungen wider ſeinen Herrn muthig widerſetzte. (I) A In ſolchem Falle ſchonete dieſer ſonſt vortrefliche Ge⸗ gi P y Es wird nicht undienlich feyn, hier folgende merkwuͤrdige Stele aus ben Originibus Guelphicis T. III. Prafat. $. X. P. 26. ſeqq. vollſtaͤn⸗ dig anzufuͤhren, welche den Beweis enthält, von dem was oben erzaͤh⸗ Set worden. Nachdem von den Eigenfchaften ſowohl, ald dem Herfom- * men Ottens, aus Herzogs Arnulfs Geſchlechte geredet worden, fährt der berühmte Herr Derfaffer gedachter Vorrede fort: ,, Hujus (Ar- nulphi) mores cum Otto Wittelspachius in eo imitari videretur, quod non folum prefules Bavariz acrius coßrceret, fed etiam ipfos Pontifices Romanos flocci faceret, parum abfuit, quin & ach iplſe hoc elogio (fc. mali,) ornaretu. Per Ottonem, Frifingen- 0 fem Epifcopum, certe non ftetit, quo minus mali cognomine tra- duceretur ad pofteros, quippe qui in Chronico fuo, L. VI. C. 20, ubi Schirenfis quidam Comes, An. 955. Hunnos in Germaniam allexifle arguitur, ex hujus, inquit, origine, cum multi hattenus Tyranni fürrexerint, Otto Palatinus Comes, perfidi & iniqui pa- tris haut difimilis höres, omnes priores malitia fupergrediens, Ec- elefiam Dei usque in prafentem diem perfequi non deflitit, Sie « mr mirabile dittu,, quo divino judicio nefeio, pane tota illa poſteritas X in reprobum fenfum tradita eſt, ut vel nulli, vel pauci utriusque exus, cujuscunque profeſſionis fen ordinis, ex en inveniantur, quin I Wel aperta tyrannide defeviant, vel omnino infatuati, ad omnem tam ecelefiafticum quam fecularem honorem indigni furtis & latro- f einis infervientes, miferam vitam mendicando tranfigant. * Was 4 den Biſchof bewogen, auf eine ſo unanſtaͤndige Art zu ſchreiben, und ge⸗ rade zu aller hiſtoriſchen Wahrheit zu widerſprechen, kann man aus dem, wos gleich folger, ohne Mühe errathen. In dem Cod. Diplom. K. P. Peaii, P. J. pag. 392, wird Papft Hadrians 29, Schreiben an den | Biſchof 152 Mon Pfalzgraf Otto V. Biſchof Otten von Freyſingen angefuͤhret, in welchem derſelbe den Biſchoſe die Sache des Praͤlaten und der Kloſterbruͤder zu Tegernſee — nachdruͤcklich anbefiehlt. „De querimonia decimarum & cujusdam prædii, quam habent adverfus O. Palatinum Comitem, cum apud te conquefli fuerint, debitam eis jufitiam facias, & locum ipfum in fua libertate manu teneas & defendas, Data Signie XVI. Kal, Dec, Der oben gerühmte Hr. Derfaffer fährt darauf fort: „ Hune judicem non ferens Otto Palatinus, Epifcopum, dum Miflarum fo- lemnia celebraret , gravibus contumelüs affecit. Hinc idem Papa Eberhardo, Salisburg. Archiepifeopo in mandatis dedit, ut Otto- nem Palatinum, adhibito excommunicationis fulmine, ad condig- nam tanta injuria fatisfationem adigeret, emifla alia charta, quæ ibid. 1. c. p. 393. exſtat. Pezius ad Alexandrum III, refert has litteras, fed tum Otto Frifing.:jam erat mortuus. Per ift ohne Zweifel, ſowohl als andere die ihm folgen, dadurch verleitet worden, weil der Name des Papſtes vor diefem Schreiben allein durch feinen Anz fangsbuchſtaben A. auögebrüdet worden. Da aber B. Otto, 1158. - geftorben, fo ann diefe Begebenheit nicht fpäter, al indie obenbemerfte Jahre gefetet werden. Ueber die von B. Orten wider dad ſcheyeriſche Geſchlechte, und befonderö den hochverdienten Pfalsgraf Otten auöge- fioffene Laͤſterungen, wird am angeführten Drte folgende. ganz billige Anmerfung gemacht: Sed Otto Fris. ipfe fatetur in przfatione de Chronico: fe nubilofi temporis turbulentia inductum ex amaritu- dine animi hæe feripfiffe. _„ Et qui Ottoni Wittelsp. Parceret, qui ne ipfi quidem Conrado Regi, fratri uterino , pepercit, fed eum, L. VII. c. 34. tumultuofifimum Imperatorem vocat, atque feetulentam ei improbitatem impingit, Noch eiftiger hat der gel. Hr. Berfaffer der Vindieiarum Arboris Genealogicz Aug. Gentis Carolino-Boic® p. 15. diefe Unbiligfeit des freyfingifchen Biſchofs ge⸗ ahndet, und ferner in den Vindiciis vindicatis p. 294. wo auch die angeführte Stelle Ortens wieberholet, und feine gehäßige Beſchulbi⸗ gung widerleget wird. Ja es wird auch im Folgenden wahrſcheinlich gemacht, daß Otto ſich dieſes Verſehen, noch vor ſeinem Tode gereuen laſſen, und. die, muthmaßlich von Radevico herruͤhrende Verbeſſerung obiger Stelle, aus Handſchriften mitgetheilet worden. a) Von zu Wittelsbach. 153 Geſchichtſchreiber Feines Menſchen, wie e8 aus dem Beyſpiele BR. BKunrads des III. zu fehen ift. Sollte man bey dieſem Streite, der den Biſchof fo nahe angieng, nicht verfucht werden, den Verdacht einer Partheylichkeit bey feinem Zeugniſſe zu faffen? % 5% Otto wohnet auch dem 1157. zu Biſanz in Burgund gehal⸗ tenen Reichstage mit bey, und zeigt ſich daſelbſt als ei— nen eifrigen Derfechter des kaiſerlichen Anſehens. Nach beygelegten polniſchen Haͤndeln gieng der Kaiſer über Wuͤrzburg, wo er eine Reichsverſammlung hielt, nad) Bur— ‚gund, und Fam dafelbft im Detober an. Hier übte derfelbige par feine oberherrliche Nechte über diefes Neich aus; mußte aber | auch eine harte Beleidigung von Seiten des paͤpſtlichen Hofes erfahren. Es waren zween Cardinaͤle, Roland und Bernhard, als päpftliche Legaten zu Bifanz angefommen. Diefe follten die G©treitigkeiten, welche anfiengen, fich wieder hervorzuthun, beyle⸗ ‚gen. Allein, fie zundeten das Feuer nur heftiger an. Der den Mechten und dem Nusen des Kaifers nachtheifige Friede, den der Papſt mit König Wilhelm von Sicilien gefchloffen hatte, und war ohne Vorwiſſen des Kaifers; a) das von dem Papfte, über Sriederichs neue Vermaͤhlung mit der burgundiſchen Beatrix, be⸗ ——————— — — —— —* Von dieſem Frieden, und von den Urſachen des Mißvergnuͤgens, welches J Friederich daruͤber bezeuget, verdienet verglichen zu werden Muratori Geſchichte von Italien, nach der deutſchen Ueberſetzung, T. VIE. p. 148. * und 150. Wo aber die Abſichten des Kaiſers nicht auf der beſten Seite 0 vorgefleffet werden. Eben dafelbft findet man auch eine Erzählung des biſanziſchen Reichstages. Desgleichen Giannone hift, Civ. du Royan- et me de Naples. T, U. L, XII. p. 299. fegg. Be N 2-7 y b) Was 154 Von Pfalzgraf Otto V. — 3 bezeugte Mißfallen; das beſchimpfende und von dem Papſte nicht aus dem Mittel geſchafte Gemaͤhlde, von Kaiſer Luthers des Sachſen Kroͤnung; und endlich die ungeziemende Art, mit wel⸗ cher der Papſt in feinem Schreiben die vermeinte Nachlaͤßigkeit Sriederichs in Beftrafung derjenigen Sriedensftörer ahndete, die den Erzbiſchof Eskyll von Lund überfallen und geplündert hats * ten, b) waren binfänglicy, den Kaifer wider den Papft aufzubrine gen. © b) Was in Anfehung 6 bifanzifchen Meichetages bemerfet worden, ift aus ü den Schriften von der Megierung K. Friederihs T. befannt genug, ſtatt aller dienet das vortreflihe Werf von dem Keben und Thaten 9 Friederichs I. wo auch die reichlichſte Anzeige aller Quellen gegeben wird. Man wird mir aber erlauben, hier beylaͤufig einige Anmerkungen N zu machen, wegen der Nachrichten verfchiedener Derfaffer von einem ges h | wiffen Erzbifchofe, über deffen Plünderung und Gefangennehmung ſich u der Papſt aufs heftigfte beſchwerte. Aadevicus bringt Lib. I. C. 9. 4 Papft Hadrians Schreiben bey, in welchen er fich in folgenden Wors ten ausdrüdet: „, qualiter e. venerabilis frater nofter E. Londo- J nenſis Archiepiſcopus, dum a fede Apoſtolica remearet, a quibus- dam impiis & fceleftis, (quod fine grandi animi merore non die cimus,) in partibus illis captus fuerit, & adhuc in cuftodia tenea=7 | tur: qualiter etiam in ipfa captione prædicta, viri impietatis, fen 2 men nequam, fibi fcelerati, in eum et. in fuos evaginatis gladiis violenter exarferint, & eos ablatis omnibus, quam turpiter atque inhonefte tra&taverint: & tua fereniflima celfitudo cognofeit, at- que. ad longinquas & remotiflimas regiones fama tanti fceleris jam peruenit. Otto de S. Blafio drüdt fi C. 8. fo aus: „An. Dom. | Incarnationis MCLVI. Epifcopus Lundonienfis, cum quodam alio Epifcopo, Collega fuo, a Romana curia recedens, ac per Burgun- diam repatriando iter faciens, a quibusdam capitur, rebusque om- nibus denudatus, lucri gratia in cuftodiam mittitur, diflimulante | Imperatore, querimoniamque pro hac re parui pendente, “ Daß | aber diefer Erzbifchof der Kirche zu Lund in Schonen vorgeſtanden, has ben — Wi . zu Wittelsbach. 155 ben won neueren vwerfchiedene bereitö bemerfet: ſ. B. G. Struvii Corp. „hift. Germ, Per. VII. S. Il. $. XIII. p. 453. Chr. Wilh. Franz Waldes Entwurf einer vollſtaͤndigen Hiſt. der N. Paͤpſte p. 256. wo ſein Name Esquil vorkommt; Hr. Gr. von Buͤnau Lech” u. That. K. Friederichs p. 73. und in Muratori Geſch. von Ital. T. VII. P. 150. wird geſagt? „die Ap. Geſandten, welche mit vieler Hochach— „tung empfangen wurden, uͤberreichten Friedrichen ein paͤpſtliches Schrei— „ben, worinnen ſich der Papſt ſehr daruͤber beſchwerte, daß der Kai— „ſer die Boͤſewichter in Deutſchland noch nicht beftraft haͤtte, weiche „Esquilum den Erzbiſchof zu Landen in Schweden * auf feinem Ruͤck— „ wege von Rom gefangen genommen hätten. * In der beygefügten Anmerkung heißt es: * Feineswegeö aber zu London, wie ſich Baro- nius einbifdet. Gleichwohl haben verfchiedene fowohl aͤltere als neuere Geſchichtſchreiber ihn für einen Erzbifhof zu London in England ausge⸗ geben. Vieleicht hat die unrichtige Schreibart in Radevici oben ange⸗ fuͤhrter Stelle ſolches verurſachet, indem es Londonenfis heißet, anſtatt Lundenſis, oder Lundinenſis, oder vieleicht mit Ottone, Lundonienſis. Noch gewiſſer iſt es, daß dieſen Irrthum ſchon Güntherus in Ligur. ausgebreitet, Lib. VI. v. 265. ſeqq. ie Alan Irre — quia nuper ab illa Sede gradum referens, famoſo nomine quidam Anglus, Apoſtolica multum dilectus in anla Præſul, Teutonicis foede tractatus in oris, Et fpoliatus erat, nec adhuc crudele recensque Flagitium digna Princeps multaverat ira, Spiegel, welcher not, 9, diefe Stelle aufklären wollte, und der fonft ſich um Guͤnthern hoͤchſtverdient gemacht hat, fiel hiebey in einen maͤch— tigen Irrthum. Seine Worte find folgende: ,„, erat ille tum Archie- pifcopus Londonenfis, qui tamen hodie Cantuarienfi ſubeſt. Nam ut Volaterranus vefert, in toto regno duz funt defcriptz in Co- dice fiſci metropoles, Cantuarienfis fc. & Eboracenfis. “ Der gel. Rittershufius verftößt fich dabey auf zwenfache Art, fowohl in dem Na- men des Bifchofs ald des Bißthums, indem er in feiner Anmerkung zu Spiegels Worten feget: ,, Sufpicor fuille Foannem Saresberien- fem , Epifcopum Carnotenfem. *“ Auf ſolche Weife zeuget immer ein u 2 Irr⸗ 156 Von Pfalzgraf Otto V. Irrthum wieder andere. Der Name Lunden hat ohne Zweifel at A verführt, da fie Kunden oder Lund in Schonen, mit London in England verwechfelt haben. Weil nun Spiegel wohl wußte, daß in ; England nur 2. Erzbißthuͤmer wären: fo dichter cr, daß zwar London vormals einen Erzbiſchof gehabt habe, welcher aber nach der Hand dem von Kantelberg müffe unterworfen worden feyn. Allein bievon ift in der engländifchen Hiſtorie gar Feine Spur zu finden. Selbſt der Name Eskyll verväth feine nordifche Heimat; und daß wirklich zu Lund um diefe Zeit ein Erzbiſchof diefes Namens gewefen, bezeugek die ſchwedi⸗ ſche Geſchichte unwiderſprechlich. Der beruͤhmte Hr. Dalin T. II. ſei⸗ ner Geſchichte des R. Schweden, erzaͤhlet verſchiedene Dinge von diefem gewaltigen Erzbifihof, infonderheit feine Bewegungen im Jahr 1152, und 1153. wegen des Primats über Schweden, deögfeichen feine Reife im Jahr 1163. nad Sens zu P. Alerander III. wegen bes Streitt, welchen er über gedachtem Primate mit dem neuen Erzbifhof zu Ups fala hatte. Don diefer Reiſe nah Nom aber findet ſich in gedachtem Werke nicht angemerket. Holberg gedenfer in feiner dänifchen Reichs⸗ biftorie T. I. p- 223. und p. 249. diefes Erzbiſchofs, und feiner Hinz del mit den dänifchen Königen ebenfalls. Aber auch hier wird von feis ner römifchen Meife nichts gedacht. Dagegen erzählt gedachter Derfafe fer, daB er einen großen Schatz, den er in Frankreich liegen gehabt, nach Dänemark hätte bringen laſſen, daß aber die Mönche, welche ſol⸗ Eee chen abgeholet , unterweges geplündert worden. Der Erzbifchof habe fih bey dem Könige beflagt, weil er nun die Thäter, die ihm unbekannt geweſen, nicht hätte abftrafen Eönnen, fo hätte der Erzbiſchof einen großen Haß auf den König geworfen, indem er ihn für mitwiffend gehalten, ober doch geglaubt, daß er daran Fein Mißfallen gehabt hätte Dieſe Nachricht Fommt in einigen Umftänden mit bem überein, was von dem Befchwerben über K. Friederichen wegen diefes Erzbiſchofs angeführet worden. In Baumgartens Nachrichten von merkwürdigen Büchern V. Band XXVII. Gt. p. 266. werden aus Andr. Ol, Rhyzelii Epi- fcoposcopia Suiogothica, welche 1752. zu AynFöping herausgekom—⸗ men, von ihm als Erzbifchof zu Lund unterfehiedlihe Merkwärdig- feiten beygebracht. Gleichwohl wird auch in des ber. Giannone hiſt. Ciy. du R. de Naples. T UL. PR All. Ch I, p. 397. diefer Praͤlat nicht zu Wittelsbach. 157 J gen. Am meiſten aber wurde Friederich dadurch beleidiget, daß | an in feinem Schreiben die Kaiferfrone für ein päpftliches Lehen zu erklären fehien, woben die Legaten, ſowohl durch) ihr übers müthiges Bezeigen, als Durch ihre Reden, die Sache noch mehr verſchlimmerten. Als diefes Schreiben abgelefen wurde, und die deutſchen Fürften darüber ihren außerften Unwillen bezeugten, uns terftund fich der Cardinal Roland fie zu fragen: von wen dann der Raifer das Reich hätte, wenn er folches nicht von dem zömifchen Stule empfangen? Hierüber wurden die anwefenden Fürften noch mehr aufgebracht, und Pfalzgraf Otto, welcher das Reichsſchwert vor dem Kaifer hielt, erzürnte fich fo heftig über die Unverfchämtheit der Legaten, daß er auf fie losgieng, und kaum von dem Kaifer felbft abgehalten werden Eonnte, die Schmach zo Herrn durch das Blut der en zu rächen. c) Diefe Hands nicht allein ein Erzbifchof von Kondon geheißen; fondern auch feine Gefangennehmung dem Kaifer ſelbſten aufgebürdet, deffen ihn doch der Papſt felber nicht befrhultigte. Und fo hat auch diefen gedoppelten Feh— ler der gelehrte Hr. Meichelbeck in feiner Hiftoria Frifingenfi p. 334. mit einfchleihen laſſen, welcher doch, obigen Zeugniffen zu Folge, vers beſſert werden fellte, 9 €) Derjenige bon den Legaten, welcher eigentlich dad Wort gefuͤhret, und den 9 Kaiſer und die Fuͤrſten ſo ſehr aufgebracht, war der Cardinalprieſter deer K. des H. Markus, Roland, welcher auch nach P. Hadrians Tode unter dem Namen Alexanders III. auf dem P. Stule folgte. 9— Man kann ſich alſo leicht vorſtelleen, warum der Kaiſer deſſen Wahl fo heftig mißbilligte, und beyde Fuͤrſten einander fo gewaltig verfolgten, da u Roland ald Papf eben die Grundfäge ausübte, die. er ſchon als Cars 5, ‚Dinal vertheidiget hatte. Diefe Begebenheiten erzählt Radevieus L. I. € 8. fegg. die Stelle, melde befonders Graf Otten angehet , flcht 0.062 10. „ bis omnibus in unum collatis, quum firepitus & turba u3 ICH ‚ Änter 158 Don Pfalzgraf Otto V. Handlung Farakterifivet die Gemuͤthsart dieſes muthigen und für die Ehre feines Herrn eifernden Fuͤrſten auf eine nachdruͤckliche | Weiſe. — — — —— —— — — — $. XII. inter optimates regni de tam inſolita legatione magis ac magis in- valefceret, quafi gladium igni adderet, dixifle ferunt unum de legatis: a quo ergo habet, fi a Domino Papa non habet imperium? ob hoc dictum eo proceflit iracundia, ut unus eorum, videlicet Otto Palatinus Comes de Bojoaria, ut dicebatur, prope exerto gladio cervici illius 'mortem intentaret. At Fridericus auctoritate præſentiæ ſuæ interpoſita, tumultum quidem compefcuit: ipfos au- | tem legatos fecuritate donatos, ad habitacula deduci, ac primo mane via fua proficifei precepit. * Mit diefem kommt aud Otto de S. Blafio, c. 8. überein. Güntherus Lig. L. VI. v. 298, fegg- druͤckt fich folgender Geftalt aus: 2 „Cumque refragari legati & dicere contra Tentarent, & falfa fua pro parte moverent; Infremuere duces, quos omnes aulicus ira . Ille comes præceſſit Otho, gladioque cruentas Acriter edufto properabat fumere pœnas. Sed rex in media (famz non immemor) ira, Corripuit, tenuitque viros, iramque reprefht. “ Bey diefer Gelegenheit wird es erlaubt feyn, abermal einen Fehler zu werbeffern , welchen der gelehrte Spiegel an zween Drten gemacht. Der eine ift oben Cbeym 5. 9) fehon bemerfet worden. Ben diefer Stelle aber fänt er nochmal (not. 2.) in diefen Irrthum, jedoch auf eine andere Art. Seine Worte find folgende: de Wittelspach, pater Ludovici, ut reor, Bavariz Dueis, avusque Othonis ejus, qui Philippum Auguftum, ut dictum eft, occidit. Otto war freylich Herzog Kudwigs Vater: aber es ift irrig, daß der Mörder K. Phi— Tipps, entweder Graf Ottens Sohn, wie ed oben hieß, oder deffel- bigen Enfel, wie hier gefagt wird, geweſen. Es ift nunmehr befannt genug, daß diefes Kaifermörders Vater zwar auch Otto geheißen, und ein Graf von Wittelsbach, aber unferd Grafen Otten des Großen ’ jüngerer Bruder geweſen. ' zu Wittelsbach⸗ 159 : 6. XII. Me diefen Aandeln koͤmmt es zu einem abermaligen Krie⸗ ge in Italien, in welchem Pfelsgraf Otto wiederum on eine merfwürdige Perfon vorftelle. Als die Legaten wieder in Rom angefommen waren, flat teten fie, wie leicht zu erachten, einen ſolchen Bericht ab, wos Durch der Unmille zwifchen dem Kaifer und Papfte nur noch mehr vergrößert wurde. a) Doch hatte P. Hadrian noch nicht das Herz, völlig loszubrechen. Ex füchte vor allen Dingen die deutz ſchen Bifchöffe, welche der Kaifer auf feine Seite gebracht hatte, wieder an fich zu ziehen. Er ließ daher einen, nach den Abfich- 2 ten Des R. Hofes Eünftlich gefaßten Brief, an fie abgeben, in wels chem er alle ihm vdienlich feheinende Gründe anbradte. Neben den heftigften Befchwerungen über K. Sriederichen felbft, wurde auch insbefondere des Kanzlers Reinbolds, und Pfalzgraf Ot⸗ tens von Wirtelsbach nicht vergeffen. b) Diefer hatte infons der⸗ — — — a) Günther. in Ligur. L. VI. v. 503. ſeqq. .b) Günther Lib, VI. v. 558. fegg. erzählt die von dem Papfte gegebene Erinnerungen folgender Geftalt : — — — primo juvenem monitis inflettere Regem Cura fit, ut tantum properet purgare reatum, Autoresque mali rabide feritatis Othonem, Reinaldumgue fimul: quorum Comes Aulicus alter, Alter in Ecclefia falfo jam nomine culmen Mi. Pontificale tenet, famofi criminis ultor 25 Corrigat, & digna manifefte puniat ira, pi Obfequiumgue Deo, nobis impendat honorem, —8 Illis ſpem venia, cunctis exempla relinquat. Ho): A 6 Man r60 Kor Pfalzgraf Otto V. derheit nach der Meynung, die man zu Rom von der Sache hatte, fich in der Perſon der Legaten, an dem Papſte ſelber und der ganz zen Kirche in ihrem Oberhaupt ſchwerlich vergriffen. Es war alfo ganz natürlich, daß der Papſt forderte, man follte durch eine ernftliche und in die Augen fallende Defttafung das vermeynts lich gegebene Aergerniß abthun, und wie cs hieß, Der Kicche eine zum Bepfpiele dienende Genugthuung verfhaffen. Sfeihwohl hatte Der Malzgraf nicht mehr getyan, als daß er nach feiner Veberzeugung die unftreitige Gerechtiame feines Herrn und Kai— ſers, als ein Fuͤrſt dee deutſchen Reihe, und als ein Staates und Kriegsbedienter des Monarchen, c) gegen diejenige vertheidiz gen — — — — — — — — — — — — Man erkennet hier leicht die damals gewoͤhnliche Sprache des roͤmiſchen Hofes. Ich will aber davon weiter nichts ſagen. Nur bemerke ich, daß K. Friederich Juvenis Rex genennet wird, ob er wohl dazumal ſchon etlich und dreyßig Jahre alt gewefen ; welches alfo meine oben gemachte Annerfung von dem Alter Pfalzgraf Ottens beftätigen hilft. Daß der Papſt den Kanzler und Erzbifchef Reinhold, nebft dem Pfalge grafen Otto, für die Aufwiegler in feinen Handeln mit dem Kaiſer an⸗ gegeben, bemerfet auch Arunner in Annal. &c. p. 103. Wenn aber Reinhold um diefe Zeit ſchon Erzbifchof von einigen genannt wird, fo geſchieht diefes vorläufiger Weiſe; denn er Fam erfi 1159. nad Erzbi— ſchof Friederihs Tode zu diefer hohen Würde Daß Sriederich fein unmittelbarer Vorgänger geweſen, erficht man aud aus dem kur⸗ zen Verzeichniffe der koͤlniſchen Erzbiſchoͤffe, welches in des beruͤhmten 3. G. Eckards Comment. de rebus Franciz Or, T. If, p. 91% mitgerheilet worden iſt. e) Cel. Scheid, in prefat. T. IH. Origg. Guelphic. $. 10. p. 27. „ Is enim (Otto) fidiſſimus femper Friderici I. aflecla, in aula Enfifer, in Caftris Vexillifer fuit, flagellum hoſtium & inprimis Romano- sum Pontificum, quibus graviores inimicos non habuit Fridericus Imperator. Es waren diefeö Hefämter und Kriegebedienungen, welche | Oro EEE Wittelsbach. az gen-wollte, welche, diefelbige auf eine hoͤchſtunanſtaͤndige Reife verleget hatten. Vieleicht trieb ihm auch die erſte Hige des Zorns weiter , als ex font bey Faltem Blute würde gethan haben. Bey dieſem ‚allen hatte der Papft noch das Mifvergnägen, da ihm ie für ihren Kaifer dazumal gutgefinnete Bifhöffe -in ihrem Ant— y rtſchreiben mit ‚guter Art noch manche bittere Wahrheit ſag⸗ ten, den Kaiſer nad) feiner deswegen ertheilten Erklaͤrung befteng Sentfehufdigten ; und-die freye von der Einwilligung-des Papſts unabhängige Thronbefleigung nachdruͤcklich behaupteten. Sie ſtellten ihm ferner die Gründe derjenigen Maasregeln vor, welche mian gegen feine Abgeſandte, und andere zu nehmen genöthiger geweſen. Sie entf hußigten auch den Kanzfer Reinhold, und verſicherten deſſen Ergebenheit gegen den römifehen Stuhr; ermahns ten aber auch den Papft, die Ausdrücke feines Schreibens zu mil, dern, und damit die Ruhe des Reichs zu befördern. Wegen der Klagen über Pfalzgr. Orten lieſſen fie ſich gar nicht ein, fons dern meldeten bios, daß er nicht mehr gegenwärtig, fondern be- reits nach Waͤlſchland abgegangen wäre, d) Es folgte ihm auch — bald *X DE EEE ed, a Otto bekleidete, und find alfo mit ben Reichs- oder Erzämtern nicht J au vermengen: indeſſen kann man doch aus dem richtigen Begriffe von Br der Beichaffenheit der Erzamter des Reichs, melde den großen Herzo- J gen eigen waren, auch von dieſen Hofaͤmtern ſich eine richtigere Vor— — * ſtellung machen. Man vergleiche dasjenige, was Hr. von Senfenberg J hievon bemerket, im den Gedanken von dem jederzeit lebhaften ww Gebraude des uralten deutſchen Rechts zc. Cap. III. $. LIX, 1. pP» 47: ſeq. $. LXVII. ſeqq. p. 165. ſeqq. Wie aud) I 3. Maß r covs Difl. de orig, Archi-Offic, Aul. S. R. I, = 0) v. Günther, Ligur. L. VI. v. 674. fegg- ei ie Palatinus jam tune a Prineipe nofiro Kar Regius Italicas veluti pr&curfor ad urbes, J Non aderat præmiſſus Otho. Siſt. V B. * e) Die⸗ —* — * ⸗ vor y-' UN iz n 5 — in | J—— Von Piahheraf Dit⸗ v. bald hierauf des Kaiſers Kanzler, der nachmalige Erzbiſchof Rein⸗ hold von Koͤlln, nah. Dieſe zwey große Männer hatten J dem Kaiſer den Auftrag erhalten, alles vor ſeiner eigenen An⸗ kunft in gewiſſe Ordnung zu bringen. e) Graf Ottens erſte wich⸗ tige Verrichtung in Italien war, daß er das bey Verona auf dem hohen Gebirge gelegene Schloß Rivola einnahm. f) Die Bun Um e) Diefes erzählet Radevicus de Geſt. Friderici L. I. c» 18. und der ber ruͤhmte Here Hofrat Scheid widerhofet ſolche nicht allein in dieſer Abficht , fonbern füget auch noch die Abſchilderung diefer zweyen beruͤhm⸗ ten Fürften Hinzu, welche der Gefchichtfehreiber bey folcher Gelegenheit | gemacht hat. v. Prefat. T. III. Origg. Guelphic. p. 27. Idem Rade- vieus, 1. c. preclare nobis imaginem ejus (fc. Ottonis) depingit, quando refert, Ottonem tunc adhuc Palatii Comitem, ab Impera- tore cum Reinaldo Archiprefule Colonienfi & Cancellario, Lega- tum ad Pontiſicem miſſum eſſe, & jam de utriusque Charaktere mo- rali hec verba febjicit: ,, inerat utique his preclaris viris perſo⸗ narum fpettabilitas gratiofa, generis nobilitas, ingenium fapientia® validum, animi imperterriti: quippe (ut alias de quibusdam dici- tur,) quibus nullus labor infolitus, non locus ullus afper, non armatus hoftis formidolofus. Nullius fibi delieti, nullius libidinis gratiam faciebant; laudis avidi, pecuniz liberales erant, gloriaum ingentem, divitias honeftas volebant. Aetas juvenilis, eloquen- tia mirabilis, prope moribus zquales; præter quod uni ex oflicio & ordine Clericali necellaria inerat manfuetudo & mifericordia: alteri, quem non fine caufla portabat, gladii feveritas dignitatem addiderat. His moribus, talibusque ftudiis fibi laudem, imperio ' gloriam & utilitates non modicas, domi militiæque peperere, adeo quod tunc temporis pæne nihil ingens, nullum exquifitum virtu- tis facinus in ea expeditione geftum fit, in quo hos heroes aut primos, aut de primis non compererim exftitifle, * Ir | f) Gäntheri Worte in Ligur. L. VII. v. 12. fegg. find hievon fg — jam cum valido prudens Reinaldus Othons A ktaliam, finesque tuos Verona tenebant. : vn - “2 — uu Wittelsbach. 163 „Eis fine Marte viris ingreflu Rivola prime R * Inyietum nullaque” manu fuperabile caftrum, : " Praditur ; aerie primis in faucibus alpis 0 vun en ** Exſttuctum diione ſua Verona tenebat. vw Contulit 'hoe multum, gratosque ſequentibus uſus KPreßitie; ut; tuto tränlirent agmina greſſu. * Spiegel macht über dieſe ‚angeführte ‚Stele folgende — Noſtrate lingua, der ovel an Berserklufe. Idem ille locus, in zin quo poſite ſunt inſidiæ, ut eleganter cecinit Poeta in quarto, re- } " Beten jam Augufto, Friderico, Germaniam: & inelytum forti- tudinis animi fpecimen edidit Otho Comes, enjus hie fit mentio, # Ich bemerke aber, dag weder bey Günchern noch Otten von Frey fingen, oder einem andern Schriftſteller bey Erzählung derjenigen Bes © gebenheit, auf welche Spiegel hier zielet , etwas von einer Burg oder Deftung gedacht: werde; fondern daß blos gefagt worden, die Aufruͤhrer, die fich dem Kaiſer bey feinem Durchzuge widerfegten, hätten fi auf ben. hohen Felſen an einem engen Paſſe in den Gebirgen gefeget. Sons — u heißet der Rovel, Rofel, Covelo, der im Vierthel Erich am. En= de des Thals Sugan, (vallis Euganea) in Tirol gelegene enge Paß an der Brenfa , welchen: die Landkarten und Erdbefchreiber insgemein noch in das tridentinifche Gebiete mit einfchlieffen. ‚ Pingegen aber wird es in der homännifchen- Karte vom Po =» Strom inner den Graͤnzen des bvenetianiſchen Gebietes geſetzet. Allein hier muß ſich Spiegel gewiß geirret haben. wenn er nicht den Mamen Kovel als ein allgemeines Nennwort gebrauchet, welches faſt zu vermuthen iſt, wenigſtens wird auch der Name Covelo in dem allgemeinen bifterifchen Lex. desgleichen in Buͤſchings neuer Erdbeſchreibung LI. Theil 1. Band, Seite 374. j durch Clauftrum überfeget. „Wenn, man aber den Zug Ottens über- llegt, der ‚ohne Zmeifel den kuͤr zeſten Weg nach Verona gegangen, und ‚ben Namen des Schloſſes Riyola zugleich in ‚Betrachtung zieht, fo ift wohl am glaublichften, daf hier Rivoli zu verfichen ſey, wie folches in der großen Karte von der Lombardey geuannt wird. In andern Katz sem flehet zwar Rivolte, und Rivalte: aber biefes iſt ohne Zweifel uns ichtig. , Gegenüber iſt in der gedachten K arte ait der” Eifih , la Chiufa 3 verruca, geſett, ein Pa, deffen auch 2. Ein Boſching in ſeiner neuen "#8 Erde 164 Von Br Otto Re... — Ei Umftände diefer Eroberung babe id) nicht gefunden, Ein’ neuerer Yutor ſagt, daß Otto das Schloß durch Uebergabe bekommen habe, und daß Diefe Durch den bloßen Ruhm feines Namens ber wirket worden, g) welches aber von Guͤnthern auf beyde Ger N fandte des Kaifers gedeuter wird. Auf was für eine Art er auch dieſen Platz mag eingenommen haben: ſo iſt gewiß, daß er da⸗ durch dem Kaiſer einen wichtigen Dienſt erwieſen. Ein Ort von dieſer Art und Lage war ſehr vortheilhaft, ſowohl den freyen J Zug nach Italien offen zu halten, als auch, wenn der Krieg un⸗ glücklich ablaufen ſollte, den Ruͤckzug zu verſichern. Nach der Einnahme von Rivola famen die Eaiferlichen ‚Abgeordneten nach Verona, wo fie einen. anftändigen Einzug hielten; und von den Veroneſern geziemend empfangen wurden. Sie nahmen darauf ſowohl von Verona, als andern benachbarten Staͤdten den Hul⸗ digungseid an. Von Verona giengen fie weiter Über Mantug, nach Cremona fort, Beyde Städte ergaben fi, nach dem Bey⸗ fpiele von Rerong, srtmilig an den Kaiſer. h) Zu Cremona hiel⸗ Erdbeſchreibung gedenket T. U. Seite 859. aber dagegen von Rivoli nichts ſagt. Cor. Sigomius de Regn, Italiæ. Lib. XII. p. 295. fagt nur: „Rinaldus & Othko caftrum in Alfium Veronenfium fauci- bus occuparunt, ac tranfitum exercitui fubfequenti patefecerunt, ac Veronam profelti fingularum civitatum Epifcopos, & magiftra- tus ad fe adeuntes facramentum apud fe dicere i een “ on den Namen des Drtö zu nennen, Ki " g) Adlzriiter, A. B. p. 583. „ Primo in Italiam ingreflu, Kiosk Veronenfium arcem alpiuın faucibus inenmbentem, natura loei in- | fupe:abilem, fola nominis fui fama, deditione occuparunt, 3 Du fehe au: Brunner. A. B. G. p. 104% S h) Günther. Ligur. L. VII. v. 20. Jeꝗq. — | Tum quascunque viros urbes, aut magna ſubire deria ——— populis gaudentibus ultro u zu Wittelsbach· 165 ‚hielten dazumal die Erzbiſchoͤffe von Mayland und Ravenna, nebſt nor fünfseben waͤlſchen Biſchoͤffen eine Verſammlung, und bes chſchlagten ſich über den Zuſtand der italiaͤniſchen Sachen. | einbold und Otto hatten hier nicht allein mit ihnen verſchie— jene Unterredungen; fondern hörten aud) das Anbringen der Abs eoröneten von unterfehiedfichen Städten an. . Bon Eremona ‚giengen fie weiter durch Nomanien über Navenna, Rimini zc. i8 in die ankoniſche Mark, ohne dag ſich Jemand ihnen wider feßet Exceptos la&ti decorabat cultus honoris. 0.0, Tunc-proceres, clarique viri, turbzque minoris , J Ambitiofa manus, ſtudio devota ſideli, Sacramenta dabant, cunctas ſervanda per urbes. Principis Aufonii jus, famam, corpus, honorem, Nec fe lzfuros, & fi quis lædere tentet, Usque vel ad mortem tota virtute reniti. Inde tuos raptitm transeurrunt Mantua fines, Mantua famofi Mufa vulgata Poete, Vieinamque petunt, acturi magna , Cremonam, Quam Pudus eflufis delambit molliter undis, | Huc ex Italicis confluxerat urbibus ingens Pontificum,; procerumgue manus: reverenter ab illis Sufceptura fui mandata recentia Regis. Quæ poftquam quanto decnit fplendore diferti Expofuere viri, placidaque hec aure verendi . Sufeepere patres, magno complenda favore. “ ; Die Eidsformel felbften, mit welcher diefen Gefandten gehuldiger wor— ben, führet Radevieus an L. 1; C. 19. Man finder fie auch aus dem⸗ ſelben, in B. G. Struvii Corp. Hift. Germ. Per, VII. F. XVII not. 82. P. 45% Wie auch in Car, dar Hit. R. Ital. L. XI. pag. 295. wi 166 Von pfalzoraf Otto v. ſetzet haͤtte. ) Sie wurden ‚überall mit fo aa: Ehrenben us. gungen aufgenommen, daß auc) vielen ‚Königen vormals dergle chen nicht widerfahren war. Sie vertrieben hierauf die griech 4 ſche Befasung aus Ankona, und befegten Dagegen. diefe. Stadt mit kaiſerlichen Voͤlkern. Ein neuerer t Geſchichtſchreiber re dieſe — v € J — | — — 8 Günther. ko 1 OR VII. Vs. 39. i } N & üb Inde per Amyliam veſtigia verfa tenentes, Te, Ravenna ,„ petunt. ——— Man findet unter den neun großen Heerflraffen der alten Römer, N & gie vierte derfelben, nach ihrer Ordnung, von dem Urheber M. Emilio h Scauro: Eellarius T. Hp. 533. unterfheidet davon viam Amiliam ü Rmilii Lepidi, welche feßtere hieher ‚gehören muß: Fınilia — S. Chr. Cellarii Geograph. Antiqua. E. 1. ©. IX, Set. L pag. & 533. Bergier. de vis milit, I. S. 8. F. 7. Martialis gebenfet of derfelben, L. III. 4 1. Romam vade, liber: fi, veneris unde, requiret, Æmiliæ dicas de regione vie. Si quibus in terris, qua fimus in urbe , rogabit, J Corneliũ referas me licet efle foro, : k; Deögleihen Livius L. XXXIX. e. 2. Es hieß auch eine von Km XI. oder nachmaligen XVII. Landfchaften Stalins mil. S. 4 Schotti lib. adjundt, Itinerario Augufti p. 122. it, Sam. Pitifei ' Lex. Antiqu. h. tite 3. D. Roebler in ber Anleitung zur alten und mittl. Geographie, im J. Theil p. 116. $. 18. fagt: - der andere ® Theil von Neuftria Regali, fängt fi) von dem Fluffe Trebia an, ges het bis an das Exarchat, und ward zu den longobardiſchen Zeiten bee ſtaͤndig Amilia, vom den alten Mömern via Amilia genannt. „ Gün- therus redet auch davon, Lib. I. v. 85. fegg. Spiegel aber in der beygefuͤgten Note 7. macht aus Æmilia und Flaminia nur eine Pros ein. * Eadem Flaminia, fagt er, von — a & nune Ro- mandiola, k) Adiz- zu Witelsbach· 167 ieſe folgender Geftalt: k) Reinhold und Otto er⸗ führen unterweges, daß Palaͤologus, welchen Kaiſer Imma⸗ wel abgeſchickt hatte, von Confantinopel aus im adriatifchen - kere_ angefommen., und nad) Ankona gegangen wäre. Der Borwand war, Soldaten wider den König von Sicilien Wils belm zu werben: in der That aber hatte ex die Abficht, die Sees Naͤdte zu beftechen, und fie; wie auch vorher öfters verfucht wor— | Ben Ei A: den — k) Adlzreitter, 1. c. Guntherus L. VII. v. 40. fegg. giebt eine aubfuͤhr⸗ liche Nachricht von dieſen Begebenheiten: — — — — legatos Regis Achivum, Quos apud Anconam pofitos, hoſtilia quædam Moliri audierant, horum Palæologus ille, Hic Logotheta fuit, cœptis arcere parantes: Hi contra ſieulum ſpecietenus arma moventes, Pretextu beili furialia vota tegebant. Nam que littoreis ftabant in finibus urbes, Conciliare fuo, noftrogue abrumpere regno, Arte, dolo, bellive.metu, pretiove parabant, Venalesque manus, & municipalia caftra Condlabant multo, quod Grzcia miferat, auro. His bellatricem juvenum Ravenna cohortem Improba conduftis merituram miferat armis. Ut plebs illa_nihil cum fpe mercedis iniguum Judicat: oblato nibil eft quod abhorreat auro. Inde revertentes, cum jam ſua menia tuti, Vieinasque urbis portas intrare pararent, Occurrere viri, dignaque ferociter ira Correptos , fzvo eircnmftrepuere tumultu, 2 Du&tor erat juvenis Guilhelmus nomine quidam rs Transverforque malus vero cognomine forfan, Quod quaſi fraude mala transverteret omnia, dictus. | 168 Bon Pfalzgraf Dt V 07070 ' Hunc, licet ante fores urbis mediome fuorum Agmine, regalis noxæ non impiger ultor, Nec numero comitum, fed regni fervidus ira Irruit, & medium forfan mucrone emo °— 1° Confodiflet Otho: nifi multo denique fleiu Ignavz plebis pariter, precibusque ſuorum Eviötus trepido, ac fefe peccafle, fatenti, ' Donaflet miferam magno pro munere vitam. His quoque dimiffiis, Ancon& proxima fortes Caftra Vıri ponunt, Grzcosque potenter ab urbe Aceitos, regnique minas & jurgta pallos Tanta, quod injuſſu Romani Prineipis aufi _ Ambiguis fufpedta dolis incepta ınoverent, Argolicz fecum fraudis commenta referre Ocius, & toto juffere recedere regno: Qui poftquam Graiz pepulerunt fcandala peftis, Converfo repetunt Mutinenfia meenia curfu. Radevicus nennet den Anführer derer non Ravenna Maltraverſar, und mit diefem Mamen fpielet unfer Poet hier. Mutinenfia mœnia, find nicht dad alte Mutina, wie Spiegel bey obiger Stelle erinnert , | dern Modena, oder nach) gemeiner Art Modona, welches ihm zu ge Anno 1200, erbauet feyn fol. Der hochberühmte Herr Graf v Bünau fagt zwar, in der Hifforie von dem Leben und Thaten 8. F derichs J., die Kaiferlichen hätten eine griechiſche Befagung aus Anke vertrieben. Ich weiß nicht, auf weſſen Zeugnig dieſes gefagt wird, wenigften finde ich nicht, daß ein alter Schriftſteller einer griechiſchen J Beſatzung in Ankona um dieſe Zeit gedaͤchte, ſondern fie reden nu von einer Geſandtſchaft, welche von dem K. Immanuel nach Wälfe 9 land geſchickt worden. Es kommt auch nicht wohl mit der — von dem Kriege K. Wilhelms von Sicilien, und dem Frieden überein den er mit Papft Hadrian gefchloffen hatte. Denn diefem zu Fofge "hatte Wilhelm die Griechen voͤllig aus Wälfchland vertrieben, und 9 unter andern auch von der ankoniſchen Mark gänzlich Meiſter, wie | dann auch der Papft ihm damit beichnet hatte. So erzählet Giannone | Hift. Civ. du R. de Naples, T. II, L. XII. den Hergang der Sache. Damit | u zu Wittelsbach "169 v, “auf der Griechen: Seite zu ziehen. Man zweifelte auch —* daß nicht einige der vornehmſten Italiaͤner in die⸗ zegenden, indem fie ſich mit Palaͤologus unterredet hatten, ch feine Geſchenke auf dieſe Seite wären gezogen worden. ziele von ihnen begegneten Graf Otten nicht weit von Raven⸗ | 0, da fie eben von dieſer Unterhandfung mit den Griechen zu- wückfamen.: Otto fiel, in der Hitze feines Unwillens, felbige u t dem Schwerte in der Fauſt am, ohne fich daran zu kehren, 5 er an der Anzahl der Schwächere wäre Er ergriff ſelbſt jen don den Vornehmſten, und drohete/ daß er ihn gefangen llte wegfuͤhren laſſen, und die übrigen Waͤlſchen hatten dabey oe * m nur zu rühren. | * aroß war bey ihneh ri —— * ur Damit Fümmt auch die Stele bey Car. Sigonio, L. XI. p. 295. 0 überein: „ Amilia perluſtrata exarchatum Ravennatem adierunt, ae demmum: Arimino prodierunt Anconem. audierant enim Lo- gothetam cum aliis Greci Imperatoris nunciis ibi obverfäri, ver- 4 + .„bo-ut; milites adverfus ‚Gulielmum regem contraherent, re vero su ‚maritimag Matchiz llius. urbes ‚in deditionem adducerent. At. que eos graviter increpitos, "& terrore judieii de majeftate per- eulfos in Greciam redire jullerunt, ac fe Mutinam receperunt, “ Unter den griechifchen Gefandten neunet Günther I. c. auch einen Palaologum: allein indem er L. V. v. 362. ſegq. von dem wuͤrz⸗ 7 'Surgifchen — 2* redete, bey dem Jahre 1157. ſo hieß ö, v. 399. nn Bann So maximus amıs in illis a or "Gaudia —— letho turbavit acerbo Cujus anomatieo conditum corpus odore Turba eomes patrio transmittit mœſta ſepulero. Ber" Entneder. ‚müßte fih Günther bier geirret Haben; oder man muß an= ‚R 0 nehmen, daß zween Palzologi' —— in Geſandtſchaſt aus Con⸗ ſtantinopel abgeſchicket werben. USE | Siſt. VA + v D NR" NER, —8R Rein⸗ Er * —J J > 3 be a Ps w ® J ‚170: Don Pfattzgraf Otte v. 6 der Schreefen Über der kaiſerlichen Macht, die pfalzgraf ·Otto verwaltete. Nach dieſem zog er ein Heer zuſammen, mit wel⸗ chem er ſich vor Ankona lagerte: die Griechen, welche ſich da⸗ ſelbſt befanden, ließ er zu ſich rufen, und befahl ihnen unter har⸗ ten Bedrohungen, ganz Italien zu verlaſſen. Dieſe nun ent⸗ ſchuldigten fich, fo gut fie konnten, und verlieſſen auch Waͤlſch⸗ land wirklich, indem ſie froh waren, daß ſie noch ſo gut davon kamen. Der Kaiſer aber hatte indeſſen nicht ‚allein den Bif von Bamberg wegen eines Vergleichs nach Nom geſchickt, fons dern es hatte auch der Papſt, Durch des Bifchofs Vorftellungen, noch mehr aber durch die Nachrichten von den glücflichen Uns ternehmungen Pfalzgraf Ottens fi) bewegen laffen, nochmals zween andere Cardinaͤle als Legaten an den Kaifer abzuordnen. Als diefe zu Modena ankamen, trafen fie daſelbſt Die kaiſerlichen Abgeordneten Erzbiſchof Reinholden, und Pfalzgraf Otten an, mit welchen ſie, wegen ihrer aufhabenden Geſchaͤfte, ſich unter⸗ redeten, und von da an weiter nach Deutſchland ihre Reife forte feßeten. I) Durch diefe wurde auch, wiewohl auf Furze Zeit, wieder ein befferes Pernehmen zwifchen dem Kaifer und dem Papfte geftifter. Der Zug über die Alpen sieng aber denn vor un —— a 1) Reinhold, oder Reinald wird zwar von den beften neueren Geſchicht⸗ ſchreibern, als in den vortreflichen Originibus Guelphicis, m. a. ſchon Erzbiſchof oder Archiprzful genannt: allein man muß es dennoch nur als einen vorlaͤufig gegebenen Titel anſehen, indem er zu ſelbiger 3 es wirklich noch nicht war. Kadevicus erzaͤhlet unter) denen, welche mit dem Kaiſer um dieſe Zeit nach Italien gegangen, Fridericum Ar- chiepifcopum Colonienfem L. I. c. 25. Als aber dieſer 1159. ge⸗ ſtorben war, wurde Reinhold, der. Probſt zu Hildeshein, und db Kaiferd Kanzler gewefen, zum Erzbiſchof erwaͤhlet. S. Dr. * Fr. Joachims Groſchenkabinet. T. IV. p. 349. zu Wittelsbach. 171 Breſcia, welches ſich zuerſt dem Kaiſer widerſetzte, —** zur Uebergabe und Erlegung einer großen Geld⸗ e gezwungen, und fie mußte zur Verſicherung 60. Geiſeln | * Crema aber wurde, nachdem es erobert worden, lig zerftöret. m) Als nunmehr auch die italiänifchen Bafallen ich bey dem Heere eingefunden hatten, gieng der Zug wider ale and vor fih. Man rechnete das Heer auf mehr als 100000, Anfänglid wollten die Mailänder den Webergang über G Aldda verhindern * doch die Böhmen festen zuerft mit einis E Verluſte der Ihrigen Durch den Fluß, und fehlugen die Mailaͤnder von da hinweg, wodurch dann auch dem übrigen Seere der fieye Zug verfhaft wurde. Das nächte, fo hierauf vorfiel, war die Eroberung des Schloffes Tretium, welches die ailänder befeftiget hatten. Ein Trupp von Deurfchen, die ch unter Egberten von Schärdingen zu frühzeitig bis an die Thore von Mailand gewagt hatten, wurde von den Mailändern meinget, und faft gänzlich niedergemacht. Es geſchah erft zu 1de des Heumonats, oder nach andern, zu Anfang des Augufts, 3 das ganze Heer vollends vor Mailand rückte, und dieſe, 2 stadt gänzlich einſchloß. Gleich am erften Abende thaten die selagerten einen gefährlichen Ausfall auf die Quartiere Cun- ads N falzgrafens am Rhein, und Sriederichs Herzogs in chwaben. es fah auch fuͤr die Deutſchen uͤbel genug aus, bis der * 14 » v u 4 | | 32: Vid. Radevicus L. I. C. 29-31. Otto de.S.. Blafio. ©. XL. Auch % bey diefer Gelegenheit trug Otto den größten Ruhm davon: Aven- N — #inus. L. VI. p. 638. Edit, de An. 1553. & p. 508. Edit. Bafıl. J ⸗e A. 1580. ,, Crema Pilogrino Patriarchæ Aquileienfi, ac Hen- sico Duci Bojoariz atque Saxoniz fe dedidit. In cujus expugna- Br one Ottoni — RR palma datur, * I 40). n) Gün- 172. S | Von Mfalsgraf- Otte V. ——— der König von Böhmen mit friſchem Volke anfamy worauf Mailaͤnder mit ihrem ſtarken Verluſte zuruͤck getrieben. wurden Pfalzgraf Otto von Wittelsbach hatte die Stadt auf einen andern Seite umfeget, und feine beyden jüngern Brüder Friede— rih und Otten neben id. 2). Man nahm wahr, daß n) Güntherus, in Ligur. L. VII. macht — anſtͤndliche a »— — — Palatinus geminis cum fratribus le 5 Es Eximiæ virtutis Otho, firmiſſima noſtræ Robora militiæ, flagrantes laudis amore, Grande aliquid patrare manu, dignumque referri Inter magnorum celeberrima facta virorum: Veſpere jam pæne referente crepuſcula noctis, Eduxere ſuas caftris ad mania vires, Atque crematuras portam cum ponte latenter Adınovere faces: rapido tabulata vapori | ur Materiam, fomenta dabat violentior aura, Protinus & tota raptim concurritur urbe, Omnibus hoftiles amor eft exftinguere flammas, Nam przter pontis diferimina , tota patebat Urbs Ligurum flammis, fi non confideret ignis. ‚Nec mora , conflittu magno certatur utringue, Hi prohibere parant incendia pontis: at illi Oppofiti prohibere -volunt prohibere volentes. Teia volant, ftridunt lapides, denfusque fagittis _ Acer nocturnas & vincit, & adjuvat umbras, “ Tandem reftinfta multo diferimine Jamma, Pzne pari cafu fera vix nocte diremti, Alternas czdes, & mutua vulnera pafli, pi Hi muros fubeunt, illi fua caftra revifunt. “ x " Diefen Ausgang der Unternehmung bemerket aud Brunner. A, B, 4 — ſera demum nodte & exftindtis Bn obfenra ‚Ei 3. x ea 173 se, auf welches Otto den Angriff führte, einesmals nicht, um beten verwahret wurde. Der Pfalzgraf nahm ſich ſogleich ‚Bor, don diefem Umftande einen Vortheil zu ziehen. Er ließ in dieſer Abficht Gebinde von duͤrrem Reiſigt, und anderes brenn- bares Zeug in großer Menge, jufammen bringen. Mit dieſem Zeuge ließ er die Troß - jungen auf ein gegebenes Zeichen ges gen das Thor, und die zur Vertheidigung angeordneten hölzernen Werke, anlaufen, und die Buͤſcheln anzünden, um dadurch das Thor und die Schon gedachte Werke in Brand zu fegen. Das Feuer ergriff wirklich nicht nur dieſe, fondern auch die hölzernen uͤckenpfeiler, wodurch alles in großen Schrecken und Verwir⸗ tung geſetzt wurde. Ein Theil der Belagerten eileten, das Feuer m loͤſchen, indem andere die Vertheidigung der angegriffenen wi verfuchten. Das Befechte war hitzig; allein die Naht and Berwirrung, anche in Der Ben entfiund, nöthigten end⸗ cantatum & ab armis diſceſſum eſt.“ Spiegel macht bey oben angeführten Verſen Güntbers folgende Anmerkung: „ Comes Palati- SB: nus de Wittelsbach , Bajoarie tum Landgravius, deinde ab Aeno- barbo noftro ob merita ejus Dux appellatus. Propagata eft ab eo inclyta illa foboles, quæ hodie præeſt Bavaris, duo fratres Wilhehmnus & Ludovicus. Seriem generis texuit Aventinus, “ Aventin giebt zwar bisweilen den ſcheyeriſchen Pfalzgrafen auch den Titel Landarofen: allein es iſt mir voͤllig unbekannt, ob ſich dieſer Ti⸗ tel aus guten Urkunden beweiſen laſſe. Aventinus hat noch eine Stelle, welche vieleicht hieher gehoͤret. Lib. VI. pag. 507. Edit, 0 Bafil. de An. 158% ,, Otto Palatinus Bojorum, cum fratribus Bau Hrxiderico & Ottone minore natu, ports, quam ipfi obfidebant, TE “erumpentes hoftes oppreflere. *“ Wo dieſes nicht eine andere Be— aebenheit if, und etwann bey einem gewagten Ausfalle der Belagerten, Be. dieſe von Orten überfagen und geſchlagen worden. »d3 | 0) Ra 4 — 7 Bon Pfalzgraf Stto V. endlich doch die Belagerer, daß ſie ſich wieder zuruͤckziehen — ten. Obwohlen dieſer Anſchlag nicht vollkommen ausgeführt werden konnte: fo wird doch Ottens und feiner Bruͤder Tapfer⸗ keit, welche ſie auch bey dieſer Gelegenheit bewieſen, von den Geſchichtſchreibern ungemein geruͤhmet, und verſichert, daß ſie auch der Feinde Bewunderung auf ſich gezogen hätten. 0) Es fielen noch viele dergleichen Gefechte vor, infonderheit aber ein ftarker Ausfall der Belagerten, bey welchen fie aber großen Vers luſt erlitten, und von Herzog Heinrichen von Baiern und Sach⸗ fen tapfer zurücfgefihlagen wurden. p) Endlid hatten die lange wierige Belagerung, Hunger und Krankheiten die Einwohner fo abgemattet, und dünne gemacht, daß fie dem Kaifer, durch einie ge Abgefchickte, den 2intrag wegen Uebergabe ihrer Stadt mas chen lieſſen. Diefe erfolgte auch im September wirklich auf. ziemlich harte Bedingungen, und darauf nahm der Kaifer die feyerliche Huldigung von den Einwohnern an, £ $ XIIL Pfalsgraf Orto wird von dem Baifer zu Bezwingung der Stadt Ferrara abgeſchickt. une! mn j e) Radwicus L. I. C. 32. fegg. Güntherus in Ligur. L. VII. v. 32 fegg. und andere bereits mehrmal angeführte Schriftfieer. p) In diefer Belagerung Famen aud) unterfhiedliche der vornehmften baieri- _ fhen Herren um, deren Aventinus gedenket L. VI. p. 507. ,, Ceci- dere ibi ex Bojarie Dynaftis Catulus, & Conradus Dux Dalma- ti, ex Dachau vico fuperioris Vindelici@ ortus. Eckobertus Neo- bargenſis, ultimus Schardingii oppidi ſecundæ Bojariz , Pittavio- nis Noricorum præfectus. Henricus Hiſtriæ segulus ex Damafia Vindelicorum arce oriundus, ’ os. J J — ri = 3 3: zu Wittelsbach >. or Mach Eroberung der Stadt Mailand, gieng der Raifer ) ———— wo er ſich nochmals mit der lombardiſchen Krone e Bi oder, wie man es auch ausleget, nur wieder im koͤ⸗ a Ornate mit der Krone auf dem Haupte öffentlich zeigte. “ "ie er einen Theil der deutſchen Fürften mit ihren Voͤl⸗ R n von ſich, welche nach Haufe zogen: mit den übrigen fuchte Woaͤlſchland vollends zu beruhigen. ı Die Deronefer zogen ich; Durch ihre abermaligen Widerfegungen, eine feharfe Züchtis gung zu. Pfalzgraf Otto aber erhielt den befondern Auftrag * * Kaiſer, daß er Ferrara zum Gehorſam bringen follte, a) E Die Einwohner von Ferrara hatten nämlich die um den Po lies M f 4 Er * enden mathildiſchen Länder RER Otto kam / dem erhalte» nen 9 Dieſe — Graf, Ottens erzäbfet. Günther in dem ſchon oft Br | Be Ligurino L. VIEL v. 342. fegg. folgender Geſtalt: Nee minus ‚egregium. guiddam comes aulicus ille Tune quoque gefüt Otko, qui te Ferraria juſſu Regis adire parans, intaftas omnibus ante Eridani fregiſſe vado nil tertitus undas Dicitur, & tumidum primus tranfifle per amnem. Hzc quoque res multum cur juſtique timoris Urbibus Italicis, & magnæ nomina famz Adjeeit noftris, elaro ſub principe, caftris, Quem nihil aggreflum fruftra natura vereri Ipfa putabatur: cui fic famulantibus. ultro | Subdita more novo fiudiis elementa favebant, Ergo Palatinus ſtupidæ formidine magna Plebis, & ingenti pariter fufceptus honore Regia follerti ftudio mandata peregit. Utque quater denos fidei pacisque tenende —* Accepit monimenta vades, ad regia eaftra Vertit iter, cunctis digna cum laude peraltis. q % 1 | ve | I y u A ; — Bi I Fr 176 | Von Pfahgraf Dtto v. — nen Befehl zu Folge, mit einiger Mannſchaft an dem Do an. Man ſtund in der Meynung, dieſer ſtarke Strom — ten eine unuͤberſteigliche Hinderniß ſeyn. Allein er ſetzte, zu Je⸗ dermanns Verwunderung / gluͤcklich durch den Strom, an einem Orte, wo man ſich deſſen am wenigſten vermuthet hatte. Die ⸗ ſer unerwartete Uebergang uͤber den Fluß, und die Ankunft eines fo berühmten Feldherrn feste auch die von Ferrara in ein ſol⸗ ches Schrecken, daß fie ſich unverzüglich dem Kaifer unterwot- fen, und zur Berfiherung ihrer Treue: vierzig Geiſeln austiefer- ‘ten. Er brachte nach diefem auch nod) einige andere Städte zur | Unterwerfung. Dieſes geſchah noch: vor der, um die Zein des Martinsfeftes, in den runkaliſchen Geldern: gehaltenen allgemei⸗ ven Reichsverſammlung. b) — Ich weiß nicht, wie Rittershaus dazu gekommen iſt, daß er die Anz zahl der Geifel nur auf 14. ſetzet. In der Nota (1) fagt er: quos: - quatuor & decem alt, accepifle Othonem 2 Ferrarienfibus—. | Die Nachricht bey Kadevico giebt 40. ganz beftimmt an. | b); Muratori ,„ Gedichte bon Stade, i im: VII. Theile Bea Jahr: 58 Seit, 160, 5 Ba Hermann Scholfiner Benedictiners su Dberalteid, Erläuterung in dem Kloſter Niederalteich entdeckten bleyenen Tafel, und eines Grabſteines, J wodurch us wahrſcheinlichen Gruͤnden erwieſen wird, daß Herz 9 Berthold, Herzog Arnulfs Bruder, einen Sohn Heinrich, i dieſes Namens den Dritten, Herzog in Baiern und Kaͤrnthen hinterlaſſen habe. sh : J bin ich mich im Zahre 1768., die daſigen alien Urkunden zu fammeln , verfüget hatte, erblickte ich in dem Kreußs gange einen in die Mauer gegen Oſten eingefenkten weiffen Mare morftein, mitder auf der erſten Tafel Num. 1. und 2, zuerfchen- den Auffärift, Der meine ——— nothwendig erwecken mußte. S. 2. J dem uralten und berühmten Stift Miederalteich, das Wie wohl ich nun ſchon vorhin aus dem Aventin wußte, dag Herzog Berthold, der Bruder Herzog Arnulfs, und deſ⸗ N fen Nachfolger im Herzogthume Baiern, Dort begraben feyn ſolle; fo Fonnte ich mich dennoch nicht erinneren, daß ich in einem alten und glaubwuͤrdigen Geſchichtſchreiber von einem a 59 ee jemal etwas gefefen hätte, - Ya N S.3 7 Ru a wußte ich auch, Daß, obſchon über das Sterb⸗ jahe diefes Herzog Bertholds noch heut unter den Gelehrten geftritten, und felbes von einigen zwiſchen das Jahr 945. und 948. geſetzet wird; ſo iſt doch noch Niemanden zu Sinne gekommen, das Jahr 937. anzugeben: bevorab, da nach den einſtimmigen Zeugnife fen der Sahrbücher Deffen Bruder Herzog Arnulf erſt den 14, Jul. diefes naͤmlichen Jahres mit Tode abgangen ift, folglich Bertbold, der doch einige Zahre in Baieen gebeirfihet, die Regierung nicht chender, als in dem angeblichen Sterbjahre, hätte. antretten koͤnnen. ‚5 4 al — — Von Hei, toi Cop Dani II, 259 S. 4 1J Wenn man de auch einsweilen diefem Herzoge Ber⸗ od einen Sohn, Heinrich genannt, einräumen wollte: fo 4 dnnte es doch der auf dieſem Steine vorfommende, im -Zahre er 55. verftorben feyn follende Seinrich nicht ſeyn; welcher jivar n befagten Fahre als Herzog in Baiern verfchieden, nicht aber in Sohn des. baierifchen Herzog Bertholds, fondern Zeinrich 5 Voglers war, aud nicht zu Niederalteich, fondern zu Re Fi geneburg bey St. Emeram begraben liegt, Bi .: . ‚ a; 5 —4 Ich ſahe derowegen wohl ein, daß in dieſem erſt im ab⸗ gewichenen Jahrhundert errichteten Steine ein chronologifcher Fehler müßte eingefchlichen feyn, und ware fehr begierig, die an dieſem Orte in einer eichenen Sarge wiederum in die Erde vers en kte bieyene Tafel, als das Urſtuͤck ſelbſt, zu Gefichte zu be⸗ Fommen, und mit dem Steine vergleichen zu koͤnnen. * Mein Wunſch wurd auch erfüllet, indem der ruhmvolle er fuͤr die ſchoͤnen Wiſſenſchaften, beſonders fuͤr die Geſchichte anf Vaterlandes, und die treuefte Ehrfurcht gegen das durdys feuchtigfte Churhaus Baiern, die des dafigen Herrn Präfaten Bee; fiets befebet, dieſelbe dahin vermocht haben, daß bafd uf das Grab eröfnet, und nebft den herzoglichen Gebeinen t nur die bleyene angezeigte Tafel, fondern auch ein vorhin yeroußter Srabftein entdecfet worden, davon ich ſogleich eine Ab eichnung , das Urftück aber der bieyenen Tafel ſelbſt, mit, eigener Lieferung zu erhalten das befondere Gluͤck und Ver— igen hatte, die ich dem geneigten * in Kupfer geſtochen unten a) vor Augen. lege, 9 | 2) Tab, 11. und HI. 0 aa N | -& 6, nr } i 180 Beyde diefe Alterthuͤmer kommen darinne aͤberein daß Herzog Berthold, und deſſen Sohn Herzog Heinrich, dem Kloſter Niederalteich die vorhin Oſter-heut zu Tage aber fr genannte Winzer: Au gefchenket, und ihre Nuheftadt alldort es ⸗ wählet haben. Nur ift diefer Unterfipied zu bemerken, daß auf der bfeyenen Tafel eben die unrichtigen Jahrzahlen 937. und 955. befindtich find , Die man aber auf dem Steine nicht antrift, wo nur folgende Worte vorfommen: Bertholdus Dux, & Henricus Dux filius ejus ob. IX. Kal. Decembris , qui contulerunt a Ecclefie filvam Ofter- awe, S. 7. Daß derowegen zween baierifche Herzoge, Berthold und Zeinrish mit Namen , zu Wiederalteich begraben liegen, wird wohl niemand in Zweifel ziehen, da es neben den obigen | Alterthuͤmern nicht nur Aventin, a) fondern fchon vor ihm ein anderer ungenannter Sammler, b) wie wohl er fich in der Zahrz Zahfe verftoßen. hat, bezeugen 3 nurift es noch nicht ausgemacht, wer dieſelben eigentlich gewefen, und wan fie verfiorben find 7° Sch dachte derohalben, es follte fih der Mühe lohnen, und eg därfte etwas zur Erläuterung der Geſchichte unfers Vaterlandes, befonders der Gefchlechtsreihe des jegigen Durchleuchtigften Chura hauſes Baiern, beytragen, wenn ich in einer eigenen Abhandlung. diefes annoch finftere Stücke zu unterfuchen „ und auf cine wahr⸗ fcheinliche Weife zu erklären, meine wenigen Kräften. anwenden würde, Ich will derowegen diefe Abhandlung in zween Abſchnitte theilen, und im erſten unterſuchen, wer dieſer Berthold gewer | fen, und wann er verſtorben ſey? den zweyten aber dem Herzoge Heinrich wiedmen. a) m j D EN EEE —— 2 7 > N —— — — ar, 5H in ich I fe J 181 > Anni. Bojor, lib, IV. Cap. 23. N. 22. Berchtoldus Bojorum Dux ex hac vita migrat nono Calendas Decembris anno ab orbe afler- 09 noningentefimo duodequinquagefimo (948.), in Collegio Mo- nachorum apud Altaich inferius fepelitur, Bon dem Heinrich Re ä— aber ſchreibt er lib. V. Cap. 4. N. 8. Hainricus Charionum Dux Anno ab orbe liberato noningenteſimo undenonagefimo (989.) obiit, apud Altaich inferius juxta Patrem Berchtoldum fepelitur, abi ejus Monumentum extat & oftenditur. tem lib. VI. Cap, 5. N. 22. Imperator Otto III, Anno Chrifi nonin- 0 gentefimo undenonagefimo mortuo -Henrico Duce Charionum, fi- 4 lio Bertoldi Dueis Bojorum, ambo apud Altaichium inferius ſe- pulti funt, eundem ducatum (Carinthiae) Conrado filio Ottonis Ducis Francorum - - - tradidit. a % wi “= u b) Anonymi Monachi bavari Compilatio chrenologica Rerum boica- rum ab Anno Chr, 1000-1388. Tom, II. Seriptor. Rer. boic, pag. 332. Anno M, (erronee) Berchtoldus & Heinricus filius ejus, Duces Bavariae dederunt Clauftro Altaben, Sylvam ofternaw, & funt ibidem fepulti in Ambitu. J Erſter Abſchnitt. * der zu Niederalteich begrabene Herzog Berthold, ein Bruder Herzog Arnulfs, oder deſſen Enkel, oder ein Anderer geweſen ſey? S. 8. Die Hauptſchwierigkeit bey Unterfuchung diefer Frage ühret wohl daher, daß in der baierifchen Gefchichte des zehenten Sahrhunderts drey verfihiedene Bertholde vorkommen, deren ein jeder einen Sohn Namens Heinrich gehabt, oder gehabt zu en, vorgegeben wird. Der erfte, und bey allen Gefchichtz x bern genug bekannte, ift Berthold, ein Bruder Herzoges ulf I. und deffen Nachfolger im Herzogtbume Baiern. Der hit diefes Namens, von dem zwar einige nichts wiffen, oder A. 3 ihn Win, — Batholds Sonne Be ihn dennoch für keinen Herzog erkennen wollen , war en Sohn, 4 Arnulf IE und folglich ein Enkel des erſten, von welchem die heutigen durchleuchtigften Häufer Baiern und Pfalz abſtammen. So kommt auch noch ein Dritter vor, der, wiewohl er eines ganz andern Geſchlechts, Dennoch Markgraf auf dem Rortsan I A war, und wirklich einen Sohn Zeinrich gezeuget hat, der von einigen al3 Herzog in. Baiern angegeben wird. Nun ſteht zu unterſuchen, : von. welchem dieſer drey Bertholden die biöyene ee und der Grabftein zu verfiehen fen? Sch will von dem Pehtern anfangen, und; wo wicht Durch Hbergeugende , doch hoͤchſt wahrfiheinfiche Gründe zu erweiſen füchen, welder aus dieſen Bertholden zu Niederalteich nit begraben liegt, um endlich fiuffenweife auf den Wahren zu Eommen. S. 9. ae Diefer Berthold, Graf von Mertale, oder Amertal, e; aus dem aften babenbergifchen Geſchlecht, Markgrafzu Shweinz Furt, ein Bruder Leopolds des erſten Markgrafen in Oeſterreich, bat fich um die Mitte des zehenten Jahrhunderts" wegen feineg % gegen.die Kaiſer Ottonen jederzeit begeugten Treue, und erfpriche" kich geleifteten Kriegesdienften, fehr berühmt, und des kaiſerli⸗ chen Zutrauens vorzuͤglich verdient gemacht, Dieſes wiſſen wir aus dem ſaͤchſiſchen Annaltſten. Denn dieſer, nachdem er auf das: Jahr 943. die wider Kaiſer Otto den Erſten angeſponnene, aber in Zeiten annoch entdeckte Verſchwoͤrung erzaͤhlet, und berich⸗ tet hatte, wie Die Raͤdelsfuͤhrer zur gefegmäßigen Strafe gezogen | worden , meldet noch weiter: der, ergörnte Kaiſer waͤr ſchon ent⸗ | ſchloſſen geweſen, dem in Diefer Verſchwoͤrung mitverwickelt ge⸗ weſenen Graf Lothar von Walbeck, dem Aelteren, den Kopf ebenfalls abſchlagen zu Laffen, hätte aber demfelben auf Einrathen | und Vorbitte einiger Keichsfürften, das Leben gefchenker, ihm | Bl SH Tas Heinrich HER. — in 5 ER ‚183 | nen Stern ins Elend Serie und dem Her⸗ *8 — in Baiern auf ein Jahr lang zur genauen DR hrung zugefendet, €) ) Annalifta Saxo ad An, 943. ceteri infidiarum ronfeii - - in alteram ebdomadam diferuntur , & fecundnm leges fuis fceleribus meri- Bin, tas capite cæduntur. Lutarium Comitem, perdere quidem voluit (Imperator) ; fed victus familiarium Principum confilio bonis ejus late diftributis, Duci Bertoldo in Bawariam mittitur ufque in an- num integrum , tuncque Regis gratiam ſua cmnia cum magna pecunia & prædio - - adquifivit. ; &, 10, Ich ſtunde anfangs in den Gedanken, diefer ft der Annaliſt mit_dem ausdrücklichen Namen eines Zerzogs A Baier beehret, koͤnnte Fein anderer feyn, als eben der Bru— Ben des erften, Der wirklich um Diefe Zeit das Herzogs » Baiern beberrfihte, und c8 treufich mis Kaiſer Otto hielt. chdem ich mich aber erinnerte, wie es nicht ganz ungewoͤhn⸗ — die Worte Herzog, Graf, und Markgraf, un reinander zu verwechſeln, zugfeich auch obige Stille mit einer ndern des nämlichen Annaliſten vergfiche; fo verſchwand ſogleich ſer Irrthum, und ich wurde vollends uͤberzeuget, daß hie von a ſchweinfurtiſchen Marggrafe Berthold die Rede ſey. Es ibt nämlich der Annaliſt anf das Jahr 977; Lothar der aͤl⸗ te Graf von Walbeck hätte nad) verfloffenem jährlichen Arreſt t nur die kaiſerliche Huld, ſondern auch bey feinem Verwaͤh⸗ ſich ſo vieles Zutrauen erworben, daß dieſer deſſen Tochter I, oder Klceswinda, zur Ehe genommen, und mit diefer m Sohn Zeineich, mit dem Zunamen den üngeren, gejeuz i; babe, der nachhin eine Markgrafſchaft in Baiern erhalten, den Stammen fortgepflanzet hat. d) Die zeigt es ſich offen» daß der Annaliſt in dieſer zwoten Stelle von eben demjeni⸗ Be gen RT = 7 — 184 Non Herzog Bertholds Sohne gen Berthold rede, den er in der obigen einen Herzog nannte, und von dem Bruder Arnulfs des .erften himmelweit unterfchies den iſt. Arnold von Vohburg, Probft zu St. Emeram, und ein Enfel diefes Bertholds, nennt ihn ausdrücklich einen Marks geafen €), und in dem emeramifchen Schanfungsbuche komme feine Gemahlin ila, und dero Sohn Heinrich, zum Vorſchei⸗ u nef). Daß er bey Kaifer Orto dem Zweyten in großem Anfehen geftanden, erhellet daher, weil er die Sreybeit gehabt, demfelben nicht nur die Wahrheit ohne Schmercheley zu fagen , fondern au) deffen Handlungen zu beftrafen. g) d) Annal. Saxo ad An, 977. Heinricus quondam Dux cum confilie minoris Heinrici, filii Bertoldi, Pataviam civitatem invafit , br que, ut dictum eft, ab Imperatore, obfeflus, tandem coadtus ej fe fubdidit poteftati. Heinricus ifte cognominatus minor , ui ; poftea Marchio in Bavaria fuit, & habuit genus. Lotkarius Co- hy mes fenior de Walbike, poftquam Ottonem Imperatorem , ut. prædictum eft (ad an. 943.) conatus eft occidere, captus , eriam ' in Bawariam miflus, Bertoldo Comiti committitur, Deinde re- N . eeptus in gratiam Cæſaris, eidem Bertoldo filam Eilam eonjugem quz gernit ei hune Fa „ 4 u N Pag. Mi, edit. Basnag. Dan: ad Marchi - BE ,„ eujus — ſilio multa ſolet facere Imperator. 4— f) Codex tradit. Santı - Emeramens, apud Bern. Pez thefaur. Anecdot, — Tom. I. P. II col. 92, cap. XX. Traditio Perchtoldi Marchi- | Comitis, Carta pendente breviter , fi placet,, denuntiamus, qua- liter Berchtolt de orientali francia Comes , unacum conjuge fua Heliefuinda (Eila) - - tradidit in manum Arponis vafalli fui, quie- | quid proprietatis habere dinofeebatur in loco Ifininga dicto ·· fervos IV. de Amartal. - - tunc memoratus Arpo pariter cum | manu prenotate Domnz ſuæ, & filii illius Heinriei tradidit eandem | proprietatem Ce. Diefe Schanfung wird cap. 33. col, % mod Ä mal wiederholet, und befräftiget. * J + RT Heinrich) ULıe. m 185 u ) Annal, Saxo ad an, 979. Tunc Gero juflus eft Decreto Judicum Br ‚& voce Imperatoris a carnifice quodam decollari III. Id, Aug, __ Hee pugna (Duellum) nulli nifi tantom Adelberto Archiepifco- po, & Thidetico Marchioni' placuit. Correptus eft quoque Im- perator ab Ottone Bawariorum Dace filio Lindolf, eodem die veniente, & à Comite Bertoldo, quod ob tam vilem caufam tan- 0 sus Vir nunguam damnari. debuifler, 8. 11. Nun haben wir zwar einen Berthold, der anfehntiche Güter auf dem Nordgau befaß, und wirklich einen Sohn, Nas nens Zeinrich, hatte, welcher aber dennsch derjenige nicht feyn ann, deffen Gebeine zu Niederalteich ruhen. Denn erftlich at es feine vollfommene Richtigkeit, daß er ſich nie auf den hers oglichen Thron geſchwungen, auch nicht den geringften Anfpruch arauf zu machen befugt geweſen, ſondern mit feiner Markgraf yaft vergnügt geblieben. So ift aud) zweytens Fein zureichen» er Grund vorhanden, dag er, oder fein Sohn, einige Güter n dieſer Gegend bey Niederalteich innegchabt, und die fogenannte Dfferan diefem Kloſter hätte vermachen können. Alle feine Erb⸗ üter lagen theils bey Amberg, Bamberg, und in dem beutis n Sranten, das in felbigen Zeiten zu Baiern gehöret, und die ark gegen die Sorben ausmachte, mie in der vortreflichen Ab» indfung von den Gränzen des baierifchen Nordgaues h) zur enügeift erwiefen worden. Und da es drittens hoͤchſwahrſchein— h iſt, daß dieſer fehweinfurtifhe Markgraf Berthold, derje- ge getvefen, der mit Kaifer Otto dem Zweyten im Jahre 980. h Wälfchland, in der Abficht, Apulien und Kalabrien mit y römifchen Reiche zu vereinigen, gezogen , aber in dem bfutis Treffen wider die Saracenen an. 582. geblieben it, i) in I em die ganze deutfche Armee in die Flucht geſchlagen wor⸗ dilſt.abh. V. B. Aa Leben 186 Bon Seh Vertholds Sohne Leben errettet hat, folglich neben dem Schlachtfeld das ganze | ger, und die fümmtlichen Leichen den Feinden zur Beute in die. Hände gefallen ; mit welchem Grunde wird man wohl behaupten koͤnnen, daß der entfeelte Körper dieſes Markgrafen aus einer fo entfernten Gegend der neapliſchen Landfihaft Balabrien naher Baiern, und gerad nach. Wiederalteich fol überfeset worden feyn? indem nicht einmal die Gebeine des Kaifere Otto IL, der | im folgenden Fahre 983. zu Rom verfchieden ift, nach Deutſch⸗ | land. zu feinen WVaͤtern gebracht, fondern bey St. Peter daſelbſt find begraben worden. k)- Geſetzt endlich , fein Leichnam wär gleichwohl zurück gekommen; fo würde er ja ebender in dem — ſter zu Schweinfurt, das feine Gemahlinn geſtiftet hatte, I und wo ſie ſowohl, als ihr Sohn, begraben liegen, m) als in dem ihn gar nichts angehenden, und außer feiner Marke gelegenem Kloſter Mie⸗ deralteich , beygefeget worden feyn. Es Fünnen derowegen die Worte der bleyeuen Tafel: Bertholdus Dux Bavarie obiüit An. DCCCCXXXVIL von diefem Berthold unmöglich verftanden | werden, wie ich noch im zweyten — mit mehrern zeigen —— 4 liſta Saxo — III. Id. Jul.) — ſunt Milites —— eo tholdus cum aliis multis. Ra ii k) Siehe die Zeugen in Struvii Corp. Hiftor. germ, Tom, I. p. an. ! l) Annal. Saxo ad av, 1015, ri m) Idem ad an, 101. Es x S. 12, * Jetzt komme ich auf einen andern Berthold, der wirklich ein baieriſcher Prinz, und Fortpflanzer dieſes durchleuchtig ſten Stam⸗ mens geweſen von dem nn eine gelehrte niederafteichifche Feder ‘- ; be * Heinrich III. er 187 will, er liege nebft feinem Sohne in-dafigem Stifte * welches nun zu unterſuchen ſteht. Alle Geſchichtſchrei⸗ eu kommen darinn überein, daß Herzog Arnulf, der Erfte, nes 1 andern auch einen Sohn gleichen Namens, nimfich Arnulf in Jüngern nach ſich gelaffen, der, wie wohl ihn Kaifer Otto von feiner väterlichen Erbſchaft und Nachfolge in dem Herzogs hume Baiern ausgefchloffen hatte, es dennoch durch feine Tapferz t dahin zu bringen gewußt, daß er-fih, zmar nicht beftändig, Doch auf einige Zeit, feiner Refidenzftadt Regensburg bemächtis gen ,.und als Herzog in Baiern aufführen Finnen; wie ihm denn auch von einigen anfehnlichen Schriftitellern der hergogliche Titel wirklich beygeleget worden. Es ift zwar hie meine Abſicht nicht, eine ganze Lebensbefchreibung von diefem Prinzen zu verfaffen ; doch muß ich einige Umftände berühren, um denjenigen aus dem Traume zu helfen, Die ihm den herzoglichen Titel ftreitig ma— hen wollen. Denn da Zermanus Contraktus auf das Jahr ſchreibt: Arnolfus, filius Arnolfi, quondam DUX Nori- co um , partibus fe Luidolfi contra Regem jungens , auguften- em Urbem Epifcopatumque depredatur; fo moͤchten einige ans Dux , lieber Ducis leſen, und daraus erzwingen, Jermann ' te nicht den Juͤngern, fondern den Erften, mit dem berzoglis - | Titel beehret. Allein es find andere Beweife vorhanden, eviefn Satz außer allem Zweifel feren. Denn zu gefhwei- „daß er ihm bey Kaifer Otto I. cin ziemliches Zutrauen er⸗ orben, und die der herzoglichen Würde am nächften kommende fell eines baierifchen Pfalzgrafen von ihm erhalten , fo hat er auch bey des Kaifers Bruder, Herzog Heinrich J. durch feine ue dahin zu bringen vermocht, daß, als diefer dem Kaifer wis einen unruhigen Sohn Kudolf zu Hilfe eifte, er dem baieris en enulf nicht nur die Reſidenzſtadt Regensburg, fondern Aa 2 auch 188 Bon Herzog Bertholds Eohne — auch das ganze Land anvertrauete, und ihm die hoͤchſte Gewalt, | Summam Rerum, einräumte. n) Einer fo erwuͤnſchten Gelegenz " 9 beit bediente ev ſich ganz gefibickt zu feinem Vortheile, um die vaͤterliche Erbfehaft wiederum an fein Haus zu bringen. Er fchrieb deromwegen einen Landtag der baierifchen Staͤnde nach Regens⸗ burg aus, vermuthlic in der Abficht, fich ihrer Treue zu vers fihern,, und die Huldigung von ihnen einzunehmen, Dieſes er⸗ hellet aus einer Kloſter mondſeeiſchen Urkunde, o) worinn ein, zwiſchen den Biſchoͤfen zu Regensburg und Paſſau, zum Nutzen des Kloſters getrofener Tauſch, auf eben dieſem Landtage von dem Herzog Arnulf an. 951. iſt bekraͤftiget worden. Doc) dieſe Ehre konnte er nicht lange genieſſen; denn als ihm hinnach der Kaiſer mit einer überlegenen Macht über der Halſe kamm, warf er fih? mit den einigen in die Feſtung Regensburg, und nachdem er fid) darinn eine Zeit lang auf das tapferfte vertheydiger battey wurd er endlich in einem unglücklichen Ausfalle mit Pfeifen vom | Pferde herunter gefchoffen , und mußte an. 954. die Regierung zugleich mit feinem Leben befchlieffen. p) W n) Author Vite S. Vdalrici Epifeopi Auguftani cap. 10. Cum Als «. eius (Ottonis I. Luitolfus) cum univerfis, quos congregare po- | tuerat, ei obfiftere niteretur, atque extorrem regalis potentie | agere moliretur,, Henricus Dux, (frater Ottonis Imp.) commenda- — ta civitate Ratisbona totaque Regione Noricorum Arnolfo Pala- tino Comiti, & czteris infuper fidelibus fuis, perrexit ad Regem, # Moram autem illo faciente prafatus Arnolfus cum multitudine ' populi frandulenter Ratisponam cum czteris urbibus & cum fre- a quentia populorum, & cum omnibus quibus potuit, Luidoli po- | teſtati fubegit. ARuotgerus Coævus in vita Brunonis Archiepife, Colon. cap. 16: Quem (Luitolfum) movit anxietas & merus ele-" | gantifimorum Comitum, qui nifi illius impiæ conjurationis labe eſſent infeti, ornatus & jucunditas eſſe poflent imperatoriz dig- | nitatis; ac nequid penitus fine frande fieret, cum Arsoldo fire 2u8 * —*—*— viro, cui — rerum per idem kempus in Bauua- riorum terra. commifla fuit, fecretius pollicitationibus infinitis, commemorando infuper odium vetus egerunt, ut fe primum, de- J 4 inde urben pr&c/aram, poftremo totum illud Kegnum (Bawariz) “ x &. Ri Wi Fo y m Henrico I. Duci perjurusabdicaret. Die Urſache dieſes alten Grok len giebt Annalifla Saxo ad an. 953. mit folgenden Worten: Igi- tur proxima nolte Bawarii Comites Aeinrici, relito eo, jundi ſunt Liudolfo, qui pergens cum iis cepit urbem regiam, que di- citur Reiwesburch, cum . Chronieon Monajlerii Admontenfis ad an. 955. apud Hieronym, Pe- zium Seriptor. Rer. aufg. Tom, Il. col. 174. Ungari totam Ba- wariam depopulantes, quedam fehirenfi Comite eos perducente, apꝑud Auguftam Ecclefiam S. Afræ igni combuflerunt ; ubi adve- niente Ottone Rege devifti, & multa millia eorum czfa funt, cxterisque fugientibus, Principes eorum Ratisponam- vivi per- ducti, & ad ignominiam fux gentis in BR funt fufpenfi, qui Mi ‚autem evaferunt, VII, tantum fuerunt, 7 N > Conradus Pbilofophus in Chron. Schyr. ſect. IV. Inter hos Vern- } herus Comes fuit qui Ungaros temporibus S. Udalrici in campo Lyci dimicaturos adverfus Imperatorem Othonem, qui magnus ‚dieebatur, apud Auguftam duxit, quia hunc idem Imperator rebus & patria ‘proferipferat - - Ipfe autem Comes auxilio S. Udalrici euafit periculum , quia hunc de lavacro facro fufceperat, Ev Orig. Dom, boicz loc, cit. pag. 37. S. 14 Dem fey nun, wie ibm wolle, gewiß iſt indeſſen, daß ſer Berthold, der vielleicht unter dem Namen Werner zu ng 98 bey Kaifer Otto dem Erften in Gnaden geftanden, wie 18 einer in dem Klofter Metten verwahrten Urkunde Kaiferg tto M. erhellet, darinn er ausdruͤcklich ein Sohn Arnulfs des | beyten genennet, x) und bekannt gemacht wird, daß er befag- m Kloſter ſein Eigenthum zu Wiſchelburg vermachet hat. Doch 3 die⸗ R \ r t Pr Ä Von Heres Bertholds ohne we dieſes gute Vernehmen muß nicht gar fange gedauret habenz | denn, wie bey Herrn von Oefele y) zu fefen, wurd er fon im Sabre 957. weil er es vermuthlich mit dem jungen Ludolf, Ra fers Ottons Sohne, wider den Kaifer und deſſen Bruder den | Herzog Zeinrich bieit, aus ganz Batern vertrieben, Aber wie fang diefe Verbannung gedauert, und wo er fonftfich in Diefer Zeit aufgehatten habe, ift nicht bekannt. Nur weis man, daß er an. 955. in Schwaben, an der Gegend der Donau, und auf dem unter Günzburg gelegenen Schloß Reiſensburg fib befunden " babe, von daraus er zu dem Fyeersgührer der Hunnen fi verfü- get, und demfelben die heimliche Nachricht von der anruͤckenden deutſchen Armee unter Anführung des Kaiſers ertheilet hat, wie | der Lebensverfaſſer des heil. Ulrichs ausführlich berichtet, zZ) und diefen Berthold ausdrücktich einen Sohn Arnulfs (des Zwey⸗ ten) nennet. Mit ihm ſtimmt auch Aventin genau überein, da | er erzaͤhlet, a) diefer Berthold fey auch mit im Spiele gewe⸗ fen, als Heinrich der- Zweyte Herzog in Baiern, mit dem Zus” | name der Zanker, dem jungen Taiferlichen Prinzen Orte dem Zweyten ſich entgegen gefeget, und von dem mit verfiandenen frey⸗ fingifehen Biſchof Abraham zum König von Deutſchlande ſich hat | fatben laſſen. b) An eingm andern Orte e) leitet Aventin die ganze Abſtammung Herzogs Otto von Wittelsbach, mit dem Zunamen Des Großen, vor diefem Berthold, als feinem Drit⸗ Uralt Vater, her. Hat num diefer arnuffifche Prinz feine Le N bensjahre bis auf Die Zeiten Kaifers Otto des Zweyten erſtrecket; J wie kann er ſchon ao. 955. don den Hunnen erſchlagen worden feyn? Vielleicht koͤnnte auf eine etwas wahrſcheinlichere Weiſe dasjenige, was ich eben (5. 11.) von dem fehweinfurtifchen Marke grafen Berthold augeführet habe, von dieſem arnulfifchen Ber⸗ Ar hold zu verfiehen feyn, daß er nämlich mit Kaifer Otto dem Zweyten a N s ae u h % + > \ = — Hei IN, EIS 193 N n wiederum ausgeſehnet worden, mit ihm an.gßı, wider e ** zu Felde geogen, und bey der gänzlichen Nies erla ge der deutſchen Armee an. 982. mit unter den Todten ver— Tet worden. Wenn eg nun Diefer baierifche Grof Berthold nn der bey dieſer Schlacht in Calabrien auf der Wahl 308 geblieben ; fo fehe ich nicht, mit weicher Wahrſcheinlichkeit ‚ behaupten Fönne, daß deffen Leichnam nah Deutſchland bracht, und zu Lriederslecich fey begraben worden, oder wie die Dafige bleyene Tafel auf ihn Eünne ausgedeutet werden ? BI » Die hieher gehörigen Worte dieſer ottonifhen Urkund, die in dem * Xlten Bande Monumentorum boicor. in diplomatario mifcello des Kloſters Metten zum erfienmal ganz erfeheinet, find folgende : Pateat - -- quod nos - - per falnbrem & Deo gratam peticionem Heinriei ſanctæ auguft. eivitatis Epiſcopi & Luitpaldi Marchionis, talem proprietatem, qualem Peretoldas Arnolfi filius, adhuc in gra- tia manens Imperatoris,ad monafterium , quod vocatur Metama, ad ufum & prebendam fratrum Deo fanftoque Michaeli ibidem ſfamulantium vuifciliburg tradidit, regali potentia reddidimus &c. Data XII. Kl. Aug. An. Dom. Ineam. DCCCCLXXVI. Der am die baierifche Geſchichte fo verdiente Sundius.in feinem Stam— mienbuch, Theile x. ©. 132. bezieht fih auf eine ähnliche Urkunde dieſes Kaiferd von eben dieſem Jahre 976, die zu St. Emersin in Regensburg fol anzutreffen feyn, worinn Diefer Berthold als ein Sohn Arnulfs angegeben wird; wenn ihn nit vieleicht die Gedaͤchtniß verlaſſen, und er anfatt Merten, das Reichsſtift St. Emeram angegeben hat: denn weder in feiner Miiropoli, noch in den Mu⸗ bolæo, kommt diefe Urkund vor. f i \ ) Anorymi Monachi Emeramenfis breve Chronicon bajoariz apad | — Okfele Tom. I, Scriptor. rer, boic. pag. 46. an. DCCCCLI. Per- J ahtold filius Arnulphi expulſus eft de Norica. 2) Gerhardus in vita S. Udalriei cap.. XI. $. 43. apud Bolland, die 4. Jul. Bertholfus filius Arnolfi de Caftello Rifinesburch vocitato venit ad Regem Ungarorum , adnuncians ei adventum Ottonis END rn — J a) Aventinus Annal, V. 2, N, 14. p. m. 477. edit. Gundling, Inter b) Maufoleum S. Emergmi pag. 233. der neueften Ausgabe. als am, —9— 973 . Kaiſer Otto der Erſte die Welt geſeegnet, hat unter feinem | €) Aventinus Annal, VII. I. N. 2. p. 620. Ut autem rem altius repe- Don Herzog Bertholds Sohne Ei gloriofi Regis; qui ut hæc audivit, fuum claffieum omni exerei- tui notum elangere præcepit, de cuius fonitu exercitus torus pugnam civitatis (Auguftz) omifit, & ad colloquium eorum Regis fe conjun- a gere feftinavit, qui cum eis autumatione fafta, Deo donante a pugna civitatis ceſſabat, & in occurfum gloriofi Regis ire cæpit. hæc Hginricus Regulus Bojorum, auxilio Bertholdi Prineipis — rorum, & Præfecti Palatii Bojorum, amitini ſui, filii Arnulphi, (qui Reginoburgenſi prælio, ut diximus, periit) item ſuaſu Hein- rici auguſtenſis Epifcopi, Nepotis Arnulphi ex filia, Confobrini ſui, res novas molitur, Ottoni Auguſti patrueli ſuo rebellat, Reg- - | nam affeftat, in partes fuas trafit Hainricum Charinorum Prafi- dem , cognatum fuum, Regem denique fe appellat, & ab Abra- hamo Epifcopo Fruxinenfi Reginoburgi in templo D. Haimerami inungitur, - Sohn Otto IT. der Herzog Heinrich aus Rath und Anhetzen feiner | naͤchſten Verwandten, Vettern und Schwäger an, 976. eine Muri Rd angefangen, machte Verbuͤndniß mit dem Bifhof zu Augsburg, Pfalz⸗ graf Bertholden, und Heinrichen in Kärnthen, ſchrieb fih König, | und empfieng Die Krone von Abraham Bifchofen zu Freyfing allhier — in unſrer Kirchen. Piligrinus von Paſſau, der heil. Luitpold aus Oeſterreich, und Graf Ulrich von Eberſperg lieſſen es geſchehen. vid. etiam Meicbelbek in hiſtoria frifingenfi Tom. I, pag. 181. ſeq. ni tam : Ottonis Ducis (Majoris) tritavus Bertholdus, prefettus pre- | torio bojarico , curator templi Fraxinorum , filius Arnolphi pri- mi Schirorum Dynaftz, qui author originis & cognominis, Nepos | Arnulphi Reguli fummi Boiorum - - - Imperatori Ottonı fi. re- bellavir, adverfus eundem Hainricum fecundum Ducem Bojorum, amitinum ſuum, ficut fupra in quinto libro narravimus, 'concita- vit, Huius flius Babo, Babonem ab ee & Ottonem pri- _ mum a A TE vu * 3 * J — ER a | S., J — Heinrich III. 195 mm progenuit. Aus der am Ende anhangenden Tafel werden obi⸗ | — ge Stellen des Aventin ganz deutlich erlaͤutert werden. Bi; S. 15, ’ Diefem fcheyrifihen Grafen Berthold wollen zwar einiz ° ge d) einen Zeinrich für deffen ungezweifelten Sohn angeben, d daher behaupten „eben diefe beede feyen zu Viederalteich Ben: allein , e8 fehlt diefem Vorgeben an einem taualichen Beweiſe, und ich werde fogleich, wie auch im zweyten Abfchnitte, auf eine hofentlich wahrfcheinfichere Weiſe darthun, dag diefe beeden zu Niederalteich begrabenen, zwar baierifche Prinzen, und Herzoge, aber von denen, davon hie die Nede iſt, ganz unters ſchiedene Perfonen gewefen. Hundius hat cs ganz gewiß ver ſehen, da er an dem angegogenen Drte fihreibt, er habe einen dritten Sohn diefes Bertholds, Zeinrich mit Namen, gefun— = ‚ der Markgraf in Defterveich foll geweſen feyn ; denn es iſt tzu Tage wohl Fein Zweifel mehr übrig, daß Heinrich, der erreihifhe Markgraf, der an. 1018. geftsrben ey), Frin Sohn eines feheyrifchen Grafen Berthold, fondern Leopold des erften Markgrafen aus dem babenbergifchen Geſchlechte, geweſen, und nicht zu Niederalteich, fondern zu Kloſter Moͤlk in Niederöfters reich ruhet; f) folglich Farin auch die bieyene Tafel von diefem - Berthold dem Zweyten, der nie einen Sohn Heinrich, fondern ween andere Söhne, Babo, und Otto, beede die erjten, 8) er⸗ hat, RR verſtanden werden. J ; Der niederalteichiſhe Gelehrte , der mir feine Sedanten über diefe 7 Heyene Tafel fhriftlich mitgetheilet hat, druͤckt fih folgender Ger | — ſtalten aus: Si Bertholdus aceipiatur pro filio Arnulphi Comitis fehirenfis, & caftrt fchirenfis conditoris , innegabile eft, illum ha- | buifle duos filios Henrieum , few Hezilonem , Ducem Carinthizs 0 & Wernerum Palatinum Bavariz , und beruft fi auf den Limnaͤus ” Bib, 5. cap. 4. de famil, bav. & Palat. e) — 196 Von Hersos Varho de Eohn e) Annaliſta Saxo ad an, 1018. f) Hanthaler in ſaſtis campilienfibus Tom. I. p. 34. ceq. — Sf g) Vid. Aventin. fupra N. 14, not. c). “| S, 16. . dachdem ich nun auf eine, wo nicht Übergeugende, vo “1 wahren iche- Art, erwieſen zu haben glaube, daß weder der ſchweinfurtiſche Markgraf, noch der ſcheyriſche Graf Ber: thold, derjenige ſey, deſſen Begraͤbniß zu Pliederalteich Kann | geſuchet werden; fo iſt nur noch Berthold der erſte, ein Sohn Liutpolds und Bruder Arnulfs, übrig, der Durch die bleyene Tafel nothwendig angezeiget wird, und verflanden werden muß. Es treffen auch bey ihm alle Umftände ein, die ih auf ihn am fügtichften Schicken, und bey welchem der, wie wohl unvermeidlis che, chronologiſche Fehler in der Auffehrift am allevleichteften ges hoben wird. Denn erjklich war er gewiß Herzog in DBaiern, als welcher nach dem Tode Herzogs Arnulf an. 937. mit Webers "| gehung deſſen Söhne, von Kaifer Otto dem Erften diefes Her⸗ 9 zogthum erhalten hat; Feiner aber von den uͤbrigen zween Berz u tholden ift jemal zu diefer Würde gelanget, wie aus der, zur | Genüge befannten Reihe der baierifihen Herzoge im roten Jahr⸗ hundert auf das deutlichfte zu erweifen if. "Cie folgten nämlich in diefer Drdnung auf einander. 1. Auitpold, der ungezweifel⸗ ‚| te Stammvater des heutigen durchleuchtigſten Hauſes. 2. Ars | ‚nulf, des vorigen Sohn. 3. Eberhard, des vorigen Arnulfs älterer Sohn, auf eine kurze Zeit. Bach deffen Verſtoſſung 4.— Berthold I. Arnulfs Bruder. 5. Heinrich J. Kaifers Otto L | Bruder. 6. Ludolf, Kaifers Ottons Sohn. 7. Arnulf der | Zweyte (8.12.) 8. Wiederum Zeinrich der Erfte. 9. Zeinrich-der Zweyte, des vorigen Sohn. 10. Otto, des obigen Ludolfs Sohn. 11. Seinrich der Juͤngere oder Dritte, Bertholds Sohn, und. | nach⸗ 4 a FR Heinrich Hr. | 197 achmal Herzog in Kaͤrnthen, wie ich unten zeigen werde- 12. wiederum Heinrich der Zweyte Und. 13. defien Sohn Zeinrich Der Pierte, nachhin Kaiſer. 14. Endlich Heinrich der Fünfte, Ber Kaiferinn Ehunigund Bruder. h) Zwiſchen welchen nun dies ſe baieriſchen Regenten ſoll einer von dieſen zween Bertholden Angeſchaltet werden? Ich finde wirklich Feine Luͤcke. Da nun die bleyene Tafel, und der Grabftein fowohl, als Aventin, und Andere, (5. 7.) den gu Niederalteich begrabenen Berthold nicht für einen bloßen Grafen, wie die übrigen zween waren, fondern ausdrücklich für einen Herzog angeben, unter dieſem Namen aber kein anderer, als Berthold der Erſte anzutreffen ift; fü ſehe ich wicht, was zu einem hiſtoriſch überzeugenden Beweife für dieſen Sag: daß der zu Niederalteich begrabene Berthold, eben Diefer, und kein anderer ſey: mehr koͤnne gefodert werz den. So iſt auch zweytens nicht auſſer Acht zu laſſen, daß die. angerühmte Schankung der heutisen Winzerau, vorhin Ofter- y genannt, von Niemanden fhicklicher , als vom Berthold 4 dei n Erſten, und deffen Sohne Heinrich, herrühren möge, Der ſchweinfurtiſche Markgraf hatte in diefer Gegend gar Feine Guͤ— er, folglich hat er auch feinem Sohn Feine daherum hinterlaffen, und diefer die von dem Vater niemal gemachte Schanfung auch. icht befräftigen koͤnnen. Der feheyrifche Graf Berthold kann ar um YTiederalteich herum einige Befisungen gehabt haben, Wie aus der dem Klofier Metten gegebenen Urkunde Kaifers Ot— 0.018 Zweyten ($. 14. not. x) abzunehmen iſt; man hat aber einen zureichenden Grund, ihm einen Sohn, Namens Heinrich, u geben, der nach Anzeig der niederalteichifchen Urkunden Die baͤ— Ferlihe Schanfung hätte bekraͤftigen, und erneuern Fünnen. Man Wird aljo Berthold, dem Erften, für welchen Aventin, und andere Beweife fichen, und der von alten Geſchichtſchreibern afs * Bb3 ein BR; ; R 14 198 Von Herzog Bertholds Sohne ein ruhiger, friedfertiger, und gegen den Kirchen gutthaͤtiger Hr angerühmet wird, diefe Schankung der Oſterau mit Zuge Rech⸗ tens nicht abſprechen wollen. Was iſt aber natürlicher, als daß von deſſen unmittelbarem und einzigem Erbe die Bekraͤftigung der vaͤterlichen Schanfung beym Antritte der Negierung angeſuchet, und gewoͤhnlich erhalten werde? Man wird endlich drittens mit weit mehrerer Wahrſcheinlichkeit, wie es mich duͤnkt, behaupten koͤnnen, daß die Gebeine Herzogs Berthold des Erſten zu Nie⸗ deralteich bewahret werden, weil dieſer nad) einem, im Jahre 944. wider die Hunnen erfochtenen vollkommenen Siege, 1) nicht kange hinnach, und zwar nach Rechnung des fächfifchen Annalie fien an. 945. nach andern aber 947. in gänzliher Ruhe feinen Heldengeiſt in feinem Vaterlande aufgegeben , und ganz vermuthe kich an jenem Orte hat wollen begraben werden , deſſen fonderlis cher Gutthäter, mittels vorgedachter Schanfung, er war. Und - aus eben diefer Urſache kann man diefes auch von feinem Sohne urtheilen; weil die nachgelaffne Erben gemeintglich die Grabftadt © ihrer Vorältern zu wählen pflegen. Der fehweinfurtifche Marke graf hingegen iſt entweder gänzlicd außer Deutfchlande in Apu⸗ lien geſtorben, und daſelbſt, oder doch in feinen Erblanden, auf dem Vordgau, bey Mertale, oder zu Schweinfurt, wo ſei⸗ ne Gemahlinn und Sohn unſtreitig ruhen, begraben worden; (S. ır.) der ſcheyriſche Graf Berthold aber hat nie einen Sohn, Namens ZJeinrich ; gehabt, neben welchem er zu Miederalteich al zuhen könnte, und nach einiger Vorgeben von den Hunnen er— 9 ſchlagen, vielleicht auch in kein geweyhtes Erdreich ſoll gebracht worden ſeyn; wenn nicht mit beſſerem Grunde zu vermuthen ſteht, ee ſey eben jener Berthold, der in Calabrien umgefommen, und deffen Körper nach Deutſchland niemak zurück aa if. (5 E 14.) r —— — — a Be ann Si er 199 ! Reh Die Vwel⸗ ſind beym Falkenſtein in der baieriſchen Geſchichte iweyten Theile nachzuſchlagen. Annal. Saxo an, 944. Hungari a Carantanis tanta cæde maltantur, ut nunquam antea tantum a noftratibus infirmarentur, Bertoldus i J Dux Bawarie victor de Ungaris exiſtens, triumphis celebris fuit, R $. 17. 4 F Ich muß zwar geſtehen, daß dieſe Meynung, Berthold, Erfte, fey fammt feinem Sohne Herzog Heinrich den uns n, zu Niederalteich begraben, in etwas mit der Jahrzahle der e.;: Tafel ftreite. Allein dieſe irrige Zahl thut eben nicht vieles zur Sache, und kann vor ſich allein dieſelbe nicht umftoß fen. Denn, was man immer für einen Berthold angeben will, J wird hiedurch dieſer Fehler nie aufhoͤren ein Fehler zu ſeyn; er wird aber auch auf keine bequemere Weiſe, als bey meinem Gase , Fünnen verbeffert werden. Ich nehme deromegen an, Hets 308 Berthold der Erfte fey nach Zeugniſſe Hermanns contratli an. 947. geftorbenz wie Teicht hat es sefchehen Eönnen, daß dem Kuͤnſtler, der die Tafel gegraben, und abgegoffen hat, ein X; entwifchet fey, und er anflatt vier nur drey X. gefeßet hat? Man Darf dahero zu den vorgehenden XXX. nur noch ein X. einfchafs ‚ten; fo haben wir die vollkommene richtige Zahl des Sterbjahrs eſes Herzogs, und ift folgender Geſtalt zu leſen. J k: Marnolaus Dux bawarie ob. anno Dni DOCCCXXXXVII, ‚Wi ‚alles genau mit einander eintrift. | 5 S. 18. Wie wohl ich mir nun fehmeichle, die jeßt angebrachten, s Beweiſe, theils wohl gegründete Muthmaſſungen, für den jezog Berthold folien bey einfichtsvollen, und von keinem Vor: theile hingeriffenen Leſern, einen gänzlichen Beyfall verdienen; ſo will ich dennoch) diejenigen Zweifel, die dagegen &twa — * ein⸗ + —5 J— 200 _ Bon Hersog Vathods Sohne eingeſtreuet werden, nicht verſchweigen, fondern in aller ihrer — Staͤrke vortragen, und nach Moͤglichkeit beantworten; dadurch vielleicht meine Meynung, die ich Doch nicht hartnaͤckig bes haupten will, nur defto mehr därfte gefchüget werden. Der er⸗ ſte Einwurf koͤnnte wohl dieſer ſeyn: Es waͤre noch nicht ausge⸗ mach et, ob Herzog Berthold der Erſte ſich jemal verehliget, und einen rechtmäßigen Nachfofger hinterlaſſen hab? Wirklich hat der erleuchte Herr Verfaſſer der Originum Domus Bose k) diefen Zweifel aufgeworfen, weit er bey dem füchfifihen Anneliften D auf das Jahre 942. beobachtet hatte, wie dieſer, damal noch nicht verhenrathete Herzog „bey der, von Kaiſer Otto I. ihm angetrage ne Wahle, ob er deffen leibliche Schwefter Gerbirg, die hintere kaffene Wittwe des lothringiſchen Herzogs Gißelbert, ‘oder derg Tochter , zu feinee Gemahlinn nehmen wollte? Fieber dieſe, noch nicht manubare Prinzeßinn (nondum nubilem) als die Wittwe, erkieſen hat. Gerbirg die kaiſerliche Schweſter wurd an. 929. mit dem Herzog Gißelbert getrauet. m) Die aus diefer Ehe er⸗ zeugte Tochter war an. 942. vder nach Sigeberts von Gem⸗ blose Meynung , an. 943. noch nicht vollkommen mannbar Gondum, ſed fere jam mubilis) ; folglich hatte fie damak etwa noch nicht das zwölfte Jahr vollkommen erreiche. Da nun der . Herzog Berthold nad) der Rechnung des faͤchſiſchen Annaliſten ſchon an. 945, wo dieſe ihm zugedachte herzogliche Braut hoͤch⸗ ſtens das fuͤnfzehnte Jahr ihres Alters erreichet hatte; verſchieden iſt, vtelleicht auch nicht gewoͤhnlich war, fo fruͤhzeitiges Beyla⸗ | lager zu halten; fo bleibt es annoch ungewiß, ob die vorgehabte | Berehligung wirklich erfofget, und aus dieſer Ehe ein maͤnnlicher | Erbe gebohren worden fiy- h Antwort Dos Herzog Berthold eine Semahlinn, und zwar die giß etbertiſche Tochter Willitrud, zur Che gehabt aba | and unt ‚sen ihr das Jungfernkloſter — nach ihres Ehegemahles E J— uͤberein; n) indem fie die obgenannte Willtrud, als eine nachgelaſſene Wittwe des baieriſchen Herzog Bertholds, und Stifterinn obigen Kloſters, angeben; daß alſo vom der, zwi— ſchen beeden getrofenen Ehe, wohl Eein erheblicher Zweifel übrig bfeibt. Nimmt man auch die in dem Einwurfe angezosene Jahrs— rechnung zu Hilfe; fo hat aus diefer, glaubwürdig vollzogenen, Ehe teicht ein Erb erfolgen Finnen. Die im Zahre 929. mit dem Herzog Gißelbere verheurathete oltoniſche Schwefter Gerbirg | onnte an. 330. eine Tochter Namens RR gebohren haben. jam nubilis) Gie hatte alfo wenigftens Sabre Ibis Als AM 18 erreichet, und Fonnte ſchon damal, oder wenigflens an, 943, - ein Sohn aus diefer Ehe erzeuget worden feyn. Da nun Ders 9 Berthold im Jahr 947, oder wie andere wollen am. 949, erfchieden ; fo Fonnte bey deffen Hinfcheiden ein vier >oder ſechs⸗ hriger Prinz , oder wenigfteng ein poſthumus, hinterfaffen worz den feyn. Indem es nun feine Richtigkeit hat, daß Herzog ers chold mit der lothringifchen Willerud wirklich verfprochen ges efen, fie auch als eine Wittwe des obigen Herzogs gemeinigs h angeben wird; fo ſehe ich nicht, mit welchem Grunde_man diefem Vorgeben, aus einer bloffen Muthmaffung, und ohne m Deweife zweifeln darf, bevorab, da ich mit einer fehr großen jahrfiheintichkeit einen aus diefer Ehe wirklich erzeugten Prinz in eben diefer Abhandlung aufzuführen im Stande bin, wie ‚weiter unten zeigen fol, | ok) Origin, Dem, boice Tom, II. p. 17. Utrum vero Bertholdus Dux unquam conjugem duxerit,, mihi non conftat omnino, - - ‘ Gift. Abb. VB es d E —— 1, 27 — 20 Von Herzog Bertholds Sohne 1) Annal. Sıxo An. ‚942. Rex fequenti die directis nuntiis ad Ber- toldum Bawarig Ducem, toto conamine regie parti faventem, ‚von: lens letitie ficut & tribulationis participem eſſe, omnia ei ape- _ ruit, demandans fub juramento , fi fororem fuam viduam Gifel- berti poflet habere, illi eam copularet: fin vero filiam Gifelberti ex eadem genitam, quam penes fe habebat, ferz jam nuhilem, ei jungeret. Bertoldus immenfo gaudio effeetus maluit nondum au- | bilem filiam exfpe&tare , quam matrem tollere, im) Continuator Reginonis ad an. 929. Gifalbertus Dux — filiam Henrici Regis (Aucupis) duxit uxorem. n) Bey Herrn von Falkenſtein Antiquit. Nordgav. von Eichſtaͤtt zwey⸗ ten Theil. S. 320. und bey P. Agnell Candler in Arnulfo male malo p. 93. i $. 19. \ Sey es, wird vielleicht jemand zweytens einwenden, Hein zog Berthold der Erſte habe wirklih eine Semahlinn gehabt;⸗ ſo iſt doch von einem maͤnnlichen Erben bey alten und neuern Ge⸗ ſchichtſchreibern nicht die geringſte Meldung zu finden, da ihn gemeiniglich alle ohne Erben verſchieden zu ſeyn vorgeben. Denn haͤtte er einen Prinzen nach ſich gelaſſen; ſo wuͤrde derſelbe von der unmittelbaren Erbfolge im Herzogthum Baiern nicht ausges fchloffen worden feyn; in Erwägung, daß deſſen Pater es alles mal treufich mit Kaifer Otto dem Exften gehalten, hiedurch auch die Eaiferlihe Huld und vorzügliche Gnad vor andern Prinzen: des arnulfifch » baierifchen Hauſes erworben hat. 0) 4 Antwort. Dieſer Einwurf iſt ſcheinbar, aber bey genauer Prüfung von Feiner fonderlichen Erhebfichkeit. Denn, wenn ſchon viele dieſem Herzog keinen maͤnnlichen Erben zueignen wollen, ſo folgt darum nicht, daß er auch keinen gehabt hat. Da um dieſel⸗ bige Zeit verſchiedene Prinzen unter dem Name Berthold, und Zeinrich erfhienen; fo konnte leicht einer mit dem audern vers wechſelt, e |: : ——— Heinrich III. er ‚203 £ | elt, und Heinrich (minor), oder der Yüngere, für einen sohn des ſchweinfurtiſchen Bertholds, der er nicht war, ges alten werden; fo, wie auch der füchfifche Annalift, und einige dere, Die ihm nachgefchrieben haben, in diefen Verſtoße gera- en ift, wie ich unten zeigen wird. ie hatten vielleicht au) bie ottonifchen Urkunden, darinn Kaifer Otto diefen ZKeinrich, den üngern, Herzog in Kärnthen, und auf eine kurze Zeit auch | in Baiern, feinen Enkel nennt, nicht eingefehen. Genug! Aven— tin hat ihm einen Sohn beugeleget, und die bieyene Tafel, nebft dem Grabjteine, ſtimmen mit ihm vollkommen überein. Warum aber deſſen Sohn von der Nachfolge im Herzogthum damal iſt aus⸗ gefihloffen worden, darüber bringe Here von Sünfterwald p) berfchiedene Urfachen bey, die dem Heren von Salkenfkein ganz finfter zu feyn feheinen, und deren ich mich hie nicht bedienen, fondern die Sache in ihrer wahren Geſtalt vorſtellen will. Im Zahre 942. wurd dem Herzog Berthold die gißelbertiſche Prin⸗ eßinn Willtrud zur Braut angetragen; fie war damal noch nicht bollfommen, aber doch bey nahe volljährig; ($. 18.) konnte alfo m folgenden Jahre 943. das ehliche Beylager mit ihrem Bräutis am volljichen, und in eben dieſem, oder dem folgenden Zahre 944. einen Sohn gebäbren, welcher bey der , durch den Tode an. 947. getrennten Ehe, drey, oder höchftens vier Jahr alt, folglich ur Regierung des damal fo weitfehichtigen Herzogthums Baiern lerdings unfähig mar, und vielleicht eben wegen dieſer Minderjaͤh⸗ keit den Namen des Mindern, üngern vder ungen, er Balten bat. Kaifer Otto hatte alfo Urfache genug, dicfen un- Undigen Prinzen für Diefesmal zu übergehen, und, weil er viel ht von dem armuffifchen Gefiblechte nicht gänzlich abweichen jollte, feinen unruhigen Bruder, der die arnuffifche Tochter Ju— b jur Ehe hatte, mit dieſem anfehntichen £and zu befriedigen, BEN. € c2 Was — r N 204 Von Herzog Bertholds Sohne Was gegen dieſen von mir einsweilen ohne Beweiſe angegebe⸗ nen bertholdiſchen Prinzen noch weiter kann eingewendet wer⸗ den, will ich in dem folgenden zweyten Abſchnitte beantworten. 0) Siehe Falkenſtein baieriſche Geſchichte 2. Theil. S. 249. p) Erlaͤuterte Germania Princeps vom Haufe Baiern. ©. 151. Zwenter Abſchnitt. Ob der zu Klofter Piederalteich begrabene Herzog Heinz | rich, ein Sohn Herzog Berthoids des Erſten, oder eines Andern gewefen ? S. 20, Ich habe im erften Abfihnitte wahrfcheinfich genug, wie ich hoffe, erwiefen, daß der, zu Miederalteich begrabene Herzog Berthold, Fein anderer feyn kann, als der erfte, Luitpolds Sohn, und Herzog Arnulfs Bruder, Nur iſt noch zu unterſu⸗ chen, ob er auch einen Sohn, Namens Zeinrih, binterlaffen hat, der neben ihm dort ift begraben worden? Die Hauptfchwies tigkeit bey dieſer Unterfuhung rührt meiftens daher, weil im ze⸗ benten Jahrhundert verfihiedene Prinzen unter diefem Namen vorkommen, die einen Berthold zum Vater theils wirklich gehabt, theils gehabt zu haben, vorgegeben werden, oder doch Herzoge in Baiern geweſen find, auf welche man die öfters angezogene bfeyene Tafel ausdeuten koͤnnte. Der erfie, auf den ſich das auf der. bleyenen Tafel angemerkte Sterbjahr 955. unvergleichlich ſchickt, kann es aus doppelter Urfache nicht ſeyn; weit ev erſtlich nicht nur keinen Berthold zum Pater gehabt, ſondern nicht einmal von baieriſchem Geblüte entfproffen war, indem e8 eine bey allen Geſchichtſchreibern ausgemachte Sache ift, daß er ein Sohn des fächfifchen Zeinrichs, Den man den Vogler, oder Finkler nennty | ein — Kaiſers Otto I, und der Ehegemahl der baieriſch⸗ar⸗ nulfi⸗ J | Seinrich IL 205 aulfiſchen ee Judith geweſen. Wilewohl «8 übrigens Richtigkeit hat, daß er an, 955. dieſes Zeitliche geſeegnet; iſt doch zweytens wiederum gewiß, daß er nicht zu Nieder⸗ feich, fondern in feiner Nefidenzitadt Regensburg in dem Stift bey St. Emeram begraben liege; q) folglid) jener Zeinrich, Bertholds Sohn; nicht feyn koͤnne. g) Author vite S. Mathildis. cap. 4. $. 19. Henricus in Regionem Bajowariorum perrexit,, & ibi quam plurimos dies zgrotando la- borayit, usque dum, Deo jubente, anima; de corpore -exivit &, 2 ut ſperatur, Paradifi januam introivit, His ita peraftis in urbe J Ratispona fepelierunt corpus inclyti Ducis, Aventinus lib. V. cap. I. N, 29. Anno chriſtianæ falufis 955. obiit Br 'Reginoburgii Hainricus 1. Kalend. Novemb. Haimicum filium he- 4 0050 redem Bojariz reliaquens. Sepultus eſt in templo $, Haimmeramie sr > »Maujoleum $, aa⸗ P- 231, nov. edit, E Fl KL 2. | Aus, den nämlichen, eben gegebenen Urſachen kann man auch Seinrich den Zweyten, mit dem Zunamen den Zaͤnker, = X fuͤr denjenigen halten; denn es iſt wieder auſſer allen Zwei⸗ fel, daß er ein Sohn des vorigen, nicht aber eines baieriſchen olds geweſen ſey. So iſt er auch nicht an. 955. fondern an. 5. verfihieden , und nicht in Baiern, fondern in Niederſach⸗ bey dem Stift Gandersheim beygefeßet worden , wie aus ner Urkunde Kaifers Heinrich Des Heiligen r) erhellet. Daber noch der fernere Beweis fleußt, daß auch diefer Heinrich der ige, den einige für den Dritten angeben, der zu Niederalz begrabene nicht fey; weil er, als ein Sohn des vorigen, ſachſiſchen Urſprungs geweſen, und nach feinem an. 1024. er⸗ u feligen — nach Bamberg Rn worden iſt. A Ec3 r) * 200 WVon Herzog Bertholds Sohne x) Apud Leukfeld Antiquit. Gandersheim. cap. XIV. $. 9. pag. 116, Pro amore atque peticione nominetenus fororis refp. ac confan- guinez nofirz Dominz Sophiz , Gandersheimenfis monafteri Ma- wis ac Dominz, nee non pro reeordatione atque requie Patris i moftri Heinrici, magni Bavariorum Ducis , animz, cuius olla in eodem requiefcunt Monafterio &c. s) Vid. Pfeffinger ad Vitriarium Tom. I, Ib, I, tit. V. pag. 515. edit. Varrentrapp. S, 22. Unter den öfterreichifchen Markgrafen, babenbergifchen Geſchlechts, koͤmmt um diefe Zeit auch ein Heinrich vor, der aber wiederum der unfer nicht iſt; weil ee weder einen Berthold, fon- dern Auiepold den Erften zum Pater gehabt, noch jemal Ders zog in Baiern geweſen, auch nicht zu Niederalteich, fondern dermuthlich neben feinem Vater zu Kloſter Moͤlk, in der damal baieriſchen Marke, heute Niederoͤſterreich, ruhet, wie bey P. Hieronymus Pez, t) und P. Hanthaler u) weitlaͤufiger zu leſen. t) Seriptor Rer· Auſtr. Tom. I. Diſſert. V. pag. CVIII. ſeq. w) In Faflıs Campilienſ. Tom. 1. pag. 77- ſeq. & 1277- ſeq. 9.23. uw Gleichwie ich aber im erften Abfchnitte von drey unter ſchiedenen Bertholden geredet; fo find auch noch 3. Seinriche übrig, Die. als bertholdiſche Soͤhne angegeben werden, und von deren einem die niederakteichifihen Alterthuͤmer zu verfiehen fin, Der fhweinfurtifhe Markgraf Berthold bat unftreitig einen — Sohn, Namens Seinrich, gezeuget, wie ich ſchon oben aus dem Annaliften (8. zo.) erwieſen, und auch deffen Mutter Eile ans gefähret habe- Aus verfihiedenen Urſachen kann er nicht zu Nies | deralteich begraben feyn. Denn erftlich weder er, noch fein Bas ter, waren Herzoge in Baiern; hatten auch im der niederalteichi⸗ ſchen —— m Heinrich Thurn‘. 207 * Ren Geoend Feine Güter , die fie dDafigem Stifte vermachen konn⸗ tem ie waren aus Dem babenbergifchen Sefchlechte; und ihre hatten fie in dem heutigen Franken. So war zweptens diefer Heinrich, eben wie fein Pater, den Kais fen Ottonen, aus dem fächfifehen Haufe, immer treu, und has Rn fich in eine Aufruhr wider diefeiben eingelaffen. Nur unter ifer Heinrich dem Zeiligen, dem er doch vorhin, fo wie feis nen Vorfahrern am Reich, aute Dienfte geleiftet hatte, x) lich er fich mit dem Eaiferlichen Bruder Bruno, und andern Mißver gnuͤgten an. 1002. in eine Nebellion ein, weil ihm der Kaifer nad) feiner Thronbeſteigung das laͤngſt verfprochene , oder doc) g angehofte, Herzogthum Baiern nicht verleihen wollte. y) Dieſer Anſchlag bat ihm aber fo übel gelungen, daß er aller feiner Guͤ⸗ +: ter beraubet, z) doch endlich nach bereuetem Unfuge zwar wies er zu Gnaden aufgenommen wurde; a) aber auf dem Schloß itgenſtein wohl verwahrt verbleiben mußte, bis er endlich i Fdie Vorbitte Gottſchalks Bifchofs zu Freyfing feines Arre⸗ E ift entlaffen worden, und nad Schweinfurt zurück zu Fehren Erlaubniß erhalten bat, b) wo er demnach einer Tangtwierigen . Krankheit im Jahr 1017. fein Leben geendet, und in dem von ſei⸗ ner Mutter geftifteten Klofter zu Schweinfurt ift begraben wor⸗ den. c) Aus diefen num kurz berührten Umftänden erhellet deutlich $ ‚ daß diefer Heinrich von einem andern gleichen Namens, Jüngeren, fehr unterfchieden, und der zu Niederalteih ru⸗ [> nicht ſeyn Eönne, „ Ditmarus Merfeburg. lib. V. pag. 368. Ecce Henricus Comes, Benrtboldi, amiteque mer filius, ad Regni apicem adguirendum — Regi (Henrieo) usque huc fidelis adjutor, animadvertens ſenioris ; fui fibi paululum alienam mentem , per optimos exercitus eiusdem viros diu firmiterque promiflum Bayarici Regni ducatum dari po- , Rulayit, x y) Bon Herzog BVertholds Sohne Annaliſta Sexo ad an, 1002. Et ecce Henricus Marchio, Bertotäl? filius, Regi hucusque fidelis adjutor in adquirende Regni FE animadvertens Regis fibi paululam alienam dignationem, per opti- mos eius exereitus viros diu ——— promiſſum Hawagie dus eatum fibi dari poftulavit. 2) Siehe Falkenſtein baieriſcher Gefhichte zweyten Theil. ©, 262. fe 5) a) Ditmarus lib. VI, p. 376. Henricus vero fe nimis in omnibus eul- pabilem profeflus, more & habitu penitentis Regi fe reddidit, eiusque juflione ab Archi - Præſule prædicto in caftellum Witgn- Stein detruditur , diligenterque a fuis militibus eufteditur, | 5) Ditmar, loc. eit. N | | &) Idem lib. VII. p» 435. Marchio Henricus, Amiriz meimet Alios,. longa zgritudine vexatus XIV. Calend, Odtobr. orientalium De- eus Francorum. obiit, & in Septentrionai parte monafterii im- Sweinford civitate fua pofiti -- extra ecclefiam, ut ipfe petiit, juxta januam fepultus ef, Annal. Saxo ad An. 1017. & an. 1015. Eila filia Lotarii de Waldbike, Mater Henrici Marchionis XIV. _ . Cal, Septbr, obiit, fepulta in monafterio , quod in Suinvorde ipfa ö conftruxerat, EEE “A Damit man aber fehe, wie diefer Zeineich mit Ditmar dem Bifchof zu Merfeburg verwandt gewefen, will ich eine kute Geſchlechtstafel vor Augen legen. Lotharius Comes de Walbek, Uxor, Mechtild. — — — —— gi a Lotharius; Sigfridus, Eila, * 101g, — Ux. Chunegund. Uxor Bertholdi | March Schweinfurt.fggo, BIN | | — —— — Ditmarus, Epifeop, Henricus Marchio, Merfeburgenfis- F* 1017r | | | | 8.24 Seinrich UUnI. 29 8 . 24. — Rachen ich das Vorgeben , als hätte der — Graf — einen Sohn, Namens Heinrich, gehabt, und dieſe beeden wären es, die zu Viederalteich ruhen ſollen, weil es ſo ei *— der Mindererderimgere oder der Jun⸗ Be, übrig, don dem die niederalteichifche Tafelzu verſtehen ift. Dies r Satz wird wohl feine ungezweifelte Nichtigkeit haben, wenn | zu erweifen im Stande bin, daß erfklich diefer Zeinrich ein- mal. wirklich Herzog in Baiern, und zweytens cin Sohn Her zog Bertholds des Erften, und der Willtrud, folglich ein Ens el KRaifers Otto des Dritten, gewefen iſt; denn find dieſe Dinge erwieſen, fo wird Niemand laͤugnen, daß diefer Zeinrich bey ſei⸗ em Vater zu Niederalteich begraben liege, Schon das Zeugniß dee 8 Aventin, der fo viele Urkunden unfers Paterlandes einge J Reiten als Herzog in Räknthen — und einen Sohn ARE Bertholds nennt. d) R ir 4) Aventinus Annal. lib. V, cap, 2. n, 1. pag. 474. Limitis auftria- ei Burckardum, Charinorum Hainricum , filium Bertholdi Reguli Bojorum , tum Duees fuifle reperio, 8. 25. Als nachhin Zeinrich der Zweyte, der Zaͤnker genannt, are g in Baiern, wider ſeinen Vetter sorer Otto II, mit Ditfe 210 Bon Herzog Bertholds Sohne liche Stadt Paſſau uͤberrumpeln f); darinn fie aber von dem Raifer gehfing überfallen, und als Gefangene ins Elend find - verwiefen worden g). e) Annalifla Saxo ad an. 976. Heinricus Dux Bawariorum honore & communione privatus, Boömiam fugit, &c, £) Idem ad an. 977.. Heinricus quondam Dux cum confilio minoris Heinriei, filii Bertholdi, Pataviam Civitatem invafıt, ibigue, ut dictum eft, ab Imperatore obfeflus, tandem coattus 'eius fe fub- didit poteftatı. So ſchreiben auch Chronographus Saxo, Annales Hildssheimenfes , und Steindl. Hermannus contratius ad h. h, A. Henricus, & zquivocens eius (Henricus minor) Duces, & Hen- rieus Auguftenfis Epifeopus capti funt, &in exilium mil: Wie . wohl der Annaliſt viefe Berweifung auf das folgende Jahr 978. . feget. Heinricus quondam Dux, cum Heinrico minore, & Ek- bertus Comes , apud Imperatorem accufäti, juflu Imperatoris Mag- daburch capti funt, & exilio longo deputati. Wiederum Alerman- mus contraktus auf das naͤmliche Jahr Henricus Dux Bavariz, & alius Dux (Henricus minor) auguftenfis quoque Epifcopus Hen- ricus, rebellantes Imperatori, capti, & exilio mancipati funt, Dü- catumque Bavariz Otto Dux Suevorum cepit, So auch — auſtralis apud Freherum I. 493. . g) Gerhardus in vita S. Udalrici cap. 28. $. 30. Quodam ———— cum Imperator Otto gentem Sclayorum cum exercitu invadere vo- luiflet, & Otto, qui tunc Dux erat Almanorum & Bauvariorum, Henrico depofito , in adjutorium eius venire cum Alamannis & Noricis paratus eflet, exſpectavit cum fuis militibus, donec re- cederet exercitus, & ſicut ante ceonfiliati funt, occapavit cum _ militibus ſuis civitates, quas potuit, & ipfe in Nuwinburg intra- vit. Henricus autem, qui antea Dux fuit, Pazzowam civitatem intravit, ea ratione , ut Ottone cum exercitu recedente, provin- ciam fibi cum adjntorio nepotis fui epifcopi fubjugaret. Hoc ita- que confilium cum. Ottoni Duci notum fattum fuiſſet, reverfus eft cum exercitu ambarum provinciarum, & obfedit eum in præ- fata civitate Pazzowa, Imperator autem Otte cum Dei clemen- De | £ z * 1 Heinrich IH. F 211 00,0, 8a liberatus a Sclavis, venit poſt eum ad eandem in obfidionem Bi eius; cumque obfidione finita, & Carmula (feditione ) mitigata KR Imperator ad Saxoniam reverteretur , poftea ftatuto tempore Hen- ricus filius Henrici, & aguivocas eius (Henricus minor) Alius Ber- , tolfi ad colloguium Imperatoris vocati fünt, cum quibus etiam a, Henricus epifcopus (Auguftanns) ad Imperatorem ad excufandum =. ‚ fe de prædicto reatu venit, ut reftitutus gratiæ ad propria redire y mereretur. Perafto itaque colloquio Henricus (Dux) & &quivo- eus eins (Henrieus minor) in exilium miſſi funt, ER, 1 Das durch die Verbannung Heinrichs des Zweyten erle⸗ digte Herzogthum Baiern ward indeſſen dem Herzog Otto in Schwaben, des kaiſerlichen Prinzen Ludolfs Sohne, zu Thei⸗ le; in deſſen Händen es jedoch nicht lange verbliebe, ſon⸗ dern ihm durch den Tode an. 982. bald wiederum entriffen wur⸗ de h), Kaifer Otto der Zweyte, welcher nach der im vorigen Jahre erlittenen Niederlage in Kalabrien ſein Leben durch Schwim— men kuͤmmerlich errettet, und nachhin das Ableiben dieſes Her⸗ ogs Otto in Erfahrung gebracht hatte; hielt im Jahr 983, eine Reichsverſammlung zu Verona, rufte unfern Heinrich den Juͤn⸗ gern aus feinem Elende zurück, und ſetzte ihn in feine Erblande des erledigten Herzogthums Baiern ein: da indeſſen Herzog Hein⸗ xich der Zweyte noch immer in ſeinem Arreſt ſitzen mußte. rw b) Annalifta Saxo ad an. 982. Otto Dux egregius, filius Lindolfi, fratruelis Ottonis II. nuper reverfus a pr&lio Saracenorum ‚ imma- tura morte obiit. 3) Idem An, Dom. Incarn. IXCLXXXIII. Imperator Veronz placi- tum habuit, & Henricus junior „ filius Bertolfi, exilio folutus, Dux Bawariæ conflitutus ef, patrnele Imperatoris ädhue in cufto- dia manente, Ihm flimmen bey Ditmarus Merfeburg lib. II. p. 34. und Chronograpbus Saxo. Hermannus contractus ad enndem Ddd 2 an. Et —— e > * —— — 8 * EDER >. 312 Bon Herzog Bertholds Sohne an. 982. Ipfo anno Otto Dux Suevorum & Noricorum' oblie = ..-.. > Hinricusque (mindr) Ducatum Bajoariæ recepit, $. 27. | - Da aber mittler Weile, und eben in diefem Jahr 983 auch Kaiſer Otto IL. die Schuld der Natur bezahlen mußte k), und e8 dem geächteten Heinrich IL. geglücfer hatte, aus feiner Ge⸗ fangenfchaft in Utrecht zu entwifchen; war er fogfeih bedacht, nicht nur dag entzwifchen an Zeinrich den ungern vergebene Herzogthum Baiern wiederum in Befig zu befommen, fondern | frachtete fogae nach der Fönigfichen Krone; D welche Abficht er jedoch nicht erreichen Eonnte, Heinrich der Juͤngere blieb des- wegen in dem Beſitze feines väterlichen Herzogthums, m) wie wohl nicht in gänzlicher Ruhe; m weil vermuthlich fein Mitwers ber auf felbes Anfihläge machte, und ihn zu verdringen ſuchte. Endlich wurden dennoch an. 985, die Gemüther miteinander auss | geföhnet; Heinrich der Zanker unterwarf fih dem jungen Ki nig, Otto III. 0); Heinrich der Juͤngere trat ihm aus Liebe zum Srieden das Herzogthum Baiern freywillig ab; p) begnügte- ſich mit dem Herzogthum Kärnthen; gyund ſo ward wiederum | Fried im Lande. | k) Annalifta Saxo ad h. a, | R) 1) Idem ad an, 984. Solvitureinterim a traje&tenfi cuftodia Dux Hein- rieus, & ab eo Rex tenellus (Otti III.) ad nutriendum, five de- gradandum, a Warino colonienfi Archiepifcopo , cuius firmz fider ab Imperatore incommiflus fuit, aflumitur. - -- Prafatus vero Dux (Beinrieus Il.) cum Poppone venerabili epifcopo traje&tenfi, fub cuius poteftate din tenebatur, & cum Ekberto comite mono- culo Aggrippinam veniens, Regen patronus legalis a Warino, ut dictum eft, Archipræſule, fufcepit , eiusque auxilium cum om- nibus, guos ad fui gratiam convertere poterat , firmiter eft adep- tus. - - Inde egreflus Dux proximum Pafca Quidelineburch fe-- ſti⸗ Heinrich III. 213 flivis peregit gaudiis. Quo magnus Regni Primatus colligitur - -- In hac feftivita te Dux a fuis publice Rex appellatur, laudibusque divinis attollitur. &c, - m) Idem ad eundem an. Ad quam (condidam diem) Dux-Bawariam eontinuo petens, cum venire aut noluiſſet, aut propter Heinri- cum filium Bertholdi, qui tunc Bawariis prefuis, munere prefa- ti Imperatoris, non potuifet. u _ n) Ibidem, Orta eft quoque inter hune (Henricum Il. Rixofum) & er Heinricum, qui minor dicebatur, magna feditio, quæ Hermanni Ab Comitis confilio poftmodum finita eſt. ' 4 0) Jdem ad an, 985. Interea fupra memoratus Dux Henricus II, di- Y N vino inſtinctu ad fe reverfus, & vana exaltatione fe dejectum ji si confpiciens, veniente Rege in Franconevord, illue ipfe adveniens 3 B in conſpectu totius populi, complicatis manibus, humilis habitu » 2 & actu, vera compundtus peenitentia, Regie fe tradidit poteftati, Quem digno honore fufpeftum, & duftoria ibidem dignitate fub- —4 limatum, inter fideliſſimos, & ut jus propinquitatis exigebat, cum — deinceps habuit. Vid. etiam Chronographus Saxe ad eun, an. 9) Diefes iſt die Muthmaffung de Herrn von Falkenſtein in der =. baierifhen Gefhichte zten Theile S. 252. F. XI. not. b) 9) Falkenftein $. XIV, ©. 253. wird aud durch nachfolgende Eaifer: Aiche Urkunden beftättiget werden. S. 28. Wie nun Seinrich der Zaͤnker mit dem Kaiſer ſowohl, —8 in Baiern, das ae 20 der Jüngere aber das Mundſchenkamtr): wie wohl mir nicht unbewußt ift, daß An⸗ dere unter Diefemdesil, s) ficber den Ezo, Pfalzgraf am Rhein, Ans dere aber der Kaiferinn Bunegund Bruder, Hezilonem verfies den wolen. Beede Heinriche werden in zwoen Urkunden des DD» 3 Kai⸗ - } ns . * 214 Von Herzog Bertholds Cote — Koiſers Otto TIL feine vielgeliebten Enkel genennet; weil näme lich Zeinrich, der Jüngere, Kaifers Otto des Erſten Schwes i ſter Tochter zur Mutter hatte t), Die ganz geroiß weder des ſchwein⸗ A furtifchen Markgrafen, noch des fiheyrifchen Grafen Berthold, fondern Herzog Berrholds des Erften Semahlinn war. (5. 18.) Endtich ſtarb diefer Heinrich der Jüngere im Jahre 989, mie nicht nur Aventin (S. 7. mot. a) fondern auch Staindel, u) Brunner, Adelzreiter, x) Schönleben y) und Meichelbek z) - ausdrücklich bezeugen , und wurd, nach Ausweiſung der niederafs teichifchen Urkunden, in dem dafigen Stift neben feinem Herrn Vater, dem Herzog Berthold, begraben. Da nun das Sterb⸗ jahr diefes Herzogs in feine Nichtigkeit gefeget werden, fo ift die Aufſchrift der bieyenen Tafek auf folgende Weiſe zu verbeffern. Pertlioldus Dux Bawarie eb, Arno Dni DECCEXRRRVIL Hein. filius eius ob. DCCCCLXXXVIIL r) Annal. Saxo ad an. 985. celebrata eft proxima pafehalis folemni- f tas in. Quidelingeburch a Rege, ubi quatuor miniftrabant Duces. Hensicus (reftitutus Bavaria Dux) ad meiffam, Conradus (Dux Sueviz) ad Cameram, (Hecil) Henricus Dux Carinthie ad Cella- sium, (Bernardus) Dux faxoniz equis præfuit. Der Pfaljaraf am ‚Schein war vielleicht abweſend, und ließ fein Erzamt durch feinen Better, Herzog Heinrich in Kaͤrnthen verwalten. * 3) Tolnerus in hiſtoria palatina ‚cap. IX. pag, 247. Pfeffinger ad vi triarium Tom. I. lib. I, tit, XI, p. 1020, edit, Varentrapp.. ü) Dipioma Oitonis III. ad an, 985. apud Hundium Metrop. falisb, Ton, I, p. 362. His igitur moti querelis, militumque interyen- tionibus allubefcentes, füfcipiende reverentiz Theophaniz Dominz matris noſtræ fenper auguffe, amborumque Nepotum noftrorum Henricorum,, Ducum feilicet Bavarie ac. Carinthie regionum, Pen Stulata eo tenore' eenseflimus &e. Er apud Meicheßek „ Friling, Tom. I, pag.. 185. Diploma eiusdem 0 tonis ad an. 989. noverit - - qualiter nes - - petitionibus -- * Vz x ob N } j - 1! J — Heinrich IVI. MAN, 2 215 — cari Nepotis noflri Karenthinorum Ducis Hainrici 8, Zur Er⸗ laaͤuterung ſoll dieſe genealogiſche Tafel dienen. Henricus Auceps ten ©to M. Henricus I. Dux Bav. Gerberga, Uxor * VUxor Judith, filia Gifelberti Loth, ze... Armolfi 1. Duc, Bav, Dac. D nee) he Ni Oitto IL, Henricus IL, Wiltrudis , Uxor Er Bertholdi I, Duc, 7 Bav, nn De nn nut anna Da F Otto III. Henricus Henricus III. — Imp. ſanctus minor. m) Staindel in Chron. apud Oefele Tom, T, feriptor. rer, boic. pag. 467. anno 989. Hainricus Dux Karintanorum obiit. S x) Adelzreiter fol, 354 Ä y) Schönleben Tom. J. Carniolz antiq. & nov. Part. 3. fol. 527. =) Meichelbek Hift, frifing. Tom. I. p, 186. S. 29. Die oben ($. 26.) angezogene Stelle des Annalifken, d des Hermanns, läßt Feinen Zweifel übrig, daß Zeinrich, Bertholds Sohn, das Herzogthum Baiern, wenigftens auf eis ige Jahr, inngehabt habe. Da aber zu gleicher Zeit zween Beinriche in Baiern gelebet, deren jeder einen Berthold zum Dater hatte ; fo find die baierifchen Gefchichtfehreiber nicht einig, welchem von beeden diefes Herzogthum Anvertrauer worden ſey? Here von Sinfterwald a) will, er fey ein Sohn des baierifchen jerzog Bertholds, des Arnulfs Bruders, gewefen; hingegen chauptet Herr von Falkenſtein, b) diefer Berthold hätte Feis Den einzigen rechtmäßigen Erben hinterlaffen: folglich müßte un« fer dem Namen diefes Heinrich, des Jüngern, ein Sohn des heyrifchen Grafen Bertholds zu verftchen feyn, Allein Herr Ä von "rs, — [[ —* m 4 * —— Den e J Sr N N = — 58 Pa ‘ Ma N us 216 . Bon Herzog. Bertholds — e N von Saltenftein widerfpricht ſich offenbar, da en Dirjenige Stelle des Annaliften, e) wo er ungezweifeft von dem fchweinfurtifchen Markgrafen Berrbold, und deflen Sohn Zeinrich vedet, auf den ſcheyriſchen Berthold ziehet, und ihm einen Sohn. Heinrich andichtet, von dem kein einziger tauglicher Zeug etwas wiſſen will. So ſagt auch der Annaliſt deutlich, ch der ſchweinfurtiſche Hein⸗ rich ſey zwar Markgraf in Baiern, nicht aber Herzog gewor⸗ den, und habe ſein Geſchlecht fortgepflanzet. Wer wird es auch wohl glauben, daß Kaiſer Otto den aufruͤhriſchen Grafen Lo⸗ thar (S. 9.) einem ſcheyriſchen Prinzen zur Verwahrung babe anvertrauen wollen, da diefe immer fih auf die Seite der Miß⸗ vergnuͤgten ſchlugen, und faft bey jeder Gelegenheit fich gegen die | fächfifchen Kaiſer festen, um ihre väterlichen Erblande wiederum zu erobern? Es ift derowegen viel wahrfiheinlidher, daß der Uns naliſt auf den feheprifchen Berthold gar nicht gedenfet; ob er ſchon übrigens in der irrigen Meynung geſtanden ſeyn mag, der fehtweinfurtifche Heinrich fey mit Herzog Heinrich dem Zänter vor Paſſau gerucket, mit demfelben gefangen, und ins Elend vere tiefen worden; welcher Irrthum aus Vermiſchung mehrerer — tholden, und BSeinrichen, gar leicht hat entſpringen koͤnnen. x Aventin, der um die baierifihe Geſchichte fo verdiente Aventin, ” wußte die Sache beffer zu entwickeln; indem ex dieſen Seinrich einen Sohn; nicht eines Grafen, fondern des Herzog Bertholds, und Herzog in Kaͤrnthen nennt e), auch) dem ſcheyriſchen Ber⸗ \ thold, nicht einen Zeinrich , fondern Babo den Erſten zum | Sohn angiebt. (S. 14. not.c) Weder der ſcheyriſche, noch der ſchweinfurtiſche Berthold haben ſich jemal auf den baierifchen f Throne fihreingen koͤnnen; und dieſes Letztern Sohn Zeinrih yat auch niemal das Herzogthum Käunthen in Beſitz beformmen, Warum ſoll man derswegen bie von dem Aventin abweichen. mit Br , J— u Heinrich m. 217 dem auch die niederalteichiſchen Alterthuͤmer genau uͤbereinſtim⸗ men, die dem dort begrabenen Vater, ſowohl als den Sohn, Serzoge angeben, welchen Titel einer von den ſchweinfurti⸗ ſchen Markgrafen jemal gefuͤhret hat? Zudeme iſt aus dem eben angeführten Annaliften gewiß, daß derjenige Hein rich nach dem Tode des ſchwaͤbiſchen Herzogs Otto von dem Kaiſer zum Herz 308 in Baiern fey ernennet worden, der es vorhin mit Heinrich emöwepten wider denKaifer gehalten hat, mit ihm zu Paffau gefan⸗ gen, und insElend ift vertiefen worden; welches von dem ſchwein⸗ furtiſchen unmoͤglich zu verſtehen iſt. Denn wir wiſſen aus deſſen naͤchſten Anverwandten, dem Ditmar von Merſeburg, (S. 23. not, x) daß diefer fowohl, als fein Vater, den Kaifern beftäns dig treu verblieben fey, und er alleverft unter Kaiſer Heinrich II. an. 1002, einen Anfpruch auf das Herzogthum Baier gemachet, \ und ſich in eine Buͤndniß wider ihn eingelaffen habe. . Wir wiſſen ferner, daß der ſchweinfurtiſche Heinrich niemal weder Herzog in Kärnthen, noch in Baiern geweſen; welches doch von unferm Zeinrich ſowohl aus dem Aventin, ($. 7. not. a) als zwoen pttonifchen Urkunden, Die ich oben (S. 28. not. s) beygebracht has u zu erweifen ift. Weiter ift aus dem oben ($. 23. not. c) angeführten Dietmar, und dem Annaliften bekannt, daß der weinfurtifhe Markgraf Seinrich erſt an. 1017. verftorben, und t in Baiern zu Niederalteich, fondern in dem heutigen Fran⸗ ten zu Schweinfurt, fey begraben worden: da hingegen unfer 8 ſchon an. 989. als Herzog in Kaͤrnthen verſchieden, und nach Ausfage des Aventin, und eines Andern, (8. 7. not,a & b) ich nach Ausweiſung der bleyenen Tafel, und des Grabſteines, Niederalteich, neben ſeinem Vater Herzog Berthold ruhet. 4 8 verdient deßwegen die Meynung des Heren von Finſterwald, Die ſich aufden Aventin fteift, und durch die erfk entdeckten Urs Siſt. Abh. V. B. Eee kun⸗ 218 Von Herzog Bertholds Cchne Funden von neuem unterſtuͤtzet wird, allerdings'den Vorzug, bie nicht flärkere Beweiſe Dagegen aufgebracht werden. a) Erläuterte Germania — im Buche vom — Baiern, S. | 158. in der Note b) Baierifhe Geſchichte 2ten Theil S. 249. 1. * ce) Siehe dieſe Stelle oben N. 10. not, d). d) Annalifta Saxo ad an.977.Henricus ifte cognominatus minor, qui poftea Marchio (nit Dux) in Bavaria fuit, & habuit genus. Nun weis man aber nicht, daß Heinrich der Dritte, derSohn des Herzog Bertholds, feinen Namen fortgepflanzet, ob er gleich eine Hrldigard zurGemahlinn gehabt hat: (vid. Reſch p.559.)weldes doch non Dem ſchweinfurtiſchen in der vor: treflichen Abhandlung des Herrn. von Pfeffel, von ven Markgrafen aus dem bambergifhen Geſchlechte, im erfien Bande der Abhandlun— gen der churbaieriſchen Akademie $:9.leg. gar ſchoͤn ifterwiefen worden. e) Die Worte Aventins lib. V. Annal. cap. 2. n. 14. P. 477. find folgende: Inter hæe Hainricus (II.) Regulus Bojorum, confilio Bertkoldi Principis Schirorum , & Præfecti palatii Bojariei, Ami- tini ſui, filii Arnolphi (II.) qui Reginoburgenfi prælio, ut dixi- mus, periit, item ſuaſu Hainrici auguftenfis epifcopi , Nepotis Arnulfi ex filia, confobrini ſui, res novas molitur, in, partes fuas trahit. Hainricum, Charinorum Prefidem, cognatum fuum,- nimlih aus der Willtrud, Herzog Bertholds Gemahlinn, Die 4 mit Heinrich dem Zweyten geſchwiſtrig Kind war, wie aus der Ge— ſchlechtstafel, die ih) am Ende angehänget habe, deutlich zu erfehen iſt. Wäre nun diefer kärnthifhe Herzog Heinrich ein Sohn des ſcheyriſchen Grafen Bertholds geweſen, fo wuͤrde es —— an diefem Orte wohl nicht serfhmiegen haben. 90, Wider diefe fo gut —— Meynung wird man ſchwerlich etwas Erhebliches aufbringen koͤnnen. Das einzige ar- ‚gumentum negativum, das man aus den Stillſchweigen der Gefchichtfehreiber herleitet, Die dem Herzog Berthold feinen Sohn \ beylegen, beweifet, wie ohnehin bekannt, nicht viel, und wird durch das x In, Babenbergenfis. Henricus , Comes Babenbergenfis , | 2 RECENT -F * Brunehildis, Uxor Albertus I. Uxor Brunehildis feu Baba, lberti I. Babenbergefins, Alia Ottonis fax, Duc. 2 a. 5 Vai ur Se SEE ZT ee N. —“ Gerbirga, Rixa, Uxor Albertus II, Uxor Gifelberti, Arnolũ IL Lotharingiz Ducis. Ducis Bav. Y %; Mn — un — — — — iIltrudis, Uxor Bertholdus Lepoldus I. Bertholdus, Bertholdi,Duc,Bav, u, \ MarchioAuftrie, Marahio fchwein- furtenfis, Uxor Eila de Walbike, a ———— Ú —— — — — —— Henricus I. minor, Henricus, Marchie Henricus , Marchio Dux Bav. > 939, Auftrie>k 1018, fchweinfurt. * 1017. — D 0 — Otto, Marchio, & Dux ſueviæ. Tabula genealogica augufte Domus Boiex. Ads. 32. p. 222. Lnitpoldus Dux Bav. Sator gentis augufte F 907- —u ———— — — Arnolfus J. Dux + 937 · — Hermannus Ludovicus Judith, Uxor Eberardus Arnolfus II. Dux Dux. + 954. Com, Palat, C +966. b. UxorRixa, Rhenis Bav.} 955. filia Henrici Aucnpis, ea N nn veterese 7995. di Ducis Alle- mannie. EN: Henrieus IV, — — — — g. Pabo I. Princeps fchirenfis. Imp. ſanctus. — — — — — b.Pabo Il.Abenfperg. Otto I.fchy- Pater 30, filior. renlis. & 8, filiarum, — —— — Schyrenfes religui, Hiſt. Abh. V. B. d.Adelheidis,Uxor Henrici I, Ducis Burchardi Comitis de Geiferhaufen, A 1. - | . - Bertholdus IL, ComitesPalatini Henricus II, e,Hedwigis, f. Henricus Epifco- Dux Bav. UxorBurchar- pus Auguftanus, — —— Bertholdus I. Dux + 947. a. Uxor Wiltrudis, Gifel- berti Ducis Lotharingiz, & Gerberge faxon. Hilio, — N Henricus III. minor, Dux Bav. & Carint. + 989. UxorHildegardis, eo Saxonıc®. Henricus Auceps Otto M, Imp. Ludolfus — — — —— — — Otto. Dux fuev, & Bav. — — —— — Otto II. Imp. Otto ll, Imp. Brunehildis, Uxor Alberti I. Babenbergefins, Henricus Js Dux Bav.t 955. Uxor, Judith, filia Arnolfi I, Duc. Bav, N ern —— Henricus I, illtrudis, Uxor Bertholdus DuxBay.-F995: Bertholdi,Duc,Bav, — — —i Henricus IV. Dux Henrieus Ill, minor, Bav. Imp. fan&tus Dux Bav. 9689. * 1024. Gerbirga, Uxor Gifelberti, Lotharingie Dueis. * Otto Dux Saxoniæ. —— —— Rixa, Uxor Arnolfi Il Ducis Bay, u, — — — a Babenbergenfis, Henricus , Comes Babenbergenfis, AN, — — Albertus I. Uxor Brunehildis ſeu Baba, *— filia Ottonis ſax. Due. — — — —— Albertus Al, Lepoldus I, — — Bertholdus, MarchioAuftrix, Marahio fchwein- Nam Henricus, Marchio Auftrie>F 1018, furtenfis, Uxor Eila de Walbike, B Ne Henricus , Marchio Schweinfurt. >’ 1617+ — Otto, Marchio, & Dux fuevie, Heinrich IT, 219 —* Zeugniß des Aventin, noch mehr aber durch die ſo deutlich enden niederalteichiſchen Alterthuͤmer, ſogleich entkraͤftet. Nun daͤrfte vielleicht jemand fragen: wenn es feine Nichtigkeit haben If, daß die in dem Stift Niederalteich ruhenden zween baicris yon Herzoge, Berthold der Erſte, des Erſten Arnulfs Bru⸗ de, und deſſen Sohn Aeinrich find, deren Sterbjahre fo ges au angegeben werden; woher hat es doch kommen können, daß e Zahrzahfen auf der bieyenen Tafel fo irrig angeſetzet, und | E. 947. das. Jahr 937. und für 989,.-- 955, find angebracht worden? Antwort. Es fehle nicht an Muthmaſſungen, die ich der Prüfung einfichtiger Lefer uͤberlaſſen will. Eine derfelben , den Hi 130g Berthold betreffend, hab ih ſchon oben (S. 17.) beyge⸗ bracht, und angemerket, daß dem Kuͤnſtler leicht ein X. habe ent⸗ wiſchen koͤnnen. Gebt man nun dieſes zu den vorigen 3.X. fo haben. Ä wir die richtige Zahl eines Sterbjahres, nämlich DECCCXXXXVIE % Vermuthlüch find duch dieſe zwey Stuͤcke, die Tafel, und der Stein etwas fpäter verfertiger worden, nachdem die fichere Zadız eehnung aus der Gedaͤchtniß verſchwunden feyn mag. Das jes * Jahrhundert hat ohnehin keine beſondere Kuͤnſtler hervorge⸗ Best, und das hiſtoriſche Feld war bey weitem nicht fu, wie eut, bearbeitit, wo es dennoch Dunkelheiten genug giebt, die auf ferneres Lcht warten. Das Stift Fliederalteich war das IE wach der hunniſchen Verwuͤſtung noch nicht in den Händen der jegigen Befiger, ſondern fund unter weltlichen Chorherren, — Herzog Heinrich der Zweyte um das Jahr 990, wi derum Benedietinermönche dahin feßte, FI und deffen Sohn, er: der heilige Kaiſer, ſelbes fo zu fügen , von neuem fifs te. Die neuen Befiser möchten wohl von der Begraͤbniß zwee⸗ —S Herzogen in ihrem Stift was gehoͤret haben; eeiz wußten \ 220 Don Herzog Bertholds Sohne — wußten aber bielleicht nicht eigentlich, wenn dieſelben verſtorben find? Sie konnten etwa wohl wiſſen, Herzog Berthold, des Arnulfs Bruder, liege bey ihnen begraben; fehlten aber in der Jahrzahl: und wenn man jeden Künftfer entfehuldigen will, ha⸗ ben fie demfelben, anftatt des Sterbjahrs, das erfte Jahr feiner angetrettenen Regierung angegeben. Sie möchten ferner in Er⸗ fabrung gebracht haben, daß auch ein Heinrich, des vorigen Bertholds Sohn, feine Ruheſtadt bey ihnen erwählet hätte. Wie leicht haben fie nicht in einen Irrthum gerathen , und des Herzog Bertholds unmittelbaren Nachfolger, Zeinrich den Erſten, für des vorigen Sohn halten , folglich eben dieſe irrige Jahrzahl DCCCCLV. in den Model eingraben laſſen koͤnnen? Nad) der Hand wurde vielleicht der Fehler beobachtet, und ihn zu verbeſ⸗ ſern erſt der Marmorſtein, den ich fuͤr juͤnger, als die bleyene Ta⸗ fel halte, ohne alle Zahlen ausgehauen. Da ich aber meine Mey⸗ nung Niemanden aufjudeingen gedenke, fo wird ich jenen dielen Dank wiſſen, die etwa beffere Muthmaffungen bey- bringen werden , und mich ihrem inne ganz gern fügen: was man aber immer für einige aufbringen Bann, fo werden dene noch allemal zween chronologifthe Fehler in der bewußten Tafel verbleiben. f) Hanfız german, ſacr. Tom. I, pag. 228. und Tom, II. pag. 162, 5. 31. Jetzt muß ich aud noch einen Blick auf den Grabftein werfen, der, dem Anfehen nach, zu Ende des vierzehenten Jahr⸗ hunderts iſt verfertiget worden. Es find in demſelben zwey Schwerds ter, fammt dem Schlagrieme, und der um die Scheide ummunde- nen Binde, oder, wie man fie heut zu nennen pflegt, Degen Euppel, eingehauen zu fehen. Die zwey unter dem Chlagtieme herab hangende Schnüren mögen zu Aufhängung des Schwerdteg gt» - z & — 3— 9— — . \ —3 a T- A — 4 De Ben r s ver * J— Heinrich II. 221 dedienet haben. Ob der Seinhauer dieſe zwey Schwerdter, als einige den Hunnen von beyden Merzogen abgenommene Sieges⸗ Be: oder als Kennzeichen ihrer gegen die Feinde erwieſenen pferkeit, habe vorftellen wollen? getraue ich mir nicht zu ent- rn Erſteres läßt fich Daher muthmaffen, weil die Schwerdte knoͤpfe zween halben Monden gleichen, und der Mond vielleicht ſchon damal bey den Hunnen in Verehrung geſtanden ſeyn mag. Es laſſet ſich aber eben fo leicht das Zweyte argwohnen, und behaupten, dieſe zwey Schwerdter follen ung vorftellen, die uns ter diefem Steine ruhenden Herzoge hätten zwar diefelben öfters mi Nachdrucke wider ihre Feinde gezucfer, wären aber endlich in völliger Ruhe verfchieden, und eben darum mit dem Schwerdt F in der Scheide hie zu erfehen. Doch dem fey, wie ihm wolle, ‚die auf diefem Steine befindliche Auffehrift ift viel merkwuͤrdiger, und folgender Geftalt zu lefens - PERHTOLDVS. DVX. ET, - HEINRICVS. DVX. FILIVS. EIVS. O. (obit) NONO, KA-- _ LENDAS. DECEMBRIS. QVI. CONTVLERVNT. HVIC. EC- CUE. (Ecclefie) SILVAM, OSTERNAWE, | Der Unterfchled diefer, und der auf der bleyenen Tafel befindlichen Aufſchrift, befteht hauptfächlich darinn , daß erfklich bie die irrigen zwo Jahrzahlen gefliffentlich weggelaffen, und nur der Sterbtag des Herzog Bertholds, mie ihn Aventin (5. 7. not. a) angegeben hat, angebracht worden. Zweptens aber Zeins rich nicht nur als ein Sohn des vorigen, fondern auch mit den ausdrücklichen Titel eines Zersogs, angemerfet wird. Zu Aven⸗ tins Zeiten muß diefer Srabftein in dem Klofter Viederalteich noch Öffentlich zu fehen gewefen ſeyn, weil er ſich ($. 7. not.a) Darauf beruft: wenn, und mit welcher Gelegenheit er nachhin in die Erde vergraben worden, und bis auf das abgewichene Jahr verborgen gebfieben , Tann ich nicht errathen. Genug!.Er, und Ee3 die 222 . Don Herzog Berthold Cohne | die bleyene Tafel, find annoch vedende Denkmaale, daß diefe beeden Herzogen dort ruhen, und daß ſie keine anderen, * eben die von mir angegebenen, ſeyen. F2 Zum Schluße dieſer Abhandlung will ich noch eine Er nealogi ſche Tabelle anhaͤngen, und ſie mit einigen Anmerkungen beleuchten, daraus die Abſtammung der durchleuchtigſten Haͤuſer Baiern, Sachſen, und Babenberg, die nahe Verwandtſchaft derſelben, und der Unterſchied fo vieler unter dem Namen Zeins rich vorfommenden Prinzen deſto deutlicher erfcheinen foll. Bon Luiepold, dem ungezweifelten Stammvater, und deſſen zween Söhnen, die ohne das bekannt genug find, finde ich wicht nötbig hie etwas zu erinnern. ß a) Von des Herzogs Berthold I. Gemahlinn Willtrud, und. ihrem Sohn Heincih , habe ih in der Abhandlund das Nöthige ſchon beygebracht. | B) Diefe Rixa wird von Lazius, und Zübnern beym Dfeffinger über den Virrisrins Tom. F. pag. 485; (8) ‚für eine Tochter König Heinrichs des Voglers, und fürbie Gemahlin. Herzog Arnulfs des Zweytem, angegeben. c) Diefen, ſonſt unbekannken Ludwig entdecket eine emeramiſche Tra⸗ dition bey P. Bernard Pez Tom. I. theſaur. Anecdot. P, IH, col. 62. dero Anfang alfo lautet: Agnofeat igitur omnium Adelium induftria , qualiter venerabilis patrona (inatrona) ac ſanctimonialis femina JUDITA nuncupata, memor immarcefeibilis: remuneratio- nis, tralidit- wnacum manu Ali fui Henrici (ID) Ducis ad .S. Ein= meramum & ad fervitium Monachorun talem proprietatem, qua⸗ lem frater eius HLUDUVICUS in 1oco Eitarahove fibi ferviendo im poteftate habuit. Vid. etiam Orig. Dom. Boice Tom. II. pag.30. c) Die zweyte Tochter Herzog Arnulfs des Erſten, ſchmeichelt ſich P. Asnell Bandler m Arnulpko male malo pag. 15. am: erſten ge, funden zu haben; fie war aber ſchon vor ihm nicht nur dem Wite⸗ . : Find® = SUR BO 0. 22 Find lib. II. und Aventin, den Namen ausgenommen, Bekannt, wie aus ihren beeden Stehen erhellet. Die Worte Witindyindes find folgende. lib. 11. pag. m. 650, Henricus (frater Ottonis M.) fidelis & ipfe amicis, ita ut mediocris fubflantie militem conjugis fue fororis matrimonio honoraret. Aventin aber ſchreibt Annal, lib, V. cap. 2. n..14. pag. m. 477. Inter hzc Hainricus Regulus Bojorum , confilio Bertkoldi Principis fchirorun, & Pre- fe&ti Palatii Bajoariei , amitini fui, Alii Arnulphi, (qui Regino- burgenfi prelio, ut diximus, periit) item fuafu Hainrici auguften- - fis epifeopi, Nepotis Arnulfi ex filia, confobrivi fui, res novas molitur, in partes fuas trabit Hainricum Charinorum Prefidem, "eognatum ſuum. Daß fie aber Adelheid geheiffen , und mit Bur: -bard Grafen von Geifenhaufen vermählet gewefen, dieſes hat freylich P. Kandler am angezogenen Drte gar ſchoͤn bewiefen, ven ' man Derentwegen nachſchlagen mag. ©) Diefe Hedwig der baieriſchen Judith Tochter, und zweyte Gemah— liun Burchhards, Herzogs in Schwaben ‚ if aus dem oben anger führten P. Kandler, und beym Pfeffinger ad Vitriarium Tom. Il. pag. 317. (2) zu bekannt, als Daß ich mehrerd Davon melden folte. 7) Eben fo verhält es ſich mit Heinrichen Bifhofen von Augsburg, ber Zudith Schweſter Sohn. Sein Geſchlecht meldet neben andern die Chronica Auguftenfis apud Freherum feriptor. rer. germ. Tom, T. pag. 493. An. 974. S. Udalricus epifcopus obiit, Hainricus fuccefit, Comes de Geifenhaufen, sh) Ich folge hie dem Aventin Hib, VII. cap. I. n. 2. mo er dieſe Reihe, ganz fiher aus alten von ihm eingefehenen Urkunden, angiebt. Ottonis Ducis tritavus Berehtoldus - - huius ſilius Babo, Babonem > ab Abensperg patrie mex Regulum , & Ottonem I. progenuit - - wiielleicht werde ich bey einer andern Gelegenheit Diefe Abitammung mit mehrern Gründen befetigen. Die fachfifhe Gefhlechtsreihe ift ohne meine Erinnerung aus des altorfifhen Herrn Profeſſors, Joh. David Köhler zc. Remmatographia auguſta faxonica, befannt ge: J nug. Die babenbergiſche aber, ſo weit ſie die alten Markgrafen in Oecſterreich aus dieſem Stamme betrift, von P. Hanthaler in faftis * > cam- — 224 ° © Don Herzog Bertholds Sohne eampilienfibus I. und mag die ſchweinfurtiſche anbelanget, von Herm von Pfeffel in ver Abhandlung von den alten Markgrafen auf dem J Nordgau, im erſten und zweyten Bande der baieriſch akademiſchen = Abhandlungen , hinlänglich erwiefen worden. j | Tab, I. Num. I. ANNO DNI MDCXVIL LIS MOTA EST MONASTE- _ RIO, GVUXÆ SYLVAM OSTERAW CONCERNEBAT: QUA- RE IN DEFENSIONEM NOSTRAM XXIIX. AUG. SEPUL- CRUM ISTUD FECIMUS APERIRI, ATQUE INDE TABU- LAM PLUMBEAM ACCEPIMUS, QUER DONATIONEM O- STERAW A DUOBUS. BAVARIR PRINCIPIBUS HIC SE- PULTIS NOBIS FACTAM CONTINEBAFT. HAC TABULA QUERCINE CISTULE UNA CUM MEMORATORUM PRIN- CIPUM OSSIBUS ET SEPULCRO HUIC FUIT IMPOSITA, ANNO QUO SUPRA, TABULE AUTEM HUIUS VERBA SUNT SEQUENTIA. = PERMTOLOWDVR DVUR — 7 Kr INI.OCCCCARZVU. NEIR.: | „SILR.EIVS: HS OCCCE.LV.OVI. DE, _DNTR ROB. I8.0STAvve 2 hen ne TORTE LEGEN, * — D 1 An DB 5 N Marl | Ä | r A N In] il | II IP | l I) I | | I» H | | ı 1 '# } — N do Ja bula eyes lümber unter Ledır SIrau Ind: ya v c ” 2 ‘ ⸗ * = luclo 653 diyıka Tu. e c ! TOM PL PPRET ANNE WIIRTBEEHTERTERTITG TITLE ——— Alan H H VG TH DE — — Y EEE ——————— G —— — — ———— — GEL —— — _ — 7 u BRBBBB VAT. W SIND SINN VBB8W RWX SS BRBB W WW WYX WBWX. —BWw6 N. II II ( \ \\ > —IIIIII ing. PMraubr d d DH Mm IHN HH IH 9 9 UL LEI, — N N * —— IL, RZ — ERLEBEN /j Yi —— ⏑⏑— * ZIEL, DLLLIRLZILLLL — / H 2 / Eh WERTEESBTIDITTBEN LLFFZLLLALEER = HER ZLILER, —— se “7——— —— * DELL DEE — NN —— — — —— — — —* SS IN NN N NN Ni N N NN RI N — — —— ⸗⸗ — B une ss. Brofundhitas Lapichs Ill LH” * Per — — — FOR N \ , TE t * * 3 getan Paul Finauerb x * von dem Urſprung der Stadt Münden viſt. Abh · V.2. * 226 Von dem Urſprung nommen, und woher ſie ihren Namen bekommen habe, Ss): Frage, wenn die Stadt Münden ihren Anfang ges ift nicht leicht aufzulöfen. Es find von der Stiftung feine Urkunden verhanden, und aus den vielen Schwierigkeiten Eaun - man nur durch Muthmaffungen ſich loswickeln: gluͤcklich genug, wenn hierinn nur nicht zuviel gewaget wird. Mit dieſer Vorſicht unternehme ich den Urſprung der heutigen baieriſchen Hauptſtadt allein in den Zeiten der Welfen aufzuſuchen; ob ich gleich weiß, Daß Andere den Namen von Muͤnchen ſchon unter den Agilolfin— gern gefunden zu haben glauben, welche aber das heutige FTeuching, zwiſchen Freyfing und Erding , mit München vermenget haben mögen. Nun hoffe ich, man werde mich nicht in Den Verdacht ziehen, als ob ich, aus Liebe für meine Vaterſtadt verbiendet, mehrer zu ihrem Ruhm fagen follte, ale ich etwann aus der Gefthichte beweifen Eünnte. ' | Baiern ift im Sabre 1071. Herzog Welf dem Krften verlichen worden, und wurde von diefem Haufe über ein ganzes. Jahrhundert beherrfchet. Der letzte baierifche Regent aus diefem, Heinrich der Löw, hatte Diefes Herzogthbum, welches feinem Bater im Fahre 1138. Durch eine Achtfprud) ware abgenommen worden, wiederum vom Kaifer Sriederich I. an. 1156, erhalten, felbes aber an. 1180. an Pfalzgraf Otto von Wittelsbach wieder abtretten müflen. Ehe a) Meichelbeck führet in feinee Hiftor, frifing, Tom, J. pag. 49. eine Urfund an, worinn dieß Orts alfo gedacht wird: Imprimis glorio- fifimus Taſſilo Dux Boioariorum quicquid a Feringas pertinebat, 7 der Etadt München, 227 es Ehe ich weiter gehe, ift es nothwendig, eine Nachricht h Ei der alten Befchaffenheit des Dits Dering voraus zu fegen, # ir Vering, heut ein gemeines Dorf, fo nicht viel-über eine Stund unter München jenfeits der Zfer entiegen, ware chomale J ein, ſchon unter dem Herzog Taſſilo bekannter, Landflecken, a) wos J rinn man oͤfters Landgerichte hielte, b) und welcher nachmals als eine Curtis regia unter den Carolingern ſeinen Ruhm behauptet a hatte, ce) worinn auch eine Kirche war, eine Kirche, welcher fi na die Bifchöfe zu Freyſing ſchon zu König Pipins Zeiten zu ermaͤch⸗ F tigen fuchten. d) — As zu Anfang des X. Jahrhunderts die freyſingiſche Doms kirche in die Aſche gelegt wurde, und Biſchof Waldo König + Ludwig das Bind, welcher zugleich Landesherr von Baiern war, um eine Brandſteur gebethen hatte, ſchenkte ihm felber den ” an ‚der fer gelegenen Hof Vering, e) und diefe Schankung N | $f2 machte f b) Euitpald führte auf den Landtagen zu Vering naͤchſt den öffentlichen . “ 4 Richtern und königlichen Abgeordneten den Vorſitz. Siehe des Herrn - J— Ritter von Buat Abhandlung von dem Grafen Luitpald im üſten WBauande der baier. atademiſchen Abhandlungen S. 69. 3 e) Als ein Curtis, regia wurde Vering vom Kaiſer Otto im Jahr 940, beſtaͤttiget. Siehe die Urkund bey dem P. Meichelbeck lib, cit. Tom, — I. p. 171. 6) P. Meichelbeck lib. cit. Tom, I, P. U. pag. 229. fuͤhret eine tr: md unter der Rubrik an: Quomodo Hitto epifcopus ecclefiam ad Feringas ad epifcopatum vindicavit, e) Die Schanfung geſchahe im Jahre 903. und heift es im der —* Urtunde: Curtem quandam, Veringa nuncupatum, cum pertinentiis ſfuis, quam venerabilis mater noftra Ota præceptali tenore a beato gi genitore noftro Arnolpho Cafare Augufto obtinuifle conftat, & in prefentia fidelium noftrorum in manum Regalitatis noſtræ red- diderat. Eiche Tom. I, P, I, Hiſtor. frifing. pag. 151. wu: Bon dem Urfprung machte ſich Freyſing ſowohl zu Nutzen, daß der Ort Vering bald in größeres Anſehen kam, zu welchem die neu errichtete Salz⸗ niederlag, und Münzftatt f) fehr vieles mögen beugetragen haben. g) Es ift gleichfalls befanne, daß der Zoll bey der über die Iſer germiagenen Brüde fowohl den veringifehen Einwohnern, als dem Bisthum felbften, fehr vortraͤglich getworden ift; denn man wollte fogar den Zoll vom baierifchen Salze, welches von Neichenhall über die Veringerbrücke in Schwaben, Franken , an den Rhein. und in die Schweitz verführet wurde, h) behaupten , und folafam die Herzoge in ihrem eigenen Lande zinnsbar machen, Alſo wird uns der Markt Vering um das Jahr 1158. befchrieben , welcher fein voriges Anfehen in dem nämlichen Fahre an München, als deffen Nachbarinn, bat abtreten müffen. i) Eine ſolche Perfaffung Fonnte freylich nicht von einer lan⸗ gen Dauer feyn. Die Herzoge in Baiern hätten zufehen follen, wie ein großer Theil von ihren Landen durch die Bifchöfe vom Greyfingen zollbar gemacht, und ihnen ein fo erträgliches Kams mergefäll von ihren eigenen Unterthanen durch ein bfoßes Unges _ fehr f) Freyfing 9J Emails zwo Muͤnztane, naͤmlich zu Freyſing und Vering, wie uns der geheime Rath von Obermayr in ſeiner hiſto⸗ riſchen Nachricht von baieriſchen Muͤnzen ganz ſichtlich bewieſen hat. Siehe ©. 64. u. f. 3) Die Landftraffen, die Z0M : und Münzflätte, der Zufammenfauf der ; | Kramer an den Kirchweyhen und andern gewiffen Tagen, haben meh: tere Orte zu einen Markt erhebt. h) Aventinus lib. VI. cap. 6. $. 12. i) Rebus ita conftitutis fagt Meichelbe ib. cit. T. x. P, r. pag. 238, Peringa publieis judicis, & conventibus , nec non mercatura & officina monetaria olim percelebris, & Antonino , ut videtur Ifa- #ifca dicta, totum illud decus faum amifit , quod —— ad vil- lam Munichen translatum eft. Be dee, Stadt München. 22 ehe, nämlich durch die Zwifchenlage des wenigen Grundes, und der Drücke von Vering, follte entzogen werden. Man wird ſich alfı nicht daran ftoffen, wenn die Landsheren diefe Ungleichheit mit ſcheelen Augen angefehen haben. Es ift aus den Geſchichtſchreibern bekannt, daß Herzog Zeinrich der. Löw bey alenGelegenheiten feinen aufgeweckten Geiſt, m d eine natürliche Neigung zur®erbefferung feiner Länder verfpüren . Die Stadt Bardewick) kann davon ein Zeugniß ablegen; denn er hat derfelben im Jahre rı53, tie ung der berühmte füber ckiſche Geſchichtſchreiber Zelmoldus 1) berichtet, mit Schaden der adt Luͤbeck, unter der vorgewendeten Befügniß, daß er feir nen Nugen den Vortheilen Anderer vorzuziehen hätte, auf X m). zen in einigen Jahren darauf, nämlich im Jah⸗ f3 ve 9 Bardewick ein offener Flecken am Fluße Ilmenau, im Herzogthum Luͤneburg, war vor dieſem eine große Handelſtadt, wurde aber von eben dieſem Heinrich im Jahre 1189. weil ſie ihn, als er in der J Acht war, nicht einnahm, und wegen einer erwieſenen Beſchimpfung J von Grunde aus zerſtoͤret. Origin. Guelfic. Tom, Il. lib. VII. $. 114. pag. 127. 1) Helmoldus lebte noch im Jahre 1770, und ſchrieb Chronica felavo- D * rum, die von den Zeiten des Karl des Großen anfangen, und ge= hen bi auf dad Jahr 1170. fort. Man hat verfhiedene Ausgaben 1; davon, und find aud in des Leibnitii feriptor, rer. Brunfvic. T. } U. pag. 537. zu finden. _ m) Here Scheidius in ben Origin. Guelf, Tom, Ill. $. 19. pag. 26. tragt die Sache aus des Helmoldi lib. I. cap, 77. alfo vor: Hen- ricus interea Wirtzeburgo domum reverfus, illibenter intellexit, w “ Bardewicum, ab antiquo mercimoniis celebrem , in dies defcrefce- * re, ommesque mercatores Lubecam potius adire, falinam quoque J Luneburgenſem deprimi a ſalina, quam Comes Adolfus Thodes- | our infituerat, Petiit igitur verbis primum amicis Adolfum , ut - dimi- "230 Von dem th re 1157. ift die Stadt Lübe durch eine: aͤhlinge Bruuſt an⸗ | geäfchert worden. Herzog Heinrich hatte fich auch dieſes uUngluͤck | zu Nugen gemacht; denn Die verunglückten Einwohner bathen denz | felben, er möchte -fie in feinen Schug nehmen, damit fie doch ihren Handel geruhig fortfegen Fonnten m). Herzog Heinrich verlangte alsdenn vom Graf Adolf den Haven und Inſel mit der ausgebrannten Stadt gegen vortheilhafte DBedingnige, da fich aber derfelbe deffen weigerte, fo legte er nicht weit davon auf dem rageburgifchen Boden eine neue Stadt an, die von feis nen Namen Löwenftsde genannt wurde. Graf Adolf ift alfo bey diefen Umftänden in die Perlegenheit gefeßet worden, die Stadt Lübeck mit Willen und Unwillen abzutreten. 0) Man dimidiam partem Civitatis füz Lubecæ & line Thodesloönfis da- ret, quo civitatis falinzque ſuæ detrimenta tolerabilius ferre poflit, ' Addidit, non ferendum efle fibi , ut propter aliena commoda, de- | folari patiatur hereditatem patrum fuorum, Comite autem tune renuente, mandavit Dux, ne amplius forum Lubecz haberetur, nec eflet ibi facultas emendi five vendendi, nifi ea tantum, que | ad cibum pertinent. Et juflit mercimonia Bardewicum transfemi ad fublevandam ſuam ciyitatem. Sed & fontes falis, qui Tho- | deslo@ erant, eodem tempore obturari fecit. Hæc autem violen- tia Comiti alta mente repofta manfit, & animum inde alienum a Duce habuit, n) Origin. Guelf, cit. loc. $. 31. p. Ar. 0) Auch diefe Begebenheit wird in Helmoldi lib, 1. cap. 85. alfo be⸗ ſchrieben: Sed cum locus ille minus eflet idoneus, & portu & mu- nimento , nec poflet- adiri nifi navibus parvis, Dux iterato fer- mone capit convenire comitem Adolfam foper infala I nbicenfi & portu, multa fpondens, fi voluntati füz paruiflet. Tandem vietus Comes fecit , quod neceflitas imperabat, & refignavit ei caftıum | & inſulam. Et tunc, jubente Duce, reverfi funt mercatores cum | gaudio defertis incommoditatibus noyz civitatis, & ea@perunt rez« | dik- 2 r u“ Etabt Minden + - wird al d nicht unrecht daran ſeyn, wenn man da⸗ r ae daß Ye ‚der Löw von Diefen beyden Begebenhei⸗ angefriſchet worden, in dem naͤmlichen oder darauf folgen, n xı58ten Jahre auf gleiche Art dem Ort München aufjubels N. Er uͤberfiel den Markt Vering bey der Nacht, und zerſtoͤrte hn ig auf den Grund, brach die Brücke ab, und lich das vors ithige Salz nad München fihaffen, verlegte auch dahin die 50 ahniederlag und Muͤnzſtatt. Die Salzſtraſſe wurde alſo durch die Nothwendigkeit dahin gebahnet, und der Zoll durch Anrich— tung einer neuen Brücke auf dem or tern Grund und Boden ewonnen All | E Man muß fi in der That nicht wenig über den muthi⸗ en Euntſchluß des Herzogs verwundern. Allein, er ſtunde da— nals mit dem Kaiſer Friederich in guten Vernehmen, und die e hatte feiner in den mwälfchen Kriegen, und gegen den Papft en ſo noͤthig, daß er alſo von ihm nichts widriges zu beſorgen hatte Es iſt leicht zu erachten, daß der Biſchof Otto dieſes De * nicht gleichgültig wird angefehen haben q), Der Kai⸗ 4 ar u & | fer dificare ecclefias & meenia eivitatis, Er transmifit Dux nuntios ad civitates & regna Aguilonis, Daniam , fuediam , Norwegiam, Ruziam , offerens eis pacem, ut haberent liberum commeatum u adeundi civitatem fuam Lubeke. Et ftatuit illic monetam , & N: teloneum & jura civitatis honeftiffima, $ Der P. Meichelbeck meldet diefes Tom. I. hiftor. Frifing. pag. 337. mit folgenden Worten: Illud portorium, ne Bojariæ Duces dein- E ceps cogerentur pendere epifcopo, Henricus Leo veringenfem pontem dejecit , aliamque prope villam, ‚ München ‚ditam, Iſaræ huvio impofuit. —JI Mich nimmt Wunder, daß der Biſchof Otto in ſeinen Schriften dieſe Bogdenheit verſchwiegen hat, und ſein Continuator Radewick macht ebenfaus davon keine Meldung. 232 Von dem Urſprung 3 fer war eben um diefe Zeit, als der Bifchof Klage geftellet , auf dem Wege nach Waͤlſchland begriffen ; alfo hat derfelbe zu Ent⸗ fcheidung diefer Sache ein öffentliches Hof und Reichsgericht zw Augsburg angeordnet. Wie fi) Herzog Heinrich dabey verante wortet, kann man fich wohl vorftellen. Er wird die nämlichen Urfachen , die ihn bey Bardewick und Lübeck bewogen, geltend gemacht haben; denn diefe Sache wurde faft auf die Art, wie Herzog Heinrich Graf Adolfen den Vertrag wegen Bardewick und Luͤbeck felbften angetragen hat, gefchlichtet r). — Die Zwiſtigkeit zwiſchen Baiern und Freyſing iſt alſo im Jahre 1158. zu Augsburg entſchieden und dermaſſen beygeleget worden: daß nämlich der Herzog zu München, und der Biſchof zu Freyſing ihre eigene Münsftätte nach Gefallen verlegen oder wernachten Fönnen S), einer dem andern aber den dritten Theil yom Schlagſchatz t) zukommen laſſen müßte, jedoch, daß der r) Siche oben die not. m. Herzog | 5) Hierand-erfennet man, daß die Bifhöfe und Herzogen im den damaligen Zeiten aus den Muͤnzſtaͤtten ein Kammergefäll gemacht, und daſſelbe um einen gewiſſen Schlagſchatz verpachtet, oder gewiſſen Geſchlechtern verliehen haben, die Sausgenoſſen over Muͤnzer genennet wurden. ) Schlagſchatz iſt ein altes deutſches Wort, fo öfters in alten Urkun— den vorkommet, und einen gewiſſen Gewinn bey den Muͤnzſtaͤdten anzeiget. Bon Chriſt. Gottl. Haltaus wird dieſes Wort in feinem Gloſſario medii zvi alſo erklaͤret: Schlage-Schatz, Schlegeschatz, Schleschaz , Schleischatz „ ſenſu antiquiſſimo & proprio reditus Imperatoris & deinde ejus benefieio , Prineipum aliorumque Sta- tuwam Imperii, ex percuffura monetz , five ex jure monetandi, In- | erum & tributum monetarium. Carolus IV. in dipl an, 136m Landgraviis de Leutemberg dato: day fie an der Stat zu Rotem⸗ burg, von unſer und des Reichs wegen Pfenninge und Hafer mim | en 3 der Stadt München. 233 erzoc denſelben von Freyſing als ein Lehen genieffen ſollte u). dit dieſen Umſtaͤnden iſt Vering gänzlich außer Stand geſetzet den; denn der Zoll ohne Bruͤcke hat von ſelbſten aufgehöret, hä sen Abgang der Handlung ift das Münzen allda eben fü inbrauchbar gemacht worden, R Hiſt. Abh. V, 2. j G 9 mun⸗ zen und ſlahen ſullen und mugen ꝛc. und geben in ouch von den egen unſern Gnaden den Slaheſchacz und ale ander Nuͤczen ꝛc. in Glafey Auecdor, pP» 526. » ») Meichelbet Tom. 1. hiftor. Frifing. pag. 337. führet den Faiferlihen Ausſpruch, oder vielmehr DVergleih aus dem Driginal an, Dean fin= det dieſe Urtund auch in Hundii Metrop, Salisburg. T. I. pag. 114. ‚edit. Monac. und in Tom, II, Origin. Guelfic. pag. 475. Sch win nur einen Auszug von Diefer wichtigen Urkunde herfegen : Huius autem transaltionis, utriusque veftrum aſſenſu, & voluntate ce- _ lebrate talem fuifle tenorem prefentibus innotefcat & futuris, Forum, quod efle folebat apud Veringen, & pons ad thelo- 7 neum de cetero jam ibidem non erit , neque moneta. In eius au- tem rei recompenfationem confanguineus nofter Henricus Dux ecclefie Frifingenfi contradidit tertiam partem totius utilitatis, que provenire poterit de theloneo fori fui apud Munichen, five ‚in tributo falis, five aliarım rerwm, mägnarum, vel minutarum, feu venientium , feu inde redeuntiunn. Thelonearium vero aut num habebit uterque veftrum pro beneplacito füo, aut fi Hoc vifım fverit, ambo unum, qui teneatur utrigue veltrum ad refpondendum., De moneta fimiliter erit, quod tertiam partem eius penfio- nis epiſcopus accipiat, due in ufus Ducis concedant, Hoc au- tem fideliter ex parte Ducis laudatum eft, ut fine dolo & mhlo ingenio hee ecclefie Frifingeni in perpetuum absque contra- dictione perfolvantur, Moneta tamen ad arbitrium Dueis locari debebit. Denique monetam Frifingenfen ad voluntztem fnam r. locabit epifcopus; tertiam tantum ſue redditionis partem Dux R habebit nomine Feudi, conceflurus, ſicut & modo coneeflit, cui- Ubet hocipfum, five multum five parum ad petitionem epifcopi.&e, 7 & * * 234 Vont dem Urſprung München lage noch unter dem Pfluge, da mit dem Mar Vering um den Gewinn an Zoll und Münze die Eiferfucht ent⸗ ſtunde. Der Ort ſoll vormals den Moͤnchen zu Scheftlarn ge⸗ hoͤrt haben x). So viel glaubt man indeſſen richtig zu ſeyn, daß München, che Heinrich der Loͤw die veringiſche Marktes freyheit dahin gezogen hat, nur unter die Gattung gezählet wor⸗ den, welche Flecken genennet werden y). | Hier ergiebt fih nun die Frage, um welche Zeit München. bekannt geweſen, und wie es in den Ältern Zeiten genennet worz den it? P. Meichelbeck, der einen zahlreichen Schag von Urs Funden fowohl zur Zierde als zur Erweiterung der freyfingifchen Sefchichte gefammelt hat, bemühet fic) aus einer Urkund vom Sahre 782, vermöge welcher Apoleus und Huaſanus einige Guͤ⸗ ter zwifhen Schwabing und Sendling, dem Kloſter Scheft> larn geſchenkt haben, zu erweifen, daß der Drt, wo anjetzo Müns ‚chen fichet, vormals Yriwihingas, oder Munihingas geheißen hätte 3) Meichelbeck lib. eit. T. L. p. 337. und in vol. VIII. Monument, Bojc. habe ih in Cod, Tradit. monafterii Scheftlarienf. eine Ur⸗ fund vom Jahre 773. gefunden, die ſich alfo anfängt: Beatiflimo Dyonifio ego Selprich traditi totum, quod habui in Munigifin- gen &c, Dieß ift zwar kein Beweis, nur die Gleichheit des Nas men könnte eine Muthmaflung machen. E3 liegt aber unweit Beur⸗ berg, am Würmfee, ein Ort Münfingen, melde: auch das alt Munigiſingen feyn kann. N Siehe ven Eaiferlihen Spruhbrief von Jahre 1130. bey Meichelbee lib. cit. Tom. I. pag. 366. und in den Origin. Guelfic. Tom. III. pag. 545. Hainricus de Brunswic, quondam Dux Bavariz & Sa- | xoniz, forum in Veringen cum ponte , quod ecclefia fua a longe retro temporibus quiete poflederat , deftruxerit, & illud in villam Myrichen violenter tranftulerit, * der Stadt München. 235 ‚hätte 2). Der P. Leutner in den Jahrsgeſchichten des Kloſter Weſſobrunnen will ebenfalls von dem Ort Muͤnchen behaupten, 16 felber fihon vor dem Jahre 912. nicht unbefannt gewefen hͤre a). r Aus dieſem laͤßt fi 5 zwar noch nicht die . chere Folge zie⸗ ben, daß München Schon im achten Sahrhundert unter diefem Namen wäre bekannt gewefen. Doch wird man nicht fehlen, wenn man hieraus eine Wahrfcheinfichkeit macht, daß, weiten die meiften Güter um diefe Gegend den Mönchen eigenthumlich * b), der Ort den Namen München von den Mönchen über- 892 . fommen 2) Der Brief ift gegeben in Curte, qui dieitur Miwihingas, Indict. VIII. Ich win hier die ganze-Anmerkung aus des P. Meichelbecks hiftor, Frifing. T, J. p. 81. herfegen:_Ex eadem membrana conjicimus, prope, & intra Sentlingam & Schwabingam eo tempore nemora quædam, & loca inculta extitifle, Curtis Niwihingas , vel, ut aliter legi poteft, Munichingas, in qua hzc donatio facta fuifle dieitur, videtur non fuifle alia, quam predium illud,, Sentlin- gam inter & Schwabingam medium, ubi poftea feculo Chrifti duodecimo eonftrueta fuit hodierna metropolis Bojaria Monachium feu Munchen, quod, ut fufpicatur, a Curte illa Munibinga nomen accepit. Iſt ed aber nit wahrſcheinlicher, daß unter Niwihingas, das heutige Neuching, bey Erding verftanden werde? * In hiſtoria monaſterii Weflofont, P, II, pag. 45. Predia Wefeines- brunnenfi ecclefie fußtrata ; ſub Ludovico IV, namlid vor 912. kommen die Worte vor ad Munichen hobe decem, mit der Er- tlärung in not. a) Monachium, hodie Serenifimorum Bavariz Du- cum ſedes, vicus olim fuit, nomen inde adeptus , tum quod Mo- nachi Scheftlarienfes , Ordinis olim Benedittini, pr&dia ibidem pofliderent, tum quod ab Hungaris fugati illuc fe receperint, Mo- numenta noftra docent , ibidem nos bona quædam poflediffe, »b Dieß beweiſen hin und wieder Die Monumenta Boica zum Genuͤge. — ie ——— re ae - — — * Y 236 / Bon Gi Re formen bat, Diefe Wahrfiheintichkeit wird faft zu einer ei wißheit, wenn man erwäget, daß München nach der Zeit einen. Mönch zu ihrem Wappen überfommen hat. Und wer weis, ob nicht ſchon Herzog Heinrich der Löw dem neuangelegten Markt | das Wappen mit dem Mönche ertheilet, und foldhes von den Eis ' genthämern der Schweig und Höfe, fo die Mönche von Schefts larn allda befeffen , oder auch von den alten und gleichlautenden Naͤmen Niwihingas, Muuihingas, Munichinga und Monaco enteo fehnet habe ? Nachdem ich bishero die Wege angezeiget, durch melde der Ort München aus einem Flecken zu einem Markt erhoben wor» den ift, fo muß ich nothwendig etwas von feiner erſten Beſchaf⸗ fenheit bemerken. Die Sferbrücke, eine Pfarrkirche c), Das Zoll⸗ haus, die Salzniederlag und Münzftatt, dann einige Wohnun⸗ gen fuͤr den Zollner, Muͤnzmeiſter, Muͤnzknechte, und andere herzogliche Beamte d) moͤgen wohl die erſten Gebaͤude geweſen ſeyn; denn das Blechmuͤnzen in dieſen Zeiten erfoderte allein bis in die hundert Muͤnzknechte, und dieſe haben gemeiniglich die Freyheiten desjenigen Orts genoſſen, darinn die Muͤnze gepraͤget wurde e). Dieſe c) Vielleicht iſt die erſte Pfarrkirche die dermalige Kirche zum heil. Geiſt geweſen; denn ſchon im Jahre 1250. wurde der Grund zum heil. | Geiftfpital geleget, und damals war ſchon auf dieſem Play eine Heine Kirche. P. Meichelbeck lib, ci, Tom. Il. P. I. pag. 36. d) Siehe Hundium in Metrop. Salisburg. Tom. ll. pag. 295. edit« Monac. trift man in einer Urkunde vom Jahre 1169. unter den Zeugen auch folgende von Münden an, de Monechen; Wernherus | Guoman , Engilfealeus Monetarius , Wernherus Thelonearius, | Wernherus de Mamminga, Conradus de Scönengor , Conradug Rufus, Albertus & Ulricus, & alii guam plures, ; g e) Siche des Hin. geheimen Raths von Obermayr oben angeführte Er: Elärung von baierifhen Münzen S. 182, ee der Stadt Minden. 237 Dieieſe Veranftaltungen mag Herzog Heinrich anfänglich alle nach Vorſchrift des Markts zu Vering hergeleitet, und nach inen Umftänden verändert haben, Man hat es mit Bardewick nd Luͤbeck gefehen, daß ev die Runft, den Städten und Märks en aufzuhelfen, wohl verfkanden hat. Esift aud) möglich, daß nach dem Beyſpiel von Luͤbeck und andern fächfifchen Städ» fen, den neu errichteten Markt München mit Yorzüglichen Frey— beiten und Gefegen mird verfehen haben £), Wenn uns nicht die münchnerifchen Stadtrechte und Freyheitsbriefe, als wie den Römern die fibyllinifchen Bücher, verborgen wären, würde ſich freylich noch manches erlaͤutern, und aus der Dunkelheit entwi⸗ dem laſſen g). Am Zahre 1166. finden wir, daß Herzog Heinrich der . Löw die Stadt Braunſchweig mit Mauren befeſtigen, und einen ehernen Loͤwen auf eine dergleichen Saͤule vor dem herzoglichen Pallaſte auffegen ließ h), Wir wiffen auch, daß er im Zahre N 93 1189. . £) Bon ihme rühren aud die Privilegia Gutenfibus & Wysbyenf- \ bus anno 161. concefla her, wie diefelben in Orig. Guelf. Tom, E IIl. pag- 57. zu finden find. ) Wenn man aus dem hieſigen Stadtarchiv einen Vorſchub hätte, fo wurde ſich eine artige Chronick fchreiben laffen, die dem Daterlande gewißlih Ehre wirde mahen. Ich wit hier nicht von den ſchoͤnen Ku. Zeitfhriften , welche die meiften Reichs- und andere große Städte aufzumweien haben, reden, fondern man darf nur Sachſen durchge: hen, ſo wird man darinn menige anfehnlihe Dörfer und Märkte pr finden, die nicht eine Kleine Ehronit aufzuweifen haben. Nur vie . prächtige Stadt 3 Münden, ift noch Bis dieſe Zeit, dieſer Ehre berau— * bet worden. ar hy Albertus Stadenfis adaan. 1166. inter Scriptor. Kulpifßi fhreibet alfo: Heinricus Dux ſuper Bafın erexit Leonis efigiem & urbem fofla a vallo eircumdedit, Ingleichen beweiſet dieſes der Catalogus epif- coporum ” . « 238 Von dem Urfprung 1189. die Stadt Bardewick gänzlich bis auf die Domkirche ver⸗ nichtet, und zu einer ewigen Gedächtniß dor der Domfirche einen im Stein ausgebauten Löwen mit der Auffchrift: Veſtigium Leo- nis errichtet hat i). Nun iſt bekannt, daß Diefer Herzog mit dem Löwen ſehr viel zu thun hatte, und weil die Stadt München ibm ihren Urfprung und Aufkommen vorzüglich danken muß, fo ſtehet dahin, ob nicht noch ein Denkmaal in der Stade München von ihm herrühre ? Man fiehet an dem fogenannten Stadtoberrichters haus einen viereckigten in der Mauer eingelaffenen Stein, der Tabl. Inen von der Linken zur Rechten mit darniedergefchlagenen Kopf dahinfchreitenden Löwen vorftellet. Es ift ein gemeiner Sandftein, ſehr befchädigt, und der, auffer dem Alter, gar Eein befonders Zeichen an fich hat, woraus man eine fichere Entdeckung machen Fönnte, - Doc, weilen dieſer Herzog, wie ich fehon erwähnet habe, bey vielen Gelegenheiten, befonders auch bey den Münzen, fich des Loͤwen bedienet hat, fo wird man fat zugeben muͤſſen, daß dies fer Loͤw an feinem Pallafte, k) oder an dem Zoll- oder Minze aus, errichtet worden fey« haus, Gi eoporum Hildeshemenfium ap, Leibnit. Script. Brunfv. Tom, II, p- 153. Diefes ſchoͤne Denkmaab, wie es im Jahre 1616. von Her: 309 Friederich Ulrich zu Braunſchweig erneuert worden, iſt in Tom. il. Origin. Guelfic. pag. 68. zu finden. a i) Herr Scheidius in Origin. Guelfic. Tom. Il, pag- 128, jeiget es mit diefen Worten an: Ecclefia cathedralis, quæ fola nunc fupereft, ve- ° - Rigia deftruetionis fatis oftendit; & verofimile videtur fupra por- tam eins precipuam in rei memoriam Leonem lapideum Dueis juffu poſitum efle, qui ibi — cernitur, cum inſeriptione: Ve⸗ fligium Leonis. | x) Bey fo bewandten Umſtaͤnden iſt wohl glaublich, daß fi Herzog Heinrich der Loͤw einige Zeit zu Muͤnchen wird aufgehalten haben, - und folglich einer Wohnung benoͤthiget war. — TE — ı“ ’ £ 1326. ın Ascenpi Dominı 1 IE TEE HOBENER 1254-24 Aprıl . 7 = nn 1336. 11 Ascenfione Domn ber Stadt Muͤnchen. | 239 A: Ich Habt fon. oben erinnert, daß das Munzweſen gleich faͤnglich von Vering nach München gezogen worden ſey, folg- h die in dieſer neu errichteten Münzftatt geprägte Münzen bil 9 unter die erſten Denfmaale der Stadt München verdienen ges Ählet zu werden. Es würde eben fo unnöthig als überflüßig feyn, wenn ic) von diefen Münzen eine Befchreibung machen wollte: denn diefelben hat fehon der gelehrte Herr Scheidius h ſowohl, als der Herr geheime Nat) von Obermayr m) mweitläuftig und gt MR befchrieben. Run follte ich auch das Jahr, in welchem die Stadt mi ice eigentlich erbauet worden, zu beftimmen fuchen; allein Jiefes kann weder fo genau, noch fehlechterdings gefchehen. Ich ann mich Daher nicht genug wundern, daß Aventin n), Adeh- ite 9 Meichelbeck, P) und andere nicht unberühmte baierifche Bi u | re y Sicehe die Origin. Guelfic. Tom. II, pag. 163. & fegg. von wel: | chen die Zeichnung in Kupferftich zu fehen ift. m) In der Hiftorifhen Nachricht von baierifhen Münzen S. 169. u. f. * Die Muͤnzen, die Herzog Heinrich der Loͤw in Baiern hat praͤgen laſſen, find vermuthlich diejenigen, fo einen Löwen vorſtellen, mit der Umſchrift: Dux Henricus Leo, wie fie in Origin. Guelfc. p. 165. zu fehen. ) Aventinus lib, VI. cap. 6. n. ı1. pag. 615. Deſſen Worte lauten alfo: Ceterum Henricus in Bajariam reverfus , in prima Vindeli- cia, in ripa Isar@, ubitum villa myftarum erat, in agro Scheft- larienfis collegii, novum oppidum condit. Monachium adpellat, * que nune omnium urbium, qu& Imperatori@ non funt, fed Duci- 2 bus parent, clariflima habetur. 0) "Adlzreiter Annal. Boic. P. I, lib, 22. pag. m. 596. ad annum 1175. Henricus porro reverfus in Bojariam novam cœpit urbem moliri, qus a Scheftlarienfibus monachis, ad quos villa Iſaræ vicina, & ‚Fundus pertinebat, Mondchii nomen eft adepta : Eftque hodie a I " Regia 240 Won dem urhdeung J Geſchichtſchreiber auf die Meynung verfallen ſind, daß ſie glau⸗ ! ben, Herzog Heinrich der Löw hätte um das Jahr 1175, nach⸗ dem er aus Wälfchland zurückgefommen, die Stadt München angeleget, und mit Mauern verſehen. Sch verlaffe diefe unge gruͤndete Muthmaſſung, und glaube der Wahrheit näher zu tre⸗ ten, wenn ich dafuͤr halte, daß München bie in feiner Achtsers Härung ein Marke verblieben ſey. Han weis ohne mein Erinnern, daß Herzog Zeinrich * Coͤw im Jahre 1179. von dem Kaiſer und den Reichsſtaͤnden ſei⸗ ner beyden Herzogthuͤmer Baiern und Sachſen fuͤr verlurſtig er⸗ klaͤret worden. Inder That halfen auch die meiſten Magnaten in Baiern, welche ihm. ſchon von Anfange nicht günftig waren, aller Drten Das Feuer mitanblafen, und gedachten fi) bey foß chen Umftänden des Herzogs wiederum zu entledigen, der ihnen | war aufgedrungen worden. Dem Bifhof Albert zu Sreyfing war es auch eine erwuͤnſchte Gelegenheit eine Sache wiederum rege zu machen, die ihm ſchon eine geraume Zeit an Herzen lag. Er | ſtellte Dahero im Jahre 3180. auf dem Reichstag zu Megensburg wider Den Herzog die Klag , daß derfelbe feiner Kiche wegen Bes. ring einem großen Schaden zugefüget hätte. Der Kaifer, ohne 9 ſich zu erinnern, daß er in dieſer Sache ſchon im Jahre rrsd. ger | ſprochen, und ſolche beygeleget habe OO, bat neuerdings einen dem Regia: Psincepsque Urbium- Bojarie, que ex parvis initiis crevit | in eam, gux hodie viſitur amplitudinem.. pP) Lib. eit. T. I. pag. 364, Henricus Leo ad. nos reverfis eodem 4 anno Chriſti 1175. novam. urbem, Monachium moliri capi. g) Die Worte in dem erften Briefe vom Jahre 1158. forum, quod efle folebat apud Veringen,, & pons ad theloneum, de cetero jam ibidem non erit neque moneta, waren freylic für den Biſchof won Freyſing etwas. zu hart; allein dieſe Urkund iſt nicht als ein Spruch, J * * + » u... der Stadt München. 241 E dem vorigen ganz widerfprechenden Machtſpruch ergehen laſſen r), welchem dem Markt München die Marktsfreyheit und Bruͤcke 4 und Vering zuerkannt wurde. Wenn wir dieſen Spruch genauer unterſuchen, fo meiden wir finden, dag darinn nichts von einer ©tadt > fondern nur von einer Marktsfreyheit gedacht wird. Hieraus erhellet —— ganz deutlich, daß Muͤnchen im Jahre 1180. noch Feine Stadt, fonden ein Markt gewefen ſey s). In dem Paiferfichen Spruchbriefe treffen wir Beine Spu⸗ 4 ten an, aus welchen ſich abnehmen läßt, eb neben der Wieder⸗ | E einfesuns des Markts zu Vering und Herftellung der Brücke, zu viſt. Abb. V. B. 2 uͤn⸗ ® Spruch, fondern ala ein Vergleichsbrief anzuſehen, huius autem transactionis, utriusque veſtrum aſſenſu & voluntate celebrate, heißt Er e8 - - - ut huius conventionis, hine inde pari convenientia facte- ratum, & in convulfum omni tempore maneat „ wodurch aifo der . Kaifer vermuthlid die Beſchuldigung einer Unbilligkeit von ſich leinen J. wollte. J 5) Der P. Meichelbeck hat ſolche aus der Urſchrift in Druck gegeben, J fiche oben die Anmerkung lit. a). Der ganze Innhalt des Spruch— —* e brief3 beſtehet in den Worten; Translationem predicti fori in va- 9 euum revocantes, ipſum forum cum ponte reſtituimus. = s) Das Chronicon Benediftoburanum führet Part. I, n, gr. pag, 26, m eine Urkund an, die fi alſo anfüngt: Noverit univerfus ecclefie 8: an „7 Katholice Senatus, qualiter Sunpertus de Mounichin tale predium, 2.0. quale in Swabhufin hereditario Jure peflederat, & quod a fratre & a ſorore jure fori in proprietatem perceperat. Der P. Mei, 4 chelbeck, als Verfafer diefer Chronick, macht Hiebey Die notam : Prima * apud nos mentio de urbe. Munichen , fen Morachio, Man ift L aber weder von der Jahrzahl noch von den Worten jure fori ver: 7 fihhert , ob fie von den muͤnchneriſchen Marktrechten zu verfichen, wo man fodann eine fihere Bermuthung machen tönnte, wie long Min: hen noch ein Marit verblieben ware 222 Won dem Urſprung Muͤnchen alles abgethan, und Freyſing der ungleiche Vortheil von der Minze und Zoll, wie vorhin, allein uͤberlaſſen werden J ſolle, oder ob dieſe Rechte an beyden Orten zugleich beſtehen moͤ⸗ gen? Rom Zoll und Münze wird gar keine Erwähnung ges macht, und diefes mag mohl die Urfach feyn, daß es mit dem Zoll, dann mit der Brücke, Münze und Marktögerechtigkeit, bey den alten verblieben fey. Denn wer follte diefes dem Herzog in feinem eigenen Lande vermwehret habenz und zudeme er bey Abs werfung der veringifchen Bruͤcke Eein anders Unrecht wider fich gehabt, als daß Niemand:in einer Sache ſein eigener Richter ſeyn ſolle. Aus allen dieſen Umſtaͤnden ſcheinet, daß der Biſchof At brecht auf die Herftellung des Markets und der Brücke ſelbſt nicht mehr getrachtet, fondern vermuthlich fich bey dem erften Vergleich t) weit beffer befunden habe; und -eudlich wurde ohnehin nach einmal abgewendeter Straffe alle Mühe vergeblich gewefen feyn u), Ron t) Der geheime Kath von Lori in dem iſten Theil des baieriſchen Müng 7 rechts S. 15. leget ung eine Urkund vom jahre 1312. vor, vermöge- - welcher Herzog Nudolpb befiehlet, daß 30. Pfund Münchner » Pfen, ' ning von Münchner :Zofamt aus, und nit mehr vonder Mu, nach Freyſing bezahlt werden folen. Diefer Befehl beweiſet aljo, daß es bey einem gewiffen Schlagfhag, wie ich fehon oben gefaget babe , verblieben fen. 5 u) Gleih zu Anfang des ızten Jahrhunderts ift abermal wegen Dem Salzzoll zwifhen den Herzog Ludwig, und Otto dem 2ten Biſchofen zu Freyfing eine neue Irrung entftanden. Wie fih die Sade zus getragen , beſchreibet und Meichelbeck lib. cit. T. l. p. 395. aus : ven baierifhen Jahrſchriften des gelehrten Jefuiten Andreas Brunner mit folgenden Worten: Frifinga interim Ottonem epifcopum ma- ximis rebus patratis, & optime gefta republica charum omnibus, _ publiso — f » J * * der Stadt Muͤnchen. 243 Von diefer Zeit an, wie alsdenn Minden empor ges kommen, und in eine Etadt erhoben worden fey, find die Nach⸗ sichten ſehr ſparſam. — N en wir hiernuͤchſt zwar erwägen, daß ſchon um dag Jahr 1221. den mindern Bruͤdern des Heil. Franciſcus die St. Dacobs Kapelle eingeräumet worden iſt x); und daß, wenn wir dem Aventin Glauben beymeflen y), Herzog Otto Illuſtris um das Jahr 1234. einen Landtag nach Muͤnchen verſchrieben hat; fo ergiebt ſich von ſelbſt die Folge, daß Muͤnchen in kurzer Zeit ein anſehnlicher Ort geworden I N Ich finde unter den Urfunden der Stadt München Eeine ältere, als einen fateinifchen Brief vom Herzog Ludwig im Jah⸗ 8.1265. gegeben, 2) vermöge deſſelben niemand zu München, aufs = Hh 2 | ſer er, publico luctu extulit. Inter Öttonis opera etiam belli, cum Mo- nacenfibus, & Ludovico Duce ob veltigal falinarium gefti, fit men- h tio, cui Philippus Rex pro ſummo jure intercefit, certam auri ſummam zrario epifcopali inferendam fanciens : quo temperamen- to epifcopis demum eft fatisfattum, x) P. Wading in Annal. minor, ad an.. 1284. n. 23. ſchreibet, daß % gr diefes Klofter um das Jahr 1221. oder gleich hernach feinen Anfang I" genommen hätte. Die St. Jacobs Kapele ſtunde auf einem großen Er Anger, und it der naͤmliche Biss, wo anjetzo noch die Kloſterfrauen auf dem Anger wohnen. ) In Annal. Boic. lb. VIII. cap. 4. Pag. 637. Heer von Falkenſtein tritt auch dieſer Meynung bey, und faget, auf diefem Landtag waͤ⸗ + remalle daiertſche Bifhöfe, und aud der Biſchof von Bainderg ge: a genmwärtig gemefen. 2) Ich habe in den churfuͤrſtlichen aäuſſern Archiv das Regiſter über. die * Urkunden eingeſehen, und gefunden daß auch darinn kein aͤlteres —* Document von der Stadt Muͤnchen, als dieſer Brief verwahret wird, 1 Meines ‚244 | Von dem —* — Ka fer den zweyen fuͤrſtlichen Beamten, nämlich dem Richter umd Eaftner, ffeuerfrey fisen fole. In diefen Briefe werden war die Einwohner zu Muͤnchen Bürger genennet; aber von einer Stade gefchieht noch Feine Erwaͤhnung, mithin müßte-man fat glauben, München wäre noch im Jahre 1265: feine Stadt. gewe⸗ ſen. Um nun der Sache näber zu kommen, fo muß ich —— noch anfuͤhren, wie die Pfarrkirche zu St. Peter in zwo Pfar⸗ reyen Meines Wiſſen iſt dieſer Brief noch niemals gedruckt worden, und weilen er eben nicht gar zu lang iſt, fo will id ſolchen ganz hieher fegen : Nos Ludovicus Dei gratia Comes Palatinus Rheni, Dux Bavariæ tenore prefentium proteftamur & patere volumus univer- fis intuentibus feriem huius feripti , qui nos fidem & devotionem civium noftrorum in Monaco cum gratis fervitiis, que nobis ex- hibent inceflanter, & exhibere potuerunt in futuro, noftre mentis oculis preponentes, eisdem hanc gratiam liberaliter duximus fa- ciendam , quod de cetero nullum de eisdem civibus,. exceptie noftris officialibus , videlicet Judice , & Caftrinio noftro, qui pro tempore- fuerint, ab exactione & fieura, quam nobis annis fin- gulis fant daturi, ac aliis fervitiis quibuslibet , que ab iis requi- remus , excludere volumus ullo modo, prefertim , cum dignum fit & confonum equitati, ut omnes vendentes, & ementes dicto⸗ rum noftrorum civium- fervittis equaliter concludanter, Ad ob- fervationem quorum predilterum, & perpetui roboris firmitatem prefens feriptum antedi&is civibus nofiris cum fubnotatis tefli- bus figillo noſtre celſitudinis dari infümus infignitum, Teftes au- tem funt Eberhardus Vice - Dominus, Albertus Lenzmannus, Had- marus de [aber , Heinricus Cammerarius de Freifing, Otto Dapi- fer de Bayrbron, Ulric de'Saumdorff , Albertus , Perchteldus & Bernardus notavii noftri, Ermherdus Theloncarius nofter. ac alü complures, Actum & datum apud Dachau, auno Domigi millefi- mo ducemelimo fexagelime quinto octo kalend, Marti. > ei der Stadt München. | | 245 een getheifet worden ifta). Der Biſchof von Freyfing Con- rad II. hat im Jahre 1271. für nöthig befunden, weilen die "Einwohner zu München fich immer vermehret haben b), die der feligſten Jungfrau gewiedmete Kapelle in eine Pfarr zu erheben c), eier auch indem nämlichen Jahre Papft Gregorius X. bes flöttiget hat d). In diefer Bul wird München zum erſtenmal - Oppidum genennetz ob aber hier das Wort Oppidum einen | Markt oder Stadt anzeigen falle, will ich dahin geftellt feyn laſſen. Es fiheinet mir alfo am glaubwürdigften, daß Herzog Ludwig der Strenge Muͤnchen erſt zu einer Stadt erhoben, und mit Thuͤrmen und Mauren verſehen hat. Ich habe keine Bewei— fr fondern nur Muthmaffungen leiften die Gewehr, h ki. BR» ar BR: } I ER Hh 3 Bey a) Siehe Die Urkund bey dem P. Meichelbek lib. eit, T. IE, P. 1. pag . 77. Die St. Peterskirche iſt alfo die ältere Pfarrkirche. Es ift aber dadurch nicht ausgemacht, ob die St. Peterätiche, over die beym Heil. Geiſt, die ältefte Kirchen in Münden fey, fo alfo erſt aus Urkunden müßte bewieſen werden. b) Cum igitar, heift ed in der Urtunde, populus baptismalis ecclefie S, Petri in Monaco adeo per Dei gratiam excreverit in immen- fum, quod unius paftoris regimine fine —— animarum difi- culter valeat gubernari. ce) In der naͤmlichen Urkunde des Biſchof Conrads. - Ita ut ecclefia S. Marie, quæ hucusque fimplex Capella exftitit in Monaco, legiti- mum cum omni jure parochiali de cœtero refidentem Re&torem habeat, quemadmodum ecclefia S. Petri hucusque habuit,, di- ſtinctamque & perpetuam , tanquam Matrix ecclefia, fepulturam, d) Anonymi Monachi Bavari Compilatio chronologica in Tom. IT. clarifs. Oefelii Scriptor. rer. Boic. pag. 338. MCCLXXL VIII. Kal. Decembr, ad preces civium civitatis Monaci Conradus’ epif- copus ecclefie Frifingenfis divifitt ecclefiam S. Petri in duas eccle- fias baptifmales, & fecit Capellam B. Mariz, unam ecclefian bap- tifmalem, Cenfirmata eft hæc divifio a Gregorio Papa. Br 246. Don dem Urfprung Bey der im Jahre 1255. zu Landshut vorgenommenen Lane _ destheilung ift Ludwig dem Strengen unter andern auch Müns chen zugekommen e). Wir werden aus der Folge fehen, daß er auf München ein befonders Augenmerk geworfen. Diefer Herzog war unftreitig der Erſte unter den baieris ſchen Regenten, die allda ihre Refidenz aufgefehlagen haben; ehe noch von feinem Sohne, der heut fogenannte alte Hof, die er⸗ fte beftändige Wohnung eines römifch deutfchen Kaifers, ift erbauet worden. Die Hofhaltung ift vermuthlich in der heutigen Fürftenfels dergaſſe geweſen; wovon nahmals ein Haus an das Klofter Fürs ftenfeld, und ein anders an, das Klofter Ettal gekommen ift. Der Aufnahm der Stadt Münden unter dem Zerzog Ludwig des Strengen f) läßt fich noch mehr beftimmen, wenn wir auf die Klöfter, die unter feiner Negierung aufgefommen, eis ne Nuckficht nehmen. Damit mich aber niemand befchuldigen Eönne, als hätte ich ohne Grund gefehrieben, fo will ich einige Beyfpiele anführen. Am Sabre 1284. hat Herzog Zudiwik den Francifcanern ein Klofter erbauet 5), und ihnen die Kapelle der heiligen Agnes h) einge e) Die Chronica Auguftenf. bezeiget und dieſes: Ludovicus & Henri- cus Duces Bavariz circa Pafca fuos inter fe dividunt Principatus, & Henrico ceflit nomen Dueis cum majori parte Bavariz - - Lu- dovico autem cefüt fuperior pars Bavariæ. Tolnerus in hiftor, Palat, p. 401. £) Die baieriſche Geſchichtſchreiber find über das Sterbjahr dieſes Herzog nicht einig. Man wird zum fiherften thun, wenn man feinen. Tod auf das 1294. Jahr fexet. 1 g) Mfc. de hiftoria minor, Ord. $. Francif, in provinc. Bavar. h) Diefe Kapelle iſt auf der rechten Seite, wann man in den Ehor hinein gehet, und ſollte fhon damals der Familie von Haslang gehört haben, fo leicht zu glauben, weilen fie noch ihre Begraͤbniß Darinn haben. der Etadt — 247 nmet. Um das nämliche Jahr haben auch die zwey Frauen⸗ kloͤſter Bittrich i) und Nidler k) ihren Anfang genommen ; ins gleichen ift das von den Francifcanern verlaffene Klofter auf dem “Anger von den Clariſſerinnen bezogen worden D. Die Väter aus dem Drden des. heiligen Auguftins haben fich ebenfalls der Guͤtigkeit diefes Herzogs anvertrauet, die aber erft von feinem Sohn Rudolph ordentlich zu Münden eingeführet worden find m), Doch diefes wird ſchon binlänglich feyn, daraus zu ſchlieſ— fen, daß München in einer Zeit von einem Jahrhundert aus ei- nem Beinen Flecken eine anfehnliche Stadt geworden iſt. Nun komm ich endlicd) auf die Zeiten Kaifer Ludwigs IV, welcher, nachdem er im Jahr 1315. von ganz DOberbaiern Ber fig genommen, die Stadt Münden in weit vollfommenern Stand gefeget hat. Diefer preiswuͤrdigſte Monarch, deſſen Andenken in ewigen Zeiten in der Stadt München nicht wird ausgelöfchet werden, hatte den Bürgern diefer Stadt, weilen fie es, während der mit feinem Bruder entftandenen Irrungen, beftändig mit ihm hielten, vorzügliche Gnaden erwiefen. Er beftättigte ihnen nicht ‚allein die alten Freyheiten, fondern fügte-auch noch neue hinzu, und die Stadt. wurde von ihm um die Hälfte erweitert. J Die ) Diefe Frauen unter der dritten Regel des heil. Franciſcus haben ih: 3 ren Urſprung in einem Eleinen Haus nacht einer alten dem heil. Ehri: = ftoph geweyhten Kapelle um dad Jahr 1284. genommen. Siehe — deſſen Hiſtorie, ſo su Münden 1721. in 4. gedrudt worden. =. a k) Siehe ebenfalls die Hiſtorie von dem Kloſter auf der Stiegen, der Ridler benamſet. Muͤnchen 1695. in 4. ve 1) Der P. Kirchhueber ord. S. Franc. hat von dieſem Klofter eine kurze ei; Chronik geſchrieben, wo man hin und wieder fhone Nachrichten an: 5 trift. Selbe ift zu München 1702. in 4. gedruckt worden. m) 9, Meichelbeck in hiftor. Frifing. P. Il. P. I. pag. 100. und inP, IL führet ee N. 202. 203, 204, un® 205. die Urkunde an, * \ | \ | I Bi > 2 7 3% ER * — — — Per i \ * — J * * FACLLIE u; B J X 248. Von dem Mefprung | Die Gränzen der Stadt waren vormals in ihren Umkreis nur fo groß, Daß fie in der Längevom Naths » bis zum Schönens thurm, und in der Breite vom Blauenten⸗bis zum Nudelrhurm n) giengen, und das noch in Diefer Gegend herumlaufende IBaffer ift der alte Stadtgraben geweien. Die Stadt wurde alfo mit allen den. Gaſſen, fo auſſerhalb der angedeuten vier Thuͤrmen lies gen, faft mehrer als um den halben Theil vermehret und erweis tert. Damit instünftig aber am Pracht und Aufnahme diefer | Stadt nichts ermangeln möchte, fo bat er den großen Markt in Ordnung bringen, und einen großen Birk auszeichnen laſſen, auf welchem zu Erhaltung der Größe des Markts, niemand ein neues Gebaͤu anlegen durfte, Noch mehr: Der Kaiſer hatte ſich fogar durch das ganz ze sömifche Reich als Beſchuͤtzer der Stadt Muͤnchen exklaͤret. Den Buͤrgern hatte er auch den Zoll um ein merkliches ver⸗ mindert, und gab ihnen auch die Verſicherung, daß er ohne ihr Wiſſen, weder Frieden noch Bindniß mit feinem Bruder ſchlieſ⸗ fen wolle ” Es verdiente firyfich die Mühe, dag man weitläuftig ſo⸗ wohl den geifttiiben als politiſchen Zuftand der Stadt München ausfährete, worzu die vortieflichen Sreyheitsbriefe und andere” Urkunden genugfamen Stoff geben wurden 0). Allein! ich habe me E an) Der Nudelthurm it im vorigen Jahrhundert abgetragen worden, und it an der thalleriſchen Weingaftgebbehaufung angebauet geweſen, | dahero noch am dieſem Hans Die Gencralien un andere Verord⸗ sungen angeheftet werben. o) Ich beſitze noch ein Mic, mit der Aufſchrift: Verſchiedene Briefe dee ' — Tanhiefi igen Stadt Mimden, Sreyheiten, Gnaden und Brivilegien de anno 1265. bi 1641. Ich babe noch zwo andere Abichriften bey Handen gehast, und gefanden; daß die meinige die vonfländigfte iſt. Be ; der Stadt München. 2.49 | mir vorgeſetzet, in dieſer Abhandlung nur den Urſprung, und die vormaligen Umſtaͤnde der Stadt München zu unterſuchen. Maun muß ich zum Beſchluß noch von dem muͤnchneriſchen dtwappen oder Siegel etwas melden. Der oben angeruͤhmte P. Meichelbeck leget uns im ten Theil des zten Bandes feiner freyſi ngifchen Geſchichte eine Zeichnung von viererley muͤnchneri⸗ ſchen Stadtſiegeln vor Augen. Das aͤltere von dieſen Siegeln haͤngt an einem Briefe, der im Jahre 1284. den 24. April gegeben iſt, und ſtellet eine kleine Stadtporten zwiſchen zweyen Thuͤrmen dar, uͤber welchen ein ſchwebender Adler, und unter der Pforte aber einem Möns chen ähnliches Bruftbild zu fehen ift. ; Den Plas vom zweyten Siegel, das vom Jahre 1356, j iſt, nimmt völlig die Stadtpforten zwifchen zweyen Thürmen und Mauren ein, unter welchem ein Mönch in ganzer Geftaft zu fer ben, der mit der rechten Hand drey Finger aufhebt, und mit der linken ein Buch haͤlt p). Das dritte Siegel iſt von eben erſtbemeldtem Jahre, das einen in einem Schilde mit einer Moͤnchskappe bedeckten Moͤnche vorſtellet, und ſcheint aus der Umſchrift, daß es nur in ſolchen Handlungen gebraucht worden, die von Feiner beſondern Erheb⸗ Hichfeit waren. | — Nun komme ich auf das vierte und letzte Siegel vom Jah⸗ te 1402. Auf dieſem iſt nur ein Mönch in der oben beſchrie— ben Seftalt, im bloßen Haupte, in einer Einfaffung von Lilien— bögen zu fehen, mit der Umſchrift: Sigillum Civitatis Monacenfis. Siſt. Abh. V. B. 53 Bey pP) Wenn man das erſte und zweyte Siegel gegeneinander hält, fo kommt es ganz fihtlih, daß das zweyte nah Erweiterung der Stadt ge: brauchet worden ift. ’ 05 Von dem Urfprung der Stadt München, se Becey dieſen Siegeln Eönnten zwar viele Fragen aufgewor⸗ fen werden, als 1) wie der Moͤnch in das Wappen gekommen ? 2) Warum nur in dem aͤltern ein Adler zu ſehen? 3) Aus wel⸗ chen Urſachen das Siegel oͤfters veraͤndert worden? Und derglei⸗ chen Fragen mehr, über welche alle eine beſondere Unterfuchung - angeftelfet werden müßte. Ich begnüge mich aber dermalen mit | dem, daß ich, fo viel mir möglich gemwefen, den Urfprung der - Stade München gezeiget habe, — — us — Anton Johann Lipowsky Abhandlung vom Urſprung der Grafſchaft Schärding x . S { 7 — Von dem Urſprung #777 FETFURERTERE 222 S. I, | Su & er — in welchem die Grafſchaft Schaͤrding ent⸗ legen, ware in den aͤlteſten Zeiten ein Theil des Nori—⸗ eums, das durch feine eigene Könige beherrſchet worden. a) Kaiſer Auguſtus hat diefes Königreich durch feinen Feldheren 3: | 3 — | a Silius bezwungen, und zu einer römifchen Provinz gemacht. b) ° 4) Paterculus Lib. II. C. 109. ipfe a Carnuto, qui locus Morici Regni proximus ab hac parte erat, exercitum qui in illirico me- rebat,, ducere in Marcomannos orfus eſt. P. Rettenbacher Annal. Cremif. lab, 1. cap. 1. b) Dio Lib. LIP. p. 534. D. Pannonii cum Noricis in hiftriam in- eurfiones fecerunt, & & Silio , eiusque Legatis incommodis affe£li, rurſus pacom acceperunt, Moricisque etiam caufam Servitutis pre- buerunt, 5.2 Toricum hießen die Römer das Land, fo fich von den norifchen Alpen bis an die Donau erſtreckte. Es hatte die Mon- - tes Cecios zur Graͤnze gegen Panonien, und den Innſtrom ger gen Rätien.e) Nachmals ift diefe Provinz, vielleicht unter Dio— eletian, in Noricum Ripenfe und mediteraneum eingetheilet wor— den, zu welchen erftern alſo der DE diefer Grafſchaft damals gehörig ware, d) a c) Ptolomeus Lib. 11. C. 14. Noricum terminatur ab occafı. Oeao fluvio, a Septentrione Danubii parte, quæ eſt ab ano fluvio ad Cetium montem, ab ortu vero folis ipfo monte Cetio, d) Mafcov Geſchichte der Deutſchen Lab. u N 10. 5 % I: der Grafſchaft Schärding. 253 A S, 3. 1 —3 Unter denen zur Zeit ‚ da Tarquinius Priſcus Rom be⸗ aus Gallien uͤber den Rhein gegangenen Colonien, Waren auch die Boier, die ſich in Silva Hercinia niedergelaſſen, e) woraus fie nach einem fechshundertjährigen Befig unter Octa⸗ vius Auguftus von den Marcomannen vertrieben worden; f) Es laͤßt fih , im Ermanglung eines gleichzeitigen Gefchichts fchreibers mit Gewißheit nicht beftimmen, wohin fie ihre Wans derungen genommen; man frift fie aber im fechsten Jahrhunderte nach Ehrifti Geburt wiederum an. Dann Jornandes g) bes zeugt, daß die Schwaben vom Aufgange der Sonne die Baiern iu Nachbarn gehabt haben. e) Tacitus de Mor. Ger. cap. 28. igitur inter Hercyniam filvam Rhe- 3 numque & Menum amnes Helvety, ulteriora Boy gallica utra- que gens tenuere. ) Tacitus de Mor. Germ. cit. loc, manet adhuc Bojemi nomen, fig- nihicatque. veterem memoriam, quamyis mutatis colonibus. Cap. 42. Prxcipua Marcomannorum gloria viresque , atque ipfa etiam Sedes, pulfis olim Boiis virtute parta, 6) Jornandes cap. 55. welchet den ‚Krieg des Königs der Dftrogothen A Theodemird, wider die Schwaben erzählet, ſchreibt davon alſo: Sic ergo cum (Danubium) congelatum Theodemir Gothorum Rex cer- nens, pedeftrem ducit exercitum , emenfoque Danubio Suevis im- provifus a tergo apparuit. Nam Regio illa Suevorum ab oriente . Bajobaros habet, ab occidente francos, a meridie Burgundiones, =. .% Septentrione Thuringos, a | Nachdem aber Kaifer Inſtinian die Oftrogothen durch e Feldherren unter das Zoch gebracht, und feine Abſichten bloß auf die Erhaltung Ztaliens richten mußte, fo bat Garibald 0 0 De + 254 Bon dem ——— Herzog der Baiern aus dem Geſchlecht der Agilolfinger, mit | Huͤlfe des fraͤnkiſchen Königs Theodebald ungefehr um das — 556. Vindelicien und Noricum erobert, h) von welcher Zeit an diefe zwo Provinzen den Namen Baiern angenommen haben, u) Pagius in Annal. Bare. ad Au. DLVI. Num. ı5. 16. 17. 8. 5. Schon damals ward Baiern in verfhiedene Gaue einge theilt, zu deren Unterfcheidung auch Fluͤße und See, an denen fie entkegen waren, den Namen herleihen mußten. Unter diefen kommt zur Zeit Herzogs Ottilo im Jahr 748. der große Pagus Matahgavi oder Mattichgau vor, 7) der nach heutiger Lage die Gerichter Fridburg, Braunau, Mattichkofen, Uttendorf, Mauerkirchen, Schaͤrding und Ried in ſich begriffe, weil er ſich von Wattſee und Mattſee herum über Scharding hinaus bis an den Fluß Pram erſtrecket hatte. k) ; i) Ehron,. Lunelac. pag. 3. Regnante Domino Hotiloni inclito Duci gentis noftre Bavariorum imprimis donavimus ad Lunelao - - & ilta forefte noftra intra Salepurhegavvi & intra Matahgavvi & # intra Atergavvi hec eft Marchg - - Anno Domini DCCXLVIIE, | %) Chron. Gottw, Lib. 17% pag. 677. Matahgowe Pagus Ducatus Bojarie in Marchia Bojorum ad lacum vulge Mattſee & Auviol. Woattuham (Mattich) ufque ad fluviol. Pramam vel Bram, ad dextram fluminis eni fe extendens. 5 | Die groͤßern Gaue bezirkten wieder viele kleinere in ſich, H und fo verhaͤlt es ſich auch mit dem Mattichgau: dann in dieſem treffen wir das Antiſengau, oder wie ſich die vom Kai⸗ ſer Friedrich dem J. dem Probſt Geroch zu Reicherfperg i im 1162, Jahre m) ertheitte Urkund ausdrüsft, den Pagum, quem tranfit ° Fluvius Antefin, an , welcher bier um fo mehr unterfucht zu wer⸗ den way W * 7 Sl MR A SAOLD v MR “m ,o GER — — 7 Bodygv +/H 0 DE Graſſchaft Schärding. - den verdiene, als felber bis auf diefe Zeiten unbekannt getvefen, nd fogar der Entdeckung des unſterdlichen Verfaſſers der Chro⸗ ie von Göttweiu entgangen iſt. ; 1) Chron. Gottw. Lib. IV, yag. 329. dividebantur ii Pagi in Ma. "u jores& Minores, ita quidem at pagus major plures minores com- plecteretur. uti patet e, g- in pago Albigoivi. x * m) Gewold Metrop. Salisburg. T. TI. pag. 167. Friderieus - - quod — * - - ipfum Keicher/pergenſe eœnobium canonicorum Regula- ' zium in Comitatu Pertoldi comitis de Andechs juxta Ennum ſi- * um, in pago quem tranfit Pi: Antefin, 2 guodam * N er bi —— fundatum. ” Bee u Der Heine Fluß Anteſtn nach der jetzigen Mundart An⸗ Be; entfpringt im Hausruck unweit Kobenzell an der öfters h ni nfter, die zwo Hofmarchen St. Martin, und Ort, und ers giehßt ſich unterhalb dem Dorf Minderting zwifchen den Kiöftern nben und Reicherfnerg in den Innſtrom. Hier haben wir derr attigen Gericht Ried , dann was dieß und jenſeits der Ante⸗ Ben bis an den Jnnſtrom liegt, beſtanden haben mag, Als wel bes diefer Fluß, wie beyliegende Karte beweifer, gleichfam in der - fitteduschfließt, -Diefer Gränzanzeige gemäß waren demnach das hals nachfolgende Orte darinnen gelegen, die nach der allgemeis net em. auch zum Mattichgau * worden: rag "® — — —— T. I. yag. 234. Ludovicus - Rex - - nosob- amorem Domini - Canonicis Patavie leca- Guccuna- Oferunacha- donamus An, DEECE, $. 8 + . 2 J x _ m, 256 WVon dem Urſprug 5" nr ie Kr Ba re Aus den Gauen find in Folge der Zeit die Seaffssnften e) entftanden, welches vornehmlich in dem eilften und zwölften Jahrhundert geſchehen, als deren Befiger ſich dieſe erblich zu ma⸗ chen gewußt, und die Zunaͤmen von ihren Veſten wor ad ſich beyzulegen angefangen haben. P) | 0) Chron. Gottuic. pag. 530. Pagi iſti tam majores quam minores aliquande etiam Comitatus vocabantur , licet hoe potius de mino- ribus pagis wtelligi debeat, majores enim Provincia & Regio — rimum nunenpabantur & plures comitatus pumerabant. ) Chron, Gottw. Lib. IV, pag. 530. pro. temporum poſtea, ma zumgue varietate, poftquam Comitatus & Marchiæ paulatim here- ditarie ſieri & a Burgis ſeu caſtris denominationem faam fumere inceperunt (quod ſæculo potifimum XII. juxta ‘diplomata vero Beigica & Flandrica præſertim, atque Brabandica XI. Bee ugit) id evenit, ut pagorum mentio plane omiteretur, S.9 A Unter den Befisern der Burg Reicherſperg ——— im — 1084. Derenberus vor, welcher vir valde ingenuse Mo-⸗ bilitatis & dives genennt wird: q) Ein Titeh, den damals nur” Fuͤrſten, Grafen und Dinaften erhielten, 1) Diefer, weil er feis nen Erben hatte, fehleifte Die Mauren derfeiben, und verwandelte . fie in ein Stift vegulivter Chorherren, zu welchen er nebft vielen Gütern in der Gegend, auch ein Gut ley St, Martin an dem . Fluß Anteßin, M) nebft der Kapelle, Mühle und Weinberg allda, gegeben. g) Chkron. Reicherfperg. sd An. MLXKXKIV. fait im caflro Richeve fpergenfi Puerenherus Dominas einsdem cafri vir valde ingeme ‘ Nobilitatis & dives, - - hic poft mortem filii ſui nomine =. hardi admodum juvenis, cum non haberet alium kzredem - - xroſita munitione eaftsi - - wadidit eundem locum -- in uſum Clerl- com. der Grafſchaft Schaͤrding. | 257 corum Deo Sanctisque eius ibidem ſub * 5 Angn land in per- - pefuum fervituris, FR: r) Luͤnig Tief, Fur. der N und d deren pag. 554. -- & — Skin era flumen — — dicitur ad Ft. Aartinum fimul cnm ipfa capella & vinea adjacenti & Molendino. Diefes iſt unflreitig der Ort, der jeßo ımter dem Namen Schloß und Hofmarch St. Martin befaunt ift, und vorhin Schwende geheiffen. Dann in einem Lehenbrief, den Ortolph Trempek im Jahr B: 1501. erhalten, wird gemeldet: wir verleihen ihm den Sig zu ’ Schwendt bey Sr. Martin. - - Als derfelbe mit Hofmarch um: fangen if. Und in denen folgenden heißt es: wir verleihen das Schloß Sr. Martin, etwo Schwendt genannt. Bifhof Ulrich von Paffau hat’ dieſe Kapefe zur Zeit des Probſt Beruvin von Rei: herfperg im Jahr 1116. eingeweyht Chron. Reicherfp. ad Ann, MCXVI, 6. 10. | Wenn nun aus der bereits angeführten Urkunde Kaifer Friederich I. t) erhellet, daß das Kloſter Neicherfperg in pago, quem tranfit fluvius Antefin entlegen; wenn ferners unftteitig, daß aus den Bauten ($. 8.) die Grafſchaften erwachſen: fo ift die untrügliche Folge, daß die Grafſchaft Neicherfperg in dem prrefingau beftanden fey, u) | & » Hund Baker ——— T, I. pag. 114. hat eine kurze Genea— logie dieſer Grafen geſchrieben, und glaubet, das fie eines Gefchlechts mit den Grafen von Playn gewefen. 6: II. 8 frete nun meinem Öegenftand näher. Die Grafen bon Schärding, Vornbach und, VNeuburg waren eines Ges chlechts. Es ift ſchwer ihren Anfang zu entdecken, weil fich dies fer in dem Alterthum verliert. Und da mein Abſicht nicht iſt, ein J biſt. Abh. V. B. — Stamm⸗ ER Rn Ga > pr , r * J ’ > x —— — 1 258° Be Von Sem Hefprimg Etammreaifter derſelben x) zu ſchreiben, fh will ich nur abo | das zu meinem Endz wech nöthige berühren. Heinrich Graf von 7 Fornbach und Neuburg wird in dem Stiftungsbrief des Ktojters 1 St. Nicola von Bifhof Altmann zu Paffau im Jahr 1074. oder 1076. y) Comes provincialis ex utraque parte eni fluminis ge- nennt. Ob nun gleich dieſe Urkund wegen der unrichtigen Jahr— zahl für bedenklich angefehen- wird; fo ift Doch Diefer Ausdruck der Lage diefer Grafſchaften fehr angemeffen. J— x) Hund baier. Stammb. T. T. pag. 125. hat ihre — be⸗ ſchrieben. — y) Mon. Boj. T. IV. pag. 198. a A | Eckprecht J. feßte im Jahre 1094. Berengerum zum Abs ten z) des Kloſters Fornbach, feine Gemahlinn' ware Mathildis | eine Tochter des Grafens Arnolds von Lambach. Sie hatte zween Brüder, wovon Adalberon Bifchof zu Wirzburg, Gort- fried aber Herr der Graffchaft Piten gewefen. Nach beyder Hinſcheiden erbte fie ihre Güter, und infonderheit die Stadt und Herrſchaft Puͤten, a) von welcher Zeit an Graf Eckeprecht, und. feine Nachkommen, deren Titel angenommen haben.- i z) Gewold Metrop. Salisb. T, 11. pag. 220. poftea Eckkebertus Co- mes - - eflecit Abbatem Beringerum - - quem epifcopus® Pata- vienfis (Oudalricus) Anno - - 1094. Abbatem confecravit. — a) Gewold. cit. loc. Poro Ehkebertus fupra memoratus - - de fun - - | hzreditate tradidit - - & uxor eius Mathild -- quidquid inter‘) Ennum & Anefin Buvios inveniri poteft@llorum Mancipiorum, | quz conjugi ſuæ in partem ceciderunt de familia — ſui Adal⸗ ei beronis Epifcopi. Anonim. in vita S. Adalberonis apud Pez Scripter. Aufl. T. * rag. | 7. erat quidam Arnold , qui caftrum - - in Lambacenfi loco-- “inhabitavit, -—- habebat filum nomine Godefridum - = cuius die tioni - - ferviebat Putina urbs inchita - - habebat Aliam qu& nup- Gt | der Graffchaft Schärding. 259° bi — comiti, cuius caftrum Niwenburg di&um , .ora. Eni Auminis eft fitum, 'huic poſt felicem fratrum exceflum in fortem . dotis urbs putina cum omnibus ad fe pertinentibus cecidit. ⁊ S. 13. Diether, und defien Gemahlinn Adelheid, ſchenkten im Sahr 1125. dem Abt Werint ihr Schloß zu Fornbach, wor- urch ohne Zweifel das Andenken dieſer Grafſchaft erloſchen b), Nun gemeldter Graf Eckeprecht I. erzeugte zween Söhne Ecke⸗ 4 recht II. und Ewerbardt, ©) wovon der erjte mit feiner Ges mahlinn Willebirg d) Eckeprecht IIT. und eine Tochter Na- ‚mens Chunigund erziekte, e) die an Grafen Berthold IL, von Andex vermählt worden. f) Jener ware auch Befiser der, dem Namen nach, erfofchenen Graffihaft Reicherſperg, g) deren Ber irk, nachdem Graf Derembert den Diden des von ihm geftifter ei Kloſters angenommen, h) nach dem Jahr 1084. an ſeinen Sroßvatern Eckeprecht J. vermuthlich gekommen, und mit der Grafſchaft Schaͤrding vereiniget worden. | - 6b) Mon. Boj. T. IP. pag. 16. Werint Abbas - - impetravit A Die- therico comite, ut isdem & eius conjux Adiheit - - delegavit quid- quid in forınbacenfi loco habuit, feilicet caffellum , quod ibidem . fitum eft, ö =) ‚Mon. Boj. T. IP. pag. 15. Notum Sit - - quod idem Advocatus 7 Ekkebertus poft obitum Ukxoris eius Domine Mathilde annuentibus filüis eius tradidit -- bh. r. t. Eberhardus filius ipfins comitis Ek- — keberti, Ekkebertus frater eius , An. 1100, 4 9) Mon. Boj. T. IV, pag. 36, Comes Ekkebertus annuente conjuge 7 ſua Willipirga & filia ſua Chunigunda - - delegavit. An, 1130, _ e) Mon, Boy. eit. loc. pag. 37. Domina Millibirch comitiſſa, & filius eius Ekkebertus delegaverunt - - An. 1140. Mon. Boj. T. IIT. pag. 425. Ekkebertus Comes ammonente - - pie memorie mea matre Willibirga fratribus - - An, 1150, E vr Kk2 Mon. i Ye 260 Bon dei Yrfprung RN — Aſon. Boj. T. IV. pag. 38. Domina Chunigund comitiſſa —E de provincia — --&ch — t. Ekkebertus frater eius. An. 1130. f) Hund. baier. St. B. T. I. pag. 128. nennt fie zwar. Agnes, alein gemäß des in vorſtehender Note angeführten ift es wahrſchein-⸗ licher , daß fie Chunigund geheiffen. g) Gewold. Metrop. Salisb. T. II. pag. 128. Chrom, Reicherfpeg. ad Annum MCOXLIT. Chuonradus‘- - Romanorum Rex. - - Igitur | ad munimen & auxilium regularis vite tradimus - - c@nobio | Richerfpergenfi confituto in Ripa Ini Auminis, in regione Nori- | ca, in Comitatu Ekkeberti comitis. Siehe auch $. 9. b) Chron. Reicherfp. ad An. MLXXKIV, 5. 14. Zu diefer Zeit erhielt Heinrich der Löw im gahr 1156. ſein Herzogthum Baiern wieder, ob gleich Kaiſer Friedrich J. die Mark Oeſterreich von der Enns an, usque ad flvam prope Pa- taviam, quæ dicitur Rotenfela , wie das Chronicon Auguſten- fe i) meldet, davon abgetrennt, und in ein Herzogthum erhoben. i) Chron. Auguſt. Steroni attributum ad An, MCLII. Marchionatum Auftrie a Jurisdiftione Ducis Bavarie eximendo & quosdam ei comitatus de Bavaria adjungendo : conyvertit in Ducatum, judicia- riam poteftatem Principi Auftrix ab Anafo usque ad filvam prope Pataviam, que dieitur Rotenfela protendendo, S. 15. Es ift zu bewundern, daß ſich bis jego noch Niemand | daran gemacht habe, daß Ort zu beftimmen, wo diefer Wald Rotenſela entlegen ift. Ich will es dahero verfüchen, weit ich | in diefer Gegend ziemlich bewandert bin, und meine erften Sabre zugebracht habe. In dem Landgericht Schärding ift zwiſchen Sc. Williwsld, und dem oberöfterreichifchen Markflecken Peyerbach ein j a" Geafthat Cini. a N Fer apianifchen Karte alfo vorkommt, und von dem dabey befindfihen großen Sumpf, das rothe Mooß genannt, ohne 3 peifel Damals den Namen die rothe Salärh gehabt hat. Es wird Ddiefes von dem Sandmann zu deſto beßern Unterfcheid, in Die große und kleine Salaͤth abgetheilt. Wenn man nun zuſam— men nimmt, daß diefer Forſt unddas rothe Mooß noch jetzo die | ” Gränge zwifchen Baiern und Oeſterreich ſind; daß A unmeit = jen Hausruck⸗ ⸗Viertel dieß-und jenſeits der Graͤnzen kein Wald vorfinde, deffen Namen dent Worte Rorenfels nur von Ferne ähnlich wäre; fo Fann bierunter Fein anderer als die Salaͤth bverſtanden werden. Es ift demnach mit Grund zu vermutben, Daß jenes im Folge der Zeit durch die gefchehene Abtheilung in das Wort die große Salaͤth ausgeartet ſey, welches der Ver⸗ | faſſer des Chronicon Auguſtani, der erſten Benennung gemäß, mit Rotenſela in das Latein uͤberſetzt hat. §. 16, Dieſes erhaͤlt andurch einen ſtaͤrkern Grad des Erweiſes, B daß der große Pagus Trungawe (Traungau) k) ſich über Wels und Afıbau , erfirecket, in Folge dem Pago Mathagavi, (Mat- { tichgau) I) angegränzet hatte, und ſchon vorhero zur Mark Defters E R ich gehörig war. Zwar hat Struven m) in feiner Ausgabe der freberifchen deutſchen Geſchichtſchreiber beym Wort Ro- tenfels auf dem Rande die Anmerkung gemacht, daß dafür Ro- ntbal gelefen werden müßte; woher er aber diefe genommen, ſt mir eben-fo unbekannt, als gewiß ift, daß nahe Paffau zu * Wald dieſen Namen fuͤhret. ) Chron. Gottiu. Lib. IV. pag · 315. F. Calles Aual. Auſt. T. 2. pag. 6. — 8tz3 1) 262 | Moen dem MEN. 1) Siche eben F. 5. m) Chron, Auguft, apud Freher Script. Rer. Germ. Edit, Me, pag. 510 \ GTZ Graf Eckeprecht II. von Schärding machte mit Kaifer Friedrich I. einen Feldzug in Stalien, und blieb im Sabre rıs$, vor Mayland. n) Er hinterließ keinen abfteigenden Erben, und 7 eben dabero zankte fich fein Schwager, Graf Perthold von Ander, ($. 13.) mit Markgrafen Ottocar von Steyer um Die Erbſchaft; ſie vertheilten ſich endlich alfo, daß Straf Perthold Neuburg und Schärding, mit Einfihluße des Antifengau, o) Ottocar aber Die Grafſchaft Püren p) erbielte, n) Otto deS. Blaſio ad An. MCLVIII. cecidit in hac congiellione a parte Cafaris Egebertus comes de Butingon (Butina) Chron. Reicherfp. ad An. MCLYTIII. Imperator Mediolanum ob- fedit - - ibi Ekkebertus comes de Pufine occifus eft. k e) Mom. Baj. T. IV. pag. 421. Pertholdus Dei gratia Marchid, & Slius eius Pertholdus de Andechfen - - ego & filius meus canobio u Reicherfpergenfi in caſtro noftro Newnburg ob remedium animæ noftrz fimul & comitis Ekkeberti cui in hareditatem fucceflimus, 2 Hborum tranfitum nav ibus eorum eoncedimus - - ficut ante nos jam u didtus Zikkebertus comes’ - - conceflerat. An. 1170. Mon. Boj. T. IV. pag. 424. Pertholdus Dei gratia, Dux Datma- # eie Marchio Hiftrie. - - pro petione - - Prepofiti Ottonis de Ri= eherfperge - - prefenti pagina firmamus ut - - fine exadtione ti- buti, ſicut hucufque, ita & in religuum liber tranfitus fit navibus = fais apud caftrum nofirum Newnhur@® An: 1195. Be Mon. Boj. T. IV. yag. 420. Philippus fecundus - - femper Au- t guftus - - ad poftulationem - - ipfum Richerfpergenfe cenobium - - in comitatu Pertholdi*comitis de Andechfe, juxta fluvinm En- num (tum , in pago, quem tranfit fluvius Antefen fitum. An. 1205, p) Codex Diplom. Admon. apad Rer. Pez. T. III, Anccdot. N, 96, h Col. 758. Bernardus de Erlach Minifterialis quondam comitis Ek- 4 keberti. 1 HER A EERR EEE « 1 - * — R - “ 5 \ a Sraffehaft Schärding. 263 — de Putine - - tradidit monaſterio vineas duas ad Pothah - - Marchio autem Styrenfis Otagrius cui hareditas comitis per mor- tem accefit - - Adlzreiter Anal, Boj. P. 1. Lib. 24. pag. 639. & 654. Arnpeckk Chron. Boj. -Lib. V. pag. 265. Haslbach beym Pez. T.-Il. pag. 716. Aventin Annal. Boj. Edit. de An. 1554. pag. 656. Hund Baier. Stammb. T. 1. pag. 26. und 128. P. Cal- les Annal. Auſt. P. II. pag. 235. find hiernach zu verbeffern, die alle fagen, daß Dttocar Marggraf zu Steyer ‚damals die Grafſchaft Yeuburg und Schärding geerbt habe. S. 18. | Die Graffchaften Schärding und Neuburg waren das Inu von einem größern Umfange als jeßo, dann zu dieſen ge gr auch der Forft Stainkart, die Flecken Grießbach und rien, nebft andern Gütern mehr. q) Ob nun gleich Narkgraf Ottocar dieſe nicht geerbt hatte, fo befaß er doch das elnne; befonders in dem Antißengau, einige Güter, die dem Hoch» ſtift Bamberg fehenbar gewefen, und von ihm zum Theil wieder a 8 Afterlehen vergeben worden; darunter ware das Caſtrum Steine, r) die darzu gehörigen Güter zu Muͤnſteuer s) und jene Landesſtrecke, durch welche die Chorherrn das kleine Flüßchen er genannt, von den Forft Battenberg an, bis in 8 Kloſter Reicherfperg gegraben haben. t) Alles dieſes ver— * er mit Bewilligung des Biſchof Ewerhards gegen ans dere Güter zu Rosbach an der Colbach, in dem Fort Ratten: erg, und zu Muͤnſter, an den Probft Geroch. Als aber der 8 Br Pertbold von Dogen ‚ Durch deffen Hände die Uebergab er Güter zu Munſteuer gefchehen follen, folche immer verſcho— Rs ſo hat Heinrich der Loͤw felben auf den zu Carpfbeim u) in der Grafſchaft Schärding im Jahr 1162, gehaltenen Landtag, En des Probſts Gerochs, und des Markgrafens von feuer dazu verurtheilt. Wenn demnac Markgraf Orrocar auf ni diefem | | Pi | i si n - h n 3 b pr j * 9— 264 Von dem Urſprung ee ER 1 diefem Landtag ebenfalls erſchienen, fo ware diefes nicht willkuͤhr⸗ lich, ſondern von darum geſchehen, weil er in Anbetracht gemeld⸗ ter in dem Herzogthum Baiern entlegner Güter eben. ſowohl, als die uͤbrigen Fuͤrſten und Grafen, wegen der Ihrigen, die hohe Ge⸗ richtsbarkeit der Herzoge erkennen mußte. g) Enenkel. Oeſter. Ehron. beym Lazio de gent. migr. Lib, VII. pag. 317. | 2) Chron. Reicherfp. ad An. MELIII. in fine einsdem Anni caftrum quod: Steine dicebatur in vicino Reicherfpergenfis ecclefiz in præ- dio Munfteur fitum a Duce Bavariz - - - pro quibusdam rapi- narum quzrimentis flamis traditum eff, cumque jam de utilitate fola agrorum agi potuiffet, complaeuit Domino caftri Erchenberto - - quatenus a Pr&pofito Reicherfpergenfi Domino Gerocho pre- dium Rofpach - - - aliaque predia acciperent „ fieque villa Mun- ſteur cum adjacentibus viculis - - cederet, - res perlata ad Mar- chionem Odoserem de Stira de cuius manu jam dietus Erchember- tus - villam Munfteur habuit, qui & hoc fratribus - - concefät, quantum ad eum fpe&tabat. - - ventum eft deinde fecundum ordi- nem ad Epifcopum Bambergenfem Eberhardum, a quo Marchio idem habuit br neficium , qui & ipfo concambio annuit. -4 8) Ehron. Reicherfp. ad An. MELIV, Eberhardns - Babenbergenfis i Epifcopus - - fideli noftvo Odoacri Marchieni de Stira de quo- dam heneficio quod a nobis habuit cum - - eeclefia — facere coneambium conceſſimus - - de parte Reicherfpergenfis ec- eleftz data funt prædia - - in villa que Rosbach dicitur, juxta de- eurfam fluvsi qui Chabacha nominatur, - - de parte vero noftse Babenbergenäis eccleſiæ data eft »villa - - canobio contigua que Munfeur dicitur cum adjacentibus ibi curtibus feu viculis circz N AX. manfos agri culti, caftro fimul quod Steine dicitur, cum agris adjacentibus & Ripa ipfa in qua. fitum eft - - afgue ad me- | dium fluminis Eni. Das Dorf Münftene liegt ungefähr ein Heine halbe, Stumd unterhalb Dem Klofter an dem Fluß Anteßen, und dieſem gegenüber an den Ufer des Innſtroms ware die Burg Stein. 3 ) Wan —— > der Grafſchaft Scharding. 265 IJ Chron. Reicherfp. ad An. MCLI. Eberhardus - - Babenbergenfis eeepiſcopus - - ei in terra ecckfie nofre juxta Rivum Antefin * fecimus concambium - - Rivus nomine Senftinbach longo decurfu, } cum multo fratsum Richerfpergenfium labore deduftus eft a4 clauft- sum Richerfpergenfe , ita ut alveus eius per terram prænotatam, predieto Marchioni a nobis inbeneficiatam tranfeat, non fine ali- quanto damno, pro quo fufficientur - - nobis - - jure concambiä recompenfando, a jam dito Pr&pofito (Geroho) per manuın ad- vocati-- predium a quodam Vigando datum juxta eundem rivum in monte Ratinberg & juxta villam Mänfter agrum unum. Apian hat diefes Fluͤßchen auf feiner Karte angezeigt. ») Ehron. Reicherfp. ad An, MCLXII, eodem anno -- Dux Bava- | riæ & Saxonie Heinricus - - convocatis Bavarie Principibus ha- 2 bnit Curiam triduanam in Ioco qui dieitur Corpeim, ibi Prepofi- E i tus Richerfpergenfis magifter Gerhohus in audientia publica inter- A J 8 — ” * pellavit - - comitem Pertoldum de Pogen, quatenus prædium, quod dicitur Munſteur, fecundum quod in manum eius devenerat, Rei- eherfpergenfi ecclefiz delegaret - - prefens fuit Pertoldus comes de Andechs - - his - - peradtis, & per Miniſteriales ab epifcopo & Marchione (Otakaro) deftinases, legitime teflificatis, reſtituta in concambio bona, $. 19. | Im Jahro 1785. wurde Heinrich der Löw auf dem Een zu Regensburg des Herzogthums abermal entfeget, und diefes vom Kaifer Sriedrih dem I. Otto Pfaljgrafen von Wittelsbach verlichen. Zu dieſer Zeit kebte Graf Perthold von Anderxr x) noch, von welchem hinnach fein Sohn Zeinrich beyde fiihaften geerbt hatte, y) der aber Feine Nachkommen bins 7%) Mon. Boj. Tom. VIII. yag. 169. Oxto - Babenbergenfis - - epif- | 7 gopus - - confilio iraque ecclefie - - quod ftatutum fait - inter | | ecclefiam noſtram, & fratrem noftrum Pertholdum Marchionem de N Andechfe An, 1190, Bil Abb. V. B. 1J Hund | | - — 266 Bon dem urſprung F * Hund Baier, ee pag. 29. meldet, er fey 1204: sefgesen. y) Necrolog. Dieſſen. in cl. Oefelii Script. Boj. Tom. II. ‚pag. 663, XVI. Kal. July Heinvicus felicis recordationis Marchio Iſtrie, filius Ducis Meraniz Bertholdi, die ia jufla camis exfolvit -- MCCXX. -- Hund Baier. Stammbuch T. 1. pag, 30. der die: feö Neerologium nod) unverlekt geſehen, ſagt, daß er 228. gejlorben. Mon. Boj. Tom, IV. pag. 538. Fridericus - - Dux Auſtriæ -- quapropter -- ad fludiofam Domini Gregorü fubnen. ecglefiz Pre- pofiti inftartiam, omnium ve&tigalium victualia - -apud Neun- ° burgk per Enum fluvium - - quemadmodum ipfis per bonz me- moriæ Henricum illuftrem Marchionem Ifirie aliquando conceſſum fuerat, - - liberum tranfitum absque muta duximus concedendum MCCXLI. S "u Sein Bruder Otto der J. hingegen 2) zeugte mit ſeiner Gemahlinn Beatrix Otto den I. und nebſt dieſem auch eine Toch⸗ ter Namens Agnes, die an Friedrich den ſtreitbaren Herzog von Defterreich vermähler worden. a) Diefer mar zu folcher Zeit Innhaber der Grafſchaften Neuburg und Schärding, Die er vielleicht zum Heurathgut bekommen bat.- Dann er befkättigte im. Jahre 1241. dem Klofter Suben b) die Zollbefteyung zu Neuburg, welche von Aeinrich Grafen von Ander Demfelben gegeben wors den. Diefe Bemerkung Eläret nun die Stelle Des Chronicon Au- guftenfis ©) auf, in welche fich die neuern d) Gefchichtfchreiber nicht recht haben finden koͤnnen. Dieſe Chronick erzählet, daß Friedrichs Vater Leopold, mit Bewilligung Herzog Ludwigs in Baiern, eine Burg zu Schärding erbauet habe; hieraus has ben fie immer gefolgert, als wäre Diefe Graffchaft ſchon nach dem Tode des legten Strafen Diefes Namens an Marggrafen Ottocar von Steyer, und von elek an Die Herzoge von Defterreich ge kommen. | . z) 0 der Öraffchaft Schärding. 267 r 2) Anonym. Dieffen in cl, Oefelii Script. Boy. T. IL. yag. 603. An- = no MCBXXXIV., Otto Dux Meranie obüt, filius Ducis Mera- u nix Berchtoldi, 3) Chron. Auſtr. beym Frreher. Script. Germ. T. I. pag. 453. ad An. Pb MCCZXIX, Fridericus filius Ducis Auftrie ncptem Regine Un- Ei ° gariæ repudiavit, - - & filiam Dueis Meranie ſibi illicite copulavit. 0. Idem ad An. MCCXXX. idem Dux Fridericus duxit uxorem fi- liam Ducis Meraniæ poft repudiationem fororis Regine "Ungariz, b) Den Erweis deffen ſiehe $. x9. not, b). * c) Chron. Auguſt. beym Freher Seript, Germ. T. I, pag. 520. ad An. AMCCXXV. his diebus Leupoldus Dux Auftrie , confenfa Ludwici £ Ducis Bavaria conftruxit caftrum in Scherding, . d) Siehe oben $- 17. not. c)- : ' S. 21. | Im Jahre 1244. ©) ließ ſich Herzog Friedrich, unter dem | Vorwand einer allzunahen Verwandſchaft, von feiner Gemahlinn wieder ſcheiden, durch welchen Vorfall die ihm zugebrachten Guͤ— ter an ihren Bruder Otto II. Herzog zu Meran, und legten feis nes Geſchlechts, wiederum zuruͤck gedichen, Denn als diefer bins nach in die Ungnade des Kaifers verfallen, und. aller feiner Güter verlurſtig erklaͤret worden, fo hat Kaifer Sriedeich der II. Herzog Otto den Krleuchten in dem Feldlager vor Parına f) im Jahre 1248, mit Schärding und Freuburg belehnet. e) Ckron. Auſtral. beym Freber Seript. Germ. T. I. pag, 453. ad An. MCCXXXXIV. Fridericus Dux Auftrie & Stirie uxoren fuam filiam Ducis de Meran repudiavit. Pernold. An. 1243, Dux Fridericus tertiam uxorem fuam Agnetem de Merania audtoritate Archiepifcopi Salzburgeniis - - dimifit, Herman. Altach, in cl. Oefelii Script. Boj. T. I. pag. 672. ad Au, J MCCXXXVI. Fridericus Dux Auſtriæ & Stirie - - Agnetem uxorem , filiam Ducis Ottonis Meraniæ ut cognatam repudiavit, — — 1 —— — Tr 812 f) ne 2 »68 Bon dem Urfprung der Graffchaft Schärding. - f) Hund Baier. Stammbuch T. I. pag. 33. Otto Herzog zu Meran - - der legte dieſes Geſchlechts - - er kam bey Keifer Friedrich dem Anderten - - in große Ungnad, derohalben die Grafſchaften New⸗ burb und Schärding, fo er von dem heiligen Reich gehabt, ihm genommen, und Pfalzgraf Gero bey Rhein, Herzog in Baiern, von ° feinen getreuen Dienft wegen zu Manlehen verliehen, darum ift ein Brief verhanden von Dato zu Parma im Felvlager Anno 1248. ‚Adlzreiter Anal, Boj. P. I. Lib. 24. N, 9. pag. 675. _ 4J ze u 7.002 ee u TER, 3 : N H —— Johann Georgsv. Lori Abhandlung Ludwig dem Neichen, Herzoge in Baiern, 4 Stifter der Hohen Schule in Ingolftadt, abgelefen an dem Geburfstage Cr. Churfuͤrſtl. Durchl. den 28ten Maͤrz, 1772 — Hec lux ſerenum conferat, Purosque nos præſtet ſibi. Nihil loquamur fabdoum; v olvamus obſcurum nihil. — \ Au, Prudet, Cothemerin. Am 2. + Tore „ TEISIEKEER TÜTE it enn nicht die Gewohnheit, daß Andenken der Tage, an >. welhen GOtt den Nationen Beherrſcher gefender, mit Gepraͤnge zu feyren, fihon allgemein, und wenn nieht die * Biebe ‚gegen den Landesfürften ſchon kaͤngſt in Baiern eine National⸗ tugend geworden wäre: fo wurde doch dieſe Pflicht den Mitglies '# diefer Akademie eigen bleiben. Eben find es 13. Jahre, und Das Geburtsfeft war es, ale Maximilian Joſeph unfere Gefells Schaft in Schus genommen. - Wir müften die Liebe zu den Wiß ſenſchaften und zu dem Paterlande, die uns berſammlet hat, wir uͤſten uns felbft vergeflen, wenn wir, und die nach ung kommen erden, dieſen Schönen Tag vergeffen, und nicht frolocken ſollten. am erwartet man, daß ich den Nusen und die Abfichten q diefer Stiftung, welche diefen Geburtstag noch bey der Nachwelt " auszeichnen wird, preifen, und das wohlthätige Herz, die Fuͤrſten— fugenden und Einfihten unfers Stifters erheben werde. Allein 4 f) leicht es ift, den Lobredner eines guten Fürften vor einer ein» fichtsvollen Verſammlung zu machen, die felbft von den Guttha— en und der Wahrheit Durchdrungen ift; ſo habe ic) Doch Fein Recht auf eine Kunſt, welche der Beſcheidenheit des Stifters entgegen ficher, deſſen Gefege ung nur das Amt der Gefchichtfchreiber verz | Bram? Ben pie haben. Du wir die Freude uͤber die hebers und Befchlißers i in In Stille zum —— bringet : fo laſ⸗ fen Sie fich mit dem Bilde eines andern Stifters, des erften, der „die Braleuihehten | in Baiern geführt, einige Augenblicke befchäftiz ‚gen: Laflen Sie fich das Leben Herzog Audwigs des Reichen, Ri: wel⸗ 272 Bon Ludwig dem Reichen welcher eben vor dreyhundert Fahren die hohe Schule in Angols ſtadt erhoben, von einem ehemaligen Mitgliede derfelben in erften Züe gen, und zur Probe entwerfen: daß es ein Vorzug nur groſſer Seelen ſey, zur Bildung der Voͤlkerſchaften, und des menſchlichen Geſchlechts, Geſellſchaften aufzurichten. 2 Ludwig war Anno 1477. in Burghanfen gebohren. Sein ı Water Heinrich, Herzog zu Baiern - Landshut, und hernach audy zu Ingolſtadt, gehörte zu den fonderbarften Zürften feiner Zeit. Durch eine ungetreue Vormundſchaft uͤberſchuldet, diente er 9. Jahre um Gold’ dem deutfchen Orden in Preuffen, währender Zeit ein Geiftlicher eine übertriebene Spar- und Finanzkunft im fein Kand einführte, die ihm den Beynamen des Reichen, aber auch den Vorwurf eines Fargen und ſtrengen Fürften, erwarbe, a) defe fen Härte ſich bie auf feinen Sohn erftreckte, Ludwig wurde, fern Don a) In der Churfürftlichen Hofbibliotheck allhier, befindet ſich daß geſchrieb⸗ ne Original von Hanns Jacob Fuggers oͤſterreichiſchem Ehrenſpie⸗ gel, welches aus des Verfaſſers Verlaſſenſchaft, nachdem ſelber als erfiee Kammeryraͤſident in München geſtorben, Albrecht der Ve an ſich gebraddt hat. In diefem heißt es: „Diſer Herzog Hainrich zr war über die Mas gar ain karger Fuͤrſt, im nidern Bayhren, und. y, hatte die Juden vaſt lieb, deshalben fie mit Haufen inn ſeiuem Fuͤrſtenhumb woneten, vnnd dem Fuͤrſten groſſe Steur geben „muſten. Sp mar er auch ſelbs Rendtmayſter vnnd Canzler, dann er iunge Schreiber und. Diener hatte, mit welchen er ſolche Aempter „an feinem Houe felb8 verrichtet; vnnd wann er inn folden Be „ſchaͤfften was, fo hatte ex ain beſonder Klaid darzu an, das heit „auf der lingken Seytten ainen langen fpigigen Ermel, wie es der j, Zeit die ainfeltigen Leut tragen, darein er dad Gelt, fo Jme von zr den Gepaursleutten und fonft zu Handen, oder inn der Cangley „umb allerley Briene gegeben wurden, leget, vnnd alddann zu Nacht „zelet Herzoge in Boten, | 273 von dem Hoflager in Landshut, bis in das 30, Jahr auf dem Schloß Burghauſen, in Geſellſchaft ſeines Vaters Schweſter Sohns, Marggraf Albrechts von Brandenburg, mehrer als ein Schas verwahrt, als wie ein Prinz erzogen. Alles verfaumte man, was feine von der Natur empfangne fürtveflihe Gaben verfchönern konnte. Auch den nothiwendigen Unterhalt ceichete man ihm nur ſparſam, fo daß er mit feinem Vetter in einem Bette fchlafen, und an anftäindiger Kleidung öfters Mangel leiden mufte, b) * Zuſtand hätte den feurigen Geiſt hinreiſſen koͤnnen, entwes der, nach dem Rathe ſeiner Vertrauten, durch einen kuͤhnen Schritt "Zuflucht bey einem fremden Hof zu fuchen, oder, an der Hande ifer Lehrer, den gutthärlichen Wiſſenſchaften fich zuergeben, wel- che noch in Feinen Zeiten, in Beinen Umfkänden, und an feinem Orte ihre Vershrer verlaffen Haben. Don jenem hat aber Lud⸗ wig die unüberwindlihe Ehrfurcht gegen feinen Vater, und 4 on dieſem das Zeitalter zurück gehalten, wo die nußliche und ans muthige Gelehrfamkeit noch im Dunklen lage, und die Unmiffens heit über alle Stände fich verbreitet hatte. Die Kriegskunft war es allein, die damals im Nennen, Stechen und Balgen beftunde, welche beyden Prinzen einen Zeitvertreib verfchafte, den fie nachs J ſanne „zelet er fonich Gelt, vnnd hinderleget es. Desgleichen was gemel: „ter Fuͤrſt mit allen feinen Sachen gegen Arme und Neichen über pn die maffen Hart, gnaw und karg. Er achtet gar kainer Kurtzweyl weder mit Jagen, Payflen, Nennen, Stehen oder TIhurnieren, e inn Summa was Gelt gewinnen mocht, dem lage er zu dem empfigi: 0 fen ob, vnnd mas er erfparen kunndt, da ward nichts verfaumet. u b) Aventinus, ib. VII. p. 832. ed. Monac. Natus eilt Lu- # . dovicns anno Chrifti 1417, forore Alberti Cæſaris Burckhufii, — ibique educatus ſub duro atque illiberali patre uſque annum_ata- tis triceſimum, multa perpeſſus penuria veſtium, pecuniz, equo- zum, ar Abb. V. B. Mm y - ———— Von Ludwig dem Reichen — ‚ mals nur zu ſehr in Ernft verwandelt haben. Dieſe ungluͤckliche Er⸗ ziehungsart hat die Ausbildung des Verſtandes gehemmet, daß Ludwig über den Wahn des Poͤbels, und über den Aberglauben, feiner Zeiten, fi nur langfam. erheben konnte e); und daß- er die fo fchöne als ſchwere Kunft,Unterthanen glücklich zu machen, und auss | waͤrts ſich Anſehen und Liebe zu erwerben, nur aus eignen Empfin⸗ dungen lernen muſte. Und in beyden hat er bald ſeinen Vor⸗ fahrer uͤbertroffen. d) rei | Heinz ©) Aventinus L. VII, fol. 833. Laberbergii ad decimum infra Abufi- nam lapidem prope Lavarum amnem fubito fons emanare czpit, Cives, agricole, KEquites, Ludovicus Dux, ftatim advolant , bi bunt, lavantur, valetudiuarii Sanitatem recuperant, Fridericus de ' Blanckenfels Epifcop»s Ratisponenfis Cafparum Sehenck Vicarium, N Conradum Onforgium Theologum, eo profeetos fontem obſtruere iubet, Accedentibus religionis votique caufa lavantibus, potanti» bus, facris publico decreto interdicit, nec vulgi tamen infanam | faperftitionem, vulgi leviffimi , cui vel Ludovicus PDux Landshu- ‚tenfis patrocinabatur , prohibere potuit, quin cum eiusdem sank i mefle inges pluvie frumenta aflixiflent, plebs magis füperftitiofa quam religiofa iram cœleſtem ob violatum fontem interprerata ef, ri d) Fugger J. c. Als nun der Vatter gefiorben, » = +. do ward diſer ge⸗ % waltig Fogel feiner Gefengtnus ledig, ound mas er zumor vnter der Zucht feines Vatters, mit feiner Freymiligkait verfaumpt, das hater hernach alles mit Haufen hereingepradt. Dann nachdem Ime fein > Here Vatter ain folhen groffen Schatz, desgleichen kain Zurft inn teutſchem Landen gehapt, auch ain freyes, nutzlichs, unnerfömberd, Furſtenthumb verlaffen, Da hat er ſich gegen allen Furſten ganz kofl lih herfurgethon, zwen Thurnier, ‚ven erften zu Landshuet, den ans dern zu Ingolftat, hat er den Furften vnnd dem Adel zu Lieb und Eeeren, mit Fuetter vnd Mal koſtfrey gehalten. Vnd wo er unter den Furſten Widerwinen gewußt, hat er ſich hart bemichet Frid zwi⸗ » fen = Herzöge. in Baier: 275 Aeinrich ſtarb Anno 1450, und vererbte auf feinen Sohn mit der That den Namen eines Reichen, aber aud) ein durch Wus her der Juden und Dusch die Menge des Wildprets unterdrucktes Band, verdorbne Sitten bey dem Volke und bey der Elerifey , und Zwietracht in feinem Haufe. Ludwig eilte von Burghaufen nach RR mdshut, die legten Pflichten eines Sohns, und Die erften eines Bas ers des Vaterlandes zu erfüllen. Die Leichtbegängnis ward mit fuͤrſtlicher Pracht gehalten, e) daß Mißvergnägen der Unterthanen mit Exnft gehoben, und mit Klugheit die Berbefferung der Sitten mn. Der junge Herzog fegte des Adels und feine eigne Jagd⸗ RA Mma luft ſchen denfelben zu machen, durch melde Fridmachung er ſich Inn dem Gunft aller Furſten eingeflidt, daß er von yederman lieb und eerlich gehalten worden. Kain Furſt inn teutihen Band war, der fo ainen groſſen Hof, als er huelte, dann dieweil er fu koſtftey geweſen, ſeind Ime vil Herrn deſter lieber zu Houe geritten. Inn alle Bundt— nus der Furſten hat er ſich begeben, vnnd war ſchier kain Furſt inn Boͤheim, Sachſen vnd ſonſt, der nicht inn Bundtnus mit Ime gewe⸗ fen, deshalben er zuletſt auch vil deſtermer gefurchtet worbden. Es War au nicht gnug, das er inn alle Bundtnus der Furſten ſich ein⸗ gelaſſen, ſondern er hat auch ain groſſes Geld vnter die Fuͤtſten aus⸗ = gelihen, denſelben Ire Länder abuerpfendet. ic. | | a) Joan, Detteri fafti confulares Landishutani, in Ü, Oeffelii. Script, er. boic. T. II. p. 765. Darnach am 29. Tag des Monaths Julii mas am Pfinztag nach Jacobi anno Domini MCCCCL, ftarb der gemelt mein gnediger Herr des Morgens frue zwiſchen der funften and ſechſten Horr anf den Tag, und ward in der Burgk in der Cappellen deffelden Tag od ehr befungen, : = darnach am Erchtag ham fein Son Herzog Ludwig von Burckhauſſen het = + + = Item nach dem Dreyßigſt Lied im mein tunger Herzog Ludwig fein Grebnus begeen zu Saͤldentall mit gar viel Meffen, dabey was der Biiſchof von Regensburg, der von Aichftett, der von Seckau, der von 0 Yallan, und XIIII, geinfelt Prelaten, da opfert man im VII. Pferd, und - J 276 1 luſt in Schranken , teinigte die Felder vom Hochwild und das ganze Land von Juden, die in einem Tage zufamen gefangen, vor⸗ her -geftrafet,, und hernach ausgewiefen wurden, £) und der Eles ' vifey nicht minder als dem Volke * er von den Kanzlen Vor⸗ £) Vetter. l. c. Darnach an den fünften Tag, Octobris, am Montag N Von Ludwig dem Reichen ſchrif⸗ vnd trueg im vier ar und ward im gar herrlichen vnd gar furſt⸗ lich mit allen Eeren begangen, da ſpeiſt meines Herrn Gnad al Prie⸗ ſter vnd ander Leut bey vier tauſent Menſchen, und bet ein Kuchel an dem Marckt, vnd ſaſſen auf dem Rathaus, vnd in vil andern Hewſeren, desgleichen zu Hoff, vnd all arm Leut in Spital, aus der ' Stat vnd von andern Landen, dem het er ain Kuchel in dem Spitat vnd leget in ain Dreyling Weins. Darnach ſang man das gantz Jar all Taͤg Vigiln vnd Seelambt, vnd prunnen uͤber das gantz Jar Kertzen bey dem Grab. nach Francifei des Morgens frue, als der Tag her merckt das het meins Herrn Gnad Herzog Ludwig it geſchaft all Juden zu Vahmen in feiner Gnaden Landt, Mann vnd Frawen iung und alt, Die wur— den all gefangen, vnd die Mann wurden gelegt in-die Schergenſtu⸗ ben , vnd Die Frawen und die Kinder in Die Schuel, als vil ir zu Landshut waren, pnd alſo in Gefaͤngnus gehalten, vnd ihre Häufer i wurden mit Huetter beſetzt, ir Guet an frembden Stetten funden x was Klainet, Parfhaft, Geld und Silber, das unterftund fi unfer genädiger Herr, und fihueff all Raͤth und Hofgefiudt, die in ſchul⸗ dig waren, umb ihr Schuld ganz ledig, und iv Briff wider, font al die in feiner Gnaden Landt ſaſſen alles geſuechts ledig, vnd zaleten den Juden nur das Hauptguet, und was ain yeder ainem Sjuden an feiner Schuld vorhin bezahlt Hett, dad ward im an dem Haupte guet abzogen, und beliben vil frommer Landtſaͤſſen, Edl, Burger und Baumann durch ſollich feiner Gnaden Geſchaͤft und loblich Tatt bey Heuslichen, die fonft von heuslichen Ehren gantz fomen were Das ward alfo beteydingt und Dabey mer, das die Juden al in ſei⸗ ner Gnaden Landen fein Gnaden geben und bezallen mueſten xxv. tau⸗ Fe J Herzoge in Baiern. 277 Prien zur RN und Ehrbarkeit verkünden. g) Die nächfte orge war, mit feinem Better, Herzog — III. zu Muͤn⸗ en, ſich auszuſoͤhnen, welchen fein Vater von der Erbfolge in die Verlaffenfchaft der ausgeftorbnen Herzoge in Ingolſtadt aus— geſchloſſen hatte, und den muthigen Pfalzgrafen, Friedrich den zieghaften, ſich zu verbinden. Mit erſterem wurde ein Vergleich R getroffen „worinn er, neben andern, die Gerichter und Herrſchaf—⸗ tem „Deckendorf, Schwaben, Leichtenberg und Bairbronn abge tretten, h) und mit dem Zeiten die erſte Einung in Lauingen ges BR: auf weiche bald mehr andere Bändniffe gefolgt find. i) =» a... Hier⸗ Bw. A Gulden, and fonft anders mer, was ward alfo XXX. tan: * ſend Gulden, und darzu alle aus dem Land, ausgenomen ain Guet— tteer Loͤfier, der belaib in Landshuet, und getorfft nit wue— cqheren. Er fham gein Regensburg, und ſtarb da nah Martini ER anno 1452. Es ward auch Pabey-getädigt, Daf man iren Ausratt —* wider gab, und was ſich an Puecher und anderen Dingen in it > 0 Schuel heiten, die mieften fy in drewen Tagen raumen, nachdem J als ſy ans der Gefencknus kommen, darinn ſy bey vier Wochen ge— JrF legen waren. Itemes liefen ſich gar vilguden und Juͤdin und ireKinder in 2. feiner Gnaden Landen tauffen, und ward doch fainer darzu genoͤtt. HD Hr v. Defele Hat in feinen Script, R. boic. T. II. p. 245. ven ganzen Verruf fammt der Aufihrift, abdruden laffen: dieſer ber- E ‚nach gefihriebne Brief ift zu Landshut von der Dfaffen Rell: J —X nerin, auch offen Ehbrecher, Wuchrer, Spiler, und Gog: J— ſwerer wegen, offenlich auf der Canzl verleſen worden. ** Ebendaſelbſt ſtehet die Urkund p. 255. Alle zuſammen ſind in dem vortreflichen Bert: Geſchichte des Chur: fuͤrſt Friederichs 1. von der Pfalz, fo in Mannheim an. 1766, . heraus gefommen, aus den Urfhriften abgedrudet worden. Sie find von den Fahren 1451. 58. 60. 66. 67. und 69. melden auch an: dere Fuͤrſten beygetretten find. * 278 — Ludwig dem Reichen Hierauf hielt er Beylager mit einer Prineehinn aus Sachſen/ in h dem Pracht und Anftande eines reichen und groffen Fuͤrſtens, x h. und widmete fich der Verbefferung der Staatseinkuͤnfte, die er in der Vermehrung. des Reichthums des Landes fuchte. Neben dem Ackerbau, den ex zum erften in Schuß genommen, wendete er alle Mittel an, den Bergbau und die Handlung in Umgang zu bein gen. Es ift befannt, wie fehr er fich zw Erhebung der Bergwerfe in Rüzbühel und Nattenberg , zu Verbefferung des Salzweſens in — und zu — des halleiniſchen Salzhandels ver⸗ k) Petteri Fuſti Landich. l. c. 1451, hat mein Here Herzog Ludwig fein Hochzeit zu Saßnaht mit meim Frauen Herzogin von Sadfen, genant Ameley, acht Tag vor den Sonntag ERo mihi und acht Tag hinnach, and ward an dem Aſchermitwochen geturniert zu Landshuet, zween, ainen Vormittag und der ander Nahmittag, Hievor in Der alten Stat auf den Mas, and waren hie... und LXXVI Helm perfhriben , und ward meniglih, wer es nemen wolf, von Rubel und von Keder gefpeift , und alle Nacht neun taufend Pferd gefuettert, and waren hie die Herren Herzog Fridrich, Pfalzgraf, Herzog Jo— Hannes und Herzog Sigmund von Minden und Herzog Albrechtens Gemahel, ir Muetter, Margraf Johanns and Marggraf Albreht Gemahel, Herzog Ludwigin vom Fridberg der Marggrafin Schwe-⸗ fier, Grof Ulrich von Wittenberg, der ietzig Biſchof von Salzburg, der Bifhof von Freyfing, der Biſchof von Aychſtet, des von Auge burg Nätt, der erwält von Paſſau, der Alt von Schambah, der | vor Rofenburg , Herzog Dit, Herzog Ott fein Sun, on ander Fra | wer, Graffen und Heren. Die obigen Herrn al, darunter LXXIL | Ritter on. all Stett und Maͤrkt, Prelaten und Landſchaft, die au hie was, und nam alles ein guet? End, daß nie fainen Menſchen weder iungen noch alten kain Schad ergieng noch widerfuer, daß i von GOtt Munder was, darumb wir GHr bülihen danken und loben , und was der Aſchermittwochen in Mathiqͤ Apoſtoli. . BHerzoge in Baiern. 279 verwendet hat. 1) Man weis, wie lang er ſich der Peſt aller Ge- werbe, dem Verfall des Muͤnzweſens, entgegen geſetzet, m) dem am ‚Ende kein Fürf allein, ohne Hilfe feiner Nachbarn, wider: ſtehen kann. n) Dieſe hatte aber Ludwig von Feiner Seite her Weniger als von B. Friedrich II. zuerwarten, der ein Urheber des Uebels, ihm ohnehin abgeneigt, und bald gar ſein offenbarer Feind geworden war. Ei. Nun Die uUrkunden flehen in meiner Sammlung des baieriſchen Bergrechts. ur Siehe deſſen Einleitung $. 21. bis 25. en) Siehe die Urkunden in meiner Sammlung des baierifhen a L I. Band won N. 42. bis 108. J n) Vetter l. c. ad an. 1459. Der Roͤmiſch Kayfer Fridrich, Here | Sigmund Erzbifhof zu Salzburg, Here Ulrich Biſchof zu Paſſau, Herr Johannes und Herr Fridrich Landgraf zu Hals, Graf Johann zu Goͤrz, Herzog Albrecht zu Oeſterreich, ſchluegen al ein gar geringe Muͤntz, mueſt mein gnädiger Herr Herzog Ludwig aud) ein geringe Muͤntz ſchlagen, nachmals Herzog Albrecht von Münden, und hue _ “oben an ze ſchlagen ze MI. Loth Silber auf ain Mardt. Da ftund unzt auf Andree, da muften andere Münzen gleich fchlagen, und ſchluegen Die Mardt Gelts auf ain Loth Silber bey 5. oder 36. au En in Loth, Da ward große Theurung um alle Pfenwert, die man umb u das Gelt in das Land bracht, -ain Ellen anprihen Tuechs umb VILL. \ gt. Pfenning, ain und Wachs um LXX. Pfenning, ain Schaf Bi: Waiz umb VIIL tt. Pfenning Landshueter, ain Schaf Korn bei Hl, Pfund Pfenning, ain Neinifcher Gulden bey IL. Pfund Pfen— ningy aim Ungeriiher Gulden bey IE Pfund Pfenning , ain Be haimiſchen Groſchen oder alten Plapart um XX, Pfenning, sin Ne: En. gensbhurger umb V. Pfening, und ſtund gar thumerlih porn ain grof : fen, Winter wegen, der gar kalt wa, von Weinachten ung auf den achten Tag Martii, wan alle Waſſer und die Nſer mas gefroren, dad man gar groſſen Mangel und Teurung laiden mufte malters halben. x 280 Von —* dem Reich Nun kdunte Ludwig als Feldherr oeſchildert werden. Ich will aber die Kriegsverrichtungen von 1458, bis 62. nut obenhin erzaͤhlen. Die Stadt Donauwert hat zum Anfang der Unruhen den Stoff hergegeben. Dieſer Ort, fu ehemals das Eigenthum eines Grafen, und nachmals der Herzoge aus Schwaben, ſeit 1266. aber vor 2000. Mark Silber der Herzuge in Baiern war , 0) vers fuchte es, nach Abfterben 8. Ludwigs, von feinen Söhnen, durch. Hilfe des damaligen Gegenfaifers Karls IV, ſich loßzureiſſen. Anno 1347. giengen einige Bürger zu deffen Hofhaltung heimlich nach Brünn, um den Todfeind des baterifchen Haufes zu bere⸗ den, dieſem eine Stadt ab = und unter dem feheinbaren Vor—⸗ wand zum Neich zu nehmen, daß felbe ehemals fchon dahin ger höret habe. Die Sache kam aber durch Widerfpruche der Herzo— ge zum Obmann, und ungeachtet felber ſchon 1350. erkannte, daß Barl IV. den Söhnen Kaifer Ludwigs die Stadt zu Wert in ihr Gewalt fchaffen fol, in aller der Maaß, als ihr Anz | herr und ihr Vater, diefelb vormals inngebabt, und an fie geerbet hant, p) fo erfolgte doc) die Ruckgabe und aberyalige | Verpfaͤndung erft Anno 1376, nad) Erlegung eimer neuen Sum⸗ ma Geldes don 60000. Goldgulden. g) Es wuſte aber die Stadt, welche durch den Zug der damaligen venetianifichen Handfung reich geworden war, an dem Hofe K. Siegmunds, deffen Schulden fie bezahlte, Mittel zu finden, von Herzog Ludwig dem Bärti- gen zu Ingolſtadt 1434. ſich loszuwinden, und das zweytemal zur Reichsſtadt ſich machen zu laſſen. 5) Ludwig der Reihe, des obigen Ludwigs Erbe, wachbar auf die Rechte ſeines Hauſes, ſanne 0) Der Spruchbrief fchet in meiner Gefbichte des Lechrains IL \ Band N, 53. p) Siehe die Urkunden eben dafeldft N, 71.76. und 77. q) Urkunden fiehe eben daſelbſt N. 110, 116. 117. 133. r) Siche obbemeldted Leben Friederich 1. Ehurfürften zu Pfalz. P. 113. 3 - \ 9 Herzoge in Baiern. 281 N anne auf Gegenmittel felbe zu behaupten, ohne vor der Zeit los⸗ zubrechen. Mit 13. Fuͤrſten, vielen Grafen und Evelleuten , die feine, in der. Folge alle Neichsftände angehende Sache zu Her n nahmen , und die den Reichsſtaͤdten abhold waren, machte er vorher geheime Bindniffe; alsdenn fieffe er den 19. October 1458, durch Georg von Aheim undi Oßwald von Töreing mit 400. Pferden Donaumert berennen, welches er felbft mit 12000, Fußdgaͤngern, 3000. Neitern,und einer groffen Wagenburg umſchloſ⸗ ſe. OBeinrich won Pappenheim lage als Pfleger und kaiſerli⸗ cher s) Fugger I. c. welcher feinen Ehrenſpiegel in einer mit Donauwert eng verbundnen Reichsſtadt gefchrieben, erzählt die Sache alfo „Zu mor: gend welcher mas der zwaintzigiſt tag Dctobris, zu acht Iren, ala fi) Die Geleger ner Fuͤrſten, mit fanpt der Wagending, um die Etatt Woͤrde gelegert hatten, und. nie kain ſchuſſ weder aus no) ein gethon was, do ward von Herjog Ludwigen gefhafft, ein weyß dendlin im DVeld vor Wörd aufzurichten, deſſgleichen hat ein Rat der Statt Wird, als der ſollichs erfehen, auch gethon, und ain weyß Fendlin auf Der Statt mauren aufgerichtet. Als foldes der E Marhald Innen worden, hat er ſich mit dem Nat hefftig ergürnet, und gefagt; es zimme denen fo Eer und Aid bedenden wellen , gar 3 nicht, das fie mit dem feinde duch kriegszeichen Kundtſchafft hinaus geben ſolten: dargegen der Burgermayſter, wellicher der Gundel⸗ wein genant, und von der Statt Laugingen, welliche Hertzog Lud⸗ wigen zugeſtanden, burtig geweſen, dem Marfhalk geantwurt, das ſolchs allain ain anzaigung aines fraintlihen Geſprachs were, dar: wider der Marfhald dem Burgermayiter zu erkennen geben, die weyl er don wegen als deſſ Neichs pfleger vnnd Hauptman bes Kayfers, inn der Statt Würd verordnet worden, vnd fie zunor aine Aid zu Ime und dem Kriegsfolck, fo in der Statt Woͤrd Ligen geſchwo⸗ ren hatten, daß Inen ſolches on fein wiſſen und erlauben jethun, nicht zuftinde. Es ſehe auch Ir Handlung ainer verräterey und übers N) viſt. Abh. V. B. Nu gebung — ee a Dr u re . ER — Da een I IE 0 3 \ . her Hauptmann, mit einer Befagung aus den benachbarten Neichss ftädten, in der Stadt, und Fehrte zur Gegenwehr alle Anſtalten vor ; als Ludwig im Lager, und die Burger auf Der Stadtmauer, une. vermuthet welſſe Fahnen fliegen lieſſen. Pappenbeim, inn⸗ und auswärts von Feinden umgeben, zoge zu einem Stadtthor aus, und Ludwig ritte mit 400. Edelleuten zu einem andern ein, Nach Don Ludwig dem Nahe 7 eins . gebung der Statt mer gleich, dann das fie Ir ſelbs und aller deren fo in der Statt weren, Hayl und Wolfart betachten. Inn ſum⸗ ma die handlung famm dohin, daß Die vom Nath zu Word fagten, fie wolten zu dem fürften hinaus, und fein begeren anhören, und foner fie unuerderbt beleyben möchten, molen fie anf Des Kayſers der willigung ainen friden mit Ime annemmen: dann er der Marſchalck hette alwegen zuefien, welches Inen und ren kinderen, fo fie ver Derbet wurden, am letften zu. fehwer fallen wurde. Vnd wolten auch dem Marſchalck nicht geftatten ain ainige ſchus hinaus zethon, wel ches der fromb herr Marſchalck, dem vaft layd was, das die von Woͤrde über vorgethone pfliht und Aid fo er von nen genommen, fih fo leuchtfertig gehalten, mit groffen Verdruß über feinen willen nachgeben mufte, Dieweyl er aber dahin nit bewiligen woͤllen, hat er Hiewider offentlichen proteftirt, und Damit ſich zu den feinen verfürge® Der ongetren Öurgermapfter, welcher mer umb diſe Hand⸗ fung dann andere gewuft, Iſt mit etlichen vom Rath unnd der ges mein, als er die Thor zu dffnen gepotten, hinaus zu dem fürften von Bayren, in Das Veld under das weyß Vendlin gangen, vnd als nen Hettzog Ludwig uil verhayffen, haben ſich die son Woͤrde an den Bayrifhen furſten on ale not ergeben, Als foniches der Her- MÜHE vernommen, Iſt er mit den feinen vaſt traurig aus der Statt. Wörde, zu ainem anderen thor ausgelaffen worden, Dann er bey den Mainaidigen von Wörde nicht mer beleyben woͤllen. Alſo geet es zu, wann die Näte Inn den Stetten mit frembden leuten ber | feet werden ꝛc. Alſo Iſt Herkog Ludwig allain mit vierhundert de. | Adels Inn Statt Word eingeritten, dem haben der Kat und Ge | mainde J | | E Herzöge in Bar. 283 Angenommnet Huldigung hatte diefer Feldzug ei ein’ Ende, und die Biker wurden entlaffen. t) Das folgende Jahr 1459. ward mit Unterhandlungen zugebracht. Friederich III. ſuchte ganz Deutfchland gegen Ludwig, den a für einen Reichsfeind erklaͤrte, in Harniſch zu bringen. Eine Reiches „armer von 20000. Mann füllte Donaumwert wieder erobern, und "zwar, was fonderbar ift, unter Anführung Markgraf Albrechts von Frandenburg, der es hatte wegnehmen helfen; welcher aber indeffen feinem alten Bett und GSpiefgefellen Feind geworden, weil er das nürnbergifche Landgericht in Baiern nicht wollte ers ſtrecken laſſen. Während das Ludwig durch ein neues Buͤndnis mit Pfalz und Boͤhmen fich verftärkte, und zur Gegenwehr ruͤſte— fe; vermittelte der Padft, fo wegen einem vorhabenden Türkenzug. die Ruhe im Reiche herftellen wollte, das Donamvert in die Hinz de der Biſchoͤfe zu Augsburg und Eichitett, als Sequefter, bis zum Ausſpruch eines Obmanns, übergeben wurde, Es hat aber eben diefer Biſchof, fo fich zum Obmann eingedrungen, den 29. Septem⸗ ber. in Nürnberg die Stadt dem Reiche zugeſprochen, und im Derember Heinrich von Pappenheim ausgeliefert. u) | Nun wollte weder Ehurpfalz noch Baiern diefen mirnbers beige Entfcheid, welchen man den blinden Spruch nannte, gelten Rz faffen, mainde doſelbſt als Irem Rechten Hein geſchworen, vnnd hat an den thoren und am Rathaus, des Reichs Wappen herab geriſſen, und das Wappen, welches die Bayriſchen fuͤrſten pflegen zu ſteren, au flatt veffelben machen laſſen. Deren von Augipurg unnd Nurnberg und anderer Stett zugeſchickte hilff, hat ex mit hellmen, fo fie darge pracht, wider anhaims ziehen laffen- ‚- 2) & Leben Churfürft Friderich I, zu Pfalz, I cr ») Ibidem p. 153. 55. 169 * z 7% Pin ie y 284 Don Ludwig Dem Neichen f laſſen, und der Krieg gieng Anno 1460. von neuem an. Herjog Ludwig belagerte und eroberte auf den Abend vor Dftern Eich ftett, und machte fich damit Meifter vom ganzen Bißthum; weil der Bifchof, Der es bisher, wo nicht Öffentlich, doch heimlich mit Markgraf Albrecht gehalten, zu feiner Beruhigung Feine Si- cherheit geben wollen. Hierauf gieng e8 über Marggraf Albeeche her. Daß brandenburgifche Landgericht, welches , ungeachtet” einer den 9. July verwichenen Zahrs gefchloßnen Abrede, fortfuhz re, baierifche Untertanen fürzuladen, bothe hierzu Gelegenheit an; obgleich der Hauptgrund in dem blinden Spruch wegen Donau⸗ wert gelegen war. Die Schlöffer Landed, Stauf und Schoͤn⸗ berg, und die Stadt Nott, wurden in der Geſchwindigkeit wegges nommen, auch die ganze Gegend um die Medniz verheeret, daß die Feinde Ludwigs auf Feine Weiſe aufkommen fonnten, und Marggraf Albrecht nicht einmals Das Treffen wagte, welches er Doch felbft dem Herzog angebothen hatte, Mitten unter Dielen ı Verwuͤſtungen Fam der Kardinal Eifchof von Augsburg zu Ders 309 Ludwig in das Lager vor Rott, und vermittelte auf etliche Monate einen Stillftand der Waffen, auf welchen, durch Aus⸗ ſpruch Herzog Wilhelms zu Sachfen, Praͤliminarien zu einem Stiede erfolgten , welchen aber nahmals Markgraf Albreche nicht. angenommen. W) Der Krieg wurde Anno 1461. allgemein. Friedrich TIL entbothe den Herzog,eben da er zu Gaſtein im Wildbad war, zu ihm nachGraͤz, um fic) wegen der Ungnad und Straf zu vereinigen, die im blinden Spruch wegen Donaumert war vorbehalten worden. Ludwig gieng aber nad) Ingolſtadt, wo ihn fein Schwager, Erzherzog Als brecht, perfünlich gegen feinen Bruder, Sriedrih II. um Bey— ſtand in den Hausftveitigfeiten erfuchte, Die er gegen jelben, wie er ‚fagte, w) Ibidem p- 232. Herzoge in Baiern. 285 agte, und es auch in der That war, nicht als Baiſer, ſondern ls einen Sürften von Geſterreich DARK Ludwig unterſtuͤtzte aber — nachdem er ſich mit ſeinem pe vorher — gegen den Dritten aus feinem Haußkrieg eine Reichsſache zumas then. Ohne weiters wurde dir Herzog als Verbrecher der belei— Me Majefräterklärt, und ihm in härteften Ausdrücen ein Fehds brief zugefchicker. x) Wie Hug hiebey Ludwigs Betragen war, oil ich mit Suggers Worten erzählen ; Nnun3 „Solli⸗ x) Fugger hat l. c. den kaiſ. Abſagbrief vom 20. July angefuͤhret, welcher lautet: „Wir Friderich von GOttes Genaden Roͤmiſcher Kay: 9— „ſer x. thuen Dir dem hochgebornen Ludwigen Pfalzgraue bey Rein * „und Hertzog in Bayın, zu wiſſen. Als wir dich mermalen fraint— R u. „lichen mit unſern ſchrifften erſuchet, ob du ettwas an uns zu ſpre— J— „chen hetteſt, dad wir Dir darumb Guͤttlich oder des Rechten ſein, u ‚und und mit dir verainen wölten, welliches du aus deinem Stoltzen m „Gemuͤt verachtlicd) abgeſchlagen, und und zu Antwurt geben, du | „ woͤlleſt zuuor Deiner herrn und frauͤnde Rath haben ꝛc. Welches „uns als ainen Roͤmiſchen Kayſer, dem du mit lehen, Pflicht, Eer hu „und Aide verſchriben und verpunden biſt, von bir nicht Elain be: vs „frembdet, und ung ſolches nicht gegen dir verjehen heiten. Zudem J - bat ung mermalen angelangt, wie du etwas unfrauͤntlichen willen, J „unſerthalben onuerſchuldt, mit unſerm lieben Brudern Albrechten Hertzogen zu Oſterreich, dem wir des Rechtens, und aller guͤttlicher J „Handlung, nie zuwider geweſen, auch dir ſolches oͤfftermalen ſchrifft— ꝓlichen zu wiſſen thon, ſampt andern wider und geprauchet, und * „unſern feinden mit Gelt und allen Vorrat wider uns gedienet, Da: J „ran du wider dein Pflicht freundlichen gethon, und fuͤrgenommen ha Wir woͤllen geſchweiggen, do wir, über unſer Recht gebott, F— h „von Dir überzogen und befriegt worden , Das. du zu befhirmung und —* „handhabung unſers Kayſerlichen und des Reichs Gewaltſame und „Oberkait, des Rechtens, und Gerechtigkait, unſern Landen dein ge— „treue * 286. Won Lubwig dem Reichen Y Schae Abſagbriue (ſagt er) hat Hertzog Eu „ in Bayren nicht nad) dem bäften Gefallen, vnd gab Kayfer Fries „derichen Diefe Antwurt, Erſtlich wie ev des Kayfers beine gleyche j, wohin dem Wildbad empfangen, und des Badens halbeny „auch das er Raͤthe nicht bey Ime gebapt » feiner Mayftatt kein N „ rechte Antwurt hab geben mügen. Und als er feine Räte zudem u Kayfer geſchickt, fey Domalen nihts an In. begert worden, u Das er aber Perfonfichen nicht zu dem Kayfer kommen wöle zu ken, ſey Das die Urſach, dieweyl er verſtanden das ſein geliep⸗ mW. | „treue sitf und Beyſtandt gethon und bewifen Haben folteft, welches: - N „du und unfer Bruder domalen, ald wir dir Darum zugefhriden, gau „verachtet, ung, unfere und des Reichs Lehen aufgefchriben, Dich „unſern feinden wider deine briue, fo wir von Dir Haken, anhen⸗ „gig gemachet, und unfere oſterteichiſchen Lander Inn wertliches „Verderben gerichtet. Uber dis alles du an uns noch nicht erſettiget „geweſen, ſonder andere des heyligen Reichs fürſten, Geiſtlich und „Weltlich, als den Hochgebornen fuͤrſten Albrecht, Markgrauen zu „Brandenburg und Johanfen: Bifhofzu Eychſtetten, über ale Recht⸗ „gebot, aus aignem Gewalt wider den uffgeriht Landfriden, fre⸗ „uenlichen überzogen‘, dieſelben ſampt dem deinen, onrechten und „onleydenlichen ſtucken genöttiget, und merdlih ſchaden zugefieget f „deßhalben du Inm vie fraff’ Criminis-defe: Meieftatis ſchwerlichen „gefaͤllen. Und fo wir nun’ bettachten das wir, als Obriſter Vogt „des Reichs, unſers Kahferlichen Ampts halben, ſolche grob ud‘ „ſchmaͤchliche ongewonliche handlungein, zu ftraffen ſchuldig ſeynd, „So hahen wir zu erhaltung des heyligen Reichs Recht und Ober⸗ „kait, uns mir hilff und beyſtand unſerer Chur und fuͤrſten, Gras „uen, Freyen, Herren, Ritterſchafft, und ſtetten, die ſtraff gegen „dir ernſtlich fuͤrzenemmen,, unterfangen. Wie wir dann: hiemit un⸗ „ſere Kayſerliche Eer und wuͤrde, Inn Krafft diſes briues gegen „dir bewahret haben woͤllen, wellicher mit unſerm Kaiferlichen In⸗ „ſigel verwahret iſt, Der geben: ward zu Graͤtz den Montag nach Margreta ac. 1461. u ee: Herzoge in Baier. 287 ter ſchweher, der Königin Beheim, mit ihrer Mayeftat ainen! Tag 9 auf die Haimſuchung Marid zu halten fürgenommen, darauff Sr et, wan gr nicht mit andern Gefchefften befaden worden were, 1 hab kommen wöllen. Das eraber Hersog Albrehtenin Oeſter⸗ veich, feinem Schwagern, Beyftand bewifen, deffen er nicht Inn Laugen fee: So habe aber Herkog Albrecht ne berichtet, Das fein Kriegsräftung nicht wider die Kayſerl. Mayeſtat fey, auch Br des Reichs Oberkait und Gemaltfam nicht antreffe, fondern als u fein Das Regiment der Defterreichfche Länder berrüre. Vnd die⸗ weyl er, der Kayſer, das Land Oſterreich unter der Enß geregie⸗ a tet, und allerlay Zwitracht und auffrurren darinnen entftanden, " auch lange Zeit darinnen Dil zertvennung gewefen, demſelben vr su helffen, fey er zu Hilf in Oſterreich verrayſſet. Dann Herkog » Albrecht fih in feinem friedsbriue, gegen dem Kayſer detz maſſer erfleret , das fein kriegszuge nicht wider feinen Brudern, 4 alß gegen ainem Romiſchen Kayfer , fonder allain als die gegen E7 ainem Hersogen’zu Dfterreich gervefen fey. Und wann rechtli , che fachen, wie Die genant, vorhanden weren, weiche die Rays E ſerl. Mayeftat und Das hailig Raich antreffen thaͤtten, fo wol- te er fich ungeren Manen Laffen, fonder von Im felbs, als ain Gehorſamer Fürft des Neichs, Irer Mayeſtat zu Hilff kommen. Vnnd was er mit dem Biſchoff von Eichſtett gehandlet, ges traue er vor dem Bapft, Chur⸗ und fürften, auch vor Irem aignen Eapitul, wol zuverantwurten; Und feye derhalben Gar kain Flag verhanden. Es neme In auch fremdt, das der Kayfer, welchem er allzeit gehorfam gemwefen , und Vil Guttes bewiſen, den Fürs fen und ftenden des Reichs ain folche ſchwere Flag ab Ime | fuͤrren mege. Dad er peut ſich hiemit aller des Kayſers erklag⸗ won und — auch vor den Reichsſtetten, zu recht. Wel⸗ „le te ſachen auf den König von Beheim, alle Chur- und Fuͤrſten 288 Don Ludwig dem Neichen „le auch des Kayſers zugefehieften Feindsbriue nicht annemmen, „ſonder fehickte Denfelben dem Kayfer wieder haim, mit Prote- „ſtation, das er gegen den Kayfer kainen Friege füren, oder ans „nemmen welle. y) „ER TI Diefe Gründe, und alle Bemühungen eines nach Nürnberg ausgefihriebnen Reichstags, waren umfonft, den Herzog mit dem Kaifer auszuföhnen. z) Marggraf Albrechr war fhon zum Reichs⸗ 2 haupt y) Des Briefes datum war Ingolftadt, Samſtag Maria Himmelfahrt, 1461. z) Sugger 1. c. Gleichfalls hat Herkog Ludwig mit andern fürften, Herrn und Stetten gefchrifftlich auch gehandlet. Denſelben ſchrib er aftenthalben aus, und -betlagt ſich ab ver grofen unverihuldten One guad des Kayſers, und wie fein Mayeftät Ime, als ainen gehorſa⸗ men fuͤrſten des Reichs, über vilfaͤltig Wolthaten, ſo er feiner Mar peftät bewieſen, fo hart und ongnaͤdig fein molt. Gab für, daß es dem Kayfer, fonerr er fih an feiner Mayeftät rgriffen, nach Erkante nuß der Fuͤrſten Abtrag thon , und auch allen billichen Gehorfam layften, ia fein Feind gar nit fein wolte ꝛc. Er gebrauchet ſich aber hiezwiſchen haimlichen aller Kriegsſtuck, fo er zuwegen bringen mocht. Er fieng dem Kayſer feine geſchwornen Potten, nam ihnen die Biene, brach die auff, und erlernet darinnen, was Des Kayſers Fuͤrnemmen, Rath und Anſchlag wider ihn geweſen. Namlich daß ſein Kayſerliche Majeſtat den Ernſt gegen ihme fuͤrgenommen, und etliche vil Fuͤrſten, als Marggraf Carel von Baden, Biſchof Georg von Metz, der ain Bruder Marckgraf Carel vorgenant geweſen, auch Wilhelm Herzog zu Sachſen, alle des Kayſers Schwaͤgern, Marke graf Friderich von Brandenburg inn der Mark, Biſchoff Adolph von Meintz, ſo ein gebohrner Graf von Naſſaw geweſen, und von Pabſt Pio, wider Herrn Dietrichen von Eyſſenburg gen Meintz zu ainem Erzbiſchoff poſtuliert worden, Ludwig Pfalzgraf bey Rein Graf zu Feldentz, --- auch der Bischof von Speyer, Biſchof von Aichftetten, Biſchof von Babenberg, weicher oft umbgefallen, zu dem die Gra fen, “- 0 Herzöge in Baiern. 289 uptmann ernennet, und hatte das Neichspanier, fo er im näch» m Jahre verlohren, bereits in feiner Hande. Eilf Fürften, noch mehr Grafen, und 32. Neichsftädte, bewog Friederich III. zu feis mem Bund, mit einer Art des Geheimniffes, die einem Herzog u Baiern - Landshut, den man ohne Lift nicht zu überwinden ges rauet, Ehre machte. Ludwig, der fich von feinem Schickſale nut Aus aufgefangnen Briefen unterrichten Eonnte, fammlete in gröfs ſerer Geheime, und noch guöfferer Eilfertigkeit,feine Macht, die Huͤlfe ſei⸗ aaa Retter und Freunde a), feinen Brut und Kiugheitzufammen, und überfiel fen , namlich Graf Ulirch von Wirtemberg, Erich) Graf von Leunin— gen, Johannes Graue von Naſſau, Graf Ulrich von Ottingen, Wil: halm Graf von Werthaim , Otto Graf von Hennenderg , Philipus Graf von Leinningen, der Graf von Atundel, und viel ander Gra— fen und Heren mer , fampt zwue und dreyſſig Neichäftette,, one was fein Mayeſtat inn feinen Erblandern wider In aufbringen möcht ’ inn fein Hilf gezogen , und Markgraf Albrehtn von Brandenburg , Burggtafen von Nürmberg , deß hayligen Reichs Panier zugeſchickt, und denſelben an ſeiner Statt zu ainen Obriſten Veldhauptman ver⸗ ordnet hatte. * Idem I. c. Als Hertzog Ludwig nun ſolliches aus des Kayſers Brie; fen vernommen, do hat er auch alles was zu ainer Gegenwehr die— net, haimlicher weys mit groſſer Eyl fuͤr die Hand genommen, und gab nichts deſtoweniger meniglichen fuͤr, daß er des Kayſers und des Reichs Feinde nicht ſein, auch wider dieſelben gar nicht krigen wolte. Seine Bundsgenoſſen, als der König von Boͤheim, Pfalzgraf Fride— rich am Rein, Herzog Albrecht von Oeſterreich, des Kayſers Bruder, Herzog Sigmund von Oeſterreich, fo zu Ynſprugk Hof hielt, des Kahyſers Vetter, Bifhof Dietrih von Meins , - --- Philips Graf von Catzenelenbogen, Ludwig und Heinrich die Landgrafen von Hef- ſen, bayde Fürften von Bayren, fo zu München Hof gehalten, die Biſchof von Salzburg , Freyſingen, Wurtzburg, Paſſau, und der von ai. Abb. V, B. O o Bam⸗ en zZ Ze 290 Vom Ludwig dem Neichen Y überfiet den Baiferlichen Feldhauptmann, ehe er noch eine Reichsarmee hatte, im eignen ande, Er ſtunde mit feinen Baiern den 27. Auguſt ſchon vor Altorf im Lager, und am 1. September hatte er ein vereinig⸗ tes Heer von 1600. Reitern, 25000. zu Fuß und 2500, Wagen beyfammen. Langenzenn, Neuſtadt an Der Aiſch, Kamerftein, Ho⸗ hentan, Markelbach, Tertelersau, wurden weggenommen, die Stade Uffenheim mit dem Degen in der Fauft, und das veſte Schloß Y Hoheneck nach einer kurzen Belagerung erobert. Auf einer andern Geiteverbrannteder Vizdom von Amberg Neuftadt an der Kulm, Weiſſenſtadt, Königsberg, Kreußen, Widerburg, und mehr andes re Städte und Schlöffer ; welchen Verheerungen der Markgraf aus. feinem verfchanzten Lager vor Schwabach zu fehen mufle. Dies fer Feldzug ward mit einem Stilltand der Waffen, der nur vr 7. December bis 8. Jenner dauren follte, befchloffen. b) h Im Anfang des Jahres 1462. brach Endlich Das Ungewite ter, fo fih Tangfam gefammlet hatte, gegen Ludwig und feine: Bundsverwandte auf einmal aller Diten los, c) Den 10. Jener beworben. Und * uch Ludwig hiedurch mit den felnigen 9 ee, dann der Kayfer, auf die Pain kommen. | — b) Leben Churf. Fried. I. von der Pfalz. p. 232. &c. + ©) Fugger 1. c. Der Romiſch Kayfer und Mardgraf von Brandenburg, | haben gegen diefer Ordnung Inn diſem krieg, ſolche maß zu a fürgenommen, Erſtlich daß Markgraf Albrecht Obrifter General Haupt mann an Bei; des Kayſers uͤber des — Hilf ſein, der hatt des ‚zu Truchburg - - - - un die anderen gemainen fanen: — etliche Er. — in Baiern. | 291 wurde von obbemelten Fuͤrſten und Städten ih Ulm ein Reichs⸗ eg beſchloſen/ und den 18. die Abſagbriefe nach Ingolſtadt dem Herzog zugeſchicket. Deſſen Antwort war: Das er des Baiſers Much des Reichs Feind nicht ſey: dieweil ihm aber abge⸗ | gt worden ‚ wol er fich mir Zilfder Seinen auf das mann; lichfte webren, und hiemir feine Ehre gegen maniglich auch ewahret haben, F Sogleich befegte M A Albrecht Augsburg, und ſamm⸗ fete bey Donauwert die Armee, womit er Monheim und Grais ſpach eroberte, und fchleipfte: während das der Graf von Wuͤr⸗ tenberg Heidenheim wegnahme, und die Befasung in Augsburg, * der Fackel in der Hand, Ausfälle in Baiern machte, wodurch Die ganze Gegend um Friedberg geplündert und in Afche geleget wurde, 2 Ludwig hatte feinen Sammelpfag zu Rain, wo 4000. Boͤh⸗ men zu ihm ftieffen. Er befegte Höchftert, Lauingen, und Landes berg, Friedberg, Aichach und Rain, mit dem beften Volk, unter den Befehlen tapferer Hauptleute, derer von Staunberg, Gum: penberg, und Dienzenan, In Sngolftadt, Neuburg und Landes ut, hatte er feine Kriegsrüftungen, fein Geld und Schatz aber zu mdshut und Burghauſen. Deſſen Kriegsplan war, das Pfalz⸗ | Do02 graf - etliche som Adel gefeueret. Die Reichsſtett Nördlingen, Word, Gien: gen, und fürnemlich Augfpurg, würden Jun namen des Kayfers be: SS fegt, und lagen der Neichöftert hilf, nad Iren anzalen darinnen, Der Mardgraf hat and erlih Stett und Schlöffer, gegen dem Bayr⸗ 0 Iand gelegen, dem Kayfer zu guitem zu ainer Dalftatt verordnet. Aus — difen Iſt den Bayren auch Behem groffer Schaden zugeftanden, und beſonders aus Augfpurg: und wann der. Mardgraf ainen zug fürge: nommen, fo haben fein fürftlihe Gnade ain befonders Ort und Mal- Mat ernennet, aldo Der gang hauffen des Kriegsfold zufommen kom: weni. — 292 Von oudwig dem Reichen graf Friederich, und der Landgraf zu Heſſen, den Markgraf zu Baden, Pfalz-⸗Veldenz, den Biſchof zu Mes, und Wuͤrtenbetg angreiffen; die Erzherzoge Albrecht und Siegmund den kaſg durch eine Diverſion in den Erblanden aufhalten; der König in Böhmen den Markgraf Sriedrich zu Brandenburg bekriegen; er felbft aber, mit den Herzogen zu Münden, und den baieriz ſchen Bifchöfen, Markgraf Albrecht, mit den übrigen vers bundnen Färften und Städten, zu einer Schlacht bringen follte, Dieſer Plan wurde glüclich ausgeführt. Ich will nurvon den Berrichtungen des Herzogs, auch ohne mit dem. Fleinen Kries ge mich aufzuhalten, Erwaͤhnung thun. Ludwig madie Mir nen die Stadt Ulm anzugreifen. Albrecht wollte es durch Ver⸗ legung des Pafles bey Hundelfingen hindern 5 und ſo Eamen beyde Armeen zufammen. Wie e8 Dort zugegangen, will ich zwey reichs ſtaͤdtiſche Sefchichtfihreiber, Sugger d) und Beraden er ersäbe? len laſſen. Letzterer meldet; 2 4 — — Item d) Fugger l. c. Sinn ſolchem tamen bayde hauffen - - - - mit aller Macht auf das nehift zufammen, Hergog Ludwig von Bayın lag auf aylfftauſent ſtark zuroß und Fueß Inn der Statt Grundelfingen. Ss hat Markgraf Albrecht von Brandenburg ain Wageyburg vor der Statt Grundelfingen aufgefhlagen, und lag auf neuntaufend Rad darinnen vor der Statt Grundelfingen, der orenet fein Geſchuͤtz, und nam allen Vorthail mit ven feinen ain. Vnd dieweyl die feinen über die Bayın Hefftig ergeimmet, und Hisig waren, Iſt kein Tag ge: $ wefen, das die wicht in das feld mit Ordnung Gefüret, und Groß fe Scharmügel mit den feinden Gehalten haben. Defgleihen haben die Feind vor der Statt herauf auch gethon. Hierzwiſchen macht Herkog Ludwig mit feinen. kriegsraͤthen ainen Anſchlag, das ſie den Mardgrauen uͤberfallen, und Ime fein Geleger wolten zertrennet has ben. Es were Ime auch, wo ſich die Kayſeriſchen nicht fo tapfer gez wöret, fein Anſchlag fortgangen. Dann zween Tag an einander lueß Hertzoo # % in a in Baiern. ‚ 293 Item uf famftag den: 27. Martii da ward des Reichs Janet indem Veld vor Gundelfingen auffgeworffen, und wolt man Gundelfingen geftormet haben, und hat der Marggraf all E Bi. \ u, Be 2 —— * — ne ae un deren und Stett genennet, und zoc man im aud) vaſt zu, und floh der Adler gar herrlich, und was die mainung, er ſolt alſo D 3 „fliehen Hertzog Ludwig kainen der feinen aus dem Geleger, und kamen die Marckgrefiſchen Reytter, und beſonders Graf Oßwald von Thierſtain, Graf Friderich von Helfenſtain, die von Knoͤringen, Truchſeſſen von Waldburg, von Freyberg, fo derenn von Augſpurg beſtoͤlten waren, fuͤr Gundelfingen, und ſagten: wie die Bayriſchen Rehtter gutte Cloſterfrauen gebenn, dann fie Inn Irenn beſchloſſnen zellen den Bayriſchen pfaiter wol betten kunden, und triben ren ſpot mit nen. Aber ane dem Dritten tag frue fuel Herkog Ludwig mit zwayen hauf- fen zuroß und fueß auf der Statt dem Mardgraffen. ing fein Gele: ger. Es hatte aber der Marckgraf foldes uͤberfalls zunor wol forg gehapt, und bey’ der Nacht vor Dem Geleger her etlihe Blind Gra- ben haimlich machen, auch dad Geſchuͤtz fein artig auf feinen Vor— thayl richten laſſen. Seine Reutter und Fueßknecht huelten mit Iren haufen in orprung, und hatten Iren befhaydt, wie fie ſich Gegen dem feind halten folten. Bund ald Herkog Ludwigs Neutter mit ver 1 gengtem zaum hauffenweyß Doher gerennt, do find derſelben vaſt vil durch die blinden gräden zu boden gefalen, und Roß und Mann - gelämet worden. Nachdem aber fie mit hauffen an die fhanzgräben fommen, haben die feind dannocht feuil gearbaytet, Das fie Die ſchirm verbrennt, etlihe ſtuckpuͤchſen verſchlagen, und ain ſtuck auff Redern, das des Grauen von Wirtenberg geweſen, und jiven » und zwaintig Centner gewogen, über Die Schantz gezogen, Fa gar daruon Inn die Statt Gundelfingen gepracht haben. Die Kayſeriſchen haben dißmalß dem andern hauffen, fo auff der feytten Dem geleger zugeeylt, zugefest, denſelben bald wendig gemacht, und Inu Die fluht getiiben. Marck— graf Albrecht hat ſelbs Dem Bayrifhen und Behmiihen, fo Inn die ſchanz gefallen, mit dem feinen Widerſtand gethon, diefelben von der ſchantz wiederumb zuruck geſtochen, und Jun Die Statt geiaget. Vnd als u / 294 - Don Ludwig dem Reichen - ! j fliehen bis Gundelfingen gerdonnen ward, und fort darnach ge⸗ „, flogen fein für Lauingen und Hochftett: er ward aber geirret, y das er fich bald ſchmucken ward, und nit weiter flog, Wie „im gelang , das merk, Herzog Ludwig bett ſich gefamfet, und yy zoch daher mit einem fo groffen Volck, fo er iebey im gehapt y bat, das ift ein Warheit, und zoch im hernach alles Bold, das . „im Land zu pairn was, das man mainet es wer Faum 20. raiſ⸗ „ſiger pferd im Land zu pairn. Alſo zoch im jedermann zu. Das mit was er dem Margraffen zu ſtarck; wie wol der Margraff „auch groß Volck hett. Und iſt zewiſſen, gleich uff das mal „als man ſturmen ſolt, da Fam dem von Wuͤrtenberg treffenlich „pottſchafft, der pfalzgraff wer im in das land gezogen, und kem jr ex nit eylent, er kem um land und feut: und von ſtund, an als „er die pottfchafft vernommen bett, prach er auf mit 300, manner reifiger. Do das die von Franckfurt innen wurden, das der von „ Würtenberg aus dem Veld zogen was, da Ferten fie wider, wan fy warn uff. der farth mit so. pferden, Deßgleichen etfich ſtett, „die nod) im feld waren, als die von Rottenburg, die von Hal „und die von Hailpron ıc. bfiben all daheim. Da der Margraf jr das vernam, und nu ware Eundfchafft bett, das Herzog Ludwig mit groſſen Swalt ein nachritt, alſo hieß er ufftrometen und. uberali ° als Im abzug etliche Reutter zuuil auff die Bayrifhen und Behmi, ſchen Reutter erhitziget, und denfelben zuweyt nachgeſetzt haben, da find etliche derſelben, als Graf Friderich von Helffenſtain, Burck hart von Knoͤrnigen, und ainer von Wembdingen, von den feinden gefangen, und ſonſt nicht mer dann acht Mann erſtochen worden, Hertzog Ludwig aber hat Inn dieſem ausfal bey zwayhuudert Mann, und hundert und ſechzig pferd verloren, die nicht weyt von ainander auf der walſtatt tod gelegen ſeind ꝛc. e) Excerpta Boica ex chronico Auguſt. Burkhardi Zenggü, i in Oefelü Script, RM, B. 8 —F pP» 2236. j — S = = ® 3 Setzoge in Salem | 295 aufrueffen: Daruon! Alſo prach das hör gemainiglich auff. Wer das mocht, der tett das, und lud iederman uff die waͤgen, was er mocht, das ander mieft er figen lan. Man zind die Hütten an, und was Daß gröft fur, das niemand nicht dats y won bringen mocht. Und ift zewiffen, das den von Augsburg 30. Waͤgen verprunnen, Die'man nit Dauon pringen mocht, und 4, den Margrafen und andern fetten auch ieglichen etwas. Und i alfo ward das Veld vor Gundelfingen geraumpt und fy erle— „digt Don der groffen Nott. Dan fie, fy hant groſſen Mangl und angſtliche nott erlitten, Ungeachtet dieſes Vorgangs gabe Ludwig Friedenshand⸗ lungen Gehör, die der Bifhof von Augsburg, und beyde Herzoge in Münden vermittlen wollten. Es war ein Tag nad) Nürnberg auf Maria Magdalena ausgefihrieben, und der Herzog hatte den Faiferl, auf 400. Pferd , und der Kaifer dem Herzoge auf eben fo- viel, Schon ficheres Geleit zugeſchicket: Alsdie Nachricht von dem grof- n Siege erfhallte, den Churfuͤrſt Sriederich zu Pfalz den 30. 3 bey Seckenheim erfochten , worinn er den Markgraf zu Bas ‚den, den Bifchoff zu Mey, und den Grafen von Würtenberg zu Kriegsgefangen machte, wi Ludwig, fo mitlerweile den Heinen Krieg fortgeführet, und fein Lager bey Lauingen hatte, erlieffe hierauf ein allgemeines Lands aufboth in Baiern. Den 6. Zulii nahme er Das Schloß Hellens fein, und die Stadt Heidenheim weg, welches ihm die Feinde derwichnes Fahr abgenommen hatten, und bezog fein Lager in Lauin⸗ N I wider. Der Markgraf, fo indeffen eine neue Armee von 6000, Mann, soo. Pferden, 300. Wägen, und 10, Stuckbuͤchſen bei Um zufamgebracht hatte, wollte Heidenheim abermal belar ‚gern. Ludwig vückteaber mit einem Rriegsheer von 10000, Mann, wvorunter 1500. Pferde waren, über Giengen zum Entſatz dahin, und brachte 26 Bon Ludwig dem Neichen brachte die Reichsarmee zu der berühmten Schlacht am’ Berg w Biengen, die man lieber mit Fuggers als meinen Worten hören wird, „ Als der Marckgraf (faget er k) dem Stättlin Hayden‘ „haim nichts abgewinnen mocht, if er auf die Statt Giengen „zugezogen, und auf diefem Zug, iſt des Zungen Grauen zw *,, Würtenbergs‘ Hilff, deren drenhundert zu roß und bey taufent zu „fueß gervefen, zu Ime geftoffen, alfo das der Marckgraf dismals z bey acht taufend zu Fueß und fehshundert Pferdt, auch bey „vierhundert Waͤgenn und bey zehen Stuck Puͤchſen auf Reden „gehapt, do mit er aufden Berg bey Giengen zugeruckt, und das „ſelben fein Geleger fehlagen wollen. Hergog Ludwig aber hat „ſich mit allem feinem Kriegsfolck ain wenig gefhwanft, undden „Marckgrauen plaß geben, fein Wagenburg auf dem berg: zuſchla⸗ z gen, und diefen liſt erfehen. Dieweil der Marckgraf ain neues „onerfarnes Vol, auch nicht uiel vayffiger pferde hatte, und „darunder vil neuer Reytter, fo aus den Handwerkern in. dem, „Reichsſtetten zufammen gepracht, geweſen, welche den hauffen „Fueßfolck nicht wol beſchuͤtzen werden mögen, hat ev Ime ent⸗ „lich fürgenommen, das er. den M arckgrauen, emalen er die 2 a „ genburg gar befchtieffen möcht, angreifen, und fi mit Ime ſchla⸗ „gen woͤlte. Hatte darauf den ſeinen tapfer zugeſprochen, daß ſi e „ſich geruͤſt machen, und die feindlichen Schwaben beherzt und. „ tapfer angreifen follen. eines Hörs haimliche Freyden was „, ain aichnes Laub; fo was Ir Peyndsgefchrey Hailige marial „Marckgraf Albrecht, als er vernommen, das der feind in der. „nehen verhanden, hat er fein Volck auch Jun ordnung ziehen „laſſen, und Inen aud) tapfer zu gefprochen, und Inen die haim⸗ „liche kreyden, welche ſanct Wilhelm geweſen, durch ſeine haupt⸗ „leut anfagen laſſen; fo was fein kriegsgeſchrey, das Keich: £) Im obbemelten geſchriebnen Ehrenfpiegel, J © Herzoge in Baiern. 297 s und petmainet, wann er fein Wagenburg fehlagen, und fein kriegsfolck befchfieffen möcht, das er, ſoverr es zu ainem fehlagen kommen möcht, die Victorien an den Bayın erfirepts 7 ten wolte. Und was fait fro, das er den berg erlanget bett. Wie aber das hör auf den berg Fommen, und die Wägen hernad) n gefaren, auch angefangen, die Wagenburg zu befchlieffen, wel liche auch zimtich befchloffen, aber nicht recht nach ordnung be 7 feßet was, fehend da zeucht Hertzog Ludwig mit feinem rayßi⸗ 1 gem zeug vor, und fein fuesvolck auff der feytten daher, und 1 fallen mit groffem Gefchray an die Wagenburg, diefelbig zuflurs men. Es hat aber der Marckgraf fein ordnung auch gemacht; und fanden die von Augfpurg mit Irenn fanen neben andern " in Ordnung , und fhuffen tapfer under den feind. Nachdem gr Aber der Bayrifch rayßig zeug erftlich fo tapffer in des Reihe - rayßigen zeug feset, da hat fich des Jungen Grauen uon Wuͤr⸗ tembergs Eriegsvolck, mit dem panier. von Thubingen, gewen⸗ n det, wellihes ain gemaine flucht under des Reichs kriegsvolck gemachet hat. Als folches der Marcfgraf erfehen, hat er fich auch m gewendet, und zu den fueßfnechten gefagt: Lieben Sun, flieche 4, der Start Giengen zu! bierauf die Schweißer, fo von der „ Statt Augfpurg beftelt, und bey der Statt panier waren, ger „ſchryen: ac nicht, Gnediger Zerr ! laft uns mannlich web» a ven! fleer nur, und laſſet uns machen! Es was aber alles umbfonft, dan es was ein gange flucht under des Kayfers Krieges folck kommen, Die Bayrifchen und Behmiſchen iagten auch dem, Volck nicht nach, -ſondern fuͤelen in die Wagenburg, und namen was ſie funden. In diſem uͤberfal ſeynd von den Kayſerl. nicht über hundert rayßig erſtochen und gefangen wors den, darunder ain Freyherr und vier und zwaintig vom Adel u gewefen, und haben die von Augſpurg darunder hier und zwaints viſt. Abb. V. B. Pp— n sg 238. Won gudisig dem Reichen N zig Mann Kittertich verlohren. Bey Irem panier ward Sm N „Hilbold von Änsringen, und Herr Wilhalm Wallenfelſſer, . 7, und andre des Adels, gefangen. Inn ſumma bey dreyhundert „Fueßknecht feind todt bliben, und bey zwayhundert gefangen „worden. Bey dreyhundert allerlay pferdt hat Hertzog Ludwig „gefangen. Alles was Die fuͤrſten und Stett für kriegsruͤſtung, als waͤgen, puͤchſen, puluer, und anders In dem Veld gehapt, Con allain die Gegeldt.nicht, die von Um>auß auff dem Wege | „geweſen,) das haben die Beheim geplündene und gewunnen, . n Des hailigen- Reichs panier, welches ninen Schwartzen Adler ı „ mit ainem Haupt gehabt, und aller Neichsftett, fo Dem Kayſer y in dieſem Eriege geholffen, Wappen, darinnen gemacht ges „weſen, auch das Rayferliche panier, welches Den Adler mit zwayen „Hauptern und das Wappen Oſterreich in der Bruſt hatte, „Item des Marefgrafen panier mit dem Noten Adler, der des » Burggrauen von Nürnberg Wappen Im Hersen des Adlers „gehapt, Item des Reihe Marckſchalcks Wappen, mit den zwayen „bluttigen fihwerdtern, Item des Grafen von Wuͤrtenbergs fa⸗ „nen mit den dreyen Hirfchenhorn und zwen Viſchen, und fonft viler Stett panier, die alle gewunnen und in Hertzog Ludwig Gewalt gepracht worden feind. „» Wie nun der Marcfgraf mit den feinen Die Flucht⸗ auf „die Statt Giengen genommen, Do iſt das folck zu roß und fueß, „vor groſſen ſchrecken jin der geben und reuttenden Flucht, gar | y daft beſchediget worden. Vil find den Berg hinabgefallen, die yr andern find mit Noß und Mann Übergangen, auch andere mit „Inen den Berg hinabgefchlagen, und haben mit Irenn Gewehr j ven ainander vaſt uͤbel verwundet. Go find etliche in dem „Waſſer, die prenk genant, ertruncken. Alſo das in Diefer eylen⸗ 7 den und N nam mer aus aigner befehedigung umbkom⸗ { u men, = 7 7 \ u TEE. — — / ! ur — — — eyraBir.1.Dand. PER: 290 va Hıft.abh. V-Band Tabl pag,n92 A inerman SC WB.Ch, [EM u ode ws men dann erſchlagen worden. Und als die in Giengen flüch- tig kommen, do haben fiedie Thor zugefchlagen, der Marckgraf yr Äft aber zu dem andern Thor hinauf auf ain fchloß, Albeck ges nannt, mit wenig pferden kommen, ‚alldort er ainen feiner Die ner des Adels abgefertiget, welcher auf Ulm poftieren, und dem er Dat daſelbſt anſagen, das fie fein Fuͤrſtlich Gnade mit etlichen N gen Ulm auf das beldeſt belayten ſolle, welches auch alſo beſchehen - - - - Auf Hertzog Ludwigs feytten, find Im Anfang, bey u ;r hundert = und zwen und dreyfig Mann gar bald erfchoflen , und erſtochen, die gen Laugingen gefuͤeret vnnd dafelben begraben n worden, Darunder drey vom Adel, aim Saugenberger, ain nr Ryetterr, und ain Florſtett, fo ain Ofterreichergewefen. Dis ſer Vberfahl und des Reichs Niderlag, Zt auff den Montag y vor Maria Magdatena, wellicher der meungehend Zuly gewefen, * vmb die zehend ſtund vormittag beſchehen: Vnnd hatte Hertzog Cudwig feine hauffen alſo geordnet. Das Rennpanier, mit dem Bayrland, hatt er Deren Zeinrichenr von Gumppenberg zufuͤeren befolhen, der hot fuͤnfhundert pferd gefueret. Den ge⸗ waltigen hauffen, fo auff tauſend pferd ſtarck geweſen, mit dem Hauptbanner, hat Herr Georg Thoͤringer, Herr Friederich Pentzenawer, Herr Zeinerich Ahaimer, Heinerich Moroltin⸗ ger, und Hans Ebran, alle Ritter, Im erſten Glid gefueret, onnd har Hear Wolffgang von Chamer das fuͤrſtlich Dans pr niet, mit Dem Löwen und Baytland, gefuerer, und hinder dem Paner Iſt Herkog Ludwig perfonlih , Herr Thoman Prey⸗ “ finger, Herr Sans Scawenberger, und Herr Milbalm Srons hofer, neben feiner Furſtlich Gnad geritten. Wand als die Wr Brücdet das find die Boͤheim) doher gezogen, dv ift Graf * Be eigeng » vor Schaumburg vom pferd abgeftgnden, und Br Pp2 mr den 30 _ Bon ußivig dem Reichen den Behem Inn Ir ſprach tapfer zugeſprochenn, auch den Angriff „zu fueß mit Inen thon helffen. Bey viertzig Herrn des Adels „ſind von Hertzog Ludwigen von Bayren, nach der ſchlacht auf „der Walſtat zu Ritter geſchlagen worden, 8) Die ) Herr von Oefele, hat uns in feinen Script. R.B. T,p. ein Bee richt von Diefer Schlaht, von Hanfen Magensreuter,. einem baierifchen Nitter, fo mit im Streit gewefen, aufbehalten , ver alſo lautet; „Item in demfelden Krieg am Montag vor fant Maria Magdaler „na haben wir dem römischen Neih und Marggraf Albrechten 7, von Brandenburg, als einem Hauptmann des xömischen Reichs, die „Wagenburg vergangen, auf den Perg geſtuͤrmbt und mit ver Hilf „des allmächtigen Gots angewungen. Da bin ih Hanns Magens y, teitter mit nnd Beygewefen, und unfer liebe Sraw mas auf den „JLTag die Lofung und Bayrland das Gefhray. Gott walt fein. „Item auch mer iſt zemerden, daß des Vechtens Obriſt Hauptleuf „geweſen fein, Here Wernberr von Sinaw, und Herr Jan der „» Holupp. Got walt fein. „Item ift auch zemerfen, Daß daſelb enhalb Guffenderg und des „Wuaſſers auf der Loe, da man hielt, und den Zeug ſchicket zum Vech⸗ „ten, daſelbs war zu Ritter geſchlagen mein genediger Herr Hertzog „Ludwig, loͤblicher Gedaͤchtnus, und vil guetter Leuth. Daſelbs war „ich Hanns Magensreiter auch zu Ritter geſchlagen, mit ſamt z, den Anderen gueten Leuthen, und ich was der newnt, der nach „meinen gnaͤdigen Herrn zu Ritter geſchlagen, ic) hab fein aber nit „wagen wollen, und Herrn Thoman der Preiſinger, der Zeit „Pffleger zu Crantſperg, der ſchlueg meinen gnaͤdigen Herrn zu Ru „ter und vil gutter Leut und mich auch, Got walt fein, „„Item wir warn mit Aichenlaub bezaichnet, und Die Feind mit „Virckenlaub, und ich mas in meines gnädigen Herin Hauffen ges | „ſchickt, in Das ander Gelid zu nechft bey im hinder in. Got walt „ſein. „Ab alia manu, æque vetufta adferiptum : In difem Veldzu⸗ „ge, wie man Die Wagenburg ſturmen wellen, iſt ain Hertzog Lud⸗ /wiglt⸗ ' Des hertzog Vud wiqs h auptpanier Juscta autographum Fagger N Hergöge in Baiern. 301 en aufferordentliche Sieg, mit den Bemühungen der e zu Sachſen und Baiern, münchnerifcher Linie, beförders m in Nürnberg von Maria Magdalena Tag an bis 6. Auguft kuͤnftigen Jahrs einen Stillſtand der Waffen, und machte dem vers Derblichen Krieg ein Ende, in welchem von beyden Theilen in wenig Monathen allein mehr als 600. — durch Feuer ſind ver⸗ wuͤſtet worden. Anno 1463. im Februar hielte Ludwig mit feinen Bun⸗ des verwandten einen Tag zu Waſſerburg, welchen Erzherzog Sieg⸗ mund in Perſon beſucht, der Churfuͤrſt zu Pfalz und Erzher; Albrecht durch Geſandten beſchicket haben. Man wurde cv dem Kaiſer durch eine Geſandtſchaft nach Neuſtadt 8 anzubiethen, welcher endlich in Prag, durch Ausſpruch Koͤnig Ge⸗ drgs in Böhmen am Montag vor Bartholomaͤ Tag erfolgte h). "Sn dieſem wurde aller Unwillen abgethan, und die Sachen meis ſtentheils auf den Fuß, wie ſelbe vor dem Krieg waren geſetzet: doch ſind die baieriſchen Anſpruͤche auf Donauwert, die Ludwig ſeinem Haufe weder vergeben wollte, noch konnte, unausgemacht, und beruhend gelaffen worden. Ron Seite des Kaifers haben | Pp3 - Jo⸗ 4 4, wigifher hinzugerennt, und die Feint angeredt: Lieber was zeiht EN y, ie euch, und euer iunges Kcben, das ir euch alfo feindlich „wolt laffen ſchlagen? gebt euch doch x. darauf einer in der „Wagenburg geantwurttet : ia ein D - - - » wollen wir dir ge= „ ben. Dagegen der Bairifh geredt: ſchweig du fpöttiger Fraͤ⸗ „hat, der D - - - - mues noch heut für mein Herrn Fomen ! „ Die Bayrifhen Reuster und Knecht haben dazumal sehen: „ Wer bewt nit wol fcheuffen Fan, J „Der iſt meinen Herrn ain unnutz Man. Dieſet Prager Friede ſtehet in Muͤllers Reichstage Theater Bor: fiel. IV. cap. XXX, 178. und p. 170. find die acta des Vergleichs. Bu J Von Ludwig dem Reichen Johann Seepberr von Weuburg am Inn, und ‚Siegmund Draͤchsler, D. von Seite Herzog Ludwigs, Meifter Mar⸗ tin Hape, D. Wilhelm Truchtlisger, Hoffmeifter, und Wolf: gang von Chamer, an ae den ne beys gewohnet · Dieſes 5. Jahre anhaltende Geraͤuſche der Waffen hat Ludwigs Neigungen zu den ſtillen Kuͤnſten des Friedens hemmen; aber nichtunterdruchen Fönnen. Noch mittenim Kriege Anno 1459. lieſſe er ſich zur Stiftung einer Univerficät in Ingolſtadt die erffe päbftfiche Bulle, und nach dem Frieden Anno 1465. zu Errich⸗ tung eines: Chorherrn Stifts alldert die zweyie geben. Beyde moͤ⸗ gen ihm zu feiner Abficht in den Zeiten nothwendig gefchienen ha= ben, wo die Cleriſey in den Befiß.alles deffen, was man Wiſſenſchaf⸗ ten nannle » ausfchlußweis fich eingefchwungen hatte, und Anſpruch auf ein Monopohum machen Fonnte. In der That waren fraͤn⸗ kiſchen Mönche die erſten, fo im VIE und VIIE Jahrhundert in Baiern Schulen angeleget: obgleich felbe, nach der Negel des H. Benediets, eigentlich nur für Zöglinge ihres Standes und nicht für die Layen waren. Die Herzogs felbft wurden im nichts uns _ terrichtet. Taſſilo Fonnte feinen Namen nicht fehreiben. Me ' Earl der Groſſe Herr von Baiern wurde, befabt er allen Mönz chen und Ehorheren auc für Layen offentliche Schulen zu halten, die Ludwig der Sromme im IR. Jahrhundert noch unterflüßte, die aber im Zehenten, fammt den Klöffern, von den Ungarn größe tentheils zerfiöret wurden. In Folge der Zeit vermehrten fich die Kloͤſter und Ehorftifter, und mit dieſen die Schulen, welche ein Chorherr, als oberſter Schulmeiſter, over Scholaftieus „ regier⸗ te, von dem der Name und die Praͤbende noch auf unſere Zeiten gekommen. Es wurde aber in ſelben nichts als das Trivium, und | | Quadrivium gelehyet : Erfies ift in der Gramatick, Rhetorik, und ' Herzoge in Batern. 303. Dialecktick, das zweyte in der Arthimetick, und Geometrie, | Rufich, und’ Aſtrologie beftanden. Die Theologie, das paͤbſtliche 8 — roͤmiſche Recht, und die Arzneykunſt, hatten in Deutfchland keine Lehrer, bis im XIV. Jahrhundert die Fuͤrſten ſelbſt Hand an das Schulweſen zulegen angefangen, Nach dem Beyfpiel der Franzofen uud Ftaliäner, richteten Carl IV: in Prag, Pfalzgraf Ruprecht inHeidelberg, die Erzherzoge in Wien,und alsden andere zu Erfurt und Coͤlln, Diefeallgemeine Studien, oder Univerſi taͤten an. Fuͤnf deutſche Fuͤrſten und Staͤdte folgten im XV. Jahrhundert dieſem Beyſpiel in die Wette, 1) ehe die vielen in Baiern abgetheilte Her⸗ zoge bey ihren innerlichen Streitigkeiten auf die Eyyichung der Unterthanen ein Augenmer? richten Fonnten. Ludwig dem Rei» 5 chen war die Ehre des Stifters einer Univerſitaͤt vorbehalten; und er verdiente fie, Er kannte die Baterpflicht eines Fürftens, Die an - ihm iſt verfaumer worden, Der Jugend gute Erziehung zu geben, und ſchaͤtzte felbe höher, als Den Verdienſt des Chorgeſangs, als die Stiftungen der Klöfter, und den Ueberfluß der Pfarren, auf deren Unkoſten, feiner fonftigen Freygebigkeit und Reichthums unges achtet, erden Grund zur Hohenſchule geleget.k) Er Fannte auch) den Werth der Gelehrſamkeit, Da er durch eineurkund v. 2. Jen, verordnes | . te/ 54) Die Univerſitãt zu Würzburg iſt an. 1403. Leipzig 1409. Roſtock 1415. 0 Greifswald 1456. Baſel 1459. Freyburg 1460. geſtiftet worden. k) Hund Metr. Salis. T. II. p. 289. ed. Monac. Anno Domini 1472. 0% 0 Ludovicus Dux Bavarie inferioris , pr&hzbito confilio ac autho- xitate ſummorum Pontificum , Pii fecundi, ac eiusdem fuccefloris Bi "Pauli fecundi, primus inſtituit generalem Univerfitatem in fua ci- Bo vitate Ingolftat , juxta Danubium, ad formam Univerfitatis Vien- En nenfis, iisdemque privilegiis , quam dotavit Capella ac domo præ- 0 bendaria, vulgariter Pfruͤndthauß, quam Ludovicus Dux Bavariz, e“ dietus Barbatus, ac Comes Martaniz, agnatus fuus, paulo ante € Ä pI® a J 304 Rom —* dem Reichen. —— 49 — te, daß die Gelehrten in Ingolſtadt, alle Vorzuͤge, wie ehemals in Athen, auch itzt zu Bononien und Wien, genieffen follen. Auf diefe Art find den 22, Merz 1472. alle Schulen eröffnet worden, Nach Vollendung diefes eivigen Denkmaals feines Nas mens brachte Ludwig die Jahre im Schoffe der Ruhe, der Freundſchaft und der Liebe hin. Er war der bejtändige Mittels mann jwifchen dem Kaiſer und feinem natuͤrlichen Bundsverwand⸗ “ten, Ehurfürft Sriederich zu Pfalz; und am 1475. vermäblte er feinen Sohn Georg mit einer Pöniglichen Prinzeßinn aus Pohlen, Das Beylager , fo 14. Tage gedauert, war ein Sammelplatz von allem, was Großes in Deutfehland — und an Gaſtfreyheit, an pro 12, pauperibus Ilaicis conſtruxerat, quæ adlıne nomen veteris Collegii retinet, ung cum fuis reditibus ac cenſibus, mec non il- lis , que prafatus Dux Eudoviens Ingolftadienfibus pro 12. Cho- zalibus ; qui die noctuque in templo B. Mariz Virginis, a fe ex fundamentis magnifice' cosftrufte , facerdotiis fignis ae ornamentis- preeiofis deeorato „ pfalmos alternatim legerent , deßinaverat- Ade ditis infaper iis reditibus, quos fratres ſancti Franeifci ibidem ‚ante reformationem jure proprietatis poffederant, cum alüis in fun⸗ datione contentis, quæ ad fuffentationem Doctorum ac Profeſſo⸗ zum: ibidem ſufficere videbantar: Unter andern ſind zw Unterhal⸗ tung der Profeſſorn auf die reiche Pfarren zu Landshut und Landau Penſionen geſchlagen worden, wovon im Unrverſitaͤtsarchiv ano eine. Bulle von Pabſt Paulus II, von 1469; verhanden- D Anonymi Farxago Hiſt. Rer. Ratisp. in Oefelii Script, rer. beic. T. IT. ». 516. Item Herzog. Georg hett Hochzeit zu Landshut mit des Koͤnigs Tochter von Poln am Erxichtag nad fant Masteins tag in. dem. Jar UCCCCIXXV. und der Kanfer Frivrih und Herzog Ott non Neuenmarckt fuerten die Braut, gen Kirchen, und Marg- graf Albrecht und Herzog Sigmund von der Etſch fuerten fie. zum Dpfer, Item den erfien Tanz thet Der Kayfer mit der Braut, und m ae — in Baiern. 305 Pracht und Ordnung iſt dem Hof zu Landshut ſeiner Zeit ein anderer, als der burgundifche, gleichgefommen. Die Freundes ſchaft des Kaifers , fo diefer Vermaͤhlung mit feinem Prinzen pers ſoͤnlich beygewohnt, wußte Ludwig mit Artigkeit bald zu ders gelten. Er lieffe fich zum Anmwerber der Erbprinzeßinn von Burs gund beftellen, die ihm 1477. zu Gent in Flandern im Nas men Erzherzog Maximilians ift angefrauet worden. Der Rais fer erwiderte dieſe Ergebenheit im folgenden Fahre mit Ertheilung eines merkwürdigen Freyheitsbriefs,worinn er erklärte, daß alleAndes ren vorher ertheilte Freyheitsbriefe dem HaufeBaiern unfchädtich ſeyn ſollen. m) Ludwig Feönte feinen Lebenslauf mitder Begierde, den fittlichen Zuftand feiner Nation zubeffern. Um den Anfang bey - denen, die Allen zum Beyfpiel dienen ſollen, machen zu können, begehrte er päbftliche Bullen zur Rifitation der Ordensgeiftlichen, und erhielte felbe Anno 1479. noch vor feinem Ende, n) in welchem Jahre er flarbe, o) und zu — bey ſeinem Vater be⸗ graben wurde, Dieſes iſti in —* an das Bild eines der größten unſerer Fürften, das Bild des erſten Urhebers gelehrter Stiftuns } gen in Baiern. Glorreicher Nachfolger, der fih ſchon glücklich beſtre⸗ im Tanzen ſechs fuͤrſten vor und zwen fuͤrſten nach, und waren XVIII. weltlich fuͤrſten auf der Hochzeit, und ſechs fuͤrſten Biſchoͤffen geiſtlichen, und zwoͤlf Grafen zu Landshuet. m) ©. Urkund in meinem baier. Bergrecht. Einl. p. 40. 2) ©. Bulle in Oefelii Script. R. B. T. UI, p. 253. 0) Pitter. l. · 1479. Am Myttwochen vor Antoni mard mein gnediger J — J — hr’ 32 Er * Herr Herzog Ludwig krank, am Sontag Antoni ward fein Gnade mit dem Sacrament beriht, und an dem Montag nah Antoni zwi {den neun und zehen Horrin vaft auf halber Stund verſchied fein % Gnade fürftlih und hriftenlich als ein frumer Fürk, iſt. Abb, V. B. Qa ER 2 Br PR — 306 Don Ludwig dem Neichen, Hersoge in Baiern. Ei beſtrebet Hat, diefem Urbild ähnlich zu werden Der Einfihtund Tugend hat, felbem gleich zu Fommen; und dem hierzu nichts, alsı das Gluͤck und Die Zeiten Ludwigs mangeln, die wir vom i Himmel exrbitten wollen! P. Gre⸗ #2 x 4 ⸗ 1, 407 * eier: - 22 j Druln ı * J— * MT RAR OF * — V — — — 2. Gregoriuß Geyer? , Benedictiners zu Metten, ————— uͤber ein feltnes —— 1 7 Jr 3— u - 3 z . j uU = P r, 07 ’ 4 G J un . si ii. 4 — EDLER ADDRESSE ERS 91 | R | die: us den Farolingifchen Diplomen, derer ung die Wache famfeit der Vorvaͤter unfers Klofters noch mehrere ge gönnet hat, ift das Ältefte wegen feinem Siegel ganz be fonders merkwuͤrdig. Da diefes Siegel .in dem X. Bande Mo- numentorum Boie, in Rupfer erſchienen iſt, melden mir Briefe, daß die gelehrteften Dipfomaticker zu Wien, zu Paris, zu Res gensburg, zu Gottweig, wohin ich Abriffe hiervon geſchicket habe, diefes feltne Siegel ſehr bewundert, und ſich auch ar gegeben haben, ihre Gedanken hieruͤber zu erklaͤren. Se er Ehe ich diefer Gelehrten Muthmaffungen und endlich auch meine geringfte anführe, willich fowohl das Diplom als das Sie gel prüfen: Denn es wurde wohl alles vernünfteln in der Er klaͤrung eines Siegels überflüßig feyn, wenn es vorbinein fon, oder dem Diplome oder dem Siegel, an feiner Nichtigkeit”. fehlen follte. Ich lege alfo 1) die Abfchrift des ganzen Dipfomes von Wort zu Wort, wie die Urfihrift ſelbſten fautet, richtig vor. 2) Prüfe ich diefeg ſowohl durch innerliche „ als Aufferliche Kenns zeichen eines richtigen, und zwar von Ludwig dem Deutfchen gegebenen, Earolinger Diplome. 3) Will ich die Nichtigkeit des Siegels aus gleihen Gründen herhollen. 4) Unterfuche ich beſon⸗ ders, ob man diefes Siegel für ein ordentliches Diplomfiegel, oder für einen Eöniglihen Hands» oder Denfring annehmen Fönne ? 5) Bringe ich verfihiedene, auch befonderer Selehrten, Auslegungen über das Sinnbild diefes Giegels vor, 6) Schlieſſe ich diefen : diplo⸗ Fife Az, N. SM TUE ET h INMEDNRCHY NM har M icuyer TANK ν AMIECED M! Nut LORISCHM ING KUON Some in Öerruncenne uulkrince ( — vſrn nomerir — nyfdrnım Prarenmm a & Neun ih) — * Bes RAN J dx vorſteno ll ee rer, IN medema quo mm h Ühchehrarenngeh oben achlleneue nf ir none Th mm gundım unlirıeusen \me memerte annsbr kurs ınueltonarnm Impenensn- Inauıc Ion eur Inarem gi wer l m mr Innemnesr- pruellm Done a — — J — u — IR ER: he eur ne nfheuirrer he wo” rab md Aucem que Pillen rum nn a raum AN Ihe equeycuvy 2m nr J onſtuuet Perye nnd An \, ur —— Ryoeſterwn yratſt man all emds Ion, careane A I Wipe y cwe y a hm PD 5 ter ram A ww N ua tz S C hd Ihn Er: %) nd ii | — | — —J pnctre y ler Nm 191° — U Ah nrrruruy” grund L Nxcopenm 6 AL, Io 8 | * N * A / Ru KR wer = Uecc wi oe cense xpop pıno re ne” om £ % vAnqouui war ), er " —— xy Es yegemr ur ER \, ku. A rc SET { $ Ir | R. Ludwigs des Deutſchen. 309 ; ple matifchen Verſuch mit einer eigenen unvorgreiflichen Ausdeu⸗ Be S. 3. 7 Dipl lautet alfo in feiner urſchrift von Wort zu Wort, wie hier folget: Sra atia Rex Decet regiam dignitatem praedeceſſorum ſuorum pie anon folum inuiolabiliter conferuare, fed etiam Cenfurae ſuae oritate alacriter confirmare Proinde noverit omnium fide- lium noſtrorum praeſentium feilicet & futurorum magnitudo qua- ai er uir uenerabilis Nithardus Abba ex monafterie quod dici- [er ‚medema quod eft conftruftum in honore Sandti Michaelis D A Eu Are changeli obtulit Excellentiz noſtræ quandam audtoritatem one memorie aui noftri Karoli praeftantiflimi imperatoris in TE infertum -qualiter idem chriftianiflimus impe- r praefatum monafterium cum Abbate & Monachis ibidem 0 0 famulantibus eum hominibus uel rebus ibidem pertinenti x —* us ſub ſermone tuitionis ſuae conſtituiſſet, ita ut in poſterum ſub ſuo quamque & ſucceſſorum ſuorum regum uidelicet ſe- entium mundoburdo & defenfione conüfteret Petiit celfitudini oftrae prædictus Abba ut᷑ nos fimiliter eum & monafterium cui re =» &Monachis ibidemDeo militantibus,atque rebus uel homi- ſibi pertinentibus fub noftra conftitueremus defenfione & ® ide em. aultoritati noftram firmitatisgratia iungeremus auetorita- ı cuius deprecationem libenterannuimus & beneficium, quod —8* poſtulauit ob Amorem Dei & reuerentiam ipfius ſancti ———— animo coneelſſiſſe omnium fidelium noſtrorum cognof- duſtria Propterea praefentem auctoritatem ei fieri iuſſimus hen praecipimus atque jubemus ut nullus quislibet ex uo- bis neque de iunioribus aut fuccefforibusque ueſtris memorato Q J uene- — In nomine Sandtae & indiuiduae trinitatis diuina fauente Tab. J. ; — OR: g nr 33% Von einem Siegel uenerabili uiro Nithardo abbati nee monachis feu hominibus fuis qui per eum legibus fperare nofcuntur de nullis. quibuslibent inlicitis occafionibus iniurare, nec inquietari aut contempnare neque contra rationem ordinis de rebus monafterii fui unde ad. praefens iufto ordine ueftitus effe widetur aut in antea Deo largiente ibidem iufte & rationabiliter conlatum fuerit ‚aliquid abftrahere aut minuare nullo modo praefumatis nifi liceat ei una cum monachis & hominibus fuis fub Dei noftrique mundoburdo quieto tramite ujuere ac refedere & pro nobis uxorique Ac Pro- lis uel genti francorum feu ftabilitate regni noftri adtentius Domini Mifericordiam exorare Et fi a) caufas aduerfus eum aut mitico fuo b) furrexerint, aut ortas fuerint quas ibidem in patria absque graue iniquo difpendio difinire nequiuerit ufque in praefentia noftra fint fufpenfas uel referuatas qualiter quidem fecundum legem & inftitutum fimtiuam accipiant fententiam, Et ut praefens autoritas noftra firmior habeatur uel per tempo- ra melius credatur de annulo noftro fubter iuflimus figilları. Adalleodus Diaconus ad uicem Grimoldi recognoui et SS. (LS.) Data VII. idus Januarii anno chrifto propitio quarto regni domini Hludouiei vegis in orientah francia indidtione XV, attum Reganesburg ciuitate in Dei nomine feliciter amen. $. 4 a) Diefe Sprachkunſtfehler laufen hier in einer Reihe vom gleichem Schlas ge fort. Weil der Doppelaut æ dortmals vertheiltee ae geſchrieben ‚worden, beruht der ganze Fehler in dem s anftatt dem e oder in dem as anftatt dem ae, Für aliquae caufae lieft man aliquas caufas &c. &c, Obwohl nun die Sprahfunftfehler beynahe ein wefentliches Stüd von einem wahren Farolinger Diplom find, mefle ih doc dieſe Fehler. dem, oder unbehutfamen oder ungelehrten, Abfehreiber in der könige lihen Kanzlei zu. J K. eudwigs des Deutſchen. 311. ») Bey Gewolden ließt man in ſeiner Abſchrift anſtatt mitico, in vico, „aber falſch. Du Cange bringt in feinem Wörterbuhe wohl an, was J an mitlus heiſſet, aber miticus finde ih nirgendwo, erklaͤtet. Alleine au dem Zuſammenhange läßt ſich der aͤchte Verſtand dieſes Wortes Ent wohl entdecken. Meinem Düntel nad) hieffe mir Miticus ein vom Könige beſtellter Vice-Advocat oder Unterſchutzherr, wie mitius ſo— 005 Biel als miſſus. Der König war ober und wirklicher Schutzherr: all; dieſes betheuert gegenwaͤrtiges Diplom. Er war aber nicht allemal zugegen, und deſſenwegen beſtellte er jemanden in ſeinem Namen. Solche Unterſchutzherren kommen bey uns auch in anderen Diplomen vor. In einem unfrigen Diplome von eben dieſem Ludewig heiſſet ein ſolcher Cunzo, und in einem anderen von Arnulf, einem Enkel dieſes Ludewigs, iſt die Rede von ſolch einem ohne deſſen Namen. Man mag aber auch behaupten, der Schreiber habe um den Buchſtab e zuviel geſchrieben. Denn fo man in Mitio anftatt Mitico leſen das Wort Mitium aber, wie bey du Cange, durch dag Wort: Herr: ſchaftsgebieth: verdeutihen wollte: alsdann wär der Ausdruck EB BE Artikels mehrmals gut und volkommen. En. S. 4 J Dieſes Diplom bringt Gewold in feinen Anmerkungen k über Hundius Metrop. Salisb. nad) der münchnerifhen Auf lage 1620. im Il. Bande sor. Blatte ganz, aber mit einigen Fehlern an. Heumann in feinem Diplom, Comment. Nürnberg ur 783. führet hieraus mehrere Stellen auch zum Mufter von Ludes wigs des Deutfchen Dipfomen.an, als zum Benfpiele im IL. Bande im 100. 192. 195. Blatte. Befonders dienet diefes Dis * ichten des Ordens in 305. und 599. Blatte, und Herrn Even. fing, in deutfchlandes rn Reichsgeſchichte pin Ei r N - S, s ur Rz J 312 WVon einem Giegel 5. 5. Damit ich aber die Richtigkeit unſeres Diploms nicht blos allein auf das Anſehen derjenigen zu gruͤnden ſcheine, welche ſol⸗ ches ohne ſelbſtiger Einſicht, auch nur aus Gewolds mangelhafter Abſchrift, fuͤr richtig angenommen haben, will ich ſelbes kurz nach allen aͤuſſerlichen und innerlichen Kennzeichen pruͤfen, welche bis⸗ her die geſchickteſten Kenner in derley ——— zubemerken belie⸗ bet haben. S. 6. Die äuſerlichen Kennzeichen eines richtigen karolingerdi⸗ ploms uͤberhaupts ſind nach der Gelehrten, beſonders Heumanns, Meynung an bemerktem Orte, J. Band 1. Kap. 4. Bl. folgende: 1. Die Korolingerdiplome find auf langen Pergamenen mit Dinte lateiniſch durch ſchon etwas gefchlachtere gallifch Feänkifche Buche - ftaben (feriptura franco gallica heiffet fie bey Mabillon de Re Dipl. L. 1. C. 1. N. 13.) gefchrieben, von welchen die Buchſtaben der erften Zeife geöffer, und länglichter find, als die übrigenim WVerlaufe des ganzen Innhaltes. Am erfien Anfange aber vor allen anderen Buchftaben finder fich ein € ( chrismon) mit ver ; fchiedenen Zügen. 2. Die Schrift it ſowohl der Schreibart, ale der Sprachkunft nach mangelhaft. Der Doppellaut @ wird aus⸗ einander gefest, und Daß a zumeilen gar weggelaffen. Vor den Hauptworten, oder vielmehr eigenen Rämen von Z, erfcheinet ein I, Daß I wird oft in.E verwechfelt, und hat weder ein Dipfchen, weder ein Strichchen über fih, R und Sfind in der Efeinen Schrift faft gleih. Das gefpiste 7 Fümmtnur in Zahlen vor. In der Schrift weifet fih anftatt diefem das vieregfichte U; welches zuweilen dops pelt un, uuu vorkoͤmmt. Die Abwandlungen flimmen oft übel mit ihren Zeitz oder Vorſetzwoͤrtern übereins. 3. Die Zahlen , wenn fie gegiffert, find roͤmiſch gefihrieben, Aber Untertheilungszeichen der K. Ludwigs des Deifihen 313 der Rede, als .. B. *:,; kommen gar nicht vor. 4. Kenn im Becſchluſſe des —5 — von der Unterzeichnung des Königs Mel dung gefchicht , fo erfiebet man zwiſchen den Worten ; Signum — - Domini ein Monogram, oder den verzogenen Name des Königs. 5: Das Siegel ift faft allemal von Wachfe, weiß oder bfeichgelb „in der Farbe, feiner Form nach in den aͤltern rund, insgemein . aber laͤnglicht. Es wird diefes bey der Unterfchrift des Kanzlers { ‚angeheftet, und zwar alfo, daß der vordere Theil deffelben mit dem hintern Theile befeftiget wird, welch leßterer durch das durch» ſchnittene Pargamen mit dem erſteren nur vereiniget iſt. Br 7 Alle dieſe Aufferlichen Kennzeichen eines richtigen Karolins - gerdiplomes finden ſich auch in dem unfrigen, Es ift nicht noth— wendig Benfpiele aus felbem hinzufesen , weil man ohnehin dag ganze Diplom abgefihriebner bier findet. Will man aber auch „von den Buchftaben verfichert feyn, fo habe ich felbe nachzeichnen laſſen, wie fie fich in der Urfchrift felbften zeigen. Nur das Chrismon, oder vorausgefeßte C, und das Monogramm mangeln. Alleine das C finder ſich nur gemeiniglich, nicht aber allezeit, in den karolingiſchen Diplomen. Es wird Diefes auch) in einigen Tabel- # fen bey Mabillon in V. Buche von der Diplomatick, Paris — weggelaſſen, und eben bey Heumann im I. Bande in der abelle fehlet es hieran jenem Dipiome dieſes Ludewigs, mie eben auch der Diakon Adalleod, anftatt des Kanzlers Grimald unterzeichnet hat. Von dem Monogramm aber wird ich gleich it bey den innerlichen Kennzeichen eines Ben karo⸗ erdiplomes zur Rede kommen. 2 $. 8, 0 Diefe find wiederum bey J am obigen Orte, und dbeſonders aber für ein richtiges Diplom von Ludwig dem Deutz Hit, Abb. V. B. Nr ſchen 314 WVon einem Giegel ſchen im -IL. Bande jene, wie ich ſelbe bier: anfege, 1. Lud⸗ wigs des Deutfehen Diplome fangen an In nomine Sandtae & indiuiduae Trinitatis, Er betittelt fih fogleich Diuima fauente gratia Rex, im Verlaufe aber Celfitudo, Excellentia, Den Biſchoͤfe n, und Aebten giebt er Venerabilis, bey dem Monegramm heiſſet es Signum — Domini Hludouici Sereniſſimi oder Gloriofifimi Re- gis. 2. Nach feinem Name folget gemeiniglich ein. Eurzer Bors fpruch , welcher vorläufig auf den ganzen Innhalt abzielet. Auf diefes erfläret er allen den Seinigen Überhaupts, oder zumeilen eis nigen Ständen befonders (dieſe Erklärung geht zuweilen dem ges melten Vorſpruch vor, und wird auch nad) feldem wiederum wies derhofet) den Vortrag, und erzähfet ihnen, um mas er erſuchet worden : wobey er jene Pelfonen, welche ihn angeflehet haben, bes nennet, z. B. Si de rebus terrenis, quas fumus diuina largiate confecuti, ad loca ſanctorum ob diuinum amorem regium mo- rem decenter implentes aliquid conferimus, hoc nobis efle. profuturum ad aeternae remunerationis praemia capeflenda liquido credimus. Idirce nouerit proinde, comperiat, omnium fide- lium noftrorum praefentium feilicet & futurorum magnitudo, induftria, qualiter uir uenerabilis. 3. Gnaden weldye er in den- “= Diplomen verleiht, find von verfchiedner Gattung. Z. B. Sir terverleihungen, PBertaufhungen, Genehmhaltungen, Beftättiguns gen voriger Gnaden, Schusgewährungen rc. bey welchen ganz befondere Worte vorfommen, welche wohl dortmals aber nicht. ist mehr im Schwange find. 4. Hierauf folger feine Entfehließ fung ausführlich, damit man erkenne, was er verleihes worüber er auch die Seinige erinnert : nos concefiffe omnium. &c, &c, cognofeat induftria. Er begehret fodann von den Klöftern insge⸗ mein nur das Gebeth fuͤr fi, die Seinigen, und fein Reich. Zu legt betheuert er, Daß er den Gnadenbrief mehrerer Sicherheit wil⸗ In, — K. Ludwigs des Deuffchen. 315 fen, oder, mit feiner eignen Hand unterzeichnet, oder wenigfteng mit feinem Ninge zu verfieglen anbefohlen habe. 5. Nachdem ganzen Verlaufe endlich des Innhaltes koͤmmt auf der&eite (Mas billon nennet fie alfo) auf jener nämlich, wo die Echrift anfängt, | ‚in einer neuen mit gleichen Buchſtaben, wie die allererfte ift, ge ſchriebenen Zeile auf vorbenennte Weife das Monogramm in Fractur vor, und gleich unterhalb, dort angefangen, wo fich die Monogammes Zeile endet, ſtehen mit gleichen Buchftaben des No⸗ tars, und des Kanzlers Unterſchrift, welcher bey den verſchiedenen Schnerkeln des Wortes: Subferipf, das, gemeiniglich mit einem » gegen der Schrift gewendeten Bruftbilde gezeichnete, Siegel ange drucket if. 6. Nächft am unterftien Nande des ganzen Blattes erblickt man in Eleineren faft römifchen Buchjtaben die Data, den Monathtag, die Negierungsjahre und Roͤmerzinszahl, fodann das Allum mit Benennung des Drtes, wo der Gnadenbrief ers theilet worden, und den ‚endlichen Schluß, in Dei Nomine feli- eiter Amen, N S. 9. Man betradte nur die Abfohrift des Diploms, und man wird ſehen, wie richtig dieſe Zeichen eintreffen. Das Siegel weichet von der gemeinen Gattung ab: Aber dieſes unterſuchen wig eben in diefen Blättern, Es fehlt wohl auch das Mono— gramm ; alleine dieſer Mangel ift bier gar nicht beträchtlich. Er— ſtens bekennen alle Diplomaticker, Daß der König nicht alle Gna⸗ J denbriefe von minderer Wichtigkeit mit einer Unterſchrift bezeich— net, fondern nur verfieglen laffen habe. Zweytens fiehet audb im. Diplome kein Wort, daß es der König unterzeichnet hätte, es heiſſet nur, de annulo noftro ſubter juſſimus figillari. Drittens findet man in Martenens Sammlung der alten Schriften im 3, Band. 191. DI, auch von diefem Ludwig cin Diplom, in wel- Rr2 diem en u > nn — — Ss. . Bon einem Giegel chem von einer Unterzeichnung nichts gemeldt wird, da es nur‘ beiffet; annuli noftri inpreflione fubter eam juſſimus figillari: und ein gleiches zeiget fich aud) in Lib, Probt. des fürftlichen Neiches ftifts St. Emmeran, Megensburg ı752. Adalleod fertiget bier ein Diplom ohne Monogramm mit diefen Worten Ludwigs, annuli noftri inprefione fubter juflimus ad fignare, Am 35. Bl. Num. ce). c) Ludwig ſchreibt in feiner lateiniſchen Abhandlung von der Verbindlich⸗ keit der Schrift, und der Unterjchrift im 4. Kap. 6. $. 133. Not, bey Heumann im ı. Band. 1. Kap. 2. Bl. 37. $. er habe zwar ſel⸗ ten, aber doch beobadhtet, Daß man neben dem Monogramme, itzt eine Reihe Tüpfhen , ist einen runden Strich, (Orbem.) igt ein Kreuß, ist andere gar unſchicklich angebrachte ( Satis imperite appofita) Zeichen wahrnehme. Bey uns koͤnnen zwar neben dem Monogramme welches weggelaffen ift, deriey Zeichen nicht vorfommen; aber wir fe= hen eine ganze Reihe derley unfänntlihen Gezeuges gleih nad) dem Worte Sigillari fortlaufen. Diefe fehen läppifh aus, aber fie wer: ven glaublich doch nicht nur jählings, und umfonft hingefchrieben wor⸗ den feyn. Vielleicht war Ludwig auch fo ein unglüclicher Schreiber wie Karl fein Großvater? Gilt etwa dieſes Krägeln für feine Unter . ſchrift? Mögen fie nicht gar Siegeln oder tyronianiſche Abtuͤtzungs⸗ zeichen ſeyn? Bis itzt bin ich noch nicht im Stande dieſelben aufju⸗ Löfen ; wenn fie doch jemald einen wörterlihen Verſtand folen vor— gebildet haben, und nicht vielmehr nur ein beliebiges Wefen, v fonft dad + waren. “ J S. 10. Bey der Data muß ich noch ſtille ſtehen. Dieſe belehret nur, daß dieſes Diplom den sten Jaͤnner im vierten Jahre der oftfeänkifchen Negierung unſers Ludewigs, in der roͤmiſchen Zins⸗ zahl ı5, ausgefertiget worden. Ludwigs dreyfadhe Abänderung in Anrechnung feiner Negierungsjahre iſt weit bekannter, als das F ich 4 ich hier davon melden folle, Unfre Data gehöret zur zweyten Jahres rechnung, zu jener nämlich, welche er von der Antretfung des ofts fraͤnkiſchen Reiche herleitet. Er mag nun diefe zweyte Rechnung vom Anfange des Heumonaths im 833. oder vom Anfange des Jaͤnners im 834. Jahre herfuͤhren, fo koͤmmt dag vierte Jahr dies ſes feiner Regierung mit dem sten Jaͤnner des Jahrs 837. in der gemeinen Zeitrechnung nad) Ehrifti Geburt ſchon übereing, Mit dem Jahre 837. ſtimmet auch die Zahl ı5. vom Nömerzinfe zuſamm; man zaͤhle dieſe (wie es den Karolingern gewöhnlicher war) vom erſten Jaͤnner, oder von vier und zwanzigſten Herbſtmonaths, wie fie auch zuweilen gezaͤhlet wird, ber. Folglich iſt unſre Data richtig, und vom sten Jaͤnner des 837ſten Jahres. Nun hoffe ich, die Nichtigkeit des Diplomes felbften zweis fels ohne fattfam genug erprobet zu haben. Sch erhalte aber biers aus wenigſtens fihon einen vorläufigen ftarfen Grund für das Sie— gel felbften. Denn obwohl gute Diplome auch falfche Eiegel haben Eönnen, ift doch diefer Betrug fehr felten; und bfeibt deſ⸗ ſentwegen eine nusgemachte Regel, daß an der Nichtigkeit des Eicgels, welches ſich an einen gut bejtellten Diplome befindet, allemal freventlich gesweifelt werde, bis man deffen Falſchheit faft augenfcheinlich beweifen Fann: da im Gegentheil ein dem Anfcheis ne nach auch fiheres Siegel an einem falfchen Diplome auf das genauefte zu prüfen ift, wenn e8 feinen wahren Werth erhalten fol. Sch gehe alfo ganz gerne auf die Prüfung des Siegels feld» ften zu. m. $. 11. Das Siegel, fo in beyliegender Kupferblatte genau abge drucket worden, ift vom Wachſe, die Farbe kann weis gewefen — ſeyn, oder auch gelblicht, anders war ſie nicht. Nun iſt ſie Alters ziemlich und abfaͤrbig, daß fie beynahe ins Graue Rr3 hin» — ar) a Paz m En nn. un Bi au oe > K. Ludwigs des Deuffchen. a. Tab, J, N 318 Don einem Siegel hineingeht. In feiner Forme ift es zirkelrund und hält rund bey- läufig Zoll in Durchſchnitte. Eine Innſchrift, wovon nicht die mindefte Spure zuentdeefen , war niemal um den Rande herum. In der Mitte der Fläche ftellen ſich zwo Perfonen auf Bafen oder Sußjtellen, die zur rechten Seite (jene nämlich, welche gegen der Schrift ſtehet) frellet fi) fehnur grade vorwärts gegen dem Ger fihte. Sie feheinet bloß zu feyn, und nur bis über die Bruft eis, nen menfchlichen Körper zubilden, der übrige Theil gleicher weit leichter einer etwa gewundenen, und gegen dem Ende verlohrner Säule. Sie ift, und zwar nothwendig, Fleiner als die entgegen geftellte, und langet mit beyden Armen über ihr Haupt einem faft runden Dinge, welches ein gefihloßne Krone vorftellet, entgegen. Die zweyte Perfon, welche zur Tinten Seite oder von den Zeilen herſtehet, ift verwendet, und fällt nur mit der rechten Geite in das Aug. Dieſe machet einen volllommenen mit einem engen Ro⸗ de bedeckten Körper. Sie hält die vorbefchriebene Hauptzierde über den Scheitel der andern zum auffesen bereit. — Nicht wahr ein feltnes Bildnif von einem Karolingerfiegel ? Die gelehrte Welt fah es heut zu Tage noch nicht in einer DBefchreibung. Liegt es etwa noch in einigen Winkeln verborgen? Ich weiß es nicht zuerrathen. S. - 12, Das Aeufferliche, oder der Zeug des Siegels, hält alle Pros ben aus. Das Innerliche, oder das Sinnbild deffelben, ift zwar was fehr feltenes : deßwegen giebt e8 Selegenheit zum Bewundern, aber nicht zum Argwohnen. Das Siegel ſiehet Eeinem betrügeris fehen Tuſche gleich, es haftet fehr feft von beyden Seiten an Per gamene zufamm. Würde man es ablöfen, fo würde man finden, daß es von einem Stücke des vor, und ruͤckwerts durchgezogenen Wachſes ſey, und daß es alſo dem Diplome ſchon von feinen ers fen 4. — des Deutſchen. 319 Y —— her anklebe. Ich ſehe auch gar nicht, wie welch ei- nem Betrüger beygefallen feyn foll, ſolch feltenes Siegel auf das richtigſte Diplom zu häften? Unfere Vorväter hatten nicht nur mehrere Diplome von diefem Ludwig mit feinem ist noch kenn⸗ bahren, und gemeinen Giegeln, welche fie hätten nachmachen koͤn⸗ nen, fondern wirklich iſt noch von einem ſchon mehrere Jahrhun⸗ derte abgeriffenen und unnügen Diplome des jüngeren Ludwigs eines übrig. Hätte man alfo betrügen wollen, fo wär es nicht nothwendig gewefen, ein richtiges Diplom Durch ſolch eine Sels tenheit in —* zuſetzen. S. 13. 1 Die Karolinger führten Siegel, welche mit ihrem Bruſt⸗ bilde bezeichnet waren. Gut! dieſe waren ihre gemeinen Gier i gel: und auch diefe find nicht durchaus gleich, wie es die Gelehr— Y ten wohl einfehen. Befrag man hierüber die Urkunden der fchon oͤfters geruͤhmten Diplomaticker. Wer ſoll den Karolingern ge ee haben, immerhin die nämlichen Siegeln zugebrauchen ; | oder wan haben fie ein Geſetz gemacht, niemals ein anders an die Hand zunehmen? Daͤrften ſie bleyene, und goldene Bullen anhaͤngen, ſo mögen fie fih auch wohl verſchiedener Siegel zuweilen bedienet haben. S. 14. Mabillon, der Vorvater der Diplomatick, hat kein Saent dieſes zuzulaſſen. Da er ſchlieſſet, es Fam mit dem Baͤrte tragen auf die Willkuhr des Koͤnigs an, ſetzt er gleich 28 d) „Dieſes iſt auch von dem Siegeln zu fagen, denn da ſich die franzoͤſiſchen Koͤnige insgemein ſolcher Siegel bedienten, „welche ihr Bildniß vorwieſen, nahmen doc) einige zuweilen auch m ein anderes Bild; Und zwar, wie ich meine, von ungefeht, da u nÄmlich — Won einem Siegel Be „ namlich das Königliche Siegel nicht alfogleich zugegen war, wenn „ man Briefe ausfertigen wollte, „ Er füget fo dann Beyfpiele- bey, vom Pippin mit dem Haupte Ehrifii und mit dem Bachus⸗ Bilde, von Barl dem Groffen mit der Serapis, oder Anubis, Vor⸗ bildung, und meldet: es möchte ſich wohl auch der Pfalzgraf, oder der Kanzler, im Namen des Königs derley Siegeln bedienet haben. d) Quod etiam de figillis diceendum ef. Nam cum Francorum Reges | paſſim, figillis ſuam cuiusque effigiem exhibentibus, nfi funt, non nulli tamen aliam non nunguam exhibuere, & quidem (nt puto) fortuito, cum expediendis literis regium figillum non eflet in promptu. - In diplomate quippe Dionyfiano Pippini Majoris Do- mus fub Chliderieo pofteriore apponitur pro figillo cuncula, quæ Chrifi Domini caput reprefentat &e. &c, Item in alio Pippini Regis Diplomate pro eodem fandti Dionyfii coenobio apponitur pro figillo Bacchi effigies. — — Simili mode Carolus Magnus in fubfignandis Placitis ufus eft (an potius Comes 'aut Cancella- rius ) annulo fignatorio , in quo Serapis, feu Anubis cum modio Capiti fuperpofito depiätus era. De Re Dipl. 1. 2, c, 16, N. 8. p- 138. | €, 1% Obwohl dieſer beſondere Ausnahm von der Hauptregel über die Karolingerſiegel nicht gar weitlaͤuftig verſtanden werden darf, iſt es doch auch ſehr wahrſcheinlich, daß der Oberkanzler, welcher faſt allezeit ein Biſchof, oder Abbt war, und dem, meinem - Duͤnkel nach, das Diplomſiegel zu bewahren zuſtund, nicht allemal zugegen war, wann etwas befonders, etwas mindererhebliches, zum > Zertigen vorHanden lag; im welchem Falle es fodann nicht unerlaubt war, wenn man auch ein nicht insgemein gewöhnliches Siegel aufs drucken lieſſe. Die Richtigkeit aber unferes Siegels von allem auch mindeften. Argwohn ficher zuftellen, will ich bier nur dieſes fagen. Aus der einzigen Seltenheit sines Siegels wird nur muthwilliger Weiſe * K. Ludwigs des Deutſchen. 321 Weiſe auf die Unſicherheit deſſelben geſchloſſen; denn ſein ſeltnes Siegel hat auch zufaͤlliger Weiſe angewendet werden koͤnnen. Ob aber dieſes jaͤhlings oder mite Fleiße in unſer gegenwaͤrtiges Di⸗ plom gekommen, laͤßt ſich noch erforſchen. §. 16. * Jedoch bin ich nicht zum Ueberfluſſe mit der Vertheidigung der Richtigkeit unſers Siegels beſchaͤftiget? Die gelehrteſten Ken— ner, welchen ich ſelbes bisher urkundlich oder abgezeich— neter vorgewiefen babe, nahmen folches als ein richtiges ohne als len Anftand an. Dem groffen Diplomaticker, Herrn Präfaten zu Göttweig gefiel es, mich hierüber mit diefen Worten zu ver- ſicheren. e) ,, Es bleibt indeffen diefes Siegel ein Stuͤck aus— erleßner Seltenheit, zur befondern Zierde des. berühmten Kloſters: pr und welch immer einem Kenner fie es in Zukunft zeigen werden, m bey Diefen wird, es ſich Feine Eleine Bewunderung zuwegen pr bringen. „, ch willmich alfo mit fernerer Prüfung diefes Sie— gels nicht mehr müde machen: doch, wenn einem gar zu ſchuͤchte⸗ sen Gruͤbler ein unmaͤßiger Zweifel aufſteigen ſollte, fo bin ich ei» ner Arbeit überhoben, indem bier fchon geantwortet ift, was dort zufagen wäre, Aber die ſcharfſinnige Anmerkung diefes fo gelehrs ten Herten Prälatens über unfer Siegel veranlaffet mich bier zu. 3 w befonderen Unterfuhung der Frage: Ob felbes für ein ordentliches Diplomfiegel, oder für einen koͤniglichen Ning gels ten foll? Diefes Siegel f) (alfo leſe ih am bemeldten Orte) ee ‚machte nicht nur mir, fondern auch vielen anderen in der Diplo» m matick wohlerfahrnen Männern, die Zähne waͤſſern. Es ift die» nn fe6 wahrhaftig wunderwerth, und niemand hat es bisher in eis pn nem Farolinger Diplome entdecket: da fat alle Siegel derfelben m Zeit nur ein Bruftbild vorſtellen; einige aber das Haupt big m an die Schultern alleine. Ich dächte, man fol es genau durch» Siſt. Abb. V. B. © $ u fore vr — 222 Won einem Siegel ——— in forfchen, und ſowohl feiner Dicke, als Groͤſſe nach mit einem. andern Siegel diefes Ludwigs entgegen vergleichen ; denn def si fen Siegel find fonft ohnehin inagemein Heiner, als andere der. — uͤbrigen franzoͤſiſchen Könige. Aus dieſem koͤnnte man urtheilen, ob dieſes Siegel durch einen in das Wachs gedruckten Ping +, geftalltet worden: oder ob hier ein in feiner Gröffe ordentliches n Diplomfiegel gebraucht worden fey? Aber dieſes Fann leichter ss Durch ein fcharfes Aug, als durch eine Befchreibung auf dem » Papier entfchieden werden, ‚, e) Manet interea figillum hoc infignis varitatis pro decore fingulari inclyti monafterii, et uicunque rei perito impofterum oftenfum fuerit, admirationem fibi non modicam apud eum conciliabit 20, Febr. 1769. f) Sigillum non tantum mihi , fed & multis aliis rei diplomaticz pro- be peritis faliyam movit, mirabile omnino, neque in aliquo huc- ufque per tempus carolingicum diplomate ab ullo obfervatum, Cum hujus temporis figilla ferme omnia buftum hominis tantum. a capite dimidiatum , quædam etiam folum caput cum collo ufque ad humeros referant: examinandum , & conferendum ea propter quoad craſſitudinem, & amplitudinem cum aliquo alio Ludovici hujus Germanici figillo cenferem ; cum hæc alioquin minora ple- rumgque gnam cezterorum Franciz Regum compareant, & ex hoc dijudicare, an non annulus tantum cerz impreflus hoc figillum effecerit, an vero in amplitudine fua typarium ordinarium adhi= bitum fuerit? qu& oculus fagax magis , quam deferiptio in chartz diſtinguere poteſt. Im benennten Briefe, S, 17. | Und wahrhaftig hat diefes Siegel neben feiner befondern Figur noch verfchiedene Unterfcheides Zeichen von einem andern wirklichen und ordentlichen Drucks oder Diplomfiegel dieſes Cud⸗ # wiss, aus welchen es ehender für einen Druck-⸗ oder Handting als — — æ 39 8 Ludwigs des Deutichen, 323 | 3 fig ein ordentliches Diplomſi iegel mag angefehen werden. Ich ; * ſie her. 1. Sind die ordentlichen Diplomſiegel dieſes Koͤnigs | faſt alle oval » länglicht : dieſes iſt zirkelrund. 2. Haben jene ringsherum eine Innſchrift: dieſes Feine, wie auch die Handringe eine haben. 3. Sind jene fammt ihren Innfchrifiskreife faft um einen halben Zoll gröffer als diefes. 4. Eind jene um cin merk liches auch in der inneren Wachspfatte dicker als diefes. 5. Iſt bey jenen eine doppelte Watte wohl Fänntlich zu unterfcheiden, die innere nämlich, welche des Königs Bildniß trägt, und tiefer, zus Lern auch in ihrer leeren Fläche erhoben, und fo zu fagen, gewoͤl⸗ bet ift; und die auffere Platte mit der Innſchrift, welche noch kaͤnnt⸗ licher, als die innere erhoben, und gewoͤlbet vorkoͤmmt. Dieſes Siegel bat nur eine einzige Platte, und diefe ift in ihrer leeren Flaͤche nicht erhoͤhet, oder gewoͤlbt, ſondern ſo glatt, als ſie immer von einem flach abgefihliefenen etwa goldenen Ringe hätte einges druͤcket werden koͤnnen. 6. Jene Siegel haben am Ende rings⸗ herum kleine Zacken oder Spitze zur Einfaſſung: dieſes keine. * Bey jenen erblicket man insgemein am oberſten Rande des Umfang⸗ wachſes eine kleine Höhle, welche man auf den Zapfen oder Sten— ‚gel des Diplomſiegels ausdeuten will; wie z. B. unter Meichel⸗ becks, und Heumanns Tabellen, und auch unter unſeren Dipfo> men mehrere vorkommen: aber in diefem Siegel findet fih wohl | gar keine ſolche Hoͤhle: wie man auch an einem Ringe keinen Za⸗ pfen, oder Stengel traͤgt, eier diefe Höhle im Rande des | Rufe bilden koͤnnte, 3 8, 18 Et wohl auch ganz ſicher, daß fich die Alten ihrer E oder Fingerringe zum verfiegeln bedienet haben. Als Han⸗ naibal den Koͤrper des in der Schlacht gebliebnen roͤmiſchen Bur⸗ meſſters —— und mit dieſem auch deſſen Handring erhal— Ss 2 ten 324 Mor einem Giegel fen hafte, ſchrieb des verblichenen Mitburgermeifter alfogleich an die: naͤchſten Städte: die Fünftigen Briefe mit dem Namen Marcells wären falfch, denn der Feind hätte diefen Ning Überfommen. Kir vins im 27. Buch. Mabillon will auch den Ring, weichen Phar rao Gen. 14, dent Joſeph von feinem eigenem Finger bingab, - für einen Siegelting gelten laſſen. Er glaubet, diefer habe ein naͤmliches (den Gewalt des Joſeph) zu bedeuten gehabt: fo wie dieRoͤmer ihren Gefandten goldene Ninge an die Finger ſteckten, deren fie fi) in fremden Dertern bedienten, da fie zu Haufe mit Ningen von Eifen begnüget waren. De Re Dipl, L. 2. C. 14. N. 2, P. 127, 5. 19 Annulus hieffe allemal ein Ming, und zwar eigentlich ein Singerring. Wenigftens Fam es von der Achnlichkeit mit den Fins ‚ gerringen ber, daß man auch in den Karolingerzeiten die Siegel Zeichenringe nannte, Ka wer wird wohl gründlich behaupten koͤn⸗ nen, die Karolinger haben gar niemal mit ihren Fingerringen ges fiegelt ? Mabillon, wenn ich ächt verdeurfche, fehreiber alfo: g) . Weil die diplomatifchen Bildniffe der Könige zuerft auf die Art eines Siegelringes gefchildert waren, ja weil fie vielleicht mit den’. Ningen felbft ausgedrücket wurden, Daher ift es gekommen, daß die deldung vom Dinge in den Diplomen gemein geworden, s) Cum ad annuli figillaris modum conformatz eflent primum diplo- maticz Regum efügies, immo fortaflis annulis ipfis exprimerentur, hine mos obtinuit, ut annuli. mentio in diplomatis paſſim — eſſet. De Re Dipl, L. 2. C. 10. N. 5. P. 108. S, 20, Sa da man in den Diplomfiegeln der Karolinger, bes fonders unfers Ludwigs, eine Doppelte Abtheilung, wie ich Fury zuvor erinnert habe, die innere Platte nämlich des Bild- niſſes, \ SR. Ludwigs des Deutfchen. 325 niſſes, und die Äuffere der Innſchrift, bemerket, koͤnnte man wohl etwa auf den Einfall gerathen, bey dieſen Siegeln ſey ein doppelter Werkzeug angewendet worden; naͤmlich die Koͤnige haͤtten zuerſt durch ihren Handring Die innere Platte mit der Inn⸗ ſchrift beyfügen koͤnnen: Wenigſtens ſtritte der woͤrtliche Ver— ſtand dieſer Redensart: Annuli noftri impreſſione: nicht wider dies fe Muthmaſſung. Es kommt mir aber dieſe Auslegung gezwun— gen vor, ich moͤchte ſelbe auch bey den groͤßern Siegeln, welche eine Innſchrift haben, nicht für richtig angeben; da ung die alten Eiegelplatten, wenn etwa noc) irgendwo einige gefunden wer— den, Des Gegentheils belehren Fönnen, — Ich weis nicht, ob ich noch beyfoͤgen ſoll, unſer Di— plom ſchlieſſe: de annulo noſtro ſubter juſimus figillari. Un- ſere fuͤnfuͤbrige Diplome von dieſem Ludwig, und alle andere, wel- che ich bey Gewold, Mabillon, Heumann, und Lib. probt. von St. Emmeram geleſen habe, wenn ſelbe auch ſchon Adalleod und Srimold unterzeichnet haben, Feines hierdon bedienet ſich dieſes Ausdruckes, de annulo noſtro, ſondern alle ſagen, an⸗ nuli noſtri impreſſione, oder annulo noftro aſſignari &e, Viel Teiche Eönnte diefer, wenigſtens bey unferm Ludwig, befondere Ausdruͤck (ob diefer gleich) bey Ludwig dem Srommen, und Barl dem Großen jemals vorkoͤmmt) neben andern ſchon ans gefuͤgten Wahrſcheimichkeiten dieſe Meynung beftärfen, dag die- ſes Siegel ein Fingerring Ludwigs des Deutſchen geweſen fen. $. 22. Alein der deutſche Ludwig mülte von einer ungewoͤhnli⸗ chen Groͤſſe geweſen ſeyn, wenn ſein Fingerring ſolch eine Platte druckte! Sey es, daß er ſelben nicht am kleinen ſondern am Zeig⸗ Bern. ©s3 | > finger 4 BR hat | ER 326 REFRSONE CRIERE EEBRE. 3: ©... 20 finger trug, wie zu felben Zeiten Die römifchen Parritien bey Mabillon im 2. Band der Jahrſchriften des Ordens am 208. Bl. und wie es vor Zeiten gebräugplich war, welches wir aus den alten Gemählden erſehen. Ich Fann zwar Ladwigens Groͤße nicht beftimmen. Die Ue⸗ j betbleibſeln von Waffen, Kleidern, und Gebeinen aus felben Zeiten machen ung doch denken, daß die Alten in Vergleichung mit uns eine befondere Größe befaffen. Auch jest find Die großen Ringe noch nicht vollkommen abgefommen. Höltman unferer ‘Platte einer an⸗ deren entgegen, z. Bin einem Rauffringe, wie foiche bey der unruhigen Burſche ned im Schwange find, fo iſt Der Unter ſchied im der Größe fo betraͤchtlich nicht» Ich mache aber Diefe Gleichniß nicht wegen aͤhnlichem Gebrauche des Ringes. War endfich Ludwig fo groß, wie ung eine unftige Handfihrift vom 15. Jahrhunderte unter dem Titel: Doafionsl der. Leilis gen ;. deffen Großvater Berl den Großen zum Wunder dinge machet, I) fo mag dieſer King für ibn etwa noch zu Elein gewefen feyn. Es iſt aber nicht nothwendig unfern Ludwig gar fo groß zu bilden ; diefer King Fann an feinem Finger dennoch gut laffen. Ein Beyſpiel don Singeriingen mittler Zeiten zu ges Tab. Ir, ben , fege ich bier einen Abriß don einem dergleichen bey. Die⸗ fer mit einer Platte von Saphuͤr verfehene Ring wird unter ans dern fehr vielen Koftbarkeiten des Alterthumes zu Göttweig aufs behalten. Würde dieſe Hatte cirfelrund wie die unfrige feyn, fü würden beyde in der Groͤße fich beynahe gleichkommen. Kurz! ich glaube nichts daß diefe Platte gar zu groß auch für einen Finge⸗ ging felbiger Zeiten ſcheinen möge 1). - | | n) Diefe ſchreibt im Wintertheile gleich im Anfange der Lebensgeſchicht Karls des Großen: „Caiſer Ehaflan - - was eines herrlichen Leips „was ſeiner Schuech acht langt, die allerlengſt waren, and her „groß Arm, und Pain. - und was Fark gund It ain Anttliz 7, des wos anderthalben Spang lange, und het ain Part, desain 7 „Schuechs e 2 * — £ . E . | : | 4 . * = ; r * — * * = ' _ j = R i ® 2* — * — — — — ’ ” } | ‘ —— * 3— — ’ * | i F 0 J * | _ x E ö | - F 4 L | / = ” =. Be ys - Y | U & \ 2, 53 ” i £ - 2 1% 3 B * * * J 3 = % es N € * x ' 2 { ' F — ’ E. / x = i @ { x — — — — nn Kr Ludwigs des Deukfchen. 327 Sdhuechs lange, und bett ain Nafen, die was eines halben Schuechs 0 langt, und fein Geſtiern, was ains praifter, und feine. Augen „ſchienen Im als der Cbarfunkelſtain, und feine Pra waren ihm „ein halber ſpan lang - - vud fein Guͤrtel was act ſpan langk, AR damit er fih girt, -- - and was alfo flarf, daß Er ein gemwap- 0 y penten man auf einen Pfert mit feinem Schwert eines Straichs, „mit Pfert mit al uon Dem Haupt voneinander ſpielt pys uf, „und durch, und uier Eifen Die zerzert gar leicht, und hamb einen „gewappenten Nitter won der Erd bauf bys über fein Hanpt. ä) In Diefer, Platte ift A. Der innere Umkreis oder die Fingerhöhle des Ringes, welche etwas ianglicht ift, indem fie einen ganzen 304 in. der Höhe, und beynahe um einen Viertelzoll in Der Breite beträgt. | B. Die mertlihste Oberlähe des Ninges mit einem länglihten Saphir. Dieſe hält in der Länge einen vollen, in Der Breite aber drey und einen halbvieriheil eines Zolles. C. Auf der Seitenwand C. zeigen fih in roher Arbeit zween Schlieſſel, und ober dieſen ein Adler, als Das Zeichen des Evangeliſten Joannes. Auf der Gegenwand D. ift eine Tafel mit dreyen Kronen eingegra- ben, und uber biefer ein Engel, das zeishen des Evangeliiten Mat thaͤus. E. Auf dem Grunde, oder unterem Theile des Ringes, ficht men einen Biſchofſtab. — 5.23. Woar dieſes Siegel auch ein gewoͤhnlicher — Lud⸗ wigs des Deutſchen? Ein gewoͤhnliches, und foͤrmliches Diplome ſiegel ſcheinet es mir nicht zu feyn „ theils, weil es in fo vier len Diplomen bisher nod nicht entdecket worden, noch mehr aber wegen den vorbemerkten Zeichen, in welchen es von den gewoͤhn⸗ üchen Dipfomfiegeln diefes Ludwigs abweichet. Ich moͤchte es pen lieber für einen Handring haften; oder meinetwegen mag es auch * D 328 Won einem Giegl auch ein befonderer Denkring gewefen feyn s Ludwig habe ihn hernach in einem eigenen Jumelmfäpfchen im der Tafche verwahret, sder in einer gofdenen Kette am Halſe getragen, anftatt denfelben an den Finger zuſtecken; wenn es nur zu feinen Zeiten üblich war. Will man aber diefes Siegel dennoch für eim eigenes Diplomfie- gel anſehen, kann ich es wohl gelten Laffen ; denn diefes verwir—⸗ vet doch die Hauptfache nicht, auf welche ich ist endlich dringen muß. S. 24. | Das Diplom felbft bat alſo feine Nichtigkeit; das Sie⸗ gel ift alfo genugfam geprüfetz man mag e8 für einen Handring, oder für ein ordentliches Diplomfiegel annehmen, Nun koͤmmt es auf die Hauptfrage an, wegen welcher ich alles bisher gefchries bene vorauszufegen für gut befand : Was denn endlich Ludwig der Deutfihe mit dem ganz befondern Bildniffe diefes Siegels habe anzeigen wollen; oder weiche merkwuͤrdige Begebenheit aus feinen Zeiten ung diefe Vorftellung Ichren ſoll? S. 25. Alle Kenner, welche bisher von diefem Siegel Nachricht. erhalten, Fommen endlich auf diefes zuſamm: Diefes Siegel werde wohl beyfäuftig auf eine Krönung abzielen, Aber auf welche ? weffen ? wann? Hier find die Meynungen zerfehieden. Da man aus der Mythologie, oder Götterfehre, und andern Alterthür mern kein äbnfiches Bild hieher veimen kann, und die Sache doch auf eine Krönung binauslaufen foll , Tann man diefe zween Puncten vorhinein für richtig annehmen: erſtens daß bey folh einer Krönung auch unfer Ludwig zuthun müffe gehabt haben zweytens daß ſich folche vor dem 6. Jaͤnner des 837. Fahre müffe begeben haben. ch will vorzüglich die anderer: dieſer Gelehrten der Reihe nach erzaͤhlen. $. 27 · N K. des Deutſchen. 329 n e R ei 626 Einige halten dafür, es werde durch dieſes ei auf die tönung Ludwig des Deutſchen zum baieriſchen König ge- deutet. k) Diefer Gedanken ift eben ‚nicht unwahrfeheinfich; ob - man’ gleich nirgendwo ließt, wie Heumann ım 2. Bud ‚162. Blott 26. $. felbft erkennet, daß dieſer Ludwig feyerlic) ge Frönet worden ſey. Lothar wurde vom Vater zum Mitkaifer zu Achen im Zahre 817. gefröner, wie Eginhard, und der Moifigs eennifche Jahrſchriften⸗Verfaſſer melden : und Karl nachmal der Bahle, zu Kariſiack als König von Neuftrafien im Herbftmonathe + des Jahres. 837, wie der Lebensbefchreiber Ludwigs des From 3 men bezeuget. 1) Allein Lothard Krönung war eine Eaiferliche, und mit dem Kablen Barl hatte es ganz befondere Umjtände, Er därfte wohl noch bey des Vaters Lebenszeiten gekroͤnet werden, wenn ihm ſeine mißguͤnſtigen Stiefbruͤder einſtmals einen Theil der vaͤterlichen Reiche zum Erbgut gewaͤhren ſollten. Er; k). Alfo meldet ein franzöfifher Brief von Paris am 16. Brachmonaths nn 7,696 La charte de Louis Je germanique nous a paru ua Monu- ment tres curieux de 826. in adventu Ludovici ad Bajoariam, Heumann et "Meuchelbeck dans fon hift. de !’eglife de Frifingue, en ont . rapporte de ce m&me tems de Louis le germanique du vivant de Louis debonaite fon Pere, avantgue le Prince fon fils 1” eut oblgè, de prendre les armes contre lui. Le fceau reprefente v eritablement le Pere, cou- ronnant lefilsRoy de Baviere,fur la quelle ils regnoienttous deux pour lors, jusqu’ a ce qu’ enfin Lonis le germanique voulut regner feul fur la Saxe et la Baviere, dont fon Pere ne lui avoit confid, que .. Padminiftration en fon nom, pour gouverner ces etats en ſemble, et par indivise a6 1) Glaublich iſt dieſer Karl auch ſchon am 6. Brahmonaths im Jahre ans 829. zu Worms gefrönet worden. Dieſen Tag feret er ſelbſt als J ſeinen Kroͤnungstag in ſeinem Gnadenbriefe für Sanct German an VII. ° Idus Junii, quando Rex Regum nos ungi in Regem füa dignatione 25 bh. V. B. x 24 t difpo- Ä 3 J — — = 2 ., ae u = d = % 5 rue Pre —— r Em 330 Von einem Si — diſpoſuit. Pogins in feiner Kritik über Baroning 5 Sabefifen P sten Bande 539. Bl. 9. num, folgert alfo : Weil eined Theil aus Nithards ıften Bude von den Zwifligfeiten der Söhne des frommen Ludwigs und Thegans z5ften Kapitel gewis war, daß Ludwig der Fromme im Jahr 829. feinem Sohne Karl zu Worms in Borbars und Ludwigs Gegenwart Schwaben ꝛe. geſchenkt habe: anderen Theil® Karl ven 6. Brachmonaths für feinen Kroͤnungs⸗ tag anſetzte, welche Krönungen nur an Sonn - und Feyertagen vor ſich giengen, fo wär zu fchlieffen, daß felber im Jahre 829. gekroͤe net worden; denn in diefem Jahre fiel Der 6te Brachmonaths auf einen Sonntag. . S. 27. Ich will es aber zu Taffen, daß audy ER zum König von Daiern gekrönet worden, Er führte wenigftens ſchon fans ge vor des Vaters Tode den koͤniglichen Titel. Er fertigte die Driefe in feinem eigenen Namen, und ließ fogar die Jahrzahl von des Vaters Regierung weg, derer er ſich anfangs bediente, Ja ols der Vater nad) Pippins von Aquitanien Hintritte eine neue Vertheilung feiner Länder unter feine ziween Söhne Lothar und Barl zu Worms vornahm, wurde Ludwigs, und feines baie⸗ riſchen Reiches, nicht mehr gedacht; fondern obwohl der Kaifer dems felben bey diefer Gelegenheit jenes wiederum abfprach, was er ihm zuvor zu Lugdun im Jahre 335. noch über Baiern gegönnet hatte, wurde doc) Bäieen igt nicht mehr zum Haufe derzu vertheis enden väterlichen Länder geworfen, und der Water verhicht ſich bier, als ob ihn weder Baiern, weder Ludwig mehr was ans giengen. Alſo ſcheinet denn Ludwig der Deutſche ſchon eigen» maͤchtiger Herr, und Koͤnig uͤber Baiern geweſen zuſeyn. Daß er aber ſchon einſtweilen zuvor, wann immer, dazu gekroͤnet wor⸗ den, ſcheinet gewiß zu ſeyn: man muͤſte nur behaupten wollen, Lud⸗ wig habe dieſes in des Vaters Name beherrſchet, welches kaum zu⸗ | er 5 57 — “ * ——— a En — * u; % .w K. Ludwigs des Deutfhen. 331 En ift; oder er habe fich niemals Frönen Taffen, und dennoch als König Be ; welches wider alle Gewohns heit laͤuft. m). 2 Iſt aber Cudwig zum haieriſchen König gekroͤnet werden, fo geſchah dieſes im Jahre 817. zu Achen, wo Eginhard meldet, daß Lothar zum Mitkaiſer gekroͤnet, die uͤbrigen aber Koͤnige ernennet (unter welchem Ausdrucke er etwa die Kroͤnung verſtehet) und einer zwar, Pippin, uͤber Aquitanien, der andere Ludwig, uͤber Baiern geſetzt worden: oder im Jahre 821. zu Nimwegen, wo Ludwig der From—⸗ me feine Ländertheilung vom Jahre 817. verlefen, und durd) die Vornehmſten des Reichs beſchwoͤren laffen: oder im Jahre-826. in welchem er, unfer Ludwig, zum erſtenmal perſoͤnlich in Baiern geſchicket wurde, welches indeſſen feiner zarten Jahre wegen nur durch Neichöverwalter ( Millos ) beherrfchet worden. | S. 28. | Diefe Muthmaffung nun, daß diefes Siegel auf die Krös nung Ludwigs zum baierifchen König abzicle, gefällt mir fehr - - wohl, aber fie hat Doch befonders folgende Schwierigkeiten gegen ſich. 1. Wenn man auch Ludwigs Krönung zum baierifchen — — — — VE. > er u: * “ ‚ König vollkommen für richtig zulaͤßt, warum koͤmmt denn dieſes Siegel niemal vor, auch in jenen erſten Diplomen nicht, in wel⸗ chen er ſich nicht nur Koͤnig von Baiern nennet, ſondern auch ſeine Regierungsjahre vom Antritte des baieriſchen Reiches her— zaͤhlet? 2. Im gegenwärtigen Diplome rechnet Ludwig das vier⸗ te Jahr von feiner oftfränkifchen Regierung an, ohne von der baieriſchen etwas zu melden. Es fiheiner fi) alfo das Siegel von - feiner baierifchen Krönung nicht leicht hieher zureimen, S. 29, Hierauf laͤſt fich doch antworten. Es mag wohl feyn, daß nieoch Ältere Diplome von diefem Ludwig mit dem nämlichen - Ita Sie⸗ J 7 = - AM Erd J — 2 > - R J - Ä re \ 5 > 2 ö Din | + A ’ 2 * 332: - Bon einen — Siegel verborgen liegen, wie dieſes in unſerm Diplome eben auch ist erſt bekannt wirds oder es iſt auch wahrſcheinlich, daß dieſes Siegel hier nur zufaͤlliger Weiſe gebrauchet worden, Und wiederum; dieſes Siegel kann ſich auch zur oſtfraͤnliſchen Regierungsrechnung reimen, indem das Oſtfraͤnkiſche nur ein Zuwachs zum baieriſchen Reiche für Ludwig zu ſeyn ſcheinet. Gleichwie er aber wegen dieſer PBergröfferung feiner Länder nicht neuerdings gekroͤnet worden, ſon⸗ dern feine baserifche Krönung auch auf diefe - Vergröfferung er⸗ ſtrecket hat, alfo Fann fi) dieſes Krönungsfiegel auch auf Oſtfran⸗ ken beziehey: Obwohlen dieſer Antwort der ſtarke Einwurf entgegen ſtehet, DaB Ludwig bey Antritte der oſtfraͤnki⸗ fhen Regierung fich niemal mehr König in Baiern, fondern in Oſtfranken genennet; aus welchem muthzumaſſen, Baiern fey von : Oſtfranken, und nicht dieſes von jenem, verſchlungen, und kuͤnf⸗ tighin von Ludwig darunter verſtanden worden. $. 30, , J Aber 3. das Sinnbild ſelbſt will ſich nicht allerdings auf eine foͤrmliche, und wahre Krönung, oder auf eine Krönung eines Sohnes von feinem Vater ausfegen faffen. Denn was machet der Vaͤter mit dem entblößten Haupte? warum wird ihm die Krone nicht aufgefeget, fondern nur ober Den Scheitel hergehaften? Zur " geſchweigen, Daß man nicht Iefe, ob es gewöhnlich war, eigene Siegel zum Deukmale einer Krönung ftechen zufaffen. Auch dieſes koͤnnte man etwa für Kleinigkeiten anfchen, und mit dem Sprichworte abfertigen, den Mahlern, und Dichtern, warum nicht auch den Siegelſtechern, wäre allemal vieles zu wagen freygeftans den, ohne daß man uns aufbärden Fünnte, alle ihre Abfichten deutlich zuerklären. Wenn wir aber auch nicht fefen, Daß es ge , mwöhnlich war, rg oder Ringe ſtechen zu laſſen, war Bu ‘8 Ludwigs des Deutſchen. 333 doch die Feyerlichkeit der Kroͤnung eines Siegels nicht unwerth. Wir fernen ja wohl mehreres aus alten Denkmaͤlern, was wir nicht aufgezeichnet leſen. Mich: duͤnket, fo fange man unfer Gier gel nicht fehicklich auf eine andere DBegebenheit auslegen kann, j fd lange koͤnne dieſe Muthmaſſung von Ludwigs baierilcher Kroͤ⸗ nung mit gutem Grunde fuͤr eine richtige Auslegung angenommen werden. 5. 31. Eine andere Muthmaſſung koͤnnte dieſe ſeyn: es werde | durch diefes Siegelbild eine Krönung verftanden, welche Ludwig der Sromme feinem Sohne dem Deutfchen über die oftfränfifche - Degierung mitgetheilet hätte. Hier träf freylich die oftfränkifche Zeitrechnung ſehr wohl ein. Diefer Gedanfe lag mir lange-im Kopfe, ich würde ihn auch ungerne verfaffen, wenn ich nur mit einer genugfamen Probe auffommen Eönnte. Ach weiß wohl, daß unſer Ludwig bey dem Pater, nach deffen Befreyung, ſowohl aran war, daß die in Dem vorigen Fahre übel unternommene Läns dertheilung fuͤr ſeinen Theil bewilliget worden. Ich weiß es, daß er zu Stremiak, wo die Länder unter Die Söhne Pippin, Lud- wig und Berl, mit Ausfihluffe des Mitkaifere Lothar, im Jah—⸗ re 835. auf jene Weife vom Vater vertheilt worden, wie felbe nach feinem Tode beſeſſen werden ſollten, zu feinem baierifchen Reiche noch ganz Deutſchland, Allemanien ausgenommen, übers kommen habe. Aber daß ihn der Vater auch hierzu gekroͤnet ha- | 4 kann ich nicht. nur allein in Einem alten Geſchichtſchreiber er— fragen ſondern ich kann es auch aus dieſer Urſache ganz und gar 4 nicht glauben, weil im Gegentheile fehr glaubwürdig ift, daß es dem Pater niemal ein wahrer Ernft war, unferen Ludwig in den wirklichen Defis von Oſtfranken einzuſetzen. Denn daß der Kai— ſer nach Teiner Befreyung Durch die Finger ſah, dieſes mufte aus TIt3 poli⸗ - 34 er politifhen Gründen gefhehen: was er zu- Stremiak —* geſchah theils den noch ungehorſamen Lothar zuſchrecken: theils follte es erſt nad) feinem, des Vaters, Hinſcheiden in das Werk geftellet werden, Er änderte diefe Beftimmurg auch fetbft wies derum im Jahre 837: vollfommen ab, da er dem Barl jenes zu⸗ ſchanzte, was cr zuvor den Ludwig nad) feinem Tode hoffen ließ. Und als endlich Lorbar wiederum ausgefühnet war, wurde uns fer Ludwig im Jahre 838. von Oſtfranken für beſtaͤndig ausge⸗ ſchloſſen. n) na) Man beſehe hieruͤber Pagens bemeldte Kritick im 3. Bande anf die⸗ fe Jahre, wo man alles dieſes azus Eginbard, aus Ludwigs des Frommen Lebensbeſchreiber, aus Thegnan, aus Mithard, aus den bertinsanifchere Jahrsſchriften erörtert finden wird. Ich muſte mid dieſer auserlegneften Kritick, und deren hierinn befindlichen Auszüge aus den: benennten Schriftiiehern bedienen „ weil ih Derfelben eigens Schriften nicht beſitze. 8, 32, * Weil es alſo nicht glaubwuͤrdig ſcheinet, daß unſer End⸗ wig vom Vaͤter mit der oſtfraͤnkiſchen Krone beehret werden, Bann man auch diefes Siegel nicht auf eine foͤrmliche oſtfraͤnkiſche Krönung ausfegen: ausgenommen, man wollte fagen, Ludwig fey auf Oſtfranken von einigen Bifchöfen gefrönet worden, welches aber noch unglaublicher „ als das erite iſt. Will man aber eine Krönung in einen weiteren Verſtande zulaſſen, fo koͤnnte man bey⸗ laͤuftig affo fehlieffen : Ludwig habe diefes Siegel ſtechen faffen, um bierdurch die Bewilligung des Vaters fin feinen Theil in die vormalige Laͤndertheilung der Brüder auf dem Rothitzt Lügenfek de, und feine nachmals zu Stremiak eben von dem Pater befches bene Beſtimmung zur oftfränfifchen Krone anzuzeigen. In diefeg Auslegung kaͤme das Siegel mis der Oftfränfifchen Negierungss or K. Ludwigs des Deutſchen. 335 rechnung freylich ſehr wohl uͤbereins: man koͤnnte auch endlich hierdurch errathen,-warum Die Krone nicht ſchon auf dem Haupte des zubekroͤnenden ruhe, fondern nur ober deffen Scheitel ſchwebe? Und vielleicht wird auch dieſe Muthmaſſung nicht gar unwahrſchein⸗ fich angefehen werden. Will man etwa noch’ einige Cinwenduns sen hierüber machen, fo koͤnnen felbe wohl auf die nämliche Weir - fe, wie bey der erſten Muchmaffung, beantwortet werden. - S. 33. Sählings fiel mir auch ein, ob durch dieſes Siegel nicht eine Krönung eines Sohnes unfers Ludwigs verfanden wer⸗ den koͤnnte? Denn ich fah in einem unfrigen ludovicaniſchen Dis plome, daß auch Barlman zuweilen einige Händel an des Waters - Stelle gefihlichtet habe. Aber da ich Feinen Buchſtab von fol einer Krönnung entdecken Fonnte, fondern erfah, Daß die drey . Söhne, als Deutfchen, ihre Regierungsjahre erfi von dem Tode ihres Vaters herzäblten „ weil fie erit Dort die Reiche unter fie getheilet haben, ©) fo fieß ich Diefen Gedanken um fo viel ehender fahren, weil mir auch nicht wahrſcheinlich vorkam, Daß des Deut⸗ ſchen Söhne noch bey Lebenszeiten ihres Taiferlichen Großvaterg gekrönet worden feyn follen ; gefeßt auch, ihr Vater wäre dorts mals ſchon vollfommener, und von dem Bater ganz und gar uns abhaͤngiger Herr über Baiern geweſen, welches zwar wahrfcheins lch, aber nicht ausgemacht if. Gewiß Pippins des Aquita- wiers binterlaffene Söhne waren zur Zeig ihres Vaters nicht nur h -alein nicht gefrönnet, fondern es wurde ihnen auch das Erbrecht auf des Baters Länder von ihrem Großvater nicht zugeltanden. 0) Man befehe Heumann im 2ten Bu. 279. BL. 61. $. —— 8. 34 | Won gelehrten Ausländern wird mir noch eine ganz bes fen Auslegung über diefes unfer Siegel beygebracht , welche mir - 336 Ren Sn mir fonft noch niemal beygefoilen. Diefe has eine gang fihere Krönung, und zwar vom Sabre 837. feldften zum Grunde In der zweyten Anmerkung über diefes Siegel ſchreiben fie p), das Siegel zeige eine Krönung an, mit welcher Ludwig (der Kaifer) einen feiner Soͤhne um das Jahr 837. beehret babe : In der gierten Anmerkung fagen fie g), Barl der jüngftg Sohn ſey zu Karifiafim Jahre 837. gefrönet worden. Und.auf diefe Art wäre alle Schwierigkeit: gehoben. p) Aus Paris den zten Weinmonats 1769. ſigillum defignat corona- \ tionem regiam, quam Ludovicus pins uni Aliorum faorum impen- dit verſus annum circiter 837- g) Eben da. Videtur in dieta Aquisgrani habira anno 837. ab im- peratore Ludovico pio, hute principem Carolo filio fuo pi dediſſe partem imperii fſui, & eodem anno in Cariliaco Ludovi- eus pius Carolum eundem eingit gladio, coronam ei imponit re- giam , eique regnum dat Neuftriaenm, Hæc ceremonia deſcripta refertur apud Authorem vitz Ludoviei pii, & apud Annales 8S. Bertini. Pis poſitis ſolvitur omnis difficultas, ut pluribus, & mihĩ videtur. —— * Nichts iſt gewiſſer, als daß Barl zu Kariſiak gekroͤnet worden. Aber diefes Diplom iſt von Ludwig dem Deutfchen, und nicht von Barl dem Wahlen, und zwar von Ludwig, wel⸗ cher fich hier felbſten König in Oſtfranken nennet. - 2. Barl iſt im Herbjimonate zu Kariſiak im Jahre 837. gefrönet Tr), und die fes Diplom ift fihon im 6. Jaͤnner eben dieſes Jahres zu Ne gensburg ertheilet worden. 3. Wollte man auch die erfte Kroͤ⸗ nung Diefes Barls, nämlich vom Kahre 829, hieher ziehen, fp war doch unferem Ludwig weder die eufte, weder die zweyte Krönung diefes feines Stiefbruders fo angenehm, oder vortheilhaft, daß ex fich hätte entſchlieſſen koͤnnen, derſelben Angedenken durch ein | ber K. Ludwigs des Deutſchen. 337 ſonderes Siegel in ſeinen eigenen Diplomen zuverewigen. Ich getraue mir alſo hier nicht beyzupflichten. Oder wurde etwa die Krönung Barls des Bahlen in dieſer Antwort nur beyfpiel- weiſe angebracht? Die Antwort lautet in ihren eigenen Ausdrucke, wie ich felbe unter den Bmrangen 0. und q. niedergefchrieben habe. y) Man beſehe die benennte Kritik "im 3. Band, auf dieſes Jahr im 4 Rum, $. 36. Wieit leichter verſtehe ich jene gelehrte Muthmaſſung, wel che unter dieſem Siegel die bruͤderliche Reichstheilung verſtanden haben will, Sie lautet alſo: Im Jahre 833. haben die drey Bruͤ⸗ der ihren Vater Kaiſer Ludwig, ſammt feiner Gemahlinn Judith, - und ihren Stiefbruder Barl, mit dem Anfange des Heumonaths auf dem Roth > ist Lügenfelde aufgehoben. Alſogleich vertheißsen fie die väterlichen Reiche eigenmächtig untereinander, s) Zuds wig der Deutſche wollte von diefer Theilung niemal weichen: ja er hielt fo ſehr darauf, Daß er hiervon feine zweyte Jahrsrech— nung anfieng, und diefe wenigftens bis zum Tode des Waters forte feste, Nun kommt in unfern Diplome eben diefe Jahrs— rechnung, und auch der Titel vom oftfeänkifchen Neiche vor, Es laͤſt gewiß weit natürlicher, wenn man diefes Siegel auf eine Begebenheit, welche auf die Befisnehmung von Oſtfranken zie tet, auslegen Fann, als aufwelch immer eine andere. Wie wär es alſo, wenn die zwo Perfonen Lothar und Ludwig vorftells ten? Lothar, welcher nach dem in Verwahr genommenen Bas ter als fchon zuvor gefrönter Mitkaifer feinem Bruder die oftfrins +2 kiſche Krone aufgeſetzt: Ludwig, welcher die Krone nicht allein annahm, ſondern auch darnach langte, weil er dieſe nicht fo faſt feinem Bruder, der fie ihm auffeget, zu verdanken, als er felbe zit. Abb, V. B. Un durch 338 Don. einem Siegel durch feinen eigenen Wille, Stimme, und gleiches ah in der bruͤderlichen Theilung erworben hatte. s) Alſo der Lebensbeſchteiber Ludwig des Frommen in Pagens sie auf dieſes Jahr im 3. Bande 553. BI. 6. ®: ’ 5. 37. | | Sof diefe Muthmaffung eines in unferem Baterlarde J— Gegenden gelehrten Mannes ſehr geſchickt ſey, ja auch mit jeder der uͤbrigen um den Vorzug ſtreiten, oder ſelben wohl gar erhal⸗ ten koͤnne, wird meinem Bedunken nach niemand zweifeln, wer der Sache etwas reifers nachdenket. Der allerſchwereſte Einwurf, wel⸗ cher hierwider gemacht werden koͤnnte, iſt dieſer: die drey Bruͤder haben die Laͤndertheilung mit gleichem Rechte und Anſehen vorge⸗ “4 nommen, ohne Daß einer dem andern feinen Theil zu verdanken hatte. Es wird fich alfo ſchwerlich einer von dem andern haben fiönen laſſen; und zwar Diefes fo minder, 1. weil fie fich nach der Theilung, weiche ſtracks nad) Des Vaters Aufhebung geſchah, nicht mehr beyſammen aufgehalten haben, ſondern alſogleich, wie ſich der hierüber beſtuͤtzte Pabſt Gregorius VL wegbegeben hat, abgezogen find. t) 2. Weil fie Damals noch nicht wollten: erfcheinen laffen, daß fie den Pater abgefester wiffen ‚möchten : ja von Ludwig fiheinet e8 aus der Folge ganz gewiß zu feyn, Daß er Diefes auch niemal verlanget habe. 3. Weil der Dater nod wirklicher Raifer war, obwohl er unter Lotbars Obhut fund; denn er wurde erſt im IBeinmonathe zu Kompiegne entfeßet, nach welchem Vorfalle fi) Ludwig von Lorbar gewis nicht mehr hät te Frönen laffen. u) 4. Weil ihnen ſolch eine Krönung wenige Sicherheit, und noch mindere Ehre gemacht haben würde, befon- ders wenn fie ihre gegenwärtige, und die Nachwelt, durch ein ei⸗ genes Siegel hieruͤber haͤtten erinnern wollen. 5. Weil man von — \ - z f * K. Ludwigs des Deutſchen. 339 ſolch einer merkwuͤrdigen Kroͤnung gar nichts ließt. Aber alles deſſen ungeachtet hatte eine ſolche Kroͤnung dennoch vor ſich ge— hen koͤnnen, beſonders, weil faſt alle Groſſen und das meiſte Volk dortmals von dem Vater zu den Soͤhnen übergegangen: Weil die Theilung durch Lothar gefehehen , und wirklich vom Volke beſchworen worden, x) welches etwa auch begehren hätte koͤn⸗ nen, daß die übrigen Brüder, als ihre kuͤnftigen Herrn, die Kro— nen vom Mitkaifer Lothar annehmen folltef. Weil auch) diefe Laͤndertheilung Öffentlich mit Wiſſen, und Willen der Völker ger ſchehen, und diefe Herren ihre Negierung von daraus alfogleich antratten; fo war.faft nothwendig, daß fie ihre Befisnehmung durch eine Öffentliche FeyerlichFeit befannt machten, und den Eyd der ' Huldigung forderten, welches nicht wohl anders, als durch eine Öffentliche Annehmung der Krone gefibehen Eonnte, Bon wen aber hätten die übrigen in dieſen Umftänden ihre Kronen empfans gen füllen, als von Lothat ihrem Älteren Bruder, und wirklich fchon gefrönten Mitkaifer? 1) Gregorius Papa, talia cernens, cum maximo merore Romam regre- » “ j fi ditar, & duorum fratrum Pippinus in Aquitaniam, Ludovicus in Bojariam revertitur, Der ebensemeldte Gefhichtf—hreider mit Tegnan an bemerkten Orte. ®) Kalendis oftobris , fieut conftitutum erat, patrem fecum ducens, Compendium venit - - - adjudieatum ergoabfenten & inauditum nec confitentem , neque eonyidtum, ante corpus Sancti Medardi confefloris M. & Sancti Sebaftiaui Martyris arma depontre, & ante altare ponere cogunt, bullaque indutum vefte, adhibita magna euftodia, fub tectum quoddam. retrydunt. Expleto hoc negotio = +2 Mifla Sancti Martini (id eft die 115 menfis Növembris ) populus, licentia accepta, pro talibus geftis.meftus ad propria revertitux. Alſo der nämlihe Schriftſteller am nämlihen Orte. a Alſo leſe ich in bemeldter Kritik aus dem nämlichen Schriftſteller: Ipfum vero Ludovicum pium Lotharius ad ſua cum Carolo ad- uu2z IMO- 340 Von einem Giegel modum puero deduxit, & cum pauciſſimis in papilione ad hoc de- - putato conſiſtere fecit. Poſt hæc autem jam populo juramentis adftritto imperium inter fratres terna fe&tione partitur, NB. Di- vidit wär für Lotharius Perfon noch Elärer, Denn der Nennfall für das Zeitwort partitur, wird hier durch den Benfag inter fratres, zweifelhaftig. Weil namlich Lothar. hier auch einen gleichen Theilber kam, will dieſer Ausdruck nicht wohl Elingen: Lotharius imperium - inter frabres yes S. 38. Geſetzt aber, es gieng Feine wirkliche Krönung bier vorbey, Lothar vertheilte Doch das Reich, (Imperium inter fratres par- titur: wenn bier Lorbar den Nennfall, Nominativus, machet, wie e8 bey diefem Zeitworte partitur, nach den Sprachregeln feyn foll) und diefe Vertheilung Eann alfo ohne einer förmlich gefcheher ner Krönung wohl in diefem Siegel durch die zwo Perfonen Lo» thar und Ludwig fir den Theil Ludwigs durch die Krone, welche beyde haften, angezeiger werden. Machte diefes Siegel uns ferem Ludwig in Diefer Auslegung wenige Ehre, fo bedenke man, daß er fich deffen im Jahre 837. bediente, wo es der von ihme bes freute Water wegen Oſtfranken mit ihme nicht mehr gut meinte.” Hiervon werde ich aber nochmal zur Rede kommen. Man wird. endlich wieder alle Ausdeutungen diefes Giegels Einwendungen machen können. Genug, daß diefe Muthmaffung fo wahrfcheine lich als die übrigen ift, und fich noch dazu auf ein Siegel in einem Diplome, in welchem die oftfränkifche Negierungsjahrsrechnung vorkommt, weit leichter als die übrigen zu veimen fcheinet. Diefes ift nun alles was id) von Ben Muthmaſſungen der Gelehrten über k unfer Siegel anführen Fonnte. - S. 39. Ludwigs des Deutſchen. 341 vol | $. 39. Endlich trift auch mich die Reihe, meine eigene Muthmaf- | fung über diefes Siegel zu erflären. Ach halte dafür, wenn ich es wagen darf, fo vieler Gelehrten Meynungen etwas beyzufesen, in dieſem Siegel werde das feltne Beyfpiel Eindlicher Ehrfurcht Cudwig des Deutſchen angezeiget, Durch welches er feinen * gefangenen und entfegten Vater wiederum aus den Händen Kor. sbars entriß, und in das vorige Anfehen und Würde einfeste, Sch gehe N für Schritt, S. 40. Als Ludwig in Baiern hörte, y) was man mit feinem Va⸗ ter zu Kompiegne vorgenommen hatte, Drang ihm diefe Dem Vater erwieſene Unbitd fehr zu Herzen. Alſogleich brach er aus Baiern auf, 309 nach Frankfurt, fehicfte von da aus Gefandten zu feinem Bruder Lothar, Gosbard den Abbt nemlich, und Morhard den Pfalzgrafen, mit diefem Befehle, er folle mit dem Vater chs xenbiethiger handeln. CLothar war böfe hierüber, und ließ auch die gleich wiederum nachgefchickten Gefandten nicht einmat bey dem Vater vorkommen. Er gieng fodann von Achen nach R y Maynz, bier befuchte ihn Ludwig des Vaters halben in eigner Perſon, fie fehieden ſich aber in vollen Unwillen; weil Lothar die tollen Feinde des Waters zu Rathgebern hatte, Ludwig aber mit jenen hielt, welche ihm, und dem Bater getreu waren. y) Thegan, der gleichzeitige Schriftſteller, befchreibet dieſes mit folgenden "im 45. Kap. Receffit ( Ludovicus) a Bawaria magno dolore com- pulfas ob injuriam Patris, qui veniens ad palatium Francofurt - . ftatim inde direxit Legatos fuos Gozbardum Abbatem & Mehar- DB" dum palatinum comitem poftulans, & imperans, ut erga Patrem 4 humaniarem exhiberet (Lotharius ) fententiam; quod frater eius. ' x Lotharius benigne non fufcepit. Poftquam illi legati reverfi funt, J Uu 3 ſtatim Bi Ir r 3420 Von einem ein. % ftatim alios deftinavit ad Pam , qui ie funt, ne eum Vi- K derent.- Poftea perexit Lotharius de Aquisgranis palatio,.& per -⸗· venit Moguntiam, ubi obviam venit ei frater, & colloquium iD, @ zquale habuerunt ibi propter hoc, quia omnes, qwos Lotharius habebat fecum , adverfärii erant Patris füi injufte, quos autem Lu- dovicus habeat fecum fideles erant Patri (vo; ac fibie a Weil fih nun mit Lothar nichts richten ließ, zZ) — te der fuͤr die Loßlaſſung und wieder Einſetzung ſeines Vaters ſehr beeiferte Ludwig, nach gepflogenem Rathe mit den Vornehm— ſten des Reiches, welche es mir dem Vater hielten, und ſich deſſen⸗ wegen in Baiern gefluͤchtet hatten, den Sanetquintinienfer Abbt Hugo zu ſeinem Bruder Pippin in Aquitanien ab, um denſelben zu einem Buͤndniß für die Befreyung des Vaters anzuwerben. Er vermocht nichts bey Lotharn, darum berichtete ev Pippim alles, was mit dem Vater vorbeygegangen , und bath ihn alles Ernſtes, er follte fich der dem Vater fchuldigen Liebe, und Ehrers biethigfeit erinneren, und fich fammt ihm befiveben, — aus dieſem Drangfale zu erledigen. a) 2) Diefes lefen wir bey dem Lebensverfaſſer des fromimen Ludwigs ein mania Hugo Abbas in Aquitaniam miſſus eft a Eudovico, & ab eis, qui illuc confugerant ,„ a Dragone ſcilicet Epifcopo, & reli- quise a) Dir bertinianiſche Sahrsfchriften - Serfager. Verum cum Eudovi- cus comperillet, quod nibil eius petitio apud germauum præva- leret, ut mitius apud patrem egiflet, mifit legatos ad fratrem ſuum Pippinum , eique omnia, quæ erga patrenı gefta fuerant, innotuit, deprecans illum, ut reminifcens paterni amoris & reverenti@ una- cum illo patrem de illa tribulatione eriperete S. 42, F ‘ F J — * — 41* u. > ® see des Deutſchen. —— S. 42. Oudeffen ſchickte auch Ludwig ſeine zweyte Geſandten, Brimold den Abbt von Weiſſenburg, und den getreuen Heers— führer Gebhard, am Tage nad) der heifigen Drey Könige Fefte zum Pater ab, Diefe ließ Lothar bey dem Vater vor, aber er 1 ftellte ihnen Ausfpäher an die Seite. Sie machten alfo zwar ihre tiefeſte Ehrenbezeugung in Ludewigs Name; aber ihre Ge⸗ heimniſſe konnten fie nicht entdecken, ſondern muſten nur mit Zei— chen zu verſtehen geben, daß Ludwig in dieſe des Vaters Unbild nicht verwilligte. b) b) Thegan im 47. Kap. ıc. Poft ſanctum diem Epiphaniz iteram Lu- ß dovxicus miflit legatos ad patrem, Grimoldum venerabilem Abba- 4 x tem atque Presbyterum & Gebhardum nobiliffiimum , atque fide- } J liſſinum Ducem. Qui venientes Aquis, confenfit Lotharius, ut > \ ’ - viderent patrem cum infidiatoribus — Venientes legati ad con- ſpectum Prineipis, & humiliter profternentes fe pedibus fuis fa- lutaverust eum ab zquivoco filio fuo; Secreta vero noluerunt ei - indicare propter infidiatores prefentes, fed aliquo motu fignorum recerunt eum intelligere, quod zquivocus euis hoc confentire no- i Auiflet, feilicet fupplicinm patris. S. 43. Was geſchieht aber ferners? Pippin verfammelt alfogleid) ein aquitanifches Heer. Ludwig ruͤcket mit den Baiern, Schwa⸗ ben ze. auf Achen zu. Cothar zichet mit dem gefangenen Vater v nach Paris zuruͤck. Er bemerket dort, daß Pippin ſchon am jen⸗ ſeitigen Ufer der Seine ſteh, wo ‚er aber wegen ausgetrettenem Waflı er halten muͤſte. Er weicher alſo noch nicht. Als er aber fuͤr gewiß vernimmt, daß auch der Baier ſchon wirklich mit ſeinem ngemein groſſen Heer herzueile, läßt er den Vater fahren, und fih in aller Eile aus dem Gedraͤnge. c) c) At 344 | Von einem REN wi “ e) At ille CPippinus ſtatim convocavit exercitum Agnicanorum & & ultra fequanenfium Ludovieus bojarios, faxones, Allemonos, nec non & franeos , qui citra carbonoriam confiftebant, cuuı qui- bus etiam ad aquis properare c@peruat, cumque hoe Lorkarius ; eognoviflet de Abquis abseefit, & Patrem ſunm ufque ad Pari- fios fub memogata cuſtodia feduxit , ibique jam Pippinum cum Exercitu reperit, Sequanz infolita exuberatione tranfire prohibi- bitom. — Verum cum firmiter cognoviflet, Ludovicum etiam eum tanta populi Multitudine in easdem partes properare, unde perterritus in eodem loco Patre dimiflo primo Kalendarum Mar- tiarum die (nah Pagen muß es heiſſen pridie Kalendas ) cum fuis aufugit. Alſo die bertinianiſche Jahrsſchriften. 5. 44. Nun komme ich auf die legten Schritte. Ludwig alfo, da der Vater mit Lothar nad) Kompiegne mufte, rücte von Fuße zu Fuße nach, und fo bald Lothar entwich , tratt Audwig zum Bater , empfieng ihn mit allen Ehren, führre ihn wiederum | nah Achen in feinen Pallaft zurück, feste ibn fodann in fein Beich, und in feine Stelle wiederum ein, und feyerte dort das Dfterfeft mit ihm, d) d) Thegan in 47. Rap. ic, Illis Miflis abeuncibus flacim Lotharius - compulit patrem, ut cum eo *eniret ad Compendium. — Hoc. audiens Ludovicns coadunata muktitudine ſecutus eft eos. Qui cum longe abeflet ab eis, Lotharius dimifit patrem, & teceflit ab eo | cum confihariiss, Lüdovicus vero filius ejus pervenit ad eum, & honefte füfcepit, & reduxit iterum ad Aquis fedem füam, @ Deo ‚jubente reſtituit eum in regnum, 8 locum ſuum. Et ibi ſanctum 4 pafca Domini celebrarunt, Ge An | | Der tete Schritt ift zu meiner Abficht noch befohders vor⸗ theilhaft. Als der Fromme Ludwig auf dieſe Weiſe befreyt war, ſetzten 3 | — 2— K. Ludwigs des Deutſchen. 345 ae diejenigen, welche mit, und bey waren, ihm heftig zu (Lud⸗ wig der Baier war hierunter gewiß der erfte) er follte wiederum die Paiferlichen Kleinodien anziehen: aber der fromme Kaifer , obs wohl er nur unrechtmäßig aus der Kirchengemeinde geſchoben wor- den, wollte bier doch nichts übereilen, fondern am Sonntage, welcher gleich der nächfte Tag war, ließ er fich in der Kirche des heiligen Dionys von den Bifchöfen wiederum in die Kirchenges meinde fegen, und alsdann eben von diefen mit den Reichs» kleinodien wiederum beBleiden. e) e) Sein Lebensbefihreiber : At vero ii, qui cum Imperatore remanfe- rant, eum ad recipiendas imperatoris infulas hortabantur. Sed Im- perator, quamquam modo, quo prædictum eft, ecclefiz com- munione eliminatus, nequaquam tamen pr=propere voluit aquief- cere fententie, fed dominica, quæ in craftinum advenit (Alfo entwich Lothar im legten Hornungs, bemerket hier Pagins; denn am erften Merzen fiel im diefem Jahre der Sonntag) in ecclefia fandti Dionyfii epifeopali minifterio voluit reconciliari, & per manus epifcoporum armis accingi confenfit. S. 46. Aus diefen allen ift nun gewiß, und ficher, daß es Lud- wig der Deutfche war, welcher feinen Pater wiederum nicht nur aus Lothars Händen befreyet, fondern denfelben auch, da erzus F vor zu Kompiegne feiner Würde entfeget, der Kleinodien beraubet, 4 — J wig fo beſonders eigen, daß ihm ſolche auch fein zur Huͤlfe geru⸗ fener und endlich willfähriger Bruder Pippin nicht fireitig machen x | F ‚von der Kirchengemeinde ansgefchloffen,, und zur Buſſe verurthei- let war, wiederum in die vorige Wuͤrde, Anfehen, Macht, Neich, und Pallaft eingefeset hatte, Dieſe Ehre bleibt nun unferem Lud⸗ Tann. Wer wird aber faugnen, daß diefe beldenmäßige Froͤm⸗ migfeit ein befonders Siegel, oder Ring, werth gewefen fey ? Mich Zi, Abb. V,3. Kr wun⸗ 346 WVon einem Ciegel } wundert vielmehr, daß wir heruͤber nichts von ewigen Ehrenſau⸗ len leſen. — 6. 47: Ich wage es nun, meine Erklärung des Sinnbildes von dies fem Siegel auf diefe Begebenheit einzurichten. Man fiehet, wie ich ſchon erwähnet habe, ein entblößtes Bruftbild auf einer Säus le, welches mit beyden Händen nad) jener Krone langet, die von einer andern Perfon ober deſſen Scheitel zum Auffegen bereit ges halten wird. Diefes Bruftbild fcheinet mir Ludwig den entfeß- ten Kaifer vorzubilden. Ks iſt keine ganze Perfon, fondern nur ein Bruft + oder verfürstes, abgefchnirtenes Bild. Hiers durch kann man das durch die Entfeßung gefehmählerte Anfehen. und Macht des Kaifers zu verftehen geben haben. Diefes Bruftbild iſt bloß 5 denn wirklich ift der Kaifer zu Kompiegne feiner Kleino⸗ dien entblöffee worden. Es langer mit bepden Haͤnden an Die Krone; theils weil diefe nach allen Rechten noch fein eigen war, theils hierdurch die Vertheidigung feines Nechtes anzuzeigen, und dem ernftlihen Willen, feine vorige Würde ferners beyzubes halten, und feines vorigen Characters fich wiederum zu bemäch- _ tigen, S. 48. Daß zweyte Bildniß fiellet eine volllommene Perfon in einem engen Rocke mit entblößtem Haupte vor, welche die Krone ober des Bkuſtbildes Scheitel zum Auffesen fertig hält. Diefe Perſon nehmeich für Ludwig den Deutfihen an. Enge Röde trugen auch die Karolingerfönige. f) An dem entblößten Haup⸗ te fühle ich des Sohnes Frömmigkeit und Ehrerbietigkeit gegen den Vater. Kr haͤlt die Krone über des Vaters Scheitel, weil der Vater von der Bifchöfe, nicht von des Sohnes Händen mit 4. Ludwigs des Deutſchen. 347 wit den Reichskleinodien wiederum bekleidet worden. Aber CLud⸗ wig der Deutſche veranſtaltete dieſes. Er bracht dem Vater ſein voriges Anſehen wiederum zuruͤck, nicht Biſchoͤfe, welches durch die Krone zum beſten vorgebildet wird; und alſo haͤlt er zwar die Krone ober des Vaters Scheitel, welche dieſer ſchon wirklich bes langet , aber er drückt *— dieſe nicht wirklich auf dem Schei⸗ tel. f) Die göttweigifche atonid im L Sheit 2. Buch. 109. Bl. 5. 49. * Man wird mir den Einwurf machen, dieſe Auslegung ſey zu raͤthſelhaft oder zu dichteriſch ausgekuͤnſtelt. Mir iſt ſelbe doch eingefallen, weil ich weis, daß man unſern Vorfahren die Geſchick⸗ lichkeit nicht abſprechen kann, ihre Gedanken uͤber merkwuͤrdige Begebenheiten durch artige Sinnbilder auszudruͤcken. S. 50. Am Ende wird man von mir noch fordern, daß ich beiveis ; fen foll, wie denn dieſes Siegel (gefest die Auslegung des Sinnbils des fey wahrſcheinlich) in diefes Diplom fich herreime ? Ich koͤnnte freylich antworten : Diefes Siegel möge nicht gefliffentlich, fondern nur jählings hieher gebracht worden feyn; und vielleicht wäre dies ſe Antwort die wahrfiheinlichfte, weil ich aber fchon in das Vers nünfteln hinein 'gerathen bin, will ich noch etwas wagen. S. 51. EEs iſt zwar diefes Diplom von keiner ſo beſondern Wich⸗ J tigkeit, daß Ludwig deffenwegen aufferordentfiches Gepräng ges macht haben ſollte; denn es ift nur ein Beftättigungsbrief über den von Karl dem Groffen ertheilten koͤniglichen Schug und | ze von aller nidern Gerichtsbarkeit, Aber x. wird doch Xr2 der 348 Bon einem Giegel | | der König bierinn feiner Pöniglichen Ahnen (es koͤmmt der groſſe Barl vor, als der glorwürdigfte Stifter diefes Klofters) und ſei⸗ nes koͤniglichen Anſehen erinnert, weil er ſeinen koͤniglichen Schutz verſpricht. Er ließt hier das vierte Jahr ſeiner oſtfraͤnkiſchen Re⸗ gierung, in welche der Vater zur Dankbarkeit fuͤr ſeine Befreyung, und Wiedereinſetzung ſelbſt verwilliget hatte, und welche Regie— rungsrechnung er wenigſtens nach dieſem Diplome ſowohl mit dem Anfange des 834. naͤmlich des Jahres der Befreyung des Vaters, und der Beſtaͤttiguug feines oſtfraͤnkiſchen Reiches, als vom Deus monathe des vorigen Jahres der bruderlichen Laͤndertheilung ges mäß bat anfangen Eönnen. Denn man fange da oder dort zu zähs len an, fo läuft im 6. Jaͤnner im Jahre 837. dennoch das vierte von feinem oftfräntifchen Weiche... 2. Diefes Diplom wird am 6. Känner, am heiligen drey Königen Tage, gefertiget: und um dDiefe Zeit war Ludwig vor dreyen Zahren eben zum meiften. bes fchäftiget, die Befreyung und Wiedereinfesung feines Vaters zu bewirken: Ja eben am nächften Tage nach diefem Hefte ſchickte er dortmals feine zweyte Geſandſchaft zum Vater, denfelben feiner Ehrenbiethigkeit, Mitleidens , und DBeforgung für deſſen Befteys ung zuverficheren. Diefer Umftand hat ihn noch näs her feiner heidenmüthigen Frömmigkeit gegen den Pater erinnern fönnen. 3. Eben im Anfange diefes 837. Jahres, wo der Das ter mit feinem Sohne Barl, und defien Mutter Judith, zu Achen war, fing man ſchon an mit Lotharn anzubinden, um unfern Ludwig aus den Befiß von Oftfranken zu bringen, und den juns gen Barl entgegen einzufegen, wie es auch wirklich im Herbft monathe geſchah. Fa der Vater war fehon eine geraume Zeit kalte finniger gegen unferen Ludwig, welches diefer alles wohl merken mufte; denn diefe Sache ließ fi) Doch fo ſtill nicht behandeln, da es überall bekannt war, Daß der Vater dem Sohne Lothar ſehr ſchmei⸗ — F j F ——6 des — 349 chelte, und dieſen auch zu ſich berufen haͤtte, ohne Ludwig etwas hiervon zumelden, welcher allem Anſcheine nach der Stiefmutter Judith ein Spieß in den Augen war. Es war dann ſehr klug gehandelt, wenn Ludwig, wenigſtens bey feinen Leuten, das Ans gedenken der durch ſeine Frömmigkeit gefchehenen väterlichen Bes freyung, und Wiedereinfegung, Durch welche er das oſtfraͤnkiſche Reich verdienet hatte, Durch den Gebrauch eines Giegels wiederum zu erfrifchen fuchte, deſſen Sinnbild dieſe Heldenthat anzeigte, Aus diefen Puncten denn laͤßt fich meinem Bedenken nah muth⸗ maffen, Ludwig habe ſich um die Zeit der Fertigung dieſes Gna⸗ -denbriefes für unfer Farolingifches Kiofter feiner herrlichen Fröms migfeit leicht und Flug erinnern, und alfo diefes Siegel auch ge> fliffener Weiſe hieher verwenden koͤnnen. — S, 52, Ber mir entgegen fpricht: diefes wurde Ludwig wenig genutzet haben, indem dieſes nur ein privat, oder für Einzelne, ges gebenes Diplom waͤre; oder, aus dieſer Urſache haͤtte ſich Lud⸗ wig dieſes Siegels oͤfters bedienen ſollen, dem will ich auf ver» ſchiedene Weife antworten. 1. Weis ich nichts von einer Gat⸗ tung gefi iegelter general» oder allgemeiner Diplome diefes Lud- wigs. 2. Konnte auch durch einzelne Diplome das Gedächtniß der Seinigen erfrifchet werden, befonders durch ſolche, welche dies | fen zur Einficht muften gegeben werden, den niedern Richtern nämlich, als derer Gewalt durch diefen Befreyungsbrief eingefchren- ket wurde. 3. Dates nicht viel genußet, fo haf e8 doch einerfeits gar nichts gefchader, und andern theils war Feine hauptbeträcht- liche Urfache, Diefes Siegels ſich zu bedienen, erfodert. Es war ſchon genug, daß ſich Audwig diefes Siegels nach Belieben bes dienen konnte, wenn er ſich nur feiner einftmaligen Frömmigkeit erinnerte; daß er fich aber derfelbigen in gegenwärtiger Zeit, und xy 3 Ums - * 350 Von einem Siegel Umſtaͤnden leicht und klug habe erinneren koͤnnen, dieſes wird end» lich nicht gar zu unwahrſcheinlich kommen, beſonders wenn man zulaffen will, daß diefes Siegel fein Fingerring war. 4. Iſt die im dritten Puncte bemerkte Urfache nicht die einzige dieſer meiner Muthmaſſung. 5. Habe ich noch unter vielen Fein einziges Diplom dieſes Audwigs von eben diefem Jahre, Monathe, und Tage, und noch viel minder ein Siegel. von folch einem Diplome gefehen, 6. Wiſſen wir noch nicht gewis, ob nicht dieſes Siegel nach der Hand noch öfters zum Vorſcheine komme, obwohl faft leichter zu vermuthen ift, daß dieſes einzige noch übrig fey. Es Fünnen aber doc) noch dergleichen zum Vorfcheine Fommen , indem wir zwar bisher im Gewold ze. viele Diplome von diefem Ludwig , aber weni⸗ ge Siegel angezeiget finden. Auch diefes unfer ganzes Diplom führet Gewold an, aber vom Siegel meldet er nichts, 7. Ich habe mich niemal eingefaffen alle Zweifelsfnoten handgreiflich aufs zulöfen, fondern nur meine wahrfeheinfihe Muthmaflung, und wenn ich dieſe nicht wahrfcheinlich machen kann, Dennoch meine Muth⸗ maſſung zuentdecken. 8. Wem dieſe meine Urſachen nicht einge⸗ ben, dieſen werde ich niemal noͤthigen, daß er glauben muͤſſe, r ir 2 a Fe Cudwig der Deutfehe habe hier diefes Siegel gefliffener Weife brauchen wollen. Das Bildniß des Siegels kann dennoch auf je nes zielen, auf welches ich «8 auslege, wenn es hier auch nur zus fällig angewendet worden. 8) g) Der gelehrte Entdecker, der CS. 36.) eingeführten Muthmaf: fung machet mir zum vorigen (F. 51.) Diefen wichtigen Einwurf. Hat Ludwig der Deutfhe mit dieſem Sinnbilde auf die von ihm ber wirkte Wievereinfegung ded Vaters zielen, und ihn hierdurch Diefer indlihen Gutthat erinnern wollen: So hätte er wohl aud) die Jah: ze der Regierung feines Vaters, und zwar der neuerdings ihm zu— | verdankenden Regierung, anno reflituti Regni vel imperii, in dieſem Diplome anbringen können, und folen, fo wie der Vater nad) der Wieder - - RITTER An E24 — ' er... he En a ——— er SEE — ——— F I* K. Ludwigs des Deutſchen. 351 Wiedergelangung zum. Throne ſich nicht wie vorhin divina propi- tiante, fondern, repropitiante Clementia Kaifer zu nennen pflag. Die: fer Einwurf flreittet nun nicht wieder meine Auslegung über das Sie gelbild felbften, fondern nur wieder die Muthmaſſung, daß dieſes Siegel hier gefliffener Weife gebrauchet worden; denn wie ich eben zuvor gemeldet habe, kann die Auslegung des Sinnbildes richtig feyn, und man weiß doch noch nicht, ob dieſes Siegel hier gefliſſenlich oder nur jählings vorkomme, Aber der Meinung, daß diefes Siegel bier. nur jählings gebraucht worden, giebt diefer Einwurf ein beſonderes Gewicht. Ich beantworte folhen. x. Dentet man, daß dieſes Sie- “gel nur jählings hier angewendet worden, fo war jenes, was diefer Einwurf fordert, gar nicht nothwendig, wie man leicht einfieht. Es mag aber auch gefhehen feyn, daß dieſes Siegel hier nur jählings angewendet worden, wie ich ſelbſt nicht allerdings mwiderfpreche. 2. Be- hauptet man aber, dieſes Siegel tomme hier gejliffentlich vor, fo wird es doch nicht nothwendig, Der väterlichen Negierungsrehnung ſich zu bedienen. Warum dieſes? Erſtens, weil Ludwig hier nicht dem Va— ter ſeiner ihm erwieſenen Gutthat erinnern will, welchem dieſes Di⸗ plom niemal zu Handen kamm, ſondern meiner Meynung nad) nur die Seinigen. Zweytens weil er ſich niemal mehr nad) dem 833ſten Jahre der väterlichen Jahrsrehnung bediente, fondern allemal, nur feiner eigenen insgemein der oftfränfifhen und nur etwa noch zuweilen der baieriſchen. Dan befehe Heumann im 2. Buch 38. $. 201. Bl. bey dem Jahre 834. Drittens weil es nicht thunlich war, daß er ſich mehr der väterlihen Jahrzahl bediente, indem er um feine Reiche, beſonders das oftfcänfifhe, nicht mehr in des Vaters Name, wie vormals Das baierifhe, fondern bloß in feinem eigenen beherrfchen wolte. Diertens, weil es überflüfig fhien, daß er durd) die Beyſetzung der Worte anno reſtituti Imperii, die Wiedereinſetzung des Waters andentete , welche eben ſchon duch das Siegelbild angedeutet wurde, allſo zwar, daß ein foldhes aud dem Volke dortmald gar wohl bewußt hat feyn können. Fuͤnftens, weil fih auch der Vater felbft die Wor: te anno reflituti imperii niemal bedienet hat. Daß diefer aber ſchrieb repropitiante clementia mag mohl ehender auf feine im Jahre 835 zu — 4 352 WVon einem Siegel zu Metz neuerdings vorgenommene feyerliche Kroͤnung zielen, als auf feine Befteyung duch Ludwigs Froͤmmigkeit. Sch laſſe eudlich auch zu, daß wohl geſchehen waͤre, wenn in dieſem Diplome die Regie, rungsjahre des Vaters, und die Worte, anno reflituti imperii, wäs zen bengefüget worden. Ich wollte dieſes wuͤnſchen, denn meine Aus, fegung über dieſes Sinnbild wäre ſodann nicht nur wahrfcheinlic), fondern ſchier gar gewiß. Alleine ed mag ja auch geihehen feyn, daß Ludwig nicht alles ſchnellhin beygebradht, was tauglih war, au der Nachwelt feine Abficht bey dieſem Siegelbilde vollkommen zueröffnen. 4. Diefer Einwurf kann zwar fhlieffen , daß Ludwig bey dieſer Ger fegenheit jenes hätte thun können: Aber daß er ſich dieſes Siegels hier nicht gefliffentlich habe gebrauchen fünnen, ausgenommen, er hät te jened wirklich beygefüget , was der Einwurf verlanget, dieſes wird man ſchwerlichſt fihlieffen können. Genug, dag man auch wahrfchein. liche Urſachen anfesen kann, warum ſich Ludwig der Regierungsjahre des Vaters , und der Worte, anno reflituti imperii habe entäuffern koͤnnen, wenn er dieſes Siegel hier auch gefliffentlich gebraucht hat. 5. 53. Nun bin ich vollkommen am Ende. Sch glaube erfüllet zu | haben, was man von mir fordern Fann. Sch habe Muthmaffungen anderer , und meine eigene, nad) meinen Kräften angefuͤhret, bes leuchtet, beftärket, angefochten, und vertheidiget, in einer Sache, wo es ſo ſchwer hält, überzeugende Beweife zu führen, bis Kenner des Alterthums mehrere Entdeckungen ung machen erden. Ad pP. . vw. 9 Anhang - Zur Abhandlung P. Gregorius Geyers, , über ein ſeltnes Siegel 8. Ludwigs des Deutfchen. A) dem Manufeript der vbenbemeldten Abhandlung bat der H. Verfaffer eine Zeichnung ſowol der Urkund als des Sie⸗ gels der churfürftl. Akademie überfendet. Die Abhandlung wurde genehmgehalten , und fogleich der Preſſe übergeben, zu Berichtie gung der Zeichnung aber fande man für gut, um forgfältige Zus -fammenhaltung des Kupferftiches gegen das Driginal nochmals nach Metten zu fhreiben. Wir befamen von dorther die unan⸗ genehme Nachricht von dem im Monat May diefes Zahrs erfolgs ten Dinfcheiden des P. Geyers, unfers wertheften Mitglieds , zus Ä gleich hatten wir das Vergnügen, von der Gemwogenheit des H. | Praͤlatens zu Metten die Urſchrift des Diploms zu erhalten. Hier⸗ durch wurden wir in Stand geſetzt, dieſe Urkund mit eignen Au⸗ gen zu pruͤffen, und ſelbe allerdings fuͤr ein aͤchtes Diplom K. Ludwigs des Deutſchen zu erkennen; doch aber auch zu bemer⸗ ken, daß die uns eingeſendete Zeichnung des Siegls nicht gluͤck⸗ lich und genau genug von dem Originale genommen worden ſey: ein Irrthum, welcher wegen einigen Perziechungen und- Brüchen des Wachfes, in Ermanglung guter Vergroͤßerungs⸗Glaͤſer, fich | passe hat ergeben Fünnen. Da diefe fehlerhafte Zeichnung fich ſchon im XI, Band, Monument. boic. p. 550, N. 3. fich befindet, und von dem Berfaffer feibf in der Abhandlung ©. 317. und Ins. ift befchrieben worden: fo halten wir für überflüßig, den Ab⸗ Druck derfelben zu wiederhofen, hingegen unferer Pflicht zu feyn, iſt.Abh. V.B. einen einen Achten bekannt zu machen. Diefer ift oben S. 308. auf der Urfund zu erfehen, fo wie felber, nad) genauen Unterfuchunz gen ‚ mit Hälfesder Vergrößerungs, Gläfer, nach dem Urtheil der Kenner ift gezeichnet worden, Es ift gewiß, daß diefes Siegl eine Mannsperfon vorftellet, welche die rechte Hand gegen ein Frauzimmer erhebet : ob aber mit diefer Hand etwas empor gez hoben werde, oder ob felbe nur die rechte Hand des mit einem Wal, oder Velum, bis auf die Aerme bedeckten Frauenzimmers, fo die Linke auf Die Hüfte ſtuͤtzet, umfaffe, läßt jih aus dem durch das Aelter etwas unfennbar gewordenen Driginal. nicht mehr bes flimmen. Da hiedurch die Muthmaffungen fowol des H. Verfaſ⸗ fers , als aller andern von ihm angeführten Gelehrten , die Dies fes Siegl auf eine Krönung ausdeuten wollen, fo mühefam und - gelehrt felbe ausgeführet worden find, vieles von ihrem Gewicht verlieren 3 fo bleibt Das Feld für neue Unterfuchungen und ande» ve Meynungen noch immer offen, die wir von den Licbhas bein der Diplomaticf mit Vergnügen 4 erwarten wollen, P. Beda Appell, Benedictiners zu Oberalteich, biſtoriſche Unterſuchung der Graͤnzen, Gaue nu Orthſchaften Hersogtbums Baiern unfer den Herzogen des agilolfingifchen Stammes, 7 Ziſt. Abb, V. B. OB Die Die Ehurfürftliche Akademie hat für dag Jahr 1771, die Frage aufgeworfen: Was harte unter den Hersogen des agi- lolfingifihen Stammes das Herzogthum Baiern für Graͤn⸗ sen, in wasfür Gaue war ſelbes eingetheilt, und wasfür | Örte waren in diefen Gauen gelegen ? ? Diefe Schrift, fo den Denkſpruch führte; antiquam exquirite matrem, Virg. Zne. IT, bat den Preiß erhalten, Wir machen felbe unter dem Namen des Herrn PVerfaffers der gelehrten Welt nach ihrem ganzen Suns halt, und mit einigen Zufäßen, bekannt, die befonders mit dem - Zeichen (*) find bemerket worden,» { — urrrrtettxbe = a Vorbericht. Ss liefere hier eine Arbeit, die mich nicht geringe Mühe ge — koſtet hat. Ob fie ihrem Autor auch Ehre machet — laſ—⸗ ' fe ich dem Urtheile meinen Leſer über. Wenigſt iſt die Materie, davon fie handelt, von einer Wichtigkeit und Nusen h (darf ich wohl nicht auch hinzufegen, von einer Beſchwerlichkeit?) die ihres gleichen wenige haben. Ich habe mich darüber in dem - 8 1. des J. Abſchn. gerechtfertiget, wo die Urfachen diefer Schwies sigfeiten, die einem darinn aufitoffen, angegeben werden. Sey fie nun aber, wie fie wolle, ich habe fie zu Stande gebracht, Es ift aber gegenwärtige Abhandlung in zween Abfehnitte getheifet. In dem erſten habe ich mich bemühet, die Graͤnzen uns ſers Raterlandes für die agiloffingifchen Zeiten zubeftimmen : in } dem anderten die Gaue, und in denfelben die Ortſchaften, aufzuſu⸗ ben, aus denen fie dazumal beſtanden. Was id) immer zu mei— ner Abficht taugliches habe finden koͤnnen, theife ich mit; und ich - glaube, meine Säge überall hinlaͤnglich erwieſen zu haben, fo tros cken auch die Quellen immer waren, aus denen ich fchöpfen konn⸗ te, Ein und anders wird doch noch manchem anftößig (Beinen: 4 Und befonders wird es in einigen Ohren hart Elingen, wenn fie hören werden, daß mir die Donau zu einer Graͤnzenlinie unſers alten Baiern von LTorden her dienen müffe, Wo bleibt dann der MNordgau, werden fie fagen, der felbft Karl dem Groſſen Pars Bojoarie*yieh? Auf diefe Einwendung aber, die ich auch um Theil ſchon in dem 8. 9. des erſten Abſchn. beantwortet Yy2 habe, u N 356 Don den baicciſhen Graͤnzen und Gauen habe, erwiedere ich, daß ſammt dieſen allen der Nordgau doch noch ein Theil des Herzogthumes Baiern bleibe. Es hatten ihn die Bojen einmal inne, daß iſt gewiß: (5. 7.) durch eine feindliche Gewalt wurde er von Baiern abgeriffen. ($. 9.) Bleiben nicht in diefem Falle noch immer die Anfprüche des vorigen Eigenthums— herrn auf folche Länder? Er wurde zu Baiern wiedergefchlagen : Und felbft in den Zeiten, wo das Bifhoftyum Eichftätt errichtet wurde, ftand er, wenigft zum Theil, in baierifcber Oberherrfchafta). Denn andere Beweife nicht zu berühren, leſen wirin Vit. S. Wil- leb. ex membran. mffec. Ochfenhuf, ap, Canif, Lect. antig. Tom, II. Diefe merkwürdige Worte: ,„ Erat igitur, heißt es „ allda, eidem Archiepifcopo ( Bonifacio) in finibus Boioariae „locus Eichftat dictus, „, Kichftätt war alfo Dazumal zn fnibus Boioariae , das ift in den Graͤnzen des Herzogthumes Baiern, wo felbes allgemach ausließ. Jedermann aber weis, daß Eich» frätt in dem Nordgau lag. Gonft aber bin ich au) genug über diefen Einwurf gevechtfertiget, wenn ich fage, die Rede in meiner Abhandlung fey nur von dem eigentlichen Baiern. Denn in dem der Nordgau erft nach der Hand an die Bojen Fam: fe ifter ad eine befondere Provinz anzufehen, folglich auch beforiders abzus - handeln, wie wir aus eben diefen Gründen S. 6, das nämliche von Kaͤrnthen behauptet haben, In Bearbeitung des zweyten Abfchnittes, wo die, Gaue uns terſuchet werden, habe ich jederzeit die Jahrhunderte von denen wir reden muſten, vor Augen gehabt. Und was wuͤrde es auch genutzt haben, mehrere Gaue anzugeben, die doch hernach nicht hinlaͤnglich koͤnnten dokumentirt werden? Ich habe in dem 8. 17. eine Muthmaſſung geaͤuſſert, ale wenn Pogana, das darinn vorkoͤmmt, ein befonderer Gau wäre: und ich werde mich auch nicht viel betrogen haben, Denn leſen wir ar = TEE j unter den Agilolfingertt. — 3 wir die niederalteichiſchen Dokumenten in dem XT. Vol. Monum, Boic, nad): fo findet ſichs gar klar, daß Pogana eine ganze Ges gend war, welche der Fluß Bogen durchftrömte, der jic) bey dem heutigen Marktflecken Bogen in das linke Ufer der Donau ergeußt. Wahrſcheinlich erftreckte fie fich von da bis Welchenberg ; und das Fluͤſchen bey Pfölling konnte etwa Pogana orientalis, das bey Bogen aber Pogana occidentalis feyn ; denn die eigentliche » Bogen hat zween Aerme. Ich hoffe im übrigen nicht, daß Jemand zweifeln follte, ob auch fchon vor der Eintheilung, die Barl der Groffe mit Baiern vorgenommen hat, in demfelben Pagi gemwefen find. Dieß that ehemals der Herr von Falkenſtein, wie wir $, 11. not. a) erfehen werden, der e8 aber auch hernach in feiner baier. Geſch. II.Th. Per. III. Bap. L BI. 139. wiederum widerrufen hatte. Denn ſolche Säge wären gar zu bunt, nachdem fo viele gleichzeitige Dos kumenten Dawider Fönnen aufgewiefen werden, ’ Noch muß ich dem geehrten Lefer berichten, daß auch eine chorographiſche Charte für diefe Abhandlung beftimmet war. Sie würde auch ficher erfchienen feyn, wenn nicht die Zeit und Gefunde heit ſolches verhindert hätten, Ich nahm Diefe Arbeit etwas ſpaͤt unter die Hände; und ich wurde noch. von einem fiechen Leben, das ich beftändig zuführen gezwungen bin, öfters daran verhins dert. Es ijt dies Feine eitele Entfhußdigung , noch eine gelehrte Windmacherey. Wer mid) Eennet, der wird von det Wahrheit derfelben vollfommen überzeuget feyn. Sollten indeffen diefe ges ringen Blätter einige Achtung der Akademie verdienen: fo werde ich mich befleiffen, auch dienoch übrigen Gaue nnd Ortſchaften von jüngern Zeiten nachzuholen; und alsdann auch eine Charte dazu J—— 993 zu 358 Mon den baierifchen Gränzen und Gauen zu zeichnen, die um deſto vorffiändiger werden muß, je mehrere Ortſchaften nach und nach in den Urkunden vorkommen. — — cams. Chriftm. 1771, a a) Ich merke dieß hier am, damit man meinen Sat F. 9. nicht mife brauchen, und etwa daraus folgeren folte, Eihfätt ware fein baieri- fhe Stiftung und niemals ein baieriſches Biſchofthum geweſen. I. Abſchnitt. Von den Graͤnzen des Herzogthumes Baiern unter den verzogen vo. agilolfingifcben Bispmire Su 99 N ich die Gränzen des Herzogthumes Baiern zu beffimmen gedenfe, unternehme ich ine Arbeit, Die zwar wegen ihrer Wichtigkeit eine der merfwärdigften, aber auch wegen ihrer Duns kelheit eine der fehwerften ift. Die Ferne der Zeit, der fehr mäßie ge Vorrat) gleichzeitiger Dokumenten, die Widerfprüche unfter Geſchichtſchreiber find die Quellen diefer recht ungemeinen Schwies rigkeiten und. groffen Ungewißheiten, die fi uns bey der Ausarz : beitung diefer geographifchen Aufgabe entgegenftellen. Ich habe mich freilich befliffen, fie nach Möglichkeit zu überwinden. Doc) muß ich noch immer eingefiehen, daß mir manches dabey noch unentdecfet geblieben. Und. wie Fonnte dieß auch anders feyn, da auch felbft Spener, Beſſel, und Pfeffel nicht überall durchdrins gen Eonnten? Wären die Begebenheiten unfers Vaterlandes eben fo forgfältig und genau, wie es in unfern Zeiten geſchieht, aufge zeichnet worden: fo würde es ung freylich fehr leicht ſeyn, „Die fieigenden und fallenden Graͤnzen deſſelben von Herzöge zu Herzog beftimmen zu: koͤnnen. Da aber fich in den älteren Zeiten nur fogs nige - - E = unter Den Agilolfingerr. 359 nige die Mühe gaben, dergleichen Sachen auf die Nachwelt fort- zupflanzen, fo. mußte freylich das meifte davon verborgen bleiben, und im Falle, daß irgend jemand etwas davon entdecfen will, uns — Schwierigkeiten vorkommen. 5. 2. Ich werde mich in dieſer Abhandlung, gemaͤß der Aufſchrift, allein mit den Graͤnzen, die das Herzogthum Baiern unter den Regenten des agilolfingiſchen Stammes hatte, beſchaͤftigen; das ift, von Garibald I. bis auf Taflılo I. Es machet dies einen Period don 241. Zahren aus. Denn, nachdem unter den heutigen Kritikern ein angenommener Satz ift, daß vor Garibald 1, Fein Name eines baierifchen Herzogs mit Grunde kann angegeben mwers den : fo-fange ich die Jahre, wo der agilolfingifcehe Stamm bluͤh— te,. mit Garibald L zu zählen an, daß dann, nach dem Syſtem des Hr. Des a) fowohl als des P. Hanſiz b), auf das Jahr Chris fti 553. zu ſtehen koͤmmt; und vollende fie mit Taffilo IL, der im Jahr Ehrifti 788. von Karl dem Groffen dethronifirt worden c), Freylich muß fehon por Garibald I. bey den Agilolfingern das Negiment beftanden haben. Denn, da der fraͤnkiſche König Theo⸗ dorich in die Leges Bajuuariorum einflieffen ließ, daß die Bojen allezeit don einem Sproffe des agiloffingifchen Stammes follten beherrſchet werden d): iſt ohnſchwer zu fchlieffen, Daß das Zepter ſchon ehe diefem Stamme "eigen war; indem er dadurch diefe alte Regierungsform gleihfam guthieß. Allein, weil nirgends einige Spuren von diefen Herzogen vor dem VI. Jahrhunderte zu fins den find: fo wollen wir ung auch nicht mit unfinnigen Hirnges ſpinſten und verwaͤgenen Träumereyen abgeben; fondern vielmehr da anfangen zu arbeiten, wo wir einige zuverläßige Nachrichten angetroffen haben. Eben fo ift esnoch keine fo gar fehr ausge machte Sache, daß mit Taffilo IL der agitoffingifche Stamm er⸗ loſchen 360 Bon dem baterifchen Graͤnzen und Gauen loſchen fen; und es ift auch ſehr ungewiß, ob er nicht nad). einie gen Zeiten nochmals auf den Thron erhoben worden e). Doc bins. dert uns auch dieß nichts, daß wir nicht unfere Abhandlung mit Taſſilo IL fchlieffen : indem unlaugbar, daß mit ihm wenigft die Macht und Thätigkeit diefes Stammes auf eine Tange Zeit erlo⸗ ſchen, und Baiern einen fremden Herrn fammt einer fremden Res. gierungsform überfommen hat; mithin auch nicht zu vermuthen, daß dieſe gegenwärtige Schrift über das VII. Jahrhundert, und diefe darinn fo merkwürdige Epoche, hinausgehen follte, a) In ep. ad V. cl. P. Hanf, b) Tom, II. Germ. f. e) Meichelb. Hiſt. frif. T. 1. pag. 86. $. 2. d) L. L. Bajuuay. ap. Heinec. in Corp, Jur, germ. &. auch Lori Comment. ı. De Orig. & Progr. Juris boiei civil, antiq. F. 11. e) S. Falkenſt. baier. Geſch. 2. Th. 3. Per. 23. F. 61. Bl. und * * Per. 4. SL 209. u. d. f. 5. 3: Da ich nun um die Zeiten Garibalds J. meine Unterſu⸗ chung anfange, muß id) vor allen darthun, daß er aus dem fo berühmten Stamme der Agilolfinger entfproffen war. Velfer will Hm fehlechterdings diefen Vorzug abftreiten, und ihn vielmehr als einen auswärtigen und unbekannten Menſchen, der mit den vor⸗ hergehenden Fürften der Bojen in gar keinem Freundſchaftsver⸗ bündniß fand, betrachten, Er will dies mit’ der Art und Weife, mit der unfere Gefchichtfehreiber davon reden, fehlieffen a), Allein, wenn wir die fogenannten Leges Bajuuariorum, und die Staats- verfaffung der Bojen um diefe Zeit etwas genauer durchfehen: fo wirds uns ziemlich glaubbar, daß Garibald ein Agilolfinger ges ° weſen. Ich ſetze fo; In den Geſetzen der Bojen wird feitgefteller, Daß unter den Agilelfingern. | 361 daß der regierende Herzog diefes Volkes allegeit aus dem Gefchlech- te der Agilolfinger ſeyn folle b), Nun. wiffen wir aus dem Vor⸗ berichte, der diefen Geſetzen vorgefegt worden, daß fie vom Theo» dorich I. einem Könige der Franken und Sohne des Blodovaͤus find verfaffer worden co). Vermuthlich aber wirds ihm nicht cher eingefallen feyn, den Bojen Geſetze vorzulegen, bis ſich diefe aus einer klugen Staatspolitick an ihn ergaben, und fich mit dem fräns Fifchen Neiche nexu fociali verbanden, Und da diefe Gefese von beyden Theilen einmal beliebet wurden, ifts auch ſehr ficher, daß die Bojen nachmals feft darauf befanden haben, und die boifchen Herzoge von den Zeiten des auftvafifchen Königes Theodorichs I. bis auf Barl den Groflen, von dem diefe Würde famme dem Stamme unterdrücet wurde, Agiloffinger gewefen find. Wenn dann aber Garibald J. nad) den Zeiten Theodorihs L die Bo⸗ jen regierte, wie folches zur Genuͤge kann dargethan werden d): fo mußte ee auch ohne allem Zweifel aus dem agilolfingiſchen Stamme gewefen ſeyn; indem es, wie wir eben gefaget haben, die boiſchen Geſetze fo mit fich brachten, daß der regierende Herr al- fezeit aus diefem Gefchlechte follte genommen werden, Garibald war alfo ein wahrer Agilolfinger; um ſoviel mehr, da uns auch . felbft dev Text der boiſchen Geſetze verficheret, daß eben fchon zu» vor, che fie abgefaßt worden, bey den Agilolfingern das Negiment geftanden babe. Denn was fagen diefe Worte: „ Dux vero, qui pr&eft ın Populo, ille femper de genere Agilolfugorum i „fu » ©) anders, als daß dieß Gefchlecht ſchon ehe in dem Bes’ — fiße der Regierung. gewefen ? Es waren dann alfo vor den LL, © Bajuuariorum die Agilolfinger die Herzogen der Bojen. Sie wa- 4 ven es in Den Zeiten, da fie wirklich entworfen wurden ; und aus dem , was wir oben gefaget, eben auch in den folgenden Zeiten. Der Ausdruck einiger Gefihichtfehreiber; ,, Garibaldum guemdam wi, Ab5.V,3. 35 » Boi- 362 Don dem baterifchen Graͤrzen und Gauen „ Boieam occupaſſe,, den uns Welfer entgegen ftellen kann, ift fange nicht hinreichend, die ſtarke Muthmaſſung, die Garibald, ein Agilolfinger geweſen zu feyn, für ſich hat, zu entfräften. Denn nebft dem, Daß, felbft nad) dem Geftändniß des Welfers, nur die do- meftici Scriptores, folglich Schriftfteller von jüngeren Jahren, ſich diefes Ausdruckes bedienen, ehne die Duellen oder Gründe davon anzuzeigen: fo Fann dieß quemdam ſoviel als einer aus mehreren Garibalden heiffen ; Daß alfo vieleicht dagumal mehrere Sproß fen des agiloffingifhen Stammes mögen gewefen ſeyn, die den Name Baribald getragen haben, und aus diefen nur einer zu der - Würde des Regenten gelanget fey: Wo dann diefe Nedensart auf einige Weiſe gerettet wird. Doc, was wollen wir ung damit _ Muthmaffungen Sänger aufhalten, wo wir Doch nimmermehr eine unwibderfprechlihe Wahrheit finden werden? a) Rer. bois. L. 177, pag. 98. edit. arnold. wo er fo fpriht: Ego prg= pior exiftimanti fum, ſuperiores eum ( Garibaldum ) Principes unl- lo propinguioris cognationis uinculo adtigifle. Itaque domeftici Scriptores, eo ferıne modo, quo de homine nouo & ignoto, qui in alienam poflefionem per uim & iniuriam inuolauerit, fermo fo- ler inſtitui, Garibaldum quemdam, hac enim adpofitione ufi, Boi- - cam occupafe, narrant, parum omnino apte, fi Pater, Auus, Ma- iores reliqui eodem loco, b) LL, Bajuu. 1, eit. Tit. III. Agilolfinga vero fine ad Ducem in quadruplum componatur, quia fummi Principes funt imter uos. Dux wsero, qui praseft in Populo, ille femper de — Agilolſingorum fuit, & debet eſſe cet. e) Theodoricus Rex Fransorum - - iuſſit conſeribere legem Francorum, Allemanorum, & Bajoariorum, Prolog. LL. Bajuuar. Belfer Rer. boic. L. If, p. 75. feget auf dem Rande hinzu: „, Theodoricum „» autem Clodouaei filium fignari, ex iis, quae fequuntur , poteft „, intelligi: Quidquid Theodoricus Rex propter ustufiffimam Paga- „» worum confuetudinem emendare non potuit, poſt hec Childehertus ‚Rex unter den Agilöffingerm 363 7% » Rex inchoauit, fed Clotarius Rex perfecit, hac omnia Dagobertus „» Rex glor. per Viros illuſtres Chladio, Chadoindo, Magno 8 Agilulfe „ renouauit., ©. auch Sterzingers hiſtor. Unterſuchungen von den Geſetzen der Bojen, bie in dem J. Band 148. Bl. der hiſt. Abhand⸗ lungen der churbaier. Akademie der Wiſſenſchaften iſt eingeruͤcket worden. d) Conf. Paul, Diac. Rer, Longob. L. IlI. und IIII. cap. 41. Sige- bert. gemblac, und Herman, contract. ad a. 590. Eccard. Rer, franc, Tom, I, pag. 306. e) Conf, not. b) h. F. 4% Lroritum, Dindelicien, und Rhatien waren die Lande, ‚welche die Bojen bewohnten, und die das eigentliche Bojarien in diefen Zeiten ausmachten. Wenn und wie fie in Diele römifchen Provinzen gekommen find, kann nicht genau genug angezeiget wers den (*). Doch wiſſen wir fehr zuverläßig, daß fie im VL chriſtlichen Jahrhunderte gewiß im unferm heutigen Baiern und oberen Oeſterreich waren. Jornandes, da er den Feldzug des gothis ſchen Königes Theodomirs gegen die Sueuen befchreibet, faget ausdrücklich : Regio illa Suauorum ab’Oriente Bojobares habet a), Nun war aber allszeit der Lech die Markung und das Ende der allemannifhen Lande von diefer Seite ber; und unter den Boja- baris verfichet auch Jornandes gewiß Fein ander Volk als unfer ve Bojen. Mithim ift ficher, daß fihon zu Jornandis Zeiten im Jahr 552. wo er nämlich das Buch De rebus geticis zuſammen⸗ gefchrieben hat, die Bojen dieſe Provinzen inne gehabt haben ; denn zwiſchen dem Lech und der Ens, wo fie nach dem Ausdruck des Jornandes mußten gewohnet haben, war Pindelicien b), und ein Theil von Norikum von der Donau ins£and hinein Rhaͤtia IL.d). Wir betrachtenalſo hier diefe drey ehemaligen römifchen Provinzen als ein einzigesfand, das in dem VII. VIII. und folgenden Jahr⸗ 332 dem Von den baierſchen — Gauen J unterdem Name Noricum bekannt e) und das eigentliche Bajoaria war. Und von dieſem wollen wir nun auch die Graͤnzen angeben. Ichwill von den Oeſtlichen den Anfang machen, E) Der gelehrte P. Hanfız hat Germ. Sac. T.T. p 90. die Zeit der Ankunft der Boien in Vindelicien uud Noricum critiſch unterſuchet, und genau genug angezeiget. Die ganze Stelle verdienet hier einge⸗ ruͤcket zu werden: Non erant Boii (fagt er) recentes Eccleſiæ Laureacenfis alumni: da- dum Vindeliciam interamnenfem incoluere , nempe eX quo per Marcomannos e Boiohemo pulfi funt. Strabonis teftimonium difer- tum .eft; Pindelicos & Rhatos effe Helvetis & Bois conterminös : item: Pindelici, ait, & Rheti Boiorum campis imminent. Vinde- lici &Rhati, qui & ubi fuerint, fatis notum: vindelici qui proprie hoc nomine appellabantur,, ad Lycum amnem & quod fupra eft, habitavere: eorum caput Auguſta ex ipfis Findelicorum dicta. Rheti in alpibus, qu& inter Helvetos & Noricos funt. Idem Strabo ex Poſſidonio ait: a Yindelicis, qui feilicet ad Lycum habitant, ef fo- litudo Boiorum ufque ad Pannonias. Alia verfio fic habet L. 4, Deferta, inquit, Boiorum regio ad Iftri fontes prope Sylvam Hercyn- jam funt , ufque ad Pannonios; &Lib, 7. Strabo de lacu Acroniano locutus, ad eum lacum,inguit, Rhati paululum abfunt, amplius Helvetü - . & Pindeliei & deferta Boiorum regio ufque ad Pannonios, Haze ille, In hac voce folitudo feu Deferta quidam adherefcunt, Legerant enim in Plinio, Deferta Boiorum in Pannonia eirca Sabariam efle, unde Boii quondam a Dacis exacti. Hinc putant Poffidonium & Stra- bonem ample locntos, dum ea deferta per tantum fpatium , nempe quod a Lyco amne ufque ad Pannoniam eft, extendunt. Sed fa- tis lucet, eos non loqui de illis Boiorum defertis in Pannonia fed de ipfa patria feu regione Boiorum,. Solitudinem & deferta vo⸗ eant, more aliorum fcriptorum, qui tegiones barbaras & urbibus aut vicis raras, vocant folitudines feu deferta, Sic extat vetuftil= fimus Codex apud Schelftratum, in quo deferiptus eft Orbis roma- nus, T. 2, Antig. Ecel. p. 225, cuiusmodi fub primis Romanorum Jmpe- * "unter den Agilolfingern 365 ‚Imperatoribus erat, dubitatque Schelftratus, an non hec dimenfio eadem fit cum illa, quæ Julii Cæſaris ztate ex fenatus confulto ſacta eſt. Ibi dieitur, Pannoniam ab Orienie Finiri Trino fluvio, ab Occidente Defertis, in quibus habitant Boii & Carni, HABITANT änquit; igitur non tale defertum, in quo nulli mortales; fed in quo bahitant Boii & Carni, Sic idem vocat deferta Sarmatarum, de- ferta Dardanorum : Non inguam hoc fenfu, quod nulli Sarmatz, Dardani nulli: fed imo potius quod in illis habitent & Sarmatz & Dardani, Sic idem Strabo Lib, VII. plane ad rem eodemque fen- fü & verbo appellat folitudinem Getarum, Toy! veräy Eoypia. Totius, inguit, regionis, que iam ditto inter Iſtrum ac Boryfienem intervallo fuperjacet , prima portio eſt folitndo Getarum, Dein funt Tyregete , poſt hos Jazyges Sarmate &c. Ubi quum ex in- Kituto fitum genium deferibat, patet, nomine Solitudinis non in- tellexifle regionem incolis omnino vacuam, Hoc itaque fenfu ap« pellat Strabo folitudinem Boiorum , nempe regionem incultam & ' vaftam, nullis tum, aut raris urbibus aut vicis; fed tamen in qua Boii habitent, illi utique, quihus Pindelici & Rheti contermini funte Habitärunt illic etiam tempore Seferini : nam tunc tefte Jornande Baiobari erant Suevis ab Oriente, plane uti hodie funt, Scripfit Jornandes eum fitum Boiis fuille tunc, cum in Suevos ar- ma a Gothis mota funt, id eft anno CCCCLXXIL, Sed feilicet, „ut iam aliäs dixi, eorum nomen apud Romanos feriptores fub ge- nerali vocabulo Vindelicorum aut Rhætorum, latebat; vernaculä tamen linguä Baiohari appellati: unde enim alids id nomen Jor- nandes haufiflet? Claruit Jornandes Gothorum Epifcopus tempore Juftiniani Imperatoris anno 530. eiusque unius authoritas, fi cæte- ra deeflent, in Boiorum fedibus aflignandis ſufficere poteft, ut qui eodem tempore vivens ignorare nequit, fi Boii anno primum 508, in Vindeliciam vcoiflent, Accedit Ptolomzus, qui diftin&tius enumerat populos Norici & tra&tus Danubiani: tenent , inquit, provinciam & Septentrionibus incipien- tes Azali, qui magis Occidentales funt : qui magis Orientales 343 Cyt- ⸗ * * Ah 366 on dem baierifchen Orangen md Gau 1 -Cytni: a meridie vero Latobici fub Norico- Verſus Ortum autem | Varciani : in medio autem verfus occafum Boii. Vixit Paten | tempore M. Aurelii Antonini. Pagius, vir in eritieis ermditifimus, nom fentie ilfe quidem Boios in- ter Narifcos agitafle , fed tamen arbitratur non illıc, ubi hodie, fed apud lacum Acronianum prope Helvetos. Argumentum ejus eſt ex verſu Strabonis illo, quo ait Vindelicos & Rhatos effe Hel- wetis & Boiis conterminos. Itaque ex eo quod Vindelici & Rhæ- ti fint Helvetis & Boiis contermini, deducit etiam Helvetos & Bo- ios efle conterminos inter fe ; quod quantum probet „ nihil eff, quod dicam: quali vero fi unum aliquod fit duobus extremis con- terminum , illa quogue inter fefe contermina fint; & non potius illud efle poflit, at idem medium fit conterminum uni extremo ex uno latere , & alteri ex alio latere. Sic Vindelici & Rheti font eontermini Helvetis ex latere auftrali, & contermini Boiis ex la- tere boreali, Alterum ejus argumentum eſſe poterat ex commentariis Julũ Caf, de bell. Gall. ubi fub initiam de Helyvetiis refert: Boios, qui trans _ Rhenum incoluerant, & in agrum Noricum tranfierant ,„ Noreiam- que oppugnarant , receptos ad fe focios fibi adfeifeunt. Hoc factum paulo ante quam Cæſar in Helvetios moveret. Inde colligi po- teft, Boios ab Helvetiis receptos agrum vicinum colendum acee- piffe, Veruntamen certifimum eff, Boios etiam deinceps annis _ eampluribus intra filvam Hercyniam in Boiohzmo hæſiſſe, quod idem Julius Cæſar poft annos aliquot in belli Galliei, quod pof Helvetieum gerebat, Commentario VI. difert& teftatur: Fertilifi- ma, inquit; Germanie loca circum filvam Herzyniam Volce Teito- fages (id eft, ut Cluverius legit, Boii celtica gens) accupärunt x que gens ad hoc ufque tempus üs fedibus fe continet. Ita ille, Sed demum indubitatum eft, Boios ex Boiohzmo diu pofi Julium Cæ- farem expulfos, Nam pulfi font a Marcomamnis Maroboduo Du- ce, qui Rome iuvenis vixerat, & beneficüs ab Augufto affeetus fuerat, ut memorat Strabo Lib, VII, Manifeftum igitur eft, Boios illos, quos Helverü EIN fuifle tantum Boiorum aliquam manum; —— — Ar 15 a be nn Sera Zu x 2 v x ‚unter den Agilolfingern. 367 manum, non_item gentem wuniverfam ; fed hane multis poft annis violentia Marcomannorum demigrafle ad vicina Vindeliciz loca, Quæ cum adeo confufe referantur apud auftores, vifum eft ‚erpli- jen angeben d): Similiter & Auares in Marcha e) Baioariae eet.. Die Avaren aber waren Fein ander Volk, als die Hun⸗ nen. Zu einen Zeugen meiner Meynung führe ich Barl den - großen an, der in einer Urkunde Urolfen, dem Abte von Nies deralteich, Joeeum quemdam in Auaria ,„ ubö Bieloha fluuius ' Danubium ingreditur £) ſchenket. Nun aber wiffen wir, daß die Bielsch unweit Melk bey Emmerſtorf fi) mit- der Do- nau vermifchet, So ift dann unlaugbar, daß Auaria und Hun- mia eines fey. Da die Ens, wie wir oben gefehen haben, die Markung gegen die Hunnen gewefen: fo muß fie auch folche zwi» ſchen den Bojen und Avaren, die nichts anders als Hunnen waren, gewefen feyn g). Mithin war die Ens zu Ende des VIIL. Jahrhundertes die Graͤnzſcheidung Baierns gegen Oſt. Ich vermuthe aber, es werde ſie auch ſicher zu Anfang dieſes VIII. Sekulums haben abgeben muͤſſen: Und daß ſie es auch in den Zeiten Taßilons II. war, ſchlieſſe ich aus der Stiftungsurkunde der berühmten Abtey Chremsmuͤnſter, die bey Rettenbacher h) zu leſen iſt. Dem die Lage dieſes Stiftes, die Orte, die in der Urkunde vorkommen, und der Actus einer Stiftung, der ſich in einem fremden Territorium nicht vornehmen laͤßt, zeigen an, daß auch in dieſem Sekulum das Land ob der Ens zu Baiern gehoͤrt habe, und dieſer Fluß etwa die Graͤnzſcheidung mag geweſen ſeyn. So kommen dann alle meine bisher angeführten Zeugniſſe ſehr gut überein, und beweifen, daß auch vor den Zeiten Barls des groſſen die Ens Bojen von Hunnien fihied. Ob diefer Fluß ‚ aber auch in dem VII. Jahrhunderte die Gränze der Bojen gegen Oſt fey, habe ich zwar Feinen offenbaren und ausdrücklis then Beweis: Jedoch iſt ziemlich wahrſcheinlich, daß es fo muß Hiſt. bb. V.B. Ana gewe⸗ 370 Bon den baterifchen Grängen und Gauen gewefen feyn. Wir wiffen, daß in dem VL und in dem’ VIII. FJahrhunderte die Ens die Gränzfeheidung war: Warum folk ten wie nicht fehlieffen Fönnen, daß fie es auch in dem VIL Se⸗ kulum geweſen? Gewiß, es ift bey den Gelehrten eine angenom⸗ mene und gegrindte Muthmaſſung, daß Die Sachen immer in ihrer Befchaffenheit verbleiben, wenn nicht erwiefen wird, daß eis ne Abänderung vorgegangen. Wo aber Fann in diefem Jahr⸗ bunderse eine folhe Abänderung angegeben werden? Sch finde nirgends etwas, Daß aber in dem II. Jahrhunderte die Bor jen zur Öftlichen Gränze eben die Ens hatten, beweife ich fo; Es ift aus dem Jornandes i) und Paulus Diak. k) bekannt, daß die Dojen in dem VL Sekulum das Norikum inne hatten (S 5.) Nun fehreibet eben Jornandes h, daß in feinen Zeis ten m) Pannonien weftwärts an Norikum graͤnzte: Pannomiam, guae in longa porrelta planitie habet ab Oriente Moefiam fu- perisrem, - - ab Occafu Noricum cet, Und Paulus Diak., da er die Öränzen der Bojen für die Zeiten Garibalds I. angiebt, -feget eben zur öftlichen Gränge der Bojen Pannonien n): Nori- corum fiquidem Prouincia, quam Baioariorum Populus inhabi- tabat, habet ab Oriente Pannoniam eet. Pannonien aber, wie wir gefehen, erſtreckte fi) bis an die Ens hinauf, Mithin mußte diefer Fluß auch in dieſem Sekulum die Grängfcheidung feyn. Sch weis zwar gar wohl,-daß fi das Norikum, nah der Befchreis - bung des EI, Ptolomaͤus und anderer über die Ens weiter bins ab erftreckte. Allein, dieß ift nur von den Zeiten zu verſtehen, wo es noch unter den Römern ſtand (denn Ptolomaͤus fehrieb in dem IL, Sahrhunderte). In den Zeiten, we die Sothen die Oberherrs fchaft in diefen Landen führten, fieng Pannonien ſchon an der Eins E an, wie aus Jornandes und dem ganzen Verfolge der Geſchich⸗ ten felbiger Zeiten abzunehmen iſt. So bleiber dann den Bojen a in A ⁊ 1 unter den Agilolfingern. . ‚in den Zeiten der. Ygilolfinger zur Were Graͤnzſcheidung die Ens 0). % _ 4) In annal. de Geis Caroli M, ad a, 791. apud Du Chöne T, IL, feript. Rer, Franc. b) Ap. Boecler, Rer, germ. pag. m. 19 ©) In Chron, ad a, 791. d) Ap. Freher, Script. Rer, germ. p L, e) Hier muß ich anmerken, daß Marcha in den älteren Zeiten allezeit die Gränze eines Ortes andeutet. (Couf. Meibom, Rer. germ, T, IH. not. Marcha.) f) Ap. Hund. Metr. Salisb. T. I. p. 10. 8) Conf. etiam Paul, Diac, Rer. Langob. L. I. cap, 27. L. II, cap, zo. und Pez. Differt, BOB I, & Il, in Tom. I, Seribt. auſtriac. h) Annal. cremif. pag. 24. ) Rer. ger. cap, 55. k) Rer. Langob, L. III, cap, 31, D Rer, ger. cap. 50, m) um welche Zeit Jornandes gelebet hat, iſt oben F. praeced, gefaget worden. ) Loc, eit. 0) Ad Anaffum itaque, faget Eccard. Rer, Franc. T.I,L, VIII, pag, seo, Fluuium ufque tunc (568.) fe extenderunt Hunni fine Auares, qui eos deinceps a Boivariis feparavit. §. 6. Gehen wir von der Donau weg der Ens nach: ſo daͤrfen wir ihr vermoͤge deffen, was wir (5. 5.) geſaget haben, folgen bis ohngeführ an den Drt, wo fie ihren Urfprung nimmt, und zus gleich das einte Ende des baierifchen Gaues Panngune (S. folg. 8. 38.) iſt. Nun aber koͤnnen wir aus Abgange erforderlicher Dos Aaa2 kumen⸗ * 372 Von den baieriſchen Graͤnzen und Gauen kumenten die Linie nicht mehr weiter ziehen. Soviel wiſſen wir, daß an dem Pangouu unweit der Cella S. Maximiliani die Slaven müffen angegränget haben: Denn Arno meldet ausdrücklich, daß die Mönche, welche dieß Klefter bewohnten, von den benachbars ten Slaven find vertrieben worden a): Interea contigit, ut a uicinis-Slauis illi Fratres, qui ad Pongau de Salzburgenfi fede ibidem deftinati erant, inde expellebantur, Eti ita multis tem- poribus erat deuaftata eadem Cella propter inminentes Slauos. Wollen wir aber einigen wahrfcheinlichen Muthmaffungen Pas geben: fo dürfte die Linie von dem Urfprunge der Ens an, hin ab bis an die Urquelle des Fluffes AToll, und von dar bis an den Fluß des Berges Anaraffus (heute Auraß) gezogen werden ; denn Da freffen wir. wieder die Grängen der Slaven an; A imo, qui uocatur Tefido ( heute Thefjelbah), faget Taffilo in einer Ur⸗ funde vom J. 769. b) ufque ad terminos Slauorum, ıd eft ad riuolum montis Anarof. Das Ftüßchen alfo, das aus dem Berz ge Auras hervorquillt, war die Gränzfcheidung der Bojen gegen die Staven oberhalb Leoncium (Lienz) und Matreia Winido- rum (Windiſch Matrey) c), Don dar nun geben wir noch mehr hinab, wo wir dann in das fogenannte Puſterthal, und unweit den Quellen der Drau auf Aguntum (heute Innichen) zufommen, welches ebenfalls ein Sränzort gegen die Slaven muß gewefen feyn; denn Paulus Diak. fhreibet davon auf das Jahr 610. d) ; Dux Bajoariorum Garibaldus (II) in Agunto a Slauis deuictus eft. Und eben deswegen, weil es nachmals die Slaven zerftöret haben, ift unfehlbarzu fchlieffen, Daß es noch zu den Lan⸗ den der Dojen angehört habe. Da ich aber dieß bier fchreibe, muß ich noch anmerken, daß Taſſilo IL, im J. 772. diefe Slaven, oder die Kärnther, überwunden, und unter feine Bothmäßigkeit ge bracht hat e), Da nun durch den — dieſes Landes die baie⸗ * unter den Agilolfingern. 393 riſche Macht, und folglich aud) die baierifchen Graͤnzen, anſehnlich ſind erweitert worden : fo Eonnte man vielleicht auch von mir bes gehren, daß ich die Linie von der Ens in Kärnthen follte eins laufen laſſen. Allein, da ic) hier nur von dem eigentlichen Baiern zu reden habe: fo habe ich mich auch nur auf das wahre Vaters land meiner Randesnation eingefchloffen; und weil ich Kärnthen, und dergleichen andere Conqueten, als ganz befondere Provinzen (da fie auch ein ganz befonder Volk in fich hatten) betrachte: fo kommen fie da in Feine Betrachtung, fondern müffen, nach meiner Meynung, eigen abgehandelt werden. Selbft Paulus Diak., da er von diefem Siege des Taflilo fehreibet, redet fo f): Qui (Taflılo) mox cum exercitu Slauorum Prouinciam introiens parta uidto- zia ad Solum proprium cum magna praeda remeauit, | a) In breu. notit. ap. Canif, le&t, antig, Tom. VI, pag. 1150, edit, ingolft. b) Meichelb. Hift, Frif. P, II. . 22. €) Conf, Refch. annal, fabion. (Sec. VI, pag. . not. 345): 04) Rer. Longob. L. Ill, cap: Ar, y) Velfer. Rer. boic. L. V. ) Rer, Langob, L. Ill. cap. 2, edit. froben. 9.7. * Da uns die Linie, die wir gezogen haben, nach der ſuͤd⸗ lichen Gegend zuführet: fo wollen wir igt die Graͤnzen der Bojen auch von diefer Seite heraus zeichnen. Wir finden uns nunmehr "nahe an Italien. Und daß da die Markung zu finden fey, kann ohne geoffe Schwierigkeit behauptet werden. Paulus Disk, fas „get a): Noricorum fiquidem Prouincia, quam Baioariorum Po- pulus inhabitabat, habet - - - a meridie Italiam. Wo aber eis a das Land der Bojen ausgelaffen babe ‚ leider mehrere Muͤ⸗ Aaaz3 he i 374 Non den baierifchen"Grängen und Gauen he anzugeben. Vermuthlich wird es da ausgelaifen haben, tor | das Neich der Longobarden angefangen hat; denn Diefe wa ven, wie aus dem Paulus Diet. b) befannt, ihre Nachbaren von ' dieſer Seite her, und befaffen dazumal (ich rede von dem VI. Jahrhunderte) Italien. Dieſer Schriftſteller, der da von eis nem gtoffen Gewichte ift, feet um Diefe Zeiten Die Longobarden in den Tampus rottalianus (heute Val di Rat ce) durch welchen - der Fluß Naunus oder Nofius ( heute Noce d) mitten ducchfirös met, und unweit Deutſchmetz fih in die Etſch ergeußt, Er re det ſo ©): Anagnis eaftrum,gquod fuper Tricentum in Confmio (nad dem Zeugniffe des Reſch F) leſen andere ad fines) Kalie pofitum eft, Nun wiffen wir, Daß Anagnis in Valle Anaunia, wovon Paulus hier redet, Das heutige Cafello di Nan in Val di Non g) an dem vechten Ufer des Fluſſes Moſius if, Da er nun das Cofrum Anagnis, welches vberhalb Trident, und an der Noce liegt, an die Graͤnzen Italiens feget : fo folget fehr wahrfcheinfich, daß dazumal der Fluß Noſius Die Bojen von den Longobarden fihied; fo, daß die Gränzgen der Bojen an dem linken Ufer diefes Fluſſes, die aber der Longobarden an-dem rech⸗ ten deffelben waren. Noch heute zu Tage findet man Dieffeits Dies. fes Fluſſes Brometz, Deutſchmetz ( Medium Coronae, Metae : Teutonicae, Merzo tedefco ); jenfeits aber Welfchmesg ( Me- dium Langobardicum, Metae Langebardicae, Medium S. Pe- tri, Mexzo Lombardo, ) Metz aber koͤmmt ber von dem lateinis ſchen Worte Metae, das fu viel als eine Graͤnze, Finis, Limes andeutet ; denn fo faget der Poet: | His ego nec metas rerum nec tempora ponam. Wo wir dann erfehen,, Daß Diefe zween Orte gleichfam die Mare - fteine des dieß = und jenfeitigen Reiches feyn müffen. Ita nempe, ſooen Bofhmann.h), montes wohn & ad hos pagi duo ( Merzo REN unter den Agilolfingerm. 275 'tedefco, & Merzo lombardo) qui ad fauces Vallis anaumae fi- ‚ti ſunt, inftar pyrenaeorum montium ( qui tefte Du Cangio Metae Caroli ideo audiunt, quod Carolus M. arma ſua uietri- ia ulterius non: tulerit, nempe Der ſub hifpanos fines por- . remotos, Qui Caroli Metae populari uoce uocantur, * Wilhelmus Brito lib, 1. Philipp.) pariter a Langobardis hoc nomen fortiti ſunt, quod arma fua uidtrieia ( faltem tum) ulterins non tulerint. Zu einen andern Beweiß, daß um diefe Gegend die Gtänzen der Bojen geweſen find, führe id) einen gleich⸗ geitigen Schriftftelev den Venantins Fortunatus an. Er ſchrieb um Das 3. 570. zu Poitievs in Gallien das Leben des heil. Mar⸗ tinus in Hexametern 1). Am Ende feiner Verfe redet er, durch eine Nachahmung des Ovids, fein Buch an, und ſchicket es aus Gallien, wo er es fchrieb, in fein Vaterland, fo Friaul war, * Er ſchreibet demſelben folgende Marcheroute vor ) Si tibi barbarieos conceditur ire per amnes, Vt placide Rhenum tranfeendere poſſis & Hiſtrum; Pergis ad Auguftam, quam Vindo Lieusque Auentant, ' Dlie ofla facrae weneräbere Martyris Afrae. Si uacat ire uam , neque te Bajoarius obflat, - Sn — 2 Qua uicina fedent Breonum loca ‚-perge per alpem , ‚Ingrediens rapido qua gurgite uoluitur Oenus. 0 Inde Valentini benedidti templa require, ©." Norica rura petens, ubi Byrrüs uertitur undis = Per Drauum itur iter, qua fe caftella fupinant, Heic möntana fedens in eolle fuperbit Aguntus. Hin pete rapte uias, ubi iulia tenditur alpis, Altius adfurgens , & mons in nubila furgit, Der 376 Bon den baieriſchen Graͤnzen und Gauen Der gelehrte Hr. Praͤlat Deſing von Ensdorf erklaͤret dieſe Verſe auf folgende Art 1): » Ab Augufta ad Breones, non mul-- „ tum diftantes ibis, per Boioariae partem, ubi Parthanum „(Partenkirchen in der Grafſchaft Werdenfels); fi tamen haec „ uja uacat, & non potius a Boioariis obfidetur, qui tibi tam-ı „ quam francicarum partium ftudiofo tranfıtum forte negabunt „ m). Admiflus autem per Boioariam confcenfis alpibus: ad „Oenipontum (Junsbruck) ibis, ubi funt loca Breonum usque „ ad montem Pyrenaeum fue Brenner. Inde perge ad Maias, „ ubi S, Valentini exuuiae requiefeunt, fitum non adeo procul „a caftro Teriolis. Hine ad Noricum mediterraneum diuer- „ tes trans flumen Atagim, qui iundto fibi amne Byrro in athe- „ſim properat, „ Wir finden alfo in diefen Verſen, daß die Bojen aud) die Breonen zu Nachbaren hatten. Prolomäus aber feet fie in Vindelicien n) ; Vbi Leuni & Confuantae, poft Ben- launi, poft Breuni, & juxta Lieciam fluuium Licatii; und Wels fer findet fie zwifchen dem Lech und Inn 0): Meichelbeck aber und Aluver will fie nicht nur allein zwifchen dem Inn und Lech, fondern auch in dem Innthale und vieleicht auch an der Etſch, und etwa auch noch über diefen Fluß hinüber antreffen, So viel. ung die oben angezogene Verfe und Paulus Diak. p) lehren, fo waren fie an dem Inn, Der Brenner ift noch heutiges Tages ein berühmter hoher Berg in Tirol zwifchen Sterzinngen und Inns⸗ bruck; und dem gelehrten Tartarotti fcheinet, daß er auch von den Breunis feinen Name trage q). Waren dann die Breones die Nachbaren der Bojen: fo mußten fie folde, vermöge ihrer Las ge, von der fünmeftfichen Gegend her gewefen feyn. Venantius will alfo in obiger Stelle fo viel fagen, fein Bud) foll von Au- gufta (Augsburg) nad) Parthanum (Partenkicchen ) gehen. Wenn es dahin gelangetz fey es in dem Lande der Bojen, und wird vie⸗ . leicht unter der Agilolfingern. Me - DM richt von ihnen Schwierigkeiten finden durchzudringen. Wird es jedoch ungehindert fortgelaſſen: fo ſoll es durchpaſſiren, ſich mehr weſtwaͤrts wenden, die Alpen beſteigen, und nach Veldide- na ( Wilthen ) am Inn fortrucken. Und von nun an befinde eg fib in dem Lande der Breonen, bis e8 dag Gebirg, den Brem . Ber genannt, verlaffen. Nachdem es foldyes uͤberſtiegen habe, fey e8 wieder in den Landen der Bojen , und foll fih fodann nach Majas (Mayfen ) wenden, wo der Leichnam des heil. Valenci⸗ nus ruhe: von da aus ins Norifum mediterraneum an die Drau nad) Aguntum (Innichen) und f. w. Und fo waren dann die Gräns gen der Bojen im VI. Sefulum beſchaffen. Im VIII. Jahr⸗ Hunderte und in den Zeiten des heil. Corbinian treffe ich die naͤmlichen an. Bekannt iſt, daß in dieſem Jahrhunderte Theo- do II, das Herzogthum Bajern unter fih und feine 3. Söhne in ein, Vierfürftenthum vertheilet habez denn fo fehreibet Aribo, ein Zeitgenoß des heil, Corbinians r): Prouinciam ipfam fibi 9 Joboli illius in quatuor partes divifit (Theodo). Aventin , cui, > faget Meichelbeck s) licet aliquoties minime deferendum cenfea- mus, heic tamen adftipulandum eſſe cenfuimus, maxime, quia nihil heic referat, quod Aribonis feriptioni non exatte refpon- deat, imo etiam infuper egregie explicet, erzählet uns davon t), daß Grimoald bey diefer Theilung zu feinem Antheil das Land gegen Mittag, welches Suͤdgau genannt wurde, uud Freiſin⸗ . gen zur Refidenzftadt bekommen habe; Theodebert aber athef- nam uallem fupra Tridentum, quam'uenuficam uocant & con- " terminos fines. Lefen wir nun den Aribo: fo findet fihs, daß . Aventin verht geredet habe, da er den Landgezirk des Grimoalds bis an das uenufica Vallis (Vintſchgau) gehen laͤßt; denn cap. X. finden wir, daß diefer Herzog den Einwohnern tam uenuftice Vallis quam aliis circumquaque befohfen habe, ut fi quando ei Siſt. Abb. V. B. Bbb (Cor- - * 378 Von den baieriſchen Graͤnrzen und Gauen (Corbiniano) reuerti illis partibus alicubi contigiſſet, eum æ | finibus Baioariorum (quibus nempe ipfe praeerat, verfichets fihs) nequaquam permiflent abire. Wir finden, daß Trident zu felbiger Zeit, wie zuvor, ein Eigentyum der Longobarden war: Quum autem ad tredentanum Caftrum Vir Dei. peruenit, «bs tunc a Langobardorum Rege Comes nuper erat pofitus nomine Hufingufu), Wir fehen, daß das Majenfem Cafırum (heute Mayſe unweit Meran) unter der Bothmaͤßigkeit des Herzoges Grimoalds fand: Qui (Corbinianus) dum Majenfem Caftrum intraffet „ de praepofitis captus eft Cuftodibus, ficut longe fu- perius diximus- a Grimeldo Duce praeceptum eſſe w); und wenn wir diefe Worte mit dem Onput X. zufammenhalten s ſo finden wir, daß eben dieß Majenfem Cafırum das erſte Kaftch des grimoaldifchen Gebiethes von dieſer Seite her müffe gewefen feyn. Endlich fernen wir auch einen anſehnlichen Theil dieſer Ge⸗ gend kennen; indem Camina inter duos riuulos Timone & Fi- nale (heute Bains zwifchen den Sallmannbach und Sinälebach) und Chorzes (heute Bortſch) als Drtfchaften des grimoaldiſchen Territoriums vorfommen x). Leſen wir nun auch den Paulus Disk, ; fo werden wir gänzlich überführet, daß Aventin auch von Theodoberten und feinem Gebiete wahr gefchrieben habe; denn wenn Theodobert fein Gebiet nicht zwifchen Hieran und Anag⸗ nis, das ift, in athefina Valle fupra Tridentum - & conter- minos fines gehabt hätte: wie hätte Ansprandus per Clauen- nam & Curiam Raetorum zu ihn fliehen Eönnen ? Quo comperto Anfprandus fugit ad Clauennam; deinde per Curiam Rhaetorum Ciuitatemuenit ad Theudebertum Boioariorum Ducem y). Soll te ex wohl nicht ehe zu Grimoalden gegangen feyn, wenn erſt bey Majes die beifchen Lande angefangen hätten? Dder müßtennebft Clauenna und Curia nicht noch andere Orte und Kaftelle angeseis get J unter den Agilolfingern. 379 get feyn, wenn Theodobere in einem andern Theile Baierns re⸗ gierer hätte? Leſen wir indem Paulus Disk, weiter fort: fo fins den wir, daß Auitprandus der König der Longobarden initio regni fui Boioariorum plurima Caftra cepit z). Nun feßet dies fer Geſchichtſchreiber die Urfache:diefes Mifverftändniffes freyfich nicht hinzu. Sehr wahrſcheinlich giebt fie Refch aus dem Avens tin fo an aa): „Non in omnibus alucinatus eft Auentinus, » dum in uernacula & emendatiore editione (chronici fui ) fol, 5'274. Theodoberto, quem Theodonis Corbiniano coaeui frat- „rem fuille exiftimat, tres filios adfiıgnat Landfridum, Wal- „ dramum, & Elilandum ueros illius haeredes, fed quinondum „ ex ephebis excefferint, quos pofteg Theodobaldus Theodonis filius educandos fufceperit, Defundti per ea tempora Theo- »donis Patris partem Grimoaldum oecupalle , mortuoque pau- » lo poft Theodaldo Prouinciam athefinam ufurpafle, Cognatis _ „fuis Theodoberti filiis, qui interim adoleuerint, portionem „ haereditatis fibi debitam fruftra poftulantibus. Igitur adarma „nuentum efle, & Liytprandum loca ad Athefin fanguinis iure ſuae „ Coniugi ( Guntrudae) filiae Theodoberti Boioariorum Ducis bb) „ debita occupafle, „ Wenn nun diefe Muthmaffung etwas gilt, (wie fie dann auch wirklich von Den beften Gefchichtfchreis bern heutiges Tages, befonders von Meichelbeck, als fehr zuverfäs fig angenommen wird) ; fo haben wir in dem Striche Landes von Majas bis etwa Anagnis nach und nach drey boifche Mes genten, Theodobertum , Theodalden,, und endlich Grimoak - den, und nach dem Paulus Diak. und Aribo für das VIIL Zahrhundert die nämlichen Graͤnzen unfers Bojsarien, wie fie im VI. Sekulum befhaffen waren ; bis nämlich Liutprand den Theil oberhalb Tridene bis Majas zu ſſich geriffen hat. Und dieß iſt die Urſache, warum Aribo Cap. XXVI. ſchrei⸗- Bbb2 bet, J— 380° Von den baieriſchen Graͤnzen und Gauen 2 bet, Corbinianus fey vor den Nachftellungen' der Pilirrudis ad Magen/em Cafırum perrexit; nämlid) dieß Caftrum har ih auh nebft vielen andern, als Bauzanum, Teriolis, Sabiona, cet, Liu prand in den Mißhelligkeiten zwifchen den zweyen Reichen der Bojen und Longobarden zugeeignet; denn fo fehreibet Aribo auss drücklich in den nachfolgenden cc): „ Ermbertum in Italiam ad „ Langobardorum direxit ( Corbinianus ) Principem, poſtulans „ firmitatem fui proprii Conqueftus in Magies - - - quia in „ eodem Caftro dominabantur tunc in tempore Langobardi, 5 Es verblieben auch diefe Drte in der Gewalt der Longobarden big auf die Zeiten Taffilons IL, der um das Zahr 765. Liutburgen, eine Prinzeßin des longobardifchen Königes Defiderius ‚zur Ges mahlinn genommen, und bey diefer Gelegenheit Majas, Bauza- num, Sabiona, und alle übrige Orte, Die ehemals von Kiutprand den Bojen weggenommen worden, wieder zuruͤckempfangen hat dd). So lehret ung eine Urkunde bey Meichelbeck ee), die Taffılo ausgefertiget hat in Baurono rediente de Italia, Und da in der Synode, die Taffilo im Fahr 772. nach Dingolfingen zufammens berufen hat, auch ein Alim Epifcopus fabionenfis zugegen war ff): fchlieffen wir, daß auch Sabiona (eben) wieder in baierifche Haͤn⸗ de gekommen fey; gleichwie wir mit Welfer gg) aus dem, daß um die Zeiten des heil. Bonifacius, wie die baierifche Biſchof⸗ thuͤmer von ihm angeordnet wurden, von Sabiona Feine Meldung gefchieht, muthmaſſen, daß es deswegen gefchehen, weil Diefer Dre dazumal in der longobardifhen Bothmaͤßigkeit ftand. Selbſt die Breonen finden wir noch in dem VIIL Jahrhunderte in der alten Stelle; denn Aribo fehreibet von dem heil. Corbiniamus Cap. XI. „ In ipfo autem itinere Romam pergendo quum.in Breones . „ peruenit, iuxta filuam, „ cet. Weber welche Worte Meichel- beck fo fihreibet hh): Ex quo - - - manifefte colligitur, Corbi- nıanum - ! mi > "unter ben Artffngern 381 * BER non alia nia inſtituiſſe iter ſuum, nifi ea, quaeinho- aierno comitatu tirolenfi uocatur Juperior, & qua prope » Oenum wenitur ad anguftias uulgo Sünftermünz didtas, ac ‘» deinceps in uenuſtam, fiue, ut aliis adpellare placet, uenu- » ficam Vallem, uulgo, ut fupra monuimus, Pintfhgau ad- „ pellatam, „ Und weiter oben: „ Frifinga uerfus Italiam iter » profequens’ ( Corbinianus) - - intra Alpes ad Breones uene- „rat - - antiquae Rhaetiae prope Oenum fAluuium incolas, „ Gleichwie wir aber num in dem VIIL Sekulum die nämlichen Graͤnzen des Herzogthumes Bojoarien, mie fie in dem fechsten waren, angetroffen haben: fo glauben wir, daß auch in dem VII, Jahrhunderte feine Abänderung darinn getroffen worden; um foviel mehr, da Paulus Disk. ausdrücklich faget, daß um das Jahr 677, zu Dosen ein boifcher Graf (Comes) refidirte, der gleichfam er Statthalter diefer Fandesgegend war, und in dem Mamen Des boifihen Derzoges Bauzano & proximis circum ca- ‚Rellis praeerat, wie fi) Welfer ausdruͤcket ii). Die Worte des Paulus find Diefe kk): „ Hie (Alahis) dum Dux effet in tri- „ dentina Ciuitate, cum Comite Boioariorum, quem illi Gra- uionem dieunt, qui Bauzanum et religua Caftella regebat, » conflixit, eumque mirifice fuperauit. „ YWelfer vermuthet, Alahis haͤtte mit dieſem boiſchen Grafen aus einem Privatantriebe zu thun gehabt; und eben deswegen, damit er von ſeinem Herrn, dem longobardiſchen Koͤnige, daruͤber nicht ſollte koͤnnen zur Stra— fe gezogen werden, nachhero dieſem ſelbſt feindſelig begegnet. Wenn nun dieß: ſo hatte auch ſicher dieſes Gezaͤnk keinen weiteren Ein— fluß in den boiſchen Staat; ſondern es blieben demſelben ſeine alten Graͤnzen, wie che und zuvor. Und war mithin der Fluß h —* im VL VIL und VIlI. Jahrhunderte immer die Graͤnz⸗ dung zwifchen den Bojen und Longobarden fudwärts, Bbb 3 auſſer , * are Ki: Be, tal 382 Don den baterifchen Grängen und Gauen \ auffer einer kleinen Zwifchenzeit (vom Jahr 725. bie 770 die wir aber ſchon bemerker Haben, er a) Rer. langob. L. Ill. cap. 28. : b) Loc. eit. c) Conf. Beretti Differt, chorograf, med, aeui gi 71. d) Conf. Tartarotti Memorie antiche rovered. pag, 7; e) Rer. Langob. L. IIL cap. 9. f) Annal. fabion, Sec. VI, pag, 391. not, 140.) g) V. Beretti 1, cit. h) Difquif. de S, Ingennini Actis pag. 70. i) V. Paul, Diac, Rer. Langob, L. If. cap. 13. k) L, III, in fine wit. S. Martini, 1) R. Gefhichte I. Tom. Bl. 73. not. #*) x m) Diefe Worte: Qui tibi tamquam francicarum partium ſtudioſo tran- fitum forte negabunt, geben zu verftehen, daß der Hr. Prälat mit dem Welfer Rer. boic. L. III. p. y7. dahin übereintömmt, daß die Bojen , ungeachtet fie vom Thesdoriche, dem Könige der Sranten, fhon dazumal Gefege annahmen, dennoch eine freye und unabhaͤn⸗ gige Nation waren. Die Worte des Welfers find 1. cit. Diefe:., Bo- „ ios cis Danubium neque tunc Franeis, neque iis, qui Italia po- „, tiebantur , paruiffe , Fortunatus quoque fubobfcuro innuit, quo „ l0co fub finem eorum werfuum, quos de S. Martino feripfit , li- „ bellum in Patriam amiffurus - -- ita pergendum monet: fi Bo- „ ius non obftiterit. Qua cautione nihilo magis opus erat in Boi- „ ca’, quam in ceteris Galliae & Italiae omnibus Prouinciis, nifi „ Boii fuo figillatim iure & arbitratu wixiflent, „ n) L. II. Geograph. cap. 13. o) Rer. aug.L. VIII. pag. 339 * p) Rer. Langob, L. IIII. cap. 4, circaa. 590. „ In regione Br „ fanguis de nubibus fluxit, & inter Eni flunium quafı wiculi eruo- „ zis emananerunt, „ 4 2 Anter den Aoilolfingentt: + > 383° q) Memor, antich. Rovered. p. 12. „ La loro ( Breoni ) fede era „ viciha alla Baviera, e intorno all’ Eno-- di fatto veltigi di tal „nome fi confervano ancora nel celebre monte Brenner tr& Ster- „ zingen & Insbruck, ed in gruppo d’ alti afprifimi monti tr& P „Eno e Merano, che ritiene lo fteflo nome, e fi chiama in te- „ defco il gran Brenner, » r) In wit. S. Corbin, cap. X, ap. Meichelb. Hift, Frif, T, IL. p. 8. s) Hift. Frif. T. I. pag. 20. - t) Annal. Boior. L. III, p. 283. u) In uit. S, Corbin, cap. XII, ap, Meichelb, I. cit. ne L, cit, cap. XVII, x) L.cit.capp. XX, & XXI . y) Paul, Diac. Rer, Langob. 1. VI. cap; 21. z) Rer. Langob, l. eod, cap. 58. aa) Annal, Sabion, Sec, VII. pag« 558. not. 16, ) bb) Paul, Diac, Rer. langob, 1. VI, cap. 13, ce) 1. cit. cap. XXIX. dd) Confef, Refch. Annal, Sabion. ſec. VIII. p. 686. & nott, 335) und 336. .ee) Hilft. Friſ. T. u. pag. 38. n. 22. * 3 * gi £f) Refch, 1. cit, pag, 656. $. XLV. gg) Rer. Boic. L. V. pag. 142, | bh) Hift, Frif, T. 1. pag. 10, ii) Rer. Boic. 1. IIII. pag. 125, kk) Rer, langob, I. V. zap, 36, S. 8 Wie wir eben gefehen, fo gränzten die Breonen an die Bojen von der ſudweſtlichen Seite her. Sie lagen an dem Inn bin (8. 7.). Wollen wir num auch Die Graͤnzen der Bojen von Weſt 384 Von den baieriſchen Gränzen und Gauen Weſt her finden: ſo muͤſſen wir von Suden hin an die ange gend, wo die Breonen wohnten , rucken, bis nit an den Lech kommen. Und bier haben wir auch ſchon die boifchen Graͤnzen von der Abendfeite; den diefer Fluß fchied in den Zeiten Gari- balds I. die Allemannen oder Sueven von den Bojen. Paur lus Diak. der in der Mitte des achten Sahrhunderts gelebet, ſe⸗ het unter diefem Herzoge zur abendlichen Gränzfiheidung der Bo—⸗ jen die Sueven a): Noricorum fiquidem prouincia, quam Bo- joariorum populus inhabitabat, habet ab. Occidente Suauiam, Und Jornandes, der in der Helfte des fechften Sekulums fehrieb, giebt ebenfats die Sueven als die nächften Nachbaren der Bojen von der weftlichen Seite heran: Suauorum regio ab Oriente Ba- jobaros habet „ ab Occidente Francos, a meridie Burgundiones, a Septemtrione Thuringos. Quibus Suauis tunc juncti aderant Allemanni b). Nun wiffen wir aber, daß um Diefe Zeit der Kech die Allemannen oder Sueven von den Bojen gefdyieden habe; denn Venantius Sortunatus, da er, nach der Berechnung des P. Pa» ° gi, im 3. 564. von Trovigi duch Rhaͤtien und Norikum in Gal- lien verieifete, faget ausdrücklich , daß der Lech Bojoarien von Allemannien abtheifet ; Per alpem iuliam pendulus montanis amfrattibus Drauum Norico , Oenum Breonio, Licam Boioaria, Danubium Allemannia , Rhenum Germania tranfiens in Gal- liam cet. ec). Und an einem andern Dite: - Pergis ad Auguftam , quam Vindo Licusque Auentant, Mic ofla facrae uenerabere .Martyris Afrae. Si uacat ire uiam, neque te Boioarius.obftat, be Qua uicina fedent Breonum loca cet. d). In der erſten Stelle kam er aus dem Norikum zu den — 5 von dieſen zu den Bojen, hernach Allemannen, und endlich in das Germanien und Gallien. In N oriko mußte er uͤber die Drau, fer bey — J— unter den Atilbifingeru 385 bey ‚den Breonen über den Fun, bey den Bojen Über den Pech, “und bey den Allemannen Über die Donau fegen. Mitbin ſchied der Ley die Bojen von den Allemannen , wie dieß Die Drau mit den Norikern, der Inn mit den Breonen, und die Donan zwis fehen den Allemannen und den Einwohnern des Germaniens that. Eben fo ifts mit der zwoten Stelle, wo er feine Verſe, wie wir ſchon oben ( S.7. Y gehört haben, aus Gallien in fein Vaterland fchis - Kerr Don Gallien läßt er fie über Den Rhein ſetzen, und alsdann über die Donau --- Vt placide Rhenum tranfcendere poſſis & Hiftrum : von da aus er fie nach Augsburg anweifet : Pergis ad Auguftam. Und weit gleich darauf folget : Neque te Bosoarius obſlet: fo iſt ganz klar, daß nach uͤberſetztem Lech das Land der Bojen anfieng, gleihwie unmittelbar an fie die Breonen gränz- . ten Qua uicina fedent Breonum loca. Eben dieß fehloß auch aus diefen- zwoen Stellen der Hr. geb. Rath v. Eckard e): „Li- „ eus Allemannos a Boioariis feparabat ; & Augufta Vindeli- corum in finibus utriusque populi fita erat. Vnde Venantius > „ hortatur libellum ut in Breunos, five comitatum Tirolis, per- " 5 gat, nifi Boioarii, ibi tune Allemannorum loco collocati, iter „impediant. „ Mithin war in dem fechsten Sahrhunderte der Lech die Gränzfiheidung der Bojen von der Abendfeite her. Noch mehr befeftiget unfern Satz ein uraltes Manufeript f), daß in dem akadem. Bücherfale zu Wienn bewahret wird, und davon dr P. Hanſiz Meldung machet g). In diefem kommt folgende Stelfe vor: - Germanorum gentes, quae Rhaetias oceupauerant, non longe ab alpibus, tractu pari patentibus campis , ubi duo rapidi ſimi $ amnes Licus_ & Wertaha inter fe confluunt , in ipfis noricis f- nibus in terminis Baiuuariorum & Suauorum ciuitatem h) non quidem muro fed uallo foſſaque cinxerant, quam adpellabant Cizarim ex nomine Deae Cizae. So klar und entfcheidend nun Hiſt. Abh. V. Er c Dies 386. Non den baterifchen Graͤnzen und Gauen dieſe Worte find : eben ſo wenig habe.ich finden koͤnnen, von weicher Zeit oder Jahre fie reden. Da ich auch nicht weis, von welchem Jahrhunderte der Eoder iſt i), fo ift es noch ſchwerer, ete was gewiffes von diefer Sache zu entdecken. Sollten Muthmaſ⸗ ſungen etwas gelten: fo dürfte die Befeſtigung dieſer Stadt Ci- zarae etwa um die Zeiten geſchehen ſeyn, wo ſich die Alleman⸗ nen dem fränfifchen Joche entzogen, das eben im das VIL Jahr⸗ hundert einfällt; in dem gleich zu Anfang des achten Pipin wie» der anfieng , fie unter feinen Gehorſam zu bringen k). Iſt aber dieß: fo giebt diefe Stelle einen fehr bequemen Beweis ab,. daß auch noch im VIL. Jahrhundert der Lech die Sränzfcheidung der Bojen gegen Abend geweſen fey. Gewiß! da nirgends eine Abe | änderung der boifchen Graͤnzen von diefer Seite her in irgend ei⸗ nem Schriftſteller vorkoͤmmt: iſt mit voller Sicherheit zu fehliefr fen, daß fie aud) in den folgenden Zeiten auf dem alten Fuſſe wer⸗ den beruhet haben; um fo viel mehr ; weil die Staatesverfaffung, der Dojen und Allemannen in denfelbigen Zeitläuften nicht zuließ, daß fie zu ihrem Nachtheil von diefer Seite her ihre Graͤnzen ers weiteren und ausdähnen follten. Eben diefe Gränzfiheidung gegen. die Allemannen finden wir auch noch in dem VIIL Sekulum. Der gelehrte Benediktiner Hr. Caͤleſt. Leutner führet in feiner weffobrunnifchen Hiftorie ein Fragment. aus dem XI. Jahrhun⸗ derte- an, das unfern Satz vollkommen beweifer. Es faget fol): Anno Domini DCCLII, Taſſilo filius Otilonis Ducis ac Hudru- de fororis Pippini Patris magni Karoli. Sub imperio eiusdem magni Karoli Dux Baiorum in marchia Ducatus, tunc regni Boiorum , in faltu forefii, qui Rotuualt dieitur inter duo flu- mina Aprariam £ Licum operam dabat Aprorum cet. In die⸗ fen Zeiten nun finden wir, daß um die Gegend des Forfies Borbwald zwifchen der. Amper und dem Lech die Marchia des Her⸗ uunter den Agilolfingem 387 GHerʒogthumes Baiern zu derſelben Zeit war. Marchia aber heißt "eigentlich eine Graͤnze m), Gemäß dieſem Fragmente alfo war auch unter dem Taffilo der Lech die Graͤnzſcheidung Bajoariens von der abendlichen Seite her. Und gleichwie an der öfklichen Seite die Ens gleichfam die Bruftwehre wider die Hunnen und Avaren war: fo war auch folches der Lech von der weftlichen Sei: te wider die Allemannen. Selbſt in den Zeiten Barls des groſ⸗ fen war er noch. die Gränze unfers Bojogriens; denn fo fehreis bet Eginbard ein gleichzeitiger Schriftftellee : Ad Lechum amnem cum maxımo uenit exercitu, /s fuuius Boioarios ab Alleman- nis diuidit n). Endlich kommen aud) alle jüngere Autoren da über» ein. Und daß ich nur zween anführe: fo leſen wir in dem Gun⸗ therus dem Dichter 0): Qua norica lambit rura Licus; un) in dem Richarduss p) Refpicit & late fluuios Vindamque Li- eumque cet. Wo wir dann alfo aus den angeführten Beweifen - mit Zuverficht fchlieffen Eönnen, daß der Lech jederzeit die Graͤn⸗ ze der Bojen gegen Fliedergang UFEOEREUNEE gewefen fep. Ä a) Rer. Langob. L. 3. cap. 31. b) Rer. Goth. cap. 55. x e) In ep. dedicat. ad S. Greg. Turon. d) In uit. S. Martini L. IIII. e) Rer. franc. Tom. I, ) Reſch in annal, Sabion. Sec. VI. nennet es fragmentum tpfeudonel- leianum, feriptoris tamen — g) GSerm. S. T. I. pag. 73. - 5) Lipfius und andere halten es für Bis Dindelicorum gder das hei: tige Augsburg. - 3) Die Worte in der angezogenen Stelle des Coder: in ipfis noricis fimi- bus; verrathen, daß er über das VIII. Sefulum mit feinem Alter w. nicht gehe (Conf. $. III. not. e) dieß Abſchn. ). IH. Buͤnau R. Hiſtorie II. Th. Bl. 237. . 3) Hill. Mon, Weſſoſont. Sec. I. pag.' 9. Eric 2 m) 388 Kon den baierifchen Grängen und Gauen m) V. Ind, geograf. & Mappam in Chron, Gottu, Tom, prodr. pag, 527. prefixa G. H. q. Ind Meibom, Script, Rer, germ, T, III. pag. 194. not. Marchia.) i n) In vita Caroli M. 0) Lig. L, IL, p) Auftr, L, II, S. 9. NMun wendet ſich die boiſche Graͤnze Nordwaͤrts. Und gleichwie wir bisher der Eng und dem Lech als einer natürlichen £ Markung gefolget find: fo trefen wix itzt Die Donau an, die ung bis wieder an die Eng führen wird. Daß diefer Fluß, die Do⸗ nau, in dem VI. Jahrhunderte die Graͤnze Bojoariens, von der noͤrdlichen Seite her, war, bezeuget wieder der ſchon oͤfters angezogene Paulus Diak. Er ſchreibet fo: a) Norieorum ſiquidem prouincia, quam Baioariorum populus inhabitabat, habet- Zr ab Aquilonis parte Danubii fiuenta. Diefe Stelle befehret uns dann, daß ſich die Gränzen der Bojen über die Donau hinäber, oder wie man e8 nachgehends nannte, in das Nordgau, in die⸗ fem Sekulum nicht erſtreckten. Ich weis zwar, daß diefer Satz vielen ein Stein des Anftoffeng feyn wird. Allein, wenn ich wer⸗ de zeigen koͤnnen, daß dazumal in dem Nordgaue bis an die Do— nau bin die Thüringer wohnten + fo glaube ich auch bemiefen zu haben, daß fich die nördlichen Graͤnzen der Bojen über die Do— nau hinuͤber nicht erftrecket haben. Daß aber die Thüringer bis an das linke Ufer der Donau im VL, Jahrhunderte gegränget ha— ben, giebt ung Jornandes fattfam zu verfichen.. Er faget b): Regio illa Sueuorum ab Oriente Bajobaros habet , ab Occiden- te Francos, a meridie Burgundiones, a Septemtrione Thuringos. Henn dann nun die Allemannen nordwärts an die Thüringer | graͤnzten: fo muß ihnen entweders mit Den Bojen die Donau cine ge⸗ Er) - \ unter den Agilolfingern, 389 gemeinfhaftliche Graͤnze gegen Norden geweſen ſeyn, und folg⸗ ſam die Thüringer His an die Donau hin den Nordgau inne ges habt haben; oder fie muͤſſen, wie der Hr. v. Eckart zu behaup⸗ ten fiheinet c), an beyden Ufern der Donau gewohnet, und fo an - die Thüringer gegränget haben, Zn beiden Fällen aber ergiebt fih8 , Daß die Bojen alsdann in dem Nordgaue nicht feyn konn— ten, und mithin die Donau als ihre Graͤnze von dieſer Seite her zubetrachten fen. Mit dem Jornandes koͤmmt aud) Profopius und Paulus Diet. vollkommen überein, Zener feget d) fuper ‚ Thuringos Sueui & Allemanni. Und follten wir den Sinn die- ſes Textes wohl einnehmen: fo faget ex eben ſoviel, was die obis ge Stelle des Jornandes behauptete. Diefer aber erzähfet ung ), daß die Hunnos, qui & auares dicti, a Pannonia in Thurin- giam ingreflos bella grauiflima cum Franeis gefliffe. Die Hun- nen find alfo. aus Pannonien in Thüringen eingefallen. Wie konnten fie aber, ohne ein ander Volk zu berühren, einen ſolchen Einfall unternehmen, wenn nit aleich über die Donau hinüber das Land der Thüringer ſchon angegangen wäre? Eben fo läßt ſich auch fragen, wie die Thüringer nach dem Bericht des Ku⸗ gippins f)ins Norikum und Vindelieien fo oft und fo Leicht hätten ſtreifen koͤnnen, wenn fie nicht gleich an die Donau an gelegen waͤren, und bey folchen Unternehmungen weiter nichts als diefen Fluß zu überfesen vor fich gehabt hätten ? Noch beftimmter aber redet der Anonymus Rauennas an dem Drte, wo er das am Rhein gelegene Franken befchreibet. Seine Worte find diefe g): . Iterum defuper ipfam , quomodo, ut dieamus, ad faciem pa- — — triæ Franeorum rhinenſium, eſt patria, quæ dicitur Thuringia, quae antiquitus Germania nuneupatur, quae propinguatur, - & patria Saxonum. Quam patriam fecundum praefatum Ana- ridum Philofophum defignanimus, In qua patria aliquanta ca- &ccz ftella 390 Won dei baterifchen Orangen und Gauen ftella fuiſſe legimus , id eft - - - per quam Thuringorum pat⸗ riam tranfeunt plurima flumina , inter cetera quae dicuntur Bac Reganum, quae in Danubio merguntur, Iterum propin- ‚gua ipfius Thuringiae adferibitur patria Suauorum, quae & 'Allemannorum patria , eonfinalis exiftit Italiae, Was Eonnte beftimmter gefaget werden ? Das Land der Sueven, faget der Aus tor, liegt an Thüringen an. Und damit wir wiffen follen, daß ſich Thuͤringen bis bin an die Donau erftreefet habe: fo nennet er ung ihre Flüffe; und das ſind die Mab und der Regen, ı Wir wollen den Hr. v. Eckart, den ich bier meiftentheils benuget has be, darüber veden hören. Si Auuios habet ( Thuringia) , faget erh), Bac & Reganım, qui Danubio merguntur, ad Danubium 'ea usque extenfa fuit. Reganus notilimus eft, & apud Ra- tisponam ſiue Regensburgum Danubio coniungitür, Bacfluuä nomen corruptum effe puto ex Nabac, fiue Nabi, ad quem _ Thuringos & Allemannos Clotharius Rex deuieit , quique non ' multum fupra Ratisponam a Danubio reeipitur. Ich wurde eis ’ ne überflüßige Arbeit thun, wenn ich zu Diefen Worten noch et⸗ was hinzuſetzen wollte. Sch ſahe fie vielmehr als unftrittig und bewieſen an, nachdem fo viele alte, auch gfeichzeitige, Schrift⸗ ſteller fo deutfich von diefer Sache reden. Sollte mir noch etwas "im Wege ſtehen, fo wären es diejenigen Autoren, die behaupten wollen , die Bojen feyn gleich, nach dem Ausgange aus Bojohe⸗ mum ,, in den Nordgau gekommen , und hätten folches nimmer- mehr angelaffen. Erſt unter Theodo I. wären fie ins Vindeli— ‘cien und Norikum gefommen , hätten folches den Römern mit Ges | walt der Waffen weggenommen, und nachgehends an beyden Ufern der Donau gewohnet. - Allein, gleichwie diefe Meynung auf gar. feinem Grunde beruhet: fo Bann fie auch wider mich zu Eeinen | gefchisften Einwurf. dienen. Weit zuderläßiger reden diejenigen, die 4 e r ä \ ” » Mtfer den Agilolfingern. 391. - die mit Bluver fagen, die Bojen ſeyen gleich aus Bojohemum über. die Donau ins Vindelicien Übergegangenz hätten fich allda nach und nach bis ing Norikum ausgebreitet, und diefe Provin- zen mit Bewilligung der Römer bewohnet CS. 4. not. *) Ich fer Be hinzu, Daß fie fi auch in den folgenden Zeiten, unter den go⸗ thifchen Königen , darin erhalten hätten, und mit Zugeftehung der- ſelben in ihren alten Sitzen verblieben wären. Endlich wären fie ſammt den Allemannen von den Gothen an die Franken überlaf fen worden, und hätten auch noch unter diefen Königen, wie che "und zuvor, nach ihrer eigenen Regierungsart diefe Länder bervohs. net. Welchen Borzug diefe Hypotheſe vor der andern verdienet,. fieht jedermann leicht ein, wenn man betrachtet, wie natürlich fie ſey, wie gut fie mit den alten Schriftftellern uͤbereinkoͤmmt, und, wie bequem. die aufftoffenden Schwierigkeiten darin Fünnen aufge. loͤſet werden ; denn 1.) läßt fich darin recht wahrfcheinlich zeigen, - wie Die Bojen ins Pindelicien gekommen find. 2.) Wird aller Widerftand fowohl erſt von Seite der Nömer als nachmals von ‚Seite der Gothen, als Herren diefer Länder, aus dem Weg ges räumt. 3.) Erfehen wir, wie ſich die Franken haben Eönnen beys — en, mit den Bojen von Sefesen zu fprechen. Daß aber auch meine Meinung einigen Grund habe, bezeuget uns felbft A⸗ gathias. Er redet fo 1): Gothi Francorum captantes gratiam, ‚ut quorum amicitiam fumme expeterent, tum alia loca defe- zuere, tum etiam Allemannis abſtiterunt. Contrahendas enim undique fuas cenfebant eopias, & ob id, qui fubiectorum one- ri magis quam ufui erant , habendos derelietui , utpote quum ipfis iam non de longinquis imperiis & gloria, fed de Italia ipſa deque uitando ultimo exitio certamen eflet. Futuri itaque incerta facto uoluntario praeuenientes, de neceſſitate fecere Prudentiam, Hunc in modum a Gothis defertam gentem Al- leman- — * 4 392 Don den baieriſchen Graͤnzen und Gauen lemannorum ſibi ſubdidit Theodobertus ; eoque mortuo ad fi-_ lium eius cum ceteris populis bi quogue peruenerunt. Gleich-⸗ wie aber nun die Gothen mit den Allemannen da verfahren find: fo, zweifle ich gar nicht, werden fie auch mit den Bojen gerhan has ben, die vieleicht unter den Iorten : cum veteris populis vers borgen liegen , und vom ihnen nur durch den Lech gefchieden was ven (8. 8.). Aus allen diefen aber folger als ein unumſtoͤßlicher Schluß, daß die Bojen im fechften Jahrhunderte die Donau zur nördlichen Graͤnze gehabt haben, weiches eigentlich zu bemeifen war Evo gewiß nun diefe Gränze für das fechfte Sefulum konn⸗ te angezeiget werden : eben fo ungewiß läßt fih dason in dem PII. reden ; denn wir finden , daß um diefe Zeit der Nordgau ein Antheil der Bojen gewefen ſey. Barl der groffe nennet ihm in feinem Teftamente ausdrücklich einen Theil von Bojoarien k); und zu Ende des fiebenden oder doch gleich zu Anfange des achten Jahrhundertes ift die bekannte Theilung des Theodo unter fich und feinen Söhnen vorgegangen ($.7.), wo wir dann finden, daß einer davon den Nordgau zu feinen Antheil befam 1). Gleichwie ſich aber nun keine Theilung mit Laͤndern vornehmen laͤßt, die ei⸗ | nem fremden Heren angehören: fo folget im Gegentheil, daß der Nordgau in den Zeiten, wo er unter die boifchen Herzoge vertheis let wurde, denenfelben auch müffe eigen gewefen feyn. Wie aber der Nordgan in diefen Zeiten in die Hände der Bojen gekommen ſey, bfeiber ung wahrhaftig ein Raͤthſel. Eben fo iſts auch, aus Abgange gleichzeitiger Dokumenten, unmöglich, deffelben Gränzen ; für daffelbe Zeitalter genau zu beftimmen. Vermuthlich aber muß er gegen Oſt an den Böhmerwald, gegen Norden an die Saale und den Thüringerwald , gegen Weſt an die fränfifche Saale, den Speßhart, und die Brenze, gegen Suden an die Donau ge gränzet haben. Ich wurde mich über dieſe Materie hier länger | auf⸗ en _ — © inter den Agilolfingern. 393 aufhalten , wenn fie nicht der Hr. Abt v. Beffel in feinem Chro- nicon Gottuic, der Hr. v. Salkenftein in feiner Delineatio Nord- gauiae ueteris, und erft jüngfthin der Hr. v. Pfeffel in feiner Abhandlung von den Graͤnzen des baierifchen Nordgaues recht ums ſtaͤndlich und volftändig abgehandelt hätten, und wenn nicht gleich in den erften Zeiten des ZIIL. Jahrhundertes die Donau wieder Die Sränze der Bojen gegen Norden geworden wäre; denn fihon auf das J. 725+ fehreibet Aimonius m): Ad Danubium usque adceflit ( Carolus Martellus) zlloque transmeato fines bau- garenfes occupauit. So ſchreibet auch Martinus Fuldenfis n): S. Bonifacium diuifife Norgouue & Suualuelt Pagos de tribus . Epifcopatibus Regenburg, Augsburg, & Salzburg, & inde: unum membrum fecifle, Ecclefiaeque in loco Eyftede nuncu- pato fubdidiffe, Wie konnte nun Carolus Martellus nach über: feßter Donau erft an die baierifchen Graͤnzen kommen, wenn die Dojen dortzumal den Nordgau noch inne gehabt hätten? Oder wie hätte der heil. Bonifacius die Pagos Nordgauue und Sua- | leueld dem Biſchofthume Eichftätt unterwerfen Eönnen, und von Salzburg trennen, wenn diefe damals noch zu Bojoarien und zur falzburgifchen Metropolis gehört hätten? Sch vermuthe daher, daß eben im J. 725. da Barolus Martel. die Bojen „die ſich dem fränkifchen Joche entziehen wollten, bezwang, auch damals der Nordgau, um fie zu f[hwächen, wieder von Baiern getren⸗ net, und aufs nene zu Thüringen gefchlagen worden. Und fo blieben hernach auch diefe Graͤnzen bis auf die Zeiten Karls des groſſen. Gewiß, die Worte: Exceptis duabus willis Ingolde- att ( Zngolftatt) & Lutrahahof (Lautrahof an der Lautrach in der oberen Mal; ) quas nos quondam Toſſiloni beneficiauimus , pertinent ad Pagum, qui dicitur Norchgouue 0), die in den. Teſtamente dieſes Kaiſers vorkommen, zeigen ganz klar, daß der Hiſt. Abh. V. B. Dvd Nord Nordgau (wenigſt zum Theil) zu feiner Zeit nicht mehr zu Baiern - gezogen wurde. Denn wie hätte ſonſt Karl der groffe Tagen koͤn⸗ nen beneficiauimus , das dazumal eben ſoviel als zu feudum de- dimus, bief p)? Da er von Baiern redet, heißtes nicht benef- cieuimus , fondern ofattbin Pippino Italiam, quae Langobardia dicitur,, & Baioaria, heut Tafklo tenuit q). Laflen fir uns nun feben,, wie dan Taflilo Boioariam tenuit. Da Regino den letz⸗ ten Feldzug, den Rarl der groffe wider diefen Herzog vornahm, erzaͤhlet, fibreiber er for): Qui ( Tafile ) quum nollet obedire, Rex partibus Baiunariae exereitum mouit, & uenit in locumy qui dicitur Lehfeld ſuper ciuitatem Auguſtam; & uenerunt orien- tales Franci, & Tyringi, & Saxones füper Danubium in loco, qui dieitur Faringa s). Porro Pippinus Rex de Italia cum exer- eitu nenit Trientum. Sind nidyt hier die Grüänzen des Herzogs thumes Bojvarien deutlich genug angegeben? und erfehen wir nicht aus diefer Stelle, daß die Donau von Norden, wie der Lech von Welt, und Trident von Suden her unferm Herzogthume zur Sränzlinie diente 3 Erft nachdem Taſſilo ven Barln unter druckt ward, wurde der Nordgau wieder zu Bajern gezogen. Und _ daher koͤmmt es, daß er jenen in feinem Teftamente Pars Boioa- riae naunte t). Nämlich er machte von derfelben Zeit eine ganz andere Eintheilung dieſes groffen Herzogthumes; wo er Dann dass jenige , was ehemals entweders son ihm, oder don feinen Bors fahreren davon abgeriffen wurde ( Darunter auch der Nordgau war), wieder hinzuwarf, und in ein Gebiet zuſammenſchmolz. Uns indeffen bleibet erwieſen, dag in dem VL VII. und VII. Hahrbunderten die Donau immer (wenn wir eine gewiſſe Zwifchenzeit, wo die Bojen auch auf dem Nordgau herrſch⸗ ten , ausnebmen) die Gränze Bojoariens von der noͤrdli⸗ en Gegend ber gewefen fer. BL —E — "unter den abibiiinhem. 395 D a) Rer, langob. L. It. cap» 31. .b) Rer, Get, cap. 55 | e) Rer. franc. t. 1. lib. 4. pag. 61. Sn d) De bell, Goch. L. I. e) Rer. langob. L. Ill. cap. 12. - f) In uit. S, Seuer, cap, 27. ap. Welfer, pag. 654, edit, Amold, 9) L.IM, cap. 25. edit. Gronow. pag, 781. ) Rer. Franc, loc, ciw . 3) Agath. L. I, k) Ap. Baluz, Capitular, Tom. Il. pag. 1068. 1) Auentin, Annal, Boior. L. Il. pag. 283. m) L. Ill, cap. 52. & contin. Fredegarii cap, 108, n) In Chron, 0) Ap. Baluz. 1, eit, ‚P) Refch. in Annal. Sabion. Sec, VIII. not, 370 J& 652. 9) Ap. Baluz. loc, c. r) In Chrom, L, U, & s) Die Faringa it Dföring an der Donan zwiſchen Ingolſtatt und 8. haim, und nit Deringen bey Sreyfingen, wie Reſch in anual. fa- bion. Sec. VIII. pag. 725. not. 515.) itrig meynet. t) Apud Baluz. loc, cit. $&. 10. Und dieß find nun die Gränzen des alten Bajern unter den Herzogen des agilolfingifchen Stammes, das ift, in dem VI, VI. und VII. Jahrhunderten. Die Ens naͤmlich gegen Mor⸗ gen (S.5.) der Fluß Noſius in dem valle athefina gegen Hits tag ($. 7.) der Kech gegen Abend ($. 8.) die Donau endlich gegen VNorden (S.9.); wenn wir diejenige Zeit ausnehmen, wo die boiſchen Herzoge auch auf dem Nordgaue geherrſchet haben 18.9) Sreylich fehlet noch vieles zur völligen Demonftration eie ns und des andein Gases, den wir in Diefer Abhandlung ange Dodd 2 nom⸗ 396 Bon den baietiſchen Graͤnzen und Bauen 2 nommen und geäußert haben. Es mangelt auch noch hit und wieder eine gewiffe Genauigkeit, die in dergleichen WUrbeiten vor alfen gewünfher wird. Allein, wenn wir die Zeiten, von Denen wir fchreiben follten, Die Eleine Anzahl gleichzeitiger Dokumenten, und die, groſſe Troͤckne, Kürge und unbeftimmte Schreibart ſelbſt dieſer wenigen Quellen, die wir benutzen konnten, betrachten ſo wird ſichs bald zeigen, daß dergleichen Schriften ohne ſolche Feh- ler fat niemals feyn koͤnnen. Wir überlaffen unfern Lefern das Urtheil über, und gehen zu den ziveenten Abfchnitt hinüber, wo wir auch die Gaue und die Drtfchaften derfelben innerhalb dies fen Graͤnzen und diefen Zeiten aufluchen und angeben werden Zwenter Abſchnitt. Von den Gauen, in welche das Herzogthum Bejern unter den Aerzögen des agilolfingifhen Stammes einge, theilet war: wo zugleich auch die Orte, welche in Dies — ſen lagen, angedeutet werden. S. II. Nachdem die Graͤnzen des alten Bajerns in dem vorherge⸗ henden Abſchnitte find angegeben worden: fo fuͤhret uns nun die Ordnung dahin, Daß wir auch die innerliche Eintheilung dieſes Randes betrachten. Es war aber Bajern, nad) dem Gebrauche der übrigen deutfchen Landen, ebenfalls in Gaue, die in lateini- fiher Sprache Pagi genannt wurden, eingetheilet a). Don dem _ erſten Urfprunge und verfchiedener Schreibart der Worte Gau und Pagus will id bier nichts anbringen: theils, weil, es u unfrer Abſicht unnoͤthig ift; theils auch ’ weil es ſchon von einet Menge andrer Schriftſteller geſchehen, mo immer einer dem an⸗ Ddd 3 dren - . 4 unter den Agilolfingern. 397 dren nachgeſchrieben hat. Nur merke ich an, daß Pagus oder ‚Gau gemeiniglich einen zwifchen zweenen Flüßen gelegenen Strich Landes bedeute: daß einen folchen die alten Deutfchen Ey. ( 100» ber das noch heute übliche Wort Eyland koͤmmt) oder Au nannz ten : und daß endlich Daraus, nach den verfchiedenen Mundarten, Auche, Haug, Gau, endlich Gey gemacht worden b), a) Wenn, und von wen Das Herzogthum Bajern zum erftenmal in Gaue ift eingetheilet worden, kann unmöglic) beftimmet werden. Der un— gemein fleifige Hr. v. FalFenftein behauptet in feinen Ylordgau. Al- terthum. Bl. 175. not. c), es wäre Bajern erft von Karln dem grofz fen in Gaue abgetheilet worden ; und bis auf die Zeiten dieſes Mo: narhen hätte man in diefem Lande von feinem Pagus etwas gewußt. nein, wie falſch diefe Meynung ſey, iſt jedermann offenbar, dem — diie taßiloniſchen Urkunden und andre dergleichen alte Dokumenten befannt find. Indeſſen it es aber doch au gewiß, daß von Karl dem groſſen viele neue Gaue find gemacht worden. Und die ift die Urſache, warum in dieſer Abhandlung einige Gaue vermißt werden, die in andern Shriftftellern vorkommen: Naͤmlich fie hatten niche das Gepräge des agilolfingifchen Alters. - 1b) Conf. Schöppert. Primae lineae Sueniae wediae per Pagos deferiptae, 4. Nördling, 768. S. 12 +. Die Gaue nun waren in einem Lande nicht von gleicher Weitſchichtigkeit. Einige waren die größeren , die noch einige kleinere in fich hielten , und gleihfam Hauptgaue waren: andre aber die kleineren, welche in den größeren enthalten waren. Und daher koͤmmt es, daß man öfters das nämliche Ort zweenen Bauen zugeeignet findet. So 3. B. begrief der bajerifche Sudgau den Ambirgow Iſanagow, Aufin, u. a. m. in fih. Bajern nun war hauptfächlich in zween folche groſſe Gaue eingetheifet, wovon DVD 3 dee 398 on den baierifchen Grängen und Bauen der einte von der Lage gegen Mittag der Sudgau, der andre von der Lage gegen Norden der Mordgau genannt wurde. Die Be⸗ weife davon findet man bey jedem Geſchichtſchreiber. Zch umges- he fie alfo bicher zu fegen : um foviel mehr, da fie aus dem nad)» — folgenden zus Genuͤge koͤnnen gezogen werden, ie $. 13. | Da das alte Herzogthum Bajern fehr mweitfihichtig war, und. recht vieles fagte : fo ift auch leicht zu erachten, daß es eine ſehr groffe Anzahl Gaue müffe in ſich begriffen haben. Unferm Abſehen aber gemäß werde ich nur die recenſiren, von welchen ich mit Grunde darthun kann, daß fie in dem Zeitalter der Agitolfinz ger in Bajern exiſtirt haben. Es möchten freylich noch mehrere, befonders was die Orte in den Gauen anbetrift, zu eben diefen Zeiten geweſen feyn. Allein, da mir nach aller angewandter Müs he nicht mehrere vorfielen : fo Eonnte ich auch nicht mehrere anſe⸗ gen. Vieleicht wird noch manches in Zukunft entdecket werden, wenn einmal alle Archive in unfern Landen , befonders jenes deg Hocftiftes Negensburg, den Gelehrten aufgefchloffen werden. “ Meine Abhandlung erſtrecket fih alfo von. dem VI. Jahrhunderte bis faft zu Ende des VI. Sekulums, in welchem nämlich, nad) Anterdeucfung der rechtmäßigen Befiger, die Karolinger Bajern zu beherrſchen anfiengen , und der agiloffingifche Stam mit Taßilo 11. fotte erloſchen ſeyn. Die Gaue und deren Drte ftelle ich in dee Drdnung , die fie nach ihrem Anfangsbuchſtabe ihrer Benennung nach haben, vor. * S. 14. AMMERGOVV, AMBERGOVV, Iſt die Benennung eines Gaues des Herzogthumes Bafern- Das unvergleihliche Chronicon Gottuic, Tom. prodr. p. 542. fe Bet | unter den Agilolfingerm 39 get ihn ad fHuuium AMPRIAM wel ANMMERAM ( die Amper) prope fontes eiusdem, ad confinia tirolenfia usque ad lacum nominatum der Staffelfee, £3 coenobium REITTENBUCH. Nach welcher Muthmaſſung er dann zwiſchen den Fluͤſſen Amper und Loyſach muß gelegen haben (CH). Wir haben ihn zwar in keinen Urkunden um die Zeiteh.der Agilolfinger finden Eipnen; da wir jedod) in des Monachi Weingart. Hift. de Guelfis ap. Leib- nit. T. 1. Rer. brunfuic. p. 782. 801. 806. und T. IL, p-3.in uit. Arenpeck. de Guelfis ap. eumd. T. III. p. 669. in Kandler. Ar- nulfo male malo pag. 91. n. 5. und in dem Sundius Metr. Sa- bisb. T. III, p. 81. gefunden, daß ein gewiffer Etticho um die Zeiten Barls des groſſen in dieſem Gaue eine Benediktiner Abe tey unter dem Name Ambirgoms geftiftet habe: fo Eonnte ich nicht umhin feyn, diefen Ort, der auch als eine Yilla befaunt ift, und mithin fchon vor den Zeiten Barls des groflen muß eriftirt has _ ben, und mit ihm auch diefen Gau, in den er ungezweifelt gehört, zu recenfiren. Sein Name bfühet heute noch in dem oberen- und unteren Ammergaue; und iſt mit dem falkenfteinifhen Am- bergauu auf dem Nordgaue nicht zu verwechfeln. Sonft aber moͤ⸗ gen in diefem Gaue noch geftanden haben, ‚Antfranga , das in Meichelb. Chron. benediktinobur. pag. 8. vorkoͤmmt. Wo diefer berühmte Autor hinzufeget: Pratum ANT- FRANGA uidetur eſſe idem in ea wicinia locus , qui tempore Ludovici Bauari adpellabatur AMFERANG, prope quem idem - Imperator Monafterium longe celeberrimum ettalen/e excitauit. " Owma, heute Au an der Loyſach. Man findet es unter den ‚ eiften Stiftungs » Gütern der Abtey Benediktbeuern in Meichelb. n. bbur. pag. 8. 7 Die Graͤnzen des Amergaues muͤſſen, in Mangl älterer Urkunden, aus neuen er, Ionen werden. Denon Ludwig hat 2348, dem Klofter Ettal ge⸗ * eig⸗ e 400 Don dein baierifchen Graͤnzen und Gauen eignet und geben das Gericht Amergau von der Prud in dem Echelspach C heut Hehelfpad) an der Amer ) bis in den Ramen⸗ ſtein, geen halb der Lewſach, wie es fein Water, Kaiſer Ludwig v k und er inngehabt hat. S. Urkund in der Geh. des Kechreins IL, ». ©. 61. Ebendaſelbſt S. gr. werden Die Gängen des Amergaues aus einem Ettalifhen Saalbuch van 1400. alfo beſchrieben: Zum er- fen, aus dem Dieffenpady in den Romlftain, aus dem Roml- ftain in die Thorfäul, aus der Thorfäul in den Plafer, aus dem Plafer in den Schaucheperg, aus dem Schaucheperg in den Ainitzpuchel, aus dem Ainitzpuchel in den Schwarzen- eh, aus der Schwarzeneckh in die Ylady, aus der Pla in die Wildfteig, aus der Wildfteig in den Thurn gen Podens gen, aus dem Thurn in die Kürchen dafelbs, von Podengen aus der Kuͤrchen in die Kueſaich, aus der Rueſaich in den Schaursgraben , aus dem Schaursgraben in die Schwaden= uden Pruckh, aus der Schwadenuden Prudh in die Stain⸗ lain, aus der Ötainlain gen Eſchenloe in den Thurn, von $Efchenloe ab dem Thurn herwider auf in den Dieſſenpach. S. 15. 1 ATARGOVV, ATRAGOE, ADRAGOE, ARAGOE, AFRAGOE, AETERGEVV. = Iſt ein Gau des Herzogthumes Bajern. Er hatte feinen Sitz oberhalb Salzburg, zur rechten des Fluſſes Salzach, nahe an den Gränzen des heutigen oberen Oeſterreich, zwifchen dem Wallerſee ( Lacus ualerius) und Atterfee bis hin an den Fluß Fechel oder Föcklach Vogla); und die Gaue Salzburgouu, Ma- | tagouu, und Trungoun lagen um ihn her. Er koͤmmt in dem Indiculus Arnonis, in den Dokumenten des uralten Benediktiner⸗ ſtiftes Mondſee und anderswo öfters vor, So z. B. iftin Ad- not. Arnon: ap. Hund. Metrop. T. I. p. 38. folgendes zu leſen: Simul & iam factus Dux ( Theodo ) tradidit in Pago ARRA- Ban | unter den Agilolfingeru 408 GOE fecus torrentem FECHILESAHA ( al. Vogla) Romanos, cet. Und gleich am 39. Bl. allda: Tradiderunt per licentiam ut fupra ( Tallilonis ) in Pago ATRAGOE, uel in ipfo loco, qui dicitur AFRAGOE, manfos cet. Und in chronico lunael. p. 4. Et illa forefie nofira intra SALCPURHCGAUUT & intra- - MATAHGAUUI & intra ATERGAUUI cet. Die Dite dieſes Gaues find folgende ; ; Afragoe , das, nach der Meynung des Hr. Prälaten von Beſſel Atragoe, heute Atterſee heißt. Ein Beweis von der Eri- ſtenz diefes Ortes koͤmmt in dem Arnd loc. cit. und in deffen no- tät, breu. ap. Cani/. let. antiq. T. VI. p. 1164. edit. ingolf. vor. Forhheit. YBir"findem es in dem chron. lunael. Pag. 46. wo es fo heißt: Ipfam willam tradidit Taſſlo Dux ad ipfum ‚Mönofterium ( Mondfee). Ipfa uilla habet nomen FORHHEIT, ö Hohindorf. Diefer Ort koͤmmt vor in den not. breu. Arn. ap. Canif. T. FI. p. 1164. edit. ingolfi. Tradiderunt totum , quod habuerunt in ATERGOU- - & fextum manentem in HOHIN. BORF cet. ' Maninfeo ; heute Mondſee, eine Benediktinerabtey, von der unten S. XIIII. in dem Pagus Matahgaumz wird Meldung ger fihehen; denn fie wird von den alten Dokumenten ausdrücklich in diefen Gau gefegt. u Steindorf. In uilla numcupante STEINDORF ftas in Pago ATERGAUUE cet. Thron. lunael. p. 19. Das Inſtrument af ausgefertiget worden im J. Ch. 773. C*) (*) AUGUSTAGOE, von der Stadt Augsburg alfo genannt, kann hier unter den baierſ. Gauen nicht unbemerfet gelaffer werden : obwol ber Berfafler ded chron. Gottw. felbes ein nerum Pagum ducatus Alemanniae nennet, weil er der Meynung ift, daß es über den Lech, A die Wertach und Sinkel ſich nicht erfiredet habe. Es hat aber die Ziff, Abb. V. B. Eee | BGe—⸗ 402 Don dembaierifchen Grängen und Gauen Gegend von Baiern an dem Lechſtrom auch zu dieſem Gau, mithin Bi ein Theil dieſes Gaues auch zu Baiern gehöret. Denn Heriland tr didit per licentiam ( Taflilonis ) in pago Auguftagoe V. manfos nah Salzburg (annotat. Arnonis ) Und nad) einer von P. Reuthner in kif.Weffof. p. 27. angeführten Urkund lage Weſſobrunn in Auguſtagow: qui (Taſſilo) heiffet e8, primitus congregationem Wezzinsbrunen- fem, cum praediis fuis in auguftenfi regione fitis, Deo & S. Petro Apoftolo conttituit, Vieleicht find Die Gränzen dieſes Gaues bis an die Amer und Glon an den Pagum Huofi herein gegangen. Dieſſeits bes Lechs granzet oberhalb Weſſobrunn Das Bittagau , und jenfeits det Lechs dad Schonegow an: zwey kleine Gaue, die in folgenden Zeh een vorkommen. S. 16. a .CHIEMINGOB, CHYMENGOUUE, HUNNINGAUUR, HUNNIGAOE, Diefer Gau ift unter dem größeren Pagus Sudgau begrifs . fen. Seine Lage ift bey dem See Chiminfaeo ( Ehiemfee), und gehet von dem Fluſſe Inn bis an die Traun erſtrecket fich ſo— dann ober der Traun bis an die heutigen bajerifchen und ſalz⸗ burgifchen Sränzen. Wir finden ihn in den Zeiten des Taßilo 1]. da nämlich Gunthersus quidam comes in Pago CHIEMIN- GEN - - conftruxit Ecclefiam. Arno in notit. breu. cap. Il. ap. Cani/. Tom. VI. edit. ingolſt. Die Drte, die darin um die Zei⸗ ten der Agilolfinger vorfallen, ſind: Chamara, das heutige Bammer. In ipſo Pago CHIMIN- GAEE tradidit iam dikius Dux ( Theodbertus) willam numcu- patam CHAMARA, Adnot. Arn. ap. Hund. Metr. T.1.p. 42. Chiemeſſe, vder Ouua, ehemals ein Benediktiner- heute aber ein reguf. Ehorherrenftift , mit Name Kerrenchiemfee, oder Her⸗ BEE Bey dem zer ing letl. antig. T. VI. edit. ingolſt. p. 122 3 — vi * Y unter den Asiloffingem 4403 1223. findet man davon folgendes : Anno ab Incarnat. Dom. 782. Indit. 9. confecrata eft Baflica in infula CHIEMESSE flagno .& Monaftgrium confirußlum prima die Sept. Ingleichen ift auch ſchon unter den Agilolfingern Frauenchiemſee geftanden ; denn Kaiſ. Zeinvich III. nennet ausdruͤcklich Taßilo IL. den Stifter diefes Klofters. TESSALO REX, fagt er in einer Urkunde bey 4und Metr. Tom. II, p.241. CHIEMENSEM fubfitwt & FUN- DAUIT Ecclefam Es werdeh aud) allda die erfien Fundationse güter , die Taßilo dem neuen Stifte beygeleget hat, benamfet : Prae- diis his dotauit: Euenhaufen , Leuchtental, Schonfteten, Te- gingen, Sapienzmünfter „ Puech, Frauenhouen , Hofhaim, Fri- dolfingen , Frauendorf, Palchingen. Gergold in adadit. loc, cit. P. 242. nennet fie in der deutfchen Sprache fo: Ares, Euenhau⸗ fen, Leugkenthal, Schoͤnſtetten, Regeningen , Münfter, Puch, Zraunhofen, Sridlfingen, Hofhaim, Srawendorf, Rellingen. Erlafedi. Diefen Ort hat Arno in adnot. ap. Hund Metr. Tom. I.p. 43. und möchte etwa das eaigekanftärt unweit Traun? ftein feyn. Autheringas. Arno in adnot. ap. Hund. Metr. Tom. Ip. 41. Könnte es nicht Ainharting unweit Grabenftätt feyn? Efeluuanch, bey dem Arno in not. breu. ap. Canif: T. FI. p. 1153. edit. ingolfl. Heute heißt der Ort Heslwang unweit ‚Dem Pelfce: | ‘ Grabmflatt , heute Grabnſtaͤtt. Arno ap. Hund. T. 1. Metr. p. 5. edit. ucent. | Holzhufs , heute Holzhauſen, Tradit. ibidem de fuo Prop- - io uillam, quae dicitur Holzhufs. Arno ap. Canif, Tom. VI. 9 1152. cap. I]. Hrofulza. Arn. apud Hund. Metr. T. I, p. 41. edit.netuß. Eee 2 oOt· ur“ 04 Don den baieriſchen Graͤnzen und Gauen . Ottinga Cella, heute Otting bey Wagingen. Cella, quae dicitw OTTINGA, temporibus Tafflonis Ducis. Arno ap. Ca- nif.cap. ı1. Tom. FI.& ap. Hanfız. Germ. ft. Il. p. 58. Und: Cel- 4 Ina. yuae wocatur ZOTTINGE, quam confruxit Guntharius Co- ses in Pago HUNNIGADE in honore S. Stefani Protom. & quod 7 ei Taſſilo Dux concefit. Arno ap. Hund. Metr. T. 1. p.40. Die fes Otting ift nicht Aleöttingen am Inn, wie eg.Arenbeck chron. Bau. L. II. cap. 34. p. 97, und aus ihm der Hr. v. Falkenſtein Bier, Gefch. II. Th. III. Per. 137. Sl. behauptet. Die Bewei- fe liegen in abenangggogener Stelle. Gewiß! die Kirche zu Alt ‚Öttingen ift nicht dem heil. Erzmartyrer Stefanus eingeweihet. Sie ift auch Älter, und ift nicht von einem Grafen Guntherius erbauer : worden. Sonſt muß ich hier noch anmerken, daß Der Gau, den Arno in feiner. adnotatione bey dem Hundius Hunnigaoe nennet, von eben diefem Arno in feinen breu, not. ap. Canifum Pagus Chiemingen genannt wird, Mithin find Chiemingen und Hun- 4 migaoe nicht zween verfhiedene Gaue, fondern nur einer. War⸗ um er aber auch die Benennung Zunnigaoe trägt, habe ich nir⸗ gends finden Eönnen. Wir finden auch ein Örting in Meichelb, ‚chron. friſ. In chron. lunael. ein Otingon Öftere. Ob aber dieſe unfer Otting oder ein andres baierifihes Orting (denn es find ‚mehrere Drte in Dajern, die Diefen Name führen ) Fönnen wir nicht befiimmen. Pontena. Die Aehnlichkeit dieſes Wortes mit. dem — 4 -Oeni des Itinerarii Anton. follte einem faft die Muthmaſſung mas chen, e8 ſey ein Dit; und in diefer Hypothefe dann wäre Poz- tena das heutige Altoͤttingen C&. v. Linbrun Abhandl. von ‚einer new entdeckten roͤm. Heerſtraſſe in dem II. Bande der | akad. Abhandl. Bl. ). Es koͤmmt aber Pontena vor in der ad- ! not. Arnon, ap. Hund. Metr, T. I. p..40. Tradidit per licentiam (Tat * 2 u wr uunter den Agilolfingern. 405 (Tafilonis) in Pago CHIMINGOE in 0 qui dicitur BON- TENA.cet. 2 Riuti, Reut, heute Dograreut am Fan. ir Finden ein Zriuste bey Meichelbeck in hift. frif. T. IL. n. 59. p. 61. dag der Hr. Verfaſſer dieſer Hiftorie in der Auffcheift Röutte nennet, und auf das Zeitalter, von dem wir hier reden, paſſet. Ob es aber dieß Aiatz jey, können wir nicht Gewehrfchaft teiften. Ad .Stefanum Ecclefia. Arno ap. Hund. Metr. T. I.p.4r. Es find heute zwey Stefanskirche, eines unweit Dam Pelfee , das andre unweit Waflerburg. Vieleicht verſtehet aber Arno duch diefe Ecclefia ad S. Stefanum die Cella Ottinga , welche dem heil. Stefanus geweihet war, wie wir oben gefehen haben. Fberfee , fiche Lleberfee unweit dem Ehiemfee. Arno ap. Canıf. T. VL. p. 1170. Ffinga, heute Pſing. Loco, qui uocatur VSINGA - - in Pago CHIMINGAOE. Arno ap. Hund. Metr. T.I, p.40. und ap. Canif. cap. II. Dedit aliam uillam «eemporibug Tafilonis ) iuxta lacum Chieminge VSINGA uocatam. Waginga, heute Wagingen am Tachenfee. Dux ( Theod- bertus ) tradidit in Pago CHIMINGAOE willa , quae dicitur WAGINGA. Arno ap. Hund. Metr. T. I. p. 42. Seuua, Seuuen, Burgili, heute Seon eine Benediktiner⸗ abtey. — —— ——— DONOGEUU, TONAGOE, TUOHNAGOUUE, _ " .. „TONALTGOE, WONAULGOUURE. Ein groffer Sau des Herzogthumes Bajeın. Geine Lage = feine Exiſtenz geiget ung Arno ap. Hund. Metr, T, I. p. 38. und ap. Canif. T, IL, p. 485. & 487. edit. recent. an, da ex fchreis &Exe3 bet; ef N 7406 Bon den baierifchen Oränzen und Gauen ‚bet: In Page TONAGOE - - fecus amme Danbio - - prope ciui- tatem Reganesburco. Der Hr. von Falkenſtein feget ihn in ſei⸗ nen Nordg. Alterthum. II. Th. Bl. 166. in das Nordgau, da E er doch unfrittig ein Theil des Sudgaues iſt; und das Diplom des K. Arnolfs, das er zu feinem Beweiſe bringet, nach der Mey nung des Hr. Abtes v. Beſſel, von dem Donaugau, der auf dem Sudgau ift, gilt. Von den Orten, die diefen Gau ausmachten, Tonnen wir folgende auszeichnen. N Abunfnas yeuse Abensberg. Diefer Drt koͤmmt bey Met⸗ chelbeck Hift. frif. T. NT. n.7 . P- 28. um das J. Ch.759. vor: Ora- torium aedißcaui im loco, qui dicitur ABUNSNA. Ri Anfoluinga , heute Anfelfing- Wir leſen es in den niedere alteich. Dofumenten Mon. Boi. T. Xl.p- 16. ANSOLUINGA ul- 1a , quod Sigirihhus Epifcopus dedit per licentiam Tafklonis. Ehrschinperch , heute Neudenberg. In page DANUBII cenfe juxta ipfum amnem in loco, qui dieitwr CHR UCHIN- PERCH. Arno ap. Eanif. cap. 1. edit. ingolft. T. VI. Clir/pach. Diefer Ovt koͤmmt zu den Zeiten des Herz. Taf filo vor in dem Cod. Trad, niederalt. Hermanni Mon, boie. T. XI. p. 16. In DONNGEU ad CLIRSPACH. Wnd pag. 18. ibid, Ipfas wineas pertimentes ad CLISPACH , fue ad POGANA. Es muß alſo Eliespad um Bogen gelegen haben. u Colinpah 5 heute Bölnbach. Tod. trad, niederalt, Herman- niin Mon boie. T. XL. p. 17. N Cummuntinga. Cod. trad. niederalt. Hermanni in Mo boie, T. XI. p 17. | —— Elirefpach. Dieſer Ort koͤmmt in den Zeiten des Herz. Ottilons vor in Cod. trad. niederalt. Hermannı Mon. boic. T. XI. p. 14. Sch vermuthe, 68 fey Dieß Elirefpach unfer obiges Clir- fpach.- 4 GRIN. unter den Asilolfingerm 407 .., @RINLO, fine ad GOZBOLDESBERG montem uineas '&.- - - Ipfas wineas pertinent ad Clirfpach, fine ad Pogana. Cod. trad. niederalt. Herman. Mor. boie. T. XL p. ı8. Beidolfinga heute Zeidelfing unweit Schneiding. Cod, trad. niederalt. Herm. in Mon. boie. T. XL. p. 16. Berigifinge. Arno ap. Canif. T. VI. p. 1157. edit.ingolft. aus einer Urkunde, die in dem chron. lunael. p. 25. zu finden ift, erſehen wir, daß HFRISINGE in Pago TUUNGAUUDE liegt. Es kiegt ein Serrſching im Pfleggerichte Weilheim. Dieß kann aber unfer Herigifinge nicht feyn. Vieleicht iſt es Irrſching im Pflege gerihte Vohburg. Hiltirohersdorf. Cod. trad, niederalt. Herm.in Mon. boic. T. XI p- 17: 0 Hinternpoh. Cod. trad. 1. cit. p. 18. Hronaga. Cod. tradit. fanemmeram. ap. Pez. Thef. Anec- tod. T. I. P. II. e. 4. Trado, quidquid habeo in wico, qui dici- tur HRONAGA cum ipfa Ecclefia , bi religuiae S. Mauritii cum gloria honorantur. Atium eſt hoc VI. Id. Jul. a.29. Ducatus Tafklonis. Und eben dal. T. J. P. II. col. 85. Trado- quidguid mihi- Parentes mei dimiferunt IN PAGO DANUBII in locis, quae dicuntur -- & HRONAGA. Hugipertingahofa. Diefer Drt koͤmmt unter dem Taßilo vor in cod. trad. niederalt. Herm. Mon. boic. T. XI.p. 15. De- derunt in Pogana locum, qui uocatur HUGIPERTINGAHDO- FA. Pogana wird in diefer und noch andern Stellen ( conf. hoc $. Clirfpach, Grinlo, Welihhinberg cet.) als ein ganzer Diftriet angegeben, und in denfelben uillae gefegt. Sollte man nicht auf E die Gedanken verfallen, Pogana fey ein ganzer Gau oder Pagus Y — ? — Kerihhinunuis uillula. cod. trad. niederalt. Heu, in Mon, boie. T. XL. p: 15. Kro- 408 Won den baieriſchen Gränzen und Gauen Kronunpah ; vieleicht Arumbach im P fleggerichte Mitterfels, Code grad. niederalt. Herm. inMom boie. T. XI. p. 00 en. Lapara. Cod. trad.l. eit. p, 18. Fecus fuenta, qui noca- tur LAPARA, heute der Fluß Laber. — ginthart, heute noch Linthart im Pfleggerichte Kirchberg. > Dieſer Ort iſt in einem Schankungsinſtrumente zu leſen, das un⸗ ter dem regensburg. Biſchofe Adalwin, folglich im VIII. Jahr⸗ hunderte, aufgerichtet worden. Quidquid mihi - parentes mei di- miferunt IN PAGO DANUBI in locis, quae dicuntur - LIND- HART. Cod, trad. fan Emmeram. in Pez. Thef. Anedtod. T. I. P. II. col. 8. u J Metamunhufir. Cod. trad. niederalt. Herm. in Mon. boic, T.XIp- 15: : Mumolfinga. Chron. lanael. p. 20. ad.an. 776. muthmaß⸗ lich ift es das heutige Mindlfing im Pfleggevichte Landau. | Muntrihhinga , heute Muͤndrahing im Pfleggerichte Haie dau. Cod. trad. niederalt Herm in Mon. boic. T. Xl. p. 16. 3 Parpinga , heute Barbing unweit Regensburg, Cod, trade k cit. p- 17° ; N | Pafuhhinga, vieleiht Dofbing im Pfleggerichte Naternz ‚berg oder Mitterfels. Cod. trad. 1. eit. p. 14. 61 | ‘Petera ;’beute- Pfätrer an dem Fluffe Pfätter. Diefer Ort koͤmmt vor in Cod. trad. niederalt. 1, eit. p. 15. unter dem 7 Name: Phetrarah. Ingleichen in Meichelb. bift. frıf. T. H. öfterg, . B. n. 38. P. St. T. II. wo es in einem Schanfungsbriefe vom ° J. 773. ad Petera genannt wird, Das vermuthlich, und ziemlich ] fiher, ſelbſt nach der Meynung des Hr. Werfaſſers, dieſes Fe, ger feyn mag. Es darf aber Paterg. mit. Phetraba oder Eeteraha, das Pfetrach in dem Pfleggevicht Mosburg iſt, nicht vermiſchet werden, BR ki —4 - ‚Pho- d fl u aunter den Agilolfingerm. 49 ı ° Pholinchofa , vieleicht Pfölnkofen im Pfleggerichte Kirch» berg. Cod. trad, niederalt, 1. cit. P, 14. - Pogana, heute Bogen an der Donau. Cod, trad, nieder- at.l. eit, P. 15. & alibi. Poh, vieleicht das heutige Bach unweit Kruckenbera. Ar- no ap. Hund. Metr. T. I. p. 39. Tradidit (Taſſilo Dux) IN P4- GO TONAGOE uillam numcupatam POA. Es findet ſich audy in Cod, trad, niederalt, Herm, Mon, boic, T. Xl. p. 17. ein Ort; das ſich Ad Pohhe nennet and vieleicht das nämliche Bach ift. Prama-, diefer Drt koͤmmt vor in einer Tradition, die uns ter dem regensburg. Bifhofe Adalwin, mithin im VIIL Sabre - hunderte gefibehen. Quidquid mihi parentes mei dimiferunt IN PAGO DANUBII in locis, quae dicuntwr PRAMA, cet. cod. trad. fanemmer. ap. Pez. in Thef. anedtod. T. I. P. II. col. 85. Wir leſen auch in Meichelb. chron. frif. T. II. n. 38. p. so, auf das %. 773. ein Prama, das der Hr. Verfaſſer für das heutige Pram im Meggerichte Haidau hält. - Pucche. Arno ap. Hanfız. Germ. ſ. T, I. cap. 9. p. 25. De- dit ad iusauen/em ſedem IN PAGO DANUBIACENSI willam, quae dicitur AD PUCCHE. Dieß Pucche wird dag obige Poh ſeyn. Puttynga Praedium. cod, trad. niederalt. Herm, in Mon, boic. T. XI. p. 18. Reganesburcha „ heute RER Arne, ap. Hund, Metr. T. 1. p. 38. In Pago - Tonagoe tradidit ipfe Dux ( Theo- do )- - zugeres uinearum duas prope cinitatem REGANESBUR- CHA dia. - Salla. Cod. trad. niederalt. Herm. in Mon, boi. T. XI, P. 17. Es mag etwa Saal zwiſchen Abach und Weltenburg feyn. Snudinga, heute Schneiding. Cod. trad. nied.l.cit. p. 17. Sunichingas , heute Suͤnching. Cod. trad. niederalt. 1, Siſt. Abb. V. B. Sf -. dit. 410. Won den baierifchen Graͤnzen und Gauen eit: p. 17. Wir finden auch diefen Dre in einem Schankungsbrie⸗ fe, der unter Adalwin, einem regensburg. Biſchofe, folglich im VIII. Jahrhunderte iſt ausgefertiget worden. Quidquid mihi, heißt es allda, parentes mei dimiferunt in Pago Danubii in locis, quae dieuntur - - ad SUNICHINGAS. Cod. trad. fanemmer. in Pez. Thef. Anectod. T. I. P. II. col. 85. Eben ein Sunihinga fömmt im 3%. 773. in Meichelb, hift. friſ. T, IL.n. 38. p. so. vor, welches der Hr. Verfaffer in der unten angefesten Note für unfer Suͤnchingen im Pflegegerichte Haidau anfieht. Yfhufin villa publica, heute Aufbaufen an der größeren aber zwiſchen Negensburg und Straubing. Wir fefen diefen Ort in Meichelb. hit. frif, T. II. n. 96. p. 78: Ego Ta/fflo Dux Bauuariorum - - in uuilla publica , quae dieitur VFHUSIN cet, Mo wir aber nicht entfcheiden wollen, ob dich Ffhufin das unfs tige oder etwa ein andres fey ; indem mehrere Orte unter dieſem Name in Baiern vorkommen. | Welihhinberg , heute Welchenberg. Cod, trad. nied. Herm. in Mon. boic. T.XI.p. 18. Nec non WEHLIHHINBERG, id ef: iuxta Danubium. Ipfas uineas pertinent ad Clirfpach fe ; ue ad Pogana. Weltenburg eine Benediktinerabtey , und vieleicht die äls tefte in ganz Baiern, wenn fie anders nicht erfi vom Taßilo I. iſt geftiftet worden, wie einige behaupten wollen. Wihmvntinga, vieleicht Weinting im Pfleggerichte Hai⸗ | Dau. Cod. trad. nied, 1. cit.p. 1, Winchilinga , yeute Winkling. Cod. trad. loc, cit. p. 16, ' S. 18, FILUSGOE, FILICOUSGAVVE, QUIRINGOUU. Dieſer Gau hatte feine Lage an der Fils bis zur Donau bin. [4 unter den Agilolfingern. 41x "hin. Nach der Meynung des Mauf. S. Emmeram. p. 124, ſollte er au Qwiringouu geheiffen haben; und dag Chronicon Gott- vie, Tom. prodr. p. 594. beftinnmet feine Graͤnzen um das VIIIL, Jahrhundert mit folgenden Worten: „ In alio autem diplomate » Arnolfiı Imp. Abbatiae fanemmeramenfi dato a. 890. ap. Ge- » uuold. in addit. ad Metr. Salisb. T. L p. 165. Marca SCOUT. » NOUUA in Pago QUIRINGOUUDE in comitatu Hunolf ( ho- » die Schonau in praefectura Eppenfeld,, ſoll heiffen Eggenfeld, „ inter Filufam & Rotam fluuios) fequentibus terminis, ex qui- „ bus fituatio pagi Quiringouu vel Filusgoe colligi poteft, de- a feribitur : De Muripach ( h. Marabach haut longe a Fron- » tenhaufen ) usque ad Marachleo ( probabiliter Maerkihofen _ » prope Ressbach ) inde quoque usque ad Rispach ( Reis- ‚pach ad Vilufam)) deinde usque ad caput Theanbach , in- ‚» deusque in Rotam ( die Rot fl. ) & ex Rota ad Florgingpack m © deinde ad Goldacum ( h. Golderfpach prope Viebach )il- » linc fqwidem usque ad Smalagafceit : deinceps usque ad Gra- » fa Marefaho (forfan Graſenſee prope Pfarrkirchen ad Rotam * a finiftris ) ac deinde usque ad Euicem. » Db diefer Gau in den Jahrhunderten, von denen wir unfern Berfuch anftellen,, eben ſo begraͤnzet war, koͤnnen wir aus Abgang der erforderlichen Dos kumenten mit Feiner Öewisheit behaupten. Eben fo fünnen wir auch nicht verſicheren, ob auch fehon dazumal das Vilsthal, oder unfer Filusgoe den jenfeits der Donau gelegenen Theit des Auins zengaues in fich begrifen hat. Wenigft liegt Binzingen, von dem der Quinzengau feine Benennung hat, heute noch in dem Dilsthale. Sonſt aber finden wir zu einem Beweife, daß der Filusgoe unter den Agitolfingern ſchon geftanden, eine Stelle in den adnot, Arnon, ap. Hund. Metr, T. I.p. 39. Jdem- Dux ( Taf. Silo) tradidit IN PAGO FILUSGOE cet. Es kommen auch in ' Meichelb. Hit, friſ. T U. benanntlich eine P. 78. n, 9 jerfchies 3 ff a des 412 Von den baieriſchen Graͤnzen und Gauen dene Traditionen vor, die iuxta fiumine numcupante FILSE vorüber gegangen ſſind, ohne daß jedoch ein Dre dabey benannt wird, Wir haben alfo von den Drten dieſes Gaues nur folgen? - De gefunden: £ ALBHA uilla de Filvfir. Cod, trad, niederalt, Herm. in Mon, boie, T. XL p. 15. Eilufa. Wir finden diefen Ort in Meichelb, Hift. frif, T. U. n. 84. P. 73. um die Jahre 765 - 84. ob es Vilshofen fey , oder etwa Dilsheim im Pfleggerichte Erding, Fönnen wir nicht beſtim⸗ Meile Plidmuntinga, vieleicht Pleinting unweit Bitshofen. Cod, «rad. niederalt. Herm. in Mon. boic. T. XL p. 15. Rifpach , heute Reisbach an der Vils. Wir lefen in Leuk- ner. Hift. Wellofont, p, 27. eine Tradition, in welcher Taßilo Diefen Ort dem Benediktinerftifte Weſſenbrunn ſchenket: Tazzi- do Rex Baiusariorum tradidit uillam Rifpack cet. diefer Dit ift auch berühmt von der Synode, die im J. 799. allda gehalten wurs de. S. Salkenft. Baier. Geſch. II. Th. cap. 5. p. 134. RKiute, heute Reit unweit Neisbach an der Pils. Diefer Dre koͤmmt vor in adnot, Arnon. ap. Hund. Metr, T.L. 2. 39. Idemgue Dux ( Taifılo) tradidit in Pago FILUSGOE in loco, qui wocatur RIUTE cet. SCAONHERNGA, vieleibt Shönhering im Pfleggerich⸗ te Bilshofen. Cod. trad. Herm. in Mon. boic, T. XI. p. 17. Spehtreim , vieleicht Spechteein im Pfleg. Teysbach. Cod. trad. loc. eit. P. 17. Wilpoch, muthmaßlich Vielebach vder Deilnbab im Dingolfingen. Cod, — eit. P. 17. % 272 3 anter den Aston M. 413 az * 6. I OGRUNTZUUITI, GRUNSUUIC, CRUNZUUITIM, Wir finden um das Zeitalter der Agitoffinger von dieſem Gaue nirgends einige Meldung , als nur in der charta Taſſilonis ap, Rettenp, annal. cremif. p. 24. da unter andern Diten , die dem Stifte Chrems muͤnſter zugeeignet werden, auch ad Crunz- _ unitim vorkömmt. Aus welchen ich dann fehließe, daß feine Fas ge in dem Öftlihen Baiern müffe gewefen feyn. Mehreres Fün- nen wir von diefem Gaue nicht fagen, wir wollten dann über die uns vorgeſetzte Zeit hingehen. S. 20, HOUSI, VGESHOUE, VSEN, VSKOHOUE, VGESGOUUR, OUSKOUU, Ein baierifher Gau. Er war, wie Hundius baieriſch. Stammbud I. Th, p. 190. will, an dem Fluſſe Glone, die fich nicht weit von Freyfing in die Amper ergeußt, gelegen , und ift mit dem gleich nachftchenden ebenfafs baierifchen Gaue Aufn nicht zu verwechſeln. Zu Den Zeiten der Agilolfinger iſt er uns nirgends vorgekommen, obwohl er ſchon dazumal mag geſtanden 56en. Wohl aber haben wir einige Orte gefunden, die um dieſe Zeiten in den Urkunden vorkommen, und nach feiner Lage (wenn er dach ſchon dazumal bekannt war, wie ich doch nicht aweiſte) darin * fen gelegen haben. Sie find dieſe: on ın Altenhufir „heute Altenhauſen im — ——— Mir, finden dieſen Ort im J. 772. in Meichelb, Hitt, friſ. T, IL n. 32. P- 47. In uilla , quae dicitur ALTENHUSIR, j si Aruzzapah , ‚heute Arsbach im Pfleg. Dachau? Diefer Ort koͤmmt vor in einer Urkunde vom J.779. in Meichelb,, Hit N. öffa Int. 414 Bon den baterifchen Graͤnzen und Gauen frif. T. II. n. 61. p. 62, In Alode nofiro confirufta ad ARUZA- PAH. | ehr: IURTRUrN Chempere, heute Bienburg an der Glone. Diefer Ort iſt zu finden um das J. 772. in Meichelb. Hift. ſriſ. 5.78. 75: ” loco nuncupante CHEMPERO, Clane , heute Glon an der Glone. Diefer Ort koͤmmt vor im %. 772. in Meichelb. hift. frif. T. II. n. 29.p. 45. Et alium- yuae dieitur CLANE fecus fuenta ipfius fuminis ( Gloun). Eparmunteshufr , etwa das heutige Eberzhauſen unweit der Glone im Pfleg. Dachau. Diefer Ort findet fih im J. 76% in Meichelb, hiſt. frif. T, IL n. 24. P. gr. Hoc eſt in willa nomi- nota EPARMUNTESHUSIR. —— heute Heimh auſen im Pfleg. Dachau. Ei⸗ ne Urkunde vom J. 772. thut Meldung don dieſem Orte ap. Mei- chelb. hift. frif. R H. n. 28. p. 44. Reliquid in loco--- & HEM- MINHUNSIR. Holzhufir „ heute Holzhauſen im Pfleg. Dachau oder Krantsberg. Wir finden diefen Det in einer Urkunde vom J. 768 in Meichelb. hift. frif, T, H, n. 19: P« 36. In loco , quae dicitur HOLZHUSIR. Incinmos, heute Inzenmoos im Den. Dachau. Wir leſen dieſen Ort eben bey Meichelb. in hiſt, friſ. T, Un. 61. P. 62. In uilla nuncuponte TNCINLIOS. : Kermarefunane, heute Germanſchwang an der Maiſach. Diefir Drt koͤmmt bey Meichelb, hift, frıf. T.II n. 76. p. 70, vor: Hodem noſtram im loco nuncupante KERMARESUVANO con- sacentem. Wenn das Inſteument iſt ausgefertiget worden, füns nen wie mit Meichelbeck nit fagen, Nur dieß wiffen wir aus ihm, daß es unter dem Bifchofe Aribo, der im J. 784, Todes vers biichen iſt, vorgegangen. PR Ä } unter den Agilolfingern. Ar LIinta, heute Lintach. Es find mehrere Lintache in Ba⸗ dern. Der Ort kommt um die Zeiten Taßilons IL. vor in Mei- chelb, hitt. frif. T. I. n. 8. p. 72. Quidgnid ad ke locum per- tinere widebatur, quod dicitur LINTA. Mahaleihhi , vieleicht MTalching im HR. —* Die⸗ fen Ort treffen wir in Meichelb. hiſt. friſ. TH. m. 75. P. 70. an. “Inloco numcupante MAHALEIAHI. Die Urkunde, die von dies fem Orte Meldung thut, ift unter Aribo Biſchofe zu Freifingen ausgefertiget worden. | Mammindorf, heute Mammendorf im Pflege. Da *au. Wir lefen diefen Drt in einer Urkunde vom J. 761. in Meichelb. hif. friſ. T. II. n. 0, p. 30. Duas partes haereditatis meae in loco MAMMINDORF, “.# : Pahchara , heute Pacheren im Pfieg. Dachau. Wir firs den diefen Ort in ciner Urkunde vom J. 777: in Meichelb. hiſt. frif. T. II. n. 56. p. 60. Tradidimus territorium coniacentem in loco nuncupante PAHCHARA. Pettinpah , heute Pettenbach im Pfleg. Dachau. ie leſen es in einer Urkunde vom %. 772. in Meichelb: hit. frif. n, 30, P. 46. In loco PETTINPAH nuncupente. v Piparpach, heute Biberbach im Pfleg. Dachau. Diefer Ort fümmt in Meichelb. hiſt. frif. T. II. n. 90, p. 75. vor. ©, aud) Deffen Tom. I. p. 60. Da die Kirche in Biberbah vom Joſeph dem freifing. Bifchofe ift eingemweiher worden : diefer aber in &% 764. Todes verbfichen ift ( conf. Tom. I. hift. frif. Meichelb. . 60. ): jo muß dieſer Ort fihon vor 764. geftanden haben. Wir den auch ein Piparpah in Cod: trad: Hermanni Mon, boic. Tom, p. ım. Reoda, Rota. ap. Meichelb. in hift. frif. T. I. n. 6: pP. Es ſind viele Korte in Baiern Ro- 416 Don den baieriſchen Gränsenmmnd Gauen Roraga muſſea, heute. Bormoſen im Pfleg. Dacban. Man fefet diefen Ort um das 3. 772. in Meichelb. hift. frif. T. I. m, 29. P. 45.Ad locum, quae dicitur RORAGA MUSSEA. Rotpach , heute — im Pfleg. Dachau. Chron. bbu- ran. Meichelb, P.T. p, 8. Tegrinpah , heute Tegernbach an dem Fluffe Stone. Es koͤmmt um das J. 776. vor in Meichelb. hift. frif. T. II. n. 50. P. $7. Aliud territorium ad TEGRINPACH coniacentem. | Teitinhufr, heute Deutenbaufen im Pfleg. Dachau. Mir finden Diefen Ort um das J. 775. in Meichelb, hiſt. friſ. T. Un. 47. Pr 55. Welkereshoua , heute Walkertshofen im Pfleg. Daham, ° ap Meichelb. in Hift. friſ. T. I. n. gr. p. 76. und n, 97. P. 7%, Et in tertio loco in ripa fluminis , quod uocatur elana , ullae ‘nuncupata WALDKERESHOUA. 6, 21, HUSIN, HUOSIL Ein baterifiher Gau, und nah der Meynung des. Chro-7 nicon. Gottuie ,„ von dem Bane Zouf unterfhieden. In eben diefem fo berühmten Chronicon. Tom. prodt, pag, 641. finden wir, Daß er unter dem größeren Gaue Sundergow begrifen, und feine Lage zwifchen der Loyſach und der Amper, und zwiſchen dem Wurmfee und Staffelfee gebabt habe. Ih wollte aber lieber fügen ‚ er hätte zwilchen der Amper und Iſer gelegen; inz dem Burin, oder das heutige Benediktbeuern, das unaezweifelt in diefen Gau gebört ( Conf Meichelb, Chron, bbur. Praefat. Alf, Haigenf, pag. XLV. & ſeqq.) zwifchen der Loyſach und Iſe | in den Eharten zu finden it. Im Falle nun, daß diefer Sau ſich über Die Loyſach nicht erſtrecket haste ; daͤrfte ja Burin nicht days ein - A " ’ j 34 ⸗ J uuunter den Agilolfingern. 417 din gefest m werden vwie es doch die Urkunden von Älteren und jüns geren Zeiten tbun. Sonſt aber feheinet auch noch der Hr. Autor des Chronicon Gottuic. mit dieſen zweenen Gauen Houf und Huo- Ain eben den Fehler gefallen zu feyn, den ex doch andre zu pers ‚meiden öfters erinnert; da er nämlich pag. 641. die uillas Pollin- ga, Wilhaim, Fbingen, Rieden cet. in den Fgesgouue feßer: nachmals aber noch an dem nämlichen Blatte eben diefen Drten, Pollinga cet. in dem Pagus Hufn ihren Sitz wicder anweifer, und alfo diefe beiden Gaue mit einander vermiſchet. Ob diefer Sau ſchon unter den Agitolfingern bekannt war, habe ich nicht finden Finnen. Hundius fager-in feinem bier. Stammenbuche I. Th. BI. 21. u. 24. er babe feine Benennung von dem alten Caftrum Haufen , das igt oͤde liegt, erlanget; und Meichelbeck ſchreibet in Hit. friſ. T. I, p. 125, um das J. 894. , daß um diefe ‚Zeit die Grafen von Andechs unter dem Name Nobiles de Huof in den Dokumenten vorfommen, weil der Pagus Huof unter ih⸗ nen ſtand. Von den Orten, die er in ſich begrif, find mir fol⸗ gende vorgefommen: or . Antorf, heute Andorf im Pfleg. Weilheim, Ron diefem Orte fihreibet Meichelb, in Chron. bber, P, I, P. 4 daß es pri- ea dos Monafterii Benedittoburani gewefen fey. n Altheimium. &8 find mehrere Altbeime in Baiern. Mei- > ehelk. in Chron. bbur. P, I,p, 4. Biefeicht ijt es jenes, davon wir | a in dem Pagus Matahgouue reden werden. | Buron, heute Benedikebenen , eine vortreflihe Benedik⸗ BR S. Meichelb, erg: bbur. Praef. pag. XLIV, & FOR ie Mathi oder Afcachis heute Bochel, ehemals i eine Beneditinerab Meicheib. chron, bbur, P. J. p.4. 00: VB S88 Dur- ‘418 Von den baieriſchen Grängen und — Durfmgeshufun, heute Durnhauſen im Pfleg. Weilheim. | In Meichelb. hift. friſ. T. II. n, 67. p. 65. um das J. 776. ne? Erilingun, heute Erling im Pfleg. Weilheim. Meichelb, hit, frif. T, II. n. 66. p. 65. um das. 775. a | Horscaninga „ heute Herrfehing an dem Amperfer, In Meichelb, hiſt. frif, P. II.n. 66. p. 65. auf das 3.776 3 | Karashufium. In Meichelb, chron. bburan P. I. pP. .. Otilinga, heute Aitling unweit Habach. Meichelb. chron, bbur. Part. I. p. 4. * Patinprunno , heute Baierbrunn im Pfleg. Woifertshats | fen, In Meichelb, Hit, frif. T, IE. n. 72. p. 68. Deraha , heute Percha an dem Fluffe Würm. in Meichelb. hift, frif, P. II.n. 81. p. 72. Es wird auch eben daf. TIL. n.92, p. 76. ein Perchak und T. IL. n. 28. p. 44. ein Perhah gefunden, das, nach der Meynung des Hr. Meichelberfs eben dieß Percha ſeyn ſoll. Pollingon, heute Pollingen ehemals ein Benediktiner⸗ itzt J ein regul. Chorherrenſtift. in Meichelb. chron. bbur. P. I. p. 4. Santoua , oder Sandau, ehemals eine Benediktinerab⸗ tey. in Meichelb. chron. bbur. P. 4. P. IJ. wu Sehhiringen , heute Sechringen drey Stunde von Bene⸗ “ dietbeuen. in Meichelb, chron. bbur. P. J. p. 8. Sledorf, eine Benediktinerabtey, heute Schlechvorf ein Y regul. Ehorherrenftift. — hift. friſ. T. J. p. 75 um das | J. 772. Staphalafagna, oder Staffelſee, ehemals eine Benedit⸗ tinerabtey. in Meichlb, chron. bbur. P. IJ. P. 4. ; i Tuzzinga, heute Tuging am Würmfi ee. in Meichelb. 5* bbur. P. I. p. 4. — | unter den Agilolfingern. 419 wir Men heute Tieffenbeunn im Pflegg. Weilheim. — trad. Herm. in Mon. boic. T. XL p. 17. | —* jeute Uffing an dem Gtaffelfee. in Meichelb, " Wirma * Bir lefen es in n inet Urkunde vom J. 772. — 2——— hift. tif. T. II. n. 33. P. 48. In uilla nuncupante ad flumine WIRMA, Und eod. Tom, I.n. 73. pP. 69. In loco, quod dicitur ad WIRMA. Der Hr. Berfaffer hält diefen locus in der darunter gefesten Note für erste „das an dem Ufer der Wuͤrm liegt. an PETER $, 22. INTER VALLES, THALGEUU. Kr w Sf ein baierifcher Gau» und ein Theil des Salzburgoune. Arno machet von ihm eine Meldung in feinen breu, notit, ap. Ca- nif, T. I. p. 491: edit. recent. Tradidit ( Dux Theodobertus ) in TALGOU Ecclefiam cet. Und ap. Hund, Metr. T, I. P- 4r. wo es heißt: Im pago, qui dicitur INTERUALLES. Nach der Meynung des Chronicon Gottuic, Tom; prodr. pag. 645. faßte ev den heutigen Strich Landes, der um das Städtchen Talgen gegen Mondſee lieget, in fi), mit dem das altdeutfche( Theo- ‚tifeum ) Wort Thalgoun, das einen Landesbezirk swifchen den Thaͤlern ( Tradtus inter walles‘) heißt, ziemfich übereinftimmer. Nach dem Hr. Refch aber hat er eine ganz andere Lage. Diefer ungemein fleißige Sammler giebt uns davon in feinen Annal. fa- ’ bion. fec. VIIL p. 723. not. 508. ) folgende Befchreibung : „, Pa- » gus. Inter valles, nempe hine cilerinam ad Auftrum, illine ! „ ad Boream achenfem , eft tra&tus territorii inter Rotholz & „, Rattenberg & amplius in ualle oenana inferiore; inde rema- "a „ nent Pret- Vall ſupra Strafs cis Oenum , & trans illum in ri- % 6992 » pa ER er - 220 Von den baieriſchen Grängen und Gauen „ pa boreali Fall uicus infra urbem Rattenberg : infra quam „ hodiedum vifitur uicus Ratfeld. Medio inter fupra Ratten „ bergam hodiedum in ripa Oeni auftrali cernitur ecclefia pa- „ rochialis in Prifslech, feu Prifchlegg. Ecclefia ad Buriom eſt „ hodiedum diocefis falisburgenfis , brixinenfis autem ecclefia „ parochialis ad Fuginas , fine Figen, qui hodiernus eft pagus „in ualle cilerina in finibus ditionis falisburgenfis & tirolen- „ fis. Ad Orianomonte quid fit ? nondum comperi. /nzdorf. „elſt in ualle, ni fallor, cilerina, fiue Zillerthal. Brixinu eſt „in ualle brixinenfi ditionis falisburgenfis, „ Wer nun aus diefen beiden Recht habe, mag der Lefer urtheilen. Ich meine - . Drtes halte dafür, daß die Befchreibung deslPagus Inter Palles des Hr. Reſch mit dem Arno vollkommen übereinfomme, Die Denennung der Orte und die Gegend derſelben bezeugen dieß. Weil aber indeſſen auch bey dem "Arno loc. eit. von einem Tal- gou ausdrücklich Meldung gefhieht: fo glaube ich, der Pagus Inter Valles und der Pagus Talgou feyn zween verfchiedene Gaue, und das Chronicon Gottuie. habe ſich verftoffen, da esloc. eit. diefe beyden in einen zufammengefhymolzen habe. In dieſer Hypotheſe dann bat der Pagus Talgou eben da feine Lage, wo - das Chronicon Gottuic. den Pagus Inter Valles hinfeßet. In den⸗ felben gehört dann der Det Talgoe, heute Tälgen im Salzbur⸗ gifehen , Davon Arno ap. Hund. Metr. T.I. p. 38, redet. Der Pa- gus Interualles hingegen hat feinen Sitz um den Inn zwifchen. dem Ziller⸗ und Achenthal; und dahin gehören die obigen Ratfeld, Pri/slech , Burion, cet. und nad) eben des Hr. Reſch Urtheile auch noch Pörchnauuanch , ad See , ad Jubendorf, ad Marciolas,. ad "Salinas ( heute Hal am Yun), die ſaͤmmtlich bey Arno in: - Hund. Metr. T. J. pag. 41. vorkommen. SE e OL en SEIEN . ————— — unter den Agilolfingern· = gar. 6) andere Beweiſe, und allein mit Huͤlfe der Etimologie, aus den Worten des Arno: in Talgou Ecclefia: einen eignen Gau zu bilden, und diefen mit dem Pago inter Valles zu vermengen, feheint zu viel gewagt zu feyn: da man aus der nemlichen annotatione Arnonis weiß, “00 baf der Drt und die Kirche Talgan im Salzburgau gelegen war, der Pagus inter Valles aber das heutige unter Innthal geweſen ift. Es wollen hier auch Orte in den Pagum inter Valles eingefhoben wer: den, die in dad Salzburgau und Chiemgau gehören; als z. B. ad Mar- k eiolas ( heut Marzoll bey Reichenhall ) ad Salinas Cheut Reichenhall): amd andere, Die ganz gewiß in dem Pago inter Valles gelegen wa⸗ ren, find verfeßet, oder unrecht gefhrieben , oder gar ausgelaffen wor: ven. Es koumt aber dieſe Irrung von der Abſchrift der fo berühmte ten annotationeArnonis her, die vom Erzbifchof Mathaͤus in Salzburg, denHerzogen Wilhelm und Ludwig inBaiern zurzeit des bekannten Bau: zen Aufſtandes iſt mitgetheilet worden , um felbe, als Nachfolger der Salzburg, Stifter, zum Beyftand zubewegen. Hundius, Caniſius, und andere haben hiernach Abdruͤcke machen laſſen. Eben erſcheinet aber zur Ehre des uralten Stiftes das nouiſſimum Ckronicon anti- ui monaſterii ad S, Petrum Salisburgi im Druck, welches aus der — Urſchrift Die Ordnung, Namen und Sagen der hieher gehörigen Orte ©. 126. auf folgende Art angiebtz Iftas Ecclefias confitunt in Salz- Ad Achingas eccl. cum manfis II. x burgaoe, & in Chimingane pagi- Ad fuginas ecclefia tantum, bus, Idem de ecclefiis parochi- Ad Creticha eccleßa cum territorie, ales, quas in benehcium perti- Ad Anua fimiliter, nent, & de Barfcalcis unacum Ad Liveringa ecclefia fimiliter, Tervis, five eorum territorio do- AdWwalachuvius ecel, cum manfis II, rate funt: - “ Ad Marciolas eccl, cum territorio, Ad See ecclefia cum manfo I. © Ad Salinas, quod dicitur Hal, ec- Ad Jubendorf ecclefia cum manſo I. clefia cum manfis IL. Ad Fifchaha ecclefia cum manfo Is Ad Tengihilinga ecel. cum territorio, : Ad Antheringas ecclefia cum territorio. Ad Cirheim fimiliter. Ad Büriam ecclefia cum manfis III, Ad Baldıfingas eccl, cum manfis III. Ad Georgii ecclefian, Ad Schildarius eccl, sum manf. I. —J 8903 Ad 422 Ad Brumigas fimiliter. Ad Deorlekingas eccl. cum man- fis III, apfos, Ad Pochirch eeclefia cum territorio. Ad Widaha ecclefia cumVillula , feu cum omni pertinentia ad ipfum vi- cum tradidit Ragenbertus cum manfos VI, "Ad Taharling medietas , quae ad ip- {am ecclefiam pertinet beneficium, & veftitos manfos VI, Ad Erlaftedi ecclefia cum territorio. IN PAGO, qui dicitur INTER VALLES. AdRotfeld ecclefia cum territorio. Ad Prislech fimiliter. Die gelehrten Verfaſſer diefer Chronik merfen an: Hic eft verus or- Von den baieriſchen Graͤnzen und Gauen Ad Quantulas eceleſ. cum manf, III. 1 apſos. Ad Prixina eccl, cum territorio. Ad Pirchnawang fimiliter. AdCarofltein ecclefia cum territorio, & cellula, ubi fratres — mani⸗ bus laborant. Ad Epiſas eccl. II. cum territorio Ad Orione monte ſimiliter. Ad Michdorf ecel. cum territorio, Ad Hroflulcha fimiliter. ‚Ad Burones fimiliter, . AdRordorf ecclescnm mans,Il.apfos, Ad Lutrinpach ecelefia tantum. Ad Huimmos ecel. cum territ, - Ad Hrodheringas ecel. cum mans.III. Ad Sinfa .ecclef, cum manfis II. do ecclefiarum, prout habetur in antiquis tabulis, qui tamen or- do in plerisque exemplaribus, feu copiis impreflis, inverfus ef; quamvis quoad fubftantiam & numerum fit idem. . 8. 23. ISANAGOE , ISANAHCOUUI, YSANACOUUE, ISENCKHEU. i Ein Gau des Herzogtbumes Baiern, der feinen Name von dem Fluffe Iſen, der fi bey Dettingen in den Inn ergeußt, fuͤh⸗ tet, und fi) bis an die Alzach und Salzach erſtreckte, auch den Pagus Ceidlingeum in fich begrif. Es findet fich viel von diefem _ Gaue in dem Indieulus Arnonis, So 3. B. Iefen wir darin ap, - Hund. Metr. T. I. p. 38. In Pago ISANAGOE Jüper riuulum Ifana tradidit idem Dux ( Theodobertus) uilla cet. bey dem Hr. Kirchenrathe Meichelbeck in hit, friſ. T. II. koͤmmt er auch öfs ters. — — ee N I a ee a er unter den Agilolfingern. 423 ers unter dem Namen eines Territorium vor. So heift es in einer Urkunde von den Zeiten des Tafilo n. so. p. 57; TERRI- "TORIUM AD ISNA fluuio fecus coniacente cet. Und n. 54. p. 59. Coloniam Wolflei in loco numcupante ad Holze --£9 TER- ‚RITORIUM AD ISANA diuidere cum ipfo.Territocio cet. von feinen Drten , aus denen er beftand, find ung folgende vorgefoms mens: — * — bieleicht Ornau unweit Oknpfing: Arno ap. Hund, Metr. T.I.p.4ı. _ Amfinga , heute Ampfing ı unweit Mühldorf. Arno ap, «Hund. Metr. T. I. p. 39. Tradiderunt per licentiam ( Taflilonis) ‚un — * Ifanagoe loca nuncupantes in AMFINGA. Aſcauue, heute Aſchau unmweitAu. Arno ap. Hund, Metr. T. % P. 40, Similiter g medietate de uilla, quae uocatur ASCA- UUE. Auuaq, heute Ye ein regul. Chorherrenftift am Inn unweit Bars, Arno ap. Hund, Metr. T. I. p. 40. Cella, quae uocatür AUUAE, quam confiruxit Baldun - - cum licentia Tafklonis "Ducis Juper ripam Eni fl. in Pago ISANAGOE. 0 Cella Garoz, heute Gars ein vegul. Chorherrenſtift am Inn oberhaib Mühldorf. Arno ibid. p. 39. Dux iam feriptus (Tat- Alo ) tradidit CELLAM, quae wocatur GAROZ fuper ripam Eni fi. in Pago ISANAGOE. | “+ Cola S. Zenonis, heute das Kollegiatftift zu St. Zeno in len, ehemals eine Benediktinerabtey,. in Meichelb, hift. frif. T, _ IL. p. 59. lefen wir e8 in einer Urkunde vom J. 758. ad Auuium MWanae , heißt 8, ad CELLAM & Oratorium S. ZENONIS, Und eben daf. T. II. n. 26. p. 43. ift ein Inſtrument v. %. 772, 4 wo diefer Drt Ina genannt wird: Altum in uilla ISNA. Chreidorf. in Meichelb, hift, frif, T, II. n. 35. p.49. ad a, A 772: 424 Von den baterifchen Graͤnzen und Gauen 772. In uilla, que nuncupatur CHREIDORF, Aue in heremo iuxta wiam flumini , qui dicitur ISNA. Aringa, vielleicht Kenig am Inn im Pfl. Mitmofen. Cod. trad. Herm. in Mon. boie. T. XI. p. ı7. Eidlar. &. weiter unten Zilarn. 4 “ Chyemberch ad cagahartingen, heute Biemberg. unweit Taherting. Arno ap. Conif. T. VI. p. 1167. edit. Ingoltt. Dinpfladum. Arno ap. Hund. Metr. T. I. p. 41. Dorfin, heute Dorfen an der Iſen. Meichelb. Hiſt. Feif, T,II.n:45. P. 54 Ehartingen , Ehardinga , heute Erbarting an ver Iſen. Arno ap. Hund, Metr. T. I. p. 38. in Pago uero ISANAGOE fuper uiculum Ifana tradidit idem Dux ( Theodbertus) willa nun- cupante EHARDINGE. Epifas. Arno ap. Hund. Metr. T;1. p. 41. Hoccinhufn. Arno ibid. p. 39. Tradiderunt per Licentiam < Tafhilonis) zn Pago ISANAGOE loca nuncupantes ad HRG: CINHUSIN. Hafalpach. in Meichelb. hift,frif. T. IL.n.IL. P. 30. Es find mehrere Haſelbache in Baiern, eines aud) in dem Pft. Dettingen. Hoize. Arno ap. Camif. T. VI. p. 1169. edit. ingolit. 4e- ZE. . 3167 edit. ingolft. & ap. Hund, Metr. T. I. p. 41: Hozzin. Arno ap, Hund, ibid. Hrodheringas. Arno ibid, Hucinnos, Arno ibid. vieleicht ift es Boden bey dem Kun. Ifna. ©. oben Cella S. Zenonis, Liu- Holza iuxta Tagahartingen, Arno ap, Canif. T,VI, BD cepit ab eo iuxta Raittnhaslah in loco , quod dieitur ad HOI- - 8 — 2 anter den Agilolfingern. 425 er. „Zäubin. Arno ap. Hund. Metr. TI, p. au J — heute Lohkirchen im PA, Ber Arno ıbid, — Larndach, heute Lauterbach unweit des une, Arno F ——— heute Metenheim an der Iſen. Arno ap; Hund. Metr. T. I, p. 39. Extitit Otilo Dax , qui tradidit in Pa- g0- ISNAGOE ullam nuncupatam‘ METUM — JSecus fluenta Yana. Ey Müldorf, Mühldorf am Ann. Arno ap. Hund, ibid. p, 40, feßet es in den Gau Saltzburgouue:' Per licentiam Tafklonis -- in Pago SALZBURGOE uilla nuncupata Müldorf, | 0 © Perinbach. Arnoibid.p. 40. Tradidit per licentiam ( Taf- filonis ) in Pago ISANAGOE in loco , qui dicitur PERINPACH: " Poatilinpah, heute Pietenbach unweit fen. In Meichelb. bift. friſ. T. J. p. 59. auf das 3. 758. Perck, heute Berg im Pfleg. Dettingen, Arno ap, Hund. - - Metr. T,I,p. 40. In fupraditto Pago ISANAGOE in loco nun- cupantes Roia & ad PERCK. -Poch 5, heute Buch unweit Purgrain. Arno ibid, p. 39, ‚Tradidit ipfe Düx (Taſſilo) in Pago ISANAGOE in fifco do- minico , qui dicitur POH, Pohpah. Aruo ibid. p. gr. Pohkirch. Arno ibid. p. 41. Poizchurdorf. Arno ibid. p- 4r. © Puoch, Arno ap. Camf. T. VI.p. 1157, edit. Ingolft. Ad PUOCH iuxta Oetingen. vieleicht ift cs das nämliche Poch, wo⸗ von wir eben geredet haben. - ‚Purch, Arno ibid. p. ‚17% Deditme Re Bi. Abh. V. B. Dh 10- ° 46 Bon dei baierifchen Graͤnzen und Gauen Zocum, qui dicıtwr AD PURCH & - iuxta willam ditia Tuzs- lingen: Raitenhafelah , heute Raitenbaßlach eine Eigenzetabud. Arno ap. Caniſ. ibid. p. 1168. Rota. Arno ap. Hund, Metr. T. I. p. 40, J Fupradito Pago ISANAGOE in loco numcupantes KOTA. Stamheim , heute Stambeim im Pfleg. Dettingen. Arne ap. Canif. T, VI. p. 1156. edit. ingolft. Tradzdit ( Otilo Dux) willam, quae dicitur STAMHEIM fuper Oenum — in YVSINKOUUE, Taharding. Arno ap. Hund. Metr. T. 1. p. 41. bicleicht Taherting an der Alzach. Es koͤmmt auch ap. Caniſ. T. VI. p. 1167. edit. ingolft. ein 7. agahartingen vor, das vieleicht Das naͤm⸗ liche Taharding ift. Rordorf , heute Rordorf an einem Arme des Inns. Ar- no ap. Hund..ibid. p. 41. Tifi ingen. Arno ap. Caniſ. 1. eit. p. 1152; Deditque( Dux Theodbertus ) locum, qui dicitur ad Purch & ad ———— iuxta uillam dita TUZZLINGEN, Turtin. Arno ap. Hund. ibid, p. 41. | = Turzilinga , heute Tußling nahe am Sun zwifchen Mühle Dorf und Dettingen, Arno ap. Hund. ibid, p. 38. Alam uero uil- lam in eodem Pago ( Ifanagoe ) tradidit ipfe Dux ( Theodber- tus) nuncupante TUZZLINGA. Widrubach Arno ibid, p. 39. Tradiderunt per PER A ( Taflilonis) on Pago ISANAGOE loca nuncupantes in Amfin- ga & in WIDRUBACH. i Wila. ibid. p. 4ı. Zilarn. Arno ap, Canif. T. VI, pP. 1169. edit, ingolft. oder Cidlar, wie es 2 Hund, Metr, T. I. p. 41. geleſen wird, heu⸗ te * rate ben Agilolfingern. te Zeldlarn. Wir wiffen aber nicht, ob es jenes bey Schönberg, 427 oder das zwifchen Kraiburg und Wald ſey. Ordentlich zu reden, gehört dieß Zilarn in den Zeidlarnkey fammt noch einigen andes ten. Weil ic) aber von Zilarn, als einem Pagus, um die Zeiten der Agitolfinger Feine Spuren antreffen Eonhte: fo wollte ich auch von ihm Beine Meldung machen, feine Orte aber in den- Zfnagoe herſetzen, tweil er, nad) der Muthmaffung des Chronicon Gott- wie, ohnehin wel ex integro nel pro parte portio maioris Pagi Ifnagoe gewefen if: (9 (*) In der oben (F. 22) belobten neuen Chronick von St. Peter werden 2 aus der annotatione Arnonis die Kamen und die Ordnung der Kir: den im Iſengau alfo berichtiget: Item in pago Iſanagoe. Ad Flohinus eccle, cum manſ. I, Ad Hidlar ‚eccle, cum manfo Is Ad Turtin ecclefia fimiliter. - Ad Diupftadum eccl, Il. cum manſ. IE Ad rivulum rota ecclefia IIII. cum manf VI. Ad Pochpach ecel. cum manf. If, Item de Pochpaeh ecel, eum manf, HH. 2 Ad Lohkirch ecclef. cum manf. II. Ad Wila eeclef, cuın manf, III, ‘x Ad Holhha eccl. cam mans IIl. item ‚Ad Holhha ecelef. cum mans. IT. Ad Perh eccl, cum mans, IIT, Ad Pohkirch ecel. cum mans. IIL Ad S. Stephanum eccl. cum mans IIT, Ad Ifana eccies, cum territorio. Item ad Pohpach ecclef. cum mans, III. Ad Liubin eccleſ. cum mans, I. Ad Archanowa eccl, Il, eum ınans, VI. Ad Pochardorf eccl, eum manfo 1, Ad Richerihufier de coniectu Bar- fealcis eech. cum manfo ], ‚ Ad rotam , ubi Boninaba in ipfa ro- ta ingreditur ecclef. cum manfis VI. Aus dieſem folget, daß nicht nur alles, was von einem Zeidlar, und Zeidlatgau hier angebracht worden, wegfalle; weil dieſer Irrthum ‚allein ans der fehlerhaften Lesart Cidlar, ſtatt Hidlar, feinen Urfprung hat, ſondern auch die Rechtſchreibung anderer Naͤmen gebeſſert, und Epiſas, Huccinos, Cc. gar ausgelaſſen werden müfen. Hhh 2 $. 24 23 Bon den baieriſchen Ordnen und Gauen 1) k b) J REN ENG $. 24. — " MATAGOE, MATAHGOUUE, | | Ein baieriſcher Gau. Er lag an dem Mattſee —— nicon Gottuic. Tom, prodr. pag. 677. hat Wait/ee) und um den Sluffe Mattich, und erſtreckte fi) von. da aus bis an die Pram, zur rechten des Inne. Arno machet von. diefem Gaue oft Meldung, als befonders ap. Hund. Metr, T. 1. p, 38. In Pago etiam MATAGOE tradidit pracfatus Dux ( Hucbertus)) in loco cet, In dem Chronieon lunael. p. 15. wird er in einer Urkunde vom J. 768. Pagus maducianus genannt. Oben ange⸗ zogenes eh Gottuic, feßet loc. cit. aus dem Arno einige Drte in diefen Gau , die wir aber in Deffelden Indieulus &e. nicht finden Eonnten, das einzige Jeinga ausgenommen, Es ſchreibet fo; » 76i (in Page Motakgouue ) in adnot, Arnon. ap. Canif, „et Geuuold. Metr. T. I. p. 27. uillae Jeinga (h. Inging) a „finiftris Mattichoe fupra oppidum Mattichouen , Gurcana (h, „» Gürten inter Altheim et Ried), Lupshchanesbach, Pollinga, „forfan Palting ad Fl. Matticham prope Stein, Hohinkart - „ (nune Aönbart inter Mattigkofen et Altheim), Altheim - » (hodie adhuc Altheim haut procul:ab Oeno inter Mattigho- „„ fen et Monafterium Reichersberg fitum) oppidum a —— ſub ConradoL Imp. a. 916. ibidem celebrata notum a), - - - „et OFLERUNAHA-Ch. Oſternach ad Fl, Antilfam prope Orth in Matahgouue ) recenfentur.„ Sonſt aber gehören noch fuigende Drte in diefen Bau: Hagananca, vielei:ht Aagensu am Inn. In hift. Frif, ap, Meichelb. T. II. n,89. p.75. Manin/eo, heute Mondfee, eine Benedictinerabtey. Eine Urkund von dem Zeitalter des Herz. Taſſilo in chron, lunael, pag. 9, feßet dies Maninfeo ausdrücklich. in den Pagus Matahgouue. Dono, heißt es — — unter den Agilolfingern. 489 es allda, ad Monaſterium, qui uocatur MANINSEO, qui eſt conſtruciu, in Pago MATAHGOUTE, eet. Und- ibid. pag. 3. — — einige Orte vor, die dieſer Abtey bey dieſer "Stiftung find en worden, Wir fegen fie bieher, weil fie (wenigft die meis fen) vermuthlich nicht weit von Mondfee möffen gelegen haben, und alſo zu diefen Gau zu rechnen find. Sie find: Ninzilinga, Aldare efpach viefeicht Allersbach Jı Chalpaha , Operachalpaha, Prıtrahn, MWizinpah, ‚Liubenfperg , Ifkila (vielleicht Iſchel) 1 Cynchinpach , Alblingon, Chuniſperg, Cinkin, ichilnpach, Rindertal, Nezzeltal, Mons Stuophe, Sptenzala, Burchfal , Bucchebach, Rinte, Cella. Matahacamui, heute Ma⸗ tighofen. Wir finden es in einer freiſing. Urkunde vom J. 757. in Meichelb, hift, Frif. T, H. n. 4, p. 26. Allum in uilla nuncu- MATAHCAUUL Matta/feo, Mattfee, einft eine Benes dietinerabtey itzt ein Collegiatſtift. Agnel. Bandler in Arnulfo male malo pag. 105. behauptet, es ſey vom Taſſilo II, geſtiftet worden. Pohhe. Chron, Junael, p. ı3. Trado haeredi meam ad Michaelem in loco numcupante Maninfeo, ego trado atque Wonfundo in willa numcupante POHHE, quae eft in eodem loco. Steinbach, heute Steinbach, Arno ap, Hund, Metr. T. J M 40. Tradidit per licentiam (Taſſilonis) zn Pago Matag e in co, qui nominatur ST. EINBACH, F @ Der Hr. geheimde Rath v. Eckardt verneinet Rer. Franc. T. I, p, 850. mit ziemlich wahrſcheinlichen Gründen, dag in unferem Altheim ddieſer Synodus gehalten worden. Er ſuchet felbes Altheim viel mehr in. Pago ‚rhaetienfi-, und wie :er 1. cit. p. 851, faget: In Duca- nn bu nenburgenfi , medio inter Egetam & Egvvaidam amnes loco. (*) 8% Falkenſtein hat gründlich beiviejen , daß -diefer Synod, auf dem Einsin heutigen graͤflich = Oetting⸗ Wallerſteiniſchen Jagdſchloß, hoben Alte ES * heim, im Rieß ſey gehalten ‚worden, Analett. Norag. I. Stuͤck. 5 er ak Bärı - Hhh 5 N 12; — — 430 Son den ae Srinen md Sauen | 825 | NORDGAUUE, NORDGOUUE, NORDGOR, w Der einte von den zweenen Hauptganen des Herzogthu⸗ mes Baiern. Er iſt jenfeits der Donau gegen Mitternacht zu fuchen , und begrif nad) dem Hr. von Saltenftein Nordg. Als tertb. Th. IT. Rap. IIL SI. 138. alles, das in ſich, was heu⸗ te die obere Pfalz, die beiden Fuͤrſtenthuͤnmer Bayreuth und Ans⸗ bach, die Biſchofthuͤner Bamberg und Kichfkäre, das Herzog⸗ thum Boburg, die beyden geoffen Gaue Swalefeld und Ries, ſammt der Reichsſtadt LFördlingen ausmahen. Das Chrohi- eon Gottuie, befchreibet ihn Tom, prodr. pag. 715. 0: » Per » quod (Nortgouue) teflibns Auentino Annal. Boior, L. Le 2, „ 1. 2,9. 3. & Münftero Cosmiogr. L. V. p. 1080, Omnis illare- gio inteligitur, quae trans Danubium Septemtrionem verfus „ usque ad fl. Moenum, Saalam, & filuam bohemicam ( quae „ Nordvvald etiam wocatur ) fita eſt, prögrediendo inter fl. » Elifam( Tlz ) Moenum „ Raduritiam >KRednitz ), Almonam Gi - „ ue Allemannum ( Altmühl) ad füeuica usque confinia, ad, „ Egram& Werinitam, ( Wernitz ) & tractum ıllum ; qui Rhae- _ „ tia uulgo im Ries adpellätür, ubi quondam Narzfes uelNorif- » ci,-Parifci habitarant , de quibus etiam Pago Nordgeuu uel » Nordge nomen remanfit, „ In diefem grofien Gaue waren auch noch mehrere kleinere Gaue, als der Irgouu, Schwinach- goun, Granzuniti; Oninzingown zum Theil; Chelesgouu, Pagus retienfs , Sualafeldon, Ratentzgoun „ Sulzgeun u: u. 0. m. die alk bey dem Hr, von Falkenſtein loc, eits vorkommen. Er bieß VNordgau, weil ev gegen Worden tag. In den Urkunden des agiloffing. Zeitalters koͤmmt ex feltener vor ($. 4.), und von den. Drten, die darin gelegen hatten , Fünnen gar wenige mit gleich» jeitigen Dokumenten vecenfiset werden. In Pezii Thef. anecdot. T, L na unter den Agilolfingern. 43* T. I. P. IN. eol. 82. werden folgende angetroffen: Askituna (vie⸗ leicht Aſcha bey Srantenfels ) Elinpoga, Afchaha, riuulus, Auen- ta Antalanga, Auuinpach riuulus ( etwa Auubach bey Brenn⸗ berg ) Hegiperc mons, ( ohne Zweifel Zirgberg bey Auubach) . Chezinhaha (Beßnach bey Pfaffenmuͤnſter) Heichinbach ri- uulus , Cnagapach , Suleginpach, (vieleicht Saulburg ). Wir finden auch L eit. eap. 5. eine Uebergabe, Die mit Erlaubnif des Herz Taßilo vor fich gegangen, wo folgende Drte genannt wers den, die vieleicht im Nordgau liegen: Trado haereditatem , quam habeo in infula, quae dicitur OPINESALDAHA -- in loco, ' qui dicitur VERID, ubs Monachorum eft congregatio HEDIN. PAH, cet. i $. 26, OPINGOE,POAPIN T AL. Ein baierifcher Gau, den wir in adnot. Arnon. en. Canif. T. II. p. 486 edit, recent, & Gewold. T. I. ad Metr, p. 27. edit. zatisp. kfen. Tradidit, heißt es allda, memoratus Dux ( Theod- | bertus )iu Pago OPINGOE cet. Nach der Muthmaſſung des Chro- nicon ‚Gottuic. Tom. prodr. pag. 723. ift Diefer Sau das heutige Oberinnthal in der gefuͤrſteten Grafſchaft Tirol an dem Inn, welches um ſoviel mehr wahrſcheinlich iſt, da eben dieß Ober⸗ innthal in andern Urkunden bem Gaue Poapintal zugeeignet zu finden iſt ( S. weiter unten Poapintel S. 30.). Von den Orten | dieſes Pagus haben wir nur eines in adnot. Arn. 1. eit. gefunden, und das ijt Opinga, das ‚heute Roppen heiffen foll, und oberhalb Innsbruck jeufeits des Inns bey Starkenberg gegen Telfs zu lies get. Sonft muß ich bier noch anmerken, daß Arno ap. Caniſ. I. it. die Opinga in dem Sudgaue ſetzet. Die Urſache Bann oben aus dem $. 12. erfehen werden. * ⸗ l 432 Von den baieriſchen Graͤnzen und Sum ER‘ f SW 7, ARE, — RT | ' ORITAL VÄLLIS ENIANA, vinusnonen. | Orital, vielmehr Noritat koͤmmt dus erſtemal unter dieſem Name in einer Urkunde des Kaiſer Konrads IL vom J. 1028. vor. In einer andern Urkunde dieſes naͤmlichen Kaiſers vom J. 1027. wird er Pallis eniana genannt : und aus dieſen beyden Urkunden erfehen mir, daß er in Tirol, an der Eyſſack um Briren her muͤſſe gfegen haben. Reſch erinneret Annal. Sabion, Sec, IV. pag. 93. not, 50.) daß Orital im lateinifchen mit Pallisno- rica müffe gegeben werden. Und daß auch im VIEL, Jahrhun⸗ derte die Gegend, wo Sebona (heute Seben), welches die zwo oben angezogenen Urkunden in den Gau Orital fegen, gelegen, Vallis norica geheiffen , giebt ung der. Poeta anonymus ap, Mabillon. anal. T. IV. pag. 525. zu erkennen; indem er 1. eit, ſchreibet: Haec. jedes VALLIS NORICAENAE dicla SEBANA. Conf. Refch. annal. fabion. ſec. IV. pag. 92. not. 49 ). Sch verm uthe aber, daß Vallis norica und Vallis eniana fynomma find, Da ich aber Feine fihere Gründe babe, daß dag heutige Oberinuthal in den Zeiten der Agilolfinger unter dem Namen Orital bekannt wat ; fo werde ich das meitere davon unter dem Pagus en - | tal 8. 30 abyandeln. | 6. 28. PANGOUU, PONGAUUL | Ein Sau dis Herzogthumes Baiern, der noch heute unter dem Name Pongau befannt ift, und fich von Werfen an der Salzach bis an die Ens bey Radfkare erſtreckte. Bon ihm redet Arno in adnot. ap. Hund. Metr. T.1. p. 42., wo et auch zugleich die Stiftung der Cellae.S. Maximiliani, die heutiges Ta⸗ ges nur * eine e Dfawlische iſt, erzaͤhlet. Auſſer Albina, Pann- talas 9 unter den Agilolfingern. TE talas, und diefer Cella S. Maximiliani können wir Feine andere Drte von diefem Gaue anzeigen. Diefe aber hat uns Arno hin- terlaffen ; Albina zwar in notit. breu, ap. Canif. T, Vl. p.1150. ‚edit. ingolft. Pantalas aber in’ donat. ap. Hund. Metr. T. 1. p- 41. Und dies Panntalas ift nach der Meynung des Hr. Refch in annal. Sabion. T. 1; fec. VII, p. 723: not. 508.) Pannthal in Pongau. 6. 29 n PINNZGOE, Eirn baierifcher Gau. Arno in donat. ap. Hund. Matr. T. l. p. 39. vedet von ihm: Boſo - - tradiderunt per licentiam Taf- ‚flonis in Pago PINNZGOE loca numcupantes BISONCIO £# SALAFELDA. Dieß Bifonzio foll, nach der Muthmaffung des Chronicon Gottuic. Tom. prodr. pag. 729. , das heutige Pieſen⸗ dorf an der Salzach unweit dem Städtchen Zeil jwifihen dem Schloſſe und der alten Graffchaft Mitterfill und Daͤchſenbach: + Salafelda aber das Städtchen Salfelden an der Sala feyn. Bey⸗ de liegen heute noch in dem fogenannten Pinzgeu. Wo wir dann ſchlieſſen daß ſich dieſer Pagus von der Urquelle der Salzach zu deſſen beyderſeitigen Geſtaden bis an das Staͤdtchen Daͤchſenbach muͤſſe erſtrecket haben: wenigſt wird heute noch dieſer Landesge⸗ auf das Pinzgeu genannt, , 5. 30. . POAPINTAL, OPINGOE, PAGUS VALLENENSIUM , ORITAL, Ein Gau des Herzogthums Baiern, der die Landesgegend des heutigen Öberinnthales (Vallıs poenina) an dem Inn bey Innsbruck ausmachet. Von ihm fihreibet Refch, annal. Sabion, Sec. VIII. p. 779. not, 65%); »Pagus POAPINTHAL diceba- Siſt. Abb. V. B. ii ter 234 Bon SE Sränyen und Sau tur hodiernus traßlus vallis oenamae füperioris, plebis ıpan Fochiae hinc anumenfis, illinc flaurlinganae, Und Sec. 'eod. p. 591. not. 115): FALLENSI UM habent alii codices ap. ‚Meichelbeckium won fine mendo ; legendum enim eſt VALLE ENENSIUM , fiue VALL OENENSIUM, guorum nomine ve lis. oenanae fuperioris adcolas, hodie Innthaler, intelligo ad mentem Rofchmanni & Suyckeri in notis ad ala S. Corbiniangs f. 293. Aribo nennet diefen Gau in uita S. Corbin. ap. Meichelb, hiſt. frif. T. I. p. 17. PARTES VALLENSIUM: Quum autem ueniſſent PARTIBUS VALLENSIUM, cet. In dem Stiftungs⸗ briefe der Abtey Scaranzia vom %. 763. wird er Pagus Vallenen- fium genannt; In primis VALLENENSIUM ex Pago cet, ap. Meichelb. hift. frif. T. II. n. 12. P. 31. In einer andern Urkunde, Die, nad) der Meynung des Chronicon Gottuic. Tom. prodr.pag. 731. im 3. Ch. 747. ‚der Regierung des Herzogs. Utilo im zwölf ten, der Abtey Schlecbdorf gegeben worden, Fümmt er vor unter dem Name Poapintal : Villas numcupatas in Pago , qui cogno- minatur Poapintal, cet. ap. Meichelb. hift frif.-T. II.n. 274. P. 149. Wo wir aber nicht einfehen koͤnnen, mit welchen Gruͤn⸗ den der Hr. Abt von Beſſel dieß Inſtrument loc. eit. auf das J. 747. und in die Zeiten des Herz. Utilons hat hineinſetzen koͤnnen; da ı) erft im J. 763. die Abtey Scaranzia ift geftiftet worden : 2) die Einwohner diefes Stiftes um das J. 770. ‚Scaranzia vers \ laſſen, und Schlechdorf bezohen haben : 3) das Inſtrument erſt regnante 1 Domno noftro Karolo Rege in Bojouuaria.anno XII. d. i. im 3. nach der Geburt Chrifti 795. und unter dem freyfing. Biſchofe Arto ift ausgefertiget worden. Bey Gewold endlich ad- dit. ad Metr. T. IN. p. 32r. wird diefer Gau Procipintal genannt. as Chronicon Gottuie. hält dafuͤr, Procipintal fey ein Schreibes fehler , und müffe, wie bey Meichelbeck, Foupmmtal heiffen. Sonſt aber Nunter den Agilslfingemm 435 aber kommen in dieſem Zoftrumente vor die Orte: Oparinhofs Cheute Obernhofen jenfeits des Inne ), Cyreota , Cyreola (heu⸗ te Zirle am Zirleberg dieffeits des Inns, zwo Meilen oberhalb ZInnusbruck Telfsigegenüber), Pettinpach, das nicht Pertenau bey Dberbofen ift wieder Hr. Abt v. Beſſel meynet, fondern Pers tenbach in dem baierifchen Landgerichte Dachau; denn in der Urs - Zunde heißt es: FORAS MONTES in loco , qui mominatur PET- TINPACH cet. Pertenau aber wäre nicht foras montes, Hies . ber. gehören auch noch: Scaranzia, chemals eine Benediktinerab⸗ tey , heute Schärnig „ein Paß gegen die baierifhen Gränzen uns weit: Innsbruck. Wir finden es in Meichelb. hift. frif. T. II. n. „12. P. 31.100 der Stiftungsbrief dieſer Abtey vom I 763. zu les fen. it: In folitudine SCARANTINENSE cet. In eben diefer Urkunde loc. cit. kommen auch vor die Dite: Pollinga ( heute Pol⸗ ling am Inn unterhalb Oberhofen): Flurininga (heute Flaur⸗ ling eben dafelbft) Oppidum Zumife (heute Fmfe ), und noch einige, die aber foras montes find, mithin nicht hicher gehören. Endlich zählen wir auch noch vermöge dieß, was: wir oben (S. 27.) geſagt haben ‚zu dieſen Pagus das alte Sebona, welcyes das heu⸗ tige Seben ift , ehemals ein bifchöflicher Sitz, ist ein Zungfraus enkloſter Benediktinetord. Daß dieſer Dit zu den Zeiten der Agis lolfinger fehon geftanden habe, brauche Feinen Beweis. Nähere ‚Umftände davon find in den annalibus fabionenfibus, die der ges lehrte Hr. Arcchivarius Reſch in 3. Bänden herausgegeben hat, anzutreffen. Feldidena, davon Gregorius tur. 1.2. e. 4. redet, heute Wilten ein Prämonftratenferfiift ( &. Rofehman. de Epif- | ‚eopatu fabion, S. Caſſiani Mart. P.I.p. 86. & 87). Taur, heu⸗ ‚te noch Tauer ein Drt, der zwifchen Innsbruck und Hal liegt. Wir finden esin annal. fabion. ap. Refch. fec. III. p. 237. & fegq. “ um heil. Romedius, der im IV. Jahrhunderte lebte, ift aus feis J Jri ⸗ nen 436 Von den baieriſchen Gränzen und Gauen nen Adtis, die 1. cit. vorkommen, als ein Graf von Tate be Pannt. Romedius vir nobilis ex Bauuaria ortus TAURENSE caftrum in VALLE. ENI fluminis cet, Wo wir aber noch mit dem Hr. Reſch p- 239. not. 320.) anmerken, haec atta confar- cinata fuilje eo tempore, quo Boioaria fe pof feculum V. im vallem usque athefinam extendere cepit. Cluſae, heute Rlaufen eine Bergfeftung unterhalb Briren. Wir finden Elufa bey dem Regino Chron. L. 11. um das J. 773. , wiſſen aber nicht, ob es dieß Chifae iſt; da naͤmlich Eginhardo omnes aditus, quibus im Ita- liam intratur , chufae adpellantur , wie ein gewiſſer Schriftſtel⸗ ler anmerket. Sicherer koͤnnten wir dieſen Ort um das J. 1028. angeben, da er nämlich in einer Urkunde des Kaiſ. Konradus U. vorkömmt ; Fi CLUSAS ſtas in loco Sebona in Pago en cet, S. 31 PUSTRISSA , BUSTRISSA,. | Ein Gau, der theils in Baiern, theils in Kärnthen gelee gen hatte, und fonft auch das Pufterehal genannt ward. Zn - den Zeiten der Agitolfinger Eonnten wir ihn nicht finden. Erſt im XI. Kahrhunderte laſen wir ihn bey Gewold Metr. T. J. p. 317. als einen Pagus: In PAGO PUSTERISTA -- de Valle Wizzen- tal cet. Im VI. Zahrhunderte koͤmmt er als eine Graffchaft in einee Urkunde Arnolfens des Königes vom J. 892. vor: Pußruf- Sa fiue Pufrifa comitatus. Auch im X. Zahrhunderte: wird er in einer Urkunde des Kaif. Otto Il. vom. 974. eine Sraffchaft( Co- mitatus) genannt. Der Hr. Abt v. Beſſel beftimmet in feinem Chron. Gottuic. Tom. prodr. p. 732: die IBeitfchichtigkeit und die Gränzen diefes Gaues ziemlich zuverläßig, die ich aber hier um. gehe, weil fie aus Wekunden — werden, die über das Zeit⸗ > > = unter den Agilolfinger. 437) et von dem wir unfern Verſuch anftellen , hinaus find. Bon den Dtten, aus denen diefer Gau beftand, koͤnnen wir nur as mittheilen, nämlich India , Inticha oder Campus Gelau, heu⸗ te Innich in dem Pufterthale in Tirol gegen Kaͤrnthen. Wir fins den «8 in. Meichelb. hift. frif. T. II. n.22. p. 38. in einer freifing. Urkunde vom J. 769. Transfundo locum numcupantem INDIA, quod vulgo CAMPUS GELAU wocantur - -- a riuo, quae uo- catur TESIDO usque ad terminos Slauorum , id ef ad riuolum . montis ANARASI cet, Die verſchiedenen Lesarten des Wortes Inticha, uud die Urſache, warum es auch Campus Gelaw genannt wurde, ©. bey Refch annal. fabion. fec. VII. P- 669. not. 338.) & p. 670. not. 339. ), Wo ich noch anmerfe, daß der riuulus - Tefido-, der in obenangezogenen Inſtrumente vorfömmt, der heu⸗ tige Teſſenbach bey dem Berge Teffenbertg fey. Mehrers bievon ©. bey Refch. annal, fabion.], cit.p.671.nott. 344.) und 345). (*) @) 9. Canonicus Ref, unfer um die alte baierifhe Geſchichte fehr verdien: tes Mitglied, hat unlängft in feiner Collegiatkirche zu Innichen in ei- ner Urſchrift des IX. faeculi dieſe noch 6» per Urfund entdedet, ‚und der hurfl. Akademie mitgetheilet : | NMotum fit omnibus Chrifti hidelibus tam prelentibue quam fu- 4 turis. Qualiter Taffilo Dux pro remedio anime ſuæ ‚parentumque ſuorum quedam proprietati fuz predia in loco- Intichinge fita, cum miniftris ad eundem locum pertinentibus, ad altare fan&ti Petri fan- &ique Tertuliani Martyris in loco Scarenza per manum Richardi * einsdem congregationis Abbatis omnium contradictione remota fir miter ac legitime 'tradidit , eo feilicet tenore ut idem pralibati mi- flant cum ipfa marca, qui ad ipfum locum (Rotam) pertinet, hoc eft de GOGINPAH usque in CASTORAPAH , cet, pag. 17. Villa numeupante MEGINHARDESHUSIR : pag..ı0. Villa im Pago Quuinzingaune fecus Vilofam (Fils), qui uocatur HA 'RIODELFUUIS YNDONI FILI cum omni marco cet. pag.ı. Walt- won ünker den Agilolfingerin. 439 Wealtkiingas, das vermuthlich das heutige Walterfing im Pfleg, Oſterhofen ſeyn wird. Vor allen andern aber gehoͤrt in dieſen Gau Oſtrenkofa ehemals ein regium Palatium (Conf. Chron. ‚Göttuie, Tom, prodv. p. 499.) ,. heute eine Stadt zwiſchen det Sſer und Vils, zwo Meilen oberhalb Vilshofen : Althw heute Niederalteich eine anfehnliche benediktiner Abtey an der Dos au. Sie koͤmmt öfters vor in dem Codex Traditionum Her- manni Abb, den ißt eben, da ich dieß fchreibe , die hurfürftl, Akademie der Wiſ. in München mit dem XI. Tomo der Monu- . mentorum boicorum der gelehtten Welt mittheilet. In diefem Kos Der werden noch folgende Orte recenfirt : pag. 14. Poohhofa ( heute Puchbofen im Pfleg. Oſterhofen) , Muliheim , Peringas, Ehnutinga ‚' Suarzaha ( Schwarzach unweit Hengersberg), Prpach Cheute Auerbach im Landger. Hengersberg), Ifarahofa Che ute Iſerhofen unweit Niederafteih) , Walhinesdorf (viel leicht Waltendorf oder Walchendorf): pag. ı5. Cella , gu “ wocatur antefana, Wilpach , Cella , qui uocatur Aeringa, . Egilfridingahofa: pag. 16. Putingas, Wi * p. Peg i (Basbay) Fferilinga Pag 17: a a RE 727 —* ROTAGOE, ROTAGOUUE, ROTANGOUU, TOTAGOU, 0. Diefer baierifche Pagus lag an dem Fluſſe Ror, der zwi: ende Vils und dem Inn Taufet, und endlich bey. der baieriſchen Graͤnzfeſtung Schärding fich in: den San ergeußt. Seine Lage befchreibet das Chronicon Gottuic. Tom. prodv. p. 753. fo: » Videtur tantum fitus fuiffe ad partem inferiorem fl. Rotae a dextris, a uico Truſtlarn ( ſoll heiſſen Truſtlern) forte, 9 Rietenburgum & Schardingam usque , utrumque ad Oenum, 9 1UX- 440 Von den baieriſchen Srängen AR Sauer „ iuxta & infra Pagum Ifanagouue „. Er wird auch ſonſt dae Rotthal genannt ; und koͤmmt unter andern auch Öfters vor in Chron. lunael. in Meichelb. Hift, Frif. T. II. in adnot, Arn. ap. Hund. Metr. T. I. als 4. B. P. 38. Tradidit in Pago ROTA- —* GOE etc. von feinen Drten, aus denen er beitand , —— * noch folgende: Chirchpach , heute — im Pfleg. Pfarrkirchen. ap- ‚ Hanfız, Germ. ſ. T. I. p.1 Curtana , heute Burtanbadı im leg. Neumarkt. "Die fer Ort findet ſich in Meichelb. hift. frif. T. II. n, 12.p.31. um das 3.763. wo es heißt: Im Pago Rotahgauue in uilla , quae dicitur CURTANA iuxta fruen fumine ke numoupante cet · Holthorn. In Chron. lunael, pag. 9. Villa, qui dicitur HOLT HURN in Pago Rotahgauue cum omne marca. RR Mallaking , heute Malching unweit Ering am nn. Ar- no ap. Hund. Metr. T. I. P. 40. In Pago Rotagoe in loco, que _ wocatur MALAKINE fuper ripam Ent fluminis cet. nr Perge, heute Berg im Pfleg. Neumarkt. In chron, Insel. p-8. In pago Rotahgaune , qui uocatur AD PERGE. 34 Rota. Dieſer Ort koͤmmt in einer Urkunde vom J. 759. in chron. lunael. p. 14. vor. Und weil es heißt: Altum in Pago Rotahgauuenfe in loco , qui dicitur ecclefia S. Martini cet, ſo vermuthe ich, daß dieß Rota, davon in der Urkunde Meldung ges ſchieht, in dem Rotahgauue müffe gefegen haben» Arno ap. Hund, Metr. T. I. p.41. hat au): ad Rota, ubi Boninaha (heute das Stußchen Bina) in ipfa Rota egreditur. | | Sauarfedi. In adnot. Arnon. ap. Hund, Metr, T. I. p. 38. Huchbertus Dux tradidit in Pago Rotagoe uilla numcupan- 4e SAUARSTEDI cet. Der gelehrte Benediktiner Hr. Cal. Zeuge ner in hit, mon, Wellofont. Sec, I. cap. L pag. 17. will in dem Rota- — J £ * Nunter den Agilolfingern. 441 Aotagoe kein Sauarftedi finden; ſondern iſt vielmehr geneigt, es an dem Lech zu ſuchen. Wir wollen feine Meynung, weil fie gan; befonder ifbe mit feinen. eigenen Worten herſetzen. In dem II. F. alſo wo er das Fundationsinſtrument des Herz. Taßilons beleuch⸗ tet, gloßirt er in dem 27. Numer über Die: Worte; .In faltu fore- Ai, qui Rotevalt dicitur, fo : » Poflet quis opinari, ab his duo- » bus amnibus( er verftehet die öftliche und weftliche Ror, die als „le beyde bey Weſſobrunn entfpringen ) nomen: traxifle uete- > rem illum Boiariae pagum ‚Rotagouue ,, in quo legitur ab »» Hucberto Duce donata ecclefiae Salisburgenfi uilla Sauarſte- di (Hanſ. Germ. ſ. T. II.fo 14. num. IV. ), cuius nominis lo- „co: facile Siuerftadt , ſeu hodiernum Seiber faetten, & Mona- „ flerium: Hukiperti poſſet intelligi - - -. certe: uilla Seiberfaet- +» ten in: dextra: Lyei ripa.iacet,. fed: duabus horis infra Rotae occiĩdentalis oftium, ubi pagus rotagauienfis i iam defiffe ui- » detur, Verum & falisburgenfis ecclefiae a Lyeatus longin- 3 guitas;. & chronicon. Gottuic.-facit „ ut hunc Boioariae Pagum „+ Röotagouue non ab utraque hac Ambrolicatiae Rota, fed ab alio orientalis Boioariae: amne denominari: credamus ( Conf. 9 Map..Chron..Gottu. T. prodr. fol. 527. @.0.p. de.Rotahgouue). „ Nam in mappa, quam Chronicon Gottuie, exhibet, clare in- 3 dicatur alia Rota, ad cuius dextram ripam in amoeno colle „ hodiedum fpectatur - - Monaferium S. Viti cis Rotam O. S. Bened. prope Nouum Forum diocefis & congregationis falis- » burgenfis.. Subit non: uana fufpicio ,. en eidem loco „ ftetiffe olim: Monafterium: Sconinberg , feu Schoenberg ad S. itum, quod nomen in dieta mappa exprimitur. In eadem „ uicinia Monaflerium Hukiberti ftetille credibile eft. Sauar- | fe autem in illo pago non reperitur; fed infra S, Viti Mo- naſterium inuenio Scouenaua inter Rotam & Filfam. amues, Sit, Abb. V. B. Kir „ CU- * * 442 Bor den baieriſchen Graͤrzen und Gauen 4 euius mentionem capitulare Ludouici pii Imp. in coneilio a⸗ quisgran. 2,817. ftabilitum iniicie (Eccard. Rer. franc: T. h- » lib, 28. fol: 143.). Monafterium hoc in bello Ottocari Regis » Bohemiae contra Duces Boioariae circa a. 1266, - - interiille, nec umquam deinceps caput erexiſſe arbitror ( Hund. Metr, » I. II.f. ıı1.). Pari fato uel’etiam eitius, aut hungarica in- » luvione - -- Monafterium Sauarftedi , fi eadem in regione, » ut fufpicabar fuperius, fitum fuit, interiiffe crediderim; nihil „ enim de eo fupereft, nifi nominis quoddam ueftigium, quod » adparet in literis Hartuici Ep. ratisponenfis Monafterio afpa- „ cenfi conceflis, ubi inter Minifteriales nominatur Eberan: de „ Sauerftetten, & Adalramus de Scheffau, in quod nömen de- » generare potuit Scouenaua, Ita demum Monafteriorum nomi- „ na in fedibus Nobilium aliquamdin feruata fuiffe uiderentur, » Ego autem in tanta obfeuritate, uti, quid neges quid adfir- » mes, non uideas‘, malim iftud Sauarfiedi loeo adfıtum ab Hu- » giberto Duce ecclefiae falisburgenfi donatum credere , qui » Dux antea quidem Oettingam aliaque ultra Oenum loca, » poft Grimoaldi uero mortem Frifingam & totam Boioariam — “= „ usque ad Licum poflidebat, Loci fitus amoenus, folitarius- » & fublacenfi eremo fimilis condendo monafterio aptiſſimus, „ incolarum de coenobio ibidem olim pofito, & fanttimonia- „ libus in eius ecclefia fepultis antiqua perfuafio, M, Velferi, » Auentino confentientis, auctoritas, filentibus licet tabulis be⸗ „ nedittoburanis , nondum me permittunt , Lico hune locum „2 abiudicare, quum & antiguum nomen nullo alio nifi hoc lo- „» co hodie conferuetur. „ Bisher der Verfaſſer des weſſobruni ſchen chronicon. Puolfäha, heute Wolfach. In chron. lunael. P. 9. Pilla, qus dicitur UUOLFAHA in Pago — cum emne mar- Ca urnter Dem Agilolſinger 0 448 «a. Wir finden auch ein 7olfahe in Cod. trad. Herm, in Mon. boic, Tom, X. pri. 00. * —* er x ı ORT | $- 34. TOTEN wo, N SALTZEOUDE ‚'SALZBURGHOUE), "SALZBURGOE, Bee a 3112.02 3.2. STELL RUE Ein berühmter Gau des Herzogthumes Baiern , der nebft dem Pinzgau und Pongau Das heutige Erzſtift Salzburg ausmachet. Seine Benennung hatte er von dem Fluſſe Salzach; andeffen beyden Geſtaden er lag. Wie wir von den Orten, aus denem er beſtand, und aus dem Aventin chron.Boi.p.330. abnehmen koͤnnen, erſtreckte er ſich von dem engen Paſſe Lueg oberhalb Kuchel, wo der Pongau ſeinen Anfang nimmt, bis an die heutige churbaier, Regierungs ſtadt Burg⸗ Haufen, und von da, aus faſt bis an den Ort, wo ſich die Sal zZach mit denn Inn vermiſchet. Zur rechten hatte ex die Atergeun und Matehgouu, zur linken die Chiemengouue und Trumuual. ‚aha. Arno in adnot, ap. Hund. Metr. T.L. p. 37. nennet ihn Pa. gum Laboacenfium , und Die Salzach Runium Igonta, ‚Er ‚follte aber, nach der Muthmaſſung des chronicon Gottu. Tom, Prodr. P- 760. von Aemona ( das aud) mit einem andern Name Laba- cum heiſſet, und heute Laybach in Erain iſt) Pagus Laboacen- Fsgenanntiworden ſeyn. Nebſt Salzburg, das bey dem Arno Lecit. bald oppidum bald Cafırum genannt wird, find noch fols gende Orte darin geſtanden, und in adnot. Arnon. ap, Hund. Mete. T. 1. zu finden ;.pag. 33. Pidinga (heute Piding unweit RNeichenhal), Salinas (Reihenbal) Ganzo & Ladufa (nach dem Auventin Annal. Boior. L. III. n..6.:p. 230. follen es die heuti⸗ gen Berge Geisberg und Lung zwiſchen Salzburg und Werfen ſeyn) Frelinga fecus Fl. Salzaha , Cucullos (heute Buchel uns Bi Kfz weit pe ei rise “ —— Rhdefis ſetet dieſen Ort ſammt noch einigen ſehr — ——— den Atergomm. | fuere autem CUCULLAE, fagt er Bauar. ſ. Vol. alt. p. 17. Norici fuperioris oppidum iuxta alpes Gauzonem atque Ludo- zonem IN BAGO A TERGEA et propter Phifcom amnem cet.) Yualar/es, (heute Seekirchen am Wallerſee) Lacnfeulus, ſtagnum, Talgoe ad fluenta Vifchahe (heute Talgeu an der Fuſch) Titama- ninga (heute Titmaning an der Salzach) Endorf: pag· 39. Abria Ch. der Aberſee oder St. Wolfgangsſee) Ellesnaunans (Cvieleicht Wllershauſen Rillila numcupata cumpus romnnos, locus, qui dicitur uico Ronianifco, Hal, (h.Reichenhal) Wangin, vieleicht Weng an der Mispab) Walardorf , Straza ( vieleicht Straße Walden, wahrſcheinlicher Straß an der Sur) Fapinga ( h. Pa bing zwiſchen Laufen und Salzbutg) pag: 40. Totenluſir, Ch. sum Haus vieleicht am · Tachenſee; denn wir Finden dieſen Ort auch unter dem Name mßr) Liueringa , sch Lifering an der Salzach) Monticulus fuper flunio Salzaha ( vieleicht gaunsberg an der Salzach ein Berg fammt einem Orte gleiches Namen ) Su- ; ra (vieleicht Surholz an dem Fluffe Sur, wenn es nicht Sur im Pfleg. Kling it) Müldorf Ch. Mildorfi ein’ Staͤdtchen) Dim | dilabrumma: pag. 41. Ad Georgi Feclefam (1. St: Georg an der Salzach) Ad Gethica, ad Anna, ad Walahamus ( vieleicht Salgermos im Salzburgiſch.) Ad Tingiholinga, ad Chirchaim, (h. Birchheim an der Salzach) ad Balchlingas Cvieleicht Pak ling im Salzburgiſch.) ad Schildarius, ad Prumingas (Prew | ming unweit dem QTachenfee) ad Deorlekingas, ad Widaha, | ad Achingas (vieleicht Ach an der Salzach) Pohchirch: pag. 42. Ainheringa , Vifchaha locellus;, inter alyes a GAIZLIBERCH Ch. Geisberg ) usque ad pontes , qnae mime uocantur STEGA, Er Ofteig ), Cundicus & Cuchlana alpicula & Lacuana mon⸗ unter ‚den Agilolfingern. | 445 monte; in not, breu. ap. Canif, T. VI.p. 1154; edit. in- golſt. heißt es ad Louſſi, und iſt vieleicht das heutige Lauffen ander Salzach ). In den Notit. breu. ap. Canif. antiq. lect. T. "VI. edit. ingolft: fommen nachftehende Drte vor: pag. 1148. & 158, Glana uilla fuper riuulum Glanae ( hy. Glaneck an der Glon, die auch J. cit. pP. 1158. Glaniche genannt wird. Der Ort und das Flüßcen find unweit Salzburg): pag. 1151. Mona & Nana (‚die Autores der unparth. Abhandlung von dem Staate des Erzſtiftes Salzburg , die erſt im vorigen Jahre das Tagelicht er blicket hat, halten dieſe zween Orte für die heutigen Ronn und Gemain. Im VI. Abſchn. $. 209. reden fie fü: „ Es fheinet, + die im Indiculo Arnonis bemerften Orte Nana und Mona feyn eben Feine andre , als die nächft bey Reichenhal noch heute zu + Tage befindlichen zween Ortſchaften Monn und Gemsin. „ Und in der Daruntergefesten Note c) ziehen fie einen Codex tradit, Des Erzbiſch. Adalberts aus dem X. Jahrhunderte an, der den Drf ‚Mona in diefem Salzburger Gau feet : Ad Muona in Salzpur- gouue. » In den Monum, boic, Vol, IH. p. 530. beftättiget Pabſt Lucius III dem Klofter St. Zeno bey Reichenhal Capellam S. „5 Mariae Muna und Capellam S. Martini Nane. Durch) die ers „ſtere wird das U.L, F. Gotteshaus auf der Gmain oberbemeld⸗ ten Kloſter naͤchſt Neichenhal, und Durch Tegtere die Kirche in „dem Dorfe Wonn, die obiger Stadt gegenüber liegt , verſtan— den. Soweit diefe HH. Autores.) Elaeſa id eſt Claes villa fuper Salzaha (einen Gleſerbach haben wir gefunden unweit Salzburg) Marciago id efi Morck uilla ( vieleicht Merzen bey Hellebrunn) Parnfee::. pag. 1152. Toslehein, Inpindorf fuper fuuium, qui dieitur ‚fifchaha : pag. 1153. Tinilpah, Zinckenpah, Scratinpak . Cvieleiht, Shranbach unweit dem Königsfee) Svvarzaha ( heute no Schwarzach , ein Flußchen im Salzburgiſch.): pag. 1156, Kkk 3 Ofer- 446 Von den baieriſchen Grängen und Gauen Oftermuntingen (heute Oſtermieting an ver Salzach) Elinche we, Atanate (heute Atenat unweit Haͤllein) Ponninunanch, Strw pe & ad Purch, Kupulpach: pag. 1157. Ad Stile, Trutersrew te: pag. 1158. Nuxdorf (es iſt ein Nußdorf unweit der Sale zach) pag. 1159. Ehingen (Ehing an der Satzach) Zuftinpachh Lamprechtshufen (KLamprechtshauſen an der Mospach) Mach toleshufen, Inwarm territorium, Liurum, adPrum. pag. 160. Walchvvisz, In Niunorm, Wolchftorf ;, Summus lacus, Che/- “ findorff „ Hertuinga : pag, vı6r. Einbilnahn, Huming (Hei⸗ ‚ning) Zubilndorf „ Saldorf (Saldorf unweit dem Abtfee) Pern- dorf Cheute Berndorf unweit dem Sfüßchen Dtten) Ad Muln (vielleicht Müller bey Salybıng I Wizinpach (Weißbach am Untersderg der Wisbach unweit Hälteiny; Wäldorf: pag. 116% Offenunanch ( Offenwang. unweit Öftermieting ) Zuibendorfs Lanipoting, Otinaring, Megilingen, Tufenperch, Winpurek: pag. 1163. Erindorf , Perge fuper Wallerfee (vieleicht Puech⸗ Berg unweit den Wallerfee) Arnoltingen, Purganfetin, Hun- fperch mons (vielleicht ver Barg Jansberg unweit dar Salzach) ; "Nondiswiauch , Spansuuanch : pag. 1164. Anfering, Felunge- Korf, Frumholz, Willinperch: pag. sı65. Ad Milonem; Pri- ‚fedorf, Eutra: pag. 1166. Putelingen: pag. 1167. Rusmos, Motfrideshufen, Taga (vielleiht Taching am Tachenfeey Tu- ningen, Gaurichingen, Atan, Palchlingen: pag. 1169. Wide- ha, Torringen (vielleicht Alttoͤrring am Tadjenfee) Pechilin- gen , Dizzen, Rorach „ Heidenmofe , Frigoltesmofe (vielleicht Sreismos unweit Titrmaning) Torlkeim, Timutingen, Prun- ningen: Pag. 1169. Chamindorf, Hadeluefpach, Sellant, Heu- ningen (vieleicht Heining an der Salzach) Nigoltefouue. Weiz ter finden wir audy noch in dem Chronicon Funael. p. 18. ein Pi rihinuuanc, das etwa Das heutige Pirchwang im Pfleg. Kling ſeyn K unter den Aolllfingern. 447, ſeyn —* in 8 Cod. trad, Herman. in Mon. boie. T, XL. p- 17. ein Oparumhusge, das ic für Obernhaufen im Pfleg. Reichenhal anfehe; und in dem Stiftungebriefe von Frauenchiem⸗ fee ein ridelfinga, das ungezweifelt Fridlfing an der Salzach iſt, die dann auch vermoͤge ihrer Lage unter Diefem Gaue zu fies ben fommen. $. 35. _ SCHUUEINACHGOUUE , SCHUVEINACHGOUUIN, SCHUUEINCOUUE, Ein Gau des Herzogtbumes Baiern, der in dem Nord⸗ gaue jroifchen der Donau und dem Regen, bis hin an Die böhs miſchen Graͤnzen und den Nordwald, nähft dem Gaue und Grafſchaft Iizgoune, gelegen hat. Er erftreckte ſich alfo von Des cendorf an, Die Donau hinab, bis an den Ort, vo ſich jens ſeits die Dils in die Donau ergeußt. Erſt wurde er zu den Quin- zingouue gefchlagen, Nach) den Zeiten aber Ludwigs des deut⸗ feben ward er nimmermehr Quinzingouue genannt , fondern “erhielt endlich unter dem Kaifer Arnulfus einzig den Namen Schuueinachgouue. Das Chromicon Gottu. Tom. prodv, pag. 766, faget, es habe zu den Zeiten des Herzog Taßilons in ihm auch der Pagus Grunzuuitim geſtanden. Wir konnten aber nits gends etwas davon finden. Ueberhaupt it uns Feine Urkunde von dem Zeitalter der Agifolfinger unter Die Hände gekommen, die entweder vom diefem Gaue oder von Grunzunitim einige Meldung gethan hätte. Wir wollten ihn aber doch nicht umges hen, weil der Herr Abt v. Beffel feine Eriftenz ſchon um die Zeiten des Taßilons behauptet, obwohl er Feine Beweiſe dars über gebracht hat. Gehabt mußte er doch einige haben ; denn diefet Herr war nicht gewohnt, vieles ohne Grunde zu ſchreiben. Sonſt 48 Bo den baieriſchen —— und Gauen Sonſt muß ich hier noch mit dem Herrn Herausgeber des Chro- nicon benedictobur. anmerken, daß es ſehr wahrſcheinlich ſey, daß dieſer Gau mit dem Pagus Schuuingouue, den das Chroni- con Gottu. T. prodv. pag. 767. zu einem befondern Gau mas chet , einerley fey (Conf. Meichelb, Chron. Ebür, — — feld. pag. XLV.). S. 36. SUNDERGAOE, SUNDERGOTUE, SUNDARCAUUT, SUNDERGE, Einer von den zweenen groffen Hauptgauen des Herzog⸗ thumes Baiern. Das Chronicon Gottuic, Tom, prodn, pag. 793+ Schließe ihn zrifchen der Amper, Iſer, dem Inn und die Alpen ein: Ich aber glaube mit dem: Herrn v. Pfeffel, daß er das ganze Baiern jenfeirs der Donau in fi) begrif, wenigft in dem mittleren Zeitalter ; gleichwie der Kordgau das ganze Baiern dieffeits der Donau in fih hielt, Er ſchloß mithin. viele Eleinere Gaue in feinem Gezirk ein, davon beſonders die Pagi Houfi, Huſin, Ammergouue, Walhagoe,. We oflergounes 4 Ifanagoe, Rotagoe, Quiringouue ,. Filusgoe,. u.f. f. zu nennen find. Seinen Name führet ex von der fhdlichen Gegend, in wels cher er gelegen hat, ber. Sonſt aber finde ich ihn fehon zu den Zeiten des Herz, Theodobertus.. Arno ap. Canıf, Lect. antig. T. VI. p. 1152. edit. ingolft. Tradidit‘ - - idem Dux Theod- ‚bertus in SUNDERGEU uillam cet.. Unter andern Drten, Die aber ſchon in andern Pagis ſind recenſirt worden, kommen darin vor: Auguſinga, heute Aiſing im Pfleggerichte Aibling. Mei- chelb. Hift. Friſ. T. II. n. 78. p. 71. Adal- | unter den Agilolfingerm 4409 oe ne, vieleicht Adelzhauſen. Apı eumd. Tom. LP. 35 wr Afoltrabah; heute Affelterbah im Pfleg. Paffnbofen ‚Ap. eumd. T.1.p.54. © Ahaloh , heute Alach im Pfleg. Dachau. ap. eumd, T. Il n. 29. p. 45- ‚Altonis Monafterium , heute Altomuͤnſter, ehemals eine Benedittinerabtey heute ein Mann- und Jungfrauenkloſter des Drdens der heil. Birgiteä. Hund, Metr. T. II. pag. 110. edit. x ratisp, N . Archinfunenti, heute Arnſchwant in dem Pfleg. Moss Burg. Ap. Meichelb. hift. friſ. T. II. n. 49. P. 56. , Auinpah; heute Ainbach im Pfleg. ehr ap. eumd. loc, it. u. 95. P. 77: Azzatinga , Ibid. n. 59. P. 61. Aittarpah, heute Aitterbach im Pfleg. Mosburg. Ibid, 4. 71: P: 68: wenn hit etwa hier Der Aitterbach bey Peitterpag —3 darunter verſtanden wird; Caofitain; heute Buefſtein am Ann, eine Graͤnz⸗ und Berofeftung Tirols gegen —— Arno ap, Hund, Metr. T, I. p. 41. AdCoafjtain Ecclefia - © cellula, ubi fratres nofri ma- hibus laborant. ..Chrakinachra ; heute Krainacker im Bfleg. Erding. Ap. Meichelb. hiſt. friſ. T. IIn. 17. P. 35. Cotingas, vieleicht Gauting im Pfleg. Starnberg. Ibid, 188 pP: 7% ' | Dahininga, vieleicht Teining bey Schäftlarn, Ibid.n, 25, P- 42. — Ibid. n. 55. P. 59. Druadperhteshuſir. Ibid, n. 44. P. 54 Sf. Abb. V. 2* L if Urin- 450 Bon den baierifchen Graͤnzen und Gauen a Crintilopan. Ap eumd. T.I. p. . Ehingas, heute Ehingen im Pfleg. Srausheig.ap eumds fi T.Iın. 39. p. sr. & alibi. | Eitraha. Ibid, n. 40. p. $2. la 2 Pmeringa, heute Emering im Pfleg. Dadan, ap. Mei- | ehelb. in chron. benedidtobur. P. I. p. 4 Eparaha , heute Ebrach im Pfleg. Wafferburg. ap. Mei. chelb, hift. friſ. T. II. n. 9. p. 29. ; Erichinga, heute Erching zwiſchen Freifi ingen und Isma⸗ ning. ibid. Tom. J. p. 49. Die Urkunde wurde außgefertiget im - 7 9%, 750, in uilla, qui dieitur Deosnga. Feldwi, heute Velden im Pfleg. Vilsbiburg. ibid, TI, n. 46. P. 54 Feoht, heute Viecht unweit Freifingen. ibid.n. 36.049. Feringas , heute Deringen bey Freifingen, ibid. T.I. p.49« ° Forhah. ibid. T. 1. p. 53. Prigifmgas , heute Sreifingen eine Stadt an der m oſach, und der Reſidenzort des Biſchofes von Freiſingen. Sie koͤmmt oͤfters vor in Meichelbeckii hiftoria friſing. und in den Urkunden er⸗ hätt fie den Titel eines locus publicus, Caftellum , Prbs; Pılla- publica cet. | Furihulci, heute Firholzen im Pfleg.Rrantsberg. ap. eumd, T. I.n.28. pP. 44 Geltinga, heute Gelting im leg. Wolfelichaſen ap. Meichelb. chron. benedictobur. P. I, P. 4. Germana, heute Germansberg im Pfleg. Starnberg. ap. Meichelb. hiſt. füf. T. IL n.21.p.3 Helphindorf', heute Aelfendorf ‚ubi B. Chrifii Martyr_ Heimramus campum elegit certaminis. ibid. n. 26, p. 43. Dies fer Ort war auch nachgehends eine Curtis regia, \ | Ho- - — ken — Allolfingern. 41 — Eolinperc, heute Sohenburg ein Schfof a. Toͤlz. ibid. n. 52. p. 58. Nolae/ heute Holzen im Pfleg. Schwaben. n. 13. PD» 32. Holzhufun ; heute Holzhauſen im Pfleg. Starnberg. ibid. n. 66. pag. 65. Hroadoluing , heute Auedelfing an der fer. ibid. n. 8. p- 29. un. Hrodoluetshufir , heute Ruedelzhauſen in der Hollerthau. ibid, n. 57. P 60. & in Cod, trad, Herman, in Mon. beic, Tom. Ep. ig; Ilmina , heute Ilm im Pfleg. Pfaffenhofen. ap, Meichelb, ibid, T. II. n. 28. p. 44. „ir © Irmina. ibid. n. 15. P. 34. Kifinpah. ibid. n. 285 P 44. 0... Locus 5 qui uocatur LEFVIR, in Sundergev. i in Col, . trad, Herm. Mon, boic. Tom. XI. p- 18, | Machinga. ap. Meichelb. in hiſt. frif. T. I. p. 49. Marchlappa, In Chron, lunael. pag, 17. = 0 Maganpah, heute Mainbach in ‘Pfleg-Daag. Meichelb, hift, Gi T. II. n. 53. p« 58. .d Minfinga , Mungifnguns heute Muͤnſi ing im Pfleg. Wol⸗ fertshaufen. ibid. n. 85. p. 74. 99 Mofaburch; heute Moßburg eine Stadt, ehemals eine Benediktinerabtey ; wie wir dann aus den Ueberbfeibfelchen der ‚Akten der dingolfingifchen Synode vom J. 772. erfehen, daf ein gewiſſer Reginperht Abt zu Mofaburch auch dabey erfchienen fey. Es war auch nachgebendg eine ciuitas weil conf, chron. Gottu, E° Fom, 'prodeup, 434 ) 2ltl2 Müll- 42 Bor den baierifchen Gransen und Gauen Müllbufn, heute Müllhauſen im Pig: Landsberg. in Meichelb, chron. beneditobur, P.1.p. 2. - Moringen. Arno ap. Caniſ. T. VI. p. 1169. edit. Ingolf, Muniperteshofun. Meichelb. hiſt. friſ. T. II. n. 90, p. 7%. Munninpah ift heute das Schloß Sinsebach im Pfleg. Schrobenhauſen. ibid. n. 91. P. 76. Munirihhinga, heute Mindraching an der Iſer. ibid, 9:81. P. 93- Mwuihingas , Niuuihingas , vieleicht München die erfte Haupt und Refidenzftadt in Baiern. ibid. T.I.p. 805, Oafınunane „ heute Defenwang im Pfleg. Krantsberg. ibid. T, II. n. 42. p, 53. A Ollersdorf. i in Chron. lunael. p. 13. Oldingen, heute Olching im Pfleg. Dachau. ap. Mei- chelb. in Chron. benedictob. pag. 8. Opinga im Sundergeu. Arno ap. Canif, T. VI. p. 1152. 4 ( Conf, Ge ) Paingass heute Pang im Pfleg. Aibling. Meichelb. hift. frif. T. I. pag, go. Mutillſtatt, heute Mittelſtaͤtten im Pfleg. Rain. ap. Duell, in Mifcell. 1.2, p. 5. &in Meichelb, chron.bbur. P. I. p. 4. Penzing, heute Penzingen im Pfleg. Landsberg, Meichelb, ın chron. bbur, P. I. p. 8. Perahhah. ap. Meichelb, hift. friſ. T, II. n. 15, p. 34. Conf, $. XI, dief. Abſchn. v, Peraha, Perahhanga , heute — im Pfleg. Schwaben. ibid. n. 79. p- 72. Ad Perge. ibid. n. 36. pP. 49. Berge fi nd in Baiern viele. 39. P. 5t- | | Pi. — Phetraha, heute Pfetrach im Pfleg. Mosburg. ibid,n. | * uunter den Agilolfingern . 453 0 Biburch caſtrum, Pipurc. ap. eumd. n. $8, p. 61. & n, 64. P. 64. Es find mehrere Biburge in Baiern. Plitmutesunone, heute Bleimanfhwang im Pfleg. Lands⸗ | berg, ibid. n. 91. p. 76. Pernopah uilla, vieleicht Pernbach im Pfleg. Aichach. ibid. TIL. p. 85. Poafnpah. ibid. T.1. p. sa. Poch, heute Bach im Pfleg. Rranteneng. ap. Meichelb,; hift, friſ. T. II.n. 6. p. 27. Pohlohe, heute Puelach im Pfleg. Wolfertehaufen. ibid, T. I. pag. 61. Polafingas, heute Palzing im Pfleg. Mosburg. ibid. n. $1.P. 57. „ Pottinauna , heute — im Pfleg. Erding. ibid, m, 36. p- 4. Premareim. ibid. n. Ar. p. 52. Pidrihingen , Piringen. in Meichelb. chron. bbur. P, I. p- 8. Prifingas , gewiß Preifing , von dem die heutigen Gras fen v. Preifing den Namen führen. in Meichelb. chron. frif. T. Il,n. 71. p. 68. Reifingun, heute Raiſting im Pfleg. Landsberg. ibid. n. 67. P- 65. Reod, heute Ried im len. Pfaffenhofen. ibid.n.75. P.70. Richarefshufin , Richerihufir , heute Reichertshauſen. ibid. n. 63. p. 64. & ap. Hund. Metr. T. I.p. 4r. Rihcozrhofa, vieleicht Keichertshofen. ap. Meichelb.loc, eit. n. 62. p. 63. Rorpah, gewiß Rohrbach. in chron. lunael. pag. 18. Rotinsuuipar, ap. Meichelb. hiſt. friſ. T. I. pag. 54. 2113 Ru- 44 Dort den — Graͤnzen und Gauen Rupilinga, heute Raubling im Pfieg- Aibling. abid. Ti I.n. 78. P. 71. we Salisdorf. ap.) Meichelb. in chron, bbur. P. J. nu Satalara, in chron, lunael. pag. 12. - Scaftilare, heute Schäftlaen an der Iſer, ehemals ein Benediktiners heute ein Pramonftratenferftift. mm Meichelb. hift, fl. 7.1.9, 78. Schlirfeo , Lacus [ylurnus , heute Schlierſee ehemals eine Benediktinerabtey, heute ein Kollegiatſtift. ibid. P. I. P. 79. Schoendorf. in Meichelb. chron. bbur. P.Lp. 8. Sindilhufir, heute Sindelbaufen im Pfleg. Schwaben in Meichelb, hift. frif. T. Il.n, 34. p. 48. Sliunesheim , heute Scleißheim unweit Minden. ibid. N. 47. P· ſ5. Sentilingas , heute Sendling bey München. ibid, T. J. p. 80. Steinesdorf, vieleicht Steindorf im Pfleg. Landsberg, ibid. T. . n. 57 P. 60. Froaga, heute Strogen im Pfleg. Erding. ibid. 2, 77. ls | f ' Suwindaha , vieleicht Shwindau in der Staffchaft Haas· 4 ibid, n. 48. P. 56 Suuapinga , heute Schwabing bey München. ibid, Ti. J. P. 80. Suueinpah. ibid. T. II. n. 40. pag. 52. Tegarinmuuae, heute Tegarnbach entweders im Mosburg, oder erdingiſchen Pfleggerichte. ibid. n. 86. P- 74- Theoruneshafir „ heute Dirnshauſen im Pfleg. Mosburg. ibid. T. I. pag. 58. Tinolfinges uilla publica, Dingolfingen cine Stadt? ibid, T, IL n. 45. pag. 54 Tool- —* den Acllbiſungern. 455 Molpak, heute Tulbach im Pfleg. Mosburg. ibid. T. I e u Truchteringa; heute Truchtering bey Münden, wid. T. Il. n. 27. P. 43. "> Ymbendorf, in Meichelb. chron, benediltob. P. I,p. 8. Prdorf fuper riuulum, qui dicitur Vrpach, heute Au⸗ erdorf am Inn bey Auerburg und St. Peter in Madron. Arno ap. Hund. Metr. T.1. p. 40. Tegrinfee, heute Tegernfee , eine vortrefliche Benediktis nerabtey am Tegernſee. Sie entftiand im VII, Sahrhunderte, Conf, Meichelb. chron, bbur. P. I. pag. 12. Wefeinesbrunn, heute das berühmte Benediktinerftift Weſ⸗ fobrunn. Es wurde vom Tafilo IL geftiftet, Conf. Leutner, hift, wellof. Mon, cap. 1, Sec. I. Unmeit Weſſobrunn koͤmmt auch ap. eumd. 1. cit, der Fluß , qui ex eiys (Taſſilonis) nomine THES- SILESPACH dicitur, vor. Heute wird er Slibach vder Schlitt⸗ bad genannt, Es kommen auch ibid. p. 23. die Graͤnzen des wefs fobrunnifchen Territoriums vor. Sie werden fo befchrieben : „, Inci- pientes termini de Bibarbach , & fie tendunt ad Lanchunate, » & inde recto itinere per filuaticam plateam usque in cam- » pum Bellesuuangen/em. Campus autem Bellesuyangenfis cum » fuis terminis ad territorium noftrum pertinet usque in riuum 9» Michlenbach, de Michlenbach ad vicum Taringeri, de vico » Taringeri ad riuum Balthereszella Hengeflisbach.„ Der vi- cus Taringeri ift, nach dem Hr. Verfaffer, etwa das heutige Ri⸗ fing: der Bach Michlenbach flieffe in die Rot, und um die Urs quelle Diefer Rot ift Balthereszelle. Pag. 27. loc. cit, gehet e8 weiter ſo. „De Zengeftisbach ad Bilfiein, de Dilftein usque ad - '„ plateam Suuabe/snetta, de Suuabefsnetta ad Sbarauuares- bach, de Sbarauuaresbach ad Rottam flumen, Eodem autem fu- ” 456. Von den baierifchet Grängen und Gauen „ Aumine decurrente ad praedietum riuum Bibarpach tendunt.s Bo find aber nun dieſe Orte? Dbenangezsgener Hr. Leutnes faget: Ne huius quidem Fragmenti nomina fi ingnla hodie in ufu Junt. _ Wihfee ; heute Wiechs im Pfleg. Aibling. in Meichelb. hi Afrif, TIL. n. 13. pag. 32. Unolfpertheshufis, muthmaßlich Wolfersshaufen. ibich T. 1 p. 48. 4 Zidalpach, heute Zeidlbach im Pfleg. Adad. ibid. T. IH. n. 31. p- 47- Zollinga, heute Selling unmeif Freyſingen. ibid, T. L, p. 44 6. 37. THALGEU, THALGOUUE , uid, INTER VALLES, TRUNGAUUE , — — ——— TRUNSE, DRU- u NENSE , DRUNGAOE , TRAUNGAUU, VFKOU, VFFGUGE, VFGAUUL Diefer Gau liegt an den Graͤnzen des Herzogthumes Bar | jevn ; die heute einen Theil von Dberöfterreih ausmachen, an dem Fluſſe Traun dieß- und jenfeits deffeiben, neben dem Pagus At- tergeun. Bon ihm fehreibet Hanfiz. Germ, f. T. I. „ Regio Trun- 7 „ gau fuo fe uocabulo prodit; illa nimirum , quae eft circa fl „ Trunam, feu Traunum, cuius Adeolae olim uoeabantur Am- „ bitreni.„ Ex hat verſchiedene Benennungen, Arno ap. Hund. ‚Metr. T. 1, p. 40, nennet ihn Drunenfe, und ap. Caniſ. Tom, VI, p. 1149. Trunfe , und Ffkou. Woher ev den Namen Ffkou er⸗ halten, habe ich nirgends Finden koͤnnen. Nach dar Meynung des chron, _ — Gr A a L N b Ma EBENE 7 J Ba 0 Anter den Agilolfingern. 457 _ ehronicon Gottuic, Tom. prodrom, pag. 832. ift Afgoue ein Pa- gus Franeiae nouae; und der Name Ffgoe , Ffgauui kommt dars in unter den baieriſchen Gauen gar nicht vor. Er muß aber in der That ein Pagus des Herzogthumes Baiern gewefen feyn ; denn mir lefen ihn in den falgburgifchen ‚niederalteichifchen , und monde feeifchen Dokumenten. Alle drey aber waren baierifche Stifte, die. in dem Francia noua um die Zeiten der Agilolfinger und Karoline ger nichts zu -fuchen hatten; denn in dem Tom, XI. Monum. "boic. pag. 16. finden wir unter den niederalteichifehen Traditios nen um die Zeiten des Herzog Taßilo I. eine, wo es heißt: In '10co BIMUINAHA in VEFGOUUE. Und in dem chron. lunael, pag. 51. koͤmmt unter Ludwig dem Frommen ein Inſtrument vor, wo es fo heißt: Trado perpetualiter, transfirmo in PAGO, qui dicitur VFGAUUI in LOCO, qui dicitur OSTARPERHTES- DORF. Mithin mußte der Pagus VFGOE noihwendig in Baiern gelegen haben. Nun aber wußte ich nicht, um welche Landesge⸗ | gend er etwa feinen Sitz möchte gehabt haben. Hätten wir obis 908 Bimuinaha vder Oftarperhtesdorf irgendswo finden koͤnnen: fo hätte ſich auch leicht Die Segend und der Sitz des Pagus er- ratben laſſen. Allein zu allem Unglücfe fanden wir weder in der finfifchen Charte noch in einer andern einen Ort, deſſen Nas me mit unfern Bimuinaha vder Oftarperhtesdorf eine wahrfcheins liche Aehnlichkeit hatte. Wo wir dann in der Unmiffenheit und Ungewißheit blieben, bis wir ohngefaͤhr in not. breu. donat, fa- lisb.-Arnon. ap. Canifium let. antiq. Tom. VI. cap. 1.p. 1149. edit. ingolft. Pachmanna in Ffkou lafen, Da wir nun eines Theils Pachmanna in diefem Pagus antraffen; andern Theils aber ziemlich verfichert waren, daß Diefer Drt in dem Trungoe lag: fo mußten wir nothiwendig auf die Gedanken verfallen, daß FF- Sift. Abb. V. B. Mm Roe 458 Don den baieriſchen Graͤngen und Gauen koe und Trungoe homonyma find. Und ‚glauben daher fi her, daß der Pagus Trungoe nebft feinen andern Benennungen auch unter den Namen fkou, Vffguoe cet. in den Zeiten. der Agilols ° finger und auch noch nachher fey bekannt gewefen. Sonſt aber fanden wir in unferm Trungoe folgende Orte: Albina, heute Alben ein — Rettenpach. — cremif, Pag. 24. Albinsuelt in Trungou. Arno ap. Caniſ. Ic, * T. VI pag. ı165. edit. ingoll, , Albpurch. Rettenp. 1. cit. pag. 24. Alinchofen, vieleicht Allukofen an der Donau unweit &f ferting gegen Willering. Rettenp, 1. cit. a Afcha, ıbid. Chorinnpach ‚vieleicht Brienbach zwiſchen Wels * Lam⸗ bad). Arno ap. Hund. Metr. T. J. pag. 40. A Chremifa infra Waldam ( id eft: filuam ). heute Chrem⸗ muͤnſter, eine anſehnliche Benediktinerabtey an dem Fluſſe Chrems ( Chremilfa ). Rettenp. ibid. p. 28. Eporefiall, heute Kberfiallzelle an dem Aitterbach unmeit Ehremsmünfter. ibid. Grunpah, ein Fluß. Arno ap. Camif. 1, cit. pag. 1165. Amarunangen. Arno ap. Canif. ]. cit, p. 1170, | Ipfa ein Dit, und Fluß. ap. Rettenp. I. c. Lambach eine Benediktinerabtey. Arno ap. Canif, loc. eit. T, VI, pag. 1166. Laureacum, Lorch an der Eng, ehemals eine uilla regia. 4 Sie hatte einen Metropolitan, und der katholiſche Glaube blühes te in ihr ſchon zu den Zeiten der Apoſtel. Liubilinpah , heute Laibinbach an dem Fluſſe Leuben⸗ bach zwiſchen Wels und Chremsmuͤnſter. Rettenp, 1. cit. Safer den Agilolfingerm. 459 Nohendorf. Arno ap. Canif..l, cit, pag. 1170. Norfilufa. ap. Rettenp, p. 24 Pachmanna , heute Pachmanning zwiſchen Offenhauſen und Lambach. Arno ap. Canif. ]. cit. p. 1149* Ber Pettenpah, heute Poͤttenbach an der Alben. ap. Rettenp. 1, eit. p. 26. Raotala, muthmaßlich Riedling bey Steinaficchen und Eberftalfjelle. ap. Rettenp. 1. cit. p. a6. | Sirnicha , ein Meiner Fluß, der heute bey Sierning und Sierninghofen vorüber fleußt. ibid. ei Suanfe, vieleicht das heutige Scwanenfkatt, Arno ap, Canif. 1. cit p. 1166, Sulzbach ; heute ein Pfarrgottshaus an dem Fluſe Sulz⸗ bach zwiſchen Chremsmuͤnſter und Sierning. ap. Rettenp. 1. cit.- Syppach , heute Sippachzelle an dem Fluffe Sipbach awifden Chremsmuͤnſter und Laibingbach. ibid. p. 25. / Tanne. Arno ap. Canif. 1, cit. pag. 1170. Todicha , ein Eleiner Fluß. ap. Rettenp. loc. cit. Truna , Traun ein Fluß, Arno ap. Canif. 1. cit.p. 167. von diefem Fluffe hat der ganze Gau feine Benennung ber. Tufendorf', vieleicht Deifendorf unweit Högelwerth, Ar- no ap. Canif. 1. cit p. 1162, Ad Afcha iuxta TUSENDORF ad -Trun, © ad TUSENDORF, Warmineh ein Berg. ap. Rettenp, loc. cit. Wels; heute Wels an der Traun. Arno ap. Canif, 1. cit, ? 1163. Zufinbrunn ein — ap, Rettenp. loc, cit, \ \ Mmmz $ 39: ⸗ om — — 460 Von den baieriſchen Graͤnzen und Gauen 8. 39. TRUNUUALGA. Ein baierifher Sau an der Craun, der jedoch von dem vorhergehenden Pagus Trungoe zu unterfcheiden iſt; Denn er lag an der Traum, wo fie fi) bey Troſtburg dem Fluffe Alsach mit theifet. Seine Benennung bat er mutbmaßlich von dem Flecken Trunmwalchen. Sonſt aber war er ein Theil des Gaues Chie- mingouu ; denn in adnot, Arnon. ap. Hund, Metr. T.I. P. 42, finden wir die Traun ( Druma ) in dem Gaue Chiemingaoe, der ſich fafl bis an die Salzach hin erfirefte, Bon ihm mas» het Arno ap. Canif. T. VI. pag. 1152. edit, ingolft. Meldung, ohne jedoch ein Ort davon anzuzeigen: Juxta Trun quoque flu- wium IN PA&O TRUNUUALHA cet, Indeſſen ift ſehr wahr⸗ fcheinlich , daß dieſe Orte dazu gehört haben: Fushte, vieleicht Deicht. Arno ap. Canif, J. cit. P. 1167. Hafelah, heute Haßlach bey Traunftein. Arno 1. cit. p. 1169. Hegelin, vieleicht Hegl⸗ wert. ibid. p. 1157. Sureberch, heute Surberg an einem Arme der Traun unmeit — ibid. pag. 1162. 5. 40. VENUSTA VALLIS, VINTSGEUU, FINSGOE. Diefer Sau hat nad) Der Meynung Des chronicon Gottuic, und der Bollandiftien an dem Stufe Etſch gelegen. Er erſtreckte fich von dem Urfpeunge der Etſch bis an Bogen, wo fie den Fluß Eyſſack verfchlinget. Seine Benennung hat er von dem Berz ge Denfter , und heißt heute noch das Vinſchgau, oder das Etſch⸗ fand, Er begrif ehemals mehrere Thäler in fich, als das Selz— thal, Münfterebal, Snelferebal, Malſerhaide, im Ulten, und ; unter den ——— | 461 | und im ae Bey Aribo in vita-S, Corbiniani koͤmmt er öfters vor, benanntlich Capite X. Eben bey diefem Autor finden wir cap. 18. ap. Meichelb, in hitt, frif. T.IL. pag. 13. Majenfem caſtrum, heute Mayſe ein Dorf bey Meran. Es wurde auch Öfters Ma- gies, Magias &e, in dem mittleren Zeitalter gefhrieben ( Conf, -Rofchman. in defeript. Tirol. Refch. annal. fabion.fec. VIII, pag. 581. not. 81°). Camina, ( foll heiffen Cainina) heute Bains uns weit Mayfe und Meran. Aribo l.c, cap, 18. Timone riuulus, heute Sallmannbach bey Kains ( Conf. Rofchman. in Valent, pag. ‘59. & IH.) Aribo l.eit, cap. 20. Finale riuulus , heute der Fi⸗ naͤlebach ( Conf. Rofchman. 1. cit.) Aribo ibid. Chorzes, heute Bortſch bey Meran. Aribo 1. eit. cap. 21. Paſſeris amnis, heute Paffeperbach. Aribo loc. cit, cap. 38, Bauzono , heute Horgen ine Dandelsftadt an dem Einfluß der Eyſſack. Seine Eriftenz um die Zeiten der Agilolfinger beweifet uns Paulus Diac. Rer, lango- beaoard. L. Teriolis, heute Tirol ein Schloß bey Meran , von dem Die ganze gefürftete Grafſchaft Tirol den Name führer. Wir finden es ſchon zu den Zeiten der Römer; und in den Actis S. Valenti- ni Ep. der im V. Jahrhunderte gefebet hatte, koͤmmt es in Refch. Annal. ſab. fec, V. pag. 287. not. 61) vor. $. 41. WALHAGO!. Das chronicon Gottuie, machet von ihm Feine Meldung (denn diefer Pagus Walhagoi muß von dem Pagus Welgoun, der in Allemanien lag, und ibid. pag, 842. recenfirt wird, wohl unterfchieden werden). Meichelbeck nennet ihn hilt friſ. T. II.n. 12, P. 13. innota Walgau. Wir finden auch ein Walgau in der freifingifehen Grafſchaft Wertbenfels, das ungezweifelt unfer Wal- ! — ——— 468 ¶ Von den baieriſchen Graͤnzen und Gauen Walhagoi i ift. Die Lage koͤmmt voͤllig damit überein; denn je nes liegt um dem Fluſſe Iſer; und von dieſem leſen wir J. eit. Quers WALHAGOT adpellemüs , cum lacu fubiacente ( der nach Der Muthmaſſung des Hr, Kirchenrathes Meichelbeck der DParmenfee it) & pifeatione, & infra Auente BSURA C fer ) ad ipfum lo- zum cet. Zu dem wurde dich Walhagoi , vermoͤge der Urkunde, der Benediktinerabtey Scaranzia geſchenket: da nun aber diefe uns _ weit davon entlegen it = fo koͤnnen wir ziemlich zuverlaͤßig behaups ten‘, daß von unferm Walgan bier die Rede if Ob aber dieß Malnagoi ein wahrer Pagus oder nut eine Villa fey — Gewiß! das Inſtrument nennet es einen Pagus; und in dem Jahrhunder⸗ te, 100 diefe Urkunde iſt auögefertiger worden (dieß ift aber das achte) pflegte man niemals eine Villa durch Pagus anzudeuten, fondern beyde wohl zu unterfcheiden: Locus , Villa, Cafırum, Vi- eus, Frbs deuteten jederzeit einzelne Drte an; Pagus aber allezeit einen ganzen Gezirk von mehreren folhen Orten. Ich koͤnnte mich auch nicht entfinnen, daß mir jemals eine Urkunde von diefen Zeis ten in die Hände gekommen wäre, wo diefe Benennungen wären vermiſchet worden. Wie weit fih aber diefer Sau mag erſtrecket haben , koͤnnen wir aus Abgang hinlaͤnglicher Urkunden nicht ats zeigen. Eben fo wenig haben wir von den Orten Diefes Gaues auf⸗ | bringen Finnen. Die Worte: Pagum deſertum, welche wir in 1 der Urkunde leſen, geben ung zu verfiehen, daß er dazumal muͤſ⸗ | fe ſehr eutvoͤlkert geweſen ſeyn. Noch muß ich auch hier anmers Ten, daß der Hr, v. Falkenſtein in feiner baieriſch. Gef, I, 4 “ ni \ - unter den Aailslfingerm 463 En hi 5. 42. —* WESTERGAUUE, WESTERGOU. J Ein Gau des Herzogthumes Baiern, der unter dem groſſen Sundergeu gehört. Er lag an den kleinen Fluͤßchen Sempt und Iſen zwifihen den Pagis Hertinga und Ifanagoe, von welchen leßteren ex auch einen Theil muß ausgemacht haben; indem einige Orte des Iſengaues in gemwiffen Urkunden in unferm Meſtergauue zu leſen ſind. Nach der Muthmaſſung des chron. Gottuic. Tom, prodr. pagg. 847. und. 849. ſoll er mit, einem andern baterifchen Gaue, Weftermann genannt, eines feyn. Arno ap. Canil, T. VI. pag. 1163, edit. ingolſt. machet von ihm eine Meldung: Lyra quaedam femina tradidit pro filio in WESTERGOU manfum num, ohne jedoch einiges Ort Davon zu recenftren. Ueberhaupt Fünnen wir auch) aus Urkunden, Die den Agilolfingern gleichzeitig find, nicht mehrere anzeigen, als das einzige Aotingas, Autingas, Otün- gas, wder Ottingow, das heute Euting bey Erding zwifchen der Sempt und Dorfen iſt (obwohl es auch Gettingen in dem pagus Chiemingoe feyn Eönnte ). Es koͤmmt unter dem Herz» Taßilo oͤf⸗ ters vor in chron, lunael. pagg. 9. 30,21, cet, und um feine uilla publica gewefen ſeyn. 5 5. 43- - Diefe find nun die Gaue des Herzogthumes Bojoarien, die wir mit einiger Zuverläßigkeit in das Zeitalter der Agilolfins ger ſetzen Fonnten. Sie find nicht-viele, doch hinlaͤnglich ‚uns einen vortheilhaften Begrif von der ehemaligen Gröffe und Weit⸗ ſchichtigkeit unſers Vaterlandes zu machen. Ich ſchlieſſe und wuͤn— ſche, daß meine Leſer mit meiner Arbeit zufrieden ſeyn moͤchten. Ihr Beyfall würde mich aufmunteren, daß ich mich noch einmal in we | 464 | Non den Seien‘ Grängen und Sauen in dieß dornichte Feld wagen, und diefe Materie auch für die ka⸗ rolingiſchen Zeiten bearbeiten wurde. Es iſt mir zwar nicht gar leicht angekommen, in dieſem Fache zu arbeiten. Allein die Lie⸗ be zur vaterlaͤndiſchen Hiſtorie uͤberwand alle Schwierigkeiten. Sonſt aber iſt auch nichts edlers, als die mannigfaltige und ab⸗ wechſelnde Groͤſſe ſeines Vaterlandes je von allen Zeiten her ken⸗ nen lernen; und als ein Mitglied unferer- churbaierifchen Akades mie erachte ich mich befonders verpflichtet zu feyn, meine wenige Kräften für das Wohl und die Ehre unfers lieben Baiern aufs zuopferen. Gott erhalte es, und mit felbem auch noch fange den Vater des Vaterlandes, den Maͤcenaten der fehönen - Wiſſenſchaften, unfern theuerften Joſeph Marimilian! Regi⸗ en ee — 82* * nr Regiſter der merkwuͤrdigſten Sachen im fünften Bande ? der hiftorifchen Abhandlungen, A. dvocatie uͤber das Biſtum Freyſing. Seite 94. Agilolfinger, wie lange ſelbe Baiern regiert? 359 Aheim (Georg v.) hilft Donauwoͤrt berennen. 281. 299. Albrecht I. Kaiſer, deſſen Freyheitbrief für den Burggrafen zu Nuͤrnberg. zu; Albrecht III. vergleicht ſich mit Heinrich dem Reichen uͤber die ingolſtaͤdiſche Erbfolge. 277. Albrecht Erzherzog, Bundsverwandter H. Ludwigs des Reichen. 285. Albrecht Markgraf zu Brandenburg, wird mit Ludwig dem Reichen erzogen. 273. Krieg mit ſelbem. 283. 288. Abbildung deſſen Panier. 298. Albericus, ein Veroneſer, verlegt der kaiſ. Armee den Paß bey Verona. 126. Alim, Biſchof zu Sabiona, erſcheint auf dem baieriſchen Synod in Dingol—⸗ fing. 380. Alteich (Nieder) dortiges Grabmal der Herzoge Berchtold und Heinrichs 278 . wird erläutert, 220. X Amer⸗ Begiftee Er 2 Amergau deſſen Graͤnzen. 398. Ammerthal (Berchtold Graf v.) deſſen Leben. 182. Heinrich deſen Sohn. 183. Inder, Grafen, erhalten die Grafſchaft Neuburg und Schärding. 262. ſter⸗ ben aus. 265. Ansprand König der Langobarden nihmt Zuſucht zu Theodebert in Baiern. 378. Antiſengau, deſſen Lage. 254. Appel (Beda) deſſen Abhandlung von den baieriſchen Gtaͤmen und Gauen. 353. Archidux, ein allgemeiner Titl der deutſchen Herzoge. 139. Arnold von Brixen, wird von Friederich J. dem Pabſt ausgeliefert: 122. Arnulf der jünger, Herzog Arnulfs Sohn, war Herzog in Baiern. 87 deſ⸗ ſen Sohne. 189. Atargau, deſſen Lage. 400. Avaren, ob fie einerley Volk mit den Hunnen ? 368. 6, Baiern wird Heinrich dem Löwen zugefprodhen. 131. mit Oſtfranken werei; niget. 332. wenn die Baiern in felbem ſich nievergelaffen. 363. def: fen Graͤnzen unter den Ngilolfingern. 364. Landtheilung unter ſel⸗ ben. 377. Gauen. 398. —J— Baierbronn wird an Albrecht III. abgetretten. 277. e Belehnung, baterifhe, und öfterreihifhe. 137. vor Bestrig, K. Ludwigs Gemahlinn. 3 Boien , eine Galliſche Eolonie, ziehen nach Böhmen 233. nad Baieren. 364. Ob felhe von den Gothen an die Franken überlaffen worden? = 5 391. Berchtold I. Herzog in Baiern, liegt * Niederalteich begraben 196. Def fen Gemahlinn. 200. und Sohn. 202, Berchtold, Graf zu Scheyten. 189. Hat feinen Sohn, mit Namen Seit: rich, gehabt. 215. Berchtold, Graf zu Ammerthal, baierifcher Ba zu Schweinfurt. 283, folg» Berd- | & eg ifew 262. Berchtold, Graf zů Ander, erhält die Grafihaft Neuburg und Schaͤrding. ; Bergel, dieſes Orts Freyheiten. 64. —8 Bergregal der Burggrafen zu Nürnberg. 30. Biſchoͤfe (baieriſche) kunden ehemals unter den Herzogen. 198. Auch der zu Eichftädt- 355. Und der zu Sabiona. 380. Breonen, wo fie gewohnet ? 376. 380. Bar, C. -». Chamer (Wolfgang) führt das herzogl. baieriſche Panier in der Schlacht bey Giengen. 299» Chimingau, deffen Lage. 402. Ehronologie : eine Urkund K. Konrads wird unterfuchet. 95. eine andere von Kaif. Friederich l. 144» 146, und Ludwigs des Deutſchen. 316, - D. Deckendorf kommt an Albrecht III. 277. Diplomatick, ſiehe Chronologie und Urkunden. Donau, ob fie eine Graͤnz von Baiern geweſen? 388. Donaugau deſſen Rage. 405. Donauwert, urſpruͤnglicher Zuftand diefer Stadt. 280. wird von Ludwig dem Reichen wieder an Baiern gebracht. 281. hierüber entſtandener Krieg. 283. und Friede, 301. Dux , fo werden auch Die Markgrafen genennet. 183. E. Erbran (Hanns) 299. Eichſtett wird von Herzog Ludwig erobert. 284. Ob es ein baieriſches Br fium ſey? 354. - Enns, Graͤnzſcheidung zwifhen den Baiern uud Huhnen, 368, Eskyll, Sei zu Lunden, und nicht London. 134, 6 %a 2 F. —— Regiffen h v. rauenberg Befehlshaber am Lechrain. — — Friederich J. Kaiſer, deſſen Roͤmerzug 112. wird bey Verona von Otto von Wittelsbach aus der Gefahr EN 124. trennet Oeſterreich von Baiern ab. 131. Friederich III. Kaifer ſchlaͤgt ringhaltige Münzen. 279. Deſſen Krieg mit Herzog Ludwig dem reichen. 283. 284. Friede zu Prag. Zor. Anwe⸗ fenheit auf der Hochzeit zu Landshut. 304. merfwürdiger Freyheits⸗ brief für das Haus Baiern. 305. Kriederich 1. , Churfürft zu Pfalz, Bundsverwandter H. Ludwig des Reichen. 277. _ Friederich der ſtreitbare, Herzog zu Defterreih, befommt auf eine Zeit Die Grafſchaft Schärding. 267. Friederich, Burggraf zu Nürnberg, befommt die Reichspfandſchaft zu Offen: haufen. 3. begleitet den Kaifer. Ludwig nah Nom. 6. erhält. af dort von felbem die viele Freyheiten. g. 21. 27. 3% Filsgau, deifen Lage 410. Finauer ( Peter Paul) deſſen Abhandlung vom Urfprung der Stadt Muͤn⸗ . ben. 225. fingerring , eine Abbildung hievon. 326. v. Florſtett, bleibt in der Schlacht zu Giengen, 299. Freiſing, Advocatie des Hauſes Wittelsbach uber das Hochſtift. 94. Des Bi⸗ ſchofs Otto Abneiguug gegen Pfalzgraf Otto V. 150. Deſſen Streit mit Heinrich dem Löwen wegen Stiftung der Stadt Münden. 231. Fugger ( Hanna Jacob ) das Driginal deffen geſchriebnen oͤſterreichiſchen Eh⸗ renſpiegels ift in Münden. 272 ©, Baribald J. ob er ein Agilolfinger gemefen? 360 Bau, was es ſey? 396. Baierifhe Gaue unter den Agilolfingern. 398. Aus diefen entfiunden die Grafichaften. 256. Geiſtlichkeit, deren Sitten werden von Ludwig dem Neihen gebeffert. 277. Paͤbſtliche Bullen zu derſelben Viſitation. 305. Geyer (Gregorius), deſſen Abhandlung von einem ſeltnen Siegl. 307. — Regiffen, j Giengen , Schlacht alldort. 296. Gottfried , Probſt zu Paſſau, Kaifer Rudolfs I. Brotonotarius. 12. Gothen, ob felbe die Boien an die Franken mit ven Alemannen abgegeben ? 397. Gränzen ( baierifhe ) unter dem agilolfingifhen Stamme. 363. Grimoald Herzog in Baiern, welden Theil des Landes er ——— 377. Grundlach, deſſen Freyheiten. 75. Grunswick, ein baieriſcher Gau. 413. v, Gumpenberg (Heinrich) Befehlshaber am — 291. führt das baieriſche Rennpanier in der Schlacht bey Giengen. 299. Gundlfingen , wird belagert. 292. v. Hauzenberg, bleibt in der Schlacht zu Giengen. 299. ° Heinridy II. der Zaͤnker, Herzog in Baiern. 209. Ei: Heinrid) II. der jüngere, Herzog in Ben Herzog Berhtold! Sohn, deſſen Schickſal und Begrabnißort. 202. 209. Folg. Heinrich XI. Herzog tritt Baiern ad, und air Oeſterreich belehnet. 137. Seinreich der Köw erobert Tortona. 116. bekommt das Herzogthum Bar iern wieder. 135. hilft Mailand belagern. 114 Stifter der Stade Münden. 229. Heinrich der Reiche, Herzog in Baiern, deffen Charadter. 272. Seinrich Markgraf in Deflerreih. 236. Heinrid) oder Hezilo, Sohn des Markgraf Berchtolds zu Schweinfurt. 206, Heraldik: Münchner Stadtwappen. 249. Abbildung verſchiedener Panier. ER hi eines Siegel Ludwig des Deutſchen. 309. Serzoge in Baiern hatten ehemals die Biſchoͤfe und Markgrafen unter ſich. ı Hollupp ( Johann) commandirt in der Schlacht bey Giengen. 300. Souſi ein baierifcher Gau. 413. Hunnen , ob fie mit den Avaren einerley Voͤlkerſchaft ſeyen? 368. Suſin, Houfi, baicriiher Gau. 416. 3. Zngolſtadt, Stiftung der hohen Schule afdorg. gor. Inter valles, ein baierifher Gau. 419. J Iſengan, [77 Reniken re 9— Iſengau/, deſen Lage. 422. us | NN Italien, wo es an Baiern gegraͤnzet? 373. — Zuden werden von Heinrich dem Reichen gefhget, 27% Yon pen Sohs 44J aus Niederbaiern vertrieben. 276. —2 Rarl der Bable, deſſen Krönung. 335. : Börl IV. Kaifer, Lehenbrief über das Bergregal der Burggrafen fin Riem berg 40. firhet Donaumwert von Baiern abzureifen. 280. Barlmann, König in Baiern, ob er gefrönet worden. 335 Rarolinger, deren Siegl. "319: Rärnthen, wann es von ben Baiern erobert worden ? 372. n Bagendorf, deffen Freyheiten. 67. Kelheim, Sig der baterifhen Pfalggrafen, wird von K. Conrad III. erobert. g4. dort feyert K. Friedrich 1. das Pfingſtfeſt. 134. Konrad Pfalzgraf von Wittelsbach, Erzbiſchof zu Mainz. 100, Büzbühel, Bergwerk, 278. e Kandsbut, Ausweifung der Juden alldort. 276.- Turnier und Sad Het⸗ zog Ludwigs 278. Herzog Georgens. 304. Liechtenberg wird Albr. III. überlaffen. 277. Lipowsky (Ant. Joh.) deſſen Abhandlung vom Urſprung der Srafihaft ' Sharing. 251. Kongobarden, Nahbarn der Baiern. 344. Krieg mit ſelben 379. Kongolius (Paul Daniel) deſſen Abhandlung von dem Zutrauen Kaifer End: wigs 1V. gegen Burggraf Friedrich zu Nuͤrnberg. 1. Kori, deffen Abhandlung von Herzog Ludwig dem Reichen. 269, . Audwig der Deutſche, ertheili dem Klofter Metten eine Urkunde mit einem. feltnen Siegel. 309. Verſchiedne Rechnung feiner Negierungs: Jah te. 316. 337. 351. Ob er als König in Baiern gefrönet worden ? 329. defien Regierungsrechte in Baiern. 330. Ob ihn fein Vater als König in Oſtfranken gefrönet habe? 333. ob es von Lothar ge⸗ fhehen ? 337. feges feinen Vater in Freyheit. 341. Ob er zu deffen Andenken ein bejonders Siegel * grahen laſſen? 346. F Ludwig Kıyı Ger Ludwig Das Rind fhenfet Vering dem Bifhof vorm Freifing. 227. Eudwig der Strenge, ob er Münden aus einem Markt zur Stadt er- hoben? 345. Eudwig IV. Koifer verpfaͤndet Dffenhaufen an Burggrafen Friebrih zu Nürnberg. 3. ertheilt felbem viele Freyheiten. 9. folg. Deffen Ber: richtungen in Rom. 46. Von ihm find noch viele ungedruckte Ur⸗ kunden verhanden. 8r. erweitert Münden, 247. Eudwig der Reiche, Herzog in Baiern, deffen harte Erziehung. 272. Eha: racter, und löbliher Negierungs :» Antritt 275. vertreibt die Ju— ven 276. hält prächtige Hochzeit und Turnier. 278. deſſen Fi— nanz - Eintihtung 279. belagert Donaumert. 280. Deſſen Kriege mit Brandenburg und Eichſtaͤtt 233. mit dem Kaifer 284. Entjag son Gundlfingen. 293. Schlaht bey Giengen. 296. Friede zu Prag. 201. fliftet Die Hohefhul in Ingolſtadt. 302. halt feinem Sohn prädtige Hochzeit. 304. läßt fih für Erzherzog Marimilian die Erbprinzefinn von Burgund antrauen. 305. erhält vom KRaifer eine merkwürdige Freyheit. ib. und vom Pabſt Bullen zur Viſi tation der Ordensgriſtlichen ib. ſtirbt. 305. Cuitburg Longobardiſche Prinzeßinn, und Gemahlinn Herzogs Taßilo, mit — ihr kommt Die Gegend an der Etſch wieder an Baiern. 380. Auitprand, König der. Longobarden, reiſſet ein Stuͤck von Baiern oberhalb Trient bis Maias an ſich. 379. hat Guntruda Herz. Theodeberts in 8 Baiern Tochter zur Ehe. ib. - Kunden ( Erzbifhof zu) wird in Deutfhland gefangen. 154, M. Magensreuter (Hanns) deſſen Beſchreibung der Schlacht bey Giengen. 300. Markgrafen, (baieriſche) ſtunden ehemals unter den Herzogen 138. der zu Steier erſcheint auf dem baieriſchen Landtag zu Karpfheim. 263. eg deffen Lage. 428. was es hent für Gerichter in ſich begreiffe? i Mertinge (Heinrich) 299» | Alünden, - ; : en Regiſter. Münden; deſſen Alter, und Stiftung vos Heinrich Den Loͤwen, 226. 22. Ob Ludwig der Strenge felded aus einem Markt zur Stadt erhoben? _ 345. wird vom Kaiſer Ludwig erweitert 247. Stadtwappen. 249. Muſchen, dieſes Orts Freyheiten. 62. rn Münzwefen, unser Herzog Ludwig dem Reihen. 27% N. Neuburg am Inn (Grafen zu) deren Geſchlechtsbeſchteihung 257 Yiordgan war ein Theil von Thüringen. 388. wenn ed unter Baiern se tommen? 392. Noricum, ehemaliger Name von Batern. 363. deſſen ehemalige — 263. Noſius, ein baieriſcher Graͤnzflus gegen Italien. 395. Nuͤrnberg, Burggrafthum, deſſen Freyheiten. 9. 22. D. Offenbaufen, Reichspfandſchaft. 3. Opingoe, baieriſches Gau. 431. Ofifranfen, deſſen Abtheilung 337. zu diefem wird Baiern geſchlagen. 332 Oeſterreich wird von Baiern getrennet. 137. Deſſen Gränzen gegen Baiern. 260, Ottocar, Marfgrof zu Steier, erbt_die Graffhaft Pütten, 26%. h Otto IV. Pfalsgraf von Wittelsbach, deſſen Streit wegen der Advocatie aͤber das Biſtum SFreifing. 94. Sterbjahr. 103. Otto V. Pfalzgraf zu Wittelsbach, deſſen Eltern 86. und Geſchwiſtrige. go, Deſſen Geburts,ahr 91. kommt als Geiſel an K. Conrads UL Sch 94. wie er dort erzogen worden? 105. Deſſen Thaten auf dem Roͤ— merzug K. Friedrichs I. 112. erſteiget die Klaufen bey Verona. 122, wird vom Kaiſer in Kelheim beſuchet 131. wohnt mit feinem Bru— Der der Entſcheidung des Erbfolgsſtreit zwiſchen Baiern und Oeſter⸗ reich bey. 138. ob er dem Feldzug in Pohlen beygewohnt? 146. deſſen Streit mit dem Kloſter Rott 148. mit dem Biſchof Otto von Freiſing. 150. Deſſen Eifer gegen die paͤbſtlichen Legaten auf dem Reichstag zu Bifanz 157. wird vertheidiget 159. Defen Se auf dem zweyten Feldzug in Stalien 162. Otto, Biſchof zu Freiſing, deſſen Abneigung gegen das Hans Wittelsbach. 151, 9. Dangau, beffen PP grriggar ie x Pangier, Abbildung derer, fo in der Schlacht bey Giengen gefüßit worden. 298. VDappenheim (Heinrich HE) Commendant in Donauwert. 281, defen Pa⸗ ——— nier. 298. v. Pienzenau, Befehlshaber am kechrain. 291. 299. Pinzgau , deſſen Lage. 433. Poapintal, baierifher Gau. 431. 433. > Pogana , ein baierifher Gau. 356. v. Preifing (Heinrich) Kaiſer Ludwigs IV, Sofmeifer, 42. (Thoman) wohnt der Schlacht bey Giengen bey» 299. ſchlaͤgt H. Ludwig uum Ritter: 300. * Puſtriſſa, baieriſcher Gau. 436. — Pauͤtten, Grafſchaft, kommt an die Markgrafen zu Steier. 262. Be ein vigic. Gau. 278. R. er! na J — 278. Regensburg, auf dem Reichstag alldort wird die Erbfolge in Baiern ent⸗ ſchieden. 137. Reicherſperg, Grafſchaft, derſelben Lage. 255. Derſelben ehemalige Befi« 17 Bere 256. Wird der Grafſchaft Schärding einverleidt. 259. rl Reibspanier in der Schlacht bey Giengen. — Raoßſtal, deſſen Sreyheiten. 70. Rott, Kloſter, deſſen Streit mir Otto V. Pfalzgrafen zu — 148. Rotagow, deſſen Lage. 439. Kecvotenſela, Wald an den Graͤnzen zwiſchen Baiern und dem Land ob der Enns, wo er gelegen? 260. Rudolf 1. Kaifer, deſſen Freyheitsbrief für den Burggrafen v. Nuͤrnberg. 9. Rudolf N akzgraf bey Rhein. 12. - Ryerterer , bleibt in der Schlaht bey Giengen. 299. Sabiona, Biſtum, 06 es zu Baieen. gehört? 380. X Salz: * Ke gifter. N Salzburgowe ein baieriſcher Gau, deſſen Lage · 433. Salzweſen von Ludwig dem Reichen verbeſſert. 278. Schaͤrding (Grafſchaft) derſelben Lage. 252. Umfang. 260. m Grafen LT Derfelden Stammbejhreibung. 257. Shärding fommt an die Grafen zu Ander. 262. an Herzog Friederich den Streitbaren zu Oeſter⸗ teih. 266, an Otto Herzog zu Meran. 267. an Herzog Dtto den Erleuchten in Baiern. 267. Erbauung des OHR zu Schaͤrding. Schenk v. Reicheneck. 3. Scheyren ( Berchtold, und Werner Grafen 9.) 199. 195. Scheyriſche We ſchlechtstafl. 222. Schlacht bey Siengen. 296. Scholliner ( Hermann) deſſen Abhandlung uͤber einen BR Stak: ftein. 147. Schulen , derer ehemalige Zuftond in Baiern. 302. Schwaben ( Gericht ) fommt an Alb. II. 277. Schweinahowe, deſſen Rage. 447. Siegel, ein ſeltnes von Ludwig dem- deutſchen wird unterfuchet. 317. Siegmund, Raifer, nihmt Herzog Ludwigen im Bart die Stadt Donaumert. 23% Siegmund, Erzherzog, Bundsverwandter Ludwig des Neihen. 292. v. Sinau ( Werner) commandirt in der Schlacht bey Giengen. 300. Steven, wo fie an Baiern gegränzet ? 372. S. Rärnthen. Stauf, wie es an die Burggrafen zu Nürnberg gefommen? 48. Steier ( Markgrafen ü.) erben Die Grafihaft Pütten. 262. erfcheint auf vom beierifhen Landtag zu Karpfheim. 263. St. Martin, deſſen age. 255. Sundergaͤu, deſſen Gränzen. 449. Ss, Taßilo, Herzog in Baiern, deffen Scheukbrief für das Kloſter Shärnik- 437. Thalgaͤu, ob es ein befonderes Gau geweſen? 419 Cheodebert, Herzog in Baiern, welchen Landtheil er beherrſchet 377. deſ⸗ fen Söhne. 379. Theodo U. theilet Baiern. 377. Thüringen, gränzte unter den Agilolfingeen an Balern. 388 ». Toͤr⸗ * Reyifie®, .» Tirringe Döwald ) berennet Donaumert. 281. ( Georg) führt dat bais⸗ riſche Hanptpanier in der Schlacht bey Giengen. 299. Traungaͤu, deſſen Lage. 456. Traunwalga, ein baieriſcher Bau. 46% Vering, defien Altee 227. wird von Heinrich dem Loͤwen zerflöret. 237. Verona, die Klaufen aldort wird non Dito von Wittelsbach erftiegen. 124 Vintſchgau, deflen Lage. 460. Difirstionsbullen für Niederbaiern. 395. Volzens Abhandlung von Otto V. Pralzgrafen zu Wittelsbach. 83. Urkund, aͤchte, K. Friederich I. über die Trennung Oeſterreich von Baiern. 240 — — Ludwig des Deutſchen für das Kloſter Metten wird unterſuchet. 308 Walbeck (Lothar Graf v.) defien Schickſal. 182. Walchagoi, , ein baieriiher San, deffen Lage. 461. Werner Graf von Scheyren. 419 Weftergow , deffen Page. 463. Willtrud, Gemahlinn Herr, Berchtolds I. 200, Witrelsbach, Pfalzgrafen, derer Herkunft. 85. Advocatie über das Biſtum P Sreifing. 94. Wanſaß, Steyheiten. 58. Wunſidl, Sreyheiten. 54. | 2 san (Graf 9.) deren Panier in der Schlacht bey Giengen. 298, “ Drudfehler find auf re Art zu verbeffern. 3.©. 2.3.9 Jätte die daſelbſt ee — — , vor. für nad. Kieferte Urkunde, wie 17. ©. 6. 3. 21. für 23. “Die andern follen abgefeget werden. - — — 7. 3: 43. für 44. . 4 ©. 24. 3. er für einigen. 19. ©. 12. 3. werde für mirde 10. ©. 12. 3. Auum für tum. — — 24. 3.43. für 44. 12, ©. 18. 3. Teckke für Techke. 21.©. 18:2. inmerito für in merito, — — 29 Herr fuͤr Herrn. — — 21 3. iſt 25.) herauszu⸗ * —8— Il, 3. 35- für 37. und 42. mafen r 44. 23. 3. 3. 10. für ı1. 16. e. 4 3. mus alfo lauten: etwas — — —J 3. Lucaͤ für Luca. Daran; mehrers aber Her HR 24. ©. 2. 3. Luca für Luca. Eticher von Bsandenturgonoltäbach — — 14. 3. lunigiſche für luͤngiſche VII. — 741. ©. — — 20, 3. das für daß. ns or — — 5 © 43 5% für 56. 6. für 58. = a. 5. 3. * 70. 75. für 68. 7. — 11. 17. 25. 27. und 29. 3, Io. für 1 pe 3. 16. für 14. 27. ©.18. 3. Dem für den.» — 20. 3. gertewen für getreven. aber für aben. ©. 1. 3. in für find. ©. 15.3. Detten für Deiter, S. I = 3. getrewer für getreven . — we 3. trewe für treve. — &2 3° haben, für hatn. — — Ibẽ reht für Richsrect. — — Erzwerch für Erzwerk. — 27. 3. reht für vet. 32. ©: 20. 8. denn für den, 33 5* 7 29. 20, 3. ©. 23. 3. wumpor für xuros. 35. ©. 26. 3. beniuolenti für.beni valenti, 37: für 36 39: ©. 2. 2. peranftaltet für seid | tet — — 3. 3. minerici für menerici, — 20. 3. mans für Man. .;* 42. ©. 10. 3. 12 für 20, — 11. 3. 23. für'27s - — 43. ©. 6. 3. f) und quondam- ein⸗ zuſchiebe +44. ©. 3. Eu "Marefchalus für Mare- Tchalus. — 16. 3. 13, für 10 — 25. 3. eoncilia für coneilia, 45. ©. 1. 3. 38. für 37. — — 2.3.30 für Ir, — — 3,72. 21. für 22 8 3 48. für 49. 49. ©. 1. 3. nad) literarum iſt dan- tesque vergeffen worden. ar — 2, 3. das I) berauszuwer- 1419 Fon "5 60, © 52. ©. ir 2.55. für Se ‚3. 12. für 20. —— .3. hat für wird. — * geriffen Für gewiſſer. oO — 143. lairin für lairihens. * 50. für 49. 56. © = * haben fuͤr werden. 1. © 12. 3. 10, fůür So: J 21. 3. 56, für, 5 1. ©. 8. 3. baireut für bruet. 12. 3. 62. für 63. — 65. für 66, — 13: 3. 70. für 75. —— 77 26. 3. 70, für 73. 2. S. 2. 2: taz * cinitärene 4 ©. 13. 3. 71, für T- — F vor Hoken Giebe auch — — 18 53. ©. 2 54 ©. 5. — — 1 J > 71. für 72. * 66. für 65. — 3. prenenire Fr prouenire, 9 3. nad) obfequia noch eo 5 69. ©. 17. 3. mic) immer bepentet für — mid immer. | | 11, 25..3. 71. für 73- — . ©. 27. 3. motis für moris. — ©. 17. 3. Octaua fuͤr Vctaua. — 4. 3. piſtoriſchen fuͤr re * — 13. F für: 566.. für 58. er für 63. 4. 3. 70. für 7r. 3. — Bi 76. für 75. — 78. ©. ır. 2. 57- für Fa 5 — 1% 3. 76. für 7 75: 79. ©. 21. 3, benek für brenek. — 23.3. XIX. für XVIX. —— Ya für Nachricht. gr. ©. 16. 3.8 für iR. 105: 5. im- Jahr 1153. fuͤr 1115. — 135. 3. 19. Botariz für Boiaria. — 334. 3.12. Nithard für Mitharde, — 341.3.13. Mehard für Morhard — 366. 3. 24. gentium für genium, us Ste lee ee A Ze En Te He nn Da ee an Sn Dar 08 2 u N; ’ * * — — WEN — F —* — —— —— ” * —— —— — TEE" — —— er ee BEE —— — ae —* en Ä — — —— — ERS NG u a — * * —— — * EIER —— — — En —— — —— — — — — ge ——— * —— * BEER . —— — — Kernen a — Tre ne de Eh ade, la — ee ——— — — BEE Ze Dee NEE NN re EN