FOR THE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LlBfURY or THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY Aaeii Im Nnfember Das Mioeän von Eggenburg. Die Feona der ersten Mediterranslufe des Wiener Becbs and die ploiisciien Verliältnisse der Umgeliani des illanliartsberges in Niederösterreicli von Dr. FRANZ X. SCHAFFER. Mit 48 Tafeln und 12 Zinkotypien im Text. ABHANDLUNGEN DER K. K. GEOLOGISCHEN REICUSAN8TALT. BAND XXII, HEKl' 1. Preis: 40 Kronen. WIEN 1910. Verlag der k. k. Geologischen Roichsanstalt. In Kommission bei It. LECHNEK (Willi. MÜLLKIO k. u. k Hot- uikI UnIvpr-IIAtt-UuchbAiKiluiik*. Ansgfgehpn itn NftTember 11110. Das Mioeän von Eggenburg. Die Fam der erstei lllediterraestife des Wiener Beckens und die genloiisclien Vertiältnisse der ümielig des Manliartslierges in Niedernsterreicli Dr. FRANZ X. SCHAFFER. Mit 48 Tafeln und 12 Zinkotypien im Text. ABHANIHUNtiEN DER K. K. GEOLOfJISCHEN REIDHSANSTAET. BAND XXII, HEFI I. Breis: 40 Kronen. WIEN 1910. Verlag der k. k. Geologischen Reichsanstalt. In Kommission bei R. LECHNER (Wilh. MÜLLER) k. u. k Hof- uml UnlversnatJ-Hm-hbanilliinK. i 554 JUN6 1952 .MIT ÜNTKRS'I'LiTZÜNG T)KR Johann Krahuletz, dem Erforscher seiner Heimat Am 23. August 1903 saßen über ein halbes Hundert Geologen, aus aller Herren Landern zusammengewürfelt, iin Saale des „Goldenen Löwen“ in Eggenburg bei frohem Mahle. Man hatte die Aufschlüsse der fossilreichen Miocänbildungen in der Brunnstube, im Schindergraben und in der Bauernhanselgrube besucht, die Sammlungen des Krahuletz-Museums besichtigt und hatte soeben beim funkelnden Wein, der auf dem alten Meeresboden so prächtig reift, den Führern der Exkursion und den Vätern der gastlichen Stadt den Dank des Kongresses ausgesprochen. Da erhob sich Professor Deperet und in schmeichelhaften Worten gedachte er der Verdienste des Gründers des Museums, der in der Sammeltätigkeit eines Menschenlebens ein Werk geschaffen hat, das die höchste Bewunderung der wissenschaftlichen Welt verdient, des einsamen Forschers Johann Kräh ule tz. Professor Deperet war wohl viel zu liebenswürdig, um dabei einer Unterlassungs- sünde zu gedenken, die sich die heimische Wissenschaft dadurch hat zuschulden kommen lassen, daß sie die Ernte auf diesem so wohl bestellten Ackerfelde so lang versäumt hat. Damals war mir der Gedanke gekommen, diese einzig dastehende Lokalsammlung einer wissenschaftlichen Bearbeitung zu unterziehen, aber andere Fragen, die mich durch Jahre beschäf- tigten, haben es mir nicht erlaubt, früher ans Werk zu gehen. Endlich im Sommer 1901) fand icl» die nötige Muße, mich — freilich mit Unterbrechungen — in das Studium des Eggenburger Tertiärbeckens und seiner Fauna zu vertiefen. Und so ist dieses Werk im Werden begriffen. Es ist mir nicht schwer geworden, seine passende Zueignung zu finden. Es konnte nur dem Manne gewidmet werden, der sein Leben der Erforschung der Vorzeit und der Urzeit seiner Heimat geweiht hat, der die reichen Funde in bewunderungswürdiger Weise vereint und in selbstloser Freude an der wissenschaftlichen Forschung den Fachgenossen anvertraut liat. Und es verdient ehrend hervorgehoben zu werden, wie er in diesem Streben, das W’erk seiner Hände zuin Gemeingut der Wissenschaft zu machen, durch die Vereinigung von Männern unterstützt worden ist, die seinen Namen führt. Damit hat sich die Krahuletz-Gesellschaft ihre höhere Aufgabe selbst gestellt und die wissenschaftliche Bearbeitung der Schätze begonnen, die ihrer Obhut anvertraui sind. Schneedörfi, Weihnachten 1909. F. X. Schaffer. Das Miocän von Eggenburg. I. Die Fauna. Franz X. Schaffer: Das MlooRn von EKKunburg. (Abbandl. d. k. k. geol. Ri'icbeaiistftlf. XXII. Band. I. Heft.) Einleitung. Gleich vom Anbeginne war mir klar, daß nur eine von Grund auf neue Bearbeitung der gesamten Fauna des außeralpinen Neogenbeckens von Wien ihren Zweck erreichen könnte, zu einem Vergleich mit den in jüngerer Zeit gut studierten gleichaltrigen Bildungen anderer Mittel- meerländer, besonders Italiens und Südostfrankreichs, zu führen. In den 40—50 Jahren, die seit dem Erscheinen des Werkes M. Ilörnes’ über die fossilen Mollusken des Wiener Beckens ver- rtossen sind, hat die Wissenschaft von den rezenten Konchylien eine so durchgreifende Ausbil- dung erfahren, daß sie die Paläontologie ganz auf ihre Bahnen gelenkt hat. Diese neuen Wege sind die Forscher des Auslandes in der Beschreibung der Neogenfaunen mit großem Erfolge ge- gangen und haben deren Kenntnis auf eine neue Basis gestellt. Nur Österreich ist darin zurückgeblieben, denn hier hat sich die Tätigkeit mehr der stratigraphisch-faziellen Kichtung zugewendet und ein großangelegtes Beginnen R. Hörn es’ ist frühzeitig ein Torso geblieben. Nur in vereinzelten Fällen ist seitdem auf die notwendige Umdeutung mancher Bestimmungen hingewiesen worden. Da das zur Bearbeitung vorliegende Material äußerst umfangreich ist, muß für seine Ver- öffentlichung eine Reihe von Jahren in Aussicht genommen werden. Eine große Unterstützung ist es für mich, daß ich schon mehrere Zusagen von Fachgenosseu erhalten habe, die bereitwilligst einzelne selbständige Teile bearbeiten und als Beiträge diesem Werke anschließen werden. So wird es mir erspart sein, mich auf mir ferner liegende Forschungsgebiete zu begeben. Da sich meine Untersuchungen nur auf den Verbreitungsbezirk der Neogenbildungeii be- schränken, der am besten durch die Lage der Stadt Eggeiiburg bezeichnet wird, so wird in der Darstellung stets von dem „Becken von Eggenburg“ die Rede sein, wenn der Inbegriff der neogenen Ablagerungen zwischen dem Pulkaubache im Norden, der Donau im Süden, dem Kamp im Westen und der Niederung der Schmieda im Osten verstanden sein soll. In früherer Zeit ist in der Literatur immer von den „Horner Schichten“ und dem „Horner Becken“ die Rede gewesen, da aber diese Bildungen bei Horn überhaupt nicht, bei Eggeiiburg hingegen in sehr typischer Weise entwickelt sind, da ferner diese Stadt durch die Gründung des Krnhuletz-Museums ein Mittelpunkt für die Wissen- schaft geworden ist und die Stadt Horn, was Fremdenverkehr und weiteren Ruf betrifft, schon* weit überflügelt hat, so ist es nur gerecht und zweckmäßig, die alte, ganz unbegründete Bezeichnung fallen zu lassen und dafür den Namen „Eggenburg“ zu setzen. Doch wird der Ausdruck „Eggeiiburger Schichten“ nie in allgemein zusammenfassendeiu Sinne verwendet werden, sondern stets mir für die faziell sehr ausgezeichneten Bildungen gelten, die bisher so benannt worden sind. Dadurch wird die Wahl des Titels begründet. 1* 3 4 l)r. Franz X. Schajj'er. Obgleicli sich die stratigraphischen Untersuchungen Uber das ganze erwähnte Gebiet er- strecken werden, soll sich die paläontologische Darstellung nur auf die Fauna der neogenen Ab- lagerungen beschränken. Es ist nicht beabsichtigt, eine systematische Anordnung der einzelnen selbständigen Teile lierbeizuführen, um deren Erscheinen niclit zu verzögern. Zu großem Danke bin ich der Direktion der K. K. Geologischen Reichsanstalt verpflichtet, die meiner Arbeit einen eigenen Band dieser Abhandlungen zur Verfügung stellte, der bis zu ihrer Vollendung oft’en bleiben wird. Ich wünsche, daß dieses Entgegenkommen durch den raschen Fortschritt des Werkes nicht mißbraucht werde. Die Krahuletz-Gesellschaft in Eggenburg hat durch Gewährung einer reichen Unter- stützung für die Herstellung der Tafeln das Werk gefördert und ich freue mich, ihrem Ausschüsse und dessen Obmann, Herrn Sparkassadirektor Hans Vollhofer, meinen Dank hiefür schon an dieser Stelle aussprechen zu können. 4 Die Binaln der MiocanliildnDien loe Eienliure. \'on 1 > !•• F* I* a n z X. S c li a f f e r. Mit 12 Ziukotypien im Text und 47 Tafeln in Lichtdruck. Die Ilivalven bilden weitaus den HaupUeil der Fauna der Neogenbildungeu des Eggeiiburger Beckens, Sie sind dem Individueureichtuin und auch der Zahl der Arten nach das bestimmende Klement der Fauna und sie geben auch die stratigrapliisch wichtigsten Typen. Die Fauna von Eggenburg ist, welcher Punkt auch in Betracht gezogen werden mag, fast stets eine Bivalvenfauna. Es ist daher begreiflich, daß der zuerst erscheineude Teil des Werkes ihrer Beschreibung gewidmet ist. Für die Art der Darstellung waren für mich folgende Gesichtspunkte bestimmend. Durch das reiche unbearbeitete Fossilienmaterial, das besonders das Krahuletz-Museum ge- liefert hat, ist die Zahl der Molluskenformen beträchtlich vermehrt worden. Eine große Anzahl von Typen, die bisher in wenigen Stücken bekannt gewesen sind, liegen in zahlreichen Exemplaren vor und dadurch ist es einerseits möglich gewesen Abarten abzutrennen, anderseits manchen Art- begriff weiter zu fassen. Wenn es anging, ist immer der Vergleich mit rezenten Formen für die Bestimmung des Artumfanges grundlegend gewesen. Es ist auf diese Weise also der Artbegriff weiter geworden, wenn viele Vertreter Vorlagen oder wenn sich nahe Beziehungen zu rezenten Verwandten ergeben haben. Es war im ganzen mein Bestreben, die Verwendung neuer Namen so weit wie möglich zu vermeiden, da sich die große Veränderlichkeit der Konchylienschale doch immer mehr und mehr erweist und damit der Vergleich mit äquivalenten Bildungen anderer Länder oder mit altersverschiedeneii beiiaclibarler Gegenden, wobei natürlich das inneralpine Wiener Becken in erster Linie in Erwägung gezogen wurde, er- leichtert werde. Dadurch, daß den Arten größere Variabilität zugestanden wurde, haben sich zahl- reiche Lokalvarietäten ergeben, die den eigenen Charakter der Fauna in klareres Licht rücken. Die Anlehnung an die rezenten Formen ist so weit wie möglicli berücksichtigt und meist auch im Namen zum Ausdrucke gebracht worden. Ebenso habe ich den Fundort, die Altersstufe mit Vorliebe dabei anzudeuten getrachtet, damit man daraus sofort einen Anhaltspunkt für die Stellung der Form gewinnen könne. Ich habe überreiche Synonymie stets vermieden, die mit Vorliebe aus einem Werke in ein anderes übernommeu wird, die Arbeit zwar sehr an Umfang gewinnen läßt, aber ganz zwecklos ist. Icli habe nur die Literaturangaben, die zur Feststellung der Nomenklatur und für die Gegend von 5 6 Dr. Franz -Y. Schäfer. Eggenburg von Wert sind, ausgewuhlt. Auch die ältere Synonymie über heimische Funde, die bei M. Hörn es zu finden ist. habe ich vermieden, um den Text zu kürzen und weil auch darin eine eigene kritische Arbeit verborgen ist. Den Vergleich mit Formen entfernter Fundorte habe ich mit Vorliebe zu vermeiden ge- trachtet, da er ja doch nur oberflächlich sein kann. So halte ich es für geradezu verfehlt, bei der Verbreitung einer Art unter dem Titel „andere Fundorte“ ausländische Örtlichkeiten anzuführen, von denen sie erwähnt wird. Der Autor hat die Belegstücke fast in allen Fällen doch nicht in der Hand gehabt und nicht kritisch verglichen, wie es sich bei so manchen in neuerer Zeit erschienenen Werken in Beziehung auf die Fauna des Wiener Beckens, die bona fide berücksichtigt wurde, ergeben hat. Ich habe mich davon gänzlich frei gemacht, da ich weiß, wie arge Fehler anderen dabei unterlaufen sind. Diese Beschränkungen liegen auch in der Absicht, die Grundlage für die Be- stimmung der Fauna des außeralpinen Wiener Beckens zu liefern und damit erst allgemeiner ver- gleichende Studien anzubahnen. Ich möchte bei dieser Gelegenheit darauf hinweisen, daß man es wohl vermeiden soll, Fossilien nach alten unzulänglichen Abbildungen, sei es als Art oder Varietät, neu zu benennen, wenn man deren Originale nie vor Augen gehabt hat. Diese Art von kritischer Bestimmung kann zu leicht grobe Fehler verursachen. Sie zeigt auch von einer wenig ernst zu nehmenden Sucht, seinen Kamen auf einem Gebiete prangen zu sehen, dem man in keiner Weise gedient hat, von einem Sicheindrängen in einem fernstehende Verhältnisse, das entschieden abgelehnt werden muß. Da der kritische paläontologische Gesichtspunkt für die Arbeitsmethode grundlegend ge- wesen ist, sind alle zu mangelhaft erhaltenen Fossilien ausgeschieden worden. Bruchstücke, Stein- kerne, die nur die generische Bestimmung zuließen, habe ich vollständig ausgeschaltet. Sie haben doch weder faunistischen noch stratigraphischen Wert. .Neben den Suiten des Krahuletz-Museums hat besonders die reiche Tertiärsammlung des K. K. Naturhistorischen Hofrauseums die Grundlage für meine Arbeit gebildet. Mit freundlichem Entgegenkommen ist mir das einschlägige Fossilienmaterial der K. K. Gco- logisclien Reichsanstalt, des Geologischen Instituts der Universität und der geologischen Sammlung der Technischen Hochschule zur Bearbeitung überlassen worden und ich bin den Herren Hofrat Dr. E. Tietze, Professor Dr. V. Uhlig und Hofrat Professor Dr. F. Toula dafür zu Dank verpflichtet. Ein großes Verdienst um den Fortschritt meiner Arbeit hat Herr Kustos Dr. R. Sturaiiy, der mir die unbescliränkte Benützung der reichen KonchyliensammUing des Naturlustorischen Hof- museums gestattete. Durch seine Liebenswürdigkeit, die ich oft schon zu mißbrauchen gefürchtet habe, ist mir der Vergleich mit rezenten Formen überaus erleichtert worden. Von liervorragendem Werte war für meine Zwecke besonders die Saminlmig von Mittelmeerkonchylien, die von Marchese di Monterosato bestimmt worden ist. Eine Studienreise, die ich mit Unterstützung der Kais. Akademie der Wissenschaften zum Besuche der Sammlungen in Zürich, Lyon, Turin und Mailand unleniommen habe, hat mir Gelegen- heit gegeben, viele meiner Bestimmungen an den Originalexemplaren sicherzustellen, eine Arbeit, die mir für alle ßeslimmungswerke unerläßlich erscheint. Nur dank der liebenswürdigen Unterstützung der Herren Prof. A. Heim und Prof. II. L. Kollier in Zürich. Prof. Ch. Deperet und Dr. F. Roman in Lyon, Prof. C. F. Parona und E. Forma in Turin und Prof. G. de Alessandri in Mailand konnte ich diese Arbeit in kurzer Zeit ausführen und dadurch wertvolles Material zum Vergleiche der Faunen der verschiedenen Neogenbecken gewinnen. 6 Das Miocän von Eyyenbnry. Die Gesdiiclite dei- Erforschung der Tertiarbildungen von Eggenburg reicht nur wenig vor die Mitte des vorigen Jahrhunderts zurück und spärlich tüeBen die Quellen, die uns die Keimtnis seiner Fauna vermitteln. Geinitz hat 1846 in seinem Grundrisse der Versteinerungskunde einige Fossilien aus dieser Gegend beschrieben, die Prof, von Ho lg er gesammelt hat. Es waren dies Pede» Holgiri von Eggenburg, Pedcn solanmn GoUf. {recte P. gigas Schtoth.) von Wiedendorf und Baianus Hohjen (recte B. concavus Bronn) von Maigen. Vom Jahre 1843 ab hat Moritz Hörnes die Umgebung von Wien zum systematischen Studium und zur Ausbeutung der tertiären Fundorte bereist und 1848 in J. C2jieks „ErUute- rungen zur geognostischen Karte der Umgebungen Wiens“ (1849) ein „Yerzeichniss der Fossil-Reste aus 135 Fundorten des Tertiär-Beckens von Wien" veröffentlicht. Er führt zehn Lokalitäten der Gegend von Eggenburg an: Loibersdorf, Eggenburg, Dreieichen, Müddersdorf (Mörtersdorf), Molt. Nonndorf. Kühnring, Maissau, Grübing (Grübern) und Wiedendorf, von denen er 39 Arten von Mollusken, zwei Cirripedier und zwei Anthozoen beschreibt. 1850 hat C^j2ek im Aufträge der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften die geolo- gische Aufnahme dieses Gebietes begonnen und 1853 die Karte und die „Erläuterungen zur geo- logischen Karte der Umgebungen von Krems und vom Manhartsberg“ veröffentlicht. Gleichzeitig hat Hörn es die Durchforschung der Gegend von Eggenburg und Horn weiter durchgeführt und darüber einen vorläufigen Bericht im ersten Bande des Jahrbuches der Geologischen Reichsanstalt gegeben. Auf Grund dieser eingehenden Untersuchungen der Fauna der wichtigsten Fundorte de.^; Wiener Beckens ist er in die Lage versetzt gewesen, sein Lebenswerk „Die fossilen Mollusken des Tertiurbeckens von Wien“ zu beginnen, dessen erster Teil, die Gastropoden enthaltend, 1857 erschien. In dieser Zeit hat Rolle die Studien über „Die geologische Stellung der Ilornerschichten in Niederösterreich“ (1859) ausgefUhrt und besonders die Acephalen eingehender untersucht. Diese Arbeiten haben Hörnes bei der Bearbeitung der Bivalven für das außeralpine Becken Vorgelegen und das Jahr 1870, in dem sein großes Werk von Reuss vollendet worden ist, bezeichnet den Stand unseres Wissens von der Molluskenfauna der ersten .Mediterranstufe der Gegend von Wien bis auf den heutigen Tag. Die wenigen Vorarbeiter, die Hörnes bei seinem Werke gefunden hat, lassen es in seiner Bedeutung um so mehr hervortreten und es ist nicht zu verwundern, daß es durch 40—50 Jahre die Grundlage für alle Studien in diesem Gebiete gewesen ist. Nur wenige Ergänzungen und Verbesserungen hat es gelegentlich erfahren. Das Interesse der einheimischen Fachleute hat sich immer mehr den stratigraphischen und faziellen Untersuchungen zugewendei und nur selten ist eine oder die andere fossile Form hinzugefügt oder richtiggestellt worden. Wer die Arbeiten von Fuchs, Hilber, Suess, Toula, Deperet. Depöret-Roman. Dollfus- Dautzenberg, ölayer, Sacco und weniger anderer, die in dem nachstehenden Literaturver- zeichnisse angeführt sind, durchblättert, wird verstreut einzelne die.sbezügliche Angaben finden, die zum Teil von Wert, aber doch verloren geblieben sind. Gegenüber den Fortschritten, die die Erforschung der Molluskenfauna anderer Neogenbecken gemacht hat, ist das Werk Hörnes’ schon lang veraltert gewesen und es war dadurch sehr er- schwert, die faunistischen Beziehungen der einzelnen Gebiete des alten Mittelmeeres zu erkennen. Wie wenig dafür in unserer Heimat gearbeitet worden ist, zeigt die hervorragende Verwendung, die die ausländische Literatur in meiner Arbeit gefunden liat. Ich habe im nachfolgenden Literaturverzeichnisse nur jene Werke angeführt, die Zitate des Textes ergänzen sollen und zur Nomenklatur der Arten unumgänglich notwendig sind. 7 8 Dr. Franz X. Schäfer. Literaturverzeichnis. Abel. Otbenio. 1838. Studien in den Teitimbildungen von Eggenburg (Profil zwischen dem Kuenringer Thal und dem Schindevgnibcn). (Beitr. z. Palaeont. u. Geol. Oest.-Üng. Bd. XI. H. IV.) Abich, H., 1857, Ober das Steinsalz und seine geologische Stellung im Russischen Armenien. Palacontol. Theil. (M^m. Ac. Imp. d. sc. de St.-P^tersbourg. VI. s6r. Sc. mat. et pbys. T, VII.) Adams. Henry and Arthur. 1858. The genera of recent mollusca, arranged according to their Organisation. London. Agassiz, L.. 1839. Memoire sur les moules de mollusques vivans et fossiles. (M6m. Soc. Sc. Nat. de Neuchatel.) Agassiz, L.. 1846, Iconographie des coquilles tertiaires, (Nouv. Möm. Soc. helvdt. sc. nat. t. VII. Neuchatel.) Basterot, de. 1825, Memoire göologique sur les environs de Bordeaux. 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Die große Veriinderlicl.keit der Formen und Mangel scharfer spezifischer Merkmale bei vielen Arten, machen es oft schwer, den Arthegriff gut zu begrenzen. Die Anschauungen über die Stelluu» mancher Typen zueinander, wie ü. ed,Uis, 0. lamellom. 0. frowlosa gehen sehr ausein- ander. Besonders, die letztere Art scheint durch ätiißere Umstande (große Anheftungsflache) bedingt zu sein Die Verbreitung der meisten Formen durch mehrere stratigraphische Horizonte läßt ihren chronologischen Wert recht gering erscheinen. Die Ostreen bilden infolge ihrer Häufigkeit meist einen starken Charakterzug der Faunen litoraler Bildungen wie zum Beispiel bei Iloggendorf. bei Külinring-Hochstraße und Kühnring*Dorf. Ostrea edulis Lin. var. adriatica Lam. Taf. I, Fig. 1-5. 1767. 0$trea edulis, Linn6, Syst, nat, ed. XII. pag. 114H, 1819. Ostrea Adriatica, Lamarck, Anim, «ans vert, t. VI, p. 204. 1887. 0. edulis Lin. var. adriatica Lam. B. D. D.‘) II, p. 15. pl- 2, tig. 5—6. 0. digitalina Dtib. auct. Auslr. „0. testa inaequivalvi semiorhiculata memhranis imbricafis nndnlatis, valmda altera plana infegerrima.'^ Lin ne. „0. tesl/i oUiquf ovaU'i, suhrostraM, exMM.mpenii pkmä ; memhrmüs appress.s; mtus u»o Mere denticulatä Lain. Das verhältnismäßig dünnschalige Gehäuse ist schief und nach hinten bisweilen etwas ver- länoert Die linke Klappe ist wenig gewölbt und von zirka 25 sehr kräftigen Rippen bedeckt, auf denen die Zuwachslamellen starke hohle Falten bilden, die bisweilen wie Spitzen emporstehen. Der Hinterraud ist am Schloß etwas flugeiartig ausgezogen, so daß eine Art Ohr entsteht. Das Schloßfeld ist breit, dreieckig, mit flacher Grube und flachgewolbten Wülsten. Der Muskeleindruck ist halb- mondförmig und unter die Mitte der Schalenlänge gerückt. Der Innenrand ist stark gefaltet. Die flache Öberklappe ist nur mit zahlreichen feinen, engen konzentrischen Lamellen bedeckt. Fundort: Kühnring — Hochstraße, h*). Dimensionen des in Fig. 1 abgebildeten Exemplares: 69:65: 19 mm, KäP) Die so überaus weitverbreitete und stark veriinderliche Art hat neben wenigen siclieren Vertretern manche so nahe Verwandte unter den Ostreen des Kggenburger Deekens, daß deren *) Bücquoy. Dautzonberjj. Dollfua. Roussillon. Die Abkürzungen sind: lih = sehr häufig, h = häufig, s = selten, sh = sehr selten. >) KM = Krahuletz-Mueeuin. HM = NaturbiHtorisches Hofmuaeum, U = UniversUilt, T = Tochnische Hochschule. 12 * Da.< Miocän von Jujgenhnrij. 13 Stellung oft schwer zu bestimmen ist. Sie sind stets als 0. diiiitalina Dub.^ 0. lamellosa lirocc. und auch 0, plicafida Gmel. bestimmt worden. Daß die Abtrennung dieser einzelnen Formen bei den zahlreiclien Übergängen nicht leicht ist, ist selbstverständlich. Es können nur einzelne schärfer aus- geprägte Typen gekennzeichnet werden. Der im Mittelmeer und dem italienischen Neogen häufige Typus der 0. edulis ist bei Eggenburg bisher nicht gefunden worden. Diese mehr Hachen, kreis- runden, weniger gefältelten Formen der Unterklappe fehlen vollständig. Sie sind fast durchwegs dickschalig, die Unterklappe ist stärker gewölbt und kräftiger skulpturiert, welche Merkmale wolil von den Standortsverhältnissen bedingt sind. Die im inneralpinen Wiener Decken häufige und auch sonst weit verbreitete 0. diptalina Dub. fehlt in der Umgebung von Eggenburg vollständig. Reuss (in Hörnes Foss. Moll. II, pag. 448) füiirt sie von Eggenburg selbst an, aber ich habe weder dieses Exemplar auffinden können, noch ist mir eines untergekommen, das ich dieser Art zuzählen könnte. Sacco (1897, M. T. T. P. L. *) parte XXIII, pag. 11) hält diese Form für eine selbständige Art und will ihr den alten Namen Eichwalds (1830, Naturhist. Skizze von Lithauen, S. 213) O. digifata wiedergeben. Doch hat Dubois (1831, Couch, foss. Wolh. Podol. p. 74. PI. VIII, fig. 13, 14) die Art zuerst abgebildet und es muß der von ihm gegebene Name zurecht bestehen, selbst wenn er die Identität seiner Art mit der Eichwalds betont und die Diagnose wörtlich wiedergibt. Zudem hat sich der Name so eingebürgert, daß es unzweckmäßig wäre, ihn auszumerzen. Ostrea lamellosa Brocc. Taf. 1. Fig. G— 10: Taf. It, Fig. 1 u. 2. 1014. Uslrrn lamellosa, Urocchi. Concb. foss, subapp. vol. II, pftg. 5(U. 1870. Ostrea laiiiellosa Brocc. Reuss in Hörnes. Foss, Moll. 11. Bd-, S. 444: Taf. 71. Fig. 1—4; Taf. 72. Fig. 1 u 2. „Testa oblotiga, crassa, ad cardinein angmtuta, calva in/eriori concnra, folHs hnhricatis con/ertis, superiori plnniiiscula lamellosa, fossa cardinali lata, canaliculata.'* Brocclu. Das in Mailand befindliche Originalexemplar von Drocchi, das Sacco (1897, M. T. T. P. I- parte XXIII, tav. II. fig. 3) abbildet, stimmt wenig mit der von Mercati (1717. Metallotheca, pag. 293) gegebenen Abbildung überein, die eher Ostreu fimbriufn Grat, gleicht. Es nähert sich stark rar. Bohlagei J)e$h. üb die Art selbständig zu stellen ist, ist zweifelhaft; vielleicht ist sie nur eine Abart von 0. edulis wie es auch li. D. D. (1887, Roussillon, p. 10, pl. 4) und Sacco 1. v. aimehmen. Ich glaube, dieser Artbegriff muß. wenn er schon selbständig zu stellen ist, weit gefaßt werden und die nabe verwandten Formen, die Sacco als weitere Varietäten abtrennt, sind bei der Veränderlichkeit der Art schwer zu fixieren. Diese Form unterscheidet sich aber hinreichend von O. ednlis durcli die beträchtliche Größe und Dicke der Schalen und das meist breitere Ligament. Das dickschalige Gehäuse ist sehr ungleichklappig, breit eiförmig bis rundlich, seltener am Wirbel verlängert. Die linke (untere) Klappe ist stark gewölbt, gegen den Wirbel sehr dick. Dieser ist kurz und zugespitzt und durch die Anheftuugsfläche oft abgestutzt, bisweilen ist das ganze Obereiide abgefiacbt. Die Außenseite ist mit zahlreichen dichtstehenden Zuwachslamellen bedeckt, so daß sie blätterig ersclieint. Die Platter sind entweder nur wellenförmig gebogen oder sie bilden radiale Falten, die oft unterbrochen sind. Bisweilen aber bilden sie regelmäßige Rippen. Dies ist ») 1 mollusi'hi (lei tevreni Teiziavii , lä52. Osfrea ßobloi/ei, Beshayes, ExpCil. scient. de Mor6e T. 111, p. 122, pl. XXIll, fig. G, 7. 1870. Ostrea Bobhtyi Desh. Keuss in Hörnes Foss. Moll. II. Bd., S. 443, Taf. 70, Fig. 1 — 4 et auct. „0. ovaio-ronoideü.^ maximu^ crassissitnd, irrenulari ; valcä inferiore costls lon, hauteur dorso-abdominale ()m,Of>'\ Raulin et Delbos. Ki Das Miocän von Knbconvexa deltoidea vel semihtnari, valva superiore concentrke striata, inferiore plicata, plicis divergeniibus distantibns convexis imbricato-Jatnellosis.“ Münster. Diese Abart zeichnet sich durch die starke schnabelartige Verlängerung des hinteren Schalenteiles aus, wobei oft ein halbmondförmiger Schalenumriß entsteht. Fundorte: Dreieichen, Burgschleinitz, s. Dimensionen des in Fig. 9 abgebildeten Exemplares: 93 : 53 : 17 mm. Es stammt von Dreieichen, KM. 0. Granetisis Font. var. jwradhaeretts P’ont. (1880, Bassin de Crest p. 158) ist, wie diesei Forscher schon vermutet hat, sicher mit 0. frondosa De iSerr. zu identifizieren. Gigantostrea crassicostata Sow. Taf. X, Fig. 1. 1847. Ostrea crassicostata, Sowerby in Smith, Tert. beds of Tagua, p. 420. pl. XIX. fig. 23. 1870. Ostrea crassicostata :>ow., Reuss in Hörnes Foss. Moll. II. Bd., S. 441. Taf. 68, Fig. 4 a,b] Tiif. 69. „0, testd inaequivaloi, inaequilaterali, irregulari, valcä alterd plano-concavd, alterä coytoexd, laevi, costis crassis irregularibus puucis; 7nargine crass^ undulaio, latere altero alafo.“ Sow. Das sehr dickschalige, plumpe Gehäuse der Eggenburger l-'orm weicht von dem Typus ab. Der Umfang ist breit oval, fast kreisförmig. Die sehr dicke Unterklappe ist stark gewölbt und läßt die 4 — 8 sehr dicken, wulstförmigen Kadialrippen des Typus nicht mehr erkennen. Nur am Rande ist die Faltung stellenweise nocli zu sehen. Die übrige Oberfläche ist nur vou unregelmäßigen Buckeln bedeckt. Die Zuwacbslamellen sind sehr kräftig ausgeprägt, doch sind die wenigen vorliegenden — 18 — Das Miocän von Egtjenbunj. jy Stücke oberflächlich lädiert oder nicht herauszupräparieren. Die Anwachsfläche ist sehr verschieden ausgedehnt, zum Teil sehr groß. Der Wirbel tritt wenig hervor. In seiner Nähe ist der Vorderrand bisweilen flügelartig vorgezogen. Die innere Höhlung ist seicht. Die dreieckige Schloßfläche fällt steil gegen sie ab und erscheint sogar etwas unterhöhlt. Die Bandgrube ist breit, seicht, von breiten, wenig gewölbten Wülsten begleitet. Die Schloßfläche ist mit starken horizontalen Streifen bedeckt. Der Muskeleindruck ist groß, tief, oval, etwas gegen unten und hinten gerückt. Die Deckelklappe ist kleiner, weniger stark, flacher, am Wirbel abgestutzt, die Schloßttäche sehr flach. Die Außenseite ist mit unregelmäßigen, blätterigen Anwachsstreifen bedeckt. Der Muskeleindruck ist wie der der linken Klappe. Fundorte: Kühnring, Burgschleinitz, Maissau, s. Dimensionen des in Fig. 1 abgebildeten Stückes: 174 : U4 : 62 mw. Burgschleinitz, HM. Da keines der vorliegenden Exemplare charakteristische Merkmale der Außenseite der Uuterklappe zeigt, habe ich deren Abbildung unterlassen. Die Eggenburger Vertreter dieser Art stehen der 0. giganfeu Sow. nahe, doch ist das Material zu gering, um die Frage dieser Verwandtschaft zu klären uud ich halte daher uu der bisherigen Bezeichnung fest. Ostrea (Crassostrea) crassissima Lam. Taf, VIII, Fig. 1 u. U; Taf. IX. Fig. 1 u. 2. 1836. Ostrea crassissima La$nk. Deshayes in Lftiuarcks HUt. nat. aiiim. sans vevt. II. ed. vol. VII, p. 2-J2. 1870. Ostrea crassissima Lam Keusä in HOrnes Foas. Moll. II. Bd. S. 455, Taf. 81 — 84. „0. testd etongatä, crassiggimä, ponäerosä, rogtrafd; rostio longo, lato, canaliculato, transversm striato, apice sulnuicina(o.'‘ Desh. Die erste gute Abbildung dieser Art hat Walch (1768, Naturgesch. der Verst. II. Th. 1. Abschn. Taf. D*) gegeben. Das große, dicke, uugleichschalige Gehäuse ist sehr verlängert, die Unterklappe mehr oder minder gewölbt, die Außenseite stark unregelmäßig blätterig, aus einer großen Zahl von Lamellen gebildet. Doch sind diese Blätter dicht und fest aufeinander gefügt, so daß sie sich nicht so leicht auf- blättern wie dies bei 0. longirostris der Fall ist. Die Höhlung ist mäßig tief und erstreckt sich uie bis unter die Schloßfläche, die steil zur Höhlung abfällt. Der Wirbel ist stark, ungemein ver- längert, bald gerade, bald besonders nach hinten gekrümmt, bisweilen hin und her gebogen. Die Schloßfläche nimmt oft mehr als die Hälfte der Schalenlänge ein. Sie erscheint besonders bei schmalen Exemplaren von der Seite stark zusauiniengedrückt und wird größtenteils von der breiten und tiefen Baudfurche eingenommen. Die Seitenwülste sind viel .schmäler, gewöhnlich nicht halb so breit, leicht gewölbt und gegen außen von deutlichen, aber nicht sehr tiefen Furchen begleitet. Die ganze Schloßfläche wird von gedrängten, starken, ungleichen Querstreifen bedeckt, die stellenweise treppeufönnige Waclistumsabsätze bilden. Die Schale ist in der Nähe des Wirbels oder bisweilen fast mit der ganzen Außenseite aufgewachsen. Die Oberklappe ist kürzer, schmal, der Wirbel wenig verlängert. Sie ist besonders in der Nähe des Wirbels verdickt, äußerlich wenig gewölbt, gegen unten, sogar bisweilen konkav, so daß sie gar keine Höhlung zeigt. Das Schloß besitzt einen breiten Mittelwulst, der stark, unten sogar bisweilen zylindrisch gewölbt ist. Die Seitenfelder sind schmäler, leicht konkav. Der W ulst ist neben der Querstreifung öfters längsgestreift. 3* 19 20 I)r. Franz X. iSchaJjcr. Der Muskeleindruck ist verhältnismäßig nicht groß, halbrund und vorn abgestutzt, seicht, nur bei alten Exemplaren im oberen Teil mehr vertieft. In kurzen Schalen liegt er etwa in der Mitte der Lange, bei langgestreckten rückt er gegen unten. Es wird dadurch klar, daß das Wachstum hauptsächlich am Wirbel fortschreitet. Fundorte: Kühnring— Dorf, hh. Kondorf, Sitzendorf, Gauderndorf. Dimensionen des in Fig. 1. 2. Taf. VHI abgebildeten Stückes: 308:124:55 mm, Fig. 2, Taf. IX 260: 105:58 mm. UM. Sie stammen von Kühnring. Die größten Exemplare erreichen 36 cm Länge und 9 cm Breite. Ostrea (Ostreola) miocucullata SchflT. Taf. X. Fig. 2 u. 3: Taf. XI. Fig. 1-5. 17dÜ. 0»fi'ea cucHUata Born. Test. Mus. Cacs. Vindob. pag. 114, Tab. 6, ßg. 11, 12. jö7a 82. Ostrea cucuUata Born, var. dir. Fontanues, Moll, plioc. de la valide du Rböne p. 228. pl. XMI. fig. 7-12. XVIII. fig. 1-6. inacquivalvi, i>!icafo n<(jo$a, martjine dcntato, intus striato, valva majore rucuUaUi. Testa soUihi ponderosa, pUcis longitudinalihus, ntyhque transversis; Valvae inaequales, altera minore plana, altera cucullaia rudi; Apex gorrectus, posiice lonejitudinaUter sectus; Margo utrinqne obtuse dentatusi Fitnbus striis disfayitibus elevatis geminis", Color extus atrovioIaceusA Born. Schon Chemnitz hat (1785 Conch. Cab. VIII. Bd., S. 42) auf die Identität von 0. cucuUata Horn und seiner 0. cornu copiae hingewieseu. Er will aber diesen Kamen dadurch verteidigen, daß er anführt, die Bezeichnung „Füllhorn“ sei für diese Art schon von Davila verwendet worden. Dies ist aber ohne Belang, da wir doch erst die binäre Nomenklatur, also Borns Artiiameu, gelten lassen können. Chemnitz erwähnt schon (1. c. S. 31) die große Übereinstimmung von 0. cornu copiae und seiner 0. ForskäUI und da wir diese beiden Formen wohl als ident aiisehen müssen (Sacco, M. T. T. P. L. parte XXIII, pag. 17\ so muß der Name Borns zurecht bestehen, wie dies schon Fonlannes 1. c. annimmt, indem er ganz ähnliche Stücke unter diesem Namen beschreibt. Unsere so veränderliche Art hat mit manchen aus dein ilhoiiebecken stammenden Formen große Ähnlichkeit, die Foutannes als 0. cucuUata Born var. Comifatensis beschrieben hat. Doch möchte ich sie nicht zu der Art Borns stellen, von der sie sich hinreichend unterscheidet. 0. cHctdlata hat eine viel gewölbtere regelmäßige Unterklappe, die sehr deutliche, scharfe Kippen und ein ebenes, spitz dreieckiges Feld unter dem Wirbel besitzt und deren Höhlung am Wirbel spitz dütenförmig verlängert ist. Die allgemeine Ähnlichkeit der Form will ich aber im Namen zum Ausdruck bringen. Die Gestalt der Schale ist sehr veränderlich, ott beinahe dreieckig mit abgerundeter Basis, oft bimförmig bauchig. Die dickschalige Unterklappe ist sehr gewölbt und ihre Überfiäclie nur mit unregelmäßigen Buckeln und Runzeln und groben Zuwachslamellen bedeckt. Es fehlt jede Spur einer regelmäßigen Skulptur. Die Auheftungsliache ist sehr veränderlich in ihrer Größe, großenteils sehr klein, oft scheint sie ganz zu fehlen, da es sich meist um Exemplare handelt, die im Sande gelebt haben. Der Wirbel ist sehr kräftig, bisweilen verlängert. Die Schloßfläche ist groß und breit, grob quergestreift. Die Bandfurche ist meist flach, selten stärker vertieft. Die Innenseite ist tief ausgehühlt und die Höhlung unter das Schloß fortgesetzt, so daß dieses auf einer ziemlich dünnen Platte liegt. Die Seitenränder sind in der Nähe des Schlosses mit starken Grübchen versehen. Die Oberklappe ist kleiner, dünner, deckelförmig. Die Außenseite ist unregelmäßig runzelig, mit Zn- wacbslamelleu versehen. Die Schloßfläche ist flach, breit, kurz, die Seitenränder am Wirbel gezähnt. 20 21 Da* Miocün von Etjgeuhnvg. Die Muskeleindrücke sind groß, flach, halbkreisförmig, gegen hinten und unten gerückt. In der Oberklappe ist er besonders dem Unterrand genilhert und etwas melir eingedruckt. Fundorte: Roggendorf (Schloßtal), h, Maissau. Dimensionen des in Fig. 2. 3, Taf. X abgebildeten Exemplares: 90:72:37 mm, Fig. 4. ö. Taf. XI:5ü:30:lü mm. Sie stammen von Roggendorf, KM. Pycnodonta cochlear Poli var. navicularis Br. Taf, XI, Fig. G. 1796. Ostrea cochlear, Poli, Teatacea utriusque Siciline vol. II, pag. 179, tav. 28. 6g 28. 1814, Ostrea navicularis Br., Brocchi. Concb. foss. subap. t. II, pag. 565 1870. Ostrea cochlear Poli, var. /ossilis- 0. navicularis Broeehi. Reuss in Hörnes, Fois. Moll. II. Bd . 8. 433, Taf. 68, Fig. 1—3. 1880. Ostrea cochlear Poli, car. navicularis Br. Forest i, Dell’ Ostrea cochlear Poli etc. „Conchu semiovafa, cocblearis in*l\ taurinensis Sacc. Sacco, M. T. T. P. L. p XXV. pag. 16, av. , g. 1867. Lima inflata Chemn. Hörnes Foss. Moll. II. Bd., S, 387. Taf. 54. Fig. „0. testa exalbida tenui undique hiante obUquu: radiis exoietis undulath striisque transversis roUtudaiis semilunaribns.'^ L i n n e. „Testa sacpe aUquaniuhim mitior; inter costas radintes costiciUae interdum subohhfae vel Sacco. Die zwei mir von Gauderndorf vorliegenden linken Klapiien zeigen Ähnlichkeit mit rezenten Ezemplareu von Palermo, die als L. teneya Phil, in der Conchylien-Sammlnng Monterosatos des Hofmnsenms liegen. B. D. D. verwerfen aber diese Bezeichnung zugunsten von L. hans Omel. D.1S dünnschalige Gehäuse ist schief eiförmig, gleichklappig, ungleichseitig, wenig gewölbt. Der Vorderrand ist geradlinig, der Hinterrand abgerundet. Der Schloßrand verläuft schräg.^ Die Schale klafft vorn und hinten leicht. Die Wirbel sind schwach, vorrageud. Die Obren sind klein, ungleich, das vordere größer. Die Zuwachsstreifen sind äußerst dünn, nur unter der Lupe sichtbar. Man zahlt etwa 33 feine Radialrippen, die von mindestens doppelt so breiten, gerundeten Furchen getrennt sind, in denen man noch einen äußerst feinen erhabenen Streifen erkennen kann. Gegen die Seiten verschwindet diese Radialskulptur, so daß besonders vorn eine scharfbegrenzte glatte Fläche bleibt. Das Innere der Schale ist mit sehr feinen Radialfurchen bedeckt, die Ränder sind gezahnt. Die Schloßfläche ist groß, dreieckig, dreiteilig mit großer dreieckiger Bandgrube in der Mitte. Zähne sind nur durch seitliche Erhebungen angedeutet. Dimensionen des abgebildeten Exemplares : 16 : 11 ; 3 mm, UM. 26 Dan Miocän von Egyenhurg. 27 Genus Pecten. Die zahlreichen Arien dieses Genus sind durclj so charakteristisclie Merkmale a>jsgezeichnet, (laß ihre Bestimmung eine ganz besondere Sicherheit bietet. Die große Veränderlichkeit der Pectines in zeitlichem und weite Verbreitung im räumlichen Sinne stempeln sie zu den emptindlicheren Leitfossilien des jüngeren Tertiärs und ihr Studium ist gerade in der letzten Zeit in verschiedenen Ländern gepflegt worden. Dadurch ist es möglich gewesen, eine Anzahl für die Eggenburger Gegend neuer Formen wiederzuerkennen, die die Beziehungen zum oberitalienischen und südostfranzösischen Neogen enger gestalten und die Altersstellung der fraglichen Bildungen noch weiter festigen. Sehr auffällig ist das Auftreten der verschiedenen Typen dieser Gattung, die große Abhängigkeit von den Staudortsverhältnissen verraten. Chlamys varia L. Taf. XIII. Fig. 9. 1758. Ostrea varia, Linnö, Syatema Nuturae Ed. X, pag. 698. — Pfctni snbstrialus d’Otb auet. pro parle, „0. testa radiis 30 ncahris compr^sis uniaurita.'^ Linnd. Das ziemlich dickschalige Gehäuse ist ungleichklappig, fast gleichseitig, oval verlängert. Die rechte Klappe ist fast gleichstark gewölbt wie die linke, mit spitzem Wirbel und zirka 3ü runden Radialrippen, die beinahe ebenso breit wie die Furchen sind. Die Rippen sind mit dacbziegelartigen Schuppen bedeckt, die unregelmäßig angeordnet ziemlich entfernt voneinander stehen und meist aufgeblättert sind. Die sehr ungleichen Ohren sind mit schuppigen radialen Rippen besetzt, das hintere ist klein, dreieckig, schief abgeschnitten, das vordere groß, mit weitem, tiefen, an der Innenseite gezähnten Byssusausschnitte. Nur am Ende des vorderen Ohres ragt der Riindwulst über den Schloßrand hervor. Die Innenseite ist glatt, mit radialen Rippen versehen, die den Furchen der Oberfläche entsprechen. Der Schloßrand ist geradlinig mit einer dreieckigen, ziemlich großen Band- grube in der Mitte und mit zwei Radialfalten an jeder Seite. Der Eindruck des Schließmuskels ist wenig deutlich, gegen die Hiuterseite gelegen und abgerundet. Die linke Klappe hat ähnliche Skulptur, aber gewöhulicli mit stärkeren dachziegelartigen Schuppen. Das hintere Ohr ist klein, dreieckig, schief abgeschnitten, das vordere groß, mit leicht konkavem Vorderrand. Innenseite wie bei der rechten Klappe. Schloßraud nur mit einer I'alte* {Großenteils nach Bucquoy, Dautzeuberg. Dollfus, Roussillon, T. II, jt. 99.) Die große Übereinstimmung der mir nur in Bruchstücken vorliegenden Exemplare mit rezenten Mittelmeerformen, die aber durchweg geringere Größe besitzen, und den Abbildungen bei Sacco (M. T. T. r. L. parte XXIV, pag 3, tav. I, flg. 1) stellt die Zugehörigkeit der Eggenbmger Exemplare außer Zweifel. Wir haben es mit typischen Vertretern dieser Art zu tun, die noch im Pliocän die gleiche Größe und bisweilen weniger Rippen besitzen. Fundorte: Schindergraben und Kremserberg in Eggenburg, Gauderndorf, Roggeudorf, Drei- eichen, s. Dimensionen des abgebildeten Exemplares : zirka 6C : ü5 mm. Es stammt von Eggenburg, Kremserberg, KM. 27 28 Dr. Franz X. Schujfer. Clilamys varia L. var. interstriata Sehff. Taf, XIII. Fig. 10-12. Die vorliegenden linken Klappen zeigen die Gestalt von Chlamiis mria L. sehr deutlich, auch finden sich zirka 30 starke Radialrippen mit der hezeichuenden Schuppenstruktur, aber fast stets verlauft besonders an den Seiten zwischen je zwei dieser Hauptrippen ein fernes Radialrippchen, das schon am Wirbel beginnt. Die Ohren sind mit erhabenen Streifen dicht besetzt. Die Rippen sind scbwächer und fiacher als die der tj’pischen Form, aus der diese Abart durch Einschaltung der feinen Rippchen entstanden zu sein scheint. Dadurch unterscheidet sie sich auffällig von CM. varia L. rar. aUermcoslulnIa Sacco^) (M. T. T, P. L. parte XXIV, pag. 5, tav. 1, fig. 1), die weniger und stärkere, weit auseinaudersteheiide Hauptrippen besitzt. Fundorte: Schindergraben in Eggenburg, Burgschleinitz, Maissau, Gauderndorf, s. Dimensionen des in Fig. U abgebildeten Exemplares: 66 : 70 : zirka 11 Es stammt vom Schindergrabeu (KM). Fig. 10 = 46 : 51 : 9 «u« von Buvgschleinitz (KM). Chlamys gloriamaris Dub. 1831. Pecte,i gloriamaris, Dubois de Montpfireui, Concb. ioss. du plateau Wolbyni-Podolien, p. 72. Die Nomenklatur dieser Art hat eine sehr wechselvolle Geschichte. Sowerby (1823, Mineral Conch. of Great Britain T. IV, p. 130. pl. 394, fig. 2-4) hat sie I\ striatus genannt, welcher Name aber schon vergeben war. Eichwald hat sie (18c3, Lethaea Rossica III. vol., pag. 63) fälschlich mit seinem 1830 (Naturhistorische Skizze von Lithauen etc. S. 212) aufgestellten F scahridus identifiziert, der aber verschieden ist. Dubois de Moutpereux hat (1. c.) die beiden Klappen dieser Art als P. gloriamaris Dub. und P. scrrains XUs. beschrieben, von denen die erste Bezeichnung zurecht besteht, da die Benennung P. serratus infolge falscher Identifizierung mit einer Kreidespezies erfolgt ist. D’Orbigny setzte 1852 (Prodrome de paleontologie strati- graphique universelle des auimaux mollusques et rayonues. Vol. III, p. 128, Nr. 2409) für die Be- zeichnung Sowerbys den Namen P. suhstriatiis, der sich bis in die Gegenwart fortgepfianzt hat. Doch scheint P. striatus iSow. eine von P. substriatus D'Orb. abweichende Form zu sein. Horn es (Fossile Mollusken II. Bd., S. 408) hat in Verkennung der Synonymie den Namen P. substriatus für mehrere nahe verwandte Formen angewendet. Erst Hilber hat 1882 (Conch. a. d. ostgaliz. Miocän S. 26) den Artbegritf genau präzisiert und Sacco (M. T. T. P. L. XXI\, pag. 5) ihn weitei gefaßt, wie es die große Veränderlichkeit des Formenkreises der Chi. varia erfordert. Die bei Eggenburg auftretenden Formen von Chi. gloriamaris sind größer als die galizischen und die im inneralpinen Wiener Becken vorkommenden und stehen den italienischen naher. Sie wurden bisher als P. sK/^siWa(»s d'Orb. und P. pusio L. in der Literatur angeführt. Chlamys gloriamaris Dub. var. Eggenburgensis Sehff. Tiif. XIV, Fig. 1—^. Das dünnschalige Gehäuse ist leicht gewölbt, gleichklappig. fast gleichseitig. Die rechte Klappe ist mit zirka 24 gerundeten Radialrippen bedeckt, die mit entfernt stehenden, schuppeii- >) Die Bezeichnung „alternicostula“ des Textes scheint ein Versehen zu sein. In der Tafelerkllirung heißt es ,altermco8tulata“. 28 Das Miocän von Egycnhtirg. 20 förmigen Zuwachsstreifen besetzt sind. Die hintere Schalenhalfte besitzt breitere, durch eine seichte Furche geteilte Rippen, deren stärkerer Teil gegen hinten gelegen ist. Auf der vorderen Schalen- hälfte stehen die Rippen gewöhnlich paarweise, was wohl auch auf eine vorgeschrittene Zweiteilung zurückzufiihren ist. Bisweilen schieben sich zwischen die Hauptrippen feine Rippchen ein. Die schmalen Zwischenfurchen sind von feinen erst unter der Lupe sichtbaren wellig gebogenen, schrägen oder geknickten Streifchen besetzt. Sie sind meist nur gegen die Seitenteile der Klappen erhalten. Die Ohren sind ungleich, gerippt, das hintere schief abgestutzt, das vordere sehr verlängert, mit tiefem Byssusausschnitt und runzeligen Zuwachsstreifen. Auch auf deu Ohren zeigen sich bisweilen in den Furchen die feinen Querstreifen. Der Vorderrand ist gegen den Byssusausschnitt zu mit quergestellten Zähnen besetzt, die sich außerhalb des Ohres bis gegen den spitzen, flachgebogeuen Wirbel fortsetzen. Der Schloßrand ist gerade, mit großer, dreieckiger Ligamentgrube und langgestreckter Randfurche. Am umgeschlageuen äußersten Rande des vorderen Ohres verläuft eine Reihe quergestellter Zähne, die aus Querrunzeln der Außenseite hervorgegangen zu sein scheinen. Die linke Klappe hat zirka 24 nicht geteilte Rippen und weit gegen den Wirbel reichende Zwischenrippeu, besonders in der vorderen Schalenhälfte. Diese Zwischenrippen sind in den Furchen gegen vorn gerückt und zweigen nicht wie bei der rechten Klappe von einer Hauptrippe ab. Das vordere Ohr ist groß, das hintere klein. Schon Hi Iber hebt (Couch, a. d. ostgalizischen Miocän, S. 26) hervor, daß die von Hörues (Fossile Mollusken II, S. 408) als Veden rf’Ori. beschriebene Form verschiedene trennbare Typen umfaßt, die sich durch ihre bedeutendere Größe und schlankere Gestalt von der Stammform unterscheiden. Ich glaube dem Beispiele Saccos (M. T. T. P. L. parte XXIV, pag. 5) folgen zu können, der ähnliche Formen als Abarten zu Chlamys gloriamarh stellt. Unsere Varietät steht der var. longolaevis Sacco (M. T. T. P. L. parte XXIV, pag. 6, tav. I. fig. 8) nahe, doch sind deren Rippen durchweg kräftiger und glatt. Fundorte: Burgschleinitz, Maissau, li. Roggendorf, Kühnriug, s. Dimensionen des in Fig. I abgebildeten Exemplares: 58: 71; 14 mm. Es stammt von Burg- schleinitz (RA), Fig. 2 = 53:03:10 mm von Burgschleinitz — Kirchenberg (KM). Chlamys gloriamaris Dub. var. duplicicostata Schff. Taf. XIV, Fig. H u. 7. Steht der rar. Eggenburgensis uahe, von der sie sich durch die zahlreichen Rippen, über 40, auszeichnet, die besonders im mittleren Schalenteile paarig stehen und die Entwicklung aus geteilten einfachen Rippen erkennen lassen. Auch ist das vordere Ohr der rechten Klappe schmäler und länger. Die linke Klappe ist nicht bekannt, Fundorte : Burgschleinitz — Kircheuberg, Maissau, Himmelreichwirtshaus, s. Dimensionen des in Fig. 7 abgebildeten Exemplares; 48:57:9 mm. Es stammt von Burg- schleinitz, KM. Clilamys aff. longolaevis Sacco. Taf. XIV. Fig. 8 u. 9. 1900. Pecten longolaevis Sacco Nelli, Fossüi miocenici dell' Appennino Aquilano, pag. 391. 1807. Chlamys gloriamaris Dub. var, longolaevis Sacco, Sacco, M, T. T. P. L. patte XXIV, pag. 6. tav. I, fig. 8. 29 3ü ])r. Fvanz X, Schäfer. 1897. Chlamys ylorlamarh Duh. rnr. pervariecostnta Sacco, ibidem fig. 9. 10. 1907. Pecleii lotigolafvis Sacco. Nelli, Monte Titano, png. 298. tav. X. fig. 7, 8, 9. Ich möchte mit Ke Ui die beiden Varietäten Saccos zu einer anscheinend sehr veränder- lichen Art zusammenziehen. Wenn Nelli 1. c. die Exemplare von P. substriatus d’Orh. (nach Hoernes) von Gauderndorf und Burgschleinitz hierherstellt, so ist dies irrig. Ob seine Ansicht richtig ist, daß rar. pervariecostata die rechte Klappe zu var. longohecis bei Sacco ist, kann ich nicht entscheiden, da mir nur Bruchstücke vorliegeii. Doch ist dies wahrscheinlich. Sacco charakterisiert rar. folgendermaßen ; f,testa major^ ehnr/afior, nniltipUcata; costae radiales hteviores, uoti echinatne“ und var. pervariecostata: r,testa a/Jinis var. longolaevis ; sed costae radiales plerumque bißdae vel trßdae, costiciUis ßli/ormibus vel crasstilis alternae.“ Nelli schreibt 1907, pag. 298 (gekürzt übersetzt) : Die Schale ist ungleichklappig, ungleich- seitig, wenig bauchig, oval. Die Wirbel sind spitz. Die rechte Klappe ist etwas mehr konvex als die linke. Sie ist mit ca. 45 stärkeren und schwächeren alternierenden Rippen bedeckt, die an den Seiten viel schwächer werden. Die mittleren teilen sich in 2 — 3 dünnere Rippen. Die Zwischen- furcheu zeigen feinere Zwischeurijtpen. Unter der Lupe sieht mau in ihnen schräge und querver- laufende Streifen, die eine Gitterung hervorrufen, die der Struktur bei Chi. gloriamaris ähnlich ist. Die linke Klappe besitzt dickere, ungeteilte Rippen, die zuweilen in Bündeln vereint sind. In den Furchen verlaufen feine, schräge Querstreifen, die aber keine Gitterung bewirken. Das vordere Ohr ist viel größer, mit Byssusausschnitt. Fundort: Maissau. ss, RA. Die Turiner Exemplare der var. longolaevis Sacco zeigen verschiedene Abweichungen von unseren. Ihre Rippen sind höher und schmäler, die Furchen schärfer ausgeprägt; auch sind die Rippen glatt, während die Stücke von Maissau Ansätze von Schuppen und knotige Verdickungen an den Wachsturasabsätzen zeigen. Doch lassen verschiedene Conchylien von Maissau solche Un- regelmäßigkeiten des Wachstums erkennen. Chlamys tauroperstriata Sacco var. simplicula Sacco. Taf. XIV, Fig. 13-15; Taf. XV, Fig. 1 u, 2. 1897. Sacco, M. T. T. P. L. paite XXIV, pag. 8, tav, I, fig. 25, 26. 1867. Pecleit aubstriatus D’Orb., Hörnee, Fossile Mollusken II. Bd., S, 408 pro parte et auct. Sacco trennt wohl mit Recht diese neue Art von Chi. multistriata PoU ab. Er charakteri- siert den Unterschied folgendermaßen: „testa majo\\ laevior. Costae radiales depressiores, ntimerosiores {70 — 80), laeviores“, und die Abart: „Costae radiales rariores; costulis costidllae pnrvae et depressac irregularifer alternae.'* Ich glaube Exemplare der Eggenburger Gegend dieser Abart zuzählen zu müssen, die den von Sacco gegebenen Abbildungen entsprechen. Das fast gleichseitige, gleicliklappige Gehäuse ist dünnschalig, oval verlängert, mit spitzen Wirbeln. Die Oberfläche der leicht gekrümmten Schalen ist mit ca. 30 ziemlich breiten, mit ent- ferntstehenden stacheligen Schuppen versehenen Radialrippen bedeckt, zwischen denen meist je eine viel dünnere Rippe verläuft. Die stärkeren Rippen der Mitte der rechten Klappe zeigen eine ungleiche Zweiteilung, so daß eine stärkere hintere und eine viel schwächere vordere Rippe ent- stehen. Das vordere Ohr der rechten Klappe ist verlängert, mit großem Byssusausschnitt und groben, runzeligen Zuwacbsstreifen. Es ist mit Ausnahme des dem Ausschnitte entsprechenden Sektors mit 30 Dan Miociin.von Eij^enhurtj, jjl Itadialrippen bedeckt. Die linke Klappe zeigt etwas weniger Hippen und Zwischenrippen und ein großes vorderes Ohr. Fundorte: Burgschleinitz, Maissau, Roggendorf, s. Dimensionen des in Taf. XV. Fig. l abgebildeten Exemplares: filiÜO:!! mm. Es stammt von Maissau, RA. Fig. 2 = ü0:69:10mw, Maissuu, RA. Chlamys tauroperstriata Sacco var. persimplicula Sacco. Taf. XV, Fig. 3 u. 4. 1997. Sacco. M. T. T. P. L. parte XXIV, pag. 8, tav. I, fig. 27. 28. Sacco: ,,fentn affinis var. simpUcula, sed codiciUne intennediae subobUlat oel oldttne,'^ Er fügt hinzu, daß diese Abart zu CVj/. vuria hinüber leite. Ich glaube einige Exemplare, die sich durch das Zurücktreten der Zwischenrippen aus* zeichnen und breitere Hauptrippen besitzen, hierherstellen zu können, da sie zudem große Ähnlich- keit mit Fig. 28 bei Sacco zeigen. Ich bin nicht der Ansicht Nellis, der diese Form als selb- ständige Art abtrenneu will (1907. Monte Titano, pag. 288, tav. VIII, fig. G). Ob die von ihm hier- hergestellten Formen vom Monte Titano dieser Art angehören, ist zweifelhaft, da ihre Rippen sich spalten. Die Abbildung laßt leider gar nichts erkennen. Fundort : Maissaii, ss. Dimensionen des in Fig. 3 abgebildeieii Exemplares; zirka 45:52:11 mm (KM); Fig. 4 = 43 : 55 : lü mm (RA). Chlamys tauroperstriata Sacco var. alternicostata Schff. Taf. XIV, Fig. 10-12, Unterscheidet sich vom Typus durch weniger zahlreiche — die linke Klappe besitzt ca. 60, die (kleinere) rechte ca. 40 — erhabenere, schmale Rippen, die infolge blätteriger Zuwachsstreüen stachelig sind. Man kann noch erkennen, daß dünnere Rippen mit stärkeren abwechseln, doch tritt dieser Unterschied stark zurück und ist bei weitem nicht so deutlich wie bei var. simplicula aus- geprägt. Die linke Klappe zeigt diesen Wechsel stärker als die rechte. Die Ohren sind fein radial gestreift. Fundorte: Kühnring (Hochstraße), Gauderndorf, ss. Dimensionen des in Fig. 10 abgebildeten Exemplares: 48: 55: zirka 6 mm. Es stammt von Kühnring (Hochstraße), KM; Fig. 11 = 31 :36: zirka 6 mm, von Gautlerndorf (K.\I). Chlamys Justianus Font. Tnf. XV. Fig. 5. 1879. Pectrn Justianus Fontannes, Periode tertiaiie dan« le bassin du RliÖne. III. Baa.sin de Viaan p. 78, pl. I, fig. 8. „Testa ovato-oblonija, subiteqtcivnlvi, inaequilateruli, lonqltudituditer miiUicostata ; utrinque cou- vexittscitht ; — costis radianfibus nnmerosis, 20 — 22 majoribtis, 2 — 3 sulcatis, valvae dextrae subacufis; striis frnnsversis vix conspieuis; — auriailis valde inaequulilms, radiatim strialU; antica valva dexlra profunde etnarginnta; marghie cardinaÜ obliquo, recto, ca. 501100 aUitudinis testae aequatdCy Diam. irans, 34; alt. 41; ang. ap. 80^“ Fontannes. 31 32 Dr. Franz X. Schaffer. Die einzige mir vorliegende von Maissau stammende linke Klappe stimmt mit der Beschreibung und Abbildung gut überein. Sie zeigt zirka 20 schwache, dachziegelartig geschuppte Rippen, deren äußerste sehr wenig ausgeprägt sind und zu deren Seiten je ein feines erhabenes Rippchen verläuft. Es wechselt fast regelmäßig eine stärkere Rippe mit einer schwächeren. Die Zwischenfurchen zeigen eine nur unter der Lupe sichtbare feine, regelmäßige Körnelung. Die Ohren sind groß, fein gestreift und mit deutlichen radialen Zuwachsrunzeln versehen, so daß sie ein gegittertes Aussehen erhalten. Dimensionen: zirka 36: 40: zirka b mm, KM. Hinnites Brussonii De Serr. var. taurinensis Sacco. Taf. XV. Fig. 6. 1829. De Serres, Göognosie des terrains tertiaires du Midi de la France p. 134. pl. V, fig. 1. 2. 1897. var. taurinm&is Sacco, M. T. T. P. L. parte XXIV, png. 11, tav. II, fig, 8—16. ^Tesfä oblique dongatäj longitudinaliter costatä et striatd. Costis inaequalibus alternis minoribus; Supern^ rugosis infern^ que spinis spatulatis muricatis. Anriculis /erb inaequalibus. Valvd inferiore adherenie. Longitudo 0,0S0. Latitud. vel Diam. tr. Ö,06‘S.“ De Serres. Die vorliegende linke Klappe eines jugendlichen Exemplares stimmt so gut mit der freilich unzulänglichen Beschreibung und Abbildung Saccos überein, daß ich diese Abart wieder zu erkennen glaube. Sie unterscheidet sich von der tretflichen Abbildung, die De Serres gibt. Sacco: „In valca sinistra costae magnae minus rugulosae; costa media gracilior, depressior, saepe caeteris costulis similis peripheriam versus praecipue. ln valva dextera saepe. 2 — 3 costae sat latae et crassulae, infer se conjunctae, sptatiis intercostalibiis sat latis et profundis disjunctae.'^ Die Schale ist verlängert eiförmig, ungleichklappig, fast gleichseitig, flach. Die linke Klappe ist mit 10 glatten, gegen den Rand zu blätterigen, dünnen, schwachen, entferntstehenden Rippen versehen, zwischen denen je eine noch viel schwächere Rippe verläuft. Die Zwischenfurchen sind überdies von feinen Radialstreifen bedeckt. Ohren groß, abgestutzt, radial gestreift, Schloßrand gerade, Ligamentgrube klein. Fundorte: Roggendorf, Burgschleinitz, ss. Dimensionen des abgebildeten Exemplares: 31: 36; 6 mm, E-oggendorf, KM. Hinnites Leufroyi De Serr. Taf. IV, Fig. 7 u. 8. 1829. De Serree, G6ognoeie des terrains tertiaires du Midi de la France p. 134. pl. V, fig. 3, 4. „Testä Gibbosa irregiilari oblique ovali. Costis latis elevatis, scabriusculis, distantibus que inter- stiis lineis longitudinalis saepe, vis distinctis, duohus vel solitariis; lineis iransversalibus, concentricis, praeseHim versus marginem. AuricuHs ferk inaequalibus. Valvä inferiore adhaerente. Longitudo 0,079, Latit. vel Diam. transv. 0,077.'* De Serres. Da mir nur eine linke Klappe und Bruchstücke der rechten vorliegen, kann ich nicht ent- scheiden, ob sie der var. Defrancei Micht. zuzuzählen sind, wie dies Sacco (M. T. T. P. L. XXI Y, pag. 11) mit den oberitalienischen Exemplaren tut. Die dünne Schale ist fast kreisförmig, besitzt zirka 11 unregelmäßige, erhabene Rippen, die gegen den Rand blätterige Stacheln tragen. In die Zwischenfurchen schalten sich gegen den 32 Das Miocän von Eijqenhurg, O») Rand zu je 1—2 iUiiiliche, aber viel feinere erhabene Riimchen Pin -7 i . und wenig ausgeprägt. Der Schloßrand ist gerade, die Oliren sind (ist el f*""' versehen, das vordere Ohr vorgeaogen. Fundorte: Maissau, Hurgsehleinitz, ss. Dimensionen des in Fig, 8 abgebildeten Exemplares: .04 : 50 : 5 Mais.san, KM. Aequipecton scabrellus Lam. Taf. XV, Fig. 9-12. 1819. Lnmarck. HiHoiro nat. aniraaux sans verlebrea vol. VI, 1. part., p. i«3 1866. Pecleti scabrellus Lam. Suess, Gliederung d. tert. Bild. S. IC 1867. Pecteu elegaus Andr^. Hörne«. Foesile Mollusken II. S. 41G pro parte et auct. -• Pecteu sarmenticius nuct. ,P. .cahrellus: P. teslä mborlnM ; radm ,iuin,leam Um.jitudinMe,- „dadis, (lenttculahsi nuncults inaequalibus,“ (Lain.) ^ Das dünnschalige Gehäuse ist gleichklappig, leicht ausgebancht, wenig ungleichseitig, hinten e was vedangert. 14-15 breite abgerundete Radialrippen bedecken die Schale. Sie sind von gleichbreiteu, fast ebenen Furchen getrennt. Die ganze Schale ist außerdem von feinen engstehenden Ratha stre.fen bedeckt von denen zirka 13 auf eine Rippe mit der dazugehörigen Furche entfallen. Del n der M.tte der Furche verlaufende ist der kräftigste. Durch sehr regelmäßige konzentrische Streifen entsteht eine feine schuppige Ornamentierung. Die Wirbel sind ziemlich stark eingezogen der Schloßrand ist gerade, das vordere Ohr der linken Klappe ist etwas, das der rechten stark 'ver- langert, mit Byssusausschnitt. Die hinteren Ohren sind schräg abgestntzt. Die Ohren sind von fernen geschuppten Uadialstreifen bedeckt. Das Innere der Schale ist mit seichten Furchen ver- sehen. Die Ligamentgrube ist klein und dreieckig mit beiderseits auslaufenden horizontalen Falten. Fundorte: Rurgsclileinitz, iMaissnu, Gaudenidorf (Eggenburger Schichten), s. Dimensionen des in Fig. 9 abgebildeten E.xemplares: 53:54: U! mm. Es’stammt von liurtr. Schleinitz, KM; Fig. 11 = 36:38 : 10 »j?h, von Maissau, KM. Die Eggenburger Exemplare haben die größte Ähnlichkeit mit dem von Sacco (M. T. T. P. L. parte XXIV, tav. Vlll, fig. 4) abgebildeteii, von Castellarquato stammenden Vertreter dieser Art. Bei Wiedendorf finden sich in konkretionärem Sandsteine häufig Abdrücke von Pectines die wohl hierher zu stellen sind (HM). Aequipecten scabrellus Lam. var. Bollenensis May. Tuf. XV. Fig. 1.3-16. 1867. P. elcgaiis Aiidrs. Höiaes. Fossile Mollusken, II. ßd.. S. 4I6 et uuctorum. 1876. P. (Xeilhea) Bolleneusts, Mayer. Descript. coqu. foes. terr. tert. sup. Jouvd. Conch. XXIV, p. 109, pl VI fig 2 1897. Aequipecten scabrellus Lam. var. BoUeueusis Mag. [an var. commutata M.mtrs.) Sacco. \l. T. T. P. L. pavto XXIV. pag. 27, tav. VIII, fig, 16—25. 1907. Aequipecten scabrellus Lam. var. Bollemnsis Mag. Nelli, Miocene del Monte Titano pag. 291. Ich schließe mich ganz der Ansicht Sa c cos und Nellis an. die diese Form des italieni- schen lertiiirs als Jugendform des P. scabrellus anseheu wollen. Sie verdient aber wegen ihres häufigen Auftretens 'im unteren Miocän wohl mit Recht als Abart bezeichnet zu werden. Dr. Franz X. Schnffor: D0.1 Miocin von Eggcnbiirg. fAbhondl. d. k. k. geol. Relchsnnstalf. XXII. Band. 1. Heft.; 5 33 34 Dr. Franz X. Sckaß'er. „Verten {Xdthm) suhtrian(fHlari, vix ohliqua, crasshiscnla et ^olida, lateribns oblique (Je- pressa, marghie inferiore late arcuato. valva inferiore valde cmiveva, costis IS, anguafis, convexi^, angulatis, fransversim irregiilariter subsqitamosls, versus marginem ivstae planatis, quadri-vel quinque- radiafis; inferstifiis canalicnlatis, radiis J>inis, nmrginatis, fransversim mnltilammellosis ; valva stiperiore plano-convexa, gibhosa, vosfis 18, angustis, convexis, dorso subnodosis, ad testae marginem iri-vel quadri- radiatis; interstitiis obscure uniradiatis, nmltilamellosis ; aurictdis parvis, inaequalibus, truncatis et radiatis. Long. 24, lat. 20 mill.'^ (Mayer.) Sacco cliarakterisiert die Form folgendermaßen; „testa minor, minus squamulosa; v«>' Miocän von Eff^etibnrg. der Basis gezähuelt ist, und zeigt 4 — 5 starke radiale Streifen, die ebenfalls geschuppt sind. Der verdickte umgebogene Oberrand der Oliren ist schuppig und von der Spitze des AVirbels nntei- brocheii. Die Innenseite ist glatt und glanzend, mit radialen Kippen versehen, der Schloßrand gerade mit ziemlich großer Ligamentgrube und jederseits mit zwei flachen radialen Falten. Muskel- eindruck rund, gegen hinten gerückt. Die linke Klappe ist mehr konvex mit ähnlicher aber kräftigerer Skulptur als die rechte, die Ohren sind ungleich mit mehreren schuppigen Kadialstreifen verziert. Das hintere Ohr ist schief abgeschnitten, das vordere leicht eingebuchtet. Die Innenseite zeigt jederseits der Ligamentgrube nur eine Falte. Die l'arbe ist meist blaugrau, auf einigen Exemplaren läßt sicli noch ein weißes konzentrisches Band erkennen. Diese Form steht dem rezenten Aeqiilpectcn operctilaris L. mtv. tvitnsveraa Clvm. sehr ualie, so daß ich dies durch die Bezeichnung zum Ausdrucke bringen möclite, unterscheidet sich aber von ihm durch die kräftigere Skulptur (Kippen, Radialstreifen, Zuwachsstreifen und Schuppen). Fundorte: Grübern (h), Maissau, Burgschleinitz, Schindergraben und Brunnstube bei Eggen- burg, Molt— Dreieichen s, Wiedendorf (Form mit schmäleren Kippen), h. Dimensionen des in Fig. 12 abgebildeten Exemplares: 3d: 35: zirka 6 mm, Fig. 11 = 33; 33: zirka 6 mm. Sie stammen von Grübern und befinden sich in der Sammlung der Geolo- gischen Reichsanstalt. Aequipecten opercularis L. var. elongata Jeffr. Taf. XVI. Fig. 14 u. 15. 1863. Jeffreys, ßrit. Conch. vol. II, p. GO. „Var. 3 elongata. Shell smaller, and loiiger than broad.“ Jeffr. Zwei rechte Klappen von Kühnring — Hochstraße dürften zu dieser Abart zu stellen sein. Sie gleichen sehr Exemplaren der Algerischen Küste. Sie besitzen 17—19 Kippen. Dimensionen des in Fig 15 abgebildeten Exemplares: 17:17:3 mm, K.M. Macroclilamys Holgeri Gein. Taf. XVI. Fig. 19 u. 20; Taf. XVII, Fig. 1 u. 2. 1846. Pfcteii Holgeri Geinitz, Grundriss der Versteinerungskunde S, 470. 1867. Peclrii Holgeri fiein, Hörnes, Fossile Mollusken, II. Bd., S. 394. Taf. 65, Fig. 1. 2. „Von der Gestalt und der Größe der vorigen {P. gigas Schhth.) unterscheidet sicli diese Art von allen anderen durch die auffallende Verschiedenheit ihrer Kippen, deren Zahl auf Jeder Schaale gewöhnlich 16 beträgt. Zwei enorm breite flache Kippen liegen in der Mitte und begränzeii einen gleich breiten und flachen Zwischenraum; sowie sie von einem wenig schmäleren eingefaßt werden. Zu beiden Seiten der letzteren liegt noch eine breite Rippe, welcher dann noch G andere schnell schmäler werdende folgen. Bis 7” groß und ungemein häufig in Tegelgebildeii bei Eggenburg in Niederösterreicli.“ (Geinitz.) Um Abarten dieser so wichtigen Art unterscheiden zu könueu, muß man vor allem vou den von Sacco (1897, M. T. T. P. L. parte XXIV, pag. 34, tav. XI, Fig. 1—9) aufgestellten Varietäten absehen, die ungenügend beschrieben und nach schlechten und großenteils jugendlichen Exemplaren schlecht abgebildet worden sind. Um nur eine Tatsache zu erwähnen, stimmen die vou llörnes 37 38 I)r. Franz X. Schaffer. abgebildeten und von Maissau stammenden Stücke auf das genaueste mit der Originalbeschreibimg Geinitz’ überein, die ja auch auf Eggenburger Exemplaren beruht. Wenn nun Sacco geneigt ist, die Hörnessche Abbildung als var. suhsimpUx d’Orh. anzusehen, die er folgendermaßen charak- terisiert: afßnis var, reguUtrior ^ed in vahm dextera costae radiales latiores et numero minores*^ so ist er auf dem Holzwege. Die Wiener Exemplare zeigen die IG Rippen — davon 6 stärkere — sehr regelmäßig. Wie wenig Wert es hat, auf den stärkeren oder geringeren Eindruck des Wirbels der linken Klappe Unterschiede von Abarten zu basieren, kann man aus den Figuren erkennen. Gerade diese Eigentümlichkeit ist so veränderlich, daß sie nur in ihrer weiten Fassung berücksich- tigt werden kann. Typus: Das Gehäuse ist ungleichklappig, fast gleichseitig, die Schalen stark, fast rund, die (rechte) Ünterklappe mehr gewölbt, mit eingerolltem, die überklappe mehr flach mit mehr oder weniger eingedrücktem Wirbel. Die Oberfläche der rechten Klappe zeigt 10 abgerundete Rippen. Die beiden mittleren sind die breitesten und mindestens ebenso breit wie die dazwischenliegende Furche. Jederseits folgt dann eine schmälere Furche und je eine schmälere Rippe. Auch die beiden nächsten Furchen und Rippen sind noch auffällig breit, die übrigen je vier gegen die Seitenränder gelegenen Rippen nehmen rasch an Stärke ab. Die Rippen bleiben gegen den Rand zu meist gleich erhaben, sind aber oben abgeflacht. Sie lassen ebenso wie die Furchen feine Radialfurchen erkennen, die auch die Hörnessche Abbildung zeigt. Die Ohren sind groß, mit Radialrippchen besetzt. Das vordere zeigt einen seichten Byssusausschnitt. Die ganze Schale ist von feinen, leicht gewellten Zuwachsstreifen bedeckt, der Schloßraiid gerade, die Randgrube groß uud tief, jederseits mit radialen Leistchen versehen und am Grunde mit Querleistchen bedeckt. Der Muskeleindruck ist groß. Die Oberklappe besitzt, wenn sie kräftiger gewölbt ist, mehr hervortretende Rippen und ist dann am Wirbel mit einem deutlichen Eindrücke versehen. Ist die Schale flacher, sind diese Merkmale auch weniger kräftig. Die Anordnung der Rippen entspricht natürlich ihrer Korrespondenz mit den Furchen der Unterklappe. Neben einer mittleren und je zwei seitlichen stärkeren Rippen treten die randlichen mehr zurück und bilden etwas erhöhte Büschel starker Streifen. Die Ohren sind radial gerippt. Feine, wellige Zuwachsstreifen bedecken die ganze Schale. Die lunenseite zeigt besonders gegen den Rand von scharfen Falten eingesäumte Furchen. Bandgrube jederseits mit gekerbtem, vorspringenden Rand. Bisweilen zeigen die Rippen am Wirbel leichte Buckel, die an M. latissima lir. erinnern, der diese Form überhaupt nahesteht. Fundorte: Maissau, Burgschleiuitz, Eggenburg (Kremserberg, Brunnstube, Schindergraben, Bauernhanselgrube), Fehhaube. Kühnring, Gauderndorf, Klein-Meiselsdorf, Maigen, Rohrendorf, h. Dimensionen des in Taf. XVII, Fig. 2 abgebildeten Exemplares: 165:145:00 mm (zwei- klappigi, Maissau, KM; Fig. 1 = zirka 175:166:27 mm, Maissau, KM; Fig. 19, 20 auf Taf. XVI stellen .Jugendformen dar. Macrochlamys Holgeri Gein. var. inaequicostata Schflf. Taf. XVI. Fig. 21—25: Taf. XVIII, Fig. l u. 2. 1867. /*. HuJgeri Gein. HörneB, Fossile Mollusken II.. 5s. 394 pp. et auct. Eine sichere Abart konnte ich in zahlreichen Exemplaren mit großer Regelmäßigkeit fest- stellen. Sie gleicht dem Typus, doch liegt in der Symmetraleu der Unterklappe eine Rippe und nicht eine Furche. Diese breite Rippe ist von schmäleren Furchen begrenzt, auf die jederseits eine 38 I>as Mioain von Erjyenhunj. fast gleM. starke Rippe, eine noch schmälere Furche und eine schwächere Rippe folgen Es treten also 6 R,ppen stärker hervor. Darau schließen sich jederseits 5-B feinere Iflppen. Furche!. Rippen sm.l fern radial gefurcht. Entsprechend dieser Abänderung der Uuterklappe zeigt die bnckehg gewölbte, kräftiger berippte, am Wirbel stark eingedrückte Oberklappe in der Mitte ein stärkeres R.ppeupaar, das jederseits von zwei schwächer werdenden begleitet ist, die alle von min- destens gleich breiten Furchen getrennt sind. An den Seiten folgt dann jederseits «och ein liiindel leiner Rippen. Fundorte : Burgschleinitz, Maissau, Kühnring, Eggenburg (Schindergraben) h Dimensionen des in Taf. XVIII, Fig. 1 abgebildeten Exemplares: 175: IÖG:37 KUhn- img, KM; Fig. 2 - W2: lt>5 : 27 «»n, Maissau. HA: Taf. XVI. Fig. 21-25 sind Jugendexeinplare. Q9n Oberklappe von Iloggendorf bezeichnen, die die Ausmaße -20:195:46 mm besitzt und durch ihre diinne Schale, die starke Wölbung und die weniger kräftig hervortretenden Rippen von der ihr nahestehenden i-ar. hiaefiuicostata auffällig abweicht. Ich glaube sie als eine Mißbildung ansehen zu können, wie sie auch bei Austern in den Samleu von lioggen- dorf zu beobachten ist und die meines Erachtens auf die ungünstigen Existenzbedingungen dieses Standortes zurückzufüliren ist, wofür auch die Seltenheit der fossilen Mollusken mit Ausnahme der Gattung Patella spricht. Macrochlamys Holgeri Gein. var. sulcata SchfiT. Taf. XIS. i'ig. I u. 2. 1867. P. Holgeri Gein. Höines. Fossile Mollusken, II. Bd., S. 394 pp. et auctocum. Wenn aucli die innigsten Übergänge vom Typus zu dieser Form herüberleiten, so kann diese auffallende Skulptur doch wohl die Abtrennung einer Abart rechtfertigen. Die Oberklappe ist leicht gewölbt, in der Mitte buckelig gekrümmt, am Wirbel eingedrückt. Sie zeigt in der Mitte drei stärkere Rippen, die durch breitere Furclieu getrennt sind, dann jeder- seits zirka 6 rasch schwächer werdende Rippen und erhöhte Seiten. Über die stärkeren Rippen laufen je zwei flache Furchen nahe den Rändern, die aber auf einer oder der anderen Rippe fehlen können. In den Furchen Hegen feine Radialstreifen. Die ganze Schale ist sehr fein wellig konzentrisch gestreift. Die Ohren sind groß und stark radial gerippt. Die Unterklappe unterscheidet sich vom Typus durch die sehr abgeplatteten Rippen und die starke, besonders in den Furchen hervortretende Radialstreifuug. Fundorte: Eggenburg (Schindergrabeuj. Kühnring, Sigmuudsherberg— Röschitzwaldl, ss, KM. Dimensionen des in Fig. 1, 2 abgebildeten Exemplares: 195:187:60 mm (zweiklappig). Eggenburg, KM. Macrochlamys sub-Holgeri Font. Taf. XIX, Fig. 3 u. 4. 187S. Fontannes, Periode tertiaire dans le bassin du Rböne III, p. 87. „Testa maxima, crassa, snborbiculari, obliqiia, inaequivalvi, radiatim costala; — valva dextra convexa, cosiis 14—16 ad umbonem rotundatis, versus mar^inem ventralem fere planis, quarum 8—10 7nedianis crassioribus, eminentioribus, caeteris lateralibus multo miuoribus, obsoletis; — valva sinlstru mmus convexa, juxta umbonem impressa, costis medianis atujustioribus, intersHtiis latioribus disjimctis, lateralibus obsoletissmis; Uneis concentricis sublamellosis. densissimis ; — aiiidculis magnis, inaequalibust 39 40 Di\ Fram X. Schaffer. rerticaUter laniclloso-sfriatis, valcae sinistrae ohsolefe radiaUter striaiis; — margine cardinali vecto altitudinis testae aeguanfe. — Diam. transo, 215 mm; alt. ISO] ang. ap. 115^,^'‘ (Fontaniies.) Er schreibt weiter: „la valve gaache ... est notablement plus convexe, les cötes mödianes sollt plus egales entre elles, les interstices relativement moins larges siir le railieu de la coquille ; ni sur les cötes, ni dans les intervalles on n’observe les sillous plus ou moins prononces qui ornent la base du Vecfen Holgeri et rapellent \e Fecte» latisshnus; rimi>ression du sommet a un tout autre faciös par suite de la couvexitc. qui s’accuse immediatenient au-dessous; les lamelles d’accroisse- ment paraissent plus rapprochees, plus confuses et deviennent parfois legörement ouduleuses; les oreillettes sont plus inegales et c’est ä. peine si on remarque sur quelques exemplaires, et seulement sur roreillette posterieure, des stries rayonnantes trös obsolötes. La valve droite . . . presente un sommet moins arrondi, des cötes moins fortes. des inter- stices moins profonds; les cötes laterales sont moins nettes, generalement moins nombreuses; sur le plus grand nombre des individus le passage de ces derniöres aux cötes medianes est moins brusque. Toutefois il faut reconnaitre que les valves droites des deux espöces difförent moins sensiblement que les valves gauches. Enfin, au point de vue de la forme generale, le P. sub-Ilolgeri atteint des dimensions plus grandes que le type du bassin de Vienne; son angle apicinl est plus ouvert; il est plus convexe, sensiblement moins haut et le plus souvent trös oblique, obliquite que ne montre aucun des exemplaires du P. Holgeri qui m’ont öte obligeamment communiques par M. Th. Fuchs, et qui n’est nullement signalöe, d’ailleurs, dans Touvrage de Hörn es.“ Die aus dem Eggenburger Becken stammenden Stücke dürften Jugendexemplare sein, wenn man die Bemerkung Fontannes über die Größe seiner Originale in Betracht zieht. Sie sind auch sehr gleichseitig, während bei den französischen Stücken meist das Gegenteil der Fall ist. Doch unterscheidet Fontannes eine noch viel ungleichseitigere Abart als vur. Cucuronensis., so daß icli die heimische Form als Typus der Art aufstellen möchte, da Abbildungen bisher fehlen. Fundort: Maissau, ss. Dimensionen des in Fig. 4 abgebildeten Exemplares: 58:55: 12 m?». Manupecten Crestensis Font. Taf. XIX. Fig. 8: Taf. XX, Fig. 1 u. 2. 1880. Peeten Crestensis Font. Fontannes, Bassin du Rhöne VI, p. 104, pl. VI, fig. 1—4. 1867. Peeten palmatus Lam. Hdrnes, Fossile Mollusken, II. ßd., 8. 410 pp. et auctorum. Schon Deperet hat (1892 Classification et parallelisme du syslöme miocöne p. C.\L1X) erwähnt, daß die als P. palmatus Lam. beschriebene Eggenburger Form mit P. Crestensis Font. identisch wäre. Eine größere Anzahl zum Teil vortrefflicher Exemplare läßt dies nun unzweifelhaft erscheinen. „Testa suborbicularis, inaeqiiwalvis, hiconvexa; — valva dexlrn costis sulcatis 8 — 9 notata^ quarum laterales 2 — 3 angustae, medianae parum prominentes, ad limbum testae attenuatae, interstitiis minoribus separafae; valva sinistra costis angustis, striaiis, elevatis munita ; in interstitiis, mtiUo majoribus Striae 7tiinus reguläres, plus tninusve attenuatae; — auriculae snlcatae, inaequales] auricula antica dextra magna, emarginafa; margo cnrdinalis rectus, vel leviler angulosus. Diam. antet'o-post. 64 ; alt. 80 ; ang. ap. (Fontannes.) 40 Das Miocän von E(jyenbur>j. 41 rechte U”ßleichklappfg, fast gleichseitig, oval Die Hi- ™ F— E, .... r.“‘ r:“ ‘r;- ‘.rr Chafferi'e' der R.ppen zeigt, wie die Eggeaburger Exemplare. Die beiden minieren Kippen he- uze 9, d,e nächsten 7 nnd die itudersten 2-3 feine erhabene Itadiaistreifen, die vo h ,■ m hurchen e.„gesänmt werden. Zwischen den Rippen liegen etwa nur halb so breite Furchen So egen d.e Setten schmaler und von viel weniger erhabenen, aber gleich breiten Streifen' wie te Rtppen bedeckt stnd. D.e sekundäre Skulptur beginnt erst etwa in des Radius vom Scheitel deutl.ch zu werden. Dte ganze Schale mit Ausnahme der Wirbelgegen.l ist von feinen lamellen- • rigen, gewellten konzentrischen Zuwachsstreifen bedeckt, die auf den Streifen schuppenarti^-e b:Je Lnl7T7' 7 flügelartig. verlängert und durch eiL btetle Furche abgetrennt und n„t stark geschuppten Radialstreifen versehen. Unterhalb des tiefen B,.susausschn,ttes hegen 3-4 scharfe Zahnchett. Das hintere Ohr ist fast gerade ah-eschnitte,. und zetgt dte gleiche Skulptur. Der fast ger.adlii.ige Schloßrand tragt auf ,1er Innenseite" jederseits eine scharie Falte. Die Lig.a.iientgrube ist klein und tief. Das Schaleninuere ist glatt und zeigt die Hippen und Lurchen sehr deutlicli. ^ Die linke Klappe ist weniger gewölbt, in der unteren Hälfte eingedrückt und mit fünf schniilleren und staikei hervorlretenden Rippen, die weniger und stärkere Radialstreifen besitzen, und viel breiteren • urchen versehen. D.e Ohren sind groß und wenig ungleich, leicht radial gestreift, der Schloßrand gerade. Da d.e Fontannesschen Abbildungen sehr verschiedene Typen zeigen, glaube ich auch die Eggenburger lüemplaro trotz ihrer Abweichungen, zun. Beispiel der zun. Teil viel kräftigeren Skulptur, hierlierstelleu zu küinien. Fundorte: Eggenhurg (Brunnstube), Kilhuring, Gauderndorf, Reini,rechtspölla. Stockem, s. Dimensionen des in Taf. XX. Fig. 1 abgebildcten Exempl.ares: 12:43:9 mm. Es stammt von Ganderndorf, KM: Taf. XIX, Fig. 8 - zirka 73: zirka 65 mm, Reinprcchtspölla, KM. Manupecten Crestensis Pont. var. laevis Schff, n , ■ . Tut. XIX, i'isf. i) 7 tteten pahnatua harn, auctovnm. ® Diese Abart zeidiuet sich durch die sehr zarten, flachen Klappen aus, deren OberflUchen- skulptur sowohl was die Rippen als auch die Radialstreifung betrifft, stark zurücktritt. Ich glaube diese Lokalvarietilt, die aus dem feinen Sande von Gauderndorf stammt, auf den Einfluß der Stnnd- ortsverhilitnisse zunickführen zu können; ss. Dimensionen des in Fig. 5 abgebildeten Exenipiares: 52 : »4 : 10 mm. HM; Fi-'. 7 = 36 : 38 : 6 mm. UM. Manupecten Crestensis Font. var. latesulcata Schff. Taf. XX. Fig 3. Die rechte Klappe ist etwas stärker gewölbt, die Furchen sind im Vergleiche zu den melir abgerundeten Rippen breiter, mindestens gleich breit wie diese. Die Radialstreifen sind besonders in den Furchen wenig deutlich. Fundort: Kühnring— Hochstraße, ss. Dimensionen des in Fig. 3 abgebildeten Exemplares; 45:47:11 mm, KM. Dr. Kmiiz X. Sclinffen Diis Miociln von EgRcnburg. fAblmmll. d. k. k. geol. RcJclisnnMnll. XXII. lUnd. l. HeO.J (} 41 42 Dr. Franz X. Schaffer. Manupecten carinocostatus Schflf. Taf. XX. Fig. 4. Mit diesem Namen möchte ich zwei schlecht erhaltene Bruchstücke, anscheinend der linken Klappe, benennen, die aber doch so ausgesprochene Merkmale zeigen, daß sie sich von allen anderen Formen unterscheiden. Sie stehen den von Fontannes (Bassin du Rhone YI, pl. VI, fig. 3 et 4) abgebildeten Bruchstücken von P. Crestmsis nahe, doch unterscheiden sie sich durch die 5 sehr dünnen und stark erhabenen Rippen, die durch etwa eineinhalbmal so breite Furchen getrennt sind. Auf jeder der Fig. 2. drei mittleren breiteren Rippen verlaufen 3-4 scharfe Kiele, zwischen denen ausgerundete Rinnen liegen, so daß die Rippen eine Art Kannelierung zeigen. (Siehe Textfigur 2.) Die Rippen scheinen sich gegen den Rand stark zu verbreitern und die gleiche Breite wie die Furchen zu erreichen. Die Furchen sind glatt und zeigen nur feine Zuwachsstreifen. Die Ohren sind groß und breit, radial gerippt. Fundort: Eggenburg— Brunnstube, ss, HM. In der geologischen Sammlung der Universität Lyon habe ich ein ganz übereinstimmendes Exemplar aus dem Burdigalieu von Autichamp (Dröme) gefunden. Amussiopecten gigas SchlotR. Taf. XXI. Fig, 1 u. 2. 1813. Ptctinites gigas Schlotheim, Naturgeschichte der Versteinerungen, S. 92. 1867. Pecten solarium Lam. Hörnee, Fossile Mollusken. II. Bd.. S. 403 pai-s, Taf. 60. Fig. 1: Taf. 61. Fig. 1. 2 et auctorum. Es ist nötig gewesen, mit einem Schlage den gordischen Knoten zu durchhauen, der die verschiedenen Formen unter dem Namen P. Solarium Lam. bisher verbunden hat. Walch hat (1768, Die Naturgeschichte der Versteinerungen, II. Th., I. Absch., S. 68, Tab. B, Nr. 13, fig. 1, 2) einen Pecten von Kemedingeu bei Ortenburg abgebildet und folgendermaßen beschrieben: „Er gehört zu den Jakobs-Mänteln der ersten Geschlechts-Gröse, und zwar zn den zweyseitig gleich geöhrten, oder zu denjenigen, die zween gleiche Ohren auf den Seiten des Schlosses haben. Die Falten werden, wie gewöhnlich, nach dem Mittel-Punkt zu dünner und verlieren sich nicht, sondern sind bis auf die Spitze, wo sie zusammen laufen, sichtbar. Die Furchen haben mit den Eihöhungen einerley Gröse und Weite.“ Die Abbildung stimmt sehr gut mit den Exemplaren von Ortenburg und Eggenburg überein. Schlotheim hat diese von Walch abgebildete Form PecHnites gigas geheißen und dieser Namen muß für die Eggenburger Exemplare zu Recht bestehen. Wohl hat Hörnes diese Priorität erkannt, aber den Lamarck sehen Namen P. solarmm gewählt, da dieser schon in alle Werke und Sammlungen Eingang gefunden hatte. Gegen dieses Vorgehen wäre nichts einzuwenden gewesen, wenn die Identität dieser Form gesichert wäre. Dies ist aber nicht der Fall. Lamarck hat (1819, Hist. nat. des animaux sans vertöbres T. VI. 1, p. 179) diese Art mit einer sehr mangelhaften Diagnose aufgestellt und mit dem Walchschen Exemplar identifiziert. Wie nun Tournouer (1874, Terrains miocönes de Sos et Gabarret p. 163) durch Augenschein nachgewieseu hat, umfaßt P. Solarium Lam. zwei verschiedene lormen und 42 Das Miocän con Eygenburg. 43 er schlügt schon vor, den Eggeuburger Typus F. gigas Schloth. zu nennen. In der Folge liat sich noch wiederholt die mangelhafte Fixierung der Art unangenehm fühlbar gemacht, so daß man die Mög- lichkeit einer Mißdeutung ausschließen und die ältere gute Benennung wieder zu Ehren bringen muß. Es kann daher der Vorschlag Ugoliuis (1906, Pettinidi neogenici della Sardegna. Palaeont. Italien XII, pag. 46), die Hörnesschen Abbildungen als P. soiaviutn Lam. anzusehen, nicht in Erwägung gezogen werden. Es lassen sich deutlich zwei Formen unterscheiden: eine, deren Ober- klappe und Unterklappe stark gewölbt sind und die den Typus bezeichnet, und eine, deren Ober- klappe fast ganz flach und deren Unterklappe auch weniger gewölbt ist und die als var. plana benannt werden soll. Das für seine Größe dünnschalige Gehäuse ist ungleichklappig, gleichseitig, etwas länger als hoch und sehr vollkommen abgerundet. Die Ränder schließen bis auf klaffende Öffnungen an den Seiten. Die linke Klappe ist schwach gewölbt, am Wirbel mehr oder weniger eingedrückt. Auf ihr verlaufen elf mäßig breite, am Wirbel stark gewölbte, gegen den Rand zu abgeflachte Rippen mit gleichbreiten Zwischenfurchen sehr regelmäßig. An sie schließen sich jederseits 2—3 dünne Rippen an, die auf den leicht erhöhten Seiten gelegen sind. Feine, wenig deutliche Uadialstreifen und sehr regelmäßige, konzentrische, wellenförmige Zuwachsstreifen bedecken die ganze Schale. Die Ohren sind groß, rechtwinkelig dreieckig, fast gleich, vertikal wellig gestreift. Der Oberrand ist gerade. Die Innenseite zeigt die jederseits durch eine scharfe Falte begrenzten Furchen, die den Rippen der Oberfläche entsprechen und gegen innen rasch verflachen. Der Muskeleindruck ist groß und gegen hinten gerückt. Die Ligamentgrube ist groß, tief, längsgestreift und seitlich von zwei starken Falten begrenzt, deren ein bis zwei schwächere weiter gegen den Schloßrand divergieren. Die rechte Klappe ist stark gewölbt, mit stark gebogenem Wirbel und zirka zwölf Radial- rippen, die etwas kräftiger hervortreten als die der Oberklappe, denen sie aber sonst vollständig gleichen. An den Seiten liegen noch je zwei schwächere Rippen. Die Furchen sind etwas schmäler als die der Oberklappe. Die Ohren sind groß, das hintere rechtwinkelig abgesclmitten, das vordere wenig verlängert, mit ganz seichtem Byssusausschnitt. Die Innenseite ist wie die der Oberklappe, nur kräftiger skulpturiert. Der Muskeleindruck ist groß und gegen hinten gelegen. Die Ligament- grube ist groß und sehr tief, jederseits von zwei scharfen, dünnen Falten begrenzt. Zwei gleiche divergieren jederseits weiter gegen den Schloßrand. Fundorte: Wiedendorf, Loibersdorf, Mörtersdorf, Eggenburg (Kreraserberg, Brunnstube, Bahn- hof), Maissau, Gauderndorf, Dreieichen, h. Dimensionen des in Fig. 1, 2 abgebildeten Exemplares: 158:144:54 mm (zweiklappig). Es stammt von Loibersdorf und befindet sich im Hofmuseuin (Original bei Hörn es, Taf. 61, Fig. 1, 2). Amussiopecten gigas ScBloth. var. plana Schff. Taf. XXII. Fig. 1 u. 2. 1867. Pecten solariutn Latn, Höi'nas, Foss. Moll., II. Bd., S. 403 para, Taf._ 60, Fig. 2, 3. Unterscheidet sich von dem Typus durch die durchweg viel geringere Größe. Die Unter- klappe ist weniger gewölbt, fächerförmig und die Oberklappe fast ganz eben. Die Zuwachsstreifen besonders der Unterklappe sind fast lamellenartig erhaben und geben den Schalen ein ganz fremd- artiges Aussehen. Fundort: Wiedeudorf, h. Dimensionen des in Fig. 1 abgebildeten Exemplares: 93 : 83 : 20 mm, HM, Fig. 2 88 : 87 : 24 mm (zweiklappig), HM. 43 44 . Dl'. Franz Xi Schajfer. Pecten Hornensis Dep. et Rom. Taf XXII. Fig. 3-7. 1002. Depöret et Roman. Pectinidös nöogenes de l’Europe, partie p. 27. pi. III, fig. 1. 1 a. 1867. rtcUn Rollei, Hörnes. Fossile Mollusken, II. Bd., S. 400. Taf, 69, Fig. 4— C; et auctorum. Hörn es hat diese Art, die eine der bezeichnendsten der Eggenburgerschichten ist, als P. lioUei beschrieben, welcher Namen auch in der Literatur allgemein Verbreitung gefunden hat, Bettoni (1900, Fossili Domeriani della provincia di Brescia. Mein. soc. paleont. Suisse, vol. XXVII, p. 15) hat nun zuerst darauf aufmerksam gemacht, daß dieser Namen vor Hörnes von Stoliczka einer liassischen Form gegeben worden ist und daß daher die aus dem Wiener Becken stammende Art eine neue Bezeichnung erhalten muß. Deperet und Roman liabeu nun für sie den Namen P. Hornensis angewendet, der zu Recht bestellt. Die geringe Anzahl und wohl auch die mangelhafte Erhaltung der den beiden Autoren zur Ver- fügung stehenden Exemplare, vielleicht auch die wenig günstige Reproduktion lassen aber den Typus nicht genügend deutlich erkennen, ebensowenig wie Hörnes’ Beschreibung den Charakter gut wiedergibt. Das dünnschalige Gehäuse ist ungleichklappig, wenig ungleichseitig. Die rechte Klappe ist stark konvex, der Wirbel wenig eingerollt und trägt 15— 16 Rippen, von denen nur 11—12 Haupt- rippen zu zählen sind. Diese sind breit und wenig erhaben, doppelt so breit wie die Zwischen- furchen und vou rechteckigem Querschnitt. In der Mittellinie sind sie mehr oder weniger flach ge- furcht. Der Grund der Zwischenfurchen ist ganz eben, ihre Begrenzung sehr scharf. Die ganze Schale ist von äußerst feinen, konzentrischen Zuwachsstreifen bedeckt, die schon am Wirbel sehr deutlich ausgeprägt sind. Die Ohren sind fast gleich, gekrümmt, das vordere mit seichtem Byssusausschnitt. Sie zeigen starke, wellenförmige Zuwachsstreifen und bisweilen feine, radiale Rippchen. Oft ist die Schale weniger konvex und die nichtgefurchten Rippen sind leicht gewölbt, die Furchen am Grunde rinnenartig und daher anscheinend schmäler. Doch finden sich diese Merkmale auf verschiedene Stücke verteilt, so daß sie nicht zur Abtrennung von Abarten dienen können. Die linke Klappe ist leicht konkav, am Wirbel etwas eingedrückt, mit erhabenen Seiten- rändern. Sie besitzt 11 starke, wenig erhabene Radialrippen, die nur halb so breit sind wie die Zwischenräume und einen rechtwinkeligen Querschnitt besitzen. Zuweilen sind sie in der Mittellinie leicht gefurcht. Bei einem überaus großen Exemplar zeigten mehrere Rippen zwei Furchen. Auf den erhabenen Seitenteilen liegen noch jederseits 3 — 4, bisweilen sogar 6 feinere Rippen in einem Büschel. Die ganze Schale ist von feinen erhabenen Zuwachsstreifen sehr regelmäßig bedeckt, die auf den Rippen ebenso stark wie in den Furchen sind. Die Ohren sind fast gleich, leicht gebogen, von welligen Zuwachsstreifen wie die Schale bedeckt. Auch die Oberklappe zeigt bei einigen Exemplaren weniger scharf begrenzte und mehr abgerundete Rippen. Fundorte: Gauderndorf (Himraelreichwirtshaus), Maigen, Klein-Meiselsdorf, Rafing, Rohreudorf, Eggenburg (Kremserberg, Brunnstube, Schiudergrabeu, Bahnhof), Zogelsdorf, Wiedendorf, hh. Dimensionen des in Fig. 7 abgebildeten Exemplares: 80:72:27 mm, HM; Fig. 4 = 83-72:4 »jw, HM. Beide stammen von Gauderndorf (Himmelreichwirtshaus). Pecten pseudo-Beudanti Dep. et Rom. Taf. XX. Fig. 7—10. 1902. Dep6ret et Roman. PectinidiJe n^ogones de FEurope, I. partie p. 20, ])1. II. fig. 3, 3». 1Ö67. Pecten Beudanii Hdrncs, Fovsile Mollusken. II. Bd., S. 399, Taf. -59, Fiff. 1. 2, 8: et auctorum. Hörnes hat diese Art als P. liemlunti -beschrieben, der sie wohl iiahesteht. von der sie aber docli durch deutliclie Unterschiede abgesondert wird, wie zuerst Fuchs (1879, Über die 44 Z^f/s Miocän-von Eggenburg. 4,-, Ton Dr. E. Tietze aus Persien initgebrachten Tertiaerversteineruiigen. Denkschr. Ak. Wien vol. XLI, S. 105) erkannt und Deperet und Roman weiter ausgeführt haben. Das dünnsclialige Geliüuse ist sehr ungleichklappig, gleichseitig. Die untere Klappe ist stark konvex, der Wirbel eingekrümmt. Sie besitzt U-16 RaduUrippen, deren üußere schwilcher sind als die mittleren. Sie sind doppelt so breit wie die Furchen, sehr regelmäßig abgerundet und verflachen nicht gegen den Rand. Die Furchen sind eben. Die ganze Schale ist mit regelmäßigen, sehr feinen, blätterigen Zuwachsstreifen bedeckt. Die Ohren sind stark gekrümmt, fast gleich, zeigen feine radiale Falten angedeutet und die gleichen lamellenartigen Zuwachsstreifen. Die obere Klappe ist eben, am Wirbel leicht eingedrückt, mit sehr aufgewölbten Seiten. Elf starke, hohe, abgerundete Rippen, die etwas schmäler sind als die ebenen Zwischenfurchen und gegen den Rand höher werden, verlaufen sehr regelmäßig. Die erhabenen Seitenteile tragen noch je ein Bündel feiner Rippchen. Starke, konzentrische, blätterige Zuwachsstreifen, die stärker sind als die der Unterklappe, bedecken die Schale. Die Ohren sind fast gleich, mit leichten radialen Falten und lamellenartigen Zuwaclisstreifen bedeckt. Fundorte; Kühuring, hli, Dreieichen, Maigen, Gaudenidorf, Eggenburg (Rrunnstube, Kremser- berg. Bauernhanselgrube), Maissau, Burgschleinitz, Uöschitz, h. Dimensionen des in Fig. 10 abgebildeteii Exemplares: 95:84:24 m?» (zweiklappig), Kühn- ring, KM; Fig. 7 = 92:80:8 mm, Kühnring, KM; Fig. 8, 9 Originale bei Deperet et Roman, Kühnring, HM. Pecten pseudo-Beudanti Dep. et Rom. var. rotundata Schff. Tnf. XX, Fig. 5 u. 6. Unterscheidet sich von dem Typus durch den mehr kreisrunden Umfang der Schale, ihren spitzeren Scheitelwinkel und die breiten Ohren. Vorkommen: Kühnring (Hochstraße), s. Dimensionen des in Fig. 6 abgebildeten Exemplares: .50:48:24 mm, KM; Fig. 5 = 45:45:4 mm, KM. Genus Avicula. Avicula hirundo L. var. phalaenacea Lam. Taf. XXIII. Fig. 1-3. 1767. Mijti/us hirinido, Linn6, Syst. nat. Xll. ed. pag. 1159, }>«rs. 1785. Mytilus hirundo L„ Chemnitz. Conch. Cab. vol. Vltl. S. 142. Tab. 81, Fig. 725. 1819. Avicula phalaenacea, Lamarck, Hist, nnt, aniiii. s. vert. vol. VI. I. part. p. 160. 1867. Avicula phalaenacea L-im. Hörnes, Foss. Moll, II. Bd.. S. 376 pars. Tnf. 52. Fig. 4 (non 1 — S) et nuct. 1898. Avicula hirundo L. vnr. phalaenacea Lam. (n/i spmVs distinyuenda). Sacco. M. T. T. P. L. pnrte XXV. pag. 23. lav. VI. fig. fl— 13. „JA tesla Uievi, valvulis hilobis, hho cardinali longiore ienuiorcque. Tesla Intsi contracta (ilterius vahulae magis.^ Lin ne. „A. testö parvuUt, ferruginco - radiafä ; ald perobliq7(li; (tiiricnld posfieü longlfudintdifer S7(Icafä.^‘ Lam. ’ ... 46 Di\ Franz X. Schaffer. Ich stimme ganz mit Mayer (1894, Jourii. de Conch. vol. XLII, p. 120) und Sacco überein, die die von Hörn es (Fig. 1—3) von Grund abgebildeten Exemplare von dem in Fig. 4 wiedergegebenen von Gauderndorf stammenden Stücke als A. Studeri May. abtrenuen. Sacco charakterisiert unsere Abart folgendermaßen: j,Testa ylerumque major, vrassior., in regione cardinali praecipue; dentes cardinales crassiores. Auricalae posticae phrumque acxitiores et productiores.** Das dünnschalige gebrechliche Gehäuse ist nahezu viereckig, fast rechtwinkelig, ein wenig ungleichklappig. indem die linke Klappe etwas mehr konvex ist, ungleichseitig, wenig gewölbt. Der Schloßrand ist gerade, der Unterrand abgerundet; die Schale ist hinten mehr oder minder aus- gebuchtet und zusammengedrückt. Die Oberfläche ist glatt, nur mit blätterigen Zuwachsstreifen bedeckt. Die vorderen Ohren sind kurz dreieckig, das der rechten Klappe mit Byssusausschnitt, die hinteren kurz abgestutzt. Die Wirbel sind klein, spitz und überragen den Schloßrand ein wenig. Die Schale besteht aus zahlreichen irisierenden, dünnen Blättern. Das Innere ist glatt, die Mantelliuie ist durch eine breite Randzone vom Schalenraude getrennt. Ein kleinerer, schmal halbmondförmiger Muskeleindruck liegt unter dem Wirbel, ein größerer, abgerundeter in der Schalenmitte. Die Schloß- fläche ist schmal, die linke Klappe besitzt einen kleinen runden Cardinalzahn und einen verlängerten lamellenartigen Seitenzahn. Die rechte Klappe hat zwei kleine Cardinalzühne und einen ähnlichen Seitenzahn. Die Area ist breit und eben. Fundorte; Gauderndorf, Maigen, s. Fig. 3 ist Original bei Hörn es (Taf. 52, Fig. 4), HM. Diese Form unterscheidet sich also wesentlich von der rezenten Art und ist vielleicht selbständig zu stellen, doch gestatten mir die wenigen vorhandenen besseren Bruchstücke nicht, dies zu begründen. Sacco ist bei dem ihm vorliegenden weit besseren Material auch noch nicht sicher, ob dies ratsam ist. Diese Form steht schon der Gattung Margaritifera nahe und ähnelt der Avicula macroptera Lam. aus dem Roten Meer (HM). Genus Isognomum. Isognomum (Ferna) Rollei Hörn. Taf. XXIII, Fig. 4. 5. 7, 8. 1867. Perna Rollei, Hörnes, Fossile Mollusken, II. Bd., S. 380, Taf. 53, Fig, 2, 3. Es liegen meist nur Bruchstücke der Schale vor, die Teile des Schloßraudes zeigen. Nur wenige Exemplare zeigen die ganze Schale. Vorherrschend sind Steiukerne, die baukbildend auftreten. Das Gehäuse ist gleichklappig, verlängert eiförmig, oben schief abgeschnitten, oft fast mytilusförmig, mit stark zugespitzten terminalen Wirbeln; vorn etwas ausgebuchtet mit Byssus- ausschnitt und ein wenig klaffend, hinten abgerundet. Die Schalen sind dick und bestehen aus perl- mutterartig glänzenden, leicht spaltbaren, blätterigen Schichten, Der Schloßrand ist breit und zahnlos und mit einer Reihe senkrecht stehender tiefer Bandgruben verseheu, deren Zahl bei jungen Exem- plaren zirka 10 beträgt, bei älteren aber wohl die doppelte ist. Sie sind durch deutlich schmälere Zwischenleisten von trapezförmigem Querschnitt getrennt. Über die Rippen und Furchen verläuft eine feine, wellige Streifung, die durch die schräg stehenden Blätter der Schale gebildet wird, 46 47 Das Miocän von Eggenburg. wodurch die Furchen stets einem Wellental und die Rippen einem Wellenberg entsprechen. Es ist dies also keine Verzierung der Furchen durch halbmondBrmig gekrümmte Streifen, wie manche Autoren meinen. Der Muskeleindruck ist gegen voru und uuten gelegen und von zungenförmiger Gestalt, der Manteleindruck ist vorn und unten durch eine Reihe unregelmaBiger, seichter Eindrücke gekennzeichnet. Fundorte: Gauderndorf, Eggenburg (Schindergraben, Brunnstube, Hornerstraße), Rating, Klein-Meiselsdorf, hh. Dimensionen des in Fig. 4 abgebildeten Exemplares: 92 : 47 : 24 mn (zweiklappig). Es stammt von Gauderndorf, HM. Die größten Exemplare dürften zirka 200 Länge erreicht haben. Durch die viel schlankere, zuweilen mytitusförmige Gestalt, die spitzen Wirbel und die Beschaffenheit des Schloßrandes unterscheidet sich 1. Rollet als sichere Art von 2. Soldann Desh. (1836, in Lamarck, Hist. nat. aniin. s. vert, II. ed. t. VII, p. 79.) Deshayes hat (1864, Descript. animaux saus vertöbres hass, de Paris t. II, p. 56) die im Mainzer Becken so häufige Art, die Öfters mit 1. SoldanÜ zusammengezogeu worden ist, als Perna Sand- bergeri bezeichnet. Sandberger (1 863, Conch. d. Mainzer Tertiärbeckens, S. 367, Taf. XXXI, Fig. 4 a, b) hat von dieser Abtrennung bereits Gebrauch gemacht, trotzdem sein Werk ein Jahr früher datiert ist. Wer seine dort gegebene Beschreibung mit seiner Abbildung vergleicht, wird erkennen, daß sie bezüglich des Schloßrandes gar nicht übereinstiramen. Vielmehr zeigt das Schloß des abgebildeten Exemplares gerade entgegengesetzt viel breitere Leisten als Ligamentfurchen und besitzt überhaupt die größte Ähnlichkeit mit P. Soldunü Desh., so daß man durch einen Vergleich mit Originalen oder den trefflichen Abbildungen bei Hörnes und Sacco (1898, M. T. T. P. L. parte XXV, pag. 26, tav. VII, fig. 2—5) zur Erkenntnis gelangt, daß Sandberger nicht die P. Sandbergeri, sondern die P. Soldanii abgebildet hat, die im Mainzer Becken vorkommt und von der schöne Exemplare, ebenfalls fälschlich als P. Sandbergeri bestimmt, im Naturhistorischen Hofmuseum liegen. Daneben findet sich von den gleichen Fundorten auch ein anderes Isognomum, das in seinem ganzen Aussehen sehr gut mit der P. Sandbergeri Desh. (Beschreibung bei Sandberger) Qbereinstimmt und dessen großen Unterschied von I. Soldanii schon Hörnes hervorgehoben hat. Nun hat Hörnes seine neue Art nicht mit I. Sandberge.ri Desh. (nicht Sandbergers Abbildung) verglichen. Und es ist dies um so bemerkenswerter, als sich direkte Übergänge finden. Fig. 6 zeigt ein Schloß von J. Sandbergeri Desh. von Waldböckelheim, Fig. 8 und Fig. 9 von I. Rollei Hörn, von Gauderndorf, beziehungsweise von Eggenburg und man erkennt sofort die große Übereinstimmung des charakteristischen Schloßraudes, dessen Bandgruben und Leisten bei den oligocänen Exemplaren nur schmäler und schärfer als bei den Eggenburger Vertretern sind. Man kann diese Erscheinung aber nicht auf einen Altersunterschied zurückführen, da das sichere Jugendexemplar von Gauderndorf (Fig. 4) ebenso breite Gruben und Leisten zeigt wie die er- wachsenen Schalen. Weiter steht das Exemplar von Gauderndorf (Fig. 8) in der Mitte zwischen den beiden Extremen und verbindet diese beiden Arten auf das engste zu einer Reihe. 1. Rollei hat sich bisher nur im außeralpinen Wiener Becken gefunden, während im inner- alpinen nur I. Soldanii Desh. auftritt, das in das Pliocän übergeht. Von den lebenden Vertretern der Gattung zeigen J. Cimingii Reeve von Australien, I. ephippium L. von Honduras. I. isognomum L. von den Philippinen die gleiche Anlage der Bandfläche und die nächste Verwandtschaft. Das Auf- treten so großer Isoguomumarteu in den europäischen Meeren bis zum Schlüsse des Piiocäns ist von großer Bedeutung für die Deutung der damaligen klimatischen Verhältnisse, da diese Arten wohl als typische Formen der tropischen Meere angesehen werden müssen. 47 48 Di\ Franz X. tzchaffer. Genus Mytilus. . ’ Mytilus Haidingeri Hörn. , . ■ Taf. XXIV, Fig. 1-3. ]867» Hövn’eSi Foss. Mdll., U., S. 3&6. 4G, Fig. 1 — 3. > Das dickschalige Gehäuse ist bimförmig, gleichklappig, ungleichseitig. Der Vorderrand ist konkav, der HinteiTand stark' konvex un4 in der Mitte abgebogen. Die Schalen sind stark gewölbt, die Ränder geschlossen. Die Wirbel sind dick und spitz, etwas nacli vorn gebogen. Die dicke Epi- dermis blättert sich leicht von der perlmutterglänzendeu Schale ab, die sich in dicke Blätter spaltet. Die größte Wölbung läuft nahe dem Vorderrande vom Wirbel nach unten, so daß die größte Dicke des Gehäuses etwa in der Mitte der Länge erreicht wird. Der vordere Teil der Schale fallt fast senkrecht gegen den Vorderrand ab, der übrige verflacht sich gegen hinten. Auf diesem vorderen, einer Art Lunula ähnlichen Teile laufen die deutlichen Zuwachslinien leicht divergierend vom Scheitel nach unten. Sie treten hier deswegen stärker hervor, da die Skulptur, die die übrige Schale bedeckt, hier nur wenig ausgeprägt ist. Es sind dies dachziegelförmige, unten spitze Er- habenheiten. die im Verlaufe der Zuwachsslreifen liegen und deren Unterraud eine zackenfürmige Skulptur hervorruft. Sie lassen sich über die ganze Schale verfolgen, sind aber unten stets viel gröber und deutlicher. Am äußersten, stufenförmig abgesetzten Uuterrande zeigt ein Exemplar diese Skulptur in verkleinertem Maßstabe. Der zahnlose Schloßrand ist .sehr stark verdickt und es zeigen sich die Furchen der rechten und die Leisten der linken Klappe sehr deutlich. Der Schloßrand geht in den Hinterrand über. Unter ihm liegt eine dünne, gekerbte Leiste, die fast bis zur Hälfte der Schaleiilänge reicht. Das Innere der Schale ist perlmutterglanzend. Dimensionen des in Fig. 3 abgebildeten Exemplar^s: 134:64:55 mm (zweikiappig). Das von Hörnes 1. c. abgebildete Stück ist ungewölinlich groß, hat die Dimensionen 190:80:60 mm und zeigt die Oberflächenskulptur viel weniger deutlich als die meisten der von Niederkrenzstetten stammenden Stücke, die sich auch durch Größe auszeiclmen. Fundorte: Eggenburg (Kühuriugertal, Brunnstube, Schindergrabeu, Bauernhanselsandgrubc), Burgschleinitz, Kühnring, Dreieichen, Loibersdorf, Kondorf, Maigen, Kleiu*Meiselsdorf, Gauderndorf, lih. Wegen der blätterigen Struktur der Schale sind Schalenexemplare aus dem Eggeuburger Becken selten. Meist treten Steinkerne (Textfig. 3), die oft ganze Bänke bilden, auf, oder man findet die Wirbel in großer Zahl. In den Sammlungen des Hofmuseuras befinden sich Exemplare eines großen MytUm von Saucats und Merignac, die als il/. Antiquorum Mayer bestimmt sind. Sie stimmen in der Gestalt sehr gut mit der Eggenburger Art überein, doch sind sie viel dünuschaliger ‘und die dacli- ziegelartige Skulptur ist so zart ausgeprägt, daß sie bisher unbemerkt geblieben ist. Es ist dies sicher eine andere Art, für deren Namen der Prioritätsstreit noch nicht entschieden ist. Unter den rezenten Formen besitzt Mytilus Mayellanicus Chemn. (Conch. Cab. vol. VIII, Tab. 83, Fig. 742) aus der Magellaenstraße bei ziemlich ähnlicher Gestalt eine Skulptur von radialen Rippen und besonders der Unterrand zeigt große Ähnlichkeit mit dem des erwähnten Exemplares von M. Haidingeri, d.as unten fein gezähnt ist. Zur weiteren Abgrenzung der Art mögen folgende Ausführungen dienen. Matheron (Cat. foss. Bouches-du-Rh6ne 1842, p. 179, pl. 28, fig. 11, 12) beschreibt einen Mijtilus Micheliniamis von Carry, der unserer Form sicher nahesteht, aber da diese Art auf Grund von Steinkerneu aufgestellt worden ist, hat sie wohl keine Berechtigung. ^8 I)'*- Fundorte: Dreieichen Lo l 1 f ™-'“ig. Sandgrube), hh. ’ r ■ u nnng, Gauderndorf, Eggenburg (Bauernhansel- («ei^laiSrBZiii^ 2 = ^«:60:6h Area (Anadara) Piohteli var. planata Schff. Tiif. XXVI. Fi.*. 8-10 .864. .1,.» F.UUU- Hörne., Fo.s, Moli., II. Bd„ s. 329, Tuf. 44 F.g 1 «».. »r j: ™,ir t «• “ * ■« ■c. abgebddeten Exemplares : 54 : 35 : 15 Loibersdorf, T. Area (Anadara) Piehteli var abbreviata Saeeo, Taf. XXVI. Fig. 11 „ 10 1898. Sacco, M. T. T. P, L. „arte XXVI, pag. 23, tav. V, fig. a " , ahae l„tiiudi„e ,„i„or,s. p„,u„ prolmctn,.- .Sarc„ Form ahwerht, rL'ilircL" Hird^r' 1 des Eggenhurger Lohaitypus J ^ Fundort: Loibersdorf, s. Ubergangsfonn su diesem dar. Dimensionen des in Fig. 12 abgebildeten Exemplares: 50:37:16 K.M. Area (Anadara) Piehteli var. rotundatior Saeeo. 1898. Saeeo, M. T. T. P. L. „arte XXVI. pag.^i^' .a^V. fig^'o.'' „Valvae oUitudine maiores. deinde rolimdathrex.“ Saeeo Dimensionen; 52:40:20 ww, HM. Genus Pectunculus. Pectunculus (Axinea) Fichteli Desh. Taf. XXVII. Fig. 3-G; Taf. XXVIII, Fig. i. 1780. Fichtel, Vei-steinerungen Siebenbiii-gens S. 41, Tab. IV, Fig. i. 1862. Pectimciilus Fichte/i. Deshnyea, Tralt6 de Conch, t. II p 330 1864. Pectunculus Fichteli D,sh. Höroes. Foss. Moll., II. Bd.. S. 31Ö pars et auct. f„Ige„Ho“'a'’“r\'’'‘ Fi'litel gibt, die Art aufgesteilt und sie im eil esc neben: Jl se d,st,n-dia ttWnfri, Hörnes in Cijieks Erl. z. geogn. Karte von Wien, ;S. 27. Nr. 476. 1861. Isocardia subtransversa d' Orb. Hörnes/ Fossile Mollusken. II.. 'S. 166. pro parte Taf. 20, Fig. 3a-'rf et auct. D’ Orbigny (1852, Prodrome vol. III. p. 21) nennt die von Ny st ’(l843, Belgique p. 201, pl. XVI, fig. 3 [non Münster 1835]) als 2. transversa abgebildete und: teschriebene' Form I. suhtrans- versa d’ Orb. 1847.' Hörnes und Sand berger (1863, Mainzer Tertiaerbecken S. 316, Taf. XXV, Fig. 3, 3a, 36) folgen der von d’Orbigny ausgesprochenen Ansicht. Die aus dem Mainzer- Becken vorliegenden und von Sandberger abgebildeten Exemplare zeigen so große Abweichungen von den Eggenburger Exemplaren, daß diese mit neuen Namen belegt werden müssen, und zwar will ich für die von Hörnes in Fig. 3a-rf abgebildete Form den schon früher von ihm ange- wendeten Namen I. Werneri wieder einführen. Eine von Weinheim vorliegende rechte Klappe, die als isoc. sw6ti-a»süma d' Orb. bezeichnet ist (HM), besitzt die größte Übereinstimmung mit den Eggenburger Stücken. Doch sind die Maße der oligocänen Vertreter 57:44:22 mm, wahrend die heimischen Exemplare stets fast die doppelte Größe besitzen. Sie stimmen gut mit dem von Nyst Fig. 3 abgebildeten Stücke überein, aber nicht mit dem von Sandberger als 1. subfrattsversa wiedergegebenen. Da nun auf jeden Fall dieser Namen auf die Abbildung bei Sandberger bezogen werden muß. ist die längliche Form, die Nyst ab- bildet und die den Eggenburger Exemplaren nahesteht, namenlos. Ein von Weinheim vorliegendes Exemplar (HM) besitzt die Größe unserer Stücke, ist aber vorn übermäßig verlängert und hinten ganz kurz abgestutzt und wohl als nahestehende Abart anzusehen. Das dünnschalige Gehäuse ist gleichklappig, ungleichseitig, sehr bauchig, verlängert bim- förmig. Der Vorderrand ist senkrecht, unten abgerundet, der Unterrand seicht eingezogen, der Hinterrand abgestutzt. Der Schloßrand ist leicht nach hinten abgebogen, vorn stark eingezogen. Die Wirbel sind stark nach vorn gerückt, kräftig aufgeblasen, nach vorn eingerollt und spitz. Von der Innenseite des Wirbels verlaufen zwei stumpfe Kiele nach hinten, zwischen denen die Schale etwas eingesenkt ist. Die Lunula ist breit, stark vertieft. Die Oberfläche ist bis auf die runzeligen Zuwachsstreifen glatt. Das Schloß der rechten Klappe zeigt zwei parallele Plattenzähne und einen entferntstehenden, lamellenartigen hinteren Seitenzahn, das der linken eine ähnliche Zahnbildung. Die Muskeleindrücke sind kräftig, der Mantelrand ganz. Fundort: Loibersdorf, s. Dimensionen des in Fig. 3 und 4 abgebildeten Exemplares: 101:67:34 mm, UM. Isocardia miotransversa Schff. Taf. XXXIII. Fig, 6-8. 1861. Jsoeardia subtransversa d’Orb. Hörnes 1. c. pro parte et auct. Die zweite im Eggenburger Becken heimische Form besitzt auch nur entfernte Ähnlichkeit mit der von Nyst abgebildeten 1. transversa und der von Sand'berger abgebildeten 1. subtrans- versa. Vorliegende Exemplare dieser Spezies von Weinheim sind, abgesehen von der viel geringeren 72 73 Das Mionin von Eijgetiliurg. Größe, bauchiger, die Wirbel stärker aufgeblasen und starker eingerollt. Die Lunula ist krafti-'er umgrenzt, der erste Kiel ist mehr nach vorn gerückt und der Hinterteil mehr abgestutzt. NilLr steht /. ajpnnouUs A. Braun manchen der kürzeren Abarten. Das Geluluse ist dickschalig, gleich- klappig, ungleichseitig, eiförmig und erinnert oft an Venus hlnndkoUie,^. Der Schloßrand geht ziem- lich allmählich in den Hiuterrand über, der seiten senkrecht abgestutzt ist. Der Unterrand ist leicht gebogen, der Vorderrand stark vorgezogen und gegen den Oberrand umgebogen an der Lunula selten eingeknickt. Die Wirbel sind kräftig, nach vorn gebogen und eingerollt Die Lunula ist meist undeutlich begrenzt. Zwei ziemlich ausgeprägte Kiele verlaufen von der Innen- seite des Wirbels nach dem hinteren Ende des Unterrandes und bewirken dadurch eine Knickung des hinteren Schalenrückens. Die Schale ist bis auf die bisweilen runzeligen Zuwachsstreifen glatt. Das Schloß der rechten Klappe zeigt einen plntlenfürmigen. zweiteiligen äußeren und mehr konischen inneren Kardinalzahii. dazwischen eine breite Zahngrube und einen schwachen, leisteuförmigeu hinteren Seitenzahn. Die linke Klappe besitzt einen reduzierten lamellenartigen äußeren und einen kräftigeren inneren Kardinalzahii. die durch eine langgestreckte Zahngrube getrennt sind. Dann folgt eine kreisrunde vordere Zahngrube. Ein lamelleimrtiger. schwacher hinterer Seitenzahn ist angedeutet. Die Muskeleindrücke sind kräftig, der Mantel ist gauzrandig. Fundort: Loibersdorf, s. Dimensionen des in Fig. 8 abgebildeten Exemplares: 65:52:42 mm (zweiklappig), HM. Genus Trapezium. Trapezium (Cypricardia) Hoernesi Schff. Tof. XXXIV. Fig. l-C. 1Ö62. Cijpricnrdin Df/.hni/i'su HOrnes in schedU. 18Ü(). Cypricardia Deshayrsi Hnftt. ined, Suesa, Gliederung der tertiären Bildungen etc., S. 19. Die von Eggenburg stammenden, im Hofmuseum befindlichen Stücke sind mit einem lu- ventarzettei vom Jahre 1860 versehen, der die durchstrichene Bestimmung „Tapes Cardium Suessi Hörn^ trägt, die später von M. H örn es’ Hand korrigiert worden ist: Ein beiliegender Zettel trägt die ebenfalls von Hör ues stammende Notiz „an Deshayes gesendet am 1. Juli 1862“. Diese Art ist aber bisher nicht veröffentlicht worden. Das dickschalige Gehäuse ist verlängert trapezoidisch, gleichklappig, hinten stark verlängert und in der hinteren Diagonale kielförmig gewölbt. Die Wirbel sind kräftig, ganz nach vorn ge- rückt und nicht hervorragend. Grobe konzentrische Zuwachsstreifen verlaufen über die ganze Schale, die von zirka 50 feinen radialen Rippen bedeckt wird, die durch schmale Furchen getrennt sind und gegen hinten an Stärke zunehmen. Der Schloßrand ist stark. In jeder Klappe befinden sich drei divergierende Zähne, deren letzter in der rechten Klappe deutlich gespalten ist. Es dürfte in jeder Klappe ein hinterer Seitenzahn vorhanden sein (rechts vielleicht zweil. Das Band ist äußerlich in tiefer, enger Bandfurche. Die Muskeleindrücke sind tief, oval, der Mantelrand ist ganz. Das Innere und der Schaleurand sind glatt. Fundorte: Gauderndorf, Eggenburg— Hornerstraße, ss. Dimensionen des in Fig. 3 abgebildeten Exemplares: 69:50:17 mm, Gauderndorf, HM. Dr. Fraoz Schaffer: Das MIocflii vod Eggenüurg. (Abhandl. d. k. k. geol. Relchsanstall. XXII. Band, l, Heft.; lO 73 74 D>\ Franz X. tSchaffer. Lamarck hat 1819 (An. sans vert. VI, p. 27), Deshayes 1824 (Eiiv. de Paris I, p. 183) noch keine radial gefurchte Art dieser Gattung gekannt. Die Gestalt und die Beschaffenheit des Schlosses lassen die Zugehörigkeit dieser Form zu Trapeziimi sicher erscheinen. Weitaus kleinere zartsclialige und wenig radialskulpturierte Formen leben heute im Roten Meer, im Indik und an den Küsten Australiens. Im Wiener Becken ist bisher nur dieser Vertreter der Gattung gefunden worden. Mayer hat (1861, J. C. p 359) eine Cypricardia Deshaijesi von Mauras im Bordelais be- schrieben, ohne sie aber abzubilden, so daß sein Artnamen vernachlässigt werden muß. Genus Chama. Chama gryphoides Lin. Taf. XXXIV, Fig. 15-19. 1758. Chama (/typhoides Linn6. Syatema naturae X. ed., pag. 692. 1861, Chama giyphoidrs Lin, Hörnes, Fossile Mollusken. II., S. 210, Taf. 31, Fig. Io—/ pro pnite et auct. „C. testa orhiculata immcata: valvula altera planiore, altera nate productiore subspirali.'^ Lin ne. Unter diesem Kamen und der zu weiten Diagnose hat L i u n e verschiedene Formen zu- sammengefaßt, die getrennt werden müssen. Als Typus sollen die von B. D, D. (Roussillon II, p. 317, pi. L, fig. 1—4) abgebildeten und beschriebenen Formen angesehen werden. Die Schale ist stark, ungleichklappig, ungleichseitig, mit der (linken) Unterklappe festge- wachsen. Diese ist viel größer und gewölbter als die abgerundete, deckelförmige überklappe. Die Wirbel sind nach rechts spiralig eingerollt. Die Oberfläche ist mit unregelmäßigen, konzentrischen Lamellen bedeckt, die blätterige oder stachelige Schuppen tragen. Die Schuppen sind auf der Unterklappe nicht zahlreich und stark, auf der Oberklappe klein und zahlreich. Das Innere der Schale ist glatt, der Rand mit feiner, enger Zahnelung versehen. Die Muskeleindrücke sind gi'oß. Das Schloß der Unterklappe ist stark, mit zwei kräftigen Zähnen versehen, deren innerer kürzer und nach vorn gerückt ist. Das Schloß der Oberklappe ist stark, mit tiefer gefurchter Schloßgrube und schrägem Schloßzahn, der von einer schmalen, schrägen Grube begleitet ist. Die Schalen sind stets oberflächlich korrodiert und angebohrt. Fundorte: Dreieichen. Loibersdorf, li. Dimensionendes in Fig. 15 abgebildeten Exemplares: 22:29:18 mm, Fig. 17 = 23:21 : 7 mm. Dreieichen, KM. Chama gryphoitjes L. var. perfoliosa Sacco. Taf. XXXV, Fig. 1—3. 1861. Chama gri/phoide/i Limi. H ö rn e 8, ^Fossile Mollusken, II., S. 210 pro paite. 1899J Sacco,. M. T. T. Pi h. p. XXVII, pag. 63r tiv., Xl!l, fig. 11 «, b. Die weitaus liäufigste Form von Chama ist bisher stets unter dem Artnamen angeführt worden. Sie zeigt aber so auffällig ^yiede^kehrende Abweichungen von dem rezenten Typus, daß ich sie zq der von Sacco aus dem Keogeii Biemonts bescliriebenen Abart stelle., 74 Das Miocän von Etj«us Jitiidiffaleitsis, Mayer, Journ. de Conch tom. VH. p. 298, tom. VIII. pl. V, fig. 4. 1861. Burdigalensis Mtiij . HOvnes, Foss. Moll.. II. Bd., S. 129. pars, et auct. „ V. testa ovato-rofundatay transversa, tumida, incrassatay lamellis transversis crebris, inaequalibus, subcrenulatiSy ad latus anficum recurvufis, incnmbentibus, ad postiam elevatis; latere antico rotundato, postico oblique subtruncato; lunula magna, cordata; cardhie crassissimo, dente subluntilari parvula ; sinn pallii brevi, acufo ; margine crenulato.^ Mayer. Das große, eiförmige Gehäuse ist aufgeblasen, dickschalig, gleichklappig, ungleichseitig. Der Vorderrand ist etwas vorgezogen, der Unterrand flach gebogen, der Hinterrand abgestutzt. Der Umriß ist trapezförmig. Die Wirbel sind nicht stark, nach vorn gebogen. Die Oberfläche ist mit zahlreichen, starken, engstehenden, konzentrischen Lamellen bedeckt, die nach aufwärts gebogen, an den Seiten aber au die Schale gepreßt sind. Nach hinten biegen sich diese Lamellen auf. Die Lunula ist groß, herzförmig. Das Schloß ist kräftig, besitzt in jeder Klappe drei Zähne, in der linken noch einen vierten akzessorischen Sublunularzahu, der rudimentär entwickelt ist. Die beiden hinteren Zähne der rechten Klappe und der Mittelzahn der linken sind an der Spitze gespalten. Die Bezahnung steht der von Cijtherea sehr nahe. 11* 83 84 Dr. Franz X. Schofler. Fundort: Eggenburg (Schindergraben), ss. Dimensionen des in Fig. 1, 2 abgebildeten Exemplares: 110:70:65 mm (zweiklappig), U. Die Form weicht liauptsiichlich durch den viel längeren Umriß der Schale und die zahl- reichen dünneren Lamellen von dem Mayerschen Typus ab. Venus (Omphaloclathrum ?) Burdigalensis May. var. densistriata Schff. Tftf. XXXIX, Fig. 3 und 4. 1«61. rr»it(s Btiydigaleusis May. Hörnes, Foss. Moll., II. Bd., S. 129, pni's et auct. Diese Abart besitzt iui Umfaug der Schale die größte Ähnlichkeit mit dem Typus bei Mayer, doch zeigt sie zahlreichere und dünnere Lamellen, so daß ich sie als Lokalvarietät ab- trenuen will. Fundort: Eggenburg— Hornerstraße, ss. Dimensionen des in Fig. 3, 4 abgebildeten Exemplares: 50:45:18 mm, HM. Venus (Omphaloclathrum) Haueri Hörnes. Taf. XXXIX, Fig. 5-7: Taf. XL. Fig. 1. 184b. IV/M«' Haueri, Hörnes. VerzeichniB in C2j2eks Erl. z. Geogn. Karte v, Wien, S. 26. 1861. Venus Aplaurae Broiiy.. Hörnes, Foss. Moll., 11. Bd.. S. 122. Tnf. 14. Fig. 1—4 et auct. Diese schöne Bivalve des Wiener Reckens ist seit Hörnes fälschlich als V. Aglaurae lirong. bestimmt worden. Mayer hat (1858. Journ. de Conch. VII, p. 86, pl. IV. fig. 1) die von Rrongniart (1823. Terr. sed. du Vicentin. p. 80, pl V. fig. 5«, h) als Corbis? Aglaurae von Castel Gomberto beschriebene Form mit den aus Südwestfrankreich und der Schweiz stammenden Stücken verglichen. Diese Identifizierung soll nnerörtert bleiben, ist aber vermutlich irrig. Sacco (1900. M. T. T. P. L. parte XXVHI, pag. 26) bezweifelt mit Recht die Übereinstimmung der von Hörnes beschriebenen Form mit der des Vicentin. Er ist geneigt, sie zu 0. miocenicum Micht. (1847, IVwhs miocenica, Descr. foss. Mioc. pag. 121) zu stellen, doch liegen von dieser Art nur so kleine und schlecht erhaltene Stücke vor, daß man sie nicht als Grundlage für eine weitverbreitete Art an- sehen kann. Die Eggenburger Exemplare unterscheiden sich von 0. Agluurne lirong. abgesehen von der doppelten Größe, durch die flachere Schale, den schlankeren Wirbel und die gröbere Skulptur, von den südfranzösischen mindestens durch die doppelte Größe. Das dickschalige Gehäuse ist abgerundet eiförmig bis kreisrund, wenig aufgeblasen, gleich- klappig, ungleichseitig, vorn und hinten zusammengedrückt. Die Wirbel sind kräftig und stark nach vorn gebogen. Der Vorderrand ist vorgezogen, abgerundet, der Hinterrand abgestutzt. Die Oberfläche ist mit engslehenden, breiten, nach aufwärts gebogenen, konzentrischen Lamellen bedeckt, die von radialen, eugstehenden Furchen gekreuzt werden, so daß die Schale mit konzentrischen Reihen quadratischer Körner bedeckt erscheint, die auch iu radialen Reihen stehen. Die Lunula ist verlängert herzförmig.. Das Schloß ist sehr kräftig, die rechte Klappe ist mit drei Zähnen ver- sehen, deren vorderster einfach, dreiseitig und plattgedrückt ist. Die beiden anderen sind stärker und der Länge nach gespalten. Zwischen den Zähnen liegen sehr tiefe Gruben. Die linke Klappe besitzt drei Zähne, deren vorderster dreiseitig und flach gefurcht ist. Der Mittelzahu ist gespalten und der letzte ist eine lauge, horizontal stehende Lamelle. Ober dem Schlosse liegt die breite Ligamenlfläche. Die Muskeleindrücke sind kräftig, die Mantelbucht ist breit, tief und etwas zuge- spitzt. Der Rand ist schwach gekerbt. - s4 — Das Miocän von Egyenhuiuf. s:> Fuiulorte: Gauderndorf, Loibersdorf, Eggenburg (Hornerstraßo). s. Dimensionen des in Fig. 6 abgebildeten Exemplares: 81:65:22 ;hw), Gauderndorf, HM. Am nächsten steht der Form Venus (Ventricoh) excentrim Äy., die aber bauchiger, melir kreisrund, hinten nie abgestutzt ist und deren Radialfurcheu weiter auseinander stehen. 0. Aglamw Bi-ong. var. tanromagna tiacco vom Rio Batteria bei Turin (1. c. pag. 27, tav. VH, fig. 7) steht der ■Wiener Form nahe, doch ist von ihr nur ein Bruchstück bekannt. Venus (Circomphalüs) plicata Gmel. var. oblonga Schff. Tivf. XL, Fig. 5—7- 1790. Venus \)licnta, Gmelin. Linri6, Syst. mit. ed. XIII, png. 327G, Nr. 3', 1861. Venus pikata Gmel., Hövnes. Foss. Moll., II. Bd.. S. 132 par». „ r. testa, st)‘iis h'ansvet'sis nieinhi anuceis (lixuattSx nno i'ubello cordatoi laiiis ohligiiis.^ Gmelin. Der Ilauptuuterscliied gegenüber dem Typus liegt in der viel weniger dreieckigeu, mehr elliptischen Gestalt. Das Gehäuse ist mehr oder weniger gewölbt, vorn leicht vorgezogen und abgerundet, hinten gekielt und abgestutzt. Die Wirbel sind klein, spitz und nach vorn gebogen. Die Oberfläche ist mit entfernten und senkrecht stehenden, dünnen konzentrischen Lamellen bedeckt, die äm Kiele knie- förmig umbiegen. Zwischen den einzelnen Lamellen liegen 2 bis 3 feinere, die nie so stark hervortreten. Ara Wirbel stehen die ersten o bis G Lamellen weit auseinander, ohne daß Zwisclienlamellen auf- treten. Die Lunula ist länglich herzförmig und von einer seichten Furche begrenzt. Die Area ist groß und lanzettlich. Das Schloß ist kräftig. In jeder Klappe stehen nur zwei Zähne. Der Vorder- zahn der rechten ist eine dünne Lamelle, der letzte der linken mit der Ligamentfläche verwachsen. Die Muskeleindrücke sind deutlich, die Mantelbucht ist klein, zugespitzt, der Rand fein gekerbt. Fundort: Gauderndorf, ss. Dimensionen des in Fig. 5 abgebildeten Exemplares : 28:24:15 mm (zweiklnppig), HM. Fig. 6. 7 von Grußbach, zeigen die Bildung des Schlosses. Venus (Circomphalüs) Haidingeri Hörn. Taf. XL, FJg. 2 — 4. 1861. Ildidiutjeri. Hörnes. Foss. Moll., II. Bil.. S. 13L Taf. 15, Fig. lu—d. „ V. tesfa oo(ttO‘triifona, subplana, obliqiia. inaequiltilermn. Es stammt von Gauderndorf, HM. Die Eggenburger E.xemplare stimmen sehr gut mit den Mittelmeerformen überein, die D. D. D. als var. mujor bezeichnen. Auch die mir vorliegenden kleineren Stücke sind immer plumper und langer als der Typus der Art. Des Moulins (1872, Genre Polia. Act. Soc. Linn. Bordeaux, p. 357) hält fälschlich die Eggenburger Form für identisch mit seiner Folia aatu-aimim. Dollfus-Dautzenberg (1ÜÜ2, Bassin de la Loire p. 66) sind geneigt, sich seiner Ansicht nnzuschließen. Es scheint der Mangel an Vergleichsmaterial diesen Irrtum verschuldet zu haben, wenngleich die Abbildungen bei Hörnes vortrefflich sind und von den Figuren bei Des Moulins auflfällig abweichen. Die Abbildung, die Dollfus-Dautzenberg geben, zeigt nur ein Bruchstück eines weit kleineren Exemplares mit dem Schlosse. Cossmann und Peyrot (1909, Conch. ndog. Aquit. p. 115, pl. IV, fig. 15, 16,20) halten ebenfalls die Eggenburger Form für identisch mit der des Bordelais, ohne sie zu kennen. Genus Mactra. Mactra Bucklandi Defr. Taf. XLII. Fig. 10; Taf. SLIII, Fig. 1 u. 2. 1Ö23. Mactra BuckJandi, Defrance, Dictionnaire des scienc. nat. t. 27. p. 550. 1859. Mactra Bucklandi Dr/r, Hörnes, Fossile Mollusken, II. Bd., S. Gl. Taf. 6. Fig. 2 a — d. ^CoqiiiUe suhtrigone, enßee, a bord ant^rieur car^mK Son pxtn'ienr est luisant; les somniets sont ruUsy et le reste de la coqnWe est couvert de fines stries provenant de ses accroissemens. Longueiir, jdus de deux ponces et demi\ largeur, trois j;oi\ ro/ttrafa) zirka 123:61:61 m/n (zweiklappig, Eggenburg, Schindergrabeu, UM). Pholadomya Alpina Math. var. rectidorsata Hörn. Taf. XLV, Fig. 1. 1850. Phohiiioiniiu l^(ctklot•iutn Hörnes. Fossile Mollusken, II. Bd.. S. 53. Taf. 4. Kig. 3 (restuurievt) et uuet. Da wir der PhoUidomya alpina Math, eine größere Veränderlichkeit zugestehen müssen, werden wir unter diesem Namen auch die von Ilörnes auf Grund schlechter, unvollständiger Exemplare aufgestellte Ph. recthlorsntu einbezieheii, um so mehr, als das von Ilörnes als Original bezeichnete Exemplar in dem wichtigen Hinterteile vollständig rekonstruiert ist. Wenn Mösch (1874. Monogr. der Plioladomyen S lloi Ph. redidonata zu Ph. Fui^'hii stellen zu müssen glaubt, so beweist das nur, daß er die Isxemplare des M'iener Beckens nichi gesehen hat. Wie die Abbildung zeigt, besitzt das Originalexemplar Hörn es’ außer seiner plumpen und bauchigen Gestalt keine spezifische Verschiedenheit von der Menge der Vertreter der Ph. Älpimi. Selbst der von Höriies besonders betonte geradlinige Verlauf des Schloßrandes zeigt sich nur an dem einen Originalexemplare, dem anscheinend fast die Hälfte des Schloßraiules fehlt, so daß wir über dessen weiteren Verlauf gar nichts wissen. Hingegen zeigt sich an anderen schon deutlich das Hervortreteu der Wirbel und die Eiiisenkuug des Schloßraiides wie bei oar. rosirafa. Das stärkere Hervortreteu der zirka 23 Rippen mul das Zurücktreten der Zuwachsrunzelu sind wohl auch kaum spezifisch zu verwerten. Immerhin kann diese Form al.s Abart erhalten bleiben. Fundorte: Eggenburg (Balmhof), Dreieichen, s. Dimensionen des in Fig. t ahgebildeten Exemplares zirka: 110:68:67 mm (zweiklappig). Es stammt von Eggenburg, HM. (Hörnes’ Original, Taf. 4. I'ig. 3 «, h). Pholadomya Eggenburgensis Schflf. Tnf, XLIV. Fig. 7-11. Das äußerst dünnschalige, perlmutterglänzeude Gehäuse ist breitinytilusförinig. in der Mitte stark gewölbt, gleichklappig, ungleichseitig, vorn abgerundet, hinten etwas vorgezogen und gleicht 99 100 [)>’. Franz X. Schaffer. klalfend. Die Wirbel sind spitz, stark nach hinten eingerollt und berühren einander. Die Oberfläche ist von starken, konzentrischen Zuwacbsrunzeln bedeckt, die besonders gegen den Rand kräftig ausgeprägt sind, so daß die Schale wie gefurcht erscheint. Außerdeui bedecken schaife, äußerst feine Radialstreifen die ganze Schale, sind aber in der Mitte deutlicher zu sehen. Das Scliloß ist zahnlos. Das zarte Gehäuse ist fast stets von vorn nach hinten zusammengepreßt und die beiden Klappen verschoben. Ein so verdrücktes E.\eniplar ist länglicli herzförmig und erinnert stark an Ph. Vaf/cana Ponzi. var. Ftichsi Schff. (1897. Tegel von Tlieben-Keudorf. S. ä, Sacco, 1901 M. T. T. P. L. parte XXIX. pag. 143), von der sicli die Art aber durch die ge- drungenere, breitere Gestalt und viel zartere Radialstreifung auffällig unterscheidet. Diese hübsche Bivalve habe ich in zahllosen Exemplaren in einem kleinen Aufschlüsse bei Zogelsdorf NW entdeckt, wo besonders sehr gute Skulptursteinkerne in großer Zahl ge- funden werden. Dimensionen des in Fig. 8 abgebildeten Exemplares: 20 : 2s : 20 wm izweiklappig). KM. Genus Lucina. Lucina (Dentilucina ?) multilamellata Desh. Taf. XLVI. Fig. 3-6. 1830. Lucina iiiullilameUata Desh.. Deshayes, Hist. nat. des Vers. vol. II. p. 377. 1864. Liiciua multilainel/ata Desh., Höi'nes, Foss. Moll. II. Bd., S. 227. Taf. 33. Fig. 2 a — il. „L. iestii uiafpia, subrofiindafä. lenfi/ornii, iifriis hnnellosis nntnerosis transversis ornatä; umhonibun acutis, recurcis' luyuila niinimä, profundissimä, Uinceolafä \ nno sinuoso; marginihu^ iniegrxs; caydine hnlcntato-, denfibus laferaUlma nullt!».'* Desh. Das dünnschalige Gehäuse ist fast rund, linsenförmig, schwach gewölbt, gleichklappig, un- gleichseitig. Der Ilinterrand und der vordere Schloßrand sind zusammengedrückt und tlügelartig er- weitert. Die Oberfläche ist mit zahlreichen, dünnen, engstehendeu, aufrechten, leistenartigen, konzentrischen Streifen versehen. Die Wirbel sind klein, spitz und nach vorn gebogen. Die Lunula ist klein, tief und lanzettförmig. In der Mitte der Schale verlaufen undeutliche, rippenartige Radial- wülste, die besonders bei älteren Exemplaren gegen den Rand hervortreten. Das Innere ist mit unregelmäßigen Erliabenheiten bedeckt. Der vordere, bandartige Muskeleindruck ist sehr lang, der hintere breiter und kürzer. Das Schloß besitzt in jeder Klappe zwei kleine, divergierende Haupt- zähne und weite, tiefe Bandgriiben. Fundorte: Gauderndorf, Eggenburg (Hornerstraße), s. Dimensionen des in Fig. 5 abgebildeten Exemplares: 47:49:10 mm (zweiklappig), Gauderndorf. HM. Lucina (Megaxinus) incrassata Dub. var. subscopulorum D’Orb Taf. XLVI, Fig. 7-9. 1831. Lucina incraisala. Dubois, Coach, foss. Wolliyni-Podol. p. 58. pl, VI. fig, 1—3. 1852. Lucina Kubscopulorum, D’Ovbigny. Prodrome paieont. strat. III, p. 116, Nro. 2169. 1664. Lucina incrassata Dnb„ Hörnes, Fossile Mollusken, II. Bd,, S. 225, Taf. 33, Fig. l « — a bifariam oblique stfiata. Te\ rotunflutiuv ; snlciiU ■ sitperßciale^ pcrspicniores ; dente$ cardhiales sat emi- nrnfcs.*^ S a c c 0. Ich jilaiibe, die nicht seltenen, kleineren Exemplare von L. divancnta dieser Abart zuzahlen zu können, wenngleich sie größer sind als die von Piemont stammenden. Fundorte : Dreieichen. Gauderndorf, s. Dimensionen des in Fig. 11 abgebildeteu Exemplares: 11:10:3 mm. Es stammt von Drei- eichen, KM (Abb. in doppelter Größe). Genus Diplodonta. Diplodonta rotundata Mont. Taf. XLVI, Fig. 15 — 17. 1803. TfUiim rutumlata, Montagu, Testac. brit. vol. I. p. 71, pl. 2. fig. 3. 1864. J>iiiIodouta rotuudata Hörnes. Foss. Moll., II.. S. 216, Taf. 32, Fig. 3 « — c. ,.T. with a thin, sub-pellucid orbicular. white Shell, rather convex, wrought with fine (alniost obsolete) striae conceiitrically : moderately glossy; umbo small, rather prominent, and turned to one side, placed near the middle: teelh two in each valve, one of which is bifid, the other a iittle diverging. Inside smooth, glossy white. This species varies a little in shape, in some the front inargin is a little straitened. and makes one end rather smaller than the other. in which case the breadth rather exceeds the length. Its largest diameter is seldom more than an inch, and few equal that size.“ Montagu. Das dünnschalige Gehäuse ist sehr bauchig, fast kreisrund, gleichklappig, ungleichseitig, vorn kurz und abgerundet, hinten etwa.s verlängert, bisweilen abgestutzt. Die Wirbel sind klein, berühren einander und sind wenig nach vorn gebogen. Der Schloßrand ist vorn steil abfallend, iiinten fast horizontal. Die OberHäche ist glatt, nur von feinen, unregelmäßigen Zuwachsrunzeln liedeckt. Die Innenseite ist glatt, der Rand glatt und scharf. Das Schloß besitzt in jeder Klappe zwei kleine divergierende Zahne, der hintere der rechten Klappe und der vordere der linken sind größer und gekerbt. Die Muskeleindrücke sind schwach, oval, den Riiuderii sehr genähert. Der Mantelrand ist ganz. Fundorte; Eggeiiburg (Hornerstraße, Bauernhaiiselgrube), Gauderndorf (grüner Sand), s. Dimensionen des in Fig. 15 abgebildeten Exemplares: 23:21:8 mm. Es stammt von Eggen- burg, Hornerstraße, HM. 102 Das Miocän i'tm Eij^enhurq. 103 Genus Tellina. Tellina (Capsa) lacunosa Cliemn. var. tumida Brocc. Tiif. XLVIl. 4-7. 1782. Tellina htcitmsa, CUciunitz, Concb. Cab. Bd. VI. ö. i)2. Tnf. 9. Fip. 78. 1814. Ttllinn tumida, Biocchi, Concb. foss. »ubnp. T. II. pag. 513. tav. XII. tig. 0. 1859. Tellina lacmionn ('hemn., Hörues, Fosa. Moll.. II. Bd,. S. !>1. Taf. 9. Fig. 1 i*t auct. 1901. Capsa lacunosa Chrmn. vor. lumiJa Bi\, Sacco, M. T. T. P. L. paitc XXIX. pag. 118, tnv. XXV. Hg. 18— 20. „Tellina lacunosa, tcsta alha^ pa^ijntcea, octili, medhi vahutla quasi depressa, constvicta if lacunosa.'* Chemnitz. „Tesla inßafa, . — ntracia veutricojti Phil, und Th. uff. plicaia Dffh. anct. Au$h\ Das dünnschalige Gehäuse ist länglich oval, ungleichklappig, die linke Klappe flacher, die rechte größer und gewölbter, ungleichseitig. Die Wirbel sind gegen vorn gerückt, klein und wenig vorstehend. Der Vorderrand ist abgerundet, die Schale hinten schief abgestutzt. Vom Wirbel läuft ein stumpfer Kiel schräg nach dem Hinterraud; hinter ihm ist die Schale zusammengedrückt. Die Oberfläche ist mit konzentrischen, welligen Runzeln bedeckt, die hinter dem Kiel verschwinden. Die Schloßfläche ist schmal, in jeder Klappe befindet sich ein kleiner, dreieckiger Löffel für das Band. Der Muskeleindruck ist vorn länglich und schmal, hinten klein und rund. Der Mantelrand ist tief eingebuchtet. Es liegen nur Steinkerne von Gauderndorf, Eggenburg (Bahnhof, Brunnstube, Kremserberg, Prechtelbrunuen) vor, hh. Dimensionen des in Fig. 15 abgebildeten Exemplares: 40:27:14 mm (zweiklappig), Eggen- burg-Kremserberg, K.M. Die Erhaltung der Stücke ist, trotzdem die Klappen gegeneinander versclioben sind, so günstig, daß die Bestimmung sicher durchgeführt werden kaum Schon Ililber erwähnt (1879, Couch, a. d. mittelsteir. Medit. S. 34, Taf. V, Fig. 10 — 12) die Ähnlichkeit der Eggenburger Exem- plare mit denen des südsteirischen Miocäns, die ich nach Vergleicli mit vielen Stücken als identisch erkennen kann, wobei die große Variabilität dieser Art betont werden muß. Doch gestattet die Er- haltung als Steinkerne nicht, sie weiter zu gliedern. Hi Iber, der diese Form als Th. roni'tcn Soiv. bezeichnet, bildet extrem schlanke Formen ab, die mit der Abbildung bei Sedgwick und Murclrison (1832, Eastern Alps p. 419, pi. 39 Styrian fossils Fig. 1) wenig Ähnlichkeit zeigen. Toula (1909, Fauna von Gatun S. 86) erwähnt, daß die Eggeuburger Exemplare bisher stet-s falsch bestimmt worden sind und bemerkt, daß sie wohl einen neuen Kamen erhalten werden. Dr. Krftnx .X. Schaffer: Daa Mlofiln von EgRenburi$. (Aliliundl. d k. k. Reichsanslalf. XXII. Band, l. Hrff.) 14 105 10() J)r. Franz X. Schaffer. Der von Hilber für diesen Typus verwendete Namen inuB fallen gelassen werden, da W. Wood (1815, Gen. Concliol. vol. I, pag. 92, tav. 18, fig. 1. -V//'0 diesen Artnanien schon vergeben liat. Nun ist es wohl inöglicli, daß Sowerby nur durch einen Irrtum als Autor der bei Sedgwick und Murchison abgebildeten Art genannt worden ist und diese mit der Woods identiscli sein soll. Aber auch dann müssen die steirischen und niederösterreichischen Formen selbständig gestellt werden. Cossmann und Peyrot (1909, Conch. neog. Aquit. p. 45, pl. I. fig. 19—22, pl. YI. fig. 2()j beschreiben eine ThracUt {Ciialho74. 1858. Gastrana fragilis Lin. H. and A. Adnxus, üen. of rec. moll, t. II, p. 402, pl. CIV. fig. 4. .1. B. „71 trstn nvata albn gibba: afrüs transversia rccurvafis^ nafibms ßavescentibus.'^ Lin ne. Das dünnschalige Gehäuse ist länglich eiförmig, mehr oder weniger dreieckig, ziemlich gewölbt, gleichklappig, ungleichseitig. Der Vorderrand ist abgerundet, der hintere sehr verlängert, zugespitzt und von einer stumpfen, kielartigen Wölbung begleitet, vor der eine seichte Furche liegt. Die Wirbel sind klein, wenig vorspringend. Die Oberfiäche ist mit feinen, eugstehenden, kon- zentrischen Lamellen, die gegen den Rand und besonders hinten stärker werden, bedeckt, mit denen feine Radialstreifen, die besonders im mittleren Schaleiiteile sichtbar sind, eine Art Gitterung her- vorrufen. Das Innere ist glatt, der Rand glatt. Das Schloß ist schwach, die rechte Klappe besitzt zwei divergierende, verdickte Zahne mit einer dreieckigen Zahngrube in der Mitte, die linke einen starken, zweiteiligen, gebogenen Zahn, Die Muskeleindrücke sind schwach, der vordere halbmond- förmig, der hintere rund. Die Maiitelbucht ist tief, am Ende abgerundet und reicht über die Hälfte der Schalenlänge. Fundort: Eggenburg. Hornerstraße, ss. Dimensionen des in Fig. 10 abgebildeten Exemplares: 37:25: 14 (zweiklappig). HM. Die von Eggeiiburg stammenden Stücke unterscheiden sich von den lebenden (Duequoy, D au tz e n b e rg, Dollfus, Roussillon II. j). ö84. jil, 93, fig. G — lü) uinl den Abbildungen bei Sacco (1901, M. T. T. P. L. parte XXIX, pag. llü, tav. XXV, Fig. 9, 10) besonders durch die viel längere, schlankere Gestalt und sind als Lokalvarietät anzuselien. 10(5 Ihm Miocäti con F.ijytuhuvfj. 107 Genus Tugonia. Tugonia anatina Gmel. Taf. XLVII. Kig. 1« u. 17 17i^2. Mija anaiina, Chemnitz. Conch. Cnbinet 13d. VI. !j. 2b, Tab. 2, Fig. 13 — 1(5. 1700. Myu anatina, Gmelin in Linni^, Syst, natmac eil. XIII. pag. 3221, 11. Tngonia anatinn Gmel. Hörnes. Fossile Mollusken. II, S. 32, Tat', 3. Fig. (>«. b (von Niedcikroujistetten). 1898. Tagonia a»i. , Moltensi» var. elongata 55 , nirea 55. — lOS — Alphabetischem Verzeichnis der Arten und Abarten. U)9 Area Noae 5H. „ Noat var. expansa 53. , subbelbingii 54. , Turoniea 36‘. , umbonata 52, 53, 54. „ vafiabilis 54. Aviculn Iiirundo Lin. var. pbalaeoacea Lani. 45. , macroptfra 4G. r phaltteuacea 45. , Siuderi 4G. Axinea himaculata 58. , Ficbteli 57. , Ficbteli var. Vindoboneusis 58 Azor uutüiHatHs 91. „ coarctatus 91. Harbatia candida var. Idne 54. „ Hubhelbingii 54. Callista Cbione 77. . erycina var. subtriangula ~a , Gauderndorfensis 76. , lilaciiia 7$. , lilaciiioidea 78. , Pedemoiitaiia 83, , pttella 79. , Rauliui 79. Callistotapes vetulus 87. . vetulus var. subcarinata 88. Capsa lacunosa var. tumida 103. Cardita crassa var. longogigantea 60. , crassa var. Vindobonensi» Ö9. , Partsebü 61. „ Probf/i Gl. , scabrieosta 59. , Zelebori 60. , Zelebori var. percostata 61. . Zelebori var. planata 61. Cardium ae(juale 63. „ Burdigalinuui 68. „ cingulatmu 68. . cinguhilHm var. aiigiislfsiilciita G'J. , coniniuue 62. . cijprium 67. p Danii:mum 66, GS. „ Kilbeckii 69. , l.^ot/nnnruse 64 p Micbelottianum 63. 64. . inioeohinatum 64. . Mocschannm 63. . multu'0«tatuui 65. „ panricostiifinn 65. p rugosieo>tatuiu 64 . Saueat.sfiisr 64. , .siibhian* 66, , Tiironicum 6f. Cbaiua austriaca 75. , grypbina 75. „ grypbina var. taurolunata 76. p gryplioides 74. 73. . gryphoidus var. Austriaca 75. , gryplioides var. perioUosa 74. • t/rgphoidea vnr. mioaaperflla 75. CUlamys gtoriamaris 28. p gtoriaimu'is var. duplicicoatata 29. , glorianiari« vnr. Eggenlmrgensis 28. 29. n gloriamaris var. lougolavvis 29. HO, p gtoriamaris rar. pervanecosfata 30. , Justianus 31- . longolaevis 29. 80. p miilliatnata 30. , tauroperstriata var, alternicostata 31. p tauropei'striata var. persiuipliculu 31. „ tnuroper.«trUita vnr. simplicula 30. 31. . vnriti 27. p raria var. nitrrnicostiihla 28. , varia vnr. iiiterstriata 28. Circompbalus plicutus var. oblonga 85. p Hnidingeri 85. Cor bis ? Aylauraf b4. Crassostren crassissinuv 19. Cubitostreii fronclosn 1«. . frondosa var. pervnudata IS. C'yathodoutu liottfasi lOG. Cypricartlia lloeriiesi 73. „ Iffshaijfaii 73. 74. C y p r i n a yiyai 81. . isloudieoittcs 82. Pfdeiiiuiitaiia 77. Cyrena Eggenburgenfis 70. „ maynidfutatn 7t. „ Sutasi 70. Cytberea Cbione 77. , ciifciiia 77, 78. , Laitiarchi 76. 109 110 Dr. Franz X. Schaffer. Cythcren mHlti^amrUa SG. ^ rfdrinautaua 77. p Haulini 79. Dentilucinu inultilimiellata 100. Diplodontn roUindiitn 102. Discors discrepnns (19. Divaricelln divaricata var. onuita 101. . divaricata vav. rotundopaiva 102. Donax ifus. $1. Dosin ia vldo«so»u' 60, 81. eioleta 79. ^ Litpifius 80. 61. „ Lupiniifi rnr. Hncta 81. , Lupiuus vnr. miolincta 80. , Lttphius rar. Htilippii Sl. ^ orbiculari« 79. Eastonia mitis 94. , nigosa 93. , niyosa var. longornln 94. Ensis UoUei 91. Fragilia fragilis var. gnicilis lüü. (Jastrana fragilis var. gracilis 106- liigautostreu crassicostata 18. Glyciuieris Faujaiii 97. . .Minardi 96. • . Kudofphi 97. Hemitapee declivis 88. Hinnit es Brussonii vnr. taminensis 32. , Leulroyi 32. , Lttifroiji rar. Defrancei 32. l^ocardia cyprinoidts 73, . uiiotransversu 72. ^ subtransvrrsa 72. „ transversa 72. , Werneri 72. Isognomum Cutninyii 47. , rphippinni 47. , isognomum 47. ^ Hollei 4G. ^ i>andbergeri 47. , .Soldani 47. L ae vic a r d iu in cingulatum 68- , cyprium 69, „ Kübeckii 69. Lima hians var. tnurinensis 26. „ injlatu 20. Lucina divaricata var. urnata 101. , divaricata var. rotundopnrva 101. , nicrassnta 100. . incr.'iasiitn var. Nubscopulonnn 100. . muUilaniellntn 100. Lucina ornaUi lOI. 102. . subscopuloruin lOO. Lutrnria elliptka 90. , Grneffei 90, „ latiasima .9.3. „ lutraria 93. , lutraria rar. angustior 90. , lutraria var. Jefireysi 95. , obhnga 94, 95, 90. , pseudosanna 95. „ rugosa 9.3, sainia 94. r. snnna vnr. major 94. , saiinn vnr. maxiuin 95. Macrochlamys Holgeri 37. . Holgeri var. inae«iuicostata 38. . Holgen rar. suhsimplex 38. . Holgeri var. sulcata 39. . i'ari>si»ia 38. , sub-Holgeri 39. Mnctra Bucklandi 92. „ Bucklandi var. pi'Otracta 93. , rugosa 93. striatella 93, Mantcllum Inans var. tauriiicnsis 26. Manupccten cnrinocostatus 41. . Crestensis 40. „ Crestensis var. laevis 41. „ Crestensis vnr. latesulcata 41. Megiixinus incrassatus var. subscopulorum 100. Mer et rix italica 77. Mya unatina 107. * lutraria 95. „ pubfscens 104. Mytilue A>iti‘inoru»i 48. . Aquitanicus 50, . Aramaeus 49, 50. Faujasii 50. . fuscus 51. , (i(dioprovincialis 7>0, 7>1. , (jalloprovinciulis t'ar. anyHStata 52. . Oalloprovincialis vor. fuscoides 51. , (Talloprovincialis var. mioherculea 50. Haidingeri 48, 49, 50, 51. „ hiruiido 45. „ Magellanicus 48. Mytilus 48, .30. „ Hissoi 49, 50. , scaphoides 49, 50. Neitheii Uollenensis 33. 0 111 pli iiloclnthrum Aghiurae 84. 110 Alphabetifiihes Verzeichtiis dev Arten uml Aharten. lll 0 mp h a lo clft t li ru m Apluurae rar. tauvomugna 85, „ Burdigalen?is var. deD8iHtriata84. .. Buvdigalensis var. producta 83. F Hauen 6 t. „ viioce)iicini‘ Si. Ostracites Gingmsia 15. Ostrea Adriatica 12. . Boblaijei 14. K Boblai/i 14. „ cochlear 21. , cochJear var, aluta 21. , cochlear var. foasUis: 0. uaricuUtris 21. K eornu C02>iae 20. , crassicostata 18. „ crassissima 15. 19. ciicuUata 20, n CKCuHata var Comilateusis 20 „ digifalina 12, 13, 18. „ digitata 13. „ ediilis 12. 13. 14. „ edulis var. adriatica J2. , edulis var. lamellosa 14. , fimbriuta 13, 16. 17. , fimbriata var. cra^sa 17. „ ßmbrioides 17. „ Forskälii 20. , frondosa 12, 18. „ gigaiifea 10. , Gingenäiä 14, 15. r, Granensis 16. „ Graiiensis var. jieradhaerens 18. . hians 26. „ lamellosa 12, 13. 14. „ lamellosa var. Boblayei 13. 14 „ longiroscris 19. , miocucullata 20. , nacieularis 21. ^ opereitlaris 36. „ plicaliila 12. „ taurotamellosa 14. „ 16. , varia 27. „ virgata 17. Ostreola miocuculliUa 20. Panopaea Faujasii 96, „ Minardi 90 Pecten Beudauri 44. „ Bollenensis 33. 34. , Crestensis 40. 42. p elegaiis .33, 34. „ gigas 37, 42. 43. Pecten gloriainari’. 28. 29. Holgeri 37, 38, 39, 4o. Hornensis 44 Justiami« 31. latissiiiins 39, lotigolaevis 29. Malviuae 34, 35, 36. opereularis 3.’>, 36. palmaliis 40, 4L )>rae«(‘nbriusciilu8 35. pseudo-Beiulnnti 41. pseudo-Ueudanti vav. votunduta l.'i pusio 28. „ Holtei 44. „ sanueiitidus 33, , scabiellus 33. 34 „ scabridiis 28. „ scabriiisciilus 35. V sen atiis 28. . Solarium 42, 43. . alrialus 28. sub Holgeri 39, 40. . subslrialiis 27, 28, 29, 30. Pectinites gitfus 42. Pectuiiculus bimnciilatiis 58. „ cor 59. „ Ficbteli .57. 59. , Ficbteli var. Viudoboneii?-!« 58. „ pilosus 59. Per na Rollei 46. , S'tiidbergeri 47. „ üoldauii 47. Perouea plnnnta var. lamellosa 103. Pharus legumen var. luojor 91. Pboladoniya Alpina 97, 98. 99 yr . Alpina var. panoi>neaef'oruiilatte eines Baianus, wahrscheinlich des li. cienaltts Hnig. basiert, der sich auch in der Gegend von Eggenburg findet. Fundorte: Maissau, Gauderndorf, Dreieichen, Kühnring (Hochstraße, feiner Sand), Burg- schleinitz, Eggenburg (Schindergraben), Maigen, Klein-Meiselsdorf, Roggendorf (Schloßtai), h. Baianus crenatus Brug. Tat. XLVm. Fij.'. f. 1789. lialanus creunUis. Bruguiere, Encyclop. inöthod. 1 (des vei-si. 1854. DaUvtm crenatitif, Darwin. A monogi'aph on the fossil Baliinidae und Vemtcidne of Great Hritain, 1. c., p. 23. pl. l. fig. Ort — g. 190G. litilunns ci-enatus. De Alessnndri, Stiicli inonografici sui Citripedi fo.ssili dTUiliii. 1. c,. png. 305, tiiv. XVII, fig. 18 -2j. leb Zähle zu dieser Art eine Gruppe von mehreren Individuen, die auf einem Gerolle aufsitzen und typische Gestalt und Größe zeigen. Ihre Schale ist tlaclikoniscli. ein wenig gekrümmt und in der Cariualgegend vorragend, die Öffnung fast dreieckig, nahezu ganzrandig und gegen die Carina zugespitzt. Die Oberfläche der Schalen ist unregelmäßig, längsgerippt, zeigt nur Falten im unteren Teile nahe der Basis. Die Radii sind breit, dreieckig, ihr Oberrand ist gekrümmt, seltener geradlinig und schief zur Basis. Die Scheide ist gut entwickelt und auf der Oberfläche mit wenigen Streifen versehen. Das Scutum zeigt die Zuwachslinien deutlich hervortretend, der Basalrand ist ein wenig gebogen, der Tergalrand geradlinig. Die Spitze ist gerade und nicht sehr zugespitzt. Auf der Innen- seite ist die etwas gekrümmte Cresta articularis deutlich. Es fehlt die Cresta adductoris. Der Ein- druck des Musculus addiictor ist breit und wenig deutlich. An den Eggenburger Stücken konnte ich kein Terguni untersuchen. Diese Art, die in Italien (Colli Torinesi) immer in verlängerter Gestalt, kelchförmig, in kleineren Individuen und fast immer in Gruppen vereint, in völliger Übereinstimmung mit den rezenten Vertretern auftritt, nimmt in Österreich die Gestalt der Exemplare des Red-crag an. die Darwin (1. c. 1854, fig. 6«) ab- gebildet hat. In Italien ist diese Art eher selten, aber wegen der großen Verwandtschaft ihrer Gestalt und Ürnamentierung mit B. stellaris Brocc. wahrscheinlich mit diesem verwechselt worden. In Frankreich ist B. crenatus ziemlich verbreitet und findet sich in mehreren Horizonten vom Oligocän bis zum Pliocän. Die Exemplare, die aus dem Oligocän von Dax und dem Rliocäii des Rhöneheckens stammen, zeigen große Ähnlichkeit und auch enge Verwandtschaftsbeziehuiigen mit denen von Eggenburg. Darwin hat diese Art schon aus dem Miocän von I-'onheim bei Alzei erwähnt. Sie 10* 123 124 G. de Ale.^sandr{. sclieiut auch häufig in den Quartärbüdungen Shaudiiiaviens (luliebo und Ommedalsstrand bei Skien) und in Canada vorzukommen. Heute lebt sie in den gemäßigten und kalten Meeren, in den arktischen Ozeanen, iin Atlantik, Pazifik und im Mittelmeer und ist überaus lulufig. Fundorte: Schindergraben bei Eggenburg (Sand), ss. Acasta Schaffen n. sp. Tiif. XLVIll. Kig. 10-13. Das Subgenus Aars/« hat besonders im fossilen Zustande keine ausgesprochenen Merkmale, die es vom Genus Baianus scharf trennen würden. Denn die Exemplare (und sie sind im fossilen Zustand an Zahl weitaus vorherrschend), die keine schüsselförmige Basis besitzen, sind in ihrer Stellung sehr zweifelhaft. Ich habe schon im italienischen Tertiär eine andere Form {A. Fonnae De AJ. (aus dem Miocän von Ilosignano) gefunden, die eine solche Unsicherheit der Merkmale zeigte. Gleichwohl haben mich die Struktur, die mir für diese Exemplare besonders eigentümlich scheint, die Art des Wachstums, die Verteilung und die Gestalt der Stacheln, die so überein- stimmend mit unzweifelhaften Exemplaren von Arasta (die die schüsselförmige Basis besitzen) sind, uberzeugt, daß sie besser zur Untergattung Acasta zu stellen sind. Die Stücke, die aus dem Eggen- burger Tertiär stammen uud die ich Acasta zuschreibe, sind einige lose Schalenteile und einige Deckelplatten. Die Exemplare haben entwickelte Parietes, breite Radii, die fast glatt, bisweilen mit Läiigsstreifen und mit feinen, oft gekörnelten Schließrändern versehen sind. Die Überfläche der Schalen ist fast glatt, nur bei älteren Exemplaren bemerkt man infolge der Zerstörung der oberen Schicht der Schale eine Streifung, die ihre Entstehung den Langssepten der Waudkanäle ver- danken, ähnlich wie man sie bei B. per/orafus Bruttra lameUoaa Urocc. Dreieichen (linke Klappe), KM. Fig. 7. < n „ Maigen (linke Klappe), HM, Fig. 8. , (raiiderndorf (linke Klappe), K^^. Fig. y. n • , Kühnving (rechte Klappe), KM. Fig. 10. n • „ Kühnring (linke Klappe), KM. Schaffer; Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven. Taf. I. KunManstsIt Max JatK, Wien AbbaiuUuiigen der k. k. Geologisclien Reichsaustalt. Band XXII. Heft 1. e Tafel II, Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Dr. Frmiz X. 8chiiffor: Da» Mloollii von EsKenburg. (Ablrnndl. d, k. k. geol. Rejcliswnalalt, .\X1I. Band. 1. Heft.) 17 Tafel II. Fig. 1. Ostrea InmeUosa Brocc. Dreieichen (linke Klappe), HM. Fig. 2. Dasselbe Exemplar. Fig. 3. Ostrea lamellosa Brocc. rar. Boblayei Ücsh, Roggendorf (linke Klappe), KM. iTv* Schaffer : Miocacn von Eggenburg, 1. Bivalven. Taf. II. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt. Band XXII, Heft 1. Tafel Hl. Dl'. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. 17* Tafel [II. Fjg. 1. Osii'fii lanifUosa Brocc. vnr. lioblat/ei Drsh. Eggeiilmrg - Kremserbprg (linke Klappe), KM. Fig. 2. Desgleichen. Gauderndorf (linke Klappe). Ostrca laiitfUosa Droce. bei HOrnes, Tiif. 71, Fig. 1, 2, HM.») ») Im Text pag. 15 heißt es irrtümlich Fig. 1. Taf. 11 statt: Fig. 2. Taf. 111. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven. Taf. 111. Kunstanslalt Max Ja««. Wien. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt, Band XXII, Heft I. Tafel IV. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel lY. Fig. 1. Ostrea Gmgensis Schloth. Sigmundsberburg (Hake Klappe mit aufsitzeadem Baiamts concavus Bronn), KM. Fig. 2. Desgleicben (rechte Klappe). KM. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven. Taf. IV. Kunslanstalt Alux Jall«. Wien. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt. Band XXII, Heft 1. Tafel \\ Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel y. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg, Tafel V. Fig. 1. Oslfea Giiignuis Schloth. Sigiuundsberberg (linke Klappe), HM. Fig 2. Dasselbe Exemplar. Fig. S. Ostrea Givr/etnis S>chlolh. Eggenburg. Bischofbrunnen (linke Kluppe), KM. Schaffer: Mlocaen von Eggenburgr, I. Bivalven. Taf. V. AthandluDgen der k, k. Geologiscken Reicksanstalt, Band XXII, Heft 1 Tafel VI. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Dr. Franz X. Sclinffür: Das MiocUn von Kggenlnirg. (Abliaudl. «J. k, k. geo). Helclisanatttlt. XXII. Hninl. J. Ileft.i 18 Tafel VI Fig. 1. 0$trea Gimtensin Font. Kühnring (Unke Klai)pe), HM.*) Fig. 2. Desgleichen. Dreieicbeu (linke Klappe), KM. Fig 3. Dasselbe Exemplar {rechte Klappe). KM. Fig. 4. Ostrea Gfonensis Font. Grübern (linke Klappe), KM. Fig. 5, Dasselbe Exemplar. Fig. inm Lin. Roggendorf (linke Klnppe), KM. Desgleichen. Burgechleinitz (linke Klappe), KM Anoniia ephippiunt L. car. Hoernesi For. Kühnring (linke Klappe), KM. Desgleichen. Roggendorf (linke Klappe), KM. Übergangsform von .4hommVi fphippiiim L. rar. niffiiloso-Striaia Brocc, zu var. ornata Schjf. Kfllmving. Hochstraße (linke Klapj>e), KM, Ammia ephijfpiifin L. r«r. ruguhso-sH'iata JSiocc. Kühnrlng, Hochstraße (linke Klappe), KM. Desgleichen Loibersdorf (linke Klappe), KM. Anutniti ephippiuni L, var. »iia ephipjiiuin L. rar. ornata Bchff. Eggenburg (linke Klappe). KM. Anomia rugosa Schjf. Maissau (linke Klappe), KM. Schaffer; Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven. Tat. XU. Abhandluugeu dev k. k. Geologischen Reichsanetalt, Band XXU, Heft 1 Tafel XIII. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenbuvg. Tafel XllI Fig. 1. Fig. 2. Fig. 8. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Fig. 7. Fig. 8. Fig. 9. Fig. 10. Fig. 11. Fig. 12. Aiioinia t'ngosa Schff. Kühiiring. Hochstraße >linke Klappe), KM. Desgleichen- Desgleichen. Desgleichen. Desgleichen, Exemplar Fig. 3. Desgleichen Exemplar Fig. 2. Desgleichen. Exemplar Fig. 1. Lima hians Gmd, vor. taio'inensis Sacco. Gauderndort' (linke Klappe), HM. Chlamtje varia Lin. Eggenbiirg, Kremserberg (linke Klappe), KM. 0tlatnt/8 varia L. vav. interdriata Schff. Burgscbleinitz (linke Klappe), KM. Desgleichen. Eggenburg, Schindergrabeti (linke Klappe), KM. Desgleichen. Maissuu (linke Klappe), RA. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven. Taf. Xm. Kunstanitalt Mas Wien. Abhaudiungeu der k. k. Geologischen Reichsaustalt, Baud XXII, Heft 1. _ Tafel XIV. Dr. Franz X. Schaffer: Das Mioc.än von Eggenburg. Dr. Frau» X. Scliai'ior; D»is Miocllii von ICggeuburg. (Abliruiill. rt. k. k. geol. ReichxangJuU, XXII. Haixl. I. Heft. 20 Tafel XIV. Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Fig. 7. Fig. 6. Fig. 9. Fig. 10. Fig. 11. Fig. 12. Fig. 13. Fig. 14. Fig. 16. CMairnjs ylnriamavis Dnb, var. Eyg^nbui’ffeush Bmgscbleinitz (linke Klappe), RA. Desgleichen (rechte Klappe), KM. Desgleichen. Burgechleinitz (linke Klappe), KM. Desgleichen (rechte Klappe), KM. Desgleichen, iuv. Roggendorf (linke Klappe). KM. Chlumyn ijlonafnari» Dub. var. duitUcicostata Schff. Burgschleinitz (rechte Klappe). KM. Desgleichen. Cblamys aff. loiiyolaevis Sacco. Maissau (rechte Klappe), RA. Desgleichen. Chlamijs tauroperstfiata Sacco var. alteniicostnta Schff. Kühnring-Hochstraße (linke Klappe), KM. Desgleichen, ünuderndorf (rechte Kloppe), KM. Desgleichen (linke Klappe), KM. Chlamys taiiroperetriata Sacco var, simplicula Sacco. Mnissiiu (rechte Klappe), RA. De-vgleichen. Desgleichen (linke Kluppe), R*. Schaffer: Miocaen von E\ inaeiinicostata Kühnniig, Hochstraße flinke Klappe), KM. Fig. 2. Desgleichen. Maissau (rechte Klappe), RA. Tilf. XVIIl. Kunilan»t4lt Max I«H6. Wien. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt, Band XXII, Heft 1, Schaffer: Miocacn von Eggenburg;, I. Bivalven. TafeJ XIX. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. k Tafel XIX Fig. 1 Fiff. ‘2 Fijf. 3 Fik- 4 Fi^. -'■> Fijf. 6 Fig 7 Fig. 8 Macrorhlanif/A Holt/en Gfiu. rav. mtlctila Schjf. Eggenbmg. Schindeigiaben (reclite KlaiJpe). KM (•, dfv natäi'lichen Große.) Dusselbi' Exemplar (linke Klappe). KM. {*/, der natürlichen Größe.) Macrorhldinij» nub- Uoigeri Font. Maisoau (linke Klnppej, KM. Desgleichen (rechte Klappe), KM. Mavupecte» ('vettUimx Font. vav. lanin Scltß. Gauderndort (rechte Klappe). HM. Desgleichen, Desgleichen (linke Klappe). HM. Miinupectrn (:vfslftisis Font. Reinprechtspölla (rechte Klappe), KM. Schaffer: Miocaen von Ef^^enburg, I. Bivalven. Taf. XIX. Kunstanstalt Max jaflö, Wien. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsaustalt, Band XXII. Heft l. Tafel IJi' Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel XX. Fi«. 1, Fi«. 2. Fi«. 8. Fi«. 4. Fig, 5. Fig. 6. Fig. 7. Fig. 8. Fig. 9. Fig. 10. \fnttupvclen Cresti-nsis Font. Gnudeindovl' {rechte Klapjje), KM, Desgleioben. Eggenburg (rechte Klnj)pe). U. Sfnmipfi'teii Crenicusiif Fotit. var. latestilcaiu t!chß\ Kühnring. Hochstraße (rechte Klappe), KM. Mamiptctoi eariuocontntus Schjf. Eggenburg, Ilrunnstube (linke Klappe), HM, Pfcten pit^iidii-Jiendauli Dep. ei fiom. cur. Schff'. Kiihnring (linke Klappe), KM, Desgleichen (rechte Klap2>e). K.M. Pfcten pseudo-Bemiauti I)rp. et Ho>n. Kühnring, Hochstraße (linke Klappe), KM. Desgleichen (Original Dep^ret et Roman, pl. II, fig. 3«. HM. Desgleichen (rechte Klappe). Original Depöret et Koiiian. pl. II. (ig. .3, HM. Desgleichen (rechte Kluppe), KM. Schaffer: Miocaen von Eggenburgr, I. Bivalven. laf. XX. Kunstanstalt Max jalf«, Wien. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt, Band XXII, Heft 1. Tafel XXI. Dr. Franz X, Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel XXI. Fig. 1. Ainussiopeclen gigan Sehloth. Loibersdorf (linke Klappe). Hörnes' Original Taf. 01, Fig. 2. KM. Fig 2. Dasselbe Eiemplar (rechte Klappe). Original bei Hörnes, Taf. 61. Fig. l. UM. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven. Taf. XXL Kuntlansislt Max Jalli, Wien. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt, Band XXII, Heft 1 Tafel XXII. Ür. Franz X. SchtifCer: Das Miocän von Eggenburg. l>r, l'iaiiz X Seluiffer; Dar> MiodUi von (Alihiuiül. d. k. k. geol. Reidisanslnll. XXII. Bui il. l- Heff.l 2 Tafel XXII FiK- 1 Fis- 2. Fig. 3 Fig. 4 Fig. 5 Fig. 6 Fig. 7 Amudsiupfcten i/itjas Sehloth. var. i/liimi Schjf. WiedendorJ' (rechte Klappe). HM. Desgleichpn (linke Klappe), HM. i’rcten HuriifiiitiH iJep. ft Horn. Westlich von Kggenbnvg (rechte Klniipel. R.A. L>esgleichen. (.iandtTiidorf iHinmieheichwirlslmus) (linke Klappe), HM. Desgleieheu. Miiih.Hiiu (rechte Klappe), KM. Desgleichen. Kiilmring, Hochstraße (linke Klappe), KM. Desgleichen, (iauderndorf iHinnnelreichwirtshaus) (rechte Klappe). HM. Schaffer; Miocaen von Eggenburg, I. liivalven. Taf. XXII. Kunstanstalt Max JaflC, Wien. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt, Band XXII, Heft 1. Tafel XX HL Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel XXIII. i Fi«. 2. FIr. a. Fig. 4. Fig. 5. Fig. (i. Fig. 7. Fig. ft. liirinirio L. car. phalafiiacea f.am. Gaudenulorf (linke Klappe). HM, Dasselbe Exemplar. Aviciila hinaiiio T,. vav. phtilaenacea Laui. uechte Klappe). Original bei H Ö rn es, Tnf. 52. Fig. 4. HM. Jsor/noiniim UoUfi Iloeni. Ga,udernclorf flinke Klapjie). HM. DeRgleicben. Eggenburg (rechte Klappe). Oi-iginal bei Hörnesj Taf. .53. Fig. .S, HM. Sauiihen/fri Desh. Waldböckelheim (rechte Klappe). HM. Jsopjioiniim lioUei Hoern. Eggenbnrg (linke Klappe), HM. Desgleichen. Gauder-ndorf (rechte Kla])))e). HM. Schaffer: Miocacn von Eggenburg:, I. Bivalven. Taf. XXm. Kunstansialt Max Jallfi, Wien. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt, Band XXII, Heft 1 Tafel XXIV. Dr. Franz X. Schaffer; Das Miocän von Eggenburg. Tafel Fi«. 1. Fig, 2 Fig. 3. Fig. 4. Fig. ß. Fig. 6. Fig 7. Fig. 8. Fig. 9. Fig. 10, .\tijiiJus Ilaiiiiiu/eii llaeni. Maigen 'reclite Klappe), HM. Desgleicben iliuke Klappe). HM. Desgleichen. Niedei-kreu7.st«“tten (linke Klappei. HM. Mytilii» /uncus Hiierti. Gaudernduif (linke Klappe). HM. Desgleichen (rechte Klappe). HM Detigleichen (rechte Klappe), H.M. MijtiUis GolloiifOvincinUs Lnm. rnv. miahrrnih-a Srhjf. (.lamleriulorl (linke Klappe), HM. Desgleichen Myliliia Gnlloinoi'iucialis Laut. rnr. /»scn/di's Schß'. Guuderndorf (rechte Klappel, HM. Desgleichen (linke Klappe), HM. Schaffer; Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven l'af. XXIV KiinstnnM.iII M.ix JalK, Wien, Abhaudlungeu der k. k. Geologischen Reichsaustalt, Baud XXII, Heft 1. Tafel XXV. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg Tafel XXV. Fig. 1. Fig, 2. Fig. 8. Fig. 4. Fig. 5. Fig. (i. Fig. 7. Fig. 8. Fig. <1 Fig. 10 — Area bianyuUi Lam. var. maleatissimn Sacco. Gaiulermiorf (i'echte Klappe), HM. Desgleichen. U. Desgleichen. Exemplar Figur 1. Übergangsfomi von Area hiuiu/ula Jaihi. rar. innleatisKima Sacco xu rar. snbsamhiliiia (jautlerudorf (linke Klnppe), RA. Ai'ca bianyiilfi Laui. rar. nubiaii. Desgleichen. Pötzleinsdorf (rechte Klappe). HM. Taf. XXVIII, Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven Schaffer Kunstanstalt Max Jaltf, Wien. Abhandlimgeii der k. k. Geologischen Reichsanstnlt. Band XXII, Heft 1 Tafel XXIX. Dr. Franz X Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. ö. Fig. Ü. Fig 7. Fig. 8. Fig. y. Fig. 10. Fig, II, Fig. 12. Fig. U. Fig. 14. Fig. 15. Fig. 16. Fig, 17. Fig. 18. Cardiiim ediile Lin, rar. comiiiuue May. (itmdonidoif (rechte Klappe). KA. Dpsgleicbeo. Desgleichen. Desgleichen (linke Klappe). KA. Desgleichen (linke Klappe), HM. Cardiiwt Miehfhttiamim May. Gauderndorf (rechte Klappe), HM. Desgleichen (linke Kluppe), HM. De.'.iglcichen. • Desgleichen (rechte Klappe), HM. Cardimn Moeschaniim May. Uauderndorf (linke Klappe). Hörnes’ Original Taf. 30, Fig. 5a, b, HM. Diisselhe Exemplar. Desgleichen. Gauderndorf (rechte Klappe). HM. Cardiiim rngasicostat um Schjf'. Gaviderndorf (rechte Klappe), HM. J.aevicurdiiim diiyulatum Gold/. Loibersdorf (rechte Klappe). Hörn es' Original Taf. 5, Fig. \b, c. HM. Desgleichen (linke Klappe), HM. Ceirdium viioecliinattim Schff. (»nuderndorf (rechte Klappe), HM. Desgleichen (linke Klappe), HM. Desgleichen. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven. Taf. XXIX. Abhandlungeü der k. k. Geologisclieu Reichsanstalt. Band XXH, Heft 1 i Tafel XXX. Dr. Fthwa X. Schaffer: Das Miocän von Egoenburg. l)r. Franz X. Soliulfer: Das Mim-Rn von Egpoiilnirc. 'Ablianül. d. k, k. geol. KclchsanataU. XXII. Hand, l. UrH.) Tafel Fig. 1. Laevieanliiim ciugulntum froldf. Loibersdorf (linke Klnppei. Hörnes' Original Taf. 25. Fig. I«. Fig. 2. Jiingicardiuin Hitrdiya'inum //owi. vnr. (/rnuriis Schff. Loibersdorf (rechte Klappe). Original bei Hörnes. Taf. 27. Fig 2a. b. HM. Fig. 8. Da.sselbe Exemplar. Fig. 4. Desgleichen (linke Klappe), HM. F'ig. 6. Rivgicardiiim hians Jtrocc. rar. UaiiHbiann Mayer. Schindcrgraben bei Eggenburg (linke Seite). KM Fig. (>. Dasselbe Exemplar (von vorn gesehen). Taf. XXX. Kunstanstalt Max Jaffi, Wien. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt, Band XXII, Heft 1. L)r. Franz > Tafel XXXI. L Schaffer; Das Miocän von Eggenburg. Fig. 1 Fig. 2 Tafel Lnevicardium Kübeckii Hauir. Loibevsdorf (linke Klappe), KM- Desgleicben. HM. Schaffer : Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven. Taf. XXXI. Kunslanstalt Maxja««. Wien. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt. Band XXII, Heft 1. Tafel XXXI I. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel XXXI l 1. Ithij/icniuiinm Hofrneniantitn (irnt. Bauevnhan‘-olx;iniUM'iJl)H (rechte Klappe). KM. 2. Dasselbe Exeoiplar (von vorn gesehen). 3. JUiicficardiiim Hoei tiesiamon (irat. tar. rlotiyala Scltß'. Bauernhanselsandgrube (linke Klappe), KM. 4. t'yrena Effffenburffensin Sekff. Eggenburg (linke Klappe). HM. 6. Desgleichen {Schloß der rechten Klappe), HM 6. Desgleichen (hinterer SeiteoKahn der rechten Kluppe). HM. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, 1. Bivalven. Taf. XXXIi. Abha.idluugeu der k k. Geologischen Reichsaustalt, Baud XXII, Heft 1 Tafel XXXIll. Dr. Franz X. Schaffer: Das Mioccän von Eggenburg Tafel XXXIII, Fi«. 1. Fig. 2. Fig 3. Fig. 4 Pig. 5. Fig. 6 Fig. 7. Fig. 8. hoeardin Wffnrri Hoenu Loibersdorf (linke Klappe). Original bei Hörnes, Tat'. 20. Fig. 8, HM Dasselbe Exemplar. Desgleichen (rechte Klappe), HM. Dasselbe Exemplar. tsocnrdia mioiransvevsa Sehjf, Loibersdorf (linke Klappe). HM. Desgleichen (rechte Klappe). HM Desgleichen (linke Klappe). HM. Desgleichen rechte Klappe), HM. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven, Taf. XXXUI. KunslanslaK Max JaH^. Wien Abhaudluugen der k. k. Geoiogisclien Reiclisanstalt, Baud XXU, Heft 1. Tafel XXXIV. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Dr, traiiz X. Scliaffor: Da» MIocttii von l’.ggCDburg. (Abimndl. d. k. k. gcol. Ucichsuiistitlt, XXII. Hund. 1. Hefl.i 25 Tafel XXXIV. Fig. 1. Fig. 2- Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 0. Fig. 7. Fig. H. Fig. H. Fig. 10. Fig. 11. Fig. 12. Fig. 13. Fig. 14. Fig* 15. Fig. 16. Fig. 17. Fig. 18. Fig. 19. Fig. 20. Fig. 21. Ctn>i'ic(inlia Jloeniesi Schjl'. (inmlerndorf (rechti* Klappe), KM. Desjfleiclien. Kggenburg — Hornerstraße (linke Klappet, HM. Desgleichen. Gauderndorf (rechte Klappe), HM. Desgleichen. Eggenburg— Hovnerstraße (Schloß dev rechten Klappe), HM. De.sgleichen, F.ggenburg — Hornerstraße (rechte Klappe), HM. Desgleichen. (Schloß der linken Klappe), HM, ChaiiKi ffi i/iihina Lam. Loibersdorf (linke Klappe), HM. Desgleichen (rechte Klappe), HM. Desgleichen (rechte Klappe). HM. Desgleichen (linke Klappe). HM. Desgleichen (rechte Klappe), HM. ('hnuiu ffii/phitKi Lam. var. tanroliinata Siicco. Dreieichen (linke Klappe), HM, De.-gleichen. Desgleichen (rechte Klappe). HM. Cbamn (/ii/phoideg Lin. Dreieichen (linke Klapi>e), KM. Desgleichen. Desgleichen (rechte Klappe), KM. Desgleichen. Desgleichen. ('hama i/ri/iihoidrs Lin. rar. Austriaca HSrn. Dreieicben (linke Klappe), KM. Desgleichen (rechte Klappe). KM. Schaffer; Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven. Taf. XXXIV. Kunsiaottalt Max Jaff6, Wien. Abliaiidluiigpii der k. k. Geologisclieii Reichsauslalt, Baud XXJI. Heft I. ■ >-h LliaiX Tafel Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel Fig. 1. Fig. 2. 3. Fig. 4. Fig- 6. Fig. 6. Fig. 7. Fig. 8. Fig. 9. Fig. 10. Fig. 11. Chaina gryphoüles lAn. mr. peffoHosa Sacco. Dreieichen (rechte Klappe). KM. Desgleichen. Desgleichen. CnlliMa Gnmhvndorfguii.^ Schff. Gaudenidorf (linke Klappe). Cythereu Lamarcki hei Hörnes Taf. 18, Fig. 6n, c, e, HM. Desgleichen (rechte Klappe), HM. Desgleichen, HM. Desgleichen (linke Klappe). Exemplar Figur 4, HM. CalUsta Chione lAn. (lauderndorf (rechte Klappe), darin Callhtotape^ veiula Bast., HM. Desgleichen (linke Klappe), HM. Dasselbe Exemplar. ÜI>ergangaform zu C. eryciua Lin. Gaudenidorf (linke Klappe), HM. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven. Taf. XXXV. Kunstantt.ilt Max JalK, Wien. AbhamUuugeu der k. k. Geologischen Reichsaustalt, Band XXII, Heft I. II Tafel XXXVI. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel XXXVI. Fig. 1. Fig. 2, Fig. 3. Pig. 4. Fig. ß. Fig. (i. Fig. 7. Pig. 8. Fig. 9. ( 'allistu lilacinoides Schß. Loibersdorf (rechte Klappe), HM. Desgleichen (linke Klapi)e), UM. Desgleichen. Desgleichen Exemplar, Fig. 1. Desgleichen Exemplar, Fig. 3. Callisia rr^ct'n« Litt. x'ar. subfriaiigiila Üacco. Loibersdorf (i'Ccbte Klappe), HM. Desgleichen (linke Klappe), H.M. Desgleichen (rechte Klappe). HM. Desgleichen, Ureieichen (linke Klappe), Typisches Exemplar, HM. Schaffer; Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven. Taf. XXXVI. Kunstanslalt Mai JaH6. Wien. Abhandlungen der k, k. Geologischen Reichsanstalt, Band XXII. Heft 1, s. t- i Tafel Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel II. i’ig. 1. Fig. 2, Pig. 3. Pig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Fig. 7. Fig. Ö. Fig. 9. Fig. 10. Fig. 11. Fig. 12. Fig. 13. Fig. 14. Fig, If). Fig. tü. CaUista Iloeni. Gamlevndorf (rechte Klappe), RA. Desgleichen (linke Klappe), HA. Desgleichen (rechte Klappe). KA. Desgleichen (linke Klappe', RA. Pushtid ejiolefn l.in. Lnibei-sdorf (linke Klappe). HM. Desgleichen. Desgleichen (rechte Klappe), HM. Daeselhc Exemplar. Dositiia Liiphius Lin. rar. miolincta {>chf. Gauderndorf {rechte Klappe), HM. Dasselbe Exemplar. Desgleichen (linke Klappe). Dosiuia Ailausoni Phil, bei Hörnes. Taf. l(i, Fig. 4n. c. HM Dasselbe Exemplar. i’enerupis trus Lin. Gauderndorf (linke Klappe), HM. Amiantis gitjaH Lam. Loibersdorf (linke Klap))e). HM. Desgleichen. Grund (Schloß der linken Klappe). HM. Desgleichen. FOtzleinsdorf (Schloß der rechten Klappe), HM. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven. Taf. XXXVIl, Kunsiansiall Max Jallt, Wien. Abhaudlungeu der k. k. Geologisclieu Reichsaustalt. Baud XXII, Heft 1- Tafel XXXVIII. l)r. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Dr l- rau* X. ''ilinffiT: Dus Mlocnii v«jii r'KKv'i)>»rK. lAliliiuidl. cl. k. k. Kool. {{«idiHuiisttilt. XXII. IJaml. 1. Ilelf.i •26 Tafel XXXVIII. l'ig. i. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. n. Fig. CJ. l'ig- 7. Fig. S. Fig. 9. Fig. 10. Fig. n .Imioutis giija» I.am. Loibersdovt (i-ecbte Klappe). HM. Atniantif hlaniUeoiihs Lain. Baiiernhaui^elsiindgrube (rechte Klappe), K.M Desgleichen. (In der Stellung von Brocchis Original), KM Desgleichen (rechte Klappe), KM. Aiuiaiitis inlaudicoidfs Lam, i'ur. f!ou;/atn Schß'. BaueviihaiiHeUandgrube (rechte Klappe), KM. Desgleichen (linke Klappe), KM. Amiantiif iiiliimlicoidfs l,nm. var. ao'ta Schß'. BnuernhantieUiuidgrube (linke Klappe), K.M. Desgleichen. .imianlis t.^tandicoiiirn Imh. vnr. i'lofignta Schß'. Uauernhanselsandgrubc [rechte Klappe). KM Aniüintis islnndicoiiifs Lam. var. nm/usta Schß'. Bauernhanselsnndgrube (Schloß der linken Klappe), KM. Desgleichen (rechte Klappe), KM Schaffer: Miocaen von Egg;enburg:, I. Bivalven Taf. XXXVIlt. Kunstanslatl Max JaB6. Wien. Abliaudluügen der k k. Geologischeu ReichsaDslalt, Band XXII. Heft 1- » Tafel XXXIX. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel XXXIX. Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Fig, 7. IV»«» liurdigalensis May. rar. producta Schff. Eggenbur^. Schindergiaben (rechte Klappe), Ü, Dasselbe Exemplar (linke Klappe). IVhus Uurdigahfiisi» May. var. dtnsixtriata Schff. Eggenburg. Horuerstrafle (linke Klappe), HM Dasselbe Exemplar. IVnHs Honen Horm. Gauderndorf (linke Klappe), HM. Desgleichen (rechte Klappe). HM. Desgleichen. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, I. Bivalveii. Taf. XXXIX. Kunstaostalt Max jaffö. Wien. Abhandlungt“!! der k. k. Geologischen Reichsanstalt, Baud XXII. Heft 1. >«1 Tafel XL. Dr. Franz X, Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel XL. Fi;.'. 1. Fig. 2. Fig- 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. «. Fig. 7. Fig 8. Fig. 3. Fig. 10 Fig. U. Fig. 12. Fig. 13. Fig. 14 l>H«A Ilaiteri llnvnt. Gaudi*rndovf (linke Klappei. HM. IVmk« liaiiUugrvi lloerti. Loibersdorf (linke Klappe), HM. Desgleichen (rechte Klappe), HM. Desgleichen (linke Klajipei, HM 1‘fuiis jdivafa tiinrl. i'ar. ohlmiyit Hclijl'. üiiuderndorl (linke KUipjie), HM. IViJHi« pheatii finii'l. GruÜlmch (rechte Klappe). HM. Desgleii’hen (linke Klappe), HM. r'<>I)Iii'|.'. ' Abimmll. il. k. k. uvol. l(tii.'lisniiitalt. XXII- lluml. i. Heft i 27 Tafel XLII. Kig. 1. Kig- 2, Fig. 3- Fig. 4. Fig. 5. Fig. «. Fig- 7 Iig. H Fig. y. Ftg. H). Fig. 11. Fig. 12, Fig. 13. SoUu margiuutiin l‘nU. Gaudeindotf (rechte Klrtjjpej, H.M. I)e!>gleichen (von unten gesebeni, HM. Desgleichen (Schloß der linken Klii|>pei. H.M. 1‘holtis tliicliilus Li)i. viir. »iitncafa l)n Costa. Gaudevndorf ilinke Klappei, HU. Azor comrtiitus Cmrl. Eggenl)Urg iredite Klappet. HM Desgleichen. Rbodus ilinke Klappet, HM. Do-sglcieheu (rechte Klappet, HM. De.'igleieheii ilinke Klappe», HM Macfrj Ifnchlaiiili I)r/r. vnr, protracfa Schff. Gauderndorf (linke Klapliei. H.M. Mncti 'i UucUniiih' Deff. Giiuderndorf (rechte Klappei. li.V. Phai'Hs Iviiumen I,in. vnr. major. H. D. D. (iaiiderndorf (rechte Klappe). HM. Dergleichen ilinke Klappe), H.M. De.>.gleichen. Schloß der linken Klaj>pp. HM. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, 1. Bivalven. Taf. XLIl. Kuiistanstalt Max Jaf!«, Wien Abbandlungeu der k. k. Geologischen Reichsanstalt. Band XXII, Heft 1. Tafel XLIII. Fig. 1 Miictfa Itucklnuili Drfr. Exemjilai’ Tat'. XLII, Fig. lü. Fig. '2. Desgleichen ilinke Klappe), HM. Fig. 3. I^astouia nifiuM ('hernn Uaiiclerndorf irechte KInppej. HJI. Fig. 4. Üefglcicliun. Hruunstube bei Eggenbm-g (linke Klappe), HM. Fig. fi. Desgleichen. (Timdermlorf ilinke Klappe), HM. Fig. (5 ICantimia miti* Mitij, Biiui'i-nhanselsiuidgrube ilinke Klapjiej, KM. Fig. 7. Liilraria Mntitia Hunt. rnr. tnajor Schß\ Bauevnhanselsnndgrube (linke Klappe iuv.), KM. Fig. ö. Desgleichen iGauderndoif ilinke Klappei, KM Fig. ii. Desgleichen. Bauenilianselsandgrube aechte Klappej, KM. Taf. XUU. Schaffer: Miocacn von Kggcnburg, I. Hivalvcn KunsUnslaH Max Jaffi, Wien AbhaiKllimgen der k. k. GeologiscUeu ReicUsaiistalt. Baud XXU, Heft 1 Tafel XLIV. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel XLIV. i'i-. I. Fif.' 2. Fi-. S. Fiff. 4. Fi^. 5. Fi«. Fi«. 7. Fi« 8. Pi«. ». Fig. 10. Fi«. 11. Fi« 12. Luhnria »anna Haut. vur. mnjor Sckjl. BtuienibiiiHeUamlgnilu' (linke Klappe', KjM l.utnii'iu muua Hast, r«ir. inajiaia Schff. (Tftudonuloi'f (linke Ivlnjipe). HM. Dergleichen. Eggenbur« (veelite Kln])pp), HM. Übergiingsform von I.utravia hitiaria Lin. zu mir. ./l'||'l•r!/>ll Pr iirrararfonniK Schß- Dreieichen (linke Klappe). H.\I. I Schaffer: Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven, Taf. XLIV. Kunstanstalt Max JalW. Wien. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt, Band XXII, Heft 1 Tafel \l\. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel XL^ . Kig. I. Pholadtimyif Ali'ina yjihh yfiith. par. rontmta Sphir. Eggenburg, Schindevgiiiben (rechte Klappet, HM. Fig, 3. Desgleifhen. Eggenbiug, Bnmnstube (Unke Klappei. KM Fig. 4. (rhjchntri» Mi'narili I)esh. Bauernhanselsandgrube (linke Klappe;, KM. Kunstanstall Max JalfC. Wien. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven. Taf. XLV. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt, Band XXII, Heft 1. Tafel XLVI. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Ithiii X Schaffer; Da» Mtorftn voxi £g>;eiihiir((. (Abliuiull. tl. k. k. ireol. ReJcUaanslall. .VXII. Band, 1. Heft.) 2B Tafel XL VI. Fi^. I. F)tf. 2. Fi^. 3. Fi«. I. Fig. 5. Fig. li. Fi«. 7. Fi«. «. Fi«, t). Fl« JO Fig. II, Fi«. 12, Fi« 13. Fi«. 14. Fi«. l.*>. Fi«. 16. Fi«, 17 Fi«. 18 Fi«, 1!». fjlydineri» Mniordi heah. Loiber«.doit' •linke Klajipei, ll.\ Desgleichen. Eggenburg.Eiem:esh. OiiudeiTldovf (linke Kluppe), HM. Uesgleiehen. Eggenbuig-Hornerstiaße irechte Klai)pei, KM. Df-sgleichen. (lamlerndoi/ (rechte Klappei. HM. Dergleichen (linke KIa2)pei, K.\. iiicriissdtii Diih. rar. guhscupuloriini li'Urb. Gnuderndort’ (linke Khippei, HM. Da.sselbe Exeraplnr. Liitiun hirraasafa Ihtb. var. siibscopuloruin li'Orb. Uaudevndorl (linke Klappe), H.M, Lmiiiu ilfiaricaiti Li», var. urnata Ay. Dreieicheii (rechte Klappei. KM (zweimal vergrOÜerli, lAtctun ilivariciit’t L. var. rotumloparvn Sacco. Dreieichen (linke Klappet, K.M i/.weiinal vergröflcv Desgleichen (rechte Klnppo(. KM (zweimal vergruUerti. Desgleichen (linke Klappei. KM (zweimal %’eigröBertl. Desgleiclien (rechte Klappei, KM (zweimal vergrüßerti. l>i]ihidou(a rotuntiiiiii M»»t. Eggenbmg-Honierstraüe (rechte Klappe). HM. Desgleichen. Dergleichen. Tfitina planata var. lamellom l). C. G. Uauderndorl (linke Klan)e), HM. Dergleichen irechte Klappe;, HM. Taf. XLVl. KunBtanstalt Max Jall<, Wien. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, I. Bivalven. Abhundluugen der k. k. öeologischeu ReicUsanstalt, Baad XXII, Heft 1, Tafel XLVll Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel XLVII. l. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. fi. Fig. 7. Fig. 8. Fig. 3. Fig. H>. Fig. II. Fig. 12. Fig. 13. Fig. 14. Fig. 1.^. Fig. 16. Fig. 17. Telliva plauata L. vav. Utmellosa 1). C. G. üaudeindoi'f (rechte Kluppej, HM. Desgleichen (rechte Klappe;, D. Desgleichen (rechte Klappe). HM. Tellinn laciitiosn Chnnti. rnr. tiimühi Jirocc. Gauderndorf (rechte Klappe). Original bei UOraos Taf. 9. Fig. I t. c. HM. Desgleichen (linke Klappei. Original bei Hörnes, Tnf. 9. Fig, 1 a. HM. Desgleichen. Exemplar Fig. 4. Desgleichen. Exemplar Fig. 5. Gastni7ia /rapths L. var. gracilix Schfi'. Eggenburg-HornerstraÜe (linke Klappe), HM. Desgleichen. Desgleichen (rechte Klappet, HM. Thraci'i pubescens htU/i. Eggenburg-Brunnstube (rechte Klappe). HM. Thrncia Kggenbui-genxix Sehjf. Eggenburg-Prechtelbvunnen (linke Klappe), H.M. Desgleichen. Gauderndorf ilinke Klappe), H.M. Desgleichen. Eggenbnrg-Kremserberg (rechte Klajipe). KM. Desgleichen. Titgonia anatma Gmel. Eggenburg, Bahmlamm (linke Klappe). U. Desgleichen. Niederkrenzstetten (rechte Klappei, HM. I Taf. XLVIl Bivalven, Schaffer: Miocaeri von Eggenburg, .5 Kunstanstalt Max JalW, Wien. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt, Band XXII, Heft 1 Tafel XL\'I.[l. ür. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg, de Alessandri: Die Cirripedier des Miocilus von Eggenburg.) Tafel XLVIll Fijr. 1. Fig. 2. FiK 3. Fig. 4. Fig. 5 Fig. {>. Fig. 7 Kiff, H. Fig !i. Fig. m, Fig. 11. Fig. 12. Fig 13. Fig. 14. Fig. 15 IJnlanus Ihititinabuliiui L. Koggendort. KM, balamiis coticavits Broun, Di'eieicheii. T Balnnu» eoucat'u^ Broun, Scutinn. Burgschleinitz, KM ni von außen, 5) von innen. Btilatius {■nucaviig Broun auf Fectrn Hoh/eri. Klein-Meiaelsdorl. KM. Bnlaniig concavus Bronn. Maigen, KM Balanug concariig Bronn, Kühmiiig. KM. Unlnnn* roncnrus Bronn auf Tiirritdla. Kubnring. KM. Bahnms concavus Bronn, Kiihmiiig. KM. rt) Terguu) von mißen, 5) von innen, cj Scutmn von außen, d) von innen Bal'inng crcnalus Brni*. Fi*anz X. Scliaffei*. Mit 9 Tafeln in Lichtdruck. Es ist ein auffälliger Zug der Koiichylienfauna des Eggenburger Miocänbeckeus, daß die Gastropoden, was Individuen- und Artenreichtum betrifft, gegenüber den Bivalven so stark in den Hintergrund treten. Dies ist nicht nur scheinbar etwa dadurch bedingt, daß eine Art Auslese beim Versteinerungsprozesse die Gastropodenschalen zerstört hat oder daß etwa manche an Gastro- poden reichere Schichten für deren Erhaltung ungünstig gewesen sind. Dies mag vielleicht nur für die au Turritellen reichen Schichten des Kremserberges in Eggenburg oder für die von Cerithien- abdrücken erfüllten Lagen des Judenfriedhofes bei Kueuring gelten. Aber die dort auftretenden Formen sind von anderen Fundstellen in guter Erhaltung bekannt geworden, so daß also dadurch kein Verlust in Hinsicht der Mannigfaltigkeit der Fauna zu befürchten ist. Nur die ungeheure Menge der Bivalven hat es ermöglicht, daß eine größere Anzahl von vortrefflich erhaltenen Stücken in die Sammlungen gelangt ist. Von den meisten häufigeren Gastro- poden, mit Ausnahme der Patellen und Cerithien, liegen nur wenige vollständige Exemplare vor. Bei den Patellen ist es ihre starke Schale und die Beschaffenheit des Sedimentes, die ihre so vor- treffliche Erhaltung bedingen, bei den Cerithien spielt neben der Gestalt der Geltäuse wohl auch der große Individuenreichtum eine Rolle. Diese Erscheinuug kaun also nur durch das absolute Zurücktreten der Gastropoden gegenüber den Zweischalern erklärt werden. Wie ich im ersten Teile dieser Arbeit schon erwähnt habe, ist die Fauna des Eggenburger Beckens, alleseius welchen Punkt wir auch in Betracht ziehen, fast stets eine Bivalvenfauna. An Gastropoden reich sind besonders die Patelleusande des Schloßtales bei Roggendorf, die Turritellen führenden Sande von Maigen und Nonndorf, Cerithien und Murices finden sieh in größerer Zahl bei Dreieichen. Über diese Punkte wird im stratigraphischen Teile noch ausführlicher zu sprechen sein. Eine reiche Vermehrung erhielt die Liste der Einschaler durch die Sammlung des Krahuletz-Museums, die eine ganze Anzahl Formen das erstemal der wissenschaftlichen Bearbeitung zuführte. Ich brauche nur auf die vorher fast unbekannten Patellen hinweisen, die eine einzig dastehende Fauna bilden, wie sie noch aus keiner Formation und von keinem Fundorte bekannt geworden ist. Durch das vermehrte Material ist es möglich gewesen, manchen Artbegriff weiter zu fassen und neue Abarten abzutreniien. Die Aufstellung neuer Arten mußte, wie das der wenig 29* 129 130 I)>\ Franz X. Schaffer, gute Erhaltungszustand und die Seltenheit der Funde bedingten, meist vermieden werden im übrigen haben wieder dieselben Gesichtspunkte für mich gegolten, die schon früher meine Richt- schnur gewesen sind. Ganz im Gegensätze zu der iin ersten Teile der Arbeit beobachteten Gepflogenheit, man<'el. hafte Stücke von der Bearbeitung auszuschließen, mußte ich mich diesmal mehr mit Bruchstücken und Steinkernen beschäftigen als mir lieb war. Aber diese zu vernachlässigen, war nach dem Vor- hergesagten undenkbar, ohne die Vergesellschaftung der Fauna armer und in einem unnatürlichen Lichte erscheinen zu lassen. Deswegen haben auch manche Bestimmungen nicht die gewünschte Sicherheit erhalten können. Aus dein Gesagten geht also wohl hervor, daß die Existenzbedingungen für Gastropodeu im ganzen Eggenburger Becken ungünstiger gewesen sein müssen als für Zweisclialer. Wahrend diese, wie erwähnt, sich durch ihre Größe auszeichnen, ist dies bei den Gastropoden nicht der Ball, Bemerkenswert ist auch das Fehlen von Mikrotesten, was, wie ich glaube, auf die meist grobe Beschaftenheit des Sedimentes zurückzuführen ist, denn daß es in einer mangelhaften Aufsammluii;^ begründet w.'ire, ist bei den so eingehenden Untersuchungen von M. Hoernes, Th. Fuchs und J. Krahuletz, die sich auf mehr als ein halbes Jahrhundert erstrecken, nicht anzunehmen. Literaturverzeichnis. In dem nachstehenden Verzeichnis sind alle jene Arbeiten aufgenominen, die bei der Bearbeitung der Gastropodeu Verwendung gefunden haben und im Texte angeführt wurden, wobei aber von den im ersten Teile dieses Werkes S. 8 ff. aufgezählten abgesehen wurde. Agaesiz, A.. 1843, Mitteilung an Professor Bronn. Leonhard u. Bronn. Neues Jahrbuch für Mineralogie etc. Bauer. Karl, 1899, Zur Concbylienfauna des Florianer Tegels. Mitt. d. Natui-wiss. Vereines für Steiermark. 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Das Gewiude ist wenig erhaben, konvex, die Spitze nicht vorgezogen. Die Umfangskante ist stark abgerundet, die Umgänge sind fast eben, wenig deutlich getrennt, schmal, nur der letzte breit. Die ganze Schale ist glatt, nur au der Basis mit Querfurchen versehen. Fundort: Dreieichen, ss. Dimensionen des abgebildeten Exemplares: 34 : 22 wm, RA. Die ungünstige Erhaltung gestattet nicht zu bestimmen, welcher Abart das einzige vor- liegende Stück zuzurechnen ist. Lithoconus Mercati Brocc. Taf. IL. Fig. 2. 3. 1814. Conus Mercati, Brocclii, Conch. fosH. subap. II, pag. 287, tav. II, 6g. 6. 1851. C’oHHs Mercati Brocc. Hörnes, Foss. Moll. I, S. 23, Taf. 2, Fig. 1—3, 1879. Lithoconus Meixati Brocc. Hörues u. Auingcr, Gasteropoden S. 27. „Testa ohlongo cow/c«, spira acuta, an/ractuhus omnibiis convexiusculis sttturani prope leviier canaliculatis, hasi con/ertim striata, rugosa.'* Brocchi. Die mir vorliegenden Exemplare sind auffällig klein. Die Schale ist kegelförmig verlängert, das Gewinde meist erhaben, doch zuweilen eben oder sogar eingedrückt, im Profil schwach konkav. Die einzelnen Umgänge sind konkav mit einer breiten, seichten Rinne versehen, in der Spiral- streifen auftreten, die auf den jüngeren Windungen verschwinden. Die übrige Schale ist bis auf die S-förmigen Zuwachsstreifen glatt, nur an der Basis zeigen sich stärkere schiefe Querstreifeu. Die Mündung ist breit, oben mit weitem Ausschnitt, unten sUrk erweitert, die Spindel stark gedreht und durch die Innenlippe schwach verdickt. Auf dem in Fig. 3 dargestellten Stücke zeigen sich leicht erhabene Querstreifeu auf der Oberfläche des letzten Umganges, die vielleicht nur durch die Korrasion der oberflächlichen Schicht hervortreten. Doch besitzen auch Exemplare von anderen Lokalitäten sowie das von Sacco (1893, M. T. T. P, L. parte XIII, pag. 14, tav. II, fig. 1) abgebildete Üriginalexemplar Broccbis solche Streifung. Bei der so starken Veränderlichkeit der Form ist es müßige Spielerei, eine große Anzahl von Abarten abzutrennen. Fundorte: Loibersdorf, Mörtersdorf, s. Dimensionen des in Fig. 2 abgebildeten Stückes: 39 : 26 mm, Loibersdorf, HM. 132 Das Miocün von Eggenburg. 133 Chelyconus bitorosus Font. var. exventricosa Sacco. Taf. IL, Fig 4-(?. 1880. Conu» bilorosits, Fontannes, Annnl. soc. d’agvio. et d'hist. nat. de Lyon, söauce du 27 f^vr. 1881. O»'« bitorosus, Fontannes, MoU. plioc. Rhöne et Roussillon p. 146. pl. VIII, fig. 12. 1893 Cheltjconiis bitorosus Font. var. exventricosa, Sacco, M. T. T. P. L. paite XIII, S. 109, tav. X, fig. 22 bis, Hörnes (1851, Foss. Moll. I. S. 32) und Hörnes und Auinger (1879, Gasteropoden S 4H) Imben diese Form des Wienerbeckens als Chelyconus ventrirosus Bronn (1831, Italiens Tertiaergeb. S. 13, Nr. 17) angeführt. Sacco aber hat gezeigt, daß dieser Namen schon vergeben ist und zieht sie zu Ch. bitorosus. Das geringe, schlechterlialtene Material, das mir aus dem Eggeuburger Becken vorliegt, erlaubt mir nicht, kritische Untersuchungen über ihre Stellung anzu- stellen, obgleich ich glaube, daß diese an anderen Punkten des Wieuerbeckens nicht seltene Form als Lokalspezies angesehen werden sollte. „ Testa oblonga, conica ; spira brevis, regttlaris vel leviter convexa ; — anfractus 8 — 9, convea-lusculi, ilecUves, suturis pnrum profwuUs discrefi, knie crescenteSy siilco nngusfo aegualiler hiparlitiy in medio roncmtrice 4—5 lineati: idthnus magnus, 85/100 totius hngitudinis ae(juans, in angulo subrotundatus, antice valde attenuatiis, convejiusmlo’ConicHS, in lertia parte antica cingulis 12—14 latis, prominuUs, interstiiiis ejccavatis separafis, vinctusi — n2)eriura angusto-elongnlUy antice vix dilatata; labrum tenue, acutum, ad suturnm profunde emargi naium ; columella subcrassa, conlorta. Longitudo, 38; latifudo, 22 Fontannes. „C. testa crassa, conico-subovafa, undique convexa; spirae convexo-conicae depressae aujradtbus con- re,rmscw/ts, declivibus, subindistinctis, obsolete substrialis, angulo exthni obtuso ; basi flexuososulcafa.*^ Bronn. Die dünne Schale ist länglich kegelförmig, das Gewinde niedrig, etwas konvex, mit scharfer, vorgezogener Spitze. Die Umgänge siud wenig konvex, durch eine Furche geteilt, mit vertieften, zarten Spirallinien versehen. Die Naht ist stets deutlich, die Umfangskante des letzten Umganges ist nicht abgerundet, die Seiten leicht gekrümmt, die Basis quergefurcht. Die Mündung ist eng, oben mit tiefem Ausschnitt, der rechte Mundrand ist scharf, die Spindel gedreht und durch die Innenlippe verdickt. Fundort: Mörtersdorf, ss. Dimensionen des in Fig. 4 abgebildeten Exemplares: 38 : 22 mw, Vöslau, HM. Chelyconus mediterraneus Brug. Taf. IL, Fig. 7. 1789—1792. C'0M«s fnediierraneus Hwoss. Brugiere. Encyclop. m^tb. des vers t. I, p. 701, pl. 330. fig 4. „Conus, testa conica livida, alho fasciata,Unets punctisiiue Juscis, spira convexo acuta {stt iata). Brugibre. Das verhältnismäßig kleine Gehäuse ist verlängert kegelförmig, mit hohem Gewinde, das aus ca. 10 gewölbten, durch deutliche Nähte getrennten, in der oberen Hälfte eingeschuürten Um- gängen besteht, die dadurch wie mit einem stumpfen Kiele versehen erscheinen. In der Furche verlaufen feine Spirallinien. Der letzte Umgang zeigt eine abgerundete Umfangskante und verjüngt sich mit leicht gebogenen Seiten. An der Basis ist er mit Spiralfurchen versehen. Die Mündung ist schmal und langgestreckt, der rechte Mundrand scharf mit einem Ausschnitt an der Naht. Die Spindel ist gedreht. Vorkommen: Mörtersdorf, ss. Dimensionen des abgebildeten Exemplares: 29:15 mm (verdrückt), HM. 133 134 D>\ Franz X. Üchajfer. Genus Pleurotoma. Pleurotoma (Drillia) pustulata Brocc. (var.?) Taf. IL. Fig. 8. 1814. Murex pustulatus, Brocchi. Conch. foss. subap. pag. 430, tav. IX, fig. 5. 1855. Plenrotoma pustulata lirocc. Hörnes, Foss. Moll I. S. 369, Taf. 39, Fig. 21. 1877. Dfillia pustulata Brocch. ßellardi. M. T. T. P. L pnrte II, pag. 104, tav. HI, fig. 31. 1891. Ph'urotoma [Drillia) pustulata Brocc. var. Hörnes u. Auinger. Gasteropoden. S. 319, Taf. XL, Fig. l— 12 y,Te$fa turrita transversim sfriafa, an/ractnbus noJulosis, sulco medio exarati$y infimo reticulatim costato, caudu elongata, lahro Jisso.'^ Brocchi. Da mir nur ein einziges, nicht besonders gut erhaltenes Exemplar vorliegt, kann ich uichi entscheiden, ob es zum Typus der Art oder zu einer der vielen Abarten gehört, die Hörnes und Auinger als neue Spezies abgetrennt haben. Die Schale ist spindelförmig, die ebenen Umgänge sind durch eine deutliche Naht getrennt und tragen an der Obernaht einen nicht sehr breiten, erhabenen, mit undeutlichen Knoten versehenen Reifen, der von einer seichten Einschnürung begrenzt wird. Der darunterliegende Teil ist mit wulstförmigen Längsrippen bedeckt, deren zehn auf dem vorletzten Umgänge gezählt werden, und die gegen die Unternaht schwächer werden. Dieser untere Teil ist mit Querfurchen bedeckt, die besonders auf der Schlußwindung auftreten, auf der die Längsrippen erst an der Basis verschwinden. Die Mündung ist länglich eiförmig, der rechte Mundrand zeigt an der Einschnürung eine Aus- buchtung, der linke ist verdickt, der Kanal kurz und breit. Fundort: Dreieicheu, ss. Dimensionen des abgebildeten Exemplares: 13:5 mm, KM. Pleurotoma (Clavatula) asperulata Lam. var. subsculpta Schff- Taf. IL. Fig. 9, 10. 1822. Pleurotoma asperulata, Lamarck, Hist. nat. anim, e. vert. t. VII, p. 97. „Fl testd suhturritd, transvers'im sidcatä, fubercidis ncutis tnuidcatd; anfractUms medio angulaio- tuhemdafis: ultimo sulcis scabris distincto; caudä hrevi.'* Lamarck. Das für diese Art sehr kleine Gehäuse ist turmförmig mit zirka zehn konkaven Windungen, die durch tiefe Nähte getrennt sind. An der oberen und an der unteren Naht verläuft je eine perl- schnurartige Reihe engsteheuder runder Knoten, deren untere stärker sind. Die Schlußwindung zeigt die untere Knotenreihe auf ihrer stärksten Wölbung sehr deutlich und darunter noch zwei schwächere, unter denen noch feinere Querstreifen folgen. Außerdem ist die ganze Oberfläche mit starken, tief ausgebuchteten Zuwachsstreifen bedeckt, die auf der Basis als Läugsrunzeln auftreten. Die Mündung ist verlängert, der rechte Mundrand scharf, die breite Ausbuchtung liegt in der Ein* Schnürung. Der Kanal ist kurz und breit. Fundort: Dreieichen, ss. Dimensionen des in Fig. 9 abgebildeten Stückes: 29:11 mm, KM. Man könnte diese Form als Jugendexemplare von Clavatula aspenüata ausehen, doch da sie ausschließlich auftritt, halte ich sie für eine lokale Abart. Sie besitzt vielleicht große ÄbnlUh- 134 — Das Miocän von Kggenhurg. 135 keit mit CI. asperulata vav. granulatu Sacco (1904, M. T. T. P. L. ijarte XXX, pag. 48, tav. XII, fi«'. 72), doch ist die Abbildung so schlecht und die Diagnose bei Dellardi (1877, M. T. T. P. L. purte II, pag. ISI var. ^.) so ungenau, daß ein eingehender Vergleich nicht möglich ist. Pleurotoma (Clavatula) Mariae Hörn, et Auing. Taf. IL, Fig. 11. Iö55. Flriifotoma concatetiatn Grat. Hörnes, Foss. Moll. I, S. 344, Taf. 37, Fig. 18, 19. 1891. Fleurotoma {Clavatula) Mariae. Hörnes u. Auinger. Gastevopoden, S. 341. Wie Bellardi (1877, M. T. T. P. L. parte II, pag. 189) gezeigt hat, ist die Form des Kggenburger Beckens verschieden von der Art Grateloups (1840, Conch. foss. terr. tert. de l’Adour pl. 20, fig. 4, 5). Wenn er aber erwähnt, daß sie sich von dieser durch den größeren Winkel des Gewindes unterscheidet, so scheint er zu übersehen, daß die von Grate loup abge- bildeteu Exemplare ein noch viel breiteres Gewinde besitzen, so daß also darin die Wiener Stücke ihnen nilher stehen als die des italienischen Tertiärs. Sie sind aber auch in der Skulptur ver- scliieden und stehen eher PL glahenima Grat. (l. c. fig. 6) nahe. Die Schale ist spindelförmig, das spitze Gewinde besteht aus zwei embryonalen und sechs Mittelwindungen, die in der Mitte ausgehöhlt, an der oberen Naht mit einem schmalen Wulst, au der unteren mit einer Reihe kleiner stumpfer Knoten besetzt sind. Diese Knoten setzen sich bis- weilen auf die Schlußwindung fort. Die ganze Schale ist ferner mit feinen, vertieften Linien bedeckt, die auf der Schlußwindung in breitere Furchen übergehen. Die Mündung ist länglich oval, der rLM’hte Mundrand scharf, nicht erhalten, die seiclite Ausbuchtung liegt in der oberen Einschnürung. Der Kanal ist breit und verhältnismäßig lang. Fundort: Dreieicheii, ss. Dimensionen des Stückes: 24:9 mm. Original bei Hoernes, Taf. 37, Fig. 18, HM. Pleurotoma (Clavatula) Mariae Hörn, et Auing, var. persculpta Schff. Taf. IL. Fig. 12—17. Unterscheidet sich von der Art durch die starke Aushöhlung der Umgänge, wodurch der Keifen an der Obernaht stärker hervortritt und durch die bis auf die letzte Windung fortgesetzte kräftige Knotenreihe, von der aus Runzeln zur Basis verlaufen und eine Körnelung der Querreifen bewirken, unter denen eine oder zwei stärker hervortreten. Fundorte : Dreieichen, Gauderndorf, s. Dimensionen des in Fig. 13 abgebildeten Exemplares: 20:8 mm, Gauderndorf, HM. Es liegen mir Übergänge zum Typus in so verscliiedener Ausbildung vor. daß ich selbst die so extremen Formen nicht abtrennen möchte. Pleurotoma (Perrona) semimarginata Lam. var. praecursor Schff. Taf IL. Fig. 18—20. 1822. Fleurotoma semimarginata. Lamarck, Hist mit. d'anim s. vert. t. VII, p, 96. 1856. PUurotoma semimarginata Lnm. Hüines, Foss. Moll l, S. 347, Taf. 38. Fig. 7. 8. „P/. testii fusiformi-turritä; anfractihns laevihus: supremis supcrnr iHjernrque maryinafis, snli- •OHcam; hiferioribus planulatis; caiida sulcafd. Lamarck. Die wenigen mir vorliegenden Stücke zeigen einen so stumpfen Winkel des Gewindes, daß ich zögerte, sie zu der Art zu stellen. Doch hat Sacco (1904, M. T. T. P. L. parte XXX, pag. 49, tav. XIII. fig. 9, 10) eine var. sithcanaliculata beschrieben, die einen fast ebenso weiten Winkel besitzt. Or. Franz X. ScJiaffrr; Das sn-.ean von Eggenlmrg. (Abliandl. d. k. k. geol. BdehsRitstAlt. XXll. Bd., Heft.) 30 135 136 Dv. Franz X. tichaffer. Die Schale ist breit spindelförmig, das kegelförmige Gewinde besitzt durch etwas vertiefte Nilhte getrennte Mittelwindungen, deren oberste konkav sind mit einem Wulste an der Obernalit und einer Knötchenreihe an der Unternaht; die unteren sind eben und in der Mitte mit einer breiten Einschnürung versehen, die ein Drittel ihrer Höhe einnimmt. Die überfläclie ist mit deutlichen, winkelig gebogenen Zuwachsstreifeu bedeckt. Eine sehr feine Querstreifung ist bisweilen zu erkennen, tritt aber gegen die Zuwachsstreifen zurück. Die Schlußwindung ist gegen die Basis bauchig abgerundet, stark eingeschnürt, auf der Basis spiral gestreift, der Kanal lang und gerade. Die Mündung ist länglich oval, der rechte Mundrand scharf, mit starker Einbuchtung. Fundort; Maigen, Pfarrhofgarteii, ss. Dimensionen des in Fig. 18 abgebildeten Exemplares; 48:18m»j, KM. Lamarck erwähnt, beim Typus der Art keine Knotenreihe an der unteren Naht der oberen Umgänge und auch die aus Frankreich stammenden Stücke zeigen sie nicht, ebensowenig wie Bellardi (1877, M. T. T. P. L. parte II, pag. 200) davon spricht. Hoernes führt sie 1. c. an und Hoernes und Auinger (1891, Gasteropoden S. 359, Taf. XLVII, Fig. 17) bilden sie ab. Genus Terebra. Terebra (Subula) modesta Tristan var. Taf IL. Fig 21. 1829- Terebra vtodesia, Trista», Defrance. Dict. Sc. Nat. vol. 58. p. 288 18.52. Terebra fuscata Brocc.. Hörnes, Foss. Moll. 1, S. 12b, Taf. 11, Fig. 16 — 18, 26. 1880. Terebra (Acus) fuscata Brocc. Hörnes u. Auinger. Gasteropoden. S. 106. 1891. bitbitla modesta Trist. Sacco. M T. T. P. L, parte X. pag. 15, tav. I, fig. 24—28. j,Tere}ira moilesia, Triüan^ Manuac. Coquille turriculh, a sufure. simpL\ couverte de leg^ir^ sdriea lonefitudlnale.^. Lonr)ueut\ frois poures et demi.'* Defrance. Das einzige mir von Loibersdorf vorliegende schlechterhaltene Exemplar zeigt die charakteristische Gestalt so deutlich und stimmt mit Stücken von Niederkreuzstelten so gut überein, daß ich diese zum Vergleich heranziehen kann. Danach möchte ich die Eggenburger Form am ehesten zu Saccos var. deriofusuluta (1. c. pag. 16. tav. I, fig. 27) stellen, die folgendermaßen charakterisiert wird: „Testa magis fnsoidea, minns conica^ aliquantiilum crassior. Anfractus convexiore-': suturae profundiores.'^ Das dickschalige Gehäuse ist türm- bis pfriemeuförmig, glatt. Die steilen Windungen sind leicht gewölbt, die Nahtfurchen tief. Die Nahtbinde ist auf den älteren Windungen wenig deutlich, auf den jüngeren gar nicht ausgeprägt. Die ganze Überfläche ist mit deutlichen, flach S-förmigen Zuwachsstreifen bedeckt, die gegen die obere Naht schwach ausgeprägt sind und dadurch die Binde andeuten. Die Basis des letzten Umganges ist durch eine schräg verlaufende Furche stark eingeschnürt. Die Mündung ist länglich, oben spitz, unten ausgerandet. Der rechte Mundrand ist scharf, die linke Lippe umgeschlagei]. die Spindel gedreht. Dimensionen: 65 (ergänzt): 17 RA. 136 Das Miocän von Kggenburg. 137 Genus Ancillaria. Ancillaria (Baryspira) glandiformis Lam. var. dertocallosa Sacco. Ti\f. IL, Fiff. 22-24. 1610. Ancillaria glandiformi*, Lamai'ck, Esp. de moU. tcstac. Ann. du raus. T. XVI, p. 305. 1852. Aueillaria glaudiformis Lam. Hörues, Foss. Moll. I, S. 57. Taf. 6, Fig. Ü— 13; Tat. 7. Fig. 2. 1880. Aneiliana glandiformis Lamk. Hörnes u. Auinger, Gnsteropoden. S. 66, Taf. VII, Fig. l. 2. 1882. Ancillaria glandiformis Lam. var. F. Bellordi, M. T, T. P. L. parte Ul, pag. 228. 11)04. Ancillaria glandiformis Lam. var. dertocallosa. Sacco. M. T. T. P. L. pavte XXX, pag. ÖC. tav. XVll, fig. 71—78. „A. Ovata, subventricosa, (icuHuscnla, stibius callosa ; suturis (in/raduHin ocultutis.'* Lamarck. Trotzdem diese Art recht veränderlich ist, zeigt sich im Eggenburgerbecken eine sehr gleichbleibende Form, die ich der von Bellar di und Sacco abgetreunten Abart zurechuen möchte, die folgeuderraaben charakterisiert wird. „Spira brevis, subobtiisa. — 6’u/t'«.'! trnnsoersus nnticus angtistns ; superßcies idtimi anfractns u strato testaceo detecta ungusiior. — Cnllum postirum oris crtisshsimum et postice mngis producfuw.'* Bellardi. Das dickschalige Gehäuse ist eiförmig, am oberen Ende des letzten Umganges am breitesten. Das Gewinde ist .spitz, doch ist es stets durch eine dicke glänzende Sclimelzlage gänzlich verhüllt, die von der linken Lippe aus über die Spitze bis auf den Rücken des letzten Umganges verläuft, wo sie eine mehr oder minder starke Schwiele bildet. Die gewundene Spindel ist vorn durch zwei liefe und breite Furchen ausgehöhlt, die Mündung länglicli oval, oben spitz zulaufend, an der Basis tief ausgerandet. Der rechte scharfe Muudrand ist oben auf eine Strecke an den letzten Umgang angewachsen und hier durch eine feine Furche begrenzt. Der letzte Umgang trägt auf dem Rücken ein breites, schiefverlaufendes Band, unter dem eine scharfe Linie vertieft ist, an der die Zuwachs- sireifen einen scharfen Winkel nach vorn bilden, um dann aber wieder gerade in etwas veränderter Richtung über ein zweites sehr schmales Band zu verlaufen, an dessen unterer Grenzlinie sie in fast rechtem Winkel nach rechts zur Spindel abbiegen. Die beiden Bänder und die Linie sind hell- braun gefärbt, während die übrige Schale blendendweiß ist. Fundort: Mörtersdorf, Loibersdorf, s. Dimensionen des in Fig. 22 abgebildeten Exemplares: 38:2^m»M, Mörtersdorf, RA, Genus Pyrula. Pyrula (Tudicla) rusticula Bast. Tnf. IL, Fig. 38. 1n25. Pynila rusticula, liasterot, Env de Bordeaux, p. 68, pl. VII, fig. 9. 1853. Pyrula rusticula hast. Hörnes, Foas Moll. I, S. 266, Tuf. 27, Fig. 1 — 7. 1800, Pyrula (Spirilla) rusticula Bast. Hörnes u Auinger, Gasteropoden S. 243. „/^ Testd Slipernt' venlricosit ; spirä acutd; sutnris coarctatis, suhtubfrculotis, plkatis ; anfradn nltimo hicarinuto, tubercnhito; caudd longissimd ; Inbro plicoto.“ Basterot. Schon Hörnes und Auinger erwähnen drei von Gauderndorf vorliegende, durch höhere Gewinde vom Typus unterschiedene Exemplare. Daß aber dieser selbst dort vorkomint, war ihnen unbekannt. SJ* 137 138 Dr. Franz X. Schaffer. Die dünne Schale ist wirtelförmig, oben kugelförmig oder flachkugelig, läuft unten in ef,.en langen, schlanken Kanal aus und ist glatt und nur unterhalb des oberen dicken Schalenteiles ^ ob (juergestreift. Das Gewinde ist niedrig und besteht meist aus sechs ebenen oder wenig konkaven Umgängen mit zackigen Nähten. Der letzte Umgang ist einfach oder doppelt gekielt Die Kiele sind mit entferntstehenden, flachgedrückten, spitzen Höckern (9—14 auf jedem Umgänge) versehen. Bisweilen tritt der Kiel zurück, bisweilen die Knoten. Die Mündung ist abgerundet viereckig; der rechte Mundrand ist scharf, innen gekerbt, der linke zeigt an seinem oberen Ende einen dünnen Wulst, der eine seichte Furche begrenzt Außerdem trägt er vor Beginn des Kanals eine sehnig verlaufende, stumpfe Falte. Der Kanal ist schlank, etwas gewunden. In der Jugend zeigen die Stücke nur einen Kiel, unter dem sich allmählich ein zweiter entwickelt der aber bisweilen ganz fehlt Fundorte: Gauderndorf, Eggeuburg (Brunnstube), Maigen, ss. Dimensionen des abgebildeten Exemplares: ca. 55:34 »jw, Gauderndorf, HM. Pyrula (Tudicla) rusticula Bast. var. altespirata Schflf. Tnf. L, Fig. 1. 2. Unterscheidet sich vom Typus der Art durch das hohe Gewinde des auffällig großen Gehäuses, dessen Schlußwiiidung zwei starke Höcker tragende Kiele besitzt Fundort : Gauderudorf, ss. Dimensionen des in Fig. 2 abgebildeten Exemplares: ca. 9(i:5<) mm, HM. Pyrula (Tudicla) rusticula Bast. var. Hoernesi Stur. Tnf. IL. Fig. 34-37. 1853. It/nila rusticula Hast. HOrnes, Foas. Moll. I, S. 26(5. Tnf. 27, Fig. 8—10. 1870. Pyrula Hoernesi, Stur, Strnt. Verb. d. lunrin. Stufe d. Wiener Beckene, S. 30(5. 1884. Pyrula {SpiriUa) Hoernesi Stur, Höroes u. Auinger, Gusteropoden, S. 244. Diese Abart zeichnet sich durch die geringe Entwicklung der Kiele und das Fehlen der Knoten und der stärkeren Querskulptur aus. Nach Hörn es und Auinger sollen auch mehrere feine, schiefe Falten über der Hauptfalte der Spindel auftreten. Doch sind sie auf den wenig günstig erhaltenen Stücken nicht nachzuweisen. Fundorte: Stöckern, Mörtersdorf, Loibersdorf, s. Dimensionen des in Fig. 34 abgebildeten Exemplares : ca. 60 : 32 mm, Loibersdorf, RA. Pyrula (Picula) condita Brong. Taf. IL. Fig. 26, 26. 28. 1823, Pyrula condita, Brongniart, Vicentin, p. 75, pl. VI, fig. 4. 1853. Pyrula condita lirony. Hörnes, Foss. Moll. I, S. 270, Taf. 28, Fig. 4—6. 1890. Pyrula {Ficula) condita Bronyn. Höroes u. Auinger, Gasteropoden, S. 245. „ Tesfa pyri/ormis, spir^ refuiiä, decussata, trunsvershn sulcata, porch httis, striis duabus in sufcis.“ Brongniart. Die dünne Schale ist feigenförmig, das äußerst niedere Gewinde wird von dem letzten weitbauchigen Umgänge fast ganz verhüllt. Die Oberfläche ist mit erhabenen Querstreifen verziert, zwischen denen noch 1—3 viel feinere Linien verlaufen. Engstehende, feine, erhabene Längslinien 138 Das Miocän von Eggenhury. 139 ru‘ n eine langlichviereckige Gitterung hervor. Die Mündung ist weit, gegen unten verengt, der raolite Mundraiid ist scharf und durch die Enden der Querstreifen leicht gekerbt. Gegen unten ist die Schale lang spindelförmig ausgezogen, etwas zurückgebogen und besitzt einen offenen, weiten Kanal. I’undorte: Dreieichen, Eggenburg, ss. Dimensionen des in Fig. 2H abgebildeten Stückes: 43:21 m»i, Dreieichen, HM. Das als Hohldrucke und gute Steinkerne vorliegende Material gestattet mir keine weitere kritische Untersuchung der Form. Pyrula (Ficula) cingulata Bronn. Taf. IL. Fig. 27. Iö53. Pi/i'ula i'eticulala Lam. Hörnes, Foss. Moll. 1. S. 268, Taf. 28. Fig. I 3 1866. cingulata Bronn, Hövnes, Fosa. Moll. I, S. 676. 1890. Pyi-ula (Ficula) cingulata Bronn, Hövues u. Auinger, Gastevopoaen. S. 246. Taf. XXXV. Fig. 3. Die dünne Schale ist feigen- oder keulenförmig. Das kurze stumpfe Gewinde besteht aus 5-6 Umgangen, deren letzter die älteren fast völlig verhüllt. Er ist mit breiten, weiter abstehenden Querreifen bedeckt, zwischen denen sich 1-3 feinere Linien einschalten. Wenn es deren drei sind, ist die mittlere kräftiger. Außerdem wird die Schale von feinen, erhabenen Zuwachsstreifeu bedeckt, wodurch sie gegittert erscheint. Die Mündung ist sehr weit, oben zugespitzt, unten verengt. Der rechte Mundrand ist scharf, durch die endenden Querreifen leicht gewellt, der linke zeigt die Ver- zierungen der Oberfläche. Die Schale ist an der Basis stark eingezogeu und ausgußartig verlängert, der Kanal breit und kurz. Fundort: Stockem, ss. Dimensionen des Stückes; ca. 52:38 mm, HM. Der unvollständige Steinkern zeigt die Gestalt und die Oberflächenskulptur deutlich genug, um diese Art erkennen zu können. Pyrula (Fulguroficus) Burdigalensis Defr. var. Gauderndorfensis Sacco. Taf. IL, Fig. 31, 32. 1824. Pgriila Burdigalensis De/r. Soweiby, Genera of shells. Pyrula fig. 2, 1853. Pyrula clava Bast. Hörnes, Fosa. Moll, I, S. 272, Taf. 28, Fig. 9. 1890. Pyrula (Ficula) daca Bast. Hörnes u. Auinger, Gasteropoden, S. 246. 1891. Fulguroficus Burdigalensis Sow. var. (Jaudendorfi, Sacco. M. T. T. P. L, pnrte \IIl, pag. 41. Sacco hat diese Form wohl mit Recht wegen des höheren Gewindes der kantigen Um- gänge und der mit Knoten besetzten Querreifeii abgetrennt. Erstens ist aber die Schreibart Gaudendorfi unrichtig, da der Ort Gauderndorf heißt, dann widerspricht die Endung jedem Sprach- gebrauche und endlich habe ich meine Ansicht über die Gepflogenheit des Autors Fossilien, die ihm nie im Originale Vorgelegen haben, zu benennen, wiederholt geäußert. Das sehr dünnschalige Gehäuse ist länglich oval, oben erweitert, unten sehr verschmälert, die Gestalt schlanker, das Gewinde höher als bei Typus. Etwa fünf oben leicht konkave, in der Mitte stufenförmig abgesetzte Umgänge tragen an der scharfen Kante spitze, faltenformige, etwas in die Länge gezogene Knoten. Der letzte Umgang ist bauchig erweitert, zeigt eine Reihe von etwa 22 Knoten auf dem Kiel und unterhalb noch drei schwächere ähnliche Reihen. Die ganze Oberfläche ist mit sehr feinen, welligen, wenig erhabenen Qiierstreifen und noch zarteren Zuwachs- streifen bedeckt, die eine feine Gitterung bewirken. Von der Ferne gesehen erscheint die Schale 139 — 14U Dr. Franz X. Schaffer. uur quergestreift. Sie geht in einen länglichen, schmalen Kanal über, der etwas nach links gebogen ist. Die Mündung ist länglich oval, glatt, der rechte Mundrand schwach und scharf. Fundorte: Gauderndorf, ss. Dimensionen des abgebildeten Exemplares: 45 : 25 mm, HM. Original bei Hoernes Taf. 2H, Fig. !> <(, h. Pyrula (Fulguroficus) Burdigalensis Defr. var. permagna Schaffer. Taf IL, Fig 30. 1890. l*yrula {Ficula) eiat'a Bast. Hörncs u. Auinger, Gasteropoden, S. 246. Hörnes und Auinger erwähnen Fragmente größerer Gehäuse, die wohl SO— lOo und 50 — 6ü mm Hohe erreicht haben mögen und durch Zurücktreten der Liingsknoten und Vorherrschen der Querreifen ausgezeichnet sind. Das Gewinde ist viel niedriger, fast flach. Das besterhaltene Stück laßt die zahlreichen, kräftigen Querstreifen und vier schwächer werdende Reihen von stumpfen Lungsknoteu deutlich erkennen. Ich muß, wie die genannten Autoren, die Zuständigkeit dieser Form zu I\ liurdigulensis für nur walirscheinlich aunelmieii. Fundorte: Gauderndorf, Eggenburg. Dimensionen des abgebildeten Stückes; ca. TG : ca. (52 mm, Gauderndorf, HM. Steinkerne von Eggenburg zeigen alle Merkmale sehr deutlich. Pyrula (Fulguroficus) Burdigalensis Defr. var. depressa Schff. Taf. IL. Fig. 33. Es liegt ein Exemplar von P. liurdi^ulrnms vor, das ein ganz niederes Gewinde so auf- füllig zeigt, daß die abweichende Form trotz der nicht guten Erhaltung erkannt werden kann. Fundort: Gauderndorf- Dimensionen: ca. 42 : ca. 31 mm, HM. Pyrula (Melongena) cornuta Ag. var. Gauderndorfensis Schff. Taf IL, Fig. 1'.9 1843. Fyytda conuda, A^tassiz, Molasse-Petref. d Schweiz, Leonhard u. Bronn Jahrb., S. 89. 1853. Vyyitla coynuta Ay. Hörnes, Fosa. Moll. I. S. 274. Taf. 29. 30 1872. Myyiistica cortiuta Ay. Bellardi, M, T. T. P. L. parte 1. pag. 157. 1887. Melotigyna coyuula Ag. sp., Bollfus, G. F., Une coquille retnarquable des faluns de 1‘Anjou Melongena cor- nuta Agaasiz Sp. (Pyrula). Bull. Soc. d'Et Sc. d'Angers. 1890. I’yyula {ifetoiigeriai foyiinta Ag. Hörnes n. Auinger, Gasteropoden, S. 247, Taf. XXVIII, Fig. 14 — 16. Die dicke Schale ist bimförmig, bauchig, das nicht sehr spitze Gewinde besteht aus ca. o ebenen Umgängen, die an der unteren Naht kleine Höckerchen tragen. Der letzte umhüllt die alteren und ist oben bauchig abgerundet, unten etwas eingezogen. Auf ihm verläuft eine Reihe stumpfer Stacheln, die in einiger Entfernung oberhalb der Basis liegt. Diese beim Typus der Art in zwei Reihen auftretenden Stacheln können bald oben, bald unten oder gänzlich fehlen oder auch sehr kräftig ausgebildet sein, wodurch sich das Aussehen der Schale sehr ändert. Außerdem ist die ganze Schale seicht quergefurcht und mit oben deutlich gebogenen Zuwachsstreifen bedeckt. Die Müudung ist klüglich mit einer Ausbuchtung oben, der rechte Miiiulrand scharf. Die Spindel 140 Das Miocän von Effgenhurg. 141 ist gerade, glatt. Am Grunde vereinigen sich die Ziiwachsstreifen zu einem länglichen, gedrehten Wulst, der schraubenförmig gewunden ist. Fundort: Gauderndorf, ss. Dimensionen des Exemplares: 65 : 45 mm, RA. Das einzige mir vorliegende Stück zeigt die letzte Windung sehr abgerundet und nur die untere Stachelreihe. Ich glaube, daß man in der so veränderlichen Form für das Wienerbeckeu in weiterem Sinne verschiedene Abarten unterscheiden könnte, denn das Gauderndorfer Exemplar zeigt ziemliche Abweichungen von den von Lokalitäten der Gruuderfauna stammenden Stücken. Dollfus hat 1. c. einige Abarten unterschieden, die aber mit unserem Stücke nicht ideutitiziert werden können. Genus Fasciolaria. Fasciolaria (Euthriofusus) Burdigalensis Bast. var. rudis Schflf. Taf. L. Fig. 3-5. 1820. Fasciolaria Biirdigalnisis, Defrance. Dict. Sc. Nat. vol. XVII, pajf. 541. 1825. Fasciolaria Burdiffaletisia, Basterot, Env. de Bordeaux, p. (Jß, pl. VII, fig. 11, 1853. Fusus Burdigalensis Bast. Börnes, Foss. Moll. I, S. 29ß, T.if, 32, Fig. 13. 14. 1884. Tudicln Burdigalensis Drfr. Bellardi, M. T. T. P. L. parte IV, pag, 7. 1904. Euthriofusus Burdigalensis Bast, Sacco, M. T. T. P. L. parte XXX, pag. 27, tav. VIII, tig. l>. Testa tramverse Uneolaf^, limis inaeq\iaUhvs\ anfraciibus superiorihus soihm plkatis, suhtuhemdatis.'" Basterot. Die aus dem Eggenburgerbecken stammende Abart ist durch die bedeutende Größe der plumpen, dicken Schale sowie durch die kräftigen Querstreifen, den stark gekielten letzten Umgang und die groben Knoten ausgezeichnet. Sie steht dadurch schon im Gegensätze zu den Exemplaren von Grund und noch mehr zu den französischen und italienischen. Das verhältnismäßig dickschalige Gehäuse ist spindelförmig, in der Mitte bauchig erweitert. Das mehr spitze Gewinde besteht aus ca. 5 konvexen Windungen, die auf der gegen den Unterrand gerückten stärksten Wölbung entfernt stehende, stumpfe Knoten tragen, deren zehn auf dem letzten Umgang gezählt werden. Oberhalb dieses kielartigeii Wulstes, der besonders auf der letzten Windung deutlich hervortritt, sind die Umgänge ausgehöhlt. Dadurch entsteht eine wirtelförmige Gestalt der Schale. Die ganze Schale ist mit kräftigen, erhabenen Querstreifeii und deutliclien feinen, leicht gekrümmten Zuwachsstreifeu, die in der Skulptur wenig hervortreteii, bedeckt. Oft tritt aber die Querskulptur zurück. Die Mündung ist oval, der rechte Mundrand scharf, innen leicht gezähnt, der linke trägt oben eine faltenartige Anschwellung. Die lange Si>indei ist gedreht und an ihr windet sich im Iimerii der Schale eine sehr schiefe Falte empor. Der Kanal ist lang, schlank, fast gerade, manchmal nach links gebogen und an ihm bildet der linke Mundsaum eine freiliegende halte. Vorkommen : Gaudenidorf, Loibersdorf, Eggeuburg (Brunnstube), ss. Dimensionen des in Fig. 3 abgebildeten Exemplares: ca. 70:35 mm, Gauderndorf, IIM- 141 142 Dr. Franz X. Schaffer. Genus Fusus. Pusus Valenciennesi Grat. Taf. L, Fig. 6—8. 1840. Fasciolaria Valencitnnesii, Gi-ateloup, Coach. fo3s. hass. Adour pl. 23, fig. 4 1H53. Fusns Valenciennesi (irat. Hörnes. Fosb. Moll. I, S. 287, Taf. 31, Fig. 13 — 15. 1890. Fhshs l’aleneiennesi Grat. sp. Höraes u. Auinger, Gasteropoden, S. 253. ^Testi^ ventricoso-fusiformi., elongato-turriU'ty transversi- unäuladm strialä vel sulculosä ; anfractibus 10 — 22 rotundatis: caiidä praelongä, i^uhereda, canali/erti ; aperinrä ovatä] cohcmeUä obsolete multiplicalä: lubro acnto ml murijinem crenulato infas siilculoso; spiru acuta. ^ Grateloup. Es liegen nur Steiukeiue der letzten Windungen vor, die aber die charakteristischen Merkmale so deutlich zeigen, daß sie durch Vergleich mit deu guterhalteneu E.xemplareu anderer Fundorte mit Sicherheit bestimmt werden können. Eine kritische Bearbeitung der Art ist aber auf Grund des vorliegenden Materiales ausgeschlossen. Fundorte: Eggenburg, ss. Genus Murex. Murex (Ocenebra) erinaceus Linn. var. sublaevis Scliff. Taf. L, Fig. 9—12. 1766. .Mio-rx erinaceus, Linn^, Syst. nat. ed. XII. pag. 1216. 1841- Murex erinaceus Lin. Michelotti, Monogr. Mui'ex, pag. 9. tav. 2, fig. 1 — 3. 1853. Murex erinaceus Lin. Höi’nes, Foss. Moll. I, S. 250 pro parte, Taf. 25, Fig. 14. 16. 1872. Murex erinaceus Linn. Bellai'di, M. T. T. P. L. parte I, pag. 60. 1885. Murex [Pteronotus] erinnceiis Linn. Hörnes u. Auinger, Gasteropoden, S. 204. „.1/. festa multiferiam subfrondoso-spinosa., S2)irae anfracfihus retuso coronatis^ caada ahbreviata.* Li n ne. Schon Hörnes hat betont, daß die Exemplare des Wiener Beckens nicht die starke Skulptur zeigen wie die rezenten oder die pliocänen Vertreter dieser Art und als Abart anzusehen sind. Die Schale ist spindelförmig, das Gewinde wendeltrepiienartig, die Umgänge gewölbt, durch tiefe Nähte getrennt, stark gekielt. Unter dem Kiel verlaufen 1 — 2 stärkere erhabene Streifen. Außerdem ist die ganze Schale fein quergestreift. Die Umgänge tragen je drei hohe, blätterige Mundwülste, zwischen denen je ein stumpfer Knoten liegt. Der letzte Umgang ist gegen unten eiii- geschnürt, seine Muudwülste erweitern sich flügelartig und er ist von U — 10 von der Wölbung zur Basis schwächer werdenden kräftigen Querrippen bedeckt, zwischen denen nocli feinere Streifen auftreten. Die Mündung ist oval, der letzte Mundwulst stark, der rechte Mundraud innen schwach gezähnt, der Kanal ziemlich lang, breit und stets geschlossen. Fundorte: Dreieiclien, Mörtersdorf, Loibersdorf, h. Dimensionen des in Fig. 9 abgebildeten Exemplares: 40:24 mm, Dreieicheu, KM. 142 Das Miocän von Eggenburg. 143 Murex (Ocenebra) Schönni Hörn. Taf. L. Fig. 20. 21. 1863. Murex Schönni, Hörnes, Foss. Moll. I. S. 235, Taf. 24, Fig. 12. 1886 Mnrex {Occenebra) Sehönui M. Hörn., Hörnes u. .\uinger. Üoiteropoden, S. 219. Die dicke Schale ist spindelförmig, das spitze, stufenartige Gewinde besteht aus 4—;") -ewölbten, in der Mitte leicht gekielten Umgiiugen, die mit verschieden starken Längsrippen, deren man 9—10 auf dem vorletzten Umgänge zählt, und abwechselnd bald starken, bald schwachen guerstreifeu versehen sind, wodurch die Obertläche der Schale ein gegittertes Aussehen erhält. Mehrere alte Mundwülste sind stets erhalten. Die Mündung ist verlängert eiförmig, der rechte Mundrand ist verdickt, innen mit sechs starken Zähnen besetzt, die linke Lippe ist auf die Spindel umgeschlagen. Der Kanal ist nicht sehr lang, breit und etwas nach rückwärts gebogen. Fundort: Dreieicheu, s. Dimensionen des in Fig. 20 abgebildeten Stückes: 26 : 15 wm. Original bei Hörnes Taf. 24, Fig. 12, HM. Hörnes und Auinger haben den Unterschied dieser Art gegen .1/. crassilabiatus Hilh. und M. nodosus Hell, erörtert. Murex (Ocenebra) crassilabiatus Hilb. Taf L, Fig. 13-15. 1863. Murex sublavatus liast. Hörnes, Foss, Moll. I, S. 23(5 pro parte. Tiif. 24, Fig. IG. 1879. Murex craseilabialus. Hilber, Concb. d. mittelstek. Meditei mnsch. Sitzb. Ak. LXXIX. Üd. I, S. 17, Taf. UI. Fig. I, 2. 1885. Murex (Occenebra) crassilabiatus, Hilb. Hörnes u. Auinger, Üasteropoden, S. 219, Taf XXVI, Fig. lH-20. «Lange 3U. Breite 24, Höhe des letzten Umganges 3(»Mm. Schale dick, verlängert eiförmig, fünf durch eine seichte Naht getrennte Umgänge. Breite, von Querreifen durchsetzte Längsrippen. An deu abgebildeten, etwas corrodirten Exemplaren sind wellige Zuwachsstreifen zu bemerken. Einige Rippen sind als besonders starke Miindwulste ausgebildet. Mündung gestreckt, oval, der rechte, sehr stark verdickte Muiulrand mit 7 — 8 Zähnen versehen, der linke glatt, an die Spindel gelegt. Canal eng und tief, ziemlich lang und nach rückwärts gebogen. Die Form wurde bisher als Murex sublaratus linst, angeführt; der Mangel eines Kieles, die dicke Mundwulst, der lange, enge Canal unterscheiden sie von derselben.“ Hilber. Die von Dreieichen vorliegenden Stücke stimmen sehr gut mit denen aus der Steiermaik überein. Sie sind nur zum Teil stärker abgeriebeii, so daß die Skulptur schwächer erscheint. Hröues und Auinger heben als Unterschied gegen die nahestehende rar. Grundensis des d/itr« sublacalus die verdickte Außenlippe, die engere Mündung, das ebene Gewinde und die starke Skulptur hervor. Dimensionen des in Fig. 13 abgebildeten Stückes: 26 : Ki mnt, KM. Murox (Troplioii) D0sh.ay©sii Nyst var. capito Phil. Taf. L. Fig. 16. 17. 1836. Mioex I)esha parte III. pag. 11, 171. 1882. Buccinum [Ebumia) Brugadinum Grat. Hörnes u. Auinger, (»asteropoden, S. 116. 1904. Peridipsaccus eburnoides Math. Sacco, M. T. T. P. L. parte XXX, pag. 61, tav. XV, fig. 4—5. „B. testü ovato-conicä, ainceacutä; anfracHbus 8 convexiusmlh., ad mturam canaliculatis; canali angusto, pro/undo, margine extevno acntissimo; columellä imperforatä, callosä; aperturd eUipticä pro~ fundi emarginatd ; ultimo anfvactu spirä duplolongiore.'* Math er on. Bellardi stellt nach den Abbildungen bei Hörnes die Exemplare des Wienerbeckens zu seiner Ehurna derivata. Nach seiner Diagnose scheint E. derivata wohl nur eine Abart von E. rhui-noides ZU sein und stimmt gerade nicht mit den von Eggenburg vorliegenden Stücken überein, die sehr den Abbildungen von E. eburnoides bei Matherou und Sacco sowie den mir vorliegenden italienischen Exemplaren gleichen. Das dickschalige, eiförmige, inelir minder bauchige Gehäuse besitzt ein hohes, spitzes Gewinde. Die acht Umgänge sind staffelförmig, wenig gewölbt und an den Nilhten durch einen deutlichen Kanal getrennt. Die Mündung ist elliptisch, am Grunde ausgerandet. Der rechte Mundrand ist scharf, die gedrehte Spindel von der verdickten linken Lippe bedeckt. Die ganze Schale ist glatt und zeigt nur feine Zuwachsstreifen. Fundorte: Eggenburg, Dreieichen, Loibersdorf, h. Dimensionen des in Fig. '22 abgebildeten Stückes: 43:30 mm, Loibersdorf, HM. Da die Gestalt bald melir, bald weniger bauchig ist, ist dieses Merkmal von untergeord- neter Bedeutung. Viel wichtiger sind die Höhe des Gewindes und die geraden, stufenförmig ab- fallenden Umgänge für die Bestimmung der Art. Vergleiche mit den nahestehenden Vertretern dieser Formengruppe von Grund und Niederkreuzstetten haben gezeigt, daß diese von dem im Eggenburger Becken auftretenden Typus verschieden sind und zu E. derivata Bell, gestellt werden können. Buccinum (Hebra) ternodosum Hüb. Ttif. Li, Fig, 7. 1879. Buccinum {Ilebrä) ternodosum, Hilber, Coach, a. d. mittelsteir. Mediterianbild. S. 16, laf. 1(. Fig. 7. 1882. Buccinum Ulebra) ternodosum JJilb. Hörnes u. Auinger. Gasteropoden, S. 130. „Schale verlängert eiförmig, fünf wenig gewölbte Umgänge. Eine Knotenreihe unter der Naht, auf welche eine Reilie stärker hervortretender Längsknoten folgt. Auf dem letzten Umgänge tritt eine dritte Knotenreihe hinzu, welche genau unter der zweiten steht und durch eine leichte Anschwellung mit ihr verbunden ist. Mündung oval, Ausrandung breit und tief. Beide Miindränder ohne Zähne und Falten. An der Basis Querreifen.“ Hilber. Fundort: Gauderndorf, ss. Dimensionen des abgebildeten Exemplares: in: 5 non, UA. 145 14Ü l)r. Franz X. Uchaß'er. Hilber hat erkannt, daß die von Hörnes (1852, Foss. Moll. I, S. 159, Taf. 13, Fig. il) als liuccinum Haueri Mkht. beschriebene und abgebildete Form nicht mit dem italienischen Originale übereinstimmt und hat sie als ueue Art abgetrennt. Buccinum (Dorsanum) Haueri Micht. var. excellens Schflf. Taf. LI. Fig. 1-3. Iö47. Ntts$a Havert, Micbelotti, Foss. terr. mioc. It. sept. pag. 204, lav. XVII, tig. 3. 1852. Buccittnm haccatum Bast. Hörnes, Foss. Moll. I, S. 150. Taf. 13, cet. excl. 1862. Buccinum (t'zita) Haueri ^fichti., Hörnes u. Auinger, Gasteropoden, S. 133. 1882. Ci/lleititta Haueri Michti., Bellavdi, M. T. T, P. L. parte III, pug. 109. tav. X, fig. 22, 23, 1904. Z)o»‘sanMm Haueri Hiehi., Sacco, M. T. T. P. L. pavte XXX, png. 73, tav. XVII, fig. 1, 2. „A*. tesfä ovato-obhngä ; an/ractibus subcontu/uis, obsolete costatis, in medio angiilatis, bituher- culosis; apertur/i ovatd; basi ejfusd ; labio tenui, simplici.^ Micbelotti. Diese häufigste und sehr charakteristische Form des Eggenburgerbeckens könnte vielleicht als selbständige Lokalspezies abgetrennt werden. Die Abbildungen bei Micbelotti und Rellardi sowie Exemplare, die mir aus Piemont vorliegen, stimmen nicht so sehr mit ihr überein, daß ich sie vereinigen möchte. Die Beschreibung aber, die Bellardi gibt, charakterisiert sie so gut, daß ich die völlige Abtrennung unterlasse, weil auch schon beide italienischen Autoren diese Form der Gegend von Wien mit ihren heimischen Originalen identifizierten. Die Schale ist spindelförmig, bald schlanker, bald bauchiger. Das spitze Gewinde besteht aus 7 — 8 wenig gewölbten Umgängen, die durch eine deutliche Naht getrennt und oben etwas eiii- geschnürt sind. Die Höhe des letzten Umganges an der Mündung beträgt fast die Hälfte der ganzeu Schaleulänge. Die Oberfläche ist glatt und mit kräftigen Längsrippen bedeckt, die schmäler sind als die Furchen und deren 9 — 12 auf dem vorletzten Umgänge gezählt werden. Sie sind ent- sprechend den Zuwachsstreifen gekrümmt, au der oberen Einschnürung abgestutzt und tragen hier einen nicht sehr deutlichen runden Knoten. Durch eine breite Furche abgetrennt verläuft an der Obernaht eine Reihe runder Knoten, die infolge der Krümmung der Zuwachslinien im Vergleiche zu den unteren Rippen etwas gegen die Mündung vorgeschoben erscheinen und meist ziemlich klein sind. Die Windungen erhalten dadurch ein leicht gekieltes Aussehen. Auf der Schlußwindung ver- sciiwiuden die Längsrippeu allmählich gegen die Basis, auf der 4—5 scharfe Spiralfurchen gegen den Rand verlaufen. Die Mündung ist oval, länglich, oben verengt, die rechte Lippe verdickt, inuen mit kleinen Zähuchen besetzt, kaum auf den vorletzten Umgang hinaufgezogen. Die Spindel ist in der Mitte eingezogen und wird von der linken Lippe als dünne Lamelle bedeckt. Die Basis ist tief und weit ausgerandet. Fundorte: Gauderndorf, Noudorf, Dreieichen, h. Dimensionen des in Fig. l abgebildeten Exeraplares: 13:11 mm, Dreieichen, HM. Die schlankeren Gehäuse dieser Form ähneln liucc. {Cominelln) Xeumayri Hoern. et Auing. (1882, Gasteropodeu S. 118, Taf. XV, Fig. 7, 8), das wohl auch nur als Abart hierherzustellen ist. Buccinum (Dorsanum) Haueri Micht. var. scalata Schflf. Taf. LI. Fig. 4, 5. Diese Abart besitzt eine geringere Größe, mehr plumpe Gestalt, keine Einschnürung der Umgänge au der oberen Naht, neun breite, bis an die Obernaht reichende Längsrippen und 146 Das Miocän l’O» Eggenhnrg. 147 stlimillere Furcheu. Auf den mittleren Windungen sind die Rippen durcli eine schmale Furche in zwei grobe, flache Knoten geteilt, deren obere ebenso krilftig hervortreten wie die unteren, so daß dadurch ein treppenförmiges Profil entsteht. Fundort: Dreieichen, s. Dimensionen des in Fig. 5 abgebildeten Stückes: 17:8 mm, HM. Buccinum (Dorsanum) Haueri Micht. var. sub^Suessii Schfi. Taf. LI, Fig. 6, Eine besonders große und bauchige Form, die ganz den Typus der Art zeigt, ähnelt dem Buccinum (ComineUn) Sueßi Hörnes et Auintjer (1882, Gasteropoden, S. 117, Taf. X.V, Fig. fi), von der sie sich durch die krilftiger ausgeprägten Längsrippen und Knoten an der oberen Naht unterscheidet. Auch ist die Einschnürung auf dem oberen Teile der Umgänge schmäler. Durch den Namen möchte ich die Verwandtschaft der Form mit der Art der Gegend von Grund nndeuten. Fundort: Dreieichen, ss. Dimensionen des abgebildeten Stückes: 28: 15 mm, HM. Genus Cassis. Cassis (Semicassis) subsulcosa Hörn, et Auing. Taf. LI. Fig. 8—11. 1862. Cassifi mlcosa Lam. Hörnes, Foss. Moll. 11. S. 179, Taf. 15. Fig. 8 et auct. 1884. Cassis subsulcosa. Höines u. Auinger. Gastrop. d. 1. u. H. Meditenanstufe, S. 156. Das dickschalige Gehäuse ist eiförmig, das Gewinde kegelförmig, spitz, ohne Mundwülste und mit 5 — 6 konvexen Umgängen, die mit breiten und tiefen, sehr regelmäßigen Querfurchen bedeckt sind. Der letzte Umgang verhüllt den größten Teil der älteren und ist bauchig aufge- blasen. Die Mündung ist verlängert eiförmig, der rechte Mundrand verdickt und innen kräftig gezähnt, der linke überzieht als dicke Lamelle einen Teil des letzten Umganges und ist gegen unten mit 4 — 5 Querfalten besetzt. Der Kanal ist kurz, biegt sich scliarf nach hinten, legt sich an die Schale au und ist schief ausgerandet. Von der rezenten C. sulcosa (^nnilata Gmel.) unterscheidet sich die Art durch die geringere Größe, die weitaus schwächeren Muudränder und die eugstelienden Furchen. Sie scheint eine Mittelstellung zwischen C. suburon und C. sulcosa einzunehmen. Fig. 10, 11 stellen eine bauchigere Übergangsform zu C. sahuron dar, die schon Hörnes und Auinger erwähnen. Fundort: Loibersdorf, s. Dimensionen des in Fig. 9 abgebildeten Exemplares: 55:43 nun, HM. 147 148 Dr. Franz X. Schaffer. Genus Cypraea. Basterotia Leporina Lam. var. lyncoides Brongn. Taf. IJ. Fig. 15-17. 1810. Cyprara leporina, Laiuarck, Suite du genre Porcellaine, Ann. du Mus, vol. IG, p. 104 1823. Cypraea lyncoides, Brongniart, Terr. sed. Vicentin p. G2, pl. IV, fig. 11. 1845. Cypraea leporina Lam. Grnteloup, Bassin de l’Adour pl. 40 iPoi'celaines pl. 1), fig. 3. 1862. Cypraea Leporina Lam. Hörnes, Foss. Moll. I, S. 03. Taf. 7. Fig. 4: Taf. 8, Fig. 1. 1880. Cypraea lejwrina Lam. Hörnes u. Auinger, Gasteropoden, S. 59. 1894. Cypraea leporina Lam. rar. lyncoides lironyn. Sacco, M. T. T. P. L. parte XV. pag. 6, tav. 1, fig. 3. „C. ovata, ventricosa, suhmarjinufa; aperlurd bnsi dilaiä.“ Lamarck. „Oblongo-ovnta, posterius aculimcnl i, labris paululiim remotis et (.ccavafis ; deniibus circUer 22 — 2H. “ H r 0 11 g n i a r t. Wie schon Sacco hervorhebt, besitzt die von Hörnes von Loibersdorf abgebildete Form die größte Ähnlichkeit mit der mr. Jyncoides Brougniarts, die Sacco als Abart zu C. leporina stellt. Die dicke Schale ist länglich oval, aufgeblasen, vorn und hinten vorgezogen, auf der Mündungsseite abgeplattet, sehr konvex auf der Gegenseite. Die letzte Windung verhüllt vollkommen die älteren. Die Oberfläche ist glatt und besitzt bräunliche, runde Farbflecken auf lichtbrauiiem Grunde. Die Mündung ist eng, leicht gekrümmt, gegen vorn erweitert sie sich durch Auseinander- ireten der Mundränder. Der linke Muiidrand bildet im Innern eine deutliche Vertiefung, die durch starke, quergestellte Leistenzähue gegen innen begrenzt und von viel feineren Zähnen bedeckt ist. Der linke und besonders der rechte Mundrand sind mit deutlichen Zähnen bedeckt, von denen man ca. 22 auf dem rechten Mundrande zählt. Die Außeulippe ist stark eingebogen, der Kanal offen, tief und schief ausgerandet. Fundort: Loibersdorf, ss. Dimensionen des in Fig. 15 — 17 abgebildeten Exemplares: 45:27 »un, HM. Original bei Hoernes, Taf. 8, Fig. 1. Basterotia ? sublyncoides D’Orb. Tnf. LI, Fig. 12—14. 1845. Cypraea lyncoides, Grateloup, Bassin de rAdoiir, pl. 41, fig. 12. 1852. Cypraea sublyncoides., D'Orbigny. Prodrome, t. UI, p. 48. 1894. Basterotia ? sublyncoides D'Orb. Sacco, M. T. T. P. L. parte XV, pag. 7, tav. l, fig. 6. Sacco hebt sehr gut die bezeichnenden Merkmale dieser Art hervor, die sie von den nahestehenden unterscheiden. Der linke Mundrand ist innen glatt und nur gegen außen gezähnt und seine löffelförmige Aushöhlung im Innern ist weniger groß und tief, mit wenig oder ungezähntem Innenrande. Die Unterseite ist auch nicht so stark abgeflacht wie bei var. lyncoides, die Gestalt dadurch noch bauchiger. Der Kanal ist aber schief wie bei dieser. Das dickschalige, länglich ovale, stark aufgeblasene Gehäuse ist vorn und hinten etwas vorgezogen, die Basis wenig abgeflacht. Die Öffnung ist eng, fast geradlinig, der äußere (rechte) Mundsaum eiugebogeu, die Mundränder sind vorn ein wenig mehr klaffend, mit ca. 24 Zähnen auf der Außeulippe. Vorkommen : Loibersdorf, ss. Dimensionen des in Fig. 12—14 abgebildeten Stückes: 34:21 mm, HM. 148 Das Miocän von Eggenhurg. 140 Zonaria ? flavicula Lam. Taf. LI. Fig. 18-20. lölO. C'tfpraea flnvieula, Lamavck, Aon. Mus. vol, 16, p. 106. Nr. 9. 1814- Cypvaea elougata Br. Brocchi, Fosa. subapp. 11. pag. 284, tav. I. fig. 12. 1894. Zonaria? flavicula Lam. Sacco, M. T. T. P. L. paite XV, pag. 30, tav. U, fig. 87. „C. Ovato-obJouga, ventricosa, hinc nuirginata; dorso jiaveseente, punrlh albidis notafo.'^ L a in ii r c k. Ich möchte mich der Meinung Saccos ansrhließen. der in Ermangelung des Originals Lamarcks, das von Brocchi als C. elongutu abgebildete Exemplar als den Typus der Lam arck sehen Art ansieht, wenngleich man mit Fug und Recht die Artbezeichiiung Brocchis verteidigen könnte. Das dickschalige Gehäuse zeichnet sich durch die länglich ovale Gestalt aus, die besonders vorn vorgezogen ist. Die Unterseite ist nicht abgeflaclit. Die Mündung ist leicht gekrümmt, vorn etwas erweitert. Der äußere Mundrand ist wenig eingekrümmt, mit ca. 20 feinen Zähnen besetzt, der linke fast ganz glatt, hinten als scharfe Kante ausgeprägt, in der Mitte leicht, vorn kräftiger mit Querzähnen versehen. Die Färbung ist oben bräunlich, auf der Basis heller. Vorkommen : Loibersdorf, ss. Dimensionen des abgebildeten Stückes: 20:12 ww. HM. Genus Strombus. Strombus coronatus Defr. var. praecendens Schff. Taf. LI, Fig. 21, 22. 1827. Sirombtts coronatus. Defiance, Dict. Hist. Nat, vol. 51, p. 124. 1853. Strombus Sonellii Brong. HOrnes, Foss. Moll. I, S. 189. 1884. i'troBiÄMS BontlUi Brongn. Hörnes u. Auinger, Unsteropoden, S. 164. „CVf/c gut a plus de qwitre pouces de longueur, a le tel fr^s-rpais au bord droit; eile est trh remar. 4b3. 1666. Cerithium plicatum Brug. Hörnes, Foss. ^foU. I, S. 400, Tal. 42, Fig. 6. 18G3. Cerithium plicatum Brug. papillalum, Sandberger, Mainzer Tertiaerbecken, S. 98, Tat. VIII, iig. 6, 6«. „Cerithium, testa sub-cylindrica ttirriia, anfractibus longitudinaUfer pUcatis, transceisim hi fuleatis, labro cremilalo.*^ Bnigiöre. Dr. Franz X. Scbaffer: Das Miücfti» von Eggenburtf. (Abhanill. d. k. k geol. RekliBsnslfllt. XXII. BO., ». Ueft.i 32 151 !52 Ih\ Franz X. Schaßer. „Schlankste uml dickschaligste Form mit ebenen Windungen und einer Depression an der Naht, graden durchsetzenden knotigen Hippen und Warzchenreihen in der Mündung.“ Sandberger. Die in ihrer Gestalt veränderliche Schale ist lang, tunnförmig, in der unteren Partie fast zylindrisch, oben zugespitzt, Das niclit sehr steile Gewinde besteht aus ca. 12 ebenen, durch deut- liche Nahte voneinander getrennten Umgangen, die sich stufenförmig aneinander schließen. Sie sind mit erhabenen, meist etwas schrägen Langsrippeu bedeckt, deren 17 man auf der vorletzten Win- dung zählt und die von drei tiefen Querfurchen in vier kräftige, quergestreckte Körner zerlegt werden, die in sehr regelmäßige Querreihen angeordnet erscheinen. Die Querfurchung macht sich auch in den Langsfurchen bemerkbar. Wie Brugiöre richtig hervorgehoben hat, was aber in der Beschreibung anderer Autoren verwischt worden ist. wird die Skulptur in erster Linie durch die Langsrippeu bedingt, denen die Art den Namen verdankt. Oft sieht man noch feine, querver- laufende Zwischeiireifen zwischen den Körnerreihen. Die Schlußwindung ist gewölbt, mit weiteren Reihen quergestreckter Körner bedeckt und auf dem Rücken des kurzen, engen Kanals kann man noch .S— 4 viel feinere ähnliche erkennen. Die Mündung ist eirund, schief, oben zugespiizt, der rechte Mundrand ist dünn, etwas ausgebuchtet, gefaltet, die Spindel kurz, abgestutzt, die linke Lippe bedeckt die Spindel und trägt oben eine querverlaufende Falte. Au der Innenseite des rechten Mundrandes stehen bis zu 6 querverlaufende Reihen kleiner Wärzchen. Fundorte : Dreieichen, Mörtersdorf. Nondorf, Ilarniersdorf, Kühnriug-Judenfriedhof, Eggen- bürg (Bnuerhanslgrube. Ziegelei im Kühnringertal, Bahneinschnitt), Burgschleinitz, Gauderndorf, Maigen, hh. Dimensionen des in Fig. 36 abgebildeten Exemplares: 37 : 10 mm, Mörtersdorf, HM. Ori- ginal bei Hörnes Taf. 42, Fig. 6. Dies ist die häufigste Cerithienform des Eggenburger Beckens. Sie unterscheidet sich vom Typus durch die größere Anzahl (17 statt 11 — 12) der schmäleren Langsrippeu und die engeren Furchen sowie durch die ganz geraden Umgänge. Die Abbildung, die Brongniart (1823, Terr. sed. sup. Yicentin pl. YI, fig. 12) von C. plicafinn Lam. (Ann. du mus. t. III, p. 345, No. 18) gibt, und die stets als die erste dieser Art angesehen wurde, zeigt weniger Längsrippen mit vier Qner- furchen. Die Eggenburger Stücke stimmen gut mit der Abbildung bei Deshayes (1824, Descr. d. coqu. foss. des env. de Paris T. II, p. 389, pl. 55, fig. 5, 6), aber nicht mit der Beschreibung überein, nach der vier Furchen auf jedem Umgänge verlaufen. Sacco hat ganz müßiger Weise den Yertretern dieser Art aus dem Eggenhurger Becken einen neuen Yarietätsuameu gegeben, oline sich natüilich zu überzeugen, ob sie nicht einer schon bekannten Abart angehören (1895. M. T. T. P. L, parte XYII, pag. 58h Ceritliium (Granulolabium) plicatum Brug. var. triuodosa SchflF. Tnf. LI, Fig. 41-43. Unterscheidet sich von der vorhergehenden Form durch die Skulptur der Umgänge. Die Zahl der breiteren Längsrippen beträgt auf dem vorletzten Umgänge 14, die Furchen sind breiter- der zweite Knoten unterhalb der Naht tritt auf den Läiigsrippen stark zurück oder verschwindet ganz und zwischen jedem Knotenreifen läuft ein sehr feines, glattes, erhabenes Reifchen. An der unteren Naht ist ein fünfter Knotenreifen angedeutet. Die Skulptur der Längsrippen ist aber durch drei Knoten bedingt. Fundorte: Nondorf, Dreieichen, h. Dimensionen des in Fig. 41 abgebildeten Exemplares: 32:9 mm, Dreieichen, HM. 152 Das Miocün con Efjgmhiutj. 1D3 CeritMum (Granulolabium) plicatum Brug. var. quinquenodosa SchlF. Taf. U. Fig. 44, 45. Zeigt (len zweiten Reifen unterhalb der Naht nicht reduziert, den fünften Reifen sehr deutlich und die größere Anzahl der Liingsrippen wie mr. pui>illnta Sandb. Fundort: Noiidorf, ss. Dimensionen des in Fig. 44 nbgebildeton Exemplares: 35: 10 »nn, UM. Cerithium (Granulolabium) plicatum Brug. var. Moldensis Schfi'. Taf. LI. Fig. 41«, 47. Diese Abart besitzt auf dem vorletzten Umgänge 18 Ldngsripiteu, die von zwei Quer- fiirclien gekreuzt werden. Es entstehen dadurch drei Knotenreihen, die auf den oberen Umgangen ziemlich gleich sind. Auf den unteren nimmt die oberste so an Breite zu, daß sie schließlich doppelt so breit wird wie eine der beiden anderen, von denen die mittlere meist etwas stärker ist. Auf der vorletzten und letzten Windung zeigt sich auf der obersten Knotenreihe eine seichte Furche, wodurch diese wie eingeschnürt erscheint. In der unter dieser Knotenreihe folgenden breiteren Querfurche werden auf den letzten Umgängen zwei feine, erhabene Linien sichtbar. Die abgerundete Sclilußwindung besitzt außer den drei Knotenreihen noch fünf andere von geringerer Starke. Fundort: Dreieicheu, ss. Dimensionen des in Fig. 46 abgebildeten Exemplares: 26:9 mm, K.M. Diese Abart kann aus C. plicatum durch Vereinigung der beiden obersten Knotenreihen liervorgegangen sein. Cerithium (Granulolabium) Hornense Schfi’. Taf LI, Fig. 4S-50. Die Schale ist turmförmig verlängert, das Gewinde besteht aus 7—8 ebenen Umgängen, die durch eine scharfe, tiefe Naht getrennt sind. Die Schale ist mit etwas schrägen, leicht gebogenen, abgerundeten Längsrippen bedeckt, die durch zwei Querfurchen in drei Knoten zerschnitten werden. Die obere dieser Furchen ist viel breiter als die untere. Man zählt 12 Rippen auf dem vorletzten Umgänge. Auf der an der Basis stark eingeschnürteii Sclilußwindung folgen auf die drei Knoten- reihen noch zwei schwächere Querreifen. Außerdem überziehen die ganze Schale zahlreiche sehr feine Querlinien. Der rechte Mimdraiid ist bei allen Exemplaren abgebrochen, der linke legt sich als dünne Lamelle an die sehr kurze Spindel. Diese Art unterscheidet sich von C. plicatum var. trinodosa durch die kleinere Gestalt, die geringere Anzahl von Rippen und die sclnvächere Skulptur. Fundort: Dreieichen, s. Dimensionen des in Fig. 48 abgebildeten Exemplares: 20:7 mm, KM. Cerithium (Granulolabium) inaequinodosum Schfi*. Taf LI, Fig. 51—53. Cerithium plicatum auct. Anstr. Die spindelförmig verlängerte Schale besteht ohne die stets abgebrochenen Anfaugswindungen aus 9—11 leicht konvexen Umgängen, die von scharfen Nähten getrennt werden. Sie sind von 82* 154 Dr. Franz X. Schaffer. Lilngsi'ippen bedeckt, die auf der oberen Hiilfte der Windungen starker hervortreten, gegen die untere Naht aber fast ganz verschwinden und deren man 16 auf dem vorletzten Umgänge zählt. Diese Lüngsrippeu sind entsprechend den Zuwachsstreifen leicht gekrümmt. Sie sind durch tiefe Furchen ähnlich wie bei C. pUcainm in Knoten aufgelöst, so daß man 5 — 7 Knotenreihen auf jedem Umgänge zahlen kann. Von diesen sind die drei obersten, bisweilen nur die erste und zweite, bis- weilen auch die fünfte kräftiger, die unteren weit schwächer. Es erscheint also die ganze Schale mit leicht gekrümmten, unregelmäßig gekörnelten Längsrippen bedeckt. Auf der gewölbten Schluß- windung lösen sich die Längsrippen unterhalb der Knotenreifen in Zuwachsstreifen auf. Dieser untere Teil trägt noch 4—6 wenig erhabene Querreifen, die in der Fortsetzung der Rippen leichte Erhebungen zeigen. Zwischen den Querreifen treten bisweilen sehr feine, erhabene Linien auf. Die Mündung ist oval, oben zugespitzt, mit kurzem, engen Kanal. Der rechte Muudrand ist bei allen Exemplaren abgebrochen, der linke trägt oben eine querverlaufende Falte. Fundort: Dreieichen, Nondorf, s. Dimensionen des in Fig. 52 abgebildeten Exemplares: 20:8 mm. KM. Ceritbium (Tympanotomus) margaritaceum Brocc. var. Nondorfensis See. Taf. LIl, Fig. 1, 2. Iöl4. Mure-x maiujavitaceHa, Brocbi, Conch. foss. subap png 447, tav. IX. fig. 24. 1m55. Cfvithium tnargnritacrum Urocc., HOrnes. Foss. Moll. I, S. 404, Taf. 42, Fig. 9«, b. 1895. Tt/mpaiioioinns margaritaceus Urocc. rar. Xoiithr/fiisis, Sacco, M. T, T. P. L. parte XVII, pug. 40. „Tesla conica, furritOy cinr/ulis con/ertis monili/ormibiis, primo et quarfo subtilioribus, qmnt« reliquis dtiobus crassiore, labro alato, pllcato, cohnnella retroßexa^ obtuse carinata.'^ Brocchi. Sacco hat 1. c. die Exemplare, die Hörn es abgebiidet und beschrieben hat, als Abart abgetrennt. Id» schließe midi ihm an und führe als Unterschiede gegenüber dem Typus der Art die aus drei Reifen bestehende Skulptur der Umgänge an, zu denen sich ganz untergeordnete Zwischenreifen in der Zahl von 1 — 3 gesellen. Das Gehäuse ist stark, spitzkegelförmig, das Gewinde besteht aus 15 ebenen, durch tiefe Nähte getrennten, etwas stufenförmig abgesetzten Umgängen, die mit drei rosenkranzförinigeu, stark erhabenen Querreifen verziert sind, auf denen 50—60 viereckige, stark erhabene Längsknotea sitzen. Von diesen Reifen ist der an der oberen Naht verlaufende stets kräftiger. An der unteren Nalit tritt ein viel feinerer Streifen auf, der entsprechend seiner geringeren Breite ijuergestreckte Knoten trägt. Die jüngeren Umgänge zeigen bisweilen zwischen den starken Reifen, besonders unterhalb des obersten noch viel feinere, erhabene Linien von ähnlicher Beschaffenheit. Die Körneluii!:; entsteht durch enggestellte, leicht gekrümmte Langsreifeu, die über die Höhe der Umgänge verlaufen und auch in den Furchen erkennbar sind. Die oberste Furche ist stets tiefer als die zweite, alleseiiis ob darin Zwischenreifen auftreten oder nicht. Die Schlußwindung hat auf ihrer Grundfläche noch 8 — 10 meist dünnere, gekornelte Spiralreihen. Die Mündung ist sehr schief, der rechte Mundraml verdickt und sehr erweitert und etwas auf den vorletzten Umgang hinaufgezogen. Der linke bedeckt als starke Lamelle die Spindel, die in ihrer Mitte eine starke Falte trägt. Auf den letzten Umgängen treten gewöhnlich noch alte Mundränder auf. Fundorte: Dreieichen, Nondorf, Mörtersdorf, Külmring (Judenfriedhof), Eggenburg (Kühnringei- tal-Viehställe, Bahneinschnitt), Gauderndorf, h. Dimensionen des in Fig. 1 abgebildeten Exemplares: 58:27 mm, Nondorf, UM. Original bei Hörn es Taf. 42, Fig. 9 a, h. 154 Daa Miocün von Eggenhurq. i5r> V. margaritaceum vnr. granuUfera Grat. (1840, Couch, foss. hass, de 1‘Adour pl. 17. fig. 4, scheint nach der Abbildung unseren Kxemplaren nahezustehen, doch ist die Diagnose nicht geeignet, eine Identifizierung zu erlauhen, Cerithium (Tympanotomus) margaritaceum Brocc. var. quadricincta SchfT. Taf. LH. Fig. 3. Diese Abart uutersclieidet sich durch vier Reihen von Körnern, die in leiclit gekrilmniteii Langsreihen stehen. Zwischenstreifen fehlen vollständig. Fundort: Nondorf, ss. Dimensionen des abgebildeten unvollstäudigen Stückes: 27:12 »u«, KM. Cerithium (Clava) bidentatum Defr. var. fusiformis Schflf. Taf. Lll, Fig. 4-G. 1832. Cerilhiuin bidentatum De/r, Ürateloup, Tabl. coqu. foss. de Dax. Act. Soc. Lin. Bordeaux vol. V. p. 271. 1842. Cerithium bidentatum Defr. Grateloup, Atlas coDch. foss. hass, de l'Ädour, pl. 17. fig. 15. — Cerithium lignitarum auct. Nach Vergleich mit französischen Exemplaren zeichnet sich diese Form durch die viel schlankere, spindelförmige Schale aus. Während die Diagnose Grateloup s vier Furchen auf den Umgängen angibt, zeigen seine Abbildungen wie auch mir vorliegende französische Stücke diese nur auf der vorletzten Windung, während sonst nur drei Furchen auftreten. Bisweilen verläuft eine reduzierte fünfte Rippe au der Unternaht. Über diesen Fornienkreis besteht eine ganze Literatur, die von R. Hörnes (1901, Neue Cerithien aus der Formengruppe der Clava hidentata {Defr.) Grat. von Oisnitz in Mittelsteiermark. Sitzb. Ak. Wiss. Wien, Mat. Nat. CI., lid. CX) besprochen worden ist. „C. Testä turrif.ä solidä; anfractihus longitudinaliter ac obliqui plKatis transvers'im qwidrisulcatis ; ciiujiiUs hiherculosis ; luhro expanso^ incrassato extus crenulato, intus bidentato; colutnellu unipUcafft. li a 15 tours de spire.^ Grateloup. Die dicke Schale ist spindelförmig, das spitze, etwas konvexe Gewinde besteht aus mindestens 12 wenig gewölbten, durch eine deutliche Naht geschiedenen Umgängen — die Spitzen sind stets abgebrochen — die vier durch scharfe schmälere Furchen getrennte Reihen stumpfer, viereckiger, etwas querverlängerter Knoten tragen. Diese stehen in sanft gebogenen Linien unter- einander und sind durch etwas schmälere Furchen getrennt. Da die Knoten sowohl in der Längs- ais auch in der Querrichtung durch einen flachen, erhabenen Streifen verbunden sind, entsteht zwischen je vier Knoten eine kleine Grube. Eine fünfte Kiiotenreihe ist auf den Mittelwindungeii meist angedeutet, auf der vorletzten Windung stärker ausgeprägt. Der letzte Umgang ist gegeu die Basis eiugeschnürt und verlängert, die Basis mit ca. 6 schwächer werdenden Knotenreihen besetzt. An mehreren Stellen der Schale sind Mundwülste erhalten geblieben, die meist um einen halben Umfang voneinander abstehen. Sie sind aus stärker hervortreteiiden, in der Quere verlängerten Knoten gebildet. An der Stelle der Mundwülste ist die Schale verdickt und im Innern mit zwei knlftigeu Zähnen versehen, deren oberer stärker ist. Die Mündung ist eiförmig, verlängert, oben und unten verengt und geht in den tiefliegenden, kurzen, gebogenen Kanal über. Der rechte Mund- rand ist wenig erweitert, verdickt, außen mit querverlängerten Knoten bedeckt, die linke Lippe liegt als dünne Lamelle auf der starken Spindel, die eine quergestellte Falte aufweist. (Beschreibung 156 Dl'. Franz A'. tichalf'er. ergänzt nach K. Bauer. 1899, „Zur Conchylienfauna des Florianer Tegels“, Mitt. d. Naturwiss. Ver. d. Steieniifirli, S. 28, Taf. I, h’ig. 8, 9 ) Fundort: Gauderndorf, s. Dimensionen des in Fig. 5 abgebildeten Exemplares: ca. 65:18 mm, UM. Cerithium (Clava) bidentatum Defr. var. abbreviata Schff. Tftf. Ul, Fig. 7. Diese Abart zeichnet sich durch das dem Typus gleichende ganz gerade, turmförniige Gewinde und den an der Basis sehr stark eingeschuürten, niederen letzten Umgang aus. Es treten vier Knotenreihen auf, die fünfte ist auf dem vorletzten Umgänge augedeiitet. Die sehr kurze Spindel ist ohne deutliche Falte. Diese Form hat Ähnlichkeit mit Cerifhinm Jhihoisi Wirn., unter- scheidet sicli aber von ihm durch die sehr deutlichen alten Mundrilnder, die jener Art ganz oder fast ganz fehlen. Sie ähnelt Exemplaren der Art aus der Tourainne, die aber einen höheren letzten Umgang besitzen. Fundort; Gauderndorf, ss. Dimensionen des Stückes: 36:13 mm, HM. Cerithium (Ptychopotamides) quinquecinctum Schff. Taf. LH. Fig. y. Das schlanke, turmförmige Gehäuse dürfte aus etwa 12 Umgängen bestehen, die leicht gewölbt und durch deutliche Nähte getrennt sind. Über sic verlaufen fünf Reihen viereckiger Knoten, die in etwas schrägen Reihen untereinander stehen. Der letzte Umgang ist an der Basis stark eingezogen und mit noch weiteren vier bis fünf Knotenreihen bedeckt. Die Mündung ist schief oval, die Außenlippe abgebrochen (scheint erweitert zu sein), die Innenlippe ist umgeschlagen und bedeckt die kurze Spindel. Der Kanal ist kurz und tiefliegend. Fundort: Gauderndorf, ss. Dimensionen des Exemplares: ca. 50:15 mm, HM. Cerithium (Ptychopotamides) papaveraceum Bast. var. Grundensis Scc. Taf. LII, Fig. 8. 18.‘5. Cerithium pnimveructum, Bastcvot, Env. de Bordeaux, p. 56. 1840. VerUhium papaveraceum he Haut., Grateloup. Conch. fosB. biiaa. de l’Adour pl. 17, tig. 28, 1855. Cerithium papareracrum Bast. Hörnes, Fobs. Moll. I, S. 403. Taf. 42. Fig. 8. 1895. Pli/chopotamiiles papaveracens Bast. rar. Oruudeusis, Saoco, M. T. T. P. L parte XVII. pag. 44. „C. Cingulis trihus grunosis, regularibus, disünctis; granis rotundufis; 75 circiter in singido anfractii.“ B a s t e r o t. Die Verwandtschaft der einzelnen Glieder der Gruppe des C. papaveraceum Baaf., C. cinclum Lam. (1824, Deshayes, Coqu. foss. env. de Paris tom. II, p. 388, pl. 49, fig. 12—14) und C. iridncfum lirocc. (1814, Conch. foss. subapp. pag. 446, tav. IX, fig. 23) ist noch nicht klargestellt- Die Eggenburger Exemplare sind von C. cinctum verschieden, das ein steileres Gewinde und gleich- große Knoten besitzt. C. tricincinm hat ein melir stufenförmiges Profil und ebenfalls gleiche Knoten Sacco (1895, M. T. T. P. L. parte XVII, pag. 44, 45) nimmt C. papaveraceum als Zwischengiied zwischen beiden an. 156 Das Miocün i^ou Eyyenhurg. 1»7 Das Gehiluse ist sehr verliliigert turmförmig, das spitze Gewinde besteht ans IS— 20 ebenen, durcli Nullte nicht sehr deutlich getrennten Umgiiugen, die mit drei regelmäßig querverlaufenden Köriierreiheii verziert sind. Die Körner der ersten und dritten nahe der Ober-, beziehungsweise Dnternaht verlaufenden Reihe sind gleich und rund, die der mittleren stets kleiner und quer- gestreckt. Die Körner der drei Reihen stehen nicht gerade untereinander, sondern bilden einen den undeutlichen Zuwachsstreifen entsprechenden Bogen. Die Körner jeder der drei Reihen sind unter- einander gleich und durch einen erhabenen Reifen verbunden. Dadurch entstehen grllbchenartige Vertiefungen zwischen je vier Körnern, die sehr bestimmend für die Gesamtskulptur sind. II ö nies führt ausdrücklich an, daß diese horizontale Verbindung bei den Exemplaren von Grund, Nieder- kreuzstetten und Ebersdorf fehlt. Die Untersuchung aller mir zugänglichen Stücke liat aber gezeigt, daß dies unrichtig ist. Sie gleichen darin ganz der Form des Eggenburgerbeckens. Auf dem vor- letzten Umgänge zählt man 2.^ Körner in einer Reihe. Auf der Schlnßwimlung treten unter den drei Reihen noch ca. o gekörnelte Reifen auf, die die stark eingezogene Basis bedecken. Die Mündung ist fast rund, der rechte Mundrand dünn, die Spindel ist stark und in der .Milte mit einer Querfalte versehen, der Kanal ist äußerst kurz. Fundort: Nondorf, ss. Dimensionen des Exemphires: ca. 45: 13 mm. UM. Cerithium (Potamides) mitrale Eichw. Taf. LI, Fig. 30-32. 1830. Cfrithimn mitrale, Eicbwald, Natui'bist. Skizze v. Litbaueo, S. 224. 1853. Cerithium mitrale, Eicbwald, Letbaea rosaica p. 154, tab. Vll, fig. 10. — Crrithium jiictum aucl. Aiistr. r,Testa ai-uminato-turrita, anfractibus planis sensim decresrentibus, duabus h-ibusl. I, tig. U. 1866. Turritella turris Bast. Hörnes, Foss. Moll, I, S. 423. Taf. 43. Fig. 15, U). „T. 7'estd tim-ilä, iransversi linmtd, lineia fribus rlevntioribus; itn/iactibiis planiuscu(i.<.'‘ Basterot. Von den Abarten, die Sacco (189.;, M. T. T. P. L. parte XIX. pag. 3, 4, tav. I, tig. 1 — lU) von italienischen Fundorten beschreibt und großenteils schlecht abbildet, stimmt keine mit der Lokalvarietat überein, die vom Eggenhurgerbecken häufig vorliegt. Die Schale ist turmförmig, das .«pitze Gewinde besteht aus 15—17 konve.xeii Wimlungen, auf deren unteren fünf entfernt stehende Reifen verlaufen. Von diesen sind die beiden obersten wenig deutlich ausgeprägt und einer fehlt meist oder tritt so stark zurück, daß bisweilen nur vier Reifen das Relief bilden. Die beiden folgenden auf der Wölbung verlaufenden Kiele sind viel kräftiger, untereinander gleich und der nalie dem Untersaume verlaufende letzte Reifen ist wieder scliwädier. Auf den alteren Windungen ist der vorletzte Kiel am kräftigsten, wie es beim Tyims des Inneralpinen Reckens der Fall ist. Es verschwindet aber bald das charakteristische gekielte Profil der Umgänge und sie zeigen eine mehr ausgeglichene Wölbung. Deutliche, feine Qiierstreifen bedecken die Windungeu mid sind besonders zwischen den unteren Kielen mehr ausgeprägt. Zarte, S-förmig gebogene Zuwachsstreifen kreuzen die Querskulptur. Die Mümlung ist oval, der rechte Muiidrand scharf ausgebuchtet, sehr gebrechlich, der linke bedeckt die Spindel als dünne Lamelle. Fundorte : Maigen, Dreieichen, Gauderndorf, Eggeubnrg (Eisenbahneinschnitt beim Kühnringer Tal), li. Die abgebildeten Stücke befinden sich im Krahuletzmuseum. Turritella terebralis Lam. Tiif. LU, Fig. 15, 16. 1822, Tiirrttella terebrnlis, Lainai’ck, Hist. nat. anim. 8. vevt. t. VII, p, 59. 1838. Turritella terebralis Lam, Jos. v. Hauer. Xacbtr. z. d. foss. Concb. d. Wienerbeckens. 1848. Turritella terebralis Lam. Hörnes, Verzeichnis in Czj^eks Erl. S. 21. 1855. Turritella yrudatu Menke, Ilörnes, Foss. Moll. 1, S. 420 et nuct. 2\ feMd elomjato^ /«mV«, transversim strialä : striis confcylis aeiimiUbns; an/racfibus medio convexis, basi (ipiceque ileqn'essis; sufiiris in/rä m(ir;/inatis. Lamarck. Während v. Hauer (1838) und Hörnes U84S) den Namen Lamarc*ks verwendet liaben, ist Hoernes in seinem großen Werke davon abgekommen und liat die von Menke (1854 in litt.) vorgesclilagene Artbezeichuung gewälilt. Nach Vergleich mit zahlreichen Stücken des sUdwe.st- französischen Neogens ist wohl kein Zweifel, daß die Eggenburger Form mit ihnen identisch ist. Der Kiel, der nach Hörnes auf den oberen Windungen verlaufen und den Ilauptunterschied gegen die französische Form bilden soll, fehlt nämlich bei weitaus der Mehrzahl der Stücke und tritt nur äuf jenen Exemplaren regelmäßig auf, die aus den sogenannten Grunderschichteu stammen. Diese sind von den Vertretern der Art der Eggenburger Gegend weiter entfernt als diese von den Dr. Irnnz X. Schnffcr; Dns MiocAii von EgRciiliui'g. lAbliandl- il. k. k. geol. XXIJ. IW , 2. lUft. 33 159 — 160 Df. Franz X. Schalfer. französische» Tvpen. Der Hauptimterschied zwischen den beiden letztgenannten liegt nur in der etwas kräftigeren Skulptur der heimischen Exemplare. Die Schale ist verlängert lurmförmig, das sehr spitze Gewinde besteht aus ca, 16 Umgängen, die meist rcelraaliig stark konvex, zum Teil aber Havher sind. Die Umgänge sind mit dichtstehendci, Querstreifeu" bedeckt, die auf den oberen Windungen kräftiger hervortreten, gegen unten aber breiter und tiacher werden und fast verschwinden. Auf den letzten Windungen, besonders auf der Schlußwindung, treten daun nur mehr die sichelförmigen Zuwachsstreifeu hervor. Die Mündung ist rundlich, aber fast nie erhalten. Der linke Muiidrand ist ziemlich erweitert und bedeckt als eine dicke Lamelle die Spindel. Fundorte: Dreieichen, Gauderndorf, Nondorf, Mörtersdorf, hh. Dimensionen des in Fig. 15 abgebildeten Exemplares; 120:35 mm, Nondorf, HM. Turritella terebralis Lam. var. gradata Menke. Taf. LI!. Fig. 17-19. 1855. Tunittlla graJata Mnike, Hörnes. Foss. Moll. L S. 420, Taf. 43. Big. 3. „7’. tem turrita, soHda, crassiuscula; an/raclibus nnmerosis, sutura conspicua distmctis, supr- rioribus coarctatis, infra mediim itwmcentibus; infumescentia in angulum ohtuse carmatum productn. infva carinam parcis hinis, supra durescentihns seris cinctis, versus marginem superum juxta sutura,,, laevihus; aperlura rohtndata; cohmeUa Menke bei Hörnes. Schon Sacco (1805, M. T. T. I*. L. parte XIX, pag. 9, tav. I, fig. 26) vermutet, daß die T gradata Menke bei Hörnes seiner T. terehraiis tarn. rar. subgradata nahestehe. Es ist woiil kein Zweifel, daß die so überaus veränderliche Form des Wienerbeckeus seine Abart einbegreift, Vom Typus der T. terehraUs finden sich besonders in den sogenannten Gruuderschichten alle Übergänge bis zu der ausgesprochen gekielten Form {gradata). Im Eggenburger Neogen sind sie weit seltener und zeigen dadurch wohl eine jüngere Varietät an. Nach Hörnes’ Beschreibung ist besonders der auf den oberen Windungen vorhanden- starke. wulstförmige, unterhalb der Mitte verlaufende Kiel, der gegen die unteren Windungen ver- schwindet. das charakteristische Merkmal. Doch kommen genug Exemplare vor, die in der ganzen Erstreckung diesen Kiel zeigen. Oberhalb des Kieles sind die Windungen abgeflacht und meist etwas konkav, unterhalb stark eingezogen. Fundort: Dreieiclien, ss. Dimensionen des in Fig. 17 abgebildeten Exemplares: ca. 105:30 mm, HM. Turritella terebralis Lam. var. percingulellata Sacco. Tttf. LII. Fig. 20-22. 1895. Sacco, M. T. T. P. L. parte XIX. pag. 9, tav. I, fig. 29, pnite XXX, pag. 123. tav. XXV, fig. 12. „Sulca transversa profundiora, cingidella permimerosa, elaftora, eminentiora.“ Sacco. Diese Abart unterscheidet sich vom Typus durch die stark gewölbten Umgänge, die mü 6—8 kräftigeren, erliabenen Querstreifeu versehen sind, deren stärkster auf dem Scheitel m Wölbung verläuft und zwischen denen noch feinere Streifen eingeschaltet sind. Fundorte: Bruniistube und Bischofbrunnen in Eggenburg, ss. Expl. Fig. 20—22, UA. 160 Daa Miocän von Egijenhurg, 161 Turritella Doublieri Math. Taf. LIl, Fig. 29. 30. 1842 TurrUflla Doiibliefi, Matherou, Cat. corps organ. foss. Bouches du Rhone p. 242, pl. 351, Kg. 18. _ TitrriteUa turne auct. Aiietr. „T. te$l(i elongato-inrn'tä, nnfractihm cnnvexhiscnlis snturh inipresnia; vavinis tribus aniualihus, uoiuidistanlibus, promhientilms obtiim, inferdum infrd in/eriornn striu prominnld tuijavente ; u/f imo unfractu margine carbiato; $nprä subconcavo^ striia hiti» promlnulis voncentncis; apevtioA eidujuadmngu- /(tns.“ Matheron. Das spitzpfnemenförmige Gehäuse besitzt etwa 17 Umgänge, deren erste 4—5 in der Mitte einen Kiel zeigen. Die näclnsten besitzen zwei erhabene Reifen und die übrigen erst die drei deutlichen, aber nicht scharfen Kiele, die regelmäßig über die Höhe der Windungen verteilt sind. Die breiten Furchen sind sehr regelmäßig. Der letzte Umgang zeigt vier Rippen. Der Erhaltungs- zustand der Stücke gestattet nicht, die Maße zu nelimen. Matheron gibt 70 mm Lange und 19 mm Breite an. Fundorte: Dreieichen, Gauderndorf, Maigen, ss. Das so wenig günstig erhaltene Material erlaubt mir nicht die Form kritisch zu untersuchen. Ich glaube aber, diese Art nach Matherons Beschreibung und Abbildung als selbständig ansehen zu müssen, während Sacco (1895, M. T. T. P. L. parte XIX, pag. 24, tav. II. fig. 22) sie nur als Abart von Haustator vermicularis Brocc, betrachten will. Turritella (Haustator) vermicularis Brocc. var. tricincta Schff. Taf. LIl, Fip. 23-2Ö 1814. Turbo renniculariif. Brocchi, Concb. fo?8. subap. pag. 372. tav. VI, Kg. 13. 1855. Turritella vermicularis Drorc. rar. Hörnes, Foss. Moll. 1, S. 423, Taf. 43. Fig. 17. 18. „ Testa subnlata, turrita, an/racfubus ronvexiuscnlis, ciuguli.s giuttuor distinctissimis, supremo subtiliore^ sukis intennedüs excavatis,'^ Brocchi. Ich wähle den neuen Varietätsnamen, um die Lokalforin des Wienerbeckens zu bezeichnen. Schon Hörne s hat hervorgehoben, daß bei ihr drei statt vier Reifen auf den Umgängen verlaufen, was mit der Abbildung, aber nicht mit der Beschreibung bei Brocchi übereinstimmt. Die Eggen- biirger Stücke, die durchwegs als Steiukerue schlecht erhalten sind, zeigen die größte Ähnlichkeit mit Exemplaren von Forchtenau und anderen iuneralpinen Fundorten. Von der iialiestehenden T. lihodanica Fontannes (1879 — 1882, Moll, plioc. du Hlione et du Roussillon p. 192, pl. X, fig. 22—28) unterscheidet sie sich hinlänglich. Das spitzturmförmige Gehäuse besitzt etwa 17 niedere, wenig gewölbte Umgänge, die drei ziemlich regelmäßig verteilte, starke Reifen tragen. Die obersten Windungen sind gekielt, daun tritt der mittlere Reifen auf. später erscheint der untere und schließlich der obere. Außer- dem ist die ganze Schale mit sehr feinen Querstreifen bedeckt. Die Mündung ist viereckig, der rechte Mundraud scharf, der linke bedeckt als dünne Lamelle die Spindel. Fundorte: Kremserberg und Brechelmacherbrumien in Eggenburg, h. Dimensionen des in Fig. 24 zum Vergleiche abgebildeten Stückes : öO: 16 mm, Forchtenau, HM. Die Steinkerne und Abdrücke sind an den niederen Umgängen und den drei starken Reifen leicht kenntlich. 3:r IGl 162 Dr. Franz X. Schäfer. Turritella (Haustator) vermicularis Brocc. var. perlatecincta Sacco. Taf. LH. Fig. 26—28. löD5. Sacco. M. T. T. P. L. XIX. jiofr. 22. tav. II. fip. 12. „Cinyulum nnum vcl . weg, der zweite sollte wegen seines Prioritäts- rechtes Geltung haben, doch hat schon Sacco mit Hecht hervorgehohen, daß die Beschreibmig und Abbildung der Art bei Borson so mangelhaft ist und daß sich die Bezeichnung Brongniarts schon so eingebürgert hat. daß es unzweckmäßig wäre, sie abzuandern. Die dicke Schale ist pfriemcnförmig, mit spitzem Gewinde, das aus 19 Umgängen besteht, von denen die oberen eben, die gegen die Münduug zu gelegenen leicht konkav sind. Dies wird dadurch bewirkt, daß sie besonders im jüngeren Teile der Schale hart unterhalb der Naht eine mehr oder weniger deutliche, wulstartige Schwellung zeigen. In diesen Eigenschaften stimmen die Eggenburger Exemplare mit den Originalen überein, die Skulptur der Umgänge weicht aber so auffällig ab, daß die Frage berechtigt ist, ob man diesen Unterschied, der den ganzen Eindruck der Form beherrscht, nicht als .spezifisches Merkmal anerkennen sollte, da er allen Eggenburger Vertretern der P. cnthedralis znkommt. Während nämlich Brongniart ca. fünf Furchen erwähnt, lassen sie auf den ältesten Um- gangen der Schale nur drei ziemlich gleiche Kippen erkennen, die regelmäßig über die Höhe der Windung verteilt sind und an die sich später bisweilen eine vierte, ganz an der unteren Naht ver- laufende anschließt. Es könnte fraglich sein, ob man diese als Rippe zählen soll, aber sie tritt bisweilen auf den unteren Umgängen so deutlich hervor, daß sie die Skulptur mit beherrscht. Die oberste Hippe nimmt bald an Breite zu. ist doppelt so breit als die übrigen und laßt in den meisten Fällen eine seichte Furche erkennen, ohne daß es aber zu ilirer weiteren Teilung käme. Diese- Stärkerwerden der obersten Hippe bewirkt das Anschwelley des oberen Teiles der Windungen und damit das stufenförmige Profil des Gewindes, Gegen die Mündung verwischt sicli der Charakter der Skulptur ganz, die oberste Rippe ist nur mehr als Anschwellung zu erkennen und die unteren, besonders die vierte, treten auf den letzten Umgängen nur als Haclie Kiele auf. Besonders auf dem älteren Teil der Schale erkennt man eine feine Querstreifung und die S-förmigen Zuwachsstreifen, die gegen unten gröber, oft blattartig werden. Die Schlußwiudung ist mit einer scharfen Einschuüning unter der als Kiel hervortretenden untersten Hippe versehen ; unter ihr verlauft eiu blätteriger Wulst bis zum Muudrand. Die Mündung ist klein und quadratisch. Der rechte scharfe Muudraml zeigt eine Ausbuchtung, unter der er stark nach vorn gezogen ist. Der linke bedeckt zum Teil den Wulst der letzten Windung. Fundorte: Dreieicheu, Loibersdorf, Mörtersdorf, Burgschleinitz, ICühnring (Bahneinschnitt). Maigen (hh), Gauderudorf. Eggenburg (Ilornerstraße, Bauerhauslgrube), Mold (Tegel). Dimensionen des in Fig. 17 abgebildeten Exemplares: ca. 130: ca. 33 mm. Maigen, K.M- 164 Das Miocän i'On Egijenburtj. 1G5 Es wilre eiu leicljtes, eine ganze Anzahl Varietäten auf besseren Exemplaren fußend und mit größeren Unterschieden aufzustellen, als es von Sacco geschieht, aber die große Veriuuler- lichkeit der Form zeigt sich so deutlich, daß man sie weiter fassen muß. Protoma cathedralis Brong. var. quadricincta Schflf. Taf. LIII, Fig. 15, 16. Diese Abart besitzt vier sehr deutlich ausgeprägte Querrippen, deren beide oberen schwacher sind und näher beieinander stehen. Eine am Untersaume verlaufende fünfte Hippe ist meist kaum angedeutet. Diese Form nähert sich der F. cafhedralis var. exfascia/u Sacco (1. c. pag. 33, tav. III, fig. 20), die der T. fasciata Borson entspricht. Fundorte: Dreieicheii, Gaudertulorf, Loibersdorf, s. Diese Varietät ist durch Übergänge (Fig. 20) mit var. itancicinda verbunden. Exemplar Fig. 15. II), KM. Genus Natica. Natica epiglottina Lam. var. Moldensis Schff. Taf. LIV, Fig 1-4. J804. yutica fpigloUino, Lamai'ck, Foss. euv, de Paris. Ann. du uiub. t. V, p. 0'). t. Vlll, pl. 62, Hg, 6. 1891. Satica epiglottina Lk. var. div. SaccO. M. T. T P. L. purte VIII, pag. 67. tav. II, Hg. 21—35. — Natica miUepanctata Lam. uuct. Amtr. y,K(ftica {einglottina) subglohosa, laevis; caUo timbilici supenii epigloflidi/urmi.'^ Lamarck. Die Schale ist eiförmig kugelig, glatt. Das Gewinde besteht aus 5—0 stark gewölbten Umgangen, deren letzter die älteren fast ganz einhüllt. Unterhalb der Naht verläuft eine schwache Einschnürung. Die Mündung ist Imlbmondförmig, weit. Die Inuenlippe ist gerade, der Nabel weit offen, mit einer halbzylindrischeii Spiralschwiele versehen, die sich ohne sich zu verbreitern mit der Inuenlippe verbindet, die gegen den Oberraud etwas auf den letzten Umgang zurück- geschlagen ist. Ähnelt mit der schlankeren Gestalt, dem höheren Gewinde und der Einschnürung unterhalb der Naht, die die Umgänge weniger bauchig erscheinen läßt, der rar. bei Sacco, doch ist die Form der urageschlagenen Innenlippe verschieden. Fundorte: Dreieidien, Mörtersdorf, Loibersdorf, Noudorf, Eggeiiburg, h. Dimensionen des in Fig. 1 abgebildelen Exemplares: 20:22 mm, Dreieichen, RA. Die Beschaffenheit des Nabels ist Veranlassung gewesen, daß man diese Form stets zu X. millepuncfafn Lam. gestellt hat. Natica millepunctata Lam. Taf LlV. Fig 5-7. 1822. Natica tmllepitnctala, Lnuiarck, Hist. uat. an. ». vert. t. VI, piivtie p. 199. 1838. Natiea millepunctata Lum. Bronn, Lethoefl geogn. Bd. II. S. 1036. Tat. XL, Fig. 29. 1B56. Natica millepunctata Lam. Hörn es, Foss. Moll. I, S. 618. Taf 47, Fig. 1, 2. „X. testd subglobosii, laevigatd, albo-lutescfntc, puuctis pitrpureo-rujis sparsis unditpii picta; spirü subpromitiuld; callo utnbilicali rylindt'ico.“ Lamarck. 165 IGO Jh\ Franz X. Schiffer. Die große, starke Schale ist verlängert kugelig. Das Gewinde besteht aus o— 6 stark gewölbten Windungen, deren letzte die älteren fast eiiihüllt. Dicht unter der deutlichen Kaht bemerkt man eine seichte Einschnürung. Die Mündung ist halbmondförmig erweitert, die innere Lippe geradlinig. Der Nabel ist sehr weit offen, mit einem müßig starken, halbzyliudrischen Wulst, der sich ohne sich zu erweitern mit der Innenlippe verbindet, die oben auf den letzten Umgaii;; zurückgeschlagen ist. Die Oberfläche der Schale ist glatt, die Fleckenzeichnung, die der Art eigen ist. nicht mehr zu erkennen. Fundorte: Mörtersdorf, Loibersdorf, s. Dimensionen des in Fig. 5 abgebildeten Exemplares: 28:31 mm, Mörtersdorf, RA. Natica transgrediens Schff. Tiif. LIV, Fig. 8-11. Satten miUcpunctata L.im. anct, Au»ti‘. Dies ist die herrschende Form des Eggenburger Beckens. Das dickschalige Gehäuse erreicht Haselnuß- bis Walnußgroße, ist halbkugelförmig, sehr schief, glatt. Das nicht sehr hohe Gewinde besitzt 3—4 gewölbte Umgänge, die unterhalb der Naht eine Einschnürung zeigen. Diese kann so stark sein, daß die Naht vertieft erscheint und ein fast stufenförmiges Profil entsteht. Die Mündung ist schief erweitert, halbkreisförmig, der Nabel weit und trichterförmig mit einem dicken, flachen Wulst, der ihn nicht ganz ausfüllt. Das Ende dieses Wulstes verbindet sich mit dem linken Mund- raiide zu einer breiten, dicken, flachen, umgeschlagenen Lippe. Diese Form steht zwischen X. cpiglotfina, deren Gestalt und Wulst, wenn auch schwächer, sie besitzt und Neveritn .losephinia. an die sie in der Bildung der Nabelschwiele und des inneni Muiulraiides erinnert. Fundorte: Gaudermlorf. Loibersdorf. Mörtersdorf, Dreieiclieu, Eggenburg, h. Dimensionen des in Fig. lü abgebildeten Stückes: 28:24?»m, Alörtersdorf, RA. Natica transgrediens Schlf, var. elata ScBff. Tiif. LIV, Fig 12- U Diese kleine Form zeichnet sich durch das steilere Gewinde und die dadurch schlankere Gestalt aus. Fundort: Dreieichen, ss. Dimensionen des in Fig. 12 abgebildeten Stückes: 20:18 mm, KM. Natica (Neverita) Josephinia Risso var. Manhartensis Scliff. Taf. LIV. Fig. 15. l(i. 1826. Srrerila .Jonciihinia, Kisso, Hist. mit. Euiupe iiierid. vol. IV, p, 141). tiiv. IV, fig. 43. 1856. yitHea Jouejihhiia Uhao, Hövncs, Foss. Moll. 1, S. 523. „iY. Testn glahi rrima, Inciilu, poUta, nifente; epidermide pullide carnea ; an/ractidnis stitperioribin^ et basilitri su2)ernc ^xt/lidis; opereuiuin Unea argenfea ciranndutuw." Itisso Die Schale ist balbkugelförmig, sehr schief, flachgedrückt, glatt und glänzend. Das wenig vorstehende Gewinde besteht aus 3—4 gewölbten Umgängen, die unterhalb der Naht eine schwache Vertiefung zeigen. Der letzte Umgang ist weniger aufgeblasen als es beim Typus der Fall ist und — IGG — /)«.*? Miociin i.'0/i Ktjgenhunj. 167 steiler abfallend. Die Mündung ist sehr schief, halbkreisförmig, der Außenrnud scharf. Der Nabel ist weit und trichterförmig. Er wird von einem dicken, halbzylindrischen AVulst mehr oder weniger ausgefülU, der gegen den Mundrand zu einer Schwiele anschwillt, die HachgedrUckt mit der Inneu- lippe verschmilzt und den Nabel teilweise verdeckt. Diese Form gehört sicher zu jenem älteren Typus der Art, der durch geringere Größe und stärkere Schwiele gekennzeichnet ist. Fundorte: Gauderndorf, Mörtersdorf, Loibersdorf, Dreieichen, s. Dimensionen des in Fig. 15 abgebildeten Stückes: 1^:23wihi, Gauderndorf, KA. Genus Sigaretus. Sigaretus clathratus R^cl. Taf. LIV, Fip. 17, 18. 1843. SigartUts clathi'aiHs, R^cluz in Chenu. Illust. Concliyliol, Gen. Sigaretus tab. I. ßg. 12. 1850. fiigarettts cl(ithratn$ RMitz, Hövnes, Foss. Moll. I. S. 516, Taf. 46, Fig. 28. Das dünnschalige Gehäuse ist eiförmig, mit gewölbtem Rücken: das Gewinde ist stumpf kegelförmig, besteht aus vier leicht gewölbten Windungen, die mit leicht welligen, erhabenen Quer- streifen bedeckt sind, die in der Stärke verschieden und regellos ungeordnet sind. Feine, halb- mondförmig gebogene Zuwachsstreifen kreuzen diese Skulptur. Sie werden gegen die Mündung gröber, runzelig und zeigen Wachstumabsätze. Die Mündung ist weit, der rechte Mundrand scharf, der linke stärker und bedeckt als dünne Lamelle teilweise den schwachen Nabel. Die Eggenburger Stücke sind größer als die französischen Originale. Fundort; Gauderudorf, ss. Dimensionen des abgebildeteu Exemplares: 17:20 m;«, UM. Sigaretus aquensis Red. var. Taf LIV, Fip. 19. 1840. Grateloup, Bass, de l'Adouv. pl. 48, ßg. I9ra“, doch treten die beiden Rippen weniger in der Breite als durch ihre Höhe hervor und die Skulptur ist iin allgemeinen stärker als die des anderen Stückes. Neritina picta F6r. Taf. LIV. Fig. 33. 182B. yerithia }iictn Fei'ussac, Hist. nat. tuoll. teiT. et fluv.. Nerit. foss. fig. 4—7. 1827. yeiutina picfa, df Fn'uf*., Gvatcloup, Tableau coqu. foss. env. de Dax Nr. 123. 1866. AVrrVrt picta Fn\, Höines, Foss. Moll. I. S. 535. „X. Tesfä ot'ato’ijlohosä, laevi, nitiiht, eleganter dfpicfa.'* Grateloup. Die sehr veränderliche Schale ist bald eiförmig, glatt, bald mit zwei deutlichen stumpfen Kielen versehen, die ihr eine mehr konische Gestalt geben. Das niedere Gewinde besteht aus drei Umgängen, die von der Schlußwindung fast ganz umhüllt werden. Die ganze Schale ist mit sehr verschiedenartigen bräunlichen Farbenzeichnungen auf weißem Grunde geziert. Bei dem einen Exemplare sind es unregelmäßige Längslinien, die zum Teil büschelförmig angeordnet sind und zwei breite Querreifen frei lassen, bei dem anderen ist eine Verbindung von sehr feinen Längslinien mit starken, unregelmäßig winkelig gebogenen zu beobachten, wodurch eine Musterung mit weißen, dreieckigen Flächen entsteht. Die Mündung ist oben verengt, unten erweitert, der rechte Miindrand scharf, innen glatt. Die Spindellamelle ist schwielig aufgeblasen, in der Mitte des Randes gezähnt und unten durch eine Furche begrenzt. Fundorte: Dreieichen, Gauderndorf, ss. Dimensionen des in Fig. 33 abgebildeten Stückes; 10 : 8 »nm, Dreieichen, RA. Auf die Gestalt und Farbenzeichnung dieser Form Abarten aufzustellen ist bei ihrer überaus großen Variabilität nicht zu empfehlen. Genus Xenophora. Xenophora cumulans Brong. var. transiens Sacco. T.if. LIV. Fig. 34. 35. 1823. Tfochus cnntulans, Brongiiiai't, Terv. s4d. sup. du Vicentin p. 57, pl. IV, fig. l, 1865. Xenophoni eumuhns lirotigu. Hörnes, Kose. Moll. 1, S, 443, Taf. 44, Fig. 13. 1896. Xenophora cumulans Brong. var. transiens, Sacco, M. T. T. P. L. parke XX, pag. 23. „Depresso-conirus, corpora varin agghiHnans in sutnris an/ractuum: anfractihns externb rudibiis; ha$i plicatd undulatd, slriitt obsoletis, cancellatis; umhilico nullo.'* Brongniart. Die starke Schale ist stumpf kegelförmig (Gewindewinkel ca. 90®), das niedere Gewinde besteht aus sechs scliwach konvexen Umgängen, die durch deutliche Nähte getrennt sind. Auf der ganzen Oberfläche, besonders aber hart an den Nähten bemerkt man die charakteristischen Ver- 170 Das Miocän von Eggenhurg. 171 tiefiingen, die von angewaolisenen Steincheii und Koncliylienbruehstücken herrüliren. Die Basis ist ziemlich verlieft und nur mit starken, halbmondförmigen Zuwnchsstreifen bedeckt. Querstreifeii, wie sie Brongninrt beim Typus erwithnt, fehlen. Die Mündimg ist zusammengedrrtckt, der Nabel geschlossen. Fundort: Loibersdorf, ss. Dimensionen des Exemplares Fig. 34: ca. 33:53 mm. Original bei Iloernes, Taf. 44, Fig. 13, UM. Genus Trochus. Trochus (Oxystele) Amedei Brongn. Taf. LIV. Fig. 36-39. 1823. l'in-bo Amedei, Brongniart, Ten- s^d. Hup. Vicentin p. ö3 pl. VI, fig. 2«. h. 1855. Trochus iiatiihts Brncc., Hörnes, Foss, Moll. I, S. 458, Tnf 45, Fig 14 et nuet, 1896. 0-Tijitele Amrdei Brongu , Sacco, M. T. T P. L. parte XXI, pag. 2G. tav. llt, fig. 20. pag. 29. y^Depresso-conoalt'Uft^ lougitudinaliter sh-iafus^ apcrtiträ pafulO^ umbilico callosifafe obfecfo.** Brongniart. Sacco hat die von Hörnes gegebene Abbildung zuerst auf Trovhus Amedri bezogen, der durch seine flachere Gestalt vom Typus des pliozänen T. pa'ulm Bvocc. abweicht. Die dünne Schale ist flachkegelförmig, das erhabene Gewinde besteht aus sechs gewölbten Umgängen, die durch tiefe Nähte getrennt sind. Die ganze Oberfläche ist mit ziemlich groben Quer- reifen bedeckt, die von feinen, schrägen Zuwachsstreifen gekreuzt werden. Die Schluflwindung ist sehr groß, schief abfallend und am Rande mngebogen. Die Basis ist fast eben oder ein wenig aus- gehöhlt. Die Mündung ist weit, sehr schief, der rechte Muudrand scharf, aber nie erhalten. Der Nabel wird ganz von einer ausgebreiteten Spindellamelle bedeckt. Bei manchen Exemplaren zeigt sich auf den Anfangswindungen eine Andeutung von Korneluog der Querreifen. Hörnes hat 1. c. die engen Beziehungen von 7’. i)a(nhis und 7’. Amedei schon erkannt, die ^Yiene^ Exemplare aber zu ersterer Art gestellt, da ihm wohl die mit höheren Gewinden ver- sehenen Stücke des inneralpinen Beckens ausschlaggebend gewesen sind. Fundorte: Gauderndorf, h, Eggenburg- Hornerstraße, s. Dimensionen des in Fig. 3<5 abgebildeten Exemplares: 15:23 Gauderndorf, RA. Trochus (Oxystele) Amedei Brongn. var. magnoelata Sacco. Taf. LIV, Fig. 40. 1890. Sacco. M. T. T. P. L, parte XXI, pag. 27. tav. III. fig. 21. ^Tcsla plenimipie crasslor^ elatio>\ spiralata.'^ Sacco. Einige mit hohem Gewinde versehene Formen möchte ich zu dieser Abart, die zu 7. patulns hinüberführt, stellen. Fundort: Gauderndorf, ss. Dimensionen des in Fig. 40 abgebildeten Exemplares: 10: 19 mm, RA. 171 172 Df. Franz X. Schaffer. Trochus (Oxystele) Amedei Brongn. var. bicincta Schflf. Tttf. LIV, Kig. 41-43 Trochus hiauffulatns Kichw. aiiet. Aiislf. Diese Abart zeichnet sich durch das sehr flache Gehäuse und durch die zwei deutlichen Querreifen aus, die auf den oberen Windungen verlaufen. Der letzte Umgang hat darüber noch zwei schwächere Reifen, die Basis ist wie beim Typus. Fundort: Eggenburg (Brunnstube), Gauderndorf, ss. Dimensionen des in Fig. 41 abgebildeten Exemplares: 14; 16 mni, Eggeuburg HM. Trochus (Oxystele) Amedei Brongn. var. granellosa Sacco. Taf. LIV, Fig. 44. 1896. Sacco, M. T. T. P. L. pavte XXI, pag. 27. tov. III, fig. 22, „CinyuleUa (/ranulosa rel suhgranulosn, saepe distanfiora; interdum cingulella par villima, perdeprrssa, dntjulis alterna.'^ Sacco. Heim Eggenburger Typus der Art zeigt sich gelegentlich eine Andeutung von Körnern, die auf einigen kleineren Stücken so kräftig hervortreten, daß ich sie der Abart Saccos zu- zählen kann. Sie lassen deutlich die abwechselnd stärkeren und schwächeren Querreifen erkennen. Fundort; Gauderndorf, ss. Dimensionen des in Fig. 44 abgebildeten Exemplares: 5:8 nun, RA. Genus Haliotis. Haliotis Volhynica Eichw. Taf. LIV, Fig. 45 — 47. 1829. llaliotis volhtjnica, Eichwald, Zoolog, epec. Ross, et Polon. pag. 294, Tab. V, fig. 18. 1866. Haliolis Volhynica Eichte., Hürnes, Foss. Moll. T. Bd.. S. 610, Taf. 46, Fig. 26. „. . . tesla oi'ato-dilatata, convexo^depressa, longitiidinalHer striata, raro transversim plicata, spira ma.rime prominula, a margine remota, centro approximata.'* Eichwald. Die Schale ist eiförmig, schwach gewölbt, das wenig eingerollte Gewinde ragt leicht hervor. Die ganze Oberfläche ist mit feinen Längsrippen versehen, zwischen denen noch schmälere Linien auftreteu. Die Zuwachsstreifen sind feiu, auf dem jüngeren Schalenteil sind stufenförmig abgesetzte alte Mundränder zu erkennen. Die Reihe der Löcher liegt ziemlich nahe dem Rande, die letzten — meist fünf — offenen haben manchmal aufgebogeue Ränder. Die Mündung ist sehr groß, eiförmig, der rechte Muudrand scharf, dünn, der liuke verdickt. Fundort: Gauderndorf, ss. Dimensionen des in Fig. 47 abgebildeten Exemplares: 42:31:9 mm (Hörn es’ Original. Taf. 46, Fig. 26), HM. Ich will den alten Namen beibehalten, obgleich ich die Frage offen lasse, ob diese Form nicht mit der lebenden Haliotis lamellosa Lam. var. bistriata Costa übereinstimmt (1822, Lamarck, An. s. vert. t. VI, 2. pari. p. 217; 1820, Costa, Cat. sist. p. 117, 118; 1882— 86, B. D. D. Roussillon, I. p. 429, pl. 52, fig. 6). 172 Das Miocän von Eggenbnrg. 173 Genus Patella. Zu (len seltensten Fossilresten der Eggenburger Miocänbüdungen und des Neogens überbnupt haben bisher die Vertreter dieser Gattung gehört. M. Hörn es bat nur ein Exemplar aus den feinen, gelben Sanden von (»auderndorf gekannt, das er als Patella /emiginea Gmrl. beschrieb und abbildete. Er meinte, die Seltenheit dieses Vorkommens stünde mit der geringen Ausbeutung der Fundstätte in Zusammenhang. Seitdem hat aber Gauderndorf eine große Anzahl von prächtigen Fossilien geliefert, oline daß eine größere Zahl von Patellen von dort bekannt geworden wäre. In den Wiener Sammlungen linbe ich weiter nur vorgefunden: zwei Stücke Patella aff. ferruginta (hnel. von Roggendorf im Naturhistorischen Hofmuseuin, drei Stücke Patella ferruginea (hnel. von Roggendorf im Geologischen Institute der Wiener Universität. Im Krahuletz-Museum lagen über ein Dutzend zum Teil sehr schöner Exemplare dieser Gattung aus den Sanden von Roggendorf, die mir verschiedenen Arten anzugehören schienen. Herr Kustos J ob. Krahuletz bat auf meine Bitte diese Fundstelle im sogenannten Schloßtale wiederholt aufgesucht, ich selbst habe ihn mehrmals dorthin begleitet und eiuigemale allein die Lokalität besucht, so daß zum Schlüsse mehrere hundert Stücke zur Untersuchung Vorlagen, die ein bisher noch nicht dagewesenes Material boten. Es war sofort klar, daß verschiedene neue Formen aufzustellen sein würden, denn das Genus Patella gehört überhaupt zu den allerseltensten Bestandteilen jungtertiärer Faunen und es mangelt au Vergleichsmaterial im allgemeinen und auch an guten Abbildungen und Beschreibungen der bisher bekannten Arten, die abgesehen von älteren Autoren z. B. bei Sacco (18p7, M. T. T. P. L. parle XXII) vollständig ungenügend sind. Es ist auffällig, daß bisher aus dem Neogeii nur kleinere Formen mit wenig kräftiger Skulptur beschrieben worden sind, wäiirend der vorliegenden Fauna vorherrschend sehr stark gerippte, dickschalige Individuen von bedeutender Größe angehören. Dadurch nähert sie sich sehr der rezenten an manchen Küsten, z. B. der von Port Alfred (Kowie), bei Port Elisabeth, Kap Kolonie durch größere, plumpe Formen charakterisierten. Auf diese Eigentümlichkeiten werde ich uocli bei Betrachtung der faziellen und faunistiscbeu Verhältnisse zurückkommen. Da mich die Literatur der fossilen Formen bei der Bestimmung fast ganz im Stiche gelassen bat, mußte ich mich an das Studium der rezenten halten und benützte dazu hauptsächlich Tryoii, Manual of Conchology (Continued by Henry A. Pilsbry, vol. XIII, Philadelphia 1891) und die reiche Sammlung der Zoologischen Abteilung des Hofmuseums, besonders Mouterosatos Sammlung von Mittelmeerkouchylien. Bei der gegenwärtigen starken Zersplitterung der Arten hielt icli es für zweckmäßig, auch eine eingehende Unterscheidung der fossilen Formen vorzunelimen, wenngleich die große Veränderlichkeit dieses Genus nicht aus dem Auge gelassen werden durfte. Es lug mir daran, womöglich einen Formenkreis unter einen Namen zu bringen und den Abarten einen großen Spiel- raum zu gewähren. Die Erhaltung der Schalen ist großenteils vortrefflich und bisweilen von der rezenter nicht zu unterscheiden. Die Wirbel sind stets abgerieben, was auch bei den lebenden der Fall ist. Die Färbung ist meist grau oder gelblich, zuweilen sind noch konzentrische Bänder in brauner Farbe zu erkennen. Die Innenseite ist fast stets verkrustet oder mit verhärtetem Sand erfüllt und es ist nicht ratsam, diesen zu entfernen, da damit meist die sehr zerbredilichen \\irbel zerstört 173 174 lh\ Franz X. Schaffer. werden. Die Muskeleindrücke sind daher in den seltensten Füllen zu beobachten. An dem Vorder- rande der Schale macht sich fast durchwegs eine starke Abscheuerung bemerkbar, die auch scliou zu Lebzeiten des Tieres durch die Brandung verursacht wird, die die au den Felswänden sitzenden Gehäuse fortwährend überspült. Patella ferruginea Gmel. Tftf. LV, Fig. 1 — 5 1700. Patella /crriighiea, Ginelin in Linnf. Syst. nat. ed. XIII, png. 3706. 10fi6. J’atella fernigiuea Gmel., Hoernes, Foss. Moll, 1. S. 650, Taf. 60. Fig. 24. P, (esfd ferruginea lineis pullk ayignlatis undulaihve cingulieque albis picta intus lactea; striis elcvatis nodosis, maryhie pUcato. G in e I i n. Die dicke Schale besitzt einen elliptischen Umfang, sie ist Hachkegelförmig und hat den Scheitel fast in ein Drittel der Länge nach vorn gerückt. Die Seiten sind leicht konvex. Vom Virbel gehen ca. 17 starke unregelmäßige Kadialrippen aus, die sich durch spätere Einschaltung meist auf 40 — 50 vermehren. Sie sind unregelmäßig verteilt und lassen eine Anordnung in Büscheln von 2 — 3 erkennen. Der Unterrand ist durch sie unregelmäßig gezähnt. Dadurch, daß die vom Scheitel ausgehenden primären Bippen am Bande stärker vortreten, erhält die Schale bisweilen einen polygonalen Umfang. Die Bippen sind mit unregelmäßigen, runzeligen Knoten versehen, die bisweilen alte Mundränder deutlich erkennen lassen. Der Muskeleindruck ist tief. Die Innenseite zeigt entsprechend den Rippen flaclie Furchen. Diese Formen stehen der veränderlichen im Mittelmeere lebenden Art so nahe, daß sie wohl damit vereint werden können. Sie treten in den Patellensanden von Roggendorf sehr häutig auf. Ein Exemplar stammt aus der Brunnstube bei Eggenburg. Dimensionen des in Fig. 1, 5 abgebildeten Exemplares: 69:60:25 nim, Schloßtal von Roggeii- dorf, KM. Patella ferruginea Gmel. var. expansa Scbff. Taf. LV. Fig. (5-10. Die Schale ist sehr stärk, tiachmützeuförniig, mit breitovalem, vorn stark verschmälertem Umfang. Der Scheitel liegt sehr exzentrisch in ein Drittel der Länge nach vorn gerückt. Die Vorder- seite ist mehr oder minder steil, fast gerade, die Hinterseite leicht gewölbt. Die Schale besitzt 4ü — 55 unregelmäßig verteilte, verschieden starke, mit stumpfen Knoten besetzte Uadialrippen. von denen die hinteren viel kräftiger sind und weiter auseinander stehen. Etwa 20 Rippen, die ziemlich gleichmäßig verteilt sind, treten besonders hervor, wodurch ein vieleckiger, gezähnter Unterrand erzeugt wird. Die Anordnung der Rippen in Büscheln zu dreien ist für diese Abart sehr bezeichnend. Häufig im Schloßtal bei Roggendorf. Dimensionen des in Fig. 9, 10 abgebildeteu Exemplares: 61 ; 51 : 18 >«w, KM. Patella ferruginea Gmel. abnorm. Taf LV, Fig. 11. 12, 16. Von Maissau liegen drei Exemplare von Pa/el/a vor, die nach ihrem Typus zu P. ferruginea zu stellen sind, aber durchwegs so ungewohnte Ausbildung zeigen, daß ich sie als Mißbildung be- trachten möchte. Sie sind ganz hellgelb, wie gebleicht, zum Unterschiede von den mehr grauen oder 174 Ihta Miocän von Eygenhunj. 175 bniuuliclien Tönen der von Itoggendorf stammenden Stücke. Die unregelmilßige Derippung erinnert an die genannte Art, doch ist die allgemeine Gestalt unregelmäßig im Umfang, aufgeblasen, mit stark gewölbten Seiten, am Wirbel zum Teil abgeflacbt und stufenförmig entwickelt, so daß die Schalen gar nicht den Eindruck einer Patelln machen. Ich glaube diese Erscheinung auf die sehr ungünacigeii Existenzbedingungen zurüekführen zu müssen, die gerade an diesem runkte gelierrsclit haben, da sie sonst bei keinem Stücke beobachtet worden ist. Dimensionen des in Eig. 12, l(j abgebildeten Exemplares: 37: 33: 18 mm. KM. Patella Roggendorfensis Schff. Tat. LV, Fig. 13-15: Tnf. l.VI. Fig, 1. 2. 185fi. Patella /enuiffinea Gmel. Höines, Fosa. Moll. 1. S. 660, Taf. 50, Fig. 24. Diese Eorm ist durch ihre durchschnittlich bedeutende Größe ausgezeichnet. Die Schale ist breit-oval, fast kreisförmig, vorn wenig verschmälert, kegelförmig. Die Spitze ist stark nach vorn gerückt. Die Vorderseite ist steil, fast gerade, die Ilinterseite leicht konvex. Im ganzen zillilt man ca. HO schmale, erst gegen den Rand kräftiger werdende Radialrippeii, die unregelmäßig verteilt und hinten etwas stärker sind. Sie stehen besonders hier in Büscheln meist zu dreien, die dadurch entstehen, daß sich zwischen stärker hervortveteiide Rippen je 1 — 2 schwächere einschalten. Bis- weilen fehlen die Sekmidärrippen und es treten nur ca. 40 Rippen auf. Die Rippen ragen etwas über den Unterraml vor, der unregelmäßig gezähnt ist. Sie tragen längliche, stumpfe Knoten. Die Zwischenfurclieu sind verscliieden breit, zwischen den Büscheln breiter. Die Innenseite zeigt den Rippen entsprechende Hache Eurcheu und eine Fältelung am Rande. Unterscheidet sich von l\ fernttjinea durch die dünneren Rippen, die meist in größerer Zahl vorhanden sind. Fundorte: Schloßthal bei Roggendorf, h, Gaudenidorf, s. Diraeusioiien des in Fig. !4, Taf. LVI, Fig. 2 abgebilileteii Exemplares: «6:62:20 mm, KM. Patella paucicostata Schflf. Tat'. LVI, Fig. 3—7. Die Schalen sind durchwegs kleiner, sehr stark, von ovalem Umfang, kegelförmig und ziemlich hoch. Ihr Scheitel ist etwas gegen vorn gerückt und ei» wenig nach vorn gebogen, so ilaß die Vorderseite steil und geradlinig, bisweilen sogar leicht konvex verläuft, die Ilinterseite aber stark konvex ist. Die Schale besitzt ca. 30 stark hervortretende, schmale und unregelmäßig ver- teilte Radialrippen, von denen ca. IG stärker sind und schon beim Wirbel beginnen, während die anderen sich tiefer eiuschalten. Sie ragen am Unterrande vor, der dadurch gezähnt wird. Sie tragen unregelmäßige, mitunter kräftige Knoten, die alte Muudränder erkennen lassen. Die stärkeren Zahne sind bisweilen blätterig gewölbt, wie es bei der lebenden l\ harhara L. der Fall ist. Die Innenseite zeigt Hache Furchen, die den Rippen entsprechen und den starken Muskeleindruck. Nicht selten im Schloßthal bei Roggendorf. Diese Art ist ziemlich gut gegen die anderen abgetreiiiit. Sie steht der P. anfignornm Monte, o.^afo (ined.) nahe, die subfossil vom Capo di Gallo bei Palermo stammt. (Zool. Abt. des Naturhist. Hofmuseums.) Dimensionen des in Fig. 3, 6 abgebildeten Exemplares: 45:37: 19 m./<, KM. l>r. Kranz X. Scl.al'fcv: Das Mioc-H« von E«genl.urg. (Al.l.andl, d. k. k, geol. Relchsanata». XXII. Bd.. ». H-ft.) 35 175 176 l)r. Franz X. Schaffer. Patella paucicostata var. depressa Schff. Taf. LVI. Fig. 8-11. Die Sfhale ist meist kleiner als die Stammform und viel flacher, mützenförmig. Die Seiten sind konvex, der Scheitel liegt etwa in ein Drittel der Dunge. Von der Spitze laufen ca. 12 kräftige, scharfe Iladialrippen aus, die am Unterrande stark hervortreten, so daß ein polygonaler Umriß ent- steht, und sich durch Einschaltung auf ca. 22 vermehren. Sie sind ziemlich regelmäßig verteilt, durch gleichbreite Furchen getrennt und mit unregelmäßigen, stumpfen Knoten besetzt, die gegen unten stärker werden. Ich habe diese Form ursprünglich für ein Jugeudstadium gehalten, doch hat die gleichbleibende Ausbildung der zahlreichen Exemplare gezeigt, daß wir es hier mit einer selb- ständigen Form zu tun haben, die mit P. paucicosfnta innig verknüpft ist. Sie bietet Übergänge zu P. splno^ocoMata Schff., wenn sie hohle, blätterige, stachelartige Knoten aufweist. Häufig im Schloß- thal bei Roggendorf. Dimensionen des in Fig. 8 abgebildeten Exemplares: 41 :35: 12 mm, KM. Patella spinosocostata Schff. Taf. LVI. Fig. 12—16. Die Schale ist stark, oval, flachkegelförmig. Die Spitze ist stark nach vorn, etwa in ein Drittel der Länge gerückt und leicht nach vorn gebogen, so daß die Vorderseite steil und gerad- linig verläuft, die Hiuterseite aber flach gekrümmt ist. Die dreißig und mehr unregelmäßig ver- teilten, schmalen Radialrippen sind hinten stärker und stellen vorn gedrängter. Sie bewirken eine unregelmäßige Zähnelung des Unterrandes. Sie würden in der Skulptur nicht stärker hervortreten, wenn sie nicht mit zahlreichen gewölbten, hohlen, oft blätterförinigen Stacheln besetzt wären, die besonders gegen den Unterrand kräftiger sind. Die konzentrischen Ziiwachsstreifen sind deutlich, zum Teil blattartig. Nicht selten bei Roggendorf. Diese Art zeigt in der Skulptur Verwandtschaft mit der lebenden 1\ burlmro L. von uu- bekamiter Herkunft (Tryon, p. 96, pl. 59, pl. 15). Dimensionen des in Fig. 12, 13 abgebildeten Exemplares: 55:45: 18 mm, KM. Diese Art ist sehr veränderlich und bietet Übergänge zu P. paui-icoslatd var. depressa mit weniger und kräftigeren Rippen. Patella spinosocostata Schff. var. densistriata Schff. Taf. LVI. Fig. 17-20. Unterscheidet sich von der Stammform durch die viel größere Anzahl feinerer Rippeu. ca. 60, die kurze, hohle Stacheln tragen und eine Neigung zeigen, sich besonders hinten zu Büscheln von dreien zu vereinigen. Sie stellt eine Annäherung an P. lioggmdorfemis vor. Bei Roggendorf selten. Dimensionen des in Fig. 18 abgebildeten Exemplares: 50:43:15 mm. KM. Patella spinosocostata Schff. var. interstriata Schff. Taf. LVII, Fig. 1-4. Unterscheidet sich von der Stammform durch die meist geringe AnzalU von stärkeren Rippen — ca. 24 — , die von gleichen Stacheln besetzt sind. In den breiten Zwischenräumen ver- laufen 2—3 feine, erhabene Streifen. Selten bei Roggeiulorf. Dimensionen des in Fig. 3, 4 abgebildeleii Exemplares: 34:28: 10 mm, KM. 176 Duk Miodin von Eijyenhiirij. 177 Patella vallis castelli Schff. Taf. LVll, Fi«. IS -16. Steht der F. pancicostata nahe und scheint einen Übergang zu F. miocaeriiled zu bilden. Die Schale ist stark, kegelförmig und besitzt einen ovalen Umfang Der Scheitel ist stark nach vorn geschoben, die Vorderseite gerade, die Hinterseite etwas konvei. Die Schale hat ca. 24 regelnulßige, radiale Hippen, die vom Wirbel ausgehen, hinten stärker sind und dachziegelarlig abgesetzte, zum Teil blattartige Längsknoten tragen. Zwischen ilmen liegen je ein bis zwei feinere erhabene Streifen. Vorn erscheint die Schale fast nur gleichmäßig grob gestreift. Der Unterrand ist grob gezähnt. Nicht selten im Schloßthale bei Uoggendorf. Dimensionen des in Fig. 13, 16 abgebildeten Kxemplares: 37:.31:14 moh, KM. Patella Manhartensis Schff. Taf. LVII. Fig. 6-7. Die dünne Schale hat einen länglich-ovalen Umfang, ist spitzmützeuförmig, die Vorderseite steil und gerade oder sogar etwas konkav, die Hiuterseite leicht konvex. Die Spitze ist gegen vorn verschoben. Die Schale zeigt ca. 18 stärker hervortretende, dünne Radialrippen, die den Unterrand zackig gestalten und zwischen denen sich je vier feine, erhabene Streifen einschnlten. Zuweilen gruppieren sich diese um die Rippen in Büschel zu drei oder die Skulptur besteht, wenn diese Lrücktreten, nur aus ziemlich gleichmäßigen Streifen. Die Zuwachsstreifen sind sehr deutlich aus- geprägt und die Radialrippchen sehen dadurch wie mit stumpfen Knötchen besetzt aus. Da die Schale nicht stark ist, prägen sich die stärkeren Rippen auf der Innenseite aus. Selten im Schloß- thale bei Roggeudorf. Dimensionen des in Fig. 5, 7 abgebildeten Exemplares: 28:21 : 13 »»«, KM. Patella anceps Micht. Tuf. LVll, Fig. 8-12. Die Charakterisierung, die Michelotti (1847, Terr. raioc. de ritalie septenlr. p. 13ä) gibt, gestattet keinen genaueren Vergleich. Ersclireibt: „P. lestä suboMculari, vMe lineclis elevatis, radiatmi dispositisj striis interstitinlibns arfncxLs, (fiuoncftfts. Die Abbildung dieser Art gibt erst Sacco (1897, M. T, T. P. L. parte XXII, tav. II, fig. 77—79), ohne die Beschreibung der von Grangie und den Colli torinesi stammenden Stücke zu vervollständigen. Danach konnte ich die Übereinstimmung der wenigen vorliegenden Exemplare nur mit geringerer Sicherheit erkennen. Die Schale ist klein, außerordentlich dünn, von rundlich-ovalem Umfange und mützenförmig. Die Spitze ist sehr stark nach vorn gerückt, die Vorderseite steil und gerade, die Hinterseite flach und leicht konvex. Etwa 22 Radialrippchen, die sehr regelmäßig verteilt sind und Knötchen tragen, laufen vom Scheitel nach dem Rande. Zwischen je zwei liegen zwei feine, erhabene Streifen, Die Zuwachsstreifen sind gut kenntlich. Selten im Schloßthale bei Roggendoif. Dimensionen des in Fig 8, H abgebildeten Exemplares. L.U.l6.8mm. KM. Bei dem in Fig. 12 abgebildeten Stücke treten die stärkeren Radialrippen nicht so sehr hervor und es scheint einen Übergang zu F. miocaenilea zu bilden. 177 178 Dr. Franz X. 6chuffn\ Patella miocaerulea Schff. Taf. LVH. Fig. 17—24. Die selir vevünderlidie, (iümie Scliale besitzt einen ovalen oder polygonalen Umfang, gegen vorn zum Teil stark verschmälert und flachkegelförmig. Der Scheitel ist etwas vor die Mitte gerückt, die Vorderseite gerade, die Hinterseile etwas konvex. Die Schale besitzt ca. If? stärker hervortretende, schmale Radialrippen, die hinten stärker sind und weiter auseinander stehen. Zwischen je zwei dieser Rippen liegt hinten bisweilen eine Zwischenrippe, die auch etwas hervortriit. und 3—5 feine, durch schmale Furchen voneinander getrennte erhabene Streifen. Grobe Zuwachs- streifen bewirken auf deu Rippen eine runzelige Skulptur. Alle starken Rippen ragen über den Unterrand vor, der daher bisweilen lappig oder leicht gezahnt ist. Oft zeigen die Rippen aber keine so groüen Verschiedenheiten und die Skulptur ist mehr einförmig (Fig, 17). Dies möchte ich als den Typus ansehen, der sich von der rezenten P. caerulea Lin. durch die geringere Zahl der stärkeren Rippen unterscheidet. Der hufeisenförmige Muskeleindruck ist bisweilen sehr deutlich. Häufig in den Pateliensanden bei Roggendorf. Dimensionen des in Fig. 17, 21 abgebildeten Exemplares: 33:20:10 mm, KM. Der Formenkreis der PafelUi miocaerulea ist mindestens geradeso groß wie der der rezenten Form, mit der manche der von Roggendorf stammenden Stücke auffällige Ähnlichkeit zeigen. Einige besitzen noch das dunkle Band, das in einem Abstande vom Scheitel um die Schale heriimläuft. Patella miocaerulea Schff. var. subplanoides Schff. Taf. LVIl, Fig. 26-31. Diese Abart unterscheidet sich vom Typus durch den ausgesprochen polygonalen Umriß der sehr flachen Scliale, deren Wirbel stark nacli vorn gerückt ist. Auf der Oberfläche treten ca. lü — 12 Rippen stark hervor. Die Zuwachsstreifen sind schwach. Bisweilen sind braune konzentrische Bänder erkennbar. Die Form ähnelt der P. caerulea Lin. var. tuihplana Pofiez et Michauil (1838, Galerie de Douai, t. I. p. 524, pl. XXXVH, fig. 3. 4; 1882—86 B. D. D. Roussillon. I. p. 473, pl. 58. fig. 8. pl. 50, fig. 1—7). Auffällig ist, daß bei der fossilen Form stets eine stark hervortretende Rippe hinten in der Längssymmetraleii liegt, so daß die Schale also hinten spitz zuläuft, während bei den nabe- stebenden rezenten Formen fast immer zwei starke Rippen und daher zwei lappige Vorsprünge des Sclialenrandes zu seiten der Mittellinie liegen, wodurch ein pentagoiialer Umriß entsteht. Xur die mut. co(jnata bei B. 1). I). (pl. 59, fig. 4) ähnelt darin unserer fossilen Form. Fundort: Roggendorf, h. Dimensionen des in Fig. 20 abgebildeten Exemplares: 30:2o:6 mm, KM. Übergänge fuhren zu Paf. pnemioJissureUa liiuüber. Patella cf. Borni Micht. Tnf LVll, Fig. 25. 1847, Patella Honii, Miclielotti, Foss. tevr. mioc. de ITtnlie sept. piig. 134 1897. Patella Honii Miehf., Sncco. M. T. T. P. L. paite XXII, piig. 22, tav. II, fig. 71—76. „P. feslä nvato-oblouf/a, ronvcxiuM'uhi ; coftulia rofuni/afiit, infergfifUi! sulcatiit; martfine dcntato . vertice Diese Form steht der V. nixocaevulea Schff. nahe, mit der sie durdi tlbergan^e verbunden ist (Fig. 22—24), unterscheidet sich aber von ilir diirch die kräftigere OberHäclienskulptur, in der ca. 16 stärkere Rippen hervortreten und den polygonalen Umfang bedingen. Diese sind durch deutliche, zum Teil aufgebogene Zuwachsstreifen mit groben Körnern oder Knoten besetzt. Die Abart erinnert an P. caerulea Lin. var. aspera Lam. <1819, Anim. s. vert. t. VI. p. 327 und R. D. D. Roussillon, I. p. 475, pl. 60, fig. 1—61. Die Beschreibung bei Michelotti und Sacco ist so ungenau und die Abbildungen bei letzterem sind so wenig deutlich, daß die Identität nicht mehr als wahrscheinlich ist. Fundort: Roggemlorf, s. Dimensionen des in Fig. 25 abgebildeten Kxemplares: 34:27:9 »»«, KM. Patella pseudoflssurella Schfif. T,if. LVII. Fig. 32-36. Das Aussehen der Schale erinnert sehr au das einer Fissurellu, was durch die stets ah- gebrochene Spitze noch verstärkt wird. Das Gehäuse ist klein, länglich-oval, flachmiUzenförmig. Der Scheitel ist abgeHacht, die Spitze ist wenig nach vorn gerückt. Die Vorder- und Hinterseite sind konvex. Von den ca. 12 kräftigen, runden Rippen sind die hinteren stärker. Alle sind von der größten Krümmung der Seiten an verdickt. Zwischen sie schalten sich hinten je 3-4, vorn je 1—3 feinere Streifen ein. Die Rippen und Streifen sind durch die Zuwachsstreifen mit unregelmäßigen, runzeligen Knoten besetzt. Der Rand ist polygonal und leicht gezackt. Fundort: Roggendorf, s. Dimensionen des in Fig. 32 abgebildeten Exemplards: 26:20:8 »»«. KM. Genus Helix. Helix (Macularia) Lartetii Boissy. Taf. LVII. Fiff. 37—10. 18Sy. IlelU Lnrtrtii. De Boissy. Helices fossiles p. 76. 1844. Helix Lartetii, De Boissy. Magas. de Zool. p. 13. pl- 89. tig. 7-9. 1866. Helix turo»ef,eäs Pesh., Hörn es. Foss. Moll. I.. S- 613, Taf. 49. Fig. 28 r/ aact. ÄuMr. 1870—75. Helix [yfacularia) Lartetii boissxj, S n n d l) er ger. Land- u. Säßwasaer-Conch. d. \ orseit, S. .629, Tut. . , Fig. 19; Taf. XXIX. Fig. 12, Lartetii Ih- li. Tertd .so/i.M, globulosd, laevigata, imperforald : an/raelilnie quinls aat wue fonvexis, ultimo fumii/o; aperiurä semilnmirh vahli obliqiid, perirtomate dilafnto, expan.0 i / D.1S einzige von (Jauderiulorf vorliegende, schlecht erhaltene StUrk neigt große Ähnlichkeit mit den von Grund stnramenden, die Saudberger zu H. Lartetii stellt, so daß ich glaube, es zu dieser Art rechnen zu können, wenn es auch vielleicht als Abart abzutrennen sein wird. Das dünnschalige Gehäuse ist bauchig kegelförmig mit stumpfem Gewinde und undnrcl, bolirter Basis. Es besitzt fünf zieralicli stark gewölbte, durch einfaclie Nahte getrennte Umgänge. 180 I>r. Franz X. Schauer. deren Zuwarhsstreifen von zahlreichen Längsrunzeln gequert werden und dadurch eine feine vier- eckige Skulptur zeigen. Drei bis fünf bräunliche Spiralbänder sind als Reste der Färbung bisweilen noch zu erkennen. Der letzte Umgang ist abgerundet, vor der Mündung etwas abwärts gebogen und leicht eingeschnürt. Seine Höhe erreicht über die Hälfte der des Gewindes. Die Mündung ist sehr schief, halbelliptisch, mit nach außen umgeschlagenem rechten Mundrand. Der linke ist als Lamelle ausgebreitet und beide sind unten durch eine schwache Schwiele verbunden. Dimensionen des in Fig. 38 zum Vergleiche abgebildeten Exemplares: 16:23 mm. Grund, HM. 180 — Alphabetisches Verzeichnis der Arten und Abarten. Die kunent gedmckteri Nameu bezeichnen in der Arbeit beschriebene Formen, die kursiv gedruckten zum Vergleich herangezogene und Synonyma: die nebenstehenden Zift'ern geben die Seitenzahlen an. Acus /itseatus 13G Ancillaria (Huryspirai glandiformis var, dertocallosa 137. Arcbimediella Arcbimedis 16S. Buryspira glandiformis var. dertocallosa 137. ßnsterotia Leporina var. lyncoides 148. , ? sublyncoides 148. Bicatella deforuiis 166. Buccinum baccafum J4<>. „ Uniffadiiiiwt 145. „ cnronis 145. ^ Hauen 14G. p (Dorsanum) Haueri var. excellcns 146 , (Dorsanum) Haueri var. scalata 146. . (Dorsanum) Haueri var. sub-Suessii 147. „ Settmat/vi 140. , .Sursii 147. „ (Hebrnj ternodosum Hilb. 146. Calyptraeu Chinensis 168. n Chinensis vnr. perstriatellata 168 (Bicatella) deformis 168. ,, deitrtitgn IM. Cassis »abiifoii 147. „ (Semicassis) subsulcosa 147. . sulcosn 147. n undata 147. Cbelyconus bitorosus vnr. exventricoaa 133. mediterraneus 133. . ienilata var. granulala 135. . asperulata Lam. var. 8uh8cul})ta 134. « Mariae 136. , Mariae var. persculpta 136 Cominella yeiitiiagri 146, „ Su€8»i 147. Conus Bergbaus! 132. . bitorosus 133. mediterraneus 133. I „ Mercati 132. Cyllenina Hauen 146. I Cypraeii elongata HO 181 182 Dr. Franz X. Schaffer. Cypraea (ZonariaV) flaviciila 149. „ Uporinn 148. ^ (Bastei'otiai Leporina vav. lyncoides 148. , lyncoidfg 14^. „ {Basterotia) ? sublyncoides 148. Dendi'oconus Herghausi 132. Dorsanuiu Uaueri var. cxcellens 146. „ Uauoi'i vai*. scalata 146. „ Hnueri var. sub-SuesRÜ 147 Drillia pustuiata 134. K b u r n a ^ruffadtufi 14 j. „ lirn'cata 14't. „ (PeridipBacctisi ebumoideB 145. Ku tb r i 0 fu e U6 Buvdigalensis var. rudis 141. F a» ci 0 1 B i’i a (Euthnofusus) Burdigalensis vnr rudis 141. „ 14'd. Ficula ciiigulata 13!l. „ dura l.W, J4». • condita 138. F u 1 gu ro fi c u s Bui'digalcusis var. dcpressa 140. , Burdigalensis var. (inudendurß 139. Burdigalensis vnr. Gauderudorfensis 139. „ Burdigalensis var. pennagua 140. Fusus BnrdigaleiisU 141. n Valencienneei 142 Grnnulolabiuni Homense 153. „ iuaequinodosuin 153. n plicatum var. Moldensis 153. n plicatum var. p.ipillata löl. . plicatum var. quinquenodosa 158. « plicatum var. trinodosa 152, 153, Haliotis lamellosa var, bia/riata 112. , Volhynicn 172 Haustator Desmorestinus 162. n Desmareatiuus var. mediosubcarinnta 162. „ Dcsmartstinus var. perlaevignta 163. „ triplicatus 163. . vermicularie var. lineolatocincta 162. . vermiculaiis var. perlatecincta 162. „ vermiculnris var. tricincta 161. Hebra ternodosa 145. Helix (Macularia) Lartetii 179. „ turonensia 179. Lithoconus Mercati 132. Macularia Lartetii 179. Melnnopsis aquensis 156. Melongenn comuta var. Gaudemdorfensis 140. Melanopsis impressa var. monregnlensis 168. Murex Capito 143, 144. „ lOcenebra) crassilabiatus 143. . (Trophon) Deshayesii var. capito 143 Murex (Trophon) Desliayesii var. permngua 144. . Jleshayeaii var. prUca 144. „ (Oceuebra) erinaceus var. sublaevis 142. H niargan'tacpus 154. n nodosHs 143. , pustulatns 134. . lOcenebra) SchSnui 143. ,, auhlavatus 143, „ sublaraUts var. Gntndensia 143. Myristica cornufa 140. Nassa Uaurri 146. Nation epiglotliua 165, 166. ♦ epiglollina var. basipicia 165. , epiglottina viu‘. Moldensis 165. (Neverita) Josepbinia var. Manbartensis 166 „ millepunctata 166, 160. „ trnnsgrediens 166. „ trausgrediens var. elata 166. Neritn giganlea 16!t, „ gigantea var. strintulata 169. „ intermedia 169. „ picta 170. „ Plutonis 169 . Flutonis var. bkrussecinvtn 170. Neritina picta 170. Neveritn Josepbinia var. Manbartensis 166. Ocenebra crassilabiatus 143. „ erinaceus var sublaevis 142. „ Scbönni 143 Oxystele Amedei 171 , Amedei vur. bicincta 172 , Amedei vnr. grnnellosa 172. „ Amedei vnr. magnoelatn 171. , nnceps 177. Patella anceps 177. aiitiquoruin 175. burbara 175. Borni 178. C'ierulea 176. caerulea var. aspera 179. caerulea var, aubplanu 178. caerulea var. subplana mut. cngnata 178. Chiuenaia 168. t'erruginen 174, 175. fen-uginen var. expansa 174 Maubiu'tensis 177. miocaerulea 177, 178, 179. miocaerulea var. subplanoides 178 paucicostata 175, 177. paucicostuta var. depressa 176. pseudofisRurella 178, 179. 182 — Alphabetisches Veneichms der Arten und Abarten. m Pateilii Roggendorfensis 175, 17ü. spioosocostata 176. ^ spinosocostata var. densistnata 17(>. spinofiocostata var. interstriata 17C. vallis Castelli 177. P eridi p s acc u s eburnoides 145. Perronn semimarginata vav. praecursor 135. Pirinella nodosopllcata 157. Pleurotoma (Clavatula) aspcrulata var, subsculpta 134. , concatenata I.iö. , glalerrimn 235. , (Ciavutulal Mariae 135. , (Clavatula) Mariae var. persculpta 135. . (Drillia) pustulata 134. „ (Perrona) seiuimarginata var. )>rnecur- sor 135. „ [Perrona) var. snbcanaliciilata 135. Potauiides luitralis 157. Proto cathedralis 1(24. Pi'otoma cathedralis var. ejcfaseiala 16,). ^ cathedralis var. paucicincta 164. . cathedralis var. quadricincta 165. Pteronotus erinaceus 142. Ptyc hopo tarn i des papaveraceus var. Grundeasis 166. „ quinquecinctus 156 Pyruln (Fulguroficus) Burdigalensis Defr. var. de- pressa 140 „ (Fulguroficus) Burdigalensis Defr. var. Gaudern- dorfensis 139. , (Fulguroficus) Burdigalensis Defr. var. per- magon 140. . (Ficula) cingulatu Bronn 139. „ Clara 139. 140. , ^Ficula) condita 13ti. „ (Melongena) cornuta var. Gauderndorfensis 140. „ Hoernesi 13H. „ reticulata 139. . (Tudicla) rusticula 137. . (Tudicla) rusticula var. altespirulii 13B „ (Tudicla) rusticula var. Hoernesi 138. Semicassis subsulcosa 147. Sigaretus aqueiisia 167. . clatbratus 167. Spirilla Hoernesi 138. n rusticula 137. Strombus Bonellii 140. . coronatus var. praecedens 149. n nodosus 140. Subula luodesta 136. Terebra fuseata 136. Terebra (Subula) modeata 136. . (Subula) tnodtata po»-. dtrto/unthxta 136. Trochus (Oxystele) Amedei 171. K (Oxystele) Amedei var. bicincla 172. . (Oxystele) Amedei var. granellosa 172. n (Oxystele) Amedei var. magiioelata 171. „ biangulatas 172. , patnlus 171. Tropbon capUo 144. . Desbayesii var. capito 143. „ Desbayesii var. permagnu 144 Tudicla tiurdigalensis 141. „ rusticula var. altespimta 138. p rusticula 137. „ rusticula var. Hoernesi 138. Turbo Amedei 171, „ triplicatiis 163. K vertniciilaris Itil. Turritelln (Archimedielln) Arebimedis 163. , C'ithedralis 164. „ (Protouia) cathedralis var. paucicincta 164 „ (Protoma) cathedralis var. quadricincta 165. , l>esmareati Uii. , (Haustator) Desmurestina 162. „ (Haustator) Desmarestina var. mediosub' carinata 162 . Doublicri 161. , fasciata 164, 165. „ fiinicalata 164. „ gradata 150. 160. „ Phodaiiica 161. , straiigiilata var. mediosubcarinala 162. . terebrulis 159, . terebralis vnr. gradata 160 „ terebralis var. ]iercingulellata 160. „ terebralis var. aiihgrndata 160. „ iHaustator) triplicatu 163- „ turris 161. „ turris var. rotunduta 159. „ (Haustator) verraicularis var. lineolalo- cincta 162. „ (Haustutor) vcrmicutaris var. perlate- cincta 162 „ (Haustator) verniicularis var. tricinetn 161. Tympanotoraus margaritaceus vor. Nondorfensis 154. margaritaccuB var. quadricincta 156. U zi t a Ilaiieri 146. Xenophora eiimulana 170. cumulans var. transiens 170. Zonaria? flavicula 149. Dr. Kranz X. Schaffer: Das Mtoclln von Eggeiibure- (AbUanrtl. d, k. k geol. RelchsnusUlt .XJtH. DJ . *• »^0.) 36 — 183 — Die CeilialopodeD der liocänbildugei tod Eggeilmg. Wie im ganzen österreichischen Tertiär sind auch im Eggenburgerbecken die Reste von Cephalopodeii überaus selten. Man könnte versucht sein, dies auf klimatische Ursachen zurückzufüliren. da in dem Tertiär des Bordelais und von Piemont Vertreter dieser Tierklasse ziemlich häufig auf- treten. Ich glaube aber, daß die ozeanographischen Verhältnisse daran die Schuld tragen, denn die engen, vom offenen Meere ziemlich abgeschlossenen Buchten von Wien und Eggenburg waren für die flottierenden Nantilenschwärme schwer zugänglich. Zudem war das gi'obe Sediment des von den Wogen wohl stark bewegten Litorals der Erhaltung der zarten Schalen ungünstig, so daß diese nur an dem feinsandigen Strande von Gauderndorf gefunden werden. Nautilus (Aturia) Aturi Bast. Tof. LVIl, Fig. 41. 1825. Siiutilus Aluri, Hasteiof, Environs de Hordeaux p. 17. 1838. Aliiriti Aturi linst., Uronn, Lethiiea geogo. S. 1123, Taf. XLII. Fig 17. 1888. /tturia Aturi Hast., Benoist. Coqu. Iobs. terr. tert. nioy. sudouest de la France p. 20, pl. U, fig. 1. 1898. Aturia Aluri linst., Pnrona, Cefalopodi terziari del Piemonte png. 7, tnv. 1, fig. 2—6. tav. II, fig. 5. 6. 1900. Aturin Aluri iJasl., Fuchs, Tertiärbildungen von Eggenburg S. 10 1904. Aturia Aturi Hast., Sacco, M. T. T. P. L. parte XXX, pag. 6, tav. I. fig. 15 — 18: tav. II, fig. 1—3. ,.V. 'f'estii snbumhiliai/ä'. siphone continuo^ biii'cinaefonnl ; seplis sinitosis.^ Basterot. Die dünne Schale ist dick scheibenförmig, ungeuabelt, mit abgerundeter Externseite. Die Ober- fläche ist mit feinen, bogenförmigen Querstreifen versehen, die zu den Seiteuteileii des Muudramles parallel sind. Die Öffnung ist höher als breit, der Rand an den Seiten stark gebogen, an der Extern- seite tief ausgeschnitten. Die Oberfläche zeigt rötliche, bogenförmige, radiale Bänder, die am Rande der Externseite enden und durch kleine Flecke verbunden sind, die in der Richtung der Streifen liegen. Auf dem letzten Umgänge zählt man Iß stark gekrümmte Scheidewände. Die Wohnkammer mißt ca. 2/3 des letzten Umganges. Die beiden tiefen Seitenlohen sind lanzettlich und liegen schräg, der Externseite genähert. Der interne Sipho ist gegliedert und von weiten, trichterförmigen Düten umgeben, die von einer Scheidewand zur anderen reichen. Fundort: Gauderndorf (feiner Sand), s. Dimensionen des abgebüdeten Exemplares: 35:12 nwi, HM. 184 Ile CrinoiD ier MiocäQliMniieei yos Eiienburi. A.ntedon Eggenburgensis Schff. Tuf. LVIll. Fiy. U-16. Der Kelch ist dickscheibenförinig. fünfeckig abgerundet. Das Centrodorsale ist eine fünf- eckige Platte, die auf der Außenseite konvex gekrümmt ist und eine rundliclie Vertiefung, die Gelenkädche des im Jugendstadium vorhandenen Stieles, mit erhabenen, stumpfen, fünfeckigen Rändern zeigt, ln der Mitte der Grube bemerkt man eine ca. 1 mm im Durchmesser messende Vertiefung, die durch eine zarte Kalklamelle von der Körperhöhle geschieden ist. 10— 1.') unregel- mäßige Kadialfurchen bedecken die ganze übrige Grube. Der konvexe Rand ist von kleinen, runden iu 4—5 konzentrischen Reihen stehenden, flachen Grübchen bedeckt, deren meiste in der Mitte eine runde Öffnung für den Nahrungskanal der Cirrhen zeigen. Mit dem Rande der Centrodorsalplatte und auch untereinander sind die fünf ersten Radialplatten fest verbunden, die den Kelch, einen steilen, fünfseitigeu Pyramidenstmnpf bilden, in den die zentrale Höhlung eingeseiikt ist, deren Durchmesser * 5 — des Gesamtdurclimessers ausmacht. Ihr Außen- rand ist stumpf fUufseitig. Im Innern ist sie neben schwächeren von zehn paarig ungeordneten, stärkeren Furchen bedeckt, die dem Horizontalschnitte die Gestalt eines füufzackigen Sternes geben, dessen Strahlen mit je zwei stumpfen Ecken enden. Vom Außenrande der Höhlung verlaufen fünf mehr minder starke Kiele gegen die Peripherie, die durch die Sutureu geteilt sind und fünf leicht ausgehöhlte, trapezförmige Flächen der Radialplatten begrenzen. Diese sind durch eine horizontale Artikulationsleiste gequert, die in der Mitte eine Einschnürung zeigt, die fast eine Unterbrecliuiig bewirkt und ober- und unterhalb welcher die kleine Öfiiiung eines Kanales sichtbar ist. Unterhalb der Artikulationsleiste ist die Facette gegen unten halbmondförmig abgerundet und läßt nur einen schmalen Rand der Centrodorsalplatte sehen. Durchmesser der Centrodorsalplatte lU mm, Gesamthölie 5 m»i. Fundorte: Kalvarienberg bei Eggenburg, li, Johaunesbruch in Zogelsdorf, s. Die Form ähnelt dem A. Jihodanicus FonUnuies Hassin du Rlione p. öO, pl. II, fig. lürt — c) unterscheidet sich aber von ihm hauptsächlich durch geringeie Größe und die im \tr hältnisse zum Durchmesser bedeutendere Höhe. Antedonreste sind schon vor Jahrzehnten auf dem Kalvarienberge als größt Selteniieit ge^ fuuden worden, aber erst in jüngster Zeit hat die unermüdliche Sammeltätigkeit Job. Krahulttz Hunderte von Stücken der Untersuchung ziigefüiirt. ^ — 1 So — 186 Di\ Franz X. Schäfer. Antedon excavatus SchfT. Taf. LVIII, Kig. 9-13, 17-19. Diese Form zeigt in den meisten Einzelheiten die größte Ähnlichkeit mit der vorhergehenden, besitzt aber durchwegs bedeutendere Größe, ist im Verhältnisse viel flacher scheibenförmig und die mit Radialfurchen bedeckte Vertiefung der Centrodorsalplatte nimmt deren Unterseite fast ganz ein, so daß nur ein schmaler, aufgebogener Rand mit Grübchen besetzt ist. Die Mundöflfnung ist im Verhältnisse zum Durchmesser des Kelches viel kleiner, etwa V7. Durchmesser der Centrodorsalplatte 13 mm, Gesamthöhe 5 mm. Fundort: Kalvarienberg bei Eggenburg, h. Formen, bei denen die dorsale Einsenkung noch nicht die auffällige Ausdehnung erlangt hat (Fig. 11), können als Übergangsglieder zu A. Eggenburgensis angesehen werden. — \m — Die EcbiDlileD der MiocänblMiiei von EienMn. Psammechinus extraalpinus Schflf. Taf. LIX, Fig. 7-10. Der verhältnismiUJig kleine Körper ist kreisrund, der Scheitel liachgedrückt, der Rami regelmäßig abgerundet, die Unterseite leicht ausgeliöhlt. Das Periproct und das große Peristom sind zentral gelegen und nicht erhalten. Die Ambulacralfelder sind nicht viel schmiUer als die Inter- ambulacralfelder. Die Porenzonen sind schmal, mit drei bogenförmig angeordneten Porenpaaren. Das luterporenfeld zeigt hart am Rande jedes Täfelchens eine große Primärwarze, die eine sehr regelmäßige Reihe bilden. Gegen innen liegt neben jeder dieser Warzen, aber etwas hinunter oder hinauf gerückt, eine kleinere Warze, wodurch eine zweite Warzenreihe gebildet wird, die aber das Periproct nicht erreicht. Außerdem sind die Täfelchen ganz mit kleinen, unregelmäßigen Wärzchen bedeckt. Ebenso kleine Wärzchen stehen auf den die Porenpaare trennenden Leistchen. Die Iiiterambulacralfelder besitzen größere Täfelchen, deren jedes in der Mitte eine große Primär- warze trägt. Neben ihr liegt jederseits etwas hinunter oder hinaufgerückt ein Paar kleinerer Warzen. Gegen außen bemerkt man bisweilen zwei Paar übereinander. Alle diese Warzeu liegen in sehr regelmäßigen Reihen, deren seitliche aber nicht das Periproct erreichen. Die Täfelchen siud überdies mit sehr kleinen, unregelmäßigen Wärzchen bedeckt. Die Skulptur dieser Art ist nach dem Gesagten also überaus reich und regelmäßig. Dimensionen des iu Fig. 9 abgebildeten Stückes: Durchmesser 28, Höhe 15, Durchmesser des Peristoms ca. 9 mm. Fundorte: Reinprechtspölla, h, Maissau, ss. Clypeaster latirostris Ag. Taf. LX. Fig. 1, 2. 1840. Cltfptaster latirostris, Agasaiz, Catal. syst. «ct. Echio. p. 6. 1861. Cli/peaaler latirostris Aff., Michelin, Mouogr. des Clypfastres fossiles (M^m. Soc. G^ol. 2e sör. t. \1I, p. 137, pl. XV, fig. 2. pl. XXXVI, fig. 2. 1879. Cltjpensttr latirostris Agassiz, Laube, Eebinoiden d. oesterr.-ung. ob. Tertiärabl. S. 11. Die sehr flache Schale ist fast kreisrund, fünfeckig, mit sehr abgerundeten Kckeii. Der Rand ist sehr scharf, besonders liiuten. Die Überseite ist leicht gewölbt, in der Ambulacralregion etwas aufgebläht. Die Unterseite ist eben, gegen das Peristom vertieft, mit tiefen Ambulacral- furchen. Der Scheitel ist zentral gelegen, abgeflacht, das Scheitelschild fast ganz von der bisweilen 187 IHK D)\ Franz X. ikhaßer. etwas erhabenen, funfseitigen Mndreporenplatte gebildet. Die Genitaltiifeldien liegen an den Ecken der Madreporenplatte, Augenlilfelchen (Hadialia) sind selten sichtbar. Die Ambulacralfelder sind breit und reichen bis zur Mitte des Radius. Das unpaare ist unten weit offen, die paaren mehr geschlossen. Die Porenzonen sind ein wenig vertieft, die inneren Poren sind rund, die äußeren länglich. Sie sind durch Furchen verbunden. Die zwischen diesen Querfurchen gelegenen Leistcheu tragen 0 — 10 Warzen. Die Zwischenporenfelder sind erhaben, mit vielen nahestehenden Wärzchen bedeckt. Auf dem übrigen Teile der Schale stehen die Warzen nicht so dicht, nur gegen den Rami zu sind sie mehr gedrängt. Das Peristom ist rund und liegt am Grunde einer fünfseitigen Höhlung. Das Periproct ist herzförmig, mit der Spitze gegen das Peristom gerichtet und dem Hinterrande genähert. Dimensionen des abgebildeten E.KempIares: 130:122:25 m»i. Fundorte: Gauderndorf, Eggenburg, Dreieichen, Klein-Meiseldorf, s. Clypeaster sub-Partschi Schff. Taf. LX. Fig. 3. Die Form ist fünfseitig mit sehr abgerundeten Ecken, der Rand wenig eingebuchtet, dick. Die Oberseite ist besonders in der Ambulacralregion stark gewölbt, die Unterseite flach, mit tiefen, glatten Furchen, die gegen den Rand verschwinden und sich gegen das Peristom plötzlich stark Tcxtnir. 1. vertiefen. Der Scheitel ist fast zentral gelegen, etwas abgeflacht. Die Madreporenplatte ist fünfseitig sternförmig. Die Genitaltafelchen sind mit der Madreporenplatte verbunden, die Radialia klein. Die Ambulacralfelder sind blattförmig, unten halbgeöffnet, in die Länge gezogen, hervortreteud. aber abgeflacht. Die ziemlich breiten Porenzonen besitzen tiefe Furchen und 8—9 Wärzchen in einer Reihe dazwischen. Die inneren Poren sind rund, die äußeren länglich. Das Zwischenporenfeld ist mit dichtgestellten Wärzchen besetzt. Der zwischen den Petalodien gelegene Teil der Ambulacral* region ist aufgebläht. Die die ganze Oberfläche bedeckenden Wärzchen sind gegen den Rand und auf der Unterseite gröber als im Zentrum. Das Peristom ist abgerundet, fast fünfseitig, das Peri- IJroct dem Rande genähert. Fundort: Roggendorf, Schloßthal (obere Bank), ss. Dimensionen des abgebildeteu Stückes: 135:131:43 mm. Die Form ähnelt dem Clypeaster Partschii Michelin (1861, Clypeastres p. 127, pl. X.VII, fig. 3, pl. XXX), doch unterscheidet sie sich ziemlich auffällig durch die geringe Höhe (Textfig. 1). Es liegen mir von verschiedenen Punkten des inneralpineu Wienerbeckens sehr nahestehende Exemplare vor. die stets als CL Partschii bezeichnet worden sind, aber ganz den Typus der Roggendorfer Art tragen. 18H Das Miocün von Eggenbnrg. 18‘) Echinolampas Laurillardi Ag. Taf. LX, Fig. 4, 6. 183C. C'lypraster Kichardi, (irateloup. M^oi. de g6o zool, sur les oursins foss. (Act. Soc Lin. Bordeaux t. VIll) 1847. Echinolampas Laurillardi, Agassiz et Desor, Cat. rais. des especes, geiues et fam. d’öchinide». (Anu. sc. nat. Paris, 3öme s6r. zool. t. Vll. p. 165.) 1871 Kchinolnvipas Laurillardi Affaash, Laube, Ecliinoiden der österr.-ung. ob. Tertiftrabl (Abh Geol. U. A, Bd V, S. 66. Taf. XVIII, Fig l ) d .. Tereh-atnla Iloeniesi Suess in lit. Uieger, Dif teiliaien BruchiopOilen de<« Wiemr Berken*. Beitv. *. l’al. Üsterreicb- Ungarns. Vtl. Bd., S. 179. Das Gehäuse ist ungewöliiilkli dickschalig, durch starke Biplikalioii und Ilervortreten der scluipiieiiförmig übereiuaiiderliegenden Anwachsriinder ausgezeichnet. Die kleinere Klappe ist in der Kegel breiter als lang und etwas Haclier. Über ihrem Scheitel ist die große, häutig querverlängerte Utl'nuug für den Haftinuskel sichtbar, die bei jüngeren Exemplaren mehr nach oben gerichtet, sich später allmählich nach vorn und unten neigt. Von der Stellung der Öflhung hängt es ah, wie weit das Deltidium unter ihr sichtbar ist, doch rückt der untere Hand der Ötinung nie bis an den Scheitel der kleinen Klappe herab. Auffallend stark ist das Mitteljoch der großen Klappe, das sich in der Kegel von der Stirn bis ganz nahe an den oberen Rand des Ilaftinuskelloches fortsetzt. Die Schloßplatten unter dem Scheitel der Dorsalplatte erreichen eine außergewöhnliche Entwicklung. An die Innenränder der Crnra der Schleife schließen sich zwei plaltenförmige Erweiterungen, die bei einigen Stücken (Eig. 7) ziemlich klein sind nnd bei bogenförmigem Umrisse einen etwa leier- fonnigen Kaum zwischen der Unterseite des Kardinalfortsatzes und dem übrigen Gehäuse olTen lassen. In dem Maße jedoch, wie diese Erweiterungen sich entwickeln, scheiden sie den oberen Teil dieses leierförmigen Kaumes von der übrigen Höhlung |.Fig. 8) ab und es geschieht endlich, daß sie dessen unteren Teil fast gänzlich schließen, so daß nur eine kleine Öffnung unter dem Kardiualfortsatze übrig bleibt, die an die AiialöfFnung unter dem Kardinalfortsatze von Spiriijera erinnert. Die Schleife reicht nicht bis zur Hälfte der Dorsalklappe hinab: die konvergierenden Fortsätze sind an ihrer Basis sehr breit, dabei lang, spitz und hakenförmig nach oben und vorwärts gerichtet. Sie bilden ihrer Richtung nach mit ihrer Innenfläche die unmittelbare Fortsetzung der gekrümmten Innenfläche der absteigenden Äste der Schleife. Der Hau dieser Art scheint darauf hinzuweisen, daß sie in sehr bewegtem Wasser gelebt hat. Darauf deutet die Dicke der Schale, die Festigkeit des Schloßplattenapparates, der sich häutig asymmetrisch entwickelnde Bau, die Große der Öffuung des Haftmuskels, sowie die zuweilen an den Seiten dieser Öffnung sichtbare Spur des An- pressens an einen fremden Körper. (Nach Dreger.) Fundorte : Grübern, Maissau, Ober-Dürnbach, Burgschleinitz. Eggenburg (Kalvarienberg, Horuerstraße), RohrendOrf bei Pulkau, Groß-Reipersdorf. h. Dimensionen des in Eig. 1 abgebildeten abnorm großen Stückes: 07:51:37 mm (zwei- klappig). Fig. 1, 7, 8 Originale bei Dreger Taf. VI (II), Fig. I«, c, 4, 3, Maissau, HM. 37* 193 Tafel IL Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel IL rig. 1. Deiidioeonu» Uerghausi iUchl. rar. Dreieicben, RA. Fig. 2, Lithoconus Mercali Bruec. Loibersdoi'f, HM. Kig. 3. Desgleichen. Mürtevsdorf, RA. i*'ig. 4. Chelyconus hitorosus Font. rar. exventricosa Sec. Vöslau, RM. Kig. 5. G. Desgleichen. Mörtersdorf, R.\. Kig. 7. Chelgeonus iiiediterraneus Bruy. Mörtersdorf, HM. Kig. 8. Pleurotoma (Drillin) pustulata Brocc, {nar.?y Dreieiclien, KM. Kig. 3. 10. Blcurotoma [Clavaiiita) aspenilata Lam. viir. snbscnlpia Schff. Dreieichen, KM. Kig. 11. l’leiirolonia {(-larutula) Mariae llöni. et Aiiiiig. Dreieichen. Original bei Hörues, Tiif. 37. Kig. 18. H.M. Kig. 12. 13. 1‘leurotoma {Claratula) Mariae HOni. et Auing, rar. pei\sciilpta Schß. Giviideriulorf, HM. Kig. 14. 15. Desgleichen. Dreieichen, KM. Kig- IG, 17. Desgleichen, RA. Kig. 18 — 20. Bleurotonta (Perrona) fcmiwarijiiiata Lam. rar. praecursor Scliff. Maigeu, KM. Kig. 21. Terebra (Aeus) modesta Tristan rar. Loibersdorf, R.V. Kig. 22' 24- Ancillaria {Baryspira) glamliformis Lam. rar. dertocaUoaa See. Mörtersdorf. RA. Kig. 25, 26. Pijrula [Ficula) conditn lirong, Di'eieicbcn, KM. Kig. 27. Pi/rula (/'VVh/o) cingulata Bronn. Stockern, HM. Kig. 28. Pyritla {Ficula} rondita Brong. Dreieichen, HM. Kig. 20. Pyritla {Melongena) cornuta Ay. var. Gauderndorfensis Schff'. Gauderndorf, R.A. Kig. 30. Pyrula {Fulgiirojicus) Burdiyaleusis Üefr, rar. permagna Schff, Gauderndorf, HM. Kig, 31. Pyrula {Fiilgurofieiis) Bnrdigalensis Defr. var. Oauderiidor/ensis Scc. Gauderndorf, Original bei Hörn Taf. 26, Kig. 9 a, b, HM. Kig. 32. Pyrula {F’^dgitrojieiia) Bnrdigalensis Defr. var. Gauderndorfensis Scc. Gauderndorf. H.\l. Kig 33. Pyrula {FulguroßcuB) Bnrdigalensis Defr. rar. depressa Schff. Gauderndorf. HM. Kig. 34, 36. Pyrula {Titdiela) rusticula Bast. var. Ifoeniesi .V»r. Loibersdorf, U.\. Kig. 36. 37. Desgleichen. Mörtersdorf, HM. Kig. 38. Pyrula {Tudicia) r«s^'ci' Orh. Loibersdorf. HM. Dasselbe Exemplar. Dasselbe Exemplar. Basteeotia Leporiua Lam. vor. hjncoides Urongn. Loibersdorf. Original bei Hörnes, Taf. 8. Fig, 1, HM Dasselbe Exemplar. Dasselbe Exemplar. Zonavia? flavieula Ln»i. Loibersdorf, HM. Dasselbe Exemplar. Dasselbe Exemplar. 22. Strombus coronatus Defr. var. praecedeiis Schff. Loibersdorf, RA. Cerilhium Zelebori Hörn. Dreieichen, KM. Cerithium Enrojiaeum May. var. acuminatet Schff. Eggenburg (Kübnringertal), KM. Cerithium (Fotamides) mitrale Eichw. Dreieichen, KM. Cerithium (Firiuella) nodosoplicatuni Hoern. Gaudenidorf, HM. Cerithium Eggenburgense Schff. Dreieichen. KM. Cerithium [Granulolabium) plicaUtm Beug. var. papillnta Sandb. Mörtersdorf. Original bei Hörnes, Taf. 42, Fig. 6, HM. •40. Desgleichen, Mörtersdorf, HM. Cerithium (GranulolabUtm) plicatum Brug, var. trinodosa Schff. Dreieichen, HM. Cei-ifhium (Granulolabium) plicatum Brug. var, quinquenodosa Schff. Nondorf, HM. Cerithium (Granulolabium) plicatum Brug. var. Moldensis Schff. Dreieichen, KM. CVr»V/ii»fM (Granulolabium) Hornense Schff. Dreieichen, KM. Cerithium (Granulolabium) inaequinodosum Schff. Nondorf, KM. -25. -29. -32. 84. -43. 46. 47. -60. -53. Schaffer: Miocaen von Eggenburg I. Gastropoden. Taf. LI. Abhaudlungen der k. k. Geulogisohen Reichaustalt, Baud XXII. Heft 2, Tafel LII. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburj». Tafel LII. Fi. HM. Fig. 2. Desgleichen. NonJorf, HM. Fig. 3. Ctrithiiim [7'ynipaiiotomus) marffaritaceiim liroec. vnf. quadriciiicta Sehff. Nondorf. KM. Fig. 4-6. Cerithium (Clara) bidentatum Defr. vn>\ fimi/ormis Sehff. Gnudemdorf. HM. Fig. 7. ('eriihiutn (Clara) bidtnlatum J)i>/r. var. nbbreviata Sehff. Gauderndorf, HM. Fig. 8. Cerithium (Fti/chopotainides) papnreraceum Hast. rnr. Grinidemii Scc. Nondorf. HM. Fig. 9. Cerithium (Pli/chopotamides) quinquecinct um Sehff. Gnuderndovf, HM. Fig. 10, 11. ifelaiiopitis imprensn Kraiixa var. muiiregaleMsis Scc, Dreieichen. RA. Fig. 12 — 14. Turritella turris Hast. var. rolundata Sehff, Maigen, KM. Fig. 15, 16. Turritella terebralis Lain. Nondorf. HM. Fig. 17 — 10. Turritella terebralis I.nm. var. graduta Menke. Dreieichen. HM. Fig. 20—22. Turritella terebralis Laut. rar. percingulellata Scc. Hrunnstube, Eggenburg. HA, Fig. 23, 24. Turritella (liaustator) rermieularis Brocc, rar. triemeta Sehff, Forchtennu. HM. Fig. 25. Desgleichen. Kremserberg, Eggenburg. KM, Fig. 26 — 28. Turritella (Haustator) vermieularis Brocc. var. perlateciucta Scc, Dreieichen. RA. Fig. 29, 30, Turritella Doublieri Math. Maigen. HM. Schaffer: Miocaen von Eggenburg I. Gastropoden. Taf. LU. Kunstanslalt M« Jalfe, Wien. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichanstalt, Band XXII, Heft 2. Tafel LIIl. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel LIII Fig. 1, 2. TufrUeUa {Haiistator) rennicularis Brocc. vav. liiieohUocincta See. Gaudeiadorf. Fig. 3, 4. Desgleichen, Zogelsdorf, KM. Fig. 5 — 7. Hausiaior DesmareaUnus Hast. Eggenbui'g, Sebindergraben, HM. Fig, 8 — 10, Jiaiialalor DesniareatiniiH Bast. var. mediosubcayinata Miß. Dreieichen, KM. Fig. 11. 12. 'rurrilflla {Arehimediella) Arehiinedis lirouff, Gauderndorf, HM. Fig. 13, 14. Turritella [llaustator) triplicata Brocc. var. Maigen, HM. Fig. 15, 16. Proloma cathfdralis Brong. var. (luadricincta Sehß'. Dreieichen, KM, Fig. 17, 18. l’rotoma cathedralis Brong. t’or. pauciciucta Scc. Miiigcn, KM. Fig. 19. Desgleichen, Loibersdorf, HM. Fig. 20. Übergang Ton Proloma cathedralis Broug. var. pniickincla Scc. zu var. f/imdri- cnicta Schff. Loibersdorf, HM. Fig. 21. Protamn cathedralis Brotig, var. ;iaucici>ie/a Scc. Maigen, KM. Schaffer: Miocaen von Eggenburg I. Gastropoden. Taf. Uli. Kunstanntdll Max Jatfe, Wien. Abhandluugen der k. k. Geologischen Reichsaostalt, Baud XXII, Heft 2. Tafel UV. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel LIV. Kip. 1—4. Xatiea epiglolthia Lam. rnr. MoMfusis Schff. Dveioichen, RA. Kip. 5. Xalica viillepunctnta Lam. Mörteradorf, RA. Fig. (5. 7. Desgleichen, Loibersdorf, RA. Fig. 8, 9. Xatiea ll•ans.rJ>•cllien$ Schff. Dreieichen, RA. Fig, 10. Desgleichen, Mörtersdorf, RA. Fig 11. Desgleichen, Loibersdorf, RA. Fig. 12—14. Xatiea trimsgrediens Schff. i'fir. elata Schff. Dreieichen, KM. Fig. 16. Xatiea [Xeverita) Josephinin Uisso var. Afan^a>7e;tsis Schff. Ganderndorf, RA. Fig. 16. Desgleichen. Loibersdorf, RA, Fig. 17, Sigaretus clathratux RM. Guuderudorf, HM. Fig. 18. Dasselbe Exemplar. P'ig. 19. Sigaretus aqueusis Rrcl. var. Gauderodoi'f, HM. Fig. 20, 21. faliiptraea Chinriisis Li>\. Gauderndorf, HM. Fig. 22, 23. Calyptraea Chinemis Lin, rnr. perstrinteUata Schff. Gauderndorf, HM. Fig. 24, 25. Calyptrara {RieateUn) de/ormis Lam. Gauderndorf. HM. Fig 26 Exemplar Fig. 24. Fig. 27. Xerita giyantra Bell, tt Micht. var. slriatiilata Scc. Gauderndorf- Original bei HOrnes, Tiif. 47, Fig, 10«, 6, HM. Fig. 28. Dasselbe Exemplar. Fig. 29. Xerita Pliitonis Bast. Dreieichen, HM. Fig. 30. Dasselbe Exemplar. Fig. 31. Xerita Rliitonis Baal. Dreieichen. Fig. 32. Dasselbe Exemplar. Fig. 33. Xeritina picta h\’r. Dreieichen, HA. Fig. 34. Xenophora cumulans lirong. var. traiisiens Scc. Loibersdorf. Original bei Hörnes, Taf. 44 Fig. 13, HM. Fig. 3.6. Desgleichen. Loibersdorf, HM. Fig. 36—39. Troehus (Oxystele) Ameiiei Brongn. Gauderndorf, RA. Fig. 40. Troehus (Oxystele) Amedei Bro7tgii. var. magnoelata Scc. Gauderndorf, HA. Fig. 41. 42. Troehus (Oxystele) Amedei Brongn, var. bicineta Schff. Eggenburg, Brunnstube, HM. Fig. 43. Desgleicheu, Gauderndorf, RA Fig. 44. 7Voc/ius (Oxystele) Amedei Brongn, var. granetlosa Sec. Gauderndorf, HA. l’ig. 46. 46. Haliotis Volhynica ICichw. Gauderndorf, HM. Fig. 47. Desgleichen. Original bei Hörnes, Taf. 46, Fig. 26, HM. Schaffer; Miocaen von Eggenburg I. Gastropoden. Taf. UV. Abhaudlungen der k. k. Geologischen ReicUsaustait, Baud XXU. Heft 2 Tafel LV. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. 3H Ur Frniiz X. S c 1j u f I' c r ; Das Mi'»cän von ' Aliliandl. cl. k« k. Ke*'I. RcIoIimuiaIhIC. XXII. Bd.. Jt. Tafel LV. Fi};, 1-4. l’alflla ferniffiiiea Oinrl. UüRgendorf, KM. Kig. 5. Exemplar Fig. 1- Fi}i- B-9. I’otflla /fi-ru!ii»r; ' ' *►! r 47'i a ;?'’*■ r^ i^-. f w‘t :.•— 1^ T" il' ‘‘^^■r .S' " «H ni|5»i' S*T' .'1 i ^ »1 .• d , . it >ar _ “i^ I ^S ^-;-'(?'iVi’(>-|.t . ,|| kflTf ,!k'rit#lly«d’’^C'ö^»i(»-J :'!f»sC«’l V»! •ifft^^t''^ ; Ä-.'^ ' •,.■>M•V•V^^» i - 4"r . - mSM— * 4- lA ) ■ iS. l ij Die Korallen des Miocäns von Eggenburg. Von Dr. Othmar Kühn. I. Einleitung. Von dei- reicliImlUgon Miocänfauna der Umgelmnfr von Eggenburg liegen bereits zahlicirho Tier- gnipi'en in eingehenden BcarbeitunKoii vor: Korallen wurden jeilocli bisher l)loß gelegentlich erwrdinl. So Ifihrl Reuß'i in s(>iner Bearbeitung der Korallen und Bryozoen des Wiener Beckens bei zwei Korallen Eggenbmg als Fundort an {Aniraett Fnihlirhiumi, S. 2*2 und ExpOtnuriu atruites. S. 17). Reuß beruft sich hiebei auf eine Mitteilung von I>r. Fröhlich und durfte die Stücke selbst niemals zu Gesiebt bekommen lial)en. Auch ich konnte sie niiht mehr auffinden. In seinem Werke von IJS71 erwfdml Heuß Fundoi-te des Eggenburger Gebietes bei Asf/noa cmiidüfa und bei Astrant FnUilkhiami (beide S. 41)i dagegen nicht mehr bei seiner Ksphintuia (itroifes. In Schaffex*’s Arbeiten werden mehrfach l[etiiistniveH erwähnt, die sich auf die richtig erkannte Haujitart des Gebietes beziehen. Durch die jahrzelintelaugen Sammlungen von Kraliuh^tz kam ein prächtig erhaltenes, iiidividiienreiches. aber arten;u'm(‘S Korallenmaterial zustande, das sich größleiileils im Krahuletz-Mus(Mmi in Eggenlmrg befindet. Einige schöne Stücke befinden sich auch in der geologischen Ahteilung des Naturlustorischen Museums in Wien. 11. Systematische Beschreibung von Korallenarten. Das gmize vorliegende Material besteht zwar aus imdiiereii liimdert zum 'reile heträchtiieh großen Stücken, aber nur aus vier Arten. Davon war eine einzige mit eimu' bereits bekannten .\rt zu identifizieren; dagegen stellen sowohl Porites- iwrustutis Defr. als auch IIcHuHmed liensaiaiin M. I'l. et II. und AMraeu Fröhlichinnu Reuß Sammelarten dar. die durch das Ziisammenwerfen ungleichartigen Materials zu- stande gekommen sind. Slaiiar*) hat jüngst darauf hingewiesen, daß die Erweiterung des Begrifi’es .Wiener Becken* auf die außeralpine Mulde unhegiündet ist: auch in paläontologischen Fnigeii hat diese zwiespältige ümgreiiziuig des BegrilVes mehrfach große Verwirrung aiigerichtet. Cami^) z. B. bezeichnet in scunen grundlegenden Bryozoeiiaibeileu die Fimdorte des Eggenburger Gebietes einfach als .'lorlonion von Österreich“, weil er eben nur die .Angalie .Wiener Becken* sieht, während die betreffenden Arten in Wirklichkeit dem Burdigalien der Eggenburger ScUicliten angeliöien. Reuß wieder zieht in den erwälmteii .Saminelarten ähnliche Formen der ersten und d(>r zweiten Mediterranstufe zusammen. Mau braucht gar nicht so weit gehen, wie Bernard, der. zumindest bei den fossilen Formen, nahezvi jedes E.xoniplar. fast immer aber die Exemplare jedes einzelnen Fundortes als eigene Art beschreibt und ihnen einen, wenn auch nur geographischen Namen gibt. .iVber es ist doch nicht 1) Reuß 1. c. lSI-7. -J Slamir l. r. l‘J23. Seile 3 l>is 7. s. Kühn, ,Dic Bryozoen des Miocäns von Eggcnl»ur;j'' lu diesem Hett. ])y. Othmay Kühn. 1- nolwendi^:, otwa nalu‘ vc'j wandlc Fonm'ii. vom denen die eine nicht in die ^':u•iaUon^ibreile der anderon lallt und die von versrhiedenen Standorten stainmen, inileinander zu vereinigen. Sie mögen vielleicht nur SlandorLsmodiiikutionen <‘in und (ler.sell)en Art sein: ilire deutliche Trennung lial doch, wenigslens vorläufig. Werl. Hesonder< aber dann, wenn die imter.schiedenc* *n Formen auch nur in zeitlich verschiedeucii Stufen auftreten. wie dies liier der Fall ist. Familie: Knswi/iduc Poche IDIi. (iattnng: ()yhiir/lti Dana. Felix M hat darauf hingewiesen, daß dem Namen Oyhkrllu Dana 1S4-8 gegenfiher dem allgemeiner eingehfirgerlen. aber spfileren Namen Ny/iiistyiifn M. Edwards 1857 die Priorität gebührt. Ich verwend** daher diesen Dattung’.snanipn, obwohl ihn Opjouilieim anscheinend alilehnt. Eine Art iliesca- Gattung .stellt die hei weitem zahlreichste, am weitesten verlu'citete und In größerem .Maße rifl'hildende Form der Eggimburger Schichten dar. Man wäre beim ersten Anblick leicht geneigt, sie zu di’r beliebten .Sammelail Ili-liustyaeii Ueufymna amd. zu .stellen. Ueuß -) bat aber bereits aufmerksam gemacht, daß diese Ai*t zwei Fornu'U umfaßt, die er als my. majoy und vur. mbxuy unter- scheiden wollte. Uppenlieim -’i liat dann die Trennung in zwei Arten vollzogen und verwendet den Namen UrliaHtyaca lieußinna nur mehr für die khdiiere Form.'} für die sie von Edwards und Ilaime wahrscheinlich .allein aulge.slellt worden war. Die typische Oyhkrlla JfeiifSiaua Milne-Edwards et Ilaime liegt mir vor von Grund, aus dem Rauchstallbrunngraben l>ei Baden, von Pötzleinsdorf, Gainfaru. Forchtenau und Mattt'rsdorf.'’) Die Kelche schwanken nur wenig, zwischen ’2 und mm, sind also kleiner, als sonst (Milne-Edwards, Oppenheim) angenommen wii'd: über :2 5 mm wird kaum ein Kelch. Sonst ist besonders das starke llervoiireleii des ersten Sejitenzyklus hemerkenswi’i't. Deutlich imlerschieden hievon ist die zweite von Ueuß mit 0. Iteußinna vereinigte Fui’in: Orbicetla transsylvanica nov. spec. 1871. Jleiidslyaea Uew. 2>- Reuß I. c. S. d4-0. Taf. XVIII. Fig. 4. Kolonie kuollenförmig. Kelche hervortretend, groß, mit einem Durchmesser von 5 bis 6 mm. Mauern dünn, scharf zulaufend, 1*5 bis 3 »i/a voiu'inander entfernt, Von den Sepien erreicht nur der erste Zyklus das Zentrum: die beiden andeivn Zyklen sind nahezu gleich entwickelt und (Im Gegensätze zu Reuß' Abbildung) ziemlich kurz. Pali und Oolnmella sind deutlich entwickelt. Die Art liegt mir ausscliließlich von Lapougy in Siebenbürgen vor: ein Exemplar von Koste.] ist sehr ähnlich, jedoch wegen des schlechten Erhaltungszustandes nicht mit Sicherheit hieherziiziehen. Vergleicht man diese Art mit OyhictUa lieußinnu, so begreift man nicht, wie Reuß diese beid£*n Arten vereinigen und wie Krvimphoiz diese Vej’einigung nocli bekräftigen konnte.®) Reuß zog abey 1) Felix 1. c. lilfC. S. 2üü. 2) Reuß l. c. 1871. S. 3) Oppenlieim 1. c. 1018. 8. 65. *) Reuß 1. r. 1871. Tiif. IX. Fig. 2, iiirhl Taf. XVIII, Fig- i. 4) Außerdem i«>l hie liekannt von Madeiiu (M.-iyer-EIiiiar) und Kleinasien lOppenhciiii). .\ngel)lich auch von Böhmen und Mlihreii (Reuß), BoMiien (Krumpholzi. Rumanion iRedlieh). •i Kriiinpliolz 1. e. 1016, S. t7. 4 — ]>ie Koiaihn ileK Mioräiis rmt Eiftjenhitni. noch Stüfki- ans (k-m EggtMihmgei' Hci-ker» zu diesi-r tJmiipe. die in l)czug uulMü-kliirrüßc in dei- Mille stehend) aber in der Ausbildung der Sepien deutliche Unterschiede gegen beide Arten zeigen. Ich imill sie daher als eigene Art beschreiben: Orbicella Eggenburgensis nuv. spcc. (.'I 'af. I. Fig. 1 und di. 1817. Krpliomria nfroitfix p. p. Reiiß 1. c. S. 17. 1871. Ilclidstraea liciißiiinii p. p. Heuß I. c. S. dlO. Die Kolonien dieser Koralle müssen eins! sehr staltliche UilTe gebildet haben, da trotz ihrer liröchigkeit dne Unzahl großer Stücke mit Durchmessern bis zu einem halben Meter vorliegen, ^’on den beideti früher genannten ArU*n untersclieidet sie sich schon durch di(> (Iröße ihrer Kelche, die. wii* dies bei Oi-bicella die Hi'gel zu sein scheinl, nur wenig, zwischen 3 und 1 uini. schwanken. Die V'erleilung der Kelchgrößeu der drei .\rlen an dein vorliegenden Material zi'igt Fig. l nach einer einfachen Variationsstaüstik. Textn?. 1. IlilnfipkPilskm-vc di*r Kclrliffiölicii in nini. Die Kelchgröße innerhalb der Art scheinl hei O. K. von äußeren Faktoren mitheeinlliifil. .le flacher und ungestörter die Kolonien aus.sehen, umso größer, gleichmäßiger und regelmäßiger .'iiiul die Kelche: werden Wachstum und Ernährung durch Verletzungen (.Tierfraßi oder andere äuß(*ro EintliVsse an vcrscliiedenen Stellen der Kolonie ungleichartig, so wird damit auch die Wachstums- und ’reilung^- geschwindigkeit geändert und damit wahrscheifdich auch die Größe der Kelche, die bei rasciierer Teilung nicht mehr die Zeit und die Haustofte zur Erlangung der normalen Größe hatten. Nur so ist meines Eraclileiis nn.-ii geliemit abliildete luid bei der Angabe der Kelrligrößeii niclü die liäiifigen kleineren Kelche O. Iliiißiaim iiitl '2 uitu und dii* ;:röBeren Ketclie von O. traitamjlvanicft mit 6 tmii Dnrclnnesser berfleksielitigle. o Ih-. Otliiiiiii- Kühn. |)ii. tiTliän-n .Si’jjicn dageuin siad sraiiz lifdeulend kürzer und auch etwap diumer. Von einem vierlci, Zyklus, «ie er b. i aiidereu .krien vorkoiiimt, lehll jede .kiideuUmg. .\lle Sepleii .sind knapp an der Mauer slark veidickl: ihr.' Flärlien sind, wo sie iii.-lit durcli Inkmstalion verdeckt eräclaanen, inil sel.r'reineu und weilzerstr.allen Kfiruern l.edeekl. Zwis.'hen den Seiilen hollnden sicli zal.lroirlie Traversen von ü.-rin(rerer Slärke als die S.'plen; sie sind in der Nfilie der Oherllärhe last immer zerslnrt. im haiiKsschlin sind sie aber deullirb sirlilbar und so rei-elmäßis! anp-eordnet. daß die Inler.seplalrünme {fC'kannncTl t-rsclic'int'n. Die Waml ist miffcfiihr D-5 dick und bildet auf der Oberfläche einen die rmgelmiig wenig übeiTagenden Rand. Die Ilölte dieses Randes ist bei flaclKun Wachstum der Kolonie selir gering, nimmt :d)er bei stark g.'wölbten Stellen nach unten zu. Dies kaTin eine gewälmliche Waciistumskorrelatiou sein, kann aber bei Korallen auch mit der Si'dimeiilation zusanimenln'ingen. da die unteren Kelche naiurgemäll stärker der Bedeckung durch Sand ausgesetzt sind als die ohenm. /um miudeslen wurden derartige He/.iehungen zwischen Sedimentation und Kelchansbildung hei rezenten Korallen beobachtet.M Die Rippi‘11. welche die Mauern der einzelnen Kelche miteinander verbindim. sind oft nur an der Obertläclie an vielen Stellen (Al.h. 2t sichlljar, Sie sind mit den Travm'sen. die sidi aiicli zwischen Urnen linden, .lurch spätere Kinlagmuig von Kalk fast zu einer kompakten Masse gewoi-di-n, in der mir einzelne Öffnungen namenllich in den lieferen Lagen, den \ erlauf der Rippen aiizeigen. .\iich die Wand liat ihren kompaklen Eindruck nvir der Einlagerung von Slereoplasma zu danken, die ihren ur-sprüngliclien Anfl)au (Pseudotheka) ganz verdeckl. Anzahl der untersuchten Stücke: Einige Hundert in den verschiedensten Erlialtungsziisirmden. meist in gelbem Sandstein oder in weichem, weißem Kalk. Eundorle: .Eggenhurg'^, liaiiemhanslgnibe lud Eggenhurg. Bahneinsclmilt bei Knhnriiig. Kaltau und besonders viele von Maigen. Ein Stück von (Jaudermlorf ist stai’k abgerolll und scheint einen längeren Transport im Wasser mitgemacht zu liai)eii. Fenier fand sich ein Stück in der Sandgrube im SchloßUüe bei Roggendorf und zwei bei Drei-Eicben. ferner sechzehn Stücke, darunter ein sehr großes, in d<‘m weiter geU'geneii Miocünfelzeii am Klopfberg bei Stiefern am Kamp. /u Orhicethi Eijijeuhurtjemi» gehörten walirscheinlicli aucli die verschwundenen Stücke, die Renß zu hvplnnarin ntroUes (Ooldfußl stellte und von denen er nur sagt:-) ,1m Leithakalk von Eggenlmrg in Niederösterreich -ä Stück nach Dr. Fröhlich.“ Diese letzte Bemerkung bewtdst, daß Reuß diese Stücke nicht selbst zu (Jesicht bekam und Beschreibung und Abbildung nach den der II. Medilerranstufe an gehörenden Stücken vornahm. In seiner spfitereii Bearbeitung nahm er bei der. nun IMUisivfmi Ueußiumt benannten Art den Fundort Eggenburg iiiclit mehr auf. Von dieser Art ist unsere f>rlm:elhi Ktjifnilmn/ensis mitei-scliieden durch ihre größeren Kelclie. durch die gleiche Ausbildung der primären und sekundären Septem während bei O. lieußimta die primären bedeutimd stärker sind, durch die weitiTslelienden Traversen, die schwächere Körnelimg der Septen. Mil einer anderen (h-bkeHn ist sie ebensowenig zu verwechseln, wie mit einer SnhintMnim, da hei einzelnen Stücken mit freiem Auge, hei allen im Dümiscliliff oder beim Anälzen die verbindenden Rippen sichtbar werden, während hei Solemtuti'aeu die Rippen nicht Zusammentreffen und die \erbindung 1) vgl. .loni’s 1. «•. Iäu7, S. üis.... s) Hpiiö 1 1-. IS47. S 17. — r, — I>iv Kui'ii/Ini lies Minahis roii Ki/iienhuri/. 7 mir durch KxoHmk liergestellt wird. Bei einigen Ksemplarcn von o. Eijijeniimijensis i^i dio Kxothek aiisgelaugl. so daß die Kelchröhren nur molir durch die Uipinui und einzelne QucrlamcUen verbunden sind. Orbicella Eggenburgensis var. formosa, nov. var. iTaf. 1. Kig. 3). .\us Grübern (sfidlicli von Maissau) liegen mir einigi- große KilTstficke vor. die sieh von der typischen Orhiir/hi Ki/r/eNlnin/ensis deutlich durch einige korrelative Ahweielunigen unterscheiden. Die Kelche liegen etwas weiter voiU'inander onUernU ragen iiher die OlM-rtläche sUlrker »unpor. al-s dies hei 0. Eifijeiihiirfiensis der Fall ist, Wand und S(‘plen, besonder.s aber die Rip))en sind dduner. Die Sepien sind oft durch l^tuerbäikchen (Synaptikel) mit den Nachharsepten verbundiMi. .\uch ilie Knlstelmng der Pseuduihek aus zwei konzentriscluai Synaplikelkranzi'n mul Einlagerung von Storeo- plasrna zwischen diesen und den Travi*rsen ist .siclleiiweisi* sehr dmitlicli sichtbar. Man wäre zuuilchst versucht, diese Abweicliimg<*n als Folgen geringerer Inkrustation zu deuten und tatsächlich sieht die lypische O. Ef/i/enhiinfe>isi.s' wie eine gröbere und vereinfachte Ausgabe der zii^rlii'hon Varietät aus. Das stärkere Hervorragen der Kelche und der Besitz von ISynaptikeln zwischen den Sejitmi berc'clitigen meines Erachtens rloch, die Form von Orfibern wenigstens vorlrmlig als Lokalvariotät iihzut rennen, zumal vermittelnde Üliergänge noch fehlen. Ähnliche Abweichungen: Hervorragen und dahei im Inneren Flacherwerden der Kelche, verbuiKlen mit zierlicherem Bau fand fibrigjuis Jones b(‘i seinen Untersuchungen an Mndrepom, Monfiporn und Porites an jimem Material, das in ruhigerem, aber sedinumtreichereni Wasser gewachsen war. Wenig östlich von («rübern. bei Gaindorf. wurde eine Fauna gefunden, die von Korallen nur Orhice.Ua Defrancei und Orbicella lieußinnu enthielt. Sie fuhrt auch sonst überwiegend Formen d(*r II. Mediterran-stule. ein B(*weis für die stratigraphische Wichtigkeit der Trennung von O. Jleitßiami und E(f(jenburgensis\ denn O. Ikfranrei ist nach Oppenheim «*ine vom Otigoeän bis ins oberste Mioeän reichende Form. Isastraea Frbhlichiana (Reußi m. (Taf. I. Fig. 4k 1847. Ästraea Fröhlicbiana, Reuß I. c. S. 22, T. l\\ Fig. 2. 1871. Fröhlichiana Reuß l. c. Taf. XIII. Fig. 2 und Nicht: Astraea Fröhlichiana Reuß l. c. 1871. S. 45). Nicht: Astraea Fröhlichiana hei Schaffer, Kruinpholz usw. Unter dem Namen Astraea Fröhlichiana wandert heute eine ganz lalsche .\ii durch die Lileratm'. Die richtige Form wurde 1847 von Reuß beschrieben als .sehr .selten in dem unmittelbar aunhvinit aufliegendeii Leilhakalk zu Eggenburg und Kühming in Niederöstenvicli (5V). Von Herrn Dr. Fröhlich aufgefunden und gütigst mitgeteilt”. Nach dieser Anmerkung dürlten dii* fraglichen tünl .stucke Reuß •'clbst nicht Vorgelegen sein; ich konnte sie auch nirgends mehr auffinden. Beschreibung und Abluldung 'limnien aber hinreichend genau mit einer Form überiün. die mir in lünl schön i'rbaltenen Stucken von Drei-Eichen vorliegt (2 im Ivrahuletz-Museum, 3 im Naturhistorischeii Museum in Wien). Leider hat Reuß später (1871) unter demselben .Namen eine andere haslraea aus der (legend von Drasenhofen und Enzersdorf besclum-ben und diese wurde zur ürumllage einer neuen. fül'« lilichen Bedeutung des Namens.*) 1) Die AbbiMiuifc’ von 1871 «urde nac-h einem Slflck von Egirenbnrg gezciclmel iiml «iliiiinil mil der iiis.i.ranplidH'ii •An ribereiii; leider konnte ieli das Origiiml in der Sammlung des Nalurhislürisrhen .Museums nielil autfmdeii. H l>r. Otfiniar /\iUm. Ht'uB bcschml)t jimUt demsi‘Hn-n Naim'n, IS 1-7: Koluni«* plaUenfr)imif.'e Mat^sen vi*rlifilliii>ii)äßiK kk‘ini\ vertiefte Sterne, deren erliabfiier Kami M-harf imd gekerbt ist 2t) bi^ 4S (bmiie S(‘pla gewölinlieh ('ilialieiK'. warzi^re, mitunter netz- Idnnig löclicrige Achse Astraeti Dö/ilicliitnni, 1871: iiielil flache Massc'ii. sondern größere, dickere Knollen flach vei'ti(‘fte .Sterne, erreichen nur selten einen Durchmesser von 4- ö l>is 5 iin/i 2-S bis Sepia dii‘ Achse besteht nur aus wenigen Körnc-rn Man siebt, wie .mcIi Reiiß 184-7 von der MitteiUuig Dr. Krölilichs, 1871 alicu' von den etwas verschied<-nen, ihm vorliegenden Stöcken von Draseiiliofen leiten ließ. Die Bezeichnung Imistraeu FyiihUchUtnu ilteuß) m. muß dalier gegenüber dem bisherigen (lebraueh auf die Kggenburger Form eingeschränkt werden. Die Kolonien sind plattig-flacli, keine Knollen, wie sie Heuß 1871 angibt. Der Kelchdurch- messer helrfigt 3 his bann, am häufigsten 4 bis 5«/w/; er ist also etwas größer als hei Reuß 1871.*) Die Kelche sind fünf- bis sechseckig und stoßen mit dünnen imr Olliin.u Knliii: Die Knr.illi-ii ■l<'$ .Mi»rnu> Vt>ii EgKnilnirgr. 4 10 Df. OI/iiiKir Kühn. Kill großfs. sfhön orhallenc-; Slück von Maifrwi. Die /. Srhfi/ftri liildet mit Prionasfnini Xriir/phoirni Ueuß. Prionnstraea innjutarh (Defi-.l uml /'lionnüfrnm cilhica Daus eine älmlielu' (iiup)M'. wie Orhicvlht K(j(/enbinffpiish m.. O. liniffinini M. Kdwards. O. Iransstjlnniita ni. und O. niirrocahjx Ftdix oder Isaslraen Fiohlivhiuntt mit / nriinliilu l. itulifu und der Drascnlioleiicr jMstrueu. Es scheimm dies Gruppen von Korallen zu sein, die aus einer Staminart und mehreren durch Eolcalanpassuni,' entstandenen Varietfiten bestellen: solange wir aber keine /,wingender<*n Beweise für die<(> Ansicht Iiahen, als die allfrenielne Ähnlichkeit der in eiiU'i- Gruppe zusaimnengefaßlen Formen, halle ich eine Änderung in der Namengebung für unangehra<-hl. a. Srhcma Si'pl'-naiinrtlnniig l)oi Iftistriu-a Srhafferi. ]. Srhofferi unterscheidet sicli von der fblumistnun Xfugeboreni ReußD durch die unregel- mäßigere Form der Kelche, die lireiteren und höheren .Scheidevvündi', die stärkere Aclise. die stärkeren Septen und die schwächeren Qiierhlättchen. Von der Piionuatrapd irregulans (Defr.) aus dem Mioeän von Dax und Turin, Kleinasien (?) und Armeniiui (?) unterscheidet sie sich durch die stärkere Achse, stärkeren .Sepien, scliwächere Körnung der Sepien. iM'Sonders durch die viel stärkeren Scheidewände. Von der Prioni/stntea ciUcica Daus-) endlich unterscheidet sie sich außer durch die stärken* Achse, die flachere Form des Kelches und das Wiederansleigeii der Septen gegen die Achse vor allem durcli die breiter«‘n, aber flacheren Scheidewände, auf deren Uberseite die Septen gar nicht ausgebildel sind, während sie bei P. cilicicd gerade dort am deutlichsten hiuwortreten. Sie wurden benannt nach dein Tertiärforscher und Bearbeiter der Geologie und Mioeänfauna von Eggenlmrg. meinem verelirlen, ehemaligen Lehrer. Prof. Dr. F. X. Schaffer. Familie: PorHiilne Jhimt I848. Porites Maigensis nov. spec. iTaf. I. Fig. 6). Im Pfarrhofgarten von Maigen wurde, zusammen mit Orbhellu Eggeuburgpiisi/f, TnrritplUt und (Withipii eine zart gebaute Koralle in zahlreichen wohlerhalleiien .Stücken gefunden: die meisten davon sind im Naturhistorischen Museum in Wien. Die Kolonien sind läuglich-walzenfönnig hei einem Stücke sichtbar aus übereinanderliegenden Schichten zusammengesetzt, stellenweise von Bohrmuscheln durchbohrt. Die rundlich-sechseckigen h Rpuß 1. i-, 1871. S. uU, Till'. X, Kig. i aus Luptuigy in Siebnihiugen. Nach Daus 1. c. 1914'. S. V48. Tat. XIX. lög. 1 und 3 auch in Kilikicn. narli Ki umiiholz 1. c S. 3.') ancli in Hosnimi. s) Daus 1. r. 1914. S. 4i9. Tal' XVIII. Fig t. um] Taf. XIX, Fig 4. 10 — Dir Jumi/ini t/rs Mwrüns ran Kyt/tnhiinj. 1 I Kelche- Imben 1*5 bis 2 mm iin Durcliinesser. Sie stoßen nmnclunal direkt zusammen, oft ist aber zwischen den beiden Kelchrandern eine, seltener zwei Reihen von kleinen OfTmingen (reduziertes Coen- t-ncliyim, wie sie die Porithlae häutig zeigen. Die dünm'n Septen sind stets 12 an der Zahl und zeigen am Kelehrand fast stets eine dentliehe Verdickung. .Manchmal sdu-inl es durcl» die dahinterliegeiiden Öffnungen des K(dchramli's, als oh sicli die S(>pten am Rande gabelförmig sj)allelen oder als oh sich zwei kleinere Septen hier anschlösseii. I)«-r letztere Fall erweckt den Verdacht der .Dreizackbildung-, der die Art dann zur üattung Goniopam im Sinne Bernard's stellen würde*. Ich glaula* atier, daß diese Fälle, wie erwähnt, in dem Vorspringen der Wand intolge der daliinter liegenden OlTtmngen begründet sind. Die Pali sind ungleich ausgebild(d, meistens zwei stärken-, drei schwächere; sie siml durch Synaptikel miteinander verlnmd(*n. so daß die inneren Soptonenden durch einen Hing miteinandi*r verhmulen sind (s. Tc-xtligur). Das Achsongebildc ist (-benfalls durcli Synaptik{d mit diesem Ring in Verhiudung, liegt aller etwas tiefer, als die Pali. Reo))achtel man die Photographie Taf. I, Fig. ü. durcli ein schwaches Vergrößerungsglas aus einiger Entfernung, so .>i(‘bf man sein- plasti.-^cli den hochgeU-genen Ki-Iclirand. tiefer den I’aliring. noch ti«-fer die Adisengelulde. An tangential ahgeri(fbeiM-n .Slellcn verscliwindel iler gewohnte Anblick von Kelciiliegrenzimg und Innenstruktur und man sieht nur mehr ein feines gh'ichmäßiges Maschenwerk. Nach guter alter Sitte hätte ich diese Koralle eigentlich als Poritrs incrustnn.'* Defr. hesclireiiien müssen, wie dies noch Macovei 1909 und Kruiupliolz IIMG mit vc-rwandh-n Formen taten. Hernard ‘j l'criclitet aber schon 1900. daß er nirgends weder das Original von Defraticc's Aslmm InnustKiiK noch eine Re.*;chroihung d('sselheu linden konnte. Milne-Edwards’ Original zu seinem Voi lfeti himoiftui.s-) >tummte aus dem Rhönehecken und wurde von Bernard ■A\i PnrUc!^ lionche^-dH-Rlmiie l hc-seliriehen; es stammt von Carri-le-Rouet und ist durcli sehr dünne Randzonen, nach innen in einzelne Körnchen aufgelöste S(--pta und ein kleines Achs(-nknölchen ausgezeichnet. L<-idei ist die Form weder von Milne-Edwards noch von Bernard abgelüldet. Vielmehr zog Milne-Edwards zu die.ser fraglichen Form eine andere, den Porites a)llemn. II l>is Di wohlausgebildele Sepien mit sehr groben Kornern, großen und deniüclien Pali, die aber seitlich nicht in Veriiindung sind. Sie gehünm also zur Galtuiig dmiiopora. 1871 hegründide Reuß seine Ib'sclireihimg und Ahbildung von Pontes iiin-ustnns Defr.'^) auf Kxemplaien von Forchleimu.^') da- ebenfalls meistens M- Sepien haben (nicht 12. wie Renß angiht, aucii auf der Ahbildung zeigen alle Kelche M Septen) und ganz der ol>igen Ri'schrcihimg der Stücke von Pützleinsdorf entsprechen. Sie geboren also ebenfalls zu (roiiioponi und wahrscheinlieh zur gh'ichen Art. Sonst erwäiinl Reuß die Art nocli von Mattersdorf. Die Stücke gleichen jenen von Forchteuau, nur sind die Septen feiner und die Kelche flacher. Selir zahlreiclu' Fxemitlare. die aber leider stark ahgerollt .sind, liegen mir ans Grund vor. von wo sh« Reuß ebenfalls erwillmt. Die Kelche halten einen Durchmesser von PShis PC sind stark vertieH. stets nur 12. Pali und Columella sind gleichgroß und zu einem sternarligen Gebilde vi'ibundeii. Sie geliüivn also zu Porifes. sind aber durch die kleinen Kelclie und die andere Verbindung der Achseneleinente von P. Moi(fetisis deutlich unterschieden. Die von Heuß erurdmien Exemplare von St. Nikolai und Üamlitz in Steiennark sind ganz imbestimmbaia eines ist längs angesehliffen. doch ist dadurch bloß die Poritidennatur erkennbar. Dasselbe gilt von den übrigen von Reuß angeführten Fundorten. Neben diesen Stücken, von denen also keui einzige.s mit Sielierheit zu unserer Aid zu rechnen ist. fand icli auch einige schOne Stücke von Dax und aus der Gegend von Rordeaux iFuudortsangalje: ,Rordeaux' oder .Merignac“), Acq. Pfist 1871. XVI. 291. Acq. Post 1852. I. 1539 und Ac(|. Post 1850. XXV. 113, die ganz unserem Porifes Miii. S) Das Oripimil liegl hei einem Zellet inil der Angabe .Aeq. Post 1850. XLV. ü406., und der üheiTasi-lienilen. Fiiiid- orLsangiihe ,Nikolsl)urg?‘’ Es stammt aber, wie tets nur Id Sepien auflreton. auch niemals eine -Dreizackbildung- zu selu-n ist, sondern höchsten^ eine (Jabelung «-inzelner Sepien in der Itandzoup. ist die Stellung zur Gallung /ViVes wohl berechtigt. Diese Stellung ist deswegen interessant, weil die Art zugleich einer iler rdtesten Vertreter die.ser Gattung ist. Tn der Kreide gab es, wie icli in einer gleichzeitigen Arbeit zeige, keinen einzigen I’oritr.-r. die /V/7cs-Arlen Docta’s geliören in Wirklichkeit auch nicht zu (Jonloporo, wie Hernard annahm, sondern zur Gattung Acfinucis dOrbigny. Dagegen zicdit Hernard die bereits in der Krehlc auftrelemle Gattung LlHiaraefi Milne Edwards et Uaiine zu welche Gattung dann alle PorHidur mH reduziertem Coenenchyin mul drei vollständig oder auch unvollständig ausgehildeten Si*plenzyklen uinfaRl. Durch Reduktion des dritten Zyklus wäre it dem älteslen 'l’i'rti.'ir bis zur Gegenwart vor >ich geht, daß sie aber keine zwingend notwendige ist. wie die lange Zeit, w'äbrend der sie erfolgt, und die .starke Verbreitung der Formen mit '24 S(‘pten in der Gegenwart beweisen. Da dieser Übergang also zu versehiedemui Zeiten erfolgte und alle Zwischensladion mit mehr oder weniger reduziertem dritten Septalzyklus auflreten, ist es unmöglich, scharf zwischen beiden Gattungen zu trennen und. wie ich glaube, auch nicht nötig. Vielleiiiit wäre es praklisclier. die Uber- gangsfornien in einer eigenen Gattung zu vereinigen, oder, wie es früher ül)Iicli war, die Formen mit vier Seplalzykleii in der Gattung Litharaeu. jene mit reduziertem vierten Zyklus in der Gattung (ioiiio- pora zu vereinigen, ln einer vorbereiteten Arbeit übei’ die Entwicklung der Pmitidar lioffe ich. diese VerhfiUnisse klären zu können. 1) uiiil Poiites lioticlies ialischL*n.M armenischen'^) und persischen^ Mioeän treten ebenfalls ausschließlich oder weit überwiegend riffbildendi* Arten auf. Man kann hier direkt von einer Riffazies des Mioeäns sprechen: ilieser BegrilT ist ja infolge der bathymetrischen und klimati.schen Bedingtheit der RiHhildung von besonderem Werl für die Paläogeograpliie. IV. Biologische Verhältnisse der korallenführenden Schichten. Die fünf KoriUlen von acht Fundorten können zu den stratigrapliischen Verbältnissen keine Er- gänzung bieten; anders stobt es mit den biologischen Verhältnissen der Fundorte. Die l.'nlersuclmngen von Wood-.lones, llickson und Gravier an rezenten 'rieren haben uns gelehrt, in den Korallen äußer.sl feine, die meisten anderen Organismen übertreffende Reagenzien auf beslimmle Eebons- lii'dingungen zu sehen. Das Aun'alleiidste an dem ganzen Eggenlairger Korallenmalerial ist s(‘ine geringe .\ileiianzahl bei großem Individuenreichlnm. Johannes Walter hat abc-r in seimu' .IJtliogenesis diT Gegenwart" I ingohend naebgewiesen, daß tmd warum gerade von RilTkorallen nur geringe und arg ent-.telltc ■spuren fossil erhalten bleiben. Es müssen schon gewaltige Hauten gewesen sein, die uns die zahl- reichen Überreste von Orbirella J'kfffenhiirfjensis und ihier Grüberner Abart binterlieflen. Die Korallen linden sich in drei biologisch verschiedenen") Gebieten: in der Eggenburger Rucbl I Eggenburg, Kühnring. Miiigen. Kattauer Mühle, Kattaui. in der südliciier gelegenen und kleineren Ihiclil bei Grübern und in der östlichen Hornei' Bucht bei Drei-Eichen. Zieht num die 350 >« und clie 400///- Isobypsen des Gebietes, so hat man eine schöne ri/ersicht üb«U' die drei genannten Be«-keii. die durch >teiler oder sanfter ahfallende Rücken voneinainhT getrennt werden (TexUigur 5). .Noch besser würde eine Karte der Relielenergie die drei Buchten aus ihcrer Umgehung hei-auslicb('n. Es liegt keine 0 F'ii'licur 1. c. l'.HT. S. HiO. Dnlloni 1. c. 1Ü17, S 17-t. •■') Oppenheim 1. c. l'.Uf, S. i'2. h Aiigeiis. irossai 1. c. im S. llö. i) Siche dii' Arhciten von Fred», Sch.’iffcr. Daus. Oppciiljclm ii. a. •I Oswald 1. c. zum feTAßten Teile nach .Vliich'*^ Arhnlen nicht immer iiherziMi(?eiid ln'arhcitei, ’) Felix 1. c. ItHlO und Diolrich l- C- Zum luindpston wfilii'end der ersien Zeit der Tratisjjrcssion bis zu i'lwii .jud »»i .\li’iTe.>*h'«he: die miü*-lcii ci'liidlciu’ii Scliichlcn dArllen ja aus dieser Zeit slammen. ») Wie sie Slanrir I. e. 1933 für das Wiener Bei-ken gihl, Sie müßt.- aber noch kleimue Kiidieileii wählen und komm; wegen der lioheri Dnickkoslen nicht in Betracht. i !)r. Otliiittiy Kühn. zvvin^'oiKli- Ursachi* vu)\ die .Sipgnmndslierl)L*r{;er Al»rasion>;flachü' V ihipv Kntstclmiig viel weniger gegliedert aiizimelimen, als sie es lieiiU* ist. Innerhalb dieser lieideii Isohypsen liegen auch alle Koralleiifunilorte: nur jener von Drei-Eiclien dürlle nach Sueß' Angaben etwa 10 bis dO w liefer geli gen sein, was bei (1 jirrmiiocrine Relief im Wiedereiitstehen begrilTeii (‘rsclieinl. müßte er ans der (legend von Stoc-kern gekommen sein. b) Oie Bucht von Grlibern war bedeutend kleiner als jene von Eggenbiirg. Die Korallen finden sich liier fast ausscliließlii li in dm- nächslen Umgebung von (.Inibern. Wii* Fig. 4- zeigt, geht dort ein tiefer Arm westlich von ürül)ern im rrgOvStein gegen Gumping, der heule großenteils mit Löß bedeckt ist und für den Sclinffer den Ausdruck Fjord gehranclit. Am Ausgange solcher fjordrilmlicher Huclilen linden sich aucli dii- Korallen der (lo.sauformatioij. die ich in den (irähGii des Gosaulales. der Neuen Welt l»ei Piesting niul im Einüdgral)eii bei Baden zu studieren Gelegenheit halt«'. Sellist wenn dieser Arm, der ja wuhrscheinlicli ein zur .Miocänzeil «'i tninkene-s alles Tal darslelll. zur Zeit der RilTbildung noch Süßwasser geführt haheii sollte, würde die>: das Vorkommen von Korallen in der Nähe nicht behimlern. Es ist bereits eine ganze Ui'ilie von Fällen bekannl, wo Koi-allen in der näclisten Nälie von Süßwasser gedeihen. ‘) Da KoralU-n soii>«t sehr emptindlicli sin«l. schwimmt waln- scheialich das leicldere Süßwasser auf größere Strecken in ziemlii'li scharf abgegrenzten (»'bieten auf der Oberfläche, wfdu’end in geringer Tiefe und seitwärts reines Salzwassi'r ist. Aiieb daß das ins Meer aiislretonde Süßwasser von eiuer Strömung lim Norden der Bucht ist ein Steilabfall, im Süden Flacli- küstell nur nach einer Seile (hier nach Süden) getru'ben wird, ersclieiiit nicht unmöglicii. Bei Grübern fehlt die typische OrbicrUa Kii K<>rj|]<-ii >lo» Mloi-Oit« u>ii Etl^'uliurc 3 17 — 18 /)/•. Ofhinar KiUni. c) Oie Bucht von Horn. Di«* Srhicliten bi i Dri'i-Kiclieii, (He porade die allerinleressanteslen \\äi’«*n, sind uns infolge- Ver- .-chöüuiig des .Aufschlusses leider iiiclit mehr zugänglich, hasime Fröhlichinna fand sich doi*t lutch Sueß’ Angaben’) iin .siebenlen llorizüiit inil Miarj' nuinaccus rar. sublaeris Schff., Murex Schönni Hi'irn.. .Marex ciassilahiafi/s llilb.. Burrinum rper., ('erifhhou Zelebori Hörn., ('erithium plintium Hrug var. ( 'eriiliiinu marijiiritareiuii rar.Xourlorfeti.'ii.s Scc.. ('erifltiinn mH ruh Eicli w.. Melauopsi:^ imprvssu Krauss rar. Miiiire(jule)ws Scc.. Tiirritella turri» Hast. i'ur. rotunduht Schff.. Protnmu cuthedralh Hrong. rur. jxtnrir'tnrtn Scc. Xfritu Bhitonis Hast., ('Iiumo ijrijpliiuu Lam., Arra Mohleusis Schff. Nach oben schlii'ßt Horizont 7 mit einigen dünnen Hraunkohlenflözclien ah; darüber folgt eine Bank inil Mi/filus Iluidimjrri und über dieser Horizont 5. von Sueß zu den Loibersdorfer Schichten gerechnet, während «T Ilorizcnit 7 bis 0 als Molter Schichten ablreinit. Wie man .sieht, enlhalli*n diese Molter Schichte*!! n(*ben marinen Formen, die bis in den Horizont -2 aufsteigen (Biudnum .>y>cc., Crrithium plieuium var., CerHbiiiui mitrale, Protoma cathedralis var. pmicl- dnetaj, der auch von Sueß als rein mai-in betrachtet wird, auch eine .Anzatil von Brackwasseilieren und Sueß hält d(*nn auch den Horizont wegen dieser Formen und w(*gen der darüberliegenden Koiih-nspuren für brackisch. Daß beim ei'sfen Eindringen des Meeres in das prömioeän entstandene Horner Hecken ein«* ürtlichc* Aussüßimg durch die Zuflüs.^e erfolgte, ist sicher. Di(^ zu dieser Zeit vorlu'rrschenden Brack- wa.'^serformen kounleu sich auch beim Steigern des Meeresspiegels eine Zeitlang in der Näht* der Fluß- mündungen halten; zum Teile waren es auch nur fakultative Brackwasserbewohner, die sich im Salz- wasser recht wohl fühlten. Daß aber bei einer .Meereshöhe von 350 oder l-OO m noch ein b(*trächt- licher Einfluß der kleinen Süßwasserzuflüsse auf den gesamten Salzgehalt des Meeres angenommen werden muß. hezweifh» ich. V\ ir können also annehmen, daß die Molter Schichten sowohl eine Brackwasserfauna der ertrunkenen Täler (mit Melanopsh, Nerita, Neriiina usw.) als auch eine rein marine Fauna der Steilabhänge mit Balatudi und Korallen enthalten. Das Gebiet der ertrunkenen 'laler wurde mit dem Ansteigen di*s Meeres immer mehr eingeschränkt; schon bei einer Meereshöhe von 4if<) m konnten keine nennens- werten Zuflüsse mehr die Biackwasserformen erluüten. Audi die scliwachen Braunkohlenflözclnui, mit dimeii die Molter Schicliten nach ob(‘ii abschließen, sind kein Beweis für eine durchgehende Süß- oder Hi'ackwasserstufe. Es sind ja sicher nicht alle die kleinen Kohli’nvorkoniinen auf gleiche AV eise entstanden. Und es ließe sicli mehr als eine Möglichkeit ersinnen, wie unter Mitwiikung des Meeres an dem (vielleicht bewaldeten) .\l>hang Kohlen ent- stehen konnten. Die biologische Sonderstellung der Fauna am Üslrande de.s Horner Beckens {Drei-Eichen. Loibers- ilorf. MöilersdorD mit iliren großen, starkschaligen Mollusken und der flachen, massiven Jsastraca Fröhlichinna beruht auf dem Steilabhang der pi’ämiocänen BrudiUnie,-) die von Brunn a. d. Wild über Folgen. Mödring, Breiteneich, Drei-Eichen. Mörlersdorf. Eoiljer.-^dorf. Fidschling zieiit und bei Stiefern am Kami) verläuft. Dort, bei Stiefern. findet sich auch bereits, dem sanfteren Abhänge entsprecheml. Orbicella Egfjenburgensis. i) Sohaffpr I. c lUlt, S. 71, ») (irumi 1, c. 1015, S. 177. 18 — hora/feii r/p.v M!onin.s run h'ififeithmy. Jsasfracfi Fröhlichiann liingt-gt-n zeigt sieh sclioii diuvli ilire lliu-lu- Kolonu-fmiu. di,, .starken, gleidi- mäßifren Septen und deren reichliche Verl.indung durch starke Synaplikel als ein.- typische Uranduiijrs- koralle. die selir wohl dem Drucke der schweren, an die Steilküste ‘schlagenden Wellen widei-stehen konnte. V. Zusammenfassung. In den lOggenbiirger Miocanschichlen (I. Medilerranstiifei wurden gefunden: Orbird/n L(fntngraidiiea Band XLIX, Stullgarl DUKt. - riier 1^111^1* Kovallen ans dem persisrlieii .Mioeän. Sit/miigslier. d. .N'atnrf. GesclIselial't in Li-ipzig. Bund XXXVI, 1909. Ficheiir. K.; Le narteimien de Ben Malus. Bulletin de la sne. geol. de Franee. Band XVII. DK) Iii.s 173. 1917. Gravier, Cli.: Trait de hiologie des reeifs coralliaires. Bull, soc, pliilos. Paris. Band X. 19US. — Lutte 2"Sir exislejice des Madr^iioraires recifs. Coiii[)lev remliis de l'.\ra. -Miclielin, H,: leonograiibie zooi,liy(ologiqne. Paris 1810 bis 1.817. Miliie-Kdw ards II. et Iluime J.: llisloire naturelle des Coralliaires. Paris 18.')7 bis tSiKl. tl|i|u'iilieim. I’; Das Neogon in Kleinasien, Zoitsdiritt der Deiitscbcii geologischen Gesellscliall, Banil LXX, S. 1, 1918. '■'1 .20 I)r. Otliniar Kühn. l>ir KoraUeu iles .Miorüiis: von Ei/ffvnhiinf. Osna!(l. F.: Gooloj.')- oF Aniu'iiiii. Li>inloii JDiifi. l’r<'»<’liazkn, V. .1,: Ein zur Ki’iinliiis dci' mincflniMi AtiMiozoni tli's \\ Borkm«. Urtz|>r,i\y fVnke Akademie, liaml II. IlscliiTlusi'li iiiil ileulsclipr Zn^nuimcnCnssiiiiKl. H.miU. E. A,: Dil- foj.'iilcn l’oly]i;uirii ilcs Wii'in-r Ti-iliiiil'i“i-ki>iis. Haidiiigi-rs ]iiiliiiwi!-s.(‘UM-li!irt[. Altliiuullimpi'ii. II. Band. S. 1. ISi“. Di'- foti>ili-ii Koralli-Ii dc‘S ilsliTn-ii-hisclMinjranüclu'ii Mioi-fms. Di'iiksi-hiiltoii di-r AkadiMnio di-r Wi-M-nscliaili-n. Band XXI. Wli-ii 1S71. Srliiilfc-r. F. X : B^-il^^’l^;l• zur K'-imtnis des MiMi-änbi-cki-ns von Kilikii-n. Jalulnndi der Geolog. Heii-hsanslall in Wiini lUDLIii. — Das Mioeän bei Eggenbiirg. I. Die Fauna. II. Die torlirtren und dilnvialiMi Bildniigeii. .\bliamlluiigen der Geolog. Keii-li.sanslnlt. Band XXII. \Vi«-ti IblO bis lüli, Slaiinr. H.: Grenzen nnd FoiineiiM-balz des Wiener Berkens. Festsrbrin ffir Hridei-ic-li. Wien 151^3. .-J. 1 bis 1 F Siieß, K.; Unlersnrlmngeii über den Cliarakter der österreirhiseben TerliäiHldagerimgen I. und II. Sitzungsberielile d. k. Akarlemie d. Wissensi-Iiafleii in Wien. Matli.-nat. Kl., Band LTW I. Aid., ISdO. Waller, J,: Eiideilnng in die Geologie als Inslorisi-lie Wissenseliatl. Band II. Die Lebensweise der Meeresliere, nnd Band IN LUbogenesis der Gegenwai-l. Jena |89:k‘.M-. Wood-Jones, F,: On tbe growlb, rorms and snjiiiosed S|H-ries in rorals. Pi-oi-eedings of tln* Zoolngical Soriely ol' London UM)". S. 51S. — ('.nralls nnd .Atolls. London (Lovi-ll Reeve ifc Co.) l‘.)|l). Erklärung zu Tafel I. 8ei(# Fip. 1 Urlikplln lujgeuhurffcnsi* von Katlan. OberflÄehe ^iennal vergrößert j Fig. 3. Orhictüe Eiiiie'>hnr<)('iim» von Katlan. Oberflliclie angesi-lilifTen, vioi-jnal Aergrößerl h Fig- 3. OvhiceVn Eijgenhurgnisi* var. fuvmom von Gi-flbern. Oberfläi-lie viermal vergrößert 7 Fig. 4. hn$fyat(i h'rlihlkhitw» von Drei-Eieben. Ül'erlirirbc angesrhlifTen, viermal vergrößerl 7 Fig. r>. I*ti»trarn Schafffri von Maigen. Olu-rllärlic viermal vergrößert 9 Fig. ü. PorUci Mnignisi« von Maigen. Oberllärlie viermal veipröflert lü Die gleit-lu*, vierraehe Vergrößemiig wurde gewiihU, mn am-li die relativen Grrißenverhaltnisse der M’isehiedeneii Korallenrurmcn zu zeigen. Photograpliisrhe Aufnninneii von Hennann Dünder. Wien. Originale im Krabnlclz-Musenm in Eggenlnirg. — 20 — Die Bryozoen des Miocäns von Eggenburg. Von Dr. Othmar Kühn. 1. Einleitung. Wonn icli mich üb(M- EinhuUing moincs vcrolirtcii Lchrois. Hmn IVof. Dr. F. X, Si halTrr. «-nt- s<-hlosson hal)H. nacli den Koiallcii auch die Ihyozoen des ICtrgenhurgcr Miocänbcvken^ zu hi-ailiciti-n. >!0 gesrhali dies nicht ohne .schwere Bedenken. Denn es ist kein Zufall, daß seit weit mehr als zehn .lahren kaum eine größere Arbeit fiher Bryozoen in deutscher Spriu-he erscliienen ist.*) Das liat \iel- inehr seine Ursaclie in einer völlig<‘n Ihnarbeiluug des Systems der Bryozoen. die mit den Wi-rken Harmer's und Water’s begann und iliren Xiederscldag in den Werken (hum's, Levinsen's umt Bassler’s fand. Nanientlirli llanu ist die Dherlragung utid AusaHieitung seli)st der scheinbar gering- iTigigsten Ei'gobnisse der Forschung an rezcmten Tieren auf die fossilen zu verdanken. Sn l)esilzon wir in dem W(*rke von Canu und Bassler 19^0 anufdiernd einen OuerschniM durcli die Slainmes- entwickhing der Bryozoen zur fdteren Tertirirzeil; nur wenige Familien dieser Z«'i! sind in deti nord- amerikanischon Scliichten nicht vertreten. Auf dieses Werk wird jed(‘ spülere Bfyozoeiuii’heit zniück- greilen müssen und auch meine fußt in erster Linie auf ilim.-) Sie hatte ja von vonilierein keine weilergj-eifenden Aufgaljcn, als die Bj-yozuen eines zeitlii-h und numilich engbegri'nzten (leliiete.s nach dem modernen Stand des Systems zu heschreiheii. Icli liahe daher auch alle allgemeineren l’ntersuchungeii, zu denen das Material manchesmal verlorkf hiitle. unter- lassen: nötig erschien mir dagegen die Angabe der zidtlichen und räumlichen N’erlireitung der einz<*luen Arten und der aus ihnen sich ergehendem Zusamineidiänge. \'on der Literatur wurden im allgemeinen immer bloß ilri-i Arbeiten angefiihrt: die erste*, in der tüe Art beschrieben wurde, jene. In der sie ihre endgfdtigc systematische Stellung erhielt, und die Jüngste .\rbeit. die sich mit ihr beschäftigt. .Man wird also seitenlange- Bibllographie-n, wie ie-li glaube*, leichten Herzens vermiss(‘n. Zu den Artiiamen habe ich. wie in meinen frfihere-n paläontologische*ii und liotanise-hen Arbi-iten eien Xamem jenes Autors gryozooii kotml.* iiielil ;U>g«*w:irl.*l «rnic-»; >■> liogoii spii 1013 talsärlilicli mir i-inigi* .^rbi-ilpii von E. .Marcus \or. •) Dip fi-arizOsisclieli Zpitsrhiinpii wami mir bloß bis piiisclilicßlicli lOiO /ugrmglicb. — ->1 iJr. Otliinnr Kühn. Lcidi-r war cs w('g<-n (k-r holiHi Kosten nicht möglich, die Uesclireilnmgen genügend diu-cli Alikrophotographa-n zu unterstützen, wie dies dann in so prächtiger Weise getan hat. .So mußte ich midi so viel als möglich mit Hinweisen auf früher erschienene Ahhildungen oder mit unvollkommenen, seihst liergGsfellli'n Zeidmungon begnügen. Cheihstomutu. Membraniporina cf. laxa (Reuß) Canu and Hnssler. 1874. Meinhruuipnrd suhtiliniortuio Reuß 1. c. S. 39. Taf. IX. Fig. 3. 1920. Mrinliranipiiybui luxa Canu and Rassler I. c. S. 06. Taf. Xlll, Fig. 16. Menthrnniinn-inu Levinsen 1909 ist keine natürliche Gattung, sondern wurde als kündliche Gruppe für alle .Membraniporen aufgestdll, von denen weder Ovizelleu noch Avikvdarien bekannt sind. Ham besclirieb unter den Namen Meinlniniipora luxu und M. suUUhmnuio alinlichc Membraniporen ohne jede Größenangabe. wie dies bei Reuß leider liüulig ist. Canu vereinigte daher diese Form mit einer ganz gleich aussehenden aus dem Kocün von Tunis und spater mit einer aus dem Luletien von Chaussy. 1920 schieden jedoch Canu und Rassler die zweifelhaften jüngeren Formen aus und behielten für die etwas größeren Formen des Glairbornien von Alabama, des Focäns von Tunis, des Chaltien von Deutschland und der Piiabonaschichten den Namen Memhritniporinu laxn bei. Ich glaube nicht, daß die etwas kleineren Formen des Wiener Reckens von dieser alteren Form zu trenniui sind. Memhyuniporimt luxu: Etpjaibiiytfey Fonu: . fh = Ü’5 — OÖSwmi „ . (L = 04.5 — Zooezium Zooezium ' lR = 0'4wj» |B = ü-4m;« Reuß beschrieb seine Ma/ihrufupoyu subtilhnayyo von Raden. Fhi'enhauser und Reichenlierg in Sleiennark. Eisenstadl. Ich fand die Art vor von Klein-Meiseldorf und Grübern. Conopeum Lacroixi iRusk) Cann. 1847. Maubyanipoyd yetinihim Reuß 1. c. S. 98. Taf. XI, Fig. 25. 1920. Conopeum jMaoixi Canu and Rassler 1. c. S. 89. Taf. XIII, Fig. 9. Die ansclieinende hanglebigkeit der Membyzent kommt sie im Mittelme(;r )jis 80;a Tiefe vor. im Atlantischen Ozean bei Madeira und Florida und wurde auch im Pazilischen Ozean l)ei China gefunden. Sie scheint also eine wärmebedürftige Art zu .sein. .\uch fossil ist sie vom Tdlesten Eoeän ah bekannt uiui wurde z. B. von dann im Vpresien. Lulelien und Bartonieii des Pariser Beckens, hei Heroiival, Liancourt-St. Pierre, Farnes. Cahaignes. Ecos, licmonville. Damery, UJly-öt. George.* *:, Cliaiissy. Ezanville gefunden. Außer im Pariser Becken geliört .sie auch im Girondegebiel zu den gemeinsten Bryozoen. Im Wiener Becken fand sie Heiiß bei Xußdorf, Sleiiiabruim. ICroisbaeh und Bischofswart iti Mi'diren. später auch hei Mödling, Baden und Niederleis. Ich fand sie ]>ei Kleiii-Meiselsdorf inkrustieroid auf Mi/riozoui)i. Garganlua bidens Busk. 1847 ('elleponi hipponepis Heuß I. c. B. 95, Taf. XI. Fig. 14. 1857. Memhranipom hidens Busk 1. c. S. 34. Taf. II. Fig. 4. Ein Exemplar vom Kremserberg in Eggenburg, auf .Myriozoum tnmcalimi aufgewaebsen. geliüi-t sicher zu dieser weitverbreiteten Art. die schon (!anu-) aus dem Burdigalien des Bassin du Bhonc und aus di'n Badener II. Mediterranschicliten angegeben hat. Aber aucli ('eUejtora dip/amitd,^) dcTon Orlginalexemplare von Niißdorf und Satschan in .Mähren mir Vorlagen, scheint nur eine schlecht erhaltene (iurgiinina bidens zu sein. Mauhrnnipom dejAdnnta Heuß I. c. 1869b, .S. 263. 'Faf. XXIX. Fig. 12, aus dem Prial)onieti von Monleocbio Maggiore ist nicht, wie Reuß will und Koschinsky später amiimml. mit CeUeporn dcphnuitti Heuß 1847 zu identifizieren. Die Größe der '/ooecien ist leider nur bei der Form Beuß, von 1847 tL-=0-2«»H) und jener Koscliinsky's (L = 0-ü--0‘7a»»i bekannt, bei jener von Beuß 1869 i; Celirpiira deplainifu, das HlmiÖ 1. r. lS7t. S. 16 zu dieser .•\il /ielieii »ill, ifehoil nielit liielier. M)n(i«*rii wahr- *eheiiilieh zu Gai'ffantiia bidrii» (ßusk). 2) Canu 1. e. 1913. S. 128, 3) Heuß 1. e, I8t7. 1H5. Taf. XI. Via. Ih\ Oflunor KiHin. iM nicht mein- ic^lzii^lellHi. da Reuü sie nicht angihl und. wie meistens, auch den Maßslai) der Vev- frrdßerimg nicht miltcilt. Doch ist gegenüber der eisten Art von 1847 bei jener von 1809 aul' jeden Fall die MundölTrmng breiter, der Rahmen bedeutend dünner und am ganzen Umt'ange gleich stark, Iteiiß glaubte spüter seine Mniibninipoia depluiiutn mit Mvmhranipoia er auch in 180 Ti(‘fe gefunden. Im Wiener Becken fand sie Reuß bei Xußdorf, Enzersdorf Sleiual)rimn und Bischofswarl (ferner in Steiermark bei Eiirenhausen und Wildoni. Mir liirgen E.vtanplaro von Eggenbnrg und Klein-Meiseldorf vor. Lepralina nov. gen. Die (huppe der Coi^tu/ae ist noch nicht als eine natürliche (Irupjje sichergeslelll, ebensowenig die in ihr zusammengefaßlen Familien, da man die Entwicklung und die Wichtigkeit der einzelnen Merkmale noeh nicht kennt. Fm so nötiger ist die Zusammenfas.sung fdinlirher Formen zu kleinen (laltuiigen. dii* sich dann wieder leicht zu Familien, je nach dem Stande unserer Kennlni.sse bezüglich der Entwicklung. gi‘U])pieren lassen. Die (latlimgen sind ja doch noch vorwiegend morphologische Gruppen, während die Familien hei den Bryozoen schon die Ijarvenstadien berücksichtigen. Was man frühei' meistens zur Gattung Crihrilinn stellte, verteilte Canu bereits auf die Gattungen ('rilirilinu Gray 1848 und l’ufllina Jullicn 1886. Die beiden Gattungen imter.scheiden sicii vor allem durch di{> .‘\usl)ildung ) ItculS I S. ili 2) Canu I f um?. S. '21. und Catiu 1. c, IW.*. S. i\:>. Taf. XV. Fig. ü- — 21 — Ihe Bi'ifozotn (ivs Mionhis ron E»' hiyn*'H'n Mw-lus von Kagenburg I)r. Otliinur Kühn. :!0 Schizoporella geminjpora (Reiiß) Perpens. 1847. Vaqinopom ijeminipora Reiiß I. c. S. 74. Taf. IX. Fig. 3 bis 4. Vaqinnporn iinninipora Houß I. p. S. H54. 18(57. Jlemi^Kchara ijrniiniponi 1. c. S. 118. 1877. IIeniie.ne Arl auf. Aimulosla glabra nov. sjiec. (Taf. I, Fig. i\. Auf der Timenseite einer Muschel inkrustierend fand ich eine große Aimulusia-X\ \. Sie erinnert an .Mmuhüa aricnlifera Ganu^) aus dem Burdigalien von L^-ognan und anderseits an Ainiulosia breviit (’.anu und Bassler* *) aus dem Miociiii von Nordamerika, ist jedoch größei’ als diese beiden Arten: Aimulosiu ijlahra Ainwloeitt aviculifern Ainiulonia brevis L ZoijiTÜini H 0--1 — 0-5 mm 0’3 — 0‘45 mm 0 3 nnn 025 — 03 mm 0’20 mm 0'2 7nm Durciimi’sscr der ÖtTauiig; 01 — 0‘15 mm 0 08 mm ()-ü9X<»'08?/n« Sie ilhnell .1. b7-ens voi- allem in der schwachen Ausbildung der Areolarporen sowie von zwei Distaldornen, untersclieidet sich aber durch ein viel schw’acheres Medianavicularinin, dessen (JITming öfters gar nicht sichtbar ist, wie dies ausclieinend auch bei A. avkiiUfera vorkomml. Von beiden .Iwm/osm-Arten unterscheidet sich unsere Art ferner flurch das Fehlen jedes weiteren Avicularium.-. Aimuloaia (jlabra liegt mir nur von Rrübem in zwei Exemplaren vor. Retepora gigantea nov. spec. (Taf. I, Fig. 3. 4 und Textfig. li). Mir liegt eine Jiefepora vor, die sich schon hei oberflächlicher Betraclitung von allen aus dem Wiener Becken bekannten Arten durch ihre großen, wohlerhaltenen, weit aulTallend dicken Kolonien unterscheidet. J) Reuß 1, c. Isl7. S. 71, Taf. VIII. Fip. 33. .Miinzoni 1. c. 1$77. II. Teil. S. 15. Tat. VIII, Fig. 27. und Taf. IX. Fig. 2S. 3) Canu 1. c. 1916. 8. lit. Tal. III, Fig. .3. *) Canu and Bassler 1. c. 1923. S. IW, Taf. III, Fig. 5 bis 7. — 26 — Die liryozorn des Minrdns vnn Kifijentiuni. Die Kolonien sind aiifieclU und um mehrere Iriclilerlörmiffe llulilrfluim* gruppiert; sir> erri*iehen eine Hdlic von 7 cw und eine Bt eilc von 9 nii, wührend die meisten fossilen Ueteporen nur in Hriieli- stücken von wenigen :\lillimetern Lange vorliegen. Die Fenster sind sehr ungleich, oft rund (Durcli- inesser bis Domw'l. öfter oval oder rliomidsch (längere Aeli.se l>is '2 mm), seilen dreieckig. Die Zwischenräume zwischen den Fenslern sind ungefähr 1 mwi breit, liaben eine Dicke von I bis L2mwi und sind in der Milte auf beiden Seiten gewölbt. Mei I{. Heunhini aus dem englischen Crag maß u-h nur eine Dicke von ()■.) mm, bei U. ceUiihmi von Eisenstadt eine solche von höchstens O’G mm. Tc.\tlk'. (I. Jiitfpijia f/igniilru. Hnrkseile Die (nach außen gewendete) Uückseite zeigt unregelmäßig angeoidnete „Vibices*. zwischen diesen eijizelne kleine Avicularien und zahlreiche feine Poren. Die Vorderseite ist leider seilen gut Grlmlten. da die trichterförmigen Hoblräuine der Kolonien fast immer mit Sand und Kalk verzeinentiert sind. Die Zooecien sind niemals deutlich abgegrenzl. Die (MTnung ist tief, kreisrund (0-OS bis 01 mm im Durchmesser) t)der mit unten abgeflachtem Umriß. Das Oralaviculurium sitzt auf einem schwachen, selten sichtliaren Rostrum. Außerdem sind noch zahlreiche" Poren vorhaudeii. die slellenwei.se durch iiire Lage den Umriß der Zooecien zu erkennen gestatlen. Die Ovizellen sind wenig hervorragend und tragen einen runden Spall. Die Art gehört w^uhl zur («ruppo der D. Beaiuanti, erinnert aber durch den kreisförmigen Spalt .auf den Ovizellen an nordanierikanische Arten, durch di<* Stärke des Detleclites au /.'. crussu imd älinliche Formen. Uetepora ijiyanteti liegt mir vor von Maissau D und in besondcTs großen, gut erhaltenen Stücken aus dem Scliindergraben bei Eggenburg. Metrarabdotos moniliferum (Milne Edwards) Canti. 1838. Kschani monilifera Milne Edwards I. c. S. 7. 'I*af. IX, Fig, 1. 184-7. Esrftiira pumtufu Reuß l. c. S. (19, Taf. Vlll. Fig. dÜ a, b. 1877. Esc/iara momlifeni Manzoni I. c. II. Teil, .S. II. Taf. Fig. ilü und 'l'af. VI, Fig. iJl. I91V. Metrarubdufo» moiii/iferum Canu 1. c. S. 1-72. 1920. Metiw‘äb(lutos monUifvnim Canu and Dassler 1. c. S. 533, 'Faf. XC\ III. Fig. I bis 10. Einige leider nicht gut erlialtene Exemplare von Eggenburg (Baliiiliof) und von Kiihnring gehören zu dieser weitverbreiteten Art. Zooecium I \ L = 0‘50 — U‘6ü mm R = 0-2ö — 0-30 mm Die üiTnung ist fast kreisrund, mit O'lwn« Durchmesser. Sie ist bekannt aus dem Vicksburgien (Nord- amerika nach Canu und Bassler), aus dem Priabonien (von Siebenbürgen und (lalizien nacli Reuß tind Perg'cns). aus dem Latdorfien. Rupelien und Chattieii tvon Deutschland nach Sloliczka. Reuß. 1) lülO von ilomi Hossnuumi dm Stürt (XHlurhislorisrtiPs .Museum) Dr. i)lhuiiir Kühn, Sclireilier usw.), aus dein Burdifralicn (vwi Spanien nach de Angeli.si. dem Tortonien (Serbien nacl) Pergens, Italien nach Segnenzal. dem Pl.-üsancien (Italien nach Seguenza mi(i Neviani. England nach Bnsk. Belgien nach van den Broeck). aus dem Astien (Italien nacli Seguenza und Belgien nach van den Broeck). hn Mioeän Australiens und Neuseelands wurde sie von Mac (Jillivray ge- l'unden: von Milne Edwards und Michelin auch in Frankreich. Im Wiener Becken fand .sie Ueuß hei Forchtenau. Eisenstadt und Mörbisch, Nußdorf. Sti-inahrunn. Niederleis und Koslel, Manzoni bei Wildon, Ehrenhausen. Porzteich. Wurzing und Baden; von diesem letzteren Fundorte führt .sie auch CanuB an. Junn. Crlleporiflae Bufih IS'yJ. Die Cclleporiihte steilen wohl die jüngste Familie der CheilosUmaUi dar. da sie eivt im Eoean beginnen, im Miocfin erst weiter veibreiten und in der Gegenwart durch Individuenreichtum und An- paei Eggenhurg. I)firnl)acli und Klein- Meiseldorf wurden sie gcTundeii. Leider sind gerade die (’el/eporidae mit ihren meist rundlichen Knollen fast stets stark abgerollt, in den feinen Öffnungen und Poren oft mit Kalk inkrustiert, so daß die Untersuchung große Schwierigkeiten bereitet. Ueuß liai diese Formen vorwiegend nacli der AH der Koloniebildung als Celltpom polijpliyma,-) (\ prolifera UcMiß,^) C. yhbularis Bronn'*) besclirieben. Diese Anpa.ssung.s- gruppen haben aber mit echten Arten nichts zu tun. Einzig und allein ('eUepora pohjthele Heuß i>l sicher eine echte Art. Unter Ueuß' ('eUepora pohjphymn oder pro/iferu sind dagegen verschiedene Arten der Gattungen Jlo/oporella, Kleiilioiiclla, Osihimmüu usw. zusammengelaßt. Ich kann liier leider I 1) Canu 1. c. UU3, S. liü. =) Kenß 1 c. 1W7. S. 78. T.af. IX. V\g. 10. 3) Rouß 1. c. 1SV7. S. 77. Taf. IX, Fig. l.i* imd lü**. M Ueuß 1. c. 18G. S. 70. Taf. IX. Fig. 1 J bis 15, Ueuß 1. r. 1800. S. 04 • und Matizoiii I. c. 1S77. U. Teil. S Taf. 1. Fig ä. — ^8 — lüp Biifi>:nrn (Irs Mutrünn rnii h'iiyrnlttini. iM» mir einen 'J'fil dieser Arien besdireiben, der Hc-st Idipb mir unenlwirrbar. Namentlich inkrustierend.* Arten wurden noch eine Reih.* als neu jr.>funden. jedoch wepren des nmntjelliaflen Erlialtun^rszustandev nicht heschnelien. Holoporella albirostris (Smitt) Osburn. I87i>. JBscoj)ora alhiro.stris Smitt I. c. II. Teil, S. 70. Taf. LXX. Fif». *23:1 bis 23t). 1014. Iloio])orell(i ulhirostris Osburn 1. c. S. 215. 1023. Ilo/oporelld nlbiroittnx Canu and Rassler 1. c. S. 174. Taf. VII. Fij;. 0 Ins II, und Taf. XXXIl, Fig. () bis 10. Das Zoarium dieser nun zum ersten Male auch in Europa gefundenen .\rl isl ;uißerord(*ntlicli vielgestaltig, meist langgestreckt, bis 3 cm lang und Vs tlick. ofl kurz verzweigt mit stellen- weisen Anscliwellungen oder auch ringförmigen Verdickungen. Fast immer ist es von einem feinen Kanal durchzogen, der Spur des Algenfadens, auf dem ehemals die Tiere saßen. Die Olfniing ist halbmondförmig, zeigt aber häulig hufeisenförmigen oder rurid«-n Umriß, Die kleinen Areolarporen sind fast .stets mit Kalk geffiilt und dann nur als weißliche Pünktchen auf dem gelblichen Kalk de.s Mundrandes zu sehen; meistens b.'merkt man sie viberliaupt nicht. I L = 0-40 — O-ÖO mm Zooecien r, aom nin Durchin. d. Apertur = 0-1 öwnn I B = ü’30 — 0’40 mm lfo/uj)o/-efla n/birostris isl bekannt aus d(*m Oligocän (des Panamakanal-tjebiete.s und der Vnguilhiformation der Seeward-Inselni. aus dem Miociin (Au.-'tralien. Untermiocän von .lamaika. hier liäufigb dem Plioc.än (Neuseeland und auf Florida häutig). Rezent kommt sie im Pazifischen Ozean ihei .Australien bis 13 m Tiefe), im Indischen Oz.*an (lloard Island, 131m Tiefe) und im .Allaiitischcii Ozean (hei Florida. 24 bis 56 m Tiefe) vor. Sie hat also eine ganz bedeutende zeitliche und räumliche Verbreitung. Im Eggenburger Recken ist sie sehr häufig in der Grüh.Tner Bucht und seltener in der (ieg.md von Eggenhurg und Klein-Meiseldorf. Holoporella polythele iReußi m. (Taf. I,. Fig. 5). 1847. CeUcjiora polythele I4euß I. c. S. 77. Taf. IX. Fig. 18. 1877. VeUeporufio polythele Manzoni 1. c. II. Teil. S. 4. Taf. 1, Fig. 3. Das Zoariiim bestellt au.s kugeligen Anhäufungen von 4 bis 6 mm Durciimesser, die üirerseiLs auf i‘inem Fremdkörper (Seeigel, Muschel) aufsitzen und schließlich miteinander verschmelzen. Di'- obersten Zooecien sind leider zum größten Teile abgerieben, so daß die OvizelJen und Oralavikularien infolge ihres zarten Baues abgebrochen sind. Man sieht so auf den ersten Blick bloß ein (lewirr von ungh'ich großen, runden und seltener länglichen OfFnuiigen. An wohlerhaltenen Stellen dagegen iH-nierkt man deutlich die runden oder liallimond förmigen Ilauptöffnungen und an ihrem Bande die Ovizelbm und Oralavikularien. Die Abbildung des (’.elleporenliaues ist besonders schwierig, worauf schon Canu und Ba.s.sler') hingewiesen haben: Photographien ergeben hier ganz unzulängliche Bilder. Die Zeichnung von .Manzoni. Taf. I, Fig. 3, dagegen gibt ein recht plasti.sches Bild. 1) L. c, 192(1. S. :»97- 30 iir. OlliiHiti- Kühn. Die OJ.iTflacliü der Zooccien und der Rami der Hauptolfminfr sind ganz glatt, der Durchim-sser der ‘»flniJiig i)elragt 010 bis O lb mm. Der avikuiaricnlragende Hand ist seilen dc-utlicli erhalten. Die akzes«orisich aber von dieser durch Ix'deutend größere Kolonien, kreisrunde Apertur (bei N. f//. oval) und kleinere .Vvicularien (bei N. tjl. ebenso groß wie (He Apertur). Schismopora Krahuletzi ’■>) ist eine der häufigsten Bryozoen bei (Irübern. f| Canii luul Hassler I c. IH'20. S. CiOSl, Taf. lAXVIl. Fii: 1 bis 7. -) Oollot 1. 1-. 15M3. S. 77. 5) H(‘uB gibt nur Durdiiiicssor bis 7 örm an. *) Oan« and Basster 1. ?, I‘l2ü, S. 5‘.tS, Taf. LXXV. S. 7 — 15. •I Benannt na.-li dem bekannten Sammler und Heimalforsclier. Herrn ICidimeister i. U, Josef Kraliulelz in Eggenburg. — 30 — Die Bninzoeii drs MiorOns roii Ktitjf'iibiin/. :n Myriozoum truncatum Auct. Diese- Art slolU dir- am weiteste-n ver])reilete und an vielen Stellen aucli an ItuHviduenz.ihl alle anderen Bryozoen uliemigende Form des Eggonburger Berkens dar. Reuß>) heschrieb sie bereitsaus dem Wiener Berken (unter anderem Namen), ebenso Manzoni. -) Die andere Namengebung war hauptsächlich durch den schlechten Krhaltuugszusliuui ihrer Exemplare bedingt. Diese in Europa (in Amerika fehlt sie!) weitverbreitete rezcmlo Art wurde neuerdings von (lanu^i für das Burdigalien von Haidissero («sehr gemein“), das Melvetien «1er Superga und de.s Hhönebeckens und das II. Mediterran von Baden angeführt. Im Wiener Becken führen sie Reuß und Manzoni an von Eisenstadt. Forchtenau. Kroisbac-h. Mürliisch. Rausnitz, Kostei, Niederlcis. Forzlei»-h. Wur/ing und i’rinzersdorf. Manzoni hat auch bereits den Fundort Zogelsdorl im Eggenhurger Becken angegeben. Mir lieg! Mt/riozonm (nmi dtinn vor in einigen Imndert Stücken von Egg(‘id)urg (besonders Kreinserherg). aus dem Bahneinschnitt l)ei Knlmring. von d(-r Maissauer und Pulkauer Straße, aus der Bninnstul)!- und dem Schindergral»eii. vom .loliannesbrucli hei Zogelsdorl', vom Uoßl)erg hei Burgschleinitz, von Klcin- Meiseldorf (besonders zahlreich) und vom Maissauer Schloßberg: es febll also von allen Mryozoen- fundorten nur bei (»rülierii. Überall findet man es im harten Eggenhurger Sandstein. ('iji:!ostoinii(ii. Ceriopora chaetetoldes nuv. spec. (Taf. I. Fig. 7, Textfig. S und 9). Die Familie Ihferopurkhie Pergens et .Meunier 1886 enthält nach dem Vorschläge Canu's nur mehr jene Arten der ehemaligen Jh-terojwridue und ('en'oj/orldae, die noch nicht «lurch die Entdeckung von ()viz<‘llen in eine der natürlichen Familien eingereiht werden konnten. Mir liegt eine ungewöhnlich große Cerlopont von ürüheni vor. Die Kolonie hat einen Diirchnujsser von 6 cm, ist hall)kugelig. auf «ler Unterseite in der Mitte eingC'^lülpt. Die Röhren .Mild rund bis secliseckig und haben Durchmesser von 0 06 bis 008 »m»; sie sind von olum bis unten gleich dick, von Böden und Traversen nnt<*rbroc!ien. In gewissen, nicht ganz gleichen Abständen treten parallele, die ganze Kolonie durchlaufende Böden auf. Daß es sich um neue, unabhängige Lagen, wie bei llvptomultkam und iVM//ürc.srf,s d'Orbigny handelt, ist nicht wahrscbeinlieb. da sich die Röhren ob<'rh;dh dieser Böden geradlinig fortsetzen und anscheinend die ganz«- Kolonie radial durchziehen. Im Dünnschliff z«-igen sich die Wände der Röhren blasig, wie dies bei den Heleroporidcn und den ihnen naiiestelieiideii Familien stets der Fall ist. Ct'vhpura chaflttoidn, Längssflilil't' + mal vergrößert. Textlk'. 51. (‘tiiopocd chutMoiär*, OhorfUleln* 4 mal ^eigrüflriL 0 Vafiiiwpiirn pulystima Iteuß 1- e. 1847, S. 73, Taf. IX. Fig. i 2) Myriozonm puuetatuu, .Manzoni 1. c. 1877, Teil II, S. 2'2. Tat'. XV, Fig, :.2. iin.l Taf. XVII, Fip. .'jo, •9 Oanu 1. e. 15)10, luieh Collol I. e. 1912 z. T- — 31 !h-. Otliiinif Kühn. Di(' Form ciiuiiiTt in ihrem Aufliaii, vor allem durch die in gleicher Holu“ verlaufenden Böden an gewisse 'Fabulaten. Wenn ich si«* vorläuhg zu Ceriopora stelle, einer provisorischen (hillung, bei der manche problematische Formen slehen. so geschieht dies wegen der blasigen Wände. Am nächsten sieht ihr ) C.nnii aiul Baseler 1 r. IMH). Ü. 82U. Taf. OXXXIll Fig. li bis 17. I)ic linjitzorn des Miui'iins ron Eififenbiirt/. X] Die einzelnen Zoaricn liaben einen Durchniesäer von miKefälir ’.lmm. Heuß fand bei Eisensladl au^ mehreren Zoarien ziisamnienfjesetzte Stücke mit einer Länge bis zu Sonst wurden sowohl von Reuß wie von (binu und kassier nur einzelne Zoarien gefunden. Mir liegen dagegen nur zusaniniengeselzte Slörke bis zu 18 >iw> Länge (aus ß Zoarien) vor. Als Ausnalune fand ich auch einen Stock mit einem Zoariiim von 8 mm und einem mit ü-5 mm Umviunesser. lAvheuiiponi prollferu ist bekannt aus dem Vicksburgien iXordamerika, (binu \md Hasslert, dem LaUlortieri (Mitleldeulscblaml nach Sloliczka», riem Helvetitm und .\stien (von Italien nach Ne \ iani). Im WicMier Becken fand sie Heuß bei Eisenstadl. Mörbisch und Rust, ferner bei Koste! in Siid- mähren. Nach Manzoni kommt sie auch bei Nußdorf vor. Ich fand sie nur bei Grübern. Tretocycloecia dichotoma lUeuß) Ganu. Ili-teroparn dichotoma Keuß I. c. 184-7. S. 3”). 'I'af. V. Fig. dO. Ileteropora dichotoma Manzoni I. c. 1877, Teil III. S. 10. Taf. XII. Fig. 16. Tdrocijctueria dichotoma Ganu I. c. 1917. S. 346. 'faf. X, Fig. 1. Diese zierliche .\rl wurde von Keuß mit der ('niopora dichotoma identilizlerf, die Goldfnß ans den Kreidemergeln von Maastricht beschiä(?b und die nach Michelin auch in den Grünsaiid<’n von Grandpre in den Ardennen Vorkommen soll. C.anu betrachtet die bei»len Arten aber sogar als generisch verschieden. ich fand auf den wenigen vorliegenden Stücken zwar keine Ovizellen; der Bau der Kolonie, der Zellöfl'nungen und MGso))oren stimmt aber vollkomnum mit den Beschreibungen und .\bbildung«-n überein. Tcetociic/oecia dichotoma wurde von Keuß im Leithukalk von Eisenstadt und von (’.anu im Ilelvelieu von Mus (Gard) und der Tourraino sowie im Redonnien von Pigeon Blanc (Loire Inf.) gehinden. Mir liegt sic; von Klein-Jleiseldorf in mehreren gut erhallenen Excunplaron vor. Tretocycloecia llthothamnioldes nov. spec. iTaf. I. Fig. 8. To.xlfig. 10 und lli. Das Zoarium erinnert in seiner äußeren Gestalt an fossile Lithothamnien. daher der Name. Die Hauplöflhungen sind klein. 01 Ids OTöwnn im Durchmesser, von kleineren, dem freien Auge unsicht- barem Mesoporen umgeben. Die Entfernung der Hanptöfi’nuugc-n voneinander betragt ungedähr mm. Einzelne Streifeji (Zonenj bestehen jedoch nur aus Mesoporen. his zu 15 Mesoporen der Breite; nach in Länge und Verlauf sind sie scdir versclnedengestallig. Fast an jedem Exemidar fand ich Ovizellen. die. ganz entsprechend Cami's Beschreibung'') bei Tcvtoajchec-ia dichotoma (Reußi Caiui. als eine ebene Stelle erscheinen, au der keine Mesoporen auftroten. sondern die nur von einigen Hauptoünnngeii ffiihesj durchbohrt i.st. Die Form würde nach den nur Mesoporen führenden Zonen zu der (laltung Zonopoca d Orbigny 18.)2 gehören. Canu hat jedoch gezeigt, daß diese Zonen nur durch Bilurkatioii der Mesoporenkanäle ( „intersiitia! tuhes“) entstehen und daß Zonopura ebenso wie eim- große- Anz.ihl ehemaliger Gattungen, nur eine Gruppe gleichartiger Wiichsformen darstellt. Man kann daher die ehemaligen ;fe«o7)on(-Fonneii je nach der Ausliildung der Ovizellen zu den verschiedensten Familien stellen. Kanu und Bas.sler >1 s. Keuß I. c. Tal'. VI, Fig. la ■-’) (laiiu 1. r. IH17. S Dr Ollim.n Kaliu; Oio -l* ‘ Mi.n-n.is von Kg^'oul.ur*- ’ 33 — u Ur. Otliinar Kühn. fandfii solrlic Formen liislier nur bei .Uvustnria-, unsere Art ist nieim-s Wissens die erste Zontqm-n- Form der Ti'ftoci/cloeciidiif. Am nftclislen stellt unsei-e Art nidit der {ranz anders (reslalteten 'JWfon/clurcia üii-hotomu (Reuü) (lanu, sorulern der Iletmipora stipitafn Uouß *) von Außdorl' und Rudelsdorf, deren Ovizellen allerdings noch nicht bekannt sind. Sie hat fast dieselbe Kolonietbrm, die gleiche Ausbildung der llauptoffnungen IVxtltg. lu. Toxlll?. 11. Tn (oajvloi viii Ttlliuthiiiiiiiiuiilfi, Tn-tiinjf/iifcifi Uthothum nioide«, Slüvk (lor OliiTfliiclu-, lOniiil \ i*i-grrißprl. Obejflsii'lic mil ()\izcll. lUiiml verpiriücrt. und Mesoporen: sie unlerscheidet sich aber von dieser durch die bedeutendere ürößc; di'i- Kolonien (bis 16;/ou Höhe) und durch die bloß Mesoporen tragenden Zonen. Tirfociic/oerid lifhofh»urem rratiSd, OlnTHacbe mit Ovizell. lüiiiul vei'größerl. Toxtng. u. Asiosnecia l•l■a»su, QiierschlifT. lOmal verifrüßert. Texttitf. 15. cratsa, Lüngsschliff, lOiiial vergrößert. 1) Heiiß 1. c. HU7. S. :Mü, Maiuoni 1. c. 1877, III. Teil. 8. lU. Taf. XI. Fig bV Die Ahbil.iung Manzoni’s ist aber bedeutend schleehfor als jene von UeiiB! • - H4 — !)ir BrifiiZin'H flfg Mior(in.-< u>u Ki/yrnhiirii. :i5 Durchnu'SsiT diT Mesopmcn; O’UV nnu. Ascoüor.cifi trai X _ X X X X — X X X X XX X X X X 1 — — - X 1 — — — XX X X X 1 “ — X X ! X ^ — X ' X X I X ! X — X X X 1 -- - 1 ; 1 Df. fithuutr Kühn. :;6 Kenntnis dieser Tiergiui)pe zurückziilühren. Zumiehst zeigt sdion das Skelett tler Bryozoen nicht in dem Maße alle Anpassiingserscheinungen des Tieres an di«^ verschiedene Umgehung, wie etwa jenes der Korallen. Zahlreiche Lebensäußeriingen verlaufen unabhängig vom Skelett, mehrere wichtige Organe kommen in der Kidkhfille nicht zum .\usdrii(tk. Dann sind auch die Bryozoen seit jeher Stiefkinder der Korsclmng gewesen und hmite noch tindel man im paläontologischen ’reil slratigraphiscber Arheitcui Angal)en, die dem Stande des Systems vor i>() Jahren entsprechen. Wir sind dalier fiher ganz wenig Faunen so weif orientiert, daß wir sie zum Vergleich heranzielien können. Was zunächst hei Betrachtung der Uryozoenfauiia von Eggenburg auimilt, ist ihre geringe' Arien- zahl hei ungelipurcr Individuenzahl. Ich habe den Eindruck, tluß die französischen und italienischen Bryozoenfaunen (von den englischen uiul nordamerikanischen sclic ich hier ganz a!)) ungleich mannig- faltiger in ihrer Zusammensel/ung sind. Am nächsten kommt unsere Fauna, was sclion die Zahl der filiereinstimmenden .Arten zeigt, die II. Mittelmeerstufe des Wiener Beckens. Größere Ahnliclikeit sclieinen ferner, wie bei den Korallen, dii* osteuroiifiischen und nordasiatischen Faunen zu bieten, llber sie ist ja leider in heziig auf Bryozoen wenig bekannt: die wenigen (Wiopora, Mtmhnniiponi und Onijchoceild- .\ilen aber, die z. B. Ahich aus Armenien beschreibt, .stehen unseren Formen reclit nalie. Bei allen die.sen Faunen sehen wir gegenüber den west- und sudeuropäisclien ein ganz auf- fallendes Zurücktreten der stammbildenden £'>c/n/rc///r/«c und Jlorncridup, dafür ein starkes Ilervorlreten der ('eUejiorithie und inkrustierender Arten, hn allgemeinen deuten ja vorwiegend stammbildende Formen auf liefernnj. Auffallend zunächst das vollständige l'chlen der Ihyozoon in dtn* Horner Bucht; man kann es wohl nur mit dem außerordentlich steilen Abfall der Abl)rnchlini<' ini Osten der Bucht iwo uns allein Mio«-änablagcrung(‘n erhalten sind) in Zusammenhang bringim. Die Korallen zeigen dort a»ioh deutlich den Charakter der Steilküste. Llrübern zeigt keine stammbildenden Arten, sondern neben inkrustien-ndcn nur solche mil kugeligen oder knolligen Kolonien. Die Bucht hei GrOlxa’n «lüifte daher, wie dies aucli aus d»>r (Muzigen hier wohnendem Korallenform hervorgehf, zur Zeit der Bryozoeneiilwicklung keine erhebliche Tiefe •'ehabt haben. .\m lieferen Eingänge* der Bucht, lu-i Maissau, fimlen wir bloß zwei starke* Arten yhjriozoum und Ixetcitorx tfnjantrit. AtJSschließlich .stamml»ildende Formen tn-lfen wir aucl: hei Knlmriiig und im Schindergral)ei\ während bei Kggenburg und Klein-Meiseldoi-f Bryozoen sehr verschiedener Form gefunden wurden. Unter der Bezedeimung -Eggenburg“ wurden alx-r siclier. unter der -Kli'ln-Meiselsdorf- hrjchsl wahr- scheinlich eine größere Zalil verstreuter und in bezug auf die elienialige KüstengestaUung recht ver- schiedenartiger Ftmdorte zusammengefaßt. Die Küste muß hier sehr reich geglirdert gewesen sein, da wir die versthieilc'narligsleii Bryozoenformen. sowolil solche, welche tieferes, als auch .solclie, w(dche seichteres Wasser vorziehen, nebeneinander tr<“lfen. Zudem sind die Bryozoen bei Klein-Meiseldorf nicht nur überhaupt im ganzen Eggenhurger (Jehiel am .stärksten entwickelt, .sondern sie stellen auch die hier nahezu allein iierrscliende Tlei- griippe dar. In den groben Sauden, die hier liegen, fanden sicli sonst nur wenige und .schlecht erhaltene Fossilien. Es scheint gerade hi<‘i' der günstigste Boden für die Bryo/.oemmtwickliing gewe.sen zu sein, eine weder zu steile noch zu flache Küste mit festem Gnnide (Busk. Fergens, Öloliczka). während an den anderen Stellen die reiclie Sedimenlablageruug eine größere Entwicklung dersellicn verhindei'te. Die Zeit der Bryozoenenlwicklung im Eggenlmrger Gebiet dürfte erst nach dem Bi-ginn d<*r Korallmentwicklung anzusetzen sein. Man findet sie zwar an vielen Fundorten, an denen man ancli Korallen findet : Fiindorl Kggi'nburg Knlinring Klcin-Meiseltlorl' , .Maigpii Kaltau (Jaudormlorr Zogclsdorf Maissau Urüliern Droi-Eichen Stiet'ci'D a. Kaiu|) Anltiuzopii Br\'()/.oeii X X X X XX XX — XX — — X X X X X X X — ß7 — !))-. Otliiiiiir Kühn. :^8 Waliivjid iib('r Korallen vorwiegend in den UegemlsandcMi und (iaudorndoi'fer Sclnchten auftreteii. lindet man Bryo/.oen überwiegend in den l^ggenburger Schiditen. Dies sliniint auch mit den Lebens- l)edin fnisscn der Bryo/.oen fib«*rein. die immerhin eine etwas Uolere Zone bevorzugen als die Korallen, so daß ihr Vorkommen in ilen austielerein Wasser al)gelagerlen l*’ggenbnrg(‘r Sciiielilcui nur natürlich ist Verzeichnis der angeführten Literatur. Beulli‘i'. K ; l)i<* oyl•K>^lMml■ll Hrynzucn des ültfreii TcHiär'- von Huyoni. l’uIauiialn^'i'.i|iliirH Uand LIV. I!)()S ßusk. (t.; (lataluqiu' •>!' Uic iiiaiiiic Puly/ou in Uie ColliM-tioii of llii- Ijritibli Miiäcuiu 1. (lIioilnstDiiialn. Lniuloii ISüj. — .\ MoiiOgiajilt nf tlio fossil I’olyzou ol' Die Crap. I'nhu'Oiilopiivjdiii' Sorioly, Lomloii I-Srill. €a)iu, M. F.- Li's Hryozoairi's trrliaiirs ih* Tuuosic. ns])loratioii scitMilillqiii* de la Tuiiesio. l'uns, Iini), luil. I5UI1. — Lf» BryiizoaiiPs Icrliairos des Kiivimns rli* l’arif. .Aimales de i’alfiiitli'lupie. Band J1 Ins V. lilOT Ins 1910, — Biynziijiirfs fossiles des tenaiiis du Siid-Oiiest tie la Fianre. Biillelin de la soc. genl. de France. Bainl IX. S. H:> bis lös. lllll'.l 1). — C«tnU'ilmlier. Paiis. Band VI. 1838. N’eviajii. A.: Briozoi fossili dellu Faniesina e Monte Mario presso Umna. Paieontogiaphicu Ilalica. Pisa, Baiul 1. 1895. Oshnni. B. C.: Bryozoa of the Torliigas Islands. Piihlicalion ls«2 of lln* Carnegie In.st. of Washington I91i. Pergons. E.: Brjozoaircs du Mioi-ene du Gard. Bulletin soci6t6 lielgo de Geologie. Bruxelles. Band V, 1891, BeuU. A. E.: Die fo.sbilen Polyparien des Wiener Tertiiirbeckens. 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XalSrUrln- Größe .... - - OriRinale rämllirli im K rnl.nlel «. .M nsonn. m ERgonl.ui,. vargrdBi* i:* ii> it> an ai aa u — ;I9 — Die Fische des Miocäns von Eggenburg. Die ziilillosen Fischzahm- und die wenifrcn Fisnlnvirhel. di(‘ von fast allen Fandorfen, vor allem aller aus dein Scliindergralien. von der Käliniinjrer IloclislraÜi' und ZogelsdoiT stammen. Imtte mein verewigter Freund Frof. (i. de Alessandri in Mailand, ein genauer Kenner fossiler Fische, im Jahre 1011 zur Bearbeitung übernommen. Fs war dies die grüßte Sammlung dieser Art. die je aus dem Wi(Mier Beckem zustande gekommen war. und das Matt'rial war gi’ößtenteils Besitz des Krahuletz- Miiseums. Die Freignisse der folg<‘ndeii .lalire ^ erhindorlen die Duirlifülining dieser Aufgabe und als er nach Fintrill ruhiger Zeiten an die Ariieit geschritten w’ar. wurde er durch den Tod entrissen. Das Manuskript, das mir aus seinem Xaehlass(‘ übersendet wurde, enthielt eine eingehende Besclireibung der besliminlen Formen mit einer umfangreichen Synonymik und Literaturangaben. Da A^' — — — h — s — — — — - hh — h — 11 — — — Uilontnapiä cimpidiita A? - liU — h h hh il — — Od0Htn»]iig tluhiii Ag — Ü — — II s — — — — — - — h h — — — Oxip'hinn hastnUs Ag — — — li s — — s — — Curclmroiioti tiiii/uitfiiens Ag - — — SS — — — — — Vnrcharodiiii wfijaludun Ag J»S — — - - — — — — Carrlinfiiix fl'riuiwilun/ cfr. lamio Jligto — SS — SS — — — — — — Caleorrrdo aduncii* Ag — SS — - SK — — - - IfniiijO'istis tfrra Ag il — - — - il SS — — — — — h — — — — — — — — — h s h — — — — — — — — — SS — — — il Labrudun hettrudnH Saiiv, s.ii — — — - — SS — - — - Lahfiiditu (^muittdti Prupst sp — — — — — SS — — — — Truchucupus (?) sp — SS Auf die Stufen der Tertiiirformation verteilen sie sich folgendermaßen: Eocäii Oligocän Miucüii Pliocäii Jc Jh\ Franz X. Schaffer. Ki)n“ui Oligocäti Miorfni Pliociln Oxi/rliina hiiKtiili» A;; — ‘ — Carchnroilnn ainjiitlidriit • • « — — Currfitiriidun niryulodun Aj? • « — — Cfirc/itiria* (1‘n'niimlon) dr. Itniiin lihitn . . . -- « • • dalfiictfilu aduucus A}? y « • • — Ufuiipriatia serrn Ajj • « • — — Splij/nui piiHca A-^ * « — — ChrifMophiis cinrla A[? — • « — — Snr^u« — — — — Lahrodi»! Jiftmidon timiv. sj) — — ♦ — — I.ubrndou Qufnstfdii Fi'uj»>t sj) — ~ • — — Tfochurupua sp Die lel)eiiden (.Jattungen der Fauna gehören folgenden Klimazonen an: 1 Trupische MeiTi* Siili- Iropiscbc Meere Gemäßijrli' Meere Kalte Meere Polar- meerc Squatiu» • _ Kuj» • • « • MyliubuiU « 4 « — — Aetohaiit • iia Mioriin vnn Etjiji tthtini. Nach (1er hijhensweiso uutersclieidet miui die hcnthonlschen FornuMi: Siiuahna, liiiju. M,jUu- Aefuhntis und Tnjijun, die nektonischcni Eoliditnns, Oiiuntnsinit, (h'ijrlihui, ('mrluirodo/t. ('turht- r'nis, Galeocei-do, Ifeinipristis, Sphijim und die Sciiwimmer d»?s Kfislengebietcs ('h-ijsoiihna, Sunftis, Ijtihrndo7i und Trorhoropus. Aus dies<*n Zus:unmenslellung(*n ergibt sich das starke fberwiegon der Haie. Itosonders der (taltungcMi Odontaaph und Oxijrhina, die aufTällige Übereiiislinmiung so mancher Formc'n. und zwar vor allem der Haie mit denen des Alttertiärs, das \’orherrsclien von Formen der tropistdien und sub- tropischen Meere, wi'ilirend die di*r kalten und jiolarcn (lewässer fast völlig fehlen. Überaus klar ist zu ersehen, daß es sich vorlierrschend um eine nektonische Vergesellschallung handedt. die im Küstengebiete und in der Hochsee zu Hause ist und dan(*ben iKUilhonische Litoral- bewühner auch häutig(*r auftreten. Den einzigen mir aus den Sammlungen des Fggenburgf'r Museums vorliegenden Otolith hatte ich Horm Sektionsgeologen Dr. H. Schubert übergeben, der mir noch kurze Zeit voi‘ seinem Abinur'scbt' ms Feld, aus dem (*r nicht mehr zurückkehreii sollte, nachstehende He.stimmung üluu’sandle. Arius? Schaffen Schubert. Fig. 10 von oben, Fig. 17 von der Seite gesehen (I'/ainal vergi'öß(“rt). Der einzige mir aus Eggeuburg bekanntgewordene Fischololitli ist nach dem ganzen Habitus und l)esonders nach dem Fehlen eines Sulcus (ii'unticiin keine sondern ein Lopillun aus dem liecessus utriculi; nach un.seren jetzigen Keiintnis>eii der Fischotolithen stammt er so gut wie sicher von einem Siluriden, wohl aus der näc.listen Vorwandtscluill von D(‘i' 21 bis “23 nnn im Durchmesser betragende und S S min dicke Ololitli ist fast kreisrund, nur vorn in einen stumpfen Vorsprung ausgezogen. Die Innenseite ist im ganzen glatt, doch namentlich Fi?. 1«. gegen vorn unregelmäßig eingedrückt. Die Außenseite ist mit zahlreichen dicht gedrängten, konzenlrisciien Amvachslinien l)edeckt, in deren Mitte sich ein (vielleicht nur inibige von Korrosion) scharf liervor- stehender Umbo befindet. Durch den fast kreisrunden Umriß unterscheidet sich Ofohtlnis (Aniiit'O Schatferi von den übrigen bishm* bekanntgewordenen Siluridcnotolitlien. die übrigens durcbgeheiids selten Vorkommen. Auch die so dicht gedrängten konzentrischen Linien der Außenseite lassen ihn iintiu' diesen isoliert erscheinen. Schließlicli sind auch die unter den fossilen Siluridenotolilhen liöchsten.s an Fujunnt :SclnvehifuHhi Stromer (bei L. Neumayer 1912) heraiireichemleu Größenausmaße doppelt groß wie bei den bisher bekanntgewordenen fos.sileu Formen und speziell bei dom oligocanon und miocaneii ffeniHtiiirus K.. der übrigens die einzige bisher bekannle Neogenlorm darstellt. .l ;i - Die Säugetiere und Reptilien des Miocäns von Eggenburg. Zcil \v;irt‘n di(' HpsIp von Wirbolliorcn aus don Litoralliildunpon von K^rffcnhiirg überaus -i-ilcn gewesen. ICs wurden meist nur Rippen von .Jialif/ierium" erwäluit. Erst durcli die l’iitersucimnfren von J)ep^-ret.M dem da.s gesamte, aber immerhin noch recht spärliche Aufsammlungsmaterial der Tätigkeit Joli. Kraiiulet// Vorgelegen liat. haljcn wir genauere Kenntnis darüber criuilten. Dep6ret fi'ihrl vor allem IJnirhi/oflus »inoideus sp. Gervais aus der Familie der Anthraeotheriden an. Dieses neue (lenus mußte für die miocäne Form gescliairen werden, die /wischen Anthnividhnuiii mal Jli/opotiwm.s steht und sicli auch in den lluviatilen Ablagerungen des Orläanais limlet. Sie i.st in Europa anscheinend auf das L'ntermiocän bescbränkL In Indien wurde durch Eydekker im unteren Teile der Siwalikbildmigen ein Jli/opofmniis i/ii/tiufeus iiachgewiesen, der nadi Deperel /u lirachi/odun gohört. Dies deutet vielleicht darauf liin. daß diese (Jallung aus Europa ausgewanderl ist und im oheren Miocän <)der im unteren Pliocän in Indien gelehl hat. Eines der häiifigslen Fossile ist Metnj-i///itTtiwt Krahuktzi DepA. das an verscliifMlenen Dimklen, aber meist in schlechten Resten gefunden wird. Die Resfimmung herulit auf einigen iMolareii. Überaus zahlreich sind ßruclist ficke von Sirenenripiien. die in ahgerolitem Zustande gefunden werden und wotil dieser Art zugeiiören. Von Delphinen sind f Gerv. .sji. var. hmirvtiia kh^\ wnd Aa-ndelphh Kruhnletzi Al.eD) bekaimtgeworden. die beide keinen he.sonderen stratigi-aphischen Wert besitzen, doch auf das .Miocän beselirankt sein diirf’len. Weilers ist ein schüner Schädel von ('rorodilus (Guriuiosuchus) Ktpienbtirffmsia Toiila et Kail't gefunden worden. Zaiine. die die.ser Art zuzuzrdilen sein dürften, werden bisweilen vereinzelt angefroffen. .Nach Deperet scheint diese Form mindestens große Verwandtschaft mit einer der Sables de l'Orleanais zu l)e'‘itzen. Auch (dn Rippenstück einer Trimix und eine Eandschildkröte (Testudo norihusis Nouel der Sables de lOrleanais) hat Dejieret von Eggenlnirg beschrieben. \ Oll stiatiKra|iliisclu-m Wi-rt ist also initin- den W'irjicltieren mii' Bmrhyodus. In fazieilc-r Hiiisichl ist das VorkoiniiH-ii iler W irlieltierresti' di‘swe(?cn reclrl lieinerkenswerl, da sie last aiissdiließlicli an der Hasis der Liejreridsande. ol1 nniiiillelbar auf einer i.ape grober (Jrundkongloiiierate (ivie z. B. im Scliiiulergrabeii) aiifü'eteii. in diesen l,ageii werden die Rippen von .Sirenen in solclier Menge gefunden, daß man sieli Ql.er die Sellenheil der übrigen Reste dieser Tiere wundern nmü. Große Herden von Seekülieii liabcn wie ilire lieutigen Vcrwaiidlen an den felsigen Küsten ilire Stand, luarliere geliabt. wodmrli das Bild, das wir uns von dem Ziislaiide der Gegend in ilaiiialiger Zeit mac lien miisseri, eine reiche Beleliung erfährt. >) D,.,,irel Ch,. Ül.e, die ka.ma von mioeänea Wirl.eltbieiea aus der erslea ,Medilerra.ls,lafe „in Egeenlnirii. (.SiUI,. .\kad. Wien. Math. nat. Kl.. Ud. CIV. Abt. I. ISDoi. =) Al, ei ü„ Die Sii-enen der medilerianen TerUäri.ildungei, ÜslerreieI.s. (Al,h. Heol. lieieliumsl. llmi | 'I Abel O., tlntenucbniigca Ober ,lie fossUen Plalanislble,, des Wiener lieekens. nienkselm Akad. Wien. Bd LXVIll, lllOü.l *) ronia F, und K,ul .1, A.. Über ein..n Krokodilsehädel ans den •rerMärablasernnfen von F-iigenburg. (Dents, l,r. • \kiid Wlfll. Hd, b, ISKÜ I rr o k — H — Die Altersstellung der Fauna von Eggenburg. Die (Jmmllage für Deurteihmfr der Alli'r«.stclluntr mid der Aqiiival<‘nz d(T Fauna, dl» (»•gfiislaud der vnislelienden Hearbcikmg ist, liabcn natrirlichcrweise zuer>t die (la.‘lsandgruh«‘. dann Zogidsdorf, Kfilmiing- HüC.h.straße. Buigs«-hleinitz. Maissau, .Maigen, Uoggendorf u. a. Diese Fundorte liahen manche mme Formen gelh-fert. wrdiiend alle, seil lang«T Zeit heröhmle Plfitze, wie Loihorsdorf uiiil (lau«lern«lor!'. die llauiifausbeute schon zu Hoernes' Zeiten gegeben haben. .\uch in topographis«-her Ilinsieht i'l durch diese Nenaufsammlungeii ein«* wichtige Ergänzung geschatlen worden, indem die V«‘i*hr«'itung der l''orn»*n an eim*r größeren Zahl von Puiikleii feslge^telU werd«'n kmmte. w«)dur«*h die imiigi'ren Beziehungen der einzelnen isolierten Ih'sle von N'eog«*nbildimg«'ii «lieser Hegmitl erwiescm wiuilen sind für «li«* man bisher weit grfißere faimi.sti.sche L'nU*rsi liiede aiizuni*hiii«*n geneigt \uu\ Die ilurchgeführle Bearh«*itung «li*r Molhisk«*nliiuna des außeral|iin«!M Wiener Beckens hat in vi*rschiedener Richtung uns«*re Kenntnis erweitert, wie e- wolil hei der hetriu-ldlichen Verinelinmg de- Arheitsmaterials vorauszusehen war und wi«* es die jetzige weit eingehendere Bestimmimg.*imethmlc mit sich bringen mußte. In der folgenden Fossillisle .simi in der ersten Reihe «iie jetzt g«*lt«*nden Arl- uml Varietfdsnamen aiigefüiirl, in der zweitim stehen die Bez«‘iclinimgen. du* bish«*r (leltiing halti-n. wobei i«*h von einigen neuesten RtTiehligungen abgesehen habe, die noch nicht in die heimische hiteralur «‘ingi'drungen sind, so daß man die vielfachen Änderimgon ülierMchllich erkennen kann. Di«* diitte Kolonne gibt die für das Wiener Rocken neu geschaffenen Arten und Almrt«*n an, die viert«* oh «>ine Form lu*u}e noch lebt oder oh sie eine Abart einer heute noi li lohi*nd«*n Spi'zies ist. ln «li*r letzten Reihe Dt die slratigraphische .Stellung der Formen in fn'mdländis«*hen Neogengehieten ang«*führt die für di«* Altersfrage von hesond«*rem Werte ist. Ncuht'arlu'ilmig Hi>herigcliP Vorkommen Torhmiimo. .Astiiuioh Klu*zi.nno. Fiarpiiziano 1’iari‘ii/iaiio, .\sli.*mo M Icli habe mil Absicbl «lie slnitigruiiliisHie Nonienklalur «las Anblafules ln*ilu*liaUi*«i. um datlurcli einen lopographischen Hinweis zu geben. micb ir, Dr. Fnutz .V. Sefnifftr. NiMiin-iirbeitim}; Bisln’i‘ipi' B(‘/eichiiuiJ(,'On B B 'S ^ cC U = U f S' '3 i U b. C ^3 £ c a, S Ausländisi’lie V(»rkomnien /'Irui iitiiniii fCliiviihilitJ Sliutai' llneni. i*t Aiiiii;;. PhuruionKt ((Utn'Htiihi) -t- .Mai iac Hocrii. ot Auiii|{. J’liHiiihiniii (Clai'iituUi} .Mai'iai* Hocni. et Aiiirijj. V»r. prlMCIllpIll Sriiff. - -f- I‘ln4>'tititiiui (C/tn ntuhi) nupffuhtiu Lam. var. Kculjit» .SchlT, - -t- J'ltiiro/innti fDiillifij pii/tfulutn Hrocc. - Klveziaiio, Torlntiiaiiu l'lfiiniliitim /l'irromo fniiiinurffiiiain Lam. var. prrifciir/Kir .Si’hfT. - d- Tirehru (Subiihu iiKidiita Trist, var. Tirelira fuxiiitu Brocc, .{urilfariu i/ltnidiforiiiis Lam.var. AncUlaria ghiiidifoniiis Torloniniii) dfrtoaiHiiitfi Sc«’- Pi/i-iilii coiiih'fn Hroiij:. — Rlvcziano Pyriilii (Findii) ciinjiilnta Bronn. — Vijiida (Mrloniumi) eomuta A{{, var. Gaudern- durfeiifti» Schn. — I'f/rula ( Fithjuroficm^ liurdigidcush Dcfr. var. Pgnda ('FiailfiJcltiraBi\d. GrtH(/ff7irfor/fMÄ»’s Scc. FijriiUi ( Fidg»rofia<$) Jiiirdiijalftigi» Defr. var. PliridtifFieuhi} dnvu Bast. H- pfrniat/iin Sclill. i’f/rn/fi (Fidfftn-oficus^ Uitrdigtiltnai» Defr. var. Pijrtdn (Ficutu) clat-a Bast. -+■ dipiraita SchlT. 1‘gnda (Tiidichi) niaticida Bast. Pgnilii (SpiriUnj niali- BiirditjalitMi, Tortonieii cula Ba.st, J'lindii fTiidir/iu i-iiafinila Bast. var. uUeapirata Pgnilft (SpiriUfij rusfi- H* Schfl'. ciiln Bast. hjrulii (Titdifln/ ntatifuln Bast. ^ar. Uocriirai Pgrulti fSpirillu) nisti- -1- Slnr cida Ba'l. Fiisa'rilfirid (Fiif/irittfuaiia) UurdigiOemU üajsl. Fuaua liiirdigalrnsia Bast. -4- var. rmtia SrhfT. Faaciolurh (Tudiclu) Hurdigalcnaia Bast. Fiiaiia l'alfticirinirai Grat. — Turlotiipii f(>ceiirbra) ScbSimi Ihiem. Mun j Srhönni Hoern. -1- Mvrrx ( Orftirhvtf) critKicnis liin. \ar. aiihltirvia -T/«»’r.r triiiacriia L. -f- si>. + Schfr. .Wt/»'r.r lOcrnehru^ naasUahiatua Hilh. Murfx suli/urutiia Bast. Millelolipnciiii Nonl- iVwrrz (TrnphiiiiJ Drshiii/esn Xyst var. capito ^ful^ex ra2>ito Phil. dcutsclilaiids Phil. Mio tx (T>iiphi,nj iJfthagftii ^ar. prnnagna Mmt'x nipifo l’hil. SrhfT. Fliitnui f J’e)'idip*(trnisj dnifnoule« Matli, JiiicrhintH {l'.'lmruuj Um- H- Aquitanien. Klveziatm inf, guiiiiiiim Grat. — 4ü Diis Mioräii nni FJift/enhiirfj. -17 Xi.*iilK’;irl)i*iUing JJtHxinHiii fDofsaiium} lluiceH Miclil. var. exr-clleng SrlilT. liuccinmn {J)iiygn(Tginpunotoiniia) inargut'itactiiin Brorr, var. Ki)undoffeiiaia Src. Crritliiitm (^T!/iiipnnulonius)m(irgarittireunt Bi'orc. var. gundricini-tn Srliff. Cnitliiuiii (ClnatJ bidrntntiim Drfr. var. fuai- foniiia SrlifT. Vcrithiuiii {(7(tva) hidf»flirrig(* Brzrirlimingeii ijl ^ u t s .\ii'«Ulmlisrlu' Vorkommrii linct'itiHm (Vzitd) lUnttri 4- Mirht. Bnrcinum Hanert H- .Mirlit. Burehnwi (Uzita) limari 4- Mirlif. Cnsaia aubgiilcogti Hoorn. -h pf .\uing. Cgpraui ^.-lriV»V/y lepnrina Elvrziaiu), TorUminno Lam. — Biirdigalirn — Piaceiiziano airiintbiig Uniiellii 4- Broiig. 1 ('erilliiitm jiUcntina Briig. 4- CcrU/ihnn Zrlehor! llurrii. Ctritliiiim Sorr. 4- — 4- Cerithiiim pHcatum Briig. 4- Cerilhium pHeutum Bnig. Main/rr Borken Cerithium pliratum Brug. 4- Cerilhium pliailiim Briig. 4- 6Vr/rAö(«i margaril(i‘ 4- eriim Hl'Ocr. Cerilhium murguritu- 4- reum Brorr. Cerilhium iiguilurum ■+■ Kirliw . - 4- - 4- 4- Cerithiiim pieliim Ba>l. Podolirn 4 — 1-7 Dl . Fium S. .icliiiffi'r. •IS BislH'iigi* Bczeiclimmgen z z 4 t 5 -c:2'Z u c 5— ^ 1 5 c .Aiislämlische Vorkommen j Cn ithiiim t (Irtiinilohihiniii > iiuu iiiihwihKuni ('rritliiioii jdii'iitinii Bast. Schn Miluiiopfi" imiirr^»ii KraiiU var. mumfrjiihiiiii» Milini'i/isia Aqimiitin Messmiano inleriore Sec. Gral. Turnttlla Ihiuhlirri. Math. Turrilillii Uiniit Bii>l. Burdipiilioii TuniirUii liirris Hast, var lohnidatii SchlV Tiirritrlla tiirriH Bast, Tiirritrllii InrhralU Lmii. Tiirritellrt gradnln Mi-nke Biirdigalion 'JinrHrllii (nfbrulh l,am. var. jurriiiffiilrllafa Tun'itvUa tjrndntn Menke Elveziano Si'c. Tiiyritillti tenbmli* Liiiii \ar. (jradalii Menke. TiirnU'Uii ;/l■(ldat^l Menke H- 'l'inTitelln i IltniKtutnri trijiUrata Bmcc. var. - Torloniano. Asliano TiirriUllii ! Ihtii«lntiir> Deamuresfituit Hasl. TiiiTiltlln iJfiiniiireati Bm'dipalien Bast. Tiirritillii / J/auHliitarj iJftiiiayislhiuft Bast. var. Hiediofuhairiiiala Bast. \ar. — Elveziano TmrittU« t Hamtutur) i-fnuicidaris Brocc. var. Turnti'lla liirns Bast. Elveziano. Asliano UiiftilaUicincta Scc. Titrritrlhi lUtiunlutin) reriiiicidem« Brocc, var. pci'ltitf nirfii Scc. — Elveziano. Asliano TurvilfU» (llinmtnlnrj rfnukulnri* Brocc. var. ivirinetn Schll. — -f- Tiirritellii (Pi-iitonm} cnlludruIU Bronp. var. l'urritrila catliedialiis Elveziano pmiciriiivta Scc. Broiig. ’runitrlla (J’nitunia) riifhtdrtilia Bronp. \ai'. cathedralis -1- quudnrinria SclilT- Bronp. Tun-iltilii Archiiiifdk Bronp. TiiyrUrlln Airldnirdis Tonpriano, Elveziano Bronp. rpiijlotthui Lam. Mir. M»Ufu«iü SchlT. Niitirn miHr/iUiiclnto Lam. üuticu triiii^iji’fdirne Schn. yalica inille/iHiictata Lam. -i- üaiieii tiniigpridini» SchtT. var. i'liitn SchlT. yiitiai iniUfijntiictatn Lam. Xiifita iiiii/cpiinctufri Lam. ..Yarica millepunctata Lam. H- Xiitiiii i.Yftrr/VfO Jouejihiiiin RisbO \ar. .1/«»»- yatica Justphinia Risso sp.-+- /i/oiniitk Schll. Sijjiirflun rliilhnitiit U^cl. Sii/airtus ('Inthfutus Hecl. Burdigalieii Si{/iiritiiK tiijiifiitix Kecl. BtirJipalieu i'iilifi'littni difoniiif Lam Ciilyptriirn drfnrmU Laiii. Burdipalien (‘(ih/jilyiiiii ChtiituKi» Lin. Ciilij/ilrnen Vliinenii» Lin. H- Calyptraiu ChiiienKi^hiu.\nT ptr>itriatvlliita^ch\X. Cnlijplyiien depfcmu Lam. -+■ SJI. -1- Snifii l’lnloniK Biisl. yrritn Pliitonis Bast. Riirdipalien y’irita i/iiituite/i Bell ol Michl var. «friVi/K/Mr« Scc. yifita giijaiitea Hell et Elveziano Muht. .Y(C/7ihm /dein Fcr yeyiln picta Fiir. Burdigatien — 4s I)ns Miorüu von l•ll|yvll^>nr(J. 4') Bi^hl•rlgp Bczcichmmgcii £ i l| ii i' Xrnfiphin-a vai'. trauniens Scc. XriDijdiura -+- ! Bnmg. Trochitg (Oxi/stfle) Ainedd Brori};. Troeliiis patulaa Brocc. Tfochiig (Ori/stih) Aniedri Biong. var. mayno- Trachus patulus Brocc. ilittn Scc. Trochus {Oxiftfefe) Aiiiedri Brong. var hichicta Tfoeha» hlangulatus Schff. Eicliw. Trorhus {t/xijgfrh) Ainedri jjidug. vav, yrnnel- lo»n Scc. JlttlMig Viilliijnica Eiclnv. nalinti» Volhijniea Eichw. I'alfUn ffrniijhu'ii GliU‘1- Patella ferruginea Gmel. Patdla fvrniyhira Gmi*l. 'ar. fxiHtiign Schfl. — -f- S]1. -h Pntrlla Uiir/yriidin-fctisig Scliff. — A- Pdlellu 2)fiucictiAt(ifa SchlT Patella imitcienatata Schll. \av. deprtssa Schff. — Patella apiiiogocoatafa Srhfi. — Patella sphinsiicoatata Schff. var. denshtriata Schff. — Patella rallia raatrlli Schff. — -h Patella yiauhartmtiis Soliff — Patella auceijs Mtchl. — Patella mioraemlra Scliff. — Patella tnineaendea Schff. var. suh2)laii«idea Schff. — -f- Patella cf. liuriii Michl- — Patella jiaeiidofiaaurella Si'liff. — -+■ Helix [Macitlai'ia] Lartrtii Boissv Helix turonenait Desh. I'raqilia frayilis L. var graciUs Schff'. -h üp. -H Thracia pithescciis Pulln. Thraeia ventrieoaa Pliil. -h Thraeia Kt/gnibiiff/enaias Scliff. Thraeia mi^ricosa Phil. -h T. plieata Dcsii. Tellina jilaiiata L. var. lamellosa D. C. G Tellina planata L.. ttri- sp.-t- gosa GmcI. Tellina laeiiiwsn Chcinu. var. tiimida Brocc. Tellina latunoaa Chcinii. sp. ■+■ Ih'plodoiita rotandata Mont Diplodoiita rotuiidata A- Munt. Lueiua multilamellata Dcsli Eticina miiliilamelUitu Di’sh. I.uciua incrassata Duh. var. subscojiHlonim d'Olb. Lueiua ineraasata Duli. Lucina ditmeieala L. var. ofnaUt Ag. Lueina Ag, sp. -f Lueina dii-arkata L. var, rotundo-parva Sacco sp.-f Phaladoinija Eijyenlitirijeiisia Schff. -t- Pboladomtfa alpina Malh. var. pannpaeaeformii Pholadnmi/a alpina Malli -f- Schff AiislÄmlisflii- Vorkoiimv^n Klveziaiio Klvrziaiirt Elvi‘ziHiii> Klvi'ziano Elveziatio Hclvi'lu'ji Pia»'i'tuiano. Asüano Buriligaliuii.Torlunicii Asliaiii) Tongriaijo, A^liano Biirdigalii'U Klvi'ziano Toiignaiio. Elveziaiw Tortotüiuiü. Asliuiio llr. X S. l.-.ffot: U->« H-aii Vim EiTB''“'’"'’«’ 3 l*.l — J)r. Franz X. Srhnfj'er. jO Ni'iilK-aiboilmit; Biühcri^jc Bczcichimii}.')-»! ilj *ji .Vusläiidisclu* Vorkonimon VhuUtilum\ja Math. var. ruümia SflifV. 1 Htohuhnrnja alpina Malh. -H '' l'liiiliuluiiujii ulpiiKi Math, var. rfrtidurmtn Hoi*rii. Phiilndiimyn reitidorauta -+■ Hoci-n. 1‘iiH'iiituii Mi'uuidi I)fs*li. ( I'diiii/niiti Mi’iiardi D»sli. Elvoziam). Tortnniano j I‘ Ftiiijasii M(^n. l.Hharia ä«««« Bas.1- \ai. mnjor Sclifi. l.utrnviu atnwa Ba>t. -4- I l.titmrin mnm IJasI, var. mturima SrlilT. Luirariit Itaiaalmtt Dcsh. -H 1 Liitraria /»//■«»»« L. var. Jißrryti D'' Grcj;. Liitairiii ohlonya Chcnin. sp.-t- l'dnlonia rugona Chrnm. Ltifiaria ruyoan CliPiini. -4- A'-tiano. oliero Moores- iiiolasco Kfiftimia tnilig May. .Aquilaiiioii Miictra iSnfkhtmii Di-Ir, Minti'ii Hiick/aHdi DHr. Biinligalion ? Muctra Jlurklaiidi Di*lr \ar. prutractn Svliff. Mactra Hucklaiidi Dcfr. -t- I’/iiirug Iri/iinirt) L, var. uiujiH- B. D. I). PoUa leyuiiirii L. -4- .1;«»' rnarrtutuA Pzdwuiiigiilrn coarclafue -4- Gnu'l. SuUu »iiirijinatm Pull. rayiini L. -r- 1 J'holas ilucft/lua L var. muriratd Da Coslii -t- 1‘gnmmvhin Liihordei Bast. var. mnjor Soliff. PaainmiiOtn Lahordei Baäl. Tapts Jlaalrroti May. Tupfe liaatfvoti .May, H- 1 Culliatotiipes rrtiihis Bast. Tiijita rfiidti Bast. Burdigalicit Calliatotapes Df.tiilua Bast. var. «uiwiWHn^« Sctifl, -H Jhuiilapfa decHcia SchfT. -1- f'eiius /{urdiyulnisia May. var. SchlT. I e»i(Ä liiirdigulriiais May. -1- ]'inua lUtrdiyiihnaia May, var. dtmeatriala J'iiiiis liitrdiyafniaia Mav. H- Srhff, JVmks llaueri Jloern. IVjnw Aglnuruc Bruiig. -f- Vrnua pHaitd Giiu*l. var. ohlongit SchlT. rcjMis pliailn Giucl. -S IVniM /Inidiiigrri Hoorii. IVjKfs Ilnldititjeri Hoorn. -1- ^ IVhh» iHHlfilamellu Lain. | IVji//.« muHihimeUn Lain. + ? Torloiiiann. Asliuiio ^l»i(r(;t^ia giyaa Laiii. roofrt Knihoiiiirift Lani. Torloniami. .Astiano .ImtfinHa islundieoidea Lain. J'3 ^ S» ■** .s = A Aii4äii
  • icl)c V . 4- Tortoniaiiii. A'-Iiaiio 1 (’hnma yryphoidts L. \ar. Ausfriatd Hocrn. Chama au^rriarci Hocrn. 4- 4- j (JJitintft gri/jdiinn Lam. Chama grgphinu Lam, 4- 1 C’/inwi« f/ryphina Lnm, var. laurohinata Sal. Cardita I’urtsfhi Miiiist. 4* Pectiinnilua t'khfeli Pretuneuhn Fkhteli I)c^ll. 4- Obere Meer<‘SmoIa>se Korud J>r. Frntiz X. Schnffer. NiMihoarlii'Uimt,' Bisherij;» Bi'zcichmiiigcn ii r. « 2 •ö SB “ X U U ts C. tfi ^ S 3 ^ — iX .Au'-lämiisclic Vorkommen l*eetunrulua Fich/cii var. l imlobonenais SclifT. H- Afcd hiamjuln Laiii. var. uudeatigtimn tfiu'cn Area iiiidionnta Lam. Totigriiuio, Elveziaiio Aren binntjiiln Lain. viir. Scliff. ■+- sp.4- Area binriffnln Lnni. \or »nbittiniMim Sacco sp.4- Area diluvii Lai», var. {srhff. Area dilutdi Lam. + sp,4- Area nub-Hflbingii trOrl). .Icco harbata L. Aquitanien Area ^foUnlah May. Area cardhformis Bast. -4- ^Ircn }fullensU May var. thinjntn Srhfl. -h Area l'ichttU Dfsli. var. gramlia SchfT Area Firhteli Di“«h. -h .\rra Fichieti Dusli. vai\ planata SehlT. .^»•cn FiehifU Des>h. var. abbrerlala Sacco Elveziano Area FirhtrH Drsli, var. rotundatior Sacco Elveziano Hauiingtri Hoern. Myliltig IJaidingtri Hocrii. MtßHua GaUoprot'inciaUa Lam. var. miobtrcnlta Mytilua Ilaidingeri Hoern. + ?p. 4- Scliff. MytHua GaHoprnrincialh Ijiim. var. futcoidea Scliff. -h pp. 4- MytUus futcua Hocni. MytUus fuaeus Hoern. -H Tiigonia analina (tIiicI. Tugonia a;i«//na Gmel. 4- hogtntntum Unllei Hni*ni. Ferna liollei Hoern., F. 4- Soldanii Desh. Ai'irula hintndo L. var. ;»/w/arHoccff Lniii. Aricula jjhalaenaeea Lani. sp.4- Elveziano Freien JlornenaU Dcp. ct Rom. Fe.ctrn Jtnl/ei Hoern. 4- Feeiai pseudo-ßtudanti Dcp. ct. Rom. Freten ßrudanti Bast. 4- Freien pseudo-lirudanli Dcp. et. Rom. var. rotun- 4- data Scliff. Avintaiupteirn yigas ScliloUi. Feefcit Solarium Lam. Obere Meeresniolassc Amuaaiopeeten gigaa Schlot)), var. plana Schff. 4- iSamipecIcn Font. iVftni pahnalus Lam. Biirdigalien .VoHMpfc/<'w Vreatensi* Font. var. laeris Scliff. 4- Mannpecten Crestenaia FoiiL var. /a^ww/ca/aScliff. 4- .Vo»m^ff/rn carinovoataUia Schff. 4- Macrochlamya Holgeri Gcin. Fectni Holgeri Gein. 4- Elveziano Mnerochlamyt Jlolgeri Gcin. var. inarguicogfata 4- Schff. ilaerochlamys Holgeri Gcin. var. snUala Schff. 4- Elveziano Macroehlatnya s\xh-Holyrri Fniit, Burdigalieii Aeqiiiprrtrn ftabelloide» Schff. 4- Aeqnipectrit opercularia L. var. niiotranarrraa Fecttn Malvinae Üiib. 4* Sp. 4- Schff. -4«7M»pfcf(iano Atguipreten »eabrrllua Liiin, v ar. raHr«/nec»8 Sacco Elveziano l>tm Minriin ron Kgtii-nhur;i. r>:i NoiiliPHrlicihiii}' Bisherige ne/.eichniingeii -^1= r rs • L. t,* 3 ^ U k 3 S 5 1 An-^lRmliM’hc VorlomnuMi r Aeqitijiecten srahrf/lita LiUii. var hiflutfi ScliR'. 1 scdhrrlliiit Lam. viir. fltnigatiilu Sacco 1 Flvcziano, .Nnliano Arqitfjitfff» in'dfui'ahi'iuitnilus Koni. Prrteu .V«/c»»mc Duli. 1 Bimligalicn | Uhiuitc» lirui>»iini Do St*rr. var. UiHriuru»i* J^iu-ro Klvc/iaiio ' JlinnUta Leufroiji Dr ?»»Tr. Piiocüii 1 1 ClilaiHtjs cnrin L. Pute» giibstriatiia D'Orb. ■+■ l''lvcziaiio. AhIuiiio i * 1 (lAannjs vnria L var. inttrstriahi Schn. SJ). 4- j CfilainifS glorianiiiris Diil>. var. Eg(jfuburgtn»i$ Peeteii stibgtrialiia D'Orb., ■+- i ! ScJilT. pretrn pugio \ ' 1 ('hlatuijsgltii'iauKtrisDwh.MW. diiplicicostnfn SclitT. -h 1 1 (Ailnmijit uff. lonijoluei'i» Sm'co Klvcziimo 1 Chlamijs tnufupmtriutu Sacco var. »impUcula Pictrii SHbgtriutug d'Orb. Elveziano Sacco Cli/iiiugs tuurcpi rnlriutu Saccu var. pi-rximpliculti KUi-ziaiio 1 Sacco ('hlumgs Inurnper^triutu Sacco \ar. altfruicoftuiu -+■ SclilV. ChUtunjn Justianii» Foul. Biirdigalicii | Limu liiuns Gmcl var. (auniieusis Sacco Lima infiatn Chemn. Elvcziiuio 1 Aiiomiii tphippimn L. Anomin cogtata Brocc. LIvpziano. A>liauo ' 1 .1/MjHo« rpliippiiitii L. var. riigiilososfriufa Brocc. sp A'piitaniano, A^li.'u>o Aiiuiiiia iphippiiiui L. var. fostafu Brucc. sp Elveziano, Asliano rphippium L. var. ornatn SclilT. sp -h ylHomi« rphippiinn L, var. Ilon-nesi Kor. sp Pltveziaiio. A^tiunü Aiiiiiiiin ephippium L. var. ufpera Pliil. ■+■ Aiwmm fphippium L. var. prrgibhiigu Saci'o sp -+- Ai[uitiuiiam>. Astiaiio Aiioiiiia riigii$ii Scliff. 1 OBfirn rdttli« L. ^ar. udviatira Lam. Ogtrni digitnliiiu Dill). 4- 1 Ogtfra lamrlloga Brnuc. Ogtrru lamrllogu Brocc. Torloniano. A"liano Ogtrta luiiifUoBU var. lioblagii De'»li Ogfriu ßiiblngei DesU. Plioeün ÜHfyfn fiiiigeiigig .Sclilolii. Oglriu Schlolli. Obere Meei CMtnilasse Ouhra (ifuiirngiit Font. Ogtrru fimbriuta Gral. Biirdignlieii Oglreu fimbriatu Ural. Ogtrru fimbriatu Gral 1 1 Tongrieii ' üati tu fimbriatu Grat. var. (rn»gn SclifT. i (Jubitogtrea frondugu De .Serr. Ogtreu digitulhiii Dal»- Tongriano. Asbaiio j CtibUogtna froudoBu De Serr. \ar. pircaudufa 1 lOlveziaiio, Piaceiiziano I Sacco (ligaiilogtira crnagicostatu Sow. Ogtrru cruggieogtntu Sow. i Helvetieji iiitei'b'iir 1 ci'uggiggimti Lam. Ogtrru Lam. 1 Elveziano. Mt‘>f4 verschiedene Formen bekannt sind. Für djLs Wiener Becken sind 77 Formen neu beschrieben worden, wovon 47 neue Abarten sind. iJurch meine Bearbeitung sind 14 neue Arten zuerst veröffentlicht worden. ai Formen kommen in «len lit'iitigen Meeren vor und weitere 29 sind von rezenten Arten nur als Varietäten zu unterscheiden. In iler folgenden Liste >ind die im Mitlelmeere lebenden Arten und Abarten zusammengestellt und durch ein il«•igefflgtes (var.i isl angezeigl, ob eine Art nur al.s \’arielät im Eggenburger Miocän auftritt. Frayi/In fnir/i/is L. (var.) Thniriii pubescens Piiltn. TeUimi phniuta L. (var.) Diplinlonto rofuiiiliifii Mont. fjucimi (lii'itricufti L. (var.) Luh’uriu lutrariii L. (var.) Eu.ftmiiii niyosii Ghenin. Phtmiü Iviinmeu L. var. major B. D. 1). .{zor courctuiun Gmel. iiiurtjhiitiuü Penn. Phültts iliictylus L. var. muricata Da Gosta TV««.s mullilamflln Lam.? Venerupis irun L. J)otiiniti /iipinus L. ivar.) Ihsinitt exolcfd L. t'aUhlu ('hio)u; L. ('hdtmt yiyphhiii Lam. ( 'Ikiiiki i/rypliokhs L. ('anliuin hiann Hrocc. ivar.) Cardium ciiiüe L. (var.) Arra (li/un'i Lam. (var.) Mi/filiia ynllttproi-iudiilh Lam. (var.) — — Mioriiii run Kifucnhin tj. Aviculu hirniKh L. ivar.) .iffjuipei'lpn nj>i’irulnri:< L. (var.) Ptrieii rariiis L. Lima hinnx (5mel. (var.J Änoniia cphippium \,. Auoiiiid rphippiiim L. var. aspcrn IMiil. Ostreo /iwielloxa Brocc. Oxtrea hnnvUoxa Brocc. var. Hohluijri Desh. (htiru cdti/ix l.. var (uh lafira Lani. An dvn allantischen Knslen Europas leben: Aequijurte/i ojicrru/anx L. var. v.lomjüin .leffr. Piiciiof/oiitii ciit:hh'(tr Poli ivar.). Von rezenk'n Formen kommen weiters vor: Tmjoniu (inatiua Gmel. an der WestküsU’ Afrikas. CüUixia enjäHif I,. var. im Indischen Ozean und TfUinn lanmosa C.hemn. bei Neujruinea. D(‘i' Typus der rezenten Formen der Bivalvenfauna ist daher ausgesprochen nunliterran. Dii* übrigen zeigen aufffillig wenige Beziehungen zur heutigen Mitlelmeerfauna, und zwar sind es eine Anzahl von (laltungen, die den fremdartigen Oharaklei' bedingen. Ich brauche nur auf die großen Austern und Prtines liinweisen. auf die Verlnder d(T Genera Amt, Citnlifo, IWtinmtInx, ritrtliHni. Ixorurdia, Ci/prl’ • uriliii, VenuH, TitprSy Pxtunmohiu, Mnch-a, Liiirariii. l\tnopiU’/-. Fnin: X. Srhaffer. oder rintfit/alfi verli’ilt. stamnil \oii den I’hilippinen. Die großen Ancillnrien kommen in China. Mada- gaskar. in d(*r 'l'orresslraße und im Karaihischen Me(‘re vor. Ancillavia ohtiisu, die rUa* A. •jUfmUfonnis nahesteht, stammt vom Kap der (Juten Hoffnung. Die großen Fums leben in Australien. (!eylon. Ostindien und auf den Galapago.s. Die bei Eggt^n- hurg aiifirelenden Munirs sind vorherrschend klein und könn»*n für gemfiDigtes Klima sprechen. Die großen Formen kommen in W»‘stindien luid auf den pazitisclien Inseln vor. ('iiHüiK siihsulvonri >lehl di-r C. mlcosa nahe, die im Mittelmeere lebt. Die kleinen Cypreen sind ebenfalls mediterrane Formen. Dei' Typus des Stromhus l•oro^lafu.< findet sich in Weslindien und auf den Philippinen wieder. Die oharakteristisclu-n reichverzierten Cerilhien fehli*n rez(‘nt fast vollslämüg: jnanehe, wie C. jiiilustrr, das an (\ hidentnfnm erinnert, kommen in tropi.schen Hrackwasserlagunen vor. Audi (li<* großen Turritellen sind in der lieutigen Fauna mit stark gerieften Formen verlrelen, und zwar sind solche von der W(*.stkfiste Zentralamerika.s, aus den chiiiesisclien Gewässern, von Japan und aus dem Indischen Ozean bekannt. Die gewaltige T. Dtsmnrestina hat tropisclien Typus. Die Naliceii. Caiypiraeen. .N'eriten. Trochiden sind mediterran oder von gemäßigtem Typus. Die großen, stark skulpfurierteii Patellen, die ein so hervorstechendes (Jlied der Fauna sind, erinnern an Vorkommen der Ostkiisle des Kaj)laiides, ilie übrigen sind mediterran. Lurinti iiicriig/i(tfa fiudel in L. ihii/uih Rve., L. mnlfilitmeUain und ähnlichen großen Formen von den Philippinen ihre lieutig<‘u Vertreter. Ilemitopi'H (ler/ina hat nahestehende V<*rlreter der Gallang in indischen und auslraliselien Formen. H. ('eylotien.sis Sow, zeigt die kurze, bauchige Gestalt und //. Lam. ähnliche konzentiische Hi[)peii ’lapps Basferofi ätmell 7’. L. von den europäischen Küsten und T. indivu Hanl, aus China. 7f/;/c.< vi'fuliis läßt sich mit T. alha Desli. von Westaustralien und T. Mih-ona Phil, von Auslralien sowie mit anderen Formen von Australien und aus dem liulischen f)z(;an vergleichen. Lutriinn siüijki hal Verwandte in L. Capensis Desh. vom Kap der (»ulen Iloffming unt! />. rutin Dcsh. von den Philippinen. Die gi-oßeii Panopaeen der Jetztzeit sind iru Mitlelmeer durch Panopaea Aldrovamli Lum. ver- trel(‘ii, P. Soltiiidiu Gray kommt in Neuseeland, P. attennuiu Sow. bei Natal vor. P. mistnili» Sow. stammt von Neuseeland. Große Mactn-n Ireleti an der Südküsle Nordamerikas auf, )iei Kap Horn und in Westkolumbien. Mactm Mnaiellfi Lam.. die große Ähnlichkeit mit M. Burkhmdi liesitzt, ist unbekannter Herkunl'l (Scnegambien?). Doch kommt auch eine große Mürtra (M. f/hn/ca BornJ in den (‘uropäisclien Meeren vor. Große Psammobien stammen von Ceylon. Australien und den Philippinen. Thrariu Jujfteidmniensis besilzt Äimlichkeil mil Th. pfiaifa Desh. von Weslindien. Die große Phohi- domiju aimlida Sow.. die Ph. alpina verlrilt. ist bei der Insel Tortola gefunden worden. VfNus BiodhjtiltimK wird mit V. riu/osa Gnn*l. von Weslindien und I". fefiticiilany Sow. von Valparaiso verglichen. IV;of.s UuUUmjpn älmelt der V. athüni Sow. von China. V. pikuia der V. Penivimin Sow. von Peru, wenn sie nicht ident ist mit () — Dttii Miorihi niii Ki/fii-iibmii. 57 1)«T Typus dc>i‘ ]'enus flaueri wird diirrli I’. Diultirnslnfti !Sn\Y. von I'. Lisferi («rav v»)n den Philippinen, I*. htv.entin Hanl, von ebendaluT, 1*. retirulutti Sow. v»)in gli'ielii'n Fundorl. von Madagaskar und den Gesellsdiaftsinsoln, V. cltithratn Desh. unbekannler HtTkiinfl und htriiieatti Sow. von China vertroleii. Ca/lisfn lilacinoide.-< kann, wie ilev Name andeulel. mit Vmiia Ulmhnt l.ain. von Australien. Ni'ukaledonh'ii tind Madagaskar in Heüichung geluwhl werden. Ca/lisfa lluuHni gleicht Veuu;i itfrirana Phil, von OeyUm. (iroßo Cypricardien (Cypricindin oUontjn Sow.; linden sich in N'euliolland und auf den Philippinen. Die großen r.yr(*nen gehören heute dein tropischen .\nierika. Indien, (’.hiiia, .\u^tralien. diai Philippin<‘U und den Südseeinseln an. Die großen C.urdien besitzen keine nahest(‘hendi-n Vertreter in der heutigi'n Fauna, (’ordiitm lloi'nicxitnnuH erinnert wohl an manche Fornum von f\ proirnnn Sow. von /entralainerika, da.s aber meist viel schlaukc-r ist und <'. Kübcrhii an (\ unuit/niiiii Dorn aus dem Colf von .Mixiko. Große Gardien leben an den Küsten ( )stafrikas, Me.xikos und Kaliforiiien.>^. ('(udiniii gleicht <\ sufrafuni Gmel. (= C. Dblonijnm Chemn.i aus ilem Mittelmeer. iiiulficostiitinn dein ('. intuirustafuin Lam. von Neuholland und ('. L. von We.stindien. ('(inliitm miun-hinittnm hat einen nahen Verwandten in t'i-hinnium L. der eurüpftischi-n Meere. (\ Michrhdti eriniu-rt an C. nnihaium L. von el)endaher. Die großen Garditen leben heute an den Küsten Mitleiamerikas und ('(irdifa /rfelmrl ühnell der G. hideiifata Say von .Soulh Garolina, Neuseeland und Turanga. PirUinruln.'t Firhldi steht dem P. himucutatus Foli des Mitlelmeere- so nahe, daß man ihn als dessen Aliart anzusehen geneigt ist. Die großen Arcen vom Typus der Ami Fh liteli sind heule i)e5uiiders in West- und Ostindien. Zentral- amerika und auf den Philiiipinen verbreitet. .Drn biniKjulü nähert sich stark der A. AV L. des Miltelmerres, A. siibdfdbiinju der .1. Ildbiuijii Gheinn. von den Philippinen, aus dem Indischen Ozean, von St. Helena und Westkolmnhien. Mytilm /MN/bn/m wird in der Jetztzeit durch .1/. Gliemn. au.s der Magelhaens.'lraße vertreten und di(‘ kleinen A///b/«.s-Arten leben heute in den gemäßigten Breiten. Große Fernen, wie sie in unseren Miocämiblagernngen häutig Vorkommen, leben honte in Wesl- indien, auf den Inseln des Pazifik, in Australien, auf den Philippinen und im Uohm .Meere. Die mächtigen /Vcbvi-Galtnngen des Mioeäns sind heule fast völlig verschwunden. F. Mxonixix Lsclik. vom Amurland erinnert an F. (/ii/dx, hat aber “20 Hipiien. Fn tfii Ihriii-nxis und F. p.mido-ßeiulanfi werden durrh F. finnttiti.-i live, von Australien, F. Swiim Sow. von den chinesischen Küsb-n, F. Nonir Zrhwdiaf Rve. von Neuseeland und F. ihnlntux Sow. von Weslkolumbien vertreten, die aber zum Teil mehr Rippen besitzen. Manuin-rtni ('vvxiemiH ähn.dt Ferien proimx Sol. des Mitt(‘lmeeres m\A (lilnuiijx ijhnmmnrix dem F. niinnifux live, von den Molukken. Die Gattung Clihiini/s besitzt in Australien. Neuseeland und Japan noch Formen, die den fossilen am nächsten stehen. So gleicht Chi. JHsthmnx dem F. tei/uh Wood von China, dem F. xf,,unnnlus Gmel. von den Plnlippinen und Japan und F. Faireri Jones et Prest von China. Afuinipertrn snihrrlhix besitzt ÄlmHchkeit mit Frrteii dixloeains Sav von Florida. /'. ;«cb/sr' Sow. von Japan. F. Lm/ardi Rve. von Japan. Dt Kiuiii X Schaffer: l)j» M.-iclii m>i* Ktfgenhurg. 3 llca. s l)r. Franz X. Sclaiffrr. ’iH lUnnites rnralliuus Sow. von Ostafrika und !l. >iiii(mii-Hs (Jray von ICalifoniien sind diu wiuljtigsten Vurtruler dius<*r (Jatlunp. Die großun dickschaÜKun Ausleru vom Typus der ÜKtira cr(is.vfniiiiia und (Jiiii/tn.-iis sind in den lieutigeii Muercii weit weniger verbreitet als in der Jüngeren Tertiärzcit. Dii' plumpen Formen sind vertreten diircii O. priauiatii-a (Jray von Zentralamerika, die schlanken diircli O. rostrata (lliemn. von Virginien und Kanada. Ostira crassirostafd hat einen freilich weit dünnschidigeren und reicher gerippten Vertreter in der (). SiiirH.-tis Gmel. aus dem Chinesischen Meere. Onfirn miorurnllata stellt, wie der Xami» antleiitet, der 0. rntHUuia Dorn von We.stafrika nahe. (htrea frondosa gleieht der <>. lartc.a Sow. von den .Molukken, die \'ar. pnrandaia der O. liar- ilfti/aiia Sow. von Mauritius. Die Egg'enhurger Form der Oslrra lamtllom erinneid an O. drnsidaimdloso Lschk. aus .lapan. .\us diesen Vergleichen gellt also mit i'iner üheiTaschenden Klarheit hervor, daß die miocruie Hivalvenfauna von Eggeiiburg ilie meiste Verwandtschaft zu den heute in Westindien, in Hinterindien, auf den Philippinen und in Australien lebenden Faunen besitzt. Dieses Ergebnis widerspricht den bisherigen .\nsiciiten und läßt sich auch zum Teil schwer mit den lumtigeu Erfahrungen nb(>r die .\usdeliiiung des alten Millidmeeres, der Tethys, in der jüngeren Tertiärzeit in Einklang bringen. Nach .Sfidosten läßt sich dieses mir l)is nach l^ersien verlolgen und weder nördlich des Hinialaya noch ülier •\rabieii und Indien ist bisher eine .Meeresverbindung ostwärts herziistidlun. an die wir aber nach den Ergebnissen der faunislischen Studien glauben müssen. Das Auflreten einer .so nahestehenden Fauna in Zentralamerika aber weist wohl auf eine ostwestlicli verlaufende Inseihrücke, wenn nicht geradezu auf eine Küsleiilinie in dieser Richlung hin. Vielleicht künnen wir als solche muh den neuen Untersuchungen in Marokko und /eulralamerika immer wahi- scheiiilicher werdende Faltcnzüge in der medifeiTaneii Geosynklinale annelimeii. die den Atlantik «piert. E. Sueß hat Anllilz der Erde. III. d. p. lOi!) der Verwunderung darüber Ausdruck gegeben, (laß bis heute keine direkte Verbindung des .Mittelmeere^ mit dem Senegal zur jüngeren Tertiärzeit bekannt ist. trotzdem -in den österreichischen Mediterranhildungcu so viele heute noch im Senegal lebende Conchylien gefunden werden, wie Adansoii's Vat/a/ (Teil, strhjom) und Tiujon (Ta sind Fragen, deren IBerecliHgung noch so wenig begiündet ist. daß sie hesMT noch nicht aufgeworfen werdi'ii. Auch unter den Gasti’opoden ist, Ireilich lang nicht so scliarf wie unter den Bivalven. ein tropischer Einschlag niclit zu verkennim. der aber nic.hl so genau lokalisier! werden kann, wie es hei — .’)is — l)ii> Mloräii ron ICi/tfriibiiftf. y.) jenen der Fall treweseu isl. Immerhin sind iiudi eine ^ranze Anzahl von («atluiij'fn durch t?roße. reicher verzierte Fonnen vertreten. Durch die Neiibearlieitung liahen sicli innigere Beziehungen zu den italienischen und französischen Faunen ergeben. Aus dem italienisclu-n Terliiir sind folgende Formen beschrieben worden, die i'nlwedcr iin Typus oder als Abarten bei Eggenhurg autlreten: Chfhjiounx biforosiis Font. var. i'xreiifiironn Scc. JjitlinronKs Maral i BrocC. DcmlrocoHiis ]iei(/liaitsi Micht. Dr/Ilin piisfiilata Brocc. C/aralula asj)t‘niliita Lam. Ph'AU'üinma san 'niiarijhuiia La in. Aiicillnvia (jlmulifitrmis Lam, var. tlevloni/losa Scc. Pijiula roudifa Brong. Jiitcriiiiiiii Hatieri Micht. Ci/praea Leponua Laiu. var. lpacoi(hs Brong. ('ijpraea ftnirula Lam. ('erUhiinii inan/arifacatiH Brocc. Mclanopsis impresso Kraus var. moiiirt/ulaists Scc. Ttirrife/lif triplirnfa Brocc. Tarrilella ferehralis Lam. var. perciiipiilellala Scc. Tnrrifi'lla Dcsmairsfina Bast. var. inediosuhraritHtfa y\y\. Tarrilella veriniralaris Brocc. var. lineolatorincla Scc. Tarritella reniiicularis Brocc. var. perlalaincta Scc. Tarrilella rulhedralis Brong. var. paaririmta Scc. Tarrilella Ardiiiaedis Brong. Xerita ipijaafea Bell, et Micht. vai. stnatalata Scc. Truehas Amedu Brong. Troc/ias Ämedei Brong. var. maifnoelata Scc. Tror/ias Amedei Brong. var. tjranellosa Scc. Patella aneeps Micht. Pah'lfa liorui Micht. Thraeia paheseeas l’ultn. I.aeiaa diraricata L. var. rataadoparra Scc. lAidaa incrassata Dub. var. sabscopahram d’Orh. Liifniria latraria L. var. Jeffrei/si De Greg. Callista enjciaa L. var. sabtriaagala Scc. ('allisla Chioiii' L. (’hama ijnjphhia Lam. var. taurohinata See. I'ltama ijriiphnides L. var. perfoHosa Si'c. Cardinal Miclielotliainwi May. (vai-.d Curdita erassa var. longogigunteo Sec. Area Firhteli Diih. var. rotandatior Scc. .hru Fiehte/i Dnh. var. abbreviaia See. lh\ Friuiz -V. Srlmffer. r,0 .ircn hknujuht Lain. vur. auhsundaliiia Sec. Area liiunijula Laiu. var. inaleatiasima See. Mijtllun (ta/hjirovhicialiit Lain. (var.) Afi suh-Ho/geri Font. Aet/uippclen praesciibriusiuliis Font. Ai-f/nipectrn srahrelliis Lan». var. Bollfnensis May. Iliiinifea Lnifrogi De Serr. ('hiamijs Justianus Font. ('uhitostreu fronilosa De Serr. Ostrea (/innenais Font. Ks sind die.s fast durcliwefjs Foriiu-n. die aus dem unteren Mioci'm (Burdipalien i slaminen, zu dessen charakteristischen Typen sie p»‘höri‘U. Außerdem ist Anomia rugosa Schfl'. im Ihirdipalien Südfrankreichs gefunden worden und niiocueullata Schff. ist der 0. meullnta Born. var. romitnteiish Font, nahe verwandt. Wenn man noch dazu die Arten zälilt. die aus der oberen Meeresmolasse der Alpen bekannt sind, wie Ostrm Gingmsis, 0. crassisshm, Amussiopecten gigas, Pectunculus Eiehteli, Trmhgeardiuw multkoMim, Cardium dkerepans u. a., so wird die zeitliche .Stellung der Fauna von Eggenburg noch weiter bestimmt. Sehr auffällig isl das starke Zurücklreten von oligocänen Formen. Ein jiaar der fruhei' als ohgorän angesehenen Typen sind als irrig bestimmt erkannt worden, so daß eigentlich nur mehr JkA.agesi Xgsfvav.eapito Phil aus deniMitteloligocän Xorddimtscdilands. IRmg.var./?«/jr//u^^^ aus dem Mainzer Hecken, Ostreu fimbriata Gral und (hrrf/mn rbu/n/fl/nm Goldf. aus dem Oberobgoci^^^ als ältere Formen auffallen. Die Fauna hat also einen ausgesprochen untemiiocänen Typus und ihr unvermitleltes reiches Auftreten in unserer Gegend zeigt eine der schönsten Transgressionen an. die die jüngere* geologisch.- Geschichte aufweist. Es Wäre sehr verlockend, wegen .1er angedeutelen Beziehungen der heutigen westindischen und hinterindischen Faunen mit der Bivalvenfauna von Eggenburg die junglerliären Konchylienfaiinen dieser — (ii — Jh\ Fram X. Schufln-. !>i-nnins erfolgen mußte. Die Faluns de.s Bordelais zeigen hingegen ganz ähnliche Lebeiisbedingungen wie die Sande von Asti, unterscheiden sich aber von der Gauderndorfer Fazies tiurch die durcliwegs g'cringen'U Dimensionen dei' Koncbylien. Die Medeulimg der lokalen Vergesellschaftungen der Eggenburger Fauna ist, was die Bivalven betrilft. bislier großenteils überscliätzt worden, da die aligemeinei’e \'erbreitung der einzelnen Formen nocli nicht so deutlich gewesen ist, wie sie es jetzt ist. Dadurch hat sich erwiesen, daß die Faunenver- gesellschaftungen weil weniger an lieslimnite Örtliclikeiteii gebujiden sind, daß sich also manche faunislische Fiiterschiede der Fiindorle verwi^schen. Nui- wenige Koncliylienformen zeigen noch eine enge Beschränkung auf gewi>se Standorli' und auch diese dürften eine weih-re Verminderung ('rfaliren. Nur die i Ionier Bucht läßt, wie im folgenden noch ausführlich auseinandergesetzt werden soll, eine ausgesprochene Eigenart di*r Fauna der tiefer lic'genden Sande vom Loibersdorfer Typus erkennen. Ein benierkensw(‘rtes weiteres Ergebnis hat sich aber schon jetzt gezeigt. Der rnterscliied der Hivalventäima der Aldagerungen des außeralpinen und des inneralpinen Wiener Beckens wird weit au^gel)^^lgte^ werden, als er bisher gegolten Imt. Manche Formen, die man als beiden Gebieten gemeinsam angttsehen hat. müssen in verscliiedene Arten und Abarten aufgelöst werden und es ist zu erwarten, daß die so dringende Neubearbeitung der Koncbylienläuna des inneralpinen \Viener Beckens diese Gegen- sätze noch verstärken wii-d. — Ib> — Schaffer: Miot-än voji liggenlMU-g. 111. Kühn. Korallen. Tafel l. fig. 3. Abhandlungen der Geologischen Reiohsanstalt, Band XXU, Heft 3. Wieu. III., Rasumofskygasee 23. Schaffer: Miocllu von lO^rgeiiburg. lil. Kühn, Bryozueii. Tati‘1 II. F'b'. I. Fifc'- 5. Fig. 6. Pig. 7. Vif. 8. Pig. ‘.I. Abhandlungen der Geologischen Reiohsanstalt, Band XXII, Heft 3. Wien, m., Rasumofskyga^se 23. \QBK«|;rbcii Im JqoI 1914. h. — '•*? - ^ k_. w. l-tO V d Y Das Mioeän von Eggenburg. 0i8 Faiia der afsteo Meiliterraastüfe des Wieaer Beckens und die geologisclien Verliältnisse der ümgcliung des Nlantiartslierges in Niedernsterreicli ■ Dr. FRANZ X. SCHAFFER. Mit 10 Tafeln, 21 Textfiguron und einer geologischen Karte im Maßatabe 1:50.000. ABHANDhUNliKN DER K. K. (iEOLUUISOHKN REUmy^NHTÄLT. B.iND \XII. HEFT I. Preis: 18 Kronen (ohne geologische Karte). CT."*! WIEN 19U. kg der k. k. Geologischen Reichsanstalt. In Kommission bei R. LECHNEH (Will.. MÜLLEIll k. u. k Hof- und Udf»>Wl«Ubuchli*ndluo«. i. $ ■■ m . *■ . 1 ¥ -1 Das drille Heft dieses Bandes enthaltend die Ffeche des Miociins von Eggenburg, bearbeilet von ride Alessandri in Mailand, sowie die geologische [Carle mit Erläuterungen ^des Gru?idgebirges unter Mit- k^irkung von Dr. K e i n h o ! d, Czernowitz, werden später i-rscheinen. Der Preis der Karte wird bei Erscheinen liekannt- ^eben werden. Die Redaktion. Aus^egeben im Juni 1»14. Das Mioeän von Eggenburg. Dr. FRANZ X. SCHAFFER. Mit 10 Tafeln, 21 Textfiguren und einer geologischen Karte im Maßstabe 1:50.000. ABHANDLUNGEN DER K. K. GEOLOGISCHEN REIOHSANSTALT. BAND XXH. HEFT 4. Breis: 18 Kronen (olnie geologische Karte). WIEN 1914 Verlag der k. k. Geologischen Reichsanstalt. In Kommission bei R. LECUXEIt (\\illi. MÜLLER • k. u. k llof- und Univcn>UatsbucbliHmjIung. F. X. Schaffer: Die tertiären und diluvialen Bildungen. III Inhaltsverzeichnis. 8«ite Einleitung 3 Geschichte der Erforschung des Eggenburger Beckens 5 Literaturverzeichnis 9 Eggenburg. Das Relief des Grundgebirges .... 10 Urtelbachtnl 11 Schindel graben 12 Kalvarienberg 14 ßrnnnstiibe .... 14 Kremserberg 17 Profil Bahnhof 17 Bauerhanslgruhe ... 20 Bruniiengrabungen 23 WasserleitUDgBstoUen 26 Folgerungen 33 Altstadt • 35 Kailbtal 36 IJorniTstraße ... 37 Wolkenspiegel . . . 39 Strnn’>ky-Ziegelei . . . . .40 Bahneinschnitt 41 Kapellenficker 44 Kiihnringertnl 44 Anekliaihiiretische Erosion ... 46 Floriiuiilirilndl ,47 Kühnring 48 Gauderndorf 30 Klein Jetzelsdorf . ... 38 Kattau 3® Roggendorf 39 02 Rnfiug 03 Pulkaubach 04 Engelsdorf 04 Stöckern 04 Hrlti' j Klein Meiseidorf 66 I Maigen 67 I Keschitzwidd . 69 ' Sigmundsherberg 70 ! Brugg, Kaincaith ... 71 I Rodingersdorf 72 Senke von Horn 72 1 Dveieichen 74 j Möitersdori “7 1 Loibersdorf 78 ' Nondorf ^0 ' Übersicht Über die Senke von Horn ...... 81 I Zogelsdorf 87 I Burgschleinitz 90 Reinprechtspöllu 93 Suchseiidorf 94 Strnniug 95 Limberg 96 Ober Dürnbach 199 ! Mai»«au 199 GrUbern 19J Üeyei'doif 107 Mühlbach Hohcnwaith Stettenhof Gösing 199 i Diis Delta HO I Die Diluvialleirasse H2 I Das pminiociine Relief der Gegend von Eggenburg. N. ö und «eine heutige Wiederbelebung. . . 113 ZusaaniieDfassuiig H9 Ortsverzeichnis . . .... • 124 Verzeichnis der Tafeln. Taf. I. Geologische Kurte der Stadt Eggenhurg. Taf. II. Abhang des Kalvarienberges gegen den Schindergraben. Taf. Illfi. Die Miocündecke am Fuße des Gnigenberges bei Eggeiiburg. Taf. 1116. PlateaulnndEchaft rwisehen Eggenburg und Zogelsdorl. Taf. IV ff. Brunnstulie bei Eggenburg. Taf, IV 6. Sandgrube am Wolkenspiegel in Eggenburg- Taf. V. Bauerbnnslgrube in Eggenburg Taf. VI ff. Genieindesandgiube in Gnnderndorf. Taf. VI 6. Kogelberg bei Stoitzeudorf Taf VII ff. Steinbi'uch bei Zogetsdorf. Taf. VII 6. Linke Talseite des Kamp bei Zöbing. Taf VIII ff. Sandgrube am Kircbenberg in Burgschleinitz. Taf VIII6. Derselbe Aufschluß gegen Süden. Taf IX ff. Sande des niiocänen Deltas bei Hobenwnrtb, Taf 1X6. Konglomerate des miociinen Deltas bei Hohenwarth. Taf X«. Lößschlucht bei Gobelsburg. Taf X6. Lößter lassen bei Gedersdorf VI Verzeichnis der Abbildungen im Texte. Seile Fig. 1. Profil eines Aufschlusses im Sebindergraben nach Fuchs .... . . 13 Fig. 2. Profil Isings der Bahnbofanlage von Eggenbuvg 1« Fig. 3. Profil längs des Waaserleitungsstollens von Eggenburg 27 Fig. 4. Granitoberfiäche im Wasserleitungsstollen 30 Fig. 5. Profil an der Straße zur Gartenstadt 38 Fig. 6. Profil des Bahneinschnittes beim Kübnringortnl nach Fuchs . - . 4‘J Fig. 7—13. Stadien der anekkathöretischen Erosion • • 46 Fig. 14. Profil der Sandgrube südlich von Gauderndorf nach Fuchs 62 Fig. 15. Profil der Kattauerstraße bei Gauderndorf 66 Fig. 16—18. Die Veränderung der hydrographischen Verhältnisse in der Bucht von Horn 82. 83 Fig. 19. Profil längs der Bahntrasse bei Limberg Fig. 20. Profil der Miociinbildungen bei Grübern nach Cäjiek 102 Fig. 21. Diagramm der Schwankungen des Wasserspiegel« im Wienerbecken zur Zeit des Mioeäne und Pliociln« . 121 I Das Miocän von Eggenburg. II. Stratigraphie. Dr. Prani X. tJcliaffer: Das MiocAii von Eggenbnrg. (Abliandl. d. Ic. k g^ol. Uelchsanatalt, X.XH. Haml, i. lieft.) Einleitung. Seitdem die ersten geolopisclien Untersnclmngeii in den Terliiirbildungen der Umgebung von Eggenburg ausgefiihrt wurden, war diese Gegend stets ein beliebtes Ziel der Wiener Geologen, denen sieh hier eine Fillle neuer Beobachtungen in den stratigraphischen Verhältnissen und in der Fauna bot und die auch den Punkt, von dem die Gliederung des europäischen N’eogens nach ilen Mediterranstufen ausgegangen war, den fremden P'achgenossen zeigen wollten. Der Gegensatz, den die Ablagerungen des Eggenburger Beckens im weiteren Sinne zu denen der iiineralpiuen Niederung bieten, hat das besondere Interesse bedingt, das man ihnen seit jeher entgegengebraclit hat. Wenige Gegenden eignen sich aber auch in dem Maße für diesen Zweck. Die geringe Mächtigkeit der überall nur als Ahiragungsreste erhaltenen Sedimente, deren infolge des ahwechslungsreichen Reliefs und der faziellen Bedingungen große Mannigfaltigkeit sowie der Reichtum und die treffliche Erhaltnngsweise der Fossilreste machen sie zu einem wahren Schatz- kästlein fur den Geologen, der diircli viele natürliche und künstliche Aufschlüsse in seinem Vorhaben unterstützt wird. Die auf dem abgetragenen Grundgebirge liegende dünne Decke von Miocäiibildungen ist durch die Erosion in eine große Zahl kleiner, isolierter Schollen aufgelöst worden, bietet also schon dadurch zahlreiche h'ntblößungen und weiter hat da.s Bedürfnis der Menschen nach leicht- zubrechendem Baustein und in diesem Gebiete seltenem Sand, fast jedes der kleinen Vorkommen aufgeschlossen. Infolge der geringen Mächtigkeit reichen die meisten Enihlößungen bis auf das Grundgebirge und geben bei dem auffällig raschen Fazieswechsel in vertikaler Richtung stets eine abwechslungsreiche Schiditfolge, wie sie kaum an einem zweiten Funkte des alten Mittelmeergebietes zu beobachten ist. Es ist begreiflich, daß sich nach der Bearbeitung der Fauna durch Ilörnes dieses Interesse der Forscher haupt.sachlich stratigraphischen und faziellen Fragen zuwendete, zu deren Lösung stets die gleichen Lokalitäten besucht wurden, die freilich infolge neuer Aufschlüs.se immer wieder neues Beohachtungsmaterial boten. Meist war es nur die unmittelbare Umgebung von Eggenburg bis etwa nach Kühiiring im Westen und Gauderndorf iin Norden, auf die diese Untersuchungen ausgedehnt wurden. Viele der sehr bemerkenswerten Vorkommen sind bis heute weiteren Kreisen unbekannt geblieben und es ist hauptsächlich das Verdienst Johann Krahuletz’ sie entdeckt und ausgebeutet zu haben. Eine Anzahl von Punkten ist erst durch meine Begehungen aufgenommen worden. Das große, zirka 450 hn'^ umfassende Gebiet, das ich zum Gegenstände der Darstellung machen will und das vom Piilkaubache im Norden bis zum Wagram der Donau im Süden, von der Senke des Kamp im Westen bis zur Niederung der Scliinida hu Osten reicht, Dt in seinem nörd- lichen Teile wie übersät mit kleinen Miocumleekeii, die nur durch eine langwierige Begehung auf 1* 3 4 Dr. Franz X. i^cha/fer. der Karte festgelegt und studiert werden konnten. Ich war aber von der Ansicht überzeugt, daß nur durch das Studium aller bekannten Vorkommen und durch Vergleich der einzelnen Punkte unter- einander die Bedeutung der verschiedenen Ausbildung der Sedimente, der verschiedenen Ver- gesellschaftung der Fauna beurteilt werden könnte. Denn ich war bald zu der Erkenntnis gelangt, daß die schematische Gliederung, die man früher an die bekauutesten Profile anlegen wollte, keineswegs mit der Strenge gehandliabt werden kann, wie es bisweilen geschehen war. Um sie nun richtig zu erkennen, war der einzige Weg der des eingehendsten und vollständigsten Studiums des ganzen Gebietes. Seit dem Jahre 1903 habe ich oft unter Krahuletz’ Führung, in Begleitung von Fachgenossen und mit Hörern die Gegend begangen, wochenlang habe ich allein die verschiedenen Punkte wieder und wieder besucht und wenn ich jetzt eine zusammenhängende Darstellung dieses Gebietes gebe, so geschieht dies auf Grund eines großen eigenen Beobachtungsmaterials und der Überprüfung aller der wertvollen Angaben, die mir Herr Krahuletz in bereitwilligster Weise zur Verfügung gestellt hat. Es wird ihm gewiß nicht die höchste Anerkennung dafür versagt werden, daß er seine unübertroffene Kenntnis des Gebietes, die er sich in seiner langjährigen Forscherarbeit erworben hat, selbstlos in den Dienst der wissenschaftlichen Aufgabe stellte. Herr Kudolf Saipt, städtischer Lelirer in Wien, hat mich im südlichen Teile des Gebietes auf manchen wichtigen Punkt aufmerksam gemacht und ist mir oft ein geschätzter Führer gewesen. Es ist an mich die Notwendigkeit herangetreten, zu unentschiedenen und lebhaft diskutierten Fragen Stellung zu nehmen, die in den letzten VerölTentlichungeu über das Gebiet aufgetaucht sind. Ich habe sie nach eingehendem Studium aus der Fülle von neuem Material vielleicht genauer über- blicken können, als es bisher möglich gewesen ist. Eine große Veränderung hat sich im südlichen Teile des Karteublattes durch die Zusammen- fassung der dort schon lang bekannten Konglomerate und Schottermassen zu einem Rieseiidelta er- geben, dessen Aufschüttung bis in das untere Miocän reicht. Nur ein Teil davon fällt in den bis- herigen Bereich unserer Untersuchungen und die diesbezüglichen Studien werden in viel aus- gedehnterem Maßstabe fortgesetzt werden. Eine überaus wertvolle Anteilnahme an der Arbeit für die Karte verdanke ich Herrn Dr. Franz Reinhold, Assistenten der mineralogisch-petrographischen Lehrkanzel der Universität Czer- uowitz, der in den letzten Jahren eine Detailaufnahme des kristallinischen Untergrundes des ganzen Gebietes durchführte, die sehr bedeutsame Ergebnisse gezeitigt hat. Herr Ernst Klima, Demonstrator der geologischen Lehrkanzel der Universität Wien, hat die Ablagerungen des Rot- liegenden der Gegend von Zöbing eingehender studiert. Die Berichte beider Herren werden, aus- führlicheren Arbeiten vorausgreifend, diesem Hefte angeschlossen werden, um besonders als Er- läuterungen für die Karte zu dienen. 4 l).i» Miovün t'ou E^gaxhiinj. .■> Geschichte der Erforschung des Eggenburger Beckens. (Die eingpklunniierten Ziihlen beziehen sieh nuf das Liternturverzeichni«.) Die ersten Nachrichten über die miocilnen Hildmiaen des K-ißenbiirger Berkens, die heule freilich nur mehr ein historisches Interesse haben, hat Abbe Andreas Stütz um die Wende des 18. und 19. Jahrhunderts zusaininengetragen. Sie wurden 1777 in der ersten und naclj seinem Tode 1807 in der zweiten Auflage des „Mineralogischen Taschenbuches“ (l) veröffentlicht. Kr erwalmt darin „die gelbgeringelten und schwarzen Kröttensteiiie, das Gaumenzahne tles Secwolfe.s, Anarchicas Lupus und eine Art kleiner Glossopetern oder Ilaifisehzalme“ von Maiasau, den zum Kalkbrennen verwendeten Stein von Sonndorf, „Felsen von Conebylien in einer Art zusammenge- backenen Meeressaiides“ zwischen Zogelsdorf und Kggenburg. aber sonst hatte er seine Aufmerksam- keit nur den Gesteinen und Mineralien de.s Grundgebirges zugewendet. Ho 1 g er (3) studierte nur das kristallinische Grundgebirge. Er spricht von „Wiener Sandstein“ bei Zöbing (Penn!) und erwähnt nur kurz die „Concliylienfelsen“ von Stocken» und Kuhnring und die „Muschelberge“ bei Dreieichen mul Maissau. 1843 erschien die handkolorierte „Geognostische Karle des Beckens von Wien und der Gebirge, die dasselbe umgeben“ von Paul Partsch. Sje gibt im Maßstabe 1 :432,0Ü0 ein geologisches Kartenbild der Eggenburger Gegend, in dem neben dem Grundgebirge nur „tertiäre Schichten überhaupt“ und „Grobkalk und tertiäres Congloinerat“ ausgeschieden sind. Das Perm von Zöbing ist schon richtig als „roter Sandstein (Rothliegendes)“ bezeichnet. 1844 erschienen »lazu „Krlduternde Bemerkungen“ (4). Diese nicht hoch genug eiuzuschdtzende Pionierarbeit Partsch’ kennt noch nicht den Unterschied der Sedimente in unserem Gebiete und der des iuneralpinen Beckens und es wird kein einziger der Orte erwähnt, die später Bedeutung erlangt liaben, was bei der überaus knappen Darstellung nicht zu verwundern ist. 18-13 und die folgenden Jahre hat Moriz Hörne s die Umgebung von Wien zum sy.ste- matischen Studium und zur Ausbeutung der tertiären Fundorte bereist und 1848 in J. CXj'-^eks „Erläuterungen zur geognostischeu Karte der Umgebungen Wiens“ (1849) ein „\ erzeictinis der Fossilreste aus 135 Fundorten des Tertiär-Beckens von Wien“ (5) veröftentlicht. Er führt vierzehn Fundstätten im Eggenburger Becken au: Burgschleinitz, Dreieichen, Eggenburg, Grübiiig (Giubern), Horn, Kühnring, Loibersdorf, Maissau, Möddersdorf (Mörtersdorf), Molt, Mülilbucli, Nondorf, Rohreii- dorf, Wiedendorf. 1850 hat C2j?.ek mit der geologischen Aufnahme dieses Gebietes begonnen und die Karte und die „Erläuterungen zur geologischen Karte der Umgebungen von Krems und vom Manhartsberg 1851 (1853) veröftentlicht (7). Die Karte (im Maßstabe 1 : 144.000) ist von einer bewunderungs- würdigen Genauigkeit und es ist nicht leicht zu glauben, daß sie, 34 Quadratmeilen umfassend, wirklich, wie angegeben wird, in einem Jahre fertiggestellt worden ist, wenn auch die Beobachtungen und Einzeichuungen von Partsch mitbenützt worden sind. Bis auf den heutigen Tag ist sie allem die Grundlage für alle Exkursionen in diesem weitausgedehnteii Gebiete gewesen, denn die hand- kolorierte Karte der Geologischen Reichsanstalt kann nur als ihre Kopie gelten. 5 Ih\ Franz X. Schaf/er. CÄjÄek unterscheidet unter den „tertiären Scliicliten“ Süßwasserkalk, Schotter und Sande, Menilitschiefer, Nulliporenkalk. Sand und Tegel und Töpferton (Tachert). Das Perm von Zöbing sieht er nach v. F. 1 1 i n g s h a u s e n s Bestimmungen der Flora als „ Wealden-Formation, unterste Kreide“ an. Er spricht sicli nicht weiter über die AUersfrage der marinen Serie oder über weitere strati- praphische oder faunistische Fragen aus. Er beschreibt mit genauen FossiUisten besonders die Lund- orte: Bruunstube bei Eggenburg, Burgsclileinitz. Dreieichen. Gauderndorf (Gememdesandgrube), Gräbern, Loibersdorf, Maigen, Mörtersdorf (Möddersdorf). Er bemerkt bei der Darstellung der Ilonier- bucht; ..Der Lauf der Gewässer mußte früher in dieses Becken gegangen sein, nun Hießt der Kamp außerhalb dieses Beckens durch eine tiefe Felsspalte.“ Er schreibt also seine Entstehung dem Kamp zu. Er gibt als erster eine ziemlich richtige Schichtfolge für die Ablagerungen dieses isolierten Beckens (ii. a. Sand und Tegel von Dreieicheii und Scliicliten von Loibersdorf und Mortersdorf) und billt schon den Tachert für ein ziisammengescliwemmtes Verwitteningsprodukt krystallinischer ft (Jesteine. Gleichzeitig mit Czjzek hat Moriz Hörnes die Gegend von Eggenburg und Horn weiter dm-cbforsclit und einen Bericht darüber im ersten Bande des Jahrbnclies der Geologischen Reichs- anstalt gegeben (6). Er erkannte die wahrscheinliche teilweise Überflutung des ganzen Berg- rückens des Maiihartsberges in der Zeit des Tertiarmeeres. „wodurch auch das getrennte Vorkommen des Horner-Beckens seine Erklärung findet.“ Er betonte die Ähnlichkeit der Eauna von Loibersdorf mit der von Korod in Siebenbürgen und vom La Plata in Südamerika. Die von ihm erwähnten Nulliporenkalke östlich von Loibersdorf (im Texte heißt es irrig „westlich“ „dem Abhänge des Mann- hartsberges zu“) konnte ich nicht wieder auffiiiden. Es dürfte sich vielleicht um das Vorkommen südöstlich von Nondorf Imiideln. Er deutete das vormiocäne Relief der Gegend von Eggenburg schon ganz richtig, wenn er schrieb: „das tertiäre Meer bildete in der Umgegend der jetzigen Stadt Eiorde.“ Er erkannte eine Dreiteilung der Ablagerungen bei Eggenburg: „melir oder weniger gelb- lichen Sand, der meist unmittelbar auf Gneis aufliegeiid beobaclitet wurde, einen darübei liegenden, meist sehr grobküriiigen verliävteten Sand, der feste Banke bildet und drittens endlich den Leitha- oder Kulliporeiikalk.“ Er hält alle drei Ausbildimgen für untereinander gleichzeitig und altersgleich dem Leithukalk. Rolle hat 1859 (8) seine grundlegende Arbeit über die stratigraphischen Verhältnisse des Eggenburger Miocäns veröffeiitlicbt. Er erkannte die Zweiteilung der Fauna in eine untere und eine obere Abteilung, die vom Sedimente unabhängig siiul. Sie entsprechen den Gauderndorfer und Eggeiiburger Scliicliten. Er schreibt: „Diese beiden Abteilungen . . . können nicht wohl als Ab- lagerungen aus wesentlich verschiedenen geologischen Zeiträumen angesehen werden, sind aber für die Bildungsverbältiiisse der örtlichen Vorkommen sehr wohl im Auge zu behalten. Sie deuten, wenn auch auf weiter nichts, doch auf gewisse während der Ablagerung der Schichten vor sich gegangene ansehnliclie Veränderungen der physischen Verhältnisse des betreftenden Meeresteiles.“ Damit hat er die weiterhin bewiesenen Vorgänge zur Zeit der Meeresbedeckung dieses Gebietes angedeutet. Er sab zuerst die große Mächtigkeit der sich den Kalvarienberg hiuanziebenden Eggeiiburgerschicbten und erwähnte, daß die heutigen Voikommen nur „ein geringer Überrest ihrer ehemaligen Mächtigkeit“ sind. Er nahm aber eine Erhebung des Nord-Süd ziehenden Landstriches von Eggeuburg und Burg- scbleinitz gegenüber dem Üsieu und Westen an, was irrig ist. Er betonte das geringere Alter der schiefrigen Tone und Menilitscliiefer mit Meleftu von Grubern. In der Bucht von Horn erkannte er die Zweiteilung der Eauna entsjirecliend den Tegeln und Sauden der Liegeudschichten und den Sauden und Kalksteinen der Eggenburgei schichten. 6 Das Miucän i’o» Eggenhury, 1 Kr wendete sich gegen die CÄjXekscbe Annahme, der Kamp halte die Horner Niederung durchflossen und stellte die Ablagerungen von Ursprung bei Melk, Lipnik bei Trivitz (Ungarn), Korod in Siebenbürgen, von Ürtenburg und anderen Fundstätten denen des Kggenburger Beckens altersgleich. Von grundlegender Bedeutung ist seine auf faunistisrher Grundlage gewonnene Krkenntnis der größeren Übereinstimmung der Eggenburger Fauna mit der von Grund als mit der des inneralpinen Beckens, die er schon als zeitlich verschiedene Ablagerungen erkannte. Dies ist bemerkenswert in einer Zeit, als nur 33 Gastropoden und noch dazu teilweise falsch bestimmt aus dem Eggenburger Tertiär beschrieben waren. Die engeren Beziehungen der Loibersdorfer und Mortersdorfer Fauna mit der von Gaudermlorf sind ihm ebenfalls nicht entgangen. Aus dem fauuistischeu Vergleiche hat sich ihm also tler Schluß ergeben; „daß die Horner Schichten, wenn auch durch eine Reihe von gemeinsamen Arten mit den übrigen Wiener Schichten verbunden, doch jedenfalls mehr als diese den obereocanen und oligocaneii Schichten sich auschließeii, mithin als die älteste Schicht der Wiener rertiävbildnng zu be- trachten sind.“ Seine vergleichenden Betrachtungen über die Parallelisieniug der „Horner Scbicliten" mit den ausländischen sind grundlegend für alle späteren Studien geworden, wenn sie auch an der Un- zulänglichkeit des damaligen Standes der Forschung kranken. Zum Schlüsse gibt Rolle eine Zu- sammenstellung aller stratigraphisch wertvollen Bivalven der Oegend und heleuchtet deren auswärtiges Vorkommen, wobei er die grolle Zahl der in den Pliocaubildniigeii Oberitaliens und in den heutigen Meeren auftrelenden erwähnt. Wenn er schreibt, die Melirzalil der Acephaleuformen traten nur an einem einzigen Fundorte auf, so ist dies auf die mangelhafte Aufsammlung zurUckzufUhren. Er erkannte das Vorherrschen der Bivalven gegenüber den Gastropoden (Verliäitnis der Arteiizalilen etwa 2 : 1) und hebt die bedeutende Größe und Uickschaligkeit mancher Muscl.elformen sowie die Älmliclikeit vieler Typen mit denen des Tertiärs Patagoniens und des I,a Plala-Stromes liervor. ln dieser Zeit begann Eduard Suess seine Studien in den Wiener Neogenbildungen, mit denen erst eine systematiscl.e Erschließung dieses für die Gliederung des jüngeren Tertiärs grund- legenden Gebietes ihren Anfang nahm. In seiner Arbeit .Uber die Versclnedenheit und dte Auf- einanderfolge der tertiären Landfaunen in der Niederung von Wien“ Imt er die Stufengliedernug der Sedimente des inneralpinen Beckens durchgefnlirt. Er erwähnt dabei kurz als tiefstes Glied der ganzen Scliichtreihe den Tegel von Molt mit brackischein Einschlag. Docli ist er nocli geneigt die ganze Schiclitfolge der .Horner Scliichten“ mit den marinen Bildungen des inneralpinen Beckens zusammenzuziehen. Im Jahre l8(iG folgt als Ergebnis seiner langjährigen Studien seine Arbeit über die Gliederung der tertiären Bildungen dieses Gebietes (10). Er gibt eine genaue Schilderung der wichtigsten Fundorte. Ilorii-Ureieiclieii, Ganderndorf- Kattau, mehrere Punkte hei Eggenburg, KUhi.ring, Zogelsdorf, Burgschleinitz, Retz, Pnlkau-Uietinaniis- dorf, Limberg, Ober Dürnbach, Maissau, Grüberii. Baiersdorf und medeiidorf ™ Aufschlüssen und deren Fauna die Grundlagen für .seine für die folge geltende Sedimente. Er niiterscheidet von unten nach oben: die Scliichten von Molt (mm lei br k die Sande von Loibersdorf (denen er bei Eggenbnrg selbst schon 7'*“ Fuchs' znrechiiet), die Tellinensaiide (Mngelsai.de) von Gauderndorf iind endlich schichten (Bänke mit Pecte. Hornens.s, Tereira.äa Hoer„.i, EcH.ola, npa, Ln.tr, Rn,,/,) ), die >) Im Folgenden sind womöglich stets alle Artnamen nach der Neubearbeitung gegeben. 8 Ih\ Franz A'. Schaffer. abweichend von Holle als ,mehr oder minder selbständige Glieder von marinem und auch von brackischem Charakter“ ansieht. Er spricht sich aber nirgends direkt dafür aus, sie alle als zeitlich verschieden zu betrachten. Nur in der zum Schlüsse gegebenen Übersicht der Gliederung führt er diese Schichten in einer Einteilung an, die sie als aequivalente Zeitmaße wie Numinulitenkalk oder Cerithienschichten erscheinen lassen konnte. Aber darin sind auch der Schlier und die Grunder- schichten angeführt, so daß die gegebene Schichtfolge nur eine Aufeinanderfolge bedeuten kann, ohne damit gleich auch stets einen Altersunterschied bezeichnen zu wollen. Die überaus wichtigen Untersuchungen über die Stellung der Amphisylenschiefer und des Schliers, die sich an diese Studien anschließen, liegen außer dem Rahmen des in der Folge zu betrachtenden Gebietes. Nun begann Th. Fuchs seine Tätigkeit im Eggenburger Tertiärbecken, die besonders durch die eingehenden Untersuchungen der Aufschlüsse in Hinsicht der faziellen Ausbildung der Sedimente und deren Fauna von Hedeutuiig sind. Nach mehreren kürzeren Mitteilungen (11, 13) veröffentlichte er erst 1900 (23) als Abschluß seiner langjährigen Studien eine Darstellung der ihm bekannten Aufschlüsse, die sich aber fast nur auf die nächste Umgebung von Eggenburg beschränkten. Da ich auf sie im folgenden wiederholt zurückkommen muß, erübrigt sich ihre Darlegung an dieser Stelle. Durch Fuchs ist zum erstenmale der Begriff' der Mediterranstufen in die Literatur eingeführt worden, denSuess in seinen Vorlesungen geprägt hatte. Fuchs fügt bei Eggenburg der Zweiteilung der Sedimeute durch Suess in Gauderndorfer und Eggenburger Schichten noch die später als Liegendschichten ausgeschiedeiieii Tone und Sande an der Basis der Schichtfolge hinzu, die er alle für nur faziell verschiedene Bildungen derselben Zeit hält. Im Jahre 1877 (14) gibt er im Führer für die Flxkursioneii der Deutschen Geologischen Gesellschaft die Einteilung der Schichtfolge im Sinne Suess’ mit reichen Fossillisteii, ohne aber auf die Frage der gegenseitigen Stellung der einzelnen Glieder einzugehen. Erst in der Entgegnung auf die Darstellungen Abels wiederholt Fuchs mit Nachdruck seine Dreiteilung in Liegeiidsande und -Tegel, Gauderndorfer Tellinensande und Schichten von Eggenburg mit Molassesandstein und betont neuerdings deren Altersgleichheit, wobei er aus faunistischeu Gründen (24) die fortschreitende positive Verschiebung der Strandlinie in der Transgression der ersten Medilerranstufe nachweist. Damit wendet er sich gegen Abel, der (18—20) aus einer Anzahl neuer Aufsciilüsse, darunter dem Wasserleitungsstollen, das Übergreifeu der höheren Scliichtglieder erkaunte, deren er vier unterschied und denen er die Bedeutung von zeitlich verschiedenen Stufen beimesseu wollte, wobei einem Ansteigen des Meeresspiegels zum Schlüsse ein Seichtwerden des Beckens gefolgt wäre. 1' uchs widerlegt besonders diese letztere Ansicht in sehr scliarfsinniger W'eise auf faunistischer Grundlage (24). Damit war, ohne daß diese Frage in jeder Hinsicht geklärt war, ein Stillstand in der Er- forschung dieses Gebietes eingetreteu. Die 1903 erschienene zusammenfassende Darstellung durch R. Hör lies (26) verarbeitet nur kursorisch die bisherigen Ergebnisse, ohne neues Material zur Kenntnis dieser Bildungen zu liefern. 8 Das Miocän von Egyenhury. 9 Literaturverzeichnis. 1- 1777 u. 1807. Stütz. Andreas, Minernlogisches Tnschenl)ucb enthaltend eine Oryctojjmpliie von Uuterösteircich zum (»ebrauche reisender Mineralogen berausgegeben von J. (i. Mcgerle von Muhlfeld. l. u. 2. AuHage. 2. 1841. Holgev, Pliilipp, Ritter von, Üeognosliscbe Karte des Kreises ob dem Miinharlsborgo. Wien. 3. 1842. Holger, Philipp, Alois Kitter von. Geognostiscbe Karte des K’reises ob dem MunbarUberge in Österreich unter der Enns, nebst einer kurzen Beschreibung der dasellist vorkommenden Felsarten. Wien. 4. 1843 u. 1844. Partscb, Paul, Erläuternde üenierkungen zur geognostischen Karte des Beckens von Wien und der Gebirge, die dasselbe umgeben. Wien. Mit Karte. 5. 1848. Hoernes, Jloriz, Verzeichnis der Fossil-Reste aus 135 Fundorten des Tertiär-Beckens von Wien. Wien. Braumüller. 6. 1851- Hoernes. Moritz. Bericht über die Bereisung mehrerer Fundorte von Terlinr-Pelrcfacton im Wiener-Becken. (Jnhrb. Geol. Keiebsanst. Bd. I.) 7. 1851. C zjiek. Johann, Erläuterungen zur geologischen Karte der Umgehungen von Krems und vom Munharlsberg. (Beil. 2. Bd. VII d Sitzbev. Akad. Wiss,, Wien. Math.-nnt. CI.) 8. 1859. Rolle, Friedricb, Über die geologische Stellung der Horner Schichten in Nieder-Österreich. (Sitzber. Akad. Wiss.. Wien. Math.-nat. CI. Bd. XXXVI.) 9. 1803. Suess. Eduard, Über die Verschiedenheit und Aufeinanderfolge der tertiären Landfauneii in der Niederung von Wien. (Sitzber. Akad. Wiss., Wien, Matb.-nat. CI. Bd. XLVII. 1. Abtb.). 10. 1866- Suess, Eduard, Untersuchungen über den Charakter der österreichischen Tertiiirnblngerungen I. Über die Gliederung der tertiären Bildungen zwischen dem Mannbart, der Donau und dem äußeren Saiiiue des Hoch- gebirges. (Sitzber. Akad. Wiss.. Wien. Math.-nat. CI. Bd. LIV, I. Abtb.). 11. 1868. Fuchs. Th., Die Tertiärbildungen der Umgebung von Eggenburg (Jahrb. Geol. Reichsanst., Wien, Bd. XVllI.) 12- 1874. R. H.: B. von Suttner, Petrefacten aus Eggenburg. (Verb. Geol. Reichsanst.) 13. 1875 Fuchs, Th., Der Eiseubabneinsebnitt der Franz Josef-Rahn bei Eggenburg. (Jahrb. Geol. Reiebsanst., Wien. Bd. XXV.) 14. 1877. Fuchs, Theodor. Geologische Übersicht der jüngeren Tertiärbildungen des Wiener Beckens und des Ungarisch- Steierischen Tieflandes, (Führer zu den Excursionen der Deutschen Geologischen Gesellschaft nach der allgenieinon Versammlung in Wien 1877.) 15. 1885. Toula, F. und Kail. J.. Ober einen Krokodil-Schädel aus den Terti&rablugerungen von Eggenburg in Niederösterreich, (Denksebr Akad. Wiss., Wien, Bd. L.) (Beschreibung eines Aufschlusses im Schindergrabeu.) 16. 1891- Suess, P. E., Beobachtungen über den Schlier in Oberösterreich und Bayern. (Ann. d, Naturhist. Hofmus. Bd, VI ) 17. 1892 Depöret, Ch., Note sur la Classification et le pnrallelisme du Systeme miocene. Bull. Soc. (»t'ol. France. 18 1897. Abel, 0„ Neue Aufschlüsse bei Eggenburg in Niederösterieich in den Loiberadorfer und üauderndüifer Schichten. (Verb. Geol. Reichsanst.) 19 1898 Abel, Otbenio, Studien in den Tertiärbildungen von Eggenburg. (Profil zwischen dem Kuenringer Thal und dem Schindergraben ) Beitr. z. Palaeont. u. Geol. Östeneich-Ungarns Bd, XI. 20. 1898. Abel. 0., Der Wasserleitungsstollen der Stadt Eggenburg. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gauderndorfer Schichten. (Verh. Geol- Reichsanst.) 21. 1899 (1900), Abel, Otbenio, Untersuchungen Über die fossilen Pluntamstiden des Wiener Beckens. (Denksebr. Akad Wiss.. Wien. Math.-nat. CI. Bd. 68.) Profil der Bauerhanslgvube. 22. 1900. Abel, 0.. Die Fauna der mioeänen Schotter von Niederschleinz hei Limherg-Maissau in Niederösterreicb. (Verh. Geol. Reichsanst.) 23. 1900. Fuchs, Tb.. Beiträge zur Kenntnis der Tertiärbildungen von Eggenburg. (Sitzber. Akad. Wiss,. Wien. Bd. CIX.) 24 1900. Fuchs. Th,. Über die bathymetrischen Verhältnisse der sogenannten Eggenburger und Gauderndorfer Schichten des Wiener Tertiärbeckens. (Sitzber. Akad. Wiss, Wien, Bd. CIX.) 25. 1902. Fuchs, Tb., Nachträge zur Kenntnis der Tertiärbildungen von Eggenburg. (Sitzber. Akad. Wiss. .Wien. Dd.CXL) 26. 1903. H örnes, Rudolf, Bau und Bild der Ebenen Österreichs. (S.-A. a. Bau und Bild ö-terreiclis ) Wien. Tempsky. 27. 1903. Fuchs, Tb., Exkursion nach Eggenburg. Führer für die Exkursionen in Österreich des IX. Internat. Geologenkongresses. Wien. 28. 1910 -1913. Schaffer. F. X.. Zur Kenntnis der Miocänbildungen von Eggenburg (Niederösterreich). I— VI. Sitzber. .Akad. Wiss., Wien, Math.-nnt. CI. Bd. CXIX, CXXI, CXXH. 29. Schaffer. F. X., Geologischer Führer für Exkursionen im Wiener Becken. III. Teil. Berlin 1913. Dr. Franz X. Schaffer: Das Mlocftn von Eggenlnirg, (Abliandl. d. k. k, geol. Bi-ichsanstaU. XX». Band. ♦ Heft.) 9 10 J)r. Franz X. S'^haffer. Eggenburg. Das Relief des Grundgebirges. Vergl. Taf. I. Der höchste Punkt des Kggeiiburgerbeckens in engerem Sinne ist der aus Granit be- stehende Grafenberger Vitus- (Veits-) berg, 4U m, an dessen als Calvarienberg bezeidmete nord- westlich vorgeschobene Vorkuppe — 388 m — die Stadt Eggenburg sich anschmiegt. Da er von Norden und Süden gesehen aus der Hochfläche isoliert aufragt und nach Osten weit gegen die Niederung der Schinida vorgeschoben ist und das Land nur gegen Westen zu den Ilandbergen des Eggenburger- beckens gegen die Horner Bucht ansteigt, tritt er im Relief stärker hervor als es seine Höhe be- gründet. Er senkt sich mit der Stufe des Calvarienberges gegen das tiefeingeschnittene Tal des Kühnringerbaches (Schmida), dessen Sohle an der neuen Landeserziehungsanstalt in etwa 300 m liegt. Jenseits dieser Senke steigt der Granit allmahlig gegen Norden an. Der Kühnriugerbach hat von Westen kommend ein enges Tal in das Urgebirge geschnitten. Beim Eisenbahnviadukte westlich von der Stadt steigt der Granit steil an beiden Talseiten an. Wie eine Klause beherrscht diese Schlucht den Eingang zu der sich ostwärts öffnenden Mulde, die, wie wir sehen werden, von Sedimenten großenteils erfüllt ist. S-förmig gewunden trennt der Kühnringer- bach im Karlstal die Kuppe, auf der die Altstadt unmittelbar auf Granit steht — Marktplatz 327 m — von der gegen Westen und Norden sich ausdehnenden Hoclifläche ab. Der Stadtfelsen ist wieder durch eine deutliche Senke des Grundgebirges von dem Stocke des Calvarienberges geschieden. Das kleine Tal des Urtelbaches bezeichnet diese Tiefenlinie in seinem unteren Laufe aufwärts bis zum Bahndamme am Schindergraben. An seiner Ostseite ist der Steilabhang des Granites sehr deutlich zu sehen, der unter einer geringen Tertiärdecke auftaucht. Beim Durchlässe des Bahndammes Imt man den Granit in 8 m unter der Bachsohle — zirka 317 m — noch nicht angefahren. Bis zur Südseite des Marktplatzes und zur Hornerstraße reicht oberflächlicli der Granit der Altstadt, dann legt sich das Miocän darüber. Beim Gasthause »zur Sonne“ liegt er schon 8 m tief; er senkt sich also auch gegen Süden ziemlich rasch. Am Bahnviadukt südlich vom Kübnringertal taucht, wie erwähnt, der Granit steil auf und senkt sich weiter gegen Osten. In der Sandgrube des Baumeisters Bauerhansl treffen wir seine Oberfläche in zirka 340 m. Im Brunnen des Hauses des Herrn Brechelmacher — nicht Prechtel, wie es in der Literatur irrig heißt — in der Berggasse südlich von der Wasserburgergasse, hat man ihn in 11 m unter Tag, also etwa 4 m über dem Niveau des Marktplatzes getroffen. Im Brunnen der Villa Bischof, nahe der Bahn, hat mau ihn in 26 m unter Tag noch nicht, im Brunnen der Feigen- kaffeefabrik in 26 m angefahren. Die Oberflächenkante der Brunnen liegt in etwa 346 m, so daß der Granit erst 7 m unter dem Marktplatze liegt. Nun ist er aber knapp hinter der Stations- anlage im Wa.sserleitungsstollen in über 340 m festgestellt worden, sodaß hier ein plötzliches Auf- tauchen des Grundgebirges zu beobachten ist. Von dieser Linie ab dürfte ein sehr allmähliges Ansteigen gegen Süden staltfiuden, wie es dem Zutagetreten des Urgebirges erst hoch oben an der Zogelsdorferstraße und am Waldrande des Calvarienberges entspricht. 10 Das Miocäu von Egycnbunj. 11 Urtelbachtal. Auf dieses abwechslungsreiche Relief des Grundgebirges haben sich min die Miocanbildiingen gelagert, die dementsprechend eine große Verschiedenheit in ihrer faziellen Ausbildung zeigen. In der Tiefe der heutigen Talrinnen, die also nur alten, fjordartigen, ertrunkenen Talern entsprechen, haben sich tegelige Sedimente niedergeschlagen. Man hat sie unter der alten Landes- erziehuDgsanstalt angetroft'en, deren Gebäude großenteils pilotiert werden mußten und sie bilden in dem kleinen Tale, das der Garten der Anstalt einnimmt, den Untergrund. Diese Terrainfurche ist vom Urtelbache geschaffen worden, der heute in einem überwölbten Gerinne Hießt. In früherer Zeit waren hier Teiche gelegen gewesen, die der Verteidigung der Stadt gedient haben. Au der Üstseite des Tales sieht man gleich beim Direktionsgebäude horizontal liegenden, dünngebankten, festen Kalksandstein G— 7 m hoch anstehen, der größtenteils aus organogenem Grus besteht und in dessen tieferen Partien grobe Gerolle von Urgestein in solcher Zahl eingebacken sind, daß eine mächtige Konglomeratbank entstellt. Diese Sedimente bilden die steile Ostwand des Tälchens und stoßen bald am Granit des Grundgebirges ab, auf den sie sich ein Stück ostwärts hinanziehen. Kur gegen Südosten erstreckt sich eine anscheinend wenig mächtige Decke von festen Kalksand- steinen zungenförmig bis an den Rahndamm. Hier trifft man auf den Feldern Rrocken des festen Steines und nach Hegen liegen Trümmer von Ostreen und anderen Muscheln, von Patellen, Korallen, Krebsscheren und Fischzähiie herausgewaschen in der Ackerkrume und als besonders merkwürdige Fossilreste treten zu hunderten die Kelche der stillosen Seelilie Anfedon auf. Zwei Arten, .1. bnygensis und A. excavatns^ wurden von hier neu beschrieben. Dieses Auftreten ist deswegen von besonderer Bedeutung, weil Crinoiden im Wienerbecken bisher nirgends gefunden worden sind und sie auch hi anderen Tertiärgebieten zu den großen Seltenheiten gehören. Im Rhonebecken hat Fontannes (1879 Etudes stratigraphiques et paleontologiques pour servir ä l’histoire de la periode tertiaire dans le bassin du lihöne; V. Description de quelques espöces nouvelles ou peu connues, p. bU ff.) zwei Arten von Antedon gefunden, A. Rhodanicits, der in sechs Stücken und A. Meneans Brorr. var. Daniibiana May. Trachycardium midticostatnm Brocc. h Cardita crassa Lam. var. longogigantea Schff. Pectuncuhis Firhteli Desh. hh Area hiangtda Lam. Mylilus Haidingeri Hörn. Perna Rolle! Hörn. Amussiopeefen gigas S'ldofh. Pecten Hornensis Dep. et Rom. h Osfrea himellosn Brocc. „ Ghigensis Schlofh. Darunter liegt feiiisandiger, blauer, wenig plastischer Tegel mit schlecht erhaltenen, ver- drückten Konchylien, die lagenweise oft massenhaft auftreten. Es sind fast ausschließlich Callistotapes vetulus und Turritella terehralis. {Liegendtegel nach Fuclis.) An der Grenze der Sandsteine und Tegel brechen die Quellen hervor, die das Sickerwasser des ausgedehnten Gebietes vereinen, das gegen Süden zu ansteigt. Die Mächtigkeit dieser Tegel ist hier nirgends bekannt, da sie nicht durchsunken worden sind. Indem wir auf der Sohle des Grabens weiterschreiten, haben wir den Tegel unter unseren Füßen, wie man au dem feuchten Boden erkennt. An der rechten Talseite ist ein Stück weiter talabwärts bei dem Wasserreservoir, zu dem ein Steg hinüberführt, eine teilweise verwachsene Entblößung der Wand zu sehen. Zuoberst liegt fester, gebankter Eggenburgersandstein mit viel organischem Grus, Pecten und Ostrea und darunter 4 — 5 m stark der mürbe Kalksandstein und Sand, hochgelb, feinkörnig, mit Fossilien wie in der Brunnstube. An seinem Fuße treten Quellen zutage, woraus wohl hervorgeht, daß im Liegenden der Tegel ansteht. Dies zeigt, daß sich die gleiche Schichtfolge nach Osten fortsetzt. 16 Diis Miocän ro« liggmhurg. 17 Weiter abwärts schalten sich zwischen die Tegel und die Gauderndorfersaude grobe Liegend- saude ein, in denen beim Baue der Ergilnzungswasserleitung für die Landeserziehungsanstalt Reste von Cyrtodelphis und Meiaxytheriiim gefunden worden sind. (Mitteilung Herrn Krahuletz’.) Kremserberg. Die Banke von Eggenburgersandstein bilden die Oberfläche des Terrains, das sich gegen Soden erhebt und des sogenannten Kreinserberges, der sich zur Stadt senkt und auf dem der Bahnhof in 352 m liegt. Hier ist im Winkel zwischen der Maissauerstraße und der Bahnhofanlage eine größere, seichte Grube geöffnet. Zuoberst liegt stellenweise grauer, fester Eggeuburgersandstein mit viel organogenem Grus, darunter besonders rhomboedrischen Kalkspat, wohl von Echiniden herrührend, sehr kalkreicli, zum Teil diagenetisch verändert, so daß die organische Struktur zurück- tritt und ein hellgrauer, dichter Kalkstein mit einem Sticlie ins Rötliche entsteht. Darin; Bryozoen, Spatangus {Maretia) perornatiis Schß., Sp. Austriitcus Lbe., Ei-hitiohinipd^ Laurillardi h und rar. acuminata Schff., Ostrea lamellosa Brocc. h und rar. Boblayei Desh., Chlnmijs varia Li«., Maerochhimys, Holgeri dein., Amnssiopecten gigas i>chloth., Beeten llornensis Dep. et liom. hh. Darunter zirka 3 m dünnplattiger, feinkörniger Kalksandstein mit mürben Zwischenlagen ganz aus organischem Grus bestehend, mit wenig Fossilien. Gegen unten herrscht mürber Sand vor, der eine bis 70 cm starke Schicht bildet und ebenfalls nur feinstes Muschelzerreibsel enthalt. Profil Bahnhof. Bei der Abgrabung der Bahnhofanlage, die in wiederholten Erweiterungen vor sich gegangen ist, konnte ein langes Profil beobachtet werden, das am Kühnringertale beginnt und in fast west- östlicher Richtung bis an den Urtelbach reicht. Von ihm ist heute nur mehr wenig an der Straße zu sehen, die südlich des Bahnhofes verläuft. Nach den genauen Untersuchungen von Fuchs (1868 und 1900) ist das Gesamtprofil fol- gendes. (Siehe Fig. 2.) Der Granit, der vom Kühuringertale bis zum Bahnkörper hinanreicht und auf dem der östliche Brückenkopf ruht, senkt sich allmählig gegen Osten. Auf ihm liegt etwa ICO Schritte vom Tale entfernt feiner, grauer, toniger Sand, in dem lagenweise unregelmüßige, feste Knollen (Mügeln) aus demselben Material eingeschaltet sind. Darin treten zahlreiche kreidige Konchylienschalen und oft nur Steinkerne auf. Von hier stammen: Plcurotoma sp. af. intorfa Brocc. Cerlthium plicatum Brug. var. papillafa Samlb. li Tnrritella terehralis Lam. h Tugonia anatina Gmel. Thracia Eggenbargensis Sehlf. li Tellina lacnnosn Chemn. var. tumida Brocc. h P planata Lin. var. lamellosa D. C. d. lih Lucina incrassafa Dub. var. subscopulorum D'Orb. , divaricata Lin. var. ornata Ag. Panopaea Menardi Desh. Fhohidomya Alpina Math. var. panopaeae/ormis Schß. „ var. rostrata Schff. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. (Abhauei. U. U. k. geol. Bcichsan««!.. XXII. Band. < Heft 3 17 — 18 -- j Diis ^liocün rou JCgt/enbiirg. U) Pholadotnya Alpi/ui Math, rar. rectiilorsafti Hörn. Lutraria sanna Bnst. vor. mujor Schff. h „ lutrariu Lin. var. Jeffreysi D" Greg. Ea$lonia rngosd Chemn. Mactra Buchhndi )i Sohn mnrginatm Pult, h Callisfotnpps veltiliis Bast. Tapes Bustrrofi May. Callista CInone Lin. li Amiantis gigas Laut. „ islandicoides Lam. h IHscors discrepans Bast. Cardium mioechinaliim Schf. Bingicardium hiatis Brocc. var. DanuliaHa .)fi Etjtjenburg. 21 'Jun'itclia vmniculnn^ Jirocc. var. tficinda Sli(}. h IHphdonta rotnmlata Mont. Lutraria lutraria Lin. var. Jel'f'reysi De Greg. „ sanna Iia$t. var. mujor Schff. h „ » B Easdonia mitis Mag. AmiatUis islantrea himellosa, Pertm cj. Holgeri und Clgpfaster, c) Gauderudorfer Sande. II. (i) Löß, б) Bank von blauem Mergel mit O^itrea hmellom, c) gelblicligrauer Sand mit einer Bank von Miidlus Haidingeri und ylmfan/js islandicoides, d) feiner, grauer, toniger Sand mit Lufraria sanna var. major, Amiantis islundicoides^ Turri- tella terebralis. Diese Bank ist von Fuchs früher für Gauderudorfer Schichten gehalten, später aber von ihm mit Recht den Liegeudsanden der Bauerhanslgrube gleichgestellt worden. Am Abhange des Kremserberges gegen die Stadt hinabsteigend sieht man die festen Eggen- burgersandsteinbänke abgebrochen und stufenförmig abgesunken. Darunter treten die Gauderndorfer Tellineiisande in ihrer typischen Ausbildung auf. Sie sind weich, fein, oft pulverig, gelbgrau bis rötlichgelb, undeutlich oder ungeschichtet und enthalten Lagen von kuchenförmigen oder knolligen Konkretionen (Mügeln), seltener feste Bänke und sind sehr reich an dünnschaligen Bivalven, unter denen grabende Formen, besonders Solenaceen, vorherrschen, die oft in senkrechter Stellung erhalten sind, in der sie sich eingegraben halten. In diesem Sande sind die zahlreichen Keller dieses Stadtteiles angelegt, deren natürliche Decke durch die Eggenburgersandsteinbänke gebildet wird. *) Suess hat Hchon 1860 (S. 26) das Auftreten eines unmittelbar unter den „Loibersdorferschichten'* liegenden Horiitontes an der Horner Straße bei Eggenbmg, in Kellern von Eggeuburg und im Bachbette unter Kühnring erwähnt. 22 Dit^ Miocün i'oii lujgenlurg. 23 Brunnengrabungen. In dem an der Ralnihofstraße gelegenen Garten des Ilamlelsgurlners Joh. Prem wurde vor einer Anzahl von Jahren ein Brunnen gegrabeu, der 9 m Tiefe erreichte. Der Brunnenkrnnz liegt nur etwa .'>—6 m über dem Hauptplatze, so daß die Sohle schon unter dessen Miveau reicht. Das Profil war nach Fuchs: 6 m feiner, weicher, gelblicher Gauderndorfer Sand voll dünnschaliger, weißer Muscheln, 3 m grober, weißlicher Gruß mit harten, konkretionären Knauern voll Ostrea lamellosa, Myfilus llaidingeri und Massen von Cerithium plieafum. Ferner fanden sich noch Balanen, Turvitella rermi’ cularis v. li Solen margiuatus Pnlt. Amiantis islanlicoides Law. hh Callista Chiunv Lin. liingicurdium Jloernesianuw Graf. Mi/tilus Uaidingeri Jlörn. f) 2-8 m blaugrauer, feiusa.uliger, schiefriger Tegel, voll feiner Echiuidenstachelu, mit zerdrückten, dünnschaligen Bivalven. Fossilien. Meletfa (Schuppen) Fusus sp. Fassa cf. miocenien Michf. hat den N„„.en anh.ng. irngPreahte, geathriehen ^ V»“ “''"T''"' Dr. Franz X. .Schaffer; Das Mlockn von EgBO'U"'rF- lAbhumll. A. k. k. Bc umr 25 26 Dr. Franz X. Schaffer. Cnnccllaria 9p. TurriteHa iurris Basf. rar. rotundufu Schß'. „ cermiciilaris Brocc. rar. tricincta Schff. h Xntica cf. millepuncfata Lam. Thracia Eijtjenhurgensis Scfijf. h TrUitui planata Lin. rar, lamellosa 1>. C. G. h „ lacnnosa Chemn. rar. tumida Brocc. Diplodouta sp. Pharus hgnmen Lin. rar. major B. l). D. h Ensis RoUei Jhirn. Callirtotapes vetuhis Bast. Amiuntis islimdicoides Brocc. 1) Cardium cf. Hoernesianum Graf. „ sp. Nucula sp. Pecfen sp. g) 1 nt blaugrauer, grober Quarzsand voll kalzinierter Schalen von Cerithiiim pUcatum Brwj. rar. papillala Sandb.y h) ü'4 m Bank von Oslrea crassissvna in scliarfem, blauen Sande, Granit ? Die Fauna der Schichten e und / zeigt trotz der großen Verschiedenheit des Sedimentes die größte Übereinstimmung und ist die Gauderndorfer Vergesellschaftung. Den Schichten b, c, (/, e entspricht Schicht g des Bischofbrunnens, die Schichten / und g der dortigen Lage h. Die Über- einstimmung wird durch die Anhäufung von Echinidenstacheln in der Schicht / verstärkt. In dieser Gegend sind mehrere Brunnen angelegt worden, die alle eine ganz ähnliche Schichtfolge gezeigt haben und die Keller, die hier gegraben worden sind, erschließen die typischen Gauderndorfer Sande. Etwas höher im Niveau hat man vor einigen Jahren ein Wasserleitungsreservoir angelegt, in dem über diesen Schichten die festen Bänke des Molassesandsteins mit einer reichen Kohchylienfauna augetroffen worden sind. WasserleitungssioMen. Um die Quellen, die in der Brunnstube au der Oberfläche der wasserundurchlässigen Tegel zutage treten, in die Stadt zu leiten, wurde ein Stollen in fast Nord-Südrichtung von der Nähe des Museums unter den Kremserberg hindurch getrieben, der im Jahre 1868 vollendet war. Über die Deutung der in diesem Tunnel angefahrenen Sedimente geht die Meinung von Fuchs (1868 und 1900) und Abel (18D8) auseiuander, so daß es notwendig erscheint, diesen für die stratigraphischeu Ver- hältnisse des ganzen Gebietes so überaus wichtigen Punkt eingehend zu beleuchten. (Fig. 3.) Schon Suess hat (1866, S. 15) diesen damals im Bau befindlichen Stollen bei der Be- sprechung der Gauderndorfer Mugelsande der Brunnstube erwähnt: „Ein langer Stollen, welchen man im vergangenen Jahre unternommen hat, um die Quellen der Brunustube unmittelbar in die Stadt zu führen, ist größtenteils in dieser Schichte gegraben; mau hat in derselben bei dieser Gelegenheit zahlreiche Reste von Halitherium gefunden.“ 26 Vas Miofän ron Eygenburff. 27 27 28 Dr. Franz A'. Schaffer. Fuchs (1868, S. 591 f.) bespricht (He iu der Brunnstube und am Ausgange des Stollens in der Stadt auftretenden Schichten, die er dort als Molasse-Schichteu im Sinne Suess, hier als Tellinen-Sande bezeichnet. Abel beschreibt (1898) das Profil des Stollens ausführlich und knüpft an die teilweise verkannten stratigraphischen Verhältnisse weitgehende theoretische Betraclitungen, gegen die sich Fuchs (1900) bei der Darstellung desselben Profils wendet, gegen die er aber die Hauptargumente nicht ins Treffen führt, weil er selbst im ‘Widerspruche mit seinen bei der Beschreibung der Brunn- stube ausgesprochenen Ansichten steht. Dies muß wegen der besonderen Wichtigkeit des Gegen- standes für die Gliederung der Sedimente bei Eggeiiburg eingehender ausgefUhrt werden. Ich benütze die Darstellung beider Autoren, solange sie übereinstimmen und ich mich ihnen anschließen kann, ohne sie weiter zu nennen, nur wo die Kritik eingreift, muß ich die entgegengesetzten Meinungen gegen einander abwägen. Der Stollen hat eine Länge von 458 m und ein Gefälle von etwa 13 m, das ich nicht genauer angeben kann, da kein Präzisionsnivellement vorliegt und ich mich auf wenn auch wieder- holte barometrische Messujigeii verlassen muß. Er führt langsam ansteigend in den wasserführenden Horizont an der Grenze der Tegel und der Gauderndorfer Sande und Sandsteine, den wir schon in der Brunnstube kennen gelernt haben. Der Eingang des Stollens liegt etwas oberhalb des Krahuletzmuseums in zirka 332 m. Die ersten 30 Schritte etwa sind gemauert, dann sieht man den typischen feinen, weichen Gauderndorfer Sand mit einer Menge von dünnschaligen grabenden Bivalven die Wände bilden, der schon vom Beginne dieses Profiles anhält. Von hier stammen: Buccinum sp. Turrifella tcrehralis Lam. hh „ vermicularis Brocc. var. tricmcta Sch(f. „ furris Bast. var. rotundata Schff. Fatica epiglottina Lam. var. Moldensis Schß. Cnfyptraea Chinensis Lin. Tliracia Ef/genhurgensis Schß'. TvUina planafa Lin. var. Inmellosa D. C. G. h Fanopaea Minardi Desh. hh Lufraria sanna Bast. cnr. mnjor Schff. Mactra Bucklandi Defr. Pharus legumen Lin. var. nuijor B. D. D. hh Solen marginatus Pult, h Psatmnohia Lahordei Bast. var. major Schf. Callistotapes retulns Bast. Amiantis gigas Lam. „ islandicoide.s Lam. h Cardiutn mioechinatum Schf. Jiingicardium Hoernesiauum Grat. Trachicardium aff. muUicostatum Brocc. Area Ficht eli Desh. var. grandis Schff. h Osfrea lamellosa Brocc. 28 /) Das Liegende dieser Saude ist nicht, wie Abel meint, wuhrscheinUch Ciranit. sondern wie er in seiner Zeichnung augibt und auch Fuchs aunimmt, der Liegendsand (Schicht 2 in Abels Profil = „Dilnke mit (hfrea Glnyeusis, GerüUagen, grobe Sande mit Mi/fiUnt IIuiiHntji'ri M. Iliini.'*) und darunter folgt wohl, wie Fuchs mit Recht vermutet, der Liegendtegel. Daß dies der Pall sein dürfte, haben die Profile der Rrimnen der Villen Rischof und Rrechelmacher gezeigt, in denen der grobe Sand von dem Tegel unterlagert wird. Der wenig ansteigende Stollen zeigt die undeutlichen oder ungeschichteten Sande mit Konkretionen, die zum Teil bankartig verbunden sind. Er ist ganz trocken, die überllilclie des Sedimentes trotz der mehr als vierzig Jahre, die er besteht, ganz frisch. Die Konchylienschaleu sind kreidig und verdrückt, was auf Setzungserscheinungen, vielleicht auch Absinken der Schichten zurückzuführen ist. Die grabenden Muscheln, wie SoUn, Pttnopacit^ V^ammohia, Pharus stecken großenteils noch vertikal im Sande. Weiter in den Rerg hinein wird der Sand etwas tegelig, schlitzig. In 139 m vom Eingänge wird der jetzt außer Gebrauch befindliche Rrunnenschacht der Villa Rischof gekreuzt, dessen Rand 12-5 M über der Stollensohle liegt. Da die Gauderndorfer Schichten hier eine Mächtigkeit von 15 tu zeigten und die Eggenburger Schichten nur 2 m stark waren, liegen unter dem Stollen also noch zirka m Gauderndorfer Sande und dann noch 9 m grobe Sande und Tegel. Rei der Rruimen- grabung hat mau erst in den Liegeudsanden Wasser gefunden, was mit der trockenen Rescliaffenlieit des Stollens in dieser Strecke übereinstimmt. Dies ändert sich nun. sobald man weiter schreitend den groben Sand — Liegendsaml — an der Sohle empurtauchen sieht. Von hier ab sind die Wände feucht. Bald ist der ganze Stollen in diesem Schichtgliede angelegt. Es ist grober, rescher Quarz- sand, der in den höheren Lagen selir lose ist und er enthält zahlreiche große, kreidige KonchyliLMi- schalen, wie Mijtilus Haidingeri, Cardiuni Hoernesianuin, Cullista Lhione »i. a. Die tiefer liegenden Partien sind zu hartem, knolligen Sandstein verfestigt. In ihnen treten Schalen von Östren crassisfima und Gerolle von Granit auf. Plötzlich taucht in 220 m Entfernung vom Eingänge der Granit steil auf und bildet auf 41 m die untere Hälfte des Stollens. Er ist tief zersetzt und die bis 1 »i starke Zersetzuugsschicht ist durch ein fingerstarkes Band von Eisenocher von dem darüber liegenden Sande getrennt. Stellenweise ist unmittelbar auf dem Granit eine Austernbank zu beobachten. An anderen Punkten liegen kleine Gerolle und abgerollte Rippen von .Uetaxgtherium in großer Zahl in grobem Sande auf dem Urgestein. Darüber verläuft dann das Limouitbaiid mul darüber die Austern- bank. An der Decke sieht man bisweilen noch die Gauderndorfer Sande, wodurch die geringe Mächtigkeit der Liegendsande erwiesen ist. Der Übergang der feinen in die groben Sande ist nach Abel ganz allmählig mit zungeiiförinigem Eingreifen des Hangenden in das Liegende. Dies zeigt die Gleichzeitigkeit dieser Bildungen. Die Oberfläche des verwitterten Granites ist sehr unregelmäßig. Abel spricht von „Ein- rissen. Klüften und Furchen“, die eine Tiefe bis 20 cm erreichen, die sauft wellenförmig abradierte Oberflächenlinie des Grundgebirges nie verwischen und in denen Ilalianassa-Ivnochen, grobe Granit- gerölle und Muschelscherbeii liegen. Wenn er aber glaubt, daß diese Spitzen und Zacken durch die Brandung ausgenagt worden sind, so ist dies sicher irrig. Solche Karren vergleichbare Erosioii-s- formen finden sich höchstens im Kalkstein im Bereiche der Brandung, aber nie im Granit. Und damit die Lage der Granitoberfläche im Bereiche der Brandungszone beweisen zu wollen, ist nicht stichhältig. Der Granit ist, wie man bei genauerer Betrachtung erkennt (Fig. 4). von Klüften durch- zogen und seine Oberfiäche wird von eckigen Blöcken gebildet, wie sie die Verwitterung iii der ganzen Umgebung hervorruft und auch in vorraioeäner Zeit bewirkt hat. Über dieses zackige Relief. 29 30 Dr. Franz X, Schaffer. das sich noch in den zersetzten oberflächlichen Partien erkennen laßt, sind die Sedimente gelagert. Wenn nun Abel die Gerolle und die Knochen gerade in den Vertiefungen beobachtet hat, so entspricht dies völlig den Verhältnissen, die wir uns für jene Zeit vorstellen müssen. Sie wurden, wie mau dies heute auch an ähnlichen Felsenufern erkennen kann, in die Hinnen und Mulden hineingeschwemmt. Nun steigt man auf ein paar Stufen zirka Vt'2 »» den steil ansteigenden Granit hinan und gelangt zu dem Reservoir, das in den P’els gemeißelt ist und von dem der Röhrenstrang zur Stadt führt. Fuchs hat sehr (reffend geschildert, wie überrascht man ist, wenn man nun plötzlich den groben Sand an einer nach Süden geneigten Fläche scharf abschneiden und darüber einen fetten, blaugrauen Tegel mit zerdrückten, dünnschaligen Bivalven, CalUstotapes^ Tellinn u. a. lagern sieht. Der Tegel Hegt weiterhin unmittelbar auf den Unebenheiten des Grundgebirges, das sich noch eine Strecke weit verfolgen läßt. Dann verschwindet es unter der Sohle, die jetzt durch eine zirka Vs w betragende Aufschüttung von Schotter erhöht worden ist, durch den das Wasser dem Reservoir zufließt. Hg. 4. Man sieht, daß der Tegel nicht sehr mächtig ist, weil wir an der Sohle noch Granit haben und die Decke schon von einer graugelben, mergeligsandigen Muschelbauk gebildet wird, die ganz den Typus der verfestigten Gauderndorfer Sande zeigt. Dann verschwindet der Granit auch unter dem Schütterbette. Es ist nicht zu erkennen, daß er sich senkt. Er dürfte nur infolge der stärkeren Steigung des Sickerstollens verschwinden. Hier liegt das Znflußgebiet des Stollens an der Grenze des Tegels und der Sande im Hangenden. Abel hat den Tegel richtig als den au der Sohle der Brunnstube auftretenden Letten erkannt. Die A\ände und die Decke des Stollens sind vollständig von einer Kalksinterkruste über- zogen, die eine eingeliende Beobachtung verhindert. Mau kann aber leicht feststellen, daß wir uns immer weiter im Tegel bewegen. Leider ist es nicht zulässig, den Sinterüberzug auf eine größere Strecke loszulösen, da damit eine starke Verunreinigung der Quellen verbunden wäre. Man muß sich darauf beschranken, an einzelnen Punkten die Beschaffenheit des Sedimentes festzustellen. Ein Südfallen des Tegels konnte ich wie auch schon Fuchs nicht beobachten. Im Gegenteile steigt die Oberfläche des Tegels, die sich bei dem Reservoir in zirka 338 m befindet, bis zur Sohle der Brunnstube mit dem Stollen um ein paar Meter an. Sie verläuft sehr unregelmäßig. Bald sieht man die Gauderndorfer Schichten der Decke weit herabgreifen, bald den Tegel sich hinaufziehen. Die Einschaltung einer Bank von verfestigtem Molassesandsteiu in den Tegel, die Abel annimmt, scheint auf einem solchen Herabsinken der Grenze zu beruhen. Und selbst wenn sie wirklich bestände, wäre sie leicht mit den übrigen Beobachtungen und deren Deutung in Einklang zu bringen, da es 30 l)(ts Miocän von Eqgeiifnirij. 31 sich nur um fazielle Unterschiede handelt. Sonst ist zwar eine solche Wechsellagermi{; noch nirgends festgestellt worden. Der Wasserzutluß ist nun immer betnlchtlich. Wir gelangen an die Stelle, wo ein iüngst angelegter Seitenstollen eine in der Drunnstube entspringende Quelle in einer Rohrleitung herbeifübrt und in ein kleines Reservoir leitet, von wo sie dem SickerstoUen angeschlossen wird. Im Liegenden haben wir noch immer den Tegel, im Hangenden die Gauderiulorfer Schichten, die großenteils verfestigt sind. Fuchs erwähnt, daß diese Sande bald fein, bald sehr grob, bald lose, bald zu harten, knolligen Bänken verfestigt mul überall voll Muschelsteinkernen sind, die ganz lose im Gestein stecken und sich oft mit den Fingern herauslösen lassen. Kr erwähnt das Auftreten zahlreicher kleiner Panopaeeu mit Resten der Schale, wie er sie im Brunnstubeugraben gefunden hatte. Diese Beschreibung stimmt so ganz mit der Ausbildung des Molassesandsteines überein und nur die von den Gauderndorfer Sanden abweichende Beschaffenheit hatte ihn nach einer mündlichen Mitteilung bestimmt, dieses Schichtglied abzutrenneu, wobei er es natürlich den Liegendsanden zuzählen mußte, obgleich er auch schon deren anscheinende Veränderung erkannt hatte. Das Auf- treten von Liegendsanden mit Knochen von Melaxijthenum und Delphin weiter unten im Urtelbach- graben, die unter den typischen Gauderndorfer Sanden liegen, hat Fuchs noch weiter in der Identifizierung bestärkt. Damals war aucl» die Sohle der Brunnstube nicht bloßgelegt, der Tegel au der Basis der Molassesaudsteine nicht sichtbar und so konnte er vermuten, daß die abweichend ausgebildeten Liegendsande hier zutage träten. Die Untersuchung, die diese Frage hätte leicht klären können, war damals aber nicht möglich gewesen. Ein Stück weiter teilt sich der Stollen nochmals, ein Ast geht geradeaus und endet blind als Sickerstollen, der andere zweigt links ab und hier hat Fuchs die typischen Gauderndorfer Sande nachgewiesen, die mehrere Meter mächtig, trocken, mit vielen Muschelresten und einer konkretionären Saiidsteinplatte in der Mitte anstehen. Sie werden an der Mündung des Stollens in der Brunustube von typischen Eggenburger-Schicliten überlagert. Dies ist an der Wand der Brumi- stube sehr gut zu verfolgen, der Wechsel von Gauderndorfer Sand und verfestigtem Sandstein aber infolge der Verrutschungeu nicht so deutlich zu sehen, wie es im Innern des Berges der Fall ist. Wenn wir nun die Deutung des Stolleiiprofiles von Abel mit der von Fuchs und den neueren Studien vergleichen, so ergibt sich eine volle Übereinstimmung in dem Teile bis zum Auftaucheu des Granits. Die Trasse führt zuerst bis fast unter die Biihnaiilage durcli Gauderndorfer Sand, sodann ein kurzes Stück durch die auftaucheuden Liegendsande. Der Liegeiidtegel fehlt, ist aber im Bischofbruimen iiachgewiesen. Unter dem Liegeiidsande folgt im Stollen sofort der Granit. Gehen wir nun von der Brunustube aus im Stollen nach Norden, so haben wir an der Wami des Grabens das Profil: Eggenburgerschichten, Gauderndorfer Saude und Sandstein, Liegendtegel. Der StoIIeneingang hat die Eggenburgerschichten als Decke. Der steile Abstieg führt durdi die Gauderndorfer Schichten und erreicht den Liegendtegel schon an der Vereinigung mit dem SickerstoUen. An dieser Grenze senkt sich der Stollen bis zum Auftreten des Granits. Diese Schicht- flache fallt also sehr deutlich nach Norden ein und nicht nach Süden, wie Abel anmmmt. Es ist dies auch ganz natürlich, da sich der Gruiidwasserstrom auf ihr gegen die Stadt bewegt. Dieses Südfallen der Tegeloberfläche ist auch schon in der Brunustube zu erkennen, an deren Sohle die Quellen von Süden her in dem gleichen Horizonte hervorbrecheu. Jetzt sind sie fast durchwegs gefaßt, aber in einer niederschlagsieichen Periode ist die Bedeutung dieses Niveaus niclit zu ver- 31 3-2 Dr. Frunz -V. Schuf/er. kennen. Über die Milclitigkeit des Tegels an der Bruiiiistube liegen keine Angaben vor. Sie nimmt aber wolil gegen den Berg ab, was den Sedimentationsverhaltnissen entspricht und weiters liaben wir schon die geringe Starke dieser Schicht auf dem auftauchenden Granit erkannt, wo wir an der Decke die Gauderndorfer Muschelbänke erblicken. Die Deutnng des Zusammentreffens des Tegels von Süden und der Liegendsande von Norden auf dem Granite beim Reservoir ist nicht so sicher. Es ist wohl anzunehmen, daß die obere und die untere Tegelscbicht ursprünglich in Zusammenbang gestanden sind und daß der in der Tiefe der Erosionsrinnen mächtige Tegel am Abhange der Granitkuppe des Kalvarienberges allmablig auskeilt. Durch Abgleiten auf der steilen Stufe des Untergrundes, die sich von der Bauerhanslgrube in süd- östlicher Richtung hinzieht, ist der Zusammenhang der Tegelschicht zerrissen worden. Wohl hat auch das Grundwasser, das, wenn der Vergleich gestattet ist, Über diese Stufe wie eine Kaskade herabfließen muß. dazu beigetragen, durch Abwaschen den Tegel zu entfernen. Fuchs hat die Überschiebung der oberen Tegel über die Liegendsande richtig erkannt. Diese keilen an der unter- irdischen Stufe aus und sind von dem Tegel überschoben worden. Die darüber folgenden Gaudern- dorfer Sande lassen infolge ihrer Mäclitigkeit und Nachgiebigkeit das Absinken weniger deutlicli erkennen, obgleich die Verdrückung der Muschelsclialen eine Bewegung verrät. Die festen Ränke von Eggenburgerkalkstein aber, die die Oberfläche des Terrains bilden, sind stufenförmig gegen die Stadt abgesunken. Der Betrag dieses Nachsitzens scheint also nicht so unbeträchtlich zu sein. Es ist betont worden, daß der Stollen vom Nordeingange bis zum Auftauchen der Liegend- sande trocken ist; dies bedingt die treffliche Erhaltung der Konchylien und die überaus frische, unveränderte Beschaffenheit des Sedimentes. Dies ändert sich oberhalb des Reservoirs völlig. Wir sind im Bereiche des Grundwasserstromes. Das Wasser belädt sich mit Kalk, den die Auflösung der Konchylienschalen liefert, und die W’ände des Stollens sind mit einer etwa ’/2 starken Sinter- kruste bedeckt und mau kann die Bildung von Stalaktiten an der Decke beobachten. Die Konchylien- schalen sind verschwunden oder nur mehr als dünner Rest erhalten, die Steinkerne sind zu ganzen Bänken verfestigt, der Sand in Sandstein (Molassesandstein) verwandelt. Dieses plötzlich veränderte Aussehen des Sedimentes hat es verursacht, daß es mit dem in ähnlicher W’eise wasserführenden Liegendsand unterhalb des Reservoirs gleichgestellt worden ist. Die reichen AVässer, die auf der Oberfläche des Tegels nordwärts fließen, gelangen nun an den Granit, über dessen Stufe sie herab- rieseln und nun finden sie in den groben Liegendsanden eine leichter durchlässige Schicht und setzen dann wieder auf der Oberfläch.e des Liegendtegels ihren Lauf fort. Aus diesem Horizonte stammen die W'ässer der Brunnen dieses Stadtteiles und wenn man bei der Anlage des gebolirten Brunnens der Feigcnkafteefabrik Degen den Granit in 2G ni angefabren hat, ohne Wasser zu erschroten und dann noch 41 m in Granit gebohrt hat. so ist das abweichende Verhalten dieses Brunnens durch Gegenüberstellung seines Profils und des der Villa Bischof leicht zu verstehen. Im Brunnen der Fabrik fehlt der grobe Liegendsand, die wichtige wasserführende Schicht, und es tritt unter den Gauderndorfer Schichten sofort eine harte Austernbank und dann der Granit auf, der liier höher aufrngen dürfte. (Vgl. Profil Fig. 2.) Die Angaben der Arbeiter über die Tiefeuver- liältnisse sind hier wohl ebenso unrichtig gewesen, wie es beim Bischofbrunnen nachgewiesen worden ist. Die Gauderndorfer Sande nördlich vom Reservoir sind also deshalb trocken, unverfestigt, ihre Fossilien nicht aufgelöst, weil sie über dem wasserführenden Horizonte liegen. Dadurch ist ihre verschiedene Ausbildung zu beiden Seiten des Reservoirs zu erklären und die Gauderndorfer Scbicliten nördlich vom Reservoir gehen in den Molassesandstein südlich dieses Punktes über und nicht, wie Abel anniimnt, in die Liegendtegel. 32 Daa Miocdn von E(j(n'nhurg. Die Amialiine einer Barriere in der Gegend des Reservoirs, die die „Buolit der Bruunstube“ von dem offenen Becken abtrennte, ist niclit begründet nnd aucli gar niclit zum Ver.stiindnis der faziellen Verbilltnisse erforderlicli. Ks ist dies mir ein Steilrand des ansteigenden Grundgebirges, der der Brandung ausgesetzt gewesen ist. Abel schreibt: daß die „Ausgleichung der größeren Niveauunterschiede des Meeresbodens in die Zeit der unteren (laudermlorfer Schichten verlegt werden darf“. Wir sehen, daß dies durch die Liegendschichten bewirkt worden ist. Kine Trennung des Ge- bietes der ßrminstube und der Stadt zur Zeit der „oberen Gauderndorfer Schichten“ wie Abel annimmt, ist liinfallig, der Unterschied ist nur durch die nachträgliche Veränderung des Sedimentes bewirkt worden. Daß die Hangendpartien der Gauderndorfer Sande bei Kggenburg, Gnuderndorf und anderen Orten als Molassesandstein ausgebildet sind, ist ebenfalls nur auf deren Verfestigung durch Sickerwasser zurückzuführen. Folgerungen. Abel geht nun auf die Prüfung der Wasserstandsverhallnisse zur Zeit der Bildung der iin Stollen aiigetrotfeneu Sedimente ein. Er nimmt dafür einen Stand des Meeresspiegels im Niveau der GranitoberHache also zirka 15 m unter Tag an und da er geneigt ist, die von ihm als Loibers- dorfer Schichten bezeichneten Saude der Bauerlianslsandgnibe als älteres Schichtglied abzutrennen, rechnet er mit einem früher noch niedriegeren Wasserstand. Nach ilun greifen die «Brunnstuben- Sandsteine“ über das Gebiet der Stadt Eggenburg und der Brunnstube und deshalb nimmt er auch für deren Bildung ein weiteres Ansteigen des Meeres an. Dann schreibt er: „Das Ansteigen des Meeresspiegels zur Zeit der oberen Gauderndorfer Schichten scheint aber auch das letzte gewesen zu sein; auf den Brunnstubensandstein folgen ausschließlich Sedimente, die für ein außerordent- liches Seichtwerden des Meeres sprechen.“ Er gibt dazu folgende Tabelle: 1. Erstes Ansteigen des Meeresspiegels: Loibersdorfer Schichten. 2. Zweites Ansteigen des Meeresspiegels: Gauderndorfer Tellinensande, 3. Drittes Ansteigen des Meeresspiegels: Brunnstubensandstein. 4. Seiebtwerden des Meeres: Eggenburger Scliichten und bemerkt dazu: „In der Tatsache, daß der Meeresspiegel zur Zeit der Gauderndorfer Schichten verhältnismilßig um so viel tiefer lag als zur Zeit des Brumistubcnsandsteines, glauben wir endlich einen Beweis dafür in der Hand zu haben, daß diese Hypothese unrichtig ist, welche alle Tertiar- ablagerungen des Eggenburger Beckens als zeitliche Äquivalente, als mannigfache Modifikationen eines und desselben Meeres ausieht.“ Damit wendet sich Abel gegen Euchs, der 1877 (12, Tabelle) die Schichten von Molt und Loibersdorf, von Gauderndorf und Eggenburg als Slrandbildungen der ersten Mediterranstufe betrachten möchte, als deren Tiefseefazies er den Schlier ansieht. Was nun diese Gliederung durcli Abel betrifft, ist folgendes zu bemerken. Die.ser schreibt selbst (18, S. 2): „Dieser uutere Theil des .Molassesamlsteiues* beherbergt eine Eauna. welche weit mehr Beziehungen zu den Gauderndorfer Teilinensanden als zu den hangenden Balaneii- und Bryozoenbänken (Eggenburger Schicliten) zeigt und ist liaher eher mit den ersteren zu vereinigen. Die groben, mit Peetfn Jiollci M. Tlürn- (d. i. 1*. //«rnens/s, Anin. Schaffer) angcfüllteii Sandsteine dürften als eine vom , Brunnstubensandstein' verschiedene Bildung anzusehen sein. Diese Brunn- Stubensandsteine sind ein Zwischenglied der beiden von einander scharf zu trennenden Ablagerungen, die E. Suess als Eggeuburger Scliichten und Gauderndorfer Schichten aussciiied Dr. Franz X. Schnffer: Das Miociln von Eggenbur»?. (AbliAmll. il. k. k, geol. nelvIisaiiiUlt. XXII. Datid, «. Ilcfl.i 6 33 34 Dr. Fratn X. Schaffer. uml welche durch das liäufipe ^■ol•kolnnlen der Tapes vftula Bast, und Turritella (jrmlata Menkt (d. i. Callistotapes vetuhis und Turritella /oWW« Aniii. S c h a f f e r) ausgezeichnet sind. Diese beiden Arten charakterisieren den Mischtypiis nach Th. Fuchs in ausgezeichneter Weise; sie fallen sowolil den das Liegende der blauen feinen Sandsteine bildenden Letten als auch diese selbst. In dasselbe Niveau sind nach Th. Fuchs die Schichten zu stellen, welche bei Gauderndorf zwischen den Eggen- burger iVt<7j-Iianken im Hangenden und den Tellinensanden im Liegenden eingeschaltet sind. Die Quellen der Hrunnstube entspringen ausnahmslos in diesem Horizonte.“ Abel betont also erstens die nahen Beziehungen seines Brunnstubensamlsteins und der Gauderndorfer Schichten. Weiters hebt er hervor, daß die Mischfauna nach Fuchs xmi Callistotapes rctiihis und Turritella terehralis sich sowohl im blauen, feinen Sandsteine, das sind die Liegendpartien des Molassesandsteine.s, und im darunter liegenden Tegel findet. Damit gibt er die engen Bezie- hungen zwischen Liegendtegel und Gauderndorfersandstein zu. Molassesandstein und Liegendtegel sind eben nichts anderes wie fazielle Ausbildungen und Abel hat selbst die Verzahnung der Liegendsande mit den Gauderndorfer Sanden im Stollen er- wähnt, die eben auch nur faziell verschieden sind. Wechsellagerung und dieselben Faunenelemente trotz der Verschiedenheit des Sedimentes sind die kräftigsten Stützen für den Beweis der Gleich- altrigkeit von Sedimenten. Ks kann also von einem dreimaligen Ansteigen des Meeres keine Rede sein, sondern wie das Hinaufgreifen der Liegendschichten von den tieferen Stellen des vormioeänen Reliefs in weit höhere Lagen, das an so vielen Punkten zu beobachten ist, zeigt, steigt der Spiegel des transgre- dierenden Meeres allmählig an. Zuerst greift es in die tiefen Furchen ein, die es mit feinem Tegel ausfüllt. Dies ist überaus merkwürdig und deutet auf keine offene Verbindung mit der äußeren Bucht. Wir müssen anneliraen, daß nur durch eine enge Meeresstraße die Wässer zuerst in die Gegend von Eggenburg vorgedrungen sind. In der Zeit war nur das Kühnringertal mit seinen Ver- zweigungen, der tiefe Teil des unterirdischen Reliefs der Gegend bis etwa über die Sohle der Brunustube mit Sediment bedeckt. Die Individuen- und artenarrae Fauna zeigt erst deren Ein- dringen an. Nun stieg der Meeresspiegel, die Bucht von Eggenburg bildete eine größere Wasserfläche, die Brandung wirkte am Ufer und hat den zarten Tegel wohl teilweise wieder abgespült, wie dies auf dem Felsen der Altstadt der Fall gewesen sein muß, wo Sande mit Mytihis und vereinzelte Flecken von Tegel erhalten sind, die nicht so unmittelbar neben einander abgelagert worden sein können. Wir müssen den Meeresspiegel nun so hoch legen, wie wir die Liegendsaude unter den Gauderndorfer.^anden antrefl'en, also etwa bis in das Niveau der Bahntrasse. Während nun diese groben, aus aufgearbeitetem Granit gebildeten Sande auf dem Tegel oder auf dem Grundgebirge abgelagert wurden, stellte sich an den Hachen Uferstellen eine feine Sandfazies (Typus Lido) ein. Ein Sandstrand, dessen Natur uns durch Fuchs’ (22t eingehende Untersuchungen bekannt gemacht worden ist, urasäumte großenteils die Bucht. Dieser Stand des Meeresspiegels in zirka 350 m (so hoch liegen die Saude am Wolkenspiegel) muß längere Zeit angehalten haben. Das Becken wurde während dieser Zeit wohl größtenteils ausgefüllt. W'ir haben also bis hierher nur mit einem fort- gesetzten Ansteigen des Meeres zu rechnen, das im ganzen für diese Gegend etwa 50 m betragen liaben mag. In zirka 300 m liegen die Liegeudtegel im unteren Kühnringertal und 50 »( höher die höchsten erhaltenen Gaudenidorfersande. Dies ist die Phase der ersten positiven Verschiebung der Strandlinie. Nun hat luchs, wie erwähnt (22), nachgewiesen, daß die Eggenburgerschichteu batliyme- trisch tiefere Bildungen sind als die Gauderndorfersande. Die Zeit ihrer Ablagerung stellt also nicht, 34 Das Miocän von Kafjenhurif. 35 wie Abel meint, eine negative Phase der Strandlinieuverschiebung. sondern im Gegenteil erst die eigentliche Transgression vor. Was vorlier gewesen ist, war nur ein kleines Vorspiel. Nun stieg der Meeresspiegel den Kalvarienberg lünan, wo wir die Eggenburgerschicbten liente noch bis 380 tn finden und die westlich von Eggenburg ansteigenden Höhen wurden überHutet. Bis über 400 m ver- folgen wir heute noch die Beste der Sedimentdecke, die damals das Land weit nach Westen überzog, und wie spätere Untersuchungen zeigen werden, müssen wir mit einem Höchststände des Meeres von mindestens 500 wi rechnen. Bei diesem Übergreifen des Meeres auf ein wild zerrissenes Belief haben sich natürlich mannigfaltige Komplikationen ergeben, die geeignet sein können, das einheitliche Bild zu stören, das man aus der Betrachtung des ganzen großen Gebietes gewonnen hat. Und nur dadurch, daß nach der Gewinnung der großen Gesichtspunkte die Detnilarbeit nochmals durchgeführt worden ist. konnte die Fülle der Einzelbeobachtungen dem Rahmen eingefügt werden. So greift zum Beispiel natürlich eine Fazies von Liegendschichten mit dem Ansteigen des Meeres Uber das Land, die ganz verschieden ist von den bei Eggenburg beobachteten Bildungen. Wir werden sie weiter unten wieder- holt kennen lernen. Aber selten waren mehr die Bedingungen für die Ablagerung von Tegeln ge- geben, die wir weiter im Westen meist vermissen werden. Die grobkörnigen Bänke liegen gewöhnlich an der Basis. Auch für die tonigen Sande der Gauderndorfer Fazies waren die Sedimentations- bedingungen nicht günstig. Sie fehlen anderwärts und nur die Eggenburgerschichlen greifen mit ihrei bezeichnenden Fauna über die Liegendschicliteii oder direkt über das alte Grundgebirge und zeigen mit ihrem harten, orgaiiogenen Gestein, das sich weithin erhalten hat, die Höhe der Transgres.sion an. Und nur dort, wo diese feste Decke Schutz gewährt, sind die leicht zerstörbaren, lockeren Bildungen, wie Sande und Tegel, vor der Abtragung bewahrt geblieben. Das wichtigste Ergebnis der Untersuchungen bei Eggenburg uml der weitere Blick, der auf die kommende Schilderung der ganzen Ausdehnung des Beckens vorausgreift, lassen die schon von Fuchs gefühlte Zweiteilung der Sedimente nach zwei Transgressionsphaseii erkennen, die wir immer wieder bewiesen sehen werden. Altstadt. Das Terrain senkt sich von der Höhe des Museums langsam nach Norden gegen das Karlstal. Hier treten die feinen Sande und mürben Sandsteine mit der Gauderndorfer Fauna unmittelbar an die Oberfläche, da die feste Kalk- uml Sandsteindecke der Eggenburgerschicbten gänzlich durch Abbruch und Erosion entfeint ist. In ihnen ist der Stadtgraben angelegt, der die Stadt im Südosteii und Osten schützte; auf der Maulbeerstätte (Kapistranweg) sind Brunnen darin gegraben worden, deren einer - bei dem Hause Kerbler - 13 m getrieben worden ist. Über die Schichtfolge liegen leider keine Nachrichten vor. Doch dürfte es sich auch meist um verfestigte Sande vom Gauderndorfer Typus handeln, wie sie die Westseite des Urtelbachtales begleiten. Der Stadtgraben ist an dieser Stelle in festes Gestein gemeißelt. Brunnen beim Hause der Herren Scluuid auf der MaulbeerstiUte (1900): 1 —2 m lößähnliclier, fossilleerer Lehm, 4«i grobe Sandsteinbank, in die der Stadtgraben gemeißelt ist, 2 m tertiärer Sand mit fein zermalmten Fossilien, mit Mngelu (Molassesandsteiu, Gandern- dorfer Schichten), 2 »I Urgebirge. (Mitteilung Job. Kraliuletz.) 35 36 D)\ Franz X. ISchaffer. lu der nördlichen Fortsetzung des Scliindergrabens hat man in den am Stadtgraben gelegenen ■Weinkellern blauen Tegel mit Lnchia multUamdlatn angetnjffen, wie er auch gegen die alte Landes- erziehungsanstalt hinabzieht. Zwisclien der Stadtmauer und der Klostergasse liegt eine Partie Löß, der bei Grundaus- hebungen angefnhren wird. In der Kremserstraße zieljt sich grober Sand stellenweise verfestigt hinab. Kei der Fundamentierung des Hauses Kremserstraße Nr. 9 hat man nach Mitteilung Herrn Krahuletz’ folgende Schichten angetrort'en : 1 m Humus, 1 — 2 m schottcriger Sand mit Gesteinsbrocken, 1 m grobe Sande mit Muscheltrümmern, zum Teil verfestigte, dünne Platten, 1 — 2 m graubraune, grobe Sande mit wenig Muscheltrümmern, 1 — 2 m grobe Konglomerate mit Haiditigerij Cardium etc. und anderen Muschel- trümmern, Granit. Die Maciitigkeit der Schichtfolge soll bis 8 m betragen und es dürfte sicher sein, daß hier die groben Sande auftreten, die in der Bauerhanslgrube das Liegende der Schichtfolge bilden. Gegenüber Wimmers Hotel zur goldenen Sonne wurde blaugrauer Tegel, 4 m stark auf dem Granit liegend, angetrotfen. lür scheint auch zu den Liegendschichten zu gehören. Gegenüber dem Gebäude der Sparkasse tritt nach einer Mitteilung Herrn Krahuletz’ die feste Sandsteinkruste an die Oberfläche. Sie ist hier vier Meter stark und ganz aus Muscheltrümmern gebildet. In sie mußten die Gräben für die Kanalisation und die Wasserleitung gemeißelt werden. Dieses Gestein erstreckt sich an der Südseite des Platzes bis an die Hornerstraße und liegt auf dem Granit. An der Westseite des Hauptplatzes zieht über die Pfarrgasse bis an den Pfarrhof eine Anhäufung von grobem, grusigen Sand mit Trümmern von Mytilun und Ostrea crassisdmay Haifisch- zähucn und Korallenbrocken. Während der Granit Östlich vom Hauptplatze an mehreren Stellen zutage tritt, liegt beim Gastlmuse zum Kreuz grauer, fossilleerer, fetter Tegel. Wir sehen also die verschiedenen Sedimente, die in den früher besprochenen Aufschlüssen die Basis der Schichtfolge bilden, auf der Granitkuppe der Altstadt in Fetzen erhalten. Karlstal. Wenn man die Pulkauerstraße hinabsteigl, trifft man an der Brücke über den Kühnringerbach (Schmida) im Bachbette horizontal gelagerte, grobe Sandsteinbäiike mit vielen Nuliiporen und Trümmern von Balanen und Fecten. Es sind die typischen Eggenburgersaiidsteine. Die tiefe Lage. 45 m unter dem Baluihofe — 307 m — ist sehr auffällig. Darüber liegt gegen Norden der Löß in großer Mächtig- keit. Die auf ein paar Meter zu verfolgende horizontale I-:rstreckung der Eggenburgerbänke läßt es ziemlich sicher erscheinen, daß sie hier in ursprünglicher Lagerung ansteheu. Ich möchte .sie nicht als zur liefe gerutschte Schollen einer höheren Decke ansehen und man wird wohl nur einen merk- würdig raschen Fazieswechsel in horizontaler Erstreckung annehmen müssen, der aber in dem Auf- treten ähnlicher Bildungen im Garten der alten Erziehungsanstalt seine Bekräftigung findet. Im Krankenhause wurde ein Brunnen von 18 m Tiefe gegraben, der nachstehende Schicht- folge zeigte : 36 Das Miocän voa Eyfjtnbiirij: 37 1 m Humus, 3 m lockerer, grober, fossilleerer, tertiärer Saml, 0 5 m feste Bauk von Molassesaiidsteiii, 4 m rötlicher Sand mit abgerollten Quarz- und Grauittnlmmern. 2 m grauer, lettiger Sand mit kleinen BniclistUcken von Austern, 7 m Granit. (Mitteilung Job. Krahuletz’). Audi in der neuen Landeserziehungsanstalt sind aus dem Löß auftauchend ähnliche llililungeu angetroffen worden. Weiter nach Osten tritt der Granit de.s Kalvarienberges bis an das Hachbett und nördlich davon liegt Löß anscheinend direkt auf dem Grundgebirge. Die Südseite de.s Karlstales westlidi von der Pulkauerstraße wird von dem Steüabfalle des Stadtfelsens gebildet. An der Nordseite steht miichtiger LöB an, unter dem nur an einer Stelle mißfarbener Tegel auftaucht. Die LöÜwand zieht bis zur GrubernUihle fort und der LoÜ erstreckt sich in das kleine Talchen hinein, das sich von den westlichen Höhen herabsenkt. Bei der Mühle macht das Tal das scharfe Knie nach Süden und von hier ab werden beide Talseiten von steilen Granitwanden gebildet, die immer enger aneinander treten. Beim Kugelfang der Schießstatte zieht sich eine Älulde herab, die weicheres Material erkennen laßt. Ks sind dies die Saude und Saudsteino, die hier wohl nicht aufgeschlossen sind, aber an der Hornerstraße anstehen uml von dort gegen Osten hin sich erstrecken. Bei der Schießstätte liegt wieder Granit zutage, auf den sich gegen Süden, das ist gegen die Hornerstraße, roter diluvialer Lehm mit kleinen .Mergelkonkretioneii auflagert, der an dem Wege zur Gartenstadt angeschnitten ist. Hornerstraße. An der Abzweigung der Kühnringerstraße von der Hornerstraße steht Granit an. Auf dessen Zersetzungsgrus liegt liier rechter Hand eine Bank von Trümmern von Ostrea ednlis und Osfrea lamellosa in mergelig grusigem, gelblichen, verfestigten Material, kaum 1 m stark und darüber lockere, feine Sande mit viel organischem Grus und kreidigen Musclieltrümmern etwa 72 mächtig. fDer Punkt wurde früher als „Eggenburg-Honierstraße“ bezeichnet.) Die Austeriibaiik ist in der Abgrabung der Straße zur Gartenstadt Fig. 5 im Liegenden angefaiiren und enthalt Ostrea lamellosa^ Ostvea eduUs i'ar. (idrial/ca und Osfrea rrass/ssima in kleineren Exemplaren. Darüber folgen V/., m gröbere, grusige Sande mit Ostreentrümmern und kreidigen Schalen großer Bivalven, besonders .Vt/filus Jfaidingeri. sodann blauer oder bräunlicher, plastischer Tegel mit seltenen ganz schlecht erhaltenen .Muschel- trUmniern 2 m, liierauf bis 2 tn feine, resche, gelbe Sande mit kreitligeii Bivalven, darin in der Mitte eine etwa 73 starke Schicht voll Konebylieutrümmern. Oben liegt bis 2 m lehmiger Löß und Humus. Die Schichten fallen gegen Westen und die hangenden von der fossilreichen Sandschicht aufwärts schneiden an den tieferliegenden ab. In höherem Niveau, also sicher ira Hangenden, folgen weiter westlich feste, konkretionäre, grusige Kalkraergel mit kleinen Austern. Wo die Hornerstrasse nach Westen umbiegt, treten beiderseits feste, dicke Bänke von Eggenburgersteiu leiclit nach Westen fallend auf. Der Hohlweg, der geradeaus in nördlicher Rich- tung auf die Höhe führt, zeigt an den Wänden braune, feine, glimmerige. etwas lehmige Saude und Rieselschotter mit Trümmern von Perlen Beudaiiti. MijIUhs IlaidiiKjeri und anderem Muschelgrus. Darin treten konkretionäre Knollen auf, die aus grobem* Sand mit einem mergeligen Bindemittel bestehen. Auf der Oberfläche zeigen sie Mangandendriten und im Innern scliließen sie kleine, 37 38 }>r. Franz X. Schaffer. sdilechterhaltene Muscheln, zum Beispiel Pecfine», Korallentrümmer und dergleichen ein. Sie sind bis 3 m tief aufgeschlossen und darüber liegt ein sandiges, lößartiges Material, das aber auch Trümmer von Kouchylien und Konltretionen von Kalkmergel enthalt. Ks ist dies wohl eine diluviale Bildung mit umgeschwemratem miociinen Material. Diese Bildungen ziehen sich bis zur Höhe, wo sie am Granit abschneiden. Nach Osten reichen sie, wie man an Muschel- und Gesteinstrümmern eikennt, bis an das Karlstal und in der erwilhiUen Mulde in dieses hinab. Die Keiler an der Hornerstraße sind in feste, graue fossilleere Liegendtegel gegraben, die sich mit abnehmender Mächtigkeit westwärts den „Wolkenspiegel“ genannten Höhenrücken hinanziehen. Sie lassen sich bis zur Abzweigung des nach Klein Meiseldorf führenden Weges verfolgen. Von hier senken sie sich auf dem Abhange gegen Flg. 5. w ßartensfadt 0 Süden, auf dem die Gartenstadt in Entstehung begriffen ist. Sie werden besonders in tieferem Ni- veau von mächtigen diluvialen Lehmmassen bedeckt, die eine rötlichbraune Färbung zeigen und in denen Mergelkonkretioneu und verschwemmie Muscheltrümmer auftreten. Diese oberflächliche Schicht erreicht gegen die Talsohle bis 3 m Stärke. Ein Brunnen, der nahe dem Knie der Hornerstraße in der Gartenstadt gegraben worden ist, zeigte groben Quarzsand mit Steinkernen von Pectnncnlus, konkretionäre Sandsteinplatten mit Muschelgrus von Ostna lamellosa, Pecten psendo-BeiuJanti u. a. Darüber lag 2 m stark grauer Lehm mit Mergelschmitzen, der auf Klüften und Schichtflächen rost- rot verfärbt war. Aus den feinen Sanden dieser Gegend stammen: Turritella cathedroUs Broiuj. var. i)aucicincta Scc. Gostrami fra(ji!is Lin. var. (jraciUs Srhff. Diiilodonta rotnndata Mont. Lucina mulfilamellafa !)csh. Lutraria sunna Bast. var. major Sch(}. » » „ rar. maxima Schf. rcMu.« Haaeri Hörn. n Burdif/alensis Ma;/. var. densistriata SchfJ. Amiantis islandicoides Lam. var. angiisfa Sch^. Trapezium Hoernesi Sch(f. liinfiicardium Hoernesianum Grat. 38 Das Miocän i‘on E(j(jcnhnni. 39 Cardita crussa Lam. vav. loiujoifiijantea ^V^•. Penta liollei Hörn. Ostrea /romlosa De iiVrr. Terehratula Iloernesi Sness, Wolkenspiegel. Am „Wolkenspiegel“, der Höhe der Gartenstadt, hat man in höherem Kiveiui als die Trasse der Plisenbalm eine große Sandgrube geötinet. die folgendes Profil zeigt: (Taf. IV 5. bis IV2»« Humus, gegen unten lichter werdend und übergehend in 4. bis 1 m lichtbraiineii oder rötlichen, mergelig-sandigen liclim mit eckigen Trilmmern von Urgestein, übergehend in 3. ’/gm lichtgelben, oder schmutzigweißen, groben, mergeligen, leicht mUrb verfestigten Saud mit abgerollten, kleinen Urgesteinsgeröllen ohne Fossilien, die sich allinahlig gegen unten einstellen {Mißilus Haidingeri, Ostrea lamellosa), 2. bis 1 m graue, grobkörnige Saude, mergelig, weiß oder schmutziggelb, voll kreidiger Schalen von Mgtilus Haidingeri, übergehend in 1. zirka 1 m ähnliche gelbliche Sande voll kleiner, kreidiger Ilivalvenschalen, besonders Diplodonta rotiindatu in einer nie beobachteten Menge, daneben kleine Lucinen und Venusarten, ^/o m gelblich verfärbter oder rostfarbener, feiner Sand mit Tapes, Tellina und anderen zer- trümmerten Bivalven, im Liegenden mit zahlreichen Schalen von ()stre.a lamellosa (verstürzt). Die Schichten steigen leicht gegen Nordosten an. In dein Aufschlüsse gegen den Berg weiterschreitend, sieht man die Fossilien in der Mylilus- schicht spärlicher werden und mehr Trümmer vorherrschen. Die Diplodontenschicht setzt sicli aber weiter fort. Die Hangendschichten bis herab zur Mytilusschicht keilen aus. An der Basis treten stark konkretionäre Banke, die verfestigten feinen Saude auf mit (htrea InmeUosa, Macrochlamgs Holgeri, MytUiis Haidingeri, Cardiutn, Callistotupes vetulns, Solen marginatus, Diplodonfa rotundala, Turrifella, Cerithium, Trochus, alle aragonitschaligen Konchylien als Steinkerue in den Mügeln. Feiner Grus mit Ostrea, Area Fichteli, Turritella liegt weiter bis an die Ilornerstraße, docli sind alle Schalen stark zertrümmert. Bei der höchstgelegenen Villa der Gartenstadt ist ein Brunnen angelegt worden, der in 6 m unter der Oberfläche das Grundgebirge aufuhr, ohne Wasser zu liefern. Etwa 120 m weiter nordöstlich hat man hart an der Hochstraße einen zweiten, wasserreichen Schacht abgeteuft, der folgendes Profil zeigte : 0 2 m Humus, 1 m weißer, rescher Saud mit Muscheln, 5'8m gelber Letten mit Muscheln, 1*6 m grüner Tegel mit vielen Muscheln, 0'2m Sandsteinraude, 1*55 m gelber, rescher Sand, 0*5 >n Sandsteinraude, 5-lom blauer Tegel mit Muscheiii. 3 m fast schwarzer Tegel, Gneis 2*8 m, Gesamttiefe 21*8 m. - 39 - k 40 ]>r. Franz X. SchafjW. ■\Venn wir zur Külinringerstraße liiiiabsteigen, treffen wir auf den Granit, auf dem liart an der Straße nocli grobe, graue Sande mit kreidigen Koncliylicn, Miflüns Hahlingeri., Dosinia und eckigen Brocken von Granit und Quarz, zirka IV?»' mäclitig liegen. Zuoberst sind sie voll Trümmer von Ostrm lamellosa und 0. ediilis var. adriatica. Das Fallen ist leiclit gegen den Berg gerichtet. Darüber liegen tegelige Sande mit wenig kleinen Austern und dann bräunlicher Lehm mit kleinen Mergelkonkretionen, wohl Diluvium, Die Tiefe des Kühnringertales wird von Tegel eingenommen, wie er iin Urtelbachtale auf- tritt. In ihm mußten die Pfeiler der alten Eisenbahnbrücke pilotiert werden. Auf ihm liegen auf der südlichen Talseite die vom Balinhofe herabziehenden Sande. Er bildete einen undurchlässigen Untergrund für die ausgedehnten Teiche, die hier einst bestanden haben. Ein Ring von großenteils natürlichen ‘Wassergräben und Teichen zog sich so um die Stadt herum und schützte sie fast all- seitig, nur zwischen der mittleren Wasserburgergasse und dem Stadtgraben am Luegerring haben Hochbauten den Zugang zur Stadt beherr.scht. Wie trefflich von der Natur aus die Anlage dieses festen Platzes vorausbestimint war, zeigte die iin Jahre 1910 eingetretene Überschwemmung durch einen Wolkenbruch. Die ganze Talmulde von der Kühnringer Eisenbahnbrücke bis in die Wasser- burgergasse war ein See und das Karlstal war in seiner ganzen Erstreckung von den Fluten er- füllt. die nur langsam einen AbHuß durch die Enge fanden. Der Granit, der an der Südseite des Külinringertales auftaucht, tritt an der Bahntrasse nahe au die Felsen heran, die sich im Korden vom Wolkenspiegel herabsenken und nur eine schmale Felspforle gibt dem Bache Zutritt in das Becken der Stadt. Auch dieses schroffe Relief ist vormiocun geschaffen worden, als in der älteren TertiUrzeit — wohl im Oligocäu — eine ver- stärkte Erosion dieses Gebiet zertalte. Auch der Kuhnringerbach leistet heute keine andere Arbeit wie die Sedimente auswaschen, die in dieser alten Talrinne liegen und er ist dimit noch nicht fertig geworden. Er besitzt hei Eggenburg ein wenig mäebtiges Scliotterbett, unter dem die mio- caneii Sedimente erlialten sind. \\ emi man einen Blick auf die Karte (Taf. I) wirft, könnte man das Karlstal als epi- genetisch ansehen, da man glauben muß, daß der Bach südlich von dem Granit der Altstadt einen kürzeren und leichteren eg durch die daselbst bis in ziemliche Tiefe reichenden sedimentären Bildungen und den unteren Teil des Urtelbucbtales hätte finden können. Aber wie sich aus der obigen Darstellung ergibt, trift’t dies mir teilweise zu. Das Karlstal ist eine priimiocäiie Erosions- hirche und der Kühringerbach wäscht nur die leichtzerstörbaren Sedimente heraus, die das Meer in mioeäner Zeit in ihr abgelagert hat, ein Vorgang,* den wir noch wiederholt und in weit ausge- prägterem Maßstabe treft'en werden. Das alte Relief der Runipfflucbe wird durch die Denudation bloßgelegt, gewissermaßen exhumiert, und wir kennen die Ursachen noch nicht, die gerade das Karlstal fast in seiner ursprünglichen Tiefe wieder entstehen ließen, während die alte \'ertiefiiiig südlich von der Altstadt noch begraben liegt. Es dürften da Verhältnisse der unterirdischen Wasser- führung mitspielen, die wir im Folgenden noch weiter erörtern werden. Stransky-Ziegelei. enn mau die Eiseiib.ahnbrücke passiert, die das Kühnringertal überspannt, sieht man den Grämt beiderseits unter der Balmtrasse anstelieii. An der Abzweigung des rechter Hand längs der Bahnalllage zur Ziegelei Straiisky hinaiifulirenden Fahrweges tritt Granit zutage. An der letzt- genannten Stelle liegt darüber tief im Tale zirka m mergeliger, feiner Saud mit Ostrea hmel- 40 Das Miocän ron Egyinlunj . 41 /osa, Miftilus liaidhigeri, Ctjvem Eggenburgftisis, TurriteUa turris var., (Wiihium plicafum var. umi darüber 2 m rötlicher Löß. Wir steigen die Straße zu Stranskys Ziegelei hinan. An der unteren Abgrabung tritt nur dunkelbrauner, mehr toniger, glimmeriger Löß, zum Teil stark humös, bis f) m stark zutage, ln ihm wurden Reste (Stoßznhn) von IClephas gefunden. In dem höhergelegenen, größeren Aufschlüsse liegen 2 — 3 m rötlicher oder lichtgelber, zum Teil sandiger Löß mit mergeligen Konkretionen {Löß- kindein), ungcschichtet, unregelmäßig, bisweilen in Taschen auf dem bis 5 m tief aufgeschlossenen, gelblich und graubraun gebänderten, fetten, teilweise sandigen Tegel, in dem partienweise Anhau* fungen von Trümmern von Austern, kleinen Pecten, .Vi//j7ns Haidingeri und Balanen auftreten. Gegen Osten herrscht mehr ein grober, ungeschichteter, rescher Sand mit vielen Konchylientrüinmern vor. Der Löß zeigt bisweilen Verlehmungszonen von rotbrauner Farbe und seine obere Partie ist mehr kalkig, die untere mehr sandig. Der Tegel läßt mannigfache Störungen, Stauchungen und Faltungen erkennen, die aber nur auf Verrutschungen auf dem steil ansteigenden Untergründe zurückzuführen sind. In den sandigen Lüßpartien treten auch nesterweise Anhäufungen von Molluskentrümmern auf, die eingeschwemmt sind. Auch auf der Oberfläche des Terrains liegen Konchylientrümmer umher, wälirend doch Löß die oberflächliche Bedeckung bildet. Dies ist natürlicli durch die Abtragung und Umschwemnumg von mioeänen Schichten in diluvialer Zeit zu erklären, ein Vorgang, der, so einfach er ist. zu grüßen Irriüinern Anlaß geben kann. Die fossilführendeii Sande scheinen den feinsandigen Lagen in der Sandgrube am Wolken- spiegel zu entsprechen. Bahneinschnitt. Wenn man vom Kühnringertal aus den tiefen Bahneinschnitt verfolgt, der in die Kuppe des Wolkenspiegels gelegt ist, tritft man zuerst unter Lößbedeckung eine kleine Partie Miocan, darunter taucht eine Granitkuppe auf, die aber rasch gegen Nordwesten abfällt, und man gelangt in eine von Miocäiibildungen erfüllte Mulde, die von der Brücke der Ilornerstraße gequert wird. Sie reicht nicht weit über die Bahn nach Nordosten, wie man aus dem Auftreten des Grundgebirges in den Feldern erkennt, und auch in der Kr.streckung nach Nordwesten taucht nach etwa 300 m das Urgestein auf, das aber nur eine kleine Erhebung bildet, auf die wieder Mioeäu angelagert ist. Heute ist in diesem bis 8t)0 in langen und bis l2 m tiefen Profil außer den Gesteinsgrenzen nicht mehr viel zu sehen, da die Böschungen dicht überwachsen sind. Aber Fuchs hat (1875 und 1900) folgendes Profil gegeben (Fig. 6). Am westlichen Ende war die Schichtfolge»): a) 1 Klafter Löß; b) 1 Klafter gelber, toniger Saud ohne Fossilien (tertiär) ; c) 2 Fuß Sand mit eingestreuten Gerollen und größeren Gesteinsbrocken voll Mißdus Haidingeri und Ostrea crassissimn mit Macrochlamgs Holgeri und P. Hornensis -. d) 2 Fuß feiner, grünlichgelber Sand, voll kalzinierter Koiichylien: Eburna ehnrnoides Math. Protoma cathedralis lirongn. var. pancicinrta Scc. Lucina miiHilainellata Desh. Pharus legurnen Lin. var. niajor li. D. l). ‘) Kür die Foseilniimen wurde die Neubearlu itimg verweQilei. Dr. Fr.^n* X. Schaffer- Mi-.cUn von Eggenburg. Abhanai. d. k. k. ged. BeioUsunsUlt. XXII. Hand. l. Heft 6 41 42 LÖSS 43 Ihts Miocän von Eggt-nhun}. Lutraria mnna var. iiiujor i>chj/. h n .''ftMwa Bast. var. inuxinut Schff'. Amiantis ialandicoUfea Ln'm. hh Area Fichteli Denh. rar. gramlis Sclift\ li e) 2 Fuß blauer Tegel ohne Fossilien; ./) 1 Klafter, 2 Fuß gelblicligrauer, sandiger Mergel; 1 Klafter blauer Tegel: h) 1 Klafter, 2 Fuß sandiger Mergel mit 2 Hanken von Ostrea crw^^ismia i) 3 Fuß Bank von Mi/tilus Haidingeri. Die Schichten fallen gegen Osten ein, bis die Schichte ^ (d der Zeichnung) das Niveau des Einschnittes erreicht hat, dann erheben sie sich wieder und werden von Verwerfungen durclisetzt. Hier tritt ein verworrener Wechsel von blauem, fossilleeren Tegel und grobem Sand auf, der über- aus reich an Fossilien ist: Cerithium margarilaceum Brove. mr. Eondorfenm Ncc. n plicatum Brug. var. papillata i>andb. hh lurritellu lurris Ba.^t. var. rofutidafa Sch(^'. li Protoma cathedralis Brongn. rar. paucicinrta Sec. h islandicoides Lam. li Cgrena Eggenbnrgensis ÜchJ'. Pingicardium Hoernesianum Grat. Cardium mioeidiinatum Sch/f. Area Fichteli Drsh. var. grandis Sch/f. Pirna BoVei Ilörn, Miftilus Haidingeri Hörn. Pecten Honiensi^ Dep. et lioni. Aequipecten praescabriuseulu.r. Franz -V. Schuffer: Das Miocftii von FggenburK. aiilnmdl. tl. k. k. ßcol. HcirluanslaU. .XXII. »aml. l Hcfl./ 7 49 50 Dr. Franz X. Schaffer. Anomia ephippium L. var. Jlocrncsi For. li „ n n fl rugulososfriata Brocc. n V n n « „ „ „ cos/afa Brocc. „ rugosu Schff. h O&tren frondosa De Serr. „ Gingcnsis Schloth. „ lamellosa Brocc. li „ edulis L. var. adriatka Lam. h Der Umstand, daß so zahlreiche Fischztlhiie in Verbindung mit zertrümmerten Muscheln auftreten. scheint darauf zu deuten, daß hier auf einer Untiefe der Bucht eine Bank von Pecten und Austern gedieh, auf der Höchen weideten und den Muschelgrus erzeugten. Auch die Haie müssen hier einen Freßplatz gehabt haben. Die Talmulde, die sich westlich von Kahnring gegen den Geyersdorferwald hinanzieht, wird von Sauden und Tegeln eingenommen. Auf den Feldern treten beim Pflügen bisweilen konkretionäre Gesteinstrümmer oder Austernschalen zutage. Links von der gegen Dreieichen führenden Straße liegt an dem abzweigenden Fußwege ein geringer Rest von mürbem, grusigen Sand mit Trümmern von Östren crassmima auf dem Urgestein. 'Wir befinden uns hier in 428 m Höhe. Weiter gegen Westen erhebt sich der Gemeindeberg mit der Wasserscheide gegen die Niederung von Horn. In der Zone von Bitescher Gneis und Glimmerschiefer, die diese Höhen zusammensetzen, sind deut- liche Abrasionsterrassen zu sehen, wie sie im Osten am Rande gegen die breite Furche der Schmida beobachtet worden sind. Gauderndorf. Nördlich von Eggenburg dehnt sich die vormiocane Laudoberfläche langsam ansteigend bis an die Höhen an der Pulkau aus, gegen Westen erhebt sie sich, wie wir gesehen haben, auch lang- sam bis zum Zuge des Eichberges und Genieindeberges und im Osten endet sie an dem Zuge des Feldberges und Küiiigsberges, der sich im Terrain auffälliger erhebt, als seine geringe relative" Höhe voraussetzen würde. Sie wird von den nach Osten entwässerten Tälern des Lateinbaches und des Maignerbaches (Schmida) in drei Plateaus zerlegt. Das erste bis an den Lateinbach reichende ist großenteils von Löß bedeckt, aus dem an dem nach Roggendorf führenden Feldwege kleine Kuppen von Granit auftaudien. Daß unter dem Löß vielleicht an mehreren Punkten das Mioeän erhalten sein durfte, zeigt das Auftreten von Brocken von Eggenburgersandstein an dem Wege, der von der nach Engelsdorf führenden Straße nacli Gauderndurf abzweigt. Dann verliert sich der Löß und das Urgestein tritt im Westen und Norden hervor. Auf diesem Rücken liegen verstreute Urgesteins- gerolle, die jenseits des Lateintales oberhalb des Wieshofes in einer zusammenhängenden Partie auftreten. In dem vom Wieshofe gegen Eggenburg führenden Hohlwege trilft man einen grauen Lehm, der aus der Zersetzung des Gneises hervorgegangeu ist. Das Tal von Gauderndorf wird im Süden von einem sclimalen Streifen von Eggenburger- sandsten. begleuet, der sich mit einer geringen Unterbrechung nach Osten bis an d,as Knie ver- folgen lam, ,n dem der Barl, nach Süden umhiegt. In dem kleinen Hohlwege, der vor dem Orte Gau erndorf rechter Hand von der PulkauerstraOe absweigt, sind bis In. mächtige, grobe, graue Sande m.t Irümmern von Ostrea, und anderen unbestimmbaren Muscheln aufgeschlossen. 50 51 I)(t$ Miocün von E^ifenhuiui. über deueii in Taschen Aiiliaufuiigeii kleiner L’rgesteiiisgerÖlle liegen. In etwas höherem Niveau lagert eine dünne Decke von Eggenburgerstein auf dem Urgebirge. Weiter gegen Osten hat man an dem von Eggenburg nach Uoggendorf führenden Wege einst Stein gebrochen und in dem anf- gelassenen kleinen Druche steht Eggenburgerstein mit großen Austern und viel organischem Crus an, unter dem westlich grusige Sande mit Traminern von Mytilus und Austern auflauchen. Sie be- gleiten den südlichen Talrand bis gegen Gauderndorf. Das l'lateau bis zum Schmida- (Latein-) bach iiacli Osten und zur kleinen Schmida (Eühu- ringerbach) im Süden ist von Löß bedeckt, der sich sehr mächtig am Ostfuße des Grafeiiberger Vitusberges nach Norden zieht. Die gegen Grafenberg hinabführenden Hohlwege sind tief in ihn eingeschnitteu und die Keller an der von Eggenburg kommeuden Straße darin angelegt. Die Löß- decke reicht östlich bis in die Niederung der Schmida und aus ihr tauchen in der Gegend von Grafenberg, Wartberg und Stoitzendorf nur vereinzelte Kuppen von Granit auf. die dem landschaft- lichen Bilde ein besonderes Gepräge geben, weil sie fast stets Blockverwitterung zeigen. Die Kuppe von Wartberg, die die allein stehende, weithin sichtbare Kirche tragt (311 w), zeigt an ihrem Nord- fuße noch ein kleines Vorkommen von marinem Sand. Der Ort Grafenberg steht auf Granit, der auf dem Kirchenplatze zutage tritt. Darauf liegen Platten von hellem Eggenhurgerkalkstein mit zahlreichen Diplodoiiten (Steinkenien), ein Vorkommen, das an die beschriebene Bank in der Sandgrube am Wolkenspiegel bei Eggeuburg erinnert. Am Süd- westende des Ortes hat man bei Grundaushebungen die feste Kruste mit (htreu, /Vcn«, Diplodonfa. TurriteUa und darunter grobe, grusige Sande angetrotfen, die sieb weiter nach Süden ziehen. Beim Wächterhaus am Ostfuße des Vitusberges ist bei einer 14 ni tiefen Bnmnengrabuiig die Pernabauk auf dem Granit aiigefaluen worden. Dies zeigt, daß die Verbreitung der miocaiien Sedimente viel größer ist, als mau sie oberflächlich verfolgen kann. Südwestlich von Grafenberg und jenseits der Grafenberger Lehne ist in einer prähisto- rischen Aschengrube in tonigem Lehm ein liest eiues Schafscluidels (Ocis Mann/iun/i Tou/u^) ge- funden worden. Nördlich von Grafenberg erheben sich vier Granitkuppen. die durch besonders pittoreske Blockverwitterung ausgezeichnet sind, darunter die sogenannte Fehhaube und der Kogelberg (Taf. VI In der Mulde, die zwischen diesen vier Kuppen liegt, sind grusige Sande mit FossiltrUrnmern, Macrochlamyi Holgtri^ Ostrea lamellosa, Dalanus u. a. in den Feldern zu verfolgen. Der Westabhang des Stoilzenberges besteht aus Granit, die üstabdachung aus mächtigem Löß, der über Stoitzendorf nach Osten reicht. Bei diesem Orte erreicht er an der nach Nordwesten führenden Straße, die über den Stoitzenberg führt, bis 5»! sichtbare Mächtigkeit und die Keller sind in ihm angelegt. ■\Vo sich die Pulkauerstraße von Eggenburg kommend zum Tale von Gauderiidorf senkt, liegt linker Hand eine verwachsene und verrutschte Sandgrube, die folgende Schichten erkennen laßt (Fig 14): o) bis 2 m grobe, feste, unregelmäßige Sandsteinbänke mit Hryozoeii, Os/rea tamellom, Anomia ephippium va>\, Fecfen Ilornnisis, Mylilm Huiilinyeri, Ferna FoUei. Großenteils verdeckt uml nur gegen die Straße zxi erkennbar. b F. Touln. Über den Rest eine« msumlicben Schafscbädels {Otig ifmnhudi n. /.) tiu« der Gegend voa Eggenburg in Niederüsterreicb. Jabrb. üeol. K.-.A. 1003. 63 Bd. 52 Dr. Franz X. Schaffer. h) bis 1 in feinkörniger, lichtgelber, mürber Sandstein voll Steinkerne, selten kreidige Schalen enthaltend von: Callisfa Gaui/erndorfensls Schff. Amianfis ialandicoidi-s Luin. CaUistotape.'i velulits Psammobiu Labordei Biiet. var. major Srhff. Solen marginalHS Pult. Mactra BucMandi Defr. Panopaeu Menardi Pe!laHnta vnr. hmdlom, 7. lacunosa rar. tiuniiln. Pharus legumrn rar. major und Solen marglnutus (beide senkrecht im Sande steckend), Mactra Bucklnndi, Callistofapes vetulus, Amiantis hlamlicoiiles u. a. zirka 3?« mächtig. Darüber folgt mit scharfer Grenze gebankter, mürber, grobsandiger, kalkreiclier Eggenburgersand- stein mit Nulliporen, Schalen von Ostrea lamellosa und liulanns, mit P. Ilorncnsis, Maenichlami/s Holgeri, Pholadomya rectiilorsafa, Tellina lacunosa var. tnmö/a, Trorhus Amedci u. a. zirka 1 stark. Zuoberst liegt zirka 3w unregelmäßig plattig zerlegter, grusiger Sandstein, wie er öfters als Hangendes des Eggenburgersandsteins auftritt. Der Lateinbach hat sein diluviales Schottei bett direkt auf das Urgebirge aufgelagert, das an beiden Talseiten ansteht. Stellenweise liegt ein paar .Meter mächtig Löß darauf, unter dem wohl noch das Mioeän erhalten ist, das sich nach Osten und Westen verfolgbar gegen das Tal herab- zieht. Es ist an der nördlichen Talseite hart an der Pulkauerstraße rechter Hand unmittelbar am Ausgange des Ortes in einer Sandgrube aufgeschlossen, die seit altersher als „Gemeindesandgrube“ bekannt, eine der reichsten Lokalitäten gewesen ist, aus der die Mehrzahl der prächtigen Formen der Gauderndorfer Fauna stammt. (Taf. VI «.) Da der Granit unmittelbar unterhalb am Bache an- steht, dürfte die Sandgrube ziemlich die ganze Mächtigkeit der Sedimente gezeigt haben. Heute sind die tieferen Lagen verstürzt. Unter der Grasnarbe liegen grobe, zirka ‘ s’“ starke Sandsteinbänke, die sich im Terrain weiter hinauf erstrecken und insgesamt wohl 5 m Mächtigkeit erreichen, mit vielen Austern, Anomien, Pcctines, Pectunndus, Venus, Dosinia, Plioladomga, Balaneu, Haifischzahnen ; die Dimyarier als Steinkerne. Darunter feine, gelbliche, graue oder rötliche Sande voll Fossilientrümmeru, die oft das übrige Material verdrängen, sodaß eine Muschelanhaufung (falun) entsteht. In den obersten 3ücm gut erhaltene große Austern, Mytilus Haidingeri, CalHstotapes veluliis, große Cythereen, Lucinen, Posinia, Turritella gradata, Oerölle und Blöcke bis \ 2 Durchmesser von Urge.stein. In den unteren Schichten nur Muschelgrus in Lassen und mit angedeuteter Schichtung. Daraus stammen besonders : Ftisciolaria liurdiyalensis Bast. var. rudis Scliß. Cerithium plicatum Brug. var. papiUata Snndh. „ Zelehori Hoern. Turritella terebralis Lam. „ turris Bast. rar. rotundata Schfl. , i'trmicularis Brocc. var. tricincta Schff • „ cathedralis Brong. rar. paucicincta Scc. Natica Josephinia liisso car. Manharlensis Schj'/. Trochus Amedei Brong. 53 »4 Dr. Franz X. .'ychaf/er. Lutraria sannu ßasf. rar. major Schff. Eastonia rnijOfin Chemn. Madra Bucklandi Defr. Tu2>es BasterofI May. Callistotapes reluhig Bast. Amiantis islandiroide^ htm. )» Lnni. Callida (Tiniderndorfrnsi» Brhff. RimjkardiHm lloernednimm Grat. Cardiim edule L. rar. commune Mntj. Area Fi hfeli Desh. rar, yrandis Sch/f. „ bianijala Lim. Darunter zirka 1 m feiner, weiclier, staubartiger, gelblichgrauer Sand mit Tellina planata L. ear. lamellosa D. C. G, „ Uicunosa Cficmn. vnr. iumida Brocc. Luciiia multilniieHata iMsh. Macfra BuclUntdi Defr. Vharus legumrn L. rar. major B. D. D. i>olen maii/inatiis Ftdt. Iin Liegenden war friilicr eine Ilaulc von Ferna liollei aufgeschlossen, die auf dem Grund- gebirge lag. Die Kruste von Eggeiiburgerstein zieht sich nach Norden bis an die nach Roggendorf führende Straße, reicht im Osteu bis an den Kuß des Stoitzenberges und wird bei Aufgrabungeu unter dem Humus angetroffen. Die Grenze gegen das Grundgebirge und die Lößdecke ist hier nur annähernd zu ziehen. Wir gehen miu wieder zu der nach Westen führenden Dorfstraße zurück. Hier liegt Löß an der nördlichen Talseite und spUter tritt der Granit zutage. Wir wenden uns hinter dem Dorfe rechter Hand auf die den Hügel hinanführende Kattauerstraße. Hier ist durch Abgrabung ein Profil aufgeschlossen, das zu den schönsten des Eggenburgerbeckens gehört und früher deutlicher gewesen ist als heute, da die Verrutschung und Verwachsung fortschreitet. Ich halte mich in der Darstellung teilweise an Fuchs, der auch das Profil Fig. 15 etwas abgeändert gibt. Zuerst liegt die Straße in Granitgneis, der gegen oben stark zersetzt ist und darüber liegt 2) zirka 3 m stark braungelber, sandiger Mergel erfüllt von (hfren crassissima. Die Exemplare sind aber auffällig klein, meist nur lOtw lang. 3) 4 — 5 m liclitgelbe, grobe, grusige, bisweilen fast schotterige Sande mit eingeschalteten konkretionären Banken. Die tiefsten Lagen sind ganz erfüllt von Trümmern von Mytilus llaidingvri und Osfrea lamellosa, dann folgt eine harte Bank mit Osfrea lamellosa und Feeten Ilornensis und Steinkernen anderer großer Bivalven, besonders Amiantis, in der Mytilus zurücktritt. Darüber liegt wieder grober Grus mit Osfrea lamellosa und Fecfcn Jlornensis. Diese Sunde sind in einer links von der Straße gelegenen Grube aufgeschlossen. Zuunterst liegt 3 m grober, schichtenweise wechselnd grauer, gelblicher bis rostroter Sand mit kreidigen Schalen von Myfilus ilakliiujeri besonders in einer dünnen mittleren Lage, Area Fichteli, Turritella lerehralis und vielen Muscheltrüinmern. In den unteren Partien zahlreiche Rippen von Sirenen. — 54 — Das Mioain von Eygenbunj. f)5 Darüber folgt eine konkretionäre Hank von feinem, grauen oder gelblidien Sand voll or- ganischem Grus bis 1 stark. Etwas höher liegt eine zweite größere Grube, in der zuunterst 3 m grober Saud wie in der vorigen schichtweise in der Farbe wechselnd, mürb verfestigt anstellt. Etwa ein Meter über der Sohle verlauft eine Schicht voll Mytilusschalen, darüber und darunter sind die Saude sehr reich an anderen großen, kreidigen, aber gut erhaltenen Muschelschalen: (’ar/8— grobe, graue und gelbe Quarzsande mit wenig großen, kreidigen Konchylien. Turritella, Callista, Cardium, im Durrhsdinilt an den Wänden der Höhlen, die in diesem Schicht- gliede angelegt sind. Es ist im ganzen keine deutliche Schichtung mit Ausnahme durch die feste Bank zu be- obachten. Nur die wechselnde Färbung deutet sie an. An der üstseite der Grube ist die Schiclitfolge ähnlich: 2 m grober, grauer oder gelber Sand mit kleinen Quarzgeröllen. darin etwa in der Mitte eine Hage mit Mptilus Haidingeri und Ostrea crassissimn, gegen oben feiner, mergelig und besonders reich an TrUinmern von Mptilus und kleinen Austern. 20— 30 cm konkretionäre Bank, 2 m grobe, graue und gelbe Sande mit kleinen Geröllen und Trümmern kleiner Austern. Das Fallen ist nach Osten gerichtet. In höherem Niveau liegt fast an der Straße eine kleine Grube in lichtgrauem, reschen Sand mit unregelmäßigen, konkretionären Lagen und rostfarbenen Bändern, fast ohne Fossilien. Fallen leicht nach Osten. Entspricht schon dem Eggenburgersandstein. An der Straße trifft man einen langen Materialgraben, in dem Eggenburgersandstein mit sandigen Zwischenlagen, die an der Sohle bis Im stark sind, zirka 3m tief aufgeschlossen ist. Der Stein ist teilweise reich an Nulliporengrus und wurde für Bauzwecke gebrochen. In den Gräben, die von der Höhe herabzielien, ist unter der teilweise mächtigen Lößdecke das Miocan angetroft'en worden. Gegen West laßt sich die Decke von Eggenburgersandsteiu, zum Teil als Grus mit vielen Sclialen von Ostrea lamellosa, mit wenig Löß überkleidet, auf dem Feldwege verfolgen, der an der Lehne gegen Engelsdorf führt. — Tjü — Dna Miocihi con K(iff*'nl>urq. 57 Von hier erstreckt sie sich Uber die Iliramelreichstraße und reicht bis an den Maiynerbnch; mir in der liöchsten Kuppe ragt das Urgestein aus ilir hervor. Sie scheint die ganze von Ihisch- werk dicht verwaclisene südliche Seite dieses Tales zu bilden, wenigstens konnte nirgends das Ur- gestein anstehend gefunden werden. In den zur DanielmUhle liinabziehendcu C'irkben treten tegclige oder staubförmige, resche, lößuriige Sande mit kleinen Konchyliensclialen, besonders Diplodonta, Lucina, Tellina und Haifiscbzähnen auf, Dieses Sediment Hießt mit Wasser getränkt als ein zäh- HUssiger Brei zur Tiefe und nach jedem Regengüsse kann man kleine Schlaminströme beobachten. Deshalb ist die Abtragung dieser Talseite sehr beträchtlich. Zahlreiche steilwandige (JrAbeu, die sich vielfach verzweigen, zum Teil schrofl endigen oder, wenn sie sich schon erweitert haben, einen gegliederten Talkessel aufweUen, sind hübsche Schulbeispiele von ICrosion. Mau hat in letzter Zeit den Versuch gemacht, der Zerstörung durch Anpflanzungen Herr zu werden und das Terrain vor der weiteren Verwüstung zu schützen. Aber diesem Prozesse kann wohl kaum Kinhnlt getan werden, da die erfortlerlichen Verbauungsinaßnahmen Kosten verursachen würden, die weit über den Wert des Grundes hinausgehen. Die Abtragung schreitet hier fast sichtbar mit einer Schnelligkeit fort, wie sie sonst wohl kaum irgendwo im Wienerbecken zu beobachten ist. Nur auf der Höhe des Plateaus liegen die Eggeiiburgerschichten in einer wenig mächtigen Bank, die auch nicht imstande ist, der Erosion Einhalt zu tun, die durch die Grundwasser begonnen wird. Es ist derselbe \organg, nur in sehr verstärktem Maße, den wir im Kühnringertale kennen gelernt haben. An den steilen Wunden eines der schwer zugänglichen Ilegenrisse ist folgendes Profil zu verfolgen: 2 m feiner, weicher, ungeschichteter, lichtgelber Saud mit Konkretionen, 2»i grober, gelblichgrüner, resclier Sand mit einer Bank von MijtHus llahlinijni eingeschaltet, ',sm gelblichgrUne, sandige Bank von Muscheltruinmeni mit einer Lago vou hi- mellosa darin, Tun'Mia cnthedvalis Uvong. i'ar. ptmcicinda Ücc. Satica fmn$^redkm Schff. Tellina lacunosa Clietnn. i'ar. fumida lirocr. „ plittKihi L. roj-, himellosa IK C, (i. Solen mnrgbuthi^ Pnif. Amiantis ialandicoideK L'on. Cullistolapes velulu.^ liaal. Cafdium mioechinafum Schff. Pednneidus Fichteli l>e$h. 2 m grober, loser Saml, dunkel grüiiliiligrau, parlienweise gelb verfärbt, voll scklerliter. k.eidiger Komliylieu, die in der ganzen Masse verteilt sind. Dieselben Arten wie oben. Im Lie- genden Sirenenrippen, Anluinfung von O.-Vr« lamMosu, (>. mmmhm,. Korallenstöcke, direkt auf dem Granit (zum Teil nach Fuchs [25]). An dem Wege, der zur Kattauer Mühle (Danielmühle) hinahführt. sind grobe, konkretionäre Sandsteine mit AnsteriitrUmmerii und Urgesteinsscliotter zu selien. Auf der Ilölie des IMateaus weiter gegen Osten liegen feste Eggenburger Kalk- und Sandsteine zutage. Sie lassen sich gegen das Himmelreichwirlshaus verfolgen, wo sie mehr Xulliporengrus entlmlten. In den I'dderii sielit man hier überall die Brocken von Kalkstein und Mnsdieltrilmmer, be.sonders Austernsdmlen nmhe.hegen. Über die ganze Oberiiäcbe verstreut treten Gerolle von Quarz auf, die zu den Schottern gehören die wir spater weiter im Westen als Scliiclitglied entwickelt aiitreffen werden Die ganze Oberfia lie D,. .V. ScU.tren 11«, Ml..«n von EgBo.,l.vrv lAl.li.n.ll, d. k. k. ...1 U.kl,»..M.U. XMl- lk.«d. 57 58 Dr. Franz X. iSihaffer. dieses breiten Rückens und die gegen Osten vorgelagerte horizontale Terrainstufe werden von der Decke von Eggenburgerstein bedeckt und sie reicht über die nach Kattau führende Straße hinüber bis an das Tal von Klein Jetzelsdorf. Hier liegen überall viele Muscheltrümmer und kleine Brocken von Miocaugestein auf den Feldern, die allein die Unterlage verraten. Unter der dünnen miocanen Kruste tritt in der Talwand beim Dorfe der Granit zutage. Weiter gegen Osten bildet Löß die südliche Talseite und zieht sich nach Süden bis über die Kattauerstraße und ostwärts über die Pulkauerstraße bis gegen Roggendorf. Doch ist bei der starken Bedeckung durch Humus die Grenze schwer zu ziehen. Klein Jetzelsdorf. Das Urgebirge taucht aus der bis 10?« starken Lößdecke, die an der Pulkauerstraße in Jetzelsdorf angeschnitten ist, sehr schroff gegen Westen empor und darin hinein ist die Schlucht des Maigenerbaches geschnitten, die infolge der kahlen, steilen, wild zerrissenen Felswände einen eigenen landschaftlichen Reiz besitzt. Wie an der südlichen Talseite liegt auch auf der nördlichen Höhe eine Scholle von Eggenburgerstein, die nur in Auswaschungsmulden eine größere Mächtigkeit erreicht. Aus der Lage der Miocilnreste ergibt sich, daß die Schlucht pranüocänen Alters ist. Im Tale selbst scheint unter dem Schotterbette der Granit anzustehen : wenigstens ist kein Anzeichen vorhanden, daß darunter noch das Miocän erhalten wäre, wie es im Tale von Kühnring der Fall ist. Die nördlich auf der Hohe liegenden Bildungen sind zum Teil mürber, grusiger Eggenburger- sandstein mit Fecten Horneiws, P. pseudo-Beudanti, Anomia tphippium var. rf/y., Ostrea lamellosa, Balanen, Bryozoen, erfüllt von organogenem Grus. In ilim finden sich zahlreiche Konkretionen von Kiseuocher, Die morschen Bänke sind teilweise abgebrochen, die Sedimente über den Abhang herab- gerutscht. An manchen Stellen bedeckt ein sandig-lößartiges Material die Talwand, sodaß die Mächtig- keit der miocanen Sedimente schwer festzustellen ist. Dieses Vorkommen von Eggenburgerschichten laßt sich in west-östlicher Richtung auf etwa 750 m Erstreckung verfolgen und taucht im Osten mit dem Granit unter den mächtigen Löß unter. In den Hohlwegen, die am Nordausgange des Ortes gegen Westen und Nordwesten führen, sieht man sie von Löß überlagert. Kaffau. Verfolgen wir das enge Tal von Klein Jetzelsdorf, das weiter ganz in Granit liegt, aufwärts, so gelangen wir nach Kattau. Hier steht Granit überall an der Hauptstraße an. Die nach Missingdorf führende Straße liegt in einem Hohlwege, in dem unter einer mächtigen Lößdecke Sande mit Ferna und Mijtilus anstehen, in denen die Keller angelegt sind. VVie die Straße weiter ansteigt, nimmt der Löß an Mächtigkeit ab und an der Abzweigung des Weges nach Rafing sind ein paar Meter stark die Eggenburgerschichten angeschnitten, die sich noch eine Strecke weit nach Nordwest und nacli Nordost bis gegen die Höhe mit dem Kreuz verfolgen lassen. Gegen Westen und Osten ver- schwindet das Miocan unter dem Löß. Vom Dorfe führt ein Hohlweg in südwestlicher Richtung gegen die Kattauer Mühle. Hier sieht man auf dem Urgestein 4 — 5 m stark feinen, gelblichen, zum Teil konkretionären Sand mit Austern und Ferna Rollei auHagern, in dem die Keller gegraben sind. Darüber liegt Löß, in dem weiterhin der Hohlweg bis 6 m eingesclinitten ist, ohne daß tiefere Schichten zu sehen sind. Der Löß ist rötlicdi, gegen oben heller, gelblich und sandig und enthält zahlreiche große Septarien aus gelblichbraunem Mergel, die in manchen Lagen häufiger auftreten. Man trifft darin humöse Partien mit 58 I>as Miocun von Eijvjeuhmj. 50 Holzresten. Der Löß setzt sich bis an den Maigeiier Bach nach Osten fort und verliert sich gegen Westen auf dem ansteigenden aus Grauit bestehenden HUgel. Hinter dem Schlosse Kattau ziehen sich feine, gelbliche, glimmerige Sande mit weißen Muscheltrümmern, besonders Lucina, Diplodonta u. a. längs der zum Wetterkreuz führenden Straße ein Stück hinan. Höher treten konkretionäre Schichten mit kleinen Austern und Pectvn psemh^ liviidanti auf. Die Sande sind fossilleer in dem Hohlwege, der von Maigen herüber in das Dorf hinab- führt, unter dem Löß ein paar Meter stark aufgeschlossen. Nördlich von Klein Jetzelsdorf erstreckt sich der Loß weit über das Plateau gegen Ilating und tritt auch über die Pulkauerstraße nach Osten. Doch dürfte seine Starke bald geringer werden und seine große Mächtigkeit scheint auf die Furchen in der alten Landoberflüclje beschrankt zu sein, wie mau deutlich erkennen kann, wenn man im Tale des Maigenerbaches nach Iloggendorf geht. Roggendorf. Hier sieht man den Granit des Untergrundes wiederliolt in kleinen Kupiien auftauchen und dazwisclieu den Löß und weiter gegen Osten das Miocäii gelagert, sodaÜ auch liier die pniniiocaiie Landoberfiäche gegen das Tal zu stark zergliedert erscheint, wahrend sich gegen Norden bis gegen den Feldberg eine Hochebene erstreckt, die von einer Decke fester Kggenburgerschichten gebildet wird und nichts von dem vielleicht noch stark zortalten Untergrund verrät. Daß dessen Relief aber viel kräftiger sein dürfte, als es obertiachlich erscheint, läßt sich aus den tiefen Krosionslinien erkennen, die in vormiocilncr Zeit vom Maigeiierbache und seinen Nebenbncheu in dio östlichen Kandberge geschnitten worden sind. Es ist dies das Schloßtal bei lioggemlorf und das Talchen, das am Fuße des Feldberges von Westen her in dieses mündet. Über der auf Granit stehenden Kirche des Ortes treten feine Sande mit großen Exemplaren von Ostrea larnellosa und konkretionären Sandsteinbänken mit Muschelgrus auf. Darüber liegt wieder der Granit zutage und dann dehnt sich erst die weite Decke von Eggenburgerstein aus, die auf den Feldwegen beobachtet werden kamt. Wo sie an das Schloßtal herantritt, sind ein paar kleine Gruben darin angelegt, in denen Austern, kleine Pecteu. große Serpularöltreu und Nulliporen an- getroffen werden. Am Westende des Dürres liegt ein kleiner I''leck von mürbem, mergeligen Kggenburgerstein mit I’eeten, kleinen Austern und Steinkernen anderer Bivalven in einer kleinen Grube aufgestlilusseu. Die Senke zwisclien Iloggendorf und Röschitz, der die Straüe folgt, ist tief eingeschnitton und von Löß bedeckt, aus dem Kuppen von Grauit auftauchen. Sie hatte ansclicinend dem Maigener Bach (Weidenbach) einen viel leichteren und kürzeren Weg nach Osten geboten, als er ihn beute durch die in Grauit eingesclinittene, enge Schluclit des Scbloßtales „iniint. Man könnte daher vei- suclit sein, auch liier eine epigeiietisclie Talbildung anzunelimen, aber die in das ScliloOial Imiem- reiclienden Miocknbildnngen lassen es als vormiocäne Krosionsfurclie erkennen, gerade so wie wu- sle bei Eggenburg getroften haben, sodaß also der Bach in naclimiocaner Zeit iiiclits anderes inelir zu tun hatte, als die losen Sedimente aus der Schluclit beranszuwiiscben, womit er heule nocli gai nicht fertig geworden ist. Daß die durch die Straße bezeichiiete Senke ganz mit Löß bedeckt ist, deutet darauf hin, daß diese hydrographische Anlage sclioii vor der Ablagerung des Lößes fertig war. Früher dürfte der Bach wohl nucli über sie nach der Niederung abgeflossen .sein. 59 60 Dr. Franz X. iichaf/er. Wir gehen von Hoggendorf in dem engen, von sf, eilen Wänden eingeschlossenen Sdilolitale, in dem der Weidenbacli den Granitzug durchbricht, zuerst nach Norden und dann nach Osten und steigen den Südabhang des Feldberges hinan. Das Tal entsi)richt, wie aus der Lagerung derMiocän- bildungen hervorgeht, einer schon vormiocän vorgezeichneten Senke. Diese Ablagerungen ziehen sich näinlich von dem Dorfe in nördlicher Hichtung an beiden Talseiten bloQgelegt, hin und greifen an der Südtlanke des Feldberges bis linlbwegs gegen Röschitz. An der rechten Talseite sind sie am Abhange des Königsberges nur mehr an vier Stellen als Schollen erhalten, deren eine die Decke der zwischen dem Granit und den Tertiärschichten liegenden als „Fuchslucken“ bekannten Höhle bildet. Diese hat eine reiche Fauna von diluvialen Höhlenraubtieren und deren Beutetieren geliefert. Das Miocän liegt hier als Eggenburgersandstein mit viel organischem Grus entweder direkt auf dem Grundgebirge oder auf Sandeu, die fast auf der Höbe der gegen das Tal vorge- schobenen äußersten Kujjpe des Berges in mehreren kleinen Gruben aufgeschlossen sind. liier hat man zuoberst eine bis 2m starke Decke von Eggenburgerstein mit: liahiHHS concavus Bronn „ (intinnahulum L. Beeten Uornensis Dcp. et Rom. „ pseu(lo‘ Beudanti Drp. et Rom. Hinniteii Bru^soni de Serr. oar. tanrinensia See, Chlumijs Varia L. , gloriamarh Dub. var. Eijgenbiiryensis Sehff. „ tanroperstn'ata Sec. var. :^i7nplicula Scc. Anomia ephlppiinn L. var. lloernesi For. » „ L. var. aspera Bhil. und vielen schlecht erhaltenen Steinkernen von Dimyariern u!id Gastropoden und darunter feine, resche, hellgraue oder gelbliche Quarzsande, die als sehr geschätzter Bausand abgebaut werden, wobei der Ersparnis wegen die Sandsteindecke erhalten bleibt, die eine fortwährende Gefahr für die Arbeiter bildet und schließlicli einbridit. An ihr sieht man zahlreiche Konchylienschalen bloß- gelegt. Die Sande sind bis in eine Tiefe von etwa 4 m aufgeschlossen und liegen unmittelbar auf dem Granit. Sie sind nicht oder nur undeutlich geschichtet. Fossilien sinil darin selten. An mehreren weiter östlich gelegenen Stellen hat man darin Bruchstücke verkümmerter kleiner üstreen, eine große unuatüilicli gekrümmte ^[acrochla)ngs Holgeri Gei?i. rar. inaefpiicosiafa Schl/', und Reste von Braehgodus gefunden. In den westlichen Aufschlüssen treten aber nur unbestimmbare abgerollte Austern und Tatellen auf, die eine einzigartige Fauna bilden. Hunderte von Stücken sind daraus bekannt geworden, die eine große Mannigfaltigkeit in Größe und Skulptur zeigen. Es ist auft'ällig, daß bisher aus dem Neogen nur kleine Formen mit wenig kräftiger Skulptur beschrieben worden sind, während der vorliegenden Fauna vorherrschend sehr stark gerippte, dickschalige Individuen angehören. Dadurch nähert sie sich sehr rezenten Vorkommen, wie sie an manchen tropischen und subtropischen Küsten beobachtet worden sind. So hat A. Penther bei Port Alfred (Kowie) bei Port Elisabeth, Kap Kolonie, eine große Anzahl durchweg plumper, stark gerippter Patellen ge- sammelt, die dort au den steilen Uferwänden und auf den Blöcken im Bereiche der Brandung festgesaugt sitzen. ir müssen uns also vorstellen, daß das von Osten vordringende Meer seinen Spiegel in einer Höhe gehabt haben muß. die der Lage dieser Patellenschicht entspricht. Sie gibt uns also 60 Miucän Von Eiitfinbnry. 61 einen sehr genauen Pegel für den damaligen Wasserstaml, Für jode andere TiergruiJpe sind luer die Existenzbedingungen wohl überaus ungünstig gewesen, wie man aus den verkümmerten Austern und Pecten ersieht, und so hat sich jene Auslese ergeben, die die Gattung’ Patelln allein zu He- wohnern dieses Punktes machte. Ihre hier vorkommendeu Yerirelcr sind, wie es die Sachlage mit sich brachte, großenteils neu gewesen, sodaß unter den 10 Arten und 5 Abarten nur drei ulte wiedererkannt werden konnten. Die Fauna der Sande umfaßt: FateUti jenuginen (imel. h „ „ „ t?nr. fj'paniiit Svh/f. h „ Roggendoi'/t nsia tSchj'/. h „ pancicostafa Sch//, h „ „ , f«r. depresisa Schß'. li „ sipinosocostatn Schff. h „ „ „ densistrinfa SchjJ. „ vaUis casfclli Schff. „ Mtinharf>ns\s Schff. „ ancpps Micht. „ miocufnileu Schff. lih „ „ „ suhplanoideji Schff. „ cf. liorni Michf. „ p?eudoß»SHvella Schjf. Die Erhaltung der Schalen ist großenteils vortrefflich und bisweilen von der subfossiler nicht zu unterscheiden. Die Wirbel sind stets abgerieben, was auch bei den lebenden der Fall ist. Die Färbung ist meist grau oder gelblich, zuweilen sind noch konzentrische Hamler in bnumer Farbe zu erkennen. Die Innenseite ist fast stets verkrustet oder mit verhärtetem Sand erfüllt uuil es ist nicht ratsam diesen zu entfernen, da damit meist die sehr zerbrechlichen Wirbel zerstört werden. Die Muskeleindrucke sind daher in den seltensten Fällen zu beobachten. An dem Vorder- rande der Schale macht sich fast durchwegs eine Abscheuerung bemerkbar, die auch schon zu Leb- zeiten des Tieres durch die Brandung verursacht wird, die die an den Felswänden sitzenden Ge- liäuse fortwährend überspült. Nach der Ablagerung der Patellensande stieg das Meer au und diese wurden so hoch vom Wasser bedeckt, daß sich darüber die Eggenburgerschichten mit ihren Bryozoen, Austern. Pecten und Cirripediern ablagerten. Es ist sehr merkwürdig, daß gerade nur an dieser Lokalität und nur an dieser engbe- grenzten Stelle die reiche I'atellenfauna auftritt, denn in geringer Entfernung davon trifft man in den weiter östlich gelegenen Sandgruben wohl die gleid.en reschen Qimrzsaiide, aber keine I'atellen. Dadurcli gewinnt das Vorkommen noch bedeutend an Eigenart, die es zu einem der merkwürdigsten nicht nur des Eggenburger Beckens sondern aller Tertiürbildungen überhaupt njht. Diese Bildungen ziehen sich, an Milclitigkeit zunehmend, bis auf die flöhe gegen ■ Hier liegt neben mehreren kleineren ein sehr großer Aufschlnß, in dem nndeuti.ch gehan ter, grober, mürber Sandstein mit spärlichen Fossilien 6-8 m stark ansteht, «iffer dem ' verige, resche Sande ohne Fossilien abgegraben werden, ohne daß sie ‘‘“-''s“" - ; dem sehr unregelmäßigen Untergründe liegen diese Sedimente in ü eraus und wenn man auch etwaige Verrutschnngen in Betracht zieht, scheinen sie wohl gegen 20 Hl 62 Ih\ Franz X. Scha/yer. erreichen. Gegen Osten sind Fossilien sehr selten, I^ulliporen- und Muschelgrus nelimen Uberhand, wie man in dem kleinen Steinbruche beobachten kann, in dem 4 — öm stark ungebankte, feste Kalksandsteine anstehen, unter denen ähnliche Banke mit feinen sandigen Zwischenlagen mit Haifisch- zahnen, Ogfrea ^amellom und var. liohlaijei, Macrochlamiß Holfferi var. inaequicoHafa und Cli/peasier sub-Partschi auftreten. Die mit Kote 319 bezeichuete Kuppe ist schon wieder Granit, der auch auf der südlichen Talseite auftaucht. Das übrige Terrain ist bis zur Talsohle von Löß bedeckt, aus dem sich im Süden nur vereinzelte kleinere Granithöcker erheben. Der Ostabhang des Keldberges wird von mächtigem Löß verkleidet unter dem im Orte Röschitz Tegel und Eggenburgerschichten mit Pecten pmtdo- lieudnnti in Kellern angetrolfen worden sind. Die festen Sandsteine ziehen sich an der Westseite des Berges bald von Löß überlagert nach Norden uud treten erst in den Aufschlüssen zutage, die an der Trasse der Sigmundsherberg— Zellermlorfer Verbindungsbahn liegen. Der heule noch in Betrieb stehende westliche zeigt ein bis 10m hohes Profil mit leichtem Nordfallen der Schichten; 2 m Löß, 1 m grauer oder gelblicher, gebänderter Mergel, 1 }n gelblicher oder brauner, sandiger, gebänderter Mergel, zirka ihn aufgeschlossen, undeutlich gebankter Eggenburgerstein, in dem die Nulliporen zurücktreten und Muschelgrus und minerogene Bestandteile uberwiegeu. In den tieferen Lagen stellt sich gewachsener Nulliporenkalk ein mit grobem Urgesteingrus, kleinen Austern, Bryozoen, Pfcten Honiensif, Steinkernen von ’J'urrileUa, 'Prochu^, Amianlis und Haifischzahnen. Bergwärts keilen diese Schichten bald aus und gegen die nördliche Niederung sind sie von mächtigem Löß überdeckt. Am Aufstiege zum Simperlberge liegen grobe Sande, gelblich oder rost- farben mit Trümmern kreidiger Bivalveiischalen, feste konkretionäre Krusten und Quarzgerölle. Dann dehnt sich nördlich vom Thallerbache ein welliges Hügelland aus, das aus mächtigen Löß- inassen besteht, aus denen gegen Groß Reipersdovf Granitkuppeii aufragen. Eine wird von der Piilkäuerstraße geschnitten und hier sieht man au ihrer Nordseite auf dem Grundgebirge grauen, plastischen Tegel liegen, der aber nicht günstig aufgeschlossen ist. Darüber folgt wieder Löß. Die Ziegelei an der Pulkauer Straße verarbeitet Loß. ln Groß Reipersdorf liegt an der Straße beim Abstiege linker Hand eine kleine Scholle von Eggenburgerstein mit Pectines und Terehrnlula Hoernesi. ^\estlich von der Straße dehnt sich eine Hochfläche von Granit gegen Rating aus. die an die Schlucht des Pulkaubaches reicht. In ihrem südlichen Teile ist sie von Löß bedeckt, der sich mit dem Gelände ostwärts senkt, jenseits der Pnlkau die Hügel hiiianzieht und sich mächtig gegen Schratten- thnl und Uohrendorf ausdelint. In ihm liegt die Ziegelei östlich von Pnlkau, wo er 67» tief auf- geschlossen ist lind humöse Schichten einscliließt. An der Straße von Pulkaii nach Röschitz treten unter 2777 Löß graue, schmierige Tegel in einem kleinen Aufschlnsse zutage, die erst gegen liohren- dorf uud Röschitz mit Sauden in Kellern aufgeschlossen sind, aber sclion außerhalb des Rahmens der Karte fallen. Pulkau. 1 ulkau steht auf Löß, der bei der oberen vou einem Graben umgebenen Kirclie augesdmitteu ist. In den I-’eldeni liegen vereinzelte Quarzgerölle, Erst westlich vom Orte treten feste, abgewaschene Eggenburgerbänke voll Fossilien auf. die sich nordwärts hiuzieheu und gegen Westen bis an die gegen Geras abzweigende Straße verfolgen lassen. Sie stehen hier in einem Hohlwege au der nördlichen Talseile bis IO777 maclitig an und es sind darin Keller angelegt. Sie sind mürb, unge- 62 Ihis Miocän von luigvnbuiuj. 63 schichtet, nur im Hangemleu ist Schichtung augedeutet und zuoberst liegt eine zirka starke, sehr feste Bank von kleinen Austern und Stcinkerueu anderer Bivalveu. Diese Schichten lassen sich au der Nordseite des engen, reizvollen Tales, das der Pulkaubach in den (irauit geschnitten hat, an der linken Talseite zur Talsohle herabreichend bis zur SprinzelinUhle verfolgen. Wenn wir nun in dem kleinen, von der Bründlkapelle herabkommenden Tdlrhen hinansteigen, treffen wir sie wieder und sie ziehen sich bis zu diesem kleinen Wallfahrtsorte. Dies deutet darauf hin, daß die rulkau und ihre kleinen Zuflüsse ebenso prämiocäiie Krosionsfurchen sind, die gegenwärtig nur ausgeraumt werden. Auch hier ist das steile Emportauchen des Granites aus der Östlichen Niederung bemerkens- wert und dadurch ist der plötzliche Übergang der steilwamligen Schlucht der Pulkaii in das weitere Tal mit den sanftgeneigten Abhangen bedingt, den wir bei dem Orte beobachten können. Rafing. Bei der Bründlkapelle von Rafing liegt eine weite Vertiefung in den Miocanschicliten, ein alter Steinbruch, in der eine frische Quelle zutage tritt. Unter mächtigen Baumen stellt eine Marieii- kapelle. An der Nordseite der Grube ist die Wand entblößt und zeigt eine merkwürdige Schichtfolge : 1 m und darüber fester Eggenburgersandstein mit Nulliporenkalk mit P. Ihvnensh, Ostrea lamellosa, Turritellensteinkernen u. a. leicht nach Südwesteu fallend. 3/4 m rötlichbraune Breccie aus eckigen Brocken von Eggenburgersandstein und Steinkerneii großer Bivalveu, die aus verfestigtem groben Quarzsand bestehen, besonders Venus Jlauvri, Mi/filiis Haiäittfjeri, Pirna lioUei, PvctiinculHs Fichtdi, Ämiantis t/ujas, TurriteHii Desmnrestimi, Trochits Amedei u. a. Diese Breccie ist durch einen kalkigen Zement fest verbunden und teilweise rotbraun über- sintert. Doch sind die einzelnen Bestandteile nicht in einer Grundmasse eingebettet oder die Zwischenräume damit ausgefüllt. Die Bank ist daher luckig und macht den Eindruck eines zusaramen- geschwemmten Trüminerwerkes. Erinnert an die ähnliche Bildung im Schiudergrahen bei Eggenburg. \‘^m aufgeschlossen verfestigter, grauer Granitgrus. Die oberflächlichen Schichten setzen sich nach Norden und Westen fort und lassen sich über das kleine Gasthaus bis an den Fuß des Hochkogels verfolgen, der schon zu den höheren Kergeu von Urgestein gehört, zwiscl.en die die I'ulkau ihr gewundenes Hett eingescliuitten liat. Hier sind in die als grobe Breccien entwickelten Eggenburgerscliichteii große, helle Quarzbrocken eingebacken, sodaß sie ein an Wurstmarmor erinnerndes Aussehen erhalten. Im Orte Uafing treffen wir°die festen Bänke wieder. Südlich vom Orte und der Balintrasse sind au dem nach Jetzelsdorf führeuden Wege 1-1 ‘/-.m starke, feste Eggeiiburgerkalksteiubanke aiigescliuilten, unter denen mürber Stein liegt. Sonst ist die ganze Hochflärhe bis Kattun und Jetzelsdorf bis auf die liöchsten Kuppen von Löß bedeckt, der siel, auch längs der Eisenbahnlinie narb Missiugdorf hmzieht. Dort sind fein- körnige Konglomerate und Eggenburgersandstein mit Anstern, Per.en und Balanen gelegentl.ch bloß- gele-t unter 1 n n ('erithium /elehori Hörn. var. Panopaea Maiardi Desh. Venus liaueri Hörn. Callisfa Chioue Lin. ('ardium muUicostatum Brocc. „ discrepans Bast. Pectunculus Fkhteli Hesli. Perna liollei Hörn. Mijtilus Haidingeri Höni. Pectrn Hornensis Ikp. et Uom. ^lacrochlamijs Holyeri Gein. Dr. Frunz X. Aeguipecten scahrellus Latn. var. Bolknensis Mag. Manupeden Crestensis Font. Anotniu ephippimn L. mir. Ostrea crussissima Lam. Schaffer: Das Mioeän von Eggenburg. .Abb.in.U, -I. k, k. gcol. Rcich.anstalt. XXII lUnJ.N. lieft. 05 66 Dr. Franz X. Schaffer. Oftna lamellosa Brocc. Erhinolam}m.< Laarilhtrdi Ag. ( 'lypeaster hUiroslris Ag. Spaiangits Ausfriacus Lanhe Uryozoeii Serpuliden (konkretionäre Knollen bildend i Nulliporeu Die Eggenburgersrhirliten treten bis an das tiefeingeschnittene Tal des Daches von Meisel- dorf. Westlich von der Station sind sie bei Grundaushebnngen bloßgelegt gewesen und waren dort als sandige Mergel mit sehr vielen Steiiikernen von Divalven entwickelt. Die kleinen, tiefeinge- rissenen, mit Föhren und niederem Buschwerk bestandenen Graben, die das (ielände in dieser Gegend .zerschneiden, lassen grobe, graue, gelbe oder ziegelrote Quarzsande und Kieselgerölle bis 6»i mächtig zutage treten, die auf dem Grundgebirge auHagern. Sie sind in der flachen Talweite oberhalb des Ortes zu verfolgen und ziehen längs des Feldweges am Ostfuße des Eichberges und an Breite zunehmend über Rodingersdorf hin, wo wir sie noch weiter kennen lernen werden. Jenseits des Tales von Klein Meiseidorf liegen die Bänke von Eggenburgerstein wieder auf dem Gneis, der au der nach Rodingersdorf führenden Straße in den höchsten Kuppen ansteht. An ihrem Ostabhange zieht sich die Decke ziemlich hoch hinan und ist in einigen flachen Aufschlüssen angeschnitten. Zuoberst liegt meist 1 m stark eine feste Platte voll organogenem Grus und darunter folgt bis 2 m dünnplattiger, konkretionärer, mürber Kalksandstein mit sandigen Zwischenlagen, reich an Steinkerneii von Tnrritella, Area, Verna, Schalen von Anomia, Vecten und Terehratula auf dem Gneis. Hier ist die Bahntrasse beim ersten Wuchterhause bis vielleicht r> m tief in diese Schichten eingeschnitten, die oberflächlich verwittert, stets eine große Anzahl von Fossilresten erkennen lassen. Es sind mürbe, unregelmäßig dickgebankte Kalksandsteine mit viel organogenem Gru.s, Von Fossilien treten darin hauptsächlich große und kleine Balanen, Echiniden und Pectenschalen auf. Weiter nördlich tritt die Bahntrasse in Löß, der sich von der Höhe herabzieht und erst wo sie auf einem langen und hohen Viadukte den breiten Graben, der sich gegen Maigen öffnet, überschreitet, sind wieder tertiäre Bildungen erhalten, die in dieser prämiocanen Mulde vor der Denudation bewahrt geblieben sind. Die Keller von Klein Meiseidorf sind östlich von der Bahn in der mioeänen Decke ange- legt, die vielfach zerrissen und wenig mächtig auf dem stark erodierten Untergründe lagert. Hart an der Straße, die von dem Dorfe zur Höhe der Himmelreichstraße emj)orführt. tritt rechter Hand an dem von Eggenburg kommenden Feldweg fester Kalkstein auf. Auf der Höhe sind mehr sandige oder mürbe konkretionäre Sedimente in den seicliten Hohlwegen ungeschnitten, deren Sptiren sich in den Feldern weit gegen Osten verfolgen lassen. An dem Wege, der in Ostnordost-Riclitung zum Maigenerbach und weiter gegen Kattau führt, liegt fester Eggenburgersteiii an der Oberfläche. Er zieht sich in den Terrainfurchen westlich höher hinan und steht stellenweise noch an dem Wege an, dei sich von Klein Meiseldorf nach Maigen liiiizieht. Hier sieht man wie der Löß von den west- lichen Höhen an der Bahntrasse gegen Osten zu der Terrasse herabzieht, die wir als die Himmel- reicliterrasse bezeichnen können (bis zirka 3ii0 m). Sobald sich der Weg gegen Maigen senkt gelangt er wieder in grusige Sande und konkretionäre Sandsteine, deren Spuren sich gegen Ü.sten verfolgen lassen. Sie reichen wohl bis zum Maigener liach hinab. An dem vorhin erwähnten Wege nacli Kattau liegen schon in tieferem Kiveau kleine Sandgruben, in denen feiner, hellgelber, residier, glimmeiiger, ungescbicliteter Quarzsand 3 — 4 m stark aufgeschlossen ist, der grau oder auch vostro 66 Das Miocän- voh luftfenbiirtf. 07 gebändert ist und aus eckigen Körnern bestellt. Kr enthalt keine Fossilien uiul auoli keinen (Jrus von Kalkselialen. Ich halte ihn für eine fluviatile Hildung. Kr laßt sich am Wege bis zur Brücke über den Maigener Bach verfolgen. Östlich der Straße liegen an der Südseite des Tales auf der Höhe Quarzschotter als Decke, die sich in zerstreuten Gerölleii nach Süden und Osten auf dem Urgesteinsplateau verfolgen lassen. Maigen. Jenseits des Tales zieht sich das Miocan hoher hinan. Gegen Osten verschwindet es bald auf dem IMiyllit. An der neuen Straße, die von Maigeii nach Kattau führt, sind eine Anzahl Gruben aufgemacht, die. da sie nur dem Straßenbaue gedient haben, bald verwachsen sein werden. Die Profile, die sich an allen Abgrabungen zeigen, sind mannigfaltig, aber in der Hauptsache ergibt sich folgendes Bild: Zuoberst Humus, gegen unten lichter werdend und übergehend in >/2 m feinen, staubförmigen, gelblichen Sand fast ganz aus Muschelgrus mit viel Bivalven- triimmern und kleinem Quarzriesel. Verschwindet gegen Norden. 1 m sandig-mergelige Bank, breccieiiartig aus eckigen und runden Quarzstücken, Muschel- trümmern und zahllosen Steinkernen von Konchylien gebildet. Gegen Norden wird sie allmählig sehr fest, nimmt bis 2 m Stärke zu, die Fossilien treten stark zurück und sie liegt an iler Ober- fläche. Große Trümmer des Grundgebirges sind darin eingebackeii. Fossilien: Vyiula sp. Tnrritella cathedralis lirong. var. paudchicla Scc. „ ccrmiVi//ar/s lirocc. Trochus sp. Tellina laciinosa Cliemn. var. tumida livocc. „ pJanala L. vai\ lamellosa D. d. Fholadomya Alpina Math. Vannpaea Mvnardi Desh. Lntraria sanna Bast. var. major. Sch//. Eastonia rugosa Cheinn. Mactra Bucklandi Defr. Solen marginatus Pult. Callistotapes velulus Bast, l'enus Hanert Hörn. Anüantis islandicoides Lam. Pecfuncnlus P'ichteli Desh. Mytilus Haidingeri Hörn. Perna ItoUei Hörn. Avicnla hirutido E. var. pltalaenncra Laut. Pecten Hornensis Dep. et Horn. Anomia ephippium L. var. OsUea lamellosa Brocc. „ rra.'üv.ssjwirt Lam. 67 68 Dr. Franz -V. Schaffer. bis 1 Vj gelbliche und graue, ungesrliichtete, staubförmige Sande mit kleinen Gerollen, mit drei je 15 c>« starken konkretionären Kalksandsteinplatten. Fossilien: Tellinen, SoJen, kleine Ostreen. An der Basis mit OUrea crasMma und Rippen von Sirenen, darunter der Phyllit. Unterhalb der Straße bis an den Bach liegen feine, helle, fast weiße, grau und gelb ge- bänderte, gliuimerige, resche Sande ohne Fossilien, wie wir sic auf der südlichen Talseite ange- trotfen haben. Weiter oberhalb ist die Talsohle von grusigeu, mergeligen Sauden gebildet, die nur gelegentlich durch Hochwasser im Bachbette oder durch Grabung bloßgelegt werden und eine überaus reiche Fauna geliefert liaben, in der Turritella cathedralh var. pauckincta und Stöcke von JleUaMraca in gutem Erhaltungszustände vorherrschen. Gegenwärtig ist davon nichts zu sehen. Nach Fuchs’ Aufsainmlungen und den Suiten des Krahuletz-Museums ist die Fauna folgende; Acasta Schafferi de Aless. Falanux voncavus Bronn Bleurotoma fcmimarcjimita Lum. rar. praernrsor Schff. h „ afpendata Lam rar. subsndpta Schff. Pijrula 1 ustktda Boi't. Cerithinm plirafuni liriuj. rar. papillafa Sandb. „ Europaeuin Map. var. acuminafa Schff. BijramideUa plko^a Bronn Turritella caffiedrtdis Brontj. var. pauckincta Schff. hh „ furris Bart. rar. rotiindata Schff. „ fripliruta Brocc. rar. „ Doublin i Math. Fatica JoAephinia llisso }'('nua Jlaueri Hörn. Biiujicardhm lloernesianuin Graf. Chama tjrpphina Lam. Trapezium lloerncai Schff. Mijtilus Haidingeri Hörn. Verna Rollei Hörn. Avietda hirundo L. var. phalaenacea Lam. Macrochlmnifs Ilolgeri Gein. Peefen Hornensis Dep. et Rom. OAfrea lamellosa Brocc. Heliastraea Rensseana M. Edw. et H. h Porites incrustans Defr. h Die an derMvattauer Straße aiigetrotfenen Bildungen ziehen bis in den Ort Maigen und sind an mehreren Punkten aufgeschlossen. Die festen Platten der Oberfläche lassen sich zerrissen über das Urgesteinsplateau bis au die Bahn nach Zellerndorf verfolgen, über die sie noch etwas nach Norden reichen. Sie liegen hier in Mulden des Giundgebirges. Jenseits der Trasse ist in tief, eingeschuittenen asserrissen Schotter von Urgestein und 4 — om mächtig roter Löß bloßgelegt. Hier liegt auch noch eine kleine Scholle feinkörnigen, grauen, glimmerreichen konkretionären Sand- steins mit rurritellensteinkeriien und -abdrücken, Trümmern von Pecten und Ostrea lamellosa und grobe Gerolle auf dem Urgestein, ein letzter Rest der einstigen ausgedehnten Sedimente, die das Plateau bedeckt haben, das sich bis an die Pulkau ausdehnt. — 68 — Das Miocän von Eijtjenhurfj. 69 Nordwestlich von Maigen sind an der nach Siginundsherberg fahrenden Straße die mürben, fossilreichen Sandsteine am Abhänge erhalten und ziehen sich über die IJahnlinie bis zum Kreuz hinan. In dem kleinen Hohlwege westlich von der Kirche liegt eine ® ^ r/i starke konkretiomlre Sandsteinbank auf reschein Sand. Die Kirche steht auf Vrgestein, das in dem Hrunnen unter der Volksschule augetrotten worden ist. Au dem Fußwege, der im Tale nach Sigmundsherberg führt, liegt rechts gleich hinter dem Orte eine Sandgrube, in der gelblicher, grober Grus und darunter staubförmiger, rescher Sand an- getroft'en wird, der mit konkretionären Dünken wechselt und gegen unten gröber wird. Kr enthält mir Schalen von Ostn’a lamellom. In den lioheren Lagen der Grube sind tegelige Schmitzen ein- geschaltet. Die Schichten fallen wohl infolge Abgleitens gegen den Dach ein. Reschltzwald. Das kleine Tal. das bei Maigen von Westen mündet, soll mit der Verallgemeinerung eines Lokalnamens als „in der Ileschitz“ bezeichnet werden. So heißt im Volksimmde der kleine Wald- bestand, der in dieser Mulde an der Trasse der Franz Josef-Bahn liegt. (.Ueschitzwaldl“). Sie ist in die alte Plateanttäche eingesenkt, von miocanen Sedimenten erfüllt gewesen und teilweise wieder ausgeraumt worden. Diluviale Dildungen, meist unreiner Lehm, greifen in sie hinein, treten aber, soweit bei der starken Bedeckung des ganzen Gebietes mit Wald und Buschwerk zu aeheii ist, im westlichen Teile gegenüber den marinen Sedimenten zurück. Dieses kleine Tal wird von der Haupt- sti-tecke der Franz Josef-Bahn und der Linie Sigmundsherberg- Horn auf hohen Diimmen gcMiuert. Nördlich von der Mulde führt ein kleiner Hohlweg von Maigen aus zur Höhe des IMateaus. In ihm ist unter einer bis 4 m starken Lößdecke rötlicher, fossilleerer, rescher Qimrzsiiiid aufgeschlossen. Im Tale selbst liegen, besonders am Nordabhauge sichtbar, feine, bräunliche, etwas touige Sande mit vielen Muscheltrümmeni, besonders Ostrea lamellosa, Ilaidingeri mul anderen kleineren Bivalveii, unter denen Divaricelta diiaricafa wegen ilirer Häuttgkeit iiuttällt. Die kleinen Felder, die hier liegen, sind ganz von Muscheltrümmeni bedeckt. Hinter dem Damme der Hauptstrecke trifft man links hart an der Balm eine Abgrabmig, an der zuoberst 3—4 m sandige konkretionäre Mergel mit Östren crassissmn und Stemkerueu von Tapes und Tnrritella angeschnitten sind. Darunter liegen grobe, grusige Sande, teilweise tegelig. mit denselben Austern und Rippen von Sirenen und kreidigen Konchylien : Cerithium manjaritacnim Urorc. var. „ plicatum lirug. rar. papillata t>andb. Tnrritella tnrris Bast. rar. roUmlcUa Schff. Ttllina planala L. var. lamellosa l>. C. G. Tunopat a Mi’nardi Desh . Lutrari'i sanria Bast. rar. major Beh/j. Mtjfilus Haidingeri Hörn Bei einer Grabun« in der Tiefe der Mulde hat man einen granen, fetten Letten der keine Fossilien enthielt, soweit der ungünstige Aufschluß su untersuchen war. ^ ^ ^ hier wohl um eine ähnliche tegelige Bildung handeln, wie sie an so vielen I unkten ‘ fnrehen auf, ritt. Die dichte Verwachsung des Grabens erschwert ^ eil massen, die aber nur eine geringe Mächtigkeit besitzen dUr teil, i a as i Stelle im Bachbette schon auftaucht. — 69 — 70 l)r. Franz X. Schaffer. In einer Grube, die an der linken Talseite östlich von dem Damme der Kamptalbalin auf- f-cmaclit worden ist, liegen grobe, resche, graue Quarzsande mit rostfarbenen Bändern 3 m stark aufgeschlossen. Gegen oben enthalten sie kleine Quarzgerölle. In ihnen finden sich nur Trümmer von Austern, ln den oberen Partien folgen mergelig- tegelige Lagen mit scharfer, unebener Grenze. Sie sind humös-dunkelfarben und enthalten nur schlechte Ausiernscherben. Diese Hangendschichten machen einen fiuviatilen Eindruck und sie dürften jünger, die Fossilien umgeschwemmt sein. An der Straße, die westlich der Bahntrasse das nun schon seichte Tal quert, liegen grobe Sande, die zum Teil zu mürbem Sandstein verfestigt sind, mit Trümmern von Ostrea, Pecten und UaUinus. Sie verlieren sich bald auf der Höhe des Plateaus. Selten ist so klar wie hier zu sehen, wie das präraiocane Relief die Erhaltung der lockeren Sedimente bedingte. Sigmundsherberg. Auf der sich gegen Sigmundsherberg hinziehenden Hochfläche tritt der Phyllit zutage, der besonders nahe dem Durchlässe östlich von der Stationsanlage aufgeschlossen ist. Nördlich davon, gleich jenseits der Hahntrasse ist an einer hinter einem Schuppen gelegenen Abgrabung folgendes Profil zu sehen: Vs»» Humus, 2 m oben braunlicl.er, unten hellgrauer, magerer Tegel voll Ostrea hmellom md Oslna crm- (letztere auffällig klein), VaJ» grauer, rescher, feingeschichteter Sand, ohne Fossilien, Vs»« mehr tegeliger, bräunlicher und grauer Sand mit zersetzten Austernschalen. I «1 gelblicher bis grauer, feingeschichteter, glimmeriger, zum Teil tegeliger, feiner Sand mit rostroten Bändern und mit den gleichen Ostreen. Dieses massenhafte Auftreten der kleinen Austern ist sehr merkwürdig und erinnert an ein ähnliches \orkoinmen an dem von Gauderndorf zur Himmelreichstraße führenden Fahrwege. Es dürfte sich hier um Liegendschichteu handeln. Der Punkt liegt etwa 425 m hoch. Nordwestlich von der Stationsanlage wurde ein schon bestehender 10-40 m tiefer Brunnen, der AVasser für die Speisung der Lokomotiven lieferte, durch Bohrung vertieft. Das Profil war folgendes: Beginn 10'4Om unter Tag, 0-60 m Sand und Schlemm (tegeliger, in feuchtem Zu- stande fließender Sand), 0-40 m blauer Tegel, l lOm grauer Schwimmsand. 0-50 m blauer, weicher Tegel, 0-70 m harter, schwarzblauer Tegel, 3 00 m blauer, fetter Tegel, 0- 10 m Muschelschicht (kleine Osfrea crassmima), 1- 20m sandiger, blauer Letten. l Oüm blauer Saud mit Letten und Sternchen, lUüm schwarzer Letten, Sand und Steinchen. 1 00 m grober, grauer Saud, 0-50 m grauer Sand mit Schotter, 70 71 /^as Miorän von Ef/gpnfiiir waren in und über der Sandgrube aufgeschlossen gewesen. Suess hat die Horizonte 7—9, den Wechsel von liochgelbem Sand und Tegel, der zuweilen bnickisc.li ersclioint und oben Lignit führt, als die Schichten von Molt abgetrennt, an deren Basis er die fossil- leeren Tone vom Galgenberge bei Horn stellte, die auüerhalb unseres Kartenblattes liegen und wohl tachertähnliche Bildungen sind. Die Schicht 5 mit Laevknrdinm Kiihedi nannte er nach ilirer ' besseren Entwickelung bei dem Orte Loibersdorf die Loibersdorfer Sande. Wenn man von der Kirche links auf dem nach Mold führenden Fußwege hinabateigt, trifft man dem Glimmerschiefer aiiflagernd gelbbrauue. resche. glimraerige, feine Sande mit Miitihis, Pernn. Odren lamellosa und Pecten Hornenm in Trümmern, die in dem kleinen Graben aufgeschlossen sind, der rechter Hand dem Abhange parallel verläuft und eine deutliche horizontale Terrasse (Kote 3G4) von der Höhe abtrennt. Auf ihr liegt gegen Norden auf der höchsten Kuppe (Kote .384) am Walde eine Decke von Kalkstein, der zum Teil heller, dichter, splitteriger, gewachsener oder detritürer Lithothamnienkalk ist. Daneben treten lichtgelbe, mürbe, mergelige Kalksteine mit Steinkeriien und Abdrücken von Fossilien auf. Daraus stammen: Pijrula condlfa Brom/.. Turritella, Cali/pfraea, Teredoy Panoparit Mniurdi J>edi., Phohidojutja Alpina Math., Cardita crassa Lam. var. lonfjmjigantea Scc., Cardinm mxdtkostatum lirocc, Amussiopecten gigas Scldoth., Pecfai pseudo- lieiidanti Dep. et Rom, Aequipectm praescahriiisculm Font, Ohktmys varia Lin., Echtfwlumpas LaurUUmli Ag. Weiter südlich liegen auf der Lichtung unterhalb des Ortes Quarzschotter, deren einzelne Gerolle bis zu Faustgroße erreichen. Unter der Decke von Kalkstein tauchen in den gegen Süden und Westen gelegenen Feldern wieder die Sande hervor. Mau erkennt sie sofort an den vielen umherliegenden Austerntrümmerii. Sie bilden den ganzen Abhang bis zur Niederung. In früheren Zeiten waren hier in tieferer Lage mehrere Aufgrabungen, die es gestatteten eine Anzahl der Schichtglieder zu erkennen. Heute ist dies nicht mehr möglich und man muß sich darauf beschranken, die guterhaltenen Fossilien zu sammeln, die auf den Feldern und rechts vom Wege unterhalb des Waldrandes lierausgewaschen herumliegen. Durch Grabungen könnte man wohl reiche Fossilsuiten erhalten. Von hier stammen: JiaUinus eoncavus Bronn Dendroconus Berghau.d .Micht. rar. Pleurotoma Mariae Hörn, et Auing. „ „ „ var. persculpta Schfj. asperulata Lam. var. subscnlpla Sehff. ^ Brocc. rar.? Murex erasailabiuius HUb. , Schönni Horn. , erinaceus Lin. var. suhlaeris Sebfj. Fburna eburnoides Math. Buccinum llaueri Micht. var. excellens ScUfJ. _ scalata Sehff. " " " .. suh-Suessi Sehff- 10 I)r. Franz X. Schaj'fer. Cmthium Zelehori Horn. „ Eggenburgense Schff. „ Ilornense Schß. „ pUcatum Briuj. var. papillata Snndh. » » fl „ trinodosa Schjf. " » B fl Hohlensis Schf. n inaequinodosHm Schff. fl margariiacmm Brocc. var. Nondorfensis Scc. fl mitrale Eichw. Melanopsis impressa Krams var. ^fonregalensis Scc. Turrifella iurris Bast. var. rotundata Schff. „ terebralis Lam. « n n var. gradata Menke fl DouhUeri Math. fl rermicularis Brocc. var. perlatecincta Scc. fl Eesmaresfina Bast. ” fl n mediosubcarinnia Mgl. n rathedralis Brong. var. pandctncta Scc, " ” »fl qnadricincta Schff. Xatica transgrediens Sclff. ” » » var. elata Schff „ epiglottina Lam. var. Mohknsis Schff fl Josephinia liisso var. Manhartensis Schff. Xerita Plutonis Bast. Xerifina picta Ffr, Lucina divaricafa L. mr. ornaia Ag. " n fl fl rofundoparca Scc. PMado,„ya Alpi„a Math. var. panopaeaeformh S,h/f. ” " " B rostrata Schff. ” » » „ rectidorsafa Hörn, (ilycimeris Mniardi Desh. Amiantis gigas Lam. ( dllista Chione Lin. fl Ulacinoides Schff. fl enjcina Lin. var. siihtriangala Scc. Chama grgphoides Lin. " » n var. perfoliosa Scc. ” " »fl Austriaca Hörn. fl yvyphina Lam. » O^Hphinu Lam. var. taurolunata Scc. Laevicardhm Kuhecki Hauer liingicardium Hoerneshinum Grat, tardiujn Moeschanum May. iardüa crassa var. longogigantea Schff. 76 Jfas Mioo7n von Kggi'nbtir^. 77 Cardita Partsclii Miinst. Pecfunculus Fichfeli De^h. Ai'ca Fichteli Desh, var. yraiiäis äm'/i/V. „ Mohleiiids Mag. h " n n Wir. elongatn SchtY. )i Mylilus Ilaidingeri Hörn. Amussiopecfen gigas Schloth. Anomia ephippium L. var. ruguloM^striaia lirocc. n n n n pergihbosa 6rc. * n „ „ tispera Phil. „ rugofa Sch ff. Osfrea lamellosa lirocc. „ f'rondosa De Serr. n „ „ „ var. percauilafa Scc. Clypeaster lalirostris Ag. Efhifiolampa.^ Laurillardi .-lg. Man kann ganz deutlich erkennen, daU die verschiedenen Fossilien in gewissen Höhenlagen auf den Feldern herausgewittert liegen, ohne daß mau aber beute eine Schicbtfolge erkennen könnte, ln den tieferen Lagen wird der Saud tegelig und bei der alten Allee, die zum Meierhof Mold führt, ist der Hoden ganz dunkel gefärbt, was von dem darunterliegenden Tegel herrührt, und man sieht zahlreiche Exemplare kleiner Cerithien, besonders C. plicafum und verwandte Formen auf den Ackern herausgewaschen. Infolge des wasserundurchlässigen Untergrundes neigen diese Böden zu Versumpfung, die durch die geringe natürliche Entwässerung gefördert wird. Der Abhang südlich von Dreieichen zeigt nur unreinen Löß. Schotter und feinen Bergschutt. Gegen Mörtersdorf ist auch infolge der beträchtlichen Bodenbedeckung das Miociln nicht zu beobachten. Sande, Schotter und Löß bilden die sanfte Abdachung zur Senke, die nun an Breite zunimmt. In der Niederung bilden Sande und darunter Tachert den Untergrund. Westlich von Mold erhebt sich schon das Grundgebirge (Glimmerschiefer) in dem kleinen Hügel des San dl holz etwa 50;« über die Tiefe des Tales. Auf ihm treten Tachert und gelber und grauer Quarzsand mit Verfärbungsstreifen auf, in denen die Keller des Ortes angelegt sind. Fossilien sind daraus nicht bekannt geworden. Das Grundgebirge zieht, nur von Schotter überlagert, dessen Gerolle auf den Feldern zutage treten, in dem zum Stein bügl (319»i) ansteigenden Rücken südwärts. Mörtersdorf. Der Ort Mörtersdorf steht auf feinem, reschen, hellgrauen oder hellgelben, glirnmerigen Quarzsand, dem wenig Kieselgerölle beigemengt sind und der südlich vom Dorfe nahe der lieichs- straße nach Maissau in mehreren kleinen Gruben bloßgelegt ist. Dieses Sediment zieht sich aber gar nicht den Abhang hinan und schneidet schon in einer Höhe von etwa 340 m am Grundgebirge ab. In ihm treten, meist in Nestern vereint, prächtig erhaltene Konchylien auf, die bei Grabungen leicht gewonnen werden können und den Urt zur aussichtsreichsten Fundstätte der Hornerbucht machen. Besonders die großen Cardien und darunter wieiier das riesige taniium KäbecU, beide Klappen meist noch geschlossen sind, gehören zu den schönsten Fossilien des Eggenburger Tertiärs. Bisher sind von hier bekannt geworden : 77 78 l)r. Fray\z A'. Schaf/ev. Lithoconns Mercali Hrocc. Chehjconust mediten’aneun Hrug. „ bt/orosus Fonf. rar, raven/ricosa See. Äncillaria ghmliformia Lam. vnr. dertocallosa Sec. Pyrula ru^ticula var. Iloernesti Stur h Mnre.r erinaccus Lin. rar. nuhlacris Schff. h Cerithiuni pUcafum ßrug. var. papil/afn Samlh. h „ tnargarifaceum Hrocc. rar. Ntmdorfensis Scc. h Turrifella terehraUs Lam. li fl cathedralh lirong. var. paiicicincta Scc. li Nufica trantigrediens Schff. li j, miUepunettda Lam. „ epiglütthm Lam. vnr. Moldensis Schff. li „ .Josephinia Fmo rar. Manhartensis Sch^'. li Calijptraea defonnin Lam. Laevkardium Kiihecki Hauer Peduncnlu» Fichteli Desh. li Amussiopeefen gigas Schlolh. Auf den Feldern unter der letzten Serpentine der Reichsstraße sieht man Austerntrümmer verstreut umherliegen. Loibersdorf. Wir verlassen die Straße auf dem links nach Loibersdorf führenden Wege, an dem bald grobe Sande und Gerolle mit Cerithien zutage liegen und der in tieferem Niveau in feine, gelbe Sande eingesclinitten ist. die links im Walde in mehreren Graben bloßgelegt sind. Schon nahe der unteren Straße liegt hier eine kleine Sandgrube in gelbem und grauen, feinen Sand, mit rustroten Schmitzeu, der eine etwa 2m hohe Wand bildet. Kr wird gegen unten gröber und enthält kleine Gerolle. Die Konchylien sind kreidig, brüchig, aber sonst von einer wunderbaren Erhaltung, die den Ort zu einer der berühmten Fundstellen der Gegend gemacht hat. In den oberen Partien heirsehen große liivalven und Anhäufungen von Muschelgrus (Falun) vor, gegen die Tiefe sind die Fossilien kleiner uud seltener, nur die Austern nehmen an Zahl zu. Von hier stammen: Lithoconus Mercati Hrocc. Terebra modesta 7'rktan var. AticiUaria glandiformis Lam. var. dertucallosa Scc. Pyrula rusticula Bast. var. Hoernesi Slur h Fasciolaria Burdigalensis Bast. var. rudis Schff. Murex Deshagesi Ngst rar. permagna Schff. fl erinaceus Lin. var. snblaeris Schff. h Eburna ehurnoides Math. Cassis siibsulcosa Hörn, et Atiing. h Hasterotia Leporina Lam. var. Igncoides Brong. „ snblyncoides D'Orb. Zonaria ? ftariculu Lam. 78 79 Das iVfocfVn ron Egtjetibiirg. Sfromhus coronatHs Dtfr. rar. piati-tdens S^-hff. Tnrritellu terebralis Lam. „ catheilfalis Jirong vur. paucicithia Sec. h " n n n quadricincla Schff. Natica epigloftina Lauu var. MnUlmsis Scliff. ]\ y, millepunctata Lam. „ trnnsgrediens SclifY. n Josephmia Jiisso cay. Manhaiiensis ScJiff, li Xenopliora cntmdans liromj. car. tiansiens Scc. Ttllina planata L. oar. lamellosa D. C. G. h Panopaea Mcmnli Desh. ('allistotapes letiilus Bast. car. suhcarinata Siliff. re«us Ilauiri Hörn. f, Ilaidinijcri Hör». Amianfis (jigas Lam. h Dosinia t'j.oleta Lin. h Callistu Chione Lin. \i „ lilacinoides iichff. h „ erycina Lin. car. snbtnanguia ftVv. li „ liaulini Höin. \i Chama giyphina Lam. li n gnjphoides Lin. h n n n p^vfolioSa Scc. hocardiii IVernoii Hörn. „ mioti'unsversa Sch ff. Laevicardium Kübecki Hauer „ cingidatuin Gold/. Ringicardium Burdigalinum Lam. car. grandis Scliff. Gardium Moescluinnm Mag. CnrUita Zelebori Hörn. ]) „ „ „ t;«r. planata Schff. Peduncidus Fichteli Desh. h „ n n ^ ifidobonensis Schff. h Area Fichteli Desh. var. grandis Schj'f. h n n n I) planata Schfj. li „ „ „ „ nhbreciata Scc. „ „ „ „ rotundatior Sa'. Mgtilus Haidingeri Hörn, h Amussiopecten gigas Schloth. h Aequipecten scabrelliis Lam. var. elongatula Scc. Anomia ephippium L. var. Hoernesi For. )i Ostrea Gingensis Schloth. li „ lamAlosa Brocc. Ii ^ „ „ var. lioblayei Desh. 79 80 Dr. Franz X. ^^chaffer. Östlich und südöstlich von Loibersdorf findet man am Waldrande, aus den Sauden heraus- gewittert, Brocken von Nulliporeiikallt, die auf dessen Auftreten am Bergabhaiige hindeuten. Doch ist die Bedeckung mit Löß und AValderde so mächtig, daß man nichts davon sieht. Das von M. Hörnes (4) 1851 erwähnte Vorkommen von Kulliporenkalk am Abhange des Manhartsberges. das, soviel man aus seinen fehlerhaften Angaben entnehmen kann, in dieser Gegend liegen müßte, konnte ich trotz wiederholter Begehung des ganzen Hanges nicht wiederfinden. Vielleicht handelt es sich um das weiter unten erwähnte Vorkommen südöstlich von Nondorf gegen Kotzendorf. Nun nehmen auf den Teldern und in den Weinbergen die Sande überhand und mau sieht die Oberfläche oft von zahlreichen Konchylientrümmern bedeckt. In dem Hohlwege, der von Nondorf gegen Harmanns- dorf hiuaufl'ührt, ist feiner, grauer und gelblicher, rescher Sand ohne Fossilien aufgeschlossen. Nondorf. Beim Schulbaue in Nondorf hat man groben Quarzsand ohne Fossilieu gefunden, der den ganzen Talgrund erfüllen soll. Er ist zwei Meter mächtig und darunter hat man bis 5 m grusigen Tertiärsand durchsuuken. Am Fuße der Talwand östlich von Nondorf liegen feine, weiche, gelbbraune Loibersdorfer Saude mit kleinen Kiesgeröllen und Trümmern von Koncbylieu {Ostrea^ Pectunculus, Ärca^ Cylherea, Tinritella, Cerithium) und vielem Muschelgrus oft falunartig auf den Feldern zutage oder sind in gelegentlichen Aufschlüssen bloßgelegt, in denen man reiche Aufsammlungen vornehmen kann. Von hier stammen; Buccinum Ilaueri Michf. rar. exceUens üchff. Orifhium papaveraceum Bast. mr. Grundensis iscc. „ nKirtjarifaceiim Brocc. rar. quadricincfa Schff. n n n « Xotidürfensts Är. h „ pUcafnm Bruy. var. papillata t^andb. li n I» " n frinodosa Schff. h n T. n » qitinquenodosa Schff. , inaequinodosiou Schff. TnrriteUa terebralis Lam. h Xatica epujlotfina Lam. var. Moldensis Schff. h Lucina dii'aricata Lin. var. ornata Atf. h liiugicardium Hoernesiamtm Graf. Area Moldensis May. h nun clomjata Schff. h Mytilus Haidingeri Hörn. Ostrea crassissima Lam. „ Gingensis Schlofh. „ lamellosa Brocc. In der Kellergasse, südlich von Nondorf, die in einem kleinen Graben bergan führt, sind 4— 5 m hohe Wände bloßgelegt. Zuunterst erscheint etwa 1 m sandiger Löß, darüber bis 4 m bräunlich- gelber. feinsandiger, mürb verfestigter Löß, in zirka 10-20 cm starke Bänke deutlich geschichtet, der von der Ferne wie Urgestein aussieht. Es ist dies eine dem Seelöß ähnliche Bildung, die wohl 80 D(i^ Miocän i’OM L'pgrtibnrg. 81 in einem Tümpel oder einem toten Flußarme abgelagert worden ist. Cxegen den Herg folgt hier gleich der Gneis, der oberflächlich oft stark zersetzt ist und ein kaolinartiges Produkt liefert. Weiter südlich liegt nahe bei Kotzendorf eine feste Kalksteinplatte von Fggenburger Typus in zirka 330 m Höhe anscheinend in sehr beschränkter Ausdehnung auf dem Grundgebirge, das hier steil anateigt. Gegen Freischling tritt Löß und gelber und grauer Quarzsand auf, über dem stellenweise Bergschutt lagert. In der Tiefe der Mulde gegen Maiersch kommt der Tachert an die Oberfläche und darüber liegen die groben Quarzsande mit LimoniikonUretionen. die in den Gräben an der nach Flank führenden Straße aufgeschlossen sind. I)er Löß findet als Ziegelmalerial Verwendung, Die feuchten Wiesen sind durch den Tachert bedingt. Südlich von Maiersch erhebt sich die Talsohle, die hier nur in 262 m liegt, in der ganzen Breite in Stufen bis zu 337 m im sogenannten llochfeld. Das Tal sieht also im Süden wie abge- schlossen aus. Ähnliche Terrassen zeigen alle Höhen .südlich von Fernitz, zum Beispiel der Teten* beugst bis 324 m. In dieser Lage und tiefer lassen sie sich flußabwärts verfolgen. In zirka 310 »i liegen bei dem Dorfe Quarzschotter mit Gerölleu bis doppelte Faustgroße bis zwei Meter mächtig. In dem Hohlwege nördlich davon und an anderen Punkten tritt tachertähnlicher Ton unter der bis 5 m starken Lößdecke hervor, die sich gegen Süden über den Tetenhengst hinzieht. Nördlich von Stiefern enden die Terrassen an den gegen Westen vorspringenden Höhen des Manhartsbergea, die hocligelegene alte Talfurche verengt sich, da der Klopfberg 429 m von Westen und der Kal- varienberg 406 m von Osten nahe aneinander treten und zwischen ihnen hat der Kamp sein enges Bett tief eingeschnitten. Übersicht über die Senke von Horn. Das Alter uud die Bildungsweise des Tacherls und der mit ihm vergesellschafteten Sande sind nicht sicher festzustellen. Daß sie älter als die marinen Bildungen der Beckenausfülluiig sind, ist erwiesen; sie werden von ihnen überlagert. Ihre Ablagerung unter fluviatileii oder lakustren Bedingungen ist wahrscheinlich. Sie gehören wohl jener Zeit an. da die Senke von Horn geschaffen wurde, die wir als eine ein paar Kilometer breite Talerweiterung eines vormioeänen Stromes anselieii müssen, der vom Hochplateau der böhmischen Masse herabgekommeii ist und den wir als den Homer Strom bezeichnen. Diese Niederung hebt sich im geologischen Kartenbilde noch viel kräftiger ab, da sie einen Streifen von mioeänen und diluvialen Bildungen darstellt, der .in das Urgebirgsmassiv eingebettet ist. Der Fluß hat seinen östlichen Lauf in der Gegend von Horn, wohl dem Streichen der moravischen Zone nach F. E. Suess, die in leicht sigmoidaler Bengung nord- südlich verläuft, entsprechend abgelenkt und ist anscheinend dem leichter zerstörbaren Zuge von Glimmerschiefern gefolgt, die seine Ufer begleiten, oder es waren liöhere Bergrücken im moravischen Streichen, etwa in der Richtung des heutigen Achberges, Gemeindeberges und des Geyersdor er Waldes, die seine Ablenkung nach Süden bewirkt haben. Überaus aufl'ällig ist es, daß der Kamp sein gewundenes Tal parallel der Niederung tief in die alte Masse eingeschniUen hat. Auch sem Umschwenken ist im Baue des Massivs begründet, dessen Streichen durch den Verlauf der zah - reichen Amphibolschieferzüge angedeutet ist, die aus der Nordwest-Südostrichtung in d.e Nordsüd- richtung umbiegeii. Der Fluß von Horn und der Kamp folgen dem Streichen des Grumigehirge.. Das Tal des Kamp könnte den Eindruck einer epigenetischen Erosionsfurche erwecken. a ( les aber nicht der Eall ist. zeigt eine genauere Betrachtung der prämioeänen hydrographischen Ver- hältnisse der Horner Mulde. , Dr X. Schiffer. Mioefln von Eggenhorg. (AMundl .1. k. k. geol. Rcicl.-.aD^Ult. XMl U-ncl. ^ 81 82 Dr. Franz X. Schaffer. Es ist deren muldenförmiger Abschluß gegen Süden erwähnt worden. Über ihn konnte der Horner Strom seinen Weg nur solang nehmen, als er in einer über 300m betragenden Höhe floß. Nun liegt aber die tiefste Stelle der Mulde, an der das Grundgebirge, also der alte Talboden, zutage tritt, in 2152 m, sodaß also die schließliche Ausgestaltung des Talbodens nicht erfolgt sein konnte, solange der Strom nach Süden floß. Es ist kein Anhaltspunkt dafür vorhanden, daß der pramiocane Talboden an irgend einer Stelle tiefer liegt und von hier aus erfolgt die Entwässerung durch das tiefeingeschuittene Tal des Doppelbaches, der nach etwa langem Laufe unterhalb Buchberg Fig. 1«. in 231 m in den Kamp mündet. Der Eintritt des Baches in den westlichen Bergrand des Beckens, der im Relief sehr deutlich ausgeprägt ist, könnte als eine epigenetische Talbildung gedacht werden, aber wir müssen uns vor Augen halten, daß diese Schlucht älter ist als die Ausfülluug des Beckens durch die altmiocänen Sedimente. Der Doppelbach kommt von Freischling, also von der Ostseite der Mulde, die er durchquert und ähnlich liegt der Lauf des Teichwiesenbaches, der in der Gegend von Kotzeudorf und Nondorf ebenfalls au der Ostseite des Talbeckens entspringt und sein aller- dings nicht so ausgeprägtes, seichteres Tal in die westlichen Kandberge gesclmitten hat, durch die er seinen Weg zum Kamp bei Gars nimmt. Weiter nördlich hat der Sacherbach, der von Molt west- wärts zum Tatra fließt und aus dem oberen Teile der Mulde der Taftabach mit seinen Zuflüssen 82 I>as Miucün von Etßjeniurg. gtj die Entwässerung der Horuerbucht übernommen. Dn diese Seitentäler prämiocuu sind, muß «uch der Karap von Roseuburg abwärts priimiocän sein. Wir können die hydrographischen Veränderungen dieser Gegend uns vielleicht so vorstellen (Fig. 16), daß der Kamp und der Horner Fluß getrennt ihren geschlängelten Lauf nach Süden genommen und sich irgendwo, vielleicht bei Stiefern vereint haben. Die Talsohle lag damals in etwa 3o0 m. Spater hat dann der Kamp tiefer eingeschnitten und der Fluß von Horn ist zu seinem Nebenfluß geworden, der ihm durch das Tal des heutigen Doppelbaches zugeflossen ist. (Fig. 17.) Fig. 18. Dadurch ist der weiter südlich gelegene Tahveg außer Gebrauch gesetzt worden und die lioheii Terrassen, die früher beschrieben worden sind, konnten bewahrt werden. In der leiclit zerstörbaren Zone von Glimmerschiefern hat der sich dahinschlängelnde Fluß sein weites Tal bis Maiersch ausgenagt. Er dürfte bis zur Vollendung des vormiocänen Talbodens seinen W'eg durch den Doppel- bachgraben genommen haben. Durch Rückeiuschneiden des Teichwiesenbaches oder gleich des lalTa- baches ist er daun wieder früher abgezapft und zum Kamp geleitet worden, während sein unteres Talstück tot blieb (Fig. 18). Daß er sofort durch die Talfa dem Kamp zugefQlirt worden ist und die schiießliche Ausnagung der Mulde nur auf Rechnung der kleinen Nebenbäche zu setzen wäre, die sie rückeinschueidend zum Kamp entwässert haben, ist wegen des gleichsinnigen Gefälle.s des n* 83 84 I)r. Franz A'. ixluif/er. vormiocänen Talbodens bis Jlaiersch und wegen der zur ScliatTung des Reliefs iin südlichen Teil der Mulde nötigen großen Erosionskraft, die wir einem kleinen Seitenbache nicht Zutrauen können, nicht anzunehmen. So mannigfaltig ist das alte Relief auch dieses Teiles des Eggenburger Beckens im weiteren Sinne. Es wdre von großem Wert diese Untersuchungen auf die Westseite des Beckens besonders auf den Lauf des Kamp oberhalb Rosenburg auszudehnen, was aber außerhalb des Rahmens unserer Darstellung liegt. Es wäre noch die Frage zu erwägen, ob die Anlage dieses weiten und tiefen Talbodens allein der erodierenden Kraft eines Stromes und später der kleinen Wasserläufe zuzuschreibeu ist oder üb nicht auch tektonische Erscheinungen, etwa Niederbruch an streichenden Brüchen, diese Ausbildung der Senke im Streichen der moravischen Zone, bedingt haben. Wenn auch die Möglich- keit nicht von der Hand zu weisen ist, ist dafür doch keiu Beweis ersichtlich. Das kontinuierliche Gefalle von dem westlichen Ende des Beckens bis herab nach Süden, das, nach den zutage tretenden Partien des alten Talbodens zu schließen, diesem ganz angepaßt ist, spricht gegen die Annahme einer tektonischen Grundlage; zudem fügt sich das Bild des gewaltigen Erosionstales gut in die Er- fahrungen, die wir im Osten von der tiefgehenden Erosion der alten Landoberfläche in vormiocäner Zeit gewonnen haben. Schon zur Zeit der Herrschaft des Stromes, der wohl tote Arme besessen hat, dürfte der Talboden von Tachert und den Sanden bedeckt gewesen sein, die wir an den Rändern der Mulde zutage treten sehen und die in der Tiefe überall den Untergrund bilden. Daun brach das niiocäne Meer herein; zuerst durch das Tal von Süden, dann als sein Spiegel über 400 ?« stieg, auch von Osten hat es seinen Zugang gefunden und der allmäliliche Übergang zu einer hochmarinen Fazies wird durch die Fauna angedeutet, in der sich ein brackischer Eiuschlag bemerkbar macht, wie die große Zahl von Cerithien, das Auftreten von Melutiopsh, Xerita, Neritina und die Einschaltung eines Lignitflötzchens, die auf Süßwasserzufluß hindeuten. Die hier herrschenden Cerithien sind erst in jüngster Zeit auch in den Liegendsanden von Eggenburg gefunden worden, die eine ähnliche Stellung an der Basis der Schichtreihe eiunehmen. Dann stellten sich rein marine Lebensbedingungen ein. Die Loibersdorfer Sande, die über den Molder Schichten liegen, besitzen mit ihrer reichen Konchylienwelt so viele Beziehungen zu den Liegendsanden von Eggenburg (z. B. Bauerhanslgrube), daß mau sie wohl als eine äquivalente Bildung ansehen muß. Auffällig ist das Auftreten, ja Vorherrschen großer Bivalveii und Gastropoden, die einen ganz tropischen Charakter der kauua bedingen. Auch in diesem Horizonte sind die Cerithien nocl« reich vertreten. Es ist eine große Anzahl von Formen, die noch nicht oder nur selten außerhalb der Horner Bucht aiigetrofteii worden sind, während sie dort als sehr charakteristische Typen auftreten. Die wichtigsten davon sind: Ämum<,pecfen gi,,as Schloth., häufig bei Mörtersdorf, Loibersdorf,, Dreieichen, selten im Osten Area MoUiensiit May., häufig bei Dreieichen, Loibersdorf, selten bei Ganderndorf » n n car. elongata ticliß'., desgleichen Cardita Zelebori Hörn., häufig bei Loibersdorf, selten bei Eggeuburg, Gaudermlorf » n » planatu iSchff., nur bei Loibersdorf Ringiciinlium liurdignlimim Lam. var. grandk Schjj., nur bei Loibersdorf Laevicardium cingulatum Goldf., nur Loibersdorf , Kiihed-i Hauer, Dreieichen, Mörtersdorf, Loibersdorf 84 Ihs Mi'icän von Efjijenhurg. Isocaidin Werneri //6V«., nur Loibersdorf „ miotranscersu üchff., nur Loibersdorf Chdiiui ijiyphoidea L., häufig bei Dreieichen, Loibersdorf « -j B perfoliosa Scc., Dreieicheu, Loibersdorf n n n Ausifuica Höni., Dreieiclieu * gi'ifphind Lam., häufig bei Dreieicheu, Loibersdorf, selten bei (iiiuderndorf Callhta lilacinoides iichff., häufig bei Dreieicheu, Loibersdorf „ erycimi Lin. var. suhfriunijulu Sir., häufig bei Dreieidien, I^oibersdorf „ RaidiHi Hörn., Iiäufig bei Loibersdorf, selten bei Gauderndorf Dosinia iwoleta Lin., häufig bei Loibersdorf T’ewjts Haidinijeri Hörn., nur Loibersdorf Lucina divaricata L. oar. ornata Ag., Iiäufig bei Dreieicheu, Xoudorf, seltener bei Kggenburg Xenophora cnmulans Bromj. var. transien.^t Sec., Loibersdorf Neritu Pliitoniit Dreieichen Nntica Jofiephinia Bisso car. Manhartensi.^ außer bei Miirtersdorf, Loibersilorf, Dreieicheu, mir selten bei Gauderndorf „ trannfjredietvi ScUff., häufig bei Loibersdorf. Mörtersdorf, Dreieidien, seltener bei Gaudenulorf und Eggenburg „ millepunctatn Lam., Mörtersdorf, Loibersdorf „ r.piglottina Lam. var. Moldensis Schff., häufig bei Dreieiclieu, Mörtersdorf, Loibersdorf, Non- dorf, seltener bei Eggenbnrg Tinritellu terehralh Lam., sehr häufig bei Dreieichen, Nondorf, Mörtersdorf, seltener bei Gauderndorf „ » « gradata Mrnke, Dreieichen Mdanopsis impresna Krauls var. Monregalensis Scc., Dreieichen Cerithium mitrale Eirhir., Dreieichen „ papaveraceum Bast. var. Grundensis Scc., Noudorf „ inaequinodosum Schj/., Nondorf, Dreieicheu „ llortiense Scitjy., Dreieicheu „ plicatum Brng. var, frlnodim Schjj., häufig bei Nondorf, Dreieicheu , n n » quinquenodusa Schff., Nouilorf „ , » 1. Moldensis Schff., Dreieichen „ Eggenhnrgcnse Schff., Dreieichen Siromhus coronatus Defr. var. praecedens Schff., Loibersdorf Bastvrotia Leporina Lam. var. lifncoides Brnngn., liOiliersilorf Basterotia? sublyncoides D'Orh., Loibersdorf Zonarin? fiavicula Lam., Loibersdorf Cassis suhsulcosa Hörn, et Auing., Loibersdorf Bucdniim Hanoi Micht. var. cxcellens Schff., häufig bei Dreieichen, Nondorf, selten bei Gauderndorf, Varietäten bei Dreieichen Kburna ehurnoides Math., häutig bei Loibersdorf, seltener bei Dreieicheu, Eggeiiburg Murex Deshayesi Nysl, var. permagna Schff., Loibersdorf , crassilabiatn.s Hilb., nicht selten bei Dreieichen „ Schönni Hörn., nicht selten bei Dreieicheu , cimeeus Li«, var. livhfY.. häulii; bei Dreieichen, Mörtersdorf, Loibersdorf 86 D>\ Franz X. 6chaffer. J’yrnla ru>>ticula Baxf. rar. llonnesi Stur, nicht selten bei Mörtersdorf, Loibersdorf, sehr selten bei Stochern (Kl. Meiseldorf) Ancillaria ghiwli/onnis Laut. var. dertocalhsa Bcc., Mörtersdorf, Loibersdorf Plturotoina Mariae Jlörn. et Auitifj., Dreieichen aapenilata Laut. var. subsculpta Schff., Dreieichen „ jmstulata Hrocc. var.? Dreieichen ('hehicoiiHS meiiiterraueiiit Bvny., Mörtersdorf „ hiforosus Font. var. exventricoaa !S('c., Mörtersdorf Lithoconus Mercati Jirocc., Loibersdorf, Mörtersdorf Vendroconus Herghaasi MIchf. var., Dreieichen. Obgleich wolil damit gerechnet werden muß, daß die eine oder die andere dieser Formen noch an anderen Punkten nachgewiesen werden wird, wie es mit verschiedenen schon der Fall war, sobald die Ausbeutung der Fossilfundstätten eingehender durchgeführt wurde, und manche wohl auch im Osten als Steinkern unbestimmbar auftritt, ist die faunistiscbe Sonderstellung der Saude der eben besprochenen Lokalitäten der Horner Senke nicht zu verkennen und auch nicht zu ver- wundern. Man muß bedenken, daß diese Bucht lange Zeit vom Eggenburgerbecken ziemlich ab- geschlossen bestanden hat. Vom Mauhartsberge zieht sich der Üstrand dieses Beckens, nirgends unter 400 m sinkend, nach Norden. Wir haben bei Eggenburg das allmähliche Ansteigen des Meeres kennen gelernt. Ehe es in mehr als 400 m über das Plateau im Westen in die Hornerbucht herein- brach, mußte dort die Fauna unter ziemlich verschiedenen Bedingungen leben, die sich erst denen des äußeren Meeresteiles anpaOteu, als die trennende Scliranke überwältigt war. Zur Zeit, als die Decke von Eggenburger Kalkstein über die westlichen Höhen bis nach Dreieichen und Breiteneich und noch viel weiter nach Westen sicli ablagerte, da war die Bucht von Horn wohl schon großenteils von sandigen Sedimenten erfüllt. Und nun trat der weitgehende Ausgleich der Fauna in den Eggenburger Schichten ein. Wir haben mit einer ununterbrochenen Meeresfläche zu rechnen, die sich vom Außenrande der jungen Faltengebirge über den Rand der böhmischen Masse hinzog und erst hölier auf diesem alten Festlande ihr Ufer fand. Wo dieses gewesen ist, ist heute un- bekannt und es ist schwer die Möglichkeit zu ersehen, daß es je festgestellt werden könnte, wenn man die weitgehende Abtragung der Sedimentdecke in Betracht zieht. Für die Beurteilung der Höhenlage der damaligen Meeresoberfläche und der darautfolgenden Oberfläche des jung verlassenen Meeresbodens ist es daher von großer Bedeutung zu untersuchen, bis in welche Höhe fluviatile Schotter angetroffen werden, die von Wasserläufen stammen, die über die neue Landoberflache ihren Weg genommen haben. Für ihre Erhaltung sind die Bedingungen günstiger, da sie widerstandsfähiger sind als die jungen Sedimente und oft direkt auf dem Grund- gebirge liegen, wo sie nicht so leicht der Zerstörung der Unterlage zum Opfer fallen. Nun liegen auf den deutlichen weiten Terrassen an der Nordseite des Mauliartsberges in der Nähe der Schlager- hütten in etwa 520 bis Im starke Lagen von Schotter, die aus kleinen, wohlabgerundeten, vor- herrschend weißen Quarzgeröllen bestehen. Diese stammen nicht aus der Nähe. Ihre Größe und Gestalt deuten auf einen längeren Transport hin und sie können nur von Westen, von jenseits der Ilornerbucht gekommen sein. Diese kann daher damals noch nicht bestanden haben. Die Schotter müssen daher entweder aus der Zeit stammen, bevor diese Erosiousfurche gebildet war, spätestens also aus dem Oligocän oder sie sind nach der Ausfüllung der Mulde durch die Sedimente des unteren Mioc.äns abgelagert worden. Gegen die erste Möglichkeit spricht ihre lose Struktur, die 86 Das Miocän von Egyenhuvtj. 87 ganz der der jungen Schotter gleicht, die anderswo auf den nüooilnen Sedimenten gefunden werden, und dann auch die Erwägung, daß diese sich auf einem so exponierten Punkte nicht erhalten konnten, wahrend so tiefgehende Erosionserscheinungen auf der alten Landoberflache vor sich gegangen sind, für die wohl ein ungemein langer Zeitraum angenommen werden muß. Wir werden daher nicht fehlgehen, wenn wir sie jenem Flußsystem zuschreiben, unter dessen Einfluß die Abtragung der miocanen Sedimentdecke sich vollzogen hat. Dies erfordert aber eine Ausfüllung der Mulde von Horn und des ganzen Ileliefs bis in eine Höhe von mehr als 520 m, sodaß also nur die höchste Kuppe des Manhartsberges aus dem Sedimentmantel herausgesehen haben kann, wenn er nicht ganz darunter begraben war. Dieser jüngere, nach Ablagerung der 1. Mediterranstufe vom Hochlande von Böhmen kommende Strom — es dürften mehrere in ihren Überflutungsgebieten undeutlich begrenzte Flußlaufe gewesen sein, — hat das vom Meere verlassene Wattcnland durchzogen und mündete in das Meer des mittleren und jüngeren Miocäns, dessen Wasserspiegel niederer gelegen war. Es sind die Schotter erwähnt worden, die nördlich von Sigmundsherberg, bei Brugg und bei Kainvaith auf dem Plateau liegen. Von Klein Meiseldorf zieht ein schmaler Streifen von Schotter und Sand über Rodingers- dorf bis gegen Doberndorf. Größere Massen liegen östlich und westlich von Stöckern und verstreute Gerolle trifft man auf dem Plateau des Himmelreichwirtshauses und an anderen Punkten. Es ist deutlich zu ersehen, wie sie gegen Westen bis zirka 4oüm ansteigeii. In der Mulde von Horn liegen sie bei Neukirchen a. li. Wild, am Kleinen Tatt'abache, bei Neu und Alt Pölla und an anderen Orten in zirka 470 m und ebenfalls gegen Westen ansteigend. Diese verschiedene Höhenlage der Schottervorkommen zeigt die fortschreitende Abtragung des jungen hestlandsaumes an. Und zwar ist das Gefälle des Flußsystems zuerst gegen Osten gerichtet gewesen. Es liat die Hohen des Ach- berges und Gemeindeberges, den Zug des Feldberges und Vitusberges im Osten bloßgelegt und nui eine dünne Decke von Eggeuburgersteiu auf den Hocltflächen zurückgelasseu. Dann hat der junge Strom von Horn am Urgebirgszuge des östlichen Randes der Senke seinen Lauf, den leichtei zer- störbaren Sedimenten sich aupassend, nach Süden abgelenkt und ist dem Kamp tributär geworden. Bei der weiteren Ausräumung der Mulde ist er von den kleinen Bächen abgelöst worden, deren Lauf durch die prämiocänen, zum Teil tiefeingeschnittenen Furchen der Tattä, des Teichwieseiibaclies und des Doppelbaches schon vorgezeichuet gewesen ist. Auch hier ist die Erosion noch nicht so weit vorgeschritten, wie sie in vormiocäner Zeit das Relief geschaffen hat. Dies zeigt uns die Länge des Zeitraumes und die Kraft der vormiocäuen Erosion, die in die alte Uumpffluche Imieni die tiefen Furchen genagt hat. zu deren Ausräumung die Spanne Zeit von dem Mittelmiocän bis auf die Gegenwart noch nicht ausgereicht hat. Zogelsdorf. Wenn mau von Eggenburg gegen Süden wandernd die Hiilie erreicht liat, an der die I.öli- decke verschwindet und der Granit des Sonuweiidberges zutage tritt, blickt man ttber ein Plateau, das sich nach Süden über Zogelsdorf bis an den Bergrand erstreckt, an dem Biirgsclileiiiila (380 iii) liegt und der von der .Maissauer Granitiiiasse gebildet wird. Nach Westen reidit es in welligen Linien über Ueiiipreclitspölla hinaus und im Osten endet es sclirotV an den Graiiitbergeii die sich trots ihrer geringen Höhe (Sclinialitlberg 401 in) auffällig daraus erlieheii. Diese gaiiae Fliehe is von Löß bedeckt, der 3-4 »i Starke und seihst mehr erreicht und unter dem wohl .tllen lialheii , ,e Eggeiibnrgerkalksteindecke liegt. Wir betii.de, i uns hier in gleicher Höhe wie die höchsten Miocd - 87 88 Dr. Franz X. Schafjer, bilduiigeii auf dem Kalvarienberge bei Eggeuburg. Das Gestein tritt nur in kUnstliclien Aufschlüssen zutage, die meist durch die intensiven Steinbrucharbeiten geschaffen worden sind, die diese wert- vollen ürnamentsteine seit Jahrhunderten ausbeuten. Die miociliie Sedimentdecke ist schon an der ersten Terrainstufe hinter Eggenburg verschwunden und wir erreichen sie erst wieder bei Zogels- dorf, das in einer von Kalksandstein ausgefüllten Terraiusenke liegt. Rechts vor dem Orte ist der alte, gegenwärtig nicht mehr in Betrieb stehende Johannisbruch gelegen. Seine Wunde zeigen ein ziemlich gleichmäßiges Profil: 1 — n/2>u sandiger Löß, 1—11/2»« unregelmäßig plattig zerlegter, durch Detritus sehr verunreinigter Kalksandstein ohne Fossilien, bis 3?« aufgeschlossen, dickbankiger oder ungebankter, fester, homogener, fast ganz aus Nulliporen- und anderem organogeiien Grus bestehender Kalkstein, in dem die minerogenen Bestand- teile stark zurücktreten. Seine Farbe ist gelblich, an der Oberfläche ist er dunkel verwittert. Er läßt sich leicht schneiden und behauen und erhärtet, sobald er die Bergfeuchtigkeit verliert. Die Nulli- poren sind selten in Knollen, nie in gewachsenem Rasen vorhanden. Der Stein kann daher als detritärer oder sekundärer Nulliporenkalk bezeichnet werden. Von besser erhaltenen Fossilien kommen besonders in den höheren Partien Pecten pf^eudo-Beuilanti und P. liornenm, oft in großer Zahl die Schichtflächen bedeckend, Balanen, Echinolampas Lauvillanii, Bryozoen und Anfedon Eggenburgensis vor. Es entspricht diese Ausbildung als fazielles Äquivalent dem Leithakalke des iuneralpinen Beckens. Diese Sedimente bilden den Untergrund des Dorfes und unter einer Lößdecke das Plateau, das sich westlich ausdehnt. Wenn wir in dieser Richtung auf dem Mitterwege. dem ersten Feldwege nördlich von der nach Reinprechtspölla führenden Straße, weitergehen, treffen wir zur rechten Hand bei einem allein stehenden Baume eine kleine, versteckte Grube. In ihr liegen etwa 3 m konkre- tionäre Kalksaudsteinbänke von 20— 30 cm Stärke mit dünnen Sandlageu wechselnd aufgeschlossen. Der Stein ist gelblich oder grau, mürb, feinsandig und enthält viel organogeiien Grus. Von Fossilien stammen daraus hauptsächlich : Anomia ephippium Lin. var. Hoerneni For. n B « n nigulos:0'Stnafa lirocc. Pecten psendo-heiidanti Dep. et Rom. fl Ilornensü Dep. et Rom. Macrochhimys Holgeri Gein. Aequipecfen scabrellus Lam. var. Bollettnisis May. Callisfu Chione Lin. h Amiantis islandicoides Lam. Fenns Haueri Hörn. Azor coarcfafus Gmel. Pharus legumen Lin. var. major B. D. 1). Mactra Buckhindi Desh. Eastonia rugosa Chemn. Lulraria sanna Bast. var. major Schff. Panopaea Menardi Desh. Pholadomya Eggenburgensis iSch(f. h Lttcina multUameUata Desh. h Tellina planafa L. var. lamellosa D. C. G. 88 Das Mincän von K'jgenhur»}. 89 Thracia Etjgenburgensh Sfh^'. 'lurriifiUa turris Bast. var. rofundata Üchff. h „ vpymicularis lirocc. i’ar. tricinrta S{h^. ]i Trochus Aniedei Brongn. h Die Austern und Bectines sind mit Schalen, die Dimyarier mir als Steinkerne erhallen. Kulliporen treten zurück. Besonders die tieferen Schichten sind selir feinkörnig und voll Steinkernen kleiner Bivalven. In den sandigen Lagen treten schlechte, kreidige Schalenexemplare auf. K. H. — wahrscheinlicli Rudolf Hörnes— berichtet (Verh. Geol. Ueichsanst. 1874) über die Kinsendung von Fossilien aus Zogelsdorf durch Baron von Suttner. Er gibt ein kleines Verzeichnis der Arten und fügt hinzu, daß diese den Typus des Molassesandsteins trügen, was umso merkwürdiger sei, als bisher nur Pectines und Ostreen von diesem Fundorte bekannt geworden seien. Nach der Faunenliste und einer Mitteilung Herrn Kräh ule tz' handelte es sich um ein in der Nahe be- findliches Vorkommen in einem ebenfalls zu Versuchszwecken angelegten kleinen Bruche. Hier ist die Lößbedeckung der Obertiache gering, aber gegen Westen nimmt sie nun zu und erreicht bis 5 m an der Ostseite des großen Bruches, der heute nur mehr in seinem südlichen Teile in Betrieb ist und von dessen einstiger Ausdehnung die weiten Gruben und Abfallhalden Zeugnis geben. Die nach Reinprechtspölla führende Straße überquert ihn und trennt einen kleineren südlichen Teil von dem Hauptbruche ab. In ersterem sieht man ; 2 — 4 m Löß bis 2 m plattig zerlegten Kalksandstein, übergehend in den festen, ungebankten Kalkstein, der fast nur aus organischem Grus besteht. Nördlich von der Straße ist gewöhnlich eine frischgebrochene Wand zu beobachten. Das Profil ist folgendes (Taf. VIIo): 2 — 3 m Löß, 2 m plattig zerlegter, grober Sandstein, bis 6 »I aufgeschlossen, dickbankiger oder ungebankter, zum Teil Diagonalschichtung zeigender Kalksandstein von hellgelber, seltener hellgrauer Farbe, aber wie alle diese Steine bald dunkel verwitternd, mürb und feinkörnig. Es ist der Hauptsache nach mürber detritarer Nulliporenkalk, stellenweise mit vielem feinen Muschelgrus. Im frischen Bruche zeigt sich keine Abwechslung darin, verwittert aber treten bis 5 cm starke, feste, hellgelbe bis weiße Kalkbänder hervor, die ihre Farbe nicht verloren haben wie der übrige mürbe Stein, dessen Oberfläche überdies von blechten bedeckt ist. Diese Bänder, die meist nur durch gleichbreite Streifen des anderen Materials getrennt sind, keilen seitlich rasch aus und lösen einander ab. Darin treten Nulliporeii in guter Erhaltung. Schalen von Pecten und andere Fossilien auf. Der Kalk hat in ihnen seine organogene Struktur wohl durch Diagenese großenteils verloren. Zähne von Haifischen und Rochen kommen in den mürben Partien vereinzelt vor, Pecten Hornensis und P. pseuih-Bemhnti, Aequipecten praescabnusculus bedecken bisweilen die Schicht- flächen. Das Fallen ist leicht gegen Westen gerichtet. Gegen die Tiefe enthält der Kalkstein Trümmer des Phyllites, auf dem er unmittelbar aufliegt; doch ist dies heute nicht zu beobachten. Sonst ist er frei von gröberem minerogenen Material und bildet deshalb einen vorzüglichen Skulptur- stein, der in früherer Zeit auch in großem Maßstabe abgebaut worden ist. In Kggeuburg hat sich durch Jahrhunderte die DombauhtUte von St. Stefan in Wien befumleii, die das treffliche Material aus diesem Bruche bezog. Auf diesem Steine ist die Wiener Gothik großenteils begründet und eine reiche Industrie blühte damals in Eggenburg unter alten, berühmten Steinmetzgeschlechtern. Die Dr. rra.u X. Schafrer: Da* Miocan von Eggenbur«. .Abhan.ll. d. k. k. g*ol. RelobHU.MUlt. XXII. Hand. 4. He«.) 12 89 ÜO Dr. Ffanz X. Schaffer. ganze Umgebung ist noch übersät von künstlerischen Bildsäulen an Wegkreuzungen, die aus den Kggenburger Werkstätten hervorgegaugen sind. Heute ist das gute Material beinahe ganz abgebaut, der Betrieb ist fast eingestellt und nur Kilometersteine, Grabkreuzsockeln und Treppenstufen werden von den wenigen Arbeitern verfertigt. Wir befinden uns hier 395 m hoch. An der West- und besonders an der Nordwaud der ausgedehnten Grube sieht mau die große Mächtigkeit des Lößes, die 5—6 m erreicht. Er verliert sich aber bald, sowie das Terrain ansteigt. Auch nach Süden reicht er bis gegen Matzelsdorf und Amelsdorf, wo er aber wenig mächtig ist. In dem Hohlwege, der vom großen Bruche nach Burgschleinitz führt, tritt die feste Gesteinskruste unter der bis 3 m starken Lößdecke zutage. Sonst ist die ganze Fläche von Löß bedeckt. Wenn man sich von Norden dem Tale von Burgschleinitz, das vom Wiesenbache durchflossen wird, nähert, tritt der Granit an den Talseiten hervor. Burgschleinitz. Er erhebt sich im Dorfe im Kirchenberge, der die hübsclie Kirche und das altertümliche Beinhaus (Karner) trägt (Taf. VIII, a, h). Hier ist einer der reichsten und infolge der Faunen- vergesellschaftung merkwürdigsten Fundorte des Eggenburgerbeckens. Durch Abgrabung ist ein langer Aufschluß entstanden, dessen Hölie etwa 9 m beträgt. Das Profil ist folgendes: Geringe Humusschicht, «) 3 m feste Bänke von hellem bis dunklen, bräunlichen oder rostroten, luckigen. konkre- tionären Kalksandstein mit viel Muschelgrus. Fossilien: Baiamis concacus Bronn. Protoma cathedralü Brong. mr. ‘paucicincfa Scc. Ceriihium plicatnm Brug. var. papiUata Sandb. Truchgcardinm muUirostutum Brocc. Pectuneuhis Fichteli Desh. Mg/ilus Haidingeri Hörn. Pecfen psendo~Beudanti Dep. el Born. „ Hornensis Dep. et Rom. Macrochlamys Holgeri Geht. » I. „ var. inaeguicostata Srhff, Aeqmpecten gcahrellus Lum. 1» n n Bollenenm Mag. n n » n Uiufolaevk Scc. „ operailaris L. var. miotransversa SchJJ. Hhinites Brussoni Df Serr. var. taurim-nsh Scc. „ Leufrogi De Serr. Chlamgs varia L. var. interslriata Schff. „ gloriamaris Dub. imr. Eggenburgensis SchfJ. „ tauroperstriata Scc. var. Mmplkula Scc. Anomiü ephippium L. n ne Hocnusi For. 90 Das Miocün von Egijenhunj. 91 Anomia ephippium L. rar. Phil. Gignniostrea crussicostata Soir. Ostrea crassissima Lam. , f'rondosa De Serr. n n n I) percauilfitd Si'C. B lamellosa Brocc. y, edniis Lin. vnr. adidatica Lam. Terehratula Hoernesi Suess Bryozoen, Nulliporeii. Zwischen den einzelnen Bänken grober, grusiger Quarzsand. Die Mächtigkeit dieser Srhieht ist viel bedeutender und dürfte 6 m erreichen, da sie bis zur Hölie des Hügels reicht. h) Bis IV2 »» feiner, gelblicher oder rostfarbener Sand, mit vielen organischen Besten. Die- selben Fossilien wie in a, das sich von b nur dadurch unterscheidet, daß es gröber, kalkreicher und verfestigt ist. Die höheren Lagen sind gröber und fossilreicher, gegen unten wird der Sand fein und fossilleer. c) 1 — 1 V2 »» grauer und gelber, bis rostfarbener, grober Sand, feingeschichtet und mit Diagonalschichtung, mit wenig Fossilien. d) Bis IV2 m unregelmäßige Lagen feinen, rotgelben oder grauen Sandes mit Kiesgeröllen, voll kreidiger Muscheltrilmmer, gegen Süden anschwellend, gegen Norden auskeilend, von rostroten Verfärbungszonen begrenzt. Darin : Chlumps ylorianiaris Dub. var. Eijyenburyensis Schjf. Aetiuipecfen scabrellus Lam. vav. Bollenensis May. Ostrea edniis L. var. adriaficn Lam. h Anumia ephippium L. vav. Mytilus Haidingeri lliivn. Verna Rollei Hörn. Curdinm Hoevnesianum Grat.? Chama gryphoüles Lin. Lncina multilamellata Drsh. e) Bis 5 m grober, grauer Granitsand, in den tieferen Lagen rötlich und mit dunkelbraunen Lassen. Große Austern und Rippen von Sirenen in den lieferen Partien: gegen Süden in einem Horizonte vereinzelte kreidige, schlechterhaltene, große Bivalven einschließend : Cardium, 'J'ape.f \i. a. Liegt unmittelbar dem Granit auf. Wenn man io dem Graben hinausteigt, der sich in südlicher Richtung erstreckt, sieht man die feste Bank des Hangenden und darunter die rostfarbenen, gelbliclien und grauen, tegeligen Sande ein paar Meter mächtig anstehen, in denen Keller angelegt sind. Dieselben Bildungen be- gleiten die Straße in ihrem Anstiege gegen die Stransky-Mühle, sind aber von mäcditigen Lößmassen bedeckt, in denen die Keller gegraben sind. Unterhalb der Straße bei der Mülile treten verfestigte tonige Sande auf, die also wohl vom Kirchenberg herabziehen. In einem künstlich gestauten Teiche liegt in der Tiefe des Tales östlich vom Dorfe das Schloß auf dem Granit. Dann verengt sich das Tal bald und bildet eine landschaftlich überaus reizvolle Schlucht, durch die der Weg nach Limberg führt. Sie ist ganz in den Granit eingeschmtten. 12* 91 92 Dr. Franz X. Schaffer. der bisweilen in steilen Wänden anstellt und dessen nackte Massen pittoreske Verwitterungsformen zeigen. Südlich davon liegt hoch oben auf dem Plateau die Heidenstatt, einer der reichsten Siedelungsplätze der Gegend in der jüngeren Steinzeit. Unter dem Löß, der sich westlich vom Dorfe gegen Matzelsdorf hinzieht, tritt in einem Wegeinschiiitte mürber, grusiger Eggenburgersandstein zutage, der sich wohl nach Westen fort- setzt, aber erst wieder im Roßberge 393 m in größerer Verbreituug auftaucht. Hier ist in einigen kleineren Brüchen mürber Zogelsdorferstein 3 m stark aufgeschlossen, der in den oberen Partien durch Frostwirkung stark zerklüftet ist, Schalen von kleinen Austern und Pecten (P. Hornenm und iKteuilo-Iieudnnti), Bryozoen und Steinkerne von Bivalven und Echinolampas enthält. Darunter liegt zirka Vs w grober Grus mit EchinoUmiws. Von dem verkehrt S-förmig gekrümmten Wiesenbache im Süden abgetrennt, liegt eine zweite Kuppe von Zogelsdorferstein bedeckt, die keinen eigenen Kamen fuhrt. Auf ihr sind mehrere kleine Brüche im Walde versteckt, die außer Betrieb sind und als die Sonndorfer Steinbrüche bezeichnet werden. Sie haben früher Bruchstein und auch Material zum Kalkbrennen geliefert. 3 — 4 »i ungebankter, mürber Zogelsdorferstein steht hier in den Wänden an. Die Qualität ist geringer als bei Zogelsdorf. In der Mulde, die zwischen den beiden nach Maissau führenden Straßen liegt, ist eine wohl nur dünne Decke von raiocäuen Sauden erhalten, die in zwei Gruben bloßgelegt sind. Zuoberst zeigen sie V2 — 1 gelbliches, mergelig-grusiges Material, stellenweise kalkig, mit kleinen Austern, Steinkernen von Turrifelluj Area, Tapes u. a. darunter bis 0 nt aufgeschlossen, feinen, reschen Quarzsaiid, dessen höhere hellgelb, grau und rostrot gebänderte Lagen fossilleer sind. In den tieferen Partien ist er gröber, vorherrschend rostrot und enthält Schnüre von Quarzgeröllen und Sirenenrippen in großer Zahl. Grober, verfestigter Grus läßt sich nach Osten bis an den Rami der Mulde verfolgen und steigt im Süden fast bis zum höchsten Punkte der Straße empor. Gegen Osten erhebt sich an der nach Ober-Dürnbach rührenden, gegen Süden an der Maissauerstraße der Granit der Maissauer Masse, Nur nordöstlich von dem Orte Somidorf liegt in zirka 400 m an der alten Maissauerstraße eine kleine Scholle von sehr festem, splitterigen, hell- gelben Kalkstein, der partienweise leicht eisenschüssig und luckig ist, was man an dem Eggenburger- stein sonst nicht findet. Er erinnert dadurch an manche Leithakalke. Er ist erfüllt von Schalen von Anoinia, Osfrea hmellosa, Chhntnjs (/hriamaris vur. und ChL fauropentriafa var., wie sie bei Maissau und Burgschleinitz häufig Vorkommen, Balanen und Echinidenresteu, die aber überaus schwer heraus- zuarbeiten sind. Sie sind durch feinen Muschelgrus verbunden. Die Aragonitschalen sind gänzlich auf- gelöst, ihr Kalk ist zum Teil ganz dicht wieder abgesetzt, sodaß manche Partien gar keine organische Struktur zeigen. Da das Gestein oberflächlich stark verwittert ist, sieht es gerade so aus wie der Granit der Umgebung. Seine Mächtigkeit beträgt 1 m und darunter liegt feiner, rescher Quarzsand. Bevor man die Horner Reiclisstraße erreicht, trifft man an der neuen Maissauerstraße rechts in den heldern Trümmer von Eggeuburgersandstein, die auf dessen Auftreten im Untergründe hindeuten. Dann erreicht man den Rand der Urgebirgsmasse oberhalb des Marktes Maissau. An ihm sind noch vereinzelte kleine Schollen von Mioeän erhalten, die später im Zusammenhänge besprochen werden sollen. Die wellige Hochfläche, die sich westlich von Burgschleinitz und Zogelsdorf erstreckt, reicht über Reinprechtspölla bis Harmanusdorf und Bnttendorf im Westen und steigt südlich von der Horner Reichsstraße allmählig gegen den Manhartsberg au. Sie zeigt weite, flache Mulden, die wohl einst von einer Wasserfläche bedeckt gewesen sind, wie zum Beispiel der Lokaluamen „im See“ vermuten läßt. 92 Das Miocän von Kggi'nhurtj. U3 Reinprechtspölla. An der von Zogelsdorf nach Ileinprechtspölla führenden Straße tritt fast an dem höchsten Punkte ein Rest der miocäuen Kruste auf, die sich in den Feldern wohl weiterhin erstreckt. Solche geringe Reste sind an verschiedenen Punkten anzutreffen, wahrend größere zusammenhängende Partien in den Vertiefungen des Terrains erhalten sind. So ist das tiefeingeschnittene Tal des Aubaches. wie der obere Teil des Roßweidbaches heißt, von dem erwähnten Wasserfalle ab noch von miociinen Sedimenten begleitet. In der als „Schweiz“ bekannten, recht lieblichen Strecke vor Reinprechts- pölla treten mürbe, mergelige Sandsteine ' mit rescheu Sanden wechselnd, mehrere Meter mächtig angeschnitten auf. Sie enthalten viel organogeiien Grus und die hantigen Ostreen und IWtines. Im Tale taucht weiter gegen Reinprechtspölla der Granit wiederholt auf und es sind resche, fossilleere Quarzsande bloßgelegt. Vor dem Austritte auf die Straße liegen in einem Hohlwege graue und gelbe, mergelige Sande mit Trümmern von Konchylien. Reim Hinabsteigen zum Dorfe trifft man rechter Hand an einer Abgrabung an der Straße graue, mergelige Sande mit Scherben großer Austern und anderer Muscheln. Gegenüber dem Gast- bause Lustig am Eingänge in den Ort ist eine Wand abgegraben, die folgendes Profil zeigt: 1 ^ a wi Löß, 2 m feiner, etwas toniger, lichtbrauner bis gelblicher, lößälinlicher Sand, geschichtet, mit dünnen, zirka lücm starken, kalkigen, konkretionären Lagen, in denen Maniijjevten Crestenm Font. und Psfifumchinus extraalpinus SchJ. nicht selten auftreten, während diese Formen an allen anderen Fundorten entweder fehlen oder zu den größten Seltenheiten gehören. Außerdem kommt Pevten Hornenais vor und zahlreiche Röhren von Serpuliden, die korallenstockartig verwachsen sind und feste konkretionäre Knollen und Platten bilden. Östlich von dieser Stelle sind in den Feldern in mehreren Gruben mergelige Sande von hellgelblicher und grauer Farbe zum Teil mürbverfestigt mit wenig Konchylienscherben aufgeschlossen. Nördlich des Dorfes bildet Löß eine mächtige Decke auf dem Urgebirge und wird in einer Ziegelei nbgebaut. Von hier stammt ein Schädelrest eines vierhörnigen Schafes, den Toula tVier- hörnige Schafe aus dem diluvialen Lehm von Reinprechtspölla [N-Ö.j und von der KinmUuduiig der Wien in den Donaukanal [Jahrb. Geol. Reichsanstalt 1907J) als Ovis gHadricornis Reinprechtspolla- hisis beschrieben hat. Im Orte treten an mehreren Punkten die miocäuen Sedimente zutage, ilie auch bei Grund- aushebuugeu stets angetroffen werden. Am Südausgange des Dorfes gegen Matzelsdorf sind grusige Sande mit kleinen Pectentrümmem au der Böschung angeschnitten und am Westausgange liegt unter dem Friedhofe gelblicher und grauer, plastischer Tegel. Ein Stück weiter westlich ist an der nach Mörtersdorf führenden Straße rechter Ilaml in einem Wasserrisse die feste Miocäiidecke auf- geschlossen. Das Profil ist folgendes: 2m festes, feines Kouglomernt von abgerundeten und eckigen Quarzgerölieu, durch ein sandig-kalkiges Bindemittel verkittet. Darin Steinkerne von Konchylien Tur- vitella, Naticu., Venus, Pectunculus u. a. Vom grober, grauer Saud, in dem eine Lage von kreidigen MusdieltrUmmem auftritt. Darin eine zirka lücm starke, sehr feste, dunkelbraune Lage von groben Quarzkörnern, Austerntrümmern und Steinkenien von Rivalven. Die Färbung und Verkittung wird durch Limonit bewirkt. feiner, rescher, grauer Sand mit wenigen großen, kreidigen Konchylien. Darin sind feste, dunkelbraune, konkretionäre Knollen von halber Faustgroße verstreut eingebacken, die aus dem gleichen Material wie die obere Lage bestehen. 93 94 Dr. Franz X. iSchafjer. Diese Tertiiirscliolle ist wenig ausgedehnt und wir gelangen bald wieder auf das Urgestein, zuerst Pliyilite, dann Gneis, das bis zum Hände des Plateaus gegen die Niederung von Horn anhiUt. Am Wege von Reinprechtsiiölla nach Harmannsdorf ist mürber Kalksandstein mit Koiichylien- trümmern und häufigen Serpulidenröhren wiederholt in den Feldern unter einer dünnen Lößdecke nachzuweisen. Nördlich vom Schlosse Harmannsdorf tritt Kalkstein mit vielen Bryozoen, Korallen und Lithothamnium auf. wie man aus herausgewitterten Brocken erkennt. Auf den Feldern liegen Quarzgerölle umher. Südwestlich des Dorfes tritt an dem nach Nondorf und Kotzendorf führenden Wege ein hellgrauer oder gelblicher, fester Kalkstein mit vielen unbestimmbaren liivalvenresten zutage, der an den Kalkstein von Breiteneich erinnert. An dem nun rechts nach Nondorf abzweigenden Wege befindet sich eine Sandgrube, in der zirka 2m mächtig grobe, eckige oder wenig gerollte, ungeschichtete Quarzsande fest verbunden aufgeschlossen sind und von einer 1/2»' starken Schicht groben und feinen Quarzschotters von wohl- abgerundeten Gerölleu bis Kindskopfgröße überlagert werden. Darunter liegt zersetzter Phyllit, der gegen Westen an die Oberfläche tritt. Es ist hier also eine seichte Mulde der alten Landoberfläche erhalten, die ostwärts bis gegen das Dorf reicht, das schon auf festem Fels steht. Deshalb ist die Verteilung der Grundwässer im Orte so scharf begrenzt, daß in dem dem Gasthause gegenüberlie- genden Gehöfte das Urgestein zutage tritt, während in der westlichen Ecke des Hofes ein Brunnen in dem Schotter niedergetrieben worden ist und reichlich Wasser gibt. Die Gerolle liegen gegen Norden auf den Feldern bis gegen die Reichsstraße, doch steht hier schon das Urgestein allent- halben an. Sachsendorf. östlich von Harmannsdorf sind an der von Sachsendorf nach Reinprechtspölla führenden Straße junge Urgesteinsschotter und die mürbe Kruste von Eggenburgerstein mit Feclm und Anoraia- scherben angeschnitten, die sich in mehr sandig-mergeliger Ausbildung mit vielen Fossilien, be- sonders Trümmern großer Exemplare von Mncrochlamijs Hoh/en, Osfrea Uimellom und O. crassissima^ Anomia und schönen Knollen von Bryozoen am Südfuße des aus Urgestein bestehenden Hügels nördlich von Sachsendorf in einem kleineu Abtragungsreste wiederfinden. In dem genannten Dorfe ist der als Sachsenring bezeichnete ringförmige, von einem Graben umgebene Erdwall bemerkens- wert, in dessen Mitte ein viereckiger, roh gemauerter Turm erhalten ist. Westlich von dem Dorfe sind am Abhänge des Eichberges die Keller in groben Sanden angelegt, die konkretionäre Sand- steinknollen, aber fast keine Fossilien enthalten. Gegen oben sind sie verfestigt und überaus reich au Konchylienschalen wie Pecten pseudo-lieudanti, Ostreen, Ano7nia, Steinkernen von Gastropoden und dimyaren Bivalven. Sie sind in dem Hohlwege bis 4 m stark angeschnitten. Gegen Süden ver- schwindet die Decke von Miocän bald am Urgebirge und auch gegen Westen läßt sie sich nicht weit verfolgen. Hier sind in einer Sandgrube nahe der nach Buttendorf führenden Straße Sande bis tim tief aufgeschlossen. Zuoberst sind sie mergelig mit Granitgeröllen in dünnen Lagen, gegen unten werden sie rescher und feiner. In den Gerolle führenden Lugen treten zahlreiche Fossilien auf: O.drea lamellosa, 0. crassissimu, Pecten psendo-Beudanti, Macrochlami/s Ilolgetd, Anomia, Stein- kerne von Amiuntis (/igas, PecfnncHlus Fichteli, Lufraria und anderer großer Diinyarier. Die Färbung der Sande ist grau oder gelblich mit rostfarbenen Verfärbungsbändern. Die undeutliche Schichtung zeigt leichtes Fallen nach Nordosten, vom Berge weg. Südlich von Amelsdorf ist an der Heichsstraße am Ostabhange eines kleinen Buckels von Urgestein |in einem Hohlwege mergeliger Sand mit kleinen Urgesteinsgeröllen und mürber Kalk- 94 95 Das Miocihi von Eifgenburg. Sandstein mit kleinen Ostreen schleckt aufgeschlossen. Kinige Keller sind darin angelegt, in denen vielleicht die Schichten besser zu sehen sein dürften. Nördlich von Ainelsdorf liegen in einer Abdachung nach Osten in größerer Ausdehnung grobe, eckige Sande und Schotter aus kleineren Gerollen von Urgestein, die fluviatiles Gepräge haben und östlich des Dorfes trifft man in der Ackerkrume Brocken von mürbem Kalkstein der auch westlich von Matzelsdorf bei der ersten Wegkreuzung bloßgelegt ist. Diese verstreuten Vorkommen von marinen Sedimenten auf der Hacliwelligen Hochfläche zeugen für die große Denudation, die die einst mächtige Decke erfahren haben muß. Meist nur an besonders geschützten Stellen, gewöhnlich an der östlichen Abdachung einer Krhebung oder in einer Mulde der alten Landoberfläche sind solche Reste erhalten, wie bei Sachsendorf. Amelsdorf. Ilein- prechtspölla u. a. 0. Das Auftreten der jüngeren Urgesteinsschotter erinnert ganz an Beobachtungen, die wir auf dem Plateau des Himmelreichwirtshause.s und anderwärts im Norden gemacht haben. Es ist auch diese Gegend unter der Abtragung der von Westen oder Nordwesten kommenden Wasserläufe gestanden, die vor der Ausräumung der Bucht von Horn ihren Weg nach der Niederung im Osten genommen haben. Das sich von 42Üm bei Butteudorf gegen Süden bis 391;« bei Raan langsam senkende Plateau ist sehr deutlich ausgeprägt. Im Norden ist es an manchen Stellen von rotem, unreinen Lehm bedeckt, bei Raan liegen Urgesteinsgerölle in einer wenig mächtigen Decke. Gegen Osten ist es selir scharf durch den bis 50;;» hohen Anstieg begrenzt, der sich zu der in zirka 450;« gelegenen, sehr deutlichen höheren Terrasse erhebt, auf der Reikersdorf liegt. Diese reicht nach Osten bis an die von Gurapiug nach Südwesten streichenden Hohen und endet im Süden an dem steilen Abhange des Manhartsberges, der sich gegen das Kainptal vorschiebt und an dem sicli hohe Terrassen nach Süden hinziehen. Der Ostrand des Urgebirgsmassivs hat südlich von Eggenburg einen sehr unregelmäßigen Verlauf, der sich in den Windungen der Trasse der Franz Josefbahn zeigt, die sich zum Plateau des Waldviertels hinanzieht. Der Granit liegt hier überall zutage und wird von Lößflecken bedeckt. Das Miocän tritt nur in kleinen Abtragungsresten auf und scheint auch unter dem Löß nicht er- halten zu sein. Der Abfall gegen die Niederung der Schmida im Osten ist sehr ausgeprägt und wird durch tiefeingeschnittene Täler, die sich bei Strauing, Limberg und Oberdürubach gegen das Vorland öffnen, stark gegliedert. Die genannten kleinen Orte schmiegen sich hart an den Fuß des Massivs au. Straning. In dem von Etzmauiisdorf nach Straning verlaufenden Tale ist bei dem hohen Viadukte der Eisenbahn unter dem Löß das Miocän angefahren und westlich von der Trasse in zwei kleinen Gruben aufgeschlossen. Einige Keller sind darin angelegt. Das Profil ist folgendes: 1 »i Löß. 17a»j grobe Quarzsande mit konkretionären Bänken mit Macrochiamy^ Ilolgeri Geht., Amussiopecten gigas Svhlotb., Pecten Hornensis Dep. et Jioni., Clilamijs gloritwi'trU Pub., Anomia epkip- pium Lin., Terebralula Hoerneni Sttesa und viel orgauogeneni Grus. Grobe, resche Quarzsande, ungeschiclitet, mit konkretionären Platten von 10—20 cm Stärke, anscheinend ohne Fossilien. 95 96 Dr. Franz X. Schaffer. Limberg. Im Tale des Regelsdorfer Raches tritt nur der Granit zutage und dauu erstreckt sich, nur an (len Rändern von Löß bedeckt, ein welliger Höhenrücken bis zum Tale des Gänsgrabens bei Limberg. Kr wird von der Bahntrasse in einem großen Bogen umzogen. Ein tiefer Einschnitt schließt den Löß vielleicht 8 m tief auf, so daß man meinen könnte, der ganze Ost- und Südabhang wäre daraus gebildet. Große Erdarbeiten, die zur Sicherung der Trasse an dieser Stelle erfor- derlich gewesen sind, haben aber gezeigt, daß sich hier verwickeltere geologische Lagerungs- verhiiltnisse einstellen, als man sie sonst in der Gegend zu finden gewohnt ist. In hn 71—72 oberhalb der Station Limburg-Miiissnu, waren nämlich Rutschungen des Dammes eingetreten, die den Verkehr gefährdeten^). Der Damm liegt auf einer mäßig nach Süden geneigten Lehne (Böschung 1:6), ist etwa 300 m lang und bis 7 wi hoch. Im regenreichen Sommer 1910 zeigten sich die ersten Rutschuugserscheiuuugen, die ein wulstförmiges Aufpressen des Bodens in den talseitigen Weingärten und Äckern im Gefolge hatten. Die Bewegung erstreckte sich auf eine Fläche von 150 m Länge und 50 m Breite. Die Hisse verliefen parallel der Trasse und Lehne im Damme selbst und senkrecht dazu an den seitlichen Rändern. Da alle Mittel die Bewegung zum Stillstände zu bringen versagten, wurden ein Probeschacht und 23 Bohrlöcher getrieben. Der Schacht erreichte den Granit des Untergrundes in 19 m, das tiefste Bohrloch erst in 38 m. Im Schachte erkannte mau in zirka 6 m Tiefe eine scliwach nach SUdosten geneigte GleitHache, bis zu welcher das Terrain sich in Bewegung befand. Darunter war es in Ruhe. Infolge dieses Gleitens wurde der Schacht in seinem oberen Teile ganz verschoben und zerrissen. Darnach ergab sich eine in Be- wegung befindliche Masse von rund 80.000 die größte Dammrutschung, die je beobachtet worden ist. Ich möchte hervorheben, daß es sich aber hier nicht nur um eine Rutschung des Dammes, sondern des Untergrundes, also einen Bergschlipf, handelte. Schon bei der Anlage der Trasse waren hier Rutschungen vorgekommen, aber durch die 1903 erfolgte Verbreiterung des Dammes zur Legung des zweiten Geleises war das auflastende Gewicht beträchtlich vermehrt worden. Kun war 1910 das erste besonders regenreiche Jahr seit dieser Zeit und es ist klar, daß die größere Durchtränkung des Untergrundes die Tragfähigkeit der Tone und Sande verringert haben muß. Es zeigte sich auch, daß die Rutschung 3 — 4 Tage nach größeren Regen kräftiger auftrat. Es glitten die durchtrankten höheren Schichten also auf den tieferen ab. Um die Rutschungen endgiltig unschädlich zu machen, da es sich zeigte, daß es unmöglich war, sie zum Stillstände zu bringen, wurde die Trasse talwärts auf eine Brücke verlegt, deren elf Pfeiler und zwei Widerlager zum Teil auf den Granit (bis zum achten Pfeiler), zum Teil auf den festen Tegel fundiert wurden. Dadurch wurden große Aufschlüsse geschaffen, die es gestatteten, die geologischen Verhältnisse der Strecke genau kennen zu lernen. Die fast durchwegs beiderseits der Trasse ausgeführten Bohrungen haben folgendes Profil gezeigt (Fig. 19). Die Oberfläche des Bahnkörpers steigt auf 259 ?« Erstreckung von 304'5 m bis 307*1 m nach Osten an. Der Granit fällt auf dieser Strecke von 228 m bis 271 m. Etwa 60 m weiter b Ich entnehme die technischen Angilben der Arbeit: Die Rutschungen in dem Abschnitte Ziersdorf- Eggenburg der Kaiser Franz Josefbolm (Hauiitstrecke) von Dr. Hans Rnscbka. Zeitschr. öst. Ing.- u. Arch.-Ver. 1912, Nr. 36. Ich liin Herrn Dr. Raschka für die freundliche Mitteilung seiner Skizzen, sowie Herrn kais. Rat InB{>ektor Franz Hölzl in Eggenburg für die Überlassung der Bohrprofile und Bohrproben zu Dank verpflichtet. 96 Das Miocän von Ef/genburii. 97 Dr. i'rmz X. Schaffer: Das Miocä« von EKgcnburg. ,Abüandl. d. k. k. gcol. Beich»a«Htalt. XXII. Bund. 4. Hefh) 13 97 08 Dr. Franz X. Schaffer. westlid» stellt er in einem Einschnitte der Trasse in zirka 310 m an. Er zeigt ein in zwei Absätze geteiltes, leichtes Gefälle gegen Osten; weitaus steiler fallt er, wie Bohrungen südlich von der Trasse gezeigt haben, in dieser Ilichtung ab. Das Profil verlauft also gerade am Abhange der Grauitma.sse gegen die Niederung der Schraida. Auf dem Granit liegt, gegen Westen auskeilend und meist nur ein Meter stark, grober, gelblicher, mergeliger Sand, zum Teil zu Kalksandstein verfestigt, mit Konchylientrümmern, unter denen Macrorhlamys Jlolyeri Gein. und andere Pectenarten sowie Austern erkannt werden konnten. Die Oberfläche dieses Schichtgliedes ist erodiert und es stellt nur einen geringen Abtragungsrest der einst viel mäclitigeren Bildungen der ersten Mediterranstufe vor. Darüber liegt an manchen Stellen eine bis V3 starke Schicht von grobem Schotter von dunkelgrüner F'arbe. Die wohl- abgerundeten Gerolle erreichen bis doppelte Faustgroße und bestehen fast ausschließlich aus Grano- diorit, wie er nirgends in diesem Gebiete anstehend gefunden wird. Von demselben Gestein durften auch die dunkelgrünen Sande stammen, die au so vielen Punkten iu den Liegendschichten auftroten. Sodann folgt ein dunkelgrauer, sehr feinsandiger, ungeschichteter, iin trockenen Zustande sehr fester, feucht aber schmierender Tegel. Sein Schlemmrückstand liefert Gipskrystallchen und -Schüppchen, sehr feinen Quarzsaud, etwas Glimmer und kleine, vortrefflich erhaltene Foraminiferen. Er erreiclit im Osten bis etwa 10 m Stärke und keilt im Westen uu.s. Seine Oberfläche liegt ziem- lich horizontal. In inaucheii Lagen treten Scliuppeii und ganze Skelette von Meleftu (vermutlich .1/. sardiuites Ikd\) auf. Darüber folgt mit ziemlich gleiclibleibeiider Mächtigkeit von etwa 12 m, die iin Osten bis auf 15 m steigt, ein überaus feingeschlemmter, blauer, grauer, gelblicher, grün- licher oder bräunlicher, ungeschichteter Tegel, der nur in den tieferen Lagen fest ist. Oberhalb der erwähnten Gleitflache ist er durch Quetscliung geblättert (verrusclieli), sodaß er sich in keinem größeren Ilandstücke halt, sondern in kleine, eckige Bröckchen zerfällt. Im feuchten Zustande fließt er breiartig. In ihm kommen fingerdicke Lagen von krysiallinischem Gips vor, die meist oberflächlich durch Eisenoxyd lebhaft rot gefärbt sind. Gips tritt auch in Körnchen und kleinen Krystalieii auf. Der Tegel gibt beinahe keinen Schlemmrückstaud außer Gipspartikelcheii. Über diesem Tegel tritt nur untergeordnet Löß und Humus 'auf. Daß die fossilführenden Liegendschicluen der ersten Mediterranstufe angehören, ist nicht zu bezweifeln. Die darüber liegenden Schotter deuten auf eine Zeit der Erosion, einen Rückzug des Meeres. Es muß damals der Meeresspiegel tiefer gestanden haben, als der tiefste Punkt liegt, au dem wir die Erosion der Ablagerungen der ersten Mediterranstufe unter dem Schlier nachweisen können. Dies ist in 262 m in einem Bohrloclie der Fall, das taiseitig neben der Trasse angelegt worden ist. Die Tegel mit Mdetta und Gips gehören dem Horizonte des Schliers an. Diesen Namen hat Ehrlich (1852, Geogiiostische Wanderungen im Gebiete der nordöstlichen Alpen, S. 72) für graue, dunkelgraue, grünlichgraue oder bläulichgraue, blätterige und leichtzerfalieude Mergel Ober- österreichs allgewendet. Suess (8, S. 29) liat dann diese Bezeichnung für die Meletta sardinites^ und Gips führenden und durch das Auftreten von Jod- und Bitterwässern ausgezeichneten Mergel des Alpen- und Karpathenvorlandes verwendet, die über der ersten Mediterranstufe liegen. Da um- fangreiche Untersuchungen über die Natur dieser Bildungen im Zuge sind, soll hier nicht weiter darauf eingegangeu werde«. Nach Suess bezeichnet der Schlier einen Rückzug des Meeres, ein ersterbendes Meer, eine Zeit der Abdampfung und der Verarmung der Fauna. Dieses Vorkommen von Liinberg ist deshalb von besonderer Bedeutung, da es das erstemal ist, daß man den Schlier iu so typischer und mächtiger Entwicklung in direkter Auflagerung auf die erste Mediterranstufe auf 98 Das Miocän von E(j;tfnbunj. 99 (lern nlten ürgebirgsnmssiv gefunden hat, wodurch seine Bezielmiigeii zu den Ablagerungen des Kggenbiirgerbeckens im weiteren Sinne noch deutlicher als bisher hervortreten. ^Vestlich von diesem Punkte taucht wie erwilhiit Granit auf, der. von Löß Überlagert, bis an den Gonsgrabeu reicht. Auf ihm liegt hart an dieser tiefeingeschuitteueii, steilwamligen pnl- miocänen Erosionsfurche eine Scholle von Eggenburgerschichten, die bis vier Meter stark in die Unebenheiten des Untergrundes eingebettet ist und sich nördlich eine Strecke hin verfolgen läßt. Es sind V2 starke Banke eines gelblichen oder grauen, unregelmäßig verfestigten, groben Sand- steins mit viel organogenem Grus, bisweilen ganz daraus bestehend, mit Decten Hormnsis, Man-o- chJamifS llolgeri^ Anoynia, Ostrea lamellosa und Balauen in den sandigeren Lagen, in denen auch Urgesteinsgerölle eiugeslreut sind. In diesen Banken sind die seltenen Exemplare von ri/njoma c/r. avglicnin Soir. gefunden worden. Darunter liegen grobe Grundkonglomerate und Breccien. Diese Bildungen sind auch in dem kleinen Hohlwege angeschnitten, der nördlich der Eisenbnhnbrücke zum Plateau hinanführt und werden von mächtigem Löß überlagert. Der Giinsgraben zeigt an seiner Sohle keine Spur der tertiären Sedimente mehr, die ihn wohl einst erfüllt haben müssen. In der Niederung, in der der Ort Limberg liegt, tritt blätteriger Tegel (Schlier) im Untergründe auf. Er wird bei Brunnengrabungen augefahren, doch ist seine Natur nicht genauer bekannt. Südwärts setzt der Schlier den Hügel zusammen, der sich über der Bahn- trasse erhebt. Er ist in den Hohlwegen an einigen Stellen zu sehen, wird aber von mächtigem Löß überdeckt. Stellenweise schließt er Lagen von Bergkreide ein. Nur gegen die Höhe nehmen kleine Gerolle von Urgestein, besonders Quarz überhand. Am Abhange unterhalb der Stationsanlnge trifft man in den Wasserabzugsgräben graue, blätterige Mergel, in denen manche Lagen durch Kieselsäure verfestigt sind. Diese werden fälschlicli als Menilitschiefer bezeichnet. Echte Opalsubstanz ist mir nicht bekannt geworden. Im Brunnen der Bahuhofrestauratiou, der 14 m tief ist, hat man unter dem Löß die gleichen Schichten getroffen. (Mitteilung Herrn Kräh ule tz’). Die nördliche Talseite zeigt das Herabreichen des Schliers von der erwähnten Ilutschuugsstelle bis gegen die Talsohle. Auch weiter östlich liegt er unter dem Löß zutage und ist in dem vom Westausgange des Ortes Nieder Schleinz gegen Norden ansteigenden Hohlwege als lichtgrauer, fast weißer, blätteriger Mergel und Diatomeenschiefer mit Resten von Meletla und schlechten, dünnschaligen, kleinen Bivalven bis zirka 3 m stark unter dem Löß aufgeschlossen. Auch etwas höher ist an der nach Straiiiiig fülirenden Straße der Untergrund Schlier, wie man in den Kellern erkennen kann. Im Orte selbst ist er an der Talsohle in einer Aufgrabung zu sehen. Auf der Höhe südlich des Gänsgrabens liegt ein Rest der mioeäiien Sandsteindecke wie im Norden. In einem Hohlwege, der hier hinan führt, trifft man unter einer mächtigen Lage von Luß Platten von grobem, festen Sandstein. Hoher hinan steht ein grobes, festverkitletes Konglomerat au, wie es sonst nirgends im Bereiche des Eggenburger Beckens beobachtet werden kann und grober Sand mit Sirenenrippen und Macrochlawys Hohjeri. In einer auf der Hölie anfgesclilossenen Sandgrube liegt zuoberst wenig Humus und darunter 1 — P/a»* ß^obe Sande und Gendle und kon- kretionäre grobe Saudsteinplatten mit dünnen Sandlagen wechselnd, mit Os/mi, Anomui, Macro- chlami/s Holgeri, Veden Horneyxsis, Bahnen, Bryozoen u. a. Darunter folgen Schotter von Urgestein. Bei Limberg wendet sich der Rand des Urgebirgsplateaus nach Südwesten. Er ist längs der nach Maissau führenden Straße hoch hinauf mit einer starken Lößdecke überzogen. Der Gegensatz zwischen der rauhen Hochfläche mit ihren Waldbestanden, den weiten Ackerfeldern und den engen, tiefein- geschnittenen prämiocänen Tälern und der Niederung, die aus jüngeren Sedimenten besteht und ober- flächlich von Schottern und Löß bedeckt ist, die dem Weinbaue günstig sind, tritt sehr scharf hervor. 99 lOü Dr. Franz X. Schaffer. Ober Dürnbach. Bei über Dürnbach öffnet sich wieder ein enges, schluchtenartiges Tal, das auch dem pra- miocanen Belief augehört. Im Orte selbst ist an der linken Talseite fast gerade gegenüber der Kirche das Grundgebirge in mehreren Brüchen entblößt. In einem dieser Aufschlüsse sieht man es als Klippe am Abhänge emporragen und darüber, gegen den Berg zu, zirka 5 m verfestigten, groben, grusigen Quarzsand mit Gerollen und mit feinem, organischen Grus lagern. Die Farbe des Sandes ist weiß und gleicht der des festen Felsens. Er ist undeutlich fein geschichtet und gegen oben mit Gerölleu stark vermengt. Zuoberst liegt plattig zerlegter, konkretionärer Sandstein bis zwei Meter stark, dessen Untersuchung wegen der Unzugänglichkeit aber nicht erfolgen konnte und sandiger Löß und Humus. In den verfestigten Sand sind zwei kleine Höhlen gegraben, die seine Festig- keit zeigen. Auf der Höhe südwestlich von der Kirche liegen Eggenburgerschichten als mergelige, kon- kretionäre Sandsteine mit Pecfen Hornensis, P. pseuilo-Bemi'inti, Macrochlamps Holgeri, Ostrea lamel- losa und Balanen auf dem Urgestein. In der weiter westlich gelegenen Kellergasse trifft man zu- oberst bis Im sandigen Löß mit wenig Quarzschotter, darunter eine 1 — 1 Va starke konkretionäre Bank von Kalksandstein und darunter feine, hellgraue, resche, glimmerige Quarzsande mit organischem Grus 4—5 w aufgeschlossen. In ihnen sind die Keller angelegt, die sich ohne Ausmauerung erhalten. Fossilien, kleine Austern, Pecten Hornensis und P. psendo-Beudanti sind darin selten. An der West- seite des Hohlweges nimmt der Löß schon sehr überhand und verhüllt weiterhin die Miocänschichten. In etwas höherer Lage ist eine ausgedehntere Kruste von Eggenburgerstein mit vielen Exemplaren von Ostrea lamellosa, Anomia ephippium und Balanen erhalten, auf der vereinzelte Gerölle von Quarz liegen. Im nächsten nach Südwesten hin folgenden Tälchen ist wieder unter einer festen Kruste grober, rostgelber Sand mit Gerollen vor der Abtragung bewahrt geblieben, der sich aber nicht so hoch hinanzieht, wie bei dem Dorfe. Die Keller sind darin angelegt. Dies zeigt, daß sogar alle die kleinen Erosionsfurchen, die von dem Plateau herabziehen, vormiocäneu Alters sind. Der Abhang läßt hier vielfach deutliche Strandplattforinen erkennen, wie sie bei Grafen- berg und Eggenburg auftreten. Weiter gegen Maissau ist der Fuß des Plateaus von Löß bedeckt, der in einer kleinen Ziegelei am Waldrande aufgeschlossen ist und humöse Lagen einschließt, die auf reichere Vegetation hiudeuten. Wo von der Maissauerstraße die nach Parisdorf führende Straße abzweigt, liegt eine kleine Ziegelei, in der unter 2 m Löß ein grauer, fester, blätteriger, sandiger Mergel auftritt, der dem bei Limberg angetroffenen, fälschlich als Menilitschiefer bezeichneten gleicht. Mit ilim kommen Lagen eines weißen, mürben, leicht zerreiblichen, blätterigen Diatomeenschiefers vor, wie er für Schlierbiidungen charakteristisch ist. Die mattgrauen, blätterigen Mergel sind in den Weinbergen und Feldern weithin zu verfolgen und kommen beim Pßügen auch in den Äckern jenseits der Straße zum Vorschein. Sie sind in den Gräben, die zur Niederung hioabziehen, an verschiedenen Stellen zu erkennen und bilden, von Löß und Schottern überlagert, weithin den Untergrund. Maissau. Bei Maissau fällt das Plateau sehr steil zur Niederung ab und die Straße überwindet diesen Anstieg mit einer großen Serpentine, an der der Granit zutage tritt. An dem Fußwege, der diese abschneidet, sind unmittelbar an der Reichsstraße dem Urgestein aufgelagert Reste der Decke von 100 Uas Miocän con E) Vectm opercularix ottr. miotniiiitvei'M Macroclilami/s llohjeri Ii). Kr erwähnt ein Absinken der Schichten gegen Südosten. Bei Urubern bildet das Relief des Urgebirges eine weit einspringende Bucht, die von Loli erfüllt ist, der sich gegen Üumping erstreckt. Er liegt am Rande der Niederung direkt auf dem Urgestein. In den kleinen Wasserrissen, die sich am Nordwestende des Urtes m die nördliche Tal- seite einschneiden, tritt ein grober, rescher Quarzsand von eckigen Kornern und mit feinem Schotter vermischt zutage, in dem nur schlechterhaltene Schalen von Ostrea lamellosa in großen Exemplaren und Fischzähne gefiiiideu werden. Wo bei den letzten Häusern des Ortes der (vom Dorfe gerechnet) erste dieser Gräben in das Tälchen mündet, ist eine gegen Westen schauende Wand entblößt, die folgendes Profil zeigt. Zuunterst liegt feiner, grauer oder gelblicher, glimmerreicher, ungescliichteter Quarzsand bis 4 m aufgeschlossen, mit seltenen kreidigen, großen ßivalvenschalen, die kaum eine Bestimmung gestatten. Er ist mürb verfestigt. Darüber folgt eine .30 cm starke Schicht von grobem Sand und Urgesteins-, besonders Quarz- gerölieii von Nußgröße, doch auch Faustgröße erreichend, mit zahlreichen Steinkernen großer Bt- valveu, besonders Pectunculus (viel kleiner als der typische P. Fichteli und mit zahlreichen Schloß- zähnen), Lucina, Dosinia, Amiantis? u. a. in sehr schlechter Erhaltung. Zuoberst liegt bis 3 m stark werdend ein Wechsel von festen konkretionären Bänken eines mürben, feinkörnigen Sandsteins mit sandigen Lagen, die teilweise ausgewaschen sind, wodurch ') F. V. Hauer, Über die Eoceiigebilde iru Kr^heiitogthuaie Österreich und in Salzburg. Jabrb. üeol. Reichsanstalt IX. 1858, S. 103. *) F,. Suess hat wie emiibnt diesen Namen für die Vorkommen in Niederösterreicli verwendet, 3) Er verlegt die beschriebene Stelle an den .nordöstlichen“ Ausgang des Orte». E» soll richtig .nord- westlich“ heißen. 103 104 Dr. Franz X. Schaffer. die Schicht ein luckiges Aussehen erhalt. Der Sandstein enthält viel organogenen Grus, wenige ürgesteinsgerölle in manchen Lagen und von Fossilien besonders kleine Pectenarten wie Aequipecten opercnlarisi var. miofmnsversa, Äc. scahrellus var. BoUenem^is, 0. crai^smima, 0. lamellosa, Terebrafula Hoernesi. Die Schichten zeigen Südostfallen mit einem Neigungswinkel von zirka 40° und werden von einer Ost-West streichenden mit 4ö° gegen den Berg fallenden Verwerfung durchsetzt, die die östliche Partie um zirka 1 m hat absinken lassen. Die zweite (vom Beschauer weiter rechts gelegene) anscheinende Verwerfung ist nur in der Perspektive begründet. An der Nordseite der Wand (im Bilde ganz links) durchsetzt eine vertikale Verwerfung die ganze Schichtfolge, die scharf abschneidet und es liegen mißfarbene, graugelbe, verquetschte Tegel und ein gelbliches oder rötliches wie Bergkreide aussehendes, leichtzerreibliches, poröses, kalkiges Material wie eine Kluftausfüllung zutage. Sie dürften dem Liegenden angehören. Über den konkretionären Bänken liegt zirka 1 m mächtig sehr grober, grauer, eckiger Quarz- sand und darüber VU m feiner Schotter, gegen oben gröber werdend und leicht mergelig verfestigt. An der Westseite des kleinen Grabens, also anscheinend im Liegenden der ganzen Schicht- folge, treten hinter einem Wirtschaftsgebäude des daselbst befindlichen Bauernhauses gelbliche und graue, feste, zum Teil sandige Tegel auf, die wohl dem von den älteren Autoren erwähnten Tegel der Basis entsprechen. Im Bachbette ist das Urgestein auf eine Strecke weit anstehend zu sehen. Gegenüber dem beschriebenen Punkte ist an der südlichen Talseite in Kellern der Granit angefahren; darüber liegt magerer, grauer und gelber Tegel, sodann ein Im starker Horizont von Urgesteinsblöcken und -trüramern und darüber gebankter Sand und grober, runder Grus 3— 4 m stark mit schlechten Fossilienschalen. Sie entsprechen wohl den Sauden an der Nordwand des Tales. Dort ist weiter gegen den Ort zu die gleiche Schichtfolge wie in dem westlicheren Auf- schlüsse zu sehen, doch tritt auch der stark erodierte und geglättete Granit im Liegenden auf. Die Schicht 2 ist weiter gegen Osten nicht mehr so deutlich ausgeprägt und auch fossilärmer. Hier ist im Hangenden der festen Banke der mattgraue, blätterige Tegel des Schliers an mehreren Stellen bloßgelegt, der bis an die Oberfläche des Terr.ains reicht. Im unteren Teile des Dorfes sind nahe der Straßenbrücke die Keller in Sanden angelegt und die festen Bänke dienen als Decke. Im Bache steht auch hier Granit an. An der Südseite des Tales liegt im Dorfe ebenfalls Schlier an der Oberfläche, der dann unter dem Löß verschwindet. In dem engen Tale des Grübernbaches ist unterhalb des Ortes grauer Tegel unmittelbar auf dem Granit zu sehen. Doch ist seine Stellung nicht sicher. Dann verengt sich das Tal noch mehr und schneidet tief in den Granit ein. Diese romantische Waldschlucht wird als „Steinkrempel“ bezeichnet. Wenn man auf den flachwelligen, von Löß bedeckten Hügeln steht, die sich gegen das Tal von Ober Ravelsbach senken, würde man nicht glauben, daß in un- mittelbarer Nähe diese wilde Schlucht in sie hiueingeschnitten ist, Gegen Ober Ravelsbach wird das Tal weiter, flacher, der Granit verschwindet und die Schliertegel kommen an einer Stelle der Talwand unter dem Löß zum Vorschein. An der von Gräbern nach Eggendorf am Walde führendeu Straße bedeckt Löß das Terrain. Aus ihm ragen westlich die Granitkuppen hervor. Wo die Straße die flache Furche des Ravelsbaches übersetzt, zieht sich der Löß in einer Mächtigkeit von mehreren Metern in das von dichter Vege- tation bedeckte, im Sommer daher schwer zu passierende und schlecht zu untersuchende Tal. Gleich unterhalb der Straße ist er durch die Wässer tief eingerissen und darunter kommt ein feiner, hellgrauer oder hellgelber, feingeschichteter Quarzsand hervor, der mehrere Meter tief bloßgelegt ist. Er ist in den tiefen, verzweigten Gräben in bis 10 m hohen, senkrechten Wänden angeschnitten. 104 105 Vas Miocfhi von Eggenhurg. Bald ist er ungescl.ichtet, bald fein geschichtet, stellenweise zeigt er typische Diagonalschichtung. Seme Farbe wechselt und rostfarbene Bänder unterstreichen die Schichtung. Sein Korn ist besonders in den höheren Lagen sehr fein, wird aber auch gröber und er geht in feinen Schotter über Von Fossilien sind darin nur kleine Austern vom Typus der Oslrea ßnibviata gefunden worden. An den Wanden sieht man, bis 2 m stark aufgeschlossen, grauen oder brilunlichen, wenig plastischen Tegel. Er dürfte wohl zum Schlier zu stellen sein, wenngleich er nicht den typischen Charakter trägt. Es ist hier deutlich zu sehen, wie die Sande ein stark zerschnittenes Relief be- saßen, als der Schlier darüber abgelagert wurde und es wieder ausglich. Auch er wurde wieder teilweise ausgewaschen und darüber der oft sehr unreine, sandige und von kleinen Geröllen durch- setzte Löß abgelagert. Dadurch sieht es bisweilen aus, als ob dieser eiue sehr große Mächtig- keit besäße. An der nördlichen Seite des nun schluchtartig werdenden Tales ist der mit Kote 374 be- zeichnete Hügel ganz aus marinen Miocänbildungen aufgebaut. Die Oberfläche wird von festen, mürben, graugelben Kalksandsteinen gebildet, die gelegentlich in kleinen Gruben bloßgelegt sind und viele Gerolle von grünem Grauodiorit einschließen. Von Fossilien sind besonders zu erwähnen: zahllose prächtig erhaltene Knollen von Cellepora, weiters MacrochJamijs Ilohjeri, Pecten pseudo-lieu- danti, Aequipecten opercularis vor, niiotransversa, Anomia, Oslrea ßmbriatti, 0. Granensis, Terebratula Hörnesi, Spalangiis Anstriacus, Sp. perornutus. Gegen unten gehen diese Schichten in grusigen Sand über, der schlechte, kreidige Schalen großer Bivalven enthält. An der Steilwand gegen das Raveltal sieht mau diese Überlagerung sehr deutlich. In den Feldern und Weinbergen des sanfteren Ab- hanges gegen Süden und Osten trifft man sandiges Material und daraus herausgewittert Seeigel und andere Fossilien. In dem Graben, der von Grübern nach Beyerdorf hinabführt, ist an einer senkrechten Abgrabung folgendes Profil zu sehen: 2 m gelblichgrauer, mürber, gebankter, konkretionärer Kalksandstein, mit Echiiiiden, voll organogenem Grus, 3 m sehr feiner, etwas mergeliger Saud, 2 m grober, grünlicher Sand mit zahlreichen Gerollen von Grauodiorit mit großen, kreidigen Muschelschalen. In diesem kleinen Graben und tiefer am Süd- und Üstabhange des Hügels 374 tritt matt- grauer, blätteriger Schliermergel auf, der auch die nördliche Talseite der Ravel bis gegen Beyer- dorf zusammensetzt und weiter ostwärts unter dem Löß verschwindet. Nördlich von Eggeudorf taucht an der Talseite unter dem Löß feiner, rescher, weißer oder gelblicher Quarzsaud auf, der in mehreren Gruben vorübergehend aufgeschlossen ist. Auf den Feldern sieht man Trümmer von Oslrea crassissima herausgewaschen. Weiter westlich bedecken Rundschotter von Quarz den Abhang und sodann taucht das Urgebirge auf. Die an der südlichen Talseite gelegene, weite Mulde ist von Löß erfüllt, aus dem Mergel- und Süßwasserkalkbrockeu in großer Zahl heraus- wittern. In Klein Burgstall und weiter gegen Westen liegt Löß in den Terrainfurchen und er deckt in stellenweise mehrere Meter mächtiger Decke das Urgestein, das sich nun zu der welligen Hoch- fläche erhebt, die sich über Weikersdorf nach Sachsendorf und Dumping erstreckt. Auf dem flachen Rücken des Mauharts liegen an verschiedenen Stellen junge Quarzschotter von meist kleinerem Korne und nicht verfestigt, so bis über 500 m auf dem Wege von Fernitz zu den Schlagerhütten. Diese Scliotter können in einer solchen Höhenlage nur zu einer Zeit abgelagert worden sein, da das ganze Land im Westen so hoch von Sediment bedeckt war, daß die Furche des Kamp völlig begraben war. Wir müssen sie also wohl als jungmiocäu oder pliocän ansehen. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocftn von Eggeiiburg. (Abhandl. <1. k. k. geol. KelclisansJalt, XXII. Untid, 4. Ueft.j 14 lOö 10(> Dr. Franz X. Schaffer. Gleichalt dürften die Schotter sein, die weiter im Süden auf den östlichen Höhen des Trenkberges in etwa -ibüm und nördlich von Oberholz noch niederer liegen. Solche Vorkommen sind gewiß in ••rößerer Zahl vorhanden, aber in dem von Humus und Wald bedeckten Gebiete nicht wabrzunehmen. Zwischen Zemling und Olbersdorf ist Löß sehr verbreitet und am Nord- und Ostfuße des Haidberges in Grüben aufgeschlossen. Erst südlich von Olbersdorf wird in der Talweite des Dien- baches marines Miocän in P'orm von Sanden 2 w tief in einer Grube bloßgelegt. Diese sind resch, grob, gelb bis rostfarben gebilndert, wenig gerollt, gegen oben lehmig und mit kleinem Kies vermengt und man findet darin Reste kleiner Exemplare von Ostrea crasmsima und Haifischzähue. Das Tülchen von Dieudorf ist von Löß bedeckt. Erst in dem Graben, der westlich des Dorfes gegen den Trenkberg aiisteigt, sind im Walde marine Sande an mehreren Stellen ange- schnitten. Sie sind eckig, nicht abgerollt und von sehr verschiedenem Korn, zum Teil pulverig, dann aber grob und gehen in Grus über, dem auch große Gesteinsbrocken beigemengt sind. Das Material ist verschiedenfarbiger Quarz, weiß, hellgelb, grau, gelblich, rötlich bis tiefrot. Die Färbung wechselt bänderweise. Daß dies ein Aufbereitungsprodukt von Quarziten des Rotliegenden ist, ist nicht zu verkennen. Dieses greift von Südwesten bis in diese Gegend spornartig ein und steht östlich in geringer Entfernung an. In diese Sande sind dünne Lagen oder Butzen eines grauen, plastischen Tegels eingeschaltet, um die herum eine Verfärbung Platz gegriffen hat. In den höheren, feineren Lagen sind zerbrochene Austernschalen (Os/rca crassissima) iu großer Zahl eingebettet. Die Schichtung ist sehr unregelmäßig und die Schichtflachen schneiden einander unter spitzem Winkel, ohne daß aber Kreuzschichtung stattfaude. Bergwärts liegen feste Kalksandsteine zutage. Es ist im Walde nicht zu ersehen, wo diese typischen Uferbildungen gegen das Grundgebirge abstoßen. Auf der Höhe des Berges kommen wie erwähnt Urgesteinsrundschotter vor. Westlich von Schönberg am Kamp sind noch geringe Reste der einstigen Decke von Eggen- hurgerstein erhalten. Von Diendorf südlich führt die Straße durch eine von Löß erfüllte Mulde nach Oberholz. Die westlich ansteigende Höhe scheint von Schotter bedeckt zu sein. Die Mulde, in der das Dorf liegt, ist von staubförmigen, grauen oder gelblichen, glimmerigen Sanden erfüllt, in denen die Keller des Ortes angelegt sind. In ihnen sind Fossilreste, Trümmer kleiner Austern, von Chhmys, Pecten u. a. sehr selten. Weiter gegen Süden ist das Grundgebirge nur stellenweise von einer dünnen Lußdecke verhüllt, die gegen das Tal von Elsaru hinabzieht. Am Südostabhange des Obritsberges sind feine Urgesteiusschotter zum Teil verfestigt in Wasserrissen angeschnitten und sie ziehen auf der Höhe bis gegen Wiedeudorf. Östlich von Bösendürnbach sind, dem Grundgebirge aufgelagert, feste, gebankte Sandsteiue mehrere Meter mächtig aufgeschlossen. Sie sind feinkörnig, glimmerig, kalkreich und enthalten zahlreiche fossile Reste, kleine schlechterhalteiie Pectines, Tnrritdla mul Steinkerne anderer Kon- chylieu. Darunter steht feiner, rescher Quarzsaml 6—7 m stark an, der gegen oben verkittet ist. Im Orte Wiedendorf liegen an der Straße graue und gelbliche, feine, glimmerige, resclie, leicht verfestigte Sande mit Arquipecfen praescabriusculus Font. „ opercularis L. var. miotran&versa Schff. Amussiopecten gigns Schloth. « » K var. plana Schff. Pecten Hornensis Dep. et Rom. Pectu?ici(lus Fichteli De$h. 106 Das Miocän ron Egifenhurg. 1Ü7 bis 3 m aufgeschlossen zutage. In sie hinein sind die Keller hinabsteigend angelegt. Darüber bildet ein luckiger Kalksandstein eine natürliche feste Decke, die ’Rohl 5 m Mächtigkeit erreichen dürfte und deren sichtbare Bänke von Steinkernen eines kleinen Pfcfunculus erfüllt sind. Daneben finden sich auch Amiunüs und kleine Pectenarten. Darüber folgt, wenig deutlich erkennbar, anscheinend wieder feiner Quarzsand von grauer und rotgelber Farbe, der vielleicht aber schon zu den Schotter- bildungen gehört, die die Höhe des Hügels bedecken. In der weiter westlich gelegenen kleinen Ziegelei von Elsarn ist unter dem bis 4 m starken Löß weißer und grauer oder hellgelber, ungeschichteter, mürb verfestigter Quarzsand bis G m tief aufgeschlossen, in dem schlechte fossile Konchylientrümmer Vorkommen. Darin ist eine etwa 20 cm starke, verfestigte, gelbbraune Bank zu bemerken, die zahlreiche sehlechterhaltene Sleinkerne von Dimyariern enthält. Beyerdorf. Au der rechten Seite des Tales von Beyerdorf zieht der Schlier den Abhang des Hügel- zuges ostwärts gegen Ober Ravelsbach hin. Südlich liegt in 368 m auf der Höhe festes Konglomerai, das von aufgelösten Gerollen luckig ist und dickbankig mit 35—40^ nach Nordosteii einfälll. Die Bänke zeigen Diagonalschichtung. Das Material ist vorherrschend Quarz und anderes Urgestein, aber auch roter Hornstein und grauer, weißgeäderter Kalk von alpinem Habitus, das Bindemittel ist glim- meriger Kalksandstein. Die Gerölle sind durchschnittlich vou halber Faustgroße. Von Fossilien wer- den große Exemplare von Ostrea crassissima selten gefunden, die zeigen, daß wir es hier mit unter- mioeänen Bildungen zu tun haben. Gerölle liegen auch weiter ostwärts auf den Hügeln bis gegen über Ravelsbach, wo mächtige, kaum verfestigte Schotterinassen von wohl jüngerem (pliocäneinV) Alter aufgeschlossen sind. Gegen Eggendorf am Walde und Zemling dehnt sich weithin die Lößdecke bis an den Fuß des Manharts aus. Mühlbach. Bei Zemling 375 m und Mühlbach 346 m liegt blätteriger Schlier in den Tälern. Die sich gegen Osten erhebenden Höhen werden von festem Konglomerat gebildet, das hier meist feinkörnig und düimgebankt ist. Es bildet die laugen Rücken, die sich mit ihren auffälligen horizontalen Kammlinien als Terrassen zu erkeunen geben. Hier tritt stellenweise auch überaus feingeschlämmter, rescher Quarzsand, dünugeschichtet und mit Kreuzschichtuug auf, der ganz an die Sande der Con- gerieustufe der Gegend von Wien erinnert und an manchen Stellen findet man weiße Süßwasserkalke, die bald kreidig mürb, bald hart und splitterig sind. Das sich gegen Ebersbruim öffnende Tal ist von Löß erfüllt, aus dem an der Sohle Konglomerate auftaucheii. Östlich von Mühlbach trifft mau auf der Höhe in zirka 380 m mürben, grobkörnigen Quarz- sandstein vou braungelber Färbung und Konglomerate von Walluußgiöße mit viel sandigem Zwischeninittel. Hohenwarth. Gegen Hohenwarth sind zahlreiche kleine Schluchten und Kegenrisse in diese Gesteine ein- geschnitten, die nur teilweise von Löß überdeckt werden. In dem Tale von Holienwarlh sind sie unmittelbar westlicli außerhalb des Ortes (36b m) etwa b>ü m lioch an einer Wand aufgeschlossen. (Taf. IX 0.) Gegen unten liegen grobe Konglomerate von GerOlleu bis halbe Faustgroße uml fein- 1U7 108 Dr. Franz A'. Schaffer. gebankter Sandstein, der gegen oben vorherrscht. Die Bankung und Schichtung sind sehr deutlich, meist ist auch eine ausgezeichnete Diagonalschichtuug zu sehen. Die Sedimente sind durchwegs sehr stark verfestigt. Nördlich des Ortes sind leicht zementierte Sandsteine von feinem Korn in den Hohlwegen bloßgelegt, die zur Höhe hinanführen. Sie zeigen deutliche Kreuzschichtung und zahlreiche Konkretionen und verfestigte Bänder von Limonit. Südlich des Ortes sind au der nach Straß führenden Straße selir feine, düungeschichtete Sande mit ausgeprägter Diagonalschichtung in tiefeingeschnittenen Gräben zu sehen. (Taf. IX a.) Diese Bildungen sind hier überall fossilleer. Im Gelände treten sie dadurch auffällig hervor, daß der Boden mit Schwarzföhren und Robinien be- standen ist. Im Tale liegt unreiner, sandiger Löß in einzelnen Flecken. Östlich von Hohenwarth setzen sich Schotter auf der Höhe über das Himmelkreuz in den sich langsam senkenden Rücken bis gegen Radelbrunn auf mehr als lü km (von Mühlbach gerechnet) fort. Sie sind hier teilweise nicht verfestigt und wohl jünger. In ihnen sind stellenweise Butzen von Süßwasserkalk eingeschlossen. Besonders in diesem Gebiete zeigt sich deutlich, daß die Konglomerate und Schottennassen einem Flußdeita angehöreu, das gleichzeitig mit den fossilreichen Sedimenten entstanden ist, die weiter im Norden den Gebirgssaum begleiten. Schon bei Grübern zeigt sich grobes Material von Urgestein und ein Vorherrschen fossilleerer und fossilarmer Sande und Gerolle, die dem ganzen nördlichen Gebiete sonst fremd sind. Die Konglomerate mit Austern, die südlich von Beyerdorf aufgeschlossen sind und die ähnlichen Bildungen östlich von Mühlbach, bei Hohenwarth und an anderen Punkten stellen wohl die ältesten Sedimente dieses Flusses vor, die wir, wie wir sehen werden, auch weiter nach Süden verfolgen können. Die darüber lagernden und besonders weiter östlich stark überhand nehmenden Schotter, die schon außerhalb der Karte, zum Beispiel bei Pfaffstätten die Hügel bilden, sind vermutlich jünger und gehören zum Teil wohl der Zeit an, in der die Abtragung der auf dem Rande der böhmischen Masse abgelagerten Sedimente vor sich ging. Die vielfachen Einschaltungen von feinen Sauden, die bisweilen mürb verfestigt sind, lassen den raschen Wechsel in den Sediraen- tationsbedingungen klar erkennen, wie er im Bereiche einer Flußmündung zu erwarten ist. Die Hochfläche, die sich zwischen Hohenwarth und Ronthal ausbreitet und die flache Mulde, zu der sie sich gegen Süden senkt, sind auf weite Erstreckung mit Löß bedeckt. Südlich von Ron- thal liegen die Schotter zutage, aus denen stellenweise die festen Konglomeratbänke auftauchen. Es ist in diesem Teile der Karte schwer eine Abtrennung dieser beiden wohl altersverschiedeneu Bildungen durchzuführen und ich halte es für zweckmäßiger, sie als äquivalente Sedimente zusammen auszuscheiden. Westlich von Ronthal ziehen die Schotter auf der Höhe gegen den Gscheiuzgraben. Stettenhof. Das Plateau erstreckt sich weiter südwärts gegen Stettenhof und die Höhe des Blickenweges, 380 m, wo die Lößdecke überliand nimmt. Nur in einigen der tiefeingerissenen kleinen Tälchen tauchen Konglomerate und Schotter, meist sehr deutlich gebankt und feiner, mürb verfestigter Sand mit Kreuzschichtung auf. In Stettenhof wird ein fester, plattiger, feinkörniger, glimmeriger Quarzsandsteiu mit ge- ringem Kalkgehalte gebrochen, ein Gestein, wie es sonst nirgends im Umkreise auftritt. Von diesem Orte stammt ein im Nalurhistorischen Hofinuseum befindlicher Uuterkieferast von Mastodon lofujirostris, der schon die Annäherung an M. arvernensis verrät, also auf sicheres Pliocäu hindeutet. Nach der Erhaltung des Stückes ist es keinesfalls in stark verfestigtem Gestein einge- bettet gewesen, sondern es stammt nach CZj?.ek aus „einem ziemlich festen schottrigeii Sande“ 108 109 Das Miocän von Et/yenbury. der auf der Oberfläche weit verbreitet ist. Dieser Fund hat mit beigetrageii, diese Konglomerat- und Schotterraasseu in ihrer Gesamtheit für pUociin anzusehen. Die Hügel nördlich des BrUndlgrabens bestehen in ihrer ganzen 50 m betragenden Erhebung aus feinen Konglomeraten. Diese erstrecken sich dann im l’lateau westlich von Stettenhof weiter, wo sie in den wildzerrisseneu Schluchten, die unvermittelt tief eingeschuitten sind, zum Teil bis 60 tn hohe, sehr steile Felswände bilden. Sie setzen den westlichen Ausläufer der Hochfläche über den Gantscher Berg zusammen, der sich, gegen West von Löß bedeckt, an den aus Urgestein und Rotliegendem gebildeten Schloßberg anlehnt. Gegen Südwest und Süd senkt er sich steil zur Niederung und wird hier ganz von mächtigen Lößinassen umhüllt. Diese sind durch tiefeingerissene enge Schluchten zerschnitten, die bis 14 m tief werden und in denen die Konglomerate und Schotter an mehreren Punkten bloßgelegt sind. Es ist hier infolge der wilden Zerrissenheit des Terrains überaus schwer die Grenze von Schotter und Löß zu ziehen und der dafür erforderliche Arbeits- aufwand steht in keinem Verhältnisse zu dem geringen Werte der Ergebnisse. Zudem sind die vorliegenden Karten nicht zur Eintragung weiterer Einzelheiten geeignet. Von Stettenhüf zieht sich in südwestlicher Richtung ein auffälliger horizontaler Rücken vier Kilometer weit gegen Engabrunn. Er tritt im Relief stärker hervor, als seiner geringen Höhe — 340—360 m, also 100—150 m über der Talsohle — entspricht. Seine Oberfläche und sein Nord- westabhang, der sich zum Wolfgraben senkt, sind von Konglomeraten und Schottern gebildet und stark bewaldet, während die südöstliche Abdachung von mächtigen Lößmassen verhüllt ist, an der wieder in tiefen Hohlwegen die Schotter sichtbar werden. Es ist sehr auffällig, daß die Erstreckung dieses Rückens, der als Hengstherg und Engabnmner Hag bezeichnet wird, mit der Anordnung eines kleinen Zuges krystallinischer Gesteine zusammenfällt, die wie Klippen von Stettenhof bis Enga- bruüü an mehreren Stellen in seinem Streichen auftaucheu und dafür zeugen, daß sie wohl die ursprüngliche Ablagerung der Schotter begünstigt, sicher aber deren spätere Abtragung verhin- dert haben. Gösing. Oberhalb Gösing tritt in dem Straßeneinschnitte Sand und Schotter auf, weiter südlich und östlich verhüllt aber der Löß das ganze Gebiet so mächtig bis hinab zur vorgelagerten diluvialen Terrasse, daß nur an wenigen Punkten ältere Gesteine auftauchen, so in einem tiefen Hohlwege südlich von Gösing der graue, blätterige Schlier und au der nach Fels führenden Straße ein niederer Zug von Gneis, der in stark zersetztem Zustande in dem gegen Osten folgenden Hohlwege als Klippe auftaucht. Fels. Dieser Hohlweg ist bis 10 »i tief und wird als Dornergraben bezeichnet, obgleich dieser Namen auf der Karte für das Tal verwendet wird, durch das die Straße nach Gösing verläuft. Man sieht hier auf dem zersetzten Urgestein einen dem Tachert ähnlichen niattgrauen oder rostfarbenen Ton, der plastisch ist. Darüber liegen braunlichgelbe bis rostrote, feine, resche Quarzsande mit kleinen Quarzgeröilen, teilweise ■ in Bänken zu sehr festem Sandstein verbacken, der dem an anderen Punkten des Deltas beobachteten so sehr gleicht, daß ich ihn anfangs damit verglich. Erst als ich im Winter den Aufschluß wieder besuchte, der sonst dicht verwachsen ist, konnte ich die zahl- reichen kreidigen Muscheltrümmer erkennen, die in den Sanden liegen. Es konnten bestimmt werden : Balanus, Cerithium (ähnlich i^Ucatum), Fectunculus Fichteli, Fielen Hornenm, Annmioimten ytyas 110 Dr. Franz X. Üchaffer. (Loibcrsdorfer Facies, Liegeiidsaiide). Es dürfte leicht sein durch größere Aufgrabuiigen eine reiche Suite zustande zu bringen. Der Sand ist etwa G m mächtig und läßt sich beiderseits in den Wänden des Grabens verfolgen. Er wird nur von etwa 1 m Humus und humösem Löß bedeckt, zieht aber im Anstiege des Hohlweges nicht hinan, sondern schneidet anscheinend horizontal ab und wird von mächtigem Löß überlagert. Der Punkt liegt in etwa 210 m Meereshöhe. Es ist dies die tiefste Stelle, an der Ablagerungen der ersten Mediterranstufe in diesem Gebiete angetroffen werden und sie be- zeichnet also einen Tiefstand des Iransgredierenden Miocünraeeres, da sie etwa 70 m unter dem Horizonte der Patellensande von Roggendorf liegt. Wir müssen uns wohl vorstellen, daß in der- zeit als der miocäne Meeres.spiegel bei seinem Vorrücken in dieser Kote stand, die Aufschüttung des Deltas durch den von Westen kommenden Strom noch nicht sehr weit vorgeschritten war. Erst beim weiteren Ansteigen des Meeres hat sich das Delta hoch aufgebaut und sicher auch diesen Punkt überdeckt, als es sich weit nach Osten vorschob. Infolge der nachfolgenden Erosion ist von diesen Schottermassen in dieser Gegend fast nichts mehr übrig geblieben, aber geschützt durch den sich gegen Westen erhebenden Urgesteinsrücken konnte sich diese kleine Scholle leichtzer- störbarer Sedimente erhalten, die uns einen Schritt weiter führt in der Erkenntnis der hydro- graphischen Verhältnisse jener fernen Zeit. Dann endet das Hügelland mit ziemlich Ost-West verlaufender Linie und es erstreckt sich in zirka 220 m eine ebene, etwa 2 hn breite diluviale Terrasse, die von Löß bedeckt wird, bis an das Alluvialland der Donau, gegen das sie in einem 20 — 25 m hohen Steilufer, dem Wagram, ab- fällt. Dieser Wagram zieht sich von Osten her über Fels, Feuersbruun, Eiigabrunn uud sich allmählig verflachend nach Hadersdorf liin. Au diesem alten Uferninde sind auf lange Erstreckung in mehr- fach unterbrochenem Zuge krystalliuische Gesteine bloßgelegt. Über ihnen liegen diluviale Schotter und Löß, der auch sonst den Abhang bildet. Dies läßt vermuten, daß die alten Gesteine, die am Südostfuße des Manhartsberges unter dem Ilügellande verschwinden, tief abgetragen den Sockel dieses abwechslungsreichen Gebietes bilden uud vielleicht in nicht großer Tiefe unter den Konglo merateii, Schottern und dem Löß den Grundriß der morphologischen Verhältnisse vorzeichnen. Bei leis ist der Schlier mit Meletta an mehreren Stellen in künstlichen Aufschlüssen ange- troffeu worden. So hat man ihn bei einer Brunneugrabung au der Straßenkreuzung nahe der Station in 2 m Tiefe angefahren und mit 15 m nicht durchsunken. Im Lettengraben, nördlich der Kirche sind im Jahre 1840 von einer belgischen Gesellschaft zwei Schächte abgeteuft worden, die zirka 5Ü m im Schlier standen. Beim Gasthause Rittler hat man 22 m in ilim gegraben. Auch ira Ein- schnitte der zum Bahnhofe führenden Straße ist er augetrofl’en worden. Das Delta. Das mächtige und weitausgedehnte Delta, dessen Natur wir im vorhergeheuden geschildert haben, ist ein für das ganze Gebiet unserer Untersuchungen vereinzelt dastehendes Vorkommen. Aus den heutigen morphologischen Verhältnissen des Gebietes ist nicht zu ersehen, wo seine Spitze gelegen gewesen ist. Die Erosion hat längs des Urgebirgsrandes eine Furche geschaffen, über die keine Verbindung nach Westen hergestellt werden kann uud die Abtragung hat ein even- tuelles Ansteigen der Oberfläche des Deltas soweit verwischt, daß man nur eine östliche Abdachung erkennen kann. Auch aus dem verschiedenen Korne der Schotter ist ihre Herkunft nicht zu ersehen, da in der Schichtfolge ein vielfacher Wechsel groben und feiusaudigen Materials auftritt, der auf wechselnde Wassermengen liindeutet. Die Schotter können nicht über die Höhen des Manharts 110 J)as Miocän ron E^ffenburg. m gekommen sein, der gerade hier seine höclisteu Erhebungen aufweist und daß sie vielleicht von Nordwesten über das Plateau vou Harmaiinsdorf, über Klein liurgstali und Eggeiulorf am Walde, wo sich eine niedere ferraiiischwelle findet, herabgebracht worden sind, ist ebenfalls ausgeschlossen, da zur Zeit ihrer ersten Ablagerung die Mulde von Ilorn bestanden hat, über die sie nicht trans- portiert worden sein können. Überdies finden sich keine ähnlichen Ablagerungen im ganzen Gebiete bis an die Senke des Kamp. Auch die Verteilung der Schotter, die nur südlich vom Tale der Havel auftreten, während bei Grüberu aufiällig mächtige, resche Sande Vorkommen, spricht für eine von Südwesten kommende Strömung. Mauclie Gemengteile der Schotter sind der böhmischen Masse fiemd oder kommen, wie die Hornsteine, heute dort nur in solchen Gegenden vor, von wo kaum eine Ilerbeischafiung angenommen worden kann. Weiter ist die westöslliche oder südwest-nordöstliche Richtung einiger aus Konglomerat gebildeter Hölienrücken, wie besonders die des Engabrunner Hags so auffällig, daß man sie vielleicht als alte Flußriiinen deuten kann, in denen gröberes Material abgelagert worden ist und die deshalb jetzt iin Relief hervortreteii, während im übrigen Delta feineres Sediment und nur zu Zeiten von Überschwemmungeu niedergeschlagen wurde, ilas leichter zerstörbar, schon wieder teilweise entfernt worden ist. Dies würde also ebenfalls auf eine nach Nordost gerichtete Strömung liinweisen. Dadurch werden wir nun dazugeführt, jenen gewaltigen Strom, der das in seinen heutigen Resteu noch so ausgedehnte Deltaland aufgeschüttet hat, aus dem Donaudurcli- bruche der Wachau herzuleiteii, worauf aber hier nicht weiter eiiigegaugen werden soll, da dies schon zu sehr außerhalb des Rahmens unseres Gebietes fällt. Dazu muß die ganze Uamlzone nördlich und südlich von dem Austritte der Donau in die Niederung in Retracht gezogen werden, was in einer besonderen in Vorbereitung befindlichen Arbeit geschieht. Nur am Rande des Deltas gegen Grüberu und Beyerdorf konnten fossile Reste der I.Medi- terraustufe iu seinen Sedimenten nachgewiesen werden, da dort wohl ruhigere Sedimentations- verhältnisse herrschten. Aber sonst ist bisher noch kein Fossilfnnd gemacht worden. Die Verfestigung der losen Sedimente ist nur stellenweise vor sich gegangen. Die festen Konglomerate von Beyerdorf. Mühlbach, Rohntal, Hohenwarth, westlich von Stettenhof und au anderen Punkten, sowie die festen Sandsteine vou Stettenhof, die sogar als Baumaterial abgebaut werden, wechseln mit ganz losen Schottern und Sauden sowohl lokal als auch in der Schichtfolge. Nach- trägliclie Infiltrationen haben diese sehr durchlässigen Massen verfestigt und zwar hat es den An- schein als ob die langgestreckten Hügelzüge, wie der von Hohenwarth über das Ilimmelkreuz ost- wärts streichende, der weiter nördlich von Zemling gegen Pfatfstätten hinziehende, der des Hengstes und des Engabrunner Hags, solche Linien stärkerer Verkittung der anscljeineml gröberen Sedimente bezeichnen und deshalb im Relief hervortreten, während durch die spätere Erosion die dazwischen liegenden Partien ausgewaschen worden sind. Ob sie als Deltaanne gedeutet werden können, ist wohl nicht zu beantworten. Das morphologische Bild des Deltas ist wie beschrieben überaus abwechslungsreich und zeichnet sich durch die tiefeingerissenen und reichverzweigten Täler aus, die mit steilen, in iliren höheren Teilen oft mit senkrechten Wänden hohe Profile bieten. Dies zeigt uns, welche tiefgehende Ausiiagung die schon verfestigten Sedimente erfahren haben. Die Talbildnng geht großenteils durch Ausspülung der losen Schichten und Nachbruch der festen Platten vor sich, sodaß steile Talschlüsse allenthalben auftreten. Das Vorherrschen loser Schotter in dem östlichen Teile des Deltas zeigt, daß sie durch Üniwaschung der älteren hervorgegangeu sind. Ihr Alter ist heute nicht zu bestimmen, doch dürften sie nach den örtliclien Verhältnissen einen allniäliligeii Übergang zu den pliocänen Schottern bilden. 111 112 Dr. Franz X. Schaffer. da in diesem Gebiete keine nachträgliche Sedimentation sondern nur Abtragung und Umschwemmung nachgewiesen werden kann. Über dieses wildzerrissene Relief ist in diluvialer Zeit der Löß abgelagert worden, dessen mächtige Massen es wohl fast ganz verschleiert haben (Taf. X b). Und nun arbeitet die Erosion daran diese leicht zerstörbaren Bildungen aus den alten Formen wieder herauszuwaschen. Dort wo sie nur leicht überdeckt gewesen sind, ist dies schon gelungen, wie an den westlichen und nörd- lichen Abdachungen der Höhenrücken. Es ist sehr auffällig zu erkennen, daß wiederholt die eine Seile eines Tales mit Löß bedeckt ist, wahrend an der anderen Schotter anstelien. Dies hängt wohl auf das innigste mit der Art der Lößablageruug zusammen, die im Windschatten in weitaus stärkerem Maße erfolgt als im Luv. Und es weist dies darauf hin, daß schon in jener Zeit die herrschenden Windrichtungen die nördliche und westliche gewesen sind und nicht etwa die entgegen- gesetzten, wie man in Verkennung der Tatsachen aunehmen zu müssen glaubte und worauf man Spekulationen über die vorherrschend östliche Windrichtung in unseren Gegenden zur Lößzeit gründete. Die in das Konglomerat und den Löß gerissenen Gräben besitzen große Ähnlicheit, sie haben steile Wände, steile TalschlQsse, die sie durch Nachbruch rückverlegen, reiche Verzweigung im oberen Teile und fallen oft schon durch ihren Baumbestand, der aus Robinien und Föhren besteht, auf, selbst wenn man die Terrainfurche noch gar nicht wahrgenommen liat. Ein großer Gegensatz aber besteht in kulturtechnischer Hinsicht zwischen den beiden Böden. Die Lößgehäuge sind fast überall von Weinbergen bedeckt, die in dem warmen, leichten Grund edle Sorten gedeihen lassen, wahrend der Schotterboden magere Felder und Föhrenbestände trägt. Die Oiluvialterrasse. Die diluviale Terrasse endet wie erwähnt am Wagram, der das Donauufer durch lange Zeit bis nach der Ablagerung des Lößes gewesen ist. An manchen Punkten, wie z. B. Feuersbrunn, zieht sich dieser noch in die Niederung hinab, sodaß dieser Teil des Talbodens schon frühzeitig vom Flusse verlassen worden sein muß. Die Untersuchung dieser jüngsten Veränderungen der mor- phologischen und hydrographischen Verhältnisse fällt aber nicht mehr in den Rahmen unserer Aufgabe. Nur ein Punkt möge kurz Erwähnung finden, da er in der Literatur erscheint und sich eine offene Frage daran knüpft. Im Orte Fels steht die Kirche auf einem von Mauern und Strebe- pfeilern geschützten Terrainvorsprunge, der eine künstliche Aufschüttung ist. An zweien dieser Pfeiler sind Steintafeln eingelassen, in denen je ein großer eiserner Hing befestigt ist. Sie sind wiederholt restauriert worden und tragen in altertümlichen Versen abgefaßte Inschriften, die besagen, daß die kleine Kapelle, die sich früher an dieser Stelle erhob, auf einem Felsen stand, an dem die Schiffer ihre Boote anlegten. Daraus wurde nun geschlossen, daß noch in jüngster Vergangenheit die Donau oder ein Arm des Stromes hart au dieser Stelle vorbeigeflossen sein müsse und auch im Volks- munde hat sich dieser Bericht bis auf den heutigen Tag erhalten *)■ Bä die Ringe sich heute mindestens 10 m über dem jetzigen Donauspiegel befinden, wäre darnach also eine bedeutende Niveauveränderung anzunehraen, die über das Maß der in so jungen Zeiten festgestellten binausgeht, ganz abgesehen davon, daß der Strom heute 5hn entfernt ist. E. Suess, Der Boden der Stadt Wien, 1862, S. 82. 112 113 l)n^ Miocün roH Eggenbiirg. Was vor allem den Namen Nels betrim, so muH bemerkt werden, daß Kesenwartiu kein festes Gestein im ganzen Kereidie des Dorfes sicbtbar nnsteht. Nack Aussage von Khnvobnern wird es aber in einer Tiefe von etwa 5 m unter dem Straßenniveau angelroffen. Wenn die Kiiiielle, die sicii einst au Stelle der gegenwärtigen Kircbe erbobeu haben soll, wirklirh auf feslein Fels stand, so muß man mit einer so jungen AufsclitUtmig des Bodens von vielleidit U) m rerbnen, was kaum glaubwürdig erscbeint. Die eisernen Hinge sind aber nacli der Überlieferung aiicli tief im Boden gefunden worden. Dadurch wird die ganze Sage für die bisher kein sirberer iirkiindliclier Nachweis vorliegt, recht biiifällig. Auf jeden Fall aber wäre es sehr wichtig dieser Frage in den Archiven nachzugehen. Die diluviale Terrasse setzt sidi über Eiigabruuii westwärts gegen Iladersdorf fort und senkt sich hier allmählig zum Tale des Kami). An mehreren Stellen, besonders südlich von StraÜ treten ausgedehnte Schottermassen unter dem Löß an die Oberfläche. Au der zur Bahnstation Etsdorf— Straß führenden Straße sind in einer Schottergnibe zwei verschieden alle Schotter bloßgelegt. Unten liegt 2 m aufgeschlossen, grober, graugelber, feinge- scbichteter Quarzsand, darüber 3 m grober Schotter von wenig gerollten kristallinischen Ueröllen bis doppelte Kopfgröße erreiclieiid und zuoberst 1 m feiner Ilieselschotter mit wenig gröberen Stücken. Von der Terrasse erheben sich die Weinhügel gegen den Gaiitscherberg. Jenseits des Schotterbettes des Elsarnbaches liegt wieder der Löß am Südostabliauge des Gaisberge.s in großer Mächtigkeit und zieht sich den Südfuß des Heiligensteiner Berges bis au den Kamp hin, der das Gebiet unserer Untersuchungen im Westen begrenzt, Es ist hier nicht leicht die Lößmassen, die sich in die Ebene herabzieben, von den jungen Ablagerungen zu trennen, da der Boden von einer dicken Kulturschicht bedeckt ist. Im Heiligensteiner Berge erhebt sich die Masse von permischeii Sandsteinen und Konglo- meraten, die sich bis Zöbing den Kamp hinauf fortsetzt und an ihrem P'uße von Löß begleitet wird. Das prämioeäne Relief der Gegend von Eggenburg, N.Ö. und seine heutige Wiederbelebung. Die Miocanbildungen der Gegend von Eggenburg, auf denen die Gliederung des Miocilns in eine ältere und eine jüngere Mediterranstufe begründet wurde und die daher zu den kinssischeu Tertiärgebieten Europas gehören, stellen einen Typus des Vorkommens dar, wie er nirgends anderswo beobachtet worden ist. Während die jungtertiären Bildungen anderer Länder stets in einem Becken zur Ablagerung gelangt sind, wir also von einem inneralpinea Wienerbecken, dem Mainzer, Pariser. Londoner, piemontesischen Becken sprechen können, transgrediert das untere Mioeän in der Gegend von Eggenburg auf dem Festlande der alten bölunischen Masse, die durch lange Perioden der Erd- geschichte trocken gelegen hat und nur vielleidit vorübergehend in der oberen Kreide vom Meere bedeckt worden ist, deren Bildungen aber in dem Gebiete unserer Untersuchungen schon in vor- miocaner Zeit wieder gänzlich entfernt waren. Wir koiuien also nicht von einem , Eggenburger- becken“ sprechen, denn die Sedimente lagern auf einem ziemlich steil ansteigenden Litoral und Dr. Franz X. Schaffer; Das Mioclkn von EgKenbur«. lAbhanill. d. k. k. gco'. Heiehsanstalt. XXII. Band. 4. Heft.) ]6 113 114 D>\ Franz X. Schaffer. unter dem außeralinnen Wieuerbecken verstehen wir den Teil der Niederung, der zwischen dem Alpen-, beziehungsweise Karpatenaußenrande und jenem alten Festlande liegt und dessen Westufer vorübergehend in der Gegend von Eggenburg gewesen ist. Die Sedimente, die hier in geringer Wassertiefe, die nicht unter die Korallinenregion hinabreichte, abgelagert worden sind, ziehen sich nun sichtbar von etwa 240 m bis über 440 m über das alte Grundgebirge hinan und zeigen so das Vorrücken des ansteigenden Meeres an, das, wie andere Untersuchungen gezeigt haben, bis über 500 m über dem heutigen Meeresspiegel gereicht hat. Bis in diese Höhe muß das alte Litoral, ein Wattenmeer, seine Sedimente abgelagert haben, die in der Folge als leicht zerstörbare Gesteine rasch der Abtragung verfielen, sodaß heute nur mehr geringe Reste als vereinzelte Schollen auf dem Urgebirge erhalten geblieben sind. Dies bedingt auch die vielen guten Aufschlüsse der Gegend, die hier ein leichtes Studium und Aufsammeln ge- statten. Die oft wenig ausgedehnten, meist wenig mächtigen und großenteils bis auf das Grundge- birge aufgeschlossenen Miocäureste erlauben hier aber aucli die prämiocäne Landoberfläche in einer Deutlichkeit zu erkennen, wie es wohl sonst nirgends der Fall ist. Wie die folgenden Untersuchungen zeigen, ist es möglich, großenteils das alte Relief in Details wiederzuerkennen, die geradezu zu verwundern sind. Man wird dieses so einzigartige Vorkommen aber verstehen, wenn man bedenkt daß hier auch ganz eigenartige Verhältnisse vereint sind: eine alte Landoberfläche, die von, leichtzerstörbaren Sedimenten bedeckt worden ist und nun aus dieser Hülle wieder heraus- gearbeitet wird. Es ist wohl vor allem ohne Zweifel anzuerkennen, daß wir eine gegenwärtige Oberfläche des alten Grundgebirges dort als prämiocän anzusehen haben, wo unmittelbar die Ablagerungen des älteren Miocans auflagern und zwischen zwei nicht allzufern gelegenen Schollen, die durch keine Tiefenlinie getrennt sind, da man bei ihrer geringen Widerstandsfähigkeit doch nicht annehmen kann, daß das unvergleichlich viel festere Urgestein dazwischen abgetragen worden ist, während diese lockeren Sedimente erhalten geblieben sind. Weiter müssen also alle heutigen Tiefenlinien des Reliefs vonniocän bestanden haben, in denen noch Reste von miocäuen Sedimenten an der Talsohle oder der Talwand verfolgt werden können. Ob das Gefälle in der gleichen Richtung liegt, kann an dem auftauchenden Urgestein erkannt werden. Wenn nun im Quellgebiete eines heutigen Wasser- laufes die alte Landoberfläche an einem Punkte festgestellt werden kanu und auch flußabwärts im Gefälle nacligewiesen wird, so kann man schon den Schluß ziehen, daß dieses Talsystem prämiocän ist. Da es aber immerhin möglich ist, daß in ihm mehrere alte Talstücke, die zu verschiedenen Flußläufen gehört haben, epigenetisch vereint sind, so wird man die Talgeliänge genau untersuchen, an denen sich eine solche Kreuzung eines alten Tales zeigen müßte, was bei der starken Abdeckung des Terrains nicht schwierig ist. Außerdem ist der Verlauf der prämiocänen Wasserscheiden auf der alten Landoberfläche, also auf dem Grundgebirge zu verfolgen, die natürlich seit jener Zeit keine Änderungen erlitten haben können. Wenn also umrahmt von einer prämiocänen Wasserscheide, das heißt von Isohypsen des Grundgebirges, ein Miocänrest an einer Stelle auftritt, die heute nach einer Richtung entwässert wird, so ist dies ein Beweis dafür, daß dieses Talsystem seiner Anlage nach prämiocän ist und nach der gleichen Richtung in prämiocäuer Zeit entwässert worden ist. Dies setzt natürlich voraus, daß das in Frage stehende Gebiet seit jener Zeit keine so be- deutende einseitige Bewegung mehr mitgeinacht hat, daß eine Umkehrung des Gefälles eintreten konnte. Daß dies in diesem Teile der böhmischen Masse ausgeschlossen ist, braucht nach der ganzen Anlage nicht besonders betont zu werden. 114 L Das Miocän von Eggenbunj. 11.-) Wie im Vorhergehenden gezeigt worden ist, liegt die tiefste, heute sichtbare Stelle prn- miochner Landoberflache im Dornergraben bei Fels in etwa 240 Es dürfte nur mehr eine ganz geringe Scholle mariner Sande und Sandsteine sein, die sich hier im Schutze einer Urgesteiiisklipiie erlialten liat. Im Tale von Olbersdorf (südlich von der höchsten Kuppe des Manhavtsberges) Hegen Sande mit Konchylientrümmern und Haifischzähuen in zirka 370 m. Der Dienbach Hießt von hier in südöstlicher Richtung gegen Bösendürnbach (317 7«) und mündet südlich dieses Ortes in noch tieferer Lage in den Gscheinzbach. Unmittelbar östlich des Dorfes liegt, in fast gleicher Höhe wie dieses, fossilreiches Miocän direkt auf dem Grundgebirge aufgeschlossen. Also auch dieser Punkt bezeichnet eine prämiocäne Landoberfläohe und daher ist die zwischen beiden Stellen gelegene Terrainfurche ebenfalls prämiocän. Nun ist von diesem zweiten Punkte aus keine andere Ent- wässerung möglich wie durch den Gscheinzgrabeii, der nach vielfach gewundenem Laufe bei Straß die Ebene und bei Hadersdorf den Kamp erreicht. Deshalb ist auch dieses Tal wenigstens der Anlage nach vorraiocänen Alters. Bei Wiedendorf liegt in 300 m eine Scholle Miocän mit reichen Fossilien auf dem Grundgebirge und zeigt, daß also das ganze Tal schon prämiöcän ganz oder wenigstens fast mit seiner heutigen Talsohle bestanden hat. Die kleine Mulde, in der der Ort Oberholz liegt, ist im Norden, Osten und Süden von Urgesteinsrücken umrahmt, nur gegen Westen öffnet sie sich zu der tief eingeschnittenen Schlucht, die westlich von Elsarn in das eben besprochene Haupttal mündet. Diese muß also auch schon in vormiocäner Zeit bestanden haben. Nordwestlich von Eggendorf liegen marine Sande mit Austern an der nördlichen Seite des Tales von Klein Burgstall, während die Höhe darüber von Urgestein gebildet ist. Es ist aiicli diese Furche der Anlage nach prämiocän. Ara Westausgange des Dorfes Grübern liegt unmittelbar auf dem erodierten Grundgebirge das Miocän und läßt sich talwärts bis zur Bezirksstraße verfolgen. Es ist also dieses kurze Stück Talweg prämiocän. Daß aber die Schlucht des „Steinkrempel“ jung ist, möchte ich nicht bezweifeln und es scheint die Fortsetzung des vormiocäuen Tales nach Süden in der Richtung gegen Beyer- dorf unter dem Schlier begraben zu liegen, von wo her rückeinschneidend ein tiefer Graben vor- driugt und das Bestreben zeigt, das alte Relief auch hier herzusteilen. Der Steinkrempel- giaben dürfte daun trocken gelegt werden, wenn er nicht schon tiefer eiugeschnitten ist als der alte Talweg. Die am Bauerngraben oberhalb Wilmersdorf und beim Pylonen ober dem Schlosse und auf dem Schloßberge von Maissau am Rande des Urgebirges liegenden kleinen Schollen von Miocän zeigen, daß auch hier die prämiocäne Oberfläche bloßgelegt winl. Selbst der Graben, in dem die Mühle oberhalb des Marktes gelegen ist, muß seiner Anlage nach vormiocäii sein, da eine Sand- steinscholle in seinem oberen Teile dies bedingt. Auch bei Oberdürnbach sind an vier Stellen ganz geringe Abtragungsreste von Eggenburger- schichten erhalten, die zeigen, daß das alte Relief fast wieder hergestellt ist und das \orkommeii von miocäuen Sauden tief im eng eingeschnitteneii Tale gegenüber der Kirche gibt auch einen sicheren Anhaltspunkt für dessen Alter. Das Tal des Gänsgrabens bei Limberg ist ein hübsches Beispiel einer vormiocäuen Tal- bildmig. Westlich des Dorfes liegen am Rande des Urgebirgsmassivs zwei größere Scholien fossil- reicher Miocänbildungen. Dazwischen ist das Tal tief eiugeschnitten, das sich gegen vier Kilometer weit von Burgschleinitz herzielit und einen sdiluchtartigen Charakter trägt. Es würde gewiß nieman- 15* 1L5 IIC D)\ Franz X. Schaffer. dem einfallen aucli ihm ein vonuiociuies Alter zu geben, wenn nicht bei dem letztgenannten Orte in 370 m fossilreiches Miocdn auftrüte, das wahrscheinlicli noch etwas tiefer hinabreicht. Und um dieses Vorkommen laufen die höheren Isohypsen auf dem Urgebirge herum, sodaß die Entstehung seiner Auflagerungsfläche nur durch Erosion durch den Gänsgraben erklärt werden kann. Die Schollen von Miocän, die an der neuen nach Maissau führenden Straße und an der alten bei Sonndorf liegen, zeigen, daß das alte Relief noch nicht völlig herausgearbeitet ist und die Mulden noch eine dünne Decke der jungen Sedimente enthalten. Der im Roßberge und südlich vom Wiesen- bache auftretende Kalkstein ragt wegen seiner größeren Widerstandsfähigkeit in Kuppen empor. Weiter westlich lassen sich bis über Harmaunsdorf auf dem in 400—420 m liegenden Plateau eine Anzahl von Miocanresten verfolgen, die auch deutlich zeigen, daß diese Hochfläche schon vor- der Ablagerung der Sedimentdecke bestanden hat und nun fast wieder denudiert ist. Das Auftreten von fossilreichera Miocän an der Rahutrasse nördlich von Limberg, einer kleinen Scholle von Sanden und Sandstein bei Straning und von festem Kalkstein bei Grafenberg haben keine weitere Bedeutung als zu zeigen, daß der Umriß der alten Urgebirgsmasse vor ilirer Ablagerung nicht viel anders gewesen ist als heute. Auch der kleine Rest von leichtzerstörbarem Grus mit Fossilien am Kogelberge bei Stoitzendorf wäre sicher nicht erhalten geblieben, wenn die nachmiocäne Abtragung des Grundgebirges einen nennenswerten Betrag erreicht hätte. Sehr deutlich wird uns gerade dort vor Augen geführt, daß die Entfernung der miocänen Sedimentdecke eben fast vollendet ist und das alte Relief wieder zutage tritt. Sogar am Fuße des kleinen Granithügels des Wartberges, auf dem die weithin sichtbare Kirche steht, liegt ein kleiner Rest von Miocän, als ob er zeigen sollte, daß selbst diese detaillierten Relietformen uralt sind. Das Auftreten von fossilführenden Bildungen im Brunnen des Krankenhauses zu Eggenburg tief unter Tag zeigt, daß das Schmidatal an dieser Stelle noch nicht ausgeräumt ist und zwischen dem Kalvarienberge im Süden und den Granitkuppen gegen Gauderndorf im Norden noch tiefer eingeschnitten ist. Diese Vorkommen lassen sich im Karlstale bei Eggenburg bis gegen die Gruber- mühle verfolgen und sind hier so vom Grundgebirge eingesäumt, daß die vormiocäne Erosion auf keinem anderen Wege stattgefunden haben kann. Das llerabzielien von Sediment bei der Schieß- stätte bis zur Talsohle und dessen Auftreten im östlichen und südlichen Teile der Stadt in großer Mächtigkeit, die durch Bohrungen festgestellt worden ist, zeigen, daß der Felsen der Altstadt mit seiner geringen Decke von Miocän ebenfalls vormiocän in seiner heutigen Gestalt herausgearbeitet worden ist und nichts von seinem Umfange und seiner Höhe eingebüßt hat. Das Karlstal ist eine prämiocäne Schlucht und war vorübergehend ein miocäner Fjord. Im Bette des Kühnriugerbaches sind die Miocänbildungen von Norden und von Süden her- abziehend westwärts bis an den Grauitrücken verfolgt worden, der beim Wolkenspiegel das Tal klausenartig einengt und von der Bahntrasse benützt wird. Gleich hinter diesem schmalen Riegel erweitert sich das Tal und fossilreiche Sande liegen dreihundert Schritte von dem letzten Aufschlüsse des Miocäns entfernt bis zur Talsohle herab. Die nördliche Talseite wird von Granit gebildet, der auch im Süden fast überall austeht. Nur an der Stelle des ehemaligen Ziegelofens, wo sich jetzt ein kleines Gehöft befindet, wird er auf eine kurze Strecke von Löß überdeckt. Nur hier könnte also ein Abfluß des oberen Kübnringertales bestanden haben. Doch liegt dafür gar kein Anhaltspunkt vor und es wäre merkwürdig, daß das breite und tiefe Tal des unteren Kühnriugerbaches an dem nicht 200 m breiten Granitrücken in vormiocäuer Zeit plötzlich seinen Abschluß gefunden und nur durch einen so schmalen und hohen Riegel ge- liß 117 />rts Miocän von Etjiicnbun/. trennt, ein ebensobreites nnd tiefes Tal in gleicher Höhe n.nl in seiner geraden l'ortsetsnng be- standen hiltte, das aber in einem spitaen Winkel nnd sich stark einengend nach Süden abgeboge.i wäre. Dafür gibt es keinen Wahrscheinlichkeitsbeweis. Audi ist die pramiocäne Schlucht del Karls- lales so bedeutend, daß sie eine größere Wassermenge voraussetzt, die nur durch den laugen Kllhn- ringerbach geliefert werden konnte. Wenn die natürliche Talsperre vielleidit liedenken erregen könnte, so braucht man nur auf die noch zu besprechenden ähnlichen Ersclieinuugen weiter im Norden (Pulkaubach) hinzuweisen. Nun läßt sich die alte Talsohle zwischen den Urgesteinsw.uiden bis nach Kuhnring ver- folgen, wo man unter der geringen diluvialen SchotterdecUe Tegel nnd Sande antrifft, Sie lassen sich auch lilngs des Roßweidbadies nachweisen, zu dem sich hinter der Lederinannsmühie ein altes Tälchen öffnet, das noch völlig von Sediment erfüllt ist und an dem man deutlich erlceunen kann, wie die Ausräuraung vor sich geht. Das Profil zeigt zuunterst Tegel, darüber tegeligen Sand und zuoberst die Decke von Eggenburgersandstein, die über das Plateau ausgebreitet ist, in das dieses Tal eingesenkt ist. Die Sickerwasser eines bedeutenden ZuHußgebietes sammeln sich in dem be- grabenen Tale als Grundwasserstrom nnd Hießen auf der Oberfläche des Tegels ab. Wo sie zutage treten, ist ein Quellhorizont und der Sand fließt aus, worauf die feste üestcinsdecke naclibricht. Auf diese Weise vollzieht sich die Ausräumung der prämiocänen Täler überall und diese Art der Erosion wird anekkatliäretische Erosion genaiiut. Um Kühnring herum liegen die Isohypsen auf dem Urgebirge. Von dem Dorfe zieht sich das Miocäu bis an den Roßweidbach, in dessen Furche es weiterhin an der rechten Taiseite bis gegen Rehiprechtspölla zutage liegt, während die linke von Löß bedeckt ist. Daß dieses Tal also älter ist, ist selbstverständlich. Um Reinprechtspölla herum verlaufen die ansteigenden Isohypsen auf alten Gesteinen. Es ist nach diesen Ausführungen also das ganze System de.s Schmidabaclies prämiocün und gegenwärtig in Ausräumung begriffen. Das Tal des Lateinbaches bei Gauderndorf wird beiderseits von überaus fossilreichen Sedimenten begleitet, die man vielfach bis zur Talsohle heralmeiclien und direkt auf dem Urgebirge liegen sieht, dessen Rücken sich im Norden und Süden erheben. Es ist also auch die.se Furche prämiocän und nach Analogieschluß auch das ganze Baelisystem mit seinem ausgeglichenen Gefälle. Dasselbe gilt von dem Tale des Maignerbaches, der im Osten Weidenbach heißt. Zwischen Röschitz und Roggendorf fließt er in einem engen, steilwaudigen Tale, bis zu dessen Sohle das Miocän von den beiderseitigen Granitrücken herabreicht, sodaß die prämiocäne Anlage zweifellos ist. Dieselbe tiefe Lage der Sedimente ist aii mehreren Stellen der linken Talseite bis gegen Jetzelsdorf auf- wärts zu beobachten. Bei der Kattauer Mühle ziehen sie wieder bis zur Talsohle hinab und bilden diese vor Maigen auf eine längere Erstreckung. Im Reschitzwaldgraben lassen sie sich weit nach Westen verfolgen. Es ist also der Maignerbach in seiner ganzen Erstreckung vormiocän, denn auch in seinem obersten Tale, ober dem Dorfe Maigen ist miocäner Sand abgelagert worden, wie man in einem kleinen Aufsclilusse sehen kann. Im Norden uud Süden wird er von Urgebirgsrücken be- gleitet, auf deuen Löß und miocäue Bildungen wohl nur in einer wenig mächtigen Decke liegen. Wie um zu beweisen, daß die heutige Landoberfläclie überall fast genau der prämiocänen entspricht, sind auch weiterhin Zeugen in Gestalt kleiner Reste erhalten, so am Nordfuße des Feldberges und an zwei Punkten an der nach Pulkau fülireuden Reichsstraße vor Groß Reipersdorf. Östlich von Pulkau nimmt Löß sehr überhand und die alten Reiiefformen sind verschleiert. Äbei von diesem Orte zieht sich an der linken Talseite der Pulkau bis zur Talsohle herabreichend das Miocän bis zur Sprinzelmühle. Es ist also auch dieses Talstück alt und wenn wir seinen mäandrisch 117 118 Ih\ Franz X. Schaffer. jiGwundeiien Lauf aufwärts verfolgen, so sehen wir eine so einheitliche Gefilllskurve in einem fort- währenden Wechsel von Talweiten und engen Klausen, daß wir auch für die höhere Talstrecke ein gleiches Alter annehmen müssen. Die Hochfläche, die sich nördlich und westlich von Sigmumisherberg ausdehnt, wird von Löß bedeckt und niemand würde darunter so mächtige mioeäne Sedimente vermutet haben, wie sie bei einer Bohrung beim Bahnhofe dieser Station angetroft’en worden sind. Dies deutet bei dem in der Umgebung vielfach beobachteten Emportauchen des Grundgebirges auf ein sehr ausgeprägtes begrabenes Relief, das noch seiner Ausräumung harrt. Wohin es sich entwässert, ist gegenwärtig noch nicht geklärt. Da das oberste Stück des nahen Tales von Maigen im Urgebirge höher liegt als die Sohle der Bohrung, ist diese zunächst zu vermutende Verbindung unmöglich und macht einen Abfluß gegen die Pulkau oder das Kamptal wahrscheinlich. Der Nord-Süd streichende Höhenzug Achberg— Gemeindeberg — Geyersdorfer Wald, der in seiner weiteren Fortsetzung teilweise kaum als Wasserscheide hervortritt, bis er im Manhartsberge zu größerer Höhe ansteigt, fällt fast geradlinig und schroff gegen die langgestreckte Mulde von Horn ab, die einem breiten Stromtale gleicht, dem aber der entsprechende Wasserlauf fehlt. Hier lagert allenthalben das Mioeän am Rande der Senke auf dem Urgebirge und es ist kaum irgendwo leichter zu erkennen, wie das prämioeäne Relief durch die jungtertiären Sedimente begraben wor- den ist und heute wieder seine Auferstehung feiert. Die durch die Auflagerung von Mioeän auf der voriniocänen Talsohle gegebene tiefste Stelle des alten Reliefs ist nur durch den Doppelbach zum Kamp zu entwässern und zeigt uns also deutlich, daß selbst so untergeordnete Einzelheiten wie das heute hydrographisch unbedeutende Tal dieses Baches schon vor so langen geologischen Zeitläuften bestanden haben und unverändert bis auf die Gegenwart bewahrt geblieben sind. Dieselben Verhältnisse finden sich am Südostfuße des Manhartsberges, wo auf dem stellen- weise tief erodierten und in niederen Rücken und Kuppen aufragenden Grundgebirge die Kon- glomerate und Schotter eines weitausgedehnten Deltas liegen, deren Alter durch Fossilfunde als den Eggenburger Schichten im weiteren Sinne äquivalent bestimmt ist. Auch sie werden jetzt allmählig abgeräunu und das ursprüngliche Relief tritt zutage. An einigen Stellen ist zu beobachten, daß dies schon in vordiluvialer Zeit der Fall gewesen ist, denn die Schotter und der Löß des Diluviums liegen dort freilich in tieferem Niveau ebenfalls auf den Ruinen des alten krystaIHnischen Massivs. Diese Erwägungen, die sich an so viele Punkte des untersuchten Gebietes knüpfen, lassen eine Erscheinung in den Vordergrund treten, die die heutige Reliefbildung beherrscht und noch uirgends in dem Maßstabe beobachtet und beschrieben worden ist. Ein durch lange geologische Perioden tief abgetragenes Urgebirgsmassiv, das im Bereiclie unserer Untersuchungen ein welliges Plateauland, streckenweise der Typus einer Einebnungsflädie gewesen ist, in die sich die Wasserläufe vielfacli gewundene, steilwandige Taler geschnitten hatten, bei denen Erweiterungen mit klauseii- artigen Verengungen wechselten, wurde von dem vordringenden Meere überflutet, dessen Sedimente es unter einer mächtigen Decke begruben. Als sich das Meer im Mittelmiocän zurückzog, griffen die iibtragenden Kräfte die noch mangelhaft verfestigten Gesteine an und arbeiteten in verhältnismäßig kurzer Zeit das alte Relief großenteils wieder heraus. Dieser so natürliche Vorgang dürfte sich viel- fach in der Natur wiederholen und großenteils Anlaß gewesen sein, die in vielen Fällen nicht recht befriedigende sogenannte epigenetische Talbildung heraiizuziehen, deren angebliche Produkte also einer strengen Kritik unterzogen werden müßten. Diese Frage ist freilich nicht nur von einem ober- flächlichen morphologischen Standpunkte aus zu lösen, sondern muß genau die geologischen Ver- hältnisse, besonders die der Sedimentation zu jenen fernen Zeiten berücksichtigen. Dabei dürften 118 Mw Miocän con Etjtjenburg. UO dann einige der bisher als epigenetiscli angenommenen Talbildungen, besonders gerade in der Nahe des Gebietes unserer Untersuchungen eine entschiedene Umdeutuiig erfahren, ryofllr sclion die wenigen unter diesem Gesichtspunkte vorgeiiommenen Studien sprechen. Zusammenfassung. Es sind überaus einfache, große Züge, die das geologische und morphologische Üild der Gegend bedingen, die wir auf unseren Wegen kennen gelernt haben. Sie ist ein Teil des böhmischen Massivs, einer der alten Grundfesten, auf denen der Bau von Mitteleuropa ruht. Aus alten, zum Teil sehr veränderten Tiefengesteinen und sedimentären krystallinischen Schiefern bestehend, senkt sie sich im Bereiche unserer Karte steil und tief nach Osten, wo sie unter die jungen Falten des alpin-karpathischen Bogens hinabtaucht. Zwischen diesen beiden großen tektonischen Einheiten liegt der Streifen des Vorlandes, eine Senkungszoiie, die mit dem Niederbruche der äußeren alpinen Falten niedergegangen ist. Jungtertiäre Sedimente haben sie ausgefUlit und sie bildet heute eine Niederung, die in ihrem Gegensätze den mäßigen Hohen des alten Massivs Bergcharakter verleiht. Ine Meeresbedeckuug, die in altpaläozoischer und erst wieder in oberkretazischer Zeit wohl in einem großen Teile der böhmischen Masse geherrscht hat, hat in unserer Gegend keine Spur hinterlasseii. Die Denudation hat deren Sedimente in den langen Festlandsperioden vollständig ent- fernt, die der miocäiien Transgression vorangegaugeu sind. Nur das Uotliegeiide ist im äußersten Südwesteil unseres Gebietes als lakustre oder Üuviatile Sandsteine und Konglomerate erhalten. Das Relief der heutigen Landoberdäche im Bereiche des alten Massivs ist größtenteils prämiocäti. Seine Verbreituiigsgrenzen zeigen eine starke Ausrauduug; sie sind wenigstens vorüber- gehend als Küsten des miocäiien Mittelmeeres aiizusehen und die wellige Ilochdäche ist durch tiefeingeschnitteue, enge Erosiousfurchen zertalt. Nur die breite, reditwinkelig gekrümmte Niederung von Horn, die unser Gebiet ira Westen begrenzt, bildet eine größere Auswaschuugsraulde. Wenn wir die enge Scliluclit des Gänsgrabens und die zu ihm parallelen kleineren Furchen des Grund- gebirges bei Limberg, die abwechslungsreichen Terraiuforineu zwischen diesem Urte und dem Kal- varienberge bei Eggeiiburg. die Mulde von Zogelsdorf, das reicher gegliederte Relief von Eggen- burg und seiner nächsten Umgebung, das Tal von Qauderndorf, die Schlucht von Jetzelsdorf und Kattau, das Schloßtal bei Roggendorf und das Pulkautal bei Pulkau betrachten, die alle zum Teile von Miocänbilduiigeii ausgefüllt sind oder in die diese noch von der weitausgedelmlen Decke her- abreichen, so verstehen wir die Bedeutung dieser alten LandoberHäche für die Ausbildung der miocäueii Sedimente. Auf dem Massiv begiiint die Transgression mit dem Untermiocäu, das überall auf den alten Gesteinen liegt. Sie setzt fast allenthalben mit rein marinen Lebensformen ein, nur im Westen, in der allseitig geschlossenen Mulde des Kamp, scheint ein Binnensee vorhanden gewesen zu sein, da sich ein brackischer Einschlag der Fauna zu erkennen gibt und LignitHötze untergeordnet eiiisclialten. Es sind überaus mannigfache Sedimente, die mit dem Ansteigen des von Osten koinmeuden Meeres gebildet wurden. Das Festland im Westen lieferte einen groben Detritus, also meist glim- 119 120 Df. Franz X. Schaffer. mengen Qimrzsand und Gerolle von Urgestein, verluUtnismiißig wenig Ton. Geröllanhäufungen — Kon- glomerate und Breccien — sind mit Ausnahme des südlichen Teiles selten. Dies deutet auf ein Fehlen größerer Wasserläufe hin, was bei der Beschaffenheit des Keliefs im Norden, wo die Senke von Horn die etwa vom böhmischen Festlande herbeigeführten Sinkstoffe aufnahm, erklärlich ist. In tief eingeschnittenen Buchten, wo stillere Sedimentation herrschte, wie in der des Urtel- und des Kühniingerbaches bei Eggenburg findet man tegelige Ablagerungen, meist fossilarm, wo der Wogenschlag stärker war, siedelten sich Korallenstöcke, Bänke großer Austern, von Mijtilm und Permi, die großen Pecfhies an und hier haben auch die MeersUuger in großer Zahl ihre Standorte gehabt, wie wir aus ihren dort häufigen Rippen schließen können. An den Felswänden und auf Blöcken im Bereiche der Brandung saßen die Patellen, die wir bei Roggendorf tre'tfen. In den groben Sanden, die meist darüber folgen, lebten große Bivalven. wie Mi/filus, Ferna. Pectuncnlus, Area, ikirdiim, Venus, Panopaea und TurriteUa. Alle diese Sedimente bilden gewöhnlich das Liegende der Schichtreihe und sind unter dem Namen Liegendschichten zusammengefaßt worden. Im Becken von Horn vertreten sie die Loibersdorf er Sande. Darüber folgt nun an vielen Punkten die Fazies der feinen, tonigen Sande, die großenteils, bisweilen fast ausschließlich aus orgauogenem Material bestehen, das nur Grus (Faluns) von Gastro- podeii und grabenden Bivalven enthält. Sie liegen nie direkt auf dem Grundgebirge, sondern stets auf einer wenigstens dünnen Schicht der Liegendsande, meist einer Bank von Perna, Mijtilus oder Ontrea. Wo durch die Infiltration von Sickerwässern Auflösung der Kalkschalen eingetreten ist. sind die Sande, die in diesem Falle rescher, also tonärmer waren, zu einem mürben Sandstein verhärtet worden, der früher als Mo lassesan ds te in bezeichnet worden ist. Er enthält die Konchylieu- schalen in kreidigem Zustande oder deren Steinkerne. Bisweilen ist eine faluuartige Bank verfestigt worden und sie besteht dann überhaupt nur aus zusammengebackenen Steinkernen. Über den Gauderndorferschichten folgt, bisweilen durch eine tegelige Bank mit Ostrea lamellosa getrennt und auf weite Strecken auf das ältere Gebirge ttbergreifend, gröberer Sand, der von feinem, organogenen Grus oft so erfüllt ist, daß das minerogene Material zurücktritt. Er ist fast durchwegs durch ein kalkiges Bindemittel fest verbunden. Dabei sind die Gastropodeii und Diinyarier aufgelöst worden, die Echinodermen, Balanen und Monomyarier sind erhalten geblieben. In manchen Bänken tritt eine Anreicherung an Bryozoen- oder Nulliporengrus ein und es entsteht durch Verfestigung Bryozoen- und Nulliporenkalkstein. Bei vorgeschrittener Diagenese verschwindet die organische Struktur bisweilen ganz und es entsteht dichter Kalkstein. Die Fauna ist durch das Auftreten großer Pedines, Anomien, Austern, Echiniden, Crinoiden, Balanen und Nulliporen charak- terisiert. Diese Bänke bilden allenthalben das Hangende der Schichtfolge und reichen bis in die größten Höhen, in denen mioeäne Bildungen in der Gegend nachgewiesen sind. Sie werden in ihrer so mannigfaltigen Ausbildung als Eggeuburger Schichten schlechtweg bezeichnet. Fuchs (1900, 2) hat in überaus klarer Weise die bathymetrische Stellung der Gaudern- dorfer und Eggeuburger Schichten auf faunistischer Grundlage erörtert und faßt das Ergebnis fol- gendermaßen zusammen; „Die Gauderndorfer Tellineiisaude mit ihren grabenden Bivalven sind über der 10 Fadenliiiie innerhalb der Laminarienzone, ja zum Teil höchstwahrscheinlich in der Litoralzone innerhalb der Gezeiten zur Ablagerung gekommen, die Eggenburger Sande mit ihren Bryozoen, Austern und Pectenschichten hingegen unterhalb der 10 Fadenlinieti im oberen Teile der Corallinenzone.“ Das Miocän t'on Etjgetiburg. 121 Er konnte auf Grund dieser Erkeimtnis die positive Versciiiebung der Straudlinie erkennen, durch die die übergreifende Lagerung der Eggenburger Schichten bedingt wird. Durch den Nachweis der bathymetrischen Stellung der Eggeuburger Schichten ist der Be» trag der positiven Verschiebung der Strandlinie gewachsen. Es liegen bathymetrisch tiefere Sedimente auf Bildungen der Schorre und wir haben bei Eggenburg mit Sicherheit ein Ansteigen des Meeres nach der Ablagerung der Gauderndorfer Schichten erkennen gelernt. Weitschweifige Erörterungen über die Verteilung der Sedimente und der Eauna in diesem Gebiete sind überflüssig. Durch die Figr. 21 eingehenden Aufsammlungen und das große faunistische Material, das für die einzelnen Punkte vor- lag, ist eine viel weitere Verbreitung der einzelnen Formen im vertikalen Sinne iiachgewiesen wor- den, durch die die Gegensätze der einzelnen Horizonte gemildert worden sind, wie es ja hei einer so geringfügigen Verschiebung der Existenzbedingungen nicht anders zu erwarten war. Gleich vom Aussterben von Kannen zu reden beruht nur auf mangelhafter Kenntnis der Fauna, wie sich auch die früher angenommene Ausbildung vou Lokalfaunen als nicht stichhaltig erwiesen hat, sobald die eingehende Erforschung der Tiergesellschaft der einzelnen Fundorte eine allgemeinere Verbreitung fast aller Formen zeigte. Es ist ein Detailgemälde, das sich um Eggenburg dem Geologen bietet und dessen Grnndzüge sich nur aus der Perspektive der Kenntnis des ganzen ausgedehnten lieckens scharf erkennen lassen. Dr. Fran* X. Schaffer Da- MiocÄ« von Ewcuhurp. lAbhandl. ü. k. k. «eol. Reichsan.talt. XXII. Bnnd. 4. Heft.i 1(, 121 122 Dr, Franz X. Sihaffer. Wtllirend im Norden die reiche Schichtfolge fossilreicher Sedimente abgelagert wurde, ist im SiUlen ein ausgedehntes Schotterdelta durch einen gewaltigen Strom gebildet worden, der von Westen gekommen ist und dessen genauere Geschichte nicht im Rahmen unseres Gebietes geklart werden kann. Wenn wir nun in kurzen Zügen die Schwankungen des Meeresspiegels zusammenfassen wollen, die sich im Bereiche des Manharts zur älteren Miocänzeit erkennen lassen, so ist die Grundlage, auf der diese Erkenntnis sich aufbaut, die anerkannte Stabilität des Urgebirgsmassivs in diesem be- schränkten Teile, die uns als Pegel dient und das Auftreten von dem Alter nach bestimmten Sedi- menten für die Hochstände, die Beobachtung deren Erosion für die Tiefstände der Uferlinie (Fig, 21). Das Oligocäii bezeichnet im Gebiete unserer Untersuchungen eine Zeit starker Abtragung und so tiefen Standes des Meeresspiegels, daß das damals geschaffene und später begrabene Relief trotz der langen Dauer der heute wirkenden Erosion noch nicht vollständig wieder bloßgelegt worden ist. Mit dem Beginne des Miocäns begann die Transgression. Die Uferlinie ist vorübergehend in 240 m gelegen gewesen, wie man aus dem Auftreten der Liegendsande bei Fels erkennen kann. Die Höhen- lage der Gauderndorfer Sande bei Eggenburg bezeichnet einen Stillstand des Vorrückens in etwa 350 m, worauf ein weiteres Ansteigen bis über o0(» m erfolgte, was aus der Lage jüngerer Schotter auf der Höhe des Manhartsberges hervorgeht. Die einst wohl mehrere hundert Meter mächtigen Bildungen der ersten Mediterranstufe sind bei dem nun folgenden Rückzuge des Meeres abgetragen worden. Wie weit dieser reichte, ist heute nicht zu ersehen, aber ein Minimum gibt uns das Auftreten von Schlier auf abgetragenen Miocän- resten in einer Bohrung bei Limberg in 262 m. Da der Schlier bei Oberdürnbach in zirka 320 m, bei Grübern in zirka 380 m liegt, ist ein Vordringen des Meeres zur damaligen Zeit bis zu dieser Mindesthöhe anzunehiuen. In der Niederung, die dem Ostrande des alten Massivs vorgelagert ist, wird der Schlier von Grunderschichten überlagert, deren ziemlich ungestörte Lagerung durch die Natur der Sedimente und die Erhaltung der Fossilreste bezeugt wird. Bei Gaindorf trifft mau sie in zirka 260 «», was nach der Lage des Punktes darauf hindeutet, daß sich der Meeresspiegel nach der Ablagerung des Schliers wieder unter diese Kote gesenkt haben muß, worauf die See von neuem vordrang. Die bei Gaindorf aufgeschlossenen Schichten sind typische Bildungen der Schorre; also muß der Wasserspiegel vorübergehend in dieser Höhe gestanden haben. Nun liegt dort in maskierter Diskordanz mit scharfer Grenze ein Tegel, der als Äquivalent des Tegels von Walbersdorf und Neudorf au der March anzusehen ist, also eine Ablagerung größerer Wassertiefe vorstellt, über den Gründer Sanden. Das bedeutet wieder einen Rückzug des Meeres unter dieses Niveau und ein er- neutes \ordriiigen wohl bis zur Maximalhöhe des Wasserstandes im inneralpinen Becken. Denn wahrend dieses im unteren Miocän bis zum Ende der Ablagerung des Schliers laudfest und teil- weise von einem großen See mit einem in etwa 1000 m liegenden und sich mit Unterbrechungen senkenden Spiegel eingenommen war, ist nach dieser Zeit das Becken von Korneuburg so tief ein- gebiochen, daß sich dort eine gegen 350 m mächtige Ausfüllung von Grunderschichten ablagern konnte. Sodann erfolgte der weitere Niederbruch der eigentlichen Bucht von Wien, in der an der Basis Bildungen liegen, die fazielle und zeitliche Äquivalente des Tegels von Gaindorf sind. Damit endet nach unserer heutigen Kenntnis die Zeit der Ablagerung von Sedimenten unter stehendem \\asser im Gebiete unserer Untersuchungen und das inneralpine Becken übernimmt es, die großen Züge seiner Vergangenheit bis auf den heutigen Tag zu bewahren. Hier liegen die marinen Bildungen der sogenannten zweiten Mediterranstufe auf lakustreu Sedimenten. Bis zirka 450 m läßt sich der Hochstaiid des damaligen Wasserspiegels verfolgen, ob- 122 123 Das Miücän v(»i Eggenimry. gleich er gewiß noch höher gereicht bat. Dann begann ein Iluckzug des Meeres, fur dessen lietrag wir aber keine Anhaltspunkte besitzen und zur sarinatischeu Zeit gebt wieder ein Ansteigen des nun vom Weltmeere abgeschnittenen Binnenmeeres bis zirka 400 m nachweisbar, aber in Wirklich- keit wohl höher hinauf vor sich. Den Schluß der sarinatischeu Zeit bezeichnet eine erneute Er- höhung der Strandlinie, die während der älteren pontischen Zeit mindestens 4bO wi erreicht hat, um sich dann mit Unterbrechungen zu senken, wie es die alten Terrassen am Hände der Wiener- bucht so klar gezeigt haben ')- Vier sichere pontische Terrassen lassen sich verfolgen, bis dann endlich der große See von Wien ganz ausfließt und fluviatile Verhältnisse überwiegeu, die zur Di- luvialzeit hinüberleiteii. So mannigfaltig sind die Bewegungen des Wasserstaudes im Wiener Becken zur jüngeren Tertiärzeit gewesen und dieser kurze Zeitabschnitt lehrt uns bei der Betrachtung der so überaus verwickelten hydrographischen Verhältnisse um wieviel komplizierter und schwieriger zu enträtseln die Zustände sind, die in früheren geologischen Perioden hier bestanden haben uud über die wir kaum noch unterrichtet sind. •j Siebe öebaffer. Geologie von Wien. 1904—1906. 16* 123 Ortsverzeichnis. AmeUdoi'f . . . . Beyerdorf ... Bdsendiirnbach . . Breiteneich Brufjg Bucliberg .... Burgsohleinitz . . . Buttendorf Diendorf a. W, . . , Doberndorf Dreieichen Eggenbiirg . . Eggendorf a. W. Elearo Eogabrunn ... Engelsdoif . . Eudorf E(/.munnsdorf . . . Feldherg . ... Fels Fernitz Feuersbi'unn . . . . Freischling Gauderndorf . . Göeing Grafenberg Groß Reipersdorf . Grübern Guinpiug Hadersdorf . . . . Hnraiannsdorf . . . Heiligeneteiner Berg Holienwnrth Horn ... Kainvjitli .... Kalvarienberg . , Kattau . . Klein .letzelsdorf . . Klein Meiseldorf Kogelberg .... Kotzendorf . ... . Kühnring ... Liniberg Loibersdorf .... Muiersch . . Maigen .... Maisaau .... »eite 94 107 . 106 73 . 71 . . 82 90 . . 94 . . 106 . 72 . . 74 10 105 107 109 . . 64 . . US . 44 . . 62 109, 112 . . 81 . 110 . . 81 . . 50 109 . 61 . «2 . , 102 . . 95 110, 113 . . 94 113 107 . 72 . . 71 . . 14 . . 58 . . 58 . . 65 . . 61 öl . . 4ö . . 96 . . 78 . . 81 . . 67 . . 100 »eite Manhartsberg ... 105 Maria Dreieichen 74 Matzelsdorf .95 Misoingdorf 63 Mörteredorf 77 Mold 74 Mühlbach 107 Nieder Schleinz 99 Nondorf 80 Ober Dürnbach 100 Oberhol/. 106 Ober Ruvelsbach 107 Olbersdorf 106 Parisdorf 100 Pulkau 62 Pulkaubach 64 Kaan 95 Radelbrunn 108 Huilng 63 Heikeradorf 95 Reinprecbspölla 93 Reschitzwald . . 69 Rodingersdorf 72 ROschitz 62 Roggendorf .59 Rontlial 108 Rosenburg ö3 Sucbsendot'f 94 Schönberg a. Kamp 106 Sigmundsherberg 70 Sonndorf 92 Stettenhof lOö Stiefern 83 Stöckern 64 Stoitzendorf 5i Straning 95 Straß 113 Trenkberg lOG Unter Plank 81 VVartberg 51 Wiedendorf 106 Wilmersdorf H5 Winterwicsberg 102 Zeiuling IU6. 107 Zöbing 113 Zogelsdorf 07 124 Tafel 1. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg, Tafel I. üeologische Knrto der landesfürstlicben Stadt Eggenburg. Entworfen von Dr. F. X. Schaffer. Maßstitb: l:zirka 9.000. Siehe S. 10. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, II. Stratigraphie. Taf. I. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt, Band XXII. Heft 4. Tafel II. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel II. AufichlüSBe im „Schindergraben* am Fuße des „Kalvarienberges“ bei Eggenburg. Äufnabme von G. Hiesberger, Eggenburg. Auf dem Granit, der im Vordergründe anstebt, liegen Reste der miocänen Sedimentdecke, die linke oberhalb und rechte bloßgelegt sind. Die zur rechten sichtbare Wand ist in Figur 1 erläutert. Siebe S. 12. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, II. Stratigraphie. Taf. II. Kuastanstalt Max JaH«, Wien. Abhaudluugen der k. k. Geologischen Reichsanstalt, Band XXII, Heit 4. Tafel III. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. affer: Das Miocän von Eggenburg, (Abliandl. d. k. k. geol. Reicbsanstalt. XXII. Hand. ♦. Heft.) Tafel III. a. Noidabhang des VitU8-(Galgen-)bevge9 bei Eggenbuig. Aufnahme von G. Hiesberger, Eggenburg. Die miocÄne Sedimentdecke endet am Waldesrande und ist durch das enge Tal der ßrunnstube aufgeschlossen. Zuoberst siud die Bänke von Eggenbuvgerstein sichtbar. Siehe S. 14; h. Blick vom Vitus*(Galgen-)berge gegen Südwesten auf das von miocänen Sedimenten gebildete Plateau, aus dem Kuppen des Urgesteins aufragen. Siehe S. 14. Aufnahme von G. Hi es beiger, Eggenburg. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, II. Stratigraphie. Tat. 11!. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt. Band XXII, Heft 4. Tafel IV Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel IV. a. Talschluß in der Brunnstube. Aufnahme von G. Hiesberger, Eggenburg n l'lggenburgerscbichten. b Molassesandstein ^ Gauderndorferscbichten, c Liegendtegel. Siehe S. 14. b. Sandgrube am Wolkenspiegel. Äufnabme von G. Hiesberger, Eggenburg. 1 Sande mit Diplodonta fotundala. 2 Sande mit Jfi/iilus J/aidtn^eri, 3 grobe, fossilleere Sande. 4 Lehm mit Urgesteinstvümmern, 5 Humus. Siebe S. 39. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, II. Stratigraphie. Tat. IV. Abliaudluugeu der b. k. Geologischeu Reichsanstalt, Baud XXII. Heft 4. Tafel V. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel V. Bauerbansl-Sandgrube in Eggenburg. Aufnahme von G. Eiesbei'ger, Eggenburg. 1 Gauderndotfer Tellioenaonde, 2 Bank mit Mytilus Haidingeri, 3 feiner Sand und Kalksandstein, 4 grober Sand mit ifytihis Hnidingeri, 5 grünlicher, grober Sand mit großen Bivalven, 6 bräunlicher, grober Sand, 7 grünlicher, grober Sand. Siehe S. 20. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, II. Stratigraphie. Taf. V. Ahliandluugeii der k. k. Geologisclieo ReiclisaDstalt, Baud XXII, Heft 4. Tafel VI. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg Tafel VI. (i. Gemeiodesandgrube in Gauderndorf. Aufnahme von G. Hieabei'ger, Eggenburg. Zuoberst grobe Sandsteinbänke (Eggenburgerscbicbten}, darunter Gauderndorfer Tellinensande. Siebe S. 5S- h. Blockverwitterung des Granites am Kogelberge bei Stoitzendorf. Aufnahme von 6. Hiesberger, Eggenburg. Siehe S. 51. Schaffer: Miocaen von Eggenburg. II. Stratigraphie. Taf. VI. KuDStanstalt Max jalle, Wien. Abhandlungen der k- k. Geologischen Reicbanstalt, Band XXII, Heft 4. i Tafel VII. Dr. Franz X. Schaffer:. Das Miocän von Eggenburg. I)r. Fraiia X. achnffer; Das Miocftu von EBgenbiirg. (Ablmndl. d. k. k. geol. Relchsanstat». XXII Band, *. HoB.) Tafel VII. Südwestecke des großen Steinbrucbes bei Zogelsdorf. Aufnahme von G. Hiesberger, Eggenburg. n Löß, h plattig zerlegter Kalksandstein, c Nullipovenkalkstein, Siebe S. 87. h. Linkes Ufer des KampSueses bei Zöbing. Aufnahme von F. X. Schaffer. Unterhalb der Straße sind die steilaufgerichteten Permsandsteine zu sehen, die auch die Höben bilden. Die Keller am Abhange des Berges liegen in Lüß. Siehe S. 113. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, 11. Stratigraphie. Taf. VII. Abhandlungen der h. k. Geologischen Reichsanstalt. Band XXII, Heft 4 Tafel VIII. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. IH’ Tafel VIII. a und h. Kirchenberg in ßurgsc h 1 eini t z. Aufnahmen von G. Hiesberger. Eggenburg. Auf dem Granit g liegen die iiiiocimen Sedimente: a fester, konkretionärer Kalksandstein, sehr fossilreich, h feine Sande, sehr fossilreich, c grober Sand mit DiagonaUchicbtimg. feine Sande voll Muscheltrümmer, e grober Granit* sand mit Austern und Sirenenrippen- Siehe S. 90. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, II. Stratigraphie. Taf. Vlll. Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt, Band XXII, Heft 4. Tafel IX. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel IX. (/. Feine, diagonalgescbicbtete, fluviatile ^ande bei Uobenwartb. h. Fluviatile Schotter und Konglomerate hei Hohenwurtb. Siehe S. 107. Aufnahmen von F X, Schaffer. Schaffer: Miocaen von Eggenburg, II. Stratigraphie. Taf. IX. Abbandkugen der k. k. Geologischen Reichsanstalt, Band XXII, Heft 4, Tafel X. Dr. Franz X. Schaffer: Das Miocän von Eggenburg. Tafel X. d. Hohlweg im Löß bei Gobelsburg. h. Löß bei Gedersdorf mit den kilßstlichen Terrai^Hen der Weinberge. Siehe S. 112. Aufnahmen von F. X, Schaffer. Schaffer: Miocaen von Eggenburg. 11. Stratigraphie. Taf. X. Abhaudlungen der k. k. Geologischen Reichanstalt, Baud XXII, Heft 4. « A i I 100226061