er — ** en 5 — * Ws‘, hie — * NT RE Era u ee RN TA ER Fe —— — nd —— — RE —— — * IN, —* ar) J —* — —— ——— * ke: baierifhen Akademie Der Biffenfhaften Zehender Band, welcher die N enthält, = >: Mtüochen, mit afademifhen Schriften.ır76, — = SEE — BE ELTERN SS 4 a I Wh / a , —“ 7 ? DL A * F — N; VHRE j 3 ER: ⸗ — za DR N Da — — - En 2 — y ı\ ce IZ « DE 7% FR. k7 eg Sr ie ar ar” * 2, * 91309 1 [4 - & & R mie J * — J — ? er Kurzes Berseihniß In dieſem Bande enthaltenen Stuͤcke. Kirchengeſchichte. Von dem Zuſtande der baieriſchen Kirche unter dem erſten chriſtlichen Herzoge Theodo II. Don — Sterzinger. Seite 137. Von dem Sterbjahre und Grabſchrift des heili⸗ gen Ruperts. Don Serdinand Sterzinger. 169, Von dem Benediktinerkloſter und nachmaligen welt⸗ cher Chorherren⸗Stifte Stmmönfter in Oberbaiern. P. Angelus Maͤrz. 307. ur Sehen: Rede. Non dem Sallmanifchen Eigen, einer in Baiern vormals , und noch. üblichen Ecbengattung A. J. Li powsty,. 285. Geographie Kon der Abfunft und Wanderung der Bojer ins Norikum und Windelicien. P. Beda Apell. 91. M Bon > ae Bu, „ - “ a an —— ——— — vr 7 an v j « 3; Von der in den baieriſchen ne sh hen Ara Jovis, F J. Lipowsky. 373. Genealogie. Von den Vorditern Otto des Groſſen, Pfalzgra⸗ fen von Wittelsbach. A. I. Lipowsky. 1. 9 eraldid. Bon dem Gefchlechtswappen der Pfalzgrafen von Scheyern und Wittelsbach. Auguſt. Max. Zipowsky. 193. Von dem Urſprung der Kloͤſterwappen. A. M. Li⸗ powsky. 266. Kritick. Von dem Verfaſſer der Chronick de geltis Princ- pum. A. = Lipowsfy. 243. Ant. Johann Lipowsky Genealogiſche Abhandlung von den Voreltern Otto des Großen, gebohrnen Pfalzorafens von Wittelsbach, welche im Jahre 1180. den Herzoglichen Thron in Baiern beſtiegen hats G MARCUS HANSIZIUS, Germ. Sac. T. II. pag. 150. Quoniam Hiftoriam fcribere, inflituimus id eft veritatem, expendemus, dum licet ultro citroque, non tam quid verum certumgque, quam quid poro propius. Huc enim faltem eniti, fi alterum non contingat, Scriptorem decet. 2 Erfter Abſchnitt. Don dem Urfprunge der Herzoge in Baiern zweyten Stamms, bis auf Arnulph Iten und Berthold Iren, S. I, I: Kayfer Karl der Große den Herzogen Thaſſilo feie ner Lande entfeget hatte; fo wurde das Herzogthum Baiern zu einer fränkifchen Provinz gemacht, a) welche er und feine Nachkommen, bey denen fie immer in die Vertheilung gefallen, nur durch Grafen und Margrafen verwalten laſſen. b) 92 Ä S 2, — — — — — — — —h ——— — — a) MON. BOI. T. VIII. pag. 568. ad An. DCCCVI. Sacroſancto Monaſterio SandtiDionißi quod eſt eonſtructum in Regno franco- F rum, in Ducatu Baioarierum fuper fluvium qui dicitur Ifura. b) EGINHARD in vita Caroli Mag. bey REUBER cap. XI. pag, 15. Bojorum deinde bellum & repente ortum, & celori fine com- pletum eft, quod fuperbia ſimul ac Socordia THASSILONIS. | ‘ Dueis 4 Genealogiſche Abhandlung Ducis exeitayit — — Thaflilo tamen poftmodum ad Regem evo- eatus, negue redire permlflus, neque provincie quam tenebat ul⸗ terius praefje fed COMITIBUS ad regendum comiffa ef. MONACHUS Egolifmen. pag. 54. Carolus ad Aeganesburg pervenit, & ibi marcas Bajoariorum difpofait, quomodo falvz contra Avares elle potuiflent. REGINO ad An. DCCLXXXVIIL Carolus Ratisbonam venit ibique marcas & fines Bajoariorum difpofuit. S, 2, Unter diefen kommt zur Zeit B. Arnulpho ein Graf Luit⸗ pold vor, den K. Ludwig das Kind im Jahre 903. feinen Anver⸗ verwandten a) ( Propinqum) nennt, aus welchem Worte die neu ern Gefchichtfehreiber über feine Abftammung verfihiedene Muthmaſ⸗ ſungen geſchoͤpfet haben. Es wird meinen Endzweck erleichtern, wenn ich hievon nur die neueſten prüfe, weil die Altern, und unter diefen jene, die ihn für einen natuͤrlichen Sohn K. Arnulphs haften, durch das (S. 6.) folgende offenbar wiederlegt werden. Die übrigen hinge⸗ sen, die ihn von Bernhard König in Italien; von Adalbert Gras fen von Bamberg; endlich von einem Grafen Arnold, der nach) dem Zeugniße des REGINO im Jahre 891. wieder die Vormanen geblie⸗ ben, herleiten, ſchon von andern b) unterſucht worden ſeyn. a) MAUSOLEUM S. Emeran. Läb. Prob. N. XXXII. pag. 86. db) Jufti Abhandlung, wer waren die Stamm: Eltern des Baie- rifhen Margrafens Euitpolds. pag. 82. | $. 3. Der Hr. Nitter von BUAT a) olaubt deffen Voreltern in "in dem Pago Hofivder Hufe unter dem Gefehlecht deren Hofiorum gefunden zu haben, welcher ein Fleiner Gau des Pagi majoris Sun- dergowe ware b) und fich an dem Fluß Amber hin, über Das ganze je von den Woreltern Otto des Großen 5 je Landgricht Weillheim erſtreckte. c) Es iſt aber ſchon vorhero, als dieſe Meynung erdacht worden, aus unverwerflichen Urkunden zu erweiſen geweſen: daß in dem zwoͤlften Jahrhundert, in welchem die Gaue zu Graf⸗ und Herrſchaften erwachſen; Die Beſitzer ſich dieſe erblich zn machen gewußt; und die Zunaͤmen von ihren Veſten oder Burgen angenommen; e) aus gemeltem Gefchlecht Deren von Hufe, die reichen Herren von Weillyeim f) entftanden feyen, des ren Stammen » Reihe im Jahre 1331. wieder erlofchen ift. g ) A 3 §. 4 a) BUAT. Origines Domus Bojice Lib. I. cap. 2. b) CHRON. Gottvvic. IV. paz. 493. N. 738. e) MONUM. Boj. T. X. pag. 37. Heinricus — — Rex — — Qus propter noverit univerfitas — — qualiter — — tale predium quale in villis Pollinge, WEILHEIM. — nominatis Monafte- fierio — — in eadem villa Pollinga couftrukto, prius pertinere widebatur, ſitum in COMITATU Adalberonis comitis in PAGO vero.HOSI, & poft ea in benehicium multis datum fuit An. MX. CHRON. Gottvvuenfe. Lib. I. pag. 64% d) CHRON. Gottvvic. pag. 530. Pagi ifti tam majores, quam minores aliquando comitasus vocabantur, licet hoc potius de minoribus pagis intelligi debeat, majores enim Provincia vel Regio pluri- mum nuneupabantur, & PLURES comitatus numerabant. e) CHRON. it. Lib. IV, pag. 530. pro temporum poftca morumque varietate, poftquam comitatns & Marchiz paulatim hereditarie heri, & a BURGIS & CASTRIS denominationem ſuam fumere inceperant (quod fzceulo XII. juxta diplomata Belgica & Flan- drica prefertim , atque Brabaudica ſæculo XL, contigit ) id —— ut pagorum mentio plane omiteretur. t) R.D. FRANCISCUS. Prapof, Chron. Pollingano pag. 37. Notum fit — — quod Dominus Bernardus de HUSEN pattem nemoris per quod manat aqua quæ dicitur Liutaske — — eo jure gno poflederat. Ecclefiz S. Salvatoris — tradidit An. MCLXXVIL IDEM 6 Genealogiſche Abhandlung IDEM eit. Loc. pag. 39. Heinricus Dei gratia Brixinenſis Epifeopns — — notum efle cupimns, quod ad petitionem dile&ti fratris noftri Bertoldi, venerabilis Pollingenfium fratrum Prepoßti decimationem omnem, quæ provenire poteft ex novalibus, quæ poflunt excollere eirca fluvium Liutaske in predio, quod BER- NHARDUS de WILHEIM (hier wird alſo vorfiehenver Ber⸗ nardus de HUSEN der diefe Gab gemacht hat Bernhardus de WILHEIM genennt) EIDEM CÆNOBIO — — donavit, An, MCLXXXVI. 3) W1GUL. HUND. Bayr. St. Bud. T. I. pag. 367. 54 | Dagegen will der Here von Juſti a) daß der Graf Lnit⸗ pold von Arnulphen, einem natürlichen Sohn K. Ludwigs Des frommen abftamme, End Den Beweis deffen nimmt er daher, daß Luitpolds Sohn Arnulph der Ite fich wider den K. Conrad den Iten vermuthlich aus der Urfache aufgelehnet habe; teil er aus dem karolingiſchen Manns: ſtamme noch herrihrte, im Folge von der Krone unbillig ausge ſchloßen worden fey. Und da es feinem Vorgeben nach, damals ſehr gewöhnlich geweſen, daß in einer jeden Linie von Zeugnng zu Zeugung mit zweyen Nämen abgewechfelt worden; fo erdichtet er für feinen Stammvater einen Sohn Namens Auitpold, und wieder einen Enkel mit Namen Arnulph, damit er auf ſolche Weife unfern Auitpold erreiche, | “ * Ich weis aber nicht, ob dieſe auf ſehr weit geſuchten Muth— maßungen gebaute Gründe eine Widerlegung noͤthig haben, nach⸗ dem das einmuͤthige Zeugniß gleichzeitigen Geſchichtſchreiber b) vor⸗ handen, daß mit K. Ludwig dem Kinde der karolingiſche Manns⸗ ſtamm erloſchen ſey. a) von den Voreltern Otto des Großen. 7 a) Juſti Frage: wer die Stammeltern Luitpolds — pag. 110. 114. b) CHRONICA Regum franc. bey KOLLAR Analectt. Vindob. T. I. tretten. pag. 601. Mortuo Arnulfo Ludovicus puer, ejus filius impera- vit quator annos, cui Conradus de ficiente ſœpe dicta Imperatoria Stripe nobili ſraneorum, quamvis non de eodem Stemate ortus, feliciter fucceflit, CHRON. Laurisheimenfe bey TREHER. Serip. Germ. T, T. pag. 115. 116. Regalis profapia a beato Arnolfo Duce & Epif- copo prodiens, in hoe ARNULFO Duce & Imperatore quafi progreflus fi PENULTIMUM limitem acciperct , quod in chro- nicis plenius reperitur. — — In horum Karolorum deceſſu, in utriusque regni faftigio Carolorum illa celfa Progenies facta eft de medio, quæ primo auno Pipini Regis francorum, usque ad obi- tum illorum, in Regia dignitate claruit annis CLXXIII. CONTINUAT. Reginon. bey STRUV, Script. Germ. T. I. ad An. DCCCCXI. LUDOVICUS Rex Filius Arnolphi Impe- raforis obiit, cui Chuonrudus filius Ehuonradi ab Adalberto oc» cifi, REGALI jam ſtirpe deficiente in Regno ſucceſſit. HERMAN. contract. bey STAUT, Seript. Germ. T. J. ad An. DCCCCXI. DEFICIENTE in noftris partibuıs STEMA- TE REGIO Conradus filius Conradi Rex ele&tus eft, undtus regnavit annos Septem. ANNAL. Wiitichindi Lib. I, ULTIMUS vero Carolorum apud orientales francos imperantium, LOTHOVICUS ex AR- NOLFO fratuele Garoli hujus Lothovici proavi, natus erat. CHRON, Slavor. bey LEIBNIZ. Script. Brunsvv. T. II. pag. 544.\poft ARNULPHUM regnavit. LUDOVICUS puer, In ito LODOYICO MAGNI CAROLI FINITUR PRO- SAPLA, $. 5. Dieſes vorausgeſetzt, will ich nun meinem Endjwer *. Nach er 8 Ä Genealsgifche Abhandlung - ach dem Zeugniße der fuldiſchen Annalen a) befande fi ch in Baiern unter der Regierung K. Arnulphs ein Margraf mit Nas men Engildico. Diefer verfiet in die Ungnade dieſes Kayfers, wur⸗ de hierauf feiner Würden entſetzet, und dieſe dem Grafen Luitpold im Sabre 895. verliehen. Wir haben alſo das denneusen Geſchicht⸗ ſchreibern bishero unbekannt gebliebene Jahr b) im welchem unfer Zuitpold zum baieriſchen Marggraftyum gelangt if. Wir entneh⸗ men ferners die Art uud Weife, womit er zu dieſem gefommen. Merkwuͤrdig aber ift, daß er in dieſen Annalen NS Regis ar nulphi ) genennt wird · Wem ihn demnach K. Ludwig das Kind im Jahre gor. dar⸗ auf (SFo 6.) nichts deſto weniger nur Iluſtrem comitem, die Ges fehichtfehreiber aber einen Herzog betitlen: So if die Urfache Da» rinne zu ſuchen, daß diefe Wuͤrden in. Anfehung des Ranges zu damahfigen Zeiten noch wenig unterfchieden waren, ob gleich. die Herzoge noch einen Zufas von einer Art von Gewalt und Geſchaͤf⸗ sen haften. c) . y | S- 5 — ⸗ 2) Annal. fuldens. bin. KOLLAR Annal;, Vindobon. T. I. yag. 526. ad: An, DCCEXCV. ENGILDICO Marachenfis (das Wort Marachenfis bedeutet eben fo viel al#Mar- chio vid. Glefs bey FREHER. Script. Germ.. T. I, pag. 709. ); BOFARITE hanoribus privatus eft, in’ cujus locum LUITBOL- DUS NEPOS Regis fubrogatus eft, b) Köhler: Reichs-Hiſtorie pag. 49. 50; . | x e) MURATOR. Antiquit. Italie T. I.Difs.6.pag. 268. B. Atqueideo, qui-five Ducss „ five COMITES ab-imperatoribus francis & ger- manis, & a czteris Italie preficiebantur regimini ac tutellæ pro- * vineiæ alicnjus ſite infinibus Regni, ii fenfim ſæculo Chrilti none \ appellari cepti Marchions, MARCHENSES Marchif, von —* Voreltern Otto des Großen. 9 | S6 Schwerlich wird mir jemand einwenden: daß vielleicht dies fer Sefehichtfihreiber das Beywort Enkel, aus einem in den dar. mahligen Zeiten öfters fürgegangenen Mißverſtande gebraucht haben koͤnne; weil die Übrigen Zeitgenoßen, deren fich die neuern bedient haben, welche da die Abkunft unfers Luitpolds erforfihen wollen, deffelben Feine Erwehnung thun; infonderheit aber, da K. Ludwig das Kind, in den bishero bekannt gewordenen Urkunden vom Jahre 901.4) und 903. b) wovon jene den 14. Februari ausgefertiget worden, ihn nur illuftrem Comitem dilectum propinquum nen, net. Dann diefer Einwurf zerfällt von fich felbft, nachden RES- ‚CHIDS ce) aus den bririfhen Archive ein unterm 10, des Herbſt⸗ monats, dom Zahre gor. mithin nur fechs Monate fpäter datirtes Diplom Fund gemacht hat, worinnen diefer Ludwig den Grafen Auitpold ausdrucklich feinen Enkel ‚heißt. Höchftens folgt demnach hieraus, daß damals an. und Nepos gleich viel bedeutende Worte waren, vbgleich jenes vom ‚weis geößern Umfange gewefen, wie heut zu Tage das Wort; Ver; wandter als welches alle Grade der Befreundfchaft in fich enthal⸗ tet, Es erbricht fich ferners: daß die Muthmaßung derjenigen, die denfelben zu einem Sohne K. Arnulphs machen wollen (8. 2.) ob ne allem Grunde ſey. Zift. Abb. VL 3, * B S, 7: — —— — —— — — — — a) HANSIZ Germ. Sac. T. I. pag. 981. Ludovieus — Rex — qua- liter — — per quorundam procerum noftrorum — — nec non LUITWALDI illufris-comitis & dilecti propingui noftri in terventum — datum XIV, Kal, Febr. An, Domini DCCCCI, » MEICHELBECK Hiftor. Frifing. T, 1. pag. 151. Hludovicus — Rex — idcirco intercefüone fidelium nofsorum — LUITBOLDI illuſtris 10 Genealogiſche Abhandlung illuftris comitis & cari propinqui noſtri annuentes — dat. II, Kal. Decemb, DCCCCIII. e) RESCH. Hiſt. Epif. Sabion, T. IIT, pag. 308. Hludovicus — Rex — noverint omnes — — qualiter ſanctæ fabionenfis Eeclefiz vene- rabilis Præſul — — fupplicante — — una cum — — LUIT. POLDO comite NEPOTE — — Dat, & Kal, Sept. An, Dom, DCCCCI. | | S. 7. Spuͤret man alfo dem Begriffe des Wortes: Nepos, nach, fo wurde dieſes in Dem zehnten und eilften Sahrbundert, nicht nur in der abfteigenden Linie, . fondern auch bey den PBaterd, und Mutter Bruders Töchtern und Söhnen, ehelicher oder unebelicher Geburt, gebraucht. a) Wie dann zum Erweiſe deffen K. Arnulph, feines DBaters Bruders, K. Ludwig des Ilten, oder jüngern Tochter, die Prinzeßin Zildegard in einer Urkunde vom Jahre 895, in welcher er dem Hochftiffte-Eichftätt jene Güter wieder zuruck giebt, die Sie und der Graf Engildico demfelben im Nordgau entzogen hatten; mit dem Namen; feine Enkelin, belegt. S. 8, a) HONTHEIM. Hiſt. Trev. bey RESCH. Hiſt. Epif.Sabion. T. III, yag. 369. N. 54. NEPOS vox medio zvo non folum de nate ex fratre, fed etiam de nato ex patris, avi, & proavi fratre, ufurpabatur, 2 DU CANGE Go. med. avi. NEPOS filius — ſoro⸗ ris — — Patruelis aut conſobrinus. b) RESCH eit. Loc. pag. 284. Arnulphus — — Rex — — idcirce noverit — qualiter venerabilis. Epiſcopus — — Waldo noftram adierit excellentiam , deprecans — — ut quasdam res in Pago NORDGEW, quas HILDEGARDIS NEPTIS nofra & EN- GELDICH comes — — fraude maligna abftulerunt, — — ite- rum redere. deberemus. — — Dat, nonss May An, Dom, DCCCCKCV, von den Woreltern Dtto des Großen. rn Ä | 5. 8. Wenn demnach der Vater unfers Luitpolds nicht unter der männlichen Nachkommenſchaft Karls des Großen gefucht werden mag, es wäre dann, daß ganz neue Urkunden zum Borfchein gebracht wurs den; ($. 4:) dennoch, aber gewiß ift, daß er mit diefer verwandt geweſen. ($. 5. 6, 7.) So muß diefe Berwandrfihaft nothwendiger Weiſe in der weiblichen Seite geſucht werden, weil die Worte: Pro- pinquus, Nepos, Neptis vom weiten Umfange feyn (8. 7.). Nun ift bekannt, daß K. Baroloman, da er noch Herzog in Kärnten war, mit der Ludswirida einem adelichen Frauenzims mer den nachmaligen K. Arnulph auffer der Ehe erzeugt habe. a) Sie fol eine Tochter des Grafen Erneſts geweſen feyn, der unter K. Ludovico Germanico das baierifche Kriegsheer gegen die Boͤh⸗ men angeführt hatte, b) hierauf aber mit Karoloman in eine Vers ſchwoͤruug getreten, und während des zu Negenfpurg gehaltenen Reichs⸗ tages, nebſt dem Verluſte ſeiner Wuͤrden, mit feiner ganzen Famis fie aus» dem Reiche vertiefen worden iſt. €) Allein, wenn gleich auf ‚fer Streit ift, daß Karolomans Swiegervater Exneft geheißen; fü ift doch Fein Umftand zum- glauben da, daß die Ludswirida feine Tochter, und Auitpold fein Enkel gewefen, wie Tollner bey PAREUS d) die Muthmaßung gezogen hat, damit er andurch die Verwandtſchaft mit K. Ludwig dem Kinde herftelle, wozu ihm vers mutblich diefes den Anlaß gegeben, dag er unter den weiblichen Nachkommen Karls des Großen Feine Prinzeßin gefunden, von wel⸗ cher ex diefe hätte herleiten Fönnen. B2 9, 9 mm m — —— —— 2) REGINO bey STRUV, T. 1. Script. Germ. ad An. DCCCLXXX. Carolomano ex legitimo matrimonio non eft nata foholes propter in Secundisatem conjugis — — Carolomanus ex quadam nobili femi= Er} 12 Genealogiſche Abhandlung: na FILIUM elegantillime — Malereien quem Arnulfum no⸗ minari jufht, b) MEICHELBECK Hiſt. Frif. T. I. P. 11. pag. 350. N. 702. Rex Ludovicus interea ad Epilingam (Aybling) dies quadragefimales- frequentabat, mifit aciem Bajoariorum in Pœmanos, quoruim Duftor ERNEST comes, An. Dom. DCCCLV. c) ANNALES Bertiniani ad An. DoOCCLXI. Carolomanus Ludvici Germaniz Regis filius, cum Refticio Vicinidorum Regulo federa- tur, apatre deficit — — Hindovicus SOCERUM KAROLO- MANI FILIl fui ARNVSTOM honoribus privat, & nepotes ipfius a Regno ſuo expellit. ae ER HERMAN. contra. ad An. DCCCLÄXI, Ludovicus Rex ha- bito Ratisbone conventu aliquot Primates fuos infidelitatis accufatos depoſuit. Lem contra majorem filium ſuum CAROLOMANUM Carentani Ducem quaſi novas res molientem irratus ei, 4) PARENS Hifi. Palat. Lib. 1. Pag. 20. S- 9 Ob nun ſchon dieſe Muthmaßuug ſehr vielen Beyfall gefun⸗ den hat, ſo will ich dem ohngeachtet hier jedennoch eine andre geben, die, wenn ſie in Erwegung der damit verknuͤpften, in der Geſchichte gegruͤndeten Umſtaͤnde, nicht mehr Glaubwuͤrdigkeit hat, als alle andre, welche von mir bishero erzehlet worden; doch eben ſo wahr⸗ ſcheinlich, als die tollneriſche iſt. Man darf nach meinem Frmeßen für richtig. annehmen: daß der Graf Engildico von K. Ludwig dem Teutfchen, unmittelbar nad) der Verbannung des Grafen Arnuſts (S-8.) zum Markgrafen in Baiern aufgeftellt worden, weil in Diefem Zeit-Naume, bis auf feine Abfesung Fein anderer angegeben werden mag. Dann obfchon dies fer König zween Brüder Wilhelm und Engelfbalt a) zu Gras fen an den baierifchen Graͤnzen gegen die Hunen und a ans .gefeßk von den Moreltern Otto des Großen. 13 gefegt hatte, denen unter K. Karl dem Dicken Aribo zum Vads folger im Amt folgte b), fo ift Doch gewiß, daß dieſe als Marks grafen von Pannonien, das ift, in dem heutigen Niederoͤſterreich, welches Karl der Große erobert hatte, c) ernennt worden, damit fie die Graͤnzen von Baiern, Die fih damahls nur bis an die Enns ers firecket hatten, vertheidigen d). Wie leicht. hat es alſo geſchehen koͤnnen, daß er auch K. Ludwigs des Züngern Tochter Hildegard mit zur Che erhalten’habe? Er hatte eine Graffchaft in dem Dos naugau (Pago Tonogewe) e) und wir haben ja das Beyſpiel daß K. Otto I. Herzoge Bertholden T. zur Belohnung feine Schwes fter, oder ihre Tochter (F. 12.) zur Gemahlinn angebotten. Es iff dahero ſehr moͤglich, daß unſer Luitpold aus dieſer Ehe erzeuget RN infonderheit da bekannt a daß Bus Söhne gehabt habe, f) Diefes erhalt einen — Grad des Erweiſes, daß Hilde— gard, welche zuvor webft dem Engildieo den Guͤtern des Hoch⸗ ſtifts Eichſtett nachſtrebte (S. 7.) binnach mit Luitpold eine Wahl⸗ fahrt zur heiligen Walburga unternommen. g) Auch) nicht befannt ift, daß ſie unvermaͤhlt geblieben, und ſolchen falls der damahligen Ge⸗ wohnheit nach, in ein Kloſter gegangen ſey. B 3 S. I, a) ANNAL, fuld. ad An. DCCCLXXXIV. Quum duo fratres Wil halmus & Engilfchalchus TERMINUM regni BAFOW ARIO- RUM in oriente a Rege, id eft feniore Hludovico conceſſum ‚contra Maravonos tenuerunt b) ANNAL. fuld. cit. loc. cum vero non eflet hozor illorum filüs redditus, ARBO in comitatum Domino. Rege concedente fuccefät, e) EGINHARTUS in vita Caroli magni.-cop. XIIl. toto. d) PAULUS Diac, rer. Longobard. Lib. III. cap. 30. Noricorum Aquir x dem 14 Genealogiſche Abhandlung dem Provincia, quam Bajoariorum populus inhabitabat , habet ab oriente Panoniam, ab occidente ſuaviam, a meridie Italiam ab aquilonis vero parte danubii finenta. ANNAL. Caroli Mag. ad An. DCELXKKKI. prima caftra füper ANASUM ‚pofita fünt , nam is fluvius inter BAFOART- ORUM atque Hunorum terminos MEDIUS curıens, certus duo- rum Regnorum limes habebatur. e) MAUSOL. S. Emerani Lib. Probat. pag. 62. Karolomanıs — — eidem quasdam res proprietatis in Pago qui dieitur TONOGE- WE in comitatu ENGILDEONIS — — in villa qu2 vocatur Samutesbach (Sanſpach) donayimus — — Dat. IIL Non. De- cemb. An. Chrifto propitio IH. (A. C 879.) Domini Karolo- mani ferenifimi Regis in Bavaria. Dieſes Sanſpach liegt im Landgericht Straubing, aus welhem alſo dieſe Grafſchaft beſtanden. EHRON. Gottuv- pag. 578. $} EXCERPTA ex Anonymo pervetufto bey QEFELE feript. Boy. T. 1. yag. 784. Tunc quoque ( A. Ch. DCCCL, ) ad Eccleſiam Erem- prechti, quam memoratus Præſul dedicav erat, tradidit Chezil ficies ENGIEDIECHO & FILII EFUS DUO. g) ACTA SS. BOLAND. T. VI. Februarii die XXP. pag. 530. in vita S. Walburgis Lib. 4. cap. 1. HILDEGARDA Bomina pacifici Regis erh filia, orationis gratia, cum LUITPOLDO famofifime somite ad dictum monafterium devenit, $. 10, Nach der Abfesung K. Karls des Dicken gelangte Arnulph durch die Verwendung und Bemühungen gemeldter Hildegard (5. 9.) zum Kayfer Thron, a) an welchem der Morgraf Engildieo ohne Zweis fet Antheil genohmen haben wird, tie er dann hinnach auch mit diefer wider jener in eine heimliche Unterhandlung getreten, dar⸗ über beyde ihrer öffentlichen Wuͤrden (publieis honoribus) entfeget worden fin) b). Die offene Be welche Engifdiso begleitete, war, Stamm: Tabelle. A ee 9 0 2 Vo = R. Ludwig der Deutſche. A Carolomanus Ludwig, der K. Carl der FE j Jüngere, Die, 3 —— — £ EUER ARE Arxnulfus Hildegard, ER PER 7 BENORT EXnbildico — Marggraf in — Baiern. Ludwig, das — Ki ' von den Voreltern Dtko des Großen. 1 war, daß er Marggraf in Baiern gewefen, von welcher Hildegard nur als Gemahlinn Antheif hat haben koͤnnen; da fie nun mit ihm an des nenfelben einen Verluſt gelitten, in das Klofter Chiemſee eingefchlofs fen, endlich aber zu den ihrigen c) wiederum gelaffen worden, fo bat diefes nicht wohl anderft geſchehen können, als weil fie zuſammen dermählet gewefen. Wenn demnach die Annales fuldenfes melden; der Kayſer habe das baierifche Marggrafthum feinem Enkel Luitpold (S. x.) verliehen. Wenn Arnulph jest befagte Zildegard feine Enkelein: (8. 7.) und wiederum Ludwig das Kind, jenen feinen Enkel oder ‚nahen Anverwandten geheiffen; fo ift diefer Ausdruck meiner Ges - gefehöpften Muthmaßung genaueft angemeflen, weil er der zu Folge mit. beyden Gefchwifter - Kind war, Es ift auch in den damahligen Zeiten gar nichts ungewoͤhn⸗ liches gewelen, daß die Wuͤrde dem Pater genohmen, und dem Sohne gegeben, oder gelaffen worden; dann die Kayſer pflegten regel⸗ mäßiger Weiſe die Vergehungen an der Perfon deffen, der fie auss geübt, nicht aber an den Kindern, wenn fie Feinen Antheil hatten, zu ahnden, bevorab in Bayern, wo Die Landftände das Recht ges habt, d) daß ihnen wider ihren Willen Fein Herzog hat aufgedrungen werden mögen. Ohne fremde Erempel anzuführen, wird jenes des K. Otto J. hinreichen ($. 12.) der die Söhne Arnulphs I. des Here zogthums Baiern beraubt, und diefes ihres Vaters Brudein Ders thold 1. gegeben hat, weil fich diefer in die Unruhen nicht hat mifchen soollen, fondern auf feiner Seite geblieben ift. Deygehende genealogifihe Tabelle mit Lit. A, wird diefes befs ſe aufklaͤren. +. II. a) HER- Bi Genealogiſche Abhandlung 9— HERMAN contract ad An. DCCCXCV. bey STRUV. ſerip. germ, T. I. yap. 251. Arnolfus Rex Hildigardam Ludovici Regis PA= TRUI fui, filiam , CUFUS MAXIMO MOLIMINE dejedo b) ADDITAMENTUM Annal. fuldens bey KOLLAR aa Carolo RE X FACTUS FUERAT, exilio damnat. Vindob. T. 1. pag. 526. ad An. DCCCXCV. ENGILDICO Marchenfis Bajoariorum HONORIBUS privatus et — — Hl DEGARDIS filia Hludoviei francorum Regis, contra Aidelitatem Resis agere accuſata inde puhlicis honoribus depoſita, in: Bojoari- orum quadam Inſula Palude chiemifsce nominata, incluſa eſt. e) REGINO ad An. DCCCXCIV. Per id tempus Hildigardis, fiſia Ludovici Regis, fratris Carolomani & Caroli, a quibusdam co- ge sam Arnolpho accnfata regüs poſſeſſi ionibus privatur, & privata in " exilium deftinatur, in Monafterio puellarum quod Chemiffem diei- tur: fed non multum poft temporis in gratiam — & ua EX MAJORI PARTE, recepit. a) DITMAR. Merfeburg. Lib. IP. pag. 352. Henricum Henrici Du- cis ilium ELECTIONE & auxilio BAPARIOR UM patris bona (Ducatum ) apud Aegem obtinuifle. Und nad) dem Zengniße die- ſes Geſchichtſchreibers pas. 368. Antwortete K. Heinrich, als der Graf Heinrich von ihm das Herzogthum Baiern verlangte, folgen: des: Non neſcitis in hac expeditione nequaquam fieri poſſe: BAJOARIOS ah initio Ducem eligendi liberam habere poteſta- tem; non decere eos tam ſubito abiicere, ejusque conſtitutionis ANTIQUZ absque conſenſu eorum frangere, fi voluiflet exfpec- tare usque dum ipfe ad has regiones venirem, cum comuni con- Alio Principum eorundem , ac voluntate fibi in hoc libenter fatis- facere. 5. 11. LCuitpold, der in dem Nordgau eine Grafſchaft beſeſſen hat⸗ te, a) blieb um das Jahr 907. b) in einem Treffen gegen die Hunen von der Voreltern Otto des Großen. 17 Hunen. eine Gemahlinn war Chunigund eine Schwefter des Grafen Erchangers von Allemanien, die fih hernach an K. Conrad den Iten vermählte, e) und in dem Klofter Laurisheim begraben legt. d) | Mit diefer erzeugte er zween Söhne Arnulph e) und Ber- thold, -aus welchen ihm jener in den Herzogthuͤmern * und und Kaͤrnten folgte. f) a) GEWOLD Metrop, Salisb. T. I. pag. 166, Ludovicus — Rex — per. interventum — — LUIFPOLDT feilicer dik&i propingui noftri — conceflimus — in pago NORDGEFH in Comitatu LUIT.- POLDI in vila que dicitur Teorin hova — — que eft contigug Ioco qui dicıtur Sentilbach A. C. DCCCCHIL. b) REGINO ad An. DCECCVI. Bavari cum —E congrefli multa c»de proftsati fine, in qua. congreflione LUTTPALDUS -Dux oeeiſus eſt, cui filius ARNULPHUS in Ducatu ſucceſſit. J CHRON. S. Galli bey DUCHESNE T, 1m. ad An. DCCCCKIIL. ’ Difcordia czpta inter Regem (Conradum) & Erchangerum, ipfo atno Erchanger cum: Rege pacificatus eft, cujus Sororem LUIT- PALDE relitiam Rex quafi pacis obfidem, im matrimonium ac- cepit. HEPIDANUS ad An. DCCCCXX. Erchanger & Pertold fra- tres, & Vodalricus comes, auxiliante ipfis NEPOTE zorum AR- NOLPHO optimo Duce Bajoariorum totum Agarenorum exerci- tum: occiderunt, d) EHRON. Laurisheim. bey FREHER Script, Germ. T. I. aß. 116. Chunradi Regis uxor CHUNEGUNDA locum proprietatis ſuæ — — atque tradidie S. Nazario atque JBIDEM in Eccleſia — — fe — præcepit. s abg VS, € e) LUITE 18 Genealogiſche Abhandlung e) LUITPRANDUS bey REIBER cap, ı8. Hoc in tempore BER- THOLDUS Bojoariorum Duz ARNULPHI Ducis frater , vin, ftrenuus. BT EGGEHARD: Abb. Urag. ad An. DCCCCVI. ARNULPHUS LUITPALDI Glius in Dacatw fuccefüt, vir animo & corpore ſpectabiiis. TVITPRAND. eit.lec. cap. 14. Arnoldus nOJ0.ARIORUM & CARENTANORUM Du. Zwey⸗ von den Voreltern Otto des Großen. ‘9 Zweyter Abſchnitt. Von Herzog Bertholds J. Nachkommenſchaft. 5. 12. 3 „Sch will die Stammreihe dieſes Bertholds vor allem abhand⸗ len, weil fie fich auch zuerſt in dem Alterthum verliehret. In den Unruhen, in welche feines Bruders Arnulphs J. ‚Söhne, mit 8. Otto dem Großen verfallen, (8. 23.). hielte ev beftändig die Partie des legtern a). Dahero überfam er auch von Diefem im Jahr 937. das Herzogthum Baiern, als jene deſſen ent⸗ ſetzet worden. Ja er —— die Gewoenheit dieſes Kayſers in ſo hohem Grade, daß ihm dieſer ſogar ſeine Schweſter Gerberg Herzog Gißel⸗ werts von Lothringen Wittwe, oder ihre damahls ſchon beynahe mannbar (fere jam nubilem ) geweſene Tochter Willtrud, zur Gemahlinn angeboten, wovon er auch wie Annaliſta Saxo b) auf das Jahr 942. und —“ c) erzehlen, Die wote gewaͤhlet hat. PR C 2 F S 13: — —— — ⸗ — 4) HERMAN, contract. bey STRUTV. ſerip. Germ, T, 2. pag. 258 ad An. DCCCCXXXVIL. ARNOLFUS Dax BOFARLE obiit, ‚ ducatumgue ejus accepit BERTOLFUS. * 6) ANNALI ST. Saxo bey ECCARD Terip. Germ, T. I, pag. 2m. Rex fequenti die directis nuntiis al BERTHOLDUM Bavaria Ducem toto BR MILLIYEE REGIM PARTI FAPENTEM, volans 26 Genealogiſche Abhandlung wolens letitie ficut & tribulationis participem. effe, omnia e& aperuit, demandans fub juramento,, fi fororem ſuam widuam GI- SELBERTI poflet habere illi eam copularet, fi vero filiam Gi- felberti ex eadem genitam, quam penes Jerhabebat, FERE FAM. NUBILFM. BERTHOLDUS immenfo gaudio effectus, malnit nondum nubilem filiam exfpeftare quam mnatrem tollere. c) ZUITPRAN VD bey REIBFR feript. Germ. Lib: IV. cap. 18. pag. 195. Hoe in teınpore BERTHOLDUS Bajoariorum Dux AR- NOLFI Ducis FRATER, vir ftrenuus regis partibus toto- fa- vebat conamine. Volens utaque Rex, nt Quemadmodum trihula tionis preteritz, ita & letitie prefentis fieret particeps , fequenti = die quanta erga eum Dominus beneficia egerit, nuntiis directis apermit. Cai etiam in augmentum Iztitie quoniam comjugali mini- me connubio tenebatur, demandavit, ac juramento promittere fe- eit, ut fi fororem ſuam feilicet Gilebersi uxorem habere poflet, eam illi conjugio copularet, quod fi minus procederet, ipfius Gileberti ex eadem forore genitam quam penes fe habuerat, fene jam nubilem, mariteli ei conjngio traderet. Quo audito BER- THOLDUS immenfo gaudio eft affectus, ellegitque nondum nu- bilem potius filiam exſpectare gan matrem, qux jam nupferat tollere. X 5. 13. Nun entſtehet die Frage: ob 1) die wirkliche Bermählung fuͤr fi) gegangen? und ob 2) er aus diefer Ehe Erben hinterlaffen habe? Der Hr. Nitter von Buat., a) fo Fühn er auch ſonſt im ſchluͤßen ift, getrauet fich auf das erfte, nichts zu beftimmen; mir hinges gen kommt das Zeugniß SIEEBERTI GEMBLACENSIS b ) ganz klar vor. Dann wenn diefer Gefchichtfchreiber um das Jahr 938, erezblet: daß Pfalzgraf Eberhard Herzog Arnulphs I. Sohn wit Herzoge Gißelberth von Lothringen;wieder K. Dito I. zu Feld gelegen; von den Voreltern Otto des Großen. Dr oelegen; fo fahret er auf das Jahr 943. fort, und fagt: #8 habe diee fer Kaifer, nachdem er Deven Niederlage vernohmen und» erfahren, daß Eberhard Durch einen Sabelſtreich Das Leben verlohren habe, Gißelbere aber in dem Rhein ertrunfen fey, feine durch diefen - Anfall zur Witte gewordene Schweſter Gerberg, an den König Ludwig von Frankreich, ihre Tochter feine Enkelin aber an unſern Berthold vermaͤhlet. And damit erift auch die Tradition des Kiss ſters Bergen ein, c) welches diefe Wiltrudis nach dem Tode ihres Gemayls gef Hat —* € 3 14 — —— — — a) BUAT. Orig. Dom, Boj. T. II. pag. 17. utrum vero Bertholdus Dux unquam conjugem duxerit: non conftat. b) SIGEBERT. GEMBLAC. bey STRUP. feript. germ. T. I. pag. 973, ad An. DECCCXXXVIIL contra Ottonem imperatorem rebellavit n Euerardus COMES PALATI & Giſelbertus Dux Lotharingiz, qui GERBERGAM ſororem ipfius imperatoris uxorem habuit. IDEM yag. 813. ad An. DECCCXXXXIT. interim fideles regis Vdo videlicet & Conradus — — EVERHARDUM & Gi- felbertum juxta Rhenum inopinate agrefli, acerime debellabant. Everardo gladiis perempto Gifelberto autem Rheni undis ſubmer- ſo ceterorum vix aliquis fagit, qui non aut trucidaretur, aut aperetur. Hoc nuncio infideles regis corde franguntur, & Lu- re Alfatia difeedit, & Rex & fideles ejus cum ipfo gratan- ii UXOREM Gifedkerti GERBERGAM Tororem feilicet im- . ) ae Ottonis, Lmdovicus Rex ( Galliæ) duxit UXOREM, FILIAM vero Gifelberti Neptem ſuam, Imperator BERTHOL- DO Duci Bojorum defpondet. .CHRON. Reg. S Pantale ey ECCARD T. 1, pag. 890. fo- rorem enim Regis ( Ottonis ) Gerbergam sxorem Gifelberti Ludo- - vieus Rex Gallie duxit uxorem. GEWOLD. Mitrop« Salich. T. 11. ‚Pag, I0I, „fi — J az \ J J J — — Genealogiſche Abhandlung a Diefes erhält noch einen geößern Zufag des Erweiſes, wenn ich die zwote Stage aufzuklären im Stande bin, Nun bat zwar ſchon Aventin a) geſchrieben: Daß dieſer Herzog Berthold zu Niederaltaich begraben liege, daß er einen ‚Sohn mit Nahmen Zeinrich hinterlaffen, den man den jünger, oder mindern nennte, welcher ebenfalls Herzog in Baiern gemefen, endlich aber als Herzog in Kärnten im Jahre 989. geftorben, und bey feinem Vater die Nuheftatt genommen habe. b) Es wollte ihm aber diefes nicht jedermann auf fein Wort glauben e) ob er ſich gleich auf ein allda verhandenes Grabmahl berufen hatte, das zu ten Zeit noch geftanden iſt. 5. 15 — — — — — — a) AVENTIN Annal. Boj, Lid. IV. cap. 23. N. 22. BERCHTOL- DUS Bojorum Dux ex hac vita migrat, nono calendas Decem- bris anno ab orbe aflerto noningentefimo duo de quinquagefimo ' (948.) in collegio Monachorum apud Altaick inferins fepelitur, ) IDEM Lih. V. HEINRI CUS ducatu Bojarie motus in confpetw exfaris Theodericum — — eapit, hocque libere dimiflo pa⸗ eem a Cæſare rurſus impetrat, Ducatumque Bojorum ab eodem zecipit. ; IDEM Lil. V. cap. 4. N. 8. HAINRICUS charinorum Dux . anno ab orbe liberato, noningentefimo unde nonagefiino ( 989.) obiit, apud Altaich inferins juxta PATREM BERCHTOL- DUM Sepelitur ubi us Monwmentum EXTAT ET OSTEN. DITUR. 6) Fürferwald" Germ. Princeps T. I. pag. 159. halt ed mit dem Aventin, dem aber Fakkenſtein en Gefhichren Theil Pag, 232. entgegen iſt. — don Dem Voreltern Otto des Großen. 23 S, 1% Es erhält aber das Anfehen diefes Annaliftens fein voͤlliges Gewicht, ſeitdem der um die Aufnahme der Aiffenfchaften hoch verdiente churfürftliche-geheime Rath, und dermahlige Abt diefes Kos firs H. Auguſtin Ziegler die Gruft eröfnen laffen. Dann de wurde der Grabftein wieder entdecket, den Aventin ($, 14.) geſe⸗ ben hatte, auf welchem folgendes eingegraben ſtehet. a) Pertholdus Dux & Heinricus Dux filius ejus ob, IX, j Kal, Decembris, qui contulerunt huic Eceleſiæ fil- vam Olter—awe. } fd Ich / will mich nun uͤber den Einwurf nicht aufhalten, daß dieſer Stein vielleicht erſt gegen das Ende des vierzehenden Jahr⸗ hunderts geſetzt worden ſeyn doͤrfte, nachdem zu gleicher Zeit auch in dem Sarg eine bleyerne Platte mit Diefer . gefunden wor⸗ den. b) “ Perhtoldus Dux!Bawarie ob. anno Dni SER UN Heinr. Filius ejus ob, DCCCCLV, qui dederunt no- bis Ofterawe, Dann diefe begfaubiget den Stein wenigſtens in fo ferne, daß etwas an der Sache, und daß er nicht aus einer Erdichtung gefegt worden fey. a, a 0 . $-. 16, ie Gersuneiinttinesnnnthenhnnenhen a) MONUMENT. Boj. T. XI. par 7. 00 —* im — zu finden: :b) MONUMENT. 204; : elt, loc» wo biefe asgejeiöhne ſtehet Fe Genealogiſche Abhandlung S. 16, Fraget mar mich aber nichts deſto weniger, ob diefer wohl Berthold L. fey, fo antworte ich: daß es’ Fein anderer als der nem⸗ liche ſeyn koͤnne, weil nur derin ſolchem Zeitraum (S. 12. 13. 14) Herzog in Bayern ware, und Bersbold II. Arnulphs II. Sohn niemals ein Herzog, ſondern bie an feinen un das Jahr 982. in Kalabrien erfolgten Tod (8. 30. 33 ) nur immer Pfalzgraf gewe⸗ ſen iſt. Ich muß zwar Be 2 daS die — befindlichen zwo FJahrzahlen mit der Geſchichte ſtreiten. Denn ob zwar wahr, daß die Gefchichefehreider über das Sterbjahr dieſes Bertholds nicht änig feyer, indem etliche das Jahr 940. a) andere das Jahr 945. b) wieder andere das’ Jahr 946. c) noch andere aber das Jahr gar. d) und 948. e) angeben; fü kommen fie doch in dieſem zuſammen, * sr zwiſchen den Jahren 940. und 948. geſtorben ſey. S. in f — m — — — a) ALBERT. Stadenfis ad. An. DCCCCXXXX. 6} CONTINUAT. Reginonis CHRONGGERAPHUS Saxo ad An, DCCCCXXXXV. re) SIGEBERT. gemblac, bey STRUV. feript. germ. T.-I. yag. 914. pin ad An. DOCCCKAXXVI mortuo BERTOLDO Duce Rex Otto fratri ſuo Henrico dat Ducatum BOJARLE & fie eum reprimit a rehellione. #) HERMAN" contract. hey STRUV. eit. Loc. pag. 260. ad Am. DCCCCXXXXVI. BERTOLFUS Bojoariorum Dux: obiit, cui Heinricus fsater ottonis Regis: fucceflt. ; e) CHRON. —— —— — T. I ad Au, Dccce- XXXXVIII {4 von den Voreltern Otto des Großen. 25 RN REN, 90: 5, A Es kann denmah Berthold im Jahre 937. nimmermehr den Weg der fterblichen angetreiten haben, infonderheit mern man dazu nimmt, daß er fich erft im Jahre 943. ($. 13.) vermäbfer, und im Jahr 44. einen herrlichen Sieg gegen die Hunen erfochten habe.a) a) ANNAT.IST. Caro ad An. DOCCEXXXXIV. bey ECCARD 0 Tu 1. feripte Germ, pag, 273. Hungari a Carentanis tanta cxde anattantur, ut nunquam antea, tantum a noftratibus infirmaren- sur. BERTHOLDUS Dux BAVARLE victor de Vngaris exi- ſtens, wiumphis celebris fuit. — g. 18. | | Auf der andern Seite bezeugen Aventin-(G.14.), Steinz dla) Bruner, Adlzreieer b), Meichelbek e) ein bellig, Daß Heinrich Der mindere im Sabre 989. aus der Welt ge gangen; mithin kann dieſes im Jahre 955. ebenfahls nicht geſchehen ſeyn, da bevorab ich fogleich CS. 20.) aus einer Urkunde erweifen werde, daß er im Detober des Jahrs 989. noch gefebt habe, a) CHRON. Steindel hey OEFELE Script. Boj. T. 1. gag. 467. ad | An. DCCCELXXXIX. HAINRICUS Dux Karintanorum obiit- - .b) ADLZREI TER Annal. Boj. P, 1. pag. 369. =) MEICHLBECK Hiſt. Frifing. T. I. pag. — 6§. 19. So alſo die Hebung dieſes Widerſpruchs zu feyn ſheinet, fo will ich es doch verſuchen, ob ich gleich auf meiner Muth⸗ maßung nicht hartnäcfig beharren, ade eine beffere mi vielem Danke annehmen werde. Siſt. Abh. VS, D Es \ 26 Genealogiſche Abhandlung Es ift möglich, daß der Grabftein und die Matte etwas ſpaͤ⸗ ter, nachdem die Sichere Jahrsrechnung dem Gedaͤchtniße entgangen, verfertiget worden feyn. Nun war dag zehnte Jahrhundert fehr roh, und Die Geſchichte wurde nicht wie jeso bearbeitet. Das Klofter Niederaltaih war damahls nach der Hunen Verwuͤſtung, noch unter weltlihen Chorherren, bis Herzog Heinrich IL um Das Jahr 990. wieder Benediktiner Mönche dahin fegte. 2) Diefe neuen Bewohner mögen wohl von dem Begräbniße zweener baierifchen Herzoge gehört haben, mußten aber vielleicht niche eigentlich, wann diefelben verftorben feyn. Sie Tonnten etwann wohl wiffen Herzog Berthold des Arnulphs Bruder fiege bey ihnen be graben, fehlten aber in Der Der Jahrzahl, und haben ihm ftatt des Sterbjahrs, das Fahr feiner angerrettenen Regierung ($. 12.) ges geben. ie mögen weiters in Erfahrung gebracht haben, daß auch ein Heinrich diefes Bertholds Sohn feine Ruheſtatt genommen habe, Wie leicht haben fie nicht auch den nemlichen Fehler begehen, und die irrige Jahrzahlen DECCCXXXVI. und DCCCCLV. in die Platte graben faffen Fünnen? wenn man alfo Diefes zugiebt, zugleich aber aud) die Darauf befindlichen Buchftaben nach den Regeln der Dipfo- matick beurtheilet, fo ſcheint mir auffer allen Widerſpruch zu feyn, daß fie mit Ende des zehenten, oder zu Anfang des eilften Jahrhun— derts serfertige worden ſey, b) wie P. Hermann Scholiner 3 bemerkt hat, c) 55 Sy 29 — — a) HANSITZ Germ. Sac. T. 1. rag. 200. 8 T. IL. pag. 162. 2 b) CHRON. Gottwic. Lib. 1. pag. 47. ſeq. e) Abhandl der Bair, Akadem. T. V. yag. 178. % 8. 20, pag. 27. ' | — Henricus Auceps. K. Otto. J. Henricus I. Gerberga Herzog in Sm Baiern. _ aa Gifelberti, IE m 7. 6 Dane vo ; Judita Tochter Lothringen. Be Herzog Ar- | ER nolph I, in Baiern. — — — — — — — — K. Otto, U. Henricus II. Wiltxudi⸗ 1 Herzog in Gem. Baiern, der Berthold J. Zaͤnker ge Herzog in nannf. ; A BEN. = $. Otto, IL, $. Heineih. — Henrius MM, | der Heilige · Minor Herzg ei in Baiern, mM ran y | letzt in Kaͤrn⸗ ge ten. N £} ‘ Tre —— — * von den Voreltern Otto des Großen. 27 S. 20, Es bleiben demnach diefe Monumente jedennoch allzeit eine ur⸗ alte und beſtaͤndige Tradition, deren auch ANONTMUS MONA- CHUS a) obgleich unter einer irrigen Jahrzahle Erwehnung thut, die um ſo mehr allen Glauben verdienen, als K. Otto III. dieſen Zeinrich b) feinen Enkel nennt, welches nicht ſeyn koͤnnte, wenn er nicht ein Sohn Bertholds I. und der Wiltrudis geweſen waͤre. Mann befehe die Stamm Tabelle mir Lit. B. a) ANONYM. Monach. cömpil. chronolog. ab An. chr. M. biz MECCLXXXVIIL. bey OEFELE Siript. Boj. T, Il. pag. 332. Anno M. (ift irrig) BERTHOLDUS & HEINRICUS filius ejus Duces Bavarie dederunt clauftro Altachen fylvam OSTERNAIPF & funt ibi fepulti. 6) HUND. Metrop. Salisthrg. T. I. pag. 240. N. 5. Otto — Rex — his igitnr moti querelis, militumque iterventionibus allubefcen- tes fufeipiende reverentie Theophanie Dominz matris noftrz fem- per Auguftz Amborumgue NEPOTUM noftrorum HEINRICO- RUM ducum ſcilicet BAVARIE ac CARINTLE An. DCCCC- LXXXV. 6 MEICHLBECK Hip. Filfing, TI. P, I. pag. 195. Otto — noverit, qualiter nos dignis & adınodum honeftis petitionibus di- letz matris noftrz 'Theophanii nec non carı NEPOTIS noſtri KARENTHINORUM Ducs HEINRICI — — dat, Kalınd. Octobr. An DCCCCLXXXVILL. F. 21. Man koͤnnte mir noch entgegen feßen: wenn Heinrich der Juͤngere Bertholds Sohn geweſen wäre, fo wurde er feinem Va⸗ ser gewißlich in dem Herzogthum gefolgt feyn, fo aber fey bekannt, D 2 daß 28 Genealogiſche Abhandlung daß K. Otto I, diefes nach Bertholds Tode, feinem- Bruder Hein⸗ rich I. gegeben habe. (F. 16.) Allein es ift fo eben gezeiget wor» - den, ($. 13.) Das Berthold fich mit der Wild, um das Jahr 943. vermählt, und Daß er zwiſchen Diefem (S. 16.) und Dem Jahre 948, verftorben ſey. Da er alfo feinen Sohn fehr unmuͤndig hin⸗ terlaffen; Die Herzogthuͤmer damahls noch meiftens von der Will⸗ - Führ der Kaifer abhiengen, Baiern und Kärnten aber einen Heerfuͤh⸗ ver nöthig hatten, der fich wie fein Water mit den benachbarten Hu⸗ nen herumſchlagen (S. 17.) Bonnte, und. die Graͤnzen zu verwahren . im Stande gesvefen ($. 1.), fo war unfer Heinrich hiezu une tuͤchtig. Zu diefem Fam noch, daß Heinrich J. fich roider feinen Brus der Dito den Großen entpöret hatte, welchen der Kaifer Dusch Vers feihung diefes Herzogthums zu beruhigen fich genöthigt fahe (5. 16. Note c). Als aber hinnach Heinrich IL. der Zanker genannt, wis der K. Otto II. aufgebracht worden, und daruͤber feine Lande vers Iohren hatte. a), fihlug fih Heinrich der Juͤngere auf Die Seite des Geaͤchten Herzogs, und half ihm im Jahre 977. Die Stadt b) Paſſau überrumpeln, darinnen fie vom Kaifer überfallen und als Ge⸗ fangne ins Elend verwieſen worden. c) Das erledigte Herzogthum Baiern wurde indeſſen Herzoge Otto in Schwaben, des kaiſerlichen Prinzens Ludolphs Sohne ver⸗ liehen, dem es aber der Tod im Jahre 982. wieder entriſſen. d) K. Otto, der dieſes erfuhr hielt im Jahre 983. zu Verona eine Reichs⸗ verſammlung, rufte unſern Heinrich und gab ihm das Herzogthum Baiern, welches fein Vater beherrſchet hatte. e) Nach dem Tode KR. Otto II. gelangte Heinrich IT. aus dee | Sefangenfchaft, und füchte Baiern zu erobern, ) unterwarf fih aber - endlich dem Kaifer im satte 985, Der ihn wieder zum Herjoge ers Härte, von den: Voreltern Otto des Großen. 25 Elärte, da es dann vermuthlich gefchehen, daß jenem unfer Zeincich aus Liebe zum Frieden Baiern abgetretten; und ſich mit Kärnten bes gnuͤgt hat, weil feiner von dieſem Zahre an (5. zo. Note b. e) in denen Urkunden nur als eines Herzogs in Kärnten Erwehnung ges ſchleht. 8) Wenn alſo dieſem zu Folge Heinr ich der Juͤngere, Herzog in Baiern, und zuletzt in Kaͤrnten geweſen, ſo beſtaͤrket dieſes die Glaubwirdigkeit der in feinem Sarg (S. 15.) gefunden Platte, und meine ($. 19.) wegen der irrigen Jahrzahl gegebne Muthmaſſung erhäft ein mehrers Licht. D; $ 22. a) ANNALISTA SAXO ad An. DCCCCLXXVL bey ZCCARD = ‚Script. Germ. T. I. pag. 328. Henrteus Dux Bawariorum honore ' & comunione privatus Boemiam fugit, quem ——— ibideus valido petens exercitu — — 6 b) IDEM cit. Loc, ad An. DECCCLXXVEI. HENRICUS quandam Dux, cum confilio minoris HENRICI, FILIl BERTHOLDE (Bavariz Ducis) Pataviam civitatem invafit, ibique, ut ditum eft ab Imperatore obfeflus, tandem coadtus ejus fe fubdit poteftati. HEN- RICUSifte cognominatus MINOR, qui poſtea MARCHIO IN BAVARIA fuit, & habuit-genus. .) IDEM yag. 329. Ad. An. DCCCCLXXVIN. Henricus quondam Dux cum HENRICO MINORE, — — apud Imperatorem ac- * cuſati, juſſu imperatoris Magdahburg capti funt, & exilio longe F deputati. 4) ZDEM ad An. DCCCCLXXXII. pag. 335: OTTO Dux egregius filius Luidolphi fratruelis Ottonis fecundi nuper reyerfus a prelie Saracenorum immatura morte Obüt, en | a 0%) IDEM 80 Genealogiſche Abhandlung ) IDEM yag. 336. ad An. DCCCCLXXXILU. Imperator Verons placitum habuit, & HENRICUS FUNIOR filius BERTHOL- DI exilio folutus DUX BAVARIM conflitutus eft, patruele im- peratoris adhuc in cuftodia permanente, filius imperatoris Otte tertins ab omnibus in Dominum eligitur. > $) IDEM cit. Loc. yag. 341. ad An. DCCCCLXXXIV. folitur in- terim a trajeötinenfi cuflodia Dux HENRICUS, & ab eo ‚Rex tenellus ad nutriendum aflumitur, y IDEM eit. Loc. pag. 347. orta eft quoque inter hunc ( Hen- | yicum) & HENRICUM qui MINOR dicebatur, magna feditio, quæ Hermani comitis confilio poftmodum finita eft. — IDEM cit. Loc. ad An. DECCCLXXXV. interea fupra me- moratus Dux HENICUS divino inſtinctu ad fe reverfus, & vana exaltatione fe dejectum confpiciens veniente Rege in Francone- vord, illue ipfe -adveniens, — — vera compunctus pznitentia Regie fe tradidie poteftati, quem digno honore fufceptum, & DUCTORIA itidem DIGNITATE fublimatum' inter fidelifli- mos, ut jus propinguifatis exigebat, eum deinceps habebat, g) Saltenftein Baier. Geſch. P. II. S. 12. pag. 252. hat eden dieſe Muthmaßung; ich glaube fte aber durch Umftände, die ihm unbekannt waren, mehr wahrfcheinlicher gemacht zu haben; er begehet aber da: bey den Fehler, daß er Heinrich den Züngern für einen Sohn des ' pfalzgrofend Bertholds IL, (5. 16.) erkläret. S. 22, Gleichwie nun die Gefchichtfchreiber fich bishero über die Ab⸗ i ſtammung Diefes Zeinrichs nicht vergleichen koͤnnen, alfo ift auch) noch Feiner auf die Unterfuchung verfallen, ob er verheurathet gewe⸗ fen. 8. hat aber Reſch a) eine vor dem Sabre 989. ausgefertige wordene Urkunde bekannt gemacht, in welcher ex feine Gemahlinn Zildegard nennet. Die von den Voreltern Otto des Großen. ar Die nemliche Beſchaffenheit hat es: ob er mit.diefer Kinder hinserloffen habe? der ANNALISTA SAXO b) feheint diefes anzu⸗ deuten, wenn er fagt: Henricus ifte cognominatus minor, qui poftea Marchio in Bavaria fuit, & habwit GENUS. Ich habe fie aber bishero nicht ausfindig machen koͤnnen. Vielleicht ift dieſes jemand andern vorbehalten, infondecheit wenn noch mehrere Hoch» ſtifter, wie Hoffnung vorhanden ift, Diefem Beyfpiel folgen, und ihre in Dau Einſtorniß worarahona Urkunden an das Licht bringen werden. — — — — — ——— 4) RESCH. Hiſtor. Epiſ. Sabion. T. III. pag. 632. Noverint — — qualiter HENRICUS Dux Karivtanorum per interventum Albuint _ venerabilis Epifcopi, tradidit ex ſua proprietate duas hobas — — cum manu UXORIS fus HILTIGARDE. ) ANNALISTA SAXO pag. 239. ad Au. DCCCCLXXVIIL A Genealogiſche Abhandlung | Dritter Abſchnitt. | Von Herzog Arnulph J. bis auf Otto, Pfalz⸗ grafen von Wittelsbach/ Herzogen in Baiern. | — gch babe ſchon oben (8. 11.) dargethan, daß Arnulph . ſeinem Vater in den Herzogthuͤmern Baiern und Kärnten gefolgt ſey. Daß er eine Gemahlinn und Kinder gehabt a) iſt Daher auffer Zwei⸗ fel, weil er fih damit nach dem Tode K. Ludwig des Kinds, in Huͤngarn fluͤchten mußte, als er ſich dem K. Conrad I, nicht unser werfen wollen, Ich Farm aber ihr Geſchlecht fo wenig als ihren Nas men aus- einemgleich zeitigen Geſchichtſchreiber beftimmen. DB) Aven⸗ zin und alle neuere Geſchichtſchreiber nennen fie Gerberg. Beym Antritt der Regierung K. Heinrichs des Vogelſtellers kam er wieder in: feine Lande zurück, erhielt von dieſem befondere Vorzüge; ce) ftarb im Fahre 937. ) und wurde in: Dem Kloſter St Emeran zu Negenfpurg. beerdiget. | 5,26 e u ER 2 3 a) LUITPRAND. bey REUBER ferip. Germ. cap» VII. pag. 135. . Hac antem tempeftäte Ludovicus Rex. moritur — — fub quo’ potentifimi prineipes , ARNOEDUS in BAVARIA, Barcardus: in Sueyia — — eramt, — fecnndo itaque — — anno memorati Prineipes huic — — rebelles extiterant, — — ARNOLDUS autem nimio ejus terrore coaltus, cum UXORE & FILLIS ad Hungaros fugit, fuitque ibidem, — vitalis ansa Conradi regis e Kexerat ariu = 5) Aven ’ * , ‘ von den Voreltern Otto des Großen. 33 6) Aventin Annal. Boj. Edit. de Ao, 1554. pas. 489. und aus Die fem Hund. Baier. Stamm- Bud T. 1. pag. 131. nennen fie Gerberg. R 50) LUITPRAND. eit. Loc, info ( Conrado )' namque mortem obeunte memorati principes coronam cunctaque Regalia indumenta Henrieo “5. Deei contulerunt — — Hoc eodem tempore ARNOLBUS eum Kein UXORE & FILHS ab Hungaria rediens, honorifice a Bajoariis a _ _ ſuſcipitur — — comivens ARNOLDUS — — Hoenrici Regis miles efheitur, & ab eo — — conceſſis totius Bajoarie Pontificibus honoratur. . SIGEBERT. GEMBLAC. ad An. DCCCCXX. 4) REGINO bey STRUV. feript. Germ. T. I. pag. 103, ad An. DCCCXXXVII. Rudolphus rex Bnrgundionum, & ARNOL- -: PHUS Dux BAVARORUM. obierunt. HERMAN. contratt. ad An, DCC CCXXXVU. ARNOE- FUS Dux BAJOARLE obüt. Be % \ 9. 24. BR. & hinterließ fünf Cine und zwo Töchter. Kaifer Otto der Große, gegen welchem es jene verfehen hatten a ), nahm ihnen um das Jahr 9:7. das Herzogthum , feste fie in den Stand der Pfakgras fen herunter, und gab diefes ihres Vaters Bruder Berthold I, (5. 12.) der es aud) bis an fein Ende genoſſen hat: Ihre Naͤ⸗ men und Schickſale, aus welchen beyden fie erſt recht kennbar wer⸗ den, —* folgende, ; ic Everhard. Dieſen nennet ab Seo VII. in einem an die baieriſchen Biſchoͤfe zwiſchen den Jahren 938. und 945. erlaſſenen Schreiben b) nichts deſto weniger noch einen Herzog der Baiern; ob er gleich damahls ſchon nur ein Pfalzgraf geweſen. CS. 12. 23.) Er wurde von dem Kaiſer in das Elend verwieſen, ec) und als ex Siſt. Abh. VI. B. E dieſem vr - Air ) 34: Genenlogifehe Abhandlung diefem entkommen, ſchlug er Sich nebft Herzoge Gißelbert von Loth⸗ ringen auf die Seite Heinrichs, der gegen ſeinem Bruder K. Otto J. zu Felde lag d) und blieb im Jahre 942. L $. 13.) bey A, r in einem Treffen. e) a) REGIN O bey STRUV, feript, Germ. T. L.ad An, DECECXEKVIH. Filii Ducis ARNOLFI ambitione Ducatus regi rebellarunt, quos ipfe debellaturus, in Bavariam ibat. Sed-non, ut voluit, eos pa- | eificare valens revertitur, ; Er b) GEWOLD Mitrop. Salishurg. T. 1. pag. 35. Prater hzc EBER- HARDO Duci Bavarorum noftra authoritate injungumus, c) REGINDO eit. Loc, quo tamen ceitius liberato, EBERHARDOS Hildesheim in exilium deflinatur. Iterumgne rex in Bavariam re- vertens, omnes fibi fubdidit, & EBERHARDUM ARNOLFI FILIUM plus als xebellem in zxilium mifit. d) RFGINO cit. Loc. ad An. DECCCXXXIX. EBERHARDUS ab exilio remittitur, totumque regnum inimieis & rebellionibus confunditur. EBERHARDUS enim & Gifelbertus cum ei. fratre Regis adverfus regem conjurarunt. e) REGINO «it. Loc. Sed longe aliter ‘eis contigit, cum eos ſpes innanifima delufit. Nam Gifalbertns & EBERHARDUS juxta Andernacum caſtellum cum fuis Rhenum tranfituri ab Udone & Chunrado comitibus, czterisque regi fidelibus ne tranfeant, bellica congreflione eitoque mortis compendio præventi. Nam EBERHAR- DUS occiditur, & Gifalbertus in Rheno fubmerfüs, necatur, 5. 25- | Arnulph IL cn denen Graͤmirrungen, in welche eidorb Herzog in Schwaben K. Otto J. Sohn mit Herzoge Heinrich von Baiern gerathen, hielt er et es dem Schein nach mit letzterm. c) Als aber Der Kaiſer mehr ſeinem — als feinem Sohne geneigt war⸗ und ! >. Sag B - rer, 4 von den Voreltern Otto des Großen 35 und dieſer hieruͤber die Wafftn gegen feinen Vater ergriffen hatte, ſhlug Arnulph ſich nebſt feinen Brüdern b) aus Haß, daß fie nach dem Tode Bertholds J. (S. 16. Note c) bey Vergebung ihres vaͤterlichen Herzogthums uͤbergangen worden, auf die Seite Ludolphs, eroberte dieſem ganz Baiern, rufte die Hunen zu Huͤlfe, und ſtarb im Zahre 954. dor den Mauern der Stade Regenſpurg in einem Ausfall) — * E2 3 | 8. 26 — — — — — A)ANONIM. feript. coev. in vita S, Udalrici cap. 10. bey M. EL- SER pag: 350. 541. His temporibus Luitolfus filius Ottonis Re- gis — — Dux erat allemanorum — — Patruus autem ejusdem Euitolfi, Henricus frater Regis, Dux exiftit N ORICORUM, qui ‚inter fe propter confinia Regionum — — rixas & contentiones exercere-ceperunt, cumque eos Rex nullatenus ad — — pacem revocare potuiflet, objecit fe filio, & in adjutorium fratris con- vrertitur. Cum autem fillus — — ei refiftere niteretnr — — Hen- sicus prefatus Dux comendata civitate Aatisbona, totaque Regione Noricorum ARNOLDO PALATINO COMITI — — perexit ad Regem, moram autem illo ibi-faciente prefatus ARNOL- - . . FUS— — fraudulenter Ratisbonam cum ezteris urbibus — — Zuitolfi poteftate fübegit. — — tunc prafatus ARNOLFUS filius RNOLFI DUCIS congregata multitudine — —. Durch diefe Stelle, und jene, die ih (F. 13. 24.) beym Pfalz- . grafen Eberhard angeführt habe, wird ADLZREITERN Annal, Boj. P. I. Lib. 14.N.9. CHRISTLAN FOANNISHif. Palıt. say. 8. und HIERON. GUNDLING- in Otiis zte Auflag pag. 145. Der Zweifel benommen, die nicht glauben mollen , daß ſchon Arnuphs I. Soͤhne, ſondern erſt ihre Nachkommen die Pfalzgraf⸗ ſchaft erhalten Haben, vb 8 gleich Aventin Annal. Schyr. pag. 258. geſagt hat, ⸗ EEM- 36 Genealogiſche Abhandlung | HERMAN. contraßt. "ben STRUV, feript. Germ..T. I. pag. 261. ad An. DCCCCLIM. Zaitolphus Dux Ottoni Patri vebellat. Otto Rex fratri Henrico favens, filium contra fe incitayit Luit- olfum , magnaque totius Regni, turbatio diverfarum ſtudiis partium facta eft. ARNOLFUS filius ARNOLFI QUONDAM DUX' NORICORUM partibus fe Luitolfi contra Regem jungens, Au- guftenfem urbem Epifeopatumque depredatur, — — beatum Udal- ricum — — in caftello Mundichinda obfeflum capere vel oeci⸗ | dere nititur. 'b) WITECHEND. corbj. Lib. TI. bey MEIROM. feript. Germ. T, I, pag. 653- 655. Dum hc agerentur,-proxima nofte Bajoaris comites fratris regis , relicto eo conjundti funt Luidolfo, qui per- . gens cum eis cepit urbem regiam, quæ dicitur Reinzsburg (Mes genfpurg ) cum czteris in ea regione munitifimis, omnemque pec- euniam Ducis fuis militibus divifit — — erat autem FUNIOR ARNULFUS CUM FRATRIBUS, qui tale confilius machina- 5 tus eft contra Henricum eo quod PATERNO regno fuhrogare tur, ipfe autem HONORE PATRIO privatus. effets Interea audıt (Otto Rex) quia avares intrantes Bajoariam jungerentur adverfarüis difponerentque publico bello eum tentare. At ille ſatis imperteritus tali neceflitate, nunquam fe gratia Dei Dominum ae regem oblitus eft, fed collefta valida manu, obviam procedit % ; acerimis hoftibus — — proxima note Zuidolfus cum ſuis a Rega difeedens urbem Reinesburg cum exercitu intrayit — — a tertis hora usqne in nonam acriter pugnatum eft, ante portam urbis, Equo cadente afcenfor ARNULF US armis exutus, — ter lis perfoffus occubuit. ce) HEPIDAMUS bey GOLDAST, feript. Germ. Fiaaet DCCCELIV.- Adalbero filius Pertoldi, & ARNULFUS FILIUS ARNOLFI DUCIS occifi ſunt. 8. 26. Serman. An den Unruhen, im welche feine Brüder Ebers 2 hard (8. 24.) und Yraulph (5. 25.) geflochten worden, ge er | | mit — = von dem Voreltern Otto des Großen. _ 37 mit Antheil a), wurde aber in der Belagerung der Veſte Menchins gen von den Soldaten des Heil. Ulrichs Bifchofens zu Augſpurg ‚gefangen. Tolner b) erkläret ihn aus nicht zu verwerfenden Bes weiſen zum Stammvater der Pfalzgrafen am Rhein, * ANONIM. Script: Coev. in vita S. Vaal-iei bey M· Vilſer cap. X, ras. 450. ſeq. ARNOLPHUS autem prædictus interim accepta 7°. multitudine Auguftam adit & defpoliavit rebus omnibus — — — Rex autem cum de regione Bajoariorum revertiſſet — — nom eonfidebat fe in Augufta eivitate pofle— — defendere, Hi — — qui cum illo reımanferunn — — falubre confilium inierunt, u£ relicta Augufta civitate caftellum quod dieitur Menchingen zdifi- care & ab adverfariis fe defendere ftuduiflent, — — tunc pre- ı fatus ARNULPHUS filns ARNOLF] DUCIS congregata mul- titudine — — qui antea Auguftam civitatem depredati funt, — — wokiit obfeflo Caftello ( Menchingen ) venerandum Epifcopum vi coactum, cum ſuis ditioni fubdere Luitolfi — — hzc vero ob- feflio ut comperta fuiller Adalpero comiti, & Theopaldo fratri Epifcopi, congregata Phalange populi — — HERMANUM FRATREM ARN OLPHI —— quosdam in caſtris ceciderunt. a) TOLNER Hif. Palatin. cap. 8. pag. 197. 6. 27. | 5 Zeroldus, Er wurdei im Jahre 940. Erzbiſchof zu Salzburg, hierauf des Kaifers geheimer Rath (Regis conful) und Erz- Kas plan a). Daß er ein Pfalgraf von Scheyern gemwefen, daran ziveis feln weder die alten, noch neuen ſalzburgiſchen Geſchichtſchreiber, ſon⸗ dern es iſt unter dieſen nur immer die Frage: ob er ein Sohn Ara nulphs I. oder deffen Seiten Verwandter war? RESCH b) und - HANSIZ ©) glauben das —2 ob fie gleich deſſen keinen Grund gen willen, * | €3 denn 38 AR Genealogiſche Abhandlung N Wenn man aber zufammen nimmt; 1) daß bishers aus kei⸗ nem, ich will nicht einmal ſagen, glaubwuͤrdigen Annaliſten dem Her⸗ zoge Luitpold mehrere Söhne als zweene zugelegt werden koͤnnen. (S..11.):2) Daß K. Otto der Große nur Arnulphs I. Söhne in den Stand der Pfalzgrafen von Scheyern herunter. gefegt habe. 1 (S. 24. 25.) Und 3) Berthold 1. (5. 12.) nebit feinem Sohne Zeinrich dem Juͤngern (8. 21.) Herzog in Baiern und Kärnten 4 geworden und geblieben. Daß 4.) eben darum nach dem Zeugniße des WITEKINDS ($. 25.) die Söhne Arnulphs aus Haß die. partie des Faiferlichen Prinzens Luidophs wieder feinen Vater er⸗ griffen haben; zu welcher ſich Herold ebenfahls geſchlagen, daruͤber | aber von des Keifers Bruder Heinrich I. Herzoge in Baiern im Zahre 954. geblendet, d) und des Erzſtiftes entfeget worden iſt; fo fehe ich nicht, wie et, wenn man. die Zeitrechnung, nach welcher Ar⸗ nuͤlph I. im Jahre 937. ($. 23.) verftorben, mit im die Erwegung nehet, etwas anders, als dieſes Arnulphs Sohn feyn Eönne, * §. 28. a) HANSIZ Germ. Sac. T. I. pag. 148. 153. wo die Beweiſe ſtehen, die ich nicht ausſchreiben will. p) RESCH Hifi. Epife. Sabion T. III. Sec. X, $. 35. Not. 193. ec) HANSIZ Germ. Sac. T. D. pag. 148. : R- 8) REGINO Lit, Il. bey STRUV. Scripte. Germ. T. I. ad An. DCCCCLIV, Rex in Bavariam remeavit, ibi HEROLDUS Ar chipiefcopus a fratre Regis czcatus eft. e) GEWOLD. Mectrop. Salisburg. T.. I, pag. 35- Joannes ſanckæ Re- | manz — — Eeclefie preful — — notum efle volumus , quod HEROEDUS — — Salisburgenfis Archiepiſcopus — Eceleſias Dei fpoliaverit, Thefaurum paganis erogaverit, feque eis junxerit k in chriftianorum necem & depredationem contra Dominum & pül- fimum imperstorem ſuum Seniorem (Ottonem 5) zebellis & in- Sdelis exüterit, | - Bon den Voreltern Otto des ren 39 . 28. Den fünften Sohn Arnulphs I. Ludwig genannt, entde⸗ cket ein St. Emeraniſche Tradition, in welcher er ein Bruder der Judita, ($.29.) Gemahlinn Herzog Heinrichs I. geheiſſen wird, a) Ich weis aber, da er fonft unbekannt ift, von —* als ſeinen Namen anzugeben. 4 MAUSOLE. S, Emerani Lib. Probat. pag. 131. 132, — igitur omnium fidelium induſtria, qualiter venerabilis patrone (matrona) ac fanktimonialis femina FUDITA nuncupata, me- wmaor immareeſſibilis remunerationis, tradidit una cum manu filis fui HENRICI (U) DUCIS ad S. Emeranum, & ad fervitium Monachorfum talem psoprietatem , qualem FRATER gus HLU- DUWICUS in loco Eitarahove ®) MABILLON. de Re Diplom. Lib. II. cap, 7. N, II. Sub finem fzculi X. fed maxime fecnlo ineunte XL. cognominum uſum fre- quentari caepit, s 333 Der vorgemeldte ſach ſi ſche Annaliſt a) wiederholet bie ungluͤckliche Begebenheit des Grafen Lothars von Walbek CS, 32.) f das Jahre 977, und erzählet zugleich das Schickſal Heinrich IL, erzöges in Baiern ($. 21.), der ſich wider K. Otto IL empärer hatte, hierüber des Herzogthums entfeset, und nebft feinem Anhaͤn⸗ ger Heinrich dem Juͤngern Herzoge Berthold I. Sohne (8. 20.) in der Stadt Paffau belagert worden ift. Er druͤcket ſich alfo aus: ‚Heinricus quondam Dux, cum confilio minoris HEINRICH Flii Bertoldi Pataviam civitatem invafit, ibique, ut dictum eft, ab imperatöre obfeflus, tandem coa&tus ejus fe ſubdit Potefta- ti, Heinricus ifte cognominatus minor qui POSTEA MAR- "CHIO IN BAPARIA fuit, & habuit genus. Lotharius co- y mes Senior de Walbicke,; poftquam Ottonem imperätorem, ut. predidtum eft (ad An, 943.) conatus eft occidere, captus, etiam in Bavariam mijfus, BERTOLDO comiti comittitur. 7 einde receptus in gratiam cæſaris, EIDEM Bertoldo fliam 50 | * Senaleſthe Ast N -, 2 | Diefe letzern Worte: Deinde receptus in gratiam exfaris“ EIDEM Bertoldo (II.) filiam Eilam conjugen dedit, que ei genuit hunc Henricum, find. es, aus welchen der P, Seölibb). feinen genealsgifchen Satz aufftellen will, Allein wenn man Diefen Geſchichtſchreiber gegen die hierunten ftehende Stelle des ANONY- MI in vita S. Udalrici c) hält, der die Empoͤrung dieſer beyden Heinrich ebenfalls erzehlet, fo wird offenbar, daß er es verfehen, im - Folge bier Berthold J. Herzogen in Baiern, nebſt feinem Sohne Zeinrich dem Süngern, mit Berthold Grafen von Shsrinfert, und Heinrich feinem Sohne vermifihet habe. m Dieſes wird noch mehr auſſer allen Zweifel geſetzt, wenn ich zu erweiſen im Stande bin; Daß Die im Frage ſtehende Eila des Grafen Lorbars (III.) von Walbek Tochter (S. 32. 33.) an Grafen Berrbold von Schweinfurt vermaͤhlet worden, und mit dieſem einen Sohn Heinrich mit Namen. erzeugt. habe, von w ve chen beyden feßtern Feiner jemals ein Herzog in Baiern BrUH, iſt. Zu Aufklaͤrung deſſen iſt die Stamm - Tabelle mit Lit. D noͤthig/ welche FALKE d) und ECCARD e) ſchon, mit unberossfichen, Zeugnißen belegt, ſohin 9 deffen uͤberhoben haben, 6. se 4 a) ANNALISTA SAXO bey ECCARD Script. Germ. — J. 7a8. 327 ad An. DCCCCLXXVIL, F b) P. FROELICH Archont, Carinthie P. II, cap. 1. pag. 15 — ce) ANONYMUDS in vita S. Udalr, bey M. VELSER cap. AB BER 2 569. Quodam tempore cum imperator Otto (1L.) gentem Slavo rum cum exercitu inyadere voluiſſet, & OTTO (filius Ludolphi), gni tunc Dux erat Alamanorum & Bauvariornm, HEINRICO, ' (I) depofito, in adjutorium ejus venire cum Allamanis & No- zicis paratus eflet, Henricusque Epifcopus —— — ire Stamm » Tabelle. D, ad $, 33. pag. 50. £othar III. Graf von Walbeck. 2 Fr. 982. —— — —— — — 2 Eila Gemahl. Diadmarus Abt Lothar IV. Graf Sigfrid, Berthold Marz zu Corbey. von Walbeck, Gemahl. graf in Fran⸗ Kunigund, Graͤ⸗ fen, Graf zu fin von Stade. — Schweinfurt. | ——— ee \ Ditmarus Bir Henricus , oder. ſchof zu Merz Hezilo. ſeburg. u EN a SA % 200m dei Voreltern Stts des Großen. SR —J illo proömitteret, exfpettavlt cum ſuis miticbus donec exe citus, & ficut antea conſiliati ſunt, oecupavit cum ; füis eivitates quas potuit, & ipfe in Nauvinburg (Neu tt vit. Henricus (II.) qui antea Dax fuit, Pazovvam (8 civᷣitatem introivit, ea ratione ut exercitu recedente pro⸗ * — Abi djutorio Nepotis fui Epifeopi ( comitis de Geifen- haufen —— 8* 9. Tab. Genealog. C.) ſubjugaret. Hoc itaque conſili cum Ottoni ci notum factum fuiſſet, reverſus eſt eum exercitu ae & obledit in civitate Pa⸗ 20va. Imperator autem Otto (II.) cum Dei clementia libera- 2 usa Slavis, venit poſt enm ad eandein eivitatem in obfidionem - ejus. Cumque obfidione finita & Carimıla mitigata Imperator ad — Saxouiam reverteretur, poſtea Statuto tempore Hainricus (T.) Be ‚Alius Heinrici (I.) & aquivocus ejus (Henrieus: minor) FE en „BERHTOLFI (1.) ad. colloguium Imperatoris vocati unt, cum quibus etiam Heinrieus Epifcopus ( Auguftamus,) ad * u imperatorem ;fead excuſandam de prædicto reatu venit, ut refti- mus gratie ejus ad propria redire mereretur. Peradto itaque — Heinricus (II.) &, Su hf gjüs ( Hemicus Zn ) u miff na di a | Ang: : 9 BE Codex Tradit. corbejens., Pag. 331. bis 334. | e)/ ECCARD Hiſt. Genenlog, en Saxon. ch in Prafat, Be $ 356 166 j S. 34. | # befannt, daß der ANNALISTA SAXO a) bey Ver- feiner Annalen nebft andern Gefchichtfchreibern, auch die h —— Ditmars von Merſeburg benutzt habe. | ‚tollen wir fehen, was dieſer, weil er felöft ein gebohtner Straf n Walbet geweſen, ſohin feine Bor ud Stamms Eltern: am gekannt hat, von ſelben erzehlet. | > 2 832 Von 52 | Senenfogife handlung. R — M Bon der Verſchwoͤrung wider K. Dfto dem der fächfifche Annalift auf das Fahr 943. Erwehnung thut (5. 32.) und in welche ſein Großvater Lothar Graf von Walbek ebenfalls eingeflochten worden, ſchreibt ev folgendes: b) Hune enim Ericum nomine cum Bullone — — czterisque, qui in: Quidilinburg eundem (Ottonem I.) tunc in Pafcha folemni occidere cona- . bantur decolari precipit, AYUM autem meum LUI THARIUM CIII.) ejusdem confilii participem libenter perdere voluit, fed fibi familiarium devietus confilio prineipum, captum hunc miſit in Bavariam ad comitem BERTHOLDUM, comprehenfis fibi omnibus fuimet rebus, ac late diftributis, usque in annum in- tegrum, tune enim gratiam Regis & fua omnia cum magna peccunia & prædio in fundersleve & in- Vodeneswege obti- _ nuit. Aus dieſem nun beftärket fich, daß derjenige Graf Berthold in Baiern, dem der Graf Lothar von Walbek in die Gefangene Schaft überfender worden, Fein anderer, als Herzog —— J.ge⸗ weſen ſeye ($. 32.). Als K. Heinrich der heilige den Thron WIEN fo ſagt er: c) daß Graf Zeinrich, der ein Sohn Bertholds, und feis . ned Daters Schweiter , gewefen, das erledigte, und ihm ſchon vorhero verfprochene —— Baiern vom Kaiſer zwar begehrt, > aber nicht erhalten habe. Ferners d) daß diefer Zeinrich ſein Enkel, dem Hetjoge Bolislaus von Pohlen in allen Vorfaͤllen ſehr geneigt gewefen. Nun wiffen wir, daß Graf Lothar von Walbek, der fih wider 8. Otto J. verſchworen hatte, eine Tochter mit Namen ie la gehabt, welche an einen Grafen Berthold vermählt wor⸗ den, und mit dieſem einen Sohn Geinrich, fonft Hezilo genannt — von dem Voreltern Otto Des Großen. 53 "erzeugt hatte, Es iſt alſo nur noch die Frage uͤbrig, wer dieſer Ber⸗ 1d geweſen? dieſes entdecket aber der Bifchof Diemar e) ſelbſt, Bes der Rebellion erwehnet, die Heinrich wegen des ihm ver⸗ weigerten Herzogthums Baiern erreger bat. Dann da fagter: er Pins ne die Handlung diefes feines Enkels, das if, Geſchwiſter Enkels, oh⸗ ne Verletzung der Wahrheit nicht rechtfertigen. Daß der Kaiſer, um ihn hinwieder zu züchtigen, dem Bifchofe Heinrich zu Würzburg, und dem Abe Eckanbold zu Fulda die Zerftörung des Schloffes Schweinfur aufjetragen, und daß diefes Heinrichs Mutter Kila dieſem Baiferlichen Abgeordneten entgegen gegangen, um durd)- ihre Vuͤrſprache, das bevorgeftandene Uebel abzuwenden. Aus dieſem erbricht firh alfo: daß jener Berthold, der des Lothar von Walbek Tochter Lila geheyrathet hat, nicht Berthold II. Graf von Scheyern, ſondern ein Marggraf in Fran⸗ ken und Graf von Schweinfurt geweſen, wie dann der ſaͤchſiſche Annalift £) an einem andern Orte ſelbſt bezeuget, daß gemeldte Eila in ver von ihr zu Schweinfurt geftiften Kloſter begraben wor⸗ den I G 3 35. Tr — — a) ECCARD corp. Hiſt. in Præfat. $. so. Sequitur Author (Anna- lifta Saxo) in vetuftioribus Reginonem — — idem excerpit Wi- tichindum , Ditmarum ‚ Adamum Bremenfem. m DITMARUS Merfeb. Lib. IL. bey LEIBNITZ Script. Brunfue. Te L pag. 335. e) DITMARUS Mierf. cit, Loe, Lib. V. yag. 368. Et ecce HEIN- RICUS comes Bertholdi AMITZEQUE MEZ ( Epifcopi Dit- 0... mari) filius ad regni apicem acquirendum Regi usque hac fidelis j * adjutor, animadvertens Senioris fui fibi paululum alienam men- * cem, 54 * a K { ER Benealogiſche abhending ee tem, per optimos ‚exercitus ejusdem viros din Srnierme pro miflum .Bavarii Regni- Ducatum davi poſtalavit. AR 8) DITMAR:.. eit, Loc, pag. 369. Hure ( Boleslaum ) Heinricus co⸗ ‚mes NEPOS MEUS ( Ditmari) oppido diligens ME mo-' _ do potuit , Jibenter adjuyabat. e) DI TMAR. cit. Loc» pag. 372.373: Poft —* aan u — Merſeburg celebrans (Iınperator ) de. aperta Bolezlavi Duecis. & inrici Marchionis rebellione intimatum eft. — — poft hec ad, Bavariam tendens Henricum auxilio Bolizlavi refiftentem primo devincere — — conatur. — — Libenter NEPOTEM MEUM aliqua ex parte defenderem , fi veritatem a cundtis fidelibus ho- norandam polluere auderem. — — Mifit tune Heinricum Wir- eiburgenfen Epifcopum , & Erkanboldum fuldenfis cenobii Abba- ter ut SYINFURDI caftellum incenderent atquæ dirnerent. Quos, adventantes Henrici comitis inclita mater EILLAnomine urtales dece- bat perfonas fufeipiens — — ut prxcepta intellexit regalia per⸗ turbatur, concitoque curſu ad Ecclefiam properans ibidem ignis coneremationem potius, — quam hac comburente villa * let exire. Ru -DITMAR. bey ECCARD Hifor. Genealog. — Se Super. in Prafat. $. 24. pag- 17. Iterim Marebio HEINRICUS Amite meimet FILIUS, longa egrotatione vexatus XI. Cal. O&ob. — — obüt, & in SUEINFORDI .cwitsie SUA —— tus eſt. V 55) ANNALISTA SAXO bey ECCARD PEN Gem, Tl. pag. 438. ad An. MXV. EILA filia LOTHARIT (11) de WALD- BICKE MATER Heinriei XIII. Kal. Sept. obiit, fepulta in Monafterio , quod in SUINVORDE ipfa confhruxerat, | 5. 35. nr Sun erreiche ich eine Epoche, durch welche wegen der weitern Abſtammung bis auf Otto IV. Pfalzgrafen von Wittelſpach nad mahligen von den Voreltern Otto des Großen. 55 mahligen Herzogen in Baiern, in der Geſchichte die gröfte Dunkel⸗ heit herrſchet, alſo zwar, daß man beynahe fo viele Meynungen ‚als Genealooiſten zählen koͤnne. Ich würde dahero zu weit ohne | Noth ausſchweifen, wenn ich fie alle anführen wollte, zumglen, da ich meine Abjicht zu erlangen glaube, wenn ich als allen nur jene abmenpeie ‚, die fich das meifte Anfehen erworben haben. Ir “Der Kiofter ſcheyeriſche Moͤnch CONRADUS PHILOSO: Pausa) der vom Ende des zwölften bis gegen die Mitte des Dreys zehnten Jahrhunderts gelebt hat, bezeugt: Daß in dieſem Zeitraume füuf Ottonen, drey Ekkard, zwey Bernhard, ein Conrad und ein Arnold mit Namen vorkommen, deren Zufammenhang er jedoch nad) .der Gewohnheit damaligen Zeiten eben fo verwirrt, als der ANONYMUS MURENSIS b) die Stamm- Reihe der Grafen bon Habfpurg vortraͤgt, daß es alfo ſehr fihmwer, ja ohnmoͤglich fey, “ohne: andere Hilfsmittel durch zu Fommen, a. $ + —* Gewold e) ſcheinet fein Syſtem vielmals auf die Gleich⸗ heit der Naͤmen gebauet zu haben. Dann wenn er z. E. bey dem St. Emeraufhen Moͤnch Arnulph d) und bey Adelbold e) einen Pertoldum Marchi comitem antrift, der zween Söhne mit Namen Wernher und Hezilo gehabt, aus melchen Der Jegtere von K. Heinrich II. das ihm verſprochene Herzogthum Baiern gefordert ‚hatte, fo ſchließt er Fühn, Daß jener unfer Berthold, und Diefe feine Nachkoͤmmling feyn, da Doch fihon erwiefen (F. 34.) daß Vater und Söhne, aus dem Geſchlechte der Marggrafen von Franken, und Grafen von S chweinfurt geweſen. N J— wiguleus Lund f) will, er habe zween — naͤm⸗ ih Babo und Otto J. gezeugt. Den erſten glaubt er. in dem se ngifhen Saal Buche, und den zweyten in einer Urkunde des - — * 36 Genealogifche Abhandlung — —— Klofters Weltenburg vom Jahre 1040, gefunden zu haben. Aber. ieh habe jenen bey Meichlbek nicht einmal dem Namen nad, | angetroffen; und jegt befagter Schankungs- Brief bey Gew | 8) | hut zwar eines Grafens Otto Ermwehnung, der feine Grafſchaft in den Cheleßgau gehabt, ohne daß man jedoch abnehmen konne / weſ⸗ ſen Geſchlechts er geweſen. NR Ä Dorie Herausgeber des Baie ri ſchen Parmaß h) die ſich ſo viele Muͤhe gegeben, oder vielmehr der Verfaſſer des Aufſatzes P. Agnel Candler i) deſſen Verdienſte um die Geſchichte nd Genealogie beſonders die baieriſche bekannt find, geſtehet aufrichtig, daß er, ohne das Zeugniß des Aventins in feiner Kloſter Scheyer⸗ ſchen Chronick zu Huͤlf zu rufen, Die Gerade Abſtammung nicht her⸗ zuftellen wußte, ER Endlich giebt ihm der H. Nitter von Buat k) einen Sohn mit Namen Arnulpb III der ein Graf aus dem Gundergau ges geweſen feyn fol. Es iſt aber der Beweis eben fo geartet, wie feine Ableitung des Luitpolds aus dem Gefthlechte deren von Hoß (8. 3.) ARNO 3 a) CONRADUS PHILOSOPH. Chron, Schir, Edit. Ingolflad, de ao, 1623. pag. 19. Nunc ad Principes noftri temporis ftilum verta- mus, quia difficile & fuperfluumm videtur, fingulorum feribere - facta. — — nam non duo vel tres, fed plürimi erant Principes- Schyrenfes di&i,; qui fere ommes exceptis paucis, duobus nomi- F nibus vocati funt, videlicet Otto & Ekkardus. Tres quippe erant qui uno nomine dicti ſunt EKRARD. QUINQUE qui die faut OTTO, duo Bernardus, quidam Conradus, quidam — Arnoldus. * RB von den Voreltern Dfto des Großen, 57 b) P. WIELAND, Vindicie Attor. Mur. $r 5. €) GEWOLD Genealog. Ser. Bav. Ducum Generat. IX, "d) ARNULFUS bey Canif. Leit. Antiq. Edit. Bafnag. T. II. pag. h 140. 'e) ADELBOLD. Dit. $. Heinrici by BOLLAND T. TI. pag. 747. ) WIGULEUS Hund Baier. Stamm = Bud T. I. pag. 133. 8) GEWOLD Mit. Salisb, T. II. pag. 332. Heinricus Rex — — ‚predium Bozin W.anch dictum in pago Chelesgowe in comitatu OTTONIS comitis fitun — — M) PARNASSUS Boj. T. II. 8. 5. pag. 137. ") OEFELE Script. Boj. T. 1. pag. 303. 377. 378. mo das urtheil uͤber dieſen Gelehrten zu finden iſt. X) BUAT. Orig. Dom, Boj. T* IL, pag. 137, Re Ich ferbft habe keinen Winkel unbefucht gefaffen, wo ich eine Nachricht zu finden, auch nur von ferne Hofnung fehöpfen konnte. Da nun all mein Bemühen vergebens geblieben, fo glaube ich, daß aus den dermalen bekannt gewordenen Hilfsmitteln eine deutliche Beſtimmung ohnmöglich ſey. Ich will es demnach auf ein kuͤnſt⸗ liche Weiſe verſuchen. ⸗ ir Der Hauptbeweis meines Sases kommt darauf an: daß ich mich zu entdecken bemühen erde, wie jener Graf von Scheyern mit Namen geheiffen, von welchem Biſchof OTTO a) von Freyfing auf das Jahr 955. folgendes erzehlet: Anno Dom. DCCCECLV. In- garorum gens ſæviſſima cum innumera multitudine erupit, ‚ae totam terram more locuftarum operiens ad Licum usque contra urben Auguflenfem, cui tune venerabilis — — facer- ‚dos Ulricus prfidebat pervenit, Quibus gloriofifimus Rex (Otto I.) fide magis quam armis preefati viri dei hortatu Ziff. N VI. B. H tutatus 58 Genealogiſche Abhandlung tutatus, occurrit, tantaque prædictos barbaros virtute ftra- vit, ut ex hiuc gens omnium immaniſſima, non ſolum reg- num invadere non auderet, ſed & ſuum deſperatione correp- ta, vallibus & fudibus in locis plauftribns contra noftros muni- re cogitaret, Cecidit in eo prlio Dux illuftris Wormacienfis e genere regis Conradus.. Barbari vero, quod etiam ineredi- | bile dictu videtur, usque ad internecionem VII. tantum reli- duis, omnes deleti dicuntur. Hujus maxime concujionis auc- torfuille ex Bajoaria quidam SCIRENSIS COMES memoratur, qui tamen perhdie fu poenas folvens, dum Ungaros ineaute eductos morti expofuiflet, ab ezs tanquam traditor mecatus eſt. Porrotterra ejus in FISCUM redadta partima Rege inter Eccle- fias divifa, partim HZEREDIBUS ejus cum CASTRO SCH RENSI relidta, @terno anathemati ab Bee abdicata fuiſſe traditur. Eben dieſes, daß nemlich ein Graf von Scheyern die Hunen damahls angefuͤhrt habe, bezeuget die ebronid des Kloſter — mont b) auf beſagtes Jahr. 5. 37. u a) OTTO Frifirgenf, Chrow. cap. XX. bey URSTIS, ar Germ, T. 1. pag. 123. b) CHRON. ADMONT. key HIER, PEZ Script. Adi T. Il. pag. 174. DCCOCLV. Ungari totam Bawariam depopulantes, quo- dam SCHIRENSE COMITE eos perdusente apud Auguftam Ec- clefiam S. Afrz igni combuflerunt, ubi adveniente Otione Rege victi & multa millia eorum czfa funt, czterisque fugientibus E | Principes eorum Ratisponam viyi perducti, & ad ignomiam fuz gentis in patibwlis ſunt fufpenfi, qui autem evaferunt VII. tau- tuin fuerunt, von den Voreltern Otto des Großen, 59 a -$. 37. Faſt alle Geſchichtſchreiber, und unter dieſen der Zeitgenofne WINONYMUS in vita 8. Udalrici (S. 30.Not a.) REGINO a) BERNOb) LAMBERTUS SCHAFNAB, c) und das CHRONL CON MELICENSEd) geben diefer Begebenheit die nemliche Jahr⸗ zahl, nur allein SIGEBERTUS —— e) ſetzet fie auf das Dahr 957. a: Man mag alfo eines aus beyden annehmen, welches man will, fo ergiebt fich hieraus allemal der unträgliche Schluß: daß Arz nulph I. wie Hofman f) mit Aventin darfuͤr hält, der in Frage ſtehende Graf von Scheyern nicht ſeyn koͤnne, weil er ſchon im Jahre 954. vorhero in der Belagerung der Stadt Regenſpurg bey einem Ausfall geblieben iſt. (8. 25.)8) 2 $. 38. — — — — — ) CHRON. REGINO bey STRUV. —— Germ. T 1. pag. 107. An. Dom. Incar. DCCCCLV. Hungari cum tam ingenti multi- tudine exeuntes, ut non nifi terra eos dehifceret, vel czlum eos obrueret, ab aliquo fe vinci pofle dicerent. Ckunradus quondam Dux ibi occiditur, & ab exercitu Regis (Ottonis I.) ad Lichnm Auvium tanta cæde — — proftrati funt, ut — ante apud noſtrates victoria talis audiretur. B) BERNO in vita S, Vdalrici cap. XIV. bey M. VELSER pag. . 608. Sequenti vero Anno, id eft. Dom. incarnat. NONGEN. TESIMO QUINQUAGESIMO QUINTO gens Hungarorum omni bellica erudelior — — cum innumerabili multitudine erupit, omnemque Noricorum regioneın a Danubio usque ad nigram Syl- vam, qux ad montana pertinet, & partem provinciæ Allamanornm usque ad Hilaram Auvium devaftando occupavit. Quæ Licum tranfiens Ecclefiam ſanctæ Aflız isne combufht, atquæ Auguflam eivita- — 60 Gruealogiſche Abhandlung eivitatem obfidione eircumdedit , ſanctus autem Pontifex — es) — — c) LAMBERTUS Schaf. * STRUV, Seript. Germ, T. I, 908: 314 ' d) CHRON. MELICEN. bey HIER. PEZ. Script. Auftriac. T. IL. pag. 219. e) SIGEBERT. GEMBLAC. bey STRUTV. Script. Germ. T. 1, pag, 816, Ad An. DCCCCLVIL Er hat es aber dabey gewiß verfehen, wie Hofman Annal. Bamberg. Lib, 1. bey LUDWIG Seriptor. Bamberg. T. I. pag. 27. ſchon bemerket hat, wenn er ſagt: daß Herzog Conrad die Hunen iu Baiern gerufen habe, da dieſer doch als Heerfuͤhrer auf der Seite K. Otto L in dem Treffen bey bat fpurg geblieben iſt ( vid. die Not, a) hieroben : f) HOFMAN, Annal, Bamberg, Lib. 1. $. 37. bey LUDWIG — tor. Bamberg. T. 1. pag. 27. Quibus — — fpretis ( Conradus ) Hungaros eum fequenti anno folicitafle. — — SIGEBERTUS prodidit. At nos his parum probabilibus in medio relittis OT“ . TONEM Frifingenfem infequimur, qui de ifta Hungarorum ir- ruptione in chronico fuo feripfit his verbis: Aujus maxime con- cuſſiouis auftor fuiffe e Bojaria quidam SCIRENSIS comes me- moratr — — Loguitur autem ut exiftimo de ARNULPHO SCIRENSIUM comite qui hac occafione Bavarix Ducatum, quo cum fratre Hermano exutus erat, fe recuperaturum fperabat, Et hanc fententiam comuni feriptorum confenfione approbatam AVEN- TINUS in Bojorum 'annalibus _tradit. 6) BERNO in vita S. Udalrici bey M. VELSER cap. IX. 12. 14. yag, 606. 607. 608. Accidit igitur tunc temporis ut inter Luidol- phum Ottonis Magni Imperatoris filium, qui Allemanoram genti przerat, & ejus patruum Henricum Noricorum, oriretur lis — — “ tune quidan ARNULPHUS comes Palatinus ARNULPHI quon- dam DUCIS FILIUS extitit, cujus fidei predietus Dux Hen- ficus totam Bajoariam cum ipfa metropoli Ratiskona comemlavit, ac in Saxoniaım ad Imperatorem fe contulit. Ibi eo moram fa eiente ille velut perfidns transfuga fe cum ipfa eivitate & mul» Gtudiae populi Ludolpki fubegit potelau — — CAP. von den Voreltern Otto des Großen. 61 CAP. XIl. poft non multum temporis prefatus ARNUL- PHUS — — etiam ipfe Jufti judieium ſenſit. Obfefa namgue eivitate RATISPONA paratus_ad Pralium exiit, ibique ER änteriit — — CAP. XIV. Sequenti vero anno id eft Dominicz incarnatio- „ mis DCCCCLP. gens Hungarorum omni Beilua crudelior — — u. f. w. wie bey der Note b zu fehen. S. 38. Wenn ich dahero (S. 30, 31.) aus einem unverwerflichen | Geſchichtſchreiber dargethan habe, daß bey der nämlichen Ueberſchwem⸗ mung der Hunen, Graf Berthold II. das in dem Anzug geweſene Kriegsheer K. Dtto J. den Hunen verrathen habe; daß ihm der Kaiſer dieſerwegen feine Güter eingezogen, und aus Baiern verwies fen ; daß diefer Durch die Fürbitte des Heil. Ulrichs der Gefahr ent⸗ gangen, und mit dem Kaifer wieder verfühner worden; fo erbricht fick bis zur Evidenz, daß eben dieſer der nämliche Graf von Scheyern fe, von weichem Biſchof Ott o (S. 36.) von Freyfing redet. Man kann mir entgegen feßen: daß es Berthold nicht ſeyn Fönne, weil Biſchof Otto von ihm ſagt: er ſey von den Hunen jum Lohn als ein Perräther umgebracht worden. Allein det zeifges noßne ANONTMUS in vita S. Udalrici (S. 30.) wie auch das“ CHRONICON Admontenfe (S. 36.) thun diefes Umftandes feine "Meldung, und der Kloſter fiheyerifche Möndh Conrad (S. 30.) bezeuget juft das Gegentheil, deffen Zeugniß die Urkunde K. Otto II. vom Jahre 976. ($. 31.) auffer allen Widerſpruch feget. Ich - glaube demnach diefen fonft berühmten freyfingifiden Gefchichtfchreis ber nicht zu mißhandlen, wenn ic) behaupte, daß er in der berühr- ten Stelle Aenulpb II. mit feinem Sohne Berthold II, vermiſcht, ud für eine Perfon gehalten habe, weil ihre Handlungen in Anbetracht ON H 3 der geführt wird. 82 Genealogiſche Abhandlung | der Hunen fo gleichförmig, als fehnell auf einander gefolgt ſeyn. Dann nur jener blieb nad) den Zeugnißen des Witekinds (S25.) u Berns (5. 37.) im Jahre 954. unter den Hunen in einem Ausfalle vor den Mauern dev Stadt Negenfpurg, und diefer flug ſich im Jahre 955. darauf zu eben dieſen feindlichen Voͤlkern. Ein ſolches Verſehen habe ich oben (5. 32. 33. 34.) von dem ſachſiſchen Annaliſten bemerket, und RADEVICOS a) ge ſtehet dergleichen Gedaͤchtniß⸗Fehler ſelbſt von ſich ‚wenn er ſchreibt? das mit Graf Conraden von Dachau noch mehr andre Helden bey Pergamo geblieben, deren Nämen ihm nicht mehr beyfallen, — ihre Thaten aufgezeichnet zu werden verdienten. Diefes nun hat ſich auch Er um fo möglicher ereignen m nen, als ex fih auf eine Tradition, wie cs die Worte: Juije tra⸗ ditur, anzeigen, bewirft, die aber dennoch im übrigen mehr glaus ben verdient, als Die neuern ſogenannten Geſchlechtskuͤndige, welche die aͤlteſten deutſchen Fuͤrſten von den Trojanern und Griechen her⸗ leiten, zumahlen da jene auf gleichzeitigen Geſchichtſchreibern gegruͤn⸗ det iſt. Dann woher haben die meiſten fuͤrſtlichen Haͤuſer Nach⸗ richt von ihrer Abſtammung als aus der Erzehlung ihrer Eltern, Anz verwandten und Bekannten? wir haben auch noch ein Ueberbleibſel in der Gewogenheit Der deutſchen Hochftifter und Diden, da der Beweis der Ahnen gar oft Durch eidliche Zeugniße anderer vom Adel $. 39, a) RADEVICUS de Gefiis Frider. bey URSTIS Script. T, I, cap. 14. pag. 516. Tunc etiam Conradus Croatiz & Dalmatie Dux na- tione Noricus de Caftro Dachova orfundus apud Pergamum finem vivendi ſecit — — cujus Lberalitas & in multis probata pericu⸗ lis von den Voreltern Otto des Großen. 63 lis animi magnitndo meruit, ut fubaltus ex hac Ince memoria illius longo teımpore apud pofteros non deleatur. Mobiles quo- que complures .& milites ſtrenuiſſimos quorum nomina mihi feri- benti son occurrunt, aut varins belli eventus, aut morborum vis ' per idem teınpus, idem teinpeftatis turbo involvit. 5. 39. Durch Diefen Leitfaden gelange ih nun zur Entdeckung der Nachkommen Berthold II. Dann wenn OTTO Frifingeufis an dem ($. 36.) bemerften Ort in feiner frommen Schmähfucht a) fortfahrt ‚ und ſagt. Ex hujus nämlich des von ihm ungenannten Grafens von Scheyern Bertbolds Origine, cum multi hacte- nus tyrani furrexerint, OTTO (I.) Palatinus comes, perfdi & iniqui PATRIS (Pertoldi IL.) haud diffimilis heres, omnes priores malitia fupergrediens Ecclefiam Dei usque ad pr:efen- tem diem perſequi non deſiftit — — Rex inde digrediens Slavos refiftentes fibi bello petiit, ac tam de ipfis, quam de Ungaris victor exiftens pater patrie appellatus et. So iff offenbar, daß Graf Otto I. Perrholds Sohn geweſen. Dan ‚obgleich diefer Geſchichtſchreiber den Vater nicht zu nennen wußte, ſo Eonnte er doch wiffen, daß der ihm unbekannte Graf von Scheyern einen * mit Namen Otto gehabt habe. F. 40. . e) Menu die deutſchen Herzoge und Grafen damals ihre Hände in die geiſtlichen Güter ſchlugen; fo ware es fein Fehler der Perfon, fons bern der Zeit, in welcher nad) dem Zeugniße des P. MEICHEL- BEKS Hif. Frifing. T. I. P. 1. pag. 160. fh der Bifhof Dras colf feldit kein Bedenten gemacht hat, die baierifhen Klöfter Iſen, . Mofpnrg und Schoͤflarn zu plündern, und dieſen fo gar ihre e Kirchengefaͤße hinweg zu nehmen. Mehrere Erempel findet man bey E. AGNEL CANDLER coment, de Arnulpho male malo a pg.65- 4.9: Öenealogifhe Abhandlung $,- 40. ' se Dieſem ift die verfchiedene Lesart dieſer Stelle, des Bifhofs | OTTO a) welche PITHZEUS aus einem andern Eremplar befanne gemacht bat, nicht entgegen, wenn fie ſchon von dieſem Laut iftz. Porro terra ipfius (comitis Schirenfis ) in filcum redacta, par- tim a Rege inter Ecelefias divila, partim heredibus us cum caſtro Scirenfi relitta, unum tantum modo cænobium Mona- chorum inftitutum fore eonfpieitur. Ex hujus origine cum plu- res hactenus Tyranı potentesque viri furrexerint, modo vero præclara & inclyta foboles OTTO Palatinus comes illuftrifhi- mus de Witelnfpach infaufti Patris fed nobilis felicior hares, vir corporis & anımi robore preditus — — Äiliorumqne | ge- J neroſa propagine excellenter ditatus emicuit, guorum unus Conradus nomine, ecclefiaftıco ordinI deffinatus, ac poftme- j dum Ecelefie Mogintinz Praful efeitus, magnæ aultorita- tis in Regno Romano princeps claruit. Alter vero OTTO MA S/OR Palatinns comes dietus — — cum aliis duobus fratri- . bus, Friderico videlicet & Ottone juniore — — omnes terr@ noftre Primates & Barones. nobilitate, —— fortitudine, proudentia/ & æquitete præcellere dignofeuntur. Huie Ottons Majori Palatino comiti — —— ab Imperatore Friderico, cum | Henricum Duccm de Bajoaria expuliffet, ducatus idem Nori- cus eonceflus et, quem dum vixitfumma prudentia paceque - zexit, filioque fuo parvulo Ladovico, qui modo fuperftes eit, regendum moribundus dereliguit. Aus quamvis per ANTL CIPATIONEM breviter affgnavimus: tamen fequenti opere Ioco fuo expreflus deelarabimus. Rex igitur Otto inde digre- diens Slavos &c. Dann. es ıft unftreitig, daß Biſchof Deco. im Jahre 1158, bie wohin er feine Geſchichte fortgefeßt hat, verftorben m | - r \ — son den Voreltern Otto des Großen. 65. ſey b). Wie iſt es nun möglich, daß er von Sachen, welche ſich erſt fünf und zwanzig, ja mehr Jahre nach feinem Tode ereignet ha ben, als da iſt: die im Jahre 1180, geſchehene Erhebung des Pfalz⸗ grafens Otto zum Herzoge; deſſen im Jahre 1183, erfolgtes hin⸗ ſcheiden, und die alsdann von feinem Sohne Ludwig in dem Her⸗ * Genommene Erbfolge; hat Zeugniß geben koͤnnen? Jeder⸗ mann begreift alſo, daß dieſe Stelle von einer juͤngern Hande inter polirt worden, in Folge zur Entkraͤftung des bishero (F. 39.) aus \ der Urſchrift geführten Beweifes gar nicht zureichend fey. Eben daher iſt es ganz ficher gekommen, daß diefer Inter⸗ e jerieg, was nach Anleitung anderer Zeitgenoffen, oder ſonſt aubwuͤrdiger Geſchichtſchreiber, die Abftammung des Grafen Otto ‚son Bertholden beziehlet, nach dem Lauf feinet Zeit verunſtaltet, und wie er durch die Worte: que quanivis per Anticipationem, ſelbſt bekennt, verſchiedene Zeitkäufe in einen zuſammen geworfen ha⸗ be, ob er gleich beym Ende, wie es die Schlußworte: Rex igitur otto inde digrediens Slavos &c, ($, 39.) zur Ueberzeugung dar⸗ legen, wieder bey der Epoche K. Otto des Großen, das iſt, beym Zahre 957. ſtehen geblieben iſt. Der gleichen Freyheiten nahmen ſich die Geſchichtſchreiber da⸗ mahliger Zeiten mehr und minder heraus, wie P, Calles c) und Ercard d) von Ditmaro und Witikindo bezeugen. Siſt. Abb . Pe s. 8. 4. eg, 129, Su # 5 8) MEICHELBECK, Hif. Frifing. T: 1, P. I. yag. zu5. u P. CALLES Annal, Eccieſ. Germ. Lib. VI. $ C. ad An. 973. J Sed id Ditmaro aftatam, ut quidquid memeria oecnrieser de ali- * 4 * quo, 66 Genie Mag \ (quo, id quamvis annis- diferetum, unum in cumutum — ut ſexcentis locis demonſtrari poteſt. u 400 d) JOAN. GEORG. ECCARD in Profat. ad T. I. — Hiſio · ici medii jevi & X. DITMARI & Witichindi Prefertim tionem confufam in ordinem chronologicum digeſſit (Saxo “= or naliſta) & ea opera facem ad — exactius obſcuri ‚hofce leriptores aecendit. J Ar er) | —* MR 9* u Er Fe —— — ER . nie Hier Abſtammung iſt die Chronologie und der Rlofter ſcheyeriſche Minh Conrad a) einftimmig ‚ wenn er ſagt: es habe die Grafinn Haziga/ aus dem Geſchlecht der Grafen von Scheye di) ’ und Grafen‘ Hermanns von Caſtell hinterlaßne Witte, einen Sras fen Otto von Scheyern geheurathet, deren mit ihm erzeugte,G ohn, des Bertholds (8. 30. 31.) Enkel geweſen b). Hieraus nun erhellet⸗ abermal, daß Otto I. ein Sohn Bertholds IL, im Folge auch derjenige: Graf Otto von Scepern fey, Der ſich ‚mit dee Grbaͤfinn Haziga vermählet, und. mit ihr drey Söhne, nämlich Ob £0, Edard und Bernard gezeugt hatte, welche hinnach mit ihrer Mutter um das Jahr 1078. von Biſchofe Meginward zu Freyſing die Güter zu Fiſc hbachau c) durch) Tauſch an ſich gebracht, und ‚allda den Grund zu einem Kiofter gelegt haben, welches fie * Mi der’ Zeit weiters auf uſenhofen verſetten. | DE ’ A v * a) CONRADUS Phlofoph. Chron. Schir. pag. 4. Sed hie —— a ſtilo ‚narationis div ertentes inferere curamus, videlicet undg, & quæ fuerit prædicta Haziga. Hæc igitur nobili & antiquo ge- nere, Principum de ‚caftro Schyren , orta.nobilior actibus ut ‚polt elaruit, comiti Hermano de Caftel nupta fait, quo mortuo cui⸗ / , ‚dam OTTONI de SCHYREN tradita per eum tres fllio⸗ OTAO- WEM, BERNARDUM, & ECHARDUM comites häbuit, . > no . 1 Ir "u E ‚von den Voreltemn Ho: des Großen. 67 * IDFM cit. Loc. pas. 19. Hujus Wernheri das ift-Bertoldi ), NE- Be POS comes FILIUS Dominz HAZIGE fundatricis ı ui & po- Ra folus, eidem. Urbi Maharır, quatuor filios habuit, . N MEICHLBECK Hift. — pP. M. rag. 524. N. 1252. . Ag, je nofcant — — qualiter euit — — inter‘ Megenwardum Frifin- N genfis fedis Epifeopum, & Comitifam — — HAZACHAM de . © SKIRAN comutationem quandam facere — — tradidit enim pr=- Sata comitifla cum confenfu — — filiorum ſuorum ERKAHAR: 1 & PERANHARDT, com. ‚OTTONIS prædia Chitanreinis- va — — econtra pralibatus Pontifex — — ‚retradidit ‚eidem aitiſſe ra quam habuit Frifingenlis Eeclefia a apud = Po iR, — 9 * Run das nen. - -Diefen erteget das CHRON, Salis AR a), web "ein Dombert dieſes Hochſuſts im zwölften Jahrhundert zufam: u tragen angefangen hat, und von andern fortgefesti worden if, tenn felbes meldet: daß es Graf Otto vom Scheyern-geivefen Fey, der die Hunen im Jahre 955. wider das BEN 8 Otto DE oe angeführt hatte, Pen ke Aber, da ein Zeitgenoffenty" id * — in $. Udalrici (3. 30.) Re Frage ‚ftehenden Grafen von Heyern ausdruklich Bertho nennet; da CONRADUS hei & 36.) der beſſere Nachrichten Haben Fonnte, weil in m Kloſter Scheyern ſo viele der erſten Pfalzgrafen ihre Ruheſtatt \hmen, aus einer alten Tradition das naͤmliche erzaͤhlet; da fer⸗ se‘ Otto (68. 36.) von Sein der ebenfahls in dem ur | 3.2 zwölften er ihm vorwirft, das er ſich mie fein Water gegen, Die 2 8 > Genraboſſhe 9 Abhandlung zwoͤlften Jahthunderte gelebt hatte, und dieſer Begebenheit after Ale \ jener war, bemeldten Grafen von Scheyern nicht mehr zu nennen mußte; da endlich eriwiefen ift, daß Otto J. Berthold II. Sohn, in Folge ($. 39.) alfo erft zu Ende des zehnten, dann Anfange des eifften Jahrhunderts im Leben geweſen; b) fo muß es der angezpgene Verfaſſer der fatzburgifchen Chronik gewiß verſehen, fohin Den Sohn mit feinem Vater vermifihet haben, wozu: ihm inſonderheit dieſes den Anlaß gegeben haben mag, daß beſagter Biſchof von F eyſing auf Pfalzgrafen Otto 1. ebenfalls ſehr uͤbel zu ſprechen iſt, indem feindſelig erzeigt habe (S. 39.). a) CHRON. Salisburg, bey HIER. PEZ Script, Auf, T. T. L yag. 339. 1 DCCCCLY. Ungari Bawariam vaſtant, ducente eos 'OTTONE- i Schirenfe Comite. Sed juxta Auguftam ab Ottone Rege in die S. Larentii victi, üsque ad VII. omnes occidumu. in 6) MEICHELBECK Hiſt. Frifing. T. IP. Il. pag.5ı7. N. 123% | Concambium inter Ellenhardum Epifcopum ‚ & Wintiherum fer- | vum Ecclefiz. Tradidit eidenm — — hobam — — in loco —— Lonpach juxta lignum Domini — — in manus ottonis advocalt, | — — pro hac traditione ex proprietate Ecclefix ex Benefieio OTTONIS flii BERTHOLDI comitis ipfo permitente & petente — — Winterio tradita eft ab Epifcopo hoba una — — in loco qui dicitur Alarun. Adum — — apud Udimarespheld. Au Dom. M.LX. VII. Kal. Junü, 5. 43. * bi Aus den Söhnen Otto L. (5. 41.) vermäbltefih Eckard J. mit des Herzogs Magnus in Sachſen Tochter aus dem bilungiſchen Stamme. Dieſes ſetzet ein unverwerflicher Zeug, naͤmlich der ANOs NTIMUS de Gwelfis a) auſſer allem Widerſpruche, Pr (ten gleich alt e n⸗ ni A E 60 Sal Fenflein b) nebft andern in Zweifel fegen, und den Erweis fig ‚unmöglich anfehen wollen, wenn jener fagt: es habe diefer Herzog — Gemahlinn Sophia vier Töchter erzeugt, wovon Wulfil⸗ an Heinrich den ſchwarzen Herʒogen in Baiern welfiſchen Ges chts, Die zwote Eilica mit Namen, an einen Margrafen in Sach⸗ fen, und die dritte an einen Herzogen in Maͤhren verheurathet: die ‚bierte aber vom Grafen Eckard zu Schepern zur Ehe genohmen ‚worden, Aus welcher hinnach Pfalzgraf BR Re ) entfprof gie diefem Gehhichtchtaber pat ſhon Aenpetb e) ge ie weil er das naͤmliche mit Faft gleichen Worten meldet. Daß nun Diefer derjenige dus den dreyen Eckarden fey, des ven der ſcheyeriſche Mönch (8. 35.) Erwehnung thut erbricht fi er aus dem, Daß der zweente in das Kloſter Scheyern geftetten d), der aber im Sabre 1180. fohin zur Zeit Dito IV. Pfalgrafens don Wittelsdach nachmaligen Herzogens in Baiern noch gelebt habe, und niemand glauben wird, daß Eckard I, mehr als hundert und wwey Zahre alt geworden.e) king: Aa J 3 3 5. 44 — — — — — — ®) ANONYMUS Chron. Weingart. de Gwelfis bey LEIBNITZ Script. — . Brunfw. T. 1, N. 10. pag. 785. HEINRICUS frater ejus (Wdl- ; fonis) Ducaım — — obtinuit_— qui uxorem jam dudum vi- vente patre de Saxonia accepit filiam MAGONIS ( Magni) Da- ge eis, & SOPHIZE fororis Regis Ungarie Colomani Wulfildenm .. Momine — — ipfa autem Sophia ex duce Maginone quator Alias © Mhabuir. Wulfildem noftam, Alicugam (Eilicam ) matrem Adal- 0 Berti Marchionis.de Saxonia, tertiam quam duxit Dux Moravie, —— quartam quam EGEHARDUS comes de SCHITEN ( Schiren ) | quodam Monafterio Sancltimonialium i ia Ratispoma abfulit, ac Gbi Mu ne 70 MM; Genealboiſche oabhandlung + | . fibi matrimonio ‚sopulavit 9 OTTONEM QUE. use ex ea. En _ progenvit, PR , Ai J b) Saltenkein Baier. Geſchichte II. Theil, S 1 1. gg. 3 Me 4 e) FIT. ARNPECK Lil, V. cap. 8% 5 _ BERNAR. PEZ. Tuf ı * Ameitot; TILL. P. IE. pag. 245. E1 'ARDUS Com. Sehr. Alla MAGNI Ducis SAXONILE a quodum Monafterio. fanftimomia- ” llium Ratisponæ abſtulit, ac fibi ınatrimonio — OTTO. N NEMQUE Palatinum ex ea progenuit. —2 u "3) COWRAD. PHIEOSOPH, Lib, fundat. in Chrom. Schir. vag. * Comes ECARDVS de Scheiren Monachum ** — Be ‚didit nobit tres curias.. - "em Me IDEM cit. Loc. pag. 237. —— ECKARDUS de Schei- "ren dedit nobis enriam unam in Slibesheim - — — Te Br „0 Dux BAVARLE Friderious & Otto fratres ambo — FR; > In 4 et | RE, | ae — Dedurch decket PR auch zugleich auf, warum — rich der Lin; Pfalzgrafen Otto TV. von Wittelsbach Nepoterk ‘noftrum,a) verſtehe, Geſchwiſter⸗ Enke, nennet wie die Geuea⸗ logie mit Lit. E. zeigt, —* * DE Nun iſt die Frage, was Eckards Gemah jlinn für einen Na⸗ ‚men gehabt habe? Sale b), ver das billungiſche Geſchlecht be⸗ ſchrieben hat, Hel mold ec), wie auch der ANNALISTASAXO d) tun. nur zwoer Töchter, Erwehnung, ‚nämlich der. Wolfildis und. die Kilica, Ich babe Diefen auch) bey keinem andern. ‚alten Ger ſchichtſchreiber angetroffen. v ö "ca Da hingegen fügen Aventin 5) der Abt Anfelm. J zu Ensdorf, nebſt Wiguleus Hund g) einmuͤthig, daß Sie Petriſſa geheiffen; und dieſes bewahret auch eine —* ne Pab⸗ fee \ M L * * » r \ . « * ur * * — * en 3 * —_ = 7 - - — ⸗— Stamm: Tabelle. 3 ad $. 44. pag. 70, » a Herzog in Gachfen, Bitunirömn Stammens. Gemahlinn. Sophia, K. Colomans in * Ungarn Schweſter. 1 li | — iſſa, Gem. Walßldis, Gent Klica, Gem. — Gem, ketriſſa, & Herzog in graf in Sach⸗ Maͤhren. von Scheyern. ſen. — a Otto II. Pfalz. Heinrich , der Hoch⸗ Albertus, PReL graf — — Otto IV. Pfalz Heinrich, Der Loͤw. | graf von Wittels; bach, nachmali⸗ ger Herzog in Baiern. von den Voreltern Otto des Großen. 71 ſtes Calixtus vom Jahre 1123. h) worinnen er bewilliget: daß Otto III. Pfaligtaf confentiente egregia fEMINA Petriffa co- mitija , das zu Uſenhofen angelegte Kiofter in Die Burg zu Scheyen überfegen darf. Das Wort: feemina !‘ zeigte, in den damahligen Zeiten auch eine verheurath geweſene, oder noch wirklich verheura⸗ thete Weibsperfon an i). Nun war fie des Pfalsgrafens Dtto Ger mn. Act (S. 45.) a > u ‚fie feine Muster gewefen feyn. , ** — J Ne @: Yn 7 } 8 a) ra i —— * — — — a ee ML 'CHRON. Reicherfperg. bey LUD WIG Seript. Bamberg. T. II. pag. ee; 293. ad An. MCLXV f. Heinricus Dei gratia Bavarorum & Saxo- num Dux — — nt dileftus NEPOS noſter OTTO major, Pala- wu 5 comes ftndiofe fe intromittat, & in bonis veſtris nuditiam Re .” vobis faciar 3 » ALKF Codex tradition. Corbejıy pag. 222. bis 241. — HELMOLDUS Lib. 1. cap. 35. Mortnus eſt poft hze Dux Sa- xonie magnus, & dedit cæſar ducatum Ludero comiti, eo quod * agnus non haberet· filium, ſed fihas, quarum una Allicke no- SPEER mine, nupfit ottoni comiti de Ballonftede,, genuitque ei Adalber- © ‚um Marchionem cognomento Urfum. Altera vero filiarum Wul —* —— eſt Duci Bavaria Catulo , que peperit ei Hen- —* cum Leonem. Mit dem Beynamen Leo, wurde anch zuweilen vo * der Hochnuͤthize belegt. vid. SCHEID. Orig. —* TI, 4) marine SAXO Ds 'E CCARD Scirpt, Germ. Ti I. pag. 1,9615. ad An. .MCVL Magnus quoque Dux Saxoniz obiit, qui xerat uxorem Sopkiam viduam Odelrici de Wimar, Sororem adislai Regis Ungarorum, genuitque ei duas filias, Wulfildem & — Eilicam. \Eilica aupſit Ottoni Comiti de Balenſtede, — — Wul- * ſildis anpfit Heinrico Duci filio Welfi Ducis Senioris de Bavaria, hun, genuitque un Hg inclitum Ducem Saxonie & Bavariz & Wel- FÄNDE Igel j e) 72 Genealogiſche obhanduung ) AVENTIN Chron, Schi. pag. 1 ꝛS·c·. —— f) R. ABB, ANSELMUS Chron, Bank Pag. a a 5) HUND Baier· Gtamm⸗ Buch. T. I. page 134. ) MONUM. Boj- Te X. pag. 447: N. 4, Ge, 6 i) DU GANGE oloſor- Midü xvi T, II, Gaming. uxor, $ note * femme, N 4. n Otto II, mie den Zunamen Senior 8) nannte fi) von der Zeit an, als er das zu Uſenhofen geftandene Kloſter in feine Burg zu Scheyern uͤberſetzt hatte (8. 43. ), einen Pfalgrafen zu Wittelsbache Im Fahre 1120, ſtiftete er auf Zumuthen des Pabſt Pafeals II. wi⸗ der welchen er auf der Seite K. Heinrichs V. geftende tz ein Klo⸗ ſter regulirter Chorherren zu Inderſtorf b) und im J — 126. voll⸗ brachte er das Kloſter Emsdorf. e) Er far im Jahre * und liegt zu Emsdorf begraben. * Es wird zwar wegen ſeinem Begraͤbniße unter er — Kloͤſtern noch geſtritten, indem ſich dieſe jedes zueignen will Aven⸗ gim d) ſagt; es ſey dieſer Otto im Jahre 1146; geftorben, und zu, Inderſtorf zut Erde beftättiger worden, wohin ihn ein Grabſtein verfeitet haben wird, Den der legt verſtorbene Probſt Gelaſius e) wieder entdecket, und dieſer Geſchichtſchreiber zu ſeiner Zeit noch gu fehen hat, auf welchem folgendes eingegraben iſt. ‚Anno MCXLVI. ITdo Nonas Marcı ob. Otto Polar, d, Vitlenfpach hujus loci fundator hic fepultus eft, Aber es fichet jedermann, daß diefe Jahrzahl irrig, im Folge auch dag ganze Monument verdächtig mache, weil für-das erfte die in der Note hierunten angeführte Zengniffe * HERMANI ALTA CHENSIS von den Voreltern Otto des Großen. 73 CNCIS f) des: ANONTMI PEGAVIENS: und die mit dieſem Abereinſtimmende uralte Nachrichten des Kloſters Ensdorf, welche ein⸗ müchig dahin gehen, daß Otto im Jahre 1155. aus der Welt ge⸗ gangen, 8) viel zu gewichtig, als daß fie hierdurch entkraͤftet werden Fonnten, Ya wenn ich gleich nach der Angabe des CHRONICI 10NTENS: h) jugebe, daß er im Jahre 1156. _verftorben, fo ibt doch allemal wahr, daß diefes. im Jahre 1146, nicht gefches ST — Zum zweyten bemerken Kenner der Alterthuͤmer, beym erſten Anblicke ‚ daß dieſer Stein ohngefehr gegem Ende des fünfzehnten oder zu Anfang des fechszehnten Jahrhunderts gefeht worden, zuͤmalen, a wir um das Jahr 1146. noch Feine Merkmahle von dem Ge— ——— der Pfalzgrafen von Scheyern und Wittelsbach haben, und nut von Otto IV. (5. 46.) wiſſen, DaB er im Jahre 79. nicht den auf dem Grabitein befindlichen Sparen, fondern einen Adler mit ausgefpannten Fluͤgeln in feinem Siegel geführt. Weil \ m ‚in Dem Kloſter Inderſtorf Otto V. (8. 47.) und fein Sohn ” Itto der den K. Philipp ermordet hatte, begraben liegen i), fü nag diefes im Folge der Zeit zum Verſtoß den Anlaß gegehen has ben, daß jener für den Stifter, und diefer für feinen Sohn gehal⸗ = Mit feiner Gemahfinm Hleitiea oder Eilica Grafen Seid, richs, und der Sein Helwigis von Lengenfeld Tochter k), die min dem Jahre ı 170. in die Ewigkeit nachgefolgt, und ihre Ruhe⸗ hatt zu Ensdorf ebenfalls genohmen hatte 1), erzeugte er, wie Bi⸗ hof Otto von Freyſing (S. 40.) und CONRADUS Philofophus m) Wollen, vier Söhne, zu welhen Wigulens Bund n) und Wventim eine Tochter mit Namen FOSIITIA fegen, Sc Bi VB Morde 74.00 Genealogifche Abhandlung‘ . werde abet fogleich darthun, daß er fünf Söhne, nämlich: Otto IV. Conrad, Fridrich, Otto V. und Ulrich gehabt, und daß ſich gemeldte Tochter aus aͤchten Quellen erweiſen laſſe, ab en ar Boͤel ex * 48.) ie hatte, N RN J—— “a) MEICHLBECK Hif. Frifing. ' T. J. P. I. 5:7 PS RE hujusmodi vero concambium — — sonfirmayit OTTO Ausa comes SENIOR & filius ejus Otto, b) MONUM, Bo, T. X. yag. 233. | ö e) R. ABB, ANSELM. Chron. Ensdorf, pag. 249. _ * 4) AVENTIN Annal. Schirenf. DaB. 27. 0 un .e) MONUM. Boj. T» X. Pag. 239. 233 wo * Srsfein u En 5 ftr geflohen. f) HERMAN. Altach, bey OEFELE Script. Bo. Dh par. “ MCLV. Fridericus Rex in Italia aliquas arbes diruit. — — x TO Palatinus comes ‚obiit. en 3) CHRON. Ensdorfen, Pag. 323. Primo Regimins” —9— ng Abbatis) Anno (id ef 1155. ) fundator OTTO Palatinus obit, %) CHRON. Admont. bey HIER. PEZ Script. Auf T, A. E23 = MCLVI, OTTO Palatinns comes obüt, ö i) GEWOLD Mitropol. Salisburg. T. III. pag. 304. Noverint — LE - quomodo Ludovicus Dux Bayariz curiam Witlfpach fratribus im Underftorf contuferit — — in Sepuliura quondam, OTTONIS Palatini qui — — manus in Philippum Regem mittere — fit — — multo tandem fratrum labore in EN EREREV invenit SE PULT URAM — An. MCCXVI. Ei; 1 %) AUCTOR. 'yite Piperti Groicenfis cap. 1. 8. 11. hey C. ©. HOR.. MAN Sc cript. Rer. Lufaticar T. III. Domina Sigena tanti virt ( Viperti I. Domini oftrolandie & Lufatie) contubernio vidua- a, taudem vix egre aliguanta confolatione zecepta, comiti Fri“ derica £ weh 4 N von den Voreltern Otto des Großen. * ne. dırico de Lengenfeld ſe fociari pafla et, ex quo FILIUM ejus- er dem nominis- fufcepit ; flliam quogue quam Ruggerus comes du- ir ceuns, Ruggerum Magdeburgenfem ‚poftea Epifcopum, & FRIDB- RICUM comitem ex ea habuit. Is quoque uxore fufcepta FI- ' LIAM genüit (Heilicam) quæ OTHONI (II.) Palatino de WITILINSPACH nupfit, duosque filios edidit, feilicet OT“ —— Palatinum patre defuncto, Fridericum comitem. TIBEII US, de fundat. Cenobii Bigavienfis bey HÖFMAN * loc. pag. 119. N. mortuo immatnre, fuperfite Wic- wre x filio parvulo, a nupũt Friderico < comiti ide Lengenfeld * *4 quo filium ——— fuftepit, & filiam quoque, quam Br? uggerus. vel Rutgerus_ comes ducens, "Rutgerum ‚pofteg Magde- m; “ burgenfem , Ärchiprefulem 5. & 'Fridericum comitem Broeresvir, = — RICUS genuit FILLAM (Heilicam) que nupfie alatino de WINLISBACH, (Witlfpach ) ‚genuit ue BR — Palatinum patre defündo, & Filerteunekän fer 1) CHRON. Ensdorfen, pag. -288. ‚An. Dom. MCLXX. ‚indi£tione tertia idibus feptembris HEILICA Palatina de hujug curriculo 4 tranſiens hie felieiter obtinuit — — fepulta eft itaque in capi- tolio in Sepulckro OTTONIS. ‚Palatini VIRI füi, ‚habens ad dex: träm erueis in proximo Maufolzo ‚collatrantes. fibi Patrem Ma⸗ u irım FRIDERICUM '& HEILWIC, in ulteriore autem fepul- N ehro fördrenr Sdanı Heilwie & maritum ejus Gebhardum & filiog eorum Gebhardun:& Fridericum de Leuttenberg, Umyeonaaus Pilofoph« Chron. Schir, yag. 20, 2i. Iter I — mites Schirenfes ) comes ECKARDUS filium egregix Strenuitatis Ai " OTTONFM (HUII) qui poftea Palatinus comes dietus et, ha- bruit. Hic OTTO eujusdam nobikiflini (Frideriei) de DEN. u @GINVELD Miam HEILICAM nonine duxit uxorem per guam ur. quator Alios maximæ liberalitatis & virrutis, ut adhue multis =. pate, habuit, — — horam unus CHUNRADU. $ nomine, pri- 3) mo Moguntinüs Epifcopus, po Salisburgenfis, "pollea vero — —* ‚guis noluit conſentire Friderico Imperatori pro Octaviano, quem } — * K 2 idem CR 8* —X 76 \. Genealogifche Abhandlung | idem en fibi -Papam elegerat, pro Alexandro. Romam. | adiit ibi poſt aliquod temporis ſpacium cam Alexandro mora⸗ 4 us, ab ‚ipfo ‚Sabionenfi Epifcopatui prefieitur. _Mortuo Odtaviano interventu frattum ſuorum, ad quorum nutum tung pendebat regium eonſlium, in gratiam, Imperatoris reverſus, Moguntino Epifcopa- tui ab eo prefieitur, teinporibus Philipi Regis obiit, ‚& in Ecele- fia ſua magno cum honore fepultus eft. Hujus frater OTTO Palatinus comes quia tunc ‚temporis armis &. confilio-magnus fuit ducatum Bavariæ laudabiliter meruit — — fed tertio dimidio anno ducatu potitus de medio fublatus apnd Schyren magnifice eft tumulatus. — -— Alüi duo fratres FRIDERICUS & — — quorum unus videlice Fridericus ſpiritualem vitam profellus — — alter vero Otbo qui JUNIOR dicebatur Palatinus. comes de Wititinfpach - — — iidem de medio fublati Fridericus a 2ER . DORF & Otto Palatinus apud UNDPISTORF fepeli IGUL. HUND. Baier, Otamm - Bug 1 T. I y0g. 135. # EN 946 | Oeto IV, mit Zunamen Major a) kommt in denen Urkunden auch als ein Pfalzoraf von Warttenberg b) vor. Er erhielte von K. Fridrich I. wegen feinen rühmlichen Thaten im Zahre 180. das Herzogthum Baiern wieder, (F. 40. 45.) deflen fich feine Boreltern 233. Fahre ($. 12.) beraubt fehen mußten, ſtarb im Jahre 1183. c) und wurde in das Klofter Scheyern zu feinen Bis tern begraben. In feinem Seigel, wovon mir nurein einziges befannt ift, führte er zum Gefchlechts + Wappen als Pfalzgraf einen aufwärts ' fteigenden Adler mit ausgefpannten Flügeln, d) wie ſchon Tob ner e) und Freher f) von den Grafen von Scheyern und Wit⸗ telsbach angemerkt haben. | | Es ift alfo die Muthmaſſung, daß Otto diefes Geſchlechts Zeichen von darum angenohmen, weil er unter K. Fridrich 1. bey dem $ a —— en * von den Voreltern ‚Sfts: dee Soße: dem talaniſchen Heerzuge das Keichepanier seführt hatte g) fo lang ‚ohne Grund, Dis nicht durch Ächte Quellen der Erweis gemacht wird, daß diefe Pafigrafen einen Spatn, und zwar zum Unterfeheide, mie abwechſelnden Farben, im Schild gehabt, wie und h) zwar ans | giebt , dev aber ganz ficher Durch neuere Monumente ($. 45.) ver tet, und irre gemacht worden, i) welches j jezo klaͤrer zu entwickeln — m. ER entgegen iſt. * Conrad wurde im Jahre 1163. Erſbiſhof zu Mainz k) und weil er dem Pabſt Alexander wider K. Fridrich I. ſehr ergeben war, mußte er dieſe Wuͤrde im Jahre 1167. ablegen; gieng hierauf nach Rh: wo er vom Pabfte das Biſtum Seben jetzo Brixen (5. 45.) wurde im Jahr 1177. 1) zum Erzbifchofe zu Salzburg ere "wäh nd gelangte nad) dem im Jahre 1183, erfolgten Tode ‚des Endifhofs Chriſtian durch die Fürfprache feiner Brüder (5. 45.) wieder zum Erzſtifte Mainz m). Er ftarb auf der Ruͤckreiſe aus Hun⸗ 9 ion im Jahre 1200.n) bey Paſſau, von wannen ihn der Biſchof | ai Ki En zut Beerdigung bringen lieh. — — —— — | Sr a) MONUM. Boj. T. 1X, Pag. 50. Item OTTO Palatinus MAJOR — predium quoddam in Lern — — delegavit, ut poft obitum faum Reg Palativife AGNETIS eonjugis fü — — An. MCLXX. # » ITFM ci. Loc. EB "quod ego OTTO MA- FOR Palatinus de’ WARDENBERG An. MCLXXIV. 42. CHRON., Weibenflephan. ‚bey HIER.. PEZ Seript. Auftr. T, I. * pag. 401, Eodem Anno Heinricus Dux Bavariæ & Saxoniæ — — J ‚ proferibitur a De Anno fequenti ducatus fibi. nterque abjudica- 4. tr, ⸗— Imperator — — ducatumgue Bojarie OTTONI Pa latino comiti dd WARTENBERCH concellt, ' ta) | 83 Warttew 8 — Genealogiſche Abhandlung Kor pr frater ejus Fridericus, Chunradus 'FUDEX de; WARTIN- % 2 MONUM. Boj. T. I. pag. 304. wo bie Urkunde vom Sa vun. ; 3) HUND Mitroy. Salisburg TS IM. pag. 303. wo er die, auf dent, %) GUDENUS cod. Diplom, Anediot. Moguni, pag. 242. 281, Warttenberq iſt jego ein Heiner Zleden in dem Gericht Erding) Muf dem Berg ſieht mar noch die: Ueberbleibſel einer alda geſtande⸗ nien Burg, in welcher Pfalzgraf Otto ſeinen Richter hatte · Mo⸗ „NUM. Boj. T. IX. pag» 394: Teftes OTTO Palatimus comes 'BERCH. Es muß alfo diefe Grafihaft Wartenberg ans gemelbten Gericht beſtanden haben , und Diefer Namen erft verlohren | gegangen: fun, da das Pflegamt in die Stadt Erding überfegt worden üt. ®) CHRON.: S. Petri Erfurt. bey [MENCHEN. Scripior, Saxon. T, IL qag. 229. An. MCLXXXII OTTO ci Imperator‘ dueatum Bajoariz commiferat, obiit, filius: vero ejus Ludewigus Be puer, ducatum per gratiam Imperatoris obtinuit. & nebſt dem Siegel zn Anden. — eo) TOLNER Hif. Palat. cap. XV. Lit. B. C Pag. 3 ee > FREHER origin. Palat. cap. XIIT. a, 8) MONUM. Boj. T. I. yag. 366. Not. Append, — » WIGUL. Baier. Stamm = Buch T, 1. pag. 137. daB — Grafen von Scheyern und Wirtelebad ift ein Ding, allein mit den Farben untsrihieben, Wittelsbach Rott Sparn in weiſſen Feld, auf dem Helm zwo Fluͤg mit Sparn, wie im Schildt. Aber Scheyern iſt der Schild blau, die Sparn gelb. Item anf dem Helm dem Grafen Otto von undinſtorf im ſechs zehnten Jahrhundert ge⸗ ſetzten Grabſtein, befindliche , mit dem Ruckgen gegen einander auf⸗ ſteigenden Loͤwen, fuͤr das Wappen des Stiftert Otto II. Grafens von Wittelsbach halt. MONUM. Boj. T. X, pag. 230. 232. wo dieſer Srasfein befindlich. HANSIZ Ger. Sac, T. IL, gag. 295. Bi; 1 A ig von — ot Du Gutn m Wise) GUDENUS cin, Loc. gag. 292. | A Ma Wi n) GODEFRIDUS Monach. hey #° REHER Seripk, PR Shane, u... .366. ad Au. MCC. Moguntinus (Conradus) pace reformata inter — fratres ¶ Emericum & Bellam Reges Ungariæ) regreſſus ad par- . des Auftri@ in territorio Patavienfi carnis debitum folvit, Epif- copus ‚autem Wolfirus prediöte ‚ciwitatis jam deſunctum fufce- m. Pit, ‚exequias eelebravit, & corpus cum magno cpmitatu Mo- abvbeiam devexit. AT Zee | ‚EB wire 043,3 2 . 47. ah Sridrich war der mittlere Sohn dee afigäfin Otto. ce Wort von fid) ſelbſt ſchon anzeigt, daß er deren fuͤnf ge⸗ abt habe a). Neben andern Gütern beſaß er auch Die Graffchaf⸗ sen ‚Lengenfeld, C Schauenburg und Kelheim, aus > welchen Die erfte von feiner Mutter ($. 45.) an ihn. gefommen. Sm Zahre 11770. vermachte ev dieſe b) feinen beyden Bruͤdern Otto dem Groͤßern und Eu dem Juͤngern, als er in das Heil, Land gieng: nad) * uckkunft wurde er ein Mönch in dem Kloſter Ensdarf,C$. 45.) o er auch im Jahre 1196. ‚geftorben it) RR Otto V. der Füngere genannt, ‚blieb Pfalzgraf in Baiem, als’ fein Bruder zum Herzogthum gelangt war. Im Jahre 1132.d) mußte er feinen Schwiegervater Conrad Herzog in Mähren aus B fehl K. Fridrichs I, auf den Reichstag zu Regenſpurg vorladen. Er ea 1185. €) nebft feinen beyden Brüdern Conrad und Fri rich noch, als Bormund des unmändigen Herzog Ludwigs in ® Baiern, und wurde nach ſeinem Tode im Ri Inderſtorf zur Erde ſtaͤttiget (8. 45. N. m), u, Uleih, diefen bishero unbekannt getvefenen Sohn Otto III. m decken wo Urkunden, in welchen er a und Doms ER Prof 80 Geneelbhiſthe abhandiung | Probſt zu — f) und Bruder des Dr 0 IV; | Wittelsbach genannt wird 8) * EEE > ._— —— — 2) CODEX Tvadit. S. Emeran. * BERN. PER Thefwr. Anectot. TIP. IM. pag. 178. — — OTTO Palstinus SENTOR (JA de Witlfpach profitebatur, fe habere omm anno de Ecclefia S. 0 2 )Emer. earadam vini in loco Pfaffenftein — — monitw itaque ı & petitione Friderici FIEII ejus, qui MEDIOX1MUS fratrum fuorum erat & gladiatura fe exuerat, & meliori vitz fe manci⸗ paverat fratres ejus OTFO CIV. ) Senior & Otto Junior (V.) pro anıma patris &- matris eandem donationem, yini. i co Ens- dorf'in manus Epifcopi Chunonis refignaverumt 2 ⸗facta | bæec Ammo Dom. Inear.. MCLXXIX. \ — DEDG 8) MONUM. Boj. T. X. pag. 239. Notum fe — u qualiter eg] = FRIDERIEUS Palatinus pergens Jerofolimam difpofai pro falutel anime mee — — im manus OTTONIS Majoris .E Funiorisi fratrum: meorum — — omnia vidtualia in LENGENFELD = = | ita dividantst ut IL partes ad Ensdorf dentur, IH. ‚ pars saftrofl remaneat, — — eaftrum in Scovendurg & nomines — — &e+l[ ſtaum in Kelheim — — delegata in manus Hadmari de. Ahufe en fratribus fuis OTTFONT majori & junieri An. MCLXX. "es. MEMBRAN vetuft. im; Chrom. Ensdorff. pag. 306. 'Anno al incarnatione Domini: MCL XXXXVI. FF RIDERICUS. Otto: H fundatoris hujus canobü FILIUS — — ex Pi vitz eurriculoll feliciter migravit. 4) CHRONOGRAPH. Silenfis Synch. bey GELAS. DOBNER * NUM. Hiſt. Boeemiæ T. I. yag. 97. Ad, An. MCLXXXI. Ir terea Fridericus Dax (Boemiz) adierat ünperätorem Prediftum N Friderieum femper Auguftem, qui ejns condolens injurũs Pals tinum BAVARLE (‚Ottonem V.) SOCERUM prædicti EON.: RADI ( Dweis Moravie) Pragam mittit, '& tam Conradum qı am] Boemas omnes cum eo ad eusjam fuam, 2 Rausbonz celehran er da fuerat, venire precipit, PE von den Woreltern Otto des Großen. 81 Be. Aus diefen Zeitgenofen erhellet alſo zugleich, daß Otto V. Gemah- — linn Benedikta, nicht eine Tochter des Grafen Mangolds von Werd x und Dillingen, mie eine alte Handſchrift des Kloſters St. Ulrichs zu Auugſpurg bey M. VELSER oper. Hifl. pag. 589. fagt, und Hund = Baier. Sramm-Bub T. I. pag. 135. ſchreibt; fondern eine - Tochter des Herzog Conrads in Mähren gemefen. y. MONUM. Boj, T. X. yag. 244, CONRADUS Dei gratia Sabio- U menfis Epifcopus fünfte Moguntine fedis, Archiepifcopus, & Apo- © Rolicz fedis legatus notum elle enpimus, — — quod nobis fimul imn caftro Kelheim — — commorantibus cum nobili-Ducifla Bawarie R domina Agnete tunc vidua, quondam autem famofiffimi Dacis x 0. Bawarie Domini OTTONIS conjuge, prefenti quoque illoftri > flio ipforum Domino LODEWICO Duce Bawarie & fratribus _ ’ noftris. Domino FRIDERICO. quondam Palatino, & Domino # 1 OTTONE Palatino Prefentibus , ordinatum — — Domina Agnes —J ——nniverſis — — minifterialibus füis — — lieentiabat, qua- senus liberam haberent, poteftatem conferendi, predia fra — — ad hec tria clauftra Schire, Ensdorf, Undinftorf — — tam din, 2 — — qam diu infra annos diferetionis filius fuus, Dominus Ludovicus eflet conftitutus. — — An. MCLXXXV. k Bi MEICHLBECK Hifl. Frifing. T. 1. P. I. pag. 552. Otto Dei ©. gratia Frifingenfis Epifeopus — — Ego UDALRICUS Decanus * * majoris Eccleie — — fubfceripfi. Datz Frifinge per mamus RA- CHEWINI — — poft An. MCXLVII. . . 5) MONUM. Baj. T. I. yag. 364. — — Abbas vero Lotharius ad j petitionem Domini OTTONIS Palatini comitis — — ei vendidit ” * ſed precium non accepit — — afliduis autem petitionibus ipfe - Dominus Epifcopus (Frifing, Otto) — — pretaxatum Palatinum Ben; comitem adit — — tandem peittionibus ejus emolitus illnd in E manus Domini Friderici FRATRIS fui delegavr — — pre- fentibus his teftibus, Otte przpofitus S. Andree, ULRICUS ' prepofitu FRATER PALATINI, RAVINUS capellanu⸗ ‚ Ottonis Epiſcopa — — ante An. MCLYIK, s82 Garnealogiſche Abhandlung we ee a un will ich Mr” ob Pfalzgraf Otto —— 43 auch eine Tochter mit Namen Jufitia erzeugt habe, welche an den Grafen Otto von Wolfrathshauſen vermählet worden. Die erſte, und dem Datum nach aͤlteſte urkunde ſo dieſer Erwehnung thut, iſt ein Bulle des Pabſtes Adrian a) von dieſem Laut. Adrianus Fpiſcopus ſervus ſervorum Dei, dilectis Gis & fratribus Capellanis in ‚Andezze, & OTIOMI comiti de WOLFERTSHAUSEN & uxori ſuæ FUSTITIE & PFRTOL- DO comiti de Andezz, & uxori ejus SOPHTE, & Kiliis no- ftris, Apoſtolieæ gratie proteltionem. — — Montem An-. dezz, qui quendam fuit eaftrum, quod Deo refignatum eſt, primo ab HEINRICO IMPERATORE, qui fuit FILIUS Leo- poldi comitis. de ANDEZZ N fecundo a filio nöftro Pertoldo! comite de Andezz, & religiofo viro, & facto Monacho im, . Monafterio S. Lamberti in Sevon, — — qui in propria per⸗ fond eoram nobis Deo hc omnia refignavit, & fandtis ejus, prineipaliter pretiofo thefauro, videlicet Sacramento Sancti Gregoru Pape — — & hoc ad petitionem Imperatricis gra- corum FILIE OTTONIS de WOLFRATSHAUSEN — datum) Laterani — — XV. Kal. O&tob. Indidtione V. incarnationis Dominic Anno MXIV. Pontificatus Domini Adriani Pape an⸗ no XX. Et hane Bullam procuravit Imperatrix Romanorum RITZZVINA & MARIA Imperatrix ambeæ FILLE comitis : OTTONIS de WOLFRHTSHAUSEN, ad. ns: nr Ecrum. Aber es hat die ee Akademie der Wiſſenſchaften b} und vor diefer ſchon lang Joan. David Boͤler —2 Bu ulle von den Voreltern Otto des Großen, 83 Bule für falſch und unterſchoben erklaͤret, weil in felber Erzaͤhlungen ommen, welche mit dev; offenbaren Geſchichte ſtreiten, indem 5, um diefe Zeit Fein Adrianus den päbftihen Stuhl befeffen hat. 2) in der ganzen deutfihen Geſhichte Fein K SHeinricy aufgewieſen » rden kann der aus dem Gefhlechte der Grafen von Ander her— ſtammet. Endlich 3) niemand mehr glauben wird, dag Otto Graf "Bon Ander zwo Töchter gehabt, aus welchen Ritzwina an den Deuts ſchen K. Lothar, und Maris an den griechiſchen Kaiſer Iacum Comenum vermähfst worden, nachdem bereits von andern die Auf Härung gefihehen. Daß des erften Gemahlinn Richenza eine Graͤ⸗ finn von Northeim, des fester aber, Arcatherina, König Samuels in Bulgavien oͤlteſte Tochter gewefen fey, angefehen dann auch er— er Boͤeler hierdurch bewogen worden, daß er Die im Trage : Graͤfinn Zufitia ſogar von der Stamm Reihe der Gras fer von Arder ausgeſchloſſen. Aus dergleichen unreinen Quellen haben hinnach ARNPECKd) , HOCHWART e) geſchoͤpft, ob gleich der Tegtere dieſe zwo si —* ſchon in Zweifel gezogen hat. £ 2 8. PR 9) GEWOLD Metrop. Salisb. T. II. pag. 65. 9 MONUMENT. Boj. T. VII. pag. 588. - "e) JOAN. DAVID ROELER Dill. de Ducibus Meranie $. IX. * pag. 20 . >. ne ARNPECKH. Chron. Boj. ben, BER. PEZ. Tihefaur, Annedot, Me T. if. P. II, Lib. 5. cap. 9. pag. 240, Otte (comes de Wol- BD: „fratshaafen) RICHENZA (filia) uxor Lotbarii Imperatogis Ro- E, manor. MARIA (filia) axor Grecorum Fnp — #) HOCHWART. Catalog. Epif. Ratisb. tey OEFELE Seript. Boj . T. 1, pag. 188. Henricas hie Epifeopss (Ratisbon, ) filins 0 Br2 TONIs I > 84 | Seneeloohhe ——— a TONIS ut ego puto Primi, generofi comitis de — fratrem habens ejusdem nominis Paterni. Seribunt aliqui Rhap- I ſodi hune Ottonem hahuiſſe filias duas, unam RICHINZA Yil Juotharii Imperatoris , conjugem,, alteram MARIAM nominel dermöivw. Greciz factam. Sed non xidetur verifimile, Woltrats- hufenfes tanta perpeflos elle, fi czfarem generum habuillent, & Ducem Henricum fuperbum "affinem. FRANCISCUS IRENI- CUS manifefte diffentit, aſſerens, Richinzam patre Henrico, ’6 Avo Ottone couitibus de- — prognatam. ———— 5. 49. Aber obgleich diefe Bulle des Kloſters Ander or Glauben ift ‚ fo laßt ſich doch aus dem ANONYMO DIESSENSI a) | nnd Heinrichs Bruder, eine Gräfinn mit Namen Fufiia zur Ge Ä mahlinn gehabt, Die in * eigne Kappele zu a begraben worden. 8 IR Ich habe ae nur noch zu ——— weſſen Geſchlecht ſu geweſen ſey. Dieſes nun entdecket der ANONYMUS de Guelks b). | Dann wenn diefer den Krieg erzehlet, den Herzog Heinrich der Hoch⸗ muͤthige wider den Grafen Friedrich von Pogen und Biſchofen Heinz] rich zu Negenfpurg geführt hatte, fo redet er alfo: Interea. Fride- ricus Ratisponenfis Eeelefie Advocatus, videns poteftatem Ducis (Heinrici) pr&valere, fuum vero quotidie in -civitate minui, quorundam confilios quibus pax odiofa füit, unum de miniftralibus Eccleſiæ qui Duci ommi fidelitate in civitate: & extra aftabat, & miniftrabat, dolo vocavit ad fe, invitatum Vvita privavit. Quibus compertis Dux Bavariam feltinantet ingreditur, & caftıum Advocati fortilimum Falhcheuftein, ob- — eingit, omnesque fuos ad abſidionem compellit — — \ ENT Pag. } SE — en 4 von dein Voreltern Dito des Großen, 85 I. ' Page 787. Cirea idem tempus Ratisponenfes mortuo Epifcopo fuo, Heinrieum unum de nobilifimis fratrum feilicet Ottonis (U.) de Wolfratenhaufen machinante Advocato, cum FE alüs semulis Dueis eligunt — — quod Dux in injuriam fui factum compenfans ad depofitionem ejus omnimodis laborat apud Imperatorem, ut inveſtituram ei. negaret, & apud Apo- ſtolicum, ut confecrationem ejus interdiceret — — interea his malis & aliud non minus exeerabile in fuperiori Bavaria, X —— Quadam enim die, dum Dux per fines comitis 0T- _ TONIS de WOLFRATENHAUSEN tranfıtum feciffet, ille in — Epifcopi PATRUI fui tam fubito & inopinate eum fupervenit, ut nifi unus de fuis de Equo, in quo fedit pro- eidiſſet, & ſuum pro illius domino ſubſtituiſſet, inermem vita — priraſſet. m | — A Pag. 788. HEINRICUS isitur Dux linita pafchali heb- aomada tam copiofum exerejtum in Bavariam reduxit, ut"& caftrum fupra nominatum firilta obfidiene clauderet, & fe ab F impetu illorum, qui fibi eontumaeiter comminabantur defen- ‘derer, Epifeopus enim per totam, cognatos & Amicos fuos 'conveniens hoe agebat, ut Ducem de finibus illis, ii amplius eos hoftiliter invaderet, ignominiofe fugarent, Morante igitur in obfidione Duce Epifcopus (Henricus) eum Marchione ori- ‚entali Leopoldo, feu aliis comitibus, ac totius Bavarie fortif- fimis, excepto Palatino, (Ottone III, ) coadunato milite ap- propinquat, & caftra in plano prope Ifaram fluvium. ponit. _ Interea OTTO Palatinus vir fapientia preditus, cui ad utram- = que partem accellus patuit, utriusque exercitus apparatum contemplatur, illisque noſtrum copiofiorem efle denuntians, - tertorem incutit, cogitansque quomodo ad bonum pacis per- 1 | $ 3 ducat, = — we Benealogiſche Abhandlung ducat, Fridericum Advocatum CO@GNATUM SUUM promifi- 4 onibus ac mnis cireumveniens deditionem hortatur, Ille utpote omnibus fuis deftitutus, confiliis Palatini adgievit, & aſſumto eo in caftra Dueis veniens, & ad pedes ejus fehumilians,-gra- “ tjam ejus-recepit. Quo perpetrato OTTONEM quoque GENE- RUM SUUMad deditionem & er era ER eimi- feriäs fuorum, compellit, Wenn demnach Pfalzgraf Otto III. von Wiecelfpah den ; Sieden von darum herzuftellen getrachtet hatz weil Otto Graf von -- Wolfertshaufen fein Tochtmann war, fo ift die EEE daß gemelöte Juitia feine Tochter geweſen. Es erhellet aus diefer Stelle ferners: daß er dar Grafen Pride rich von Pogen, wegen der mit ihm obgewalten Verwandtſchaft in diefem Vergleiche ebenfals einzufchlieffen gefucht, und Diefes auch vom Herzoge Heinrich, Zweifelohne defto keichter erhalten habe, als dies fer mit jenem aus dem nemtichen Grunde verwandt gewefen, indem dies fes Fridrichs Mutter Berohta nach dem weitern Zeugniße des nertie fichen Geſchichtſchreibers c) eine — zu des Herzogs in Sach⸗ fen Magnus Gemahlinn Sophia (5. 42. 43.) war, vom weicher Heinrich der Hochmüthige nicht minder —— Zu weſſen Er⸗ 5 haͤuterung beyde Stamm Regifter mit —* F. un 6, dienen. 5 5 oO, - a) ANONYMUS Monach, Dieffens. bey OEFELE Script. Boj. TIL. | pas. 703. OTTO com.s de WOLFHARTSHUSEN major domus, & Lupoldus frater fuus, legitur de hoc OTTONE — — ejus uxor JUSTITIA, fepulta eft in Daningen ir Capella propria. I ») J A et De er u EEE a 3 Haufen. - Henricus Biſchof Otto UL, zu Megenshnig. — — — — Leopold. Dtto III. Gm. Heuricus. 3 Juttitia Tochter Pfalzgrafen Dis 4 to III von Witz telsbach. Stamm : Tabelle. S. 49. pag. 86. Otto I. Graf von Wolferts: R, Otto II. Graf von Wittlsbach. Otto III. Gra⸗ fen von Wol⸗ fertshauſen. e —————777 — — — — — — m Otto IV. Juſtitia, Gem, + » 2 —* * 2 i \ x * El * * mer: Pe r N‘ 8 — % ® Yu * ⸗ * — k ER a J ARE, Far Er 15 — = HR j das © Fasten. — em BE IR u a ee x 2 ’ 4 n h O Mm RR ur. 0 — — * x 02 — — Fe = ’ * 8 * wg. v . IN a. * Sr? +. Sol S S — — * J * — Aus . 5 r , — x N — . * P. 2 — * * Re a I za y r r v ur Y > PE *8 — Fr . — * Stamms Tabelle. G. $. 49. pag. 86. 5 ‘ Gaifa , König in Ungarn. — — — — —— Colomanus Koͤ⸗ Sophia. Berchta, Gem. nig in Ungarn. Gemahl. | N, Graf von Por 1.) N. Marggraf 8.) Magnus Herz gem. . in Kaͤrnten. 309 in Sachſen. en J1— — — EN — — — PFridericus, Graf Popo Marggraf in Wultldis, Gem, ° Petriſſa, Gem. von Pogenfchirm- Karnten, Henricus Herzog Eccard I, Graf Vogt zu Regens⸗ RE * ee in Baier, von Scheyern. burg. N, Gemabl. Ber- Sophia , — — 1 told, Graf von Po⸗ Gemahl. N. Koͤ⸗ Henricus, der Otto III. Graf gen. nig in Griechen⸗ Hochmuͤthige. von Wittels⸗ land. bach. * NE 4 7 son dem Woreltern Dfto des Großen. 87 » ANONYM US W: eingart, de Guelfis bey LEIBNIZ Script. Brunfw. * ;* er T. 1. pag. 786. 787. 788. Yun“ NE "ANONYMUS W elngart. eit, Loc. pag. 785. Heinricus Be ejus WWWellonis) ducatum & omnia quæ illius erant obtinuit, & po- Er tentes ditioni fux fubjugavit. Qui uxorem jam dudum vivente Patre de Saxonia accepit, filiam MAGMONIS (Magni) Ducis, ne SOPHLE Soröris Regis Ungarie Colomani, Wulfilden nomine. Erat autem SOPHIAvahtea, cuidam de Carintia copulata, ex e qua genvit Poponem Marchionem, qui DU.AS filias habuit, unam Benrtoldo — Henricus, Herzog in Baiern, und zu legt in Kärnten An. 989. 8. 18. Sem, Hildegardis , An. 989. 8. 22. we = — — — — — — — Eberhardus, Pfalz⸗ Arnolphus II, Pfalz Hermanus, Pfalz- Heroldus, Erzbiſchof Ludovicus, Judita, Adelheit. graf. + An, 942, graf zu Scheyern, grafbey Nhein.S.26. zu SalzburgAn940. 9,28, Gem, Sm — -+ An. 954.8. 25. $, 27. Henricus Herzog in. Burchardus , Graf a — - Baiern, $.29, von Geiſenhauſen. Bertoldus II, F An, 982, $. 29, $. 30, 31, —— Otto J. Pfalzgraf zu Scheyern An, 1060, $. 36, 37. 38. 39. 40, 42, Gem, Haziga, aus dem Gefchlecht der Grafen von Scheyern, und Hermans von Caftell Witt we 8. ar. —— ——— — — Otto II, Eckard I, Graf von Scheyern, Bernard, S. 41. Gen, Petriffa, Herzoges Magnus in Sachſen Tochter. Sr 43. 44 o — — * Otto III. Senior, Pfalzgraf von Wittelsbach. F An. 1155, 1156, 8. 45, Gem, Heilica, Grafen Friderichs von Lengenfeld Tochter. F An. 1170, — m —— —— Otto IV.Major Pfalz⸗ Conradus An. 1163, Fridericus, wurde ein Otto V. Minor Pfalz, Ulricus, Domproft zu Juflitia, graf. An, 1180, Herz Erzbiſchof zu Maynz. Mönch indem Klofter graf in Baierm An, Freyſing. An. 1148, — Han. 109 in Baiern F An, An. 1177. zu Salzburg Ensdorf. F An. 1196, 1185, $, 47, 1158, $. 47. Dtto II. Graf vol 1183, $, 46, An, 1183, zu Maynz. $ 47: Wolfertshauſen. AR T An, 1200, 8. 46. 1136, $. 48, 49.59 mi - CUM primum unum de nobiliffimis Bavarie Patruum Ottonis 2 semitis de Wolfrateshufen & contra predidtum Fridericum Advo- — eatum Ratisponenfem — — cumque jam pugnam inire deberent, OT. 70 PALATINUS de WITIEINSPACH. confiderans periculum utriusque partis, mediatorem fe interpofoit , & partim minis, partim promiflionibus fzpe ditum FRIDERICUM CONSOBRINUM SUUM, & OTTONEM comiten GENERUM SUUM_ ad hoc induxit, ut in poteftatem Ducis fe traderent. Ka) BERN. PEZ, Thef. Anecdot. T. III. in paafat,. pag. 22. 25. En Vitulum quo plerique omnes recentiores rerum Bavaricarum ferip- tores: AVENTINUS, HUNDIUS, BRRUNERUS, ADLZREI- SL TER, aliique ararunt, Chronicon, inquam, Bajoariorum Y1TI “RNPECKHI — — ceterum vitus Arnpeckhius preter editum a nobis Bajoarie Chronicon MULTIS quidem fub initium fa- bulis reſperſum, fed in rebus Auctoris ztati vicinioribus accura- — tum, ſequentia opera edidit. e) AVENTIN Annal. Boj. Lib. VI. pag. 621. Edit. Ingolf. de ao. 1545. 7) ADLZREITHER Annal. Boj. P, 1, Lib. XX. n. 22, pag. 567. ® CONRAD. Philofoph. Chron, Schir. in era. lib. fundat. pag. 243. Damit nun meine Bemühung deſto ohnbefchmwerlicher beur⸗ theilt, und auf einem Blicke uͤberſehen werden koͤnne, ſo wird hier zum Schluße ein allgemeines Stamm⸗Regiſter mit Lit, H. nicht auſſer e ‚gehbrigen Orte feyn. Da ich mir aber ein Gefeg daraus machte, meine Quellen richtig anzuzeigen, und die Wahrheit unter den zu⸗ verlaͤßigſten Nachrichten aufzufuchen, fo hoffe ich hierdurch meinen Endzwerf zu erreichen, wenn ich gleich die mir aufgeftoffenen vielen Ineichtigfeiten der neuern und neueften Geſchichtſchreiber nicht allzeit xuͤhrt habe; indem ich fonften das verdrüßliche Geſchaͤfft haͤttel auf mich nehmen muͤſſen, dieſe Abhandlung mit einer den Leſer erſti⸗ | ckenden Menge von — zu beſchweren. : 0 be es m. P Beda bvon den Voreltern Otto des Großen. 89 eh n. Ya — N) DR * ai Ben FIR * up; ya a 5 Ei —— BR ER P —* re er ler im , * * a a am. * ei F x 3 A & — * a F 8 * — Er e er — — * Me eh | | r J — MM i R 2 N N PO BeN ne N BA — Te unit Ba ee | E — Me An a ae Le 203 aa : - ven Kessel, 5 ANKOB 9 ee — —* 3% En Ale AS site. SG Kae 5 J a { REF oh eh EN EN uöfhphraeh Sri anfangen Shen a 1 Ra Lu ine #001 Be .T DR ES ER RN) N ne 2a FRE BU a 8 RE sig * we as a m | — u — — BER ; — BEN ER R Be P Rt —* * —F —— * 3 3 Me EEE a — * + ee : x P. Beda Spell, Benediftiners von Oberaltaich in Baiern. - Kurze Abbandlung, von der brunfr und Wanderung der Boje. * ins, Norikum und Bindelicien. m⸗ Elin⸗ Einleitung 9: Gegenftand meiner neulich im Druck erfchienenen Abhand⸗ a 7 lung waren die Graͤnzen und Gauen der Bojvarien, welche ſie zu Zeiten der Agilolfingifchen Negenten inne hatten. Uns ter andern, wovon ich damals gefchrieben, gefchahe auch gähling eine Meldung von jenem Zeitpunkte , in welchem die Bojen zum erften in - jene Landfchaften gezogen, welche von ihnen , wie wir wiſſen, im fech« ſten, fiebenden und achten Jahrhunderte, nemlich Nordgau oder No⸗ rikum, Vindelicien und NRhätien-bewohner wurden. Der Inhalt dies fer ganzen Sache beftehet in folgenden Worten: „Norikum, Pins delicien und Rhaͤtien waren die Lande, welche die Bojen bewohnten, „und das eigentliche Bojvarien in dieſen Zeiten ausmachten. Wenn und wie ſie in diefe Römifchen Provinzen gefommen find , kann nicht m genau genug angezeiget-werden. Und etwas weiters hier unten, — m Weit zuverlaͤßiger reden Diejenigen, die mit Kluver ſagen, m die Bojen feyn gleich aus Bojohemum über die Donau ins Vinde⸗ ‘ M 3 „lieien Y 94 Ron der Abkunft und Wanderung der Bojen — —J —J A ar N Br > N is — * ‘ 1 w a i ER —* 8 — KAT he ? k \ en J - . # , 8 bat licien eingegangen ; hätten fich allda nach ind nach bis ins Norikum yr ausgebreitet, und Di y soshtee N | Eine Erlauchte Churbaierifche Akademie det Wiffenfehaften in Muͤnchen Erönte diefe meine Preisfeheift vor andern; und der Hr. Ver⸗ leger des fünften Bandes der akademiſchen Abhandlungen ließ auch demſelben diefe meine Schrift einrücken : allein was dem Herrn Ver⸗ leger hierinne einer Anthung beduͤrftig oder ausgeſetzet zu werden noͤ⸗ thig ſchien, waren obgedachte zwo Stellen. Es ſcheinet, als wollte derſelbe aus den in der beygeſetzten Anmerkung angeführten Worten des eſe Provinzen mit Bewilligung der Roͤmer be⸗ Hanſitz Germ. ſ. c, 1. uns bereden, daß die von den Marcomannerd aus Bojohemien verjagten Bojen gleich nach ihrer Vertreibung ins | Nordgau, und hernach erft in DBindelicien fich begeben haben. Und | dieſes iſt, was mich reizte die Sache fleifiger zu unterfüchen ; und das⸗ jenige , was hlebon wahr oder falſch ift, genau und forgfältig duseine ander zu fegen, ſoviel als die Ueberbleibſeln und Denkmahle des grauen Allerthums, dann die Finſterniße dieſer verftrichenen Sahrhunderten uns hierinfalls noch einzuſehen erlauben. Ob aber der Erfolg dieſer J meiner kuͤhnen Unternehmung gluͤcklich oder ungluͤcklich genennet zu wer⸗ den verdienen wird, will ich hiermit dem Urtheile des Leſers anheim geſtellet haben, um fo mehr, als demfelben auf vorläufig gemachte An⸗ zeige, warum ich zum fehreiben veranlaſſet worden bin, leicht in die Augen fallen wird, daß nicht die Ehrfücht und eitle Begierde mir in der gelehrten Welt einen groſſen Namen zw machen, nicht der unzei⸗ fige und nur den jugendlichen Alter eigene Kitzel etwas in Tag bins ein zu fehreiben , fondern einzig und allein Die unfträfliche Neigung zug Woahrheit, die Liebe fürs Vaterland, ja-felbft die aus den afademi- ſchen Gefesen entfpringende Pflicht , Eraft deren Die Mitglieder der Ba) sifchen Akademie der Wiſſenſchaften verbunden find, die Ger 1 v4 in ; — di che j: BE a — AM a N ing Porikum 4 Vindelicien. 95 . Bife Gefhichtskunde mit neuen Erfindungen ftets zu befeuchten , jener erhabene Bewegungsgrund gemefen fey, welcher mir Die ſiſen Feßela Angeleget, gegenwärtigen Nachtrag zu liefern. Mi Er. * wie y 5. I. J Man trifft von dem erſten Urſprunge der Bojen bey den ". Schriftftellern verfchiedene Meinungen an: einige geben vor, daß fie . 8* Galliern hetkommen; andere hingegen behaupten, daß ſie deut⸗ ſcher Abkunft ſeyn. (a) Allein mögen fie hierüber in ihren Meinuns | ER F en — Terz — — 2) Selbſt die Schriftſteller welche das alte Rom und Griechenland beſchrie⸗ den, haben der Nachwelt im Wege jenen Stein der Verwirrung hin⸗ terlaſſen, an welchen mir jest ſo ſtark anftogen; da die fammentliche * y deutſche Voͤlker von jenen öfters Gallier , von dieſen aber Celten E, und Galsten benamſet ; und aljo unter einer allgemeinen Benen- f nung. begriffen werden, Alſo Tefen wir in J. Caeſar L. I. de B. G. Gallia eſt omnis divifa in partes tres, quarum unam incolunt BEL- 5 GE ‚aliam AQUITANI, tertiam, QUI IPSORUM LINGUA J CELTE, NOSTRAG ALLIADPELLANTUR.STRABOL, I. Geogt. Dico enim pro prifiorum opinione Grgcorum, ſicuti no- ‚Bilioces ad aquilonem parts UNO VOCABULO feptkas, vel No- madas- adpellanbant, ut, inguit Howerus. ‚Pofterioribus autem annis er” wotiores ad occafum Celte, nel Iberi, vd miflo nominz celtiberi & celtoſcytæ vocabantur „sum gentes omnes SUB UNOYOCAB ULO 9% PER IGNORANTIAM infätzerentur: fie 8 expoſita in_meri- — * A „diem omnia ethiopiam ad sceanum vocari. - VOLAT ERRANUS * . —— Geograph. Gallos omnes & Germanos UNO vocabulo veteres 4 Greci CETAS, Romani GALLOS adpellabant; nam & Germa- Me niam comatam Galliam dicebant; ab inita quadam adfinitate Latini u: J Germanos vocavere. Gallos deinde Græti ab Herculis filio, Herenles — —— ut ſeribit Diodorus L. 5. devicto Geryone in Galliam veniens, Alexiam 2 * NEE Zu © A nd Te — oh ee au, \ : R ber * \ ’ —— \ E e RR. 4 96 . Born der Abfunft und Wanderung der Bojen Alexiam condidit ciwitatem ace virginis cujusdam ejus laci com- plexu Galaten genuit, qui Regnum obtinens incolis nomen dedit. Et PROCOPIUS de zdif. L. 4. cap. 5. Ex montanis Celtarum,, "qui aunc Galli adpellantur , natus fluvius Iſter. Doch ich halte dafür, man darf den Urfprung der Iſter in dem heutigen Gallien oder Frank⸗ reich ganz und gar nicht ſuchen. Dahero merfet Hanſitz gar ſchoͤn an. Germ, F.T. I. Galliam igitur alio potius fenfu heic accipere co- "gimur, vel eo, quo Petavius; nimirum pro Gallia cifalpina ; vel illo, | quo Graci vulgo accipiebant, mempepro Germania. Nihil enim vul- ‚gatius apud feribtores grecos , quam germahie tribuere nomen Gal- lie, more feilieet ueteri , quo vocabulum Celtarum Gallis 8 Germa- nis erat. commune. - Quidquid fupra Pannones efl, Gracis Gallia wocahatur , populique in Norico habitantes fere Galli momine veterill adpellabantur. Sic Boy Galli, Taurifei Galli, @ ü, qui ad mare adriaticum adcolebant „ Sennones Galli , feilicet confufo dudum inter Germanos & Gallos nomine. Eluver in germ. antiq. L. L. cap. 10, verneinet freylich, und beharret auf feiner Berneinnng, Daß die Deut: ſche überhaupss von allen und jeden Roͤmern unter dem gemeinſchaftli⸗ hen Namen der Galler benamfet und verftanden worden feyn. Allein J obſchon einige nicht geringe Stellen, welche dieſer ſonſt in der Geogra⸗ phie beſterfahrne Mann zur Probe anfuͤhret, und welche hier, eine nah Her andern zu widerlegen dermalen meine Abſicht nicht ift, wirklich vorhanden find, fo reichen fie Doch noch lang nicht hin, am mic zu vereden, daß ich feiner Meinung beypflichte, indem die Schriftftener „if welche ih theils fhon angeführet, theild noch fernerß anführen werde, Bereit das Gegenfpiel Har beweiſen. Aufs wenigft pflege FLORUSL, 1. cap. 13. bie Cimbrer, von welchen er ſchreibet, daß fie von dem Außerſten Winkel des Erdfreifes und vom groſſen Weltmeere herausgekommen, und niemande zweifelhaftig (Heiner, daß fie Ur⸗ ſpruͤnglich Deutſche geweſen find, Galliſche Sennonen, und den Krieg, welchen fie mit den Roͤmern gefuͤhtet, den Galliſchen zu nen⸗ nen. Auch DIODORUS fienlus L. V. cap. 32.. läßt von den Teuto⸗ niſchen und Cimbriſchen Voͤlkern folgendes herfließen. Hi fünt qui Ro— > aan ceperunt ; hi templum Delphicum expilarunt ; hi magnam Eo« opae — re A — ins Norikum und Vindelleen. 0.97 n gleich fo. dunkel und ftritig feyn als fie immer tollen, fo wird von allen insgefammt für gewiß angenommen, daß die Bofen zu ten. des Tarquinius Prifeus ; nemlich 600. Fahre beykäufig vor Ehrie, | Geburt das Bojohemum befeffen, und fich allda feft gefeget har % (b) Aus diefem U Wohnplaje nun, gieng ein großer Theil der N | Dojen, . ropae nee modicam partem fübjecere, & permifti cum Græcis tan- dem Gallogreci dicti funt in Afia. Et Lib. V. cap. 37" Romani om- ‚mes has gentes (er redet aber hier. vom Deutfchlande und ihren bis in Seythien hinab benachbarten Voͤlkern) conjunctim una adpellatione complexi funt, omnefque Gallos adpellabant. Auf gleiche weiſe find “=... au die Scordiſcer vom Juſtinus L. 32. cap. 3. und vom Strabo e Geogr. L. 7. Gallier genennet worden, da doch von ihnen anderswoher h bekannt ift, daß fie Deutſche geweſen. "Et hec noftri fundi extrema älla fuit , IRENICUS Exeg. hift. gern. L. E. cap. 18. Calamitas, +8 exitialis virtutis, ac fame nominis germanici fluctus lerna, & ’yroAsız exflitit,, Germanie quoque oblivionis ‚caufa prima, dum a germani⸗ antiquitus quidquid virtutis & honefti gefium erat , id vel Celtis ‚id efl, Ghllis — — non. germanis adferibebatur. Unde acei- dit, ut fpeffata germanorum virtus fubeubuerit, & in Gallis foru- erit ,„ maxima illa nomini Germanico detratlio fuit. Aus welchem ferner zu fchliegen iſt, daß eben die Schriftfteler des alten Roms nicht allzeit aufs genanefte verfahren find „ fondern öfters recht groffe Schni- zer in ihre Schriften eingeſchoben, dergleichen Cluver ſelbſt entdecket md beſchnarchet hat: Germ. antiq. L. Ill. eap. 5. in J. Caͤſar, wel⸗ Hei mit andern Geſchichtſchreibern feiner Zeit die Catten Schwaben nen⸗ met Doch hievon iſt bereits genug gemeldet worden: wer. mehr dief- 2» falls zu wiſſen verlanget, dem beliche nur dad Bunau deutſche Kaifer- ur Reichs⸗Hiſtorie nahzufhlagen. I. Th: UL. B. $. 4. not. a. und Ebend. E Ch. 1. B. Bl. 8. Falkenftein Baier. Geſch. IL. Theil. Ver. N 2. Haupt. p- x. $. 6. not. a. U. As Ile 2 Alſo Mreibet J. Eifer L.VLdeB, — a antea tempus, guum Ger- * manos 98 Vorder Abfunftund Wanderung der Bojen Bojen, wie uns Weiland Julius der beruͤhmteſte Geſchichtſchreiber ſeiner Zeit hievon berichtet, noch ehe und bevor. fie von den Marcos mannern vertrieben worden find, über die. Donau in dag Norikumg heut zu Tage Nordgan genannt, wovon fie Beſitʒ genommen. De, r ein micht wenig beruͤhmtes Mitglied unferer gelehrten Geſellſchaft gie⸗ bet vor, der Ort, wovon der Weg uͤber — Fluß am —— — — — manos Galli virtute ſuperarent, & ultro bella inferrent , ac propter hominum multitudinem, agrique inopiam trans Rhenum Colonias mit« Gerent, Itaque”ca ‚que fertilifima funt Germanie loca circa Hereis »ideo , quam illi orciniam adpellant ‚Volcae TeStofagesobcuparunt a queibi conſederunt. Uebrigens was hier Caͤſar von den Volciern eve zehlet, das bringet der Tacitus Germ. cap. 28. von den Boje an. Dahero betheuren Die vornehinften Kritifer unfers Jahrhunderts, daß dieſe deede Schriftfieler von dem einzigen Bojſchen Bolte, obſchon unter einem vermiſchten Namen, gercdet haben. Es ſind aber die Worte des Tacitus folgende: Igitur inter Herciniam filvam , Phenumgue, & Menum omnes Helvetii, ulteriora Baj, Gallica niragub Gens te- auere. Dahero ift von ben lestern aus dieſen jene wilde und rauhe, ‚Dann mit Waldungen und Gebürgen um und um als gleichfam mit eis ner natürlihen Mauer eingefchlogene Landſchaft, welche von dem Boj⸗ fen Volke den Namen Bojohemum erhalten‘, und anno) heute zu Tage mit etwas veränderten Namen Böhmen oder Bohemia heiffet bewohnet worden , welches vom Tacitus an obbemeldter Stelle abermal befräftiget wird , Da er faget. Manet adhuc Boiemi nomen , ſigniſicat que veterem loci memoriam , quamvis mutatis cultoribus , nachdem : nemlid) Die Marcomaner in den Platz der Bojen eingetretten find. @) L. I. deB. Germ. Perfuadınt (Helvetii) Rauracis & Tulingis, & La- tobrigis finitimis, uti eodem ufi confilio obpidis ſais, vieisque exufli una cum üs proficifcantur, Bojofque, qui trans Rhenum incolueranty 8 in agrum nericum tranfierant , Noricamgue (al. Norgjam ).ob- . up — ins Norikum und Bindelicien. 99 * puguarant, receptos ad fe focios fibi adfeifunt. Hi igitur, wie Clu⸗ ver vind. & Noric. cap. 5. diefe Stelle ausleget, qua fede trans Rhe- num fuere; niſi in Bojohemo , 8 adlevam Danubii ripam. ut germ. Lib. 3. cap. 30. in Marcomannis oftendi , unde commodifimus , tra 77 jeto danubio in Noricum Tranfıtus. Welches dieſer Geſchichtſchrei⸗ 9 Shreiber weiter aus dem Strabo beſtaͤrket, der am 4. Buche von den Streifereyen der Noriker in die Bojſchen Lande ſchreibet: Yindelicie Norici exteriora Alpium tenent magna ex parte cum Breunis atque u Genaunis. Hi omnes vieinas partes quum Italia , tum Helvetiorum , equanorum, Bojorum , & Germanorum adfiduis ineurfi onibus vexave_ runt. Daͤhero ſind endlich Die angegriffenen Bojen ſelbſten in die - Lande der feindlihen Moriter eingefallen ; ; und bey diefer Gelegenheit aus Bojohemum in Nordgan hinumgegangen. Welhes, wie gefchiet es alihier vom Eluver gefaget worden ift, ih zwar dem Leſer zu beur— = theilen überlafen wolle ; jedoch ift fo viel gewiß, daß dieſe Bojen fein. ‚andere ald vie Hereinier geweſen feyn. Denn im Falle, daß ſie an, * dere geweſen waͤren, ſo wuͤrden es diejenigen aufs wenigſt geweſen ſeyn, welche bey den Taurifcern zwiſchen dem See Piſo und dem Fluße Arabo — geſeſſen. Denn da dieſe bey Nordgau am naͤchſten gelegen, theils auch a ihrer Abkunft nah Bojen , und-von den Daciern nachmalen vertrie= . ” ben waren , To fehler nicht viel, daß einer in den Irrthum gerathe, Caͤſar habe am oberwehnten Orte von ihnen geredet. Allein daß die- >. ferrum fo weniger wahr ſeyn könne, iſt die Urſache, meilen jene aus Italien in Diefe Gegenden gekommen find : denn ſolches bezeuget Strabo L. 5. Prifeis igitur — — — temporibus plurimae Gallorum gentes Auvium ( Padum ) incolebant, e quibus amplifimi fuerunt Boii. — — 2 "Bojos vero e finibus ejecerunt. Inde migrantes eircum jacentes iſtro lo- * ⸗⸗⸗ cum Taurifeis habitarunt, bellum adſidue contra Dacos gerentes Diceieſe alſo haben nicht noͤthig gehabt durch vieles herumreiſen und Um F wege mit Hindanſetzung der naͤchſten Straſſen bey Bojodurum uͤber die > Donau zu ſetzen, und auf ſolche Art auf den Grund und Boden der — Tauriſeer einzuziehen, und zwar um ſo weniger y je gewiſſer das Zeug: — niß des Zul. Obſequens L. de Brod. iſt, da er ſich verlauten laͤſt, a "Sie feyn ans dem Reiche Italien nicht vertrieben, und dahero auch nicht, >, - R 2 —— wie ſtehet, noch ehe und bevor von ihnen dad Norikum beſeſſen worden, inne gehabt; denn das Noreia des Caͤſars it von jenem Illyria Def’ denn diefer Einzug der Bojen in Zaurifcien ift nach Ausrechnnng des ‚fie, nachdem Noreja von ihnen mit Gewalt eingenommen , ‚wieder Bon der Abkunft und Wanderung der Bojen. wie Strabo faget , gezwungen worden, von der rechten Strafen abzu⸗ weichen. Wozu nod) kommet, daß dieſer Meinung am meiſten auch Nareia im Wege ſtehet, welches ſie, wie aus dem Säfar abzunehmen h Strabo und des Plinius weit unterfchieden. (conf. ADELZRFIT. annal. Boje. gent. P. I. L. 4. 6.5. Stimmet alfo mit dieſem Satze auch die Geographie nicht uͤbereins: und noch viel weniger die Chronologie; Brunuers im Jahre 566. vor Erbauung der Stadt, und jener in dab Nordgau, wovon Cäfar am bemeldten Orte redet , im Jahre 696. nach Erbauung der Stadt vor fih) gegangen. Keine” andere Voͤlker ald die Hercinier find demnach jene, Bojen gewefen , wovon Caͤſar alldort Me dung thut. Bleibet und demnach nichts übrig als noch umzuſehen ‚A wo fie nun hingefommen find, ob. fie aldort geblichen, oder zurüd ge FI „gangen. Und Diefes iſt ed, wovon wir einige-Andfunft bey gar feinem Schriftſteller finden, wenn. wir den einzigen Welſer ausnemmen, wel % cher Lib. II. Rer. Boic, ad annum ante Chr. nat. 56. behauptet, daß nad) Haufe gezogen , und hierauf ſammt den Schweigen, wie ehemals 9 über Die Donau, alfo jetzt über dem Rhein geſetzet, und in Gallien ein, J gedrungen feyn. Allein wo ſind Die Zeugen? wo bie Urkunden das von? Welfer bringet feine bey: nnd ic) werde auch feine beybringen. | Doh win ih meine Muthmafung an Tag geben, und, welde Mei: 5 nung der Wahrheit am nähften fommet , andere urtheilea laffen. Fa was wäre es endlich, wenn man fagen Wollte, jene Bojen, welche auß Bojohemum in Nordgan gezogen, haben, gleichwie fie ein ſtreitbares und fiegreihes Dolf waren, alſo aud) den Nordgauiſchen Feind bes 7 ‚zwangen ? fie feyn in ihr fand, fo groß und breit es immer war, ein» ⸗ ger rungen ? fie haben ſich mit den Stalotaurifhen Bojen dereinbäret ? atque heic cognatas, wie im Welfer ſtehet, utringue ab una Bojorum firpe gentes brevi coaluiſſe? und fie feyn famt ihnen und den Tau— riſciern vonden Daciern außgetrieben worden. Daß diefe und derglei⸗ hen Muthmaßungen nicht gar — ſeyn, wiſſen aufs wenigſt bie ins Norikum und Bindelicien. 101 Diejenigen. am beſten, welche glauben, daß die-Hereinifhen Bojen anf vorlaͤufige Einladung ihrer Landsleute, nemlich derjenigen Bojen, wel: che, wie wir oben geſagt, aus Italien zogen, und in Tauriſcien ſich nieder udn, hieher gefommen ſeyn. Die Schriftfteller führen für dieſen Auszug der Bojen verſchiedene Beweisthümer an, deren jedoch ein jeder, was wir immer für einen ergreiffen, uns fattfam belchrete %8 fey fo weit entfernet, daß fie Rordgau wieder perlaſſen haben , dag - fie fih vielmehr dürch Gewalt der Waffen hierinne erſt recht feſtgeſe⸗ tzet Ind ausgebreitet haben. 2 ‚Denn fey es, daß wit entweder mit dem Brände annal. Boic. L.2. fagen, fie ſeyn duch Hoffnung der Beute ( jenes afgemeine Kriegd: Köder A angereiget herbeygefommen, oder Daß wir mit dem Cluver behaupten, fie ſeyn Durch Die öftere feindliche Einfäle der Noriker aufgebracht Das bin gezogen, fo wird doch, wir ermählen gleich eine Meinung, mas wir immer für eine wollen, niemalen recht wahrſcheinlich werden, daß ſie in ihr Land zuruͤck gekehret ſeyn: nicht der erſten Meinung nach; denn wer wird ſich bereden laſſen daß ſie nach glücklich erobertem Noreia ihre Hofnung und Beute gleich wieder verlaſſen haben ſollen? daß fie hingegen mit Gewalt der Waffen im Jahre 744- vor Erbauung der Stadt von dorten ats vertrieben worden, finden wir bey feinem Chronifer. Aber . auch nicht der andern Meinung nach; weilen es nicht glaublich zu feyu ſcheinet, daß fie ihren ſiegreichen Lauf der Waffen wider ihre Feinde sicht fottgeſetzet, und fügahıe Sicherheit nicht beſſern Bedacht genom⸗ men haben ſollen. Ja dieſe ſcheinet mit die bequemſte Gelegenheit ge, Ha zu ſeyn, Bojohemum von der gähling übermäfig angewachſenen Mannſchaft in etwas zu entledigen. Und war Died auch dazumal ſo ungewoͤhnlich nicht: denn wir wiſſen, daß von mehrern Völkern da und Dort entweder weil der Leute zu viel waren, oder das Land zu eins um ale unterhalten und unterbringen zu können , Pflanzfläte angeleget \ worden feyn. ‚Sind alſo die Bojen, nachdem fie einmal über die Do- nau gegangen, in ihr Vaterland nicht mehr zurüd gekommen; ja nicht ‚einmal alle hernach mit den Schweigern, fondern nur einige,taufend aus ihnen famt ihren Bundsgenoßnen mit Feuer und FOREN, in Gal⸗ ‚len eingedrungen. 83 d) on Von der — und Wadanng der Bein,» j in Nordgau führe, habe Bojodurum geheiſſen; und iſt dieſe fine Meinung eben nicht ungereimt. ———— ra ER Endfich wurden auch alle uͤbrige Bojen von den Mareoman⸗ nern gezwungen, Bojohemum dieſen ihren Sitz, den fie bereits inne hatten, gaͤnzlich zu raumen: dieſer Satz hat ſo viel waheſcheinliches an ſich, wie es mich duͤnket, daß er Feines weitern Beweiſes bedarf. (e) Hier laſſet uns nun ſtille ſtehen, und nur allein unterfüchen, wie hin denn dieſe Bojen, nach ihrer Vertreibung aus Bojohemien ſich gewendet haben. Und eben dies iſt jener gordiſche Knopf, welchen der erſtbelobte überaus berühmte Pez für ſo unaufloͤßlich haltet, daß wir davon auſſer einigen bloſſen Muthmaſſungen nichts wiſſen, noch im Stande ſind, etwas mehr zuverſichtliches diesfalls anzugeben. (£) Deſſen aber ohngeachtet behaupte ich, es ſey Gewißheit genug vor⸗ | handen , daß diefe von Marcomannern verjagte Bojen zu den Römern | in das naͤchſtgelegene Nordgau hinüber gegangen ſeyn: ja ich gehe noch meiter und behaupte, daß fie nicht nur allein in Nordgau ſich ‚niedergelaffen , fondern auch Vindelicien, und zwar mit Bewilligung | der Roͤmer gleich einem Stromme uͤberſchwemmet haben. Die Forte ſetzung wird zeigen, auf was für Gruͤnden dieſer mein — beruhet, | ‚wie —* J 6% ee: sm | &) Diefer dfterreihifhe Geſchichtſchreiber lat fih T. I. differt. proleg. 3, 6. EI. alfo vernehmen : One verba'cafaris non de Norico tantum me- diterraneo ,„ fed multo maxime de Norico ripenfi. qua anefo, Zeno Auviis, danubioque adluitur , utpote quod de Bojohemo in Noricum . Zranfituris Boiis primum objieiebatar , accipienda eſſe ipfa ratio docet. | In notitia Imperü fub difpofitione Ducis Pannonie primae , ac No- | rici ripenfis Tribunas cohortis BOFODORO nominatur- Fuit | Agitur Bojodorum fen Bojdurum Norici rigenfis civitas, quam u Boiis | m * le 3 ins Korifum und Sindefiien, u 208 in Norkkum innädenttäns exfiruitam, & cognominatam fuiffe Viris —J doklis mierito per ſuaſi ſimum eſt, qui praeterea cenſent, Bojodurum * abolito veteri nomine, eum ipfum nunc eſſe locum, quem ab oeno fu- > vio, quo adluitur, die Innſtadt vulgus adpellat , urbi — * N ponte ſuper amne ſtrato, conjunktum. —8 Conf. Bünan deutſch. 8 u. — I. 29. III. B. . VII. vl. 746. 6 oe it$ v 1 | 2 9. Bin“ a . Ehe wir aber unfere proben auspasen, fo wird es wohl dee Muͤhe lohnen, die Lage der Nariſcer, und die Graͤnzen vom Nordgau, Vindelicien und Rhaͤtien aus den Beſchreibungen der. Alten zu beſtim⸗ „men. Nun dann weiſet Tacieus den Rariſcern ihren Wohnplag neben den Hermundurern an a) Juxta Hermunduros ;i inquit, Na- eife ac deinde Marcommanty- & Quadi agunt; eaque Germanias velut frons eſt, quatenus danubio praetexitur. Und Ptolomaͤus ſhreibet: b) /upra ſudetos montes T. euriochemae Sub montibus Por fü (al. Narifei) dein Gabrita filva: Morcommani , das Ries fengebiicg, ‚zu gatein Sudetz montes, nimmt ihren Anfang, c) wie Adelzreiter fügt, in Thüringen, und gränzet gegen Welten an Boͤh⸗ ‚men. Teuriochemaͤ find die Thüringer. Der Wald Gabrita iſt Fein, "anderer ‚als der Thüringer Wald zwifihen den Narifcern und Mars nen, welcher fich von den Boͤhmiſchen und Oberpfätzifchen Stäns bis bie in n Tylringen fich erſtrecket; alſo iſt er ein S ER ARE * Bu. Sebitg; bi —— nach aber, es gegen J | b Bu 104 Von der Abkunft und Wanderung AFTER , —— Fe Heften an Rhaͤtien, gegen Norden an das groſſe Deutfehland , 9 gen Oſten und, Süden an Pannonien und Italien. Jener Theily welcher der Donau zulieget , heiffer das Ripenſiſche Mordgau, das und das Erzbiſtum Salzburg nebſt dem ganzen Herzogtume Steyermark Lage als gleichlam Prordländer ihren Namen erhalten haben. Wel⸗ ‘fer h) fhreibet, die barbariſchen Schriftenfteller in den Tegteren Jahr⸗ " punderten haben unter dem Namen Nordgau alles dasjenige begriffen, mas immer die Bojen in ihrer Bottmäßigfeit hatten ; abfonderlich je⸗ nen Difteiekt vom andern Rhaͤtien nemlich, der zroifehen dem Inn, Nordgau an Vindelicien an. Juxta Carnor, ſaget er 1) quondam "ei, Nach des Ptolomaͤus und anderer ihrer Beſchreibung aber, KIA "haben die Vindellcier inne gehabt jenen Strich Landes, welcher vom “dem See (fo vom Plinius in einigen feinge Stellen 1), und vom So⸗ | 6* See, und endlich gegen Suͤden von Italien durch das Alpengebürg ’ Br: * ** 1 te “ Pa TE F NIT Nr mies rn - N, 3 SE ” F DE N deren pi —— fi Pr . übrige aber wird genennet das Mittellaͤndiſche: heut zu Tage liegen A in dam Umfange des alten Nordgau ein geofler Theil von Oeſterreich und Kärnten. e) Uebrigens leiten einige den Namen Noriker von dem geiechifehen Wort NapoW her. F) Alein die Meinung des Zanfig 5) ift beſſer, als welcher dafuͤr haltet, Daß fie von der Nördlicher unddem Lechfluße liege. Wie uns Plinius berichtet, fo floßte Dash Taurifei adpellati, nunc Norici, His contermini Rheti,vinde-4 Terms der Bregenzer See m), dan vom Ammianus Marcellinus "a), vom Mela hingegen er acroniſche oder 0) acromifche See geil "nennet wird) bis an den Inn fich erſtrecket, allwo er in die Donaw faͤllt. Wurden alfo die Vindelicier gegen Oſten von den Norikern durch den Innfluß, gegen Norden von dem groffen Deutſchland durch J „die Donau, gegen Weſten von den Schweitzern durch den Bregenzer abgeſondert, als wovon man aus dem Strabo weis, daß ſie nur das außere und niedrige Gebuͤrg bewohnet haben. pP), Findelici autem, “g2 Norici montana exteriora tenent ; Dann ferners aus bemeldtem i Stias u a = * FE Norikum und Windelicien. 105 Strabo. Ommes, magis tamen reliquis Helvetii, & Vindelici nontanas incolunt planities. Wir verſtehen alſo unter Vindeli⸗ en nad) roͤmiſcher Schreibart heut zu Tage faſt unſer ganzes Bajers la nd ſamt jenem Antheil des Schwaͤbiſchen Kreiſes, wo es ſich uͤber die Donau erſtrecket. q) ferners auch, da der Lech und Vindo zuſammen fließen, fo iſt hieraus der Namen Vindelicien entſtanden, indem der Lech auf lateiniſch Licus heißet. Weber dieß mache ich hier Die Beo⸗ bachtung daß jene Gegend, welche wiſchen dem Inn und dem Lech gelegen, nach den Zeiten des Kaiſer Auguſtus und Tiberius das an⸗ dere oder zweyte Rhaͤtien genennet worden ſey. 1) Letztlich erhellet aus dem Prolomäus Ss), dag Rhaͤtien vom Urfprunge des Rhein und det Donau an bis zu Den Einfluß des Inn ſich erfivecket habe. Vom Bolodurum übrigens, welches Der nemliche Ptolomaͤus an die Nords gauiſche Grame feget, haben wir ſchon oben geredet (8. 1. not. d.) j a) L.de Germ. cap. ; R bD) Tab. 5. Europ. } * ec) Annal. Boie. gent. P. I. L. 4. ' 8) Cofinogr. ib. 2. cap. 1% Noricum , fagt et , terminatur ab occafu uno fluvio ad cebium montem; ab ortu folis ipfo monte cetio; a meridie vero parte Pannonie fuperioris , quae fub dicto eſt monte. conf. ejusd. Br. ab.5 Europ. Ka | B. e) Conf. SPENERI notit. germ. antiq. lib. 7. cap. 5. & Buͤnau deutſch. x J K. und Rhiſt. I. Th. I. b. 43. bl. 75 Ap. Falkenſtein Bajer . Geſch. T. J. Per. I. Hauptſt. IV. 5. J. 55 Germ. S. T.1. n) In fchol. in vit. 5. Severini ad cap. XVII. u. Norici. RV Lib. 3. cap. 29. Hift. nat. k) Lid. 2. Geograph. 1) Loc. eit. m) Cap. 34. an) Las. ce) Lib.3. _p) Lib. 7. Geogr. q)Conf. Bir mau, & Falkenſt. locc. citt. x) Conf. cod. notit. Imp. ult. Dion, "& Tacit, aunal,l, 2, s) Coſmogr. L. 2, cap 12, t) Tab. 5. Europ, | O er $. 3. Se 5 x 7* J * du * 106 Von der Abkunft und Wanderung m. Bojem. Sn 8 — S. 3. Diefes vom Nordgan, Vindelicien und Rhaͤtien zum voraus. geſetzet, Iaflet uns näher zur Sache fehreiten. Den erften Plas aber unter jenen Beweistuͤmern, die wir für unfern Sas anführen werden, raumen wir dem Zeugniße des Strabo ein, aus welchem fo viel ges wiß ift, daß die Bojer an die Rhaͤtier und Vindelieier angeftoffen ſeyn. Denn er ſchreibet alſo: a) Umiverfa montana pars (alpium in orientem & auflrum vergens a Rhaetis, VINDELI CISQUE tene- ' tur Boüs, Elvetiisque CONFINIBUS; NAM EORUM CAMPIS INMINENT. Dann weiters: b) Parteis vero Alpium, que or- tum folis profpicimt: & item, que ad meridiem converfa funt, Rhaeti,ac VINDELICItenent, Helvetiis, atque BOIIS FINI- TIMIS, QUORUM CAMPIS IMMINENT. Und eben dieſer Strabo fihreibet aus dem Poſſidonius in jener Ueberfegung, die wir jest in Handen haben e) AYINDELIEIS ef folitudo BO- SORUM u/que ad Pannoniam (dann in einer andern Auflage lieſt man nach Zeugniße des Zanfig d) Deferta Bojorum Regio ad Itri fontes prope filvam herciniam fust u/que ad Pannenios, ) Und endlich anderswo e), da er vom acronianifihen See tedet, ad eum lacum , faget er, Rhaeti paululum abfunt, amplius Elvetii 9 Vindelici, & deferta Bojorum Regio u/que ad Pannonias : die. Bojer ſtoßten alfo an die Vindelicier an; und betheuert er dieſes, wie wir gefehen ,. nicht nur an einem Orte, ſondern, damit ung hievon aller Zweifel benommen werde ‚ wiederhollet ev es öfters Durch das ganze Buch, und verbleiber ihm in feiner Auffage durchaus gleich, welches wir nicht ohne Verwunderung lefen. Daß endlich Strabo in Diefem Stuͤcke glauben verdienet , Davon find wir aus vielen Urfachen uͤberxu⸗ get. Denn obſchon er eingriechifeher Schriftſteller aus Aſien; fo rau— men wir jedoch billig nach Eingeftändniße des Cluver f) ihm unter allen © | 3 ir Norikum und Mindelicien. 107 ‚allen lateinifchen und eben auch griechifchen Erdbeſchreibern den erſten Dias ein. Wenn anders der befte Charackter eines Erdbefchreibers iſt, die Geſchichtskunde mit der Erdbeſchreibung zu verbinden. Maßen deſer der einzige iſt, welcher nicht Die bloſſe Naͤmen der Fluͤßen, Ber⸗ gen, Ufern, Geſtaden, Oerter und Landſchaften, dann der Einwohner be annt machet , fondern audy, was von den obigen Schriftſtellern auf perfehiedene und ganz entgegengefegte Weiſe ift gelehret worden ſelbſt fleißig unterſuchet, das Falſche erörtert, und was wahr ift, behauptet. Nun dann was waͤre es, werm ich wuͤrde erwiefen haben, daß Strabo ’ nicht lang nach Vertreibung der Bojen aus Bojohemien dieß fein Werk verfaſſet habe? wird wohl einer mit dem Petz 8) beiahen Finnen, es gehen ung in diefem Stücke suvxgovors, und geſchickte Schriftſteller ii der Alten ab? J RR An J 3) Ei 4. Geograph. b) Lib.7. e) Lib.4. d) Germ. S. T.I.pag. go. 3 e) Lib. 7. f) Pref. inGerm. ‚antig. g ) Seribt. auftr, T.I. diſſert. prole. 3 —. V. S.4 Und gewißlich würden Die angeführten Beweiſe bey mir ſelb⸗ fen Feinen Beyfall finden, wenn e8 nicht bekannt wäre, daß unfer Schriftenſteller von diefen Zeiten redet. Und diefes wiflen wir aus feinen Schriften felbften am beften, anerwogen er im vierten Buche, nachdem die Erwehnung von Nhätiern , “Bindeficiern, Carnern und anz dern Völkern bereits geſchehen, zu unfer Abficht ganz dienlich diefe Wort anfüget: Harum omnium inpudentifimas incurfationes re- orejit Tiberius, & ejus frater Drufus wfiate una. Unde an- mus agitur tertius & tricefimus, ex quo quieti ordinatim tribu- ta pendent. Aus wekhen Worten zwar nicht unrecht geſchloſſen wird, daß Strabo im fechften Jahre des Kaiſer Tiberius unter der Regies J ng der Burgermeiſter M. Junius Silanus und L. Norbanus Balb. O— Flae. 108 Von der AbFunft und Wanderung der Bojen Flac. diefes gefehrieben habe. Sintemal das Nordgan unter Regie» rung des Kaifer Auguft, und den Burgermeifteen 2. Domitius Abe» nob., dann P. Cornelius Scipio, a) das ift, von Erbauung dee Stadt 738, im folgenden Jahre aber unten den Bürgermeiftern Mi Livius Druſus Libo , und 8, Calpurinus Pipo auch Nhätien und Vin⸗ delieien unter die Bottmäßigkeit gebracht worden find. b) Der Kais fer Auguftus hingegen bat unter den Bürgermeiftern Sert. Pompejus, und Sert. Appulejus, daß ift, nach Erbauung der Stadt im 766ten Jahre das Zeitliche verlaffen. c) und hat nach deffen Tode zwar Tir berius den Thron alfogleich beftigen. 4) Werden alfo zwifihen bees den Zeit⸗Epocken 27. Jahre gezählet, welchen, wenn wir die vordere 6. Jahre des Tiberius hinzufegen, welche er nach angetrettener Regie⸗ 3 rung geleber, fo wird von Ueberwindung diefer Völker überhaupts eine Zeitrechnung von 33. Jahren ſich auswerfen ; anbey wird es fich au richtig zeigen, DaB Strabo unter den Birgermeiftern M. Junius Si⸗ lanus, und 2, Norbanus Balb., daß if, im fechften Jahre des Kaiſer Ziberius folches gefchrieben habe. Uebrigens fo viel Hanſitz ausdem Bucher abnimmet, e) fo find die Bojen im Jahre nach Erbauung der Stadt 746. von den Mareomannern aus Bojohemien verjaget worden. Von diefem Zeitpunfte aber bis auf das Jahr nach Erbauung der Stadt 772, welches das ſechſte Fahr des Tiberius if, laufen 26. Sabre. Waraus die Muthmaßung ſich ganz 'feicht ergiebt, daß das Bojifche Volk, alfogleich nach ihrer Vertreibung aus dem Harzwald, Nordgau und Vindelicien fich für ihre Vaterland auserkiefen habe, Aufs wenigſt ift Feiner, der die Anzeig machet, wo es hingezogen fey, Se en Allein nach) einem Furzen Zeitverlaufe von 26. Fahren formen die. Bojen als Nachbarn von den Bindeliciern zum Vorfchein. Was bins dert uns alfo zu fagen, die vertriebenen Bojen find aus Bojohemien zu den Römern in das benachbarte Nordgau binum gegangen? er 07 li =D 703 00 a) Dio 1. 54. ; b) Dio loc. cit. e) ing Norifum und Vindelicien. 109 E Y 6) Pellejus L. 2. cap. 123. Tacit. annal. I. 1. cap. 5, & 9. Dio. L. 56. Sue- 5 tonius in Aug. cap, 98. 99. & 100. andere aber feren das Sterbjahr RE des Auguft auf 767. 4) Conf. eofd. ..) Germ. S. T. I. pag. 3. fubinde wovus populus ad Danubium exflitit, Mar ae somanni & Quadi. Bojohemum , expulfa Bojorum gente, & quod ci- terius eſt, obcupaverant — — Id Bucherius paulo meditatius,, quam elwverius, calculo fubdutto deprehendit effe factum circiter annum Vobis 746., Imperii Augufti 37. unte Chriftum 8. aut 9. — 5.5 Doch ſoll auch angezeiget werden, wo nemlich die Bindeficiet geſeſſen find. Allein, wer und wo fie geweſen find, dieß haben wir N fihon anderswo (5.2.) aus zeitgenoffenen Gefchichtfchreibern anges i deutet, und obſchon, da die vornehmite Geographiekoͤndiger hierinne uneins find, gewiſſe Graͤnzen zwiſchen dem alten Rhaͤtien und Vinde⸗ ficien nicht Fönnen feftgefeger roerden, fo ift doch bey allen, welche immer der Vindelicier jemals gedenken, die durchgängige Meinung, fie ha⸗ Eden ʒwiſchen Rhätien und Nordgau ihren Wohnfis gehabt. a) alfo | fehreibet Prolomäus, b) Vindelicien fey zwiſchen dem Lech und Inn ger a » legen. Auch Plinius fagt, ec )die Nordgauer Graͤnzen an die Rhaͤtier und Bindelicier an, nemlich diefe feyn e’vroise’poredierc big zu der Donau; jene aber in Gebürgen felbft. Rufus hingegen meldet, daß Auguft die Mich durch Vindelicien, Nordgau, Pannonien und Servien feft gefeget habe. Paterculus endlich A) giebet vor, Auguſt habe Rhaͤ⸗ fien ferners die Bindelicier und Noricker, ja Pannonien und die Seors E als neue Provinzen feinem Scepter unterworfen. Dahero da eines theils Weltkuͤndig ift, daß die Bojen im .26ten Jahre nach F (S.4.) Vertreibung aus Bojohemien an die Vindelicier gegraͤn⸗ et haben, (58. 3.) andern Theils nicht gelaͤugnet twerden Fann, dag ie Dindeicie zwiſchen den Rh‘ 5 und Norikern ea ſeyn. je. 3 ak ER 110 Don der Abfunft und Wanderung Der Bojen \ (wie aus dem 8. 2, ja auch ſelbſt aus den erſt angeführten Worten " erhellet) fo laͤſt fich der richtige Schluß machen, daß fie nad) ihrer ” Berftoßung in Nordgau fich begeben haben. So kann auc) niche eingervendet werden, die Bojen feyn vielmehr in Nhätien geflüchter, und von Diefer Landsgegend aus den Bindelicieen benachbart geworden. 3 Dann, damit ich all uͤbriges mit ſtillſchweigen umgehe (maflen es mich verdrüffete gegen unftichhaltige Einftreuungen den Mund aufjuz machen) fo redet unſer Schriftfteller mit den Worten des Poßidonius alfo. e) A Findelicis, voelche nemlich an dem Zufammenfaufe des R Vindo und Lechs wohnen, efi /olitudo Bojorum uſque ad Panno- * nias. Er ſaget nicht, von Rhaͤtien aus erſtreckte ſich die Wuͤſteney der Bojer bis in Vindelieien. Uebrigens werden durch dieß Zeugniß auch jene uͤberwieſen, welche Läugnen , daß die Vindelicier zu jener Seit, von wekher wir reden, alfo gelagert gewefen find, anerwogen % wir fehon oben verftanden haben, daß Strabo fein geographiſches Werk fehon im fechften Sabre des Tiberius gefihrieben habe. (S. 4.) ” — a) Conf. Velfer. L. 1. Reg. aug. vindel. b) Cofinogr. L. 2. cap. 12. e) L. 3. cap. 20, a) In Aug e) Strabo L. 4. Geogr. $. 6 Was wir bishero von der Lage der Bojen aus vem Strab J erzehlet, dieß wird auch vom Ptolomaͤus bekraͤftiget, welcher, da er mit einer deutlichern Beſchreibung der im Nordgau, und Pannonien danıı an dem Donauftrome gefeffenen Völkern fich beſchaͤftigte, in die Wort ausgebrochen. a) tenent provinciama parte feptentrio- n is Azali, qui — accidentales unt; & qui magis "orienta- | ls ı lt ins Norifum und Windelicien a —* funt, Cytni: a meridie vero Latobici fub Norico: verfus ortum sautem Vorciani; in medio autem ver/us occafıım Boii, zwar hat man Urſache fich zu verwundern, woher dem Ptolomaͤus einem fremden Menfihen, der in Egypten geſchrieben, dieſe fo verſchie— dene: Nämen der am Donauftriche wohnhaft geweſenen Voͤlkerſchaf⸗ ten bekannt gewefen find: und eben dieß ift, was ung zu argwohnen verleiten ſollte, es ſeyn unter dieſen ſeinen Erzehlungen viele, die ſich ‚mehr einem Hirngeſpunſte als einer Wahrſcheinlichkeit naͤherten; ſinte— malen bey den aͤlteren Geſchichtſchreibern ganz und gar niergens eine Meldung davon geſchiehet. Allein ob ſchon man billig zweifelt von den übrigen Völkerfchaften, von welchen er an berährtem Orte Mel dung thut; fo ift doch Fein Urfache vorhanden , gleichen Ziveifel von den Bojen zu hegen; dann daß wir von unfern Bojen defto minder einen Argwohn haben, foll uns genug feyn Das Anfehen des Strabo, Plinius und andern alten Gefchichtfehreibern , welche mit Ptolomäus den Bojen eine gleiche Rage einraumen. Die Bojer alfo haben noch. . zur Zeit, da diefes Ptolomaͤus fchrieb, (er lebte aber unter M. Aus relius Antonius) jenfeits der Donau gewohnet und gegen Weften an Ober » Pannonien gegraͤnzet: welches alles fchon uͤbereins kommet mit jenen, was wir oben (S. 3.) gemeldet; aus welchem wir nemlich Ier- nen, Daß zu Lebzeiten des Ptolomaͤus, welcher, wie bekannt, einiger - Sabre jünger ift als Strabo, die Bojen ihren ae Wohnplas noch nicht abgeändert haben; Hr a) Cofmogr, L.2. cap. 15. {N Daß fie aber denfelben hernach verändert, und in Vindeli⸗ Bien, welches der andere Theil meiner Abhandlung ift, endlich gezo⸗ gen ſind, laͤßt ſich ganz deutlich aus dem Jornandes — — Km we 112 Von der Abfunft und Wanderung der Bojem welcher fehreibet , daß dle Bojen zu jener Zeit , da die Schwaben von J den Gothen mit Krieg uͤberzogen worden, das iſt, im a72ten Jahre nach Ehrifti Geburt, diefe Rage gehabt haben, Danubium conge- ® latum, fagt er, a) T heodomirus Gothorum Rex cernens ,pede- firem ducit exercitum , emenfoque danubio fuevis a tergo adpa- ruit. Nam Regio illa fuevorum AB ORIENTE BAIPARIOS A habet; fiehe die nemliche Lage wie heut zu Tage. Ja er gedenket J auch anderswo; daß die Bojen im Nordgau vierhundert drey und fies J benzig Jahre nach bereits von den Roͤmern eingenommenen Nord⸗ 4 gauiſchen Landſchaften ſich geſetzet haben b) und dieſe zwo Stellen j geben ung einen ummiderfprechlichen Beweis an die Hande; theils E meilen die heutige Lage der Schwaben von jener, in welcher fie zue Zeit des Jornandis ſtunden, faſt in nichts unterſchieden iſt, theils weiten der gothiſche Biſchof Jornandes zur Zeit des Kaiſer Juſtinian im Jahre 530. zu Ravenna gelebet. Gewißlich hat es ihm als ei⸗ nem Zeitgenoſſenen Geſchichtſchreiber nicht unbekannt ſeyn koͤnnen, wenn die Bojen erſt im ʒodten Jahre, wie einige wollen, in Vinde⸗ licien gekommen ſind. Recht haben wir demnach, da wir mit dem 4 Zanſitz behaupten, daß das Anſehen diefes einzigen groffen Mannes ” fchon hinreichend ſey, den Wohnplatz der Bojen zu beftimmen, falls © auch alle übrige Zeugnißen hinweg fielen. ©) Daß uns aber Zornandes 7 hierinne nicht übel berichtet habe, erhellet ſatſam aus dem , was die ” nachfolgende Schriftiteller van der Lage der Bojen hinterlaffen haben. a Alſo ſtimmet hierinfalls mit ihm ein Paulus Diaconus ad a. chr. 66., da er ſaget, Mala d) intra Itaham tantum ufque ad FINES gentium ALLEMANORUM, ET BAFOARIUM fohs Romanis 4 ndeiderunt. Und Venantius Fortunatus, welcher im Sabre 570. ges lebet, giebt deutlich zu verftehen „ daß die Bojoarier am Lech gefeffen ſeyn, da er fehreibet e) Dravum Norico , oenum Breonis,; LE CUM BOYOARIO, Damubium Alemannia, Bhenum Germania tranfens &c, Sc, und anderswo 8) 5 N ins Norifum und Vindelicien. 2... 81 A tibi barbaricos conceditur ire per amnes, h Ut placide Rhenum tranfcendere pofis, & Hifrum, Regis ad Auguflam, quam Vindo, Licufque fluentant , Ulleic oſſa facre venerabere Martyris Afrae. Si vacat ire uiam, neque te Bajoarius obflat , ' Qua vicina fedeat. Breonum loca , perge per alpem, Ingrediens rapido qua gurgite volvitur oenus, Inde Valentini benediöli templa require, Norica rura petens, ubi Byrrus vertitur undis » Per Dravum itur iter und fo fort, Mehrere Beweistümer und Zeugnife, welche zur Beſtaͤtigung der Sache dienlich ſeyn werden, habe ich ſchon einftens in einer an⸗ dern meiner Schriften gefammfet, welche man dahero zu Rath ziehen - Fan. g) Es ift demnach richtig und bekannt, daß die aus dem Harz⸗ walde vertriebenen Bojen ſchon dazumaf, und zwar mit Einwillis gung der Nömer dag Nordgau, und jene Gegend, welche wir heut zu Tage Baiern nennen, bewohnet, und ganz und gar nicht, wie viele vorgeben, erft im folgenden Jahrhunderte im diefe Landſchaften ges kommen feyn. Weilen aber der Anfang dieſes angetrettenen Beſitzes noch nicht allerdings offenbar und richtig iſt, ſo wollen wir denfelben gegen das End des von den Marcomannern mit den Bojen geführten Kriegs nicht unbillig hinausfesen. Welches wenn Welfer bedenket hätte, fo hätte es ihn gar h) nicht wunder nehmen follen, daß von dem Namen der Bojen unter fo verfihiedenen Böfferfchaften , welche R das Nordgau und die Rhätifihen Landſchaften dazumal (nemlich zur Zeit des H. Severinus) feindlich inne hatten, Feine Meldung geſchehe. Denn weilen die Bojen die Innwohner dieſer Landſchaften geweſen, 6 hat man ſie nicht in die Anzahl der Feinde und Landsverheerer ſetzen Binnen. Dieß einzige will ich noch erinnert haben, daß die Bojon- } P rien 114 Don der Abfunft und Wanderung der Bojett rien nemlich von. den Bojen nicht unterfchieden feyn, wie Vales;) mit einigen andern dafür hält. Maffen „ wenn wir die aus dem zten Bus che des Strabo S. 3. angeführte Stelle mit all demjenigen in Verglei⸗ chung ziehen, was der erft obenerwehnte Jornandes von den Bojoa⸗ rien erzehlet, ein jeder leicht einfehen wird, daß Vales und alle feine Anhänger fehr weit irre gehen. Eben denfelben Wohnplatz nemlih eignet Jornandes den Bojoarien im fünften Sahrhunderte nah Chriſti Geburt zu, ‚welcher vom Strabo und von andern ältern Geſchicht⸗ fehreibern den Bojen in den vorgehenden Zahrhunderten zugeſchrieben wird. Nemlich dasjenige Volk, welches bey den ältern Zeiten Boiiſch hieſſe, wird jest in der Mutterfprache Bajobarifch genennet; denn woher wäre wohl dem Jornandes diefer Namen fonft bekannt gewor⸗ den? zu welchem noch kommet, daß auch von den Gefchichtfchreibern- des mittlern Zeitalters die Bojen dfters unter der freyen und ungebuns | denen Benennung bald Bojen, bad Bajoarien oder Bajuvarien und- fo fort woilfführlich benamfet worden feyn , und daß ihnen nicht unbekannt geroefen fey, Diefe Naͤmen feyn gleichlautend und bedeute einer, was der andere, das ift, fie feyn öpovuuz, wieder Mlafeon k) aus dem Eccard fehr wohl anmerfet 1); Dann der Lebensbefhreis ber des H. Agilis fehreibet alfop mi): Hi directo calce ad BOFOS, :QUOS TERRE ILLIUSINCOLE BODOARI0S (L. Bojoarios) VOCANT, perveniunt. und Jonas, ein bobienfifcher Moͤnch und. Zeitgenoffener Schriftfteller faget n): His ad fidem converfis, AD BOXOS, QUI NUNC BAFOCARII VOCANTUÜUR, tendit. Und doch haben beede im fiebenden Jahrhundert gefhrieben. 0) Delfer "aber faget, JONAM vetuftum fupra nongentos ipfos annos feribtorem, ejus loci & ordinis, adde peregrinum hominemy aut indulfife ambitiof® gentis Vanitati, fi qua fuit; fed.agrefiö propemodum feculo quenam eſſe potuit ?-aut dubia & incomperte teſtato voluiſſe ad pofteros transmiitere, mec dici probabiliterg E ae WE ins Norifum und Bindelicen. 115 ec eredi poteſt. Aus welchen auch abzunehmen ſtehet, um wie biel weiter der Contius von der Wahrheit abgegangen ſey, p) da er nach dem Aventin q) aus einem unertraͤglichen Irrthume bes hauptet, die Schwaben und Bojen feyn mit einem gemeinfchaftli- chen Namen Allemannier benamfet worden ; allein Pagius hat beede mit einer nachdräcklichen Widerlegung heimgefchicket. r)- — — r — — a)_L. deReb. get. cap. 55. b) Conf. ADELZREIT amı. Boic. gent. T,.P, L L.4 e) Germ. S. T. I. p. gı. &) Rer. Langob. L. 1. cap. 4. e) In Proem. ad vit. S. Mart. f) L. 4. vit. S. Mart, 5) Conf. diflert. meam de finibus, pagis, locisque Bojoarie fob Dusi- bus Agilolf. ftem. unter den Abhandlungen der Ehurbajerifchen Ya 4J— demie der Wiſſenſchaften V. Band. bi. 375. 4. Münden 1772, 4) In feholl. in cap. XXVII. mit S. Severini v. - Thuringis. ) Rer. Franc. Tom. III. Lib. 24. pag. 460. & fegg. ) Geſch. der Deutſch. XIL b. II. Th. bl. 227, $. XLII. not. 1.) 1) Rer. Franc. orient. T. J. pag. 193. J m) Vit. S.Agilis, Abbat. Resbac. cap. 1. $ J n) In vit. S. Euftachii. l > 0) Rer. Boic. L. 4. pag. 115. > p) Annal. ad a. 496. num. V. & fegg. ) Anmal. Bojor. Lib. II. x 7) Cit, in annal, Baron. T. I. ad a. chr. 499. pag. 456. —3 5. 8. Allein daß auch hier die Bojen nicht feyn figend geblieben, ern ein Theil von ihnen, ob fihon etwas ſpaͤters, über die Donau gegangen ‚ und auch das Nordgau bewohnet haben , beredet uns der hei Jornandes. Die Zeit, da diefe Auswanderung vor P2 fie - bauung der Stadt 927, dann nad) Chriſti Geburt 177, nach geen⸗ 116 Wonder Abkunft und Wanderung der Boien J ſich gegangen, laͤßt ſich ſo genau nicht beſtimmen. Wenn wir das⸗ jenige, was am wahrſcheinlichſten iſt, unſers Beyfalls wuͤrdigen, ſo koͤnnen wir mit dem Adelzreiter a) behaupten, daß dieſes unter dem Kaiſer M. Aelius Antonius dem Weltweiſen um das Jahr nach Er⸗ digtem Markomanniſchen Kriege geſchehen ſey. Uebrigens iſt der aus dem Marcomanniſchen Kriege ſelbſten, in welchem keine Bojen nach dem Zeugniße des Julius Capitulinus verwicklet waren, hergenommene Beweisthum nicht der Letzte. Denn dieſer, nachdem er alle wider den Diocletianus im Kriege begriffene Voͤlker mit einer engbruͤſtiger Genauigkeit verzeichnet hatte, ließ die Bojen aus. Gem- 4 tes omnes, faget er, b) ab Llyrici limite ufgue in Galliam con- " Spiraverant, Marcomanni, Nariftt, Hermunduri, Quadi , fue- ' vi, 'Sarmate, Latringes, & Buri: hi, aliique cum Victo valis Jofbes , Sabates, Roxolani , Baftarne, Alani, Peucini, Coftoboct, und andere mehr, Eutropius, welcher den Auszug feiner Ge⸗ { ſchichtskunde unser Negierung des Kaifer Valenz verfaffet, vereiniget mit dem Marcomannifihen Kriegsheere Die Duaden, Vandaler, Sar⸗ matier, Schwaben und die ganze Barbarey ce). Or o ſi us d) deſſen ruhmvolle Schriften faft in den festen Jahren des Kaifers Honorius aus feiner Feder gefloffen , feget noch faft das ganze Deutfchland hin⸗ su, ohne der Bojen mit. einem Worte zu gedenken, Anbey ſcheinet es nicht nur nur allein unglaublic) , fondern auch von der Kriegerifchen Denkungsart diefes Volks und felbft von ihrer Staats: Verfaflung” weit entfernet zu feyn, dag die Bojen bey den allgemeinen Bewegunz” gen fo vieler Voͤlkerſchaften ſtill ünd ruhig geſeſſen feyn follen. Dann Antoninus, damit fein im Winterquatier durch Die Peft groffen Theile” “ qufgeriebenes Kriegsheer wieder ergänzet werden Einnte, hat nach Zeuge niße des Capitulinus ganze drey Jahre hindurch Soldaten geworben, den nächften Beften angenommen, Knechte und-Leute aus dem veraͤcht⸗ lichſten Geſindel, und alſo auch gebohrne Deutſche zuſammen geraffeh, mie 2 ins Norikum und Vindelicien. 117 mit welchen er wider feine Landsleute die abgegangenen erſetzet: zu geſchweigen, daß er dem an Mannfihaft und an Macht überlegenen Feinde ein zahlreiches und zugleich tapferes Kriegsheer entgegen zu ſtel. den gezwungen geweſen ſey. Bey folder Sachens Befchaffenheit nun, wer foll ſich einbiden, daß die Bojen, jene gefchworne Bundsgenofs ſene von Römern, und abgefagte Feinde der Marcomanner den De ‚gen in der Scheide gehalten, und Erlaubniß gehabt haben , zu Haufe ruhig und müßig zu fisen. Und gewißlich lag den Bojen nicht wenig daran, ſich um die Gunſt der Römer zu bewerben, damit fie nemlich Durch ihre Macht unterftüget zu ihrer vorigen Stärke, Macht und Glanz gelangeten , auch) unter ihrem Schuß nad) und nach in Stand gefeget wurden, an den Marcomannern fich zu reiben. Und dieſe find jene Bewegungsgruͤnde, welche uns glaubend machen, daß die Boſjen in diefem Kriege den Nömern Hülfsvölker gegeben , und durch dieſen ihren beveitroilligen Beiftand verdienet haben, in Die Plaͤtze der Ueberwundenen Feinde (worunter auch die Nariſcer waren) aufge nommen zu werden, Ja was noch mehr ift, fo hat Antoninus, wie wir aus dem Drofius wiffen, die überbfeibslein von den Marcoman⸗ mern: und andern ihren Bundsgenoffenen , fopiel noch von der Schlacht uͤbrig geblieben, in Ztalien bineinfchleppen laffen. Oder fol er wohl wider alle Kriegssund Staats-Negeln der Römer ganze folche eroberte Randfhaften von Innwohnern und andern Deutfchen Völkern ent bloͤſſet, den Feinden der römifchen Republick offen gelaffen haben ? hier wird man dahero fagen müffen , er habe feinen Bundsverwandten den Bojen, weldye ohmedem nur durch die Donau von den Narifcern Aabgefhritten waren allerdings erlaubet , in diefen Landen Pflanzftäte anzulegen, um den römifchen Soldaten, welche den Donauftcomm % beſetzet hielten, zugleich ſchleunige Huͤlfe und Beyſtand zu leiſten. Ja + Antoninus, wie ung zwar Zulius Eapitolinus berichtet , einigen Ausländern feine eroberte Beute Doch ſolle zukommen haben lagſen 118 Don der Abkunft und Wanderung der Bojen - fo Fan man leicht muthmaflen, daß er vielmehr. gegen Freunde als Zeinde ſich werde freygebig erzeiget, und alfo den Bojen, durch der ven Beyhuͤlfe er obfigte , cher als einigen andern , zur Belohnung ih⸗ rer treugeleifteten Dienfte jene Lande überlaffen haben, welche theils durch die ungemeine Niederlage »-theils durch Veberfegung vieler in andere Kandfchaften neulich an Znwohnern gänzlich entbföffet worden find. Unter andern von ung bishero angeführten Bervegungsgründen aber, warum Antoninus den Bojen hierinfalfs den Vorzug habe angedeyen Taffen , ift fonder Zweifel ihre Tapferkeit, und die Abficht fich ein tape feres Bolt verbindfich zu machen, welches, weil fie vieleicht in Nord⸗ gau und Vindelieien nicht Pas genug hatte, ohne Befchwerniß des zömifchen Reichs die an Eimwohnern entblößte gegenden der Narifcer bewohnen koͤnnte; welches mir Anlaß giebt zu fehlieffen , Daß Die Bojen dazumal die an dem Fluß Nabe gelegene Gebiethe und alle jene Ge "genden in Befig genommen, welche heut zu Tage von den Ober⸗Pfaͤl⸗ jern und jenen Bajern, ſo jenſeits der Donau ſind, bewohnet werden. Welcher Meinung auch der Taeitus nicht entgegen iſt, indem er den Nariſeern in eben dieſen Gegenden den Wohnplatz anzeiget. e) denn aus dieſem, daß dieſe Gegenden zu Zeiten des Kaiſer Tiberius von den Nariſcern bewohnet worden, folget meiner Meinung nach nicht, daß die Nariſeer zu Zeiten Antoninus des Weltweiſen, und alſo uͤber hundert Jahre nach der Regierung des Kaiſer Tiberius den Bojen nicht ſollen Platz gemacht haben. Und eben dieſes iſt, was wir auf den Strabo und Ptolomaͤus, mit Beybehaltung des Verhaͤltnißes in der Zeitrechnung antworten koͤnnen. a) Annal. Boic. gent. T.I. P. I. L. 4. b) In, vit. M. Antonini Philof, Imp,vap. 22, e) EUTROP hiſt. som, L. 2 4) Lib .7. 94 de Gem ap& * 5,9 ins Norifum und Vindelicien. 1477 2 N S. 9. —* Man erlaube mir nun uͤber fo viele ungluͤckſelige Geburten erEinbildungskraft mich zu verwundern, welche von jenen Geſchicht⸗ hreibern find in der Finſterniße ausgebrütet worden, nad) deren Mei— —* ung die von den Marcomannern verjagte Bojen bald in Nariſcien, bald in andern Landſchaften fich ſollen nieder gelaffen haben, da ih— nen doch bey fo hellem Licht der Zeitgenoffenen Schriftftelleen ihr Irr⸗ thum hätte in die Augen fallen ſollen. Pagius, dem cs weder. am Fleiße noch an gelehrſamkeit übrigens gemangelt, diefer fonft fo ſcharfſinnige Kritiker fol der erfte feyn, den wir uns zu toiderfegen vorgenommen haben. Er ift zwar weit entfernet von der Meinung derjenigen, welche vorgeben , die Bojen feyn nach) ihrer Vertreibung aus Bojohemien alfogleich in Narifeien gegangen; doc) ift er auch unferer Meinung nicht, da er nemlich faget , die Bojen haben fid) bey 4 aeronianifchen oder Boden» See nächft an der Schweig nieder: gelaſſen. Seinen Beweis ziehet er aus jenen Worten dee Strabo E welche alfo lauten: Yindelicos & Rhaetos effe Heluetüs & Bojis conterminos: worauf er alfo ſchlieſſet. a) Quare Boii hane evie partem, que vicina ef Danubii origini, & proxima Toca Lacui conftantie Algoviam ufque habitabant; loca nempe inter lacum conftantienfem, & Auguftam Vindelicorum pofta. und gleich untenher fahret er fort. b) Fides, Bojoarios ante V. feculi finem partem Orientalem antique fuevie obcupaſſe, £3 ve- rifimiliter Palatinatum Superiorem , ſeu Nordgaviam ultra da- # jubium fitam e regione Ratisbone cum viciniis urbium Norlin- 8%, Nurembergi, Dilinge, Augufte Pindelicorum, Kempta, Memmingae, verfus licum fluvium ufque ad Ulmam civitatem: 8 parte alia u/que ad lacum confiantienfem, Aus diefem nun, aß Die Bindelicier und Rhaͤtier an die Schweiger angränzen, und au 2 vn 420 Von der Abkunft und Wanderung der Bojen an die Bojen anſtoſſen, ſchlieſſet dieſer hochgelehrte Mann, daß auch die Schweitzer und Bojen unter ſich aneinander angraͤnzen. Auf was für einem ſchwachen Fuße die Folge diefer Schlußrede beruhet, wird zwar ein jeder ohne Mühe von ſelbſten einſehen; dann ob ſchonm wir nicht in Abrede ſtellen, daß zwiſchen zweyen aͤußern Dingen ein Mit⸗ telding an beyde anſtoſſet, fo laͤſt ſich doch hieraus die Folge nicht‘ machen, daß auch die zwey aͤußere Dinge, zwiſchen welchen das Mittelding lieget, unter ſich aneinander anſtoſſen. Beſſer iſt der Schluß, wenn man ſaget, das nemliche Mittelding graͤnzet an ein aͤußeres auf einer Seite, und an das andere auf der andern Seite. Alſo graͤnz⸗ ten die Vindelicier und Rhaͤtier an die Schweitzer gegen Suͤden, dann an die Bojen gegen Norden und Weſten; welches, da ein je⸗ der leicht begreiffet, auch in ſich ſonnenklar iſt, fo will ich mich mit einer weitern Probe oder Erläuterung nicht abgeben. Allein Pagius fahret fort und befräftiget feinen Satz aus einer andern Stelle des Strabo, allwo er faget , lacum acronianum Rhetos exigun paurte, majore Helvetios, & Findelicos adtingere; inde efje Bojoru 5 folitudinem uſque ad Pannonios. Allein was mich anbelangef , ſo fehe ich zwar nicht ein, wie Pagius diefe Worte zur Bekraͤftigung feines Satzes anführen Eönne? gerißlich, ohne diefe Worte zu ver⸗ drehen und ihnen den außerfien Gewalt anzuthun, wird man hieraus nicht ſchlieſſen Firmen , die Wuͤſteney der Bojen habe von Coſtnitzer Berftande genommen werden, an dem — See 3 die hl tier, Helvetier und Bindelicier: jedoch dergeftalten , daß die Ro an einem Theile des Boden» See nur auf einer Eleinen Seite, die Helv etier und Vindelieier aber an einem gröffern Theile deffelben auf der andern Geife anftoflen: ‚hierauf aber, Das iſt, nad) der Landſchaſt der Vindelicier fanget erſt der Wohnplatz der Bojen an. Dasjenie PN. 2 . rt Din; ; . ins Norifum und Vindelicien. azı e aber, y was Pagius hinzuſetzet, Plinzum Lib. 4. cap. 24. dedefer- 5 Bojorum etiam mentionem facere ,„ & eundem fitum illıs ad- = ob und wie viel es probiret, will ich nicht unterfüchen , ie _ em es zur gegenwärtiger Sache ganz und gar nicht gehörer; maflen ke es aus andern Nachrichten gewiß und ſicher iſt, daß jene, von wel⸗ ‚hen Punius L. 9. cap. 24. wie auch Strabo Lib, 3. & 7. Meldung thut ganz andere Bojen geweſen, und nicht aus Bojohemien, ſondern aus Italien nach Pannonien geflüchtet ſeyn. Cie find ſchon 3 lang vor jener Zeit dahin gezogen, zu welcher die Bojen nach ihrem weyten Auszuge aus Bojohemien ſich in Nordgau und Vindelicien ausgebreitet ‚und allda von Zeiten des Kaiſer Auguſt beftändig ger wohnet haben. "a was noch mehr it, fo machet Plinius dieſelben alldort bey weiten nicht den Helvetiern zu Nachbarn. c.) Aber auch fin anderer Beweis , welchen er nad) Auffage des Hanſitz d) aus i den. Büchern des Zul. Caͤſars vom galliſchen Kriege genommen, ift ton kemem groͤßern Eindrucke. Es erzehlet zwar alldort der Caͤſar von den SHelvetiern, Bojos , qui trans Rhenum incoluerant „ & im agrum noricum tranfierant , Noreiamque‘ obpugnarant , TeCep- tos ad fe. focios fibi adfeiviffe. _ Allein was für Bundsgenzffene ? des Lands? dieß faget er niergens. Ich glaube Dahero , des Kriegs; dieß laͤſt ſich aufs wenigſt aus der Zuſammenfuͤgung anderen Stellen abnehmen. Allein wenn wir auch dieß zugeben, daß dieſe Bojen von den Helvetiern auch zu Bundsgenoſſenen des Lands aufgenommen worden. find, und ſelbiges zu bauen von ihnen erhalten haben; fo 4 eich doch dasjenige, was Pagius gern fehete, hieraus nicht erproz bet werden koͤnnen. Denn es wäre nicht das ganze Volk, fondern : om ein Theil deffelben von den Helvetiern angenommen worden. Maik fe es allzubekannt und auſſer allen Zweifel geſetzet iſt, daß die Bojen im ſelbigen wo Caͤſar dieß ſchrieb, und hernach in mehr an⸗ | ma hren im Harwald fih aufgehalten haben. Zum Zeugniße . as Q deſſen Dt . Yon der ruft und —— Bojen u dienet ung der obige J. Caͤſar, der etliche Fahre hernach ii in feis nen Büchern von dem gallifchen. Kriege, welchen er nach vollendetem Helvetiſchen angefangen, alfo fihreibet e) fertilifima Germeniw lo- ca circum [ylvam herciniam Volcae Teliofages , ( das if ‚wie Cluver aus dem Taeitus fiefet, die Bojen _ein Eeltifches oder Gab 7 liſches Volk) obeuparunt: quae gens ad hoc ufque tempus Us fedibus fe continet. Diefes faget er; zu welchem noch hinzukom⸗ met, daß die Bojen (welches endlich dem ganzen Steitt ein ende mas ’ &et) lang nach den Zeiten des 3. Caͤſars aus Bojohemien veriaget worden feyn. Sintemahlen fie unter Anführung des Herzog Maror boduus yon den Marcomannern das Land zu raumen gezwungen wors ‚den find, f) zudem fo brachte er die Jahre feiner Jugend in Rom - zu, und empfing, wie Strabo meldet g) vom Kaifer- Auguft Lehn und Gutthaten. Lieget demnach die Wahrheit om Tage, daß nicht alle und jede Bojen, fondern nur etliche taufend Mann derfeiben zum Helvetiern hinumgettetten , die ganze Nation aber erſt nach vielen Jahr zen , nachdem die Marcomanner die Oberhand erhalten , ins Nordgau und Bindelicien, niemalen aber in die Landfchaften der anne : md Schwaben hinumgegangen fey. ö * a) Crit. in Annal, Bav. T. J. 2% Ch. 499. P. ja n VI, b) Ibid. n. VIII. '@) Sie enim habet L. 3. cap. 24. Rhaetis Jüngunter Nik Oppida es } rum Viranum , Aemonia, Claudia, Flaviam folenfe, — j guntur lacus Peife, deferta Bojorum, @) Germ. S.T. 1. pag. 91. | «) Lib. 6. de Bel. gal. - ?. $) Conf. CLUVER. Germ. antiq. Lib. 8, cap. 30. dimae eitatos Patersu« ⸗ lum , Strabonem, & TACITUM, quorum poftremus in lib. de germ. ita habet. Præcipua Marcomannorum gloria , vireſque, ab -aue ipfa etiam ſedes pulſis olim Hoiis sirinte parte. Eu: 8 8) Geogr. Lib, T a S 10 n — — — ve “ u "or. — — 1 y\ — 4 BR 4 a in8 Wort und Tindellien. 123 ei . 10, * wollen wir wa die Meinung —— vernehmen, wel⸗ era daß die Bojen aus Boſohemien zu den Narifeern bins mgegangen feyn, worunter dem Brunner ohnſtritig der Vorzug ge⸗ Fe welcher fich alſo äußert. a) veräfimillimum videtur , ad Na- tifeos , ubi hodieque transdanubiani Bosi incolunt , etiam non repugnantibus Marcomannis ‚abiile, Idex eo potifkmum colli- gimus , quod , qui longo pofi hec tempora intervallo, primus ramen; Bojorum iterum claram mentionem fecit, hoc eos loco i eonlocarit. Is ef Iornandes und fo fort. Was für einen Schluß wir aus dem Jornandes machen, haben wir ſchon oben (8. 7.) er⸗ Hörer. Daß übrigens der Schluß, welchen Brunner aus jenem — gemacht, falſch und unrichtig ſey, beweiſen die fo oft ans geruͤhmte Stellen aus dem Strabo und Ptolomaͤus, welche weiter | zu wiederhofen ich für unnöthig finde. Wenn er dahero doch etwas aus diefen Worten des Jornandes erzwinget, ſo wird er es doch da- j “mit nicht weiter bringen, als daß wir zugeben, die Gränzen der Bojen ſeyn fünf, mehr oder weniger Jahrhunderten nach ihrer Vertreibung aus Bojohemien an Schwaben angeftoffen : doch , wo fie waͤhrend a Zeit verborgen gelegen find, dieß ift, was er nicht anzeiget. Ges wißlich Cdamit wir alles eimaumen) fo laͤßt fih doch aus deu, dag E Ä Jornandes vorgiebet, die Bojen feyn zu feiner Zeit in Nariſeien ge⸗ N ſeſſen, nicht fehtieffen , daß fie auch aldort fehon in allen vorigen Jahr⸗ rten geweſen ſind; eben als wenn die Zeiten ſich und wir mit ih⸗ = J men uns nicht veraͤnderten; und nicht vielmehr dieſes möglich wäre, si J 7 ß ſie nach ihrer Vertreibung etliche Jahre hernach erſt die Gegenden x Nariſcer zu bewohnen angefangen haben. Welches zu ſagen wir * ich mehrere und beſſere Urſache haben; es Fan aber auch ſolches du h eine richtige Folge erfennet werden, wenn der Strabo mit dem , 5 2, So — 124 on der AbFunfe md Wanderung der Bojen Jornandes in Bergleichung gezogen wird, und die Epocken der Zeiten wohl auseinander gefeget werden. Und was? werden wohl die Mars J comauner/ ein Volk, welches ſie mit Gewalt der — aus ihrem Ehre und Ruhm, ſich alſo nahe auf das Gnick ſitzen —* yaben? % ein Volk, von welchem man leicht argwohnen Eönnte, daß fie werde jede Gelegenheit beyn Haaren herbey ziehen, um ihr Vaterland wie⸗ der zu erobern, welches ſie, wofern ſie ſo nahe in der Nachbarſchaft waͤren gedultet worden, mit. weit leichterer Mühe den Feinden aus ih⸗ ren Händen würden entreiffen haben Finnen? fällt alſo auch die ander 4 ve Muthmaſſung des Brunners, kraft deren er behauptet, daß die Bojen- u mit Zinwilligung der Marcomanner bey ihren benachbarten Na riſeern ſich nieder gelaffen haben. Allein mir ift die Urſache ſchon be " Fannt , welche bey dem heilfcheinenden Licht des Straboniſchen Text den Brunner gleich einer Scheermauſe am meiften verbiendet hat; nem⸗ lich der wahre Verſtand von den Worten dieſes Sefhichefihreiberg 4 war ihm verborgen, da er füget: b) Quum enim Strabo Pindelicos 3 Boüis fnitimos , eorumque campis imminentes feribat, non. de - Bojohemo exfulantibus , fed iis, qui Italia pulfi eircumjacentes N Ifro locos cum Taurifcis , incoluere, loguitur. Bojorum defer- ’ ta, campofque ab his Italicis Boiis nomen habuiſſe, qui a Boe- ° retiſte ad internecionem ſunt Cœſi, ex ipſo notum eſt. Dieſe find feine. Worte: allein wie ſehr ſich Brunner in dieſer feiner Schluß⸗ 4 tede, mit welcher er alldort auf den Cluver Iosgehet, ſich betrogen 3 habe, wird erfi alsdenn aufkommen, wenn ic) werde erwieſen haben, ” dag Strabo nicht jene Wüfteneyen der Bojen in Pannonien, von ” welchen Plinius am 7ten Buche handelt, fondern das Vaterland ſelbſt und die Landfihaft der Bojen verftanden habe. Und fehlieffe ich zwar ” das Erſte aus dem Strabo felbften, deffen vom Brunner felbften an⸗ geführte Text, — Helvetii, & Vindelici, & deferta Bojo⸗ um 7° BER TER — ins Porikum und Vindeliciet — nr i n Regio üfque ad Pannonias, wann er gegen jenem Text des — Strabo gehalten wird, Umiverfa montana pars — — ⸗ A aetis, Vindelici/que tenetur, Boiis, Elvetiifque confmibusz 8 den hieraus folgenden Schluß Har an die Hande gieber, dag oͤde und wuͤſte Gegend der Bojen von den Bojen felbft bewohnet weſen fey. Nun aber Tonnte fie von den Italieniſch⸗ Taurifeifchen —* bey weiten nicht bewohnet geweſen feyn, indem dieſe nach Aus; chnung des Callefins c) im 42ten Jahre vor Chriſti Geburt m den Daciern ausgerottet worden find; Strabo hingegen unter m Koifer Tiberius im fechsten Jahre feiner Regierung folches ges sricben hat: (5. 4.) ift alfo die Folge, Daß dieſe Gegend von de Harʒwaͤldlern oder Hereinifhen Bojen Damals bewohnet wurde; theils weilen keine andere Bojen mehr uͤbrig waren, theils weilen jene ildniß, wie obgedachter Brunner muthmaſſet, von Inwohnern nicht entbloͤſſet damals gelaſſen worden iſt. (S. 7.) oder wie haͤtte jener ganze Strich Landes von Vindeliciern an bis in Pannonien von allen In⸗ mohnern leer und oͤde gemefen feyn Eönnen, da doch erfklich der Strabo ek in jener mittern Landfchaft , welche zwiſchen Dem Bregenzer oder Eonftanzer See, dann Pannonien lieget, die Pindelicier feget, unter Dr Die £icatier, Clantenatier md Vennones find, welche niemals * Wuͤſteney der Bojen gehörten: andertens uns Plinius ſchrift⸗ lich hinterlaſſen hat d) Rhaeti junguutur Noricis. Obpida eorum Firunum , Celeia, Tearnia, Aguntum, Viana, Aemonia, Clau- dia, Flavium folenfe. Noricis junguntur lacus Peifö, deferta Bojorum. Fam tamen (nemlich die Wüfteney der Bojen) Colonia 7 Claudii, Sabaria 3. obpido Jcarabantia julia habitantur. Und endlich feheinet es uns, es ſey auch im Text felbften des Strabo, Pe uns vom Brunner vorgeroprfen wird, nicht einmal die Nede } einer an allen Inwohnern entblößten Gegend. Anerwogener, ob n dieſe Gegend ein leeres oͤdes Land und Wůſteney von ihm Q3 be⸗ a % F h F R 2 Kir = | 4 * u 8 — —2 Yen V * An Von der Ablunftund Walderuns der Voen an yoird , jedoch. diefe Redensart nur in- Berftande — rer Schriftſteller nimmet, welche die Fremde oͤde Lande, wo ſelten eine Stadt oder Dorf anzutreffen, Einode oder Wuͤſten zu rennen pflegen. Wie der ſchon oft ven und angerähmte Hanſitz e) gar ſchoͤn beweiſet; daß ich alſo, in ſo weit es dieſen Gegenſtand betrift, ein ganzer und wahrer Hanſizianer ſey. Daß aber dieſer Brauch die wilde Landſchaften, worinne gar feltenfeine Stadt zum Vorſchein Forte Eindde und Wuͤſten zu nennen bey den Schriftjtellern in ſchwang gebe, dieß laͤßt fich aus einer uralten Schrift beym Schelftar f) hands greiflich erweiſen. Diefe Handfchrift enthaltet in fich Die Beſchreibung des Nömifihen Staats, wie derfelde unter den erften Kaifern des Roͤ⸗ miſchen Volkes geblühet; und zweifelt Schelſtrat, ob nicht dieſe Ausmeffung die nemliche fey mit derjenigen, welche zu Zeiten des J. Caͤſar auf Befehl des Roͤmiſchen Raths gemacht worden ift. Alldort ſtehet gefchrieben : Pannoniam ab Oriente fmiri trino fluvio, ab. occidente defertis, in quibus habitant Boii & Carni. HABI- TANT, faget er; es ift alfo Feine folche Wuͤſte, allwo niemand woh⸗ net, ſondern eine ſoiche, worinne die Bojen und Carner wohnen. Alſo werden auch alldort die Wuſten der Sarmatier, die Wü⸗ ſten der Dardaner genennet; nicht in dem Verſtande, ſage ich, als wenn keine Sarmatier, keine Dardaner dort wohnten, ſondern vielmehr, daß wirklich Sarmatier und Dardaner in ſelbigen wohn⸗ haft ſind. Alſo nennet der obige Strabo g) indem nemlichen Verſtande und Ausdrucke die Wuͤſte der Getier Toy Yerav eye. Totius, faget er, Regionis que jam diöto inter iſtrum ac Boryfiez. nem intervallo fuperjacet, prima portio ef Jolitudo getarum. Dein funt Tyregetae, poft hos Fazryges , Sarmate und ſo fort; und. ſchicket fih Diefes zur Sache ganz gut: woraus zugleich erhellet, daß, weilen fein Entzweck war Linderbefthreibungen von verfihiedenen Voͤlkern zu liefern / daß, ſage ihrer unter dem Namen der Wuͤſte kein Land verſtan⸗ den 7 Par! R "ing Noritun ub-2Qindellein. > > 1a’ be b wo gar keine Inwohner waren. In die ſem Verſtande nun nim⸗ net Strabo die Wuͤſte! der Bojen, nemlich für ein oͤdes, unangebaue⸗ es und wuͤſtes Land, in welchem entweder gar keine Städte, Flecken nd Dörfer mit zufammengefegten Haͤuſern, oder nur gar wenige zu en find, doch alfa, daß die Bojen darinne; ob fehon in zerftreuten = Hufen und Hütten wohnen, jene Bojen nemlich, an welchen die X indelicier und Rhätier angränzten. Ubrigens erſtrechen ſich die ‚von dem Plinius und andern eigentlich fogenannte Wuͤſten vom Re fidler See in Oberungarn unter Dedenburg weit in Oeſterreich, es eyerland und Ungarn. h) Aus diefem allen nun , was wir bishes Banun: folget Sonnenflar, daß erftlich die Bojen nach ihrer Vers ibung aus Bojohemien bey den Narifcern fich nicht gleich Haben nie⸗ d 5 — koͤnnen; ob ſchon es ihnen nach Verlaufe etlicher Jahren mag xlaubet worden ſeyn. (5. 8.) Andertens daß zwar der Tert des Stras bo ſich zur gegenwaͤrtiger Sache ganz und gar wohl ſchicke, doch alſo, daß Brunner und andere mehr, ſich damit als gleichſam mit einem Meſſer, welches ſie bey der Schneide — end dem beft er⸗ griffen, ziemlich geſchnitten haben. F a rn w MBm——ß ———— — * ) Aunal. Boic. P. I. lib, 2 db) Ibid, * 0) Annal. Auſtr. T. I. ib. J. pag. 4. 4) Lb. III. cap. 24. e) Germ. $; Tom. I. pag. 90.91. 4 ) Antiquit. Eccl, Tom. IL pa. 225. B 1. ne D CALLESIUS loc. cit. pag. x feget der Roͤmiſchen Wuͤſten ganz ama Kr 4 dere Graͤnzen · „Meiner Meinung nach, ſaget er „iſt dieſe Niederlage „Cder Italieniſchen Bojen) weder in Noricum noch in Pannonien, „ ſondern in Moͤeſien oder Servien, alwo Die Bojen und Tauriſcer bekanntermaſſen auch geſeſſen ſind, vorbeygegengen. Strabo aufs wenigſt, dem ich auch hierinne anhange, zaͤhlet ihren Fuͤrſten den 5* 9 % % = | R | | 128 DVonder Abkunft und Wanderung der Bojen 7 Critaſirus unter die Scordiſcer allwo der Flug Parifius fih in die z ter ergeuſt; er feget aud die Scordiſcer nebſte den Boien und! Tauriſcern unter die Nachbarn Der Möfier.,, Ferners leſen wir „audort in der biefem Text beygefesten Anmerkung c) Strabo Lib. pn 7. de Myfis in Servia redet alſo: Permifte funt ie &-boflarnice” sr gentes Thracibus — — Zisdemque etiam Celtice „ Boi, feordifei,. | „„ Taurifei. und in der That ſcheinet ung der Namen felbften (dom ‚r anzudenten, daß die Tauriſcer vom Taurunum einer Stadt, wo. die Slüße Iller und Saccus zufammenfliegen, nicht weit entfernet ,, gelegen zu ſeyn. Nun aber find die Scordifcer nachZeugniße eben des J Sttabo amizten Bude bald an dem Finfe Saccus geſeſſen, bald an „die Triballer und Myſier angegraͤnzet. Und fuͤrwahr wofern wir" nn den Text des Strabo am 7ten Buche, da er vom Boerebiſta einem. ** Dacier handelt, recht durchbeuteln; Quia & Romanis jaın cepit ter⸗ rorem adferre , iſtrum andacter tranſiens, Draciamque ad Ma cedoniam uſque, & Illyricum populans, deque Gallis finitimis Thra-, cibus, & Ilyricis predas ingentes reportavit : Bojos autem, & füb-. ditos Critafiro populos funditus delevit ; fimul 8 Tanrifeos: {p, erhellet ſattſam, daß Boerebiſta feine Kriegsfahne nur an den a ſten Granzen von Macedonien und Illyrien herum ausgeſtecket ha⸗ be. Anetwogen nicht Pannonien oder unſer Norikum, als welche Landſchaften erſt viele Jahre hernach unter Die Bottinäfigfeit der p Römer gekommen, fondern Macedonien und das an Dardanien an⸗ ſioßende Ihyrien die aͤchte urſache waren, warum Bockehiſta dei Romern hat einen Schroͤcken einjagen koͤnnen; indem dieſe zwo letztere Provinzen ſich ſchon lang zuvor dem Roͤmiſchen ‚Scepter z, unterworfen hatten. Ein unbenannter Geſchichtſchreiber fcheiner in g, feinen Ueberbleibslein-von dem Neihe Bopnien. einerley Meinung mit ung zu ſeyn , da er im 1. Eapitel F. 2. den Fluß Parifius, deſſen Lauf, nach Zeugniße des Strabo am rien Bude Iwiſchen ven Bojen und Tauriſcern, welche den Critaſirus zu ihlen Kriegs⸗ Fuͤrſte „yhatten, und zwiſchen den Scordiſcern fortrollet, füt den Fluß Mo⸗ rawa haltet, der in Servien ſich in die Donau ſtuͤrzet: dem vſeine Worte allda lauteun alſo; Parifius autem Straboni in Iſtrum x — effun- ing s Noritim a Gindeficien, omg " ‚ funditur, 22 Mörbos refpondet , quoufque fcordifcerum fines DI protendehantur, Welder Meinung zur Folge man ſedoch fagen * miuß, daß die dem Strabo und dem Plinius ſobekannte Wuͤſten, ni — Be, ovon der Niederlage der Dacier, fondern von ihrem Auzziegen ung 0% pp herumseifen den Namen empfangen haben. „» Alſo urtheilet er; ob er aber recht oder unvecht habe, dieß wollen wir uns ana aa Ale derswo zu unterſuchen. Bi ENDE EA ESE $. 11 F a; - Die dritte Meinung von dem AYuszuge der Boien aus Bojo⸗ | emien macht ganz ein befonders Phaͤnomenon in der Bajerifchen His ſtorie aus. Es erſcheinet nur allein in dem Geſichts⸗Kreiſe des Vel⸗ ſers, welcher ſich feſt einbildet, die Bojen feyn nach bereits erlit⸗ te er em Berlufte der Oberherrfchaft dennoch unter den Marcomannern im Lande verblieben. Er drücket ſich alfo aus. a) Pul/os (die Bojen 4 emlic)) Tacito confrmanti, ‚adfentior ;. verum regno & domi- tu interpretor „non regione. Wie hart aber die Worte des 2 -aeitus fich ın verblümten Verſtand fesen laffen, ift auch ſchon ans dern vor meiner in.die Augen gefallen, Denn Taeitus faget nicht , dag ie, Bojen aus dem Felde gefchlagen , oder gefangen, fondern daß fie | 18 Bojobemien ‚ Diefem ihren Wohnplatze vertrieben worden feyn. b > Precipua , find feine Wort, Marcomannorum gloria , viref- que, atque ipfa etiam fedes, pulfis olim Bois, virtutc parta, Was ift nun hieraus. die Folge? fuͤrwahr Feine andere, als daß die zojen entweder auſſer Bojohemien, wo es endlich hernach immer iſt, uf genommen , oder niemals verjaget worden feyn. Doch es erheller as Gegenfbiel Sonnenklar ; indem Tacitus ſchreibet, annoch zu ſeiner ſey die Landſchaft der Marcomanner ſelbſt von den Bojen Bo⸗ hemum genennet worden, obſchon ihre alte Inwohner nicht mehr da en. ©) Manet ad Ann faget et, Dojemi nomen , fgnificatque Be. R loc⸗ Bi 43 — — Von der obeunft und % 2 oci weteris memoriam, quamwis. MU TA T. 15. CULTORIBUS Einmal hier. redet Zaeitus nicht nur von dem in Bojohemien verlohr⸗ nen oberherrlichen Gewalt, ſondern auch von dem Einwohnungsrecht, um welches die Bojen zugleich gekommen, fo klar und deutlich, daß nichts hievon klaͤrers oder deutlichers geſaget werden Fönnte, Uebrigens find hauptſaͤchlich zweene Gründe, welche Velſer für feine Meinung ans führe, und zwar erftlich, weilen man Feine genugfam fichere Urkunde habe, dag die Bojen dazumal, als fie von Marsomannern verjaget worden, das Land geraümet haben. Allein dieß ift fehon zuvor aus. den Tacitus felbften von uns twiderleget worden; zu geſchweigen, daß. auch Paterculus, Strabo und andere mehr das Gegenfpiel reg haupten: andertens, habe Fein einziger Schriftenfteller etliche Jahr⸗ hunderte hindurch irgendwo von dem Namen der Bojen eine Meldung ausdruͤcklich gethan, daß alſo zu muthmaſſen ſey, von dem Ueberwin⸗ der, dem Siegreichen Marcomann ſey eines theils der Boiſche Nas Namen unterdruͤcket und gar verſchlungen worden, andern theils aber die Bojen unter dem fremden Namen der Marcomanner gam verborgen geblieben. Allein daß man während diefer ganzen Zwiſchen⸗ zeit Feine einzige offentliche Meldung von dem Namen der Bojen ir⸗ gendwo findet, laͤugne ich kurzum weck. Ein anders habe ich nem⸗ lich ſchon oben (SS. 3.6. und 7.) aus den Schriften des Strabo und Ptolomaͤus gezeiget; ob ſchon ich nicht in Abrede ſtelle, daß man we⸗ der ſo oft, noch mit ſo groſſem Lobe ihrer gedenket habe, als es der Ruhm, die Tapferkeit und der kriegeriſche Geiſt dieſes ſo groſſen und ſtarmuͤthigen Volks, welches wir in den vorigen Zeiten an den Bojen mit Verwunderung verehren, allerdings verdienet hatten. Man erlau⸗ be mir nun, von jenen Worten, deren ſich Velſer vorhero, um ſeine Muthmaßung zu verſchoͤnern bedienet hat, zur Beſtaͤrknng meines Sa⸗ tzes, nur mit veraͤndertem Namen einen Gebrauch zu machen: Per aliquot centum anno⸗ ſaget dieſer Geſchichtſchreiber) d) (qui 2 7—7— NER IK DR a SE ee BE ur ao und Vindelictem — Arcomannẽ (ich fage,Nontani ) rerum potiti funt, Bojorum ne- mo lquido memini t. His werfis ſtatim iterum emer ſiſſe, ut Au- min Jpecubus haufta Jolent, magnis emenfis fub terra ſpatiis, in apertum redire, aut que lacubus miſcentur, confufis plera⸗ que aquis nomen ab infiuxu mox ponunt, receptura, qua caſti- gato.rurfüs alveo majore vi erumpunt ; fic Marcomannus (Ro. mans); quandiu rerum potitus eff, Boicam famam prefit, & it. in illis aquam fluminis a laufri difhculter difiinguas , ita mo pronunciet, quae Marcomannis (Romanis ) poflea expe- ionibus Bojorum privatim fuerit opera. quando honos ad eos redit; apud quos imperium; & aufpicia refedere, Nam idem "ufuveniet Sabinorum eut Aequorum, aut Volfcorum hiftoriam meditanti jeribere; quum Romani orbemterrarum non tam vir- te Jua quam Jociorum ope vicerint „ € vero hi numero ple⸗ aque præſtiterint, unos tamen Romanos gloriu Sequitur; eß iſt der Inhalt feiner Wort» Ob er nun ſchon gleich recht har, m er ſaget, daß der Namen der Bojen nach ihrer Verſtoſſung 8 Bojohemien von dem Uberwinder und Obſiger ſey verſchlinget seen ſo hat er Doch nichts deſtoweniger unrecht, daß er ſolches Marcomannern zuſchreibet, Vielmehr ſoll dieſe Ehre dem Roͤ⸗ niſchen Volke uͤberlaſſen werden; oder man muß mir. zugeben, dag jie” Bojen zu felbiger Zeit.unfer dem Namen der Noriker, Dinde, leier, und Rhaͤtier verborgen gelebet haben. Sintemal daß dieſe Romiſche Landſchaften vom ihnen feyn bewohnet worden, veroffenz bahret fi ſatſam aus jenem, was bishero von ung-ift gefagt worden. Daß aber auch nur diefe Naͤmen in die Matrickel deg alter Kaiſer⸗ hums eingetragen worden find, ethellet klar aus den Sihriften der 3 Alte . Da nun alſo eines theils die Bojen das Nordgau ud Vin⸗ elicien inne gehabt; ‚andern theils ihrer unter ihrem eigentlichen und. walten Namen niemalen oder nur gar felten gedenket wird, fo folget er ° u R2— noth⸗ den. dieß wird dem Urtheile des Leſers überlaffen. Unterdeffen ift ganz un⸗ — * —9 — f} 4 a en ur EM, Pan 6 NERV u A ER — R — Ve a, 232. Von der Abkunſt und Wanderung der Bolem nothwendiger weife, daß fie unter dem Namen der Noriker, Vindee licier, ja vieleicht auch der Rhaͤtier verſtecket geweſen ſeyn. Da aber der Namen der Bojen in der Reichs⸗Matrickel mit ſtillſchweigen um⸗ gangen wird, fo nemme ich Anlaß weiter zu ſchlieſſen, daß dieß Still⸗ ſchweigen die aͤchte Urſache ſey, warum auch von keinem Schriftſtel⸗ er des Bojiſchen Namens gedenket wird. Welche Meinung nun, des Velſers oder die unfere, der Wahrheit ſich am meiften näherer laugbar, daß Velſer wider das Zeugniß der Alten dasjenige den‘ Marcomannern zufchreibet, was ich nach dem Zeugniße-der Alten, jedoch mit feinen Worten, den Römern, oder vielmehr den -PVindes lieiern, oder einem andern dergleichen Volke völlig zueigne. Allein es ftehet noch etwas im Wege, warum der Velſer ſich nicht getrauet hat zu ſagen, die Bojen ſeyn aus Bojohemien in Nordgau gegangen, nemlich die Donau, welche dazumal mit Roͤmiſchen Kriegsvolke beſe⸗ get war, als Rhaͤtien und Nordgau unter dem Roͤmiſchen Gewalt ſtunden. Doch dieſe ſtehet nicht im Wege, weilen ich davon uͤber⸗ redet bin, daß die Bojen mit Bewilligung der Roͤmer uͤber die Do⸗ nau geſetzet, und in dieſen Provinzen ſich niedergelaſſen haben. Und daß wir dieſes nicht aus dem Finger ſaugen, wird aus dem Hand⸗ greiflich erwieſen, weilen die Roͤmer hauptſaͤchlich Feine» Urſache hat⸗ ten, ſich von dieſen neuen Inwohnern etwas boͤſes zu verſehen, als welche geſchwaͤchet und an Kräften ganz zuſammengeſchmolzen nicht im Stande waren, etwas feindliches zu unternehmen, abſonderlich an jenen Orten und in jenen Umſtaͤnden, da der Donauſtromm von Roͤ⸗ mern mit ſo groſſer Macht beſetzet war. Ja die Roͤmer hatten viel⸗ mehr Urſache, die Gemuͤther eines fo uͤberaus ſtreitbaren Voks zu gewinnen, damit ſie ihrer treuen Dienſten, und bereitwilliger Huͤlfe ſich verſichern koͤnnten, um Deutſchland im Zaum zu halten, oder gar zu erobern. Ja es ſtimmet dieß ſogar mit der gutthaͤtigen Ge⸗ n 8 RR Poritum und Sindeftien. on nmuͤths⸗Art des Kaiſer Auguſt gegen auswaͤrtigen Voͤlkern — inde 1er die. mit. Kriegsrecht eroberte Linder und Königreiche entwe⸗ ers jenen, welchen er es abgenommen, oder doch Auslaͤndern oͤfters ı verleihen pflegte, nec aliter univerſos, quam membra, partes e lmperii Curae habebat, wie Suetonius e) von ihm ganz alich anmerfet, Ut vero, faget Adelzreiter ft) Romans 3 noderatione utebantur,, ui -quamvis immen/a-Cupiditate mag- mitudinis augendie fagrarent , eamtamen non exercerent popu- je internecione, Jed obfequiis, hat, gnarinon creftere po- ntiam gentium excidiis, ſed incolumitate & fſludio Jervandi. Dahero kommt jenes, was Dio angemerket g) daß fie den Unter 5 — wider den Gewalt der Maͤchtigern beyſtunden, den Schwa⸗ chen aufhielfen, und ſich ihrer im Fall der Noth bedienten ‚um den $ olz eines fremden Volks, wenn es den Roͤmern wollte über den “ opf wachfen, zu unterdrücken, ja auch, da fie diefe zu einer folchen € tuffe erhoben, welche dem Neid ein Splitter in Augen: war, jene zugleich zum Barn trieben , in der einzigen Abficht, daß fie im Lande je Dberhande behielten, den andern Völkern aber noch etwan ein glänzendes Vorbild der nicht gänzlich unterdrückten Freyheit übrig vers bliebe , welchem fie auch fo gar durch Ertheilung des Königlichen Tis tels und anderer Gutthaten, wodurch man die Treu und Wohlges Mogenheit der Unterthanen auf eine wunderbare Weiſe fich zuwegen bringet, einen noch groͤſſern Schein zu geben, u und gleichſam eine mc ale Kraft einzuflöffen wuſten. her. Boic, L.IL. sg ; — ER. ) Lib. de germ, ' ) Ibid, ) Loc. eit. ) a Aug: cap. 48. )Annal. Boic. gent, T. RE ER ö ey. 45. RE 1% B 5 7 7» un a * ER ik; 134 Von der Abkunft und Wanderung der Bojen Nun ſcheinet freylich noch übrig zu ſeyn, daß wir unsere digung diefer Abhandlung an die Verbefferung desjenigen Itrthume wagen follen, in welchen Av entun gefallen, da et ſich traumen tie, die von den Marcomannern vertriebene Bojen ſeyn wirkuch zut Zeit, als Tarquinius Priſeus zu Nom regierte, in Italien gezogen. a) Allein Velſer faget, man müffe über feine Meynung vielmehr lachen, ° als fich die Mühe geben diefelbe zu widerlegen. Nicht mehrere Auf merkfamkeit verdienet auch die Meynung des B. Rbenanus wel⸗ eher behauptet, zur Zeit als Jul Caͤſar ein Kriegs⸗ Feuer in Gallien anzuͤndete, feyn die von den Mareomannern betriebene, und uͤber die Donanı gejagte Bojen, nachdem fie Noreia umfonft zu erobern | fichten, endlich fo lang und viel herumgeſtreifet, bis fie zu den Heb vetiern, welche dazumal mit den Gedanken umgiengen, die Galliet | auszuotten , fich gefihlagen haben. b) Diefe werfen den Zufammen- hang der Geſchichten und Zeiten elendigfich über einander. u * — „N a) Annal. Lib. 1. ; b)L.1.Rer. germ. F using | 1% — Dieſe ſind die vornehmſten Meynungen der Schriſtſteller uͤber die erſten Wohnplaͤtze der Bojen nach ihrer Vertreibung aus Bojo⸗ hemien; unter welchen die unſerige (wenn es doch die unſerige genen⸗ net werden Fan, nachdem es ſchon vor unſer von den groͤſten Maͤn⸗ ‚ern, dem Cluver, Adelzreiter und Hanſitz iſt angenommen und ver⸗ theidiget worden ) wie wir mit nicht geringen Vertrauen ſetzen, leicht Sor andern den Rang verdienet; was mic) zwar anbelanget, fo habe id) hier nichts verhülfer , was dawider eingeftreuet werden Eönnte, aufz fer dieß gähling, was von einigen aus der im vorigen Jahrhunder⸗ | Ä r dert ins Norikum und Vindelicien 13% _ — neuen Bekehrung der Bojen zum Chriſtlichen Glau⸗ ben ‚weitere eingewendet werden koͤnnte. Ich habe aber diefe Einwen⸗ ung aus der Urfache allhier ausgelaflen, weilen ic) des Sinnes bin, iefen Gegenftand zu einer andern Zeit und Gelegenheit vom Grunde aus abzuhandfen und auszuarbeiten. Uebrigens wird man aus diefen on abnehmen, was für einen Glauben jene Worte des Pezius vers ee wo diefer Defterreichifche ‚Schriftfteller aus dem Velſer, wel chen er auch für ſich anfuͤhret, T. x. diſſert. prol. 3. S. VI. ſchlieſſet, daß alle theils gedruckte, theils ungedruckte Schriftſteller, bis auf ei⸗ nen oder den andern, welche eben kein groſſes Aufſehen machen, noch einen Glauben verdienen, die Ankunft der Bojen in Nordgau auf das Jahr Chriſti soß. feft fegen. Denn aus dem, was wir bishero „abgehandelt haben, liegt einem jeden die Antwort vorhanden , welche wir auf folhe Schriftfteller abzugeben haben, von welchen er vorgie- bet, daß es Velſer alldore am Rande aufgezeichnet habe. Was aber diejenige, welche er ſelbſt, meiftentheils aus dem 13. Kahrhunderte ans fuͤhret, dießfalls betrift, ſo giebet ung Hanfig die Antwort in den Mund, da derfelbe, nachdem ex Germ. S. Tom, 1. pag. 89. erzeh⸗ let, es haben einige gefchrieben, die Bojen feyn im Sahre 508, unter Anführung eines Theodo aus Narifeien in das nächft gelegene Ger — über die Donau gegangen, und habe jenes Land, welches vor⸗ 0 Vindelicien und bisweilen das zweyte Rhaͤtien genennt worden, na uͤberwundenen Römern, nach verheerten Städten, auch ſogar Paſſau und Lorch, nach umgebrachten Kirchenvoͤgten nebſt dem Bois ! en Namen auch die Bojen fir ihre DOberherrfchaft angenommen, a derfelbe fage ich, hinzu feget? Berum alii rem ommem iftam in- ter commenta deputant , a quodam Jcribtore majorem in modum fabulofo concinnatam; ab alüis fufceptam in gratiam Ruperti Bojorum dicti apoftoli, cui preparandus erat mature Theodo primus ed gratis; qua fub feculi hujus finem defignari poſſes Theo TE PER EIER —*68 le ai a N ie u } 4 Ma 7* he - a ri ' ' y 1, N ü x 136 Bon der AbFunft und Wanderung Der Bojem. Theodo IIT. fub quo Rupertum in Bavariam venilfe conftitinmt, | Qui videlicet elogium illud de Boiis ab co primum ad Chriftum converfis cunvenire minus videbatur, mif pagami eo tempore, & feilicet recens adventitii dicerentur, Und fuͤrwahr ermeifet auch Pezius ferbft aus den Worten des Jornandes , deren auch wir Erwehnung gethan, daß die Bajobarer, unter welchem Namen die Bajoarier , oder Babarer, daß ift, Bavarer oder Bajer angedeutet werden, wie niemand gefcheider daran zweifelt, fehon zur Zeit Des ornandes in Bavaria gefeffen feyn. Warum aber behauptet er, daß fie exft im Jahre 508. dahin gekommen feyn? ex faget nemlich , Jornandis œuo- id eſt, a. 552., quois librum de rebus geticis feripfit , ibidem jam conſtiterunt. Allein jest muß ich in der That bewundern, wie dieſer hochberuͤhmte Mann dieſes bat fagen Fünnen. Sornandes fehreibet ja, daß dieß fehon im Jahre 472. der Bojen ihr Wohnplatz gervefen fen; denn er redet von der Zeit, nicht da er das Buch von den Getifehen Geſchichten geſchrieben , welches er ja erſt im Jahre 552. verfaſſet; fondern da von den Gothen die Schwaben befrieget worden find, welches wir ja-wiffen, daß es im Jahre 472. fich zugetragen babe. Pezius ſtecket fich alfo das Meffer ſelbſt in den Hals, indem der Tert, welchen er mit fo groſſen Vertrauen für feine ‚Meinung anfuͤhret, nicht vom s52ten, fondern vom 472ten Jahre re⸗ det. (8.7.) Da es alfo eine fichere und ausgemachte Sache ift ‚daß nach feinem Ausſpruche die Bojen fchon im fünften Jahrhunderte ein Baiern gewefen feyn, fo fällt von fich ſelbſt alles gänzfich hinweg, was es ihm immer von dem im Jahre go8 unternommenen Uebergange der Bojen in ſeinem Gehiern auszuſpinnen gefallen hat. Sintemal +28 alsdann nicht mehr vonnoͤthen war, daß ein Theodo dieß Volk erſt ‚im fechsten Jahrhunderte dahin führte, nachdem es Fund und offenbar iſt, daß es ſchon im fünften alldort fich niedergelaffen habe. Allein = Jam fatis efi, ne me. Crifpini, ferinia lippi Conpilaſſe putes. Verbum non amplius addam, * Don — Sterzinger Theatiners Entwurf ö Bon dem —— der baieriſchen Kirche, unnter Dem erſten chriſtlichen Herzoge N Theodo IL. N an dem Bi, - Geburtstage ‚St. Churfurſtl. Durchleucht den 27ten Mer; 1773. abgeleſen. — V A nfer Durchleuchtigſter Stifter, unſer gnaͤdigſter und ruhmwuͤr⸗ 44 digſter Befoͤrderer der Gelehrſamkeit Joſeph Maximilian foͤßet uns allen, die eine Regung zu den Wiffenfehaften hegen, bey gegenwärtiger Feyer Seines höchften ‚Geburtstages, einen neuen Geiſt, einen neuen Eifer, einen neuen Trieb ein, das offene Feld der jierifchen Geſchichtskunde nach der Vorſchrift unfrer afademifchen Geſetze zu bearbeiten ; die großmüthigen Thaten des durchleuchtig⸗ ker Aaufes Baiern aufjufuchen , und die Wohlfart der baierifchen "Staaten zu bewunderen. Keiner wird daran zweifeln, daß die Wohl— fahrt eines Staates nicht. nur allein in der. weltlichen, -fondern auch in der geifklichen Negierungsforme beſtehe. Ich dachte alfo bey mir, mehr nach. meinem Berufe zu handeln, wenn ich von der letztern rede. Guaͤdige, hochzuehrende Herren !. verzeihen Sie meine Kühnheit , daß h mich getraue in das grauefte Alterthum hineinzudringen, und ei» em Verſuch zu wagen, ob es mir gluͤcket, von dem erſten glücklichen itpi inkte der Wohlfart des baievifchen Staates, von dem Zuftande ic” © 2 neme > a a Zn, a nr u = — Fir 4 \ y —— ci Wr * * * Er 0— — ae 140 Entwurf von dem Zaiande J— nemlich der baieriſchen Kirche unter dem erſten chriſtlichen Stege und baierifchen. Herzoge Theodo II. eine kurze hiſtoriſche Abſchilde⸗ rung zu geben. Es ſind mir zwar die Schwierigkeiten bey dieſer Une ternehmung gar nicht unbekannt. Wer nur ein bisgen von den Gr) ſchichten, die fich vor feiner Zeit zugetragen, ſchreiben will, der muß fie aus zuverläßigen Urkunden, und, wenn er den Befall pruͤfender Leſer erhalten will, aus den Schriften derer vortragen, die zu der Zeit gelebet, in weicher ſich die Begebenheiten zugetragen haben. Day. Fan ic) mir eine geringe Hofnung machen, Der erften baierifhen Ehriften vornehmite. Sorge war, ein heifiges Leben zu führen ; ' die Lehre unfers Heilands mit einem gottfeligen Wandel zu ſchmuͤ⸗ cken, und in der Hofnung zukuͤnftiger Belohnungen zu leiden. Sie dachten alfo an Feine Gefchichtsfihreibung, und zwar um fo mehrs | weil das Schreiben und Lefen dortiger Zeiten ein feltenes Kunſtſtuͤck bey den Deurfchen war. Dan konnte auch von den seiftfichen Bots ftehern, und apoftolifchen Lehrern ein Dergleiches Gefchäft nicht erwars ton: denn fie waren mit ganz andern Arbeiten überhäufer, nämlich mit Bekehrung der Heiden, mit Unterweifung der neugebohrnen Chri⸗ ften, und Ausbreitung des Evangeliums. Cie hatten alfo Feine Beit übrig die chriftfichen Thaten anfzuzeichnen, und ihre Bemühungen zw befihreiben. Wir danken doch dem Himmel, daß fich in den neuern Zeiten Männer gefunden, die ung einige Weberbleibfel von alten Urkun⸗ den und Handſchriften des achten Jahrhunderts in die Haͤnde gelie⸗ fert, daraus wir uns im Stande finden einen Entwurf von dem Zu⸗ ſtande der baieriſchen Kirche unter dem erſten chriſtlichen Herzoge Theodo II. nicht ohne Zeugniß der Zeitverwandten zu machen. ' So fehr in dem dritten, vierten, und fünften Jahrhunderte nach Sprift Geburt Marimilian, Caßian, Valentin, Severim amd noch mehr andere heilige Männer fic) beeiferten die Lehre des Evan | der baterifchen Kirche * > ur ) mie RER ‚baierifchen Landen auszubreiten , und an der ndfefte des aka Glaubens bis auf ihr Blut vergießen zu rbeiten; fo ſehr fih auch Theodorih, Childebert, Chlotaris 8 und Dagowert die fraͤnkiſchen Könige bemüheten durch ihre den Baiern gegebene Gefese in dem fechften und fiebenden Jahrhunderte Die heidnifchen Gewohnheiten auszumärzen, und die Rechte nach der Borfihrift der Lehre Chriſti einzuführen; fo eifrig auch immer Der heilige Emmeram , und die aus Frankreich abgeordneten apoftolifchen Lehrer, Agil befonders und Euſtaſius, den Baiern predigten: fo war doch in felbigen Zeiten das Ehriftenthum Feinesweges die herrfchende Religion; der Herr fowohl, als der Diener waren der Abgötterey zugethan; die einzeln. Chriften mußten fich verborgen halten, um den Verfolgungen zu entgehen; die Hayne rauchten noch immer von den blutigen Opfern der geſchlachteten Thiere und Menſchen; Wodan, Thor Hertha, und dergleichen Goͤtzen mehr ſaſſen in voller Pracht ‚auf dem Götter - Throne; und die Druiden hielten noch die Gemüther Der Baiern mit ihrem hoben Anfehen gefeflelt. Die baierifchen Ges ſchichtſchreiber melden faft durchgehends, daß die Fürften und Edelleute den chriftlichen Glauben darum nicht annehmen wollten: weil fie das für hielten, daß er für Kriegsleute zu. Bleinmütbig und zaghaft , für Ritter aber zu einfältig und verächtlich fey. Der gemeine Mann , der. das freye Leben liebte, Fonnte fich nicht fo leicht bereden laffen, ein Geſetz anzunehmen, darinn er fo viele Einſchraͤnkungen des wohl⸗ Per BBergnügens fand. y Bi. Mit diefer Denkungsart giengen die Baiern big zu Ende des be en Kahr"nderts, nämlich bis aufdas Jahr fechs hundert, fechs | beimis ſchwanger. Zu dieſer Zeit regierte in Baiern Diet, ie oder können die Bajern nicht eher ju Ehriften machen; es faͤllt und an zuver⸗ Vu ge 2 2 — 2 u A 2 J u; — wi * | 5; 3 “ \ ii; > % PUR ae a | * — Entwurf von dem Zuſtande doder Theodo IE, b) ein tapfer, kluger, und frommer Fuͤrſt. Dieſer Herr, der Ehrentraud, eine fraͤnkiſche Prinzefinn, zur Gemahlinn hatte , konnte ihrer Bitte, dem Heidenthume abzufagen , und den chriſt⸗ fichen Glauben anzunemmen, nicht mehr widerfichen; ja, da er fahr vie feine Nachbarn, die Franken, die herrfichften Siege unter dem Fahne Chriſti über Die heidnifchen “Bölkerfihaften davon truͤgen, hofte er gleiche Vortheile zu haben , und glaubte feinen. heidenmüchigen Arm mehr Durch Hülfe des Ehriften- Gott, als der ohnmächtigen heid⸗ niſchen Götter zeigen zu Ednnen. Er trug alfo fein Vorhaben dem del vor, md, da folcher nicht ungeneigt war , in die Fußſtapfe 5 res Herrn zu tretten, füchte cp einen cheiftlichen Lehrer auf, der hn zu dem wahren Licht führen ſollte; und, Da er vom des Ruperts J sr ar" N \ — ji | 77 laͤſigen Urkunden, ohne welche wir uns nichts zu behaupten getrauen. - Bir glauben dem vierten freyſingiſchen Biſchofe Arıbo , ver in dem achten Jahr⸗ hunderte lebte, und das Leben ſeines Vorfahrers des heiligen —— ſchrieb, wo er auf Dad Jahr 717. deutend von dem balerifhen Volke alſo ſpricht: que gens adhuc rudis erat, & nuper ad chriflianitatem conver- fü. Sichep. Meichelboͤck Hit, Frifing. T. I. Part, inftum. cap. IX. de Aribone. Herr von Eckhart Comment, de Rebus Franciz Orient. T.L £. 193. ziehet zwar eine Stelle des Moͤnchs Jonas, eines Zeuges Des ſieben⸗ den Jahrhunderts an, die da fagt: daß ber heilige Euftafius viele Mühe 5. angewandt habe, den Baiern die Chriſtliche Lehre begreiflich zu machen, and einige Davon zu befehren: alein bie chriſtliche Religion war noch nicht die herrſchende. | a b) Daf diefer Theodo der zweyte gemefen fey, geben ung Zeugniß der kreinsmun⸗ ſteriſche Codex beym Reſch. Annal. Eccleſ. Sabion, ſoec. VIII:t. 558, Ad- not. 17. wie auch Ladislaus Sunterhem bey Hr. von Oefele Rer. Boie. — 2 der Baieifhen Kine | E75 Ö ifehofes zu Worms apoftolifchen Eifer, und heiligen Lebenswandel les gehört hatte, ſchickte er eine Gefandfchaft an ihn ab, und-Iud 1J ach Regensburg zu ſich ein. Als die herzoglichen Geſandten bey m Biſchofe ankamen, und ihm das Begehren ihres Herrn hinter⸗ brac ten, nahm er die Einladung mit Freuden an, und ließ einige ieſter vorausgehen, die dem Herzoge feine baͤldige Ankunft ankuͤn- Digen ſollten. Da der heilige Biſchof Rupert nicht weit von den Stadtmauern zu Megensburg war, gieng ihm Herzog Theodo mit feinem ganzen Hofitaate entgegen, und zog mit ihm in Negensburg 1. Rupert fieß ihm alſo mit allem Ernſt angelegen feyn , Die Fin⸗ ſterniß der Abgötterey aus dem Herze des Fürften zu jagen, und in demſelben das wahre Licht des chriftfichen Glaubens anzuzünden. Und nachdem er ihn in der evangelifchen Lehre genugfam unterrichtet fand, tanfte er ihn, wie auch feinen ganzen Hof. Diefe Erzchlung macht uns die uralte Lebensbefehreibung des heiligen Ruperts, die im Jah⸗ te — zwey und ſiebenzig iſt aufgezeichnet worden. c) —— Hr Der 3 dieſer —* Lebensbeſchreibung, die unter dem Name vita primi- 9 genia S. Ruperti bekannt ift, und in Dem noviflimo Chronico antiqui Mo- © nafterii O.S.B.adS. Petrum Salisburgi f. 36, getreu geliefert wird, lefen wir, daß Rupert in dem zweyten Jahre der Regierung bildiberte des —J fraͤntiſchen Koͤnigs Baiern mit feiner Ankunft begluͤcket, und den dortigen Sexrzog Theodo getauft habe. Run fragt ſich, unter welchem Hildibert, derer drey auf dem fraͤnkiſchen Throne ſaßen, Rupert nad Baiern gelan— get ſey? die meiſten Scribenten behaupteten, daß der heilige Rupert unter Sildibert oder Gildebert dem zweyten dieſes Namens fraͤnkiſchen Koͤnigs im Zahre 580. Baiern betretten habe. Dieſe Meynung hatte lange Zeit feinen Widerſpruch: da aber Hadrian Valeſius ein franzoͤſiſcher Geſchichtſchrei— ber die Hiſtorie von der Ankunft. des heiligen Ruperts in Baiern genauer a Anterfucht hatte , zeigte er und aus alten unverwerflihen Urkunden, daß dieſe Mntunft in dem zweyten Jahre der Regierung Childebert des dritten, er‘ » Par MN x V SR BEE PERF | Be Der andächtige Herzog Theodo hielt ſich für das anged s dene Glaubens - Licht verbunden feinem Seelſorger dem — X pert nicht nur die in ihrem Schutte begrabene Stadt Juvavium » heutiges Tages Salzburg, fondern auch einen umliegenden Bejit von mehr , den zwoen Meilen fammt etlichen Dorfichaften zu —* Zen. Rupert, der mit diefer Schankung ſehr wohl zufrieden war bauete allda eine Kirche zu Ehren des H. Peter famt einem K Hein für Klericker, die ordentlich die Tagzeiten abfingen folkten. * nun der heilige Mann einen feſten Sitz in Baiern hatte, war er be ſorget, wie er das ganze Land von dem heidniſchen Graͤuel reinige konnte; er ſah wohl ein, daß er dieſer Arbeit allein nicht gewachſen en Abe te; geht ren nach Frankreich, —— von dort woͤlf — ie nämlich im abe 696. geſchehen fey. Die berühmten Männer Mebilten, Antonius Pagius, Herr von Eckhart, P. Hanfız, und P. Meichel- boͤck, die mit einem befondern Fleiße, und £ritifcher Unterſuchung von dei H. Rupert? Ankunft in Baiern gefhriehen haben, geben eben das 6ghte Jahr an. Es läßt zwar der gelehrte P. Bernard Peg inden Briefen, die er mit dem P. Hanſitz gewechfelt hat, den heiligen Rupert auf das nen unter Childebert dem zweyten um mehr, denn hundert Jahre eher, als einen Apoftel in Baiern auftretten © alein ich zweiflefehr r ob er unbefangene Leſe irre gemacht habe. Ich fürchte auch ſehr, daß ber, witzige Leſer des neuen Chronikon des Benedictiner Kloſters zu St. Peteri in Salzburg, wo ihr ter der H- Rupert ſchon im Jahre 582. das heilige Werk in Salzburg folk angefangen haben , fagen werde : Cicero: pro domo ſua. Man hätte glau⸗ ben ſollen, daß die aelehrten Verfaſſer dieſes Chronikon die angezogene Streit ſrage ausgemacht hätten : aber fie geſtehen aufrichtig daß fie Davon feine Gewißheit haben, und nım fo viel aus der Tradition, oder: beitändigem Ueber: gabe willen, daß ihr Stifter im Jahre 623- geſtorben ſey, wo er nach des Rechnung der von ung gelobten Kunſtrichter u * —— war; ‚&) Vita primigenia ð. Ruperti. ie i a7 Aa der baterifchen Kirche, 145 und bringt fie fartıt feiner Enkelnn Erntrud, für die er zu Salzburg en Kloſter baucte, mit fih nach Baiern. d) Diefe apoftofifche Ar⸗ beite ſteckten, wo ſie hinkamen, das Kreuz Chriſti auf, zerſchlugen di Goͤten, und verheerten die heidniſchen Tempel. Der Ritter ſo⸗ wohl als der Bürger, der Handwerksmann und der Bauer, jung und alt, reich und arm, alles lief dieſen chriftlichen Lehrern zu, ließ ſich im dem wehren. Glauben ' unterrichten und taufen. Mit einem Worte das Chriſtenthum wurde mit allen Ernſte eingeführt, die Sitten verbeffert, und nach der Vorſchrift der chrifttichen Geſetze dag BR regiert. Die Baiern hatten zwar ſchon ſeit tanger Zeit ihr Ge⸗ fegbuch von den fraͤnkiſchen Koͤnigen erhaften ; das Bad) war zwar da: allein man gebrauchte es wenig, und man wollte durchaus nicht den alten heidniſchen Gewohnheiten Urlaub geben. Dem heiligen Rupert und ſeinen Geſellen war das Gluͤck vorbehalten, ar das Chriſten⸗ thum die ee Religion wurde.-e) | — NE | T Un⸗ e) Si wundert, daß ſich der Einf chtsvolle Mann der P. Hanfız T. H. Germ. Sac. f. 39. durch den Mabillon und Pagins habe dahin Feiten In fen, daß er glaudt, Herzog Theodo, der ſich von dem heil. 9 upert hat taufen laͤſſen, ſey kein Heid, ſondern durch ketzeriſche Lehre verführt, ein Irr⸗ | ER glaubiger geweſen. Wie kann aber dieſer Sag behaupt werben ? da dag ER MSc. Florentianom Papebrochü beym Refeh Anal. Eccleſ. Sabion. T. IT, Fr 344. Adnot. 142. ausdruͤcklich ſagt: Rubertus Ducem Deodonem ideοrum cultibus abrennnciare fecit, & in nomine ſanctæ & individuæ nitatis baptizavit. ie fan man dei uralten ſalzburgiſchen Urkunde, die den Zitel führet : : bier es nocitiz de — Betlelie, five fedis * | mo es heißt: Primo igitur — Dux — ———— Dei oinmipobentis h s gratia infligante @ B. Rudberto Egifeopo praedicante de Paganitate ad "5 ehriflianitatem sonverfüs, & ab eadım Epiſcoro baptizatus eſt sum pro⸗ eer ihus ſuis Bajoariis. 146 Entwurf von dem Zaftende Unſerm Herzoge Theodo gefiel es, ſeine drey Soͤhne zu Re⸗ gierungsgehilfe zu nehmen, und einem jeden einen herrlichen Lands⸗ bezirk von dem weitſchichtigen Baiern zu geben. Der Vater ber hielt fuͤr ih LTiederbaiern bis an die Ens, und was damals das Noricum war; zu feiner Nefidenzftadt erkiefete er Megensbure, Sein ältefter Sohn Theodobert hatte zu feinem Antheile Rhätien, fo zu felben Zeiten bis Deutfchmegt an der Etſch gieng; feine Woh— nung fehlug er zu Botzen auf. Der zweyte Sohn Grimoald ber kam Oberbeiern ‚und was man Sudgau nannte; die Stadt Frey⸗ fingen diente ihm zu feinem Sitze. Dem jüngften Sohne Theobald wurde die Stadt Paſſau famt dem Yrordgau eingeräumt. f) Wenn unfere baierifihen Gefhichtfihreiber auf dieſe Theilung, oder — “ die Aribo 8 der freyſingiſche — ſo fleißig ange⸗ mer⸗ £) Wer ein Belieben trägt die Graͤnzen des Herzogthums Baiern zu den agilol= fingifhen Zeiten zu beſtimmen, der lefe, Die wohl gerathene Abhandlung unfers gelehrten Mitglieds P. Beda Appells VIL B. der hiſt. ampapl, "£.356. & fegg. e 3) Seine Worte in der Lebensbeſchreibung des H. Corbinians beym Meichel- böd Hift. Frifing. T. L Part. inftum. f. 3. lauten alfo: Eo namgue tem- pore erat ibi devotiffimus Theodo Dux infignis potentia, & virilis virtute, eum filiis decorus, 8 nobilium virorum alacritate precipuus „ cujuslonge lateque felix fama fucereverat. Provinciam ipfam fibi & foboli ie quatuor partes dirifit. Aribo giebt zwar nur zween Söhne an, als naͤmlich Grimoald, und Theobald. Arnolf aber von Bohburg ein Möndh zu St. Emmeram, der das Leben dieſes Heiligen unges . fahr um dad Jahr ro1o. ſchrieb, erfeget den dritter Sohn Theodoberr; Herr von Falkenftein in den Geſchichten des Herzogtb. Beiern2, Th, fe 44. ſchreibt diefe Theilung dem Herzoge Theodo II. zu, ohne eine richtige Stammtafel von den Theodenen zu machen. Und find nur zween Bekannt, und von zweyen ſpricht auch nur Paul Warnfried, den war der baieriſchen Kirche. Be” , it ui hat , beffer Acht gehabt haͤtten, wuͤrden fie uns nicht zwiſchen dem Theodo, der den heiligen Emmeram aufgenommen hat, und wiſchen dem Theodo, der von dem heiligen Rupert iſt getauft worden, einen Theodobert eingeſchaltet haben Der chriſtliche Eifer des baieriſchen Fuͤrſten Theodo gieng fo weit, daß er im Jahre ſiebenhundert und ſechzehen eine Wallfahrt nach Rom zu den Gräbern der heiligen Apoftel Peter und Paul gerpan- h) &s war * auch vieles daran gelegen, Daß ex ſich mit T 2 "dem den Diakon nennt, und in dem achten Jahrhunderte die longobardiſchen Geſchichten fchrieb. Er laßt und vor Dem Jahre 649 keinen andern batevi. ſchen Herzog unter dem Name Theodo vorfommen, als denjenigen, der ein Sohn Garibals U. war, und deſſen Sohn Lamberr den heil. Em: meram hat umbringen lafen. Diefer Theodo war der erſte, und flerk im Zahre 680: Ihm folgte Theodo der Zweyte fein Vetter, der den heil. Rupert 696. zu fi) einlud, und. um das Jahr 702. feinen Söhnen das Land theilte. Wir lefen eben bey dieſem Geſchichtſchreiber; daß um ſelbe Zeit Anſprand ſich zum Herzoge Theodobert nah Rhaͤtien ge⸗ fluͤchtet habe. Lib. V.c. 21. ) Daf dieſe Wallfahrt im Jahre 716. geſchehen ſeh, giebt uns Zeugniß der ge lehrte Anaſtaſius Bibliothecarius ein Seribent des neunten Jahrhunderts, Der im der Lebensbeſchreibung des Papſtes Gregorius IL. bey den Bollandiſten mAct. SS. T. Il. Febr. die 13. in vita S. Gregorii IL. Papæ £. 702. mel⸗ det: Hujus (Luitprandi ) temporibus ſignum in luna fattum eſt indittione XIV. & vifa eſt eruentata ufque ad mediam nottem. _ Eo itaque tempore EM odo Dux gentis Bajoariorum ad Apoftoli beatri Petri limina primus nr degente eadem occurrit orationis voto. Sowohl die Indidtio XIV. als die angegebene Mondesfinfterniß führet ung auf das Fahr 716. denn eben impiefem Jahre den 13. Jenner an einem Montage war eine fhr5ädare inſterniß an dem. Monde zu ſehen, wie ſolches Sethus Calyiius Op» ahronol S. 612. in ſeiner Zeitxechnung erzehlt. ah " Chtioief * * Zuſtande — dem Papſte Gregorius II. befpräche , tie das Chriſtenthum in fir en ned glaubiſchen Gebräuche aus der Wurzel gehoben, Die Sitten verbefr fert, und der Gottesdienſt nach der. römifchen Kirche eingerichtet wer⸗ den. - gel anſah, nahm ſich Diefes fo heiligen Gefchäftes eifrigft an , übers legte alles genau, und faſſete den Schluß drey Legaten als nämlich den I Bifhof Martinian, den Priefter Georg, und den Unterdiakon Dorotheus nad) Baiern abzuſchicken, und fie alſo zu bevollmaͤchtigen, daß ihre Gewalt der paͤpſtlichen, ſo zu ſagen, gleich ſeyn ſollte. Die Vorſchrift, mit der fie vom Papſte verſehen waren, ſchildert uns den damaligen Zuſtand der baieriſchen Kirche ſo genau ab, daß es der Y Mühe lohnet den ganzen Inhalt Davon vorzuftagen. 1) m gen Verhaltungsbriefe den Legaten, daß fie in Baien mit Genehm⸗ haltung des dortigen Herzogs eine PVerfammfung , dabey die Priefter, die Erften vom Adel, und Die Landrichter zu erfiheinen haben, hal⸗ Diefes paͤpſtliche Schreiben ift zu finden beym Harzbeim Concil. Germ, SL% f. 35. Hanfız German. Sac. T. 1. f. ıır. Zinins, Harduin, und roh Bojoariam , und endiget ſich alfo: Data juſſione Tdibus Martii imperan- Landen auf eine feſte Grund ſaͤule koͤunte geſetzt, Die alten aber Der Papſt, der den Herzog als einen von Gott geſchickten En- Der Pabſt befiehlt in dieſer Vorſchrift, oder beſſer zu ſa⸗ ten mehr andern. Es faͤngt alſo an: In nomine Domini incipit Capitulane - a Gregerio Papa urbis Rome datum reverendiffimo fratri noftro Marti- niano Epifcopo 5 freu Gregorio Presbythero fanktz Sedis apoflolice atque Dorotheo‘ Subdiacono predifte Sedis euntibuis cum Domini auxilio ie te Domino Augufto Anaftafio a Deo coronato Imperatore anne tertie Pontificatus'ejus. Das dritte Negierimgsjahr des Kaiſers Anaſtaſius läuft mit dem zıöten Jahre. Die Regaten find alfo in dieſem Sahre 716, wiede⸗ um in fein Sand zuruͤcke kam, ſo iſt es glaubwürdig, Dan die Legaten mit ihm nach Regensburg gereiſet find, ’ Br - | der baieriſchen Kirche. | 149 “gen follten. In ſelber ſolle den Prieſtern und Altarsdienern angekuͤn⸗ diget werden, daß nur diejenigen, die den rechten Glauben haben, md in ihr geiſtliches Amt kanoniſch eingetretten ſind, die heilige Mefe | ſe zu leſen, bey dem Altar zu dienen, und in dem Chor zu fingen berechtiget feyn. Damit aber der Dienft Gottes recht gehalten wer⸗ "de, folle den Geiftfichen aufgetragen werden , die heilige Meffe ſowohl, N als das Pfalmiren im Chor, wie auch die Vorlefungen aus dem alz ten und neuen Teſtament nach dem alten Gebrauche der apoftolifchen Kirche zu halten ; und Damit jederzeit achte Nachfolger in der Kirche Gottes erfcheinen , find diejenigen für allezeit von dem Dienfte des Al⸗ tars ausgefehloffen, die enttweders nicht glauben , was die Kirche be- — oder ihre Weihe — nach den Kirchenſatzungen erhalten ya en. Den Legaten war weiters der Auftrag gemacht, in den baie⸗ riſchen Landen drey, vier, oder noch mehrere Bißthuͤmer ſamt einem erzʒbiſchoͤflichen Sitze, wo, und wie es die Herzoge in Baiern haben w ollen , aufsusichten, und ſolche Männer dazu. zn weihen, die eines guten Nufes , feommen Lebenswandels, und gefunder Kehre find. Dies ſen neu aufgeftellten Bifchöfen follte hernach auf das fchärffte vers bothen werden, ſolche Leute zum Prieftertyume zu weihen, die ſchon zwey Weiber hatten, oder die ſich mit Feiner Jungfer verehligt ha— ben. Es ſollen auch von der Weihe ausgeſchloſſen werden alle ehrlo— fe, abgeftrafte, Eripelbafte, und die nicht leſen Eönnen, Die Afrika⸗ er, weil fie meiſtentheils Wiedertaͤufer und Manichaͤer find, follten ebenfalls zu Feiner Ordination zugelaffen werden. Der neu angehende Biſchof hat ferners zu beobachten, Daß er die Ordinationen zu denen, . von der Kirche vorgefihriebenen Zeiten , fleißig halte ; daß er die I Taufe nur an den Dfter : und Pfingſtfeyertaͤgen, wenn nicht ein. Nothfall da Äft, Ausfpende; und daß er feine Einkünfte in vier gleiche Theile zers — | <3 glie⸗ 150 Entwurf von dem Zuſtande > gliedere, davon er einen Theil ihm zueignen Pan, der zweyte gehört der Priefterfehaft, der dritte den Armen, und dervierte ſoll zur Une terhaltung des Kirchengebäude zu Guten koͤmmen. Auf den Erzbi⸗ $ fajöflichen Stuhl (ſagt weiters das päbfifiche Schreiben ) fo bald er ausgezeichnet feyn wird, full ein folcher Maun darauf gefegt werden, wenn ex anderft in diefen Landen zu finden iſt, der feine nntergebene - Prieſter mit heilſamen Lehren , und guten Beyſpielen unterrichten, die geiſtliche ſowohl als weltliche Gemeinde weislich regieren, und ſeine Schafe niedlich meiden Fan. Sofern aber Feiner in Baiern, der dies fe Eigenf&jaften dat, follte gefunden werden, wird der Papft Bor fehung thun. Es koſtete fehr viele Mühe, bis die Errichtung der vier Biß⸗ chuͤmer zu Stande kam; und wir find mit Arnolfen dem Emmera⸗ mifchen Mönche verſtanden, Daß vor dem fiebenhundert neun und drey⸗ figften Jahre die baieriſche Kirche Feine gewiße und ordentliche Biſchoͤ⸗ fe, denen ein ausgemeffener Strich Landes gegeben ward, gehabt ha⸗ , de. Der heilige Ruperr war zwar Biſchof, er vichtete ihm einen Sitz zu Salzburg auf: es war ihm aber noch Fein Kirchenſprengel ausgezeichnet. Der heilige Bonifacius war es, der mit Genehm⸗ haltung des Herzogs Otilo Baiern in vier Bißthuͤmer, als nämlich | u Salzburg, Srepfingen, Regensburg und Paffau eintheifte, und jedem Biſchofe feinen Kirchenſprengel beſtimmte. Diefes erhetlet ‚aus dem Briefe, den der Pabft Gregorius II. an Bonifarius in dem fiebenhundert vierzigſten Jahre fehrieb , wo er ihm lobet, Daß er 208 g ; j lo⸗ &) Igitur quia indicaſti, perrexiſſe tt ad gentem Bajoariorum » inveniſſe os extra ordinem Eccleſiaſticum viventes, dum Epiſcopos non habeant iv > Prowincia , niſi unum nomine PIVILO, Muem nos autt lennus ordine- * .. DR Bälerifchen Kirche. | 157 | OR der Moͤnch zeigt uns ſogar die Naͤmen der Biſchoͤfe an, die Bonifacius aufgeſtellet hat. L). r Wir kehren wiederum zu unfern Regaten zuruͤcke, und wollen ehren ferneeon Auftrag einfehen, den fie von dem Parfte hatten, die gute Kirchenzucht in Baiern beriuftellen, die heidnifchen Misbräuche aufzuheben, und die böfen Gewohnheiten zu vertilgen. Die zum Ehris ſtenthum bekehrten Baiern konnten ſich kaum bereden laſſen nur mit ei⸗ nem Weibe verlieb zu nehmen. Der Adel beſonders, davon uns Taeitus Zeugniß giebt, m) liebte die Vielweiberey, um nicht die Ge⸗ fahr der Erbfolge zu laufen. Es war auch etiwas allgemeines , daf ſich I eimus: & quiacum aſſenſu Otile Ducis eorundem Bajoariorum, ſeu opti- matum Provincie illius tres alios ordinaſſes Epiſcopos, & in quatuor rpartes Provinciam illam diviſiſti, id eſt in quatuor Parochias, ut unus- quisque Epiſcopus ſuam kabeat Parochiam: bene & ſatis prudeuter peregi- ſti Prater, quoniam Apoſtolicam præceptionem ex noſtra vice implefli :-@ Acut tihi præceximus, ita peregifti: Harzheim Concil. Germ. T. 1. £. 4 A) Cum enim fanttus Prafal ( Bonifacius ) tautam Sacerdotum fallaciam at- que malitiam aliter non paſſe prohiberi confpiceret, Provinciam Bajoarie- um Odilone Duce confentiente in quatuor divifit Parochias , tresque mag- aarum virtutum viros eis prajecit, quos erdinafione falta in Epifcopa- lem gradum fublimanit , primum Foannem in oppıdo Salsburg , fecundum _ Erembrecht Seu Erimbertum, qui Frifingenfis Ecclfie ſuper fpeculatoris J denuit principatum, tertium Goibaldum in Ratisbgnenfi civitate, que eſt u metropolis. Bojariz, quartus erat Vivilo, quem licet Bonifacius non or- Ainaverit, ajus tamen Parochia fient cetere dividebatur. In vita S. Bo- g' nifacii c. 31. beym Sanſitz T. I. Germ. Sac. f. 122. Daß diefer Yivile J ie erzbifhörihe Würde bekleidet habe, erfehen wir aus dem faiferlihen Die MR ploma Arnulfs, ſo Wichingen Bifhöfe zu Paflau gegeben worden, und ey Sundius T. I. Metrop, Salisb, £. 949. ju finden ik 3) de Mer. German. c. 18. ji Br $ 152 Fntwurf von dem Zuftande fih die Geſchwiſterkinder miteinander verehlichten y und man’ machte fich Fein Gewiffen daraus, feine Stiefmutter, feine Stieftochter, feines Meibes Schweſter, oder feines Bruders Witwe zu heirathen.. Die. heidenheimifche Kloſterfrau in der Lebensbeſchre bung des heifigen Ole nibalds erzehlt, daß er ander Altmühl die Ehriften mit dergleichen heidnifiben Gewohnheiten, beflecket gefunden habe. n) Es ift ung bes kannt, wie ſchwer es dem heiligen Corbinian fiel dem Herzoge Gri⸗ moald zu Freyſingen, der feines terftorbenen Bruders Theobals binterfaffene Witwe Piltrud zu feiner Gemahlinn hatte, begreiflich zu machen, daß Diefe Ehe verböthen ſey. 33 Nichts war aber in den Herzen dev erſten Chriſten fü kief ein⸗ gewurzelt, als der von ihren Voraͤltern geerbte Glaube an den Träne men ; Zeichendentungen, Wahrfagereyen , Beſchreyungen, Zauber poffen und dergleichen Beträgereyen und Blendwerken. Es gaben ſich zwar die Legaten, und die in Baiern fich befindenden Geiftlichen alle Mühe den Unfug diefer aberglaubifchen Dinge zu zeigen. Aber es koſtete Jahrhunderte, bis man ein fo wildes Unkraut ausrot⸗ ten konme und wir leben in den Zeiten, wo wir Ueberblelbſel davon ſehen. Er. SCH Das erfte abesglaubifche Kunſtſtuͤckchen, fo den Baiern in dem päpftlichen Schreiben, von dem wir befländig reden, vorgemors fen wird, waren die Somnia, oder die IB abrfagungen aus den Träumen. Die Männer hatten ein befonderes großes Vertrauen auf die Träume der alten Weiber, und man fehrieb- ihnen’ eine goͤttli⸗ he Kraft zu. in Auslegung derenfelben. 0) Diefe traͤumeriſche Weis x — — — — 7 I En Fo - | n) Eiche Hr. von Falfenftein nordgauifehe Alsershümer. T. 1. £. 329, (n) | e) Jacob Boiffard de Divisiztione Pag. 17. ee An er aieriſchen Sig 2. Br Bi: wurden Alrunen genannt. p) Per Alrunen Namen mug une ter den Chriſten lange Zeit in Hochachtung geblieben ſeyn, weil Ber⸗ | 3 werd Peg q) einer heiligen Alrunag in dem eiiften Jahrhunderte 4 oedenlet, die eine Tochter oder Schweſter ——— —— J au Cham ſoll geweſen fern. 3 Eine andere Art der Wahrſagerey war diejenige, die man Augurium nannte, und die auf verſchiedene Reife getrieben wurde, > _ Buneifen beobachtete man gewiffe Zeichen in den Eingeweiden der Thiere; zuweilen merkte man auf den Flug und Geſchrey der Voͤ⸗ geb, wie auch auf das Wiehren der Pferde; zuweilen mußte das Nieſſen der Menſchen zum Wahrfagen dienen. 1) Wir haben von dieſen aberglaubifihen Dingen noch heutiges Tages einige Ueberbleib⸗ ſel. Der gemeine Mann hält das Kraͤhen der Hüner für ein böfes Zeichen; das viele Geſchrey der Aglaſter bey einem Haufe ſoll freinde Goaͤſte, das. Glochzen der Naben Unheil, und das Wegfliegen der Sthrche Feuersdrunft bedeuten. Wenn einer won den zukünftigen Din — und bey Söhtiefung der Rede nießet, fo fpricht man ges meiuiglich, er bat es benießet, d.i. es wird wahr werden. Wenn ‚einer Srübemorgens bar nüchtern nießet , glaubt man es werde eine ae | E ſan I * —— Anectot. r.. P. Hl. £ f. 254. ) Taeitus‘ de mor. Germ. c. ro. ‚Pirminii Libellus apud Mabillon Analect. T. IV. f. 536. Precantatores * IE Sortilegos Raragios, Aruſgices, Divinos, Ariolos, Maleficos , Ster- aus, 8 Auguria , per aviculas, & alia ingenia mala & diabolica no- oe facere & erederes Diefer heilige Dirminiss. hielt id) unter dem Her⸗ p. zuge Otilo long im Baiern auf, und beförderte beſonders die Stiftungen 2 der Kloͤſter Ober: und Unteraltaih, Mannſec, Dfterhofen und nicht ander. R > - " — * F * > Y 4 Entwinf von dem Zuflande 7 Schankung einfaufen, u. ſ. w. Ich wollte gern einem jeden dergfei- een Poſſen verzeihen, wenn man fih nur nicht mit dem Eriftallengus cken und aberglaubifchen Gepränge bey dem Schasgraben abgebete, und glaubte, daß ein guter Geiſt aus dem Eriftal rede, und ein bo⸗ ſer den Schatz bewahre. s) Es giengen auch bey unſeren alten Deutſchen die Sortzlegia Looſungen, oder Arten durch heilige Naͤmen und Geraͤthe etwas zus kuͤnftiges oder verborgenes zu erforſchen ſehr ſtark im Schwange. Es iſt merkwuͤrdig, daß ſo gar mit dem heiligen Evangelium Looſun⸗ gen getrieben wurden. Die Chriſten ſchlugen die Bibel auf, wie die Heiden den Birgilius, und die Stelle, die man ungefehr unter dem Daume bekam, mußte zur Wahrſagereyen dienen. Wir finden das von noch Spuren am Ende des achten Jahrhunderts, wo Kaiſer Kari der Große den Befehl gab, daß ſich keiner unterſtehen ſoll das Pfalter » oder Kvangeliumbuch aufzuſchlagen/ und dar⸗ aus Das Loos zu fprechen, t) * Man verſchonte auch den Heiligen nicht; ſie mößten fich zum Wahrſagen gebrauchen laſſen. Unſere heidnifchen Voraͤltern, wie Tacitus berichtet, u) erforſchten den Ausgang einer wichtigen Sao che alfo: Sie nahmen von einem fruchtbaren Baume verfchiedene Zwei⸗ s) Siehe Heinrichs Schuͤtze Vernunft = und ſchriftmaͤßige Abhandlung vom Aberglauben, das II. Kapitel von Bannung der Geiſter nnd von Schatzgraben, wo er den Ungrund und die Betruͤgereyen ſowohl des Schatzgrabens als des zauberiſchen Spiegels ſo ſchoͤn entdecket, daß der Aberglaubiſche über feine naͤrriſche Einbildungen ſelbſt lachen wird. 2) Capitulare Caroli M. anno 789. in Aquisgrani Palatio publice editum, Siehe harzheim Concil. Germ, T. L. f. 286. TR - a) de mer. German, c. ı@, ie — — — | "der valeriſchen Sirchen. 155 2 ſchnitten darauf gewiſſe Figuren, deren jede eine beſondere Er⸗ iaruo hatte. Wenn man nun eine Sache wiſſen wollte, ſo warfen > fie die Zweige auf ein weiſſes Tuch; hierauf rief der Prieſter die Goi⸗ ter an, nahm die Stückchen nach der Ordnung, tie fie gefallen find, indie Hand, und erffärte aus den darauf gefchnittenen Buchftaben die Frage. Diefe Art das Zukünftige zu erforfchen herrſehte auch unter den Ehriften eine geraume Zeit, die anftatt der Götter die Heiligen anruften , und von ihnen den ErFlärungsgeift füchten. Es vergiengen ſich die Ehriften fo weite, daß fie Fein Bedenken truͤgen ihre Trinfges ſchirre in Die Kirche zu nehmen, und aus denfelben zu Ehren der Heiliz gen wacker zu trinken. Alſo wurde der heil, Veit verehret; alſo pflegte man die Feſttage der heiligen Martins und Viclas zu feyern, und vielleicht auch die Martinsgans zu eſſen. Der Moͤnch Oddo in der Lebensbeſchreibung des heiligen Olaus erzehlt, w) Daß der heilige Martin dem Könige Olaus in der Nachte erfehienen fey, und ihn alfo angeredet habe: In deinen Landen pflege man noch zu Ehren der heidniſchen Götter Thors und Odins die Geſund⸗ heitsbecher auszuleeren/ von nun an befehle ich dir, daß dus diefen Brauch abändern, und entgegen einführen ſollteſt, daß zu meiner Geſundheit getrunken werde. Der Papſt Gregorius II. hatte alſo Urſache genug dieſe Mig- braͤuche, die mit den Heiligthuͤmern getrieben wurden, abzufchaffen.” | & wolle auch den Aberglaube, dazu das Feuer den Stoff gab, uU2 aus — % 2 * Cap. 24. beym Hr. von Eckhart de Rebus Franc. Orient. T.L£. 431. Varl der Große ſchafte im Jahre 789. Die üble Gewohnheit der Franken ab, u Ehren dei heil. Stephaus fid zu beraufchen. 1. e. Wer den urfprung son St. Zobennesfegen wifen win, Fann bie gelehrte Abhandlung Ja- 2 . i obs Thomaſius leſen. * 156 F Eatwae von hie ee aus den Herzen‘ der. Baiern berſaget ſehen. - 3% kann mie Ve i chens kaum enthalten, wenn ich nur mit einem fluͤchtigen Auge durch⸗ gehen will; was unſere Alten mit dem, Feuer trieben. Am erſten Ta⸗ ge des Lenzmonats, wo das nene Jahr anfieng, x) richteten ſie auf folgende Art ein ſogenanntes Nodfür oder Nothfeuer auf. Man tieb ein dürres Holz mit dem andern fo fange, bis ee Feuer fing, _ oder man nahm einen Zaunpfahl, fihlug Strisfe um demſelben herum, und zog diefe fo lange hin und her, bis der Pfahl von dem ſtarken Reiben His faſſete, undzu brennen anfieng, wo fedann das Feuer mit Zunder aufgefangen, ein Scheitterhaufe angezunden, und darüber gez fprungen und gehäpfet wurde. Herr von Eckhard ersehlt, y) dag er einmal Frähemorgens einige Roßbuben gefehen, welche auf dieſe Art Feuer zuwege gebracht, Damit Kräuter gekocht, und ſolche geeffen ‚haben in der aberglaubiſchen Meynung, ſich Dadurch auf ein ganzes Jahr des Fiebers zu befreyen. Die Kirchenverſammlung, die im Deutſchlande, im Jahre fiebenhundert, zwey und vierzig ift gehalten worden, 2) verbiether unter andern heidniſchen Gebräuchen auch die⸗ fen, der mit Dem Nothfeuer getrieben wurde. aa) Deſſen doch unges ach⸗ — X) Wie dieß der ſſeißige Reſch Annal. Eceleſ. Sabion. T. III. Soec. IX. Adnot. 293. aus den aulemanniſchen Geſetzen, und aus der zu Dingelſing im Jah⸗ re 772. gehaltenen Kirchemerſammlung beweiſect. y} Comment. de Reb. Franc. Orient. T. I. pag. 425. 2) Matfoloeum S. Emmerami f. 170, aa) Canon V. Deerevimms guoque , ut fecundum Canones unuſquisque Epifee- pus in ſua Parochia folicitudinem gerot ,„ adjuvante gravione, qui defen- for Eschfie ejus eſt, ut populus Dei paganias non faciat, fed omnes fpur- eitias abjieiat , & refpuat „ five profana Sacrificia mortuorum ‚five fa- erilegos , vel divinos. five philskleria, 8 auguria, five incantationes, five koſtias immolatitias, quas flulti homines juxta Ecclefins ritu pagane u u 4 RE der baieriſchen PER DR 157 — göhter ft diefer Gebrauch) bis. auf unfere Zeiten fortaepflanzet worden, “ nur mit dem Untsfchiede , daß man das Feuer auf andere Arte anz zundet. Wem iit unbekannt, was für aberglaubiſche Dinge mit dem St. TJobannesfeuer. sefpielt werden? man glaubt noch ganz fidyer, Daß derjenige, der uͤber den ange ͤndeten Scheiterhaufe unverletzet = ſpringt das Jahr hindurch von dem Fieber befreyet ſey. bb) Es mnß doch das Springen über das. Feuer. ein uralter Brauch feynr weil Ovidius davon Meldung macht, da er alſo ſingt: cc) Maoxqusé per ardentes ſtipulæ crepitantis acervos 0.0 Trajieias celeri ſtrenua membra pede, Idh konnte noch viele andere heidniſche Gebräuche und aber; | gla biſche Poſſen, mit denen fich der albere Pöbel bey dem ſchon ans gezuͤndeten Lichte der chriftlichen Lehre herumſchleppete, aufdie Bahn bringen: allein der Eurze Zeitraum, der mie vorgeſetzt it, machet mich davon fehmweigen, und zu den Bachanalien hinübertrerten. Nicht nur allein am erften Tage des Jahrs, fondern auch am erften Tage jedes Monats pflegten unfere erfteh Chriſten ein Subelfeft zu halten. - Dan fanzte dabey, man ſchwelgte, man veräleidete ſich, und trieb | alles ausgelaſſenes, tolles und uͤppiges. Man darf nur die Rede des Bliſchofs Sauftinus de Kalendis Januariis leſen. Es ſchien, als * de —— Bachuslinder geworden, In dem paͤpſtlichen u 5 Ri Schrei⸗ * Faciunt, fub nomine Janttorum Martyrum , vel Confefforum , Deum & "Sanktos fuos ad iracundiam provocantes: five illos Sacrilegosi ignes , quos © NODFYR vocant, five omnes, —— funt ara obfervatio- mes diligenter prohileant. — * —9— Sagittarius in Antiquir. Gentiltſni & Chriftianifimi f. 167. Reiskins Un⸗ E. ” terſuchung des Nodfuͤrs, des Oſter⸗ und Johannesfeuers. ee) Faft. IV. 781. F Be; # x - ik; 5 | — — r 8 Entwurf von dem Zuftande - | ‚Schreiben wird ausdrücklich den Legaten anbefohlen, daß fie Sie Subelfefte der erften Tagen, die von dem Heidenthume ih⸗ zen Urſprung haben, aufgeben follten. In der Kicchenverfamme i lung zu Keftines, wo der heilige Erzbiſchof Bonifacius die Vers geicpniß der heidnifehen Gebräuche, mit denen die neubekehrten Chri⸗ ſten in Baiern, Schwaben und morgenländifihen Franken noch befür delt waren, vorlegte, kommen dieſe abfiheuliche Handlungen der Bas hanalien unter dem Name Spurcalia vor dd‘) Eben diefer Erzbi⸗ fehof , da er dem Papfte Zacharias im Jahre fiebenhundert, ein und. pierzig von dem. Zuftande der baierifchen Kirche Nachricht gab , bes Flagte fich, daß ihm die Baiern unter das Geſicht gefagt. haben, daß fie die Gewohnheit Das Bachusfeft zu halten, fo fange nicht able | | ; gen ad) Die Väter der gedachten Kirchenverſammlung, bie im Jahre 742- gehalten wurde, hatten zwar in dem V. Kanon überhaupt verordnet, daß alle Pa- ganiz oder heidniſche Abgdttereyen, und aberglaubifhe Grbräude aus der Gemeinde der Rechtglaͤubigen ſollen hinmweggefehaffet werden: weil mar aber umſtaͤndig und ausfuͤhrlich wien wolte, in melden Stüden dieſe Paganiz beftünden , damit Dad Bolt recht könnte belchret werden, fo wurde beſchloſſen, daß darüher eine genaue Verzeichniß ſollte gemacht, und bey der naͤchſtfolgenden Kirhenverfammlung vorgeleget werden. Den 1. März 743. ward eine zu Lepting, heutzu Tage Heftines in Cambreſis oder Cams mericher Gebiethe verangeftaltet ; der Erzbiſchof Bonifacius hatte dabey - ° den Vorſitz, und übergab den ehrwuͤrdigen Bätern Die angefhafte Berzeich⸗ niß von dreyßigerleyen heidnifchen Gebraͤuchen, Die unter den deutſchen Chriſten im Schtwange giengen. Die Väter verbothen ade diefe Gebraͤuche, und belegten die Anhänger davon mit Geldſtrafen. Der gelehrte pader- bornifche Biſchof Ferdinand giebt uns aus dem vaticaniſchen Buͤcherſaale die aͤchte Verzeichnig Davon unter dem Titel: Indieulus Superflitionum &. Paganiarum. Herr von Eckhart hat diefen Indienlum mit gelehrten Noten erläutert, T. J. Rexr. Franc. Orient, pag. 497- &-fegg. ! * baieriſchen Kirche, 159 : — bis ſie nicht ſehen werden, daß es zu Rom abgeſchaft —— ee) Wie weite unſere Faſtnachtsfeyer von den Bachanalien der unterſchieden fey , will ich nicht beurtheilen. Es ſchwaͤrmeten in den baterifihen Landen folche Leute herum, die durch feltfame Schelmenſtuͤcke, liſtige Gaucklereyen , unbegreijlis 3 Ge Blendwerke, und ausgekünftelte Detrügereyen wunderbare Wer⸗ ke zu fpielen, und das leichtglaubige Volk damit zu Affen, und zw ee) Sarzheim Concil. Germ. T. I. £. 44. & fegq. bethören wußten, daß man fie für Zauberer hielt, d. i. für ſolche Leute, die eine Gemeinfchaft mit den böfen Geiftern hätten, und duch ihre Hülfe dergleichen Wunderdinge hervorbrächten. Ich will bier nicht unterfuchen, ob das Volk Urfache gehabt habe ein foLches zu glauben. Nur 34 mich, daß Papſt Gregorius, da er die Baiern vieler zauberiſchen Miſſethaten beſchuldiget, darunter nur Werke der menſch⸗ lichen Bosheiten verſtanden habe: denn er nennet die Werke der Zau⸗ berer Maleficia und Prœſtigia. ft) "Da * LE) Wem iſt unbekannt, das maleficium nach feiner Wortdeutung eben fo viel ſagen will, als malefattum, d. i. eine Uebelthat. Wenn der Zauberer durch beygebrachtes Gift, oder durch andere ſchaͤdliche uns verborgene, doch aber natüurliche Mittel dem Naͤchſten Schaden zufuͤget, iſt dieß nicht fiir eine Uebel: that zu rechnen? Dahero leſen wir in den Legibus Ripuariis. Qui per venenum, feu per aliquod maleficium res vel homines perdiderint, .. . Das Wort Preftigia wird von prafringendo hergeleitet , und bedeutet nichts anderes, als ein Blendwert, und Taſchenſpielerey, dabey die Augen alfe betrogen werden, daß man Wunderdinge zu ſchen glaubet, wie dieſes gar ſchoͤn Cicero 3. Fin. c. 27. erklaͤret: IIline omnes præſtigiæ, illinc inquam omues fallaciæ, omnia denique ab his nummorum argumenta nata ſunt. Und Seneca ſagt Epiſt. 45. Quomodo Præſtigiatorum acetabula, & cal- culi, in quibus fallacıa ipſa delectat. Das Alterthum hat uns noch eine Rede, bie der heilige Bonifacius von der Taufe hielt, als ein rares Ss Erin a Zuſtande Damit ich alles ſage, was den Zuſtand der baieriſchen Ri : ehe unter dem erjten chriftlichen Herzoge Theodo H. aufklaͤren kann, ſo will ich die weitere Lehrſtuͤcke, ſo die Geiſtlichkeit nach der Vor⸗ ſchrift des paͤpſtlichen Schreibens den neu angeworbenen Chriſten zu geben hatten, kuͤrzlich anfuͤhren. An den Sonntägen ſowohl, als an - den Feyertägen der Geburt, Himmelfarts, Erſcheinungs aunſers Herrn ſoll und man nicht fallen. gg) Es iſt Feine Speiſe fuͤr unrein zu ER hal⸗ Stuͤckchen des achten —— aufbehalten. In dieſer Rede fett ven. - Heilige alle die Werke des Teufel , welche der Chriſt in der Taufe abge⸗ ſchworen hat, nad) der Reihe an, und giebt dem Satan keinen fiãtteren Einfluß in Die Zauberey zu, als er ihm im den Hochmuth, Neid, Ehrab⸗ ſchneidung und dergleichen von der menſchlichen Bosheit abſtammende Suͤn⸗ den eingeſtehet. Der beruͤhmte Benedictiner Bernhard Petz hat es aus dem Kloſter Melk hervorgeſuchet, und dem IV. Bande Anecdot. P. ILL. 4 einverleibet. E3 faͤngt alfo anz Audite Fratres B attentius cogitetic, quid in, Baptiſmo renunciaflis. Abrenunciaftis enim Diabolo, & omnibus operibus ejüs, GB omnibus pompis ejuse Quid funt ergo opera Diaboli?. Hec funt: Superbia, Jdololatriz , Invidia . Homicidium, Detratio, Men- dacium ,„ Perjurium „ Odium , Fornicatio , Adulterium „ omnis Pollutio, Furta, falfum Tifimoniun, Rapina , Avaritie, Gula , Ebrietas, Tur- piloquia, Contentiones, Ira, Veneſicia, Incantationes, & Sortilegos exquirere, Strigas & fittos Lupos credere „ uvorfum facere, dominis: in- obedientes effe, Filatteria babere. Hec & bis fimilia mala opera funt Dia- boli„ & his amnibus in B: aptiſmo renuntiaſtis, & licut Apoſtolus dicit: Qui talia agunt, digni ſunt morte, O regnum Dei nom conſequentur. Es wird vielen ſcheinen, dev heilige Bonifacius Habe hier nicht gut £atho” Lich geredet, meiler fagt: daß es ein Teufelswerk ſey, wenn man ſo thoöͤ— richt it, und glaubet, daß es Hexen, und ſolche Leute gebe „die ſich in Wolfe: verwandeln können. sg) Beym Kabbe T. VIII.Coneil. f. 309, finden wir in den — Ehriß⸗ ten des H· Bonifacius eine Verzeichniß ver Feyertägen nie fie von. den. Teutſchen im achten emene find gehalten worden. F Y van Bine N Ben —— * — DEE —— Eu , „ re N tn! ca N —— bed N: A N TEL Nee A— N Ri : j + 14 ” ” 6 « — * B Sy Baherfeh Kirche. 161 halten , als diejenige, die den heidniſchen Göttern geopfert worden. ein Chriſt ſoll ein Opfer auf den Altar legen, bevor er ſich nicht mit nem Nähten ausgefühner hat. Die Meynung, das die Bußwerke Be der täglichen Vergehungen und menfihlichen Schtwachheiten, ohne welchen wir nicht leben koͤnnen, unndthig ſeyn, ift zu verwerfen. au Ehriften mäffen glauben, daß wir mit Chriftus auferftehen wers den , und daß der Satan zum ewigen Feuer verdammet, nnd Feines weges für ihn eine Erloͤſung zu hoffen ſey. Mit dieſen Anordnungen | und Kehren ſchließet fich der Verhaltungsbrief, dendie Legaten Martini⸗ an, Georg und Dorotheus vom Papſte Gregorius IT. erhielten, und im Jahre fiebenhundert und ſechzehen mit ſich nach Baiern brachten. Wie lange ſich die Legaten alldort aufgehalten haben, finde ich nir⸗ gens aufgezeichnet; e3 ſchweigen auch die baierifchen Gerichtſchreiber — und ſagen uns kein Wort, ob ihre Verrichtungen gute Wirkung ger Pe haben. Es fiheint mir, daß die wenigen Geiſtlichen , die in einem & weifhichtigen Lande, der apoſtoliſchen Arbeite vorftunden, nicht ges mac, geweſen das Volk in der reinen Bee zu unterrichten, Die BE * aber⸗ — Ta Natale Domini VII. Kal. Jan. dies IV. 2 In Cireumcifone Domini Kal. Jan. diem unum, J In 'Epiphania VIII, Idus Jan. diem unnum. 4 In Purificatione ſanctæ Mariz IV. non. Febr, diem unam, u In Pafcha Domini poft dominicam dies tres. ‚In Afcenftone Domini diem unum. 3 In Natale fantti Joamnis Baptifte VIII. Kal. Jelias diem unum, \ In Paffione ſanctorum ApoftolorumPetri &Pauli III. Kal. Jul. diem unum. E In Aflumptione fantz Meriæ XVII. Kal, Sept. diem unum. 4 In Nativitate ſanctæ Mariz VI. Idus Sept. diem unum. - In Paffione ſaucti Andreæ Apoſtoli pridie Kal, Decemb. diem unum, _ a 2 “ . we FR x D Ya — er N 162 Entwurf von dem Zuſtande — Misbraͤuche zu heben, die heidniſchen Gewohnheiten auszurotten, und den Goͤtzendienſt zu vertilgen. Wir willen, wie viele Mühe es dem heiligen Corbinian, Bonifaeius, Willibald und ihren Geſellen noch koſtete das Chriſtenthum in Baiern auszus breiten. Die baierifchen Herzoge zu Negensburg, Freyfingen „ Paſ⸗ ſau, und Botzen drangen zwar mit allem Ernſte darauf, daß ihre Staaten von dem heidniſchen Graͤuel gereiniget, und in dem chriſt⸗ lichen Glaube erhalten wurden; fie wollten aber nicht Das. blutige Schwert, dazu gebrauchen; Daher Diejenigen, Die entweder auf ihre Götter ſtolz thaten, oder die Freyheit zu fehr lebten, zu dem Taufe nicht konnten beredet werden; ja wir finden Spuren, daß viele Ger taufte den alten heidnifchen Glaube annalymen. hh) Was aber am meiften die baierifche Kirche in dem fiebenhuns dert und fechzehenden Jahre befränkte, waren einige aus Engeland hergelaufene Geiſtlichen, derer einige fich für Biſchoͤfe, einige fuͤr Prie⸗ fer, und andere für. Klerlcker ausgaben ; fie „predigten dem Volke nur gefällige,, und nach dem Geſchmacke der Sinne eingerichtete Dinge, Es fiel ihnen alfo nicht ſchwer Die zarten und weichen Sproffen des chriſtlichen Wachsthums in ihrer Blühe zu erſticken, die Rechtglaus bigen auf Abwege zu leiten, die gefunde Lehre mit falfchen und ketze⸗ rifchen Sägen zu vertäufchen , und die guten. Sitten mit dem Bey— fpiele ihrer aͤrgerlichen Aufführung zu verderben. ii) Es fehlte jedoch — bh) Siehe Hr. von Falkenſtein nordgauiſche Alterthuͤmer T. J. c. 7. ii) Arnolf von Vohburg O. 8. B. beym Sanſitz Germ. Sac. T. IT. f. 39. Quia enim nuper Chriftianitatem acceperant Norici, immiferunt ſe illis hære- tici, qui ut in aliis regionibus faeere confueverant. Horum alii ( quedi in Bojoaria absque certis Epiſcopis erant Ecclefiæ) fe dicentes Epifcopos efle, alii Presbytheros , alüi diverſi ordinis Clericos, adinyentiones fuas > der baterifchen Kirche. 163 auch hinwiederum nicht an Männern, die ſich dieſem Uebel mit Nass drucke dawider festen. ' Baiern hatte damals drey anfehntiche from⸗ me und gelehtte Biſchoͤfe, als nemlich Ruperr zu Salzburg, Theo» Ei or zu Paflau, und Wicterp zu Megensburg. kk) Diefe zogen den vermeynten Geiftlichen die Larve ab, ſchickten fie in ihr Vaterlaud queisfe, huben die Gefallenen auf, und zeigten ihmen den rechten Weg | hres Heils. Er. Da dieß vorgieng , Fam im Jahre fiebenhundert und ſieben⸗ "gehen der. heilige. Biſchof Corbinian nach Baiern. 11) Diefer hei⸗ J &.2 Ar ge technis quibusdam ſubornabant, ſicque populum cum. principibus Sedu-- eebant. * ik) Sie waren aber nur Epifcopi regionarii, oder wie fie Mabillon nennet‘ = Epifeopi’extra ordinem , Die zwar eine Stadt, aber noch feinen ausgezeichne⸗ ten Kirchenſprengel hatten: Der alte Poeta Anonymus, welcher zu Zeiten eudwigs des Frommen im IX. Jahrhunderte de ordine Comprovin- eialium Pontifieum geſchrieben, ſingt von.den regensburgiſchen Biſchoͤfen alſo⸗ Bi NHic Reginenfis Sedis vocitatus ab urbes, Quam'rexit primo Wilterpus Epifcopus ille.. Poſt alius Gauvinpaldus qui nomine diktus,. A Tertius Sigiricus erat Sacratus ad aulam. Dergelehrte Mabillon vet. Analect. f. 347. ſchrtzet ditſes MSc. fo hoch, doaß er alle Verzeichnißtafel der baieriſchen Biſchoͤfe nach ver Anweiſung die, ſes Manuſeripts eingerichtet zu werden wuͤnſchet. Das Mauſulæum S. Em- merami p. 138. erhärtet mit vielen Gründen, dag Wickerpus um das Jahr: 716, in Regensburg: gefeffen fey: mM) Iribo, der fleißige Lebensbeſchreiber de3 heiligen Corbinians, führet ihm dad erftemal in Rom auf unter dem Papfte Gregorius IL. von dem er zum Bi;- — ſchof iſt geweihet worden‘, und unter Dipin von Herſtall dem fraͤnkiſchen WMajordom, der Gallien regierte. Ben der zwehten Reife, Die Corbinian nad) - — —— — * 164 Entf von dem Zaſtande N ige Mann , der ein gebohrner Franzos aus Chartres war, wagte die zweyte Reiſe nach Rom, um vom Papſte Gregorius I. die Erlaub⸗ niß zu erhalten ‚in einer Wuͤſte Gott zu dienen und feinen Betrachtun⸗ gen obzuliegen. Er langte in Niederbaiern an, und als er da Die neubefehrten Ehriften in den Glaubensſachen ſehr ſchlecht unterrichtet, fand, erbarmte er ſich ihrer, und erklaͤrte ihnen Die evangeliſche Lehre, Der Herzog Theodo zu Regensburg, da er davon ae; erhielt, lud ihn zu ſich ein, und bath ihn, Daß er das Wort Gottes noch u weiters in feinem Lande verkündigen, und Die Unoiffenden belehren "möchte. Corbinian aber entſchuldigte ſich mit dem, daß er fein Le⸗ ben in einer Einſamkeit zuzubringen ſich entſchloſſen hätte. Er gieng alſo, nachdem er vom Herzoge reichlich beſchenket worden, nach) Frey⸗ ſingen, wo Grimoald ein Sohn des Herzogs Theodo Hof hielt. Die⸗ Nom gethan hat, ſagt Aribo, daß er duch Alemanien, Germanien und Roricum gereifet, und von den baieriſchen Herzogen Theodo und Gre ? moald in ihren Landen zu bleiden eingeladen worden ſey. Nun erhebt fih ein hronologifher Zweifel, in welhem Jahre Corbinian das erfiemal, und in welchem er das zweytemal die Neife nach Rom angetreten habe. | Wir können der Erzählung des Aribo feinen Beyfall geben , weiler den Bapft Gregorius IE und Dipin von Herſtall zu gleicher Zeit auführet, da doch) der legtere fhon im Chriſtmonate 714. geſtorben war, bevor der er⸗ ſtere zum Papftthum gelangte, fo erfi den 19. Wonnemonats 715. geihah. Wir können noch weniger glauben, daß Corbis ian erſt um das Jahr 723. nach Baiern gekommen ſey: denn wie hätte er von dem baieriſchen Herzoge Theodo können eingeladen werden , Der um das Jahr 717. fhon todt war ? Wir folgen alfo ver Meynung des Fleuri und Hanſitzs, die für bie, erſte Reiſe des heiligen Corbinians nah Rom das 7rote, und für bie Zweyte das 7u7te Jahr anfegen. Der Raum leidet es nicht ihre Gruͤnde an⸗ zuführen ; man beliebe Die Authoren ſelbſt, wo fie don dem heiligen Cor: binian reden, zu leſen. — EEE EEE TEE ER der —— Kirche. 165 - Dieſer Herr Pi dem heiligen Manne alle Ehren an, und- füchte ihn, wie ſein Vater, bey fich-zu behalten. Allein Corbinian machte bey dem Herzoge Grimoald die naͤmliche Entſchuldigung, und feste feine Reiſe von Freyfingen nach Rom for. Dem Herzoge fiel es zwar ſchwer einen Mann, der fo gute Früchten in dem Weinberge des Herrn hätte einfammeln Eönnen, zu entlaffen, doch, weil Corbinian fich nicht aufhalten ließ , begnadigte ihn der Herzog nicht nur allein: mit ‚Aoftbayen Schanfungen , Darunter auch Pferde waren, fondern gab ihm auch Neisgefärte mit, die ihn bis an die Gränzen Italiens begleiten müßten, und befahl zugleic) feinen Unterthanen den Vinſchgauern in Tyrol, daß fie den heil. Corbinian bey feiner Zuräcfreife von Rom auffangen follten. mm) Wir bleiben, gnädige und hochzuehrende Air! in dem fies benhundert und fiebenzehenden Kahre ftehen, und bedauern den Tod des froͤmmſten —— Regenten Herzogs Theodo IL nn) Der X RR be⸗ N tee am) Aribo c. 9. & Io. an) Die Frage, wenn der baieriſche Herzog Theodo geſtotben, beruhrt auf jene, wenn der heilige Rupert aus dieſer Welt geſchieden it. Das ur: alte falzburgifhe Schanfungsbüchlein, fo der erſte Erzbifhof Arno oder vielmehr fein Diakon im Jahre 998- zufammen gefchrieben hat, fagt ung ausdruͤcklich: das der Herzog Theodo im feinem Todbette feinem Sohne Theodobert anbefohlen habe den Bifhof Rupert zu ſchuͤ⸗ A gen, und in Religionsfahen zu gebordyen. -Mithin mug Theodo F vor Rupert geſtorben ſeyn. Die einſichtsvolle Männer Dagius, Ma: billon, Edart, Hanſitz und Abt Coͤleſtin erhärten durch ſcharfe Kritik, >. Daß der ‚heilige Rupert im Jahre 718. den 27. Lenzmonats das Zeitliche mit dem ewigen verwechfelt habe : muß alfo nothwendig der Herzog Theo- 80 I, wenn anderſt Arno wahr. fhreibt, und die Kunſtrichter recht ha: | = „ ben, vor ben 27. Lenzmonate 718. gejterden feyn. « Der Afceta Cremifan, bcym Hanfıg T. II. Germ, Sac. Corollar. £. 924. fagt aljo ganz gut: An- ea ae... | Entwurf ve von — Zuſtande beruͤhmte baieriſche Scribent Mary Welſer lobet dieſen Fůrſten alſo: Dieſer Herzog Diet iſt ſeiner Macht halber bey den benach⸗ ten Sürften in großen Anfehen geweſen, und ift nicht nur allein der dapfren Mannſchaft und allerley Briegsrhftung balber, fondern auch wegen drey jungen wohl erzogenen Söhnen, die er gehabt, für glücklich gehalten worden. Sir feine Perfon ift er aller Tugenden voll gewefen , und hat ſon⸗ derlich mit Gottſeligkeit keinem aus feinen Voraͤltern etwas bevor gegeben. oo) Da ich mir alfo vorgenommen habe, den Zuftand der baieri⸗ ſchen Kirche nur von dem Taufe des erſten chriſtlichen Herzogs. Theodo II. an pp) bis auf ſeine Abfahrt von dieſer Welt, ſo eine Rei⸗ be von ein nd zwanzig Jahren ausmacht, zu betrachten, fo bleibt mir nichts mehr übrig, als daß ich mich erfreue den Vorſpruch, den ich mit Propertius geſagt habe‘, erfüller zu ſehen; Urbi feftus erat, dixere Palilia Patres, Hic primus capit mœnibus efle dies. dab no DCCXVII. Theodo II. Dux: Woawarie, qui Germaniam ad: Chriftum convertit, obit, Wäre die uralte Grabſchrift des heiligen Ruperts zu Salzburg ‚ wo er begraben liegt, nicht: im Jahre 1436. vom Abte Peter, wieda Chronicon Monafterii S. Petri ſelbſt eingeftehet, verftümmelt: worden; hätten die) alten baieriſchen Annaliften ihre Luͤcke nicht mit: fo vie⸗ fen Theodonen ausgefuͤllet, fo wüßten wir, ohne uns den Kopf zu bre⸗ chen das aͤchte Sterbjahr ſowohl des heiligen Ruperts, als des Herzogs Theodo II. so) Baieriſche Geſchichte Seite 272, der augsburg . Ausgabe An: 1605. pp) IH nenne ihn vom Anfange Bid zum: Ende den erſten chriſtlichen Herzog weil ih weder einen: Zeitverwandten noch gültigen’ Zeuge, viel weniger eine glaubwuͤrdige Urkund finde, die mir darthun koͤnnte, daß vor ihm ſich ein. baieriſcher Herzog. hatte taufen laſſen. J — 4 — 4 2 “ J der — Rice, N dah naͤmlich, gleichwie Rom jaͤhrlich an dem gluͤckſeligen Tage und Feyer der Goͤttinn Pales, da Romulus den erſten Stein zur Etbau⸗ ung der Stadt gelegt hat, ein Freudenfeſt machte; wir auch jaͤhrlich an dem hoͤchſten Geburtstage unſers durchleuchtigſten, ruhm⸗ wuͤrdigſten Stifters Joſephs Maximilian das freudenvolle Ge⸗ daͤchtniß feyern, daß Er den erſten Stein zur Errichtung der Akade— mie der Wiſſenſchaften gelegt, und unſere Arbeiten ſeines gnaͤdigſten Denfnlies Schon in das fünfjehende Jahr gervürdiget hat, cf. £2 - t pr FREE & — Near fi NIRErZ | ml Hal SR IR Don — ae Ai * Don Ferdindnd Sterzinger Theatiners Erlaͤuterung über Drey Anmerkungen von dem Sterbiahre und Graobſchrift des heiligen RuUperts, | als ein Anhang . zu dem Entwurfe von dem Zuſtande der baieriſchen Kirche unter dem erſten chriſtlichen Herzoge Theodo IL ſi x cauſam tria verba Ad bonam \ 122 2 y I — J e xX * — J * — r ö vs & ER! — > “ie m ' ' .r ur . Pan 7 fr} X — a} — — 2 Worbericht. ©. bafd als der er von dem Zuftande der baiern * ſchen Birche unter dem erſten chriſtlichen Serzoge Theodo IE. zu. Handen der hochehrwuͤrdigen Väter des Benedietiner⸗ kloſters zu St. Peter in Salzburg Fam, fanden fie darinn von dem Sterbjahre und Grabſchrift des heiligen. Ruperss drey Anmer⸗ ungen die gar nicht nach ihrem Geſchmacke waren, und die dem Sy ‚Rem des noxiſſimi Chronicon antiqui Monafterii ad S. Petrum Salisburgi O. S. B. de anno 1772. fihnurgerade zuwider liefen. Es war alſo den gelehrten Berfaffern diefer Kronick daran gelegen , def fen Anfehen zu ſchuͤten/ und eine Gegenſchrift unter folgendem Titel 9% her⸗ der Wiſſenſchaften zu Minden Direktors in feinem neuen x —5 N n Se * — 1072 Drey Anmerfungen von dem Sterbjahre heraus zu geben: Burze Ermnerungen von dem Sterbjahre⸗ und von der Grabſchrift des heiligen Ruperts erſten Bi⸗ ſchofs zu Salzburg, und der baieriſchen Landen Apoſtels, den hiſtoriſchen Anmerkungen des hochehrwuͤrdigen und hochgelehrten Serrn Don Ferdinands Sterzinger Theatiners/ ‚und der hiſtoriſchen Claſſe in der churbaieriſchen Akademie Entwurfe von dem Zuſtande der baierift ben Kirche unter dem erften chriftlihen Aersoge Theodo II. entgegen geſetzt von den Zenobiten des Benediktinerkloſters zu St. Peter is Salzburg. Augsburg im Verlage Joſephs Wolff. 1773. Weil nun in dieſer Streitfehrift, ein gütiger und wohlanſtaͤu⸗ diger Ton herrſchte, hat der Gegner Feinen Anftand gefunden diefelbe zu beantworten: uur ift er im Ziveifel geftanden, ob er gerade auf die Erinnerungen losgehen , oder aber die anflößige drey Anmer⸗ Ä ungen erläutern follte. Er erwählte das. Lebte, um die Gefahr der Anzuͤglichkeiten, denen man in einer Antworte, die dem Gegner auf . dem Fuße nachgehet, kaum ausweichen kan, nicht ju laufen, und alfo auf diefe Weiſe feine Hochachtung, gegen einer ehrwuͤrdigen Benc⸗ diktiner⸗ Innung bezeugen zu koͤnnen. Der Titl der Sterzingerifhen Schrift lautet alfe: Erläuterung über drep Anmerkungen , die in dem Entwurfe Don Serdinands Stersinger von dem Zus fEande der baieriſchen Kirche unter dem erften briftlichen Zerzoge Theodo IT. den hochehrwuͤrdigen und hochgelehrten Zenobiten des Benedietinerkloſters zu Sf. Peter in Salze burg in ihren kurzen Zeinnerungen von dem Sterbjabre und der Grabfehrift des heiligen Ruperts erften Biſchofes zu Salzburg und der baierifhen Kanden Apoftels anftößig ſchie⸗ nen. Mimchen aedende wit alademifhen Schriften. 1775 a r; er und Grabſchrift des heiligen See. r 'agiı ie fiefern dieſe Schrift/ die mit neuen und wichtigen Zufägen von dem Verfaſſer deſſelben Hi veenn worden, als einen —⸗ jr ‚borhergehenden. B .. ‚Erle Anmerkung — des Entwurfes ꝛc. S. 8. 30 fürchte febr, daß der wigige Lefer der neuen — des Benedictinerkloſters zu St. Peter in Salzburg, wo ihr Stifter der heilige Rupere ſchon im Jahre 582. das Heilige Wert folle angefangen haben, fagen werde; Ci- @gro pro domo fua, ae Erläuterung. Es fiegt vieles daran, und es erwaͤchſt daraus nicht ein ge Hinger Vortheil, daß die Ankunft des heiligen Ruperts, und feine Stiftung in Salzburg um hundert und etwelche Fahre eher angeſetzt wird. Man darf es mir nicht glauben; man wird aber Feinen Anſtand finden dem gelehrten Benedictiner zu St. Peter in Salzburg P. Jos. ſeph Metzger, der die Salzburgiſchen Geſchichten bis auf den Erz⸗ iſchof Erneſt mit vieler Mühe zufammengefchrieben hat, Beyfall zu "eben. Diefer gute Mann läßt S. 8. dieſe bedenklihe Worte ent fallen: Quinto contradicit ıpfa Ecclefle & Monafterii noftri Sa- lisburgenfis antiquitas, Pontificiis etiam Diplomatibus & Archie- pifeoporum Privilegiis tam celebrata, unde & aliarum Eccle- “fiarum Mater dicta & Princeps tadta: QUTHONOR PLANE c € \CIDERET , fi ad Childeberti II. ætatem & Joomum pene - annum ejus initia protruderentur, quo jam plures Ecclefie Epif- ales & Monafteria Boic® caput erigere coepere. Ita S.Cor- * F * s anno 719 Friſingenſem fundayit, ut alia taceam Mo. #5 D3 — — 4 mw, 4194 | Drey —— Die Sehe nafterium perantiqguum Offiacenfe in Carinthia iam ante ann 4 689. Originem dueit, Antiquius ergo foret Ruperto & Eeclefi@ Salisburgenfi, quod contradieit Litteris Eugenii Pape, Conra- di & Eberhardi Archiepiscoporum. Ich danke fehr diefem aufs sichtigen Gefchichtfchteiber, daß er mich enthoben hat in Diefer verdruͤß⸗ fihen Materie eine weitere Erklärung zu. geben; den witzigen Lefer aber nur. gar zu ſehr anfrifchee mit lachendem Munde ee J Eicero pre domo ſua. | Zweyte Anmerkung Des Entwurfes ꝛc. S. EL Fu Hann bätte glauben follen, Daß die gelehrten Verfafler dies fer Rronic die angesogene Streitfrage ausgemahrbät- ten: aber fie gefteben aufrichtig, daß fie davon keine: Gewißheit haben , und nur fd viel aus der Tradition, der beftändigen Uebergabe wiffen , dag ihr Stifter im Jahre 623. geſtorben ſey, wo er nach der Rechnung . der von uns gelobten Bunſtrichter noch nicht ir, mar. : Erläuterung. 00 · and Wore die Streitfrage von der Ankunfi des heiligen Ruperts in Baiern „ſo ſchon im Jahre 580. ſoll geſchehen feyn, nicht aus⸗ gemacht, wenn. ung die neue mit vieler Mühe und Fleiße ausgearbeite Kronick des alten Benedictinerflofters zu St. Peter in Salzburg einen” einzigen: Brief, den: ihr erſter Stifter am den heiligen Vater zu Rom gefchrieben; hätte vorgezeiget ? wäre der Zweifel, wann die Stiftung zu ‚Salzburg ihren as genommen 7 nicht völlig gehoben, wenn un: dar⸗ und Grabſchriſt des heiligen Ruperts. 175 über ein paͤpſtliches Beſtaͤtigungsſchreiben waͤre zum Geſicht gekom⸗ en? wuͤßten wir nicht alle den wahren Zeitpunkt des Hinfchgidens 5 heiligen Ruperts, wenn das Sterbjahr gleſch nad) feinem Tode aͤre aufgezeichnet worden ? müßten wir uns nicht alle ſtillſchweigend engen, wenn nur ein kleines Stückgen von einer Urfchrift oder Denk er des ſechſten, oder fiebenden Jahrhunderts übrig wäre, wo das sgofte Jahr der Ankunft, das 582ſte der St ftung, und das ‚62zfte Jahr des Todes des Bſchofes Rupert durch eine Epocha, Inditio, oder Regierungsjaht eines Kaifere, Königs, oder ba. 2 Herzogs votgewieſen wurde, ® Don dem heiligen Erzbiſchofe Bonifacius eiffen wir mit al⸗ er chronologiſchen Wahrheit, daß er im Jahre 739 das Amt eines bevollmaͤchtigten Viearius in Baiern ausgeuͤbet, und die vier Bißthuͤ⸗ ner als nämlich Salzburg, Frenfingen , Negensburg , und Paſſau mit Einwilligung des Herzogs Otilo und päftlicher Beftätigung feſt gefest und eingeriht habe. Es ift uns auch befannt, daß er im Jah⸗ W742. das erſte Concilium in Deutfchland gehalten, und wie fange er ſeiner apofivfifchen Arbeit vorgeftanden : weil uns das Alterthum noch die Briefe, die Bonifacius mit den Paͤpſten Gregorius II, and Zacharias gewechfelt, in unfere Hände geliefert hat, wo in ders päpftlihen Schreiben fowohl die Indictio als das Regierungsjaht - der. morgenländifhen Kaifer Leons und Lonftantins Das Jahr von de —— Chriſti angeben. I Aus der einzigen Urfehrift, wo der eefte Biſchof zu Eisädr, | du heilige Willibald, dem Kloſter zu Fufda etwelche Höfe ſchenket, | End worinn gelefen wird: AMum in Monafterio Fuldanenfi Anno KYII], regnante Carolo gloriofijimo Rege Francorum ; atque |Batı icio Romanorum die VIII. menfis Oßlobr. find wir überzeugt, daß willibad im Weinmonate des Jahrs nach Corini Geburt —* #76 Drey Aumerfungen von dem Sterbjahre noch gelebt habe. Denn König Karl beftieg den fränfifchen Thron. im Jahre 768. im Herbfimonate; mithin deuten die 18. Fahre feiner Regierung auf das 785te Jahr. Der geehrte Sollerius in den A&. Sandorum 7. Julii fehtägt mit diefem Zeitverwandten Inſtru⸗ ment die alte Webergabe der Eichftädter, die ihren erften Biſchof wi Uibald im Jahre 781. geftorben zu feyn glauben , gänzlich zu Bodens In den Monumentis. Boicis Acad. Seientiar. Maximil, vol. 8. pag. 363. lefen wir am Ende eines Schanfungsbriefes ; reg- nante Domino & illufßriftmo Duce noftro ‚Tafklone ‘anno XV, Ind. XV. da nun Herzog Taſſilo der Zweyte im Jahre 748. zur Ne gierung Fam, erhellet aus dem fünfzehenden Fahre feiner Regierung , in welchem die Schankung dem Klofter Scheflarn geſchehen iſt, ganz Har, daß das Jahr 762. anzugeben fy. So follte der hiftorifche Werkjzeug geſchliffen ſeyn, um die chronologiſche Wahrheit heraus zu bringen, und allen Zweifel zu heben. wahl s Die Finfeitung zur Kronick des Benedictinerkloſters zu St. Meter in Salzburg, und die kurze Erinnerungen wider Den vorherge⸗ henden Entwurf von dem Zuſtande der beierifihen Birche ꝛc. wollen zwar durchaus haben, daß wir der alten Uebergabe, die mit fo vielen bewehrten Handfehriften begleitet iſt, unfern Beyfall geben foll- gen. Allein das Kunſtrichteramt, die fo edle Kritich, verbiether es, et⸗ was zu glauben, was nicht mit der Nichtfchnur der hiftorifchen Grund⸗ yegeln abgemeffen ift. Es ift ja ein in der Gefchichtskunde angenom⸗ mener Kernfpruch ; Factum antiquum non nifi ex traditione n bis notum pro vero habendum non eft, nıfi vel infe, velex {ui eircumftantiis fuerit adeo folemme, ut ex coxvis tantummo geft;bus traditio ipſa oriri, atque in nos derivari potuerit. We iſt nun jene mit dem heiligen Rupert verwandte Zeugniß, die fager ‚daß der Wormſet Biſchof Rupert im Jahre 580- in 7 * sam: Osabfhrft Des eigen Rue 17 aufgetreten; im-Jahre 582. das heilige Werk der Stiftung in Sat burg re und im Jahre 623. geftorben ſey? wie Fan —— gabe der Zeitrechnung mit zureichendem Grunde behauptet werden, da sonieiner folchen Uebergabe feine Handſchrift / Feine Urfünd, Fein Denk maal/ oder Ueberbleibſel des Alterthums bis auf das zwoͤlfte Jahr⸗ hundert vorgezeiget wird wer ſollte glauben, daß in einem fo uralten und berühmten Kloſter, wie das zu St. seteri in Salzburg ift,; ſich "gar fe n Mönch vor dem zwoͤlften Jahrhunderte hervorgethan habe, Der ihm die Mühe gegeben Hätte, das Sterbjahr feines erften —— mi dem Jahre von der Menſchwerdung Chrifti zu bereichnen ? die it tefte Uefunde vom Jahre 1186, ; fo diefes Klofter einsmal befite, und davon felbes noch eine Abſchrift vom Jahre 1288. hat iſt die Kro— niet fob Diet, H, wo man anfing von der Geburt Chriſti die Jahr⸗ zahl zuſchalten, nnd das 62gte Jahr für das Sterbjahr des heiligen caigehen Clay gieng es weiters was Prudentius ſagt. 9 en zwar noch weit älter Handfehriften, die duch den Druck worden h find, theils inSatzburg, cheils anderswo vorgezeigt, —— geftun,Libellus, oͤder Annotatio Arnonis Epifeo-. | bt * | Den nedict auf Befehl Arnons im Fahre 798: verfer- tiget bat: er es ift a aber zu bedauren daß darinn gar keine Spur von einer * 1 wann die Schanfungen der. bai tifchen Herzöge — er au. * Otilo und Ta Tilo geſchehen ſind, anzu⸗ Das meyte Shantungeshchein. ſo unter dem St; : titie de eonftru@tione Eeclefiz five fedis epifcopalis. * Juvavo &e bekannt iſt, hat auch Feine Zeit | BE, at el Sanfi ig — gleich nach dem — m a Sicque ‚fabnla erefeit: 3 — * Ex nen male ezpta, deinde fequautis a" Pradita temporibus, ſuisque nepotibus aucta. re wi . i Y er Re An N v * Ur * ve » — * f 178 Drey Anmerkungen von dem Sterbjahre den Zeiten des Erzbiſchofes Arno, oder wie andere behaupten; vom dem Schüler des Erzbiſchofes Eberhards im Jahre 1186, abgefaße worden fepn. ‚Ein gleiches rares Stuͤck des Alterthums ift auch die urfprüngliche Lebens beſchreibung des heiligen Nuperts, die im Jahre 872. iſt geſchrieben wordeu, und den Titl führer: quomodo Bajoa· rij & Cavantani facti ſunt Chriſtiani. In dieſer Lebensbeſchreibung/ davon das Kloſter zu St. Peter in ‚Salzburg nur eine Abſchrift des 1288ſten Jahrs hat, wird freylich gemeldet, daß Rupert zu Childeberts des fraͤnkiſchen Koͤnigs im Zweyten/ oder wie mon auch lieſt, im fuͤnften Jahre feiner Regierung Biſchof zu Worms geweſen ſeh, und den baieriſchen Herzog. Theodo getauft habe. Ob nun die⸗ ſer Childebert der erſte, zweyte, oder dritte geweſen, wird nicht ge⸗ ſagt, wie auch nicht ſtehet, welcher Theodo ſich habe taufen laſſen. ae ſo beſchaffenen Sachen, da vor dem Jahre 1186. eine: einzige Urkunde der alten Tradition von der Ankunft, Stiftung, und Tode des heiligen Ruperts das Wort ſpricht; da eben der Author dieſer Urkunde aufrichtig. eingeftehet daß ſeine Zeitrechnung ſich auf Muthmaſſungen gruͤndet, und nichts gewiſſes davon kann behaup⸗ tet werden; und da es ſcheinet, daß dieſe Tradition nur allein in. dem. Kloſter zu St. Peter in Salzburg eingeſchloſſen ‚geblieben. ſey ‚b befehaffeneh Sachen, fage ich, ift e8 Wunder, wenn. viele gelehrt Männer, befonders. Pagius Cvit. in Annal. Baronij ad ann. Ur Baſagne Thefaur, monument. Ecclef. T, 3; Eckart Comme it. de reb. Franc, Orient. T. 1. Li8. Hanſitʒ German, Sacr. 74 Sleu⸗ ry Hift. Eccleſiaſt. T. 9. L. 41. Roſchmann Diſquiſit. epifl, T S. Ingenuino C. 7. Calles Annal, Ecclefaft. German, T,2.L. a Ja wenn felbft die vortreflichen Geſchichtſchreiber aus dem preis wuͤrdigen Benedicetinerorden, als nämlich) Mabillon P. 1. &C 2. An nal. Benedict. Meichelboöck Hiſt. Frifing. T. 1. Diſſert. 2. Abbe Johann Mauſol. S. Emmerami c, 2. Abbe Anſelm * ſeiner | — ro⸗ F.. — heiligen Kuperts, 179 dr —** Tafel T. x. det Neichsgefehichten, und die neuetn Seri⸗ benten faſt alle den ſtumpfen Werkzeug der Uebergabe hinwegwerfen, m N fich eines beſſern bedienen? koͤnnen wir diefen berühmten Kunfte Achtern tibel nehmen , twenn fie den vichterfichen Ausfpruch fällen ? cta antiqua per teftes cowvos vel proxime coævos probari debent , nam fecus aut fabulofa funt , vel quam maxime dubia, - Soll man ihnen nicht: glauben, wenn fie nach diefer unberwerflichen A zrundregel aus ſynchroniſchen Zeugniffen beweiſen, daß der Worm⸗ fer Bife f Rupert im Jahre 696. in Baiern angefommen ; um dieſe Zeit den dortigen Herzog Theodo II. — und im — 718. ge: focben ſey? J Ihre Gruͤnde Binen in pur gein alſo rgen en na 1% et ‚Childebert dem zweyten fränfifchen ‚Könige, der vom Jahre 577: bis 596. regierte, ift Eein baierifcher Herzog mit Namen Theodo au finden, wohl aber Garibald und Taffilo: mithin Fan Rupert ü 1 Blick, zeit feinen ‚Pbeobe, getauft haben.. ‚Die wird —* aus vo * —* 649. einen Theodo in Baiern auftretten 5 2% dener Theodo Iud den heiligen Rupert zu fich ein , der im Jahre 680, ur Regierung Fam; der fein Land unter feine drey Söhne Theodo⸗ dert, Grimoald , und Theobald in vier Fürftenthümer anno 702, heilte; der im Jahre 716. nach Nom reifte, und mit fich die paͤpſtli— * Legaten nach Regensburg brachte; unter welchem der heilige Cor⸗ binian in Baiern anno 717. anlangte; und der um dieſe Zeit ſtarb: dem fodann in der Regierung. folgten Hugbert, Ottilo, und Taf: 16 II, dieß alles wird.erhärter fowohl aus dem Schreiben, fo Papſt Pace II. denen nach Baiern veifenden Legaten re diakon mitgegeben hat; als auch aus dem Scantungsibel des * m 3 5 falz- — — DER 180 Die Anmerkungen von dem Sterbjahre ſalzburgiſchen Erzbiſchofes Arno; tie nicht minder aus der Lebens⸗ beſchreibung des heiligen Corbinians, welche Aribo der ſingiſche Biſchof zuſammen getragen hat. Will man uͤber Diefe Zeugs | niße des achten Jahrhunderts noch den Arnolf von Vohburg einen Benedictinermoͤnch zu St. Emmeram anhoͤren, fo werden die vorher⸗ gehenden Saͤtze in ein helleres Licht geſetzt. 3°- can es unmöglich ſeyn daß der heilige Rupert ſchon im Jahre 623. geſtorben fey: weil einige ‚von feinen Züngern oder Schuͤlern zur Zeit des fünften fal;zburgifchen Biſchofs Dirgil, der im Jahre 745, zum Bifchofe geweicht wurde; noch febten ‚und zeugen , wie das arnonifche Schanfungslibell erzehlt/ in einem — abgaben. Dieſe Schuͤler muͤßten alſo nach dem Tode ihres heilbgen Meifters Rupert noch 122. Jahre gelebt haben wenn ſie im Jahre 745. zu Zeugen ſind gebraucht worden. Aus dieſen al⸗ fen wird 4°- gefolgert, daß es Fein anderer Childebert, unter deſſen zweyten Negierungsjahre Rupert nad) Baiern gekommen, und‘ den baieriſchen Herzog Theodo getauft hat, ſeyn koͤnne, als der Dritte i fraͤnkiſche Rönig dieſes Namen, der im Jahre 695. die Negierung ans getreten , und unter deſſen zweyten Regierungsjahre nämlich &96. der Wormſer Bifhof Rupert das baierifche Landbetretten, und den dor⸗ tigen Herzog Theodo den zweyten, der eben zu dieſer Zeit ſeinen Sit zu Megensburg hatte, geraaft bat. Ich Fünnte noch mehrere Beweisgruͤnde, die meinen ESah bon der Ankunft des heiligen Ruperts bekraͤftigen, auf die Bahn beingens allein ih will nur Erläuterungen über meine Anmerkungen machen; doch wird es mir erlaubt feyn etwas neues. zu fagen: ich leſe in des Mabillons Kahrbüchern des Benedietinerordens ad ann. 614. daß der heilige Euſtaſius Abt zu Luxevil der erſte von den Benedictinern geweſen ſey, der um das Jahr 614. nach Baiern gekommen, um den wahren Glauben alldort zu predigen, und daß er, nachdem er wiede⸗ rum * F 7 ‚des, Beifigen J 180 u —5* in ——— gieng, gute Prediger in den baieriſchen Lan— den pin iterlaſſen babe, Dieſe Erzählung muß wahr ſeyn/ weil man 8 beym — der ein Zeitverwandter mit Euſtaſius war, ſgezeichnet findet. Nun frage ich: wenn der heilige Rupert ſchon im Jahr 580. nach Baiern gekommen, und mit feinen zwölf Geſellen, Die er aus Frankreich geholet, ſamt einem ſehr zahlreichen Gefolge ſei⸗ Mer Schüler das apoſtoͤliſche Amt der Heiden⸗ Belehrung drey⸗ und derzig Jahre in den baieriſchen Landen getrieben hat, warum iſt Eu⸗ ſtaſius, eben zu der Zeite mit feinen Gefährten nach Baiern gelaufen, um ‚Heiden zu bekehren, denen das Licht der Wahrheit ſchon ange | nuͤndet mar? es duͤnkt mich zu der hiſtoriſchen Wahrheit weit näher ju tretten, wenn ich fage: Daß zwar der heilige Euſtaſius um dag. ‚Bahr 614. die. Baiern von dem heidiſchen Gräuel zu reinigen geſucht; ‚aber. wenig ausgerichtet habe ; weil fich noch Fein Fürft hervorthat die chriſtliche Religion anzunehmen , bis ſich endlich der Herzog Theodo Der Zweyte entſchloſſen hatte den Göttern abzuſagen; den heiligen Kır- pert aus Worms zu ſich zu rufen; und fich famt feinem: ganzen Hofe saufen: zu laſſen, fo erſt im Jahre 696. geſchehen iſt. Es moͤgen wohl mabillon Zanſi itz und andere glauben, daß * IL. Herzog in Baiern nur ein Irrglaubiger, nicht aber ein Heid geivefen fey. Ich habe gegen dem zweyten uralten fahburgifchen S hankungsbuͤchlein zu viele Hochachtung, als daß ih mich getraue don den geheiligten Worten abzuweichen. Wir leſen darinn gleich, bey dem Anfang: Primo igitur Theodo Dux Bajoariorum Dei om- Mipotentis gratia infigante, & beato Rudberto Epifcopo pre- ca inte, DE PAGANITATE ad.chrifianitatem converfus, & S ’ eo dem Epifcopo baptizatus eſt cum proceribus fuis — Die uralte Legend vom heiligen Rupert redet noch klaͤrer: incife en — muſteriig ducem informavit, & IDOLORUM % 33 "SCIE NEN * — ——— wi = R u RN; ; — —— F Zu — Fa. Drey Aimertingdi in dem —— CULTIBUS abrenunciare fecit, Cben dieß ſagt das — rentianum: Ducem Theodonem IDOLORUM CULTIBUS abre- nunciare fecit,; & im nomine Sanlie & individue rin 5 - baptizavit. Diefe Ausdrückungen, daß nämlic) Theodo den Heida niſchen Göttern abgefehworen; und ſich babe saufen: laſſen ſind zu ſtark, als daß wir glauben Fünnten, er ſey entweders nur mit heidnifchen und aberglaubifchen Gebräuchen befudelt , oder aber ein Photiner, oder anderer Keger, nicht aber ein Heid gervefen. ‚Wir leſen nirgens, daß ein Herzog aus Baiern dot unferm Theodo wäre “ein Ehrift geworden, und fi) habe. taufen laſſen; und wir haben feine Spuren , daß vor dem fich zu Ende neigenden fiebenden Jahrhunderte der Herr und der Diener das Chriſtenthum angenommen haben: wohl aber lefen wir bey dem vierten freyſingiſchen Bifchofe Aribo, da er in dem Leben des heiligen Corbinians auf das Zahr 717. koͤmmt, | daß die Baiern erft neulich fi) zu dem Chriſtenthum gewen⸗ det haben, und wir haben Spuren, daß zu Zeiten Corbinians, willibalds / Wunibalds, und Bonifacius noch ſehr viele Heiden in Baiern geweſen find, wie uns davon ihre Lebensbefchreiber Zeug- niß geben. Wir ſehen alfo nicht, warum wir wegen einem Nationale Stolz die Baiern fruͤher ſollen zu Chriſten machen. u a Zu Wien iſt eine uralte Kirche zu Ehre des heiligen Ruyerts gebauet wo folgende Innſchrift zu leſen iſt: Hoc Sacellum. Sancto. Ruperto. Sandtı. Cunaldus &— Gislarius. Avarum, Converheni, Deftinati. Apoftoli, Erexerunt. Anno DCCXL. N = Aus diefer Innſchrift folgere ich alſo: alle Handſchriften, di die in dem zu St, Peter in Salzburg verwahrt werden, - | übers Bett. * — — N SE) y 2 —* ——— heungen Nuperts Bu? überein, daß Cumaldus und Giſalricus die anfehnfichften Gefaͤhr⸗ en ge geweſen find, die er entweders aus Worme gebrardt oder aus Frankreich geholet hat. Nun wenn diefe zween —— im Jahre s80. mit dem Biſchofe Rupert aus 8 nach Baiern gefommen, oder im Jahre 582. aus Frankreich —** ſind, ſo muͤßten ſie im Jahre 740. in welchem ſie zu 3 heiligen Ruperts ein Kirchgen zu Wien gebauet, ein Alter —* Jahren gehabt haben, wenn wir ihnen nur 12. Jahre ein⸗ chumen/ da ſie mit Rupert in dem Weinberge des Herrn gearbeitet habe Iſt dieſes wohl glaubwuͤrdig? wenn wir aber ſagen, daß unaldus und Giſalricus entiweders im Jahre 696. oder 698. mit m heiligen Rupert das Land Baiern betvetten, fo doͤrfen wir ihnen in Altopon 30. Jahren geben , da fie das apoſtoliſche Amtin Baiern gefangen haben, und zu Wien bey Errichtung der Kirche, fo im .. geſchehen ift z hatten fie fodann nicht mehr am Alter als hre. Paſſet diefe —— nicht beſſer sufanımen ? 2 3 one ſich war die ehrwuͤrdigen Vater des loſters zu St. Peter in Salzburg in der Einleitung zur neueſten Bit mit vicler Mühe die Anfälle dev Traditionsftürmer auszuhal⸗ 1, und fich hisig zu vertheidigen: aber da fie die grundfeften Mauern, t e Mabiilon und Hanſitz aufgeführt haben, yntergraben wollen, hmen fie den vermaderten Zeug. des Schönslebens in die Hand, r da bricht, wo fie ihn anruͤhren ⸗ und wo ſie immer eine Schanze n der. baieriſchen Hiſtorie zu uͤberſteigen haben, da bleiben fie ſtehen, —*— ſich von dem ſchoͤpferiſchen Geiſte Johanns Hůuͤbner eine iſtwehre aufrichten, und ſelbe mit ſechs Theodonen bewahren. feige man ihnen aus Paul Warnfrieds Gefhichten, daß vor dem e 649. Fein Herzog mit Name Theodo in Baiern regiert habe, | = dag er als ein Lombarder von Baiern wenig gewußt habe; und } Zr ve — er 2 Hi — 484 Sin in — 1 Gterbire — X 4 "aD. * * IR“ re m Rn 3 N N —3 N er Dh — * md Zuͤbner, der zu unſern Zeiten gelebt bat, muß einem Zeuge des achten Jahrhunderts vorgezoges werden. Was wollen wir mehr ſa⸗ a ‚genannt werden. Hätte man doch vor. die Augen gehabt; w gen; wenn man fogar ein Belieben ‚trägt ‚auf die. fo wichtige Frage‘ yon den Difeipulis oder Schülern des heiligen Ruperts, die zur. ie) des Biſchofs Virgils noch gelebt haben, die. fophiftifche Antwort zu geben : auch wir Benedietinerzenobiten, die wir jetzt leben | koͤnnen Difcipulioder Schüler unfers erſten StifrersRupertl Bontius Lib. de Trinit. fagt: Eruditi hominis efl , a que ut ipfum.eft, ita de eo fidem capere & tentare. Zum Bel ſchluße Diefer zweyten Erlaͤuterung will ich die Zeitverwandten Koͤnige der Franken mit den Herzogen in Baiern, und Biſchoͤfen zu Salzburg nach chronologiſcher Ordnung des Anfangs der Regierungsjahren bier t ber fegen, damit man daraus defto mehr überzeugt. werde , daß Bi pert unter feinem andern , als unter. Childebere Dem Dritten fraͤnk ſchen Könige nach Baiern gekommen ſey, um den dortigen Herzog Theodo zu taufen: weil unter keinem andern Chilbebeer, als unter dem Dritten ein Choose in Baiern regiert hat, — 9 UT Nee | nun - ZORENE * —— 15 SH. Theodorieus J. su. CHILDEBERTUS| - I | | Rex Parifiorum. | 1 er, = 634. |Theodobertus I, _ — 47. Theodebaldus 5753. Clotarius I. . . |Garibaldus I j son Sigibertus 7 ur "| amıoenenrüs| ge 6 F . * —* Tafilo N 596. | The .dobertus IL | N or = | Garibaldus N. ‚612. Theodoricus J | SE J Eu m 3 4 . Sigibertus IL. . —— I. ER Ey Childeberci —* TuS. ir 659. IS Clodoveus L N, Bi — III. Dim Deey ati Ste fi re | Fahre. | Bnigem Franken. — in —n | Bıfhöfe, —— 4 — Erna 127.3: -660. |Childericus I, 673. Clodoveus Suppof Sr Dagobertus I, en | 678. Theodoricus III. J 680. THEODO IL. 691. | Godovens fs 695. CHILDEBERTUS | 696. ag 4 Theodo IL 711. Diroberius II. 3 J - 715. Childericus Il. &. Grimoaldus. x OR * e "Theodebaldus. 720. |T heodoricusIY. 723» 717, ‚Clotarius IV. a ' Y e . . Me Is. Val TR a A Hugbercas. — 730. RE — 1327,04. 00 00.) Delle N 3] + Serie 666666 — 742. childerieus III, ee 745* R + + + * * Is, Virgilius; E 748. + © «+ | Taßilo II. 752. |Pippinus, 768, |Carolus Magnus, | TER / AN AR» * an r 0 — * md Grabfärit ben Seligen Dupets. ir 187 "Dritte Anmerkung. | Des Entwurfs ec. ©. 29, J ie die uralte Grabfehrift des heiligen Ruperts zu Salzs burg, wo er begraben liegt, nicht im Sabre 1436. vom e Aute Peter, wie das Chronicon Monafterii S. Petri ſelbſt eingeſtehet, verffümmele worden ; hätten die alten baieris ſchen Annaliſten ihre Lüde nicht mit fo vielen Theodos nen ausgefüller , fo wuͤßten wir, ohne uns den Kopf zu brechen, das aͤchte Sterbjahr fowohl des beiligen Rus { perts, als des Herzogs Theodo I. — * Erlaͤuterung. Verfaͤlſchte na hgemahlte und erdichtete Urkunden, unterſcho⸗ 1e Grabfteine, verſtuͤmmelte Aufſchriften, vertaͤuſchte Denkmaale, > und dergleichen liſtige Streiche, eigennuͤtzige Kunſtgriffe und Altma⸗ I kommen in den Geſchichten, die uns unpartheyifche Verfaſſer | ‚geliefert haben, fo häufig vor, daß einem die gefpielte Betrügereyen 4 nicht mehr fremd fatlen. Ich will weder den Mabillon, noch Mu⸗ ratorius zu Zeugen gebrauchen; ich will Fein ausländifches Beyfpiel ar agen; ich kann eine — Probe von einer geſtuͤmmelten Auf⸗ — wuͤrdiges Mitglied P. Hermann Scholliner O. S. B. zu Dberakteich , als ihm aufgetragen wurde, die Urfunden des Kloſters zu Niederaltch zu fammeln, ließ fi) das Grab des baierifchen Herzoges Berthold ghfnen wo er m einer bleyenen Tafel folgende —* Ins; + a2 PERH- os: a ER I Re PZN a * — NEN Ba N ET * a" * ae. 3 > — —* Erz Drey ———— von dem Sterbjahre “ PERHTOLDVS, DUX. BAVVARIE. O. ANNO, DNL DCCCCXXXVIT, HEINR.-FILIUS. EJUL 0. DCCCCLY. AUI DEDERUNT NOB. | OSTERAVVE, ! In dieſer Grabſchrift, die das Alter des eh gahrhum⸗ J derts nicht hat, und lange nach dem Tode der zween baieriſchen Fuͤ⸗ fien ift gemasht worden, entdecket der gelehrte Scholliner ziveen » GSchnißer in der Zeitrechnung. Bey dem Berthold foll anftast 937. 8 das Jahr 947. und beym Heinrich feinem Sohne anftatt 955, das ° Jahr 989. angebracht worden feyn. Man leſe feine Darüber gemachte wohl gerathene Abyandtung, die dem fiebenden Bande unfrer Abr handlung S. 178. ift einverfeibet worden, und man wlrd überzeugt werden, daß die Jahrzahlen auf der bieyenen Tafel bey dem, Grab maale des Herzogs Berthold aus einer falfeyen Tradition fehr irrig ausgefallen feyn. Die Schrift, die auf dem Grabfteine eingehauen " it, obwohl fie eben Fein Originalſtuͤcke ift, viecher fie doc) mehr nach dem Akterthume, und fiheinet eine unverfäffehte Copie des Driginals ı s zu 4 ſeyn. Sie lautet alſo: _ PERTHOLDUS, DUX. ET. HEINRICUS, DUX. FILIUS. EJUS. O0. NONO, KALENDAS, ' DECEMBRIS, QUIL. CONTULERUNT. HUIC, ECCLESIE, SILVAM. OSTERNAVVE. Es iſt gang muthmaßlich, daß ehemals eine eben’ fo fütifiere E Grabſchrift auf einer bleyenen Tafel fich in dem Sarge befunden habe; man wollte e8 aber nach der Hand wiflen, wie lange die Kirche } a die Ehre habe ‚den Shas weener — ‘ar 7 Er ⸗ rg CS ar s a era AN eK abi BB. De A Aa kb x is > h 24 Tr 2 . x ‘ i vr v. - RN % - Srabfehrift bes a Rapens 189 ‚gabe die fo übel gerathenen Jahrzahlen bey; die alte Tafel mußte wei⸗ | chen ‚und eine neue in den Sarg gelegt werden. Heißt dieß nicht die +6 ſten Denkmaale ſtuͤmmeln, taͤuſche en, oder verwuͤſten? Kann es nicht eine gleiche Bewoantniß mit dem Grabſteine des 2 heiligen Ruperts haben ? fo fcheint e8 zu ſeyn; und wer die neuefte Kronick des Benedistinerklofters ;u St. Peter in Salzburg durchges » het ‚ wird kaum mehr daran zweifelt. Denn erſtens, leſen wir in der " beräbeten Kronick S. 52. daß ſich der heilige Rupert bey Febszeiten ein Stab habe verfertigen, laſſen. Zweytens, ©&. 15. wird erzehlt, daß der Abt Anſologus dritter Vorſteher des Kloſters zu St. Peter in Salzburg die Gräber der heifigen Ruperts und Ditals mit Mars morſteinen habe bedecken, mit Auffchriften zieren, und mit Leuchtern | verherrlichen faffen. Eben auf dieſer Seite wird. der Abt Amand, iv im Jahre 1673 geſtotben, aufgeführt, der da fagt ; ‚io leſe in A dem MS, R. daß diefer Grabftein, den wir bisher” glaubten das Alter des Abtes Anfologus 3u haben, von dem Abte | ‚Peter um zwölf und ein halbes Pfund Silber fey aufgeriche tee worden. Daraus folgere ich alſo: die Kronick fagt, daß der heilige Rupert ihm ein Grab habe verfertigen, Anfologus den „Stein. darüber mit der Auffchrift fegen, und Peter einen neuen habe — laſſen: ein ſolches iſt ohne Stuͤmmlung oder Verwuͤſtung des. Alterthums, nicht abgelaufen; alſo geſtehet die Kronick ein, daß jie uralte Grabſchrift des heiligen Ruperts ſey verſtuͤmmelt worden. jer mittlere Satz ift leicht zu beiveifen : die alte Grabfchtift, die der Abt Anfologus dem heiligen Rupert in dem achten Sahrhunderte e ft hatte, war ohne Sahrzaht, wei man in dieſem Zeitalter noch Reiche die Kram vulgarem zu gebrauchen, oder vB der Geburth Ch Ri zu Ba" Es war auch zu felben Zeiten der Gebrauch nicht * Be A093 die p 8 7 “an # * 4 * r — — Drey Anmerkungen von dem Sterbjahre en mit. vielen Ehrew ten auszuſchmuͤcken; und es iſt zu glauben, daß die Grabſchrift des heiligen Ruperts eben ſo elendiglich ausgeſehen habe, wie diejenige des heiligen Vitals, die im Sabre 1627. iſt gefunden ‚, und alfo gelefen worden: we cs. VITALIS, EPIs, COPvs. a —— a ALII TRES, ‚Der Abt Peter , der vom Jahre 1436. bis 1466. das Kiofee zu St. Peter in Salzburg regierte, konnte mit gleichgiftigen Augen nicht —— daß eine fo karze Aufſchrift ohne Jahrzahl, ohne Ehrenamen bey dem Grabe des heiligen Ruperts da ſtuͤnde; er wollte alſo den Ruhm des erſten Stifters feines Kloſters verherrlichen, ſchafte den alten Stein, der über das Grad des heiligen Ruperts war, hinweg, feste einen neuen, fügte deu Titl als erſten Bifchof von Salz burg und Stifter des Bloſters hinzu; und weil es auch ſelber ' Zeiten Die allgemeine ° ode war, die Jahrzahl beyzufesen, ſo machte er eine vollſtaͤndige Auffchrift nah dem Geſchmacke feines Jahrhun⸗ derts. Cie lautet alfo: Anno ab incarnatione "Domini DEXXIN. in die refurrettionis ejusdem obüt S. Rupertus, hujus monafte- rũ fundator, & primus Salisburgenfis epifcopüs hie ſepultus. Wenn man alſo ein altes Denkmaal hinwegraͤumt, vergrabet, oder gar zertruͤnmmert, und anſtatt deſſen ein neues aufrichtet, dabey aber j die Innſchrift alſo abändert, und nach Belieben umarbeitet, daß fie der alten gar nicht mehr gleich fieht, heißt dieß nicht ffümmeln, ı rau⸗ > ſchen, oder noch nieht? J Ich bin es nicht allein, der dieß behauptet; der gelehrte Bene⸗ dietiner P. Bernhard Petz iſt eben dieſer Meynung, und giebt fiei in. den Briefen, Die er mit Hanſitz gewechſelt hat, für eine folche fichere Wahrqeit aus, dag er fogar feinen Satz mit dem fuͤchtatichen Schwu⸗ se. m * — 0 — * « J * fr - “ a3 u Grasfheft d des. heilige Ruperts. TOR - — wofern es nicht wahr iſt, was er bier bekraͤfti⸗ get, ſollen ihn alle Goͤttinnen auf den rauhen felfigen Berg. a tcafırs führen, dort anſchmieden, und mit ihren uralten übern ibn gnuͤglich abtlopfen. Daß aber die urfprängliche aflhrift bey der marmorfteinenen Grabftätte des heiligen Ruperts ſo felle gelqutet haben: Anno dominice incarnationis fexcente- mo vicefimo tercio in die refurre&tionis ejusdem VI. ‚Kal, Apri- is obiit 8. Rhuopertus epifcopus. kann der P. Pes vor fich allein glauben. Weit glaubwürdiger ift 8, daß die urfprüngliche Aufſchrift des heil⸗ igen Ruperts eben fo, en Vitals mit dennäm - fihen Barbarifmis ausgefehen I fie in dem nämlichen Jahr⸗ hundert, d.i. in dem achten, find verfertiget worden ; und daher woll te der Abt Peter, weil er ein großer verehrer feines eriten Stifters & war, eine ſolche abgeſchmackte Grabfihrift, die dem Heiligen weder das Jahr ſeines Hinſcheidens, weder ſeine gebuͤhrende Titulatur gab, nicht mehr in feiner Kirche haben, ſondern ließ einen andern Grabſtein ſetzen, und machte, wie wit ſchon geſagt haben, eine weitſchichtigere A aſchriſt: und das ſo koſtbare Alterthum mußte dem Ehrgeitze weichen. Wie iſt es dann geſchehen, daß von dem Abte Peter das ir⸗ tige Sterbjahr des heiligen Ruperrs, das Jahr nämlich 623. iſt ans jebracht worden? Antwort: die alten Zenobiten des Benedictinerklos ters zu St. Peter in Salzburg wüßten erftens aus der Uebergabe und been Handſchriften daß ihr heiliger Stifter VI. Kal. Aprilis in die Sie wühten zweytens, daß der Wormfer Bifchof Rupert unter der Regierung Childeberts des fraͤnkiſchen Königs in Baiern gekommen, und alldort lange Jahre das apoſtoliſche Amt verrichtet habe. Cie wuͤßten drittens, daß ein baierifcher Herzog mit Namen Theodo von dem Biſchofe Rupert fey getauft worden, Von allen diefen hatten R x ud | fi * * "102 — und Seabſcheet des Heitigen Kuperts. giert haben, usfludig zu machen, war kein Begehren. Man wagte | | es alſo, ohne weiters nachzudenken, das 62 zſtefuͤr das Sterbjaht Ru a. w-7 4 4 22 RR PR ET IT NER I v — * 4 x # — — ER, 32 Me = EEE ANTRAT DER TI 2 Bar —B ſie genaue Waſſenſchaft; ſie wüßten abet anbey doch nicht ‚in — Jahre nach Chriſti Geburt ihr Stifter Beeren ſeh. Zu Ende des J— zwoͤlften Jahrhunderts ſuchte man erſt alle dieſe Umſt aͤnde zu vereinba⸗ J— ren um die Jahrzahl nach Chriſti Geburt heraus zu bringen; und man fand, daß um das Jahr 580, ein Childebere auf dem feäntifhen Throne ſaß; alſo iſt Rupert im Jahre 580. nach Baiern gekommen. Nan fand weiters, daß in dem — der 27ſte Lenzmonat und der Oſte ertag eintreffen: mithin iſt Ruperti in dieſem Sabre geſtor⸗ ben. Un genau das zweyte Jahr dev Regierung Childebers zu ber fimmen; wie auch einen Theodo, der zu ſelber Zeit Baiern ſolle re⸗J perts anzuſetzen, und fo wurde es im Jahre 1186. auf einem perga⸗ menen Eodey Litt. H. eingetragen. Im Jahre 1436, als in terkhem diefe angegebene Jahrzahl auf dem ruper tinifchen Grabſtein ift ausge⸗ — hauen worden, hatte man Feine Mhe mehr das Sterbjahr Ruperts 9 zu finden. Man ſchlug nur den Eoder Litt. H. auf, und fehrieb die Ziffern heraus. Eine weitere Unterfuhung zu machen war zu felben E Zeiten gefährlich ; und man durfte es nicht wagen einem alten Hands \ buche, oder einer Tradition, die ſchon 250. Fahre, nämlich vom Jahre. „3186, bis 143 56. ſo tief in den Herzen der Zenobiten eingewurzelt war, zu widerſprechen. Wer das neueſte Kronikon des Benedictinerkloſters zu St. Peter in * —* fleißig durchgehet, wird mit mir gleiche uthmaſſungen haben. J — get PR, $ 2% | | T & ER SEE. N CR ERTENF a — 2* Genealogih Serie | — Mieten dreis Frage: Was hatten Pfalzgrafen Scheyern und Wit⸗ elsbach Bi ein Gefchlechtss Wappen? warum Haben fie tzogedie Wecken, und Löwen wechfehweife: die Herz „ze oge in Niederbaiern aber zu diefen noch ein Panhis @ bier angenommen, ' Immortale tuum Genus hoc innititur Zvo, StatFortuna Domus, & Avi numerantur Avo- rum. | Virgilius. 2 De nm SSETTEN A Uwe EL. Bu ee — R — Erſter Abſchnitt. Von dem Urſprunge der Geſchlechts-Wappen aͤberhaurt. — — BEN 5 7 I ty Zn ) % Sr tr ” . E. iſt eine von den Geſchichtskuͤndigern angenommene Wahrheit, daß den deutſchen Herzogen, Grafen, und Dinaſten der Ge⸗ De brauch deren Geſchlechts⸗Wappen vor dem eilften Jahrhunderte uns belannt geweſen, und daß dieſe erſt ſeitden im Jahre 1094. an⸗ A gefangenen Kreuzzuͤgen entſtanden ſeyn. Wie dann Mabillon a) bejzeugt: daß er das erſte Geſchlechts⸗Zeichen i in dem Schild des Gra⸗ f erts don Slaudern von dem Jahre 3072. angetroffen habe. B Kai! 52 # a % „Masillon de Re Diem. Lib. 11, sap. 18, $. 3, „Hoinscius de Sigillis- ag. 215. 196 | Von dem Urfprunge — ——— | Es erschlet zwar lskier a) aus dem — ——— baß di⸗ We fer in dem Klofter St. Emmeram auf dem Schild des Grafen Wars munds don Waßer burg einen Loͤwen ſchon untker dein Jahre 1010., N entdecfet habe, wenn er alfo fehreibet : Certum enim eft, & folen- tifimorum quorumgue antiquitatis Indagatorum judicio compro- batum Armorum Familiarium ante fit undecimum Aer Chriftiane nullum extare indicium ım Veterum Monumentis, &teftatur Meneftrier cap. 2. de POrigine dw Blafon , fe poft peragratam Germanıam, Galliam, Italiam, Belgium, in quibus Veteres fornices, Adificia, Portus, Altaria , Sepuichra, & quid- quid antiguitätis ubique fuit, fedulo obfervanit , vetuftifiima em Tabullariorum, qu& Archiva vulgo dieuntur, acta literafque pervolutarit , antiquius Dee ejus rei nom reperille in Infignibus illis Parmundi Comitis de Wajferbur g, quæ Ratis- bone in Templo S. Emerami ad latus Chor confpiciuntur ad- jecta pedibus Comitis deeumbentis fapra Tumulum: fcutum € nudum in partes duas diſſectum, quarum Superior candıda leo- ne notatur, inferior nigri coloris ad Marginem hane infcriptio- nem continet: Anno Domini MX. im die S. Leonis PP. Dominus. Parmundus Comes de Welferburg, qui huic Monafterio dedit — Vogtereuth hic fepultus. Allein es iſt nur gar zu gewiß, daß es dieſer ſonſt gelehrte * ſuit hierinne verſehen habe, und mit dem Wiguleus Hund (b) zu leichtglaubig —* ſey; dann es iſt bekannt, (c) daß Die Gebeine dieſes Grafen Warmunds in dem Jahre 1666. aus der S dikts⸗ Kapellen erhoben, in die dermahlige Kloſter-Kirche A dem das dermahlen noch) vorhandene Srabmahl errichtet worden. Es Ku ! * N h > — * > <- r * a Seſhiechts / Wappen Überhaupt. 107 Es ift alſo dieſes Monument neu, welches ſchon die Grab⸗ ſchrift verraͤth, und ſich auch Daher erbricht, daß die Grafen von Waſ⸗ 3 ferburg keinen Loͤwen, ſondern Wecken in ihren Sigillen gefuͤhret ha⸗ J ben. d) Als ich DeRaD, ehe ich diefes wufte, begierig war, Dielen 4J u Fire fees i uno mir Set im Jahre 1728, auf meiner Nürfz | reife von der Univerfität Dillingen vorgezeigt wurde, ſo fieng ich gleich - - an, an dem Alterthume zu zweiflen, da bevorab derſelbe aus Ziegelftein und Gipß verfertigt, und mit Kalch völlig fo überweiffet war, daß > bey den Füffen das genabieE Wappen nicht, mehr zu erkennen ge⸗ { 1% gnefen. J 2) SEB.AST. FELSCHIUS Bafıleen. Difiert. de Infigrib. Fer YlI, Bag. nr Bis. Altorf. de An. 1727. i b) HUND. Bair; St. Bud T. J. pag. ı5r. — MA ISOLEUM S. Eniram. cap.· 25. Pag. 126. 4) MONUM, BO1. Vol. I. Tal. II. Nro. . 2. wo das Sigil ſindig iſt. U — * 5. 3. a. Aus dieſer Urfache hat P. GELASIUS DOBNER a) den. Adler mit gröftem Recht verworfen, welchen Galdaft b) nebft ander ren böheimifchen Geſchichts⸗Schreibern dem heiligen Weuzeslaus zum GBeſchlechts— Wappen in dieſen Zeitraum beyfegen. Und Meichelbeck Bars es gegen den P. Hanſitz c) mit Grund geandet, als diefer in 1er t Germania Sacra, den. Erzbiſchoͤfen von Salzburg von dem bei: u lien Rupert an, Geſchlechts Wappen beylegte. Den nemfichen Feh- 2 lex hat noch neuerlich der Verfaſſer der Chronick des Kloſters St. Per 2 ters in anbetracht deren Abte dieſes Kloſters begangen. d“ ELASIUS DOBNER. feriyt. Bohem, P. IL. pag. 642. 'b OLDAST. de Reg. Bohem. T, r. yag. 417. Lit. A. .e) HANSITZ. Germ. Sacr. T. Il. pag. 924.8 925. u CHRON. MONAST. ad S. Petrum pag. 29. & fegq. i 353 Zwer⸗ u —— / Ne 7 * 2 y i L \ | 198 en Bomben Mrfprunge Bi | Zweyter Abfehnitt. Bon den Geſchlechts⸗ Wappen der iatsrafn | von Scheyern und Wittelſpach. — S, 4. Da man alſo gemäß des im vorigen Abſchnitte ( S. 1.2. 3.) angeführten , von den Pfahgrafen von Scheyern und Wittelfpach vor - dem Anfang des zwölften Jahrhunderts „das iſt, vor dem Jahre 1100. zu welcher Zeit Otto III. mit dem Beynahm Senior gelebet hat, kein Ger fehlechts : Wappen erwarten kann, obgleich von diefen Pfalzgrafen Feis nes bis nun zum Vorſchein gekommen, aus welchen man deſſen Ge⸗ ee erweifen Fönnte, fo entftehet gleich in dem Eingange die Frage: aus was fuͤr ein Zeichen dieſes beſtanden ſey? 7 Der ſcharfſehende und fleißige Wiguleus Zund 4— fast; das Wappen der Grafen von Scheyern und Wittelſpach fey mur an der Farbe unterfehieden , indem jene einen gelben Sparen in — dieſe aber einen rothen Sparen in weiſſen Feld gefuͤhret haben. —* | So hoch ich aber das Anfehen diefes Sefhichtsfihreibers fhär- ge, fo Eann ich doch demſelben hierinne meinen Beyfall nicht geben, weil ich mit gutem Grunde dafür hafte, das er diefe Nachricht nicht aus gleichzeitigen, fondern fpäteren O Quellen gefihöpfet habe. Dieſes erhellet zu erſt gleich daraus, daß er dieſem Otto wel⸗ cher der unſtreitige Mitſtifter des Kloſter Inderſtorf HE, zweyn mit Rucken gegeneinander aufſteigende Löwen b) zueignet, obglel Grabſtein, worauf dieſer Schild eingehauen, dem. Mitfifter Otto von underſtorf in Den. neuern Zeiten geſetzet worden. #2 Ä on der Geſchlechts⸗ Wappen überhaupt. 199 y on eben diefer Kloſterlirche iſt zwar auch ein anderer Grab⸗ — dieſemPfalzgrafen wirklich geſetzet worden, und der letzt verſtorbene Praͤlat Gelaſius erſt wieder entdecket hatte, auf welchem erſelbe in Lebensgroͤße nebſt dem bey ſeinen Fuͤſſen ruhenden Schilde mit den ſparen befindlich, Die Umfchrift aber folgende ift ; Anno M.C. XL. VII. Nonas Marci Q. Otto Palatinus. d uysiempach hujus loci Fundator hic fepultus, od AVENTIN. e) der Diefen noch zu feiner Zeit ges { ten. wird, ohne Zweifel verleitet PM ' 4 er in das nem⸗ üche Sterb⸗Jahr angeſetzet hat. ER... Allein dar. HERMANUS — ——— f) und das - GHRONICOH Enforf g) das Jahr TLıss. angeben, und das gleich ni ‚geitige NECROLOGIUM Admont. h) den Sterbtag nicht in das ; ‚Monat Fr fondern auf den dritten Auguſt verlegt. Da ferners — Rs Noch unausgemacht iſt, ob Otto zu Inderſtorf, oder zu > Ensdorf begraben liege; für lezteres auch DEAN die ſtaͤrkere Des weiſe vorwalten, 1) und | ir. 5 Z3tio. Bon den Jahren 1146. bier 1155. hoc feine Merfmaale nden Geſchlechts Wappen der Pfalzgrafen von Scheyern und Wit: verhanden, fondern nur von fünem Sohne Otto , Major ge⸗ gannt, wiſſen, daß erim Jahre 1179. einen Adler mit ausgefpanten Fluͤgeln i in feinem Sigil geführet habe (S.5.) So wird jederman ſchluͤſſen daß dieſes Monument erſt zu Ende des fuͤnfzehenden, oder Anfange des ſechzehenden Jahrhunderts geſetzet worden ſey, zumalen h die * mit dieſem eintreffen » K) und noch Feiner der He⸗ raldickkuͤndiger aufgetretten iſt, der, wie der im uͤbrigen ohnverwer⸗ fliche a OP. ri Scpelitur in Dong; Cap $) HERMAN. Altach. bey Defele Seript. Boj. T. I. pag. — * 7 Be HEINECIUS ds Sigillis cap. II. Par. II. N. 2. BT Te Fi FIR ie an Br — —* VE we HP Friedl FI ar * — * fie Zund, die Farben dur Come aus. dent Zei, 4 — fen von pe m ken ns sehand —— — N * in Denen ———— * en Feld, auf dem Helm zwes Schild. Aber ben Scheyern — Helm. —— * neto Clypeo, ira ur fibi u berg, fueri mutato colore. ‚Ita al non font Se — * iius prædii ſeu Bominii, vel huic Monafterio noviter soncella vel wauorpaa. "00 u = e) MONUM. Boj. ——— X. pas. 232. ag: | a) MONUM. Boj. loc. cite .; a * e) AVENTIN. Annal. Schyr. pag. 274. EP. ‚Fridericus Rex in Italia aliquas urbes dirnit. — O0OTO Palatinus Comes obiit. —— — Wi. Bee = NECROLOG. Admont, bey Hierony. Pez Seript. Auf, T. TI. pog 2 ALL. Nonas Auguſt. Otto Palatinus Comes, Pater — (Cora ehiepifcopi.. Ä ve ae 5) EHRON. Enfiorff. pag. 288. — — en 5. 5. Da hingegen bezeugt FREHER a) und aus ihm TOLNER — daß die Pfalzgrafen von Wittelſpach mit Einſchluße Otto IV, fonft Major genannt, der im Jahre 2180. BEN: in Baiern — _ 1 | der Öefihlechts + Wappen überhaupt. _ 201 einen Adler im Schild geführet haben. Daß nım diefer Otto als Pfalzoraf gemeldtes Wappen gehabt, das erhellet aus einem Siegel vom | Sabre 1179. welches die Churfuͤrſtliche Akademie der Wiſſenſchaften bekannt gemacht bat, c) auf. welchem ein einfacher Adler mit ausges ‚ fpannten Fluͤgeln zu erfehen iſt. N. 5 j .Db er aber deſes Zeichen hinnach als — beybeha ten, oder verändert babe, das daͤrfte ohne Entdecfung eines —* ilichen Siegels wohl ſchwerlich aufgeklaͤret werden. Wozu aber wenig Hofnung , weil er als Herzog nur drey Jahre regierer hat, und bis nunzu alle Winkel von Baiern vergeblich durchgefucht worden, a) FREHER de Orig. Palat. eap. 13. " b) TOLNER Hiftor. Palat. cap. XVI. pag. 364. Lit. B. n MONUM. Bej. Vol. I. Tab. 1. N. 3. ad pag. 366. Not. h SE Dritter Abſchnitt. Dom Geſchlechts⸗Wappen der Herzoge in Baiern, Welfifchen Stammens. “6 J Man / kann nach meiner Einſicht, die fi ch in der Folge rechtfer⸗ figen wird, über den Urfprung des Wappens der dermaligen Herzoge * Baiern Feine gruͤndliche Unterſuchung anſtellen, dafern nic cht auch das er der vorhergehenden Herzoge mit in die Erwegung ges no nmen wird. \ Bi: Das Aelteſte Siegel, welches mir bekannt, iff vom Zeinrid di n Schwarzen vom Sabre 1125. mit der Umſchrift ZEINRICUS gr ei DEI 202 S Von dei uUrſprunge —— DEI GRATIADUX BAVARIORUM, a) auf welchen ein Ra⸗ | - ter, der in der rechten Hande eine Range, und Shih halt, a. Eden aber Fein Gefchlechts » Wappen vorhanden iſt. a) MONUM. Boj. Vol. III. Tab, I. r 2. ad pag. z14. WR 8,7. Dahingegen hat fein Sohn Welfo III. welcher Herzog zu Spo»- leto, Marggraf von Tufeien, Fürft von Sardinien und der Stifter des Klofter Steingaden war, in feinem Sigillo equeftri vom Jahre 1183. auf dem Schild einen aufrecht gehenden Loͤwen geführet. a) mit der Umfchrift: VELFO Dei gratia Dux ‚Spol. Marchio —— Princeps Sardınie. Bon diefes Welfo Brudern Zeinrich dem Stolzen der din die Vermählung mit Kaifers Lotharii Tochter Gertraud das Hits zogthum Sachfen erhielte, it meinem wiſſen nach, noch Fei n&igel entdecket worden: wohl aber bezeigt Toner b)- aus Meibom. von feinem Sohn Heinrich dem eöiven folgendes ; certum eft, Henri- cum Leonem Saxoniz & Bavarie Ducem. .... Leonem quo- que in Sigillis habuiffe, uti cognolcere licet ex litteris ejus, & Sigillo de Anno 1146. quodexhibet \TEIBOM. in Not, ad Chrom, Riddageshus. pag. 413% a) MONUM. Boj. Vol. VI, Tab. II. Nro. 7. par. 492. —99 — 5) TOLNER Hiſt. Palat. cap. 26. pag. 363. Lit. G. $, 8. k Eben fo gewiß iſt, das Heinrich der Loͤw in feinen an die baie⸗ riſchen Klöfter ausgeftelten Herzoglichen Urkunden nur die Wecken als fein mit Ausſchluß des Loͤwens gefuͤhret habe. Dieſes erſcheinet aus drey⸗ E: I Br * ie: 2 der Gefchlechts: Wappen überhaupt. ° 203 ‘a dreyen Siegel vom Jahre 1160. @) 1166. b) und 1172. c) auf g- welchen ein Neiter, der nebſt einer Sahne einen mit Wecken beſetzten Sdchild halt. 3 Hieraus erhellet alfo, das der Löw das Gefchlechts-Zeichen der \ Gewelffen geweſen, welches fie aber von den alten füchfifchen Herzo⸗ gen keines wegs abgeborgt, weil dieſes ſchon Welfo III. (8.7.) ge⸗ braucht hat, ob er gleith niemals ein Herzog in Sachſen geweſen, fon: dern dieſes erſt ſein Bruder Heinrich der Stolze geworden iſt. Ich kann dahero dem gelehrten Eckard d) nicht beytretten, nenn er ſchreibt: gentilitium igitur Leonis cognomen dicendum eſt a Duce Saxoni® aſſumptum, vel propterea, quod antiquiores Saxones Leonem Infiguium loeo cireumtulerunt. Vielmehr halte ich es mit Meibom. e) und denen die da fagen : obiegregia facta TLeonem fuillfe cognominatnm Henricum. Dann wer in den Ge ſchichten mittleren Zeiten nicht fremd iſt, wird ſich über dieſen Beynah⸗ Be nicht verwundern. Auſſer den Leibs = Gebrechen Eünnte ein Schwur, ein oftwiederholtes Wort, ein Gewehr, die Art ſich zutra— gen, und zu Eleiden ‚und fo manche andere Kleinigkeiten einem Herrn E Serafeichen zunahmen erwerben, der fo fehlecht er auch oſtmals Elingte, ——— auf nichts weniger, als eine Beſchimpfung abziehlte. Alſo uͤberkam Herzog Heinrich von Luͤneburg den Nahmen Lappenkrieg, N und ſein tapferer Herr Bruder Wilhelm den Beynahmen Gadesko, oder Gottes Buh, wie beydes aus einer Tafel in der Kirche St. 4 Blaſi zu Braunſchweig ſich ergiebt, deren Innhalt bey Leibnitz f) ſtehet. Warum ſollte nun nicht auch Heinrich der Loͤw dieſen Zunah— —* wegen ſeinen ruͤhmlichen Thaten erhalten haben, da bevorab be⸗ annt, mit wie vieler Tapferkeit er das von feinem Water verlohrne Herʒogthum Baiern wieder erfochten habe. — Boj. Vol. X. Tab. I, ad pag. 41. »b) MONUM. Boj. Vol, VI, Tab. eg 6. ad pag. 357. = 4) ECKARD. Henrici 'Leonis Authoritas cirga Sacra $. 5. rag. 12. — Ba: Son dem BER Fr ce) MONUM. Boj. Vol, III. Tab. I. Nro. 3. ad pag. sm. \ | e) MEIBOM. in Chron. Riddagesh. T. 111. Seript. Germ. er — SAGITTAR. Origo Due. Bruusu. — §. 17% f) LEIBNITZ Script. Brunf. T. LIE. pag. 148. 8.9. Aus dem ſo eben angebrachten erbricht ſich ferners, daß Hein⸗ rich der Loͤw die Wecken von wegen des Herzogthums Baiern ans genommen habe, welches Dadurch einen höheren Grad der Gewißheit erfanget , daß fein Sohn Heinrich, der das Herzogthum Baiern in dem Beſitz der Pfakgrafen von Wittelſpach fehen mufte; in folge nur. mehr Inuhaber von Sachfen, und der Pfai am Rhein war, nad) dem Zeugniße NTeibomii bey Tolner a) in feinen Siegen mit der Umfchrift: Heinrieus Dei gratia-Dux Saxonie, & Comes Pala- tinus Rheni : nur die Führung des Löwen fortgefeget hat. \ Bekanntlich hat er Diele Pfalz durch die Vermaͤhlung mit der Ag⸗ neten Eonrads in Schwaben 8. Friderihs 1. Bruders Toter , und einzige Erbinn, überfommen.. Welches Haus einen Löwen nad) dee nemlichen Stellung zum Geſchlechts⸗Zeichen hatte. b) Ob nun Herzog Heinrich fein Geſchlechts-⸗Wappen, pieftche den Ghweläfchen Loͤwen, zurück gelaffen , und dagegen den des Haufes von Hohenftauffen mit der Yrakgraffchaft angenommen habe? wird wohl niemals ausgemacht werden. - ch kann aber die Muthmaffung Frehers beym Tolner gelten laſſen, wenn er fchreibt: Addam fal- temhie coronidisloco: Freheri noftri opinionem de origine Leo- nis Palatini: neque tamen, inquit, diflimulabo, quod ſæpe miht in mentem venit, poſſe ipfum Henricum Palatinum Leonis fili- um 4 » S F “ w f . — — $ der — Wappen — 205 um illum ( colore tantum Differentie erge immutato ) in arma “ Palatina in Domo fua attulifle videri: ob ic) gleich diefen meinen Beyfall nicht geben Fann, nachdem Fein einziger Umftand hierzu ver h handen ift, Indeſſen bleibe fo viel wahr: daß die Gewelfen, ehe fie Here in Sachſen, und Pfahgrafen am Rhein geworden , den Loͤ⸗ wen zum Gefchlechts + Wappen gehabt, und daf die Pfalzgrafen aug dem Haufe Hohenſtauffen, deren Bra fie geworden , diefen ebenfalls gefuͤhret Haben. | 4) TOLNER Hiflor. Palat. cap. 16, pag. 363. Lit. E. b) MONUM. Boj. Vol. VI. Tab, I. N» 4: ad pag. 498. wo das Siegel an einer Urkunde vom Jahre 1189. findig, in welchem Friderich Herzog in Schwaben , die von feiner Großmutter Brudern, obgedachten Welfo UL geihehene Stiftung des Kloſters Staingaden beftätiget. 0) HIST, Palat. cap. 16. Pag: 566. Lit. E. 0 Vierter Abſchnitt. Bon dem Geſchlechts + Wappen der Herzoge in Baiern, aus dem Haufe Wittelſpach. 8.10, FR habe fehon oben (5. 5.) bewieſen, daß die Pfalzgrafen von Wittelſpach einen Adler in Wappen gehabt haben. Die Frage iſt alſo hier, ob ſie dieſen als Herzoge, wenigſt nicht auf eine Zeit bey⸗ behalten ‚und woher das heutige Wappen entftanden. | % gJenes wird wohl unaufgefläret bleiben, nachdem von Otto IV. kein Herzogliches Siegel bis nun zum Vorſchein gekommen, ver⸗ Bei; weil er nur drey Jahr regierte; wie mir dann nur zwo Ur⸗ | Ce3 kun⸗ — 206 ESS Von dem — kunden bekannt find * die er als Herzogi im Jahre 1183. an das Sie ſter Schäfflarn a) ausgeftellet bat. .2) MONUM. Boj. Vol, VIIL Nro. 6. 7. pag. 519. ‘g&ıı. Von feinem Sohne Ludwig haben wir verfchiedene Sieger. Das erfte vom Jahre 1202. a) auf welchem ein Reiter mit einem Fürs - ſtenhut bedecfet , der aber weder einen Schild, noch in diefem einiges Zei⸗ een hat. Das zweyte vom Jahre 1209. b) welches einen Meiter porftelfet, der auf der Bruft einen Schild mit einem’ Geſchlechts⸗Zei⸗ een hat, fo aber, weil es fehr abgenuget war, nicht mehr deutlich hat angezeigt werden koͤnnen, ob e8 ein Adler, oder Löw fey. K. Dtto TV. gabe ihm e) die durch die Achtserflärung des Grafen Heinrichs von Andechs erledige gewordene Marggrafthuͤmer Iſterrich, und Erain, die er aber dem Patriarchen zu Aquileia Vol⸗ kerus wieder abtretten mufte, weil fie-diefer aus einem ‚älteren —* | in den Alnfpruch genommen d) hatte, Dagegen erhielte er vom K. Friderich II. im Jahre 121%. €) die Pfalzgrafſchaft am Rhein, sie der Zeit genoffene Mönch Conrad bezeuget, wodurch nicht nur der Zeitpunkt beftimmer wird, der dem Gewold £) unbekannt war, in welchem er darzu gelanget , fondern auch fich die natürliche Urfache zu Tage leget, warum diefer Kaiſer den Herzog Earl: “im Jahre 1219. einen Pfakgrafen bey Rhein nennet. Seit diefer Zeit find uns von * noch zwey Sigel, — ſich vom Jahre 1220. 8) und vom Jahre 1230. h) aufbehalten worden, auf Deren jedem ein geharniſchter Reiter ſammt der Umſchrift; Ludovicus Dei gratia Dux Bavarie, mit dem Unterſchiede vorkom⸗ met/, Er — — 7 der Seſchlechts / Wappen Pe 267 met, daß jener im Shih einen auffteigenden Loͤwen, diefer aber die Wecken fuͤhret. — Aus dieſem num ergiebet ſich die Muthmaſſung, welche bis zur Wahrheit uͤbergehet; daß dieſer Ludwig nach dem Beyſpiel Heinrichs des Löwen ($. 8. 9.) den Löwen wegen der Pfalz, die Wecken aber wegen des Herzogthums Baiern zum Gefchlechts - Wappen angenoms men habe; da er ſich in den beyden-Urkunden einen Pfalzgrafen bey Rhein felbfi nennet. Es erbricht fich ferners, daß er die Wecken weder den Gra— fen von Waflerburg, minder den Grafen von Bogen abgeborgt ha- ben könne‘; zumalen da erft fein Sohn Otto Iluftris von dem Gra- fen Eonrad von Wafferburg i) in dem Jahre 1242., auf dem Fall, wenn Diefer ohne Teibliche Nachkommen vergeben follte, zum Erben ‚feiner Güter eingefest worden, der Graf Albrecht von Pogen hinges gen, als der Leste feines Gefchlechts , in dem nemlichen Jahre ebenfalls‘ verſtorben iſt. x) a). MONUM. Boj. Vol. X. Tab. ], ir) MONUM. Boj. Vol. X. Tab. V. e) ANONYMUS Leobien, bey Hierony. Pez Seript. Auftr. T.T, pag. 798. M.C. XC. & M. CC. IX. Otto natione Saxo , contra Philippum electus eurias celebravit, & venit Auguftam, ad quem venit Wolfkerus Pa- - „ triarcha, qui Zfiriam, & Marchiam Carsiole, quæ Hainrico Marchio- nr ni Iſtris fuerit abjudicata propter Crimen læſæ Majeftatis in Philippum, —* Regem, & LUDOVICO DVCI Bavarie collata, fibi reſtitui impetra- u "wi EBERHARD Altach. bey Canifio Edit. Paffnag. pag. 243. fi J ſunt, quorum hæreditas cum caſtris & prædiis ad Ludovicum Ducem, & wi: filium ejus devolut4 „ . . - . Heinricus Marchio Zfirie de An- * dechfen. s d) p. D. RUBEIS. Monum. Aquil, capı 68, Otto IV. qualiter DUX x BA- A x) HUND. Baier. Stammbuch T. I. pag. 120. ter Siegel von Jahren 1235. und. 1236, bezeugen. a) Seine Soͤh⸗ n — * 208 > | Bon Dem Urfprunge BAVARIE (Ludovicns), per definitivam fententiam ceffit —— natum & Comitatum Iflrie, & qualiter dictus Otto Volfkero Patriar- chæ & Ecclefie Aquilegenfi in plena Curia confirmavit. M. CC. VIIL e) CHONRAD. Philofo. Chron. Schiren. pag. 243. Hic LUDOVICUS an- no Chrifti 1215. impetravit palatium Rheni a Friderico fecundo , mortuo HEINRICO Palatino Rheni , cujus Filiam Agnztem nuptum dedit filio ‚fuo Ottoni. Ita hattenus Prineipes nofiri fe fe Palatinos Rheni nun eupant, & funt. f) GEWOLD Epiflola Monitor. ad — pag. 8. ——— ſecundus » .„ attendentes obfeuia - . . que Ludovicus Dux Bavarie PALATINUS COMES RHENI .... M. CC. XIX. 2) MONUM. Boj. Fol. III. Tab. I. h) MONUM. Boj. Vol. III. Tab, I. ©, i) MONUM. Vol. 11. pag. 201. Conradus Dei Gratin Comes de War- zerburch © » . . indeeft, quod nos „ . . Aream & Domum & hortum contulimus Ecclefie S. Margarete in Boumburch, de con- ſenſu inditi Domini noftri Ducis Bavarie quem bonorum noflrorum con- flituimus fuecefforem, fi absque heredibus contingar decedere, . ... e:iam Otto Palatinus Comes Rheni & Dux Bavarie fatum prefens de noftro confenfu faftum confitemur. . . .„ » .. Datum in Purchau- fen anno Domini M, CC. XLII. j S. 12, Ludwigs Sohn Otto Mluftris, ob er gleich alleiniger Pfalz⸗ graf bey Rhein und Herzog in Baiern war, hiernächft fich auch die— ſes Titels in feinen Urkunden gebraushte, fo hatte er doch zum Wap⸗ pen nur den Löwen. allein , wie dieſes Die an das Licht getreftene Nitz ne nahmen im Jahre 1255. eine Lands⸗Theilung vor, in welcher Lud⸗ wig die Pral; nebft Ober⸗Baiern, Heinrich aber Nider⸗Baiern er⸗ * { der Geſchlecht s⸗ ⸗Wappen überhaupt. 209 hatten hatte. b) deffen ohngeacht führte der erfie in ſeinem Schild Spur die Werfen Allein auf allen Siegeln, die bishero befannt worden. c) Weſſentwegen fich ſchwerlich eine andere Urfache wird ‘geben laſſen, als, day diefe zwey Gefchlechts - Zeichen in diefem Zeit: Raum noch für willkuͤhrlich, und gleichviel bedeutend angefehen worden, a) MONUM. Boj Vol, I. Tab, T. Nro. 4. ad pag. 377. b), ADELZREITTER Annal. Boj. P. T. Lib, 24. N.14, €) MONUM. Boy. Pol. 11. Tab. I. Nro. 1. ad pag. 137. 203.@ Vol. VIII. Tab. I. Nro. I. ad pay. 534, wo die Siegel von den Jahren 1240, 125% und 1277. zu ſehen. | “ PR — 13. Dahingegen nam fein Bruder Heinrich, Hering in Nieder⸗ Baiern eine gaͤnzliche Veraͤnderung oder Vermehrung ſeines Wap⸗ * dor. Dieſes erhellet aus einer Urkunde, in welcher ev dem Klo⸗ ? fer Raittenhaßlach neben verfchiedenen Befreyungen auch die Niederges ichtsbarkeit ſchenket. Ich will den Schluß derfelben hieher ſetzen, weilen abeSad⸗ aufklaͤret. Er iſt von dieſem Laut: a) Heinricus Dei gra- tia Palatinus Comes Rheni, Dux Bavarie.... Ne autem ali- eui hujus noftre Donationis gratiam liceatirritare . ... adcon- " Äirmationem perpetuam, noflri $gilli impreflione prefentem Batman duximus roborandam,. Datum Burchufen anno gratie "M.CCLVIII, Nonas Julii, Renovatum SUB SIGILLO NOSTRQ “m NOF0 Anno Domini M,CELXXI. E 2 En 2 ——— ? Huf den zweyen daran — Siegeln erſcheinet in dem teren vom Jahre 1258. fo wie bey Ludwig dem Strengen (H. 12.) ein dreyeckigter Schild mit Wecken, und der Umſchrift: 8. Heinrici, ,. Ducis Bavarie, Auf dem neuen und renovirten hingegen vom Jahre 127%: Fommt ein rechtögehender Reiter vor, der in der linken Hando od ein * 210: — Yon dem Yrfprunge | einen dreyecfigten Schild mit den Merken an der vorderen Pferd⸗ Decke, F einen mit dem Löwen, und an Dem hinteren X Theil derfelben , einen wit dem Pantherthier hat. b) Naun entſtehet die Frage: woher dieſes Fomme, und was bier f au den Anlaß gegeben habe ?. unter den älteren Gefhichts- Schreie bern wäre Wiguleushund e) der erſte, der dieſes Pantherthier in einem Siegel Königs Otto von Ungern entdecket hätte. Er befchließt es aber mit feinem gewöhnlichen Cogita, und überlaffet alfo feinen Leſern die Aufklärung der Urfache- Unter den meuern hingegen bemerkte es der Neichsftadt Nes gensburg Syndieus Herr Plato wiederum in. einem Siegel des nun gemefdten erften Niederbaierifchen Herzog Heinrichs , welches in dem Archiv des Reichsſtift St, Emmeram aufbehalten wird, und glaubt, daß diefes das eigenthumliche Wappen Des Herʒogthum Niederbaiern ſey. Dieſem iſt Herr Pfeffl d) entgegen, welcher zu erſt dafüte ge⸗ halten, daß es das Wappen der Pfalzgrafſchaft in Baiern ſey. Her⸗ nach aber dieſe Muthmaſſung wiederum abaͤnderte, nachdem er ſich mit der Beruhigung uͤberzeuͤgt gefunden , daß es das Geſchlechts⸗Zei⸗ v chen der Herzogein Kürten Drtenburgerifihen Geſchlechts fey ‚welches jez- ner Aft, fo davon in Baiern zur Pfalzgrafſchaft gelanget war, * behalten, und nach deſſen vergehen die Herzoge in Nleder⸗ an⸗ genommen , weil fie zugleich die Güter uͤberkommen haben. Was nun fuͤr eine aus dieſen Muthmaſſungen den meiſten Anſpruch auf die Wahr⸗ heit machen koͤnne, dieſes will ich anjetzo unterſuchen. a) Monum. Boj. Vol. II. Tab. II. ad pag. 156. N. 8. | b) Ob der Prelat die Ausdruckung dieſes neuen renovirten Siegels zur Sichet⸗ heit, und um den Verdacht einer Erſchleichung zu entgehen, begehret habe, oder un SE 2.) der Gefchlehes- Wappen oͤberhaupt. 2ıı oder ob dieſes nach damaliger Gewohnheit Rechtens geweſen, kann ich ders malen nicht unterſuchen, weil es zu weitlaͤufig, und meinem Endzweck nicht F gemaͤß iſt. Wiguleus Yund. Baier. Et. Buch T. I. pag. 24. 27. .d) Abhandlung der Baier. Ackad. T. Il. pag. 76. & feg. und pag. 220. Fuͤnfter Abſchnitt. Von dem Wappen der Herzoge in Karnten Dr tenburgiſchen ER SER S. 14, Wenn ich der Wahrheit recht auf den Grund ſehen will, ſo iſt noͤthig, daß ich ein beglaubtes Geſchlechts⸗Regiſter der Herzoge in Karnten und Grafen von Ortenburg voraus ſchicke, damit aus dem Zuſammenhange der Abſtammung deſto deutlicher beurtheilet werden moͤge, ob die verſchiedene Aeſte derſelben auch ihre — Geſchlechts⸗ Zeichen in dem Schild gefuͤhret haben. Es iſt aber zu meinem dermaligen Endzweck — — wenn ich mit Engelbert dem III, Grafen von Ortenburg, und Herzoge von Craiburg den Anfang mache, a) der von feinem Bruder eins rich das Herzogthum Karnten ererbet hatte, auch zulezt im Kloſter ‚Sen ein Mönch geworden, und im Jahre 1143. geſtorben iſt. b) Seine Gemahlinn war Uta eine Tochter Ulrichs Grafen von Pidta- via c), und der Adelheit Graͤfinn von Urantenhaufen, mit welcher ge “ Söhne erzeugte, nemlich Hartvic, nachmals Bifchufen zu Nes ensburg ‚ der im Jahre 1164, aeftorben : d) Engelbert IV. Marg- grafen in Sfterrich, Bernhard Herzogen in Karten, und Rapoto * en von Crayburg. 2 BA * fe —— "Bon Ki Meforumge a) HISTOR. :Fundat. Monafi. -Baumburg. Mohum. Bo}. Vol. IT. pag. — 7 »& ſeq. fuit in Bavarie Provincia Comes illuftris pro/apie Chuno voca- fus. 2 2.0. emjus .°. . & pofterorum ejus,poftmodum com- munis Locus ufque hodie Uranthenhaufen nuncupatur. 2‘. . habuit dulciffime Indolis filiam ADILHEIT vocatam. . . . quamtenere diligens . . . dum Virum cui defponfaretur, eque Nobilem ... invenire defperaret ... quidam Comes MARCOHARDUS... de Caſtro Marcarftein appellato . ... . predidtus igitur Marcohardus Co- mes, ut votifui compos eflicerstur ... ... . contigit prenominate Puelle _ ( Adilheit ) ipfo procurante ad confenfum Amoris ſui animum inelinari .. quia .... nee Patrispermiflione manifeſtum feu legitimum inter fe con- jugium fieri pofle feiebant .. . cupitis etiam amplexibus libere frui jucundum reputantes de Raptu & fuga invicem condixerunt, .... duobus menfibus poft peradtas Nuptias vix decurfis, in quo loco erat - tranfiturus, pofitis fibi infidiis ad mortem ufque vulnerantes femivi- rum eum reliquerunt. In extremo igitur vite fue artieulo .... . re- eordatur & noviter & breviter fue amate Conjugis fue ..... metuens ne ficut eo vivente propria eft hereditate deftituta, fic eo moriente fuo quo- que patrimonio privari ... . ad confolandum ergo tam*fubite. Vidui- tatis .defolationem predictum Caßrum Marcarfkin. „2... didte Con jugi ſue ( Adilheit ) quia herede caruit .. delegavit. .... . Marquar- r do fiquidem Comite finem fortito, Comes UDALRICUS de PICTA- VIA... Viduam ipfius duxit uxorem , per quam tamen folum Filiam generans nomine UTAM ENGELBERTO Duci de CRAYBURG eam defponfavit, cui Duci nati funt per eam quatuor fili: BER- NARDUSDux CARINTHIE , ENGELRERTUS Marchio ISTRIE, HARTVICUS poftea Ratisbozenfis Epifcopus, & — RAPOTO de CRAYBURG. .k) HUND, Baier. St. Auch, T. II. pag. 14. Necrolog. Seon. Monum, Boj. Vol, Il. pag. 159. & 163. Id. — Engelbertus ex Duce Manıg chus noftre Congregationis predium dedit. -OUTA Ducifla uxor Engilberti ex Duce Monachi. e) HUND. cit. loc. halt für wahrſcheinlicher, dag dieſe VTA eine oricnn von J S der Öefchlechts; Wappen überhaupf. © 213 von Pitten geweſen. Ob nun Comes de Piötaviafo viel heile, als Graf 7 9on Pitten , oder ob hierunter nicht vielmehr die in Stanfteic indem Gou- vernement von Drleans entlegene Laueſchaft Poieton ( Pietavia ) oder die 9 darzın gehörige Stadt (Pidtavium ) zu verfichen ſey, kann ic) jetzo nicht u unterfuchen. 'd) CHRON. Salisburg. bey Hierony. Pez Script. Auflr. T. I. pag. 344. ad AMAn. M.C,LV.Hartvicus Salisburgenfis Canonieus fit Epifeopus Ratis- J bonenſis. cit. loc. ad An.M. C.LXIV. Hartmanus Prixinenfis Epifce- A pus, & HARTYICUS Ratisbonenfis ; obierunt, ” | 5. 15. g \ | & Engelbert IV. Marggrafens zu Iſterrich (S. 14.) Gemahlin war Mathildis Graͤfinn von Sulzbach des Grafen Gebhards von * — Suzbach Schweſter, a) mit der ex drey Söhne erziehlete, als Heine N rich Herzogen in Karnten, der im Jahre 1161. ‚seftorben, b) Ul⸗ 1. u Hr rich c) und Herman, der diefem feinem Bruder in dem Herzogthum ; folgte, und in dem Jahre 1181. dag Zeitliche verlaſſen hatte, d) @) MONUM, Boj. Vol. I. pag. 189. ENGILBERTUS Dei gratia Mar- BR. chio Iftrie, Gebhardus Comes de Sulzbach ea propter duo Princi- =. pes ENGILBERTUS feilicet Marchio Iſtrie, & Gebhardus Comes de \ 3 Sulzbach terminata queftione, quæ inter ipfos de hereditate Marchioniffe } Mathildis defunctæ Uxoris predicti Marchionis ( Engilber;i ) jam cepe- J rat, actiopem ipſam preſenti pagina fecerunt annotari..... defuncta gitur prefata Marchioniffa FRATER. ipfius Comes Gebhardus (de Sulzbach) ,.. . acta ſunt hec in loco qui Rieden dicitur , fecus fluvi- um Enum. An. Dom. M.C, LXV. IX, Kal Jan, regngnte Domino Fri- derico Romanorum Imperatore cit, loc. MONUM. Boj. Vol. IIL pag. 66. Notum fit, quod Mathildis Marchionifla de CHRETBURG tradı- - dit adaltare S. Margarete fimul confentiente ENGELBERTO Mar- ehione octavam partem falis in loco ‚ qui dieitur Halla. circa An, Don, AM. C. LX. — GEMOLD. Mitrop. Salisburg. T. IL. Pag. 319 ... Lotharius. DIS Ro« n [3 — YA Be ER — x are Ta 1 Von dem Urſprunge — Romanorum Imperator . . „ huic rei interfuerunt: UDALRICUS Dax hi filins ENGELBERTI Ducis. An. M. C. XXXV. FRRER CE-- h SAR. Annal. Styrie T, 1 pag. 622. _ e) MONUM. Boj. Vol. II. pag. 281. circa An, M.C. XXX. HEINRI- "1 CUS Dux Carinthie Yudelricus frater ejus. CHRON. Admont, bey Hieronym, Pez Script. Auſtr. T. m; pag. — M. C. LXI. Iuna XIII. ragen) Dux Caristhie perüt in — Mari. &) HERMAN. Altach. bey Defele Script. Boj. Te I. pag. 661, M. C. LXI. HENRICUS Dux Carinthix periit in Jonio Mari. HERMANUDS fra- ter ejus Ducatum gerit. Julius Cæſar. loc. eit. as S. 16, Herman ($. 15.) folgte feinem Dater in dem Hetyosrfum Karnten. Er nahm zur Gemahlinn-Agneten eine Tochter Heinrich Herzoges von Oeſterreich, a) mit welcher er zween Söhne erzeugte, als Ulrich und Bernhard. b) Er ftarb im Zahre 1181. c) a) P. HANTHALLER Salt TER T. 1. P. 1. Elog. VI. $. 2 pag. 393- B) Chron. Leobien hey Hierony. Pez Script. Auftr. T.I.ad An.M. C.LXVII. | HERMANUS Dux Carinthie ULRICUM gemit & BERNHAR- DUM. 6) HERMAN. Altach. bey Defele Script. Boj. T. T pag. 663. M.C.LXX- XI. Hrmanus Dux Carinthiz obüt. CHRON. ADMONT. bey Hie- rony. Pez Script. Auftr. T. Il. pag. 190. ad Ann. M, C.LXXXL Her- N manus Dux Carinthiz obiit : cui filius ULRICUS puer fuccefüt,- 6. 17. | So jung aber au) Ulrich ($. 16.) tar, fo befeßnte in } iedennoch K. Friderich den I. auf dem zu Ehrfurt gehaltenen Reichs⸗ age ; der Gefchlechts - Wappen überhaupf. 215 "füge noch im Jahre 1181. mit dem Herzogthum Karnten, a) Er ftarb aber fedig b) und unterlieffe die Erbfolge feinem Bruder Bernhard. Von dieſem bat P. Froͤlich c) aus dem Oeſterreichiſchen Archiv ein Sie⸗ gel vom Fahre 1242. bekannt gemacht, welches meines wiſſens das erſte iſt, auf welchem ein rechtsgehender Reiter, der in der linken einen dreyeckigten Schild mit einem aufſteigenden Pantherthier, in der rechten aber eine Fahne hält. Er vermaͤhlte ſich mit Judita König. d) Dt: . tofars von Böheim Tochter, die ihm drey Söhne, Ullrich, Bern: hard ‚und Philipp mit Namen zur Welt Bra und gieng im Jahre ; 1256. den Weg der Sterblichen. 3 19 CHRON. Auftr. bey Hierony. Pez Script. — T. L. pag. —— ad Ann. | M.C.LXXXI. HERMANUS Dux Carinthie obüt , cujus filius (Ul- - rieus) & filius Leopoldi Ducis Auftrie Ducatibus Patrum fuorum in F Erfordenſi Curia ab Imperatore (Friderico I.) inveſtiuntur. Siehe auch 4 S. 16. die Nota e) K 6b) HUND. Baier. Sr. Bud T. II. yag. 16. eo) P. FROELICH Archontolog. Carint. P. II. cap. X. — MARTIN. Polon. Contin. bey ECCARD, Serip. Germ. T. T. pag. 1422, ad An. M. CCLCVII. eodem tempore inclitus Dux Carinthie BERNAR- 5 DUS debitum natur& perfolvit, & in monte Pauli de Valle lavantina :: cum priftinis Ducibus fepelitur,, relictis duobus filiis ex filia Regis Bo- | Y hemie ( Judita ) progenitis,, Ulrico, & Philippo,, ULRICUS autem in — Ducatum Carinthiz, & Dominium Carniolæ fucceflit. er HRON. Leobienfe bey Hierony. Pez Script. Auftr. T. L pag. 823. ad An. M. CCLVII. Hoc anno moritur inclitus Dux BERNHARDUS Karin- | thiz, qui habuit uxorem Jeutam ( Juditam) Amicam Ottokari . ... F Exea PHILIPPUM, ULRICUM, Mr BERNHARDUM generans, J 18. Bernhard ſtarb ledig, und wurde in Crain zu Kloſter Land⸗ Wo R > Br ws = Y * * 1 216 Von dem ee — teoſt bey feiner Su utter ‚begraben. a) Ulrich —— wurde dern. } Tode feines Waters ($. 19.) Herzog in Karnten. — Won ihm bat PB. Froͤlich b) drey Siegel von den Jahren 1256. 1261. 1298. entdecket, auf welchen ein Reiter mit dem Panther hier, auf die fo eben (8. 17.) beſchriebene weiße, befindfich, und die Churfuͤrſtl. Baieriſche Akademie der Wiſſenſchaften hat ein dieſem ganz gleichförmiges vom Jahre 1257. ihren Monumenten einverfeibet. e) Er vermählte fih zu erſt mit Agneten Herzogs Otto von Meran Tochter , von der fich Friderich der. Streitbare Herzog von Defterreich K hat fiheiden laſſen, und das zweytemal mit Agneten Friderich Marg⸗ grafens zu Banden Tochter. d) ftarb aber jedennoch ohne Leibs⸗ Er⸗ ben, um das Jahr 1270. e) nachdem er dem König in Sa Du zokar ſein Herzogthum vermacht hatte. Ich zweifle dahero ſehr, ob der Continuator des Martinus Polonus, der erſt zu Zeit des K. Ludwigs IV. gelebet, und aus wel } chem Hr. Pfeffel E) folgende Stelle bekannt gemacht hat, die Wahr: j heit gefchrieben habe, wenn er fagt: Anno M. CC, XLV, Fridericus \ \ Dux Auftrie Ulricum Ducem Karinthie captitavit, qui dum ficut ab antiguo ad eum devenerat, Panther figura in fignis militaribus uteretur, conformis in hoc Principatui Stirenfum, Fridericus Dux Auftrie hoc ferre non valens, clypei & Armo- zum auftralium dimidiatione fibi indulta, priori abolita eum di- mifit, qui ex origine Stirpis, ut dieitur, de qua pater fuus ex materno fanquine proceflerat, texuit religuam parte, feilicet trium Leunculorum, & fic clipei & armorum fuorum 1 ehpienli in tegravit : . e In dem ıten Ulrich — noch nicht Herzoo in — mar,” fondern erft nach dem ums Jahr 1257. erfolgten hinſcheiden feines Bas ters Bernhard geworden il, CS 17.) Um aten de ** + Wappen überhaupt, 17 # * Marie, ach Lanndstroft dieitur, cum Matre requiefeit, quod pater —* faundare landabiliter eſt exorſus. ULRICUS poſt patrem Gubernacula + füseepit. Hie Agnetem ſiliam Ottonis Ducis Meraniæ accepit, & genuit sex ea filium & filiam, & in Vitoria tumulatur, Qua conjuge defundta be duxit aliam Agnetem filiam Gertrudis Marchionifle fororem Frideriei Juvenis Marchionis Badenfis. ») P. FROELICH,. Archont. Carinth. P I. cap. X. pag, 202. pin MONUM. Bay. Vol. V. pag. 49. Tab. 1. N. VI. ve HERMAN. Altach. bey Defele Script. Boj. T. I. pag. 673. ad An. M. ‚CC. XXXVE Fridericus Dux Auftriz & Styriz ab Imperatore profcribi=- R tor apud Augutam . .. AGNETEM uxorem Filiam Ducis Ottonis R Moranie ut cognatam repudiavit, quam poftea Plricus Dux Carinthiz eccepit in Uxorem. Man befiche auch die Note hier mit a) Chron. Clanft. Neoburg. bey Hierony. Pez Script. Auſtr. T. I. pag. 464. M. RD CC. LXII. Dux Carinthiz (Ulricus) cum Domina AGNETE Ahlia Br Hermani Ducis (de Baaden) Ducis Auftrie Matrimoniam contraxit, sc CHRON. Salisburg. bey Hierony. Pez Script. Auftr. T. I. pag. 371. ad An. M. CC. LXIX. Dux Carintkie PLRICPS obiit, cujus Ducatum * Rex Boömiz una cum feudis, que ab Eeclefia Salisburgenti idem - Dux, Rex indebite vendieavit. ON. Clauft. Neoburg. cit. loc. pag. 465. ad An. M.CC,LXX. Dux Cs- “ sinthie Nomine VLRICVS ABSQPE liberis moritur, & Rex Bohemiz \g . nomine Otocharus eundem Ducatum fibi violenter fübjngavit. Philip- ? opus frater ejusdem Ducis Karinthiz in Patriarcham Aquilejenfen ehgitur. Abhandlung der Baier. Akademie T. II. pag. 135. ix € e 519 23 Bolt dem Urſprunge — —— 1. we | Als Seiderich der. Streitbare im gahre 1246. ohne Etben —* | ftorben, fo nahm König Dttofar von Böhmen, ' es „ — welches er Anſpruch machte, in beſitz. Eben dieſes wagte er mit Karnten, und Crain in n kraft eines mit Ulrich (8. 18.) dem legten Herzoge geſchloſſenen Erbvertrags, als dieſer ohne Leibs⸗Erben ſein Leben beſchloſſen hatte. a) Ulrichs Bruder Philipp Patriarch zu Aquilea ſetzte ſich zwar dagegen, und erhielte vom Kaiſer Rudolph dieſes Herzogthum. b) Allein er ſtarb im Jahre 1279. zu Krems, und beſtaͤtigte in ſeinem letzten Willen die von ſeinem Bruder gemachte Schankuno. d) Merkwirdig ift, daß Ottokar in einer dem Kloſter ir er⸗ theilten Urkunde vom Jahre 1264., in folge noch in Lebszeiten des Herzog Ulrichs ſich ſchon einen Herzogen von Oeſterreich, Steier, Karnten, und Herrn von Crain genennet, in dem daran hangenden Siegel aber einen Reiter gefuͤhret hat, auf deſſen vordern und hintern Pferd⸗Decke das Oeſterreichiſche und Steiriſche Wappen zu ſehen iſt; auf dem Halſe des Pferds hingegen ein nach der Laͤnge getheilter Schild vorkommet, in deſſen rechtem Quatier drey uͤbereinander laufende Loͤ⸗ wen, in dem Linken aber der Oeſterreichiſche Querbalken ſich befins den; e) welches dasjenige Wappen zu feyn feheinet, ſo Herzog Fri⸗ derich der Streitbare vom Defterreich (S. 18. ) den Herzog Ulrich den letz⸗ ten Herzogen in Karnten, nach den Zeugniße des Continnatoris , ante sunehmen , gezwungen haben folle. Welche Erzehlung die Urfache, Die derfelbe Davon angiebet , ſehr wahrſcheinlich machet , indem allerdings Wahr, daß derſelbe aus Defterreichifihem Gebluͤth herſtamme, weil ſeine Großmutter Agnes Herzog Heinrichs von — Tochter geweſen. (8. 77.) a) der Geſchlechts⸗Wappen überhaupt. 219 MARTIN. POLON. Continuat hey ECCARD Script. Germ» Ts I. pag. 1424. ad An. M, CC. LXVIII. Deinde reverfus ( Ottocarus Rex Bohe- mie) intelle&to, quod ULRICUS Dux Carinthie debitum naturz per⸗ X ſolviſſet, Brunonem Epifcopum Olamuꝛenſem miſit ad petendum Ca- rxinthiam & Carniolam fecundum pacta, quæ prius fecerat cum ULRICO, \mbo enim fimiliter pepigerant, quod fi quis eorum fine legitimis he- æ*aibus prius decederet, alter ſuperſtes, decedentis Dominia poſſideret. 4— Cambacher Oeſterreichiſches Interregnum , allwo die Urkunde in —* dem Anhang Nro. 35. pag. 50, zu finden. ») ) MAR TIN. POLON. Continuat. cit. loc. pag. 1425. ad An, M. CCLX- XIII. Rudolphus ( Imperator ) ifte in Urbe Rotenrunbergfecit genera- “ lem Curiam proclamari . . „ » ad hanc etiam Curiam venit PHI- _ LIPPUS filius Bernardi olim Ducis Carınthie, dolens de padtis quæ J frater ejus Ulricus quondam cum Ottocaro ſecerat, & w manu Regis Carinthiam & Cärniolam füfcepit in feudum. %) CHRO. Leobien. bey Hieronym, Pez Script. Auſtr. T. I. pag. 855. ad —* e —— — ——— Hoc anno ge: (pe Ten elegus moritur. —— Beclefie — *—* difpofuit, & FRATRIS Dirilonem “ (in Ottocarum ) ratificavit-e Titulus ſui fepulchri haber, god fueris Daux, Epifcopus, Patriarcha, F 22 F. PHILLIP. HUBER Auftr. ex Archivo Melic. * vas. 25. Tab. 4. Scchſter Abſchnitt. * EN Gefehlechts- Wappen deren in Baier gebliebenen Herzogen zu Crayburg, und der; mahligen Grafen von — — 6. 20, Radhdem ich in dem vorgehenden Abſchnitt erwiefen , daß die Ee 2 | Di — J— Von dem urlbrunge Re Ku Herzoge in Garriten Ortenburgiſchen Gefhlehts ein Pantherthier in dem Wappen gefuͤhret haben, ſo kommt es nun auf die Unterſuchung an, worinne das Gef —— des davon in Baiern zuruͤckge⸗ bliebenen Aſtes beſtand Dieſen fanget Rapoto J. Graf von Srtenberg ein Sohn Ens gelberts III. ($, 14.) an, der um das Fahre ı 190, geftorben: a) Mit ſeiner Gemahlinn Eliſabeth Graͤfinn von Sul; bach, b) die ihm i in dem Jahre 1206. in die Ewigkeit folgte, c) erzeugte er zween Söhne, aus welchen fich gemäß der Güter Bertheilung Rapoto II. einen Grafen von Crapburg, Heinrich I. einen Grafen von Orten⸗ burg d) geſchrieben. | a) HUND. Baier. St. Bud T.. IT. pag. 23. b) Monum. Boj. Vol. IV. pag. 269. circa An. M. C. XC. Ego Sn Cometifla de ORTENBERCH ..... — quod ego calicem auri pro remedio anime PATRIS MEI comitis Gebhardi (de Sulz- bach) & Mariti mei Rapotonis & MATRISmex M: athildis , & fratris mei Comitis Beringeri . » - » Eccleſiæ beati licolai contulli.» ). » Man nehme die oben $. ı5. kt. a) angeführte Note zu bülf, fo wird ſi ih | dieſes noch mehrer aufklären. | c) NECROLOG. BAUMBURG. Monum. Boj. Vol. II. pag. 269. Ani M.CCVI. Illuftris Domina Elifabetha de Ortenberg optima dotatrix & benefaftrix hujus Monafterii una cum filiis fuis Comitibus — & Heinrico, requieſcant in pare. d) MONUM. Boj. Vol. Il. pag. 139. Ann. ab incarnatione Domini MCs XC. ELISABETHA Da gratia Cometiffa de ORTENBERCH « cum Filüs- fuis Rapotone & en Comitibus, diledto Amieo Marfilio Przpofito, . CODEX TRADIT. —— Vol. Ill.yag. qx. ad An. M. c. XCIV.Re- ‚rum geftarum ne falutaris extinguatur memoria feriptis nociva pellatue oblivio 0, ... .» Litteris .. ‚duximus notificandum, qualiter il- ei — uſtris r N P vr n k * 9J a ü ö der Gefchlechts: Wappen überhaupf. -.. 22€ luſtris Cometiffa - Elifabeth in Ortenperch prefentibus filiis fuis Rapo- * tone & Heinrico pari-confenfu ipforum tradiderit S. Margarethe Virgi- dis in Boumbure ptedium . . , Titmaningen . . . pro remedjo Mariti Sul Rapotonis ..... Proinde ne id ipfum alicmjus prefumptione poflet > änfirmari, teffimonio korum probäbiliter ſtatuit premuniri , Rapotonis Er © Comitis in Crayberc, & Fratris ſui Heinriei in Ortenbere .. . Falta eſt autem hec traditio ea die, cum ivit Comes Rapoto in one - Bierofol, Kenn. robinä | — a Tr 8. Br. * Ich will zu mehrerer Deutlichkeit dieſes Heinrichslime zu erſt abhandien „ob fie gleich Die Züngere iſt. Mit feiner Gemahlinn Rich- za einer Gräfinn von Murach a) erzeigte er vier Söhne mit Namen ‚ Rapoto IV. Gebhard, Diepod, b) und Heinrich II. Bon jest ger meldtem Diepold allein haben wir ein Giegel vom Jahre 1232. 0) fe us einem Schregbalken mit zu beyden Seiten abwechslenden Zin⸗ nen beſtehet, welches Zeichen die. Grafen von Ortenburg noch jetzo ren, weil ſie alle vom Heinrich J. abſtammen. d) 4) MONUM. Boj. Vol. V. pag. 369. Nos Heinricus Dei gratia Comes de Orctenbercb univerfis in perpetunm ... noverint . .. quodego Heis- riecus de Ortenberg cum Advyocatia fratrum de Alderfpach „. . quid- quam habeo difponere, nifi eorundem fratrum confenfa .-. ..teftes ido- 4 “ neos, volo fubnotare ; videlicet dileftum Fratrem meum Rayotunem I. Palatinum Comitem War arie, ‚Filium meum Heinricum II. M. CC. ——— LLeinrigus Dei gratia Comes de Orttenberg, . . „ Hinc . + . con- Rare volumus ...quod... Ecclefiam Schwartzhoven . . . Sorori- bus S. Sixti... ante urbem Ratisbonam . . . donavimus.ı . ee’ Rs Teftes Ritza uxor ipfias Comitis, Heinricus Filius ipfius Comitis, Ra- P poto Comes Palatinus . . « data funt in Caftro Murach An. M. CC. XXXVII. Monum. Boj. Vol. V. Pa8. 27.. iin D. G. Comes Palatinus Rh Rheni 3 a. Von dem Urfprunge Dux Bavarie . „ profitemur, quod dile&us.nobis Rapoto Comes de Ortenberch ob noftre dile&tionis fayorem . . .. renuntiayit voluntarie .. omni juri, fiquod habuit . . . ex hereditate paterna . „ » contra Eccle- fiam de Fürftenzelle de bonis & in pofiefionibus « .., compara- tis ipfi Ecclefie per dilettum Capellanım noftrum pie Memorie Magi- Arxrum Hartvieum Can. Patav. apud fratres ipfius Comitis Gebhardum & Diepoldum quondam Comites de Ortenberg. Sunt autem h&c nomina goflefhionum e. . Curia in Sulzbach . .. quam Comes Diepoldus le- gavit Ecelefie in Extremis ... . Teftes funt hic: Otto, Ludovicus, & Stephanus Ailii nofiri . . . datum in Landaw, An. Dom. M. CC. LXXXVL | e) MONUM. Foj. Pol. 5: pag. 25. Tab. I. d) HUND. Baier. St. Bud) T. II. pag. 28. S, 22. Vom Rapoto IT. ($.20.) ift mir nur ein Siegel vom Jahre 1190. befannt, worauf ein Neiter, der in der rechten Hande eine Fah⸗ ne halt, in welcher der Schregbalken mit abwechslenden Zinnen, ſo wie dieſen die Grafen von Ortenburg noch führen, vorhanden. a) £ As Pfalzgraf Otto von Wittelſpach mit dem Beynamen Mi- nor von K. Otto IV. indie Acht erfläret, hiernächft auch feiner Würs den und Güter entfeget worden, fo erhielte er vom felben im Jahre 1205. das Amt eines Pfalzgrafen von Baiern, b) wozu ihm obne allen Zweifel diefes den Vorſchub gegeben hat, daß er vom geächten Brus & dern Otto Pfatzgrafen von Wittelſpach, fonft Major genannt, und nachmaligen Herzogen in Baiern eine Tochter Machildis, tie ich den Beweis (S.24.) machen werde, zur Ehe gehabt, c) zumalen da die Kaiſer in den damaligen Zeiten, tegelmäfjiger Weiſe, bey Verge⸗ bung der Aemter und Würden aufdie Verwandfchaft zu fehen pflege ten; wie dann auch eben darum dem Herzoge Otto deflen zuruckgelaffene Goͤter zum Theil geworden find, Er ſtarb im Jahre 1131. d) i : — a J ber Beiäfehts, Wappen Aherbanpt: 223 A Monum. ‚Boj. Vol.11. pag. 193. Tab. Il. Nro. ı1. m 3- b) HERMAN. Altach, bey Oefele Script. Boj. T. I. pag. 566. ad An. M. = ‚CC. VII. Otto Palatinus Comes oeciditur homieidio. commillo in Phi- h ‚ Bppum , ‚ ceui ‚Rapoto Comes in Ortenberch in Palatio fubftituitur. 1 eo) MONUM. Boje Vol. V. pag. 145. Sciant Chrifi fideles -. . quod Ra- 7 - goto Comes Palatinus Huobam in Routte-in extremis fuis dedit fuper al- } tare $. Mathei in Afpach, mortuo autem eo Beate Memorie uxor ſua Oudilheldis Cometifla in Cafiro Grizbach preditam Hubam Abbati & Fratribus ... . in Afpach „. . roborayit in prefentia Comitis Heinrici in Ortenberch An. M, cc. XXXI. Rapoto Bavarie & uxor ejus Mathild obierunt. MONUM. Bf. Vol. V. pag. 145. Eodem anno(M, CC. XXXL) .. "mortua eft Udilhildis Cometifla , que deftinavit X. Talenta S. Matheo in Aſpach de obligatione in Sulzbach. "CHRON, Salisburg. bey Hierony. Pez Seript. Auftr. T. I. pag. > - 354 M.CC. XXXI. Rapoto Palitinus Bavarie obiit, = NECROLOG. Baumb. Monum. Boj. Vol. II. pag. 265. Kal. J ri April, 14. Ann, M, CC. XXXI. Rapoto Palatinus Comes Bavarie (obiit.) a. a; $. 23. Aus diefer. Ehe wurde Ropoto III. gezeiget, der ſi einen Pfalzgrafen zu Crayburg nannte. Dieſes erhellet aus einer Urkunde vom Jahre 1230, worinne er des Rapoto des I. Gemahlinn Elifa- beth (8. 20.) feine Großmutter nennet. a) Ob nun ſchon fein Water [ apoto II. ($.22.) den Schregbalken zum Gefchlechts-Zeichen ges fuͤhret hatte ſo iſt deſto merkwuͤrdiger, daß dieſer das Pantherthier, as vorhin geweſene Wappen der ausgeſtorbenen Herzoge in Karnten Ort nburgifehen Geſchlechts ($. 17.18.) wiederum. angenommen, wie ſolches drey Siegel von Jahren 1241. b) 1244. €) und 1247. d) wehren· mit der Umſchrift: Rapoto Comes Palatinus Bavarie. | ir venmähle ſi ſich mit Adlheit Burggraͤfinn von Nürnberg, e) under, i jeigte } e 3 —* * > RX — 2 X x J— 234 Ron dem Urſprungngg zeugte mit ihr nur eine Tochter mit Namen Eliſabeth. f) Mit diefem nahme alſo der Maͤnnliche Stamm dieſes Aſtes im Jahre 1249. ein Ende, g) und feine Tochter erbte Ihn. —— a) MONUM. Roj. Vol. II. pag. 198. Rapoto Dei gratia Comes Palatinus- Bavarie Univerfis . . . . Salutem in Domino. Sicut a progenitoribus noftris & precipue ab Avia noftra Elifabetb nomine inftitutum efl, ». . "Datum eirca M. CC.XXX. Be $) MONUM., Boj. Vol, II. Fa. 199. Tal, I; ’ e) MONUM. Boj. loc, cit. pag. 135. R 4) MONUM. Boj. Pol. XL pag. 223. Tab. V. Nro. 27. e) MON UM. Boj. Vol. TI. pag. 150. Ego Alhaidis relicta quondam Comi- sis Palatini Bavarie Rapotenis (III.) & filia noftra Elifabeth notum fa- eimus . » . quod nos pro quibusdam delictis dilectiſſimi noftri Ma- siti pie Memorie, -proprietatem predii noftri in Weftendorf delegavi- aus fuper S. Maria in Raitenhaslach „. „ „» &hee delegatio eſt voluntate Fratris noftri Friderici junioris Burekgravii de ‚Nuerenberch, & confilio confirmata, ut autem ifta donatio rata permaneat „ „ pre- fentem literam Sigillo preditti fratris noftri Friderici, & proprio deere- vimus roborare © . . . Datum Ann. Incar. Dom. M, CC, LIV, 2) Man befehe die Beweiſe in dem folgenden 5. 24. in Der Note d) 2) HERMAN. Altach. bey Defele Script. Boj. T. 1. pag. 674. ad Any. M.CC.XXXIX. Rapoto Comes Palatinus Bavarie ultimus obiit. rt. N 6. 24. Des Rapoto II. einzige Tochter und Erbinn Eliſabeth G. 23.) nahm im Jahre 1259. Hermann Grafen von Werdenberg zur Ehe, der hierauf auch das ſehr beträchtliche Vermoͤgen mit ſelber zu ergreifen fuchte , welches theils aus serfchiedenen den Hochſtiftern Paffau a) und Salzburg, b) wie auch dem Klofter Baumburg e) fehnbaren Gütern und Vogtheyen, theils-aus den Grafſchaften Maſſing Tar | . bens ER Be ar | — der Geſchlechts⸗Wappen uͤberhaupt. 235 benberg, Reichenberg, Rotenberg, Grießbach, dem Schlos au Gern, fo andern Stuͤcken befunden. d) Er nahm auch den Bei | nam eines- Pfalzgrafen von Eveyburg, wie Rapoto II. (S. 20. Jan; € ) ‚allein bey allem dem konnte ex fich dabey nicht erhalten, fondern war gezwungen all diefes an Heinrich Herzogen in Niederbaiern im Zahre 1259. zu verfaufen: ſ) wozu die Verwandſchaft vieles beyge- fragen haben wird, indem gemeldter Herzog des Grafen Herman Gemahlinn Elifabeth feine Enklinn nennet. g) wordurch erwiefen wird, daß Rapoto II. ($.22. ) des Pfalzgrafen Otto von Wittelfpach, nach- maligen Herzoges in Baiern Tochter Mathild zur Eye gehabt, Die Abſtammung ift folgende ;- | Otto Major. ‚Mathildis Gemahlinn Rapoto IL, Rapoto III, : — — ——— — Ludovicus Heinricus Severus Herzog in Elifabeth, — Niederbaier. ) GEWOLD. Metrop. Salisburg. T. I. pag. 257. HEINRICUS Dei gratia © Palatinus Comes Rheni, Dux Bavarie. . . . . cum Domino Epif- ee. copo ( Ottone Patavieni) » . . . concordiam contraxiimns in hune nodum, quod videlicet nos & heredesnoftriLudovico . . . a pre- Fr dita Ecclefia in feudo teneamus omnia, que bone memorie de Pogen & de Ortenberg Comites, & Palatinus Bavarie ab eadem Ecclefia feodi ‚ titulo poflederunt, que & nos hactenus, preterquam in Auftria dignof- - eimur poflidere. Adtum Patavie. M. CC. LXVI. > & alj:Compromifs Schriften Replic, Beylag fub Lit. LL. Compromiß Be. 5: Gum a SE TTS RR ERNEUERT N — N rn iS RN 086. - = Von dem: urſprunge A Sr j ſum inter Heinricum TR Bavarie inferioris, & F yidericum Archi- 3 Epifcopum Salisburg. de Anno M. CC. LXXV. Kal. Auguft. ipfe vero. ( Fridericus ) nobis (Heinrico‘) antiqua fenda ,. .. recto feodi titulo contulit, — . . toyumque Difirittum ı Judieii, quod ab eadem - Ecelefia Salzburgenfi. Rapoto quondam Palatinus Bavarie, I. de, Plain Comites in eisdem partibus poflidebant. e) MONUM. Boj. Pol. 1I. yag. 202, Otto Dei — Comes —— Rheni, Dux Bavarie . . . pervenire volumus ad notitiam poftero- . zum; quod Ecclefia Baumburgenfis . . ’ qu& liberam femper ha-⸗ buit Advocati eleetionem, Domino Rapotone Palatino Comite Bavarie decedente , quia ejus fuerat Advocatus, nos & dilectos filios noftros Ludovicum & Heinricum bona deliberatione „ . '. elegit in AdvoS tatos, & defenfores .-. .. Datum Landshut Inc, Dom. M. CC. I. . d) MONUM. Boj. Pol. XI. pag. 235. Heinricus Dei gratia Comes Palati- | hus Rheni ; Dux. Bavarie -.. „07. profitemur — 6— pro - quibusdam offenlionibus a nobis & bone memorie Genitore noſtro Ot- tone; quondam Duce illatis Ecclefie ( Altachenfi ) « » Decimas de Granariis, Cellariis & Cameris bonorum noftrorum. Infra Seriptorum dedimus . . . in perpetuum . . + -videlicet omnia, que a Nepte noftra Elifabeth filia Rapotonis quondam Comitis Palatini Bavarie & Marito ſuo Hartmano Comite Werdenberch ad nos funt jufto emptionis titulo devoluta, id eft, de proventibus Caftrorum Mefling, Tabenberch, Rychenberch, Rotenberch , Grizbach, & Margnartftein . . , item de omnibus pertinentüis- Caftri in Gern °. .. . . Datumiin Vilshofen per manum Heinrici Notarii Xu. Kalen. Maj. An, Dom, Incara. M. CC. LX. indictione tertia. | e) MONUM. Boj. Vol. II. pag. 200. nos Hartmanus Dei gratia Comes Pa- ‚ latinus in. Chraiburg una cum uxore noftre Elifabeth eadem gratia Comi tiſſa Palatina ejusdem loci, . . . Adta funt hec apud Chraiburg Ba Dom. M.CC.LVIIL V.Id Juli, £) Herman. Altach, bey Defele Seript» Boj. T. I. pag. 679. ad Ann. M.CC LVII. Hoc anno Comes Hartmanus de Werdenberch duxit Ailiam Ra potonis de Ortenberch comitis Palatini Bojorum uxorem. Cum res uxe ? — 4 N 4 ur dc NE ze a ° J * 8 ra . ’ J N * 2 ii t —* der Gſchleechts⸗ Wappen überhaupt. 237 ris & Mobiles & homines non poflet , ut voluit , obtinere, videlicet.om- mia Henrico Duci pro MXI. mill. tradita, uxorem Domum reduxit. Id Eebru. preſentis anni. 7 Monum. Boj. Vol. XI. pag. 335. Ortenburch Rapoto Com. Palatinus Bav, Elifabeth filia uxor Hartmani Comitis de Werdenberch & Neptis Henrie Dueis Bavar. Man beſehe hier oben die Note d) 3 ee: Sirbender Abſchnitt. Son dem Wappen der Herzoge in Niederbaiern / und warum fie auch Das Pantherthier angenom⸗ Br. men haben, ‚ BD: 5 §. 25. J Nun komm ich dem mir ausgeſteckten Endzweck näher; nach- dem ich alſo im vorhergehenden (S. 17.18.) unwiderfprechlich erwies $ fen ‚ ıten daß Die auögeftorbene Herzoge in Karnten Ortenburgiſchen Geſchlechts das Pantherthier in ihren Siegeln gefuͤhret haben: 2ten. Daß die Mittels Rapoto J. und feinen zweyten Sohn 2 eintich I. davon abflammenden heutigen Grafen von Ortenburg ſelbes in einen mit abwechslenden Zinnen verfehenen Shregbalden ver vandelt. (8.21.) zten DR des —— Rapoto efcbohme Soh Rapo- E aan; 66 —*— und 3— aten Erſt der Letztere dieſer Linie Rapoto Im. 9 Panther⸗ 3 ier ‚sum Geſchlechts- Zeichen in einem ſolchen Zeit Raum wieder f2 an- . EN Br Son! Set —— IE | angenommen : ( S. 23.) als die Linie der Herzoge in Rarnten noch vor handen, und ihrem Ende nahe war: f 5 18.) Endlich | “sten Daf Herzog Zeinrich in Niederbaiern von diefes tan F Pfalzgrafens Tochter Eliſabeth deffen hinterlaſſene Schlößer, Graf⸗ und Herrſchaften erkaufet (S. 24. ) zu dieſem aber auch exit im Jahre 1266. die darunter begriffen geipejene wi vom Bſſchofe Otto von Paſſau erhalten habe: So macht ſich auch der unträgfi He Schluß, daß Hernog Zeinrich mit den Gütern auch das Wappen des ausgeſtorbenen Altes der Grafen von Drtenburg, und geweſenen Pfalzgrafen in Bai⸗ ern, ich verſtehe, das Pantherthier angenommen, und dadurch die. ſchon vorhero gehabte Geſchlechts Zeichen zu vermehren veranlaſſet worden ſey. Es gewehret ſolches die von dieſem Herzoge dem Kloſter Nait⸗ tenhaßlach im Jahre 1258. ertheilte, und (8. 12.) angebrachte Urkunde ganz ohnwiderſprechlich; dann in dem daranhangenden Siegel gebrauch⸗ te er ſich damals nur der Wecken. Als er aber eben dieſe Schankung im Jahre 1271. mittelſt Anhaͤftung feines zweyten, fo eben beſchriebe⸗ nen mit dem Pantherthier vermehrten Siegels, erneuerte, ſo gebrauchte er ſich der Worte: Renovatum fub Sigillo noſtro Novo. Weſ⸗ ſentwegen ſich meiner Einſicht nach Feine andere, als die eben ange⸗ zeigte Urſache geben laſſet. Es war ſolches auch in den damaligen Zeiten eben fo 96 wöhnlich, als es noch heut zu Tage iſt. Ich will diefes zu mehneren Ueberzeugung mit etlichen Exempeln belegen. Als Friderich der Streitbare Herzog in Oeſterreich im Jahre 1246. ($,19.) und Ulrich Herzog von Karnten im Jahre 1269, oder 1270. der Geſchlechts/ Wappen überhaupt. 239 = 70. ($. 18.) ohne Erben geftorben, und. König Ottokar von Boͤh⸗ R — en auf die Erbfolge ihrer Lande Anſpruch machte, fo nahm er zu⸗ ‚gleich das Oeſterreichiſche Wappen an. (8. 19. ) | Kaiſer Ludwig der Baier gebrauchte ſich in den Handlun—⸗ gen, als Vormund Herzogs Joannes in Niderbaiern, nicht des Ad— ers, oder. fonft gewöhnlichen Kaiferlichen Wappens, fondern eines ach der Länge getheilten Schilds, in deffen vechtem Feld’ die Wecken, in dem linken hingegen das Panterthier vorfommt; a) deſſen Sohn adwig Churfuͤrſt von Brandenburg vermaͤhlte ſich mit Margareth Maultaſchia. Er gebrauchte ſich dahero im Jahre 1342. b) und 1247: e) nicht nur des Titel eines Herzogs in Karnten, Grafen von Ty- vol, und Goͤrz, fondern aud) des Tyroliſchen einfachen Adlers. a) MONUM, Boj. Vol. XI. Tab. VI. Nro.35. pag. 283. "b) MONUM. Boj. Vol. VI. Tab. II. Nro. 8. pag. 597. h MONUM. Boj. — XI. Tab. YIl.Nro 38. pag. 297. ' 6.26, akt . Akademie bishero Pe gemachten Siegeln, Beil mit dem Pa neherthier vermehrtes Wappen beybehalten, a) auch jenes. deffen Söhne Otto und Stephan in einer Urkundevom Jahre 1305. fogar J ein ale ein gemeinfhaftt ches Sigillum —— hg bar en. b) Ki ) ) MONUM. Boj. Pol, 1. Tab. L yag. 139. Loc. cit. Vol. XI. Tab. 3 II. rag. 268. F Abbhandlung der Baier: Akad. T. II. pag. 76. m MON UM. Boj. Vol. ILf, Tab. II. pag. 197. eit. loc. Voll. II. Tab, If, 0 gap. 21m Pr. sis ab⸗ \ 240 ee Bon. dem — ——— — J RR; rn" 5 EN * Abhandl. der Baier, Atad T. II. pag. 76, E 2 6) MONUM. Baj. Vol, ILL, Tal. Il. pag. 194. 4 5.27%, 1.“ I Die Güter des Iekten Kaiferl. Wfahgrafen Rapoto ($. 2) Kiegen befanntlich meiftens um und an dem Fluße Rott; dahero wurde er auch, zuweilen der Pfaligraf von Dem Rottal genennet, a) welches das alte Rottgau (Pagus Rottagowe) iſt. b) 4 As nun Herzog Heinrich diefe erfauft hatte, (S. 24.) — er⸗ richtete er zur Verwaltung derſelben ein befonderes Vitzthum⸗Amt c), welches den Namen an der Rott erhielte, und dem er zur Amts⸗ fertigung das Panthertbier beylegte. Dieſes erhellet aus einem Sie⸗ gel vom Jahre 1288. d) mit der Umfihrift: S. Alberonis de Phar- ehirchen, Vice Dom, J Damit man mir aber nicht einwende, es koͤnnte dieſes dar Geſchlechts⸗Zeichen dieſes Alberons ſeyn, ſo will ich meinen Satz mit einem zweyten, dieſem durchaus aͤhnlichen vom Jahren 304. bewehren, welches die Aufſchrift hat: S. Reicheri Vice Domini de Rotta, e) | Diefes feget ein drittes vom Jahre 1348. F) gänzlich auffer allen Wir ‚ derfpruch , worauf geſchrieben ftehet; S. Alberti de Staudach Vice | Domini apud Rottam, Dann es ift nur gar zu .. daß das Gefchlecht deren — Staudach und der nemliche Vitzthum an der Rott eine Stauden auf drey Higeln zum Familie- Wappen gehabt. g) da er nun in ſei⸗ nen Amts-Handlungen fih des Pantherthiers nichts deſtoweniger zur Siegelung gebraucht hatte, wohin jene ficher gehöret, da er dem Abten des in feinem Bisthum - Amt entleaenen Klofters Fuͤrſten ell beurkun⸗ det: Daß er ER feinem Seren dem Be (Ludwig) felgen, und den er . + 5 3 — Ar = HE Er; der Sefchlechts: Wappen überhaupf. 241 den Heryogen in Baiern Brief gefehen, kraft welchen das Kloſter vou Mauten und Zollen befreyet worden ſey. So laͤßt ſich auch nicht mehr mißkennen, daß dieſes ſein, und ſeiner Vorfahrern Amts⸗Sie⸗ gel geweſeu feyn muͤſſe. a) NAREAT. Altach. bey Keibnig Script. Bruns. Tom. IT. pag. 22. Iſti - > fünt, quorum hereditas cum caftris & prediis ad Ludovicum Ducem ſfilium ejus ſunt devoluta . . » „ Item Rapot Palatinus de Rottal. %) CHRON. Gottvicens. Lib. IV. pag. 753... ° i —3 HUND. Baier. St. Bud. T. I. pıg. 409. Vitzthum Latine Vice Do- - mini. Diß waren bey den alten Fürften, fo man jeßo die Renemaifter nennet, Deren waren etlich in Obersund Nieder -Baiern ; Davon nennet - man die Nentmaifterifche Strafhäudel; noch heut zu Tage Vitzthumhaͤndl vizethumbi verbrechen. Zu unſer Zeit ſeynd dieſe Vizethumb bey den ———— ———— des Landsfuͤrſten Verwalter und Obriſte. Viedam an der Kr. .) MONUM. Boj. Vol. III. Tab. IV. — 191. f): MONUM. Boj Vol. IX. Tab. IV. pag. 185. F HUND. Beier. Stamm. Buch. T. I.pag. 338. Staudach - . » Shren f Namen vermutlich von der Vefte Staudach, haben eine Stauden aufdrey Pauͤhlen im Schild gefuͤhret. F Albrecht von Staudach des Albrechts Sun, Burger zu Landshut / J war ein Statthafter Man, hatte mit Herzog Heinrich in Niderbaiern viel 8 thun, wurde ihme etlich tauſend Pfund Regenſpurger Pfenning ſchuldig, darum er ihm etlich viel Zoͤll, Ungeld, und andere verſetzet, jährlich die F Nutzung davon einzunehmen, laut der abgeleßten Brief zu Muͤnchen de An- "no 1335. 1337. Er ward daruach Ritter und Vizthum an der Rott. R: Base 1345. führt die Stauden, wie ob fichet. Be \ BET PR hi hi Dabingegen habe ich noch Feine Urkunde angetrofen, in — | — 7 > N rn a gen Pe * > #4 2.0 “ Ü r\ — F — a a e + — “ a * en F ‚ze h 242. 0. Von dem Urfprunge, © 0. fih dieſer Herzog Heinrich, oder einer feiner Nachkommen den Titel - eines Pfalzgrafen in Baiern jemals beygelegt hätte; weſſen diefes J ohne allen Zweifel die Urſach iſt, daß dieſer in dem damals geweſe⸗ " nen geoffen Zwifchen-Neich ein leerer und verhaßter Namen zu werden | angefangen. hatz indem die Kaiferliche Kammer- Güter theilg von den Maͤchtigern verfihlungen ‚ theild von den After - KRoifern Wilhelm von ] Holland, Neichard von Cornwall und Alfons von Caſtilien, umihren Anhang zu verftärken, verfchenkt, oder zur Beſtreitung deren Köften | verpfändet, und verkauft worden find, a) alſozwar, daß in folge | der Zeit Kaifer Ludwig, feine beftändige Reſidenz in Baiern aufzuſchl⸗⸗ gen gezwungen worden. b) | m a) Roblers Reibs-Hifter. Edit. de An. 1707. Period. V. pag. 234. 8 feq. p) CRON. Gottwicens. T. I. Lib. IN. pag. 451. Ex quibus neceflario con- \ fequi debuit, ut per Centas has Imperatorum alienationes donationesque 4 per varias aliorum exemptiomes, detruncationes & ufurpationes,evanef- 1 eerent, & Fifeus & cxteri Reditus Imperii, ut ideirco coactus quo- 4 dammodo fuerit Ludovicus Bavarus, ut certam in terris fuis heredi- tariis fedem figeret, dum plurimos Imperii reditus ita vidit diſſipatos. BD — | RT — | Sm Sahre 1341. farb Joannes der legte Herzog in Nie⸗ derbaiern ohne Leibs⸗Erben a), deffen Lande Kaifer Ludwig von Reichs, und nächfter Verwandſchafts wegen, obgleich mit Widerſpruch feines Bruders des Ehurfürften Nudolphs von Pfalz Söhne, dann Herzogs. Otto zu Defterreich in den Beſitz genohmen hatte. b ) Da nun diefer: Raifer das ganze Herzogthum Baiern An fich und feine Nachkommen⸗ E ſchaft brachte, fo darf man diefe Ereignus auch als die. wahre Urfache anfehen , warum hinnach das mit dem Pantherthier vermehrte Wapı - pen der Herzoge in Nieder: Baiern indie. DVergeffenheit gerathen, und nur von dem durch Albert von Staudach damals verwaltet twordenen - | De 2b BR - — creoen u * - o en pr, —— I Ele DB - #5 der Geſchlechts⸗ Mappen — 243 Witzthum · Amt an der Rott beybehalten worden; (8. 27.) zumalen da derſelbe ſich in den Urkunden nur des einfachen Adlers, oder des grdſſein Kaiſerlichen Siegel vor, wie nach zu gebrauchen pflegte. c) > CHRON. Salisburg. apud Hierony. Pez Script. Aufl. T. I.pag. 411. M. CCC. XLI. Thomæ Apoſtoli. Johannes Junior filius nuper nominati Dueis Heinrici obiit. Qua propter tota fere Terra Bavariæ plangit , qaia fine lezitimis Dominiorum heredibus extitit. Anonymi Chron. Ludov. IV. Imperat. cit. Ioc. T. II. pag. 222. £ "Eodem anno mortuas eft Dux Johannes hlius Henrici Gener Iinpera- - 7 toris, & exhereditata eft inferior Bavaria, Anno Domini. M. CCCXLL Hi omnes requiefcant in pace. b) CHRON Leobien. cit. loc. T. I.pag. 957. Ad An. M. CCC.XXXIX.Hoc anno Heinricus Dux inferioris Babarie Gener Regis Bohemorum mo- “ zitur,. Et non longe poft unico filio ſuo Johanne, quem reliquit, & “ Conforte, Regis Bohemorum filia, fublatis, Ludovicus terram appre- s hendit,i in qua filii Fratris ſui Rudolphi Palatini, & fili Ottonis Ducis Auſtriæ ex Matris fire Sponſalibus, que Soror defuncti fuerat, jus Ie- galiter & portionem debitam exigebant. Imperator fe ratione Sanguinis & Imperialis Juris omnibus propinquiorem aftruens, terram fibi quo- dammodo coactive, receptis Sacramentis Nobilium, conſervavit, glo⸗ rians, fe folum jam fubintrafle totius Babariæ Principatum a longo tem- =. pore in partes plurimas fubdivifum; Patrueles enim ejus paternam ad--— % huc in latere poſſident portionem. «) MONUM. Boj. Vol. IX. Tab. 1. pag. 134. & pag. 156. cit. loc. Fol, XI. er — VI. yag. 168. Tab. VII. pag. 285. & pag. 294. —7 — — J 30 gm Jahre 1347. farb Kaifer &udiig; und feine Söhne, Lud⸗ g der Aeltere, Stephan, und Ludwig der Roͤmer beſtaͤtigten den den in der nemlichen Zeit ihre Freyheiten. Merkwuͤrdig iſt, hͤhrend der gemeinſchaftlichen Landes ⸗Regierung aus ihnen nur | 63 der — a HERE SE ı 2.7 Re | Von sine: ' der letzte a) die Werken, den Loͤwen, md das Panthertbier in drey befondern Schilden beybehalten, Pieerften zwey aber nur die We⸗ cken allein geführet haben. Endlich nammen ſaͤmmentliche Söhne dies fes Raifers zu Landiperg im Jahre 1349. b) die erfte Landestheilung vor, in-welcher Ludwig dem Marggrafen zu Brandenburg , Ludwig dem Roͤmer, und Otto dem Küngern, Oberbaiern: Stephan, Wilhelm, und Albrecht aber das Unterland, fo wie cs Herzog Heinrich (S. 13.) befeffen hatte, zugetheilt worden. Aus allen diefen hat Herzog Ste— phan nur allein neben dem Löwen, und Werken, auch das Pantbers thier beybehalten, wie folhes aus einem Nitter -Siegel vom Jahre - 1349. c) erhellet , unter welchem er das Kloſter Niederaltach von aller - ungeöhnfichen Steuer befreyte. Weſſen fich nach dem Zufammen- hange der Gefchichte Feine andere Urfache geben läßt, als weil er ſowohl damals , alsin der d) im Sabre 1353. zwiſchen ihm und feinen beyden Brüdern vorgenommenen weiteren Abtheilung des Niederbaierng, nes ben andern auch die von der Tochter und einzigen Erbinn des Grafen — III. (8.24.) erkauften Gütern uͤberkommen hatte. Seine Soͤhne, Stephan der Juͤngere, Friderich und —— waren es alſo, welche, dem dermaligen Ermeſſen nach, dieſes Zeichen während ihrer gemeinſchaftlichen Landesregierung zuruͤck gelaſſen ha⸗ “ben; weil ic) ſelbes in ihren e) bishero bekannt gewordenen Siegen nicht angetroffen, auch fie nicht mehr annahmen , obgleich beyden ers ften befagte Rapotoiſche Graffihaften F) in der im Jahre 1392. ge troffenen Landestheilung zugefallen feyn. - Wohl aber hat Herzog Stephan das Panthertbier duch feinen Vitzthum in Unterbaiern Oßwald von Törring ſchon im Jahre 1394. als ein Amts⸗Signet fortbrauchen laſſen, g) und noch im Jahre 1488. nemlich zur Zeit Herzog George des Neichen wird diefes das Amts-Signet des Big: F thum in Niederbaiern ausdrucklich genennet „h) auch damit die offent⸗ > lichen der Geſchlechts⸗Wappen überhaupf. 245 Aichen Urkunden gefertigt , ob es mir gleich ein Raͤtſel bleiben wird, was die auf dieſen letzteren befindliche Umſchrift: Gericht Grießbach ; - bedeuten ſolle; ſofern nicht meine Muthmaffung Beyfatt finden follte, daß vieleicht ein Vitzthum mit fo vielen Amts⸗Siegeln, als Gerichte „ge zur Aufſicht hatte, zu defto genauerer Unterfiheidung der offentli⸗ „chen Handlungen verſehen geweſen ſeyn muͤſſe; zumalen da faſt jeder Graf oder Herrſchaft ihre beſondere Rechte, und Gewohnheiten hatte, auch eben darum in den Urkunden damaliger Zeiten fehr oft die For⸗ mel vorkommet, daß z. E. der Kauf nach Lehens auch des Lans des, des Gerichts, Recht, und der Herrſchaft, darinne das Gut liegt, gefchloffen worden. i) | Bi, a) MONUM. Boj. Vol. XI. Tab. VII, Nro.40. MONUM. Boj. Pol. IX, - i Tab. II. pag. 187. b) Unterfhover Geſchichte der Herzöge in Baiern. pag. 265. 268. 269. ©) MONUM. Boj. Vol. XI. Tab. VIII. pag. 299. | 4 d) uUetenkhover eit. loc. pag. 272. & feq. > | e) MONUM. Boj. Vol, 1IT. Tab. III. pag. 371. Vol. II. Tab. II. Pag. 147, Vol. EX. Tab. T. pag. 221. Vol. Il. Tab. Il. pag. 149. Vol. III. Tab. DIL pag. 520. Pol. II. Tab, II, pag. 147. Vol. 111, Tab. IV. Pag. 521, ) Salfenftein Baier. Geſch. T. IH. pag. 368. 402. a 2) MONUM. Boj. Vol. IV. pag. 176. Nro. 49. Wir Stephan... Her- 2osee in Beyern .... Darumbe emphelhen unfern lieben getreuen Of- walden dem Törringer Piztumb allen Pflegern . , . in dem Niderland 2u Beyern .„ . Vıkund de briefs mit unfern abhangenden Infiegl beſiglet. Darzu haben wir mit dem ehegenanten Viztumb geschaft, daz er Sein - Infigel auch hieran.hat gehengt, Geben zu Paflan am Eritag vor dem Palmtag . ». . MCCCKCIV. ) MONUM. Bas. Vol. IV. Tab. I, pag. 199. N. 65... . zu water Vz. "kundt geben Wir... . unfern gnadigen Herrn vom Fornbach, feinem - convent Gotzhaus und Nachkomen den brief befigelter mit des obgenan- ten unfers gnadigen herın — Görign und FIZ —— 246: Bon dem: —— N anhangenden Taf ‚gl, das der Edelveft Conrad Pollinger die Zeit feinen Gnaden Lantschreyber zu Juandskut durch unfer Vleiſſigen Pett Wil- . len hieran gehangen hat. . . .. Geben am Müttichen vor $, Thomas Tag + » MCCCCLXXXVIL “ MONUM. Boj. Vol. X. pag. 109. Ich Ludwig von Mundeichingen. ze. . Zeiten gewaltiger Landrichter und Statriehter zu Landzperg .. . Ant denmalen, und ſi im den Kauf nicht vertigen möchten nach des Zan- des und der Grafschaft recht. ..- MCCELIV . auf der IHRE ERBEN ze Landzperg. MONUM. Boj. eit. loc. pag. 571. feg. Ich Jacob Schmidt. . . wöllen In auch den gen allermenigklich für all Einfäll . . . vertre- "ten . . als follichs Keuffs, Lehens, auch des Landes, ae Gerichts und der Herrichäft, darire follicher Zehent ligt, recht iſt. .. GE — MCCCCXC. 5. 31. — Mit Georg dem Reichen, iſt, wie jederman weis * Man 3 Stamm der Niederbaierifchen Herzoge erloſchen; und Durch den. Rölk nifchen Spruch vom Zahre 1505. wurden deſſen Lande dem Herzog Albrecht IV. zuerkennet. Diefe Vereinigung nun des Dbern s und Niederbaierns, dann die, in Gemeßheit derfelben,erfolgteneue Einrichtun und Anlegung der Vitzthum⸗ Aemter iſt zuverlaͤßig der Anlaß daß d Amt⸗Signet mit dem Pantherthier aus dem Gebrauche gekom⸗ men; und indie gänzliche Vergeſſe enheit gerathen. ** * 5 4 — — — — — — — ikea & er s % « .. Pina * „= “7 ja * —8 — 3 — — >“ X, * wi * — 5 - (0° — 2 — 45——— es 4 3 u 2. 2= "7 ä 2 u at .’ % 7 u = — Be "7 - #7) J |. « € E * —— * 2* 8 x ! Are wenn ni un ax —2 * Mh, | | ad pag, 246. Engelbert II. Graf von Drfenburg, und Herzog von Crayburg. + 1143. Gemab. Ye eine Tochter des Ulrichs Grafen von — und der Adlheit Graͤfinn von Frantenhauſen. 5 hartwicus Engelbert IV. Bernhard Rapoto I. Biſchof zu Marggraf in Herzog in Graf von Negenfpurg Iſterreich. Karnten. Crayburg . Gemah. Vid. Tab. II. Mathildis Grafinn von Sulzbach. 5 — — — — —ñ —ñ —ñ — J Heinricus Herzog Viricus L Hermanus J J in Karnten 1161. Herzog in “ BR Karnten F. 1181— % Gemab. Agnes Herzogin von Defterreic). * — nd ER EAN Viricus IL, Bernhardus 1. T 1202 125% ' Gemah. Bi | Judita König Ottocars Bi ' von Böheim Tochter. 3 er ” —— * Bernardus. Vlricus III, Herzog Philippus. in Karnten. Gemah. J. wand zu Agnes Herzoginn von Aquileja. J | Meran, Il. Agnes Marggraͤfinn von Baaden. VW ’% re - \ Pe F —— & * * —— * x » - 7 — * a | ’ F —ã— Loy u - —— — * a — ⸗ a r | y * (5 Pr 4 er j 2 > u. | 2 X Rapoto II. —* | — | GER Ortenburg, und 95. — 2; in Sail —— | * Gemah 2 | ET " Mathild Herzoon | PER von Baicı — — er x \ Rap 3 Diepold, Heinrich, Bemah. | | | ' Adlheit Burg: = von Nuͤrnbe | | Elifabetha J Gemah. Uerman Graf Weerdenber⸗ Tab, IL ad pag. 246, ‚ Rapoto I, Graf von Ortenburg Anno 1196, Gemab. Elifabetha Grafinn von Sulzbach. Rapoto II. Graf von Heinricus Graf von ; rfenburg, und Pfalzgraf x Crayburg. An. 1195. in Baiern. + circa 1241, Gemah. Gemab. - Mathild Herzogin Richza Grafinn von von Baiern. h Murad. 2 ut — —— ——— Rapoto IV. Gebhard. Diepold, Heinrich, Gemsh. Adlheit Burggrafinn % von Nürnberg. Eliſabetha. Gemah. Herman Graf von Werdenberg. 6 Anton Tohann Lipowdfy , Siſtoriſch⸗Kritiſche adgandtung, > 7 v * * tue FE a A — — —— —— —— * £ — — — * ob der Abbt Voltmar * i Sürftenfeld,. Der Derfafler der —— de Geftis Principum Er 17 93 a ae FRANC. BACO VERULAMIUS de Augm. Stient. Lib. LI, Cap. 4. a U Hiftoria Mundi absque literaria Hiftoria Statue Polyphe⸗ mi Oculo eruto non abfimilis cenſeri poteſt, cum ea Pars Imaginis defit, qu& Ip & Indolem : Perfone maxime refert, | . 1. P * A iſt bekannt, daß die Gelehrte der Chronick des Abts Volk⸗ mars von Fuͤrſtenfeld ſchon lang mit Verlangen entgegen —* ſehen, der zur Zeit Kaiſer Ludwigs des IVten gelebet hat, deil fie dafür hielten, es dürfte diefelbe in dem fo heftigen als beruͤhm⸗ m Streit, der ſich zwiſchen den baierifchen und öfterreichifcehen Ge: | hichtfehreibern ‚ über den Rertrag erhoben, den diefer Kaifer mit Herz 9 Feiederic) dem Schönen von Deiterreich wegen gemeinfchaftlicher jegierung des dentfihen Reichszu Minchenim Jahre 1325. eingegan m hatte, auf einer oder der anderen Seite ein entfcheidendes Gewicht ben, Utinam vero, ruft dahero der Herr von Baumann a) auf iä effene ANNALES FURSTENFELDENSES , aflerentes zqua- j SAT — I a ee ——— 250 ! " Hifori + Seite Rn R æquatum — ei inter Ludovicum & Fridenigtin ande er⸗ roris hanc ob caufam arguit IIluſtris ADELZREITERUS, — Lib. 1.8. 6r. pag. 25-Annal. Boj. ut etiam domeſtico teſtimo⸗ nio conditoris annalium Cænobũ Bojci uti in noftram rem ur mus, | Sa: Der churfuͤrſtl. Rath und Bibliothefar Hr. Felir Andreas von Gefele. b) glaubt dieſe entdecket, und in ſeinem zwehten Tom baieriſcher Geſchichtſchreiber, obgleich ſehr beſchaͤdiget, bekannt gemacht zu haben, indem er dem Abt Volkmar das Chronicon de geſtis Prineipum. zuſchreibet, Wozu ihm nach eigner Geftändniß der Kanzler Adelzreiter verleitet hat, der daflelbe bey Verfaſſung feiner Annalen, infonderheit bey der Erzehlung der Schlacht von Ampfing, fehr merk lich benußet und ausgefchrieben hat. Es fey mir aber aus bloßer Liebe zur W Wahrheit alaubt, daß ich dieſem Gelehrten, der gegen ſelben tragenden Hochachtung unbe⸗ ſchadet, bier öffentlich , obgleich ungern, widerfprechen und zeigen dark, daß deffen Verfaſſer ein anderer Caͤenobit von Fuͤrſtenfeld fev. a) BAUMANN. Voluntarium Imperii Confort. inter F ridericum — & Ludovicum Bau. Aug. $. 8. pag. 57. J ») AND. FEL. OEFELIUS DR Boj. T. U. pag. 524. 3. Daß der Abt Volkmar eine Geſchichte hintetlaſen, — bezeugt Aventin a) indem er ſchreibt: VOLCKMARUS tum obiit, Furftenfeldenfium Antiftes, qui Ludovico II. Rudolpho; —*— dovico quinto & Machtyldæ principibus noftris a Confikös fuit, annalesque Bojorum (QUI AUTOGRAPHI EX TANT) ab ir- — eorum in provineias Romanas, hoc eſt, ab anno Chriftä NUN “ u A a de 4 = ‘ Abhandlung te 6 vVmaa annum MCCCXIV. quo obiit, aeduxit, ſua memoria geſtas, quibus etiam interfuit, accurate perferipfit. Diefer 6 ehe fhnihe, dem aus Befehl der Herzoge Wilhelm und Ludwigs 3 Archiv offen ſtunde, und der bey nahe alle Winkel der baierifchen —* durchgekrochen, redet hier ganz beſtimmt, und wie ein Augen⸗ euge, der Volkmars Handſchrift gekannt, geſehen, und vor ſich atte. Es ſind demnach zureichende Gründe erforderlich, wann deſſen Anfeen geſchwaͤcht werden will. Nun erzehlet SGewold b) in der Reihe der Fuͤrſtenfeldiſchen Aebie: daß ) Doltmar i im Zahre 1284. erwaͤhlet worden, und der abteylichen Wuͤr⸗ e dreyſig Jahre vorgeſtanden ſey, wodurch dieſer Geſchichtſchreiber deſſen Tod auf das Jahr 1314. ſtillſchweigend angiebet. Anmit kommt die in den baieriſchen Monumenten e)be- | fü ndliche Reihe befagter Aebte überein, welche fagt ; daß der Abt Ser⸗ man fein Amt im Jahre 1284. aufgegeben habe, und daß fein Nach⸗ folger Volkmar im Jahre 1314. geſtorben ſey. #) AVENTIN. Annal. Boj. Lib. VII. pag. 748. Edit. Ingolft, ) GEWOLD. Metrop. Salish. T. II. pag. 231. 2 | — MON. BOJ. T. IX, Pag. 89. “; 3 N 6. 4. 7 Die an das Licht getvettenen Urkunden dieſes Eloſters thun — "don Zeit der Stiftung an, der Aebte öfters Erwehnung, bezeichnen e Beinen mit Namen. Der erſte, welcher darinne vorfomme , ift o ar, welchen ein Jahrtagsbrief vom Jahre 1289. a) entdecket. jerdurch nun erhalten Gewold und die baieriſchen Monumenten ei den Umſtand, daß er im Johre 1284. zu dieſer Wuͤrde gelanget einen fo hohen Grad der Glaubwuͤrdigkeit, der bis zur Wahrheit ber gehet. Noch im Jahre 1312. kaufte er von Watt dem jen von Geggenpinnd die Buelachmuͤll gegen zwölf: hrige Heh. Wie⸗ ee. .b) MON. BOJ. T. IX. pag. 152. Ich Watt der has von Gegenpiund a I —J —8 252 Sieh Ste a 3 Wiederloͤſung und bis dahin: in * die Some ; ken dert, mar im leben — — gich —"— dazich min Moll die da heiſſet Bulachmul verkaufet han — — Heim Volkmar dem Apt — — zu Furftenfeld — — da manzalt von Chriftes gehurt MCCCKIL Jar an ſant Fabians vnd Sebaßians Tag. = ET EN EP — Da hingegen erſcheinet ſchon in den Urkunden vom Jahre 1315. Der Abt Heinrich a) als fen Nachfolger. Dieſer erkaufte in dem Jahre 1317. b) den Zehent nebſt vier Guͤtern in dem Dorfe Puch, einem ahngefähr eine halbe Stunde vom Klofter Fürftenfeld entlegenen Det , den ic) hier von Darum anzeigen muß , weilen er mir in der Fol⸗ ge zur Entwicklung dienen wird, zumahfen da in dieſem Kaufbriefe "damalige Prior mit den im, Klofter geweſenen Reigiofen ‚al 3 1 gen vorkommet. #, a) MON, BO]. T. IX. pag. 132. Nro. 44 Ich Herman von Haltenberch 2 tun kunt — — daz ich — — verkauft han — — Herın Hainriche dem Abbte — — Klofters ze Furftenvelt — — da daz gefchahe @ » waren von Chriftes a MECCCKV. Jar der Mittechen vor S$, Mich n | tag. & b) MON. BO]. eit. Loc. pag. 137. Nro. 471. Ich Agnes Hausfrad Herra Engelmars — Vergich — — dafs ich das drittail des Zehenten aus den zwain Doeifern ze’ ‘Puch und Aich — — mit vier Hoffteten ze Piih — — — verchauft — — Herin Hiinricken dem Apt ze Purfiehz * vi dr Fa ———— — 253 u — diefer Br find Gezing. Herr Johann der Prior, Herr | Virich von > Diligen , Herr "Wernher der: Hager, Her Grimolt der Caft- Er: - ‚wer, Bruder Griff, vndalle Priefter vnd Munich zu Fürftenvelt — — — E da das gefchach da zaft man ——— Jaran 5 Thomans tag, ⸗ — S- 6. Rn Fahre 132T. a) verkauft Watt vor Geggenpiund baten: ee Heinrich die Buelachmuͤll auf ewig, dieer vor neun % * das iſt, im Fahre 1312, b) dem Abte Volkmar ſeliger ur auf Wiederloͤſung gegeben hatte. Hier wird alſo Volkmar unter bereits verſtorbenen gezaͤhlet, woraus ſich der Schluß zuruͤck macht, — er nach dem Zeugniße des Aventins im Jahre 1314. aus der W elt gegangen ſeyn muͤße, weil er im Jahre 1315. den Abt Heinrich Fhe on zum Nachfolger gehabt. Es erbricht ſich ferners: man nehme Br Jahr 1321. ein Sterbjahran, welches man will, daß er das hin⸗ ch zwiſchen Kaiſer Ludwig und Herzog Friderich dem Schoͤnen bey Ampfing im Jahre 7322. oder 1323. vorgefallene merkwürdige tref> 1 on nicht mehr erfebt habe. Da doch diefer Gefchichtfihreiber von fich * get: ©) dag er zur Zeit und die nemliche Nacht, als diefes vorgeganz I en, in dem Dorfe Puech d) geweſen, und die Getaidfruͤchten des Kiofters verwahret habe, und da er das weiter erfolgte bis auf. den S des. Herzog Leopolds von Defterreich, der bekanntlich im Jahre J 6. ſich ereignet hatte, aus eigenem hoͤren und ſehen erzehlet, ſo iſt eitig, daß Volkmar der Verfaßer der Chronick de geſtis Prin- jpum weder ſey, noch feyn könne, Es zerfült demnach hierdurch auch je. ohne: allem zuveichenden Grund gefihöpfte Muthmaßung des Hrn. a Oefele, daß Diefer Abt im Jahre 1314. bieleicht feine Wuͤrde um den Wiſſenſchaften ganz zu überlaffen, aufgegeben habe. | ) ) Mon. BOJ. cit. Les. pag. ı51. N. 63. Kunt ſei — dafs ich, Matt von: Enid mein Müll, ‚ die da haiflet Buelach. Müll: han. verkaufe vor. 92 aeun DR s ’ J * ame? *7 =, FE: * - “rn er ———— — Ss A ER LEI Pr ir ET % 254 | Siherife gerſhe — 1 neun Jaren Apt Volkmarn SALICKR — = ze rechten Algen. — — MCCCXXI. Jar, an des heiligen Creuz tag ‚ daes erfunden worden, R. b) Man fehe die Note b) ($-4-) nach, welche hier zu Hülfe genommen werben muße N c) OEFELIUS Scriptor. rer. Boj. TII. pag. 553« a) fed ego cum eflem ) tunoe temporis, & eadem nocte in Puech proxima villa & ibi lahoriofe 3 grangiam enftodirem, multi quafi furiofi tranfibant incendentes villas 4 ut ignis luceret eis per noftem, duo ceperunt me, tertius lancea me | plagavit & illa note quafi unus de feuris fui duobus vieibus denuda- tus, quæ tamen omnia parvi pendi eum viderem illos verfos in fogam & Regem noftrum nobilitor triumphafle, j ER S 4) Man hehe die Note (b H. 6.) und a fie zu Hülfe, fi. EN | u Wenn ich nun auch unterſuchen will, wer dann dieſer Schrif⸗ ſteller geweſen, fo muß ich feine perſoͤnlichen Umſtaͤnde aufſuchen, die er an verſchiedenen Stellen von ſich verrath, zu dem Ende aber dieſe Annalen aus einer andern Abſchrift ergaͤnzen, und jene Luͤcken ausbeſ⸗ ſern, die der Hr. von Defele in der vor fi) .gehabten, wegen ihrer großen Vermorſchung und hierdurch entſtandenen Unleßbarkeit hat zurtick laſſen müffen, weil jeder Gefehichtfehreiber , vorzuͤglich aber Diez fer verdient, der N achkommenſchaft ganz aufbehalten zu werden. Dieſe meine Abſchrift iſt durch unſer fleißiges Mitglied Sind Ignatius Dominiens Schmid aus einem auf Pergament gefehriez benen, in dem Rs noch verhandenen Codey genornmen de vermuthen (ih, von einem Zeitgenoßnen verfrigt worden, und dies leicht gar Die urſchrift iſt. —WR * 3 — — gi 2 BER 0 Abhandlung BEN 25 I — Chronica de Geflis Principum a a tem- „yore: -Rudolfi Regis ulque ad tempora Ludwici ; Imperat. SGeſta Prineipum feu Regum ac pofterorum pertradtans memorie com- | mentre, licet minus utile, tamen ociofum non erit, fi feripfero Domino ! 6 päuca de pluribus, ftilo quamvis groflo vel etiam impolito; fed (de — vel inperieia judicabor, fi ea que Tormenda fast neg- 4 de annalibus habent experieneiäm pleniorem, mee tamen inteneionis "intereft tantaın huie ftudio operam dare, feribere Reges nobiliflimos fecun- dum ſeriem, qua fibi age ſuccedunt, cum quibusdem notulis & actibus Kr co undem. — Igitur Rudolfus Rex Romanorum , qui auno Dnri MCCLXXX. poft antea firennue ac profperis fuccefibus imperavit, illo in loco primus in or- dine habeatur. Hic fuit ab adolefcencia bellicofus vir prudens & potens, £ nichilominus fortunatus , procere ftature, torto nafo, vultum habens gra- em, cujus gravitas virtutem animi predefignabat; de quo fcribere plura non el neceſſe, quia ejus acta preclara & inclita feripta ſunt poſt Cronicas irtini ultimo in notulis prenotatis; obmittenda tamen non eftimo ſequen⸗ a, que — temptabo addere ante latis. Br - —9 it Nempe ante Rudolfum vacante —— ac nemine gubernante Ro- an! am Imperium, tunc temporis in fummo diferimine pofitum fuit, tanta n diflenfio ac turbacio pacis fuit, quod bre nimio preliorum incom- odo —— tutum fuit incedere viatori. Omnes enim provinciæ Regni, per totam Alemanniam invaleſcentibus preliis diſturbabantur; quia erat, qui prohiberet malorum incurfus , non erat, inguam, qui face- — — calumpniam pacienti, malefici etenim & raptores regnandi fibi »abant temerarie poteftatem. Tunc enim pax in exilium migravit, ubi- © dillenfio & pacis turbacio triumphavit, Porro ruralia ablatis pecori- Bu: E: 8h3 but * ar ’ I EN J —* ER. Oiſoriſch⸗ ee bus & jumentis jacent incula, & omni dampno expofitz, ut raro cerneret ne er agricolam, equum vel bovem minantem, ut faceret fulcos uberes “ feraces. deficientibus; enim: animalibus & jumentis domeftica manfio -zepleräu nit PUPPE NEE = Artıeins Poſtquam autem Dowminus- populum· ſuum y ‚Ku fnis meritis exigentibus flagellavit ſicut olim Yiraeliticum popahım ac wändatis Domini aberrantem caftigavit atris verberibüs,, .&_ aflixit,,& rum ‚ „fusreverlis ad Dominum mifertus eorum de omnibus tribulaeionibus libera- | wir, fieut feriptum eft: clamavit ad Dominum &c. fic & Dominus huic po-. pulo poft longam & afperam correptionem motus mifericordia,, mifit eis Sal- xatorem Rudolfum videlicet' Comitem de Habfpnrch, virum, ficut prefa- i tum ef, beBicofum & cum eſſet in actu preliandi, & civitatem Bafileam forti milite obfediflet „ ecce repente veniunt honeſti nunci de. Frankhenfurt ab. Eleftoribus regni, qui nuneiant eum eleftum in. Regem Romanorum pa- siter yoto & concorditer, nullo penitus difcrepante , excepto Rege Bohemie,, qui eleftione ſua in.eum non confenfit, quod fibi tamen- non ceflit in pro· ſHexum, ſicut poftea rei. exitus — Eecto igitur Rege mox univerfi tantis — rumoribus ſunt gavifi„ & gratulabunde elamantibus in ſublime: viyat Rex in eternum ; 5 ı ‚ipfa obfefla civitas liberatur ,„ & non folum huic "eivitati, fed ſalus pax aliis eivitatibus nunciatur, & omnes Provincie longe & prope,, quam aures repleverant hy rumores, letantur pariter & exaltant de. tanto orbis Rectore, Deo omnipotenti gracias referentes. Verum non multo: poſt Domino promovente Aquisgrani Rex cum uxore ſua poſt eoronaeio⸗ nem & faeram unctionem ambo pariter eonſecrantur. Videntes au⸗ tem Prineipes ac Nobiles: Famam: ejus crefeere , terror ac: tremor eis: ineuti-- tur, populus vero gaudio & Ieticia cumulatur, & fient fepius Iucem tene- re antecedunt „ & poft auram turbidam ferenitas fequitur cum: Solis radio, & fplendore , fic poft multa terrarum diferimina pacis trangnillitas preffante Domino comitatur. Mox enim. eolonus refumit aratum,. quod' din. ocioſum remanſerat & neglectum, mertator etiam ımalorum timore foblato j jan quis= que fecure perambulabat regiones, quin & malefici & latrones qui’ prins 4 m publico „ timore poftpofito;,, ar jam: perurgente: fosınidine abditz zepetunt & occulta. — x Por: 2 * * — _ J / 24 x * * * Abhandlung. .· 257 Be "SIE ‚Bono eum Fama IR longe-lateque crebrefceret , ecee mulü Pro- eros ae Nobiles de diverfis Regni partibus certatiım ad eüm confluunt', con- nraptes, fibi fideliter & jurativi fe fuis ferviciis maneiparunt, Sed Rex Bohemie confidens i in virtute fua, Iperans in multitadine divitiarum ſuarum, guia per fas & nefas multa terrarum ſpacia ſue ſubjecerat dicioni, in hyz ‚ eoufidens, cum Rege Romanorum concordare rennuens, jura fua ac feuda ab "eo recipere dedignatur. Tandem vero reverfüs in fe infpfrante Domino, ognofcens fore Iui juris, Romano Imperio ipfum debere ſubeſſe, cogitat ea que pacis funt, cum eo eomponit- per nuncios & legatos. Quod cum - Regina uxor fua refcivit pariter ‘& audivit, inimica pacis mater erroris in- ‚doluit, mox parat hanc concordiam infringere,, & totis viribns diffipare. % [3 — Le 4 ‚ Primo.Regem ob/eerat omni preeum inftancia quantum poteft , ut pa ‚seem, quam fecit cum Rege ınemorato, citius incipiat retra&tare dicens : Fore indecens & inhoneſtum, tam potentem & famoſum Regem fe ſnbiicere unius Comitis fevitutie. Ad hec Rex ut homofapiens & maturus clementer Regi- nam alloquens, triftemgque blandiciis delinivit, perfuadet ei, ut quod fecit pro bono pacis, Serenitati Tue placerenon dedignetur; aminohens etiam cm Be; ; ut Deum exoret fideliter & devote, quod ea queinter fe & Re- gem Romanorum trandtanda font, Deo propicio laudabilem exitum forci- intur. Quenec fic Regis acquierit ammonicionibus, rurfus cernens preces A Nas calls fieri apud Regem, indignans truci vultu, minaci ſermone mari- “tum invehit, & gnantum Regine licnit increpavit. Ft nunc blanditor, nume ——— nil valuere preces, addidit ergo minas. Additergo hec, & fub- in nurmurat dicens : Hactenus horum regium frequentavi ,„ hunc vix habitura m Comitem pro marito. Hec omnia Rex fagaci ftudio diflimulans nxorem am difsretione previa noluit contriftare. _ Ideo autem Regina jam inftanter ac Teriofe laborabat ambos Reges diflociare, ac inter ſe contendere, quia maluit Maritum fuum mori quam vivere. Hujus antem canfa poltea in filo Ic Toco h melius declaretur. Sed quia non eft fapiens, nen eſt Fortis ned’dives, qui non a mulieris malicia devincatur, guodj juris alfercionibus & exemplis robari pötelt,, facra pagina atteftante, ubi legirur Sampfene & Sälomone, & ‚aliis viris eminencioribus, qui multarum virtetum gracia prepediti a fe- ininea verfuciaenervati ad mala uldma devenerunt. Similiter &ifte Rex, F qui 2* 258 : : Siſtoiſch⸗ Kritiſche —— — x % v * — qui licet fuerĩt fuffaltus" regia poteftate , & nichilominus infi ignitus fumme dignitatis culmine, tamen a mulieris fraude preventus, ficut infra patebit, zi omni a — adi immane — totus xruit. Ba “ Yerum cum ipſa Regina maritum ſunm Regem die noctupue cupe hac re inquietaret , & eciam eieflet molefta vefpere & mane, tandem victus i ab ea acquieyit precibus deprecantis, & rurfum mittit nnncios , qui Regi Romanorim denunciant, fe non polle fervare vel facere quod fpofpöndit.. ‚Promiferat enim ad queque imperata fe velle cum aliis Principibus obedires Poft executionem fui negocii de Rege Romanorum nuncii re vertentes im perfeeto negocio ad propria remearunt. Gavifus autem Rex Romanorum & exultat letabundus fperabat fe centuplum lucraturum, & fore fibi honorifi- _ cum & honeftum ſparſa colligere, ablata repetere, denique manu bellica Rempublicam amplieare, Mox Regem Bohemie proferiptione publica damp- nat tanguam hoftem Romani Imperii , fimiliter & omnes fautores fuos pro-. feribit , volentes fibi — adherere. Sciens autem eum, videlicet Regem Bohemie, eſſe potentem nimis & refertum multis diviciis auri & argenti, ipfe autem tenuis iu eisdem, co- gitat & tractat utens confilio faniori , gnaliter ipfum emulum juſticie & fibi rebellein humiliare valeat, & Romano Imperio fubjugare penitus, nonpofle eum invadere fine megno exereitu & armatorum multitudine copiofa, ge- nerale feribit edictum Regni Nobilibus univerfis. Difcusrunt Nuncii onufti litteris , Alemanniam perambulant, vadunt celexius eitra Renum, Francos perluftrant , Noricos pertranfeunt, ad Syvevos dirigunt sreflus fuos. Te: nor litterarum monet, fupplicat, auetoritate regia imperat & hortatur, ut omnes fe preparent ac muniant ad defcenfum verfus Auftriam contra Re- gem Bohemie pugnaturi, fpondet omne dumpnum vefundere pro laboribus ac meritis; munera ac feoda eompromittit, fi inexecucione foi propofiti fuccef- fus profperos fuerint confecuti,defignat eis diem & locum,quo univerfi conyeni- - ant, ubi quique examinandi funt , ubi & eligit meliores & ferociores , & qui perutiles fuerint ad pugnandum , ceteri remanentes municiones. fuas ‚euftodi- ant diligenter. * x —R CIT. LOC. pag. 531. a) Præterea Romanorum ‚Rex — — muros Net g g a ® N A . A * ⸗ RS + t £ u N 2 bang —— 29 * J fi v , 4 EeIT. Loco. b) — Moguntinenfis n pietate motus — d exercitus — — AM IT. LOC. pag. 5333. a) ad fe convocat eonfiliarios meliores, ,& ui noverunt AR ı ‚adorfns eos: decernite omnes ingnit quid facto opus AR cm. LOC. pag. 534. a) Qui ante multis —— inimicis & pl«- Et nis preliis. mitigatis — — BR * EIT. LOC. pag. 352. a) Quod pre Anultitudine non poferant na- ',& cum ventum eflet ad notem, — 3J ı % 8.- ' 260 Oiſtoriſch + Kritiche BR: S. 3. ur | N Gleich im Eingange, wo er ſein Vorhaben Be: fagt er: Igitur Rudolfus Rex Romanorum, qui anno Domini Mc— LXXX. poſt & ante ſtrennue & profperis fueceflibus imperavit illo in loco primus in ordine habeatur — — de quo feribere plura non eft neceffe , quia ejus Alta preclara £9 inchta Jeript 2 funt , poſt CRONICAS MARTINT ultimo in notulis prenotatis, obmitenda tamen non eftimo fequentia, que uteunque temp. tabo addere ante latis. Aus welchem erheilet, daß er mit dem Martins Polonus, der im Jahre 1278. geftorben, a) oder wenigſt mit deffen Chronik bekannt geweſen, weſches daraus noch mehr erhellt, daß die Chronick de Geſtis Prineipum, und die des Martinus Polonus von der nemlichen Hande auf Pergament geſchrieben, und in einem Bande zuſammen gebundner, in dem beſagten Kofler Alder⸗ ſpach ſich noch vorfinden, | ri 2) KOLLAR Biblioth, Vindob. Lib. —* Pag. 761. * 5.9 j Im Zahre 1273 a) Eindete K. Ottokar von Böhmen * K. Rudolph den kaum geſchloſſen wordenen Frieden wieder auf. Hier erzehlet nunlunſer Geſchichtſchreiber: b) daß jener, um feine Macht zu verſtaͤrken, verſchiedene Reichsfuͤrſten, und unter dieſen den Herzog Hein⸗ rich von Niederbaiern, durch eine ſo groſſe Summe Geldes auf ſeine Seite gebracht, Die er nicht glauben wurde, — er ſie nicht ei Straubing gefehen hätte, Diefes ‚giebt nun ein Anzeigen , daß er in diefer Stade, oder Gegend herum , entweder gebohren tworden , oder ſich aufe gehalten habe, weil er noch dabey meldet: Daß Hetꝛog Bande für Diefes Geld, Feinen an⸗ 5 ae Abhondlung — ern Dienſt MR: als daß er denen ſchwaͤbiſchen Huͤlfsvoͤlkern des Raifers einen Weg verleget, und den ie durch Die Stadt Strau⸗ 1 re mshue DR ) DEPELE, Script. Bof. T. II. pag. * 1.9) * quibus erat unus Domi- nus Heinricus Dux Bavarie, qui accepit ab eo (Ottokaro) tunc tempo- fis maximum donativum &c, Yıdi enim quod mifit onuftum plauftrum 17 eum argento in vafe continente menfuram feptem urnarum de Bohemia in 5 eivitatem Ftrubing, & nifi tantam peccuniam vidiſſem procul Dubio alii relerenti nullatenus credidiſſem. Illud vero argentum Dominus Otto IN. magnus Vicedominus, ſuo domino reſervavit. Tamen pro illa peccunia wu alind feeit fervitii, nifi Fa obftruxerat u unam viam Suevis , pet &, 10, Als e8 aber K.Ottokar im Jahre 1278. a) fo weit Fommen - Hoffen, daß ex fogar mit dem Kaifer ein blutiges Treffen wagte ‚in wels chem ex feine Unempfindficykeit gegen eigne Gefahren mit dem Leben bes zahlen mufte; fo fagt er, daß er zu gleicher Zeit in Prag als Alumnus | 'Scholaris) b) gewefen, und mit eignen- Augen gefehen babe, wie K, Ottokars Prinz, den feine Mutter mit Giff heimlich hinrichten laſſen 1 vollen, durch Huͤlfe der Aerzte wieder davon befreyet worden. c) Er bat auch den K. Rudolhh ſelbſt gefehen, als dieſer der Wittwe K. Dt tofars durch Vermittlung des Marggrafens Otto von Brandenburg der Frieden wiederum gegeben hatte, d) weiler deſſen ganze Geſichts⸗ | ng ‚und £eibesftatur — e) iz SCHO- u) J— Er ENGE re DE : ae 7 ; i ‘ IR: —A ie " Sinonifhr ee a Ne SCHOLARES olim Side eraht, qui hodie Alumni, — con⸗e⸗ „legiorsm , &Monaſteriorum, & Schelaflicus, qui eorum curam habebat, . €) OEFELE Script. Boj. T. Il. pag. 532. Sic Regina de morte Regis jet * contenta traftat de parricidio, filio proprio nÖn parcens ; hzredem Simuls & Lucernam Regni, ut jam nemo fit, quem timeat, cogitat extinquere , vel etiam interimere, Et Ecce Rex Junior Subito ineipie inärmari, & di- vulgatur hæc infirmitas in populo, dolent omnes, familia curig perturba- tur, graflus murmur fit in civitate de Regina quare nervum mortiferum intexuit quo pofüt filium proprium irretire, vocantur confeltim Medici , allunt, & morbum Regis inextricabilem curiofius perferutantur, Nos vero SCOLARES quodammodo puerikes, qui folent fe ingerere familiarius 8 audentius cafıbus quibuscunguz , excurrimus & montem confeendimus in- "trantes Aulam regiam vidimus ibidem Regem Sufpenfum per pedes & pedicas. deorfum , 8 refupinum jubmiffo capite, ut fie fuffr agantibus, medieis , ab in- timis vifeersbus efflueret, quod inbiberat vel guflaverat toxicatum, a qua tandem mortifera confectione auriliante Domino mortis periculum vix evafıt, d)-LAMBACHER Oeſter. Interregnum. $. 177. pag. 229. 2. Dim, ſehe $ . Die verbeßerte Chronic de Geſtis einewan Re, Dahingegen war unfer Gefchichtfchreiber im Jahre 20. ſchon ein Moͤnch im Kloſter Fuͤrſtenfeld, als Herzog Ludwig der Juͤn⸗ gere, der in einem zu Nuͤrnberg gehaltenen Ritterſpiel geblieben war, daſelbſt zur Erde beſtaͤttiget worden, weil er ſagt: daß er nie eine ſo braͤchtige und koſtbare Begraͤbnuͤß geſehen habe. a) Und in dem nem⸗ lichen Tage zu Nachts in welchem Herzog Friderich bey Ampfing ge⸗ ſchlagen und gefangen worden, ſein Bruder Leopold aber, mit ſeinen Huͤlfsvoͤlkern beym Kloſter Fuͤrſtenfeld ſtunde, bewahrte er in dem nahe entlegenen Dorfe Puech die Getraidfruͤchte. ($. 6.) welche Obliegen⸗ heit ordentlicher weiſe jener aus den Moͤnchen auf ſich hat, der das Amt eines Kaſtners begleitet; womit, wegen der noͤthigen Erfahrenheit, nicht leicht u De 4 58 % *8 Ay ’_-\® 1 — - J * te 263 J leicht eine Abwechslung zu geſchehen pflegt. Nun hat diefes in den Jahren 1317. (8. 5. n. b.) und 1319: ein. Mönch mit Namen Grei⸗ mold b) verwaltet; und vieleicht iſt er der Verfaßer der in Frage ſte⸗ henden Chronick. Es iſt dieſes eine Muthmaſſung, welche die Wahre | ſcheinlichkeit nicht beleidiget, und die kuͤnftigen Zeiten beſtimmen muͤſſen, ob fie zur Wahrheit übergehen wird, oder nicht. 4) OEFELE. cit. loc. pag. 535. ) Deinde circa funus rite.omnibus expletis — — preparatis ad texxam propriam reducitur, & in Färftenfeld, quo ho- Spitaverat ( Ludovicus ) juxta matrem honeſtiſſime fepelitur. Non.enim vidi nec vifurus ſum, tam fumptuofe & tam ſolemniter mortuorum exe- un⸗ celebrari. Omiſſis aliis quantum, quantum ibi de cera expenſum fue- Fit, nequeo æſtimare. vidi enim unum ‚magnum currum non aliud quam ceram fingulariter apportare.. Duobus vero diebus ae no&tibus contiguis, infinitæ & permaximz candele arfere circa funus , quantum etiam de vrino multorum vaforum & de Plado & pabulo & de panis copia & aliarum rerum allatarum ibi expenfum fit, non poteft de facili explicari,. Omnes vero Grangiz & Vieinz ville fuerunt hofpitibus oecupatz. — — Die vero quo fepultus et vidi, & "audivi in uno altari tres miflas mediate a tribus : Epifcopis tonaliter percantari. 5) MON. Boj. T. IX. pag. 147. Diefer Täding fint Gezeuck Herr Fridrich der alt Gufter, Herr Ulrih von Diling, Herr Chunrad der Oberkelner, Herr Wernher der Hager, Hert Chreimolt der Caftner Prieſter und 4 . Münd zu Fürftenueld, Bruder Greif Lai pruder daſelb — — das goelchach — — ——— Jar an — —— * € bleibt alſo einsweilen foviel gewiß: daß das Anhen des Au entins, noch feſt ſtehe, und die, welche ihm nachgeſchrieben, es nit guten Grunde gethan haben, im Folge daß wir die Annalen des R Doltmars nod) nicht befisen, fondern Diefe in der Dunklen Zu- | kunft erſt noch fuchen muͤſſen. 3i3 Au⸗ EN Ber... Be ,/ 3 Auguſtins Marimilians Lipowsky, | j Regulirten Chor⸗Herrus zu Neicherfperg , ® Hiſtor iſch⸗Heraldiſche Abhandlung, von dem Urſprung der Kloſter-⸗Wappen, —* ob ſich aus denſelben ein unbetruͤglicher Schluß | auf das Öefihlechts - » Zeichen ihrer Stifter machen laͤßt? u R “ J Res ardua eft, Vetuftis Nösitatem. Novis au- > thoritatem,, obfoletis Nioram: obicuris. Lucem ..faftidiofis Gratiam, Dubis — E & Nature {us omnia, d u a a 7 EUR 2 — * En an, N) a 7 1.6 BIT DB 6 I & ging Bi | 2222 $ | Zee er. Ei "3 hat zwar der gelehrte P. Pbiliberr Sueber a) mit einen ruͤhmlichen Fleiße alle in dem Kloſter Moͤlk vorhandene Siegel er Biſchoͤfe und Aebte vom Jahre 1108. an, bekannt gemacht ; ich finde ber weder bey denfelben „noch fonft irgendwo, daß fie ſich Damals eines Schilde, und darinnen vorhandenen Gefchlechts-Hochftifts-oder Kloſter⸗ Bappens bediener hätten; fondern es: kommt auf ſelben gemeiniglich Sdutz⸗ Paten, figender Biſchof, oder Praͤlat vor, der mit einer gE Hande ES EL TER 7 x — RN Hifonifh Heraldithe a Hande einen S Siaab, mit der andern aber ein Buch hätt: b) wie HEINECIUS ebenfafs ſchon bemerkt hat. i a) P. PHILIBERT HUEBER Aut ex Archiv, Malie — Tab, 1. ar III. ufgue XP, by) HELNECIUS de Sigill P. I. cap. 14 N — — | a | Erſt im vierzehenden Jahrhunderte fiengen die Biſchif ſich auch ihre Geſchlechts⸗Wappen beyzulegen. Dieſes erhellet aus einem Siegel des Biſchof Gottfrids von Paſſan vom Jahe 1348. mit der Umſchrift: Gotfridus Dei graeia Patavienfis Eccl. Epif. auf wel dem der (S. 1.) befihriebene fisende Biſchof, bey feinen Fäffen einen Schild hat, in deffen Mitte ein gerader Balken herabgehet. a) Er war aus - dem Geſchlechte der mächtigen Freyheren von Weiſſeneck in Kärnten; b) und eg ift diefes um fo gewiffer fein Gefchlechtszeichen, weil dieſes Hoche ſtift noch heut zu Tage einen rothen off bat. a HUEBER.cit. loe. Tab. XVI. Nro.7. »)p HANSITZ German. Sacr. T. I. yag. 462. ie 5. 3. Sein Nachfolger Biſchof Albert III. behielt die nemliche Bit dung in feinen Siegeln, wie es eines vom Jahre a) 1368. zu Tage. feget; in feinem am Fuße deffelben angebrachten Schild, führet er ein aufſteigend⸗ und rechtsſehendes Einhorn, welches das Wappen der al⸗ ten Freyherrn von Winkel iſt, deren Herkommens er gervefen. by a).P. HUEBER. cit. loc. Tab. XIX, Nro. 4. m ») P. HANSITZ German. Sarr, T. 1 pog. 409. —— J nn _ E27... - >. d6e Fr... an 4 | ER Er. Eine andere Geſtalt gab Bifchof Georg von Paſſau den feinigen; dann ob zwar quf einem vom Jahre 1350., a) wie bey feinen Vorfahrern, ein fisender Biſchof erſcheinet, fü hat Doch diefer que rechten und linken Seite einen Schild, in deren erffem ein off, F als des Hochſtifts Wappen, in dem letztern aber, zween übereinan- der gehende Löwen vorkommen, welche dag Geſchlechtszeichen der Gras > fen von Höchenlohe andeuten, wovon er abſtammte. b) Auf die nem- liche Weiſe fuhr fein unmittelbarer Nachfolger Leonard aus dem baie- tifihen Geſchlechte deren von Laiming fort, c) ſich zweyer Schilde in > feinen Siegen zu gebrauchen, deffen zur Probe ich nur eines vom “ Sabre 1433..d) beybiingen will. Hieraus ziehe ich num den unbetrüg- Tichen Schluß; daß die Biſchoͤfe ihre Geſchlechts⸗Wappen zu erſt al⸗ * ur "mit zu vereinigen angefangen haben. "a) P.HUEBER cit. loc, Tab, XX. Nro.5. 3) P. HANSITZ. German, Sacr. T. 1. rag. 485. . ey P. HANSITZ. cit. loc. yag. 50% d) P. HUEBER, cit. loc. Tab. XXIV. Nro. 1.8 15, * 85, In dem nemlichen Jahrhunderte, aber etwas frühere, fiengen die Aebte in Defterreich an, fich eines Schildes zu gebrauchen. Diefes ewehret ein Siegel des Kloſters Moͤlk mit der Aufſchrift: S. Ota- zeri Dei gra. Abbatis Medelicenſis vom Jahre 1327. 2) auf wel⸗ em der (8. 1.) bezeichnete Abt bey feinen Fuͤſſen zwey in Geſtalt ei nes V. zufamen gefügte, mit dem Barth aufwaͤrts ſtehende Schluͤſſel in nem Schild hat. — | ,) P. HUEBER it, lol, Tab, KILL. Nro, tn. | SE AR: K k 2 $. ‚6, »r fein gebraucht, und in der Folge der Zeit erft das Stifts » Zeichen dar- 3 En - 2 A— — N Da Abt Gotſchalk m ah gab demſelben eine Bere mehrung, und Abänderung. Dieſes beweift eines vum Jahre 1385- 3) worauf ein mit Dem Hut bedefter Mann, einen Pilgeiims Steg in der Hande haltend zu ſehen iſt; zu deſſen rechter Seite ſich Das Kloſter⸗ Wappen mit den (5. 5.) bemerkten Schluͤſſeln, zur linken hingegen ſich ein mit einem Hirſchgeweyhe befester Schild zeige, Er hieß mit dem Zunamen Hinterhoher, b) und war aus dem alt adelichen Oberdͤſterreichiſchen Geſchlechte d eſes Namens. welches im Jahre 524. mit Jaeob von Hinterholz erloſchen iſt. c) Dieſes nun veraulaſſet mich mit Grunde zu muthmaſſen, daß ſich die Aebte fü hon in dieſem Zeit raum, wenn fie edlen Herkommens gewefen, eben wie die Biſchoͤfe ($. 2. 3. ) herausgenommen haben, ihre Geſchlechts > Zeichen mie dem Kloſter » Wappen zu verbinden. a) P. HUEBER ceit. loc. Tab. XIX. Nro. 16, A ER “2 CHRONIC. MELLICEN. bey Pez Script. Auflr. T. J. ser Re 24 an. M. CCCLXXXIL Eodem anno Syfrıdus Abbas dictus Hagenauer ‘in die S. Ofwaldi ‚obiit, cui Dominus Gotosalcus dictus Hinderholzer , tune temporis cuſtos ſucceſſit. — a ©) Freyherr von Hocheneck —— der Ober⸗Oeſter. Favili T. IE. Pag. 253 255 . on %7. | ‚Eben dahero iſt es ohne Zweifel geſchehen, dag feine Nach⸗ folger in der Abtey, Ludwig, Johann, Nicolaus, Leonard, Chriftiany und Joannes a) in ihren Siegeln von: Den Zahren 1394. 1414 ° 1420, 1432. 1447. und.ı458:;nebft den bis dahin darauf herkommli⸗ hen Abte, oder Mannsperfon nur allein Die zwey Schluͤſſel im Sin? als das alte Kloſter⸗Wappen ſortaeſchet haben, 49 E- a & : Abhandlung. - 271 YP. HUERER cit, loc. Tab. KX. Nro. 2, ©: —— Tab. XXI. Nro. 118. Tab. XXIII. 10. "Tab. XXVI. Neo. . Tab. XXIX, Nro, L, 6.8. en 24 Der als Prior zu Axbach, durch Kaiſerliche Mitwirkung po⸗ Aulirt gewordene Abt Wolfgang a) war es, der nebſt dem Kloſter⸗ Wappen auch fein eigenes, nach der oben (5.6.) erzehlter Form wie ber zu führen angefangen hat. Dieſes fesen zwey Siegel von Jah⸗ ren 1483. und. 1505. b) auffer allen Widerſpruch; aus welchen ſich iu Tage leget, das fein Geſchlechtszeichen in einem aufrecht gehenden - ra fehenden Löwen beftanden. Ich habe weder feinen Zuna» "men, vielminder alſo auch fein Geſchlecht entdecken Fönnen, und kann alſo nicht fagen, ob er adelichen , oder unadelichen Herkommens gewe⸗ ſen, ſohin dieſes aus den erſten Grund gethan habe; (5.6.) Wahr⸗ f ſcheinlich iſt es, weil ſich der Kaiſer bey der Wahl feiner angenom⸗ men hatte. Indeſſen iſt fo viel gewiß: Daß fein Nachfolger der Abe Robhannes aus dem Haufe Schönburg fein Gefchledyts - Zeichen nebft dem Schild des Klofters beybehalten ; wie dieſes ein Siegel vom Sabre 1557. ©) bezeüget, mit der Umfchrift : Joannes a Schönburg Abbas Mellicen: und fo gieng es bey dieſem Kloſter fort, bis auf bie heu⸗ figen Zeiten. 3) CHRON, ME LLICEN. —* Pız Script, Auftr. T. 1. pag. 267. ad An. | - MOCCELXXXIUL Auguftiflimus Abbas refignavit Abbatiaın. Wolf- 4 „aangus Prior Expacenfis favore Imptratoris poftulatus fuccefüt, h 1) pP. HUEBER cit. loc. Tab. XXXII. Nro, % 18 Be ° Item Tab. XXXIIl. n a e DE .P. HUEBER. eit. loc, XXXIV. Nro, ar. Br —— TONER 27 oitoriſch⸗ Serie AR &) eit. loc. Tab. XXXV. Nro,15. N Tab. XXXVII. Neo, 13. Tab. XXXVIL Nro. 3. 4. . 9. Wenn aber auch gleich der Abt Wolfgang (5.8. ) unade⸗ lichen Standes geweſen, ſo vermeine Ich, weil der menſchliche Geiſt ſich ſelbſten uͤberlaſſen, wenn ev neuet, wir immer Beine und unmerk⸗ bare Schritte machet, die Urfache darinne zu finden, Daß er vieleicht feinen älteren Vorfahrern (8. 5. 6.) wieder nachgeahmet, oder dem Beyſpiele, welches jene hierinfalls andern Kloͤſtern im Defterreich, wer gen Annehmung eines Wappens gegeben , und in feiner Zeit, nemlich gegen die Mitte und Ende des fünfzehenden Jahrhunderts zur herr⸗ fehenden Mode geworden, a) gefolger fey. Dem fey aber, wie ibm wolle, fo bleibt doch meiner Einficht nach Diefes richtig; daß die Aebte juſt das Gegentheil von den Biſchoͤfen gethan, (S. 2. 3. 4.) ſomit zu erſt des Kloſter⸗ Wappens, und hinnach erſt ihres Geſchlechtszei⸗ chen ſich zu gebrauchen unternommen haben. SM a) P. HUEBER «it, loc, Tab, XXIII. Efee $, 10. — In Baiern finde ich ſchon die erſte Spuren im Jahte 1372, 5 dann in diefem gab K. Heinrich VII. dem Schotten» Klofter zu St. &acob in Negenfpurg zum Zeichen des befonderen Kaiferfichen Schuzes das Privlegium, daß es den halben Reicheadler, als cin Wapr pen führen daͤrfe. & ) Diefes ift die allerältefte Wappenderleihung, fo ich angetroffen habe, welche beftätiget, daß eine dergleichen Bewil⸗ figung unter Die Vorrechte Des Kaifers gehöret habe, auffer welcher die Kloͤſter und Aebte fih derſelben nicht anmaffen durften, und daß die Bischöfe und Aebte, welche zum Schild und Helm gebohren — 2 — —— — Kr — a. = 273 hin geb abtes Geſchlechts⸗Zeichen, wegen ihres Herlommens beybe⸗ ha en dürfen (8. 9.) Wie dam eben dieſes die Urſache ſeyn wird, 9 der Abt Hemrich zu Vornbach in feinem Siegel vom Jahre 1313. — nur einen Moͤſch ge.abt bat. 2) ) Arbeiten der ‚Gelchtten im Neid) pag 125. Hæc infuper adjicimus, nt im .. —— ſuis & aliis aquilam Imperii dimidiatam, in augumentum fux li- * bertatis, & noſtri mundiburd i gerere poſſint. —J P. HUEBER L, cit. Tab, IX Nro. 6 TE Be: Das zweyte, fo Ich aufbringen kann, if von dem Kloſter Te⸗ gernſee vom Jahre 1472. a) Diefes beſtehet aus zween Schilden, ! die ein figender Abt mit der Umſchrift: Sigillum Conradi Abbatis Monaſterũ i in Tegernfee, bey feinen Füffen hat. In dem exften ber a finden ſich ztöey aus einer See Kreujweife auffteigende Blätter; in dem zweiten aber drey in Geſtalt eines Dreyecks Agende Kronen. Jenes Zeichen iſt ohnſtreitig von der Lage des Kloſters, und dieſes von den f men fuͤrſtl Brüdern und Stiftern Adalbert, und Ocharius hergenome men worden, welche mit Pipin Pe Könige der Franken verwandt waren. b) HVEPER cit. loc. Tab. XXX. Nro, 2. % ACTA TRANSL. S. QUIR. bey BOLLAND. Ad. Sand, T. IIT.yag. 344. fusre in partibus Noricorum duo illuftrifimi Prineipes Fratres Ger- R mani — — Pipino Regi Francorum fanquine jundi, ne unus Ada: terms — — alter Ochario, - u 1% Be Ein drittes dabey aber auch fehr nachdenkliches Siena —* Bude ich beym Kiofter Eberfperg vom Jahre 1497. mit der Umfchrift: Sg lum feti Sebaftiani in Eberfpeirg , S renovatum eft ſub Anno N F * M. 24. x). Diffenihe Dealdifge 7: m rcCCX. auf diefem ſtehet der Heil. Schaftian, der Im der huren 2) P. HUEBER. cit. loc. Tab. XXII. Nro, ır. 1 _ 5 4 * Hande einen Schild mit einem aufrechts ſpringenden Eber a) hat. Der gelehrte P/Pbiliberr Aucber b ) at ſich in die Bedeutniß der Worte —49 &? renovatum eſt, nicht finden koͤnnen. Ich aber glaube, fie ſeyn da⸗ bin zu verſtehen, daß nemlich diefer Heilige vorhero das Siegel des Kloſters geweſen, und daß der damalige Abt Otto vieleicht den Schild mit dem Eber vom Kaiſer Ludwig zum Wappen erhalten (8. 10.) zur deffen Andenken dieſe Jahrzahl auf dem Siegel beybehalten wor⸗ den; dann daß in den damalige Zeiten ſo gar Die Herzoge in Balern ihte Wappen = Veränderungen in den Urkunden anzumerken gewohnt x waren ‚hab ich bereits anderwaͤrts c) dargethan. p) Idem eit. loc. Lib. IL. yag. 203. Sigil. S. Sebaftiani in Eberfperg F 1497 · In Sigillo additur: 8 renovatum eſt. ſub A. Domini 1321. RER f IL. 59 FEAR °) Hifter- Abhandlung der Baier. Akadem. T. 10, $. 13. pag. 209. DR 23 | As hingegen die Vorſteher dieſes Kloſters in folge der Zeit nach dem Vorgang anderer ſich ebenfalls einen ſitzenden Abt zum Sie⸗ gel gewaͤhlet haben, der bey ſeinen Fuͤſſen den ſpringenden Eber im Schild hat; wie dieſes aus einem des Abts Sebaſtian von eben dem Fahre 1497. a) erhellet, fo vermeine ich , daß jenes (S.12.)andurc) in ein Convent⸗ Siegel ausgeartet fey; dann daß die Eonvente ſchon damals ihr eigenes Wappen gehabt haben, beweifet eines vom Jahre 1472. (b) des Kloſters Tegernfee mit der Aufſchrift: Sigillum Con- | ventus Ecclefie in Tegernfee. Worzu noch Fommt , daß ſchwer⸗ lich jemand einen: Praͤlaten im einem, und dem nemlichen Jahre zwey verſchiedene Siegel zutrauen wird. Der Stifter dieſes Kloſters war Adalbero Graf von Sempt, und Eberſperg, der letzte feines Ge⸗ ſchlechts, c) welcher nach dem Jahre 1048. ſchon geſtorben iſt. 9 A > 4 14 N r f -_— * * ‚ F — « 4 h er f Abhandlung. 275 =) p. HUEBER cit; loc. Tab. XXX11. Nro. 10. db) IDEM cit. loc. Tıb. XXX. Nro, 2 2) HUND. Baier. Stamm-Buch T. T. pag. 14r. : er P, MEICHLBEK Caron. Bened. Buran. P. 1. pag. 41. F S 14. Brcishero habe ich gezeigt (8. 6.) wann die Praͤlaten in Defter- reich ihre Geſchlechts⸗mit dem Kloſter ⸗Wappen zu vereinigen ohnge⸗ fehr angefangen haben. Mun will ich auch erweiſen, in ——— Jahrhunderte ohngefehr fie in Baiern das nemliche gethan haben. = Der berühmte Geſchicht - Schreiber Pater Meichelbeck a) ſagt: daß es in dem Sechzehenden geſchehen, wenn er von dem Abte } Johann Benediet erzehlet: Abbas noſter hactenus adhibere folebat literis a fe ſeriptis & expeditis Sigillum ab Abbatibus Prede- " eefloribus füis ufitatum „in quo nımirum duo Paftorales litui de: euflatim „ feu in Modum Crucis pofiti exprimebantur, Sane i eum videret alios PR/ESULES Monaſterii fwi Infignibus etzam SFUNGERE Sigilla fua GENTILITIA, & ipfe Anno 1584. In- ſgnia Pregenitorum Sigillo: fuo inferuit iR. Prerogativam ejus- ‚ modi Anno 1502. ab Alberto Bojariæ Duce eb merita fua ob- tinuit Cafparus Mätz ; fimilem facultatem impetravit Nico- 'leus März , ab * Imperatore Maximilano H. qui Di- plomati fatis fplendide iuſtructo, manu propria fubfcripfie. Ex litere autographæ in Tabulario noſtro affervantur, Diefes beſtaͤrket meinen ($.6.) aufgeftellten Sag : daß die Aebte, welche zu Schild und Helm gebohren waren , ihre Gefchlechtss Wappen, aus einem angebohrnen Befugniffe mit dem Kloͤſterlichen, theils aus eigenem Triebe vereiniget, theils anderen, die ihnen hierinnen vorgegangen , nachgeahmet haben. 4 H. — EEICHRLBER Chron. Be Buran. P: 1. pag, 266. } $- Bir N — = $. 15. \ Nun komm ic) der von mir aufgeſtellten Frage —— wann nemlich die Kloͤſter in Baiern auch das — ‚Zeichen ihrer — — ter angenommen haben? Es ift fehr Schwer dieſes zu entdecken, weil von — auſſer den von mir beruͤhrten, keine Siegel das Tageslicht geſehen haben, oder wenigſt mir, des vielen Nachſuchen ohngeacht, nicht auf⸗ geſtoſſen ſeynd. Nichtsdeſtoweniger will ich es verſuchen, mich ih eines befleren gar gern beiehten laſſen. Die Wappen der Kloͤſter St. Jakob in — (8. 10, ys Tegernſee (S. 11.) und Eberfperg ($. 12.13.) wird niemand für Ge⸗ - fchlechts + Zeichen ihrer Stifter anfehen, weil fie in einem folhen Zeitraum, nemlich in dem zehend und eilften Jahrhunderte geftifter worden, wo jene felbft noch Feines hatten , wie ich anderwaͤrts aus⸗ geführet habe, a) und mit ihrer Nachkommenſchaft erloſchen ſeynd: Das von St. Jakob hingegen aus einer Kaiferl, Vergünffigung herz - rühret. Es feynd alfo dieſe nur von ohngefähr durch eine Ereigniß, | oder durch den Namen des Kloſters, als ein redendes Zeichen, ent ſtanden. Ein Schluß, welcher bey allen uͤbrigen baieriſchen Stiftern ſeine Anwendung finden muß, die in dieſer Epoche daſeyn auf gie | che Art bekommen haben. - , a) Hiſtor. Abhandlung der Baler. Aladem. T. I1o. 5. 1. &2.pag. 195. & 196. $. 16. Was aber jene Klöfter angehet, deren Stifter in ihter Mae kommenſchaft das zwoͤlfte Jahrhundert erreicht haben, oder welche in dieſem Zeitlauf geftiftet worden , fo haben fie deren Geſchlechts⸗ Zeichen nicht ebender annehmen koͤnnen, als bis ihr Maͤnnlicher u “cn — [4 J BEST Sa | 277 Be hen tar. Es mag nun aber dieſer ausgeſtorben ſeyn, wann man nmer ſetzet, ſo halte ich fuͤr gewiß, daß die Praͤlaten nicht ehender, als in dem vierzehenden Yahrhunderte darauf verfallen find, weil fie erft in diefem fi) Wappen beyzulegen angefangen haben, (8. 10. 11. 12.) Bey allem deme fichet es darmit fehr unzuverläffig aus. Ich will dies e8 mit einigen Exempeln — die ich aufzuklaͤren in dem Stan⸗ "de bin. ! Das Kloſter Moͤlk in-Defterreich its vom Herzoge Leopold ER Erlauchten Babenbergiſchen Geſchlechts um das Jahr 984. für die Regulirte Chorherrn errichtet word.n, a) deflen Männlicher Stamm mit Friederich dem Streitbaren im Jahre 1246. dag Ende erreiche hat. b) Diefe Herzoge hatten in ihrem Geſchlechts ⸗Schild, wegen $ der Herzogthümer Steyer und Defterreich wechſelweiſe bald einen aufs > fheigenden Adler , oder eine Lerehe, bald ein Panterthier; c) dem ohngeachtet ift es den Aebten dieſes Kloſters weder im vierzehenden ai fechzehenden Zahrhunderte (S. 5.6.7. 8.9.) beygefallen, fich eis nes Diefer Zeichen zum Andenken, oder zur ——— ihrer Dankbar⸗ keit gegen dem Stifter zu waͤhlen. a)P.E HANSITZ German. Sacr. T. I. pag. 224. 225. * „AMBACHER. Gefhichte des Oeſterr. Interregnum $. 3. pag. 4 pe) P. HUEBER. cit. loc. Tab. I. Nro. 4. 5. | 5. 17 Das gloſter/ im wochen ich mich befinde hat Berenber Ser 2. Kei cherfperg um das Jahre 1084. gefliftet, 2) weil er Feinen Er⸗ ben hatte; und diefes ift alles, was man von ihm weis; daß er aug emÖefötecte der Orafen von Plain gevefen feyn könne, halt HUND b) it AVENTIN für möglich: obgleich Dagegen ſtreitet: Daß die Graf⸗ aß Reicherſperg nach dem det des Stifters, nicht an jene, fonz 1 812 dern dern andie Grafen von Schärding gekommen fey. e) Die Grafen * 7.4) MONUM. Boj. T. III. Tab, 7. a) CHRON. REICHERP. Ad Annum MLXXXIV. fait in Caftro Ri) 238 Siferife + Heakbifge = von Pain hatten zween einwärts- gegeneinander- ſtehende Vögel oder | Adlersflügel zum Geſchlechts⸗Schild. d) Weil man diefes wufte , fo x gab vieleicht die bloſſe Muthmaffung anlaß, ws diefe zum. Kloſter⸗ Wappen. angenommen worden. h \ cherfpergenfi Vuerenherus Dominus ejusdem Caftri , vir valde ingenue No- » bilitatis, & Dives — — — hic poft mortem Fü {ui nomine Gebhardi | -adınodum Juyenis ‚ cum non haberet heredem — — — depoſita Mu- nitione Caftri — — — tradidit eundem loeum — —4= in ufum Cleri- corum Deo Sanftisque ejus ibidem fub Regula S, Auguftini in —— fervituris. b) HUND. Baier. Stamm-Bud T. 1. pag. ii. <) Hiftor. Abhandlung der Baier. Akadem. T. VII. yag. 25% { P, HUEBER «it. loc. Tab, III. Nro. 2.3. S. 18. Das Kloſter Bernried hat Otto Graf von Valey um da Jahr 1123. geftiftet. a). Diefe Grafen find, wie befannt, eine Nes ben = Linie von den Pfalzgrafen zu Scheyern und Wittelſpach. Zund b) hat deren Geſchlechts⸗Zeichen nicht anzugeben gewuͤßt, wel⸗ ches er doch bey andern Geſchlechtern zu thun pflegte. Dem Kloſter⸗ Wappen gemäß aber ſoll es aus einem von der Oberstechten Seite zur linken herabgehenden Schregbalfen mit fünf in der Reihe figenden Glocken beftanden feyn ; und dennoch ift es gewiß, daß Dfto der Ießte Graf diefes Maren in feinem Siegel vom Jahre 1260. c) einen fer henden Hirfchen , wie Die Grafen don Hirfchberg d) geführet habe. Och gedenke hierdurch Feines wegs zu widerfprechen , daf’in den das maligen Zeiten die verfchiedene Aefte einer Familie zumeilen befondere \ Maps . * Mandl IRRE 6 "gen bemerkte ; und ich am hierunten angezeigten Orte f) bey den Gra⸗ fen von Ortenburg gezeigt habe; aber dieſes muß erwieſen ſeyn, wenn darauf ein richtiger Schluß gebauet werden will. * MONUM. Boj. T. VIIL pag. 319. 1%) HUND. Baier. Stamm:Bud T. I. pag. ı5a. ) MONUM.: Boj. T. VI. pag. 219. Tab. III. 4) MONUM. Boj. T. VI. pag. 126. Tab. U. | e) HUND cit. loc. T.]..pag. 121. k N Hiftor. Abhandl. der Baier. Akadem. T. ia $. 18. & 20. 9ag. 215. 21 J 8, 19, Sch — nun auf die Kloͤſter Scheyern, Ensdorf, und Yu: Derftorf ‚ welche die Pfalzgrafen von Scheyern, und Wittelfpach zu . Stifter, oder wenigft , wie das legtere zum Mitftifter haben, und in folge der Zeit zum Andenken deren Gefchlechts-Zeichen, wie fie glaus ‚ben, in ihre Klofter „Wappen aufgenommen haben. Herr Pfeffel, a) da er dieſerwegen wider Hr. Oetter decla- FR fagt : er habe aus einer Menge Siegel, die ihm nach und nach vor Augen gekommen find, ganz zuverläßig erfahren, daß die Grafen von Wittelfpach und Scheyern vor ihrer Erhebung auf den Herzoglichen Thron einen Silbernen Schild mie einer edigt —— rothen Straſſe von jeher gefuͤhret haben; welches der vom Hund b) fo betitelte Sparren iſt, den er bey Wit⸗ telſpach vorh in weiſſen, bey Scheyern aber gelb in blauen Feld, ans giebet, und derjenige iſt, den obbemeldte Kloͤſter fuͤhren. a) Hiftor. Abhandlung der baier. Akadem. T. II. pag. 141. ») HUND. Baier. Stamm⸗Buch T. J. pag. 137. * — * t13 e 6. 20 a Fe a e w rn £ a. Dit, vaadthe F. 20. | ann diefes Rorgeben wahr ift, fo iſt es ein ee — 1 fehen, daß Here Pfeffet diefe Siegel nicht har bekannt gemacht da er diefes doch mit weit fpäferen gethan hat. Er wurde der gelehrten 4 Welt/, und ſonderlich Baiern einen um fo gröfferen- Dienft gefeifter har F ben , je mehr den Gelehrten bekannt ift, dag mit Pfalzgrafen Otto, genannt Senior, dem Water des nachmaligen Herzogs Otto, in der Ge⸗ fchichte ‚hinauf bis auf Arnulph den zweyten, Die gröfte Finſternuß | herrfche.- Ich glaube aber, er habe fich dießfalfs verfchrieben, und fey I durch neuere Monumente und Geſchicht⸗ Schreiber verfuͤhret worden, zumalen da er ſich auf den Latius, & Soͤpping, und dag Sibma⸗ cheriſche Wappenbuch beziehet, aus welchen der erſte a) in der Anrede an den deutfchen Adel von fich felbften geftehet, daß er fich in der Genealogie öfters geitret haben werde, weil hierinn das Sabeb | Hafte unferer Voreltern zu groß ift, er alle Geſchlechter nicht ſelbſt hat einfehen koͤnnen, viele aber ihm vieleicht Feine Einfiht gegeben haben wurden. 'a) LATIUS de Migrat. gent. pag. 844. in Perorat. ad Nobilit , Germ. Non ambigo Leftor — — — multos futuros, qui — — — reprehenfuri funt, quod in Genealogiis Nobilitatis Germaniz, in quibus tamen incredibilem taborem funpfimus, — halucinatus fuerim — — — His breviter re- fponfum hic volo — — — infiniti ac prope impofhbilis fuiffe negocä ar- bitrent, fi fingulas adire Domos inftituiffem : a quibus fortafle nec ad- miſſus quidem , aut non fatis-adjutus, aut parum etiam fide dignis An- nalibus inſtructus forem, in tanto prefertim literarum — — — contemp- zu, & Majorum nofirorum Fabulofitate, & commentis plusquam anilibus, _ 6, 21, Um nun diefes zu beweiſen, muß ich einen n Sak voraus eben; gen ich andermärts a) fihon ausgeführee habe; nemlich: daß im ea. a 281 Deutſchland die Heijoge Grafen, und Dinaſte vor dem eilften Jahr⸗ hundert noch kein Geſchlechts⸗Wappen gehabt haben, in folge dieſe erſt in dem zwölften darauf nad) und nad) ganz unmerkbar aufgekom⸗ “men feynd. Es entftehet demnach vor allen die Frage: ob die Matze grafen von Scheyern damals ſchon ein Geſchlechts⸗Zeichen angenom⸗ men haben? 6%. In dem zwölften Jahrhunderte war aus dieſen der letzte Otto, mit * Zunamen Senior, welcher der Stifter des Kloſter Ensdorf, und Mit-Stifter von Inderftorf iſt. Er war es auch, der das, vonder Graͤfinn Haziga im Jahre 1077. b) geſtiftete Kloſter Vſenhofen im Yahıe 1124. ©) in feine Burg zu Scheyern überfegt , fich hinnach, ‚wie aus der Gefchichte bekannt, einen Grafen von Wittelfpach oeſchtie⸗ ben hat, und im Jahre 1155. d) geſtorben iſt. a) Hiftor. Abhandlung der Baier. Akadem. T. 10. 8. 1. pag. 195. b) CONRAD. Philofoph. Chron. Schür. Edit. de An, 1623. pag. 3. '©) CONRAD. Plifo. Catal. Rom. Pont. bey PEZ Seript. Aufir. T. I, pag. 408. MCXXLIV. Monafterium Schyren zdificari cxpit fub Brunone i Abbate I. Bo Zubenrtung der Baier. Akadem. Tio. 5. 4. & 5. pag. 198. & feg. 5 22 & dem zwölften Jahrhunderte ftunde Baiern ımter den E: die eine der mÄchtigften Herrn des deutfchen Neichs waren, us welchen es vom Anfang deffelben Heinrich der Schwarze beherrſchte. Bon ihm erzaͤhlet Aventin a) Hunc Hainricum o&tavum Regu- um Bojerum primum omnium, privatis Aufpiciis Donationem feciſſe, Diploma dedifle, hoc /ua imagine ſignaſſe, id, quod ntea Imperatores, Reges, & Cæſares faltitarunt, reperio. ‚giebt zugleich die Urfache deffen an, indem er hinzu fegt, und fagt; nte "gu tune * In welchen jeder thate was ihm gefiel. — Die —— 7 — ni [7 "Hifi Herediſhe Die Churfuͤrſtl Akademie der Wiſſenſchaften hat das Diplom © worauf ſi h dieſer Geſchicht⸗Schreiber beziehet, und welches vom Jahre 1172. iſt, nebſt dem Sigillo equeftri bekannt gemacht. b) Er hatt 3 - aber auf feinem Schild noch Fein Gefchlechts : Zeichen. Wie ift es nun möglich zu glauben, daß damals Otto Senior, mit dem Zuna⸗ men ‚als Pfahgraf zu Scheyern, und hinnach von Wittelfpach ſich den, Sparren, und zwar, wie „und ($.19.) will, unter verſchiede⸗ ner Farbe zum Wappen gewaͤhlet habe? 4 Von Heinrich dem Hochmuͤthigen haben wir noch keine Sie⸗ gel; wohl aber iſt aufgeklaͤrt, daß ſein Sohn Heinrich der Loͤw in den Jahren 1160., wie auch 1166. und ſo weiter fort bald die ek bald einen Loͤwen wechfelweife angenommen habe. e) a) AVENTIN Annal, Boj. Edit. Ingolftad. lib. 6. pag. * 5) MONUM. Boj. T. II. Tab. I. pag. 314. e) Abhandlung der baier. Akadem. T. 10.$. 6.7.8. pag. 201. & feg. 1 | | 5. 23 Um diefe Zeit, wo es fehon die herrfihende — war, | daß Stafen, und Herzoge, um fi) von einander auszugeichnen ihre: Schilde mit einem Gefhlechts - Zeichen zu befegen angefangen haben; kommt auch ein Siegel von. Otto Pfal;grafen von Wittelfpach nach⸗ maligem Herzoge in Baiern unter dem Jahre 1179. a) vor, in wel⸗ chem ein aufſteigender Adler mit ausgeſpannten Fluͤgeln erſcheinet. Ich glaubte nicht, daß es Khuͤnheit ſey, wenn ich ſchlieſſe, Daß: vieleicht dieſer der erſte aus ſeinem Geſchlechte war, der ſich nach dem Beyſpiele anderer ein Geſchlechts⸗Wappen auserſehen hat, bis mir nicht. von: ſei⸗ nem Vater ein. anders gezeigt wird. Ob nun ihn hierzu, die mit dem K. Friederich I. gemachte Feld⸗Zuͤge, in welchem er das Reichs⸗Pa⸗ | nier ariähret. Y peranlaffet haben , das ruͤhret mich nicht. an, da einma | auſſer -. F E k - = — . Abhandlung⸗ | 283 ſer — iſt, daß dergleichen Geſchlechts⸗Zeichen ihren Urfprung "von einem ohngefaͤhr, von einer eigenen Wahl, oder öfters von einer m that hergenohmen yabalı ſo wie fie dieſe heut zu Tage viel⸗ mals noch hernehmen. ) 'MONUM. Boj. Tl. Tab. I. Nro, 3 S. 24. N Man wird mir einwenden; das Kloſter Scheyern, und die an⸗ dere zwey Kloͤſter muͤſſen doch eine Urſache gehabt haben, warum ſie den Sparen, als das Wappen ihrer Stifter angenommen haben. Allein ich Antworte hierauf mach der Regel des groffen Arnalds ; a) Wenn ein Satz aus glaubwürdigen „ und unzweifelbaren Urkun— den , oder Geſchichts⸗Schreibern einmal erwiefen ift, fo hat wider dag, was jenem noch) ſonſten entgegen zu ſeyn feheinet , die Möglichkeit einer Aus flucht ftatt. Nun habe ich unwiderleglich gejeigt, daß Pfalzgraf Otto einen Adler zum Gefihlechts » Zeichen gehabt, (S. 23.) und ‚nicht die geringfte Wahrfipeintichkeit vorhanden fey, dag ſchon fein Vater eines angenommen habe, mithin iſt die folge, daß ſie durch neuere Monumente verführer worden feyn. Dann Latius (8.20 .) bat ſchon * und ſein Verſehen dadurch zu entſchuldigen geſucht daß die alten in ihren Genealogien ſehr fabelhaft geweſen, und der Hr. ‚don Willbelm b) hat aus dem Capitel: Haufe zu Scheyern ein Ger moaͤhlde bekannt gemacht, deſſen Glaubwürdigkeit PALINGNESUS c) pin! lich zu Boden gedruckt hat. Auf dieſem nun erſcheinet K. Arnolph, wie er ſeinen angeblichen zweenen Sohnen nemlich dem Arnulph das Nor⸗ kau, dem Werner aber die Grafſchaft Scheyern nebſt der Pfalz am Rhein, jedem mittels einer Fahne uͤberg ebt, wobey der letztere einen Er mit dem Saum bey feinen Süffen hat. In dem Aloſter ae hingegen befindet fich ein Grabfta'n 7 ı m dee RR; J Er a St FRA a —— AN * * * * ⸗ * = N > sie Heraldiſche han %- des ra Dtto der bey feinen Füffen einen Säih mie dem” nemlichen Zeichen hat. Jener muß alſo zu dieſem, oder dieſer zu je⸗ nem den Anlaß gegeben haben, weil beyde zu Ende des fuͤnfzehenden, oder Anfange des fechjehenden Zahrhunderts verfertiget worden, d) fohin die drey Klöfter., als fie, wie ich vermuthe, in dem fechjehenden Jahrhunderte den Entſchluß faßten ’ das — Stifter EUR) nehmen, darzu verleitet haben. a) ARNOLD. Ars conitandi. Edit Lond, de An. 1682. P. 4. cap. 12. pag. *. b) Von WILLHELM. vind. arb. Genealog. Docum II. pag. 3. fh e) PALINGNESUS Monit Genealo. Monit. XXVI. pag. 176. d) Hiſtor. Abhandlung der baier. Akadem. T. 10, $. 4, pag. 199 ‚No ; 6. 25. Ich glaube demnach fuͤr dermalen unwiderleglich dargethan zu haben, daß das Geſchlechts-Zeichen der Pfalzgrafen von Wittelſpach aus einem Adler beſtanden, und daß ſich aus den Wappen der Kloͤ⸗ ſter, in Ermanglung noch anderer Hilfs-Mittel kein ſicherer Schluß auf jenes ihrer Stifter machen laſſe. Die Zeit wird dieſes noch meh⸗ ver aufklaͤren, wenn noch mehrere Siegel der Kloͤſter an das Tages⸗ licht kommen; dann dermalen habe ich dieſes Feld ſo trocken gefunden, daß ich mich waͤhrend meiner Arbeit mit den Worten öfters habe tröften — ibam, quo poteram, quo non poteram, non — Br Anton Johann Lipowblh Hiſtoriſche —J | Abhandlung Sallmaniſchen Eigen ei in Baiern vormals, und noch üblichen | Lehengattung. Mmä | a Di ed Zu sl ne? a na a PD U ud u a du u nal te A a Ze u u y- vr, 7 u 4 hr —* F 2 5 L _ + — * ru 3 ja 3 * - . - > . * bar ö > Arnd 5 — * v i u J ea * — ART RE L * — u ‘8 - mas - —— hr 4J * ey c . r — * 3 - Y “R | JOACHIM POTTGIESER ben. BRUN- QUELL Differt. de uſu Ling. Germ. veter. in Jure feudali. Etſi vero — — perumpente in Germaniam ee s Raomano Jura patria fordefcerent , & profligarentur, multz tamen laciniæ & vorabula ex illis reliqua remanferunt, quo- - rum fignificatum cum Lapfus temporis, tum negleetus _ Juris domeftici adeo obfcuravit,, ut ipfi Doctores fepe nef- cirent, quidagerent ; quotiescunque fuper fenfu Documen- torum, vel inter Status Imperii, vel inter r privatgs lites Äuscitarentur, ERDE: 8.1. ab die Baiern, fo lang ihre Wanderungen 9 — haben, eben fo wenig als alle andere deutſchen Voͤlker, etwas von | enen Lehen gewuſt haben; ift von darum auffer allen Zweifel, weil jene wie diefe nichts eigenthumliches gehabt, fondern nach dem Zeug⸗ Mißedes TACITUS a) die eingenohmene Länder insgemein beſeſſen, And die Aecker gemeinſchaftlich angebauet haben. TACITVS de morib. Germ. cap. XXVI. Asri ı pro numero eultorum ab univerfis per vices occupantur, quos mox in- ter fe fecundum dignationem partuntur: facultatem partiendi camporum preſtant. Arva per annos mutant. Cefar de Bello Gal. 6. 22. 1. privati ae Separati Agri apud eos (Germanos ) nihil ; neque longius anno re- ‘ nanent uno in loco, incolendi caufa licet. a a e A ar We 4 € ER Ä 2 er EN N m . BEN SEOR Diftorifihe Abhandlmg J S 2. Hieraus nun folgt: daß man et vas der Lehenbetfaſſing die) | uches bey denenfelben erſt in jenen Zeiten füchen muͤſſe, in welchen fie fich einen beftändigen Sitz erwaͤhlet haben; diefes aber geſchahe eben damals als ſie ſich in den roͤ niſchen Provinzen niedergelaſſen, u ein eigenes Königreich errichtet hatten. Es entſtehet aber hier ſogleich Die we tere Frage: ob die — ſchen Voͤlker? oder weiche aus ihnen zu erſt? ass eigner “Berantafe fung, anf eine dergleichen Veranſtaltung gefallen, oder ob fie dieſe son einem benachbarten Volke entlehnet haben? nun bezeugen Kam: padius a) und Vopiskus b) daß ſchon die Kaifer Alerander Sen rus und Aurelius Probus, den ausgedienten Soldaten, welche a befonders verdienfilih gemaht, Die an den Gränen gelegene Grumdftäcke ftatt des Soldes angemiefen haben, weil fie dafür hiel⸗ ten , dag diefe und ihre Kinder das roͤmiſche Reich deſto ſtandhafter be⸗ ſchuͤzen werden, wenn ſie zugleich ihr Eigenthum vertheidigen. Wir haben alſo da Guͤter, welche gegen Leiſtung der Kriegsdienſt veilehe 3 worden, im folge etwas denen Lehen gleichkommendes. — a) LAMPADIUS in vita Alexandri Severi cap. 58. Sola que de hoftib eapta funt, limi taneis Ducibus & militibus donavit, ita ut eorum ita e fent, fi heredes illorum militarent , nee unguam ad privatos pertinerent, dicens: attentius illos militaturos, fi etiam fua rura defenderent. Ad- * ‚didit fane his & animalia, & fervos, ut poflent colere, quod ‚Acciperent nee per inopiam homlnum , wel per Seneltutem pofidentum, 'defe zentur rura vicina, BARBARIE.- ») VOPISCUS in vita Aurslü probi cap. 1 FONER 332 83. Wenn man demnach annimmt; daß die Deut dle Roͤ Wer RR — WVWonm Sallmaniſchen Eigen 289 nachzuahmen gewohnt waren, und ſogar roͤmiſchen Senatores als Raͤthe, wie z. E. König Theodorick der Gothen u) den Caſio— dis Limitrophis der Römer, ihre Lehnsverfaſſung entlehnet. Es ift zwar wahr, daß wiſchen j jenen und dieſer noch eine groffe - Unaͤhnlichkeit fe, indem einerfeits das Grumdbare, anderfeits aber das nusbare Eigenthum ermangfet; allein hieraus folge keineswegs, daß die letzte, von den erſtern nicht ihren Urſprug genohmen haben koͤnne, ſondern nur dieſes: daß die Lehen der Deutſchen nicht immer geblieben ſeyen, mie fie entſtanden, welches aber nichts ungewoͤhnli⸗ ches ift. Dann man darf nur diedeutfihen Lehenhöfe durchwandern, | p wird man finden, daß von einem Jahrhunderte zum andern fo viele Veraͤnderungen geſchehen, die fi) oftmals fo gar entgegen find; und doch Wird niemand. lauͤgnen, daß diefem ohngeacht die heutigen Lehen von den Alten herfommen ? z. €. in Baiern Eonnte vorhin bey Feiner Lehensveraͤuſſerung der Lehenherrliche Confens abgeſchlagen werden, * die Landrechts Reformation vom Jahr 1588. wurde dieſes abgeaͤndert b) und lediglich auf die Beutel⸗Lehen eingeſchraͤnket. a) Hiftor. Abhandlung der baier. Afademie T. 1. pag. 82. ) Freyberr von Kreytmeyr Anmerk. ad Cod. Civ. Ez F. cap, 18. $. 29. ro, 13. a. Disfer Meinung war auch GOTHOFREDUS a ) — ber THOMASIUS b) widerſpricht, der dafür halt: daß die Lehen er dem Fraͤnkiſchen Könige Chlodoveus ihren Urfprung genommen Haben. Ich will diefen Streit nicht mein eigen machen, weil er heut zu Tage zur entfcheidung lediglich nichts beiträgt ; fo viel bleibt meines | meßen allemal richtig: daß Die Leugobarden, welche um das Jahr —* 380. "dor „ gebraucht haben; fo if ſehr glaublich , das fie auch von den Fun- * * — # —5 — 190 3 Sdſtoriſche handlung u 380. nach Chriſti Geburt, aus Scandinavien, in Deutſchland, md. hierauf Ihre Wanderungen i in Pannonienunternommen; endlichen aber im Jahre 568. unter ihrem Könige Alboin in Italien eingefallen ‚ die Roͤmer daraus vertrieben, und darinne das Longobardifche Königreich errichtet hatten; €) in ihren Gefegen d) der Benehciorum und fde- lium Regis ſchon Erwehnung thun, worauf fie aller M uthmaffung nach durch nichts anders, als durch das (S.2, ) gemeldte roͤmiſche Infti- tut verleitet worden find. Es ift alſo gar —J— daß das namle che bey den Franken geſchehen. ii a) GOTHOFREDUS ad Tit. Cod. Theod. de terris limitaneis, bp) THOMASIUS in origin. Feudalibus $, 12. ' — Re 6) STRADA devitis Imperat. paz. 239. 241. 242. ſeq. d) LIb. III. Tit. 8. Les. t. quicungue fuum Beneficium occafione propris defertum habuerit, & infra annum , poſtquam comes, vel miflusnofter, no- tum fa&tum habuerit, illud emendatum non habuerit, ipfum Beneficium amittate LEX LUITPRANDLI Eib. II. Tit. 26. Leg. 1. Si quis pro eaufa ſua aliquid Judici , vel qualemcuncue loct Prepofitum vel fidelem Regis dederit. §. 5. Nach dieſem Siſteme iſt alſo der Urſprung der baieriſchen Lehen in der Zeit zu ſuchen, als die Bojer in das Noricum gekommen, wel ches im Jahre 508. geſchehen, a) und ihr Herzog Garibald dieſes nebſt Vindelicien mit Huͤlfe des fraͤnkiſchen Könige Theodewald, ohngefaͤhr um das Jahr 556. b) erobert, und ſich darinne feſt geſetzt hatte, im folge dieſer zwo Provinzen den Namen Baiern angenommen haben. Dann daß ſchon die Herzoge aus dem Agilolfinger Geſchlechte ihre Bafallen gehabt, ift außer Widerfpruch ; indem die baierifchen ie Gefeße c) dieſer ausdrucklich Eewehnung thun. a) P. PEZ Script. Auf. T. J. Dif. 3. BD. !r * Meat ’ — Vom —— PR ayvr # » PAGIUS. in Annal, Baron. ad An. DLVI. N. 15. 16, ı7. * — —— Bajoar. T. II. five Regis Vaſſi five DUcIs" ia ol 6 6. —— Nachdem aber anch die Baiern Francorum fæderata natio geweſen, und denſelben im den Kriegen allzeit angehangen, a) wie Exrzbiſchof Hato von Mainz in einem Schreiben an Pabſt Innocenʒ VII. bezeuget; hiernaͤchſt auch die. Longobardiſchen b) Könige und Herzoge in Baiern ſich wechſelweiſe mit Prinzeſinnen vermaͤhlet hat ten ec) fo iſt es gar wohl glaublich, daß dieſe von den Lehensgewohn⸗ heiten jener verſchiedenes. angenommen haben, ° 2) GOLDAST. de Reg. Bohem. in Append. pag. 6. Iterum Iterumgue veſtræ 7 dignitatis auribus replicamus, quod taın Epifcopi quam laici Bauvarien ſes —J in Religione chriftianitatis nulla gente inferiores efle probantur, neque un- quam Franei absqne illorum auxilio aut in Ecelefiaftieis rebus vel in bel- lieis ‚negotüs nominatim vel — dignum aliguid peregerunt , ficut neque | ill absque iſtis. b , STRADA de vit. — pag. 243. Flavius Authaais — Lon- \ "gobardorum Rex — — .creatus A. Dom. DXXCIH. — — THEODE- LINDA Gariwaldi Bojorum Regis filia uxor. IDEM cit loc. pag. 247. | Luitprandus — — creatus Tieini A. Dom. DCCXVIII. HUN TRUDA 3 Theodoberti Bajoariorum Dueis filia uxor. h 9 ECCARD NHiſtor. Genealog. Prineip. Sax. Super. pag. 605. R 6. LUIT- PERGA tertia filiarum Deſiderii — — Nupfit Tafiiloni Duci Bojorum ar pol. patris. exitium Franeis inimiciffima femper extitit in adverüts- m — Caroli, — R 7. Der Urſprung der gehen hat demnach zwar die Leiſtung der Reiegsdienfte zum Endzweck: da num dieſer von einem zwiſchen den ehnherrn und den Bafallen abgefhfoflenen Vertrage herruͤhrt; zn e 292: Siorſche Abhandlung. eher im ſich willkuͤhrlich iſt; fo ift es im folge der Zeit geſchehen daß man hierdurch auch andere Abſichten zu erhalten geſucht: ſofort dieſe auf die Verrichtung der Hofdienſte, und andere Dinge ausge⸗ dehnet hat, als woher die verſchiedenen Gattungen der Lehen entſtan⸗ den find, und auch. dieſes Fommt, daß alsdann die orte; Minifte- rialis und Vafallus , a) für gleichviel bedeutend gehalten, ſohin hier⸗ unter Leute ohne unterſchied, ſie haben Kriegs⸗ oder —— auf ſich gehabt, verſtanden worden. Unter dieſe ausgeartete Gattung der Lehen gehoͤren auch jene, welche in Baiern Salmaniſches Eigen genennt werden, in den alten Urkunden fo oft vorfommen b ) und Der Gegenſtand dieſer Ab⸗ handlung find. a) MONUM. Boj. T.IV. pag. 440. Ego Karolus de Gutrat, TE genf. Ecclefie Miniflerialis vel Vafallus confiteorr — — A. Dom, MCC- | XXXIM. | "») CIT. LOC. T. V. pag. 188. Bir Haintich — — Herzog in Baiern der kennen — — wann Hainrih von Mitihe das Fiſchwaffer zu Mitih das Sal maniſch Eigen geweſen, und allmegen von unfern Vordern und uns fo das zu Schulden kommen iſt, genommen, und empfangen ift, alsdann Sall- maniſch Eigen Rebe und Gewohnheit ift, zu dem wuͤrdigen Gottes⸗ Haus — — zu Formbach geſchafte. — — Alſo iſt zu uns kommen der wuͤrdig Abbt Dyetrih — — und hat uns angeruft — — dem bemeldten — — Gotteshaus , Das bemeldte Fiſchwaſſer ze Aign und unſer Gerechtigkait die wir von Salmaniſch Aigen wegen darauf haben, zegeben. Solch bete wir redlich erchant haben — — — dem benannten Gotteshaus dd —— Biſchwaſſer — — geaigent, und unfer Gerechtigkeit, ſo wit von Salma⸗ niſch aigen daran gehabt, übergeben — — MecocxxXxXIV. CIT. LOC. pag. 199. Ich Ich Ulrich Fauler, Ich Jacob am Stadt⸗ perg ⸗ ⸗ — bekennen — — datz wir — — zu kaufen geben haben, — — Herrn Kienharden Abbte — — zu Fornbach — — unfer eriblih Gerech⸗ tigkeit — — die wir an und auf. ven Gut zu Palßau, genant das Fauler ' Lehen ku . Vom se Eigen. 0293 kehen In Grießbacher Gericht, gelegen, mit aller feiner Zugehörung , das Halb das Hald des Durchlauchtigen — —. Furſten — — Herrn Geörgen — — Herrzogen in — — Baiern unſern gnädigen Herrn Salmaniſches Keben, and halbes Gut unferg obgenanten gnädigen Herrn von Fornbach — — daſſelbe Fteyledigs Aigen iſt — — doch unuergriffen unſern obgenanten % "gnädigen” Herrn als oft fidy das balb Gut Salmaniſch Leben, mit toden ; oder ſunſt mit Veränderung zuvällen zeucht, daß By das zu Keben nemen und empfehlen als Salmaniſch Lehen Recht ift, für und für then — — A. Dom, MÜCCCLXXXVIL 5. 8. ! Das Wort: Salman , von welchem das Salmaniſche Aigen entſtanden, hat in ſich verſchiedene Begriffe. Wiguleus Bund a) meldet davon folgendes: „Sallman find vor 300. und nm mehr Zahren in Baiern geweſen, wie die Schirmer oder Vogt, En fo man in Latein Advocatos, Defenfores oder Confervatores m möcht nennen. Es feynd auch die Fürften über derer von Adel ſondere Güter etiwann Salman ge:vefen , die Tradition , oder wirk- 1 liche Einantwortung figender Güter, es fey durch Teſtament, nm Bauf oder ander Titel, feyen gewöhnlich durch eines dritten m Hand befihehen , und angenommen worden, den hat man Sak '„ man , oder Delegatorem genannt: alſo haben fonderfich die Geiſt⸗ u lichen vor Jahren ihre fondere Salman gehabt ‚, als ihr Vogt ıc, wie mans jet nennet , womit auch ‚andere b) übereinftimmen. Eben dahero wurde die Beſchitzung, oder Einantwortung,/ wel⸗ che der Salman Teiftete, die Salung genennet; wie es aus einer Urkunde vom Jahre 1296. erhellet, worinnen Albrecht Freyherr von Paumgartten den Schuß über ein Gut übernommen hat, welches Al nan von Leubolfing mit Bewilligung ſeiner Hausfrauen, ſeiner et er, Schwäger und Kinder dem Kiofter Nanshofen zu einem telgexädt geſchaͤnkt hatte © ) Nn2 a) id * S Ben, Sifforifege abhandlung — 2) Sund Baier. St. Bub T.II. ibigue Gioff, ras. 208. a Dead b) HEUMAN Dif. de Salmanis $. 6. Jg nikbir RR DUFRESNE Gloffar. voce Salman, 4 HALTAUS Gicflar. medy alvi voce Sansa. . e) MON. Boj. T. III. 'pag. 359. Wir Albrecht von Gottes Gnaden Freu daz Vawengorten. Tun Chunt, daß wir Steiger Salman fein Des Houes Das Petreichfperg, des Goteshaufes daz Ranßhouen, dem in freilich und leivichlich hat gebeben ze Selgret — — Altman von Leowolfing in Of⸗ ner Schrann daz Snatermul, mit willen feines Schwehers, und feiner Vet⸗ tern, und mit Vorzicht feiner Hausfrawen, und feiner Chind, und fein vor ı diw Chind porig worden, vuͤr Chrieg und vür alen Anſprach Albrecht und Heinrich di Prüder ton Jahenſtorf fein Gefwein — — nnd daz daz unge brochen und ſtet bleib , darüber geben wir über diefelben Salung mit Alt mans von Leowolfing guten willen — — dieſen Brief. — — —* daz Haidenwurch auf der Burg. MCCXCVL = 9. J— Die bey einer ſolchen Uebergabe noch weiter aͤblich — Formaliteten hat uns eine Urkunde vom Jahre 1233 a) Aufbehalten, worinnen Karl von Gutrat dem Klofter Neicherfperg einige Güter zu Grueb eingeantrvortet , die feine Groß- Schwieger Tuta von Zebingen dahin vermacht hatte. Er druckt ſich alfo aus: nec habet nec unquam habuit Advocatum, ſed eſt, ut volgariter dici folet, liberum pre- dium a liberis manibus derwatum , non habens Salmanum, non - Domini Dueis, nec alicnjus alterius juri eft additum, vel ali- qualiter obligatum. Vt autem Forma & Confuetudo , que in hujusmodi contraflibus & traditionibus folet obfervari, penitus fervaretur, memoratus Richerfpergenfls Prepofitus denarios, qui volgariter dieuntur Salpfening „ quibus debuit, diftribuit ma- au fua, fcilicet uxori mee pregnate pro Se, & quam in ventrö Br x ; For- “ x j © — a Eh — J 7 * * Bi 4 5 R ß —4F — J 7) Vom Sallmanifchen Eiden . 205 portabai Jobole, dimidium talentum duobus aliis parvulis euili- Ä bet‘ euilibet, vel utrique LX dn. Adta ſunt hec omnia in ca- ftro meo Senftenberch A. Dom, MCCXXXHIL — — multis pre- fentibus , qui hujus rei tefles funt tralii per aurem, quorum hec - funt nomina &c. Ohne Zweifel will hier das Wort; Selpfening, i nichts anders andeuten, als einen Pfening, der wegen der Salung (8.8.) gegeben worden. 7 — Baj. BIP. Pag. 441. | * FR Io. \ Dorie Urſach aber warum man ſich vormals in dergleichen F Daudlungen dieſer Mittl-Perfonen bedient habe, giebt Haltaus 2) an wen er alfo fihreibt: ur inftituti vetufti ( Salmanorum) ratio F - pateat clarius , hee tenenda putamus, ut pote comperta exufu \ medii vi antiquiſſimo. 1) Alienatio Allodiorum hæredibus erat revocabilis 2) Ideoque cum hæredum proximorum con- ‚ Tenfu peragenda. v. Erbgut. 3) Magnates Ecoleſis tradituri poſſeſſiones allodiales, in hoc negotio præter confenfum hæ- zedum fuorum adhibuere mediatores , viros fide dignos, in quo- rum manus & fidem publice coram teftibus traderent, ac delega- ’ rent omne jus fuum poftea Eeclefiis tradendum, 4.) idque fac- 1 ‚tum eo fine, ut frmior ellet traditio, ut Ecclefiis eflet certa & | non Solieita de retractu fundorum hujusmodi poſſeſſio. x ) hujus eautionis inventores videntur Clerici, ad rem —— atten- ‚ores. | — Zu dieſer kann ich noch eine andere aus der Geſchichte b) und —* n damaligen Baieriſchen Gefesen c) anführen, welche darime be- ftehet; daß dergleichen Güter, weil fie der Geber zu feiner Seelen⸗ ‚Do hergeſchenlt hat, in einer kuͤrzern Zeit, nemlich in Jahr und Tag / nz j dann Ad — —* J ) ABB... Hiſtoriſche han dann ſechs Wochen verjährt worden. So urtheilten R. Ludwigs Käthe, Richter und Knecht auf ihrem ER als er fie hierum i im \ Sabre 1319, fragte. — a) HALTAUS Gloſſ. medii avi voce: ‚Salman. erg ' ») MON. Boj. T. IX. N. 52. pag. 142. Wir Ludowich — —uetjehen — \ — da; wievor unferm Kat, und vor Ritern und Chnechten in unferm Hof, ein Drreil fragten, wie lang ein Gotshaus fogtaner Gute in Nutz und Gewer folt fein, Die felgerät "wären, daz es fuͤebas an Alte 4 foru darum folt fein. Da wart etteilet auf dene Eyt, daz ed Far und Tag. und fehs Wochen in Yiuz und Bewer folt fein, und fuͤrbas danne an aller Anfprach beleiben. — — er je — ——— Jar. E e) Baier. Landrecht vom Fahr 1346. cap. 15. Bir wollen auch mp‘ be⸗ ſtatten es welches Cloſter oder Gotzhauß ſeins ſelgeraͤez in nutzlicher Ge: wer ſiezt Jar und Tage und ſechs Wochen on alle rechtliche Anſprach daz fol fuͤrbaß deſſelben ſelgeraͤts mit ru — freilich on all Bench 6. 11. Wenn man — * aus dem bishero angefäheten einen mE jiehet, fo it das Salmaniſche Kigen ein folhes Lehen, welches | nicht unmittelbar von den Herrzogen, fondern durch mr dazu a: | Salmänner verliehen worden, | Die Wefenheit und Natur deffelben nn entdecket eine Handlung, welche im Jahre 1442. vorgieng. Dann in dieſem a Herzog Heinrich der Reiche feine Saffeute aus dem Adel, Burger und - Dauer; Stande: vb das Salmanifihe Eigen von der nemlichen Gattung der Lehen , welche Grafen, Herren, Ritter und Knecht bejigen ?-oder - ob es davon unterfchieden ſey? diefe nun fprachen nad) ihrem Aiffen, und wie Siees von ihren vorfahrern gehört haben : dag zwiſchen beyden ein groſſer Unterſchied ſey; indem die * welche Herren, Sins N ſten J * Vom Sallmaniſchen Eigen. 9 ſten, Grafen, Bitter und Bnecht haben, für fich felbft, hingegen N aber das Salmamfihe Eigen ein folches Gut fey, welches beffer als anders freyes Kigen it, indem jenes durch einen Bauern, j welcher der Salman heilt, gelieben wird , und der, fo dergleichen - But Jahr und Tag befist, und diefes durd) den Salman bezeu⸗ gen kann, ug und Gewehr crfeflen hat, im folge hierum we⸗ der Siegel noch Brief bedarf. Ueber dieſe Auſſage haben Matheus Granß, und Oſwald Mauttner dem Herzoge nach der Gewohnheit damaliger Zeiten a) un⸗ ter ihren Siegeln eine Urkunde ausgefertigt, welche von dieſem Laut iſt. Vermmerkt die Bekanntnuß, fo wir hernach geſchrieben Sal- leur gethan haben‘, auf ſolich Begerung fo unſer genediger Herr Herzog Hainrich an ung begert, und bringen hat laſſen, ob Sale w. manifche Aigen und Lehen ain oder zwei Ding fein. nn Auf das haben wir auch ainntrechtigfich befhennt als wir daf- | m fetb gedennkhenn vnnd wiſſenn vnnd auch von vnnſer Vorvordern gehoͤrt habenn; vnnd Sprechen das Lehenn vnd Sallmaniſche ai⸗ gen zwai fein, vnnd darunder ain groſſe vnnderſchaid dan Lehenn fſeuͤnt für ſich ſelb. alls all herrn Fuͤrſten Grafen Ritter vnnd Knecht „haben. Aber Sallmanniſche aigen ſey ain ſolich guet das peſſer fei, dann annders freis aigen, dann man habs vorye ” vnnd ye gefiellt von ainem pauren der dann Sallmannn gewe⸗ ſen fey , als zu ainer baftettung de: Gemerfchaft, vnnd wenn ainer ain Sallmaniſch aigen in der gwer gehabt hat Jar vnd Tag / vnnd das mit den Sallman erbeitzen hab muͤgen, fo hab er ſein Gwer durchſeſſen, vnnd weder ander Brief noch Sigl | darumb bedurfft. Die bekhanndtnus haben gethan die Edin Weiſen vnd veſtenn * Alban Bloſſner Hofmaiſter, her Ma⸗ „ tbeus 298 + Hiftorifche Abhandlung theus Grans w Grannsegkh Eraſm — zu Wildnau, „Anndre Loder Eantzlery Lenhardt Weſterkuͤrcher, Mein „hart Azinger, Georg Meinlinger, Joachim Sciberfi torffer, „Cunrad Veuheuſer, Hanns Tattenpeckh, Viclas Bold, 7 „ Zanns Waller, Stephan Tatenpetb, Peter Schnaitpeckh, „Wernhart Weſterkircher, Hanns Trachßlheimer. Es ha⸗ bent auch Die ehgenannten beckhanntnus mit ſambt vns eoͤgenannten Sethan auf ſechsvndtz waintzig Erber Burger von Stett vnd Marckd⸗ „ten, als von Braunau, Burckhauſen, Ricd, Pfarrkirchen „vnd Eckenvelden, vnd auch ſechtzig der Eltiſten vnd peſten Landt⸗ „ſeſſen aus der paurschafft, aus den Landgerichten Weilbarde, Rot „tal Julbach, vnd Ried, des zw Vrkhund geben wir onfern benanten guedigen herrn dife vnnſer aller aintrachtige bekhanndt⸗ 7 — verſigelt mit der Edl veſten Hern matheuſen des Granſen, „vnd Oſwalden des Mautners baider anhanngenden Inſigeln, „die wir all ainhelligelich darumb fleißig gebeten haben, In vnd Irn Erben on Schaden das iſt geſchehen an Sontag vor Sannd Dh ee Tag, als man zallt nach Chriſti vnnſers lieben Herrn geburt, tauſent vierhundert vnd darnach in zwai vnd viertzigiſten Jare. a) Baier. Landrecht vom Fahre 1346. rap. 25. Es mag keyn Hantueſt Kraft haben, es ſey dan die inßigl gar und ganz daran kommen die an der Santueſt benennet ſeyn. ⁊ S. 12. Der merkliche Unterſchied beſtehet demnach 1) in der Re —— und 2) den zum Erweiße derſelben erforderlichen Gezeugen. Dann beym Salmaniſchen Eigen, war die Auſſage des Saͤlmans, daß der Innhaber es Jahr und Tage beſitzet, zureichend. CS. 11. )Beym j Seelgeraͤde waren nebſt dem Zeugniſſe des Salmans ‚abend T Tage, dann ſechs Wochen erforderlich ($.10 2 Vey ei einem andern Lehen mufte N dns a & ad X LA P@3229 * 4 * J J Vom Sallmaniſchen Eigen. 299 das Inndaben vom Jahr und Tage mit zween gezeugen dargethan wer⸗ „den. 2) und zum Erweiſe des freyen Eigens waren deren gar ein und wanzig nothwendig. q) a) Baier. Landrecht vom Jahre 1346. cap. 16, Wer um ein Lehen wird angefprodhen Dez er. dep nutz und gewere geſeßen iſt Jar und Tag und mer, on alle seht Aſprach, mag dan ber der angefprochen wirbet zween erber dnuerſprochen man gehaben zu im dye werder teil noch gemein daran haben r ‚g fon er uor recht mit demſelben zweien erzeugen. ») Cit. loc. cap. 15. Wer um eigen wird angeſprochen dez er bei nut und gewer gejeffen-ift ein Fare md ein Tag und mer on al recht anſprach, nag dan der. der angeſprochen wirdet einen und zweingzig gehaben dye un⸗ entſprochen Find, und die weder teil noch gemain daran haben, und die in der Herrſchaft geſeſſen find, oder in einer andern Grafſchaſt, — — die ſol er dem fronboten nennen — — S, 12. F Zur kuͤnftigen Nachachtung wurde dieſe Handlung noch uͤber dieß in zwey auf Pergament' gemahlte Bilder gebracht, welche beym \ xſtl. Obriſt Lehenhofe allhier noch verhanden find, aus welchen fic die vormals bey Aufftelfung diefer Sall⸗Leute, wie auch Verleihung biefer Lehn üblich gervefenen Formalitäten entdecfen a) Auf dem erſten mit Lit, A, fichen oben an nach der Quer folgende Worte. N .„ Anno Domini MDXLX. ift dieſes Gemaͤl an beden feitben ii I fomie den Schriften Dabei von Amtt vmgemaln und wiederumb w werdenee: worden. — ers In der Mitte deſſelben aber ſitzet der — in einem roten Rock rauhen Futter auf einem weiſſen Pferde, dem ein mit einem blauen ttel Bauer zweer an einem weiſſen Stabe angehefte Hand⸗ Br 8» ſchuhe Ber,” ee 4. ——— - - 300 GSGiſtoriſche Abhandlung —— ſchuh hinauf giebt; und in der, ober dem Haupt des viede voor menden vierecfigten Einfaßung, ſtehet folgendes. F „Dermaſſen haben die alten Fuͤrſten ainen St die Sal 3 maniſch Aigen vnd Leben auf einen mweiffen Pferd verliehen, ‚‚» dagegen hat im der Paur zwen weiß Handſchuech ab einem weiſ⸗ „ſen Stablein hinaufgereckht, nachmals bet derfelb Paur die. es » ben Edlen vnnd Vnedlen uerlichen, vnnd hat der Paur der. u» Sellman gebeiffen, wie am vmbkherten plat zu fehen. Auf dern Zmeyten mit Lit. B. ſtehet zu beyden Seiten obige Kundſchaft (S. 11.) geſchrieben; in der Mitte hingegen kommt nebſt den Wappen deren von Adel, dann der Städte und Märkte, welche dem Herzog diefe gegeben haben, der Salman vor, mit.diefen Worten. » Da fijet gemalen ver Salman auf einem erhebten Stull, ir ain weiſſen Stab. in feiner Handt habent, dazue ein Vaſall mit „ entblöften Haupt hinzu komment, und biet ihm die Re in Sig: „ num Fidelitatis. a a) Bey dem Churfuͤrſtl. Lehenhofe zu Burghaufen , befindenf fi bie —— Gemaͤhlde, nur mit dem Unterſchiede, daß ſie etwas ſpaͤter erneuert worden, wie aus folgenden Worten erhellet: „Anno 1546. iſt dieſes Gemaͤhl an beeden feithen fambt den Schriften dabey von ainer alten ae ab „conterfet, und wiederum erneuert worden. — | 5. 14 | Aus dieſem ergiebet ſich, daß man damals noch ſehr über die einheimifchen Gewohnheiten gehalten, und daß das Longobardiſch Lehn⸗Recht den Richtern noch unbekannt gewefen. Als dahero Hanns von Zenger fein Schloß Truͤfflfing zu verkaufen im Begrife war, und Herzos Albrecht V ia hatte; daß dem neuen — die w [5 | | | if | Il 4 —“ ger ae Salmaniſchen Fe My 9987 | Worte: daß es gemaines Manns und Weibsleben ſeye; ein- ' Alyerleibt werden möchten, fo aͤußerte ſich diefer unterm 30. Merzen ge- es auf die nemliche Weiſe alfo a) „Wiewohl wir dir zu gna⸗ den und fürderung deines fuͤrhabenden Verkaufens in die Veraͤnde⸗ rung des Lehenbriefs, als daß darinn gemelt wird, daß obgemelt — Triffing am Gemain Manns ⸗ um Weibslehen ſey, — * ‚ iret uns doch das daran, daß wir den Stilum on bey unfer Leben-Stuben ( wie der uon alter hergebracht) Jar " nicht gern aͤndern laſſen, dan in welchen unſern Lehenbriefen nit ſonderlich ausgedruckt wirdet, Manns “&ehen, ſon⸗ . dern Simpliciter zu rechten Aeben ꝛe. hat es den Refand, * 4 dab derfelben £chen HTannssund Weibs - Perfühnen fähig feyn / Ey welches in deinem fall- auch alfo iſt, und fehreiben dir folches hie⸗ E. mit darum zu, auf daß du diß unfer M iffif dem, fo du zu Faufen 3 wilft, fuͤrweiſen kanſt. — a) Landtag v vom Sabre 1577- Pag. r. 113, - §. 15. ya Ein weit andere Geſtalt gewann es damit in den folgenden Sa hren. Dann als ſich der Stand der Nitterfihaft auf dem Aanbtäge f" "vom Jahre 1579. in der Replick a) beſchwerte: „obwohl Ire alte un Inueſtiturn ainige Meldung uon Rechten Lehen gar nicht, fons u dern Simplieiter des Lebens meldung thun, daß danoch ihnen dag * / Woͤrtlein Recht auch eingedrungen, fie aber bey den Inhalt der u zı alten Indeſtiturn mit wellen gelaffen werden, derohalben bitten fie un — ſolches genediglich abzeſtellen; oder das Wort: Recht, m dahin mit Gnaden zu erklaͤren, daß fie wiſſen es trag ex Stylo ir ‚Lurie Mann und Weibs Lehen auf fich ; alsdann bleibt es erfr uermoͤg obangehoͤrter Bewilligung bey dem Inhalt der alten Inue⸗ ai ‚und wird natura feudi Di are So et Be: n a8 ET Siſtoriſche Abhandlung zog Willhelm v. in der Triplick darauf: „Dieweil der Siard der „Ritterſchaft mit feiner F. ©. in dem aiuig, daß die-Natura feudı or den Lehen Mechten zumider nit Tmmutire werden ſoll, beruht Es „billich dabey, und. bedarf-diefer Zeit nit mehr, — — daß dan fer» „ners gebeten wird was die Wort zu Rechten Lehen füreine aigens | ſchaft der Lehen mit fich ziehen follen, datinne willen Fre F. ©. „mehrere oder beffere Erleitterung nicht zu fhun, dann in dem Lea s ben Rech felbft, und deflelben Lerern zu finden, darauf ſich Ire F. ©. —5 und begeren ihres Theilß denſelben Wor⸗ ten durchaus keinen fremden, oder neuen Verſtand zu ſchoͤpfen, oder zu machen, fondern laſſen es allerdings bey dem, wieder meh⸗ rere Thail Rechts Lehrer diefelben interpretiren und auslegen a) Landtag vom Fahre 1579. pag. 1. 203. 230. Dngrund ver Domainen in Baiern. T. IL. & zr. 6. 16, Die Meinungen der Lehrer des allgemeinen Lehen Rechts, die | fich noch dazu zum theile auf das Herkommen befonderer Lehen Höfe gründen, find über den Berftand der Worte: zu rechten Leben , fo perfihieden, daß man fich in der That, wie Herzog Willhelm V. ver» langte, in deren Beurtheilung auf das Anfehen der mehreren eutſchluͤſ⸗ fen müße, ohne jedoch dabey überzeugt zu ſeyn, daß fie Necht haben. Man Fann alfo in diefem Zeitraum ficher die Epoche fuchen, in wel⸗ cher Die Longobardiſchen Gefege in den Dikafterien die Oberhand zunemmen angsfangen, und Die erſte Zerriftung in den baieriſchen Lehnsgewohnheiten angerichtet haben. } / Diefer nun wo nicht gänzlich doch in etwas vorzubauen, fegte der Stand der Nitterfihaft entgegen: a) „Sonſt aber Zrer F. G. gnaͤdiges Gemit dahin, daß alle ee darein dem alten Inue⸗ een Kon Ealmanſchen Eigen, ‚308 w turn zuwider bie ort: au Rechten Leben aufgedrungen wor: an den, es feye gleich nah Juͤngſt im 77. Jahr gehaltenen Landtag, . „ oder davor gefehehen auf der befehwerden Klag und fürzeigung der n rechten alten Inueſtiturn die neuen Lehenbrief follen umgefchrieben; m und den alten gleich geftelt werden, dan alfo und fonft nit, wirdet 4 ihnen all gebihr erdeyhen, und Daß es dieſen Verftand bat in und behalten fol, bitt man gnaͤdiger und Leutterer Erklärung. =? So ift nit an Vrſach fondern der Notturft nach angeregt — worden, durch dieſe Wort: zu Rechten Lehen, und wo diefelben i in alten Zebenbriefen gefunden werden, wie fie folten F verſtanden werden , und was für ein Eigenfchaft fie nach fich ziehen, | gr zu exleuttern, nit Daß man aber Deren Berftand den Weyl. unfer a guädiger Fuͤrſt und Herr, Herzog Albrecht feel. Gedachtnus (S. 13.) a unter rer F. ©. Secret und Handzaichen felbes gnadiglich ge- — u geben hat, ainichen Zweifel trücg , fondern dag fich Die, deren die Verleihung der Lehen befchehen wirdet , deſto geroiffer darnach zu m richten hätten, und künftige Jerungen defto mehr verhietet wur⸗ * den, und derohalben laſt es der Stand des Adels bey dem, wie ſolche Wort albereit ausgelegt, und declarirt, wie fie auch in die⸗ ' " ſem &öbl. Sürftentbum bisber Herkomen, und uerſtanden ſeynd, allerdings bleiben. Dan ob man wohl iezt dieſelben auf .n die Lehen Recht und deren Teerer interpretation ziehen wolt , fo a ift Doch dagegen offenbar, daß Stylus Curie: und eines Lands» ni Sewohnbeit, und wie ain Achenherr ſolches oder anders y bey feinen Lehen bergebrabt, und im Gebrauch gehabt m nor allem angefehen und Demfelben nachgegangen werden ; 4 ſoll. Darum ſeynd auch die Lehen, und wie es damit zu halten, —* 5 durchgehende Jura, fondern allain CONSUETUDINES, Ss „in — 1 64. . Hiſtoriſche Abhandlung f in geoffer Anzahl mögen fürgelegt werden ‚in welchen die Wort: zu ’ Redten Lehen, auch in umviderfprechlichen Weibslchen von 20, m 4% 69, 100. und noch mehr Kahren durch Die Fuͤrſten con Balernıc „ gebraucht und barinnen mit den Worten ju Rechten Leben 7 Manns und Weibsperſohnen geliehen worden ift. So dan Con- | 7, Juetudo und Stylus Curie dießfahls preponderirt, und mehr „ als die comunia feudorum placita angefeben, fo getroͤſt man ſich nochmabts, unterthänig , es werde auch binfihran Dabey mit Gna⸗ den gelaffen, und derhalben zu hoͤchſter Beſchwerung des Adels Fein „, andere Auslegung hierzu gefucht, oder gezogen, fondern die Decla- „ration hieuor und iezt gebettnermaflen gnaͤdiglich gegeben werden. » a( Kandteg vom Jahre 1579. g. t. 242. a | S. 17. PR | Diefe Vermengung fremder Lehen = Gefese mit den einheiml⸗ ſchen Gewohnbeiten verdunfelte im Folge der Zeit, die Natur und Eis. genfpaft der Lehen, von denen ich hier Handle , in folchen Grad, daf Churfuͤrſt Maxwilian J. ſich genoͤthigt fahe, die ſerwegen im Jahre 1604. a) vonder Regierung Burghauſen Bericht zu erhollen, welcher auch dahin erfolgte: daß zwifchen den Lehn fo Sallmaniſch Ligen genennt werden, und den Peutl> Leben Fein Unterſchied mehr fey „ «8 wäre dann, Daß bey einigen etwas anders hergebvacht worden waͤre. b) - 3) Der Durchl. Herr Fuͤrſt und Herzog Marimilian in Baiern wird erinnert, dog in Dero Land, fonderlid des Rentamts Burghanfen viel Lehen ſeyn, welche man Sallmaniſche Aige nennt. Wann und dann zu wiſſen nöthig, wie eö mit vem Sallmaniſchen Lehen beſchaffen, wo dieſer Namen her⸗ herkomme, und ob ſie von wegen der Innhaber Succeflion und Erb⸗ ſchaft mehr, oder weniger Freyheit haben, als andere Lehen die Hochgedacht Ihro Durchl. nach Gelegenheit der Faͤll apert werden moͤgen, fo iſt unſer Befehl, daß ihr und deſtwegen Euren Bricht zukommen laßt. Muͤnchen den 23. Merz 1604. b) Berebigiter Fuͤrſt, vnnd Herr, Euer Durchl. fein genedigift erinnert wor⸗ den, daß in Dero Landen, fonderlih DIE Renntambs Burgbaufen , viel Lechen ſeyen, welche mann Sallmanniſche Aigen nendt; Wann dann De— roſelben zu wiſſen vonnetten, wie es mit ſolchen Lehen beſchaffen, wo dieſer namen herkhomme, vnnd ob ſy von wegen der Innhaber⸗ Succefion ,„ und Erbſchaſft, mehr, oder weniger freyhair haben, als andere Lehen, die Euer Durchl. nad gelegenhait ver fühl, apert werden megen. h Wom Sallmanifhen Eigen. 305 TEE FAT CH Als haben diefelben vnns genedigift beuolchen, Euer Durchl. deßhalb onnſeren bericht zuckhommen zuelaſſen. TEE Dieweil vnns aber hierumben nichts bewuſt, auch Bey der Regiſtrattut deshalben nichts zue erfuͤntten gehabt, demnach iſt an alle Gericht vnns gene⸗ digiſt anuerthrautter Regementsverwaltüng geſchriben worden, die vnns dann ſammtlich, auffer des Pflegers zue Braunau, deſſen zuegeordneter Gericht: + ſchreiber bey dem geweften Mauttner alda, dem alten Pranptitetter deſthalb J etwas wenigs geſtehen, vnnd daruon andeuͤttiglig beſchicht, aber ſo wenig daruon anzudeuͤtten wiſſen, Daß Hung dann verurſacht, vnnſere mit Raͤth Euer Durchl. Canzlern, als Lechen Brobſt, wie nit „weniger den Mauttner, weil er vor dieſem zue Lanndshuedt bey dero Lechenſtuben gebraucht worden, u vmb weitter Erfahrung zueſchreiben, die dan hienebens neben anderer Euer — Durchl. Beambten auch zuerfuͤndten, und beſagter Mauttner die beſte Erleut⸗ terung thuet, deme wir Dann in allem beyfallen, auch gahr nit darfuͤr hal⸗ ” sen megen, daß ſelbiche für andere gemaine Peittl⸗Lechen es were = dann deftbalb ain mehrers beygebracht, weitters befreyet; So Euer Durchl. wir zue Volziehung dero genedigiſten haiſſens hiemit gehorſamiſt anfuͤegen wollen, deroſelben vnns damit zue genaden vnnderthenigiſt beuel⸗ shuude. Dat. den sten Zulg Yo. 1609, 8. 18, Es ift alfo heut zu Tage beym Churfuͤrſtl. Lehenbofe nur noch ‚der PN na übrig; welches hauptſaͤchlich Daher rüber, — nach 1) 305 Hiftorifche Abhandl. v. Eallmanif-Eigen. r , * 8 und nach die Errichtung der Lehenbriefe eingefuͤhrt, und die Verjaͤh⸗ rung ſowohl des Eigenthums als der Lehen, immer mehr nach den Roͤmiſch⸗ und Longobardiſchen Leiſte geſtaltet worden ſey. zw & a EHRrZE SE NFERIL aysL > ayyz — SE £ ir ER 1 } P. Angelus Märzend — es er Benediktiners von Scheyern, — ——— von dem - walten Benediktiner⸗Kloſter, und nachmaligen — Chor⸗Herren⸗ ⸗Stifte Ilmmuͤnſter J in ——— | —J— —* * u . . i P pP f 1% j 2 4 . — Ef gusedam —— ratio ; ie = religiofos viros "obftrin: 4 git, ut publicis monumentis gratitudinem erga fun- 4 datores, Benefactores „& anteceſſores fuos , qui tan- | tis impenfis , Curis, Studis; laboribus rem Mona- | ſticam provexere, conteitentur, .Enim vero an be- | neficiis eorum utemur ceu Horibus tamdiu gratis, 4 quamdiu receitibus? 4- = — Certe aliud a nobis pii Manes meruere, aliud a’nobis exfpedtent, Hai- denfeld in prefatione ad BEER B. Buromm. ; — N: de EEE FR RR: — — Be ——— Vorbericht. er ae n * & ): Sefchichten einzelner Klöfter, wenn fie auch nichts als bloſſe “ Berzeichniffe derjenigen a) Aebte oder Pröbfte gewefen, has ben allzeit in den Mugen der wahren Gelehrten unter den groffen Bey⸗ traͤgen zur allgemeinen Hiſtorie einen Platz erhalten. Und dieß iſt der Bewegungsgrund, warum die Churbaieriſch⸗ glorwuͤrdigſt errichtete Aka⸗ demie der Wiſſenſchaften im ihren Geſetzen ($. so.) weislichſt ange oduet, daß die Innlaͤndiſchen Mitglieder ſich vor andern mit den Ge⸗ ſchichten des Vaterlandes, worunter der Urſprung, und Fortgang der Zi —* ausdruͤcklich benamſet wirdy a) befchäfftigen follen.b ) Pr2 ‚Da ) Eminentiſſ. Cardinal. Quirini R — Thuillierius aliique apud cita- _ tum mox Haidenfeldium. \ En { Bu," — = * — so / — 111 Da nun Ilmmuͤnſter von 800. Jahren her in eine ſolche Vergeſſenheit gerathen zu ſeyn ſcheinet, daß auch Gelehrte, und ber rühmte Männer a) irrige Meinungen davon hegen : fo därfte-eine kurze Abhandlung von dem uralten Kloſter und nachmaligen weltlichen Chor⸗ | herrn⸗Stifte IImmůnſter in Oberbaiern mir wohl der anftändigfte und 9 fowohl meinem Vorhaben als Pflicht. angemeßnefter Gegenftand ſeyn. Von dieſer annoch Agilolfingiſchen Stiftung haben ʒwar die baieriſchen Geſchichtſchreiber Arnpek, Aventin, Brunner, Rader Agnell, Ban dler und Herr von Saltenftein mie noch andern einige Nachricht in ihren Büchern hinterlaſſen; allein es iſt ihr Urſprung und Fortgang bierinne nur mit wenigen vielmehr ber rühret, als beſchrieben. Die unfterblihen Aund-, und Gewold feibften Eonnten auch nach Durchfuchten fehier unzahlbaren baieriſchen Urkunden ein mehrers auf die Bahn nicht bringen, als was eben ſchon von ihren Vorfahrern aufgezeichnet worden, wenn wir die Nämen zweener Herren Pröbfte des nachmaligen Stiftes allein ausnehmen welche Sewold nicht ohne Mühe, aber auch nicht ohne Fehler. entdecket hat. Wofern ich mir nicht zu viel zutraue, fo hat mich in dieſem Salle ein glücfficheres Loos als alle übrige getroffen. Dieß wuͤrdet in meinem Munde zu ſtolz Elingen, wenn ich es meinem Fleiße oder meiner Fähigkeit vielmehr als den gegenwärtigen aufgeklärten Zeiten ' zuſchreiben wollte, die mir jenes an die Hande gaben, was den obi⸗ gen groflen Gelehrten vieleicht aus einer niedertraͤchtigen ist vers J huͤllet worden. Die Abhandlung wird in zwo — werden; als naͤm⸗ 3 fich in den erfien, welcher von dem vormaligen BenediktinersKiofter, und in den zweyten, Der von Veränderung des Klofters in ein Stift weltlicher Chorherren, und zwar bald nach dem Jahre 1060, handelt, - * | he Erſter — — —— — —— — — — a) Hieronymus Pezius toıno Imo. Seript. Rerum Auſt. fol. 742. J sage bar 3 J * art Eifer Theil. Bon dem vormaligen Benediktiner⸗ ⸗Kloſter a e Ilmmuͤnſter. | —— ih 3 — g. L. | Von dem Namen, und effen Aerleitung. - Sa ift mach der im Jahre 1701. — baieriſchen . Eandbefihreibung ‚ein Hofmarch in Öberbaiern, Renramts Muͤn⸗ B chen, Gerichts Dfaffenbofen Biſtums Augsburg ( fol heiffen Freyſing) an der Ilm, woher es auch feinen Namen bat. — Es hieß zuvor Ilm; ; nachmals aber wurde es — 5* J ae | 4— Herr von — in ſane baenſhen Geſchichte nennet * Ort ein luſtiges, Und angenehmes, halben Weges an der Landſtraſſe zwiſchen Münden, und Ingolſtadt gelege- nes Dorf, a) Beyde Verfaſſer behaupten, daß obiges Dorf vor Zei⸗ ten nur allein Km, und nicht IImmuͤnſter gebeifen, von dem Fluße Ilm naͤmlich welcher bey Silkerzhauſen entſpringet, bey Reis k cherzhauſen, und Pfaffenhofen vorbey gehet, das Ilmer⸗ thal, Rorbad, Geißenfeld, Ritterswert, Ilmerdorf be⸗ waoͤſſert, und endlich unterhalb Vohburg in einen Arm von der Donau faͤllt. 22 Sp 3 a Sa : Part, 11. fol. 493 193. i Ina) I») Titel; Herr EINZINGER de Einzing in feinem Abriße des heutigen Baiern BETL p. 43. 79. & 180. y » sr 312 - Dom Benediktiner Slofter | Was fie geſchrieben haben, hat alles feinen guten Grund, Ich finde bis auf das eilfte Jahrhundert Eeinen andern Namen, als eben 3 ZYlma, Jimin, Simin, me ec. a) Erft das erwehnte Jahr⸗ hunodert iſt jener Zeitpunkt ‚da Ilminumunſtura, b) Smunflur 5 und letzlich Imuͤnſter, oder Ilmmuͤnſter auf eben eine Art, wie Bura, Buron, oder Burin nach und nad) in Benedietbeuern ver⸗ änderer worden, endlich zum Vorſchein kommet: nemlich an jenem Hrte ohnweit Antorf an der Loyſach, welcher ehemals auf lateinifch Bura, Buron und Burin , auf deutfch- aber Bajern und Bauarn bieß, "und dem ganzen alldort herumliegenden geoflen Gaue , wovon die Inn⸗ wohner Buriund Bauari hieffen, ihren Namen mittheilte, ftunde vormals nichts als eine Kirchen, bis daß das dahin geftiftete Benediktinerkloſter an⸗ (aß zu der Benennung Benediktbajern gegeben; wie es mit Cochalon, Schledorf , Staffelfee oder Staphalaftagno gleichfalls gefehehen. | Hieraus erhellet unſchwer, wo eigentlich der Urſprung des Na⸗ mens herzuholen ſey. TS Es lieget nämlich am Tage , daß Diefer Namen aus dem Worte | Ilm einem Fluße, und aus dem Worte Muͤnſter, oder Munfter, welches ‘bey den- alten Deutfihen eben das, wag bey uns ein Kloſter ift, d) zufammen gefeßet fey, und das hiemitdiefer Ort das Münfter, oder Kloſter an der Iim benamfet worden. | ae J he —— a) Apud Pezium Tom. 3. Anecdot. patt. 3. Canifium in Left. Ant. Tom, | 3. Part. 2. Edit. Bafnag.. Oefelium Tom. 2do. Meichelbekium Tom. 1m0. —4 Hift. Frifing. & denique Codicem Probat. Sanct Emerammenſ. — bp) Monument. Bojca Vol. 6. Fol. 163. NR: — c) Loco eit. fol, 33. Monum. Boj. Vol. VII. pag. 2. 7.88. 89. 91.37 J Ehe. | Vol. VI. pag. 155. Tasit.hift, XLIII. 1, Julius capitulinus in Yit, M. An-: | tonini Philof. Imp. cap. 22. : u erg a) Lexicon Wachteri, —— Smmünfter = 3 Sr Wer nur obenhin den Urſprung der Naͤmen vieler anderer Kloͤſter, als Ober⸗ und Niedermuͤnſter Kremsmuͤnſter, Alto⸗ muͤnſter u. f. ‚fein Erwegung ziehet, Tann an gegenwaͤrtiger Herlei⸗ tung des Wortes Ilmmuͤnſter nicht einmal vernünftig zweifeln. Stehet daher nurnoch kürzlich anzumerken, daß vor Errichtung des Klo⸗ ſters Ilm, oder Ilmmuͤnſter weder ein: bewohnter Ort, noch viel minder ein fogenanntes Dorf muthmaßlich an diefem Platze anzutref⸗ fen geweſen; weil ſonſt gewiß das Kloſter nach dem Orte, und nicht der Ort nad) dem Kloſter, alſo zu reden, waͤre getaufet worden, wie ſchon wiederum aus vielen Beyſpielen koͤnnte erwieſen werden, welche ich Kürze halber weglaſſen muß, auſſer es haͤtte der bewohnte Ort auch nicht anders als Ilm geheiffen, und das Kloſter alfo zu Ilm geſtifte | worden wäre, welches auch glaubficher ift.a ) J . 0 Wann und von wen Innmuͤnſter tgeſtiftet Man kann nicht allzeit gewiſſe Wahrheiten haben: wo ung die | Benin mangelt , da müffen öfters gelehrte Muthmaffungen die Stelle des Bemeifes vertretten. Ilmmuͤnſter ift vor mehr als 800. Jahren mit allen © riften zu Grunde gegangen: und was uns die fleißigen Tegernſeer, ebenfalls aus ihrem Schutte mitgetheilet, iſt wiederum nicht erkleklich, in gewiſſes Jahr von ihrer erſten Stiftung her anzuzeigen. da beede Kloͤſter, Tegernſee und IImmunſter, wie wir gleich hinnach ſagen werden, eben diejenigen Stifter gehabt, ſo iſt es vahrſcheinlich, Daß fie auch bald nach einander errichtet worden, Das Berzeichniß der Tegernfeeifchen Herren Aebte, gedruckti im Sahre 1746. | fest nwar aus einem Dandgefehriebenen Bude ©) das 7ı9te Zabt ) MON. Boic. Vol. VI.p. 155. & vol. VII, pag. 9L | ; WFol.ı. & | J Abud Oefelium Tom, 2do Ren. Boic. 914 Vom Benediktiner ⸗ Kloſtfeee als das Jahr der erſten Stiftung an; und will ſogar behaupten, daß der H Othmar Abt bey St. Gallen in der Schweitz Die erſten Moͤn⸗ che nach Tegernfee abgeſchickt hatte: allein wie Gewold glaubet, a) fo muß DCCXLIX. und nicht DCCXIX. gelefen werden. In der That Fann man diefe gerechte Ahndung nicht aifogleich verwerfen. Denn wie haͤtte der H. Othmar Mönche aus feinem Kloſter nach Tegernſee, und zwar im Jahre 719. ſenden koͤnnen, da er erſt im Jahre 720. zum erſten Abte bey St. Gallen erwaͤhlet worden? b) Eine annoch geimdlichere Probe wider das angegebens Jahr der erfien Stiftung Tegernfees haben wir aus den Tegernkeifhen Schriften felbft. Es geben diefe ſowohl bey Per, als Defele einhellig vor, daß Tegernfee im Jahre 719. gefiftet worden, und zwar zu Zeiten des König Pipins: Cie. berichten uns wiederum , daß Ockarius der aͤltere Bruder einen Sohn mit Namen Rocho an dem Hofe Pipins; und daß eben dieſer Rocho, von dem Sohne Pi⸗ pins getoͤdtet zu werden, das Ungluͤck gehabt habe welcher — ſodann auch die Gelegenheit zur Stiftung gegeben. u. ſ- f. Nun war Pipin im Jahre 719. ein sjähriger * Being. wie diefes aus dem groffen Mabillen, und dem von ihm angeführ-. gen Todten⸗Buche des Klofters St. German in Paris kann erwie fen werden ; ©) mie hat er doch ein Water, und zwar ein Vater ei⸗ nes Älteren Prinzen, als er felbft gewefen, feyn koͤnnen ? wie ift eg möglich, daß das Klofter unter feiner Regierung geftiftet Fear Fan dere FR nicht einmal zu —J * Men E a) ‚Apud eit. fapra Oefelium Tom. IL. Script, Rerum Boic. fol, 67« ») Mabill.' in Notis ad vitam 8. Ochmariy \ En Pi «) Annual, Ord, 5, B. lib, 24. fol, 214, * TE — 7 + > a iR Iinmutet RR U. de | Man darf alſo ſicher, und ohne Scheu von den Tegernſeei⸗ rn Schriften fagen , was der Wahrheitliebende Meichelbek von den Benediktbaieriſchen geſchrieben; folglich ſich auch um eine genauere Zeltrechnung umſehen, als bis auf dieſe Zeiten geglaubet worden. a) Mm aber dieſe Chronologie zu beſtimmen, daͤrfte keine andere Probe tauglicher ſeyn, als jene, welche uns das vom Kaiſer Otto IE im Jahre 979. für das Klofter Tegernſee ausgefertigre Diploma an die Hande giebt. b) Es. meldet diefe Urkunde ausdrücklich „daß T gernſee zu den Zeiten des fraͤnkiſchen König Pipius vom —— und Otgari zweenen hochadelichen Bruͤdern auf ihrem, und von ih⸗ rem värterlihen Erbrbeile, in fuo, & de füo patrimonio, er= bauet worden. Kaiſer Otto fägt in kutzdemeldter Urkunde ferner, daß die fürftlich und Eönigliche Aebten Tegernfee nicht nur wegen ſehr vielen gottſeligen Aebten berühmt; ſondern auch mit anſehnlichen, von den Koͤnigen Pipin, Karl dem Groſſen, Hludovig, und Karolomann ertheilten Freyheits⸗Briefen begabet, endlich aus gerechteſter Anordnung Gottes nebſt allen Büchern, und Kirchen⸗Zierathe im Rauch aufges gangen; nachdem diefes nicht fo faft von Mönchen, als Frauen, und Kindern bewohnet, und das tägliche Lob Gottes mit dem: Sefhige | * ———— —5 worden . | Dog I Sb a). Sane u unam & —— —— Chronica noftra, poſt ſeculum Chrifti decimum ſeri ta, irrepſiſſe, viri experti, ac. boni non mirabuntur. Id = —— enimali ibi nillies contigit.. Diflertar. 2da ad Chronic..B. Büranum.. b.)--Monument. Boie· Vol.6. «) Hzc nempe principalis & regia extitit abbäthr & : religiofi is abbatibus Egpam pluribus infignis‘, privilegiis anteceflorum Regum Pipini videlicet „ & Kaeoli magni , Hiudoyici , Karolimanni roborata, & ab: omnium di- ftridtione perfonarum: immunis; donec Laycorum tradita dominio clau= ſtrum, & offieinas Monachorum cum uxoribus habitare ceperunt,. & for- debant canibus clauſtra facrata domus '&c. Cet Mon. B,Vol.6. 316 Dom Benedittiner⸗ Kloſter ala 1 Ob diefeg zu den Zeiten des fogenannten Arnulphs des Bifen \ oder nach dem. Zahre 955. welches fihier allen Klöftern des Baierlan» des durch den grauſamſten Einfau der Hunnen den lezten Stoß gege⸗ Y ben, fich ereignet habe, ift nicht wohl zu errathen: doch ſoviel gewiß, daß Dito dem IL. roͤmiſchen Kaifer annoch eine fichere Nachricht von | dem Rlofter Tegernfee müffe beygebracht worden feyn; und alſo das Jahr der- eriten Stiftung nicht chendet, als um das Jahre 750 , oder 52. koͤnne angefeset werden; die Urfache hievon liegt am Tage, indem: Pipin der Kurze, von dem die Nede ift, erſt im Jahre 752., oder wie die breves annales ratisbonenfes wollen, im Bar 750. eigenmaͤch⸗ tig ſich als einen Koͤnig aufgeworfen. a) Es ſchreibt daher Anonymus quidam tegernſeenſis a; - b) daß der Leib des Heil. Quirin erfi im. Jahre 754. nach Tegernfee ‚gebracht worden, welche Zeitrechnung mit meinem Angeben febr genan übereinzuftimmen fcheinet. ’ Kenn die bewertheften Seehichefthreiber fagen, daß Q Tegerna fee um das Jahr 746. geftiftet worden, e) fo mögen fie von Feiner andern Urfache hierzu beweget worden feyn, als weil Pipin ſchon im Jahre 741. nicht nur allein in der That König war ; ſondern auch felbft vonden Authoren mit diefem Titel beehret wird. d) dieß mag auch der aͤchte Be⸗ wegungsgrund geroefen feyn, warum das MünchnerifcheFrauen«Stifdie: fes 746te Jahr als die Stiftungs⸗Epocke von Ilmmuͤnſter angeſehen ha⸗ ben muß, weil ſelbes im Jahre 1746. am Sendungstage des Heil. Geiſtes : DAB 1000. häbrige Stiftungs » Subeljaht feyerlich gehalten , x diefe ey⸗ J a) Apud Mabill. Tom. 4to analect. fol. 476. b) Tom. 2do Script. rerum boicarum fol, 55. 3 i e) Avent.lib. 3. Annal. Adlzreiter part, I. l. 7 Brunnerus part, 1. lib. 50% Meichelbeck Hiſt. Frif. Tom. ımo fol. Au F alkenfhein ‚Pakt, 2da Fol. so Raderus Bav. S. Vol. Alt, fol. 63. MM. bb, vol.6, ER d) Scriptores Rerum Franc, Tom. Il, apud P. Pouquet, 3 * N = Stmmänfte 7 00 gr j Shauchtet nicht one: vielen Köften durch Die ganze Octav fortgefe> bi * Run aber auf die Stifter bindet Kloͤſter, — und Ilm⸗ zu kommen, fo iſt die. einhellige Meinung aller ſowohl baie- i riſch⸗ als tegern ſeeiſchen Geſchichtſchreiber, daß die zweene Bruͤder Adal⸗ bert, und Ockari Ilmmuͤnſter nicht nur allein erbauet; ſondern auch ‚mit anfehnlichen Gütern begabet haben. _ i Froumund, der Mönch von Tegernſee, welcher nad) Mei⸗ nung des Bernard Pez in dem zehenden Jahrhunderte, oder wie Agnel | Kandleri in ſeinem Arnulpho malo male cognominato will etwas ſpaͤter ſoll gelebet Haben, giebt uns hievon das aͤlteſte Zeugniß. Doch ſo, daß er > auch den Otto oder Utto des Adalberts und Ockars re Sohn % —* ante: erfennet. a) ur Es iſt diefes ſehr glaubwürdig, wo nicht gar getviß. · Dem J gleichwie Adalbert, und Ockari von groſſem Vermoͤgen, alſo kann auch Utto ihr naͤchſter Anverwandter von nicht geringen Einkünften ge— geweſen ſeyn. Und da er endlich, als ſchon ohnehin ein weltlicher — b) erſter Abt in Ilmmuͤnſter geworden, wer kann zweifeln, daß — * er nicht einen anſehnlichen Theil ſeiner Guͤter dahin wird gegeben haben? * —* Die Probe aus dem eilften Jahrhunderte, daß naͤmlich Ilm⸗ münfter, und Tegernfee von eben denjenigen Stiftern errichtet worden z an wir in den obenerwehnten Monumentis Boicis, ©) wo in einem Dg2 | ' Ver⸗ — — — —— — — — — u — Erigentes quoque & ipfi, & prelibatus Confangnineus- ecorum ( Uto ) alios titulos & Ececlefias per plurima ‘Joca im proprio fundo, quas reli- quiis, nee non fuis prediis — ditaverunt. Apud —— Tom, 3. part. 3. fol. 487. 'b) Uto fororius eorum vir elericatus dignitate ac nobilitate morum Probe: - tus. Loc. cite .) Volum, 6to fol. 162, & 63. 318 | om Benediktiner ⸗ — ER Veryeichniße der von dem baieriſchen Herzoge Arnold dem Kloſter Te ‚geinfee entzogenen Gütern, Ilmmuͤnſter, Rollbach., Geresbaufen, SE 5, Setnizhaufen 2c. 2c. Güter, welche amoch dem Hochloͤbl. 5 Stifte in Muͤnchen von dem Stifte Ilmmuͤnſter her eigen ſi ind, user als Güter Tegernfees angerechnet werden. Und wie hätte wohl ZTegernfee diefe Dorfſchaften als gleichfam eigene anfehen daͤr⸗ fen, wenn fie nicht von ihren Stiftern wären hergeſchenket worden? a) Da über dieß mein Gas annoch befräftiget wird von einem- unbenannten Schriftfteller , und zwar aus den älteften Urkunden des Kiofters Tegernfee, b) und damit diefem übereinftimmen Andre Press byter, c) Veit Arnpefy A) Aventin e) Brunner f) Nader g) Adlzreiter h) Hund und Gewold 1) mit Heren von Falfenftein k)., fo wird ja Fein Zweifel mehr übrig bleiben, daß nicht Adalbert, Ockar, und Uto, oder Audo, wie bey dem Metell gelefen wird, Stifter des Kloſters Ilmmuͤnſter geweſen ſeyn. Wann ſich aber eben bemeldte Stifter zu einer ſo großmuͤthi⸗ gen a) Tegernſee iſt ein See, welcher in ſeinem —— 4. bis 5. — Meilen hat, und in Ober⸗ Baiern, nicht weit von tyroleriſchen Graͤnzen, zwiſchen der Iſer und dem Inn fi befindet: an der Nordoͤſtlichen Gegend deſſelben lieget das anfehnliche Benediktiner « Klofter dich Namens, welches von zweenen Brüs dern, Adelbert und Ottoger, Fürften und Grafen von Warngauund Tegern: fee 1. geftiftet worden. Vid. Baierifcher Löw T. II. pag. 194, & 195. BR vesque ibidem citatos & omni exceptione majoes. : 6) Apud Oefelo, Tom. 2. fol. 55. c) Apud Eccard. Corp. Hift. Tom. ımo, fol, 2036. d) Apud Pezium Tom. 3. part. 3. fol, 92. e) Annal, Boicorum lib, 3. fol. 291. f) Part. 1. lib. 50.' j g) Loco fupra -citato. h).L. pariter fupra cit. i) In Metropoli Salisburg. & addit. ad hune locum, x) Pat. 2, fol. 508. x x N 5 N - — Dhat entſchloſſen, ja BR felbft ganz und gar Gott in diefen Klöftern — gewidmet haben, davon haben Rader und Brunner k) die gruͤndlichſte Ur ſache gegeben; daß naͤmlich Uto von dem Beyſpiele Adalbert 8, und Ockari angereizet, dieſe aber nur allein aus Liebe zur Tugend und Einſam— keit alles Zeitliche verachtet haben. N * Was man uͤbrigens von jenem Schachtſpiele, bey welchem Nocho „de Sohn Otkar ſoll getödtet worden feyn, und alfo die Gelegenheit jur Stiftung diefer, wie auch anderer Klöfter erfolger fey , halten Eön- * —* iſt bey Rader b) zu finden; ob auch ſchon Mabillon ſelbſt durch das Anſehen des tegernſeeiſchen Poeten Metell verfuͤhret, dieſe Fabel in feinen benediktiniſchen Jahrbuͤchern c) zu glauben ſcheinet. Ge— nug iſt, daß ſie Rader eine handgreifliche Fabel nennet, welcher ſo⸗ wohl die Umſtaͤnde, als hieher gehörige Zeitrechnung fo genau unter⸗ ſuchet, daß er gänzlich wider diefes Traumweſen uͤberzeuget worden, wie ich auch ſelbſt eben das zu thun nicht unterlaſſen habe. Origines tegurinæ altiſſime afeendunt, nec vera miſcen⸗ ſant talſis, ut auguſtæ pariter atque antiquiſſimæ videantur. d) Was bis hieher von Tegernfee gemelderworden, muß gleiche falls von Ilmmuͤnſter verſtanden werden, weil, wie ich ſchon oben an⸗ gemerket, ſowohl diefes nebft dem Utto, als jenes den Albert, und R Ockari als ihre Stifter dankbarlichſt erkennet. Und da dieſes mein Vor⸗ geben feine Richtigkeit zu haben ſcheinet, fo ift im gegenwaͤrtigen Svo nur ‚ allein noch das hohe Herkommen obiger Stifter zu unterfuchen übrig, Nachdem die Hunnen im zehenden Kahrbunderte ganz Baier- and wii allen Kloͤſtern und Schriften eingeaͤſchert, die Moͤnche theils 2493 ums % a) Brunnerus Amnal, p. 1. 1.5. 'b) In Bav. Sanctæ vol. altero fol. 65. e) Tom. do L. 22. d Ass Boica in prefat, ad hoc Monaf, 320 Tom Venedittiner⸗ Kofler =" — umgebracht, theils mit ſich in die Dienſtbarkeit geſchleppet/ fo ſehn um i fer Vaterland wie Troia nach der Belagerung aus. y Was der Wuthe diefer Unmenfchen entgangen, war ſo we. nig, daß eg den neuangeworbenen Moͤnchen nicht erkieckte, etwas“ gruͤndliches von ihren Kloͤſtern zu fehreiben. Und da fie doch ſchreihen wollten, fo verfielen einige auf Muthmaffingen: andere hingegen um ih⸗ rem Kloſter ein Anſehen, und den Schutzpatronen eine groͤſſere Ehre zu sufchanzen, fabelten gleichſam in, die Wette. a ) Welches auch die Ur⸗ facheift, daß wir von jenen Zeiten her fo wenig gewiſſes einholen. Eönnene. Die tegernfeeifihen Schriften , mit welchen nach Zeugniß Ra⸗ ders die Ilmmuͤnſteriſchen in dieſem Stuͤcke uͤberein kommen, ſagen, daß Otkar ein Herzogthum in Burgund, und Adalbert neun C Grafſchaften i in Baiern beſeſſen habe, der Vater dem Geſchlechte nach ein Burgunder, und Blutsverwandter Pipins, die Mutter aber eine Baierin geweſen. b) Ich kann dieſe Meinung aus folgenden Urſachen nicht gelten taffen. Denn erſtens ſcheinet mir kaum glaublich zu ſeyn, daß die Herzoge, oder wohl gar Könige aus Baiern, wie fie Luitprand nen⸗ net, a en ae a ei a) Exemplo nobis eft vita S. Arfatii patroni_Ilmmonafterienfis quondam &: Syllaba ad Syllabam certo & evidenter fabulofiffima. Item Joan Tgnati ' . Stress gewefenen Pfarr-Vicari Legenda S. Arfach, welche aber nur in Ma- | nufeript annoch exiftiret und eben: der fabelhaften Erzehlungen wegen niemals zur Preffe gekommen iſt. meinem ums zu Handen gekoumenen Originalſchrei⸗ ben des ſeel. Michael Hofreiters 8. J. d. d. 10. Merz 1746. finden wir folgende Cenſur. Legere cœpi hefterna die, & hodierna continuavi ſimpliciſſimam veſtram & Plane Fabuloſam Legendam de S. veſtro Arſacio; notatis tantum ebiter noyem capitibus , per qua illa. impingit velin hiltoriam , ‚velin Che} nologiam , vel Geographiam. b) Hierant Regi Pipino — — - confanguinitatis affinitate proximih. Alber⸗ tus novem comitatus poſſedit in Bavaria: alter vero — — ducatum te⸗ nuit in Burgundia apud kerian dam 3: Pr 3: f. 475 Ex Patre Burgundi, «x matre Bavari. . 2:2 ; 321 Met, welche immerdar bis auf das Jahr 788. das fränkifche Zoch ver: 4 — fraͤnkiſchen, und mit Pipin ſelbſt befreundten Edl Leuten, als ſchier gar ihren Feinden, ſo viele Grafſchaften in Baiern haͤtten uulaſſen wollen. Zweytens iſt aus dem Diploma des Otto IT, bekannt, daß fie das anſehnliche Kloſter Tegernſee, mithin auch Iummünfter, : and St. Hölten in Defterreich auf ihrem, und von ihrem väter Aichen Erbtheile geftiftet haben. Wie iftes dann auch nicht wahr⸗ ſcheinlicher, daß ihr Vater vielmehr ein Baier als Auslaͤnder geweſen? 5 oder wenn ſich Otkar an dem Hofe Pipins aufgehalten , wie aus der gewiß feltfamen Gefhichte abzunehmen, warum hat er fi ch eben in Boaiern „und nicht in Franken der Welt entſchlagen wollen? "7. Drittens willen wir aus der Gefchichte des Klofters Bene dirlbaiern daß die drey erſten Aebte Landfried, Waldram, und Eli— land in ihren uralten Grabſchriften als Franken angegeben worden, 2). h ‚wo doch bekannt, und bey jesigen Zeiten ausgemacht, daß fie geborhne Baiern, und Soͤhne des Herzogs Theodeberts geweſen. b) Koͤnnen wir nicht mit gutem Grunde einen gleichen Fehler von den tegernſeei⸗ ſchen Schriften beargwohnen, wenn ſie ſchon, wie die Benediktbeueri⸗ ſchen, in dem eilften Jahrhunderte verfaſſet worden? Kaiſer Otto TI. nennet fie in feiner ſchon oͤfters angeführten > Urkunde nur allein Grafen, inluftres Comites Friderich I. ent⸗ gegen ebenfalls in einer Urkunde vom Jahre 1157. vom koͤniglichen pen entfproffene Grafen: duo Comites regali profapia exorti. c) - Da in dem eifften und zwölften ——— die a chen 7 5 N Fratres — Wuldram Gondrammque vocatos, aula Pipini traxit - ad arma Dei. Mabill. analect. Tom. 4 f. 533. b) Conftat modo Lantfridum Agilolfingum, Theodoberti Baioariz ducis Glium — — cum fratribus fuis Waldrammo , & Biilande facız religia« nis "habitum — induiffe. Mon. Boic, vol. — ©) Monument. Boic. vol. 6. a - Vom Benediktiner⸗ Kofler ſchen Mönche außerordentlich zu Fabeln angefangen, a) und: das Dir E plom Friderichs J. nach derſelben Bericht b) ausgefertigt worden, fo folget i von fic) ſelbſt, was für ein geringer glaube den Worten Friderichs J. bey⸗ 2 zumeffen fey. Aus Otto IE „welcher annoch eine fishere Nachricht vom dem Kloſter Tegernfee hat einhollen koͤnnen, und dieſe ohne Zweifel von dem baieriſchen Herzoge Otto wird erhalten haben, erhellet vlel⸗ mehr das Gegentheil. Denn waͤren Adalbert und Otkar vom koͤnigli⸗ chen Gebluͤte entſproſſen geweſen; ſo haͤtte ja der Kaiſer eben ſo leicht die⸗ ſen, als einen hohen Adel des Grafenſtandes angeſetzet. Und da dies ſes nicht gefchehen , daͤrfte es fehr hart hergehen, den angegebenen Adel. gruͤndlich zu erweiſen . Doch dieſen Zweifel heben: ung Die Monumenta Boica, da ausdrücklich gefchrieben ftehet „ und zwar öfter als einmal, I daß Adalbert und Otkar aus koͤniglichen Gebluͤte abgeſtammet, und Marggrafen in Baiern geweſen ſeyn, und war im Sundergau, wo - fie mit Erfaubniße des König Pipins das berühmte Klofter Tegernfee auf ihrem erblichen und fudaignen Grunde und Boden geftiftet, worinn- Adalbert ums: Jahr 745. deu erſte Abt geworden, wie dann Damals. verſchiedene Grafen und Herzoge in ihrem Alter Mönch geworden find, e) Die neuefte tegernſeeiſche Schrift gegen die niederaltaichiſche ſogenannte unumſtoßliche Gruͤnde ſcheinet die Stifter als Soͤhne des baievifchen Herzoges Hugberts anzugeben: d) und zwar auf dem Fine gerzeig, welchen die: berühmten: Saͤmmler der: Monument. Boic, ſol⸗ fen gegeben: haben. u: Die a.) Etquæ funt plures: huius toni Neniz , ait. P. ‚Agnellus: Landier de — Tegernfeenf.. in: Arnolpho, male: malo.. fol. 61.. b) Idem: Kandlerus 1. m. cit. fol, 78. e) Mon. Boic. Vol.VI.p. 6. 154.. 155. 169» ET 174: — 187: zer 193. 348.. Vol. XI. p. 115. &) Se IV. —— u ee Trage — 0 Diefe Verehrungswuͤrdige Meinung wäre allerdings anmzuneh⸗ wmen, wenn auch bekannt wäre, daß Hugbert eine Gemahlinn gehabt, und alfo aus Ihr einige Kinder gezeuget hätte; von welchen doch die baieriſchen Geſchichiſchreiber nichts wiſſen wollen, a) * ——— PB Glaublicher feheinet „ daß fie vielmehr Söhne des Herzoges Theodebalt geweſen, als welche von der Regierung ausgefchloffen , ſich alſo verloren, daß man auch von ihren Naͤmen nicht einmal etwas weis: b) folglich unter den Naͤmen der tegernſeeiſch / und ilmmuͤnſteri⸗ ſchen Stiftern koͤnnten verborgen liegen. Gedachter Theobald hatte ‚noch zweene Brüder, nemlich den Theobert und Grimoald den wweyten. Ihr Vater Theodo der Zweyte, theilte im Jahre 702, mit ‚feinen Söhnen das baierifche Neid. Theobert bekam Rhaͤtien, fo ‚bis Deutſchmetz an der Etſch fich erſtreckte. Grimoald erhielt -Ober- aiern, und was: man Sudgau oder Sundergan heiffer... Dem Theo⸗ sald wurde zum theile das Nordgau. Niederbaiern aber, fh bis an die Enn oderl Lorch gieng, das iſt, Norikum behielt fich der Vater vor. c) In der. That hatten fie auch ein friſches, reizendes Beyfpiel an den Stif⸗ tern des. Klofters Benediktbeuern, von welchen wie ſchon obengefager, daß fie Söhne des baierifchen Herzoges Theobert waren. Alfein Aven⸗ N; von dem wir wiſſen, daß er ſehr vieles; aus aͤchten Urkunden aus⸗ geſchrieben, welche meiſtentheils — unbekannt waren; und erſt bey TR | 2 2 a 1) Falkenftein Hiſt. Bav..part. II. fol. 48 =) Akadem Baier: Abbandl. vol. X. p. 142. & feg- alg der Baterflarh,, empfieng Theobert aled , was fein: Vater ſich im Leben: vorbehalten, feinem: Bruder Grimoal aber. tratt: er die Rhätifhe oder Throliſche Lande ab.. von Öterzinger Einleitung -in die Kirchengeſchicht. P. I- P. 599 BI pP». 16. & 18. Baier. Abhandl. vol, X. Pr 146. P y * 2 . / Ä . J STE 324 be Vom Benediftiner ⸗ Sof — gegenwaͤrtigen Zeiten entdecket werden giebt die je eh Stifter als Söhne des Herzoges Grimoalds an; doch aber nicht fo faft aus feiner, als anderer Meinung. 3 ) Ein gleiches fehreibt Wolfgang Lazi. b) Und der berühmte Velſer, die tegernfeeifchen Stifter betreffend, weiß nur allein von zwoen befannten Meinungen etwas: daß fie nämlich ent⸗ weder als Söhne Hartwik aus Burgund , oder Grimoald Herzoges von Baiern gemeinigiich angegeben werden. ©) Da nun aber Die erfte Meinung von den gelehrten Tegernfeern, wie aus oben angeführtet Schrift bekannt iſt, weggelaſſen wird : fo. verbleibet der Lesten ihre \ - gegründete Warſcheinlichkeit, oder wohl gar die ſichere Wahrheit. Wir wiſſen aus den baieriſchen Geſchichten, d) daß Grimo⸗ ald das ſogenannte Sudgau für ſeinen Antheil von Theodo erhal⸗ ten: daß ſowohl ſeine als des Theobalds Soͤhne von der Regierung aus geſchloſſen, in den Grafenſtand geſetzet worden. Und da Tegern⸗ fee eben in dem Sudgau, oder Sundergau gelegen war, iſt es nicht Sehe wahrſcheinlich, daß die Söhne Grimoalds in dieſem Theile ſowohl ihre Appanage werden bekommen, als nachmals das berühmte Kloſter errichtet haben? die Ausſchlieſſung vo von der Regierung, die Berftoffung — Kr ihrer a) Alberto, Otogerioni, & Utoni, quos quidam line Grimaldi fuiffe — Bargiones, & Tegurini — — — traduntur. Annal. 13 fol, “m. 286, b) Porro fertur Grymoldus genuifle ex Willetrude Albertum, Otogerio- nem, & Utonem, qui in Comitatus miffi agrum inter Oenum & Ifaram ünpetrarunt fundatores cznobiorum — &c. lib. 7m0 de Boiis f . m. 238. : 5 * e) Monafterium ad locum tegerenſen — — = condidere‘ Adalbertus Otkarius five Grimoaldo duce, five patre Hartwieo Burgundo nati, * plex enim hic quoque fama eſt. Rerum boic. lib, 5. Folk m. 2-7 Pe 4) Falkenft. part. IL fol 44. i | " eniniänfter." . 325 hrer nächften Blutsbefreundten, das veraͤchtliche Verfahren Karl Ma gegen die Stiefmutter Plitrude, das Bevſpiel der ebenfalls nachſt anverwandten benediktbeueriſchen Stifter waren ja ſchier gar ge⸗ waltthaͤtige Triebe die Welt ganz und gar zu verlaſſen, und ſich in | das —— Tegernſee oder Ilmmuͤnſter einzuſperren. Dooch wollen einige, abſonderlich der gelehrte P. Meichelbeck a) dieſe Meinung nicht gelten laſſen, aus Urſache; weil ſowohl Pilitrud is ihre Kinder aus gerechtefter Anordnung Gottes, wie Aribo ber uget, b) armfelig das zeitliche Leben geendet , welches Aribo, der. ſchon im Zahre 784, verfihieden, von den tegernfeeifchen Stiftern nicht ‚hätte ſagen koͤnnen; als welche, wenigſt Adalbert, annoch im Jahre ‚8094. ©) feinem Kloſter vorgeſtanden. Wird daher noͤthig ſeyn, uns um einige Prinzen von der erften Ehe, und folglich um eine erſte Ges mahlinn des Herzog Grimoalds umzufehen. 3 Als Eorbinian, fagt Aribo der vierte Biſchof ve von Freyſng ſchon Das zweyte male auf der Reiſe durch Deutſchland, und dag Norikum nach Rom begriffen war, Fam endlich auch, nachdem ex ſchon zuvor von dem alten Theodo überaus groſſe Ehren empfangen hatte , zum Grimoald dem Herzoge im Sudgau, einem Sohne des 1 — Grimoald von der Suͤſſigkeit der Lehre Corbinians einge⸗ wnmen, batt den Mann Gottes fo inſtaͤndig bey ihm zu verbleiben, | aß er dem Corbinian auch verſprach, ihn feinen. eigenes ı rinzen gleich zu halten. Auem Lerbinian war unerbittlich. uf f. f.d) ) Tom zmo*Hift. Frifing, fol. 20, b) In vitaS. Corb, cep. 27. Besen. boic. Tom. 6to fol. 6. - 4 Qui non jam publicum arripiens callem, fedfecretiorem eligens yiam In lemaniam, deinde germaniam, & fic Noricam veniens — — Theodone re-. to in partes filir ejns Grimoaldi incedens — — cum autem Gutftaffer - dulcedinem ee — — blanditiis eum ſupplicare — ut — ——— ereret; ꝑollicebat enim eum NB. participem facere AÆorum Dun Asibo in Vit, 3, Cosb, cap. 9: & 19, 326. Vom Ven⸗dittner⸗ „oft Nun Haben wir bey dem erſten Eintritte Corbinians in den Hof | des Herzog Grimsalds ſowohl Prinzen, als aud) eine Ehegemahlinn; und zwar aus einem unverwerflichen Zeugniße, des Aribo nemlichz welcher um diefe Zeit ſchon ein Knab war, ımd alfo ——— Du ⸗ der Sache gruͤndlich wiſſen konnte. Pilitrud kann die Ehegemahunnn und die Wutter deſer Prinzen nicht geweſen feyn; Denn wer wuͤrde Corbinian uͤberredet ha⸗ — ben, ſeine Einkehr bey Grimoald zu nemmen, wenn Grimoald in of⸗ fentlicher Blutſchande mit Pilitrud gelebet haͤtte? Corbinian, ſage ih welcher bey feiner Zuruͤckkunft von Rom eben dieſem Grimoald wegen der verbothenen Liebe gegen Pilitrud ganzer vierzig Tage ſeine Gegen⸗ wart abgeſchlagen. a) Oder wer ſollte glauben, daß der alte ee Vater Theodo db) ein fo Ärgerliches Leben bey Dem Hofe feines Sohnes nicht würde geahndet haben? - } u Schlůßlich haben wir die Stifter der Siöfter — und Ilmmuͤnſter in den Soͤhnen Grimoalds, nemlich in dem Adalbert * Otkar, und Uto als baieriſchen Grafen, oder wohl gar von koͤnigli⸗ chen Gebluͤte entſproſſenen Grafen; wenigſt ſehr wahrſcheinlich ent⸗ decket. Ob Ur" ein Bruder Adalberts, oder nur ein Schweſter⸗ Sohn, geroefen /iſt ſo leicht nicht zu beſtimmen; — aber auch wenig u daran, ©.) ra 4 a) Ariboi in vite 8. Corbin. Bf: 19: f g | 2: 4 Immünfter, j 327 2 RS TRERARENE ° / j — Ammiuſter für weltliche Chorherren, oder Bener ven Diltiner gefkifter worben? x Das Wort Arünfker oder Biofkee wardor Zeiten allen da r Bern Stiftern gemein. Man fagtedaher nicht: das hohe Doms oder Ehorſtift zu Freyſing, Salzburg/ Eichſtaͤtt 2c. ſondern das Klo⸗ ſter zu Freyfing, Salzburg 2c. der gelehrte Herr von Falkenftein giebt uns deffen Die Urfache; a) weil nemlich die erften deutſchen Bifchöfe meiſtentheils Benediftiner geweſen, ſo wollten ſie auch keine andere Geiſtllchen um ſich haben, als eben Benediktiner, deren Wohnung man eigentlich ein Muͤnſter oder Kloſter nannte. Man las daher annoch in dem zwoͤlften Jahrhunderte an * dar Manet ienfeits Des Choraltars der freyſingiſchen Domkirche fol⸗ * enghe Neimens AR . Quilibet Ecclefiam veneretur ut — iftam J a Hoc per Epifcopium matrem fciat Ecclefiarum _ 13 ‚Anz Grafſchaft Gaminolf, im Jahre 1048. * in der Grafſchaft Oudalſchalto, und im Jahre 1075. in der Grafſchaft Sigimars ‚und in der Grafſchaft Liu— polds imeinem andern Jahre gelegenwar. Daauddiefer Tegernfeeifhe Diftrikt und Grafſchaft Sundergau ein ludaignes und.erbliches Vermögen war, fo find Luipold, Gaminolf Oudalſchalt und Sigimar wahrſcheinlich aus dem nemlichen dniglichen Geſchlechte, woher Adalpert und Otkar bewieſener maſſen abſtammen, wie denn uͤberhaupts das agilolfingiſche Geſchlecht vom Koͤniglichen Gebluͤte „bertommet. | R #3 In codice diplomat, Antiquitat, Nordgav, fol. 204 Nota A. 7 2 I I 328 — Beuedittiner⸗ gter ſing bezeuget, wovon ich ſelbſt dieſe Verſe ausgeſchrieben habe. werte. wiſſen weder von weltlichen , noch von tegulivten Chorherren te * and zwar Benediktiner⸗Moͤnche geweſen, wem ſollte nur einfallen, Qua primo ſanctus requievit Corbinianus Monaticus fub quo fuit hie venerabilis ordo. « Cis altare in tribuna )- a | Wie dieſes ein im nemlichen Jahrhunderte er: der berühmten Bibliothek des hochwuͤrdigſten Domkapitels zu Frey⸗ Da nun aber fogar in den Hoch- und Domſtiftern Monche daß fuͤr weltliche Chorherren gleichſam in der Einoͤde ein ſo rg “ ches Stift, wie vor Zeiten Ilmmuͤnſter war, errichtet worden Die baierifchen Kirdienverfammfungen des achten Jahrhun⸗ was. Sie reden nur von den Biſchoͤfen, Prieſtern, Aebten, und Kloſterfrauen: und die Regel des H. Benedikts war ſo gemein, daß ſie nur die Regel der Bloͤſter benamſet wurde. a) Die Kloͤſter welche im obigen Jahrhunderte geſtiftet worden, als Nieder und Oberaltaich, Altomünſter, Au, Herren⸗ und FrauenChiem⸗ fee, Bochel, und Benediktbeuern/ Gars, Bemsmuͤnſter, Iſen, Inching, Mondſee, Mlosburg, Schlierſee, Stafelfee, Tegernſee, Thierhaupten, Polling, Weſſobrunn u. ff. alle dieſe, ſage ich, waren fuͤr die Benediktiner erbaute Kloͤſter: warum nicht: auch Ilmmuͤnſter? | Das Bindnif, welches die — Biſchoͤfe im Jahre — mit den Aebten aufgerichtet, nennet den Uto von Ilmmuͤnſter, nach Auslegung aller Geſchichtſchreiber, ausdrücklich einen Abt; wie ich ſelbſt Li . . — 7 a) MS, Friſing. Jncipiunt capitula Regule Monaferione : * N | 4 — 1 4 N IP “= ö : J f * 5 * En ’ . - f ] Nmmünfter er "> for in einem um Bi Zeit handgefchriebenen Buche ber gewiß ural⸗ ten Bibliotheck zu Freyſing geleſen habe. Wo iſt aber jener Kunſt⸗ En. welcher den weltlichen Chorherren einen Abt aufzutringen fick getrauet, abfonderlich da auch fogar die regulirten Chorhercen vor dem woͤlften Jahrhunderte keinen Abt gehabt zu haben frey bekennen? a ) ; san Mas P. Hieronim. Pez b) für die weltlichen Chorherren , Ilmmuͤnſter in Baiern, und St. Pölten in Oeſterreich betrefend , aus \ einigen tegernfeeifchen Schriftfteletn anführet , fo find diefe zu junge, als daß fie eine hinlängliche Probe machen. “Und es feheinet , da fie nur - Darum weltliche Chorherren in Ilmmuͤnſter angegeben, weil fie um jene Zeit gelebet, da die Chorherren Ilmmuͤnſter fchon wirklich bezogen hats ten. Der ältefte aus diefen, Froumund, faget nur, dab Malbert und \ t L * —J 4 —* Otkar ihren Schweſterſohn zum erſten Probſte in Ilmmuͤnſter verord⸗ net haben. Sororium fuum ibi præpoſitum ordinaverunt, c) Es waͤre aber ſehr ungereimt, aus dem naͤchſten beſten Probſte, ‚gleich eis hen Probften der weltlichen Chorherren machen wollen / da bekannt ift, daß daß Wort Probſt vor Zeiten jetzt einen Pfarrer d) bald einen Haus⸗ meiſter; endlich auch einen Priot, oder Kamine der BER bedeu⸗ et 4 ——— Als dem Wolfgang, ſagt der Vohburgiſche Arnulph ein Moͤnch A seien Sapehundets, f) die ——— bey St. Emmeram RER | in a) Amort de difeiplina Canonicorum Regularium & fzcularium varüs ia locis. 1 ») Tor. ımo Script. Rerum Auft. fol, 742. ) Apud Pezium Tom, 3. part. 3. fol. 490, .d) Mon, Boic, Vol. 7. fol. 31. —* ) S. Reg. S. Bened. de Przpof. Monaft. \ O Apud Hanfizium in Illuftrat. apologet prodiomi ratisbon, fol, 46. | oo - Som Benedittiner⸗Kloſter ——- imn Regensburg der kloͤſterlichen Zucht nachtheilig vorkam, beſtelle er | eiſtlich Ramvold als. einen. Probften , nachmals aber zu einem Abte. \ Eansihit eum ptimum Præpoſitum „ dein Abbatem Monafterü. u Wir wollen aber den Hieronim Pez aus. Bernard Pe feines. 4— Fehlers überführen. Dieſer hat uns a) eine uralte. Grabſchrift — einem der erſten Moͤnche in Immůnſter felauden SSanbai gelleſe⸗ tet. Nobilis: ecce jacet oe tellure —77 — ie | Eio. proprie: nomine: dictus. erat, a Huius enim dum vita foret „tot tempora felix: Presbyter & Monachus. namque: ſacratus. Arfatii corpusque fäcrum devexit in iſtas Altithrono ꝑpartes auxiliante Deo &e, Zier liegt begraben ein aderlicher- prieſter * Mönch mit Namen EIO, welcher dieſes Ortes jeder⸗ zeit getreueſter Schützer geweſen, und. den geil. Leib des Arſaz mir der Gnade Gottes hieher geführet ꝛc ꝛe. Wenn nun Eid eim Moͤnch, und einer: von den erſten Mön- | cher war: mit was Grunde darf man behaupten, dab. Ilmmuͤnſter für weltlihe Chorherren geftiftet worden ?- ſehen wir. nicht, was gerin⸗ gen: Glauben, die, tegeenfeeifchen Schriftftelfer in dieſem alle: verdienen? - Eine: annoch grindlichere Probe: haben: wir aus einer Urkunde Sigefried des Abtes in Ilmmuͤnſter vom Jahre 820., in welcher er: \ alfo ſelbſt redet : Ego: indigius fervus fervorum Dei &e. &c. Ib EN Gottes — * Abt an dem Orte, wel⸗ — A 67 J A 2 * * ‚€ . d % _ ⁊* x N D - . > Jlmmünſter 331 cher neben dem Fluße Ilm erbauet worden — — — ſchenke aus * Gottes, und des Heil. Benedikts u.f.f. a) Er gab kraft dieſes Briefes dem Kloſter St. Emmeram und — dem Biſchofe von Regensburg Abte dieſes Kloſters, das heutige Unter Lauterbach mit Bedinge, daß nad) feinem Tode aus -feinen Freunden „oder wenigft aus feinen Mitbridern einer als Abt in feinem Kloſter Jimmünfter beftellet würde, Wie? iſt eben Ilmmuͤn⸗ ‚Fer nicht ein Benediktiner⸗Kloſter gleicy allen übrigen in Baiern ge- weſen? | — S. 4. | Ob zu —— auch ein Srauen- Bloſter geſtander? Wir haben dem Poͤbel nicht nur allein viele Fabeln, ſondern auch viele Wahrheiten zu danken. — Herr von Limbrun erfuhr von einigen Bauern zu Bairbrun, daß in ihrer Gegende vor Zeiten eine Stadt geflanden. b) Er fand. nachmals diefe Ausfag fo gegründet, Daß nun vonder uralten Stade Camboduno, welche die- Nömer zwiſchen Laufjorn und Straßlach an der far erbauet , Fein zweifel mehr uͤbrig ſey. So gleichfam hartnäckig wird eine alte Tradition vom Vater auf den Sohn, ——— bey gemeinen Leuten, fortgepflanzet. Bon dem ehemaligen dafeyn eines Frauen - Kiofters ; in gim⸗ muoͤnſter habe ich eben keine andere Probe aufbringen koͤnnen, als allein die meer Ausfage der aͤlteſten Maͤnner im ur Dorfe. Was bey J SH un⸗ hai. Probat. Sant-Emmeram,. Num. VII. > ) Akademifhe Abhandlungen Tomo 2do fol, 108. J se. Kom Beuediktiner⸗ Bor > unſern Zeiten von einem Seauenklofter erjehlet wird, war vor mehr ale 300. Jahren fehon eine bekannte Sache unter dem gemeinen Volke, | Als der Leib des Heil. Arfaz , fehreibt. der ſcheyriſche Mönch P. Pan⸗ craz in feiner Handgefchriebenen Hiftorie von Baiern , welcher um jene Zeit gelebet, von Ilmmuͤnſter nach München überfeget worden, Da iſt ein groß Volk zugeloffen und jammerlich gewaine, und | die Haͤnd über den Kopf gewunden und gefhrien, ein Sean 2 hat gar greulich gethan, da iſt fie gefragt worden, ob fie umb den Keiligen alfo thue bat fie geſagt nein, umb unfer I groſſe Sünde, ih hab gebört von meinen Litern, das vor e! langen ift bie ein Frauen⸗Bloſter gewefen , das iff zerſtoͤrt 3 und- sertrent worden umb unfer Sünde wegen, alſo ift dieß | 4 Die andere farth, daß ınan uns den würdigen Heiling mit —“ nimbt. ; Es ift diefe Ausfage auch ſehr wahrfcheinfich , wo nicht gewiß; * denn Ertel fchreiber, a) Daß vor Alters bey den meiften Blöftern in Baiern gemeiniglid auch Frauen⸗Bloͤſter nächte darbepy feynd erbauer worden: und die Monumenta Boica befräftigen dies . # fes mit fehr vielen Documenten, Folglich därfte es mit dem ehema⸗ ligen Frauen⸗ Kloſter in Ilmmuͤnſter feine —— haben. Se Bon einigen Aebten des Bloſters Immuͤnſter. Schon im Jahre 1457. gab ihm Titl Herr Conrad Siber Probſt zu Ilmmuͤnſter groſſe Mühe, die Geſchichte feines Stiftes zu erläutern. Er ſchrieb daher an dem zu feiner Zeit beruͤhmten Herrn Abt Thaddaͤ in Regensburg, um eine oder die andere fichere Nachricht von — — — — — a) In feinem Atlante Bavarico part, 2da fol. 136. : anne ‚333 von dm —— Die Antwort diefes gefehrten Benediktiners Ab⸗ . te. bey den fogenannten Schotten in Regensburg finde ich be) Heinz rich Caniſi in folgenden Worten: Llebrigens iſt der Reifegefähre Biliani, und Virgili, naͤmlich der Zeil. Lullus ſtandhaft in feinen glorreichen Werten Ilmmuͤnſter geblieben. a) Wekil obiger Abt diefe Antwort aus der Ehronick feines Klo⸗ — ausgeſchrieben, glaubte Rader, Ranbeck b) Meichelbeck e) mit noch andern, der Heil, Lullus fey richtig und gewiß erfter Abt in Ilmmuͤnſter geweſen. Meichelbeck behauptet fogar, er £ullus eben da re: worden. d) | - Wir wollen aber ganz Eur; dasjenige, was vondiefer aufferordente . lichen Meinung zu halten, unterfuchen. Lullus ein Anglſachs, und Bene⸗ diktiner des Kloſters Malmesbury kam beylaͤufig um das Jahr 732. auf Einladung des Heil. Bonifaci in Deutſchland um in Bekehrung dieſer Voͤlker einen Mitarbeiter abzugeben; wie Diefes nicht minder gruͤnd⸗ lich als weitlaͤuftig bey dem “Berfaffer des eichſtaͤttiſchen Heiligthums —— leſen. e) Wie unermuͤdet Lullus in feinem Predigamte muͤſſe ge⸗ weſen ſeyn, erhellet aus Othlon, f) welcher ihn den getreueften Ges führten des Bonifaci inden apoftofifchen Arbeiten nennet. Er folgte ende lich Bonifaci in dem Erzbißtume Maynz nach, und farb felig. Sein i Ben gab wurde zu Hersfeld einem Benediktinerkloſter an dem Fluße Ss2— Fulda —— 25 Tom. ato Antig. Led, apud Canif. edit. Bafnag. fol. 752. _ b) In Calend. Benedidt, ex Raderi Bav. Sandta ad 17. — e) Hit. Frif, Tom, ımo part, ıma fol 41, &) Loc. citato fol. 83. 'e) Pärte ıma fol. 40, ) Apud Serarium lib. 2do vitz S, Bonif. cap. 22 ae Dom Bertediftiner often — 3 Fulda behgeſetet ſeine Herrlichkeit aber in dem Himmel verkuͤnden die vielf⸗ aͤltigen Wunderwerke, welche noch bis auf * Zeiten —* nem Heil. Grabe geſchehen. a) | der * Waͤre nun Erſtens Lullus Abt RENTEN — — | follten deffen uralte Lebensverfaffer 6) eine fo merkwürdige Sache weggelaffen haben? Zweptens da Lullus nur allein zum Predig- | amte durch den Heil. Bonifaci nach Deutfehland beruffen worden, wie | haͤtte er feinen Beruf wider den Willen Bonifaci verabfäumen där- | fen? wie bad in Baiern , jegt in Franken , bald reiederum in Thürin gen u. ſ. F-fein Predigamt verrichten, zugleich aber auch feinem Kloſter Ilmmuͤnſter vorftehen Finnen? wenn deittens alle baierifihen Ger ſchichtſchreiber, abſonderlich die tegernſeeiſchen Urkunden uͤbereinſtimmen, daß Uto erſter Oberer in Iimmuͤnſter war: wie iſt es ſchon wiederum Lullus geweſen? ? hat Viertens weder Bonifacius, folglich auch weder Lullus I nach dem Jahre 741. Baiern nicht einmal mehr gefehen, wie Haiden: | fed c) anmerfet, mit was Grunde Fann Lullus als Abt des oftbemeld⸗ ten Kloſters angegeben werden, da dieſes erſt im Jahre 758, oder hoͤch⸗ ſtens um das Jahre 746. geſtiftet worden? hat letztlich der Abt Thad⸗⸗ daͤ ungemein geirret, da er den Lullus als einen Irrlaͤnder, und Reißge⸗ faͤhrten des Virgil angegeben; wie wird ſeine uͤbrige Ausfage beſtehen “ wenn Ranbeck ſchreibt, Lullus habe ſchon um das Jahr 732. ein klei⸗ nes Kloſter in Ilmmuͤnſter erbauet, aber ſey daraus vertrieben wor⸗ den, fo iſt es eine faule Muthmaſſung fine teſte, fine tabulis, Der einzige Grund mag.nur allein da herkommen, daß, weil Lullus in dem Ilmerthale nach einiger Meinung foll geprediget haben, et vieleicht dadurch Gelegenheit gegeben , als Abt in Ilmmuͤnſter ausgerufen MW werden. War a) P. Luidi in dem eihfättifhen Heiligthume T. cit. —J J b Citati in Gall. Chriſt. Tom. 5to fol. m. 443. CR In prefat. ad Chronicen B, Buranum, & cum eo eit. fupta P. Laild, — Zu. 0, Stmmüufter, 335° War alſo * erſte Abt erſtgedachten Kloſters Utd, Otto, Audo oder Audon, wie wir deſſen Namen unterſchiedlich aufgezeichnet 1 Adalberts, und Otkars entweder Bruder ‚ oder Schweſter⸗ hn. * Sein Namen kommt unter den baieriſchen Aebten auf dem Landtage zu Dingolfing im Jahre 772. vor. Item in dem geiſtlichen Buͤndniſſe, welches die baieriſchen Bifchöfe mit obigen Aebten, und in eben dem Jahre aufgerichtet. Wie lange er-aber feinem Klofter vor⸗ — iſt gaͤnzlich unbekannt. Fuit ilium. Deen zweyten Abt finde ich bey einem su Walkershofen sim Dachauifchen bald nad) dem Fahre 800. vorgenommenen Gerichts⸗ tage , bey welchem folgende Abte als Richter, und Schiedsmänner nach Art jener Zeiten erſchienen. a) Meginhard Abt (von Tegern⸗ fee) Snello Abt. Sigimot Abt ( von Mosburg) Johann Abt. Wolf⸗ dreg Abt. der gelehrte Joſeph Reſch ſchreibt in den annalibus Ecele- ds Sabionenfis, b) daß einer aus diefen dreyen müffe Abt in Ilm⸗ ; ‚münfter gervefen feyn. An einem andern Orte nennet er ihn ausdruͤck⸗ lich Zohann, welcher Auch im Jahre 807. der Kirchenberſammlung in auvurg ſoll beygewohnet haben. c) ’ Der dritte Abt in Ilmmuͤnſter, und alſo der Nachfolger des Zohoun, war unſtreitig Sigfrid, ein Mann vom groſſen Adel und Neich- thume; denn weil Abt Johann annoch im Jahre 807. bey obiger Kir⸗ chenverſammlung gegenwaͤrtig: Sigfrid entgegen im Jahre 821. mit > feinen ererbten Gütern gleichfam ein Teftament machte, fo ift kaum glaubt ‚Daß wwiſchen beyden noch hi tegiret habe. - * 5 Edhe * Meichelbek Hit. Frif. e Tom. mo part. altera Num. 239. ‚») Tom. ımo fol» 773. Nota 635. J Loc, eit. Tonmto tamen ado fol, 19. Nota 42. N Sr 2 ee 6: - Dom Benediftiner- Klofter Ehe und bevor ich von dieſem Abte ein mehrers abhandfe,ift - zu wiffen, daß vor Zeiten die Mönche, wenn fie ſchon das Gehibd der Armuth abgeleget, fich doch die freye Anordnung mit ihren ererb⸗ zen Gütern vorbehalten: wie auch daß ſehr viele Kloͤſter in dem neun⸗ | sen Jahrhunderte angefangen, Commenden der Bifchöfe zu werden. a) Die meiſten von ſolchen Kloͤſtern hätten nicht einmal die Frey» heit Aebte aus ihren Mitgliedern zu waͤhlen; fondern muften gleich⸗ wohl mit jenen zufrieden feyn „ welche ihnen die Biſchoͤfe eigenmächtig f aufdrangen. Gleiche Beſchaffenheit hatte es mit Ilmmuͤnſter. Nachdem die maͤchtigen Stifter mit Tode abgegangen, und bald darauf ganz Baiern unter fremde Bottmaͤßigkeit gerathen, wurde dieſes Kloſter den Biſchoͤfen von Regensburg geſchenket, von welchen hoͤchſt ſelbe jaͤhrlich eine gewiſſe Summe Geldes nebſt angefuͤhrten Vor⸗ zͤglichkeiten zu erholen hatten; eben fo, wie auch andere Kloͤſter nach⸗ mals, als Niedermuͤnſter, Mondſee, Schonbofen, St. Sal⸗ vator in Franken ꝛc. ihnen ſind einverleibet worden. b) Weil nun Sigifrid gerne ſaͤhet, daß nach ſeinem tode einer von feinen Freunden, oder wenigft von feinen Mitbrüdern in Ilmmuͤn⸗ ſter als Abt erwaͤhlet wuͤrde, ſo gab er, um dieſe Gnade von dem Bi⸗ ſchofe Baturik, welcher zugleich Herr und Abt des Kloſters St. Em⸗ meram in Regensburg war, zu erhalten, eben dieſem Kloſter St. Ems meram Lutrinbach, oder das heutige Lauterbach „ JImerdorf, Ber bin- 2) Quatuor mexime foerunt, quæ a Monafteriis fibi ſubiectis exigere: fole- bant Epifcopi, nempe oledientiam, cenfum annuum Procurationes , fu - jus Hofpiti, & Procefliones folemnes , id eſt, jus Celebrandi Mifles, & Eonventus folemnes in eorum Ecclefüis,.ita Mabill. in prefat. ad Szeyk, VI. Benedidt, $. IH. num. 3r. >) Hanfızius in Prodsomo ad tomum ztium German, Sac, fol. 32. 3 = | Ilmmunſter. 377 binhuſon ( vieleicht Bobenhaufen ) Rodgeltintgen mit noch andern Gütern, und fehr vielen Leibeignen; Doch mit dem Bedinge, daß ihm eit feines Lebens die — von dieſen Guͤtern unangefochten ven \ bleiden ſollte. a) Es will aber das fuͤrſtliche Suft und Kloſter St. Emmeram dieſen Sigifrid nicht als einen Abt in Ilmmuͤnſter gelten laſſen; fon- dern behauptet vielmehr, er wäre ik Emmeram felbft Vorſteher, und Abt geweſen. Droreer wuͤrdigſte ehmalige Vorſteher dieſer gefuͤrſteten Abtey Johann Baptiſt, wollte ſogar, b) man ſolle ehender über die Mei⸗ nung Hanſitz boͤſe werden, als mit ihm wegen dieſem Abte einſtim⸗ mig ſeyn. Allein die Proben ſind nicht ſo uͤberzeugend, als ſie dieſer groſſe Gelehrte angeſchrieben. Die Worte unſers Abtes Sigifrid, aus welchen ohne Zweifel die ſi cherſte Probe wird abzunehmen ſeyn, ſind folgende: | | Ih —— — ‚” Liber Probat. Ecclef. S. Emmerami Num, VIII. & apud Eecard, Tom. _ ib: Script. medii zvi inter Epift. Udalricianas Epift. 38. » Differtat. deortu & Jibertat. Monafterii, S. Einmerami fol. 133, Ego indig- aus fervus fervorum Dei, Abbas Sigifridus — — — ut falutem anime 2 meæ, patris, nec non & genitricis, cæterorumque guorum datione & auxi- - „Ko locus idem conftrutus efle cernitur juxta flumen Ima in Dei amore, 2 x B. Benedi£ti trado ad S. Hemmeramum propria mea, quæ hzreditarie - jure mihi fucceflerunt , hoc eft: primitus ad Plutirinbach &. — — — - _Placuit etiam mihi unacum Venerabili Viro Batrico Epifeopo & Abbate 5 loci ejnsdem, ut fi aliquis de parentibus meis talis Dei gratia evenerit, at ejnfdem Monafterii Pater defuncto me poflit exiftere vel alius quiliber, 4 ex eadem congregatione, ut prædictum locum in poteftate habeat — — — quod fi talis in eodem loco forte non fuerit inventus, quemcungque idem Rector ex Monafterio Martyris jam di&ti voluerit — — — Magiftrum — Lt De Vom Venedittiner⸗ — Ich unwuͤrdiger Diener der Diener Gottes } Abt Sig fried, um das Zeil meiner Seele, meines Varers, meiner Mutter, und aller, durch deren Huͤlfe und Stiftung der Ort an der Sm erbauet worden, zu befördern, ſchenke aus Liebe Gottes ‚und des Heil. Beneditts dem heiligen Emmeram meine eigen⸗ tbumlich ererbte Güter, als da find: Lutrinbach ——— doch mir dem Bedinge, Daß nach meinem Tode einer aus meinen efreundten Abe fepn koͤnne, oder ein anderer ſtatt —— Meiner aus eben derſelben Verſammlung bemeldten Ort in feinem Gewalt habe. — — — Sollte aber ein tauglicher im ſelbigen Orte nicht gefunden werden, fo kann obiger Doörfteber einen aus dem Bloſter des Keil. Emmerams ee Obern ſtellen. * | Wenn mir eingeftanden wird, wie Billig, daß Redor: und Ma- _ gifter eben das fage, was Abbas, mache ich folgende Anmerkungen. Erſtlich nennet Sigifrid fich felbft einen Abt, und zwar an der Ilm. Wo ein Abt da iſt auch ein Kloſter, eine geiſtliche Gemein⸗ de: Fein anders Kloſter war um dieſe Zeit an det Ilm anzutreffen als eben Ilmmuͤnſter; fo muß dann Sigifried Abt in Ilmmuͤnſter gewe⸗ fen ſeyn. Sagen, daß alles diefes von Lauterbach ſelbſt zu verſtehen fey ‚ ift eine Uebereilung. Denn auf ſolche Arte müßte Abt Sigifrid Lauterbach als ein Kiofter ererbet ‚und als ein Kloſter verfchenker has i ben. ; zu gefchmweigen , Daß weder Gigiftied , noch ein anderer Neligiog von St. Emmeram in Lauterbach habe feinen Aufenthalt haben koͤn⸗ nen , weil Sigifrid Lauterbach erſt von feinen vegerdenn Eltern als ein Erbgut überfommen bat. Will man sweytens Sigifrid als einen Abten von St. Ei meram Be, ſo liegt der Widerſpruch ſchon wieder am hellen T Tage; ine Be Sn — —— 339 indem Si gifried mit dem Biſchofe und Abte von St. Emmeram Ba- trik ſich mit folgenden Worten hätte verpflichten müffen; Sollte aber weder aus meinen Befreundten, noch aus meinem Bloſtet St. Emmersm ein tauglicher anzutreffen ſeyn, ſo kann meine Stelle mit einem von St. Emmeram erſetzet werden. Waͤre ein ſolcher Vergleich nicht lacheruch und unge⸗ reimt? Drittens if gewiß, daß ihm Sigifrid wegen der fo anfehnfi ch gemachten Schankung einen Nachfolger in ſeiner abtehlichen Wuͤrde ausgebethen habe, und zwar aus feiner Freundſchaft der Gemeinde, . ut .ejusdem Monafterüi Pater me defundo poſſit exiftere, Wo wird aber wohl dieſer Nachfolger Abt geweſen ſeyn? der hoch⸗ geborne Fuͤrſt weiſet ihm jetzt Lauterbach an. a) Warum doch dem Vorfahrer St. Emmeram, dem Nachfolger Lauterbach ? ut ꝙus- dem Monaſterii Pater defuncto me poflit exiftere, Endlich ma> chet der hohe Author einen Pfarrer im ofterwehnten Lauterbach darz "aus. b) Allein es hat ja Sigiftid nach feinem Tode ſtatt feiner kei⸗ onen Pfarrer „fondern einen Abt aus feiner Familie begehret. Was wir annoch aus diefer Urkunde abnehmen Eönnen , ift, daß Ilmmuͤnſter nicht \ nur eine Comment Abtey der Biſchoͤfe von Regensburg geweſen; ſon⸗ J dern daß auch deſſen Aebte meiſtentheils aus dem Kloſter Ct. Emme⸗ ram dahin beruffen worden ſeyn. Gegenwaͤrtiges iſt nun alles, was 4 * von den Arten in Bank — kann. + It ee 6a — — t— | a) Quemcunque idem Rector ex Monafterio St. Eimmerami voluerit ‚eidem - - Joco Lauterbach imponat. diſſert. cit. f. 155. 6) Antiquiſſimis temporibus Monaft. S. Emmerami Monachum tanguam Ple banum (in — expofuit. I. eit- f. 156. d 349 Vom Beni See * J N E £ Don einer —— Geſchichte — — ch J um das Jahr 922. im Ilmmuͤnſter — haben pol. Unfee gottfelige Vorfahrer „- wenn fie ein Kloſter geftiftet, waren nicht nur-allein beſorget folches- mit hinlaͤnglichen Guͤtern zu be⸗ 4 gaben; ſondern auch mit Heiligthuͤmern auszuzieren. Wir haben ſchon oben angefuͤhret, daß der Leib des Heil. | dem neuerbauten Klofter Ilmmuͤnſter zu theil geworden. Es ſcheinet auch, daß denſelben der Heil. Quirin ſelbſt gleichſam aus einer Dank⸗ barkeit Uto dem erſten Abte in Ilmmuͤnſter, als welcher ihn von Rom nach Tegernfee gebracht, habe wollen zufommen faffen. - Dem als im Jahre 754. der Leib des Heil. Duitin aus der Kapelle unfers _ Errloͤſers in Die neuerbaute Kirche des Kloſters Tegernſee überfeger wurde, fiel unverſehenerweiſe ein Partickel von der Schulter des Heil. aus dem Sarge heraus, welcher fodann von den Stiftern Tegernfee dem Klo⸗ ſter Ilmmuͤnſter verehret worden. a) Nun hat ſich nach langer Zeit. | mit —— Partickel folgende Begebenheiti in Ilmmuͤnſter zugetragen. b) ° Als Aran ein Bilchof aus Gallien Megilo den Abt von Te⸗ gernſee ſeinen guten Bekannten um das Sahre 922. 0) freundlihin feinem Klofter befuchte, vedeten beyde unter andern auch von den ſchier unzahlbaren Gutthaten, welche Durch Fürbitte des Heil. Quirin von Gott erhalten worden ſind. Aran um ihm einen ſo groſſen Freund gleiche a) Metellus in Quirinalibus apud Henric. Canif, Edit. Bafnag. Tom. 3 „part 20 b) Hift. S, Quirini apud Oefel. Tom. 2. ap. 5.%.2. «) Pezius Tom. 3. p. 3. fol. 501. * —— Jimmunfter 341 —J oleichfall guͤnſtig "zu machen y verkangte von Megilo dem Abte einen J Partickel vom Leibe des Heil. Quirin. Megilo, weil er weder ſeinem eunde etwas abſchlagen, noch viel minder den Leib des Quirin zerthei⸗ wollte, wies ihn kurzum nach Ilmmuͤnſter an. Aran gieng dahin; und weil ihm Feine Hinderniß gemacht wurde, Durchfuchte er auch auf einer ausgefpannten Leinwande die dortigen Reliquien. Nun ift er kaum auf den Partickel des Heil. Quirini gekommen, fo ſtrafte Gott 4 ſowohl ihn, als alle Gegentwärtige mit der Blindheit. Es erhielten - Doc) endlich alle Die Gnade wieder von Gott ihr voriges Augen⸗ he zu uͤberkommen. Dis hieher die Gefchichte von dem H. Quirin. Bi... Wo dieſer Aran Biſchof geweſen, iſt unbekannt. Die gelehr⸗ ten Benediktiner aus Frankreich wiſſen nichts von dieſem, oder einem andern Aran in dem gamen ſogenannten Gallia Chriſtiana. Einige glauben daher, es muͤſſe Arno Biſchof von Würzburg geweſen ſeyn. / Allein diefe Muthmaſſung kann darum nicht beftehen; weil Arno bereite im Zahre, 855. erwaͤhlet, und fehon wieder im Jahre 892. umge- ta * od en, a) hiemit das gazigfte Jahr nicht erreichet hat, » Wbvollen wir aber doch, um nicht die ganze Geſchichte umzu⸗ ſtoſſen, dieſen Arno gelten laſſen, ſo muß ſich gegenwaͤrtige Begeben⸗ heit ehender, als ſie der Moͤnch von Tegernſee angeſetzet, ereignet ha⸗ | | S. TR | von — Zerſtoͤrung des Blofers. | Her den Schaden, welchen die Humen in dem sehenden Jahr: y Hunderte unferem Vaterlande zugefüget , fih nur obenhin vorftellen EHE will, h #) Eccardus de rebus Francie N Temo 2do lib, zı, — N a BE NA ir Be: 342 Vom Veneditiner ⸗ Klofter RE will, muß wenigft ein geringes Kenntniß von ihrer Lehensatt haben. 3 Der berühmte Benediktiner + Abt zu Prim Regiuo , welcher um diefe 4 Zeit gelebet, ‚befchveibet dieß rauberiſche Volk kuͤrzlich mit Folgenden 4 Morten: a) Sie leben nicht nah Art der Menfhen, ſon⸗ 9 dern wie die Thiere. Eſſen das rohe Fleiſch, trinken das Blut, theilen unter ſich die Herzen der von ihnen gefange⸗ 41 nen Menſchen, und freflen-fie ſtatt einer Miediein. YhreTie I fche, wern fie ſo ftattlich praßten, waren gemeiniglich auf ar 1 gehäufte Todtenförper von erlegten Feinden, weil fie glaubten nach * ihrem Tode fo viele Diener zu haben, als ʒ Menſchen — ihre Wut 4 waͤren umgebracht worden. 4 Die Klöfter und Mönche waren dor andern das Opfer ihrer a blu tdurftigen Grauſamkeit und Landsverderblichen Muthwillens geweſen. 1 Einige von München, nachdem die Klöfter mit ſamt den Kirchen eingei- | fehert, und gänzlich ausgeraubet ‚gewefen , wurden mit Pfeilen er: _ | ſchoſſen, andere gefotten , wiederum andere lebendig gebratten, oder doc) , wenn fie Zunge und Starke angetroffen , wie ganze Heerden in die Dienftbarkeit gefchleppet. b) Mit ſolcher Wut fielen fie vom I Jahre 900, bis 955. öfters ein. Otto von Freyfing, c) und mitihm I alle Zeitgenoffene Schriftfteller fehreiben , daß der Einfall im Zahregss. der Graufamfte, und für das ganze Baierland der Nachtheiligfte ger gervefen fey. Was der erſten Wuthe entgangen, mußte in diefem Fahre feinen gänzlichen Untergang mit in dem Todegefhlofnen Augen anſehen. Wann eigentlich dieſes Ungluͤck Ilmmuͤnſter getroffen, iſt ſo genau noch nicht zu beſtimmen. et beiichtet uns, d) es Toren ie a) ApndRettenbach. Annal. Cremif. Lib. 1.cap. 20, b) Arvent. lib. 4. c) Lib. 6. cap. 20. d) Annal, lib, 4ta pag. m, 48% mmänfter. 25-343 pie meiften Kloſter Baierns ſchon im Jahre 907. verwuůͤſtet worden. . Allein wie finden nad) diefem Jahre annod) viele Aebte und Mönche. Sigifrid ſelbſt, Abt in Ilmmuͤnſter machte im Jahre 920. eine aus ſehnliche Stiftung nach dem Kofter St. Emmeram in Regensburg, wie gemeldet worden. Die firherfte Meinung ift,- daß Ilmmuͤuſter mit den noch übrigen Kloͤſtern Baierlandes im Jahre 955. zu grunde gegan⸗ gen. Hier iſt meine Probe. Aus den Freyſi ngifchen Sefehichten ift bekannt, Daß dieſe Stadt von den Hunnen erft im Sabre 955. unter dem Heil. Bifchofe Lan: pert heimgefuchet worden ſey. a) Ein in dem zehenden Zahrhunderte handgeſchriebenes Buch , welches ich in der walten Bibliotheck zu Freyſing felbit eingefehen, beftimmet uns fogar das Dlonat, den Tag, ] und die Stunde mit folgenden Worten: Yngarn (28. Juli) Fri- 4 ' ‚gifingam hora III. invaferunt die folis cunctis his locis ineognitum, \ Und bald darauf (ad Auguli) Yngarn aecclefam S. Ste- \ puanı atque S. viti hora VI. igni dederunt in die Veneris. 3 - Da nım die Hunnen ſowohl in dieſem Jahre, als Monate f nah Augsburg eilten, um den noch übrigen Schatz der Deutfihen, in der That aber Die verdienten Schläge am Feft » Tage des Heil. ” Saurenti abzuholen; Immuͤnſter auch von Freyſi ing aus eben recht am Wege ſtunde, fo iſt ſehr wahrſcheinlich, daß dieſes Kloſter den 5. Auguſt im Jahre 5. muͤſſe in Rauch aufgegangen feyn. Ir % Es behaupten zwar zweene Tegernſeeiſche in dem eilften Jahr⸗ hunderte Lebende, hiemit ziemlich alte Schriftſteller, daß Ilmmuͤnſter | nicht ſo {af von den SE als von Arnolph dem Herzoge in Bai⸗ Be. {13 ern 4) Meichelbeck Tom. I, lib. 3. cap. 2. 6.3. 344 9— Vom Benebiftiet > Kloſter N — ern ſelbſt zerſtoͤret worden ſey. a) Allein der Gelehrte P. Agnel Kand⸗ fer hat dieſes ſo gruͤndlich widerleget, b) daß nun von irrigen Meinung, dieſer Moͤnche kein Zweifel mehr übrig ſeyn kann. Brunner hat ſo⸗ gar bemerket, daß man von der Zeit, da ſich die Hunnen zum chriſt⸗ fichen Glauben bekehret, alles Unheil dieſem Arnulph aufzubuͤrden an⸗ gefangen. "Wie dann eben dieſe Mönche eine geraume Zeit nach Der Bekehrung der gedachten Hunnen gelebet haben. a Se R N "4 Don den Gütern des Bloſters, — Seien weltlichen Beſitzern nach der Serfkögung- we; Mer in Betrachtung ziehet, daß Jahre 900. bie ‘die geanfamen und mächtigen Hunnen unfere auch bekennen, daß man in Baiern immerdar eine anfehnlich und , gleichfalis mächtige Armee habe unterhalten mäffen. Man brauchte Gr, Waffen, Soldaten, und Felöherren, um fo mehr, al jene graufam und mächtig geweſen. Wie Herzog Arnulph diefe Güter verwendet hat, zeigen uns die Monumenta Boica.an, wenn fie alfe fagen ; Latifundia per Arnoldum Ducem Fegernfeo fubtradta i im ‚feudum acceperunt, OTTO de Diezun, ENGLBRECH Prafes, WELF 0 Procfes > en Prafes de — CHUNO au, — a) Primus ait. . Notitia ladfandiorum per- Arnoldum Bai. Dücem Tegern-- feo fubtratorum. ERNUST Marchia habet Zlminumun ‚fura Be. &e. Se sundus: ex his vero (bonis) Arnolfus Dax & Tyrannus — — deripnit,. ceæteris Priucipibus in Beneficium tradidit. — — — Adalhertus Mar... ehio (habet ) Ilminamuniftiuri @c. videantur Mon. Boica vol. 6, fol. 163. & Hieronymus Pezius Tom. mo Scripte rexum Auft fol. * >) In Asnolpho male malo fol, 81, & 84 HE wm E - - Hmmünfter, BE anilicus Profes, HEINRICUS Ratisbonenfis Prefes ,„ ERNUST Marchio , Epifcopus Pazenhovenfis , Epifcopus Tridentinus, a) Diefes war auch Die Urſache, warum der baierifche Her;og Arnulph ſeine Kloͤſter auf den Haͤnden herum tragen, wie man zu reden pflegt, weder koͤnnen, noch wollen. In der That jeigte ex ſich dem Vater⸗ - Sande als einen Flugen Regenten und main als einen groflen Hel⸗ bet. 2}: * Wenn er daher einige Güter dev Kloͤſter an fich gezogen, fo muß in folches Unternehmen. nicht feinem böfen Willen , fondern den miß⸗ han Umftänden der Zeit zugefchricben werden Webrigens hatte Ilm⸗ muͤnſter entweder vor „oder zu den Zeiten Arnulphs folgende Güter, als nämlich: Ilminumunftura, Cholabach , Kervedeshufir , Puwan- tishuſa, Nouringesdorf, Chrawinchel, Wiperein , Erlinga, Rih- Odrishufa, Rieth, Pouhha, Hetrishufa, Gozilchufa, das ift: £ Almmuͤnſter, Bollbach, Geresbaufen, Paunzhauſen, Nu⸗ Ansdorf Chrawinkel, Wipering, Erling, Reichertzhauſen, BRiethe Puech, Hetzenhauſen, Goſtelzhauſen, wie in den ſo Ber Monumentis Boicis zu fefen if. —X | Die Befiger diefer Güter d) waren nad)- der Zeridrung h ‚im Jahre 1030. Adalpert Marggraf, im Jahre 1060. wieder ein Fee mit Namen Ernuſt. e2 Wer Adalbert, und Ernuft, oder nz — By“ 45 P \ R —— 3) — ‚Baic, Vol. VL p. 162. 15. 171. 175. 197. 200. Vol. VII. p. 29. » Experta eft Bavaria, -quantum fua referret, Arnolphum vivere. Han- fizius Germ. Sacræ Tomo ımo fol. 190. | 2 Vol. 6to fol. N 346 Vom Benebiftiner z Klofter 4 oder an welchen Gegenden fie Marggrafen geweſen, babeichnichtsdae von exforfihen Eönnen, als was ung die Monumenta Boica der Chur⸗ 2 baieriſchen Münchnerifihen Aodemie der Wiſſenſchaften erſt eroͤfnet haben. Adalpert, ſo ums Jahr 810. geſtorben, und Otkar, der ums Jahr 805. noch gelebet, waren beede vom koͤniglichen Gebluͤte, r anbey Marggrafen in dem Gudbaietn-oder Su dgau. a2 ae: Swenter Theil, . | Bon Veränderung des Klofters Immünfter , in ein EUER BRD: — S. L | R — Wann, und wie obittes Bloſter ein Stift weil Ehorberren geworden? 5 Die Hunnen, Diefe raͤuberiſche Nachbar, brachen in ätteften ; — in Baiern ein, und verheerten ſolches mit ka ‚ ») Mon. Boic. Vol. VI. 348. pag. 154. 174. 175. & 195. Vol. XL. p. 115. mit welchen. Die Topographia Bavarica Tom. I.p. 80. & 132. übereinftim, met. da auch der Marggraf Ernuft faſt fo oft, als eine Schanfung oder andere Handlung um diefe Zeit in Sundergau über ein Landgut gefehloffen. worden, unterfchrieben gefunden wird, fo war er glaublih Diarggoaf um Sundergau geweſen, wozu auch Warngau, Winkel, Tegernfee ıc.1c. gehörz ten. Mon. Boic. Vol. VI. p. 162, 163. & 202. Vol. Vil.p. 24. 83. &88. Vol. VII.p. 878. wohin auch die Marggrafen Wilhelm und EngelfbelE zu rechnen ftehen. Annal. Fuldenf. ad an. 884. Monum. Boic. Vol. XI. p. 128. & 129. ir- diplomate de anno 905. ja aud) ein Luipold Marggtaf BE Beica Vol, VI. p. 154. & 155. & Vol. VII. p. gr. " NER U. — — Ilmmuͤnſter. 347 Word und Brand: bey dem letztern Einfalle derſelben im Fahre 955. wuͤrden auch die Mönche verjaget, meiftentheils aber umgebracht ! die Ktöfter blieben ode: die Weltprieſter fiengen an, einige von diefen "nach und nach zu ihren Wohnungen zu erwählen und davon befiß zu nemmen. So leſen wir von den Kloͤſtern Benediktbeuern, Weſ⸗ ſobrunn, Chiemſee, Niederaltaich, Metten ze. 2c, andere entz gegen wurden von den, Biſchoͤfſen ſelbſt zu ihrem Tiſche gezogen, wie .3B. Alten⸗Oettingen, Mosburg, Staffelfee ze. Wiederum andere endlich blieben gar bis auf gegenwärtige Zeiten in ihrem Schutte begraben. a) Aal | Was fih nun mit fo vielen Kloͤſtern ereignet, muſte auch Ilm⸗ wuͤnſter erfahren, doch mit dieſem Unterſchiede, daß Ilmmuͤnſter, nach dem es von Benediktinern 200., vom baieriſchen Adel aber 100. Jahre inngehabt worden, annoch das Stück hatte in ein Stift weltlicheg Chorherren fich verwandlet zu fehen- | % Schlierſee war vor Zeiten. ebenfalls ein Benediktiner Kloſter - € ſoll nahmals nach Ausfage aller baierifchen Scribenten vom Otto "dem I. Biſchoſe von Seyfing , undvom Heinrich Herzoge in Baiern (ti nem Bruder in ein Ehorftift nach der Zerftörung um das Jahre 1140, veraͤndert worden feyn- Diefes gab einigen Anlaß zu glauben, b) es muͤſſe ein gleiches von dem Chorftifte Ilmmuͤnſter behauptet werden, Allein beydes ift unwahrheit; Schlierfee hatte ſchon einen geiftlichen 8 Prost en im Jahre 1095. mit — Eppo, ©) und Ilmmuͤnſter vor Sy r u dem 4J * Via. Kandlerus Sect. 6. ) Conradus Demmelmayr Schyr. in Rapfodüs ſuĩs. NMon. Boica Vol. rome fol. 385. Chron. Schyr. Meichelbeck Toms, ıme parte altera dol, Num, 3253. - a; Vom Beuediktiter⸗ often. So dem Zahre 1068. mit Namen Rifiid, von dem an feinem Orte wird - gehandelt werden. Die Veränderung muß alfo um ein gutes. früher I angefeget merden, ‚und zwar zwifchen 1060, ‚ und 1068, a Probe hievon iſt unſchwer zu machen. —J— Im Jahre 1060. hatte Ernuſt der Marggraf Jimmunſter an⸗ 4 noch im Befige , wie in dem erſten Theile erwieſen worden: im Jahre 1068. war Sriderich ſchon Probſt in Jim muͤnſter, ja vor diefem Jahre, weil Sigifrid Abt von Tegernſee, mit welchem Rifrid einen Tauſch ge⸗ troffen, im obigen Jahre ſchon das Zeitliche geſegnet hatte, a) fo J folglich der Zwiſchenraum von den Jahren 1060, und 1068. die Epo⸗ Ä che. für die Veränderung des Kloſters oder vielmehr für Die Errich⸗ tung in ein Chorſtift ſicher anzugeben. Sehr glaubwürdig ſcheinet, daß Ernuſt der Marggraf ſelbſt ſeine ilmmuͤnſteriſchen Guͤter werd Gott geſchenket, und ihm alſo den Titel eines zweyten Stifters erwor⸗ ben haben. Wenn anderſt jener Ernuſt, welcher obgedachter maſſen vom Arnulph, dem Boͤſen zugenannt, tegernſeeiſche Lehn empfangen, in obenerwehnter Zeitraum zwiſchen dem 1060. und 1068ſten Jahre noch im Leben geweſen, welches aber hart zu behaupten waͤre, weilen Herzog Arnulph ſchon im Jahre 937. geſtorben. Es muͤſte nur denn ein anderer Marggraf Ernuſt geweſen ſeyn, welcher um dieſe Zeit gele⸗ bet; wie denn verſchiedene Grafen unter dem Namen Ernuft in den Geſchichten vorkommen. Alſo wird Luitpold der im Jahre 907. von den Hunnen geſchlagene baieriſche Herzog unter andern auch fuͤr einen Sohn des Ernuſt IL Grafen in Bajern oder Bauarn —— b J Was a) Mon, Boic. Vol. 6. f. 33. — 9 p) Vid. Angeli de Canufio Gedanken von Carolomanni rechtmaͤtiger Gemah⸗ finn und Maitreſſe. Litouinda P. XXX. der Haͤlliſchen Bibliotheck. n. 1. p. 839. Tolnerus in literis ad Johannidem in not, ad Parei Hift. Palat. Bav. p.20. Ilmmuͤnſter. 349 Was von jenem Stein, welcher in Ilmmuͤnſter annoch zu ſehen it, und von den Älteften Männern des Dorfes der Stifter⸗Grab⸗ ſtein genennet wird, zu halten ſey, wird mit andern Grabfehriften E — one unterſuchet werden. ap — — —— x « \ ee. 2, von den Herren Proͤbſten, Dechanten, und — Herren des Stiftes. Sie berühmten baierifchen Gefchichtfchreiber Hund und Gewold haben uns nur zweene Herren Pröbfte mic ihren Nämen bekannt ges macht, da fie von dem Stifte Ilmmuͤnſter handelten , wie in der Vor⸗ rede angemerket worden, Ich war in dieſem Stücke gluͤckſeliger, doch nicht ſo, daß ich alle und jede Herren Proͤbſte, vielminder alle Her⸗ | sen Dechanten und Chorherren hätte namhaft machen koͤnnen. Der erſte Probſt iſt unſtreitig Rifrid, und zwar annoch vor dem Jahre 1078. a) Was von ihm bekannt ift, beftehet in einem einz - zigen Taufihbriefe, welcher zwifchen ihm, und dem Abte von Tegern⸗ Fr Sigifrid aufgerichtet worden. oanꝛt dieſes Briefe übergab der Abt von Senf tn Enfe j Ilmmuͤnſter folgende Leibeigne , oder nach gegenwaͤrtiger Art zu res . er a op, en ⸗ v ’ \ * den, Unterthanen, als nämlich die Himildrud, Muota, Waltrat, und Richilt. Entgegen gab dem Klofter Tegernfee das Stift Kim muͤnſter die Leibeigne Emaberi, Gotani, Hildiprich, und Irman⸗ dilt. b) Das Ceremoniel bey dieſem Tauſche war folgendes. Nach⸗ h Uu2 dem Sure) 25 ) Videatur S. ımus. ‚b) Brevis pagine huius defcriptio ommi prefentinm futarorunique denmungjer evo, Sigifridum Abbatem Sc. Ceuobii S. Quir. Mart. quamdam mancipiorum commutaeionem fecifle cum Rifrido congregacionis —— S. Arſacii Con- Boris in Illmunfier &e, ‚&cı Mon. Boic. Vol, 6. 7 350 Vom Venedittiner⸗ Siofter dem ſowohl die Chorherren , als Mönche nebft chren Advocaten, oder Schutzherren in die Uebergabe eingewilliget, muſten die Erſtgebohrnen 4 der vertaufchten Leibeigne einen Eid der Treue ablegen, wozu Io, Zeus TI gen erwaͤhlet, welche alle bey den Ohren zu Diefer Handlung nahen alten Gewohnheiten des Landes geführet turden, um im Falleeines: Streites den gemachten Taufch zu befräftigen. In welchem Sabre er geftorben , ift ungereiß. Eine gleiche Unwiffenheit muß. ich. befens I nen, ſowohl bey den Zahren der Wahl, als des Hinfcheidens al 7 ler übrigen Herren Pröbfte ; weil nicht wohl möglich diefe zu beftim- men, ohne die annoch verborgenen Urkunden diefes Stiftes durchſuchet zu haben, aus welchen allein eine geneue Zeitrechnung kann ‚angegeben: 7 werden. a) | Bon 1056. oder ‘67. bis 1170. hatte id) das 5 nicht, einen Probſt entdecken zu koͤnnen, an welchem Jahre endlich Udaltie Probſt zu Ilmmuͤnſter, da Albert Biſchof von Freyſing dem Kloſter Scheftlar den Zehend zu Schwerloch geſchenket, als ein Zeug vor⸗ koͤmmt. b) Im Jahre 1177. hat ſich ebenfalls dieſer Probſt, da Con⸗ rad Erzbiſchof von Salzburg dem Kloſter St. Zeno das Sur Incel einverleibet, als Zeug unterfchrieben. c) - Als im Jahre 1198. dem Klofter Scheuern Etelshauſen, und Holzkirchen von Gerhard Grafen von Schauenburg fritig ger macht wurden, bezeugten neben andern auch Wikmand Probft zug: — daß die Herren von Scheyern ( Domini Scirenfes ) obige Pfar⸗ a) Es wäre dahero zu wuͤnſchen, daß das hieſige Loͤbl. Collegiat⸗ Stift, ‚die 4 Urkunden des Stifs Ilmmuͤnſter, foviel ald möglich) wäre aufzutreiden, na dem Veyſpiel anderer fammeln , und in die Mon. Boic. einſchalten laſen möchten. E b) Meichelbeck Hift. Frifing. Tomo ımo part. alt, fol, 559. c) Mon. Boic. vol, 3. fol. 549: i 2 IIlmmuͤnſter. 351 Pfarreyen ſchon über die 40. Jahre im Beſitze gehabt. a) Und da alſo auf die von Seite Scheyern geftellte Klag Etelshaufen und Hole - Kirchen dem Kloſter zugefprochen wurden, waren die von Nom aus ber ſtellten Richter Rapoto von Gottes Gnaden Probft von Illem⸗ munſter, Perichte® von Perendorf Dechant: der erfte Zeuge Ma- giſter Dietricus Chorherr in Illmmunſter. b) — unm dieſe Zeit, naͤmlich im Jahre 1202, war ebenfalls in Alm. muͤnſter ein groſſer und berühmter Gerichtstag, auf weichem dem Klo— ſter Polling drey Höfe zu Odrating wider Heinrich von Peifenberg - zuerkannt worden. Den Ausfpruch haben als gegenwärtige Zeugen uns terſchrieben, Hartwic Bifhof von Augsburg , Ludwig Herzog aus Baiern, Otto Pfalzgraf, Heinrich Tolnzar, Amelbreth von Sehofen; Ulricus Marſchall von Schrobenhaufen, Zer⸗ mann Pes und fein Bruder Sifrid, Arnold Schilwatz, Ars nold von Chamer, Arnold von Pernbach, Perthold von Da- - gen , Hartwic von Richolsdorf, Eberhard von Witlinsbach, Perthold von Schiltberg, Sifrid Dogg, Conrad von Stars Haufen, Pertbold von Geboldsbach, Alber Kranz, Otto vor Schwinkirchen, Egilolf von Eginsbach, Arbo von Kettengs Haufen, Ulſealc von Pfaffenbofen, Arnold von Hergolts⸗ J hauſen, Grimolt von Glanadorf, Eugilſcalc von Hagenen⸗ berg und ſein Bruder Hermann, Hermann von Landfrids⸗ A haufen , Sifvid von Uttenhofen, Chunrad von Wichſi, Liu⸗ told von Au, Marchward von Scheyern und fein Sohn > aldwin, Paldwin von Wafen mit nod vielen andern. c) — or Uuz Auf. a) Mon. Boic Vol. 1omo fol. 459, b)L. Cit. fol. 461. e) Mon. Boic. vol, ı0mo fol. 147. \ 32. Dom Benediktiner ⸗Kloſter tr Auf den Rapoto feheinet gefolget zu feyn Ulrich, weil er ſchon im Jahre 1228. in einem Briefe als erſter Zeuge, und her⸗ zoglicher Notarius vorkommet, da dem Kloſter Reuſtift naͤchſt Freyſing einige Zehend ſind abgetretten worden. a) ) In einem Freyheitsbriefe des Kloſters Seon ift im Sabre 1257. mit folgenden Worten zu fefen: Meifker Dierrich Probſt in iimmünfter. b) Folgendes Jahr darauf nämlich 1258. finde ich ihn ſchon als des Herzog Ludivigs in Baiern Dizdom in einem Briefe ten Herzoges Oberſten Schreiber, oder gebeimen Banzler. d) > Om Zahre endlich 1263. da Herzog Ludwig dem Kloſter Volling die are. Afchering einverleiber, ift ex ſchon wieder als des Herzoges Bigdom und erfter Zeuge unterfehrieben. Unter diefem Probſte pn Heu Chunrad Chorherr in Ilmmuͤnſter Seholaſticus, oder wie man in den alten Urkunden lieſt, Oberfter Schulmeifter in München, Es feheinet aud) , Daß er fogar bey der Stadt felbft ein anfehnliches Amt muͤſſe verwaltet haben , weil er im Jahre 1239. im Namen der Muͤnchneriſchen Bürger dem Klofter Nott einen Freyheitsbrief ausges fertiget, wie beym Meichelbeck zu leſen. e) In der That muß auch Flnminſter groſſe und geſchickte Männer in ihrem Stifte gehabt ha⸗ ben; indem ſchon wieder Albert gebohrner von March nach dem Tode Dietrichs bey Ludwig dem Strengen Herzoge in Baiern | | die ‚ a) Mon. Boic. vol. 9. f. 577. p) In defeript. Monafterii Seotienfis fol, m. - u ce) Apud Oefelium Tom. 2do fol. 709. — d) Mon. Boic. vol. 10mo fol. 52. «) Tomo 2do Hift, Frifing, part. altera fol, 3. & 4 | | F E Ilmmuͤnſter. BT a | die Stelle und Winde eines Proto -notarii , oder Banzlers a) be „gleitet hat, und zwar bey Stiftung des berühmten Kloſters Fürftenz feld. b) In dem Verſatzbriefe Eonrads Herzoges aus Schwaben, ge⸗ / geben dem Herzoge Ludwig aus Baiern im Jahre 1267. ift dieſer be⸗ 3 rũhmte Probſt Albert unmittelbar URN von Oeſter⸗ en Ar ae a) 5 Im Jahre 1272. ſchrieb er im Namen feines gnädigfien Herrn an * Abt, und Convent St. Emmeram zu Regensburg wegen der ’ Pfarr Pfoͤring, d ) um daß auf dieſe einer mit Namen Albert praͤ⸗ Pentiret wuͤrde. Weiter finde ich, daß Cunrad Biſchof zu Freyſing im Jahee 1277. dieſem Probſten Albert, und deſſen Vetter Syfrid Chorherrn zu Ilmmuͤnſter den ſogenannten Freyſingerhof in Regens⸗ burg Lebenslange wit aller Zugehoͤre eingeraumet. Zeuge war neben andern bey dieſer Uebergabe auch Ber, das iſt, vieleicht Berthold von —* — Chorberr in Ilmmůͤnſter. e) J In einem Briefe des Kloſters Biburg vom Jahre 1232. f) ad wiederum im Jahre 1288. in einem Verkaufbriefe, welchen Hund bey dem Geſchlechte der Herren und Grafen von Laber anfuͤhret, iſt eben dieſer Albert als der zweyte Zeuge, und des Herzog Ludwigs ober⸗ | fa r Schreiber anzutreffen. g)-Leglich ſcheinet ſich oftbemeldrer Al⸗ he — zu haben im Jahre 1298» in einem QTaufchbriefe, N wel- a) Hundius Stemmato:raph. Tom. 2do fol. 217. b ) Attenthover in feiner Geſchichte der Herzoge von Baiern fol, 205. ey Idem loc. citat. fol. 183. 4) Codex Probat. S. Em. f. 433 e) Meich. Tom. 2. part. alt. f. 90. ) Hund. Stemmatograph. Tom. 2, f. a £ i 2 Loc, cit, Tom. ı. foli 259. — moi — 354 or Senediktiner Kioſter welchen Heinrich Biſchof von Regensburg mit Grafen — Hirfihberg im obigen Jahre aufgerichtet bat. a) % Auf das Jahr 1315. hat Gewold einen ziemlichen Fcler gangen „P) da er. nicht den Niklas, ſondern den Ulrich von Leonrod als Probſten in Ilmmuͤnſter anſetzet; ja ihn ſogar annoch im Jahre 4 3348. vorgeſtanden zu ſeyn glaubet. Sein Irrthum mag daher ger kommen ſeyn, weil Ulrich von Leonrod einen Beftätigungsbrief er⸗ halten, in welchem das Jahr 1315. vorkommt, in der That aber nur der erſte Gnadenbrief widerholet wird, welcher ſchon lange vorher dem Ni⸗ Has gegeben worden. Wir bey dem um die baieriſche Geſchichte ne perdienten Herrn von Oefele nachfihlagen will, c) wird. bald begreif⸗ fen, wie Gewold die Sache nur obenhin angefehen. Daß nun eis ſter Tiklss ‚ und nicht Ulrich von Leonrod im Jahre 1315. Probſt in Ilmmuͤnſter geweſen, haben wir ſicher aus einem Gnadenbriefe, wel⸗ chen Kaiſer Ludwig obigen Probſten im gemeldten Jahre gegeben. Der Anfasg und das Ende lautet alfo: Wir Ludwig von Gotz Gnaden Römifcher Chunig 3e allen Zeiten Merer des Reds tun tund allen den die diefen Brief anfebent oder börent le - fen, daz wir unfern heymlichen und getreuen Meifter Ni⸗ elafen den Brobſt zu illemünfter und feinem Gotz huſe daſel⸗ ben die Gnad getan haben uf. fe — — geben ze Mu— an dem auffart Tag, do man zalt von Chtiſts Geburde drui eben bundert Jar, darnach in dem funfsebenden ar in dem erften Jar — Reihe. a) Falkenft. Antiquitat. Nordg. Cedieis diplomat. fol. 95 ») In Addit. ad Hund. h. I. * a: ki e) Tom. 2do Rerum Boic. fol, ee i insider De * Was eigentlich die Worte: unſern haymlichen und getreu⸗ en Hreifker Niklaſen bedeuten, getraue ich mir nicht zu errathen; a war er geheimder Rath des Kaifers, | Meine Anmerkung, und Gewoldsfehler wird ferner befräftiger aus dem Theilbriefe der Herzogen Ruperts, und Rudolphs, welchen fie im Jahre 1329. gegen einander aufgerichtet , wo ausdruͤcklich Sein⸗ h rich Probſt von Ilmmuͤnſter ‚ und Heinrich Chorherr zu Ilm⸗ - münfter als Zeugen unterſchrieben find. a) Aus welchen dann erhel⸗ kt» dag Gewold den Ulrich vom Leonrod um zweene Pröbfte fruͤher angeſetzet; indem gewiß, daß Niklas ſowohl, als Heinrich vor ihm Proͤbſte in Zlmmünfter gewefen. Nun endfich trift die Reihe dem UL - ich von Leonrod. Seinen Namen finde ich das erftemale in einem , Gnadenbriefe welchen ihm Kaifer Ludwlg im Jahre 1342, ertheifet - hatte. b) Der Innhalt des Briefes iſt die Gerichtsbarkeit über die uUnterthanen des Stiftes Ilmmuͤnſter, doch mit Ausnahme Dreyer Rer- brechen, ale nämlich Todslach, Notnunft, und Dief,oder tie wir zu Mr gegenwaͤrtigen Zeiten reden, Todſchlag, Nothzwang, und Diebftall, ‚wenn diefer fo groß, daß der Befchuldigte fein Leben verwirket har. B> f Ludwig Marggraf von Brandenburg beftätigte ihm nach dem “ ode feines Herrn Vaters eben diefen Brief, und Gnade. Der Ans - fang. des Briefes iſt: Wir Ludtvigie. Marggraf von Brandenburg ıc. veriehn 2c. daz für uns kommen ift der Erfame Mann Ulrich der Leon⸗ —— Probſt ze Illemuͤnſter unſer getrewer ꝛc. datum Lantzhut anne Dom ini 1348. I) Ih erimere mich diefen Unih von Leonrod in einem alten Duefe zu Scheyern annoch im ke 1379» gelefen zu haben nebſt * Arin: _ x F Aettenkhover in Hin. ‚ Duc. Bav. fol, 231. b).00fel . Tom, 2do Resum Boic, fol, 174. 356 Dom BenediftineeKlfer — Hainrich dem Dechant. Unter eben bemeldtem Probfte hat fih-gee gen das Klofter Scheyern fonderlich gutthaͤtig erzeiget Herr Heinrich Puchler Chorherr in Ilmmuͤnſter, da er einige benachbarten Hoͤfe in deſſen Oblay gegeben. Weil die Urkunde einen befondern Ausdruck in ſich enthält, fo ſetze ich die eigenen Worte hieher. Ich Heinrich der Puchler, Chorherre ze Senminfter 4 vergich offenleichen „und tun chunt allen den , die diefen Brief 4 anſehent oder hoͤrent leſen, daz ich mit guten Willen, und mit verdachten Mut geaigent und gegeben han pei mir leben⸗ ‚A tigen dem Botsbans das Schepren , und befunderlichen mein | Herren dem Convent dafelben in ir Oblay meinew Gut, din ich chauft han umb mein aygen gut, eines das Graevin J. das gilt ein halp pfunt Municher Pfenning, und ein —— ‚seit, und ein gut das Piſchelſtorf, das auch gilt ein halp pfunt Pfenning und ein Hochzeit, und da ſelben ein Lehen, das gilt ſechs und dreiſſich Pfenning und ein Hochzeit, und zwai gut daz habrechtshuſen, der gilt eins ſechs Schilling ! Pfenningen, und ein Hochzeit , das ander Gut fünf Schilling Pfenning und ein Hochzeit ꝛc. ze. Das ift gefhrben: —8* man zalt von Chriſtes Geburt MCCCXII. Jar. RR u Was unfere Borfahrer dutch das Wort Hochzeit u 1 habe ich aus einem fogenannten alten Dienerbuche des Klofters Schey ern vom Jahre 1400. erfahren , in welchem dem Bader folgende Ber fodung ausgeworfen worden; So wir sinen pader beſtellen für uns und unfer Convent ze paden und fheren geben wir Im ze lon korn zwai ſchaffel waizen ein mezen. Drey 50chzeit im Jar zu winachten oſtern und pfingſten yder Zeit LX. pfen⸗ ning. Es war alſo eine Hochzeit ein gewiſſes Geld, welches in die Obley oder Convents⸗Caſſa muſte geliefert werden, um aus dieſem Gel⸗ Bi mmünfter { 357 Sone; wie ich mich an einem andern Drte gelefen zu haben erinnere, den Religioſen an hohen Zeiten, oder Feſttagen eine aufferordentliche — zu a _ n Ron ı 1379. "bis 1418. ift mie von einem Probſte in Ilmmuͤn⸗ | ſter nichts bewußt. Jedoch habe ich in einem Briefe zu Scheyern vom Jahre 1413. gefunden, daß Herr Marquart Rotold Dechant, und Silprand Gerolzhauſer Chorherr allda geweſen. a) Es beklagte ſich Eine der Here Pfarr⸗Vicari von Vohburg im obigen Jahre, daß er i an allen Sonn⸗ und Feyertagen zwo Meßen lefen mußte, eine zu Voh⸗ 3 burg , und die andere zu Hondorf. Man wollte ihm alfo-einen Gefell- Prieſter von Seite des Klofters Scheyern geftatten. Und obige zweene Verren waren Zeugen. J Nun bin ich endlich wieder, und zwar auf das Jahr 1418, | Stande, einen Proft von Ilmmuͤnſter mit Namen Joannes in das ichere Verʒeichniß zu ſetzen. Ein zwiſchen Ilmmuͤnſter und Scheyern ‚ausgefertigter Taufchbrief vom Jahre 1418. fanget alfo an: Wir [obanns Probjt ze. Im Jahre 1424. war er zwiſchen Herzoge Ernſt, Herzoge Wilhalm, und Wilhalm des Abamers Schieds 4 richter. b) In einer im Jahre 1437. an die Herzoge von Baiern aus- ' ‚geftellten Quittung wird er als der Herzogen Ernſts, und Wilyalms j Rath betitelt. c) Ferner iſt fein Namen unter den Herzoglichen Raͤ⸗ then anzutreffen in der Gefihichte der Herzoge von Baiern bey Aetten⸗ khover, d) und bey Herrn von Öefele in dem ziveyten Bande der baierifchen —— * e) * es ſcheinet , als hätte Joan⸗ Bar -7°si nes — Liber Reverſ. Monaſterii Schyr. 6) Apud Oefel. Tom. 2do Script. fol. 207, - e)LYib. cit fol. 20% d) Fol, 348. e) Fol, 321. b. 358 Vom Benediktiner⸗ — nes Probſt ſchon im Jahre 1402. ſich in Herzoglichen Geſchaͤften a chen laſſen. Es ift. aber ohne Zweifel ein Druckfehler eingefihfichen: 5 weil auf Das Jahr 1402. in der Augsburgifchen Gefchichte Fein Bir ° ſchof Petrus vorkommt, wie er Doch mit ihm angeführet wird. Eine abfonderliche Zierde des Chorſtiftes Ilmmuͤnſter war Nikolas Cuſan beylaͤufig Probſt um das Jahr 1440. Sein Geburts⸗ Ort war Cuſa ein kleines Dorf an der Moſel in dem Erzſtifte Trier, allwo fein Vater Johann Brebs ein Fiſcher ſoll geweſen ſeyn. Als ihm deſſen hartes Verfahren nicht laͤnger anſtehen wollte, lief er da⸗ von, und kam zu den Grafen von Manderſcheid, welcher ihn in den Wiſſenſchaften unterrichten ließ. Hierauf befuchte er die beruͤhmteſten hohen Schulen in Deutfchrund AWelfchlande ; wurde fodann zu Padua in feinem 23. Jahre Dofter des geiftlichen Nechtes, und trat folgende ‚in den Drden der regulirten Ehorherren. Nicht lange hernach befam er das Dekanat zu St. Florin in Coblenz, und wurde ferner Erzdia⸗ kon zu Lüttich, in welcher Würde er auch der Kirchenverſammlung zu Baſel im Jahre 1431. beygewohnet. Immittelſt wurde er vom Papſte Eugen nebſt dem Erzbiſchofe von Tarantaiſe nach Griechen land, um allda an Vereinigung der. Drientalifchen mit der tömifchen Kirche zu arbeiten, und wie Diefes einen guten Fortgang zu gewinnen fhien, auch na) Nürnberg, Frankfurt, und zu andern Verſammlun⸗ gen abgeordnet. Glaublich wird ‚er um diefe Zeit die ‘Probftey Alm» >. münfter erhalten haben. Here von Defele faget nur, a) daß er Probſt geworden, nicht aber in welchem Jahre. Nach dem Tode des Eugens verfuͤgte er ſich wieder 4 | Luͤttich, und wurde im Yahre 1448. von Nifolas V. zum Kardinal ernennet. Worauf ihn diefer Papft, als das Bißthum Brixen in EEE ——— — e) Tom. 2do Script. f. 291. Nota q. 4 Ey ”” E y — seh Jimmuͤnſter. | 359 — erledigt wurde, ebenfalls dahin ſetzte, womit aber der Erzherzog von Oeſterreich Sigismund keinesweges zufriden war. Nichtsdeſtowe—⸗ niger blieb er in dieſer Wuͤrde, befand ſich auch im Jahre 1450. bey Eroͤf⸗ nung des Jubilaͤums in Rom, und gieng hiernaͤchſt als Geſandter nach Deutſchland, allwo er die eingeriffenen Mißbräuche fowohl unter _ dem; gemeinen Volke, als abfonderlich in den Kloͤſtern verbeſſern ſollte. — Rloſter Scheyern hatte das Gluͤck und die hoͤchſte Gnade dieſen groſſen Praͤlaten unter ihren Mauern zu verehren, und zwar am zoten Mer; im Zahre 1452., an welchem Tage er auch die aufgefegten Berbefferungs- Punkten bekannt machen laffen. Nach diefem fehickte ihn Pius II, nochmals nach Deutfchland um die Nechte des römifchen Stuhls wider Die weltlichen Zürften zu behaupten, und bemühete ſich ſehr ihn mit Sigismund auszuſoͤhnen, welcher ihn aber gefangen feßen ließ. Und ob gleich der Papſt den Erzherzog deßwegen in den Bann gethan; fo ward er doch nicht anders, als unter harten Bedingungen loßgelaſſen. Ex ſtarb endlich im 63. Zahre feines Alters, und hinter- fieß den Ruhm eines gelehrten Manneszc. Er ſchrieb unter ans dern Büchern auch eine Abhandlung von dem jüngften Tage, wo er behauptete, daß der Antichriſt noch vor dem Jahre 1737. werde zu Grunde gehen. Was von feinen Wahrfagungen, und Probbeten⸗ ‚geifte su halten, erweift das 1770fte Fahr. 0 Wenn Nikolas Eufan Probft gewefen, kann er diefe Würde nicht lage beybehalten haben; weil im Jahre 1455. bey Aufhebung des weltlichen Chorſtiftes auf dem fogenannten heiligen Berg Andechs. ; [ns fhon Conrad Siber Probft zu Jimmuͤnſter als abgeordneter, und. Sachwalter des Herzoges Alberts dabey eingefunden. a) Se Er3 Als %» x 4 ; ) Chron, B. Buranum. part, 1, cap. 27. & fol. ae 4 E: u Prrobſten von Kloſter Schlechdorf, und den Bürgern von Mittenwald SB Dom Benebiftiner Soft 2 + h Als eben in diefem Jahre zwiſchen dem Biſchofe von — Seesfing, Ä ward eines Theiles, und dem Abte von Benedittbeuern anderen Theiles "eine geoffe Zwiſtigkeit entftanden , ift diefer Conrad Siber als ohnehin ° herzoglicher Rath dieſen Handel zu ſchlichten ernannt worden, a) wie auch ebenfalls, da ſich im Jahre 1456. zwiſchen dem Abte von Fuͤr⸗ ſtenfeld, und Ulrich Pauer ein ziemlich weitlaͤuftiger Streit ange⸗ zetteit. d) Ein mehrers habe ich von dieſem Conrad nicht gefunden. J Schlieſſe dahero das Verzeichniß der ilmmuͤnſteriſchen Herten | Proͤbſte mit Theodorick Mair Probften, und Andre Dechaut. Die Eonföderations-Urfunde, oder Buͤndnißbrief, welchen beyde mit.ihren Siegeln bekräftiger, und dem Klofter Scheyern im Jahre 1477. aus geſtellet, fanget alfo an: Nos Theodoricus Mair; Prepofitus, An- dreas Decanus &c, Wir Theodor Mair, Andre Debant und das Hanse Dapitel der Collegiat⸗ Kirche des Zeil, Ars. U ſaz in Ilmmünſter u. ff. Gegeben in — im — de R| Herrn 1477, den 4. Auguſt. Weil diefer Brief ziemlich wweitläuftig ‚fo will ich deſſen Ge nur mit wenigen Worten hieher fegen. Es erneuerte nämlich das Stift 4 nicht nur allein das uralte Buͤndniß mit Kloſter Scheyern, Atten- | tentes antiquam ad invicem fraternitatem ; fondern verband ich 4 auch bey bey erfter Nachricht des Todes eines der Neligiofen von Scheyern mit allen Glocken zu laͤuten, und fogar den zuhaltenden Got- | tesdienft bey naͤchſtkommendem Feyertage dem gemeinen Volke von der Kandzel aus zu verkuͤndigen. Ipfo, vel proximo die fequenti facie- mnmius folennitatem pulfus omnium campanarum, — demum proxi- | Rei mo 2) Mon. Boic. vol. 9. fol. 285. ») Oefel, Tom, 2. fol, 387% 5 * * Ilmmuͤnſter 361 wo die fefto in Ambone denuneiari coram populi multitudine „eine diem, quo peragere volumus & debemus pro: re- medio animæ fratris;noftri defundti vigilias com millarum fo- lemmis & eæteris cerimoniis candelarum & pulfus &e, Doch alle, daß Scheyern verbunden feyn foll, das Feft des Heil, Arfaz zwep- mal das Jahr hindurch zu begehen, gleichtie entgegen Ilmmuͤnſter 5 zweymal das Feſt des Heil. Erzvaters Benedikt. Volumus etiam . annuatim peragere fefta patroni veftri videlicet bis in auno Sane- - tifimi patris Benedicti &e, pariformiter vos bis in anno iuxta obligata eonfraternitatis prefate peragere noftri patroni feilicet ſancti Arfaei — — cum pleno oſſicio miffe & horarum &c. — Das Siegel des Probſtes iſt abgeriſſen; doch aber des Ka⸗ EB, Ihres ganz, und unverfehrt. Es ftellet diefes in einer Oval⸗ ‚den Heil. Arſaz figend mit einem Stabe und Buche vor. Die mfchrift beftchet aus folgenden orten: S. CAPITULI ILMVN- STRENSIS ECCLESIE, um das Haupt des Beil Arſaz: S, AR: . SACIUS, In der Bibliotheck zu Scheyern ift annoch ein Todten-Brif, ner fogenannte Rottel übrig, folgenden Innhalts: Venerabiles fra- - tres in Chrifto corde referimus gemebundo quod dilectus Con- frater nofter Johannes Freyberger Canonicus Ecclefe noftre ilmünftrenfis plebanns in pfaffenhoflen — — diem fuum claufit extremum i in die S. Agapiti Martyris cujus exequias & annota- - tionem — — fecundum quod fraternitas noftra fe cum caritate vote extendit peragere defideramus datum in Illmünfter in die 2 8. ‚ Bernardi confefloris anne 1467. | Johannes decanus totumque capitulum ——— hie $, Arſacii. Aus 362 Vom Venedittiner ⸗ Kloſter r — Aus welchem zu erfehen, daß unſer des Kloſters Scheyern ge⸗ machte Buͤndniß mit dem hochloͤblichen Stifte Ilmmuͤnſter im Jahre 1477. nicht angefangen , ſondern erneuert worden. * Ein gleiches Fönnte ich erweiſen auch von dem Stifte Söter j fee; allein es gehöret nicht hieher. Folglich, damit ich alles in einem “ Burgen Begriffe beybringe, war in — Uto oder Otto⸗ aiſer Benediktiner⸗ Abt im Jahre 750. Joannes Abt 807. Conrad | 1468. Sigifridus Abt 820. "Theodericus IT Eio Mönd) 770. Perichtoldus de Petendosf — Urfo Moͤnch 760. Dechantt ‚1209, Ä Adalbertus Marggraf, Herr von Henrieus —— 1379 Ilmmuͤnſter, und De deg Marquart Rotold 1413 Kloſters 1030. Joannes | 1467. Ermift Marggraf. 1060. Andreas 1477· Rifridus erfter Probft 105g, Dietrieus Ehorhere 1209 " Udalricus 1170, Conradus Scholafticus 1239. Wicnandus 3 1198. Syfridus de March 1277. Rapoto 412209. Bertholdus de Rorbach „1277. Ulricus 28. Henrieus. 7. ns R 329% Dietricus | 1257. Henricus Puchler 1342 Albertus de March 1266, Hildprand Gerolzhaufer 1413, Nicolaus | | 31% Joannes Freyberger ‚146% Henricus | 1329. ‘Udalricus Amer, ’ 1481. Ulrieus de Leonred 3342. Joannes Amer. AST, Joannes 1418; Leonatdus Garnais, 1492. Nicolaus de Cuſa 1440 | * 1 $. U “i Diya 7 1 arte ART. N h - 4 3 —* Me ie Sammer —X 363 ge Ba a VI 7ZEH N TRAG SLaRt gt! 537 Aa —* 3. 6, jr . von den bir —— Sue des ü Sti free, Ui, Er, — die Ehoͤrſtifter, Klöfter, * die — Geiſtlichkeit ſich — mie weltli hen Geſchaͤfften nicht wollten herumbalgen, auch da und dort ihre Rechte nicht genugfam ſchuͤtzen konnten, fahen fie ſich um Advokaten, Voͤgte, oder Schutzherren um, abſonderlich aber um Herren von groſſen Anſehen und Adel, welche ihre Stelle vertraten. as Amt biefer Schusherren war alfa, Die Stifter nnd Klöfter zu une erſtuͤtzen, ihre Rechte zu vertheidigen, Die Händel der Unterthauen zu ſchlichten, en. anſtatt, und im Namen der Kloͤſter im das Feld ® gu ziehen ——— Tauſch⸗ und Schankungsbriefe zu unterzeichnen K ff. von welchen Thomafinus und Muratorius Eönnen nachgefe- hen werden, a) Aus diefer Urſache erhielten fie auch niche felten von 4 "den geiſtlichen Gemeinden ſo wohl anſehnliche Lehenguͤter, als ſonſt > ühren jihrlichen Gehalt „ oder gervife Cteafe und Tagesgeld, Hatte # eine folche geiſtliche Gemeinde mehrere, uud entlegene Dorffchaften r re Itefie gemmeinigtih einen weltlichen Rechtsverftindigen dahin, wel⸗ E nanı ie ‚ woher auch) das derma⸗ | Be: Wort Drößitereiäiter — mes die wir annoch von Ilmmuͤn⸗ fer ſelbſt gegenwaͤrtig wiffen. b) Ob Die Ilm můnſteriſche Sb emvogtey auf die Herzoge von Baiern ex dominio emi- henti oder ex jure confanguinitatis ‚gefallen fey iſt hier weder Zeit, sch Plas zu ulerſuchen; auch allzeit hart zu beſtinmen, ob die Schey⸗ * AR? AR or riſche * — part. 3. Hb. 2. ap —* — Tom. 5. antiguicat; Ita, — medii ævi diſſertat. 63. pag. 275. 2* Lib Probat. 8. Emerammi fol 5340. & 41, * hoc faſe. — | Be r 2: ie dan > — 34 Vom Benediktiner / Mofter — — riſche Grafen mit den Tegernſeeiſchen von einerley — ee Die tegernfeeifche oder Sundergauifche Fürften baben freyfich in fer biger Revier viele Grafſchaften beſeſſen. Nicht minder. haben die Scheyerifihe Grafen in felbiger Nachbarſchaft vieles ingehabt. Ras müthlich den Scheyerwald, die Tauerherrſchaft und Searantiſche Eindde, 4 4 allwo der Entl/ und Wendlſtein ſtehen, wo fie zu Zeil anfangs das Bene⸗ diktiner⸗Kloſter geſtiftet, welches fie hierauf nach Fiſchbachau, ſoda —J nach Eiſenhofen, und endlich nach Scheyern unweit der Ilm verfeger haben. Eben foiftes auch unferm Plan nicht gemäß , weiters nachzu⸗ J forſchen, ob die Scheyeriſche Grafen ihren Namen urſpruͤnglich vor dem bemeldten Scheyerwald her haben, und ſolchen hernach der Scheyern naͤchſt Pfoffenhofen ohnweit der Ilm erſt gegeben he oder ob die Gemahlinn des Pfalzgrafen von Scheyern ſolches Bene⸗ diktiner⸗Kloſter zu Zell vielmehr geſtiftet habe. Dieß koͤnnen wir * Gewißheit ſagen, daß ſowohl die Sundergauiſche als die Scheyeriſche Grafen an der Ilm recht viele und anfehnliche Güter befeffen haben. a) Die Advocatie, oder das Schutz⸗ Amt uͤber das Stift Kmmäne | ſter (von dem Kiofter ift mir in diefer Materie nichts befannt ) war anfäns glich bey einer Privat-Familie, So leſen wir einen&chiemvogt um das Jahr 1068. mit Namen Hortoff b) De baierifche Kaifer a ‚weil er den Herren von Chamer Gohenchamer) 170. Pfund Minds nerpfenning fehuldig war; theils auch weil obige Herren von Chamer in der Schlacht bey Muͤldorf vieles um des Kaiſers Willen eingebüf fet, verpfändet ihnen fein auf Das Ehorſtift gehabtes Vogteyrecht im Jahre 1323. fo lange, bis die 170. Pfund Münchnerpfenning fet wuͤrden. c) Daß diefe Schuld. nad) einiger Zeit müße abge BER SANS —cccc— RIRER AN a) Hundii Metrop. T. 2. fol. 415. Stambad) P. I.p. 21. & 22. Monum, — | vol. VI.p. 155.348: & vol. VII. p. gr. vol. VI. 15% DORT. u b) Codex Trad, Tegernf. in Mon. Boic, vol. 6, +) Apud Oefel, Tom. ımo fol. 741: b» < 7 N . 3 nt Ilmmuͤnſter. 365 worden, und alle d dag Vonen wieder an die Herzoge von Baiern — ſeyn, nehme ich ab aus einem Verſatzbriefe, welcher den ochgebohrnen Fuͤrſtinn Elsbeth des Herzoges Ernſt Gemahlinn auf ie Vogtey Ilmmuͤnſter im Jahre 1431,’ gegeben worden. a) Folg⸗ iſt die Advocatie vieleicht von der Stifter⸗Familie, wie bey meh⸗ en Kloͤſtern geſchehen, an die Herzoge von Baiern, von hoͤchſt dieſen er an die Herren von Hohenchamer, und wieder von von . Cam an Die Herzoge ——— BR Den Be — Be a von Usesfebung des Chorfliftes nach der Reſtdenz⸗ 9 Jade Münden. / Wir haben in diefem Sbo drey Punkten zu unterſuchen, wie Sänihie) ‚oder mit was für Eeremonien, wann und warum das Chor Rift überfeset worden. Das Erſte beantwortet P. Panfraz ein Re⸗ ugios von Scheyern i in ſeiner Handgeſchriebenen Hiſtorie von Baiern 5 zu gleicher Zeit gelebet, mit folgenden Umſtaͤnden. b) — „Item Herzog Albrecht erlanget-ein Bull vom Papſt Aley⸗ er ander das Heilthum und Die Ehorheren zu Ilmmuͤnſter aufzuhe⸗ ben, und gehn München ze bringen mit allen zugehören gewaltigleich, . Der Abt vom heiligen Berg, der Abt ı von Beirn, Maifter Pans gratz Dechant zu St. Veit zu Freiſing, Maiſter Hanns Neuhauſer Dechant zu St. Peter zue München ſindt khomen und verordnet en das heiitumb zu heben und gehn München zu bringen. Item der Her⸗ 2 og eſchickht zu imeen Prelaten (worunter uch der von Scheyern —* y2 war a EEE TREE J J c. mox cite fol, 291, = in 366 Vom ¶Venedittiner Kloſter „war ) damit geſchaffet und gebotten iſt durch den Babftmit Inge - nemen, was fie bedorffen und nottuͤrftig feinde, und den Wagen mit „Samet und gulden ſtuͤckhen coͤſtlich gezuͤret und darinn 6. weiſſe „pferdt und Ire Zaͤmen und Zuriem eoͤſtlich mit tuech überzogen, — | „zwen fuͤrkhnecht auch wol becleidt, und einen groflen hauffen Wind⸗ 7, Tiechter damit hingeſchickht, und an weiffen fontag findt fie khomen „gen Ilmmuͤnſter, das hat man nun im Landgericht da gewuͤßt und „ ein groſſes Volkh geweſen, das die Ding hat ſehen wollen mit groß » fer Hag, die herren haben ſich abgezogen in der herberg und find n gangen am fontag in das Gottshaus und zu den heiligen Arfati „ Da er nun gelegen. it 650... Jar (ſoll heißen 850. Jahre) und ba- „ben da iren anſchlag gemacht, au gebert vb doch das fein heiliger „Will fein wolle, nachdem und in dannoch gegraußt hat, da iſt ein groſſes Volkh zugeloffen und iaͤmerlich gewaint, und die hendt über „, den Kopf aufgewunden und gefchriven ein frau hat gar iamerlich ge⸗ «than ze. x. C von dieſer ift ſchon im erften Theile S. TV, SE v geſchehen) Item an montag ſeindt ſie gangen in das Gottshaus „und haben geſchafft mit einem Scheizer genant M. Am von Muͤn⸗ „chen, er ſoll anfahen an dem Grad zu brechen, da hat im niemant „kheinen Werckzeug wellen leichen, alfo ift gefchaffet worden mit ei⸗ nem Miller der bracht zwen puͤckhl und hueben Die Oberdachung herab, und in einem ſtainen Grab ſtund ein aichene truchen, darin St. » Arfati Tag, und mit gefang und groffer Wirde und proceß wardt er - „ getragen hinauf inden Ehor und Sagran und da befigelt und beſchloſ⸗ „, fen aber im grab dannoch gelaſſen groͤſſe Stuͤckh der Schultern auch „wo fpindf von armen, das als noch da iſt. Item da iſt khomen „herr hanns Lamberger Doctor Dechant zue Freiſi ing, herr Vicenz „Schrenckh Vicari und Thumherr daſelbſt und andere Herren bei „10. pferden und verfündten den Prefaten und andern den heiligen „nirgent zu führen, und auch den Chorherren ſich keiner zu bewegen laſſen Me ® Fi > in | a * * FE — 367 - aötaffen bei dem Se des Biſchofes dem fie dan underworffen ſeindt und kurz ein antwordt zu wiſſen, ob fie den heiligen wolten fuͤh⸗ ar ven, und Ir diener angethan in harniſch, alſo kham einer zu den Dechant von St. Peter , ob fie m das wolten bevorgeben , da wuß⸗ on ten fie nit was fie thun follten, und Ire Diener thetten auch baldt we; an ihren harniſch und Woͤhr, und khamen auch in die Kirchen, da fraget ‚aber der Lamberger ob fie den heiligen weckhfuͤhren, das wolt | " er willen, da fprach der Neuhaufer, wir woͤllen am erſten meß hören, En darnach wollen wir zuſamen gehen. Da die Meß aus war , welt = der Lamberger antwordt haben, und gebott den heiligen da zelaſſen, a da fprach der Neuhauſer, es iſt nit billich umb den Ehnecht zu ges {3 -n ben, und den Heren verachten. Der Lamberger begert der Bullen 2 ein Abſ ift, da gab im der Neuhauſer zur Antwort, es wer nicht „in bevelch. Kurz die Chorherren mußten ſich darein geben , der De⸗ , Sant von Ilmmuͤnſter folt aufſtehen, ımd verkündigen Dem Volckh wie oder was geſtolt das heiltumb und ſtift gezogen wuͤrdt gehn m Minden, da wardt er wainen, das er vom ſtuel mueßt, als war " ein groß geſchrey von dem Paurnvolckh umb den heifigen, das heil- a fumb ward auf den Wagen getragen, vill windliechter vor und mit = fingen und leſen danen geführt auf den IBagen mit Samet imd guͤld⸗ „, nen Tüchern und ein filberes Prufibild darin die ober und under khoehe und zu München giengen Im all handwerckher mit ihren kerzen für unfers herren Thor entgegen, auch. der Herzog und Her⸗ n zogin mit allen hofgefindt , mit fambe der proceß gar wirdigeleich em⸗ 3 „pfangen, und in unfer frauen pfarrkirchen geführt, als findtdie Chor: f herren von Ilmmuͤnſter gehn Muͤnchen khomen, auch darzue die Chorherren von Schliers, es hetten auch zu handt die Chorherren num 600. fl. Sitemeht dan-vor. Bis hieher der ſcheyeriſche Moͤnch Yy3 2 Bey >54 * frauven Thor. RX Serzog Albert in Müncen den Freyſingiſchen Domdehanr, 1 4) Alſo ergieng nemlich der Herzogliche Auftrag an famtlihe Pfarreyen, md * — 3* 368 ‚Vom Benediftiner; Slofter a Bey herrn von Defele leſe ich annoch folgende Nahricht⸗ 4 4 Anno MCCCCXCV. den X. Martii am Erichtag Wachmirtag | cleib um drei fEund ift ſant Arſaci gen Munchen —— # Es hat fich aber wegen diefer Ueberſetzung zwifchen dem Herzoge Albert, und Sixt Biſchofe von Freyfing eine große Spaltung ereige net. Joannes Freyberger Domherr zu Freyfing und Paftor zu Voh⸗ burg, wie ex fich ſelbſt nennet, fhreibt in feiner freyſingiſchen Hiftori, Sixtus habe fogar fußfällig auf dem Neichstage zu Worms andere _ Biſchoͤfe erſuchet, diefe Ueberſetzung hintertreiben zu helfen. Und Ge | wold glaubt, b) Sirtus würde obgefieget haben, wenn er nicht in - eben diefem Fahre mit Tode abgegangen wäre. Doch hat der Streit Durch diefen Fall den Ausgang nicht « gervonnen; Denn weil Biſchof Sie | tus zur Fortfegung der Aetion in Rom eine gewiffe Summe Geldes 4 verordnet, ce) fo Fam endlich die Sache fo weit, daß im Jahre 150 _ und Das ganze bochwürdigfte Domkapitel von wegen der nee | eingeführten Chorherren zu München vor ercommunicirt auss | sufen * und zwar auf Befehl des Pabſtes. d) Doch mußte letztlich Frey⸗ a) Tom. ı. Seript. Rır, Beic. fol. 48- b) Apud Meichelb, Tom. 2do fol. 279. «) Meichelb. in der furzen Freyſi agiſchen Hiſtorie kol. 259. beede Klöfter zu Münden am Heil. Pfingft = Tage im Jahre 1501. das fie vie Excommunication öffentlich verfündigen ſollen, wie denn der Brief, den die Baar⸗ fuͤſſen und Auguſtiner geſchrieben, und der Autor dieſer Abhandlung, ſelbſt eopir⸗ hat, am Samſtag nach Corporis ehriti, im bemeldten — Jahre da⸗ rt iſt. los, eit, fol, 263. A — — — IE, br, m dunmüunſter 4 2.2 369 eeoſin werhenand — die Errichtung des neuen Chorſtiftes gelten laſſen. Theodericus Nair Probſt zu Ilmmuͤnſter, vieleicht weil er eben nicht einwilligen wollte, wurde im Jahre 1494. zn reſigniren gezwungen, und Johann Neuhauſer als erfter Probft in Muͤnchen ernannt im Jahre 21495: a) Aus dieſem nun ift ficher abzunehmen, wann eigentlich das Chor; ſtift uͤberſetzet worden, nämlich im obigen Jahre 1495. dergelehrte P. Carl ». Meichelb. ſchreibet, b) daß diefes Jahr aus dem ſogenannten Archive des Kloſters Denevierdeuern untehlbar Eönnte erwiefen werden, weil 2 Herr Abt von Benediftbeuern aus Befehle des Papftes diefer VUeberſetzung beygewohnet, und das Hochamt abgeſungen hat. Warum endlich alles dieſes gefihehen , und die gänztiche Leber: fegung vorgenommen worden, koͤnnte aus den erfien Bullen, welche } ‚bey Gewold zu lefen, eine oder die andere Urfache angeführet werden; - allein man hatlvon Seite des Ehorftiftes Ilmmuͤnſter diefe Bullen als Sab-& obreptitie obtentas nicht angenommen, und es ſcheinet, daß Nonm ſelbſt dieienigen Urſachen widerrufen habe, welche darinn enthal⸗ ten waren. In der That war es auch keine andere, als damit Herzog Albert immerdar gelehrte und erfahrne Maͤnner um ſich haͤtte, deren Rath und Gutachten er in ſeinen Regierungsgeſchaͤften gebrauchen konn⸗ te, wie bey dem Oefele deutlich zu leſen. e) — J ur von verſchiedenen in Ilmmuͤnſter befindlichen Ge 8 | und Auffchriften. . 4 IE TEILZEIT Als im Jahte 1746. das ſogenannte tauſendjaͤhrige Saͤeulum von erſter Stiftung ber iu Ilmmuͤnſter feyrlichft follte begangen wer⸗ Re. i N, J a) Gewoldus ia Addit. ad Hand. si | Hift. Frif. Tomo 2do fol. 279, yo Tom. 2do Script. fol, 265, daht annoch entgangen, mußten zertheilter als Staffeln in die Kirche 7 Huius enim dum vita foret , tota tempora felie ee; _ Presbyter & Momachus namque Sacratus; Huic aß ille loco tutor fdehifimus, atque | Defenfor folidus tempus: in omne fuit. 'Arfotii corpufque Sacrum devexit: in. iftas. - . 4ltithrono partes auxiliunte Deo. Fiusdemque pii merita quicungue viator 5 S — dem, Dachte man auch das Grab des Heil. Arcfaz , von welchem —— einige Partickeln zuruͤckgeblieben / moͤglichſt ausʒu ieren und in etwas erhabner zu machen. Zu dem Ende wurden die alten Grabſteine auf⸗ gehoben , die Wappen und: Schtiſten abgefihifen / und-alfa aus die | fin ein herrüches Grabmal verfertiget. Die übrigen, welche dieſer An-⸗ Sionen. Wenn wir daber michts ſonderbar Merkwuͤrdiges aus dem grauen . 4 Alterthume bieber ſetzen Eönmen,, P ift dieſes nur allein einem: ſchier — gemeinen Mißbrauche anzurechnen welchen ich in. vielen benachbarten Kirchen bemerket habe, Folget nun —— AEpitaphium Primum, ee | Ewiusdam. EIONIS. Epifcopi vel Abbatis Authore UR SONE, 4 Sincerrims: dileftionis venerabiliter preeferendo, & pur@ Cha- ritatis ardore: colendo. Bio, digno DEI Prefuli, Urſo rt Nobilis ecce iacer-tumuli tellure ſepultus 000 =. ‚Eio proprio nomine dietus: erat, aa Hoc veniat , rogitet „ hunc: fine: fine iuvet. Bi: ‘Heu: miferanda nimis mortalis gloria vitz , | ie Qu nebule fimilis, ac velut umbra ruiet © — le pulsis vacnas vento difperfus im auracs — -- Sic: perit,, ac ſæcli fic fugitivus honor- | Br Eu —— % @ RD 3 u, MR" SET Ilmmuͤnſter. A 371 : Eio eram Prafut venerabilis olim, Inelyta eui dederat pompa celebre decus. ee meam.torpens rapuit mors invida vitam, Reddidit aſt gelido membra caduca folo, Hinc- dubiam fpetans venturi Judicis horam © Preffus in hoc tumulo, pulvere, verme voror. Inde r, Pratres, veftra Pietate rogate , U mihi perpetuam det Dominus requiem, Er. Diefe Grabſchrift, welche der gelehrte P. Bernard Petz uns aus einem uralten Buche des Kloſters Tegernſee mitgetheilet, verfaſſete rſo, ohne zweifel ein Beuediltiner Mönch in Ilmmuͤnſter, und Eions ir wiſſen ferner, daß Eio ein Prieſter, und Moͤnch geweſen; daß er in Simmünfter begraben worden; den Leib des Heif, B Ara aus Welſchland mit gebracht u.f.f Petz zweifelt, ob er vor- ' mals ein Abt, oder Bifchof gewefen. Preefulvenerabilis olim. Mir iſt das letztere wwahrfeheinficher ; denn der Inelyta pompa: war dort mals bey den Aebten noch Feine Anftändigkeit, Das höchfte Alterthum ſoll nach diefer Grabſchrift in Jim⸗ wuͤnſter der ſogenannte Stifter⸗Stein ſeyn. Er hat vier Eckrund einen Herzſchild. Diefer ſtellet einen Schwan mit einem Pfauen- - vor, Der eine aus den vier Eck⸗Schilden ſcheinet zu entwerfen das Wappen der Familie von Langenmantel, Die drey übrigen, weil fie mehrern Familien eigenthümlich ſind, will ich eben nicht benennen, damit ich nicht auch offenbar fehle. Soviel, und zwar ficher Fann ich om dieſem Stein, welcher vor Eurzer Zeit in die fogenannte St. Per erskirche uͤberſetzet worden, behaupten , Daß er das fünfjehente Sahr- hundert nicht überfteige. Warum diefer Stein bey dem gemeinen Volke gleichfam den Ti Stein davon getragen, mag feyn, wei etwann ein adelicher Ehorherr Dechant, oder Probſt eine an⸗ J 34 ſehn⸗ Ara Br“ ———— * 372 Vom Benediktiner⸗ gloſter a fehntiche Stiftung gemacht, mit den vier Eckſchilden aber fein adeliche⸗ herkommen am Tage geben wollen. Einen ſchier gar gleichen Stein traf ich beym Heren Nifolas Paur in feinem Bräuhaufe an, deflen Wappen, ohne die Auffihrift leſen zu koͤnnen, ein Aichhorn war ‚. Epitaphium Secundum, Anno MCCCCLXXXXU, am drirten Tag des Monats uni ‚farb der wirdig ber Keonbart Garnair Borher der —— Epitaphium tertium in Cœmiterio. A. domini 1481. obierunt domini ven-di Udalricus Amer & Johannes Amer. Canonici huius Ecclefi@. Anno domini ıs 18. . obũut d, Johanes Amer quondam plebanus in, —3 9 fen. hic requiefe, & Inferiptiones. . Prima in fenefira iuxta Aram principem. Cafpar part der Rechten Doctor des fürftlich unfer lieben Frau Stift zue München dritter Dechant. 1518. | Secunda, Lon inus Walther Ec, & Benigna Götfchlin ——— D. O. M. S. pofuerunt 1593. Tertia ad Tumbam S. Arſatü. PTumba S. Arfacii Epifcopi ad en ufque diem miraeuli⸗ 5 clari in Bavaria, renovara anno MDCCXL Sacrum eius corpus primo conditum Mediolanı, ubi Sande vixit , ſancte obiit anno CCCXCIX. Inde translatum ad Templum Ilmenfe a Comitibus Ortone, Alberto, & Oggario fundatoribus fubS, Zacharia papa anno DCC- XLVI. Poſtea Monachium ad FEeccleſiam CollegiatamB. V.M. (1 re lidta Ilm SS. Ollium parte notabil. ) fub duce Albergo IV. An⸗ Anton Bohann-Lipowärg. 4 S5iſtoriſche Abhandlung, über die. | In den boieriſchen Abhandlungen befindliche £ "Ara Jovis. 33% 8. x. * E hat zwar Herr Dominicus von Limbrunn a) in einer be fondern Abhandlung unter dem Titel: Entdeckung einer rör miſchen Heerſtraße, von dieſer Ara Jovis ſchon im Jahre 1764. Adna gethan; da aber die Churfuͤrſtl. Akademie der Wiſſen⸗ aften in hiſtoriſch «oder philofophifchen Dingen, folange die Sahen - noch zroeifelhaft ‚oder nur bloß wahrfiheinlich find, Fein Syſtem adop> _ A pe ihren Mitgliedern erlaubet, daß fie fich in Dingen von | ..813, | dieſer J a —— 3) Abhandlungen der Baier. Atadem. IL. Band. pag, 133. EEE TEEN v + \ 376 Ueber die in den baterifchen Abhandlungen dieſer Art befcheiden widerlegen Därfen , auch eben daher deren beyder- feitige Schriften in die Abhandlungen mit einruͤcken laͤſt; fo wird ge⸗ a -.. — 37 | 4 genwaͤrtige Pruͤfung mir ebenfalls nicht uͤbel genommen werden koͤn⸗ nen: da bevorab ſie eine Vertheidigung derjenigen Muthmaſſung if ‚die ich auf höchften Befehl unfers Durchleuchtigften Stifters ſchon im Jahre 3762. in der Eike entworfen, als des dermaligen Churfuͤrſtl. Oberft- Hof- marfihalls Grafen von Neinftein und Tattenbach Excellen; diefes Stuͤck * za in. das ER Antiauarium uͤberliefern — $. 2. Ehe ich — hieruͤber meine Gedanken eiffre iſt zu Mi Hirung der Sache noͤthig, daß ich Die Gegend anzeige, wo N e Jobis gefunden worden. Die Herrſchaft Baumgarten liegt — den Churfuͤrſtl Seic⸗ gern Vi hofen, Grießbach und Pfarrkirchen, iſt auch dieſem letzten einge⸗ zirkt. Das ſehr alte Shloß, welches vorwärts mit einem Graben umge⸗ ben, ſteht auf einem Huͤgel, an deſſen Mitte gegen Nidergang dieſe Ara Jovis aus der Erde hervorragte und von mir von ungefehs im Jahre 1754. cera worden iſt. a) 5. 3. Jene Strecke Landes aber, welche wiſchen dem — mie und der Donau liegt, wurde vor und zu dem Zeiten der Ni wer Dindelicien genannt , welches Kaifer Auguſt, nachdem er durch — — nn — — — Tr TE — | 2) Die aͤlteſten Beſitzer, welche man finder, waren ein bereits ausgeſtorbenes Geſchlecht dieſes Namens, wovon im Jahre 1138. Heinrieus miniſterialis | Epilcopi Bambergenfis im Sjahre 1194. aber Heinricus Liber de Baumgari- 3en alß Zeuge norfomum HUND. Baier. Otamm- Bud Tem, Erg, 299. & 298, | 0 befindliche Ara Zoois, | 377 _ Bund feinen Feldherrn Silius Rhaͤtien und Norikum erobert, bald Daraufhin durch feine zweene Stief-Söhne Tiberius und Druſus eben⸗ falls unter das Joch gebracht hat, a) allıwo er Eofonien errichten und alles durch römische Landpfleger beherrfchen ließ; bis endlich Gas riwald Herzog der Baiern aus dem Gefchlechte der Agiloffinger , mit Hülfe des fränfifchen König Theowalds ohngefehr um das > Sabre 556. nach Ehrifti Geburt b) Vindelicien und Norikum eben Damals bezwungen hatte, da Kaifer Juſtinian die Oftrogothen bes fiegte und feine‘ Abfichten mehr auf die Erhaltung Staliens richten mußte. 5. 4 on dieſem Zeitraum muß alfo das Dafeyn diefes römifchen Stein geſetzet werden, über deſſen Bedeutung ich hier meine Muth⸗ maſſung geben will. 3 Man bemerket beym erſten Anblice fowohl aus der Außerlichen - Seftalt, nemlich dem zur rechten Seite in der Eintaflung befindlichen Donnerbkeil, als aus der Aufſchrift J. O. M. M. Claudius Crescens Ex Voto | . daß dieſet ei eine dem Zupiter gerveyhte vömifche Ara fey. Rum bedeutet dieß Wort Ara im Deutfchen einen Altar, und bat in den Zeiten der Römer zu verfchiedenen Geographifchen Benen» hen... Stra nun a) DIO Hiſt. Rom, Lib. 54. pag. 333. 335. b) PAGIUS in Annal, Baro, ad An. DLV1. a. 15, 16. 17. * DATE 8 —*2 ad 378 Ueber bie in den 1 baierifehen albhandlungen | nungen Anlaß gegeben. Dann man findet beynabe teinilhen denfee | ben bezwungenes Land, in welchem nicht einer ihrer Eofonien der‘ Namen davon gefihöpft worden a), deffen Ara Flavia b) Ara la- \ * c) Ara Vbiorum d) ein Beyſpiel —— er 4 Ar un Y 5. | Die römifchen Helden pffegten dergleichen Altäre an den Graͤn⸗ zen ihrer Re ſen oder gemachten Eroberungen zu errichten, um der Nachkommenſchaft ein Denkmal zu binterlaffen „ bis wohin fie vorge: drungen. £) Defters wurden Diefe für einen Markeftein. gebraucht r E der die Graͤnzen der Colonien beſtimmte; 8) und vielmals waren fie | DT un K 70AN. WESSELING. Itinerar. Antonini cum notis variorum pag« 258. ARE SESTEANE apud MELAM.L.IL.Cap. 1. et - Saxa vocant itali mediisque in fluctibus aras Apud Poetam Aen. 1. 113. indieium funt, non efle infolens & inufitatum , ut Ara locis nomina faciant. . lingen oder Aurach feyn fol. GEWOLD. Noric, vetus pag. 22. Nach bh) Die Erdbefhreider find big jetzo nicht einig‘, ob dieſes Blaubeuern, Nord⸗ m des Heren Hofraths Hanſelmann erſt kürzlich eröffneten Muthmaffung aber N halte ich jetzo dafür, e8 fey „Ara flavia an dem Orte geflanden, wo jetzo 4 Oeringen in dem Hohenloiſchen liegt. e) LAZIUS behauptet, daß Darunter Bechlarn in Oeſterreich zu verſtehen. a) JUNIUS Batav. glaubt, diefes ſey Deutz over Duitzeine an dem Rhein der Stadt Coͤlln gegenüber gelegene kleine Stadt. CLU VER German. antiq. ® Hingegen haltet es für den Ort, wo jego die Stadt Bonn iſt. e) Vid. MARTINIERE Diftion. Geograph. T. 1. pag. 273. allwo noch mehr dergleichen Derter vorkommen. + 9. Ara Cafaris, Ara Decii, Ara Jo- ‘yis montani , Ara Herculis „ Ara: Amoris. 4) MARTINIER Dit. Geograph. T. I. pag. 273. Altaria oft a dire ls | Autels, on les appelloit aufli en latin Are. — — €es Heros prenoient foin de bätir ces; Autels aux extremitez de leurs — afın que la poſterite füt qu ils avotent penetre jusques a ces lieng. g) VELSER opera Hifi. prg. 246. She A De ae ee ein Zehen, — * an dem Orte eine Stadt oder Eolonie angeleget x wird a), damit ie Bezwungenen Voͤlker im Zaum gehalten werden. b) —74 * u f Da ER - [ 6 ) Ne j en 7 , ya reine u - 5% Dra nun unter den Göttern der Römer Jupiter dag Haupt ge⸗ weſen; ſo iſt es auch Fein wunder , daß feinem Namen fo viele Derter | weibet, worden: z. B. Jovis Fanum. Jovis. Mons, Jovis villa, U Jovis Fon Jovis Sthenüi Ara. c) a) 30. FOY- VAILLANT Numiſm. avrea Imperat. T. 1. pag. 28. Ara & Vexillum ad Collonie originem ſpectant. Dum autem Colonia dedu- zebatur, Aram primum exftruebant, fupra quam facra fierent , prius- quam Colonus. aratro terminos Urbis defignaret. b) HUBERT. GOLTZ. Hiftor. Urbium & Popul. pag. 204. Colonias voea⸗ bant Romanũ oppida, in quæ populus Romanus cıves ſuos ad ineolendum deduxuſſet idque fex potiſſimum de canfis obſervatum fuiſſe priſcorum au- ‚toritate traditur. Unam ad vicinos populos coercendos: alteram ad hofti- . „am incurfiones reprimendos: tertiam ftipis augendz : quartam plehis Ur- banæe exhauriendz: quintam feditionis fedande caufa ; fextam ut ‚premiis „reteranos aflicerent. | ©) MARTINIERE Dittion. G.ograph. Tom. IV. pag. 301. wo noch mehr dergleichen angetroffen werden. Nas M. VELSER. opera hiftor. pag. 253.in luſtranda Colonia ab eo, qui eaın de- duceret , & cuın imperator exercitum , cenfor populum Juftrarer , bonis anmimibus, qui hoftias deducerent, eligebantnr — — — Fovem, Martem reſtam Deum vel Deam, in enjus tutela Colonia, Deosque reliquos con- “erptis'verbis veneratus, ad aram immolabant. Tim pag. 380. boni hæc ominis nomina — — eximiain his deligendis Roma- cam Religio , in maximarum prafertim rerum init lis. { — . ZUTzWE 5 x {) B 23 — * J 380. Ueber Siei in den baleriſchen eG 9.7 | Unter den damals in eBindeficen errichteten: 2 ii n andem Zufammenfluße des Innſtromms und der Donau, auch Batavis, Batava caftra, limes Batavinus oder oppidum Batavinum vor, welches Die heutige Stadt Paſſau ift, a) und oberhalb Vilzhofen finde. man an der Donau am Fluße Bünzen Quintianis oder Quin- _ tana Caltra, melches jego der Ort und die Pfarr ERBEN. bect b 5.8. 4 Nun wird in dem Itinerario Antonini Auguſti, die «Oi firaße a Ponte oeni, ad Caftra, folgender maffen angezeigt. = > Iter a PONTE AENLad Cattra, M. P. Cie \ Turo. M. PLXLALG - JOVISURA | * "M. P,LX Im ad rue —— M. = LXM. Es = HANSIZ Germ. Sac, T. I. pag. 115. BATAPIS appellarar oppidum, - inter utraque Flumina, Ennum videlicet atque Danubium conftitutum ; -inguit BUGIPPUS in vita S. Severinicap. XIX, — — nomen, ut fir, - cum ztäte varium ; nam primum appellatum Batava nempe Caſtra cohor- “ tis novz Batavarum, quæ tempore Honorii Stationen ifthic habebat , le⸗ gitur apud EUGIPPIUM limes Batavinus, in quo militarium Turmarım numerus ad ztatem ufque ‚Saverini utcungue perduraverat, — — idem au&tor pluribus in locis mentionem infert ejus oppidi, eadem femper nomenelatione jam Batavis, jam oppidum Batavinum appellans. i b) GEWOLD. Nor. vetus pag. 187. & EUGIPPIUS in Pit, S. Severini cap. XV. QUINTANIS —— fe cundarum Municipium Retiarum, fuper zipam Danubii fitum, hinc ex alia parte parvus fluyius Quintananomine propinquabat. Is crebra isundatione | Danubii fuperfluentis excrefcens, non nulla Caflelli fpatia , quia in pla- num Fundatum erat, eccupabat. 3 VELSER: opera Hiſt. pag. 90. & pag. 6 oO A R g y - * befindliche Ara Jovis. 381 Es wird war noch geſtritten, ob Joviſura, oder aber Jovi- cn werden muͤſſe. Joaunes Wellelingius a) fagt: er wuͤrde die zwote Lefeart gerne annehmen, fofern er ein Anieiger häfte, daß im diefer Gegend eine römifhe Station diefes Namens geweſen ſey. Vieleicht wuͤrde er aber dieſes gethan haben, ſofern ihm die von mir ar Jovis, bekannt gewefen waͤre. ee eh Pe‘ Henn man demnach aus dem bisher angeführten einen Schluß iehet, und voraus feget, Daß der PONS AENI b) in den Zeiten derKömer geffanden, wo jetzo Oetting liegt = und daß durch die Worte ad Caftra die "Stadt Paffau (Parava caftra)oder Künzen (quintama Caflra ) ( 8. 7.) Angezeigt werde, Dagegen aber uͤberdenket, daß die Römer mehr als einem Drte demJupiter zu Ehren den Namen Gefchöpft haben, (S.6.) Daß das Schloß Baumgarten , wo diefe Ara entdecfet worden , in gerader Linie zwiſchen Oeting, und Paſſau entiegen, und auch gegen Künzen zu gleiche fan der Mittelpunkt ſey; ſo iſt e8 mehr als wahrfiheinfich, daß ger meldtes Schloß derjenige Ort ſey, welcher in dem Itinerario Antonini Mi dem AMP ‚Jovisura vorkommet. $. ro. S — ———— will der Her von Linbrunn, das Jovis Ara zwo Sunden weiter vorwaͤtts gegen Paſſau an dem Orte geweſen/ wo jetzo rc Ynaaz das >8) FDAN._ Ww ESSELING. Itinerar. —— cum notis variorum pag. 28. (FOVIS ARA.) Vaticanus cum Cufani Schedis Loviſura. Vir ‚doftus Fuhrieiano exemplari FOPIS' ARA appinxit, admonetque Fovis* 7 Aram videri : atque hane ego ampleöterer, fi qua aliunde cognofceremus . boe nomine manfionem his in oris fuiſſe. 5) GEWOLD Noric, vetus pag. 272. & 183- f 382 — die in Ben baieriſchen Abheſdin das Schloß Haydenburg liegt. Den Erweis deſſen nimmt er von der 3 Benennung ber , daß diefes Schloß auf einem Berg, nicht aber auf ' einer Heyde liege; woraus er fich die Vermuthung felbft machet, es Fönnte etwann da ein Gösen: Tempel geſtanden leun, der Joe: geheißen. Ba Ich will mich nun über die Worte, Zayde und Zeyde ( Gen- tilis, Lucus , Sylva) wegen der Mechtfehreiberey in Feinen Streit “ einfaffen, fondern nur foviel bemerfen, daß ermeldtes Schloß auf kei⸗ nem Derge , fondern auf einem nur von der ferne merffamen Hügel entlegen , und Daß das Wort Hayde oder Heyde nicht allein einen. Goͤtzendiener oder einen flachen unfruchtbaren Landsſtrich, ſondern auch einen wilden und wuͤſten Wald bedeute, a) mit welchem dieſe Ger gend in den Älteften Zeiten noch weit mehr bedeckt Bee als es ehe feyn mag. 2 | g, II. i 7 BR Nebſt diefem ift es ein angehommener Satz, daß die roͤmiſche | Alterthuͤmer von dem Orte, wo fie gefunden worden, einen noch vorzüglis chen Werth bekommen, weildiefer zu allerhand geographifchen und hiftos rischen Bemerkungen Anlaß giebet. Wie ‚aber niemand glauben wird, daß diefe Ara jemals von Haidenburg zwey Stunde weit auf Baumgarten geführet, und allda eingegraben worden : und der Herr von Linbrunn ſelbſt ſeine bey Laufzorn und Gruͤnewald entdeckte roͤmiſche Heer⸗ ſtraſſe aus den alldort gefundenen Muͤnzen zu begründen ſuchet; ſo kann ja nicht jenes, ſondern dieſes der Ort ſeyn, um welchen die Frage iſt, inſonderheit, da er noch eines andern mir ſchon im Jahre — 1752. — — —— — s — — — — —— 3) In dieſem Verſtande wird es auch in der haietiſchen Topographie Rentamts Landshut pag. 174. genommen. N rl befindliche Ara Zoris. 383 1752. bekannt gewordenen römifehen Monumente Erwähnung machet, . welches in der Eleinen St. gie zu Baumgarten eingemayert no — a 25 2 * 12, Be, Zum Schluße muß ich noch einer andern Muchmoaſſung — Een. Der Ab. Barre b) haltet in der, feiner allgemeinen Gefchichte vom Deutſchlande vorgeſetzten Karte dafuͤr, daß das zwiſchen Oetting und Braunau unweit dem Innſtromme entlegene Weyl. geweſene Schloß, jetzo Pfleggericht Julbach der Ort Joviſura fey: da er aber kein⸗ Beweiſe davon anfuͤhret; ſo kann ich ſie auch nicht pruͤfen. a) Abhandlung der. Baier. Afad. Tom. IL pag. 138. 'b) Hiftoire Generale — —— T. u 20 Innft Aaa3 Re⸗ \ \ 23 ei a — EEE BD: BEE SEE 2 zz. —— u —28 * Se — | SERERE a > SUSTEN En Risiken... mr der merftwürdigften Sachen im gehenden Bande der hiſtoriſchen Abhandlung. A. Aberglauben in Baiern. p.152 x 2 Abt war vom Probſten unterſchieden. p. 330. Aebte des Kloſters Ilumuͤnſter, ihr Verzeichniß p. 362. Adalbert Graf von Bamberg p- 4. Graf von Ebersberg und Senpf. p. 274. Graf von Tegernfee: p- 273. Stifter daſelbſt p- 315. wer er geweſen. P. 320 321. & 322. deſſen Bater. p. 323. & 324. Abt in Tegernfee und Sm- münfter p- 322. 325. & 326. eim anderer dieß Namens p. 345. Zidelheit , zwote Toter Arnulphs J. des Boͤſen und Gemahlinn ded Gra⸗ ‚fen Burchhard von Geiſenhauſen. p. 40 Graͤfinn von Urantenhauſen. aber ———— p« 211. Burggraͤfinn von Nuͤrnberg. p. 225. Ad⸗ - Reygifter.. . Ydler ob er daz Geſchlechtswappen der Pfalzgrafen von Wittelsbach geweſen? u. Pe 201. & 282. ob es ein —— oder Amts» Wappen war. l. c. & p- 285. Detenkhovers baieriſche Geſchichten. p. 234 \ Aigilolfinger od jie Lehnleute gehabt. P. 299. ob die Tegernfeeifche und Ylınz münfterifche Stifter Agilulfinger gewefen. p.326. & 327. Agneten Herzogs Otto won Meran Tochter. p. 216. ihnen : Yrode durch eidliche Zenguiße bey deutſchen Hochſtiftern und Orden p. 6x. Aeatherina wer ſie geweſen. p. 83. Akademiſche Freyheit fuͤr und wider zu ſcheeiben. pP: 375. m Herzog in Baiern ließ die Chorherren und dag Heiltum zu Semünfer ‚Aufheben und nad Münden führen. p, 365. Albere Probſt zu Ilmmünfter und Herzogs oberſter Schreiber. p. 353- Altare der Römer p. 377. verfhichene, p. 378. | Atrunen, wer fie gewefen. p. 1573. fingerſchlacht, ‚wer er beſchrieben. p. 250. Ser Amtefiegel werden den Geſchlechtswappen in amtöversiptungen vorgejogen und gebrauchet· p- 240. & fegg. Andre Dechant zu Flmmünfter p. 360. 1 Annalift der fähfifhe, deſſen verfehen in —— “u ?. 62. der Fin a: lenfeldiſche P- 249 — de Guelfis vom Krieg H. Heinrichs des Sofmärhigen p. 84. der Zegernferifhe p- 316: - | x - Antiquitäten römifche, was fie nugen. p. 282. Antoninus K. wie er ſich in Bojarien und in Deutſchland anfgeführet. p. 117. Aquilea ein Vattiarchenſitz p. 206. & 218. ; * Jovis baieriſche zu Baumgarten p. 376. liegt heut im Churfuͤrſtl. Anti- quario. p. 376. Inhalt derſelben p. 377. warum fie geſetzet. p. 378. mp 381. ob es fey verfeget worden p- 382. * ul ; tz * x e gi i e eu a Aran Biſchof aus Gallien p 340. & 341. ä PTR Aribo Graf an den baieriſchen Graͤnzen, oder Mat graf in Nieder: Pe reich P. 13- Biſchof von Freyſeng 325. | | Arnold Graf. p- 4- SET :rgungiÄE Arnulph I. uipolds Sohn, Herzog in Baiern und Kärnten p. 177. feine Site verfallen mit 8. Otto Dem groffen in Unruhe p- 19. deſſen Gemahlinn Aa p. 32. erhielt nad) feiner Zuruͤckkunft königliche Negalien in geifbeund ‚weltlichen Sachen p- 32 & 33. defien Tod und Begräbnif. ibid. ieine- Söhne wurden Pfalzgrafen in Baiern p- 33- deſen Töchter merden — findig gemacht. p. 39. & 40. warum man fo wenig von feiner Nachtom menfhaft wiſſe p: 41. ob er verdienet der Höfe genennet zu soeben px 344. & 345 * Arnulph II. ein Sohn Arnulphs des I. pfelhzoraf ‚in Baiern ſchlug ſich — Herzoge von Baiern. pr 34. verlaßt gedachten Herzogs Partey und re⸗ vlirt wider den Kaiſer, ſtirbt hierauf in einem Ausfalle vor Regensburg p. 35. fein Sohn Berthold IL P. 4l. iſt bey der Sglecu am ch nicht zugegen geweſen. P- 59» ' P Arnulph K. auſſer ver Ehe erzeuget p. 13, macht ven euipold um Darapcafen in Bajern p. 8. 5 Henke Zrnulpb der Vohburdiſche „ein Mind und Schrifiteler p. 329. Arſatʒ der Heil. deſſen Leid wird von Ilmmuͤnſter nad Münden aͤberſetzet. 938. 340. deffen Feſt ſoll zu Scheyern zweymal im Jahre begangen werden. p. 363. warn er ift nad) München gebracht worden. p. 368. deſſen * pꝛ 370. wer ihn aus Welſchland gebracht. p- 321. “ Aventins Yırtum , die Wanderung. der Bojen betteffend, wird. te. 134. vom Fuͤrſtenfeldiſchen Annaliſten. p. 259. & 253. & 263. deſſen Meinung, von Klofters Tegernſeeiſchen Stiftern p. 323. & fegg.,.. & Aufſchriften Ilnmuͤnſteriſche p· 369. werden abgeſchliffen p 370 Ei» iſhe 27x. die Ameriſche p- 372 Partiſche p- 372. Waltheriſche und 8%: Du) de "PB. 372 — wird — p · 42. iſt in Vindelicien gelegen 10%. 105. 120, | An= Ä e 1 4 x - J 4 Kenn Auguſtus der Kaifer wann er geſtorben ift p. 108. deffen Belindigkeit und Groß⸗ muth gegen bie Ueberwundenen p- 132. & 133. Ereroberte Bindelicien, Noritum und Rhaͤtien p. 377. wie lang Die Römer allda vegieret ibid, Abagifhee Kloſterwappen p- 271. - B. Bachusfeſt in Baiern p. 158. 5 Barava Caftra p. 380. 381. a £ Batavinum Oppidum p. 380. : * Baturick Biſchof zu Regensburg und Ast zu St. Emmeram p. 356. Baumgarten Herrihaft in Baiern p- 376. 381. & 582. Baiern, Urſprung deſſen Namens pr zı2. Baiern zu einer fraͤnkiſchen Provinygemacht. p.3.1wie es ſich zu ZeitenCarl desgrofſen eerſtteckte p.13. Atnulph folgt ſeinem VaterLuipold im HerzogthumeBaiern. p. 17. ArnulphsBruder wird Herzog in Baiern, nemlichBerthold J. p. 19. ihm folgte Heinrich L. ein Bruder K. Otto des J. p. 28. nad) deſſen Tode Fam das Herzogthum auf Otto in Schwaben, uud als diefer ſtarb, aufHein⸗ rich Berchtolds des Iten Sohmibid. Er tratt das Herzogtum oder Marg- Fk graftum Heinrich dem LI’, der Zänter zugenannt, ab, und war mit ‚ Kärnten vergnügt. p- 29. & 31. wird von Hunnen verheeret. p. 42. wird Duecatus Norieus genennt p. 64. wann die Bojen aus Bojohemien in Norikum und Bindelicien gegangen find. p. 93. & 94. ob fie Deutiche oder Galler gewefen 95. wann fie Bojohemien annod) befeffen. p. 97. & 122. wann fie zum Theil, and wann haben fie ihr Vagerland gänze „0 Sich verlafen. p. 97. & 102. & ro. find zu erft aus Bojohemien ing i Noritum gezogen p. 102. & 108. was Strabo den Bojen für Gränzen beſtimmet p. 106: fie giengen aus dem Norikum ins Vindelicien. p. 111. amd wann p. rı2. und erftredten fich bis an Lechſfluß bid. & p. 111, & 213. die Bojen verdrangen die Bajuarien nicht , als fie in Bajuarien ein- fieten. p. 214. dahero wurden die Bojen, Bauarien oder Bojavarien wiltkuͤrlich genannt, ibid. erfcheinten aber niemals unter dem Namen Ab un lemanier. ar * die Buri, nicht aber die Don find in dem wider 23 Due Bbob Dos — 2* x vun a ER NER Kegifen a ar) Divcleftanud s führten Kriege begriffen und benennet worden p 116.9, > aus Bojohertien find unterfihieden von den Bojen aus Italien. p. 121. : ob die Bojen Bundsgenoffene Der Helvetier geweien ?.p- 121. ob fiezu ven Rarifcern hinumgegangen p- 123: Bajobarer, Bajuarier, Baba⸗ ter, Bavarer oder Bajer iſt einerley p. 136. wie der Namen Bojen ſich verlohren habe. p. 131. wenn Die Bojen Chriſten geworden find. p. 135- & 136. dic Baiern waren. Abgotterer und Arianner p. 141. Baiern wird in vier Bißthuͤmer getheilet -p. 150. Pfalz und Baiern werden ge theilet p. 208. Baiern wird getheitet. p. 244. ob 23 allzeit Lehn gehabt. p. 287. deren Urſprung p. 288. Batern Maren Sundsgenoffene der Sranfen, und feine Vaſallen p. 291. bis wie lang fie das Fraͤnkiſche Joch verabſcheueten p- 321. ihre Regenten werdenKönige genennet p — Baumgarten Werrſchaft wo es lieget. p. 37. & 381. Benediktbaiern was für ein Siegel ed betommen und verihehrt Hat. p- 275. was für Stifter gehabt. p. 321. &323. n t Benedikt des Heil. Feſt fol zu Jimmunſter das Zu siveymal gehalten werden P. 361. Benediktiner find der ältefte Moͤnchſtand in Baiern p. 328. aus wur⸗ den meiſtentheils die Biſchoͤfe genommen p. 327- Benediktsregel war die Regel der Kloͤſter p. 328. Bernhard, König in Italien p- 4 wie viel es in Der Pfalzoraͤß. — Genealogi gebe p. 55. Bernriediſch Kloſter⸗Wappen p. 278. Berthold, Marggraf in Franken and Graf von Schweinfurt p. 53. Berthold p Luipolds Sohn p. 17. deſſen Nachkommenſchaft p- 19. warum und wann er das Herzogthum Baiern erhalten p. 19. ſeine Gemahlinn war Willtrud Herzogliche Prinzeſinn Tochter p. 19. ſoll ſamt ſeinem Sohne Heinrich zu Niederaltaich begraben liegen p. 22. & 23. deſſen Sterbjahr it unausgemacht 24. wann er ſich vermählet. p- 25. deſſen Gemahlin und Sohn p- 44. & 47. befommt den Graf Lothar von Walbec zum gefangenen p. 32% J Berhhtoid IH Pfalzgraf in —— eh in Salabrien p. 24. er war ein Sohn Bin. er A EEE ey." - “. ; Ir Regiſter. Arnulphs II. p. 4r. verrathet das Kaiſerl. Kriegäheer, wird doch mic dem Kaiſer ausgeföhnt p. 42. fhentet dem Klofter Metten ein gut p. 44. an defien irrige Abſtammung p. 55. führer die Hunnen ins Baiern bis an te p. 61. wird als ein Verräther von Hunnen umgebracht p. 58. def- ? fen Sohn war Otto I. p. 63. | Biſchofe ihre Pit. p. 149. warn fie anfiengen ihr Geſchlechtz « Yappen dem Biäthums - Wappen beyzulegen. p. 268= ſetzen Aebte im verſchiedenen Kloͤſtern p. 336. bie Regensburgiſche Bifhdfe erhalten Smmünfter p. 2 336. ziehen einige Klöfter zu ihrem Tifche: ibid. Bisthömer. werden in Baiern errichtet. p. 149. deren Errichtung foftet viele — 7 Mühe p- 15%. & 151. $ Bodenſee, welche Voͤller an felbigen gegtänget haben p. 120, . Bogen Grafen von, ſiehe Dogen. Bolislaus Herzog in Polen p. 52. ‚Bonifacius errichtet Bisthümer p- 150. & 175. Bojer mann fie ind Norikum gekommen p. 290. .Bojödurum wo es geweſen p · 102. & 105. > Braunau, ob ohnweit hievon eine Joviſara geſtanden p. 993. Brixen hieß vor alters Seben. p. 77. Brunner wird widerleget in dem, was Die Wanderung der Bofen Betrift p. 123, & 127. - ' | von Buat Muthmafung von der Abſtammung Luipolds p. 4, irriger Beweis von den Nahkömmlingen des Bertolds p. 56. i Buͤndnißbrief Ilmmuͤnſteriſcher mit dem Kloſter Scheyern p. 360. wann es ep neuert worden p. 362. mit Kloſter Schlierſee p. 362. Bulle des Pabſtes Adrian eine falſche und unterfhobene p. 83: Burghard Graf von Geifenhaufen p. 40. H Burgbard Herzog in Schwaben p- 40. a Da Bobe C. a — FA: \ BI Camboduno, eine nralte Stadt in —— p· 331, ak "= Candler P. Agnelift der Verfaffer des Aufſatzes vom baieriſchen — p · 536. Carl der Groſſe vertheilet Baiern p· 3. Caſtra Batava & Quintana p. 380. Ceremonien bey Ueberſetzung des Kloſter ae nach Minden p. 365 Chamer von, die Schirmpögt vom Klofter Ilmmuͤnſter p. 364. er 5 Chorherrn regulirte wenn fie Aebte befommen haben p. 329. Ienmänfertge 3 p- 349- wann fie find überfeget worden p. 369. Ebriften bie erſte baieriſche, was ſie am erſten ihnen angelegen ſeyn lieſſen p. 20; Chriſtentum wann es in Baiern die herrſchende Religion geworden p. LA warum e3 gleich anfangs nicht gefallen p. 141. wer den Theodo IL da⸗ | zu beredet hat p- 142. Ehriftentums Einführung i in Baiern Eoftet viele Mühe p. 160. & 162. es wurde mit Gelinpigfeit eingeführt p. 162. Chronicon Salisburgenfe, mann es zufammengetragen worden p. 67. ded Bene diktiner Kloſters zu St: Peter p ATI. & 183. cuͤrſtenfeldiſche p. 255. & ſeqq. * Chronologiſche Ordnung der fraͤnkiſchen Koͤnige, Baieriſchen Redeuten und Salzburgifhen Biſchoͤfe p. 185. & 186. . Ebunigund Gemahlinn des Marggrafen Luipolds ps 17. Chuno, ein baierifher Hofgraf p- 344 Ehunrad, Chorherr in Ammũner und Oberſter Schuimeiſter zu Dünden P- 352» « Ehuono, ein baierifher Graf p. 344 —— * Colonien werden der von Römern angeleget. p. 377. deren Kennzeichen p. 379. Commenden der Bifhöfe wurden aus Den Kloͤſtern p- 336. Confoͤderations⸗ urkunde Ilmmuͤnſteriſche mit dem Kloſter Schehern p. 360. wann es erneuert worden p. 362. mit Klofter Shlieriee P. 362. Conrad Graf von Dachau blieb bey Pergamo p-, 62. Con⸗ Ri oh Regiken ceonrad, ein Sohn Otto des III. und Erzbiſchof zu Mainz p. 77. hierauf Bi- ſchof zu Seben, jetzo Brixen ibid. deſſen weiteres Schickſal, Tod und Begraͤbniß ibid. ‚Corradus Philofophus mann er gelebet p. 55. Contius wird vom Pagius widerleget in der Benennung der Bojenp. ıız. Corbinian „wer er geweſen p. 164. deſſen Lebensbeſchreibung p- 189, reiſet Nom durch Norikum p. 325: Eraiburg gehoͤrte dem Grafen von Ortenburg p. 211. die *— hievon p. 219. Crimoald Herzog in Baiern ob er der Vater der tegernſeeiſchen Stiftern p. 324. > Criſtallengugen aberglaubiſche p. 154. 344 57 - D. Dechante die Ilmmuͤnſteriſche p. 3419 Dienerbuch Klofter Scheyeriſches pr 356. Diet oder Theodo II. wann erin Baiern regiert hatte p, 141. deſſen Gemahlinn pP: 142. von wem er iſt getanfet worden p. 143. theilet das Land mit - feinen Söhnen p. 146. Walfahrtet nah Rom p. 147. Ind den Heil. a. Corbinian ein p. 164. & 179. und den Heil, Rupert p. 181. ab er 5 ein Heid oder Irrglaubiger geweſen p. 181. & 182. Dietr ich Probſt zu Ilmmuͤnſter und Herzogs oberſter Schreiber p. 354. Herzog: 0° Tüher geheimer Canzler oder Protonetarius p. 353. Diploma Kaiferd Dtto II. wegen dem Klofter Eegerufer, 315.& 321. ob es lau— J ER ben verdienet p- 321. & 322. Ditmar Viſchof von Merſeburg, ‚gebohrner Graf von Walbek if ein guter Chro⸗ — nicker p- SI Domſſtifter waren vor Alters mit Minden und zwar mit Benediftinern beſe⸗ Het p. 327. & 328. Donauſtrom, daran faffen verſchiedene Volterſchaften p. III. Diefeßen. wer: | den vom Brolomäus beſchrieben p 110, Bbb3 N INCH ‚ge, ea. . 4 1270008 — ne € £ > u wi * N - eh ’ Eberhard Pfalzgraf in Baiern p. 20. wird vom Pabſte Herzog gekanie. p. 33 wird wegen einem Aufruhr ins Elend verwieſen p. 33- rebellirt auf eig we neues und bleibt im treffen p. 3. _ - | ı Ebersbergiſche Kloflerwappen p. 273. & 274. & 276. * Eccard, wie viel es in der Pfalzgräfl. Scheyeriſchen Genealogie gebe p. 55. ein Sohn Otto des I. p. 66. deſſen Gemahlinn 68. fie hjeß Petrißa >» 7. & 71. Eigen Sallmaniſches, was es fey.p- 285. ob es unter Die ausgearteten gehn ger höret p. 292. wo dieß Wort herkommt. p- 293. deſſen Verjährung fr 295. und Ermweifung p. 297. & 298. Eila, Gräfinn von Walde und Gemahlinn Bertholds I. p. * deffen ne p. 47. deifen wahrer Gemahl p. 50. — Einfall der Hunnen war die Urſache der Unwiſſenheit in Baiern p. 320. Einkuͤnfte bifhöfliche, wie fie in Baiern ſollen getheilet werden p. 150. Eio Biſchofs und Abts Grabſchrift p. 370. Eliland, Herzoglicher Prinz p. 321. Engelbert Graf von Drtenburg p. 211, & 220, — Engelbrecht p. 344» N : Engelſchalk Graf an den baieriſchen Graͤnzen oder Matgotaf in Rieteöte- reich p. ı2. & 346. Engildico Marggraf, er wird feiner Marggraflichen Börde entſetzet p. 8. hat dem Hochſtifte Eichſtett Güter im Nordgau entzogen p. 10. wann er | Marggraf in Bpier geworden, und wer fein Borfahrer gemefenp. 12. Er war auch Graf in dem Donaugaup. 13- Er haite Söhne gehabt ibib, und fiehe die Stammtafel H. | Erflärungsgeift aberglaubiſcher unter den Ehriften in Baiern p. 155. Wa x | Erntrud eine Enfeliun des Heil. Viſchofs Ruperts ps 145. Erneſt Marggraf von Baiern p. 11. wird ſamt feiner Familie aug dem Reich gejaget ibid. — Ze r — | = Eernuſt Marggraf, einer "amd Jahr 900, md der andere ums Jahr ic. 7 u 345: er hatte Ilmmuͤnſter in beſitz p. 348. Erzbiſchof in Baiern, wer es ſeyn ſoll. p. 150. Euſtachius Abt zu Lurevill kam um das Jahr 614. nach Baiern p. 188, Ereommunifation über jene, welde die N des Chorſtiftes Ilmmuͤn⸗ Pre au, hintern ſuchten p. 368. — | in er Fabeln geben Anlaß zum itren p. 322. a Familie⸗Wappen der Pfalzgrafen von Scheyern und Wittelsbach p. 198. Faßnachtsfeyer in Baiern p. 158. & 1359. Feuer mufre zum Aberglauben den Baiern dienen p. 156.- Fichtelſee wo er ſey p· 103. Fiſchbachau kommt an die Strafen von Scheyern p. 66. Formalitaten beym Sallmaniſchen Eigen p. 294. wie ſie im Gemälde vorgeſtel⸗ let werben p. 299. Frauenkloͤſter wurden zu den meiſten Mannskloͤſtern erbauet p. 332. Freyſing die Stadt wann es verheeret worden p. 343- Friderich Pfalzgraf von Scheyern und mittlere Sohn des Pfaljgrafen Otto TIL. P. 79. deffen Brüder und Güter. ibid. Tod und Br une Ibid, Frie⸗ derich der Streitbare von Defterreih p. 218» q Froumund Mind von Tegernfee p- 312. ©. Gabrita der Wald, wo et ſey p- 105. ' Gaiſa ‚König in ungarn fammt jeiner Nachkommenſchaft fiche Stammtabelle G. Garibaldt warn er regieret p. 179. war Herzog der Bojer p. 290. wann er a Vindelicien und Norikum erobert haben ſoll p. 377- Bauen wenn ſie in Graf⸗und Herrſchaften verwandelt worden p · 3. Geb⸗ «= @ : N — RER - f er Ä Resiken ee er Gebhard af von SHirfäberg,: P- 354 E99 n Gegenpiund pr 253: - RT Be Geiſtlichkeit Die heidniſche in Baiern mie fie och 4 p. 241. die Engeläm diſche Geiftlihe hinderten den Wachstum des Chriſtentums p · 162. wur⸗ den nach Hauſe geſchicket p. 163. Gelůbd der Armuth in aͤlteſten Zeiten wie es belthaſſen war p· 336 Geberg Herzoginn in Lothringen p. 19. Gerichtbarkeit Ilmmuͤnſteriſche uͤber die Stiſts⸗ ——— 356. wird 0 ſtaͤtiget ibid, Gerihtstag zu Ilmmuͤnſter p. 351. Geſetzbuch das fraͤnkiſche fuͤr Baiern p. 145. Gertraud Gemaͤhlinn Heinrichs des Stolzen p. 202. Geſchichtſchreibung kann von den erſten chriſtlichen Geiſtlichen nicht begehit werden p. 140. Gewohnheiten heidniſche in Baiern p· 152. Vaieriſche in gehn: Verleihung p· 300. & fegq. gehen den auslaͤndiſchen Geſetzen vor p. 304. — durch fremde Geſetze verdrungen p · 305. Gewold, deſſen irrige Meinung p. 55. vom —— Annalen p 25H | ; Gifelbert Herzog. in Lothringen p. 20. & 21. Glaube an Träume ,. Wahrfagereyen, und Zauberpofen in Baiern p. 152. Goͤtzen die Baieriſche p. 147. — Gottesdienſt wird in. Baiern nach der Roͤmiſchen Rinde eingerichtet p. 14%. 143. 148, don: wen und wie er ſoll verrichtet werden p. 149: Grabfhriften Ilmmuͤnſteriſche p. 369. werden abgeſchliffen p. 370. awelhe blieben. übrig: ps 371. & 372. { Grabftein zu. Niederaltaich neuerdings entdecket p. 28. & 27. deſſen PER digkeit wird beftarfet. p.. 29. Grabſtein Klofter Jnderſtorfiſche neuer⸗ dings entdecket p. 72. * 73. wenn er iſt geſetzet worden p. 73 Grab⸗ fein Graf Waſſerburgiſcher zu St Emmeran ob er aͤcht ſey p. 196. -& 197. Grabſtein des Grafen Otto von Wittelsbach P. 198. & 1994. Sr 2. * Re % ifte r, Gremold Mind in Fuͤrſtenfeld. p. 263. Grimoald hielt zu Freyſi ng Hof. P. 164. Grünewald. pP. 332. - Güter der Kloͤſter, wen fie Arnulph verlichen hat. p. 344. mas Ilmmunſter für einige beſeſſen. p. 345- Gwelfifbes Stammwappen. P. 201. & ſeqq. Gwelfen die Herzoge, wenn fie in Baiern regieret. p. 281. * 9. Haydenburg Schloß in. Baiern. r. 332. Hayne waren. die heidnifche Tempel in Baiern p. 141. ® Haziga Gräfinn und Gemohlinn Otto I, Pfalgrofen zu Scheyern. p. 66. deſſen 3. Söhne ilid. Sedwiga, Tochter des Herzog Heinrichs in Baiern und der Judith. P. 40. Hedwigis Graͤfinn von Lengfeld. p. 73°, Heerftraffe Roͤmiſche. p. 375. & 380. zwiſchen Hetting und Yafın, p. 381. zwiſchen Laufzorn und Gruͤnewald. p. 382. Zeidenthum der Baiern. p. 141. & fegg. Neugetauften fielen nrũc. p. 102. N wie lang es in Baiern gebauert. p. 182, ! Heilica oder Rilica eine Gemahlinn des Pfalzgrafen Otto IIE in Baiern wer ſie geweſen. p. 73- deilen Söhne. ib.d. & 74, Heinrich der Vogler fat feinen Nachkommen. fiche die Stamm-Tabelle B. Seinrich ein baieriſcher Graf. p. 345. . Seinrich einSohn des Grafen Bertholds vonSchweinfurt. F ſeine Mutter.p.53. Heinrich Graf von Geiſenhauſen. p- 40. ß Heiarich der Erſte, Herzog in Baiern. Siehe Stamm Tabelle C. A Seinrich der Heilige. p. 52. . Seinrih Prodft von Ilmmuͤnſter 355. der Dechant allda. p. 35% . Heinrich der Jüngere oder mindere, Herzog in Baiern und Kärnten p. 22. & Be. Rt “2 € | 47 * 22 * —* —— V Be 47. Viegt zu Niederaltaich begraben. p· 23. went er oda: p· 2% Ta — deſſen Stamm : Tafelp. 27. warum nad) ſeines Vaters Tode er nicht als : Togleih das Herzogthum Baiern befoimmen. 28. feine Gemahlinn hick Hildegard p. 30. Er war Marggraf in Baiern geworden. p. 31. und hatte Kinder. ibid. wird Graf geneunt. p. 32. Seinrich Herzog in Niederbaiern. p. 209. deſſen Abkunft. p: 235. deſſen Bar pen. P. 238. deffen Nachtommenſchaft was fi e für ein Wappen geführt, p. 239. ergreift Die Partey Ded K. Ottokars von Böhmen. p. 260. Heinrich IL in Baiern, defen Schickſal e. 49. er empoͤrte ſich wider den Kaiſer. ibid. Heinrich der Zänfer oder Hezilo. p. 52. Heinrich ver Ahmuͤthige p- 84. & 35. ah: Gemahlin p. 202. deſſen ap. pen p. 232. Heinrich der Löw nennt Pfalsgrafen Otto IV. yon Wittelsbach feinen Ente p. 79. fein Wappen. p. 202. & 103. & 252 BL Der Schwarze. p. 201. & 281. Herman , ein Sohn Arnulphs de Böfen, iſt vermuthlich der: Stammpnter der Pfalzgrafen am Rhein. p- 36. & 37. Graf von Werdenberg pP. 22 —— ‚ein Sohn Arnulphs des I. oder Boͤſen, wird Erzbiſchof zu Salze burg, p · 37. rebellirte wider den Kalfer , und wird Darüber — und des Erzſtiftes entſetzet. p. 38. Sersfeld Kloſter p- 333- HSerzoge von Kärnten Ortenburgiſchen Geſchlechts, was Sie für ein Wappen ges führt. 210. Hersoge in Niederbaiern wann Tie ausgeſtorben. p. 246. Hildegard Prinzefinn. p. 10. & 13. ſtrebte den Guͤtern des Hochſtifts Eich ſtett nad. p- 13. Wahlfahrtete mit dem Grafen Engildico nad) St. Wal: durga. ibid. verholf dem Arnulph zum Kaiferl. Thron. p- 14. wurd ihrer offentlihen Würde entfeget und in das Klofter Chiemſee — Zeitlang eingeſchloſſen p. 14. & 15. AN. Hilprand Gerolzhauſer Chorherr zu Ilmmuͤuſter p. 357. - u: be | Kegifen Zochzeit⸗ was unfere Vorfahrer unter dieſem Wort verftanden p · 356% Sofdienſtleiſtung wird zu gewiſſen Lehn erfordert. p. 292. Hofe oder Hufi der Gau im Baiern p. 4. Serzoge, wer ſie find geweſen zu Zeiten K. Otto I. p. 28. die Ber bo | warm fie ſind ausgegangen. p. 242. ' Sochenſtauffiſches Geſchlecht was es für ein Wappen aführet pP» 204. Sortolf, Schirmvogt zu Ilmmünſter p. 364. Hueber p. Philibert hat Die Siegel geſammlet p. 267. & 274. Bugber Herzog in Baiern ob er det Vater der tegernſeeiſchen rd gewer fen. p. 322. Sund Wiguleus, deffen irrige Meinung vom Berthold. p- 55- Sunnen fallen in Baiern ein. p- 41. Sunniſche Könige werden gehenkt. p. 42. werben vomeinem Grafen von Scheyern us Batcın bis am Lech angeführet- p. 58. verwuͤſteten Batern p. 319. 7. & 320. ihre Grauſamteit gegen die Mönche und Kloͤſter. p- 371,& 342. . Ars der Slof in Baier. p- zer. Zummuͤnſter eine Agilulfingiſche Stiftung p 310 woher ihr Namen entſprin⸗ get p. zum. & 312. ihre Lage ibid. warn es geſtiftet worden, und wieder zu Grunde gegangen. p- 313: deffen 2000. jährige Jubeljahr. P- 316. hat mit Tegernſee einerley Stifter. p. 317. E Z18. woher dieſe ” Stifter ſtammen. p. 323. & 324. Ob es anfangs für Moͤnche oder für veltlliche Chorherren geitiftet worden 329. & 330: ob aud) ein Frauen⸗ Aoſter allda geſtanden. p. 357. kommt an die Biſchoͤfe von Regensburg p. 336. die Beſtellung der daſigen Aebten. p. 338. ob es eine biſchoͤfliche Comment⸗ Abtey geweſen. p- 339. wenn dieß Kloſter zu Grunde gegan⸗ Wu ‚gen, p. 343. und von wem es zerftöret worden. p. 343. was es für Guͤ⸗ & trr beſeſſen. p- 345. wird ein Stift weltliher Chorherren p. 346. & 347. “= ° Mund von Marggrafen befelen- p 348. Klofler- Siegel. p. 361. ihre 9° &hirm: Voͤgt. p- 363. 364. deſſen Ueberferung. p- 365. € z Ins BETEN ih NR Inderſtorfe das Kloſtet, 72. irrige Meinung von deſſen Stifter. 72. been Wappen. p- 283. & 284. ca Innhaben wie es beym Sallmaniſchen Eigen erwieſen werden mußte. p·eos. & 299: Interpolator der Dtto =freyfingifhen Geſchichte wird überwiefen p. 65. “Inveftiturs: Formalitäten bey dem Sallmaniſchen Gütern. p- 299. Zobannesfener aberglaubifh. P- 157. Zohann Herzog in Niederbaiern wann er geftorben. p. RR Zohann der zweyte Abt zu Ilmmünfter. 335. er Johann Probft zu Ilmmuͤnſter. P. 357. ließ ſich in Herzoglichen Geſchaͤften brauchen. P. 358. Jornandes ein Schriftſteller und Gothiſcher Viſchof zu MANN 112, mh. er von der Wanderung der Boien haltet. 136. Joviſara oder Joviſura wo es geweſen. p. 380. & fegg. NE Fiterreih Marggrafibaft. p- 211. Itinerarium Antonini, Augufti p. 380% Jubelfeſt jährlihes und Monathliches der alten Baier p. 137. Judita, eine Tochter Arnulph3 I. oder des Böfen p. 39. Ihre Tochter Hedwiga. p. 40. eine Tochter König Ottokars non Boͤheim. p. 215. | Julpach, ob allda eine Joviſara geftanden. p. 383- mia a ‚ Zupitersaltäre bey den Römern. p. 377- P- 379 ı : — von Zuſti fein Sag von der Abſtammung des Luipolds wird urn, p. 6. Zuftinian Kaifer befiegte Die Oſtgothen. p. 377. | “ Zuftitia Toter des Halzgrafen Dtto II. in Baiern. p. ge. irrige Dein von ihrer Abkunft. p. 83. derſelben Gemahl. x 84. & 86, Br Barl der Groſſe, ob von ihm Luipold abſtammt. vw Karl der Dicke feget den Aribo zum baterifhen Marggrafen i in unteroͤſtetreich and Mähren p. 12. wird abgeſetzet. p. 14. ⸗ > Rarnten wie ed an die Grafen von Drtenburg gelanget. p. 211. & 215. % a⸗ a hr Be r ; ke ec Karsbloman PR in Baiern und Käraten. p. ır, Kennzeichen einer anzulegenden Nömifchen Colonie. p. 378. & 379. Rirche baieriſche unter Herzog Theodo II. p. 137. Birchen-Gefichte die Baieriſche gründet fih (hun auf das achte Jahrhundert p- 14% Kirchengewald, in wie weit er den Herzogen von Baiern vom Pabſten zugelaſſen worden. p. 149. Blöftergefibichre ein Gegenftand der churbaieriſchen Akademie. p. 309. Klöfter werden zerflöret. p. 341. & fegg. & 347. warum ihnen Herzog Arnulph einige Güter entzogen. P- 344. & 345. werden von Belt: Prirfiern be: * zogen. p. 347. Brieg der Baiern wider die Bojen oder Böhmen, p. 11. des Herzog Heinrichs des Hochmuͤthigen mit dem Grafen von Pogen. p- 84. Zriegodienſtleiſtung ift der Endzwe der baieriſchen Lehn. p. 2o1. KRritick die aͤchte was es verbiethet. p. 176. Kuͤnzen ein Ort und Fluß in Vindelicien. p. 380. Frl de, * Q & + Eandfried, ein Herjogliher Sohn von Baiern. p. 3a. Landesregierung gemeinfhaftlihe in Baiern. p. 243. Landftänden Freyheit wird befiätigt p. 243. f Kandstbeilung Die erſte in Baiern. p. 244 . CLangenmantliſches Wappen. p. 371. Laufzorn p. 30. Lauterbach kommt an St. Einmeram. p. 331. & 336. 332. Lazi Wolfang ein Geſchichtſchreiber. p. 324. Legaten vaͤbſtliche, ihr Gewald p. 148. Ihr Berhaltungsbrief, p. 168, & 161. chnunterſchied woher? p. 291. & 292. | Lehn, ob in aͤlteſten Zeiten in Baiern einige geweſen. p. 287. ihr Urſprung. p. 8 288. & ſeqq. 291. deſſen Innhaben wie es erwieſen wurde. p. 298. 20% .299. ber Lehn- Stilus p. 301. und 303. Lehr⸗ — Reifen Behrftüike Eheifliche fie die erſte Chriften in Baiern p: 160, > Ceopold der erlauchte: Babenbergiſchen Geltlecs Er PaTz-Dfin pp Eimes Batavinus. p. 390%. r Kinbrun Dominikus von, Abhandlung vom Enttingeie römiſhen Heeftrafe fen. p. 375. & p. 381. & 382. Coͤw ob er das Geſchlechtszeichen der Welfen geweſen p; 203. warum der — ii von den ne Herzogen Wittelsbachiſchen Haufes angenommen worden. p- 204. LCongobardiſche Rechte in — E— wann ſie — p⸗ 302. wann: fe. noch; unbekannt waren. p- 300. Eofumgen: der alten Baiern. p- 154. Korhar IIT, Graf von Walde ſamt feiner Nachkommenſchaft. Siehe Stamme Tabelle. D. Cudolph ein Sohn Kaiſers Otto I. p. 34 & 35. Kudswirids, Concubine des Karoloman. p- IT. "gudwig 8: der Deutſche, deſſen Nachtommenfchaft. Sche Stamm tete, Ludwig K. der Fromme p. 6. Kudwig K. das Kind· P. 8. Cudwig ein Sohn Arnulphs J. oder des Boͤſen. p 39- Ludwig Herzog in Baiern wird zu Kelheim umgebracht, p- — deſſen ae Abſtammung. ibid. Eudwig ein Sohn Otto des Groͤſſern. p. 206. wird zum Mfjorafen bey Ba ’ ernannt. p. ibid. hat bald: Die * balı den: Löwen. allein geführt· p- 201. Cudwig der. Strenge, feine Siegel. p. 209. - \ Kudwig 8. der Baier, warum er verfhiedene Mappen geführek. p · 239. 820g. - hekommt ganz Baiern. p- 242. deffen Söhne. p: 24. | &uirpold ein Graf zu Zeiten K. Arnulphs p. 4. von deſſen Abammung ver— ſchiedene Muthmaflungen. ibid. ob er aus dem Karolingiſchen Manns— ſamme her fe p- 6. wird Marggraf in Baiern im. Jahre 895- 6. de 2 wird Begiffer. m wird Nepos Regis Arnulphi genannt. ibid. wird vom K. Ludwig dem Rinde im Jahre gor. fein lieber Anvermandter genannt. p. 4. & 9. | ob er ift weiblicher Seitdvom Carl vem Groffen her p. 11. fein Vater e fon Graf Engildiro geweſen feyn. p. 13. befaß eine Grafſchaft in dem — Morgan p. 16. blieb in einem Treffen gegen die Hunnen p. 17, feine Gemahlinn war Chunigund, und wer fie gewefen. p. 17. feine Kinder ibid. wird bald Graf, bald auch Herzog genennt. pP. 48. ein anderer dieß Namen p. 346. Aullus der Heilige ob er erſter Abt in Ilmmuͤnſter gewefen p. 333.05 er ein Stländer. 334. M. Magifter was es jagen wollte p. 338. - Magnus Herzog in Sachſen famt feiner Nachkommenſchaft. Eiche Stamm abelle E. Mair Theodorick Probſt zu Smmünfler p- 360. wird zu zefigniren gezwun⸗ gen p. 369. Mareomanner überwinden die Boien p. 102, fegen fih in Bojohemien nach Vertreibung der Bojen. ibid. & 108. & 119. & 129. - Marias fol eine Gräfinn von Ander geweſen feyn. iſt irrig p. 73- WMaroboduus Herzog der Marcomanner p. 122. j WMarggraͤfliche Wuͤrde in Baiern. p. 15. Marggrafen, in wem fie von den Grafen unterſchieden. p. 8. werden zu — Zeiten Grafen und Herzogen genennt p. 48. Marktſtein Roͤmiſche p. 378. Mathild Graͤfinn von Sulzbach. p. 213. Wathild Pralzgräfinn von Crayburg p. 235 ; “Megilo Abt von Tegernfee p. 340. E Meichelbeck vom Benediktbaierifhen Kloſterwappen. p 275. MWeiſter der heimliche und getreue, was Diefe Worte bedeuten. p. 355. \ Me⸗ — — 2 ij 5 Re AM Reiten KR = Merell der Tegernſeeiſche Pet. p- 3190 N v RT; ö Mönche werden von Hunnen verfoiget. P. 342. & 347. Mezger ein Salzburgifcher Geſchichtſchreiber und Gelehrter Beneditiner zu en „s | Peter in Salzburg, p- 173-_ Misbraͤuche mit den Heiligthimern in Baiern getrieben. p. 155° in Kloͤſern EL und unter dem gemeinen Wolf werden verbeſſert. p- 359. MSIE das Klofter, was es für Siegel geführt. P. 267. & 269. deſen Vermeh⸗ rung p. 270. wenn. und von tem es gefliftet worden. p. 277« Monument in der St. Nitlastichen zu Baumgarten. p: 383- Muͤnſter was dieß Wort bedeutet. p. 372. 313. 327« Muͤnzen Roͤmiſche, ſo in Baiern gefunden. p. 382. Narcifcer wo fie gewohnet. p. 105. ob fie. den Boien Mat heine: hate p- 118. & 123. & 127. | Nepos oder Enkel was es für einen Verſtand haben fünue, p. 9. Kro.& 15. Neuhauſer erfter Probſt in Münden: p- 36. Ka Yieuftift das Klofter erhalt einige Zehend. p- 352- | —J Nicolaskirchlein zu Baumgarten. P. 383- RAP — Nieolas Probſt zu Ilmmuͤnſter pP: 354 355% | Nicolas Eufan: zu: Ilmmuͤnſter. p. 358- iſt gebraucht worden in Vereinigung: dee Griechiſchen mit. der Roͤmiſchen Kirchen» p: 358, deffen. Abhandlung vom juͤngſten Tage. P. 359. Kiederaltaidy hatte anfangs Benediktiner, ſodann weltliche ehochetreir; und endlich wieder Benediktiner p.. 26, Wann der allda neuentvedte Grah— J ſtein des Herzog Bertholds und — Sohn Heinrichs ————— den ſeyn mag p. 26. Niedergerichtsbarkeit wird verſchenket vem Kloſter Raillenhaflach p. pP. — Nieſſen mußte zum Wahrſagen dienen. p- 153 Nod⸗ Yiodfür mas es fey. p. 156. Nordgau oder Norikum das Alte was es für Graͤuzen gehabt. p. 105. was das Ripenfifche und Mittellaͤndiſche Nordgau gemwefen, und was heut zu Tage in ihrem Umfange begriffen if. p. 104. woher ihr Na— men? ibid. warm es unter das Nömifhe Joch gekommen. p- 108. wie lang es von den Römern beherrſchet worden iſt. p. 112. erſtreckte ſich bis an Draufluß. ibid. Nordgau oder Nordbaiern iſt mit dem Norikum nicht zu vermiſchen. p. 224 wann Noritum von Nömern erobert, und wie lang es von ihnen he⸗ herrſchet worden. p. 377. O. Oefele von „Meinung über den Volkmayr. p. 250. 253. 254. Oeni Pons. p. 385. & 381. Oeſterreich das Niedere wird vom Kaiſer Carl dem Stoffen erobert. p. 13. | Ofigorhen werden beſieget. p. 377. Otgar Stifter von Tegernſee und Ilmmuͤnſter. p. 315. wer er geweſen. p. 32 Oetting. p. 381. & p 383. Re Ortenburg von die Grafen ‚ was fie als Herzoge von Kärnten für ein Wap⸗ pen gefuͤhrt. p. 210. & 211. was die Heinrichslinie fuͤr ein Wappen gefuͤhret p. 221. was die Herzogliche gefuͤhret. p. 237. & 322, deſſen Vater 323. & 324. & 326. s Otto von Diezun. p. 344. - —* Otto Graf von Wolfertshauſen ſamt ſeiner Nachtommenſchaft. Sie he Stamm Tabelle F. Otto der Groffe, oder I. fänt mit den Söhnen des Arnulphs J. im Unruhe. p. 19. giebt feinem Bruder Heinrich I. das Herzogthum Baiern. 28. nimmt gedachtes Herzogthum den Arnulphifchen Söhnen. p. 33. hatte einen Sohn mit Namen Ludolph. p. 34. On U. der Kaiſer gab dem Klofter Metten ein Gut zurxuͤck. p- 44. deſſen - Diplom für Tegernfee, p- 315. 316. 321, Ki — Döode? Otto Re 8 i r? € % ? Otto Herzog in Schwaben. p. 28. | Ottonen, wie viel es in der Graf Scheyeriſchen Genealogie gebe. p.55 Otto I, ein Graf von Scheyern. p. 63. & 64. und Sohn Bertholds IT, p. 66. deſſen Gemahlinn Graͤfinn Haziga. ibid. deſſen drey Soͤhne p. 66, deſſen Sohn führt die Hunnen wider den Kaifer an. p. 68. X Otto IL. ein Sohn Otto des I. p. 66. Otto IIL ein Sohn des Pfaljgrafen Eecard von Scheyern und ver Petri p- 68. & 71. Zugenannt Senior, ſchrieb ſich zu erft von Witteldbah, . ftiftete das Kloſter Inderſtorf, und vollbrachte das Kloſter Eusdorf. p- 72. wenn er geſtorben P. 73. deſſen Gemahlinn p. 73. deſen Kin⸗ der p. 73. & 74. Siehe Stamm » Tabelle F. \ Otto IV. was er im Siegel geführet. p. 73- 76. ſchrieb fih von Battenberg und wurd Herzog in Baiern p. 76. hat-einen Adler als Pfalzgraf ge⸗ führet. p. 201. deſſen Nachkommenſchaft. Pi 2335. 4 Otto V. und VI. wo fie begraben liegen. p- 73. beflen Leben und Top, * Begraͤbniß. p. 79. & 199⸗ Otto IIluſtris was er im Wappen geführt. p. 208. deſſen Abkunft. p. 235. Otto ob er ein Mitſtifter von Tegernſee p. 317- Ottokar König in Böhmen nimmt Oeſterreich, Kanten und Era in 2 fit. pP. 218. P. | Pagius wird widerleget, was die Auswanderung der Boien betrift. p. 119. Palnignefps was er vom Klofter Scheyriſchen Gemaͤhlde hält. p- 283. Pangraz, P. ein Scheyerifher Moͤnch und baieriſcher Schriftfieler. p- 332» 365, Dantberthier wie ed ind Mappen gefommen p. 210. & 215. & 237. wie ed auf | die Graf DOrttenburgifche Linie gekommen ift. p. 238. warum es das Notle thaliihe Vitzthumwappen geworden. p. 240. wann ed von den baieri⸗ ſchen Herzogen ausgelaſſen worden, und warum. p. 242. von wen eß — worden. p. 244. wann e8 gänzlich aufgehbret p. Faß. Ben} 2 RK » | . Begiften.. Darre P. ein Schriftſteller. p. 333. Paſſau liegt an Binpelicien p. 380.& 381, - Pataya Caftra. p. 380. &. 381. Peutl-£chn mit den Sallmaniſchen vermiſchet p. 304. } + Pezius wird widerleget--p. 135. & 156. Pfalzgrafſchaft am Rhein wie es an Baiern getommen. p · 206. die Baicrb ſche wie es an die Grafen von Ortenburg gefallen, 222. & 224. die Erapburgifhe. p- 235. & 238. Pfalzgraſſchaften in den Provinzen wann fie abgenommen und warum? p. 242. | \ Pfarrvikari von Vohburg hat an Sonn- und Feyertagen zwo Meſſen leſen muͤſſen. p. 357. Philipp Patriarch zu Aquilea. p. 217, Pilitrud Gemahlinn des Herzog Crimoalds p. 325. & 326. Pirminius hält fi in Baiern auf. p. 153. - Pipin der König wanı er gelebet p-. 314. wann er König gewordenp. 316, . Pitten fo viel als Pidtavia p. 2160 ſepq. iſt eine Grafſchaft. p. 213, Pölten das Klofter in Oeſterreich von wem es geſtiftet. p. 321. ob es anfangs für Moͤnche oder weltlihe Chorherren geftiftes worden, p · 329. Pogen Graf Friederich. p. 84. & ſeqq. Pogeniſches Graͤfliches Wappen. p. 279. Polling das Kloſter erhalt 3. Höfe zu Odrating. p 35% Ppolonus Martins Annaliſt. p. 260. ons ni p. 380. & 381. Praͤlaten Oeſterreichiſche wann fie das Geſchlechtswappen mit dem Kloſterwap⸗ pen zu vereinigen angefangen. p. 269. Baieriſche P- 275. & 276, Prieſterthum in Baiern welche dazu gelangen fonnten. p. 149: Probft mas es vor Alters bedeutet habe. p. 324. weltliche Proͤbſte P. 317 und % 322. werden von Stiftern verordnet p. 329. Ilmmuͤuſteriſche P. 349 Drobficy: Kihrer woher dieß Wort fommt. p. 363. N Odde— Pto, — ag) Regi fie no Ptolomaus Befeäftiget die Ofufage des Strabo von der Lage der Boien. Br J 1Iio. mit welchen Plinius einſtimmet. pP» III. wann er aelebt, ibide‘ Puech das Dorf. p. 253. & 262. 4 ır DD Ouintianis oder Quintana Cafra, p- 3990. &. 30 0 ' Quirin der Heilige. P- 34% R. Rader Baieriſcher Geſcichtſchteiber. p . 319. a Rapoto J. wo er herkommet. p. 211. & 220. feine Kinder. ibid. Rapoto 1: was er für ein Siegel geführet. p. 222. wann er Die baieriſche Pfal· grafſchaft, und warum er es vom Kaiſer erhalten. p. 222. Rapoto LIT, was er für ein Wappen angenoinmen. p. 223. mit wen dieſer Stamm auögefiorben. 224. det gedachten Rapoto fein Vermögen. p. ibid, deffen Verwandſchaft mit Herzöge Heintich von Niederbaiern. p · 235. ware poto II. geführet im Wappen. p. 237. Reflor was es fagen wollte. p- 338- \ | Regine Benediktiner⸗ Abt zu Pruͤnn. p- 348. 12,49 Reichersbergifhe Klofterwappen. p. 277. Rhaͤtien was «3 vor Alters für ein Sand gewefen, und wie ed iſt aboetheilet worden. p. 105. wann es von Roͤmern unter ihr Bottmaͤßigkeit gebracht worden. p. 108. wie es ſich erftredte. p. 323. wenn ed von Römern ero⸗ bert und bis wie lang von ihnen regieret worden. p 377 Khenanus P. wird widerleget. p. 134. Bo Ser 9 _ Richenza oder Ritzuina ter fie gewefen p- 83» Richza Gräfin von Murad). p- 221, Kiefengebürg wo es angraͤnzet. p. 103. Rifried erſter Probſt zu Immuͤnſter. D- 345. 8 e gi ff ee Ritterſtands beſchwerniße auf dem Landtage wegen dem Lehn⸗Stilus. p. 301. Rocho ob er ein Sohn des Otkarus p. 314. & 319. Roͤmer erobern Vindelicien p. 376. legen allda ſowohl als in a Noritum und . Rhaͤtien Eolonien an. p. 377 Rothgau wo es gelegen. p. 240. Rotold Dechant zu Zlmmünfter, p. 357- Rortal Graf von p. 240. Rottel oder Todtenbrief Klofler Sheyeriſcher. p · 361. Rupert Biſchof zu Worms wird nah Baiern geladen. p. 143. war der Aus⸗ reitung des Heidenthums allda nicht gewachfen. p. 144. ward anfangs Biſchof zu Salzburg ohne Kirhenfprengel p. 150 fein Sterbjahr und Grabſchrift p. 171. & 172. deſſen Ankunft und Stiftung in Salzburg wird zu frühe angefeget. p- 173. der hieraus erwachfende wichtige Bor- - theil ibid. wann er eigentlich geftorben. p- 179. deſſen Schüler p. 180%. - & 184. Rupertikirchlein zu Wien. p. 182. deſſen Gefährten. p- 183. ©. Saͤfkulum Ilmmuͤnſteriſches taufendjähriges. p. 369. z Sallman wer er ſey p. 295. warum er gebrauchet wurd. p. 295. & 300. Sallmaniſches Eigen was es ſey. p. 275. deſſen Verjährung. p. 295. & ſeqq. —T Sallpfenning · p- 295. Salung was es fen. P. 293. ob es unmittelbar vom Herzoge verliehen worden p. 296. deſſen Na⸗ „tut p. 296. & 297..wie e3 erwieſen wird, P. 297. & fegg. mit dem Beutl : Lehn vermifchet. p. 304 Salzburg wird dem H. Rupert geſchenlet. p. 144. wann bie Stiftung allda vorgegangen feyn fol. p. 177. B Sanct Emmeram fuͤrſtlichs Stift und Kloſter. p. 337. Schankungsbrief Ilmmuͤnſteriſcher in Die Kloſter Scheyerifhe Obley. p- 356, Schazgraben aberglaubiſches. p· 154: Odd Scheft⸗ " 4 34 x > = Be g i ife er Söeftlarn das Klofter befommt den Zehend iu Edralad 350. Scheyeriſche Grafen wo fie geſeſſen. p- 364: - Scheyern die Srafihatt wird confifeirt, und zum Theil den Erben des Bere tholds Grafen von Scheyern uͤberlaſſen, zum Theil zu den Re tern geihlagen. p-. 64. & 281. Scheyern Grafen von. P. 44. was fie für ein Siegel geführet als afatgorafen p. 73. & 76. und warum vermuͤthlich. p. 77- Scheyeriſch Graͤflichs Wappen p. 279- Scheyer iſches Kloſterwappen. p. 283. & 284. Schirm⸗Voͤgte des Kloſter Ilmmuͤnſter. p- 363. in wen ihr Amt beſtund. p. 363. wie es Die Herzoge in Baiern geworden. p. 363. Schlierſee, ein ehemaliges Benediktinerkloſter. P. 347 . wann es ir ein ERROR verändert worden. p · 347- & 348. Schmid Ignatius Dominikus deſſen Verdienſt um die Voltmaietſde Chro⸗ nid P. 254. Schottenkloſter i zu St. Jakob in Regensburg bekommt vom Kaifer ein Dr pen. pe 272. & 276° — Schutzherren das Kloſter Ilmmuͤnſter. Siehe Schirmvögte. Schwaben wann fie von den Gothen mit Krieg überzogen worden find- P· I 3 Schweinfurt das Schloß wird zerflöret- P. 53. Siber Conrad Probſt zu Ilmmuͤnſter m 360. Siegel das aͤlteſte der Welfiſchen Herzoge p- 201. Siegel der Eredeng. P. 239- die Biſchoͤſliche p. 268. Klöfterliche p. 269. &fegq, Siegfrid, war dritter Abt zu Jlmmünfter p- 335- od er unſtritiger Abt allda geweſen p. 336. ob er zu St. Emmeram Abt gewefen. p. 339- ge Sixtus Biſchof zu Freyſing ſuchet die ueberſetzung von Ilmmuͤnſter iu unter⸗ treiben p- 368. | Spaltung zwifhen dem Herzoge Albert und Sirt dem Biſchofe ———— * Sparren „ob es das Wappenzeichen der Pfalzgrafen von Scheyern und wi telsbach fey p. 198. und fulg. wer iha gefuͤhret p- 283- En 12 | * 5 E?7« * — Ei Bi ‘ * \ Tr 1 R e 8 i ff e re, Spruch der Könnifhe p. 246. Stamm:Tafel des Engildico A.p. 15. der Boreltern Otto des Stoffen Stammes tegifter. p. 89. der Grafen von Drtenburg p. 211. Staudacher warum er init dem Pantherthier und nicht mit feinem Sefhlehtt- Wappen gefiegelt p. 240. er war Burger zu Landehut, Ritter und Vitzthum an der Rott, p. 241. & 242. Stifterſtein in Ilmmünſter. p. 371. Strabo, wer er geweien und ob er in der Geographie allen Glauben verdiene p- 106. wann er fein Werk verfaffet p. 107. & 108. Streit zwifhen der Tradition und Hijtorie die Ankunft des Heil. Ruperts be treffend p- 176. wegen Weberfegung des Klofterd Ilmmuͤnſter. p. 368. Sudgau oder Sudbaiern. p. 323. deffen Hetzos. p. 325. und Grafen p. 364 Sulzbach eine Grafſchaft. p. 213. Taufhbrief awiſchen Ilmmuͤnſter und Scheyern. P. 357. T. Tauſch der Leibeignen ſamt dem Ceremoniel, fo hierbey beobachtet worden. P. 349. & 350. egernſeeiſches Klofterwappen.p.273.& 276. wann die eiſte Monche dahin gekom⸗ men p. 314. wann es geſtiftet worden ibib, & 317. ob ihre Schriften die Ehronologie befiimmen. p- 315. & 321. wer deffen Stifter geweſen ibid. &e . p- 317. iftabgebrandt worden. p- 315. deffen Güter p. 312. Tegernfeeifche Mönche miſchten auch Fabeln in ihreSchriften. p.321. & 322. woher deſſen Stifter abſtammen. p. 324. liegt im Sudgau oder Sundgan- p. 324 auſchet mit Ilmmuͤnſter einige Leibeigne, p. 349. mit was für einem Eeremoniel. ibid. & p. 350. Tegernfeeifche Strafen was fie beſeſſen. pP: 36£,;.” ;® Tetrarchia in Baiern. p 146. 72 Taffılo I. wann er tegieret. p. 179 Thaſſilo IT. feiner Lande entfeget p. 3- Theübrief der Herzogen Ruperts und Rudolphẽ p. 35% Theo⸗ SE 2. f er. Toesbald Herzog in Baiern und Vater der Tegernſceiſchen — 33 Theoberts- des Baieriſchen Herzogs Söhne p. 321. AN 2 RR Theodo II. theilte das Land. 323. | — Theodobert warum er in Baiern zwiſchen zweenen 1 Theodonen eingelchaltet worden. p· 14 Theodo, der Erdichtete p. 135. & 136. & 183. Theodo IL. Siehe Diet. Törringer Vitzthum warum er das RE und nicht ſein Geſchlechtz⸗ a wappen in Sieglungen gebraudet. p. 244. & 245. Tollners Muthmaflung von der Abkunft des Luipolds. p. 11. Tradition oder Uebergabe falſche. p. 177. vom Bater auf den Sohn. P 33% “ Träume ver alten Weiber in Baiern hochgeſchaͤtzet. p. 152. Turnier zu Nürnberg, allda ſtirbt Herzog Ludwig der Juͤngere. B 262. | ‚ Turos p· 380% V. — Graͤfliches Wappen. p. 278. Vaſallen werden Fideles Regis genennt. p. 290. * Urſprung in Baiern. Pe 1. c. ihr Vertrag mit Lehnherin. P. 291. Udalrik Probſt zu Ilmmuͤnſter. p- 35% Velſer wird widerleget, was die Wanderung der Boien Meloager p. 129. wan er von Tegernſeeiſchen Stiftern hält. p- 324. Derbaltungebricf paͤbſtlicher. p- 100. & 161. & 179. > Verfammlung des Baieriſchen Lands. — Verſatzbrief auf die Vogtey Ilmmuͤnſter. pı 365, Verwandtſchaft dei Pfalzgrafen von Scheyern mit den Grafen. von vn p. 86. irrige Meinung hievon p. 87. Derwilligung Lehnherrliche in Veraͤuſſerung der Lehn. p. 289, LIES Yichweiberey wind in Baiern abgeſchaffet. P. 251. \ | Yin “ Utto oder Atto ob er ein Mitſtifter zu Tegernfee gewefen. p. 317. erſter Ober Regiſter vViundelieten mag das in ſich begriffen, und mo fie angegraͤnzet habe. p. 104, & 109. was heut zu Tage nad) römischer Schreibart dadurch verſtan— den werde, und woher ihe Namen entitanden fey- p. 105. wann es die Roͤmiſche Herrfhaft anerkennt hat. p. 108. wann fie Die Bojen zu ihren Nachbarn befommen haben. p. 109. wann die Bojen in Bilts delicien gezogen find. p. 112. welhe Völker unter Bindelicien gehör- ten p. 125. in welcher Strede Landes es beftund. p. 376. wurd vom PN Kaifer Auguſt erobert. p. 377. wie lang die Römer allda — P-377- ee oman im Rottal. p. 240. &-242. Ulrich Probſt zu Ilmmuͤnſter und Notarius p. 358. 4 Ulrich von Leonrod, ob er Probſt zu Ilmmuͤnſter geweſen. p. 354. & 355. Ulrich der Heilige verſoͤhnet den Berchtold mit dem Kaifer aus p. 42. Ulrich ein. Sohn Pfalzgrafen Otto III. in Baiern. p. 79. Domdechant und Domprobſt zu Freyſing p. 80. Ulrich Graf von Ortenburg wenn er Herzog in Kaͤrnten geworden. p. 215. und 216, “ Volferus Patriarch zu. Aguileja bekommt Iſterreich und Crain. p. 206, Volkmayr Abt, deſſen Schriften. p. 247. & fegq. deflen Chronifon wird ihm angeftritten. p- 250. wann er geſtorben p. 251. wo er gebohren wor⸗ den, und wo er geſtudiret. * 260. & 261. x vVorſchrift oder Verhaltungsbriefe fuͤr die Paͤbſtliche Geſandte nach Baier. VD. 148. Vor⸗ und Stamm Eltern Dtto des Groffen von Wittelsbach p. 7. des Ditmars Biſchofes von Merfeburg. p. 51. der Grafen von Habiburg. p. 55. Urſache, warum das Ehorſtift Ilmmuͤnſter nah Münden uͤberſetzet worden. p. 369. % 6, Mönd in Ilmmuͤnſter. p. 371. Ufenbofen , dahin wird, die Abtey von Ba verfeßet. pP. 66. p. 281. Uta eine Graͤfinn von Pitten. p. 211. ter zu Ilmmuͤnſter. p. 334. et war auf dem alten Kandtage zu Dins F age selling! 335. — + Ese nr, : Zi RB. Regiſter. Wohrfagungen werden ven Baiern vom Pabften boroeworſen. p. 22 in wen fie beitunden. p- 153. & 1354. Walbeck Lothar Graf von p. 47. feine ungluͤckliche Begebenheit. p, 4. und. Verſchwoͤrung wider 8. Otto den Groſſen p. 52. Waldram Herzogliher Prinz. p. 32r. Woppenverleibung ift ein £aiferliches Vorrecht p. 272. Wappenveraͤnderungen wurden in Urkunden angemerket p. 274. Wappen in Kirchen werden abgeſchliffen. p. 370. Wappen die Biſchoͤfliche p. 268. Wappen das Oeſterreichiſche woher es kommt. p. 218. Klöfterwaypen ine fprung. p. 269. ihre Vermährung p. 276. & 271. { . Wappen ver Geſchlechtet ihr Urſprung. p. 195. & 282. Wappenvermehrung p. 209. & 238. Wappen oder Geſchlechtszeichen vermeintliche der pfalzgrafen von m EShehen und Wittelsbach p. 76. & 281. der Herren von Inderftorf oder Im deritorfern p. 78. Amts : und Landswappen Unterfhhied p. 238. & ſeqq. Annehmung der Stifter Wappen p. 276. Welfo II. deſſen Wappen p. 202. anderer Welfen Wagpen oder Smelen P. 203. & 204. Weilheim von Herren woher fie entfianden. p- 5. Wartenberg was es fen gewefen p- 78. Wecken warum es die Welfen geführet. p. 204. kommen weder von den Gra⸗ fen zu Wafferburg noch von den Srafen vo Bogen * p- 207. Welpho. p. 344. 4 Wenzeslaus der Heilige ob er den Adler zum PEnanappn geht p pe 197. Weſſeling Johann ein Schriftiteller. p. 381. Wickman Probſt zu Ilmmuͤnſter. p. 350. - Wilhelm Graf an beierifhen Gränzen, oder in IRRE: 12. Team: graf in Baiern. p. 346. mil: en 4 | IA 0 KRegifien. _ Wilpelme von Genealogiſche Hiſtorie p, 283. Willibald Biſchof zu Eichſtaͤdt p. 175. Wiltrudis Gemahliun des Baieriſchen ‚Herzog Bertolds ſtiftet das Porter Bergen. p. 21. 48. Wittels bachiſch Gräfliches Wappen, P- 205.& 279. Herzogliches p. 206. deſſen Vermehrung p. 209. mit den Löwen und Weden. P- 207. mit dem Pantherthier. p. 210, Wolfertshaufen Graf Dtto von p. 48..deffen Gebruͤder. p» 85. \ Würden , wenn fie der Vater verlohren,, kommen den Kindern oder — freundten zu. p. 15. wWaſten mas fie ſeyn. p. 126. & 127. Wuͤſte die Bojifhe mo es angefangen und ſich geendiget hat: p. 106. & 120. die Römifhe wo fie find gewefen. p. 127. 3 Zauberer in Baiern wer fie find gemefen p. 159. Zauberpoffen wurden in Baiern geglanbet p. 152. Zauberegen find Werke der menſchlichen Bosheit. p. 159. Zeitrechnung der Noriker, Rhaͤtier und Vindelicier, warn fie von Römern überwunden worden find. P. 108. & 372. fehlet in mehrern Salbur: geriſchen Handſchriften. p. 177. Salzburgifhes Schankungsbuͤchel wann es abgefaſſet worden fey. p. 178. Zunaͤmen wenn es die Geſchlechter von ihren Veſten oder Burgen angenom: + men. p. 5. wenn fie aufgefommen. p. 48. - Zu rechten Lehn ‚wie diefe Wort zu verfichen find? P- 301. & 302. & feqg. — ars 3% x a. zur ak € is e, pt 8 ER nd — and! kai — — — a 4 ae ii ar a 6 122) .q Yüsalara, Kirn © wi — Br eh ee * fiat 4 the Wahl au me a — * a —* —4 Fa ‚ur ig — Are DL A —— * — 0 er J —— —— — — — ee N — * —— kat . > ——— ERS B £ Eee 7 e —— — Sr,