ern DR eye ih jere manage rom. man: ir a = ROH RR 2.22 >). Nr ala eneseNer 1 ? re 173 v2 «2. zaredne IR ei WANDSWORN Natural History Museum Library III 300016593 UFRAN N ABHANDLUNGEN DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN. SIEBENUNDZWANZIGSTER BAND VOM JAHRE 18831. GÖTTINGEN, IN DER DIETERICHSCHEN BUCHHANDLUNG. 1881. 2 Möttingen, . : Druck der Dieterichschen Univ. Inha!le. Vorrede und Mitglieder-Verzeichniss. Mathematische Classe. E. Schering: Das Anschliessen einer Function an algebraische Functionen in unendlich vielen Stellen. L. Fuchs: Ueber Functionen zweier Variabeln, welche durch Umkehrung der Integrale zweier gegebener Functionen entstehen. Historisch-philologische Ulasse. Th. Benfey: Die Quantitätsverschiedenheiten in den Samhitä- und Pada- Texten der Veden. — Sechste Abh. Derselbe: Behandlung der aushauchenden a in nä ‘wie’ und nä ‘nicht’ in Rigveda, mit Bemerkungen über die ursprüngliche Aussprache und Accentuation der Wörter im Veda. F. Wüstenfeld: Geschichte der Fatimiden Chalifen nach den Arabischen Quellen. — Zweite Abtheilung. Derselbe: Geschichte der Fatimiden Chalifen. — Dritte Abth. F. Wieseler: Scenische und kritische Bemerkungen zu Euripides’ Kyklops. a* % Vorrede. Während des Semesters Januar bis Ende Juni 1881 sind in den Sitzungen der Königl. Societät der Wissenschaften die fol- genden Abhandlungen und kürzeren Mittheilungen vorgetragen oder vorgelegt und theils in diesem Bande, theils in den „Nach- richten“ von der K. Gesellschaft der Wiss. veröffentlicht worden. Am 8. Januar. Benfey, Zusätze zu dem Aufsatz „Ueber die eigentliche Accentuation des Indicativ Präsentis von &5 ‘seien’. — Siehe Nachrichten Seite 2. Wieseler, Scenische und kritische Bemerkungen zu Eu- ripides Kyklops. S. Abhandl. XXVI. Riecke, 1. Ueber die Bewegung eines elektrischen Theil- chens in einem homogenen magnetischen Felde und das negative elektrische Glimmlicht. Derselbe, II. Ueber die von einer Influenzmaschine zweiter Art gelieferte Elektricitätsmenge und ihre Abhängigkeit von der Feuchtigkeit. Derselbe, III. Messung der vom Erdmagnetismus auf einen drehbaren linearen Stromleiter ausgeübten Kraft. — Nachr. 17. Fuchs, Ueber Functionen zweier-Variabeln, welche durch Umkehrung der Integrale zweier gegebener Functionen entstehen. — 8. Abhandl. XXVLI. Königsberger, Ueber einen Satz von der Erhaltung der algebraischen Beziehung zwischen den Integralen ver- schiedener Differenzialgleichungen und deren Differenzial- quotienten. — Nachr. 6. Vorrede. Während des Semesters Januar bis Ende Juni 1881 sind in den Sitzungen der Königl. Societät der Wissenschaften die fol- genden Abhandlungen und kürzeren Mittheilungen vorgetragen oder vorgelegt und theils in diesem Bande, theils in den „Nach- richten“ von der K. Gesellschaft der Wiss. veröffentlicht worden. Am 8. Januar. Benfey, Zusätze zu dem Aufsatz „Ueber die eigentliche Accentuation des Indicativ Präsentis von &s ‘seien’. — Siehe Nachrichten Seite 2. Wieseler, Scenische und kritische Bemerkungen zu Eu- ripides Kyklops. S. Abhandl. XXVII. Riecke, I. Ueber die Bewegung eines elektrischen Theil- chens in einem homogenen magnetischen Felde und das negative elektrische Glimmlicht. Derselbe, II. Ueber die von einer Influenzmaschine zweiter Art gelieferte Elektricitätsmenge und ihre Abhängigkeit von der Feuchtigkeit. Derselbe, Ill. Messung der vom Erdmagnetismus auf einen drehbaren linearen Stromleiter ausgeübten Kraft. — Nachr. 17. Fuchs, Ueber Functionen zweier-Variabeln, welche durch Umkehrung der Integrale zweier gegebener Functionen entstehen. — S. Abhandl. XXVLI. Königsberger, Ueber einen Satz von der Erhaltung der algebraischen Beziehung zwischen den Integralen ver- schiedener Differenzialgleichungen und deren Differenzial- quotienten. — Nachr. 6. VI Am5.Februar. Am 2. März. Am 7. Maı. Am 4. Juni. VORREDE. Klein, Ueber den Einfluss der Wärme auf die optischen Eigenschaften des Boracit. — Nachr. 73. Holtz, Elektrische Schattenbilder (Nr. 3.) — Nachr. 30. Heun, Neue Darstellung der Kugelfunctionen aus den verwandten Functionen durch Determinanten. — Nachr. 104. Fromme, Bemerkungen zu einer Abhandlung von Hrn. Warburg „über einige Wirkungen der magnetischen Co- Ercitivkraft.” — Nachr. 119. Wieseler, Verbesserungsversuche zu Euripides’ Kyklops. — Nachr. 117. K. Schering, Beobachtungen im magnetischen Observa- torium. — Nachr. 133. Wüstenfeld, Magister Pacht gegen Friedrich d. Gr. — Nachr. 209. Königsberger, Ueber die Irreductibilität von Differenzial- gleichungen. — Nachr. 222. A. Ben-Saude, Beiträge zur Kenntniss der optischen Ei- genschaften des Analcim. — Nachr. 226. Holtz, Elektrische Schattenbilder. Nr. 4. — Nachr. 241. Ehlers, Beiträge zur Kenntniss des Gorilla und des Schimpanse. — Abhandl. Bd. XXVIlI. Pauli, Ueber einige Bestandtheile des Königl. Staatsar- chivs in Hannover. — Nachr. 249. Kronecker, Brief an Schering. — Nachr. 271. de Lagarde, Johannis Euchaitorum archiepiscopi quae in codice Vaticano supersunt graece. — Abhal. XXVII. Kohlrausch, Messung des Erdmagnetismus auf galvanischem Wege. — Nachr. 281. Enneper, Zur Theorie der Curven doppelter Krümmung. — Nachr. 291. VORREDE. VI Für die nächsten drei Jahre werden von der K. Societät folgende Preisfragen gestellt: Für den November 1881 von der physikalischen Olasse: Die K. Societät verlangt eine auf neue Untersuchungen gestützte Darstellung derje- migen Entwicklungsvorgänge, durch welche die Gestaltung des ausgebildeten Echino- dermenleibes herbeigeführt wird. Es soll darin, in Anschluss an die gesicherten Kenntnisse von der Embryonenentwicklung der Echinodermen, besonders gezeigt wer- den, in welcher Weise das Thier aus der Larvenform bis zur völligen Anlage sämmt- licher Organsysteme erwächst. Dabei bleibt es der Untersuchung überlassen, ob an einer characteristischen Art der Entwicklungsgang in allen Einzelheiten erforscht wird, oder ob durch die Feststellung der Entwicklung verschiedener Formen ein für den ganzen Kreis geltendes Verhalten dargelegt wird; in letzterem Falle müsste aber die Untersuchung soweit eindringen, dass die hauptsächlichsten Uebereinstim- mungen und Abweichungen in der Ausbildung der Organsysteme bei den verschiede- nen Echinodermenformen von ihrem frühsten Auftreten an gekennzeichnet werden. Für den November 1882 von der mathematischen Classe (wiederholt): Während in der heutigen Undulationstheorie des Lichtes neben der Voraus- setzung transversaler Oscillationen der Aethertheilchen das mechanische Princip der Coöxistenz kleiner Bewegungen zur Erklärung der Polarisations- und der Interferenz- Erscheinungen genügt, reichen diese Unterlagen nicht mehr aus, wenn es sich um die Natur des unpolarisirten oder natürlichen Lichtes, oder aber um den Conflict zwischen Wellenzügen handelt, welche nicht aus derselben Lichtquelle stammen. Man hat dem Mangel durch die Voraussetzung einer sogenannten grossen Periode von innerhalb gewisser Grenzen regelloser Dauer abzuhelfen ge- sucht, ohne nähere erfahrungsmässige Begründung dieser Hülfsvorstellung. Die K. Societät wünscht die Anstellung neuer auf die Natur des unpolarisirten Lichtstrahls gerichteter Untersuchungen, welche geeignet seien, die auf natür- liches Licht von beliebiger Abkunft bezüglichen Vorstellungen hinsichtlich ihrer Bestimmtheit denen nahe zu bringen, welche die Theorie mit den verschiedenen Arten polarisirten Lichtes verbindet. Für den November 1883 von der historisch-philologi- schen Classe: Die Aramüer haben im Laufe der Zeiten ihre Grenzen mehrfach verlegen müssen: sie .sind durch Erobrer semitischer und nicht -semitischer Herkunft in nicht wenigen Gegenden um ihre Nationalität gebracht worden. Die K. Gesellschaft der Wissenschaften wünscht eine vollständige Uebersicht VII VORREDE. über die Veränderungen, welche das aramäische Gebiet in Hinsicht auf seinen Umpfang nach aussen und innen erlitten hat. Eine Zusammenstellung der Gründe, welche in Beireff gewisser Landstriche anzumehmen zwingen oder rathen, dass dieselben von einer ursprünglich aramäi- schen Bevölkerung bewohnt sind, wird sich nicht ohme Rücksicht auf die ver- gleichende Grammatik der semitischen Sprachen und nicht ohne Eingehn auf die Ortsnamen des zu behandelnden Districts geben lassen: die K. Gesellschaft der Wissenschaften erwartet, dass diese beiden Gesichtspunkte die leitenden der Un- tersuchung sein werden: sie würde es für ausserordentlich nützlich erachten, wenn eine vollständige Liste aller aramäischen Ortsnamen als Anhang zu der verlangten Abhandlung vorgelegt würde. Die Concurrenzschriften müssen, mit einem Motto versehen, vor Ablauf des Septembers des bestimmten Jahres an die K. Gesellschaft der Wissenschaften portofrei eingesandt werden, be- gleitet von einem versiegelten Zettel, welcher den Namen und Wohnort des Verfassers enthält und auswendig mit dem Motto der Schrift versehen ist. Der für jede dieser Aufgaben ausgesetzte Preis beträgt min- destens fünfzig Ducaten. * + * Die Preisaufgaben der Wedekind’schen Preisstiftung für deutsche Geschichte für den Verwaltungszeitraum vom 14. März 1876 bis zum 14. März 1886 finden sich in den „Nachrichten“ 1879 S. 225 veröffentlicht. Durch den Tod verlor die K. Societät eines ihrer ordentlichen Mitglieder, den Sanskrit-Forscher Theodor Benfey. Er starb im 73. Lebensjahre. Sie verlor ferner die Correspondenten der histor.-philolog. Classe: Jacob Bernays, Professor in Bonn, im 57. Lebensjahre. Leonhard von Spengel, Professor in München, im 78. Jahre. B. von Dorn in St. Petersburg, im 77. Jahre. Göttingen, Juni 1881. Wöhler. Verzeichniss der Mitglieder der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Juli— December 1881. Ehren-Mitglieder. Peter Merian in Basel, seit 1862. Adolf von Warnstedt in Göttingen, seit 1367. Johann Jacob Baeyer in Berlin, seit 1867. Freiherr F. H. A. von Wangenheim auf Waake, seit 1868. Graf Sergei Stroganoff in St. Petersburg, seit 1870. Ignatz von Döllinger in München, seit 1872. Michele Amari in Rom, seit 1872. Joachim Barrande in Prag, seit 1873. Giuseppe Fiorelli in Neapel, seit 1873. Nicolai von Kokscharow in St. Petersburg, seit 1879. (Corresp. seit 1859.) - Adolf Erik Nordenskiöld in Stockholm, seit 1879. (Corresp. seit 1871.) Principe Baldassare Boncompagni in Rom, seit 1880. Ordentliche Mitglieder. Physikalische Ulasse. F. Wöhler, seit 1837. Beständiger Secretär seit 1860. F. G. J. Henle, seit 1853. G. Meissner, seit 1861. E. Ehlers, seit 1874. H. Hübner, seit 1876. (Assessor seit 1871.) W. Henneberg, seit 1377. (Assessor seit 1367.) C. Klein, seit 1877. H. Graf zu Solms-Laubach, seit 1879. Mathematische Classe. W. E. Weber, seit 1831. J. B. Listing, seit 1861. M. Stern, seit 1862. E. Schering, seit 1862. (Assessor seit 1860.) H. A. Schwarz, seit 1875. (Corresp. seit 1869.) E. Riecke, seit 1879. (Assessor seit 1872.) X VERZEICHNISS DER MITGLIEDER Historisch -philologische Classe. H. F. Wüstenfeld, seit 1856. (Assessor seit 1841.) H. Sauppe, seit 1857. . Wieseler, seit 1868. . Hanssen, seit 1869. . R. Pauli, seit 1875. . de Lagarde, seit 1876. Weizsäcker, seit 1879. . Wagner, seit 1880. am Te Eine Assessoren. Physikalische Olasse. E. F. 6. Herbst, seit 1835. C. Boedecker, seit 1857. W. Krause, seit 1865. W. Marme, seit 1871. Mathematische Olasse. E. F. W. Klinkerfues, seit 1855. A. Enneper, seit 1865. Historisch - philologische Classe. A. Fick, seit 1869. Auswärtige Mitglieder. Physikalische Classe. Jean Baptiste Dumas in Paris, seit 1851. (Correspondent seit 1849.) Robert Bunsen in Heidelberg, seit 1855. Richard Owen in London, seit 1859. August Wilh. Hofmann in Berlin, seit 1860. H. Milne Edwards in Paris, seit 1861. Hermann Kopp in Heidelberg, seit 1863. (Corresp. seit 1855.) Carl Theodor von Siebold in München, seit 1864. (Corresp. seit 1850.) Michel Eugene Chevreul in Paris, seit 1865. Joseph Dalton Hooker zu Kew bei London, seit 1865. Theod. Ludw. Wilh. Bischoff in München, seit 1866. (Corresp. seit 1853.) DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. xl Hermann Helmholtz in Berlin, seit 1868. (Corresp. seit 1856.) Franz von Kobell in München, seit 1870. (Corresp. seit 1861.) Ernst Heinrich Carl von Dechen in Bonn, seit 1871. i Carl Claus in Wien, seit 1573. (Zuvor hies. ordentl. Mitgl. seit 1871.) Eduard Frankland in London, seit 1873. Max von Pettenkofer in München, seit 1874. Alex. William Williamson in London, seit 1874. James Dwight Dana in Newhaven, seit 1974. Joh. Jap. Sm. Steenstrup in Kopenhagen, seit 1876. (Corr. seit 1860.) Gabriel August Daubree in Paris, seit 1876. A. L. Descloizeaux in Paris, seit 1877. (Corr. seit 1868.) Carl von Nägeli in München, seit 1877. Theodor Schwann in Lüttich, seit 1878. (Corr. seit 1853.) August Kekul& in Bonn, seit 1880. (Corr. seit 1869.) Mathematische Classe. George Biddel Airy in Greenwich, seit 1851. Joseph Liouville in Paris, seit 1856. E. Kummer in Berlin, seit 1856. (Corresp. seit 1851.) Franz E. Neumann in Königsberg, seit 1856. Edward Sabine in London, seit 1862. (Corresp. seit 1823.) Richard Dedekind in Braunschweig, seit 1862. (Corresp. seit 1859.) Gustav Robert Kirchhoff in Berlin, seit 1862. William Thomson in Glasgow, seit 1864. (Corresp. seit 1859.) Ferdinand Reich in Freiberg, seit 1864. Carl Weierstrass in Berlin, seit 1865. (Corresp. seit 1856.) Enrico Betti in Pisa, seit 1865. Leopold Kronecker in Berlin, seit 1867. (Corresp. seit 1861.) Carl Neumann in Leipzig, seit 1868. (Corresp. seit 1864.) Francesco Brioschi in Rom, seit 1870. (Corresp. seit 1869.) Arthur Cayliey in Cambridge, seit 1871. (Corresp. seit 1864.) Charles Hermite in Paris, seit 1874. (Corresp. seit 1861.) Ludwig Fuchs in Heidelberg, seit 1875. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1874.) Rudolph Jul. Emmanu. Olausius in Bonn, seit 1877. (Corresp. seit 1866.) John Couch Adams in Cambridge, seit 1877. (Corresp. seit 1851.) Heinrich Eduard Heine in Halle, seit-1878. (Corresp. seit 1865.) Friedrich Kohlrausch in Würzburg, seit 1859. (Assessor seit 1867.) b* Xu VERZEICHNISS DER MITGLIEDER Joseph Anton Plateau in Gent, seit 1379. (Corresp. seit 1876.) Luigi Cremona in Rom, seit 1850. (Corresp. seit 1869.) Werner Siemens in Berlin, seit 1880. Historisch - philologische Classe. Leopold von Ranke in Berlin, seit 1851. Justus Olshausen in Berlin, seit 1853. Samuel Birch in London, seit 1864. Theodor Mommsen in Berlin, seit 1867. (Corresp. seit 1857.) Richard Lepsius in Berlin, seit 1867. (Corresp. seit 1860.) Ernst Curtius in Berlin, seit 1868. (Zuvor hies. ordentl. Mitgl. seit 1856.) George Bancroft in Washington, seit 1868. Franz Miklosich in Wien, seit 1868. Ludolph Stephani in St. Petersburg, seit 1869. Wilhelm von Giesebrecht in München, seit 1871. (Corresp. seit 1863.) Carl Hegel in Erlangen, seit 1871. (Corresp. seit 1857.) Heinrich von Sybel in Berlin, seit 1871. (Corresp. seit 1863.) Johann Nicolaus Madvig in Kopenhagen, seit 1871. Rudolph von Roth in Tübingen, seit 1872. (Corresp. seit 1853.) August Dillmann in Berlin, seit 1872. (Corresp. seit 1857.) Sir Henry Rawlinson in London, seit 1872. Alfred Ritter von Arneth in Wien, seit 1874. (Corresp. seit 1870.) Max Duncker in Berlin, seit 1874. Heinrich Lebrecht Fleischer in Leipzig, seit 1875. Georg Waitz in Berlin, seit 1876. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1849.) Theodor Bergk in Bonn, seit 1876. (Corresp. seit 1860.) August Friedrich Pott in Halle, seit 1876. Charles Newton in London, seit 1877. Heinrich Brugsch in Graz, seit 1878. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1869.) Heinrich Ludolf Ahrens in Hannover, seit 1879. (Corresp. seit 1861.) Gorrespondenten. Physikalische Classe. Hermann Stannius in Rostock, seit 1850. Wilhelm Duncker in Marburg, seit 1853. L. Zeuschner in Warschau, seit 1857. Johannes Hyrtl in Wien, seit 1859. DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. Rudolph Leuckart in Leipzig, seit 1859. F. H. Bidder in Dorpat, seit 1860. Carl Schmidt in Dorpat, seit 1860, F. C. Donders in Utrecht, seit 1860. Bernhard Studer in Bern, seit 1860. Heinrich Limpricht in Greifswald, seit 1860. (Assessor seit 1857.) Ernst Brücke in Wien, seit 1861. Emil du Bois Reymond in Berlin, seit 1861. Carl Ludwig in Leipzig, seit 1861. Archangelo Scacchi in Neapel, seit 1861. Quintino Sella in Rom, seit 1861. Thomas H. Huxley in London, seit 1862. Albert Kölliker in Würzburg, seit 1862. Ferdinand Römer in Breslau, seit 1862. Charles Upham Shepard in Amherst, V. St., seit 1862. Alexander Ecker in Freiburg, seit 1863. Alvaro Reynoso in Havanna, seit 1865. Ferdinand von Müller in Melbourne, seit 1867. Anton Geuther in Jena, seit 1867. Asa Gray in Cambridge, V. St., seit 1868. Jean Charles Marignac in Genf, seit 1868. Alex Theodor von Middendorff auf Hellenorm bei Dorpat, seit 1868. Adolph Wurtz in Paris, seit 1868. Robert Mallet in London, seit 1869. Carl Friedrich Rammelsberg in Berlin, seit 1870. Anton de Bary in Strassburg, seit 1872. Eduard Pflüger in Bonn, seit 1872. J. S. Stas in Brüssel, seit 1873. Henry Enfield Roscoe in Manchester, seit 1874. Johann Strüver in Rom, seit 1874. Ferdinand von Hochstetter in Wien, seit 1875. Ferdinand von Richthofen in Berlin, seit 1875. Wyville Thomson in Edinburgh, seit 1875. Ignacio Domeyko in Santjago de Chile, seit 1876. Lawrence Smith in Louisville, V. St., seit 1877. Edmond Boissier in Genf, seit 1877. Wilhelm Waldeyer in Strassburg, seit 1877. Ernst Heinrich Beyrich in Berlin, seit 1878. XI XIV VERZEICHNISS DER MITGLIEDER. Joseph von Lenhossek in Pest, seit 1878. Alexander Agassiz in Cambridge, Ver. St., seit. 1879. Adolf Baeyer in München, seit 1879. Carl von Voit in München, seit 1879. Gerhard vom Rath in Bonn, seit 1880. Friedrich Beilstein in St. Petersburg, seit 1880. Friedrich Merkel in Rostock, seit 1880. Wilhelm His in Leipzig, seit 1880. Mathematische Classe. Humphrey Lloyd in Dublin, seit 1843. Thomas Clausen in Dorpat, seit 1854. Ludwig Seidel in München, seit 1854. Georg Rosenhain in Königsberg, seit 1856. Peter Riess in Berlin, seit 1856. John Tyndall in London, seit 1859. Julius Schmidt in Athen, seit 1862. Wilhelm Gottlieb Hankel in Leipzig, seit 1864. Philipp Gustav Jolly in München, seit 1864. Carl Hermann Knoblauch in Halle, seit 1864. Georg Gabriel Stokes in Cambridge, seit 1864. James Joseph Sylvester in Baltimore, seit 1864. Erik Edlund in Stockholm, seit 1866. Georg Quincke in Heidelberg, seit 1366. Charles Briot in Paris, seit 1867. Benj. Apthorp Gould in Cambridge, V. St., seit 1867. Rudolph Lipschitz in Bonn, seit 1867. Benjamin Peirce in Cambridge, V. St., seit 1867. Siegfried Aronhold in Berlin, seit 1869. E. B. Christoffel in Strassburg, seit 1869. Wilh. Theod. Bernhard Holtz in Greifswald, seit 1869. Georg Salmon in Dublin, seit 1869. Paul Gordan in Erlangen, seit 1370. Ludwig Schlaefli in Bern, seit 1871. Arthur Auwers in Berlin, seit 1871. Felix Klein in München, seit 1872. Sophus Lie in Christiania, seit 1872. DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. Adolph Mayer in Leipzig, seit 1872. Carl Anton Bjerknes in Christiania, seit 1873. J. Thomae in Jena, seit 1873. Leo Königsberger in Wien, seit 1874. Wilhelm Förster in Berlin, seit 1874. Bernhard Minnigerode in Greifswald, seit 1874. Eugenio Beltrami in Pavia, seit 1875. August Kundt in Strassburg, seit 1875. Carl Malmsten in Mariestad, Schwed. seit 1875. Heinrich Weber in Königsberg, seit 1875. William Huggins in London, seit 1876. Joseph Norman Lockyer in London, seit 1876. Theodor Reye in Strassburg, seit 1877. Pierre Ossian Bonnet in Paris, seit 1877. Franz Carl Joseph Mertens in Krakau, seit 1878. Felice Casorati in Pavia, seit 1877. Gösta Mittag-Leffler in Helsingfors, seit 1878. Georg Cantor in Halle, seit 1878. W. Hittorf in Münster, seit 1879. Hugo Gylden in Stockholm, seit 1879. Ulisse Dini in Pisa, seit 1880. Historisch - philologische Classe. Adolph Friedr. Heinr. Schaumann in Hannover, seit 1853. Joh. Gust. Droysen in Berlin, seit 1857. Wilh. Henzen in Rom, seit 1857. G. C. F. Lisch in Schwerin, seit 1857. A. B. Rangabe& in Berlin, seit 1857. L. P. Gachard in Brüssel, seit 1859. Johann Gildemeister in Bonn, seit 1859. Carl Bötticher in Berlin, seit 1860. Georg Curtius in Leipzig, seit 1860. Giovanni Battista de Rossi in Rom, seit 1860. Max Müller in Oxford, seit 1861. Arnold Schäfer in Bonn, seit 1861. Friedr. Ferdin. Carlson in Stockholm, seit 1863. Ludwig Lange in Leipzig, seit 1863. Theodor Nöldeke in Strassburg, seit 1864. (Assessor seit 1860.) XV XVI VERZ. D. MITGLIEDER D.K. GESELLSCHAFT D. WISSENSCHAFTEN. Hermann Bonitz in Berlin, seit 1865. Jocob Burckhard in Basel, seit 1865. Adolph Kirchhoff in Berlin, seit 1865. Leo Meyer in Dorpat, seit 1865. (Assessor seit 1861.) Matthias de Vries in Leiden, seit 1865. Wilhelm Wattenbach in Berlin, seit 1865. Jean de Witte in Paris, seit 1865. Leopold Victor Delisle in Paris, seit 1866. Julius Ficker in Innsbruck, seit 1866. Ernst Dümmler in Halle, seit 1867. Wilhelm Nassau Lees in Calcutta, seit 1868. Theodor Sickel in Wien, seit 1868. William Wright in Cambridge, seit 1868. Theodor Aufrecht in Bonn, seit 1869. Ulrich Köhler in Athen, seit 1871. Ludwig Müller in Kopenhagen, seit 1871. Carl Müllenhoff in Berlin, seit 1871. E. A. Freemann zu Sommerleaze, Engl., seit 1872. M. J. de Goeje in Leiden, seit 1872. Giulio Minervini in Neapel, seit 1872. William Stubbs in Oxford, seit 1872. Xavier Heuschling in Brüssel, seit 1874. Friedrich Stumpf in Innsbruck, seit 1874. Alexander Conze in Berlin, seit 1875. Ferdinand Justi in Marburg, seit 1875. Heinrich Brunn in München, seit 1876. Stephanos Cumanudes in Athen, seit 1876. Reginald Stuart Poole in London, seit 1876. Julius Oppert in Paris, seit 1876. Ludwig Hänselmann in Braunschweig, seit 1878. Adolf Michaelis in Strassburg, seit 1879. Eduard Winkelmann in Heidelberg, seit 1880. ABHANDLUNGEN DER MATHEMATISCHEN CLASSE DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN. SIEBENUNDZWANZIGSTER BAND. Mathematische Olasse. XXVIIl. 1. A N, ML BIERLEN IE SL NA Na j Ba N ulkun Zon i ren RES Das Anschliessen einer Function an algebraische Functionen in unendlich vielen Stellen. Von Ernst Schering. (Vorgelegt in der Sitzung der Kön. Ges. d. Wiss. zu Göttingen am 1. März 1879.) Herr WEIERSTRAsS hat in seiner der Akademie der Wissenschaften zu Berlin am 16. October 1876 vorgelegten Abhandlung »Zur Theorie der ein- deutigen analytischen Functionen« diese Functionen in Bezug auf die Art und Weise, wie sie unendlich klein und unendlich gross werden, unter- sucht. Die hervorragende Wichtigkeit, welche die dort bewiesenen Lehr- sätze besitzen, wird nicht nur unmittelbar erkannt, sondern zeigt sich auch darin, dass sie die wesentlichen Hülfsmittel zur Aufstellung von solchen Functionen bieten, für welche die Weise, wie die Function unendlich gross und unendlich klein werden soll, vollständig vorgegeben ist. Eine ausgedehnte Anwendung hat bis jetzt schon der Lehrsatz erfah- ren, welcher angibt, wie man eine für alle complexen Werthe des Argu- mentes eindeutige analytische Function von solcher Beschaffenheit bestim- men kann, dass sie für eine unbegrenzte Anzahl beliebig gegebener Werthe des Argumentes unendlich klein oder unendlich gross von beliebig gege- benem endlichem Grade werde, dass sie ferner für alle übrigen endlichen Werthe des Argumentes weder unendlich gross noch unendlich klein werde und dass sie nur für den unendlich grossen Argumentwerth unendlich gross von unbegrenztem Grade werden darf. Herr MrrtAG- LErFLer hat diese von Herrn WeIERSTRAss gefundene Lösung benutzt, um eine solche Function noch weiter dahin zu bestim- men, dass sie in der Umgebung jeder der beliebig gegebenen Stellen sich von je einer beliebig gegebenen eindeutigen analytischen Function nur um eine Function unterscheiden darf, welche für die Stelle selbst unendlich A2 4 ERNST SCHERING, klein von je einem beliebig gegebenen endlichen Grade wird. Herr Mır- TAG-LErFLER hat den betreffenden Lehrsatz in anderer Form ausgesprochen und mit zwei Hülfssätzen und auch mit einer Skizze der Beweise veröf- fentlicht in: Öfversigt af Kongl. Vetenskaps- Akademiens Förhandlingar. Stockholm 1876 Juni 7. No. 6. pag.3—16. En metod att analytiskt fram- ställa en funktion af rationel karakter, hvilken blir oändlig alltid och en- dast uti vissa föreskrifna oändlighets punkter, hvilkas konstanter äro pä förhand angifna. Stockholm 1877 Januari 10. No. 1. pag. 17—32. Yitterligare om den analytiska framställningen af funktioner utaf rationel karakter. Pars 1. Stockholm 1877 Mars 14. No. 3. pag. 5—13. Till frägan om den analy- tiska framställningen af en funktion af rationel karakter genom quoten af tvä beständigt konvergerande potens serier. Bulletin des Sciences math&matiques et astronomiques red. par M. M. Dar- BOUx, HoüeL et Tannery. Serie II. t. III. 1879. Extrait d’une lettre a M. HerMItE. Schon im August 1878 hatte Herr Mittag -Lerrter auf Marieholm am Wenersee mir die Freundlichkeit erwiesen, seine ausführliche hand- schriftliche deutsche Abhandlung mit der von ihm gegebenen Lösung für die in jedem dieser Lehrsätze enthaltenen Aufgabe und mit allen seinen Beweisen für dieselben mir anzuvertrauen. Für die in jenen Lehrsätzen enthaltenen Aufgaben habe ich noch neue andere Lösungen, ferner für diese und für die von Herrn Mrrrac- Lerruer gegebenen Lösungen andere von seinen Beweisen verschiedene Be- weise gefunden. Eine Reihe neuer von mir aufgestellter Lehrsätze, welche mit die- sem für die Theorie der analytischen Functionen so wichtigen Gegenstande in enger Beziehung stehen, hatte ich in einer Abhandlung der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen am 1. März 1879 vorgelegt. Da in dieser Schrift auch meine Lösungen für die von Herrn Mırtas-Lerr- LER in seiner zuvor erwähnten deutschen Abhandlung ausführlich unter- suchten Aufgaben enthalten sind, so habe ich den Druck meiner Arbeit VORWORT. 5 verschoben, bis ich jetzt (am 1. August 1880) von der unmittelbar bevor- stehenden Veröffentlichung der Untersuchungen des Herrn Mittag - Lerr- LER vergewissert bin. Die Verschiebung des Druckes benutze ich, um noch Hinweisungen auf die von Anderen inzwischen veröffentlichten oder mir mitgetheilten Arbeiten einzufügen. Bei Gelegenheit meiner Untersuchungen über diesen Gegenstand habe ich auch Verallgemeinerungen mehrer in den folgenden Arbeiten von LAURENT, von Mr. Hermıte und von Herrn Miırras -LerFrLer enthaltener Lehrsätze gefunden: . Pierre Alphonse LAURENT, Extension du theoreme de Mr. Cauchy relatif a la convergence du developpement d’une fonction suivant les puissances ascendantes de la variable. Comptes rendus, t. XVII. pag. 348. Paris 21. Aout 1843. Rapport de Mr. Oaucay, t. XVII pag. 938 — 942. Paris. 30. Oct. 1843. HermitE, Sur la formule d’interpolation de LAGRAngE. 5. juillet 1877, in Borcnuarpr’s Journal für Mathematik. Band 84. Seite 70. MıtraG-LerFLer, Funktionsteoretiska Studier. I. En ny serie-utveck- ling för funktioner af rationel karakter. Acta Societatis Scientiarum Fen- nicae t. XI, pag. 275—293. Helsingfors. 1879. MiırtaG-LerrLer: Om den analytiska framställningen af en funktion af ra- tionel karakter med en godtyckligt vald gränspunkt. Om den analytiska framställningen af en funktion af rationel karakter med ett ändligt antal godtyckligt föreskrifna gränspunkter. Om den analytiska framställningen af funktioner af rationel karakter utaf flere oberoende variabler. Pars I, Pars I. Öfversigt af Kongl. Vetenskaps-Akademiens Förhandlingar. Stockholm. 1877 No.1. pag.33. Januar 10.— No.2.pag.31. Februar 14.— N0.10. pag. 3. December 12.— No.10. pag. 17. December 12. An dieser Stelle will ich nur hervorheben, dass die Interpolations- Formel, welche man jetzt die Laerange’sche zu nennen pflegt, schon vor LAGRAnGE (1794) von WArmG 1779 aufgestellt worden ist. Diese Formel kann bekanntlich durch einfache Multiplication mit einem Factor aus der Evterschen Zerlegung einer algebraischen Function in Partial- Brüche 6 ERNST SCHERING, abgeleitet werden, eine Bemerkung, welche nicht bei Euer aber auch nicht bei Warına und LAGRANGE sich findet: Eurer: Institutiones Calculi Integralis. 3 vol. Petrop. 1768—70. T.’). pag. 432. Warıng: Problems concerning Interpolations. Philosophical Transactions of the Royal Society of London. Vol. LXIX. for the Year 1779. Part. I. pag. 59—67 (Read Jan. 9. 1779). Lasxrange: Lecons &lömentaires sur les Mathematiques donnees & l’Ecole normale en 1795. Oeuvres de LAGrangE publides par les soins de M. SERRET, t. VII. pag. 285, 286, 287. Der Herausgeber bemerkt t. VII. pag. 183: Les Lecons ont paru d’abord dans les deuw editions des Seances de !’ Ecole normale an III (1794— 1795) Dix-sept ans plus tard sur lavis de LAGrANGE on a reimprime ces Le- cons dans le Journal de I’Ecole Polytechnique (1812) VII® et VIII® cahiers t. ID. [p- 417.) ARTIKEL ]. Anschluss - Function. Die complexen Grössen will ich, um die verschiedenen für sie zu betrachtenden Beziehungen übersichtlich ausdrücken zu können, wie Gauss sie 1799 in der Doctor-Dissertation »„Omnem functionem algebraicam etc.« seinen eignen geometrischen Betrachtungen zu Grunde gelegt hat (Vergl. Gauss Werke Band III. Seite 25, 74, 114) und wie ARGAND in GERGONNE’S Annalen 1813, 1815 und Gauss 1831 April 23. (Vergl. G. W. Band II. Seite 171) sie ausführlich betrachten, geometrisch dargestellt denken. Es sei x eine Grösse, welche alle complexen Werthe annehmen, also, indem der reelle Theil derselben als Abscisse und der Factor der imaginä- ren Einheit in ihrem imaginären Theile als zugehörige rechtwinkelige ge- radlinige Ordinate vorausgesetzt wird, jedem Punkte der Ebene entspre- chen kann. Es seien F(#) und p(&) zwei gegebene Functionen, welche I: ANSCHLUSS -FUNCTION. 7 in solcher Weise von x abhängen, dass nach Elimination von x die Function F(r) durch eine nach Potenzen von p(#) mit ganzzahligen wach- senden Exponenten fortschreitende, innerhalb eines den Werth p(@) = 0 umgebenden Bereiches gleichmässig convergirende, Reihe darstellbar ist, also dort die Form a) Bl a ee A > An p(@)" : P=—m hat, worin m eine endliche ganze positive oder negative Zahl oder die Null sein kann, worin ferner g die ganzen Zahlen —m, —m-H1, —m—+ 2,....-+00 zu durchlaufen hat, worin weiter jedes A, eine von dem Werthe von p(@) unabhängige Grösse bedeutet und worin endlich p(@) mit etwaiger Ausnahme des Werthes Null alle complexen Werthe, deren absoluter Betrag unter einer gewissen Grenze liegt, bedeuten kann. Von jener Reihe [1] willich, für eine ganze positive oder negative Zahl n oder für n gleich Null, mit PIF@)|p(@)|”) die Summe derjenigen Glieder bezeichnen, welche die Potenzen mit nicht ten Exponenten enthalten, also p=tn 2) >» 2.2.20. BIE@p@|n) = 2 A,po" = —M srösserem als dem n setzen. Diese mit Hülfe der Gleichungen |1| und |2) definirte ganze oder gebro- chene rationale algebraische Function B will ich die zum Argumente y(a), zur Ordnung n und zu dem die Gleichung y(a) = 0 erfüllenden Werthe x — a, zugehörende Anschluss- Function der Function F(x) nennen. Für den Fall, dass A_„ nicht zu Null wird, also p(x)”F(x) bei verschwindendem p(z) weder unendlich gross noch unendlich klein wird, will ich 3)». . 1-n—+m die Anzahl der Glieder der Anschluss- Function |2| und Al... 14+-n+4m+4]|m| die Anzahl der gegebenen Coöfficienten der Anschluss-Function |2] nennen, indem ich nach Herrn WEIERSTRAss von einer ie) ERNST SCHERING, reellen oder complexen Grösse a+9%i den absoluten Betrag also den Werth + y(aa+-66) mit |a+-6i]| bezeichne. Wenn bei der genaueren Bezeichnung der Anschluss - Function nicht das Argument p(x) besonders genannt wird, so soll 5)]....p@) = 2 —x, für einen endlichen Werth z,, aber Lalenı r@)=-— für u — -- vorausgesetzt scin. In der vorliegenden Abhandlung beschränke ich mich auf solche Functionen p(@), welche nur für Einen Werth von x zu Null werden. Die durch Gleichung |2] definirte Anschluss-Function lässt den Ausdruck: lol nee lola)| a eine ganze rationale algebraische Function des Argumentes p(#) von nicht höherem als dem (m-+n)‘® Grade werden und denselben also für jeden Werth von p(&) eine Bedeutung behalten, auch dort wo die zu Grunde gelegte Reihen-Entwickelung [1] für F(&) nicht mehr gilt. 7) . . . Die Anschluss- Function nimmt für n<<—m beständig den Werth Null an. Es ist 8) 2. Fa) = Pie) |pl@)|n) + pa) *" P*pl@) worin P*(p(@)) eine, nach Potenzen von p(x) mit nicht negativen ganz- zahligen Exponenten fortschreitende, innerhalb desselben Convergenz - Be- reiches wie [1] unbedingt summirbare Reihe bezeichnet. Indem ich die von Herrn Werersrrass in seiner Abhandlung »Zur Theorie der eindeutigen analytischen Functionen« gebrauchte Benennungs- weise benutze, bezeichne ich eine Function F(&), wenn sie in der Form [1] darstellbar ist und m darin einen endlichen Werth besitzt, als eine im Convergenz -Bereiche des Werthes p(x) = 0 [9] . . rational sich verhaltende Function des Argumentes p(2). Um von den rational sich verhaltenden Functionen (im allgemeinen I. ANSCHLUSS-FUNCTION. 9) Sinne) die rationalen Functionen — im gewöhnlichen Sinne — durch eine kurze Ausdrucksweise zu unterscheiden, nenne ich die letzteren rationale algebraische Functionen. Hat in der Reihen-Entwickelung [1] für eine Function F(@) die Zahl m keinen grösseren Werth als Null, so ist F(#) eine in der Um- gebung des Werthes p(@) — 0 [10|.. regulär sich verhaltende Function des Argumentes p(@) zu nennen. Bei den vorliegenden Untersuchungen kommt es sehr häufig in Be- tracht, ob die Function für denjenigen Argument- Werth, für dessen Umgebung die Function regulär sich verhält, einen von Null ver- schiedenen Werth hat. Zur Abkürzung des Ausdrucks will ich die Function in solchem Falle als eine in der Umgebung des betreffenden Ar- gumentwerthes 11] . . vollständig regulär sich verhaltende Function bezeichnen. Besteht also die Entwickelung |1| entweder für p(@) = #—x, oder für pe) — - und wird m = 0 aber verschwindet A, nicht, so ist be- ziehungsweise entweder 2, oder 4 derjenige Werth des Argumentes, für dessen Umgebung die Function F(#) eine vollständig regulär sich verhal- tende Function des Argumentes « genannt wird. Besitzt eine Function F(#) Reihen-Entwickelungen von der Form 1] für p@) = —.a und für jeden innerhalb eines bestimmten zusammen- hängenden Gebietes befindlichen Werth a und zwar der Art, dass den von a abhängigen Coöfficienten A, für jeden besonderen Werth a ein einziges Werthensystem zukommt, so heisst sie eine in diesem Gebiete rational sich verhaltende Function des Argumentes x. Wird unter jener Voraussetzung ferner kein mit einem negativen Index p behaftetes A, von Null verschieden, so heisst die Function eine in jenem Gebiete regulär sich verhaltende Function. Nimmt sie endlich darin auch nicht den Werth Null an, so soll sie eine in jenem Gebiete vollstän- dig regulär sich verhaltende Function genannt werden. Umfasst das in Rede stehende Gebiet auch einen unendlich entfernten Punkt der Ebene w, so muss eine Reihen-Darstellung von der Form 1] für p(@) = - gelten. Mathematische Olasse. XXVI1. 1. B 10 ERNST SCHERING, Lässt man in [1] und [2] die Beschränkungen fallen, dass die Zahl m eine endliche ganze Zahl sei und dass & nur ganzzahlige Werthe be- deute, behält aber die Voraussetzung bei, dass die Reihen für jeden Werth des complexen Argumentes p (a), dessen absoluter Betrag |p(#)| unter einer beliebig gegebenen Grösse und über einer beliebig klein wählbaren positi- ven Grösse liegt, gleichmässig und unbedingt convergiren, so entstehen Functionen ®, welche auch Anschluss-Functionen genannt werden mögen. Eine in einem gegebenen Gebiete rational sich verhaltende Function besitzt in diesem Gebiete nur rationale algebraische Anschluss-Functionen. Ist die Function in dem Gebiete eine regulär sich verhaltende, so be- sitzt sie darin auch nur ganze rationale algebraische Anschluss-Functionen. Wird die Function in dem Gebiete eine vollständig regulär sich ver- haltende, so sind ihre Anschluss-Functionen darin ganz rational alge- braisch und jede derselben enthält ein additives von Null verschiedenes constantes Glied. Sind für eine eindeutige analytische Function in einem gegebenen Gebiete alle Anschluss-Functionen, deren Ordnungszahlen » unter einer beliebig angenommenen endlichen positiven Grenze bleiben, entweder ge- brochene rationale algebraische oder ganze rationale algebraische Functio- nen, so verhält die analytische Function sich in dem Gebiete beziehungs- weise rational unstetig oder regulär. Wird von den betrachteten An- schluss-Functionen in dem Gebiete jede ganz rational algebraisch und be- sitzt jede ein additives von Null verschiedenes constantes Glied, so ist die eindeutige analytische Function auch eine in dem Gebiete vollständig re- gulär sich verhaltende. Mit Hülfe der hier eingeführten Anschluss-Function lassen sich manche analytische Betrachtungen in einfacher Form ausdrücken. An dieser Stelle will ich nur auf die Partialbruch -Zerlegung algebraischer Functionen, ferner auf die Abhandlung »Methodus nova integralium valo- res per approximationem inveniendi« von Gauss 1814 (Vergl.G. W.Bd.Ill. Seite 165.) und auf die sehr merkwürdigen Untersuchungen von Mr. Her- MITE »Sur la fonction exponentielle« (Comptes rendus. t. LXXVII, a, b, Paris 1873 juillet 7. aoüt 4) hinweisen. I. ANWENDUNG DER TAYLORSCHEN REIHE. 1 ARTIKEL 11. Anwendung der Taylor'schen Reihe. Lehrsatz. Sind F,(@), F5(@), p(®) solche Functionen von x, so dass durch Elimination von x sowohl die Function F,(@) wie auch F,(®) in der Umgebung des Werthes yp(x) = 0 rational sich verhaltende Functionen vom Argumente p(x) werden, sind ferner k,, k, beliebige ganze positive oder negative Zahlen, sind endlich a,, a, beliebige von x unabhängige und b,, b, von x unabhängige aber auch von 0 und 4 verschiedene Grössen, so ist 112].. Pla Fı@) +%F;,@))|p@)n] = apa)" Bipk@)t" Fla)bıp(@)jn + A,) + 0,9(@0) " Pip(ajt* F,(@)|b,p(@)|n + %,) Bedeuten m, m,, m, diejenigen ganzen Zahlen, welche jeden der drei Ausdrücke "(FM +RF,@), Pia Frl). pa)” Fre) eine in der Umgebung des Werthes p(@) = 0 vollständig regulär sich verhaltende Function von dem Argumente p(&) werden lassen, so ist m nicht grösser als die grösste der beiden Zahlen m, und m;. Die nach der Vorschrift [3] zu bestimmende Anzahl der Glieder beträgt für die An- schluss-Function auf der ersten Seite, für die erste und für die zweite An- schluss-Function auf der zweiten Seite der Gleichung [12] beziehungsweise 1+-n-+m, 1+n- m. in m, Wendet man solche ganzzahlige k,, A, an, welche keinen der bei- den Ausdrücke pa)" Fl), Pla)" Fa(e) für die der Null sich nähernde Grösse p(x) unendlich gross werden lassen, so kann jede der beiden auf der zweiten Seite der Gleichung [12] stehen- den Anschluss- Functionen, wie unmittelbar aus [2] ersichtlich ist, mit Hülfe der Taytor'schen Reihe dargestellt werden. B2 12 ERNST SCHERING, Ist nemlich: p=-+00 { e=-+00 Fa)=% C,,uP(@)"; F,(@) = % C,,.rla)" H=—m, P=—mM, worin C,,u, Cr, von & unabhängige Coöfficienten bedeuten, ist ferner, mit Berücksichtigung der Vorzeichen, m, gleich der grösseren der beiden Zahlen m,, m; und setzen wir: so erhalten wir für beliebige ganzzahlige k,, k, unmittelbar aus der Defi- nition [2] die Gleichungen: pn Pla, Fı(@)+F; (@))|p(e) | nr] De Cut 805, ,)-Pla)" P=—ZM, N Sn PB ap(e) (@)|bıp(®) eat — 2 ( Cva k, ’).(b1 p(@)) v=—m o ventk, Pla, p(@)"» Fz(@)|b.p(@ Tel = 2 ah _r,:d2 *)-(depl@))" Hieraus folgt die Gleichung |12). Bei der nach Vorschrift [3] zu bestimmenden Anzahl der Glieder der ersten unter diesen drei Anschluss-Functionen kann diese Anzahl nemlich 1+n--m sich kleiner als 1+-n-+m, ergeben. Dies tritt ein, wenn der Coefficient a, C,,un4405,, für e = —m, zu Null wird. ARTIKEL Ill. Umwechselung der Argumente. Lehrsatz. Bedeutet in der Umgebung des Werthes p(z2)—=0 der Ausdruck 3 Re eine vollständig regulär sich verhaltende Function des Argu- mentes p(@), und die Function F(x) eine rational sich verhaltende Function des Argumentes p(@) IV. MULTIPLICATIONS - SATZ. 13 so ist el > BIBIE@) pw) Ir] pw) |%] = Bir (a) |p(@)|A) für jede ganze Zahl %, welche die willkürlich gewählte ganze Zahl n nicht übertrifft, also auch für den Fall, dass von den Anschluss - Functio- nen eine jede eben so viel Glieder besitzt wie jede andere. Der Beweis dieses Satzes ergibt sich mit Hülfe der Theorie der ana- lytischen Functionen, wenn man beachtet, dass bei der Herleitung der Entwickelung von F(z) nach Potenzen von p(#) aus der Entwickelung von F(x) nach Potenzen von p(#) und aus der Entwickelung von p(@) nach Potenzen von p(2) die nicht über die 4° Potenz des Argumentes p(#) hinausgehenden Glieder in der erstgenannten Entwickelung, nemlich von F(#) unmittelbar nach Potenzen von p(2), auch nur von den nicht über die A" Potenz des Argumentes p(®) hinaus gehenden Gliedern in der anderen Enntwickelung, nemlich von F(#) nach Potenzen von p(&), abhängen. ARTIKEL IV. Multiplications - Satz. Lehrsatz. Bedeutet in der Umgebung des Werthes p(&) = 0 je- der der drei Ausdrücke as 2, p(@)". H(a), pa)”. Kia) eine vollständig regulär sich verhaltende Function beziehungsweise des Argumentes »(@), p®), pl@). so ist: 116).. BILHH@).K(@)} pl) = P|IHLR)-BIK (@)|p la) | + A}|ple) n] — PK) PH) |pl@iln+All|pieir] — P[IBLHR@) pw) +R]. BIRKl@ptei+Alpie)]n| wenn die ganzen Zahlen x und n nicht unter der beliebig gewählten gan- zen Zahl » liegen, also auch wenn von den Anschluss - Functionen jede einzelne ebenso viel Glieder nemlich 14+n+A+-k besitzt wie jede andere. 14 ERNST SCHERING, Für denjenigen besonderen Fall dieses Lehrsatzes, welcher sich auf einander gleiche Argumente p(@) und p(&) bezieht, ergibt sich der Be- weis, wenn man beachtet, dass das Glied mit der n‘®® Potenz des Argu- mentes p(a@) in der Reihen-Entwickelung des Productes H(a).K(x) nur von den Gliedern mit nicht höherer als der (n-+ A)'® Potenz in der Rei- hen-Entwickelung von K(x) nach Potenzen von p(#) und von den Glie- dern mit nicht höherer als der (n-+-A)'" Potenz in der Reihen - Entwicke- lung von H(x) nach Potenzen von p(#) abhängt. Nachdem der für die- sen besonderen Fall geltende Lehrsatz gefunden ist, braucht auf denselben nur der Satz von der Umwechselung der Argumente Art. III. angewendet zu werden, damit die obige allgemeine Form [16] entsteht. ARTIKEL V. Functionen von Functionen. Lehrsatz. DBedeuten die Ausdrücke a. 0.00, pay Ee), 2a Ko) in der Umgebung des Werthes p(@) = 0, für ganze Zahlen f, k voll- ständig regulär sich verhaltende Functionen beziehungsweise des Argu- mentes p(x); p(@), p(&), bedeutet ferner der Ausdruck Bel. none nen. Hidkkle)) eine nach Potenzen von K(x) mit ganzzahligen wachsenden Exponenten fortschreitende Reihe, für welche in dem Falle, dass sie unendlich viele Glieder enthält, der Bereich der gleichmässigen und unbedingten Conver- senz auch die Umgebung des Werthes p(z) = 0 mit enthält, also da- durch positive Werthe von A ausschliesst, bezeichnet endlich die positive oder negative Zahl 18*)..... 5 denjenigen in dieser Reihen - Entwickelung der H-Function vorkommenden Exponenten der Potenz des Argumentes K(z), welcher unter den von Null verschiedenen Exponenten für den Fall eines negati- V. FUNCTIONEN VON FUNCTIONEN. 15 ven % den kleinsten Werth und für den Fall eines positiven k den gröss- ten Werth hat, so ist: [119]. BLIF(@). HK (@))}|P@)|r] = PLIF@). HIBIK@)|p@@)Ix]}|p(@)|x] für jede ganze Zahl x, welche nicht unter der beliebig gewählten ganzen Zahl n+f+hk—k liegt. | Der Beweis dieses Lehrsatzes kann daraus hergeleitet werden, dass in dem Ausdrucke F(#).H(K(#)) dasjenige Glied mit der n'® Potenz von p(#), welches sich durch die Ausführung der Reihen - Entwickelung von F(#) nach Potenzen von p(#) und durch die Einsetzung der Reihen- Entwickelung von K(z#) nach Potenzen von p(®) in die Reihen-Ent- wickelung von H(K(#)) nach Potenzen von K(a) ergibt, ausser von den Gliedern in der Entwickelung der Function F(&) nur von den Glie- dern bis zur (n+f+ 5% — A)'°” Potenz in der Entwickelung der Function K(#) nach Potenzen von p(x) abhängt. Auf diese Weise entsteht der Lehrsatz für den Fall, dass die drei Anschluss-Functionen für dasselbe Argument p(#) gebildet werden. Um die äusseren Anschluss-Functionen wie in [19] für das andere Argument p(x) zu erhalten, braucht man die gefundene Gleichung nur der Umwechselung der Argumente nach Vor- schrift [14] in Art. III. zu unterwerfen. Die wiederholte Anwendung der durch die Gleichungen [16] und [19] dargestellten Sätze ergibt den Lehrsatz: DBedeuten die Ausdrücke: 20) . - 22, pia.Ea), par.K,fa), frp=123,... in der Umgebung des Werthes p(a) — 0 für ganze Zahlen f, k,, ky... voll- ständig regulär sich verhaltende Functionen beziehungsweise des Argumentes Pal. Pl), No} bedeutet ferner jeder der Ausdrücke Bean... H,(K,(a)) fürjeds p=1,2,3... eine nach Potenzen von K,(®) mit ganzzahligen wachsenden Exponenten fort- schreitende Reihe, für welche in dem Falle, dass sie unendlich viele Glieder 16 ERNST SCHERING, enthält, der Bereich ihrer gleichmässigen und unbedingten Convergenz auch die Umgebung des Werthes yp(@) = 0 mit umfasst und dadurch positive Werthe von kı, kr - . . ausschliesst, bezeichnet noch [22]: 2.Ao; für den Fall eines negativen Werthes von ko. den niedrigsten in dieser Reihe H,(K,(@)) vorkommenden Ewponenten der Potenz des Argumen- tes K,(@) und, für den Fall eines positiven Werthes von ko, den höchsten Exponenten, aber 123) . . 5, denjenigen in dieser Reihe vorkommenden Exponenten der Potenz des Argumentes K,(&), welcher unter den von Null verschiedenen Exponenten, für den Fall eines negativen k,, den kleinsten Werth hat und, für den Fall eines positiven k,, den grössten Werth hat und ist endlich ven g= Lhrk, so wird 25]. . BIF@)-LIEL IK.) Dre) =PF@-IH, BR, bo re] wenn die ganzen Zahlen x, die Bedingung 25%) . : 820 +f+9 ht fr p=1,2,3.. erfüllen. Auf der zweiten Seite der Gleichung [25] kann man, anstatt von jeder Function K,(@) die Anschluss- Function zu nehmen, auch nur von einer beliebigen Anzahl derselben die Anschluss- Function bilden. Die Gleichung [25] enthält auch den Fall, dass man statt eines Fac- tors F(#) mehrere Factoren F,(#) hat, von denen man einige durch ihre Anschluss-Functionen ersetzen will; in der That man braucht nur H.(K,(2)) = K,(&) = F,(a) und anzunehmen. VI. GEGEBENE ANSCHLUSS- FUNCTIONEN. 17. ARTIKEL VI. Gegebene Anschluss - Functionen. Eine Anschluss- Function bezieht sich auf die Umgebung eines ein- zelnen Punktes. Für vorgeschriebene Anschluss-Functionen, welche sich auf die Umgebungen verschiedener Punkte beziehen, ist von besonderer Wichtigkeit die Auflösung der Aufgabe: Innerhalb eines beliebig gegebenen zusammenhängenden, nicht die ganze Ebene aber doch im Allgemeinen den Werth oo umfassenden, Gebie- tes der veränderlichen complewen Grösse & als Argument soll die Function &(«) die Eigenschaft besitzen , dass für die Umgebung des Werthes a, = } und eines jeden der inmerhalb des genannten Gebietes beliebig vorausbestimmten Werthe a,, 4g,..a; von X die Function B(x) eine rational sich verhaltende Function von x sei und zwar dass von der Entwickelung der Function #%(x) nach Potenzen beziehungsweise von — (e— a), @— a)... (@—a, die Glieder mit nicht höheren als der er ng..." Potenz, also die Anschluss- Functionen 1 P=+n, Se 26] - -. . Bean) = 3 AU, WC) = 0, o) PR —=+n PR@lr-—aln)= 2 An aa) = Gpra) P=— Mr wur: 1,2, 3.200 mit den von x» unabhängigen Coefficienten A(0,y) und Ar, y) gegeben seien; dass aber für die Umgebung eines jeden, von ay, A, Q, . . - a; verschiedenen im Inmern des vorgegebenen Gebietes liegenden, Werthes des x die Function % (a) sich regulär verhalte. Eine noch mehr beschränkende Aufgabe wird diejenige sein, worin dies zuletzt geforderte reguläre Verhalten der Function %«) auch ein vollständig reguläres sein soll. Auflösung: Ausserhalb des für die Function 2(&) vorgegebenen Gebietes will ich die Werthe a, %; @%,.. a; beliebig von einander verschieden oder Mathematische Classe. XXVI. 1. C 18 ERNST SCHERING, zum Theil oder auch alle einander gleich angenommen denken. Für den Fall, dass der Werth # nicht innerhalb des gegebenen Gebietes liegt, will ich a, 4 annehmen und weil in diesem Falle eine Anschluss- Function für die Umgebung des Werthes #& = 4 nicht gegeben ist, so willich dann a, = 0 setzen, wenn nemlich für die Umgebung des Wer- thes x = 0 die Anschluss-Function gegeben ist; anderen Falls sollen in den nachfolgenden Ausdrücken die Glieder mit dem Index 0 auszulassen sein. Es sind also a,, @, As, .. a, alle von einander und von sämmtlichen 09, 01.0 ..a, verschieden; 27) . . esist a, nicht gleich 4 wenn p>0; es sind in: 1 b= 170 1 NM 283) . . . PR@lzin])= 2 Aw, yC)= G(0, 0) ms für a—=4 und a nicht gleich 4 die von z unabhängigen Coöfficienten A(0,p) gegeben. Für den Fall aber, dass, während der Werth #= #4 sich in dem vorgegebenen Ge- biete befindet (also a, nicht gleich 4 ist), dennoch eine Anschluss- Function für die Umgebung des Werthes #4 nicht vorgegeben ist, würde die Gleichung [28] nicht in Betracht kommen und in jeder der folgenden auf die Lösung sich beziehenden Formel das Glied mit dem Index 0 aus- zulassen sein. Es sind nach obiger Annahme in 23. 0. 2 2R@ en) Se, Bla" = G(0,@) P=-m, für oo — 4. 0: —0 die von # unabhängigen Coöfficienten A(0,%) gegeben. Für den Fall aber, dass, während der Werth 4 sich nicht in dem für die Function L(x) vorgegebenen Gebiete befindet (also a, gleich 4 angenommen ist), eine Anschluss-Function für die Umgebung des Werthes 0 nicht vorgege- ben ist, würde die Gleichung [29] nicht in Betracht kommen und in jeder der folgenden auf die Lösung sich beziehenden Formel das Glied mit dem Index 0 auszulassen sein. VI. GEGEBENE ANSCHLUSS -FUNCTIONEN. 19 Um für die verschiedenen in Betracht kommenden Fälle eine gemein- same Form der Lösung zu erhalten, setze ich: BO). qn,2) — —; wenn a, nicht gleich 4 und r>0 ist, [31) . . pr) = =. — Da: — 112 n wenn a, nicht gleich +4 und r>0 ıst, [32] . . p(0,2) = —— = g(0,0) wenn «a, nicht gleich 4 und wenn für 2— 0, die Umgebung des Werthes & = + eine Anschluss-Function [28] vorgegeben ist, [33] . . p(0,2) = 1 = g(0,x) wenn a, nicht gleich 4 und wenn für die Umgebung des Werthes 4 eine Anschluss-Function nicht vor- gegeben ist, 84]. -gir,.2) = a wenn a, =! und r>0 ist, ge ER ar, ®) er ; [35)..pyra) = a I ca) wenn .—=+# und r>0 ist, [36] . . p(0,2) =@ = g(r,@) wenn = + und wenn für die Umgebung des Werthes a,— 0 eine Anschluss-Function [29] vorgegeben ist, [37) . .p(,0) =1=g(0,x0) wenn = + und wenn für die Umgebung des Werthes 0 eine Anschluss- Function nicht vorgegeben ist. Ferner bedeute [38] . . p(p a) eine in der Umgebung jedes endlichen, einem innerhalb des vorgegebenen Gebietes liegenden # entsprechenden, Wer- thes p(p,@) regulär und in der Umgebung des Werthes p(p, x) = 0 vollständig regulär sich verhaltende Function des Argumentes (2); [39] . . d(p@) eine in der Umgebung jedes endlichen, einem inner- halb des vorgegebenen Gebietes liegenden » entsprechenden, Werthes p(p,) regulär sich verhaltende Function des Argu- mentes p(p,@), [40]... ®(p,s,0), V(o,x) in der Umgebung jedes endlichen, einem in- nerhalb des vorgegebenen Gebietes liegenden # entsprechenden, C2 20 ERNST SCHERING, Werthes beziehungsweise von p(s,@), p(o,0), je eine vollständig regulär sich verhaltende Function dieser Grössen als Argumente. Schliesslich setze ich : s=t [4]... ®(p2) = Il pls) "tr We, s, =) s=0 o=L 43)... 82), 106 en) oc=0 G(p, x [43]..La) = Va) Tan. ee Ps Klee! = bes Heel! PB worin 44, . W Bon für ein innerhalb des vorgegebenen Gebietes liegendes & eine in der Umgebung des Werthes p(p,#) = 0 regulär sich verhaltende Function des Argumentes p(p, ©) von solcher Be- schaffenheit bedeutet, dass zu ihr die Function [45]... ® invers ist, also wird und zwar dass die a [46] . . ® eine nach Potenzen des unter ihr in Formel [43] stehenden Ar- sumentes mit wachsenden nicht negativen Exponenten fort- schreitende, die erste Potenz enthaltende, für alle in dem vor- gegebenen Gebiete liegende & gleichmässig und unbedingt con- vergirende Reihe bedeutet. Die in den Nummern [1] und [2], und [30] bis [46] ausgesprochene Bestimmungsweise für die einzelne Anschluss-Function ® und für die übrigen in der zweiten Seite der Gleichung |43] vorkommenden Functio- nen genügen, wie ich im nachfolgenden Artikel beweisen werde, um durch die Formel [43] die zu Eingang des laufenden Artikels gestellte erste Auf- gabe für den Fall einer endlichen Anzahl ? oder t-+1 von Anschluss- Stellen allgemein zu lösen. Die zweite Aufgabe fordert noch, dass die zu suchende Function in dem gegebenen Gebiete ausser bei den Anschluss-Stellen sich vollständig VI. GEGEBENE ANSCHLUSS-FUNCTIONEN. 21 regulär verhalte; für sie bietet die Formel [43] ebenfalls die allgemeine Lösung in dem Falle einer endlichen Anzahl t oder £-+1 von Anschluss- Stellen, wenn noch die Bedingung erfüllt wird, dass die Function [47]... ® für keinen Werth des in [43] unter ihr stehenden Argumentes, welcher einem im vorgegebenen Gebiete liegenden Werthe von & entspricht, den Werth Null annimmt. Für den Fall einer unbegrenzt wachsenden Anzahl von gegebenen Anschluss - Stellen tritt noch die Bedingung hinzu, dass die Functionen W(p,s,@), B(o,x) die Convergenz der in den Gleichungen [41], [42] vor- kommenden unendlich vielgliederigen Producte und dass die Functionen »(p,2) und Y(p,x) die Convergenz der in [43] vorkommenden unendlich vielgliederigen Summe bewirken. Damit der Umstand, von welchem jene Convergenz abhängt, beson- ders hervortritt, will ich die Functionen in den Formen: 48). . ®(ps0) = Wi, 5,2).0,,1P VW, Ge") als) |Aslı 149]... Ba) = V(aa).0,|PIV, (pl @)t") |a(a; @)|Ao]} 50)... 22) = 20, 2)Q (pa) .PlQA a) |p(p =) m, + R,] 51]... Ro) = ea) Pl ac 5 ren] 52] » - - dpa) = (0,90) — PIR(p@)|a(p @) IR, darstellen. Hier haben die Functionen [53] - - - (0,2), 2(0,p,2), W(p,s,2), V(o,0) dieselben allgemeinen Eigenschaften wie solche beziehungsweise für »(p, &), bp, ©), W(p,5,0), B(o,r) unter Nr. [38], [39], [40] ausgesprochen sind; die Functionen [54]... WW, Y, mit den unter ihnen in [48], [49] stehenden Argumen- ten sind in der Umgebung beziehungsweise von ua ae) _ 1 un Ne u are regulär sich verhaltende Functionen beziehungs- weise von den Argumenten qg(s,#), g4(,%); 9 22 ERNST SCHERING, [55] . . - ®,,, ®, sind die inversen Functionen beziehungsweise von Nr Y, also 0,1%, 82) = pe R), 9%, VH RN) = pl)! für jede ganze Zahl y, und zwar bedeuten BUT2 5 ®, „ ®, nach Potenzen der unter ihnen beziehungsweise in [48], [49] stehenden Argumente mit wachsenden nicht negativen Exponenten fortschreitende, für alle in dem vorgegebenen Ge- biete liegende & gleichmässig und unbedingt convergirende Reihen; dieselben werde ich Convergenz-Factoren in Producten (nemlich der Ausdrücke [41] und [42]) nennen; 157)... Q(p,®) ist eine in der Umgebung des Werthes p(p,@) = 0 voll- ständig regulär sich verhaltende Function von dem Argumente p(p,@), und für das vorgegebene Gebiet eine eindeutige analyti- sche nicht unendlich gross werdende Function von @. Die Function Q(p,&) dividirt durch ihre eingliedrige für das Argu- ment p(p,@) gebildete Anschluss- Function gibt bei genügend grossem p einen Werth, dessen absoluter Betrag ein echter Bruch ist. Besonders einfache Formen von Qlp,@) sind i—p(p,x) und ea). Den ganzen von Q(p,x) abhängigen Factor, mit welchem die Function (0,p,@) auf der zweiten Seite der Gleichung [50] multiplicirt ist, werde ich Convergenz-Factor in einer Summe (nemlich des Ausdruckes [43]) nennen; [57*)... die auf der zweiten Seite der Gleichung [52] mit d(0,p,) durch Subtraction verbundene Anschluss - Function werde ich Convergenz -Sub- trahend in einer Summe (nemlich des Ausdrucks |43]) nennen. [58] - - - Ag Äos %» A, sind ganze Zahlen, deren genügend gross ge- wählte Werthe die ee der Producte und der Summen für = 0 hervorbringen sollen. In manchen Fällen kann es vortheilhaft sein, die Lösung der zu An- fang dieses Artikels bezeichneten Aufgabe durch den Ausdruck: =t ee tr) p=0 VI. ENDLICHE ANZAHL VON ANSCHLUSS-STELLEN. 23 darzustellen, worin die Functionen: [60)... T, und 8, die gleichen Bedingungen wie nach [44], [45], [46] beziehungsweise W und ® also auch die Gleichung G,z)\) _ 6) Bol... .084, nn )} = De erfüllen, aber ausserdem noch die Reihe [61]... ©, das Glied mit der nullten Potenz des Argumentes und zwar in der besonderen Form der positiven Einheit enthält. Für einige einfache Formen der in den Convergenz-Factoren [48), [49], [50] noch willkürlich gelassenen Functionen und für die Convergenz- Subtrahenden [52] werde ich die Möglichkeit, die gleichmässige und un- bedingte Convergenz der Producte und der Summen für ?= oo zu errei- chen, nachweisen. Anstatt der in den Uonvergenz-Factoren und Convergenz-Subtra- henden hier [48] bis [52] angewendeten Anschluss- Functionen ® können zu demselben Zwecke auch geeignet gewählte ganze algebraische Functio- nen insbesondere Interpolations- Functionen benutzt werden. ARTIKEL VI. Endliche Anzahl von Anschluss - Stellen. Um für den Fall einer endlichen Anzahl t oder t-++1 vorgegebener Anschluss-Stellen zu beweisen, dass die zweiten Seiten der Gleichungen [43] und [59] die in den beiden Aufgaben des Artikel VI zu suchenden Functionen darstellen, hat man zunächst unmittelbar aus den unter Nr.[30] bis [61] ausgesprochenen Voraussetzungen zu schliessen, dass die eben be- zeichneten Ausdrücke für die in dem vorgegebenen Gebiete befindlichen Werthe von # eindeutige analytische Functionen des Argumentes © wer- den und in jenem Gebiete nur an den gegebenen Anschluss-Stellen unend- lich grosse Werthe annehmen können. Zur Untersuchung der Frage, ob die in den Gleichungen [26], [28], [29) vorgeschriebenen Formen der einzelnen Anschluss- Functionen den 24 ERNST SCHERING, Ausdrücken [43] und [59] zukommen, und um dabei die verschiedenen Fälle nicht gesondert behandeln zu müssen, setzen wir [62).. rn,@©) = #—a, für r>0, also wenn Gleichung [26] erfüllt sein soll; [63]. . rn) = - für r—= 0 und wenn die Gleichung [28] erfüllt sein soll; (64)... rna)=x für r=0 und wenn die Gleichung [29] erfüllt sein soll. Die unter Nr. [30] bis [36] für pr, ©) getroffenen Bestimmungen las- sen ersehen, dass in allen den Fällen, in welchen eine Anschluss- Function durch die Aufgabe vorgegeben ist, Kos] n eine in der Umgebung des Werthes r(r, 2) —= 0 vollständig regulär sich verhaltende Function des Argumentes r(r, ©) wird. Die gesuchte Anschluss - Function Ba ee ee El worin 2(x) den durch die zweite Seite der Gleichung [43] dargestellten Ausdruck bedeutet, können wir mit Hülfe der Gleichung [19] bestimmen, wenn wir n in %», p(@) in r(r,®), p(@) in pfr,@), F(@) in B(@), f in m,, die H-Function in die ®-Function, bh in +1, und K(#) in den Ausdruck: P=i ‚x 1671. Bipa)- He) Allanasea aa ibteal-1]+ Ben)-Hre übergehen lassen. Von dem Ausdrucke [67] haben wir also nun die zur Ordnung n,—+ m;, zum Argument p(r,@) und zu der Umgebung des Werthes p(r,©) = 0 zu- gehörige Anschluss-Function zu finden. Da die Anschluss-Function einer Summe von Functionen gleich der Summe der von den einzelnen Functio- nen gebildeten Anschluss-Functionen ist, so erhalten wir hier für die von [67] aufzusuchende Auschluss- Function die Summe der Glieder [681.2 (8:2) He) Pl Re ]} Pe @lar+ me] und der Glieder Vl. ENDLICHE ANZAHL VON ANSCHLUSS-STELLEN 25 69) 2 2 PURE). He ||, 4m.) für 0 0.1,.2.8,.. 7 Aus der Definition der Anschluss- Function B durch Gleichung [1] und [2], aus der Bestimmung der Function ®(p, x) durch Gleichung [41], und aus den unter Nr. [38], [39] aufgestellten Eigenschaften von +(p,®) und %(p,2) ist unmittelbar ersichtlich, dass jedes Glied [69] und jedes zu einem von r verschiedenen p zugehöriges Glied [68] gleich Null wird. Die gesuchte Anschluss-Function von dem ganzen Ausdruck [67] zieht sich also zu N 1 Gr, z [70]. guff (n,@ ao ee a HG 2)l—1 Ir, zn, + m, ] zusammen und diese wird nach dem Multiplications-Satze in Nr. [16] gleich G(r,x re BIT )lotr,.@)|n,+m,] Der Ausdruck [71] tritt also bei der oben ausgeführten Anwendung der Gleichung [19] auf die zu bestimmende Anschluss-Function [66] an die Stelle von a)\p(@)|*] und wir erhalten: Gr, x) (72). .B[R@) re, 2)|n,| = #8). olr|v Be) N lplr,® a, m, ] Ic rer, & ln | Auf die zweite Seite dieser Gleichung wenden wir wieder die Transfor- mations-Gleichung [19] an, indem wir jetzt W Se D\) für K(@) setzen 8 J Ba) aber im Uebrigen die oben gebrauchten Beziehungen beibehalten. Wir finden dadurch: 13) BRl)lenzn) = BB N ||] oder weil nach [45] die Function ® und W zu einander invers sind: (7). BRa)lse2)n.) = ES Eon, = BEE Etr,e) 0, = Gr“) so dass also der in Gleichung [43] aufgestellte Ausdruck für £(x) die unter Nr. [26], [28], [29] geforderten Bedingungen für r = 0,1, 2,3, ...t erfüllt. Dass diesen Bedingungen auch der in Gleichung [59] für £(x) darge- stellte Ausdruck genügt, wird auf entsprechende Weise mit Hülfe der Glei- Mathematische Class. XXVII. 1. D 26 ERNST SCHERING, chung [25] dargethan. Es kommt dabei in Betracht, dass für jedes von r verschiedene p die Gleichung wegen der unter |60| und [61] für die Functionen #, und T Eigenschaften gilt. | \ rr,®) m, +, | —1 5 geforderten ARTIKEL V1l. Convergenz- Factoren in Producten. Die Anzahl £ oder +1 der Anschluss-Stellen a, kann in der Weise unbegrenzt wachsen, dass dieselben in unbegrenzter Nähe der Werthe a«,, wo die gesuchte Function 2(&) aufhören darf, sich rational zu verhalten, unbegrenzt zahlreich neben einander liegen. Es wird dann für ein un- endlich grosses r der Ausdruck q(r,a,), welcher nach [30] und [34] bei einem endlichen Werthe von a, gleich _ —_ „ aber bei a, =; gleich a, ist, cinen unendlich grossen Werth annehmen. Der einfacheren Übersicht wegen wollen wir die Indices r=1,2,3,... also mit Ausnahme des Index 0, über welchen wir schon in [32] und [36] verfügt haben, auf solche Weise angebracht denken, dass die absoluten Beträge von q(r,a,) mit r wachsen oder doch nicht abnehmen, wenn r zunimmt, also dass, nach der von Herrn WEIERSTRAss eingeführten Bezeich- nungs- Weise der absoluten Beträge. [6% >... jam.sa)l=lge-F1,2 ,)]| für mi lim 1: oo. 16: a] = © wird. Es ist nun zu beweisen, dass bei geeigneter Wahl der noch willkür- lich gelassenen l'unctionen die unendlich vielgliedrigen Summen und Pro- ducte gleichmässig und unbedingt convergiren. Wir wollen zunächst für das durch [42] und [49] definixte Product B(x), nemlich für VII. CONVERGENZ-FACTOREN IN PRODUCTEN. 27 o=t 771..8(@) = IL plo.0)”.V(,2).d, BI, pe Dt" )|al. 2A], = s=0 geeignete Convergenz-Factoren ®, zu bestimmen suchen. Nach dem Satze über Functionen von Anschluss-Functionen, Glei- chung [19!, und nach den unter [55] getroffenen Bestimmungen wird: 178). . Pe 0)”.0,|PIV.p%2)*”)|ato2) |%}} ala. @)|%.] = — B[ia, 27". Vo 3") ao |] Nach der Definition der Anschluss- Function durch [1] und [2] folgt also, dass für genügend kleine Werthe von g(s,#) die Gleichung 1791..9(6.0) "0, BU. pt") |aw 2) |} = 14+0l 2)". P* (ao,2)) besteht, wenn P*(g(o,0)) eine nach Potenzen von q(9,.2) mit wachsenden ganzzahligen nicht negativen Exponenten fortschreitende für genügende kleine absolute Beträge von q(0,2) gleichmässig und unbedingt convergi- rende Reihe bedeutet. Die Gleichungen [30] und [35] haben die gemein- same Form (5, 2) (5, 4,) Bon. 2.22% Do20) —1— für, 00.1 also kann man die Gleichung [79] für s>1 vortheilhafter so: [81]... 26,07". |BIV,@ 6 Dt") DR] + ET pre 1(s,*) darstellen. wenn man mit pl ) eine für genügend klein gewählte 1a Werthe von nn „„ regulär sich verhaltende Function von den Argumente ’ c) DI Hpezeichnet. 4(a, a5) Es wird daher für 0>1 und % 20: 182]. . log{p(o, 0)". d,BIW,(p(,2))""|g (0, @) |A) 22 Ci 2 N n Us I: m 28 ERNST SCHERING, worin die von der Form der W,-Function und von den Grössen 7. 4, Qs, Ms, hs abhängigen aber von x unabhängigen Coöfficienten C(n,o) der über die unbegrenzt wachsenden positiven ganzen Zahlen n auszudehnenden Summe eine für genügend kleine Werthe der absoluten Beträge von nn geltende gleichmässige und unbedingte Convergenz gestatten. Um die Untersuchung der Convergenz des Ausdrucks |77] zu verein- fachen, will ich nur diejenigen Glieder eingehender betrachten, für welche s gross genug ist, damit |g(o,a,)|2e werde. Zu diesen Zahlen o will ich die positiven ganzen Zahlen e; durch [Sl u. N esee=|alo.a,)| ce: in Beziehung setzen. Es sei 84] . . . ef'st® eine absolute Grösse, welche von der Anzahl der, die Be- dingung [83] für ein beliebig gegebenes &e; erfüllenden, Werthe Q@s nicht übertroffen wird und zwar sei a eine von ss und & unabhängig bestimmbare Grösse. Ich will nun die Annahme machen, die W,-Functionen seien von der Beschaffenheit gewählt, dass für jedes es, für jedes der hierzu nach [83] zugehörigen o, für jedes der zu diesen so zugehörigen A, und für jede ein solches Ah, übertreffende ganze Zahl n die Bedingung Be: |Cin,oj| set *atemetmhesiatt erfüllt wird und zwar in der Weise, dass [86]... 9 Mo, MM, co, c unabhängig von n und von A, bestimmt wer- den können und dass [87]... x, ce auch noch von m, unabhängig bestimmt werden können. Die Grössen [88]... c, e will ich unabhängig von ms bestimmt denken, so dass in den Fällen, wo jeder Ooöfficient C(n,o) die Grösse ms nur in der Form eines allein von ms abhängigen Factors enthält, die Grössen m, und m als nur von ms und auch nur die Grössen ıs und m als von m, abhängig VIII. CONVERGENZ-FACTOREN IN PRODUCTEN. 29. gewählt werden können. Zur Abkürzung will ich den von o unabhängi- gen reellen Werth & durch die Bedingung Be 0 7.2.2. e>olil,a| einführen, welche für jedes der Nr. [83] genügende o erfüllt sein soll. Von der weiteren Untersuchung der Convergenz des Ausdrucks [77] will ich nun auch noch diejenige endliche Anzahl von Gliedern aus- schliessen, für welche o zu klein wäre, um die Bedingungen 90) . . :» ss —$—yY21, und &—&—y—c21 erfüllen zu können. Unter diesen Voraussetzungen wird SS gs, 2) (N ıZ +oho+ssms+m+ Est +c+in— (91) AR > IC(n o)|. (s pr = S el Ssineolio Sstotetn—Eon n=14+hs Na n=1-+he < gt helles) HEoMe+Ests—ctm ei 1a en) er = et +Ao)les - EYE) FE MI FE —etm+cH1 weil nemlich 1—ee="NW>q1—er!>er! ist. Führen wir noch die Grösse tMgtt, Dr... 4, ein und berücksichtigen wir Nr. [84], so können wir aus der zuletzt gefun- denen Ungleichheit [91] auch die folgende ableiten: o= 3109 rk (s [93]... > lc). ' ) °=a, n=1+hs (5, 4,5) +00 Di 5 esta tt Alles ET) + EsMot+ Else tm+cHi Sfr gen +00 +9 r Ss» et Ro)leste 5 r—e)tR+m+e—cH1 Ze el > et + Rollesfo-8—1-e) Eo—Eo, worin jede der letzten drei Summationen über die ganzen Zahlen &; = &, , 148, 24+8,;...400 zu erstrecken ist und worin dem, unter diesen Summen bei 4s, As, Nils, Co, fs vorkommenden, oa derjenige nach Vorschrift [83] zum jedesmaligen =; zugehörige Zahlenwerth zu ertheilen ist, welcher die Zahl A; am kleinsten werden lässt. Hieraus erhalten wir den Lehrsatz : Gibt man der Veränderlichen x nur solche Werthe, welche keinen der Ausdrücke q(o,®) für = 0, 1,2, 3..00 unendlich gross werden lassen, 30 ERNST SCHERING, bestimmt man ferner o=--00 Alu a ee en a ale.) s=0 als eine für solche x vollständig regulär sich verhaltende Function, wählt man weiter die Functionen ®, und W, der Art, dass die Bedingun- gen [54], [55]. [56]. [82]. [85], [86], [87] erfüllt werden, nimmt man endlich die nicht negativen Zahlen A, so gross, dass bei den in [83] und [84] getroffenen Festsetzungen der Ausdruck r KstNMgt le ae a an für die über einem beliebig gewählten Werthe liegenden so eine positive nicht verschwindend kleine Grösse wird, so convergirt der Logarıthmus des Ausdrucks [77] für = oo rascher als eine gleichmässig und unbedingt convergirende Reihe, deren Glieder ra- tional sich verhaltende Functionen von x sind. In der That man braucht in [82] und in [93] die endlich bleibende 7ahl o, nur gross genug zu nehmen, um für jedes nicht unter ihr liegende o die schon genannten Bedingungen [83], [90], [95] und auch die Bedingung Satelttee) [e} MIO] 9 een a ea zu erfüllen und damit die unter Nr. [93] auftretende Summe, welche über die ganzen Zahlen &; von &, bis 4 oo zu erstrecken ist, rascher als eine unbedingt convergirende geometrische Reihe convergiren zu lassen. Die hier geforderten Eigenschaften der in den Convergenz - Factoren auftretenden Functionen ergeben sich zum Beispiel für [97]... We —e) = log(1—) = vv —..=u also Wer it "+ zeit. .—=1—V und auch für (98)... W.(1— vo) = leo ld age Mn ogi—v)! = u also Dza) — erehltte) _ 1 y IX. WEIERSTRASS’ CONVERGENZ-FACTOREN. 3 wenn 021 ist, denn in beiden Fällen bleibt = Ci o)| unterhalb ei- [o5ade} nes von ; und o unabhängig bestimmbaren Werthes. ARTIKEL IX. Weierstrass’ Convergenz- Factoren. Nimmt man für W, und ®, die unter Nr. |97] genannten Functionen und setzt nch ; = 4, ms = — 1, so wird 891 2 2 2 Pa). BF pe”) ||] = ao. a "| \ x — de = .e ey Diese Ausdrücke: NA h A Sn ke 7 TER \ 6} Kool a 2%) d .e = Gs Ug hat Herr Weiersrtrass eingeführt und mit deren Hülfe zuerst Functionen. welche [101]... nur vorgeschriebene Null-Stellen a,, @, da... des... unter Erfüllung der Bedingung [101*) BERN EN im ja] = © Nn= besitzen und welche überall mit Ausschluss der Umgebung des Werthes { [2 sich regulär verhalten, gebildet, nemlich in der Form oa rg al h,) v=1 und gezeigt, dass hierdurch jede Function mit den vorgenannten Eigen- schaften dargestellt wird, wenn G(&) eine für jeden endlichen Werth von x regulär sich verhaltende geeignet gewählte Function bedeutet und wenn, verschieden von der in der vorliegenden Abhandlung gemachten Annahme, 32 ERNST SCHERING, so viele as einander gleich vorausgesetzt sind, wie der Grad des Nullwer- dens an der betreffenden Stelle Einheiten enthalten soll. Herr WeıErsSTRAss hat diesen Satz in seiner, der Akademie der Wis- senschaften zu Berlin am 16. October 1876 vorgelegten Abhandlung »Zur Theorie der eindeutigen analytischen Functionen« veröffentlicht und schon im Herbst 1874 in seinen Universitäts-Vorlesungen vorgetragen. Der Ausdruck a0) se. eo! dürfte als der Weierstrasssche Convergenz-Factor für die Function (\ — ) in einem Producte unendlich vieler solcher Functionen (1 _-_ q a,/? z z . & (14) 35 (1— —)... zu bezeichnen sein. ARTIKEL X. Newton’s Interpolations- Formel. Die zu der Umgebung des Werthes 0 für das Argument z und zu der Ordnung n gehörende Anschluss- Function einer dort regulär sich ver- haltenden Function f(z) kann man als den Grenzfall des aus n+1 Argu- mentwerthen gebildeten Newrov’schen Interpolations-Ausdrucks betrachten, nemlich wenn alle n+1 Argumentwerthe unendlich klein werden. Als eine entsprechende Eigenschaft dieser Interpolations- Ausdrücke kann man es ansehen, dass dieselben unter Umständen anstatt der Anschluss-Functio- nen benutzt werden dürfen, wenn nicht die genauen Werthe der letzteren sondern nur Näherungswerthe die wesentlichen Eigenschaften der aufzu- stellenden Formen, wie z. B. der Convergenz-Factoren und der Conver- genz-Subtrahenden, bedingen. Es kömmt dabei also auf die Grösse des Werth-Unterschiedes der beiden Functionen an. Um dieselbe so weit zu bestimmen, wie es für den vorliegenden Zweck erforderlich ist, will ich von einem einfachen Beweise des Fundamental - Theorems für die Interpo- lations- Function ausgehen. Newron benutzt die Quotienten der Differenzen von Functions - Wer- X. NEWTON’S INTERPOLATIONS - FORMEL. 33 then dividirt durch die Differenzen der entsprechenden Argument-Werthe. Um die Eigenschaften solcher Quotienten übersichtlich darstellen zu kön- nen, will ich dieselben durch ein Operations-Zeichen D ausdrücken und zwar, wenn 104]... zurden Argument-Werthen: 4, 2, 23 .... die Functions - Werthe: re), Elze), Di)... gehören sollen. will ich für jeden Index v und für jede nicht unter v liegende Zahl g, [105]... Df£(z,)|v]) = fa) [106]... Dffle,)v,v+1 bp +1]= DEE) yt Ir Do) Yet] 5 j 2y 72.1 setzen. Die Gleichung [106] kann man auch in der Form: [107).. D[Ezy\\v.v+1..., =D) tl. e+1+ 4) Day) +1] darstellen. Wendet man hier statt der beliebigen Zahl p die Zahl en an und multiplieirt beide Seiten der Gleichung mit x=N II (2, — 244%) Kl! so erhält man: x=N 108] . . . DEa)|w--e+n)-Il& — 2.4) = Kl I ZN = Dez) +1; Ai p+n-+1] . Il (da a) I * + - x=n-+1 + DE)». ent). Ile — 2440) =1 Lässt man hier n der Reihe nach die Werthe 1, 2, 3, 4,.. A—1,X annehmen und addirt die entsprechenden Seiten der dadurch entstehen- den Gleichungen und der Gleichung [107], so findet man Mo De). „el -D2E@)»t%..-e+ti Da ee FEDER) +. nt er A SR +Dfa)|s -- - - p-+i-+1] 1l (&, — 24%) Mathematische Class. XXVI. 1. E 34 ERNST SCHERING, und also für den besonderen Fall, dass p mit v identisch wird, nach An- wendung von [105] und Einführung der Bezeichnung 110)... RE@)|ub +43. v+I+1]) = —\ zn — fe) HI DER) | FH] Ile ar) a “—1 die Gleichung: 110* .. fe) = Ne) |» +1: v3. vtAH1] +1 +DEa)|» --»+r-+1) I a — 24) x—=1 Geht f(z) in eine Potenz von z mit ganzzahligem positivem Expo- nenten %k über, so entsteht: k k [111]. ... De) 2 Ruck k 2) Se Y,Yv+i 112)... De wi a San, worin die Summation über sämmtliche ganzzahlige nicht negative Werthe von y, und yyrı> welche die Bedingung Be el: erfüllen, zu erstrecken ist. Die folgeweise Anwendung der Definitions- Gleichung [106] und der Gleichung [112] ergibt, nach Benutzung des Schlusses der vollständigen Induction, die Gleichung: k Y NET [113] te Ne D[z, |” v-1,.. R—1, el = Boa za ah) as 1 2," für a worin die Summation über alle ganzzahlige nicht negative Werthe der Yv> Yt1s + Iamı> Tu Zu erstrecken ist, welche die Gleichung [118%] - Why mouth» erfüllen. Für a =v+%k—1 wird: [114]. Dei »—+1,. Ne N a X. NEWTON’S INTERPOLATIONS-FORMEL. 35 und hieraus mit Hülfe der Definitions-Gleichung [106] auch: als: Der |v v1, 9 + k—1,y+kl= 1 117)... Dei|vvHl,...v+A,v+k+a] = 0, für #21 Die Definition der Differenzen-Quotienten zeigt unmittelbar, dass die Differenzen- Quotienten einer Summe von Functionen gleich der Summe der Differenzen- Quotienten der Functionen sind. Wendet man also die Gleichung [110*] auf eine ganze rationale algebraische Function f(z) von niedrigerem als dem (9-+1)'‘® Grade an, berücksichtigt [117], setzt A = 9, =0 und „=2z, so erhält man für jeden Werth von z unter Benutzung der Bezeichnung: [118]. .RE@e.1,23,..9 1) =f@)+ IS Da) ..we-tilIle—z) p=1 | die Gleichung [f118*).. fe) = Nf(@)|2,|1, 2,3...9-+1) wenn f(z) ein ganze rationale algebraische Function des Argu- mentes 3 von nicht höherem als dem g'®” Grade ist und das Operations-Zeichen D sich durch die Gleichungen [105] und [106] bestimmt. Die zweite Seite von [118] ist mit der von Newron in »Philosophiae naturalis principia mathematica, Lib. II. Propositio XL. Lemma V« (Lond. 1687) zur Auflösung der Aufgabe »invenire lineam curvam generis parabolici, quae per data quotcunque puncta transibit« aufgestellten For- mel gleichbedeutend. Die Gleichung [118*] enthält den Lehrsatz: Eine ganze rationale algebraische Function ist mit ihrer Newron'schen Interpolations- Formel identisch, wenn die Anzahl der bei der letztern in An- wendung gebrachten Functional- Werthe mehr beträgt als der Grad der alge- braischen Function. E2 36 ERNST SCHERING, ARTIKEL XI. Verallgemeinerung von Newton’s Interpolation. Die hier durchgeführte Ableitung der Newrov’schen Interpolations- Formel zeigt unmittelbar, wie die letztere zu verallgemeinern ist, damit nicht nur zu gegebenen Argument-Werthen beliebig gegebene Werthe der Function sondern auch beliebig gegebene Werthe der Derivirten der letz- teren dargestellt werden. Sind nemlich die Argument - Werthe En N und die Werthe der Function sowie ihrer Derivirten und zwar ro a a. re te) ka), Ela): Rla). . falla,) fa), Elan. dülz), . KGlle)) ta. a). ds... fear willkürlich vorgeschrieben, so gibt es immer eine und nur Eine solche ganze rationale algebraische Function f(z), welche eine unter der Zahl An) Hin) Hin) + .. liegende Gradzahl besitzt und welche mit ihren Derivirten die zu den Ar- sument-Werthen 2, 235 23, .... zugehörenden vorgeschriebenen Werthe annımmt. Diese Function kann in der Form 120)... fa) — Aut ah t® Shot. 1: Send tr („—3,)' 1”: a Ha). +(@— 3)" f,, a nl ale + 83) "(a2)", + (@—2 ut om Ts, an a 3—23;) "Vandt dargestellt werden. Die constanten Factoren der ersten Zeile bestimmen sich unmittelbar durch: 21). 1, le), h. oa) 23 w XI. VERALLGEMEINERUNG VON NEWTON’S INTERPOLATION. 37 wenn die Function /7 die ihr von Gauss beigelegte Bedeutung besitzt. Bezeichnen wir mit Made ..- f(a|n), fal1+n,4)> f(@|1+n,1-+n, ),.- die Summe der Glieder der zweiten Seite der Gleichung [120] der Reihe nach genommen und zwar vom ersten Gliede f, , an beziehungsweise bis zum Gliede 2)" F1,n,? a2) Ba) fy1 2) ra) elf, ur einschliesslich, so wird: 1123]... = @ 2)" ifa) — fa |m)} no Te a ER Vs SEC En 7 A—1)} für ıSI frei tt4m 4. Hitn HA, 1 S 5 & B Zu, —— N7,k wird. Hierbei ist die nullte Derivirte einer Function als mit der Function iden- tisch und die //-Function nach Gauss, als durch die Gleichung n—=-00 Be ei ee nz definirt, vorausgesetzt. ARTIKEL XI. Werthen- Grenze der Interpolations- Formel. Bedeutet F(z) eine in der Umgebung des Argumentwerthes 0 regu- lär sich verhaltende Function des Argumentes z, ist also in: P= +00 Mas ne la) u. B=0 XI. WERTHEN-GRENZE DER INTERPOLATIONS- FORMEL. 39 jedes Br unabhängig von z und die Summe für genügend kleine absolute Beträge von z gleichmässig und unbedingt convergent, so wird nach der Definition der Anschluss - Function en Seele | p=0 und daher: 1 ... 20 SEae ln «Fr, p=1+k Sind 21, 22 23 . - 24, Argumentwerthe, welche sich im Convergenz- bereiche der Summe [128] befinden, und bilden wir für jene Werthe die Newron’sche Interpolations- Function von beiden Seiten der Gleichung [130], berücksichtigen dabei, dass die Interpolations - Function von der Dif- ferenz zweier Funetionen gleich der Differenz der Interpolations-Functionen von den einzelnen Functionen ist, ferner, dass die Interpolations-Function von einem ganzen rationalen Ausdrucke, mit geringerer Gradzahl % als die Anzahl %-+1 der Interpolations-Werthe, gleich ist dem ganzen rationalen Ausdrucke, endlich, dass die Interpolations- Function von einer Function multiplicirt in einen constanten Factor gleich dem Producte des constanten Factors multiplicirt in die Interpolations- Function von jener Function ist, so erhalten wir [131]... RIF@)|2,|1, 2,3,..%+1] — PIF(@)l2|A] ZIEREN, 2,3,..%-+1) e=1-+% — Zr, 10 21,3 ..14%9).@— 2)@— 2%). (2 — )} p=1+k R—1 Aus Gleichung [113] folgt: 331°. Dfetj1,2,3..(14%)) = Dzetahzh. 2" ah! für Or-+1 erfüllen und wenden wir die Relation [140] auf [131] an, so erhalten wir 0°) 143]. „RIF@ 1,2, 3,..At1] Br |S FuRe)e|1,2,3,..R+1] p—=k+1 + u u a, RER) k+1 Er mr) Hk.) Ch). > u&+).20 19" „=0 rat, ar m ie > lee %) "NR [q 2)" |qn(0,@) )|1,2,3, (14 A)] n=1-+hs ist. Von diesem Ausdrucke ergibt sich nach Anwendung des Lehrsatzes [143] der absolute Betrag kleiner oder gleich: eo Se ması =.» Mol Ia(& @o)l lg @)]" u Yu + m.] .g(o*) .[a(o, a.) |". [2a(0) + I 211". 1 In a)I*. ale also auch kleiner oder gleich: Mas>].. a Im] .|g(o « ar 2. la\ 2.1 —|g(s, a; IT -ke& ol "-+ + m|.9(0*) [ae a9] "*. [2909 +-Ias af" 1—]als a". alor); wenn nemlich die g(s*) solche Werthe bedeuten, welche die Bedingungen 149]... ge) |q(«)| für jedes n = 1,2, 3,...(1+A,) erfüllen, und wenn 150)... .- aa «)|>1a(&2]> Il a)| > a) Die über die ganzen Zahlen o zu erstreckende Summe des Aus- drucks [148%] können wir zum Zwecke der Untersuchung ihrer Conver- genz für endliche Werthe der q(s,#), indem wir nur eine endliche Anzahl von Summen-Gliedern erforderlichen Falles ausscheiden, auf diejenigen s beschränken, welche |q(o, as)|2e werden lassen. Indem ich die Voraus- setzungen und Bezeichnungen von Nr. [83], [84], [89] beibehalte, nehme ich specieller als in Nr. 85], 186], (87] an, dass für jede über einem gross genug gewählten endlichen e,—1 liegende ganze positiveZahl e, und für jedes dazu nach Nr. [83] zugehörige o die reellen Grössen m, und die von os ganz unabhängige reelle Grösse m die Bedingung BE... erfüllen sollen. F2 44 ERNST SCHERING, Für dieselben Zahlen &s und o willich, indem ich den Interpola- tions-Werthen q,(0, @) die Grenzen noch enger als in [149] und 150] ziehe, die reellen Grössen vs und die von o ganz unabhängige reelle Grösse v der Art gewählt denken, dass (152) . . 1 a)] <|gfo,asj].e es <|gla,as)|.e”? für jedes. n = 1, 2, 3... (At %,) wird. Zur Abkürzung setze ich noch: 1153] 0. Ale gleich der kleineren der beiden Grössen (1— erAltI A) 0, m. und (v+ U he) — b— Ms und nehme an, dass diese Grössen, für einen invoraus beliebig festgesetzten Werth von Ah, in Folge genügend gross gewählter nicht negativer Zahlen A; und o immer positiv und für o —= © nicht unendlich klein werden. Beachtet man, dass 154]... 1 01 2>ı eo! für pb20,0e 271898 so erhält man aus der zwischen dem Ausdrucke [146] und dem Ausdrucke [148*] schon gefundenen Beziehung unter Anwendung von Nr. [83], [84], [89], [151], [152], [153] auch: [155]. .3.|11og (p (5, 2)) "+ Nllog (pls, @)”) |q, (0, 2)|1, Da (A+Ay|S => De elle + m 2 a nel = 1+he &s a &s Ze Sie ro Ng €q Hier ist die auf a sich beziehende Summation über die Zahlen s—9%, 1409, 24+9,34+9%,...4% auszudehnen, worin die endliche Zahl o, gross genug gewählt sein soll, damit die vorgenannten Bedingungen und auch noch diese: XIv. EULER’S INTERPOLIRTE PRODUCTE. 45 Reel nn >> (E+3)et? für jene Werthe des o erfüllt werden. Die in Nr. [155] auf e, sich beziehenden Summationen sind über die Zahlen & = 85, 148: 2485, 3 +8: -.. +0 zu erstrecken und dem, im selben Summations-Gliede bei As; A. Ma Ya, No vorkommenden, o ist derjenige nach Vorschrift [83] zum jedesmaligen &s zugehörige Zahlenwerth zu geben, welcher die Zahl A, am kleinsten wer- den lässt. Die letzte in Nr. [155] vorkommende Summe convergirt in Folge der Annahme unter Nr. [153] stärker als eine gleichmässig und unbedingt con- vergirende geometrische Reihe. Wir haben also bewiesen, dass, unter Beibehaltung der letzten in [76] ausgesprochenen Voraussetzung, wir das unendlich vielgliedrige Product [0 0) 1158]..8e)= IL pla,0)"”*.V(o,2).de{RWelpla,a)"e)|ql5,2)]1,2,3,.-(14+A)]} co=0 für endliche Werthe aller q(o,x), nach etwaiger Ausscheidung einer end- lichen Anzahl von Gliedern, gleichmässig und unbedingt convergiren las- sen können, wenn wir die vollständig regulär sich verhaltenden Functio- nen V und ® mit den zu letzteren inversen Functionen W auf geeignete Weise, wie zum Beispiel in Nr. [94], [97), wählen und wenn wir die Interpolations-Werthe q,(5,#) innerhalb gewisser Grenzen wie bei Nr.[152] und auch in genügender Anzahl 1-+A, wie nach [153] nehmen. ARTIKEL XIV. Euler’s interpolirte Produete. Euter beginnt in seinem Werke »Institutiones calculi differentialis etc. Petropol. 1755. Caput XVI. De differentiatione functionum inexpli- cabilium«, den $ 367 mit den Worten »Functiones inexplicabiles hic voco, quae neque expressionibus determinatis, neque per aequationum radices 46 ERNST SCHERING, explicari possunt; ita ut non solum non sint algebraicae, sed etiam ple- rumque incertum sit, ad quod genus transcendentium pertineant. Huius- modi'functio inexplicabilis est I. quae utique ab x pendet, at nisi x sit numerus integer nullo modo ex- plicari potest. Simili modo haee expressio 1.2.29. 0000 @ erit functio inexplicabilis ipsius z#, quoniam si © sit numerus quicungque, eius valor non solum non algebraice, sed ne quidem per ullum certum quantitatum transcendentium genus exprimi potest. Generatim ergo talium functionum inexplicabilium notio ex seriebus derivari potest.« Die von EuLer gegebene Lösung der hierin angedeuteten Aufgabe ist mit dem Gegenstande des folgenden Capitels übereinstimmend. Dieses Caput XVII. De interpolatione serierum, $ 389, hat die Einleitung: »Series interpolari dieitur, dum eius termini assignantur, qui respondent indici- bus fractis vel etiam surdis. Si igitur seriei terminus generalis fuerit cognitus, interpolatio nullam habet difficultatem; cum quicunque nume- rus loco indieis & substituatur, ista expressio praebeat terminum respon- dentem.« Um die Uebersicht der Formeln zu erleichtern, will ich Functions- Zeichen anwenden. Es sei F(x) das allgemeine Glied der Summe, und werde als ein für jeden Werth von » bekannter Ausdruck vorausgesetzt. Indem ich das Operations-Zeichen A im selben Sinne wie EuULER gebrauche, bilde ich die Differenzen oe AF(e) = F(e+1)— Fe) MF(d) = AF(@-+1)— AF(e) A’F(a) = A’F(e+1) — A’F(e) UNSER Ferner sei für ein ganzzahliges ®: 1159) ..2)8@) — Fl) TER) LES): +F(@—1)+F(@) XIV. EULER’S INTERPOLIRTE PRODUCTE. 47 Die von EuLer in $ 396 gegebene Bestimmung der als »inexplicable Function« oder als »interpolirte Reihe« betrachteten Grösse %(a,w) für ein sanzzahliges © und ein beliebiges ® können wir, wenn wir nur in der Bezeichnungsweise von EuLer abweichen aber in der Anordnung der Glie- der ihm folgen, durch die Formel darstellen: 60)... .. 00); — — a) +Fla +1) +Fla +2) +Fla+3) etc. — F(@+0+1)— F(e +0 +2)— F(e+w+3)— etc. +o/F(@+1)+AF(@ +1) +AFl@ +2) +AFla+3) + etc. + CD AFl@H1)+AFlR+1) HAFR+2) +AFla+3) + ete. + MEI PR H1)HAFlr+1) +AFl@+2) +AFla+3) + etc. etc. EuLEr fügt die Worte hinzu: »Sufficit, uti iam notavimus, tot huius- modi series adıiecisse, donec ad terminorum infinitesimorum differentias evanescentes perveniatur.« Nachdem er dann ® gleich 0 und %(0) gleich 0 gesetzt hat, ordnet er den Ausdruck so, dass er die hier vertikal unter ein- ander stehenden Theile zu einem Gliede einer, über alle ganzen Zahlen von x —+-1 an zu erstreckenden, Summe zusammenfasst. Er gibt auch mehrere Beispiele zu jener Formel, stellt aber keine Betrachtungen über deren Convergenz an. Eine Interpolation der Producte findet EuULER, indem er in obiger Formel [160] die Functionen F und % als Logarithmen von anderen Functionen auflfasst. Ich will für ein ganzzahliges nicht negatives e und für ein ganzzahliges positives & die Bezeichnungen nellone see EiEw)|o0|0 |] = 1 one. . . EIE@)|z|0|e) = E(1).E(2).Eß).. Er) anwenden, ferner für ein ganzzahliges positives e und für beliebige & und o& die Gleichungen: 48 ERNST SCHERING, 163]... . EE(w)|e]w|0] — EfElz)|e|0|o]-T ee, Ein+z+to) [164]... E[E(@)|a|w|e] = ei ala 1)lo—2) o x l E(r+1)E(z-+3)l 1.2213 ElE(@)|e| 0]. Ei@+1) Ar A es I, re EN petogEle+1) x E(n+x) E( ae) E( E( ne n+2) n+z+1)]? \ n-+x).E(n+xr-+-2) 12 al E(n+x-+w) { E(n+x) } nen De ee in De ern te) DHUNMENN R zwischen den &E-Functionen voraussetzen. Euer stellt in $ 398 die Formel [163) für den Fall 2=0 auf, nachdem er bemerkt hat: «Quodsi ergo ponamus huius seriei« [logE(1), logE(2).....logE(n)...] »terminos infinitesimos evanescere ... erit...« Im 8 399 sagt er »Quodsi autem terminorum infinitesimorum seriei« [E(1), E(2)..E(n)..] »logarithmi non evanescant, sed habeant differentias evanescentes, erit..« er gibt dann die Formel, in welche [164] für #= 0, e— 1 übergeht. Nach derselben fährt er fort »At si illorum logarithmo- rum infinitesimorum differentiae demum secundae evanescant, erit« und er lässt die Formel folgen, welche aus [164] für den Fall = 0,e =2 sich ergibt. Als Beispiel für den hier mit E|E(z2)|0|w|0] bezeichneten Ausdruck [163] nimmt Eurer die Function a—c-+tre Bes... 20.2 00. Bla) — ganze Dass dadurch ein gleichmässig und unbedingt convergirendes Product für nicht unendlich grosse ® und = entsteht, kann man aus dem bei [95] ausgesprochenen Lehrsatze schliessen, wenn man die Gleichung: XIV. EULER’S INTERPOLIRTE PRODUCTE. 49 Mo. er = fı+2)(1+4) ° x b x fir a} *u4)°% x {++ 1744)" x De beachtet. Lässt man nemlich die Grössen as. 9,(9,@), 95/0,®) und as des Artikel XIII. beziehungsweise in 4, 0, 1 und g übergehen, so kann man As. Me, Yo, hs beziehungsweise gleich 1, 0, 2, 1 annehmen und findet da- durch die fragliche Convergenz für die unendlich vielgliedrigen Producte jeder der vier in besonderer Zeile stehenden Factoren. Den hier mit E/E(#)|@|w|1] bezeichneten Ausdruck [164] wendet EULER auf die Function Mech ı ı . . Ba) =-a b+be an. Dass das unendliche Product für einen gegebenen Werth von w eine bestimmte Grenze besitzt, hat Gauss zuerst bewiesen in Art. 20 seiner Ab- handlung »Disquisitiones generales circa seriem infinitam 1+ + a Gottingae 1812 Jan. 30 « (Gauss Werke Bd. III. S. 145). Deshalb sagt er in der Selbst-Anzeige dieser Abhandlung, 1812 Februar 10, bei der An- führung einer in jener vorkommenden Formel: »wo die Charakteristik 7 eine eigene Art transcendenter Functionen andeutet, deren Erzeugung der Verfasser auf ein unendliches Product gründet. Diese in der ganzen Analyse höchst wichtige Function ist im Grunde nichts anders als EuLer’s inexplicable Function EI RI EL er allein diese Erzeugungsart oder Definition ist, nach des Verfassers Urtheil, durchaus unstatthaft, da sie nur für ganze positive Werthe von z einen klaren Sinn hat. Die vom Verfasser gewählte Begründungsart ist allge- Mathematische Class. XXVII. 1. G 50 ERNST SCHERING, mein anwendbar, und gibt selbst bei imaginären Werthen von z einen eben so klaren Sinn, wie bei reellen, und man läuft dabei durchaus keine Gefahr, auf solche Paradoxen und Widersprüche zu gerathen wie ehedem Hr. Kramp bei seinen numerischen Facultäten, die sich. wie man leicht zeigen kann, auf obige Function zurückführen lassen, aber zur Auf- nahme in die Analyse weniger geeignet scheinen, als diese, da jene von drei Grössen abhängig sind, diese nur von Einer abhängt, und doch als eben so allgemein betrachtet werden muss. Der Verfasser wünscht dieser transcendenten Function Z/z in der Analyse das Bürgerrecht gegeben zu sehen, wozu vielleicht die Wahl eines eigenen Namens für dieselbe am beförderlichsten sein würde: das Recht dazu mag demjenigen vorbehalten bleiben, der die wichtigsten Entdeckungen in der Theorie dieser der An- strengungen der Geometer sehr würdigen Function machen wird.« (Gauss Werke Bd. Ill. S. 200). Ein Beweis der Convergenz des Ausdrucks E[E(@)|w|1]) für E(&) = a—b+bx ergibt sich auch unmittelbar aus dem Lehrsatze des obigen Artikel XIII, weil nemlich in [153] die Zahl A = 1 wird und nach [83], [84], [151], [152] die Zahlen as, Ms, vs beziehungsweise gleich 1, 0, $ angenommen werden können. Das allgemeine Glied in dem unendlich vielgliedrigen Producte des Ausdrucks [164] für E[E(#)|#|w|2], also des schon von Euter unter An- wendung einer anderen Bezeichnungsweise aufgestellten Ausdrucks, geht, wenn ich Kern na. er. Bin) — vA-en setze, in a über. Bildet man nun hiervon nicht nur, wie EuULER es bei seinen Pro- ducten gethan, das Product für alle reellen positiven Zahlen des », son- dern auch noch für alle reellen ganzen nicht negativen Zahlen als Werthe des v, so folgt aus dem Lehrsatze des Artikel XIII, dass dies doppelt un- endliche Product für jedes gegebene ® gleichmässig und unbedingt con- vergirt, wenn die complexe Grösse A einen nicht verschwindenden ima- XIV, EULER’S INTERPOLIRTE PRODUCTE. Sl ginären Theil enthält. Es können nemlich die dort mit as. @&, q1(0,), 9(9.@). 93(0, ©), As, As, Me, vo, » bezeichneten Grössen der Reihe nach gleich 4 vA-+n, 0, 1, 2, 2, 2, 0, $, 2 angenommen werden. Zwischen den doppelt unendlichen Producten, welche auf die ange- gebene Weise aus dem allgemeinen Gliede [168] gebildet sind, und den ganzen elliptischen Functionen bestehen ähnliche Beziehungen, wie zwi- schen den Z7-Functionen und den trigonometrischen Functionen. Die Functionen E[E(@)|w|w|e]. welche in der Gleichung [164] mit Hülfe der unendlich vielgliedrigen Producte bestimmt werden, wenn letz- tere für jeden gegebenen Werth von ® gleichmässig und unbedingt con- vergiren, besitzen bemerkenswerthe Eigenschaften, von welchen ich bei dieser Gelegenheit nur einige andeuten will. Lehrsatz 1: Convergirt das unendlich vielgliedrige Product in [164] gleichmässig und unbedingt für jeden gegebenen Werth von ® und für einen bestimmten Zahlwerth e, so convergirt das Product auch’ gleich- mässig und unbedingt für grössere Zahlenwerthe des e und es wird: 169)... . EfE@)|e|u|e] = EIE@)|z|o|e+1] Lehrsatz 2: Convergirt das unendlich vielgliedrige Product für jeden gegebenen Werth von ® gleichmässig und unbedingt, so erhält der Aus- druck auf der zweiten Seite der Gleichung [164] bei der Zunahme von x um —+1 denselben Werth wie bei der Zunahme von um —+1 und es ist: [170)..E[E(@)e-+1jo|e] = EE@jr|o+1le] = E@+1-+ 0). E[ER@)|e|w|e] — E(1).E[E@+1)|@|w|e) Lehrsatz 3: Wird [E[E(w)|2|0|e] für ein nicht ganzzahliges z gleich E[E(@)|0|2|e] gesetzt und ist das unendlich vielgliedrige Product auf der zweiten Seite der Gleichung [164] für ein gewisses, einen ganzzahligen nicht negativen Werth von x enthaltendes. Gebiet stetig veränderlicher complexer Werthe des x und für ein gewisses Gebiet stetig veränderlicher complexer Werthe des w eine eindeutige und stetige analytische Function von & und von ®, so bleibt der Werth des Ausdrucks auf der zweiten Seite der Gleichung [164] ungeändert, wenn & und w innerhalb der er- G2 52 ERNST SCHERING, [) wähnten bezüglichen Gebiete sich zugleich der Art ändern, dass der Werth von 2» ungeändert bleibt, also wird: 171)... . E[E@|e|o|e = E[ER@)|r +3 — le] Lehrsatz 4: Ist E,n—+ x) eine Function, welche ebenso wie Ent) für ein gewisses Werthengebiet von x und für keine endliche positive ganze Zahl n unendlich gross oder unendlich klein wird, welche ferner die Summe n=-00 o ERr+) Balen 0 0 Da n=i unbedingt und gleichmässig convergiren lässt und welche den Grenzwerth 173)... .. im Ag a = ergibt, so können in dem Ausdrucke [164] sämmtliche E(#-+m), welche mit dem Exponenten 0.(w—1)...(w—v+1) an behaftet vorkommen, zugleich durch die Functionen E,(@--m) ersetzt werden, ohne dass der Ausdruck [164] dadurch seinen Werth ändert. Den speciellen, auf die in Nr. [166] genannte Function sich beziehen- den, Fall dieses Lehrsatzes hat EuLer mehrfach angewendet sowol in dem schon genannten letzten Capitel (XVII) seines Werkes Calcul. different. als auch in den folgenden Abhandlungen : De curva hypergeometrica hac aequatione expressa y=1.2.3.... Novi Commentarii Academiae Petropolitanae. Tom. XIII. pro anno 1768. Petrop. 1769. pag. 3—66. Dilucidationes in capita postrema Calculi mei differentialis de functio- nibus inexplicabilibus. Conventui exhib. die 13 Martii 1780. Memoires de l’academie de St. Petersbourg. Tome IV. 1813. p. 88—119. Einen entfernteren Zusammenhang mit diesem Gegenstande hat die Abhandlung: De eximio usu methodi interpolationum in serierum doctrina. LEON- XV. ZUSAMMENGESETZTE CONVERGENZ - FACTOREN. 53 HARDI EULERI Opuscula analytica. Tomus I. Petrop. 1783 pag. 157—210. In derselben findet sich $ 10. pag. 165 auch schon die sogenannte L,AGRANGE'- sche Interpolations - Formel. Nach den hier mitgetheilten Lehrsätzen für die interpolirten Pro- ducte [164] lassen die entsprechenden Lehrsätze für interpolirte Summen sich leicht aufstellen. ARTIKEL XV. Zusammengesetzte Convergenz- Factoren. Die Convergenz der hier in Betracht kommenden unendlich vielglie- drigen Producte und Summen ist wesentlich dadurch bedingt, dass der Werth von gq(0,a.) mit o unbegrenzt wächst. In denjenigen Anschluss- Functionen, welche nur zum Zweck der Erreichung der Convergenz ange- wendet worden sind, lassen sich daher die von x unabhängigen Glieder —! ersetzen, wenn diese ganzen Functio- durch ganze Functionen von q(0,4,) nen in ihrer Entwickelung nach wachsenden Potenzen dieses Argumentes bis einschliesslich der hs" Potenz mit jenen Gliedern übereinstimmen und wenn die noch höheren Potenzen die durch die vorgenannten Glieder er- reichte gleichmässige und unbedingte Convergenz nicht wieder zerstören. Auf diese Weise erhält man für die gesuchte Function (x) auch eine Darstellung in der Form 00 n=hs 1174]... 8a) = Ilplo, 0) "Vlo,a)0.) I 9l0,2)" x, (000,0) oc—=_0 n=0 wenn n=he L 1175]... 2 a 2)" Plxo,n(g(& @)) |9(9, ae)" | As] = PlWelp(e, 2)") | (0, @) | Re] n=0 ist und wenn weder die Factoren V(s,#) noch die Glieder mit höheren als der hs" Potenzen von q(0,a.) ' in der Reihen-Entwickelung der Functio- nen Xon(9(9,4s)) die nach Artikel VIII schon erreichte gleichmässige und unbedingte Uonvergenz beeinträchtigen. 54 ERNST SCHERING, Von besonderer Bedeutung ist der Fall, dass für „>21 und für ge- nügend grosse o die Functionen 1176)... Walplo, ©)”°) = melogp (0,0) = malog (1-2) = co ul on a)" 1 Bm. ae) msn race) = m, > I +(---WL)ae) — K—Aıx — m ga" >. (— (-?D)® n=i = 1 n a z = mi, na) 3 (a)? ni d angewendet werden, worin L, allein von n und x abhängige Zahlen- Coöfficienten bedeutet, worin ferner x alle positive ganze Zahlen, welche nicht grösser als he sind, durchläuft, worin endlich © alle diejenige ganze positive Theiler von n, die Einheit und n selbst nicht ausge- schlossen, bedeutet, welche nicht grösser als Rs sind. Um die Bedingungs-Gleichung [175] zwischen den Anschluss-Functio- nen zu erfüllen, hat man für jeden Werth von n den Coöfficienten [178] ENGEN EHE LU SEHR BORROANE LTR IRRE ÄNRLERIE Li’= —1! zu setzen und für n>1 die Coöfficienten L,„ durch die, auf alle Theiler ö eines n sich beziehenden, Recursions- Gleichungen von der Form n n Eu a le S o zu bestimmen. Es wird also Z„ von n unabhängig und bleibt nur von n abhängig. Ich finde [180]... für die zu n zugehörigen Coöfficienten L„ die Werthe: n 2, 3,4,5..6.7.829.10 11.42,13,.14 015,16, Law IS) 3 13 27.110 91 1213 505 1919 2955 49037 Lelh1lnh 12? 12 109 9° 50% 1» 1a00? 19 Ga? 2020” Z0as® 1 geone’ XV. ZUSAMMENGESETZTE CONVERGENZ- FACTOREN. 55 Bei der hier getroffenen Wahl der Functionen Y und y können wir also die gesuchte Function in der Form: sa]. >32) — +00 e = 9(0,2)""* TI p(o,2)"*.V (5,2). TITI + ——n) "Lr.g(0,0,) 1} role)” o=1 nx% darstellen. Hier sind diejenigen (lieder NO 1+—(—n)”Lx.g(a, 4)" welche den Werth Null annehmen würden, was nach Nr. [76) nur für endliche Zahlen o möglich ist, durch die Einheit zu ersetzen. Die Grösse rn, hat alle positive ganze Zahlen zu durchlaufen, welche nicht grösser als hs sind, während die Grösse «x nur alle positive ganze Zahlen, welche nicht grösser als — A, sind, als Werthe anzunehmen hat. Die Untersuchung der Convergenz des Ausdrucks |181| ist so ent- sprechend der Untersuchung des aus interpolirten Uonvergenz - Factoren gebildeten Ausdrucks im Artikel XIII zu führen, dass es hier genügen mag, das Resultat anzugeben. Der Ausdruck [181] wird für die Umgebung solcher Werthe von z, welche von jedem der a), @,, Q,... um eine nicht unendlich kleine Grösse verschieden und, falls unter den a« sich 4 befindet, auch nicht unendlich gross sein müssen, entweder selbst schon oder für einen, mit einem a, zu- sammenfallenden, Werth von x nach Multiplication mit p(o,2)”° eine vollständig regulär sich verhaltende Function von #, wenn man das Pro- duct der V(o,2) für die bezeichneten Werthe von x eine vollständig regu- lär sich verhaltende Function werden lässt und wenn man bei den für As, A, Ms, m in Nr. [84], [151] ausgesprochenen Voraussetzungen die posi- tiven Zahlen A, der Bedingung unterwirft, dass der Ausdruck 1 San 1+ hs für alle, über einem invoraus beliebig gewählten Werthe liegende, s eine positive nicht verschwindend kleine Grösse wird. [182] °. 56 ERNST SCHERING, ARTIKEL XVl. Betts Convergenz - Factoren. Für den Fall, dass die Grössen a; und m, vorgegebene endliche Werthe nicht überschreiten und dass man, wie es dann gestattet ist, auch die Grösse As einen bestimmten Werth nicht überschreiten lässt, verein- facht sich die Untersuchung der Convergenz des Ausdruckes [181] noch erheblich. LEHRSATZ1: Geht der Abstand zwischen zwei Grössen a, und as für kein p und kein s unter eine beliebig gewählte endliche Grenze herab, sind die Grössen a,, a, a,... alle von 0 und —1 verschieden, liegen die den Grössen a,, a, az... entsprechenden Punkte alle auf einer solchen Curve, deren Längsabschnitte zu den entsprechenden Sehnen im- mer in einem endlichen Verhältnisse stehen, und wächst der absolute Betrag von m, für zunehmende Zahlen o nicht rascher als eine Potenz von s mit beliebig bestimmtem echt gebrochenen Exponenten, so wird der Ausdruck [183]: ..... Sr ta) 102) u) “ c=1 für die Umgebung eines endlichen Werthes von # entweder selbst oder, wenn jener endliche Werth beziehungsweise die Null, die negative Ein- heit, ein Werth a, ist, nach Multiplication beziehungsweise mit a’, mit (1+2)"", mit (1-2) eine vollständig regulär sich verhaltende Function von @. LEHRSATZ II: Geht der Abstand zwischen zwei Grössen a, und a, für kein p und kein o unter eine beliebig gewählte endliche Grenze herab, sind die Grössen q,, A5, a5, .. alle von 0. —1, ty, verschieden und wächst die Quadratzahl ms ms für zunehmende Zahlen o nicht rascher als eine Potenz von o mit beliebig bestimmten echt gebrochenen Expo- nenten, so wird der Ausdruck BETTI’S CONVERGENZ-FACTOREN. 57 184). . rt) 2V 2) »(i1+2Y—2) x x 11 a3)" (144) "" (+ 1 Et + 2Qg Ag für die Umgebung eines jeden endlichen Werthes von x entweder selbst schon oder wenn jener endliche Werth beziehungsweise gleich 1 ) D) —1 $) — Ve ß) eg) Ar ist. nach Multiplication beziehungsweise mit ao, a aV—2)® ; (12V —2)Ps cc. m, eine vollständig regulär sich verhaltende Function von x. Die Beweise dieser beiden Lehrsätze ergeben sich aus dem Obigen, wenn man beachtet, dass hier jede der Grössen a,, &, &,... gleich 4, also nach [34], [35], 136]: (0,07) = 2x = q(l,e) = alr,2), plr,@) = ns für r>0o wird, und dass die den Bedingungen [84], [151], [182] zu unterwerfenden Werthe 185)...%=1, m<{A1, A—=1, im vorletzten Lehrsatze I | Meer. u. 23, m €, Mo, M, Co, C unabhängig von 7 und As y, ce auch noch unabhängig von Ms sich bestimmen lassen. Den Anforderungen des Lehrsatzes genügt es also nach [95], die nicht negativen Zahlen As so gross zu nehmen, dass der Ausdruck Is HNgt le I 1+ ho für die, über einem invoraus beliebig gewählten endlichen Werthe liegen- den, Zahlen o eine positive Grösse und für unendlich grosse o nicht un- endlich klein wird. Nach Nr. [97] und [98] sind die beiden Functionen d, (u) —e*" und d;(u) le) hs(—1-+ e*) zulässig. Es werden nemlich wenn man die reelle Grösse m, und die von s unabhängige Grösse m der Art bestimmt, dass für alle die zu einem & zugehörigen Indices o immer css +m > | m.| ist, die vorgenannten Bedingungen für C(n,o) erfüllt und zwar kann «& durch genügend gross gewählte o beliebig klein gemacht werden. Was die Grenzen der bei Anwendung der Functionen ®,(u) = e zulässigen Interpolations- Werthe q,(0,®) in der Newron’schen Formel NR % 62 ERNST SCHERING. betrifft, so genügt es nach [152] für jede über einem geeignet gross gewählten Werthe liegende Zahl s und für jedes n = 1, 2, 3,.. (1+s) die Bedingung la. (, 2)|<]g(o,as)|.e”* zu erfüllen. Wenn vs eine reelle Grösse und v eine reelle von s unab- hängige Grösse bedeutet, welche für jedes zu einem genügend gross ge- wählten e,; zugehörige s immer Jans a] so ergeben die (A) (2) N ee ler ee u u) FR )t.. — 22) AO) gemäss nicht einen constanten Werth hat, so kann man voraussetzen, dass die Grösse a,ß, —a, ß, von Null verschieden sei. Alsdann ergeben sich (cf. Jacobi in Crelle’s Journal B. 6 p. 274) für 2,—6,, 2,—6, Entwickelungen nach positiven ganzen Potenzen von %,, %,, welche in Da ö,, , willkürliche Grössen bedeuten, und da der Voraussetzung der Umgebung von #, = 0, u, = 0 gültig sind. Diese Entwickelungen definiren zunächst die Funktionen z2,, 2, in dieser Umgebung. Indem wir nun #,, u, auf willkürlichen von einander unabhängigen Wegen von 0,0 ausgehend fortsetzen, werden z,, 2, sich auf entsprechenden Wegen fortsetzen und in den Umgebungen der durchlaufenen Werthe von x,, u, holomorph sein, so lange keine der Grössen z,, z, unendlich geworden, oder mit einem der singulären Punkte der Funktionen f(2), p(2) coin- eidirt, so lange ferner nicht einer der Quotienten &, = PR) GG 2%) F%ı) J (22) einen der Werthe y erreicht, endlich so lange z,. 2, nicht solche Werthe erhalten haben, für welche die Gleichung (B) N | I«,) 23 p(2,) erfüllt ist. Denn sind 2, =b,, 2, —=b, Werthe welche diesen Ein- schränkungen unterliegen, und welche den Werthen u =v, =», entsprechen, so folgt auf dieselbe Weise, wie wir es für die Umgebung UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN. 5 von u, = 0, u, = 0 nachgewiesen, dass 2, —b,. 2,—b, in der Umgebung von 4, =d,, 4 —=v, Sich nach ganzen positiven Potenzen von u, —v,., u,—v, entwickeln lassen. Da u,, u, von einander unabhängige Veränderliche sind, so hat man die Stellen vu, =v,, u, = v, für welche eine der Grössen 2, 2, mit gewissen singulären Punkten der Funktionen f(2), 9/2), wozu unter Umständen der unendlich ferne Punkt gehört, coincidirt, oder eine der Grössen G,, ©, gleich einem Werthe y wird, oder endlich 2152, der 2 Gleichung (B) genügen, nur dann einer besonderen Untersuchung zu unterwerfen, wenn z,., 2, in die angegebenen Werthe einrücken, ohne dass zwischen den letzten Wegelementen, mit welchen #,, «, resp. in eu; v, eintreffen, eine bestimmte Beziehung vorausgesetzt werden muss. Wenn dagegen keiner der angegebenen Werthe von 3,, 2, für u, =v,,4, =», erreicht werden kann, ohne dass zwischen den letzten Weg- elementen der Veränderlichen u,, %, eine Beziehung vorausgesetzt wird, so müssen die Funktionen z,, 2, der unabhängigen Veränderlichen «,, u, in diesen Stellen auch andere als die genannten Ausnahmswerthe an- nehmen, also bei Umkreisung dieser Stellen, so lange #,,u, von ein- ander unabhängig bleiben, sich eindeutig verhalten, in diesen Stellen jedoch unbestimmt werden. Um Weitläufigkeiten zu vermeiden, bemerken wir, dass wir im Folgenden voraussetzen können, dass für f(2), (2) in den zur Umgebung eines singulären Punktes dieser Funktionen oder eines nicht singulären Punktes derselben oder endlich des unendlich fernen Punktes gehörigen Entwickelungen die niedrigsten Dimensionen der Glieder übereinstimmen, und dass wenn C mit einem der Werthe y coincidirt, [f(e) dz, Sp (2) de gleichzeitig unendlich werden. Denn wenn dieses nicht stattfindet, so seien Feen Fe tree) Mer tr: P): wo 1 Yız Y2ı> Ya. Willkürliche Grössen bedeuten. Setzt man alsdann (a) w = Yııtkı + Yı2z%e w=Yzı%ı 4 122% 6 L. FUCHS, so gehen die Gleichungen (A) über in a ()de + Ir ()dz = w, (A) > 2 9, de + Je,k&=w, vn Es haben nunmehr f, (2) und 9, (2) wegen der Willkürlichkeit von y,, “2. Yo. die verlangte Eigenschaft, und es sind die symmetrischen Funk- tionen von 2,, 2, alsdann in der Umgebung bestimmter Werthe von u,, 4, eindeutig, wenn dieselben Funktionen in der Umgebung der entsprechenden Werthe von w,, w, eindeutig sind, und wenn anderer- seits die letzten Wegelemente mit welchen w,, w, in gewisse Werthe w,, w, einrücken, von einander abhängig werden, so werden dadurch auch bestimmte Beziehungen zwischen den letzten Wegelementen, mit welchen u,, %, in die ,, w, entsprechenden Werthe von u, u, ein- treffen, festgestellt. 3. Zunächst ergiebt sich der Satz: I. Die Funktionen f() und p(2) dürfen nicht für ein und denselben endlichen Werth von z verschwinden. Es sei in der That z = 5 zunächst ein nicht singulärer Werth der Funktionen f(2), p(2), für welchen beide gleichzeitig verschwinden, und man habe in der Umgebung von z = b (1) fe) = ae U" 4 an @— bit... o(2) = ar @—b" + dan z br... wo k eine positive ganze Zahl. Es bezeichne 2 = c einen willkürlichen ebenfalls nicht singulären Werth von z, in dessen Umgebung (1a) f(2) Tas Beh, Ber | echte) -+...., UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN. 7 und es; mögen den. Werthen >, — b,”, — ce ..die Stellen u, = »,, u, = v, entsprechen, alsdann folgt aus den Gleichungen (A) ud, = al HR, —e)tart le, a , oe. k+1 k+2 (2) u,—r, = Ara IHR (2 2—e)+ar+2(2, —b) Te 2, —c’ +. \ k+1 k+2 2 Lassen wir nunmehr 2, —b und z,—c derartig unendlich klein werden, dass () een wo & eine beliebige Grösse, r, eine unendlich kleine Grösse höherer Ordnung als (z, lan werde, so wird & derart bestimmt werden können, dass u, ®, —ılu, a) unendlich klein höherer Ordnung als (2, — b)**! wird, wenn man mit X einen beliebig gegebenen Werth bezeichnet. In der That ergiebt sich & aus der Gleichung . k+ı — AQk+ı (4) EM) + k+1 — 0 Da 2 nicht constant ist, so kann man 2, = c so wählen, dass J«) keine der Gleichungen Boni, = art Ba —atıP, N erfüllt werde. Alsdann ist & eine endliche bestimmte Grösse, wenn A einen endlichen Werth hat, und es sind die Grössen BoE+ ar, PRE+ artı k+1 k+1 von Null verschieden. Demnach stellen u, —v,, u,—v, unendlich kleine Grössen gleicher Ordnung mit (z, —5)*t! vor, während Fate, 1 1 8 L. FUCHS, den willkürlich gegebenen Werth X erhält. Hieraus folgt zunächst, dass 2,, 2, resp. die Werthe d, c, annehmen, wenn die letzten Wegelemente, mit welchen #,, %, resp. in v,, v, einrücken, von einander unabhängig sind Andererseits folgt aus den Gleichungen (2) ’ 1 ; \ (u, in il u) ag a Bo I a B 0) (2, — bis auf unendlich kleine Grössen höherer Ordnung. Da der Üoefficient von (z, —b)*T! in dieser Gleichung nicht verschwindet, so folgt ki U, (W, =) =) 3 (k + 1) \ = = 2 (5) et Ant, — art Bo d.h. 2, erhalt.“ ! von c verschiedne Werthe, wenn u,, «, resp. um v,, v, Umläufe vollziehen. Es sind deshalb 2, + 2,, 2, 2, ın der Umgebung von u, =®,, 4%, —=v, nicht eindeutig, wenn k> 1. Hieraus folgt, dass f(e) und p(2) nicht für einen nicht singu- lären Werth 5 gleichzeitig verschwinden dürfen. Es sei nunmehr a ein singulärer Punkt von der Beschaffenheit, dass f(a) = 0, pla) = 0. In diesem Falle enthalten nach den Voraussetzungen der No. 1 die Entwickelungen von f(e), p(2) in der Umgebung von z = a keine Logarithmen. Enthalten diese Entwickelungen die ganzen Potenzen 1 von (2 — a)”, so setzen wir 2— a" = 1. Es sei in der Umgebung von 2 = a Fe) at en... (6) od) =; + ap. Fr... Lässt man 2, in a einrücken und gleichzeitig z, in einen belie- UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN. ) bigen nicht singulären Punkt c, und bezeichnet wieder die zugehörigen Werthe von u,. u, mit v,, ©,, so, ergiebt sich auf dieselbe Weise wie in dem eben behandelten Falle, wo z, in den nicht singulären Punkt b 1 einrückte, dass t, = (2, —a)” in der Umgebung von u, = p,, U, = d,, k + n von c verschiedene Werthe annimmt. Demnach sind 2, +2, 2,2, in der Umgebung dieser Werthe nicht eindeutig, wenn fie) und g(z) für z—= a gleichzeitig verschwinden. Der am Anfang dieser No. ausgesprochene Satz ist hierdurch be- wiesen. Ist in Gl. (6) A-+- n> 0, so können demnach 2, +2,, 2, 2, nur dann in der Umgebung von u, = v,,4, = v, eindeutig sein, wenn k+n= 1, also Va —(n—1). Es ergiebt sich demnach der Satz: I. Der Exponent der niedrigsten Potenz von z—ain den Entwickelungen von f() p(z) in der Umgebung eines singulären Punktes a ist eine negative Zahl, welche ent- weder die negative Einheit nicht überschreitet oder den Werth — I) hat (n pos. ganze Zahl). n Es sei in der Umgebung von z= co der Exponent der niedrig- sten Potenz in den Entwickelungen von f(z2) und plz) grösser als die positive Einheit. Alsdann enthalten nach No. 1 diese Entwickelungen keine Logarithmen. Treten in denselben die ganzen Potenzen von 1 1\n E = auf, so setzen wir Es sei Moathem. Olasse.. XXV1. 2. B 10 L. FUCHS, Jar tg, te... 7) data utt! +... Lässt man 2, unendlich werden, während 2,”mit einem willkür- lichen nicht singulären Punkte c zusammenfällt, und bezeichnet wieder die zugehörigen Werthe von u,, u, mit ©,, v,,,so folgert man wie in 1 27 dem Falle eines endlichen singulären Werthes, dass {, = (-) in der 1 Umgebung von u, = ,, u, = v,, k—n von c verschiedene Werthe annimmt, dass also 2, +4 2,, 2,2, in der Umgebung von u, = v, “, = v, nicht eindeutig sind, wenn k—n>1. Hieraus folgt: ? . 10, III. Der Exponent der niedrigsten Potenz von Zn den Entwickelungen von f(2) und pk@) in der Umgebung von z = oo ist entweder eine Zahl welche die positive Einheit nicht überschreitet, oder derselbe hat den Werth ı +, (n pos. ganze Zahl). 4. Es mögen sich nunmehr z,, 2, den von einander verschiedenen Werthen b,, b, hören, aber der Gleichung (B) genügen. annähren, welche nicht zu den singulären Punkten ge- Es sei in der Umgebung von 2, = b,, 2, = b, resp. fe) ut, —b)+a,@,—b) +. ati, —b)tae +. Se) +...) +, +... tete + so sind nach dem Satze I voriger No. nicht gleichzeitig a, und a, (1) oder ß, und ß, Null. Wir können daher nach der Bemerkung am UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN, 11 Schlusse der No. 2 voraussetzen, dass @,, a,» Bo; B, sämmtlich von Null verschieden sind. Aus den Gleichungen (A) folgt, wenn 2, =b,, wdi = ar z, = b,"die Werthe u, = ®,, U = v, entsprechen, Der Voraussetzung gemäss findet die Gleichung: (3) Zoe statt. ; Wenn z,, 2, sich resp. den Werthen 5,, b, annähern, ohne dass die Gleichung (4) ua, —b)+R Ra —b,) a erfüllt wird, so werden u, —®,, %, —v, unendlich kleine Grössen glei- cher Ordnung mit derjenigen der beiden unendlich kleinen Grössen 2, —b,: 23 —b,, welche von der niedrigeren Ordnung ist. Es sei 2,—b, von gleicher oder höherer Ordnung als 2 —b,. Multiplicirt man die erste der Gleichungen (2) mit ß,, die zweite mit ß, und subtrahirt, so folgt nach Gleichung (3) (5) % (w, 0) (u, —v,) RE za, Bo —e, Bo), bu); at 3(B, BoBß, Bo)@2 —b,) a DR Die linke Seite dieser Gleichung ist demnach von höherer Ordnung als u —v,, %,—o,, d. h. man muss (6) & a, —v,)—B,W, —®,) = 0 B2 12 L. FUCHS, setzen. Welches daher auch die letzten Elemente der Wege sind, auf welchen z,, 2% in b,, b, eintreten — wenn sie nicht in der durch die Gleichung (4) angegebenen Beziehung stehen, so findet zwischen den zugehörigen letzten Wegelementen von %, u die bleibende Relation (6) statt. Von einander unabhängig können die ebengenannten Wegelemente von 4, % nur werden, wenn zwischen den unendlich kleinen Grössen z—bi, 2—b, die Relation (4) besteht, oder was auf dasselbe hinaus- kommt, dass (7) = a, (4b) + Boa — be) eine unendlich kleine Grösse höherer Ordnung als jede der Grössen z—bı, %—b, ist, welche gleich hohe Ordnung besitzen. Führen wir die Bezeichnung aus Gl. (7) in (2) ein, und setzen a 8 —— ge ı _ 2 —_ \ (8) Bo B. a so erhält man u,—, =t+3le, + Bla, —du) w—y, lt +3, + —b,) ee Bo B Man kann ? so unendlich klein werden lassen, dass (10) ee, 6) wo £ eine willkürlich bestimmte Grösse bedeutet. Aus den Gleichungen (9) ergiebt sich dann bis auf unendlich kleine Grössen: 11 Wale 1:E-+ + (a, Ar Bi e?) en “u E+sa, + UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN. 13 Indem man E£ stetig ändernd dasselbe alle möglichen Werthe durch- 27208 04 2,» 2, resp. in b,, b, ein, welches auch die letzten Wegelemente sind, laufen lässt , nimmt — jeden beliebigen Werth an, also treffen mit denen ,, %, resp. in v,, v, einrücken, wenn nicht die Gleichung (12) +, +ß,) = 0 stattfindet, in welchem Falle das Verhältniss —2 un in Gleichung (11) 1 v, einen von &E unabhängigen Werth erhält. Andererseits folgt, wenn man das Verhältniss 2 willkürlich Eee | annimmt, aus Gleichung (9) bis auf unendlich kleine Grössen höherer Ordnung (13) u —v, — Au, —v,) = le, +," — a, + B, All, —d,)”. Diese Gleichung lieferte demnach in der Umgebung von u, =, u, = v, zwei von b, verschiedene Werthe von 2,, und es könnten deshalb 2, +2, und z, 2, wenn nicht die Gleichung (12) erfüllt wäre. Findet demnach die Relation (4) statt, so erfordert die Eindeutigkeit von z, +4 2,, 2, 2, auch das Bestehen der Re- lation (12). in dieser Umgebung nicht eindeutig sein, Setzt man d d l are, FRE und (14) af -rafe = Fe) so geht die Gleichung (12) über in; (15) Fb)’ + Fb,)fb) =. Da b,. b, ein willkürliches Werthenpaar bedeutete, welches der Gleichung (B) genügt, so folgt: 14 L. FUCHS, I. Die Eindeutigkeit von 2, + 2, 2, 2, als Funktionen von 4,, u, erfordert, dass für alle Werthenpaarez,, z, welche der Gleichung (B) genügen, die Gleichung (C) Fi) fe)’ + Fe.) fl@,) — 0 erfüllt werde. Es sei durch die Gleichung D) ei) N Fe) z als Funktion von £ definirt. Aus dieser ergiebt sich dz f() E — (B) ds F(2) Sind 2,, 2, zwei Zweige der Funktion z von (, so hat man (16) de, _fe) de, _ fe)” ac ee ac an: Aus diesen beiden Gleichungen folgt mit Hülfe von Gleichung (C) d (F) fe °. Da andererseits die Gleichung (G) PK) ar ?,) stattfindet, so ergiebt sich aus Gleichung (F) auch (r) Be) + ee) = 0. Es sei 2, =,0: db, = 9 2, = 9, b, I: (@) Setzt man in die Gleichungen (2) I UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN. 15 2,5, = N) —9,(@) 3—b, = 9()— 9; (a), so wird den Gleichungen (F') (F’) entsprechend die rechte Seite identisch Null, d. h. für jeden Werth von C. Demnach wird auch, wenn man mit Rücksicht darauf, dass ? (Gleichung 7) unendlich klein höherer Ordnung werden muss, in Glei- chung (2) 3, —b, = d, = g,(adL, an) z 2 —b, = %, = de, + vd, dz, = 9,(a) dS substituirt, wo v eine unendlich kleine Grösse und wo , dg,(0) N re b u—0, = du, = vda, flb,) + 43 (2v + V) A +... (18) . 1,0, = du, = vdz pl) td tn Er... Es sind also du,, du, von gleicher Ordnung mit vdz,. Multi- plieirt man die erste Gleichung (18) mit p(b,); die zweite mit f(b,) und subtrahirt, so ist (19) o(lb,)du, — flb,)du, = —vd2?. F(b,) +. Demnach ist die linke Seite von der Ordnung vdz?, oder es ist (20) (b,)du, — flb,)du, = 0. Hieraus ergiebt sich: I. Ist für jedes System von Lösungen 2, =b,.2, = b, der Gleichung (B) die Gleichung (C) erfüllt, so können z,,2, nichtin b,,5, einrücken, wenn die letzten Wegelemente auf welchen u,, u, in v,, v, anlangen, von einander unab- hängig sind. 16 L. FUCHS, 5. Wir wollen jetzt den Fall betrachten, dass für &, = v, % = %, 2 = a, 2% — b werde, wo b einen nicht singulären Punkt, a einen solchen singulären Punkt bezeichnet, für welchen f. Sk) dz, f (2) dz endliche Werthe erhalten, und gleichzeitig die Gleichung (B) durch 2 = a2, — b erfüllt werde. Nach Satz II in No. 3 ist alsdann der Exponent der niedrigsten Potenz von z—a in den Entwickelungen von f(2) und $(z) in der Umge- bung von z = a, welche nach No. 1 keine Logarithmen enthalten, von dl der Form -) (n pos. ganze Zahl). Setzt man daher 1 % a)’ ort = hl, nee = gl und substituirt in den Gleichungen (A) z =ıa+di 23 =a-tt n hot horn —ME 4) so verwandeln sich dieselben in [swa + [sWaı=u, (A”) “n = feıaa + [e,Wat= u, Nı Na Wenn 2, — a, —b wird, so wud 4a 0, — Be — vb—a, und es sind nunmehr t = 0, t = ß keine singulären Punkte der Funk- tionen /(f), Yı(f). Damit t, in 0, %, in ß nur unter Voraussetzung einer gewissen Beziehung zwischen den letzten Wegelementen, auf welchen %, 4, in dı, ©, einrücken, anlangen können, ist vermöge derselben Dis- UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN. 17 cussion wie in der vorigen No. erforderlich, dass gleichzeitig mit der Gleichung 9: (0) 9 (B) (3) ro) eh) die Gleichung (@) F(0) A’ + FB A)’ = 0 erfüllt werde, wo (5) Fi = HAN -AdA Da aber (6) Mi) nt. F (2), so besagt die Gleichung (4), dass die Gleichung (C) auch für Ze vanı2 = b bestehen müsse. Umgekehrt folgt wie in voriger No., dass wenn diese Bedin- gung erfülltist, 2, ina, % in bnur anlangen, wenn zwischen den letzten Wegelementen, auf denen u, win v, v, eintreffen, eine Beziehung besteht. Ganz auf dieselbe Weise ergiebt sich: Wen für „=o % = d, 2 = 4, 2% = Ay WO A, a, zwei verschiedene singuläre Punkte bedeuten, wovon auch einer mit dem unendlich fernen Punkte coinci- diren kann, und wenn vorausgesetzt wird, dass 2, = a,% = a die Gleichung (B) befriedigen, und dass J Sk) da, f ol@)dz fürz — a, z —= a, endlich sind. so ist die nothwendige und hinreichende Bedin- gung dafür, dass z,, 2, die angegebenen Werthe nur unter der Voraus- setzung gewisser Relationen zwischen den letzten Wegelementen, auf welchen &,, % in v,, v», eintreffen, erreichen können, dass diese Bueoschenpaare 2, — a, 2 — a, gleichzeitig die Gleichung (©) befriedigen. 6. Wenn für 0, = ve, % = % 2,, % einen gleichen Werth 5 an- nehmen, so können f(2,), F(«) resp. p(?,), P(2) verschiedene Werthe Mathem. Olasse. XXVI1. 2. Ü 18 L. FUCHS, erreichen. Diese Werthe seien f(b), p(b) fürz, = bund f,(b), 9, (b) für 2; — b... Findet nun die Gleichung (Birfürz, — 2 — b stattyrd. ch. | Jo f,® | el) 9,0) so muss nach der Schlussweise von No. 4, wenn man (2) Fe) = Fb) (Fall, = Fb) setzt, die Gleichung (3) FÜ +F,WFO’ = 0 erfüllt sein. Die Gleichung (1) kann unter den angegebenen Umständen nur (1) & ) ) erfüllt werden, wenn z als Funktion von { betrachtet, für einen ge- wissen Umlauf der letzteren Veränderlichen zu seinem ursprünglichen Werthe zurückkehrt, ohne dass gleichzeitig f(z2) und p() zu ihren Werthen zurückkehren. Findet dieses statt, und sei z ein einem will- kürlichen Werthe von C entsprechender Werth, /(z), g(z) die zugehörigen Werthe der beiden Funktionen, f, (2), $,(2) die Werthe, in welche die- selben nach dem angegebenen Umlaufe von & übergehen, wenn z zu seinem ursprünglichen Werthe zurückkehrt, alsdann ergiebt sich nach Gleichung (3), dass für einen willkürlichen Werth von z die Gleichung (H) Feaf a’ + Fe) f@’ = 0 bestehen muss. Durch denen der No. 4 analoge Betrachtungen ergiebt sich alsdann, dass 2,2% den gemeinschaftlichen Werth nicht erreichen können, wenn nicht zwischen den letzten Wegelementen von u,, u eine Relation besteht. Aus Betrachtungen, welche denen der vorigen No. analog sind, er- giebt sich ebenfalls, dass die Gleichung (H) für singulärefund unendlich grosse Werthe von z in gleicher Weise wie für nicht singuläre besteht, und UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN. 19 dass auch 2,, 2, einen gemeinsamen so beschaffenen Werth nicht er- reichen können, ohne dass gleichzeitig f(z,) = f(»), pl2,) = Pl) werde, wenn nicht zwischen den letzten Wegelementen von %,, 4, eine Relation besteht. Lässt man &,, % willkürliche Wege durchlaufen und setzt längs derselben die. Funktionen 2,, 2,’ stetig fort, so möge für vw, =», % — , Wo v,, », endliche Werthe bedeuten, einer oder beide der @eı) Pla) fiz,)’ JS) oder eine oder beide der Funktionen z,, 2, solche singuläre Werthe der Quotienten einen der mit y bezeichneten Werthe annehmen, Funktionen f(z), (2) erreichen, dass eines oder beide der Inteeral- werthenpaare [r) dz, > Se (2,)dz,» 1) dzy, f® (2)dz,;, unendlich werde, ohne dass z,. 2, unendlich viele Umläufe vollzogen. Es seien, wenn die Fortsetzungen z. B. mittelst Kreise vollzogen werden, RK, K, die ersten Kreise resp. für die Variabeln u,, u, auf deren Peripherien u, = v,, % = w werden. Es haben alsdann inner- halb dieser Kreise K,, K, und in beliebig kleiner, aber nicht unend- lich kleiner Entfernung von ®,, % [re.)dz, foz)da,: Nr@)dz.. |} »(25) d2, endliche Werthe. — Seien demnach vo, —e,, w—«, Werthe von %,, u, resp. innerhalb K,, K,, beliebig nahe an v,, v,, und mögen diesem Werthenpaare a,, % die Werthe b,, b, von z,, 2, entsprechen, Führen die beiden Wege T,, T, für u, » von vo, —e, in vo, resp. % — 8, IN ®, so mögen 2,, 2, gleichzeitig resp. auf den Wegen W,,W, in c,, c, anlangen. Es ist zu bemerken, dass die Wegstrecken W,, W, unendlich lang sein können, während die entsprechenden Strecken auf T,, IT, beliebig klein sind. Sind v, —e, +, v,—e, +, Werthe von %,, % zwischen vo, — e, und v,, resp. v, —e, und vo, längs I’, ,T,, und c,, c, die zugehörigen Werthe von z,, 2, längs W,, W,, so folgt, dass B2 20 L. FUCHS, c, [eh o, —. 1 Ned. Sra& b, b, c, ce; = [vad+ [pad b, b, beliebig kleine Werthe annehmen müssen. Nach der Voraussetzung ist für u, = v,, u, = oe, wenigstens 21) ?(,) einer der Quotienten ve) Fe a nal imit y bezeichneten Werthe. Es wird also nach No. 2 wenigstens je einer der Summanden von.0,, 0, unendlich werden, wenn D,,.c,;.b, c,.läans WW; sich e,, c, annähren, folglich wird auch jedesmal der andere Summand unendlich. — Oder es hat eine oder beide der Grössen z,, 2, einen solchen singulären Werth der Funktionen f(z), p(z) erreicht, dass eines oder beide der Integralwerthenpaare [f(z,)dz,, fel,)dz,» Nf@.)a2,. fp(z.) dz, unendlich werden, ohne dass z,, z, unendlich viele Umläufe vollzogen, dann gilt dasselbe. Da aber o,, s, beliebig klein werden, so folgt, dass die Werthen- reihen c,, c, längs W,, W, beliebig wenig verschieden von Werthen- paaren z,, 2, sind, welche den Gleichungen NE 23 [sa az + [road = 0 (a) \ “ Ylea)dz + ( yle)dz = 0 genügen. Stetige Reihen von Werthenpaaren z,, 2, welche den Glei- chungen (1) genügen, befriedigen aber die Gleichung pl.) _ Pl2,) 2) fe) fe.) und ausserdem entweder die Gleichung (C) oder die Gleichung (H). UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN. 21 Demnach müssten c,, c, beliebig wenig von einem Werthenpaare ver- schieden sein, welches gleichzeitig den Gleichungen (B) und (C) oder (H) Genüge leistet. Nach No. 4 bis 6 werden aber solche Werthen- paare nur erreicht, wenn u,, u, von einander abhängige Wege be- schreiben. Da andererseits nicht z,, z, sich gleichzeitig ein und demselben Werthe der angegebenen Art annähren können, wenn gleichzeitig f(z,) und f(z,) so wie p(z,) und p(2,) ein und denselben Werth anstreben, ohne dass #,, «, unendlich gross werden, so ergiebt sich der Satz: FürwillkürlicheWegevonu,,u, können fürendliche Wer- the dieser Variabeln nicht solche Werthe 2 ,»2, erreicht wer- Pe) PR) fe) Fe.) mit ybezeichneten Werthe annehmen, und auch nicht solche simeulare Werthe 2,22, der Funktionen | /(e), 2%), für wel- ches eines oder beide der Integralwerthenpaare Sf.) dz,, Se@,)de,, [fle,)dz,, [p(z,)dz, unendlich werden, ohne dass die Variabeln 2,,z, unendlich viele Umläufe vollzogen haben. den, dass einer oder beide der Quotienten einender &. Aus Gleichung (F) ergiebt sich: I. Die Funktion z von kann nicht mehr als zwei- werthig sein. Denn wären z,, 2,, 2, drei verschiedene Zweige der Funktion z von (, so wäre nach Gleichung (F) also 22 L. FUCHS, dev: dz (1) ra) Gere) = 0 Andererseits ist nach derselben Gleichung (F) dz. dz () fe) + fe) = 0 Es müsste demnach dz d ze FR) =——l) de Ss) —R0 sein, d. h. es müsste z von GC unabhängig sein, was für willkürliche Werthe von & nicht stattfindet. Dividirt man die Gleichung (H) durch Fe). F,(z) und setzt nach Gleichung (E) o 4-48, so folgt @) EU HH) = 0 oder (J) Se) +f,@) = Nach Satz I ist (K) 2 = P() + QOVRO, wo P(Q), Q(O), RA) eindeutige Funktionen von G sind. Setzen wir (5) on ie) so folgt aus der Gleichung (J), dass einem gegebenen Werthenpaare £, YR(C) ein einziger Werth von g(C) entspricht. Ebenso entspricht ein ein- ziger bestimmter Werth dieser Funktion einem Werthenpaare (, — VR() Wir wollen denselben mit 9,(©) bezeichnen. Alsdann ist UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN. 23 ge 9,0) — 286 (6) HM VRÜ VRG o wo S(£), T(£) eindeutige Funktionen von | bedeuten. Multiplicirt man die zweite der Gleichungen (6) mit YR(@) und addirt die beiden Gleichungen, so folgt: (L) Sa = 99) = SO+TO.vVEU. Setzt man (K') — = PÜ+QUYRO) wo P,(Q, @,(Q) nach Gleichung (K}) eindeutige Funktionen von | sind, so folgt aus Gleichung (F), dass I) (7) [RÖLP,(O + Q.(OYR@] E OP, + Q,OVERO) als Funktion von C aufgefasst durch die Umläufe von (, welche YR(£) in VR(ü überführen, ungeändert bleibt. Dieselbe Eigenschaft be- sitzt danach auch #. Daher ist nach Gleichung (L) # eine eindeutige Funktion von (. Setzen wir demgemäss (8) e= yYR,( so folgt: (1) Se) = [U OR (JVR(O]YR,Q). wo R,(C) eine eindeutige Funktion von C und YR,(C) durch die Umläufe von L, welche YR(() in — YR(() überführen, ungeändert bleibt. Aus Gleichung (E) und den Gleichungen (K) und (L) ergiebt sich (M) Fe) = W) + U) YR() wo W(C), U(C) eindeutige Funktionen von (. 24 L. FUCHS, I. Demnach sind die Funktionen f()’ und F(z) zwei- werthige Funktionen von 6, welche durch die Umläufe von & gleichzeitig mit z unverändert bleiben oder geändert werden. 9. Betrachtet man z als Funktion von (, so folgt aus den Gleichungen (C) und (H), dass Er für dasselbe C nur zwei gleiche und entgegen- gesetzte Werthe annimmt. Es ist also (N) EL = WO, wo W(C) eine eindeutige Funktion von G darstellt. Es ist nämlich nach Gl. (7) und (8) vor No. (N) Yo) = ROR,G Ein Umlauf von {, welcher VR(J i in. — VR(& ) überführt, führt daher auch YW(&) in — WG) über. a man die (A) in die Variable C, und be- zeichnet mit e,, &, zwei Werthe von (, welche resp. 2, =d,2,—=®, entsprechen, so verwandeln sich diese Gleichungen in RL RLRE [vroa + [ vrgas = u, & m Ni fv War + [WOa = u. 10. Für diejenigen Werthe von (, welche wir mir y bezeichnet haben, erhält z jeden beliebigen Werth (s. No. 1), es sind daher diese Werthe y singuläre Punkte der Funktion z von & (Gl. K), von solcher Beschaf- UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN. 25 fenheit, dass eine Entwickelung von z nach steigenden Potenzen von C— a mit nur einer endlichen Anzahl von Potenzen mit negativen Ex- ponenten nicht möglich ist. Wir wollen für solche singuläre Punkte dieselbe Bezeichnung wesentlich singuläre Punkte anwenden, welche Herr Weierstrass für eindeutige Funktionen angewendet hat (Abh. der Berliner Akademie Jahrg. 1876 p. 11 bis 15). Da die Funktionen P(d, Q(9, R(O) in einem wesentlich singulären Punkte jeden beliebigen Werth annehmen (cf. Weierstrass l. c. p. 59—60), so ergiebt sich, dass en — ( für einen solchen Punkt von z unabhängig werden muss. Demnach sind die Werthel — y die einzigen wesent- lich singulären Punkte der Funktion von (. Ist &= a ein Werth, welcher mit keinem der wesentlich singu- lären Punkte coincidirt, und 2 = a einer der beiden Werthe von z, welche ihm nach Gl. (K) entsprechen, so ist in der Umgebung von & —ı 0) _.%& zei) Ü) 2-0 —=c,l-) ?+0_ayl-d) : +...+0, +. (-0?+ 0,l—a? +. wo die Anzahl der Glieder mit negativen Exponenten eine endliche mit k bezeichnete Grösse ist. Ist a ein singulärer Punkt der Funktionen f(z), p(x), so ist nach No. 1 in der Umgebung von 2 = a (2) fe? = P, + Pılog«@—a) + P,[llgß— a’ +. + Allg @— a}, wo P., P,, :.. P, in der Umgebung von z= a nach ganzen Potenzen 1 von (z—a)r entwickelt sind, mit nur einer endlichen Anzahl von Gliedern mit negativen Exponenten. Aus Gl. (1) folgt Mathem. Olasse.. XXVIL2 D 26 L. FUCHS, k (3) z—a= (la) ?.x(Ü) wo y(£) für & = a weder Null noch unendlich, und demnach log x (£) nach positiven ganzen Potenzen von ((—.a)? entwickelbar ist. Demnach ist 9) fo?=P,+P,legl—a+P,[log(—a)’+...+Pllog(l—a)}, wenn man k\i (5) (-3) {P:+ Pr Ü +1), lex + Pi: + 2), (log (OP+ . +P_logro”) = P; m(m —1).. (m —!-+1) BITTER Re setzt. ‘Die Coeficienten P,,P,.. Pi sind nach steigenden Potenzen von S—a mit rationalen Exponenten entwickelbar, so dass Glieder mit negativen Exponenten nur in endlicher Anzahl auftreten. Nach Satz II No. 8 ist aber f(z)’ eine zweiwerthige Function von £, erhält also bei Umläufen von 5 um a nur zwei Werthe, während die rechte Seite der Gleichung (4) durch Wiederholung dieser Umläufe unendlich viele Werthe annimmt. Demnach muss Bo PB 0. .Do, 2 sein. Hieraus folgt aber (6) BUN Rs. 0: 2 Demnach enthält die Entwickelung von f() in der Um- gebung von z=a keine Logarithmen. Da +2)’ = Üflz)? eben- falls eine zweiwerthige Funktion von Z ist, so folgt, dass auch die Entwickelung von p() keine Logarithmen enthält. Aus der Gl. (4) ergiebt sich, (7) @"=P, d. h. es ist auch f(2)” in der Umgebung von = a nach steigenden Potenzen von (—a mit rationalen Exponenten entwickelbar, derart UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN. 27 dass die Anzahl der Glieder mit negativen Exponenten eine end- liche ist. Demnach ist S=a auch kein wesentlich singulärer Punkt für die Funktion f()’ von L. Es sei nunmehr Ii2) — ea —a)" +eurı:(@— a) n +... +1 (8) Al pe) = a ar Heu, .E—- AR +... wo &,, & von Null verschieden sind. Setzt man (2) nach steigenden Potenzen von (z—a)r, so er- und entwickelt hält man 1 2 @) —a = per tn," +... PLAN N RN wo Pi Bee ; Emle, er, 1 Ist der Coefficient p, nicht Null, so folgt, dass (2 — a) r in der Umgebung von S = a eindeutig ist. Ist dagegen p, —= 0, so kann p, nicht verschwinden, weil sonst 2—a in der Umgebung von 5 = a mehr als zwei Werthe annehmen würde, was mit dem Satze I. in No. 8 in Widerspruch stände. Fasst man das Vorhergehende zusammen, so erhält man den Satz: I. Die Funktionen z und f(z) von {& haben dieselben wesentlich singulären Punkte, und zwar sind es diejeni- Bemen\\erthe C=y. für welche an —y. für, jeden Werth von z. Die beiden Werthe von z. welche einem nicht we- sientlich sineulären Punkte S—a der Funktion z von entsprechen, sind entweder nicht singuläre Punkte der Funktionen /(2) und y(z), oder solche singuläre Punkte a, dass D2 28 L. FUCHS, die für die Umgebung von a gültigen Entwickelungen von f(),;, p(@) keine Logarithmen enthalten, und dass in der 1 Entwickelung nach steigenden Potenzen von (z—.a)r 1 2 7 = a+tpl@—a)r +Hp,@—a)r +... nicht gleichzeitig p, und p, verschwinden. Einem Werthe z, für welchen f[f(e)dz, [p(@)de endliche Werthe erhalten, entsprechen nur nicht wesentlich singuläre Werthe der Funktion z von L. Es ist zu bemerken dass hier z = oo den singulären Punkten bei- gezählt worden ist. Aus der Gleichung 1 2 (10) -a=p(z ar +H,@—a)r +... folgt für ji a) in dem Falle dass p, von Null verschieden ist dz ae a (11) Far "ix, +2, @—a)a +... b) in dem Falle aber, dass p, verschwindet, dz ek SR % ee THE +... wo x,, A, von Null verschiedene Grössen bedeuten. Bezeichnen wir mit x den Exponenten der niedrigsten Potenz von 2— a in der Entwickelung von f(z) in der Umgebung von z=a, so ist nach Satz II. No. 3 + n TE) wo %k die Null oder eine positive ganze Zahl bedeutet. Es folgt daher aus Gl. (E), dass im Falle a) UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN. 29 fix)? us: ; s u s vn nen tne and... im Falle b) fi2)° nk) 5 ; ai (12°) Fe = ke—a r K+the—ar +...) 1 Im Falle a) ergiebt sich aus Gl. (10) («—a)r als eindeutige Funktion von C—a 1 a n6 oc ern. 1 Im Falle db) wird (2—a)r eine eindeutige Funktion von (CE — a)? (13) (2 — a) 1 1 2 (14) gar — n,.(C—0)2 + e,l—a)?-+.. wo £,, &, von Null verschiedene Grössen bedeuten. Demnach ist nach Gl. (N) in der Umgebung von (= a im Falle a) (15) vu) = ka) "tn... im Falle b) Kuba (15%) ve = l-0 2 IN HNLC—)+.. .} wo x,, X, von Null verschieden sind. Diese Gleichungen finden auch statt, wenn & = az = oo ent- spricht (s. Satz III No. 3) Hieraus folgt I. Die nicht wesentlich singulären Punkte der Funktion z von & sind auch nicht wesentlich singuläre Punkte der Funktion Y(Q). Sei &=ß ein nicht wesentlich singulärer Punkt der Funktion z von £, für welchen W(C) unendlich wird, von der Art, dass die G= ß entsprechenden beiden Werthe von z nicht zu den singulären Punkten der Funktionen f(z2), p(2) gehören. Ist z= b einer dieser Werthe, so 30 L. FUCHS, muss nach Gl. (N) F(b) = 0 sein. und Fe) in der Umgebung von z=b die Entwickelung haben: (16) Fe) = «@—bv, +V,@—b)-+...) wo / eine positive ganze Zahl und v, von Null verschieden ist. Man hat hier zwei Fälle zu unterscheiden: a) Es ist /(d) von Null verschieden. Alsdann ergiebt die Glei- chung (E) in der Umgebung von & = ß an = Hrn hr..| wo v, von Null verschieden. Durch Integration dieser Gleichung folgt Ip = a Da z2—b eine eindeutige Funktion von ((—B)!, so folgt, dass .—1 and b=v(c—-B+tvc—Bi+.- wo v, von Null verschieden. Durch Substitution dieses Werthes in fe Fe) folgt, dass in der Umgebung von { = ß (19) vd = en.k- BI +rne-Bir.-. wo p_, von Null verschieden. Es sei ß) f(b) = 0. Da nach Satz I No. 3 nicht gleichzeitig (1) o(b) = 0 sein kann, so folgt, dass in diesem Falle & unendlich gross wird. Gehört nun {£ = oo nicht zu den wesentlich singulären Punkten von z als Funktion von £, und ist in der Umgebung von z = b fe) = ®—-b"ie, + ®—-d)-+...): wo e, von Null verschieden, so folgt aus der Gleichung (20) a UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN. 31 1 (21) —b"i, +:,@—)+... = © wo e\, von Null verschieden. Da z—b eine einwerthige Funktion von 1\% (2) in der Umgebung von {| = ist, so folgt: entweder | m =ıi (18a) BEN le [ab — (e)+ «fe +... oder | m —= 2 und (18b) ar = let + s’ in beiden Fällen von Null verschieden. 1 Ist (db) = Y,; S0 ist y, von Null verschieden, und man erhält Fi) = — me, 1, @—-D)""+.. also (2) ER sm 2m+ı1 za (2 —b) +... Substituirt man hierin die Werthe (18a) und (18b), so folgt, dass in der Umgebung von © —= oo entweder un 1 3 1 4 n We tele + oder c Are 1 \® 1 \? (224) Wo = le) +Rnle) +: Demnach ist im Falle (8) F(£) nicht unendlich. Es sei nunmehr {=ß ein Werth, welcher nicht zu den wesentlich singulären Punkten von z als Funktion von { gehört und wiederum von der Beschaffenheit, dass die beiden ihm entsprechenden Werthe von z nicht zu den singulären Punkten der Funktionen f(z), p(z) gehören, und 39 L. FUCHS, für welchen W(Ö) verschwindet. Ist b einer der beiden zu {= ß gehörigen Werthe von 2, so muss nach Gl. (N) /(b) = 0 sein. Da aber nach Satz I No. 3 nicht gleichzeitig p(b) verschwindet, so ergiebt sich dass ß —= oo sein müsse. Ist demnach & = co nicht ein wesentlich singulärer Punkt der Funktion z von (, und wird vorausgesetzt, dass W(oo) = 0, und es sei z —= b einer der beiden Werthe von z, welche C = oo entsprechen (nach der in No. 2 gemachten Bemerkung entspricht © = oo, wenn dieser Punkt nicht zu den wesentlich singulären Punkten der Funktion z von ( gehört, keinem singulären Punkte der Funktionen f(z), p(2)), so ergeben sich eben dieselben Gleichungen (20) — (22a). Die vorher- gehende Untersuchung ergiebt den folgenden Satz: TH. Es)sei.C —=,8.ein endlicher Werth, welchen nicht zu den wesentlich singulären Punkten der Funktion z von G gehört. Ist einer der beiden Werthe von z, welche GC = Bent- sprechen, ein singulärer Punkt a der Funktionen f(z) und o(z), und bezeichnet man den Exponenten der niedrigsten Potenz von z—ain den für f(@), p(z2) in der Umgebung von —n—k+1 a bestehenden Entwickelungen mit sa, wok= oder eine ganze positive Zahl, so bleibt YW(Ö) entweder mit k+1 (C—Bß)* oder mit (©—ß) 2 multiplicirt in der Umgebung von G = Bieindeutig und für © —B endlich und von Nulliwer schieden. Es ist der erstere Multiplicator oder der zweite anzuwenden, je nachdem z in der Umgebung von{& = $ ein- werthig oder zweiwerthig ist. — Dasselbe findet Stattwenn I 9 a= oo und der Exponent der niedrigsten Potenz von z mit n +1—k N bezeichnet wird. Entspricht dem&—=Bß ein nicht singulärer Werth2=b der Funktionen f(), (2), und ist W(ß) = oo, so ist ((—P)! Ed) UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN. 33 in der Umgebung von (= ß eindeutig und für{ = ß end- lich und von Null verschieden. Die Funktion Y{({) kann für keinen endlichen Werth von & verschwinden. Gehört {& = oo nicht zu den wesent- lich singulären Punkten der Funktion z von {, so ist EUWA oder &yW(6) in der Umgebung von C= eindeutig, und für & = oo endlich und von Null verschieden, je nachdem zin der Umgebung von = © ein- oder zweiwerthig ist. 11. Nach den in No. 2 bis 7 angestellten Untersuchungen verbleibt uns noch das Verhalten von z,. z, als Funktionen von u,, u, zu unter- suchen, in der Umgebung solcher Werthe 4, = v,, % = v,, für welche 2, =2, =.a. fk,) = f%,) = fa, plaı) = plr,) = Pla) werden, sei es dass a nicht unendlich wird oder mit einem singulären Punkte der Funktionen /(z), 9(2) zusammenfällt, sei es dass a mit einem solchen Punkte zusammenfällt oder unendlich wird, wenn nur f. Sf) dz, fi o(z)dz für 2 = a nicht unendlich werden. Ist & = ß einer der Werthe von (, welche z = a entsprechen, so ist nach Satz I No. 10 8 von den wesentlich singulären Punkten der Funktion 2 von | verschieden. Ist a ein singulärer Punkt der Funktionen f(2) und p(z), so ergiebt sich aus der Forderung, dass [(2) dz, [p(2) dz für z—= a nicht unend- lich werden, nach den in No. 1 und 2 gemachten Voraussetzungen, dass die Entwickelungen von f(z2) und p(z) in der Umgebung von z=a keine Logarithmen enthalten, und dass nach S. II No. 3 der Exponent — 1 S ze habe. der niedrigsten Potenz von z—a die Form Es ist also in diesem Falle im Satze III No. 10 k = 0, so dass diesem Satze gemäss in der Umgebung von & = ß entweder (1) vwo=.,+:(-B-+... oder Mathem. Class. XXVII. 2. E 34 L. FUCHS, (4) vr a ea re Ga en wo &,, €_, von Null verschieden. Ist «= oo oder ein nicht singulärer Punkt der Funktionen f(2) und @(2), und ß ein endlicher Werth, so hat nach demselben Satze YW(Ü) in der Umgebung von & — ß wiederum eine der beiden Entwickelun- gen.(1) oder (1°). Ist aber B = ©, so ist entweder 2) V = de + 0.(e) a. oder 1 1 (2°) vo = (te) + p,, p, von Null verschieden. Wir setzen gemäss Gleichung (K) 5 = P(&,)+ QH)VRG,) (8) und gemäss Gleichung (N) 2.) i (z 3 (a ee m VG Der Voraussetzung gemäs ist 2, =, =afürl, =L, =. Es erhalten also auch YR(&,), VYR(&,) für £, = &, = Bß dasselbe Vor- zeichen. Deshalb haben auch a GBe für &, — 6, = 8 Seleiche L, dL, 5 Werthe. Da aber vorausgesetzt worden, dass f(z,) —= f(z,) = f(a) so folgt aus der Gl. (E) und den Gll: (4), dass VVc,); VY@ß,) für &, = L, = $ dasselbe Vorzeichen erhalten. Durch die Substitutionen (3) verwandeln sich die Gleichungen (A) in (A,), und man erhält aus diesen in der Umgebung von 2, = v,, UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN. 39 a) wenn die Gleichung (1) stattfindet: = sl +) + ER +) en. Beth Ht)+ a (a at) I. wenn man zur Abkürzung setzt: (6) u en he Da die Glieder der beiden Reihen die Form haben Const. (+ 1%), so lassen sich dieselben so umformen, dass sie nach positiven ganzen Potenzen von (7) | be 2. 552% entwickelt erscheinen: 2 u 0 — al Met... (8) | © © U—td, Bu + Fe, +... wo wir bloss die Glieder erster Dimension verzeichnet haben. Da e, (ße, + e,) — Be, 8; = :Z von Null verschieden, so ergeben nach dem Satze von Jacobi, welchen wir in No. 2 citirt, die Glei- chungen (8) w,, w, als nach positiven ganzen Potenzen von u, —v,, ü, —v, fortschreitende Reihen. Demnach sind w,, w, in der Umgebung von u, =d,, 4, = v, eindeutig, also haben 5, +L, und, .L, die- selbe Eigenschaft. b) wenn die Gleichung 1° erfüllt ist, so folgt =) u—v, = 2:_, lt, +) +35, E +) +.- h) a re Hi )ErHrMH-.- wenn man zur Abkürzung setzt E2 36 L. FUCHS, (6°) G- et GB! et Die Glieder der beiden Reihen haben die Form Const Va +2). Die sämmtlichen Glieder sind also durch ?, + t, theilbar. Werden alsou, —d,, U, —d,, 2,, t, unendlich klein, so sind die Glieder, welche auf 2e_,(£, + t,) resp. 2ße_, (t, +t,) folgen, unendlich kleine Grössen höherer Ordnung als .diese letzteren. Demnach sind u, —v,, u,—v, gleicher Ordnung mit #, + £,. Multiplicirt man die erste der Gl. (5°) - mit ß, und subtrahirt die zweite, so ergiebt sich, dass Pla, —v,) — (u, —®,) unendlich klein von höherer Ordnung als ft, + t,. demnach höherer Ordnung als u, —v, oder u, —v,, d. h. es muss (9) Ba, 9%), —%,) = 0 sein. Demnach rücken Z,, 6, in denselben Werth ß nur ein, wenn zwi- schen den letzten Wegelementen auf welchen v,, vw, in v,, v, eintreffen, die Relation (9) besteht. c) für den Fall des Bestehens der Gleichung (2) ergiebt sich: (ob An za en h) ) Un = 0 4). 030 (22 Tel): wenn man 1 1 (6P) U; — ft setzt. Die Reihen (5b) gestatten wieder eine derartige Umformung, dass sie nach positiven ganzen Potenzen von a — 2 2 — rin) ı, Ti =w, 2 0% —w, entwickelt erscheinen: UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN. 37 (88) en en: Yo — 00T 2 pP, w Mit Hülfe des citirten Satzes von Jacobi folgt, dass w,, w, sich in der Umgebung von u, = v,, u, = v, nach ganzen positiven Po- tenzen von u, —v,, U, —®, entwickeln lassen. Es sind demnach w lo, folglich auch [, +[, und {, .L, in derselben Umgebung eindeutig. d) Findet endlich die Gl. (2° statt, so ist (5%) ia ze hr en en. mr, = 2, + wenn man setzt: (6°) Dune Die Glieder der Reihen sind sämmtlich durch 2, + t, theilbar. Werden also u, —v,, u, —v,, t,, t, unendlich klein, so wird u—v, von höherer Ordnung als {, + t,, während u,—v, von gleicher Ord- nung mit £, + ?, ist. Es findet also wieder zwischen den letzten Weg- elementen, auf welchen u,, u, in o,, v, eintreffen, eine Relation statt. Für willkürliche Wege von u,, #, werden daher nicht Z,,L, gleich- zeitig unendlich gross. In der Umgebung von © = ß wenn die Gleichung e ) besteht, und von & = oo wenn die Gleichung (2) erfüllt ist, ist YW(Ö, folglich auch nach einer Bemerkung in No. 9 auch YR(() eindeutig. Entspricht daher unter gleicher Voraussetzung den Werthen |, = Be oder &, — 5, — ©9 das Werthenpaar u —v.,u, — v,, 0 werden RC), VR(£,). wenn u,, %, in hinlänglicher Nähe an v,, v, um diese Werthe Umläufe vollziehen, ihr Vorzeichen nicht wechseln, daher G(L,)YRCı) + Gl) VRC,); EC )VRC,). GL.) VRG,) in der- selben Umgebung eindeutig sein, wenn G(() eine eindeutige Funktion von C bedeutet. Sind daher 2,. 2, nn Werthe von z, welche den Werthenpaaren (C,, YR(C,))» (GC, VR(C,)) nach den Gl. (8) ent- sprechen, so folgt, dass 2, +2, und 2, .z, in der Umgebung derselben 38 L. FUCHS, Werthe u,, u, eindeutig sind, in deren Umgebung sich €, + &,; &, : & eindeutig verhalten. 12, Aus den vorhergehenden Entwickelungen geht hervor, dass unter der in No. 2 gemachten Voraussetzung die durch die Gl. (A) definirten Funktionen 2,, 2, der Variabeln «,, «, Wurzeln einer quadratischen Gleichung sind, deren Üoöfficienten für endliche Werthe der willkürli- chen Variabeln #,, %, sich eindeutig verhalten. Wenn y,» Yı» T.ı» Y,, willkürliche Grössen bedeuten, so sind die Grössen y,,%, + Yı2%;} Ysı%ı # Y2%, endlich für jedes endliche Werthenpaar von u,, %,, unendlich wenn eine oder beide der letzteren Grössen unendlich gross werden. Es sind also auch ohne die Voraussetzung von No.2 2, + 2; z, . z, eindeutige Funktionen von z,, u, für alle endlichen Werthe dieser Veränderlichen. Fassen wir nunmehr die Untersuchungen von No. 2 bis 7 und No. 11 zusammen, so ergiebt sich das folgende Resultat: Damit die durch die Gleichungen (A) definirten Funk- tionen z,,2, der willkürlichen und von einander unabhängigen Va- riabeln w,, u, einer quadratischen Gleichung genügen, deren Coefficienten für alle endlichen Werthe dieser Variabeln sich eindeutig verhalten, wenn die Funktionen f(2), p(z) die in No. 1 angegebene Beschaffenheit haben, sind folgende nothwendige und hinreichende Bedingungen zu erfüllen: Die beiden Funktionen f(2) und g() dürfen nicht für ein und denselben endlichen Werth von z verschwinden. Der Exponent der niedrigsten Potenz von z—a in der Entwicke- lung von yf()-+5pk) (y 6 willkürliche Grössen) in der Umge- bung eines singulären Punktes a der Funktionen f(2), p(2), muss eine negative Zahl sein, welche entweder die negative Einheit nicht übersteigt, oder den Werth —1ı jo hat (n n UEBER FUNKTIONEN ZWEIER VARIABELN. 39 eine positive ganze Zahl). Dagegen muss der Exponent der nie- u i drigsten Potenz von zn der für die Umgebung von z= gültigen Entwickelung von yf(z) + &p(z) entweder eine Zahl sein, welche die positive Einheit nicht übersteigt, oder den 1 F SR Werth1i-+ = hat (n eine positive ganze Zahl. Die durch die Gleichung (D) definirte Funktion 2 von C darf nicht mehr als zweiwerthig sein (Gl. (K), während f() als Funktion von C die durch die Gleichungen (L) (L) festgesetzte Beschaf- fenheit haben muss. Heidelberg December 1880. va 7 ABHANDLUNGEN DER HISTORISCH-PHILOLOGISCHEN CLASSE DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN. SIEBENUNDZWANZIGSTER BAND. Histor.-philolog. Classe. XXVIL. 1. N GaN . N AR PR: NND Die Quantitätsverschiedenheiten in den Samhitä- und Pada-Texten der Veden von Theodor Benfey. Sechste Abhandlung. Unzusammengesetzte Wörter, oder einfache Theile von Zusammen- setzungen, welche im Anlaut oder Inlaut a, :, in der Samhitä lang, im Pada kurz zeigen. Erste Abtheilung. (Vorgelegt in der Sitzung der Königl. Gesellsch. d. Wiss. am 7ten August 1880). XVIl. $1. Augmentä statt a. Das Augment erscheint lang (RPr. 179; 180; 181; VPr. III. 128) in folgenden, alphabetisch aufgeführten, Formen und Vers-Stellen. I. Von yuw: ı. äyukta in 2 RvV..17.3. In allen übrigen Stellen — es sind deren im Rv. neun, von denen vier in andern Samhitä’s sich wiederholen — ist das Augment in dieser Form kurz, nämlich Rv. I. 48, 7; 50,9 (= Sv. Naig. 55 — Ath. XI. Dan. a5. 4 (— VS. XXXIM 37 — Ath. XX. 123, 1). = V. 17, 3; 45, 10; 87, 4. — VI. 63, 4. — VI. 60, 3. — IX. 63, 8 (= Sv. BRES28. 2); 9.(— Sv. II: 5. 1.08. 3): 2. äyukshätäm (m 4) Rvk 157, 1. Sy.ll.8. 3. 119. — X. 35,6. 3. äyunak (am 110: in 12) Rv.1. 163, 21 VS: XXIX. 13): Histor.- philolog. Classe. XXVIl. 4. A 2 THEODORBENFEY, Das Wort erscheint im Rv. noch in zwei Stellen: mit kurzem a VI. 44, 24; mit auslautend vorhergehendem a zusammengezogen X. 102, 7. II. von nie: 4. ärizsak (8 in 12)/Ry. II. 13, 5. 5. Araik (10: in ı1) Rv. L- 143,1, Sv. IL 8. 3. 14. 1), 124,00 117 31,2. (in I) Rv. I. 119,2 sy. IE 823. 14. 2),716. Ill. von vyadh 6. Avidhyat (in. 2). Rv. I. 33, 12. — VIIL. 77 (66), 6. In den beiden andern Stellen — Rv. V. 40,5. — VIH. 32, 26 — ist das anlautende a mit einem vorhergehend auslautenden zusammen- gezogen. IV. von varj 7. avarissak (10 in 12) Rv. 153,9 (—Ath. XXX 21, 9); 101, > (in.2); kv. II: 14,17. (5 in 11) Rv. V. 29, 10 (2u— —); 32, 8 (ebenso); beide Stollen sind fast ganz identisch. Kurzes a dagegen Rv. ll. 17, 6 (6 in 12 — vo V. von var ‘wählen’. 8. ävzrizei (6 in 8) Rv. X. 33, 4. Bemerkung: Uebersehen wir, an welchen Versstellen diese Längen sich zeigen, so ergiebt sich, dass sie an 12 Stellen wohl entschieden durch Einfluss des Metrums entstanden sein konnten, nämlich wo sie in 6 in 8, in 8 in 12, in 10 in 11, in 10 in 12 und in der 2ten Silbe erscheinen; in den beiden ersten Fällen trifft dies je einmal ein, im dritten und vierten je dreimal, im fünften viermal; in 12 Fällen also dürfen wir die Länge durch das Metrum wohl unzweifelhaft er- klären; wahrscheinlich auch in den beiden Fällen (genau genommen D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENE. IN D. SAMH-U.PADA-TEXTEN D. V. 3 ist es nur einer), wo sie sich in 5 in 11 zeigt, da der dadurch ent- standene Fuss in emphatischen Ausbrüchen — und der Stollen ist ent- schieden ein solcher — beliebt gewesen zu sein scheint. Wir dürfen demnach in 14 Fällen die Länge aus dem Metrum erklären. Es bleiben dann nur 4 Stellen übrig, in denen ein metrischer Einfluss schwerlich — ja wohl sicherlich nicht — anzuerkennen ist, nämlich diejenigen, in welchen die Länge in der 1sten Silbe sich findet. Man könnte die Länge an dieser Stelle vielleicht aus einem nicht-metrischen Einfluss erklären; ich kenne aber keinen, welchen ich auch nur zu einiger Wahrscheinlichkeit zu erheben vermöchte und glaube eine Discussion, aus welcher ich keine Frucht zu gewinnen hoffe, um so mehr unterlassen zu dürfen, da es — wenn man die unzähligen Fälle berücksichtigt, in denen das Augment fast ausnahmslos kurz erscheint — wohl kaum dem geringsten Zweifel unterworfen werden kann, dass in der Veden- zeit die Kürze desselben fest stand und demgemäss aus diesen 4 Stellen kein irgend erheblicher Einwand dagegen entnommen werden kann. Allein dem gegenüber lässt sich wohl kaum bezweifeln, dass ur- sprünglich das Augment im Indogermanischen lang war, nämlich 4, alter Instrumental Sing. Ntr. des Pronomens a, welcher — etwa in der Bed. ‘da, damals’ — wie sma, für samä, und arbiträr Wörter, welche ‘vormals’ bezeichnen (Pän. III. 2, 122), dem Präsens, aus welchem das Imperfect entstanden ist (vgl. Kurze Sankrit-Grammatik $ 155), die Be- deutung der vergangenen Zeit gab. Demgemäss wäre also doch die Möglichkeit nicht ganz undenkbar, dass sich die ursprüngliche Länge in diesen Fällen erhalten hätte und dafür könnte man einige Momente aus dem Griechischen geltend machen (vgl. ‘Hartel, Homerische Studien’, in ‘Sitzungsber. d. Wiener Acad. d. Wissensch. philos.-hist. Cl’ 1871, Juli, S. 463), wie z. B. nßovAdunv, das fast treue Spiegelbild von No. 8 avrini, beide sehr wahrscheinlich für ältestes indogermanisches d-var-na-ma (vgl. “Ueber einige Pluralbildungen des Indogerm. Verbums’ in Abhalgen der K. Ges. d. Wiss. Bd. XIII, 75, bes. Abdr. 39) und aus dem Sanskrit zunächst den Umstand, dass anlautende © ö durch Aug- ment zu ai, u ü zu au werden, was sich nach den Lautgesetzen des A2 d THEODOR BENFEY, Sanskrit wohl nur, oder auf jeden Fall eher aus einer Zusammen- ziehung von 4 mit öf, u ü, erklären lässt, als aus einer von a mit diesen Vocalen. Allein selbst wenn man dies zugiebt, würde daraus, dass sich eine deutliche Spur der einstigen Länge in dieser Contraction — im Zusammentreffen mit Vocalen — erhalten hätte, nicht gefolgert werden dürfen, dass sie auch ausser dieser Zusammenziehung — vor anlautenden Consonanten — bewahrt sei. Jene Contraction konnte sich schon zu einer Zeit fest gesetzt haben, als & noch als Augment herrschte, während im weiteren Verlauf vor Consonanten, vor welchen die Partikel ihre ursprüngliche Selbstständigkeit leichter zu behaupten vermochte, die Kürzung ganz in Uebereinstimmung mit andern Partikeln eintrat, welche ursprünglich ebenfalls auf & ausgelautet hatten, wie z. B. in dtra und allen auf tra für tr@ (s. IV. Abhdlg, 1ste Abthlg, S. 1). Man kann aber glauben, einen andern Grund für die Annahme, dass in diesem 4 die ursprüngliche Form des Augments bewahrt sei, dem Umstand entnehmen zu dürfen, dass sich im Veda zwei Wortformen finden, welche mit langem 4 anlauten und zwar — fast ohne Aus- nahme — sowohl in dem Samhitä-Text als in dem des Pada — ja sogar im Pada an Stellen, in denen nicht zu erkennen ist, ob es für den Dichter ein kurzes oder langes a gewesen sei. — Denn dass diese Wortformen die vergangene Zeit ausdrücken, in der einen das anlau- tende 4 entschieden das Augment repräsentirt, in der andern es reprä- sentiren kann, ist keine Frage, und ebensowenig, dass die indische Grammatik es so aufgefasst habe. Die erste dieser Formen lautet in der unbedingten Wortform dvah (die phonetischen Umwandlungen des Wortendes s. weiterhin bei der Mittheilung der Stellen. Wo das anlautende &@ deutlich in der Samhitä erscheint, ist es stets auch im Rigveda-Pada und denen der übrigen Veden — ausser dem Sämaveda — wiedergegeben. In letzterem tritt uns eine Inconsequenz entgegen. In einer Stelle (II. 8.3. 1. 177); welcher Rv. I. 157, 1 entspricht, hat Sv.-Pada, in Uebereinstimmung mit dem des Rv., ävah, in einer andern dagegen (I. 6.1.4.2 — Rv. IX. 97, 38), wo Rv.-Pada ebenfalls die Länge bewahrt, näm- D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IN D. SAMH.- U. PADA-TEXTEN D. V. 5 lich var ity dvah spricht, hat Sv.-Pada ävar ity avah mit kurzem Anlaut. Eben so hat er letzteren, statt des 4 der Samhitä, im Pada einer Stelle, welche sich im Rv. nicht findet, nämlich I. 4. 1.3.9; allein diese Stelle findet sich auch in den drei übrigen Samhitäs und zwar im Pada, wie in der Samh., mit anlautendem 4 (vgl. in Bezug auf die Taittir. Webers Ausgabe Bd.I. S. 346, Z. 13; in Bezug auf Ath. das dazu gehörige Prätic. II. 44 und Whitney’s Comm. 8. 99, Z. 14 v.u.; in Bezug auf die VS. dürfen wir ä des Pada daraus folgern, dass das Prätic. derselben keine Veränderung der Samhitä-Form im Pada vorschreibt). Ausserdem erscheint & im Pada des Rv. an zwei Stellen, in welchen in der Samhitä der Anlaut mit dem Auslaut des vorhergehenden Wortes zusammengezogen ist, nämlich Rv. V. 77, 2 und VII. 79, 1, während an einer andern Stelle, wo ebenfalls Zusam- menziehung Statt gefunden hat, nämlich Rv. I. 11, 5 im Pada der An- laut kurz erscheint (s. darüber weiterhin). Die andre Form lautet änat, welche durchweg sowohl in der Sam- A hitä als im Pada mit langem 4 erscheint. Die Grammatik sieht in dem anlautenden 4. beider Formen (welche in den Scholien zu Pän. VI. 4, 73%), wohl nach alter Ueberlieferung, angeführt werden und die einzigen dieser Art in den Veden sind) das Augment, und zwar nicht etwa einen anomalen vedischen Eintritt der Länge statt der Kürze, sondern dasselbe lange dä, welches in vocalisch anlautenden Verben als Augment angenommen wird (vgl. Pän. VI. 4, 73 mit 72 und Säyana zu Rv. VII. 75, 1°). Es bedarf wohl kaum der Bemerkung, dass, selbst wenn uns der Nachweis, dass in diesen zwei Formen 4 nicht das grammatische Aug- ment ist, nicht gelingen sollte, sie dennoch der unendlich grossen Ueber- zahl der regelrecht durch a augmentirten consonantisch anlautenden Verba gegenüber — zumal bei dem Zustand, in welchem die Vedentexte uns überliefert sind — schon an und für sich nicht die Berechtigung 1) In Bezug auf die nothwendige Veränderung von änak zu änat s. 'Gött. Nachr.’ 1876 S. 643 = ‘Vedica und Verw.’ S. 99. 6 THEODOR BENFEY, geben würden, ihr 4 als eine Bewahrung der ursprünglichen Augment- form zu betrachten; doch hoffe ich. dass die eingehendere Betrachtung der einzelnen Stellen jenen Beweis in einer für derartige Fragen ge- nügenden Weise ergeben wird. Wenden wir uns daher sogleich zu dieser! Zunächst besprechen wir die Stellen, in denen ävah oder ävar im Pada, wie in der Samhitä, mit anlautendem ä erscheint. @8 in. 12) Rv 1.15%, 1 —8v. 11: 8.3797. 1 ın der Sarnkıta, vy ushä’e candrä mahy ä'vo arcishä | zu lesen: vi ushd’g candıd mahi'‘) ävo arcishä |. Der Pada-Text hat im Rv. (s. RPr. 101) sowohl, als Sv. 4vah. Säyana zu Rigv. betrachtet das Wort als Aorist von vas *leuchten', glossirt es durch vi väsayati (tamämsi) und beruft sich bezüglich des Augments « auf Pän. a.a. ©. (VI. A, 73); im Comment. zum Sämaveda dagegen sieht er darin Aor. von var (vri *bedecken’”) und glossirt es durch v»y dvrinot (sic! mit langem 4 in Ed. Calcutt. Vol. V. p. 274, welches zu ° zu corrigiren ist) ni värayati sma. Für die erste Auffassung spricht die allgemeine Regel, wonach wortauslautendes ah vor a nur dann zu o wird, wenn es für ursprüng- liches as steht, nicht aber wenn für ursprüngliches ar; danach könnte ävo nur für dvas stehen; allein in einigen Fällen wird im Veda auch ur- sprüngliches ar behandelt, als ob es as gewesen wäre, z. B. svo (für svar) einigemal vor r, dha (für ahar) vor eva (darüber später in der Be- handlung des Sandhi im Veda); der Grund ist, weil beide Complexe im unbedingten Auslaut zu ah wurden und die Sandhi-Gesctze grössten Theils sich erst nach und nach im Veda geltend machten. Der Sinn erlaubt an unsrer Stelle eben so gut die eine als die andre Erklärung; im ersten Fall heisst es ‘die Morgenröthe leuchtete hindurch), im zweiten ‘deckte auseinander — erhellte’ (s. S.7 2.7); vgl. jedoch zu Rv. I. 113, 13 (S. 11), wonach vas richtig. Wie es der Vf. des RPräticäkhya genommen hat, lässt sich weder aus Regel 100 noch 191 erschliessen. 1) Vielleicht mit Verkürzung des ö vor dem folgenden Vocal; dann im 2ten Fuss der vorberschende Rhythmus | — vu — | , sonst der pathetische | — u — — I" D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IN D. SAMH.-U. PADA-TEXTEN D.V. 7 (10 in 11) Rv. I. 113, 4 (Ende eines Hemistichs) in der Samhitä: äceti citrä& vi duro na ävah | Der Pada-Text hat ävar ty dvah, also hier das Wort von var ab- geleitet; ebenso Säyana, welcher wegen 4 auf Pän. VI. 4, 73 verweist: für diese Ableitung spricht auch der Context unzweifelhaft: ‘sie hat uns die Thüren [des Himmels] auseinander gedeckt —= geöffnet.” I. 113, 14: apa krishnäm nirnijam devy ä'vah | (Ende eines Hemistichs, z. 1. devf' ävalı). Pada: ävar ity ävah, also zu vri, so auch Säyana apäavrinot; ebenfalls unzweifeilhaft richtig. III. 5, 1. (Ende des Verses) Pada, wie eben, und auch Säayana zu vri. V. 45, 1. (Ende des Verses) ebenso. VI. 44, 8 in der Samhitä väpur dricäye venyö vy ävah (zu lesen: veni6 vi ävah); im Pada dvar ity ävah; Säyana vi vrinotu pra kägayatu. Wegen des Metrums bemerke ich, dass die Inder zweifelhaft über dasselbe sind; sie nennen den Vers virdj oder trishtubh. Er steht in der Mitte zwischen zwei virdj und ist bedeutend rhythmischer als diese. Er besteht aus einer ganz regelrechten Dvipadä, d. h. aus einem Halb- vers von vier fünfsilbigen Stollen. Der zweite Halbvers dagegen besteht aus zwei fünfsilbigen Stollen, wie der erste, und einem elfsilbigen, der den Uebergang zu der Trishtubh bildet, indem er in einen fünfsilbigen — den sechs vorher gehenden entsprechenden — und in einen sechsilbigen zerfällt. Darüber eingehender in den Beiträgen zur vedischen Metrik'). Die Strophe ist zu lesen: 1) Vgl. eine diesem Halbverse metrisch genau entsprechende Dvipadä Rv. VII. 56, 10. Sie folgt auf 9 ganz regelrechte Dvipadä’s (d.h. 4x5; in Vs. 8 ist statt muünir-iwa zu lesen muniva, eine Veränderung die bekanntlich oft vorzunehmen ist, vgl. Abhdlg. I. S. 253 und sonst) und besteht aus 2>x<5 und 11 Silben; dann folgt eine Dvipadä von 2>< 11, worin statt sväayudhä'sa z. 1. suäy® und tandah statt 8 THEODOR BENFEY, ritäsya pathi | vedhä apäyi || eriye mänäwsi | deväso akran || dädhäno näma |mahe väcobhih | väpur drigaye | veniö vi ävah || Auch in dem vorhergehenden (7ten) zerfällt das erste Viertel in zwei regelrechte Stollen von fünf Silben; in dem folgenden (Vs 9) das letzte. Jenes ist zu lesen: äavidad däksham | mitrö naviyän || , dieses; dhänasya sätä’v (z. 1. sätau) | asmä® aviddhi ||. Rv. VII. 95, 6 in der Samhitä: dväräv ritäsya subhage vy ä'vah | Pada dvar ity ävah und Säyana vi vrinoti, unzweifelhaft richtig. IX. 97, 383 = Sv. LI. 6. 1. 4. 2 in der: Samhita: ubhe aprä rödasi vi!) shä ävah |. RvPada hat auch hier ävar ity dvah; SvPada dagegen, wie schon oben ($. 4—5) bemerkt, avar iti; Säyana glossirt vi vrinoti; sicher richtig. X. 67, 4 = Ath. XX. 91, 4; in der Samhitä: ud usrä äkar vi hi tisrä ävah || Rv. Pada ävar ity ävah. Vom 20sten Buche des Ath. ist noch kein Pada-Text bekannt. Säyana glossirt vivritavan von vri “bedecken‘; darin hat er entschieden Recht, während seine Erklärung bedenklich ist. Sämav. 1.4 1.3..9-—= VS. XIIl..3 —=:ES. IV. 2.8. 2 — At IV. 1, 1. in der Samhitä: vi sim atäh surüco vena ävah | Es ist schon oben (S. 5) bemerkt, dass Sv. Pada avar {ti mit kurzem a hat (vgl. SvPr. 262); TS. und Ath. dagegen & im Pada entschieden und die VS. höchst wahrscheinlich. Der Commentar der TS. glossirt avrinot (Ed. Calc. IV. 256), der des Sämav. (Ed. Calc. I. 649) rakshitavän,; Mahidhara zur VS. vioritän (nämlich lokän) akarot svaprakäcena, wohl ganz richtig. tanvah. Darauf folgen dann bis zum Schluss des Hymnus regelrechte Trishfubh’s. Man sieht, dass 10 den Uebergang aus der Dvipadä zu den Trish/ubh’s bildet. (Vgl. auch ‘Behandlung des auslaut. « in nd u. s. w.’ 8. 10 zu Rv. X. 46, 5). 1) Ueber die Var. L. des Sv. vö, statt Rv. vi, s. IIIte Abhalg. S. 74. D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IN D. SAMH.- U. PADA-TEXTEN D. V. 9 (In der 2ten Silbe) Rv. IV. 52, 6, innerhalb eines Stollens, in der Samhitä: vy ä'var jyötish& tamah (2. 1. vi ävar), im Pada vi ävah; Säyana: vy avrınoh. Rv. VII. 9, 16 = Ath. XX. 142, 1; in der Samhitä: vy ävar devyä matim (z. 1. vi ävar devi d). Im Rv. Pada vi dvah. Säyana glossirt vi vrinu apa gamaya pra kä- gaya. Dass es zu var, bedecken, gehört ist keinem Zweifel zu unter- werfen. Beiläufig bemerke ich, dass im Atharva-Veda der Hymnus des Rigveda, welcher diese Stelle enthält, in vier Hymnen (Ath. XX. 139—142) zerfällt, deren drei erste je fünf Verse enthalten, während der vierte sechs hat. Auf diese Differenz näher einzugehen, würde hier zu viel Raum einnehmen. Allein ich glaube kaum zu irren, wenn ich annehme, dass auf keinen Fall der 16—18 Vers mit den 18 andern ursprünglich einem und demselben Hymnus angehörte. Diese drei Verse bilden ein besonderes an die ‘Ushas’ (Morgenröthe) gerichtete Trica. Ich übersetze den angeführten, sammt dem folgenden, welcher lautet: vi rätim märtyebhyah (z. 1. martiebhiah) wörtlich: ‘Du erhellest (d. h. machst leuchten) o Göttin (Morgenröthe) bei den Sterblichen Lobgesang und Opferspende'. Der Sinn ist die bekannte Thatsache der vedischen Religion: wenn die Morgenröthe erscheint, wird das Morgenopfer gebracht. (In der 4ten Silbe in 11) Rv. VII. 75, 1°, in der Samhitä: vy x ushä’ ävo divijä ritena (z. 1. vi ush@ ävo); im Pada ävah (vgl. RPr. 101); Säyana betrachtet es, wie oben zu Rv. I. 157, 1 (S. 6), als zu vas gehörig, und glossirt es durch vy aucchat vibhänam') kritavati. Wie die Form im St. Petersb. Wtbch aufgefasst wird, kann ich nicht finden; Grassmann (Wtbch. 1321°, 30) zieht sie zu vri “umfassen u. s. w. in der Bed. ‘sich enthüllen. Es gilt in Bezug 1) vibhäna ist sonst noch nicht belegt, wohl aber bhäna. Histor.-phalolog.. Classe.. XXVIL. 4. B 10 THEODOR BENFEY, auf diese Differenz der Auffassung auch hier das, was a. a. O. über Rv. I. 157, 1 bemerkt ist. Rv. VII 79, 1°. Der Anfang des Stollens ist ganz identisch mit dem vorigen (VO. 75, 1); im Pada ävah (vgl. RPr. 101); Säyana zieht auch hier die Form zu vas, glossirt vy aucchat. Grass- mann (a321P, 29) zieht sie, wie in der vorigen Stelle, zu var. Für die Differenz der Auffassung gilt dasselbe, wie im vorigen Fall (VO. 75, 1). (3 in 11) Ry. I. 113, 9 in der Samhitä: vi yäd ävac cäkshasä sü'ryasya (z. 1. sd’riasya) ; im Pada dvah (vgl. RPr. 101). Säyana glossirt vy avrinoh, tamasä vi- elishtam akaroh. (7 in 11) Rv. I. 113, 13, in der Samhitä: ätho adyedäam vy &vo maghöni (z. 1. vi ävo). Pada hat ävah (vgl. RPr. 101). Säyana zieht die Form, als Aorist gefasst, wieder zu vas, indem er glossirt vivdsitam, prakäganena tamasd viyuktam akarot, vgl. die grammatische Erklärung im Commentar 2. 8, insbesondre: tasmdd eva dhätor “von derselben Wurzel’, nämlich von der auch v5 uväsa abgeleitet ist. Sowohl das Ptsb. Wtbch (VI. 704, 13), als Grassmann (1321°, 28) dagegen ziehen sie zu var (vri), umschliessen. An dieser Stelle aber ist wohl schwerlich die letztere Annahme, sondern nur die bei Säyana, von vas, aber natürlich in der Bed. ‘leuchten’ mög- lich und dieser Auffassung gemäss habe ich den Vers (Orient und Oc- cident III. 154) und Ludwig (I. 11) übersetzt. Betrachten wir den ganzen Vers! Er lautet richtig gelesen: cäcvat puröshä vi uväsa devi atho adyedam vi ävo maghönti | atho vi ucchäd üttaräs äanu dyün ajärämritä carati svadhä'bhih || Hier sehen wir im ersten Stollen v2 wväsa, im dritten vi ucchät, beides Formen von vas. Schon dies macht es höchst wahrscheinlich, dass auch vi dvo zu demselben Verbum gehören müsse. Aber diese Wahr- scheinlichkeit wird — ich glaube, ich darf das Wort ‘fast! weglassen — D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IN D. SAMH.- U. PADA-TEXTEN D. V. 11 zur vollen Gewissheit, wenn wir sehen, dass in allen drei Fällen von derselben Thätigkeit der Morgenröthe die Rede ist, nämlich die Fin- sterniss der Nacht mit ihrem Lichtstrahl zu durchbrechen (wörtlich: aus- einander zu leuchten). Da nun @vo zu demselben Verbum, wie die beiden Formen gehören kann, ja wegen des Auslauts o auf jeden Fall zu vas eher als zu var (s. S. 6), so ist wohl nicht zu bezweifeln, dass diese Auffassung hier entschieden die richtige ist. Um dies mehr in’s Auge fallen zu lassen, erlaube ich mir den ganzen Vers zu übersetzen: “Ununterbrochen hat in der vergangenen Zeit die Morgenröthe durchgeleuchtet (die Finsterniss mit ihrem Strahl durchbrochen); so durchleuchtete die spendereiche nun (auch) heute dieses; nun soll sie es auch alle zukünftigen Tage der Reihe nach durchleuchten; denn nimmer alternd, nimmer sterbend (aufhörend), wandelt sie den in ihr liegenden Gesetzen (ihrer Gewohnheit) gemäss.’ Schliesslich müssen wir hinzufügen, dass wenn hier in der Form ävo für selbstständiges dvah eine Ableitung von vas mit Entschiedenheit anzuerkennen ist, dieselbe Auffassung, wenn nicht gewiss, doch höchst wahrscheinlich, auch für diejenigen Stellen wird, in denen man zwischen vas und var (vri) schwanken konnte (also Rv. I. 157, 1 (oben 8. 6); Mas) 198. 9): 79, 1° (S. 10). Rv. VII. 75, 1° in der Samhitä: apa drühas täma ävar äjushtam; Pada ävah; Säyana apa vrinoti, vichtig. (9 in 12) Rv. I. 92, 4; in der Samhitä: gävo na vrajäm vy x üushä ävar tämah | im Pada ävar ity ävah; Säyana zu var (vri); er glossirt vivritam apaclish- tam akarot; unzweifelhaft richtig, wie auch durch die auf den ersten Anblick sehr auffallende Bewahrung des r vor t erwiesen wird (vgl. RPr. 259)'.. Man könnte zwar — nach Analogie von dart (3te Sing. 1) Da ich in meiner Uebersetzung dieses Verses (‘Orient und Oceident’ II. 207) die schon früher (ebds. I. 595 zu Rrv. I. 66, 1) gemachte Bemerkung, dass in den Veden nicht selten zwei gesondert stehende Wörter eine Zusammensetzung reprä- B2 12 THEODOR BENFEY, von dar Rv. VI. 27, 5), in welchem ich (Vo. Gr. d. Sskr.-Spr. [1852] $ 78, Ausn. 1, $. 78) annahm (ebenso St. Petersb. Wtbch. III. 520 \1861] und Grassmann Wtb. z. Rigv.579), dass gegen die allgemeine Regel die Personalendung angetreten sei — was ja sicherlich einst der Fall war, vgl. z. B. ayäs für aydj-s Rv. IlI. 29, 16) — vermuthen, dass dvar tämah für gyammatisches dvart tamah stehe; allein da dart auch in der 2ten Sing. und zwar zweimal erscheint (Rv. I. 174, 2 und VI. 20, 10), bin ich über die Richtigkeit dieser Auffassung sehr bedenklich geworden. Wie ich dart in 2 und 3 Sing. jetzt aufzufassen geneigt bin, würde eine Discussion erfordern, welche hier zu vielen Raum in Anspruch nehmen würde. Es genügt für uns, dass, da es sehr zweifelhaft wird, dass das £ in dart Exponent der 3ten Sing. sei, jede sichere Analogie wegfällt, welche anzunehmen erlaubte, dass ävar tamah für ursprüngli- cheres dävart tamah stehe, und das auslautende t der unregelmässig an- getretene Exponent der 3 Sing. Aor. sei. Ich glaube vielmehr, dass die Verfasser des RPr. 259 mit Recht in ävar tamah eine unregelmässige Bewahrung des r vor t gesehen haben. Für diese Auffassung spricht die verhältnissmässig — denn es giebt im Ganzen nicht sehr viele Wörter im Veda, welche ursprünglich auf r auslauteten — so grosse Unregelmässigkeit bezüglich der Behandlung von auslautendem r sowohl im Zusammentreffen der Wörter als Compositionstheile im Veda (z. B. svar-shä@, svar-shäti, ahar-pati, vär-käryd, svär-cakshäh und andere). Man erhält dadurch ein hervorragendes Zeugniss dafür, dass in den alten vedischen Gedichten der Sandhi fast noch gar nicht herrschte (sehr sentiren, auf gdvo nd vrajdm unrichtiger Weise nicht angewendet habe (vgl. jetzt Gött. Nachrichten 1878, S. 193 ff., insbesondre 8. 194 Z. 18 —= ‘Vedica und Lin- guistica’ S. 119), so erlaube ich mir die Uebersetzung dieses Stollens hier zu berich- tigen. Er ist zu übertragen: ‘Wie einen Kuhstall öffnete die Morgenröthe die Finsterniss’. — In der Finster- niss der Nacht sind die Rinder der Sonne (des Helios im Griechischen, vgl. Gött. Nachr. 1879, S. 391 = ’Vediea u. Linguistica’ S. 169), welche das Sonnenlicht dar- stellen, wie in einem Stall eingesperrt; indem die Morgenröthe mit ihren Strahlen die Finsterniss auseindertreibt, öffnet sie gleichsam diesen Stall. D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENN. IN D. SAMH.- U. PADA-TEXTEN D.V. 13 umfassend war nur die Zusammenziehung von 4 mit folgenden Vocalen, aber ebenfalls noch keinesweges durchgreifend), dass er vielmehr erst in der späteren Zeit sich immermehr geltend machte, so z. B. hat Rig- veda noch durchweg svärpati, im Sv. dagegen hat sich an allen drei Stellen‘), in denen dies Wort vorkömmt, die spätere Regel (Visarga vor p) eingedrängt. — Dafür, dass der Dichter dvar (nicht ävart) sprach, entscheiden übrigens die übrigen Stellen, wo nur dvar vorkömmt und speciell die eben erwähnte (VI. 75, 1) wo es ebenfalls in Verbindung init tdmah erschien: fdma ävar. Schliesslich erwähne ich zwei Fälle, in denen nicht zu entscheiden ist, ob der Dichter dvah (dvar) oder avah (avar) im Sinne hatte, weil in der Samhitä& der, Anlaut mit einem vorhergehend-auslautenden a zu- sammengezogen ist, der Pada-Text aber trotzdem den Anlaut lang zeigt. Der erste findet sich Rv. V. 77, 2, und lautet in der Samhitä: utä'nyö äsmad yajate vi cä'vah im Pada vi ca dvah. Der zweite Rv. VII 79, 1% lautet in der Samhitä: vi süryo rödasi cäkshasävah im Pada: cakshasä ävar ity Avah. Bezüglich des zweiten Falles sind zwei Momente aus dem Verse selbst zu entnehmen, die allein schon genügt haben würden, die Verfer- tiger des Pada für Annahme der Länge zu entscheiden. Erstens er- scheint in dem ersten Stollen desselben Verses auch in der Samhitä vi ävah, d. h. dieselbe Verbalform mit demselben Präfix, wie in dem vierten; 2. erinnerten sich die Pada-Verfertiger, welche durch ihre Aufgabe genöthigt und die grossartige Anlage der Inder im Stande waren, den ganzen Rigveda im Gedächtniss zu haben, sicherlich des zweiten Stollens von I. 113, 9, welcher lautet: vi yäd ä’vag cäkshasä süryasya (z. 1. sd’riasya), also fast ganz dem in VII. 79, 19 entspricht. Daraus schlossen sie, 1) Auch II. 7. 1. 16. 2, welche Sämav. Gloss. S. 203 unter svahpati hinzuzu- fügen und S. 204 unter svarpati zu streichen ist. 14 THEODOR BENFEY, dass, wie dort, so auch hier, der Dichter ävah mit langem Anlaut im Sinne gehabt habe, und trennten cakshas& ävar ity ävah. Für diesen Schluss durften sie glauben, eine Bestätigung darin zu finden, dass ävah in der Verbindung mit vi unzweifelhaft an allen Stellen — mit Ausnahme des einen noch zu besprechenden Falles — in der Samhitä erschien, d.h. .111.92,:41;, 143245 92,.435.443/157, 15. IE. 52122 12 52,65 V.. A545 Vlaa, 8. VIE. 75, 1°: 079,4%,05, 6: DER 0. 16; IX. 97, 38; X. 67, 4 — d.h. in 17 (mit der Stelle aus dem Sämaveda, 18) gegen 2 fragliche, von denen die erste zumal, wegen der zwei schon hervorgehobenen Momente, ihnen fraglos erscheinen konnte, ja wohl musste. Hatten sie sich aber auf Grund dieser drei Momente für Annahme der Länge auch in dem ersten der beiden fraglichen Fälle entschieden, so trat den 17 ävah mit langem Anlaut des Rigv. nur ein einziger, noch dazu nur fraglicher, in dem zuerst hervorgehobenen in Rv. V. 77, 2 gegenüber und wir werden uns wahrlich nicht wundern dürfen, wenn sie sich bei diesem Zahlenverhältniss auch in diesem dafür entschieden, dass cdvah aus cd dvah zusammengezogen sein könne, oder müsse. Haben wir mit Recht angenommen, dass nur die verhältnissmässig grosse Zahl der Fälle, in denen ävah (ävar) in der Samhitä erscheint (14, mit Sv. 15mal bei v! und noch 3mal — I. 113, 4; III. 5, 1; VII. 75,1 — bei dpa), die Pada-Verfertiger bewog, dem langen Vocal in der Verbindung mit » auch seine Stelle im Pada — und selbst in zwei fraglichen Fällen — zu geben, so wird es nicht unwahrscheinlich, dass die geringe Zahl der Fälle (nur drei), in denen dvah (dvar) in der Ver- bindung mit dpa in der Samhitä mit langem Vocal vorkömmt, sie be- stimmte, bei der Zusammenziehung apävar (I. 11, 5) die gewöhnliche Form des Augments anzunehmen und dpa ävah zu trennen; natürlich ist es nicht unmöglich, dass auch andre Momente sie bewogen, hier die regelmässige Form des Augments anzunehmen; ich gestehe jedoch keines zu kennen, für welches ich eine bedeutende Wahrscheinlichkeit nach- zuweisen vermöchte. Uebersehen wir nun die Stollensilben, in denen das lange ä er- D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENEH. IN D. SAMH.- U. PADA-TEXTEND. V. 15 scheint, so finden sich: in der Sten eines 1isilbigen Stollens ein Fall, in der 10ten eines 11silbigen neun Fälle, in der 2ten zwei, in der Aten zwei; also 14 Fälle, von denen 10 an Stellen erscheinen, in denen in der unendlichen Majorität der Fälle eine lange Silbe die Regel ist, ja! im Allgemeinen — und mit wenigen Ausnahmen — ein wort- auslautendes kurzes a, ı, ü des Metrums wegen gedehnt werden muss; in den 4 übrigen Fällen erscheinen zwar auch Kürzen, allein wir fanden so oft auch ursprüngliche Kürzen an dieser Stelle gedehnt, dass wir in allen diesen 14 Stellen wohl unzweifelhaft die Länge als metrische Deh- nung auflassen dürfen. Ausserdem erscheint aber die Länge noch einmal in der 3ten und ebenfalls einmal in der 7ten von 1isilbigen Stollen. Was den zweiten dieser beiden Fälle betrifft, so entsteht dadurch der, wie schon oft erwähnt, zwar nicht nothwendige, aber in pathetischen Stellen im %ten Fusse elf- und zwölfsilbiger Stollen sehr beliebte Epitritus secundus (—u--—), so dass nur ein Fall (3 in 11) übrig bleibt, in welchem die Länge, wenigstens bis jetzt, nicht als metrisch entstanden betrachtet werden kann. Es steht also 15 Fällen, in denen die Länge als metrisch betrachtet werden kann, nur ein einziger gegenüber, in welchem sie nicht aus dem Metrum erklärt zu werden vermag. Dass wir den un- zählig vielen Fällen gegenüber, in denen im Sanskrit, Griechischen (vgl. auch Armenisch) das Augment kurz erscheint, die Länge in ävah (dvar) als Bewahrung der ursprünglichen Form des Augments (#) zu nehmen berechtigt sind, wird schwerlich ein Linguist ernstlich zu behaupten wagen. Eine sichere Erklärung der Entstehung der Länge in diesem einen Fall bin ich zwar nicht im Stande zu geben; allein wenn man meine Erklärung der Länge im Pada in den zwei Fällen, in denen die entsprechende Samhitä sie nicht entschieden zeigt (S.13), aus der Erinne- rung an die verhältnissmässig vielen übrigen Stellen, in denen sie in der Samhitä erscheint, höchst wahrscheinlich finden wird — und ich glaube kaum, dass ihr irgend Jemand diesen Character bestreiten wird — so kann man es auch kaum bedenklich finden, anzunehmen, dass einer oder mehrere der Recitatoren, die unzweifelhaft den Rigveda ganz sorgfältig 16 THEODOR BENFEY, ihrem Gedächtniss eingeprägt hatten, auf deren Autorität in letzter In- stanz unser Samhitä-Text beruht, durch die verhältnissmässig weit über- wiegende Anzahl der Formen, in denen 4 in ävah durch das Metrum herbeigeführt war, unbewusst, oder bei der geringen Kenntniss der Ve- densprache, welche gegen das Ende der Corruptionsperiode — kurz vor Fixirung des uns überlieferten Textes — unzweifelhaft — wie sich be- weisen lässt — herrschte, auch mit Bewusstsein bestimmt wurden, die Länge statt der Kürze auch in dieser einen Stelle zu sprechen. Ob- gleich ich kaum glaube, dass Jemand diese Annahme bedenklich finden wird, so will ich mir doch erlauben, noch ein Moment hervorzuheben, oder vielmehr einen zwar schwachen aber doch möglichen Einwand, welchen Jemand sich auf das Grassmannsche, theilweis auch auf das St. Peters- burger Wöterbuch stützend, vielleicht dagegen erheben möchte, weg- zuräumen. In dem Grassmannschen Wörterbuch werden nämlich. alle im Rigveda vorkommenden Formen dvah (dvar) zu dem Verbum 1. vr (var) gestellt (eine [Rv. V. 77, 2, bei ihm 431, 2] freilich mit einem Fragezeichen, s. Anmerk. zu S. 17) und im St. Petersb. Wtbch. finde ich wenigstens keine unter einem andern Verbum als 1. var. Danach könnte man vielleicht glauben, sagen zu dürfen, das lange & als Aug- ment habe sich nur in 2. 3 Sing. Aor. eines Verbums erhalten. Der Einwand wäre zwar, wie schon angedeutet, nichts weniger als schlagend, da man nicht absehen kann, warum gerade in dieser einen Form dieses einen Verbums — da in eben demselben sonst das Augment kurzes a hat, nämlich im Rv. in a-vran a-vrita, a-väri, d-vävarit, a-värayetham — sich die ursprüngliche Länge erhalten haben sollte. Allein es ist dies auch ein entschiedener Irrthum des Grassmann’schen Wörterbuchs. Die Form ävah (ävar) gehört nicht einem, sondern vielmehr zwei, und wenn wir die Zerlegung von cävah in ca | dvar ity ä'vah | billigen, sogar drei Verben an, nämlich zunächst, wie wir schon gesehen, I. dem Verbum var (be)decken’: im Ry. u. s. w. I. 92, 4; 113, 4; 9; 14. — LI. 5, 1. — W. 52,6. — V. 45,1. — VI 44,8, — VIL 75, 1°; 95, 6. — D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IND. SAMH.- U. PADA-TEXTEN D. V. 17 VII. 9, 16. — IX. 97,38. — X. 67, 4. — im Sv. u. s. w. I. 4. 1. 3. 9. — also vierzehnmal; 2. dem Verbum vas ‘leuchten’: Rover. 113.13; 157,12 —. VI 75,1% 79,1% also'viermal. Für die Zugehörigkeit der drei ersten Stellen zu vas spricht noch der Umstand, dass in ihnen die Samhitä der Regel ge- mäss dvo zeigt, während von var dieser Uebergang keine Analogien hat. Im vierten Fall erscheint, ebenfalls regel- mässig, dvah vor p; dieser Uebergang konnte aber “und musste der allgemeinen Regel gemäss auch bei var Statt finden; 3. zu welchem Verbum d#vah in Rv. V. 77, 2 zu ziehen sei, ist oben (S. 13.) nicht besprochen, weil uns bis jetzt ja eigentlich nur die Quantität des Anlauts in Anspruch nahm, über welche in diesem Falle die Samhit& keine Entscheidung ermöglichte. Jetzt, wo es für uns nicht ganz unwichtig ist zu wissen, ob diese absolute Form dvah nur einem oder gar drei Verben angehörte, können wir uns — zumal wenn wir bisher allenthalben mit Recht in dem anlautenden d nur das Aug- ment erkennen dürfen und dann die Länge nur einem metrischen Ein- fluss zuschreiben — nicht der Aufgabe entziehen, diese Frage auch für diese Stelle aufzuwerfen und, wo möglich, zu entscheiden. Bei Säyana finden wir nichts brauchbares, da er keine grammati- sche Erklärung des Wortes giebt, sondern sich auf Glossirung desselben und einen erläuternden Zusatz beschränkt; seine Worte sind nämlich vi cävah vi tarpayec ca, mit dem Zusatz havishä; es sieht danach fast so aus, als ob er oder seine Quelle in ävah eine Ableitung vom Vb. av erblickt habe‘). Natürlich ist über diese Auffassung weiter kein Wort zu verlieren und zwar um so weniger, da Ludwig, welchem als Ver- 1) Beiläufig bemerkt, findet sich in Grassmann’s Wtbch Col. 123 unter dem Imperfect von av (d’va Z. 2) bei d’vas eine Verweisung auf ivar von vri; sollte sie sich auf das mit einem Fragezeichen versehene d’var (unter Aorist Col. 1321b, Z. 21) unsrer Stelle (bei ihm 431, 2) beziehen? Histor.-philolog. Classe. XXVIL. 4. Ü 18 THEODORBENFEY, ständniss der Veden so viel verdankt, schon die richtige erkannt hat. Er übersetzt nämlich das Wort (I. 57) durch ‘verlangt, hat es also unzweifelhaft von 2 var ‘wählen’ in der Bedeutung ‘wünschen’ abge- leitet. Nun heisst aber gerade in den Veden dieses Verbum mit dem Präfix & ‘erwählen, erwünschen’ (s. St. Petersb. Wtbch. VI. 708), so dass schon danach zweifelhaft wird, ob die Pada- Verfertiger richtig abgetheilt haben. Denn, da das Präfix vo nur ‘Abtrennung’ bedeutet (d. h. ‘aus andern heraus‘), so liegt am nächsten zu theilen ä- dvah (für dvar), mit Accent auf dem Verbum und Zusammensetzung mit dem Präfix (wegen des ca, nach bekannter Regel, vgl. z. B. Rv. I. 156, 4 | dadha’ra ...... Ca apornute ||) und wörtlich zu übersetzen: ‘auch ein andrer (Singular collectivisch, etwa: mancher andre) ausser uns lässt für sich opfern und hat auserwählt (irgend etwas vor anderm’, d. h. von den Göttern gewünscht). Ja diese Auffassung erhält durch Mahä-Bhärata I. 4413 eine Stütze, wo die Bombayer Ausgabe vydvrinvan gewährt (d. i. vi-d-avrinvan) “haben erwählt‘, während freilich die Caleuttaer bloss vyavrinvan (d. h. vi-avrinvan) hat; doch wird die Bombayer eben durch das vedische ®..... ävah geschützt. Ich habe schon so viele Irrthümer der Pada-Verfertiger nachgewiesen — Irrthümer, welche bei dem Zustand der damaligen Kenntniss der Vedensprache sehr verzeihlich und weit entfernt sind den grossen Dank, welchen wir diesen Männern schulden, zu verringern — dass ich für meine Person an der Richtigkeit der vorgeschlagenen Thei- lung nicht im Entferntesten zweifie‘), also in diesem Falle in dem 4 1) Beiläufig bemerke ich, dass mir in diesem Verse des Rigveda (V. 77, 2) noch eine andre irrige Auffassung der Pada-Verfertiger vorzuliegen scheint. Da ich jedoch die von mir vorzuschlagende nicht als absolut richtig hinstellen kann, erlaube ich mir nur wenige Worte darüber. Sie betrifft das devayä' der Samhitä im zweiten Stollen, für welches Pada devayd’h hat. Dieser Stollen lautet: na säyäm asti devayä äjush/am. Säyana sieht in diesen Worten ein Verbot am Abend zu opfern ; aber um diese Auf- fassung zu rechtfertigen, sieht er sich zu so künstlicher, den kleinen Satz zerstückeln- D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IND. SAMH.- U. PADA-TEXTEN D.V. 19 nicht das Augment allein erblicke. Ich finde demnach 4 als Augment nur in dvah von var ‘verhüllen’ und vas. Wer mir in der Trennung von cdvah nicht beistimmt, sondern dem Pada folgt — wobei ich die Möglichkeit einer dritten Auffassung, nämlich cdvah für ca a’vah, nicht auch noch discutiren will — für den existirt es noch in einem dritten Verbum var *wählen’. der, durch Supplirung erweiternder, und ungrammatischer Erläuterung genöthigt, dass eine Critik seiner Auffassung kaum geboten scheint und auf jeden Fall mehr Raum einnehmen würde, als sie in Anspruch zu nehmen berechtigt ist. Man kann seine Auffassung so ziemlich aus Wilson’s Uebersetzung (Rig-Veda-Sarhita, translated. III (1857) p. 365) erkennen, welcher sie wesentlich wiedergegeben hat. Ich glaube, dass Alfr. Ludwig darin Recht hat, dass er dem Satz gerade den umgekehrten Sinn giebt, indem er übersetzt: “auch am Abend ist, der den Göttern opfert, nicht unge- nem’ (I. S. 57); allein das Neutrum djushtam als Beisatz des Masculinum devayd’h zu nehmen, ist doch kaum verstattet; der Dichter konnte ganz gut djushtah (msc.) sagen und es ist absolut — so viel ich sehe — kein Grund vorhanden, der ihn hätte bestimmen können das Neutrum zu gebrauchen. Dieses ajushtam fügt sich vielmehr auf das natürlichste zu dem Neutrum säyam. ‘der Abend ist nicht unbeliebt .. .’ In dem devaya der Samhitä glaube ich dann eine Form suchen zu müssen, welche ausdrückt ‘wozu der Abend nicht unbeliebt ist, und diese scheint mir gegeben zu werden, wenn wir in devayd' die regelrechte phonetische Umwandlung von devayaz erkennen und sie als Infinitiv des Denominativs devaya ‘die Götter verehren’ be- trachten; ich würde danach wörtlich übersetzen; ‘der Abend ist nicht unbeliebt die Götter zu verehren.” Es wäre aber auch möglich, vielleicht sogar vorzuziehen, darin einen Dativ vom Nomen devayd’‘ Fem. zu sehen, welches sich zu dem vedischen devayıı genau so verhalten würde, wie rathayä zu rathayı und nach bekannter Regel das Abstract von devaya bezeichnen würde Dann müssten wir freilich annehmen, dass es für devayd'yai stände, eine Annahme für deren Wahrscheinlichkeit sich be- kanntlich mehrere Momente geltend machen liessen (es wäre devayd + ai, vgl. devy- at ishv-ai, ohne hiatus hebendesy). Wir dürften dann wörtlich übersetzen ‘nicht un- beliebt zur Verehrung der Götter’. Beiläufig bemerke ich, dass wahrscheinlich auch Rv. I. 118, 8 der Pada-Text irrig die Samhitä vicpaläaya adhattam als viepaläyah gefasst hat; auch hier ist es Vertreter des Dativs vigpaläyai, wie die Vergleichung von I. 116, 15 wohl zu voller Gewissheit erhebt (vgl. auch ‘Lanmann’, in Journal of the American Or. Soc. X. 359). C2 20 THEODOR BENFEY, Beachtet man nun, dass das erste und zweite: var ‘verhüllen’ und vas rein zufällig in der absoluten Form dvah übereinstimmen, dass alle drei sonst mehrfach kurzes a, der allgemeinen und in der unzählbar grössten Majorität beobachteten Regel gemäss, zeigen (s. die Lexica) — sieht man ferner, dass die Länge fast in allen Stellen, in denen die Samhitä sie zeigt, sich aus dem Metrum erklären lässt, dann wird man schwerlich zu behaupten wagen, dass sich gerade in dieser, zwei oder gar drei Verben angehörigen, einen Form die ursprüngliche Quantität des Augments erhalten habe, sondern die aus dem Metrum erklärbaren Fälle einzig dem Einfluss von diesem zuschreiben, die wenigen nicht daraus erklärbaren aber entweder in der von mir vorgeschlagenen Weise auffassen, oder eine bessere an ihre Stelle setzen. Dabei will ich mir jedoch noch die Bemerkung erlauben, dass der Einfluss des Metrums vielleicht durch den folgenden Halbvocal v, vor welchem wir schon mehrfach Dehnungen eintreten sahen, unterstützt ward; auch in den andern bisher besprochenen Fällen sahen wir entweder v, oder die Halb- vocale y (z. B. in No 1. dyunak), oder r (z. B. in No. 5. äraik) folgen. Wenden wir uns jetzt zu dem 2ten der hieher gehörigen Wörter änat. Dieses erscheint in der Samhitä durchweg mit langem Anlaut und ebenso im Pada. Diese Uebereinstimmung von beiden Texten und vielleicht das einmalige Vorkommen von nat ohne Augment (Ry. VII. 104, 23) ist wohl der Grund, weswegen bei Pän. (VI. 4, 73) das an- lautende & als vedische Anomalie für a hingestellt wird (darüber, dass im Schol. änat statt änak mit der Siddh. Kaum. zu schreiben sei, s. “Vedica und Verw. S. 99). Das Wort erscheint in folgenden Stollensilben: (S in 11) Rv. VI. 49, 8 (z. 1. abhi änal arkdm); (1:0 in 41) Rv. 1.71.85 163, 7. — IV. 58, 1. — Ve“ (im Pada vedyd' änat, z. 1. vedidnat).. — VII. 7, 7; 28, 2 (z.. 1. © .dnad); 90,2. — VII 6, a8 — x Ss oe (z. 1. abhür u aukshir vi u äyur änad); 67, 7 (z. 1. vi änat); 10, 9; 402, 11: 104, 6108, 12111, >: D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IN D. SAMH.- U. PADA-TEXTEND.V. 21 (2te Silbe) VIII. 45, 27 (z, 1. ve änat). — X. 29, 8 (z. 1. vi änal). In diesen 19 Stellen liesse sich die Länge durch das Metrum er- klären und die indische Auffassung. wonach änat das augmentirte nat wäre, aufrecht erhalten; allein es finden sich sieben Stellen, also mehr als 1: 3, in denen die Länge nicht aus dem Metrum erklärt zu werden vermag, da sie in ihnen die dritte Silbe acht- und elfsilbiger Stollen bildet, nämlich: (3 in 8) Rv. VIII 4,6. — X. 20, 4; en dd) By. 1.121, 1 — I 30,42. — VI. 1,9; 15; 11. 2 2X.,199,:3: Unter diesen Umständen ist die Länge auch in den übrigen Stellen nicht aus dem Metrum zu erklären; sie ist vielmehr grammatisch, wie auch schon das St. Petersb. Wtbch und Grassmann angenommen haben. Es ist der, wie im Perfectum redupl. — ganz nach der Weise der sogenannten attischen Reduplication — aus der Nebenform von nac: nämlich ase'), gebildete reduplicirte Aorist (vgl. z. B. sskr. djijam für ursprünglicheres djajam — Ayeyov); die eigentliche Form würde in 1 Sing. Act. änasgam gewesen sein, welche genau dem griechischen #syxov oder ?wsyx« entspricht; doch ist im Sskr. der Nasal vor dem g£ hier so wie auch in andern Formen eingebüsst, wahrscheinlich durch Einfluss des Accents auf der folgenden Silbe, vgl. z. B. das sskr. Pf. 2 Plur. Act. änacd mit 3 Sing. Act. 2 ändsga?); in Pf. 3 Sing. änd’ga hat der Nasal mit ge das ursprünglich kurze a durch die Position so beschwert, dass es, wie z. B. & in tüshnim (d. h. tush x na x x m) u. aa., lang ward und den in Nasalirung verwandelten Nasal einbüsste; im reduplicirten Aorist fällt in augmentlosen Formen der Accent der Regel nach auf 1) Vgl. ‘Einige Derivate des Indogerm. Vb. anbh = nabh’ $ 1. in Abhand- Igen Bd. XXVI. Die Identität solcher Formen, und ähnlicher mit r, erklärt sich daraus, dass der in die Halbvocale » und r eindringende Vocal sich bald vor bald binter ihnen geltend macht und im Laufe der Zeit in den hieher gehörigen Wörtern bald auf die eine bald auf die andre Weise fixirt. 2) So wohl auch im griech. gvexnjs, nodnverjs “bis auf die Füsse reichend’ u. 8. w. 22 THEODOR BENFEY, die erste Silbe der Personalendungen (vgl. Vo. Gr. $ 846 und z. B. cakrip-anta Rv. IV. 1, 14). Die Bed. des Aorist nweyx- änag- ist theils ebenfalls im Griech. und Sskrit identisch, nämlich — wie in den mei- sten reduplieirten Aoristen causativ: ‘erreichen machen — bringen’; doch hat im Sanskrit dieser Aorist auch die Bed. des primären Verbums ‘erreichen’, wie im Griech. »„jvex&g “reichend’ bedeutet. Im vedischen Sanskrit hat dieser redupl. Aorist bekanntlich nicht bloss die Personal- endungen mit a davor — d.h. die des Imperfects der 1sten Conjugation — wie im gewöhnlichen Sskrit, sondern auch die der 2ten, welche das a nur in 1 Sing. Parasmaip. haben. In der 2ten und 3ten Sing. würde also an die reduplicirte Basis änag ursprünglich bezw. s, t getreten sein; diese konnten sich nach einem verhältnissmässig schon alten Auslautgesetz im Sskr. an consonantisch auslautende Basen fast nie anschliessen; in Folge davon ward e nach bekannter Regel in beiden Personen zu Et. Dass die Verfertiger des Pada- Textes dänat so auflassten und aus diesem Grunde die Länge der Samhitä bewahrten, ist sicherlich nicht anzunehmen. Sie bewahrten änat vielmehr nur, weil kein änat daneben vorkam. Erst die spätere Grammatik, welche von den redu- plicirten Aoristen des Veda ohne a in der Endung keine Notiz nahm, also in dem -nat nur den durch blosse Endungen gebildeten Aorist (den von mir als ersten bezeichneten) erblicken konnte, gelangte dazu in dem & das Augment zu sehen und trieb die Vorsicht so weit, dieses als eine Nebenform des gewöhnlichen a zu betrachten. Einen weiteren Fall (in welchem Samh. und Pada & als Augment zeigen), giebt es nicht. Denn die Bemerkung Whitney’s über oy ä'sthan vor folgendem mridho (Ath. XIII. 1, 5) — welche sich zu Ath. Pr. II. 92 findet und lautel: These are actually all the cases occurring in the Atharvan in which the three roots named in the rule [nämlich sthä u. s. w.| are preceded by prepositions ending in alterant vowels, with interposition of the augment — except the anomalous form vy ästhan (XIL. 1,5) where the irregular initial # is read in D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IN D. SAMH.- U. PADA-TEXTEN D. V. 23 pada as well as in sanlutä and which does not come under the present rule, since there is an interposition of dkära not akära — be- ruht auf einem Irrthum; dieses ästhan gehört nicht zu sthä, sondern ist, wie in den Nachträgen z. St. Peterb. Wtbh V. 1076 zuerst veröffent- licht wurde, der anomale Aorist von as ‘werfen’, und zwar, wie ich für dienlich halte hinzuzufügen, dessen 3 Sing. vi ästhat; die eigenthüm- liche Anomalie dieses Aorists ist schon in Nirukta II, 2 hervorgehoben (vgl. Pän. VII. 4, 17 und Sch. zu III. 1, 52). Ausser an dieser Stelle findet er sich bis jetzt, so weit ich bemerkt habe, nur in Kathäsar. XLII, 123 (St. Ptrb. Wtbch. Nachtr. VII. 1705) und viermal in dem srammatischen Po&m, dem Bhattikävya (im St. Ptsb. Wtb. I. 542 unter as mit nis). Wie er zu erklären sei, ist mir bis jetzt ein vollständiges Räthsel. S.2. Reduplicirte Formen, in deren Reduplicationssilbe die Samhitä 4,2%, ü, der Pada-Text dagegen beziehungsweise a,0,ı zeigt. Vorbemerkung: Im classischen Sanskrit findet sich bekannt- lich ein langer Vocal nur in der Reduplicationssilbe des Frequentativs oder Intensivs (jedoch nur ä), des reduplicirten Aorists (hier jedoch nur i und ü), so wie in dem Perfectum reduplicatum der mit a anlautenden Verba, denen eine Doppelconsonanz folgt (z. B. än-anj) und der wesent- lich gleichen, welche mit r (= ar) vor einem Consonanten anlauten (z. B. än-ridh aus än-ardh): die durch Zusammenziehung der Reduplica- tion mit dem Vocal des Wurzelrepräsentanten entstandene Länge, wie z. B. äsus aus a-as-us, Äyds aus d-iy-ds, Üchs aus wu-uc-ds, lassen wir natürlich unberücksichtigt. Im Veda dagegen findet sich die Länge auch im Pf. redupl. z. B. tätäna (No. 13) von tan, pipd’ya (von pl), jü- juwvis (von jü); ferner in der dritten (reduplicirenden) Conjugationsclasse, z. B. (von di) didet, didihi (neben dıdihi), im reduplicirten Aorist auch 4 wenn wir den Conjunctiv cäklipat (No. 9) und den Potential säsah - ishthäs von sah (No. 41) mit Recht zu diesem Aorist stellen. 24 THEODOR BENFEY, Die hieher gehörigen Formen haben statt der in der Samhitä er- scheinenden Länge im Pada mehrfach die entsprechende Kürze; nicht minder häufig haben sie jedoch im Pada dieselbe Quantität, wie in der Samhitä. Mit voller Sicherheit lassen sich die Gründe, welche die Pada-Verfasser bei der Wahl des einen oder anderen Verfahrens be- stimmten, um so weniger erkennen, da die verschiedenen Vedensamm- lungen in Bezug darauf nicht selten von einander abweichen (vgl. z. B. No. 9). Im Allgemeinen kann man jedoch behaupten, dass gramma- tische Gründe wohl sehr selten dafür entscheidend waren. Die Ver- fasser des Rigveda-Pada wenigstens scheinen entweder ihre Arbeit vol- lendet zu haben, ehe die Sanskrit Grammatik wesentliche Fortschritte gemacht hatte (vgl. über die Pada-Lesung pranak in ‘Vedica und Ver- wandtes’ S. 98 ff.), oder sich absichtlich — in diesem Fall mit anzuer- kennender Vorsicht — wesentlich nur auf das in der Rigveda-Samhitä selbst vorliegende Material beschränkt zu haben. Demgemäss sprachen sie, wie in der Samhitä, so auch im Pada z. B. jüju- mit langem Vocal in der Reduplication, wohl einzig darum weil die Samhit& kein juju- darbietet, dagegen, statt väorit- der Samhitä, im Pada vavrit-, weil auch diese Form in der Samhitä und zwar viel häufiger als jene erscheint. Dagegen sprechen sie sowohl didı- als did- im Pada, wie in der Samhitä, wohl nicht bloss deswegen, weil jene Form an 82 Stellen derselben erscheint, diese aber nur an 11') (in dedi-hi neben didihi an sieben- zehn), sondern vorzugsweise auch wohl, weil sie vermittelst des in der Samhitä vorliegenden Materials didı-, didy- und drdi- über die Quantität des Wurzelvocals (ob di oder de) zu keiner Sicherheit zu gelangen ver- mochten. Schon dieses — aber auch manches andre, was bei genauerer Be- 1) So ist in der Abhandlung ‘Ueber die Entstehung des Indogermanischen Vo- kativs’ (Abhdlgen der K. Ges. d. Wiss. XVII, 1872) S. 45 Anm. Z. 9 statt ‘zehn’ zu lesen. Es is nämlich dort Rv. IX. 108, 9 übersehen, wo didihi den Anfang eines achtsilbigen Stollens bildet, in welchem Jambus vorwaltet. — Ebendaselbst lese man S. 46, Anm. Z. 8 statt 23 ‘25°. D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENN. IN D. SAMH-U.PADA-TEXTEN D. V. 25 trachtung der Pada-Texte in der “Einleitung in die Grammatik der ve- dischen Sprache’ erwogen werden soll, entscheidet dafür, dass dem Pada- Texte in der sich hier erhebenden Frage — ob die Quantität der Sam- hitä oder des Pada-Textes in den hieher gehörigen Reduplicationsformen als die grammatische zu betrachten sei — nicht die geringste Autorität zuzusprechen ist. Ja, wenn gleich wir uns — unsrer Aufgabe gemäss — hier nur auf die Aufzählung der Fälle beschränken werden, in denen die Samhitä und der Pada-Text bezüglich der Quantität von einander abweichen, so ist doch augenscheinlich, dass — da diese Abweichungen nur auf einem ganz äusserlichen Grund beruhen — bei der Entschei- dung der sich hier erhebenden Frage — welche Quantität als die gram- matische aufzufassen sei — auch alle die übrigen Fälle in Betracht zu ziehen wären, in denen — im Widerspruch mit der Grammatik des classischen Sanskrits — im Veda eine Länge in der Reduplicationssilbe erscheint, d.h. also auch eine nicht unbeträchtliche Menge der Fälle, in denen der Pada-Text die Länge der Samhitä nicht geändert hat. /ıuerst entsteht natürlich die Frage: sind die Längen in den Fällen, wo der Pada-Text statt ihrer die Kürze zeigt, aus metrischen Gründen erklärbar? Bei der Aufzählung derselben wird sich ergeben, dass dies in der That mehrfach der Fall sein kann, zugleich aber auch, dass dies nicht selten völlig unstatthaft ist. Völlig dasselbe ergiebt sich aber auch in Bezug auf die angedeuteten Formen, welche die Pada-Texte mit derselben Quantität wie die Samhitä - Texte aufführen. So z. B. lässt sich fü in Zdtuj von tw, wo die Länge in die Ste Silbe elf- und Zwöltsılbıger Stollen fällt — Rv.'L' 61, 12 (= Ath. XX. 35, 12); Na 2975: 37,5; VIL 67, 6;:84,5; X. 35, 6 — ‘als metrisch fassen; eben so, wo sie in die 6te eines achtsilbigen fällt — Rv. IV. 32, 2; X. 22, 3 — endlich auch, wo sie in der 2ten Silbe erscheint — Rv. VII. 28, 3, wo at&tujim zu lesen; unsicher dagegen würde diese Auffassung sein, wo die Länge in der 5ten eines elfsilbigen Stollens vorkömmt, Rv. X. 44, 1 (= Ath. XX. 94, 1); unwahrschein- lich, wo sie in 6 in 11 sich zeigt, Rv. VII. 28, 3; noch: viel mehr, wo See mon) 8 sich, befindet, Ry. I. 3, 6. (= Sy. 11.4.2. 5.3) — VS. Histor.-philolog. Classe. XXVII. 4. D 26 THEODOR BENFEY, XX. 89 — Ath.XX. 84, 3); absolut unmöglich endlich, wo die Länge in der 1sten Silbe steht, Rv. VI. 20, Ss und VII. 13, 11. Ich erlaube mir nur noch ein Beispiel hervorzuheben, nämlich das im Pada, wie in der Samhitä erscheinende didi-, neben welchem sich — wie schon bemerkt — in beiden Texten auch didi- findet. Ausserdem erscheint auch mit Liquidirung des auslautenden « vor Vocalen didy. Diese letzte Form allein schon würde beweisen, dass die Länge des © in der Reduplicationssilbe nicht metrisch entstanden sein könne, — denn eine von Metrum geforderte Länge würde durch die Position gegeben sein — wenn nicht diese Aussprache durchweg falsch und stets didi statt didy zu lesen wäre, welches einzig in Folge der erst nach Abfassung der alten Vedenlieder entstandenen und dann in den Vedenvortrag einge- drungenen Scheu vor Hiatus die ursprüngliche Aussprache verdrängt hat. Auch in didi liesse sich die Länge in mehreren Fällen durch Einfluss des Metrums erklären; so z. B. — denn es würde Raumverchwendung sein, wenn wir auch hier alle Fälle dieser Art aufführen wollten — wo die Länge in 10 in 12 fällt, wie Rv. I. 143, 7 (wo didiac, oder vielmehr, da es den Schluss des Stollens bildet, ddiat zu lesen); X. 95, 12'); 122, 6 (wo didiat z. 1.); ferner, wo sie die 6te Silbe acht- silbi ger. Stollen. trifft, wie.z. B. Ry.L. 12, 5; 10: (= VS. XVDE297 — ES. 1.1327 17..8)5 V. 24,3. VS. IM. 26,. a); dann wo'sie; ın sm erscheint, wie Rv. X. 99, 11; 106, 3. — Unsicher würde die Erklärung aus metrischem Einfluss sein, wo die Länge in die 5te Silbe eines elf- oder zwölfsilbigen Stollens fällt, wie Rv. II. 9, 2 (wo statt de’dyad z. 1. didiad); 111. 1, 1 (ebenfalls statt d’dyad z. 1. didiad); 15, 5 (wo statt d’dyänah z. 1. didiänah); IV. 4, 9; 39, 2; VII. 10, 1 (z.1. didiac); 1) Grassm. Wtbch 609 will hier di’dyat statt di’dayat lesen, was auf jeden Fall irrig, da in didy, wie bemerkt, das y stets in ö zu verwandeln ist; ein zwölf- silbiger Stollen zwischen elfsilbigen ist zwar im Allgemeinen nicht auffallend, allein hier ist er auch mir bedenklich, da er der einzige in diesem Hymnus ist, und dieser 72 Stollen umfasst; allein unregelmässig sind in ihm auch 3a, Aa.b.c; 8b; 11a; 13e; ich wage keine Aenderung. D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IN D. SAMAH.- U. PADA-TEXTEN D. V. 27 U 30,4, Ath. XIV. 1, 37); 69, 7. — I. 36, 115,0. 2, 14. — Un- wahrscheinlich ist sie, wo die Länge die 6te Silbe in elf- oder zwölf- silbigen Stollen trifft, wie Rv. III. 10, 2; VO. 1, 3 (= $v. I. 6. ı. 109 30 VS. XVH. 76 = TS. IV: 6.5. °=V. 4.7.3); 8. VI. 60 (49), 6. — Sehr unwahrscheinlich in 5 in 8 Rv. III. 55, 3 (z. 1. didie statt didye); X. 20, 4 (z. 1. di’dianah statt d’dyänah). — Unmöglich insider aten Silbe (in Stundin 11) Rv. 1.93, 10; IH. 27; 15 = $v: I. 7.2.2.3 = Ath. XX. 102, 3), wo di’diatam statt di’dyatam z.1.; V. 6, Aue av 5,4.4: 1 — TS. IV. 4: 4.6 = Ath, XVII.A, 88). — Kae 99 IT. 9, 1° (= VS. XL. 36’ —=- TS. IH. 5. 11. 2° =:WV: 1.3.3 = V. 1. 4. 5); IV. 6, 7. — Völlig unmöglich ist, wenigstens bis jetzt, eine metrische Erklärung, wo die Länge in der 1sten Silbe auftritt: Rv. I. 15, 11 (wo didiagni statt didya® z. 1); 36, 19 (= Sv. 15 10). AA, 1050327, 3 (=,8v.. 1. 9,1. 18.3) 2.11. dedidno statt didya®. — U. 35, 4. — II. 5. 7 z. 1. di’didnah statt didya°; 13, Bor 12 MT 20, 13. —- VAL 3,5. — VII 23, 4; 102 491), 11. — X. 118, 1, wo z. 1, di’dian märtieshu dä. Wenn nun in so vielen Stellen die Länge in der Reduplication nicht durch metrischen Einfluss entstanden sein kann, dann muss we- nigstens für diese Stellen die einzige bis jetzt mögliche andere Alter- native eintreten, nämlich dass die Länge in ihnen grammatisch sei und wir haben in der Vedensprache demnach in Perfectformen wie didä'ya didiva»s, tütdva und Präsensformen der 3ten d. h. der reduplicirenden Conjugations-Classe, wie didaäyati, didiat reduplicirte Formen mit langem Vocal in der Reduplicationssilbe statt und neben der in ihnen auch (wie im gewöhnlichen Sanskrit) erscheinenden Kürze (vgl. z. B. Pf. ciketa, 3te Conj. Cl. jigharmi) anzuerkennen. Diese Anerkennung erhält auch eine — trotz des unsicheren Textes der Zendschriften — nicht uner- hebliche Stütze durch den treuen Gefährten des vedischen Sanskrits, das Zend, welches ebenfalls, sowohl im Perfect als in der reduplicirenden Conjugationsclasse, Kürze und Länge der Reduplicationssylbe zeigt, vgl. ä-dedhaya aber vivice, gucruma, aber tütava (= vedisch tütäva); hishakti D2 28 THEODOR BENFEY, A aber zizananti (wo zizan — latein. gign in gigno und griech. yıyv in yiyvoucı für gigen, yıyev). Müssen wir aber die Länge in der Reduplication des Perfects und der dritten Conjugationsclasse für die Vedenzeit als grammatische Ne- benform der Kürze anerkennen, dann versteht es sich wohl von selbst, dass wir sie auch in den Fällen, wo sie durch metrischen Einfluss ent- standen sein könnte, wenigstens da, wo sich im Rv. die Länge stets zeigt, z. B. in didhs (von dhf) nicht aus diesem erklären, sondern an- nehmen, dass sie auch hier als grammatische anzuerkennen sei; so z. B. in Rv. VIII. 99 (88), 3 wo didhima die Länge in der 6ter Silbe eines achtsilbigen Stollens zeigt (Sv., wo der Vers I, 3. 2. 3. 5 wiederholt wird, hat didhimah, Präsens statt Perfect; dagegen VS. XXXIL. 41 und Ath. XX. 58, 1 wie Rv.). Schwanken kann man aber, wo sich in der Samhitä Kürze und Länge zeigt und zwar selbst da, wo sich die Länge aus dem Metrum erklären lässt. Diese Entscheidung trifft jedoch nur die Fälle, wo die Reduplica- tionssilbe i oder & zeigt; schwieriger wird die Frage in Bezug auf & in der Reduplicationssilbe.e Denn zunächst tritt # bekanntlich regelmässig in der Reduplicationssilbe der Frequentativa (Intensiva) von Verben ein, welche a als Wurzelvocal enthalten; ferner aber auch in Verben, welche ar (indisches ri) in der Wurzelsilbe haben; so schon in dem Vb. jägar (jägri, welches unzweifelhaft ein altes Intensiv ist, wenn gleich die Be- deutung des zu Grunde liegenden Verbum gar (gri) nicht mit Sicher- heit zu erkennen ist; dann auch in dädhar von dem Vb. dhar, neben. dem regelmässigen dardhar ; letzteres erscheint im Rv. nur zweimal, nämlich in adardhar 11. 38, 4 und in dardhar-shi V. 8A, 3; dädhar (dädhri) dagegen, welches bei Pän. VII. 4, 65 ausdrücklich als Neben- form von dardhar anerkannt wird, findet sich in der TS. I. 3. 1. 2 ın der 3ten Person Plur. Präsentis dädhr-ati; feıner im Rv. sehr häufig — und im Pada, wie in der Samhitä, mit & in der Reduplication — jedoch nur in den beiden Perfectformen dädhära und dädhärtha, so wie in der nominalen Ableitung dddhri-vi- und fast nur an Stellen, in denen sich D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IN D. SAMH.- U. PADA-TEXTEN D. V. 29 die Länge nicht aus dem Einfluss des Metrums erklären lässt‘); eben so erscheint von dar (indisch dri geschrieben) däd,ri-hi (aber im Pada mit 4) neben dardri-hi, und dadrihäand (ebenfalls im Pada mit a), vgl. No. 16. Nun werden die Perfecta reduplicata des Frequentativs (Inten- sivs) im Veda sowohl als im Zend aus demselben Thema gebildet wie Präsens, Impfect u. s. w., z.B. vom Thema nonu (Freq. von nu) Pf. red. nöndva Rv. I. 79, 2 und nonuvus VI. 45, 25; von Thema davidhü (Freg. von dhd) Pfct davidhäava, im Zend von 1. 2. vid fra-vöivid-e und vöivid- äite. Es können demnach die Pfeta mit 4 in der Reduplicationssilbe vom rein formalen Standpunkt aus nicht bloss, wie die mit gedehntem i, ü, als Perfecta des primären Themas mit Dehnung des a in der Re- duplication gefasst werden, sondern auch als Perfecta von Frequentativen (Intensiven) und manche der hieher gehörigen Formen unterstützen die letztere Auffassung auch durch die Bedeutung; so z. B. jährishänd (No 11), welches auch Grassmann so fasst, etymologisch ‘sich sehr freuend'; bei dieser Auffassung ist eine im Pada vorgenommene Kürzung solcher ä natürlich ein Irrthum. Wo die Form nicht Frequentativbedeutung haben kann und die Länge sich nicht aus dem Metrum erklären lässt, 1):Nämlich (in der 1sten Silbe) dädhärtha Rv. VII. 99, 2; 3 (= VS.V.16 = TS.1. 2. 13. 2 wo aber V. L. und dädhära); es ist prithvi'm statt prithwi'm z. 1. — dädhäTra Rv. 1. 66, 2; 67, 3 (pritwi'm statt prithwi'm z. 1); 156, 4. — III. 32, 8. — IX. 35, 6. — X. 111, 4. (in der 3ten Silbe) dädhära Rv.I. 62, 9; 154, 4. — I. 59, 1. — VI. 30, 2; 44, 24; 47T, 4; 51, 8. — VI. 15, 2 (= Ath. XX. 61, 5). — X. 60, 85.9. (5 in 11) dädhära Rv. IX. 74, 2. (in der 2ten Silbe) dädhära Rv. X. 121, 1 (= VS. XI. 4 = TS. IV. 1. 8.3;2.8.2 — Ath. IV. 2, 7). (6 in 11) dädhrrivide Rv. VI. 66. 3; yasc co repräsentiren vier Silben; ich lese yadsc ca ü. Unter den 21 hier aufgezählten Stellen sind nur zwei höchstens drei (näm- lich die 3 letzten Rubriken) metrisch erklärbar. 30 THEODOR BENFEY, scheint es mir unbedenklich anzunehmen, dass, gleich wie © und u in der Reduplicationssilbe mehrfach gedehnt sind, so auch a gedehnt werden konnte und so findet man nicht selten, ja wohl die meisten Perfecte mit & in der Reduplicationssilbe nicht bloss in den Veden son- dern auch im Zend (z. B. vävarez- und väverez- von varez) als Formen des primären Verbums gefasst. Wenden wir uns jetzt zu unsrer eigentlichen Aufgabe: den hieher gehörigen Formen, welche im Pada den kurzen Vocal statt des in der Samhitä erscheinenden langen darbieten. 9, eäklip: im Atharva-Pada erscheint das a kurz (s. Ath. Pr. III. 13 Whitney und IV. 86 Whit.); im RvPada dagegen, wie in der Samhitä, lang; doch findet sich in Rv. nur eine Form dieser Reduplication, nämlich cäklipre und dies mag der Grund sein, welcher die Pada-Verfertiger bestimmte, die Länge zu bewahren; diese Form erscheint in demselben Hymnus zweimal, nämlich Rv. X. 130, 5 und 6 und zwar in erstrem Vers in der 3ten Silbe eines Stollens, im zweiten in der 1sten; die Länge kann demnach nicht durch das Me- trum hervorgerufen sein; die Bedeutung macht die Annahme eines Frequentativ-Perfects sehr unwahrscheinlich; wir werden also Pf. red. des primären Themas darin erkennen (vgl. Vorbem. S. 28 fl.). Im Atharva finden sich zunächst drei Stellen, in denen die Länge metrisch sein könnte, nämlich (6 in 8) Ath. VI. 35, 3 cäklıpat. Der Sinn des Verses, so wie der beiden vorhergehenden, speciell der Imperativ yätu in Vs. 1 sprechen dafür, dass wir in cäklipat entweder den In- dicativ des Aorist im Sinn des Conjunctivs, oder — da der Indicativ des reduplicirten Aorists in den Veden auch ohne a vor den Personalendungen erscheint — dessen wirklichen Conjunctiv zu erkennen haben. Zwar erscheint in der Re_ duplication dieses Aorists sonst nie ein langes d, sondern stammhaftes a wird in ihm entweder — und zwar gerade D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IN D. SAMH.- U. PADA-TEXTEN D. V. 31 in Verben, welche die Inder mit ri schreiben — mit wel- chem li wesentlich identisch ist!) — durch a oder ? und & reduplicirt, wie denn von eben diesem Tempus der Indicativ aciklipat in Ath. VI. 11, 3 erscheint und ein Conjunctiv ci- klipäti Rv. X. 157, 2°). Allein eine eingehende Unter- suchung, welche an einem anderen Orte ihre Stelle finden wird, ist im Stande nachzuweisen, dass stammhaftes a in der Reduplication des Aorist ursprünglich durch a widergespiegelt ward, wie dies nicht bloss in den Veden geschieht (vgl. z. B. Rv. IV. 2, 6 jabharat und tataäpate), sondern selbst noch im classischen Sanskrit in einigen anomalen — d.h. die alte Form bewahrenden — Bildungen, und zwar theils allein, wie z. B. in a-da-dar-am (von dar Pän. VII. A, 95), theils neben 7, wie z. B. in a-ca-kath-am, neben a-ci-kath-am (von kath Pän. VII. A, 93 und Sch.; vgl. Vo. Gramm. d. Sskr.-Spr. $ 843, S. 384). Dass dies der ursprüngliche Re- duplicationsvocal bei Themen mit a war, dafür spricht auch die Vergleichung mit dem Griechischen, welches in dem re- duplicirten Aorist nur & (= sskr. a) als Reduplicationsvocal hat, vgl. z. B. &-x£-xAs-10o von x«4; danach haben wir auch für avocam (von vac) — £eınov für &-ze-Fen-ov im Sanskrit a-va-vac-am zu Grunde zu legen, welches vermittelst des Ueber- gangs des zweiten va in u mit der gewöhnlichen Zusammenzie- hung von aü zu 0 (aus a-va-uc-am) entstand. Erst auf indi- 1) Wie denn auch das in cäklıpat liegende Verbum im Wurzelverzeichniss nicht mit % sondern ri geschrieben (vgl. Westergaard, Radices ling. Sanskritae S. 355 8 18 No 23) und Pän. VII. 2, 18 gelehrt wird, dass das »-Element in dessen » in } zu verwandeln sei (vgl. auch Böhtl. zu Pän. I. 3, 93). 2) Ebenso hat Ath. XX. 63, 1, wo dieser Vers ebenfalls erscheint; im Sv. Il. 4. 1. 23. 2 dagegen findet sich statt dessen die völlig analogielose Leseart sö- shadhäatu Imperativendung Zu mit Conjunctivvocal (Vollst. Sskr.-Gr. $ 862); die VS. XXV. 46 hat dasselbe Verbum und Tempus wie der $v., aber den Conjunctiv (re- gelrecht, wie im Rv. und Ath.). 32 THEODOR BENFEY, schem Boden fand die Dehnung von iu in der Reduplication. Statt, wenn ihnen keine Position und keine schwere Silbe folgte. Durchgängig erhält sich @ im classischen Sanskrit in der Reduplication in Verben, welche nur mit einem Consonanten anlauten, und nach indischer Auffassung ri (welchem &, wie gesagt, wesentlich gleich ist) als Stammvocal haben, aber statt dessen ar mit folgendem Consonanten zeigen, z. B. a-va-vart-am (von dem Verbum, welches die Inder vrit schrei- ben), während es in anderen Fällen — höchst wahrschein- lich durch den Einfluss der später vorwaltenden Accentui- rung des suffixalen a (wie auch im ved. cakrip-dnta Rv. IV. 1, 14), oder — in nicht zweisilbigen — der Silbe, welche der jenes a enthaltenden vorhergeht (vgl. Pän. VI. 1, 218 und Vollst. Sanskr. Gr. $ 846 S. 387) — zu ? wird, und — unter denselben Bedingungen wie ursprüngliches 7 zu i. Allein wir haben schon in a-da-dar-am das a in der Redu- plication bewahrt gesehen, trotz dem weder Position noch eine schwere Silbe folgte; eben so erscheint a-ta-tvaram mit a, nicht ‘, in der Reduplication (Pän. VII. 4, 95) und aa., vor allem aber das eben erwähnte vedische ca-krip-anta, dessen ca-krip bei der bemerkten innigen Verwandtschaft von ri und ik — abgesehen von der verschiedenen Quan- tität des @ — so ganz und gar mit unserm cä-klip- in cd- klip-at übereinstimmt, dass wir wohl unbedenklich annehmen dürfen, dass auch in diesem, wie in den angeführten Formen, das a der Reduplicationssilbe grammatisch kurz war und nur durch den Einfluss des Metrums gedehnt ward (vgl. No. 38 Bem. und No. 39). Anders scheint es mir mit der anderen Form cäklipe zu stehen, welche im Ath. VI. 36, 2 ebenfalls das @ in der 6ten Silbe eines acht- silbigen Stollens zeigt (der Vers ist zwar wesentlich — $Sv. II. 8. 2. 19. 2, aber hier erscheint ausser anderen gerade in Bezug auf das uns - beschäftigende Wort eine V. L. nämlich paprathe) und ferner in D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IN D. SAMH.- U. PADA-TEXTEND. V. 33 der 10ten eines zwölfsilbigen Ath. VI. 87, 1. Trotzdem, dass die Länge in beiden Fällen metrisch entstanden sein könnte, scheint sie mir grammatisch und ich erkenne darin, wie in dem zuerst bespro- chenen cäkripre, ein Perf. mit vedischer Dehnung in der Reduplication. Die Bedeutung ist aber nicht subjectiv — ‘in rechter Ordnung sein’ (nach dem St. Petersb. Wtbch) — sondern objectiv (wie im Bhägavata Puräna III. 7. 25 und wahrscheinlich auch in der, freilich wohl ver- derbten, Stelle Ath. XI. 5, 26, vgl. auch die nicht wenigen Fälle, wo ein Verbum in den Veden intransitive und transitive Bedeutung zugleich hat z. B. ir, ie) mit der aus: “in rechte Ordnung bringen’ (vorausgesetzt, dass die im St. Petersb. Wörterb. an die Spitze gestellte Bed. diese Stelle mit Recht einnimmt) abgeschwächten Bed. ‘hervorbringen, schaffen’ (im St. Petersb. Wtbch. II. 167 die 9te). Es würde hier zu weit führen, wollte ich näher auf die Vertheidigung meiner Auffassung ein- gehen. Ich beschränke mich hier darauf zu bemerken, dass sie in beiden Beziehungen — nämlich, dass die Form Perf. mit vedischer Länge und die Bedeutung objectiv sei — keine geringe Bestätigung erhält durch die (in 5 in 11) in Ath. IX. 10, 19 erscheinende Form cäklipus. In dieser Versstelle ist die Länge nicht nothwendig Folge des Metrums (da So yael häufiger als u — — im 2ten Fuss ist) und cäklipus hat hier die objective Bedeutung mit sammt der objectiven Form. In den Fällen, wo die objective Bed. in der subjectiven Form (Ätman.) erscheint, ist eine re- flexive Beziehung (auf den Handelnden) hinzugetreten (‘schaffen für sich’, oder ‘etwas, was dem Handelnden gehört u. Ss. W.). 10. jägs-idhuds (RPr. 589). (10 in 12) Rv. II. 23, 16. Die Länge kann metrisch sein, aber auch Perf. mit vedischer Länge, oder selbst Perf. In- tensivi s. Vorbemerkung (dann etymologisch: “mit grosser Heftigkeit begehrt haben und fort und fort begehren’); eine sichre Wahl unter diesen drei Möglichkeiten vermag ich Histor,-philolog. Classe. XXVIL. 4. E 34 THEODOR BENFEY, nicht zu treffen (vgl. Götting. Nachr. 1874 8. 635, wo Z. 3 nir m’ zu corrigiren ist). 11. jähzishäzadna (RPr. 588). (5 in 12) Rv. I. 101, 2 (z. 1. y6 viawsam); schwerlich metrisch, sondern Perfect mit vedischer Dehnung in der Reduplication (s. Vorbem.) 12. jihieda (Ath. Pr. IH. 14 Wh., vgl. IV. 87 Wh.). (S in 11) Ath. IV. 32, 5; der gedruckte Text hat je mit Kürze, allein Whitney bemerkt (Ath. Pr. p. 131 n.*), dass alle Mscpte die Länge haben. Die Dehnung würde metrisch sein; dafür spricht, dass Ath. VI. 116, 2 jehtde mit Kürze hat und analog Rvy. I. 25, 2; VII. 58, 5 und X. 34, 2. Uebrigens hat Rv. auch X. 83, 5, welcher Vers dem zuerst erwähnten des Ath. (jedoch mit manchen Varianten) ent- spricht, jehtla mit Kürze, trotzdem, dass auch hier das ja die Ste Silbe des elfsilbigen Stollens bildet’); es mag dies richtig sein, denn es kommen einige Fälle vor, in denen die Ste Silbe (in elf- und zwölfsilbigen Stollen) kurz er- scheint; allein deren Zahl ist äusserst gering und mehrfach leicht zu ändern. Ich glaube daher fast, dass der Ath. uns — vielleicht einer anderen cäkhä folgend, als die war, wel- cher unsere Rigveda-Samhitä angehört — in jöhlda den rich- tigen Vortrag erhalten hat; nicht unmöglich wäre dann, dass die Verkürzung in dieser Stelle des Rv. durch die Kürze in den drei übrigen Stellen herbeigeführt wäre. ı3. tätäna (RPr. 583). (3 in 8) Rv. I. 105, 12, nicht metrisch und sehr auffallend, da tatäna mit kurzem a in der Reduplication sonst in 16 Stellen (ä-tatä'na mitgerechnet) im Rv. erscheint und in fünf. ähn- 1) Der Stollen lautet, täm tva manyo akratür jihiläham N D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IN D. SAMH.- U. PADA-TEXTEN D. V. 35 lich wie hier, in der Verbindung mit särya, nämlich I. 35, 7 V.88,410:;°V. 54, 5: VL12, 15 X.7178, 3. "Dass! dem Rishi des Liedes, in welchem tätäna erscheint, keines zuge- schrieben wird, in welchem tatäna vorkommt, mag immerhin bemerkt werden, erklärt aber die Erscheinung natürlich nicht im mindesten. Wir werden wohl anzunehmen haben, dass die Länge hier nur darum erscheine, weil sie in der Vedenzeit neben der Kürze in der Reduplication des Perfects zur Geltung gekommen war. 14. tätzripäzeä und tätz-ipim (RPr. 589). (6 in 8) z@tripim Rv., III. 40, 2. (8 in 11) tätripänd‘‘) Rv. X. 95, 16. Die Länge könnte metrisch sein, aber die zweite Form jedoch auch Partic. Pf. der primären Verbums tarp oder des vedischen Frequen- tativs und die erste eine nominale Bildung derselben, vgl. Vorbem. 15. tätzishäzeäd, tätaishäzsäm, täteishuds (RPr. 569; 581; Ath. Pr. III. 13 Wh.). (In der 2ten Silbe) Rv. I. 31, 7 (tätrishändh). — X. 15,9 = Ath. XVIN. 3, 47 (tätrıshuh). (5 in 11) Rv.Il. 4, 6 (tätrishänah), der pathetische Fuss |, — —| statt des gewöhnlichen | uu— — | (6 in 11) Rv. I. 173, 11 (tätrishänam) | — u — |; nd dcchä ist zu lesen (vgl. ‘Behandlung der auslautenden a in mä ‘wie und nä ‘nicht’ S 4, 8. 8). (in der 1sten Silbe) Rv. I. 130, 2 (tätrishändh). Nur in der 2ten Silbe und vielleicht in 5 in 11 lässt sich die Länge aus dem Metrum erklären; aber weder in 6 in 11 noch in der isten Silbe. In den letzteren ist daher entweder Perfect des primären Verbums oder des Frequentativs zu erkennen. Da wir tatrishändm mit kurzem a in demselben Hymnus I. 130 finden, in welchem wir es lang 1) Ist im Index zu M. Müller’s Ausgabe $. 235°, Z. 23 verlesen zu Zatrishänd” Dieses ist daher zu streichen und Zatripänd vor Z. 19 einzufügen. E2 36 THEODOR BENFEY, sahen, nämlich in Zatrishändm im Sten Vers und zwar in derselben Stelle des Stollens — 6 in 11 — wo wir es in I. 173, 11 lang sehen, dieses aber entschieden nur Perfect des primären Verbums sein kann, so scheint es mir am gerathensten auch die Formen mit langem 4 so zu fassen. 16. dädz-ihäasäd, däda-ihäzeam, dädr-ihi (RPr. 569). (8 in 12) Rv. I. 133, 6 (z. 1. Indıra dädrihi). (5 in 11) Rv. IV. 26, 6 (dädrihänah) (+ v— —). (in der 1sten Silbe) Rv. I. 85, 10 (dädrihändm); 130, 4 (dä- drihändm). In 8 in 12 kann die Länge metrisch sein; aber entschieden nicht in der ersten Silbe und auch nicht nothwendig in 5 in 11. Die Form ist entweder Pfct des primären Verbums, oder des Frequentativs. Ausnahme: ddadrihanta, reduplicirter Aorist (RPr. 580). (6 in 11) Ry..X. 82; 17 VS. XV 25 Ts W005 > (wo VL. ddadrishanta). 17. dädhzishi?%, dädhzrishim (RPr. 575). (10 in. 12), Ry. 11.16, 7: (5 in 11) Rv. IV. 17,8 (= 8v. 1. 4.1.5.4. In meinem Auszug aus den Pada-Handschriften habe ich dadh’ mit kurzem a nicht angemerkt; vielleicht aus Versehen; doch will ich es um so weniger unerwähnt lassen, da ich auch im SvPr. nichts finden kann, woraus ich die Kürze im SvPada er- schliessen müsste). dädhz’ishud (AthPr. II. 13). (6.710.118), Ath.T. 27,.,3. In 6 in 8, 10 in 12 kann die Länge entschieden metrisch sein, vielleicht auch in 5 in 11, um den beliebten pathetischen Fuss | u — — | zu gewinnen; diese Auffassung erhält da- durch eine Stütze, dass alle sonstigen reduplicirten Formen von dharsh (dhrish) kurzes a in der Reduplication haben, so dadharsh- und dadhrish- im Pfet und Aor. und in den no- minalen Ableitungen dadhrisha, dädhrishvani.. Natürlich wäre D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IN D. SAMH.- U. PADA-TEXTEN D. V. 37 jedoch auch möglich, dass jene zu dem Perfect mit @ in der Reduplication des primären Verbums oder des vedischen Frequentativs gehören. ıs. nänäma (RPr. 583). (In der 2ten Silbe) Rv. IV. 25, 2. (5 in 12) Rv. I. 48, s (2—v—|. (In der 3ten) Rv. Il. 33, 12. Nur der erste Fall liesse sich metrisch erklären; demnach ist es entweder Intensivs. Perfect des primären Verbums mit vedischer Länge, oder des 19. mämah- mit ä in allen zu dieser Basis gehörigen und bei den Stellen aufzuführenden Formen (RPr. 569; VPr. II. 128: Athpr. IH: 13). (6 in 8) mämahe Rv. VII. 2, 42; 12, 6.— X. 62, 10. — EACH RX 127,28 (10 in 12) mämdhah Rv. Il. 17, 7. DBeiläufig bemerke ich, dass in M. Müllers kleiner Ausgabe des Pada (1873), wie in der grossen are statt str zu lesen ist. (8 in 11) mämahanta Rv. VII. 52, 2. — mämahantäm Rv. 1. 34% 16, — 955.117 — 96,9 — 100, 19 —:101, 11. =: 102, 117 2.109, 3.105,19. = 106, 2 =107,'3 = 108,13 — 1095832 —= 111029 —1.111 52 — 112,25 (= VS. XXXTV. 30) = 113, 20 = 114, 11 = 115, 6 (= VS. XXXII. 42). — mämahänam Rv, 1. 117, 17. — mämahe 1. 165, 3; V. 27, 1. — mämahändh VS. XVII. 55. (8 in 12) mämahasva Rv. Ill. 52, 6. (6 in 12) mämahe Rv. VII. 1, 2| — —v-—|. (9 in 12) mämahasva Rv. X. 122, 3. Allein hierdurch ent- steht als Jagati-Schluss | — — |. welcher höchst auffallend ist und nicht umhin kann, gegen die Richtigkeit des Wortes Bedenken zu erregen. Nach der indischen Auffassung sollen der erste und fünfte Vers Trishtubh’s, die übrigen sechs Verse Jagati's sein. Allein sieht man das Metrum genauer 38 THEODOR BENFEY, an, so ergiebt sich, dass in den fünf ersten Versen, wie das oft der Fall ist, elf- und zwölfsilbige Stollen stark gemischt sind; in den drei letzten dagegen ist nur der letzte Stollen (s9), ein mehrfach vorkommender Refrain, elfsilbig, die elf vorhergehenden dagegen sind zwölfsilbig; in einem solchen Fall darf man vermuthen, dass der Hymnus aus zwei kleineren, einem von fünf und einem von drei Versen (oder vielmehr Strophen) verbunden ist. Ob das auch hier anzunehmen sei, wollen wir hier nicht discutiren, sondern uns zu den fünf ersten zurückwenden. Hier soll die erste Strophe Trishtubh sein, allein nur der erste Stollen ist elfsilbig, die drei übrigen dagegen sind zwölfsilbig; im 2ten ist näm- lich advishenidm zu lesen; der 3te ist auch in der Samhitä- Lesung zwölfsilbig, und im 4ten ist suvf'riam zu lesen. Die 2te Strophe entspricht der indischen Angabe, indem alle vier Stollen in der That zwölfsilbig sind. Allein in der dritten Strophe sind nur der erste und dritte Stollen richtige Jagati's, indem dort dmartio, hier suäbhivä zu lesen ist; der vierte ist unzweifelhaft ein regelrechter elfsilbiger I- — -—Iu——Iu-—|, und der dritte erhält nur durch den schon erwähnten, sehr unregelmässigen, Schluss zwölf Silben. Die 4te Strophe hat — der indischen Angabe entsprechend — vier zwölfsilbige Stollen, indem in dem vierten wieder suvfriam zu lesen ist. Allein der fünfte hat nicht — wie die indische Auffassung meint — vier elfsilbige, sondern entschieden vier zwölfsilbige Stollen; im ersten ist nämlich Zudm und vdreniah zu lesen und ent- weder der erste oder zweite Fuss, wie nicht so sehr selten, nur durch drei Silben gebildet; ich lese diesen Stollen mit mangelhaftem ersten Fuss, aber so, dass ich durch & zwei Silben repräsentiren lasse tuäm duütäh prathamö väareniah | [vom Im zweiten Stollen ist matsua zu lesen; der dritte ist auch D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IN D. SAMH.- U. PADA-TEXTEN D. V. 39 in der Lesung der Samhitä ein regelmässiger zwölfsilbiger. Der vierte ist zur Zeit der Abfassung des Präticäkhya sicher nicht elfsilbig. gelesen: denn wäre dies der Fall gewesen, dann würde vi die achte Silbe gebildet haben und hätte der allgemeinen Regel gemäss in der Samhitä mit gedehntem i erscheinen müssen; davon erkennt zwar das Präticäkhya (533) Ausnahmen an, unter diesen wird aber unsre Stelle nicht aufgeführt (vgl. Ilte Abhdlg S. 74 unter vi); man muss also wie mehrfach — der Anweisung des Präticäkhya 974 gemäss — tudm statt tvdm gesprochen haben, wodurch vi zur 9ten Silbe und der Stollen zwölfsilbig wird. Freilich erhält der Schluss dadurch die ungewöhnliche Form | uuu —|: Ich glaube aber fast, dass man einst das Recht erhalten wird rurucuh in rürucuh (3 Pl. des reduplicirten Aorist, nach Analogie von nünot und der allgemeinen Regel in Bezug auf die Dehnung und von deucyavus in Bezug auf die Endung us) zu ändern; dass es Causalbedeutung in dieser Stelle hat, ist keiner Frage unterworfen (:‘die Bhrigu’s bewirkten durch Loblieder, dass du (Agni) dein Licht auseinander strahlen liessest‘). Man sieht, dass in den 5 ersten Strophen elf- und zwölf-silbige Stollen unter einander gemischt sind. Wäre es nun möglich 3® ineinen elfsilbigen Stollen zu verwandeln, dann würde die dritte Strophe ab- wechselnd einen zwölf- und einen elf-silbigen Stollen enthalten. Ich glaube, dass jene Umwandlung möglich ist. Da nämlich das Verbum mah auch unreduplicirt erscheint — obgleich nur in den Formen mahe, maheta und mahema — so möchte ich wagen an die Stelle der redupli- cirten Form die nicht reduplicirte mahasva zu setzen, und zwar um so mehr, da dadurch der erste Halbvers dem zweiten nicht bloss im Rhyth- mus, sondern auch im Klang ähnlich wird, nämlich saptä dhä’mäni pariyänn ämartio däcad däcushe sukrite mahasva | 40 THEODOR BENFEY, suvirena rayinägne suäbhuvä yas ta änat samidhä& tam jushasva || Beiläufig erwähne ich, dass ddeat in 6 nicht mit Säyana, welchem Grass- mann folgt, als Verbum finitum zu fassen ist. Das Richtige hat, wie so oft, Ludwig (Uebersetzung I. 471) erkannt. Es ist Nomin. Sing. Ptcp. Präs. ohne n, wie auch im Nomin. Plur. VII. 14, 3; 17, 7, nach Analogie von gdsat von cäs; wie dessen Praesensthema ed's-a, so ist auch däg-a eine Reduplication mit hinzugetretenem Character der ersten Con- jugation, wie in mehreren griechischen z. B. yı-yv-o für yı-yev-o, u- ıt-o für sı-ner-o. Das primäre Verbum, welches sich für eds bekannt- lich in der Sprache in gaes erhalten hat, ist für ddge nur im Nomen *dag-as (= lat. decus, vgl. dec-et u. s. w. in Bem. zu No 42—51.) erhalten, von welchem das Denominativ dacas-ya abgeleitet ist und wesentlich dieselbe Bedeutung hat wie däc. Ich übersetze wörtlich: ‘Die sieben Stätten (des Feuers) umgehend (als) ein Unsterblicher (d. h. immer und ewig die heiligen Opferstätten in Brand setzend), hold seiend dem (dir) huldigenden, spende [reichlich‘)] dem Frommen! durch ein mit Reichthum an Söhnen verbundenes, in Fülle zu Gebote ste- hendes, Vermögen erweise deine Gunst dem der mit Brennholz dir nahet’ (d. h. eifrig dein Feuer unterhält). Das seltene Vorkommen der unreduplicirten Formen von mah einer- seits, so wie das häufige der reduplicirten andrerseits mochte bewirkt haben, dass letztere von demjenigen, auf welchem in letzter Instanz die Fassung dieser Strophe in der Samhitä beruht, auch an unsrer Stelle statt der erstren gesprochen wurde. Billigt man unsre Aenderung, so bleibt nur eine Stelle, in welcher die Länge sich nicht aus dem Metrum erklären liesse, nämlich die in der vorletzten Rubrik [6 in 12], sonst zwei. In jener ist mämahe dann entweder 3 Sing. Perfecti Frequentativi, oder des primären Themas mit vedischer Länge in der Reduplication. Aber auch diese eine Form ge- nügt schon, um wenigstens zweifelhaft zu machen, ob die metrisch 1) Wenn wir nicht mämahasva, sondern nur mahasva lesen, fällt dies Wort weg. D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IND. SAMH.- U. PADA-TEXTEN D.V. 41 mögliche Erklärung in dieser auch die richtige sein würde. Diese Frage bin ich in Bezug auf mämahanta, mämahantäm, mämahasva und mämahdna nicht im Stande zu erörtern, ohne in allen einschlagenden Stellen die Bedeutung derselben genau zu untersuchen. Ich würde mich gern dieser Mühe hier unterziehen, wenn es mir bei Betrachtung derselben möglich gewesen wäre, zu einer, wenn auch nur wahrschein- lichen Entscheidung zu gelangen; vielleicht wird eine eingehende Un- tersuchung der Bedeutung der Verbalformen in den Veden, welche je- doch in Folge der eigenthümlichen dichterischen Sprache derselben mit grossen Schwierigkeiten verbunden ist, zu einer Entscheidung verhelfen; doch erfordert diese natürlich eine besondre Bearbeitung. Nur in Bezug auf den Conj. des reduplicirten Aorists (so fasst ihn auch Säyana zu der Stelle Rv. II. 17, 7, in welcher er erscheint) mä- mähah glaube ich mit Bestimmtheit annehmen zu dürfen, dass die Länge nur metrisch sei (vgl. unter No. 9 S. 31 und ved. tatdpate Rv. IV. 2, 6, ebenfalls Conjunctiv des reduplicirten Aorist, aber ohne Dehnung des in der Reduplication bewahrten ursprünglichen a; dass beide Formen Conjunctive sind, zeigt ihre Abhängigkeit vom Pronomen relativum ya an beiden Stellen). 20. mämzrijita, mämzijud, mämzije (RPr. 563). (6.108) Rv..1X%.2,5 (= .8v. I. 4.1: 3. 5). mämrie: (8 in 11) Rv. VII. 95, 3 mämrijtta. (101m 12) Rv. X. 65,7 mämrijuh (es ist tandi z.1.); 66,9 (ebenso). (in der 2ten Silbe) mämrije Rv. VII. 26, 3. — IX. 107, 11 = Sy. El.8..2.512# 1: (4 in 8) Rv. IX. 14, 5 mämrije. In allen diesen Fällen kann die Länge metrisch sein und ist es wahrscheinlich. Denn das Frequentativ kömmt oft vor (im Rv. 26mal), jedoch nur in der regelmässigen Form marmryj. Wir würden also in allen aufgeführten Formen Pfecta des primären Verbum sehen. 21. mämzicuds (RPr. 563). kein, 8) By. VIEL .9, 3, — Ath, XX.139,1.3: Histor.-philolog. Classe. XXVIl. 4. F 42 THEODOR BENFEY, Ganz wie das vorige zu beurtheilen. Auch hier erscheint als Frequentativ zugleich marmrig, jedoch im Rv. nur einmal. 22. jüyudhi? (RPr. 587). (6 in 11) Rv. X. 149, 4. Es erscheint zwar yuyudhi zweimal mit kurzem & in der Reduplica- tion, nämlich Rv. I. 85, 8. — X. 115, 4; allein die Länge an unserer Stelle lässt sich schwerlich aus dem Metrum erklären; wır werden sie also — der Vorbemerkung S$. 23 ff. gemäss — nach Analogie des gedehnten Re- duplicationsvocals in der reduplicirten Conjugationsclasse (vgl. kurze Sanskrit-Grammatik S. 80—81, und die griechischen reduplieirten Prä- sensthemen, welche, wie die Frequentative der zweiten Form auf an- getretenem Suffix ya beruhen, vgl. ü-aww für u-tev-jw, wie nauyabrw für neugyev-jw), als grammatische Nebenform der Formen mit « zu be- trachten haben. Bem. Dass des Metrums wegen statt gd'vaiva zu lesen ist gdveva ist schon in der Ist. Abhdlg S. 252 angemerkt, jedoch ohne genauere Begründung, welche hier nachgeholt werden möge. Da nämlich im 3ten Stollen nach der fast durchgreifend angewandten Regel (vgl. ‘Behandlung des auslautenden a in nd ‘wie’ und nd ‘nicht u. s. w. $ 10 8. 45) statt ny etu zu lesen ist nd etw, so erhält dadurch der durch den Schluss | v — — | entschieden als Trishtubh gekennzeichnete — auch als solcher von den Indern anerkannte — Stollen eine Silbe zu viel, nämlich 12 statt 11. Um diese zu entfernen, behandeln wir pa- tiriva, für Pada-Lesung pätih-iva, gerade so, wie Rv. V. 7, 8 die Pada- Lesung svadhitih-iwva in der Samhitä in der Form svddhitiva erscheint (vgl. “Vedica und Linguistica 8. 177 n. und den ganzen $ 6 $. 174— 182), d. h. wir nehmen an, dass in der letzt erreichbaren Gestalt dieses Verses der Visarga, wie so sehr oft, spurlos verschwunden und die in Folge davon zusammentreffenden i-i zusammengeflossen seien, also pätlva gesprochen ward'). Nach dieser, so wie den an den angeführten Orten 1) So ist, beiläufig bemerkt, auch Rv. VI. 75, 14 (= VS. XXIX. 51 = TS. IV. 6.6.4) statt dhir-iwa zu sprechen dhiva, da es sich von selbst versteht, dass statt . D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IN D. SAMH.- U. PADA-TEXTEN D. V. 43 und unten in der Note bemerkten Analogien wage ich auch y@yudhir- iva in unserm Verse (Rv. X. 149, 4) in yüyudhiva zu ändern und zwar nicht an wenigsten, um dadurch die Kürze in der Sten Silbe wegzu- schaffen, welche, wie sich in den ‘Beiträgen zur vedischen Metrik’ zeigen wird, grosse Bedenken erregt. Natürlich ist in demselben Stollen zu- gleich die Zusammenziehung von wa mit acvdn rückgängig zu machen und, wie Rv. X. 166, 5 der 5te Stollen manddkä-iva udakän (Metrum I ——v|uuu— |), statt Wwodakdn zu lesen ist, so auch hier Pia devän zu sprechen; dass statt ma üd ebendaselbst zu sprechen sei möd, ist schon in der IVten Abhälg, 3te Abth. S. 11 bemerkt. Durch diese Umwandlungen wird das Metrum ganz regelrecht und die letzterreichbare Form von X. 149, 4 lautete demnach: säveva grämam yü'yudhiva äcvän väcreva vatsaw sumanä duhänä pätiva jayam abhi no ni etu dhartä diväh savitä’ vievavärah || . Der Rhythmus der drei ersten Stollen ist wesentlich identisch, hat speciell eine so starke Cäsur hinter der 5ten Silbe, dass er dadurch und durch seinen ganzen habitus den Eindruck einer Verbindung von einem Fuss der dvipada viräj (vgl. z. B. die Hymnen I. 65—70) mit dem Schluss einer Trishtubh macht (vgl. S. 7—8 zu Rv. VI. 44, 8 und ‘Behandlung des auslautenden na u. s. w.' S. 10. zu Rv.X. 46, 5); der letzte Stollen dagegen ist eine reine Trishtubh; ich lese diesen Vers: 22-122 je [v2] este] a | a a Re pary eti z.1. ist parieti. Das Metrum des Stollens ist nun | — u— |—uu— u — |. Ebenso Rv.X. 146, 2 äghätibhiva statt äghätibhir-wa; Metrum | — —v— | ou. In Rv. VIII. 19, 14 ist statt udna-iwva z. 1. udneva; Metrum | ——— |v— u |; Rv. X. 166, 2, analog I’ndreva? statt Indra-iä®; Metrum | -—— — — | ——vu-—|; Rv.X. 173, 2 (= Ath. VI. 87, 2 mit VV.) in b parvatevä® statt pärvata-iwä® ; in c indreveha statt indra-iwehd, Metrum von b| — u— —|u—u— |; von ce | —— —- — v—— vl 44 THEODOR BENFEY, 23. yüyuvi (RPr. 555). (6. in 8) Ryv..V.150, 3. Die Länge kann metrisch sein, aber auch, wie yüyudhi in einem Fall entschieden, grammatisch (s. S. 42). 24. rärakshäzsäd (RPr. 571 vgl. 582 und Abhndlg I, $. 239). (In der 1sten Silbe) Rv. IV. 3, 14. Nicht metrisch; wegen des Acccents Ptcep Perf.; ob des primären Verbums mit Länge des Reduplicationsvocals (s. Vorbem. S. 27), oder des Frequentativs ist nicht mit Sicherheit zu entscheiden; ich neige mich zu der letzteren Auffassung; die etymologische Bed. ist “fort und fort geschützt habend und schützend’, d. h. ‘immer schützend’. Eine nicht wörtliche, aber den Sinn getreu wieder gebende Uebersetzung würde lauten: ‘Du, o Agni! der du uns stets geschützt hast und liebest, schütze uns (auch jetzt) mit deinen Schutzmitteln;; vertreibe, zerschmettre den star- ken Bedränger, tödte den Daemon und wäre er noch so’) hoch gewachsen !” Der Grund, wesshalb die Verfertiger des Pada die Kürze an die Stelle der Länge setzten, liegt wohl einzig darin, dass Rv. I. 147, 3 rardksha in der Samhitä vorkömmt. 25. räradhüd (RPr. 571). (8 in! 1:1) Ry. ‚VIE 18,018. Kann metrisch sein, vgl. aber auch Vorbem. 8. 27 ff. 26. rärän, räraaaa, rärazaat, räräzaad, räranta, rärantu, rärandhi, arärazaud (RPr. 571). (6..in. 8) rärdna Rv. IX.,107, 19 (= sv. L& 23.6, _X. 86, 12 (= Ath. XX. 126, 12); rärdnah Rv. VII. 32, 6. (10 in 11) rdran Rv. I. 122, 12. (10 in 12) aräranuh Rv. VIII. a, 21. (in der 1sten Silbe räranat Rv. I. 10,5 (= Sv. I. a. 2. 3. 4); — 91, 14. — rärandhi Rv. III. 41, 4 (= Ath. XX. 23, 4). ER E 1) cid eigentlich ‘irgend’; mahi cid irgend hoch’ = ‘noch so hoch”. D. QUANTITÄTSVERSCHIEDENH. IND. SAMH.- U. PADA-TEXTEN D. V. 45 (in der 3ten Silbe) rärandhi Rv. I. 91, 13. — VI. 25, 9. — rärantu Bv. III. 42, 8 (= Ath. XX. 24, 8). — räranta Ry. V. 54, 13. Die drei ersten Rubriken lassen eine Erklärung aus dem Metrum zu; nicht aber die beiden letzten. In letzteren lassen sich rärdnat rä- randhi rärantu und räranta recht gut als Conjunctiv und Imperativ des Frequentativs fassen; demgemäss werden wir wohl mit Wahrscheinlich- keit auch in den drei ersten Rubriken räranah als Conj. Frequent. nehmen dürfen und ardranuh als dessen Imperfect; bei rärana dagegen schwanke ich, ob es nicht eher das Pfect des primären Verbums mit metrischer Länge, oder der im Veda neben der Kürze geltend gewor- denen sei (s. Vorbem. S. 28 ff.) In rärdn endlich haben wir, des Ac- cents wegen (vgl. sasvdr Rv. 1. 88, 5), den reduplicirten Aorist mit a zu erkennen, dessen Reduplicationsvocal seine Länge wohl nur dem Metrum verdankt (vgl. zu No. 9 S$. 30). Da von dem Verbum, zu welchem diese Formen gehören, ran oder ran, keine reduplicirte Form mit kurzem a in der Reduplicationssilbe erscheint — denn raräna-tä (Rv. I. 171, 1), welches Grassmann (Wtbch 1144) nach Säyana zweifelnd dazu stellt, gehört sicherlich nicht hieher; ich vermuthe, dass es der adverbial gebrauchte vedische Instrumental Sing. des Abstracts raränd-tä vom Ptep. von rä sei und eigentlich ‘mit Wil- ligkeit = willig, huldreich’ bedeute — so wage ich nicht mit Bestimmt- heit einen Grund anzugeben, welcher die Pada-Verfertiger bewogen haben möchte, das 4 der Samhitä im Pada zu verkürzen. Fast glaube ich, dass sie sich einzig durch die kurzen a in dem reduplicirten rar andrer Verba — wie rdrate, rdräna u. aa. von rä&, rardksha (s. No 24), rarapg-e, rarambh-a, raräd-a, rarädh-a bestimmen liessen. Denn ihre grammatische Kenntniss der Vedensprache war noch äusserst gering und die Gründe, welche sie bestimmten, Aenderungen mit den Samhitä- Formen vorzunehmen, waren — abgesehen von den elementarsten Kenntnissen der Sprache — rein äusserliche. Histor.-philolog. Classe. XXVIl. 4. G Zusatz. S. 7.:Note 2; 2 v. u. füge hinzu: vgl. S:.43 7. 16 ft. Behandlung des auslautenden a in na ‘wie’ und na ‘nicht’ im Rigveda mit einigen Bemerkungen über die ursprüngliche Aussprache und Accentuation der Wörter im Veda von Theodor Benfey. (Vorgeiegt in der Sitzung der Kön. Ges. d. Wiss. vom 7. August 1880.) SER In den Samhitä-Texten der Veden herrschen bekanntlich im grossen Ganzen — d.h. mit verhältnissmässig wenigen, freilich nicht selten sehr gewichtvollen, Ausnahmen — die Sandhi-Gesetze des gewöhnlichen Sanskrits. Eben so bekannt ist aber auch, dass diese Sandhi - Gesetze in der ursprünglichen Fassung fast aller vedischen Hymnen zum bei weitem grössten Theile keine Geltung hatten. Die im Ganzen einfachen und regelmässigen Metra derselben zeigen mit grösster Entschiedenheit, dass z. B. von den Sandhi-Gesetzen, welche im späteren Sanskrit sich in Bezug auf das Zusammentreffen aus- und anlautender Vocale geltend gemacht haben, zu grosser, aber nichts weniger als ausnahmsloser, Herr- schaft nur diejenigen gelangt sind, welche bei auslautendem a oder & eintreten, dass dagegen diejenigen, welche bei auslautenden ü, i, u, & vor unähnlichen Vocalen herrschen (nämlich Liquidirung zu y v), in den Veden fast nie angewendet sind (in einem etwas grösseren Umfang fast nur bei zweisilbigen Präfixen, wenn sie dem dazu gehörigen Verbalele- ment unmittelbar vorhergehen, wie z. B. Rv. 1. 118, 7 präty adhatta» sushfutim jujushänä’ || a elle ls Rv. IV. 18; 3 paräyatim mätäram änv acashia | v—_u— | u. |v—u]l)- Darauf näher einzugehen, ist jedoch Histor.-philolog. Classe. XXVIl. 2. A 2 THEODOR BENFEY, nicht dieses Orts; es wird dies die Aufgabe der Abhandlungen über den vedischen Sandhi sein, in welchen alles dahin gehörige seine Erörterung finden wird. Hier beschränke ich mich zunächst auf die Besprechung eines einzelnen Falles, welcher schon durch die ausnahmslose Regel- mässigkeit, in welcher er uns in der letzt erreichbaren Fassung der ve- dischen Lieder entgegentritt — im Gegensatz zu der falschen Behand- lung in den Samhitä-Texten — ganz dazu angethan ist zu zeigen, welche Veränderungen jene in den Jahrhunderten erlitten haben, die von der Zeit ihrer Dichtung bis zu der verflossen sind, in welcher sie in den uns überlieferten Samhitä-Texten ihre endgültige Gestalt erhalten haben. Da mir Indices zum Yajur-Veda in beiden Gestalten, so wie zum Atharvabis jetzt nicht zu Gebote stehen, bin ich freilich in Bezug auf das Material auf den Rig- und Säma-Veda, so wie die Stellen des Yajus und Atharva beschränkt, welche jenen beiden entsprechen; allein selbst, wenn die anderen Theile des Yajus und Atharva Verse enthalten sollten, in denen sich Ausnahmen von der im Rig- und Säma-Veda herr- schenden Regel zeigen, würden diese nicht besonders ins Gewicht fallen, da diese beiden Veden neben vielen alten Liedern unzweifelhaft auch manches enthalten, welches sicherlich einer bedeutend späteren Zeit angehört, als die alten vedischen Gedichte. SD Der Fall, welchen wir im Folgenden in Betracht ziehen werden, betrifft, wie die Ueberschrift besagt, die — ich hätte in Bezug auf na, wie, gleich hinzusetzen dürfen: falsche — Behandlung, welche in der Samhitä dem Worte na zu Theil geworden ist. Dass das Wort nd in der Bedeutung ‘nicht’ mit dem Worte na in der Bedeutung ‘wie’ identisch ist, wird wohl von Niemand bezweifelt. Wie so die letztere aus jener entstanden ist, habe ich im Glossar zum Säma-Veda (1848) S. 105 zu erklären versucht (vgl. dazu Pott, Etymo- logische Forschungen 1? (1859), 352); eine andre Erklärung giebt das St. Petersb. Wtbch IV (1865), 5. In dieser Bedeutung steht »« stets hinter dem BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ‘WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 3 womit etwas verglichen wird und, wenn dieses durch mehrere Wörter ausgedrückt ist, gewöhnlich hinter dem ersten, seltener hinter dem zweiten. Nach meiner Erklärung: [(eigentlich: (#) nicht d. h. nicht ganz, aber doch ähnlich, fast), wie] wird durch dieses na die Bedeutung des vorhergehenden Wortes gemildert; ich würde jetzt hinzufügen: es wird ihm das Moment entzogen, welches wir durch den Zusatz ‘im wahren Sinne des Wortes’ hinzufügen und welches im Sanskrit jedes Wort ent- halten kann und wohl ursprünglich enthielt (vgl. Gött. Nachrichten 1880 S. 88 ff. = Vedica und Linguistica S. 204); danach würde z. B. Rv.1.39,10 rishidvishe marutah — isham nd srijata dvisham etymologisch etwa heissen ‘Lasst los, ihr Marut! auf des Sehers Feind Hass: (der ein) Pfeil (nur) nicht im wahren Sinne des Wortes’; na mildert also in dieser Stellung die Bedeutung des vorhergehenden Wortes; dieser Gebrauch erinnert einigermassen an den Einfluss, welchen non im Lateinischen durch seine Stellung (vor oder nach) z. B. auf nihil übt: non nihil “nicht nihil im vollen Sinn des Wortes, d. h. etwas, während in nihil non ‘nıhil nicht‘, non das negative Element in nihil ganz aufhebt, oder viel- mehr, oppositionell wirkend, nihil in den reinen Gegensatz: alles um- setzt (vgl. Nachrichten, 1880 S. 2 und 90 = Vedica und Linguistica S. 185 und 206); vgl. eben so non-nulli “einige’, nullus non ‘Jeder; non- nemo, “mancher, nemo non ‘Jeder, non-nunguam, ‘zuweilen’, nunguam non “immer. Ob die Verschiedenheit der Bedeutung, wie sie sich in Bezug auf nd, wie, und die angeführten lateinischen Fälle durch die Wort- stellung kennzeichnet, auch durch sie allein zu erklären sei, wage ich nicht zu entscheiden; in Bezug auf nd im Sanskrit wäre es vielleicht nicht unmöglich, da in dieser Sprache die alte indogermanische Wort- stellung (vgl. über sie einiges in ‘Nachrichten’ 1879 S. 188 = Ved. und Linguist. S. 113) sich- noch in grossem Umfang geltend macht; fraglich aber, ob auch im Latein; ich kann nicht umhin zu vermuthen, dass sie hier wenigstens zugleich, vielleicht aber selbst allein, auf einer Stimmodulation beruht; denn dass diese von nicht geringem Einfluss auf die Wortbedeutung ist, davon kann sich jeder bei sorgfältiger Beo- bachtung der lebenden Sprachen durch sein Ohr überzeugen und was A2 4 THEODOR BENFEY, für die lebenden Sprachen gilt, galt sicher auch — wenn auch sehr verschiedenartig modificirt — für die nur literarisch bewahrten. Doch wenden wir uns jetzt zu unsrer eigentlichen Aufgabe. Sa In den Samhitä-Texten der Veden wird das auslautende a von nd, sowohl in der einen als in der andern Bedeutung, mit dem anlautenden Vocal oder Diphthong eines folgenden Wortes nach den Gesetzen des gewöhnlichen Sanskrits (ausser vor ri) zusammengezogen. Das Metrum zeigt aber, dass dieses Verfahren in Bezug auf nd, wie, der ursprüng- lichen Aussprache widerspricht, dass bei diesem die Zusammenziehung stets (in Bezug aufRv.1. 104, 53.8.5) wieder aufzuheben ist, während dies in Bezug auf nd, nicht, nur in verhältnissmässig sehr wenigen Fällen nothwendig ist. Eben so findet eine Verschiedenheit in Bezug auf das Zusammen- treffen mit anlautendem ri statt. Hier lesen die Samhitä des Rigv. Sämav. und die Väjasan.-Samh. bekanntlich hinter a (welches vor ri auch statt ä erscheint) stets ri; allein das Metrum zeigt, dass beide Vocale fast aus- nahmslos nur eine Silbe bilden (in der Taittiriy.-S. und nach dem Ath.- Prätic. im Atharvav., wie im gewöhnlichen Sanskrit, ar); nur nd in der Bedeutung ‘wie’ bildet auch hier eine Ausnahme, indem es mit dem folgenden ri, wie mit andern folgenden Vocalen, nicht zu einer Silbe zusammenfliesst. Um diese Sätze vollständig zu beweisen, werden wir alle Stellen des Rigveda und Sämaveda, sowie die entsprechenden des Yajurveda und Atharvaveda zunächst für nd ‘wie’ aufführen; dann auch alle für na, ‘nicht’, sowohl die, in welchen sein Auslaut mit dem folgenden Vocal sich zu einer Silbe verbindet, als auch die wenigen, in denen auch hier die Verbindung nicht eintritt, d. h. wieder aufzuheben ist. SA. nd, wie. 1. Rigv. I. 63, 1, ein elfsilbiger Stollen, in der Samhitä: BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ‘WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 5 bhiyä’ drilhäsah kiranä naijan || zu lesen: na aijan; danach ist auch die Accentuation zu ändern; nicht Asa sondern agar. Metrum: |u—u— su jo ul. 2. Rv I. 65, 3, ein zehnsilbiger Stollen, oder vielmehr zwei fünf- silbige. In der Samhitä: ätyo näjman särgaprataktah z. 1. nd adjman; also auch mit Accentveränderung; Metrum a 3. Rv. I. 104, 1, elfsilbiger (eher ein zehnsilbiger wie in No. 2) Stollen. In der Samhitä: tam ä ni shida svänö närvä | Auf jeden Fall ist nd drvä (ebenfalls mit Accentveränderung) zu lesen: liest man mit Grassmann suänö statt svdnö, dann erhält man ei- nen elfsilbigen Stollen in Uebereinstimmung mit den drei übrigen dieser Strophe (in c ist avasd'ya dgvan zu lesen) und Strophe 24 so wie 3—9. Allein svänd in der Bedeutung ‘laut tönend’ (hier vom Ross: wiehernd) ist sonst in den Veden nur mit v, nicht mit w, zu sprechen und zwar in Uebereinstimmung sowohl mit seiner nächsten Basis svand als seiner ver- balen Grundlage svan. Es ist mir daher wahrscheinlicher, dass dieser Stollen, wie auch 2° ein zehnsilbiger ist. Mischung von zehn-, elf-') und zwölf-silbigen Stollen ist im Veda gar nicht so ganz selten, wie wir denn auch in eben diesem Hymnus einen zwölfsilbigen in 2° haben (wo Indıram zu lesen ist). Ueber diese Mischungen muss ich auf meine später erscheinenden Beiträge zur vedischen Metrik verweisen. Danach wäre das Metrum Va ae während es, wenn wir suänö lesen, v—u— |uu— — |u— — lauten würde. 4. Rv. I. 122, 2; elfsilbiger Stollen; in der Samhitä: 1) Vgl. z. B. I. 70, 665, während der ganze übrige Hymnus nur zehnsilbige Stollen hat; beachte jedoch auch den dicht vorhergehenden Stollen, welcher in 4 und 6 Silben zerfällt, während alle übrigen zehnsilbigen Stollen dieses Hymnus in zweimal fünf Silben zerfallen; vgl. auch weiterhin No. 51. 6 THEODOR BENFEY, starir nätkam vyutam väsänä z. \. nd atkam (NB. Accent) und viutam. Metrum en, 5. Rv. I. 122, 15 elfsilbiger Stollen; in der Samhitä: syümagabhastih süro nädyaut ||. Auf jeden Fall ist nd adyaut zu lesen; sdro mit dem vorhergehenden tih bildet den zweiten Fuss. Es kommen zwar bisweilen mangelhafte Füsse vor, so dass diese drei Silben die vier des zweiten Fusses reprä- sentiren könnten; allein wo man sie wegschaffen kann, wird man, bei dem jetzigen Stand der Kenntniss der vedischen Metrik, doch noch gut thun, sie nicht gelten zu lassen. Ganz unmöglich wäre das vielleicht auch hier nicht; s&ro für s@ras ist hier der Genetiv von svär, oder viel- mehr siar (indogerm. savar')) und ratho, das Anfangswort des vorherge- henden Stollens, dazu zu suppliren: der Wagen der Sonne; sdras ist aber eine Zusammenziehung von älterem siaras; sollte sich dieses, wie so vieles alte in den Veden, hier erhalten gehabt haben und erst in der Zeit der Corruption von der contrahirten Form süöras verdrängt sein? Freilich lässt sich dagegen geltend machen, dass der Genetiv süras, obgleich ziemlich oft im Rv. vorkommend, sonst nie dreisilbig ist; doch ist. das'an, drei Stellen (Ry..lI. 71,9; 141, 3; U 11 m Sv.I. 5. 2.3. 7) mit dem gleichlautenden Nom. Sing. söras der Fall, welcher ebenfalls für indogermanisches savar-a-s eintrat (— gothisch sauil- n., altnord. söl- fem., latein söl m.; die Verschiedenheit des Genus erklärt sich daraus, dass savar-a ursprünglich Adjectiv war, gerade wie auch indogerm. savar-ia, woraus, vermittelst sdar-ia, vedisch sür-ia und sürya, vermittelst o«@Fsi-10o griech. 74:0 entstand). Dass der Genetiv von siar, svär noch auf indischem Boden dreisilbig war, wird dadurch sehr wahrscheinlich, dass der Genetiv Sing. söras gegen das — wie die Uebereinstimmung mit dem Griechischen zeigt — schon indogerma- nische Gesetz, — wonach einsilbige Themen nur im Nominativ Vocativ und Accusativ das Thema accentuiren — wie die mehrsilbigen, die En- 1) s. ‘Orient und Oceident’ I (1862), 284 ff. und II. 535, Fick, vgl. Wtbch d. Indog. Spr. I. 230. BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ‘WIE’ UND n« NICHT’ IM RIGVEDA. 7 dung durchweg accentlos zeigt; dagegen kann schwerlich der einzige Fall geltend gemacht werden (Rv. IV. 3, 8), in welchem im Dativ Singularis süre die Regel befolgt ist. 10. 1120. Metrum: —uu— ]|— —— [u——, oder im zweiten Fuss en Rv. I. 127, 9; achtsilbiger Stollen; in der Samhitä: crushziväno näjara || 2. 1. erusktivdno na ajara || Metrum: — — — — |wvuul. Rv. 1. 127, 10, ein elfsilbiger Stollen, welcher aber einen zwölf- silbigen repräsentirt: der zweite Fuss ist nämlich, wie auch im ersten Stollen, nur dreisilbig; in der Samhitä usharbudhe pacush& nägnäye z. 1. usharbudhe pagushe nd agndye Metrum: u—uv— |uu— |v_u—|. Rv. I. 129, 5 ein zwölfsilbiger Stollen; in der Samhitä tejishthäbhir aranıbhir nötibhir z. 1. tejishthäbhir aranıbhır nd ütibhir. Metrum —— _ u [uw |v=uu]|l. Rv. I. 129, 10, achtsilbiger Stollen; in der Samhitä mahe miträm nä'vase | 2. 1. mahe mitrdm na avase Mereum :. 0, = vw — |. Ry. TI. 149, 3 = Sy. 11: .9..4..4.:3%;-elisilbiger Stollen;. in der Sambhitä ätyal kavir nabhanyö nä'rvä | 2. ]. dtyah kavir nabhanio nd arva | Metrum I u 1 veu - jo—|. Vorbemerkung: Da man in der bisher befolgten Weise leicht prüfen kann, ob meine Annahmen richtig sind, wird es wohl nicht nöthig sein, die übrigen hieher gehörigen Fälle in gleicher, zu vielen Raum beanspruchenden Form, durchzugehen. Ich beschränke mich daher von jetzt an darauf, nur die Stellen und 8 THEODOR BENFEY, nd mit dem folgenden Worte anzugeben; nur gelegentlich werde ich eine oder die andre Bemerkung hinzufügen. Rv. I. 158, 3 Samh. näjma z. 1. nd djma. — 167,5 netyä z. 1. na ityd. — 168, 2 nörmayah, z. 1. nd ürmayah. — ebds. nökshänah z.1. nd ukshanah. — 168, 3 näsate z.1. nd äsate. — 168, 5 naitacah z. 1. nd etagah. — 169, 6 näıyäah z. 1. na arydh. — 173, 2 näcno z. 1. nd agno. — 173, 6 näsmai z. 1. nä asmai. — 173, 11 näcchä z. |. na acchäd. 931—30. Rv. I. 189, 7 näkrah z. 1. na akrah. Rv. I. 4. 5 nämimita z. l. na amimita. — 4, 7 naiti z. l. nd eti. — 34, 13 nänjibhi z. 1. na anjibhl. — Rv. III. 49, 3 närvä z. 1. nd arva. — Rv. IV. 6, 3 näkräh.z. 1. nd akrah. — 16, 2 (=: Ath. XXX 77, 2) nänte z. 1. nd dnte. — 39, 2 nägnim z. |. na agnim. — Rv. V. 33, 9 närcat z. 1. na Arcat. — 43, 7 nägninä z.]. nd agnind. 31—40. Rv. V. 52, 3 nökshäno z. 1. nd ukshano. — 87, 29 ein sechzehnsilbiger Stollen. Die Strophe ist eine Ati- jagati, welche aus zwei und fünfzig Silben besteht (RPrätic. 939), nämlich aus drei Stollen von je zwölf Silben und einem von sechzehn; nädrayah z. 1. nd adrayah'). Man beachte, dass in derselben Strophe in nd’dhrishe, in welchem rd “nicht heisst, die Zusammenziehung mit ddhrishe beibehalten werden muss. — V. 87, 6 nä’gnäayah z. 1. nd agndyah. — VI. 6, 5 näcanih z. 1. na dganih. — 11, 6 nä'shah z. 1. na ashah. — 12, 4 närvosrah z. 1. nd arvä | usrah?). — 44, 20 nörmäayo z. 1. nd ürmdyo. — 47, 14 nörmir z. 1. nd ürmir. — 48, 21 naiti z. 1. nd ei. Durch Max Müller’s Anmerkung zu RPrätic. 931 kann man schon zu der Vermuthung geführt 1) In demselben Stollen ist eshaam statt esham zu lesen; in 34 dhuininaäm ; in 54 suäyudhäsa; in Bezug auf 6° s. im Text; in 7% ajmeshu @ und gärdhässi adbhutai?, in 8° rathio und dassand dpa. 2) Ausserdem druanno und kratua in demselben Stollen. BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ‘WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 9 werden, dass die indische Bestimmung dieser Strophe nicht richtig sein möchte. Nach indischer Nomenclatur würde sie nicht als Yavamadhyä Mahäbrihati zu bezeichnen sein, sondern, wie Vs. 6 und 8 desselben Hymnus, als Mahäsatobrihati (vgl. RPr. 937). Sie besteht aus fünf Stollen, deren erster und dritter zwölfsilbig sind; die übrigen drei sind achtsilbig; nd eti erscheint im 2ten Stollen, in welchem auch sdriah zu lesen ist; im ersten ist, beiläufig bemerkt, did'm (vgl. das im Latein entspre- chende diem und im Griechischen JAie für älteres Aiev) statt dyd'm zu lesen. Rv. VI. 64, 1. nörmäyo, z. 1. nd ürmayo. 41—50. Rv. VI. 66, 10 nägneh, z. 1. nd agneh. 66, 11 nd'pa, z. I. nd dpa. Wegen Säyana’s Erklärung und Ludwig’s Uebersetzung (I. 311) bemerke ich, dass girayo na üpah einer der Fälle ist, deren ich schon mehrere hervorge- hoben habe (s. ‘Nachrichten’ 1878, S.193 ff. = ‘Vedica und Linguistica‘, S. 119 ff.), in denen zwei Wörter, hier girdyah und d’pah, im Sinne einer Zusammensetzung stehen: ‘Berge ... Gewässer’ für ‘Bergströme’; wörtlich übersetze ich den ‚ zweiten Theil der Strophe diväh cärdhäya gücayo manishä’(A) giräyo nä äpa ugrä aspridhran | ‘Die leuchtenden Gedanken für des Himmels Heerschaar (= Maruts) haben mit einander gewetteifert, wie mächtige Bergströme’; d.h.: Was ich zur Verherrlichung der Windgottheiten gesungen habe, bestrebt sich eines das andre zu überbieten, gleichwie mächtige Bergströme in ihrer Schnelligkeit sich gewissermassen zu überbieten suchen, mit einander wetteifern. key Val 22,12 (— Sy. 1.5. 1.1. 82 —rAth. XX. 117,1) närya, .1.na arvd. — 34, 7 närta, z. 1. na ärta. — 58, 3 nädhvä, z. 1. nd adhvd. — Rv. VIII. 26, 24 näcvaprishtham z. 1. nd agva”, oder vielmehr, wie auch an einigen andern Stellen (s. Grassmann Wtbch, 140) deuaprishtham ; Miebrum | — ul uuo—_ |u—u— |. 103 (92), 11 nörmäyo,. z. 1. na ürmayo. — Histor.-philolog. Olasse. XX VII. 2. B 10 THEODOR BENFEY, Rv.: IX. 98, 3 = 8v.. IE5. 1.16.13) nalti, ız. ll nd en. — 108,2 = $v. DI. 1. 1. 16. 2) naitacah, z. 1. na dtagah. Rv. X. 6, 6 näcväh z. 1. nd deväh. 51—60. Rv.X. 46,5 (= Sv. I. 1. 2. 3.2 wo VL., welche gerade diese Stelle trifft) nä’rvänam, z. 1. na arvanam. Die Strophe be- steht aus vier Stollen; die drei ersten zerfallen jede in zwei Glieder von fünf Silben; der vierte dagegen zerfällt in eines von fünf und eines von sechs Silben. Trotz der Variante hat der Sämaveda ganz dasselbe Metrum ; vgl. oben zu No. 3. — 59, 3 näjrän, z. 1. nd ajrdn. — 61, 4 nesham z. 1. nd isham; vgl. Göttinger Nachrichten 1873 S. 520, wo ich die Stelle übersetzt habe; ich bitte aber dort statt ‘Labung’ lieber ‘Speise’ in der letzten Zeile zu lesen und in einer Klammer hinzuzufügen: ‘d.h. so eilig wie hungrige, die nach Speise verlangen)’. — 68,1 (= Ath. XX. 16, 1) nörmayo z. 1. na ürmayo. — 78, 7 nä'njibhir z. 1. nd amibhir. — 93, 12°, achtsilbiger Stollen: näcvyam z. l. na dgviam. — 95, 3 nörä z. 1. na | ürd. — 95, 8 näcväh, 2.1. na acväh. — 95, 12 näcru, 2.1. na a’eru. — 106, 7 näpat z. 1. na’ dpat. 61... Samav. II. 3. 1.22, 2 (—'Ath.: IL. 5, 2. mit einer für uns gleichgültigen V. L.) nöpa, z. 1. nd | dpa (vgl. M. Müller zu RPr. 878). nd ‘wie mit folgendem ri nicht verbunden: 62—63. Rv. I. 167, 3 na rishtih. — X. 99, 2 na rite. Mit abso- luter Sicherheit wage ich zwar nicht zu behaupten, dass nd hier Vergleichspartikel ist. Denn der Grund, warum der Opfrer bezeichnet wird als ‘gleichsam siebenter Bruder des Indra’ ist mir dunkel (vgl. jedoch ‘sieben Priester in SvGloss. unter saptan, wo man noch Rv. I. 62, 4; III. 31, 5 hinzu- füge); allein wer Säyana’s Erklärung und Ludwig’s Ueber- setzung vergleicht, welche »4 in der Bedeutung ‘nicht’ fassen, wird zugestehen, dass bei deren Auffassung die Stelle noch BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ‘WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 11 dunkler bleibt. Ich übersetze den zweiten Halbvers, welcher lautet: sa sanilebhik prasahänö asya bhrätur na rite saptäthasya mäyäh || , wörtlich: Er (Indra) (ist) mächtig besiegend (d. h. besiegt mit Macht), mit den (mit ihm) zusammenwohnenden (d. h. mit seinen Gefährten, den Maruts), bei dem Opfer dieses, (seines) siebenten Bruders gleichsam, die Zauberkünste ‘(der Dämonen, welche das Opfer zu stören versuchen)’. Wäre na hier im Sinne von ‘nicht’ zu fassen, dann wäre es zu den wenigen Fällen zu setzen (s. $ 5), in denen auch das a von na ‘nicht’ mit dem folgenden Vocal nicht contrahirt wird. Dies sind — wie ich hoffen zu dürfen glaube — alle Fälle, in denen na ‘wie’ vor folgenden Vocalen im Rigv. und Sämav. erscheint; in keinem derselben ist a mit dem folgenden Vocal zusammengezogen. Einen einzigen, über welchen man zweifelhaft sein könnte — Rv. I. 104, 5 —, werde ich sogleich in $ 5 unter No. 7 besprechen und hoffe zu zeigen, oder wenigstens sehr wahrscheinlich zu machen, dass er nicht zu nd ‘wie’ gehört, sondern zu nd ‘nicht. $.5. nd ‘nicht. 1. mit dem anlautenden Vocal des folgenden Wortes zusammengezogen. 1—10. Rv. I. 24, 6 nema (Pada: nd ima'h). — 40, 8 näsya (Pada: nä asya). — 41, 4 nätra (Pada: na atra). — 52, 14 nötd (Pada: na uta). — 62, 12 nöpa (P. nd üpa). — 94, 2 nainam (P. na enam). — 104, 5 nädcchä (P. nd accha). Hier nimmt Säyana na im Sinne von ‘wie’; auch ich folgte ihm (Or. und Occ. III. 135); ebenso Grassmann (Wtbch 702, 1) und Lud- wig (Ueberstzg II. 35). Wer Wilson’s Uebersetzung I (1850), 268, welcher im Wesentlichen Säyana folgt, die meinige und Ludwig’s mit dem Text vergleicht, wird schwerlich umhin kön- nen, an der Richtigkeit dieser Annahme zweifelhaft zu werden; sie hier eingehend zu discutiren, würde jedoch zu vielen Raum B2 12 THEODOR BENFEY, in Anspruch nehmen. Schon der Umstand, dass wir in allen sonstigen Stellen na ‘wie’ von dem folgenden Wort getrennt fanden — eine Thatsache, welche bei Abfassung meiner Ueber- setzung mir noch ganz unbekannt war — macht es jetzt sehr wahrscheinlich, dass na an unsrer Stelle, wo es mit dem fol- genden Wort zusammengezogen ist, nicht Vergleichung aus- drücken könne. Die Strophe lautet, richtig gelesen: präti yät sy& nithä ädarci dasyoA 6ko näcchä sädanam jänati’ gät | ädha smä no maghavan carkritäd in mä no magheva nishshapi' para däA || Ich übersetze sie wörtlich mit eingeklammerten, sich aus dem Zu- sammenhang ergebenden, Ergänzungen ; »Wenn jener Weg des Bösen (auch von ihm = dem Bösen) ge- sehen ward, soll er‘) (doch) nicht die Stätte (wo sich unser Wohnsitz befindet) erkennend (d. h. findend) zu (unserm) Wohnsitz gehen (d. h. den Bösen bis dahin bringen); (vielmehr) sollst du, o Schätzereicher! sogleich unser dich erinnnert haben; verschleudre uns nicht (d. h. gieb uns unserm Feinde nicht preis), wie der Verschwender Schätze !« Bezüglich gät bemerke ich, dass es ähnlich, wie bei dem prohibi- tiven md’, im Sinne eines Conjunctivs steht; über nd mit Conjunctiv vgl. Grassmann’s Wörterbuch Col. 700, 3 und z. B. in Rv. VII. 1, 27 na mit den Conjunctiven yoshat und pari varjati. adha ist eigentlich alter Locativ vom Pronomen a und entspricht dem griech. &d« (vgl. Fick Vgl. Wörterb, I. 3), so wie dem lateinischen indw (Ennius; auch indu- pedio für impedio, Lucr. u. aa.); wegen des n vor d vgl. lat. quand6 —= sskr. kada’, griech. döuov-de u. aa. neben i-d£ — vedisch :-dd’; das an- getretene dä ist bekanntlich die deutsche Präposition ‘zu’; ddha bedeutet in den Veden ‘da’, oder ‘dann’ ‘sogleich’. 1) Was eigentlich von den Bösen gesagt werden sollte, ist dichterisch dem Weg zugesprochen: der Weg soll die Stätte, wo das Haus sich befindet, nicht erkennen und demgemäss der Böse nicht bis zu diesem gelangen; dem soll Indra vorgebaut haben. BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ‘WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 13 Rv. I. 109, 1 nänyä (P. nd any@'). — 112, 17 nädidec (P. nd adidet). — 121, 13 näydm (P. nd aydm). Ludwig nimmt hier na als Vergleichpartikel (II. 37) und eben so Grassmann ; Säyana giebt ihm die Bedeutung von ca; beides ist, wie der Zusammenhang zeigt, irrig. Die Strophe sagt aus, dass Indra die Sonnenrosse einhält und das Sonnenross, Etara, das Sonnenrad (für ‘den Sonnenwagen’) nicht vorwärts bewegt (gewissermassen ein &v dsa dvoiv), während er (Indra) den in der vorhergehenden Strophe erwähnten Donnerkeil (vdjram) wirft und die ruchlosen in die Grube (den Tartaros) schleudert. Die Strophe schildert fast eine Scene aus Zeus’ Kampf mit den Giganten. 1120. 21—30. 31—40. Ry. I. 124, 6 näjämim (P. nd ajdamim). — 124, 6 närbhäd (P. nd arbhät). — 130,1 (= Sv. I. 5. 2. 3. 3) näydm (P. nd aydm) vgl. No 79 (zu Rv. VII. 2, 28). — 135, 8 nd'pa (P. na apa). — 145, 2 näparam (P. nd dparam). — 147, 3 näha (P. nd aha). — 151, 9 ndta (P. nd utd). — 151, 9 nä- nagus (P. nd änaguh). — 152, 4 nöpa® (P. nd upa°). — 161, 11 nänu (P. nd anu). Rv.I. 164, 10 (= Ath.IX. 9, 10) nem (P.nd im). — 164, 13 (= Ath. IX. 9, 11) ndkshas (P. na dkshah). — 164, 22 (= Ath. IX. 9, 21) non (P. na üt). — 164, 45 (= Ath. IX. 10, 27) nengayanti (P. nd ingayantı). — Rv. II. 10,5 (= VS. XI. 24 = TS. 1.4. 2. 5) ndbhimrice (P. na abhi?). — 12,5 (= Ath. XX. 34, 5) naishö (P. na eshäh). — 12, 10 (= Ath. XX. 34, 10) nd’nudadäti (P. na anu?). — 23, 5 närätayas (P. na arätayah). — 25, 3 näha (P. nd aha). — 27, 11 (= TS.IL. 1. 11. 5) nöta (P. nd uta). — Rv. I. 30, 7 nöta (P. na uta). — 35, 6 ndratayo (P. na a’rd- tayah). — 35, 6 nänritäni (P. na anritäni). — 38, 9 nd’rätayas (P. nd drätayah). Rv. III. 32, 9 nd’hä (P. nd ahd). — 32, 16 nddrayah (P. na adrayah). — 36, A näha (P. nd aha). — 53, 14 nägiram (P. nd ägiram). — 53, 23 ndväjinam (P. na dväjinam). — 59, 2 14 41— 50. 51—60. 61— 70. 71— 80: THEODOR BENFEY, nainam (P. na enam); das Metrum empfiehlt aber enam zu streichen und nd mit deho zu nd\eho zu verbinden trotz IV. DI Rv. IV. 2, 9 nainam (P. nd enam). — 18, 2 nä'hdm (P. na’ ahdm). — 18, 3 ndnu (P. na dnu). — 21, 9 nödud (P. na üt-ut). — 24, 9 närirecid (P. na arirecit). — 25, 6 näsushver (P. nd asusveh). — 34, 11 näpäbhüta (P. nd dpa abhüta). — 58, 5 (= VS. XVI. 93) nd'vacakshe (P. nd ava®). — Rv. V. 3; 12 nd'häydm (P. ni dha aydm). — 8, 5 nädhrishe (P. na ädhrishe). Rv. V. 12, 2 nd’ham (P. nd ahdm). — 12, 3 ndham (P. nd ahäm). — 20, 2 neräyanti (P. na Trayantı,. — 34, 4 ndta (P. nd atah). — 34, 5 ndsunvatd (P. nd ds®). — 42, 6 nd'paräso (P. na dparäsah). — 46, 1 nüsyü (P. na asyäh.. — 46, 1 nävritam (P.nd ävritam). — 54, A näha (P. na aha). — 54,7 näsya (P. na asya). — Rv. V. 54, 7 nötäaya (P. na ütdyah). — 62, 9 nätividhe (P. na atiwidhe). — 76, 3 (= Sv: 11. 8. 3. 15. 3) nedänim (P. nä idänim). — 79, 9 net (P. na it). — 87, 2 nüdhrishe (P. nd ädhrishe. Man beachte, dass in derselben Strophe nd ‘wie’ getrennt wird (vgl. in $ 4, No 32). — Rv. VI. 3,2 ndwho (P. na dshah). — 3, 3 ndydm (P. nd aydm). — 9, 2 nähäm (P. na aham). — 18. 12 näsya (P. na’ asya). — 28, 3 (= Ath. IV. 21, 3) nösäm (P. na’ äsäm). Rv. VL.45, 3. nasya, (P. na‘ asya).. — 48.932 nanu (ana anu). — 52, I ndta' (P. na’ uta)). Rv. VII 26, 1 näbrahmäano (P. na’ abrahmänah. — 57, 3 naitävad (P. na etävat). — 104, 3 (= Ath. VI. A, 3, wo aber VV. LL.) nätah (P. na’ a'tah) Ath. hat statt dessen naishäm (für na’ eshäm). — Rv.: VII. 1,5 (= $v. 1. 3.2. .5. 9) na’yutäaya (P. na’ ay®). — 2,,26.(— Sv. I. 8.,252..3) narelP..na are): — BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ‘WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 15 2,28 näya'm (P. nd ayam); dass na hier ‘nicht’ bedeutet, folgt schon aus sei- ner Stellung zu Anfang des Stollens; auf die Auffassung bei Säyana durch samprati “jetzt ist absolut nichts zu geben; diese Bedeutung hat es nie, und wie wenig Hülfe sie hier schafft, zeigt seine ganze Fr- klärung des Verses überhaupt und insbesondre die dieses Stollens, in welcher bei aya'm das Wort stots ‘Lobsänger bei dcechä das Wort stauti ‘preis supplirt und sadhamädam durch saha mädayitavyam er- klärt wird. Ludwig geht soweit, in seiner Uebersetzung (II. 173) näya'm als Infinitiv von nd zu fassen, also dasselbe zu näyam, in Ueber- einstimmung mit seiner Schrift ‘Der Infinitiv im Veda’ S. 53, zu än- dern; doch verweist er nicht auf eine Bemerkung darüber in seiner Uebersetzung und a.a.O. hat er unser ndya'm noch nicht so aufge- fasst. Aber auch durch diese Aenderung und Auffassung gewinnt die Strophe nicht das Geringste, was keiner besonderen Ausführung be- darf, da sich jeder durch einen Blick in seine Uebersetzung davon überzeugen wird. Ob es mir gelingen wird, etwas besseres zu liefern, wage ich nicht zu behaupten; denn die Stelle ist in der That eine sehr schwierige. Zunächst mache ich aber darauf aufmerksam, dass nd’yam accha& noch an zwei Stellen vorkömmt. Die erste findet sich I. 130, 1; sie ist schon erwähnt (No 13), aber nicht besprochen, weil die Er- klärung mir von der der beiden übrigen d.h. der vorliegenden (VII. 2, 28) und der in VIII. 33, 13 einigermassen bedingt zu sein, zugleich aber nicht am wenigsten zur Aufhellung derselben dienlich schien. Wie Säyana ganz verkehrt I. 130, 1 auflasst, bedarf wahrlich keiner Ausführung: ndyam erklärt er, als ob es für aya'm na‘ stände, durch ‘wie dieser’ — was gegen alle Analogie ist — und betrachtet ayam als Bezeichnung des Feuers u. s. w., wie man aus Wilson’s Ueber- setzung entnehmen möge, (HI. |1854] S. 31), der ihm (jedoch die Stelle als dunkel bezeichnend) im Wesentlichen folgt. Ludwig (II. 39) über- setzt, wieder ohne Verweisung auf eine Anmerkung, ndya'm durch ‘her- führend gleichsam’; es erinnert dies an die Auffassung dieses Lautcom- plexes in VIII. 2, 28; nur bin ich völlig unfähig zu errathen, wie, wenn er auch hier näya'm ändern wollte, dieses die Bedeutung eines Particips 16 THEODOR BENFETY, Präsentis annehmen kann, und wo die Vergleichungspartikel im Original stecken mag. In VII. 33, 13 ist Säyana’s Auffassung in sofern richtig, als er na’ durch ‘nicht’ überträgt; dagegen fehlt sie gegen Grammatik, Ge- brauch und Accent darin, dass er d’cchä mit erina’vat verbindet; bei Pänini I. 4, 69 wird richtig bemerkt, dass accha nur mit Verben, welche ‘sprechen’ oder ‘gehen’ bezeichnen, präfixartig verbunden werde; es be- deutet eigentlich abhimukhe, äbhimukhye, d.h. ‘Gesicht gegen Gesicht’ (lat. coram), ‘Aug in Auge’; daher ich es schon im SvGlossar als volks- sprachliche Umwandlung eines adverbial gebrauchten alten Instrumen- tals akshä ‘vor Augen’ (mit ‘kommen’, ‘Aug in Auge’ = zu Gesicht; mit ‘sprechen’, von Angesicht zu Angesicht, vgl. unser ‘einem ins Gesicht sagen’) gefasst habe. Die Bemerkung bei Pänini erhält ihre Bestätigung durch den vedischen Gebrauch; trotz dem folgt auch Grassmann (Wtbch. 17) dieser irrigen Annahme. Diesen — eigentlich auch Säyana, der aber die Accentgesetze so gut wie gar nicht kennt — hätte auch der Umstand davon abhalten sollen, dass erina’vat mitten im Stollen accen- tuirt it. Wie Ludwig hier näya'm nimmt, bin ich völlig unfähig auch nur zu vermuthen; ziehe ich in seiner Uebersetzung dieser Strophe (I. 199) alle Wörter ab, deren Reflex ich im Original erkenne, dann bleiben für näya'm a’cchä die vier folgenden, von denen eines eingeklammert ist, nämlich: ‘sich zu [herzen] .nehmend'; in diesen ist zu Reflex von d'cchä; woher ‘sich zu [herzen| nehmend’ genommen und wohin na’ gekommen ist, kann ich nicht errathen. Abgesehn von der richtigen Erkenntniss, dass na’ hier ‘nicht’ heisse, fasst Säyana den hieher gehörigen Halbvers wahrhaft kindisch auf. Er meint nämlich, er gebe den Grund an, wesshalb Indra im ersten Halb- vers gebeten werde zu kommen: denn wenn er nicht komme, könne er die Lieder u. s. w. ja nicht hören (seine Erklärung lautet: yata ägamanam antarena maghavü dhanaväan sukratuh sukarma cobhanapräjno vayam Indro girah stutir brahma stotrany ukthäni ca näccha erinavat näbhi grinavat näbhi crinoti; ata dgamanam ity arthah). Die Veden enthalten zwar manche Naivitäten, aber zu solcher Kinderei sinken sie nicht BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ‘WIE’ UND »« ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 17 herab. Gegen diese Auffassung von näyam dacchä spricht aber, wie schon bemerkt, seine Verbindung von a’ccha mit grina’vat und vor allem, dass sie nicht auch zu I. 130, 1 und VIII. 2, 28 passt. Ich nehme an, dass näya'm a’cch@ in diesen beiden Stellen und VII. 33, 13 gewissermassen parenthetisch steht. Es würde wörtlich heissen: ‘Nicht dieser heran’, wobei sich die so häufige Verbindung mit dem Particip eines Verbums, welches ‘gehen’ bedeutet, also etwa gatah sup- pliren lässt, mit der Bedeutung “ist gekommen’; unmöglich wäre aber auch nicht, dass es ein altüberlieferter Ausruf war, mit acchä, oder vielmehr akshä in der ursprünglichen Bed. ‘vor Augen‘, und bedeutete ‘er ist (noch) nicht sichtbar’ — lässt (sich) noch nicht sehen. Die Worte bilden dann den Gegensatz der im Veda so häufigen Bitte, ‘dass ein angerufener, zu kommen gebetener Gott nicht fern bleiben möge, z. B. Rv. VII. 1. 27, wo n« yoshat den Gegensatz von gamat bildet: ‘er komme, bleibe nicht fern. Sie drücken dann den Jammer darüber aus, dass der Gott (noch immer) nicht leibhaftig sichtbar sei, sich trotz aller Anrufungen noch nicht zeige. So gefasst ist I. 130, 1®P, zu construiren: Indra @ yahi — na ayam a’cchüä — paräva'tah üpa vida'thäni nah satpatih-iva und zu übersetzen: Indra komm — (dieser, d. h.) du bist (noch) nicht da (oder: sichtbar) — aus der Ferne wie ein gü- tiger Herr zu unsern Opferfesten’. — VIII. 2, 28 ist zu übersetzen: Süss sind die Somatränke: komm heran! gemischt sind die Somatränke: komm — du bist (noch) nicht hier — du schöner, von Rischi’s besun- gener, kräftiger! — heran zum Opfermahl’! — VII. 2, 13 endlich ist zu übersetzen: ‘Komm heran, Indra, du stärkster! den aus Soma be- stehenden süssen Trank zu trinken — noch ist der spendereiche nicht da! — hören soll der mächtige die Lieder, Gebete und Sprüche. Dass bei den ewigen an die Götter gerichteten Bitten sich zu zeigen, welche natürlich unerfüllt bleiben, auch dieser Mangel ein und das andere Mal, bis man sich endlich einredete sie wirklich zu sehen, zur Sprache kommen musste, ist wohl ganz natürlich. VIE 5.39 nö \P..na: it). 81—90. Rv. VII. 6, 15 nänta’rikshäni (P. na’ antar®). — 11, 4 nöpa Histor.-philolog. Classe. XXVII. 2. Ü 18 91100. 101—110. 111 —120. 121 —130. THEODOR BENFEY, (P. na’ üpa). — 12, 24 nänta'rikshäni (P. na anta'r®). — 15,11 nönya (P. na anyahh). — 33, 9 4 Sy. IL. 8. 2.15. 39 — Ath. XX. 53, 3 — 57, 13) nendro (P. na indrah). — 33, 13 näydm (P. nd aydm) s. zu No 80. — 43,33 nöpa® (P. na üpa°). — 47,1 nem (P. na’ Im). — 47,12 neha‘ (P. na’ iha). — 47, 12 nävayai (P. na’ avayai). — Rv. VIII 47, 12 nöpay@ (P. na’ upayai). — 51 (Väl. 3), 7 (= "VS. HH: 34, = TS. 1.422, 1) 5.6.04), nendra (Bone indra). — 55 (Väl. 7), 5 nänünasya (P. na anü’). — 61 (50), 11 ndräyäso (P. na‘ dräyäsah). — 62 (51), 12 nänritam (P. nd anri®). — 63 (52), 2 nöt (P. na’ üt). — 67 (56), 19 näsmäkam (P. na’ asm®). — 74 (63), 15 nem (P. na’ im). — 78 (67), 4 nänya's (P. na’ anya'h). — 83 (72), 5 nem (P. na’ im). — Rv. VII. 91 (80), 3 nedmasi (P. na im®). — 93 (82), 11 nädhrigur (P. na’ ddhriguh). — 100 (89), 3 nendro (P. nd in- drah). — 100 (89), 7 neha (P. na‘ iha).. — Rv. IX..53,°3 = :8v. DM. 8. 3..2. 3) nddhrisher BP: na, ädhrishe). — 69,6 (= Sv.1l. 6.1.9.1) nendräd (P. na indrät). — Rv. X. 10, 13 (= Ath. XVII. 1, 15) naiva’ (P. nd eva‘). — 13,4 (= Ath. XVII. 3, 41, VL.) n@vrinita (P. na avr?®). — 14,2 (= Ath. XVIU, 1, 50) naisha (BP. na’ 'eshä). — 155.133. VS. XIX 67)nehal (P. narına). Rv.X. 16, 7 (= Ath. XVIIL 2, 58) nt (P.ndm). — 97,3 näham (P. na’ aham). — 28, 1 nd (P. nd &). — 31,8 naitävad (P. nd etävat). — 34, 3 näham (P. nd ahdm). — 34, 8 nä (P. nd ä). — 39, 11 näüsho (P. nd dehah). — 42, 4 (= Ath. XX. 89, 4) näsunvatä (P. nd a’s®). — 42, 8 (= Ath. XX. 89, 8) näha (P. na’ aha). — 43, 5 (— Ath. XX. 17, 5) ndta’ (P. na uta). Rv. X. 51, 4 ned (P. na it). — 54, 2 nddya’ (P. na’ adya!. — 71, 5 nainam (P. nd enam). — 71, 9 närvan (P.na' arväk). — 79, 4 nähdm (P. nd aham). — 85, 25 (= Ath. XIV. 1, 18) nämutah (P.nad amü°). — 85,34 (= Ath. XIV. 1,29) naitäd (P. nd BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ‘WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 19 etät). — 86, 1 (= Ath. XX. 126. 1) nendram (P. nd indram). — 86, 12 (= Ath. XX. 126, 12) nähäm (P. na a®). — 88, 18 nöpaspijam (P. na upaspijam). — 189 1410. Rv. X. 89,5 (= TS. II. 2.12. 3) ndrväg (P. na .arväk). — 89, 6 näntäriksham (P. na antariksham). — 89, 6 nd'drayah (P. na ddr®). — 91, 2 ndti (P. na ati). — 91,8 (= Sv. I. 3. 2. 7. 3) nd'nydm (P. nd anyam); es ist ndnidm zu lesen, wie auch Grassmann (Wtbch 68) annimmt; anyd mit Liquida ist zwar fast ausnahmslos herrschend, aber nd anya'm würde ein schwerlich erträgliches Metrum ergeben. — 100. 7 ndvishtyam (P. na’ ävih-tyam);, es ist ndvishtiam zu lesen. — 102, 10 nd's- mai (P. na asmai). — 102, 10 nödakam (P. na’ udaka'm). — 105, 8 ndbrahma (P. na’ a’b°). — 108, 4 nd'ham (P. na’ aha'm). — 108, 10 ndha'm (P. nd ahdm). — 141—147. Rv. X. 112, 4 näviviktäm (P. na avi®). — 117, 1 nöpa (P. na dpa). — 117, 6 näryamdnam (P. na’ ar®). — 129, 1 näsad (P. na’ asat). — 129, 1 nästd (P. na ästt). — 131, 3 (= Ath. XX. 125, 3) ndta’ (P. na’ utä). — 146, 5 näbhi? (P. na’ abhi°). — [Sämaveda Il. 9. 3. 6. 1. nendra (P. nd indra) will ich zwar erwähnen, aber nicht mitzählen; denn das na gehört eigentlich zu dem vorhergehenden ca, mit welchem zusammen es ein Wort im Rv. und der sonstigen ganzen Sanskrit-Li- teratur bildet. Nur im Sämaveda wird cana’ in zwei Wörter ca und na getrennt.) nd ‘nicht’ mit folgendem »i zu einer Silbe verbunden. 148151: nariie Rv: 11.12, 9;- IV. 33, 11; VO. 11, 1 (es ist tudd, wie mehrfach, zu lesen); X. 112, 9. Dass na’ ri® in diesen vier Stellen in Bezug auf das Metrum nur eine Silbe reprä- sentiren, ist keiner Frage unterworfen. Allein sicher wissen zu können oder zu wollen, wie die alten Dichter diese Silbe ausgesprochen haben, darauf mache ich keinen Anspruch. Zu den aufgeführten Fällen haben wir auch noch nd (für na’ u) nehnzale170: 1: 191, .10;-11; 12. — IV. 21, 9. — VI 54, 3. — C2 20 THEODOR BENFEY, VII. 33,16. — X. 86, 2°(—.Ath.xXX. 126, 2) 108, 10: 117, 6; 100) 1 (zweimal) und 145, 4 (= Ath. II. 18, 3 mit V.L.) zu rechnen. Se. Im vorigen $ haben wir 163 Stellen kennen gelernt, in denen na’ ‘nicht mit dem Anlaut des folgenden Wortes zu einer Silbe zusammen- gezogen ist. Dem gegenüber lassen sich in dem von mir durchsuchten Vedenbereich nur folgende wenige Stellen anführen, in denen keine Zusammenziehung Statt findet, oder — genauer gesprochen — die in der Samhitä vollzogne Zusammenziehung wieder aufgehoben werden muss. Die Stellen sind: 1—10. Rv. I. 40, 8, wo Samh. närbhe hat, was aber in na arbhe aufzulösen ist. — 61, 8 (= Ath. XX. 35, 8), wo Samh. nd'sya_ 2. |. ist nd asya. — 127, 3 (= Sv. 1. 9. 1. 18. 3) Samh. nd’yate zweimal, beidemal zu lesen na ayate; vgl. “Vedica und Linguistica S. 180 n. — Rv.1II. 41, 8 Samh. nä’'ntara z. 1. nd dntara. Rv. VI, 20, 4 Samh. ndrirecit z. 1. na ar®. — 63, 2 Samh. nä'ntaras, z. 1. na’ dn® (vgl. II. 41, 8; dadurch kann man sich auch überzeugen, dass nd ydt paro der Anfang des vierten Stollens ist, nicht jenes na’ zum dritten gehört, also auch nicht ‘wie’ heissen kann, wie Ludwig Uebers. I. 59, annimmt). Der 3te Stollen ist vielleicht (vgl. VI. 24, 10 wo rishäh eben so zweimal) nicht richtig überliefert; aber eine Aenderung wage ich nicht, da sich mir mehrere aufdrängen, d.h. keine irgend sichere. Die erwähnte Stelle (Rv. VI. 24, 10) spricht auch einigermassen für Grass- manns Vorschlag jpätho statt yatho zu lesen (Wörterbch 1104, b, 2). Ich möchte aber eine Aenderung, welche auf Buchstabenverwechselung beruhen könnte, in den Veden bis jetzt nicht wagen. Rv. VII. 33, 8 Samh. nänyena, z. 1. na’ anyena. Rv. VIII. 24, 15 (= Sv. II. 7. 1. 8. 3) Samh. naivathä, z. 1. na evdthä. Rv. X. 132, 4 Samh. naitävats, z. 1. na’ | etävati. Die Negation gehört zum früheren Stollen. Das Metrum ist virädrüpa, d. h. 3 x 11 BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ‘WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 21 und ein Stollen von acht Silben (vgl. RPr. 928). Wie hier ist auch in der 5ten Strophe der dritte Stollen achtsilbig; in dem Beispiel (im RPr.) Rv. V. 19, 5 ist der erste, in VIII. 103 (92), 5 der vierte ächt- silbig. Seine Stelle ist frei. X. 185,2 (= VS. Ill. 32) Samh. nädhvasu z. 1. na adhvasu. Beiläufig bemerke ich, dass mir Rv. VI. 24, 10 dafür zu ent- scheiden scheint, dass Ludwig (II. 139) richtig übersetzt hat und wahr- scheinlich väraneshu zu corrigiren ist (d.h. v& draneshu). 8.7. Wir haben aus den von uns durchgegangenen Vedentheilen im vorigen $ nur 10 Beispiele aufzuführen vermocht, in denen na’ nicht’ seinen auslautenden Vocal mit einem anlautenden des folgenden Wortes nicht zusammenzieht, während in dem vorletzten Paragraph 163 Fälle aufgezählt sind, in denen dies der Fall ist. Da es auch sonst keines- weges besonders wenige Fälle giebt, in denen die Zusammenziehung von auslautendem a mit unmittelbar folgenden anlautenden Vocalen in der letzt erreichbaren Gestalt der Vedenlieder — trotz dem sie mächtig vorherrscht — nicht vollzogen ist, so ist das hier eingetretene Verhältniss von 10 zu 163 (d. h. 1: 16, 3), so unerheblich, dass die hervorgehobene Verschiedenheit in der Behandlung von na’ ‘gleichwie' und na‘ ‘nicht’ in der letzt erreichbaren Form der Vedenlieder (dass nämlich na ‘sleichwie’ den auslautendenden Vocal mit einem folgenden Anlaut nie, na’ “nicht fast stets zusammenzieht) so gut wie gar nicht geschwächt. Ja die Bedeutung dieser 10 Ausnahmen wird noch verringert, wenn es einst gelingen sollte, nachzuweisen, dass sie, so wie gleiche Abweichun- gen von der allgemeinen Regel — gleichwie die stete von nd in der Bedeu- tung ‘wie — ganz oder theilweis nicht auf Zufall oder Willkühr, son- dern ebenfalls auf dem Einfluss begrifflicher.Momente beruhen. Ich sagte einst: denn diese Untersuchung ist so umfassend, dass wichtigere Aufgaben mir nicht erlauben, sie in naher Zeit zu unternehmen; doch sei es mir verstattet, hier einiges hervorzuheben, wodurch nicht unwahr- scheinlich wird, dass sie zu dem angedeuteten Resultate führen werde. 22 THEODOR BENFEY, Betrachten wir z. B. gleich die erste Stelle Rv. I. 40, 8, so lauten hier die beiden betreffenden Stollen, richtig gelesen, näsya vartä na tarutä mahädhane na ärbhe asti vajrinas || Ludwig übersetzt sie (Il. 340): ‘keiner ist der ihn hemme, oder besiege, den keilbewerten, in grosser Schlacht noch in kleiner. Man sieht, dass hier na’ vor arbhe den Gegensatz zu mahädhane hervorhebt und darin mag der Grund liegen, dass es seine volle Aussprache bewahrte, wäh- rend es in nä'sya (für na asya). wo es nur ganz im Allgemeinen wie gewöhnlich negirt. der allgemeinen Regel folst. Auch in I. 61. 8 leitet na’ einen Gegensatz ein: Indra umspannt (gewissermassen: mit einer Hand) den ganzen Himmel und die ganze Erde; er ist aber so gross, dass diese alle beide seine Grösse nicht zu umspannen vermögen. Eben so bildet in I. 127, 3 na ayate den Gegensatz zu yamate; II. 41. 8 und VI. 63, 2 na antarah zu pdrah. In na arirecit VI. 20, 4 scheint na‘ durch Trennung hervorgehoben, weil die zwei vorherge- henden Thaten des Indra positiv ausgedrückt sind, aber die mit na’ ein- geleitete als die grösste hervorgehoben wird (nd — kim cana)). In X. 132, 4 ist die Zusammenziehung nicht eingetreten, weil der dritte Stollen (achtsilbig) mit na’ schliesst. Dass die Stollen zur Zeit der Vedendichtung die von einander phonetisch getrennten Verse einer Strophe waren, ist wohl jetzt allgemein anerkannt; daher ich derartige Fälle nicht weiter anführen werde. Den vollständigen Beweis dafür wird übrigens die Fortsetzung der Abhandlung ‘Einleitung in die Gram- matik der vedischen Sprache (1874) liefern. In X. 185, 2 leitet n« in ddhvasu wieder den Gegensatz ein. Wird diese oder auch eine andere Erklärung der Nichtzusammen- ziehung von na ‘nicht’ in diesen Stellen sich einst als richtig erweisen, dann bleiben nur zwei unerklärbare übrig, weiche natürlich noch viel weniger gegen die hervorgehobene Verschiedenheit der Behandlung von na *wie’ und na ‘nicht’ ins Gewicht fallen würden, als alle zehn. Andre Fälle erklären sich natürlich vielleicht auf andre Weise. BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ‘WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 23 So z. B. müssen nicht selten die Namen von Göttern, welche in der Samh. mit vorhergehenden Wörtern zusammengezogen sind, wieder ab- getrennt werden, z. B. Rv. I. 74, 1 vocema agndäye; 77, 1 däcema agndye; 79, 10 Gotama agnäye. — 111. 13, 1 deväya agnaye. — IV. 5, 1 dägema agnaye. — V. 7, 1 ca agnäye; 7, 11 pra’ agnäye; 16, 1 devä'ya agnäye. — VI. 3, 2 ridhadvaräya agndye. — VII. 3,7 svdha agndye; 4,1 ca agnäye; 5, 1 pra’ agnaye; 13, 1 pra’ agndye; 14, 1 dägema agndye. — VII. 23, 23 vidhema agnage; 23, 24 damidya (statt dämyaya) agndye; 43, 11 vidhema agndye; 44, 27 ishema agndye. — Yreilich ist dieses Wort auch mit dem vorhergehenden zusammenzuziehen, jedoch im ganzen Rv. nur an zwei Stellen V. 5, 11 sv@hägndye und X. 187, 1 prägnaye, sonst ist das anlautende a in agndye stets und in andern Casus von agni, z. B. V. 4, 4 jushasva agne, mehrfach zu lesen. Es wird wohl kaum unrichtig sein, wenn wir vermuthen, dass man es in diesen Fällen vermeiden wollte den Namen des Gottes zu verstümmeln. Schliesslich erlaube ich mir noch die Behandlung des Auslauts von ca in der letzt erreichbaren Gestalt der Hymnen des Rigv. in Betracht zu ziehen. Ich werde alle Stellen mittheilen, ausgenommen dieje- nigen, in welchen er am Einde eines Stollens »sich befindet, wo die in der Samhitä vollzogene Zusammenziehung, wie bemerkt, bekanntlich stets rückgängig zu machen ist, wie z. B. Rv. I. 32, 13 wo cota zu lesenufca | uta; - IX. 95, 3: 8m. 1.6: 1. 5.12), wo: sam cd 'z... Sapıca as X. 89,7 (= VS. XVU. 31,= TS. IV..6: 2.2 VL.) jalpy@ cäsutripa z. 1. ca | asu®; — 107, 8 svag caität, 2. |. siag ca|etat; — 110, 3 (= VS. XXIX. 28 — Ath. V. 12, 3) vandyag ca z. 1. van- duacıca| dd. — 157,2 (= Sy. I, 4.1.23.2 — VS. XXV. 46 = Ath. XX. 63, 1°) prajdm eddityair z. 1. prajdm ca | dd’; — 190, 3 prithivim cantar® z. 1. prithiwi!'m ca | antar® und viele andre. Nur einmal hat die Samhitä keine Zusammenziehung, dafür aber nach RPr. 171 zur Entfernung des — erst seit der irrigen Verbindung von Stollen gefühlten — Hiatus Nasalirung des a, nämlich ca» in Rv. IV. 35, 2 (vgl. Vedica und Linguistca S. 15). Vorherrschend ist bei ca die Verbindung des Auslauts mit dem 24 THEODOR BENFEY, folgenden Vocal d. h. die allgemeine Regel; wir wollen die hieher ge- hörigen Fälle daher zuerst aufzählen: 1—10. 11—20. 21— 30. 31—40. Rv. 1. 50, 13 vritrdm täva cäganim (Pada: ca ag°). — 162,6 (= VS. XXV 29 = TS. IV. 6. 8. 2) ye—ye—ye cÄrvate (P. ca ärvP). — 162, 12 (= VS. XXV. 35 = TS. IV. 6.9.1) ye— ye — ye cärvato (P. ca arv®). — 164, 22 (= Ath. IX. 9, 21) ni- vicante siwvate cddhi (P. ca adhi). — 164. 51 dva cdhabhih (P. ca dh°\; der Stollen ist zu lesen: de caiti ava cähabhih | ==uulv—u—|. — 190, 4 cemd' (P. ca imdh). — II. 1,2 cdsi (P. ca as). — 1,15 sam ca prali cäsi (P. ca asi). — 6. 8 d ca piprayo ydkshi — d cäsmin-t-satsi (P. ca asmin). Rv. I. 24, 2 @ cädviead (P. d@ ca dvicat). — 24, 14 vi cäbhajan (P. ca abhajat). — 43, 1 (gäyatram ca) traishtubham cänu (P. ca anu). — III. 9, 9 (= VS. XXXII. 7) trieeade ca devä ndva cäsaparyan (P. ca asap®). — 15, 3 (neshi ca parshi) cäti (P. ca ati). — 224.1: (— VS: X. 49 =. TS. IV. 2:4; 2) yü Yvocane .. yüc cävdstäd (P. ca avdstät). V. 51, 14 I’ndrae cägnie ca (P. ca agnih). — 68, 2 (= Sr. II. 4. 2. 4. 2) mitrde cobhä varunag ca (P. ca ubhä). — 78, 6 sam ca vi cäcathah (P. ca ac’). — VI. 10, 5 rddhasä erdvasü cäty (P. ca ati). Rv. VI. 10, 5 cdbhi santi (P. ca abhd). — AT, 10 ydt kim cäham (P. ca ahäm). — 57, 5 Indrasya cä (P. ca &). — 71, 2 nivegane prasave cäsi (P. ca asi). — VI. 66, 18 varuna miträg ca (P. ca @). — 72, 4 ced (P. ca it, nie getrennt zu sprechen). — 89,5 (= Ath. VI. 51, 3) yat kim cedam (P. ca iddm). — 104, 12 (= Ath. VI. 4, 12) sac cäsac ca (P. ca dsat ca). — VIII. 35, 10 tripnutdm ca ca gacchatam (P. ca &). — 35, 11 stutam ca pra cävalam (P. ca avatam). — Rv. VIII. 47, 14 yac cäsme (P. ydt ca asme). — 53 (Väl. 5), BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ‘WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 25 4 (zweimal) jahr cäva (P. ca dva) cä kridhi (P. ca ä). — 79 (68), 5 ced (P. ca it s. zu No 28). — IX. 86, 29 dydm ca prithivim cati (P. ca ati). — 100, 9 (= Sv. OD. 3. 2. 19. 3) dyd'm ca mahivrata prithivim cdti (P. ca dti). — 1A, LA Ath RVIH. 2,12=:aber: V.L. und: ca. an andrer Stelle) svasti cäsmä (P. ca asmai). — 37, 9 pra cerate (P. ca rate). — 40, 9 vi cdruhan (P. ca aruhan). — 51, 8 cäpäm (P. ca apäm). — 51, 8 caüshadhinam (P. ca ösh®). — 41—50. Rv. X. 97, 20 (= V8. XII. 95 = TS. IV. 2. 6. 5) cäham (Deca aham). — 97, 21 (= VS. XI. 94 = TS. IV. 2. 6.5) yäg cedam (P. ca idam). — 109,3 (= Ath. V. 17,3 mit VV.) cd. B..carit 8. zu. No. 28). — 121, 9 (= VS. XI. 102 = TS. IV. 2. 7. 1 mit VV.) yde cäpde (P. ca apdh). — 146, 5 cen (P. ca it, s. zu No. 44). — 158. 4 ceddm (P. ca idam\. — 165, 3 {= Ath. VI. 27, 3 aber mit VL. auch in Bezug auf ca) cästu (P. ca astu). — 167, 4 cemdm (P. ca imam). — 173, 5 (= Ath. VI. 88, 2) indrag cägnie ca (P. ca agnih). — 190, 1 cäbhiddhät (P. ca abhi iddhät). Während wir eben in 50 Stellen — der allgemeinen Regel ge- mäss — den Auslaut von ca in der Samhit& mit Recht mit dem fol- genden Anlaut zusammengezogen finden, ist die Zusammenziehung in 24 — also fast in einem Drittel der in Betracht kommenden Fälle (74) wieder aufzuheben. Erlauben wir uns auch die hieher gehörigen Stellen aufzuführen: 1— 10. By 1.27, 3, (Sy. 1. 8.1. 7.8), \durdie casdc..ca 2.1. .ca äsdc ca (P. ca äsät). — 62, 3 ceshtald 2. 1. ca ishtad. Dass diese beiden Wörter zu trennen sind kann keine Frage sein, sie bilden den Schluss des elfsilbigen Stollens, welcher mit verhältnissmässig wenigen Ausnahmen | u— — | lautet. Zweifelhaft kann man über die Lesung der beiden ersten Füsse sein. Da sehr häufig Indra dreisilbig, etwa Indara, und die Bistor.-philolog. Olasse. XXVIl. 2. D 26 THEODOR BENFEY, Endung des Genetiv Plur. dm zweisilbig zu sprechen ist, halte ich es für jetzt angerathen, den Stollen Indarasyängirasaam ca ishtau —,— — |uvuu— | v—— | zu lesen. Sollten wir uns einst berechtigt fühlen, kühner zu verfahren. dann würde ich rathen hinter Indrasya ein nicht mit dem folgenden a zu verbindendes ca einzuschieben und zu lesen: Indrasya ca A’ngirasäm ca ishtau | — — vu] -uu— |v——|. I. 155, 1 eürdya vishnave cärcata, 2. 1. ca arcata. II. 5, 7 stömam yajnam ch’daram 7.1. ca dd aram. Die Construction ist ritvik dram krinutäm ritvijam, dt stömam yazndm ca. — IV. 38, 5 erdvag cÄcchd pagumdce ca yütham, z. 1. ca dcchä. V..7, 1: & VS. XV. 29.— TS. 1.6. 11.2: — IV. 4223 4) isha» stömam cägndäye z. 1. ca agnaye. — 41, 14 ä daivyäni pärthivani jan- mäpag cäcchä vocam, z. 1. und zu construiren @ dechä vocam daiviani pär- thiväani janma apäg ca. — 50, 2 yE cemüw, wohl z. 1. ye ca imä»; dann erhalten wir für diesen Stollen die regelmässige Zahl von acht Silben; doch ist der erste Stollen noch mangelhafter, als dieser bei Lesung von cemä» sein würde; auch die erste Strophe dieses Liedes ist nicht ganz regelrecht. — 77, 2 yajate vi cävah 2. 1. ca ävah (vgl. Quantitätsver- schiedenheiten Abhdl. VI, Abthl. 1, No 8). — VI. 4, 1 bharadhvam | havydm matim cägndye, z. 1. ca agndye. 11—20. Rv. VII. 66, 11 yajnam aktim cäd ricam, z. 1. ca äd. — Ry. VHI. 11,10 = Ath. VI: 110, 1) svdm cagnesz. sudm ca agne,; — 18,15 dvayim cädvayum ca z. 1. ca ddvayum; — 19, 23 bhärata üc cÄäva ca, z.1. ca ava. — 20, 18 ye cärhantı, z. 1. ca ärhanti. — Rv. X. 10, 13 (= Ath. XVIU. 1, 15) mdno hridayam cä- vidama z. 1. ca avidäma, zugleich ist Aridayam viersilbig, näm- lich ri zweisilbig, zu sprechen (vgl. “Vedica u. Verwandtes, S. 25 ff). Auch im ersten Stollen sind zwei Verbindungen aufzuheben, nämlich batäsi, z. l. bata asi, und naiva' z. l. na eva. Dadurch wird dieser Stollen zwölfsilbig, was nichts auf- BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ‘WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 27 fallendes hat, da zwölf- und elf-silbige Stollen oft in einer und derselben Strophe erscheinen. Zugleich wird der erste Halbvers durch die eigenthümlichen Cäsuren sehr zerstückt batö bata | asi yama | na evä te mano haridayam ca | avidäma v—uwu Juvuu Ju u—| I Ye Malt diese Zerrissenheit des Rhythmus den heftigen Zorn der Yami? 15, 13 (= VS. XIX. 67) ye cehd pitäro ye ca neha 2. 1. ca ihd; denn dass neha verbunden bleibt, folgt nicht bloss aus der Bedeutung von na ‘nicht’, sondern auch und vor allem daraus, dass ca neha den regelmässigen Schluss des elfsilbigen Stollens („——) bildet. — 20, 8 cäsmad z.1. ca asmad. — 23, 8 cendra z.1. ca Indra. — 26, 4 matindm ca sädhanam vipränäm cädhavam z.]. ca ddhavdm; es ist auch matinaam und vipränaam z. |]. 21—24. Rv. X. 61, 24 viprag cäsi crävasacg ca sätal z. 1. ca asi. Der vorhergehende Stollen ist z. 1. saraniir asia sünür devo. — 85, 41 (= Ath. XIV. 2, 4) rayim ca putrdeg cädäd 2. 1. ca adäd. — 90, 10 (= VS. XXXI. 8s = Ath. XIX. 6, 12) ye ke cobhayddatah z. 1. ca ubh’. — 90, 13 (= VS. XXXIL, 12 aber V.L. —= Ath. XIX. 6, 7 wo, wie im Rv.) indrag cägnt ca 2. ]. ca agnig. — Nach dem allgemeinen Eindruck, welchen ich durch die häufige Durchlesung der Veden empfangen habe, ist die Zusammenziehung von auslautendem a mit folgenden Vocalen und Diphthongen innerhalb eines Stollens so überaus vorherrschend, dass man sich wohl berechtigt fühlen darf, bei einem Verhältniss, wie dem vorliegenden, von fast 1 zu 3 zu fragen, ob der Mangel derselben in fast einem Drittel nicht — we- nigstens zum Theil nicht — auf Willkühr oder Zufall, sondern auf inneren Gründen beruhe. Diese Berechtigung wird nicht wenig durch den oben gegebenen . Nachweis unterstützt, dass der durchgreifende Mangel der Zusammenziehung bei na’ ‘wie’ unzweifelhaft aus der Be- deutungsverschiedenheit von na’ ‘nicht’ zu erklären ist. Freilich ist D2 28 THEODOR BENFEY, nicht zu verkennen, dass jener allgemeine Eindruck bezüglich der vor- herrschenden Zusammenziehung von @ mit folgenden Vocalen und Di- phthongen sich bei erschöpfender Betrachtung aller hieher gehörigen Fälle vielleicht modificiren wird. Ich beschränke mich daher hier darauf, meine Erklärung in Bezug auf die Trennung von ca nur kurz anzudeuten. Betrachtet man 1... No, 2. 3. 4. 6- (vielleicht :zu TE). 7. 10° (vielleicht "zu 21): 11. 15. 16. 22, so sind darin mit ca die zusammengehörigen Wörter abgeschlossen und ca bildet und bezeichnet gewissermassen diesen Abschluss. Dadurch verbindet es sich so innig mit dem vorher- gehenden Wort, dass es fast ein 'Theil desselben wird (vgl. die stete Verbindung des mit ca identischen lateinischen que mit dem vorher- gehenden Worte); so entstand eine Cäsur, welche den Hiatus — der ja ohnehin im Veda nicht sehr gescheut ward — kaum fühlbar machte. IT.:in No. 1. 5. 9. 13.14. 17. 20: 21 "scheint nca diesenger be ziehung des ersten Wortes auf das zweite und umgekehrt anzudeuten und darum nicht verstümmelt zu sein. III. in 12 (welches aber auch zu II gehören könnte). 19 (könnte ebenfalls zu II gehören). 24 folgen Götternamen , welche, wie oben (S. 23) nicht verstümmelt werden sollten. IV. Für No. 8 und 23 wage ich keine Vermuthung. Ist die Vermuthung nicht unwahrscheinlich, dass in I. und dann wahrscheinlich auch in II ca durch den engen Anschluss an das vor- hergehende Wort den hinter a sonst so ungewöhnlichen Hiatus erträg- lich machte, so ist diese Erklärung wohl auch für den stets eintretenden Hiatus hinter na ‘wie’ anzunehmen. Denn das mit na ‘wie’ gleichbe- deutende va schliesst sich bekanntlich so eng an das vorhergehende Wort, dass es nicht bloss seinen Accent einbüsste — denn es ist un- zweifelhaft mit dem paroxytonirten ?-vant auf das innigste verwandt (vgl. v’-yant mit dem ursprünglichen kurzen ?, ferner das im Veda Ad- jectiva (Värt. zu Pän. V. 2, 39), in der gewöhnlichen Sprache Adverbia mit der Bed. gleich dem, was die Basis bedeutet, bildende Affix vant, Ntr. Si. Ace. vat und, als Analogie zu der Abstumpfung von vant zu BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ‘WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 29 va, rikvant, rikvan und rikva nebeneinander) — sondern auch als mit dem vorhergehenden Wort zusammengesetzt betrachtet ward; danach ist es nicht unwahrscheinlich, dass nd ‘wie', obgleich seinen Accent bewahrend, doch sich ebenfalls an das vorhergehende Wort eng anschloss und dadurch den Hiatus vor folgenden Vocalen und Diphthongen durchweg er- möslichte. 8. um e Uebersehen wir die von S 4 an aufgezählten Veränderungen, welche in Bezng auf die Laute vor der uns überlieferten Fixirung der Veden- texte in ihnen vorgegangen oder vorgenommen waren, so erkennen wir schon durch sie, wie sehr die letzt erreichbare Gestalt derselben wäh- rend der Zeit, dass sie höchst wahrscheinlich sich nur mündlich fort- gepflanzt hatten, gelitten hat. Allein die aufgezählten sind im Ver- hältniss zu denen, welche noch hinzuzufügen sind, fast verschwindend wenige. Die Zahl derselben würde schon bedeutend vergrössert sein, wenn wir auch die absichtlich übergangenen Fälle hinzugefügt hätten, in denen a mit folgenden Vocalen und Diphthongen in der Stollenver- bindung zusammengezogen ist; in einem viel grösseren Maasse aber, wenn wir auch die übrigen Fälle aufgezählt hatten, in denen a sonst noch gegen die ursprüngliche Aussprache mit folgenden Vocalen und Diphthongen verbunden ward. Ein überaus grosses Contingent würde ferner hinzugetreten sein, wenn wir die — dem Gesetze des späteren Sanskrits gemäss eingetretene — Verwandlung von :, u vor folgenden unähnlichen Vocalen in y, v, welche fast ausnahmslos wieder aufzuheben ist, behandelt hätten; kein geringes ferner, wenn wir die a wieder her- gestellt und aufgezählt hatten, welche im Anfang hinterer Stollen hinter e oder o in der Samhitä fast durchweg und inmitten der Stollen mehrfach mit Unrecht ausgelassen sind (vgl. z. B. Rv. I. 94, 11 rathebhyö 'gne aber z. 1. rathebhyo') | dgne; dagegen Rv. VI. 27, 5 gesho | "bhyävartine, wo o 1) Oder eher rathebhyah, da damit ein Stollen, d. h. ein ursprünglicher Vers, schliesst. 30 THEODOR BENFEY, a nicht herzustellen ist; inmitten eines Stollens z. B. Rv. V. 35, 3 @ i6 ’vo, wo aber z. 1. d te avo). Aber es giebt noch manches andre theils ebenfalls sehr zahlreiches, wie die häufigst nöthige Veränderung von ya zu ia, va zu ua, ü zu ud u. Ss. w., theils nicht so zahlreiches, aber vielleicht wichtigeres, welches ebenfalls umgewandelt werden muss, um die letzt erreichbare lautliche Gestalt der Veden wieder zu ge- winnen; so z. B. die Fälle, wo sich volksthümliche lautliche Verände- rungen an die Stelle der alten — höchst wahrscheinlich in der ältesten Fassung bewahrten — Formen gedrängt haben, wie das in ‘Vedica und Verwandtes 8.133 ff’ besprochene jajhjhatis für jakshatis, acchä für akshä (ebds. 137), vam für vram (s. “Vedica und Linguistica S. 208 ff.). Es bleibt noch manches andre was zu ändern wäre — natürlich z. B. auch ein und das andre Verderbniss des Textes, welches sich durch Emendation heben lässt — um die letzt erreichbere Lautform der Veden herzustellen; doch auch aus dem erwähnten wird der Leser schon ent- nehmen, dass diese Herstellung uns die Veden in einer lautlichen Ge- stalt vorführen wird, welche von der in der Samhitä sowohl als im Pada — man kann fast sagen — himmelweit verschieden sein wird. Su Diese Verschiedenheit wird sich aber nicht bloss in den Lauten, sondern auch — und nicht am wenigsten — in der Accentuation zeigen. Denn mit allen als irrig nachzuweisenden lautlichen Veränderungen sind — abgesehen von wenigen Ausnahmen — auch irrige Accentverände- rungen verbunden; so wurde z. B. wo na ‘wie’ mit einem acuirten Vocal zu einer Silbe zusammengezogen ward, ein Acut eingebüsst, wo mit einem unselbständigen Svarita (Nachton), dieser Svarita, wo mit einem anudätta, welcher einem Acut oder selbständigem Svarita vorhergeht (Vorton), dieser Vorton. Mit Aufhebung der Zusammenziehung treten natürlich auch diese Accente wieder hervor. Die umfassendste Accentveränderung wird aber da vorzunehmen sein, wo die Samhitä den sogenannten unabhängigen Svarita zeigt. Dieser verschwindet bekanntlich bei richtiger Lesung fast durchweg und zwar BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ‘WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 31 in einem so grossen Umfang, dass man schon ahnen oder vermuthen darf, dass er zur Zeit der Abfassung der Vedenlieder noch gar nicht existirte. Dieses durch Aufführung aller, wenn auch nur aus dem Rig- veda, hieher gehörigen Fälle, nachzuweisen, würde einen zu umfassenden Raum in Anspruch nehmen; auch kaum nöthig sein. Um jedoch einen ungefähren Begriff von den dadurch eintretenden Veränderungen zu er- möglichen, erlaube ich mir alle — wie ich hoffe, doch nicht mit voller Gewissheit versichern kann, da man sich bei einer solchen Zusammen- suchung leicht versehen kann — Fälle der Art aufzuführen, welche im ersten Mandala des Rigveda vorkommen. Da dieses 169 Seiten der kleinen M. Müllerschen Ansgabe (1873) umfasst, diese im Ganzen aber 844 Seiten enthält, so bildet es den fünften Theil des gesammten Rig- veda, so dass man daraus ahnen kann, von welchem Umfang diese Ver- änderung für den ganzen Rigveda sein wird. Ich werde diese Auführung in zwei Hauptabtheilungen theilen, deren jede wieder in zwei Unterabtheilungen zerfällt, nämlich I. Selbst- ständige (jätya) Svarita’s, welche wieder zu trennen sind und zwar 1. in einfachen Wörtern überhaupt und wo sie Theile von Zusammensetzungen bilden; 2. in dem Zusammentreffen von Gliedern einer Zusammensetzung und von Wörtern. II. Selbstständige Svarita’s, welche verbunden bleiben und zwar — wiederum wie in I — 1. in einfachen Wörtern u. s. w. %. in dem Zusammentreffen von Gliedern u. Ss. w. I. Die Verbindung ist wieder aufzuheben 1. in einfachen Wörtern überhaupt und wo sie Theile von Zusammensetzungen bilden. 1—16. Rv. I. 10, 8 svarvatir z. 1. sdarv® ; — 16, 9 svädhyah z. 1. suädhiyah (oder vielmehr wahrscheinlich suädhiah). — 23, 21 (— Ath. 1. 6, 3) tanve z. 1. tanie. — 25, 10 (= VS. X. 27 —= TS. I. 8. 16. 1) pastyäsu z. ]. pastiäsu. — 28, 9 camvor zul. camuor. — 30, 14 — Sy. H. 4..1:14.2 = Ath. XX. 122, 2) cakryöh z. 1. cakrioh. — 32, 1 (= Sv. Naig. 28 = Ath. I. 5, 5, wo Umstellung; vgl. Whitney zu Ath. Pr. 32 11—20. 21—30. 31—40. THEODOR BENFEY, p. 134 n., so wie auch ‘Quantitätsversch. IV, 2, 37) virya'ni z. 1. virdani. — 33, 11 nävyd'ndm z. ]. nävidnam. — 34, 4 suprävye;, ®ye ist auf jeden Fall zweisilbig zu lesen, wahr- scheinlich fe; doch liegen einige Schwierigkeiten in den übrigen Theilen des Stollens, vgl. weiterhin No. 43. — 34, 9° kva z. 1. kua. — Rv. I. 34, 9° Ava z. 1. küa. — 35, 7 kveda'nim z.1. kuüedä'nim (P. Ava ida'nim). — 38, 2° kva z. 1. kua (dagegen ist in 2° kva 2. 1). — 38, 3° kva z. 1. kua (denn es ist ndvydesi wie in der Samhitä zu lesen). — 38, 3° kva z. 1. küa. — 38, 3° kvö z. 1. kuo. — 38, 14 äsye 2.1. äsie. — 38, 14 ukthyam 2.1]. ukthiam. — 40, 5 (= VS. XXXIV. 57) ukthyam 2.1. ukthiam. — 40, 7 pastydbhir z. 1. pastiäbhir. — Rv. 1.43, 6 meshye 2. 1. meshie. — 44,12 dütyam z.]. dütiam. — 48, 12 ukthyam z. 1. ukthiam. — 50, 9 (= Sv. Naig. 55, wo die gleich anzuführende VL; = Ath. XIH. 2, 24, wo wie Ry.) naptyah (Sv. Naig. a. a. O. naptryah')) z. 1. naptiah (Sv. Naig. naptriah). — 51, 7 sadhryag z. 1. sadhriag. — 52, 4 subhvah z. 1. subhüah. — 52,9 ukthyam z. 1. ukthiam. — 52, 12 vyomanah z. 1. viomanah (Pada nimmt es für eine Zusammen- setzung v/-omanah,;, dann würde es in die folgende Ab- theilung zu setzen sein; allein diese Auffassung ist fraglich). — 52, 12 svah z. 1. siah. — 54, 1 nadyo z. 1. nadio. — Rv. I. 54, 3 güshyam z. 1. güshiam. — 54, 6 vayyde 2. 1. vayia.. — 54, 10 nadyo z. 1. nadio. — 55, 2 nadyah z. 1. nadiah. — 55, 3 viryena z. 1. vöriena. — 56, 5 svärmilhe z. 1. siarm®. — 56, 6 .päshyäru’ z. l. päshtärue. — 57, 5%. (= Ath. XXX: 15, 5°) viryam 2. 1. virtam: — 57, 5° (— Ath. XX, 155069 viryam 2. 1. viriam. — 58, 7 juhvo z. 1. juhio. — 1) Vgl. dazu Siegfr. Goldschmidt in ‘Monatsbericht der Berliner Akad. d. Wiss.’ 1868, April S. 236. | BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ‘WIE’ UND nd ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 33 41—50. 51 —60. 61810: 3 81— 90. Rv. I. 59, 4 manushyo z. 1. manushio. — 59, 4 svärvate 2.1. süarvate. — 60, 1 suprävyam; ram statt °yam ist auf jeden Fall zu lesen, doch liegen auch hier wie bei No. 9 einige Schwierigkeiten in den übrigen Theilen des Stollens. — 61, 5 (— Ath. XXX. 35, 5) Juma z. 1: juhüa: —- 61,6 (= Ath. XX. 35, 6) svaryam 2.1. suarcam. — 61, 14 (= Ath. XX. 35, 14) vlrya'ya z. 1. viräya. — 62, 2 (= VS. XXXIV. 17) ängüshya» z. 1. ängüshiae. — 62,4 svaryo z. 1. suario. — 62, 6 nadyag z. 1. nadiag. — 62,7 vyoman 2.1. vioman (s. zu No 28). — Rv. I. 63, 6 svärmilhe z. 1. suarm®. — 64, 11 äpathyo z. |]. äpathio. — 64, 14 ukthyam z. 1. ukthiam. — 66, 5 war 2.1. suar. — 69, 5 swar z. 1. sdar. — 70, 4 wär 2.1. suar. — 70,5 svar 2. 1. siar. — 71,2 svar z. 1. iar. — 71,3 di dhishvo z. 1. didhishüo. — 71, 4 dütyam z. 1. dütiam. — Rv. I. 71, 5 prieanyag z. 1. priganvac. — 71,8 (= VS. XXXIH. 11 —= TS. 1. 3. 14. 6) svyädhyam z. 1. suädhiam. (Die TS. liest auch °dhiyam; im Pada theilt sie, nach Weber's Ausgabe svä-dhiyam, während Rv. Pada su-ädhyam hat). — 72, 2 padavyo z. 1. padavlo (oder vo). — 72, 3 tanvah 2.1. taniah (oder OnwWah). — 72, 5 namasyam z. 1. narması'am (vielleicht siam). — 72, 5 tanvah z. 1. tanWah. — 72, 8 svädhyo 2. 1. suädhio. — 74, 7 dütyam z. 1. dütiam. — 76, 5 juhwä‘ z. ]. juhlä. — 79, 12 ukthyah 2. 1. ukthiah. — Rv. I. 80, 7 (= Sv. 1.5.1.3. 4) viryam z. 1. viriam. — 80, 8 nävya 2. 1. nävida. — 80, 8 viryam z. ]. viriam. — 80, 15 viryd z. 1. virid. — 83, 3 (— Ath. XX. 25, 3) ukthyan 2.1. ukthiam. — 83, 6 (= Ath. XX. 25, 6) ukthyas z. 1. ukthias. 34,10 (— 857: 115.1.3.1. — Ath. XXX, 109, 1) gauryah z. 1. gauriah, — 8A, 17 tamve z. 1. tanie. — 91,13 okye 2.1. okve. — 91, 20 (= VS. XXXIV. 20) karmanyam z. 1. kar- maniam. — Rv. I. 91, 20 (= VS. XXXIV. 20) sädanyam z. 1. sädaniam. — 91, 20 (= VS. XXXIV. 20) vidathya» z. 1. vidathiae. — Histor.-philolog. Classe. XXVII. 2. E 34 91—100. 101—110. 111 —120. 121 —130. THEODOR BENFEY, 91,23 (= VS. XXXIV. 23) viryasyo® 2. 1. viriasya | u. — 92, 11 manushyd 2. 1. manushiä. — 93, 4 viryam z. 1. vlrianı. — 94, 8 düdhyah z. 1. düdhiah. — 94, 9 düdhyo z. 1. düdhio. — 102, 2 nadyah z. 1. nadiah. — 103, 5 virydya z. 1. viriäya. — 103, 7 viryam 2. 1. virdam. — Rv. I. 105, 3 svär, z. 1. star. — 105. 4 Ich schwankte lange, ob daselbst Ava ritim, oder kuiartim zu lesen sei. Das letztere ist aber wohl richtiger: denn unter 41 Stellen, in denen im Rv. kva erscheint, ist es nur zweimal kva zu lesen und 39mal Ava. Ebenso ist die Contraction von auslautendem a mit anlautendem ri vorhersschend. — 105, 5 (= Sv. I. 4. 2. 3.'9, wo jedoch VL. und gerade auch in Bezug auf das betreffende Wort) kva 2. 1. kia (Sv. statt dessen kd, wodurch das Metrum defect wird). — 105, 6 dädhyo z. 1. düdhio. — 105. 7 ädhyoö z. 1. dadhio. — 105, 8 mädhyah z. 1. madhiah (für md ddhiah). — 105, 12 ukthyam z. 1. ukthiam. — 105, 13 ukthyam 2.1. ukthiam. — 108, 3 sadryan z. 1. sadrian. — 108, 3 sadryancd 2. 1. sadriancd. — Rv. I. 108, 5 vorydni 2. 1. viriami. — 112,3 asvam 2.1. asdam. — 112,5 svar z. |. siar. — 112,6 vayyam 2.1. vayıam. — 112, 10 atharvyam z. 1. atharviam (nicht » statt m, weil der Stollen zu Ende). — 112, 19 sudevyam z. 1. sude- viıam. — 113, 5 jihmagye z. 1. jihmagie. — 116,16 vrikye 2.1. vrikie. — 116, 22 staryam 2.1. starlam. — 116, 23 vishnapvam z. 1. vishnäpiam. — Rv. I. 117, 7 vishndpvam 2.1. vishnäpiam. — 117,9 eravasyam z. 1. cravasiam: — 117,10 gravasyd‘ z. 1. cravasıd. — 117, 17 vrikye z. 1. vrikie. — 117, 20 staryam 2.1. starıam. — 117, 22 apikakshyam z. 1. apikakshiam. — 117, 25 viryd'mi 2. 1. viriami. — 119, 4 vijenyam z. 1. vijeniam. — 119, 8 svarvalir 2.1. sdarvatir. — 120, 4 pakya 2. 1. päkia (vgl. “Vedica u. Ver- wandtes $S. 29 — Gött. Nachrichten 1876 S. 434). — Rv. 1. 121, 4 svaryan. z. \. svardam (NB. nicht suariam). — BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na !WIE’ UND na NICHT’ IM RIGVEDA. 35 131-140: 141—-150. 151—160. 161 —170. 121,13 nävyäandm 2.1. navıänäm. — 121,14 rathyo 2.1. rathio. — 123, 1 aryü z.1. arlä. — 123, 10 kanyeva 7.1. kanieva (für kanid-iva). — 123, 10 tanıa z. 1. tanıtä. — 123, 11 tanvam z. 1. (wohl) tand'am (nicht tanw'am). — 124, 2 manushya‘ 2.1. manushtü. — 124, 6 tanvä‘ z. 1. tankä. — 128, 5° bhojyeshird'ya, z. 1. bhojieshir® (für bhojia ishir®). — Rv. 1. i28, 5° BAojyd‘ 2.1. bhojä. — 129, 2 svAh z. 1. suah. — 130, 5 nadya 2. 1. nadia. — 130, 8 svarmilheshv @° z. 1, suarmilheshu @. — 131, 2 (= Ath. XX. 72, 1) svah z. 1. suah. — 131, 3 (= Ath. XX. 72,.2 und 75, 1) swar 2.1. sdar. — 131, 4 (= Ath. XX. 75, 2) viryasya z. 1. viriasya. — 131,5 (= Ath. XX. 75, 3) viryasya 2. 1. virdasya. — 131,5. Ath, XXX. 75,3) nadyae z. |l.nadsas. — 131, 6 (= Ath. XX. 72, 3) svarshätä z. 1. siarshäta. — Rv. I. 132, 2 sadhryak z. 1. sadhriak. — 132, 5 okyam z. 1, oktam. — 136, 2 ukthyan z. 1. ukthlam. — 136, 3 svärvatim 2. 1. süarvatim. — 140, 4 mumukshvo z. l. mumukshüo. — 140, 7 devyam z. 1. deviam. — 140, 11 tanvo, z. 1. tandio. — 140, 13 arunyo, z. 1. arunio. — 143, 2 vyömani z. 1. viomani (s. zu 52, 12). — 145, 3 juhvas z. 1. juhlas. — Rv. I. 145, 4 nändye z. 1. nändie. — 147,2 (= VS. XI. 42 — TS. IV. 2. 3. 4 und V. 2. 2. 6) tanvam z. 1. tandar (TS. liest tandvam). — 147, 4 tanvam z. l. tandam — 148, 1 manushyd'su 2. 1. manushiaäsu. — 148, 1 svär z. 1. siar. — 148, 3 rathyo z. 1. rathno (oder rathlo). — 149, 3 (= Sv. II. 9. 1. 4. 1) nabhanyo z. 1. nabhanio. — 151, 1 svädhyö z. 1. suödhio. — 151, 2 pastyavatah z. 1. pastidvatah. — 157, 6 rathya z. 1. rathid. — Rv. 1. 158, 5 nadyöo z. 1. nadio. — 160, 2 vapushye 2.1. vapushie. — 161, 1 dütyam z. l. dütiam. — 161, 5 kanya z.1. kanid. — 161,12 kva z.1. kda. — 162,1 (= VS. XXV. 24 = TS. IV. 6.8. 1) viryani z. 1. vertan. — 162, 8 (= VS. E2 36 171—180. 181—190. 191 — 200. 201—210. THEODOR BENFEY, XXV. 31 = TS. IV. 6. 8. 3) äsye z. 1. äsde. — 162, 13 (= VS. XXV. 36 — TS. IV. 6.9. 1) dshmanyapi? 2. 1. üshmantä api®. — 163,8 (= VSHERKIR 19 NES IV 60 3) viryam 2.1. virian. — 164, 4 (= Ath. IX. 9, 4) Ava z. 1. kua. — Rv. I. 164, 9 (= Ath. IX. 9, 9) vigvarüpyam z. 1. vievard- piam (vielleicht *pfam). — 164, 17 (= Ath. IX. 9, 17) Ava 2.1. küa. — 164, 30 (= Ath. IX. 10, 8) pasiyanam 2. |. pastiänäm. — 164, 33 (= Ath. IX. 10, 12). camıor zZ. camior. — 164, 34 (= Ath. IX. 10, 13) vyoma z. 1. vioma (vgl. zu 52, 12). — 164, 35 (= Ath. IX. 10, 14) vyoma z. 1. v/oma (s. das vorige). — 164, 39 (— Ath. IX. 10, 18) vyoman z. 1. veoman (vgl. zu 52, 12). — 164, 41 vyoman 2. |. vioman (s. das vorige). — 164, 45 (= Ath. IX. 10, 27) ma- nushy@ 2. 1. manushrlä. — 165, 5 tanvah 2. 1. tandah. — Rv. I. 165, 6 Ava z. 1. kda. — 165, 11 tanve 2.1. tande. — 165,15 (= VS.XXXIV. 48) tanve z. 1. tande. — 166, 11 vibhvo z. 1. vibhuo. — i66, 15 tanve z.. tanie. — 167, 3 vidathyeva z. 1. vidathleva, für vidathlä-iva). — 167, 5 asury@a z. 1. asu- rd. — 167, 11 tanve z. 1. tande. — 168, 2 svar z. 1. sdar. — 168, 5 ahanyo 2. 1. ahanıo. — Rv. I. 168, 6 kva z. 1. Ada. — 168, 6 kvävaram (für kva dv) 2.1. kudvaram, für Ada dvaram. — 168, 7 svarvati 2. 1. süarvati. — 168, 7 asuryeva 2. 1. asurveva, für asuri d-iva. — 168, 10 tamve z. 1. tande. — 169, 2 svarmilhasya 2.1. sdar- mülhasya. — 173, 1 nabhanyam z. 1. nabhanlam. — 173, 1 svarvat 2. 1. starvat. — 173, 6 kakshye 2. 1. kakshie (vgl. diese Stelle in $4 8. 8). — 181, 4 tanva z. 1. tanda. —- Rv. I. 181, 6 nadyo 2. 1. nadlo. — 182,2 rathyä z. 1. rathsa. — 185, 3 svarvad z. 1. sdarvad. — 186, 5 budhnyo 2.1. budhnv’o. — 187, 6 tamve z. 1. tande. — 190, 1 gäthänyah z. 1. gäthänlah. — 190, 3 Aratvähanyd z. 1. kratuihanio. — 190, 5 dädhye z.1. düdhie — 191, 8 (— Ath. V. 23, 6 aber BEHANDLUNG D. AUSL. «a IN na ‘WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 37 mit VL. und gerade in dem betreffenden Worte) yätudhänyah z. 1. yätudhändah. — 191, 14 mayüryah z. 1. mayürdah. — 2. Im Zusammentreffen von Gliedern einer Zusammensetzung und von Wörtern. 1—10. 11—20. 21—30. 31—40. Rv. I. 2, 6 makshv ıtthä, z. l. makshü itthä. — 4, 10 (— Ath. XX. 68, 10) rayo "vanir 2.1]. räyo avanir. — 8,8 (= Ath.XX. 60, 4) hy asya z. 1. hd asya. — 8, 10 (= Ath. XX. 60, 6 und 71, 6) hy asya z. 1. hÜ asya.. — 9, 10 (= Ath. XX. 71, 16) ny-ökase z. 1. nlokase. — 12, 6 (= Sy. I1. 2.2.5. ı) Juhv-äsyah z. 1. juhüäsiah. — 20, 4 vishty Akrata 2. 1. vishti' akrata. — 23, 19 (= VS. IX.6 = Ath. I. A, 4) apsv äntar 2. 1. apsa antar. — 28, 7 hy üccä 2. 1. AV uccä. — 30, 3 hy asyodare z. 1. he asya uddre — Rv. I. 30, 19 ny aghnydsya z. \. nd aghnyasya. — 32, 5 yy- desam 2. ]. veassam. — 32, 7 vy-ästah 2. 1. w€astah. — 33, 4 vy äyan 2.1. we äyan. — 33, 12 ny Gvidhyad z.1. nd ävidhyad. — 40, 3 (= S.'l 1. 2.1.2 = VS. XXXIH. 89) dey etu 2. 1. dev etw. — 44, 3 vy-ushtishu 2. 1. veushtishu. — 44, 8 vy-ushtishu z.1. wEushtishu. — 44, 9 hy Adhvaränım z.]. hV adhvaränim. — 46, 20 vy akhyay z. 1. ve akhyaj. — Rv. 47, 5 shv asmä, z. 1. shd asmäüs. — 48, 1 vy Ucchä 2. |]. ve uechö. — 48, 6 vy arthednah z. 1. vi arthinah. — 48, 6 vy-ushtau z. 1. wushtau. — 53, 1 (= Ath. XX. 21, 1) ny z.1. ne ü. — 54,9 vy agnuhi z. 1. vi acnuhi. — 58, 2 trishv Avishydn 2. 1. trishu avishyan. — 58, 3 vikshv rinjasänd z. 1. vikshu rinjasänd. — 58. 3 vy ünushäg z. 1. ve dnushag. — 60, 2 ny asädi 2. 1. ne asädi. — Rv. I. 63, 5 vy äsmad 2. 1. vi asmäad. — 64, 4 vy änjate z. 1. ©& anjate. — 68, 1 wy. ürnot z. 1. we ürnot. — 68, 4 nv üsam z. 1. nu asäm. — 69, 5 vy rinvan 2. ). ve rinvan. — 72, 7 vy dnushak 2. 1. vi änushak. — 72, 8 vy ritapnd 2.1. vi ritajnä. — 75, 3 (= Sv. I. 7. 2. 1. 1) dägv-Adhvarah 2.1. 38 41— 50. 51 —60. 61 — 70. THEODOR BENFEY, däguadhvarah. — 82,1 (= Sv. 1. 5. 1. 3. 8) nv indra 2. 1. nu indra. —— 82, 2) (— SwıL 5.1. 8..70 — VS. IN. 51 = TS. I. 8. 5. 2) nv indra z. 1. n& indra. — Rv.: 1.82, 3.0 VS- I. 52. TS. 1.8.00...) .n0 inaya z. 1. na indra. — 32, 4 (= Sv.1. 5. 1. 4. 6) nv indra 2. |]. nd indra. — 82. 5 nv indra z. 1. nü indra. — 84, 4 (= Sv. I. 4. 2. 1. 3) twäbhy äksharan z. 1. tväbhi aksharan, für tvä abhi aksh’. — 85, 5 vy ündantı z. 1. vi undantı. — 87, 1 vy Önajre z. 1. vi Anajre. — 87, A gamd 'y@ z. 1. gand (oder eher gandh, da der Stollen damit schliesst) ayd. — 88, 2 te 'runebhir 2. 1. te arunebhir. — 89, 8 (= Sv. Il. 9. 3. 9.2 — VS. XXV. 21) voy agema z. 1. vi acema. — 91, 2 dyumny abhavo z. 1. dyumnt' abhavo. — Rv. I. 91, 22..(==: Sy. Naig. 20 = VS: XXXIV. 22) Zatan- thorv Antdriksham z. 1. tatanthoru antariksham (für tatantha urd an°®); ich lese nämlich in dem Anfang dieses Stollens, wie in dem des folgenden, sowie in dem des ersten und zweiten — hier auch in mitten — gelesen werden muss, tudm. — 92, 4 vy ush@ z. 1. vi ushd. — 92, 12 vy Agvait z..1. v8 acvalt. — 92, 14 (— Sv. I.,8. 3.28.23) vyeche z. 1. ve uecha. — 93, 3 vy Acnavat z. 1. vi agnavat. — 94, 3 (== Sv. II. 4.1.7. 3) hy ügmasy dgne z. 1. hi ugmasi | ägne. — 94, 8 abhy astu z. 1. abhi astu. -— 100, 10 nv Adya z. |. nu adyd. — 101,2 vy-desam 2. 1. viassam. — 101,7 abhy arcati 2. 1. abhr arcati. — Rv.1. 102, 5 Aöndra 2. 1. hd indra (NB. nicht bei % i® ver- bunden). — 103, 1 divy anyad z. 1. div! anyad. — 103, 2 vy- üssam 2. 1. viassam. — 105,1 (= Sv. I 5.1.3.9 = VS. XXXII. 90 = Ath. XVIO. 4, 89) apsv äntar z.1. apsi antar. — 105,8 vy Adantı 2.1. ve ad’. — 105,15 vy Ürnoti z. 1. wi ürnoti. — 108, 6 vrinano 'yde z. 1. vrinand (eher vrindnah, denn dass Wort schliesst den Stollen) ayds. — 110, 7 priye 'bhr 2.]. BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 39 71—80. 81—90. 91—106. 101—110. priye (NB. Ende des Stollens) | abh&.. — 111, 2 sv indriydam 2. 1. st indriyam. — 112, 15 vy-agvam 2. 1. viacvam. — Ry. 1.113, 2oy 2% 2. L..w uw. — 113, 7 0y uccha 2. 1. uccha. — 113, 12 vy üccha z. 1. vi uccha. — 113, 13 vy uwäsa 2.1. vi uväsa. -— 113, 13 vy vo 2.1. ve dvo. — 113, 13 vy ücchäd z. 1. ve ucchäd. — 113, 14 vy Amebhir 2. 1. vw anjebhir. — 113, 14 devy dvah z. 1. devi' ävah (vielleicht, ja wahrscheinlich, aber mit :, Verkürzung vor folgendem Vocal). Beiläufig bemerke ich, dass das Metrum, wenn man die Leseart erhalten wıll, im vierten Stollen ösh@ in d ushä zu trennen fordert. Wenn aber einst die Berechtigung zu küh- neren Veränderungen gesichert sein wird, wird man wohl kaum Bedenken tragen 4 ush@ umzustellen und ush@ & yatı zu lesen; dadurch wird das Metrum und auch die Wortord- nung angemessener. — 113, 15 vy Acvait z. 1. ve acvait. — 113, 19 vy ücchä z. 1. ve uccha | &. — Rv. I. 115, 2 (= Ath. XX. 107, 15) abhy ei z. 1. abhi eti. — 116,24 apsv Antdh 2.1. apsü antäh. — 117,20 ny ühathuh z. 1. ne ühathuh. — 118, 9 vidv-angam z. 1. viliangam. — 118, 11 vy-ushtau z. 1. weushtau. — 122, 2 vy-ütam 2.1. veutam. — 123, 2 vy Akhyad 2. 1. ve akhyad. — 123, 7 abhy anyad z. 1. abhv' anydd. — 123, 11 vy üccha z. 1. vw uccha. — 123, 13 vy üccha z. 1. ve uccha. — Rv. I. 124, 2 vy adyaut z. 1. ve adyaut. — 124, 5 vy a 2.1. ve u. — 124, S anjy a kte z. 1. anji ankte. — 124, 9 abhy eti z. 1. able eti. — 124,12 vy-üushtau z.1. veushtau. — 128, 6 vy rinvati 2. 1. ve rinvati. — 128,7 hit 'gner z. 1. hitö agnır (oder, da das erste Wort den Stollen schliesst, eher hitah). —- — 128, 8® ny Erire z..1. ni erire. — 128, 8° wie in 8’. — 130. 8 ny argasänam z. |. ni arcasänam. — Ry 1.131, 6 — Ath. XX. 72, 3) Ay arkasya,z. 1. u | ar- kasya. — 135, 6 abhy asrikshata 2. 1. abh asr®. — 135, 9 bähv-Ojaso z. 1. bähäojaso. — 139, 3 havyübhy d'yavah 2. 1. 40 111—120. 121 —130. 131—137. THEODOR BENFEY, havyäbhr äüyavah (für havyä abhd äy’). — 139,4 wy u z.l. vi u. — 140, 2 ny änyena z. \. ne anyena. — 140, 6 abhy eti z. 1. able eti. — 141, 7 vy-Adhvanah z. 1. veadhvanah. — 141, 9 hy ägne z. 1. ha agne. — 143, 5 ny rinjate z. 1. m rin’jate. — Rv. I. 144, 6 hy ägne 2. 1. Ad agne. — 145, 1 mv Tyate 2.1. nd iyate. — 145, 5 Tvacy üpamasyam 2.1. tvacı‘ upamasyir . — 145, 5 vy Abravid z. 1. ve abravid. — 150, 2 vy Anindsya 2.1. ve aninasya. — 156,2 abhy äsat z. 1. abhv asat. — 157, 1 (—:8v. 11. 8; 3. 17..1).oy. üshde. 2. 1.;.v8 ushäg. — 1a (Sv. I. 8. 3. 17. 1) mahy ävo z. 1. mahi ävo (vielleicht mit Verkürzung vor dem folgenden Vocal: mahr). — 161, 4 ny änaje 2. 1. nd änaje. — 161,13 vy akhyata z. 1. ve akhyata. — Ry. 1.162, 5 (= VS. XRV:282—=.T921V2 8. 8 02) so aram-kritena z. 1. staramkritena.. — 162,5 (= VS. XXV. 238 — TS. IV. 6. 8. 2) so-ishtena z. 1. sinshtena. — 163, 11 (= VS. XXIX. 22 = TS. IV. 6.7. 4) patayishnv arvan 2.1. patayishnd arvan. — 164, 25 (= Ath. IX. 10, 3) divy ästa- bhäyad z. 1. divi astabhäyad. — 164, 38 (= Ath. IX. 10, 16) ny Onydn z. 1. ne anydam. — 164, 47 (= Ath. VI. 22, ı VL.) vy üdyate 2.1. ve udyate (Ath. hat ey üduh z. 1. ver üduh). — 165, 6 Ay ügras z. 1. he ugras. — 165, 10 vibhv ästu z.1, vibht astu. — 165, 10 hy ugrö 2.1. KW ugro. — 171, 5 vy- ushtishu 2. 1. wushtishu. — Rv. 1. 174, 1 pähy asura z. 1. pähl asura. — 179, 3 abhy ügnaväva 2. 1. abhe acnaväva. — 182, 6 apsv Antar z. 1. apsı anlar. — 189,1. VS. V.,36 —= VI..43ı X Ic = TS. 1.1. 14.3 = 1.4. 43. 1) yuyodhy asmdj z. 1. yuyodhl' asmdj. — 189, 3 abhy Amanti z. 1. abhd amanti. — 191,1 ny adrishtä 2. 1. ne adr'shta. — 191, Any adreshtä z. 1. ne adrıshtä. — Bemerk. Sollte voroman (Samh. vyöman) sich als Zusammensetzung mit Sicherheit ergeben, dann würden sieben Nummern (Ry. I 52, 12; BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na 'WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 41 62,7; 143,2; 164, 34; 164, 35;:164, 39 und 164, 41) m l. 1 zu streichen und hieher in I. 2 zu setzen sein. 1. Die in der Samhitä erscheinende Verbindung ist nicht zu Histor.-philolog. Classe. XXVIL. 2. trennen; 1. in einfachen Wörtern : Rv.1.38,2° kva (dagegen dreimal in demselben Hymnus ka z.1.). Wir haben diese in diesem Worte nur noch zweimal (V. 61, 2?) unter 41 Fällen (3: 41) vorkommende Liquidirung des u wie die des i in j bei Ennius (ayjum) und Horatius (conseljam) zu betrachten (vgl. die Abhdlg über Suff. ya in den ‘Abhdlgen XVI. (1871) a2 162,42 — VS. XNXV. 271 Ts. IV.-6. 8. 2 wo aber, sowohl in Weber's als der Calc. Ausgabe, anders accen- tuirt ist) havishyam (TS. accentuirt havishyam; in "TS. I. 2. 3. 3 wird dagegen havishyd‘ accentuirt und diese Accentuation lehrt auch Pän. V. 1, 2 vgl. im Ganapätha go in Böhtlingk’s Ausg- II. OXIID. — 162, 8 also in demselben Hymnus (= VS. XXV. 31 = TS. IV. 6. 8. 1) görshanyd. — 162, 20 also ebenfalls in demselben Hymnus (= VS. XXV. 43 = TS. IV. 6. 9. 3) tanva. Ich habe in ‘Vedica und Linguistica’ S. 174 ff. —= Nachrichten 1879 S. 396 ff., nach mehreren Analogien, einen Vorschlag ge- macht, durch welchen wir auch hier die Lesung tania (mit dem folgenden d’ contrahirt: tanid’) erhalten. Doch bin ich über die Berechtigung zu dieser Aenderung in diesem Hymnus schwankend geworden, weil wir gerade in ihm auch kavishyam und cirshanyam schon gefunden haben und ausserdem noch sudevyam in Vs. 22 sprechen müssen, welches sonst sicherlich mit ia für ya zu lesen ist in Ryv. I. 40, 2; 93,2. — Il. 1,5. 22 11 296: 3. 554 48... VHIE 13, 33; .26..23. — IR; 65, 17. — und höchst wahrscheinlich, da zwöltsilbige Stollen zwischen elfsilbigen sehr oft erscheinen, auch I. 180, 9 und F 42 THEODOR BENFEY, X. 113, 10 (Grassmann 1634 hat I. 162, 22 irrig unter den mit ia zu sprechenden Fällen. Der Hymnus macht auf mich den Eindruck nicht aus der eigentlichen Vedenzeit zu stammen; doch darüber an einem andern Orte. 2. Im Zusammentreffen von Gliedern einer Zusammensetzung und von Wörtern. 1—8...Ry: 122,20 (=\8y..11. 8. 2.5.4. — VS. VI. 5 — 855% 3.6.2 —= Ath. VO. 26, 7) div!'va (für divi-iwa), wo aber TS. Udätta statt des Svarita hat (vgl. zu dem folgenden). — 80, 3 (= Sv. 1. 5. 1. 3. 5) abhihi (für abhi ih). Bemerkung: Wie eben die Taittiriya Samh. statt des im Rv. u. s. w. erscheinenden Svarita — jedoch der in ihr geltenden Regel ge- mäss (s. Whitney zu TPr. X. 17, vgl. X. 10) — den Udätta hatte, so hat hier auch der Sämaveda — gegen die im Rigv., der Väj.-Samh., dem Atharveda geltende und in der Näradagikshä (bei Burnell, Riktan- travyäkarana, Introduction p. XLH 5. 6) auch für ihn (den Sv.) vorge- schriebene und sonst durchgehends in ihm angewandte Regel, wonach langes 7, wenn im Sandhi zusammengezogen aus zwei kurzen, deren erstes udätta, das zweite anudätta ist, den Svarita erhält — nicht den Svarita, sondern den Udätta, nämlich Henife d. i. pröhy abkii. Da meine Ausgabe in Bezug auf diese Bezeichnung auch durch die Caleuttaör I. p. 842 bestätigt wird (denn das in dieser nachlässig corrigirten Ausgabe fehlende ” auf der ersten Silbe macht keinen Unter- schied), so kann schon darum kein Fehler vermuthet werden: dieser wird übrigens einerseits auch schon durch die Correlation der übrigen Accentzeichen ausgeschlossen, andrerseits aber — und vor allem — da- durch, dass, wenn i den Svarita hätte haben sollen, die Bezeichnung eine wesentlieh verschiedene hätte sein müssen, nämlich — gerade wie in dem. im Sy. 1..5. 1..2. 8 „kurz vorhergehenden (Calc. Ausg. I. 826) Pan HUT Steg adhä höndra — Hans prehy abhiühi. Da der Sämaveda fast ganz aus Strophen besteht, welche dem Rigveda entlehnt sind — nach Whitney in seiner “Tabellarische Dar- BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ‘WIE’ UND na !NICHT’ IM RIGVEDA. 43 stellung u. s. w.' (in Webers ‘Indische Studien’ II. p. 363) unter den 1549 des Sv. nicht weniger als 1471, wozu jedoch noch 4 zu fügen sind, namlich Sv. 1. 3.1.1.3 —= Rv. X. 105, 4 (mit VV.); sv. 1.3. 1. 1. 8 — RT VE 45, 28:2:8y IE1. 2.17.29 Rv. DR. 42,2 und‘ sv. I. 9.3.4.3 = Rv. X. 103, 14 (bei M. Müller grosse Ausg. Bd. VI. p. 20 Z. 2. 3), so dass es 1475 werden — diese Strophen im Sv. aber nicht selten vom Rv. so stark abweichen, dass man sie gewissermassen als Entlehnungen aus einer Cäkhä des Rv. betrachten darf, welche von der uns überlieferten Rigvedasamhitä stark abwich, so liegt die Annahme nahe, dass aus dieser auch die hier vorliegende abweichende Accentua- tion von abhthi mit Udätta statt Svarita auf dem { stammt, ja dass viel- leicht auf ihr, oder einer in dieser Beziehung mit ihr übereinstimmenden, die in der TS. durchweg herrschende Accentuirung von aus -# 3- ent- standenem ? durch Udätta beruhen möge. Ja! ich kann nicht leugnen, dass mir lange Zeit eine Spur dieser Accentuirung auch im Rigveda selbst erhalten zu sein schien, dass ich fast glaubte: sie müsse sich in einer oder der andern, ja vielleicht selbst mehreren Handschriften erhalten, oder in sie — im Widerspruch mit dem sonst allgemein geltenden Gesetz — verirrt haben. Es fiel mir nämlich auf — und wird auch gewiss Jedem auffallen, der es für der Mühe werth, oder für Pflicht hält, sich auch um solche minutiae zu bekümmern — dass gerade in der eben besprochenen Strophe des Sv., welche im Rv. I. 80, 3 erscheint, die erste (die grosse) M. Müller’'sche Ausgabe, so wie die erste von Aufrecht — im Widerspruch mit dem RPr. und ganz in Uebereinstimmung mit dem Sv. — das { in abhihi ebenfalls nicht mit Svarita, sondern mit Udätta bezeichnet haben, nämlich in der M. Ausg. I. p. 653 gepfifg, bei Aufr. prehy abhi'hi. Schon die Uebereinstimmung zweier so wunderbar sorgfältiger, kenntnissreicher und an die Beachtung aller minutiae gewöhnter Männer musste dieser Accentuation eine nicht gewöhnliche Bedeutung verleihen; diese wurde aber auf das bedeutendste erhöht durch die Uebereinstimmung mit dem Sämaveda, wo sie — bis jetzt, und wohl auch für immer — unzweifelhaft fest steht. Zwar war mir seit 1855 durch das St. Petersb. F2 44 THEODOR BENFEY, Wtbech I. 761 Z. 21 bekannt, dass die mit der Lehre des Prätie. über- einstimmende Accentuation durch den Svarita sich, wie ich anzunehmen geneigt war, auch in Handschriften des Rv. finden müsse, allein da- durch war nicht ausgeschlossen, dass sich in eine oder die andre auch die dem Prätig. widersprechende aber mit dem Sv. und dem Gesetz der Taittiriya übereinstimmende verirrt — oder in ihnen — erhalten haben konnte. In dieser Meinung wurde ich auch dadurch bestärkt, dass sich in der ausgezeichneten Vorrede zu M. Müller's ‘Rig-Veda-Sanhita. Translated and explained’ (1869) p. XLVI ff., wo so viele Verbesserungen mitgetheilt sind, über diese Accentuation (p. LIII) nichts findet. Schwan- kend freilich wurde sie, als ich in der kleinen M. Müller’'schen Aus- gabe (1873) die mit dem Prätig. übereinstimmende Accentuation APATTE prehy abhihi fand. Ich kann nicht leugnen, dass ich zuerst glaubte, dass diese Aenderung auf Autorität des Prätic. oder anderer Hand- schriften vorgenommen sei. Doch hielt ich es für angemessen, jetzt, wo ich zu der Behandlung dieser Stelle gelangt war, vor Veröffentli- chung derselben meinen geehrten Freund M. Müller selbst zu befragen. Von diesen erhielt ich die Antwort, dass so — nämlich Svarita nicht Udätta — die beiden Mill’schen Handschriften haben. Gerade auf diesen beruht aber vorzugsweise der Text der M. Müller’'schen ersten Ausgabe und die Leseart, welche im Verein mit der von Aufrecht und der des Sv. mich und wohl auch andre zu einer irrigen Annahme hätte verführen müssen, beruht also nur auf einem Versehen. Ob Aufrecht's zweite Ausgabe die Accentuation ebenfalls geändert hat, kann ich leider nicht verificiren, da sie mir nicht zu Gebot steht. Da.aber auch dieser bei seiner ersten Ausgabe Handschriften verglichen hat (Wilson’s und die Berliner), so wäre es doch nicht uninteressant zu wissen, ob auch er sich nur ver- sehen hat, oder dennoch irgend eine Handschrift des Rigveda den Udätta statt des Svarita bietet. Auf jeden Fall treffen hier drei so wunderbare Zufälle zusammen — nämlich itens und 2tens: dass zwei so sorgsame, genaue und scharf- sichtige Männer, wie M. Müller und Aufrecht, gerade bei einer und derselben Stelle ermüdeten und 3tens, dass durch deren Versehen an BEHANDLUNG D. AUSL. a IN nd ‘WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 45 dieser Stelle gerade dieselbe Accentuation hervortrat, welche in ihr im Sämaveda unzweifelhaft feststeht und schwerlich anders woher als aus der von unserer Rv.-Samhitä vielfach abweichenden Redaction des Rv. stammen kann, auf welcher die übrigen sich im Sv. findenden Stellen des Rv. beruhen — dass man fast glauben möchte, sie hätten sich mit einander verschworen uns zum Besten zu haben. Rv. I. 80, 12 abhy enam (für abhi enam). — 85, 7 te 'vardhanta (für te avardhanta). — 120, 8 abhy dmitrme (für abhi amitrine). — 156, 2 abhy asat (für abhi asat). — 164, 26 (= Ath. VII. 73, 7 — IX. 10, 4) ‘bhöddho (7. \. abhi'ddho). — 191, 3 ny alipsata (für ni alipsata, vgl. Vs. 1 und 4 desselben Hymnus, wo »z z.].). 810. Ziehen wir nun in Betracht, dass unter den 359 im vorigen $ auf- gezählten Fällen, in denen die Samhitä im ersten Mandala des Rigveda den selbstständigen Svarita zeigt, in nicht weniger als 347 die Zusam- menziehung, auf welcher er beruht, wieder aufzuheben ist, er also nur in 12 bleibt und unter diesen drei sind, welche sich in einem und dem- selben Hymnus befinden, so kann man kaum umhin, den Verdacht zu fassen, dass dieser Accent den Verfassern der alten Vedenhymnen völlig unbekannt war und erst durch den eigenthümlichen Vortrag eingeführt ward, welcher in der Zwischenzeit — von der Zeit der Dichtung bis zu der Fixirung des uns überlieferten Textes — so viele Umwandlungen der ursprünglichen Gestalt dieser Gedichte herbeigeführt hat. Dieser Verdacht wird nicht wenig dadurch gesteigert, dass unter den Samhitä’s die Taittiriya-Samhitä von den übrigen in zwei sehr wesentlichen Punkten abweicht und in dem Catapatha Brähmana wieder ein andres Gesetz eintritt, wie denn die Ansichten der Lehrer in Bezug auf die Verwen- dung des selbstständigen Svarita sehr auseinandergehen (vgl. Whitney zu Ath. Pr. III. 56). So hat die TS., wie schon bemerkt (im vorigen $ zull. 2, 2) auf dem aus ?’ 2° zusammengezogenen { nicht Svarita sondern Udätta; nehmen wir an, dass dieser Gebrauch einst auch im Rv. herrschte (vgl. unter II. 2 zu Rv. I. 80, 3), dann fallen unter den 46 THEODOR BENFEY, im vorigen $ unter II. 2 gegebnen Beispielen 3 weg (nämlich 1. 2. 7), so dass, wenn wir die drei in einem und demselben Hymnus vorkommenden und diese von den 12 unter II abziehen, nur 6 zurück bleiben. Andrerseits tritt in der TS. nach TPr. X. 17 der Svarita ein, wenn & % zusammen- gezogen werden, z. B. sd-ud-gätä wird südgätä (TS. VII. 1. 8. 1)'), eine den Accent betreffende Vorschrift, von welcher sich bis jetzt nirgends sonst eine Spur findet. Einige Differenziirungen des Accents erwähnt bekannt- lich Pän. I. 2. 34—38; so tritt — nach 34 — bei der Opferhandlung keine Accentuation ein. sondern es wird eintönig (ekagruti — udättänudättasva- ritänäm avibhägena) gesprochen; nach 37 wird in der subrahmanyä (s. St. Ptsb. Wtbch u. d. W. VII. 1087 und Haug zu Aitar. Br. II. 383) statt des Svarita der Udätta gesprochen z. B. nicht I'ndr@ gäccha (für Indra d g°) wie die allgemeine Regel fordert, sondern I'ndra' gaccha. Die stärkste Accentveränderung, welche im Vortrag der Veden sich geltend machte, ist aber die in allen Präticäkhya’s vorgeschriebene (vgl. Whitney zu Ath. Pr. III. 71), wonach alle anudätta’s, welche einem Svarita folgen bis zu Ende eines Stollens, oder bis zum Eintritt einer anudätta-Silbe, welcher eine mit Udätta oder selbstständigem Sva- rita gesprochene nachfolgt, mit dem udätta gesprochen werden (vgl. ins- besondre RPr. 205 udättagrutitäm yänti, aber auch 206, woraus wir sehen, dass auch in dieser Beziehung eine, jedoch nicht sehr wesentliche, Dif- ferenz unter den Lehrern herrschte). Durch diese Vortragsweise ver- schwindet der eigentliche Anudätta aus dem ganzen Veda und es bleibt nur die Modification desselben, welche eintritt, wenn er einem Udätta oder selbstständigem Svarita unmittelbar vorhergeht, und von Pänini (1. 2, 40) als sannatara d. h. mehr gesenkt, niedriger als der anudätta (vgl. Pän. I. 2, 30) bezeichnet wird, was der Schol. dazu durch anu- dättatara glossirt. Inmitten eines Halberses verfällt bekanntlich nur der unmittelbar vorhergehende anudätta dieser Modification, im Anfang 1) Beiläufig bemerke ich, dass sich von den vier von Whitney am angeführten Orte gegebnen Beispielen in der Weber’schen Ausg. der TS. nur das angeführte so accentuirt findet; das vierte bei Whitney ist ein entschiedener Irrthum. BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na WIE’ UND na ‘NICHT’ IM RIGVEDA. 47 verfallen ihr aber alle. Da der eigentliche Anudätta in Folge dieser Vortragsweise aus den Samhitä’s ganz verschwunden ist, so giebt es nun im Veda statt der vier grammatischen Pronunciationsweisen des Accents (nämlich Hochton (udätta), Tiefton (anudätta), Vorton (anudätta sannatara, oder anudättatara) und Nachton [Svarita in zwei Modificationen, unselbst- ständiger svarita und selbstständiger, jätya|) nur drei: Hochton, Vorton und Nachton. Daraus scheint sich mir das einfache Bezeichnungssystem, welches im Rigveda und Atharva herrscht, bei weitem eher zu erklären, als durch die seltsame Weise, welche Haug (Ueber das Wesen und den Werth des wedischen Accentes 1814 S. 19—21) vorschlägt. Diese hier zu discutiren würde zu viel Raum einnehmen und, wie mir scheint, ihn nicht verdienen. Ich beschränke mich daher auf die Mittheilung meiner Ansicht. Wie es nun drei Pronunciationen giebt, so auch drei Bezeichnungen derselben. Die eine besteht in dem Mangel jeder Bezeichnung, und giebt alle die Silben kund, welche mit dem Udätta gesprochen werden, also sowohl die mit grammatischem Udätta als auch die mit grammati- schem Anudätta. Deren Anzahl ist die unendlich grösste, vgl. z. B. die von Pänini I. 2, 39 citirte Stelle aus Rv. X. 75, 5 ZH H Tg ayaı reale in deren 12 Silben nicht weniger als 10 hieher gehören, nämlich die zweite mdm in imam mit grammatischem Udätta und 4—12, welche dieser Vortragsweise gemäss mit udätta gesprochen werden, obgleich sie den grammatischen anudätta haben. Noch ärger ist es mit Rv. 1. 2. 8 Felel FHTTARUNSSATSTATSTETE wo unter 16 Silben 14 hieher gehören, nämlich die zweite te mit gram- matischem udätta und 4—16 mit grammatischem anudätta. Diese Pro- nunciation bildet also — wie man schon hiernach erkennen kann — die weit überwiegend grösste Majorität im Veda und ich vermuthe daher, dass darauf auch ihr Name pracayasvara') (wörtlich Ton der 1) So RPr. 208 und 214 bei M. Müller in Uebereinstimmung mit Regnier III, 45 THEODOR BENFEY, BEHANDLUNG D. AUSL. a IN na ETC. Menge, wir würden sagen ‘der grössten Majorität’) beruht. Diese un- bezeichnet zu lassen, war also keine geringe Ersparniss von Zeit und Tinte und wer einigermassen die indischen Schriften kennt, weiss wie viel Gewicht man auf alle Arten von Ersparnissen, Worten u. aa. legte und wie schlau und pfiffig man sie zu gewinnen wusste. In Bezug auf die beiden andern Pronunciationsweisen, welche im Verhältniss zu der eben besprochenen weit weniger zahlreich sind, wählte man die einfachsten Zeichen: einen perpendiculären Strich über und eine horizontale Linie unter der Silbe und mochte wohl ohne eine weitere Ueberlegung jenen für den Nachton, diese für den Vorton fixirt haben. 13; 17; in 205 liest M. M. dagegen pracayak svarah, während Regnier auch hier (III. 11) pracayasvarak hat, was wohl auch bei M. M. zu schreiben ist. Index des hauptsächlichsten Inhalts. a, hinter eundo...S. 29-30. Rigveda Il. 105,4... S. 34. — 113,14 ...8.39. — a, auslautendes, Nichtzusammenziehung desselben 121,13 ....8.1. — 122,15..:-9.6 — beruht vielleicht auf begriffliichen Momenten .. 130,1... 8.15—-17. — 162... . 5. 41—42. Ss. 21-29. — 162, 20 ...98.41l. Accentbezeichnung, einfachste im Veda...S.47-48. IM. 59,2... 8. 13—1l4. — V. % Klar Accertuation, die ursprüngliche, in den Samhitä’s S. 26. — 50, 2...8. 26. — 87, 24...8.8. — verändert . ... S. 30—46. VI. 48,21. .S. 8-9. — 63, 2. nl 20. — ca (sekr.) Behandlung des Auslauts desselben .. .S.23. 66,.10%.. 22... S. 9. — VII. 2, 28. .8.15— ca» (im Veda) ... S. 23. 17. — 33,13 ... 8. 16—17. — X. 10, 3. Götternamen, werden mehrfach nicht mit andern S. 26-27. — 15, 13 2... 8. 27. — 46, SR Wörtern zusammengezogen ... .S. 23. 8.10: — 59,.3..1..:.8..10.)— 161,249. 38 hridaya (sskr.), viersilbig in Rv. X. 10, 3. 24.0.9178). 8.19. 099, 9,2. 18010 Ss. 27. 11. — 132, 4. .S 20—21. — 185, or 8.21. i, auslautend .... 8.1. Sämaveda.. Ss. 43. — I. 4.2.3. OS 34. —_ iva (sskr.) .... . 8. 28—29. 5.1.3.5...8. 42—45. — 11. 9.3.6.1. kva (sskr.)..... 8. 34; 41. 8. 19. na, ‘gleichwie’, ... 8. 1—11; 21; 28; sein Aus- Stimmodulation, deren Einfluss auf die Wortbe- laut wird nie mit einem folgenden Vocal zu- „deutung . sammengezogen . . S.4—11l; De süras (sskr.) Idenetiv von svär ... 8.6. — Nom. Verhältniss desselben zu nd ‘nicht? ... 8.2—3. sing ER ONE nd, 'nicht’ . ..S. 11—22. sväcya (sskr.) . S. 41. nö .8.19-. 20. Svarita, unabhängiger, Jjätya . .. 8.30—46; ver- non " latein.) in non nihil und nihil non, nonnulli und nullus non, nonnunguam und nunguam S non, non nemo und nemo non .... >. 3. pracayasvara in 2... 8. 47—48. Rigveda I. 60, 1...8. 33. — 62, 3...S.25 —26. — 65,3 ...8. 5. — 70, 6 ...S.Bn. _ ZB NS. 33. 80,8... 8.4945, — 91, 22 ...8.38 — 102,5...98. 38. — 104,12... 8.5. —ı 104, 5....\.. 8.1112. — vyoman .. schwindet bei richtiger Lesung fast durchweg . 8. 30—45. — existirte zur Zeit der Ve- denabfassung höchst wahrscheinlich noch gar nicht . S. 31-45. u (sskr.) auslautend . Berl. Vedentext, der ursprüngliche sehr verschieden von dem uns überlieferten .. . 8.2; 29—30. Versfüsse, mangelhafte... . 8. 6; 7. . 8 40—41. Geschichte der Fatimiden Chalifen nach den Arabischen Quellen. Von F. Wüstenfeld. Zweite Abtheilung. Vorgelegt in der Sitzung der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften am 7. August 1880. IV. Abu Tamim Ma’add el-Mu’izz. Abu Tamim Ma’add ben Ismäil wurde am 11. Ramadhän 319 in el-Mahdia geboren, seine Amme war die Mutter des Ga’far ben ’Ali ben Hamdün, welcher mit seinem Bruder Jahjä am Hofe des Abul-Cäsim el-Cäim erzogen wurde. Die Huldigung, welche ihm erst wenige Wochen vorher war geleistet worden, wurde am Todestage seines Vaters wieder- holt, und in einer feierlichen Sitzung am 7. Dsul-Higga, wozu seine Verwandten aus el-Mahdia und die Würdenträger des Reiches einge- laden waren, nahm er den Titel el-Mwizz liddinillahi »der die Reli- gion Allahs Stärkende« an. el-Mu’izz war ein milderer Character als sein Vater, und die Er- schöpfung von Land und Leuten kam hinzu, um auch die bis dahin noch feindlichen Stämme der Berbern geneigt zu machen, sich ihm zu unterwerfen. Er unternahm gleich im J. 342 unter militärischer Be- deckung eine Rundreise, um die Gemüther zu beruhigen, und durchzog auch das Gebirge Auräs, wo die Banu Kamlän und Malila vom Stamme Hawwära, welche bis zuletzt die Partei Abu Jazid’s gehalten hatten, ihm huldigten. Nach Keirawän zurückgekehrt, bestätigte er für einige Provinzen die bisherigen Statthalter, für andere ernannte er neue. Ziri ben Manäd, Emir der Canhäga, wurde nach Keirawän berufen und reich beschenkt wieder in seine Residenz Aschir entlassen; das Gleiche geschah mit Muhammed ben Chazar aus Tilimsän, der Hauptstadt der Magräwa, nur dass er am Hofe blieb, bis er im J. 348 in Keirawän starb; Ahmed ben A2 4 F. WÜSTENFELD, Bekr ben Abu Sahl el-Gudsämi erhielt die Provinz Fäs; Muhammed ben Fath Ibn Wäcül vom Stamme Miknäsa wurde für Sigilmäsa bestätigt; Ja’lä ben Muhammed ben Cälih el-Jafrani bekam 'Tähart, verlegte aber seine Residenz nach der eine 'Tagereise von dort vom ihm neu erbauten Stadt Afkan (Afakkän, Fakkän, Ifkän): Keicar el-Caklabi wurde Statthalter von Bägäja; el-Mwizz Milchbruder Abu Ahmed Ga’far ben ’Ali ben Hamdün Ibn el-Andalüsi blieb in dem Besitz der Provinz Zäb mit der Hauptstadt Masila; Ibn ’Ata el-Kitämi kam nach Cäbis, Basil el-Caklabi nach Surt, Ibn el-Käfi el-Kitämi nach A’gdäbia und Aflah el-Näschib nach Barca. Alle diese erkannten damals el-Mu’izz als ihren Oberherrn an; später erhielt noch der General der Cavallerie Mudhaffar el-Caklabi die Verwaltung des ganzen Gebietes von Raccäda bis an die Ägyptische Gränze mit dem Sitze in Tripolis. Vor allen aber wurde der bisherige Secretär Gauhar ausgezeichnet, welcher von nun an über zwanzig Jahre als die Seele der ganzen Regierung und durch die Eroberung Ägyptens neben Abu Abdallah el-Schri ausserhalb der Regentenfamilie als der zweite Gründer der Dynastie der Fatimiden zu betrachten ist. Abul- Hasan Gauhar ben Abdallah el-Rümi, d. i.. von Römischer oder Griechischer Abkunft (wesshalb in der näheren Bezeichnung die Lesart el-Cikilli »der Sieilianer« besser scheint als Caklabi »der Slave«), war als Sklav nach Keirawän gebracht, wo ihn ein junger Mann Namens Abu Gabala kaufte, dann kam er in den Besitz des Eunuchen Cheirän, darauf in den des Eunuchen Chafif und dieser machte ihn el-Mancür zum Geschenk, welcher ihn zu seinem Leibpagen wählte. Durch seine Kenntnisse und Geschicklichkeit hatte er sich so hervorgethan, dass ihm el-Mu'izz die Freiheit geschenkt und ihn zu seinem Secretär gemacht hatte, dann wurde er zum Wezir erhoben und zum Generalissimus aller Truppen ernannt. Dem Gouverneur von Sicilien, el-Hasan ben ’Ali, hatte el-Muwizz im J. 343 den Befehl zugehen lassen, eine Landung in Spanien zu versuchen; er segelte nach Almeria, verwüstete die Umgegend und kam mit einer grossen Beute und vielen Gefangenen nach Sicilien zurück. Zur Vergeltung schickte der Chalif el-Näcir eine Flotte unter dem Com- GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 5 mando seines Freigelassenen Gälib an die Africanische Küste, die aber auf einen solchen Widerstand stiess, dass sie wieder abziehen musste. Indess kam sie im folgenden Jahre mit siebzig Segeln wieder, ver- brannte die kleine Hafenstadt Marsä-l-Charaz, eine kleine Tagereise westlich von Bona, und verheerte die Umgegend von Susa und Tabarca. Die Treue der westlichen Provinzen hielt nicht lange. el-Mu’izz erfuhr, dass Jalä ben Muhammed mit el-Näcir Verbindungen unterhalte und die Statthalter von Fäs und Sigilmäsa ihm den Gehorsam verwei- gerten. Er liess also im Cafar 347 Gauhar mit 20000 Reitern von Keirawän aufbrechen, zu denen noch Ziri ben Manäd aus Aschir und Ga’far ben "Ali aus Masila mit ihren Contingenten stossen mussten. Jalä kam ihnen von Afkän bis Tähart entgegen und da er seine An- hänglichkeit an el-Mwizz versicherte, wurde er ehrenvoll empfangen. Gauhar hatte aber bereits ins Geheim seine Befehle gegeben und als Jala zurückkehren wollte, wurde blinder Lärm gemacht, in der Ver- wirrung überfielen ihn einige Officiere und stiessen ihn nieder. Gauhar marschirte dann im Gumädä II. nach Afkän, zerstörte die Stadt, plün- derte die Residenz und nahm den Prinzen Jaddü ben Jaläa gefangen, welcher jedoch später entkam und wieder in Afkän erschien. Von hier richtete Gauhar seinen Marsch nach Fäs, um den dor- tigen Statthalter Ahmed ben Bekr zum Gehorsam zu zwingen; dieser schloss die Thore der Stadt und setzte sich zur Wehre, und nachdem einige unentschiedene Kämpfe stattgefunden hatten, hob Gauhar die Belagerung auf und wandte sich gegen Sigilmäsa. Hier hatte sich Muhammed Ibn Wäcül schon seit längerer Zeit‘) für unabhängig er- klärt, den Titel »Fürst der Gläubigen« und den Beinamen el-Schäkir lillahi »der Gott Dankende« angenommen und Münzen mit seinem Namen 1) Ibn el-Athir VII, 392 sagt: „seit 16 Jahren“; hierunter ist seine Re- gierungszeit zu verstehen, da Muhammed Ibn Wäcül im J. 331 sich der Regierung in Sigilmäsa bemächtigt und im J. 342 den obigen Titel und Namen angenommen hatte; die Anerkennung der Oberhoheit des Mu’izz war also nur eine scheinbare gewesen. 6 F. WÜSTENFELD, schlagen lassen, seine Regierung war aber eine sehr milde gewesen. Bei der Annäherung Gauhars verliess er mit seiner Familie und einigen Getreuen die Stadt und zog sich in die zwölf Meilen entfernte Festung Täsgedält zurück; nach einiger Zeit wollte er von hier mit geringer Begleitung heimlich eine Recognoscirung vornehmen, er wurde unter- wegs von einigen Leuten vom Stamme Matgara erkannt, festgenommen und an Gauhar ausgeliefert. Dies geschah im Ragab 347. Gauhar verfolgte dann seinen Weg nach dem äussersten Westen bis ans Meer, ohne auf Widerstand zu stossen, im Gegentheil hatten die Einwohner von el-Süs el-acca ihm schon nach Fäs Geschenke ge- schickt, um ihre Anhänglichkeit zu beweisen. Er liess einige Seefische fangen, setzte sie in Gefässe mit Wasser, um sie an el-Muizz zu schicken, und fügte der Sendung auch etwas Seegras bei, um zu zeigen, dass er wirklich bis an die äusserste Gränze der bewohnten Erde ge- kommen sei. Den Rückweg nahm er wieder über Fäs und fing aufs neue an die Stadt zu belagern; nachdem wieder lange Zeit ohne Erfolg ge- kämpft war, wählte Ziri ben Manäd aus seinen Leuten eine Anzahl der tapfersten aus und befahl ihnen Nachts, wo sich die Einwohner für sicher hielten, mit Leitern die Mauer zu ersteigen. Dies gelang, sie tödteten die Wachen, welche sie oben trafen, stiegen auf der anderen Seite hinunter, öffneten die Thore, steckten Laternen an und bliesen mit Trompeten, dies war das zwischen Ziri und Gauhar verabredete Zeichen, letzterer liess seine Mannschaft aufsitzen und zog in die Stadt ein. Dies geschah im Ramadhän 348. Der Statthalter Ahmed hielt sich versteckt, wurde aber nach zwei Tagen aufgefunden und nun sowie Muhammed Ibn Wäcül jeder in einen Käfig gesperrt und mitgenommen. Auf seinem weiteren Rückmarsche setzte Gauhar den Idrisiten el- Hasan ben Kannün zum Statthalter in Bacra ein und übergab ihm die Verwaltung des ganzen Küstenstriches mit Ausnahme von Sabta (Ceuta), wo die Truppen des Spanischen Chalifen festen Fuss gefasst hatten. Ziri ben Manäd erhielt zur Belohnung seiner ausgezeichneten Dienste den District von 'Tähart zu seinem bisherigen hinzu, begleitete aber Gauhar noch nach Keirawän, wo sie ihren Einzug hielten und Gauhar GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 7 dem Chalifen seine beiden Gefangenen vorstellte und eine sehr beträch- liche Beute übergab. Unter den Präfecten der Provinzen waren zwei, denen el-Mu’izz nicht traute, da sie sich Übergriffe in seine Souveränitätsrechte erlaubten, Keicar in Bägäja und Mudhaffar in Tripolis; beide waren schon am Hofe seines Vaters beliebt gewesen, Mudhaffar hatte el-Muw’izz in seiner Jugend Unterricht im Schreiben gegeben, sich dabei einen etwas zu vertraulichen Ton gegen ihn angewöhnt und sich öfter zu viel heraus- genommen. Eines Tages war es darüber zu unliebsamen Äusserungen von el-Mu’izz gekommen und Mudhaffar entfernte sich, indem er in der Aufregung einige Worte Slavisch ausstiess, welche el-Mw’izz nicht ver- stand, sich aber genau einprägte; indess hütete er sich einen anderen nach der Bedeutung zu fragen. Er hatte Talent und Neigung Sprachen zu erlernen und übte sich zuerst im Berberischen, dann im Griechischen und Äthiopischen, und als er darin fest war, lernte er auch Slavisch. Jetzt erinnerte er sich der Worte, welche Mudhaffar einst gegen ihn ausgestossen hatte, es war eine schmähliche Beleidigung gewesen; er liess ihn desshalb im J. 349 zu sich kommen und umbringen, und Keicar traf dasselbe Loos. — Um gegen jeden Aufstand gesichert zu sein, hatte el-Mu’izz besonders in Keirawän eine sehr strenge Polizei namentlich für die Nacht eingeführt, und so verliefen die nächsten Jahre in Africa ruhig, während in Sicilien heftige Kämpfe stattfanden. el-Mw’izz hatte unterdess den grossen Plan der Eroberung Ägyptens nicht aus den Augen verloren und im J. 355 wurden ernstliche Vorbe- reitungen dazu getroffen; Gauhar bereiste selbst die westlichen Pro- vinzen, um theils bei den zuverlässigen Kitäma Truppen zu sammeln, theils auch die noch zweifelhaften Berberischen Stämme zu gewinnen oder zu beruhigen und einzuschüchtern, und auf dem Wege, welchen die Armee demnächst nehmen sollte, wurden bis Barca Brunnen ge- graben und grosse Gebäude zu seiner Aufnahme aufgeführt. el-Mu’izz Mutter, welche von dem Plane hörte, bat noch um einen Aufschub, bis sie die Pilgerreise nach Mekka gemacht haben würde, und am Hofe zu Fustät war man so sorglos, dass Käfür sie bei ihrer Ankunft dort 8 F. WÜSTENFELD, sehr ehrenvoll empfing, sie mit Geschenken überhäufte und ihr zur Weiterreise eine militärische Bedeckung mitgab. Bei ihrer Rückkehr bat sie desshalb ihren Sohn, gegen Ägypten keine Feindseligkeiten zu unternehmen, und sie wurden auch ausgesetzt, so lange Käfür lebte. Sobald er am 21. Gumädä II. 357 gestorben war, setzten die obersten Würdenträger den elfjährigen Prinzen Abul-Fawäris Ahmed auf den Thron, die Truppen dagegen ernannten el-Hasan ben Obeidallah ben Tugg zum Regenten, welcher damals als Präfeet von Ramla und Da- mascus abwesend war, und man kam überein, dass el-Hasan in dem Kanzelgebet nach Ahmed genannt werden und dessen Schwester Fätima heirathen solle, und bis zum Eintreffen des ersteren übernahm der Wezir Abul-Fadhl Ga’far Ibn Furät die Verwaltung und Samuäl, ein Freige- lassener der Ichschiden, das Commando über die Truppen. Bald darauf musste el-Hasan vor den in Syrien einbrechenden Car- maten die Flucht ergreifen und kam nach Ägypten. Während hier die Bevölkerung durch eine drückende 'Theuerung entmuthigt und erschlafft, aber auch durch Erpressungen gereizt und erbittert war, hatte der Wezir Ibn Furät durch sein schlechtes Benehmen auch die Truppen gegen sich aufgebracht, und als er ihnen sogar den Sold verweigerte, weil die Abgaben und Pachtgelder nicht eingegangen waren, kam es zum Auf- stande und sie plünderten seine Wohnung und die Wohnungen seiner Angehörigen. el-Hasan sah sich desshalb genöthigt, ihn abzusetzen und in Gewahrsam zu bringen und selbst die Regierung zu übernehmen und er setzte an seine Stelle als Geschäftsführer seinen Secretär el-Hasan ben Gäbir el-Rijähi. Unter den von Ibn Furät Misshandelten befand sich auch Abul- Farag Jacüb ben Jüsuf ben Killis, von Geburt ein Jude, der im J. 356 zum Islam übergetreten und von Käfür ausgezeichnet war, und schon hierdurch und bei seinem Reichthum durch seine Freigebigkeit ein allgemeines Ansehen erreicht hatte. Ibn Furät hatte ihm 4500 Dinare abgefordert und gewaltsam abgenommen, Ibn Killis hielt sich danach noch eine Zeit lang bei dem Scherif Abu Ga’far Muslim ben Obeidallah el-Huseini versteckt und flüchtete darauf nach Magrib, wo GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 9 er eine Haupttriebfeder für die Besitzergreifung Ägyptens durch el- Mwizz wurde. Nachdem er ihm nämlich das Unvermögen und den gänz- lichen Verfall der Agyptischen Regierung geschildert hatte ") und diese Schilderungen durch briefliche Mittheilungen von anderen hochstehen- den Personen bestätigt wurden, welche sich an ihn wandten und ihm das Land auszuliefern versprachen, wenn er Truppen zu ihnen schicken wolle, und da el-Muwizz auch recht gut wusste, dass von Bagdad aus wegen der Kämpfe zwischen dem Buweihiden Bachtiär ben Mu’izz ed- Daula und seinem Vetter ’Adhud ed-Daula ben Rukn ed-Daula eine Einmischung nicht zu befürchten sei, hielt er die Zeit für gekommen, um seinen Plan auszuführen. Er befahl Gauhar sich marschfertig zu machen, die Truppen wurden bei Raccäda zusammengezogen, el-Mwizz holte selbst noch bedeutende Summen aus dem Schatze seines Vaters zu el-Mahdia und Gauhar traf am 28. Muharram 358 in Raccäda ein; der Abmarsch verzögerte sich noch durch eine Erkrankung desselben, erfolgte aber endlich am 14. Rabi’ I. in einer Anzahl von mehr als 100000 wohlbewaffneten Reitern, welche eine Kriegskasse in 1200 Kisten mit sich führten. el-Mwizz war während der Rüstungen täglich zu Gauhar gekommen, um ihm seine Befehle zu geben, jetzt ritt er hin- aus, um Abschied zu nehmen; Gauhar stand vor ihm, el-Muizz stützte sich auf sein Pferd und sprach noch eine Zeit lang heimlich mit ihm, dann rief er seinen Söhnen zu: steigt ab zum Abschied! Sie stiegen von ihren Pferden, ebenso ihre ganze Begleitung, Gauhar küsste el-Muizz die Hand und seinem Pferde den Huf, dann sagte el-Mu’izz zu ihm: steig auf! er schwang sich aufs Pferd und die ganze Armee setzte sich in Bewegung. In diesem Augenblicke lenkten 500 Berberische Reiter von dem Zuge ab und entfernten sich, und da die ihnen. nachgesandten Officiere sie nicht zur Umkehr bewegen konnten, rief el-Mwizz aus: 1) Nach anderen Nachrichten wäre Ibn Killis erst zu der Zeit geflüchtet, als el-Mu’izz sich schon auf dem Wege nach Ägypten befand, er habe ihn unter- wegs getroffen und sei mit ihm umgekehrt; indess hätte damals Ibn Killis schon ruhig in Ägypten bleiben und sich unter Gauhar’s Schutz stellen können. Histor.-philolog. Classe. XXVI1. 1. B 10 F. WÜSTENFELD, Mit Gottes Hülfe gebrauchen wir die Hülfe der Berbern nicht. Als er in sein Schloss zurückkam, schickte er Gauhar seinen ganzen Anzug nach, den er eben getragen hatte, mit Ausnahme seines Ringes und seiner Beinkleider, sammt seinem Pferde. Aflah, der Commandant von Barca, erhielt den Befehl Gauhar entgegen zu kommen und, wenn er ihn träfe, ihm die Hand zu küssen; er bot 100000 Dinare, wenn ihm dies erlassen würde, umsonst, er musste sich dazu bequemen. Gleich- zeitig hatte el-Mu’izz Schiffe mit Getreide abfahren lassen, welche die Küstengegenden verproviantiren mussten. In Fustät war el-Hasan ben Obeidallah, welcher sich auch manches hatte zu Schulden kommen lassen, nur drei Monate geblieben, dann hatte er auf Anrathen des Scherif Abu Ga’far Muslim ben Obeidallah el-Huseini den Wezir Ibn Furät wieder in Freiheit gesetzt und ihm die Regierung wieder übergeben, er selbst reiste am 1. Rabf II. nach Syrien zurück. Als hierauf im Gumädä II. die Nachricht eintraf, dass die Magribiner im Anzuge seien, versammelte Ibn Furät die Corpsführer und hielt mit ihnen eine Berathung und sie kamen überein, einen ge- wissen Nihrir Schuweizän aus Uschmunein herbeizurufen und an ihre Spitze zu stellen und sich zur Gegenwehr zu rüsten. Bald darauf kam die Anzeige, dass Gauhar in Barca eingerückt sei, und bei einer neuen Berathung gewann die Friedenspartei die Oberhand und beschloss, ihm eine Gesandtschaft entgegen zu schicken und mit ihm wegen einer Über- gabe des Landes in Unterhandlung zu treten. Die Gesandtschaft bestand aus dem genannten Scherif Muslim als Unterhändler, welchem der Wezir Ibn Furät ein besonderes Schreiben an Gauhar mitgab, ferner Abu Ismäil Ibrähim ben Ahmed el-Zeinabi, Abul-Teijib ’Abbäs ben Ahmed el-Abbäst, dem Cadhi Abu Tähir Muhammed ben Ahmed ben Abdallah el-Dsuhli und einigen anderen. Sie machten sich Dienstag den 19. Ragab auf den Weg und trafen Gauhar bei Tarüga nicht weit von Alexandria, er empfing sie sehr ehrenvoll, nahm das Schreiben des Wezir entgegen, zeigte sich bereit auf ihre Vorschläge einzugehen und es wurde ein Friedensvertrag aufgesetzt und damit die Gesandten mit Ehren- kleidern beschenkt zurückgeschickt. Unterdess hatte aber in Fustät ein GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 11 Umschlag der Meinung stattgefunden und als die Gesandten am 7. Scha’bän zurückkehrten, wollte die Kriegspartei von einer Übergabe nichts wissen, die Truppen verlangten in den Kampf geführt zu werden und machten Miene im Weigerungsfalle die Stadt zu plündern; selbst der Wezir Ibn Furät und Nihrir traten auf ihre Seite und die Besatzung rückte ein Corps nach dem anderen nach Giza aus, hielt aber die Brücken für den Fall eines Rückzuges stark besetzt. Auch Gauhar war unterdess bis in die Nähe von Giza gekommen, nachdem er von der Zurückweisung des Vertrages Kenntniss erhalten hatte, und am 10. oder 11. Scha’bän begannen die Feindseligkeiten; es wurden alsbald viele von den Ägyptiern zu Gefangenen gemacht und Pferde aufgefangen. Gauhar war nach Munjat el-Cajjadin gegangen, um in den Furten bei Munjat Schalacän in der Nähe von Kaljüb, wo eine insel im Nil liegt, überzusetzen, und um dies zu verhindern, hatten die Ichschiden ein Corps unter Mazähim ben Räik dahin geschickt. Dieser vermochte in- dess nur kurze Zeit den Feind zu beunruhigen und aufzuhalten, denn da auch Überläufer zu Schiffe herübergekommen waren, bedurfte es nur der Anrede Gauhars an den Corpsführer Ga’far ben Falläh el- Kitämi: »heute rechnet el-Mw’izz auf dich!« um ihn zu veranlassen, sich nur mit Beinkleidern bekleidet in ein Fahrzeug zu werfen, seine Leute stürzten sich ins Wasser und folgten ihm nach, sie erreichten das jen- seitige Ufer und richteten unter den Ichschiden und ihren Anhängern ein grosses Blutbad an. Die meisten der Überlebenden zogen sich in der Nacht eiligst nach Fustät zurück, packten hier ihre Habseligkeiten zusammen und flohen in entgegengesetzter Richtung. Ihre Frauen er- schienen nun jammernd vor dem Scherif Muslim und baten um Er- neuerung des Vertrages mit Gauhar. Muslim schrieb an ihn und bot ihm die Übergabe der Stadt an, die Leute warteten ängstlich auf die Rückkehr des Boten, bis er ihnen die Friedensnachricht brachte, und es erschien ein Abgesandter Gauhars mit weisser Fahne, welcher unter den Einwohnern umherging und ihnen die Sicherheit ihres Eigenthnms zusagte. Die Leute beruhigten sich bald, der Marktverkehr wurde 1 12 F. WÜSTENFELD, wieder geöffnet und die Stadt gewann ein so friedliches Ansehen, als wenn gar kein Kampf stattgefunden hätte. Gegen Abend kam ein Abgesandter zu Muslim und forderte ihn auf, am andern Morgen den 17. Scha’bän mit den angesehensten Ein- wohnern und Gelehrten vor Gauhar zu erscheinen; sie machten dazu ihre Vorbereitungen und zogen dann hinaus nach Giza, wo sie Gauhar trafen. Auf einen Ruf des Heroldes mussten alle absteigen, nur der Scherif Muslim und der Wezir Ibn Furät blieben zu Pferde zur Linken und Rechten Gauhars; alle mussten einzeln an ihm vorübergehen und ihn begrüssen, und als dies geschehen war, begann mit Sonnenuntergang der Einzug der Truppen in die Stadt mit ihren Waffen und Kriegsge- räthen. Gauhar folgte am Abend, Trommeln und Fahnen voran, in einem schwer seidenen Anzuge auf einem braunen Pferde, er nahm seinen Weg mitten durch die Stadt und bezog ausserhalb auf der an- deren Seite auf dem Platze des heutigen Cähira ein Lager. Noch in derselben Nacht wurden die Gränzen der neuen Stadt gezogen und am anderen Morgen fanden die zur Aufwartung erscheinenden Ägypter den Grund zu dem Schlosse schon gegraben; einige Richtungen waren nicht ganz gerade ausgefallen, was bei der Eile in der Nacht nicht zu ver- wundern war, und er sagte: »ich habe in einer glücklichen Stunde den Graben gezogen und will nichts daran ändern.« Die Truppen lagen sieben Tage in der Stadt, Gauhar gab el-Mu’izz Nachricht von der glücklichen Eroberung und sandte ihm die Köpfe der in der Schlacht Getödteten, der Name der ’Abbasiden wurde in dem ersten am 20. Scha’bän in der alten Moschee des Amr ben el-Ägi gehaltenen Kanzel- gebete abgeschafft und statt dessen el-Mu’izz genannt und die Münzen mit seinem Namen geschlagen. Noch blieb aber el-Hasan ben Obeidallah in Syrien übrig, welcher nicht Willens war, seine Ansprüche auf Ägypten sogleich aufzugeben, und er brach noch im Scha’bän von Damascus auf, wo er Samuel el- Käfüri als seinen Stellvertreter zurückliess. Gauhar sandte den Emir Ga’far ben Falläh mit einer Armee gegen ihn ab, im Dsul-Higga 358 stiessen sie bei Ramla auf einander, el-Hasan wurde gänzlich geschlagen GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 13 und gefangen genommen, aber erst später im Gumädä I. 359 mit meh- reren anderen zu Gauhar nach Cähira geschleppt. Als sie dort ankamen, liess man sie fünf Stunden lang auf offener Strasse stehen, so dass die Vorübergehenden in Erinnerung an das, was sie unter el-Hasan hatten erdulden müssen, sie angaflten und ihre Schadenfreude ausdrückten, bis sie in Gauhars Zelt geführt und dann zu den übrigen Gefesselten ge- bracht wurden. Am 8. Gumädä I. betrat Gauhar die Moschee des Ibn Tülün und liess zum ersten Male in Ägypten in dem Gebetausrufe die Sch’itische Formel »herbei zum besten Werke« einschalten. Am 17. desselben Monates, als er seinen Sohn Ga’far mit unermesslichen Ge- schenken an el-Muizz abschickte, sandte er auch die aus Syrien ge- kommenen Gefangenen mit, unter ihnen el-Hasan; das Schiff, welches sie im Nil bestiegen, während Gauhar am Ufer stand, schlug um, und el- Hasan rief ihm zu: o Abul-Hasan! willst du uns ertränken? Gauhar entschuldigte sich und zeigte einiges Mitleid mit ihm; sie wurden in ihren Fesseln auf ein anderes Schiff gebracht und nach Magrib abge- führt, wo sie el-Mwizz in el-Mahdia einkerkern liess, indess bezeigte er sich gegen die unter ihnen befindlichen Cadhis und "Ulemas gnädig und erlaubte ihnen nach Ägypten zurückzukehren. Während der Vorgänge in Ägypten war es auch in Magrib nicht ganz ruhig geblieben. Ibn Chazar el-Zanäti hatte sich im J. 358 em- pört und eine grosse Menge Berbern und Nakkärier um sich versammelt, so dass el-Mu’izz sich genöthigt sah in Person gegen sie zu Felde zu ziehen. Er marschirte nach Bägäja, in dessen Nähe Ibn Chazar sich aufhielt und dessen Statthalter er angegriffen hatte, und sobald die Nachricht von seinem Anzuge bekannt wurde, zerstreuten sich die Re- bellen, el-Mu’izz verfolgte Ibn Chazar durch unwegsame Gegenden, kehrte dann aber um, indem er dem Emir Bulukkin ben Ziri befahl, ihm weiter nachzusetzen, welcher auch seinen Spuren nachging, bis er sie ver- lor. el-Mu’izz hatte sich in sein Schloss nach Mancüria begeben und hier erschien im Rabi’ II. 359 auf einmal Ibn Chazar vor ihm, bat um Be- gnadigung und bot seine Unterwerfung an; sie wurde gern angenommen und ihm eine bedeutende Summe zu seinem Unterhalte angewiesen. 14 F. WÜSTENFFLD, Auch auf einer anderen Seite hatte el-Mwizz einen bedeutenden Erfolg, der nur nicht nachhaltig war. Schon im J. 348 war er in Higäz auf die Nachricht, dass die beiden Familien Hasan und Ga’far um die Hoheit stritten und viel Blut vergössen, als Vermittler eingetreten, er hatte Abgeordnete hingeschickt, welche einen Vergleich zu Stande brachten, wonach el-Muizz für etwa siebzig Personen, welche auf der Seite der Familie Hasan mehr umgekommen waren, die Sühne bezahlte. In den folgenden Jahren waren die Verhältnisse in Mekka sehr unsicher und schwankend, da die militärischen Escorten, unter deren Schutz die Pilger aus Bagdad, ’Iräk und Ägypten kamen, sich und ihren Herren den Vorrang streitig machten, bis im J. 358 Gauhar die Carawane durch ein Corps begleiten liess und Ga’far ben Muhammed, welcher sich der Regierung in Mekka bemächtigt hatte, als Statthalter bestätigte, weil er el-Mu’izz in dem Kanzelgebete als Oberhaupt anerkannte. Der An- führer der Ägyptischen Truppen vertheilte grosse Summen in Mekka und Medina, indess bei der Annäherung der Carmaten wurde im näch- sten Jahre wieder alles in Frage gestellt. Nach dem Siege bei Ramla war Ga’far ben Falläh in die Stadt eingerückt, hatte hier grosse Verwüstungen angerichtet, dann die Ein- wohner begnadigt und von ihnen und in der Umgegend die Steuern er- heben lassen und danach seinen Marsch gegen Damascus fortgesetzt. In Tiberias fand er bereits durch den Präfecten Ibn Milham in dem Kanzelgebete el-Mu’izz als Herrscher anerkannt, und er erschien dann vor Damascus, nahm die Stadt nach kurzem Widerstande, gab einen Theil derselben der Plünderung preis und verschonte den anderen, und am Freitag Anfangs Muharram') 359 wurde in der Moschee das Gebet 1) Dieser Monat, welchen Ibn el-Athir VIII, 436 und Ibn Chaldün, ed. Bulak T. IV, 48 angeben, kann nicht richtig sein, danach wären von der Schlacht bei Ramla bis zur Einnahme von Damascus höchstens vier Wochen verflossen, dagegen GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 15 für el-Muizz gesprochen. Indess am nächsten Freitag erhob sich der Scherif Abul-Cäsim Ismäill Ibn Abu Jalä el-Häschimi, welcher in der Stadt in hohem Ansehen stand und grossen Einfluss hatte, und sammelte die jungen Männer und alle, welche Willens waren, sich zu wider- setzen; sie hatten die schwarze Kleidung der ’Abbasiden angezogen, drangen in die Moschee und Ibn Abu Jalä sprach das Gebet. wieder für den Chalifen el-Mut!. Auf dem Heimwege wurden sie von Ga’far ben Falläh angegriffen, sie hielten aber Stand und erst die Nacht machte dem Blutvergiessen ein Ende. Am anderen Morgen eilten beide Parteien wieder herbei, ein heftiger Kampf entbrannte und es gab auf beiden Seiten viele Todte, bis die Besatzung von Damascus sich zur Flucht wandte; Ibn Abu Ja’lä stellte sich an das 'T'hor, trieb seine Leute wie- der ins Gefecht und feuerte sie an, Stand zu halten, indess die Magri- biner machten einen gemeinschaftlichen Angriff auf die Damascener, trieben sie vor sich her, erreichten das Schloss des Haggäg und plün- derten, was ihnen vorkam. Als Ibn Abu Jala und die jungen Männer die Übermacht der Magribiner erkannten, verliessen sie in der Nacht die Stadt und am anderen Morgen sahen sich die Leute erstaunt ohne Führer; der Scherif el-Gafari begab sich hinaus zu Ga’far und bat um Frieden, und dieser schickte ihn zurück und befahl ihm, die Leute zu beruhigen, und versprach ihnen alles Gute. el-Ga’farl liess die Bewaff- ‚ neten und das Volk nach Hause gehen und sie sollten nicht hervor- kommen, bis Ga’far ben Falläh einen Umzug durch die Stadt gemacht habe und in sein Lager zurückgekehrt sein würde. Dies thaten sie, als aber die Magribiner in die Stadt kamen und Grausamkeiten ver- N übten und anfingen zu plündern, stürzten die Einwohner hervor, griffen sie mit den Waffen an, tödteten viele, suchten die Stadt durch einen Graben zu schützen und wollten den Kampf mit aller Macht aufnehmen. Die Magribiner wurden nun selbst für sich besorgt und diese Stimmung würde zwischen dieser Einnahme und dem Friedensschluss am 16. Dsul-Higga 359 fast ein ganzes Jahr liegen, während doch die Hauptereignisse nur an drei hinter einander fallenden Freitagen stattfanden. 16 F. WÜSTENFELD, benutzte der Scherif Ibn Abu Jalä, um aufs neue über einen Frieden zu unterhandeln, welcher am Donnerstag den 16. Dsul-Higga abge- schlossen wurde, worauf der Commandeur der Leibgarde Freitags mit seinem Corps in die Stadt einzog, die Gemüther beruhigte und die Ord- nung herstellte. Indess liess er den Bedingungen zuwider im Muharram 360 die jungen Leute, welche an dem Kampfe Theil genommen hatten, festnehmen; auch Ibn Abu Ja’lä wurde ergriffen und nach Ägypten ge- schickt. — Nach einer anderen Nachricht war Ibn Abu Ja/la entkommen und Gafar setzte auf seine Gefangennahme einen Preis von 100000 Dirham; Ibn Gallän vom Stamme ’Adwa traf ihn in der Wüste auf dem Wege nach Bagdad, hielt ihn an und brachte ihn zu Ga’far, welcher aus einer Unterredung, die er mit ihm im Gefängnisse hatte, seinen ehren- haften Character und seine Anhänglichkeit an die Familie ’All’s erkannte und ihn danach mit Auszeichnung behandelte. Durch seine glücklichen Erfolge hatte Ga’far von sich eine so hohe Meinung bekommen, dass es ihm lästig schien, ferner unter Gauhars Befehl zu stehen, und er machte seine Berichte direct an el-Mulizz, wobei er nicht unterliess, Gauhars Verdienste herabzusetzen. el-Mu’izz nahm sein Schreiben mit dem grössten Unwillen auf und antwortete ihm, dass er unter Gauhar stehe und diesem seine Berichte abzustatten habe; indess fügte sich Ga’far hierein nicht, betrachtete sich in Damascus als selbständigen Präfecten und unterliess es desshalb auch von Gauhar weitere Verstärkung zu fordern, als er von anderer Seite angegriffen wurde, was seinen Untergang herbeiführte, aber auch Gauhar in eine sehr missliche Lage brachte. Nachdem nämlich el-Hasan ben Obeidallah ben Tugg, Statthalter der Ichschiden in Ramla und Damascus, gegen das Ende des J. 357 vor den Carmaten nach Ägypten geflüchtet war und hier drei Monate neben dem Ichschiden Abul-Fawäris Ahmed die Regierung geführt hatte, war er vor der Ankunft Gauhars am 1. Rabi’ I. 358 wieder nach Syrien zurückgekehrt und hatte mit Abu Muhammed el-Hasan ben Ahmed ben Bahram gen. el-A’'cam, dem Anführer der Carmaten, Frieden ge- schlossen und gegen den ruhigen Besitz seiner Provinz sich zu einem GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 17 jährlichen Tribute von 100000 Dinaren verpflichtet. Dadurch, dass Ibn Tugg von Ga’far ben Fallah vertrieben wurde, war dieser Vertrag hin- fällig geworden, die Carmaten wollten sich aber den Tribut nicht ent- gehen lassen und erbaten durch Vermittlung des ’Izz ed-Daula Bachtiär aus Bagdad Unterstützung an Geld und Waffen; letztere wurden an el- A’cam geliefert, als er von seiner Residenz el-Ahsä in Bahrein nach Kufa kam. Er zog dann am Euphrat hinauf nach Rahba, wo er Abu Taglib Ibn Hamdän traf, welcher ihm die auf ihn angewiesene Geld- unterstützung auszahlte und froh war, dass er nicht selbst den Feldzug zu unternehmen brauchte. Hier schlossen sich ihm die Parteigänger der Ichschiden an, er richtete seinen Marsch nach Damascus und stiess bei Ma’arra auf die Armee Ga’fars, welche nach einem heftigen Wider- stande vollständig geschlagen wurde, wobei Ga’far selbst fiel. el-A’cam zog im Dsul-Ca’da 360 in Damascus ein, verwünschte von der Kanzel herab el-Mu’izz und seine Vorfahren und führte das Gebet für den Abbasiden Chalifen el-Muti’ wieder ein; danach setzte er seinen Marsch nach Ramla fort. Gauhar hatte unaufgefordert ein Hülfscorps von 11000 Mann unter dem Emir Sa’äda ben Hajjän von Ägypten abgehen lassen, welcher durch die Flüchtlinge das Schiksal Ga’fars erfuhr und nun keinen an- deren Rath wusste, als sich nach Jäfä (Joppe) hineinzuwerfen und hier zu verschanzen. el-A’cam folgte ihm dahin und fing an, die Stadt zu belagern, und da heimlich Proviant hineingebracht wurde, verschärfte er die Aufsicht, so dass die Besatzung, nachdem die Pferde und alle anderen T'hiere verzehrt waren, grossen Mangel litt, und viele vor Hunger starben. Indess wollte el-A’cam nicht so viel Zeit verlieren, er liess ein Observationscorps unter Abul-Munaggä und Dhälim ben Mauhüb zurück und brach nach Ägypten auf. Hier war Gauhar bis dahin vorzugsweise mit dem Bau der neuen Stadt und mit der Einrichtung der Landesverwaltung beschäftigt ge- wesen, kleine Aufstände, unter denen gleich anfangs im Scha’bän 359 der des Ichschiden Bir zu Cahragt im Norden von Fustät der bedeu- tendste gewesen war, hatte er immer rasch unterdrückt. Jetzt musste Histor.-philolog. Classe. XXVII. 1. Ü 18 F. WÜSTENFELD, er für seine Vertheidigung sorgen und liess es dabei an nichts fehlen. Die Stadt wurde mit einem tiefen Graben umgeben und auf andere Weise befestigt, die Ägyptischen und Africanischen Soldaten wurden gut bewaffnet und aus Vorsicht dem früheren Wezir Gafar Ibn Furät ein zuverlässiger Eunuch beigegeben, welcher nicht von seiner Seite wich, damit er nicht etwa gegen Gauhar etwas unternehmen könnte, auch wurden Kundschafter nach Higäz ausgeschickt, um sichere Nach- richten über die Carmaten einzuziehen. Hasan el-A’cam überrumpelte im Dsul-Higga die Stadt Kulzum und nahm den Präfecten gefangen, dann erschien er plötzlich vor Fa- ramä, dessen Einwohner capitulirten und eine hohe Summe bezahlten; er führte die erbeuteten Kostbarkeiten an Gold, Silber und Waffen in Kisten auf 15000 Mauleseln mit sich. Ein Fatimiden General Namens Järük überfiel Faramä, vertrieb den Anführer der Carmaten Ibn Omar und schickte die Köpfe der Erschlagenen nebst den eroberten Fahnen und dergl. nach Fustät. Ein Aufstand in Tinnis, dessen Einwohner das Gebet für den Chalifen el-Muti’ und el-A’cam einführten, konnte nicht sogleich unterdrückt werden, weil die Carmaten in den ersten Tagen des Muharram 361 schon bei 'Ain Schams (Heliopolis) drei Parasangen von Fustät standen. Gauhar liess die Thore von Cähira schliessen, die Ein- und Ausgehenden scharf beobachten und als die Carmaten näher kamen, ging ihnen ein Theil der Besatzung entgegen. Freitag den 1. Rab! I. fand das erste Zusammentreffen statt, welches zwar sehr blutig, aber unentschieden verlief. Den folgenden Tag blieben beide Parteien in beobachtender Stellung, am Sonntag rückte el-A’cam mit seiner ganzen Armee heran bis an den Graben; Gauhar wartete bis gegen Abend, dann machte er einen Ausfall und schlug die Carmaten soweit in die Flucht, dass sie ihre Zelte im Stiche lassen mussten, welche geplündert wurden, nachdem Araber von den Stämmen ’Okeil und Teij schon wäh- rend der Schlacht einen Theil der Bagage geraubt hatten. Ausser seiner umsichtigen Anordnung und Leitung hatte Gauhar diesen glänzenden Erfolg auch den Geschenken zu danken, womit er die höheren Officiere der Uarmaten bestochen hatte; er wagte indess nicht die Verfolgung in GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 19 der Nacht fortzusetzen aus Besorgniss vor einem Hinterhalt, und el- A’cam schlug den Weg nach Kulzum ein. Eine solche Niederlage hatten die Carmaten noch nie erlitten und es kam hinzu, dass jetzt die Parteigänger Käfürs und der Ichschiden von ihnen abfielen, von denen ausserdem gegen Tausend Gauhar in die Hände fielen und in Ketten gelegt wurden, und für el-A’cam blieb nichts übrig, als sich ganz nach seiner Residenz el-Ahsä zurückzuziehen. Zwei Tage nach der Schlacht traf noch unter Abu Muhammed Hasan ben 'Ammär ein von el-Mu’izz gesandtes Hülfscorps ein, welches nun sogleich nach Tinnis dirigirt wurde; der dortige Carmaten Präfect ergriff die Flucht und das Gebet für el-Mu’izz wurde wieder eingeführt. Die Flotte der Carmaten, welche kurz nachher vor Tinnis erschien, wurde geschlagen und verlor sieben Schiffe mit 500 Soldaten, welche nach Fustät geschickt wurden. Auch Jäfä wurde entsetzt durch ein Corps, welches Gauhar unter Ibrähim, dem Sohne seiner Schwester, dahin schickte; der dortige Commandant Sa’äda kam nach Ägypten zu- rück und starb hier am 26. Muharram 362. Die Belagerer waren auf die Nachricht von der Niederlage el-A’cam’s bereits nach Damascus ab- gezogen, hatten sich aber in zwei Abtheilungen getrennt wegen eines Streites, welcher unter den beiden Anführern Dhälim und Abul-Munaggä wegen der Lieferungen für ihre Soldaten entstanden war. Kurz dar- auf erhielten sie den Befehl wieder nach Ramla vorzugehen, wohin el- A’gam sich begeben hatte, um einen zweiten Versuch zu machen Ägypten zu erobern. Abul-Munaggä, welcher bei el-A’cam mehr in Gunst stand, beschwerte sich wegen der Beleidigungen, welche Dhälim sich gegen ihn erlaubt habe, und dieser wurde verhaftet, nach einiger Zeit jedoch auf die Verwendung eines befreundeten Officieres, Schibl ben Ma’rüf, wieder freigelassen, verliess aber dann die Armee und begab sich auf seine Burg am Euphrat im Gebiete der Banu Zijäd'). 1) Etwas abweichend berichtet Ibn el-Athir VIII, 453: Die bei Cähira ge- schlagenen Carmaten kehrten nach Syrien zurück, sammelten sich wieder bei Ramla, belagerten Jäf& und schlossen es eng ein; Gauhar schickte dahin ein Hülfscorps C2 20 F. WÜSTENFELD, Die Zurüstungen, welche el-A’cam zu Wasser und zu Lande machte, konnten Gauhar nicht verborgen bleiben und erfüllten ihn mit ernster Besorgniss; er schrieb desshalb aufs neue an el-Mu’izz, benachrichtigte ihn von seinen Erfolgen, schilderte ihm aber auch die kritische Lage, in welcher er sich einem erbitterten und fanatischen Feinde gegenüber befände, und bat ihn dringend nach Ägypten zu kommen und ihn durch sein persönliches Erscheinen und durch neue Truppen zu unterstützen. el-Mu’izz hatte bis jetzt gezögert, weil es in seinem eigenen Lande nicht ruhig war und er befürchten musste, dass bei seiner Entfernung sich andere erheben und ihm die Regierung entreissen könnten. Besonders war ihm Muhammed ben el-Hasan ben Chazar el-Magräwi noch immer gefährlich, welcher unter seinem Stamme Zanäta und bei den übrigen Berbern in hohem Ansehen stand und sich nie vollständig unterworfen und immer eine drohende Stellung eingenommen hatte. Im J. 360 wurde Bulukkin ben Ziri gegen ihn ausgesandt; er erfuhr, dass Muham- med mit seinen Verwandten und Freunden ein Zechgelage feire, eilte mit einer Reiterschaar dahin und überfiel sie; siebzehn höhere Officiere der Zanäta wurden niedergemacht, Muhammed stürzte sich aus Ver- zweiflung in sein Schwerdt und starb auf der Stelle, die übrigen wurden gefangen genommen‘). el-Muizz hatte hierüber eine grosse Freude und hielt drei Tage lang eine öffentliche Sitzung um die Glückwünsche ent- gegen zu nehmen. Jetzt beschloss el-Mu’izz den wiederholten dringenden Einladungen Gauhars zu folgen und am 22. Schawwäl 361 begab er sich von Man- cüria nach dem ländlichen Aufenthalte Sardänia, wo seine Truppen sich sammeln sollten. Es kam nur noch darauf an, den rechten Mann zu finden, welchem er während seiner Abwesenheit die Regierung anver- und Proviant in 15 Schiffen, welche von den Schiffen der Carmaten genommen wurden mit Ausnahme von zweien, die der Flotte der Griechen zur Beute wurden. 1) Nach Ibn Ohaldün ed. Bulak T.IV. 49, trad. par Siane T. II, 549 fanden mehrere Gefechte statt, bis die Zanäta in die Flucht geschlagen wurden und Muham- med sich selbst entleibte. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 21 trauen könnte, da es ja noch nicht fest stand, ob er nicht freiwillig oder gezwungen zurückkehren würde, und er sich für jeden Fall den Besitz seines Reiches sichern wollte. Seine erste Wahl fiel auf Ga’far ben ’AU Ibn Hamdün, den Präfecten von Masila; dieser stellte die Bedingung, dass er alleiniger und unumschränkter Regent sein müsse, dass weder ein Sohn noch ein Bruder des Chalifen, der ihm hinderlich sein könnte, mit ihm in dem Residenzschloss wohne, dass ihm die Anstellung aller Beamten, die Bestimmung der Abgaben ohne Rechnungsablage und alle Regierungsrechte nach eigenem Ermessen zuständen, ohne erst auf eine Genehmigung warten zu müssen. Aufgebracht über solche Reden er- wiederte el-Mwizz: So! du wolltest mir also meine Hoheitsrechte ab- nehmen und dich gleich an meine Stelle setzen! Entferne dich! durch solche unverschämte Forderungen entgeht dir der Rang, zu welchem ich dich erheben wollte. — Er liess dann Bulukkin rufen und trug ihm die Statthalterschaft von Magrib an; ganz erschrocken lehnte dieser die Ehre ab: Einer solchen Stelle bin ich nicht gewachsen, du und deine Vorfahren ihr habt Magrib nicht auf die Dauer zwingen können, wie sollte dies mir einem Berbern vom Stamme Canhäga gelingen? du tödtest mich ohne Schwerdt und Lanze. Erst auf wiederholtes Zureden erklärte er sich bereit unter der Bedingung, dass der Chalif die Cadhis, Steuer- beamten und oberen Officiere selbst ernenne und er, Bulukkin, nur seine Befehle zu vollziehen und auf die Befolgung seiner Vorschriften zu achten habe. Sehr befriedigt von diesen Äusserungen übertrug ihm el- Mu’izz die Statthalterschaft und setzte an jenem Tage seinem Berberi- schen Namen Bulukkin noch den Arabischen Abul-Futüh Jüsuf und den Eihrentitel Seif ed-Daula »Reichsschwerdt« hinzu. Abu Tälib‘), ein alter Grossoheim des Mu’izz, fragte ihn nachher, ob er glaube sich auf die Treue dieses Mannes ganz verlassen zu können; er erwiederte: »für jetzt, ja! wahrscheinlich wird er dann einmal da aufhören, wo der erste an- fangen wollte, was dann jeder Vernünftige ganz natürlich finden wird.« 1) Abu Tälib ben el-Cäim, mit diesem Vornamen wird bei der Aufzählung der Söhne des Cäim keiner benannt. 22 F. WÜSTENFELD, Indess wurde ihm nicht das ganze Reich übergeben, sondern zwei Pro- vinzen davon ausgenommen: in Sicilien blieb Abul-Cäsim ’Ali ben Hasan als Präfeet und Tripolis erhielt sein Günstling Abdallah ben Jachluf el-Kitämi. Zu ersten Beamten unter Jüsuf Bulukkin ernannte el-Mu’izz den bisherigen Finanzminister Abu Mudhar Zijädatallah ben Abdallah Ibn el-Cudeim‘), für die Erhebung der Grundsteuer Abd el-Gabbär el- Choräsäni und Husein ben Chalaf el-Marcadi. Als weitere Vorbereitung zur Abreise wurden alle Kostbarkeiten und werthvollen Gegenstände aus dem Palast zu Keirawän herbeigeschafft und die geprägten Dinare wieder in Goldbarren in Form von Handmühlsteinen zusammenge- schmolzen, von denen je zwei die Ladung eines Camels ausmachten. Nachdem die ganze Familie und Dienerschaft sich bei el-Mu’izz eingefunden hatte, erfolgte nach einem fast viermonatlichen Aufenthalte in Sardänia der Aufbruch von dort am 5. Cafar 362, Jüsuf Bulukkin begleitete den Chalifen noch eine Strecke Weges, wurde dann entlassen und kehrte zurück. In Cäbis wurde ein längerer Aufenthalt genommen und die Reise am 10. Rabi I. fortgesetzt; in Tripolis, wo el-Muizz vom 34. Rabi’ I. bis zum 13. Rabi’ Il. verweilte, verliess ihn eine Abthei- lung seiner Berbern, floh in die Berge von Nafüsa und war nicht wie- der zu erreichen. In Surt traf er am 4. Gumädä I. ein und in ähn- lichen Zwischenräumen kam er nach der Station Agdäbia, im Ragab nach Barca und hielt am 25. Scha’bän seinen Einzug in Alexandria. Er ritt durch die Stadt nach einem Bade, wo der Cadhi von Micr Abu Tähir Muhammed ben Ahmed und die Notabeln des Landes sich um ihn sammelten, und nahm dann Platz bei dem Leuchtthurm, wo er eine lange Anrede an sie hielt, in welcher er ihnen auseinandersetzte, er komme nicht nach Ägypten um seine Herrschaft zu erweitern oder Schätze zu erwerben, sondern er wolle die Gerechtigkeit aufrichten, den heiligen Krieg führen, die Pilgerfahrten sichern und sein Leben mit guten Werken beschliessen und das thun, was sein Ahnherr der Pro- 1) Ibn Haucal ed. de Goeje pag. 69 kannte ihn schon im J. 360 als solchen persönlich. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 23 phet Muhammed befohlen habe. Hiernach liess er an den Cadhi und die Vornehmern Ehrenkleider austheilen. In den letzten Tagen des Scha’bän verliess el-Mwizz Alexandria und traf am 2. Ramadhän in Giza ein, wohin ihm Gauhar entgegenge- kommen war, welcher bei der Begegnung vom Pferde abstieg und den Boden küsste; auch der Wezir Ibn Furät hatte sich dahin begeben, um ihm seine Huldigung darzubringen. Die Truppen setzten mit ihrer Bagage auf das jenseitige Ufer des Nil über und am 5. (7. oder 8.) Ramadhän folgte ihnen el-Mu’izz über eine neue Brücke, welche Gauhar nach der Insel Raudha hatte schlagen lassen. Er zog aber nicht in die Altstadt Fustät ein, deren Bewohner sich auf einen festlichen Empfang vorbereitet hatten, sondern nahm seinen Weg geradezu nach der neuen Stadt Cähira, begleitet von seinen Söhnen, Brüdern und allen Prinzen seines Hauses. Beim Eintritt in den Pallast warf er sich zu Boden und betete in zwei Verbeugungen, die ganze Begleitung folgte seinem Bei- spiele und wurde dann entlassen. Unter den hervorragenden Personen, welche ihm zur Begrüssung entgegen gekommen waren, befand sich auch Abdallah ben Ahmed Ibn Tabätabä, damals der angesehenste ‚unter den directen Nachkommen | ’'Alvs; er hatte die Kühnheit, el-Muw’izz nach seiner Abstammung und Zugehörigkeit zu ihrer Familie zu fragen und dieser versprach, ihm am | anderen Tage die Antwort zu geben. Nachdem er nun am Morgen die | Huldigung des Volkes entgegengenommen hatte, liess er die ’Aliden sich | um seinen Thron sammeln, und als sie ihm versichert hatten, dass kei- , ner von ihnen zurückgeblieben sei, zog er sein Schwerdt bis zur Hälfte ' aus der’ Scheide und sprach: »dies ist meine Abstammung!« und indem | dann Goldstücke unter sie ausstreute, setzte er hinzu: »und das ist " mein Beweis!« Hierdurch liessen sie sich freilich nicht überzeugen und | erkannten ihn nur wider Willen als ihren Regenten an'). 1) Schade, dass diese Anecdote nicht wahr sein kann, wenn sie von Abdal- lah Ibn Tabätabä& erzählt wird, wie bei "@amäl ed-din und Ibn Challikäan Nr. 349, indem dieser auch in Nr. 365 und 769 ausdrücklich Abdallah nennt und auf die 24 F. WÜSTENFELD, Um die Leute über seine Ansichten nicht in Zweifel zu lassen, liess el-Muwizz gleich am Tage nach seiner Ankunft überall in den Strassen von Fustät Maueranschläge machen mit der Aufschrift: »der beste der Menschen nach dem Gesandten Gottes ist 'Ali ben Abu Tälib«, und eine andere Inschrift mit seinem Namen »el-Mu’izz lidinillahi« und dem seines Sohnes »Emir Abdallah« sollte sie alsbald mit ihm und sei- ner Familie bekannt machen. Acht Tage darauf am 15. Ramadhän fand eine öffentliche Audienz statt; in welcher el-Mu’izz die Angehörigen der Familie ’Ali’s und die Vornehmen der Stadt empfing und sich von Gauhar einzeln vorstellen liess, worauf unter sie die vorher zur Schau ausgestellten Geschenke vertheilt wurden, bestehend in 500 Pferden mit Sätteln und vergoldeten Zügeln, 31 seidenen Zelten, davon sieben mit Gold durchwirkt, 9 Camelen mit goldgestickten Decken, 33 Maulthieren, davon sieben gesattelt und aufgeschirrt, 130 Mauleseln zum Lasttragen, 90 Dromedaren, vier Kisten von durchbrochener Arbeit, so dass man den Inhalt an goldenen und silbernen Geräthen sehen konnte, 100 mit Gold und Silber ausgelegten Degen, zwei silbernen Kästchen mit kostbaren Steinen, einem mit Edelsteinen besetzten Turban, 900 Schachteln und Kästen mit allen möglichen kostbaren Gegenständen. Am 1. Schawwäl, dem Festtage der beendigten Fasten des Rama- dhän, erschien el-Muw’izz mit seinen vier Söhnen und einem zahlreichen Gefolge auf dem allgemeinen Betplatze und hielt ein langes Gebet in der Weise, wie es ’Ali gethan hatte, und liess nach einer Pause, wäh- erste Stelle verweist; ebenso nach ihm Abul-Mahäsin T. I, 448; dieser Abdallah war schon vierzehn Jahre vor el-Mu’izz Einzuge in Cähira im J. 348 gestorben. Hieran hat Ibn Challikän nicht gedacht, als er am Schlusse von Nr. 349 noch zwei andere Scherife anführte, welche bei dieser Scene zugegen gewesen sein sollen. Da- gegen hatte der im J. 345 gestorbene Dichter Ahmed Ibn Tabätabä einen Sohn Namens el-Cäsim und diesen Namen führten noch andere gleichzeitige Personen dieser Familie und Ibn ’Adsäri T. I, 157 erwähnt, dass ein Cäsim Ibn Tabätabä mit einem Schwur die Zugehörigkeit des Obeidallah el-Mahdi zu ihrer Familie ge- läugnet habe; man würde also in jener Anecedote anstatt Abdallah einen Cäsim substituiren müssen. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. rend welcher er oben auf der Kanzel auf einen seidenen Polster sich niedergelassen hatte, eine noch längere Predigt folgen, worin er mit grosser Beredsamkeit sprach und seine Bescheidenheit und Herablassung zeigte. In der Folge wurden die hohen kirchlichen Festtage mit pomp- haften Aufzügen gefeiert und ebenso der Tag der Öffnung des Nilca- nals, wie bis dahin nichts Ähnliches in Ägypten gesehen war). Indess fühlte sich el-Mu’izz nicht sicher vor den Carmaten, und um entweder mit ihnen auf einen friedlichen Fuss zu kommen oder die wahre Gesinnung ihres Oberhauptes Hasan el-A’cam zu erfahren, schrieb er ihm einen langen hochtrabenden Brief, in welchem er ihm zuerst vorhielt, dass sie ja in Religionssachen einerlei Ansicht hätten und einerlei Zweck verfolgten und sich desshalb in Frieden verständigen könnten: dann liess er aber auch Tadel und Drohungen folgen und die dringende Aufforderung sich ihm zu unterwerfen. el-A’cam antwortete kurz: »Deinen Brief, reich an Phrasen, arm an Gedanken, habe ich erhalten, die Ant- wort werde ich selber bringen.« — Und in der That rückte er im Scha’- bän 363 in Ägypten ein und drang wieder bis 'Ain Schams vor; er lieferte den Magribinern mehrere Treffen, breitete seine Corps über das ganze Land aus und liess besonders in Unterägypten Contributionen erheben. el-Mu'izz musterte seine Truppen, vertheilte Waffen und ge- währte ihnen einen höheren Sold, dann liess er 4000 Mann ausrücken unter dem Befehle seines Sohnes, des Emir Abdallah, welcher zum Zeichen seiner fürstlichen Gewalt unter dem Sonnenschirme ritt; er griff die Carmaten in Unterägypten an, schlug sie und machte zahlreiche Gefangene, und als er bei Sath el-Gubb angegriffen wurde, blieb ihm der Sieg. Indess war hiermit, als er am 1. Ramadhän nach Cähira zu- rückkam, nichts Wesentliches erreicht, el-Mu'izz musste sich hinter die Mauern zurückziehen und sich vertheidigen, und wagte sich nicht mehr ins offene Feld. 1) Das Nähere kann ich hier um so eher übergehen, als die Beschreibung solcher Festzüge bei Calcaschandi, die Geogr. und Verwaltung von Ägypten, 8. 202, im Wesentlichen sich auf die Zeit der Fatimiden bezieht; 8.209 Z. 7 ist Salbung zu lesen. Histor.-philolog. Classe. XXVIL 1. D 26 F. WÜSTENFFLD, In dieser verzweifelten Lage erklärten seine Rathgeber, es gäbe kein anderes Mittel, als so schnell als möglich den Versuch zu machen, eine Trennung unter den Feinden herbeizuführen. Zu den Arabern, welche sich mit el-A’cam verbündet hatten, gehörte ein zahlreiches Corps des Stammes Teij, seine besten Truppen, unter ihrem Anführer Hassän ben el-Garräh. Zu diesem schickte el-Mu’izz um ihn für sich zu ge- winnen und liess ihm 100000 Dinare anbieten, wenn er die Sache der Carmaten aufgeben wolle; er ging darauf ein und versprach, sobald er das bedungene Geld erhalte, wolle er mit seinen Leuten die Flucht ergreifen. In Cähira fand man hinterher die Summe sehr hoch und es wurden Münzen aus Messing geschlagen und übergoldet, diese unten in die Geldsäcke gethan und ächte oben darauf und ihm zugesandt. Fr verabredete nun, dass el-Mu’izz an einem bestimmten Tage einen Ausfall machen solle nach einer bestimmten Seite, wo Ibn el-Garräh stände, welcher dann die Flucht nehmen wolle. So geschah es, sämmtliche Araber folgten ihm, und als el-A’cam dies sah, stutzte er, hielt aber noch stand im Kampfe, bis el-Muizz Truppen sich gegen ihn wandten, ihn von der Seite angriffen und auch im Rücken bedrohten; da wandte er sich zur Flucht, die Magribiner verfolgten ihn, eroberten das Lager, machten hier gegen 1500 zu Gefangenen, die sie über die Klinge springen liessen, und plünderten, was sie darin fanden. Dies geschah im Anfange des Ramadhän. el-Mwizz sandte ihm 10000 Mann unter Abu Mahmüd Ibrähim ben Ga’far ben Falläh nach, welcher indess aus Furcht, dass die Carmaten umkehrten, die Verfolgung so langsam betrieb, dass sie Zeit hatten über Tiberias hinaus nach Adsri’ät an der Syrischen Gränze disseit Damascus zu entkommen, von wo sie sich nach ihrer Hauptstadt el-Ahsä begaben, indem nur Abul-Munaggä mit 2000 Mann nach Da- mascus geschickt wurde, um sich hier zu behaupten. Einer der Corpsführer unter el-A’cam war Abdallah ben Obeidallah ben Tähir aus der Familie ’All’s, welcher schon von Käfür zum Statt- halter von ganz Syrien ernannt war und nach dessen Tode versucht hatte sich unabhängig zu machen, unter dem Titel el-Mahdi sich an die Spitze der 'Aliden zu stellen und sich zum Oberhaupte ausrufen zu lassen. Te GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 27 Da dies nicht gelingen wollte, hatte er sich den Carmaten angeschlossen und war mit ihnen nach Ägypten marschirt. el-A’cam hatte ihn nach Oberägypten detachirt, wo er in der Umgegend von Osjüt und Ichmim gegen die Ägyptischen Truppen mehrere Gefechte bestand und brand- schatzte. Bei der Nachricht von der Niederlage el-A’cams zog er sich zurück und schiffte sich nach Medina ein, und da er sich hier nicht für sicher genug hielt, begab er sich nach el-Ahsä und suchte die Car- maten zu einem neuen Feldzuge gegen el-Mu’izz zu überreden, und als sie sich dazu nicht entschliessen konnten, verliess er sie und schlug den Weg nach 'Iräk ein; man sandte ihm Ibn Sanbar nach, welcher ihn bei el-Ga’faria zwei Meilen von Bacra traf und mit Milch vergiftete. Dies geschah vor Ablauf des J. 363. Inzwischen hatten sich die Magribiner auf ihrem Marsche nach Syrien mit Dhälim in Verbindung gesetzt und ihn wegen seiner Feind- schaft gegen Abul-Munaggä leicht dahin gebracht auf ihre Seite zu treten. Er sammelte ein kleines Corps und kam damit nach Ba’labakk (Balbek), wo er über die Niederlage der Carmaten nähere Nachricht erhielt und dass Abul-Munaggä in Damascus sei. Abu Mahmüd war unterdess bis Adsriät gekommen und verabredete mit Dhälim, dass sie Damascus von zwei Seiten angreifen wollten. Abul-Munagsgä erfuhr nun auch, dass Dhälim im Anzuge sei und am anderen Morgen schon ganz nah bei Damascus hinter Güta in ’Acaba Dummar eintreffen würde, aber nur wenig Soldaten bei sich habe. Er beschloss also ihm entgegen zu gehen, indess seine Truppen weigerten sich, weil ihr Sold seit langer Zeit rückständig war, und erst als er jedem Mann abschlägig zwei Gold- stücke gegeben hatte, waren sie zum Ausmarsch zu bewegen und sie zogen nach der Rennbahn, um von hier aus den Angriff zu machen. Dhälim schickte noch einen Abgeordneten zu Abul-Munaggä um ihm zu sagen, dass er nur gekommen sei, um sich mit ihm auszusöhnen; die Truppen erfuhren erst jetzt, dass sie gegen Dhälim kämpfen sollten und eine Abtheilung, welche mit der Abschlagszahlung nicht zufrieden war, ging zu ihm über, bald folgten noch andere diesem Beispiele, und da hierdurch Dhälim die Überzahl auf seine Seite bekam, ging er zum B2 28 F. WÜSTENFELD, Angriff über, Abul-Munaggä wurde umzingelt und schwer verwundet mit seinem Sohne gefangen genommen. Alle seine Truppen erklärten sich nun für Dhälim, welcher am 10. Ramadhän als Sieger in Damascus einzog, eine grosse Anzahl von Parteigängern seines Gegners gefangen nahm und ihr Vermögen confiscirte. Am 23. Ramadhän traf auch Abu Mahmüd ein und bezog ein Lager hinter Damascus; Dhälim ging ihm entgegen und war sehr erfreut über seine Ankunft, weil er befürchtete, die Carmaten könnten zurückkommen. Er lieferte ihm Abul-Munaggä& und seinen Sohn aus, sowie einen ge- wissen Näbulusi, welcher aus Ramla geflohen, zu den Carmaten über- gegangen und ebenfalls in Damascus gefangen genommen war. Sie wurden nach Cähira gebracht und die beiden ersteren ins Gefängniss gesteckt; el-Näbulusi wurde verhört und gefragt, ob er derjenige sei, welcher geäussert habe, wenn er zehn Pfeile hätte, würde er neun gegen die Magribiner und einen gegen die Griechen abschiessen. Da er dies bekannte, wurde ihm die Haut abgezogen, mit Stroh ausgestopft und ans Kreuz geheftet. Die Soldaten des Abu Mahmüd liessen sich allerlei Ausschreitungen und Gewaltthätigkeiten zu Schulden kommen und machten die Wege unsicher, so dass die Leute unruhig wurden und sich fürchteten; hierzu kam, dass der Commandant der Leibwache einen Mann aus der Stadt aufgreifen und umbringen liess, das Volk und die jungen Leute rächten dies sofort und tödteten die Wache, Dhälim trat dazwischen um sie zu besänftigen, die Bauern verliessen die Dörfer und flüchteten in die Stadt, weil die Magribiner plünderten, und am 15. Schawwäl entstand ein grosser Kampf zwischen den Truppen und dem Volke, in welchem auf beiden Seiten viel Blut floss; Dhälim war auf der Seite des Volkes und gab sich den Anschein, als suche er den Frieden herzustellen, um seine Feindschaft gegen Abu Mahmüd nicht merken zu lassen, dessen Soldaten nun auch mehrere Leute von Güta, die aus Haurän zurückkamen, auf- gegriffen und drei derselben getödtet hatten, welche man in die Moschee brachte und wodurch die Erbitterung aufs höchste stieg; die Buden wurden geschlossen und die Besonnenen hatten Mühe die Gemüther zu GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 29 beruhigen. Als aber die Magribiner anfingen auch die Vorstädte Keinia und Lulua zu plündern, riefen die Einwohner am 17. Dsul-Ca’da zu den Waffen, sie stürzten hinaus und griffen die Magribiner an. Abu Mah- müd erschien selbst zu Pferde, seine Leute hatten anfangs die Über- macht, das Volk zog sich bis an die Stadtmauer zurück, hielt hier aber stand, und bekam Hülfe aus der Stadt, so dass nun die Magribiner mit Pfeilen überschüttet und verwundet sich zurückzogen. Dann drangen diese wieder vor, während Dhälim die Emiratswohnung verliess, sie steckten die Stadt am Paradies-Thore an, ein Quartier brannte hier nieder, dann breitete sich das Feuer nach Süden aus, ein grosser Theil der Stadt wurde in Asche gelegt, viele kamen in den Flammen um und viel Haus- und Reisegeräth und alle Vorräthe gingen zu Grunde, die Leute verbrachten die Nächte in der jämmerlichsten Lage. Die Ver- suche, die Ruhe herzustellen‘, gelangen immer nur für kurze Zeit, und dieser Zustand dauerte bis zum Rabi’ II. 364. Endlich wurde zwischen Abu Mahmüd und den Einwohnern der Friede geschlossen mit der Be- dingung, dass Dhälim die Stadt verlassen und Geisch ben el-Camcäma, ein Schwestersohn des Abu Mahmüd, an seine Stelle kommen solle. Doch auch so dauerte die Ruhe nicht lange, schon nach wenigen Tagen fingen die Magribiner die Feindseligkeiten wieder an und demolirten das Paradies-Thor, das Volk setzte sich zur Wehr und drängte sie nach dem Schlosse, wo Geisch wohnte, welcher mit seiner Umgebung hinaus ins Lager flüchten musste. Am anderen Morgen d. 1. Gumädä I. kam er mit seinen Truppen zurück und unterdrückte den Widerstand mit Gewalt, viele Einwohner wurden getödtet und ein anderer Theil der Stadt niedergebrannt, die Lebensmittel abgeschnitten, die Strassen ge- sperrt, der Marktverkehr aufgehoben, der Zufluss des Wassers für die Canäle und Bäder abgeleitet, viele Arme starben auf den Strassen vor Hunger und Kälte. Da kam die Freudenbotschaft, dass Abu Mahmüd abgesetzt sei. Sei es, dass er die Excesse seiner Soldaten begünstigte oder der Unterdrückung derselben nicht gewachsen war, kurz, el-Mu’izz war über diese Vorgänge in Damascus sehr aufgebracht. Er hatte den Eunuchen Reijän mit einer Armee gegen die Griechen geschickt und 30 F. WÜSTENFELD, dieser war an der Syrischen Küste bis Tripolis vorgedrungen und hatte die Stadt eingenommen; hier erhielt er von el-Mu’izz den Befehl nach Damascus zu marschiren, Abu Mahmüd seine Entlassung zu überbringen, dort das Commando zu übernehmen und einen wahrheitsgemässen Bericht über die dortigen Zustände einzusenden. Abu Mahmüd ging mit einer kleinen Anzahl seiner Truppen nach Ramla zurück, die übrigen blieben bei Reijän, welcher die Ruhe einigermassen herstellte. Nicht lange vorher hatten sich die Türkischen Söldner in Wäsit gegen Bachtiär empört und ihn belagert, da sie aber weichen mussten, als Bachtiär von seinem Oheim ’Adhud ed-Daula Hülfe erhielt, waren sie unter ihrem Anführer Aftakın‘') hinauf nach Himce (Emessa) mar- schirt und hatten in der Nähe der Stadt ein Lager bezogen. Hier hatte sie noch Dhälim ben Mauhüb mit einem Corps aus Damascus aufgesucht in der Hoffnung, sie unterwerfen zu können, da dies aber nicht gelingen wollte, war er zurückgekehrt. Aftakin folgte ihm bald nach und traf bei Damascus ein, als Reijän eben sein Amt dort angetreten hatte. In der Stadt dominirten die jungen Leute, sie versagten der Regierung den Gehorsam und wollten sich der Autorität der Älteren und Angesehenen nicht unterwerfen. Diesen letzteren erschien nun Aftakin als ein Er- retter, sie gingen zu ihm hinaus, baten ihn bei ihnen zu bleiben, sie wollten ihm die Stadt übergeben und er solle sie von dem Joch der Ägyptier befreien, die ihnen wegen ihres verschiedenen Glaubens und wegen der Steuerbedrückung verhasst waren, und solle sie von der Zucht- losigkeit der jungen Leute erlösen. Er sagte ihnen dies zu, zog in die Stadt ein, vertrieb Reijän daraus, und im Scha’bän 364 wurde das Kan- zelgebet nicht mehr für el-Mu’izz gehalten, sondern das für den ’Abba- siden Chalifen el-Täi’ wieder eingeführt, die Ausschreitungen des Volkes unterdrückt und die Geschäftsführung verbessert. Die Beduinen-Araber, welche von den umliegenden Ländereien Besitz genommen hatten, wurden 1) "Gamäl ed-din und Macrizt schreiben den Namen immer mit H „yxXs9 Haf- takin; Thornberg hat bei Ibn el-Athir überall die Lesart „sl in den Text ge- setzt, womit eine ganz verschiedene Person benannt wird. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 31 davon vertrieben, eine neue Vertheilung eingeführt und die Ordnung hergestellt, und Aftakin zeigte dabei Umsicht, 'Thätigkeit und Willens- kraft, so dass alle ihm willig folgten. Er schrieb an el-Mu’izz um ihm zu schmeicheln und anscheinend sich ihm zu unterwerfen; dieser dankte ihm, verlangte aber, dass er persönlich bei ihm sich vorstellen solle, um von ihm die Investitur zu erhalten. Dem traute Aftakin indess nicht und weigerte sich, und suchte vielmehr von einer anderen Seite eine Stütze zu bekommen. el-Mu’izz hatte nämlich im Gumädaä I. 364 auch gegen die Griechen eine Armee ausgesandt unter dem Eunuchen Nacir, er war bis Beirüt gekommen, traf die Griechen in der Nähe von Tripolis und schlug sie im Scha’bän in die Flucht. Indess bald nachher rückten die Griechen unter el-Simiski (Tzimiskes) wieder gegen Beirüt vor und hier wurde Nacir geschlagen und gefangen genommen und auch Geidä (Sidon) von den Griechen besetzt. Da Aftakin von ihnen einen Angriff auf Da- mascus befürchtete, hatte er schriftlich mit Tzimiskes unterhandelt und kam jetzt selbst zu ihm und schloss mit ihm ein Bündniss, wodurch er sich den Besitz von Damascus sicherte. Unterdess war Reijän mit seinem Corps zu der geschlagenen Armee gestossen, er übernahm den Ober- befehl, setzte den Griechen nach, die sich wieder auf Tripolis zurück- zogen, und brachte ihnen eine vollständige Niederlage bei. Die Nach- richt hiervon erfüllte el-Muw’izz mit grosser Freude und er beschloss nun den Krieg gegen Aftakin mit aller Kraft aufzunehmen, indess während der Zurüstungen dazu ereilte ihn der Tod. Wir haben nun noch nachzuholen, was sich unterdess in Africa und Ägypten ereignet hatte. Jüsuf Bulukkin, welcher den Chalifen auf seiner Reise nach Ägypten bis Safäkis oder bis Cäbis begleitet hatte, kam am 11. Rabi’ I. 362 wieder in Keirawün an, bezog das fürstliche Schloss zu Cabra (Mancüria) und richtete seine Regierung ein, jedoch schon bald nachher lehnten sich einige Städte und Häuptlinge im Westen wieder gegen ihn auf; er 39 F. WÜSTENFELD, sammelte eine Armee aus den Stämmen Canhäga und Kitäma, zog im Monat Scha’bän in das Gebirge von Titiri und zerstörte die Hauptstadt 'Tähart, deren Einwohner ihren Präfecten vertrieben hatten, und nahm ihre Kinder als Geisseln mit sich; dann wandte er sich nach Tilimsän, dessen Statthalter Ibn Chazar sich indess nach Sigilmasa geflüchtet hatte, wohin ihm Bulukkin nicht folgen konnte, weil er von el-Mwizz den Befehl erhielt, sich nicht weiter nach Westen zu entfernen, und er kehrte nach Keirawän zurück. Unter dem Schutze der neuen Regierung und der angeblichen Nach- kommen ’Alfs glaubten die wirklichen Schfiten in Ägypten sich grössere Freiheiten herausnehmen zu dürfen und sie trugen ihr Bekenntniss öffent- lich zur Schau. Am 10. Muharram 363, dem Todestage ihres grossen Heiligen und Märtyrers Husein ben ’Ali hatten sie in bedeutender An- zahl das Grab der heil. Nafisa bint el-Hasan, Urenkelin des Hasan ben ’Ali, in ihrer Capelle in der Löwengasse zu Fustät und das Grab der Kulthüm, Tochter des Cäsim ben Muhammed ben Ga’far el-Cädik, be- sucht; auf dem Rückwege insultirten sie die ihnen begegnenden Sun- niten, zerbrachen ihre Wasserkrüge und Schläuche und misshandelten sie bei ihren Einkäufen. Als sie an die Moschee el-Rih kamen, trat ihnen ein grosser Haufen aus der unteren Stadt entgegen, die Kaufläden und Hausthüren wurden geschlossen, die Marktbuden verbarrikadirt und es wäre zum oflenen Kampfe gekommen‘, wenn nicht Husein ben ’Am- mär, welcher hier in dem Hause des Muhammed ben Abu Bekr wohnte, rasch die Strassenthore hätte schliessen lassen, wodurch die beiden Par- teien von einander getrennt wurden. Husein bekam dafür von el-Mu’izz eine Belobung. Nachdem el-Mu’izz den Bau der neuen Stadt Cähira vollendet und die aus Africa gekommenen Truppen mit ihrem 'ganzen Anhange in verschiedenen Quartieren nach ihren Stämmen und Familien untergebracht hatte, liess er sich die Ordnung in der Verwaltung des Landes und den Rechtszuständen der Einwohner angelegen sein. Gauhar hatte die GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 39 Geschäftsführung bei den Staatseinnahmen fünf Secretären übertragen: "Ali ben ’Aramram, Abu Muhammed el-Rudsbäri, Ragä ben Caulät, Ab- dallah ben ’Ataallah und Abul-Hasan el-Karchi, welche der Oberaufsicht des Bureauchefs el-Fadhl ben Ga’far ben el-Fadhl unterstellt waren; el- Mw’izz bestimmte jetzt das von Ahmed ben Tülün neben seiner Moschee in Fustät errichtete Emirats-Gebäude zu einem allgemeinen Landes-Ma- gazin zur Aufnahme aller Arten von Abgaben und Steuern wie Kopf-, Grund- und Erbschafts-Steuern, Markt-, Deich- und Hafen- Abgaben, Legate und andere zufällige Einnahmen, und am 20. Muharram 363 ernannte er den oben erwähnten Ja’cüb ben Jüsuf Ibn Killis und ’Aslüg ben el-Hasan zu Verwaltungsräthen dieses Instituts, worüber er ihnen eine schriftliche Urkunde ausstellen liess, welche am nächsten Freitag von der Kanzel in der Tülünischen Moschee verlesen wurde, und am anderen Morgen nahmen sie ihren Sitz in dem Emirats-Gebäude, um die Bekanntmachungen nach allen Provinzen und Ortschaften gelangen zu lassen. Bei der Abschätzung und Verpachtung der Ländereien wurde mit der grössten Sorgfalt und Unpartheilichkeit verfahren und dadurch dem Staatsschatze bedeutende Einnahmen zugeführt. Es scheint, dass hierdurch Gauhar in den Hintergrund zu stehen kam und daraus ein Zerwürfniss zwischen ihm und el-Mw'izz entstand, da Gauhar in den letzten Jahren des Muw’izz nicht weiter erwähnt wird und Ibn Challikän ausdrücklich bemerkt, dass er am 17. Muharram 364 aller seiner hohen Ämter entsetzt sei. Nur eine Massregel fand nicht die allgemeine Billigung und schä- digte viele an ihrem Vermögen, dass nämlich bei Zahlungen in die Staatscasse nur die unter el-Muizz geprägten Dinare angenommen wurden, wodurch die bis dahin im Verkehr gebräuchlichen Rädhi-Dinare auf °5 ihres bisherigen Werthes sanken; ein Mw’izz-Dinar wurde zu 15" Dir- hem gerechnet. Dass die Abgaben mit einiger Strenge eingetrieben wurden, hatte seinen Grund darin, dass el-Mu’izz bei seiner Ankunft in Ägypten die Cassen leer fand, die grossen Summen, welche er Gauhar mitgegeben hatte, waren für die allgemeinen Bedürfnisse und für den Sold der Truppen ausgegeben, el-Mu’izz selbst hatte auf seiner Reise Histor.-philolog. Olasse. XXVLI, 1. E 34 F. WÜSTENFELD, unglaublich viel als Greschenke vertheilt; ein bei der Staatscasse ange- stellter Beamter hatte erzählt, dass bei dem Einzuge in Fustät zwei Ca- mele mit je zwei Kisten beladen gewesen seien, welche nur leere Geld- säcke enthielten. — Die Höhe der Erträge kann man daran ermessen, dass man in Fustät täglich etwa 50000 Mu’izzi-Dinare einnahm, da Quittungen und Bescheinigungen nicht ausgestellt wurden, zuweilen be- lief sich die Summe an einem Tage auf 120000 Dinare und einmal wurden aus Tinnis, Damiette und Uschmunein an einem Tage 200000 Dinare abgeliefert. Im Rabi’ II. 363 verfiel el-Mwizz in eine Krankheit, an welcher er mehrere Wochen litt; ein Rückfall, der drei Monate später erfolgte, ging so schnell vorüber, dass er nach einigen Tagen die gewöhnlichen öffentlichen Sitzungen wieder halten konnte. Dagegen starb sein ältester Sohn Abdallah, welchen er schon zu seinem Nachfolger erklärt und mit allen Ehren bekleidet hatte, am 9. Gumädä I. 364, und wurde in dem auf dem Schlosse errichteten Erbbegräbnisse beigesetzt, wo schon die aus Africa mitgebrachten Särge seiner Vorfahren eingestellt waren. el-Mu’izz überlebte ihn kein volles Jahr und es wird eine bestimmte Veranlassung erzählt, welche seinen Tod beschleunigt haben soll. Der Griechische Kaiser hatte zu ihm einen Gesandten geschickt, welcher schon einmal in Africa bei ihm gewesen war. Als sie eines Tages allein waren, fragte ihn el-Mwizz: Erinnerst du dich noch, dass du zu mir kamst, als ich noch in el-Mahdia war und ich zu dir sagte, du würdest wieder zu mir kommen, wenn ich Beherrscher von Ägypten sei? Als der Gesandte dies bejahte, fuhr el-Muw’izz fort: Jetzt sage ich dir, du wirst noch zu mir nach Bagdad kommen, wenn ich dort Chalif bin. Der Gesandte entgegnete, ob er seine Meinung frei äussern dürfe, ohne den Zorn des Chalifen zu erregen, und als ihm völlige Sicherheit zuge- sagt war, sprach er: Damals, als mich der Kaiser zu dir schickte, war ich von deiner Grösse und deiner zahlreichen Umgebung so betroffen, dass ich fast gestorben wäre, ich kam in dein Schloss und sah ein grosses Licht, das meine Augen blendete, dann trat ich bei dir ein, erblickte dich auf deinem Thron und hielt dich für Gott den Schöpfer; und wenn m GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 39 du mir gesagt hättest, du wollest zum Himmel aufsteigen, so würde ich es geglaubt haben. Jetzt bin ich zu dir gekommen und habe nichts von dem allen gesehen; ich bin durch deine Stadt heraufgekommen, sie ist mir schwarz und düster erschienen, ich bin bei dir eingetreten und habe nichts Erstaunliches gefunden wie damals, da dachte ich, die Herr- lichkeit ist vorüber und jetzt das Gegentheil von früher. el-Mu’izz schwieg und nachdem ihn der Gesandte verlassen hatte, befiel ihn ein Fieber wegen der gehabten Aufregung, und die Krankheit nahm zu, bis er starb. Sein Tod erfolgte am 3. oder 7. oder 11. oder einem der Tage vom 13. bis 18. Rabi’ II. 365, da einige hinzusetzen an einem Freitage, so könnte nur der 3. oder 17. richtig sein. Dass el-Mu’izz auf Anrathen eines seiner Astrologen sein letztes Lebensjahr in einem unterirdischen Gewölbe zugebracht habe, um einem drohenden Unglücke zu entgehen, und bald nachher, nachdem er daraus wieder zum Vor- schein kam, gestorben sei, ist ebenso unglaublich und anderen Angaben widersprechend, als dass sein Sohn el-’Aziz sein Ableben acht Monate bis zum Opferfest am 10. Dsul-Higga verheimlicht habe. — Das Jahr zuvor im Dsul-Higga 364 war er noch bei den Festen in Mekka und Medina durch Nennung seines Namens in dem öffentlichen Gebete dort als Oberhaupt der Muslimen anerkannt; die Nachricht hierüber, welche die im Muharram 365 zu Lande zurückkehrenden Pilger mitbrachten, war für ihn die letzte erfreuliche. el-Mu’izz war ein kluger und gebildeter Fürst, der sich sogar selbst in einigen Gedichten versuchte, freigebig bis zur Verschwendung, tapfer, billig und gerecht gegen seine Unterthanen, und wenn er auch an den Grundsätzen seiner Vorfahren festhielt, so war er doch nicht streng gegen andersgläubige. Selbst gegen die Christen bewies er sich gnädig, er gestattete sogar, dass Severus, Bischof von Uschmunein, mit den Ca- dhis und anderen hohen Personen über religiöse Fragen Disputationen halten durfte. Dem Patriarchen Ephraim erlaubte er auf seine Bitte, die verfallene Kirche des heil. Mercurius und die Muwallaca in Fustät wieder aufzubauen, und da bei der letzteren einige fanatische Muham- medaner sich dem widersetzen wollten, erschien el-Mu’izz persönlich auf E2 36 F. WÜSTENFELD, dem Bauplatze und liess in seiner Gegenwart die Grundmauern legen, worauf der Bau ohne weitere Störung fortgesetzt wurde. Er hinterliess drei Söhne: Abul-Mancür Nizär, Abu Jahja oder Abu ’Ali Tamim, welcher gute Gedichte gemacht hat, geb. im J. 337, gest. im J. 368 oder am 13. Dsul-Ca’da 374, und den Emir ’Okeil, gest. im Scha’bän 374. Von seinen sieben Töchtern soll die Prinzessin Raschida erst im J. 441 und die Prinzessin ’Abda im J. 442 gestorben sein mit Hinterlassung unermesslicher Schätze und Kostbarkeiten. el-Mu’izz brachte zwei Cadhis mit aus Keirawän, Abu Hanifa el- Nu’'män ben Muhammed und Abu Tälib Ahmed ben el-Cäsim Ibn el- Minhäl; indess hatte Gauhar schon den alten Malikiten Cadhi Abu Tä- hir Muhammed el-Dsuhli aus Bagdad in Fustät vorgefunden, welcher bereits 16 bis 18 Jahre unter den Ichschiden gedient hatte; er liess ihn in seinem Amte und auch el-Mu’izz, dem er bei seiner Vorstellung sehr wohl gefiel, bestätigte ihn, so dass die beiden erstgenannten ohne Amt blieben; el-Nu’män starb am Ende des Gumädä II. 365. Zur Schlich- tung der Streitigkeiten zwischen den Magribinischen Soldaten und den Kaufleuten war Abu Said Abdallah ben Muhammed ben Abu Thaubän angestellt; er hatte schon vorher eine Richterstelle bekleidet, führte aber nun ein mehr geordnetes Gerichtsverfahren ein mit Zeugenverhör und Beweis, und fällte seine Urtheile mit einer Unparteilichkeit, wie man es bisher in Ägypten nicht gewohnt gewesen war. Als er im Rabi I. 365 starb, erhielt er den Abul-Hasan ’Ali ben el-Nu’män zum Nachfolger, und da Abu Tähir wegen Altersschwäche um seine Entlas- sung bat (er starb im J. 367 nahe an 90 Jahre alt), wurde dem Abul- Hasan die ganze oberste Gerichtsbarkeit übertragen und er war der erste, welcher den bis dahin nur in Bagdad üblichen Titel eines Ober-Cadhi erhielt. Ga’far ben ’Ali, welcher schon bei el-Mancür die Stelle eines Oberst- Kammerherrn bekleidet hatte, war mit el-Mwizz nach Ägypten gekom- men und blieb auf diesem Posten bis zu seinem Tode. el-Muwizz Siegelring hatte die Inschrift mit einem Reime: Ara ud) 65 Anal Adi >) Zu dem einigen ewigen Gott betet. der GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 37 Imam Ma’add; oder a 2) Bud) IR) be) Aip)] ul Zu dem einigen grossen Gott betet der Imam Abu-Tamim. V. Abul-Mancür Nizär el-’Aziz. Abul-Mancür Nizär war am 14. Muharram 344 in el-Mahdia ge- boren, seine Mutter hiess Darzäda oder Darzän‘); nach dem Tode seines älteren Bruders Abdallah wurde er von seinem Vater zum Nachfolger bestimmt, während dessen Krankheit am 14. Rabi’ II. dazu ernannt und an dessen Todestage als solcher anerkannt, die allgemeine Huldigung des Volkes fand aber erst am Opferfeste den 10. Dsul-Higga 365 statt, wobei er den Titel el-’Aziz billahi »der für Allah Streitende« annahm. Da die Verhältnisse Ägyptens gut geordnet waren und das Land zum Wohlstande kam, so fanden dort während seiner Regierung keine wei- teren Unruhen statt, zumal da er auch die von seinem Vater geübte Toleranz in Religionsangelegenheiten fortbestehen liess, nur über seine Abstammung musste er noch zuweilen 'höhnende und spottende Äusse- rungen erfahren. So fand er gleich im Anfange seines Regierungsan- trittes eines Tages beim Besteigen der Kanzel ein Blatt oben darauf liegen mit diesen Versen: Wir haben eine unbekannte Genealogie gehört, die von der Kanzel in der Moschee verlesen wurde. Wenn du in dem, was du behauptest, die Wahrheit sagst, so nenne einen nach dem vierten Ahnen. Und wenn du die Richtigkeit deiner Aussagen beweisen willst, so gieb uns deinen Stammbaum an: wie el-Täi’?). 1) Beide Namen kommen bei Macrizi an verschiedenen Stellen vor, T. I. pag: 285 Z. 4 und pag. 318 Z. 10, daneben noch hier und pag. 485,1, 486,20 Tagrid und pag. 453 Z. 7 v. u. Tafrid; von ihr sind mehrere Bauwerke und Anlagen in Cähira hergestellt. 2) Der ’Abbasiden Chalif, welcher im J. 363 zur Regierung kam, 38 F. WÜSTENFFLD, Wenn nicht, so lass die Abstammungen im Verborgenen und tritt mit uns in die allgemeine Verwandtschaft. Denn dem Geschlechte der Häschimiden anzugehören kann bei dem dringendsten Wunsche nicht erreicht werden). Jüsuf Bulukkin hatte eine Gesandtschaft abgeschickt um an el- Mw’izz Geschenke zu überbringen, als er die Nachricht von dessen Tode erhielt, und er konnte sie noch zurückrufen, um für el-’Aziz passendere Gegenstände zu wählen. Dieser bestätigte ihn nicht nur als Statthalter von Magrib, sondern unterstellte ihm auch noch Tripolis, Surt und Ag- däbia, und nachdem der bisherige Präfect Abdallah ben Jachluf von Tripolis abgezogen war, kam dahin Tamaccült ben Bakkär, welcher bis dahin in Bona gestanden hatte. el-’Aziz schickte neugeprägte Gold- münzen mit seinem Namen, welche in Magrib vertheilt wurden und Bulukkin bewahrte ihm eine aufrichtige Ergebenheit ohne Hinterge- danken. Der Stamm der Zanäta war von jeher einer der unzuverlässigsten gewesen, ein Zweig derselben, die Magräwa, lag mit den Ganhäga be- ständig im Kampfe und ihre Oberhäupter aus der Familie Ibn Chazar hatten es immer lieber mit den Spanischen Chalifen als mit den Fati- miden gehalten. In Sigilmäsa war, nachdem Gauhar im J. 347 el-Schäkir gefangen weggeführt hatte, dessen Sohn el-Muntacir zur Regierung ge- kommen, er wurde aber im J. 352 von seinem Bruder el-Mu’tizz billahi ermordet, welcher sich unter den Schutz des Omeijaden Hischäm II. stellte und von ihm als Herrscher anerkannt wurde. Gegen diesen zog im J. 366 Chazarün ben Fulful ben Chazar mit einem Corps der Mag- räwa zu Felde, tödtete ihn in der Schlacht im Ramadhän, bemächtigte sich der Regierung von Sigilmäsa, erkannte aber gleichfalls die Ober- hoheit des Spanischen Chalifen an, indem er ihn in dem Kanzelgebet nennen lies. Um nun dem Überhand nehmenden Einflusse der Omei- jaden entgegen zu treten, welche freilich nur in Sabta eine eigene Gar- nison unterhielten und den kleinen Magribinischen Fürsten keinerlei 1) 'Gamäl ed-din erwähnt den 2. und 3. Vers schon bei el-Mu’izz, auf welchen die Worte »nach dem vierten Ahnen« nicht passen, da er erst drei vor sich hatte. | | | | | | | GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 39 Unterstützung an Mannschaft oder Geld gewährten, unternahm Bulukkin im J. 369 eine grosse Expedition nach dem Westen. Er kam ohne Schwierigkeiten bis Fäs, wo Ziri ben ’Atija el-Zanäti zum Gehorsam gebracht wurde, und wandte sich von hier, die Zanäta vor sich her treibend, nach Sigilmäsa, wo Ohazarün unterdess gestorben und sein Sohn Wanudin zur Regierung gekommen war. Dieser wurde vertrieben und einer der Officiere als Präfect eingesetzt, und da die Zanäta sich wieder nördlich nach Sabta flüchteten, folgte ihnen: Bulukkin dahin durch unwegsame Gegenden, wo durch die Urwälder die in einander verschlungenen Bäume erst gefällt oder verbrannt werden mussten, um für die Armee eine gangbare Strasse herzustellen. Vor Sabta ange- kommen erstieg er den über die Stadt emporragenden Berg, um zu er- spähen, von welcher Seite sie angegriffen oder wie sie belagert werden könnte; er verwandte dazu einen halben Tag, sah aber ein, dass ihr ohne eine Flotte nicht beizukommen sei, und zog desshalb wieder ab nach el-Bacra, während die Zanäta in die Sandwüste flüchteten. Diese Stadt war von einem der Spanischen Chalifen in grossartiger Weise erbaut, Bulukkin liess sie ausplündern und zerstören, und marschirte dann wei- ter in das Gebiet der Baragwäta an der Westküste. Die Oberhäupter dieses Stammes hatten seit der Zeit, dass der Isläm hier Eingang fand, in dem Geruch besonderer Heiligkeit gestanden, hatten sich für Propheten und Wahrsager ausgegeben, besondere Satzungen eingeführt, und ihren Befehlen wurde unbedingter Gehorsam geleistet. Sie wurden desshalb als Ketzer betrachtet, gegen welche der heilige Krieg geführt werden müsse, Bulukkin sriff sie an, es wurden unbeschreiblich blutige Schlachten geschlagen, bis er den Sieg über sie errang, nachdem ihr Oberhaupt Abu Mancür ’Isa ben Abul-Aneär gefallen war. Auf der Flucht wurde noch eine grosse Anzahl getödtet und unzählige Frauen und Kinder zu Gefangenen gemacht und nach Keirawän geschickt. Es fanden noch mehrere Treffen mit den Baragwäta statt, aber auf die Nachricht, dass Wanudin wieder in Sigilmäsa erschienen sei und die Umgegend verwüstet, die Stadt überrumpelt, den Präfecten gefangen genommen und sich aller dorthin gebrachten Gelder und Vorräthe be- 40 F. WÜSTENFELD, mächtigt habe, kehrte Bulukkin dahin zurück; auf dem weiteren Rück- marsche erkrankte er an der Kolik und starb am 22. Dsul-Higga 373 in dem Orte Wärcalän, worauf Wanudin wieder in Sigilmäsa einzog. Ungleich bedenklicher standen die Verhältnisse in Syrien. Durch el-Mu’izz Tod ermuthigt drang Aftakin an der Küste weiter vor und belagerte Sidon, wo Ibn el-Scheich mit den Magribinern sich einge- schlossen hatte, zu denen auch Dhälim ben Mauhüb gekommen war; er griff sie an und da sie in der Überzahl waren, machten sie einen Aus- fall, welchem er widerstand, bis sie sich zurückzogen, dann ging er ge- gen sie vor und tödtete von ihnen gegen 4000 Mann. Er wollte auch 'Akk& nehmen und war schon bis Tiberias gekommen, wo er durch Morden und Plündern ebenso hauste wie in Sidon, kehrte aber dann nach Damascus zurück. In dieser Lage fragte el-Aziz seinen Wezir Ja’cüb Ibn Killis um Rath, was er thun solle, und dieser rieth ihm, Gauhar mit einer Armee nach Syrien zu schicken; es wurden also 'Truppen ausgerüstet und sie marschirten ab. Sobald Aftakin hiervon Nachricht erhielt, liess er die Einwohner von Damascus zusammenkommen und redete sie an: Ihr wisst, dass ich nur auf euren eigenen Wunsch an eure Spitze getreten bin und die Regierung übernommen habe, als ich an eurer Stadt vorüber- zog; da ihr jetzt bedroht werdet, will ich euch verlassen, damit ihr nicht meinetwegen in Ungelegenheiten und Gefahr kommt. Sie entgegneten: wir werden dich nicht von uns lassen, wir wollen dir reichlich Mann- schaft und Geld zur Verfügung stellen, dir helfen und beistehen. Er verlangte dann von ihnen eine eidliche Zusage, welche sie auch gaben, und blieb bei ihnen. Gauhar erschien nun am 22. Dsul-Ca’da 365 vor der Stadt und fing an, sie zu belagern, der heftige Widerstand, welchen Aftakin lei- stete, erregte seine Bewunderung und Besorgniss; nachdem aber der Kampf zwei Monate gedauert hatte und auf beiden Seiten viel Blut geflossen war, und die Damascener die lange Anwesenheit der Magri- BONS?) GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 4l biner schwer empfanden, gaben sie Aftakin den Rath, die Carmaten zu Hülfe zu rufen, und el-Hasan el-A’cam folgte der Aufforderung mit tausend Lanzenträgern. Bei seiner Annäherung zog Gauhar am 3. Gu- mäda 366 von Damascus ab, um nicht zwischen zwei Feinde zu gera- then, Aftakin und el-A’cam vereinigten sich, verfolgten ihn und erreich- ten ihn hinter Ramla, von wo er seine Bagage schon nach ’Ascalon weiter geschickt hatte. el-Hasan el-Carmati war unterwegs gestorben und Gafar el-Carmati hatte die Führung übernommen (Maerizi 1. 379). Die vereinigte Armee, welche noch durch den Zuzug von Syrern und Arabern vermehrt und mit ihren 50000 Reitern und Fussgängern den Ägyptern an Zahl weit überlegen war, lagerte drei Parasangen von Ramla bei den Mühlen-Bächen, welche auch die Stadt mit Wasser ver- sehen; dies wurde abgeleitet, Gauhar konnte mit seiner Armee bei dem wenigen Regenwasser, welches sich in den Cisternen fand, nicht lange bestehen, und ging weiter nach ’Ascalon zurück. Die anderen folgten und belagerten ihn, die Noth in der Stadt stieg immer mehr, es war Winterszeit, wo auch zur See keine Zufuhren kommen konnten, je fünf Syrische Ratl Getreide wurden mit einem Dinar Ägyptisch bezahlt, man ass sogar gefallene 'Thiere. Gauhar schickte zu Aftakin und bat ihn um eine Verständigung und ein friedliches Übereinkommen und bot ihm dafür ein bedeutendes Geschenk an, er war auch Willens darauf einzu- sehen, wurde aber von dem Carmaten, den er fürchtete, davon abge- halten. Als die Noth für Gauhar und die Seinigen noch grösser wurde und sie ihren Untergang vor Augen sahen, sandte er nochmals zu Afta- kin und liess ihn um eine persönliche Zusammenkunft und Unterredung bitten; sie ritten einander entgegen und Gauhar redete ihn an: Du weist, dass die Vertheidigung des Islam und der Schutz der Religion unser gemeinschaftliches Ziel ist, schon zu lange währt dieser Streit, worin so viel Blut vergossen, so viel Gut geplündert ist, wir haben bei Gott unsere Schuldigkeit gethan und ich habe dich bitten lassen, dass wir Frieden schliessen und eine Übereinkunft treffen wollten, und habe dir grosse Geschenke geboten, du hast dies abgelehnt und dich von dem leiten lassen, der das Feuer des Aufruhrs schürt; jetzt folge der Stimme Histor.-philolog. Olasse. XXV1. 1. F 49 F. WÜSTENFELD, Gottes, berathe dich mit dir selbst und lass deine eigene Einsicht über die Leidenschaft eines anderen den Sieg davon tragen. Aftakin erwie- derte: Ich würde gern meiner richtigen Erkenntniss und deinem guten Rathe folgen, bin aber nicht im Stande deinen Wünschen zu entsprechen wegen des Carmaten, dessen Güte und Beistand ich gerade deinetwegen habe in Anspruch nehmen müssen. Gauhar entgegnete: Wenn die Sache so steht, so will ich dir im Vertrauen auf deine Treue und auf den Fdelmuth, den ich an dir wahrnehme, mich offen gegen dich ausspre- chen; wir befinden uns in einer sehr bedrängten Lage und ich wünsche, dass du gegen mich und gegen die Muslimen bei mir dich gnädig be- weisen und uns unter deinen Schutz nehmen mögest, so dass ich meinem Gebieter mit dem Danke gegen dich die Nachricht bringen könnte, du wolltest nicht nur dem Blutvergiessen Einhalt thun, sondern auch uns noch Wohlthaten erweisen. Aftakin willigte ein, gelobte sein Verspre- chen zu halten und kehrte ins Lager zurück. Der Carmat war aber damit nicht einverstanden und wandte ein: Du irrst dich; dieser Gauhar ist ein eben so kluger, als hartnäckiger und verschlagener Mensch, er wird sich zu seinem Gebieter begeben und ihn dahin bringen, in einer Weise uns anzugreifen, wogegen wir nichts vermögen; das Richtige ist, dass du davon zurückkommst, damit sie vor Hunger umkommen oder unseren Schwerdtern unterliegen. Indess Aftakin liess sich von seinem Vorsatze nicht abbringen und erklärte, er werde an ihm nicht treulos handeln, und erlaubte Gauhar mit seinen Truppen nach Ägypten abzu- ziehen). Als Gauhar nach einer Abwesenheit von 17 Monaten zu el-'Aziz kam, welcher im Begriff war nach Syrien aufzubrechen, machte er ihm eine genaue Beschreibung der dortigen Zustände und setzte hinzu: wenn du weiter etwas gegen sie unternehmen willst, so musst du selbst ihnen “4 1) 'Gamäl ed-din und el-Makin p.237 setzen hinzu, dass in der Wölbung des Stadtthores von ’Ascalon das Schwerdt Haftakins und die Lanze des Carmaten auf- gehängt sei und die Besatzung ganz ohne Bekleidung darunterher gehen und so abziehen musste; Gauhar sei el-'Aziz schon auf dem Wege begegnet und mit ihm ungekehrt. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 43 entgegen gehen, wo nicht, so werden sie mir auf dem Fusse folgen. el-’Aziz rüstete sich nun eiligst, er fragte den Bereiter Husein, wie viel Pferde er stellen könne, und da er ihm die Zahl von 10000 nannte, drückte er seine Zufriedenheit und Beruhigung aus; er vertheilte Geld unter die Truppen und marschirte aus, indem Gauhar den Vortrab führte. Auf die Nachricht hiervon gingen Aftakin und der Carmat auf Ramla zurück, zogen die Araber und andere Mannschaften an sich und lagerten in der Nähe der Stadt, wo auch el-Aziz alsbald eintraf. Im Muharram 367 stellten sie sich in Schlachtordnung und der Kampf be- gann, el-’ Aziz sah mit Bewunderung, wie tapfer Aftakin focht und schickte augenblicklich zu ihm und liess ihn auffordern sich ihm zu unterwerfen, er wolle ihn mit grossen Geschenken und der Verwaltung einer Provinz belohnen und ihn zum General seiner Armee ernennen, er möge zu einer Unterredung näher herankommen. Aftakin stieg vom Pferde, küsste den Boden zwischen den beiden Schlachtreihen und sprach zu dem Abgesandten: Sage dem Fürsten der Gläubigen, wenn diese Aufforderung früher erfolgt wäre, würde ich mich beeilt haben ihr nach- zukommen, jetzt bleibt nichts übrig, als was du nun vor sich gehen sehen wirst. Damit machte er einen Angriff auf den linken Flügel, trieb ihn in die Flucht und tödtete viele; el-Aziz dagegen brach aus dem Centrum hervor, commandirte auch den rechten Flügel zum Angriff, der Carmat, Aftakin und ihre ganze Armee wandte sich zur Flucht, die Magribiner hauten tapfer drein und tödteten gegen 20000. el-Aziz kehrte in sein Zelt zurück, man führte die Gefangenen vor und jeder derselben erhielt ein Geschenk, und demjenigen, welcher Aftakin gefan- gen zu ihm brächte, wurden 100000 Dinare zugesichert. Aftakin war auf der Flucht, vor Durst fast verschmachtet, seinem alten Freunde el- Mufarrag ben Dagfal el-Täij begegnet, welcher ihm zu trinken gegeben und ihn mit sich in seine Wohnung genommen hatte, wo er eine gastliche Aufnahme fand; dann war aber el-Mufarrag zu el- Aziz geeilt, hatte ihm Anzeige davon gemacht, sich den ausgesetzten Preis ausge- beten und ihn bekommen und Aftakin wurde an die mitgesandten Sol- H2 44 F. WÜSTENFELD, daten ausgeliefert‘). Bei seiner Ankunft erwartete er nichts anderes, als dass el-'Aziz ihn sofort würde tödten lassen, und er war aufs höchste erstaunt, als er ihn ehrenvoll empfing, ihm ein eigenes Zelt aufschlagen liess und ihm alle seine Bedienung wieder zuwies; auch Geschenke und bedeutende Geldsummen liess er ihm überreichen und nahm ihn dann mit sich nach Ägypten, wo er in seiner nächsten Umgebung unter sei- nen Kammerherren seinen Platz erhielt. — Der Carmat Ga’far war auf der Flucht bis Tiberias gekommen, hier holte ihn ein Abgesandter ein und forderte ihn auf zu el-Aziz zurückzukommen, um in gleicher Weise und noch mehr als Aftakin geehrt und beschenkt zu werden; da er dies ablehnte, schickte ihm el-’Aziz 20000 Dinare und versprach ihm jährlich eine gleiche Summe zu geben, wogegen Gafar die Feindse- ligkeiten einstellte und nach el-Ahsä zurückkehrte. — el-’Aziz liess in Ägypten Aftakin bei sich im Schlosse wohnen und zeichnete ihn mehr- fach aus, wodurch der Wezir Ibn Killis so ungehalten wurde, dass er nicht mehr bei den Aufzügen des Fürsten erschien, und seine Eifersucht steigerte sich zur bittersten Feindschaft, bis es ihm gelang durch Be- stechung eines Dieners am 7. Ragab 372 seinen Gegner durch Gift aus dem Wege zu räumen?). el-Aziz war darüber sehr betrübt, er schöpfte 1) So Ibn el-Athör VII, 487; nach Ibn Ohallikän No. 543 hatte ihm Dagfal ben el Garräh auf der Flucht den Weg verlegt, festgenommen und mit einer Kette am Halse zu el-’Aziz geführt. — Wir finden den Namen dieses Verräthers hier und in dem Folgenden auf verschiedene Weise angegeben: Dagfal ben el-Garrah, Dagfal ben el-Mufarrag ben el-Garräh, el-Mufarrag ben Dagfal ben el-Garräh el-Täij und bloss Ibn el-Garräh. Ich halte dies nämlich für den Namen einer und derselben Person, so dass el-Täij der Stammesname, Ibn el-Garräh der Familienname, Dagfal der Rufname und el-Mufarrag der Beiname »der hochschultrige« sein und man ge- nau sagen müsste: Dagfal el-Mufarrag Ibn el-Garräh el-Täij und zwischen Dagfal und el-Mufarrag das »ben« nicht stehen dürfte. Der S.26 genannte von el-Mu’izz bestochene Hassän Ibn el-Garrah könnte demnach ein Bruder des Dagfal gewesen sein und der unten vorkommende Hassän ben el-Mufarrag war dann ein Sohn des Dagfal. Bei der Ungewissheit habe ich indess die am meisten vorkommende Be- nennung Mufarrag ben Dagfal zuweilen beibehalten. 2) 'Gamäl ed-din sagt nur, er sei im J. 370 gestorben. | GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 45 Verdacht, liess den Wezir ins Gefängniss bringen und 50000 Dinare bezahlen; nach vierzig 'Tagen erhielt er indess seine Freiheit wieder und wurde in sein Amt wieder eingesetzt, weil el-Aziz seinen Rath nicht entbehren konnte. Aftakin hatte sich in Damascus des Rathes und der Hülfe eines Mannes Namens Cassäm bedient, welchem er unbedingtes Vertrauen schenkte und welcher sich durch seine gute Verwaltung die allgemeine Achtung erwarb; bei seinem Fortgange hatte er ihm die Regierung ganz übergeben und selbst die unruhigen jungen Leute folgten ihm willig. Als nun el-’Aziz den früheren General Abu Mahmüd wieder als Präfecten nach Damascus schickte, blieb er ganz unbeachtet, Uassäm behielt die Regierung in Händen, erkannte aber el-Aziz als Herrscher an, indem er: ihn in dem Kanzelgebete nannte. Bald darauf erschien der aus Mosul verjagte Abu Taglib Ibn Hamdän mit seinem Corps vor der Stadt, Cassam verweigerte ihm den Eintritt, weil er fürchtete, dass er entweder eigenmächtig oder auf el-Aziz Geheiss sich in Besitz setzen würde, und in der That wandte sich Abu Taglib an el-Aziz und bat ihn um die Verleihung der Statthalterschaft von Syrien. Dieser erklärte sich bereit darauf einzugehen, wenn Abu Taglib selbst nach Cähira käme, dann wolle er ein neues Corps für ihn ausrüsten; hierzu wollte sich aber Abu Taglib nicht verstehen, und nachdem vor Damascus zwi- schen den beiderseitigen Soldaten einige Schlägereien stattgefunden hat- ten, zog er von dort ab und wandte sich nach Tiberias. Hier kam ihm der General el-Fadhl ben Gälih mit einem Corps entgegen, welches el-Aziz schon gegen Damascus zu marschiren bestimmt hatte, Abu Tag- lib lehnte es aber ab, mit ihm dahin zurückzukehren, um nicht Cas- sam zu erbittern, da er von ihm die Übergabe des Landes auf fried- lichem Wege zu erlangen hoffte, und el-Fadhl setzte seinen Marsch allein fort, konnte indess Damascus nicht nehmen und kam zurück bis Ramla, wo Dagfal el-Mufarrag die Regierung an sich genommen hatte, anscheinend im Namen von el-Aziz, und er war gegen die Arabischen Stämme ’Okeil ausgezogen, um sie aus Syrien zu vertreiben. Diese riefen jetzt Abu Taglib zu Hülfe, welcher sich mit Dagfal verständigte, 46 F. WÜSTENFELD, el-Aziz die Entscheidung zu überlassen; indess kam Abu Taglib im Mu- harram 369 in die Nähe der ’Okeil nach Ramla, und Dagfal und el- Fadhl zweifelten nicht, dass er sie angreifen würde, sie zogen alle Trup- pen von der Syrischen Küste und anderen Punkten an sich und stellten sich in Schlachtordnung, und als die ’Okeil ihre überlegene Zahl sahen, zogen sie sich zurück und liessen Abu Taglib mit etwa 700 Mann von seinen und seines Vaters Leibwachen im Stich. Auch diese mussten die Flucht ergreifen, Abu Taglib wurde eingeholt und setzte sich zur Wehre, er erhielt einen Hieb über den Kopf, so dass er vom Pferde fiel, gefangen genommen und zu Dagfal geführt wurde, welcher ihm die Hände auf den Rücken binden liess. el-Fadhl verlangte, dass er ihm übergeben würde um ihn zu el-Aziz zu bringen, da indess Dagfal be- sorgte, dass el-Aziz ihn begnadigen und noch dazu belohnen würde, wie er es mit Aftakin gemacht hatte, schlug er ihm am 2. Cafar 369 den Kopf ab, welchen el-Fadhl unter Missbilligung dieses Verfahrens mit sich nach Cähira nahm. In demselben Jahre schickte el-Aziz eine Gesandtschaft nach Bag- dad an ’Adhud ed-daula Ibn Buweih mit einem Schreiben, welches eine Annäherung bezwecken sollte; es war auf Ägyptisches Papier geschrie- ben, lag in einer vergoldeten Capsel und lautete im Eingange: »Von dem Diener Allahs Nizär Abul-Mancür, dem Imam el-’Aziz billahi, Fürsten der Gläubigen, an die Stütze seines Reiches (adhud daulatihi) und die Krone seiner Religion Abu Schugä, den Diener des Fürsten der Gläubigen. Friede sei mit dir! Der Fürst der Gläubigen danket Allah, ausser welchem es keinen Gott giebt, und bittet ihn, dass er sich seines Ahnherrn Muhammed erbarme.« Der weitere Inhalt betraf nur das Ersuchen, den Gesandten Abul-Walid ’Otba ben el-Walid freund- lich aufzunehmen und von ihm die weiteren Mittheilungen zu hören. Der Empfang fand am 11. Scha’bän statt und es wurde von dem Cadhi Abu Muhammed el-Omäni ein Antwortschreiben verfasst, des Inhalts: Abul-Walid ’Otba ben el-Walid ist zu uns gekommen als Abgeordneter GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 47 der hohen Regierung, die Gott behüte, um mit ihr ein Freundschafts- bündniss zu schliessen und das Vertrauen zu befestigen; wir folgen der Aufforderung und lassen Abul-Walid eilig zurückkehren zu der von Gott behüteten Regierung in Begleitung unseres Gesandten N.N.« Dann war weiter in dem Schreiben die Rede von zuverlässiger Freundschaft, es enthielt eine Andeutung über den heiligen Krieg und eine Auffor- derung dazu. el-Aziz empfing diesen Gesandten ebenso ehrenvoll wie der seinige empfangen war und liess ihn dann sogleich nach Bagdad zurückkehrrn, und einen weiteren Erfolg hatte die Sache nicht. Im Gegentheil, während man hieraus und aus anderen Anzeichen eine Hinneigung der Buweihi-Sultane wenigstens zu den religiösen An- sichten der Fatimiden abnehmen kann, zeigte sich die Unversöhnlichkeit der Rivalen etwa ein Jahr nach obigem Vorgange in auffallender Weise. ’Adhud ed-daula, welcher damals auf der Höhe seiner Macht stand und von el-Aziz gefürchtet wurde, ruhte nicht, bis er die ältesten Häupter der anerkannt wirklichen Nachkommen des ’Ali ben Abu Tälib, die Scherife von Bagdad, Bacra und Kufa zusammenberufen hatte, um sie nach der Abstammung der Fatimiden zu befragen; einstimmig erklärten sie, davon nichts zu wissen und leugneten die Richtigkeit der von jenen gemachten Angaben; man ging auf die alten in Bagdad sorgfältig be- wahrten Stammrollen. und Urkunden der Familie zurück, fand aber nir- gends einen Zusammenhang mit der vorgeblichen Abstammung von Mu- hammed ben Ismäil ben Ga’far. ’Adhud ed-daula schickte nun einen Gesandten an el-Aziz und liess ihn um eine Aufstellung seines Stamm- baumes und um den Beweis seiner Angaben und der darauf gegründeten Ansprüche ersuchen und drohte mit einem Einmarsch. Überrascht von dieser Forderung vereinigte sich el-Aziz mit seinem Wezir Ja’cüb Ibn Killis, welcher bei seiner Schlauheit zu dieser Unredlichkeit die Hand bot, und sie entwarfen eine Genealogie, welche das Fatimidische Herr- scherhaus mit Muhammed ben Ismä’il in Verbindung brachte, sie wurde öffentlich bekannt gemacht und zu jedermanns Einsicht aufgelegt. Eine Abschrift davon wurde einer Gesandtschaft übergeben, welche sie mit dem Abgeordneten des ’Adhud ed-daula nach Bagdad überbringen sollte. 48 F. WÜSTENFELD, In Tripolis wurde dieser Abgeordnete durch Gift aus dem Wege ge- räumt und die Gesandtschaft erhielt Befehl nach Cähira zurückzukehren, unterliess es aber nicht, den Stammbaum in den Städten zu verbreiten, welcher nicht desshalb, weil er gefälscht sei, sondern nur wegen des Todes des Abgeordneten nicht nach Bagdad befördert sei. — el-'Aziz rächte sich dann noch an ’Adhud ed-daula auf eine andere Weise. Auf der Flur seiner Wohnung in Bagdad stand ein Löwe von Silber; el- 'Aziz schickte dahin einen verwegenen, schlauen Mann, um den Löwen zu stehlen, und dies gelang im Cafar 371 so vollständig, dass, als es bemerkt wurde, die Leute sich wunderten, wie es möglich gewesen sei es auszuführen ; die Erde wurde so zu sagen umgewühlt, um dem Thäter auf die Spur zu kommen, aber man entdeckte nichts, bis es in Bagdad bekannt wurde, dass es auf el-Aziz Anstiften geschehen sei. ’Adhud ed-daula war indess damals schon kränklich und zu sehr von dem Kriege gegen seinen Bruder Fachr ed-daula in Anspruch genommen, als dass er sich ernstlich darum hätte bekümmern können, und mit seinem am 8. Schawwäl 372 erfolgenden 'Tode kam die Sache in Vergessenheit. Während dem hatte el-Aziz eine neue Armee unter Salmän ben Ga’far ben Falläh nach Damascus geschickt, welchem aber wie früher der Eintritt verweigert wurde; er verbot zwar den Leuten Waffen zu tragen, indess sie gehorchten ihm nicht, im Gegentheil veranlasste Cas- sam einen Angriff auf sein Lager vor der Stadt und liess ihn daraus vertreiben, während Cassäm selbst sich in der Moschee befand und ein Protokoll aufnehmen und von den Anwesenden beglaubigen liess, dass er an dem Angriffe unschuldig sei, und in einem damit abgeschickten Begleitschreiben versprach er el-’Aziz, dass er die Stadt gegen einen etwaigen Angriff von ’Adhud ed-daula Ibn Buweih vertheidigen und das Land schützen wolle, und el-’Aziz musste gute Miene zum bösen Spiel machen und Cassäm gewähren lassen, da wirklich ein solcher An- griff zu befürchten stand; Salmän zog wieder ab und Abu Mahmüd, 7 GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 49 welcher nun wieder nach Damascus kam, konnte ebenso wenig etwas ausrichten. Fbenso bedenklich gestalteten sich die Verhältnisse in Palästina, wo el-Mufarrag ben Dagfal immer eigenmächtiger wurde, Gewaltthaten verübte und das Land verwüstete. el-’Aziz rüstete desshalb ein Heer aus und stellte den Türken Jaltakin als General an die Spitze, welcher damit nach Ramla marschirte, wo sich die Keis und andere Arabische Stämme ihm anschlossen; er hatte viele Schützen unter seinen Leuten, welche mit langen Pfeilen schossen, und es wurde auf Türkische Weise gefochten. Als er auf den Feind stiess, liess er ihn durch eine Abthei- lung umgehen, und nachdem der Kampf recht entbrannt war, wurde Mufarrag im Rücken angegriffen und gänzlich geschlagen; er flüchtete sich nach Antiochia, wo ihn der dortige Commandant aufnahm, da er aber erfuhr, dass der Griechische Kaiser mit einer grossen Armee aus Constantinopel ausgerückt sei, um in die Länder des Islam einzufallen, flüchtete Mufarrag nach Hime (Emessa) zu Bakgür, nachdem er sich zuvor schriftlich bei ihm angemeldet hatte. Die Ägyptisch-Türkische Armee wandte sich nach Damascus unter dem Scheine mit Cassäm Frieden zu halten, das Land zu beruhigen und den fortwährenden Unruhen ein Ende zu machen. Der General Abu Mahmüd war im J. 370 gestorben und sein Neffe Geisch ben el- Camcäma an seine Stelle gekommen, welcher gleichfalls gegen Cassäm nichts vermochte. Jaltakin bezog ein Lager vor der Stadt, Cassäm war auf seiner Hut, gab aber am 20. Muharram 372') den Befehl die Feind- seligkeiten zu beginnen, und es fanden mehrere Zusammenstösse statt, bis Jaltakin Verstärkung erhielt, die Aussenwerke besetzte und die Vor- stadt el-Schägür am kleinen Thore einnahm, ausplündern und in Brand stecken liess. Nun kamen die Ältesten der Stadt zu Cassäm und ver- 1) Tornberg hat bei Ibn el-Athir IX, 6 die Jahrszahl 70 in den Text gesetzt und die Lesart der Handschriften 72 in die Noten, vielleicht weil Ibn el-Athär pag. 13 die Ernennung des Bakgür zum Präfeeten von Damascus bei dem J. 372 erwähnt, die erst im J. 373 erfolgte, wie er selbst pag. 26 berichtigt; vergl. Abulfeda IL, 556. Ibn Chaldün IV, 53. Histor.-philolog. Olasse. XXVII. 1. G 50 F. WÜSTENFELD, langten von ihm die Erlaubniss hinauszugehen und mit Jaltakin Frieden zu schliessen; nach langen prahlerischen Einwendungen gab er endlich nach mit den Worten: thut, was ihr wollt. Als hierauf seine Beamten wieder bei ihm eintraten, fanden sie ihn sehr kleinlaut, er winkte mit der Hand ab und nun dachte jeder nur an sich selbst. Die Ältesten gingen hinaus und baten Jaltakin für sich und für Cassäm um Frieden, und er gewährte ihre Bitte, indem er sagte: ich werde noch heute in der Stadt Ruhe schaffen. Er liess am 27. Muharram den Commandeur Chatlah oder Chatlag mit einer Abtheilung Reiter und Fussgänger ein- rücken und die Stadt besetzen, ohne sich um Cassäm und seine Umge- bung zu bekümmern, dieser blieb noch zwei Tage, dann verschwand er, und nun wurde sein Palast mit den anstossenden Wohnungen der Hof- leute ausgeplündert. Bald nachher erschien Cassäm aus freien Stücken im Lager, meldete sich bei dem Oberst-Cammerherrn, gab sich zu er- kennen und wurde zu Jaltakin geführt, welcher ihn nach Cähira schickte, wo ihm el-’Aziz die Freiheit schenkte, und in Damascus war man froh, endlich von der Missregierung und den Ausschreitungen der jungen Leute befreit zu werden. Während der Unruhen hatten sich viele Einwohner aus den zer- störten Stadttheilen von Damascus nach Hime begeben, wo Bakgür von Abul-Maäli Sa’d ed-daula Ibn Hamdän seit 366 als Präfect eingesetzt war, und als in Damascus nach dem Wiederaufban die Bevölkerung rasch zunahm und wegen Dürre und Misswachs Getreidemangel entstand, kam Bakgür ihnen durch Zufuhren von Lebensmitteln zu Hülfe und sorgte für die Sicherheit der Landstrassen. el-Aziz hatte sich ihm in Zuschriften genähert und ihm die Präfeetur von Damascus in Aussicht gestellt, und als zwischen ihm und Abul-Ma’äli im J. 373 ein Zerwürf- niss entstand, erinnerte er el-Aziz an sein Versprechen. Der Wezir Ibn Killis rieth davon ab, da aber gleich nachher die Magribinischen Sol- daten in Cähira gegen ihn selbst revoltirten und er keinen besseren finden zu können glaubte um sie zur Ordnung zu bringen als Jaltakin, sah er sich in die Nothwendigkeit versetzt, bei el-'Aziz darauf anzutra- gen, diesen aus Damascus kommen zu lassen, und nun ernannte el-’Aziz GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. Sl ‚den Bakgür zum Präfecten von Damascus, welcher im Ragab 373 dort einzog, wiewohl Ibn Killis davor warnte und voraussagte, dass er sich -auflehnen würde. Gerade wegen dieser Abmahnung, welche Bakgür zu Ohren kam, änderte er alsbald sein Benehmen und behandelte die Freunde und Anhänger des Wezirs Ibn Killis so schlecht, dass er einige derselben sogar ans Kreuz heften liess, dann machte er es mit den Ein- wohnern der Stadt ebenso, bedrückte sie mit schweren Abgaben und belegte sie mit den härtesten Strafen, und dieser Zustand dauerte bis zum J. 378. Bulukkin hatte kurz vor seinem Tode seinen Sohn el-Mancür zu seinem Nachfolger ernannt und dieser übernahm ohne weiteres die Regierung; er befand sich damals in Aschir und empfing hier durch die Abgesandten aus Keirawän und anderen Gegenden die Beileidsbe- zeugungen wegen des Todes seines Vaters und zugleich die Glück- wünsche zu seinem Regierungsantritt. Er bezeigte sich gegen sie sehr wohlwollend und sagte: Mein Vater Jüsuf und mein Grossvater Ziri haben die Leute mit dem Schwerdte unterworfen, ich werde sie nur durch Wohlwollen unterwerfen, ich gehöre nicht zu denen, welche durch ein Decret ernannt und durch ein Decret abgesetzt werden; d.h. wegen seiner Entfernung in Ägypten könne ihn der Chalif nicht durch ein blosses Decret wieder absetzen. Er begab sich dann nach Keirawän, nahm seinen Wohnsitz in Raccäda, ernannte seine Präfecten und Emire und schickte an el- Aziz Geschenke, deren Werth auf eine Million Dinare angegeben wird, worauf seine Bestätigung als Statthalter erfolgte. Was el-Muw’izz schon von Bulukkin erwartet hatte, dass er suchen werde sich unabhängig zu machen, das trat bei el-Mancür nach den obigen Äusserungen bereits deutlicher hervor und kam immer bestimmter zu Tage. Er hatte den sehr gewandten und klugen Secretär Abdallah ben Muhammed, welcher schon von seinem Vater zum Gouverneur von Keirawän, el-Mahdia und ganz Africa ernannt war, bestätigt, und dieser erpresste in kurzer Zeit so ungeheure Summen, dass er sich z. B. in G2 92 F. WÜSTENFELD, einem Park zu Gabra einen Palast für 800000 Dinare erbaute. Wahr- scheinlich liess er einen Theil der erpressten Gelder auch el-’Aziz zu- kommen und setzte sich dadurch so sehr bei ihm in Gunst, dass el- Mancür plötzlich im Muharram 377 von el-Aziz die Weisung erhielt, den Namen des Abdallah in das Kanzelgebet aufzunehmen, was soviel bedeutete, als dass er el-Mancür’s Nachfolger werden solle. Die Folge hiervon war, dass sechs Monate nachher Abdallah und sein Sohn Jüsuf auf einem veranstalteten Ritt zur Jagd von el-Mancür und seinem Bruder Abdallah mit der Lanze durchbohrt wurden; die erledigte. Provinz er- hielt Jüsuf ben Abu Muhammed, der bisherige Präfeet von Cafca. Schon vorher hatte el-Aziz die Eifersucht der Berberischen Stämme Kitäma und Canhäga zu erregen und zu seinem Vortheil zu benutzen versucht. Er selbst hielt es wie seine Vorfahren mehr mit den Kitäma, aus denen auch der grösste Theil der nach Ägypten gekommenen Trup- pen bestand, während el-Mancür seinen Stamm Ganhäga bevorzugte. Sobald nun el-Aziz gegen ihn Verdacht schöpfte, schickte er im J. 376 einen Parteigänger Namens Abul-Fahm Hasan ben Nacr (oder Nacra- weih) aus Choräsän zu den Kitäma, welche sich in grosser Zahl um ihn sammelten, so dass el-Mancür Anstalt traf gegen sie einzuschreiten. Dies berichtete Abul-Fahm an el- Aziz, welcher nun im Scha’bän 377 zwei Gesandte mit einem Schreiben an el-Maneür schickte, worin er ihm un- tersagte gegen Abul-Fahm und die Kitäma Feindseligkeiten zu unter- nehmen, und wenn sie das Schreiben übergeben hätten, sollten sie sich sogleich zu den Kitäma begeben. Sobald er aber das Schreiben gelesen hatte, liess er über sie und el-’Aziz grobe Äusserungen fallen, welche sie in gleicher Weise erwiederten, bis er ihnen die Weiterreise verbot und sie einige Monate bei sich zurückhielt. Unterdess rüstete er sich und nach dem Opferfeste am 10. Dsul-Higga brach er auf nach Mila; er wollte hier alle Männer umbringen und die Frauen und Kinder ge- fangen wegführen lassen, auf ihr flehendliches Bitten stand er davon ab, zerstörte aber die Stadtmauern und zog dann weiter in das Gebiet der Kitäma, indem er die beiden Gesandten mit sich führte. Alle Burgen und Wohnungen, an denen er vorüberkam, wurden zerstört, bis er die GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 53 Stadt Satif, den Sitz ihrer Regierung erreichte. Hier fand eine grosse Schlacht statt, in welcher die Kitäma unterlagen, Abul-Fahm flüchtete auf einen hohen Berg, der von dem Zweige Banu Ibrähim bewohnt wurde, und el-Maneür schickte zu ihnen und drohte ihnen, wenn sie ihn nicht ausliefern würden. Sie erwiederten: Er ist unser Gast und wir werden ihn nicht ausliefern, wenn du aber jemand hersenden willst um ihn ergreifen zu lassen, so werden wir es nicht hindern. Er wurde also weggeholt, ausgepeitscht, dann umgebracht und ihm die Haut abge- zogen, und die Canhäga und Negersklaven el-Mancür's verzehrten sein Fleisch; mit ihm wurden mehrere Aufwiegler und angesehene Kitäma hingerichtet. Als el-Mancür in seine Residenz zurückkehrte, entliess er die beiden Gesandten und sie erzählten el-Aziz, wie es Abul-Fahm er- gangen sei mit dem Ausdruck »wir kommen von den Teufeln und Men- schenfressern«; el-Aziz suchte el-Mancür zu begütigen und übersandte ihm Geschenke, ohne dass von Abul-Fahm weiter die Rede war. Entweder war es zwischen el-Aziz und Ibn Killis wegen der fort- währenden Unruhen in Damascus zu unangenehmen Erörterungen ge- kommen, oder der Chalif glaubte in dessen Verwaltung Ungehörigkeiten entdeckt zu haben, kurz Ibn Killis wurde sammt dem General el-Fadhl ben Cälih und dessen Brüdern im Schawwäl 373 festgenommen, bei dem ersteren ein Vermögen von 200000 Dinaren eingezogen und Gabr ben el-Cäsim zum Wezir ernannt; es waren darüber Volksaufläufe ent- standen und die Verwaltungs-Bureaux wurden aus der Wohnung des Wezirs nach dem Schlosse verlegt. Indess nach zwei Monaten im An- fange des folgenden Jahres erhielt Ibn Killis nicht nur die Freiheit und sein Vermögen wieder, sondern er wurde auch in seine frühere Stelle wieder eingesetzt und ihm grössere Ehre erwiesen als vorher. Es wurde für ihn ein eigenes Leibcorps von 1500 jungen Leuten errichtet unter dem Namen Weziria, und ebenso hiess die Strassse , in welcher ihre Caserne erbaut wurde. — Übrigens trafen seine Befürchtungen und Vorhersagungen über Bakgür in vollem Maasse ein und Ibn Killis 54 F. WÜSTENFELD, musste im J. 378 bei dem Chalifen auf die Absetzung desselben dringen. Sie wurde beschlossen, und da man erwarten musste, dass er nicht gut- willig abtreten werde, wurde der Eunuch Munir mit einer Armee nach Damascus geschickt. Bakgür sammelte die Araber aus der Umgegend und ging der Ägyptischen Armee entgegen, wurde aber bei Däreijä im Thale Güta vollständig geschlagen und zog sich in die Stadt zurück, und da noch die Ankunft Nazzäl’s, des Präfecten von Tripolis, zu er- warten stand, welcher beordert war Munir zu Hülfe zu kommen, so hielt es Bakgür für das gerathenste um Frieden zu bitten und die Über- gabe der Stadt anzubieten, und als dies angenommen wurde, packte er seine ganze Habe zusammen, machte sich heimlich aus dem Staube und begab sich nach Racca. Im J. 380 verlor der Chalif seinen treuen Rathgeber den Wezir Ja’cüb Ibn Killis. Nachdem er Sonntag den 25. Schawwäl?) erkrankt war, besuchte ihn el-'Aziz und sagte: »Ich wollte, ich könnte dein Leben erkaufen, ich würde mein Reich für dich geben; oder ich könnte die Sühne für dich bezahlen, ich würde meinen Sohn opfern; hast du noch einen Wunsch, den ich erfüllen kann«? Ibn Killis weinte, küsste ihm die Hand und erwiederte: »Was mich betrifft, so hast du so gut für mich gesorgt, dass mir nichts zu wünschen übrig bleibt, und gegen die, welche ich zurücklasse, bist du so gnädig, dass ich sie dir nicht beson- ders zu empfehlen brauche; aber in Bezug auf dein Reich will ich dir noch einen Rath geben: halte Frieden mit den Griechen, so lange sie dich in Frieden lassen; begnüge dich damit, wenn die Hamdaniden durch Nennung deines Namens im Kanzelgebet und durch das Gepräge der Münzen dich als ihren Oberherrn anerkennen, nur gegen el-Mufarrag Dagfal sei nicht nachsichtig, wenn sich dir die Gelegenheit bieten sollte«. Er starb 62 Jahre alt Montag Morgen den 5. Dsul-Higga, seine letzten Worte waren: »kein Sieger ausser Allah, Allah wird nicht besiegt.«. el-’Aziz schickte die Todtenkleider und alles, was zum Einbalsa- ® 1) So Macrizi 11. v, 28; nach Ibn Ohallikän Sonntag den 21. Dsul-Ca’da, wo der Wochentag nicht zu dem Datum stimmt. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. By) miren nöthig war, indem er den Cadhi Muhammed ben el-Nu’män mit der Todtenwaschung beauftragte; es waren 50 Kleider, darunter 30 schwere mit Gold durchwirkt, ein seidenes mit Gold gestickt, ein feines leinenes aus Dabik mit Gold, eine Büchse mit Kampher, zwei Glas- krüge mit Moschus, 50 Menn Rosenwasser, das ganze hatte einen Werth von 7000 (oder 10000) Dinaren. Muchtär el-Caklabi und ’Ali el-Addäs gingen hinaus, vor ihnen Herolde, welche den Todesfall bekannt machten, sonst redete niemand ein Wort. Die Leute sammelten sich vor dem Schlosse, dann kam el-'Aziz heraus auf einem Maulthier aber ohne Son- nenschirm, die Trauer war ihm deutlich anzusehen, der Zug schritt ihm voran nach der Wohnung des Wezirs, hier stieg der Chalif ab, über den Sarg war ein schweres Tuch gebreitet, er sprach das Todtengebet unter Thränen, setzte die Steine zur Öffnung des Grabes in dem Mau- soleum, welches sich Ibn Killis bei seiner Wohnung für 15000 Dinare hatte erbauen lassen, eigenhändig zurecht und blieb, bis das Grab ge- schlossen war, dann kehrte er zurück, nachdem er den Mamluken des Verstorbenen die Freiheit geschenkt hatte. Drei Tage ass er nicht an seinem Tische und liess niemand zur Tafel laden. Die Ministerial-Bu- reaux blieben 18 Tage geschlossen und die Geschäfte ruhten mehrere Tage ganz. Einen Monat lang war das Grab fortwährend besucht, jeden Morgen kamen Dichter und wohl Hundert haben sein Lob gefeiert, wofür sie ein Honorar erhielten. el-Aziz erfuhr, dass noch 16000 (Ibn Challikän 600000) Dinare an Kaufleute zu bezahlen seien und schickte diese Summe nach dem Grabe, wo sie niedergelegt und an die Berech- tigten vertheilt wurden. Die Coranleser durften das Grab nicht ver- lassen, einen Monat lang wurden ihnen täglich die Speisen dahin ge- bracht. Die Frauen der Beamten und aus dem Volke gingen täglich hin, dann standen junge Sklavinnen mit silbernen und Krystall-Bechern und silbernen Löffeln bereit, um ihnen Wein und süsse Getränke zu reichen, auch trauernde und fröhliche Mädchen unterliessen es nicht, zum Grabe zu kommen. Ibn Killis Nachlass bestand in Liegenschaften, Verkaufshallen, Landhäusern, Wasserleitungen, baarem Gelde, goldenen und silbernen 56 F. WÜSTENFFLD, Gefässen, Edelsteinen, Ambra, Weihrauch, Kleidern, Teppichen, einer Bibliothek von Coranen und anderen Büchern, Sklaven und Sklavinnen, Pferden, Maulthieren, Camelen, Dromedaren, Eseln, Früchten und Vor- räthen an Speisen und Getränken; der Werth wurde auf vier Millionen Dinare geschätzt, ausser dem, was für seine Tochter als Aussteuer bereit lag im Betrage von 200000 Dinaren. Er hinterliess 800 Haremweiber ausser den dienenden Sklavinnen. el-Aziz eignete sich nichts von dem an, was seiner Familie, seinen Pagen und Sklavinnen gehörte, und liess die Aussteuer für die Tochter in Verwahrung nehmen, bis sie sich ver- heirathen würde. Die im Hause zurückbleibenden erhielten zu beson- deren Ausgaben monatlich 600 Dinare ausser den Kleidungsstücken, festen Stipendien und den Speisen, welche aus dem Schlosse geliefert wurden; einen Monat nach dem Tode brachte der Emir Mas’üd, Sohn des ’Aziz, die Naturallieferungen in Wegfall. Alle von dem Wezir ernannten Verwalter wurden bestätigt, seine Verordnungen blieben in Kraft und sein Leibcorps, welches auf 4000 junge Leute gestiegen war, blieb unter dem Namen Weziria auch unter den folgenden Chalifen bestehen und bewohnte die in der gleichnamigen Strasse belegene Oa- serne; ihr Sold wurde erhöht. Seine Wohnung wurde von einem der nächsten Chalifen zu einer Fabrik eingerichtet, in welcher bunte Sei- denstoffe gewebt wurden, bis man später einen Theil derselben zu zwei hohen Schulen umbaute. Abul-Hasan ’Ali ben Omar el-’Addäs hatte schon unter el-Mu’izz die Provinz Büclr in Pacht genommen und stand bei ihm so in Gunst, dass er als sein Stellvertreter im Gumädä I. 364 mit Fahnen und Trom- meln aufzog, und el-A’ziz ernannte ihn nach dem Tode des Ja’cüb ben Killis zum Reichsverweser, nur bekam er den Titel Wezir nicht. Er hielt seit dem 19. Dsul-Higga 381 seine Sitzungen im Schlosse, beauf- sichtigte den Staatsschatz, stellte die Verwalter an und ohne seine schriftliche Genehmigung durfte keine Verordnung erlassen werden. el-Aziz schärfte den Befehl ein, keine Bestechungen anzunehmen und keine Geschenke zu machen, damit nicht ein Dinar, nicht ein Dirhem verloren ginge. In dieser Stellung blieb el-Addäs ein Jahr, bis er am GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 97 1. Muharram 383 daraus entlassen wurde und in das Bureau des Staats- secretarlats versetzt wurde, von wo er nach zehn Jahren wieder in das höhere Amt einrückte. Bak’gür hatte sich der Regierung von Racca und el-Rahba bemäch- tigt und suchte seine Macht durch Bündnisse mit den benachbarten Fürsten weiter zu befestigen; er schrieb an Bäds el-Kurdi, welcher sich in Dijär Bekr und Mosul behauptete, schickte Gesandtschaften an Bahä ed-daula Ibn Buweih, an Sa’d ed-daula Ibn Hamdän nach Haleb um ihm die Präfectur von Hime wieder zu verleihen, von keinem bekam er die gewünschte Zusage. Er blieb also in Racca, gewann durch Un- terhändler die Mamluken des Sa’d ed-daula für sich und bekam über ihn die Auskunft, dass er sich lieber mit Vergnügungen und Lustbar- keiten als mit der Regierung beschäftige, und nun wandte sich Bakgür wieder an el-’Aziz und stellte ihm vor, wie wünschenswerth es ihm sein müsse, Haleb in seinen Besitz zu bekommen, dies sei die Vorhalle von 'Iräk, nach deren Einnahme er das übrige leicht erreichen könne, er möge ihn mit Truppen unterstützen. el-Aziz ging auf diesen Vor- schlag ein und gab Nazzäl, dem Präfecten von Tripolis, und einigen anderen Syrischen Commandanten den Befehl, mit ihren Truppen zu Bakgür zu stossen und unter dessen Führung gegen Sa’d ed-daula zu marschiren. Dieser Plan wurde aber von dem Wezir ’Isä ben Nestorius durchkreuzt, da zwischen ihm und Bakgür eine eingewurzelte Feind- schaft bestand, indem er Nazzäl die Weisung gab, seine Unterstützung zuzusagen, jedoch die Ausführung in die Länge zu ziehen, und sobald Bakgür mit Sad ed-daula engagirt sei, ihn im Stiche zu lassen. Es ‘wurde also verabredet, dass beide an bestimmten Tagen von Racca und Tripolis aufbrechen und an einem bestimmten Tage vor Haleb zusam- mentreffen wollten. Bakgür liess sich täuschen, rückte aus und kam nach Bälis, am Euphrat, in der Mitte zwischen Racca und Haleb, wel- ches er fünf Tage vergeblich belagerte, worauf er weiter zog. Inzwischen hatte Sa’d ed-daula davon gehört und ging ihm in Begleitung des Frei- Histor.-philolog. Class. XXVI1. 1. H 98 F. WÜSTENFELD, gelassenen Lulu des älteren entgegen; er forderte Bakgür noch schrift- lich auf, von den Feindseligkeiten abzustehen und versprach ihm den District von Racca bis Hime; als dies nichts fruchtete, wandte er sich an den Griechischen Statthalter von Antiochia, welcher ihm ein grosses Hülfscorps zusandte, und die Araber, welche Bakgür bei sich hatte, liessen sich bestechen und versprachen beim ersten Angriff die Flucht zu ergreifen. Sobald nun die beiden Heere aufeinander gestossen waren und die Schlacht begonnen hatte, stürzten sich die Araber auf die Ba- gage Bakgürs, plünderten sie und gingen dann zu Sa’d ed-daula über. Als Bakgür dies sah, wählte er aus seinen Truppen 400 der tapfersten aus in der Absicht sie nach der Stelle zu führen, wo Sad ed-daula stand, um ihn persönlich anzugreifen; indess einer von seinen Leuten, der dies erfuhr, eilte hinüber zu Lulu dem älteren und brachte ihm davon Nachricht, und dieser bat Sa’d ed-daula, mit ihm den Platz zu wechseln, worein er nach einigem Sträuben willigte. Jetzt kam Bakgür heran, stürzte sich auf Lulu in der Meinung, dass er Sa’d ed-daula sei, und versetzte ihm einen Hieb über den Kopf, so dass er zu Boden fiel. In diesem Augenblicke erschien Sa’d ed-daula wieder auf seinem Platze, stärkte den Muth der Seinen und umzingelte Bakgür, welcher mit ge- nauer Noth mit sieben anderen entkam, während die übrigen getödtet oder gefangen genommen wurden. Nach einem langen Ritt warf er die Waffen weg, um schneller fortkommen zu können, und als sein Pferd nicht mehr weiter wollte, stieg er ab und ging zu Fuss; ein Trupp Beduinen nahm ihm alles, was er noch bei sich hatte, ein anderer Ara- ber führte ihn in seine Wohnung. Er gab sich ihm zu erkennen und bot ihm eine Camellast Gold, wenn er ihn sicher nach Ramla brächte, doch wegen seines allbekannten Geizes traute der Araber diesem Ver- sprechen nicht, er liess ihn in seiner Wohnung, und ging zu Sad ed- daula und forderte für seine Auslieferung 200 Acker als Eigenthum, 100000 Dirhem, 100 Camele mit Getreide beladen und 50 Kleidungs- stücke. Er erhielt dies und noch mehr dazu, führte eine Feldwache nach seiner Wohnung, Bakgür wurde abgeholt und zu Sad ed-daula geführt, welcher ihn tödten liess. Abul Hasan 'Ali ben el-Husein el- — 00 si ee nn a en ae GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 59 Magribi, ein General des Bakgür, führte die geschlagene Armee nach Racca, übergab dann die Stadt an den nachrückenden Sa’d ed-daula und zog sich nach Maschad ’Ali zurück. Sa’d ed-daula war wieder nach Haleb gekommen, brach einige Zeit nachher wieder auf, um gegen Damascus zu marschiren, erkrankte indess unterwegs und kehrte zurück; nachdem er hergestellt war, wollte er wieder ins Lager abreisen, da wurde er vom Schlage gerührt und starb plötzlich am 25. Ramadhän 381. Ihm folgte sein Sohn Abul-Fadhäil Sa’d; Lulu der jüngere nahm den Truppen den Huldigungseid ab und führte sie nach Haleb zurück. Gauhar war in den letzten Jahren von seinen Nebenbuhlern in den Hintergrund gedrängt, fuhr aber fort in seinem Amte Gutes zu schaffen, in seiner letzten Krankheit schickten ihm el-’Aziz und sein Sohn Mancür als Beweis ihrer Erkenntlichkeit jeder 5000 Dinare, und als er Donnerstag den 20. Dsul-Ca’da 381 starb, beklagten die Dichter seinen Verlust und priesen seine Verdienste in Lobliedern, welche wahr- scheinlich aufrichtiger gemeint waren als die Gedichte auf seine Gegner. Die Herrschaft der Fatimiden hatte um diese Zeit wenigstens dem Namen nach die grösste Ausdehnung, denn während el-Mancür in Africa und Magrib el-Aziz wenn auch nur zum Schein noch als Oberherrn anerkannte, die Ägyptischen Armeen Syrien besetzt hielten, in Mekka bis nach Jemen für el-"Aziz gebetet wurde, hatte Abul-Duwäd Muham- med ben el-Museijib el-Okeili, Herr von Mosul, im Muharram 382 angefangen, ihn in dem Kanzelgebet zu nennen und seinen Namen auf die Münzen und Fahnen zu setzen. Der General Abul-Hasan el-Magribi hatte sich unterdess von Maschhad ’Ali nach Ägypten begeben und bei el-’Aziz den Plan, Haleb zu erobern, aufs neue angeregt und el-Aziz schickte dahin ein grosses Heer unter dem Emir Mangütakin, welcher die Stadt belagerte. Abul-Fadhäil und Lulu wandten sich an den Kaiser Basilius, welcher zu der Zeit gegen die Bulgaren Krieg führte, und baten ihn um Hültfe, und auf seinen Befehl kam der Statthalter von Antiochia mit 50000 Mann herbei. Sie lagerten bei der neuen Brücke über den "Äcı (Oron- H2 60 F. WÜSTENFELD, tes), Man’gütakin ging ihnen entgegen um sie zu treffen, ehe sie sich mit Abul-Fadhäil vereinigten; er überschritt den Fluss, griff sie an und brachte ihnen eine vollständige Niederlage bei; er verfolgte sie bis An- tiochiä und plünderte und verbrannte die umliegenden Dörfer. Abul- Fadhäil hatte unterdess alle Vorräthe in der Umgegend von Haleb zu- sammen bringen lassen und was er nicht fortschaffen konnte, verbrannt, und als Mangütakin zurückkam und die Stadt wieder einschloss, liess er sich durch den von Lulu bestochenen Abul-Hasan el Magribi und andere leicht bereden, wegen Proviantmangel für dieses Jahr (383) die Belagerung aufzugeben, zumal da er selbst durch die Strapazen sehr erschöpft war, und er kehrte nach Damascus zurück. el-’Aziz war aber darüber sehr ungehalten und befahl ihm, augenblicklich wieder zu Felde zu ziehen und el-Magribi aus seiner Nähe zu entfernen, zugleich liess er Vorräthe aus Ägypten zur See nach Tripolis und von hier an die Armee gelangen. Haleb wurde nun aufs neue dreizehn Monate lang (383—384) be- lagert, so dass die Lebensmittel zu Ende gingen; der Kaiser Basilius war wiederholt um Hülfe angesprochen und ihm vorgestellt, dass mit dem Falle von Haleb sich auch Antiochia nicht würde halten können und die Lage eine sehr bedenkliche sei. Er befand sich mitten in dem Lande der Bulgaren, kam aber nun in Eilmärschen herbei, es war zur Frühlingszeit, und auf die Nachricht hiervon, welche durch Kundschafter bestätigt wurde, liess Mangütakin die Marktbuden, Bäder und alles, was bei dem Lager erbaut war, zerstören und zog wie ein Flüchtender von Haleb ab. Basilius fand die Stadt befreit, ging weiter in Syrien vor, eroberte und plünderte Hime und Scheizar und rückte vor Tripolis. Da er hier kräftigen Widerstand fand und nach mehr als vierzig Tagen noch keinen Erfolg sah, hob er die Belagerung auf und kehrte nach Griechenland zurück. Es wurden zwar 250 gefangene Griechen nach Cähira gebracht und am 12. Dsul-Cada 384 in der Ebene von Gubb ’Amira ein grosses Zelt von Griechischer Seide mit Silberstreifen für den Chalifen und ein ähn- liches für seinen Sohn el-Mancür aufgeschlagen, wo hundert Soldaten GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 61 mit den Gefangenen vom Morgen bis Abend vorbei marschiren mussten und ein grosser Festtag gefeiert wurde. Indess el-Aziz war über die "Wendung der Dinge in Syrien im höchsten Grade aufgeregt, er liess unter Trompetenschall im ganzen Lande zum Kampfe gegen die Grie- chen aufrufen, zog selbst aus von Cähira und begab sich in das Lager bei Bilbeis, wo sich die Truppen sammelten. Der Abmarsch wurde indess durch einen höchst unangenehmen Zwischenfall verzögert. In dem Hafen an der Schiffswerfte bei Maks in Fustät, wo die grössten, festesten und schönsten Schiffe gezimmert wurden und el-Aziz schon 600 hatte bauen lassen, wie sie in keinem anderen Seehafen zu finden waren, brach am 23. Rab!’ II. 386 Feuer aus, wodurch fünf grosse Schiffe, welche zum Transport nach Syrien bestimmt waren, gänzlich zerstört und die sechs anderen so rein ausgebrannt wurden, dass von den Vorräthen, Kriegsmaterial und Waffen nichts übrig blieb. Die Griechischen Christen in dem benachbarten Orte Där mätik kamen in den Verdacht, das Feuer angelegt zu haben, die Seeleute bewaffneten sich und fielen im Verein mit dem Pöbel über die Griechen her, nahmen ihnen alle ihre Habseligkeiten weg, tödteten 107 derselben und zogen ihre Leichen durch die Strassen; die übrigen wurden festgenommen und in dem Arbeitshause auf der Werfte eingesperrt. ’Isa ben Nestorius, Jänis el-Caklabi, Commandant von Cähira nach el-’Aziz Abmarsche, und der Polizeichef Kammerherr Mas’üd el-Caklabi eilten herbei, die Griechen wurden vorgeführt und bekannten die Flotte in Brand gesteckt zu ha- ben; hierüber wurde an el-’Aziz ein Bericht gemacht und darin bemerkt, dass die geplünderten Gegenstände einen Werth von 90000 Dinaren hätten. Die Polizeidiener verlasen auf den öffentlichen Plätzen ei- nen Befehl, dass alle entwandten Sachen abgeliefert werden müssten, es wurde damit sehr streng verfahren und Haussuchung gehalten, und viele, welche etwas verheimlicht hatten, wurden hingerichtet oder aus- gepeitscht. Der Pöbel spielte mit den Köpfen der Griechen, trug die Leichen zusammen auf einen Haufen am Ufer bei Maks und verbrannte sie. 'Isä betrieb die Wiederherstellung der Flotte sehr eifrig, alles zum Schiffbau geeignete Holz musste abgeliefert werden, und auch diese Ver- 62 F. WÜSTENFELD, ordnung wurde so streng gehandhabt, dass viele, welche ihr nicht nach- kamen, festgenommen wurden, und Donnerstag d. 8. (7.) Gumädä I. erschien Abu Ahmed Ga’far, ein Officier des Jänis, mit einer Abtheilung des Corps Jänisia zu Pferde und in Waffen mit brennenden Naphta- Fackeln und liess sie hinrichten. Dadurch verbreitete sieh eine solche Furcht, dass die Buden auf den Märkten geschlossen wurden, bis am anderen Morgen durch Ausruf allen Sicherheit des Lebens und Eigen- thums zugesagt wurde. Schon am 7. Gumädä II. wurden in Isö’s Ge- genwart zwei neu erbaute sehr grosse Schiffe vom Stapel gelassen und am 1. Scha’bän kam er wieder, um noch vier grosse Schiffe an sich vorüberziehen zu sehen. Aber schon einige Tage vorher, im letzten Zehnt des Monats Ra- gab 386 war el-Aziz in Bilbeis an Podagra, Stein- und Kolik-Beschwer- den erkrankt, die Schmerzen nahmen abwechselnd ab und zu, bis er Sonntag d. 26. Ragab sich zu Pferde in ein Bad begab, nach dessen Gebrauche er in die Wohnung des Schloss-Commandanten und Schatz- meisters Abul-Futüh Bargawän eintrat, wo er blieb. Da die Schmerzen am Montag heftiger wurden, liess er am Dienstag Morgen den Cädhi Muhammed ben el-Nu’män und das Oberhaupt der Kitäma Abu Mu- hammed el-Hasan ben ’Ammär zu sich rufen und hatte mit ihnen eine lange Unterredung in Bezug auf seinen Sohn, dann liess er auch diesen zu sich kommen; er empfing ihn im Bade, nur mit Tüchern und Binden umwickelt, küsste ihn, zog ihn zu sich und sprach: ich bin um dich besorgt, Liebling meines Herzens; dabei flossen ihm die Thränen aus den Augen, dann sagte er: nun geh hin und spiele, ich fühle mich wohl; er entfernte sich und spielte, wie Knaben zu thun pflegen. Der Zustand des Chalifen verschlimmerte sich nun immer mehr, der Arzt verordnete noch ein Mittel, welches er nehmen sollte, während er noch in der Badewanne sass, es war damit ein Versehen gemacht, er trank es aus und starb augenblicklich, es war zwischen dem Mittags- und Abendgebet am Dienstag d. 28. Ramadhän 386. Bargawän eilte hinaus um den Knaben zu holen, er traf ihn oben in einem Feigenbaum sitzen und rief ihm zu: komm herunter, wehe! wehe! Gott erbarme sich unsrer GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 63 und deiner! Als er herabkam, setzte er ihm den Turban mit dem Edelstein auf den Kopf, warf sich vor ihm nieder, küsste den Erdboden und sprach: Heil sei dir, Fürst der Gläubigen, und Gottes Erbarmen und Segen! Dann führte er ihn hinaus zu der schon versammelten Menge, da sich die Nachricht des eingetretenen Todes rasch verbreitet hatte, das Volk warf sich nieder, küsste die Erde und begrüsste ihn als Chalifen. el-Aziz hinterliess nur diesen einen Sohn Abu ’Ali el-Manehr und eine Tochter Seijidat el-Mulk, vulgär Sitt el-Mulk, d.i. Reichsprinzessin. Er hatte eine grosse, schöne, kräftige Körpergestalt, breite Schultern, bräunliche Farbe, blondes Haar, grosse, dunkle Augen, er war Kenner in der Beurtheilung von Pferden und Vögeln zur Jagd, denn er liebte die Jagd sehr, selbst auf Raubthiere, während er bei persönlicher Ta- pferkeit von Character gutmüthig, leutselig und versöhnlich war und an Blutvergiessen keinen Gefallen fand. Als Beispiel mag folgendes dienen. Der Dichter el-Hasan ben Bischr aus Damascus hatte auf den Wezir Ibn Killis und seinen ersten Secretär, den Schlosshauptmann Abu Nacr Abdallah ben el-Husein aus Keirawän ein Spottgedicht ge- macht; als nun Ibn Killis sich darüber bei el-Aziz beschwerte und ihm das Gedicht vortrug, sagte dieser: Im Spott stehen wir einander gleich, nun sei mir auch gleich im Verzeihen. Derselbe Dichter hatte dann auch den General el-Fadhl angegriffen: Werde Christ, denn das Christenthum ist die wahre Religion, zu welcher diese unsere Zeit hinneigt. Bekenne dich zu den dreien, die hochgelobt und gepriesen seien, und erkläre alles ausser ihnen für eitel, denn es ist eitel. Ja’cüb der Wezir ist der Vater und dieser ’Aziz ist der Sohn und der heilige Geist ist el-Fadhl. Auch er beschwerte sich und el-Aziz war darüber erzümt, sagte dann aber: vergieb ihm, und er that es. Später kam der Wezir zu el-Aziz und sprach: Bei diesem Menschen ist Verzeihung nicht mehr angebracht, er macht die Regierung herunter und setzt alle Achtung gegen den 64 F. WÜSTENFELD, Herrscher bei Seite, denn er nennt dich und mich und deinen Gesell- schafter Zabärig zusammen und verspottet dich mit den Worten: ein Zabärig ist Zechbruder, ein Killis Wezir, ja, gegen den Angriff des Hundes schützt der Holzklöppel. Darüber wurde el-Aziz aufgebracht und befahl ihn festzunehmen, was auch sogleich geschah; dann beruhigte er sich nach und nach und schickte hin um ihn zu sich rufen zu lassen. Der Wezir wurde hier- von durch einen Mann aus dem Schloss in Kenntniss gesetzt, und be- fahl, ihn zu tödten und als dies eben geschehen war, kam der Bote des Chalifen um ihn abzuholen, und sah, dass ihm der Kopf schon abge- schnitten war; er meldete dies und el- Aziz war sehr betrübt darüber. el-Aziz wusste auch Edelsteine und Schmucksachen zu beurtheilen und besass eine gute wissenschaftliche Bildung. Dagegen war es eine Schwäche, dass er behauptete wahrsagen zu können, worüber andere spotteten, so dass er eines Tages auf seinem Pulte in der Moschee ein Blatt Papier mit folgenden Versen fand: An Unrecht und Gewalt sind wir bereits gewöhnt, nicht so an Unglauben und Thorheit. Wenn dir die Wissenschaft des Verborgenen verliehen ist, so nenne uns den Schreiber dieser Zeilen. Nach dem Tode des Wezirs Ibn Killis war keiner wieder mit so ausgedehnter Machtvollkommenheit betraut, die obersten Stellen in der Verwaltung wurden in Pacht gegeben und damit der Bedrückung durch Abgaben Vorschub geleistet. Den Titel von Weziren erhielten nach Ibn Killis nach einander: ’Ali ben Omar el-Addäs für ein Jahr, Abul- Fadhl Ga’far Ibn el-Furät für ein Jahr, Abu Abdallah el-Husein ben el-Hasan el-Bäzjär aus Mosul für ein Jahr und drei Monate, Abu Mu- hammed Ibn 'Ammär für zwei Monate, el-Fadhl ben Cälih für einige Tage, ’[sä ben Nestorius für ein Jahr und zehn Monate. Der letzt- genannte, ein Christ, war hartherzig und ein Wucherer, welcher alle Geschäfte an sich zog und die Abgaben sehr erhöhte; er begünstigte die Christen und stellte sie bei der Verwaltung und in den Rechnungs- bureaux an und entfernte daraus die Muslimischen Secretäre und Ein- GESCHICHTE DER FATIMIDEN HALIFEN. 65 nehmer. Für Syrien wählte er sich zum Stellvertreter einen Juden Namens Manasse'!) ben Ibrähim, welcher dort gegen die Juden dieselbe Rücksicht nahm, wie "Isä gegen die Christen, ihre Abgaben erleichterte und die Beamten aus ihnen wählte, so dass die Anhänger der beiden Religionen den Staat beherrschten. Endlich setzte ein beherzter Muslim eine Beschwerdeschrift auf und übergab sie einer Frau, die er durch ein Geschenk gewann, um sie in die Hände des Chalifen gelangen zu lassen. Diese Schrift lautete kurz: O Fürst der Gläubigen, bei dem, der die Christen durch ’Isa ben Nestorius und die Juden durch Manasse ben Ibrähim mächtig macht und die Muslimen durch dich unterdrückt, willst du dich meiner nicht annehmen? Die Frau stellte sich in eine enge Gasse und als der Chalif näher kam, warf sie das Blatt hin, ein Reitknecht eilte hinzu um es aufzuheben, wie es gewöhnlich geschah, unterdess verschwand die Frau unter der Menge. Als el-’Aziz das Blatt gelesen hatte, befahl er die Frau aufzusuchen, sie war aber nicht zu finden”); in Gedanken vertieft kehrte er ins Schloss zurück, liess den Ober-Cadhi Muhammed ben el-Nu’män rufen, welcher unter seiner nächsten Umgebung sein besonderes Vertrauen besass, und reichte ihm das Blatt mit den Worten: liess dies und sage mir, was du darüber denkst. Er antwortete: mein Gebieter weiss am besten, was hierin zu rathen und zu thun ist. Ja wohl, erwiederte der Chalıf, der Schreiber hat recht, er erinnert uns an einen Fehler, an eine Nachlässigkeit, deren wir uns schuldig gemacht haben. Sofort liess er ’Isä ben Nesto- rius und die Christlichen Secretäre festnehmen und fertigte auch nach Syrien den Befehl aus, Manasse und die Jüdischen Einnehmer zu er- greifen und die Bureaux und die Verwaltung wieder den Muslimischen Secretären zu übergeben. 'isä wandte sich an die Prinzessin, el-Aziz 1) Liäüies entspricht dem Hebräischen Wr, also nicht Luis wie in den ge- druckten Arabischen Bibeln; die Lesart L&u» Mischä wird daneben nicht in Be- tracht kommen können. 2) Nach Ibn el-Athir IX. 81 machte man eine Figur von Pappe, der man das Schreiben in die Hand gab, und stellte sie an dem Wege auf, wo el-’Aziz vorbei kam, so dass er es bemerken musste und holen liess. Histor.-philolog. Olasse. XXVIL. 1. I 66 F. WÜSTENFELD, Tochter, welche dieser sehr lieb hatte, der er nicht widersprach und nichts abschlug; er bat sie um ihre Vermittlung, dass er begnadigt und wieder in sein Amt eingesetzt werde, überlieferte der Staatskasse 300000 Dinare und richtete an el- Aziz ein Schreiben, worin er seine hohe Ver- ehrung und Unterthänigkeit versicherte. Er wurde dann auch begnadigt und erhielt sein Amt zurück, doch unter der Bedingung, dass er in den Bureaux und Einnehmerstellen nur Muslimische Beamte zulassen dürfe. Als Ober-Cadhi fungirte unter el-Aziz nach dem im Ragab 374 erfolgten Tode des ’Ali ben el-Nu’män dessen Bruder Abu Abdallah Muhammed ben el-Nu’män. Seine Oberst-Kammerherren waren der Emir Mangütakin und der General Järüg. Die Inschrift seines Siegelringes lautete: „I „LI zu ‚uL pe ya Mit Hülfe des allmächtigen Gottes siegt der Imäm Nizär. "Gamäl ed-din liefert uns noch folgende Einzelheiten. Unter el- ’Aziz wurde der bisherige Luxus bei den öffentlichen Aufzügen noch gesteigert und dazu neu erfundene glänzende und kostbare Gegenstände verwandt; dahin gehören die schweren bunten mit Gold durchwirkten Stoffe, welche in den Fabriken der Regierung in dem Städtchen Dabik, zwischen Faramä und Tinnis, verfertigt und danach Dabiki genannt wurden, man benutzte sie besonders zu den künstlich geschlungenen Turbanen, es können nur schmale Streifen gewesen sein, da man Hun- dert Ellen zu einem Turban gebrauchte. Ferner die bunten Zeuge aus Tiberias und Ramla, die gewebten yoI&w Decken aus Mier, die ’Attäbi Gewebe und die et 5,0e5 daher, und vor allem die goldenen mit Edel- steinen besetzten und mit Ambraduft erfüllten Pferdedecken auf den Panzern von Eisen mit oder ohne Goldverzierung; in der Armee der Ichschiden hatte man nur drei solcher eisernen Panzer mit Goldverzierung gehabt. — el-Aziz war der erste unter den Fatimiden, welcher Stiefel anzog und einen Gürtel trug, der erste, welcher Türkische Soldaten an- nahm und einüben liess und aus ihnen die Anführer wählte, der erste, welcher auf den Münzstempeln zu seinem Namen den seines Wezirs setzen liess. — Als wohlriechende und essbare Früchte gab es Limo- nen und Orangen, wie man bis dahin nichts ähnliches gesehen hatte, GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 67 das Stück im Gewicht von 45 Ratl. — Seefische kamen frisch nach Cähira, was man früher nicht kannte, bis die beiden Arten el-balati und el-labis cyprinus bekannt wurden, letzterer so »der verwechselte« genannt, weil er dem bür? cephalus ähnlich war und mit ihm iltabasa verwechselt wurde. Diese beiden Arten kommen erst seit el-Aziz Zeit im Nil vor und man ist allgemein der Ansicht, dass sie aus der See in das Süsswasser gekommen sind; vor seiner Zeit wurden davon nur wenige aus Fajjüm eingesalzen hergebracht. — :#45 Trüffeln wurden einen Tagemarsch weit vom Berge Mucattam geholt und in Fustät und Cähira frisch verkauft; sie wurden in solcher Menge zu Markte gebracht, dass acht Ratl für einen Dirhem verkauft wurden, während früher von den aus anderen Orten gebrachten sechs Ratl einen Dinar kosteten. — Die jetzt gewöhnlichen braunen scheckigen Pferde mit weissen Füssen hatte man früher in Ägypten nicht gesehen. — Zu seiner Zeit kamen die ersten weiblichen Elephanten nach Ägypten; die Nubier hatten bis da- hin nur männliche ausgeführt aus Besorgniss, dass sie in den Ländern des Islam sich vermehren und gegen sie im Kriege benutzt werden könnten und der Vortheil, sie allein zu gebrauchen, für sie verloren ginge; ein einziger weiblicher Elephant war zur Zeit des Ichschiden "Ali mit besonderer Schlauheit und grosser Mühe hergebracht und dann auch el-Mw’izz und el-Aziz vorgeführt. — Ein Nashorn in Gestalt eines Büffels mit einem Horn zwischen den Augen starb wenige Tage zuvor, ehe es nach Ägypten kam, doch wurde die Haut abgezogen, mit Stroh ausgestopft und so nach Fustät gebracht, wo man früher ‘und später nichts ähnliches gesehen hat, — Eine dsalba schickte Gulnär her, als er Präfeet von Unter-Ägypten war, sie war noch lebendig, glich einer Schildkröte und hatte ein Maul wie ein Papageienschnabel. — el-Farrag ben Cälih schickte aus Ober-Ägypten einen Vogel genannt 'ancd Lang- hals mit einem Fleischlappen und einem Barte am Halse, er war meh- reren Vögeln ähnlich und man hatte ihn früher nicht gesehen. — el-dä grösser als ein wilder Ochs mit einem Höcker auf dem Rücken zwischen den Schulterblättern und zwei langen Hörnern, eines in die Höhe ste- 12 68 F. WÜSTENFELD, hend, das andere niedergebogen. — el-sum' grösser an Gestalt als eine Hyäne, einem Bären ähnlich. Unter den Bauwerken und Anlagen, welche zu seiner Zeit ausge- führt wurden, sind zu erwähnen: das goldene Schloss, die Moschee auf dem Caräfa Berge, von seiner Mutter im J. 366 erbaut, die Moschee am Siegesthor in Cähira, im Ramadhän 380 begonnen, der Park Sar- düs, der Wassercanal in der alten Moschee, der Canal unter dem Schatzhause im J. 378—9 angelegt, die Schlösser in 'Ain Schams, die eiserne Kanzel auf dem öffentlichen Betplatz in Cähira, uw) „a, das Bellevue-Schloss am Canal, die Brücke über den Canal an Stelle der alten von Abd el-Aziz ben Marwän erbauten, die Brücke der Banu Wäil, die Bäder, das Handwerkerhaus (d. i. die Schiffswerfte) bei dem Nilmesser und die Schiffe von einer Grösse, Festigkeit und Schönheit, wie man sie früher nicht gesehen hatte. Er war der erste, welcher an den Freitagen des Monats Ramadhän einen öffentlichen Aufzug zu Pferde veranstaltete und vor dem Volke den Gottesdienst hielt, der erste, wel- cher seinen Trabanten und Dienern, sowie deren Söhnen, Töchtern und Frauen einen festen Sold bestimmte und für ihre Bekleidung sorgte, der erste, welcher das Haus einrichtete, worin die Gaben zur Verthei- lung am Feste der beendigten Fasten angenommen wurden und ihre Vertheilung an die Beneficiaten nach ihrem Range bestimmte, und der erste, welcher denen, die sich den öffentlichen Aufzügen freiwillig an- schliessen wollten, seine Pferde mit vergoldetem Geschirr zur Verfü- gung stellte. VI. Abu ’Ali el-Mancür el-Häkim. Abu ’Ali el-Mancür wurde Donnerstag d. 23. Rabi’ I. 375 auf dem Schlosse zu Cähira von einer Christin geboren. Sein Vater el-’Aziz hatte nach dem 'Tode eines älteren Sohnes Muhammed im Scha’bän 383 diesen jüngeren zu seinem Nachfolger ermannt und unmittelbar nach | GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 69 dem Tode des Vates empfing er noch in Bilbeis die Huldigung des Volkes. Am anderen Morgen setzte sich der Leichenzug von Bilbeis nach Cähira in Bewegung, der Todte unter einem Zelt auf einem Ca- mele voran, gleich dahinter der Prinz zu Pferde in einfarbigem wolle- nem Überwurf, am Turban den Edelstein, in der Hand die Lanze, das Schwerdt an einem Gehenk über die Schulter, ihm schloss sich der ganze Hofstaat an und sämmtliche im Lager versammelte Truppen folg- ten. Gegen Abend kam der Zug in Cähira an, die Todtenfeier wurde sogleich gehalten und die Leiche auf dem Schloss in der fürstlichen Gruft beigesetzt. Am nächsten Morgen erschienen alle Würdenträger des Reiches in der grossen Halle des Schlosses, wo für el-Mancür ein goldener Thron mit vergoldetem Polster errichtet war; er kam zu Pferde aus dem Schlosse, den Turban mit dem Edelsteine auf dem Kopfe, das in dem Hofraume versammelte Volk warf sich zur Erde und geleitete ihn dann nach dem Throne, auf welchem er Platz nahm, während die Beamten theils sitzend, theils stehend, je nach ihrem Range sich ord- neten; darauf wurde er als Imäm begrüsst ‘und mit dem für ihn ge- wählten Namen el-Häkim biamrillahi d. i. der nach Allahs Befehl Richtende, zum Chalifen ausgerufen. Er war damals 11 Jahr 5 Monate und 6 Tage alt und der Bestimmung seines Vaters gemäss übernahm Abul-Fatüh Bargawän') el-Gaklabi als Hofmeister seine fernere Lei- tung und die Verwaltung des Reiches, während Abu Muhammed el- Hasan ben ’Ammär, Oberhaupt und Anführer der Kitäma?), mit dem Titel Amin ed-daula »Beschützer des Reiches« zum Befehlshaber über alle Truppen und zum Wäsita »Vermittler« d. i. Stellvertreter oder Reichsverweser ernannt wurde; er war in Ägypten’) der erste Magribi- 1) Nicht Argawän, wie bei Ibn el-Athir IX, 83. Abulfida II, 593. Abul- Mahäsin und el- Makin. 2) Die Bulaker Ausgabe des Macrizi II. Y4, 19 hat unrichtig el-Kalbi und po, 16 el-Kindi anstatt el-Kitämi, und wie in der ersten Stelle das Datum »am 3. Schaw- wäl 375« hierher kommt, ist mir unerklärlich. 3) Ibn el-Athir IX. 83. — In Magrib hatte schon Bulukkin von el-Mu’izz den 70 F. WÜSTENFELD, ner, welcher eine solche Auszeichnung durch einen Ehrentitel erhielt. Das Diplom seiner Ernennung mit diesem Titel wurde vor dem Schlosse von dem Cadhi Muhammed ben el-Nu’män verlesen, dann gab ihm ein grosser Zug das Geleit nach seiner Wohnung, wobei eine Anzahl Pferde vor ihm her geführt und ihm 50 Anzüge von verschiedenen feinen Seidenstoffen überbracht wurden. Am anderen Morgen versammelte sich die Menge wieder vor seiner Wohnung, er liess sie im Hofe lange warten, bis die Thür zu seinem Zimmer geöffnet wurde, dann trat der Cadhi, die angesehensten Ältesten der Kitäma und die Generäle ein, zuletzt auch das Volk, welches sich so drängte, dass keiner zum Hand- kuss zu ihm gelangen konnte und sie sich begnügen mussten, vor ihm die Erde zu küssen, während er nicht einmal ihre Grüsse erwiederte. Als er hierauf hinaustrat und zu Pferde stieg, hielten es die angese- hensten Männer für eine Ehre, seinen Steigbügel zu küssen. Er liess die Kitäma zu sich aufs Schloss kommen, vertheilte unter sie Geld, schenkte ihnen Pferde und verkaufte aus dem Marstall alle Pferde, Maulthiere und Camele, deren Zahl sehr beträchtlich war; dagegen entzog er den Türken den grössten Theil ihrer Stipendien, Freitische und Unterstützungen, und vertheilte viele von den Sklaven und Skla- vinnen des Schlosses, deren sich dort 10000 befanden. Seine Vertrauten gaben ihm den Wink, el-Häkim aus dem Wege zu schaffen und sich auf den Thron zu setzen, indem sie sagten: Wir brauchen einen solchen nicht, der uns für seine Sklaven hält, während er von uns abhängig ist. Er lehnte dieses Ansinnen ab, weil er sich nicht an dem jugendlichen Chalifen vergreifen wollte, da er ihn für ungefährlich hielt und er ohne dies unumschränkt regieren zu können dachte. ’Isä ben Nestorius behielt die Steuer- und Domainen- Verwal- tung und el-Husein ben Gauhar wurde Post- und Archiv-Director, in welcher Stelle ihm später der Christliche Secretär Abu Mancür Bischr Ibn Sürin folgte. Titel Seif ed -daula »Reichsschwerdt< bekommen; s. oben 8. 21. Ibm Challikan No. 769 (Fasc. IX. 60, 4 v. u.) und Macrizi haben das wesentliche Wort »in Ägyp- ten« ausgelassen. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 71 Die Magribinischen Soldaten, welche, da sie die Mehrzahl aus- machten, bisher schon sich sehr übermüthig benommen hatten, wurden nun noch verwegener, sie breiteten sich im ganzen Lande aus, verfuhren nach Willkühr und vergriffen sich an dem Eigenthum und sogar an den Frauen der Einwohner auf den Strassen, während Bargawän ganz zurückgezogen mit Häkim in dem Schlosse lebte, wo er ihn hütete. Die erste Verordnung, welche in Hakim’s Namen acht Tage nach seiner Thronbesteigung am 5. Schawwäl erlassen wurde, bestimmte alle die- jenigen, welche ’Isä hatte hinrichten lassen, zu verzeichnen, die noch an den Kreuzen hängenden ihren Angehörigen wiederzugeben und die- sen für jeden zur Bestattung zehn Dinare auszuzahlen, und Mittwoch d. 7. Muharram 387 wurde Isa festgenommen und Montag d. 27. dieses Monats nach dem Schauplatz der von ihm verübten Gräuel geführt und hingerichtet. Um dieselbe Zeit (oder nach Ibn Chaldün noch unter el-Aziz) kam Schukr, ein Eunuch des ’Adhud ed-daula Ibn Buweih nach Ägypten. Er war die Haupttriebfeder gewesen, dass dessen Sohn Scharaf ed-daula nach Karmän geschickt wurde, um ihn von Bagdad zu entfernen und möglichst unschädlich zu machen. Nachdem dann ’Adhud ed-daula ge- storben war und Scharaf ed-daula die Regierung an sich genommen hatte, hielt sich Schukr lange Zeit verborgen, bis sein Versteck verra- then wurde; Scharaf ed-daula wollte ihn umbringen lassen, gab ihn aber auf die Verwendung des Eunuchen Nihrir frei und erlaubte, dass er sich zur Wallfahrt nach Mekka begebe und von dort kam er nach Ägypten. Er knüpfte hier die Verbindung mit Bargawän an, welcher ihm einen hohen Posten bei Hofe übertrug, und er übernahm die Un- terhandlungen mit Mangütakin, um ihn zu benachrichtigen, dass Ibn ’Ammär ihn abzusetzen beabsichtige, und ihn zu ermuthigen, sich dem zu widersetzen. Mangütakin sammelte also die Orientalischen Truppen d. h. die Syrischen, die Arabischen unter Mufarrag und die Türkischen Söldlinge, und marschirte gegen Ägypten, und Ibn ’Ammär, welcher glauben mochte, dass jener nicht sowohl gegen ihn, als vielmehr gegen Häkim sich auflehne, schickte ihm die Occidentalen d. h. die Magri- 79 F. WÜSTENFFLD, biner unter Abu Tamim Suleimän ben Ga’far Ibn Falläh el-Kitämi entgegen. Bei 'Ascalon (Ibn el-Athir) oder Ramla (Macrizi) trafen sie auf einander, Mangütakin wurde geschlagen, verlor 2000 Todte und gerieth selbst in Gefangenschaft. Nach Cähira gebracht begnadigte ihn Ibn ’Ammär, um dadurch die Orientalischen Truppen für sich zu ge- winnen, ernannte aber Abu Tamim zum Statthalter von Syrien, welcher sich zunächst nach Tiberias begab und seinen Bruder ’Ali Ibn Fal- läh als seinen Stellvertreter nach Damascus schickte. Dort wollten ihn die Einwohner nicht in die Stadt einlassen und bequemten sich dazu erst, als Abu Tamim ihnen drohte; da gingen sie zu ’Ali hinaus, er- klärten ihre Unterwürfigkeit und entschuldigten sich, dass unverständige Leute an dem Widerstande schuld seien. ’Ali nahm auf sie keine Rücksicht, er setzte sich zu Pferde, liess seine Truppen einrücken, brennen und morden, und kehrte dann in sein Lager zurück. Erst bei Abu Tamim’s Ankunft trat ein besseres Verhältniss ein; er stellte die Ruhe und Sicherheit her, liess die Gefangenen frei und schickte dann zum Schutze der Seeküste seinen Bruder 'Ali nach Tripolis, wo ihm Geisch ben el-Camcäma das Commando abtreten musste. Die Ausschreitungen der Kitäma waren immer unerträglicher ge- worden, die Beschwerden über sie bei Ibn ’Ammär halfen zu nichts; eines Tages, als sie Türkische junge Leute überfielen und ihnen die Kleider abreissen wollten, kam es zu einem Handgemenge, in welchem ein Türke und ein Magribiner todt auf dem Platze blieben. Von bei- den Seiten kamen ältere Soldaten hinzu, zwei Tage lang am 8. und 9. Scha’bän 387 fand ein Strassenkampf statt, am 10. erschien Ibn ’Ammär selbst in voller Rüstung zu Pferde, von Magribinern umgeben; auch die Türken sammelten sich, es entstand ein heftiger Kampf, es gab viele Todte und Verwundete, bis Ibn ’Ammär in seine Wohnung zurück- kehrte. In den Tagen war Geisch aus Syrien angekommen, er vereinigte sich mit Bargawän gegen Ibn ’Ammär, und sie verabredeten die Gele- genheit zu benutzen, wo der grösste Theil der Kitäma unter Abu Tamim abwesend war, die zurückgebliebenen und Ibn ’Ammär mit den Orien- talischen Truppen plötzlich zu überfallen. Der Plan wurde verrathen GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 73 und Ibn ’Ammär bereitete nun selbst einen Angriff auf Bargawän und Schukr vor, aber auch hiervon erhielten diese durch ihre Aufpasser Nachricht und waren auf ihrer Hut. Sie gingen zu Häkim, setzten ihm die Lage auseinander, die Orientalen wurden zusammengezogen, er VeI- theilte Geld unter sie und am 26. Scha’bän begann der Angrift. Sie erstürmten Ibn ’Ammärs Wohnung und plünderten sie aus, ebenso seinen Marstall und das Haus seines Leibpagen Rischä; Ibn ’Ammär musste sich nach kurzem Widerstande zurückziehen, er ver- steckte sich und wurde für abgesetzt erklärt, nachdem er sich elf Mo- nate weniger fünf Tage auf seinem Posten behauptet hatte‘); Bargawän führte dann Häkim aus dem Schlosse hinaus und liess die Huldigung wiederholen. Alsbald erging auch an die Oberofficiere und die Ein- wohner von Damascus die Weisung gegen Abu Tamim einzuschrei- ten, und kaum wurde dies dort bekannt, als auch schon seine Wohnung erstürmt und ausgeplündert wurde, er selbst ergriff die Flucht, die Ki- täma wurden niedergemacht, es trat eine völlige Anarchie ein, da die jungen unruhigen Leute die Oberhand gewannen und sich keiner Auto- rität unterwerfen wollten. — DBargawän erlaubte Ibn ’Ammär nach 27 Tagen am 25. Ramadhän aus seinem Versteck hervorzukommen und setzte für ihn, seine Familie und seinen Harem denselben Gehalt aus, den er unter el-Aziz bezogen hatte, nämlich für Fleisch, Gemüse und Zuthaten monatlich 500 Dinare, etwas mehr oder weniger nach den Schwankungen der Preise, dazu täglich einen Korb mit Obst für 1 Di- nar, 10 Kilo Wachslichter für 1'g Dinar und eine Last Datteln’). Da- bei wurde die Bedingung gemacht, dass er seine Hausthür schlösse und seine Wohnung nicht verlasse. — Am 5. Schawwäl 390 gestattete ihm Häkim wieder Gesellschaften zu besuchen und an den Aufzügen nach dem Schlosse Theil zu nehmen; er that dies bis zum 14. des Monats, 1) Macrizt II. Yao, 22 setzt die Übernahme der Regierung durch Bargawän auf den 27. Ramadhän 387 anstatt auf den 27. Scha’bän, wie Il. , 5 die Absetzung des Ibn "Ammär. 2) ek an einer anderen Stelle: 10 Kilo Wachslichter und !/s Last eä 5 Schnee ! Histor.-philolog. Class. XXVIL 1. K 74 F. WÜSTENFELD, wo er noch bis Abends an der Versammlung auf dem Schlosse Theil nahm. Dann wurde ihm angedeutet sich zurückzuziehen, und als er dies that, überfiel ihn ein Haufe Türken, sie tödteten ihn, schnitten ihm den Kopf ab, den sie zu Häkim brachten, dann wurde er auf dem Todtenacker von Caräfa begraben. Syrien wurde um diese Zeit noch an anderen Orten von Unruhen heimgesucht. In Tyrus erhoben sich die Einwohner und stellten einen Schiffmann Namens el-’Aläca (Ibn Chaldün el-Caläca) an ihre Spitze; Mufarrag ben Dagfal revoltirte und besetzte Ramla, und eine Griechi- sche Armee unter Dukas rückte vor und belagerte die Burg von Apa- mea. Bargawän schickte Geisch ben el-Camcäma mit einem zahlreichen Heere ab, welcher zunächst nach Ramla marschirte, dessen Präfect sich unterwarf; er traf hier auch den aus Damascus vertriebenen Abu Ta- mim, nahm ihn fest und schickte ihn nach Cähira. Hierauf sandte er gegen Tyrus ein Corps unter Abu Abdallah el-Husein ben Näcir ed- daula Ibn Hamdän'), welcher die Stadt zu Lande und zur See an- griff; ’Aläca bat die Griechen um Hülfe und Dukas schickte eine An- zahl Schiffe mit Mannschaften, die aber von den Schiffen der Muslimen vor Tyrus geschlagen wurden und viele Leute verloren. Die T'yrier sahen sich dadurch ihrer Hülfe beraubt, ihnen sank der Muth und Ibn Hamdän eroberte die Stadt; sie wurde geplündert und ein grosser Theil der Besatzung niedergemacht. ’Aläca befand sich unter den Gefangenen, er wurde nach Üähire geschickt, wo man ihm die Haut abzog und an ein Kreuz hing. Ibn Hamdän blieb in Tyrus, während Geisch gegen Mufarrag weiter marschirte, welcher indess bald um Frieden bitten liess und begnadigt wurde. Um dann gegen die Griechen vorgehen zu können, musste sich Geisch erst der Stadt Damascus versichern; die Einwohner kamen ihm demüthig entgegen, er bewies sich gegen die Anführer der jungen Mannschaft wohlwollend, beförderte durch Wiederherstellung des freien Verkehrs die Zufuhr von Lebensmitteln, erklärte dagegen jeden Magri- 1) Bei den Byzantinern in Samsam oder Zamzam verschrieben. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 75 binischen Soldaten, welcher sich gegen einen Städter etwas herausneh- men würde, für vogelfrei. Nachdem er sie hierdurch beruhigt und sich sicher gestellt hatte, rückte er gegen Apamea vor; er traf dort die Griechen in Schlachtordnung aufgestellt und beim Angriff wurden seine Truppen zurückgeschlagen mit Ausnahme eines Corps von 500 (Ibn Chaldin 1500) Reitern, welche unter ihrem Anführer Bischära ben Carära, einem Ichschiden, standhielten. Die Griechen waren schon über das Ge- päck der Muslimen hergefallen und plünderten, Dukas hielt mit seinem Sohne und einer Anzahl seiner jungen Leibwache neben seiner Fahne, da kam ein Kurde aus dem Corps des Bischära, Namens Ahmed ben el-Dhahhäk') auf ihn zu, in der Hand einen eisernen Speer, den sie chischt nennen, Dukas glaubte, er wolle um Gnade bitten, und dachte nicht daran sich vor ihm zu hüten. Als er nahe genug war, stürzte er sich auf ihn, durchbohrte ihn mit dem Speer und tödtete ihn auf der Stelle. Sogleich erhob sich unter den Muslimen der Ruf: »der Feind Gottes ist getödtet!« sie kehrten um, der Sieg wandte sich auf ihre Seite, die Griechen ergriffen die Flucht und liessen eine grosse Zahl von Todten auf dem Schlachtfelde. Geisch verfolgte sie bis an die Thore von Antiochia°), plünderte, machte Gefangene und brannte Woh- nungen nieder, dann kehrte er als Sieger nach Damascus zurück und schlug draussen sein Lager auf. Es war Winterszeit, die Einwohner luden ihn ein in die Stadt zu kommen, er lehnte dies ab, bezog eine Wohnung in Beitlihjä, einem Dorfe im Thale Güta, und bewies sich in jeder Beziehung sehr wohlwollend; er nahm mehrere Anführer der jun- gen Mannschaft in seinen besonderen Dienst, stellte einige als seine Kammerherren an und liess für sie und ihre Freunde, die zu ihnen ka- men, täglich die Speisetafel herrichten, und wenn sie gegessen hatten, begaben sie sich in ein Nebenzimmer um sich die Hände zu waschen. Dies währte so längere Zeit, bis er eines Morgens nach vorheriger Ab- rede seinen Leuten befahl das Zimmer zu verschliessen, nachdem sich 1) Bei den Byzantinern Bar Kepha genannt. 2) Nach Macrizi II. 285, 25 wäre er sogar bis Mar’asch vorgedrungen. K2 76 F. WÜSTENFELD, die Anführer hineinbegeben hatten und ihre Mannschaften, deren gegen 3000 waren, zu überfallen und niederzumachen. Nachdem dies ausge- führt war, begab er sich in die Stadt, wo ihm die Einwohner mit Zit- tern entgegenkamen und um Gnade baten; er liess die Angesehensten zu sich kommen und jene Anführer vor ihren Augen umbringen, schickte sie selbst nach Ägypten und zog ihr ganzes Vermögen ein. Mit dem Griechischen Kaiser schloss Bargawän Frieden auf zehn Jahr; er behielt die Zügel der Regierung in Händen und verfügte allein über die Besetzung der obersten Stellen: zum Staatssecretär ernannte er den Christen Abul-’Alä Fahd ben Ibrähim mit dem Range eines Wezirs; da es nöthig wurde eine Armee nach Barca zu schicken, stellte er den Eunuchen Jänis el-Gaklabi an die Spitze und übergab ihm die Verwaltung dieser Provinz; Tripolis in Africa erhielt der Eunuch Mei- sür, Tyrus bekam Fahl ben Ismälil el-Kitämi, Gaza und 'Ascalon der Eunuch Jumn; bei dem im Cafar 389 erfolgten Tode des Ober-Cadhi Abu Abdallah Muhammed, welchem sein Zeitgenosse der im Dsul-Ca’da 387 verstorbene Geschichtschreiber Abu Muhammed el-Hasan Ibn Züläk ein vorzügliches Lob ertheilt, wurde sein Neffe el-Husein ben ’Ali ben el-Nu’män an seine Stelle berufen. Sobald Bargawän den Gipfel seiner Macht erreicht hatte, überliess er dem Staatssecretär Fahd die Regierungsgeschäfte und ergab sich den Vergnügungen und Lustbarkeiten. Er hatte im Gumädä I. 388 das von el-’Aziz in der Nähe des Brücken-Thores erbaute Schloss el- Lülua bezogen, welches zu den grössten gehörte und wegen der pracht- vollen Einrichtung mit reicher Vergoldung und wegen seiner reizenden Umgebung einer der angenehmsten Vergnügungsorte des Chalifen ge- wesen war. Nach Osten übersah man den Park des Käfür, nach We- sten gewährte es die Aussicht über den Nilkanal, die damals noch nicht durch Gebäude gehindert war, so dass man das ganze Feld Tabäla und Lük und südlich bis an den Nilstrom übersah. Bargawän liebte beson- ders den Gesang, er liess Sänger und Sängerinnen zu sich kommen und verkehrte mit ihnen, als wäre er ihres Gleichen. Häkim wurde ihm dadurch entfremdet, und da Bargawän sogar die schuldige Achtung gegen GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 17 ihn bei Seite setzte, machte er sich bei ihm verhasst; jemehr Häkim heranwuchs, um so mehr fühlte er, in welcher Abhängigkeit er von Bargawän gehalten wurde, da er ihn sogar in seiner persönlichen Frei- heit beschränkte und unter dem Vorgeben sich nicht einer Gefahr aus- zusetzen ihm nicht gestattete auszureiten; auch konnte es Häkim nicht vergessen, dass Bargawän ihn als Knaben eine »Eidechse« genannt hatte. Er fand für seine Klagen bei seinem Sonnenschirm - Träger Abul-Fadhl Reidän el-CGaklabi und bei el-Husein ben Gauhar ein geneigtes Ohr, und sie verabredeten, Bargawän aus dem Wege zu räumen. Häkim liess ihn zu sich bescheiden mit der Bestellung, die kleine Eidechse sei jetzt ein grosser Drache geworden; Bargawän begab sich, nichts gutes ahnend, aufs Schloss, wo ihm Reidän einen Dolch in den Leib rannte, so dass er sogleich starb; dies geschah am 26. Rabi’ II. 390). Bei der Nachricht hiervon rottete sich das Volk, bei dem Bargawän sehr beliebt war, vor dem Schlosse zusammen, Häkim zog sich in ein höher gelegenes Zimmer zurück und rief hinunter, Bargawän habe einen Anschlag gegen sein Leben gemacht, desshalb habe er ihn um- bringen lassen, er bitte ihm beizustehen, da er noch so jung sei. Die Leute liessen sich dadurch beruhigen und entfernten sich, und Häkim hielt in der Nacht eine Gesellschaft, zu welcher die Grossen des Rei- ches zahlreich erschienen. 1) Die Zeitangaben widersprechen sich; Macrizi hat d. 26. Rabi’ II. 389, nach einer Amtsführung von zwei Jahren und acht Monaten weniger einen Tag, dies würde aber von Häkims Regierungsantritt am 28. Ramadhän 386 den 27. Gumäda I. 389 ergeben; Ibn Chaldün sagt nur »im J. 389«, "Gamäl ed-din nur »im J. 390«, und Ibn Challikän, welcher den Antritt in das J. 388 setzt, hat als Tag der Ermordung Donnerstag d. 15. Gumädä I. 390 oder Donnerstag d. 26. Rabi’ II. desselben Jahres. Der Donnerstag passt hier für keines dieser Daten, allenfalls den 25. (Abends d. i. Anfang des 26.) Rabi’ Il. 390; wenn man aber die Absetzung Ibn Ammär’s und den Antritt Bargawän’s auf den 27. Scha’bän 337 setzt, (wie oben S. 73 Note) und 2 Jahr 8 Monate weniger 1 Tag hinzurechnet, so kommt man auf den 26. Rabi’ II. 390 als den Todestag Bargawän’s, was mir am wahrscheinlichsten ist. Dies stimmt auch am besten zu den nun folgenden selbständigen Handlungen Häkim’s, wobei Bargawän nicht mehr genannt wird. 78 F. WÜSTENFELD, Unter Bargawäns Nachlass fanden sich Hundert feine leinene Tücher von verschiedenen Farben, in welche Hundert Turbane eingeschlagen waren, Tausend gewebte Hosen aus der Fabrik von Dabik nebst eben- soviel Armenischen seidenen Gürteln mit Hosenbändern, dazu eine un- zählige Menge von Kleidungsstücken theils genäht, theils in einem Stück gewebt, Schmucksachen aus kostbaren Steinen und Gold, wohl- riechende Essenzen, Teppiche, goldene und silberne Gefässe, 33000 Di- nare in Baarem, 150 Pferde und 50 Maulthiere zum Reiten, 300 Stück Maulthiere zum Lasttragen und für die Bedienten, 150 Sättel, darunter 20 von Gold, und Bücher; die Hauseinrichtung für seine Tochter war auf 80 Eseln von Fustät nach Cähira gebracht. An Bargawäns Stelle wurde am 14. Gumädäa I. 390 der General Husein ben Gauhar berufen; er bekam als Geschenk einen rothen Anzug, einen blauen Turban mit Gold gestickt, ein mit Gold verziertes Schwerdt, er ritt auf einem Pferde mit vergoldetem Sattel und Zügeln, in dem Aufzuge wurden drei Pferde mit prächtigem Geschirr vor ihm her geführt, und 50 gewebte Anzüge jeder Art wurden ihm noch über- bracht. Ihm wurde die Unterzeichnung aller öffentlichen Urkunden und die ganze Regierung des Staates übertragen, wie Bargawän sie ge- habt hatte, nur den Titel eines Wezirs erhielt er nicht. Jeden Morgen begab er sich nach dem Schlosse mit seinem Stellvertreter dem bisheri- gen Staatssecretär Abul-’Alä Fahd, welchem der Titel el-Rais »Oberst« beigelegt war, sie besorgten hier die Geschäfte und begaben sich dann zu dem Chalifen, um Bericht abzustatten, wobei der General sich setzen durfte, während Fahd hinter ihm stand. Husein duldete nicht, dass die Leute mit ihren Anliegen in seine Wohnung kamen, oder dass sie auf der Strasse sich ihm anschlossen, alle wurden auf das Schloss beschieden, um Häkims Eifersucht nicht zu erregen, und als er einmal sah, dass einige Türkische Generäle auf der Strasse standen um ihn zu erwarten, zog er die Zügel seines Pferdes an, hielt still und sagte: Wir alle sind Sklaven unseres Herrn und seine Diener, ich werde nicht vom Fleck weichen, wenn ihr mich nicht verlasst, niemand soll sich anderswo als auf dem Schlosse an mich wenden. Er stellte seit dieser Zeit besondere GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 79 Wächter an, die er aus den Caklab wählte, welche die Strasse von solchen zudringlichen Menschen freihalten mussten, und beauftragte den Kammerherrn Abul-Fath Mas’üd el-Caklabi alle Leute zu Häkim zu führen und keinen abzuweisen. — Am 17. Gumädä II. wurde ivon allen Kanzeln eine Bekanntmachung verlesen, dass der General Husein den Titel cdid el-cuwwäd (General der Generäle) »Generalissimus« erhal- ten habe und mit einem Ehrenkleide beschenkt sei. Unterdess war für Damascus die Schreckenszeit zu Ende gegangen, Geisch ben el-Camcäma erkrankte an sehr schmerzhaften Hämorrhoiden und starb im Rab! II. 390; sein Sohn Muhammed (Ibn Chaldin Mah- müd) übernahm die Leitung der Geschäfte, bis Fahl ben Tamim zum Statthalter ernannt wurde, und als auch dieser nach einigen Monaten starb, kam ’Ali ben Ga’far Ibn Falläh an seine Stelle. — Geisch hatte über sein ganzes Vermögen ein genaues Inventar eigenhändig auf- genommen und alles dem Uhalifen vermacht, seine Kinder konnten nicht auf einen Dirhem Anspruch machen; der Sohn kam damit nach Cähira, Häkim las das Testament, gab es ihm zurück und überliess den Ange- hörigen den ganzen Nachlass, der einen Werth von 200000 Dinaren hatte, und schenkte ihnen noch Ehrenkleider dazu, wobei er Geisch für seine gute Verwaltung noch eine Lobrede hielt. — Er trat nun über- haupt selbständiger auf und fing noch in demselben Jahre an, mit sei- nen wunderlichen Ideen und Einrichtungen hervorzutreten, die sein ganzes Leben ausgezeichnet und ihn in den Ruf eines der grössten Fa- natiker und Tyrannen gebracht haben. Er begann damit, nächtliche Sitzungen zu veranstalten, zu denen sich eine Menge der ersten Staats- beamten einfinden mussten, doch wurde dies bald wieder aufgegeben. Dagegen machte es sich Häkim seit dem J. 391 zur Gewohnheit, jede Nacht auf einem grauen Esel in den Haupt- und Neben-Strassen um- herzureiten, die Nacht wurde zum Tage gemacht, die Leute überboten sich ihre Häuser zu erleuchten und auszuschmücken, sie gaben grosse Summen aus für Essen und Trinken, Gesang und Spiel, und hatten ihr besonderes Vergnügen daran, bis sie darin die Gränze überschritten, da verbot er zuerst den Frauen bei Nacht auszugehen, dann den Männern 80 F. WÜSTENFELD, in den Schänken zu sitzen. Von nun an folgten fortwährend neue Ver- ordnungen, eine noch wunderlicher als die andere ausgedacht, um die Unterthanen zu belästigen und im Fall der Nichtbefolgung durch Ver- hängung der härtesten Strafen seinem grausamen Character zu genügen, wogegen die vereinzelten Züge von Gutmüthigkeit und Wohlwollen und selbst die Gründung einiger nützlicher Anstalten nicht in Betracht kom- men, da diese doch nur wieder dem Schritischen Interesse dienten. Über die Ereignisse in Syrien ist aus den nächsten Jahren nichts im Zusammenhange bekannt. An die Stelle des Abu Tamim Ibn Falläh kam im J. 392 der Neger Abu Muhammed Tammüdhilt ben Bakkär und als dieser nach einem Jahre und zwei Monaten starb, wurde Muf- lih el-Lihjäni zum Statthalter in Damascus ernannt; der Emir Märüh erhielt das Commando in Tiberias. Der Wezir Fahd, welcher durch seine Erpressungen sich sehr ver- hasst machte, aber bei Häkim in Gunst blieb, weil er viel in den Schatz des Chalifen ablieferte, erlag doch endlich den fortwährend gegen ihn erhobenen Beschwerden. Im Gumädä II. 393 überredete ’Ali el-’Ad- däs den Secretär Abu Tähir Mahmüd, den Grammatiker, Häkim auf seinem Wege entgegen zu kommen und ihm zu verstehen zu geben, wie sich die Leute über das Emporkommen der Christen und ihre Über- macht über die Muslimen beklagten, dass Fahd ben Ibrähim derjenige sei, an welchem sie ihren Rückhalt hätten und welcher zum Schaden der Muslimen und zum Vortheil der Christen in den Bureaux nach Willkühr verfahre. Abu Tähir brachte dies bei Häkim auf einem sei- ner nächtlichen Umgänge an und setzte hinzu: Wenn dir die Füllung der Staatskasse und die Stärkung des Islam am Herzen liegt, so zeige mir das Haupt des Fahd auf einer Schüssel, wo nicht, so wird es damit nicht besser werden. Häkim fragte: Aber wen soll ich an seine Stelle setzen? — Deinen Knecht ’Ali el-Addäs. — Wird der es auch anneh- men? — Gewiss, o Fürst der Gläubigen. — So sage ihm, dass er mir morgen an dieser Stelle entgegen kommen soll. — Damit entfernte er sich und Abu Tähir ging zu el-Addäs, um ihn zu benachrichtigen. Du bringst mich und dich um, entgegnete dieser. Behüte Gott, erwiederte GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 8] Abu Tähir, welche Rücksicht haben wir gegen diesen ungläubigen Hund zu nehmen für das, was er dem Islam und den Muslim gethan hat, über deren Vermögen er spielend nach Willkühr verfügt? wenn du dich nicht beeilst ihn aus dem Wege zu schaffen, so wird er sich beeilen dich zu beseitigen. In der folgenden Nacht traf el-Addäs mit Häkim zusammen, sie verabredeten, was sie thun wollten, Häkim versprach eine rasche Aus- führung und befahl ihm Geheimhaltung. Am Morgen ritt el-Addäs zu dem Generalissimus Husein, er traf bei ihm Fahd ben Ibrähim, welcher vielleicht einen Argwohn hatte oder über die nächtliche Zusammenkunft schon unterrichtet war und ihn anredete: Nun, was hast du gegen mich im Sinne? wie hast du mich bei meinem Fürsten verleumdet? Fr ant- wortete: bei Gott! kein anderer verleumdet mich und sucht mir bei meinem Fürsten zu schaden und mich anzuklagen, als du. Fahd er- wiederte: Gott richte über den von uns, welcher dem anderen zu schaden sucht und diesem Imam el-Häkim (der auf Gottes Befehl Richtende) gegen ihn das Schwerdt in die Hand giebt. — Amen! sagte el-Addäs, nun beeile dich und zögre nicht damit. — Fahd wurde am 8. Gu- mäda II. ermordet und ihm der Hals abgeschnitten, nachdem er 5 Jahre 9 Monate und 12 Tage im Amte gewesen war, und el-Addäs wurde 29 Tage nach ihm umgebracht‘), so fand der Wunsch eines jeden von bei- den gegen den anderen seine Erfüllung und sie gingen zusammen, denn Gott thut niemand Unrecht. Häkim nämlich ertheilte dem ’Addäs die Investitur am 14. des Monats und setzte ihn an Fahd’s Stelle, auch sein Sohn Muhammed ben ’Ali erhielt ein Ehrenkleid. Die Leute gra- tulirten ihm und er blieb im Amte bis zum 15. Ragab des Jahres, wo Abu Tähir Mahmüd der Kopf abgeschlagen wurde, weil er bei der ihm übertragenen Verwaltung von Syrien vieler Bedrückungen und Unge- rechtigkeiten beschuldigt war; dann wurde auch el-Addäs am 6. Scha’bän 393 umgebracht und verbrannt. Das gleiche Schicksal traf am 19. Dsul- Higga 393 Reidän, den Mörder des Bargawän, und viele andere Emire. 1) Genauer: nach seiner Ernennung und Einkleidung wieder abgesetzt, oder man muss lesen: einen Monat und 29 Tage nach ihm umgebracht. Histor.-philolog. Classe. XXVII. 1. L 82 F. WÜSTENFELD, Im J. 393 liess el-Häkim die Moschee Räschida erbauen, sie erhielt diesen Namen von der Strasse der Banu Räschida, eines Zwei- ges der Banu Lachm; an der Stelle hatte eine Kirche gestanden von Gräbern der Christen und Juden umgeben; Häkim kam öfter dahin, um das Freitagsgebet zu halten. — Sein Vater el-Aziz hatte im Ra- madhän 380 den Grund zu einer grossen Moschee vor dem Siegesthor gelegt, welche bei einer späteren Erweiterung der Stadt und Hinaus- schiebung des 'Thores innerhalb der Stadtmauer zu liegen kam; sie war im J. 381 so weit fertig, dass el-’Aziz am 4. Ramadhän den ersten Gottesdienst darin halten konnte, und im Ramadhän 383 wurde dem jungen Prinzen Mancür (el-Häkim) die Ehre zu Theil, dass bei einem feierlichen Aufzuge nach der Moschee über ihm der Sonnenschirm ge- tragen wurde, während sein Vater ohne denselben ritt. Im J. 393 wurde der Bau vollendet, indess im J. 401 der 'Thurm noch höher gebaut und im J. 403 die für die Unterhaltung nöthigen Summen aufs neue fest- gesetzt. Sie war anfangs el-azhar »die leuchtende« genannt, weil darin eine. Menge Kerzen auf silbernen Leuchtern brannten, in der Folge hiess sie die Häkimische Moschee. — Nicht weit von dem Nilmesser liess Häkim die Moschee el-Maks erbauen und in der Nähe am Ufer eine Anlage machen mit einem Thurm, von welchem man eine schöne Aussicht auf den Fluss hatte, wo die Schiffe vor Anker gingen und Lustfahrten auf dem Wasser veranstaltet wurden. — Nach Barca kam an die Stelle von Jänis im J. 394 der Neger Candal als Statthalter. — Im Dsul-Higga 394 liess Häkim an der Seite des Berges Mucat- tam eine grosse Scheune &,% erbauen und als sie im Rabi’ I. 395 fertig war, wurde sie mit leicht brennbaren Sachen wie Dis Acacien, wog Binsen, sw&l> Schilf angefüllt; die Leute befiel eine gewaltige Angst, da sich das Gerücht verbreitete und Glauben fand, sie solle als Schei- terhaufen dienen. Besonders die Bureaux-Secretäre fürchteten für sich, sie kamen zusammen, entwarfen eine Schrift, worin sie um Schonung und Gnade baten, und liessen sie durch den Generalissimus Husein dem Chalifen überreichen. Unter allen Schichten der Bevölkerung verbrei- tete sich der Schreck, bis am 5. Rabi’ I. eine Proclamation erschien, BREIESERTE SEE nn GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 83 welche von dem Cadhi Abu ’Ali Ahmed ben Abd el-Sam! el-’Abbäsı öffentlich verlesen und dann in mehr als 100 Abschriften an alle Klas- sen, bis zu den Dienern und Sclaven herab, vertheilt wurde, worin Hä- kim allen Sicherheit des Lebens und Eigenthums zusagte‘). Nur an den Reitknechten liess er seine Wuth aus, von denen eine Menge um- gebracht wurde, und dass die Befürchtung wohl nicht ohne Grund ge- wesen war, geht daraus hervor, dass er gleich nachher die Scheune in Brand stecken liess und sich an den Flammen ergözte. Im J. 395 erschienen die unsinnigsten Verordnungen. Aller öffent- liche Verkehr auf den Märkten und in den Hallen wurde für die Nacht bestimmt, bei Tage blieben die Verkaufstellen geschlossen; in der Folge wurde dies in das Gegentheil umgeändert, dass nach Sonnenuntergang die Häuser geschlossen werden mussten und sich niemand auf der Strasse durfte sehen lassen. Den Frauen wurde verboten auszugehen und dess- halb den Schuhmachern untersagt für sie Stiefel zu machen; sie durften nicht an den Fenstern erscheinen oder sich auf den platten Dächern aufhalten, ganz besonders aber sollten sie die Bäder nicht besuchen und die Badehäuser für Frauen wurden abgerissen oder wenigstens die Schilde entfernt, an denen sie kenntlich waren. Um die Christen und Juden in den Bädern ohne Bekleidung von den Muslimen unterscheiden zu können, mussten die Christen ein Kreuz, die Juden Schellen am Halse tragen, später wurden getrennte Anstalten eingerichtet und die Badehäuser der Christen erhielten als Abzeichen Kreuze, die der Juden Holzklötze; als Kleidung wurden ihnen gelbe Mäntel mit Gürteln vor- geschrieben. — Der Lehre der Schiiten gemäss mussten die drei ersten Chalifen nach Muhammed und ihre Anhänger wegen ihrer feindseligen Gesinnung gegen 'Ali verwünscht werden und um dies recht auffällig zu machen, wurden an den Mauern der Moscheen, an den Verkaufs- hallen und Strassenecken Inschriften angebracht, welche die Verwün- schungen enthielten. — Alle Hunde auf den öffentlichen Plätzen, in den Haupt- und Nebenstrassen mussten getödtet werden. — Verboten 1) Diese Proclamation ist von Maerizi IL. 21 mitgetheilt. L2 84 F. WÜSTENFELD, war der Verkauf von Gerstensaft, Corchorus-Kohl mit Lupinen-Knospen, Brassica eruca; Fische ohne Schuppen durften nicht gefangen, gesunde, mit keinem Schaden behaftete Ochsen durften nicht geschlachtet werden ausser an dem Tage des Opferfestes. Die Zuwiderhandelnden wurden öffentlich ausgepeitscht und dann geköpft. Höchst merkwürdig war die Errichtung eines dar el-ilm oder där el-hikma »Hauses der Wissenschaft« in Cähira, welches Sonnabend d. 10. Gumädä II. 395 eröffnet wurde; es war für die Befestigung und Ver- breitung der Schiitischen Lehren bestimmt und ältere und jüngere Män- ner versammelten sich darin, um Besprechungen und Disputationen über die Lehrsätze zu halten, aber auch Coranleser, Sternkundige, Gramma- tiker, Lexicologen und Ärzte fanden sich dort zusammen. Es war auf das grossartigste eingerichtet und mit allen Bequemlichkeiten versehen, es hatte Vorsteher und Diener und vor allem eine Bibliothek der kost- barsten Werke aus allen Fächern, welche aus den Sammlungen in den Schlössern des Chalifen hierher geschafft waren und jedermann zur freien Benutzung standen, wer etwas lesen, nachschlagen oder abschreiben wollte; Dinte, Federn und Papier wurde umsonst abgegeben. Von den Legaten, welche Häkim für die von ihm gegründeten Moscheen und Anstalten ausgesetzt hatte, war der zehnte Theil nämlich jährlich 257 Dinare für das Haus der Wissenschaft bestimmt und zwar im einzelnen für Polster u. d. gl. 10 Dinare, für Papier zum Copiren von Hand- schriften 90 Dinare, für den Bibliothekar 48 Dinare, für Wasser 12 Dinare, für den Teppichdiener 15 Dinare, für Papier, Dinte und Federn zu Auszügen und Notizen aus den Handschriften 12 Dinare, für Instand- haltung der Vorhänge 1 Dinar, für Reparaturen an Büchern und Er- gänzung herausgefallener Blätter 12 Dinare, für wollene Teppiche im Winter 5 Dinare, für Decken im Winter 4 Dinare. Im J. 403 liess Häkim die in dem Hause der Wissenschaft gewöhnlich versammelten Gelehrten, wie Arithmetiker, Rhetoren, Rechts- und Schriftgelehrte, unter diesen den berühmten Abd el-Gani ben Said (+ 409), und eine Anzahl Ärzte zur Audienz in sein Schloss kommen; sie stellten sich gruppenweise vor ihm auf, damit er sie übersehen konnte, dann über- GESCHICHTE DER FATIMIDEN HALIFEN. 85 reichte er einem jeden ein Ehrenkleid und blieb einige Zeit mit ihnen zusammen. Das Jahr 396 war für el-Häkim ein sehr verhängnissvolles durch den Aufstand, welcher von Abu Racwa seit langer Zeit vorbereitet jetzt zum Ausbruch kam. Zum Verständniss müssen wir etwas weiter ausholen. _Als der Spanische Chalif el-Häkim ben Abd el-Rahman im J.369 starb, war sein Sohn Hischäm el-Muajjid noch nicht zehn Jahre alt; sein Wezir el-Mancür Muhammed ben Abu ’Ämir, welcher die Regierung übernahm, hütete den Prinzen so sehr, dass er ihn wie einen Gefangenen behandelte und niemand zu ihm lies. Um sich aber in seiner Macht noch mehr zu befestigen, verfolgte er alle Mitglieder der Omeijaden-Familie, viele derselben wurden umgebracht, andere retteten sich durch die Flucht. Zu den letzteren gehörte el-Walid, ein Nach- komme des Hischäm ben Abd el-Malik ben Abd el-Rahman el-Dächil, welcher etwas über 20 Jahre alt nach Keirawän entkam, wo er den Beinamen Abu Racwa erhielt, weil er nach Art der Cufiten stets eine racwa, einen kleinen Wasserschlauch von Leder, bei sich führte, und er beschäftigte sich mit dem Unterricht der Kinder. Hierauf begab er sich nach Ägypten und sammelte Traditionen, dann reiste er nach Mekka, Jemen und Syrien und suchte eine Partei zu gewinnen, welche einen seiner Verwandten, einen gewissen el-Cäim, zum Oberhaupt der Musli- men erklären sollte. Da er hier keinen Anklang fand, kam er nach Ägypten zurück und wandte sich an die Banu Curra ben ’Amr, einen Zweig des Hauptstammes der Hiläl ben ’Ämir, welche aus Arabien nach Africa ausgewandert waren und sich in der Umgegend von Barca unter dem Berbern-Stamme Zanäta niedergelassen hatten. Aus beiden recru- tirte sich die Armee in Ägypten, es bestand aber unter ihnen eine Stammes-Feindschaft von ihrer Heimath her, da die Banu Curra von den Zanäta als Eindringlinge betrachtet wurden. Es gelang Abu Racwa nicht nur bei den Banu Curra seinen Ideen Eingang zu verschaffen, sondern auch eine Versöhnung mit den Zanäta herbeizuführen, da beide um diese Zeit durch die Gewaltmassregeln Häkim’s in gleicher Weise betroffen waren, indem er mehrere ihrer Anführer ohne Grund hatte 86 F. WÜSTENFELD, umbringen und einige von den Mannschaiten hatte verbrennen lassen, wofür sie an ihm Rache nehmen wollten. Um nun seinen Plan weiter zu verfolgen, begab er sich zu ihren Stämmen selber nach Africa, und führte sich wieder als Lehrer ein, um ihre Kinder im Schreiben und in der Religion zu unterrichten; daneben übernahm er den Vortrag und die Gebete in ihren gottesdienstlichen Versammlungen, wobei er Gele- senheit fand, sich immer deutlicher über seine Absichten auszusprechen, bis er zuletzt offen damit hervortrat. Er brachte ein förmliches Bünd- niss zwischen den Banu Curra und Zanäta zustande, und nachdem er von el-Mahdi ben Mucrab, dem Anführer der ersteren, sich die Zusage zu allem hatte ertheilen lassen, begab er sich nach Barca zu el-Hardab, dem Anführer der Zanäta. Diesem eröffnete er, dass er, Abu Racwa, selbst der Imam sei, auf den er in seinen Äusserungen hingedeutet habe, er werde Agypten erobern und Häkim beim Schopf nehmen „Se zwolu wÄ>I. Dann fuhr er fort: Du bist mein Schwerdt, nach dir habe ich verlangt, zu dir bin ich gekommen, was ich erstrebe, geschieht nur für dich; jetzt ist die Zeit gekommen, wo mir befohlen ist öffent- lich aufzutreten, und mir ist der Sieg über meine Feinde verheissen. Er machte noch mehr schöne Worte, warf sich vor ihm nieder und küsste den Erdboden. Hardab liess Schaafe herbeiführen und melken, er und sein Vater tranken von der frischen Milch und reichten sie dann Abu Racwa, um gleichfalls davon zu trinken. Dies ist die Sitte der Araber, wenn sie ein Schutzbündniss schliessen. Hardab liess ihm ein Zelt aufschlagen, schenkte ihm einen Sklaven und eine Sklavin, führte ihm zwei Pferde und zwei Camele zu, rief seine Verwandten herbei und stellte ihnen Abu Racwa als den Imam vor, welchem sie huldigen mussten. Dann beschied er die Araber zu sich, sie sammelten sich an einem Lagerplatze und riefen Abu Racwa zum Imam aus und gaben ihm den Beinamen el-thäir biamrillahi »der sich für Allah’s Sache er- hebt« und el-muntagir min a’dä-ilahi »der sich an Allah’s Feinden rächt«. Er trat in ihre Mitte, hielt eine Anrede, ermahnte sie, schmähte und schalt auf Häkim und seine Vorfahren, erinnerte an ihre Schlechtig- keiten und rühmte sich, dass sein Name in den heiligen Büchern stehe, GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 87 dass er Ägypten erobern, die Länder beherrschen und unter sie theilen werde. Er wusste dies so beredt und so verlockend vorzutragen, dass sie sich bethören liessen und ihre Herzen ganz für ihn eingenommen wurden. Dies geschah im J. 395") und nun traten ihnen auch die be- nachbarten Stämme Luwäta und Mazäta bei. Der Präfecet von Barca, welchem diese Vorgänge nicht unbekannt blieben, machte darüber einen Bericht an el-Häkim und fragte an, ob er gegen sie einschreiten solle, erhielt aber die Antwort, sie gewähren zu lassen und sich nicht um sie zu bekümmern. Abu Racwa sammelte nun seine Leute und rückte gegen Barca vor, nachdem noch festgestellt war, dass ‘Js der Beute ihm und °s den Stämmen zukommen sollte. . Bei ihrer Annäherung ging ihnen der Präfeet entgegen, wurde in die Flucht geschlagen und Abu Racwa zog in die Stadt ein, wo er sich durch die vorgefundenen Vorräthe und Waffen stärkte, dagegen die Einwohner in jeder Hinsicht zu schonen befahl; auch die Küstenstadt Ramäda zwischen Barca und Alexandria wurde dann eingenommen. Als nun die Flüchtlinge nach Cähira kamen, wurde Häkim doch sehr besorgt und änderte sogleich sein Benehmen gegen die Leute; er schickte ein Heer von etwa 5000 Reitern ab unter General Jannäl?) dem langen, welcher bis Dsät el-Hammäm kam, wo die Wüste beginnt, in der sich nur zwei Stationen befinden, auf denen man mit grosser Mühe aus tie- fen Brunnen Wasser bekommen konnte. Abu Racwa liess nun 1000 Mann gegen Jannäl vorgehen und befahl ihn aufzuhalten, ehe er an die beiden Stationen käme, und auf dem Rückzuge die Brunnen zu verschütten; nachdem dies geschehen war und die Ägyptische Armee doch die Wüste passiren musste und vor Durst ganz erschöpft war, 1) Aus dieser von Ibn Ohaldün angemerkten Jahrszahl, der ersten, welche in der Geschichte des Abu Racwa vorkommt, muss man abnehmen, dass er bis dahin über 20 Jahre an seinem Plane gearbeitet hatte. Wahrscheinlich stand auch der Aufstand hiermit in Verbindung, welcher in diesem Jahre unter den Banu Curra ausbrach, deren actives Corps damals in Buheira stand. 2) Ich nehme diese Aussprache aus der Vocalisation bei Ibn el-Athir IX, 366. X, 336 und öfter; andere sprechen Inäl. 86 F. WÜSTENFELD, umbringen und einige von den Mannschaften hatte verbrennen lassen, wofür sie an ihm Rache nehmen wollten. Um nun seinen Plan weiter zu verfolgen, begab er sich zu ihren Stämmen selber nach Africa, und führte sich wieder als Lehrer ein, um ihre Kinder im Schreiben und in der Religion zu unterrichten; daneben übernahm er den Vortrag und die Gebete in ihren gottesdienstlichen Versammlungen, wobei er Gele- genheit fand, sich immer deutlicher über seine Absichten auszusprechen, bis er zuletzt offen damit hervortrat. Er brachte ein förmliches Bünd- niss zwischen den Banu Curra und Zanäta zustande, und nachdem er von el-Mahdi ben Mucrab, dem Anführer der ersteren, sich die Zusage zu allem hatte ertheilen lassen, begab er sich nach Barca zu el-Hardab, dem Anführer der Zanäta. Diesem eröffnete er, dass er, Abu Racwa, selbst der Imam sei, auf den er in seinen Äusserungen hingedeutet habe, er werde Agypten erobern und Häkim beim Schopf nehmen „Stel zyolu wÄ>H, Dann fuhr er fort: Du bist mein Schwerdt, nach dir habe ich verlangt, zu dir bin ich gekommen, was ich erstrebe, geschieht nur für dich; jetzt ist die Zeit gekommen, wo mir befohlen ist öffent- lich aufzutreten, und mir ist der Sieg über meine Feinde verheissen. Er machte noch mehr schöne Worte, warf sich vor ihm nieder und küsste den Erdboden. Hardab liess Schaafe herbeiführen und melken, er und sein Vater tranken von der frischen Milch und reichten sie dann Abu Racwa, um gleichfalls davon zu trinken. Dies ist die Sitte der Araber, wenn sie ein Schutzbündniss schliessen. Hardab liess ihm ein Zelt aufschlagen, schenkte ihm einen Sklaven und eine Sklavin, führte ihm zwei Pferde und zwei Camele zu, rief seine Verwandten herbei und stellte ihnen Abu Racwa als den Imam vor, welchem sie huldigen mussten. Dann beschied er die Araber zu sich, sie sammelten sich an einem Lagerplatze und riefen Abu Racwa zum Imam aus und gaben ihm den Beinamen el-thäir biamrillahi »der sich für Allah’s Sache er- hebt« und el-muntagir min a’dä-ilahi »der sich an Allah’s Feinden rächt«. Er trat in ihre Mitte, hielt eine Anrede, ermahnte sie, schmähte und schalt auf Häkim und seine Vorfahren, erinnerte an ihre Schlechtig- keiten und rühmte sich, dass sein Name in den heiligen Büchern stehe, nenn meine nen nn Se u ne en aaa EEE, ie GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 87 dass er Ägypten erobern, die Länder beherrschen und unter sie theilen werde. Er wusste dies so beredt und so verlockend vorzutragen, dass sie sich bethören liessen und ihre Herzen ganz für ihn eingenommen wurden. Dies geschah im J. 395°) und nun traten ihnen auch die be- nachbarten Stämme Luwäta und Mazäta bei. Der Präfect von Barca, welchem diese Vorgänge nicht unbekannt blieben, machte darüber einen Bericht an el-Häkim und fragte an, ob er gegen sie einschreiten solle, erhielt aber die Antwort, sie gewähren zu lassen und sich nicht um sie zu bekümmern. Abu Racwa sammelte nun seine Leute und rückte gegen Barca vor, nachdem noch festgestellt war, dass ‘Js der Beute ihm und °s den Stämmen zukommen sollte. . Bei ihrer Annäherung ging ihnen der Präfeet entgegen, wurde in die Flucht geschlagen und Abu Racwa zog in die Stadt ein, wo er sich durch die vorgefundenen Vorräthe und Waffen stärkte, dagegen die Einwohner in jeder Hinsicht zu schonen befahl; auch die Küstenstadt Ramäda zwischen Barca und Alexandria wurde dann eingenommen. Als nun die Flüchtlinge nach Cähira kamen, wurde Häkim doch sehr besorgt und änderte sogleich sein Benehmen gegen die Leute; er schickte ein Heer von etwa 5000 Reitern ab unter General Jannäl?) dem langen, welcher bis Dsät el-Hammäm kam, wo die Wüste beginnt, in der sich nur zwei Stationen befinden, auf denen man mit grosser Mühe aus tie- fen Brunnen Wasser bekommen konnte. Abu Racwa liess nun 1000 Mann gegen Jannäl vorgehen und befahl ihn aufzuhalten, ehe er an die beiden Stationen käme, und auf dem Rückzuge die Brunnen zu verschütten; nachdem dies geschehen war und die Ägyptische Armee doch die Wüste passiren musste und vor Durst ganz erschöpft war, 1) Aus dieser von Ibn Ohaldün angemerkten Jahrszahl, der ersten, welche in der Geschichte des Abu Racwa vorkommt, muss man abnehmen, dass er bis dahin über 20 Jahre an seinem Plane gearbeitet hatte. Wahrscheinlich stand auch der Aufstand hiermit in Verbindung, welcher in diesem Jahre unter den Banu Curra ausbrach, deren actives Corps damals in Buheira stand. 2) Ich nehme diese Aussprache aus der Vocalisation bei Ibn el-Athir IX, 366, X, 336 und öfter; andere sprechen Inäl. 88 F. WÜSTENFFLD, bedurfte es kaum noch eines Angriffes, um sie ganz aufzureiben. Die Kitäma, welche sich der schlechten Behandlung erinnerten, die auch sie von Häkim erfahren hatten, baten um Gnade und gingen zu Abu Racwa über, Jannäl wurde gefangen genommen und umgebracht, und den grössten Theil seiner Armee traf das gleiche Schicksal. Mit Beute beladen kehrte Abu Racwa nach Barca zurück und schickte von hier Streifcorps nach Ägypten, besonders in das Oberland. Häkim bereute seine früheren Handlungen, während seine Truppen sich über die ihm wiederfahrene Demüthigung freuten, was ihm nicht verborgen blieb und ihn nur in noch grössere Unruhe versetzte. Einige der obersten Beam- ten traten mit Abu Racwa in schriftlichen Verkehr um ihn einzuladen zu ihnen zu kommen, zu diesen gehörte sogar der Generalissimus el- Husein ben Gauhar, und Abu Racwa brach endlich mit seiner ganzen Armee nach Oberägypten auf und hatte bald das ganze Land bis in die Nähe von Cähira besetzt. Häkim rief eilig seine Truppen aus Syrien herbei, vertheilte unter sie Geld, Pferde und Waffen, und es gelang ihm endlich ein Heer von 12000 (Ibn Chaldin 16000) Mann Reiter und Fussvolk ohne die ungeordneten Araber aufzustellen, er übertrug el- Fadhl ben Cälih den Oberbefehl, unter ihm standen Hassän, ’Ali und Mahmüd, die Söhne des Mufarrag ben Dagfal und sie marschirten im Rabi I. 396 ab. Als sie Abu Racwa nahe kamen, wollte dieser sie sogleich angrei- fen, jedoch el-Fadhl wich ihm aus und suchte einen Zusammenstoss zu vermeiden, schickte dagegen Leute aus, um die Anhänger des Abu Racwa durch Versprechungen für sich zu gewinnen, und dies gelang ihm auch mit el-Mädhi, dem Anführer der Banu Curra, welcher nun el-Fadhl von allen Plänen in Kenntniss setzte, sodass er seine Massre- geln danach nehmen konnte. Indess fingen seine Vorräthe an knapp zu werden, er musste eine Schlacht wagen und diese fand bei Kaum Scharik nicht weit von Alexandria statt; von beiden Seiten fiel eine grosse Anzahl, ohne dass es zu einer Entscheidung kam, nur erkannte el-Fadhl mehr und mehr, dass er es mit einem furchtbaren Gegner zu thun habe, und er kehrte in sein Lager zurück. | | m re ER EnE SERIE 2 nn nn GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 89 Ihrerseits versuchten auch die Banu Curra, die Araber, welche sich in Häkim’s Heere befanden, zu sich herüberzuziehen ; die Anführer gingen darauf ein, es wurde festgestellt, dass die Araber Syrien und die Banu Curra mit ihrem Anhange Ägypten bekommen sollten, und man verabredete, dass in einer bestimmten Nacht Abu Racwa einen Überfall machen und die Araber dann die Flucht ergreifen und Ägypten preis- geben wollten. Auch dieser Plan wurde von el-Mädhi an el-Fadhl verrathen und in der verabredeten Nacht versammelte er die Anführer bei sich zu einem Gastmahle und wusste sie unter allerlei Vorwänden in seinem Zelte so lange zurückzuhalten, bis eine von ihm ausgeschickte Patrouille auf Abu Racwa stiess, worauf das Lager alarmirt wurde und die Arabischen Soldaten, welche von der Verabredung ihrer Anführer nichts wussten, sich dem Feinde entgegenstellten; jetzt kam auch el- Fadhl mit den Führern, die nun gezwungen waren sich zu schlagen, zur grössten Überraschung für Abu Racwa, der einen Widerstand nicht erwartet hatte; beide Theile zogen sich in ihre Stellungen zurück. el-Häkim brachte ein neues Corps von 4000 Mann zusammen, welches unter ’Ali Ibn Falläh bei Giza über den Nil ging. Sobald Abu Racwa dies erfuhr, brach er rasch auf, um ihm den Weg zu ver- legen und ihn noch in der Nähe von Fustät zu fassen, ehe el-Fadhl etwas davon hörte, und diesem konnte el-Mädhi erst unterwegs durch einen Boten Nachricht geben. Abu Racwa legte den Weg von fünf Tagen in zwei Tagen zurück, traf den Feind noch bei Giza, schlug ihn und tödtete gegen 1000 Reiter. In Fustät verbreitete sich Schrecken und Angst, die Leute brachten die Nacht auf den Strassen zu, da sie jeden Augenblick den Einmarsch erwarteten; Häkim wagte sich nicht aus dem Schlosse heraus und schickte alle noch vorhandenen Truppen nach Giza. Abu Racwa hatte sich etwas zurückgezogen und lagerte bei den beiden Pyramiden, am nächsten Tage trat er den weiteren Rück- marsch an. Nun richtete Häkim an el-Fadhl ein offenes Schreiben, worin er von einem Siege über Abu Racwa meldete, in einem geheimen Briefe gab er ihm von dem wirklichen Stande Nachricht; jenes Schrei- ben sollte den Officieren vorgelesen werden und es verfehlte auch die Histor.-philolog. Class. XXVIL. 1. M 90 F. WÜSTENFELD, beabsichtigte Wirkung nicht, sie zu beruhigen und aufs neue zu ermu- thigen. Abu Racwa zog nach dem dichtbewaldeten Orte el-Sabacha und legte zwischen den Bäumen einen Hinterhalt; el-Fadhl war ihm gefolgt und als der Angriff begann, zog sich Abu Racwa zum Schein zurück, um ihn in die Falle zu locken, allein die im Hinterhalt standen hielten dies für eine wirkliche Flucht, sie nahmen reisaus und folgten den an- deren, el-Fadhl’s Leute sassen ihnen auf dem Nacken und hauten tapfer drein und tödteten viele Tausende. Das Schlachtfeld war bei dem Orte Räs el-Birka, eine Brieftaube brachte die Nachricht von dem Siege Sonnabend d. 4. Dsul-Higga 396 nach Cähira und el-Fadhl liess 6— 7000 Köpfe der Erschlagenen und Hundert Gefangene nachfolgen. Als die geschlagenen Truppen wieder in ihr Lager bei Fajjüm ka- men, erklärten sie, von el-Mädhi dazu beredet, nicht weiter für Abu Racwa kämpfen zu wollen, er möge für sich selbst sorgen und sich zu retten suchen. Er begab sich desshalb nach Nubien, kam an das Berg- schloss des Königs und gab sich für einen Gesandten Häkim’s aus; der Schlosshauptmann erklärte aber, der König sei krank und könne ihn unmöglich empfangen. Bald darauf kam ein Abgeordneter von el- Fadhl, der seinen Aufenthaltsort erfahren hatte; er gab die richtige Aufklärung und verlangte seine Auslieferung; der König war unterdess gestorben, sein Sohn, der die Regierung angetreten hatte, liess ihn durch Schagara ben Munjä, den General der Cavallerie an der Gränze, aus- liefern und durch einen Gesandten begleiten, welcher für Häkim einen Elephanten und andere Geschenke mitnahm. el-Fadhl empfing den Gefangenen mit allen Ehren und behandelte ihn auf der ganzen Reise mit besonderer Auszeichnung, um ihn gegen sich vertraulich zu machen, damit er sich nicht etwa selbst umbringe; denn er hatte el-Häkim ge- meldet, dass er ihn in seiner Gewalt habe, und die Antwort bekommen. ihn wohlbehalten herzubringen. Er nahm ihn desshalb in »,Lu» sein allgemeines Lager auf, bediente ihn selbst und kam täglich in »8,> die besondere Abtheilung, welche er für ihn in »4> seinem eigenen Zelte hatte einrichten lassen. Wenn er des Morgens bei ihm eintrat, küsste er ihm die Hand und fragte: wie befindet sich mein Herr? er antwor- GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 91 tete: wohl! Gott lohne es dir, o Fadhl! Dann liess er zu trinken brin- sen, trank davon und reichte es ihm, und ebenso machte er es mit den Speisen, bis sie nach Giza kamen. Auf geschehene Anmeldung befahl ihm Häkim mit der ganzen Armee nach Cähira herüber zu kommen, el-Fadhl ging ins Schloss und stattete Bericht ab, dann trat Häkin heraus und durchschritt die Reihen der Officiere und Beamten, welche an dem Feldzuge 'Theil genommen hatten. Man sagt, el-Häkim sei in der Nacht zu dem Gefangenen gegangen und habe mit ihm eine Unterredung ge- habt, ohne sich zu erkennen zu geben. Am anderen Morgen, während die Vorbereitungen zu dem öffentlichen Aufzuge für die Hinrichtung gemacht wurden, trat der Prediger Chitkin bei Abu Racwa ein, grüsste und fragte ihn, ob er dem Fürsten der Gläubigen noch einen beson- deren Wunsch vorzutragen habe; er erwiederte: o ja! da ich von deiner Rechtschaffenheit überzeugt bin, so bitte ich, dem Fürsten der Gläubi- gen von mir ein Billet zu überbringen. Er liess Papier und Dinte holen und Abu Racwa schrieb ein Begnadigungsgesuch, in welchem er unter anderen sagte: Meine Schuld ist gross, doch grösser ist deine Gnade; Blut zu vergiessen ist verboten, ausser wenn es dein Zorn ge- bietet; ich habe gutes und böses gethan, aber ich habe nur gegen mich selbst unrecht gehandelt und meine schlechten Thaten richten mich zu Grunde. Ich floh, doch die Flucht nützte nichts, denn nur den Flüchtling, der unter Gottes Schutze steht, lässt er auf Erden nicht im Stich. Bei Gott! die Flucht hatte keinen anderen Grund, als die Furcht vor dem Tode, den ich nun kosten soll. Jetzt führt mich mein an dir begangenes Verbrechen mit meinem Strick, wie ein Todter unaufhaltsam in den Todesstrudel hinabstürzt. Alle Menschen sind überzeugt, dass du mich tödten wirst; doch wie oft schon hat sich eine Meinung an dir als irrig erwiesen. Er gab ihm dies Blatt, Chitkin überreichte es Häkim, doch es half ihm nichts. In Fustät lebte ein alter Mann, der unter dem Namen el-Abzäri »der Gewürzhändler« bekannt war und das Amt eines Scharfrichters ver- sah; er hatte eine eigene Weise aufgebracht, wenn ein Aufrührer hin- M2 92 F. WÜSTENFELD, gerichtet werden sollte. Er färbte einen hohen Turban mit verschie- denen Farben und hing noch allerlei bunte Lappen daran, und hatte sich einen Affen gekauft, den er dazu abrichtete, mit einer Peitsche, die er ihm reichte, beständig an den Turban zu schlagen. Wenn nun ein Aufrührer festgenommen war und zur Hinrichtung geführt werden sollte, wurde er auf ein Camel gesetzt und el-Abzärt erhielt den Befehl ihm den Turban aufzusetzen, der Affe kam hinter ihn und schlug be- ständig mit der Peitsche darauf und el-Abzäri setzte sich hinten auf das Camel und rief nach links und rechts, damit ihm die Leute nach dem Richtplatze folgten. Wenn er sein Geschäft beendigt hatte, bekam er aus dem Diwan nach einem festen Satze Hundert Dinare und fünf Kleidungsstücke. Als Abu Racwa hingerichtet werden sollte, gingen ihm erst zwölf Elephanten voran um Platz zu machen und die Leute abzuhalten; die Türken ritten zu beiden Seiten in Galakleidern, die kurzen Lanzen in der Hand, die Pferde in stählernen Harnischen, vor ihnen die Bedienten; die Leute standen in Reihen an der Strasse und auf den Märkten, ein Platz in einer der Buden zum Zusehen wurde mit '/a Dinar bezahlt. Der Zug ging durch Cähira an dem Schlosse vorüber, wo el-Häkim oben auf dem Aussichtsthurm über dem sogen. goldenen Thore sass, Abu Racwa rief hinauf und bat um Gnade, ver- gebens; er wurde zum Thore hinausgeführt, wo er geköpft werden sollte, als man dort ankam, fand man ihn todt; man schnitt ihm den Kopf ab und hing den Körper an ein Kreuz, es war im J. 397. Der Kopf wurde zu den übrigen in das »Magazin der Feinde« gebracht, worin el- Fadhl deren 30000 hatte sammeln lassen, welche nachher auf Hundert Camele geladen unter Begleitung durch die Syrischen Städte geführt wurden, bis man sie bei Rahba in den Euphrat warf. — Nach Beendigung des Krieges mit Abu Racwa wurden zur Abschätzung der darauf ver- wandten Kosten die leeren Geldsäcke gewogen und sie ergaben ein Gewicht von 25 Centnern. Die grossen Verdienste, welche sich el-Fadhl erworben hatte, wur- den fürstlich belohnt, er erhielt bedeutende Grundbesitzungen zu Lehn. In der Folge erkrankte er und der Chalif besuchte ihn zweimal um GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 93 sich nach seinem Befinden zu erkundigen, was von dem Volke sehr gut aufgenommen wurde. Nach seiner Genesung machte er dem Chalifen seine Aufwartung, er traf ihn, wie er ein schönes Kind, welches er ge- kauft hatte, mit einem Messer erstach und in Stücke schnitt. el-Fadhl konnte sich nicht enthalten sein Bedauern auszudrücken, fühlte aber sogleich, welche Folgen dies für ihn haben würde, er begab sich nach Haus, erzählte seiner Familie den Vorfall, machte sein Testament und eine Stunde nachher erschienen die Schergen, um seinen Kopf zu holen, im J. 399. Im J. 397 wurden die früher angeordneten Verwünschungen der Begleiter Muhammeds streng untersagt und die darauf bezüglichen In- schriften entfernt, und als Häkim später bei einem Ritt durch die Stadt eine solche Inschrift noch bemerkte, stieg er ab, liess eine Leiter holen, und verwischte sie eigenhändig. — Im Dsul-Higga starb der Emir Mansgütakin. Im J. 398 befahl Häkim sämmtliche Christliche Kirchen in Ägyp- ten zu zerstören; er liess den Christen die Wahl entweder sich zum Islam zu bekennen, oder das Land zu verlassen, oder sichtbar über der Kleidung ein Kreuz 4 bis 5 Kilo schwer am Halse zu tragen; bei den Juden traten an dessen Stelle Holzklötze von gleicher Schwere in Ge- stalt von Kalbsköpfen, um an das goldene Kalb zu erinnern; für beide waren schwarze Turbane vorgeschrieben. Viele Leute besonders vom Lande meldeten sich zum Übertritt, für die Erklärung und Aufzeichnung in die Listen wurden zwei Tage in der Woche bestimmt, an denen dann vor dem Bureau ein solches Gedränge entstand, dass nicht selten meh- rere todt auf dem Platze blieben. Freitag d. 7. Scha’bän 398 wurden sämmtliche Grosswürdenträger aufs Schloss beschieden und als sie versammelt waren, trat aus dem Cabinet des Chalifen ein Verschnittener heraus, redete leise mit dem Kammerherrn Mas’üd, worauf dieser laut nach Cälih ben ’Ali el-Rüds- bäri, den Minister des Auswärtigen für Syrien, rief, dieser trat vor, Mas’üd fasste ihn bei der Hand, niemand wusste, was mit ihm geschehen solle; er führte ihn in die Schatzkammer, zog ihm einen einfarbigen 94 F. WÜSTENFELD, wollenen Überwurf an und setzte ihm einen goldgestickten Turban auf, kam so mit ihm zurück und hiess ihn an der Seite des Generalissimus Platz nehmen; dann zog er ein Schreiben des Chalifen hervor, welches der Cadhi und Hofprediger Ibn Abd el-Sami’ verlas, wodurch er an Husein’s Stelle zum Generalissimus ernannt wurde. Bei der Ankündi- sung des grossherrlichen Schreibens hatte sich Husein erhoben und die Erde geküsst und nach der Verlesung küsste er Cälih auf die Backe, gratulirte ihm und entfernte sich. Gleichwohl erschien er noch wie früher an der Tafel im Schloss, bis er samt seinem Schwager dem Ober- Cadhi Abd el-Aziz am 3. Schawwäl den Befehl erhielt, mit ihren Söh- nen nicht auszureiten und ihr Haus nicht zu verlassen. Am 19. Dsul- Ca’da 398 wurde dies Verbot wieder aufgehoben und sie erschienen wieder im Schlosse ganz unbefangen ohne das Haar abgeschnitten zu haben oder ein anderes Zeichen der Trauer. Indess am 11. Gumädä Il. 399 wurde Abd el-’Aziz plötzlich festgenommen, Husein hatte mit sei- nen Söhnen und einigen Begleitern die Flucht ergriffen; in Abd el-’Aziz Wohnung entstand ein grosses Geschrei, die Buden und Hallen in Cä- hira wurden geschlossen, mussten aber auf Befehl wieder geöffnet wer- den. Husein kam nach drei Tagen zurück, stellte sich persönlich bei Häkim, wurde begnadigt, erhielt noch ein Eihrengeschenk und durfte mit seinem Schwager und seinen Kindern in seine Wohnung gehen, nachdem ihnen ein Sicherheitsschein ausgestellt war, und Abd el-’Aziz wurde im Ramadhän in sein Amt als Schiedsrichter wieder eingesetzt. Da schon zwei Jahre wegen Wassermangel Misswachs und Hun- gersnoth herrschten und im Anfange des J. 399 wiederum der Nil die Höhe von 16 Ellen nicht erreichte und Krankheiten und Todesfälle sich mehrten, was alles als Strafe des Himmels für das gottlose Leben der Menschen gedeutet wurde, so untersagte Häkim am 9. Muharram alle Lustbarkeiten und Vergnügungsfahrten auf dem Wasser, wie sie beim Steigen des Nil gebräuchlich waren, daran schloss sich das Verbot Spirituosen zu verkaufen und vor dem Aufgang und nach dem Unter- gang der Sonne auf die Strasse zu gehen. Die Zerstörung der Kirchen wurde fortgesetzt, mehreren Secretären die Hände abgehauen, der Ge- GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 95 neral Fadhl ben Cälih im Dsul-Ca’da ermordet. Dagegen erhielt Gälih el-Rüdsbäri eine besondere Auszeichnung durch die Verleihung des Titels Thicat thicdt el-Seif wel-Calam »Ober-Vertrauter des Schwerdtes und der Feder«. Häkim hatte sich Hoffnung gemacht seine Herrschaft bis an den Euphrat ausdehnen zu können und ernannte im J. 399 Abu ’Ali Ibn Thimäl el-Chafägi zum Statthalter von el-Rahba, ihm kam aber ’jsä ben Chilät el-"Okeili entgegen, schlug und tödtete ihn und nahm Besitz von el-Rahba. Cälih wurde schon am 11. Gafar 400 wieder abgesetzt und an seine Stelle als Reichsverweser kam der bisherige Christliche Staatssecretär Maneür Ibn ’Abdün und erhielt den Titel el-Käfi »der Stellvertre- ter«') und von ihm wurde das Decret über die Zerstörung der Aufer- stehungskirche in Jerusalem ausgefertigt (Macrizi Il. Yav, 14.) — Husein und Abd el-’Aziz bekamen im Rabf’ I. 400 durch ein grossherrliches Schreiben ihre Lehnsgrundstücke zurück, jedoch in der Nacht auf den 10. Dsul-Cada sahen sie sich veranlasst, wieder die Flucht zu ergreifen und alle ihre bewegliche Habe und ihre Waffen mitzunehmen. Häkim liess ihnen durch Reiterei bis Dugwa (oder Digwa) in der Richtung auf Rosette nachsetzen, ohne dass sie erreicht wurden; ihre sämmtlichen Häuser wurden mit Beschlag belegt und dem diwän mufrid »gesonderten Diwan« überwiesen, welchen Häkim zur Einziehung des Vermögens der Ermordeten oder in Ungnade gefallenen hatte errichten lassen ?). Nachdem ein ganzes Corps zu Huseins Verfolgung ausgezogen war, verbreitete sich die Nachricht, dass er sich zu den Banu Curra nach Buheira begeben habe, und da Häkim befürchten musste, dass er bei diesen eine gute Aufnahme und Unterstützung finden würde, sandte er 1) Ibn Chaldün IV. 09 1. Z. nennt ihn el-Käfi ben Nacr ben ’Abdün. Ibn el- Athir IX, 147 erwähnt diese Zerstörung schon bei dem J. 398. 2) Der Zweifel Calcaschandi's S. 158, dass unter den Fatimiden ein diwän mufrid bestanden habe, wird dadurch gehoben, dass auch Macrizi II. to, 26. av, 14 die Errichtung eines solchen aus seinen Quellen anmerkt; die Bestimmung desselben kaun sich in der Folge etwas geändert haben. 96 F. WÜSTENFELD, ihm ein Schreiben, worin er ihm völlige Sicherheit versprach und ihn aufforderte an den Hof zurückzukehren. Husein antwortete, dass er nicht kommen würde, solange der Christ Ibn ’Abdün el-Käfi Reichsver- weser und Stellvertreter des Chalifen sei, dem er grosse Wohlthaten erwiesen habe, wofür er von ihm bei dem Fürsten der Gläubigen ver- leumdet sei. In Folge dessen wurde Ibn ’Abdün am 4. Muharram 401 abgesetzt und an seine Stelle kam der Staatssecretär Ahmed ben Mu- hammed el-Caschüri und Husein ben Ga’far und Abd el-Aziz wur- den eingeladen, wieder nach Cähira zu kommen. Schon nach 10 Tagen wurde Ibn el-Caschürl nicht nur seines Postens enthoben, sondern auch enthauptet und der Christliche Secretär Zura ben 'Isä ben Nestorius mit dem Titel el-Schäfi zum Reichsverweser ernannt. Das vorigjäh- rige Verbot der Lustbarkeiten zu Wasser beim Wachsen des Nil wurde erneuert und dahin verschärft, dass die nach dem Wasser hin liegenden Häuser verschlossen bleiben mussten. Wegen Nichtbefolgung der ver- schiedenen Verordnungen fanden wieder viele Hinrichtungen mit Ver- mögenseinziehung statt, auch Ibn 'Abdün wurde ermordet. Husein, Abd el-’Aziz und alle ihre Begleiter kamen zurück, die Staatsbeamten gingen ihnen entgegen, es wurden ihnen Ehrenkleider entgegen gebracht, und als sie an das Thor von Cähira kamen, stiegen sie ab und gingen in Begleitung der ganzen Menschenmenge zu Fuss nach dem Schlosse, wo sie von Häkim empfangen und begnadigt wur- den. Husein erhielt die Frlaubniss sich wieder als Generalissimus zu unterzeichnen und nach diesem Titel gleich seinen Namen folgen zu lassen und dies bekannt zu machen. Er kehrte in seine Wohnung zu- rück, der Tag war wie ein Festtag, alles, was ihm an Hausgeräth und Werthgegenständen genommen war, wurde ihm wiedergebracht oder er- setzt und er schloss sich mit Abd el-’Aziz wieder den Aufzügen nach dem Schlosse an. Plötzlich wurden sie wieder festgenommen und drei Tage in Fesseln gelegt, dann versprachen und beschworen sie bei ihrem Leben, nicht vom Hofe fern zu bleiben und Häkim beschwor und gab ihnen schriftlich das Versprechen ihrer Sicherheit. Am 12. Gumädä ll. 401, als sie wie gewöhnlich nach dem Schlosse geritten und Häkim GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFFN. I7 herausgekommen war, um die versammelte Menge zu begrüssen, erhiel- ten Husein, Abd el-Aziz und Abu ’Ali, der Bruder des Fadhl, den Befehl zu verweilen und Platz zu nehmen, weil seine Hoheit etwas mit ihnen besprechen wolle. Die drei setzten sich und als das Volk sich entfernt hatte, wurden sie übermannt und zu gleicher Zeit getödtet; ihr Vermögen, ihre Landgüter und Häuser wurden mit Beschlag belegt und die ihnen ausgestellten Sicherheitsbriefe weggenommen. Häkim liess ihre Söhne zu sich rufen, beschenkte sie mit Eihrenkleidern und machte ihnen schöne Versprechungen. Einen sehr bedenklichen Aufstand machte in dieser Zeit die Fa- milie el-Garräh in Syrien. Häkim hatte am 3. Dsul-Ca’da 400 seinen Wezir Abul-Hasan ’Ali ben el-Husein Ibn el-Magribi, dessen Bruder Abu Abdallah und zwei Söhne des ersteren, Muhassin und Muhammed, um- bringen lassen, der dritte Sohn Abul-Cäsim el-Husein ben ’Ali Ibn el-Magribi, welcher ebenfalls schon die Stelle eines Wezirs beklei- dete, war entkommen und hatte sich nach Ramla begeben, wo Hassän ben Mufarrag Ibn el-Garräh seine Unabhängigkeit behauptete. Abul-Cä- sim wurde hier von der ganzen Familie sehr gut empfangen, sie schlugen die Truppen, welche Häkim gegen sie schickte, zurück und Abul-Cäsim beredete sie, in der Person des damaligen Scherifs von Mekka, Abul- Fatüh el-Hasan ben Gafar, welcher dort seit dem J. 374 regierte, einen Gegen-Chalifen aufzustellen. Da dieser Anschlag ihren Beifall fand, reiste Abul-Cäsim selbst nach Mekka und fand Abul-Fatüh bereit, nachdem er seinen Einwand, dass es ihm an den nöthigen Mitteln fehle, durch den Rath beseitigt hatte, sich des Schatzes der Ka’ba zu bemäch- tigen, zugleich zog er das grosse Vermögen ein, welches ein in Gidda verstorbener Kaufmann hinterlassen hatte. Abul-Fatüh verkündete nun selbst im J. 401 von der Kanzel, dass er das Imamat über alle Gläu- bigen übernommen habe, die Ältesten der Familie Hasan in den beiden heiligen Städten huldigten ihm und er nahm den Titel el-Räschid Histor.-philolog. Classe. XXVI. 1. N 98 F. WÜSTENFELD, an. Mit dieser Nachricht kam Abul-Cäsim nach Ramla zurück und im Einverständniss mit Mufarrag und dessen Söhnen Hassän, Mahmüd und ’Ali bestieg er Freitags die Kanzel und hielt die Predigt. Um die Leute geneigt zu machen, Häkim für abgesetzt zu erklären, begann er, indem er nach der Gegend von Ägypten zeigte, mit den Worten des Corans (Sure 28, 1—5): »T'sm Dieses sind die Kennzeichen des deutlichen Bu- ches. Wir wollen dir vorlesen aus der Verkündigung über Moses und Pharao — bis zu den Worten: was sie befürchtet hatten«. Nachdem er am Schlusse die Huldigung der Familie Garräh für Abul-Fatüh ent- gegen genommen hatte, begab er sich wieder nach Mekka um ihn nach Ramla abzuholen; er folgte ihm mit dem Schwerdte des Propheten, Dsul-Facär, umgürtet und von einer Menge seiner Verwandten und schwarzen Sklaven begleitet. In der Nähe von Ramla kamen ihm die schon für ihn gewonnenen Beduinen-Araber entgegen, warfen sich vor ihm nieder, begrüssten ihn als Chalifen und schlossen sich ihm an; auch Mufarrag war ihm mit seinen Söhnen entgegen gezogen und sie begleiteten ihn zu Fuss bei seinem Einzuge in die Stadt, bald hatte sich der grösste Theil von Syrien für ihn erklärt. el-Häkim, welchen diese Vorgänge sehr beunruhigten, schickte eine Armee aus unter Järüchtakin, einem Mamluken seines Vaters, aber auf Antrieb des Abul-Cäsim ging ihm Hassän Ibn Garräh bis an die Ägyp- tische Gränze bei Rafah und Därüm entgegen, schlug ihn, nahm ihn gefangen und brachte ihn nach Ramla, wo er seinen Spott mit ihm trieb, indem er in Ketten den Frauen und Sklavinnen etwas vorsingen musste und andere grosse Erniedrigungen zu ertragen hatte, bis er ihn ohne weiteres vor seinen Augen umbringen liess. Syrien blieb in der Gewalt der Banu Garräh und Häkim sah sich genöthigt gelindere Mass- regeln zu ergreifen, um nicht noch mehr zu verlieren. Er liess Hassän eine bedeutende Summe anbieten, wenn er sich von der Verbindung mit Abul-Fatüh wieder losmachen wolle, und durch,die Abgesandten, welche hin und her gingen, wurde endlich festgesetzt, dass er 50000 Dinare baar und jeder seiner Brüder ebensoviel bekommen solle ausser anderen Geschenken an Kleidern und Sklavinnen, und nachdem dies GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 99 übersandt war, wandten sie sich von Abul-Fatüh ab. Als dieser hiervon etwas merkte, ritt er zu dem Wezir Abul-Cäsim und sagte: Du hast mich ins Unglück gebracht, nun rette mich. Sie ritten zusammen zu Mufarrag und erzählten ihm, was seine Söhne gethan hatten, und auf seine Frage: was wollt ihr nun von mir? antwortete Abul- Fatüh: Ich habe rechtliche Ansprüche an dich und verlange, dass du mich schadlos hälst dadurch, dass du Leute mit mir schickst, die mich wieder nach Mekka bringen, und dass du mich nicht zwingst meinen alten Gaul zu besteigen und flüchtig zu werden, um zuletzt den Wüsten-Arabern in die Hände zu fallen. Mufarrag versprach ihm dies und schickte eine Anzahl vom Stamme Teij mit ihm. In Mekka .hatte freilich Häkim schon Abul-Teijib ben Abd el-Rahman, einen Verwandten des Abul- Fatüh, zum Statthalter ernannt, indess durch Mufarrag’s Vermittlung wurde diese Ernennung widerrufen und Abul-Fatüh wieder in seine Stelle eingesetzt; er hielt im Rabi’ II. 403 seinen Einzug in Mekka und wurde sogar noch durch Ägyptische Truppen unterstützt, um die Statthalter-Familie Banu el-Muhannä el-Huseini aus Medina zu vertrei- ben und auch dorthin seine Macht zu erweitern, wogegen er nun el- Häkim in dem Kanzelgebet und durch Ausprägung von Münzen mit dessen Namen als Oberherrn anerkannte. Der Wezir Abul-Cäsim Ibn el-Magribi hielt sich nun in Ramla auch nicht mehr für sicher, da er erwarten musste, dass Häkim seine Auslieferung verlangen würde; Mu- farrag verschaffte ihm durch eine Abtheilung der Beduinen Banu Bugeir das Geleit um sich nach ’Iräk zu begeben, wo er seine Rolle weiter spielte, bis er im J. 418 starb. Während der Zeit hatte im J. 401 Häkims Sache ohne sein be- sonderes Zuthun in 'Iräk einen günstigen Fortschritt gemacht. Kirwäsch ben el-Mucallad, welcher als Oberhaupt der Banu ’Okeil unter dem Chalifen el-Cädir in Mosul fast ganz unabhängig regierte, glaubte sich noch mehr befestigen zu können, wenn er sich an Häkim anlehnte, und er fing in Mosul an, diesen in dem Kanzelgebet als Fürsten der Gläu- bigen zu nennen und befahl in seinem ganzen Gebiete am Euphrat in el-Anbär, Hit und el-Madäin bis nach Kufa dies ebenso zu thun. So- IND 100 F. WÜSTENFELD, bald el-Cädir hiervon Nachricht erhielt, schickte er den Cadhi Abu Bekr Ibn el-Bacaläni an den Reichsverweser Bahä ed-daula Ibn Buweih, und dieser ertheilte seinem General el-Hasan ’Amid el-Gujüsch mit Über- weisung von 100000 Dinaren den Befehl ein Heer auszurüsten und gegen Kirwäsch zu marschiren, welcher es jedoch nicht bis zum Äusser- sten kommen liess, sondern es vorzog, sich zu entschuldigen und das Gebet für Häkim wieder abzuschaffen und wieder für el-Cädir ein- zuführen. Der Vertrag mit Hassän hatte nicht lange Bestand. Da der Statt- halter von Damascus Fadhl ben Tamim wenige Monate nach seinem Antritt starb, wurde ’Ali ben Ga’far Ibn Falläh an seine Stelle ge- schickt, welcher auf seinem Durchmarsche durch Ramla Hassän und seine ganze Familie aus der dortigen Gegend vertrieb, ihre Burgen im Gebirge el-Scharät in Besitz nahm und sich ihres ganzen Vermögens bemächtigte. Hassän trieb sich dann zwei Jahre lang als Flüchtling umher, bis sein Vater Mufarrag bei Häkim um Begnadigung bat und, als sie gewährt wurde, sich nach Cähira begab, wohin dann auch Has- sän kam und gut empfangen wurde, indess war sein Vater während dessen durch einen von Häkim gedungenen Mörder vergiftet, und Has- sän verlor dadurch seine Stütze und für längere Zeit seine Bedeutung, bis er unter dem folgenden Chalifen in Syrien wieder auftauchte‘). Im J. 402 verbot Häkim den Verkauf aller Arten von Rosinen im Grossen, wie im Kleinen (Macrizi ausser 4 Kilo und darunter), die Kauf- leute durften sie nicht in Ägypten einführen und einmal wurde eine Menge, deren Werth man auf 500 Dinare schätzte, confiscirt und ver- 1) In den Zeitangaben der obigen Ereignisse weichen die Chronisten um mehr als zehn Jahre von einander ab, z. B. Ibn el- Athir erzählt den Aufstand und die Unterwerfung der Banu Garräh gleich im ersten Jahre der Regierung Häkim’s und sagt IX, 87, dass danach ’Ali Ibn Falläh im Schawwäl 390 in Damascus einge- zogen sei. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 101 brannt; dann wurde auch der Verkauf von Weintrauben verboten und Beamte nach Giza geschickt, welche einen grossen Theil der Wein- stöcke abhauen und durch Ochsen zertreten liessen; nach Sujüti wurden sogar sämmtliche Weinstöcke in dem Gebiete von Fustät, in Ober- Ägypten, Alexandria und Dimjät abgehauen, um gegen das Weinkeltern sicher zu sein. 5000 Krüge mit Honig, welche in den Magazinen ge- sammelt waren, wurden an das Ufer des Nil geschafft, zerbrochen und der Inhalt ins Wasser geschüttet. — Die Frauen durften die Gräber nicht besuchen und man sah an den hohen Festtagen bei denselben nicht eine. Am 26. Rabi' II. 402 befahl Häkim das Lustschloss el-Lülua in der Nähe des Nilmessers mit der schönen Aussicht auf den Fluss und den Park des Käfür zu zerstören und alles, was darin war, der Plün- derung preiszugeben. Die Leute verkauften die Gegenstände wieder an andere und jeder, bei dem in der Folge etwas davon gefunden wurde, kam ins Gefängniss. In demselben Jahre war in Bagdad die Frage über die Abstam- mung der Ägyptischen Herrscherfamilie wieder aufgenommen. Der Chalif el-Cädir liess im Rabi' II. eine Commission zusammentreten, welche nach wiederholter Prüfung alter Urkunden und nach eingezo- genen Erkundigungen jeden Zusammenhang der sogen. Fatimiden-Dy- nastie mit der Familie ’Alrl’s leugnete und darüber ein Protokoll auf- nahm, welches folgende Personen unterschrieben: die Scherife el-Ridhä Muhammed ben Husein (+ 406), el-Murtadhä Abul Cäsim ’Alı ben Hu- sein (+ 436), Ibn el-Bathäwi el-Alawi, Ibn el-Azrak el-Müsawi, el-Zaki Abu Ja’lä Omar ben Muhammed, dann die Cadhis und ’Ulemas Ibn el- Akfäni Abu Muhammed Abdallah (+ 405), Ibn el-Charazi, Abul-Abbäs Ahmed el-Abiwardi el-Schäfli (+ 425), Abu Hämid Ahmed el-Isfaräini el-Schäfl’i (7 406), Abu Muhammed el-Kaschfali, Abul-Husein Ahmed el-Oudüri el-Hanefi (+ 428), Abul-Cäsim Abd el- Wähid el-Geimari, Abu Abdallah Muhammed el-Beidhäwi (+ 424), Abul-Fadhl el-Nasawi, der Schiitische Rechtsgelehrte Abu Abdallah Ibn el-Nu’män, Abul-Tä- hir ben Abul-Teijib, Abul-Abbäs Ibn el-Sujüri, Abu ’Ali el-Hasan Ibn 102 F. WÜSTENFELD, Hamakän el-Hamadäni el-Schäfii (+ 405) und als Notar unter anderen Abul-Cäsim el-Tanüchi. Eine Abschrift dieses Protokolles mit den Un- terschriften wurde nach Cähira an Häkim geschickt, welcher dadurch aufs höchste erbittert war und seine Verhöhnung der Unterzeichner öffentlich aussprach. Am 2. Rab? I. 403 starb der alte Christliche Steuerverwalter ’Isä ben Nestorius; dies gab Veranlassung, für die Christen schwarze Kleidung vorzuschreiben und die Verordnung, die Kreuze von 5 Kilo am Halse sichtbar zu tragen, wieder einzuschärfen; ausserdem wurde ihnen ver- boten auf Pferden zu reiten, sie durften sich nur der Esel und Maul- thiere bedienen mit hölzernen Sätteln und schwarzem Lederzeug ohne Verzierung, der Gürtel musste fest gebunden sein; sie sollten keinen Muslim in Dienst nehmen, keine Sklaven und Sklavinnen kaufen. Am 19. Rabi’ I. wurde Husein ben Tähir el-Wazzän d. i. der Sohn des Abwägers (bei der Münze) mit dem Titel Amin el-Omanä »der Aller- getreuste« zum Reichsverweser und Siegelbewahrer ernannt; der Siegel- ring Häkims hatte die Inschrift: Mit Hülfe des allmächtigen Gottes siegt der Imam Abu ’Ali. — Eine Anzahl Schachspieler wurde aus- gepeitscht. Die Zerstörung der Kirchen wurde fortgesetzt, was darin war und die dazu gehörigen Wohnungen in Beschlag genommen und in den Provinzen dasselbe Verfahren angeordnet. Niemand durfte bei den öffentlichen Aufzügen vor dem Chalifen niederfallen oder zur Be- grüssung seinen Steigbügel oder seine Hand küssen, denn sich vor einem erschaffenen Wesen zu beugen sei eine Erfindung der Griechen; der Gruss sollte nur in den Worten bestehen: Friede sei mit dem Fürsten der Gläubigen und Gottes Erbarmen und Segen; für die mündliche und schriftliche Anrede, sowie für das Gebet in der Moschee wurden kurze Formeln vorgeschrieben. "Trommeln und Trompeten durften in der Nähe des Schlosses nicht mehr geschlagen und geblasen werden, die Runde wurde ohne dieselben gemacht. Die pompösen Aufzüge an den Festen wurden eingestellt, Häkim begab sich in einem einfachen Anzuge ohne Schmuck und ohne den Edelstein am Turban unter einem weissen Sonnenschirm ohne Goldver- GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 103 zierung nur von zehn Pferden begleitet nach dem öffentlichen Betplatze; am Opferfeste schlachtete an seiner Statt ein entfernter Verwandter Abd el-Rahim ben el-Jäs ben Ahmed ben el-Mahdi Obeidallah das Opferthier. Derselbe wurde im J. 404 von Häkim zu seinem Nach- folger bestimmt, er erhielt für sich ein besonderes Sitzungszimmer im Schloss, bald nachher wurde er von den Kanzeln in dem Gebete mit genannt, alle Regierungsgeschäfte ihm übertragen und Münzen mit sei- nem Namen geprägt. Häkim verbot anderen, Astrologie zu treiben und davon zu reden, er wollte diese Kunst allein besitzen und behauptete seine unsinnigen Verordnungen in den Sternen zu lesen; er befahl, für ihn auf dem Ca- räfa ein Observatorium zu errichten, welches indess nicht vollendet wurde; auf dem Mucattam besass er ein kleines Haus für diesen Zweck — Dem Abul-Oäsim ’Ali ben Ahmed el-Gargaräi, Secretär des Generals Gein, wurden im Rabr II. am Thore des Schlosses am Strande von Cähira die Hände beim Ellenbogen abgehauen, weil er sich Unterschleife hatte zu Schulden kommen lassen; dann traf den General Gein dasselbe Schicksal, doch sandte Häkim diesem Tausend Goldstücke und kostbare Kleider, später aber wurde ihm auch die Zunge abge- schnitten. Da die Ermordungen sich mehrten, ergriffen viele die Flucht, die Bazare blieben geschlossen, jeder Verkehr hörte auf; die Verord- nungen gegen die Frauen wurden erneuert und verschärft und sieben Jahre lang bis zu Häkims Tode hat sich in den Strassen von Cähira keine Frau sehen lassen. Als im J. 402 nach Beseitigung der Söhne des Sa’d ed-daula Ibn Hamdän dessen Freigelassener Abu Nacr Mancür Ibn Lülu sich in den Besitz von Haleb gesetzt hatte, stellte er sich zum Schein unter den Schutz Häkims und bekam von ihm den Ehrentitel Murtadhä ed-daula »Reichsfreund«. In den darauf folgenden Kämpfen gegen Gälih ben Mirdäs bemächtigte sich im J. 405 el-Fath, ein Officier des Ibn Lülu, welchen er bei seinem Ausmarsche als Commandanten zurückgelassen hatte, der Festung von Haleb und verwehrte seinem Herren den Ein- gang, unterwarf sich aber gleichfalls dem Chalifen Häkim und wurde 104 F. WÜSTENFELD, von ihm unter dem Titel Mubärik ed-daula mit Haleb und den Ein- künften von Sidon, Beirüt und T'yrus belehnt. Er führte eine gerechte und milde Regierung, bis im Ramadhän 407 Haleb wieder in die Hände eines der Hamdaniden Namens Abu Schugä kam, welcher sich Häkims Oberhoheit entzog und sich selbst den Titel "Aziz ed-daula beilegte'). Im Gumädä II. 405 wurde der Reichsverweser el-Husein el-Waz- zän umgebracht, an seine Stelle kamen der Secretär Abd el-Rahim ben Abul-Seijid und sein Bruder Abu Abdallah el-Husein. Um diese Zeit kannte Häkim seiner Freigebigkeit keine Gränzen, so dass er selbst an Schiffer, Henker, gemeine Soldaten, Sklaven und an die Banu Curra Grundstücke zu Lehn gab, besonders um Alexandria und in der Pro- vinz Buheira. Die eben genannten Brüder wurden 62 Tage nach ihrer Ernennung ermordet, ihr Nachfolger Fadhl ben Ga’far Ibn el-Furät blieb nur fünf Tage im Amte, bis er getödtet wurde. — Die Banu Curra empörten sich und bemächtigten sich der Stadt und des Gebietes von Alexandria. — Zum Reichsverweser und Staatssecretär wurde Abul- Hasan ’Ali ben Ga’far Ibn Falläh ernannt, er erhielt in dieser doppelten Eigenschaft den Titel Dsul-rijasateın »Herr der beiden Ministerien (vom Schwerdt und von der Feder)« und den Ehrentitel Cutb ed-din »Reichs- Axe«; an seine Stelle als Statthalter von Damascus kam der designirte 'Thronfolger Abd el-Rahim ben el-Jäs, welcher sich aber erst im J. 409 dahin begab; in der Zwischenzeit von 406 bis 408 commandirte dort Schams ed-daula Schatkin. Abd el-Rahim kam im Gumädä I. 409 nach Damascus, zwei Monate nachher überfiel ihn der Pöbel und tödtete mehrere aus seiner Umgebung, er selbst wurde ergriffen, in eine Kiste gelegt und nach Ägypten gebracht; man sagt, dass dies auf Häkims eigenes Anstiften geschehen sei. Hierauf wurde er nach Damascus zu- rückgeschickt und er blieb dort bis zur Nacht des Festes der beendig- ten Fasten des Ramadhän, wo er wieder vertrieben wurde. kim als seinen Gebieter anerkannt habe, was von einem Hamdaniden nicht wahr- scheinlich ist. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 105 Es ist nicht wahrscheinlich und kaum möglich, dass die letzten Begebenheiten alle in ein und dasselbe Jahr fielen, zwischen der ersten und zweiten Entfernung mit der Hin- und Herreise würde kaum ein Monat liegen; bei Häkims Tode war Abd el-Rahim wieder in Damascus. Macrizi bricht plötzlich ab, erwähnt aus den Jahren 406 bis 410 weiter gar nichts und erwähnt dann nur kurz das Verschwinden Häkims; dass dessen Schwester den Mord angestiftet habe, glaubt er nicht; in der Bulaker Ausgabe Th. II. 289 steht das Jahr 410 anstatt 411, wie richtig Th. I. 354. Macrizi, mochte an den gegebenen Proben genug haben und es müde sein, die pei- nigenden Verordnungen und Grausamkeiten aus seinen Quellen weiter auszuziehen, wie sie von Zeit zu Zeit wiederholt und verschärft wurden, wesshalb sie von den Chronisten bei verschiedenen Jahren angemerkt sind. Nachdem Häkim sich allgemein verhasst gemacht und die Leute erbittert hatte, verfassten sie eine Schmähschrift auf ihn und seine Vor- fahren, machten eine Frau aus Pappe, der sie die Schrift in die Hand steckten, und stellten sie am Wege auf; als er vorüberkam, nahm er ihr das Blatt aus der Hand, las es und wurde über den Inhalt so auf- gebracht, dass er befahl, die Frau auf der Stelle umzubringen. Nun bemerkte er erst, dass es nur eine gemachte Figur sei und wurde darüber so wüthend, dass er die Stadt Fustät durch seine schwarzen Sklaven in Brand stecken und plündern liess. Die Einwohner setzten sich zur Wehr und es wurde drei Tage gekämpft, während das Feuer wüthete, die Leute kamen in die Moschee, hielten die Corane in die Höhe und flehten zu Gott um Hülfe, und dies dauerte, bis fast der dritte Theil der Stadt in Asche gelegt und etwa die Hälfte derselben ausgeplündert und viele Frauen zu Gefangenen gemacht waren, welche scheusslich behandelt und von den Sklaven an andere Männer verkauft wurden. Über Häkims Ende herrscht im Allgemeinen Übereinstimmung, nur in Einzel- heiten weichen die Berichte von einander ab; ich folge dem ältesten des "Gamäl ed-din, weil er noch nicht gedruckt ist, wiewohl Ibn Challikan und Nuweirt ihn benutzt haben, denn der ungenannte Annaliste, welchen der letztere ausgeschrieben hat (de Sacy, relig. des Druzes. T. I. p. CCCOXXX), ist kein anderer als unser Gamäl ed-din, wenn nicht beide auf eine noch ältere Quelle zurückgehen. Histor.-philolog. Class. XXVIl. 1. 0) 106 F. WÜSTENFFLD, el-Häkim verband mit seinen schlechten Religionssrundsätzen einen launigen Wankelmuth, im Anfange seiner Regierung trug er noch wie seine Vorfahren kostbare goldgestickte Anzüge und einen mit einer Reihe schöner Perlen umgebenen Turban und er ritt auf einem schwe- ren mit Gold beschlagenen Sattel, dann liess er die goldenen Verzie- rungen weg und ging allmälig immer weiter herunter, bis er auf das ganz gewöhnliche kam. Darauf that er noch mehr, kleidete sich in Wolle, setzte einen gewöhnlichen Turban auf, ritt auf einem Esel fast beständig bei Nacht und bei Tag, mischte sich unter die Leute und hörte ihren Erzählungen zu, so dass er alle Neuigkeiten erfuhr und ihm nichts von dem, was seine Hausgenossen und Unterthanen, Männer und Frauen, betraf, verborgen blieb. Er bestrafte das geringste Ver- gehen sehr hart und konnte im Zorn sich selbst nicht beherrschen, dann liess er ganze Familien vernichten und ganze Geschlechter aus- rotten, wodurch er grosse Furcht und Scheu verbreitete. Für solche, welche er aus dem Wege schaffen wollte, wählte er verschiedene und ganz besondere Todesarten, Personen aus seiner nächsten Umgebung und Verwandtschaft wurden meist auf gewöhnliche Weise umgebracht, einige wurden aber auch verbrannt, andere herbeigeholt, in Leichentücher ge- wickelt und begraben, und hinterher liess er ihnen Grabmonumente errichten und zwang seine sämmtlichen Beamten, die Gräber zu besuchen sall Sr Re 3 sa) IA) Jl> a J> wm NR im släxeN) Lot AP Poge! 5 Keyall ALLEN _ a a mail el Kill ulzelh, 3lall, Rail DL „0, >); 38 ze I FA as hell Haie ST u de 55, 5 8 A lau 3 .. r > & Y J . co i i Pl u Ks HRG 2 g +5 elmälle >, [6 Be raus >) ds NETRTOIN will De) lb, As, 1, I rol> 5A ums I>ler 05 kan) anüle> u al I, >, > sale A z z-E 08 a a N a el ji LG Kaalıke rl, Kasliie Yes) yes! ee SR ENEN \ BLEI ERER Var : , 53 Kaya vol KEN Lo}, anle Ks an Mi, Ami, has = a Iay, „mar ns GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 107 und dabei die Nacht zuzubringen. Durch Dinge dieser Art wollte er die Kurzsichtigen in seiner Umgebung zu der Meinung bringen, dass darin eine besondere Weisheit liege, und glauben machen, dass er da- bei wirklich Pläne verfolge, deren Kenntniss er allein besitze und durch deren Wissenschaft er sich von ihnen unterscheide. Ungeachtet dieser vielen Mordthaten und fortwährenden alles Maass übersteigenden Ungerechtigkeiten ritt el-Häkim zuweilen ganz allein, zuweilen in Begleitung aus, einmal in die Öde (am Berge Uaräfa), ein anderesmal aufs Land, alle Leute waren vor ihm in der grössten Furcht und Angst und scheuten sich, ihn anzusehen, er war unter ihnen wie ein Beute suchender Löwe, und dieser Zustand hörte nicht auf während seiner ganzen Regierung d. i. 21 Jahre, bis er soweit kam, sich die Göttlichkeit anzumassen und zu behaupten, er sei vom Himmel herab- gekommen und habe einen Körper angenommen, und er brachte den Leuten diesen Glauben bei und zwang sie sich einige Zeit niederzu- werfen, sobald sein Name genannt wurde, und jeder, welcher in einer Versammlung, in der Moschee oder auf der Strasse seinen Namen er- wähnen hörte, warf sich nieder und küsste die Erde aus Verehrung gegen ihn. (Diese Verordnnng wurde für das ganze Reich erlassen; die anfängliche Bestimmung war, dass beim Kanzelgebet die ganze Ver- sammlung sich erheben und reihenweis aufstellen musste, in der Folge wurde dies umgekehrt, dass alle sich niederwerfen mussten); später gefiel ihm auch das nicht mehr (und es wurde wieder abgeschafft). EI) HERE Ku) all Jeäs de Le mer il IR pe Zul, lie wrnelle ride abe) El IÄR au zo, a leider As si, Igulez SL Kae Lol,et ls ZÜK elle Kst Kal An Ib Kl in el St By 5 oh wg AS hast SI rl dp li all NE rin 95 le ee A Rue) Klee aerap SSL pann Kae Ed: u) 8 ED Km pplie (>| I, ul sn Ans I, id SL IT 5 has gl weläll ejlle ale ul sy u LE eu wo 2 Fa Dot yo Kr 8 gain Ale Va de 5 02 108 F. WÜSTENFELD, Im Ragab 409 trat ein Mann auf Namens Hasan ben Heidara el- Fargäni el-Achram (d. i. mit geschlitzten Ohren oder Nase) und be- hauptete, dass Gott sich auf Häkim herabgelassen habe; er forderte auf, sich zu dieser Lehre zu bekennen, redete über die Nichtigkeit der Weissagungen (über und von Muhammed) und erklärte alles, was in den Religionsgesetzen vorkommt. Häkim liess ihn zu sich rufen, nachdem er schon viele Anhänger gewonnen hatte, kleidete ihn in ein kostbares Gewand, liess ihn ein Pferd besteigen mit seinem (Häkims) Sattel und Züägeln und ihn in seinem Gefolge am 2. Ramadhän dieses Jahres (und dann täglich) durch die Stadt reiten, bis ihm eines Tages auf der Brücke am Nilmesser ein Mann aus el-Küch (dem Hause ohne Fenster‘) begeg- nete, ihn von seinem Pferde herunter warf und auf ihn losschlug, bis er todt war. Der Zug hielt still, der Kuchi wurde ergriffen und auf Häkims Befehl auf der Stelle getödtet, das Volk aber plünderte das Haus des Achram in Cähira und nahm alles, was ihm gehörte, mit sich fort. Zwischen seiner Bekleidung mit dem Ehrengewande und seiner Ermordung waren acht Tage verflossen; el-Achram wurde in Todtenge- wänder von dem Schlosse gehüllt, in einen Sarg gelegt und begraben, während die Sunniten den Kuchi forttrugen und bestatteten. Sie errich- 1) An der Lesart und Übersetzung nehme ich Anstoss, habe aber bei der son- stigen Seltenheit der Vocalisation in unsrer Handschrift sie hier nicht verlassen wollen; bei Nuweirt steht dafür Karch. JA sa N de B0u> en mm A In >, ab Kalasıin ui Kim rn SU sound Kun, 5 95 le Jolia, Sleill sl & AS, 5 A seo, „SL 8 Sl ESS, age & a5, andy au uud de AT, Kain las aula gb, aus 5 08, Gb > de ll on dl N ya En 49 Up Leite „lan, ei dl N u a > ae a ee Am. ee Re a un si ann del, soil „EN N Sn a, ie su GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 109 teten auf seinem Grabe ein Monument, welches Nacht und Tag von dem Volke besucht wurde; zehn "Tage nach der Beerdigung, als die Leute Morgens zu dem Grabe kamen, fanden sie dies geöffnet, die Leiche war weggeholt, niemand wusste, was damit gemacht sei, es war aber auf Häkims Anstiften geschehen, theils aus Geheimnissthuerei, theils aus innerem Groll über die Ermordung des gedachten Ketzers. Im J. 410 erschien ein anderer seiner Anhänger Namens Hamza (ben ’Ali ben Ahmed) el-Labbäd d. i. der Filzmacher, ein Perser aus Züzan; er hielt Versammlungen in der Moschee bei der Wasserleitung des Reidän vor dem Siegesthore und forderte öffentlich auf zur Vereh- rung Häkims und zu dem Glauben, dass Gott sich auf ihn herabgelas- sen habe; es sammelte sich um ihn eine grosse Menge von der Sekte der Ismäiliten und man nannte ihn »den Führer der Gehorchenden«, sein Anhang nahm zu und seine Lehre breitete sich immer weiter aus. Wenn Häkim nach jener Seite ritt, kam Hamza aus der Moschee zu ihm heraus, trat mit ihm allein zur Seite, indem Häkim zu Pferde sitzen blieb, und sie unterredeten und beriethen sich mit einander. Eines Tages sagte ihm dieser verwünschte Mensch, dass er für sein Leben fürchte, weil einige Soldaten ihm mit dem Tode gedroht hätten, und sie wollten es mit ihm so machen, wie es el-Achram el-Fargäni ergangen sei. Häkim schickte ihm desshalb eine Menge Schwerdter, ED a pl Be a yes UF al, N de 5,3 de Nainn uiid, Du! Js cn IS 65 a dad be ale A, nl WHO, Ligrie wos 55 I Lil gu sh BR WE rl in et, se N u a ir Kl en di eb ale ie Kim le aus U IR sole EU abi, all Ob Als „Ion, Kulie le sl Sul Sul 63 urn (sole Als, 5,ai5 Kuala BUE cm Kelem aull geist, us Jo a ale al NS, I STR 5, ab LS ein Kid 0 un a 1 rail IR A „sd 3 wonlän, Sole LS, SSR in u 0,51, sum! SEA Ib Ina US nn yelaiı Al l s 5UL e Lad af aid Je LE 112 F. WÜSTENFELD, stand ein Tumult unter dem Volke und den Zuschauern, sie tödteten diesen Mann und auch die beiden anderen und wandten sich dann gegen alle übrigen, welche in der Moschee waren, und auch diese wurden getödtet. Hierauf stürzte sich das Volk auf die Leute in der Stadt, von denen man wusste, dass sie sich zu diesem Glauben bekannten, sie ermordeten von diesen alle, die sie fanden, zogen sie an den Füssen durch die Strassen und verbrannten sie. Der Tag war noch nicht zu Ende, als Häkim umherschickte, die Anführer der Wachen absetzte und andere ernannte, denen er befahl diejenigen aufzusuchen, welche sich an den Anhängern des Züzani vergriffen hatten, es wurde eine grosse Menge gefasst, die sich auf nahezu 40 belief, und sie wurden in be- stimmten Zwischenzeiten getödtet. Sämmtliche Truppen und Bürger wurden hierüber aufgebracht, die Türken rotteten sich zusammen und rückten vor das Haus des Darazi, und umzingelten es; Darazi schloss sich mit seinen Anhängern, die bei ihm waren, darin ein und kämpfte gegen sie von den Dächern und Mauern; jene zerstörten es, plünderten was darin war, und tödteten gegen 40 Personen, die bei ihm waren. Darazi selbst entkam, ohne dass man seiner habhaft wurde, und begab sich in das Schloss, wo Häkim ihn versteckte. Die Türken sammelten sich wieder, legten ihre Waffen an und schickten zu Häkim und ver- langten, dass er ihnen ihren Mann ausliefere, indem sie sagten: Wir Ka 15 5 > Is 5 lit, ale an ‚is U AL gr Sn El > di ul NE ed de all rn ET Vak ale 1 N Kel N Laei, KL >, wi & Mo 1, Mr sony om Ipkiäb AUS IT om Adänll Ihe Riesa ala; Pat, Pre don al up bil de un din SL ul am „Ol var „bs Bodaka DE EI, rl HU 5a Kal de var dypzl LE} Je „„asill ‚llu>, Ya, de ur Ak, selısı ur sNie [04 Am de Gy Leals, [gs bi>1, AR sb Gy 8 \eud ans ROY or I>, ur) or = Velis, Lead lo Sngie Dasies Kin SE Ieluiyy Alm Ipmule SIE ib a SU slash „aäll Je la GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 113 hindern dich nicht in deinem Reiche zu schalten, wie du willst, aber dieser Mann gehört uns und wir werden ihn uns nicht entgehen lassen. Er versprach ihnen, ihn auszuliefern, und sie entfernten sich. Hierauf brachten sie in sichere Erfahrung, dass er ihn versteckt habe, sie ritten also am nächsten 'Tage insgesammt wieder hin und verlangten seine Auslieferung; er liess ihnen hinaussagen, dass er bereits umgebracht sei. Sie verbanden sich nun mit den übrigen Truppen und zogen ver- eint nach der Moschee des Reidän, um el-Züzani aufzusuchen, konnten ihn aber nicht finden; sie steckten den Eingang der Moschee in Brand, aber auch so wurde er nicht aufgefunden. el-Häkim liess während des ganzen Monats Rabl I. gegen alle Truppen seinen Zorn aus, erst am 4. Rabr’ II. wurde er wieder gnädig, besänftigte ihre Gemüther und liess ihnen das, was sie nöthig hatten, wieder zukommen. Er war überzeugt, dass zuerst die Einwohner von Fustät die Truppen gegen ihn ermuthigt und zur Ermordung seiner Anhänger veranlasst hätten, er verhielt sich indess gegen sie ruhig bis zum Beginn des Gumädä II., da fing er an, seine Massregeln gegen sie zu ergreifen und sie für das, was sie gethan hatten, zu bestrafen. Das erste, was er hierin anordnete, war, dass er den gemeinen Soldaten ge- gen sie freie Hand gab, er liess die Officiere der Neger und anderer Corps zu sich kommen und verabredete mit ihnen, wie sie gegen sie La >, AR le ra u Le ee le At lo us u N rs lat il zit Nil a Pays Si I m Ks Al last, Anal hans ii as il oh Al 8 ai Eu my Su ob 15, ug Yo ale 1,5 U, un) AD 8 „Na, Am Obi ENT guy en IN & His on dot u a de at sl ab x 5 de Mr, le ul Io un del ol SL ie, Aue ul Sr Aus SE Mei Je Wlläny Ale ut 3 al 35238 ol I s> Au zar Ni ho cp Parky nd! (air as DJ Calsd Ale Du „NS 5 rl ae ee il UP Je Ve RA) ur De — N at v PESBET Histor.-philolog. Classe. XXVI. 1. 114 F. WÜSTENFELD, verfahren sollten. Sie begaben sich also insgesammt unter dem Schein von einzelnen Rotten nach Fustät, drangen in die Bäder und vergriffen sich an den Töchtern der Einwohner am hellen Tage, und dies wurde fortgesetzt, während die Polizeiwache dastand, ohne gegen sie einzu- schreiten oder sie zur Strafe zu ziehen, aus Furcht vor Häkim. Die Leute kamen nun zusammen und stellten sich an dem Wege auf, den er zu nehmen pflegte; er kam auf seinem Esel reitend mit einer wolle- nen Joppe, wie er sie in der letzten Zeit seiner Regierung trug (sie war von verschiedenen Farben, schwarz, roth, gelb, grün, weiss und ähnlich, zuweilen waren die sieben Farben an einem Halskragen vereinigt); sie trugen ihm in tiefster Unterthänigkeit ihre Klagen vor, baten, sie von den Soldaten-Rotten zu befreien, der Polizeiwache zu befehlen sie in Schutz zu nehmen und die Übelthäter von ihnen fern zu halten, — er gab ihnen keine Antwort. Damals hatte er schon gegen die Christen und Juden die Verord- nungen erlassen in Bezug auf Kleidung, Benutzung von Reitthieren, Bäder u. d. gl., wodurch er sie dahin brachte, dass ein Theil von ihnen zum Islam übertrat, während viele andere in die Griechischen Länder auswanderten; er zerstörte ihre Kirchen und befahl ihnen, sich, wenn auch nur zum Schein, dem Islam anzuschliessen. Das thaten sie meh- rere Jahre, dann erlaubte er ihnen in dem genannten Monate [Ibn Chal- likän: im Scha’bän 411] zu ihrer Religion zurückzukehren und alle Chri- E49 July Aula SOKEIE (ze Du Dlsuol hi, SS Ui, zar JH wi „nl, I A all > aan lz Ust, Anle 3 aä,b de Ile, wu eis „SLel Une 5 all, wlan, stuny einen 3i,g ah ge (ID Kali Ds Luld de al Sl any de Kl mb, gpaälly (Käll a 1, Ab Amt (ja; dl ul u bar de N 055 ellym Aula 9 li An umäll id, Alası b,äl Olsuol al, Sr Pa el I Ps Le Was, will, ASt, ll & Rule (Zabailt ur Oygalls EU 1 I im an I lbis ud HlERl Pale mal AP, el OL I Ai Ella F hoyes, Inpaii, yar 0 (sort, ülpai K 5b As N mid zeill GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 115 sten und Juden in Ägyptenland fielen ab und traten wieder zum Chri- stenthum und Judenthum über. Hiernach baten sie um die Erlaubniss die Kirchen wieder aufbauen zu dürfen, er ertheilte sie ihnen und sie stellten sie noch schöner wieder her, als sie gewesen waren. Darüber wurden die Bürger und Truppen aufs höchste aufgebracht, er aber fuhr fort, die Einwohner nur noch mehr zu schädigen und sie der Willkühr der Infanteristen preiszugeben, welche nun anfingen in die Häuser ein- zudringen und die Leute auf den Strassen bei Nacht und bei Tage an- zufallen, es verging kein Tag ohne Beschwerde. In den Moscheen wurden viele offene Briefe gefunden, wodurch die Einwohner in Furcht gesetzt und mit Mord und Brand bedroht wurden, dass ihre Besitzungen geplündert und ihre Hausgenossen gefangen genommen werden sollten. Hiernach wurden die Einwohner noch mehr geschädigt und belä- stigt dadurch, dass ihre Wohnungen und Magazine geöffnet und ihnen ihre Waaren genommen, die Buden der Verkäufer erbrochen und was darin war, gestohlen wurde; die Leute schrieen, wenn sie dies von ihren Häusern aus sahen, und riefen nach Hülfe, aber es half keiner; sie liessen die Buden offen stehen, nachdem sie erbrochen und alles daraus weggenommen war, sie jammerten, klagten, flehten zu Gott und riefen seinen Beistand an und suchten ihre Waaren aus den Buden in ihre Wohnungen in Sicherheit zu bringen. Dann kam ein grosser Haufen, nachdem die Strassen schon vor Sonnenuntergang geschlossen waren, ll rs Öuäb ale wi Le ut de MU Kit Kali Iyolb U db mt alıe Kaya N us & I2b Aule Joljit analui, par IL ylyol ul Fate „Kuchh, Alu g 5 el, VO en len U AT U Ar I, Juslt am U ueül, (ja, EL ul, ar I All Ku as le tn ll ns a, Kae Kst, Al AT Pelöch, zur 1 „yo ws Day Kein SON uys;ke Nylon al BE olakiung „za un Haan ya ul ir Gil 5 3 Idol, u el Al ld ul ya Us Lu Aal, Ds wi ur DE ol wuäle „Om > > ul an db Al I us 2 116 F. WÜSTENFELD, drang in die Stadt, erbrach die Buden der Kupferschmiede, Kleider- händler, Zuckerbäcker und Spezereihändler hinter der Moschee von Fustät, bei dem Lichter-Hause und an den benachbarten Plätzen, nahm mit sich, was ihm beliebte, und vernichtete das übrige; sie mengten die Spezereien unter einander, mischten Öl und verschiedene Wasser zu- sammen und verdarben alles, was sie nicht fortschaffen konnten, durch andere Dinge. Die Leute waren aufs äusserste niedergeschlagen und fingen an, ihre Waaren nach Cähira hinüberzuschaffen, während das schändliche Plündern noch zunahm und an die 'Thore der an die Mo- schee gränzenden Hallen Feuer angelegt wurde, nachdem alles daraus gestohlen war. Sie rissen den Leuten die Kleider und Turbane ab, und diese riefen laut zu Gott und flehten ihn an, dass er sie von dieser Noth befreie. Von der Verworfenheit und Hartherzigkeit Häkims nur ein Bei- spiel. Einer der Scherife vertrat ihm mit einer Menge anderer Perso- nen den Weg, sie klagten ihm ihre Noth, während ein lautes Murren unter den Leuten entstand und die Feuersäulen emporstiegen; da stellte er sich, als wenn er von nichts wisse, und fragte: was wollen die Leute? sie antworteten: o unser Gebieter, erkaufte Sklaven verbrennen die Stadt, berauben die Männer und führen die Frauen gefangen fort. Da sagte er: wer hat ihnen das befohlen? möge sie Gott verfluchen! Weiter il 0, zan a le al ij, le ei, ALT I8lei, al 155 ans lo Kai Io imät, Leie Joh] Le I,di, SlmdT Rum a LE US in KA leur al X onen Kit sull, wa] le, var Inanı „ölie)! rl ng ei Ale Als, 52 I Weil ii Inu, „1, uoV] Kule Je LT ‚Loy url de >, L äh, ua be ud A ul lt te N >,D, Bd A NIEREN, er LT Sn Ar AUS on at ty a5 azil One ya hal 5 Gl Le Si, Aule Jlsis Keilb „ill Küche IE IÄS am mi air Ka 3 FAN Rind Then Pal can RE a Nam Lel9} Iyul GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 117 sagte er nichts um seine Missbilligung auszudrücken. Jetzt sprach zu ihm einer der Scherife, welcher diese Verhandlungen mit angehört hatte: Gott lasse dich an deinen Leuten sehen, was wir an unseren Leuten erfahren! Er erwiederte ihm weiter nichts als: lieber Scherif, du bist zu entschuldigen, weil du aufgeregt bist; damit liess er ihn stehen und wandte sich um. Als die Türken und Kitäma dies sahen, vereinigten sie sich und stellten sich der Infanterie entgegen, es entstand ein Kampf. eine Menge von der Infanterie wurde getödtet, die Einwohner sahen ihnen zu, dach- ten an ihre Frauen und Wohnungen mit Genugthuung und vergassen darüber, wie es ihnen ergangen war. In dieser Weise ging es einige Zeit fort, der Kampf zwischen den beiden Truppentheilen blieb stehend und Häkim setzte wie gewöhnlich seine Umzüge fort und erhielt sein Achtung gebietendes Ansehen; wenn er erfuhr, dass sie sich zu Pferde gesetzt und zum Kampfe versammelt hatten, liess er sie zuweilen ge- währen, zuweilen kam er, dann trennten sie sich wegen seines Ansehens, und er hielt sie von einander ab. Indess war er gegen die Türken und Kitäma sehr erbittert, durfte es sich aber nicht merken lassen, weil sie die Übermacht hatten. Der Anführer der Kitäma, Seif ed-daula Husein Ibn Dawwäs, hatte geschworen den Palast nicht wieder be- treten zu wollen, aus Furcht vor Häkim, und als dieser auf einem Ritt dem Seif ed-daula in Begleitung einer Menge seiner Hausgenossen be- SE.) de so de LI 8 slil, sat 8 A ee NN a dl do a5 3 bin 5 „dur nl ul wit al rien Mi SUR ein, Jaizl de alla, hanint IS rl, SIE (sh, Up SI de 8 (solen Aula (> le PU L Alm Ad, Ad za I (ol, un! Sal Aelii>i, Aus, al Ib wind, a5, & ale de SU, akut un Ko, url, 15 Je alas il, yamı (ze Mass dp ung) IS > el oe 0 m AT a Ey EN LS bt ai A SE m al u, IR SR m Kin „ahll Jnu 3 „ Gal> Q8 118 F. WÜSTENFELD, gegnete und ihn anredete: lieber Seif ed-daula, warum kommst du nicht mehr in den Palast um deinen Dienst zu versehen und die Ungewissheit, welche dich beunruhigt, zu beseitigen ? da antwortete er ihm: mein Ge- bieter, wenn du mich tödten willst, so schicke jemand in mein Haus, der dies ausführt, keiner wird deinem Befehle widersprechen; wenn du mich aber in deinem Schlosse tödten und dann meine Leiche verbren- nen oder den Hunden vorwerfen lassen willst, so würde mir das nicht angenehm sein. Dies sagte Seif ed-daula mit lächelnder Miene, Häkim nahm es aber im Ernst und wusste nicht, was er erwiedern sollte. Seif ed-daula bot alles auf, um sich sicher zu stellen und die Veranlassung zu einem Zusammenstoss und Kampfe mit den Negern zu vermeiden, aus Furcht dass Häkim diese unterstützen würde. Die Sache zog sich in die Länge, mehrmals hielt sie Häkim zurück, dann blieben sie ruhig, nachher fingen sie die Feindseligkeiten wieder an, und Seif ed-daula hielt sich von dem Dienste fern, bis der Ober-Cadhi nach seiner Woh- nung geritten kam und ihm seine Absetzung anzeigte. Häkim fügte zu seiner schlechten Regierung und den äussersten Gewaltthaten noch das hinzu, dass er zu seiner Schwester Sitt el-Mulk, der Tochter des ’Aziz billahi sandte und ihr drohte und ihr allerlei ehrenrührige Dinge nachsagte, die man ihr nicht vorwerfen konnte, da sie äusserst klug war und einen fleckenlosen Lebenswandel führte. Sie gl ya, zei) EOS I IA am b ll A dA Sr N im Ken 0 I dab A rt Dr ba des Kant en U Ale Lu Kr 1 II I al, > ae AS ah „LS a > Li li cn u dam de SIR ul, SLDY Ium Je KT am a any SA m ul SL u ie u DL AL sh, et 3 a > OL cp Kal ünm gäkch, Walit, Inole 8 1axib wlan SIR Has, AS sole, elf, 510 sad) os, Sl et ne EN an AR 2m m Lt (Fü, wi, el ae ürlt Kl u V Lekir (5 V asus elait I Im, B0AE GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 119 war älter als Häkim, da sie noch in Magrib geboren wurde und von dort mit ihrem Grossvater (im J. 362) nach Ägypten‘) gekommen war; ihr Vater ehrte und achtete sie und sie hatte sich der Leitung Häkims bei seiner Thronbesteigung angenommen und ihm die besten Rathschläge gegeben, denen er in den meisten Fällen gefolgt war, bis er am Ende seines Lebens sein ganzes Wesen änderte und schlechte Gesinnungen bekam und zwischen ihm und den Einwohnern von Fustat, wie wir er- zählt haben, die Zerwürfnisse entstanden, welche die Einäscherung der Stadt, die Plünderung ihrer Besitzthümer und die Kämpfe zwischen den verschiedenen Truppentheilen zur Folge hatten. Da gehörte sie zu de- nen, welche ihn wegen dieser Verderbnisse tadelten, über die Verken- nung derselben unter einander redeten und ihre Missbilligung offen aus- sprachen. Dadurch wandte sich das Herz ihres Bruders von ihr, seine Gesinnungen gegen sie änderten sich und er sagte ihr: Ich habe er- fahren, was für Unterredungen du führst, in welche du dich schicklicher Weise nicht einlassen solltest, und jetzt habe ich auch erfahren, dass du Männer zu dir kommen lässest, dass es mit deiner Keuschheit zu Ende und deine Jungfräulichkeit dahin ist; ich beabsichtige Hebammen kommen zu lassen, um deinen Zustand zu untersuchen, und wenn dem 1) Dies ist wahrscheinlich ihr Geburtsjahr, als ihr Vater 18 Jahre alt war; wie das Versehen Maecrizi I. Fon, 9, sie sei im Dsul-Ca’da 305 geboren, entstanden sein mag, ist nicht ersichtlich. K, Lga Kay Uber zul By u, WÄ> gr won wall wo, LEI SR en zul im AR 9 5 Eye ml aule ai, Kam put aid, We LE nd GIE n sli> ii Le an MON uns Kar uam SB En ae a a1 8 wuilßs sl Calıb une Keily)t Kuiäll, Lellyat gie Abd) (ja U wall il! at a5 Ugnke mil ads dl 19, 3 alt Amläll AR Je ale unalz! Br SA u (ale I Us UN im sale wit Li ‚al a5 Le} Sb Iaas al, Aal, I 95, ide wi; 05 il, N N lu Wü ar a lern 120 F. WÜSTENFELD, so ist, wie ich gehört habe, so lasse ich dich umbringen, ist es nicht so, so werde ich dich in deine vier Wände einsperren. Bei ihrer grossen Klugheit und höheren Einsicht, womit sie öfter an den Ausgang dachte, musste sie für das Reich ihres Vaters befürch- ten, dass es die Leute mit einem Stosse über den Haufen werfen könnten, dass ihr Bruder durch seine eigenen Soldaten könnte ermordet werden, dann würde das Ansehen ihrer Familie dahin sein und ihre Herrschaft zu Ende gehen, wenn die Truppen mit seinen Mördern ge- meinschaftliche Sache machten und ihn beseitigten, ohne seinen Sohn oder einen anderen aus seiner Verwandtschaft zum Herrscher einzu- setzen, aus Furcht, dass er für ihn Rache nehmen könnte. Sie war also entschlossen, die Sache zu ordnen und dies schwere Werk zum Ausgleich zu bringen, indem sie einen Anschlag gegen ihn aussann, wonach sie nach ihm seinen Sohn an seine Stelle zur Regierung bringen wollte, weil er bei ihr und unter ihrer Obhut war; desshalb traf sie die Veranstaltung zu seiner Ermordung auf diese Weise und schlug diesen Weg ein, bis durch sie die Ermordung ausgeführt, dann aber auch der beseitigt war, welcher dabei geholfen hatte (Ibn Dawwäs). Sie wurde hierin theils durch die Bestimmung bestärkt, welche ihr Bruder in Bezug auf die Nachfolge getroffen hatte, dass nämlich, mit Beiseite- setzung seines eigenen Sohnes el-Dhähir, ein Abkömmling ihres Ahn- herrn el-Mahdi Namens Abul-Cäsim Abd el-Rahim ben el-Jäs ben Ah- med (ben Obeidallah) zur Regierung kommen sollte, theils durch die EN lt Ahle za Kurbe sah wh, ushlüich, Ale ou a at RE BI a ze N aa gl a hd Je Kyste Kölell oe Ya BC, al) AS gr ul EST AN Aue „Eh rl > ads sli=Nl IS nal, a NR as de Kae wilß Sl ab un > u un a2 %, au 205 Win dp Wie I 89 in wüail zul ah le Meül Hu Lnall a3) a de el I A > u! 1 ee IP (m al Je GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 121 Ermordung der Officiere, der angesehenen Personen und Regierungs- beamten, deren er sich schuldig gemacht hatte. SLIDE HR) U, HEN sol, alünt, zuge (sugll Pü> !\Gegen das Ende der Nacht auf den Dienstag den 27. Schawwäl 411 verliess Häkim wie gewöhnlich das Schloss auf seinem Esel reitend und war früh Morgens bei dem Grabe des Fuccäi (Schenkwirthes) am Caräfa-Berge; ihm waren zwei Reitknechte gefolgt, von denen er hier einen zurückschickte mit neun Suweid-Arabern. um ihnen eine Unter- stützung zu geben, um die sie ihn ansprachen; dann kehrte auch der andere Reitknecht zurück und erzählte, dass er ihn bei dem Grabe ver- lassen habe. Die Leute kamen, um wie gewöhnlich den öffentlichen Aufzug zu halten, und warteten zu Pferde auf seine Rückkehr bis zum Donnerstag den letzten des genannten Monates. Endlich am Sonntag d. 3. Dsul-Ca’da zog der Sonnenschirmhalter Mudhaffar mit drei Kam- merherren des Häkim, Hatti el-Caklabi, Nasim, der den Vorhang be- sorgte, und dem Lanzenträger Baschtakin el-Turki, und einer Anzahl Türken und Kitäma hinaus bis zum Kloster el-Kuceir und dem be- kannten Orte Hulwän; sie beeilten sich und wollten eben den Weg nach den Sandhügeln einschlagen, da gewahrten sie den Esel, welchen er geritten hatte, oben auf der Spitze des Berges, ihm waren die beiden Vorderfüsse mit einem Schwerdt abgehauen und er hatte damit, während er noch mit Sattel und Zügel versehen war, Spuren eingedrückt, denen sie folgten. Sie bemerkten ausser seiner Spur in dem Erdboden noch die Spur eines Fussgängers, der hinter ihm und eines anderen, der vor ihm gegangen war und verfolgten sie immer weiter, bis sie an einen Schilfteich kamen östlich von Hulwän, einer der Soldaten ging hinein und fand darin Häkims Kleider, nämlich sieben Jacken mit Schnüren, die nicht aufgebunden waren, darin die Spuren von Dolchen; sie nahmen En 1) Der folgende Bericht über die Ermordung Häkims findet sich bei "@amal ed-din und Ibn Challikän gleichlautend. Histor.-philolog. Classe. XXV1. 1. Q 122 F. WÜSTENFELD, sie mit sich, kehrten in das Schloss zurück und niemand zweifelte, dass er ermordet sei. Als die Schwester Häkims sich über die Ermordung Gewissheit verschafft hatte, zeigte sie ihre Trauer darüber, schickte zu den sechs (neun) Suweid, welche bei ihm gewesen waren, liess Schwerdter herbei- bringen, womit sie geköpft werden sollten und stellte ihnen vor, wenn sie die Wahrheit bekennten, Häkim ermordet zu haben, wolle sie ihnen das Leben schenken, sie begnadigen und noch belohnen, wo nicht, so lägen die Schwerdter vor ihnen bereit. Sie antworteten einstimmig: Bei dem allmächtigen Gott, zu dem wir uns wenden, wir wissen eben- soviel davon als ihr, und es ist uns weiter nichts von ihm bekannt, als was wir euch gesagt haben. Da wurden ihnen die Köpfe abgeschlagen und sie gingen zu Gott als unschuldig bestrafte Märtyrer. Im Muharram 415 wurde ein Mann aus den Banu Husein festgenom- men, welcher im äussersten Oberägypten Unruhen angestiftet hatte; er bekannte, mit vier anderen Personen, die sich nach verschiedenen Ge- senden zerstreut hätten, Häkim ermordet zu haben; er zeigte ein Stück von der Kopfhaut Häkims und ein Stück gestreiftes Zeug von seinem Anzuge. Auf die Frage, wesshalb er ihn getödtet habe, antwortete er: aus Eifer für Gott und den Islam; und als er gefragt wurde, wie er es angefangen habe, zog er einen Dolch hervor, stiess ihn sich ins Herz und tödtete sich selbst, indem er sagte: so habe ich ihn umgebracht. Der Kopf wurde ihm abgeschnitten und mit dem, was man bei ihm gefunden hatte, nach Cähira in den Palast gebracht. Zwei andere der Mörder werden unten bei dem J. 450 genannt. el-Häkim hinterliess nur einen Sohn Abul-Hasan ’Ali, ein zweiter, Abul-Aschbal el-Härith, war als Kind am 19. Rabi’ II. 400 gestorben. Die Ober-Cadhi, welche während Häkims Regierung fungirten, waren: Abu Abdallah Muhammed ben el-Nu’män bis zu seinem Tode im Gafar 389; danach war die Stelle 19 Tage nicht besetzt, bis Abu Abdallah el-Husein ben ’Ali ben el-Nu’'män zugleich zum Oberhofpre- diger ernannt wurde, nach dessen im Ramadhän 394 erfolgten Absetzung Abul-Cäsim Abd el-Aziz ben Muhammed ben el-Nu’män in diese Dop- GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 123 pelstellung eintrat und die Richterstelle in Klag- und Beschwerdesachen dazu erhielt, el-Husein wurde sogar im J. 395 ermordet. Auch Abd el-Aziz wurde am 16. Ragab 398 wieder entfernt und Mälik ben Sa’id el-Färiki ernannt, nach dessen Ermordung am 25. Rabi’ II. 405 kein Ober-Cadhi war, bis Sonntag d. 11. Gumädä II. 405 Abul-Abbäs Ah- med ben Muhammed ben Abdallah ben Abul-Awwäm dazu befördert wurde, welcher bei Häkims Tode noch im Amte war. VI. Abul-Hasan ’Alı el-Dhähir. Nach dem Verschwinden Häkims warteten die Truppen fünf Tage, dann zogen sie zusammen zu seiner Schwester, der Prinzessin Sitt el- Mulk, und sprachen: unser Gebieter verweilt länger, als er sonst zu thun pflegt; sie beruhigte sie mit der Antwort, sie habe eben ein Billet von ihm erhalten, dass er übermorgen kommen werde, und sie entfern- ten sich. Sie liess dann durch Ibn Dawwäs an die Generäle Geld aus- theilen und am siebten Tage bekleidete sie ihres Bruders Sohn Abul-Hasan ’Ali mit einem prachtvollen Anzuge, und als die Truppen zur bestimm- ten Zeit erschienen, führte ihn der Wezir hinaus und rief laut: ihr Reichstruppen! unsere Gebieterin lässt euch sagen, dieser sei euer Ge- bieter, der Fürst der Gläubigen. Da liessen sie ihn hochleben, die Generäle stellten sich an die Spitze ihrer Truppen und hielten mit ihm zu Pferde einen Umzug durch die Stadt bis nach Mittag, dann entliess er die Menge bis zum andern Morgen, wo er wieder begrüsst wurde). Der von Häkim zu seinem Nachfolger designirte Abd el-Rahman hatte sich aus dem Staube gemacht. Abul-Hasan ’Ali war Mittwoch d. 10. Ramadhän 395 zu Cähira 1) Solche Scenen mögen sich mehrmals wiederholt haben und daher die ver- schiedenen Angaben über der Huldigung rühren; die bei el-Makin pag. 260 »Dien- stag den letzten Schawwäl 4ll« mit dem Zusatze »16 Tage nach der Ermordung seines Vaters« ist jedenfalls unrichtig. Q2 124 F. WÜSTENFELD, geboren und die feierliche Huldigung fand statt am Opferfeste d. 10. Dsul-Higga 411, wobei er den Titel el-Dhähir li’zdz dinillahi »der Sieg- reiche in der Stärkung der Religion Allahs« erhielt; er begab sich an dem Tage in dem grossen Festzuge mit Begleitung der Truppen, indem er unter dem Sonnenschirm ritt, nach dem allgemeinen Betplatze, wo er das Gebet sprach. Seine 'Thronbesteigung wurde nach allen Theilen von Ägypten und Syrien berichtet und seine Anerkennung gefordert; Sitt el-Mulk leitete die Geschäfte selbständig, machte nach allen Seiten hin Versprechungen, theilte Geschenke aus, und nachdem die Regierung aufs beste geordnet war, legte sie sie in die Hände des Wezirs Ibn Dawwäs, indem sie sagte: Ich wünsche dir die ganze Leitung des Rei- ches zu übergeben, deinen Lehnsbesitz zu vermehren und dich durch die Investitur auszuzeichnen, bestimme selbst einen Tag, an dem dies ge- schehen soll. Er küsste vor ihr die Erde, der Tag wurde festgesetzt, sie liess ihn und die Generäle einladen auf dem Schlosse zu erscheinen, dann wurden die Thore geschlossen, und nun ertheilte sie einem Eunu- chen den Auftrag: Geh in die Versammlung und sag den Generälen: dieser (Ibn Dawwäs) hat euren Herrn umgebracht, und dann haue ihn nieder. So geschah es und nicht zwei geriethen darüber in Streit. Sitt el-Mulk führte die Regierung weiter und wusste sich in ihrem An- sehen zu behaupten, bis sie nach vier Jahren starb. Alle Verbote in Bezug auf den Genuss von Speisen und Getränken wurden nun aufgehoben, sogar Wein und Most zu trinken gestattet und die Menschen konnten sich wieder den Vergnügungen hingeben. Der bisherige Staatssecretär Abul-Hasan '’Ammär ben Muhammed, unter dessen Leitung die erste Huldigung stattgefunden hatte, war zum Wezir erhoben, wurde aber sieben Monate nachher im Rabi I. 412 (Gamäl ed-din: im Dsul-Ca’da 412 abgesetzt, dann) umgebracht und Abul-Fatüh Müsä ben el-Husein, früher Oberst der Leibwache oder Polizeichef, darauf Staatssecretär, wurde mit dem Titel Badr ed-daula zum Wezir ernannt. Im Muharram 413 musste er wegen der Beschuldigung, sich übermässig bereichert zu haben, sein Amt niederlegen und an einem der 20er Tage des Schawwäl wurde er festgenommen und am anderen GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 125 Morgen hingerichtet; man fand bei ihm an baarem Gelde 620000 Di- nare. An seine Stelle kam der General Abul-Fath Mas’üd ben Tähir el-Wazzän mit dem Ehrentitel Schams el-Mulk el-Makin. In Syrien war um diese Zeit die Ägyptische Regierung fast ganz machtlos. Zwar hatte Sitt el-Mulk einen Indischen Sklaven Namens Birüz nach Haleb geschickt, welchem es gelang von Abu Schugä in Dienst genommen zu werden und ihn alsbald am 10. Rabf’ I. 413 in der Festung auf seinem Lager zu ermorden, sogleich aber bemächtigte sich dessen Freund Abul- Munaggim Badr der Regierung, bis eine grössere Ägyptische Armee eintraf, welcher sich Badr ergab. Die beiden ein- rückenden Generäle theilten sich so, dass Cafi ed-daula Abul-Hasan ’Alı ben Ga’far Ibn Falläh el-Kitämi die Stadt und Jumn ed-daula Sa’äda die Festung besetzte; an die Stelle des ersten kam bald darauf Sanad ed-daula Abu-Muhammed el-Hasan ben Muhammed Ibn Tha’bän el-Kitämi und der zweite wurde durch den Eunuchen Maucüf ersetzt. In Damascus, Ramla und ’Ascalon standen noch Ägyptische Truppen, welche im J. 414 unter dem Oberbefehl des damaligen Commandanten von Cäsarea, Anüschtakin el-Dizbiri gestellt wurden, der den Ehrentitel Muntachab ed-daula »der Erwählte des Reiches« erhielt. Es gab aber drei Usurpatoren, welche sich jetzt vereinigten um die Ägyptier zu vertreiben und das Land unter sich zu theilen: Hassän ben Dagfal sollte die Gegend von Ramla bis an die Ägyptische Gränze bekommen, Cälih ben Mirdäs von Haleb bis ’Äna am Euphrat und Sinän ben ’Aljän das Gebiet von Damascus. Hassan ging noch im J. 414 nach Ramla, setzte sich nach kurzer Belagerung, nachdem Anüschtakin sich zurück- gezogen hatte, in den Besitz der Stadt, plünderte sie aus und liess viele Einwohner umbringen. Gälih zog erst später nach Haleb, die Einwoh- ner, der Bedrückung der Ägyptier überdrüssig, übergaben die Stadt also- bald am 14. Dsul-Ca’da 415; die Besatzung der Festung leistete Widerstand, er liess seinen Secretär Abul-Mancür Suleimän ben Tüf zur Belagerung zurück, ging weiter nach Ballbeck und unterwarf sich das Land bis ’Äna. Wegen Mangel an Wasser und Proviant musste die Festung von Haleb capituliren; auf die Nachricht hiervon kam Gälih zurück, nahm 126 F. WÜSTENFELD, hier seinen Wohnsitz und führte, nachdem Maucüf hingerichtet war, eine milde Regierung bis zum J. 420'). An diesen Misserfolgen war wohl die Regierung zum grossen "Theil selbst schuld, da es den Armeen draussen an der nöthigen Unterstützung fehlen mochte, weil in Cähira fortwährend die bedenklichsten Palast- Intriguen gespielt wurden. Im Muharram 415 war der schwarze Eunuch Mi’dhäd zum General ernannt mit dem Titel ’Izz ed-daula Abul-Fa- wäris, wobei eine besondere Investitur stattgefunden hatte”). Mit ihm verbündeten sich die drei Beamten der Gross-Scherif el-Agmi, der Scheich Abul-Cäsim ’Ali ben Ahmed Nagib ed-daula el-Gargaräi und der Scheich Muhassin ben Bädüs, und sie kamen überein, den jun- gen Chalifen ganz seinen Spielereien und Vergnügungen zu überlassen, aber niemandem ohne ihre Erlaubniss den Zutritt zu ihm zu gestatten, sie selbst erschienen bei ihm jeden Tag einzeln, entfernten sich bald wieder und leiteten die Regierungsgeschäfte nach ihrem eigenen Er- messen; der Schirmträger Schams el-Mulk Mudhaffar, der Staatssecretär und Oberprediger Ibn Heirän, der Obervorsteher der Tälibiten und der Obercadhi wurden alle zwanzig Tage einmal zur Audienz zugelassen. Da in dem Jahre der Nil die nöthige Höhe nicht erreichte, trat Misswachs ein und in Folge dessen Theurung und Hungersnoth; um das Vieh nicht ganz auszurotten, wurde zuletzt verboten Rinder zu schlachten, nachdem das Stück mit 50 Dinaren bezahlt war; Junge Hühner und anderes Geflügel war gar nicht mehr aufzutreiben, sogar das Wasser wurde theuer, weil die Zahl der Camele zum Transport desselben immer mehr abnahm; die Leute boten ihr Hausgeräth zum Verkauf aus, es fanden sich keine Käufer. Von Seiten der Regierung geschah gar nichts um der Noth abzuhelfen, selbst die Soldaten litten 1) Ibn el-Athir IX, 162 sagt: »sechs Jahre«, weil er die Einnahme schon in das J. 414 setzt; el-Makin pag. 263 zählt dagegen nach seiner Angabe bis zum J. 420 nur vier Jahre und einige Monate. 2) Hierauf bezieht sich eine besondere Abhandlung in einer Sammlung der Religionsschriften der Drusen; vergl. de Sacy, Expose T. I. pag. CCCCLXXXVI. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 127 Mangel; einige der Stimmführer aus dem Volke wollten sich an den Kaufleuten vergreifen, doch kam es nicht dazu, dagegen nahmen sie den Scheich Muhassin fest und schlugen ihm den Kopf ab. Die Noth stieg immer höher, Krankheiten und Todesfälle mehrten sieh und zu allem Elend kam noch die Unsicherheit der Landstrassen. Fine Cara- wane, welche die Pilgerreise machen wollte, wurde, als sie eben von dem Sammelplatze bei Birkat el-Gubb (Gubb ’Amira) dicht bei Cähira aufgebrochen war, überfallen, ausgeplündert und mehrere getödtet, so dass alle umkehrten und die Reise unterblieb. Die Truppen des Hassän ben Dagfal waren bis an die Ägyptische Gränze nach el-’Arisch ge- kommen, sie überrumpelten el-Faramä, dessen Einwohner sowie die von Bilbeis sich nach Cähira flüchteten, wo durch Angst und Furcht die Noth noch gesteigert wurde. Das Volk sammelte sich vor dem Schlosse und rief el-Dhähir zu: Hunger! Hunger! o Fürst der Gläubigen, so ist es uns doch unter deinem Vater und Grossvater nicht ergangen. Aber im Schlosse selbst herrschte Mangel; als am Opferfeste die Speisen auf- getragen waren, fielen die Sklaven über die Tische her und nahmen alles mit sich fort. Die Cassen wurden leer, aber nur wenige brachten ihre Abgaben, womit die Bedürfnisse für den Chalifen bezahlt werden konnten. Der Pöbel machte Miene zu grösseren Excessen, gegen Tau- send Sklaven sammelten sich und wollten die Stadt plündern, es wurde durch Ausruf bekannt gemacht, dass jeder das Recht habe einen Skla- ven, der sich an ihm vergriffe, zu tödten. Die Bürger bildeten eine Sicherheitswache, und als die Sklaven sich vor den Thoren am Ufer des Nil zusammenrotteten, wurden Wälle aufgeworfen mit Durchgängen nach den Strassen und Gassen; Mi’dhäd zog mit Soldaten hinaus und zerstreute sie, eine Anzahl wurde festgenommen und hingerichtet. Die Sklaven hatten nach el-Gargaräi und anderen hohen Würdenträgern gesucht, diese mussten für ihre Sicherheit sorgen und konnten ihre Wohnungen nicht verlassen, und das Jahr ging zu Einde, ohne dass die Noth aufhörte. Im J. 416 wurden auf Dhähir's Befehl die Malikitischen Rechts- gelehrten aus Ägypten ausgewiesen und Swjüti erwähnt keinen, der zwi- 128 F. WÜSTENFELD, schen den Jahren 381 und 459 dort gestorben wäre; auch wurde ver- ordnet, dass die Prediger bei ihren Vorträgen das Buch „=, Aw} „cs 5y! »die Säulen des Islam und das Compendium des Wezir« zu Grunde legen sollten, und wer dies Buch auswendig lerne, solle eine Belohnung haben‘). — Im J. 417 erreichte der Nil wieder die normale Höhe und es gab an Allem Überfluss, nur wurde durch öffentliche Bekanntmachung verboten fehlerfreie Rinder zu schlachten, um sie dem Pflügen und der Bestellung des Ackerlandes nicht zu entziehen. el-Dhähir liess nach einem Sturze vom Pferde, der ohne Schaden abgelaufen war, 100000 Di- nare austheilen. Im J. 418 wurde mit dem Griechischen Kaiser ein Vertrag ge- schlossen, el-Dhähir in dessen Landen ins Gebet aufgenommen, in Con- stantinopel eine Moschee restaurirt und dabei ein Gebetausrufer ange- stellt; el-Dhähir liess die Auferstehungskirche in Jerusalem wieder auf- bauen?) und erlaubte denen, welche unter Häkim den Islam zum Schein angenommen hatten, zum Christenthum zurückzukehren und von dieser Erlaubniss machten viele Gebrauch. — Der Wezir Abu Muhammed el-Hasan ben Cälih el-Rudsbärf wurde abzesetzt und an seine Stelle kam Abul-Cäsim el-Gargaräi. Da ihm die Hände abgehauen waren (s. S. 103), wurde die schriftliche Ausfertigung seiner Befehle durch seine Secretäre Abul-Farag el-Bäbili und Abu ’Ali Ibn el-Räis besorgt. Endlich dachte man auch wieder ernstlich an Syrien. Es wurde ein grosses Heer ausgerüstet und unter Anüschtakin el-Dizbirt abgeschickt; Qälih ben Mirdäs und Hassän ben Dagfal stellten sich ihm entgegen, bei el-Ukhuwä:a in der Nähe von Tiberias am Jordan kam es im Gumädä I. 420 zur Schlacht, worin Cälih und sein jüngster Sohn das Leben verloren, deren Köpfe nach Cähira geschickt wurden. Der grösste Theil von Syrien wurde nun von den Ägyptischen Truppen wie- der besetzt, indess die beiden älteren Söhne des Cälih, Schibl ed-daula 1) Den Titel mit dieser Bemerkung hat Hagi Chalfa Nr. 5082 aus Macrizi T. I oo, 7 aufgenommen ohne weitere Erklärung. 2) Macrizi 1. 355; vergl. unten bei dem J. 429. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 129 Abu Kämil Naer und Mu’izz ed-daula Abu ’Olwän Thimäl kamen nach Haleb zurück und regierten dort gemeinschaftlich, bis im J. 421 Schibl ed-daula seinen Bruder vertrieb und die Regierung allein behielt. — Hassän ben el-Mufarrag hatte sich auf Griechisches Gebiet geflüchtet, kam im J. 422 mit einem Corps nach Apamäa, bemächtigte sich der Stadt, plünderte sie und machte die Einwohner zu Gefangenen; el-Diz- biri schickte im Lande umher, um Hülfstruppen gegen ihn anzuwerben. Am 16. Gumädä II. 420 war dem Chalifen ein Sohn geboren, welcher die Namen Abu Tamim Ma’add erhielt, und als er acht Monate alt war, im Cafar 421, wurde er zum Thronfolger ernannt; die Reichs- beamten erhielten an dem Tage Geschenke an kostbaren Kleidern und an das Volk wurden in freigebigster Weise Speisen ausgetheilt. — Im J. 422 drohte wieder eine Theurung zu entstehen, da das Wasser des Nil ausblieb, das Steigen erfolgte aber noch vier Monate später als gewöhnlich. — Der sonst so sanfte Character des Dhähir schlug ein- mal in das Gegentheil um und er beging eine Grausamkeit, wie sie bei seinem Vater nicht grösser vorgekommen war. Am 6. Schawwäl 423 liess er alle junge Mädchen der Angestellten und Diener, die sich im Schloss befanden, einladen um ihnen einen frohen Tag zu machen, wie ihn Ägypten noch nicht gesehen habe; sie erschienen alle in ihren schönsten Kleidern mit Schmucksachen geputzt und wurden in die Mo- schee geführt, dann liess er Bauleute kommen und den Eingang zu- bauen, so dass sie sämmtlich 2660 an der Zahl starben; sechs Monate nachher wurde Feuer angelegt und die Leichen verbrannten mit ihren Kleidern und Schmucksachen. — el-Dhähir hatte auch einen Prediger umbringen lassen, darüber entstand ein Aufstand des Volkes und der Soldaten, so dass man schon von seiner Absetzung sprach, und nur durch die Vertheilung grosser Geldsummen wurden die Gemüther beruhigt. Im J. 424 wurde ein Aufzug veranstaltet, in welchem der junge Prinz durch Cähira und Fustät geführt wurde; die Strassen waren wie an einem Festtage schön geschmückt, wo der Zug vorüberkam, warfen sich die Leute nieder und küssten den Boden und das an diesem Tage unter das Volk ausgestreute Geld belief sich auf 5000 Dinare. — Aus Histor.-philolog. Class. XXVI. 1. R 130 F. WÜSTENFELD, dem J. 425 wird erwähnt, dass während der Unruhen der Türkischen Besatzung in Bagdad sich die Lehre der Fatimiden dort sehr ausge- breitet und viele Anhänger gewonnen habe. Im J. 426 waren die Griechen mit einer grossen Heeresmacht nach Antiochia gekommen, um Haleb zu erobern; Schibl ed-daula zog ihnen entgegen und schlug sie in die Flucht, weil sie in der heissen Jahres- zeit an Wassermangel litten und ihre Anführer uneins waren; er ver- folgte sie bis 'Azäz, einem Städtchen mit einer festen Burg einen Tag nördlich von Haleb, machte grosse Beute und kehrte dann nach Haleb zurück. In demselben Jahre wüthete die Pest in Ägypten und ihr erlag auch el-Dhähir, er starb in dem Park el-Dakka am 15. Scha’bän 427 nach einer Regierung von 15 Jahren 8 Monaten und 6 Tagen in einem Alter von 31 Jahren 11 Monaten und 5 Tagen. Die ihm anerzogene Neigung zu Vergnügungen und Lustbarkeiten hatte er beibehalten und sie war auch auf die Unterthanen übergegangen, denn Gesang und Tanz waren zu seiner Zeit in Ägypten in hohem Grade beliebt. Für seine Mamluken hatte er einen besonderen Platz abstecken lassen, wo sie sich in allerlei Künsten und Fertigkeiten für den Krieg einübten; in dem Zeughause, welches neben dem Schlosse errichtet wurde und das Fahnen- Magazin hiess, waren 3000 vorzügliche Arbeiter für alle möglichen Gegenstände beschäftigt. Besonderes Gefallen hatte er an kostbaren Steinen und schickte an fremden Höfen umher, um solche einzukaufen. Der aus der Regierung seines Vaters herübergenommene Ober- Cadhi Abul-Hasan Ahmed starb im Rabi’ I. 418, ihm folgte Abu Mu- hammed el-Cäsim ben Abd el-Aziz ben Muhammed ben el-Nu’män, nach dessen Absetzung Abul-Fath Abd el-Häkim ben Salid el-Färiki, ein Bruder des von Häkim hingerichteten Mälik ben Said, an seine Stelle kam. Geschichte der Fatimiden Chalifen nach den Arabischen Quellen. Von F. Wüstenfeld. Dritte Abtheilung. Vorgelegt in der Sitzung der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften am 4. December 1880. VIN. Abu Tamim Ma’add el-Mustancir. In Cähira hatten sich zwei Jüdische Kaufleute hervorgethan, Abu Sa’d Ibrähim und sein Bruder Abu Nacr Härün, die Söhne des Sahl aus Tustar'), der erste machte weite Reisen in Handelsgeschäften um besonders seltene und kostbare Gegenstände zu erwerben, der zweite war Wechsler, bei ihm deponirten die Leute ihre Werthgegenstände und als Zwischenhändler nahm er den fremden Kaufleuten aus ’Iräk und anderen Gegenden ihre Waaren ab und verkaufte sie wieder; beide waren weit und breit bekannt und beliebt und hatten ein beträchtliches Ver- mögen erworben. Von Abu Sad hatte auch el-Dhähir vieles für seine Sammlungen erstanden und von ihm kaufte er auch eine schwarze Sklavin, welche die Mutter des Abu Tamim Ma’add wurde, und nachdem dieser im Alter von 7 Jahren und 2 Monaten unter dem Titel el- Mustangir billahi »der durch Allah zum Siege geführte« auf den Thron erhoben war, erhielt die Mutter einen grossen Einfiuss am Hofe und brachte ihren früheren Herrn Ahu Sa’d in ihre Nähe, der sich indess, so lan oe se der Wezir el-Gargaräi lebte, zurückhaltend verhielt. 1) Macrizi I. 424; dagegen I. 355, wo nur einer genannt wird, heisst er Abu Sa’d Sahl ben Härün, an anderen Stellen öfter Abu Sa’id Sahl; auch bei Ibn el- Athör X. 55 Abu Sa’id. Histor.-philolog. Classe.e XX VII. 3. A 2 F. WÜSTENFELD, Die Fortschritte, welche Anüschtakin el-Dizbiri in Syrien machte, nachdem er sich wieder in den Besitz von Damascus gesetzt hatte, führten dahin, auch die Unterwerfung von Haleb wieder zu versuchen; er brach mit einer grossen Armee dahin auf und Schibl ed-daula kam ihm entgegen. Am Örontes zwischen Hamät, Kafartäb und Scheizar kam es im Scha’bän 429 zur Schlacht, Schibl ed-daula verlor das Leben, seine Truppen zogen sich nach Haleb zurück, wo nun der Bruder Mu’izz ed-daula Thimäl wieder die Regierung übernahm. Da er sich aber vor el-Dizbiri nicht sicher fühlte, übergab er die Festung seinem Neffen Mucallad ben Kämil ben Mirdäs und ging in die Gegend am Euphrat, um die Banu Jumn und andere Araber zu Hülfe zu rufen, er erreichte aber seinen Zweck nicht und im Ramadhän 429 zog el-Dizbiri in Haleb ein. — Um diese Zeit schloss Mustancirs Mutter mit dem Griechischen Kaiser Michael IV. einen Frieden, wonach 5000 gefangene Muslimen in Freiheit gesetzt und dagegen die früher ertheilte Erlaubniss, die Auf- erstehungskirche in Jerusalem wieder aufbauen zu dürfen, erneuert wurde, der Kaiser schickte dahin Bauleute und grosse Summen Geldes, und sie wurde im J. 440 (1048) vollendet. el-Dizbiri nahm seinen Sitz in Damascus, stellte die Ruhe und Ordnung im Lande wieder her und brachte es sogar dahin, dass Schabib ben Watthäb el-Numeiri, Statthalter von Harrän, Sarüg und Racca, die Oberhoheit Mustancirs wenigstens dadurch anerkannte, dass er ihn in dem Kanzelgebet nannte, und als Schabib auf Antrieb des Nacr ed-daula Ibn Marwän im J. 430 das Gebet für die ’Abbasiden sprach, bedurfte es nur einer Drohung von el-Dizbiri, um im Dsul-Higga das Gebet für die Fatimiden wieder einzuführen. Durch seine Gerechtigkeit, Milde und Umsicht erwarb sich el-Dizbiri die allgemeine Zufriedenheit und Achtung, erregte aber zugleich den Neid und Hass des Wezirs Gar- garäl, und weil dieser gar keinen Grund zu einer Klage finden konnte, befahl er ihm endlich, seinen Secretär Abu Said, welcher in den Ver- dacht gebracht war, seinem Herrn Rathschläge gegen die Ägyptischen Interessen zu geben, aus seinem Dienste zu entlassen. el-Dizbiri wollte sich dazu nicht verstehen, antwortete ihm nicht darauf und es löste sich GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 3 das gute Einvernehmen zwischen ihnen. Fs war eine Anzahl Soldaten aus Damascus nach Cähira gekommen, um hier ihre Angelegenheiten zu besorgen; diese liess Gargaräi zu sich bescheiden, sie trugen Klagen gegen Dizbiri vor, Gargarät hielt auch mit der schlechten Meinung über ihn nicht zurück und brachte sie leicht dahin, dass sie bei ihrer Rück- kehr im Anfange des J. 433 ihre Cameraden in Damascus unter allerlei Vorwänden gegen Dizbiri aufwiegelten, welcher nun, da er das Ganze durchschaute, ihnen den Sold verweigerte, dadurch aber nur die Erbit- terung steigerte, so dass sie zur offenen Revolte übergingen. Sie rückten vor sein Schloss vor der Stadt, begleitet von dem Pöbel, welcher plün- dern wollte, und da Dizbiri das Nutzlose eines Widerstandes gegen die Übermacht einsah, zog er sich mit 40 treu gebliebenen aus seiner jungen Garde zurück, indem sie Pferde und Werthgegenstände, soviel sie in der Eile zusammen bringen konnten, mit sich nahmen. Fr wandte sich nach Ba’lbeck, wo ihm der Präfect den Eintritt verweigerte und ihm einen Theil seiner Habe abnehmen less, auch die ihm nachsetzenden Soldaten plünderten noch soviel sie konnten, und nicht besser erging es ihm bei Hamät. Erst bei el-Mucallad ben Munkids el-Kinäni in Kafartäb, an den er geschrieben hatte, fand er Hülfe, er stiess mit 2000 Mann von dort zu ihm und sie erreichten im Rabi’ II. Haleb, wo Diz- biri einen Monat nachher am 15. Gumädä I. 433 starb‘). Von nun an ging es mit der Macht der Ägyptier in Syrien rasch rückwärts. Gargaräi hatte schon vorher den Commandanten von Alexan- dria Näcir ed-daula el-Husein ben Hasan Ibn Hamdän zum Präfecten von Syrien ernannt, dieser konnte sich indess kaum in Damascus be- haupten, Palästina wurde wieder von Hassän Ibn Mufarrag in Besitz genommen und in Haleb zog Mu’izz ed-daula T'himäl ohne Schwerdt- streich wieder ein, die Besatzung der Festung, in welcher sich noch die Frau des Dizbiri befand, hielt sich noch, da aber die aus Ägypten ver- langte Hülfe ausblieb, ergab sie sich im Cafar 434 an Mw’izz ed-daula. 1) Ibn el-Athir IX. 163 u. 343; oder am 25. Gumäda I. el-Makin pag. 269; oder im Gumädä I. Ibn Chaldün IV. 62; am 15. Gumädä II. Abultida Ill. 116. AD 4 F. WÜSTENFELD, Im Ragab dieses Jahres trat in Cähira ein Mann auf Namens Sik- kin, welcher behauptete der wiedererstandene Hakim zu sein, mit dem er Ähnlichkeit hatte. Viele, die an die Rückkehr Häkims glaubten, hingen ihm an, sie wollten mit ihm das Schloss des Chlalifen plündern und machten selbst die Wache, die sich dort ihnen widersetzte, durch das Vorgeben, er sei Häkim, stutzig; dann kam ihnen die Sache doch verdächtig vor, sie nahmen Sikkin fest, stürzten sich auf seine Anhänger, tödteten viele derselben und nahmen mehrere gefangen, welche lebendig ans Kreuz geheftet und mit Pfeilen beschossen wurden, bis sie todt waren. Als Beispiel von dem ungeheuren Luxus, welcher in jener Zeit am Hofe zu Cähira herrschte, erzählt Macrizi 1. 475 u. 479, dass der Wezir el-Gargaräi noch in seinem letzten Lebensjahre 436 eine Gondel und dazu einen Pavillon mit Vorhängen und einen kleinen Kahn bauen liess, wozu 167700 gemünzte Silber-Dirhem verwandt wurden; der Verfertiger erhielt für seine Arbeit und für die angebrachte Vergoldung noch 2700 Dinare besonders. Der damalige Curs des Geldes war 100 Silberdirhem — 6! Dinar d.i. 16 Dirhem = 1 Dinar. Im demselben Jahre machte der Jüdische Kaufmann Abu Sa’d der Mutter des Chalifen das so gen. Silber-Schiff zum Geschenk mit einem Zelt, dessen Silberwerth 130000 Dirhem betrug, Arbeitslohn und Vergoldung kostete 2400 Dinare, dazu noch die bedeutenden Auslagen für die Bekleidung. 36 Vergnügungs- bote hatten mit ihrer Ausschmückung 400000 Dinare gekostet. Als im J. 436 der Wezir el-Gargaräi starb, erhielt auf den Vor- schlag der Mutter des Chalifen Ibn el-Anbäri diese Stelle und von nun an machte sich der Einfluss des Abu Sa’d geltend. Schon bald nachher war sein Bruder Abu Nacr von einem Diener des Ibn el-Anbärt beleidigt und glaubte, dass es nur einer Anzeige bei diesem bedürfe, um sich Genugthuung zu verschaffen oder wenigstens eine Entschuldigung zu veranlassen, aber im Gegentheile bekam er von ihm noch viel ärgere Beleidigungen zu hören und Abu Nacr beklagte sich desshalb bei seinem Bruder Abu Sa’d, dass der Wezir seine Gesinnungen gegen sie geändert habe. Abu Sa’d hörte nun nicht auf, die Mutter gegen ihn aufzubringen, bis der Chalif auf ihre Vorstellung den Ibn el-Anbäri absetzte und auf GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 5 Abu Sa’ds Empfehlung den Abu Mancür (oder Abu Nacr, Abul-Fath) Cadaca ben Jüsuf el-Fellähi, einen zum Islam übergetretenen Juden, zum Wezir ernannte; er hatte in Syrien unter Dizbiri gedient, aber aus Misstrauen gegen ihn diese Stelle verlassen und war nach Cähira ge- kommen und bei Gargaräi eingetreten; jetzt blieb er ganz von Abu Sa’d abhängig. Die Intriguen gegen Ibn el- Anbäri wurden dann fort- gesetzt und ihm Dinge, namentlich Unterschlagungen nachgesagt, die gegen ihn aufbringen mussten, bis er endlich festgenommen, seines Ver- mögens beraubt und am 5. Muharram 440 hingerichtet wurde (Macrizi I. 425). Je mehr Cadaca sich in seiner Stellung befestigte, um so mehr wurde ihm die Beschränkung durch Abu Sa’d lästig und er fürchtete ihn sogar. Desshalb suchte er durch Erhöhung des Soldes sich die Tür- kische Leibwache geneigt zu machen, und als er seiner Sache sicher war, brachte er sie dahin, dass sie Abu Sa’d umbrachten. Dadurch ver- feindete er sich mit der Mutter des Chalifen und neun Monate nachher bereitete sie ihm dasselbe Schicksal. Sein Nachfolger Abul-Barakät el-Husein (Hasan) ben ’Imäd ed-daula Muhammed, ein Bruderssohn des Abul-Cäsim el-Gargaräi, trat noch im J. 440 sein Amt an; er behandelte die Türkische Leibwache schlecht und fing an für el-Mustancir Neger- sklaven zu kaufen, als aber deren Anzahl immer grösser wurde, suchte die Mutter den Chalifen gegen dieselben einzunehmen, indess war er bereits verständig genug um einzusehen, dass er sich dadurch schaden könne, und schenkte ihr kein Gehör. Desshalb änderte sie ihre Gesin- nungen gesen Abul-Barakät und ruhte nicht, bis er im Schawwäl 441 abgesetzt wurde. Nach ihm kam Abul-Fadhl Cäid ben Mas’üd und als auch dieser im Muharram 442 entlassen wurde, erhielt Abu Mu- hammed el-Hasan (el-Husein) ben ’Ali ben Abd el-Rahman el-Jäzüri das Wezirat. Er stammte aus Jäzür, einer kleinen Stadt an der Küste bei Ramla, von einer dort begüterten Schiffer- Familie‘). Als er die 1) Bxc bedeutet sowohl Schiffer als Ackerbauer und daher >35 Ackerbau oder Schifffahrt, Ibn el-Athir IX. 387, und da Ibn Chaldün VI. W, 3 v. u. dafür ze setzt, was nur Schiffer bedeutet, so ist auch e® in diesem Sinne zu nehmen und 6 F. WÜSTENFFLD, Pilgerreise machte und auf der Rückkehr in Medina die Moschee be- suchte, fiel ein Stück Tünche von der Mauer der Begräbnisskammer des Propheten ihm auf die Schulter und einer der Vorsteher deutete ihm daraus, dass er zu einem hohen Posten gelangen würde, und bat sich eine Erkenntlichkeit aus, wenn dies in Erfüllung ginge. Er gehörte zu der Secte der Hanefiten, war Cadhi von Ramla geworden und seine Frau ging einst zu der Frau des Emir von Ramla und stellte ihr den Antrag, die Tochter des Emir mit dem Sohne des Jäzürl zu verheirathen. Dem Emir. als er dies von seiner Frau hörte, schien es unter seiner Würde und eine grosse Anmassung zu sein, er schickte hin und wollte el-Jäzüri festnehmen lassen, er entkam indess und begab sich nach Ägypten, wo er eine Anstellung als Cadhi erhielt und bald nachher Wezir wurde, zugleich auch Ober-Cadhi und Ober-Prediger, welche Stellen noch nicht in einer Person vereinigt gewesen waren. Er erin- nerte sich jetzt des Vorstehers in Medina, erfüllte sein Versprechen gegen ihn und erwies den beiden heiligen Städten viel Gutes. Im J. 440 wurde ein Versuch gemacht Haleb wieder zu gewinnen. Eine grosse Armee aus Ägypten unter Anführung des Näcir ed-daula Ibn Hamdän, Statthalters von Damascus, traf im Gumädä II. dort ein und fing an die Stadt zu belagern; Mu’izz ed-daula Thimäl hatte 5000 Mann Reiterei und Fussvolk zusammengebracht, zog mit ihnen hinaus und lieferte eine grosse Schlacht, in welcher er gegen den Feind stand- hielt, bis er sich am Abend in die Stadt zurückzog. Ebenso verliefen der zweite und dritte Tag und als die Ägyptier, welche gar keinen Widerstand zu finden gedacht hatten, einsahen, dass sie nichts ausrichte: könnten, gaben sie die Belagerung auf. In der nächsten Nacht überfiel sie ein so gewaltiger Platzregen, dass der kleine Fluss Kuweik wie ein Strom ihr Lager überfluthete, das Wasser stieg auf zwei Manneshöhen und wenn sie nicht eilig sich davon gemacht hätten, würden sie er- trunken sein; sie verloren einen grossen T'heil ihrer Pferde und ihres nicht nöthig Zn in cn zu ändern und »Ackerbauer« zu übersetzen, wie de Slane vorgeschlagen hat. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 7 Gepäcks und Näcir ed-daula trat den Rückmarsch nach Damascus an, wo er bei seiner Ankunft im Ragab 440 von seinem dortigen Nach- folger, dem Emir Tarak, festgenommen und nach Ägypten geschickt wurde. — Eine neue Expedition hatte keinen besseren Erfolg. Der Eunuch Abul-Fadhl Rifk wurde mit einer Armee von 30000 Mann nach Haleb geschickt, erlitt im Rabr I. 441 eine Niederlage, wobei er selbst verwundet in Gefangenschaft gerieth, in der er starb). Nun wünschte indess Mu’izz ed-daula mit Mustancir Frieden zu schliessen, er schickte seinen Sohn und seine Frau die Fürstin Alawija nach Cähira, welche dem Chalifen 40000 Dinare und kostbare Geschenke überbrachten, und erhielt dafür seine Bestätigung als Statthalter von Haleb. Wir haben die Geschichte von Africa nicht weiter verfolgt, weil sie für Ägypten fast ganz ohne Bedeutung war; seit dem J. 377 (Abth. 2. S. 52) hatten die Fatimiden nicht mehr versucht ihren Einfluss dort geltend zu machen, sie begnügten sich damit, dass in dem neu erstandenen Erb- reich aus dem Berberischen Stamme der Canhäga°) jeder neue Herrscher zum Schein seine Bestätigung aus Cähira einholte, einen jährlichen Tribut bezahlte, durch Geschenke sich die Wezire geneigt erhielt und vor allem durch Nennung des Namens des Chalifen im Kanzelgebet dessen Oberhoheit anerkannte, im übrigen regierten sie ganz unumschränkt und waren fast beständig in innere Kriege verwickelt. Dies dauerte so lange, bis el-Mu’izz ben Bädis auch den letzten Rest einer Abhängigkeit von den Fatimiden abstreifte. Schon aus religiöser Überzeugung war er ihren Lehren abgeneigt und dem Glauben der Sunniten ergeben, zu- dem hatte er mit den 'Abbasiden in Bagdad Verbindungen angeknüptt, von wo man ihm auf das bereitwillisste entgegenkam. Dagegen war 1) Ibn el- Athir IX. 163. Macrizi 1. 356. Die widersprechende Nachricht, Ibn el-Athir IX. 383, dass Thimäl im J. 441 sich aus Haleb zurückgezogen habe und die Ägypter dort eingezogen seien, ist danach zu berichtigen. 2) Bulukkin + 373, el-Mangür 7 386, Bädis + 406, el-Mu’izz 7 453. 8 F. WÜSTENFELD, zwischen ihm und dem Wezir el-Jäzüri ein gespanntes Verhältniss ein- getreten, da er sich dessen Befehlen widersetzte und ihm nicht die schul- dige Ehrerbietung erwies, indem er sich z. B. in seinen Zuschriften nicht mehr »seinen unterthänigsten Diener«, sondern iu »seinen Ge- schäftsträger« nannte, und die Sprache war zwischen ihnen immer ge- reizter geworden, bis es zum offenen Bruch kam‘). Im J. 435 (Ibn el- Athir, oder 437 Ibn Chaldün) schickte ihm der Chalif el-Cäim auf dem Wege über Constantinopel mit anderen Geschenken ein Schwerdt, ein Pferd und Fahnen mit den Inschriften der ’Abbasiden. Die Gesandt- schaft traf an einem Freitag in Keirawän ein, die Fahnen wurden so- gleich in die Moschee gebracht, wo der Prediger Ibn el-Fäkät eben das zweite Gebet beginnen wollte; er ertheilte den Fahnen den Segen, schloss el-Cäim in das Gebet ein, damit war die Lossagung von den Fatimiden ausgesprochen und ihre Fahnen wurden verbrannt. Indess fand dies Vorgehen entschiedenen Widerspruch, die Haupt- städte Susa, Cafca, Safäkis, Bäga und fast ganz Magrib empörten sich, und es wurde el-Mu’izz schwer, sich in Keirawän zu behaupten. In Ägypten bot der Wezir den Arabischen Stamm Hiläl auf, nach Africa zu ziehen und das Land in Besitz zu nehmen, jeder Mann erhielt ein Goldstück und im J. 440 brachen sie auf, überflutheten mit ihren Fa- milien und Heerden Barca und Tripolis, von wo el-Mu’izz seine Streit- macht zurückgezogen hatte, die Bewohner flüchteten und da den Arabern 1) Dies Zerwürfniss zwischen el-Mu’izz und dem Wezir erwähnen fast alle Hi- storiker, am ausführlichsten Gamäl ed-din, welcher dann den gänzlichen Abfall des ersteren von el-Mustangir durch die Einführung des Kirchengebetes für den 'Abba- siden el-Oäim erst in das J. 448 setzt. Nur Ibn Chaldün bemerkt, dass einige »un- richtig« angäben, nicht Jäazüri sondern schon el-Gargarät [ed. Bulak IV. ıf, 15 fal- sche Lesart: el- Gurgäni] habe dem Chalifen den Rath gegeben, die Araber nach Africa zu schicken; er fährt dann fort: Nun sandte el-Mustancir seinen Wezir im J. 441 zu den Arabischen Stämmen, liess jedem ihrer Anführer ein unbedeutendes Geschenk, jedem gemeinen Manne ein Camel und ein Goldstück geben, u. s. w. Alles dieses passt nicht zu den bestimmten Zeitangaben, dass Gargaräi schon im J. 436 starb, Jäzüri erst im J. 442 Wezir wurde und die beiden Haupt-Invasionen der Araber in Africa von 440 bis 442 stattfanden. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 9 das Land gefiel, luden sie noch andere verwandte Stämme ein zu ihnen zu kommen. Diese suchten hierzu bei el-Mustaneir um Erlaubniss nach und bezahlten ihm nun ihrerseits dafür je ein Goldstück, so dass er mehr wiedererhielt, als er früher ausgegeben hatte, und diese zweite Übersiedelung erfolgte von 441 bis 442. Um sie vom weiteren Vor- dringen zurückzuhalten, sammelte el-Mu’izz aus seinem Stamme Cin- häga, den verwandten Zanäta und den früher eingewanderten Arabern ein Heer von 30000 Mann und ging ihnen entgegen. Drei Tagemärsche von Keirawän und einige Meilen von Cäbis am Berge Gandarän') kam es im J. 443 zu einer grossen Schlacht, el-Mu’izz wurde geschlagen, nachdem seine Araber zu den neuen Eindringlingen übergegangen waren und die Cinhäga 3300 Mann verloren hatten. Die Araber eroberten nun das’ ganze Land bis Tunis und theilten es unter sich, es entstanden mehrere kleine Reiche und die Herrschaft der Fatimiden in Africa nahm ein Ende, während el-Mu’izz und seine Nachfolger sich noch fast hun- dert Jahre in el-Mahdia behaupteten. In Ägypten selbst brachen im Scha’bän 443 bedenkliche Unruhen aus. Mustancir hatte einen Mann Namens el-Mucarrib zum Anführer der Banu Curra ernannt, der ihnen sehr verhasst war; sie desertirten desshalb und verlangten seine Entfernung, und als der Chalif ihn nicht entlassen wollte, zeigten sie einen offenen Widerstand. Sie lagerten Fustät gegenüber in Giza, begingen allerlei Gewaltthätigkeiten und Mustaneir liess ein Corps übersetzen und sie angreifen, es wurde aber mit grossen Verlusten zurückgeschlagen. Die Banu Curra zogen dann weiter ins Land hinein und es wurde ihnen eine grössere Armee aus den Stämmen Teij, Kalb und anderen zur Verfolgung nachgeschickt, die ihnen im Dsul-Ca’da 443 eine solche Niederlage beibrachte, dass sie nach Fustät zurückkehren konnte und nur ein Observationscorps aufstellte, 1) Ibn el-Athör IX. 389, oder Heidarän bei /bn Chaldün, Bulac. VI. to, 9, wo 6 in wo zu verbessern ist. Histor.-philolog. Olasse. XXVIl. 3. B 10 F. WÜSTENFELD, bis sie sich ganz unterwarfen. Die bisherigen Wohnsitze der Curra in el-Buheira wurden von den Banu Sinbis, einem Zweige der Teij, in Besitz genommen, welche Jäzüri aus Gaza dazu einladen liess‘). Um dieselbe Zeit’) trat in Jemen ein Mann auf Namens Abul- Hasan ’Ali ben Muhammed el-Culeihi, welcher sich für die Fatimiden erklärte. Sein Vater, ein Sunnitischer Cadhi in Jemen, war durch den Sendboten ’Ämir ben Abdallah el-Zawächi?) für die Schritische Lehre gewonnen, hatte sich in Mekka mit 60 Männern verbündet, wurde durch die letztwillige Bestimmung des ’Ämir zum Führer der Partei ausersehen und erzog seinen Sohn 'Ali in dieser Lehre‘). ’Ali verheirathete sich mit einer Tochter seines Oheims Schihäb, welche sehr schön und unter dem Namen el-Hurra »die hehre Frau« bekannt war und mit Festigkeit des Willens eine edle Gesinnung verband. Nachdem ’Ali in dem Orte Maschär im District Haräz drei Tagereisen von Zabid seine Macht be- festigt, zahlreiche Anhänger gewonnen und ein grosses Vermögen er- worben hatte, schrieb er an el-Mustancir, gab sich ihm als seinen Send- boten zu erkennen, liess ihm 70 kostbare Schwerdter an den Griffen mit einem Uarneol verziert überreichen und bat ihn um Erlaubniss, mit einer Armee in Tihäma einfallen und die Einwohner bekriegen zu dürfen. Die Frlaubniss wurde gegeben, er vertheilte Geld, sammelte Mann- schaften, war überall siegreich, und das J. 450 war noch nicht abge- laufen, als in Jemen kein Berg, kein Thal, kein Feld übrig blieb, das er nicht erobert hätte, nachdem Ibn Sädil und Ibn el-Kureidi, die Statt- halter des ’Abbasiden Chalifen el-Cäim, ebenso Hamdän, Fürst von Can’ä, und Nagäh, Fürst von Zabid, vertrieben waren; letzteren liess 1) Macrizi über die in Ägypten eingewanderten arabischen Stämme, 8. 49. 2) Macrizi 1. 356 im J. 442; Ibn el-Athir IX. 422 im J. 447; Jäcät IV. 535 im J. 448; oder nach der Historia Jemanae ed. Johannsen pag. 127 und Abulfida III. 190 schon im J. 429; die obige ausführliche Nachricht findet sie bei Gamal ed- din ohne Zeitangabe über den Anfang der Bewegung. 8) d. i. aus Zawächi, einem Dorfe im Distriete von Haräz nahe bei Zabid. Bekri geogr. Wörterb. S. 442. Jäcät Il. 853. 4) Etwas abweichend dargestellt von Ibn Challikän No. 495. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 11 er, nach mehreren Versuchen ihn aus dem Wege zu schaffen, durch ein junges Mädchen, welches er ihm als Geschenk nach der Stadt Kadrä zugesandt hatte, im J. 452 vergiften. In Can’& errichtete er mehrere Schlösser, nahm die Söhne der Jemenischen Fürsten mit sich und liess sie beisich in den Burgen wohnen; nach Ägypten schickte er als Zeichen der Huldigung Lebensmittel. Er hatte geschworen, in Tihäma keinen zum Statthalter zu ernennen, der ihm nicht 100000 Dinare bezahlte; seine Frau Asmä überreichte ihm diese Summe im Namen ihres Bruders As’ad ben Schihäb und dieser erhielt die Stelle. "Ali fragte aber doch, woher sie das Geld habe; sie antwortete: Es kommt von Gott, denn Gott beschenkt, wen er will, ohne Abrechnung. Er lächelte und merkte wohl, dass es aus seinem eigenen Schatze genommen sei, und sagte: Dies ist unser Darlehn, welches zurückgegeben ist, wir sorgen für den Unterhalt unsrer Familie und sie begünstigt unseren Bruder. — ’Ali beherrschte seit 455 das ganze Land von Mekka bis Hadhramaut, führte indess ein mildes Regiment, indem er keinen zwang die Schritische Lehre anzunehmen. sondern die Sunniten duldete.. Im J. 473 wollte er die Wallfahrt nach Mekka machen; im Dsul-Ca’da brach er mit einem Gefolge von 2000 Mann auf und als er drei Tagereisen von Zabid bei el-Mahgam neben der Cisterne Umm el-Duheim, auch Bir Umm Ma’bad genannt (Jäcüt II. 511), lagerte, wurde er von Said el-Ahwal, dem Sohne des vertriebenen und ermordeten Nagäh, welcher mit 5000 Mann aus Habessinien herübergekommen war, überfallen und nebst seinem Bruder Abdallah und anderen Verwandten getödtet, deren Köpfe dem Sieger vorangetragen wurden, als er seinen Einzug in Zabid hielt. Hier gerieth auch die Asmä in seine Hände, welche ein volles Jahr bei ihm in der Gefangenschaft blieb, bis ihr Sohn Ahmed sie befreite und das Reich wieder eroberte. Da die Schfitischen Lehren eine immer grössere Verbreitung fanden, hielt man es im J. 444 in Bagdad für nöthig, über die von den Äsyp- tischen Herrschern fälschlich behauptete Abstammung von ’Ali und B2 12 F. WÜSTENFELD, Fätima wiederholt eine Urkunde aufzunehmen, welche wiederum von den angeschensten ’Aliden, ’Abbasiden, Rechtsgelehrten und "Ulemas unterzeichnet, von Notaren beglaubigt und in vielen Abschriften in den Städten und auf dem Lande verbreitet wurde. — Wenn schon zwischen den beiden orthodoxen Secten der Schäfliten und Hanbaliten wegen der verschiedenen Ansichten über den Gebrauch einer Gebetformel im J. 447 in Bagdad ernstliche Streitigkeiten stattfanden, so waren die Un- ruhen. welche wegen der täglich dort sich mehrenden Schriten einige Male in Strassenkämpfe übergingen, noch bedeutungsvoller, aber un- gleich wichtiger die politischen Vorgänge mit religiösem Hintergrunde. Abul-Härith Arslän el-Basäsiri, Befehlshaber der Türkischen Truppen in Bagdad, welcher die ehrgeizigsten Absichten hatte, unterhielt schon lange mit el-Mustancir Verbindungen und wegen seines sehr eigenmächtigen Verfahrens war es zwischen ihm und dem Chalifen el- Cäim zu eınsten Zerwürfnissen gekommen. Während er unter dem Wezir Abul-Cäsim ’Ali Ibn el-Maslama, gen. Rais el-Ruasä, mit dem er auf sehr gespanntem Fusse stand, in Wäsit abwesend war, wurde aus einer geringen Veranlassung sein Palast in Bagdad mit Wissen und unter Begünstigung der Regierung im Ramadhän 446 von dem Volke geplündert und verbrannt, seine Familie in Verwahrsam gebracht und unter Aufsicht gestellt, und auf seine Beschwerde hierüber sagte ihm der Wezir unter Verhöhnung, wobei er die Zunge ausstreckte, ins Ge- sicht, dass er mit Mustancir im Briefwechsel stehe. Der Chalif drang auf seine Entlassung aus der Armee. Unterdess hatte der Sultan Tugrulbeg nach seinem Feldzuge gegen die Griechen es für nöthig gehalten, seine eigenen Staaten zu ordnen, und er kam dann von el-Reij im Muharram 447 wieder nach Hamadsän; von hier gedachte er, unter dem Vorgeben die Wallfahrt machen und die Sicherheit der Wege nach Mekka herstellen zu wollen, seinen Marsch über Bagdad durch Syrien nach Ägypten zu nehmen, um der Herrschaft der Fatimiden ein Ende zu machen. Er hatte seine Truppen nach Di- nawar, Carmisin und Hulwän voraufgehen lassen und sich dann selbst nach Hulwän begeben. Auf die Nachricht hiervon brach der Sultan | | GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 13 Abu Nacr Churra Feirüz el-Malik el-Rahim von Wäsit auf, um Bagdad zu schützen, und auf dem Marsche traf ihn der Befehl des Cha- lıfen, Basästri zu entlassen, und dieser begab sich zu seinem Schwager Dubeis ben Mazjad nach Hilla Banu Mazjad am Euphrat bei Babylon, und hier wurde erst recht durch Hineinziehung der Generäle in das Complot die Verbindung mit Mustancir fortgesetzt. Tugrulbeg schickte einen Gesandten nach Bagdad. um den Chalifen seiner Unterthänigkeit zu versichern und der Türkischen Besatzung sein Wohlwollen auszudrücken; der Chalif lud ihn selbst noch ein zu kom- men, um sich unter seinen Schutz zu stellen, die Türken dagegen wollten von ihm nichts wissen und verlangten ihren Anführer Basäsiri zurück. Sie wurden mit Versprechungen hingehalten, bis el-Malik el-Rahim in der Mitte des Ramadhän in Bagdad einrückte und den Auftrag erhielt. die weiteren Verhandlungen mit Tugrulbeg zu leiten; es schien ihm zunächst am gerathensten die Türkischen Truppen zu entfernen, und sie bezogen ein Lager ausserhalb der Stadt. Dann wurden durch eine Gesandschaft Tugrulbeg die Freundschaftsversicherungen erwiedert und ihm angeboten, in dem Kanzelgebete genannt zu werden, und auf Be- fehl des Chalifen geschah dies am 22. Ramadhän in allen Moscheen von Bagdad. Der Wezir Rais el-Ruasä ging ihm mit einem grossen Gefolge nach dem an Bagdad anstossenden Gebiete von Nahrawän entgegen und Montag d. 25. d. M. hielt Tugrulbeg seinen Einzug in Bagdad. Schon am folgenden Tage kam es zu Reibungen zwischen den Selgukischen Soldaten und den Einwohnern, jene formirten sich alsbald in geschlos- senen Reihen, das ungeordnete und unbewaffnete Volk suchte vergebens Schutz und Hülfe bei dem Sultan el- Malik el-Rahim und seinen vor der Stadt gelagerten Truppen, und die Selguken plünderten mehrere Stadtviertel, darunter die Wohnung des Wezir Rais el-Ruasä. Der Cha- lif wollte die Sache vermitteln, indess Tugrulbeg mass dem Sultan und dessen Truppen alle Schuld bei und sagte: wenn sie sich unschuldig fühlen, mögen sie zu mir kommen. Sie liessen sich dazu bereit finden, nachdem ihnen der Chalif einen Geleitsbrief für ihre Sicherheit ausge- stellt hatte, als aber el-Rahim mit seinem Generalstabe in das Selgu- 14 F. WÜSTENFELD, kische Lager kam, wurden sie von den Soldaten festgenommen und ihrer kostbaren Anzüge beraubt, die Beschwerde des Chalifen hatte zur Folge, dass el-Rahim alsobald in die Festung nach Sirawän abgeführt, später nach el-Reij gebracht wurde, wo er im J. 451 starb; nur einige der Generäle waren wieder freigelassen, ihr Vermögen jedoch eingezogen, und sie begaben sich zu Basäsiri, um sich ihm anzuschliessen. Desshalb erhielt Dubeis von Tugrulbeg den Befehl, Basäsiri aus seiner Nähe zu entfernen, er ging nach Rahba-Mälik, einer Stadt am Euphrat, wo die Hauptstrassen von Bagdad, Rakka, Haleb und Damascus zusammen- treffen, und erklärte sich hier offen für den Chalifen Mustaneir. Das- selbe geschah von Mahmüd el-Chafägi, welcher in Safäthä und ’Ain el- Tamr in der Nähe von Kufa commandirte, indem er Mustangir in dem Kanzelgebete als Oberhaupt der Gläubigen nannte. — Tugrulbeg liess das Regierungsgebäude in Bagdad wiederherstellen und erweitern, und bezog es im Monate Schawwäl. Während dann Tugrulbeg ein Jahr lang unthätig in Bagdad blieb, brachte Basäsiri eine Armee zusammen, vereinigte sich wieder mit Du- beis und sie zogen gegen Mosul, um den Statthalter Kureisch ben Bad- rän von dort zu vertreiben. Diesem schickte Tugrulbeg seinen Vetter Kutulmisch zu Hülfe, bei Singär stiessen sie auf einander, Kureisch wurde geschlagen, verwundet und gefangen genommen, indess von Du- beis ehrenvoll empfangen, er schloss sich mit seinem Bruder Mucbil der Partei an und sie besetzten Mosul, wo alsbald von Mustancir Ehren- geschenke für Basäsiri, Dubeis und alle Generäle eintrafen. In Bagdad wurden die Zustände immer unerträglicher, die Sel- gukischen Soldaten breiteten sich in der Stadt aus, vertheuerten die Lebensmittel und erlaubten sich gegen die Einwohner alle möglichen Be- lästigungen; der Chalif liess durch Vermittlung seines Wezirs Rais el-Ruasä und des ’Amid el-Mulk el-Kunduri, Wezirs des Tugrulbeg, bei diesem Beschwerde führen, und während die Verhandlungen über eine Abhülfe geführt wurden, traf die Nachricht von der Niederlage des Kureisch und der Einnahme von Mosul ein, wodurch sich Tugrulbeg zum Ein- schreiten genöthigt sah. Er brach also nach einem Aufenthalte von 13 GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 15 Monaten und einigen Tagen, ohne mit dem Chalifen auch nur ein ein- ziges Mal persönlich zusammengetroffen zu sein, am 10. Dsul-Ca’da 448 von Bagdad auf mit allen Vorräthen des Arsenals und den Belagerungs- maschinen, marschirte über die Orte Awänä und ’Okbarä, welche ge- plündert wurden, nach Takrit, von hier nach el-Bawäzig, wo im Anfange des J. 449 sein Bruder Jäküti zu ihm sties, und kam nach Mosul, welches Basäsiri mit den übrigen schon geräumt hatte. Dwubeis und Kureisch unterwarfen sich wieder dem Sultan und Basäsiri zog mit seinen Türken und seinem ganzen Anhange nach el-Rahba; die Statthalterschaft von Mosul übertrug Tugrulbeg seinem Bruder Ibrähim Jannäl und kehrte nach Bagdad zurück. Diesmal duldete er nicht, dass seine Soldaten sich bei den Einwohnern einquartirten und er suchte bei dem Chalifen um eine Audienz nach, welche ihm Sonnabend d. 26. Dsul-Ca’da 449 gewährt wurde. Der Chalif übertrug ihm die unumschränkte Regierung seines ganzen Reiches und erhielt von ihm unter anderen Geschenken 50000 Dinare und 50 der schönsten Türkischen Mamluken zu Pferde in voller Rüstung. Kaum schien die Ruhe einigermassen hergestellt zu sein, als Ibrä- him Jannäl mit seinen 'Iruppen Mosul verliess und den Weg nach el- Gabal, d. i. das Persische 'Iräk, einschlug; Tugrulbeg betrachtete dies mit Recht als eine Auflehnung, schickte ihm einen Gesandten nach und er vermochte noch ihn zur Umkehr zu bewegen und er musste nach Bagdad kommen. DBasäsiri und Kureisch benutzten diese Gelegenheit, sich der Stadt Mosul wieder zu bemächtigen, und es gelang ihnen nach viermonatlicher Belagerung auch die Festung durch Hunger zur Über- gabe zu zwingen, welche Basäsiri gänzlich zerstörte. Tugrulbeg musste gegen ihn marschiren, traf ihn aber nicht mehr in Mosul, verfolgte ihn bis Nieibin und vertrieb ihn auch von dort. Indess Basäsiri hatte sich mit Ibrähim in schriftlichen Verkehr gesetzt, ihn ermuthigt sich des Sultanats seines Bruders zu bemächtigen und ihm seine Unterstützung zugesagt, Ibrähim verliess seinen Bruder und wandte sich wieder nach Hamadsän, wo er am 26. Ramadhän 450 einzog. Tugrulbeg war zu seiner Verfolgung am 15. Ramadhän von Nicibin aufgebrochen, nachdem 16 F. WÜSTENFELD, er seinen Wezir el-Kunduri und seine Frau mit einigen Truppen nach Bagdad geschickt hatte, und als er beide nach seiner Ankunft in Ha- madsän dorthin berief, wollte sie der Chalif nicht ziehen lassen. Erst auf die Nachricht, dass Tugrulbeg von seinem Bruder geschlagen sei und in Hamadsän belagert werde, eilte ihm seine Frau zu Hülfe. el- Kunduri begab sich zu Dubeis und Hazärasp, dem Statthalter von Wä- sit, um sich ihren Beistand zu sichern, und der Chalif liess Dubeis nach Bagdad einladen, wo er mit 100 Reitern eintraf und in der Vorstadt el- Nagmi Quartier nahm. DBasäsiri nämlich bedrohte Bagdad und als das Gerücht von seiner Annäherung sich bewahrheitete und er schon in Hit stand, gingen die Leute von der Westseite auf die Ostseite der Stadt über und brachen die Brücke ab. Dubeis gab dem Chalifen und dem Wezir Rais el-Ruasä den Rath mit ihm nach Wäsit zu gehen, und als sie sich noch darauf besinnen wollten, sagte er: Ich will nach Dajäla vorangehen, wenn ihr nachkommen wollt, stehe ich zu euren Diensten. Er erwartete sie dort vergebens und Sonntag d. 8. Dsul-Ca’da 450 rückte Basäsiri in Bagdad ein nur von 400 Mann in dem erbärmlichsten Zu- stande begleitet; er lagerte sich an der Stelle el-rawäj& d. i. wo das Vieh zum Wasserholen ans Ufer kommt, während Kureisch ben Badrän das Ufer am Bacra-’T'hor mit 200 Reitern besetzte; der Wezir el-Kun- duri stand mit seinen Soldaten und dem Volke am jenseitigen Ufer. Basäsiri sprach in der Moschee el-Mancür's am folgenden Freitag d. 13. Dsul-Ca’da das Kanzelgebet für Mustaneir und befahl beim Gebetausruf Morgens das Schritische »Herbei zu besten Werke!« erschallen zu lassen. Er stellte alsbald die Brücke wieder her, ging hinüber und schlug sein Zelt in el-Zähir auf. In den ersten Tagen der Woche fanden einige Strassenkämpfe statt, das Volk zeigte aber wenig Lust sich daran zu betheiligen, theils weil es, besonders in dem Stadttheil el-Karch, der Schritischen Lehre zugethan war, theils weil auch die Sunniten von den fremden Truppen viel zu leiden gehabt hatten, dem Wezir Rais el-Ruasä fehlte es an Entschlossenheit und Kriegserfahrung und zu einem Frieden war er nicht geneigt wegen seiner persönlichen Stellung zu Basäsir. Es kam ihm desshalb ganz gelegen, dass der Cadhi el-Hamadsani um BL De Ba Een GESCHICHTE DER FATIMIDEN-CHALIFEN. 17 die Erlaubniss nachsuchte, auf Basäsiıi einen Angriff machen zu dürfen ; er brachte eine Menge Eunuchen, Haschimiten, Fremde und einigen Pöbel zusammen und zog mit ihnen in die Vorstadt el-Halba auf der Ostseite am Thore el-Azag. Basäsiri ging anfangs zurück, um sie aus ihrer gedeckten Stellung zu entfernen, und nachdem er sie weit genug herausgelockt hatte, griff er sie an, schlug sie in die Flucht und plün- derte die am Thore el-Azag gelegenen Quartiere. Rais el-Ruasä hatte während des Kampfes innerhalb des Thores gestanden, er zog sich in seine Wohnung zurück und erhielt wegen seines eigenmächtigen Han- delns in einer Sache, von der er nichts verstand, von dem Wezir Kun- duri eine Ohrfeige. Basäsiri war in das Lager zurückgekehrt, seine Soldaten setzten aber den Kampf fort und der Chalif wollte weiteren Widerstand leisten, musste sich indess bei einem Rundgang überzeugen, dass der Feind schon in seine Burg, el-harim, eingedrungen sei und die Plünderung begonnen habe, und als er zurückkam, traf er seinen Wezir Kundurf schon in Unterhandlungen mit Kureisch wegen der Übergabe, welcher dem Cha- lifen und ihm selber völlige Sicherheit zusagte und auch für Rais el- Ruasä einen Schutzbrief ausstellte. Hiermit war Basäsiri nicht zufrieden und verlangte, dass alle ihm ausgeliefert würden, verstand sich indess zuletzt dazu, dass Kureisch den Chalifen behalten und Rais el- Ruasä in seine Gewalt gegeben werden solle. Kureisch übergab den Chalifen in die Obhut seines Vetters Muhärisch ben el-Musgalli, auf den er sich verlassen konnte, und dieser brachte ihn nach Haditha el-Nüra in der Nähe von ’Äna am Euphrat, einige Parasangen von el-Anbär. In der Eile musste sich der Chalif damit behelfen, auf einem Damensattel zu reiten, und er war so wenig bekleidet, dass, als sie nach el-Anbär ka- men, er über die Kälte klagte und den Ortsvorsteher um Kleidung bat, und er brachte ihm eine wollene Joppe und einen Überwurf. Basäsiri zeigte sich wohlwollend gegen die Leute, liess das Recht walten und war nicht streng in der Forderung der Annahme der Schi- ’itischen Lehre; der Mutter des Chalifen, welche nahe an 90 Jahre alt war, wies er ein eigenes Haus an und gab ihr zwei von ihren Skla- Histor.-phrlolog. Class. XXV1. 3. (® 18 F. WÜSTENFELD, vinnen zur Bedienung. Am Opfertage den 10. Dsul-Higga ritt er im Aufzuge mit Ägyptischen Fahnen nach dem allgemeinen Betplatze auf der Ostseite; den Emir Mahmüd ben el-Achram schickte er als Com- mandanten nach Kufa und den Niederungen am Euphrat. An Rais el- Ruasä dagegen liess er seine ganze Rache aus; er wurde am letzten Dsul-Higga aus seinem Gefängnisse im Chalifen-Palaste herbeigeholt, er war mit Ketten beladen, hatte eine wollene Joppe an und trug eine Mütze von rother Wolle, um den Hals einen ledernen Riemen. Wäh- rend er so auf einem Camel durch die Strassen geführt wurde, sprach er die Worte des Corän (Sure 3, 25): o Gott, allmächtiger König! du giebst die Herrschaft, wem du willst, und nimmst die Herrschaft, wem du willst, u.s. w. Die Schritischen Bewohner des Stadttheiles el-Karch spien ihm ins Gesicht, als er an ihnen vorübergeführt wurde, weil er sie so streng behandelt hatte; der Zug ging bis ans Ende der Vorstadt el-Nagmi und kehrte dann in Basäsiıl's Lager zurück. Hier war unter- dess ein hölzernes Gerüst aufgerichtet; als er von dem Camel abstieg, wurde ihm eine Rindshaut umgehangen mit den Hörnern auf dem Kopfe und zwei eisernen Spitzen in den Backen, so wurde er aufgehängt und den ganzen Tag so lange geschlagen, bis er todt war; er hatte eben das 80ste Lebensjahr überschritten. Der Bericht über seine Erfolge, welchen Basäsiri mit den Kostbar- keiten des Palastes nach Cähira schickte, worunter der Mantel, der Turban und der Thronsessel des Chalifen besonders genannt werden, wurde dort mit grossem Jubel aufgenommen und durch eine allgemeine Decorirung der Stadt und des Schlosses gefeiert. Ein Mannweib Namens Nasab, welches als Sängerin und 'Trommelschlägerin diente, blieb bei einem festlichen Aufzuge vor dem Schlosse stehen und improvisirte unter Trommelschlag die Verse: Ihr ’Abbasiden, tretet ab! Ma’add führt nun das Scepter. Der euch beherrschte ist entthront, Entthronte müssen weichen. Der Chalif war darüber so entzückt, dass er der Sängerin sagte, sie möge sich eine Belohnung wünschen, und sie erbat sich ein am Ufer in der Nähe des Nilmessers schön gelegenes Grundstück, welches nach GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 19 ihr den Namen Ardh el-tabbäla »Grundstück der Trommlerin« erhielt. — Indess sogleich wurden gegen Basäsiri auch Intriguen begonnen: bis dahin war er von Mustancir immer mit Geld und Truppen reichlich unterstützt, der jetzige Wezir Abul-Farag Ibn el-Magribi'!) war früher bei Ba- säsiri gewesen, hatte sich aber wegen gegenseitiger Abneigung von ihm entfernt und fürchtete nun in ihm einen Nebenbuhler zu bekommen. Er zögerte desshalb mit der Antwort und sie fiel endlich nicht so aus, als jener gehofft hatte, und eine weitere Unterstützung erfolgte nicht. Basäsiri begab sich nach Wäsit und Bacra und unterwarf sie sich selbst; er wollte auch nach el-Ahwäz hinüber und der dortige Statthalter Ha- zärasp ben Bankür bat Dubeis ben Mazjad um seine Vermittlung, dass er sich durch Bezahlung einer Summe frei machen könne, Basäsiri be- stand aber darauf, dass er Mustancir im Kanzelgebet nennen und Mün- zen mit dessen Namen schlagen solle. Hierauf wollte Hazärasp sich nicht einlassen und Basäsiri merkte, dass jener schon auf die Unter- stützung des Sultans Tugrulbeg rechne; er schloss mit ihm Frieden und kehrte im Anfange des J. 451 nach Wäsit zurück. Tugrulbeg nämlich hatte anfangs nur wenige Truppen, während sein Bruder Ibrähim Jannäl von allen Seiten Zuzug erhielt und von Muhammed und Ahmed, den Söhnen seines Bruders Artäsch, mit vielen Leuten unterstützt wurde, so dass sich Tugrulbeg vor ıhm bis el-Reij zurückziehen musste. Er hatte aber an Alp Arslän, Jäcüti und Cäwart Beg, die Söhne seines kürzlich verstorbenen Bruders Däwüd, geschrieben, von denen der erste in der Regierung von Choräsän gefolgt war, und diese stiessen mit grossen Heeresmassen zu ihm, so dass er nun eine Schlacht wagen konnte. Ibrähim wurde in der Nähe von el-Reij ge- schlagen, mit Muhammed und Ahmed gefangen genommen und am 9. Gumäda 451 mit der Sehne seines Bogens erdrosselt und auch die bei- den anderen umgebracht. Die wiederholten früheren Auflehnungen hatte ihm Tugrulbeg immer verziehen; jetzt konnte er es nicht mehr, weil er wusste, dass er an allem, was den Chalifen betroffen hatte, schuld war. 1) Macrizt II. 125 nennt hier fälschlich noch el-Jäzürı als Wezir, und II. 265,16 sogar in noch späterer Zeit. C2 20 F. WÜSTENFELD, Tugrulbeg eilte nun nach 'Iräk zurück in keiner anderen Absicht, als um den Chalifen wieder einzusetzen; er schrieb sogar an Basäsiri, wenn er im Kanzelgebet und durch die Münzprägung die Rechte des Chalifen el-Cäim anerkennen wolle, so würde er selbst nicht nach ’Iräk kommen; DBasäsiri gab ihm keine Antwort darauf. Als Tugrulbeg bis Cacr Schirin gekommen war, wurde es in Bagdad bekannt, dass er heran- rücke, und die Frauen und Kinder des Basäsirl bestiegen die Schiffe um nach Wäsit hinunter zu fahren, genau ein Jahr nach ihrem Einzuge in Bagdad am 6. Dsul-Ca’da'); die Bewohner des Stadttheiles el-Karch mit ihren Weibern und Kindern reisten gleichfalls auf dem Tigris ab, oder schlugen den Landweg ein, wo sie von den Banu Scheibän ausgeplündert und in grosser Zahl getödtet wurden. Ausserdem fielen die Bewohner am Bacra-T[hor über das Quartier el-Karch her, plünderten es und ver- brannten die schönsten Häuser darin. Noch auf dem Marsche schickte Tugrulbeg den Imäm Abu Bekr Ahmed Ibn Fürak an Kureisch ben Badrän um ihm zu danken für alles, was er für den Chalifen gethan und für den Schutz, den er dessen Frau, seiner Nichte, gewährt hatte. Kureisch wollte indess den Chalifen nicht ohne weiteres freigeben, sondern liess Muhärisch sagen, mit ihm in die Wüste. zu gehen, um für seine Freilassung die Bedingung zu machen, dass die Selguken nicht wieder in ’Iräk einrücken sollten. Muhärisch dagegen stellte es dem Chalifen anheim, ihn von seinen Versprechungen und Verpflichtungen gegen Basäsiri zu entbinden, und verliess mit ihm Haditha am 11. Dsul- Ca’da, umi sich zu Badr ben Muhalhil zu begeben. Bei diesem war auch Ibn Fürak eingetroffen und hatte ihn aufgefordert, ihn zu Muhärisch zu begleiten, in dem kam ein Landmann und brachte die Nachricht, dass er den Chalifen und Muhärisch bei Tell-Okbara (zehn Parasangen von Bagdad) gesehen habe. Badr und Ibn Fürak machten sich sogleich 1) Um diese Rechnung genau herauszubringen, sagt Ibn el-Athir IX. 445 aus- drücklich, der Einzug habe am 6. Dsul-Ca’da stattgefunden, während er ihn $. 441 auf den 8. angesetzt hatte; übrigens war nach Macrizi 1. 359; II. 163 das Kanzel- gebet für Mustangir in der Moschee zu Bagdad nur an 40 Freitagen gehalten. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 21 dahin auf den Weg, trafen sie dort, Ibn Fürak übergab dem Chalifen ein Schreiben von Tugrulbeg und die Geschenke, welche er für ihn mitgenommen hatte, und begleitete sie dann nach Nahrawän, wo sie am 24. Dsul-Ca’da eintrafen. Unterdess war Tugrulbeg in Bagdad eingerückt und ging nun dem Chalifen entgegen; als er mit ihm zusammentraf, warf er sich vor ihm nieder, begrüsste ihn, drückte seine Freude aus und entschuldigte sich, dass er durch die limpörung seines Bruders Ibrähim so lange aufgehalten sei, der zur Strafe für das Unheil, welches er über das ’Abbasiden-Reich gebracht habe, hingerichtet sei; dann setzte er hinzu: und diesen Hund (Basäsiri) werde ich verfolgen und nach Syrien ziehen und dem Herrn von Ägypten seine Thaten vergelten. Der Chalif hing ihm sein Schwerdt um und bedauerte, dass ihm aus seinem Palaste nichts weiter übrig geblieben sei; darauf schlug Tugrulbeg den Vorhang des Zeltes zurück und zeigte ihn den anwesenden Emiren, welche ihm ihre Huldigung darbrachten und dann weiter begleiteten. Der Sultan eilte ihm vorauf und empfing ihn wieder in der Vorstadt am Nubischen Thore, ergriff die Zügel seines Maulthiers und führte ihn bis an die Thür seiner Wohnung, dann kehrte er in sein Lager zurück; dieser Einzug fand statt am Montag d. 26. Dsul-Ua’da 451. Gleich nach der Wiedereinsetzung des Chalifen schickte der Sultan ein Corps von 2000 Reitern unter Chumärtakin nach Kufa, die sich mit Saräjä ben Muni el-Chafägi vereinigten, welcher um diese Verstärkung gebeten hatte, um Basäsiri zu hindern nach Syrien zu entkommen; der Sultan folgte selbst nach. Dubeis ben Mazjad und Basäsiri waren schon im Abzuge begriffen, nachdem ihre Truppen Kufa geplündert und Dubeis seinen ganzen Anhang eingeschifft hatte um nach el-Batiha hinunterzu- fahren. Am 8. Dsul-Higga wurden sie überrascht, ihre Türkischen Truppen hatten sich auch schon entfernt und Dubeis versuchte vergebens die Araber in den Kampf zu führen; Basäsiri hielt mit seinem Häuflein stand, konnte sich aber gegen die Übermacht nicht halten; Mangür, Badrän und Hammäd, die Söhne des Dubeis, und andere wurden ge- fangen genommen, das Pferd des Basäsiri erhielt einen Pfeilschuss, er wollte den eisernen Panzer durchhauen, um durch die Erleichterung 22 F. WÜSTENFELD, schneller fliehen zu können, das misslang, er stürzte vom Pferde und erhielt einen Hieb ins Gesicht, ein Verwundeter machte auf ihn auf- merksam und Gumischtakin, ein Secretär des Wezir el-Kunduri, tödtete ihn und brachte seinen Kopf zum Sultan, welcher ihn an den Chalifen nach Bagdad schickte, wo er am 15. Dsul-Higga eintraf; er wurde gereinigt, gewaschen, auf einer Stange umhergetragen und zuletzt am Nubischen 'Thore aufgehängt. Wie sicher Mustancir auf einen anderen Ausgang gerechnet hatte, beweist, dass er den Anbau auf der Westseite des Schlosses in Oähira, welcher von dem Chalifen el-Aziz für seine Tochter Sitt el-Mulk er- richtet war, im J. 450 auf das prächtigste restauriren liess, um darin den Chalifen el-Cäim mit seiner Familie aufzunehmen. Nachdem dieser Plan vereitelt war, wurde die Restauration doch fortgesetzt, der Chalif verwandte darauf zwei Millionen Dinare und bezog dieses »kleine west- liche Schloss« selbst im J. 457. Macrizi 1. 457. Mu’izz ed-daula blieb in dem ruhigen Besitz von Haleb (8. 7), bis er freiwillig davon zurücktrat und im Dsul-Ca’da 449 in Abu ’Ali el-Hasan ben ’Ali Ibn Milham mit dem Beinamen Makin ed-daula einen Nachfolger erhielt; el-Mwizz begab sich nach Ägypten und sein Bruder Abu Dsuwäba ’Atija ben Cälih nach Rahba. Ibn Milham be- hauptete seine Stellung, bis zwischen den mit ihm aus Ägypten gekom- menen Neger-Soldaten und den jungen Mannschaften von Haleb Streitig- keiten entstanden und letztere sich an Mahmüd ben Schibl ed-daula wandten und sich erboten ihm die Stadt zu übergeben. Als Ibn Milham dies erfuhr, liess er eine Anzahl der jungen Leute festnehmen, wodurch die übrigen um so mehr veranlasst wurden, Mahmüd, der eine Tagereise entfernt war, zu Hülfe zu rufen, sie belagerten die Festung und im Gumädä II. 452 traf Mahmüd bei ihnen ein. Sobald die Nachricht hiervon nach Cähira kam, wurde Näcir ed-daula Ibn Hamdän mit frischen Truppen hingeschickt, bei deren Annäherung sich Mahmüd von Haleb in die Wüste der Banu Kiläb zurückzog; sein Oheim ’Atija ben Cälih, GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 23 welcher in der Nähe der Stadt stand, hatte sein Verfahren missbilligt. Von den jungen Leuten, die sich verborgen hielten, liess Ibn Milham 150 aufgreifen, die innere Stadt wurde geplündert, während Näcir ed- daula seinen Soldaten nicht gestattete, die Stadt zu betreten und an der Plünderung Theil zu nehmen, vielmehr verfolgte er Mahmüd und traf im Ragab bei el-Funeidik') mit ihm zusammen, wurde aber geschlagen, verwundet und gefangen zu Mahmüd gebracht, welcher ihn mit sich nach Haleb nahm, wo er im Scha’bän in die Festung einzog, jedoch entliess er dann Näcir ed-daula und Ibn Milham und sie kehrten nach Ägypten zurück. Von hier wurde nun wieder Mw’izz ed-daula T'himäl abgesandt, welcher seinen Neffen Mahmüd im Dsul-Higga 452 in der Festung von Haleb belagerte, dieser rief seinen Oheim Munf? ben Schabib, Fürsten von Harrän, zu Hülfe, bei dessen Annäherung 'T'himäl Haleb verliess und sich im Muharram 453 in die Wüste begab, worauf Mun’ nach Harrän zurückkehrte. Nun erschien 'Thimäl wieder vor Haleb, Mahmüd ging ihm entgegen, wurde geschlagen,, flüchtete nach Harrän und Thimäl zog im Rabi’ I. in Haleb ein. Nachdem er einen Feldzug gegen die Griechen unternommen hatte, starb er in Haleb am 25. Dsul- Ca’da 454 und sein Bruder übernahm die Regierung. Für die Verwaltung des Staatsschatzes und das Wohl der Unter- thanen hatte el-Jäzüri die besten Absichten, allein er ergriff dafür falsche Massregeln, welche das Land in das grösste Unglück brachten. Seit uralten Zeiten bestand in Agypten die Einrichtung, die Zinsfrüchte auf- zuspeichern, auch noch Getreide einzukaufen und immer grosse Vorräthe zu erhalten, um theils in Zeiten der Noth damit aushelfen zu können, theils bei erhöhten Preisen die Einnahmen zu vermehren. Nun war es in einem fruchtbaren Jahre einem Bäcker in Cähira eingefallen, sein Mehl und Brod unter dem gewöhnlichen Preise auszubieten und die 1) d.i. die kleine Herberge, eine Örtlichkeit fünf Parasangen von Haleb, später Tell el-Sultän genannt, wo mehrmals grosse Schlachten stattfanden. 24 F. WÜSTENFELD, anderen mussten, um Absatz zu haben, ein Gleiches thun; der erste ging damit immer weiter herunter, die anderen folgten. Alle Lebensmittel wurden billig, das Volk befand sich sehr wohl dabei; el-Jäzüri hatte sein Gefallen daran, meinte auch, es sei nicht recht, dass der Staat Speculationen mache und sich auf Unkosten der Unterthanen bereichere, und liess auch die Zinsfrüchte zu den billigsten Preisen verkaufen. Dadurch entstand aber für die Staatscasse ein bedeutender Ausfall und der Wezir beschloss desshalb, sich aller Mundvorräthe zu entledigen und dafür andere Gegenstände aufs Lager zu nehmen, durch deren Wieder- verkauf die Casse einigen Vortheil erzielen könne. Dies dauerte zwei bis drei Jahre, als aber im J. 444 die Bewässe- rung des Landes durch den Nil nicht erfolgte, trat Misswachs ein, die Preise der Lebensmittel erreichten wegen mangelnder Vorräthe eine unerschwingliche Höhe, Noth und Elend herrschten im ganzen Lande auch noch in dem folgenden Jahre und im J. 448 trat noch die Pest hinzu, welche zu einer Zeit täglich 1000 Personen hinraffte und sich dann auch über Syrien, Mesopotamien, Higäz und Jemen ausbreitete. Der Chalif hatte mit dem Kaiser Uonstantin einen Uontract über eine Sendung von 400000 Irdabb Getreide abgeschlossen, als am 10. Schawwäl 446 der Kaiser plötzlich starb und die Kaiserin Theodora wollte an den Contract noch die Bedingung eines Schutzbündnisses knüpfen, was Mus- tancir verweigerte; desshalb unterblieb die Zusendung und nun befahl der Chalif seinerseits die Feindseligkeit gegen die Griechen in Klein- asien wieder zu beginnen. Bei der regelmässigen Wiederkehr der befruchtenden Überschwem- mung des Nil erholte sich Ägypten schon im J. 449 und Jäzüri führte die Naturallieferungen nach einem verbesserten System wieder ein, plötzlich wurde er im Muharram 450?) verhaftet; er hatte sich über- mässig bereichert, man nahm ihm und seiner Umgebung grosse Summen ab, auch fand man bei ihm eine Correspondenz mit Bagdad; er wurde 1) nach Gamäl ed-din; oder schon im Dsul-Higga 449 nach Ibn el-Athir IX. 437; nach Macrizi I. 356 im J. 450 ohne nähere Angabe. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 25 nach Tinnis gebracht und dort hingerichtet. An seine nun wieder getheilte Stelle als Wezir kam Abul-Farag Abdallah ben Muhammed el-Bäbili. Unter den gleichzeitig festgenommenen Anhängern des Jä- züri!) befand sich auch Abul-Farag Muhammed ben Ga’far ben Mu- hammed ben ’Ali ben el-Hasan el-Magribi, ein Bruderssohn des Wezirs Abul-Cäsim el-Magribi, sein Vater und Grossvater hatten zu den Mördern des Chalifen el-Häkim gehört und er war von der Mutter des Chalifen begünstigt. Noch im Kerker erhielt er am 25. Rabi’ II. 450 nach der Entlassung des Bäbili die Nachricht, dass er nicht nur in Freiheit gesetzt, sondern an dessen Stelle zum Wezir ernannt sei mit den ehrenvollsten Titeln, »der berühmte, vollkommene, einzige Wezir, aufrichtiger Freund und Vertrauter des Fürsten der Gläubigen.« XEr verfuhr mit el-Bäbili nicht so, wie dieser mit ihm und seinen Schicksalsgenossen verfahren war, und blieb zwei Jahr und einige Monate in seinem Amte, und als er am 9. Ramadhän 452 entlassen wurde, verlangte er eine Anstellung in einem der Diwane, er wurde zum geheimen Staatssecretär ernannt und blieb auf diesem einflussreichen Posten bis zu seinem Tode im J. 478. Seit dieser Zeit wurde es in Ägypten gebräuchlich, entlassene Wezire, wenn sie nicht wegen ihrer Gefährlichkeit umgebracht wurden, in solchen hohen Stellen im Dienste zu belassen. — Das Wezirat wurde wieder dem Abul-Farag el-Bäbili übertragen, bei dessen erster Er- nennung durch die Theilung der Ämter Abu ’Ali Ahmed ben el-Hakam Ober-Cadhi geworden war, welcher unter el-Magribi durch Abd el-Häkim el-Muleihi ersetzt wurde, und bei Bäbili’s zweiter Ernennung kam Ahmed ben Zakarija auf diesen Posten. Unter der allgemeinen Nothlage hatten natürlich auch die Soldaten zu leiden gehabt, da ihnen die regelmässigen Verpflegungen nicht geliefert werden konnten, sie suchten sich desshalb durch Selbsthülfe zu entschä- digen und begingen dabei die schwersten Excesse, und nachdem das Corps der Neger sich immer mehr verstärkt hatte, so dass es den Tür- kischen Soldaten gewachsen war, kam es unter ihnen selbst oft zu blutigen 1) Bei Macrizi Il. 153 steht mehrmals sj,J) anstatt Be Histor.-philolog. Classe. XXVLIL 3. D 26 F. WÜSTENFELD, Händeln, in denen bald diese, bald jene Partei die Oberhand behielt, je nachdem der jedesmalige Wezir die eine oder die andere begünstigte oder sich auf sie stützen musste. Die Zügellosigkeit der jungen frivolen Mannschaft nahm so Überhand, dass der Chalif ganz von ihr abhängig wurde und unter ihrem Einfluss trat seit dem J. 453 ein so häufiger Wechsel der Wezire, Ober-Cadhis und anderer hoher Beamten ein, dass von den Uhronisten ihre Namen nicht mehr erwähnt werden‘). Täglich liefen etwa 800 schriftliche Eingaben ein mit Klagen und Beschwerden, der Chalif konnte die Geschäfte nicht bewältigen und suchte nur durch Austheilung von Geschenken einem allgemeinen Aufstande vorzubeugen, wodurch das Staats- und Privat-Vermögen nach und nach ganz erschöpft wurde, zumal da die Einnahmen immer spärlicher flossen. 1) Sujütt hat das Namensverzeichniss der Wezire und Ober-Cadhis zusammen- gestellt; wir geben es nach dem Bulaker lithographischen Druck Th. II. S. 92 u. 117 mit Berichtigungen aus zwei Handschriften. Die Wezire. el-Jäzürı bis Muharram 450. Abul-Farag Abdallah b. Muhammed el-Bäbili bis Rabi’ I. 450. Abul-Farag Muhammed b. Ga’far el-Magribi bis Ramadhän 452. el-Bäbili wieder vier Monat bis Muharram 4553. Abul-Fadhl Abdallah b. Jahja b. el-Mudabbir bis Ramadhän. Abu Muhammed Abd el-Karim b. Abd el-Häkim el-Färiki 7 Muharram 454. Abu Ali Ahmed b. Abd el-Häkim Bruder des vorigen 17 Tage. el-Bäbili bis Rabi’ I. bat um seine Entlassung. Abu Abdallah el-Husein b. Sadid ed-daula el-Mäsiki einige Zeit. el-Bäbili bis Muharram 455. Abu ’Ali Ahmed b. Abd el-Häkim bis Gafar. Abul-Fadhl Ibn el-Mudabbir Gumädä 1. Abu Gälib Abd el-Dhähir b. el-Fadhl gen. Ibn el-’Agamı bis Scha’bän. | el-Hasan b. Mugalli b. Asad Ibn Abu-Kudeina bis Dsul-Higga. | Ahmed ben Abd el-Häkim bis Muharram 456. Abul-Makärim el-Muschrif b. Asad b. 'Okeil bis Rabi’ I. Abu Gälib Abd el-Dhähir bis Ragab. Abul-Barakät el-Husein b. Mugalli b. 'Imäd ed-daula el-Gargaräi bis Ramadhän. | | \ GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. el-Hasan ben Musgalli bis Dsul-Higga. Abu ’Alı el-Hasan b. Abu Sa’d Ibrähim b. Sahl el-Tustari. Muhammed b. Ga’far el-Magribi. Galäl el-mulk Ahmed b. Abd el-Karim. Chatir el-mulk Ibn el-Jäzürt. Ibn Abu Kudeina noch im J. 456 wieder entlassen. el-Hasan el-Tustari bis Mitte Muharram 457. Abu Schugä’ Muhammed b. el-Aschraf Abu Gälib Muhammed auf 2 Tage. Ibn Abu Kudeina auf 4 Tage. Abu Schugä’ Ibn el-Aschraf bis Mitte Rabi’ II. Sadıd ed-daula Abul-Cäsım Hibatallah el-Rahbı bis Rabı’ II. Ibn Abu Kudeina bis Ragab. Abul-Makärim el-Muschrif bis Schawwäl. Abul-Hasan ’Alı Ibn el-Anbärı bis Dsul-Higga. Sadid ed-daula Hibatallah bis Rabi’ II. 458. Galäl el-mulk Ahmed b. Abd el-Karim auf einige Tage. Abul-Hasan Tähir b. Wezir auf einige Tage. Abu Abdallah Muhammed b. Abu Hämid el-Tinnisi einen Tag. Abu Sa’d Mancür b. Zunbür floh nach einigen Tagen. Abul-’Alä Abd el-gani b. Nacr b. Sa’id auf einige Tage. Ibn Abu Kudeina. Die Ober-Cadhis. el-Jäzüri bis Muharram 450. Abu ’Ali Ahmed b. Abd el-Häkim el-Täriki bis Dsul-Ca’da. Abul-Cäsim Abd el-Häkim b. Wahb el-Maligi bis Gumäda II. 452. Abu Abdallah Ahmed b. Muhammed b. Abu Zakarija ’Omar + Rabt’ I. 453. Abu ’Alı Ahmed b. Abd el-Häkim bis Ragab. Abul-Cäsim Abd el-Häkim b. Wahb bis Ramadhän. Abu Muhammed Abd el-Karim b. Abd el-Häkim b. Sa’d bis Cafar 454. Abul-Cäsim Abd el-Häkim b. Wahb bis Muharram 455. Abu ’Alı Ahmed b. Abd el-Häkim bis Gafar. Abul-Cäsim Abd el-Häkim b. Wahb bis Scha’bän. Abu Muhammed el-Hasan b. Mugalli Ibn Abu Kudeina bis Dsul-Hig’ga. Galäl el-mulk Ahmed b. Abd el-Karim bis Muharram 456. el-Hasan b. Mugalli Ibn Abu Kudeina bis Rabi’ II. Abul-Cäsim Abd el-Häkim b. Wahb bis Ramadhän. Ibn Abu Kudeina bis Dsul- Higga. 28 F. WÜSTENFELD, Abd el-Häkim b. Wahb bis Mitte Muharram 457. Ibn Abu Kudeina bis 26. Muharram. Galäl el-mulk Ahmed b. Abd el-Karim bis Gumädä II. Ibn Abu Kudeina bis Mitte Ragab. Abd el-Häkim b. Wahb. Ibn Abu Kudeina bis Qafar 458. Galäl el-mulk Ahmed. Ibn Abu Kudeina bis Muharram 459. Abd el-Häkim el-Maligi bis 7. Gumädä 11. Ibn Abu Kudeina bis Dsul-Ca’da. Galäl el-mulk bis Anfang 460. el-Maligi bis Rab!’ 1. Ibn Abu Kudeina bis Gumädä I. Galäl el-mulk bis Ramadhän. el-Maligi bis Dsul-Higga. Ibn Abu Kudeina bis Qafar 461. el-Maligi einen Tag. Chatir el-mulk b. el-Muwaffik Ibn el-Jäzüri bis Schawwäl. Ibn Abu Kudeina bis Dsul-Ca’da. el-Maligi. Ibn Abu Kudeina von Rabi’ II. 464 bis zum J. 466. Abu Ja’la Hamza b. Husein b. Ahmed el-’Irki 7 472. Abul-Fadhl Tähir b. ’Ali el-Cudhä’:. Galäl ed-daula Abul-Cäsim ’Alı b. Ahmed Ibn ’Ammär. Abul-Fadhl Hibatallah b. el-Husein Ibn Nabäta 475. el-Fadhl Ibn ’Atik. Abul-Hasan ’Alı b. Jüsuf b. el-Kahhäl el-Näbulusi bis 487. Nichtsdestoweniger behielt Mustancir Sinn für Lustbarkeiten und Vergnügungen. Er pfiegte jedes Jahr zur Zeit der Wallfahrt mit seinen Frauen und Dienern auf Camelen hinauszureiten nach dem Versamm- lungsplatze der Pilger bei Gubb ’Amim, um ihnen Lebewohl zu sagen; einige Abtheilungen Soldaten begleiteten ihn dahin und der Tag wurde als ein allgemeiner Festtag gefeiert. So geschah es auch im J. 454) und es ereignete sich, dass einem Türkischen Reiter sein Pferd durch- 1) Maecrizi 1. 489 sagt: »im Gumädä II.«, was zu der Wallfahrtszeit nicht passt. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 29 ging, und als er an einem Haufen von Neger-Soldaten vorbeirannte, welche den Chalifen umgaben, schlug einer von ihnen nach dem Türken N und verwundete ihn. Darüber wurden die Türken aufgebracht und es kam zu einer allgemeinen Schlägerei, bis ihnen der Angreifer ausgeliefert wurde, damit schien der Streit beigelegt zu sein; der Wezir sagte aber noch zu den Negern, sie sollten auf ihrer Hut sein und sie sammelten sich in ihren Quartieren. Sobald die Türken dies gewahr wurden. kamen auch sie bei ihren Hauptleuten zusammen und begaben sich zu Näecir ed-daula Ibn Hamdän, dem damaligen Generalissimus in Ägypten und beschwerten sich bei ihm; die Africanischen Soldaten der Macmüda und Kitäma schlossen sich ihnen an und verbündeten sich mit ihnen, so dass sie den Negern überlegen waren, und diese verliessen desshalb Cähira und zogen nach Oberägypten, wo sie einen solchen Zuwachs erhielten, dass ihre Zahl sich auf 50000 Mann Reiter und Fussgänger belief. Dies machte wieder die Türken besorgt und auf ihre Beschwerde erwie- derte Mustancir, er habe keine Kenntniss davon, was die Neger gethan hätten oder beabsichtigten. Die Türken hielten dies für eine Ausrede, womit er sie hintergehen wolle, und als die Nachricht von der Annähe- rung der Neger sich bestätigte, rotteten sich die Türken mit ihren Ver- bündeten zusammen und zogen 6000 Mann stark den Negern entgegen, wurden aber bei Kaum el-Risch') geschlagen und flüchteten nach Cähira zurück. Eine Abtheilung von 500 Reitern legte sich indess in einen Hinterhalt. fiel der Avantgarde in den Rücken, liess die Trompeten erschallen, die erschrockenen Neger glaubten Mustancir habe sie über- listet und rücke mit seiner ganzen Armee heran, sie wandten sich zur Flucht, die geschlagenen Türken kehrten zurück und trieben sie vor sich her, so dass 40000 {!) im Nil ertranken. Der Muth der Türken wurde hierdurch gestärkt, sie erkannten, dass uns ihnen gewogen sei, ihre Zahl stieg durch Zuzug auf das 1) Aus dem Dauhucnhänge und der Erwähnung bei Maerizt I. 481. I. 130 ist deutlich, dass dieser Ort ganz nahe bei Cähira lag oder noch zu der Stadt gehörte und Kaum Scharik (nahe bei Alexandria, 2. Abth. S. 88. Jäcät IV. 330) bei Mäecrizi 1. 489 fehlerhaft ist. 30 F. WÜSTENFELD, Doppelte; dadurch vermehrten sich aber auch die Ausgaben für ihren Unterhalt, die Magazine und Cassen wurden leer und alle Verhältnisse kamen ins Schwanken. Die Neger dagegen erhielten Verstärkung aus Syrien, ihr Corps betrug wieder 15000 Mann und sie zogen nach Giza; die Türken gingen ihnen am anderen Ufer entgegen und nachdem mehrere Tage Gefechte auf dem Wasser stattgefunden hatten, setzten die Türken unter Näcir ed-daula über den Nil und schlugen die Neger nach Oberägypten zurück. Hier sammelten sie sich abermals zu 15000 Mann und aus Besorgniss gingen bei ihrer Annäherung mehrere Officiere der Türken zu Mustancir, um sich zu beschweren. Die Mutter des Chalifen hielt es mit den Negern und hatte sie mit Geld und Waffen unterstützt, als nun die Türkischen Officiere in den Palast eingetreten waren, befahl sie den schwarzen Sklaven, die sie in ihrem Dienste hatte, sie plötzlich zu überfallen und niederzumachen. Dies geschah, aber sobald Näcir ed-daula davon benachrichtigt wurde, verliess er die Stadt, sammelte ausserhalb die Türken und schwor, nicht eher vom Pferde abzusteigen und keinen Bissen zu essen, bis er diesen Zuständen ein Ende gemacht habe. Drei Tage währte der Kampf, bis Näcir ed-daula die Oberhand gewann, und nachdem ein grosser Theil der Neger gefallen war, suchten die übrigen ihr Heil in der Flucht und Cähira wurde ganz von ihnen befreit. In Alexandria stand noch eine grössere Anzahl, welche um Schonung bat und von dort entfernt wurde; in Oberägypten hielten sich die Neger noch. Sobald die Türken das Reich allein hatten, steigerten sich ihre Ansprüche an Mustancir, dem sie wenig Achtung bewiesen, sie verlangten mehr Sold, während die Cassen erschöpft waren und die Einnahmen sich verminderten; Näcir ed-daula forderte die Auslieferung des Mobiliars und der Werthgegenstände aus dem Palast, sie wurden herausgeholt, für einen Spottpreis verkauft und der Erlös den Truppen zugewandt; bisher waren für sie monatlich 20000 Dinare verausgabt, jetzt kosteten sie 400000 Dinare. — Die Negerbanden hausten noch in Oberägypten und machten die Wege unsicher, Näcir ed-daula marschirte gegen sie mit einer grossen Armee, sie zogen sich immer weiter ins Oberland zurück, GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 31 bis er sie erreichte, aber eine solche Niederlage erlitt, dass er nach Giza umkehren musste. Er begab sich mit seinen Officieren zum Cha- lifen, sie fuhren ihn hart an und beschuldigten ihn, dass er es mit den Neger-Soldaten halte und sie unterstütze; es wurde dann eine neue Armee gegen sie ausgerüstet, welche ein Corps derselben vernichtete, der Rest war zu schwach um sich behaupten zu können und ihre Herr- schaft hatte ein Ende. Näcir ed-daula gewann nun an Einfluss, aber er war zu eigen- mächtig, nahm auf die Türkischen Officiere keine Rücksicht mehr und diese änderten ihre Gesinnung gegen ihn; sie beklagten sich bei dem Wezir, dass er, so oft der Chalif Geld auszahle, den grössten Theil davon für sich und seine Bedienung nehme und ihnen nur wenig zu- kommen lasse. Der Wezir entgegnete ihnen: Dahin musste es mit euch kommen, wäret ihr wachsamer gewesen, so hätte er es nicht soweit gebracht. Sie beschlossen sich von ihm zu trennen und ihn zu vertreiben und verlangten von Mustancir seine Entlassung; dieser schickte zu ihm und befahl ihm sich zu entfernen, und drohte ihm im Weigerungsfalle. Er verliess Cähira und begab sich nach Giza und sofort wurde sein Haus und die Wohnungen seiner Beamten und Bedienten geplündert. Als es Nacht war, schlich sich Näcir ed-daula zu dem General Täg el- mulük Schädsi, küsste ihm den Fuss und sprach: thue mir einen Gefallen; er versprach es und schwor ihm, dass er den Anführer der Türken Namens Ideguz und den Wezir el-Chatir tödten wolle; Näcir ed-daula gab den Plan an, dass sich dazu auf dem Schlossplatze die beste Ge- legenheit finden werde, und kehrte nach Giza zurück. Schädsi schritt sogleich zur Ausführung und legte sich auf die Lauer, Ildeguz erkannte ihn von weitem, als er nach dem Schlosse ritt, wusste aber eilig und unbemerkt das Schloss zu erreichen, und entkam ıhm; als dann der Wezir mit seinem Gefolge eintraf, tödtete ihn Schädsi und schickte zu Näcir ed-daula, dass er kommen möge, und dieser ritt bis an das Thor von Cähira. Auf Ildeguz Zureden legte Mustancir seine Waffen an, setzte sich zu Pferde, eine Menge Leute und Soldaten folgte ihm, sie ordneten sich zum Kampfe und die Türken machten einen Angriff auf 32 F. WÜSTENFELD, Näcir ed-daula, trieben ihn zurück und tödteten viele seiner Anhänger, er floh geradeaus ohne sich umzudrehen, seine Leute hinter ihm her, bis er zu den Banu Sinbis kam, mit denen er sich verbündete Es wurden ihm noch Truppen nachgeschickt um ihn weiter von der Haupt- stadt zu entfernen, sie waren in drei Corps getheilt, der Anführer des ersten wollte die Ehre des Sieges allein davontragen, ging über den Fluss und griff Näcir ed-daula an, wurde aber geschlagen, gefangen genommen und ein grosser 'Theil seiner l,eute getödtet. Das zweite Corps setzte ebenfalls über, ohne zu wissen, wie es dem ersten ergangen sei, nun machte Näcir ed-daula den Angriff, liess die Köpfe der früher Gefallenen auf Lanzen stecken und setzte dadurch die Feinde so in Furcht, dass sie die Flucht ergriffen und viele Todte zurückliessen. Dem dritten Corps erging es ebenso, als es herüber kam, der Anführer wurde ge- fangen genommen. Näcir ed-daula gab das Land dem Ufer entlang der Plünderung preis, schnitt die Zufuhren zu Lande und zu Wasser ab, es entstand eine solche Theuerung, dass viele vor Hunger starben. Die Soldaten in Cähira fingen an zu plündern und zu morden, die Pest trat so heftig auf, dass manche Familien eines Hauses in einer Nacht ihr erlagen. Auch aus der nächsten Umgebung des Chalifen starben viele, andere verliessen ihn, und die Türken schickten endlich zu Näeir ed- daula um mit ihm Frieden zu schliessen. Es wurde vereinbart, dass er die Sperre aufheben wolle und Täg el-mulük Schädsi sein Stellvertreter in Cähira werden solle, dem die Staatseinnahmen übergeben würden und der allein darüber zu bestimmen hätte. Als dieser nach Cähira kam, änderte er die Übereinkunft dahin, dass er alle Einnahmen für sich behielt und an Näcir ed-daula nichts davon abgab; dieser marschirte nach Giza, liess Schädsi und die anderen Türkischen Officiere zu sich bescheiden, von denen nur wenige zurückblieben, und nahm sie sämmtlich fest, plünderte Fustät auf zwei Seiten und verbrannte einen grossen Theil davon. Mustancir schickte Truppen gegen ihn hinaus, die ihn vertrieben, er kam aber mit einer grösseren Anzahl zurück und schlug die Türken in die Flucht. Im Alexandria und Damiette, die er schon im Besitz hatte, und dann an der ganzen Küste schaffte er das Gebet GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 33 für Mustangir ab und schickte zu dem Chalifen von Bagdad und erbat sich Ehrengeschenke, um dann in Ägypten das Gebet für ihn einzu- führen. Mustancirs Macht und Ansehen sank immer mehr, die Leute verliessen Cähira und Näcir ed-daula sandte zu ihm und liess Geld von ihm fordern. Der Abgeordnete traf ihn auf einer Strohmatte sitzend nur von drei Dienern umgeben, von einer fürstlichen Umgebung war keine Spur mehr zu sehen, und als er das Schreiben übergeben hatte, erwiederte der Chalif: ist es Näcir ed-daula noch nicht genug, dass ich in einem solchen Hause auf einer solchen Matte sitze? Dem Abgeord- neten traten die Thränen in die Augen, er stattete darüber Bericht ab und Näcir ed-daula liess ihm nun täglich 100 Dinare zustellen und kam dann selbst nach Cähira, wo er sich als Herren betrachtete und den Fürsten und dessen Umgebung mit Verachtung behandelte; von der Mutter des Mustancir erpresste er 50000 Dinare, seine Kinder und An- gehörigen verliessen ihn und begaben sich nach Magrib und anderen Ländern, wo viele von ihnen verhungerten. Zu diesen Nachrichten des Ibn el-Athir X. 54—60 fügen wir die ähnlichen des "Gamäl ed-din. Mustancir liess bei seinen Schlössern in ’Ain- schams ein Zelt aufschlagen und einen Teich anlegen, welcher mit Wein vollgefüllt wurde; dann liess er alle musikalischen Instrumente, welche in dem Schlosse waren, in das Zelt bringen und man ergötzte sich an dem Gesange der Sängerinnen und am Saitenspiel und trank aus dem Weinteich; er wollte damit das hohe Haus in Mekka und den Brunnen Zamzam nachbilden und sagte: hier ist es angenehmer, als einen schwarzen Stein zu besuchen, die widerwärtige Stimme des Gebetausrufers zu hören und übermässig viel übelrichendes Wasser zu trinken. Gott liess ihn gewähren, bis er nach Cähira zurückkehrte, wo er ihn durch schwere Schicksalsschläge heimsuchte. Nämlich die Lawäta und die übrigen Magribiner bemächtigten sich des ganzen Küstenstriches, während die Neger Oberägypten in Besitz nahmen; die regulären Truppen waren zu schwach um sich ihnen zu widersetzen und stellten an die Wezire über- triebene Forderungen, fast täglich tödteten sie einen Wezir oder setzten ihn ab. Ein Corps von ihnen gen. el-Malahia, weil ihre Caserne bei Histor.-philolog. Classe. XXVI. 5. E 34 F. WÜSTENFELD, den Mühlen in der Malahia »Schifferstrasse« lag (Macrizi II. 32), be- mächtigte sich sämmtlicher öffentlichen Cassen und leerte sie rein aus; sie machten sich zu Herren von Cähira und Fustät und richteten ihre Augen auf die Schlösser und plünderten sie, sodass Mustangir nichts behielt als einen Teppich, auf dem er sass, bis sie eindrangen und auch diesen unter ihm wegzogen, Getreide und die übrigen Nahrungsmittel wurden ihm weggenommen, so dass er nichts behielt, und die Tochter des im J. 469 verstorbenen berühmten Grammatikers Tahir Ibn Bäbschäd schickte ihm jeden Tag zwei Brödchen, wie allgemein bekannt ist. Wenn Mustaneir ausritt, mussten seine Begleiter zu Fusse gehen, sie hatten keine Pferde mehr und fielen öfter vor Hunger um; von dem Staatssecretär Ibn Hiba wurde ein Maulthier gemiethet, worauf der Son- nenschirmhalter ritt. Ans Unglaubliche gränzt die Beschreibung, welche Maerizi I. 408— 433 aus seinen Quellen von dem Inhalte und Werthe der Magazine auf dem Schlosse macht an Zelten, Fahnen, Waffen, Rüst- und Reitzeug jeder Art, an Kleidungsstücken, Teppichen, Geräthschaften, goldenen, silbernen und crystallenen Gefässen, Edelsteinen, Kunstsachen und kostbaren Seltenheiten. Alles dieses theilten unter sich die zehn An- führer: Näcir ed-daula Ibn Hamdän, dessen beide Brüder Fachr el-Arab und Täg el-Ma’äli, Ildeküs, Ibn Subuktagin, Sa’d ed-daula gen. Saläm ’aleika, Schäwur ben Husein‘). Als Sa’d ed-daula in der Nacht vom 6. Cafar 461 seinen Antheil von 1900 ledernen Schilden und anderem Kriegsgeräth, mit Gold und Silber ausgelegten Schwerdtern, Fahnen u. d. gl. wollte hinausschaffen lassen, liess einer der Teppichdiener den Schnuppen einer brennenden Wachskerze zwischen Ballen von Katun- zeug fallen, welche in Brand geriethen, das Feuer breitete sich rasch 1) Der Herausgeber der Bulaker Ausgabe I. 417 bemerkt am Rande, dass die Zahl zehn nicht herauskomme. Man könnte aus anderen Stellen noch el-A’azz ben Sinän und Täg el-mulük Schädsi hinzurechnen, dann hätte man immer erst neun Personen; Quatremere hat aus Schawer und Ibn Hosein zwei Personen gemacht, im Arabischen steht aber »und« nicht dazwischen. GESCHICHTE DER FATIMIDEN-CHALIFEN. 35 aus, das ganze Schloss und die anstossenden Wohnungen und Buden standen in Gefahr und es gingen Hausgeräthe und Kostbarkeiten von unermesslichem Werthe in Flammen auf; man bedenke nur, dass seit der Erbauung im J. 358, also hundert Jahre lang, jährlich Gegenstände im Werthe von 70 bis 80000 Dinaren hineingebracht und nie etwas davon genommen war, und dass dies alles verbrannte und nicht eine Spur davon übrig blieb. Dazu verzehrte das Feuer in jener Nacht noch 10000 Krüge und ebensoviel Flaschen mit Naphtha; an Schilden, Schwerdtern, Lanzen und Pfeilen ging eine unzählige Menge zu Grunde, ebenso die Gewänder von Gold- und Silberstoff, die aufgewickelten Fahnen, Sättel, Zügel, bunte Festanzüge und andere Kleidungsstücke, doch wurden noch 15000 Schwerdter mit Edelsteinen und andere Sachen gerettet. Der grösste Schaden, den wir jetzt noch bedauern können, bestand in der Verschleuderung der Schloss-Bibliothek, sie soll damals über 100000 Bände enthalten haben. Schon unter el-Aziz war sie so be- deutend, dass sie z. B. von dem lexicalischen Quellenwerke el-ain des Chalil ben Ahmed über 30 Exemplare, von der Chronik des Tabari über 20 Exemplare, von denen eins für 100 Dinare angekauft war, von beiden Werken die Original-Handschriften der Verfasser, von dem Sprachschatz el-/gamhara des Muhammed Ibn Doreid 100 Exemplare besass; zur Zeit Mustancirs zählte man 2400 vollständige Korane mit den Namen der Abschreiber in Kapseln mit Gold- und Silber-Verzie- rungen, Kästen voll zugerichteter Schreibrohre von Ibn Mucla und Ibn el-Bawwäb, den beiden Verbesserern der Bücherschrift nas-chi, und von anderen berühmten Schreibern. Das Alles schleppten die Türken fort. Ein Augenzeuge erzählt, er habe im Muharram 461 gesehen, wie 25 Camele mit Büchern beladen nach der Wohnung des Wezir Abul-Farag el-Magribi zogen, und auf seine Frage habe er erfahren, dass sie aus der Schlossbibliothek kämen und diesem Wezire und dem anderen el- Chatir Ibn el-Muwaffik für ihre Forderungen rechtmässig überlassen seien, dass die Forderung des ersteren von seinen Mamluken und Knappen auf 5000 Dinare berechnet sei, während ein Kenner den Werth der Bücher auf mehr als 100000 Dinare schätzte. Als Näcir ed-daula im E2 36 F. WÜSTENFELD, Cafar desselben Jahres aus Cähira flüchten musste und man ausser. sei- ner Wohnung auch die seiner Parteigenossen Abul-Farag und Ibn Abu Kudeina plünderte, wurden die Bücher fortgeschleppt, ebenso die Biblio- thek des Hauses der Wissenschaft ausgeleert, man sah, wie Sklaven und Sklavinnen die Einbände abrissen, das Leder zu Schuhwerk benutzten und mit dem Papier Feuer anmachten. Die Noth und das Elend dauerten sieben Jahre und im J. 462 flüchteten die Töchter Mustancirs mit ihrer Mutter nach Bagdad um dem Hungertode zu entgehen. Die Kaufleute brachten viele Gegenstände aus den Schlössern in Cähira nach Bagdad, es befanden sich darunter auch mehrere Gefässe, welche schon bei der Entthronung des Chalifen el-Täf im J. 381 und dann kürzlich von Basäsiri und anderen aus dem Palaste zu Bagdad mitgenommen waren. Im J. 465 fiel endlich die Erndte wieder reichlich aus und damit hörte die Theuerung auf. Um den Chalifen noch machtloser zu machen, entfernte Näcir ed-daula von ihm die Beamten, welche er noch um sich hatte; er schickte sie nach entlegenen Orten mit der Aussicht dort eine Stelle übernehmen zu können, und wenn sie dahin kamen, wurde ihnen der Eintritt ins Amt untersagt, sie durften aber den Ort nicht wieder verlassen. Sein Plan dabei war, die Fatimiden und ihren Anhang ganz zu verdrängen und die Herrschaft der ’Abbasiden wieder zur An- erkennung zu bringen, indem er den Chalifen el-Cäim wieder in dem Kanzelgebete nennen wollte, einige schieben ihm sogar die Absicht unter, dass er sich selbst zum Alleinherrscher habe machen wollen. Durch sein eigenmächtiges Verfahren verfeindete er sich indess die an- deren Türkischen Generäle, Ildekuz war der erste, welcher ihn durch- schaute und die übrigen darauf aufmerksam machte, sie kamen überein ihn aus dem Wege zu schaffen. Näcir ed-din hielt sich für ganz sicher und dachte nicht daran, dass er solche Feinde in seiner Nähe habe; sie trafen sich verabredetermassen in aller Frühe in seiner Wohnung am Nil, traten unangemeldet in den Hof, er ging nur mit einem Mantel bekleidet zu ihnen hinaus und als er näher kam, schlugen sie mit Schwerdtern auf ihn ein. Fr stiess noch einige Schimpfworte gegen sie GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 37 aus und wollte in das Frauengemach zu entkommen suchen, aber sie holten ihn ein, stiessen ihn nieder und nahmen seinen Kopf mit. Ein gewisser Kaukab ed-daula begab sich dann sogleich zu Fachr el-’Arab, dem Bruder des Näcir ed-daula, der ihm grosse Wohlthaten erwiesen hatte, und liess sich durch den Pförtner als seinen Geschäftsführer anmelden; in der Meinung, dass es sich um eine eilige Sache handle, liess er ihn eintreten, Kaukab ed-daula ging rasch auf ihn zu. als wenn er ihn grüssen wollte, hieb ihn mit dem Schwerdte über die Schulter, so dass er niederstürzte, und schnitt ihm den Kopf ab, dann nahm er seinen sehr kostbaren Säbel zu sich, liess ein junges Mädchen hinter sich aufsitzen und eilte nach Cähira zurück. Auch der andere Bruder Abul-Maäli wurde umgebracht und so erlosch die ganze Familie der Hamdaniden in Ägypten. Es tritt nun ein anderer Mann auf den Schauplatz, welcher in den nächsten 20 Jahren die Geschicke Ägyptens lenkte, über dessen Vergangenheit einiges nachzuholen ist. Abul-Nagm Badr, ein Arme- nischer Sklav, welchen der Emir Gamäl ed-daula Ibn ’Ammär in Syrien gekauft und erzogen hatte, wesshalb er el-Gamäli zubenannt wurde, besass bei seinem natürlichen Verstande einen hohen Ehrgeiz und eine grosse Willenskraft in allem, was er unternahm. Er zeichnete sich in der Folge so sehr aus, dass ihn Mustancir im J. 455 zum Commandanten von Damascus ernannte, wo er am 23. Rabi’ II. eintraf. Indess wollten sich die Truppen der militärischen Zucht, welche er wieder einführen wollte, nicht fügen, sie lehnten sich gegen ihn auf und da sich das Volk mit ihnen vereinigte, musste er wie ein Flüchtling am 14. Ragab 456 die Stadt wieder verlassen. Am 6. Scha’bän 458 wurde er zum zweiten Male als Commandant nach Damascus geschickt, als er aber erfuhr, dass sein Sohn Scha’bän in ’Ascalon ermordet sei, begab er sich im Ramadhän 460 dahin, und seine Abwesenheit benutzen die Truppen um wieder zu revoltiren und seinen Palast zu zerstören. Badr kehrte nicht zurück, sondern erhielt die Statthalterschaft von ’Akkä, während in Damascus die Unruhen fortdauerten, bis es im Scha’bin 461 zwischen Magribinischen und Orientalischen Soldaten zum offenen Kampfe kam, 38 F. WÜSTENFELD, wobei ein Haus in der Nähe der grossen Moschee in Brand gesteckt wurde. Die Moschee selbst fing Feuer, das Volk, welches für die Ma- gribiner Partei genommen hatte, zog sich vom Kampfe zurück um zu löschen, indess der grössere Theil des schönen Inneren wurde zerstört. — Im J. 462 führte Badr el-Gamäli eine grosse Armee aus Ägypten nach Syrien und belagerte die Stadt Tyrus, deren sich der Cadhi 'Ain ed- daula Ibn Abu ’Okeil bemächtigt hatte; dieser rief den Emir Carlü, Oberbefehlshaber der Türkischen Truppen in Syrien, zu Hülfe, er kam mit 2000 Reitern herbei und belagerte Sidon, welches zum Gebiete Badr’s gehörte. und Badr sah sich genöthigt, die Türken von dort zu vertreiben. Dann kehrte er nach Tyrus zurück und schloss die Stadt zu Lande und zu Wasser so eng ein, dass alle Zufuhren abgeschnitten wurden und grosse Noth darin entstand; ein Pfund Brod kostete ih Dinar. Und doch erreichte er seinen Zweck nicht, er begab sich wieder nach ’Akkä, und leitete von hier aus die Vertheidigung des Landes gegen Atsiz ben Auk, den General des Sultans Malikschäh, welcher im J.463 Ramla und Jerusalem eroberte, aber Damascus vergeblich belagerte. Nach der Ermordung des Näcir ed-daula hatte Mustancir den Mörder Ildeguz in dessen Stelle zum Wezir ernennen müssen, welcher ihn als- bald noch schmählicher behandelte als jener. Der Chalif richtete dess- halb sein Augenmerk auf Badr el-Gamäli und liess ihn auffordern nach Ägypten zu kommen um das Wezirat zu übernehmen; Badr sagte zu und machte nur die Bedingung, dass er seine eigenen Soldaten, unter denen sich seine Armenische Leibwache befand, mitbringen dürfe, um den Türkischen Truppen gewachsen zu sein'). Nachdem ihm das zuge- 1) Die Ägyptische Armee hatte damals eine merkwürdige Zusammensetzung. Einheimische Truppen werden ausser den im Lande nicht einmal sesshaften Ara- bischen Stämmen nicht erwähnt. Die Berbern, mit denen Gauhar im J. 358 Ägypten erobert hatte und welche el-Mu’izz im J. 362 dahin begleiteten, waren vorzugsweise von dem Stamme Kitäma, und ihr Corps reerutirte sich theils aus sich selbst in Ägypten, theils durch Nachschub aus der Heimath. Der Chalif el-’Aziz nahm Türken und Deilamiten zu seiner Leibwache, die sich als nun bevorzugt gegen die Kitäma viel herausnahmen und von diesen scheel angesehen wurden; el-Häkim hielt es wieder GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 39 standen war, liess er sich durch die Vorstellung, wie gefährlich eine Seereise im Winter sei, nicht abschrecken, und fuhr am 1. Känun (1. Dec. 1073 Chr. — 28. Rabi I. 466) mit 10 Schiffen!) von ’Akkä ab und landete nach einer ruhigen Fahrt mit günstigem Winde zur allgemeinen Verwunderung nach vier Tagen°) in Tinnis, dann in Da- miette, wo er von den Kaufleuten und aus den städtischen Cassen Geld lieh und Suleimän el-Lawäti. Verwalter in Buheira, für seine Bedürf- nisse an Proviant sorgte. Darauf marschirte er nach Caljüb und liess von hier Mustancir sagen, er werde nicht eher nach Cähira kommen, bis Ildeguz festgenommen sei; der Chalif führte dies schleunig aus und sperrte ihn in das sogen. Fahnen-Magazin ein, welches danach weiter als Staatsgefängniss diente, und Badr hielt am Abend des 28. Gumädä I. 466°) seinen Einzug in Cähira. Er wollte sich aber von allen Ägyp- tischen Emiren frei machen und hatte dazu einen Plan ausgesonnen. Sie wussten nicht, dass er auf besondere Aufforderung des Chalifen ge- kommen sei, und beeilten sich ihn zu begrüssen; er lud sie in seine Wohnung ein und behielt sie bis in die Nacht bei sich. Einem jeden seiner eigenen Officiere hatte er einen der Emire zugetheilt, ihnen deren Häuser und Vermögen zugesagt und verabredet, sie an dem Orte, den sicher jeder beim Nachhausekommen zur Befriedigung eines Bedürfnisses mehr mit den Kitäma, so lange Ibn ’Ammär el-Kitämi den Oberbefehl hatte, doch behielt er die Türken als Leibwache, bis diese unter Bargawän ganz die Oberhand gewannen. ei-Dhähir war ganz von den Türken abhängig, auf deren Seite auch die Syrischen Truppen, Orientalen, standen, die Kitäma wurden immer mehr verdrängt. Unter Mustangir entstand das Negercorps, welches besonders von dessen Mutter be- günstigt wurde und auf 50000 Mann stieg, während der Chalif sich mehr auf die Türken stützte. Als endlich Badr el- Gamäli mit seinen Truppen aus seinen Lands- leuten eine Armenische Leibwache nach Ägypten brachte, wurden die Kitäma aufgelöst und vermischten sich mit der Ägyptischen Bevölkerung. 1) Ibn Ohaldün, IV. 64; bei Maerizi I. 382 mit 100 Schiffen. 2) So ist wohl bei Macrizi zu lesen anstatt nach 40 Tagen. 3) Nach "Gamal ed-din Donnerstag als noch 2 Tage des Gumädä I oder II. 466 übrig waren; nach Macrizi Donnerstag als noch 2 Tage des Gumädä I. 465 übrig waren; der Wochentag passt in keinem Falle, die Jahreszahl muss 466 sein. 40 F. WÜSTENFELD, betreten würde, umzubringen. So geschah es, am anderen Morgen kamen sie mit den Köpfen der Ermordeten, unter denen sich auch Ildeguz und Ibn Abu Kudeina befanden, jeder der neuen Officiere hatte die Woh- nung eines der älteren Emire in Besitz genommen. Badr selbst baute sich nachher einen neuen Palast in der Bargawän-Strasse. Der Chalif, welcher sich auf einmal von allen seinen Drängern befreit sah, gab seine Zustimmung zu den ergriffenen Massregeln da- durch zu erkennen, dass er Badr einen kostbaren Mantel überreichte, wie ihn nur die höchsten Würdenträger bekamen, und ernannte ihn zum Emir el-qujüsch Commandeur der Truppen, Generalfeldmarschall, im Volksmunde in Mirgüsch!) zusammen gezogen, welchen Titel bisher einige Präfecten von Syrien geführt hatten und welcher von nun an eingeführt wurde, so dass »Wezir« eben nur noch ein auszeichnender Titel blieb, und nachdem auch in anderen Zweigen der Regierung die Besei- tigung der bisherigen Beamten erfolgt war, übertrug er ihm im folgenden Jahre 467 mit den entsprechenden Titeln noch die höchsten weltlichen und geistlichen Ämter eines Ober-Cadhi und Ober-Hofpredigers, so dass Badr alle oberste Gewalten in seiner Hand vereinigte. Nachdem er seine Macht befestigt und viele von den aus dem Palast geraubten Werth- sachen wieder eingezogen hatte, schritt er zur Pacification des Landes und marschirte noch im J. 467 in die Küstengegend, unterwarf die auf- ständigen Lawäta, tödtete ihren Anführer Suleimän el-Lawäti und dessen Sohn, und als diese Ostküste zur Ruhe gebracht war, wandte er sich nach Westen und eroberte Alexandria mit Sturm. Im J. 469 marschirte er nach Oberägypten, wo die Arabischen Stämme Guheina, Keis, Suleim und Fazära sich vereinigt hatten, er traf sie bei Ober-Tarch?), schlug sie in die Flucht, nahm ihnen ihre Heerden weg und drang bis Uswän (Syene) vor, dessen sich Kanz ed-daula Muhammed bemächtigt hatte, wofür er mit dem Leben büssen musste. Gegen die friedlichen Ein- 1) Sujüti I. 118; daraus erklärt sich die weitere Entstellung in Merauis bei Albert. Aquens. Lib. VI. $ 41. 2) Ibn Chaldän IV. 4f, 3 v. u., vermuthlich ist Tüch zu lesen, ein in Ägypten häufig vorkommender Ortsname. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 41 wohner verfuhr Badr mit Schonung und Milde und nach drei Jahren seiner Regierung fing Ägypten eben an, sich einer lange nicht gekannten Ruhe zu erfreuen, als neue Schrecken über das Land hereinbrachen. In Syrien hatten sich die Verhältnisse sehr ungünstig gestaltet. Atsiz war seit dem J. 463 jährlich vor Damascus erschienen und hatte die Stadt belagert, ohne sie einnehmen zu konnen, so anch im J. 467, wo er im Schawwäl wieder abgezogen war, nachdem er die Umgegend verwüstet hatte. Mustancir hatte dort el-Muw’allä ben Heidara zum Statthalter ernannt, welcher in der allgemeinen Noth, die durch die Be- lagerung herbeigeführt und durch die schlechte Erndte und Theurung noch vermehrt war, durch die Art, wie er die Truppen und das Volk behandelte, die Erbitterung so steigerte, dass sie revoltirten, er musste im Dsul-Higga flüchten, kam über Bäniäs und 'Tyrus endlich nach Cä- hira, wo er ins Gefängniss geworfen wurde, in dem er starb. Die Truppen in Damascus, Berbern vom Stamme Macmüda, ernannten ihren Anführer Inticär ben Jahjä el-Macmüdi gen. Razin ed-daula zum Prä- fecten, indess entstanden nicht lange nachher Streitigkeiten zwischen ihnen und den jungen Leuten von Damascus, dies benutzte Atsiz, er kam im Scha’bän 468 wieder zur Belagerung und zwang diesmal die Stadt zur Übergabe. Intigär erhielt zum Austausch die Festung Bäniäs und die Stadt Joppe und Atsiz zog mit seiner Armee in Dsul-Higga ein, hielt am Freitag d. 26. d. M. das Kanzelgebet für den ’Abbasiden Chalifen el-Muctadi und damit hatte die Herrschaft der Fatimiden in Damascus für immer ein Ende. Hiermit nicht zufrieden, setzte Atsiz den Krieg fort und hatte es sogar auf Ägypten abgesehen; in Syrien fand er kaum einen Widerstand und im J.469 erschien er plötzlich vor Cähira. Seine Corps schwärmten nach allen Seiten aus, um Beute zu machen, er selbst liess sich mit Badr in Unterhandlungen ein und war bereit gegen eine bedeutende Abfindungssumme wieder abzuziehen, Badr dagegen suchte nur Zeit zu sewinnen, um seine Truppen, die noch in Oberägypten standen, und andere Verstärkungen heranzuziehen. Wenn desshalb seine ersten Ausfälle wegen zu geringer Kräfte keinen günstigen Verlauf für ihn nahmen und Histor.-philolog. Classe. XXVI1. 3. F 42 F. WÜSTENFELD, er sogar eine Anzahl Schiffe in Bereitschaft hielt, um im schlimmsten Falle mit dem Chalifen nach Alexandria zu entkommen, so war doch zuletzt, nachdem er auch durch Bestechung die Turkomanen des Atsiz für sich gewonnen hatte, der Erfolg um so glänzender, indem Atsitz in einem Treffen zu Anfang des Monats Ragab, in welchem einer seiner Brüder das Leben, der andere eine Hand verlor, gänzlich geschlagen wurde und mit nur geringer Begleitung in unaufhaltsamer Flucht nach Damascus zurückkehrte. Hier hatten die Einwohner während seiner Abwesenheit sein Eigenthum sorgfältig gehütet und aus Dankbarkeit erliess er ihnen die Steuern für das laufende Jahr. Das übrige Syrien mit Palästina erklärte sich aber wieder für Mustaneir und Atsiz zog desshalb aufs neue aus, um die Städte wieder zu unterwerfen. Jeru- salem, wo die Bewohner seine Angehörigen in der Moschee Davids eingesperrt hatten, nahm er nach kurzer Belagerung und rückte über Gaza bis an die Ägyptische Gränze bei el-Arisch, da aber die aus Bagdad erbetene Unterstützung ausblieb, kehrte er nach Damascus zurück. Nun sandte Badr seinerseits im J. 471 eine Armee unter Nacir ed-daula nach Damascus, welcher die Stadt belagerte. Schon im Jahre vorher hatte Malikschah seinem Bruder Tutusch die Provinz Syrien überwiesen, soviel er davon erobern könne, und er hatte sich in Haleb festgesetzt; jetzt schickte Atsiz zu ihm und bat ihn um Hülfe. Tutusch war sogleich dazu bereit, die Ägyptier zogen sich vor ihm zurück, Atsitz kam ihm aus der Stadt zur Begrüssung entgegen, wurde aber sofort ergriffen und umgebracht und Tutusch machte sich zum Herrn von Damascus am 11. Rabi’ II 472. In den nächsten Jahren wiederholte Badr die Versuche, Damascus wieder zu gewinnen, nicht, sondern bemühte sich, in Ägypten geordnete Verhältnisse wieder herzustellen. Aber sein eigener Sohn el-Auhad lehnte sich gegen ihn auf, begab sich nach Alexandria, und da die Einwohner auf seine Seite traten, befestigte er sich dort; Badr sah sich genöthigt gegen ihn zu marschiren und belagerte die Stadt im Anfange des Muharram 477 einige Tage, bis die Einwohner um Frieden baten, ihm die 'Thore öffneten und er seinen Sohn gefangen nahm. Die der GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 43 Stadt auferlegte Contribution verwandte er dort zum Bau der Moschee am Markte der Gewürzhändler, welcher sogleich begonnen und im Rab!’ I 479 beendigt wurde. Im Rabi’ I 478 unternahm Badr in Person einen Feldzug nach Syrien und belagerte Tutusch in Damascus; er schloss die Stadt eng ein, es fanden mehrere Kämpfe statt, da aber die Einnahme nicht ge- lingen wollte, trat er den Rückmarsch nach Ägypten an. — Bald darauf entdeckte Badr eine Verschwörung, welche wiederum sein Sohn gegen ihn angestiftet hatte; die Betheiligten wurden hingerichtet und auch der Sohn verschwand, es ist ungewiss, ob er lebendig begraben, oder ertränkt, oder durch Hunger zu Tode gebracht sei. Einen Beweis davon, dass Ägypten unter Badr’s Verwaltung sich erholte und der Wohlstand einen neuen Aufschwung nahm, kann man in der bedeutenden Erweiterung der Stadt Cähira finden, welche es nöthig machte, im J. 480 eine zweite Mauer zu errichten, um diese Stadttheile in die Befestigungen aufzunehmen, die Mauer wurde von Backsteinen, die Thore massiv aufgeführt. Im J. 485 wurde dann das grosse Thor Zawila mit seinen Thürmen erbaut, es erhielt aber keine Vormauer, wie es bei Festungsthoren gewöhnlich ist, wo jedes Thor noch eine Brustwehr hat, damit der Feind bei einer Belagerung nicht einen plötzlichen Überfall machen kann und es unmöglich ist mit Pferden in Masse einzudringen, sondern vor dem Thore wurde ein grosser ab- schüssiger Platz mit harten Steinplatten belegt. auf welchem die Pferde keinen festen Fuss fassen konnten. Im J. 482 sandte Badr eine Armee nach Syrien unter mehreren Anführern; sie belagerten Tyrus, welches der Cadhi ’Ain ed-daula Ibn Abu ’Okeil in Besitz genommen hatte und nach seinem Tode seine Söhne zu behaupten suchten, bis sie sich ergeben mussten. Darauf zogen die Ägyptier weiter nach Sidon, wo sie es ebenso machten, und gingen dann nach ’Akkä, welches sie belagerten, eng einschlossen und endlich er- oberten; auch Gubeil, acht Parasangen östlich von Beirüt, wurde von ihnen eingenommen, wonach sie nach Ägypten umkehrten, nachdem Badr für diese Städte Präfecten und Verwalter ernannt hatte. Einer F2 44 F. WÜSTENFELD, von diesen, der Präfect von Tyrus Munir ed-daula el-Gujüschi d. i. aus der Umgebung des Badr Emir el-Gujüsch, lehnte sich gegen Mustangir auf und Badr musste ein Corps gegen ihn ausschicken; die Einwohner von Tyrus waren mit ihrem Präfecten nicht einverstanden und nach einer kurzen Belagerung liessen sie im Gumädä II 486 die Ägyptischen Truppen ohne Widerstand in die Stadt einziehen, welche gleichwohl geplündert und mit einer Contribution von 60000 Dinaren belegt wurde. Munir ed-daula wurde mit seinen Anhängern gefangen genommen und nach Cähira gebracht, wo sie sämmtlich die "Todesstrafe erlitten. Im Rabi’ I 487 starb Badr el-Gamäli über 80 Jahre alt, er wurde vor dem Siegesthore nördlich von dem allgemeinen Betplatze begraben und ihm ein prachtvolles Denkmal errichtet. Er hatte Mustaneir aus einer verzweifelten Lage gerettet und dem beständigen Wechsel in den obersten Beamtenstellen ein Ende gemacht; man schätzt freilich die Zahl der durch ihn umgebrachten Empörer in Buheira auf 20000, wozu noch die in Damiette, Alexandria, el-Garbia, el-Scharkia, Oberägypten und Syrien kommen, allein seine anfängliche Grausamkeit und seine Herrsch- sucht kamen doch dem Lande zu gute, da die inneren Unruhen nach und nach aufhörten und eine geordnete Verwaltung eingeführt wurde. Es war ein Glück, dass er den schwachen Chalifen, der nur für Ver- gnügungen Sinn hatte und durch die bittersten Erfahrungen nicht ge- bessert war, ganz beherrschte, und wie hoch er selbst seine Macht an- schlug, geht daraus hervor, dass er ohne weiteres seinen Sohn Abul- Cäsim Schähanschäh zu seinem Nachfolger ernannte, welcher während seiner letzten Krankheit schon sein Stellvertreter war. Er hatte zwei Freigelassene, die nächst ihm die höchsten Stellen bekleideten, Amin ed-daula Läwin und Näcir ed-daula Aftakin, und sobald Badr sein Leben ausgehaucht hatte, liess Mustancir den erstgenannten Läwin zu sich rufen und wollte ihn zum Reichsverweser machen, allein Aftakin war damit nicht einverstanden, er erschien mit seinen Reitern vor dem Schlosse, sie drangen hinein, liessen den Chalifen harte Worte hören und zwangen ihn, dem Schähanschäh alle Ämter und Würden seines Vaters zu über- tragen und er gab ihm dem Titel el-Afdhal. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 45 Nicht lange nachher am 18. Dsul-Higga 487 starb auch el-Mu- staneir in dem Alter von 67 Jahren und 5 Monaten nach einer Regierung von 60 Jahren und 4 Monaten, die längste Zeit, die ein orientalischer Herrscher auf dem Throne gesessen hat. Seine Söhne waren Abul- Mancür Nizär geb. am 10. Rabi’ 1 437, Abul-Cäsim Muhammed, Is- mä'il, Abdallah, Abul-Hasan Ga’far, Abul-Cäsim der jüngere Ahmed und dessen Zwillingsbruder Abu ’Ali Däwud. IX. Abul-Cäsim Ahmed el-Musta’li. Sobald Mustaneir die Augen geschlossen hatte, eilte el-Afdhal ins Schloss, setzte den jüngsten seiner Söhne Abul-Cäsim Ahmed auf den Thron und rief ihn unter Assistenz des Ober-Oadhi Ibn el-Kahhäl und der Notare mit dem Titel el-Musta’% billahı, »der durch Allah Erhöhte« zum Chalifen aus; er hoffte den unerfahrenen Prinzen von noch nicht 21 Jahren (er war am 20. Muharram') 467 geboren) leichter als einen der älteren in Abhängigkeit von sich erhalten zu können. Den ältesten Nizär nicht dahin kommen zu lassen, dazu lag noch ein besonderer Grund vor. el-Afdhal war einmal durch das goldene Thor in das Schloss hineingeritten, während Nizär herauskam, _es war schon dunkel an der Stelle, wo sie sich begegneten und el-Afdhal erkannte den Prinzen nicht, welcher ihm zurief: herunter vom Pferde, du Armenischer Hund! du hast wenig Lebensart. Auch bei anderen Gelegenheiten war el-Afdhal und seine Dienerschaft von ihm schmählich behandelt, und er wusste also, dass ihm dieser Prinz nicht gewogen war, und musste befürchten, dass er, wenn er zur Regierung käme, ihn beseitigen und seinen Günst- ling Mahmüd ben Macäl el-Lukki?) an seine Stelle setzen würde. Das 1) 'Gamäl ed-din und Ibn Challikän; oder am 20. Scha’bän, Ibn el-Athir. 2) d. i. aus Lukk, einem Orte im Gebiete von Barca zwischen Alexandria und Tripolis, Jacät IV. 364. Im der Handschrift des '@amäl ed-din ist an mehreren Stellen mit Kesra vocalisirt el-Likki. 46 F. WÜSTENFELD, Volk wünschte auch lieber den jüngeren Prinzen, als den 50jährigen Nizär, von dem man sich nichts Gutes versprach, und Ibn Macäl war auch schon bei Jahren und hatte sich durch seine Lebensweise nicht beliebt gemacht. Da el-Afdhal auch die Zustimmung der Generäle er- hielt und seiner Sache gewiss war, liess er die drei Brüder Nizär, Is- mä’il und Abdallah herbeirufen, (letztere beiden, wie man sagt, aus dem Gefängnisse), und forderte sie.auf, ihren jüngsten Bruder Ahmed als Chalifen anzuerkennen; Nizär weigerte sich entschieden und behauptete als der älteste nicht nur der allein berechtigte zu sein, sondern auch über seine Thronfolge eine von seinem Vater Mustancir ausgefertigte Urkunde zu besitzen. Fr sollte sie herbeiholen und entfernte sich dess- halb mit Ibn Macäl, aber sie kamen nicht wieder, sondern verliessen sogleich Cähira, da alles zur Flucht vorbereitet war, weil Ibn Macäl der Berathung mit den Generälen beigewohnt und Nizär sogleich davon benachrichtigt hatte. Sie flüchteten nach Alexandria, wo Näcir ed-daula Commandant war, durch dessen Dazwischenkunft el-Afdhal seinen hohen Posten erlangt hatte und der jetzt wohl seine Gesinnungen gegen ihn geändert haben musste. Denn er versammelte das Volk, erklärte Nizär zum Chalifen unter dem Titel e/-Muetafa lidinillahi »der für Allahs Religion Erwählte«, und sprach öffentlich die Verwünschungen gegen el-Afdhal aus, nachdem sich Galäl ed-daula Ibn ’Ammär der dama- lige Cadhi von Alexandria (früher Ober-Cadhi in Cähira) ihnen ange- schlossen hatte. Gegen das Ende des Muharram 488 marschirte desshalb el-Afdhal mit einer Armee nach Alexandria, um seine Gegner zu unterwerfen; er wurde in mehreren Treffen geschlagen und musste sich zurückziehen, kam dann aber mit Verstärkung wieder und fing an, Alexandria förmlich zu belagern und unter der Hand mit einigen angesehenen Personen zu unterhandeln. Da hatte Ibn Macäl einen Traum, als wenn er zu Pferde sass und el-Afdhal neben ihm her zu Fusse ging; ein Persischer Kauf- mann, der sich aufs Traumauslegen verstand, wurde herbeigerufen und gab die Deutung: wer auf der Erde geht, der beherrscht sie besser. In Folge dieser Auslegung liess Ibn Macäl ins Geheim alle seine Hab- GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 47 seligkeiten auf 30 Schiffe bringen und flüchtete damit im Dsul-Ca’da nach seiner Geburtsstadt Lukk. Dies machte auf Nizär und Aftakin einen so niederschlagenden Eindruck, dass sie beschlossen sich el-Afdhal zu ergeben; sie wurden festgenommen und ebenso der Cadhi Ibn ’Ammär. Letzterer richtete noch ein Gnadengesuch in Versen an el-Afdhal und übergab es einem Secretär, der bei ihm in Gunst stand, um es zu über- reichen; er vergass es und erinnerte sich erst daran. nachdem die Hin- richtung schon stattgefunden hatte, und als er es nun abgab, sagte el- Afdhal: verdammt! hättest du es früher abgegeben, so würde ich ihn nicht haben hinrichten lassen. Nizär und Aftakin wurden nach Cähira mitgenommen, ersterer eingemauert und auch der andere kam nicht wieder zum Vorschein. Seine Wohnung Där Aftakin wurde zu einem Magazine eingerichtet, welches noch lange Zeit seinen Namen behielt und zur Aufbewahrung von allerlei essbaren Früchten und anderen Ge- genständen diente, wie Pistacien aus Alexandria, Honig in verschiedenen Sorten, Zucker, Candis, Traubensaft, Olivenöl u. dgl., was von einem Verwalter an die Hofküchen abgegeben oder an Private verkauft wurde. Ibn Macäl kam nach Lukk, welches er als armer Knabe verlassen hatte, und wurde von den Einwohnern ehrenvoll empfangen; einige Tage nachher erkannte ihn eine alte Frau und sagte zu ihm: wie gross du geworden bist, o Mahmüd! — Ja! erwiederte er. — Du bist wohl mit dem Herrn dieser Schiffe gekommen? — Ich selbst bin ihr Herr. — Was doch aus einem armen Mann werden kann! — Es war ıhm so un- angenehm, in dieser Weise erkannt zu sein, dass er nach Cähira zurück- kehrte und auf sein Gesuch von el-Afdhal begnadigt und auf einige Zeit in seinen Hausdienst genommen wurde. Zu denjenigen, welche in Alexandria sich nicht an Nizär ange- schlossen hatten, gehörten die Mitglieder der Familie Hadid, sie hatten vielmehr mit el-Afdhal ins Geheim Verbindungen unterhalten, indem sie vermittelst eines unterirdischen Canals, welcher vom Nil in ihren Brunnen führte, durch zuverlässige Leute ihm von dem, was in der Stadt vorging, Nachricht zukommen liessen. Nach der Einnahme wurden sie dadurch belohnt, dass Abul Hasan Zeid ben el-Hasan ben Hadid 48 F. WÜSTENFELD, zum Richter ernannt wurde, und dieses Amt blieb in dieser Familie bis zum Ende der Regierung der Fatimiden. Nachdem Tutusch in einer Schlacht gegen Barkiaruk in der Nähe von el-Reij am 17. Cafar 488 gefallen war, übernahm seiner Bestim- mung gemäss sein Sohn Rudhwän die Regierung in Haleb und Da- mascus und dessen jüngerer Bruder Dukäk, welcher mit in jener Schlacht gewesen war, kam zu ihm nach Haleb. In Damascus war Säwtakin Festungscommandant und dieser setzte sich mit Dukäk in Verbindung und lud ihn zu sich ein, er wolle ihm die Stadt übergeben. Kurz darauf nachdem dies ausgeführt war, unternahm Dukäk einen Streifzug nach der Küste, und sobald Rudhwän dies erfuhr, eilte er nach Da- mascus, um sich der Stadt wieder zu bemächtigen. Die Einwohner schlossen die Thore und vertheidigten sich, ein von der Mauer auf die Belagerer geworfener Stein traf einen aus der Begleitung Rudhwäns, was ihn veranlasste, den Kampf abzubrechen und sich in sein Lager zurückzuziehen. Mittlerweile traf Dukäk ein und Rudhwän musste die Belagerung aufgeben. Er wandte sich nun an Mustalli und erbot sich, ihn als seinen rechtmässigen Herrn anzuerkennen, wenn er ihn mit einer Armee unterstützen und wieder zu dem Besitze von Damascus verhelfen wolle. Nach erhaltener Zusage nannte er vier Wochen des J. 489 Mustalli im Kanzelgebet, da aber die versprochene Hülfe ausblieb, wurde das Gebet für die ’Abbasiden wieder eingeführt‘). Tutusch hatte den Besitz von Jerusalem den beiden Brüdern Sucmän und Ilgäzt Söhnen des Ortok überlassen, in ihrem Gefolge befanden sich von ihren Verwandten ihr Vetter Sewnig und ihr Neffe Jäcütt. Sobald el-Afdhal Kunde von dem Anzuge der Franken (Kreuzfahrer) er- 1) Nach Kamäl ed-din (Wilken, Gesch.d. Kreuzz. Bd. 2. Beil. S. 31) machte umgekehrt Musta’li dem Rudhwän Anerbietungen, wonach dieser vom 17. Ramadhän 490 bis zum Ragab 492 in Haleb das Gebet für die Fatimiden gesprochen hätte. Weitere Abweichungen in Einzelheiten und namentlich in der Zeitbestimmung an- zuführen und zu erörtern, würde hier zu weit führen. Te EEE EEE EEE GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 49 hielt, setzte er sich mit ihnen in Verbindung, und ohne zu wissen, dass ihr Ziel die Eroberung von Jerusalem sei, bot er ihnen seine Hülfe an und verlangte dagegen ihren Beistand gegen die Selguken, indem er hoffte, dass sie sich mit dem nördlichen Syrien begnügen und alsdann ihre Besitzungen die Scheidewand zwischen seinen Ländern und denen der Selguken werden würden. In dieser Voraussetzung unternahm er einen Feldzug nach Jerusalem und verlangte erst von den Ortokiden die Übergabe der Stadt, dann, als dies abgeschlagen wurde, begann er eine förmliche Belagerung; über 40 Maschinen wurden aufgestellt und mehrere Stellen der Mauer zerstört, die Besatzung vertheidigte sich tapfer, bis nach 40 und etlichen Tagen im Scha’bän 489 (Ibn C'haldün im J. 490, Maerizi I. 427 im Scha’bän 491) die Übergabe durch Vertrag erfolgte. el-Afdhal behandelte Sucmän, llgäzt und ihre Anhänger wohl- wollend un@ entliess sie reichlich beschenkt; sie begaben sich nach Da- mascus, gingen dann über den Euphrat, Sucmän wandte sich nach el- Ruhä (Edessa) und lgäzi nach ’Iräk. Nachdem el-Afdhal in Jerusalem den Emir Iftichär ed-daula zum Präfecten eingesetzt hatte, kehrte er nach Ägypten zurück. Er verweilte einige Zeit in ’Ascalon, um den von seinem Vater begonnenen Bau der Huseinischen Kapelle zu vollenden. Der Kopf des Husein ben ’Ali befand sich hier in einem verfallenen Hause, el-Afdhal holte ihn dort weg, bestrich ihn mit wohlriechenden Essenzen und: brachte ihn in einer Schachtel nach einem der prächtigsten Häuser, und als die Kapelle fertig war, nahm er den Kopf in seinen Busen, eilte damit zu Fuss fort und setzte ihn an dem neuen Orte bei. (Vergl. unten im J. 548). Die meisten Städte von Palästina hielten die Ägyptischen Truppen noch besetzt, indess empörte sich Katila (Ibn el-Athir X. 180) oder Ka- schila (Ibn Chaldün IV. 66) der Präfect von Tyrus und im Rabi’ I 490 schickte Musta’li dahin eine Armee, welche nach einer kurzen Belagerung die Stadt eroberte und plünderte, viele Einwohner tödtete und den Präfecten nach Cähira brachte,, wo er (im J. 491 Ibn C'haldün) hingerichtet wurde. Nach einem. längeren Aufenthalte bei Constantinopel setzten die Kreuzfahrer im Gumädä II 490 (Mai 1097) über die Meerenge, bald Histor.-philolog. Classe. XXVII. 3. G 50 F. WÜSTENFELD, fiel Nicäa in ihre Hände und im Dsul-Ca’da (October), standen sie vor Antiochia, welches der Commandant Jägi Siän neun Monate lang helden- müthig vertheidigte, bis es am 16. Ragab 491 (19. Juni 1098) durch Verrath eingenommen wurde‘), nur in der Burg hielt sich die Besatzung noch. Wegen mancherlei Zwistigkeiten hatten die benachbarten kleinen Muhammedanischen Fürsten gezögert, sich gegen den gemeinschaftlichen Feind zu vereinigen, jetzt beeilten sie sich und dreizehn Tage nach dem Falle von Antiochia trafen Kerboga Fürst von Mosul als Oberanführer, Dukäk ben Tutusch und sein Atabek (Wezir) Tugtekin aus Damascus, Ganäh ed-daula Fürst von Hime, Arslän Täsch Fürst von Singär und Sucmän ben Ortok aus Edessa mit ihren Heerhaufen vor der Stadt zusammen und fingen nun ihrerseits an, die Christen zu belagern. Diese hatten jetzt durch Hunger und alle Schrecknisse einer Belagerung noch mehr zu leiden als früher die Muslim, bis nach Auffindung @er heiligen Lanze an die Stelle der Verzweiflung eine siegesgewisse Todesverachtung trat und ein allgemeiner Angriff beschlossen wurde. Sie zogen getheilt in Rotten zu fünf, sechs oder mehr hinaus, und anstatt sie einzeln an- zugreifen, wie die Muslimischen Fürsten es verlangten, liess sie Kerboga in stolzer Verachtung erst sämmtlich herauskommen und sich in Schlacht-. ordnung aufstellen, dann erfolgte aber ein allgemeiner Angriff mit solchem Ungestüm, dass die Muslim nicht Stand hielten, sondern in wilder Flucht davon eilten, ihre Zelte im Stiche liessen und auf der Verfolgung viele Tausende verloren?). Die Fürsten kehrten in ihre Länder zurück, ein 1) Die beiden Daten Dsul-Ca’da 490 und 16. Ragab 491 finden sich bei "Ga- mäl ed-din und sie liegen, wenn auch nicht volle neun Monate, so doch neun Mo- natsnamen auseinander, wie die Araber meistens rechnen; Ibn el-Athir setzt die Er- oberung in den Gumädä I 491 (April 1098), wodurch die Ankunft der Kreuzfahrer neun Monate rückwärts in den Ramadhän 490 (August 1097) verlegt würde, was nicht zu anderen Angaben passt, dass sie in später Jahreszeit bei Antiochia ange- kommen seien. 2) Nach Kamäl ed-din warfen sich schon vor dem Angriffe die Turkomanen auf ihre eigenen Verbündeten, worauf alle Muslimische Truppen sich zur Flucht wandten. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 51 Muslimisches Heer sammelte sich nicht wieder und nachdem auch die Besatzung der Burg von Antiochia capitulirt hatte, wurden die Franken bei ihrem Vormarsche nur noch von einigen befestigten Städten aufge- halten. Bei Ma’arra el-Nu’män erlitten sie zuerst eine Schlappe, bei einem wiederholten Vorgehen belagerten sie die Stadt, eroberten sie nach einiger Zeit und tödteten darin 20000 Muslim (Kamäl ed-din) oder 100000 (Ibn el-Athir, Ibn Chaldün). Vor Irca lagen sie vier Monat (oder 40 Tage), bis Ibn Munkids, Fürst von Scheizar, die Stadt übergab, ebenso überlieferte ihnen Ganäh ed-daula Emessa nach einer kurzen Belagerung; dagegen 'Akka widerstand. Im Ragab 492 (Anfang Juni 1099) erreichten die Kreuzfahrer Je- rusalem, ihre ersten Angriffe wurden zurückgeschlagen und sie schritten dann zu einer förmlichen Belagerung, welche 40 und etliche Tage währte; sie stellten zwei Thürme auf, von denen der eine auf der Seite des Zion von den Muslim verbrannt und die Besatzung getödtet wurde. Kaum war dies geschehen, als ein Bote Hülfe rufend die Nachricht brachte, dass die Franken auf der anderen nördlichen Seite eindrängen, und am Morgen des Freitags den 23. Scha’bän 492 (15. Juli 1099) waren sie Herren der Stadt. Eine volle Woche dauerte das Morden, drei Tage wurde der Kampf gegen diejenigen geführt, welche sich in die Synagoge Davids zurückgezogen hatten und sich darin vertheidigten, bis sie sich unter der Bedingung eines freien Abzuges ergaben und sie nach ’Ascalon abmarschirten. In der Hauptmoschee, el-masgid el-accä an der Stelle des Tempels Salomos erbaut, wurden 70000 ermordet, grossentheils Mus- limische Gemeindevorbeter, ’Ulemas, Fromme und Heilige, welche ihre ‚ Heimath verlassen hatten, um an diesem heiligen Orte ihr Leben zu beschliessen. Aus der Kapelle bei el-Cachra »dem Felsen« nahmen die Franken einige vierzig silberne Leuchter, jeden 3600 Dirham schwer, einen silbernen Kronleuchter im Gewicht von 40 Ratl Syrisch, 150 aus - Messing gegossene und einige zwanzig goldene Leuchter, und sie machten ausserdem unermessliche Beute. el-Afdhal bereute zu spät, die Ortokiden aus Jerusalem vertrieben zu haben, hätte er sie dort gelassen, würde es den Franken schwerlich G2 52 F. WÜSTENFELD, gelungen sein die Stadt zu erobern. Jetzt sammelte er seine Truppen und marschirte mit ihnen nach ’Ascalon; von hier schickte er im Ra- madhän 492 zu den Franken, machte ihnen Vorwürfe und drohte ihnen; sie liessen den Abgesandten mit einer Antwort zurückkehren, folgten ihm aber auf dem Fusse nach und überraschten gleich nach dessen An- kunft im Lager die Ägyptier, ehe sie nur von ihrem Aufbruche und ihrem Anzuge etwas erfahren hatten, so dass sie nicht einmal zum Kampfe gerüstet waren. Sie suchten noch rasch ihre Waffen anzulegen und die Pferde zu besteigen, die Franken fielen über sie her, schlugen sie in die Flucht, tödteten eine grosse Anzahl und erbeuteten alles, was an Vorräthen und Waffen im Lager war. el-Afdhal rettete sich nach ’Ascalon, ein Theil der Flüchtlinge hatte in einem Sycomoren - Gehölz Schutz gesucht, die Franken legten Feuer an die Bäume, so dass sie darin umkamen oder beim Heraustreten niedergemacht wurden. el- Afdhal entkam mit seinem Gefolge zu Schiffe nach Ägypten, die Franken schlossen ’Ascalon ein, liessen sich aber durch die Einwohner für 12000 oder 20000 Dinare abkaufen und traten den Rückmarsch nach Jerusalem an. Von Ägypten aus wurden in der nächsten Zeit keine weiteren Feld- züge nach Palästina unternommen und die Syrischen Städte, welche noch Ägyptische Besatzung hatten, geriethen eine nach der anderen in die Hände der Kreuzfahrer. Ibn el-Athir berichtet unter dem J. 494 (Nov. 1100—1101) über die Besitzergreifung von Syrien ziemlich abweichend von den Nachrichten der Abendländischen Erzähler folgendes. In diesem Jahre marschirte Gottfried, König der Franken in Syrien und Herr von Jerusalem, nach der Stadt 'Akka an der Küste von Syrien und belagerte sie, da traf ihn ein Pfeil und tödtete ihn; er hatte die Stadt Jäfä wieder aufbauen lassen und sie einem Fränkischen Comes Namens Tancred übergeben. Als Gottfried getödtet war, marschirte sein Bruder Balduin mit 500 Reitern und Fussgängern nach Jerusalem. Hiervon benach- richtigt machte sich der Fürst Dukäk, Herr von Damascus, mit seiner Armee auf in Begleitung des Emir Ganäh ed-daula mit seinen Schaaren, griff ihn an und trug über die Franken einen Sieg davon. — In dem- selben Jahre nahmen die Franken Sarüg in Mesopotamien in Besitz. GESCHICHTE DER FATIMIDEN-CHALIFEN. 53 Die Veranlassung dazu war, dass die Franken die Stadt Edessa in Folge einer schriftlichen Verhandlung mit den Einwohnern eingenommen hatten, weil der grösste Theil derselben aus Armeniern bestand und dort nur wenige Muslim wohnten. Um diese Zeit sammelte Sucmän in Sarüg ein grosses Corps von Turkomanen und zog gegen sie aus, sie trafen auf ihn, griffen ihn an und schlugen ihn im Rabi I (Januar 1101) in die Flucht. Nachdem dies vollständig erreicht war, marschirten die Franken nach Sarüg, belagerten die Stadt, nahmen sie ein, tödteten einen grossen Theil der Einwohner, machten ihre Frauen zu Gefangenen und plünderten sie rein aus, und nur diejenigen, welche sich durch die Flucht retteten, kamen mit dem Leben davon. — In demselben Jahre nahmen die Franken Besitz von der Stadt Heifä in der Nähe von ’Akka an der Seeküste, und zwar mit Sturm, dann auch Orsüf durch Capitu- lation, so dass die Besatzung freien Abzug erhielt. — Im Ragab (Mai 1101) nahmen sie die Stadt Cäsarea mit dem Degen, tödteten die Ein- wohner und plünderten sie rein aus. Mustali starb Dienstag d. 14. Gafar!) 495 (8. Dec. 1101) im Alter von 28 Jahren 1 Monat 20 Tagen nach einer Regierung von 7 Jahren 1 Monat und 28 Tagen; nach einigen soll er vergiftet oder auf andere Weise umgebracht sein. Er hatte drei Söhne: Abu ’Ali el-Mangür, Gafar und Abd el-Camad. Einige Tage nach seiner Thronbesteigung d.h. noch im J. 487 wurde der Ober-Cadhi Ibn el-Kahhäl seines Postens enthoben und an seine Stelle kam Fachr el-Ahkäm Abul-Fadhl Muhammed ben Abd el-Häkim el-Maligi; ihm folgte Hasan ben ’Ali ben Ahmed el-Mukrami, einen Monat darauf Abul-Tähir Muhammed ben Ragä bis zu seinem Tode im J. 493, dann Abul-Farag Muhammed ben Gauhar ben Dsakä el-Näbulusi. 1) 'Gamäl ed-din Dienstag d. 17. Qafar; weder die folgenden Angaben, noch der S. 45 angegebene Geburtstag sind in Einklang zu bringen. 54 F. WÜSTENFELD, X. Abu ’Alf el-Mancür el-Amir. Abu ’Ali el-Mancür wurde Dienstag d. 13. Muharram 490 geboren, war also am Todestage seines Vaters erst 5 Jahre 1 Monat und 4 Tage alt; der Wezir el-Afdhal holte ihn herbei, huldigte ihm, setzte ihn auf den Thron und gab ihm den Titel el - Ämir biahkämillahi »der nach Allahs Urtheilen Gebietende.« Er war der jüngste der Orientalischen Herrscher, der auf den Thron kam, und da er noch nicht allein reiten konnte, liess el-Afdhal an seinem eigenen Sattel noch einen Sitz an- bringen, nahm ihn vor sich aufs Pferd, so dass er den Rücken an Afdhals Schoss anlehnte und etwas hervorragte, und führte ihn so im Aufzuge durch die Stadt. el-Afdhal blieb nun 20 Jahre unumschränkter Herr, da er den jungen Fürsten in gänzlicher Abhängigkeit von sich zu erhalten wusste, und wenn er auch in den gewöhnlichen Fehler der Orientalischen Macht- haber verfiel, sich zu bereichern, so war doch seine Regierung eine milde, Ägypten kam zur Ruhe und erholte sich, dagegen in Syrien und Palästina hatten seine Unternehmungen nur vorübergehende Erfolge. Im Ragab 495 liess er eine Armee nach ’Ascalon marschiren, um den Franken Syrien zu entreissen; Balduin kam ihm mit 700 Reitern ent- gegen, wurde aber in die Flucht geschlagen. Er versteckte sich in ein Schilfdickicht und als dies angezündet wurde und das Feuer ihm auf den Leib brannte, rettete er sich nach Ramla; die Muslim folgten ihm und schlossen ihn ein, er entkam indess von dort unter Verkleidung nach Joppe, nachdem viele seiner Leute gefallen oder gefangen ge- nommen waren. Im J. 496 schickte el-Afdhal abermals ein Corps aus unter einem Mamluken seines Vaters, welcher den Titel Sa’d ed-daula erhielt und sonst el- Tawäschi, der Eunuch, genannt wurde; dieser stiess zwischen Ramla und Joppe auf Balduin und wurde gänzlich geschlagen. Die Sterndeuter hatten Sa’d ed-daula vorhergesagt, dass er durch einen Sturz zu Tode kommen würde, er war desshalb beim Reiten immer sehr vor- GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 99 sichtig gewesen und hatte früher in Beirüt die glatten Steinplatten, womit die Strassen belegt waren, entfernen lassen, damit sein Pferd nicht aus- gleite. Als er sich nun in jener Schlacht zur Flucht wandte, stürzte sein Pferd. er fiel herunter und war auf der Stelle todt; die Franken eroberten die Zelte und nahm alles, was sie fanden, in Besitz. Nun sandte el- Afdhal seinen eigenen Sohn Scharaf el-Maäli mit einer grossen Armee aus, er traf die Franken bei Jäzür in der Nähe von Ramla und brachte ihnen eine grosse Niederlage bei. Balduin hatte sich, aus Furcht getödtet oder gefangen zu werden, in einen Heuhaufen versteckt und entkam, als die Muslim sich entfernten, nach Ramla. Hierhin rückte Scharaf el-Ma’äli gleich vom Schlachtfelde aus vor und belagerte eine Burg der Stadt, in welcher sich 700 Franken befanden, unter ihnen Balduin, der sich aber nach Joppe flüchtete. Nach 15 Tagen wurde die Burg genommen und von der Besatzung 400 umgebracht und 300 als Gefangene nach Ägypten geschickt. Die Muslimischen Anführer waren jetzt nicht einerlei Meinung, einige wollten sogleich direct auf Jerusalem marschiren; andere zuvor Joppe einnehmen, und während sie noch darüber stritten, landete eine grosse Menge Franken, welche Jeru- salem besuchen wollten. Balduin überredete sie, sich ihm anzuschliessen und führte sie nach ’Ascalon, wohin sich Scharaf el-Maäli zurückge- zogen hatte, und während dieser ihnen im offenen Felde nicht gewachsen war, scheuten jene vor den starken Befestigungen von ’Ascalon zurück, die zu Schiff angekommenen gingen wieder nach Joppe und Scharaf el-Ma’äli begab sich zu seinem Vater. el-Afdhal rüstete nun wieder ein Corps von 4000 Reitern aus und übergab einem alten Mamluken seines Vaters Namens Täg el-’Agam das Commando, welcher damit nach 'Äscalon marschirte, während eine Flotte unter dem Cadhi Ibn Cädüs nach Joppe segelte. bei seiner An- kunft forderte er Täg el-Agam auf, mit seinem Corps zu ihm zu stossen, was dieser ohne Befehl von el-Afdhal zu thun sich weigerte. Ibn Cädüs liess von dem Cadhi zu ’Ascalon über diese Weigerung ein Protokoll aufnehmen und von Notaren und angesehenen Männern bezeugen, dass er in Joppe 20 Tage vergebens auf Täg el-Agam gewartet habe, und 56 F. WÜSTENFELD, als el-Afdhal dies mitgetheilt wurde, gab er Befehl Täg el-Agam fest- zunehmen, und sandte an dessen Stelle den Emir Gamäl el-Mulk als Commandeur der Syrischen Truppen hin, welcher sein Hauptquartier in Joppe nehmen sollte. Am Ende des Jahres war ganz Palästina in den Händen der Franken mit Ausnahme einiger Orte an der Küste wie ’As- calon und Tripolis, welches von Saint-Gilles belagert und von Fachr el-Mulk Ibn 'Ammär vertheidigt wurde. Letzterer sandte seine Schiffe aus und liess in den Gegenden, welche die Franken innehatten, die ganze Bevölkerung umbringen, damit es an Leuten fehle, die das Land bestellten, und die Franken wegen Mangel an Proviant zum Abzuge gezwungen würden. Im folgenden Jahre 497 kam aus Europa ein fri- scher Zuzug von Kaufleuten, Soldaten und Pilgern zu Schiff nach Lao- dicea; Saint-Gilles rief sie zu Hülfe und nun wurde Tripolis zu Wasser und zu Lande noch enger eingeschlossen und mehrere Tage berannt. Da auch dies vergeblich war, zogen die Franken ab und schritten zur Belagerung der Küstenstadt Gubeil, welche nach kräftigem Widerstande capitulirte, jedoch hielten die Franken die Bedingungen nicht, sondern liessen sich Erpressungen und Grausamkeiten zu Schulden kommen, indem Saint-Gilles sagte, er habe den Schiffeigenthümern 10000 Dinare ver- sprochen, die er von den Einwohnern fordern müsse; sie lieferten ihre Gold- und Silbersachen ab, von denen nach dem Gewicht drei Mithkäl goldene und 70 Dirhem silberne für einen Dinar gerechnet wurden, bis er ihnen alles abgenommen hatte'). Nach der Einnahme von Gubeil zogen die neuen Ankömmlinge nach 'Akka, wohin sie Balduin zu Hülfe gerufen hatte; sie schlossen die Stadt zu Wasser und zu Lande ein, der Commandant derselben Bannä gen. Zahr ed-daula el-Gujüschi vertheidigte sie tapfer gegen die wieder- holten Angriffe, bis er die Unmöglichkeit sah sie zu behaupten und sich entfernte, worauf die Franken sie mit dem Schwerdt in der Hand im Scha’bän mit Sturm eroberten und die Einwohner schmählich be- handelten. Der Commandant ging nach Damascus und kam nach einiger Zeit nach Ägypten, wo seine Entschuldigung angenommen. wurde. 1) Jäcüt II. 32 erwähnt dies mit der Jahreszahl 496. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 57 Unterdess war Scharaf el-Ma’äli wieder herbeigekommen und hatte den Franken Ramla entrissen. während aber die Ägyptischen und Ara- bischen Anführer noch um die Ehre des Sieges stritten, wurden sie schon wieder von einem Fränkischen Corps angegriffen, welches ihnen beinahe den Sieg wieder entrissen hätte. Scharaf el-Ma’äli kehrte nach Ägypten zurück und el-Afdhal schickte seinen zweiten Sohn Sanä el-Mulk Husein in Begleitung mehrerer Emire, darunter Gamäl el-Mulk, als Präfeet von ’Ascalon. Sie baten Tugtakin, den Atabek in Damascus, um ein Hülfs- corps und er sandte ihnen den General Cabäwa mit 1300 Reitern, während das Corps aus Ägypten aus 5000 Mann bestand. Balduin ging ihnen mit 1300 Reitern und 8000 Mann zu Fuss entgegen. zwischen Joppe und ’Ascalon fand im Dsul-Higga eine grosse Schlacht statt, in welcher die Muslim 1200 Mann, darunter Gamäl el-Mulk, die Franken eine gleiche Anzahl verloren; der Sieg blieb unentschieden und als die Muslim sahen. dass die Verluste auf beiden Seiten gleich gross waren, brachen sie den Kampf ab und kehrten nach ’Ascalon und Cabäwa nach Damascus zurück. Auf der Seite der Franken fochten damals mehrere Muslim, wie Baktäsch ben Tutusch, welcher zu ihnen übergegangen war, weil Tugtakin nicht ihn, sondern einen unmündigen Sohn seines Bruders Dukäk in die Regierung von Damascus eingesetzt hatte. Im Scha’bän 498" begann el-Afdhal den Bau der Elephanten-Mo- schee neben dem Teiche der Habessinier in Cähira; sie erhielt diesen Namen davon, dass neun hohe Brückenbogen, die ihr gegenüber standen, von weitem wie ein Elephant mit Panzerträgern bei festlichen Aufzügen aussahen. Der Bau wurde erst von seinem Nachfolger el-Mamün vollendet. In den nächsten Jahren konnten sich die Ägyptier wegen Erschöpfung wenig an dem Kampfe in Palästina betheiligen, auch wurden sie in den von ihnen noch behaupteten Städten nicht sehr beunruhigt, weil die Franken mehr in Syrien beschäftigt waren. Nach der Einnahme von Gubeil war Saint-Gilles wieder nach Tripolis gekommen und hatte in 1) Ibn Challikan Nr. 753. Durch Versetzung der Punkte steht bei Macriz’ II. 289 die Jahreszahl 478, wo el-Afdhal noch nicht Reichsverweser war. Histor.-philolog. Classe. XXVIl. 3. H 98 F. WÜSTENFELD, der Nähe eine Befestigung mit einem Vorort angelegt, hier überraschte ihn Ibn ’Ammär durch einen Ausfall, der Ort wurde in Brand gesteckt, Saint-Gilles, welcher mit anderen Rittern auf dem Dache eines Hauses stand, wäre fast im Rauche erstickt und verfiel danach in eine Krank- heit, an welcher er zehn Tage nachher starb. Die Belagerung hatte nun schon fünf Jahre gedauert, die Vorräthe waren verzehrt und es wurde immer schwieriger Lebensmittel herbeizuschaffen, deren Vertheilung Ibn 'Ammär selbst leitete, wobei die Soldaten und Kranken bevorzugt wurden; im J. 500 trafen aus Kypros, Antiochia und den Venetianischen Inseln Zufuhren ein und die Einwohner schöpften wieder frischen Muth. Als auch diese aufgezehrt waren, beschloss Ibn ’Ammär sich an den Sultan Muhammed ben Malikschäh zu wenden und ihn um Hülfe zu bitten, nachdem er erfahren hatte, dass er mit seinen Gegnern zur Ruhe gekommen war. Er ernannte also seinen Neffen Dsul-Manäkib zu seinem Stellvertreter in Tripolis, befahl ihm ruhig in der Stadt zu bleiben, ordnete mit ihm die Aufstellung der Truppen zu Lande und zu Wasser, gab diesen den Sold für sechs Monate voraus und bestimmte jedem seinen Posten. so dass sein Neffe nichts weiter zu thun brauchte, und reiste nach Damascus. Indess der Neffe befolgte diese Vorschriften nicht, lehnte sich auf und stellte sich unter den Schutz der Ägyptier, und sobald Ibn ’Ammär davon Nachricht erhielt, befahl er seinen Offhi- cieren, seinen Neffen festzunehmen und auf das feste Schloss el-Chawäbi zu bringen. Ibn ’Ammär wurde in Damascus von Tugtakin mit Aus- zeichnung empfangen und ebenso dann im Ramadhän 501 in Bagdad von dem Sultan Muhammed. und nachdem er sich auch dem Chalifen vorgestellt hatte, sollte im Schawwäl die unter dem Emir Maudüd nach Mosul bestimmte Armee nun unter dem Emir Husein ben Cutlug Takin nach Syrien marschiren, was indess nicht zur Ausführung kam. Ibn ’Ammär traf Mitte Muharram 502 wieder in Damascus ein und erhielt hier ein Corps, mit dem er nach einigen Tagen aufbrach und Gabala il. Gubeil) besetzte. Unterdess hatten die Einwohner von Tripolis doch zu el- Afdhal nach Ägypten geschickt und sich von ihm einen Gouverneur erbeten; er GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 59 sandte ihnen zur See den Scharaf ed-daula Ibn Abul-Teijib mit Lebens- mitteln und Kriegsgeräth, welcher bei seiner Ankunft die Familie und die Anhänger des Ibn 'Ammär festnahm und sich ihres Vermögens be- mächtigte und dies zu Schiff nach Ägypten in Sicherheit brachte. Das Commando bei der Belagerung hatte nach Saint-Gilles Tode der Sar- dinier (Jourdain) übernommen, aber er kam damit nicht weiter, wenn er auch einige kleine Festungen in der Nachbarschaft einnahm. Am 1. Schawwäl 503 traf eine grosse Flotte aus dem Frankenlande ein unter Führung des Grafen Reimund ben Saint-Gilles (lies Bertrand Sohn des Reimund von Saint-Gilles). die Schiffe waren mit Mannschaft, Waften und Lebensmitteln angefüllt und landeten bei Tripolis. Zwischen den beiden Anführern der Franken entstanden Streitigkeiten. welche in einen offenen Kampf übergingen. Tancred, Fürst von Antiochia, kam dem Sardinier zu Hülfe, aber auch Balduin erschien mit seinen Truppen und stellte den Frieden unter ihnen wieder her. Die Franken verei- nigten sich nun zur Belagerung von Tripolis, schlossen im Anfange des Ramadhän die Stadt eng ein und errichteten ihre Belagerungsthürme an der Mauer. Den Einwohnern sank der Muth um so mehr, als die Ägyptische Flotte mit der Verstärkung und den Lebensmitteln ausblieb; sie war in Ägypten mit allem Eifer ausgerüstet worden, dann stritten aber die verschiedenen Parteien ein Jahr lang über die Ausführung, und als sie endlich auslief, wurde sie durch entgegengesetzten Wind aufgehalten Tripolis zu erreichen. Die Franken führten den Kampf von ihren Thürmen aus und durch vereinte Angriffe sehr kräftig und nahmen zuletzt die Stadt mit Sturm am Montag d. 11. Dsul-Higga 503°), plünderten sie aus und machten die Einwohner zu Gefangenen. unter den Werthgegenständen, welche sie mitnahmen, werden die sehr bedeutenden Büchersammlungen besonders hervorgehoben. Acht Tage nachher kam die Ägyptische Flotte an und suchte nun ihre Vorräthe 1) Wochentag und Datum (nach Ibn el-Athir) stimmen nur zusammen, wenn man mit Ibn Challikan die Jahreszahl in 502 ändern wollte, wodurch aber die ganze Zeitrechnung verschoben würde. H2 60 F. WÜSTENFELD, in die Städte, welche sie erreichen konnte, Tyrus und Sidon zu ver- theilen. Ibn ’Ammär hatte sich in Gubeil festgesetzt, capitulirte aber beim Anrücken der Franken, erhielt freien Abzug und bagab sich zuerst nach Scheizar, dann nach Damascus, wo ihn Tugtakin gut aufnahm und mit dem Districte el-Zabadäni zwischen Damascus und Ba’lbeck belehnte'). Schon Freitag d. 21. Schawwäl 503 war Beirüt von den Franken mit Sturm genommen und im Anfange des J. 504 kamen 60 Schiffe mit Kreuzfahrern unter einem ihrer Könige, sie vereinigten sich in Jerusalem mit Balduin und zogen nach Sidon, welches sie vom 3. Rab’ II. bis zum 20. Gumädä II. belagerten. Da entsank den Belagerten der Muth, und um nicht das Schicksal der Einwohner von Beirüt zu haben, ging der Cadhi mit mehreren Ältesten hinaus und bat um Frieden; es wurde ihnen freier Abzug gewährt und viele begaben sich nach Damascus. Balduin kehrte nach Jerusalem zurück, kam aber nach kurzer Zeit wieder und forderte von den Zurückgebliebenen 20000 Dinare, wodurch sie ganz verarmten. ’Ascalon war noch fortwährend im Besitz der Ägyptier geblieben und el-Ämir hatte den Emir Schams el-Chiläfa zum Commandanten ernannt. Dieser schloss für sich Frieden mit Balduin, sandte ihm Geschenke und folgte den aus Ägypten ihm zugehenden Weisungen nur soweit, dass er nicht eine offene Auflehnung zeigte. Der Chalif und el-Afdhal waren darüber sehr besorgt und schickten ein anderes Corps ab unter dem Scheine gegen die Franken kämpfen zu wollen, der Anführer erhielt aber den geheimen Befehl, Schams el-Chiläfa fest- zunehmen und sich an seine Stelle zu setzen. Schams el-Chiläfa schöpfte Verdacht, weigerte sich zu dem Ägyptischen Corps bei seiner Ankunft hinauszukommen, entliess vielmehr seine Ägyptischen Soldaten und zeigte offenen Widerstand. el-Afdhal befürchtete, er möchte die Stadt den Franken übergeben, und suchte ihn desshalb zu besänftigen, indem er ihn auf seinem Posten und den Besitz seiner Lehnsgüter in Ägypten bestätigte. Schams el Chiläfa fürchtete sich aber auch vor den Ein- 1) Nach Ibn el-Athir X. 335 geschah dies im Muharram 502, was 504 heissen muss. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 61 wohnern von ’Ascalon und nahm eine Menge Armenischer Soldaten in seinen Dienst, und dieser Zustand dauerte bis zum Ende des Jahres 504. Da waren die Einwohner der Sache überdrüssig, einige der Vornehmen überfielen ihn, als er zu Pferde sass, und verwundeten ihn. er entkam noch in seine Wohnung, sie folgten ihm, stiessen ihn nieder und plün- derten, was sie in seiner Wohnung fanden. el-Amir und el-Afdhal nahmen die Nachricht hiervon freudig entgegen, beschenkten die Über- bringer derselben und schickten einen Gouverneur nach ’Ascalon, welchem Wohlwollen gegen die Einwohner empfohlen wurde, und dadurch schwanden ihre Besorgnisse. — Eine Anzahl Schiffe, welche mit Waa- renvorräthen von Ägypten abgesegelt waren, wurden von den Frän- kischen Schiffen erobert und die Kaufleute gefangen genommen. Im J. 505 rückte Balduin vor Tyrus, welches 'Izz el-Mulk el-A’azz mit Syrischen Truppen besetzt hielt; die Belagerung nahm am 25. Gumädä II. ihren Anfang, indess die drei Belagerungsthürme von 70 Fuss Höhe wurden von den Tyriern verbrannt. Sie erbaten sich dann Hülfe von Tugtakin aus Damascus und er schickte ihnen erst 200 Reiter zur Ver- stärkung der Besatzung; eine zweite Abtheilung, welche zu Schiff folgte, wurde von den Franken angehalten, da ihnen durch den Brief einer eingefangenen Taube, welche die Nachricht bringen sollte, der Landungs- platz bekannt geworden war. Tugtakin liess dann seine Corps in den Districten der Franken ausschwärmen, eroberte die Festung el-Habis im Gebiete von Damascus. schnitt ihnen die Zufuhren zu Lande ab und kam bis Sidon, wo er viele Schiffer tödtete und gegen 20 Schiffe am Ufer verbrannte ; dabei unterhielt er durch Briefe die Verbindung mit den T'yriern und ermahnte sie zur Ausdauer. Beim Herannahen der Erndtezeit befürchteten die Franken, Tugtakin würde sich aller Früchte der Umgegend bemächtigen, sie hoben die Belagerung auf und zogen am 10. Schawwäl nach 'Akka. Die T'yrier beschenkten die nach Damascus zurückkehrenden Truppen sehr reichlich und besserten die Beschädigungen der Stadtmauer und des Grabens wieder aus. Auch im folgenden Jahre 506 rüstete sich Balduin abermals zu einem Zuge gegen Tyrus und die Tyrier verlangten von neuem von Tug- 62 F. WÜSTENFELD, takin Hülfe und einen Anführer, sonst würden sie die Stadt den Franken übergeben müssen. Er schickte ihnen ein Corps unter Mas’üd, einem umsichtigen, tapfern und kriegserfahrenen Emir, sowie Lebensmittel und Geld, welches dieser unter ihnen vertheilte, wodurch ihr Muth aufge- richtet wurde. Das Kanzelgebet für el-Amir behielt er bei, ebenso das Münzgepräge, und er machte an el-Afdhal einen Bericht über die ganze Lage und schrieb ihm, wenn er einen Präfecten schicken und ihn durch die Flotte immer mit Mannschaft und Kriegsmaterial unterstützen wolle, so würde er die Stadt behaupten können. el-Afdhal dankte ihm, billigte und lobte die getroffenen Anordnungen und schickte eine Flotte hin. Der befürchtete Angriff erfolgte nicht und die Zustände in Tyrus blieben in der nächsten Zeit dieselben; dagegen unternahm Balduin eine Expedition nach Ägypten, er drang im J. 511 in Faramä ein, verbrannte die Thore der Stadt und ihre Moschee und Bethäuser und kam dann bis Tinnis, wo er im Nil landete. Hier brach eine alte Wunde bei ihm wieder auf, und da er fühlte, dass er daran sterben werde, trat er den Rückmarsch an. um Jerusalem noch zu erreichen, starb aber bevor er nach el-’Arisch kam im Dsul-Higga 511 bei dem Orte Haur an der Landstrasse von Syrien in der Sandwüste. Die Leiche wurde geöffnet, die Eingeweide herausgenommen 'und hier beigescharrt und nach der Stelle wird jetzt noch (Gamäl ed-din und danach Ibn Challikän) von den Vorübergehenden mit Steinen geworfen und der Steinhaufen heisst das Grab Balduins; der Körper wurde nach Jerusalem gebracht und in der Auferstehungskirche begraben '). Um dieselbe Zeit am 21. Dsul-Higga 511 ‚war die Festung 'Tibnin zwischen Damascus und 'Tyrus den Franken in die Hände gefallen. Im J. 512 gleich nach dem Rückzuge der Franken aus Ägypten folgten ihnen 7000 Ägyptische Reiter um die Besatzung von ’Ascalon zu verstärken; dahin kam auch 'Tugtakin, nachdem er Tiberias einge- nommen und Stadt und Umgegend geplündert hatte. Der Ägyptische 1) Nach Ibn el-Athir X. 381 wäre Balduin noch lebend nach Jerusalem ge- kommen. Te ann nn nn GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 63 Commandant hatte die Ordre sich Tugtakins Befehlen unterzuordnen, da sich aber keine passende Gelegenheit fand gegen die Franken etwas zu unternehmen, kehrte Tugtakin nach zwei Monaten nach Damascus zurück. — Im folgenden J. 513 unternahm Joscelin von Tripolis aus einen Streifzug und kam bis nach ’Ascalon, wurde aber hier von den Muslim geschlagen und zum Rückzug gezwungen. Rechnet man den übertriebenen Luxus und die dadurch veranlasste, aber herkömmliche Aneignung von Staatseinnahmen ab, so führte el- Afdhal eine weise und gerechte Regierung, während el-Amir sich den Vergnügungen überliess und an Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten sein Gefallen hatte, woran ihn el-Afdhal zu hindern suchte. Je älter und selbständiger der Chalif wurde, um desto mehr wurde ihm die Ab- hängigkeit von el-Afdhal lästig und er beschloss endlich sich seiner zu entledigen. Er wollte Mörder dingen, welche ihn bei seinem Ritt nach dem Schloss oder auf einem Festzuge umbringen sollten, sein Vetter Abul-Meimün Abd el-Magid suchte ihn hiervon abzuhalten, indem er ihm vorstellte, dass el-Afdhal und sein Vater 50 Jahre lang das Reich aufs beste verwaltet und sich die allgemeine Achtung und Liebe er- worben hätten, die von ihnen auf die fürstliche Familie übergegangen sei; wenn er aber seine Absicht nicht aufgeben wolle, so solle er Abu Abdallah Ibn el-Batäihi, welchen er für den geeignetsten halte Afdhals Nachfolger zu werden, in das Complot ziehen und durch ihn die Ermor- dung ausführen lassen. — Am 23. oder am letzten Ramadhän 515 ritt el-Afdhal wie gewöhnlich nach dem Zeughause, um die Waffen an die Soldaten zu einem Festzuge zu vertheilen, eine grosse Menge Menschen zu Fuss und zu Pferde begleitete ihn und als der dadurch entstehende Staub ihm beschwerlich fiel, befahl er ihnen sich weiter von ihm fern zu halten, und er blieb mit zweı Leuten allein. Auf dem Schwerdt- feger-Markte traten ihm zwei Männer entgegen, stiessen nach ihm mit Messern und verwundeten ihn, ein dritter kam von hinten und rannte ihm ein Messer in die Seite, so dass er vom Pferde fiel. Seine Begleiter 64 F. WÜSTENFELD, eilten herbei, stachen die drei nieder und trugen ihn in seine Wohnung. Der Chalif besuchte ihn ganz unbefangen und theilnehmend, fragte aber doch gleich nach dem Staatsschatze, el-Afdhal verwies ihn wegen des allgemeinen Abschlusses an den Secretär Abul-Hasan Ibn Abu Osäma, wegen der Einzelheiten an Ibn el-Batäihi, welche darum wüssten, und beide bestätigten dies. Sobald el- Afdhal die Augen geschlossen hatte, fing man an, seine Wohnung auszuräumen; der Chalif selbst blieb dort fast 40 Tage mit den Secretären, welche alles verzeichneten, Tag und Nacht gingen die Lastthiere hin und her um diese unermesslichen Schätze nach dem Schlosse zu schaffen. "Gamäl ed-din berichtet: Man zählte sechs Millionen Dinare baar, 250 Irdabb (Scheffel} Dirhem Ägyptischen Gepräges, 75000 Atlas-Anzüge, 30 Camellast goldene Büchsen aus ’Iräk, ein goldenes Dintenfass mit Edelsteinen im Werth von 12000 Dinaren, 100 goldene Nägel jeder 100 Dinare werth in zehn Abtheilungen, an jedem Nagel eine goldgestickte Schärpe von verschiedenen Farben, von denen er eine auswählte, die er anlegen wollte, ein Gestell aus Ambra, über welches die Kleider gehängt wurden, wenn er sie auszog, 500 Schränke mit Kleidungsstücken von feinen Stoffen aus den Fabriken za Tinnis und Dimiät für seine Dienerschaft. Er hinterliess eine un- zählige Menge von Sklaven, Pferden, Maulthieren, Lastthieren, wohl- riechenden Specereien, Geschmeiden und Schmucksachen, draussen zahl- lose Heerden von Milch-Kühen, Camelen und Schafen, deren Ertrag an Milch durch Verpachtung in seinem letzten Lebensjahre 30000 Dinare betrug. Einer seiner Beamten, Müsä ein Sohn seines Nachfolgers el- Mamün. erzählte mir’), man habe unter dem Nachlasse zwei grosse Kisten mit Schmucksachen aus gediegenem Gold zum Gebrauch für seine Skla- vinnen und Frauen gefunden. 1) d. i. Gamäl ed-din; man kann hier den Beweis finden, dass er den Ereig- nissen sehr nahe lebte, da er sie von gleichzeitigen Personen erfuhr; die vorn bei den Quellenschriftstellern angegebene Jahreszahl 575 bezeichnet auch nur das Jahr, bis zu welchem sein Geschichtswerk etwa reichte; wäre dieses die ungefähre Abfas- sungszeit, so müsste er es sehr jung geschrieben oder ein sehr hohes Alter erreicht haben, da er nach Hä’gi Chalfa Nr. 5142 im J. 622 gestorben ist. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 65 Abu Abdallah Muhammed ben Fätik el-Batäihi war im J. 478 geboren; sein Vater war von el-Afdhal als Kundschafter in ’Iräk ge- braucht worden und als er starb und gar kein Vermögen hinterliess, verheirathete sich die Mutter wieder und liess den Sohn in der grössten Dürftigkeit. Er trat bei einem Zimmermann in die Lehre, arbeitete mit bei der Errichtung des von el-Afdhal angelegten grossen Marktes und Bazars und ging dabei oft in dessen Wohnung aus und ein, so dass el- Afdhal Gelegenheit hatte, seine Anstelligkeit, Rührigkeit und Behän- digkeit zu beobachten, und da ihm auch seine angenehme Sprache gefiel, nahm er ihn, nachdem er sich nach seiner Abkunft erkundigt hatte, im J. 501 in seinen Dienst als Teppichdiener. Als der Oberverwalter Abul- Ma’äli Muchtär eine andere Anstellung erhielt, kam Muhammed an seine Stelle als Haus- und Garderobe-Verwalter mit einem Gehalte von 100 Dinaren monatlich und 30 Dinaren aus den laufenden Geschäften, nebst einigen täglichen, monatlichen, jährlichen Nebeneinnahmen. Er besorgte alles mit grosser Pünktlichkeit, el-Afdhal schenkte ihm volles Vertrauen und übertrug ihm alle seine Privatgeschäfte, und als ihm die Arbeit zuviel wurde, durfte er zwei seiner Brüder Abu Turäb Heidara und Abul-Fadhl Ga’far zu Hülfe nehmen, welche aus den täglichen, monatlichen, jährlichen Nebeneinnahmen besoldet wurden. Muhammed erhielt dann den Titel eines Generals, wurde so angeredet und unter- zeichnete sich so und stand in dem Range eines Palastpräfecten. Der Verdacht, dass er die Ermordung Afdhals veranstaltet habe, war ein allgemeiner, indess erhielt er dessen Stellen und zeichnete sich hier durch eine gute Finanzverwaltung aus, nur die eifrigen Schiiten warfen ihm vor, dass er gegen Andersgläubige zu tolerant sei, auch war er streitsüchtig und blutdürstig und er suchte sich über die Verhältnisse der Personen, hoch oder niedrig, in Ägypten, Syrien und ’Iräk Kenntniss zu verschaffen und das Denunciantenwesen stand zu seiner Zeit in vollster Blüthe. Am 1. Dsul-Ca’da 515 wurden Muhammed alle Ämter, welche el-Afdhal bekleidet hatte, übertragen, auch seine Brüder erhielten da- mals Ehrenkleider, seine feierliche Einführung blieb bis zum 1. Dsul- Histor.-philolog. Classe. XXVIl. 3. I 66 F. WÜSTENFELD, Higga verschoben, wobei ihm der Titel el- Mamün »der Zuverlässige« verliehen wurde, sonst hiess er auch el-wezir el-a'gall »der sehr berühmte Wezir«, und in der Ernennungs-Urkunde, welche ihm der Chalif am 5.d. M. in der Versammlung der Emire eigenhändig überreichte, waren ihm noch viele andere Ehrenbezeichnungen gegeben. Noch unter el-Afdhal im J. 513 waren in Cähira zwei Zeugwäscher aufgetreten, Barakät und Hamid ben Makki aus Itfih, welche den Leuten durch neue Lehren die Köpfe verrückten, sie waren so dreist, ihre Lehren in dem von Häkim errichteten Hause der Wissenschaft öffentlich vor- zutragen, und ihre Anhänger, deren sie bald eine grosse Zahl erhielten, wurden el-bad?ija »die Neuerer« genannt. Als el-Afdhal dies erfuhr, liess er das Haus der Wissenschaften schliessen und auf die beiden fahnden. Zwei Eunuchen, welche zu ihren Anhängern gehörten und im Schlosse hohe Stellen bekleideten, wussten den Barakät durch List, indem sie ihm Frauenkleider anzogen, in ihre Wohnung im Schlosse zu bringen und hier versteckt zu halten, und seine Angehörigen konnten ihn dort von Zeit zu Zeit besuchen. Allein Barakät erkrankte, sie scheuten sich, aus Furcht entdeckt zu werden, einen Arzt zu Rathe zu ziehen, und er starb. Damit nun nicht durch die gewöhnliche Todtenwäsche das Geheimniss verrathen würde, gaben sie vor, dass ihre Frauen die Leiche gewaschen hätten, und sie erhielten von dem Ober- eunuchen einen Geleitschein, sie aus dem Schlosse herauszutragen. Un- terwegs sagten die beiden Schlossbeamten zu den Trägern, dass sie einen Mann trügen, der bei ihnen seinen Unterhalt gehabt habe, sie sollten so rufen, wie es bei der Beerdigung von Männern üblich sei, sie gaben für jeden vier Dinare, damit sie davon schweigen sollten. Als sie zu- rückkamen, theilten sie das Geld und erzählten doch die Sache dem Vorsteher ihrer Anstalt, dieser machte weitere Anzeige und als Mu- hammed ben Fätik, damals Oberverwalter des Afdhal, davon hörte, sagte er: das ist kein anderer als Barakät. Nun wurde in Gegenwart der beiden Schlossbeamten und der Träger die Leiche wieder ausge- graben und es bestätigte sich jene Vermuthung. Darauf stellte el-Afdhal selbst unter seinen Untergebenen eine Untersuchung an, die beiden GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 67 Beamten waren geflüchtet und kamen nicht wieder zum Vorschein, und von den übrigen wurden alle, welche sich von Barakät lossagten, frei- gelassen. nur fünf Männer und ein junger Bursch beharrten bei ihrem Glauben an seine Lehre; die ersteren wurden sogleich geköpft, den Burschen suchte el-Afdhal noch durch Zureden zu bekehren, er aber griff nach seinem Schwerdt und drang auf el-Afdhal ein mit den Worten: »Gott wird dich zur Rechenschaft fordern, wenn du mich anfassest«; doch auf der Stelle wurde ihm der Kopf abgeschlagen. Nach Afdhals Ermordung befahl der Chalif el-Amir das Haus der Wissenschaften wieder zu öffnen, allein el-Mamün weigerte sich das bis- herige Gebäude für diesen Zweck wieder einzurichten und der Ober- eunuch schlug dafür einen anderen Platz in der Nähe des grossen Schlosses vor und hier wurde das neue Haus der Wissenschaften errichtet und im Rabi’ I 517 eröffnet. Jetzt fand sich auch Hamid wieder ein, nahm sein früheres Geschäft des Kleiderreinigens wieder auf, erschien aber auch wieder in dem Hause der Wissenschaften, und verrückte hohen Herren, Schneidern und vielen anderen die Köpfe durch seine Lehre. Der Prediger Ibn Abd el-Hakik ging zu el-Mamün und berichtete ihm, dass dieser Mensch früher sich theilweise zu der Lehr- meinung des Abul-Hasan el-Asch’ari bekannt habe, dann aber vom Islam abgelenkt und auf den Weg des Halläg') gerathen sei und an Geistes- schwäche zu leiden und besessen zu sein scheine. Seine Hauptagenten waren ein Schneider und ein Eunuch; el-Meimün liess alle seine An- hänger festnehmen, der Schneider war aber entkommen und wurde nicht 1) el-Halläg d.i. der die Baumwolle von den Capseln reinigt, ist der Beiname des Abu Mugith el-Husein ben Mangür aus Beidhä einer Stadt in Persien, welcher wegen seiner Lehre im J. 309 zu Bagdad auf die grausamste Weise zu Tode gebracht wurde. Er betrieb das Reinigen der Baumwolle nicht als sein Geschäft, sondern hatte einmal einem anderen die Arbeit abgenommen, damit er für ihn etwas anderes besorge, und er wusste damit so geschickt umzugehen, dass er damit fertig war, als der andere zurückkam. Ibn Challikan No. 186. Anfangs behauptete er, dass er ein Sendbote des Mahdi, dann dass er selbst der Mahdi, und zuletzt, dass er die Gottheit sei und von den Ginnen bedient werde. Macrizi 1. 460. 12 68 F. WÜSTENFELD, aufgefunden, ungeachtet auf seine Ergreifung eine hohe Summe gesetzt war. Hamid und die anderen wurden an ein Kreuz geheftet und so lange mit Pfeilen beschossen, bis sie todt waren, nachher wurde auch der Schneider entdeckt und erlitt dasselbe Schicksal. Dies geschah im J. 517. In demselben Jahre machten die Bawäta von Africa in grosser An- zahl einen Einfall in Ägypten, plünderten und verübten alle Gräuel: el-Mamün zog ihnen entgegen, lieferte ihnen eine Schlacht, trieb sie in die Flucht, machte viele zu Gefangenen und tödtete eine bedeutende Menge; er legte ihnen dann einen jährlichen Tribut auf, dann kehrten sie in ihr Land und er als Sieger nach Cähira zurück. Die Ägyptische Flotte dagegen, welche in diesem Jahre auslief, wurde von der Vene- tianischen gänzlich geschlagen und verlor mehrere Schiffe. Mas’üd, der Commandant von Tyrus, hatte doch den Erwartungen, die man aus seinen ersten Äusserungen und Anordnungen schöpfen durfte, nicht entsprochen, die Einwohner hatten sich bei el-Amir mehr- mals über seinen Widerspruch und seine Härte beschwert, und als nun im J. 516 wie gewöhnlich die Flotte von Ägypten auslief, erhielt der Commandeur derselben den Befehl, Mas’üd festzunehmen und sich an seine Stelle zu setzen. Sobald daher die Flotte vor Tyrus ankerte, und Mas’üd zur Begrüssung auf das Schiff des Commandeurs kam, hielt er ihn fest, ging in die Stadt und übernahm die Regierung, und die Flotte kehrte mit Mas’üd nach Ägypten zurück, wo er ehrenvoll empfangen und dann nach Damascus entlassen wurde. Der neue Commandant be- ruhigte die Gemüther alsbald und schrieb an Tugtakin, gab ihm Auf- schluss über das durch die Klagen der Einwohner veranlasste Verfahren und erhielt eine freundliche Antwort mit der Versicherung der ferneren Unterstützung. Als die Franken erfuhren, dass Mas’üd von Tyrus ent- fernt sei, erwachte aufs neue der Wunsch diese Stadt zu besitzen und sie rüsteten sich zur Belagerung. Der Commandant wusste sehr wohl, dass er mit seinem geringen Bestand an Soldaten und Proviant ihnen nicht gewachsen sei, er wandte sich desshalb an el-Amir und dieser gab vabr GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 69 nun die Präfectur von Tyrus ganz an Tugtakin ab, welcher davon Be- sitz nahm, den Cadhi el-A’azz Ibn el-Labbän zum Commandanten er- nannte und durch ihn seine Anordnungen treffen lies. Die Franken marschirten heran und begannen im Rab!’ I 518 die Belagerung; die Einwohner bezeigten wenig Lust einen hoffnungslosen Kampf lange zu unterhalten, Tugtakin kam selbst in die Nähe bis Bäniäs in der Erwar- tung, dass sich die Franken vor ihm zurückziehen würden, doch blieben sie unbeweglich. Er wandte sich noch einmal nach Ägypten, da aber keine Hülfe kam, bot er endlich den Franken die Übergabe der Stadt an unter der Bedingung, dass sowohl die Soldaten als die Einwohner freien Abzug haben sollten und alles, was sie mit sich nehmen könnten, ausführen dürften. Dies wurde zugestanden, die ganze Bevölkerung verliess ungehindert die Stadt, nur Schwache blieben zurück, und am 233. Gumädä I 518 zogen die Franken ein. Das war für die Muslim ein harter Schlag, sie wurden dadurch sehr geschwächt, da eine der festesten Städte damit für sie verloren ging. Der Staatssecretär Abul-Hasan ’Ali ben Ahmed Ibn Abu Osäma, welcher wegen seines hohen Ranges durch die Titel »der berühmte Scheich, Secretär des grossherrlichen Polsters (dast)« ausgezeichnet war, erbaute im J. 518 in Cähira die nach ihm benannte grosse Halle Kei- säria Ibn Abi Osäma. Um das von mehreren Seiten bedrohte Alexandria zu schützen, hatte el-Mutaman Heidara von dem Chalifen die Erlaubniss erbeten und erhalten, mit einem Corps dahin abgehen zu dürfen und es begleiteten ihn mehrere Generäle wie ’Ali ben Sallär, Täg el-mulk, Sanä el-mulk el-Gamal, Darri el-Hurüb und andere. Die wegen el-Mamüns An- massungen zwischen ihm und dem Chalifen damals schon eingetretene Spannung steigerte sich bei dem letzteren bald bis zum höchsten Un- willen und er sah sich veranlasst, seine Generäle zurückzurufen; ’Ali ben Sallär kam die Sache bedenklich vor, indess sie folgten und selbst el-Mutaman erhielt auf sein Gesuch die Erlaubniss zurückzukehren. 70 F. WÜSTENFELD, el-Mamün hatte sich nach und nach bei allen verhasst gemacht und selbst den oben genannten Staatssecretär beleidigt, da hörte dieser von einem Plane, welchen el-Mamün mit Ga’far, dem Bruder des Cha- lifen, entworfen habe, el-Amir zu ermorden und Ga’far an seine Stelle zu setzen. Ibn Abu Osäma eilte zu dem Chalifen, machte ihm Anzeige davon und in der Nacht vom Sonnabend d. 4. Ramadhän 519 wurde el-Mamün mit seinem Bruder el-Mutaman und 30 Personen aus seiner Verwandtschaft und Dienerschaft gefänglich eingezogen und blieb gegen drei Jahre im Kerker. Es wird erzählt, el-Mamün hätte etwas vergiftet und es einem Diener des Chalifen übergeben, dieser hätte davon Anzeige gemacht. el-Ämir nahm nun die Regierung allein an sich, ohne Wezir, von keinem gehindert, von keinem beschränkt, nur zwei Diwan-Vor- steher stellte er an. Ga’far ben Abd el-Mun’im und einen Samariter Namens Abu Ja’cüb Ibrähim, und mit ihnen als General-Einnehmer den Mönch Abu Nagäh Ibn Cannä. In der Nähe von Caljüb bei dem Dorfe Chacänia besass der Chalif einen der schönsten Vergnügungsorte mit vielen Parkanlagen, welche sich durch einen besonders reichhaltigen Rosen-Flor auszeichneten, die in vielen kleinen Häusern gezogen wurden. Eines Tages hatte sich der Chalif dahin begeben, es war ihm dort ein Schloss von Rosen errichtet und viele Gäste eingeladen; da erschien ein Emir Namens Husäm el- Mulk, der bei el-Mutaman in Dienst gestanden hatte, er war in voller Rüstung und verlangte dem Chalifen vorgestellt zu werden. Als man ihn abwies, um den Chalifen nicht in seiner Ruhe und seinem Ver- gnügen zu stören, wandte er sich an die Diener und sagte: ihr Heuchler! wenn ihr mich nicht zu ihm lasst, wird er euch dafür strafen. Sie meldeten ihn nun an, berichteten, dass er ganz bewaffnet sei und was er gesagt habe, der Chalif liess ihn eintreten und er redete ihn an: Mein Gebieter! wem hast du die Aufsicht über deine Feinde (el-Mamün und seinen Bruder) überlassen? es ist die höchste Zeit, ich wittere Verrath. Ohne ein Wort zu erwiedern setzte sich der Chalıif zu Pferde, war in einer Stunde in Cähira auf dem Schlosse, begab sich sogleich an den Ort, wo el-Mamün und sein Bruder eingesperrt waren, und GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 71 liess ihnen Fesseln anlegen und die Wache verstärken. Inzwischen war ein gewisser Abul-Hasan Nagib ed-daula oder Ibn Nagib eingetroffen, welchen el-Mamün nach Jemen geschickt hatte, um über seine Abstam- mung die Meinung zu verbreiten, dass er der Sohn des Nizär ben el- Mustancir und einer Sklavin sei, die bei dessen Tode (s. S. 47) das Schloss hätte verlassen müssen und ihn nachher geboren habe, worauf er seine Ansprüche auf das Imamat gründen wollte; er hatte in Jemen Münzen schlagen lassen mit der Aufschrift: der erwählte Imam Mu- hammed ben Nizär. Auf einem schäbigen Camel war er nach Cähira geführt und in das Staatsgefängniss im Fahnen-Magazin (S. 39) gebracht. In der folgenden Nacht wurde er mit el-Mamün und dessen fünf Brüdern ans Kreuz geschlagen, im J. 522. Der Einnehmer Abu Nagäh war früher im Dienste des Wali ed- daula Abul-Barakät Ibn Johannä ben Abul-Leith gewesen und dann zu Amir gekommen und hatte ihm für die Auflagen, die er den Christen machen wollte, 100000 Dinare geboten, und der Chalif gab ihm freie Hand über sie. Dann dehnte er seine Befugniss immer weiter aus, bis selbst die höchsten Beamten, Cadhis, Secretäre, Notare und Untergebene von seinen Erpressungen betroffen wurden; einem Cameltreiber nahm er einmal 20 Dinare ab, gerade den Preis der Last, die er verkauft hatte, und weiter besass der Mann nichts. Er wurde so übermüthig, dass er in den Fabriken zu Tinnis und Dimiät für sich besondere Kleider ‚aus weisser Wolle mit Goldstreifen anfertigen liess, die er anzog und darüber seidene „ls; er verbrauchte jeden Tag mehrere Mithkäl Moschus und den angenehmen Duft davon konnte man schon aus weiter Ferne riechen. Er ritt einen Esel auf einem mit Gold und Silber verzierten Sattel, begab sich in den Vorhof der alten Moschee, setzte sich hier nieder und rief die Leute an, um von ihnen beliebige Summen zu fordern. Nachdem dies lange Zeit so fortgegangen war und er alle Welt be- lästigt hatte, kam es zur Anzeige; el-Ämir liess ihn im J. 523 fest- nehmen und mit Riemen so lange peitschen, bis er todt war; die Exe- cution hatte el-Mikdäd, Commandant von Fustät durch die Polizeisoldaten auszuführen, die Leiche wurde nach der Brücke geschleift, auf ein 72 F. WÜSTENFELD, Brett genagelt, ins Wasser geworfen und den Nil hinabgezogen, bis sie ins Meer kam. Als man sein Haus durchsuchte, fand man in einem abgesonderten Raume 300 neue gestopfte und zum Gebrauch fertige Polster aus Sämän in Persien, die bis nahe an die Zimmerdecke über einander gelegt waren; und dies ist nur ein Gegenstand, der noch dazu wenig gebraucht wird, was mag ausserdem noch an seidenen Gewändern und verschiedenen kostbaren Sachen vorhanden gewesen sein! Durch Misswirthschaft und Verschwendung, Bedrückung und Er- mordung der Unterthanen hatte el-Ämir die Erbitterung gegen sich immer mehr gesteigert, aber eigentlich scheint religiöser Fanatismus sein Ende herbeigeführt zu haben. Dienstag Morgen d. 2. Dsul-Ca’da 'Gamäl ed-din und Maerizi 11. 291) oder wahrscheinlicher d. 14. Dsul- Ca’da (Macr. Il. 182) 524 hatte er Cähira verlassen, um el-Haudag, einen Vergnügungsort auf der Insel Raudha zu besuchen, wie er an diesem 'Tage und am Sonnabend zu thun pflegte; als er gegen Abend zurückkam und nur eine geringe Begleitung bei sich hatte, stürzten sich beim Passiren der Brücke zehn Kerle der Secte Nizäria auf ihn und brachten ihm mit Messern mehrere Wunden bei. Er wurde noch lebend in eine Pferdedecke gehüllt in die Moschee oder nach der Bellevue Lülua und dann in das Schloss getragen, starb aber noch in derselben Nacht, ohne einen Sohn zu hinterlassen. An zwei seiner Mamluken, Hazär el-mulük?) und Bargasch, hatte el-Amir ungeheure Summen verschwendet, zu ihrem festen Gehalte von 100000 Dinaren jährlich kam noch die Unterhaltung ihrer Küchen und gelegentliche Geschenke an Goldsachen und Kleidern, und einmal hatte er ihnen an einem Tage 200000 Dinare baar geschenkt. Für seine eigene Küche wurden jeden Monat 5000 Schafe gebraucht, das Stück zu drei Dinaren. Während seiner kegierung bekleidete das Amt eines Ober-Cadhi zuerst Abu Dsakä el-Näbulusi, bis von Ibrähim ben Hamza ben el- Afdhal gegen ihn die Anklage erhoben wurde, dass er in den Gerichts- 1) 'Gamäl ed-din und Macrizi I. 357; dagegen Macr. Il. 17 Hizbar el-mulük. GESCHICHTE DER FATIMIDEN-CHALIFEN. 173 sitzungen Neuerungen mache, da wurde er abgesetzt und an seine Stelle kam Abul-Fadhl Ni'ma ben Baschir el-Näbulusi gen. el-Galis; er wurde auf seinen Wunsch im J. 504 entlassen und el-Raschid Abu Abdallah Muhammed ben Cäsim el-Cikilli ernannt. Als dieser starb, musste el- Galis wieder eintreten bis zu seinem Tode im J. 513. Ihm folgte Thikat el-mulk Abul-Fath Muslim ben ’Ali el-Rusgi (Sujdti: el-Ras’ani), welcher el-Afdhal vorstellte, er habe die Erbschaftsgelder, welche in gerichtlichem Depositum seien, berechnet und mehr als 100000 Dinare gefunden, es sei doch besser diese dem Staatsschatze zu überweisen, als sie in dem Depositum zu lassen, da seit vielen Jahren nichts davon zurückverlangt sei. el-Afdhal erwiederte auf diese Vorstellung: Wir haben dir das Richteramt übertragen, was uns nicht zukommt, daran machen wir keinen Anspruch, lass also alles in seinem rechtlichen Zustande und ändere daran nichts. Im der Folge hatte dieser Muslim als Vorbeter in einer Sitzung nach dem Frühgebet ein Gebet zu sprechen, während der Wezir el-Mamün hinter ihm stand; er las die Sure 91: Bei der Sonne und ihrem Glanze — und verlas sich dann in den Worten: die Camelin Gottes und suenähä wir trieben sie fort, anstatt sucjähd und ihre Tränke. Dafür wurde er abgesetzt im J. 516 und an seine Stelle kam Abul-Haggäg Jüsuf ben Ajjüb el-Magribi, bis er im J. 521 starb, worauf Abu Abdallah Muhammed ben Hibatallah ben Mujassir el-Kei- saräni (Sujdti: el-Keirawäni) von el-Amir angestellt wurde, welcher bei dessen Ermordung noch im Amte war. Die Staatssecretäre waren: Sanä el-mulk Abu Muhammed el-Zubeidi el-Hasani, der Scheich Abul-Hasan Ibn Abu Osäma, Täg el-Riäsa Abul- Cäsim Ibn el-Ceirafi und Ibn Abul-Damm el-Jahüdi. Histor.-philolog. Classe. XXVIl. 3. K 74 F. WUSTENFELD, XI. Abul-Meimün Abd el-Ma’gid el-Häfidh. Abul-Meimün Abd el-Magid ben Abul-Cäsim Muhammed, ein Enkel des Chalifen Mustangir und mithin ein Vetter des Amir, war im Mu- harram 467 oder 466') in ’Ascalon geboren, wohin sein Vater sich wegen des in Ägypten herrschenden allgemeinen Nothstandes begeben hatte. Da Amir keine männliche Nachkommen hinterliess, war Abd el-Magid der nächstberechtigte ihm in der Regierung zu folgen und die beiden Mamluken Bargasch und Hazär el-mulk beeilten sich ihn auf den Thron zu setzen. Indess wurde er nur als Regent ausgerufen, nicht auch als Imäm, da das Imamat nach der Ansicht der Schriten nur von Vater auf Sohn vererben konnte, und das Volk verlangte desshalb mit Ungestüm, man solle erst noch die bevorstehende Niederkunft der Frau des Amir abwarten und wenn ein Sohn geboren würde, solle Abd el-Magid nur als Vormund die Regentschaft führen; allein sie gebar später eine Tochter. — Abd el-Magid ernannte den Hazär el-mulk zu seinem Wezir, die Truppen waren aber damit nicht einverstanden und wählten statt dessen den Emir Abu ’Ali Ahmed, Sohn des früheren Wezir el-Atdhal, mit dem Beinamen Katifät; in dem dabei entstehenden Tumult verlor Hazär el-mulk das Leben und es ging auch nicht ganz ohne Plünderung ab. Alles dies war in einem Tage geschehen und am folgenden Morgen d. 16. Dsul-Cada 524 trat Ahmed auf eigene Hand das Wezirat an. Er begab sich ins Schloss, versicherte sich der Person des Regenten und behandelte ihn wie einen Gefangenen; er liess ohne seine Geneh- migung niemand zu ihm, masste sich selbst die Regierung an und liess in dem Kanzelgebet nicht mehr Abd el-Magid, sondern den als el-Cäim erwarteten Imam und dann sich selbst mit den von ihm vorgeschriebenen höchsten Titulaturen nennen und Münzen mit seinem Namen schlagen; auch schaffte er den Schritischen Ausruf zum Morgengebet »herbei zum besten Werke« ab und liess die kostbarsten Werthgegenstände aus dem Schlosse in seine Wohnung bringen. Als wahrer Anhänger der Lehre 1) Bei Macrizi I. 357 ganz unrichtig: im Muharram 497 oder 98. Be GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 75 der Ismällliten und des Glaubens an die zwölf Imame erkannte er die Fatimiden nicht an und sprach sich oft tadelnd und geringschätzend über Ämir aus, der ja auch seinen Vater hatte umbringen lassen. Im übrigen konnte man mit seiner Regierung zufrieden sein, er gab einen Theil von dem zurück, was der Mönch Ibn Nagäh erpresst hatte, war auch sonst sehr freigebig und liebte die Poesie und unter anderen hat Abul-Mancür Dhäfir el-Haddäd (gest. im J. 529; Ibn Challikän Nr. 313) Lobgedichte auf ihn gemacht. Dies währte so lange, bis Abd el-Magid doch Gelegenheit fand einige junge Leute von der Leibwache für sich zu gewinnen, welche ihn von dem Wezir befreiten. Am 16. oder 20. Muharram 526 begab sich Katifät zum Ballspiel nach dem grossen Parke ausserhalb Cähira, hier hatten sich die jungen Leute in einen Versteck gestellt, unter ihnen ein Fränkischer Mamluk, sie stürzten hervor, der Franke versetzte ihm einen Hieb, tödtete ihn und sie schnitten ihm den Kopf ab. Dann eilten sie nach dem Schlosse, wo der Emir Jänis die Wache hatte, holten mit ihm Abd el-Magid aus dem Gefängnisse und setzten ihn auf den Thron. Die Mörder versicherten, dass kein anderer als Jänis sie dazu veranlasst habe, Abd el-Magid dankte ihm, ernannte ihn sofort zum Wezir und Jänis rief ihn nun mit dem Titel el-Hafidh lidinillahi »der die Religion Allahs Beschützende« zum wirklichen Chalifen aus. Mittlerweile hatte die Plünderung der Wohnung des Katifät schon be- sonnen, der Chalif setzte sich zu Pferde und ritt hin, um das noch vor- handene zu retten und in .das Schloss zurückbringen zu lassen. el- Häfidh veranstaltete an dem Tage ein allgemeines Fest, welches dann jährlich unter dem Namen Siegesfest gefeiert wurde. Jänis war als Armenischer Sklav nach Ägypten gekommen und von Bädis, dem Grossvater (Ahn) des Wezir ’Abbäs'), dem Wezir el- Afdhal zum Geschenk gemacht, in dessen Diensten er bis zum Range eines Emir hinaufstieg; dann bekam er eine der höchsten Stellen für 1) Dieser Zusatz ist sicher unrichtig, da Bädis der vierte Vorfahr des ’Abbäs war; s. unten den Stammbaum. K2 76 F. WÜSTENFELD, Emire als Schlosscommandant mit dem Vornamen Abul-Fath und dem Titel el-Emir el-Said und als Wezir erhielt er den Titel Näcir el-Gu- jüsch Seif el-Islam »Vorkämpfer der Armee, Schwerdt des Islam« Er war ein entschlossener und einsichtiger, aber auch boshafter und desshalb gefürchteter Mann; er erhielt die Ordnung des Staates aufrecht, erlaubte sich keine Neuerungen und überschritt nichts von dem, was ihm der Chalif auftrug. Nur einmal erlaubte er sich, einen Beamten aus der nächsten Umgebung des Chalifen, der sich durch etwas sein Missfallen zugezogen hatte, vom Hofe zu entfernen und ohne Erlaubniss in dem Staatsgefängnisse köpfen zu lassen. Der Chalif war darüber sehr un- gehalten und fürchtete eine Wiederholung ähnlicher Eigenmächtig- keiten, so dass er für sein Leben besorgt wurde; auch Jänis traute seitdem dem Chalifen nicht mehr, war auf seiner Hut und ass und trank bei ihm nichts mehr. Sein Argwohn steigerte sich so weit, dass er be- fürchtete die junge Garde könnte ihn einmal plötzlich überfallen, wie sie Katifät überfallen hatte, er entfremdete sich von ihr und sie war ebenfalls vor ihm in Furcht. Diese Spannung steigerte sich zu einem offenen Bruch, er stellte sich an die Spitze seiner Truppen und die junge Garde sass auf; dem Thore der Strohhändler gegenüber zwischen den beiden Schlössern trafen sie aufeinander, es kam zum Kampfe, Jänis gewann die Oberhand und von den 500 Mann der jungen Garde blieben über 300 auf dem Platze, darunter ihre besten Leute und auch die Mörder des Katifät. Ihre Macht war dadurch gebrochen, dagegen das Ansehen und der Einfluss des Jänis vermehrt, was dem Chalifen sehr fühlbar und drückend war, und einer suchte dem anderen die Re- gierung streitig zu machen. Jänis beeilte sich desshalb die Anhänger des Chalifen festzunehmen unter anderen den Ober-Cädhi und Hofpre- diger Abul-Fachr Gälih und Abul-Fath Ibn Cädüs, beide wurden umge- bracht. Das war dem Chalifen zu viel, er liess seinen Arzt rufen und verlangte von ihm, ihn von Jänis zu befreien. Ein Diener musste nun am 3. Dsul-Cada 526 in das "Toiletten-Zimmer des Jänis vergiftetes Wasser bringen, und als er sich damit wusch, entstand am After eine Wunde mit Würmern, so dass er nicht mehr sitzen konnte, und man GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 17 sagte ihm, wenn er sich bewege und aufstände, würde er sterben. Zur Heilung steckte man frisches Fleisch in die Wunde und wenn die Würmer sich daran festgesetzt hatten, wurde es herausgezogen und durch neues ersetzt. Als er fast wieder geheilt war, sagte der Arzt zu dem Chalifen: Deine Absicht kann doch noch erreicht werden, bei dieser Krankheit ist Stillliegen und absolute Ruhe erforderlich, nichts ist schädlicher als Bewegung und Veränderung der Lage; wenn du ihn besuchen wolltest, würde er unruhig werden und sich bewegen. Der Chalif machte sich also auf, um ihn zu besuchen, und als er angemeldet wurde, erhob sich Jänis von seinem Polster, ging ihm entgegen und setzte sich dann zu ihm; der Chalif blieb lange bei ihm und unterhielt sich mit ihm, und kaum war er aufgestanden und hatte sich entfernt, so lösten sich bei Jänis die Eingeweide und er starb noch in derselben Nacht am 26.Dsul-Higga 526, nachdem er das Wezirat neun Monate und einige Tage bekleidet hatte. Er hinterliess zwei Söhne, für deren Unterhalt und Erziehung el-Häfidh sorgte. Nach Jänis Tode ernannte el-Häfidh keinen Wezir wieder und es ging auch recht gut mit seiner Regierung, bis er im J. 528 seinen ältesten und liebsten Sohn Abul-Rabi' Suleimän zu seinem Nachfolger bestimmte und ihm die Stelle des Wezirs übergab. Als dieser nach zwei Monaten starb‘), ernannte er dessen Bruder Abu Turäb Heidara zum Thronfolger und übertrug ihm die Aburtheilung in Klagsachen. Darüber wurde der ältere Bruder Abu ’Ali Hasan aufgebracht; er besass ein sehr bedeutendes eigenes Vermögen, mehrere Städte, zahlreiche Heerden, Dienerschaft und ein besonderes Verwaltungs-Bureau. Sehr bald ging die Uneinigkeit unter den Brüdern auf die Soldaten über, das Corps Reihänia mit den Negern nahm für Heidara Partei, während Hasan sich auf das stärkere und gefürchtete Corps Gujüschia stützte?), zwischen beiden entbrannte ein furchtbarer Kampf, in welchem über 1) ‘'Gamäl ed-din sagt, er sei im Ramadhän 530 gestorben. 2) 'Gamäl ed-din sagt hier, dass Hasan und sein Corps Sunniten, Heidara mit dem seinigen Ismä’iliten gewesen seien. 78 F. WÜSTENFELD, 5000 Mann blieben; die Reihänia suchten ihr Heil in der Flucht nach der Gegend von el-Maks, viele stürzten sich dort noch in den Nil. Der Sieger Hasan zog noch den Pöbel an sich, vertheilte unter ihn Panzer, bildete daraus seine Leibwache und nannte sie die Panzer- Garde; sie begleitete ihn beständig; wenn er sich zu Pferde setzte, umgab sie ihn, wenn er abstieg, blieb sie bei seiner Wohnung. Er fing dann an, die angesehensten Männer zu verfolgen, Ibn ’Assäf wurde ergriffen und umgebracht, seinen Vater und seinen Bruder Heidara be- handelte er so schmählig, dass sie aus Furcht sich vor ihm versteckten. Bei dem Suchen nach seinem Bruder liess er durch die Pöbel-Garde selbst die Heiligkeit des Frauengemaches im Schlosse entweihen und gab ihr Erlaubniss das ganze Schloss nach beiden zu durchsuchen. Dem Chalifen blieb endlich nichts übrig, als Hasan gute Worte zu geben, um einen Ausgleich herbeizuführen, er schickte ihm eine Urkunde, dass er sein Nachfolger sein solle, nach deren öffentlicher Verlesung die Leute nur noch verwegener und feindseliger gegen ihn wurden. In der grössten Bedrängniss sandte el-Häfidh den Hofbeamten Ibn As’äf nach Ober-Ägypten, um womöglich noch den Rest des Reihänia Corps zu sammeln; er forderte überall die Leute auf, dem Chalifen zu Hülfe zu kommen, und brachte auch ein unzähliges Heer zusammen. Hasan ordnete seine Truppen und zog ihnen entgegen; in der Schlacht wehte der Wind dem Heere Asääfs eine schwarze Staubwolke ins Gesicht, er wurde geschlagen, nur wenige von seinen Leuten entkamen, viele er- tranken im Nil, er selbst wurde gefangen genommen, mit einer rothen wollenen Mütze auf ein Camel gesetzt, nach Cähira geführt und auf dem Platze zwischen den beiden Schlössern mit Pfeilen zu Tode ge- schossen. Ein anderer Beamter wurde aus dem westlichen Schlosse hinausgeworfen und getödtet, auch der Emir Scharaf ed-din musste sterben. Der Chalif fürchtete für sein Leben und verfiel auf die List, an Hasan ein Billet zu schreiben des Inhaltes: Lieber Sohn! Du bleibst unter allen Umständen mein Sohn und wenn wir uns auch gegenseitig das schlimmste zufügen könnten, so wird doch keiner von uns wünschen, dass dem anderen von anderer Seite etwas abscheuliches wiederfährt. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 79 Aber es ist dahin gekommen, dass die Emire des Reiches, nämlich dieser und der und der, dein Auftreten gegen sie lästig finden, sie fürchten dich und sind entschlossen dich umzubringen; sei auf deiner Hut, lieber Sohn!« Im höchsten Grade aufgebracht liess Hasan ohne Zeitverlust die genannten Emire zu sich rufen und als sie versammelt waren, gab er der Panzer-Garde den Befehl sie zu tödten. Sie wurden sämmtlich 40 an der Zahl umgebracht, es waren die besten Emire darunter, ihre Wohnungen wurden umstellt und alles daraus weggenommen. Dieser Schlag traf hart und das Unglück wurde schwer empfunden, die übrigen Emire fürchteten sich, mehrere ergriffen die Flucht, denn Hasan war ein verwegener, übelwollender Mensch, der andere scharf beobachtete und ihrem Treiben nachforschte. Er wollte die Regierung umkehren und den Pöbel zur Herrschaft bringen; er vermehrte die Auflagen, liess den Ober-Cadhi Abul-Thureijä Nagm umbringen, weil er ein Beamter seines Vaters war, und setzte Ibn Mujassir wieder an seine Stelle. Die Lage wurde immer drückender, die Spannung zwischen ihm und den Emiren immer grösser und die Soldaten äusserten die Absicht, el-Häfidh abzusetzen und gegen seinen Sohn Hasan zu revoltiren. Als sie darüber einig waren, sammelten sie sich zu 10000 Mann zu Pferde und zu Fuss auf dem Platze zwischen den beiden Schlössern und schickten zu el-Häfidh um sich über das harte Verfahren seines Sohnes zu beschweren und den Widerruf seiner Ernennung zum Nachfolger zu verlangen. Hasan war nicht im Stande ihnen einen Widerstand ent- gegen zu setzen, weil er nur noch das Fussvolk von dem Corps Gu- jüschia und die mit ihnen zusammenhaltenden fremden Guzz (Türken) auf seiner Seite hatte, er wurde ängstlich, fürchtete für sein Leben und folgte der Aufforderung seines Vaters, seiner Sicherheit wegen zu ihm ins Schloss zu kommen. Er wurde durch einen unterirdischen Gang eingelassen, und sobald er eingetreten war, fiel die Wache über ihn her und legte ihn in Ketten, el-Häfidh benachrichtigte hiervon die Emire, und da sie auf seinen Tod bestanden, gab er ihnen die Versicherung, dass er ihn entfernen wolle, so dass er nie wieder willkührlich mit ihnen verfahren könne; er versprach ihnen erhöhten Sold und mehr Lehngüter, 80 F. WÜSTENFELD, wenn sie von der Forderung ihn zu tödten abstehen wollten. Aber sie verlangten hartnäckig seinen Tod und sagten: »wir oder er!« und waren mit ihrer Forderung so dringend, dass sie Holz und Feuer herbeischafften, um das Schloss in Brand zu stecken. In ihrem rücksichtslosen Verfahren gegen den Chalifen gingen sie soweit, dass er keinen Ausweg mehr sah, als ihnen zuzusagen, dass er ihn tödten wolle, nur erbat er sich eine Frist von drei Tagen. Sie lagerten sich also und blieben auf dem Platze, bis die drei Tage abgelaufen waren. el-Häfidh hatte keine an- dere Wahl als seine beiden Ärzte rufen zu lassen, den Juden Abu Mancür und den Christen Abu Kirfa (Macrtzi Il. 18; oder Kirka pag, 63; oder Firka Ibn Chaldün IV. 72). Zuerst kam der Jude und der Chalif ver- langte von ihm einen tödtlichen Trank zu bereiten; er lehnte dies ab und schwor bei der Thora, dass er so etwas nicht zu bereiten verstehe. Nachdem er entlassen war, wurde Abu Kirfa hereingeführt und an ihn dasselbe Ansinnen gestellt und nach einigem Hin- und Herreden sagte er: »sogleich, der Körper wird dadurch nicht angegriffen, nur der Athem geht aus, weiter nichts« Sofort wurde der Trank herbeigeholt und durch eine Anzahl Cakäliba Sklaven zu Hasan gebracht, welche ihn zwangen ihn auszutrinken, und er starb davon am 20. Gumädä I 529. el-Häfidh liess die Soldaten heimlich davon in Kenntniss setzen und ihnen sagen: es ist geschehen, was ihr wolltet, nun geht nach Hause. Sie erwiederten: Erst muss sich einer von uns, der unser Vertrauen be- sitzt, davon überzeugen. Sie veranlassten den Emir Galäl ed-din Mu- hammed, der durch seine Kühnheit wie durch seine Bosheit bekannt war, sich ins Schloss zu begeben. Er fand Hasan mit einem 'Tuche be- deckt und enthüllte sein Gesicht, und um sich zu überzeugen, dass er nicht blos scheintodt sei, zog er ein eisernes Instrument aus dem Busen und stiess ihm damit an verschiedenen Stellen in den Körper, bis er sich die Gewissheit verschafft hatte, dass er todt sei, dann kehrte er zu den Leuten zurück, stattete ihnen Bericht ab und sie zerstreuten sich. Abu Said Ibn Kirfa war ein erfahrener Arzt, auch in der Mathe- matik und anderen Wissenschaften bewandert und hatte die Oberaufsicht über das Kleidermagazin und die Rüstkammer im Schloss; er baute sich GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. sl ein Haus nebst anstossender Badeanstalt mit der Aussicht auf den Nil- canal, musste aber beides wegen Forderungen, die an ihn gemacht wurden, verkaufen. Nachdem die Menge durch den Tod Hasans beruhigt war, wandte sich der Zorn des Chalifen gegen Ibn Kirfa, er liess ihn in das Staatsgefängniss einsperren und noch im J. 529 umbringen, schenkte alles, was er besessen hatte, dem Juden Abu Mancür und ernannte diesen zum Oberarzt. Nach Hasans Ermordung wählten die Truppen den Emir Abul- Mudhaffar Täg el-mulük (Gamäl ed-din, oder Tag ed-daula Ibn el-Athir XI. 31) Bahräm zum Wezir und der Chalif musste ihn am 11. Gu- mäda II 529 bestätigen. Er war ein Armenischer Christ, gleichwohl erhielt er den Titel Seif el-Isläm »Schwerdt des Islam«, und sobald er seine Macht im Lande befestigt hatte, brachte er in alle Verwaltungs- zweige Armenier, entfernte daraus die Muslim, behandelte sie mit Ver- achtung und begünstigte die Christen. Nur einer wagte es darüber seine Nase zu rümpfen und ihm seinen Unwillen merken zu lassen, Rudhwän ben Walachschi. desshalb entfernte ihn Bahräm aus Cähira und übertrug ihm die Verwaltung der Provinz el-Garbia. Hier liess es ihm keine Ruhe, dem Verfahren Bahräms entgegenzuwirken, bis er eine grosse Armee gesammelt hatte, mit welcher er nach Cähira auf- brach, und Bahräm versuchte nicht einmal ihm einen Widerstand ent- gegenzustellen, sondern floh mit 2000 Armeniern nach Cüc, wo sein Bruder commandirte; dieser war indess bereits umgebracht, und dem Befehle des COhalifen folgend verweigerten ihm die Einwohner den Ein- tritt in die Stadt und er zog weiter nach Uswän (Syene). Auch hier wurde er von dem Commandanten RKanz ed-daula nicht eingelassen, und da Rudhwän inzwischen seinen älteren Bruder Ibrähim mit einem Üorps zur Verfolgung nachgeschickt hatte, richtete Bahräm an den Chalifen ein Begnadigungsgesuch für sich und seine Armenier, nach dessen Be- willigung er nach Cähira zurückkam; er wurde jedoch sogleich im Schlosse eingekerkert, entkam indess nach einiger Zeit in der Verklei- dung als Mönch. Rudhwän ward nun am 12. Gumädä I 531 zum Wezir ernannt Histor.-philolog. Olasse. XXVIl. 3. L 82 F. WÜSTENFELD, mit dem Titel el-Seijid el-a’'gall el- Malik el-afdhal »der sehr berühmte Herr, der vortreffliche Fürst«, und er war in Ägypten der erste, welcher den Titel Malik »Fürst« führte; er war Sunnit, sein Bruder Ibrähim da- gegen Imamier. Auch er gerieth mit dem Chalifen in Zerwürfniss, da er allein regieren wollte und alle höchste Gewalten vom Schwerdt und von der Feder in sich vereinigte. Er suchte sich zwar bei dem Volke dadurch beliebt zu machen, dass er die Markt-Abgaben abschaffte und jeden bestrafte, der gegen seine Verordnung handelte, allein bei dem Chalifen hatte dies die entgegengesetzte Wirkung, weil ihm die Ein- nahmen entgingen. Während Rudhwän daran dachte den Chalifen ab- zusetzen, indem er sagte: »er ist gar kein Imäm, sondern nur der Stell- vertreter eines anderen und dieser andere existirt nicht«, wollte auch el- Häfidh ihn zu entfernen suchen und zog den Hofprediger und die Schi- 'itischen Rechtsgelehrten darüber zu Rathe, diese wollten ihm aber nicht beistimmen. Nun ersann er einen anderen Plan, er liess am 14. Schawwäl 533 plötzlich 50 Reiter aus einem Versteck hervorbrechen, die Strassen alarmiren und mit Geschrei gegen Rudhwän sich auflehnen; der Pöbel folgte ihnen, Rudhwän ergriff die Flucht und seine Wohnung wurde geplündert. Der Chalif erschien zu Pferde, beruhigte das Volk und liess das, was in der Wohnung noch übrig war, in sein Schloss bringen. Rudhwän begab sich nach Syrien mit einer geringen Begleitung, in welcher sich sein Liebling, der nachherige Wezir Schäwur, befand, um die Türken zu Hülfe zu rufen; der Chalif sandte ıhm den Emir Ibn Macäl nach, um ihn im Guten zur Rückkehr zu bewegen, indem er ihm völlige Straflosigkeit zusicherte‘). Er ging weiter nach Garchad, wo er im Dsul-Ca’da ankam und von dem Commandanten Amin ed-daula 1) Ibn el-Athir X1.31 und Ibn Chaldün setzen hinzu: »Er kehrte nach Cähira zurück und wurde von el-Häfidh im Schlosse eingekerkert.« Dies ist sehr unwahr- scheinlich und es wird auch nicht erwähnt, dass er wieder entkommen sei; ver- muthlich ist dies aus dem folgenden schon hierher gekommen, nach einer fehler- haften Angabe einer älteren Quelle. Ibn el-Athir hat selbst die Richtigkeit in Zweifel gezogen, indem er fortfährt: »Man sagt auch: er wandte sich nach Syrien, und dies ist das richtige, und kam nach Garchad u. s. w.« GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 83 Kamaschtakin ehrenvoll empfangen wurde. Dort blieb er, bis er im Muharram 534 mit einer Armee nach Ägypten zurückkehrte; vor Cähira am Siegesthore lieferte er den Ägyptiern am Ende des Monats ein Treffen, schlug sie zurück und tödtete viele von ihnen. Nach drei Tagen trennten sich viele seiner Leute von ihm und er wollte nach Syrien umkehren, da schickte ihm el-Häfidh den Emir Ibn Macäl nach, welcher ihn am 5. Rabi II zurückbrachte und er wurde in dem Schlosse eingekerkert. Seine Familie und Dienerschaft durfte er zu sich nehmen und er blieb hier, bis er am 22. Dsul-Ca’da 542 ausbrach und entkam, da die Pferde schon für ihn bereit standen. und setzte über den Nil nach el-Giza.. Er sammelte hier Magribinische und andere Soldaten, drang mit ihnen in Fustät ein, schlug die ihm entgegenkommenden Ägyp- tier bei der Moschee des Ibn Tülün zurück und kam in Cähira bis an die Moschee el-Akmar. wo er sich lagerte. Dann schickte er zu el- Häfidh und verlangte von ihm Geld, um es, wie es Gebrauch war, zu vertheilen und der Chalif sandte ihm 20000 Dinare und da diese nicht ausreichten, verlangte er mehr und erhielt noch einmal die gleiche Summe, und nachdem auch diese vertheilt waren, zerstreuten sich seine Leute. Unterdess hatten sich die Neger-Soldaten wieder gesammelt und griffen seine Leibwache an, Rudhwän wollte sich an ihre Spitze stellen, einer seiner Leute führte ihm ein Pferd vor und indem er aufsteigen wollte, schlug ihn derselbe Mann mit dem Schwerdt über den Kopf, tödtete ihn und brachte seinen Kopf zu el-Häfidh, welcher ihn seiner Frau schickte, und als er ihr in den Schoss geworfen wurde, sagte sie nur: so sind die Männer! el-Häfidh ernannte einen Wezir nicht wieder, was auch bei den fortgesetzten Reibungen unter den verschiedenen 'Truppen-Üorps am zweckmässigsten war. da ein Wezir unstreitig eine der Parteien be- sünstigt haben würde und das Übel dadurch nur noch grösser geworden wäre. Er liess die Geschäfte durch seine Staatssecretäre besorgen und als solche fungirten Abu Abdallah Muhammed Ibn el-Ancäri, der Cadhi el-Muwaffak Abul-Karam Ibn Ma’cüm el-Tinnisi und der Christ Abu Bekr el-Achram. L2 84 F. WÜSTENFELD, Abu Abdallah el-Hasan, ein Sohn des Nizär ben el- Mustancir, hatte sich von Cähira heimlich nach Alexandria und Magrib begeben und dort ein grosses Heer gesammelt, mit welchem er heranzog; el- Häfidh schickte zwei Hauptleute mit Truppen ihm entgegen, el-Hasan wurde geschlagen und von einigen seiner eigenen Leute, die ihn be- rauben wollten, überfallen und getödtet. (Nach einer Randbemerkung bei 'Gamäl ed-din ohne Zeitangabe.) el-Häfidh litt viel an Kolikschmerzen und einer seiner Ärzte, Schirmäh el-Deilami oder der Christ Müsä, hatte aus den sieben Metallen jedesmal wenn einer der sieben Planeten die Polhöhe erreichte, eine Trommel angefertigt, welche die Eigenschaft hatte, dass, wenn sie se- schlagen wurde, die Winde abgingen. Sie war zur Zeit als Caläh ed-din in Cähira einzog, in dem dortigen Schlosse noch vorhanden; ein Kurde nahm sie, ohne ihre Eigenschaft zu kennen, und als er darauf trommelte, trat bei ihm die Wirkung derselben ein, vor Schreck und Scham liess er sie aus der Hand fallen und sie zerbrach. (Ibn Challikän. Sujüti.) Inmitten der Soldaten-Unruhen starb der Chalif 77 Jahr alt am 5. Gu- mäda II 544'). Von seinen Söhnen sind Suleimän, Hasan und Heidara oben ge- nannt, letzterer starb noch bei Lebzeiten des Vaters, ebenso Abdallah: der Emir Gabril, Jüsuf und Abul-Mancür Ismäil überlebten ihn und wurden an ein und demselben Tage ermordet. Als Ober-Cadhi war Ibn Mujassir, welcher zuerst die über- zuckerten Pistacien machte, im Amte geblieben, so lange der Wezir Ahmed ben el-Afdhal lebte; bald nach dessen Ermordung kam Abul- Fachr Cälih ben Abu Abdallah Ragä im Rabi I 526 an seine Stelle. Diesen liess der Wezir Jänis im Gumädä Il umbringen und ernannte Siräg ed-din Abul-Thureijä Nagm ben Ga’far zum Ober-Cadhi und Hof- prediger, bis er im Schawwäl oder Dsul-Ca’da 528 ermordet und Sanä 1) Dass Ibn Challıkan No. 418 über die Jahreszahl ungewiss ist, »man sagt auch 543«, rührt sicher daher, dass er No. 496 in einer Quelle die Angabe fand, el-Dhäfir habe im J. 543 den Ibn Sallär zum Wezir ernannt. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 85 el-mulk Ibn Mujassir wieder eingesetzt wurde. Er blieb, bis er am 7. Muharram 531 festgenommen, nach Tinnis abgeführt, dort umgebracht und sein Kopf mit Schihäb ed-daula el-Cäig im letzten Drittel des Rabi’ 1 nach Cähira geschickt wurde. Der Grund hiervon war folgender: Als Ibn ’Abbäd el-Iskandari den Wezir Ahmed ben el-Afdhal bei seiner Gefangennahme in einer Cacida gefeiert hatte, mit dem Anfange U O0 HN ans Das Glück lächelt, doch erst nachdem es ein finsteres Gesicht gemacht hatte. worin er das Haus Obeidallah (die Fatimiden) aufs schmählichste ver- spottete, war Ibn Mujassir bei der Stelle, wo er Ahmed lobt und Abd el-Magid tadelt, rasch aufgesprungen und hatte ihm seinen Beifall zu erkennen gegeben. Dies wurde dem Chalifen später hinterbracht und hatte die Hinrichtung zur Folge. — Nach ihm kam el-A’azz oder el- Mu’izz Abul-Makärim Ahmed ben Abd el-Rahman ben Muhammed ben 'Okeil, bis er im Scha’bän 533 starb; dann war drei Monate kein Ober- Cadhi, bis im Dsul-Ca’da Abul-’Abbäs Ahmed Ibn el-Huteia dazu auser- sehen wurde, da er indess die Bedingung machte, dass er nicht nach den landesüblichen Schfitischen Gesetzen Recht zu sprechen brauche, und dies nicht zugestanden werden konnte, begab sich der Wezir Rudhwän zu dem Rechtsgelehrten Abu Muhammed Abd el-Maulä ben Muhammed el-Lubni, aus Lubna in Magrib, damit er die amtlichen Handlungen bei Eheschliessungen übernehme, wozu er sich verstand; das Richteramt blieb unbesetzt, bis Abul-Fadhäil Hibatallah ben Abd el-Wärith el-An- cäri gen. Ibn el-Azrak am 12. Dsul-Ca’da 533 dafür angestellt wurde, welcher auch die Leitung des Hauses der Wissenschaften erhielt, nach- dem el-Nabih Abul-Hasan ’Alıi ben Ismäil derselben enthoben war. Nachher wurde sie wieder an el-Nabih übertragen, und als Abul-Fadhäil am 16. Gumädä II 534 hinkam, entstand zwischen ihnen ein Wort- wechsel, welcher in Thätlichkeiten überging, wonach Abul-Fadhäjl mit zerrissenen Kleidern und eingedrücktem Turban aufs Schloss ging, um sich zu beschweren. el-Häfidh war sehr ungehalten darüber, dass er in einem solchen Anzuge durch die Strassen gegangen war, legte ihm eine Strafe von 200 Dinaren auf, setzte ihn ab und gab ihm Hausarrest. 86 F. WÜSTENFELD, Zum Stellvertreter wurde Abul-Dhähir Ismäil ben Saläma el-Ancäri er- nannt, bis ein neuer Cadhi gewählt sein würde und das Interim dauerte bis zum Anfange des Muharram 535, wo ihm der feste Gehalt für die Richterstelle auf 40 Dinare monatlich erhöht und die Stelle des Hof- predigers mit 30 Dinaren damit vereinigt wurde, was er wohl zufrieden war. Am 10. Gafar 543 wurde er entlassen und behielt blos die Pre- digerstelle, und Ober-Cädhi wurde Abul-Fadhäil Jünus ben Muhammed ben el-Hasan el-Mucaddasi el-Cureschi. X. Abul-Mancür Ismä’il el-Dhäfir. Abul-Mancür Ismäll, der jüngste Sohn des Häfidh, war am 15. Rabi II 527 geboren, von seinem Vater zum Nachfolger bestimmt und wurde gleich nach dem Tode desselben kaum 17 Jahre alt unter dem Titel el-Dhäfir lia’däillahi »der über Allahs Feinde Siegende')« zum Cha- lifen ausgerufen. Er war ein sehr schöner Mann, den Vergnügungen und Ergözlichkeiten sehr zugethan, am liebsten mit jungen Mädchen allein, an deren Gesange er sein Gefallen hatte. Es war also nicht anders möglich, als dass andere für ihn die Regierung führten, und die dabei ins Spiel kommenden Intriguen, welche zweien der obersten Staats- beamten das Leben kosteten, führten auch für ihn einen frühzeitigen Tod herbei. Sallar, ein Kurde vom Stamme Zarzär, diente in dem Corps des Sucmän ben Ortok, als der Wezir el-Afdhal Jerusalem einnahm (s.S. 49); er trat mit einigen seiner Cameraden in die Ägyptische Armee über, kam mit el-Afdhal nach Cähira, schloss sich diesem näher an, wurde von ihm zum Emir befördert und erhielt den Titel Seif ed-daula. So kam es, dass sein Sohn Abul-Hasan ’Ali ben Sallär im Schlosse des Chalifen erzogen wurde, bei seiner Begabung von einem Posten zum 1) So "Gamäl ed-din, oder el-Dhäfir biamrillahi »der durch Allahs Macht Sie- gendee, nach Ibn el-Athir, Ibn Ohaldün, Maecrizi, Abul-Fida. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 87 anderen aufstieg, und nachdem er unter el-Häfidh in der Verwaltung verschiedener Provinzen von Oberägypten gewechselt hatte, zum Prä- fecten von Buheira und zum Commandanten von Alexandria ernannt war. Er verband mit einem scharfen Verstande einen hohen Muth und Hinneigung zu braven und rechtschaffenen Leuten, konnte aber auch wegen unbedeutender Kleinigkeiten ungerecht und grausam sein. Er be- kannte sich offen zum Sunnitischen Glauben und zur Schäfritischen Lehre. Wenige Wochen nach seinem Regierungsantritt fühlte el-Dhäfir wohl, dass er den Regierungsgeschäften nicht gewachsen sei und dass sie ihn von den gewohnten Lieblingsbeschäftigungen abhielten, und im Anfange des Monats Ragab entschloss er sich das Wezirat wieder zu besetzen; er übertrug es dem Nagm ed-din Abul-Fath Suleim (oder Su- leimän) ben Muhammed Ibn Macäl, el-Lukki, einem der ersten Emire des Reiches, und verlieh ihm den Titel el-Malik el-Afdhal. Er stammte aus dem Städtchen Lukk bei Barca, war wie sein Vater Falkenabrichter und Bereiter gewesen und sie hatten sich dadurch emporgearbeitet. Mit dieser Beförderung war aber Ibn Sallär nicht zufrieden, weil er glaubte das Wezirat für sich selbst in Anspruch nehmen zu können, er sammelte also seine Truppen und marschirte gegen Cähira. Ibn Macäl wartete indess seine Ankunft nicht ab, sondern ging am 14. Scha’bän 544 nach Giza hinüber‘), nachdem er 40 und etliche Tage im Amte gewesen war, Ibn Sallär zog am folgenden Tage in Cähira ein, el-Dhäfir sah sich genö- thigt ihn zum Wezir zu nehmen und gab ihm den Titel Seif ed-din el- Malik el-Ädil. Ibn Macäl hatte einige Magribinische Soldaten gesammelt und kam mit ihnen nach Daläc, dem Hauptorte eines Districtes im Kreise el-Bahnas& auf der Westseite des Nil, wo sie sich verschanzten. Ibn Sallär liess ihn durch seinen Stiefsohn ’Abbäs ben Abul-Fatüh ver- folgen, er belagerte sie, legte Feuer an die Moschee in Daläc, in welche sie sich zurückzogen, tödtete Ibn Macäl, steckte seinen Kopf auf eine Lanze und hielt damit am 23. Dsul-Ca’da seinen Einzug in Cähira. 1) Nach Ibn el-Athir XI. 93 war er schon ausgezogen, um einige Neger-Banden, die das Land unsicher machten, zu. zerstreuen. [e 2] [eo o) F. WÜSTENFELD, Dieser 'Abbäs stammte aus der fürstlichen Familie in Magrib in directer Linie mit der Genealogie Abul-Fadhl 'Abbäs ben Abul-Fatüh') ben Tamim ben el-Mu’izz ben Bädis el-Cinhäagi. Sein Oheim Jahjä ben Tamim war seinem Vater am 25. Dsul-Higga 497 zu el-Mahdia in der Regierung gefolgt; im J. 502 erschienen bei ihm drei Fremde, welche sich für Alchymisten ausgaben und Gold machen wollten, ihre Absicht war aber Jahja umzubringen, was durch dessen Geistesgegen- wart vereitelt wurde. In demselben Augenblicke erschien sein Bruder Abul-Fatüh mit einigen Bewaffneten am Schlossthore und verlangte Ein- lass; Jahjä zweifelte nicht, dass er mit jenen dreien in Complot stände, liess ihn festnehmen und mit seiner Frau Ballära, einer Tochter des dritten Bruders Cäsim ben Tamim, nach dem festen Schlosse Cacr Zijäd zwischen el-Mahdia und Safäkis bringen. Als Jahja im J. 509 starb und sein Sohn ’Ali zur Regierung kam, schenkte er seinem Oheim Abul- Fatüh die Freiheit, liess ihn aber zu Schiff mit seiner Frau Ballära und ihrem Söhnchen 'Abbäs, welches damals noch an der Brust gestillt wurde, nach Alexandria bringen, wo sie auf Befehl des Chalifen el-Amir ehrenvoll aufgenommen wurden. Indess starb Abul-Fatüh nicht lange nachher und Ballära verheirathete sich wieder mit ’Ali ben Sallär, 1) Ibn el-Athir XI. 93 und Ibn Challikän Nr. 496 pag. 95 Z. 4 v.u. setzen dazwischen Abul-Fatüh ben Jahjä ben Tamim, ersterer war aber nicht ein Sohn, sondern ein Bruder des Jahjä; dieser Fehler ist dann öfter wiederholt z.B. Ibn el- Athir XI. 122 und es sind daraus mehrere andere unrichtige Angaben in den Ver- wandtschaftsverhältnissen der Familienglieder geflossen, wie XI. 93 letzte Z. sa> l. ae; pag. 94, 2 si 1. we; X. 332, 13 ze l. a>i. Bei Macrizi II. 30, 14 ist der Name des Vaters ausgelassen: 'Abbäs ben Tamim anstatt ’Abbäs ben Abul-Fatüh ben Tamim. Der richtige Stammbaum ist Bädis el-Mu’izz Tamim Jahja "Abul-Fatüh (Ballära) Cisim Sällar "Ali "Abbäs *Ballära > ’Alı Naer GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 89 welcher sie mit ihrem Sohne ’Abbäs mit sich nach Cähira nahm. Hier kam ’Abbäs an den Hof'), stieg unter el-Häfidh zum Emir empor und sein Sohn Nacr, welchen seine Grossmutter Ballära mit grosser Zärtlich- keit behandelte und in dem Palaste ihres Mannes, des nunmehrigen Wezirs Ibn Sallär el-Adil, erzog. wurde der Gesellschafter und Ver- traute des jungen Chalifen. Das gute Einvernehmen zwischen el-Dhäfir und dem Wezir dauerte nicht lange, aus Misstrauen entstand eine allmälige Entfremdung, einer fürchtete den anderen. Ibn Sallär errichtete für sich ein besonderes Corps von 600 Mann mit Panzern und Helmen, die ihn bei den öffent- lichen Aufzügen begleiteten, die Empfangs-Sitzungen des Chalifen wurden aus dem Schlosshofe in die grosse Halle verlegt, wo das Corps sich in gehöriger Ordnung und Ausbreitung aufstellen konnte, und als die Spannung aufs höchste gestiegen war, liess Ibn Sallär die aus 500 Mann bestehende junge Leibwache des Chalifen von seinem Corps überfallen, den grössten Theil davon niedermachen und die übrigen versprengen. Nur aus der jugendlichen Unerfahrenheit, dem leichten Sinn und der Furchtsamkeit des Chalifen war es zu erklären, dass dieser Vorfall nicht sogleich weitere Folgen hatte. In einer langen Reihe von Jahren seit dem Falle von Tyrus hatten die Kreuzfahrer die Ägyptier nicht sehr belästigt, da sie ihre Erobe- rungen mehr nach dem Euphrat hin ausdehnten, und wenn sie auch jedes Jahr in Palästina ausschwärmten, so war doch nur einmal im Ra- madhän 535 ein ernstlicher Angriff auf ’Ascalon gemacht worden, aber von den Muslim mit grossen Verlusten für die Franken zurückgeschlagen. Der im folgenden Jahre 536 zum Commandanten ernannte Emir Seif el-mugähidin »Schwerdt der den heil. Krieg führenden« Muhammed Ibn el-Numeiri that seine Schuldigkeit; ’Ascalon galt damals für weit be- deutender als Damascus und die Franken wagten in den nächsten Jahren nicht, etwas gegen die Stadt zu unternehmen. Von Agypten aus geschah 1) Es ist wenig wahrscheinlich, dass er, wie Ibn el-Athir XI. 122 erzählt, das Schneiderhandwerk erlernt und esdarin zu einer besonderen Fertigkeit gebracht habe. Bistor.-philolog. Class. XXVIl. 3. M 90 F. WÜSTENFELD, wenigstens noch soviel, dass alle sechs Monate die Besatzung abgelöst und die Festung mit Proviant und Kriegsmaterial versorgt wurde. Dies sollte auch im Anfange des J. 548 geschehen, ’Abbäs ben Abul-Fatüh erhielt das Commando und sein Stiefvater der Wezir Ibn Sallär be- gleitete ihn bis Bilbeis, wo sie zurückblieben, während die Truppen nach el-Faramä weiter marschierten. In ’'Abbäs Begleitung befand sich der Emir Osäma ben Murschid aus der fürstlichen Familie der Banu Mun- kids in Scheizar, welcher nach Ägypten gekommen und von Ibn Sallär ehrenvoll aufgenommen war und mit 'Abbäs Freundschaft geschlossen hatte. Nachdem Ibn Sallär nach Cähira zurückgekekrt war, kam zwischen 'Abbäs und Osäma die Rede auf die Annehmlichkeiten, welche sie zu- rücklassen müssten, auf die bevorstehenden Beschwerden des Krieges und die Gefahren eines Zusammentreffens mit dem Feinde, ’Abbäs seufzte darüber und fing an, sich über seinen Stiefvater zu beschweren, wie schlecht er an ihm handle, ihn für diese Expedition bestimmt zu haben. Osäma erwiederte: Wenn du Sultan!) in Ägypten sein wolltest, so würdest du das leicht erreichen können. Auf welche Weise? fragte ’Abbäs. Osäma antwortete: Zwischen deinem Sohne Nacr und el-Dhäfir besteht eine innige Freundschaft, er hat zu ihm eine grosse Liebe, (Nacr war damals in dem Alter, wo die ersten Spuren des Bartes sich zeigten, und der schönste Jüngling in Cähira), wenn er zu dem Chalifen geht und mit ihm redet, dass er dich anstatt deines Stiefvaters zum Sultan machen solle, so wird er ihm das nicht abschlagen aus zwei Gründen, einmal weil er ihn unbeschreiblich lieb hat und an seinen vertrauten Umgang gewöhnt ist, und dann weil er deinen Stiefvater nicht leiden kann, ihm aber doch nicht gern den Abschied geben mag. Durch diese Worte erwachte in 'Abbäs der Wunsch nach der Herrschaft und er beschloss auf die Sache einzugehen. Er liess seinen Sohn zu sich rufen, hatte mit ihm eine geheime Unterredung und fand ihn zur Ausführung be- reit, und die Liebe des Chalifen zu Nacr war so gross, dass er seine 1) Der Fremde gebraucht den Ausdruck, wie er in seiner Heimath für den nächsten nach dem Chalifen üblich war. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 91 Einwilligung gab. Nacr begab sich zu seiner Grossmutter, fand ihren Mann Ibn Sallär am hellen Mittag schlafen, schlich sich an ihn heran, stiess ihm das Schwerdt in die Brust und tödtete ihn am 6. Muharram 548. Eine Brieftaube brachte seinem Vater die Nachricht nach Bilbeis und ’Abbäs kam sogleich nach Cähira und übernahm das Wezirat. Man freute sich allgemein über den Tod des Ibn Sallär und über diese Vergeltung seiner Tyrannei, weil er ein rachsüchtiger und grau- samer Mensch war, worüber mehrere Beispiele erzählt werden. Einst stand ein Gemüsehändler am Schlossthor, von welchem die Leute ihre Bedürfnisse kauften; auch Ibn Sallär wollte eine Kleinigkeit von ihm nehmen, was der Händler ablehnte mit den Worten: ich habe erfahren, du seiest ein nicht angenehmer Kunde. Diese Antwort behielt er im Gedächtniss und als er Wezir geworden war, liess er den Mann zu sich rufen und redete ihn an: Erinnerst du dich noch, wie du die Emire und angesehenen Leute schnöde behandelt hast? Der Mann entschuldigte sich und bat ihn um Verzeihung, er liess ihn aber abführen und den Kopf abschlagen. — Den Staatssecretär Abul-Karam el-Tinnisi (S. 83) hatte er einmal angegangen, dass seine Besoldung erhöht werden müsse, und als jener eine ausweichende Antwort gab, wiederholte er sein An- liegen mehreremal, bis Abul-Karam ihm entgegnete, indem er auf seine Ohren zeigte: Die Leute meinen, was du sagst, gehe hier hinein und da heraus. Sobald Ibn Sallär Wezir geworden war, hatte er nichts ei- ligeres zu thun, als Abul-Karam zu sich kommen zu lassen; er liess ein Brett bringen, ihn darauf festbinden und einen langen Nagel in sein Ohr schlagen, bis er auf der anderen Seite wieder herauskam, und bei jedem Schlage fragte er: Nun, Abd el-Karam, dringen jetzt meine Worte in dein Ohr oder nicht? Er liess ihn dann fortbringen und in einer der Hauptstrassen von Cähira an ein Kreuz hängen'). 1) 'Gamäl ed-din ,oLw) el vaxs & —koy; daher ist die Lesart in der Ori- ginalhandschrift des Ibn Challikan Nr. 496 pag. W 2.5 v. u. x&& »er liess ihn aufhängen« richtig, (was ja sehr häufig auch noch mit zu Tode gemarterten geschah,) und nicht mit de Slane Translat. Vol. I. pag. 353 zu ändern in x&% »er liess ihn in Stücke verschneiden,« was übrigens &i% ja auch bedeuten könnte. M2 92 F. WÜSTENFELD, Während in Cähira nach der Ermordung Ibn Sallärs die Aufregung fortdauerte und 'Abbäs sich in die Regierungsgeschäfte erst hineinfinden musste und wegen des Ausmarsches der Armee noch zu keinem Entschluss gekommen war, hatten die Franken die Operationen gegen ’Ascalon wieder aufgenommen und angefangen die Stadt zu belagern. Die Be- satzung wehrte sich aber tapfer und ging sogar eines "Tages vor die Stadt hinaus und trieb die Feinde bis in ihr Lager zurück, die Ein- wohner folgten und drängten sie noch weiter zurück, so dass die Franken schon daran verzweifelten, dass sie sich würden halten können. Da erhielten sie die Nachricht, dass unter den Muslimischen Truppen ein Streit darüber ausgebrochen sei, welcher Partei von ihnen die Ehre des Sieges zukomme; auf der einen Seite war sogar ein Soldat getödtet, der desshalb entstehende Wortwechsel machte das Übel immer schlimmer, bis sie handgemein wurden und mehrere todt auf dem Platze blieben. Dies benutzten die Franken, sie gingen wieder vor, machten einen Angriff und da sie keinen Widerstand fanden, nahmen sie die Stadt in Besitz am 27. Gumädä Il 548 und damit endete die Herrschaft der Fatimiden in Palästina. Nicht lange vorher hatte man schon aus Besorgniss, dass die Stadt von den Franken erobert würde, das Haupt des Husein ben ’Ali aus der Kapelle geholt (s. S. 49) und auf ein Regierungsschiff gebracht, welches der Hofmeister Maknün führte; der Festungscommandant Emir Seif el-Mamlaka Tamim und der Cadhi Oberaufseher el-Mutaman ben Maskin begleiteten ihn. Am 8. Gumäda II legte das Schiff im Nil bei der Käfürischen Moschee an, am 10. des Monats wurde die Schachtel mit dem Haupt, welches wie Moschus duftete, nach dem Smaragd-Schloss gebracht und dann in einer eigens dazu erbauten Kapelle am Thor Zawila beigesetzt. Dies geschah erst unter dem folgenden Chalifen el- Fäiz durch dessen Wezir Taläi ben Ruzzik im J. 549, und bis zum Ende der Fatimiden Herrschaft wurden dort jährlich am Opferfeste Ca- mele, Rinder und Schafe geschlachtet. Aus dem J. 548 wird noch das Erscheinen einer Sicilianischen GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 93 Flotte vor Tinnis erwähnt, welche die Stadt plünderte, aber einen weiteren Erfolg nicht gehabt zu haben scheint. Der Chalif fuhr unterdess fort, dem jungen Nacr seine volle Zu- neigung zu erhalten, besuchte ihn in seiner nahe bei dem Schlosse ge- legenen Wohnuug und hatte fast keinen anderen Umgang als mit ihm. 'Abbäs dagegen, dem das Gewissen schlug, fürchtete sich vor dem Cha- lifen und dann sogar vor seinem eigenen Sohne, da er sich dachte, er könne es ihm einmal ebenso machen, wie er es mit seinem Stief-Gross- vater Ibn Sallär gemacht hatte. Auch waren die Emire dem Wezir nicht gewogen, weil sie unwillig darüber waren, dass er dem aus einem fremden Lande hergekommenen Osäma Ibn Munkids sein ganzes Ver- trauen schenkte, von dem sie wussten, dass er den Plan zu Ibn Sallärs Ermordung angegeben hatte. Sie beschlossen, ihn aus dem Wege zu schaffen und verhandelten darüber mit dem Chalifen, indem sie ihm vorstellten: Dieser Fremdling Osäma hat in deinem Lande schon viel Unheil angestiftet, und wo er einmal einen guten Rath ertheilt zu haben schien, ist die Sache nicht zur Ausführung gekommen. Osäma wurde dies hinterbracht, und da er nun für sich selbst auf seiner Hut sein musste, suchte er ’Abbäs durch alle Mittel aufzustacheln. Er begab sich zu ihm und redete ihn feierlich an: Du weisst, dass mir deine Wohl- fahrt am Herzen liegt, und ich halte es für meine Schuldigkeit, wenn ich etwas höre, was dich beschimpfen kann, dich schleunig davon in Kenntniss zu setzen, um dich dagegen zu schützen. 'Abbäs erwiederte: Du bist ein aufrichtiger Freund. wer kann sich so etwas herausnehmen, wie du andeutest? erzähle mir. was du gehört hast. Osäma fuhr nun fort: Die Emire und auch ihre Leute reden offen über deinen Sohn von Dingen, an denen er ganz unschuldig und von allem Verdacht weit ent- fernt ist. — Was ist es? — Sie sagen, dass el-Dhäfir ihn schändlich missbrauche, wenn er aufs Schloss zu ihm komme, schlösse er sich mit ihm ein. ’Abbäs entgegnete: Behüte mich Gott, dass so etwas vorge- kommen ist und ich eine solche Schande erlebe! aber was ist zu machen? 94 F. WÜSTENFELD, Mein Rath ist. erwiederte Osäma, dass du ihn kommen lässest und ihm offen sagst, was die Leute über ihn reden; wenn er sich frei von Schuld und Verdacht fühlt und dies beschwört, so sagst du ihm, du nähmest seine Versicherung und Betheurung seiner Unschuld an, es komme aber darauf an, wie man die Leute davon überzeuge. Wenn er dich dann fragt, wie das möglich zu machen sei, so bedeutest du ihm: dadurch, dass du diesen Mann auf die Seite schaffst. 'Abbäs ging auf diesen Plan ein, er liess seinen Sohn Nacr rufen, redete mit ihm in der angegebenen Weise, Nacr stimmte ihm bei, dass el-Dhäfir heimlich, nicht öffentlich umgebracht werden müsste, und sagte die Ausführung zu. Er lud also den Chalifen ein, mit geringer Begleitung Nachts in seine nahegelegene Wohnung zu kommen, ohne dass die an- deren Hausgenossen und die Schlosswache etwas davon merkten, damit sie sich eine Nacht ungestört vergnügen könnten. Als el-Dhäfir in der Nacht des letzten Muharram 549 bei ihm eintrat, liess er ihn durch die bereitstehenden Leute überfallen und niederstossen und die wenigen Diener. die er bei sich hatte, tödten und sämmtlich in einen Brunnen werfen, welcher mit einer Marmorplatte zugedeckt wurde, so dass sie ebenso aussah, wie die übrigen grossen Steine des Hofraumes. Ein kleiner Bursch von den Dienern hatte sich hinter eine der Stubenthüren gedrückt und war den Mörderhänden entgangen. Nacr brachte noch in der Nacht seinem Vater Nachricht von der Ermordung und ’Abbäs ritt in aller Frühe nach dem Schlosse und ver- langte von einem Diener, den er dort antraf, ihn sogleich zu seinem Gebieter zu führen. Der Diener ging hinein, sah sich nach ihm um, ohne ihn zu finden, er durchsuchte die Zimmer der Frauen und geheimen Gemächer und fand ihn nicht. Er kam also heraus und sagte: Unser Gebieter lässt sich entschuldigen, dass er dich augenblicklich nicht em- pfangen kann. ’Abbäs entgegnete: Ich muss aber sogleich vorgelassen werden, weil es eine wichtige Angelegenheit betrifft. Der Diener ging noch einmal ins Schloss und brachte endlich durch Nachfragen heraus, dass der Chalif am Abend vorher nach Nacr’s Wohnung gegangen und nicht zurückgekehrt sei. Während dem war der Bursch, der sich hinter GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 95 die Thür versteckt hatte, entdeckt, er hatte sich eiligst aus dem Staube gemacht und kam ins Schloss und erzählte, was mit el-Dhäfir vorge- gangen sei. Die Frauen stiessen ein Klaggeschrei aus und der Diener kam zu 'Abbäs hinaus und sagte: gestern ist der Chalif mit deinem Sohne fortgegangen und nicht zurückgekehrt. Sofort stieg ’Abbäs mit seinen Begleitern vom Pferde, stürzte ins Schloss und durchsuchte es, bis er in den äussersten Hof kam, wo der Chalif die öffentlichen Sitzungen zu halten pflegte, dann sprach er zu einem Eunuchen: Bringe die Brüder unseres Gebieters herbei! Gabril und Jüsuf wurden geholt und er fragte sie nach dem Chalifen; sie antworteten: frag deinen Sohn nach ihm, der weiss es besser als wir. ’Abbäs befahl. ihnen vor seinen Augen die Köpfe abzuschlagen und sagte: Diese haben ihn umgebracht). Auch ein anderes Glied der Familie, ein Sohn des vergifteten Hasan ben el-Häfidh (S. 80), welcher hätte gefährlich werden können, wurde ermordet. Als Ober-Cadhi war Abul-Fadhäil Jünus im Amte geblieben, bis ihn Ibn Sallär im J. 547 entliess und den Rechtsgelehrten Abul-Ma’äli Musgalli ben Gami’ ben Nagä el-Machzümi an seine Stelle setzte. XII. Abul-Cäsim ’Isä el-Fäiz. Sobald ’Abbäs durch die Ermordung der älteren nächsten Ver- wandten der fürstlichen Familie sich gesichert hatte, beeilte er sich den kleinen Sohn des Dhäfir, Abul-Cäsim "Isa, herbeizuholen, welcher, am 31. Muharram 544 geboren, damals noch nicht volle fünf Jahre alt war: er nahm ihn auf den Arm, trug ihn in den vorhin bezeichneten Hof, setzte ihn auf den Thron und rief ihn unter dem Titel el-Fäiz binagril- lahi »der den Sieg Allahs Erringende« zum Chalifen aus und die Menge huldigte ihm. Die auf seinen Befehl erscheinenden Emire redete er an: Dies ist der Sohn eures Gebieters, seine beiden Oheime haben seinen 1) So nach "Gamäl ed-din; in Einzelheiten weichen Ibn el-Athir XI. 126 und Maerizi 11. 30 etwas ab. 96 F. WÜSTENFELD, Vater umgebracht, desshalb habe ich sie tödten lassen, wie ihr seht, und ihr seid zu aufrichtigem Gehorsam gegen dieses Kind verpflichtet. Sie erwiederten: wir hören es und gehorchen. und erhoben dabei einen einstimmigen Ruf, so dass dem Kleinen die Sinne vergingen und er ohnmächtig wurde, und ’Abbäs liess ihn zu seiner Mutter bringen. Als er im Vorübergehen die 'Todten noch daliegen sah, schauderte er zu- sammen und seitdem litt er sein Leben lang an epileptischen Krämpfen, die ihn täglich befielen und wobei er um sich schlug. 'Abbäs betrachtete sich nun als unumschränkten Regenten und seine nächste Anordnung war, dass alle Kostbarkeiten aus dem Schlosse nach seiner Wohnung gebracht und nur darin gelassen wurde, was keinen Werth hatte. Er hoffte, es würde ihm alles nach Wunsch gehen, aber es kam anders, als er dachte; sowohl bei den regulären Truppen, als bei den Negercorps fand er Widerspruch, und wenn er etwas befahl, kehrte man sich nicht daran und hörte nicht darauf. Besonders aber waren die Frauen und Diener im Schlosse seine ärgsten Gegner, sie wandten sich schriftlich an Talä?’ ben Ruzzik, um ihn um Hülfe zu bitten, und wickelten zum Zeichen der Trauer ihre abgeschnittenen Haarlocken in die Briefe und färbten diese schwarz. Abul-Gärät Taläi war Präfeet von Uschmünein und hatte seinen Wohnsitz in Munja Banu Chuceib; diese Provinz gehörte zwar nicht zu den bedeutendsten, war aber die nächste in Ober-Ägypten und er war durch sein unternehmendes Wesen bekannt. Er zögerte auch nicht, sammelte aus der Umgegend seine Truppen und die auf ihren Lehngrundstücken lebenden Soldaten, zog noch eine Menge Araber heran und marschierte mit ihnen in schwarzer Kleidung nach Cähira. Bei seiner Annäherung gingen ihm die Emire, die Truppen und Negercorps entgegen und liessen ’Abbäs allein, welcher nun in der Eile einen "Theil der aus dem Schlosse genommenen Schätze zusammen packte und mit seinem Sohne Nacr, seinem Vertrauten Osäma und einer kleinen Anzahl seines Anhanges am 14. Rabi’ 1549 die Stadt verliess und auf der Landstrasse von Syrien den Weg nach Eila am rothen Meere einschlug. TaläY rückte ohne Kampf in Cähira ein mit den ihm übersandten GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 97 an Lanzen gebundenen Haarlocken und die schwarzen ’Abbasidischen Fahnen waren eine merkwürdige Vorbedeutung, dass 15 Jahre später durch sie die Fatimidischen Fahnen ganz verdrängt werden würden. Nachdem er nur kaum das Schloss betreten hatte, bezog er die eben von 'Abbäs verlassene Wohnung, welche noch nach dem früheren Wezir el-Mamün el-Batäihi där el-Mamün genannt wurde, und liess gleich den bei der Ermordung des Dhäfir entkommenden Burschen rufen und von ihm die Stelle des Brunnens bezeichnen ; die Platte wurde aufgehoben, die Leichen herausgeholt und ihnen die Haare abgeschnitten; Weinen und Wehklagen ging durch die ganze Stadt, Taläf’ schritt dem Leichen- zuge voran und machte Platz, und el-Dhäfir wurde in der Fürstengruft im Schlosse beigesetzt. Am 19. Rabi’ I übernahm Taläi’ förmlich die Regierung mit dem Titel el-Malik el-gälih »der gerechte Fürst.« Eine Schwester des Dhäfir setzte die Franken in ’Ascalon von der Flucht des ’Abbäs in Kenntniss, benachrichtigte sie, dass er den Wezir Ibn Sallär und den Chalifen el-Dhäfir umgebracht und viele Schätze mit sich genommen habe, und sicherte ihnen eine grosse Belohnung zu, wenn sie ihn ergreifen und nach Cähira bringen würden. Sie lauerten ihm auf und als sie ihn trafen, wurde er bei der Gegenwehr getödtet, Nacr wurde gefangen genommen und die ganze Habe erbeutet, Osäma und die übrigen entkamen nach Syrien. Die Franken schickten Naecr unter Bedeckung in einem eisernen Käfig nach Cähira, er sprach unter- wegs kein Wort, bis er der Stadt ansichtig wurde, da recitirte er den Vers aus dem alten bekannten Gedichte des Gurhumiden Amr Ibn Mudhädh: Gewiss, wir waren ihre Bewohner, nun hat uns vertrieben der Wechsel der Nächte und die widrigen Schicksale '). Er wurde am 27. Rabi I 550 im Schlosse abgeliefert und die Franken erhielten die versprochene Belohnung; am 16. Rabi’ Il wurde er zu Tode gepeitscht und dann am T'hore Zawila an ein Kreuz gehängt und erst am 10. Muharram 551 abgenommen und verbrannt. 1) Vergl. Ibn Hischäm pag. 73. Bekri 1. 215. Histor.-philolog. Classe.. XXVI. 3. N 98 F. WÜSTENFELD, el-Auhad ben 'TTamim, ein Verwandter des ’Abbäs und Präfecet von Tinnis, war, als er von der Schandthat desselben hörte, ebenfalls nach Cähira aufgebrochen, traf aber erst nach TaläY’' dort ein und wurde von diesem auf seinen Posten als Präfect von Dimjät und Tinnis zurück- geschickt. Um die Ordnung im Lande bald herzustellen, richtete TaläY' sein besonderes Augenmerk auf diejenigen, welche das Volk bedrückten, und er fand in hervorragenden Stellungen vor allen zwei, Täg el-mulük Käimäz und Ibn Gälib, auf deren Kopf er einen Preis setzte, sie ent- zogen sich aber den nach ihnen suchenden Soldaten durch die Flucht, worauf ihre Wohnungen geplündert wurden. Aus demselben Grunde verfolgte er dann mehrere der obersten Emire, bis die Luft rein war, dann stellte er auch Wächter und Thürhüter im Schlosse an. Sein Auf- treten fiel hier den Frauen beschwerlich und eine Tante des Fäiz machte einen Anschlag auf sein Leben und vertheilte zu diesem Zwecke Geld. Das wurde Taläy hinterbracht, er eilte ins Schloss und befahl den Hof- meistern und Gakäliba Sklaven sie zu tödten, was insgeheim ausge- führt wurde, und el-Fäiz kam unter die Obhut einer jüngeren Tante. Im Gumädä II 550 landeten bei Dimjät gegen 60 Schiffe, welche Lügiz‘), Sohn des Königs Roger von Sicilien, schickte; die Feinde fügten den Einwohnern grossen Schaden zu, tödteten viele derselben und kamen dann auch nach Tinnis, Rosette und Alexandria, wo sie viel Unheil anrichteten. el-Fäiz starb am 17. Ragab 555 im Alter von elf Jahren und sechs Monaten, nachdem er sechs Jahre und fünf Monate auf dem Throne gesessen hatte. Der bisherige Ober-Cädhi Abul-Maiäli Mugalli war im Amte geblieben, bis Taläf’ ans Ruder kam, welcher den früheren Abul-Fadhäil Ibn Jünus wieder einsetzte; als dieser wieder entlassen wurde, kam el- Cädhi el-Mufaddhil Abul-Cäsim Hibatallah ben Kämil an die Stelle. 1) Macrizi 1.214, 5 v. u. eine mir unerklärliche Entstellung des Namens Wilhelm. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 99 XIV. Abu Muhammed Abdallah el-Ädhid. Taläj' wusste nicht, wen er nach dem Tode des Fäiz zum Chalifen machen sollte, er begab sich aufs Schloss, liess einen alten Eunuchen rufen und fragte ihn: Wer ist hier wohl, der sich für das Chalifat eignete. Er antwortete: Es giebt hier noch mehrere aus der fürstlichen Familie, und nannte ihm ihre Namen, darunter einen schon bejahrten Mann, und diesen befahl er herbeizuholen. Unterdess flüsterte ihm einer seiner Officiere heimlich zu: 'Abbäs war doch klüger als du, als er einen jungen wählte, die alten bei Seite liess und die Regierung für sich selbst übernahm. Taläi’ verstand den Wink, liess den alten, welcher herbeikam, wieder abtreten und dann den Abu Muhammed Ab- dallah rufen, einen Sohn des von ’Abbäs ermordeten Jüsuf ben el-Dhäfir‘), welcher, am 20. Muharram 546 geboren, damals noch nicht das mann- bare Alter erreicht hatte. Diesen wählte er zum Chalifen, gab ihm den Titel el-Adhid lidinillahi »der Allahs Religion Hülfe bringende« und ver- heirathete ihn mit seiner Tochter, welche er mit einer unerhört glän- zenden Mitgift aussteuerte. Taläi’ hatte eine gelehrte Bildung, verkehrte gern mit den Dichtern und hat sich auch selbst in jeder Gattung von Gedichten versucht, von denen zwei Bände gesammelt worden sind; er war ein strenger Anhänger des Schfitischen Glaubens an die zwölf Imäme, nicht an die Fatimiden, deren Ansichten er verspottete, und er schrieb darüber ein Buch »die Stütze bei der Widerlegung der Gegner«. Dabei war er ein guter Regent, verständig in seinen Verordnungen und auf das allgemeine Wohl bedacht; er hatte eine imponirende Gestalt und einen mächtigen Schritt. Er liess die Moschee auf dem grossen Caräfa Berge restauriren, bestimmte die Einkünfte der Gegend von Balkis zu Legaten, davon °/s für die Scherife, die Nachkommen des Hasan und Husein, der Söhne ’Alv’s in Ägyp- ten, ein Kirät von den Früchten für die Familie des Ma’cüm, des Vor- beters an der Capelle des ’Ali, und sieben Kirät für die Scherife in Mekka und Medina, dazu Kleidungsstücke und andere Gegenstände, 1) nicht ben el-Häfidh, wie bei Ibn el-Athir XI. 169: vergl. oben S. 95. N2 100 F. WÜSTENFELD, die sie nöthig hatten, sogar die Schreibtafeln für ihre Kinder. Auch den Krieg gegen die Franken liess er sich angelegen sein und schickte Truppen aus, um sie zu Wasser und zu Lande anzugreifen. Dagegen von dem Fehler aller Wezire, der Sucht sich auf Kosten der Staats- casse zu bereichern, war auch er nicht frei; er verkaufte die Verwal- tungsstellen an die Emire für einen bestimmten Preis und setzte den Zahlungstermin für einen jeden Pächter auf sechs Monat fest zum grossen Schaden der Landbebauer, weil sie nun die Abgaben von denselben Län- dereien zweimal im Jahre an verschiedene Verwalter bezahlen mussten, wo- rüber sich ein allgemeiner Unwille gegen ihn erhob. Auch die Beschrän- kung und Abhängigkeit, in welcher er den Chalifen hielt, da er ihn fast wie einen Gefangenen behandelte, musste diesen gegen ihn einnehmen. Vorzugsweise machte er sich aber bei den Frauen verhasst durch die Strenge, mit welcher er die von ihm eingeführte Ordnung im Schlosse handhabte, und nachdem er die ihm am gefährlichsten scheinenden Emire in entfernte Gegenden geschickt und von einander getrennt hatte, war es die jüngere Tante des Chalifen, welche seinen Untergang herbeiführte. Auf ihr Anstiften gewann el-Ädhid durch Geld einige Emire und Neger, wie den Eunuchen ’Anbar el-Rifi, Ibn el-Däi und den Emir Ibn Cawwäm ed-daula, welcher am 'Thore die Wache hatte‘), und er zeigte ihnen, wo sie sich Abends im Schlosse verstecken sollten, um Taläi’ beim Fortgehen zu überfallen und zu ermorden. Als dieser nun in ihre Nähe kam, schloss der, welcher an der Thür stand, dieselbe aus Versehen zu anstatt auf, und er entging für diesmal dem Tode. Bald nachher lauerten sie ihm bei Tage auf, und während Ibn Cawwäm ed-daula die Leute am Thore zurückwies, überfielen die übrigen Taläl’ gleich beim Eintritt auf der Flur des Schlosses und brachten ihm mehrere Wunden 1) Diese Namen nennt Ibn Ohaldün IV. 76; Ibn el-Athir XI. 181 giebt nur den einen an Ibn el-Dä’i d. i. Sohn des Predigers oder Missionars, womit man Macrizt’s Angabe zusammenhalten könnte, dass der Mörder ein Bätinier gewesen sei, wenn dieser als Fanatiker gegen den Ketzer gedungen war. Statt dessen kommt mit Veränderung eines Buchstaben bei "Gamäl ed-din die Lesart Banu el-Ra’i, vor, bei Ibn Challikan Nr. 310 Auläd el-Ra’i »die Hirtensöhne«. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN 101 bei, so dass er mit dem Gesichte auf die Erde fiel, wobei er noch einen Hieb über den Kopf bekam; auf seinen Hülferuf eilten seine Begleiter herbei, stiessen die Mörder nieder und trugen ihn in seine Wohnung. Er schickte zu el-Ädhid und liess ihm Vorwürfe machen, wenn er mit seiner Ermordung einverstanden gewesen sei, da er ihm doch zum Uha- lifat verholfen habe; el-Ädhid betheuerte, dass er nichts davon gewusst und seine Einwilligung nicht gegeben habe, und gab seine Tante als die Anstifterin an. Nun verlangte Taläi, wenn er unschuldig sei. so solle er seine Tante zu ihm schicken, um sie zur Rechenschaft zu ziehen. Der Chalif liess sie mit Gewalt hinführen und als sie zu ihm kam. wurde sie umgebracht. Dann liess Taläf’' noch seine Söhne und Neffen rufen und sagte ihnen zum Abschiede: Ich bereue nichts von dem, was ich gethan habe, ausser dreierlei: erstens dass ich die Kapelle vor dem Thore Zawila erbaut habe, denn sie wird anderen zum Schutz und zum Angriffe gegen Cähira dienen, zweitens dass ich Schäwur zum Präfecten des äussersten Ober-Ägypten gemacht habe, und drittens dass ich mit der Armee nach Bilbeis ausgezogen bin und so viel Geld dafür ver- wandt habe, ohne nach Syrien weiter vorzugehen, um Jerusalem zu er- obern und die Franken zu vernichten. (Für diese &,> Mobilmachung der Armee hatte er 200000 Dinare ausgegeben). Dann wandte er sich noch besonders an seinen Sohn Ruzzik und trug ihm auf, nicht zu dulden, dass Schäwur sich von seiner Stelle entferne; denn wenn ihr ihn zum Aufbruch kommen lasst, wird er über euch herfallen. Hierauf starb er am 19. Ramadhän 556 und wurde in seiner Wohnung beerdigt, dann am 19. Cafar 557 ausgegraben und in einem für ihn erbauten Grab- monument an dem grossen Caräfa Berge beigesetzt, welches, sagt Ibn Challikän, noch jetzt seinen Namen führt; er war im J. 490 geboren. Am zweiten Tage nach seinem Tode übernahm sein Sohn Abu Schugd’ Ruzzik das Wezirat und erhielt bei der Investitur den Titel el-Malik el.’adil el-näcir »der gerechte siegreiche Fürst«. Es dauerte nicht lange, bis die Ahnung und Vorhersagung seines Vaters in Erfüllung ging. Abu Schug® Schäwur ben Mugir, aus einer alten Arabischen Familie von Jachnus, dem Bruder der Halima, der Amme des Propheten 102 F. WÜSTENFELD, Muhammed. abstammend, ein ebenso ehrgeitziger als hochherziger Mann und kühner Reiter, war von Taläf’ zum Präfecten von Ober- Ägypten ernannt und residirte in Cüc; er hatte sich dort sowohl bei den an- sässigen Bewohnern, als auch bei den Häuptlingen der umherziehenden Araber beliebt gemacht und einen grossen Anhang gewonnen, und Taläy wagte daher nicht ihn abzusetzen, wenngleich Schäwur seinen Anord- nungen öfter nicht nachkam, ihm widersprach und selbständig handelte, wesshalb er auch seinem Sohne den obigen Rath ertheilt hatte. Ruzzik liess sich indess von seinen Verwandten bereden ihn zu entfernen und einem aus ihrer Mitte. dem Emir Ibn el-Rif’a die Stelle zu verleihen, und als er ihm seine Entlassung zuschickte, lehnte er sich auf, zog sich erst mit seinen Anhängern in die Oasen zurück, kam dann durch die Wüste nach Tarüga in der Nähe von Alexandria, und nachdem er ein genü- gendes Heer gesammelt hatte, marschirte er auf Cähira los und hielt am 32. Muharram 558 seinen Einzug. Zwei Tage vorher hatte Ruzzik mit seiner Familie und seinen Hausgenossen die Stadt verlassen und unter Mitnahme eines grossen Theiles seines Vermögens von unermesslichem Werthe sich nach Itfih auf das Landgut seines Freundes Suleimän Ibn el-Feidh ('Gamäl ed-din) oder Ja’cüb Ibn el-Neic (Ibn Challikän) geflüchtet, dem sie viele Wohlthaten erwiesen hatten. Er nahm sie bei sich auf, begab sich aber sogleich zu Schäwur und machte ihm Anzeige davon, Schäwur liess ihn durch Soldaten abholen und bei seiner Ankunft lange vor seiner Thür warten und dann ins Gefängniss abführen. Ibn el-Feidh wurde zum Lohn für seine Treulosigkeit aufgehängt und Ruzzik kurz nachher getödtet und sein Kopf den Emiren zur Schau ausgestellt. Schäwur nahm ohne weiteres Besitz von der Regierung, ohne sich um den Chalifen zu bekümmern, und eignete sich das zurückgelassene Vermögen der Banu Ruzzik an. Zu seinen ritterlichen Tugenden kam auch bei ihm die Liebe zur Poesie und die Dichter erschienen vor seinem Throne, um ihn zu beglückwünschen und seine Vorgänger, die Familie Ruzzik, deren Gunst sie doch erfahren hatten, zu tadeln. Der bedeutendste unter ihnen, ’Omära el-Jemeni, hörte ihre Vorträge ruhig an, dann trat er vor, und bald auf den Thron bald auf die Dichter GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 103 zeigend, trug er ein schönes Gedicht vor zum Lobe seiner Wohthäter, der Banu Ruzzik, und zum Tadel der anwesenden Dichter. Schäwur war so entzückt davon, dass er ’Omära den Mund mit Goldstücken füllen liess, und er prägte sich einige Verse davon ein und recitirte sie oft, wenn jemand zu ihm kam. Taläi’ hatte in der Armee eine eigene Truppe formirt und el-Barkia genannt nach einem gleichnamigen Quartier, welches bei der Gründung von Cähira zuerst von den aus Barca gekommenen Soldaten angelegt und bewohnt war. Aus dieser Truppe waren mehrere ausgezeichnete Emire hervorgegangen, so auch Abul-Aschbäl Dhirgäm ben ’Amir ben Sawwär el-Lachmi, welcher die Truppe damals commandirte und Schloss- hauptmann geworden war. Es entstand in ihm der Wunsch, Schäwur aus seiner Stellung zu verdrängen und sie selbst einzunehmen; er sam- melte seine Anhänger um sich, Schäwur merkte dies und fürchtete sich vor ihm; es entstanden in der Armee zwei Parteien, von denen es die eine mit Dhirgäm, die andere mit Schäwur hielt. Neun Monate nach dem Regierungsantritte des letzteren, im Ramadhän 558 erhob sich Dhirgäm gegen Schäwur und vertrieb ihn aus Cähira; beim Rückzuge wurde dessen ältester Sohn Teij an der Ecke der nach ihm benannten Strasse Täja von Gaschm, einem Sklaven des Ruzzik el-Ädil, getödtet; der andere, Schugä gen. el-Kämil, blieb am Leben; Schäwur flüchtete nach Syrien um Hülfe zu suchen. Dhirgäm wurde von dem Chalifen el-Ädhid als Wezir bestätigt und erhielt den Titel el- Malik el-mancür »der siegreiche Fürst. Man war mit diesem Wechsel wohl zufrieden, denn er verband mit einem schönen Äussern und grosser Gewandtheit eine gelehrte Bildung und Klugheit, liebte eine angenehme Unterhaltung und war freigiebig; er hatte aber den Fehler, dass er verläumderischen Zuträgern leicht sein Ohr lieh, ein Verdacht sofort bei ihm zur Überzeugung einer bösen Absicht wurde und dann die Bestrafung augenblicklich erfolgte, und seine beiden Brüder Näcir ed-din Hammäm und Fachr ed-din Husäm übertrafen ihn noch hierin. Desshalb fing Dhirgäm an, gegen seine An- hänger vom Corps Barkia misstrauisch zu werden, weil ihm hinterbracht 104 F. WÜSTENFELD, war, dass sie ihn beneideten und verkleinerten, und einige sich mit Schäwur in Briefwechsel gesetzt hätten, um ihn zu veranlassen wieder nach Cähira zu kommen, indem sie ihm ihre Hülfe versprochen hätten. Da zog das Ungewitter gegen sie herauf und er beeilte sich, wie gewöhnlich sogleich die Strafe an ihnen zu vollstrecken; er liess sie Nachts zu sich in das Wezirats-Gebäude bescheiden und ohne weitere Untersuchung nieder- säbeln; unter anderen waren dabei Cubh ben Schähanschäh, (Murtafi’ gen. el-Gilwäc'), ’Ain el-Zamäm, ’Ali ben el-Zabad, Asad el-Fäzi und ihre Verwandten, im Ganzen gegen 70 Emire mit ihrem Gefolge. Da- durch wurde das Reich seiner besten Männer beraubt und geschwächt, es fehlte an einsichtigen Leuten, welche die Leitung der Geschäfte übernehmen konnten und unter diesen Umständen machten die Franken eine Landung. Dhirgäm sandte ihnen seinen Bruder Hammäm entgegen, er wurde geschlagen, die Franken belagerten Bilbeis und hatten schon einen 'Theil der Mauer erobert, als sie plötzlich wieder abzogen. Ham- mäm kam mit seinen Truppen in dem kläglichsten Zustande zurück, wurde aber doch gleich nach Alexandria geschickt, wo der Emir Murtafi’ el-Gilwäc commandirte; diesen nahmen die Araber gefangen und Ham- mäm brachte ihn in Ketten zu seinem Bruder, welcher ihm den Kopf abschlagen und den Leichnam am Thore Zawila ans Kreuz hängen liess. Kaum war dies geschehen, so erschienen. die Abgeordneten der Franken und verlangten die festgesetzte jährliche Contribution von 33000 Dinaren, und zugleich kam die Nachricht von dem Anmarsche Schäwurs aus Syrien. Dieser war im Rabi’ I 559 nach Damascus gekommen und hatte sich an den Sultan Nür ed-din Mahmüd ben Zanki gewandt, um ihn wieder in das Wezirat einzusetzen, und er liess auch sogleich eine Armee von Guzz (Türken) unter dem Emir Asad ed-din Schirküh nach Ägypten aufbrechen. Die Bestürzung in Cähira war allgemein, die Leute rafften ihre Habseligkeiten zusammen, versahen sich mit Lebens- 1) Dieser wird von Macrizi Il. #, 3 v.u. schon hier unter den ermordeten aufgezählt und einige Zeilen nachher wieder genannt, er gehörte also nur zu den angeblichen Verschwornen. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 105 mitteln und Trinkwasser, und am 29. Gumädä I 559 sah man sie hau- fenweise flüchtend die Stadt verlassen. Hammäm zog am 1. Gumädäll mit einer Armee aus und marschierte nach Bilbeis. wo er in die Flucht geschlagen wurde, worauf ein grosser Theil seiner Leute zu Schäwur überging oder gefangen genommen wurde. Schäwur rückte vor und lagerte sich am 6. Gumäda II in der Nähe von Cähira bei dem Ver- snügungsorte el-Täg mit dem von dem Wezir el-Afdhal erbauten Aus- sichtsthurm. Dhirgäm sammelte im Inneren noch seine Truppen, zog auch die beiden Corps Reihänia und Gujüschia an sich und machte damit einen Ausfall nach dem Grundstück el-tabbäala (S. 19), Schäwur warf ihn zurück und ging über el-Maks immer weiter vor, bis er in Fustät einrückte, wo er einige Tage blieb. Unterdess vergriff sich Dhirgäm an den bei den Gerichten deponirten Geldern der Waisen, was einen allgemeinen Unwillen hervorrief und wieder viele veranlasste ihn zu verlassen und zu Schäwur überzugehen, und als Dhirgäm desshalb Strafen verhängen wollte, wurde die Erbitterung gegen ihn nur noch grösser. Nach einem neuen Zusammenstosse mit Schäwur am Thore Zawila fielen auch die Corps Mancüra und Hilälia von Dhirgäm ab, nur das Jänisia-Corps hielt noch stand; Schäwur kam bis an das Thor Sa’äda und das Brückenthor und liess an das Lustschloss Lülua Feuer anlegen und die angränzenden Häuser verbrennen. Das Ruheinia - Corps, wel- ches grosse Verluste erlitten hatte, schickte zu Schäwur und bot ihm seine Unterwerfung und seine Hülfe an, nun liess auch der Chalif el- Adhid den Bogenschützen befehlen nicht mehr zu schiessen, die Einwohner verloren allen Muth, jeder suchte noch heimlich aus der Stadt zu ent- kommen. Dhirgäm liess noch einmal auf den Mauern zur Versammlung blasen und die Trommeln rühren, es erschien keiner; mit den letzten 500 Mann ritt er vor das Schloss am goldenen 'Thore, bat und beschwor den Chalifen bei seinen Vätern, auf dem Balcon zu erscheinen, Niemand gab eine Antwort. Er blieb hier bis zum Abend halten, seine Leute entfernten sich, bis nur noch 30 bei ihm waren; da erhielt er ein Blatt mit den Worten: sorge für dein Leben und rette dich! In demselben Augenblicke ertönten Trompeten und Trommeln vom Brückenthore her Histor.-philolog. Class. XXVI. 3. Ö 106 F. WÜSTENFELD, und Schäwur zog mit seiner Armee ein. Dhirgäm floh nach dem Zawila-Thore und rief die Leute zu sich heran, sie verhöhnten ihn und hielten seine Begleiter auf, ein Volkshaufe machte sein Pferd scheu, so dass er nahe bei der grossen Brücke zwischen Cähira und Fustät neben der Kapelle der heil. Nafisa herunterfiel und man hieb ihm den Kopf ab am letzten Gumädä Il. Auch seine drei Brüder Hammäm, Milham und Husäm verloren das Leben, einer derselben floh nach der Seite von Mataria, die Verfolger holten ihn ein und tödteten ihn bei der Moschee des Emir Tibr, ein anderer wurde ebenfalls nach Mataria zu bei dem Teiche el-Fil erschlagen. Dhirgäm blieb zwei Tage liegen, so dass die Hunde an ihm nagten, dann wurde er am Üaräfa-Berge beerdigt. Er war neun Monate Wezir und einer der besten und tapfersten Emire gewesen, im Kugelspiel und Pfeilschiessen übertraf ihn keiner, er schrieb wie Ibn Mucla und machte gute Gedichte mit Doppelreimen. Am 1. Ragab übernahm Schäwur wieder das Wezirat und die Regierung, Asad ed-din Schirküh blieb mit den Truppen ausserhalb der Stadt; aber weit entfernt davon, die diesem und dem Sultan Nür ed-din gemachten Versprechungen in Bezug auf die Erlangung von Ägypten zu halten, liess Schäwur dem Emir Schirküh andeuten, dass er nun das Land wieder verlassen möchte, und da seine Gegenvorstel- lungen nichts halfen, gab er seinem Statthalter Befehl, unter des Emir Caläh ed-din Führung von der Stadt Bilbeis und der Provinz el- Scharkia Besitz zu nehmen und ÜUontributionen an Proviant und Geld zu erheben. Schäwur bestand mehrere Gefechte gegen die Syrer, die Canal-Seite ausserhalb Cähira wurde ganz, die Zawila-Strasse zum Theil verbrannt. Nun schickte Schäwur zu den Franken und bat sie um Hülfe, indem er sie auf die Gefahr aufmerksam machte, wenn Schirküh sich Ägyptens bemächtigte, und es war ihnen selbst schon der Gedanke ge- kommen, dass sie dann verloren sein würden. Sie kamen desshalb der unerwarteten Aufforderung mit Freuden entgegen, beeilten sich die er- betene Hülfe zu gewähren, in der Hoffnung sich selbst in den Besitz des Landes zu setzen, Schäwur liess ihnen reichlich Geldmittel zu ihrer Ausrüstung zukommen, und Morri (Amauri, Amalrich) König von Syrien GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 107 brach von ’Ascalon auf. Sobald Nür ed-din dies erfuhr, liess er Truppen an die Gränze des Gebietes der Franken rücken und drohte mit einem Einfalle, um sie an dem Zuge zu hindern; die Franken hatten aber eine hinreichende Macht zurückgelassen, um sich gegen sein Vordringen von Damascus her zu decken, und Morri konnte mit seiner Armee un- gehindert nach Ägypten marschieren. Um diese Zeit landeten viele neue Ankömmlinge an der Küste von Palästina, die er an sich zog und theils seinem Heere einverleibte, theils in den Städten als Besatzung zurückliess. Als die Franken sich Cähira näherten, verliess Schirküh seine dor- tige Stellung und begab sich nach Bilbeis, wo er sich einschloss und verschanzte. Die Ägyptischen Truppen vereinigten sich mit den Franken und belagerten Bilbeis drei Monate, Schirküh behauptete sich darin, ungeachtet die Mauern sehr niedrig, ein Graben nicht vorhanden war und kein sonstiges Hinderniss die Stadt schützte; vom frühsten Morgen bis zum spätesten Abend führte er den Kampf gegen sie, und sie konnten nicht das geringste gegen ihn ausrichten. Da erhielten die Franken die Nachricht, dass die Ihrigen eine grosse Niederlage erlitten hätten und Nür ed-din die Festung Härim erobert habe und Bäniäs bedrohe; es entsank ihnen der Muth, sie wünschten zurückzukehren, um ihre Städte zu schützen, sie boten Schirküh den Frieden an unter der Bedingung, dass er frei nach Syrien abziehen und den Ägyptiern ihr Land über- lassen solle. welches sie ebenfalls räumen wollten. Schirküh, welcher nicht wusste, welche Erfolge Nür ed-din gegen die Franken errungen hatte, willigte ein. da seine Lebensmittel und sein Geld zu Ende gingen, er zog im Dsul-Higga von Bilbeis ab und schlug die Strasse nach Syrien ein; unterwegs lauerten ihm die Franken in einem Hohlwege auf, um ihm eine Niederlage beizubringen, er erfuhr dies aber zeitig genug, um ihnen auf einem anderen Wege auszuweichen. Schirküh vereinigte sich wieder mit Nür ed-din und unterstützte ihn in seinen Unternehmungen, konnte aber Ägypten nicht vergessen, und der Wunsch wieder dahin zu kommen wurde immer lebhafter. Endlich als Nür ed-din seine Beharrlichkeit sah, willigte er ein wiewohl O2 108 F. WÜSTENFELD, ungern, weil er befürchtete, dass, wenn einer von ihnen durch die 'Tren- nung geschwächt eine Niederlage erlitte, die Muslim den grössten Scha- den davon haben könnten. Er rüstete ein Corps von 2000 Reitern aus, dem er eine Menge der besten Officiere zutheilte, und Schirküh brach damit im Rabri' 1. 562') auf. Er schlug den Landweg über Wadil- Gizlän ein, vermied die von den Franken besetzten Städte, die er zur Rechten liess, rückte in Ägypten ein, ging bei Itfih über den Nil auf die Westseite und bezog bei Giza, Cähira gegenüber, ein Lager; er nahm von allen westlichen Städten Besitz, richtete darin seine Verwaltung ein und blieb hier funfzig und etliche Tage. Bei seiner Annäherung hatte Schäwur wieder zu den Franken geschickt und sie um Hülfe ge- beten, und sie gingen gern oder ungern in der Hoffnung, diesmal das Land für sich zu erobern, oder aus Besorgniss, dass sich Schirküh darin festsetzen möchte und sie zwischen ihm und Nür ed-din sich nicht wür- den behaupten können; die Hoffnung führte sie, die Furcht trieb sie. Als sie nach Cähira kamen, gingen sie gleichfalls auf die West- seite des Nil hinüber, Schirküh war mit seinem Corps weiter nach Ober- Ägypten gezogen bis zu dem Orte el-Bäbein im Districte Munja Banu Chuceib bei Uschmunein, die Armee der Ägyptier und Franken folgte ihm und erreichte ihn dort am 25. Gumädä II 562. Die gegen sie ab- geschickten Kundschafter machten bei ihrer Rückkehr eine Beschreibung von ihrer überlegenen Anzahl, ihrer Ausrüstung und von dem Eifer ihn zu verfolgen, dennoch war er entschlossen den Kampf gegen sie zu un- ternehmen, nur befürchtete er, dass seine Leute in dieser gefährlichen ungedeckten Stellung wegen ihrer geringen Zahl fern von ihrem Lande den Muth verlieren würden. Er hielt desshalb einen Kriegsrath und alle riethen dazu, über den Nil nach der Ostseite zu gehen und nach Syrien zurückzukehren, denn, sagten sie, wenn wir flüchten müssen, und das ist doch die vorherrschende Meinung, wohin sollen wir uns wenden? wer kann uns schützen, da alle in diesem Lande, Soldaten, 1) Ibn el-Athir X1.213; oder nach Ibn Challikan Nr.297 und Macrizi II. 335 schon im Rabi’ 1. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 109 Städter und Landleute, unsere Feinde sind? Da erhob sich der Emir Scharaf ed-din Bargasch, ein Mamluk des Nür ed-din und Commandant einer kleinen Festung‘), und sprach: Wer den Tod und die Gefangen- schaft fürchtet, der soll nicht den Fürsten dienen, sondern zu Haus bei seiner Frau bleiben; bei Allah! wenn wir zu Nür ed-din zurückkehrten. ohne gesiegt zu haben oder geschlagen zu sein, so würden wir treulos an ihm handeln; er wird uns unsere Lehngüter und unseren Sold ab- nehmen und alles wiederverlangen, was wir bekommen haben, seitdem wir ihm dienen und er wird sagen: ihr habt das Geld der Muslim er- halten und seid vor dem Feinde geflohen und habt ein Land wie Ägypten den Ungläubigen überlassen; und er hat darin Recht. Schirküh er- wiederte: das ist die richtige Ansicht, und danach werde ich handeln. Auch seines Bruders Sohn Caläh ed-din sprach sich in diesem Sinne aus, viele stimmten ihnen bei und man einigte sich dahin, den Kampf aufzunehmen. Schirküh blieb auf der Stelle stehen und erwartete den Feind; die Schlachtordnung machte er so, dass die Bagage in das Centrum kam, theils um dieses grösser erscheinen zu lassen, theils weil kein an- derer Platz dafür vorhanden war, wo sie nicht von den benachbarten Bewohnern geplündert würde. Das Commando über das Centrum ertheilte er Caläh ed-din mit dem Befehle, dass wenn die Ägyptier und Franken ihren Angriff auf das Centrum richteten, in der Voraussetzung, dass er selbst, Schirküh, sich dabei befände, sie kaum ernstlichen Widerstand leisten und das Leben nicht in Gefahr setzen, sondern sich vor ihnen zurückziehen sollten, und wenn jene dann von der Verfolgung abliessen und umkehrten, sollten auch sie sich wenden und ihnen auf dem Fusse folgen. Er wählte ferner aus den tapfersten seines Heeres eine Anzahl 1) as schakif erklärt Jächt IH. 309 durch „a5 Kahf »Höhle« [im Syri- schen Jasos Numer. 24, 21 »Felsennest«] und nennt in dem Gebiete des damaligen Kriegsschauplatzes vier Orte , welche diese Bezeichnung hatten: Schakif Arnün in der Nähe von Bäniäs zwischen Damasceus und der Seeküste, Schakif Tirün nicht weit von Tyrus, Schakif Darküsch im Gebiete von Haleb südlich von Härim und Schakif Dubbin bei Antiochia. 110 F. WÜSTENFELD, aus. auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm durch ihre Standhaf- tigkeit im Kriege bekannt waren, und stellte sich mit ihnen auf den rechten Flügel. Beim Zusammenstoss kam es, wie er erwartet hatte, das Centrum zog sich zurück ohne sich zu trennen, die Franken hinter drein, und nun machte Schirküh auf die Ägyptier, Reiter und Fussvolk, einen Angriff und trieb sie in die Flucht, wobei eine grosse Anzahl getödtet oder zu Gefangenen gemacht wurde, unter den letzteren (Hugo) der Fürst von Cäsarea. Als dann die Franken von der Verfolgung zu- rückkamen und das Schlachtfeld leer und ihre Kampfgenossen geschlagen sahen. wandten auch sie sich zur Flucht. Dies ist eins der wunder- barsten Ereignisse, die in der Geschichte vorkommen, dass 2000 Reiter die ganze Ägyptische Armee sammt den Franken von der Syrischen Küste in die Flucht schlugen. Schirküh marschierte von Bäbein nach Alexandria, liess sich in den Ortschaften. die am Wege lagen, die öffentlichen Gelder auszahlen, bewirkte durch ein friedliches Übereinkommen mit den Einwohnern die Übergabe der Stadt, setzte dort Caläh ed-din zum Statthalter ein und kehrte dann nach Ober-Ägypten zurück, wo er die Steuern erhob und bis zu den Fasten des Ramadhän blieb. Die Ägyptier und Franken hatten sich in Cähira wieder gesammelt, ihre Armee wieder in Stand gesetzt und Schäwur und Morri kamen nach Alexandria und belagerten Caläh ed-din streng darin von der Land- und Seeseite 75 Tage, so dass die Lebensmittel für die Einwohner knapp wurden; sie ertrugen dies aber standhaft und eben hatten die Franken den Belagerungsthurm fertig, um die Stadt anzugreifen, als sie die Nachricht erhielten, dass Schirküh aus Ober-Ägypten zurückgekommen sei, am Caräfa-Berge bei Birkat el- Habasch ein Lager bezogen und Cähira eingeschlossen habe. Sie hoben die Belagerung von Alexandria auf, boten Schirküh den Frieden an, indem sie ihm ausser dem, was er sich in den Städten angeeignet habe, noch 50000 Dinare bezahlen wollten, wogegen er den gefangenen Für- sten von Cäsarea in Freiheit setzen solle. Er nahm dies an unter der Bedingung, dass die Franken nicht im Lande bleiben und nicht einen Ort davon in Besitz behalten dürften. Auch dieses wurde zugestanden GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 111 und der Friede abgeschlossen. die Franken kehrten nach Syrien zurück, Caläh ed-din räumte Alexandria, wo die Ägyptier in der Mitte des Schawwäl wieder einzogen, und Schirküh trat den Rückmarsch an und traf am 18. Dsul-Ca’da wieder in Damascus ein. Die Franken hatten mit den Ägyptiern einen Separatvertrag geschlos- sen, dass sie in Cähira eine Besatzung von Reitern zurücklassen wollten, welche die 'Thore bewachte. damit Schirküh sie nicht überrumpeln könne, und dass sie von den Einkünften des Landes jährlich 100000 Dinare erhielten. Zu letzterem Zwecke blieben aber auch Fränkische Beamte dort, welche sich in der dem Schlosse zunächst gelegenen Strasse eine Wohnung einrichteten, wo sie die Abgaben in Empfang nahmen. Alles dieses hatte Schäwur für sich abgeschlossen, ohne die Genehmigung des Chalifen el-Ädhid dazu einzuholen, welchem er durchaus keinen Ein- fluss auf die Regierungsgeschäfte mehr zugestand und davon ausschloss. Dagegen hatte Schugä el-Kämil, der Sohn Schäwurs, einen Emir zu Nür ed-din gesandt, ihn seiner ganzen Anhänglichkeit und Unterthänig- keit versichern lassen und versprochen ihm jährlich eine Summe Geldes zu schicken. Dies war angenommen und die erste Zusendung einer be- deutenden Summe erfolgte. Später änderte el-Kämil seine Ansicht und liess einmal durch den Cadhi el-Fädhil Abd el-Rahim el-Beisäni dem Chalifen sagen, den Franken einen Tribut zu zahlen sei besser, als die Guzz (Türken) ins Land zu lassen und ihnen die Geschäfte zu übergeben. So blieben die Verhältnisse bis zum J. 564. Die Fränkische Besatzung in Cähira liess sich aber viele Ungerech- tigkeiten zu Schulden kommen und fügte den Einwohnern grossen Schaden zu, und da diese sahen, dass im eigenen Lande niemand war, der ihnen helfen konnte oder wollte, sandten sie zum König Morri, dessen hervorragende "Tapferkeit, Schlauheit und List sie kennen gelernt hatten, und liessen ihn zu sich einladen um das Land in Besitz zu neh- men, was sie ihm als leicht ausführbar schilderten, da es von niemand vertheidigt werde. Morri schlug dies ab und antwortete seinen Rittern, die ihn dazu bereden wollten: Meine Ansicht ist, dass wir nicht hin- gehen und kein Verlangen danach haben, sondern uns Geld von dort 112 F. WÜSTENFELD, schicken lassen, um uns gegen Nür ed-din zu stärken; denn wenn wir hingingen um es in Besitz zu nehmen, würde es der Beherrscher mit seinen Soldaten, Stadt- und Landbewohnern nicht gutwillig übergeben, vielmehr sich zur Wehr setzen und aus Furcht vor uns es an Nür ed- din abtreten, und wenn ein Mann wie dieser dahin kommt. so sind die Franken verloren und werden auch aus Syrien vertrieben werden. Die Ritter liessen diese Gründe nicht gelten und erwiederten: Es wird von niemand vertheidigt, von niemand beschützt; bis dass die Armee des Nür ed-din ausgerüstet ist und hinmarschiert, haben wir es schon in Besitz genommen und die Sache ist entschieden, dann wird Nür ed-din mit uns Frieden zu machen wünschen. Ungern gab er ihnen nach und sie fingen an sich zu rüsten unter dem Scheine, als wenn sie gegen Himc marschieren wollten, und als dies Nür ed-din erfuhr, warb auch er Truppen an und liess sie zusam- men kommen. Die Franken zogen in Eilmärschen nach. Ägypten, be- lagerten die Stadt Bilbeis und nahmen sie am 1. Gafar 564 mit Sturm. plünderten, mordeten und machten Gefangene. Mehrere angesehene Ägyptier hatten an die Franken geschrieben und ihnen ihre Hülfe zu- gesagt aus Feindschaft gegen Schäwur, zu ihnen gehörten Ibn el-Chajjät und Ibn Fargala, dadurch stieg den Franken der Muth, der König Morri sammelte an der Küste noch Mannschaft, womit er sein Heer verstärkte, und marschierte von Bilbeis nach der Hauptstadt. Schäwur liess am 9. Cafar die Schiffe verbrennen und Fustät in Brand stecken, es wurden dazu 20000 Krüge mit Naphtha verwandt und 10000 Instru- mente zum Anstecken dazwischen vertheilt, die Flammen- und Rauch- Säulen stiegen zum Himmel empor, es war ein furchtbarer Anblick. Die Einwohner mussten sich mit ihrer Habe nach Cähira retten, und was sie nicht fortschaffen konnten, wurde dem Pöbel zur Plünderung preisgegeben; der Brand dauerte 54 Tage und es ging dabei auch die älteste Moschee des Amr ben el-Äci zu Grunde. Auch die Moschee am Caräfa wurde auf Anordnung des Hofmeisters Mutaman el-Chiläfa Gauhar durch Ibn Summäca verbrannt, damit darin nicht für die ’Abbasiden gebetet würde. Die Leute wogten und drängten sich, als GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 113 wenn sie aus ihren Gräbern nach dem Orte der Auferstehung eilten, der Vater bekümmerte sich nicht um seine Kinder, ein Bruder beachtete den andern nicht, viele retteten nur das nackte Leben, denn die Miethe für ein Pferd zum Transport von Fustät nach Cähira betrug über zehn, für ein Camel bis zu dreissig Dinare. Im Cähira suchten sie ein Unter- kommen in den Moscheen und Badehäusern, auf den Märkten und Strassen, und während sie ihre Angehörigen und Kinder in Sicherheit brachten, wurden ihre Sachen von den Sklaven und Schiffssoldaten ge- stohlen. Am 10. Cafar traf der König Morri vor Cähira ein und wollte bei Birkat el-Habasch sein Lager aufschlagen, musste aber wegen des ent- gegenkommenden Rauches einen anderen Platz vor dem 'Thore von el- Barkia beziehen; er fand unerwartet einen kräftigen Widerstand, weil die Einwohner das Beispiel von Bilbeis vor Augen hatten; wären dort die Franken glimpflicher verfahren, so würden sie ohne weiteres in Cähira eingezogen sein. Der Chalif el-Ädhid hatte sich unterdess an Nür ed-din gewandt und seine Hülfe erbeten, da die Muslim zu schwach seien, um die Fran- ken abzuwehren ; er schickte in dem Briefe die Haare der Frauen mit und schrieb dabei: dies sind die Haare der Frauen in meinem Schlosse, welche dich anflehen, dass du sie von den Franken befreiest. Nür ed- din traf danach Anstalten, die Truppen abmarschieren zu lassen. Die strenge Belagerung von Cähira durch die Franken traf die Einwohner sehr schwer. Schäwur stand überall an der Spitze bei den Anordnungen, wie beim Kampfe selbst, aber die Last war ihm zu drü- ckend, er war zu schwach um ihnen lange zu wiederstehen, da verfiel er auf folgende List. Er schickte zu dem Könige der Franken, er- innerte ihn an das frühere freundschaftliche Verhältniss zwischen ihnen und stellte ihm vor, dass er noch dieselbe Zuneigung zu ihm habe, weil er sich vor Schirküh und dem Chalifen fürchte, nur wollten die Muslim nicht zustimmen sich ihm zu ergeben, er rathe desshalb zum Frieden durch eine Geldabfindung, damit nicht Nür ed-din von dem Lande Besitz nähme, und er bot ihm 200000 Dinare. Der König ging Histor.-philolog. Olasse. XXVII. 3. P 114 F. WÜSTENFELD, auf den Vorschlag ein, forderte aber eine Million Ägyptische Dinare, von denen ein Theil sogleich, das übrige später bezahlt werden sollte; hiernach wurde der Vertrag abgeschlossen, der Unterhändler hiess el- Galis ben Abd el-Cawi und als Geh. Staatssecretär fungirte der Scheich el-Muwaffak. Die Franken überlegten, dass sie das ganze Land gegen sich hätten, während es sich an Nür ed-din leicht ergeben würde, sie willisten also ein, wenn auch ungern, indem sie dachten: wir nehmen das Geld, stärken uns damit und kommen dann wieder mit einer solchen Macht, dass wir uns vor Nür ed-din keine Sorge zu machen brauchen. Schäwur zahlte ihnen nun sofort 100000 Dinare, verlangte aber dafür von ihnen, dass sie abzögen, damit er das übrige Geld im Lande sam- meln könne ; sie entfernten sich indess nicht weit und Schäwur konnte nur noch 50000 Dinare zusammenbringen, weil Fustät abgebrannt und ausgeplündert war und die Einwohner nicht einmal ihren Unterhalt be- streiten, viel weniger eine Abgabe aufbringen konnten; und in Cähira bestand der grösste Theil aus Soldaten mit ihren Burschen, denen es schwer wurde Geld herbeizuschaffen. Während dem schickte der Chalif nochmals zu Nür ed-din, schil- derte ihm seine Lage und bot ihm ein Drittel des Landes an, wenn er Asad ed-din mit einer Armee zu ihm senden wolle, für deren Unterhalt ein weiteres Drittel der Ägyptischen Ländereien bestimmt sein sollte. Der Sultan befand sich in Haleb, als er dieses Schreiben erhielt, und liess Schirküh von seinem Lehnsitz in Hime herbeirufen; der Bote traf ihn schon am Thore von Haleb, weil er ein ähnliches Schreiben erhalten hatte. Nür ed-din übergab ihm 200000 Dinare zur freien Verfügung ausser der Bekleidung, Pferden und Waffen, Schirküh wählte sich aus der Armee 2000 Reiter aus und brachte für das Geld noch 6000 zu- sammen und beide zogen zunächst nach Damascus, wo sie am letzten Cafar eintrafen. Die Truppen hatten sich bei Räs el-mä mehrere Meilen von Damascus gesammelt, Nür ed-din kam dahin, schenkte jedem Mann zu dem bestimmten Solde noch ein Handgeld von 20 Dinaren und theilte ihnen noch mehrere Emire zu, wie seinen Mamluken ’Izz ed-din Gurdik, "Izz ed-din Kilig, Scharaf ed-din Bargasch, ’Ain ed-daula el-Järüki, Cutb GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 115 ed-din Jannäl ben Hassän el-Manbigi und Caläh ed-din Jüsuf. Letz- terer liess sich ungern dazu herbei, aber nach den Worten des Coran (Sure 2, 213): »Oft wollt ihr etwas ungern thun und es ist zu eurem Besten, und oft wollt ihr etwas gern thun und es ist zu eurem Schaden«, so wünschte Nür ed-din, dass Caläh ed-din an dem Zuge Theil nähme und es geschah zum Verderben seiner eigenen Familie, und Caläh ed- din nahm ungern daran Theil und er kam dadurch zum Glück und zur Herrschaft. Schirküh brach in der Mitte des Rabi I von Räs el-mä auf und beeilte sich nach Ägypten zu kommen; bei seiner Annäherung zogen sich die Franken mit Huneins Stiefeln'; in ihr Land zurück), da sie ihre Hoffnung vereitelt sahen. Nür ed-din war über die Nachricht von ihrem Abzuge sehr erfreut und liess sie in den Städten bekannt machen, Ägypten war ja auch gleichsam aufs neue für den Islam erobert und die Syrischen und anderen Länder gewannen dadurch an Sicherheit. Schirküh kam über Fäküs am 7. Rabi’ IL?) nach Cähira, betrat die Stadt und hatte eine Zusammenkunft mit dem Chalifen, welcher ihm ein Ehrenkleid über- reichte, womit er in sein Lager zurückkehrte. Die Einwohner freuten sich darüber und liessen ihm und seinen Soldaten Lebensmittel und Sold in reichem Maasse zukommen, was Schäwur in Betracht der grossen Anzahl der fremden Truppen und der Hinneigung des Chalifen zu ihnen nicht hindern konnte, auch wagte er nicht seine Herzensmeinung zu äussern und fing nur an, die Ausführung der Nür ed-din gemachten Zusagen, die Zutheilung von Lehngrundstücken an die Soldaten und 1) d. i. in ihren Erwartungen getäuscht; vgl. Arabum proverbia ed. Freytag. Tom. I. pag. 461 und 539. 2) 'Gamäl ed-din sagt: Die Franken wussten nichts von seiner Annäherung, bis er schon bei Birkat el-Gubb (dicht vor Cähira) war, da zogen sie ab. 3) Ibn Chaldün IV. 78 hat: im Gumädä 64; Ibn el-Athir XI. 221: am 7. Gumädä II. Die Reihenfolge der Ereignisse machte die Änderung des Monatsnamens erforderlich, die sich nachher bei Macrizi I. 358 und II. 251 bestätigt fand, und es ist danach bei ihm auch I. 339 zu berichtigen, dass Schirküh am 7. Rabi’ II nach Bilbeis gekommen sei. B2 116 F. WÜSTENFELD, die Abtretung des dritten Theiles des Landes hinauszuschieben. Täglich ritt er hinaus zu Schirküh ins Lager, »doch der Satan macht ihnen Ver- sprechungen nur um sie zu verführen« (Sure 4, 119). Er machte den Plan, ein Gastmal zu veranstalten und Schirküh mit seinen Emiren dazu einzuladen ; dann wollte er sich ihrer bemächtigen, die fremden Truppen in seine Dienste nehmen und mit ihnen das Land gegen die Franken schützen; er besprach sich darüber mit seinem Sohne Kämil, welcher ihn durch Gegenvorstellungen davon abbrachte.e. Da er aber fortfuhr mit der Ausführung seiner Zusagen zu zögern, besorgten die Syrer, dass er eine böse Absicht dabei habe, und Galäh ed-din, Gurdik und andere kamen überein, Schäwur umzubringen; Schirküh hielt sie davon zurück und sie verhielten sich ruhig, gaben indess ihren Plan nicht auf. Eines Tages kam Schäwur wie gewöhnlich ins Lager, um Schirküh zu besuchen, traf ihn aber nicht in seinem Zelte; Caläh ed-din und Gurdik begegneten ihm mit einer Abtheilung ihrer Soldaten, stellten sich zu seinem Dienste und er erfuhr von ihnen, dass Schäwur ausge- sangen sei, um das Grab des Schäfli am Caräfa-Berge zu besuchen. So wollen wir ihn dort aufsuchen, sagte er, und sie machten sich zu- sammen auf den Weg; CGaläh ed-din und Gurdik gingen ihm zunächst, sie warfen ihn von seinem Pferde zu Boden, seine Begleiter ergriffen die Flucht und er wurde gefangen genommen und in ein besonderes Zelt gebracht. Indess durften sie ihn nicht ohne Schirkühs Einwilli- gung tödten, nahmen ihn also in sichere Verwahrung und schickten zu Schirküh, um ihn zu benachrichtigen; als er kam, konnte er nichts thun als das ausführen, was sie begonnen hatten. Mittlerweile hatte der Chalif el-Ädhid den Vorfall erfahren, er sandte zu Schirküh und liess sich den Kopf Schäwurs ausbitten, nun wurde er getödtet und sein Kopf zu el-Ädhid gebracht am 17. Rabi’ II 564). Schirküh kam in die Stadt und als er das Volk sich zusammen- 1) 'Gamäl ed-din setzt die Ermordung auf den 15. Gumäda I und Schirkühs Antritt des Wezirates auf den 17. Gumädä I und danach dessen Tod auf den 22. Ragab. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 117 rotten sah, fürchtete er für sein Leben, indess auf seine Anrede: »der Fürst der Gläubigen befiehlt euch, Schäwurs Wohnung zu plündern«, zerstreuten sie sich und folgten dieser Weisung. Er begab sich dann ins Schloss zum Chalifen, welcher ihm die Bekleidung als Wezir über- reichte und ihm den Titel »der siegreiche Fürst und Generalissimus« verlieh, worauf er nach dem Weziratsgebäude ritt, wo Schäwur gewohnt hatte. Er fand dort nichts mehr, worauf er sich hätte setzen können, übernahm aber die Regierung in ihrem ganzen Umfange und niemand wagte ihn daran zu hindern oder sie ihm streitig zu machen. Dann übertrug er die Verwaltung der Provinzen solchen aus seiner Umge- bung, auf die er sich verlassen konnte, und theilte den Soldaten ihre Lehnbesitze zu. el-Kämil, Schäwurs Sohn, war nach der Ermordung seines Vaters mit seinem Bruder el-'Täzi ins Schloss gekommen, um darin Schutz zu suchen, man hat nie wieder etwas von ihnen gehört; Schirküh bedauerte seinen Verlust, weil er erfahren hatte, dass er es gewesen sei, welcher seinen Vater von Schirkühs Ermordung abgehalten hatte, und sagte: Ich wünschte, er wäre am Leben geblieben, damit ich ihn für seine That hätte belohnen können. Schirküh, welcher den Chalifen el-Ädhid in derselben Abhängig- keit erhielt wie seine Vorgänger, genoss das Glück, den höchsten Gipfel der Macht erreicht zu haben, nur wenige Tage über zwei Monate. Er war ein starker Esser und nahm immer nur dicke Stücke Fleisch zu sich, die ihm Indigestionen und Erstickungszufälle zuzogen, wovon er nur nach grossen Beschwerden wieder frei wurde; er verfiel danach in eine Krankheit und bei einem wiederholten heftigen Erstickungskrampfe verschied er plötzlich am 22. Gumädä II 564; er wurde in Cähira bei- gesetzt, nach einiger Zeit aber seiner letztwilligen Bestimmung gemäss, nach Medina gebracht und dort begraben. Seinen Generälen hatte er den Auftrag hinterlassen, nicht wieder von Cähira abzuziehen, zu ihnen gehörten aus der Armee des Nür ed-din besonders ’Ain ed-daula el- Järüki, Cutb ed-din Jannäl, ’Ain ed-din el-Maschtüb el-Hakkäri und Schihäb ed-din Mahmüd el-Härimi, welche nun um das Obercommando und das Wezirat stritten, jeder von ihnen suchte durch seine Anhänger 118 F. WÜSTENFELD, die Oberhand zu gewinnen. Indess der Chalif neigte sich mehr zu Caläh ed-din, weil er noch jugendlich war und weniger Einfluss zu haben schien, und nachdem es den Bemühungen des Rechtsgelehrten Isä Dhijä ed-din el-Hakkäri und des Eunuchen Bahä ed-din Karäküsch (Ibn Challikän Nr. 527 u. 554; Ibn Chaldün IV. 79) gelungen war jene Bewerber sowohl, als die eigenen Ägyptischen Truppen für diese Wahl geneigt zu machen, ernannte er ihn zum Wezir und gab ihm den Titel el-Malik el-nägir »der siegreiche Fürst«; nur ’Ain ed-daula el-Järüki war damit nicht einverstanden und reiste nach Syrien ab. Caläh ed-din nahm die Würde an als Stellvertreter des Sultans Nür ed-din, dessen Name in dem Kanzelgebete nach dem des Chalifen el-Ädhid genannt wurde und welcher ihn in seinen Schreiben auch nur als Emir Ober- feldherr anredete, ihn aber sonst allen Emiren in Ägypten gleichachtete. Caläh ed-din bat ihn um die Erlaubniss, seine Brüder und Verwandten nach Ägypten kommen zu lassen, und Nür ed-din gestattete dies nicht nur, sondern schärfte ihnen auch ein, sich Galäh ed-din unterzuordnen, seinen Befehlen zu gehorchen und ihn zu unterstützen. Bald aber fing Caläh ed-din an, die Regierungsgeschäfte allein und selbständig zu be- sorgen und den Einfluss und die Macht des Chalifen immer weiter herabzudrücken; er nahm den Ägyptischen Officieren ihre Landlehne und schickte sie in entfernte Gegenden, um sie und den Chalifen zu schwächen, schenkte dagegen seinen Verwandten und Officieren Grund- stücke und wusste sie dadurch zu Anhänglichkeit und Gehorsam immer mehr sich verbindlich zu machen. Es ist erklärlich, dass hierdurch unter den Ägyptischen Truppen eine grosse Unzufriedenheit veranlasst wurde; es kam hinzu, dass auch in dem Beamtenstande die Schiiten zurückgedrängt, abgesetzt und durch Sunniten ersetzt wurden, so dass zuletzt eine Verschwörung entstand, welche Caläh ed-din leicht um alle bisherigen Erfolge hätte bringen können. Die Verschwornen waren el-’Aurisch, der Ober-Cadhi el-Cädhi el-Fädhil Ibn Kämil, der Emir el-Ma’rüf, der Secretär Abd el-Camad und der Dichter ’Omära el-Jemeni; an ihrer Spitze stand der Eunuch Nagäh gen. Mutaman ed-daula (oder Mutaman el-Chiläfa), der Erzieher N: rn GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 119 und Schwager des Chalifen el-Ädhid, in dessen Wohnung sie eine Zu- sammenkunft des Chalifen mit einem Fränkischen Abgeordneten, der in Verkleidung dahin kam, zu veranlassen wünschten, zu welcher sich jedoch der Chalif nicht einfand. Sie dachten auch den einflussreichen Emir Nagm ed-din Ibn Macäl, einen eifrigen Schfiten, für sich zu ge- winnen, welcher von Caläh ed-din zum Commandanten von Alexandria ernannt war; er hatte sich in einem Wortwechsel mit Bahä ed-din Ka- räküsch überworfen, sie glaubten, dass er desshalb bei Caläh ed-din in Ungnade gefallen sei und hofften ihn auf ihre Seite zu ziehen. Er sollte Wezir werden, ’Omära Staatssecretär, Ion Kämil Ober-Cadhi und Ober- Hofprediger, Abd el-Camad Finanzminister und el-"Aurisch Verwaltungs- rath. Ibn Magcäl sagte zu und als er in ihre Pläne eingeweiht war, ging er zu Caläh ed-din und verrieth sie. Sie wurden sammt dem Fränkischen Abgeordneten festgenommen und in mehreren Sitzungen verhört; der Schlossaufseher, der zugleich Oberstallmeister war, wurde vorgeladen und bezeugte, dass der Chalif nicht in die Wohnung des Nagäh gegangen und der Versammlung nicht beigewohnt habe und Nagäh selbst musste dies vor dem Ühalifen eingestehen, so dass Caläh ed-din sich davon überzeugte; er liess sämmtliche Verschworene an einem Tage auf dem Platze zwischen den beiden Schlössern aufhängen, nur Ibn Kämil erst 20 Tage später. Ibn Chaldün IV. 80. Ibn el-Athir XI. 228 erzählt den Hergang in folgender Weise. Der Eunuch Mutaman el-Chiläfa, Oberaufseher des Schlosses und aller Be- wohner desselben, verband sich mit mehreren Ägyptiern, dass sie an die Franken schreiben und sie auffordern wollten ins Land zu kommen und sie gegen Caläh ed-din zu unterstützen; sie schickten den Brief durch einen zuverlässigen Mann ab und warteten auf Antwort. Diesem Boten begegnete bei el-bir el-beidhä »dem weissen Brunnen« ein Türke, welcher bei ihm zwei neue Stiefel bemerkte, die er ihm wegnahm, in- dem bei sich sprach: wenn sie zu der Bekleidung dieses Mannes ge- hörten, so würden sie abgenutzt sein; denn der sonstige Anzug des Mannes war sehr schäbig und das kam ihm in Bezug auf ihn und auf die Stiefel verdächtig vor. Er kam damit zu Caläh ed-din, dieser trennte 120 F. WÜSTENFELD, sie auf, bemerkte den Brief darin und las ihn, schwieg aber davon. Der Plan war, wenn die Franken ins Land einrückten und Oaläh ed-din mit den Truppen gegen sie zöge, wollte Mutaman el-Chiläfa mit seinen Leuten über die zurückgebliebenen Fremden herfallen, sie tödten und dann Galäh ed-din nacheilen und ihm in den Rücken fallen, während die Franken ihn von vorn angriffen, so dass keiner entkommen wäre. Durch Nachforschungen hatte Caläh ed-din herausgebracht, dass ein Jude den Brief geschrieben habe, und als er herbeigeholt wurde und ausgepeitscht werden sollte, um ihn zum Geständniss zu bringen, be- kannte er sich zum Islam und erzählte, was er von der Sache wusste. Caläh ed-din liess sich nichts merken, während Mutaman el-Chiläfa aus Furcht das Schloss nicht verliess und jenem aus dem Wege zu gehen suchte. Nachdem so längere Zeit verflossen war, begab sich Mutaman el-Chiläfa eines Tages zum Vergnügen aufs Land nach dem Dorfe el- Charracänia, Caläh ed-din schickte ihm einige seiner Leute nach, von denen er im Anfange des Dsul-Ca’da 564 ergriffen und getödtet wurde. Darüber entstand unter den Palastdienern eine allgemeine Bewegung, die der neu ernannte Oberaufseher Bahä ed-din Karäküsch, ein weisser Eunuch, nur mit Mühe dämpfte, indem er niemand, weder gross noch klein, den Eintritt ins Schloss ohne seine Erlaubniss gestattete. Aber die Neger-Soldaten, denen Mutaman el-Chiläfa als ihr Landsmann immer gewogen gewesen war, waren sehr erbittert über seine Ermordung, sie rotteten sich zusammen und ihre Zahl stieg auf mehr als 50000; Galäh ed-din stellte ihnen seine Truppen entgegen, zwischen den beiden Schlös- sern kam es zum Kampfe und auf beiden Seiten gab es viele Todte. Da schickte Caläh ed-din nach ihrem Quartiere el-Mancüra und liess ihre Wohnungen in Brand stecken, und auf die Nachricht hiervon er- griffen sie die Flucht und wurden bei der Verfolgung niedergesäbelt. bis sie um Frieden baten, der ihnen gewährt wurde, nur mussten sie Fustät verlassen und nach Giza hinübergehen. Doch auch dahin folgte ihnen Schams ed-daula, der ältere Bruder des Caläh ed-din, mit einer Abtheilung der Truppen und rieb sie noch vollends auf, so dass nur GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 121 wenige übrig blieben, die sich durch die Flucht retteten. So vergalt Allah ihre Übelthat ! Schon Schirkühs wachsende Macht in Ägypten hatte die Franken mit Angst und Sorge erfüllt, sie sahen ihren Untergang vor Augen, wenn er von der einen und Nür ed-din von der anderen Seite sie in ihre Mitte nehmen würden. Sie schrieben desshalb nach Sicilien, Spa- nien und anderen Ländern und baten um Hülfe, sie stellten vor, welche neue Erfolge der Fürst der Türken in Ägypten gehabt habe, und dass sie für Jerusalem besorgt seien. Man sandte die Priester und Mönche aus, um eine allgemeine Bewegung hervorzurufen und zum Kampfe an- zufeuern, Geld, Mannschaft und Waffen wurden zusammengebracht, Sturmdächer und andere Belagerungsmaschinen angeschafft und eine Landung in Damiette mit den Kreuzfahrern in Syrien verabredet in der Erwartung, die Stadt mit Gewalt zu nehmen und von da aus ganz Ägypten zu unterwerfen; »aber Allah trieb die Ungläubigen mit ihren wüthenden Angriffen zurück, sie erreichten keinen Vortheil« (Sure 33, 25). Unterdess war Schirküh gestorben und Galäh ed-din zur Herrschaft ge- kommen; die Franken kamen in 1200 Schiffen nach Damiette, wo der Emir Schams el-Chawacc Mankowirasch damals Commandant war, im Anfange des Gafar 565, belagerten die Stadt und schlossen sie zu Wasser und zu Lande eng ein. Galäh ed-din sammelte alle seine Streitkräfte und schickte sie den Nil hinab unter Anführung seines Bruderssohnes Taki ed-din Omar ben Schähanschäh, welchem die Emire Schihäb ed-din el-Härimi und Bahä ed-din Karäküsch mit anderen Corps folgten; auch an Geld, Waffen und Vorräthen liess er es nicht fehlen, die Mobilma- chung kostete über 500000 Dinare. Zugleich schrieb er an Nür ed-din und schilderte ihm seine missliche Lage: »Wenn ich mich von Damiette entferne, werden es die Franken einnehmen, und wenn ich dorthin gehe, behalte ich die Ägyptier im Rücken, die sich meinem Gehorsam ent- ziehen und mir auf dem Fusse folgen werden; diese von hinten und die Franken von vorn, da wird von uns nichts übrig bleiben«. Sogleich liess Nür ed-din seine Truppen nach Ägypten aufbrechen, ein Corps folgte dem anderen, er selbst fiel in die von ihren Verthei- Histor.-philolog. Class. XXYIl. 3. Q 122 F. WÜSTENFELD, digern entblössten Gebiete der, Franken ein und verheerte und plünderte sie. Als die Franken dies erfuhren und sahen, dass die Besatzung und Bevölkerung von Damiette noch immer den tapfersten Widerstand lei- steten, traten sie am 25. Rabi I den Rückzug an in ihren Hoffnungen getäuscht, da sie nichts erreicht, vielmehr 300 Schiffe und eine grosse Anzahl Soldaten verloren hatten und ihre Belagerungsmaschinen und anderes, was für den Transport zu schwierig war, verbrennen mussten; sie fanden ihr Land verwüstet, die Einwohner todt oder gefangen, wie es im Sprüchwort heisst: der Strauss zog aus um sich Hörner zu suchen und kam zurück ohne Ohren‘). Die Franken hatten 50 oder 55 Tage vor Damiette gelegen und Caläh ed-din hatte unermesslich viel Geld für die Vertheidisung verwandt; er äusserte darüber bei Gelegenheit: Ich habe keinen freigebigeren Mann gesehen als den Chalifen el-Ädhid; er hat mir in der Zeit, wo die Feinde vor Damiette standen, eine Million Ägyptischer Dinare geschickt, ohne die Kleidungsstücke und sonstiges zu rechnen. Caläh ed-din befestigte nun bald seine Macht soweit, dass er selbst zum Angriffe übergehen konnte; im J. 566 unternahm er einen Streif- zug in die Gebiete von 'Ascalon und Ramla und fiel plötzlich in die Umgebung von Gazza ein, die er ausplünderte; der Frankenkönig eilte ihm mit einem kleinen Corps entgegen, um ihn zurückzudrängen, wurde aber angegriffen und in die Flucht geschlagen und es fehlte nicht viel, so wäre er in Gefangenschaft gerathen. Nach Cähira im Rabi’ I zurück- gekehrt liess Galäh ed-din Schiffe in ihren einzelnen Theilen herrichten, dann die Stücke auf Camele laden und auf dem Landwege nach Eila am rothen Meere schaffen, wo die Schiffe zusammengesetzt und aufs Meer gelassen wurden; er belagerte die von den Franken besetzte Fe- stung zu Lande und zu Wasser, bis sie im ersten Zehnt des Rabi II erobert und geplündert und die Bewohner zu Gefangenen gemacht wur- den, dann kam er nach Cähira zurück und unternahm noch eine Reise 1) Im Arabischen Struthiocamelus ; vergl. bei Aesopus, Aphthonius, Babrias, Avienus die Fabel Uamelus et Jupiter. GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 123 nach Alexandria, um die verfallenen Mauern der Stadt wieder herstellen zu: lassen. Sein Bruder Schams ed-din Türänschäh musste in diesem Jahre einen Zug gegen die Araber in Ober-Ägypten unternehmen, um sie wieder zur Ruhe zu bringen, nachdem sie dem Lande grossen Scha- den zugefügt hatten. Die ehemalige Wohnung des Stadtcommandanten in Fustät, där el- ma'ina das Polizei-Bureau'), früher el-schurta die Polizei-Wache genannt nahe bei der Moschee des Amr ben el-Aci, damals nur noch als Ge- fängniss für gemeine Verbrecher benutzt, liess Caläh ed-din abbrechen und an der Stelle die erste hohe Schule in Ägypten errichten, welche Näciria, später Schartfia hiess; sie war für die Schäfi’iten bestimmt. Eine zweite hohe Schule für die Mälikiten wurde von ihm in der Nähe der alten Moschee in Cähira auf der Stelle des där el-gazl, einer Halle, wo gazl d. i. feine besonders seidene Gewebe?) verkauft waren, gestiftet und in der Mitte des Muharram 566 eröffnet; sie erhielt den Namen el- Camhia vermuthlich davon, weil sie an dem Getreidemarkt lag, von camh triticum. Auch sein Bruder Taki ed-din Omar liess eine hohe Schule für die Schäfliten erbauen, wozu er einen Platz in dem »Türken-Quartier« manäzil el-Guzz im Scha’bän 566 aus Staatsmitteln ankaufte. Durch diese Anstalten wurde es am leichtesten möglich, die jüngere Generation wieder der Sunnitischen Lehre zuzuführen und die ältere musste sich insofern fügen, als in ganz Ägypten die Schfitischen Cadhis entfernt und durch rechtgläubige ersetzt wurden; der erste Schäflitische Ober- Cadhi für ganz Ägypten war Cadr ed-din Abd el-Malik ben Dirbäs el- ‚Kurdi, welcher, so lange CGaläh ed-din lebte, auf diesem Posten blieb und ım J. 590 entlassen wurde. Wenn es aber Caläh ed-din schon von sich selbst auf die Aus- 1) Sigma} 0 Macrizi 11.187. Ibn el-Athör XI. 240, nicht &3,2.)) 0 »Haus der Wissenschaft«, wie bei Ibn Chaldün IV. 79; das Staatsgefängniss ar in dem frü- heren sogen. Fahnenmagazin im Schlosse. 2) Jg „\® Maerizi II. 364, nicht JasSl „Io »Justizpalast« wie bei Ibn el- Athir a. a. O. Q2 194 F. WÜSTENFELD, rottung der Schritischen Lehren und mithin auf die gänzliche Beseitigung der Fatimiden abgesehen haben mochte, so wurde er von Nür ed-din, als dessen Stellvertreter er sich fortwährend noch betrachtete, förmlich dazu gedrängt. Der Chalif el-Ädhid war schwächlich und hatte nach Vernichtung des Negercorps allen Rückhalt und alle Macht verloren, er wurde fast wie ein Gefangener behandelt und durfte das Schloss nicht ohne Erlaubniss verlassen; nur durch die Nennung seines Namens im Kanzelgebet wurde er noch als Herrscher betrachtet, aber ohne alle Regierungsgewalt und ohne Einfluss. Täglich kam Galah ed-din ins Schloss, wo sein Emir Karäküsch die Oberaufsicht führte, um von dem Chalifen Geld, Pferde und Dienerschaft zu fordern und ihn immer weiter zu schwächen, bis er nur noch ein einziges Pferd behielt, und auch die- ses musste er zuletzt hergeben und seit der Zeit hörten die öffentlichen Aufzüge auf. Endlich erhielt Caläh ed-din von Nür ed-din die Aufforderung, in dem Gebete nicht el-Ädhid, sondern den 'Abbasiden el-Mustadhi zu nennen, welcher seinem Vater el-Mustangid am 9. Rabi’ II 566 im Cha- lifat zu Bagdad gefolgt war. Caläh ed-din weigerte sich anfangs dem nachzukommen und schützte vor, er fürchte einen allgemeinen Aufstand der Ägyptier wegen ihrer Anhänglichkeit an ihre Dynastie; er hatte aber auch für sich das Bedenken, dass Nür ed-din selbst nach Ägypten kom- men könnte um ihn zu verdrängen und sich in den Besitz des Landes zu setzen, dann würde er, Caläh ed-din, an el-Ädhid und der Bevöl- kerung einen Rückhalt haben und auf ihre Unterstützung rechnen kön- nen, so lange el-Ädhid noch als Regent anerkannt werde. Nür ed-din liess indess seine Einwendung nicht gelten und bestand auf seinem Be- fehle, dem sich Galäh ed-din um so weniger entziehen konnte, als jener der gebietende Sultan, er nur der gehorchende General war. Um diese Zeit wurde el-Ädhid bedenklich krank und als Caläh ed- din zur Ausführung schreiten und das Gebet für ihn abschaffen wollte, fragte er erst noch seine Emire‘ um Rath; einige waren der Meinung es zu thun, ohne auf die Ägyptier Rücksicht zu nehmen, andere waren bedenklich, äusserten aber doch, dass er nicht werde umhin können, GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. 125 dem Befehle nachzukommen. Damals war ein Fremder nach Cähira gekommen, den man den weisen Emir nannte, (Ibn el-Athir lernte ihn später in Mosul persönlich kennen), als der ihre Unschlüssigkeit sah und wie keiner es wagen wollte, für den 'Abbasiden Chalifen zu beten, sagte er: Ich werde damit den Anfang machen. Am ersten Freitage im Muharram 567 bestieg er die Kanzel vor dem Prediger und betete für el-Mustadhi, man liess es geschehen, es krähte kein Huhn und kein Hahn danach‘), und auf die Nachricht davon wurde es im ganzen Lande nachgeahmt. Der Zustand des Chalifen hatte sich verschlimmert, seine Angehörigen erwähnten bei ihm nichts davon und dachten: wenn er wie- der gesund wird, so erfährt er es noch früh genug, und wenn er sterben sollte, so brauchen wir ihn vorher nicht noch durch diese Neuerung zu betrüben, — und er starb am 10. Muharram 567, ohne von seiner Ent- thronung etwas erfahren zu haben. Als er todt war, hielt Caläh ed-din eine Sitzung um die Condolenz- besuche zn empfangen, nahm aber auch sogleich Besitz von dem Schlosse und allem, was darin war; Bahä ed-din Karäküsch, welcher schon vor- her die Aufsicht über das Schloss geführt hatte, blieb auf seinem Posten und liess alles in die Wohnung des Caläh ed-din bringen, es befanden sich die schönsten und kostbarsten Schmucksachen, Waffen u. dgl. dar- unter, Alles wurde zu Gelde gemacht, und eine auserlesene Bibliothek von 120000 Bänden schenkte Caläh ed-din seinem Secretär el-Cadhi el- Fädhil Abd el-Rahim el-Beisäni. Die Familie des Chalifen erhielt einen besonderen Theil des Schlosses als Wohnung angewiesen und wurde unter besondere Aufsicht gestellt; die Sklaven und Sklavinnen wurden theils verkauft, theils in Freiheit gesetzt, theils verschenkt. Bei seiner zunehmenden Krankheit hatte der Chalif gewünscht, Caläh ed-din zu sprechen, dieser hatte es abgelehnt zu ihm zu gehen, weil er argwöhnte, dass dahinter eine List stecke; als dann der Tod eintrat und Caläh ed-din sich überzeugte, dass der Wunsch aufrichtig gemeint gewesen war, bedauerte er ihm nicht nachgekommen zu sein 1) Die Arabische Redensart dafür ist: Es stiessen sich nicht zwei Ziegen darum. Histor.-philolog. Class. XXVI. 3. R 126 F. WÜSTENFELD, GESCHICHTE DER FATIMIDEN CHALIFEN. und er lobte den Verstorbenen noch oft wegen seiner grossen Tugenden, seines sanften Wesens, seiner guten Eigenschaften und seines freund- lichen Entgegenkommens. el-Ädhid erreichte nur ein Alter von 21 Jahren weniger 10 Tagen, hinterliess aber doch mehrere Kinder und eine Partei Schliten huldigte seinem Sohne Däwud ben el-Ädhid,, welcher erst ein Paar Jahre alt war; als Caläh ed-din dies erfuhr, liess er sie festnehmen und hinrich- ten, und Däwud musste im J. 659 das Schloss verlassen. In späteren Jahren versuchte dessen Sohn Suleimän ben Däwud ben el-Ädhid in Ober-Ägypten einen Aufstand, er wurde gefangen genommen und starb im Gefängnisse. Nach vielen Jahren erhob sich in Fäs in Magrib ein Enkel des letzten Chalifen, Muhammed ben Abdallah ben el-Ädhid und nannte sich el-Mahdi, er wurde getödtet und ans Kreuz gehängt. Da- mit erlosch die Dynastie der Fatimiden gänzlich. Scenische und kritische Bemerkungen zu Euripides’ Kyklops. Von Friedrich Wieseler. (Vorgelegt in der Sitzung der Kön. Ges. d. Wiss. zu Göttingen am 8. Januar 1881.) l: Ueber die Zeit, in welcher die Handlung vor sich gehend gedacht wird. Wir haben in Euripides’ Kyklops selbst eine Andeutung der Jah- reszeit; vgl. zunächst Vs 507 fg. Nauck.: ündysı W 6 X00105 Ebyowr EI XOUu0v 1005 Wocıs, em Kuxziwnes adsAyovs , dann Vs 541: zei unv Auyvodss y oödes avdnod xAon. Auch Vs 45, wo nomoa ßBordve, und Vs 60 fg., wo dugyıdaksis noımgoi vouor erwähnt werden, gehören hierher. Es liegt auf der Hand, dass dieser Umstand besonders gut passte, wenn der Kyklops für die grossen Dionysien gearbeitet war; doch darf man nicht annehmen, dass dieses deshalb mit Sicherheit geschlossen werden könnte. r Auch über die Tageszeit sind genügende Andeutungen vorhanden. Es giebt bekanntlich unter den auf uns gekommenen Dramen meh- rere, in denen die Handlung am frühesten Morgen, selbst bei Nacht beginnt. Im Kyklops, dem kürzesten von allen, nimmt sie mit Einbruch des Abends ihren Anfang, zieht sich durch die ganze Nacht hindurch und dauert selbst noch eine geraume Zeit fort, nachdem die Sonne schon heiss zu brennen angefangen hat. Histor.-philolog. Class. XXVI. 5. A [0] FRIEDRICH WIESELER, Man brachte bekanntlich das Vieh, welches man mit Anbruch des Tages, wie Polyphem bei Homer Od. IX, 307 fg., unter Umständen schon vor dem Erscheinen der Morgenröthe (vgl. Rhesos Vs 551 fg.) auf die Weide getrieben hatte, nach Sonnenuntergang in die Stallung zu- rück. Daher heisst der Hesperos bei Apollonius Rhodius Arg. IV, 1629 fg. como avArs. Auch von dem leitenden Widder des Homerischen Ky- klopen hören wir a.a. O. Vs 451 fg., dass er Verlangen trage noW@zog oreduovde anov&sodeı Eonegios, so wie von dem Herm selbst V. 336, dass er dongguos NAdev zeiitıpıya unde vousiwv. Von dem Kleinvieh des Euripideischen Polyphem bleiben die jungen Lämmer, welche ihre Nahrung nur in der Muttermilch haben, den Tag über im Stalle zu- rück, vgl. Cycl. Vs 55 fg. Am Anfang des Abends werden sie von den heimgekehrten Mutterschafen gesäugt. Sie wissen das aus Frfah- rung und geben, der Nahrung wiederum bedürftig, ihr Verlangen nach den Müttern durch ihr Blöken kund, das bei Tage sich nicht vernehmen liess (Vs 58 fg.) Auch das entspricht dem im wirklichen Leben Vor- kommenden und dem, was von Homer gedichtet ist‘). — Noch in Vs 212 fg. hören wir, dass die Sterne am Himmel stehen: 1) Bei Homer wird das Kleinvieh am Abend nach der Rückkehr von dem Berge und am frühen Morgen, ehe es auf die Weide getrieben wird, gemolken und werden den Mutterschafen unmittelbar darauf die Lämmer an die Euter gelegt (Od. IX, 244 fg., 342 fg. und 308 fg... Die Lämmer müssen sich mit dem Rest begnügen. Von dem Nähren der Lämmer am Morgen brauchte bei Euripides nicht gesprochen zu werden. Während bei Homer, bei welchem der Kyklop keine Die- nerschaft hat, das Melken der Mütter und das Anlegen der Lämmer durch jenen selbst geschieht, sollen diese und andere entsprechende Geschäfte bei Euripides of- fenbar den Satyın zufallen. Das erhellt auch aus den Fragen, welche der Kyklop unmittelbar nach seiner Rückkehr an den Chor stellt Vs 206 fg. 214 fg. Sie sind aber in dem vorliegenden Falle, weil der Chor etwas ihm Angenehmeres hatte, un- terblieben. Seine Antworten von Vs 215 an sind nichts als baare Lügen. Man kann nicht einmal annehmen, dass die Diener des Chors, nachdem sie die Schafe in die Höhle getrieben (Vs 82 fg.) die Geschäfte der Chorsatyrn übernommen haben, wozu sie ja auch nieht autorisirt waren; der Kyklop verrichtet nachher das Melken selbst, Vs 388 fg. SCENISCHE U. KRITISCHE BEMERKUNGEN ZU EURIRIDES’ KYKLOPS. 3 idoVv, E05 avTov Tov NM’ avaxexugausrv, TE Ü 60re zei Tv Roiwva Öfoxoueı. Wir ersehen daraus nebenbei, dass es sich um eine sternenhelle Nacht handelt, und können uns nicht wundern, dass Silen nach Vs 85 fg. das Schiff des Odysseus am Gestade und diesen nebst seinen Gefährten nach der Höhle des Kyklopen zu schreitend zu erblicken, ja zu erkennen vermag, dass die Gefässe, welche von jenen getragen werden, leer sind‘). Nur Vs 214 könnte zu der Annahme verleiten, dass der Beginn der Handlung in die Zeit des Morgengrauens verlegt werde. Der Ky- klop richtet an den Chorführer die Frage: GOLOTDV EoTw ED 71R0E0X8VAOUEVOr 5 worauf dieser antwortet: naosoUv. 6 gyeopvys evıgerng or uövor. Das Wort &gsorov ist sicherlich in der Bedeutung zu fassen, welche es bei Homer hat, nach dem es mit Sonnenaufgang eingenommen wird. Aber auch so steht es der obigen Ansicht nicht im Wege. Der Kyklop ist eben von der Jagd zurückgekehrt (Vs 130). Auf diese wird er ver- muthlich mit Sonnenuntergang gegangen sein, kurz vor (vgl. Vs 34) der Rückkunft der Satyın und des Viehes?). Jagte man doch vorzugsweise gern am Abend und in der Nacht. Vorher wird er den döonog einge- nommen haben. So ist die nächste Mahlzeit für ihn das &eıorov. Aber auch die Zeit ist bedeutend vorgeschritten. Man darf annehmen, dass die Rückkehr des Kyklopen nicht gar lange vor Sonnenaufgang fällt. Auch würde es nicht auffallend sein, wenn ein so gefrässiges Wesen schon sehr zeitig sich nach dem Frühstück erkundigte, zumal nach ei- nem Unternehmen, welches den Appetit so reizen konnte, wie die Jagd. 1) Dass die Gefässe leer sind, mag der Alte, der doch kein Idas oder Lyn- keus ist, wohl aus der Art, wie sie getragen werden, entnehmen. 2) Bei Homer nimmt freilich der Kyklop den doonos erst ein, nachdem er mit der Heerde zurückgekehrt ist, vgl. Od. IX, Vs. 249, 291. Aber da geht er, der das Vieh selbst zu hüten hat, auch nicht auf die Jagd. Auch nach Homerischer Auf- fassungsweise kann der doonos für Euripides zu der Zeit angesetzt werden, in welche wir ihn verlegen. N 4 FRIEDRICH WIESELER, Die Stelle, in welcher wir von der Hitze der Sonne hören, findet sich erst Vs 542, nachdem, namentlich während des ersten Stasimons (während dessen Alles vorgeht, was Odysseus Vs 382 fg. erzählt) eine geraume Zeit verstrichen ist. 11. Ueber die Darstellung des Schauplatzes der Handlung. Die Handlung geht am Aetna vor sich, nicht »in der Nähe« dieses Berges, wie A. Schönborn »Die Skene der Hellenen« $. 271 angiebt '). Man vergleiche zunächst Vs 113 fg., wo Silen auf die Frage des Odys- seus Tis NdE wor u. s. w. antwortet: Aitweios 0xdos Zıxeiios bneoreros, und Vs 60 fg., wo der Chor die Höhle des Kyklopen als «vidv Atweiwv oxoneiwv bezeichnet; dann Vs 20, 95, auch Vs 366, wo Kuxkony Au- veios erwähnt wird, und 660, wo der Chor ihn als 20» Alwas unAovo- wov bezeichnet. Schönborn’s Irrthum ist hervorgegangen aus Vs 130; ypoovdos noös Altvnv, Iioas igvevwv xvoiv (wo Attnv Conjectur von Reiske und die handschriftliche Lesart ro0s Alwn mit dem Folgenden zu ver- binden ist) und Vs 298: oixeig in Attvn, vi woIoTErTWw nierog. Aber der Aetna ist ein umfangreicher Berg und der Kyklop kann auf ihm jagen, ohne das in der Nähe seiner Wohnung zu thun. Aus Vs 298 folgt nur, dass diese am Fusse des Aetna liegt. Damit stimmt vollkom- men überein, dass die Satyrn, welche man sich als in der Nähe befind- lich zu denken hat, nach Vs 27 fg. xAıriov &v Eoyaroıs vEuovor wide. Euripides setzt die Höhle ganz wie Homer Od. IX, 182 an: en &ogazin, üyxı JaAdoons. Dass man sich auch bei ihm das nach der Seite der 1) Wenn ich in den Bemerkungen über die Scenerie des Kyklops nur auf Schönborn Rücksicht nehme, so geschieht das, weil ich sehe, dass das Werk des leider zu früh gestorbenen Gelehrten auch bei den neueren Schriftstellern über Eu- ripides in besonderen Ansehen steht. Sonst bedarf es für mich keiner Anführungen ausser den Stellen des Kyklops, da Alles, was ich bringe, auf eigenen, schon längst gepflogenen Studien beruht. SCENISCHE U. KRITISCHE BFMERKUNGEN ZU EURIPIDES’ KYKLOPS. 5 Fremde hin liegende Meer nahe zu denken hat, geht aus Vs 85 fg. und Vs 704 fg. zur Genüge hervor. Der Gipfel des Aetna mit dem Krater kam in den Decorationen gewiss nicht zum Vorschein. Von »anderen Bergen« aber, die nach Schönborn »theils dem Vordergrunde um die Woh- nung des Kyklopen angehörten, theils den Hintergrund der Scenerie bildeten« und die, »wie wiederholte darauf bezügliche Andeutungen zei- gen« sollen, »in der 'That in der Scenerie dargestellt waren«, findet sich in Wirklichkeit im ganzen Drama auch nicht die geringste Spur; es wäre auch an sich höchst seltsam, wenn der Dichter an solche Berge auch nur gedacht hätte. Die Höhle des Polyphem, welche auch dem Silen und den '‘Satyrn als Wohnung so wie dem Vieh als Stallung dient (Vs 35), ist eine Art von Vorsprung eines bedeutenderen Felsberges, zu dessen Gipfel man durch einen von der Natur geschaffenen, von vorn nach hinten sich er- streckenden Durchgang gelangen kann. Vgl. Vs. 704: ov dit, Enei oe 100° dnoppijkas netons avroioı ovvvavtaoı ovvroiyw PaiAuw. dvw 0’ En 0xIov siur, zeinso Wv TUWÄos, di’ Eugyıronros jods no00ßeivwov nodi'). Dass sich der Ausdruck dugezens 7de auf die Höhle beziehe (wie dugıroivos aöAtov bei Sophokles, Philoct. 19), ist wohl ziemlich allge- meine Ansicht. Indessen scheint Schönborn a. a. O. S. 262 anderer Mei- nung gewesen zu sein”). Allerdings hören wir davon, dass die Höhle 1) Dass ich in den Adnot. erit. p.14 in Vs 704 mit Recht für 700’ geschrie- ben habe z£090', halte ich für unzweifelhaft. So stimmt Euripides vollkommen mit Homer überein, der Od. IX, 481 vom Kyklopen sagt: NxE 0’ anoggmkas xogvgyjV dgE0G weyaloıo. Minder sicher steht mein Vorschlag, in Vs 707 node, was vom Fusse des 0x90g zu verstehen wäre, zu schreiben. Doch halte ihn noch jetzt für wahrscheinlicher als die handschriftliche Lesart. 2) Schönborn schreibt a. a. O. S. 262 in Betreff des Abgehens Polyphems: „Der Kyklop steigt an der linken“ (oder nach unserer Bezeichnungsweise rechten) „Seite der Bühne eine Anhöhe hinan und verschwindet da, wahrscheinlich von dem über der linken Nebenthür befindlichen Baleon aus.“ Er sagt nicht, wie der Kyklop 6 FRIEDRICH WIESELER, nach beiden Seiten, vorn und hinten, eine Oeffnung habe, nur an die- ser Stelle. Nach anderen muss man sogar entschieden annehmen, dass die Höhle an den von den Zuschauern abgewandten Seiten keine Oeff- nung hatte, durch welche man ins Freie gelangen konnte, vgl. nament- lich Vs 194 fg. Dieses verschlägt aber nichts, wenn man nur annimmt, dass der os hinter und über der Höhle ein mit dem Felsen, in wel- chem sich diese befand, nach hinten und zu den Seiten, ja selbst nach vorne zu beiden Seiten des auf den Gipfel hinaufführenden Pfades, etwa einer Art von Hohlweg, zusammenhängender steil abschüssiger Felsberg war, der kein Weiterkommen als bis an den Gipfel möglich machte. Links (von der Bühne aus gerechnet) von der in der Mitte der Hin- terwand belegenen Höhle sind an dieser Wand und der Periakte jene »Aıriwv Eoyere dargestellt, auf denen das Vieh weidete (Vs 27 fg.) und von denen die Satyın nach Vs 35 mit demselben herabkommen: Berg- hänge mit blumigen, wasserfeuchten Matten daran (Vs 43, 45, 60 fg., 514). Nach rechts hin fällt der Felshang zum Meere hinab. Doch hat man sich auch nach dieser Richtung hin selbst an der Periakte wahrscheinlich eine Felswand zu denken. welche die Meereswinde von dem Platz vor auf die Anhöhe hinaufkommen kann. Von einer Treppe findet sich sonst im Stücke auch nieht die mindeste Andeutung. Sie konnte auch für den Kyklopen keinen Zweck haben. Und warum ein solches Hinaufklettern im vorliegenden Fall, da ja das Gehen durch die Höhle weit bequemer war, um nach hinten zu kommen? Auch ist Schönborn’s Ansicht über den Balcon an der Scenenfront (S.24 fg.) durchaus ir- rig, wenigstens in der Weise, wie er sie fasst. Der Gipfel des 0%9oc, welchen der Kyklop meint, kann immerhin nach rechts hin gelegen haben, nach welcher Seite der Kyklop seinen Wurf hinrichten musste, wenn er das Schiff treffen wollte Al- lein er würde dieses auch dann wohl erreicht haben, wenn der betreffende Gipfel im Hintergrunde gerade über der Mitte der Bühne lag, wo gewiss der Eingang zur Höhle anzusetzen ist, 70000» y&o imow (Homer. Od. IX, 499). Uebrigens kam der Gipfel vermuthlich in den Decorationen gar nicht zum Vorschein. — Die augırens ıerg«e kann nicht an jener Stelle vorausgesetzt werden, wo Silen das Schiff und den mit seinen Gefährten sich nähernden Odysseus erblickt, worüber gleich die Rede sein wird. Polyphem ist bei Vs 689, in welchem Odysseus sagt, dass er fern von ihm sei, gewiss nach rechts hin nicht über den Eingang zur Höhle hinausgekommen. SCENISCHE U. KRITISCHE BEMERKUNGEN ZU EURIPIDES’ KYKLOPS. 7 der Höhle abhielt, dessen önjvewos auge Vs 44 hervorgehoben wird, bis auf einen verhältnissmässig schmalen Durchbruch zwischen der Periakte und der Hinterwand der Bühne, durch welchen hin Silen nach Vs 8ı das Schiff des Odysseus erblickt hat, das den Zuschauern nicht zu Gesicht kam: Wie die Höhle im Innern durchbrochen war, spitzige Felsenzacken (Vs 401) und viele Zufluchtsstätten und Schluften enthielt (Vs 197 u. 407), so wird sie auch nach aussen an der Vorderseite rauh und mit Vorsprüngen versehen gewesen sein. Einer dieser wird ausdrücklich erwähnt in Vs 680 fg., wo der Chor über Odysseus und seine Genos- sen sagt: odroı wa, Tv nerev EmjAvye Acßovrss EoTixaoı. Er muss links von dem Eingange der Höhle belegen gewesen sein. Aus der unmittelbar auf jene Worte folgenden Frage des Kyklopen: no0TE0RS Ts 48005; erhellt, dass noch eine andere solche zero EnnAve vorhanden gewesen sein muss. Sonst wäre ja die Frage ganz unnöthig. Dieser an der rechten Seite des Eingangs befindliche Vorsprung lässt sich nach dem Hergange der Handlung Vs 96 fg. u. 222 fg. mit grosser Wahrscheinlickkeit vermuthen. Es liegt auf der Hand, dass so etwas nicht bloss durch Malerei hergestellt sein konnnte. Der Eingang der Höhle (Vs 635 als &i Ivoaı, Vs 667 fg. als nuAeı Tjs yaoeyyos erwähnt) stand während der ganzen Handlung offen, da sich stets Personen auf dem Vorplatze befinden, welche zur Ueberwa- chung dienen können. Der von Homer und anderen Dichtern erwähnte grosse Felsblock zum Schliessen des Einganges, welcher der Handlung sehr hinderlich gewesen sein würde, kam sicherlich gar nicht zum Vor- schein, da er von innen her angesetzt wurde, also als im Inneren der Höhle befindlich gedacht werden konnte. Von den Bäumen, welche bei Homer Od. IX, 182 fg. und Theokrit Id. XI, 45 fg. als bei der Höhle befindlich erwähnt werden, findet sich bei Euripides keine Spur. Wenn sie im Kyklops angedeutet waren (was wegen des Homerischen Vor- ganges keinesweges unwahrscheinlich ist, während das Gegentheil aus 3 FRIEDRICH WIESELER, der Nichterwähnung nicht folgt, da sie nicht in unmittelbarer Beziehung zur Handlung stehen), so war das durch Malerei geschehen. Auf dem sicherlich nicht mit einer Einfriedigung umgebenen !) Platze vor der Höhle, einem vermuthlich etwas schräg abfallenden Felsplateau. befinden sich die Tränken für das Vieh (rioreae , nioreeı), welche Silen mit trinkbarem Wasser gefüllt hat (Vs 29 u. 46 fg.), das man sich wohl als in der Nähe von dem Aetna herabfliessend ’) zu den- ken hat (auch die Höhle selbst wird in Vs 516 als dooose& avro« be- zeichnet). Da, wo der Kyklop sich zum Zechen niederlest, ist (Vs 541) Aayvodss obdaus avgnod xAön, ähnlich wie an den etwas höher gelegenen Felshängen. Die blumigen Matten an diesen sind gewiss an der Hinterwand und der Periakte durch Malerei ausgeführt gewesen. Es ist schwer zu glauben, dass für das 1) Homer beschreibt das oreos Od. IX, 183 als dyyrdov, dayvnoı xarngspes. Er fügt Vs 184 fg. hinzu: negi O0’ avi UOyykn dEdunto zarwovykecor Aldosoıw, waxgjoiv ze niwvoow ldE dgvoiv üyıxouoroıv. Gewöhnlich nimmt man an, dass «v4 hier die den Vorhof einschliessende Mauer bezeichne, wie Il. V, 138 und Od. XIV,5. Das geht aber nur dann an, wenn man sich entschliessen kann, anzunehmen, dass «dAn hier in einer wesentlich anderen Bedeutung gebraucht ist als in Vs 239 und Vs 338. Da bezieht sich der Ausdruck ol doch gewiss auf die Höhle selbst, indem es ja auffallend wäre, dass der Ky- klop das Widder und Böcke Asine Idongyır Bassias Exro9ev avAns, und nicht in dem Vorhofe.. Man hat in Vs 184 fg. nicht einmal eine Einfriedigung um die als audn bezeichnete Höhle anzunehmen, sondern nur einen mit Steinen gepflasterten und mit Fichten und Eichen bepflanzten Platz. Es ist ja ausdrücklich von xazwovy&sooı Ai- Jocı, „in die Erde gesenkten Steinen“, die Rede, und aus lebenden Bäumen stellt man keinen Zaun her. /lsgudsdumto bedeutet „war rings umbaut“; vgl. deusıv 0do», Auakırov. 2) Wie der Chor Vs 46 von divdsv Üdwp norauwv spricht, so erwähnt auch Homer Od. IX. 450 öoac noreuwv als in der Nähe befindlich, und bei Theokrit a. a.0. Vs 47 fg. sagt Polyphem: Evu Wvxoov Üdwg, 10 moi & noAvdsvdgeos Alıwa Asvrüs &x yıovoc, noTov Außgdcıov, ngoinn. SCENISCHE U. KRITISCHE BEMERKUNGEN ZU EURIPIDES’ KYKLOPS. 9 Logeion die blossen Worte genügt haben sollten. Konnte man doch leicht mit Teppichen auskommen, auf denen Blumen und Gräser in Buntwirkerei dargestellt waren. Auch #Felssteine, wie deren einen der Chor Vs51 erwähnt, wird man sich hie und da am Boden umherliegend denken können, selbst in der Orchestra. Wer wird nicht glauben wol- len, dass der obere, über die Thymele hervorragende Theil der vorderen Stützwand des Logeions mit Teppichen bekleidet war, welche den weiteren Abfall des Abhanges in entsprechender Weise zur Darstellung brachten? Die Treppe zwischen Thymele und Logeion wird durch Stu- fen rohen Gesteins hergestellt worden sein. Ja wir halten es nicht für unmöglich, dass die kleinen Sterne und der Orion, welche Vs 213 von dem Chor als ihm vor Augen stehend erwähnt werden, an der Decke der Bühne in Nachbildung dargestellt waren. Il. Einiges über den Hergang der Handlung. _ Im Prolog berichtet Silen, dass er beauftragt sei, die Tränken für die Heerden des Kyklopen zu füllen und dessen Wohnung zu fegen (Vs 29 fg.). Den ersten Theil des Auftrags hat er vor Vs 32 verrichtet (dass die Tränken gefüllt sind, erfährt man auch aus den Worten des bald nachher auftretenden Chors, Vs 46 fg.). Er ist nun im Begrif, auch den zweiten Theil auszuführen, wird aber davon durch das Er- scheinen des Chors mit der Heerde abgehalten und bleibt auf dem Vor- platze der Höhle '). _ Fragt man nun. wann das Füllen der Tränken vorgenommen sei, so wird die Antwort gewiss mit Recht dahin lauten, dass es geschah, ehe Silen überall zu sprechen anfing, nicht etwa zwischen Vs 31 und 32. 1) Da sich die zum Reinigen bestimmte eiserne Harke (Vs. 33) schon in der Hand Silens, jedenfalls auf der Bühne befindet, so hat man entweder anzunehmen, dass Silen dieselbe aus der Höhle mitbrachte, weil er auch den mit dieser eng zu- sammenhängenden Theil des Vorplatzes fegen wollte, oder dass sie vor der Höhle aufbewahrt wurde. Letzteres hat die grössere Wahrscheinlichkeit. Hisior.-philolog. Olasse.e XXVIL. 5. B 10 FRIEDRICH WIESELER, Es geschah aber sicherlich nicht vor den Augen der Zuschauer, denen gewiss die Unannehmlichkeit erspart wurde, einem so gleichgültigen, für die Handlung des Dramas ganz bedeutungslosen, stillschweigend ver- richteten Geschäfte zuzusehen, das sich zudem nicht so rasch abmachen liess, da das Wasser nicht auf dem Platz unmittelbar neben der Höhle vorhanden war, sondern, wenn auch aus der Nähe, herbeigebracht werden musste. Man wird sich durchaus dahin neigen, den Gebrauch eines Vorhanges anzunehmen, bei dessen Entfernung die Zuschauer den Sprecher des Prologs nach vollbrachter Arbeit ruhig dastehend er- blickten. Für sie genügte es vollkommen, wenn sie von der Ausfüh- rung der Füllung der Tränken durch Silens Andeutung in Vs 32 und durch des Chors Angabe in Vs 46 fg. hörten. Silen redet die Chorsatyrn, wie es scheint, noch eher an als sie den Zuschauern vollständig vor die Augen gekommen sind (Vs 36 fg.) Dass der Einzug des Chors nicht durch den linken Eingang in die Orchestra statt hatte, sondern derselbe durch den linken Seiteneingang, welcher zwischen der Hinterwand der Bühne und der linken Periakte, durch diese den Augen der Zuschauer meist entzogen, vorauszusetzen ist, unmittelbar auf die Bühne kam, kann wohl keinem Zweifel un- terliegen. Dass die Chorsatyrn bei dem Einzuge nicht von der Heerde getrennt erschienen, ist schon an sich mehr als wahrscheinlich; ausser- dem sagt Silen Vs 36 fg. ausdrücklich: reideg zıo00v£uovres &t000W noi- wvos. Die Heerde aber soll in die Stallung getrieben werden, welche an der Hinterwand der Bühne zur Darstellung gebracht ist. Sie gehört schon aus diesem Grunde nur auf die Bühne. Es wäre ein unnatürli- cher Umweg gewesen, wenn man sie durch die Orchestra in die Stal- lung getrieben hätte. um so mehr als ein Theil der Abhänge, von de- nen sie herabgekommen war, in den Decorationen dargestellt war, wenn auch natürlich mit Ausnahme des von denselben herabführenden Weges, auf welchem die Heerde in die Nähe der Höhle gelangte. Nur unter dieser Voraussetzung konnte das vioosodaı oxonsAovs, Aslnsıw vouovs, von welchem der Chor in Vs 43 und 61 spricht, gehörig veranschaulicht werden. Ueberall kam im Griechischen Theater nie ein Thier durch SCENISCHE U. KRITISCHE BEMERKUNGEN ZU EURIPIDES’ KYKLOPS. 11 die Orchestra auf die Bühne, ebensowenig wie ein Wagen je in die Orchestra hineinfuhr. Der Einzug wird dem. was im Leben vorkam, entsprechend so stattgehabt haben, dass ein Theil der Hirten der Heerde voraufging, der andere Theil dieser folgte und den Zug abschloss. Jenen werden die Chorsatyrn ausgemacht haben, diesen ihre Diener (Vs 83). Die Chorsatyrn mögen gleich in die Orchestra hinabgeschritten sein und sich auf der Thymele aufgestellt haben — der Platz gehörte auch zum Vor- platz der Höhle die Diener und die Heerde blieben jedenfalls auf der Bühne zurück. Der Chor bestand. wie Andere annehmen, aus funfzehn. wie ich glaube aus zwölf Personen. Der Diener werden doch mindestens drei gewesen sein. Wie hoch wird sich die Zahl der uj4a belaufen haben? Sollte diese zu der der Hirten in einem irgendwie entspre- chenden Verhältnisse gestanden haben’? Richard Arnoldt »Die chorische "Technik des Euripides« schreibt S. 132 über die Parodos: »Die Strophe wendet sich an die Böcke und sucht sie nach Hause zu treiben, die Antistrophe an die Mutterschafe und fordert sie auf die Jungen an die Euter zu nehmen«; und nachher S. 133: »In der Strophe thut die eine Hälfte des Chors an dem einen Theil der Heerde, den sie treibt, ihre Pflicht, in der Antistrophe die andere Hälfte an dem anderen Theil.«e Demnach nimmt er doch wohl ebenso viele Böcke an wie Mutterschafe. Ich habe mich vergeblich bemüht, mehr als die zweimalige Erwähnung eines und desselben Bockes zu finden (hinsichtlich dessen man unwillkürlich an den aus -Homers Od. IX, 432, 444 fg. bekannten Widder erinnert wird). Sie kommt in dem Ephymnion vor (Vs 52), welches nach Kirchhoff’s, auch von Arnoldt gebilligter, Ansicht sich hinter Vs 62 der Antistrophe wie- derholt. Der erste 'Theil der Strophe ist ebensowohl wie der der An- tistrophe an die Mutterschafe gerichtet (denen ohne Zweifel die BAayei tex&wv in Vs 48 nicht weniger gelten sollen als die in Vs 59). Die Schafe, welche von den Satyrn zur Höhle gebracht werden, sollen aber nebst ihren in dieser weilenden Jungen keinesweges den ganzen Be- B2 12 FRIEDRICH WIESELER, sitzstand des Kyklopen an Schafen ausmachen. Jene sind nur die Schafe, welche gerade Junge haben, die nicht mit ausgetrieben werden '), sondern von ihnen genährt werden müssen. Ihnen ist ein Leitbock beigegeben, welcher der ganzen ungetheilten Schaar der Mutterschafe voraufgeht. Die anderen Schafe hat man sich in die Hürden getrieben zu denken, welche der Kyklop in der Nähe, aber ausserhalb des Platzes der Handlung hatte’), wie auch das Rindvieh, dessen Besitz ihm in un- serem Drama mehrfach zugeschrieben wird°), während von Ziegen nie ausdrücklich die Rede ist‘). Für die nächtliche Bewachung des Viehes 1) Entsprechend sind bei Homer, Od. IX, 225 fg. die &oıyo und «ovss am Tage in der Höhle zurückgelassen. 2) Auch bei Homer nimmt der Kyklop nur die weiblichen uyA« in die Höhle, die männlichen müssen draussen bleiben: Od. IX, 237 fg. 3) Dass die Stelle Vs 136 nicht hierhergehört, wird in den etwa gleichzeitig mit der vorliegenden Abhandlung in den Nachrichten d. K. Ges. d. Wissensch., Sitzung vom 5. Februar 1881, erscheinenden „Verbesserungsversuchen zu Euripides’ Kyklops“ S. 180fg. wahrscheinlich gemacht. Ganz sicher wird der Besitz von Kühen ge- stellt durch Vs 218. Auch Vs 325 wird man wvoxov önzöv wohlthun in der all- gemein angenommenen Bedeutung von Kalb zu fassen, da, wenn auch u00xos von jungen Thieren überhaupt gebraucht wird, doch der Gegensatz zu Irjosıov daxoc es rathsam macht, an eine bestimmte Art von zahmen Thieren zu denken. Kommt doch der Ausdruck wooyos gerade auch in Beziehung auf den Löwen vor. Aber Vs 389 kann man wooxevs nicht von Färsen allein verstehen. Das Wort ist, wie in den erwähnten „Verbesserungsversuchen“ des weiteren auseinandergesetzt werden wird, verderbt. Inzwischen liegt zu Tage, dass wenigstens an zwei verschiedene Sorten von Milch gedacht wird, da der Kyklop nach Vs 388 die Milch in einen xgaımo giesst, also yai« weuiywevov (Vs 218) herstellen will, und es schon an sich durchaus unwahrscheinlich ist, dass es sich um eine Mischung von Milch und Wasser handeln soll, welches letztere auch hätte erwähnt werden müssen. Dass unter den verschiedenen Milchsorten Kuhmilch vorausgesetzt werden soll, unterliegt schon nach Vs 218 keinem Zweifel. 4) Bei Homer werden als Besitz des Kyklopen nur Schafe und Ziegen erwähnt, zuerst Od. IX, 183 fg. (wo noch hinzugefügt wird, dass er noAla un74« habe), dann wiederholt. Ebenso bei Philoxenos nach Aristophanes, Plut. Vs 290 fg. Vergil giebt Aen. III, 660 dem Polyphem nur Schafe, und desgleichen Philostratos sen. II, 18. SCENISCHE U. KRITISCHE BEMERKUNGEN ZU EURIPIDES’ KYKLOPS. 13 in den Hürden ausserhalb genügen wenige Personen, die man sich etwa aus untergeordneten Dienern bestehend denken kann. Die Chorsatyrn, welche besseren Schlages sind (eöysvij texv« Vs 590), bringen allabend- lich, nachdem sie den Tag über ihrer Hirtenpflicht genügt, die verhält- nissmässig geringe Zahl der Mutterschafe, welche zuletzt eingetrieben werden‘), zu der Höhle des Kyklopen zurück, dem sie auch persönliche Dienste zu leisten haben, vgl. Vs 214 fg., und sicherlich angenehme Gesellschafter sind. Hienach wird man sich nicht darüber wundern können. wenn nicht mehr, ja etwa selbst noch weniger Thiere als Hirten derselben vorge- führt wurden. Wenn nach dem Obigen die Satyrn nicht in Halbchören aufziehen, so stellen sie sich doch auf der Thymele in Halbchöre getheilt auf, gewiss auf derjenigen Seite, welche der Hinterwand der Bühne zwischen dem Eingang in die Höhle und dem linken Seiteneingange auf die Bühne gegenüber lag. Ob sie nebeneinander oder hintereinander Auf- stellung nahmen, muss unentschieden bleiben. Fand das Letztere statt, so musste der hintere Halbchor nachdem der vordere gesungen und agirt hatte, an dessen Stelle treten. Mit dem Schlusse des strophischen 'Theils der Parodos werden die Thiere bis dicht in die Nähe des Eingangs der Höhle zusammengetrie- ben sein. Theokrit erwähnt XI, 34 Bora xikıe. Aber Vs 74 ist nur von zaig doveonv die Rede. Auf den Pompejanischen Wandgemälden findet man Schafe und Ziegen: Helbig Wandgem. der vom Vesuv verschütteten Städte Campaniens S. 208fg., n. 1042 fg., Ann. d. Inst. di corr. arch. Vol. LI, tav. d’agg. H. Doch überwiegen die Schafe. 1) Wenn Euripides wollte, dass seine Hörer darüber nachdenken sollten, wie die Milchkühe, die man doch nach Vs 218 und 388 als in der Höhle befindlich vor- auszusetzen hat, in diese hineingekommen waren, so musste er voraussetzen lassen, dass sie schon vor den Schafen hineingetrieben waren und zwar von anderen Hirten. Das würde in der That dem im Leben Vorkommenden vollkommen entsprechen. 14 FRIEDRICH WIESELER, Vs 82 fordert Silen. nachdem er Odysseus und seine Gefährten erblickt hat, die Choxsatyrn auf, zu schweigen und den Dienern zu heissen, dass sie die Heerde in die Höhle hineinbringen. Der Umstand. dass Silen sich nicht direct an die Diener wendet, zeigt einerseits, dass nicht er Auctorität über diese hat, sondern die Satyrn. die als eine Art von Oberhirten zu betrachten sind, während das nofuves KvxAwnos norueivew, welches Silen Vs 26 auch von sich prädicirt, für ihn nur in dem allgemeinen Sinne von warten, pflegen zu verstehen ist. Andererseits liegt aber in den betreffenden Worten Silens die Andeutung, dass er wünsche, die Chorsatyrn mögen bei ihm bleiben. Vs 84 kommen die Chorsatyrn dem Gcheisse Silens mit dem Be- fehle: yweeir’, nach. Unmittelbar nach demselben wird man wohl eine Pause anzunehmen haben, für so lange Zeit als genügte, um die Heerde weg zu bringen. Ks ist nicht wahrscheinlich, dass der Chor noch bei Anwesenheit der Diener die in jenem Verse enthaltene Frage an Silen gerichtet habe, da er ja nicht wissen kann. ob nicht etwa von diesem eine Mittheilung zu erwarten ist, welche jenen geheim bleiben soll. Das Hineintreiben der Thiere konnte aber nach dem Obigen verhält- nissmässig rasch bewerkstelligt werden. Schönborn hält $. 262 fg. dafür, dass der Dichter die Diener sich entfernen lasse, weil sie gebraucht werden, um demnächst als Begleiter des Odysseus aufzutreten, ohne jedoch die Richtigkeit dieser Ansicht für ausgemacht zu halten‘). Für Arnoldt hat Schönborn’s Ansicht nach 1) Vgl. S. 263, Anm. *): „Ist damit das Richtige getroffen, dann musste freilich die Umkleidung ausserordentlieh rasch vor sich gehen; denn die genannten Choreuten mussten, während nur elf Verse reeitirt wurden, aus Satyrn Hellenen werden, und überdies von der rechten Parodos zur linken Seitenthür sich begeben. Dass der- gleichen in so kurzer Zeit geschehen konnte, dafür fehlt es freilich an hinlänglichen Beweisen.“ Gewiss! Aber Schönborn brauchte, ja durfte, selbst bei der Annahme, dass die Heerde in der Orchestra sei, diese auch nicht nach der Parodos hintreiben lassen, da ja Silen ausdrücklich fordert (Vs 82 fg.), dieselbe avzoa sis rerengspn a«3g0t0cı, Es genügte also der viel kürzere Weg von der Thymele über die Bühne SCENISCHE U. KRITISCHE BEMERKUNGEN ZU EURIPIDES’ KYKLOPS. 15 S. 111 Wahrscheinlichkeit. Wenn wir nun auch soeben gegen Schön- born dargethan haben, dass sich die Umkleidung rascher ausführen liess als er meinte, so scheint die in Rede stehende Ansicht doch bedeuten- den Bedenken zu unterliegen. Man hat nicht bemerkt, dass im Fol- genden noch Personen zu Dienstleistungen nöthig sind, für welche jene Diener ganz besonders passen. Ist es glaublich, dass der alte Silen jene Lämmer und Gefässe mit rmxrıod ydlazros oU ondvıa Tvowiueıe, welche Vs 189 fg. u. 224 fg. erwähnt werden, selbst und allein aus der Höhle auf den Platz vor derselben herausgebracht habe, zumal in so kurzer Zeit, während dreizehn Verse (175—187) ohne Pausen dazwi- schen gesprochen werden‘)? Ausserdem will es uns scheinen, als müsse die Zahl der Gefährten des Odysseus eine bedeutendere gewesen sein als die der Diener der Chorsatyın. Bei Homer sind jener bekanntlich zwölf (Od. IX, 195). Bei Euripides dürfen gewiss nicht weniger als sechs angenommen werden. Der Kyklop sagt Vs 222: tiv’ 04Aov wvö ÖoWw noos wükloıs; womit er nur Odysseus und seine Gefährten meint. Man vergleiche auch Vs 550, wo der Kyklop gegen Odysseus äusseıt: neavıwv 0° Eteiowv Vorsoov Howdooues’). hin. — Wie er die Diener als „Choreuten“ bezeichnen kann, ist unbegreiflich. Sa- tyrn waren sie sicherlich, wie ich schon in der Schrift über das Satyrspiel (abge- druckt aus den Götting. Studien, 1847, Göttingen 1848, vgl. namentlich S. 181) be- merkt habe. Arnoldt bezeichnet die betreffenden Personen S. 111 als „andere Diener des Kyklopen als die Satyrn.“ 1) Ich verschmähe es, den Ausdruck 2xy£&gere, wenn er auch zweimal vor- kommt, Vs 137 und 162, zu veranschlagen. — Ueber eine andere Gelegenheit unter- geordnete Diener zu verwenden, wird unten S. 23 die Rede sein. 2) Vs 466 fg. sagt Odysseus: xänsıra aa 08 aa Wihovg yEoovıd, vswg meirivng xoidov Eußmoas OxKdpos dınkaioı zoneıs 500’ anooısAw xFovog. Die bisherigen Erklärungen von Vs 468 sind unzulässig. Odysseus meint, dass er, nachdem er den Chor und den Silen in sein Schiff gebracht babe, mit diesem, das dann durch doppelt so viele Ruder als vorher in Bewegung gesetzt werde, absegeln 16 FRIEDRICH WIESELER, Durch den Bericht Silens über das, was er erblickt hat. werden die Satyın in Unruhe versetzt, so dass ihnen Silen sagt: d&44’ novyoı yiyveo$e. Die. Unruhe rührt gewiss eher von ihrer Feigheit als von ihrer Neugierde her. Vermuthlich ziehen sie sich in Folge derselben von der Stelle auf der 'Thymele dicht vor dem Logeion, welche sie frü- her inne hatten, weiter nach hinten zurück. um von den Ankömmlin- gen nicht gleich erblickt zu werden. Auch Silen scheint sich für einen Augenblick unsichtbar gemacht zu haben. Odysseus spricht zuerst, als er eben aus dem Seiteneingang rechts hervorgetreten ist, in die Scene hinein, ohne Silen oder Satyrn zu sehen. Er gewahrt nur. dass er zu einer bewohnten Stätte gekommen ist. Nachdem er etwas weiter nach links geschritten ist. erkennt er die Satyın und den Silen. der sich auch nicht mehr vor ihm verbirgt, nachdem er gehört hat. dass es sich nur um Schiffer handelt. die Trank und Speise kaufen wollen. werde, also mit doppelter Geschwindigkeit. Die Satyrn sagen selbst Vs 708, dass sie jetzt vedımı ’Odvoo&ws seien. Dass sie sich schon früher mit dem Rudern be- fassten, wie Silen mit dem Steuern, erfahren wir aus Vs l4fg. Aus der Stelle Vs 466 fg. erhellt jedenfalls, dass die Schifismannschaft des Odysseus überhaupt nicht unbedeutend an Zahl war. Aber sichere Folgerungen über die Zahl derjenigen, welche ihn nach der Höhle hin begleiteten, lassen sich aus ihr nicht entnehmen. Es kann zuvörderst selbst darüber gestritten werden, ob die Worte xai 08 xai gikovs nur von dem Chorführer und den Choreuten, oder von dem gesammten Chor (mit Einschluss des Führers) und den Dienern der Chorsatyrn zu verstehen sein sol- len. Dass die letzteren recht wohl als „Freunde des Chors“ bezeichnet werden kön- nen, unterliegt keinem Zweifel, zumal für denjenigen, welcher sie auch für Satyrn, wenn auch untergeordneten Ranges, halten zu müssen glaubt. Da der Chorführer Vs 465 nicht in seinem, sondern in des Gesammtehors Namen gesprochen hat, stehe ich nicht an, der an zweiter Stelle erwähnten Erklärungsweise den Vorzug zu geben. Dazu kommt, dass Euripides gewiss ebenso wie Homer Od. IX, 195 fg. angenommen wissen will, dass Odysseus nur „die Besten“ seiner Mannschaft nach der Höhle des Kyklopen mitnahm. — Es ist immerhin beachtenswerthi, dass, wenn man annimmt, Euripides habe den Odysseus sechs Gefährten nach der Höhle hin mitnehmen lassen, die Zahl derjenigen von diesen, welche ihm bei der Blendung des Kyklopen Bei- stand leisten konnten, gerade dieselbe ist, die er bei Homer, Od. IX, 331g. zuge- lost erhält. Zwei seiner Gefährten hat ja der Kyklop aufgefressen (Cyel. Vs 397). SCENISCHE U. KRITISCHE BEMERKUNGEN ZU EURIPIDES’ KYKLOPS. 17 Der Handel wird von Vs 131 bis 161 fg. betrieben und abge- schlossen. Der Maronwein, welchen Odysseus bei sich führt und von dem er ausserdem doppelt so viel im Schiffe vorräthig zu haben an- giebt, bringt den Silen, der zuerst an Gold als Kaufpreis gedacht hatte, zum Diebstahl an dem Gute seines Herrn. Der Wein befindet sich in einem Schlauche, den Odysseus selbst trägt, wie bei Homer, Od. IX, 196 fg.‘). Dieser bezeichnet den Schlauch als von Ziegenfell, was man auch gewiss für Euripides Kyklops anzunehmen hat, und als »gross«. Dass man sich den Schlauch auch im Kyklops von bedeutenden Dimen- sionen zu denken hat, geht nicht bloss aus Odysseus’ Worten in Vs 151 za umv Eyeixw xal none’ d0xod ufıe, in denen das &p&Axw noch mehr auf den Schlauch als auf den Becher sich bezieht, sondern namentlich auch aus der bedeutenden Quantität von Wein hervor, welche auf der Bühne und in der Höhle ausgetrun- ken wird. Freilich wird auch der Becher (welcher bis nach Vs 152 wohl mit dem Schlauch zusammengebunden war) gewiss verhältniss- mässig gross gewesen sein. Homer bezeichnet ihn Vs 346 als xı00VP1or, worunter gewiss ein grösseres Gefäss zu verstehen ist (vgl. Athenaeos XI, 4, p. 461 und 52, p. 477) und sicherlich eins von Holz (Athen. "pP. 477 und Theocrit. Id. I, 27 fg.), ob ein einhenkliges oder zweihenk- liges (Kiessling zu Theocr. a. a. O.), muss dahingestellt bleiben. Im Kyklops wird das Gefäss, das vermuthlich auch aus Holz hergestellt war, theils als oxvgog theils als xUA,& erwähnt, vielleicht auch mit einem anderen Namen’). In Vs 152 wird Odysseus von Silen aufgefordert 1) Dass bei Euripides der Schlauch gleich von Anfang an nicht von den Be- gleitern des Odysseus, wie Jemand gemeint hat, sondern von diesem selbst getragen wurde, geht zur Genüge aus den jene betreffenden Worten Vs 85 fg. hervor. Odys- seus behält den Schlauch durch den grössten Theil des Dramas bei sich, bis ihm der Kyklop befieblt, denselben ihm zu geben (Vs 510). 2) In Vs 152 bieten die Handschriften als Worte Silens an den Kyklopen: po’ Erndrabov, ws Avanynodo nuWv. Jetzt wird nach Pierson für das zweite Wort allgemein geschrieben: £yxavakov. Man hält dieses deshalb für besonders passend, weil es den Wunsch ausdrücke, dass Histor.-philolog. Class. XXVLIL. 5. Ü 18 FRIEDRICH WIESELER, den Becher zu kredenzen. Nach dem :idov in Vs 153 wird dieser dem Silen von Odysseus dargeboten. Zwischen Vs 151 und 152 ist also eine Pause anzunehmen, genügend um den Becher bereit zu machen und un- mittelbar aus dem Schlauche in ihn einzuschenken (wie das auch auf Bildwerken geschieht); eine Mischung mit Wasser war nicht nöthig, da es sich ja um @xoarov u&dv handelt (Vs 149). Das Kosten des Weins geschieht von Seiten Silens zwischen Vs 155 und 156. Er wird den Wein in Absätzen langsam, nachdem er ihn eine Weile auf der Zunge gehalten, heruntergeschluckt haben. Als ihm darauf noch Geld geboten wird. weil er zuerst danach gefragt hat, weist er dasselbe zurück : dia Töv doxöv uovov- Ea Tö Xovoior. Dass es keinesweges nöthig ist, wegen der Deminutivform des letzten Wortes und weil Odysseus Vs 160 doch nur von »owoue überhaupt reichlich eingeschenkt werde. Danach erklärt denn G. Hermann die folgenden Worte so: ut meminisse possim, neque obliviscar me bibisse. Aber Silen will ja jetzt nur kosten und denkt nachher noch recht viel von dem Weine zu trinken. Die Worte können schwerlich etwas Anderes bedeuten sollen als „damit ich trinke und mich wieder erinnere,“ nämlich an den Maronwein, für welchen du das Getränk ausgiebst. Darin liegt kein Zweifel von Seiten Silens, vielmehr spricht er ganz so wie einer, der an die Richtigkeit der Angabe glaubt. Zum Probiren bedarf es keines bedeutenden Quantums. Ein Wort wie &yxavasov ist also keinesweges nöthig. Dass Odysseus aus eigenem Interesse gehörig eingeschenkt haben wird, wie man aus Vs 158 schliessen kann, beweist nicht, dass Silen selbst die Forderung gestellt habe. Läge dem Silen schon jetzt so sehr daran, besonders viel zu trinken, so würde man in der That wohlthun, auch seine ersten Worte in Vs 161 so zu verstehen, als ob er gleich mehr Wein haben wolle. Dazu kommt, dass &yxavafov eine, namentlich für den Text des Kyklops, etwas starke Veränderung ist. Im vorhergehenden Verse war vom Becher die Rede. An die Worte des Odysseus würde sich ganz besonders gut eine Aufforderung schliessen, in welcher der Becher selbst noch mehr erwähnt wurde, als das mit dem &yxava&ov geschieht. Schrieb Euripides etwa: p&ge, ro ne- tayvov („wohlan, den Becher!)?“ Vgl. Hesych. nadtayvov: oxsüog Aonadim Eugpeges, und Photios ndreyva, normgıe yırkosıdy, Exrıevaie, Hesych. u. d. W. reravız und redaexyve, Phot. u. d. W. zeravıa, Athenaeos XI, 92, p. 496 u. d. W. ZDETAXNON, auch Lobeck Prol. path. p. 344. Der Uebergang von DEPE TONWATAXNON in DEP EKHATAXZON ist in der That ein leichterer als der von DEP ETKANAXZON. SCENISCHE U. KRITISCHE BFMERKUNGEN ZU EURIPIDES’ KYKLOPS. 19 gesprochen hat, anzunehmen, Odysseus habe ein Goldstück aus dem ße- Acvrıov hervorgenommen und dem Silen gezeigt, bedarf kaum der Be- merkung; xovoiov bedeutet ganz dasselbe wie xovoov Vs 138, und dass Silen in Vs 161 Gold erwähnt, rührt nicht daher, weil er das in der Hand des Odysseus gesehen hat, sondern weil er als sicher betrachtet, dass dieser mit Gold bezahlen wolle‘). Der erste Theil von Vs 161 heischt nicht die Annahme, dass Silen gleich noch mehr Wein trinken wolle; die betreffenden Worte beziehen sich auf die Zeit, zu welcher er seine Waare abgeliefert haben wird, und zu dieser unterlässt er es nicht, selbst zu mahnen (Vs 192). Der Kyklop wird gerade in dem Augenblicke, da Silen Schafe und Käse ausgeliefert und den ausbedungenen Wein gefordert hat, sichtbar. Odysseus gewahrt ihn zuerst. Diesem, nicht dem Silen, wie man nach L. Dindorf jetzt meist thut (auch Arnoldt a. a. O. 8. 343), oder gar dem Chor, wie G@. Hermann wollte, ist Vs 193 ebensowohl wie Vs 194 zu geben, so dass die handschriftliche Tradition durchaus das Richtige trifft. Zu dieser Einsicht ist, wie ich hinterdrein sehe, schon L. Spengel gelangt. Er bemerkt in der Zeitschr. Eos I, 1864, $S. 190 sehr passend: »im ersten Moment befällt ihn (den Odysseus) Furcht und Schrecken, aber sogleich fasst er sich und der Geist stellt sich der materiellen Kraft kühn entgegen.«e Dass Odysseus den Kyklopen recht wohl erkennen konnte, hätte von Hermann nicht bezweifelt werden sollen. Spengel bemerkt, jener erkenne diesen »aus seiner Grösse, Gestalt und den Jagd- hunden (Vs 130).« Was aber diese betrifft, so scheint es uns sehr frag- lich, ob sie mit auf die Bühne gebracht sind. Sie konnten hier nur Unbequemlichkeiten verursachen. Nöthig waren sie durchaus nicht. Die Zuschauer konnten sich mehr als einen Grund ihres Zurückbleibens denken. Verlangt man ausser der Keule oder dem Pedum (zö ZU4o», Vs 210) noch eine genauere Andeutung des Umstandes, dass der Kyklop von der Jagd komme, so kann man sich ihn mit einer Tasche für klei- neres Wild ausgestattet denken, wie auch Philoxenos seinen Kyklopen 1) Hatte doch Odysseus das goldreiche Troja mit eingenommen. C2 20 FRIEDRICH WIESELER, mit einer rnoe, freilich für Adyev«, auf die Bühne brachte (Schol. z. Arist. Plut. Vs 298). Thut man das und nimmt man dabei an, dass von dem Wilde etwas zum Vorschein kam, so begegnet man auch einer etwaigen Verwunderung darüber, dass ein Jäger wie der Kyklop keine Beute nach Hause gebracht habe, oder man muss denn annehmen wol- len, dass er die Jagdbeute durch Diener, die er ja hatte, nach Hause bringen lasse, in welchem Falle dann vorausgesetzt werden kann, dass die Hunde bei den Dienern und dem Wilde zurückgeblieben sind, so dass dieser Umstand dafür zeugen kann, dass der Herr auf der Jagd Glück gehabt habe. Was dann die Grösse des Kyklopen betrifft, so ist es damit eine eigenthümliche Sache. Homer und andere Dichter heben dieselbe ganz besonders hervor. Auf den meisten Kunstwerken ist Po- lyphem nur durch den riesigen, ungeschlachten Körperbau ausgezeichnet (Jahn Arch. Beitr. S. 414). Bei Euripides findet sich auch nicht die mindeste Andeutung übermässiger Grösse — der Grund ist leicht zu errathen —, wohl aber besonderer Dicke. Aber auf diese ist noch mit keinem Worte angespielt. Dagegen hat Odysseus kurz vorher von dem Auge in der Mitte gehört (Vs 174), und das genügte allein, um den Kyklopen zu erkennen. Dazu kamen etwa noch die Andeutungen von Wildheit (Vs 125 fg.) und Stupidität (Vs 173), die namentlich an der Maske hervortraten. Auch weiss Odysseus nicht bloss, dass der Kyklop auf die Jagd gegangen ist, sondern auch, dass er am Aetna jagt (Vs 130), dass er also von der Seite herkommen muss, von welcher her er wirklich erscheint, der linken, von der Bühne aus gerechnet. Au- sserdem ist es so gut wie mit Sicherheit anzunehmen, dass Odysseus, während Silen Vs 188 fg. zu ihm spricht, auf der Bühne so steht, dass er dem linken Seiteneingange das Gesicht zugekehrt hat, während der eben aus der Höhle gekommene und die Waare nach rechts hin ablie- fernde Silen jenem Eingange entweder zum Theil oder ganz den Rücken zuwendet. Odysseus, durch Silens Drängen auf rasche Erledigung des Geschäfts noch ganz besonders auf die Möglichkeit der Erscheinung des Kyklopen aufmerksam gemacht, fasst um so mehr die Stelle, von welcher her der Kyklop kommen muss, ins Auge, und so ist er es na- SCENISCHE U. KRITISCHE BEMERKUNGEN ZU EURIPIDES’ KYKLOPS. 21 turgemäss, der ıhn zuerst erblickt. Silen dagegen denkt bei seinen letzten Worten wesentlich nur daran, dass er seinen Wein erhalte. Vor dem Erscheinen des Kyklopen bergen Silen, Odysseus und seine Gefährten sich und die Lämmer und Käse des Kyklopen hinter einem auf der Bühne befindlichen Gegenstande (wenn nicht das dem Kyklopen entwendete Gut gleich anfangs hinter denselben gebracht ist, was ganz zweckmässig war, da der Kyklop alle Augenblicke erscheinen konnte). Was den Odysseus betrifft, so könnte bei ihm dieses Verfahren befremdlich erscheinen nach den Worten, mit denen er unmittelbar vorher Vs 198 fg. den Vorschlag Silens, in die Höhle hineinzufliehen, zurückgewiesen hatte: od dir Ensi Tav usydia y' 1 Tooie orevoı, & Yev£ouscH &V’ avdoa* uvoiov Ö’ öyAov bovywWv üntornv noAldxıs oVv dontdı. AR ei Yavsiv dsl, Kardavovusd euysvos, n Cwrıss wivov 10v Nd00S YE 0WO0OUEV. Allein er mochte bedenken, dass das »Iavsiv dsi« doch noch nicht aus- gemacht sei, dass es noch in Frage stehe, ob der Kyklop bis zu dem augenblicklichen Schlupfwinkel hinkommen und ihn entdecken werde. Dieser konnte sich ja auch bald in die Höhle begeben, und so war er mit den Seinigen gerettet, konnte selbst das, was er begehrt hatte, mit- nehmen. Er ist also bedächtig und klug genug, zunächst sich dem Ky- klopen zu entziehen, zumal da er nicht nöthig hat, den Kampfplatz, die Bühne, zu verlassen. Das ist es aber eben, was er unter keiner Bedingung thun will. Was nun den Gegenstand anbelangt, hinter welchem die Hel- lenen und Silen sich verbergen, so nimmt Schönborn $. 264 an, dass es die »Hürden oder Ställe für das Vieh« gewesen seien, »welche,« wie er $. 261 fg. als ausgemachte Thatsache angiebt, »in der Nähe der Wohnung des Kyklopen lagen (222, 363),« von denen er nur nicht zu sagen vermag, »wie sie aussahen.« Es ist ihm ganz entgan- gen, dass unter &vAıov, aölıs, aüid (Vs 60) nichts Anderes als die Höhle selbst zu verstehen ist, wie namentlich aus Vs 345 und 593 hervorgeht 22 FRIEDRICH WIESELER, (auch bei Homer, Od. IX, 239 und 338, wird die Höhle Polyphems als «vn bezeichnet, s. oben S$. 8, Anm. 1, und die Höhle in Sophokles’ Philoklet heisst &uAıov Vs 19, 954, 1087, 1149). Wir haben schon oben S. 7 bemerkt, dass es sich um einen Vorsprung des Felsens, in wel- chem sich die Höhle befand, handele. Das eben Gesagte wird hin- reichen, um glaublich zu machen, dass derselbe bedeutend war und sich rechts von dem Eingange in die Höhle befand. Die Chorsatyrn werden sich, als die Anderen sich in jenen Schlupf- winkel begaben, von dem der Bühne zunächst liegenden Theile der Thymele nach dem entfernteren zurückgezogen und dort ihre Bakchi- schen Tänze ausgeführt haben, so zwar, dass sie der Bühne den Rücken zukehrten; auch aus dem Grunde, weil es ihnen daran liegen musste, dass es so scheine, als ob sie zu dem, was kurzvorher auf dem Logeion vor sich gegangen war, in keiner Beziehung gestanden hätten. So er- blickt sie der von links auf die Bühne kommende Polyphem und ruft ihnen zunächst zu: &veye, n&gsye, womit er ihnen befiehlt, anzuhalten und das Gesicht ihm zuzukehren, auf ihn zu merken. Unmittelbar nach Vs 493 kommt der Kyklop betrunken aus der Höhle, um sich zu einem Gelage nach seinen Brüdern zu begeben, vgl. Vs 445fg., 451fg., 508fg. Er wird von Silen, der sich natürlich da, wo es zu trinken giebt, nicht von ihm trennen kann, begleitet, der erst Vs 540 in das Gespräch mit eingreift. Dass Odysseus, der sich nach Vs 482 von dem Platz vor der Höhle in dieselbe hineinbegeben hat, zu- gleich mit den beiden erscheine, hat keine Wahrscheinlichkeit. Er will ja den Oelbaumast spitz machen und ins Feuer stecken (Vs 455 fe.), und wird dazu die Abwesenheit des Kyklopen benutzt haben *). Doch musste er das Geschäft rasch abmachen, schon um nicht Verdacht zu erregen, der ihm hätte gefährlich werden können, da sein Weinschlauch für den Kyklopen unentbehrlich war. Es geschieht zwischen Vs 487 und 510. 1) Wie auch bei Homer, Od.IX, 315 fg., nur dass bei ihm der zubereitete Schaft erst unter Mist verborgen wird, und das Anbrennen später während des tiefen Schlafes des Kyklopen unmittelbar vor der Blendung statthat, vgl. Vs 375 fg. CENISCHE U. KRITISCHE BEMERKUNGEN ZU EURIRIDES’ KYKLOPS. 23 Zum Behuf des Gelages ist ein xo@ıno aus der Höhle mitgebracht, vgl. Vs 545, sicherlich nicht jener grosse, zur Aufnahme von Milch bestimmte, worüber Vs 388 fg. die Rede war; noch weniger kann der oxVgos, von dem Vs 556 gesprochen wird, jenes 0xVyos x10000 sein sollen, welches Vs 390 erwähnt wird; es ist vielmehr der Vs A11 fg. 0xVpos und xvAı& genannte Becher, welchen Odysseus mitgebracht hat, vgl. Vs 151. Diesen wird Odysseus bei seinem Weggehen aus der Höhle dem Kyklopen zurückgelassen haben, während er den Schlauch mit sich nahm, vgl. Vs 510. Uebrigens wird auch der xoeme, welcher auf die Bühne gebracht wurde, von nicht eben geringen Dimensionen gewesen sein, und es lässt sich, da der Kyklop ihn sicherlich nicht trug, wohl fragen, ob der schwache und stark angetrunkene Silen (vgl. Vs 432) sich mit dem Herbeischleppen befasste, zumal da ein weiterer Weg beabsichtigt war, und es an Dienern in der Höhle nicht fehlte (s. oben S. 14fg.). Ob diese auch den Becher trugen und das Gefäss zum Einschenken, auf dessen Vorhandensein Vs 556 schliessen lässt, steht dahin. Jenen mag Polyphem selbst behalten, dieses Silen ge- nommen haben. Vs 510 fordert der Kyklop den Odysseus auf, ihm den Schlauch zu geben. Er will ihn offenbar für sich haben, wenn er auch sicherlich annehmen darf, dass Silen gern bereit sein würde, ihm diese Last abzunehmen. Der Aufforderung wird ohne Zweifel augen- blicklich entsprochen. Wenn Odysseus Vs 519 fg. zum Kyklopen sagt: &yw tod Baxzxiov Tovrov roißwv eiw, Öv nusiv Eöwxe 0oı, so nimmt er wohl auf den eben überreichten Weinschlauch Rücksicht, obgleich er allerdings schon vorher dem Kyklopen Wein zu trinken gegeben hat. Nachdem der Kyklop auf den Rath Silens hin sich entschlossen hat, zu bleiben und allein zu trinken, nach Vs 542, wird sich dieser von jenem den Schlauch zum Eingiessen in den Krater und zum Mi- schen haben übergeben lassen. Der Wein: im Schlauch ist &xoarov us’ (Vs 149). Das Wasser (mit dem Silen gewiss nicht zu verschwenderisch umgegangen sein wird) kann aus den 'Tränken genommen sein, selbst 24 FRIEDRICH WIESELER, wenn ausser dem Krater auch ein Gefäss für Wasser mitgebracht war. Es ist also zwischen Vs 542 und Vs544 eine Pause vorauszusetzen. Nach- dem Silen sein Geschäft beendigt hat, fordert er den Kyklopen in Vs 544 auf, sich niederzulegen und zwar auf die Seite. Der Kyklop thut das unverzüglich. Er wird sich auf seine linke Seite gelegt haben, indem er sich auf den linken Arm stützte, schon deshalb, weil er den rechten Arm zur Entgegennahme und Handhabuug des Bechers lieber frei haben wollte als den linken. Odysseus und Silen stehen, jener links vom Kyklopen, dieser (wenigstens nachher) rechts von demselben. Der ge- wählte Platz lag wohl in der Nähe des Einganges zur Höhle; gewiss reichten die Füsse des Kyklopen nicht bis zum Rande des Logeions, vgl. die Worte Silens in Vs 546). Den Augenblick, in welchem der Kyklop sich legt, benutzt Silen, um den Krater, vor welchem der Ky- klop Platz genommen hat, hinter diesen, möglichst nach rechts zu stel- len (Vs 545). Er muss ihn aber auf Befehl des Kyklopen (Vs 547) wieder an die alte Stelle setzen. Nachdem nun der Kyklop sich an Odysseus ge- wendet hat, lässt sich Silen in seinem Streben, demselben nach dem Munde zu reden, zu einigen Worten verleiten, in denen er das Verfahren des- selben gegen den Odysseus lobt (Vs 551)°). Dadurch wird der Kyklop 1) Der Zwischenraum zwischen den Füssen Silens und dem Rande des Lo- geions, in welchem der Krater stand, kann nur ein verhältnissmässig kleiner gewesen sein. So begreift man auch, wie Silen auf die Frage des Kyklopen, warum jener den Krater hinter ihn stelle, die Antwort geben kann, „damit nicht ein Vorüber- gehender ihn umwerfe;“ denn dass in Vs 546 nach dem Cod. B xaraßa«An zu schreiben ist, wie Kirchhoff getban hat, unterliegt keinem Zweifel. Die Lesart x«- tahcßn giebt dem Silen eine geradezu absurde Entschuldigung in den Mund, da das Wegnehmen des Kraters von einer Stelle, die dem Kyklopen und den Anderen vor Augen war, sich viel weniger leicht vornehmen liess, als wenn der Krater hinter dem Rücken des Kyklopen stand. Ueberall ist der Gedanke an ein Wegnehmen unpassend. 2) Wenigstens sollen die Worte von dem Kyklopen so verstanden werden. Im Grunde sind sie ironisch gemeint. — In den Handschriften wird der betreffende Vers dem Odysseus gegeben. Das Richtige erkannte Lenting zu Eurip. Med. p. 94, gegen den Hermann nicht hätte bemerken sollen: non cogitavit Silenum non loqui SCENISCHE U. KRITISCHE BEMERKUNGEN ZU EURIPIDES’ KYKLOPS. 25 auf ıhn aufmerksam, und als er sein Gesicht nach ihm hinwendet, sieht er, dass Silen vom Weine nascht (Vs 552). Dies fällt unmittelbar nach Vs 551. Zwischen Vs 551 und 552 ist also eine entsprechende kurze Pause anzunehmen. Nach Vs 556 wiederum eine kurze Pause zum Einschenken. Unmittelbar nach Vs 557 trank Silen gewiss den Wein nicht, wenn er auch den Becher nach dem Munde hinführte ’). Doch giebt er diesen dem Kyklopen nicht. Dieser soll jenen erst erhalten, wenn er einen Kranz genommen, und Silen etwas gekostet haben wird (Vs 558, 559). Einen Kranz herbeizuschaffen ist dem Kyklopen doch etwas zu unbequem, und da es sich nur um ein bischen Kosten handeln soll, lässt er dieses zu, doch nicht ohne ein Schmollen. Es geschieht von Seiten Silens unmittelbar nach Vs 560. Dann foppt Silen den Ky- klopen weiter. Er fordert ihn auf, um den Trunk zu nehmen, sich den Mund zu wischen?). Nachdem das geschehen, kommt der Kyklop der weiteren Aufforderung, den Ellbogen zu halten, wie es bei dem Trinken anstehe (was Silen gewiss vormacht), nach, worauf Silen ihm sagt, er solle den Becher austrinken, wie er es thue, und selbst den Becher in einem Zuge leert, und zwar nach dem Ausrufe und der Frage des Kyklopen in Vs 565: d, d, ti docosıs, und vor der Antwort Silens: jde&ws Nudouce°). nunc sed bibere. Während des Sprechens geschah das Trinken gewiss nicht, erst nachher, doch kann Silen ausserdem auch schon vorher getrunken haben. 1) In Vs 558 ist also nicht yevowpei T Zu, sondern mit Nauck y* z£ u zu schreiben. 2) Dass nach meiner Ansicht in Vs 561 anowexteov zu schreiben ist, habe ich schon in den Adnot. erit. p. 11 bemerkt. 3) Nauck giebt die betreffenden Worte also: SEI. 9Es vuv 1öv dyaav' sVgVdung, adı Exrus, doneg w Ögdsg nivovra KWO OÜxEn. KY. a a, ü deaosıs; ZEI. ndEws juvouoe. Boissonnade bemerkte zu Vs 564: Antequam poculum ori admoveat, worso w ogd&s zivovıe ait; et epoto subjungit xwonso oVx Zu& (dieses ist die handschriftliche Les- art). Et tam rapide pleno se vasculo proluit, ut vix prius hemistichium ab altero separaverit. In hac celeritate jocus: ut vides, jamque non vides. Diese Auf- fassungsweise hat vielen Beifall gefunden, und sie trifft zum Theil gewiss das Rich- tige. Allein wenn Silen schon vor den ersten Worten etwas trank, so passt das Hhstor.-philolog. Olasse.. XXVII. 5. D 26 FRIEDRICH WIESELER, Da der Kyklop einsieht, dass mit Silen nichts anzufangen ist, so heisst er Odysseus, ihm den Wein einzuschenken (Vs 566)‘). Odysseus macht ge- wiss gleich dazu Anstalt. Vermuthlich befasst er sich mit dem Mischen gar nicht, sondern will ungemischten Wein unmittelbar aus dem Schlauche geben (den Wein im Krater wird Silen ganz ausgetrunken haben). Aber dem Kyklopen dauert doch das Einschenken zu lange. Er mahnt jenen mit erhobener Stimme dazu (Vs 568). Mit Vs 570 bietet Odysseus den Becher dar. Vor Vs 572 hat der Kyklop denselben ausgetrunken. Dann sagt Odysseus zum Kyklopen Vs 573 fg., dass, wenn er zu vielen Speisen vielen Wein geschlürft habe, dieser ihn zum Schlafe bringen werde, wenn er aber etwas weniger als das volle Maass getrunken habe, der Wein ihn austrocknen werde. Diese Worte lassen voraus- setzen, dass Odysseus auch unaufgefordert noch mehr einschenkte, und der Kyklop willig austrank (ebenso wie vorher unmittelbar nach dem Mahle in der Höhle, vgl. Vs 420 fg.), bis letzterer so viel hatte, dass er nicht mehr bei Sinnen war. dogs nivovre nicht genau; trank er aber, während er die Worte wonsge-nivovr« sprach, in Absätzen, etwa in dreien, so trank er nicht &uvori. Fr. Ritschl, der in dem Rhein. Mus. Bd. XXIV (1869), S. 327 fg. unsere Stelle besprochen hat, glaubt mit Recht, dass man mit der sonst von ihm gebilligten Conjeetur Nauck’s: ovxEn, nicht auskommen könne und schreibt deshalb im folgenden Verse: vi dogs; und: ws ndEwg Nuovouca. Man sieht in der That nicht ein, was dadurch gewonnen wird, da auch das deds nach ovx&u nicht passt. Ich glaube, indem ich die in den Adnot. erit. p. 12 vorgeschlagene Aenderung zurücknehme, dass geschrieben war: wonev w ÖE«Y nivovra XWorEeQ 0Vx Evı. Odx Evı ist auch eine leichtere Veränderung als odx&u. Die Worte bedeuten: „wie man mich trinken sehen kann und wie nicht.“ Das duvoni nivsw besteht eben da- ‚ dass der ganze Inhalt des Bechers ohne Athem zu holen auf einmal hinunter- geschluckt wird. 1) Da der Kyklop in den Worten Aa’, w E&&v’, avrös das Object von Aaß nicht angiebt, wird er es dem Odysseus hinreichen. Giesskanne und Becher sind noch in den Händen Silens.. So wird an den Schlauch zu denken sein, welchen Silen, nachdem er einen Theil des Inhalts in den Krater gegossen, dem Kyklopen wieder überlieferte. Dazu passt auch das «dzös besonders gut: „Du selbst, der du den Schlauch zu eigen hattest.“ rin SCENISCHE U. KRITISCHE BEMERKUNGEN ZU EURIPIDES’ KYKLOPS. 27 Am Anfange der Epodos unmittelbar vor Vs 624 kehrt Odysseus, der Vs 607 auf Antrieb des Chors, um sich Silens anzunehmen (Vs 597 fg.), in die Höhle gegangen ist, raschen, aber leisen Schrittes auf den Platz vor derselben zurück. Maron hat dem von dem Chore im zweiten Stasimon Vs 616 geäusserten Wunsche entsprochen: der Kyklop ist in tiefen Schlaf versenkt. Zugleich ist der deAos, welcher Vs 593 erst 06 zenvoö (wenn meine Conjectur das Richtige trifft), Vs 614 fg. Iouzwusvos xountereı eis Onodiev, jetzt dıenvgos xeAws (Vs 631). Es ist die Zeit gekommen, in welcher die Blendung des Kyklopen vorgenom- men werden muss. Das Stasimon ist mit lauter Stimme vom Chor vorgetragen. Odysseus ermahnt ihn zuvörderst zur äussersten Ruhe (V.624 —628). Nachdem der Chorführer in Folge dessen die Choreuten zum Schweigen aufgefordert hat (Vs 629), heisst Odysseus, jetzt den Feuer- brand zu ergreifen (Vs 630 fg.). Dieses Geheiss wird sicherlich erst nach einer Pause geäussert. während welcher Odysseus zum Eingang der Höhle oder in diese zurückkehrte und sich durch Auge und Ohr überzeugte, dass keine Gefahr vom Kyklopen drohe und Alles in Ord- nung sei '). Die Verhandlung zwischen Odysseus und dem Chor von Vs 630—Vs 655 muss mit gedämpfter Stimme geführt worden sein. Nach Vs 655 begiebt sich Odysseus in die Höhle, um die Blendung in Verbindung mit seinen Gefährten vorzunehmen. Nun folgt eine et- was längere Pause, bis zu dem Augenblicke, da der erste Stoss des Feuerbrandes in das Auge des Kyklopen stattgehabt hat”). Der Chor 1) Nur wenn man annimmt, dass Odysseus die Satyrn noch einmal allein lassen sollte, lässt sich die Aufforderung des Chorführers zum Stillschweigen genügend erklären. Dass syaner in Vs 629 als Conjunctiv zu betrachten ist, liegt zu Tage, da der Sprechende sich mit einschliesst. — Die augenblickliche Entfernung des Odysseus, nachdem derselbe sich versichert hat, dass die Satyrn sich ruhig verhalten werden, dient wesentlich dazu, darauf hinzudeuten, mit welcher ängstlichen Sorgfalt er sein Unternehmen zu betreiben für nöthig hält. Sie befördert die Spannung der Zuschauer, kann dagegen auf die Satyrn nicht eben ermuthigend wirken. 2) Die Pause ist darnach zu bemessen, dass Odysseus in die Höhle hineingehen und die Vorkehrungen treffen muss, die zur Ausführung der Blendung noch nöthig 1019) 28 FRIEDRICH WIESELER, wird sicherlich das Lied von Vs 655 an, welches auf das Gehörtwerden im Innern der Höhle berechnet ist, also laut vorgetragen wurde, nicht früher haben erschallen lassen. War ihm doch auch von Odysseus selbst verboten, vor der Blendung Geräusch zu machen (Vs 627 fg.). Da die im Innern der Höhle vor sich gehende Handlung der Blendung von aussen nicht zu sehen war, so lässt sich vermuthen, dass ein Zi- schen im Innern (vgl. Homer, Od. IX, 390 fg.), welches ja leicht her- gestellt werden konnte (die passendste Weise ist bei Homer Vs 391 fg. angedeutet), den ersten Stoss anzeigte. Der Ausruf des Kyklopen in Vs 663 lässt sich erst nach voll- brachter Blendung hören, vgl. Homer, Od. IX, 395. Doch wird Vs 663 und auch Vs 665 von dem Kyklopen noch in- nerhalb der Höhle gesprochen. Der dazwischen liegende Vs 664: xulos y’ 6 nendv* weine uoı 10V’ & Kuriwwy, ist in den Handschriften dem Chore gegeben. Wenn Arnoldt S. 307 annimmt, er sei von dem Chorführer so gesprochen, dass ihn der Kyklop nicht hören konnte und sollte, so wird ihm schwerlich Jemand beistimmen. Hatte doch der Chor sich nicht gescheut, das Lied in Vs 656 fg. so laut vorzutragen, dass es auch vom Kyklopen gehört werden musste. Man sieht überall nicht ein, warum der Vers gesprochen wäre, wenn nicht zur Verhöhnung des Kyklopen. Nach der Blendung zeigen die Satyın auch nicht die mindeste Scheu vor ihm‘). Sie suchen vielmehr jetzt ihr Müthchen zu kühlen. Indessen scheint es uns mehr als frag- waren. Nimmt man die Sache genau, so wird man zugeben müssen, dass die (doch als unerwartet zu betrachtende) Nichtbetheiligung der Satyın einigen Aufschub ver- ursachen konnte, wenn auch ein Losen wie bei Homer, Od. IX, 331 fg. nicht vorauszusetzen ist. Andererseits war aber möglichste Eile geboten. 1) Man glaube ja nicht, dass das erheuchelte Nichtwissen des Chors in Vs 669 fg. darauf begründet sei, dass jener doch noch Furcht vor dem Kyklopen hege, sich ihm gegenüber den Rücken decken wolle. Es beruht auf der unverschämtesten Frechheit, ist der schnödeste Hohn. Das zeigt auch das Folgende, wo die Satyrn es so weit treiben, dass selbst der dumme Kyklop in allem seinen Elend die Ver- spottung gewahrt. SCENISCHE U. KRITISCHE BEMERKUNGEN ZU EURIPIDES’ KYKLOPS. 29 lich, dass Vs 664 dem Chor gehöre. Die Worte des Kyklopen in Vs 666 fg.: EAN ovu un yüymıe Tisd’ EEw netong Xeioovres, Evdov Ovreg’ (wenn das vorletzte Wort für das handschriftliche ovdiv von uns in den Adn. crit. p. 14 richtig hergestellt ist) sind offenbar an Odysseus und des- sen Genossen gerichtet. Schon deswegen hat es Wahrscheinlichkeit, dass Vs 664 dem Odysseus zuzuschreiben ist. Auch in anderer Bezie- hung passt Vs 664 besser für Odysseus als für den Chor. Dieser be- fasst sich, wie auch Arnoldt fühlte, mit der Verhöhnung des Kyklopen erst von Vs 669 an, und zwar in einer Ausdehnung, die es wenig glaub- lich macht, dass er schon jetzt denselben Ton angeschlagen habe. Zu- dem thut der Chor Vs 669 fg. ganz so, als wisse er von der Blendung des Kyklopen nichts. Das passt nicht wohl, wenn er schon vorher die Worte in Vs 664 an den Kyklopen gerichtet hatte. Giebt man sie dem Odysseus, so bezieht sich das vßoiouede des Kyklopen in Vs 665 darauf, dass Odysseus es wagt. diesen nach vollbrachter 'That noch zu verspotten und zwar in seiner unmittelbaren Nähe. Das passt aber viel besser, als wenn man das ößeiousde nur auf die Blendung bezieht und entsprechend das SAuieuer. In Vs 664 ist das weine wor, wobei der Nachdruck auf u£Ane liegt, geradezu unerträglich. Ich habe deshalb früher z0vd’ @ö, KöxiAwy geschrieben. Später habe ich eingesehen, dass ohne alle Veränderung w&Ein’ Ewoi zu verbessern ist. Der Ausruf des Kyklopen in Vs 663 ist an keine bestimmte Person gerichtet. Für Odysseus ist die Klage des Kyklopen ein seine That feiernder Sieges- gesang. Billigt man unsere Ansicht über Vs 664, so schliesst der Kyklop Vs 667 aus der Stimme des Odysseus, dass dieser mit den Seinigen die Höhle nicht verlassen hat‘). Das sollen sie auch nach der Intention des Dich- ters gewiss nicht gethan haben. Sie liefen dabei mehr Gefahr als wenn sie fürerst drinnen blieben. War ihnen doch ausserdem zuerst durch 1) Die Worte &vdov övıss bedeuten dann „da ihr darin seid.“ 30 FRIEDRICH WIESELER, Silen (Vs 197). nachher durch Autopsie bekannt geworden, dass die Höhle viele Schlupfwinkel bot. Ihr Entkommen aus dieser, unmittelbar nach dem Gelingen ihres Attentats auf den Kyklopen, würde ausserdem dem dramatischen Effect im Folgenden sehr geschadet haben. Nach Vs 668 stellt sich Polyphem in dem Eingange der Höhle oder unmittelbar vor demselben auf‘), und zwar so, dass er seine Vor- derseite dem Inneren der Höhle zukehrt, wobei er inzwischen den Kopf dann und wann nach den mit ihm sprechenden Satyrn zurück- wenden mag. Arnoldt hat S. 307 fg. mit der grössten Wahrscheinlich- keit dargethan, dass die Worte des Chors von Vs 669 an unter die einzelnen Choreuten zu vertheilen sind’). Vs 679 äussert der Kyklop, 1) Von einem „herausstürzenden* Kyklopen (Arnoldt S. 307) kann nicht die Rede sein. 2) Arnoldt nimmt an, dass alle einzelnen Sätze des Chors bis 688 inel. von verschiedenen Personen gesprochen werden. Dagegen scheint aber doch Vs 685 (s. die folgende Anm.) zu sprechen. Das A&yo» kann doch nur dem angehören, wel- chen der Kyklop mit seinem eözes meinte, also dem, welcher die Worte xas oe die- gysvyovosı sprach. Giebt man alle Worte von Vs 684 an einer Person (wie das durchaus ceonsequent ist, wenn man die Worte des Chors in Vs 684 und 685 nicht unter zwei Personen zertheilt), so kommen zwölf Choreuten zu Tage. Die zuletzt und das Meiste sprechende Person wird der Chorführer sein. — Für das Lied Vs 656 fg., welches Arnoldt S. 307 unter vier Protostaten mit Ausschluss des Chorfüh- rers vertheilt, lässt sich nach dem Obigen mit viel grösserem Scheine ein Vortrag durch diesen und drei Protostaten annehmen. — Auch der von Arnoldt S. 305 fg. vorgetragenen Ansicht, nach welcher von Vs 655 bis 641 inel. vier Protostaten sprechen sollen, kann ich nicht beistimmen. Ich finde nur die Sprecher für zwei Abthei- lungen angezeigt, von welchen die eine ferner von dem Eingang in die Höhle steht als die andere. Die Worte zei z& y’ öuuera u.s. w. in Vs 640 fg. einer besonderen Person zu geben, verbietet, mein’ ich, das x@t am Anfang in Verbindung mit dem Umstande, dass juov nicht weiter nach vorn gestellt ist. Wie Arnoldt dazu kommen konnte, Vs 635 u. 636 nur dem Protostaten des einen Flügelzygons zuzuschreiben, ist unbe- greiflich, da die Behauptung doch ebensogut von dem anderen Flügelzygon gilt, und dessen Protostat es schwerlich unterlassen haben würde, für sich und seine Leute dieselbe Entschuldigung in Anspruch zu nehmen, etwa mit Hinzufügung einer wei- teren Ausflucht. Auch die andere von Arnoldt für seine Ansicht vorgebrachte Be- SCENISCHE U. KRITISCHE BEMERKUNGEN ZU EURIPIDES’ KYKLOPS. 31 da immer noch Niemand aus der Höhle in seinen Bereich gekommen ist, was nach seiner Meinung doch der Fall sein müsste, die Frage, ob Odysseus und seine Gefährten entwischt seien oder noch innerhalb seiner merkung, dass „die beiden gleichen Ausflüchte, welche eine plötzliche Lähmung der Beine vorschützen, auf zwei correspondirende Parastaten fallen,“ will nichts besagen. Ich kann nur finden, dass sich zwei Sprecher in Ausflüchten zu überbieten suchen. Auf die Bemerkung des einen, dass sie kürzlich lahm geworden seien, erwiedert der andere, dass sie schon vorlängst durch das Stehen von Fusskrämpfen be- fallen seien (die Worte: odx 0ö0’ 2& örov, werden freilich gewöhnlich, aber sicherlich mit Unrecht, gedeutet: „ich weiss nieht woher, aus welchem Grunde“). Da jetzt die weiter von der Thür Abstehenden im Vorsprung sind, indem sie diesen Umstand voraushaben, fügt der Sprecher der angeblich Lahmgewordenen, an dem jetzt die Reihe zu reden ist, noch einen Grund der Unfähigkeit hinzu, um sicher in dem edlen Wettstreite über die grössere Untüchtigkeit den Sieg davon zu tragen, worauf denn Odysseus weitere Lügen, die zunächst von der anderen Partei zu erwarten wären, abschneidet. Ich vermuthe, dass die Worte in Vs 640 fg. dem Sprecher der Abtheilung gehören, in dessen Namen Vs 637 gesprochen wird. Diese Abtheilungen halte ich aber auch nicht für Halbehöre, sondern für den hintersten und den vor- dersten Stoichos, für welche die betreffenden Protostaten das Wort führen. Der Chorführer, welchem ohne allen Zweifel Vs 629, Vs 632 fg., Vs 643 fg., Vs 654 fg. zufallen, vertritt zugleich die Stelle des Protostaten des mittleren Stoichos. — Auch die anapästischen Systeme von Vs 483 an dürften der Annahme von zwölf Choreuten günstiger sein als der von fünfzehn. Arnoldt giebt S. 309 fg. alle Anapästen dem Chorführer allein, weil „bei einem Chore zu 15 Personen“ dieser sonst „allein ge- schwiegen haben“ würde, „während die Halbehöre und deren Anführer, d. h. der ganze übrige Chor, beschäftigt waren.“ Aber vor Vs 487 findet sich in Hand- schriften ausdrücklich beigeschrieben: Hu., und es hat auch an sich keine Wahr- scheinlichkeit, dass die Verse 487—491 derselben Person zuzuschreiben seien, welche Vs 483—486 reeitirte. Allerdings kann der Chorführer nicht leer ausgehen, er betheiligt sich aber als Führer des einen Halbehors. Wir geben ihm Vs 485— 486 und Vs 492—494, dem Führer des anderen Halbehors aber die unterbrechenden Worte in Vs 487—491. In der Schrift über das Satyrspiel (vgl. namentlich S. 30 —40) habe ich, wie ich denke, mit einer Wahrscheinlichkeit, wie sie in solchen Dingen überall erreichbar ist, dargethan, dass in dem Satyrdrama, auf welches das in den Denkmälern des Bühnenwesens Taf. VI, 1 abgebildete Vasenbild sich bezieht, zwölf Choreuten auftraten. 32 FRIEDRICH WIESELER, Wohnung weilten. Das nimmt einer der Choreuten wahr, um ihm vor- zulügen, dass jenes der Fall sei, Vs 680 (s. die nächste Anm.): die Flücht- linge hätten den verbergenden Felsen erreicht und ständen da, worauf er denn von einem anderen auf seine weitere Frage hört, dass sie zu seiner Rechten und, bei wiederholter Frage, wiederum von einem an- deren, dass sie dicht am Felsen ständen. Indem der Kyklop dann auf den vorspringenden Felsen zustürzt, zerstösst er sich an demselben den Schädel. Darüber klagend muss er hören, dass die Flüchtlinge ihm entwischen. Da er das in Abrede stellt, indem er bemerkt‘, dass jene nicht an dem vorspringenden Felsen und nach seiner Rechten hin ent- wischen 1); vernimmt er. dass sie ihn nach links hin umgehen, worauf 1) Die betreffenden Worte Vs 684—686 inel. sind sicherlich in Vs 685 nicht fehlerfrei: Nauck hält selbst Vs 686 für verderbt. Kirchhoff giebt sie nach den Handschriften, abgesehen von der Interpunction, also: XO: xai os du@gysvyovoi yes. KY. ov md’; ensi wid’ eines. XO. oVÜ- zavın Akyw. KY. nn yao; XO. negieyovoiv oe nQÖG TEgIOLEge. Ebenso G. Hermann, nur dass er hinter ds@ysvyovoi ye ein Fragezeichen setzt, hinter od ıijd' in Vs 685 ein Komma und ebenda ev zavın ohne Kolon dazwischen schreibt. Das Erste und das Letzte ist gewiss unpassend. Was das Zweite anbetrifft, so giebt die Kirchhoff’sche Interpunction wesentlich denselben Sinn, wie die Hermann’ sche -— denn zu der Frage „nicht hier?“ ergänzt man von selbst: wo das diawsvysv nicht statt hat —, und bietet wohl noch den Vorzug, dass der Satz mit Zre sich naturgemässer anschliesst als bei der Hermann’schen. Hermann interpretirt: non istie sunt, nam istic dicebas esse. Aber zu ou zjde, mag man nun eine Frage an- nehmen oder nicht, ist offenbar zu ergänzen: dıeyevyovoı. Zu Enei ınd’ eines müsste man, um einen genügenden Sinn zu erhalten, aus Vs 680 fg. ergänzen: ads Eora- vaı. Diese Ergänzung wäre aber doch wohl zu hart. Zudem erregt &nei an sich Bedenken. Ich würde inzwischen kaum einen Verbesserungsvorschlag wagen, wenn sich nicht ein solcher ohne jegliche Buchstabenveränderung darböte: 0v nd’ En’, ei ıjd’ sinec. Mit den Worten er zijds meint der Kyklop zyv newav Erujkvye, bei welcher er steht. Zu den unmittelbar folgenden se — eines ist zu ergänzen: auzods dıegysvysw. Der Chor bemerkt dazu: „nein, das sagte ich nicht.“ Trifft diese Her- stellung das Richtige, so empfiehlt es sich besonders, in Vs 584 zu schreiben: dıe- yevyovaı ci, „da, dort.“ Sm Du Eu um SCENISCHE U. KRITISCHE BEMERKUNGEN ZU EURIPIDES’ KYKLOPS 33 der Kyklop sich natürlich nach dieser Seite hinwendet und während dessen hört, dass die Flüchtlinge nicht mehr um ihn herumgehen, son- dern der vermeintliche Utis vor ihm stehe. Die Lügen der Satyın in Vs 680 fg. und 682 bezwecken hauptsächlich, den Kyklopen von dem Ein- gange der Höhle wegzubringen. Nach seiner Rechten hin (also nach der Seite des Felsens links von dem Eingange) muss er gewiesen wer- den, weil die Flüchtlinge die Richtung nach seiner Linken hin (nach rechts. von der Bühne ausgerechnet) einzuschlagen haben, um zu dem Schiffe hinzugelangen. Die Worte zei og dıaysvyovoı werden sicherlich erst gesprochen. nachdem Odysseus mit seinen Genossen in die Nähe des rechten Seiteneinganges zur Bühne gelangt ist. Dort stehen blei- bend blickt Odysseus nach dem Kyklopen hin. der, indem er sich bei oder nach Vs 687 von dem Felsen ab nach seiner Linken hinwendet, in dem Augenblicke, da er sein Gesicht der rechten Seite der Bühne zu- kehrt. allerdings den Odysseus vor sich hat, aber nicht in der Nähe, sondern in der Ferne. was ihm darauf Odysseus selbst sagt (Vs 689 fg.): wmAov o&Fev yviaxcicı yoovow ou "Odvooews Tode. Die Worte guiazxeicı yeovo® deuten auf keine besondere Vorkehrung zum Schutz. Das sorgsame Bewachen besteht darin, dass Odysseus darauf achtet, dass der Kyklop nicht in seine unmittelbare Nähe komme. Sollte dieses etwa geschehen, so kann er sich ja, da ihm der Ausgang offen steht. dem Blinden leicht entziehen. Er darf diesem selbst sagen, dass er seinen Weg nach dem Gestade hin nehmen werde, ohne auf diesem seinem Wege etwas von ihm befürchten zu müssen. Für die Rache- nahme bleibt dem Kyklopen nur eine Weise, nämlich die aus Homer bekannte. dass er auf einem Pfade, den er finden kann, zu der Höhe hinter der Höhle hinaufschreitet und von dort aus das Schiff, dessen Stelle er ja nach dem Gehör ermessen kann, zertrümmert, und mit ihm Odys- seus’ Begleiter. Die Drohung des Kyklopen, dieses thun zu wollen!), 1) Die in Vs 704 fg. mit den freilich so noch nicht ganz hergestellten Worten: erıei 0E 1E040’ anopomkas nergas avroicı ovvvevracı ovvreido Bakuv, Histor.-philolog. Class. XXVIl. 5. E 34 FRIEDRICH WIESELER, macht nicht einmal auf die sonst feigen Satyrn einen Eindruck, nicht weil sie meinen, dass Polyphem dieselbe nicht ausführen werde, son- kurz ausgesprochene Drohung Polyphems muss, nachdem dieser selbst vorher gesagt hat (Vs 698 fg.): xal 08 TOU dieag Öpeksv avnı ıovd' EIEONIDOE, nohöv IaAdoon Koovov Evammooduevov. um so mehr auffallen, als der Kyklop unmittelbar vor diesen Worten Vs 696 fg. be- merkt hatte, dass der eine ihn betreffende Theil des Orakels wirklich eingetroffen sei. Wollte Euripides wirklich, dass man sich denken solle, das wilde Ungethüm werde durch die folgenden Worte des Odysseus zu einer solchen Wuth angeflammt, dass es sich zu einem Schritt entschliesst, durch welchen freilich der Drang nach per- sönlicher Rachenahme befriedigt, aber der eigentliche Zweck wenigstens hinsicht- lich der Hauptsache, der Tödtung des Odysseus, nicht erreicht werden wird? Homer erwähnt Od. IX, 507 fg. als Inhalt der Weissagung des TrAswog Ev- gvuldns, öG mavroovvny Ex2xacıo, nur die Blendung Polyphems durch Odysseus; den anderen Theil dessen, was bei Euripides als Weissagung angeführt wird, giebt er dem Kyklopen mit folgenden Worten (Od. IX, 528 fg.): Kiv9ı, Hoosidoov yaıjoys zvavoyalte* Ei ETEOV YE 005 ein, NaTmE 0’ Euög züxenı elvaı, dös un ’Odvooje nmiolınogdıov oixad’ intodeı. Iviov Acsoıso, TIeun Evı olxi Eyovae.) AAN Ei 08 molo’ Eow yihovg T iö8ev, ar indosaı 0ix0v Eüxuiusvov zal Env Es nnaroida yalav' öwE xaxws 21901, OAkoas Enno rravrag Eraigovg, vos En’ dhkoroing, sig0 Ö’ Ev nijnare oiaw. Danach erscheint der Versuch Polyphems, das Schiff des Odysseus zu zertrümmern, als etwas durchaus nicht Auffallendes. Aber auch bei Euripides will der Kyklop gewiss nur bewirken, dass Odysseus xaxos 24901, 6A&oas do navıns Ereigovs, vnög Er’ aAkoroins, er will nur das Schiff vernichten und mit ihm die Gefährten, nicht Odysseus selbst tödten. Sicherlich ist oe in Vs 704 verderbt. Man hat zu schrei- ben: ogye d. i. adımv. Vs 702 fg. sagt Odysseus: ve 0%W0oG 700 'mı novıov IixeAov Es 1’ Eumv nrargav. Auf den Umstand, dass der Kyklop nicht einmal jenes erreichen werde, deuten die Schlussworte des Chors, und insofern gelten dieselben auch für die Zuschauer. SCENISCHE U. KRITISCHE BEMERKUNGEN ZU EURIPIDES’ KYKLOPS 35 e dern weil sie voraussetzen, dass jener seinen Zweck nicht erreichen werde. Sie erklären am Schlusse, dass sie jetzt mit Odysseus zu Schiffe gehen und künftig dem Dionysos dienen werden'). Diese Firklärung wird nicht bloss für die Zuschauer gegeben; sie wird zunächst an den Polyphem gerichtet, der durch dieselbe in doppelter Weise getroffen werden musste. Daher wird auch anzunehmen sein, dass während die beiden letzten Verse gesprochen werden, der Kyklop noch auf der Bühne ist. Auch Odysseus ist nicht unmittelbar nach seinen letzten Worten mit seinen Gefährten abgegangen. Erwähnen doch die Satyrn noch in ihren Schlussworten zoüd’ Odvoosws. Wurde nach diesen die Bühne durch den Vorhang den Augen der Zuschauer entzogen, so entfernten sich vor diesen höchstens nur die Chorsatyrn aus dem Theater, indem sie, gewiss einen Augenblick frü- her als jenes geschah, unmittelbar aus der Orchestra den Weg nach dem Schiffe des Odysseus hin einschlugen. Inzwischen steht nicht ein- mal das sicher; ja ich für mein Theil hege die Ueberzeugung, dass der Chor aus der Orchestra auf die Bühne hinaufstieg, um sich an Odys- seus und die Uebrigen, welche mit dessen Schiffe abfahren sollen, an- zuschliessen. Ich will keinen besonderen Nachdruck darauf legen, dass Odysseus Vs 466 fg. ausdrücklich sagt, er werde den Chor und dessen Freunde und Silen ins Schiff bringen. Noch mehr ist jedenfalls darauf zu geben, dass der Chor in der That etwas voreilig handelte, wenn er ohne von Odysseus oder einem von dessen Gefährten geleitet zu sein, sich nach dem Schiffe hinbegab, da er ja der bei diesem zurückgelas- senen Mannschaft ganz unbekannt war und Gefahr laufen musste, von ihr nicht aufgenommen zu werden’). 1) Ich glaube, dass in Vs 703 geschrieben war: 7ueis d&, vov veürai ys ovd’ ’Odvoosag Övrss, u. 8. W., Vgl. „Verbesserungsvers. z. Eur. Kykl.“ am Ende. 2) Am Schlusse von Sophokles’ Philoktet braucht man, trotzdem dass der Chor sagt: ywo@uev dn mavıss doAleis, nicht anzunehmen, dass dieser auf die Bühne hin- aufsteige, um von derselben zugleich mit Neoptolemos und Philoktetes nach dem Schiffe hin abzugehen. Freilich wurde auch hier gewiss Gebrauch vom Vorhange gemacht, aber erst, nachdem die Bühnenpersonen vor den Augen der Zuschauer 36 FRIEDERICH WIESELER, Dass aber von dem Vorhange Gebrauch gemacht wurde, halten wir für ganz unzweifelhaft. Von Silen verlautet seit Vs 597 fg. (in welcher. Stelle die Zu- schauer erfahren. dass er hinter der Bühne durch den Kyklopen nicht gemissbraucht werden werde) kein Wort. Nach Vs 559 ist er von dem Kyklopen in die Höhle geschleppt. Dass er nach der Blendung des- selben mit Odysseus aus der Höhle kommt. um auch zu entrinnen, hat durchaus keine Wahrscheinlichkeit. Wäre er bei den Flüchtigen, so würde er wohl erwähnt werden. Fr hat auch keine Ursache sich aus dem Staube zu machen, so lange ein Fluchtversuch noch Gefahr bringt, da er sich ja an dem Unternehmen gegen den Kyklopen nicht durch die That betheiligt hat. Dass er im Herzen gern von dem Kyklopen loskäme {vgl. Vs 432. welche Stelle auch für Silens Verhalten bei die- ser Angelegenheit beachtenswerth ist), kann dagegen nicht in Betracht kommen. Das Zuschauerpublicum hat in den an den Chor gerichteten (oben 8. 15 fg.. Anm. 2 besprochenen) Worten Vs 466fg. von Odysseus ge- hört. dass er nicht allein jenen und seine »Freunde«, sondern auch »den Greis« in sein Schiff bringen werde. Er muss erwarten. dass Odysseus sein Versprechen erfülle Odysseus durfte vor den Augen der Zu- schauer den Platz nicht verlassen, ohne Silen und die »Freunde« mit- abgegangen waren. Die Handlung ist vollständig geschlossen. Der Vorhang hatte nur den äusserlichen Zweck , die Decorationen zu entfernen und neue für das fol- gende Drama anzubringen. Anders und dem vorliegenden Falle entsprechender verhielt es sich nach meiner Ueberzeugung bei der Aufführung von Aeschylos’ ge- fesseltem Prometheus. Ich kann nicht wohl glauben, dass am Schlusse dieses Dra- mas Prometheus mit einem Theile des Felsens, an welchem er angeschmiedet war, in die Tiefe, den Kaum unterhalb des Logeions, hinabstürzte (ganz abgesehen von der Frage, ob jener durch eine Puppe dargestellt wurde oder nicht); auch nicht, dass die Okeaniden auf der Thymele betäubt zu Boden sanken und dann, nachdem sie sich erholt, aus dieser abzogen. Letztere waren gewiss vor den Schlussworten Prometheus’ auf die Bühne gegangen, um mit diesem das vom Schicksal bestimmte zu erleiden. Nachdem Prometheus das letzte Wort gesprochen, wurde die Bühne durch den Vorbang verdeckt. Dann vernahm man einen starken Donnerschlag und ein Gekrach, welches den Sturz in die Tiefe andeutete. SCENISCHE U. KRITISCHE BEMERKUNGEN ZU EURIPIDES’ KYKLOPS. 37 zunehmen. Fin Anderes ist es, wenn durch den Gebrauch des Vor- hangs die Handlung vor den Augen der Zuschauer geschlossen wurde. Dann konnten diese nach Belieben annehmen, wie Silen und die »Freunde« aus der Höhle gekommen seien. Auch hinsichtlich des Abgehens des Kyklopen hilft die Annahme eines Vorhangs aus der Noth. Die Zuschauer konnten, so lange als ihnen der Blick auf die Hinterwand der Bühne frei blieb, mit Recht er- warten, dass jener, nachdem er die Höhle durchschritten, wieder an dem Felsberg hinter derselben zum Vorschein kommen werde, der ja in den Decorationen dargestellt war. Wer wird aber glauben, dass das geschehen sei? Wenn man nicht leugnen kann, dass im Kyklops wie in den Eu- ripideischen Tragödien — um zunächst nur von diesen zu reden — in Betreff der Decorationen, des Costüms und der Handlung, das Streben nach Illusion ganz entschieden zu Tage tritt, so wird man dasselbe doch auch in solchen Dingen, wie die eben berührten, nicht in Abrede stellen dürfen. Dabei ist auch der Umstand zu beachten, dass der Ky- klops ohne Zweifel im Zusammenhange mit Tragödien, nach denselben, aufgeführt wurde und dass er zu denjenigen Stücken gehört, hinsicht- lich deren es keinem Zweifel unterliegen kann, dass die Herstellung der Hauptdecoration nicht bloss durch Malerei bewerkstelligt sein konnte, so dass die Scenenveränderung leicht und rasch ausführbar gewesen wäre‘). 1) Es ist nicht meine Absicht, an dieser Stelle weiter auf die Nothwendigkeit der Annahme eines Vorhanges für die altgriechische Bühne einzugehen. Doch kann ich nicht umhin, darauf aufmerksam zu machen, zu welchen seltsamen Annahmen die Gegner des Vorhangs ihre Zuflucht nehmen müssen, indem ich auf Schönborn a. a. 0. S. 150 und 241 verweise; und doch ist dieser deshalb noch zu loben, dass er meinte, für Fälle wie die von ihm S. 150 signalisirten bedürfe es der Annahme des Gebrauches einer besonderen Maschine, während Andere sich nicht scheuen anzuneh- men, dass in den betreffenden Fällen jedweder Illusion gespottet sei. Der von Schönborn S. 241 behandelte Fall gehört übrigens nicht hieher, denn dass in den Troades Troja nicht in den Decorationen vor der Hinterwand der Bühne dargestellt war und der Brand nicht vor den Augen der Zuschauer statthatte, kann keinem Zweifel unterliegen. Histor.-philolog. Olasse. XXVL. 5. F : Druckfehler. . 8.7, Z.13 schreibe: Aeßdviec, Z. 16: moregos. 8.8, Anm. 1, Z. 11 tilge „das“. ABHANDLUNGEN DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN E ZU GÖTTINGEN. ACHTUNDZWANZIGSTER BAND VOM JAHRE 1881. MIT- VIER TAFELN ABBILDUNGEN. GÖTTINGEN, IN DER DIETERICHSCHEN BUCHHANDLUNG. 1882. G 0) ttin u Univ. og Buchdruckerei W. : Ka {a 2 + R ® estner) ) Inhalt -——— Vorrede und Mitglieder - Verzeichniss. Physikalische Classe. E. Ehlers, Beiträge zur Kenntnis des Gorilla und Chimpanse. H. Graf zu Solms- Laubach, Die Herkunft, Domestication und Verbrei- tung des gewöhnlichen Feigenbaums (Ficus Carica L.). Historisch-philologische Classe. P. de Lagarde, Iohannis Euchaitorum metropolitae quae in codice vati- cano graeco 676 supersunt. I. Gedichte und briefe. II. Reden. F. Wüstenfeld, Die. Geschichtschreiber der Araber und ihre Werke. 1. und 2. Abtheilung. b* x Kay | Worrede. Die in den Sitzungen der Königl. Gesellschaft der Wissen- schaften während der zweiten Hälfte des Jahres 1881 gehaltenen Vorträge sind theils in gegenwärtigem 28. Band der Abhand- lungen, theils in den Nachrichten von 1881 enthalten. Sie sind folgende: Am 2. Juli. Am 6. August. Am 16. Novbr. Am 3. Decbr. Enneper, Bemerkungen über einige Transformationen von Flächen. (S. Nachr. S. 305.) Wüstenfeld, die Geschichtschreiber der Araber und ihre Werke. (8. Abhandl. Bd. XX VII.) Wieseler, Ueber die Biehlersche Gemmensammlung. Boedeker, Ueber das Lycopodin. (Nachr. S. 337.) Wüstenfeld, die Geschichtschreiber der Araber und ihre Werke. Abth. 2. (Abhandl. Bd. XXVI.) Pauli, Noch einmal über das Rechnungsbuch zur zweiten Kreuzfahrt des Grafen Heinrich von Derby, nachmaligen Königs Heinrich IV. von England. (Nachr. S. 345.) de Lagarde, lohannis Euchaitorum metropolitae quae in codice vaticano graeco 676 supersunt. II. (Abhandl. Bd. XX VII.) Derselbe, Zur Nachricht. (Nachr. S. 357.) Schering, Ueber Geschenke des Princ. Boncompagni an Gauss Bibliothek. i Graf zu Solms-Laubach, die Herkunft, Domestication und VI VORREDE. Verbreitung des gewöhnlichen Feigenbaums (Fieus Ca- rica).. (Abhandl. Bd. XXVIII) Pauli, Joan Robethon und die T'hronfolge des braunschwei- gisch-lüneburgischen Hauses in England. (Nachr. S. 409.) de Lagarde, Ueber die semitischen Namen des Feigen- baums und der Feige. (Nachr. S. 368.) K. Schering, Beobachtungen im magnetischen Observa- torium. (Vorgelegt von F. Schering.) Jahresbericht des Secretairs. Für die auf den November d. J. von der physikalischen Classe gestellte Preisaufgabe über die Entwicklungsvorgänge bei den Echinodermen, ist eine Arbeit mit dem Motto „sunt denique fines“ rechtzeitig und mit Beobachtung der vorgeschriebenen Be- dingungen eingegangen. Es ist ein Manuscript von 186 Seiten 4° begleitet von 11 zum Theil farbig ausgeführten Tafeln. In der Arbeit ist der Versuch gemacht, die Lösung der Aufgabe in der Weise zu geben, dass die Entwicklung einer characteristischen Art beobachtet und dargestellt wurde Gewählt ist dazu mit gutem Vorbedacht die Asterina gibbosa (Forb.) und hieran die Entwicklung vom frisch abgelegten Ei bis zum 7 Wochen alten, die Sternform besitzenden Thiere untersucht. Das gesteckte Ziel ist insofern nicht erreicht, als in der Aufgabe gefordert wurde, dass in diesem Falle die Anlage sämmt- licher Organsysteme des ausgebildeten Thieres dargestellt werden sollte, und in der Arbeit die Anlage des Geschlechtsapparats nicht behandelt wird: die Untersuchung musste abgebrochen wer- den, ehe die jungen Thiere die Anlage der Genitalorgane erken- nen liessen. Auch das ist zu bemerken, dass bei der Bespre- chung der Anlage des Blutgefässsystemes die perihaemalen Räume nicht erwähnt werden, und mithin nicht zu ersehen ist, welche VORREDE. VI Auffassung etwa der Verfasser der Arbeit von diesen Räumen gewonnen hat. — Dass über das Auftreten von Pollbläschen ım Beginn der Entwicklung Nichts mitgetheilt, der Aufbau des Larvenleibes aus den Embryonalzellen nicht in allen Einzelheiten verfolgt wurde, giebt zu einer Ausstellung keine Veranlassung, da dieser Theil der Entwicklungsgeschichte bei der Stellung der Aufgabe nicht gefordert war; dass der Verfasser ihn mit heran- gezogen und bearbeitet hat, ist um so dankenswerther, als damit die continuirliche Entwicklung des untersuchten Seesternes vor- geführt wird. — Die Vorgänge, durch welche in einer Meta- morphose der radiäre Leib der Asterina sich aufbaut, die Organe sich entwickeln, ist klar und anschaulich beschrieben, und mit gut gewählten bildlichen Darstellungen erläutert. Ein sorgfältiges Eingehen auf die Arbeiten früherer Autoren, eine kritische Zu- sammenstellung dessen, was von der Entwicklungsgeschichte an- derer Echinodermen bekannt war, mit dem neu Beobachteten, und das Bestreben aus der Fülle der Einzelheiten mit Vorsicht das allgemein Gültige hervorzuheben, geben der Untersuchung den vollen wissenschaftlichen Werth. Da mithin das Wesentliche der Aufeabe, die Darstellung der Metamorphose, in der Arbeit geliefert wurde, so sieht die K. Gesellschaft der Wissenschaften sich veranlasst, dem Verfasser den ausgesetzten Preis zuzuerken- nen, in der Hoffnung, dass derselbe Gelegenheit finden möge, die in der Arbeit befindlichen, von ihm selbst hervorgehobenen Lücken auszufüllen. Bei Eröffnung des versiegelten, mit dem obigen Motto ver- sehenen Zettels ergab es sich, dass der Verfasser dieser Arbeit Herr Professor Dr. Hubert Ludwig in Giessen ist. VI VORREDE. Für die nächsten drei Jahre werden von der K. Societät folgende Preisfragen gestellt: Für den November 1882 von der mathematischen Classe (wiederholt): Während in der heutigen Undulationstheorie des Lichtes neben der Voraus- setzung tramsversaler Oscillationen der Aethertheilchen das mechanische Prinecip der Ooöwistenz kleiner Bewegungen zur Erklärung der Polarisations- und der Interferenz- Erscheinungen genügt, reichen diese Unterlagen nicht mehr aus, wenn es sich um die Natur des unpolarisirten oder natürlichen Lichtes, oder aber um den Conflict zwischen Wellenzügen handelt, welche nicht aus derselben Lichtquelle stammen. Man hat dem Mangel durch die Vorausseizung einer sogenannten grossen Periode von innerhalb gewisser Grenzen regelloser Dauer abzuhelfen ge- sucht, ohne nähere erfahrungsmässige Begründung dieser Hülfsvorstellung. Die K. Societät wünscht die Anstellung neuer auf die Natur des unpolarisirten Lichtstrahls gerichteter Untersuchungen, welche geeignet seien, die auf natür- liches Licht von beliebiger Abkunft bezüglichen Vorstellungen hinsichtlich ihrer Bestimmtheit denen nahe zu bringen, welche die Theorie mit den verschiedenen Arten polarisirten Lichtes verbindet. Für den November 1883 von der historisch-philologi- schen Classe: Die Aramäer haben im Laufe der Zeiten ihre Grenzen mehrfach verlegen müssen: sie sind durch Erobrer semitischer und wicht -semitischer Herkunft in nicht wenigen Gegenden um ihre Nationalität gebracht worden. Die K. Gesellschaft der Wissenschaften wünscht eine vollständige Uebersicht über die Veränderungen, welche das aramäische Gebiet in Hinsicht auf seinen Umfang nach aussen und innen erlitten hat. Eine Zusammenstellung der Gründe, welche in Beireff gewisser Landstriche anzunehmen zwingen oder rathen, dass dieselben von einer ursprünglich aramäi- schen Bevölkerung bewohnt sind, wird sich nicht ohne Rücksicht auf die ver- gleichende Grammatik der semitischen Sprachen und nicht ohne Eingehm auf die Ortsnamen des zu behandelnden Districts geben lassen: die K. Gesellschaft der Wissenschaften erwartet, dass diese beiden Gesichtspunkte die leitenden der Un- tersuchung sein werden: sie würde es für ausserordentlich nützlich erachten, wenn eine vollständige Liste aller aramäischen Ortsnamen als Anhang zu der verlangten Abhandlung vorgelegt würde. VORREDE. IX Für den November 1884 von der physikalischen Classe: Die vorhandenen Angaben über die COhloride und Amide des Oyans sind zum Theil so unsicher, dass ste der Bestätigung oder der Berichtigung bedürfen; die K. Societät verlangt daher eine auf neue gename Versuche gegründete Erforschung dieser Verbindungen. Die Concurrenzschriften müssen, mit einem Motto versehen, vor Ablauf des Septembers des betreffenden Jahres an die K. Gesellschaft der Wissenschaften portofrei eingesandt werden, begleitet von einem versiegelten Zettel, welcher den Namen und Wohnort des Verfassers enthält und auswendig mit dem Motto der Schrift versehen ist. Der für jede dieser Aufgaben ausgesetzte Preis beträgt min- destens funfzig Ducaten. Die Preisaufgaben der Wedekind’schen Preisstiftung für deutsche Geschichte für den Verwaltungszeitraum vom 14. März 1876 bis zum 14. März 1886 finden sich in den „Nachrichten“ 1879 S. 225 veröffentlicht. Das Directorium der Societät ist zu Michaelis v. J. von Herrn Obermedicinalrath Henle auf Herrn Geheimen Hofrath W. Weber übergegangen. Von ihren auswärtigen Mitgliedern und Correspondenten ver-- lor die K. Societät durch den Tod: Sainte- Claire- Deville in Paris, im 63. J. H. E. Heine in Halle, im 61. J. Th. Bergk in Bonn, im 69. J. H. L. Ahrens in Hannover, im 72. J. 3° VORREDE. Als hiesige ordentliche Mitglieder wurden begrüsst: Hr. Adolf von Koenen, Hr. Ferdinand Frensdorff , mit dem Wunsche, dass ihr wissenschaftliches Wirken der K. Societät lange erhalten bleibe, gleich wie es unserm hochverehr- ten Senior der mathematischen Classe, Herrn Geheimen Hofrath W. Weber, erhalten geblieben ist, dessen 50jähriges Jubiläum als Mitglied der Societät am 12. vorigen Monats gefeiert worden ist. Zu auswärtigen Mitgliedern wurden erwählt: Hr. Julius Weizsäcker in Berlin (seit 1879 hies. ord. Mitel.). Hr. Adolf Kirchhoff in Berlin (seit 1865 Corresp.). Zu Gorrespondenten: Hr. Franz Biücheler in Bonn, Hr. Georg Hoffmann in Kiel, Hr. Adrian de Longperier in Paris, Hr. August Nauck in St. Petersburg. Göttingen, März 1882. Wöhler. 4 u . E Verzeichniss der Mitglieder der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Januar 1882. Ehren-Mitselieder. Peter Merian in Basel, seit 1862. Adolf von Warnstedt in Göttingen, seit 1867. Johann Jacob Baeyer in Berlin, seit 1867. Freiherr F. H. A. von Wangenheim auf Waake, seit 1868. Graf Sergei Stroganoff in St. Petersburg, seit 1870. Ignatz von Döllinger in München, seit 1872. Michele Amari in Rom, seit 1872. Joachim Barrande in Prag, seit 1873. Giuseppe Fiorelli in Neapel, seit 1873. Nicolai von Kokscharow in St. Petersburg, seit 1879. (Corresp. seit 1859.) Adolf Erik Nordenskiöld in Stockholm, seit 1879. (Corresp. seit 1871.) Principe Baldassare Boncompagni in Rom, seit 1880. Ordentliche Mitglieder. Physikalische Olasse. F. Wöhler, seit 1837. DBeständiger Secretär seit 1860. F. 6. J. Henle, seit 1853. G. Meissner, seit 1861. E. Ehlers, seit 1874. H. Hübner, seit 1876. (Assessor seit 1871.) W. Henneberg, seit 1877. (Assessor seit 1867.) ’. Klein, seit 1877. H. Graf zu Solms-Laubach, seit 1879. A. von Könen, seit 1881. Mathematische Classe. W. E. Weber, seit 1831. J. B. Listing, seit 1861. M. Stern, seit 1862. b> Xu VERZEICHNISS DER MITGLIEDER E. Schering, seit 1862. (Assessor seit 1860.) H. A. Schwarz, seit 1875. (Corresp. seit 1869.) E. Riecke, seit 1879. (Assessor seit 1872.) Historisch - philologische Classe. H. F. Wüstenfeld, seit 1856. (Assessor seit 1841.) H. Sauppe, seit 1857. F. Wieseler, seit 1868. (@. Hanssen, seit 1869. G. R. Pauli, seit 1875. P. de Lagarde, seit 1876. H. Wagner, seit 1880. F. Frensdorff, seit 1881. Assessoren. Physikalische Olasse. E. F. G. Herbst, seit 1835. 6. Boedeker, seit 1857. W. Krause, seit 1865. W. Marme, seit 1871. Mathematische Classe. E. F. W. Klinkerfues, seit 1855. A. Enneper, seit 1865. Historisch - philologische Classe. A. Fick, seit 1869. Auswärtige Mitglieder. Physikalische lasse. Jean Baptiste Dumas in Paris, seit 1851. (Correspondent seit 1849.) Robert Bunsen in Heidelberg, seit 1855. Richard Owen in London, seit 1859. August Wilh. Hofmann in Berlin, seit 1560. H. Milne Edwards in Paris, seit 1861. Hermann Kopp in Heidelberg, seit 1863. (Corresp. seit 1855.) Carl Theodor von Siebold in München, seit 1864. (Corresp. seit 1850.) Michel Eugene Chevreul in Paris, seit 1865. DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. XL Joseph Dalton Hooker zu Kew bei London, seit 1865. Theod. Ludw. Wilh. Bischoff in München, seit 1866. (Corresp. seit 1853.) Hermann Helmholtz in Berlin, seit 1368. (Corresp. seit 1856.) Franz von Kobell in München, seit 1870. (Corresp. seit 1861.) Ernst Heinrich Carl von Dechen in Bonn, seit 1871. Carl Claus in Wien, seit 1873. (Zuvor hies. ordentl. Mitgl. seit 1871.) Eduard Frankland in London, seit 1873. Max von Pettenkofer in München, seit 1874. Alex. William Williamson in London, seit 1874. James Dwight Dana in Newhaven, seit 1874. Joh. Jap. Sm. Steenstrup in Kopenhagen, seit 1876. (Corresp, seit 1860.) Gabriel August Daubr6e in Paris, seit 1876. A. L. Descloizeaux in Paris, seit 1877. (Corresp. seit 1868.) Carl von Nägeli in München, seit 1877. Theodor Schwann in Lüttich, seit 1878. (Corresp. seit 1853.) August Kekule in Bonn, seit 1850. (Corresp. seit 1869.) Mathematische Classe. George Biddel Airy in Greenwich, seit 1851. Joseph Liouville in Paris, seit 1856. E. Kummer in Berlin, seit 1856. (Corresp. seit 1851.) Franz E. Neumann in Königsberg, seit 1856. Edward Sabine in London, seit 1862. (Corresp. seit 1823.) Richard Dedekind in Braunschweig, seit 1562. (Corresp. seit 1859.) Gustav Robert Kirchhoff in Berlin, seit 1862. William Thomson in Glasgow, seit 1864. (Corresp. seit 1859.) Ferdinand Reich in Freiberg, seit 1864. Carl Weierstrass in Berlin, seit 1865. (Corresp. seit 1856.) Enrico Betti in Pisa, seit 1865. Leopold Kronecker in Berlin, seit 1867. (Corresp. seit 1861.) Carl Neumann in Leipzig, seit 1868. (Corresp. seit 1864.) Francesco Brioschi in Rom, seit 1870. (Corresp. seit 1869.) Arthur Cayley in Cambridge, seit 1871. (Corresp. seit 1864.) Charles Hermite in Paris, seit 1874. (Corresp. seit 1861.) Ludwig Fuchs in Heidelberg, seit 1875. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1874.) Rudolph Jul. Emmanuel Clausius in Bonn, seit 1877. (Corresp. seit 1866.) John Couch Adams in Cambridge, seit 1877. (Corresp. seit 1851.) xl VERZEICHNISS DER MITGLIEDER E. Schering, seit 1862. (Assessor seit 1860.) H. A. Schwarz, seit 1875. (Corresp. seit 1869.) %. Riecke, seit 1879. (Assessor seit 1872.) Historisch - philologische Olasse. H. F. Wüstenfeld, seit 1856. (Assessor seit 1841.) H. Sauppe, seit 1857. F. Wieseler, seit 1868. G. Hanssen, seit 1869. G.-R. Pauli, seit 1875: P. de Lagarde, seit 1876. H. Wagner, seit 1880. F. Frensdorff, seit 1881. Assessoren. Physikalische Olasse. E. F. G. Herbst, seit 1835. 0. Boedeker, seit 1857. W. Krause, seit 1865. W. Marme&, seit 1871. Mathematische Classe. E. F. W. Klinkerfues, seit 1855. A. Enneper, seit 1365. Historisch - philologische Classe. A. Fick, seit: 1869. Auswärtige Mitglieder. Physikalische Olasse. Jean Baptiste Dumas in Paris, seit 1851. (Correspondent seit 1849.) Robert Bunsen in Heidelberg, seit 1855. Richard Owen in London, seit 1859. August Wilh. Hofmann in Berlin, seit 160. H. Milne Edwards in Paris, seit 1861. Hermann Kopp in Heidelberg, seit 1863. (Corresp. seit 1855.) Carl Theodor von Siebold in München, seit 1864. (Corresp. seit 1850.) Michel Eugene Chevreul in Paris, seit 1865. DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. XII Joseph Dalton Hooker zu Kew bei London, seit 1865. Theod. Ludw. Wilh. Bischoff in München, seit 1866. (Corresp. seit 1853.) Hermann Helmholtz in Berlin, seit 1868. (Corresp. seit 1856.) Franz von Kobell in München, seit 1870. (Corresp. seit 1861.) Ernst Heinrich Carl von Dechen in Bonn, seit 1871. Carl Claus in Wien, seit 1873. (Zuvor hies. ordentl. Mitgl. seit 1871.) Eduard Frankland in London, seit 1873. Max von Pettenkofer in München, seit 1874. Alex. William Williamson in London, seit 1874. James Dwight Dana in Newhaven, seit 1874. Joh. Jap. Sm. Steenstrup in Kopenhagen, seit 1876. (Uorresp. seit 1860.) Gabriel August Daubrde in Paris, seit 1876. A. L. Descloizeaux in Paris, seit 1877. (Corresp. seit 1868.) Carl von Nägeli in München, seit 1877. Theodor Schwann in Lüttich, seit 1878. (Corresp. seit 1853.) August Kekule& in Bonn, seit 1380. (Corresp. seit 1869.) Mathematische Classe. George Biddel Airy in Greenwich, seit 1851. Joseph Liouville in Paris, seit 1856. E. Kummer in Berlin, seit 1856. (Corresp. seit 1851.) Franz E. Neumann in Königsberg, seit 1856. Edward Sabine in London, seit 1862. (Corresp. seit 1823.) Richard Dedekind in Braunschweig, seit 1562. (Corresp. seit 1859.) Gustav Robert Kirchhoff in Berlin, seit 1862. William Thomson in Glasgow, seit 1864. (Corresp. seit 1859.) Ferdinand Reich in Freiberg, seit 1864. Carl Weierstrass in Berlin, seit 1865. (Corresp. seit 1856.) Enrico Betti in Pisa, seit 1865. Leopold Kronecker in Berlin, seit 1867. (Corresp. seit 1861.) Carl Neumann in Leipzig, seit 1868. (Corresp. seit 1864.) Francesco Brioschi in Rom, seit 1870. (Corresp. seit 1869.) Arthur Cayley in Cambridge, seit 1871. (Corresp. seit 1864.) Charles Hermite in Paris, seit 1874. (Corresp. seit 1861.) Ludwig Fuchs in Heidelberg, seit 1875. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1874.) Rudolph Jul. Emmanuel Clausius in Bonn, seit 1877. (Corresp. seit 1866.) John Couch Adams in Cambridge, seit 1877. (Corresp. seit 1851.) XIV VERZEICHNISS DER MITGLIEDER Friedrich Kohlrausch in Würzburg , seit 1859. (Assessor seit 1867.) Joseph Anton Plateau in Gent, seit 1879. (Corresp. seit 1876.) Luigi Cremona in Rom, seit 1880. (Corresp. seit 1869.) Werner Siemens im Berlin, seit 1880. Historisch - philologische Olasse. Leopold von Ranke im Berlin, seit 1851. Justus Olshausen in Berlin, seit 1853. Samuel Birch in London, seit 1864. Theodor Mommsen in Berlin, seit 1867. (Corresp. seit 1857.) Richard Lepsius in Berlin, seit 1867. (Corresp. seit 1860.) Ernst Curtius in Berlin, seit 1868. (Zuvor hies. ordentl. Mitgl. seit 1856.) George Bancroft in Washington, seit 1868. Franz Miklosich in Wien, seit 1868. Ludolph Stephani in St. Petersburg, seit 1869. Wilhelm von Giesebrecht in München, seit 1871. (Üorresp. seit 1863.) Carl Hegel in Erlangen, seit 1871. (Corresp. seit 1857.) Heinrich von Sybel in Berlin, seit 1871. (Corresp. seit 1863.) Johann Nicolaus Madvig in Kopenhagen, seit 1871. Rudolph von Roth in Tübingen, seit 1872. (Corresp. seit 1853.) August Dillmann in Berlin, seit 1872. (Corresp. seit 1857.) Sir Henry Rawlinson in London, seit 1872. Alfred Ritter von Arneth in Wien, seit 1874. (Corresp. seit 1870.) Max Duncker in Berlin, seit 1874. Heinrich Lebrecht Fleischer in Leipzig, seit 1875. Georg Waitz in Berlin, seit 1876. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1849.) August Friedrich Pott in Halle, seit 1876. Charles Newton in London, seit 1877. Heimrich Brugsch in Graz, seit 1878. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1869.) Julius Weizsäcker in Berlin, seit 1881. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1879.) Adolph Kirchhoff m Berlin, seit 1881. (Corresp. seit 1865.) Correspondenten. Physikalische Ulasse. Hermann Stannius in Rostock, seit 1850. Wilhelm Duncker in Marburg, seit 1853. L. Zeuschner in Warschau, seit 1857. DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. Johannes Hyrtl in Wien, seit 1859. Rudolph Leuckart in Leipzig, seit 1859. F. H. Bidder in Dorpat, seit 1860. Carl Schmidt in Dorpat, seit 1860. F. C. Donders in Utrecht, seit 1860. Bernhard Studer in Bern, seit 1860. Heinrich Limpricht in Greifswald, seit 1860. (Assessor seit 1857.) Ernst Brücke in Wien, seit 1861. Emil du Bois Reymond in Berlin, seit 1861. Carl Ludwig in Leipzig, seit 1861. Archangelo Scacchi in Neapel, seit 1861. Quintino Sella in Rom, seit 1861. Thomas H. Huxley in London, seit 1862. Albert Kölliker in Würzburg, seit 1862. Ferdinand Römer in Breslau, seit 1862. Charles Upham Shepard in Amherst, V. St., seit 1862. Alexander Ecker in Freiburg, seit 1863. Alvaro Reynoso in Havanna, seit 1865. Ferdinand von Müller in Melbourne, seit 1867. Anton Geuther in Jena, seit 1867. Asa Gray in Cambridge, V. St., seit 1868. Jean Charles Marignac in Genf, seit 1868. Alex Theodor von Middendorff auf Hellenorm bei Dorpat, seit 1868. Adolph Wurtz in Paris, seit 1868. Robert Mallet in London, seit 1869. Carl Friedrich Rammelsberg in Berlin, seit 1870. Anton de Bary in Strassburg, seit 1872. Eduard Pflüger in Bonn, seit 1872. J. S. Stas in Brüssel, seit 1873. Henry Enfield Roscoe in Manchester, seit 1874. Johann Strüver m Rom, seit 1874. Ferdinand von Hochstetter in Wien, seit 1875. Ferdinand von Richthofen in Berlin, seit 1875. Wyville Thomson in Edinburgh, seit 1875. Ignacio Domeyko in Santjago de Chile, seit 1876. Lawrence Smith in Louisville, V. St., seit 1877. Edmond Boissier in Genf, seit 1877. Wilhelm Waldeyer in Strassburg, seit 1877. XV XVl VERZEICHNISS DER MITGLIEDER Ernst Heinrich Beyrich in Berlin, seit 1878, Joseph von Lenhossek in Pest, seit 1878. Alexander Agassiz in Cambridge, Ver. St., seit 1879. Adolf Baeyer m München, seit 1879. Carl von Voit in München, seit 1879. Gerhard vom Rath in Bonn, seit 1880. Friedrich Beilstein in St. Petersburg, seit 1880. Friedrich Merkel in Rostock, seit 1880. Wilhelm His in Leipzig, seit 1880. Mathematische Ulasse. Humphrey Lloyd in Dublin, seit 1843. Thomas Clausen in Dorpat, seit 1854. Ludwig Seidel in München, seit 1854. Georg Rosenhain in Königsberg, seit 1856. Peter Riess in Berlin, seit 1856. John Tyndall in London, seit 1859. Julius Schmidt in Athen, seit 1862. Wilhelm Gottlieb Hankel in Leipzig, seit 1864. Philipp Gustav Jolly in München, seit 1864. Carl Hermann Knoblauch in Halle, seit 1864. Georg Gabriel Stokes in Cambridge, seit 1864. James Joseph Sylvester in Baltimore, seit 1864. Erik Edlund in Stockholm, seit 1866. Georg Quincke in Heidelberg, seit 1866. Charles Briot in Paris, seit 1867. Benj. Apthorp Gould in Cambridge, V. St., seit 1867. Rudolph Lipschitz in Bonn, seit 1867. Benjamin Peirce in Cambridge, V. St., seit 1867. Siegfried Aronhold in Berlin, seit 1869. E. B. Christoffel im Strassburg, seit 1869. Wilh. Theod. Bernhard Holtz in Greifswald, seit 1869. Georg Salmon in Dublin, seit 1869. Paul Gordan in Erlangen, seit 1870. Ludwig Schlaefli in Bern, seit 1871. Arthur Auwers in Berlin, seit 1871. Felix Klein in München, seit 1872. DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. Sophus Lie in Christiania, seit 1872. Adolph Mayer in Leipzig, seit 1872. Carl Anton Bjerknes in Christiania, seit 1873. J. Thomae in Jena, seit 1873. Leo Königsberger in Wien, seit 1874. Wilhelm Förster in Berlin, seit 1874. Bernhard Minnigerode in Greifswald, seit 1874. Eugenio Beltrami in Pavia, seit 1875. August Kundt in Strassburg, seit 1875. Carl Malmsten in Mariestad, Schwed., seit 1875. Heinrich Weber in Königsberg, seit 1875. William Huggins in London, seit 1876. Joseph Norman Lockyer in London, seit 1576. Theodor Reye in Strassburg, seit 1877. Pierre Ossian Bonnet in Paris, seit 1877. Franz Carl Joseph Mertens in Krakau, seit 1878. Felice Casorati in Pavia, seit 1877. Gösta Mittag-Leffler m Helsingfors, seit 1878. Georg Cantor in Halle, seit 1878. W. Hittorf in Münster, seit 1879. Hugo Gylden in Stockholm, seit 1879. Ulisse Dini in Pisa, seit 1880. Historisch - philologische Classe. Adolph Friedr. Heinr. Schaumann in Hannover, seit 1853. Joh. Gust. Droysen in Berlin, seit 1857. Wilh. Henzen in Rom, seit 1857. G. C. F. Lisch in Schwerin, seit 1857. A. B. Rangab& in Berlin, seit 1857. L. P. Gachard in Brüssel, seit 1859. Johann Gildemeister in Bonn, seit 1859. Carl Bötticher in Berlin, seit 1860. Georg Curtius in Leipzig, seit 1860. Giovanni Battista de Rossi in Rom, seit 1560. Max Müller in Oxford, seit 1861. Arnold Schäfer in Bonn, seit 1861. Friedr. Ferdin. Carlson in Stockholm, seit 1863. Ludwig Lange in Leipzig, seit 1863. AVIl XVII VERZ. D. MITGLIEDER D. K. GESELLSCHAFT D. WISSENSCHAFTEN. Theodor Nöldeke in Strassburg, seit 1864, (Assessor seit 1860.) u Hermann Bonitz in Berlin, seit 1865. Jacob Burckhard in Basel, seit 1865. Leo Meyer in Dorpat, seit 1865. (Assessor seit 1861.) Matthias de Vries in Leiden, seit 1865. Wilhelm Wattenbach in Berlin, seit 1865. Jean de Witte in Paris, seit 1865. Leopold Victor Delisle in Paris, seit 1866. Julius Ficker in Innsbruck, seit 1366. Ernst Dümmler in Halle, seit 1867. Wilhelm Nassau Lees in Caleutta, seit 1868. Theodor Sickel in Wien, seit 1868. William Wright in Cambridge, seit 1868. Theodor Aufrecht in Bonn, seit 1869. Ulrich Köhler in Athen, seit 1871. Ludwig Müller in Kopenhagen, seit 1871. Carl Müllenhoff in Berlin, seit 1871. E. A. Freemann zu Sommerleaze, Engl., seit 1872. M. J. de Goeje in Leiden, seit 1872. Giulio Minervini in Neapel, seit 1872. William Stubbs in Oxford, seit 1872. Xavier Heuschling in Brüssel, seit 1874. Friedrich Stumpf in Innsbruck, seit 1874. Alexander Conze in Berlin, seit 1875. Ferdinand Justi in Marburg, seit 1875. Heinrich Brunn in München, seit 1876. Stephanos Cumanudes in Athen, seit 1876. Reginald Stuart Poole in London, seit 1876. Julius Oppert in Paris, seit 1876. Ludwig Hänselmann in Braunschweig, seit 1878. Adolf Michaelis in Strassburg, seit 1879. Eduard Winkelmann in Heidelberg, seit 1880. Franz Büchler in Bonn, seit 1881. Georg Hoffmann in Kiel, seit 1881. August Nauck in St. Petersburg, seit 1881. Adrian de Longpe6rier in Paris, seit 1881. ABHANDLUNGEN DER PHYSIKALISCHEN CLASSE DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN. ACHTUNDZWANZIGSTER BAND. Physikalische Class. XXVILL. 1. A Beiträge zur Kenntnis des Gorilla und Chimpanse. Von E. Ehlers. (Vorgelegt in der Sitzung der Königl. Ges. d. Wiss. zu Göttingen am 7. Mai 1881.) Der Umstand, dass für die Sammlung des Göttinger zoologisch-z00- tomischen Instituts kurz hintereinander die in Salz conservirten Cadaver zweier Gorilla, und zwar eines erwachsenen Weibchens und eines ganz jungen Männchens, sowie der frische Cadaver des fast erwachsenen Chim- panse- Weibchens, welches mehrere Jahre im zoologischen Garten in Hamburg gelebt hatte, käuflich erworben wurden, gab mir die Gele- genheit aus’ eigner Anschauung eine Reihe anatomischer Verhältnisse dieser Anthropoiden kennen zu lernen, von denen einige auf diesen Blättern besprochen werden sollen, da sie bis jetzt gar nicht oder nicht vollständig beschrieben wurden und da die Gelegenheit die Weichtheile der erwachsenen anthropoiden Affen Afrikas anatomisch zu untersuchen wohl noch längere Zeit nicht zu häufig geboten werden wird. An dem erwachsenem, nach Herausnahme der Bauch- und Becken- Eingeweide in Salz conservirtem, Gorilla-Weibchen war an vielen Stellen die Oberhaut maceriert, die Haare ausgefallen, doch waren die unter der Cutis gelegenen Muskeln sowie das Innere der Mundhöhle, die Hals- und Brusteingeweide so weit erhalten, dass die groben Formverhältnisse sich mit sorgfältigster Behandlung der allerdings meist mürbe gewor- denen Theile recht gut darstellen liessen, während die histologischen Verhältnisse sehr erheblich verändert waren, die oberflächlichen Muskel- schichten z. B., die mit dem Scalpell wohl zu präpariren waren, die quere Streifung der Muskelfasern nicht überall mehr erkennen liessen. — Bei dem Chimpanse- Weibchen setzte das Interesse der Sammlung, A2 4 E. EHLERS, für welche neben dem Skelett der Balg zum Ausstopfen gewonnen werden sollte, der anatomischen Ausnutzung des Cadavers bestimmte Schranken, die weniger störend waren, da über die Anatomie dieses Thieres zahl- reichere Angaben als über die des erwachsenen Gorilla vorliegen.; Der junge männliche Gorilla ist hier nur zum Theil benutzt. Maasse und Proportionen. Eine Schilderung des äusseren Habitus der mir vorliegenden Oadaver zu geben halte ich für unnöthig, da ich damit die vorhandenen Beschrei- bungen dieser Affen nicht erheblich würde ergänzen können. Dagegen möchte ich eine Anzahl von Messungen mittheilen, da wohl von den Skeletten der Anthropoiden, weniger aber von den die Weichtheile be- sitzenden Thieren Messungen gegeben sind, welche die Proportionen des Körpers erkennen lassen. Bei der Ausführung dieser Messungen bin ich von der Meinung ausgegangen, dass das Eigenthümliche der Proportionen dieser Affen am deutlichsten sich zeigen werde, wenn man sie den Proportionen des menschlichen Körpers gegenüberstelle. So habe ich, um die Eigenart der pithekoiden Proportion heraus- treten zu lassen, die ermittelten Maasse mit einer Anzahl von Messungs- reihen zusammengestellt, welche Quetelet') gegeben hat und zwar wählte ich hier zum Vergleich mit dem jungen Gorilla die Messungen von einem neugeborenen Knaben, zum Vergleich mit dem erwachsenen Chimpanse die Messungen von einem siebenjährigen und einem achtzehn- jährigen Mädchen, zum Vergleich mit dem erwachsenen Gorilla die Mes- sungen an einem zehnjährigen und einem fünfundzwanzigjährigen Mäd- chen. In allen Fällen habe ich in der folgenden Tabelle die absoluten Maasse gegeben und daneben diejenigen, welche sich bezogen auf die Gesammthöhe des einzelnen Körpers —= 100 ergeben. Dass ich dabei 1) Quetelet, Anthropomätrie. Bruxelles 1870. p. 418. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 5 die Proportionen der drei Affen abschätze an den Proportionen des mensch- lichen Körpers, welche als Mittelwerthe aus zahlreichen Messungen er- scheinen, thut dem, was hier erreicht werden soll, wohl keinen Abbruch. Für die Auswahl unter den zahlreichen Messungen, welche wir Quetelet verdanken, haben mich folgende Erwägungen geleitet. Zunächst habe ich gleiche Geschlechter zusammengestellt: den jungen Gorilla mit einem Knaben, die beiden erwachsenen Affen mit Mädchen, Dann aber habe ich den Messungen an den beiden erwachsenen Affen je zwei ungleiche Messungsreihen gegenüber gestellt. Es sollten das einemal Körper von annähernd gleicher Gesammthöhe verglichen werden, deshalb stellte ich den jungen männlichen Gorilla, welcher 0"480 hoch war, zusammen mit dem neugeborenen Knaben von 0”"500, stellte neben den weiblichen Chimpanse von 1”080 die Maasse des siebenjährigen Mäd- chens von 1"087, und neben den weiblichen Gorilla, welcher 17230 hoch war, die Maasse des zehnjährigen Mädchens von 1"249 Höhe. Da aber in solcher Zusammenstellung Körper ungleicher Entwicklungszu- stände zusammengebracht wurden, so war es nöthig die Ergänzung in der Richtung zu geben, dass die Proportionen der Affen denen etwa gleich- entwickelter Menschen gegenüber gestellt wurden. Dafür kam es also auf eine Abschätzung des Alters oder der Entwicklungstufe der Affen an. Hier fehlte es mir nun allerdings an genügenden Anhaltspunkten für den jungen Gorilla, welchen ich seiner Grösse nach mit dem neu- geborenen Knaben zusammengestellt habe. Der Zustand der Dentition lässt hier keinen sicheren Schluss zu; die Schneidezähne waren im Ober- und Unterkiefer durchgebrochen, der erste Prämolare des Oberkiefers im Durchbruch; ein menschliches Kind mit solchem Zustande des Milch- gebisses würde man auf etwa 12 Monate alt schätzen‘); ich trage aber Bedenken ein solches Alter für den mir vorliegenden jungen Gorilla anzunehmen, halte das T'hier vielmehr für jünger und möchte vermuthen, dass die Dentition hier rascher als beim Menschen erfolet. 1) efr. H. Weleker Kraniologische Mittheilungen. Archiv für Anthropologie Bd% 21866. 4. p.. 114. 6 E. EHLERS, Der weibliche Chimpanse, welchen ich seiner Grösse nach einem siebenjährigen Mädchen gegenüberstellte, ist nach seiner Entwicklung diesem vorangeeilt. Herr Director Bolau, welcher diesen Affen im zoo- logischen Garten zu Hamburg lange beobachtet, hatte die Güte mir mitzutheilen, dass das 'Thier ein Alter von etwa 10—12 Jahren besessen habe, denn es habe im Hamburger zoologischen Garten 7 Jahr und 5 Monate gelebt und sei bei seinem Eintreffen dort etwa 3—4 Jahr alt gewesen. Der Werth dieser Altersbestimmung wird für uns dadurch noch grösser, dass wir durch die Mittheilung des Herrn Bolau erfahren, dass das Thier etwa zwei Jahre vor seinem Tode die geschlechtliche Vollreife erhalten und solche durch das regelmässige Eintreten eines wie die Menstruation des Weibes beschaffenen Blutabganges dargethan habe. Weiter aber zeigte nun das Gebiss, dass die Eckzähne des Dauer- gebisses gewechselt aber noch nicht völlig ausgewachsen waren, und dass der dritte Molare im Oberkiefer aber noch nicht im Unterkiefer durchgebrochen war. Nach diesem Zustande der Reife glaube ich nicht fehlzugreifen, wenn ich mit Rücksicht hierauf die Proportionen eines menschlichen Weibes im Alter von 18 Jahren heranziehe. Allerdings waren bei dem Affen an den Röhrenknochen der Extremitäten die Epi- physen mit der Diaphyse noch nicht alle knöchern verbunden und man könnte daraus ein Bedenken entnehmen, den 10—12jährigen Affen seiner Entwicklung nach einem 18jährigen Weibe gleich zu setzen, bei welchem diese knöcherne Vereinigung erfolgt zu sein pflegt. Ich glaube aber aus dem sonstigen Verhalten der Skelettheile, bei denen zum Beispiel die äussere Knochentafel mehrfach äusserst dünn und mit der Macera- tion zum Theil geschwunden ist, den Schluss ziehen zu dürfen, dass das Gefangenleben des Thieres auf die Entwicklung des Knochensystemes nachtheilig eingewirkt oder dasselbe verzögert hat. Skelettheile von Affen, welche in Käfigen gehalten oder aufgezogen waren, zeigten mir mehrfach einen derartigen mangelhaften Zustand der Ausbildung. Für noch weiter vorgeschritten in der Entwicklung schätze ich den Körper des weiblichen Gorilla, und zwar deshalb, weil hier das volle Dauergebiss vorhanden, und weil die Brustdrüsen eine Entwicklung BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 7 zeigten, welche den Schluss zuliess, dass sie in Thätigkeit gewesen seien. Ich halte diesen Körper für völlig ausgewachsen auch deshalb, weil an den Knochen der Extremitäten die Epiphysengrenzen verwischt waren. Danach habe ich, um bei einem Vergleiche auch diese Verhältnisse zu berücksichtigen zu den Proportionen des Gorilla, ausser den Maassen eines zehnjährigen Mädchens, die eines 25jährigen Weibes gestellt, das heisst desjenigen Zustandes, welchen wir als einen fast vollendeten an- sehen dürfen. Was die einzelnen an den anthropoiden Affen genommenen Maasse betrifft, so ist als Gesammthöhe der Abstand des höchsten Scheitelpunktes von dem Theile des Fusses genommen, mit welchen das aufrecht ste- hende Thier den Boden berührt; die Messung wurde an dem horizontal gelegten und möglichst gestreckten Körper ausgeführt, die Mundspalte stand dabei senkrecht zur Ebene, auf welcher der Körper lag; die Beine waren soweit als möglich zusammengelegt und gestreckt, dabei bildete die Längaxe des Oberschenkels mit der des Rumpfes beim Chimpanse einen Winkel von 143°, beim Gorilla von 138°, der Oberschenkel stand zum Unterschenkel beim Chimpanse in einem Winkel von 116° beim Gorilla von 131°; die Stellung der Längsaxe des Fusses zum Unter- schenkel machte einen Winkel von 104°; der äussere Kussrand unter dem Calcaneus wurde als dem Boden aufliegend angenommen. Die »Nasenwurzel« habe ich, um den Quetelet’schen Messungen möglichst zu entsprechen, auf die Verbindungslinie der beiden inneren Augenwinkel gesetzt. Um einen Vergleichspunkt für die Lage des den Menschen und seine Physiognomie characterisirenden Kinnes zu haben, ziehe ich die halbe Höhe des Unterkiefers in der Medianlinie desselben vom Alveolarrande aus gemessen heran. Für den Abstand vom Scheitel bis zum Schlüsselbein gebe ich zwei Messungen; die eine bezieht sich auf den oberen Punkt der Sternalenden der Schlüsselbeine, die andere auf die incisura semilunaris des Sternum; der letztere Punkt verdient als der festere den Vorzug. Die Lage des Nabels habe ich beim er- wachsenen Gorilla vielleicht nicht ganz richtig bestimmt, da sie an den in der Mittellinie durchschnittenen Bauchdecken nicht sicher zu erkennen war. 8 . E. EHLERS, Wo Quetelet »Pubis« angiebt, habe ich für eine genauere Be- stimmung die Lage des oberen und unteren Randes der Schambein- synchondrose gewählt, um so lieber, da deren Stellungen beim Gorilla- und Chimpanse-Weibchen erheblich verschieden sind. Wenn ich für die Lage der Brustwarzen beim erwachsenen Gorilla eine Angabe nicht gemacht habe, so erklärt sich das daraus, dass hier die Haut zum Theil von der Brustwand abgelöst, und damit die Lage dieser Punkte unsicher geworden war. Als Abstand der Hüften bezeichne ich den Abstand der spinae ante- riores superiores der Darmbeinschaufeln, und bin nicht sicher darüber, ob in Quetelet’s Messungen der gleiche Punkt gewählt ist. ee m P) | 3 ANGER 6 7 | 8 | | FR 2 lee < 29 S 15 182 13, |: | Esel 5 3 |98 18 Be SA ı 83 | E = Sr] l | 6 sn 1.080 | 1.087 | 1.563 | 1.230 | 1.249 | 1.578 [0.480 | 0. 500 emo, 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 Scheitel — oberer Rand der es 0.018 | 0.089 | 0. 097 | 0.007 | 0.090 | 0. 100 | 0. 038 | 0.053 höhlen . 1.6|7.116:2:60.317.-276-.32 7.912680 BEN 0.050 | 0.104 | 0.111 0.045 | 0.106 | 0. 113-| 0. 056 | 0.066 EN 4619.617.173.6182| 77 (ae ne 0.087 | 0.138 | 0.159 | 0. 103 | 0.144 | 0. 160. | 0.092 | 0.085 Sr 8.0 \19.6\10.11 8.311.510 2.7907 17700 a 0.121 | 0.160 , 0.180 | 0. 128 | 0.165 | 0.181 | 0. 104 | 0.092 11.2\14, 7.|19.1]|10.4\193.3|\17. 4197. 6.012592 — Kinn resp. bei den Affen halbe | 0.148 | 0.177 | 0.196 | 0.1511 0.183 | 0.198] 0. 121 | 0.100 Höhe des Unterkiefers. . . | 13. 7| 16. 2:12. 5113. 2| 22. 6:| 12. 3125. 290% ee 0.069 | 0.118 | 0. 126 | 0.078 | 0.119 | 0.127 | 0. 073 | 0.080 7. aussere DATO mung, N a ZONE EN 9,6 OO EG ee. 0.205 | 0.213 | 0.270 | 0.208 | 0.231 | 0.270 10.145 | 0. 140 saeıle! - DEMIUBSE. DER ee er 1789179, 6117217629 182: 177 ST ER ak lee 0.200 0.215 0.142 — nciısura semiılunarıs & Bash ° 18. 5 172 4 | 29. 5 en 0.355 | 0.319 | 0.443 | 0.355 | 0.350 | 0.453 | 0. 203 | 0. 200 unteres nd dEs-Dbernum ".7-213713199, 31198..311.28. 8.1'98201,28.27 222] ua on 0.525 | 0.483 | 0. 630 | 0.655 | 0.528 | 0.634 | 0. 211 | 0, 272 BDen u 9 ea 01 47,.0|44. 6140. 3153. .0.|27. 420, 7 SSR BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 9 1 2 | 3 1. 5 6 7 8 © 5 las 5 = [88 |» ss |&&|s „Ss 59|2|38 SS |e= [502° E SS |o8 ss 55 lo 7| SS ie) = > = S FT JöÖ $ >” STE rEEEEEEEEREEEEEEEEREEREEEEEEREREEEEEET TERRIEEEEEEEEEEEREREEEEEREEEEEE 0.630 0.312 oberer Rand der Symphyse 58.3 64.9 an 0.583 | 0.7841 0.646 | 0.795 0.318 uDls . . oaen . . e % rn N 2 el 53. 6|50. | 51.7|50.3 63.6 ak) I 0. \ unterer Rand der Symphyse h an | 2 a N 0.645 | 0.570 | 0.759 | 0.630 | 0.767 1 0. 308 | 0.312 er she 59.7|52.4| 48.5 51.2\48. 6|64.1|62. 4 tar le Dochene 0.446 | 0.493 | 0.657 0.541! 0.662 10.253 | 0.282 m ODE 41. 3:\.45.3|49%.0 43.3\41.9152.7|56.4 .277 | 0.251 | 0.339 | 0.275 | 0.348 | 0. 109 | 0.122 Abstand der Acromialenden . . . » e B Si 2 21.0 99.0 99.7194.4 hökien 0.160 | 0.189 | 0. 250 0.203 | 0. 265 | 0.080 | 0. 097 n ' 14, 8: 17:.3\16.6 216.316: 7116.6|19-4 un. 0.106 | 0.123 | 0. 197 0.132 | 0. 204 ! 0.055 | 0.070 EL WTZEN ni) Tr road 9 86181123:\,19.:6 10.5|12.9]| 11. 4| 14.0 — der Hüften, spin. anter super. | 0.243 | 0.159 | 0.222 | 0. 0.172 | 0.235 10.113 | 0.079 ol En... N 22 99,2172 6|74.2128.0113.8) 14. 81]23.59'14.0 | en 0.749 | 0.463 | 0. 687 | 0. 0.532 | 0. 697 10. 302 | 0.206 1 Lee 0 0502069,3:149, 3123. 9168, 2|42: 3] 44.71 63..9| 22.2 | as 0.515 | 0.340 | 0.520] 0. 0.395 | 0.512] 0. 216 | 0. 145 l Be 0: 032 20347.6,31.9\33.9150.2131.6..39.4145.0129.0 | Be... 0.242 | 0.199 | 0.297 | 0.339 | 0.231 | 0.300 |0. 114 | 0.88 5 BEN END 78.31 79.0 18. 4| 19. 01323. 7 | 17. 6 ia 0.240 | 0.123 | 0.175 0.187 | 0. 177 [0.086 | 0.061 | se 3391 11.3|11. 1 10.9W11.2117.91.13.3 | 0.450 0. 168 | oberer Rand der Symphyse 41.6 35.1 | Be 0.504 | 0.779 0.603 | 0. 783 0.182 | an moden 46.3) 49. 8 48.2| 49. 6 36. 4 | unterer Rand der Symphyse S 9 a = Fo | 0.549 | 0.521 | 0. 797 | 0.593 | 0.621 | 0.803 | v. 196 | 0. 195 | neun... > 2150,8|47.9|50.9|48. 2| 48.9. 50. 8120. 8| 39. 0 | ; 0.290 | 0.286 | 0.438 | 0.309 | 0.338 | 0.442 |o. 117 |0 115 ne 96.896. 3: 28. 0.125. 1127. 0127-01 24. 3| 23. 0 0.050 | 0.053 | 0.069 | 0. 058 | 0 057 | 0. 071 | 0. 024 | 0. 028 | Hisvuzelsbgkan Sa) a ale een as Wr Wer wear: h 0.230 | 0.171 | 0.236 | 0.245 | 0.197 | 0.236 | 0. 107 | 0.075 Husslange Sa 197 9|75.7.\15.0|19,9\15.7| 14.9|22:2|15. 0 Physikalische Class. XXVII. 1. B 10 E. EHLERS, Die Betrachtung der in dieser Zusammenstellung zum Ausdruck kommenden Verhältnisse zeigt selbstverständlich zum Theil dasjenige, was man seit langem von den Besonderheiten der Proportionen im Körper der anthropoiden Affen kennt, doch wird sie einiges schärfer noch, als es bisher bekannt war, heraustreten lassen; eine reichlichere Sammlung derartiger Messungen, wie ich sie hier zusammenzustellen versucht habe, dürfte ganz besonders über die ungleiche Wachsthumsenergie der ein- zelnen Körpertheile beim Menschen und Affen, und die darauf zurück- zuführenden Ungleichheiten der Proportionen förderliche Auskunft geben. Die ungleichen Grössenverhältnisse der Extremitäten zwischen an- thropoiden Affen und Menschen sind ja lange im Allgemeinen. bekannt und oft durch Zahlen ausgedrückt. Die grössere Länge der oberen Ex- tremität des Chimpanse und Gorilla gegenüber jener des Menschen tritt ja auch in den Verhältnisszahlen der Tabelle sofort heraus und zwar ist hier diese Differenz in allen Entwicklungsstufen eine bedeutende; einen Ausdruck dafür, dass diese Extremität beim Gorilla in der nachem- bryonalen Entwicklung stärker als beim Menschen wächst, zeigt uns die Tabelle in den Ziffern für den jungen und erwachsenen Gorilla einer- seits, und für den wachsenden Menschen andererseits. Denn wenn wir, mit Vernachlässigung der sexuellen Differenzen, die durch Messung gefundenen und die daraus abgeleiteten Proportionszahlen für die obere Extremität zusammenstellen so erhalten wir für den Menschen ein An- wachsen von 0.206 [47.2] auf 0.463 und 0.532 [42.5] 0.687 [43.9] und 0.697 [44.1], während diese Zahlen beim Gorilla von 0.302 [62.9] auf 0.820 [68. 2] steigen. Die Proportionszahlen sind zu beanstanden, da sie bezogen auf die Gesammthöhe des Körpers werden, diese aber durch die ungleiche Längenentwicklung der Beine beeinflusst wird. Reducirt man die Länge der oberen Extremität auf die Scheitel - Steiss- bein Länge, so ergiebt sich aus der Tabelle Scheitel-Steissbein-Länge — 100). | RE = 0 a el LS | a 115. 2]81. 2| 90. 5 |117. 1| 84. 4| 90. 8| 98. 0 | 66. 0 1) Die Zahlen 1—8 beziehen sich hier und in der Folge auf die in der voran- stehenden Tabelle gegebenen Columnen. Pr BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. ıl für die obere Extremität des Menschen ein Anwachsen von 66.0 auf 81.2—84.4—90.5—90.8, für die des Gorilla ein Anwachsen von 98. 0 auf 717.1. In beiden Zusammenstellungen ist die von der Geburt an bestehende Längendifferenz ausgedrückt, annähernd auch der Unterschied in der Wachsthumsenergie, wenn man die Zahlen für die gleich grossen Körper berücksichtigt. Die zweite Zusammenstellung zeigt, dass die Differenz in den Proportionszahlen für die Armlängen des erwachsenen Menschen- und Affenkörpers geringer als die der jungen Körper ist; diese Annäherung wird im Wesentlichen wohl dadurch bedingt, dass das Wachsthum des Menschen länger als das der Affen andauert. Die Proportion der unteren Extremität, bezogen auf die Gesammt- höhe des Körpers, kommt, wenn der Abstand des Trochanter am auf- rechtstehenden anthropoiden Affen vom Boden als Ausdruck der Beinlänge aufgefasst wird, dem Verhältniss des menschlichen Körpers nahe oder trifft mit demselben überein. Für den Gorilla zeigt uns die Tabelle, dass diese Beinlänge beim jungen Thiere (0.196 [40. 8]) etwas grösser ist als beim neugeborenen Knaben (0.195 [39. 0]); der erwachsene Go- rilla ist in diesen Dimensionen schon von dem gleichgrossen zehnjährigen Mädchen überholt (0.593 |48.2] gegen 0. 621 |Z8. 9]), und das vollwüch- sige Mädchen zeigt in der höheren Zahl (0.803 [50.8]) die grössere Wachsthumsenergie dieser Gliedmaasse am menschlichen Körper. Men- schenähnlicher erweist sich hier der Chimpanse; denn die Länge des Beines des erwachsenen Weibchens übertrifft hier diejenige des Beines von dem gleichgrossen siebenjährigen Mädchen (0. 549 |50. 8] gegen 0.521 [47.9]) und zeigt die Proportion, welche wir am Körper des 25jährigen menschlichen Weibes finden (0.549 [50.8] zu 0.803 [50.8)). Berücksichtigt man für eine solche Vergleichung die auf die Schei- tel-Steisslänge — 100 reducirten Zahlen für die Beinlängen, wie sie in folgender Tabelle gegeben sind Scheitel-Steisslänge = 100 I ae een Fk Ir ae oo INNEN One) 85.1] 91. 0 |105. 0] 84. 7 | 96. 9 |104. 6| 63.6 | 62.5 B2 12 E. EHLERS, so gelangt man für den Gorilla zu ähnlichen Ergebnissen; die Zahl für das Bein des erwachsenen Chimpanse (85.7) ist dagegen kleiner als die des siebenjährigen (97.0) und 1Sjährigen Weibes (105.0). Vergleicht man schliesslich die Wachsthumsgrössen der oberen Ex- tremitäten des Menschen und Gorilla mit denjenigen der unteren, wofür man zunächst einen Anhalt erhält, wenn man aus den absoluten Grössen- angaben den Unterschied der Länge der kindlichen und erwachsenen Gliedmaassen berechnet, so ergiebt sich, dass während beim Menschen, wie längst bekannt, das Wachsthum der unteren Extremität das der oberen bedeutend übertrifft, und zwar im Verhältniss wie 0"608 zu 0”491, beim Gorilla das Wachsthum des Beines gegen dasjenige des Armes zurückbleibt, um 0" 397 gegen 0” 518. Zieht man hier die Proportions- zahlen heran, so zeigt sich, dass der menschliche Arm mit 2.9 % der Gesammthöhe, 34.8 °o der Scheitel-Steissbeinhöhe, das menschliche Bein mit 11.8 °% der Gesammthöhe, 42.1°% der Scheitel- Steissbeinhöhe wächst, während beim Gorilla der Arm mit 5.3 °% der Gesammthöhe und 19.1 ° der Scheitel-Steissbeinhöhe, das Bein mit 7.4 °%b der Ge- sammthöhe, 21.1 ° der Scheitel-Steissbeinhöhe zunimmt. Diese Vergleichung ist insofern unzutreffend, als in die Länge der oberen Extremität die Gesammtlänge der Hand, in die Länge der un- teren Extremität dagegen nur die Höhe des Fusses aufgenommen ist. Vergleicht man die beiden Extremitäten in der Länge vom Acromion zur Handwurzel und vom Trochanter zur Fusswurzel, so ergiebt sich, dass nach Procenten der Gesammtlänge der Zuwachs beträgt für den menschlichen Arm 3.4 für den Gorilla-Arm 5.4 für das menschliche Bein 13.0 für das Gorilla-Bein 7.7, und nach Procenten der Scheitel-Steissbeinlänge für den menschlichen Arm 20.3 für den Gorilla-Arm 18.4 für das menschliche Bein 41.9 für das Gorilla-Bein 20.6. Für Hand und Fuss stellt sich als Längenzuwachs nach den abso- luten Maassen heraus für die menschliche Hand 0”"116 für die Gorilla-Hand 0” 129 für den menschlichen Fuss 0®%161 für den Gorilla-Fuss 0% 138; BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 13 nach Procenten der Scheitel-Steissbeinhöhe wächst die menschliche Hand um 3.5 %o die Gorilla-Hand um 4.2 der menschliche Fuss um 6.7°6 der Gorilla-Fuss um 0.3 % Verglichen mit der Gesammthöhe erfahren Hand und Fuss eine relative Grössenabnahme und zwar die menschliche Hand um — 1° die Gorilla-Hand um —0.5 der menschliche Fuss um —0.1°/o der Gorilla-Fuss um —2.3 '. Von den Verhältniszahlen, welche die Messungen am Kopf und Rumpf zeigen, übergehe ich die bekannten Verhältnisse, welche aus dem ungleichen Verhältnisse des Hirn-Schädels zum Gesicht-Schädel in dem Gesammtaufbau des Schädels sich ergeben; mache dagegen auf die Beziehung zwischen der Gesammthöhe des Kopfes und der Gesammthöhe des aufrecht stehenden Körpers aufmerksam. Hier ist die Scheitel- Kinnhöhe beim jungen Gorilla grösser (0.121 [25.2]) als beim etwas grösseren neugeborenen Knaben (0.100 [20.0]), grösser auch noch als bei dem einjährigen Knaben, der bei einer Gesammthöhe von 0” 698 und einer Scheitel-Kinnhöhe von 0”140 die gleiche Verhältnisszahl wie der neugeborene Knabe [20.0] aufweist. Dass dies Uebergewicht der Grösse allein auf die Höhe des Gesichtschädels zurückzuführen ist, ergiebt sich sofort, wenn man die Zahlen, welche den Abstand der Nasenöffnung, Nasenwurzel und des oberen Randes der Augenhöhlen angeben, für den jungen Gorilla und den menschlichen Knaben vergleicht. Bei dem er- wachsenen Gorilla, wie bei dem erwachsenen Chimpanse stellt sich nun heraus, dass diese Kopfhöhe im Verhältniss zur Körperhöhe abgenom- men hat, kleiner geworden ist, als die Zahl, welche für den Körper gleich grosser Mädchen gefunden wird, für den Chimpanse mit 0.148 [13.7] gegenüber dem siebenjährigen Mädchen mit 0.177 [16.2]; für den Gorilla mit 0.151 [72.2] gegenüber dem zehnjährigen Mädchen mit 0.183 [14.6]. Beim Vergleich der auf gleicher Entwicklungsstufe. ste- henden Affen und Menschen stellt sich dagegen eine grosse Aehnlichkeit dieser Proportion heraus, indem der Uhimpanse mit 0.148 |13.7| dem 18jährigen Mädchen mit 0.196 [12.5] der Gorilla mit 0.151 [72.2] dem 25jährigen Mädchen mit 0.198 [72.5] gegenüber steht; man würde also 14 8. EHLERS, dem Chimpanse eine etwas grössere, dem Gorilla eine nur wenig klei- nere Kopfhöhe als dem gleichweit entwickelten Menschen zusprechen, dabei die grosse Differenz aber zunächst in der ungleichen Entwicklung des Gesichtstheiles finden. — Vergleicht man dagegen die Scheitel-Kinn- höhe mit der Scheitel-Steisshöhe, so zeigt sich ein anderes Verhältniss: Scheitel-Steissbein = 100 1.112 > as Do hass 22.9| 31.0] 25.8] 21.5] 29. 0| 26. 2|39.2]32 0 für den Chimpanse 22.9, für den Gorilla 21.5 gegenüber den erwachsenen Mädchen mit 25.8 und 26.2; diese Differenz der beiden Proportionen ist wohl besonders auf die ungleiche Längenentwicklung der unteren Ex- tremitäten zurückzuführen. Und stellt man diese Verhältnisszahlen für den jungen und alten Gorilla mit denen für den neugeborenen und voll- entwickelten Menschen zusammen, so zeigt sich, dass das Verhältniss der Scheitel-Kinnhöhe zur Scheitel-Steisshöhe während der Entwicklung in ungleicher Weise bei beiden sich ändert, denn diese Zahl sinkt beim Menschen von 32.0 auf 26.2, beim Gorilla von 39.2 auf 21.5; die Abnahme ist also bei diesem Affen eine grössere als beim Menschen, oder es ist das Wachsthum des Rumpfes gegenüber dem des Kopfes beim Affen ein stärkeres als beim Menschen. Für die Proportion des aufrechtstehenden Menschen ist der Punkt, welcher die Hälfte der Gesammthöhe bezeichnet, bedeutungsvoll, und wir wissen aus Quetelet’s') Untersuchungen, wie derselbe am mensch- lichen Körper mit vorschreitendem Wachsthum sich verschiebt: er liegt am Neugeborenen etwas oberhalb des Nabels und rückt von da abwärts bis zur Scham. Eine ähnliche Verschiebung erfolgt nun auch beim Affen, aber sie ist, offenbar wegen der geringen Längenentwicklung der unteren Extremität, eine weniger grosse als beim Menschen. Der Nabel des jungen Gorilla lag, mit 58.8 ° der Gesammthöhe, unter der halben Körperhöhe, und beim erwachsenen Thiere, mit 53.0 °, gleichfalls noch unter der halben Höhe, während am erwachsenen Chimpanse-W eibchen 1) Quetelet Anthropome6trie a. a. O. pg. 226. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 15 die halbe Körperhöhe unter dem auf 47.0 °' gelegenen Nabel sich be- fand, ohne soweit wie beim menschlichen Weibe hinabzureichen; denn hier bezeichnet die Lage der Pubis mit 50.1 °o annähernd die halbe Körperhöhe, während der correspondirende Punkt am Körper des Chim- panse-Weibchens, wenn wir als solchen den oberen Rand der Symphyse der Schambeine ansehen wollen, mit 58.3 °% der Körperhöhe, erheblich tiefer als die halbe Körperhöhe liegt. Die Lage des Nabels und des Schamberges stellt sich etwas anders dar, wenn man sie an der Länge des eigentlichen Rumpfes d. h. der Schei- telsteisslänge abmisst. Für die Lage des Nabels erhält man dann fol- sende Zahlen Scheitel-Steissbeinhöhe = 100 {a en ee ne: 81.3 | 84.7 | 83.0| 93.5 | 83.8 | 82.6 | 68.5 | 87.5 Sie zeigen, dass der Nabel mit dem fortschreitenden Wachsthum am menschlichen Körper relativ weiter aufwärts rückt, von 87.5 % der Scheitel-Steisslänge auf 82.6. Welcher Wachsthumsvorgang diese Verschiebung mit sich bringt, ist nicht ohne Weiteres festzustellen, und soll hier auch nicht untersucht werden. Am erwachsenen Uhimpanse erscheint der Nabel dann noch weiter kopfwärts verschoben, er liegt hier auf 81.3°%% der Rumpflänge. Ganz auffallend ist dem gegenüber die Lagerung des Nabels beim jungen und alten Gorilla mit 68.5 und 93.5 °% der Scheitelsteisslänge; hier würde also eine beträchtliche Ver- schiebung des Nabels caudalwärts erfolgt sein. Das macht mich zwei- felhaft, ob, wie ich oben bereits erwähnte, in meiner Messung nicht ein Fehler liegt. Die Lage des Schamberges beim Menschen oder, wie man ohne grossen Fehler ansetzen kann, des oberen Randes der Schambeinsym- physe stellt sich gegenüber der Scheitel-Steissbeinlänge folgenderweise. Scheitel-Steissbein = 100. ae eo el 221['103.2| 207. 1 || 202.5 |1103.7 | 207.2 | 101.9 16 E. EHLERS, Es verschiebt sich also hier beim wachsenden Menschen der hinter der Steissbeinspitze von Anfang an gelegene Punkt stärker nach hinten, von 101.9 auf 103.7; d.h. um 1.8. Stärker noch, um 5.9, ist diese Ver- schiebung beim Gorilla, von 101.2 auf 107.1. — Ganz abweichend erscheint die Lagerung dieses Punktes beim Chimpanse, denn hier liegt der vordere Rand der Symphyse dem Kopfe näher als die Steissbein- spitze, auf 97.6°b der Scheitelsteisslänge.. Für diesen Unterschied scheint aber ein Verständniss gewonnen zu werden, wenn man die sehr viel grössere Länge der Schambeinsynchondrose des Chimpanse gegen- über derjenigen des Gorilla in Betracht zieht, sie ist bei ersterem nach unserer Tabelle 0" 088 gegenüber 0”"045. Hier macht also die Ent- wicklung eines Extremitätentheiles offenbar ihren Einfluss geltend auf die Lagerung von Theilen, die der Rumpfregion angehören. Für die Gestaltung des Rumpfes und seiner Verhältnisse ist das Becken von entscheidendem Einfluss und hier verweise ich zunächst auf die Abstände zwischen dem Scheitel und dem oberen Rande der Darmbeinschaufeln. Die Tabelle, in welcher diese Grösse in Procent- zahlen von der Gesammthöhe des Körpers ausgedrückt ist, zeigt für den Gorilla wie für den Menschen bei zunehmendem Wachsthum eine Abnahme dieser Grösse, beim Menschen von 56.4 auf 41.9 beim Gorilla von 52.7 auf 40.4, welche auf die stärkere Entwicklung des Beckengürtels zurückzuführen ist. Die Eigenart der Proportion des Affenkörpers tritt aber auch hier stärker hervor, wenn man diesen Abstand an der Scheitelsteisslänge misst; die Verhältniszahlen geben dann gleichsam an, in welcher Höhe der obere Rand des Beckens am Rumpfe gelagert ist. Scheitel-Steissbein — 100 Fa a I a a ae Dolad | 69.1 | 86.4| 86.5 | 61.1 | 85.8 | 86.3 | 82. 1 | 90.3 Da nun dieser Punkt zugleich für die Breitenausdehnung des Rumpfes ein bevorzugter ist, so wird diese dem menschlichen Körper gegenüber weit kopfwärts gerichtete Verschiebung des Beckenrandes der Affen eine sehr kennzeichnende Eigenart für die Proportion der Anthropoiden. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. de © Dass sie durch die starke und eigenartige Entwicklung des Extremitäten- sürtels herbeigeführt wird, bedarf keiner weiteren Erläuterung. Die Lage des unteren Endes des Sternum, der »Herzgrube«, zeigt zunächst zwischen Chimpanse und Gorilla eine Differenz; sie liegt am erwachsenen Körper beim Chimpanse weiter abwärts vom Scheitel, [31.3 °) der Gesammthöhe oder 55.0 "Jo der Scheitelsteisslänge] als beim Gorilla [mit 28.8 ° resp. 50.7 °]; diese Differenz geht einmal darauf zurück, dass die Incisura semilunaris beim Gorilla höher [17.4 °% der Gesammthöhe] als beim Chimpanse [78.5 "J] liegt, dann darauf, dass das Sternum beim Gorilla kürzer ist als beim CUhimpanse; der Abstand zwischen Incisura semilunaris und unteren Ende des Sternum beträgt bei ersterem 0.140 [77.4] bei letzterem 0.155 [72.8]. — Die Tabelle zeigt, dass in Bezug auf die Gesammthöhe des Körpers die Lage des unteren Sternalendes beim Gorilla menschenähnlicher als beim Chim- panse ist, dass der geringere Abstand dieses Punktes vom Scheitel (in Procenten der Gesammthöhe ausgedrückt) das für die Proportion des Menschen eigenthümliche ist, und dass endlich in dieser Beziehung der erwachsene Gorilla (mit 28.8 °) dem 25jährigen Mädchen (mit 28.7 %) am nächsten steht. — Wie wesentlich geändert die Lage dieses Punktes erscheint, wenn man seinen Abstand vom Scheitel nach Procenten der Scheitelsteisshöhe ausdrückt, zeigt die folgende Reihe Scheitel-Steissbein = 100 Rn oa. Besrne Freien) RN a a 55.0 |55.9 | 58.3 | 50.7 | 55.5 | 59.0 |'65.9 | 64. z Es bedarf zahlreicherer Messungen der wachsenden Körper um festzu- stellen, welche Wachsthumsvorgänge diese ungleichen Lagerungsver- hältnisse herbei führen. Die Breitendimensionen des Rumpfes zeigen ein ungleiches Ver- halten zwischen den anthropoiden Affen und dem Menschen, jenachdem diese Dimensionen durch die Breitenentwicklung des Brustkorbes, oder durch die Ausbildung des Extremitätengürtels gegeben werden. Denn in der Breitenentwicklung des Brustkorbes bleibt der Affe hinter dem Physikalische Olasse.. XXVII. 1. C 18 E. EHLERS, Menschen zurück; das zeigt am klarsten jene Reihe in der Tabelle, welche den Abstand der Brustwarzen von einander angiebt; es tritt nicht so auffällig in den Abständen zwischen den Achselhöhlen heraus, denn während diese bei dem jungen Gorilla und bei dem erwachsenen Chimpanse kleiner sind als bei dem zum Vergleich herangezogenen Menschen, zeigt der erwachsene Gorilla ein Überwiegen dieser Dimension gegenüber dem Menschen. Ob hier den Ausschlag eine mächtigere Entwicklung der Weichtheile, welche die Achselhöhle begrenzen, oder das stärkere Auswachsen der lateralen Enden des Schultergürtels ge- geben hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Die schlankere Gestalt des menschlichen Rumpfes gegenüber dem vierschrötigen Körper der Affen ist augenfällig durch die geringere Entfaltung der Extremitätengürtel im menschlichen Körper gegenüber dem Affenkörper bedingt; und wenn in den Verhältnissen der Schulter- breite, wie sie durch den Abstand der Acromialenden gegeben wird, die Proportion des Affenkörpers nicht viel über die des Menschen hinaus- geht, so ist nun bei den Affen die Breite der unteren Rumpfregion, wie sie in der Entwicklung der Beckenschaufeln gegeben wird, eine wesentlich grössere als diejenige des menschlichen Körpers. In beiden Dimensionen übertrifft der Gorilla den Chimpanse ; wie viel in dieser Beziehung auf Rechnung der Altersdifferenzen der beiden Thiere, welche mir vorgelegen haben, zu schieben ist, mögen spätere Beobachtungen feststellen. Dass die Proportionen der Affenkörper sich weniger von denen gleich grosser unerwachsener Menschen, als von denjenigen vollwüchsiger Menschen unterscheiden, ist ein Punkt, auf den ich nur hinzuweisen brauche, ohne das Zustandekommen dieses Verhältnisses erörtern zu müssen. Die Dimensionen der dorsoventralen Durchmesser sind von Que- telet in seinen Untersuchungen nicht in der Weise berücksichtigt, dass wir bei einem Vergleich zwischen Menschen und Affen darauf ein- gehen könnten. Die Grössen des Umfanges der verschiedenen Körper- regionen für einen Vergleich, wie er hier gegeben werden soll, zu ver- wenden, halte ich für unthunlich, da ja die individuell sehr grossen ° BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 19 Schwankungen unterworfene Ausbildung der Weichtheile hierbei eine bedeutende Rolle spielt. Von den Gebilden der Haut hebe ich eine bis jetzt fast über- sehene Eigenthümlichkeit der Brustwarzen hervor. R. Hartmann‘) hat in der Beschreibung des männlichen Gorilla angeführt, dass die Brustwarzen ohne deutlichen Hof seien. Ich kann dies für das weibliche Geschlecht vom Gorilla und Chimpanse bestätigen. Während die Brust- warze bei beiden erwachsenen weiblichen 'Thieren gut ausgebildet war, in der Form im Allgemeinen derjenigen des menschlichen Weibes äh- nelnd, war weder ein Warzenhof durch besondere Pigmententwicklung angedeutet noch eine Entwicklung von Montgomery’'schen Drüsen vor- handen. Beim Gorilla standen die Öffnungen der Ausführungsgänge der Drüse, 15 an der Zahl, am Rande der Endfläche der Warze ringsum in gleichen Abständen von einander, während die Mitte frei davon war. Die Kopf- und Gesichtsmuskulatur des Gorilla. Die Muskulatur des Stammes und der Extremitäten ist vom Gorilla wie von den anderen Anthropoiden soweit bekannt, dass es sich in Bezug auf ihre Bearbeitung jetzt im Wesentlichen nur noch um statistische Erhebungen über die Varietäten derselben handeln wird. Ich habe desshalb von vorn herein um so mehr darauf verzichtet, als die Arbeit rasch gefördert werden musste. Nur über die Muskulatur des Kopfes, ganz besonders die des Gesichtes und der Ohren sind wir weniger gut unterrichtet; und zumal nach dem Ausspruche von v. Bischoff über die Gesichtsmuskulatur der Anthropoiden, auf den ich nachher zurück- kommen werde, schien es mir doppelt geboten zu sein, diese Verhältnisse an einem erwachsenen Thiere noch einmal zu prüfen. Dafür konnte ich allerdings nur den Cadaver des weiblichen Gorilla verwenden. Sein Erhaltungszustand war ein solcher, dass sich die schichtenweise Präpa- 1) R. Hartmann. Der Gorilla. Leipzig 1880. 4°. pag. 10. C2 20 E. EHLERS. ration dieser Muskeln recht gut ausführen liess. Auf eine Erkenntniss der complicierteren Verhältnisse, welche durch Verflechtung der ver- schiedenen Schichten beispielsweise am Munde und Augenrande ent- stehen, und welche durch Anwendung von Schnittmethoden zu gewinnen gewesen wäre, musste dagegen verzichtet werden. Solcher Untersuchung musste ja auf alle Fälle doch eine hier zu erreichende Feststellung der gröberen Verhältnisse vorausgehen. Dass bei der Untersuchung wie bei der Beschreibung vor allem die Berücksichtigung der gleichen Mus- kulatur des Menschen sich gleichsam aufdrängte, bedarf keiner Verthei- digung, und so ergab sich für die Beschreibung und Benennung der einzelnen Muskeln die Nothwendigkeit bei der grossen Synonymie der menschlichen Gesichtsmuskulatur einem Autor zu folgen. Ich habe dafür die von Henle im Handbuche der systematischen Anatomie ver- wendeten Benennungen benutzt. Musculus epicranius. Die galea aponeurotica ist völlig entwickelt aber im Allgemeinen wenig verschiebbar vorhanden. Von den Muskeln, welche in sie aus- strahlen, entspringt der Musculus epicranius frontalis auf der Höhe des mächtigen arcus superciliaris, ohne auf dessen seitlichen Abfall mit den Ursprungsfasern hinunterzusteigen. Vom oberen Rande des M. orbi- cularis oculi bleibt er getrennt, und es fehlen ihm die Ursprünge, welche von dem gleichnamigen Muskel des Menschen als Nasenzacke (M. procerus nasi Santorini) und Augenwinkelzacke beschrieben werden. Die Fasern bilden eine dünne Muskelplatte, welche nach hinten sich kaum über den hinteren Theil des Arcus superciliaris erstreckt und hier in die galea übergeht. Muskelfasern, welche einen M. epicranius temporalis bilden, habe ich nicht gefunden, wohl aber eine kurze straffe Bindegewebsplatte, welche von der Fläche des Arcus zygomaticus zum vorderen Rand des helix der Ohrmuschel gespannt ist; diese erscheint als die Sehne, mit welcher sich dieser Muskel als ein M. attrahens auriculae an die Ohr- muschel heften soll. Auch die mikroskopische Untersuchung liess hier Reste von Muskelfasern nicht erkennen. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 21 Dagegen ist der M. (epieran.) auricularis superior in Gestalt einer kurzen Platte vorhanden, welche von der medialen Fläche des oberen Theiles des helix entspringt und etwas sich verbreiternd sofort in die galea übergeht. — Der M. (epieran.) auricularis posterior ist gleicher- weise deutlich als ein kurzes straffes Blatt vorhanden, welches sich vom hinteren Theile der Ohrmuschel gegen die Basis des processus mastoideus wendet und über die Arteria auricularis posterior hinweg zieht. Am schwächsten von dieser Gruppe ist der M. epicranius occipi- talis entwickelt, es ist eine an der gleichen Stelle wie am menschlichen Schädel gelegene, aber in der Breiten- wie in der Längenrichtung nur wenig ausgedehnte dünne Muskelplatte. Musculus orbicularis ocul. Taf. 1. Fig. 1. O. Der M. orbicularis oculi ist im wesentlichen aus den Muskelfasern gebildet, welche concentrisch um die Augenspalte verlaufen; nach auf- wärts erstrecken sich diese auf den arcus superciliaris ohne dessen höchste Höhe zu erreichen, gegen die Wange hin löste sich die sonst zusam- menhängende Platte in vereinzelte, dem allgemeinen Verlauf folgende Faserzüge auf, welche sich auf der Höhe des Oberkieferbeines verloren. Fasern, welche vom medialen Umfange entspringen und zum M. epi- cranius frontalis hinübertreten und sich ihm zumischten, habe ich nicht gefunden. Dagegen tritt vom medialen Umfange der Muskelplatte in der Höhe des ligamentum palpebrale ein deutlich gesonderter Faserzug ab und verläuft nach abwärts an Stärke und Breite etwas zunehmend gegen den oberen Randumfang des Nasenflügels, dabei an die Fase- rung des M. quadrati labii superioris sich anschliessend. Isolirte kleine Faserbündel, welche am seitlichen "Theile des Nasenrückens parallel mit diesem Bündel verlaufen, aber weder auf- noch abwärts so weit als dieses sich erstrecken, sind vielleicht diesem Bündel zuzurechnen; dass sie Theile einer ausgedehnteren, den Nasenrücken mehr oder weniger deckenden Schicht seien, welche sonst mit der Präparation wegge- nommen wäre, muss ich in Abrede stellen, da ich darauf besonders geachtet habe. Mir erschienen diese spärlichen Faserzüge als solche, welche mit beiden Ansatzpunkten der Haut angehörten. Sie alle werden 22 E. EHLERS, wohl richtiger dem M. quadratus labii superioris zugerechnet; wenn nicht das wie isolirt liegende Bündelchen als eine abgelöste Nasenzacke des M. epicranius frontalis zu betrachten ist. Duvernoy hat von dem durch ihn untersuchten Gorilla eine solche Zacke als M. pyramidal du nez erwähnt. Musculus zygomaticus. Taf. I. Fig. 1. 2. Der Musculus zygomaticus ist hier ein durchaus selbständiger, von den Nachbarmuskeln völlig gesonderter, gut entwickelter Muskel. Er entspringt ganz getrennt von dem unteren Rande des M. orbicularis oculi auf dem unteren Theile der vorderen Fläche des Os zygomaticum, nahe über dessen Verbindung mit dem Oberkieferbein und über der fossa infrazygomatica, tritt über diese mit der Richtung gegen den Mundwinkel hinweg, überschreitet den Musculus caninus, von dem er durch reichliches fetthaltiges Bindegewebe getrennt bleibt, und heftet sich, indem er über den auslaufenden Fasern des M. subcutaneus colli lagert, an die Haut der Oberlippe unmittelbar über dem Winkel der Mundspalte, dabei ein Nachbar des M. quadratus labii superioris. Auf diesem Laufe nimmt der Muskel an Breite und Dicke zu, weicht aber bald nach seinem Ursprunge in zwei Portionen auseinander, die nun der ganzen Länge nach von einander getrennt bleiben, und von denen die laterale erheblich schwächer als die mediale ist. Musculus risorius. Taf. I. Fig. 1. R. Nach Lage und Verlauf bezeichne ich als M. risorius eine Schicht von Fasern, welche über denjenigen Theilen des M. subcutaneus colli gelegen sind, die gegen den Mundwinkel und den Nachbarrand der Lippen ziehen. Der eine, breite Ursprung dieser dünnen Muskelplatte liegt lateralwärts vom Mundwinkel, aber etwas tiefer als dieser, in der Haut des unteren Wangentheiles. Von da convergiren die Bündel gegen den Mundwinkel, die dreieckig sich zuspitzende Muskelplatte wird da- mit etwas dicker und heftet sich unmittelbar unter der Insertion der schmaleren Portion des M. zygomaticus an die Haut des Mundwinkels, abwärts stösst sie dabei an die Insertion der oberflächlichen Fasern des Muse. triangularis, mit dem sie hier fast ein Continuum bildet. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE, 23 Musculus triangularis. Taf. 1. Fig. 1. Tr. Der Muscul. triangularis weicht von dem gleichnamigen Muskel des Menschen dadurch ab, dass seine Ursprungstellen von der Mittel- linie des Unterkiefers entfernt liegen; Fasern welche von einer Hälfte des Gesichtes schleifenförmig zur anderen treten, habe ich nicht ge- funden; für die Physiognomie mag das neben dem Mangel des mentum prominulum von Bedeutung sein. Die Fasern entspringen auf der ganzen Höhe des Unterkiefer , treten bündelweise zwischen den Fasern des M. subeutaneus colli und den lateralen Fasern des M. quadratus menti her- vor, ihre höchsten erreichen dabei fast die Höhe des unteren Randes der Seitentheile des M. sphincter oris; mit der Spitze der dreieckigen Platte, welche ihre Gesammtheit bildet, heften sie sich unter der In- sertion des M. risorius an die Haut des Mundwinkels. Musculus quadratus labü superioris. Taf. 1. Fig. 1 und 2. Q.1l. s. Der Musculus quadratus labii superioris übertrifft an Stärke sehr erheblich den gleichen Muskel des menschlichen Gesichtes, entsprechend der massigen Entwicklung, welche die wulstigen dicken Lippen der Anthropoiden erreichen. — Von den drei Zacken, welche Henle in seiner Auffassung und Beschreibung des Muskels unterscheidet, ist die mittlere, Fig. 1. Q. 1. s’, die bei weitem am stärksten entwickelte, bildet die Hauptmasse des Muskels, neben welcher die an den Rändern gele- genen mit ihr zusammenfliessenden Zacken ganz untergeordnet erscheinen. Diese mittlere Zacke, Caput infraorbitale, entspringt auf der Höhe der vorderen Fläche des Körpers des Oberkieferbeins unterhalb und getrennt von den untersten Fasern des M. orbicularis oculi mit breiter fleischiger Masse und wendet sich abwärts und medianwärts gegen die Oberlippe und den Nasenflügel, verläuft über Bindegewebe und Fett in der fossa infraorbitalis, nimmt an Dicke und Mächtigkeit zu, und heftet sich als eine zusammenhängende Muskelplatte an die Haut der Oberlippe ober- halb des Musc. sphincter oris, lateralwärts an die Insertion des Musc. zygomaticus anstossend und von da medianwärts über dem Rande der Oberlippe bis an die Haut des Nasenflügels und unter dieser fast in der vollen Höhe des breiten Knorpels des Nasenflügel sich ansetzend. — 24 E. EHLERS, Als obere Zacke, Caput angulare Fig. 1. Q. 1. s’, rechne ich zu diesem Muskel ein schmales plattes Muskelbündel, welches mit der Zacke die vom medianen Umfange des M. orbicularis oculi zur Haut des Nasen- flügels verläuft, im Allgemeinen gleiche Richtung hält, von dieser, und weiter noch vom Ursprungstheile des Caput infraorbitale aber deutlich getrennt bleibt, mit seinem Ursprunge an die untersten Faserzüge am medialen Umfang des M. orbicularis oculi angeschlossen ist, bei seiner Insertion unter der Haut des oberen Randes des Nasenflügels an den oberen Rand des Ansatztheiles des caput infraorbitale sich anlegt. doch nicht so sehr mit diesem verschmilzt, dass nicht sein Faserzug als ein selbständiger bis zur Insertion erkannt werden könnte. — Mit etwas Bedenken bezeichne ich als ein Caput zygomaticum, Fig. 1. Q. 1. s”, des M. quadratus labii superioris ein ganz schwaches Muskelbündelchen, welches auf der Grenze von Os zygomaticum und Oberkieferbein auf der Wölbung des Knochens lateralwärts von der äussersten Ecke des Caput infraorbitale entspringt, gegen dieses sich wendet und mit ihm sich vereinigt, bevor dieser Theil die fossa infraorbitalis überschreitet. — Diesem Faserzuge kann, da er hier eine gesonderte Insertion und somit auch eine gesonderte Wirkung nicht besitzt, die Bedeutung eines selbstän- digen Muskels, wie er als M. zygomaticus minor (aut.) beschrieben wird, nicht zuerkannt werden. Musculus caninus. Taf. I. Fig. 2. C. Der Musculus caninus ist ein grobfaseriger Muskel, der gedeckt vom M. quadratus labii superioris in dem medialen oberen Theile der fossa maxillaris und zum Theil auf der zum Nasenrücken flach aufstei- senden Fläche des Oberkieferbeines mit breitem Kopfe entspringt, nach abwärts mit schwach lateraler Richtung neben dem Knorpel des Nasen- flügels vorbei zum äusseren Theil der Oberlippe sich wendet, dabei seine Fasern zu einem etwas kegelförmig verjüngten Bauch vereinigt und mit diesem unter der Insertion des M. zygomaticus und der late- ralen Theile des M. quadratus labii superioris zwischen den Fasern des M. sphincter oris sich verliert. Oberflächlich zur Haut gehende Fasern habe ich nicht von ihm abgehen sehen. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 25 Musculus quadratus menti. Taf. I. Fig. 1 und 2. Q. m. Als Musculus quadratus menti vereinige ich Muskelfasern, welche in zwei ungleich hoch gelegene, im Verlauf nicht ganz zusammen- fallende Schichten bei der Präparation sich von einander sondern liessen. Die oberflächliche dieser Schichten (Fig. 1. Q@. m) liegt in der Fortsetzung des M. subcutanus colli und besteht aus Fasern, welche vom unteren Rande des Unterkiefers, medianwärts von den Ursprung- strecken der Fasern des M. triangularis als eine dreieckige Platte auf- wärts gegen den mittleren Theil der Unterlippe ziehen und in deren Haut über und zwischen den Fasern des M. sphincter oris sich anheften. Der äussere Theil der Unterlippe und der Mundwinkel wird von Fasern dieser Schicht nicht erreicht. Gedeckt von dieser oberflächlichen Schicht und vom Ursprungs- theile des M. triangularis liegt die tiefe Schicht dieses Muskel (Fig. 2. Q. m.); sie entspringt fleischig auf der äusseren Fläche des horizontalen Unterkieferastes etwas unterhalb der halben Höhe zwischen dem alveo- laren und unteren Rande des Kiefers über der Alveole des Eckzahnes, wendet sich weniger steil als die oberflächliche Schicht auf- und me- dianwärts, überschreitet die Ursprünge des Musculus mentalis und legt sich im mittleren Theile der Unterlippe an den unteren Rand des M. sphincter oris; wie die Fasern sich mit diesem und dem von der Ge- genseite kommenden gleichen Muskel verflechten und inseriren, ist mir nicht klar geworden. Musculus buccinator. Taf. I. Fig. 2. B. Der M. buccinator verhält sich soweit er die Wangen- und Mund- gegend bilden hilft, wie der gleiche Muskel des Menschen; seine Ur- sprünge habe ich im Einzelnen nicht präpariren können. Der Ausfüh- rungsgang der Parotis durchbohrt den Muskel in gleicher Weise wie beim Menschen. Musculus sphincter oris. Taf. I. Fig. 2. Sph. o. Der Musculus sphincter oris zeigt in seinen Fasern im allgemeinen die Anordnung, wie sie von der menschlichen Anatomie her bekannt Physikalische Class. XXVIL. 1. D 26 E. EHLERS, ist. Zur Grösse und Dicke der Lippen schien mir der Muskel aber verglichen mit dem gleichen Muskel des Menschen schwach zu sein. Musculus incisivus labü inferioris. Taf. I. Fig. 2. 1.1. i. Der Musculus incisivus labii inferioris ist eine dünne Muskelplatte, welche unter der tiefen Schicht des M. quadratus menti und in dem Raume zwischen dieser und der weit nach vorn greifenden tiefen Portion des Musculus masseter von der äusseren Fläche des horizontalen Astes des Unterkiefers entspringt, über dem M. buccinator aufwärts gegen den Mundwinkel zieht und hier unter dem äusseren Rand des Muscul. spincter oris mit dessen und den Fasern des M. buccinator sich vereinigt. Musculus incisivus labuü superioris. Gegenüber der grossen Entwicklung des M. incisivus labii inferioris erscheint der entsprechende Muskel der Oberlippe klein; ich betrachte als solchen eine Anzahl von Fasern, welche vom M. sphincter oris völlig gedeckt in einigem Abstande vom Mundwinkel aus diesem Muskel sich ablösen und mit kurzem medianwärts gerichtetem Verlauf an die Ober- fläche des Oberkiefers, neben der Alveole des Eckzahnes sich anheften. Musculus nasalis. Taf. I. Fig. 2. N. Der Musculus nasalis entspringt als ein ziemlich starker Muskel nahe dem Alveolarrande des Oberkiefers über dem Diastema zwischen äusseren Schneide- und Eckzahn, steigt aufwärts auf den Nasenflügel und inserirt hier in der Haut, indem er fächerförmig auseinander fährt, dabei zum Theil zwischen jenen Fasern endend, welche vom M. qua- dratus labii superioris auf den Nasenflügel treten. Musculus mentalis. Taf. I. Fig. 2. Mt. Der Musculus mentalis besteht aus zwei gesonderten Portionen, deren Fasern etwas ungleichen Verlauf besitzen. Beide entspringen von der äusseren Fläche des Mittelstückes des Unterkiefers etwas unter- halb des Alveolarrandes der Schneidezähne. Die obere Portion steigt fast gerade abwärts und endigt in der Haut über der Mitte des unteren Randes des Unterkiefers, unmittelbar neben dem der Gegenseite; die etwas höher liegende gleich starke Schicht wendet sich abwärts und etwas divergirend zu den oberen Fasern zugleich etwas lateralwärts, BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE,. 27 inserirt gleichfalls in der Haut über dem unteren Rande des Unterkiefers doch so, dass zwischen den beiden Insertionen dieser beiden Schichten ein kleiner muskelfreier Zwischenraum liegt. — Wie sich die Fasern des M. subcutaneus colli zu diesen Muskeln an seiner Insertion in der Haut verhalten habe ich nicht feststellen können. Musculus masseter. Taf. I. Fig. 2. Ms. Den Musculus masseter erwähne ich hier, weil in der Fig. 2. eine auf die starke Entwicklung seiner tiefen Schicht beruhende Ge- staltung dargestellt ist. Diese besteht darin, dass diese Schicht über den vorderen Rand der äusseren Schicht hinausgreift, und damit ein Verhalten zeigt, womit sie von dem gleichen Theile der menschlichen Kiefermuskulatur abweicht. Die Muskulatur des Kopfes und Gesichtes des Gorilla ist von Duvernoy') an einem erwachsenen Thiere, von A. Macalister’) und v. Bischoff’) an jungen Thieren untersucht. Duvernoy’s Be- schreibung ist keineswegs erschöpfend, in seiner Präparation sind nur eine Anzahl der vorhandenen Muskeln erwähnt; doch fügt er hinzu, dass die Übereinstimmung der Gesichtsmuskulatur des Gorilla und der des Menschen so gross sei, dass wohl nur in Folge unzureichender Prä- paration von ihm nicht alle Muskeln gefunden seien. — Macalister hat in seiner Darstellung kaum eine Beschreibung der Muskulatur des Gesichtes gegeben; wohl aber zählt er die Muskeln auf und unter den- selben vermisse ich nur die Erwähnung der Musculi incisivi. Maca- lister hat ein junges 'Thier zu untersuchen gehabt; und da ist es zu bedauern, dass wir nicht erfahren, in wie weit die genannten Muskeln 1) Duvernoy, Troisieme M&moire sur les caracteres anatomiques des grands singes pseudo-anthropomorphes. Archives du Museum d’histoire naturelle T. VI. Paris 1855. 1856. 4°. pag. 191. 192. Pl. XI. XI. 2) A. Macalister, The museular anatomy of the Gorilla. Proceedings of the royal irish Academy. Ser. I. Vol.I. (Science). Dublin 1870—74. 8°. pag. 501. 3) v. Bischoff, Beiträge zur Anatomie des Gorilla. Abhandlungen der ma- themat. physikal. Classe der k. bayer. Akademie dar Wissenschaften. Bd. XII. München, 1880.. 4°. pag. 5. 1D)92 28 E. EHLERS, deutlich von einander gesondert waren. Denn auch v. Bischoff hatte einen jungen Gorilla zur Untersuchung, und vielleicht ist darauf sein Ausspruch zurückzuführen, dass die Gesichtsmuskeln beim Gorilla, wie beim Hylobates, Chimpanse und Orang zwar so vorhanden seien, dass man dieselben Züge der Fasern unterscheiden könne wie beim Men- schen. dass diese aber entschieden schwächer entwickelt, ihre Bündel weniger dick seien und so zusammenhängen, dass, wenn man die Tren- nung bei dem Menschen nicht kennen würde, man schwerlich die ein- zelnen Muskeln wie bei diesem unterscheiden würde. Diesem Aus- spruche kann ich nach meinen Präparationen nun durchaus nicht bei- stimmen. Die Abbildungen, welche ich von der Gesichtsmuskulatur des erwachsenen Gorilla gebe, zeigen dass die Muskelfasern der ver- schiedenen Bündel keineswegs zusammenfliessen, im Gegentheil so gut getrennt sind, wie man es nur im menschlichen Gesicht finden kann; danach ist auch eine gesonderte selbständige Thätigkeit der einzelnen Muskeln durchaus nicht von vorn herein abzuweisen. Ich kann ebensowenig als allgemein gültig anerkennen, dass die einzelnen Bündel der Gesichtsmuskulatur des Gorilla weniger dick als die des Menschen seien. Hier wird zu unterscheiden und festzustellen sein, dass in gewissen Regionen die Muskulatur des Affengesichtes stärker, in anderen schwächer als die des menschlichen Gesichtes ist. — Ge- ringer entwickelt als beim Menschen ist jedenfalls das System des M. orbicularis oculi des Gorilla; jene Faserzüge, welche zum M. frontalis gehen, habe ich vermisst und in Übereinstimmung damit steht die An- gabe von Duvernoy und Macalister, dass ein M. corrugator su- percilii fehle; Duvernoy erwähnt eine Zacke dieses Muskels, welche eine malare gewesen zu sein scheint, und wenn danach zu schliessen der M. orbicularis oculi in dem von ihm untersuchten Thiere stärker, als in dem von mir präparirten war, so erscheint das Fehlen des »M. corrugator superciliic um so bedeutungsvoller. — Im Gegensatz zu der geringen Entwicklung, welche die Musculatur im Umfange des Auges besitzt, sind jene Muskeln, welche an Lippen und Nasenflügel gehen, kräftig ausgebildet, und dass solches nicht nur bei dem von mir präpa- BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 29 rirten Thiere der Fall war, kann man den allerdings kurzen oder un- vollständigen Angaben Duvernoys und Macalisters entnehmen. — In wie weit — wenn überhaupt — die Gesichtsmuskulatur des erwach- senen Chimpanse, oder des Orang von dem Verhalten abweicht, welches der Gorilla aufweist, lässt sich nach den darüber vorhandenen Darstel- lungen nicht feststellen. Ich glaube aber, dass man auf diese Affen das wird übertragen können, was ich als allgemeines Resultat aus der Präparation der Gesichtsmuskulatur des Gorilla ableiten möchte. Ver- glichen mit der Muskulatur des menschlichen Gesichtes ist die gleiche Muskulatur des anthropoiden Affen in der Umgebung des Auges schwach, diejenige dagegen, welche zur Bewegung der Nasenflügel, besonders aber der dicken Lippen dient, stark entwickelt. Für die mimischen Bewegungen entsteht durch diese ungleiche Entwicklung der Muskeln und die dem entsprechend ungleiche Stärke in den Bewegungen der verschiedenen Theile der Gesichtshaut jene/ Form des Ausdruckes, die wir von den Verhältnissen des menschlichen Antlitzes und seiner Bewe- gungen ausgehend als Grimasse bezeichnen, und die hier in der geringen Bewegung des Augentheiles des Gesichtes und den grossen und mannig- faltigen Bewegungen des Untergesichtes, ganz besonders der Lippen ihre Entstehung findet. Das äussere Ohr. (Taf. IV. Fig. 15.) Die Ohrmuscheln des erwachsenen Gorilla-Weibchens zeigten eine derjenigen des menschlichen Ohres so ähnliche Gestaltung, dass ich von der rechten Ohrmuschel eine Abbildung gebe besonders mit Rücksicht darauf, dass die von R. Hartmann') abgebildeten Gorilla-Ohren, die alle von jüngeren Thieren stammten, wie unter einander so auch von 1 | | 1) R. Hartmann, Der Gorilla Leipzig, 1880. 4°. pag. 10. Taf. IV. Fig. 1—7. u Se en ge TE 30 E. EHLERS, dem hier gezeichneten, viel menschenähnlicher gestalteten Ohre ab- weichen. An dieser Ohrmuschel zeigt der stark entwickelte Helix eine gut ausgebildete spina helicis, eine sehr regelmässige Krümmung des oberen Randes und am hinteren Rande den individuell schwankenden Höcker, auf welchen Darwin aufmerksam gemacht hat, in deutlicher Entwicklung; er erstreckt sich weit gegen das Ohrläppchen abwärts. — Der vom Antitragus ausgehende Anthelix ist stark gewölbt, von den beiden Schenkeln, mit welchen derselbe auf dem oberen Theil der Mu- schel ausläuft, ist der obere breit und flacht sich ab, der untere dagegen scharf vorspringend. Das Ohrläppchen ist zwar kurz, aber völlig frei. Der Tragus ist eine kleine scharf vorspringende dreieckige Platte, von der Wurzel des Helix durch eine Rinne getrennt; der Antitragus durch einen tiefen Einschnitt vom 'Tragus getrennt, erhebt an der Wurzel des Anthelix sich bis auf gleiche Höhe mit dem Tragus. — Von den Gruben der Ohrmuschel ist die Scapha unter dem umgebogenen Rande des Helix tief; die zwischen den Schenkeln des Anthelix gelegene Grube, Fossa triangularis, gleichfalls gut ausgeprägt; am tiefsten ist die fossa conchae und erhält ihr besonderes Gepräge dadurch, dass die Wurzel des Helix sie fast ganz in die beiden Abtheilungen zerlegt, von denen die obere, die Uymba, sehr stark vertieft, die fossa innominata als eine tiefe Rinne in den äusseren Gehörgang leitet. Der v. Bischoff’schen Angabe, dass die Ohrmuskeln beim Go- rilla nicht entwickelt seien, muss ich widersprechen; eine Anzahl der von der menschlichen Anatomie unterschiedenen kleinen Muskeln des äusseren Ohres habe ich deutlich mit der Präparation darstellen und mit Hülfe des Mikroskops bestätigen können. Untersuchung ganz frischer oder gut conservirter Ohren wird vielleicht in anderen Fällen auch jene von der menschlichen Ohrmuschel her bekannten Muskeln nachweisen, welche ich hier nicht gefunden habe. Am stärksten entwickelt und einen deutlichen spindelförmigen Muskelbauch bildend war der an der Wurzel des Helix zur Spina he- licis ziehende Musculus helicis minor, der nach Henle’s Angabe auch am Ohre des Menschen der beständigste und häufig auch mächtigste Muskel BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. sl ist. — Als eine bindegewebige mit Muskelfasern durchsetzte ziemlich breite Platte stellte sich der Musculus helicis major dar. — In gleicher Weise wie am Ohre des Menschen war schliesslich ein Musculus trans- versus auriculae und obliquus auriculae darzustellen. — An der medialen Fläche der Ohrmuschel entsprangen auf der Eminentia conchae des Knor- pels eine Anzahl im lockeren Bindegewebe durch grössere Straffheit ausgezeichnete Bindegewebsstränge, und inserirten sich auf dem nächst- liegenden Theile der Aussenfläche des knorpeligen Gehörganges; das Aussehen dieser straffen Züge liess vermuthen, dass auch hier Muskel- fasern enthalten seien; die mikroskopische Untersuchung wies aber keine derartigen histologischen Elemente nach. Die Grösse der Ohrmuschel ist bekanntlich ein characteristisches Unterscheidungsmerkmal zwischen Chimpanse und Gorilla. Wie viel mehr auch in dieser Hinsicht die Ohrmuschel des Gorilla sich der- jenigen des Menschen nähert, zeigt die folgende im Anschluss an die oben mitgetheilten Grössen aufgestellte Tabelle ; a 2a. 8 0.073|0.052|0.057|0.051|0.054|0.059|0.042| 0.035 er 2.0.1, 4.81.44 | 37.18.72 720 berechnen wir die absoluten Maasse auf die Kopfhöhe, so ergiebt sich folgende Tabelle Scheitel-Kinnhöhe = 100. Wesel. 3 nr Es erhellt hieraus aber ferner, dass das Ohr des jungen Gorilla absolut und in Bezug auf die gesammte, nicht aber auf die Kopfhöhe grösser als das des jungen Menschen ist; die absolute Ohrgrösse des erwachsenen Thieres ist wenig kleiner, als die eines 7jährigen Mädchens; in den Verhältnissen zur Körpergrösse und zur Kopfhöhe erscheint das Ohr dagegen grösser. 32 EB. EHLERS, Die Mundhöhle. Bei der Betrachtung der Organe in der Mundhöhle der Affen sind mir einige Bildungen aufgefallen, die bis jetzt übersehen zu sein scheinen oder wenigstens nicht beschrieben sind, andere, über welche ich nicht zutreffende und bis jetzt nicht berichtigte Angaben gefunden habe. Buccalfalten. (Taf. Il. Fig. 3—6). Als Buccalfalten bezeichne ich der Kürze halber ansehnliche Falten der Schleimhaut, welche in dem erwachsenen Gorilla-Weibchen jederseits in gleicher Weise gestaltet von der vorderen Fläche des Unter- und Oberkiefers in der Höhe des Eckzahnes nach hinten und lateralwärts in die Schleimhaut der Wange übergingen; ich halte dieselben für nicht zufällige Faltungen der Schleimhaut, da ich die gleichen Falten in al- lerdings sehr viel geringerer Entwicklung am Unterkiefer des jungen Gorilla, und ebenfalls nur am Unterkiefer und schwächer als beim alten Gorilla- Weibchen bei dem fast erwachsenen Chimpanse - Weibchen ge- sehen habe. Die obere Buccalfalte des erwachsenen Gorilla (Taf. II. Fig. 4) erhebt sich jederseits medianwärts von der Auftreibung, welche Hals und Wurzel des Eckzahnes am Kiefer hervorruft, über dem Diastema von der glatten Fläche des Zahnfleisches als ein niedriges dünnes Blätt- chen der Schleimhaut, dessen abwärts gewandter zugeschärfter Rand völlig frei vor dem Zahnfleische liegt; die Falte zieht nun aufwärts und lateralwästs streichend und mit dem freien Rande einen abwärts gewen- deten schwach concaven Bogen beschreibend in zunehmenden Abstande von den Kronen der Zähne an der Schleimhaut der äusseren Fläche des Alveolarrandes des Oberkiefers und tritt etwa auf der Höhe des dritten Backzahnes in die Schleimhaut auf der Innenfläche der Wange, in welcher sie dann ihr Ende findet. Auf dieser Erstreckung nimmt sie in jeder Richtung an Mächtigkeit zu; die Länge der Falte beträgt etwa 22 mm., ihr dünnhäutiger Ursprungstheil über dem Diastema hat kaum 0.5 mm. Höhe, die Höhe auf der halben Länge beträgt dagegen fast BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 33 - 5 mm., am Übergang in die Schleimhaut der Wange ist die Höhe et- was verringert; da wo die Falte an Höhe zunimmt, wächst auch die Dicke der Basis; die keilförmige Zuschärfung gegen den freien Rand ist überall vorhanden: die grösste Dicke der Falte schätzte ich auf 1 mm. Die Flächen der Falte hatten durchweg das Ansehen der Wangen- und Kieferschleimhaut. Die unteren Buccalfalten (Taf. II. Fig. 3) sind in allen Dimensionen um ein geringes kleiner als die oberen. Der mediale Ursprung der unteren Buccalfalte liegt am gleichen Orte, wie derjenige der oberen, nur reicht er weniger weit gegen den Alveolarrand. Hier am Unter- kiefer setzte sich das eigentliche Zahnfleisch scharf von der übrigen Schleimhaut des Oberkiefers durch ein ungleiches Aussehen ab; denn während das Zahnfleisch ein glattes glänzendes Aussehen hat, erschien die nach abwärts daran sich schliessende Fläche der Schleimhaut fein sammetartig. Der mediale Ursprungstheil dieser Falte lag nun ganz im Bereieh dieser Schleimhaut und begann an der Grenze zwischen ihr und dem eigentlichen Zahnfleisch. Hier erhebt sie sich als ein äusserst niedriger dünner Saum, nimmt aber in ihrem Verlaufe, der dem der oberen Buccalfalte entspricht, rasch an Höhe und Dicke zu, ist gegen den freien Rand weniger stark als die obere Falte zugeschärft und geht breit etwa dem zweiten Backzahn gegenüber in die Schleimhaut der Innenfläche der Wange über. — Die beigegebenen Abbildungen ge- ben eine gute Darstellung von der eigenthümlichen Gestaltung dieser Falten. Für die Beurtheilung dieser Gebilde ist es von Bedeutung, dass auch der junge Gorilla diese Falten besitzt. Allein nur die unteren Buccalfalten habe ich bei dem mir vorliegenden jungen Thiere ge- sehen, von den oberen Falten dagegen keine Spur. Die unteren Falten, die ich in Fig. 5. Taf. II in Lebensgrösse habe abbilden lassen, er- scheinen jederseits auf der vorderen Fläche des Unterkiefers als ein kleiner fast durchscheinender bogenförmiger Schleimhautsaum, der unter der äusseren Kante des noch nicht völlig hervorgewachsenen zweiten Schneidezahnes auf der Schleimhautfläche entfernt vom unteren Rande Physikalische Classe. XXVI. 1. E 34 E. EHLERS, des Zahnfleisches sich erhebt und lateralwärts gegen die Übergangsstelle der Schleimhaut vom Unterkiefer auf die Wange sich erstreckt. Vergleicht man die Falten des jungen Thieres mit denen des alten, so ist nicht zu verkennen, dass mit der zunehmenden Entwicklung des Kiefers diese Buccalfalten ihre Mächtigkeit erhalten, dass bei diesem Wachsthum ihr vorderer Ursprung wohl höher im Bereich der Schleim- haut gegen den unteren Rand des Zahnfleisches sich verschiebt, nicht aber weiter gegen die Medianlinie vorrückt; der Zuwachs, den diese Falten neben dem an Höhe und Dicke an Länge erreichen, erfolgt gegen die Schleimhaut der Wange hin. Von besonderem Interesse war es für mich den Nachweis liefern zu können, dass solche Buccalfalten auch dem Chimpanse zukommen. Die grossen Lippen des im frischesten Zustande in meine Hände kom- menden Cadavers waren im Allgemeinen weich und schlaff, während aus den Extremitäten die Todtenstarre noch nicht geschwunden war. Beim Abziehen der Lippen zeigte sich dann, dass, während am Ober- kiefer eine Buccalfalte nicht entstand, wie immer auch die Lippen ge- legt werden mochten , untere Buccalfalten deutlich hervortraten. Die Falte (Taf. II. Fig. 6) entsprang jederseits am unteren Rande des Zahn- fleisches des Unterkiefers unter dem Zwischenraume zwischen dem ersten und zweiten Schneidezahne, also weiter als beim Gorilla medianwärts verschoben, und trat schon auf der Höhe des unteren Eckzahnes auf die innere Wangenfläche hinüber; bei abgezogener Lippe war dann auf dieser noch eine Strecke weit eine vorspringende Faltung zu erkennen; der obere Rand der Falte war nicht so stark wie beim Gorilla zuge- schärft, die Falte im Allgemeinen auch niedriger. Bei starkem Ab- ziehen der Lippenhaut konnte ein grosser Theil der Falte zum Verstrei- chen gebracht werden; doch stellte sich die gleiche Form und Lage der Falte stets wieder ein, sobald Lippen- und Wangenfläche dem Kiefer genähert wurde. Für die Bedeutung der Buccalfalten muss hervorgehoben werden, dass sie, soviel ich an Querschnitten durch die Falten des Gorilla ge- sehen habe, einzig und allein von der bindegewebigen Grundlage der BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 35 Schleimhaut gebildet werden; die Möglichkeit, dass etwa ein besonders entwickelter in der Lippenwand eingelagerter Muskelfaserzug an der Bildung der Falten betheiligt sei, muss zurückgewiesen werden. — Eine anfänglich von mir gehegte Muthmassung, es könnten die Buccal- falten den von Robin und Magitot') beschriebenen Falten entsprechen, welche in den ersten Lebensmonaten beim menschlichen Kinde als ohr- förmige Erhebungen auf der Schleimhaut der Kiefer stehen, da wo später die Eckzähne durchbrechen, und unter einander durch einen Saum zusammenhängen, zu dem am Unterkiefer stärker als am Ober- kiefer entwickelt zu sein pflegen, liess sich gegenüber dem Verhalten, welches diese Falten im jungen Gorilla zeigten, und wonach die Buc- calfalten ihre volle Entwicklung mit der vollen Ausbildung der Kiefer und Lippen bekommen, gleichfalls nicht beweisen. Die Untersuchung der Kiefer ganz junger anthropoider Affen, bei denen der Durchbruch der Zähne noch nicht stattgefunden hat, müsste zunächst entscheiden, ob diese Falten dann etwa in der Weise wie die im menschlichen Kinde vorhandenen gestellt sind, und mit der Entwicklung der Zahnreihe und des Zahnfleisches abwärts verschoben, mit dem Wachsthum der Lippen vergrössert werden, während sie beim Menschen verkümmern. — Lässt sich zur Zeit eine specielle Homologie dieser Buccalfalten der Anthro- poiden nicht geben, so ist andererseits doch wohl nicht zu zweifeln, dass Schleimhautfalten ähnlicher Bedeutung nur von sehr viel geringerer Entwicklung als im Munde dieser Affen im Munde des Menschen vor- kommen. Ich sehe in diesen Buccalfalten der Anthropoiden gewaltige Entwicklungen von Falten der Schleimhaut, welche in geringer Höhe und nicht regelmässiger Anordnung im menschlichen Munde zwischen Kiefer und Lippenfläche angetroffen werden. Aufmerksam darauf ge- worden, habe ich in einer Reihe von Fällen an lebenden Menschen beim starken Abwärtsziehen der Unterlippe von hinten nach vorn verlaufende 1) Robin et Magitot, Note sur quelques particularites anatomiques de la muqueuse gingivale chez le foetus, et le nouveau-ne. Gazette medicale de Paris. 30. Annee. 3. Serie. T. 15. Annee 1860. 4. pag. 252. E 2 36 E. EHLERS, wie kleine Bändchen sich spannende Schleimhautfalten den Grund der Furche zwischen Kiefer und Unterlippe durchsetzen sehen, und beson- in der Region der Alveole des Eckzahnes. Spärlicher stehen solche Falten zwischen Oberlippe und Oberkiefer. Diese Schleimhautfältchen sind gleichsam Wiederholungen des im menschlichen Munde durch stärkere Entwicklung ausgezeichneten medianen Schleimhautbändchen, welches als frenulum der Lippen allgemein bekannt ist. In dem Munde des Gorilla und Chimpanse kommt ein solches medianes Schleim- hautbändchen, in einer dem menschlichen frenulum zumal in Betracht der Lippengrösse entsprechenden Ausdehnung nicht vor; ich ver- weise in Bezug darauf auf die gegebene Abbildung vom Unterkiefer des alten und jungen Gorilla; die hier erscheinenden Buccalfalten dagegen sind nun offenbar ungemein grosse Entwicklungen und in dieser Grösse constante Bildungen , welche den lateralen winzigen und unregelmässigen Schleimhautbändchen im Munde des Menschen ent- sprechen. Ihre Bedeutung mögen diese grossen Buccalfalten im Munde der beiden anthropoiden Affen aber für die ausgedehnten Bewegungen ha- ben, welche diese Thiere mit ihren grossen fleischigen Lippen ausführen ; wie weit sie dabei etwa verstreichen oder eine sichere Bewegung durch stärkere Anheftung der Lippen und Wangentheile an die Kiefer regeln, das können am besten wohl Beobachtungen an lebenden Thieren fest- stellen. Die Zunge. Duvernoy') hat die Zunge des Gorilla als verhältnismässig breit, v. Bischoff?) dieselbe als verhältnismässig schmal bezeichnet. Diese 1) Duvernoy, Des caracteres anatomiques des grands singes pseudo-anthro- pomorphes. Archives du Museum d’histoire naturelle. T. VII. Paris, 1855—1856. pag. 187. 2) v. Bischoff, Beiträge zur Anatomie des Gorilla. Abhandlungen d. ma- them.-physik. Classe der k. bayer. Akademie der Wissenschaften. Bd. XIII. 3. Abth. München, 1880. pag. 35. | | | | | | BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 37 widersprechenden Angaben sind wohl durch einen ungleichen Contrac- tions- und Erhaltungszustand der untersuchten Zungen entstanden; bei dem erwachsenen Gorilla- Weibchen fiel mir die Zunge, welche in der Mundhöhle zurückgezogen lag, sodass ihre Spitze die Schneidezähne nicht berührte, und welche durch die Conservirung mit Salz ziemlich fest geworden war, durch den hohen und schmalen Zungenrücken auf. Die ganze Länge der Zunge vom Kehldeckel bis zur Spitze gemessen betrug 14.5 cm., von der hinteren Grenze der Papillen tragenden Region bis zur Spitze 10 cm.; das abgerundete und platte freie Vorderende war 4 cm., der hintere hohe und dicke Theil nur 2.5 cm. breit. Die Papillen tragende Rückenfläche der Zunge des Gorilla hat ein gleichförmiges feinzottiges Ansehen; zwischen den feinen und schlanken Spitzen der papillae filiformes stehen in gleichmässigen Abständen ver- theilt die papillae fungiformes. Die papillae circumvallatae, welche wie auf der menschlichen Zunge auf dem Grunde des Zungenrückens stehen, sind wenig entwickelt, und in einer Weise vertheilt, welche von derjenigen auf der Zunge des Menschen, des Chimpanse und des Orangs abweicht; und zwar scheint mir diese abweichende Anordnung der Pa- pillae circumvallatae, die bei dem jungen und alten Gorilla übereinstimmt, deshalb nicht eine zufällige, auf individuelle Eigenthümlichkeit zurück- zuführende zu sein, weil ich aus den Angaben anderer Autoren über die Gorilla-Zunge entnehmen muss, dass die Bildung , auf welche ich aufmerksam machen möchte, auch ihnen vorgelegen hat, ohne dass sie dieselbe als eine bemerkenswerthe Eigenthümlichkeit des Gorilla er- wähnt hätten. — Die Zahl der Papillae circumvallatae betrug in den mir vorliegenden Thieren 5; das ist weniger als v. Bischoff, welcher 7, und Duvernoy, welcher 6 und 8 angiebt, gesehen haben. Danach ist die Zahl dieser Papillen offenbar eine schwankende, im Allgemeinen aber wohl eine geringere als beim Orang und beim Chimpanse, bei de- nen ich die auch beim Menschen auftretende Zahl gesehen und in den Beschreibungen erwähnt gefunden habe. — Diese fünf Papillae cir- cumvallatae sind so gestellt, dass eine unpaare mediane auf der hinteren Grenze der Papillen tragenden Fläche steht; in einem Abstande von 38 E. EHLERS, 24 mm. von ihr nach vorn entfernt stehen jederseits nahe dem Seiten- rande dicht hinter einander zwei dieser Papillen, so dass die winklich gebrochene, die Form eines V darstellende Linie, auf welcher alle diese Papillen stehen, allerdings erhalten bleibt, die Schenkel dieser Linie aber nur an ihren vorderen Enden die Papillen tragen. — Diese Dis- kontinuität in der Papillenreihe tritt auch in der von v. Bischoff‘) segebenen Abbildung der Gorilla-Zunge wenn auch nicht so stark wie in meinen Präparaten hervor, auf der ich deutlich ebenfalls nur 5 solche Papillen sehe, während im Text von 7—8 die Rede ist. — Orang und Chimpanse haben eine solche Anordnung der Papillae circumvallatae nicht; die T-förmige Stellung dieser Papillen auf der Zunge des Chim- panse, welche soviel ich sehe zuerst von Traill?) angegeben ist, konnte ich für die Zunge des noch frischen Chimpanse-Cadaver nicht bestätigen ; hier bildeten die Papillen die V-Linie; dagegen ist nach der Erhärtung dieser Zunge in Weingeist in der Stellung dieser Papillen eine solche Verschiebung erfolgt, dass die von Traill angegebenen Linien gebildet werden. Ich hebe dies deshalb hervor, weil auf diese Stellung Gewicht gelegt ist, und v. Bischoff’) eine Zwischenform, die eines Y angegeben hat, während Cavanna‘) schon vorher die V Form angegeben. Die Unterschiede, welche damit ausgesprochen wurden, gehen also wohl nur auf einen ungleichen Erhärtungs- und Contractionszustand der Zunge zurück. An den Seitenflächen des hinteren hochgewölbten Zungentheiles stehen beim Gorilla die auch von v. Bischoff erwähnten fimbriae lin- 1) v. Bischoff, a. a. O0. Tab. ll. Fig. Ila. 2) Th. Stew. Traill, Observations on the Anatomy of the Orang-Outang. Memoires of the Wernerian Natural history Society. Vol. III. Edinburgh 1821. pag. 39. 3) v. Bischoff, Untersuchung der Eingeweide und des Gehirns des Chim- panse - Weibehens. Mittheilung aus dem k. zoolog. Museum in Dresden. 2. Heft. 1877. Fol. pag. 251. 4) Cavanna, Sulla splacnologia di un Troglodites niger. Archivio per l’An- tropologia 1876. Vol. V. pag. 211. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 39 guae; ich zählte hier jederseits auf einer 2 cm. langen Fläche funfzehn tiefe, die blättrigen Falten von einander trennende Furchen. An der unteren glatten Fläche der freien Zungenspitze stehen in weiten Abständen von einander grosse spitz kegelförmige Zotten, und gleich gestaltete, aber noch grössere Zotten finden sich auf der Schleim- hautfläche, welche von der Region der Papillae circumvallatae zum Kehldeckel hinabzieht; in dem von v. Bischoff beschriebenen Gorilla sind, nach der Abbildung zu urtheilen, diese Schleimhautgebilde offenbar sehr viel zahlreicher und grösser als in dem mir zur Verfügung stehenden Thiere gewesen. Diese Zotten, welche in solcher Entwicklung der menschlichen Zunge fehlen, sind wohl zweifelsohne die Homologa der grossen Schleimhautkegel, welche bei vielen Säugethieren sich auf dem Rücken des Zungengrundes finden. v. Bischoff giebt an, dass das Zungenbändchen dem von ihm untersuchten Thiere gefehlt habe und in gleicher Weise die Carunculae sublinguales. Ganz im Gegensatz dazu zeigt das mir vorliegende Thier ein sehr grosses und hohes frenulum linguae und an der Basis seines vorderen Randes stehen grosse unregelmässig höckrige Carunculae sublin- guales, viel stärker ausgebildet als solches beim Menschen der Fall zu sein pflegt (Taf. IV. Fig. 14.) Danach dürfte sich v. Bischoffs Beob- achtung wohl nur auf eine Varietät oder auf eine verspätete Entwicklung beziehen; der junge Gorilla, über welchen ich verfüge, besitzt gleichfalls Zungenbändchen und Carunculae sublinguales, allerdings schwächer ent- wickelt als beim ausgewachsenen Thier. — Im Chimpanse-Weibchen ist das Zungenband mit den Carunculae sublinguales ganz ähnlich wie beim Gorilla entwickelt. Gaumenbögen und Uvula gaben im Chimpanse und Gorilla keinen Anlass zu besonderen Bemerkungen. Die Tonsillen des Chimpanse hatten eine starkgrubige, zum Theil rissig zerklüftete Oberfläche, und waren daneben von zotten- und kegelförmigen grossen Papillen, ähnlich denen, welche auf dem hinteren 40 E. EHLERS, Theile des Zungenrückens stehen, bedeckt. Die Bildung machte im Allgemeinen einen pathologischen Eindruck, wie etwa den einer chro- nischen catarrhalischen Affection, sodass ich nicht weiss, in wie weit diese Papillen als krankhaft gewuchert zu bezeichnen sind. Die Gaumenfalten. Die Gaumenfalten (Taf. IV) sind seit der Zeit, in welcher Gegen- baur!) zuerst die Aufmerksamkeit auf sie gelenkt hat, für die Anthropoiden zunächst von Bischoff in Betracht gezogen, und die von ihm gegebenen Abbildungen bringen eine dankenswerthe Erweiterung unserer Kenntnisse dieser morphologisch interessanten Gebilde. v. Bischoff?) hat aus der Beobachtung, welche er an den Gaumenfalten eines älteren und jüngeren Orang machte, folgern wollen, dass mit fortschreitendem Alter des Thieres diese Falten sowohl vorn als hinten verschwinden. Für den Gorilla tritt eine derartige Abnahme der Gaumenfalten nicht ein; das zeigt eine Vergleichung dieser Falten von dem jungen und dem er- wachsenen Thiere, welche ich hier neben einander abbilden lasse. Beide Zustände zeigen die Übereinstimmung, dass die queren Falten nicht ganz regelmässig von einer medianen Längsfalte ausgehen; damit ist ein Unterschied in der Stellung dieser Falten gegenüber denen des Orang gegeben; denn bei diesem Thiere laufen diese Falten nach den Abbil- dungen bei Gegenbaur und Bischoff ununterbrochen quer über die Gaumenfläche. Beim erwachsenen Chimpanse ist dagegen eine mediane Falte vorhanden; ich betone das mit Rücksicht darauf, dass in den von Bischoff gegebenen Abbildungen der Gaumenflächen jüngerer Thiere eine Längsfalte nicht gezeichnet wird, wohl aber eine mediane Unter- brechung fast aller Querfalten. 1) Gegenbaur, Die Gaumenfalten des Menschen. Morphologisches Jahrbuch. Bd. 4. 1878. pag. 573. 2) v. Bischoff, Beiträge zur Anatomie des Gorilla. a. a. O. pag. 38. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 41 Der Gaumen des mir vorliegenden jungen Gorilla (Taf. IV. Fig. 12) zeigt auf der linken Hälfte 7, auf der rechten Hälfte nur 6 deutlich erkennbare Falten, von denen die vorderste und die drei, resp. zwei hintersten Falten schwächer als die mittleren ausgeprägt sind; abgesehen von geringen Unregelmässigkeiten bilden sie nach vorn convexe Bögen, deren medialer Schenkel an der longitudinalen Mittelfalte in gleicher Höhe mit dem am Alveolarrande gelegenen Ende des lateralen Schenkels steht; die beiden vordersten Falten erscheinen als eine Dichotomie des Vorderendes der Medianfalte. Einzelne Falten zeigen am lateralen Schenkel eine Spaltung. Die Stellung zum Alveolarrande ist derartig, dass von vorn gerechnet die dritte und vierte Falte auf den im Durch- bruch begriffenen ersten prämolaren Backzahn stossen. Die Gaumenfläche des erwachsenen Thieres (Taf. IV. Fig. 11) bietet ein volleres Bild als die des jungen; wie bei diesem ist auch hier die Faltenbildung auf der linken Hälfte etwas stärker als auf der rechten, auf der ersteren lassen sich deutlich 7, auf der letzteren 6 von einer medianen Falte ausgehende Querfalten unterscheiden, von diesen sind die ‘ hinteren zumal auf der rechten Hälfte weniger entwickelt als die vorderen; daneben kommen aber — und dadurch wird das Bild ein reicheres — kleinere Nebenfalten vor, sei es dass die Hauptfalten sich gabeln, Äste abgeben oder durch kurze Brücken in Verbindung treten. Verglichen mit den Querfalten auf dem Gaumen des jungen Thieres zeigen sie bei der Übereinstimmung der nach vorn convexen Bogenbildung eine Reihe vielleicht auf gemeinsame Ursachen zurückzuführender Verschiedenheiten. Die medialen Schenkel steigen mit viel steilerem Verlauf von der Medianfalte ab nach vorn, die Bogenkrümmuns ist eine stärkere und die lateralen Schenkel liegen mit ihren Endpunkten an der Basis des alveolaren Randes weiter nach vorm als die Ursprünge der medialen Schenkel an der medianen Falte. Die Stellung des Faltensystems zum Gebiss ist eine andere als wie beim jungen Thiere; während hier die dritte und vierte Querfalte auf den ersten Backzahn stossen, steht dieser beim erwachsenen Thiere zwischen den lateralen Enden der ersten und zweiten Falte; es ist also eine Verschiebung der Querfalten gegenüber Physikalische Olasse.. XXVIL. 1. F 42 E. EHLERS, dem Gebiss eingetreten; die Zähne sind gleichsam in der Richtung nach vorn verschoben. Wenn ich damit ausdrücke, dass in der Entwicklung des Gorilla, und der Anthropoiden wohl allgemein, eine Verschiebung des zahntragenden Kieferrandes nach vorn erfolgt, so ist das ja ausge- drückt in der Entwicklung des wachsenden Grades der Prognathie, die sich mit reiferem Alter in diesen Thieren stärker und stärker entwickelt. Ich glaube nun aber, dass auch die Unterschiede, welche die Gaumen- falten des jungen und alten Thieres zeigen, auf ein ungleich starkes nach vorn gehendes Wachsthum in der Gaumenplatte zurückzuführen sind, so zwar, dass dieses Wachsthum am stärksten an den Alveolar- rändern, am schwächsten in der Medianebene erfolgt. Diesem Wachs- thum folgen die Gaumenfalten; so werden ihre medialen Schenkel in die Länge gezogen, die lateralen aber weiter nach vorn gerückt, so dass die lateralen Endpunkte nicht mehr in gleicher Höhe mit den medialen liegen; an den Alveolarrändern selbst ist dies Wachsthum noch stärker und indem die lateralen Enden der Querfalten weniger stark nach vorn verschoben werden als die Theile des Zahnrandes, schieben sich die Zähne gleichsam an den lateralen Enden der Quer- falten in der Richtung nach vorn vorbei. Es liegt zur Zeit noch nicht genug Beobachtungsmaterial vor, um zu entscheiden, wie weit bei dieser Ausgestaltung der Falten des Gaumens individuelle Verhältnisse eine Rolle spielen; da ist es denn von Bedeu- tung hervorzuheben, dass die Gaumenfläche des erwachsenen Chimpanse mir ein, um bei dem Bilde stehen zu bleiben, in gleicher Weise ver- schobenes Faltensystem gezeigt hat; die Abbildung, welche ich davon gebe, (Taf. IV. Fig. 13) zeigt das zur Genüge, wenn man sie mit den von Gegenbaur und v. Bischoff gegebenen Abbildungen der Gaumenfalten junger Thiere zusammenstellt; bei dem jüngeren der von v. Bischoff abgebildeten 'Thiere stehen die Falten fast rechtwinklig zur Medianlinie und sind nur schwach nach vorn convex verbogen, bei dem älteren Thiere sind die vorderen Gaumenfalten spitzwinklig zur Medianlinie gestellt; in der von mir gegebenen Abbildung der Gaumenfalten des erwachsenen Thieres macht sich das mit starker nach vorn gerichteter BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 43 convexer Krümmung verbundene Ausgezogensein der Falten nach vorn in ähnlicher Weise, wie beim erwachsenen Gorilla bemerkbar. Im erwachsenen Gorilla besass die Gaumenschleimhaut dicht hinter den mittleren Schneidezähnen in der Medianlinie gelegen eine mit der Spitze nach hinten gerichtete birnförmige schwache Aufwulstung von 4 mm. Länge und 2 mm. Breite am vorderen Theile, welche ringsum von einer Furche derartig umgeben war, dass sie dadurch um so stärker zu pro- minieren schien. (Fig. 11). Ich bezeichne die Bildung als eine Papilla incisiva. Auf der Gaumenfläche des jungen Gorilla fehlte eine solche Papille, dagegen zeigten sich hier zwei punktförmig feine Öffnungen, welche ich als Mündungen der ductus incisivi bezeichnen darf. (Fig. 12). — Im erwachsenen Chimpanse stand auf der Schleimhautfläche, welche vom Gaumen her als Zahnfleisch in den Zwischenraum zwischen die beiden mittleren Schneidezähne eindrang eine vorn schwach vorspringende nach hinten im Niveau der Schleimhaut sich verlierende kleine längliche Erhebung, welche ich als Papilla incisiva gleichfalls bezeichnen möchte. (Bie.. 13.) Ich erwähne diese an und für sich wohl bedeutungslose Bildung einmal, weil ihr Vorkommen bei einem anthropoiden Affen noch nicht erwähnt wurde, dann aber weil es offenbar die gleiche Bildung ist, welche nach Gegenbaur sich beim Ateles und bei menschlichen Em- bryonen findet. Wie weit nun aber diese Papille bei den anthropoiden Affen in ihrem Vorkommen und ihrer Ausbildung schwankt, und ob sie etwa, wie das beim Vergleich mit dem Gaumen des jungen Gorilla erscheinen könnte, erst mit reiferem Alter bei diesen 'Thieren, ganz im Gegensatz zur menschlichen Bildung, sich entwickelt, darüber müssen spätere Untersuchungen entscheiden. Hier will ich nur erwähnen, dass sie beim Orang mit vollkommenen Milchgebiss vorhanden ist, wenigstens erkenne ich sie, wenn auch nur schwach angedeutet, in einer von v. Bi- schoff') gegebenen Zeichnung von der Gaumenfläche desselben. Die Bezeichnung »papilla incisiva« rechtfertigt sich aber nicht nur durch die Stellung der Papille zu den Schneidezähnen, sondern mehr noch 1) Bischoff, Beiträge zur Anatomie des Gorilla a. a. OÖ. T. II. Fig. 5. F2 44 E. EHLERS, durch das Verhalten zu den ductus incisivi. Diese verhielten sich aber beim Gorilla und Chimpanse nicht ganz übereinstimmend. Von der knöchernen Gaumenplatte des Gorilla löste sich in Folge der Macera- tion, welcher die Gewebe des Uadaver ausgesetzt gewesen waren, die ganze Schleimhaut mitsammt dem Periost leicht ab und konnte mit Hülfe eines an den Zahnrändern geführten Schnittes als eine zusammen- hängende Platte abgenommen werden; dabei folgte dem Zuge, mit wel- chem diese Präparation gemacht wurde, die gesammte Auskleidung der Canales ineisivi mit Leichtigkeit. Ein entsprechendes Präparat von der Gaumenhaut des Chimpanse in Zusammenhang mit der Fortsetzung der- selben durch die gesammten Canäle konnte ich mit vorsichtiger Messer- führung gewinnen; und so die Abweichungen in den Verhältnissen beider Bildungen feststellen. Beim Gorilla ging von der hinteren Spitze des als papilla incisiva bezeichneten Wulstes ein einfacher compakter Strang aus, der der vordersten Strecke der Sutura palatina anlag und in das foramen incisivum hineintrat ; seine Länge betrug 1.7 cm. Dieser Strang gabelte sich im Inneren des Canalis incisivus, in zwei Hohlorgane von spindelförmiger Gestalt, von denen ein jedes, die Auskleidung je eines Canalis incisivus bildend, 1.1 cm. lang war, von der Gaumenfläche her allmählig sich erweiterte, gegen die Nasenhöhle hin sich rasch verjüngte, hier mit fadenförmiger Zuspitzung auslief und in der Weise mit der Schleimhaut der Nasenhöhle verbunden war, dass hier sowenig wie an der papilla incisiva eine Eingangsöffnung in den Binnenraum des ductus incisivus nachgewiesen werden konnte. Von der Schleimhautdecke des Chimpanse-Gaumens traten etwas hinter der Gabelung der vordersten Gaumenfalten zwei gleichmässig dicke, ein schwaches Lumen führende Stränge in das foramen incisivum und die beiden Hälften des gleichnamigen Canales, in ihrer gleichförmig breiten Gestalt auffallend unterschieden von den spindelförmigen Ductus des Gorilla; ihre Anheftung im vorderen Theile des Bodens der Nasen- höhle jederseits neben der knorpligen Nasenscheidewand liess mich eine Öffnung der Lichtungen dieser Gänge nicht erkennen. Von der Stelle ab, wo diese Gänge in das foramen incisivum eintraten, liefen dieselben BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 45 in der Richtung nach vorn in gleichem Abstande von einander in der Dicke der Schleimhaut, liessen eine Strecke weit deutlich eine Lichtung wahrnehmen, verloren sich aber am hinteren Rande der papilla incisiva, und waren offenbar hier völlig unwegsam. Die in der Gaumenhaut eingeschlossene Strecke war 14 mm, die freie Strecke 16 mm. lang. Mit diesem verschiedenen Verhalten der ductus incisivi bei Gorilla und Chimpanse scheint die ungleiche Form der papilla incisiva im Zusammen- hang zu stehen, so dass mit dem Zusammenfliessen der Gänge zu einem gemeinsamen Strang die birnförmige oder dreieckige Gestalt, wie sie beim Gorilla war, in der Weise zusammenhängt, dass an die Spitze der Papille sich der unpaare Strang anheftet, während da wo die ductus incisivi gesondert an die Papille hinantreten, wie beim Chimpanse, deren hintere Begrenzung breit erscheint. — Das Beobachtungsmaterial, wel- ches darüber vorliegt, ist zu gering, um hier specifische Gestaltungen annehmen zu lassen. Vom Darmtractus. Der Darmtractus des Chimpanse gab nur zu wenigen Bemerkungen mir Veranlassung. Ich hebe zunächst die Länge des Darmes hervor. Die Länge des ganzen Darmes, vom Pylorus ab gemessen, betrug 8” 71, danach verhält sich der ganze Darm zur Körperlänge wie 8.1 zu 1. Die Länge des Dünndarms war 7" 17, die des Dickdarms 1" 54, das Verhältniss beider Darmabschnitte wie 4.6 zu 1. Das auffallend grosse hakenförmig gekrümmte Coecum war 0”16 lang; an ihm hing, scharf abgesetzt ein 0” 15 langer Processus vermiformis. Ich theile diese Zahlen mit, weil sie von den Verhältnissen, welche v. Bischoff‘) bei dem gleichfalls annähernd vollwüchsigen weiblichen Chimpanse verzeichnet hat, sehr erheblich abweichen: bei diesem war der ganze Darm nur 390—400 1) v. Bischoff, Untersuchungen der Eingeweide und des Gehirns des Chim- panse a.a. 0. pag. 252. — Hier findet sich eine dankenswerthe Zusammenstellung der Grössenverhältnisse, welche von anderen Autoren an dem gleichen Object gefunden sind. 46 E. EHLERS, cm. lang, und da davon der Dickdarm fast so gross, wie in dem von mir untersuchten 'Thiere war (142 cm.), so fällt die Grösse des Unterschiedes auf den Dünndarm. Die Verhältniszahlen, welche sich danach aus v. Bischoff’s und meinen Messungen ergeben, weichen dem entsprechend sehr von einander ab; ich finde das Verhältnis der Darmlänge zur Körperlänge wie 8.1 zu 1, v. Bischoff wie 3.5 zu 1; das Verhältniss der Länge des Dickdarms zum Dünndarm beträgt nach meiner Messung 1 zu 4.6, nach v. Bischoff's Angabe 1 zu 2.74. Danach kann ich den v. Bischoff’schen Folgerungen, dass der Chimpanse einen relativ längeren Dickdarm als der Mensch habe, und. dass das Verhältnis der Länge des Darms zur Körpergrösse mit dem Alter bei den Affen ab- nehme, nicht zustimmen. Weitere Beobachtungen müssen hier die Entscheidung bringen; dabei dürfte es aber sich empfehlen das Ver- hältnis der Darmlänge nicht an der Gesammtlänge des Körpers, sondern an der Scheitel-Steisslänge abzuschätzen, um den Einfluss der ungleich grossen unteren Extremitäten von Mensch und Affe ausser Spiel zu lassen. Neben dem auffallend grossen Coecum und dem langen processus vermiformis war vom Mesenterium mit einer hohen Falte eine tiefe fossa ileocoecalis entwickelt. Was die Schleimhaut des Darmes betrifft, so trete ich ganz der Angabe v. Bischoff’s') über das Fehlen der valvulae conniventes im Dünndarm bei; und finde auch durchaus das Verhalten bestätigt, welches er”) von der Form und Vertheilung der Peyer’schen Drüsen beschrieben hat. Vom Respirationstractus. Von den Respirationsorganen gewährten die mächtig entwickelten Kehlsäcke ein besonderes Interesse. Ihrer Beschreibung schicke ich 1) v. Bischoff, Beiträge zur Anatomie des Gorilla a. a. O. pag. 40. 2) v. Bischoff, Untersuchungen der Eingeweide und des Gehirns des Chim- panse-Weibchens a. a. O. p. 254. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 47 einige kurze Notizen über andere Theile dieses Eingeweidesystemes voran. Die Trachea des Gorilla hatte bis zur Bifurcation, wie v. Bischoff‘) von seinem Exemplar angegeben hatte, 18 Knorpelspangen, an denen mir auffiel, dass die einzelne Spange im medianen Theile schmäler als an den lateralen Strecken war. — Beim Chimpanse fand ich 16 gleich breite Knorpelspangen; eine gleiche Zahl hatte Cavanna beobachtet, , während das von Bischoff”) untersuchte Thier 18 Spangen besass. Von den Bronchen fiel mir beim Gorilla das grössere Oaliber des rechten Bronchus gegenüber dem linken auf; von der Verzweigung der Bronchien in den Lungen dieses 'Thieres ist hervorzuheben, dass die- selbe dem gleichen Typus folgt, welchen Aeby°) vom Chimpanse und Orang beschrieben hat: der Bronchialbaum hat nur rechtsseitig den eparteriellen Bronchus; die weitere Verzweigung in den Lungen bot fast ganz das Bild, welches Aeby“) vom Bronchialsystem des Chimpanse gegeben hat. In der Lappenbildung zeigte die Lunge des Gorilla durchaus das vom Menschen bekannte Verhalten, die Lappen waren bis zur Lungen- wurzel völlig von einander getrennt. — Weniger vollständig war die Sonderung in Lappen beim Chimpanse. Die rechte Lunge hatte drei Lappen, welche an der Lungenwurzel völlig geschieden waren und nach Lage und Grössenverhältnis im Allgemeinen das vom Menschen her bekannte Verhalten zeigten; aber nur der mittlere Lappen war ganz frei, der obere und untere Lappen waren dagegen am hinteren Lungen- umfang eine kurze Strecke weit unter einander vereinigt. Die linke Lunge wich von der beim Menschen in der Regel vorkommenden Ge- staltung dadurch ab, dass zwischen dem oberen und unteren Lappen am vorderen Lungenumfange ein kleiner schmaler zungenförmig gestal- 1) Beiträge zur Anatomie des Gorilla a. a. O. pag. 48. 2) Untersuchung der Eingeweide a. a. O. pag. 256. 3) Chr. Aeby, Der Bronchialbauın der Säugethiere und des Menschen. Leip- zig. 1880. Alnasıa., 0. Tat. V. Big. 1. 48 E. EHLERS, teter Lappen eingeschoben war. Und zwar stellte dieser kleine Lappen eine Art Verbindung zwischen oberem und unterem Lappen her; allerdings war derselbe wie an der Lungenwurzel, so auch am grössten Theile seiner Oberfläche völlig frei; seine Zusammengehörigkeit mit dem oberen Lappen trat dadurch hervor, dass der in ihn eintretende Bronchiolus vom Hauptbronchus des oberen Lappen kam, und ebenso die eine Strecke weit oberflächlich verlaufenden Gefässe aus den zum oberen Lappen ge- henden Stämmen entsprangen. Dann aber hing dieser kleine Lappen an je einer kleinen Stelle ebensowohl mit dem oberen wie mit dem unteren Lappen zusammen, als wäre bei der Abgrenzung der Lungenlappen die Scheidung nicht scharf und völlig vollzogen. — Es scheint nach den vorliegenden Mittheilungen der verschiedenen Autoren, dass derartige unvollkommene Sonderungen der Lungenlappen bei dem Chimpanse, wie bei den Anthropoiden vielleicht allgemein, häufige und mannigfaltige Varietäten bilden. Die Kehlsäcke. Die Kehlsäcke der anthropoiden Affen sind, seit Peter Camper‘) zum ersten Male diejenigen des Orang genauer untersucht hat, zu wie- derholten Malen Gegenstand anatomischer Behandlung gewesen, und es fehlt in der Literatur, welche der anatomischen Darstellung der Anthro- poiden gewidmet ist, nicht an Beschreibungen und Abbildungen dieser Anhänge des Kehlkopfes.. In den meisten Fällen aber sind dieselben an jungen oder nicht erwachsenen Thieren untersucht; es ist andererseits nicht mit Sicherheit festgestellt, wie weit in ihrer Ausbildung ein sexueller Unterschied bestehe; und schliesslich sind die in der anatomi- schen Literatur vorhandenen Angaben in einem Punkte so wenig über- einstimmend, dass ich meine Befunde an den erwachsenen weiblichen 1) Natuurkundige Verhandelingen van Petrus Camper over den Orang- Outang. Amsterdam 1872. 4°. pag. 38 f. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 49 Gorilla und Chimpanse hier ausführlicher mittheile und daran eine Be- sprechung der früheren Angaben knüpfe. Die Kehlsäcke des Gorilla. (Taf. Ill. Fig. 10.) Der Erhaltungszustand des Cadaver des mir vorliegenden Gorilla- Weibchen war derartig, dass ich mit Sicherheit nur die topographischen Verhältnisse der Kehlsäcke feststellen konnte. Nach Entfernung des Musculus subcutaneus colli zeigten sich in dem Zwischenraume zwischen dem Zungenbein und dem oberen Rande der Cartilago thyreoidea die Kehlsäcke derartig, dass sie wie eine gemeinsame Anhangsbildung des Kehlkopfes erschienen, welche zwei laterale kleinere und einen weit auf die Brust, Schulter und in die Achsel sich erstreckenden medianen Sack unterscheiden liess. Aber die Eröffnung der Säcke ergab, was durch weitere Präparation der Aussenflächen dann auch zu constatieren war, dass in der That nur zwei ihrem Ursprunge nach laterale, aber durch ihre Ausbildung sehr ungleiche Säcke vorhanden waren, indem der als median erscheinende Sack nur eine Ausstülpung des rechtseitigen Sackes war, und wie dieser keinerlei Verbindung mit dem linksseitigen Sacke besass. Der kleinere linksseitige Kehlsack tritt als eine aufwärts steigende Fortsetzung des Ventriculus Morgagni über dem oberen Seitenrand der Oartilago thyreoidea heraus. Hier spaltet er sich in zwei nicht völlig gleich grosse blinde Endsäcke. Von diesen wendet sich der eine (Pars superior) unterhalb des medialen Theiles des grossen Zungenbein- horns auf- und seitwärts und liegt, in diesem Falle locker und zusam- mengeschoben, auf dem Musculus mylohyoideus in einem Raume zwi- dem Musculus stylohyoideus und dem Nervus hypoglossus. Im her- ausgenommenen Präparate war es ein vom Ursprunge bis zum gleich- mässig abgerundeten blinden Ende 5.5 cm. langer und platt zusammen- gefallen 2 cm. breiter Sack. — Der andere Endsack (Pars inferior) wendet sich abwärts und liegt durch lockeres Bindegewebe an ihr befestigt auf der seitlichen Fläche der Cartilago thyreoidea, deren unteren Rand er in diesem leeren Zustande nicht erreicht. Seine Länge betrug 3 cm. Dieser Endsack ist von Duvernoy nicht gesehen. Physikalische Classe. XXVIII. 1. G 50 E. EHLERS, Der rechtseitige Kehlsack giebt nach seinem Austritt über den Rand der Cartilago thyreoidea einen lateralwärts gerichteten auf dem Muscu- lus mylohyoideus gelegenen Endsack ab, welcher nach Form, Grösse und Lagerung durchaus wie sein Gegenstück sich verhält; und auch über den Rand des Schildknorpels abwärts wendet sich eine zweite Aussackung, welche nun aber, das homologe Stück des linken Kehl- sackes an Ausdehnung bedeutend übertreffend, mit ihrem halsartig ver- dünnten Anfangsstücke in die Medianebene der Vorderfläche des Halses zunächst auf die Vorderfläche des Schildknorpels tritt, dabei nach auf- wärts durch Bindegewebe an das Zungenbein befestigt, und dann ab- wärts auf der Vorderfläche des Halses als ein medianes Gebilde gelagert ist, im unteren Theile mit voller Symmetrie die rechts und links auf Hals und Brust sich entfaltenden Seitensäcke abgiebt, sodass an ihr eine unpaare mediane und paarige laterale Strecken zu unterscheiden sind, während das ganze Gebilde nach seiner Verbindung und sicher auch Entwicklung ein laterales Organ darstellt. Zu der Beschreibung der einzelnen Strecken dieses weitaus grössten Abschnittes der Kehlsäcke übergehend, hebe ich zunächst hervor, dass die mediane Strecke, wie sie unter dem Zungenbeinkörper über den Schildknorpel abwärts läuft, im zusammengefallenen Zustande schmal ist, vergleichbar dem Hals einer gegen den Boden sich gleichmässig er- weiternden Flasche; unterhalb des Kehlkopfes füllt im leeren Zustande der Sack den Raum zwischen den Musculi sternohyoidei nicht aus, wird aber weiter abwärts bald so breit, dass er mit seinen Randtheilen diese Muskeln überlagert. Vom Seitenumfange des flaschenartig erweiterten unteren Theiles entspringen dann, ohne besonders mit Einschnürungen abgesetzt zu sein, die lateralen Aussackungen. Das untere Ende des Sackes, welches bei dem angezogenen Vergleiche den Boden der Flasche darstellt, lagert sich breit über die vordere Fläche des Manubrium sterni und reicht auf dieser von der Incisura semilunaris ab 3 cm. weit nach unten; eine mediane Furche, welche Duvernoy am Grunde des Sackes gezeichnet, habe ich nicht gesehen, vielleicht tritt diese nur am gefüllten Sack durch eine stärkere Anheftung desselben in der Mittel- BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 51 linie heraus. Die Länge dieser medianen Strecke von der Anheftung am Zungenbeinkörper bis zum unteren Ende auf dem Brustbein betrug am herausgenommenen Sacke 14 cm., die grösste Breite des unteren Theiles 4.8 cm. Diese ganze Strecke ist von den Fasern des Musculus subcutaneus colli gedeckt, und war im unteren Theile mit diesem so an die Haut geheftet, dass sie nicht collabiert war; bei der Percussion der vorderen unteren Halsfläche verrieth das der eigenthümliche Schall. Dadurch trug der Sack hier dazu bei, den unteren Theil des Halses und den Übergang auf die Brustfläche stärker erscheinen zu lassen, als das durch die Muskulatur des Halses allein bedingt gewesen wäre. Die lateralen paarig symmetrischen Aussackungen sind jederseits zwei über einander gelegene, von denen die obere kleiner als die untere ist. Die obere Aussackung ist gleichmässig weit, am herausgelösten Präparat in der grössten lateral gerichteten Achse 4 cm. lang, mit einem Quer- durchmesser von etwa 2 cm. sie tritt hinter den Ursprungstheil des Musculus sternocleidomastoideus und schiebt sich noch etwas unter den sternalen Abschnitt der Clavicula. Nach der Lage zu diesem Knochen bezeichne ich diese Ausstülpung als Recessus subclavius. Unterhalb des Recessus subclavius, durch geringen Abstand von ihm getrennt, geht aus dem lateralen Umfange des medianen Sackes die Ausstülpung hervor, welche ich nach der Lage ihres Ursprungstheiles als Recessus praeclavius bezeichne. Das ist die mächtige Ausstülpung, welche jederseits auf dem vorderen und hinteren Umfange des Brust- korbes sowie in der Achselhöhle ihre Entfaltung hat und dabei an Aus- dehnung auch den medianen Sacktheil bedeutend übertrifft. Mit einem halsartig schmalen Ursprungstheile geht der Recessus praeclavius etwa auf der Höhe der Incisura semilunaris des Sternum vom medianen Sacke ab, hat dabei die Richtung lateralwärts und etwas abwärts, tritt über den Ursprung des Musculus sternocleidomastoideus und das Schlüsselbein hinweg in eine erhebliche Lücke, welche zwischen der Portio clavicularis und sternalis des Musculus pectoralis major besteht, und indem er dabei an Breite zunimmt und sich ausbreitet, lagert er unter dem Musculus pectoralis major auf der vorderen Thoraxfläche, so zwar, dass sein oberer G2 52 E. EHLERS, Rand hier unter der Portio clavicularis des Musculus pectoralis major und unter dem Musculus subelavius liegt, während der untere Rand die dritte Rippe und den Ursprung des M. pectoralis minor erreicht. In der lateralen Richtung erfolgt nun die grosse Ausdehnung, welche zu der Bildung dreier ungleich grosser Zipfel führt. Indem sich der Sack unter der cauda und der Sehne des M. pectoralis minor auf der Brust- wand in die Achselhöhle erstreckt und dabei vor dem Plexus axillaris gelegen ist, giebt er nach abwärts einen grossen Zipfel, der über den Bereich der Achselhöhle hinaus auf dem Musculus serratus anticus la- gert; sendet einen weit kleineren Zipfel seitwärts, welcher vor dem Plexus axillaris gelegen etwa bis zur Insertion des M. pectoralis major reicht; und giebt schliesslich einen grossen Zipfel ab, der mit halsartig schmalem Anfangsstück von oberem Umfang aufwärts und mit der Rich- tung dorsalwärts über den Plexus subelavius hinübertritt und nun sich abwärts wendend zu einem grossen Sack erweitert, welcher zwischen dem Musculus subscapularis und den Muskeln der Thoraxwand gelegen abwärts zieht, seine grösste Breite am oberen Theile hat, indem er hier lateralwärts an die Incisura scapulae reicht, medianwärts bis unter den sternalen Theil der Clavicula sich hinunter schiebt und hier mit dem Ende des Recessus subclavius zusammenstösst. — Am herausgenom- menen und flach ausgebreiteten Luftsacke betrug der Abstand des in der Achselhöhle gelegenen Endzipfels von der Medianlinie des ganzen Sackes 15.5 cm. Dieser ganze mediane Anhang des rechten Kehlsackes ist an be- stimmten Stellen fester als an anderen mit seiner Umgebung durch strafferes Bindegewebe verknüpft; vielleicht überall da, wo die Sack- wand an einer Knochenfläche lagert; als solche Stellen sind mir bei der Präparation aufgefallen: die untere Fläche des Zungenbeinkörpers und die Fläche des Manubrium sterni, die untere Fläche der Clavicula für den oberen Umfang des praeclavicularen Sackes und jene Stelle, wo die mediane Ecke der oberen Ausstülpung desselben gegen den Recessus subelavius sich richtet. Ganz locker liegen nur die Endtheile der la- teralen Recessus; am auffallendsten war das an dem aus der Achselhöhle nn BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 53 heraus auf den M. serratus anticus sich erstreckenden Zipfel, der in losen unregelmässigen Faltungen zusammengeschoben war. Die Kehlsäcke des Chimpanse. (Taf. III. Fig. 7. 8. 9.) Die Präparation der Kehlsäcke des weiblichen Chimpanse zeigt, dass auch hier, wo bei der oberflächlichen Präparation nur ein Kehl- sack, und zwar ein grosser medianer, vorhanden zu sein schien, dessen Lage und Ausdehnung die Figur 7 zeigt, in der That zwei symmetrisch entspringende, aber in gleicher Weise wie beim Gorilla untereinander verschiedene Kehlsäcke bestehen, deren Abweichungen von dem Ver- halten, wie ich es beim Gorilla beschrieben habe, wohl nicht indivi- .dueller, sondern specifischer Art sind. Nach der Entfernung der Haut und des Musculus subcutaneus colli trat in der Kehlgegend, die Vorderfläche des Schildknorpels vollständig bedeckend, und bis an den unteren Rand des Zungenbeinkörpers reichend, der Anfangstheil eines grossen, nach abwärts sich erstreckenden, schein- bar rein medianen Kehlsackes hervor, neben welchem laterale Kehlsäcke, wie sie beim Gorilla vorhanden sind, zu fehlen schienen. Auch hier wies aber die eindringende Präparation die beiden lateralen Kehlsäcke nach, und zwar auch hier den rechten als den grösseren, den linken als den bei weitem kleineren. Beide Kehlsäcke steigen vom Eingange in den Ventriculus Morgagni nach aussen über den Seitenrand des Schild- knorpels, keiner aber entwickelt einen frei lateralwärts vorspringenden Zipfel, die pars superior, welche an den Kehlsäcken des Gorilla vorhanden ist. Wie sie beide aufwärts steigend unter dem Seitenrande des Musculus thyreohyoideus hervortreten, schiebt sich der linke Sack in die tiefe ab- wärts sehende Höhlung des Zungenbeinkörpers und wird hier von einer straffen Bindegewebsplatte fest bedeckt und um so mehr verborgen, als über diese ihn deckende Bindegewebsschicht die mediane. Austülpung des rechten Sackes in voller Breite gelagert ist. Nur als dieser abgehoben und die feste Bindegewebshülle fortgenommen war, kam das blinde zu- sammengefallene und leere, etwas birnförmige Ende dieses linken Sackes Zulage. (Taf. II. Fig. 8.) Der unter dem Rande des Musculus thyreohyoideus hervortretende 54 E. EHLERS, rechte Kehlsack tritt zunächst aufwärts gehend in die Höhlung des Zun- genbeinkörpers und füllt dieselbe zum grössten Theile mit einer fast kugeligen, kuppelartig nach oben abschliessenden Wölbung. (Fig. 8. 9.) Aus der Höhlung des Zungenbeinkörpers kommt nun abwärts ge- richtet die Verlängerung des Sackes unter dem unteren Rande dieses Knochens hervor fast mit der Breite. welche der Sack an seinem un- teren auf dem Manubrium sterni gelegenen Endstück besitzt; zieht dabei vom M. subcutaneus colli gedeckt über die vordere Kehlkopffläche je- jerseits begrenzt vom Musculus sternohyoideus abwärts, überlagert wei- terhin mit den Rändern seiner unteren Hälfte diese ihn begleitenden Muskeln, und reicht dann auf der Vorderfläche des Manubrium sterni mit seinem spitz eiförmig gerundeten Endstück etwa 1.8 cm. weit abwärts. Seine ganze Länge betrug 13.8 cm, seine Breite im zusammengefallenen Zustande oben etwa 2 cm. In seinem unteren Drittel, etwa 9 cm. vom Ursprunge entfernt, entsendet er jederseits eine grosse seitliche Auge sackung, welche nach ihrer Lagerung dem Recessus subclavius des Go- rilla entspricht, aber eine viel grössere Ausdehnung als dieser erreicht; dagegen fehlt ein Recessus praeclavius, wie er beim Gorilla vorkommt, hier völlig. Dieser Recessus subclavius erscheint herausgelöst als ein langer wurstförmiger, fast gleichmässig weiter, nahezu cylindrischer Blindsack, der etwa auf seiner halben Länge nur eine, nicht sehr grosse Ausstülpung vom oberen Umfange abgiebt. Er tritt über den Musculus sternohyoideus und omohyoideus hinweg hinter dem Ursprungstheil des M. sternocleidomastoideus schräg nach aussen und abwärts, etwa am Ende des vorderen Drittels der Clavicula unter diese, dann unter den Musculus subclavius und das Bündel der grossen Gefäss- und Nerven- stämme, welche durch die Achselhöhle zum Arm ziehen. Da wo er diesen Plexus passiert und nun über die erste Zacke des Musculus ser- ratus anticus abwärts zieht, giebt er aufwärts und nach hinten die er- wähnte Ausstülpung ab, welche gegen die Basis des processus coracol- deus und die Incisura scapulae sich wendet, diese fast erreicht und in ei- nem Raume liegt, welcher vom Musculus levator scapulae und der ersten Zacke des M. serratus anticus begrenzt wird. Der Hauptsack, gedeckt BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 55 vom M. pectoralis major und der Sehne des M. pectoralis minor, wendet sich nun etwas stärker abwärts und liegt im Bereich der Achselhöhle zwischen den einander zugewandten Flächen des Musculus subscapularis und des M. serratus anticus. Verschiebbar wie er ist, wechselt er seine Lage, kann aber bis auf die 4. Rippe abwärts reichen, am Schulter- blatt, dessen Musc. subscapularis er inniger anliegt als dem Muskel der Brustwand, erreicht sein Ende fast den lateralen Rand der Scapula etwa auf zwei Drittel der Länge derselben. (Taf. III. Fig. 7.) Die Anheftungen dieses Sackes waren am stärksten am Zungen- beinkörper, in der Mittellinie des Manubrium sterni, und an der Aus- sackung des Recessus subclavius gegen die Incisura scapulae. Frei be- weglich war auch hier das Endstück dieses Sackes. Von Blutgefässen, welche an die Wand des Sackes traten, ist mir nur ein stärkerer Zweig aufgefallen, der aber wegen seiner morpholo- gischen Eigenthümlichkeit eine besondere Erwähnung verdient. Es entspringt nämlich aus der medianen Anastomose, welche in dem Raume zwischen Schild- und Ringknorpel die Arteriae cricothyreoideae ver- bindet, ein unpaarer medianer Arterienzweig, welcher sich abwärts ver- laufend an die hintere Fläche der grossen unpaar. gelagerten Kehlsack- tasche anlegt, an ihr mit medianer Lagerung abwärts steigt und durch Auflösung in kleine Zweige verschwindet. Ein unpaarer median ent- springender Arterienzweig versorgt also ein ursprünglich paarig und lateral angelegtes Organ; und wir können nicht zweifeln, dass die Ent- wicklung dieser immerhin ansehnlichen Arterie erst zu einer Zeit er- folgt, in welcher die grosse median gerichtete Entfaltung des einen Kehlsackes eintritt, jedenfalls also erst nach Ablauf der ersten Lebens- jahre. Kleinere arterielle Gefässzweige habe ich übrigens da besonders an der Wand der Kehlsäcke gefunden, wo dieselben an Flächen von Skelettstücken durch derberes Bindegewebe etwas fester angeheftet wa- ren; solche Zweigelchen, von dem R. hyoideus kommend, fanden sich an den in der Wölbung des Zungenbeinkörpers liegenden Theilen der Kehlsäcke; andere lagen an der Wand des Recessus subclavius da, wo 56 EB EHLERS, dieser unter der Clavicula durchtritt und an der gegen die Incisura scapulae gerichteten Aussackung. Dagegen liessen die leichter ver- schiebbaren Strecken, wie die in der Achselhöhle gelagerten Enden der subelavicularen Aussackungen keinerlei grössere Gefässzweigelchen er- kennen. Die histologische Beschaffenheit der Wand des Kehlsackes habe ich von einem aus der hinteren Wand der medianen Aussackung herausge- schnittenen Stückchen an feinen, mit Carmin gefärbten Schnitten zu er- kennen gesucht. Das Epithel, welches die innere Oberfläche des Sackes bekleidet, besteht danach aus einer Schicht von cubischen oder eylindri- schen Zellen. Unter diesen fanden sich bald einzeln, bald zu Gruppen vereinigt, Zellen, welche lang fadenförmig ausgezogen waren; augenschein- lich waren dies Zellen, welche unter Umwandlung ihres Leibes sich ab- lösten, und, ein Secret bildend, die schleimig schlüpfrige Beschaffenheit der inneren Oberfläche des Kehlsackes veranlassten. Von Flimmerepithelien habe ich nichts beobachtet, doch war der Erhaltungszustand meines Präparates kein solcher, dass man aus diesem negativen Befunde einen sicheren Schluss auf das Fehlen von Flimmerepithelien im Kehlsack ziehen dürfte. — Die das Epithel tragende Bindegewebsplatte der Wand des Kehlsackes bestand zunächst unter dem Epithel nur aus feinfaserigem Bindegewebe, während die äusseren Schichten durch ein sehr reiches Netz von eingewebten elastischen Fasern verstärkt wurden. Unter der Epithel tragenden Fläche waren an manchen Stellen in dichter Anhäufung lymphoide Zellen in die Lücken des Bindegewebes einge- sprengt. Gilatte Muskelfasern habe ich ebensowenig, wie wandständige Drüsen gefunden; aber auch nur einen sehr kleinen Theil der Sack- wandung darauf untersucht. — Die Mittheilung dieses Befundes schien mir um so mehr geboten, als neuerdings Chapman!) angegeben hat, dass im Orang eine Schleimhautauskleidung des Kehlsackes fehle, und dass der Binnenraum des Sackes dem Raume zwischen den beiden Schichten der Uervical-Fascie entspreche! 1) Henry C. Chapman, On the structure of the Orang-Outang. Proceedings ofthe Academy of natural sciences of Philadelphia 18380. Philadelphia, 1881. p. 167. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 97 Zusammenstellung. Die vorliegenden Beschreibungen der Kehlsäcke anthropoider Affen weichen zum Theil ebensowohl unter einander wie von dem ab, was ich in der oben stehenden Beschreibung mitgetheilt habe. Mit Rück- sicht darauf wird es von Interesse sein, die abweichenden Angaben zu- sammenzustellen, danach die für die einzelnen Arten der Anthropoiden characteristischen Bildungen hervorzuheben und jene Punkte zu be- zeichnen, auf welche spätere Untersucher die Aufmerksamkeit zu richten haben werden. Die Zahl der Kehlsäcke und ihre Verbindung mit dem Kehlkopf wird zunächst ungleich angegeben, und zwar ist der von den meisten Autoren, welche mehrere 'Thiere untersuchten, aufgeführte Unterschied derjenige, dass entweder zwei Kehlsäcke vorhanden seien, von welchen jeder für sich in den Kehlkopf münde, oder dass nur ein einziger Kehl- sack sich finde, welcher durch zwei Öffnungen mit dem Kehlkopf in Verbindung stehe. Dies ungleiche Verhalten wird für den Orang, den Chimpanse und den Gorilla angegeben und zwar meistens so, dass von den jungen Thieren zwei Kehlsäcke, von den alten nur einer beschrieben wird. So beschrieben vom jungen Orang P. Camper‘) in 3 Fällen, Sandifort?) in einem Falle und Vrolik’) in 3 Fällen, vom jungen Chimpanse Traill*) und Sandifort in je einem, und vom jungen Go- rilla in einem Falle Duvernoy’) zwei Kehlsäcke; einen Kehlsack mit 2 Öffnungen in den Kehlkopf dagegen vom alten Orang Camper, Sandifort und Vrolik, vom alten Chimpanse Vrolik, vom alten 1) P. Camper, a.a. O. 2) G. Sandifort, in Verhandelingen over de natuurlijke Geschiedenis der nederlandsche overzeesche bezittingen. Zoologie. Leiden, 1839—1844. fol. p. 29. 3) W. Vrolik, Recherches d’anatomie comparee sur le Chimpanse. Amster- dam, 1841. fol. pag. 44. f£. 4) Traill, a. a. ©. p. 40. 5) Duvernoy, Des caracteres anatomiques des grands singes pseudo-anthro- pomorphes. 2e mem. Archives du Museum d’histoire naturelle. T. VIII. Paris, 1855—1856. 4°. pag. 201. Physikalische Classe. XXVILL. 1. H 58 E. EHLERS, Gorilla Duvernoy in je einem Falle, während schliesslich v. Bi- schoff‘) vom erwachsenen Chimpanse zwei Kehlsäcke beschreibt, welche augenscheinlich ganz das Verhalten gehabt haben, wie ich es vom gleichen Thiere beschrieben habe. P. Camper’), hatte die Ver- muthung ausgesprochen, der unpaare durch beide Ventrikel in den Kehlkopf mündende Kehlsack möchte bei zunehmendem Alter der Thiere durch Verschmelzung der in der Jugend getrennten Kehlsäcke entstanden sein, und er verweist, um einen analogen Fall anzuführen, darauf, dass auch die Niere durch Verschmelzung der ursprünglich paarigen Organe zu einem einzigen unpaaren Gebilde werden könne. Mit einer gewissen Vor- sicht aber fügt er hinzu, dass der eine unpaare Kehlsack vielleicht von der Geburt an als solcher bestanden habe; er ist mithin geneigt, einen solchen Verschmelzungsvorgang in die Embryonalzeit zu verlegen. Die Campersche erste Vermuthung, dass mit reiferem Alter die Kehlsäcke verschmelzen, ist von späteren Autoren mehrfach und ohne Bedenken wiederholt; ich vermag mich einer solchen Auffassung nicht anzu- schliesen, da mir aus der Organisation der Säugethiere kein analoger Fall bekannt ist, dass während der Jugendzeit eines Thieres zwei an- fänglich gesonderte paarige Organe durch Verlöthung und Resorption, wie es hier doch eintreten müsste, zu einem einzigen unpaaren ver- schmelzen. Ja ich gehe weiter und will die Bedenken nicht unter- drücken, dass die Präparationen, mit denen die Verbindungen eines un- paaren Kehlsackes durch beide Morgagnische Ventrikel mit dem Kehl- kopfe dargethan werden sollen, nicht völlig beweisend oder nicht ganz zuverlässig sind. Ich will meine Bedenken den einzelnen Fällen gegen- über vorbringen, erinnere vorher daran, dass an dem frischen Cadaver des weiblichen Chimpanse die Kehlsäcke mit dem Zungenbein durch straffe Bindegewebsmembranen verbunden, der linke kleinere Sack von einer solchen durchaus verdeckt war. 1) v. Bischoff, Untersuchungen der Eingeweide und des Gehirns des . Chimpanse. Mittheilungen aus dem k. zoolog. Museum in Dresden. 2. Heft. 1877. pag. 259. 2) a. a. 0. pag. 50. 51. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 59 Der zuerst beschriebene derartige Fall befindet sich an dem grossen von P. Camper untersuchten Orang. Camper berichtet uns‘), dass der Sack mit Einblasen von jedem Ventrikel sich gefüllt habe, und giebt eine Abbildung, in welcher der obere Theil des Sackes geöffnet, die Einmündungen rechts und links in den Kehlkopf aber nicht zu sehen sind; weiter aber berichtet Camper von einer Einschnürung an dem Sacke, welche auch auf der Zeichnung zu sehen ist, und meint, diese Einschnürung bezeichne den Ort, an welchem die Verschmelzung beider Säcke erfolgt sei. Es scheint nicht unmöglich, dass diese Ein- schnürung in der That eine Grenze zwischen zwei Säcken gebildet hat, dass aber bei der Eröffnung des Sackes nur der Hohlraum des einen und zwar des grösseren Sackes offen gelegt wurde; und dass, da beim Ein- blasen von Luft durch beide Ventrikel eine Füllung am Sacke beobachtet wurde, bei Üamper die Meinung entstand, die, meiner Ansicht nach getrennt vorhandenen aber unter gemeinsamer fester Fascie verbundenen, Säcke seien ein gemeinsamer Sack, der von ihm durch den unter dem Zungenbein angebrachten Einschnitt geöffnet sei, während in der That nur der hier vorlagernde rechte Kehlsack eröffnet wurde. Nimmt man das Bild, welches Camper von den ungleich grossen Kehlsäcken eines jüngeren Thieres gegeben hat, und denkt sich den grösseren dieser Säcke so entwickelt, wie ich es beim Gorilla und Chimpanse gefunden habe, so wird eine solche Ausdeutung des Oamper'schen Befundes sehr wahrscheinlich. Sandifort aber und Vrolik berichten in gleicher Weise wie es Camper gethan hat über die doppelseitige Verbindung eines unpaaren Sackes mit dem Kehlkopf, Vrolik, indem er sich be- sonders auf Camper beruft; keiner von ihnen hat festzustellen ver- sucht, welchen Antheil dann wohl der rechte und linke Kehlsack, die hier zu einem verschmolzen sein sollen, an der Bildung des vermeintlich unpaaren habe. Vrolik’s Angabe entzieht sich bei ihrer Kürze der Kritik, sie wird mit Campers Autorität gedeckt. Dagegen tritt mir in der Abbildung, welche Sandifort zu der Beschreibung hinzugefügt, l) a. a. O0. pag. 50. 60 RB. EHLERS, in welcher er vor allem die Ausbreitung des sehr grossen Luftsackes schildert, eine Eigenthümlichkeit entgegen, auf die ich aufmerksam machen möchte. In der Fig. 1 auf Taf. 5 wird die Ansicht des Luft- sackes von der rechten Seite her gegeben und hier soll der Buchstabe e das Luftrohr bezeichnen, welches von dieser Seite des unpaaren Sackes in den Kehlkopf führe. Nun ist diese Stelle aber durch Schraffirung und Schattirung in solcher Weise gezeichnet, dass sich mir die Ver- muthung aufdrängt, der Buchstabe e bezeichne richtiger den Blindsack eines kleinen rechtseitigen Kehlsackes, an welchen der linkseitige hinan- trete, ohne mit ihm in Verbindung zu stehen. Die Ansicht der linken Seite des Kehlsackes lässt die Verbindung mit dem Kehlkopf anders erscheinen. Wurde der Kehlsack rechts und links hart am Kehlkopfe abgeschnitten, so mussten bei solcher Bildung jederseits die Zugänge zu den Ventrikeln geöffnet werden; und es konnte recht wohl die Mei- nung entstehen, dass beide Öffnungen in nur einen Sack führten. Für den Chimpanse hat allein Vrolik das Vorhandensein nur eines Kehlsackes behauptet, der aber nicht mit beiden, sondern nur mit dem linken Ventrikel in Verbindung steht; die zur Erläuterung dieses Verhältnisses gegebene Abbildung macht mehr den Eindruck schemati- scher Darstellung einer durch Präparation erhaltenen Vorstellung als den der Abbildung eines wirklich vorliegenden Präparates; ich bin über- zeugt, dass hier der rechte Kehlsack übersehen wurde. Für den Gorilla hat Duvernoy behauptet, dass beim Erwachsenen ein unpaarer Kehlsack durch zwei Öffnungen mit dem Kehlkopfe com- municire. Die Abbildungen‘) aber, mit welchen dieses Verhalten dar- gelegt werden soll, sind meines Erachtens nichts weniger als beweisend; eine solche Lage und Form der Öffnungen, die aus dem Kehlkopf in die Kehlsäcke und die Luftröhre führen sollen, habe ich an dem mir vorliegenden Präparate, wie ich dasselbe auch drehen und wenden mochte, nie gesehen; kreisförmig, wie sie hier abgebildet sind, erscheinen diese Öffnungen nie, und das Verhalten der Eingänge in die Ventrikel zur 1) aa. O0. Pl. XV. Fig. A. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 61 Basis des Kehldeckels ist sicherlich falsch dargestellt. Aber für eben so falsch halte ich die Angabe, wonach durch grosse quere Öffnungen ein vom rechten und linken Ventrikel ausgehender Kehlsack mit dem un- paaren Sacke in Verbindung stehen soll. Die hier abgebildeten Öffnungen kann ich nur für Zerreissungen oder Einschnitte in die Wände der Kehlsäcke halten, und bin fest überzeugt, dass die eigentlichen Ver- bindungen der grossen auf die Brust sich erstreckenden Aussackung des Kehlsackes mit dem Ventrikel in dem von Duvernoy präparirten Go- rilla, wenn nicht die gleichen, so doch ganz ähnliche gewesen sind, wie bei dem von mir untersuchten Thiere. Die asymmetrische Entwicklung der Kehlsäcke ist übrigens nicht von mir zuerst gesehen, sondern die früheren Beschreiber gedenken derselben gleichfalls, und aus ihren Angaben geht hervor, dass nicht immer der Kehlsack derselben Seite das Übergewicht in der Entwicklung erhält, und dass auch bis auf eine gewisse Grösse beide Kehlsäcke gleichmässig sich ausbilden können. Beim jungen weiblichen Orang hat Sandifort in 2 Fällen die Kehlsäcke von einander getrennt und gleich gross angetroffen, während P. Camper einen Fall abbildet, in welchem der rechte Kehlsack weit grösser als der linke ist, und in welchem offenbar vom rechten grösseren Kehlsack aus die Ausbildung des median gelegenen Theiles erfolgt. — Dass bei diesem 'Thiere beide Kehlsäcke neben einander sich gleich- mässig bis zur Entwicklung je eines recessus subclavius entwickeln können, hat Vrolik gezeigt. Für. den Chimpanse haben Traill und Sandifort die Angabe semacht, dass entgegensetzt zu dem von mir untersuchten Thiere, der linke Kehlsack grösser als der rechte sei; beide Autoren beschreiben auch, dass dieser grössere linke Kehlsack, wie in meinem Exemplare der rechte, in die Höhlung des Zungenbeinkörpers sich erstreckt habe. In diesen Fällen sind nicht ausgewachsene Thiere untersucht, bei denen das Misverhältnis der beiden Kehlsäcke zu einander nicht so gross war, wie ich es beschrieben habe; aber zweifellos ist es doch wohl, dass bei jungen Thieren, bei denen der linke Kehlsack den rechten an Grösse 62 E. EHLERS, übertrifft, dieser auch bei weiter gehender Ausbildung den Vorsprung vor dem rechten behalten wird. — Schliesslich hat v. Bischoff im erwachsenen Chimpanse den rechten Kehlsack in gleicher Weise den linken an Grösse überragend gefunden, wie ich das oben beschrieben habe. Über den Gorilla liegt ausser den von Duvernoy gemachten An- gaben in Bezug auf das uns hier interessirende Verhalten die in ihrer Kürze sehr beachtenswerthe Angabe v. Bischoff’s') vor, dass bei dem von ihm präparirten Gorilla ein kleiner nur etwa nussgrosser unpaarer Kehlsack vorhanden gewesen sei, der aus dem rechten Ventriculus Mor- gagni komme; die Asymmetrie in der Ausbildung der Kehlsäcke kann danach bei diesem Thiere sehr frühzeitig vorhanden sein. Danach stellt sich heraus, dass in der Mehrzahl der bis jetzt be- schriebenen Fälle bei einer Asymmetrie der Kehlsäcke der rechtsseitige grösser als der linksseitige wird. Ob eine solche Ungleichmässigkeit etwa auf eine überwiegend stärkere Entwicklung der rechten Körper- hälfte überhaupt zurückzuführen ist, lässt sich um so weniger fest- stellen, als noch nicht zu erkennen ist, wie häufig die Ausnahme von dem vorkommt, was jetzt als Regel erscheint. Aus den bisher gegebenen Beschreibungen geht hervor, dass die drei anthropoiden Affen in der Bildung der Kehlsäcke bestimmte, viel- leicht specifische Unterschiede besitzen. Da ist zunächst hervorzuheben, dass nur dem Gorilla die von Duvernoy und mir beobachtete pars su- perior der Kehlsäcke zukommt. Ungleich verhält sich dann der allen zukommende median gelagerte untere Sack zumal in der Lagerung seiner Ausstülpungen. — Gorilla und Orang stimmen darin überein, dass dieser grosse Sack einen recessus praeclavius und subeclavius entwickelt. Duvernoy’s Angaben über das Verhalten dieser Aussackungen beim erwachsenen männlichen Gorilla entsprechen im Allgemeinen dem von mir beim erwachsenen Weibchen geschilderten Verhalten. Vom erwachsenen Orang hat Sandifort den 1) v. Bischoff, a. a. OÖ. pag. 42. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 63 Recessus praeclavius, der zwischen der portio clavicularis und sternalis des Musculus pectoralis major auf die Brustwand tritt, und den recessus subclavius, welcher sich hinter dem Ursprung des Musculus sternoclei- domastoideus zur Schulter erstreckt, beschrieben. Auch Vrolik sah in einem Falle bei einem weiblichen Orang beide recessus dieses Sackes; giebt aber von dem recessus subclavius das abweichende Verhalten an, dass dieser zwischen dem sternalen und clavicularen Kopfe des Musculus sternocleidomastoideus hindurch in die Tiefe tritt. Bei einem anderen weiblichen Orang fand er nur den recessus subelavius, der in gleicher Weise zwischen die beiden Köpfe des ebengenannten Muskels hin- durch trat. Für den Chimpanse scheint die alleinige Entwicklung eines recessus subelavius characteristisch zu sein; dafür spricht der Umstand, dass in dem von v. Bischoff untersuchten Thiere nach der Notiz, welche A. B. Meyer der kurzen Beschreibung hinzugefügt hat, der Kehlsack wie in dem von mir beschriebenen Falle gestaltet und gelagert war. Beide untersuchten Thiere hatten aber ihre Entwicklung in der Gefan- genschaft zum grossen Theile durchlaufen, und so wäre die Möglichkeit, dass es sich hier in der alleinigen Ausbildung eines recessus subclavius um eine Verkümmerung handle, nicht ganz ausgeschlossen. Da wird nun die sonst ungenügende Angabe Wyman’s') über den Kehlsack eines erlegten weiblichen geschlechtsreifen Thieres von Bedeutung, nach welcher auch hier der Sack nur die recessus subclavii besessen hat. Ich erwähne endlich, dass die gewaltige Ausdehnung des Kehlsackes keine sexuelle Eigenthümlichkeit ist; der von mir untersuchte weibliche Gorilla hatte den Kehlsack in solcher Ausdehnung, dass er darin dem von Duvernoy untersuchten männlichen Thiere kaum nachstand. Vom erwachsenen männlichen Chimpanse ist die Entwicklung des Kehlsackes nicht bekannt; es ist aber kaum wahrscheinlich, dass derselbe sehr viel grösser sein wird, als er bis jetzt bei den erwachsenen weiblichen Thieren sefunden wurde. 1) Savage and Wyman, Observations on the external characters and habits of the Troylodytes niger. Boston Journal of natural history 1843—44. Vol. IV. p. 382, 64 E. EHLERS, Dass im seltenen Falle beim Menschen Kehlsäcke vorkommen, welche denen der anthropoiden Affen entsprechen, ist zumal durch W. Gruber‘) und Rüdinger?’) dargethan. Aus der Darstellung, welche ‚wir Rü- dinger verdanken, hebe ich als besonders beachtenswerth hervor, dass die Entwicklung der Kehlsäcke auch hier insofern eine unsymmetrische ist, als in dem einen Falle der Kehlsack der rechten Seite stärker als derjenige der linken war, in dem anderen Falle nur auf der rechten Seite die Entwicklung eines Kehlsackes stattgefunden hatte. Dass aber das Überwiegen der Entwicklung der rechten Seite, wie es als das häu- figere auch bei den Affen zu verzeichnen war, nicht immer vorhanden ist, geht aus Gruber s Angaben hervor, nach welchen von den beiden hier beobachteten Kehlsäcken der linke grösser als der rechte war. Ich weise schliesslich darauf hin, dass die beim Menschen gefun- denen Kehlsäcke offenbar nur der pars superior entsprechen , welche sich an den Kehlsäcken des Gorilla findet, und welche bis jetzt beim Chimpanse und Orang nicht beobachtet ist. Die Schilddrüse. (Taf. II. Fig. 8.) v. Bischoff’) hat unter die Unterschiede, welche zwischen den Eingeweiden des Menschen und des Chimpanse bestehen, auch das Fehlen eines unpaaren, den Isthmus bildenden Theiles an der Schild- drüse aufgeführt. Ich kann diese Angabe nicht bestätigen, denn die Schilddrüse des von mir untersuchten Thieres hatte diesen Theil sehr 1) W. Gruber, Über einen Kehlkopf des Menschen mit theilweis ausserhalb desselben gelagerten Ventrikelsäcken. Reichert und du Bois-Reymond, Archiv für Anatomie, Physiologie. Jahrg. 1874. Leipzig. pag. 606. Taf. XV. 2) Rüdinger, Beiträge zur Anatomie des Kehlkopfes. Monatsschrift für Ohrenheilkunde. Jahrg. X. Berlin 1876. pag. 9. pag. 125. 3) Untersuchung der Eingeweide und des Gehirns des im Winter 1875 in Dresden verstorbenen Chimpanse- Weibehens. — Mittheilungen aus dem k. zoolo- gischen Museum zu Dresden. Dresden 1877. fol. p. 259. Th nn BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 65 deutlich in Form einer fast bandartig platten Strecke, welche, wie das aus der Abbildung (Taf. III. Fig. 8) zu ersehen ist, eigenthümlich un- symmetrisch und schief die 'Trachea überbrückte; die beiden Seiten- lappen der Schilddrüse erreichten nur an ihren nach hinten gewendeten lateralen Theilen mit der grössten Höhe auch eine ziemlich beträcht- liche Dicke. Am Gorilla konnte ich über die Bildung der Schilddrüse nichts -feststellen, da an der Stelle, wo sie zu suchen war, nur eine weisse fettartig aussehende grobkörnige Masse lag; der Erhaltungszustand des Cadaver eine Entscheidung aber nicht gestattete, ob hier die Reste eines solchen untergegangenen Organes vorlägen. Vom Gefässsystem. Von Gautier Laboullay') haben wir eine Grössenangabe über das Herz des erwachsenen Gorilla erhalten, der die Deutung beigelegt ist”), als sei das Herz desselben viel grösser als das des Menschen. Es veranlasst mich das zu der Mittheilung, dass solches von dem Herzen des mir vorliegenden Gorillaweibchen, ebensowenig wie von dem des Chimpanse gesagt werden kann. Beide Herzen bleiben entschieden an Grösse erheblich hinter der normalen Grösse des Herzen eines erwach- senen Menschen zurück; ich habe nicht die Gelegenheit gehabt, einen Vergleich dieser Herzen mit solchen von Menschen ungleicher Alterstufen anzustellen, und muss mich auf die Angabe beschränken, dass das Herz des Chimpanse, wie das etwas grössere des Gorilla dasjenige eines neun- jährigen Kindes an Grösse übertrafen. Die Höhe des Herzen, von der 1) Isid. Geoffroy Saint-Hilaire. Description des Mammiferes nouveaux ou imparfaitement connus. Archives du Museum d’histoire naturelle. T. X. Paris 1858—61. p. 82. Appendice. Lettres sur le Gorille Gina par M. Gautier-Laboullay et Franquet p. 87. 2) cfr. v. Bischoff, Beiträge zur Anatomie des Gorilla a. a. O. p. 43 und Untersuchungen über die Eingeweide a. a. O. p. 236. Physikalische Class. XXVIL. 1. I 66 E. EHLERS, Spitze bis zur Basis der Ventrikel gemessen, betrug beim Chimpanse 9 cm., beim Gorilla 9.5 cm; der mit einem umgelegten Faden ermittelte Umfang der Ventrikel-Basen betrug beim Chimpanse 20.5 cm., beim Gorilla 21 cm. Es sind das Verhältnisse, die zu der Gesammtgrösse der Thiere ganz wohl stimmen. Die oben erwähnte Angabe Gautier Laboullays besagt nun, dass das Herz eines erwachsenen Gorilla an seiner Basis den Umfang von 1’ 6” par. (= 48.7 cm.) besessen habe und dass dasselbe grösser (plus volumineux) als das des Menschen ge- wesen sei. Könnten wir diese Zahl ohne Bedenken als eine solche an- nehmen, welche den Ausdruck des normalen Verhaltens gäbe, so würde allerdings die zweite Angabe des französischen Arztes ganz gerechtfertigt sein, denn es wird für das menschliche Herz ein Umfang von 24.4 cm. als der normale angegeben'), eine Zahl, die zu den von mir mitgetheilten Grössen recht wohl, nicht aber zu derjenigen stimmt, welche uns hier interessirt. Nun darf aber hier nicht ausser Acht gelassen werden, dass Gautier Laboullay seine Messung nach seiner eignen Angabe an dem Herzen eines bereits stark in Fäulnis übergegangenen Oadaver ge- macht hat, das Herz war also vielleicht sehr morsch und schlaff geworden und dabei ungewöhnlich stark ausgedehnt; kurz die Umstände, unter welchen diese Maasangabe gewonnen wurde, waren derartige, dass wir derselben ein besonderes Gewicht nicht beilegen dürfen. Zu der von v. Bischoff?) gemachten Zusammenstellung über die Unterschiede des Ursprungs der grossen Gefässstämme bei verschiedenen Exemplaren der anthropoiden Affen kommt die von Chapman’) ver- zeichnete Bildung, dass bei einem Chimpanse-Weibchen vom Aortenbogen eine lange und eine kurze Art. anonyma entsprangen, und die letztere sich in die linke Art. carotis und subelavia theilten. Das mir vorliegende Chimpanse-Weibchen zeigte das auch sonst schon beobachtete Verhalten, 1) efr. W. Krause, Handbuch der menschlichen Anatomie. Bd. 2. 1879. pag. 962. 2) a. a. O. pap. 256. 3) Proceedings of the Academy of nat. Sc. of Philadelphia. 1880. a. a. O. pag. 167. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 67 dass unmittelbar neben einander und neben dem Truncus anonymus die linke Arteria carotis und subclavia entsprangen, während am Gornilla- Herzen die vom menschlichen Herzen her bekannte Ursprungsweise stattfand. Vom Urogenitaltractus. Vom Harnapparat des Uhimpanse hebe ich hervor, dass ich die Angabe v. Bischoff's, wonach die Niere dieses Affen, wie nach Bo- laws Mittheilung auch die des Gorilla, nur eine Papille besitzt, be- stätigen kann; diese Bildung, so auffallend von der des Menschen ab- weichend, ist danach für die genannten Anthropoiden wohl die Regel. Die Mittheilungen über den Geschlechtsapparat eröffne ich durch die Wiedergabe der sehr interessanten Beobachtungen, welche Herr Dr. Bolau in Hamburg über die Menstruation des von mir un- tersuchten Chimpanse-Weibchens gemacht und mir für eine Veröffent- lichung überlassen hat. Er schreibt mir darüber: »Unsere Molly« — so hiess der Affe — »hat vor ungefähr 2 Jahren zum ersten Mal menstruirt. Beim Eintritt der Menstruation kam etwas Blut, d. h. der Urin war blutig gefärbt und am Ausgang der Scheide zeigten sich einzelne Bluts- tropfen; dabei trat eine Anschwellung in der Umgebung der äusseren Geschlechtsorgane ein, die die ersten Male von nur geringem Umfang und daher wenig auffällig war und auch nach wenigen Tagen schon wieder verschwand. Bei jeder folgenden Brunst nahm die Geschwulst an Umfang und Dauer zu, so dass sie schliesslich — seit etwa einem Jahr — gar nicht mehr verschwand und die einzelnen Perioden sich nur durch jedesmalige stärkere Anschwellung bemerklich machten. Die ganze Umgegend der Scheide und des Afters war dann zu einer dicken, weichen, glänzend hellrothen, natürlich nackten, halbkugeligen Masse aufgeschwollen, die das sonst so hübsche Thier völlig entstellte; der After war derart verschwollen, dass unser Chimpanse kaum seine Ex- cremente lassen konnte und unter offenbar grosser Beschwerde mit den I2 68 E. EHLERS, Fingern die hervordrängenden Kothmassen entfernen musste. Ich be- merke dabei besonders, dass Molly der sonst bei Chimpansen nicht sel- tenen widerlichen Gewohnheit des Kothfressens nicht fröhnte. In den letzten Monaten seines Lebens war das 'Thier während der Menses ganz ausserordentlich erregt, schrie oft laut auf und biss sich vor Aufregung in den Oberschenkel. Ob alle diese Erscheinungen normale oder wenigstens theilweise krankhafte waren, wage ich nicht zu entscheiden. Ähnlich starke An- schwellungen finden wir bei den freilich viel niedriger stehenden Pa- vianen wieder, so dass immerhin die Erscheinung bei unserm Chimpanse eine normale gewesen sein kann, andererseits ist es aber auch möglich, dass der unbefriedigte Geschlechtstrieb abnorme Erscheinungen zuwege brachte. Die Regeln wiederholten sich im Anfange ihres Auftretens regel- mässig alle 4 Wochen, später sind die Beobachtungen lückenhaft, es scheint aber, dass dieser Zeitraum immer ungefähr derselbe geblieben ist. Während der Regeln zeigte das Thier eine verminderte Fresslust, verhielt sich, abgesehen von dem eben Mittgetheilten, sonst aber völlig normal.« Soweit die Mittheilung des Herrn Dr. Bolau. Ich füge dem hinzu, dass ich die Überzeugung gewonnen habe, dass in der gewaltigen Entwicklung der äusseren Geschlechtstheile des Affen etwas Krankhaftes nicht vorgelegen hat. Es soll zunächst darauf hingewiesen werden, dass wir eine ähnliche Schilderüng von den äusseren Geschlechtstheilen des Chimpanse - Weibchens bereits von Savage!) erhalten haben, und dass danach die mächtig entwickelten Hautwülste gleichfalls nicht nur den Scheideneingang, sondern auch den After umgaben. Einen solchen Grad der Entwicklung hatten diese Theile bei dem von v. Bischoff?) unter- 1) Th. S. Savage (and Jeffr. Wyman) Observations on the external characters and habits of the Troglodytes niger. Boston Journal of natural history (1843—44.) Vol. IV. 1844. 8%. pag. 367. 368. 2) v. Bischoff, Untersuchungen der Eingeweide und des Gehirns a. a. O. p- 257. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 69 suchten Chimpanse-Weibchen nicht gefunden und offenbar steht das da- mit in Verbindung, dass bei diesem Thiere die Menstruation, das Zei- chen der Geschlechtsreife, nicht eingetreten war; während der hamburger Affe wie die von Savage beschriebenen in voller Geschlechtsreife stan- den. Beim Abbalgen des Thieres hat sich ferner in den grossen schlaffen etwas faltigen und weichen hellfarbigen fast haarlosen Hautwülsten ir- gend eine als krankhaft zu bezeichnende Bildung nicht gezeigt, ein lockeres fetthaltiges Bindegewebe füllte die von normaler Haut gebildeten Falten. — v. Bischoff hat den Nachweis geliefert, dass diese Falten, nach ihrem Verhalten zur Clitoris, als die labia minora zu bezeichnen sind; und ich muss dem insofern auch zustimmen, als die innere Fläche dieser grossen Wülste unmittelbar in den Scheideneingang überführte. Nur bliebe vielleicht zu prüfen, ob nicht der Bezirk, auf welchem die labia majora zu suchen wären, bei der Anschwellung dieser Wülste ganz in dieselben mit hineingezogen sei. Ich habe leider nicht untersuchen können, in wie weit eine solche Aufstellung sich anatomisch begründen lässt. — Um einen Ausdruck dafür zu geben, wie weit die äusseren Ge- schlechtstheile nach hinten verschoben liegen, sei erwähnt dass der Ab- stand des vorderen Endes der Vulva vom Scheitel 0" 795, derjenige des hinteren Endes dagegen nur 0770 betrug. Noch weiter kopfwärts verschoben , auf der hinteren Körperfläche, liegt der After in einem Abstand von 0”710 vom Scheitel entfernt. Die- äusseren Geschlechtstheile des weiblichen Gorilla zeigten nichts von der grossen Wulstbildung, wie sie beim Chimpanse sich fand, wie- wohl ja offenbar dieses Thier in seiner Entwicklung der des Chim- panse vorangegangen war. Doch wäre es verfrüht daraus abzuleiten, dass diese Bildung unter den beiden Anthropoiden Afrikas nur dem Chimpanse zukomme. Die labia minora stehen über dem Scheidenein- sange und bilden für die im freien Theile 1.1 cm. lange kegelförmig zugespitzte, auf der Unterfläche schwach rinnenförmig gefurchte Clitoris ein Präputium. Neben der Harnröhrenmündung steht jederseits eine tiefe Grube, in deren Grunde eine besondere Drüsenentwicklung zu \ 70 E. EHLERS, liegen scheint. Von eigentlichen grossen Schamlippen kann nicht die Rede sein, doch zeigt die Stelle, an welcher sie zu suchen wären eine geringe polsterartige Auftreibung, zu schwach und flach, als dass man sie als Falten bezeichnen könnte. Von den inneren Geschlechtstheilen des Chimpanse zeigte der Scheidenvorhof sehr stark entwickelte ungleich grosse, meist kegelförmige, theils vereinzelte, theils gemeinsamer Basis. aufsitzende Carunkeln in Reihen geordnet, Falten bildend. Dieser Bezirk ist dadurch scharf gegen die eigentliche Scheide abgesetzt; auf der Grenze zwischen beiden steht jederseits ein ganz niedriger Hautsaum, vielleicht ein schwacher Ansatz einer Hymenbildung, von der sonst, wie v. Bischoff mit Recht her- vorgehoben hat, keine Spur zu finden ist. — Die innere Oberfläche der weiten Scheide zeigt auf der vorderen und hinteren Wand eine Anzahl niederer vom Scheideneingang gegen den Uterus verlaufender Schleimhautfalten, während die Seitenflächen ganz glatt sind; eigentliche Columnae rugarum, wie sie dem menschlichen Weibe zukommen, sind, wie ich v. Bischoff beipflichten muss, nicht vorhanden; dass aber das System dieser allerdings nur niedrigen Längsfalten die Stelle der Co- lumnae rugarum einnimmt, deutet wohl darauf hin, dass die beim Menschen vorhandene Bildung nur eine Steigerung dessen ist, was hier als einfachere längslaufende Falten auftritt. Der durchaus menschenähnlich gestaltete Uterus war nach der Aufbewahrung in Weingeist im grössten Durchmesser 6.5 cm. lang, am Fundus zwischen den Ursprüngen der Tuben 4 cm. breit und 2.7 cm. dick, mithin erheblich grösser als der von v. Bischoff beschriebene nur A cm. lange, Ich hebe das hervor, weil ich auch darin einen Be- weis sehe, dass die Entwicklung dieses Thieres nicht soweit als diejenige des von mir untersuchten vorgeschritten war. Die 9.5 cm. langen Oviducte waren mit ihren Abdominalenden einfach nach rückwärts gekrümmt, ganz vom ligamentum latum ge- halten; die Fimbrien des Ostium abdominale waren alle freı. Die Ovarien sind durch die kurzen ligamenta ovarii, welche an den Seitentheilen der hinteren Fläche des Uterus, 2.5 cm. unterhalb BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 71 des Fundus und also tiefer als im menschlichen Körper sich anheften, nahe an den Uterus gerückt. Durch dieses weite Herabrücken der Ovarien entsteht zwischen ihnen und der davor gelegenen Fläche des ligamentum latum, in dessen freiem Rande die Eileiter liegen, eine an- sehnliche Bauchfelltasche, in welche hinein das Ostium der Tuben sieht. Die Ovarien haben eine abgeplattet birmförmige Gestalt; das zu- gespitzte und am stärksten abgeplattete Ende liegt im ligamentum ovarii, das lateralwärts gewandte hat die birnförmige Erweiterung mit einer vorderen und hinteren Abplattung; die grösste Länge eines Eier- stocks betrug 2.8 cm., die grösste Höhe 1.5 cm. und die grösste Dicke 0.7 cm. Die Oberflächen waren im allgemeinen glatt; was aber bei ihrer Besichtigung von besonderem Interesse erschien, waren die unver- kennbaren Zeichen einer abgelaufenen Ovulation. Ausser einigen ganz schwachen etwas narbig erscheinenden, aber ungefärbten Stellen, welche an beiden Eierstöcken wahrzunehmen waren, aber so wenig bestimmt, dass ihnen ein entscheidender Werth nicht beizulegen war, zeigte das linke Ovarium im dickeren und breiteren Theile auf seiner hinteren Fläche zwei unverkennbare etwa 1.5 mm. im Durchmesser haltende corpora lutea. Das eine etwas höher gelegene, schwächer gefärbte mit glatter Oberfläche, das andere, in geringem Abstande von diesem be- findliche, tiefer bräunlichgelb gefärbte mit einer etwas grubig eingezo- genen Fläche. Ich zweifle nicht daran, dass diese beiden characteristi- schen Flecke die Beweise dafür sind, dass in den Perioden der Brunst, wie sie durch den Eintritt der Menstruation bezeichnet wurden, Follikel geplatzt und also auch wohl Eier gereift und entleert wurden; und zwar ist danach anzunehmen, dass in den beiden letzten Menstruationen die Entleerung des Follikels jedesmal vom linken Ovarium aus erfolgte. Die Differenz in der Färbung der beiden corpora lutea spricht eben dafür, dass sie aus zwei hinter einander gereiften Follikeln hervorge- gangen sind. Früher etwa gereifte und entleerte Follikel lassen sich mit der einfachen Betrachtung nicht weiter erkennen. Es bedarf aber der weiteren Untersuchung auch nicht, um darzulegen, dass dies in der 72 E. EHLERS, Gefangenschaft erwachsene Thier voll geschlechtsreif und, wie man wohl hinzufügen kann, fortpflanzungsfähig geworden war. Eine sorgfältige Beschreibung der äusseren Geschlechtstheile des männlichen Gorilla ist mir nicht bekannt geworden, und so möchte ich die Eigenthümlichkeiten hervorheben, welche mir das männliche Glied und das Scrotum des jungen Gorilla gezeigt haben. Der von seiner Basis bis zur Spitze 17 mm. lange Penis zeigt die auch vom Chimpanse bekannte Eigenthümlichkeit, dass die Eichel desselben völlig unbedeckt ist. Die äussere Haut bildet von der Wurzel des Gliedes ab eine gegen den freien Rand hin schwach kegelförmig verjüngte Hautfalte von 10 mm. Höhe, aus welcher sich, mit Ausnahme einer geringen Anheftung durch ein schwaches ventrales Frenulum, ringsum frei die 9.5 mm. lange Eichel hervorragt. Das 4 mm. lange innere Blatt des als ein schwach entwickeltes Praeputium anzusprechenden Faltenrandes ist da, wo es auf das collum glandis übergeht schwach pigmentirt, und diese Pigmentirung setzt sich eine kleine Strecke weit auf das collum fort. Von ihm scheidet sich durch eine nur gering entwickelte corona die fast walzenförmige 7.5 mm. lange glans, auf deren stark gewölbter Endfläche die von zwei verhältnismässig grossen Lippen umgebene ein- fach vertikal längsspaltige Mündung der Urethra steht. Auf der ventralen Medianlinie der Vorhaut und des Gliedschaftes verläuft und setzt sich bis zum After fort eine gut entwickelte Raphe. Diese sondert aber nicht die beiden Hälften eines Scrotum von einander, sondern da wo diese, nach dem Vergleich mit dem menschlichen Körper zu erwarten wären, ist die Haut fast gleichmässig über das Becken und dessen Muskeln gezogen. Fs fehlt mithin, wie im weiblichen Geschlecht die ausgebildeten labia majora, so hier deren Homologon, das voll ent- wickelte Scrotum. — Nun ist es möglich, dass bei dem mir vorliegenden Thiere dieses Fehlen eines Scrotum auf eine spät erfolgende, durch späten descensus testiculorum bedingte Entwicklung zurückzuführen ist. Da aber die Entwicklung des Hodensackes sonst nicht durch den descensus testi- culorum herbeigeführt wird, so ist sein Fehlen hier doch wohl von grös- serer Bedeutung und als eine mit dem Verhalten der homologen Theile BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 73 des weiblichen Körpers übereinstimmende Bildung zu bezeichnen. Be- obachtungen über die Gestaltung des Scrotum von erwachsenen Männ- chen bringen hier wohl die definitive Entscheidung. Tafelerklärung. Tafel I. Fig. 1. Die oberflächliche Schicht der Muskulatur des Gorilla von der linken Hälfte des Gesichtes nach Fortnahme der Haut mit Aus- nahme derjenigen des Lippenrandes und des Nasenflügels, der etwas gehoben dargestellt ist. Natürliche Grösse. OÖ. = Musculus orbitalıs. Q.1l.s. = Musculus quadratus labii superioris mit dem caput infraorbitale (Q. 1. s’) angulare (Q. 1. s) und zygomaticum (Q.1. 8"); Q. m. —= Musculus quadratus menti. R. = Musculus risorius. S.c. = Musculus subcutaneus colli. Tr. = Musculus triangularis. 7. — Musculus zygomaticus. Fig. 2. Die tiefere Schicht der Muskulatur von dem unteren Theile der linken Gesichtshälfte, nach Fortnahme der ganzen Haut und der in Fig. 1 abgebildeten oberen Gesichtsmuskeln ; die Haut des Nasen- flügels ist aufgeschlagen; in der fossa maxillaris ist das hier gelagerte Fettpolster angedeutet; darunter das abgeschnittene Endstück des Ductus parotideus. Natürliche Grösse. Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 1; ausserdem B. = Musculus buccinator. C. = Musculus caninus. D. p. = Ductus parotideus. I.1.i. = Musculus incisivus labii inferioris. M.s. = Musculus masseter. M.t. = Musculus mentalis. Physikalische Class. XXVILL. 1. K 74 E. EHLERS, N. = Musculus nasalis. Sph. 0. = Musculus sphincter oris. Tafel I. Fig. 3. Kopf des Gorilla mit geöffnetem Munde und abgezogenen Lippen; auf der Schleimhaut des Unterkiefers entspringt auf der Grenze der glatten Fläche des Zahnfleisches gegen die weichere Fläche des un- teren Theiles der Kieferschleimhaut auf der Höhe des lateralen Randes des zweiten Schneidezahnes jederseits eine Buccalfalte und verläuft von da mit freiem Rande zur Schleimhaut der Wangenfläche; ein frenulum labii inferioris fehlt. Natürliche Grösse. Fig. 4. Der Oberkiefer desselben nach rechts gewendeten Kopfes durch Aufheben der Oberlippe entblösst; über dem Diastema entspringt die Buccalfalte, deren Verlauf bis zum Übergang in die Schleimhaut der Wange fast ganz zu übersehen ist; ein frenulum labii superioris fehlt. Etwas unter natürlicher Grösse. Fig. 5. Vorderfläche des Unterkiefers eines jungen Gorilla mit den rechts und links stehenden, feine Schleimhautsäume bildenden Buc- calfalten. Natürliche Grösse. Fig. 6. Kopf des Chimpanse mit geöffnetem Munde und stark nach links abgezogener Unterlippe; dabei ist die Buccalfalte auf der linken Unterkieferhälfte angespannt. Natürliche Grösse. Tafel II. Fig. 7. Hals- und Brustgegend des erwachsenen Chimpanse in solcher Weise präparirt dargestellt, dass die Ausdehnung und Lage des rechten Kehlsackes unterhalb des Zungenbeins zur Ansicht kommt. Nach Entfernung der Haut und des Musculus subcutaneus colli ist auf der linken Körperhälfte der Musculus sternocleidomastoideus la_ teralwärts abgezogen, und ein Einblick in die Achselhöhle dadurch ge- wonnen, dass der Arm nach aussen und oben gelegt, der laterale Rand des frei präparirten Musculus pectoralis major gehoben und medianwärts gedrängt, der Musculus latissimus dorsi abgezogen, die Achselhöhle von Fett und Bindegewebe gereinigt, damit der hier zweitheilige Musculus pectoralis minor freigelegt und vom Plexus axillaris soviel gelassen, dass BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 75 dessen Lage zum Kehlsack ersichtlich wurde. Auf der rechten Körper- hälfte wurde dagegen der Musculus sternocleidomastoideus, pectoralis major, minor und subelavius, sowie der Plexus axillaris durchschnitten, dann die Clavicula aus ihrer Verbindung mit dem Manubrium sterni gelöst, und zugleich mit der Schulter des zur Seite geschlagenen Ar- mes nach oben und hinten gedrängt, damit der Seitentheil der oberen Brustwandfläche, sowie die Achselhöhle freigelegt und von Fett und Bindegewebe befreit. Man übersieht danach den rechten Kehlsack in seiner Ausdehnung vom unteren Rande des Zungenbeinkörpers bis zu seinem blinden, auf dem Manubrium sterni liegende Ende, seine beiden hinter den Schlüsselbeinen durchziehenden Ausläufer mit den in der Achselhöhle liegenden Endstücken und den gegen die Incisura scapulae gerichteten kleineren Aussackungen, und zwar den rechten in seinem ganzen Laufe frei, den linken vom Schlüsselbein und den betreffenden Muskeln zum Theil verdeckt. In Dreiviertel der natürlichen Grösse. B. C. = Insertionen des Musculus biceps und coracobrachialis am Processus coracoideus. Cl. = Ulavicula. D. — Musculus deltoideus. H. = Os hyoideum. L.d. — Musculus latissimus dorsi. N.th.d. = Nervus thoracico - dorsalis. N. th. 1. = Nervus thoracicus longus. Oh. = Musculus omohyoideus. Pl. ax. — Plexus axillaris. P. m. — Musculus pectoralis minor. P. mj. = Musculus pectoralis major. Pr. c. = Processus coracoideus. Scl. = Musculus subelavius. Sscp. = Musculus subscapularis. Stelm. — Musculus sternocleidomastoideus. Sth. = Musculus sternohyoideus. Tr. = Musculus trapezius. 76 E. EHLERS, Fig. 8. Zungenbein, Kehlkopf und oberes Ende der Luftröhre mit den anlagernden 'Theilen vom Chimpanse, um das Verhalten der beiden Kehlsäcke zu zeigen. Der rechte Kehlsack, von dem nur der obere Theil dargestellt ist, ist frei präparirt und aus seiner natürlichen Lage nach rechts verschoben, dabei ist seine in die Höhlung des Zungenbein- körpers eintretende kleine Aussackung aus dieser herausgezogen und zugleich der kleine linke Kehlsack frei gelegt. Gezeichnet sind ferner die aus der Anastomose der Arteriae cricothyreoideae hervorgehende un- paar am rechten Kehlsack sich verzweigende Arterie, so wie der auf der Luftröhre gelegene mittlere bandartige Theil der Glandula thyreoidea. Natürliche Grösse. A. crth. = Arteria. cricothyreoidea. C.c. — Uartilago cricoidea. C. th. = Cartilago thyreoidea. H. —= Körper des Zungenbeins. S.d. = Rechter Kehlsack. S.s. — Linker Kehlsack. Fig. 9. Das gleiche Präparat nach links umgelegt, um den Aus- tritt des rechten Kehlsackes unter dem Musculus thyreo-hyoideus nach vorn und die in die Höhlung des Zungenbeins sich erstreckende Aus- sackung zu zeigen. — Natürliche Grösse. Bezeichnung wie in Fig. 3; ausserdem Sth. = Musculus sternohyoideus. Th. h. = Musculus thyreohyoideus. Fig. 10. Ein in ähnlicher Weise wie das in Fig. 8 abgebildete dargestelltes Präparat vom Zungenbein, Kehlkopf und den anhängenden Kehlsäcken des Gorilla. Der Zungenbeinkörper hat keine plattenförmige ausgehöhlte Bildung. Beide Kehlsäcke besitzen die über dem Kehlkopf liegenden seitlichen Ausstülpungen in gleicher Entwicklung, am linken Kehlsack reicht aber der abwärts gerichtete "Theil des Sackes nicht über den Schildknorpel hinaus, während der rechte Kehlsack die hier nur in ihrem Anfangstheile abgebildete grosse Entfaltung hat. — Na- türliche Grösse. BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DES GORILLA UND CHIMPANSE. 77 Tafel IV. Fig. 11. Die Gaumenfalten und die papilla incisiva vom er- wachsenen Gorilla; die Zähne sind in der Zeichnung nicht ausgeführt. Natürliche Grösse. Fig. 12. Die Gaumenfalten und die Öffnungen der ductus ineisivi vom jungen Gorilla. — Natürliche Grösse. Fig. 13. Die Gaumenfalten und die papilla incisiva vom erwach- 'senen Chimpanse. — Natürliche Grösse. Fig. 14. Das Zungenband und die carunculae sublinguales vom erwachsenen Gorilla; im geöffneten Munde ist die Zunge gegen den Gaumen gedrückt. — Etwas unter natürlicher Grösse. Fig. 15. Die rechte Ohrmuschel des erwachsenen Gorilla. — Na- türliche Grösse. Physikalische Class. XXVILT. 1. L Tafl. a. AAVU % LSSCHSC es dd M 6 - (öhdlg. di Ä MERLZEATTL je 5 m Sr a - \y 444 Abldllg. €. K. 685. d. Wissensch. AV 28 | i TufH ERS RE } a = € ars ddl i ; Zith. Anst. v. Werner & Winter Erankf nen 1 der ER en; ie ine m I 8 rs 1 j} ssensch. AAV ME. T ES. 7: Abkalg. d K6 lg. d K. Ges. d Wissensch. KAT | VA ü \ vr Warner & Mönter Dani? = RE RRLESH: NER, en E a A i Die Herkunft, Domestication und Verbreitung des gewöhnlichen Feigenbaums (Ficus Carica L.). Von H. Grafen zu Solms- Laubach. Vorgelegt in der Sitzung der Königl. Gesellsch. d. Wiss. am 3. December 1881. Einleitung. Die vorliegende Abhandlung führt ihre Entstehung auf den mei- nerseits seit Jahren schon gehegten Wunsch zurück, mich persönlich an Ort und Stelle näher über das Oaprificiren der Feige zu unterrichten, über welches ich mit Hülfe der mir zu Gebote stehenden Literatur nicht zu hinreichender Klarheit gelangen konnte. Bei Gelegenheit wieder- holter, gleichzeitig algologischen Studien gewidmeter Aufenthalte an der zoologischen Station zu Neapel gelang es mir endlich dem in Rede stehenden Gegenstand, nach Anknüpfung der unumgänglichen gärtneri- ‘schen und landwirthschaftlichen Beziehungen, näher zu treten, wobei ich die unschätzbare sachkundige Hülfe meines Freundes des Barons Ra f- faello Valiante nicht hoch genug anschlagen kann. Ohne ihn würde diese Arbeit schwerlich zu Stande gekommen sein. Sofort bei der ersten Inangriffnahme erkannte ich, dass ohne Zu- sammenwirken des Botanikers mit dem Zoologen befriedigende Resultate nicht zu erwarten standen. Und diesem Bedürfniss bot die zoologische Station, in der beider Wissenschaften Vertreter nebeneinander arbeiten und mehr in Beziehung treten, als das wohl im Heimathlande der Fall, die günstigsten Bedingungen dar, wie ich nicht genug hervorheben kann, Dr. Paul Mayer der mir anfänglich seinen zoologischen Beirath und thätige Hülfe aufs freundlichste gewährte, entschloss sich bald, von dem Interesse, das der Gegenstand bietet angezogen, die bei der Operation. Physikalische Olasse. XXVIIT. 2. A 2 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, thätigen Insekten einer genaueren Untersuchung zu würdigen und somit den zoologischen Theil der Arbeit für sich zu übernehmen. Die Unter- suchungen wurden nun beiderseits unter gegenseitiger Mittheilung der Befunde in Neapel einer-, in Strassburg und in Göttingen andererseits fortgeführt. Und schliesslich entstand die Frage in welcher Weise die Publication erfolgen und ob wir nicht unsere Arbeiten verschmelzen sollten, wofür mancherlei Gründe zu sprechen schienen. Die Umstände die uns schliesslich bestimmten die beiden sich gegenseitig ergänzenden und erläuternden Abhandlungen getrennt erscheinen zu lassen, waren wesentlich practischer Natur. Es hatten sich so mancherlei Gesichts- punkte ergeben, die wie wir wohl annehmen dürfen allgemeineres In- teresse beanspruchen. Dieselben sind aber sehr differenter Natur, theils in gewissem Sinne culturhistorischer, theils ganz specifisch naturwissen- schaftlicher Art. So erschien die Zerlegung des Stoffes geboten, schon um den verschiedenen Interessen der Leser Rechnung zu tragen. Ich beschränke mich daher in der vorliegenden Abhandlung auf den Versuch, mit Hülfe der durch die Caprification gegebenen Anhaltspunkte der Eintstehung der domesticirten Racen des Feigenbaumes, den Wegen die deren Verbreitung genommen hat, näher zu treten, und somit einen Bei- trag zur Kenntniss der uralten mit der Existenz des Menschen innig verknüpften und vielseitiges Interesse erregenden Culturgewächse zu lie- fern. Rein botanische Fragen sind nur, soweit es durchaus unumgäng- lich berührt, ich hoffe späterhin wohl eine oder die andere für sich eingehender behandeln zu können. Auch über die in Betracht kom- menden Thiere habe ich gerade soviel als für das Verständniss nöthig eingefügt, für mehr kann füglich auf Dr. P. Mayers demnächst er- scheinende Abhandlung verwiesen werden. Für die ausgedehnten Literaturstudien, die sich als nothwendig er- wiesen, war mir die reiche Göttinger Bibliothek vom grössten Nutzen, und sage ich deren Oberbibliothekar, Herrn Professor Aug. Wilmanns, sowie den Custoden Herrn Dr. Boysen, Dr. Heylbut und Dr. Löwe für die freundliche mir stets gewährte mitunter recht mühevolle Unter- stützung an dieser Stelle meinen besten Dank. Desgleichen danke ich DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 3 allen den Herrn die mich von verschiedenen Seiten mit Untersuchungs- material und werthvoller Auskunft versehen haben, von welchen ich ganz besonders Hermm Dr. Bretschneider in Peking, Herrn James Lloyd in Nantes, Herrn Aug. Lejolis in Cherbourg, Herrn Fritz Müller in Blumenau, Herrn Professor Millardet in Bordeaux und Herrn Dr. Schweinfurth in Kairo hervorhebe. Ganz besonders ist es ein Umstand, der die Behandlung derartiger sich in den Grenzgebieten verschiedener Wissenschaften bewegender 'The- mata erschwert und zu einer undankbaren Aufgabe macht. Man sollte zu solcher Arbeit eigentlich alle einschlägigen Wissenschaften beherr- schen um in der richtigen Weise kritisch vorgehen zu können. Dass das nieht möglich liest auf der Hand. Nun bin ich ja in der glück- lichen Lage von allen Seiten her mit Rath unterstützt worden zu sein, auf dem Gebiet der Geographie zumal von Herım Dr. Krümmel; auf dem der Philologie und Geschichte von den Herren Professoren de La- garde, Dilthey, Nöldeke, Benfey, Volquardsen, denen allen ich meinen Dank abstatte, und ohne deren Beihülfe ich so vielen An- gaben ganz Rath- und Kritiklos gegenüber gestanden haben würde. Zu ganz besonderem Dank hat mich Prof. de Lagarde') durch seine mir zu Gefallen ausgeführte Untersuchung über die semitischen Namen des Feigenbaums verpflichtet. Bei alledem aber ist es eben doch ein Ding der Unmöglichkeit geblieben, eine nach allen diesen Richtungen auch nur einigermassen befriedigende Behandlung zu erzielen. Da- von musste ich mich, je länger ich mich mit der Sache beschäftigte um so mehr überzeugen. Und so bleibt mir denn indem ich diese Unter- suchung, der ich im Laufe der letzten Jahre viel Zeit und Mühe ge- widmet habe, veröffentliche nur übrig allerseits um wohlwollende Be- urtheilung derselben zu bitten. Was die Literatur betrifft, so stelle ich hier nur ein kurzes Verzeich- niss der allerwichtigsten Werke voran, die die Oaprification behandeln, 1) de Lagarde, Über die semitischen Namen des Feigenbaums und der Feige, in Göttinger Nachrichten Jahrg. 1881. p. 388. A2 4 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, und die im Texte fortwährend mit 1. s. c. citirt werden. Im übrigen bemerke ich, dass jeder Abhandlung vollständiger Titel da zu finden, wo sie zum ersten Male erwähnt wird; jedem späteren Vorkommen wird diese Seitenzahl als Findevermerk hinzugefügt, in der Form 1. p. c. Die classische Literatur wird überall vollständig citirt, bei den zahl- reichen Aufsätzen aus Petermanns Mittheilungen werden der Kürze halber die Einzeltitel unterdrückt. M. Bernard, Me&moire sur Y’histoire naturelle du Figuier, in M&moires pour servir a l’hist. nat. de la Provence vol. I. Paris 1787. Filippo Cavolini, Memoria per servire alla storia compiuta del Fico e della proficazione. Opuscoli scelti sulle scienze e sulle arti vol. V. Milano 1782. Petrus Forskäl, Flora aegyptiaco-arabica, edidit Karsten Niebuhr. Hauniae 1775. Giorgio Gallesio, Pomona italiana, parte seientifica, fasc. I conti- nente il trattato del Fico. Pisa 1820. Guglielmo Gasparrini, Ricerche sulla natura del Caprifico e del Fico e sulla caprificazione. Rendiconto dell’ Acad. di Napoli, vol. IV. 1845. p. 321—412 cum tab. 8. Citirt als Gasp. I. — Nuove Ricerche sopra alcuni punti di anatomia e fisiologia spettanti alla dottrina del Fico e del Caprifico. Rendiconto dell’ Academia di Napoli, vol. VII. 1848. p. 394— 417 c. tab. 3. Citirt als Gasp. 11. — Sulla maturazione e la qualita dei Fichi dei Contorni di Napoli. Atti dell’ Academia Pontaniana, vol. IX. Napoli 1860. Citirt als Gasp. IH. — Nuove osservazioni su taluni agenti artifiziali che accelerano la ma- | turazione nel fico. Atti della reale Acad. delle sc. fisiiche e matem. vol. II. Napoli 1865. Citirt als Gasp. IV. Godeheu de Riville, Memoire sur la caprification. In Mem. de math. et de physique presentes par divers savants a l’academie de Paris‘ vol. II. 1755... p. 369) eg. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 5 J. Gussone, Enumeratio plant. vasc. in insula Inarime provenientium. Ficus auct. G. Gasparrini. Napoli 1854. Carl Ritter, Die Erdkunde von Asien Bd. VII, Abth. 2, p. 534 segq. Berlin 1844. ed. II. Joannon de Saint Laurent, della caprificazione. Memorie della societa colombaria Fiorentina vol. IL, p. 243 seq. Livorno 1752. Piton de Tournefort, Relation d’un voyage du Levant vol. I, p. 130. Amsterdam 1718. Dasselbe in Observations sur les maladies des plantes; Hist. de !’ Academie, Mem. de math. et de physique 1705. Paris 1706. u. Der Feigenbaum. Schon im Alterthum unterschied man aufs bestimmteste 2 verschie- dene Rassen von Feigenbäumen, die sich bis auf den heutigen Tag un- verändert erhalten haben. Eine davon umschliesst die zahllosen Varie- täten der allerorts cultivirten essbaren Feige, deren Namen 00x0v und ficus, im Hebräischen teena, im Aramäischen tina tend, im Arabischen tin lautet. Der anderen Früchte sind ungeniessbar; nur in gewissen Gegenden zu bestimmten Zwecken cultivirt, wachsen ihre Individuen zumeist sich selbst überlassen spontan oder doch verwildert auf. Die Bezeichnung für sie ist im semitischen Sprachbezirk wechselnd, bei den Griechen heisst sie &oweos übersetzt ins Latein caprificus. Ich werde im Folgenden die eine stets als »Feigenbaum« die ander als »Capri- ficus« oder mit dem Ausdruck des Neapolitanischen Dialekts als »profico« bezeichnen. Und zwar sind beide Racen durch viel schwerwiegendere Unterschiede getrennt, als dies z. B. beim Weinstock und seiner verwil- derten Form, beim zahmen und »wilden« Oelbaum der Fall ist. Freilich muss hinzugefügt werden, dass unsere Kenntniss vom wilden Oelbaum 6 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, eine ganz erstaunlich geringe ist. Bei der Feige wird das gesammte Binnengewebe der Inflorescenz suceulent; ihre Perigonblätter und Blü- thenstiele schwellen an und strotzen endlich von zuckersüssem Saft; beim Caprificus bleibt die Frucht bis zur Reife milchend und hart; ganz zuletzt erweicht sie in unvollkommener Weise und ohne Zuckerbildung, um zuletzt zu schrumpfen und zu vertrocknen. Die Differenzen, die zwi- schen beiden im inneren Bau der Feigen vorhanden, werden nachher zu besprechen sein. Die ersten genaueren den Caprificus betreffenden Angaben neueren Datums sind Tournefort 1. s. c. zu verdanken, dieselben sind in der Folge in zahlreiche Bücher in mehr oder weniger unveränderter Form übergegangen. Nach ihm bringt auf den griechi- schen Inseln der Profico dreimal jährlich Früchte hervor, die von den Bewohnern Fornites, Cratitires und Orni genannt werden. Die Fornites entwickeln sich im August und reifen im November. Zu Ende Sep- tember, während sie noch am Baume hängen, erscheinen die Cratitires die den Winter überdauern, um ihre Reife im Mai zu erreichen. Eben- dann spriessen endlich die jungen orni hervor. Ganz ähnliche Angaben macht bereits Plinius (XVI cap. 27). Er sagt es gebe auf Kos trifere Caprificus „Primo fetu sequens evocatur sequenti tertius, hoc fici caprifi- cantur“. Auch um Neapel bietet noch heute der Profico den gleichen Eintwicklungsgang. Hier heissen die überwinternden Cratitires im Volks- mund „mamme“, sie reifen durchschnittlich Anfangs April. Es folgen ihnen die profichi die den orni analog sind und die ihre Reife im Lauf des Juni zu erreichen pflegen. Die demnächst sich bildenden Früchte heissen ‚„mammoni“, sie werden im August und Anfang September zeitig und müssen den fornites gleichgesetzt werden. Freilich kann zwischen ihnen und den mamme eine scharfe Grenze nicht gezogen werden. da der Regel nach den ganzen Nachsommer hindurch die Bildung der Inflo- rescenzen in ununterbrochener Folge weiter geht, von denen alsdann die älteren noch zur Reife gelangend, sich zu mammoni entwickeln; während die späteren durch den Eintritt des Winters gehemmt, sofern sie nicht abfallen, erst im Frühling zur Ausbildung kommend die mamme dar- stellen. Ausführliche und exacte Darlegung dieses Thatbestandes bei DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 7 Gasparrini'). Cavolini l. s. c. hat der mammoni, die er offenbar für minder wesentlich hält, keine Erwähnung gethan, und kennt in Folge dessen nur zweierlei Fruchtformen. Auf dieser Differenz zwischen Tournefort und Cavolini, die Gallesio ]l. s. c. bei seinen Litera- turstudien vorfand, beruht es nun allein, dass dieser zwei Varietäten Caprificus bifera und ©. trifera unterscheidet. Die erstere ist Cavolinis Profico von Neapel (auch die später noch zu erwähnende Erinosyce P on- tederas?) zieht er hierher), die zweite, Tourneforts Pflanze, soll in Italien fehlen und nur auf den griechischen Inseln ‘vorhanden sein’). Als dritte Form fügt er fermer den Caprificus unifera hinzu der nur einmal im Jahr und zwar im Frühling Früchte hervorbringen, und in wildem Zustand in Toscana sich finden soll (Caprifico Pisano und di Finale p. 39). Ich habe solch’ einmal tragenden Caprificus nicht kennen gelernt, sowenig wie V. Semmola‘). Auch Gasparrini dürfte er un- bekannt gewesen sein, da er sich sonst wohl kaum darauf beschränkt haben würde, die bezüglichen Angaben Gallesios einfach ohne wei- tere Bemerkung abzudrucken’), und am Ende seiner Arbeit‘) in der Diagnose von Uaprificus schlechtweg unerwähnt zu lassen. Vielleicht hatten die von Gallesio beobachteten Pflanzen aus zufälligen äusseren Gründen im Sommer keine neuen Früchte angesetzt, und dadurch zu einem Irrthum Anlass gegeben. Auf der anderen Seite trägt der Feigenbaum in Neapel wenigstens I). s.c. I, p. 324. 2) Giulio Pontedera, Anthologia sive de floris natura. Patavii 1720, lib. III, cap. 25, p. 230. 3) Wenn Gasparrinil.s. c. I, p.535 meint, Gallesio zerlege den Capri- fieus trifera, ohne ihn selbst gesehen zu haben, in weitere 3 Varietäten, so ist das lediglich ein Missverständniss. Denn wenn dieser auf p. 45 sagt: „F. Carica Ca- prificus trıfera, 1) Grosso androgino 2) ficu autummali 3) ficu hiemali“ so will er ja damit blos die Diagnose der Varietät und ihrer 3 verschiedenen Fruchtformen geben. 4) Vincenzo Semmola, Della caprifieazione. Rendiconto dell’ Academia di Napoli vol. IV, 1845, p. 417 seg. 5) 1. s. c. I, p. 335, Ola. c4 T,.p. 395. 8 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, zweimal Früchte, gleichviel ob er subspontan oder in Cultur befindlich. Am jungen Trieb treten zu Ende Mai die Blüthenstände hervor, in den untersten Blattachseln beginnend und im Lauf des Sommers zu den oberen fortschreitend. Auch die Reife tritt dann demgemäss ungleich- zeitig ein; die ersten untersten Früchte, die „‚pedagnuoh“ der Neapoli- tanischen Landleute sind besser und geschätzter als die oberen, die sie cimaruoli nennen. Von diesen werden die letzten gewöhnlich durch die Witterungseinflüsse des Herbstes zerstört und fallen noch unreif herunter, nur selten bleiben einzelne länger am Baum. Letzteres tritt indessen bei bestimmten Varietäten regelmässig ein, so bei dem um Neapel hie und da gezogenen Fico della Cava, dessen Früchte überhaupt sehr lang- sam und unregelmässig reifen, und dessen cimaruoli meist erst um Weih- nachten geniessbar werden, ja ihre Reife selbst bis ins Frühjahr verziehen können. Bei ihrer geringen Qualität ist es nur die ungewöhnliche Reifezeit, die die Cultur des Baumes nicht verschwinden lässt. Er geht auch unter den folgenden auf diese Eigenthümlichkeit bezugnehmenden Namen: „Fico tre volte lanno, Fico natalino, Fico di Pasquale“. Die Analogie der pedagnuoli und cimaruoli des Feigenbaums mit den Fornites und Cratitires, alias mammoniı und mamme des Caprificus ist wie auch Gasparrini') ausdrücklich hervorhebt, nicht zu verkennen. Wenn die obersten Blätter des Jahrestriebs abfallen, sind ihre Achselknospen nicht entwickelt; dieselben treten erst beim Wiederbe- ginn der Vegetation im Februar etwa mit jungen Blüthenständen hervor. Sie werden als Fiori di Fico (Neapol. Dial.), fioroni, fichi primaticcı, von Gallesio als Grossi bezeichnet. Die Fiori kommen allen bei Neapel cultivirten Feigenvarietäten zu, doch in wechselnder Menge und keines- wegs regelmässig alljährlich. Auch pflegen sie bei den meisten dersel- ben in frühester Jugend abzufallen, so dass es z. B. beim Lardaro und beim Trojano eine Seltenheit ist, wenn ein fiore zur Reife gelangt. Beim Migliarolo, Cavajolo, Sarnese tritt diess schon häufiger eins). 1) 1.s. c. I, p. 342. 2) Gasp. 1. s. e. I, p. 351 seq. Ausführliches über das Verhalten der Ziori ver- schiedener Varietäten. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS 9 Der Colombro endlich und der Paradiso zeichnen sich dadurch vor anderen aus, dass sie ihre Fiori regelmässig zur Reife bringen. Um desswillen gerade wird zumal der erstere um Neapel und ganz besonders in den Gärten am Posilipp viel cultivirt, obschon seine Pedagnuoli nur mässig sind und spärliche Ernten geben. Seine reichlichen früh ver- käuflichen fiori decken durch höhere Preise diesen Verlust. Analoge Feigenvarietäten sind auch aus Algerien bekannt. Shaw!) unterscheidet von der ‚fig properly so called“ die erst im August reift und Kermez oder Kermouse genannt wird, die im Juni reifende „Black and white boccöre or early fig“ in Spanien breba genannt; offenbar die italienische fiore di fico. Aehnliches berichtet auch Höst?) aus Marokko; er giebt die einheimischen Namen mit baukor und Karmds wieder. Aus Portugal wird von Link’) der in Algarvien viel cultivirte Figo lampeira als zweimal tragend erwähnt, dessen fiori „.figos lampos“, dessen pedag- nuoli „figos vendimos‘“‘ genannt werden. Mir wurde in Algarve stets als die delicateste Feigensorte die figo lampo gerühmt. Im der Provence reifen nach Bernard‘) die „figues fleurs‘‘ im Juli. Auch hier dauern die Cimaruoli gelegentlich den Winter hindurch und werden gerade wie die des Fico della Cava Neapels im Frühling gut. Für die zweimal tragenden Varietäten Maltas sei auf Godeheu deRiville’) verwiesen. Nach Knorr‘) endlich werden frühe Feigen von den Franzosen „florones“ (fioroni ital.) von den Venetianern „bolas‘“ (offenbar von dem semitischen balas stammend) genannt. Auch im Alterthum waren die fiori di fico bereits bekannt, sie heissen bei Theophrast’) ng0deouo:, mitunter freilich auch wie sonst die Cratitires des Caprificus OAvrd&or. 1) Thomas Shaw, Travels or Observat. relat. to several parts of Barbary and the Levant. London 1757. ypag. 304. 2) G. Höst, Nachrichten von Märokos und Fes. Copenhagen 1781. p. 304. 3) Link, Bemerkungen auf einer Reise durch Frankreich, Spanien und vor- züglich Portugal. Kiel 1801—1804; vol. III (1804), p. 298. (Nachtrag.) 4) l. s. ec. p. 32. 5) 1. s. c. p. 374. 6) Knorr, Thesaurus rei herbariae hortensisque. Norimbergae 1770, vol. I, p. 16. 7) C. pl. V, 2,8. ed. Wimmer p. 262, vergl. auch Plinius lib. XV, cap. 19. Physikalische Classe. XXVIII. 2. B 10 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, Zwischen dem Feigenbaum und dem Caprificus bestehen weitere bedeutende Differenzen bezüglich der in den Inflorescenzen eingeschlos- senen Blüthen. Aber auch nach dieser Richtung liegen ausgedehntere Untersuchungen lediglich für die italienischen Sorten vor, und bedür- fen die übrigen noch weiteren eingehenden Studiums. Bei dem neapolitanischen Caprificus enthalten die Inflorescenzen der Regel nach sowohl weibliche als männliche Blüthen; die ersteren bedecken den grösseren Theil der inneren Fläche, die andern sind auf die Nachbarschaft des ostioli beschränkt, eine mehr oder minder breite Zone um dieses bildend. Ihre Vertheilung wird von Cavolini ganz zutreffend beschrieben '), erschöpfend hat Gasparrini dieselbe in einem eigenen Abschnitt abgehandelt’), so dass ich dem dort gegebenen aus eigener Erfahrung nur wenig zufügen kann. Am zahlreichsten sind die männlichen Blüthen in den Profichi (orni, fioroni) in denen sie etwa ein Drittel der gesammten inneren Inflorescenzfläche einnehmen. Dabei ist wie-Gasparrini gleichfalls hervorzuheben nicht unterlassen’) hat, eine proterogynische Dichogamie der ganzen Inflorescenz bemerkenswerth. Zur Zeit wo die weiblichen Blüthen Empfängnissreif werden, ist der vordere Theil der Feige noch in voller Entwicklung, sind die männlichen Blüthen in Anlegung begriffen, die ältesten derselben lassen gewöhnlich gerade das Perigon hervortreten. Seine Ausbildung erreicht der ganze männliche Inflorescenzabschnitt erst dann, wenn die weiblichen Blüthen vor der Fruchtreife stehen. In gleicher Weise ist auch in den mammoni und in den mamme (fornites und cratitires) dichogame Entwicklung vorhanden. Dieselben unterscheiden sich aber insofern von den profichi, als bei den ersteren die männlichen Blüthen viel minder zahlreich sind und eine viel schmä- lere Zone um die innere Mündung des Ostiolarkanals bilden; als sie endlich bei den mamme entweder vollkommen fehlen, oder doch blos IT. 8.6. p. 221. 2) 1. s. c. pag. 326-329. 3) Vgl. auch Alexander Braun, Ueber Parthenogenesis bei Pflanzen, in Abh. der K. Akad. d. Wissenschaften zu Berlin 1856. Berlin 1857. p. 317 adnot. DIE HERKUNT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 1i ganz vereinzelt und kümmerlich dicht unter den die Mündung ver- schliessenden Schuppenblättern zu finden sind. Anomalien in der Blü- thenvertheilung sind indessen nicht selten, wie ich denn z. B. in sämmt- lichen Inflorescenzen eines spontanen Profico vom Monte di Cuma zahl- reiche männliche Blüthen regellos zwischen die weiblichen eingesprengt vorfand. Die Blüthen selbst sind einfachen Baues, langgestielt, mit 3—5 Perigonzipfeln versehen, im männlichen Geschlecht eine gleichfalls nicht genau bestimmte Anzahl introrser Antheren mit dickem steif eylindri- schem Filament, und in der Uebergangsregion hie und da ein Frucht- knotenrudiment enthaltend. In der weiblichen Blüthe fehlen die An- theren; der einfache Fruchtknoten trägt seitlich und etwas nach abwärts verschoben den in 2 ungleiche Narbenschenkel sich spaltenden Griffel. Das einzige ovulum erfüllt seine Höhlung vollständig, es ist anatrop und hängend, mit an der Griffelseite entspringenden starkem Funiculus, der mit dem dicken äusseren Integument zusammenfliesst. Diese weib- lichen Blüthen sind die Wohnstätten des Insekts, durch welches die Caprification vermittelt wird, sie werden durch dessen Einstich in Blü- thengallen verwandelt und gehen im anderen Falle bei den profichi und mamme immer ohne weitere Entwicklung zu Grunde. Nur in den mam- moni werden ausgebildete Früchte neben und zwischen den Gallen erzeugt, aber blos in äusserst geringer Zahl’), so dass ich z. B. einmal aus etwa 40 derselben, die dem Garten des Herzogs von Bivona entnommen waren, kaum 20 keimfähige Früchte bekam. Nur durch Fauienlassen in Wasser und Decantiren sind überhaupt grössere Mengen derselben er- hältlich, wobei die tauben alle an die Oberfläche gehen und abgegossen werden. Derart gewonnene und im Januar 1881 gesäete Mammonifrüchte haben mir im März eine Anzahl kräftiger junger Pflanzen geliefert. Dieselben sollen weiteren Untersuchungen dienen. Von den Profichi unterscheiden sich die Feigensorten Neapels mit- einander dadurch, dass in ihren sämmtlichen Inflorescenzen, ob Pe- 1) conf. Gasp. 1. s. c. I, p. 328. B2 12 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, dagnuoli, Cimaruoli oder Fiori, die männlichen Blüthen regelmässig in Wesfall kommen, oder doch nur in ganz seltenen Ausnahmsfällen sich finden. Dann haben sie aber stets, soviel mir bekannt, mehr oder minder monströse Beschaffenheit; die Filamente ihrer Antheren sind blattähnlich gestaltet und mit abnormen häufig nur einerseits entwickelten Pollen- behältern versehen. Nicht selten kommt es dabei zu Füllungserschei- nungen, die Stelle der Antheren nehmen unregelmässige in grosser Zahl entwickelte Blättchen ein. Ich habe dergleichen wiederholt in den pe- dagnuoli des Fco Cavajolo, Ottato und Chiajese, sowie in den Fiori des Fico Colombro beobachtet. Die schönsten derart gefüllten und noch dazu mit einem Fruchtknotenrudiment versehenen Blüthen fanden sich aber in den spät reifenden Pedagnuoli einer Sorte vor, die Valiante im August 1879 unter dem localen Namen .„Chiattolelle von Marano mit- gebracht hatte. Ganz wie zu Neapel verhält es sich nach Link!) mit der Blüthen- vertheilung des cultivirten Feigenbaums im südlichen Portugal, und wird es wohl auch in Südfrankreich ebenso sein. Früchte zweier bei Bordeaux cultivirten Feigensorten, der Figue de Mars und der Figue de Marseille, die ich durch Millardets Güte im Herbst 1879 erhielt, erwiesen sich ausschliesslich weiblichen Geschlechts. Auch bei den in unsern nordischen Ländern gezogenen Bäumen steht es nicht anders. Unter solchen Umständen muss es Wunder nehmen, dass die männlichen Blüthen der Feige zuerst in Paris von La Hire’) entdeckt und im Jahre 1714 beschrieben und abgebildet wurden. Leider giebt der Autor nicht an, woher die Feigen, die dieser Untersuchung dienten, stammten. Auch der sonst so exacte Bernard’) lässt an diesem Punkte im Stich; obgleich er Pontederas oben erwähnte richtige Angabe recapitulirt, sagt er ganz im Allgemeinen, man finde in den Feigen Schuppenblätter, 1) Link, I. p. 9 e. vol. III, p. 292. 2) La Hire, Observation sur les figues; Hist. de l’acad. roy. d. sc.; mem. de Math. et de Phys. 1712; Paris 1714. p. 287. 3) Bernard, I. s. c. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 13 männliche und weibliche Blüthen und scheint dabei zwischen Oaprificus und Feigenbaum keinen Unterschied bemerkt zu haben. Duhamel') lehnt sich hier wie immer gänzlich an Bernard an. Und doch war schon im Jahr 1770 für die in England gezogenen Feigensorten durch Colin Milne?), das Fehlen der männlichen Blüthen aufs klarste erkannt und ausgesprochen worden. La Hire zufolge glaubte er freilich, Pon- tederas gegentheiligen Aussagen zum Trotz, dass solche in wärmeren Gegenden normaliter zur Entwicklung kämen. Colin Milne giebt auch mit grösster Bestimmtheit an, dass in solchen Ländern, wo die männlichen Blüthen fehlen, keine Samen gebildet werden, was ich in allen Fällen bestätigt gefunden habe. Weiter unten wird ausführlicher auf diese Punkte eingegangen werden müssen. Die in Rede stehende Stelle aus dem alten und wenig bekannten Buch mag hier angeführt werden: „But the summer figs of Paris, Provence, Italy and Malta, ripen not their fruits only, but their seed without the assistance of Caprifi- cation, as is evident from the trees being frequently raised from seed. To account for this seeming paradox, I would observe that the cultivated fig trees have a few male flowers, placed above the female, within the same covering or receptacle; that in Spain, Italy and the warm climates, these male flowers are perfect and perform their proper office in fecun- dating the female: but that in colder climates, as that of England, and even in late seasons in a warm climate, the stamina of the male flowers prove abortive and no fecundation of the seed can ensue“. Es ist ja möglich, dass La Hires Entdeckung der männlichen Blüthen anomale Feigen zu Grunde lagen, sie könnte aber auch in dem Umstand ihre Erklärung finden, dass an der bretonischen Küste in der That ein Feigenbaum mit reichlichen normalen männlichen Blüthen cul- tivirt wird, von dem er vielleicht sein Material bezogen hatte. Wir wissen ja nicht, an welchem Orte Frankreichs die betreffenden Unter- 1) Duhamel du Monceau, Trait& des arbres et arbustes que l’on cultive en F'rance. deuxieme edition. Paris 1809. vol. IV, p. 198. 2) Colin Milne, a botanical Dietionary or Elements of systematic and phi- losophical botany. London 1770. Artikel »Caprification«. 14 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, suchungen angestellt waren. Ich habe diese in hohem Grade merkwür- dige Varietät bis jetzt nur aus dem Departement der Loire inferieure gesehen, in dem ich sie schon vor längeren Jahren im Seebad Croisic beobachtet habe. Ihre grünen innen weisslichen Feigen sind saftreich aber nicht sehr süss und von geringem Aroma; innen enthalten sie an- nähernd in der Vertheilung wie bei der profico des italischen Caprificus zahlreiche wohl ausgebildete männliche Blüthen. Und es reift der ganze vordere männliche 'Theil viel minder vollkommen als die übrige Feige und bleibt in vielen Fällen überhaupt fest und geschmacklos, so dass man ihn beim Genuss der Früchte zu entfernen pflegt. Eine analoge jedoch viel weniger characteristische Sorte, deren männliche Blüthen mei- stens verkümmern habe ich in Cherbourg gesehen. Die übrigen Feigen- sorten die mir in der Bretagne und Normandie vorgekommen sind, waren durchaus normaler Beschaffenheit. In dem Abschnitt V, der die Herkunft des Feigenbaumes behandelt, wird hierauf zurückzukommen sein. Was die einzelnen weiblichen Blüthen angeht, so ist zwischen Capri- ficus und Feigenbaum ein wesentlicher Unterschied nicht vorhanden, wennschon Gasparrini l. c. I für ersteren ein drei-, für letzteren ein fünfgliedriges Perigon statuirt. Die Zahlenverhältnisse sind viel zu wechselnd und unbestimmt, als dass sie sich in solcher Weise syste- matisch verwerthen liessen. Indessen zeichnen sich die der fiori di fico im Gegensatz zu denen aller andern Generationen von Feigen beider Bäume durch eine eigenthümliche Verbildung des ovulums aus. Nie habe ich bei Neapel in einem fiore di fico solche mit normalem Samenknöspchen gefunden. Schon in der Jugend wird dieses durch Auftreten anomaler Wucherung in ein mehr oder weniger unregelmässig geformtes krauses Gebilde verwandelt, an welchem man bei vollkommener Entwicklung zahlreiche rudimentäre und Embryosacklose Nucellusanlagen, umgeben von reichlichen unregelmässig geschlitzten Integumentähnlichen Lappen- bildungen vorfindet. Näheres über diese eigenthümliche Verbildung, deren eingehendere Untersuchung ich mir im Uebrigen vorbehalte, ist DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 15 bei Gasparrini’) zu finden. Ob sie freilich auch für die fiori di fico anderer Länder characteristisch ist, weiss ich nicht. Es ist im bisherigen schon gelegentlich der verschiedenen Sorten und Varietäten des Feigenbaumes Erwähnung geschehen. Deren Zahl ist Legion, doch sind ihre Unterschiede häufig so schwach, dass eine Erkennung nur dem geübten Auge des neapolitanischen Gärtners mög- lich wird. Gewisse Hauptvarietäten sind freilich wohl unterscheidbar von denen ich als die bekanntesten, sich allgemeiner Verbreitung er- freuenden die folgenden anführe: F. Trojano, die beliebteste feinste Feigensorte Neapels mit grüner kugliger, innen purpurner bei völliger Reife an der Basis mit rissiger Schale versehener Frucht: F. Colombro und F. Paradiso durch Produktion von Fiori ausgezeichnet, Fico Lardaro reichliche Ernten von sehr geringer Qualität liefernd. Eine grössere Auswahl von Varietäten haben Gasparrini?) Risso°) Ortega‘) zusam- mengestellt, von Gallesios’) Werken gar nicht zu reden. Schon im Alterthum gab es nicht wenige Sorten. deren von Porta‘) und Gal- lesio versuchte Identificirung mit unseren heutigen rein willkürlich ausfällt. Wir finden z. B. bei 'Theophrast die icus laconica‘), leucom- phalios und Andere‘); bei Cato’, die F. marisca, africana Hercu- lana Saguntina, hiberna, Telana,; und zahlreiche andere bei Plinius?°). 1) Gasp. 1. s. c. II, p. 400. tab. 2. 2) Gasp. 1. s. c. I, p. 352—354. 3) A. Risso, Histoire naturelle des principales productions de l’Europe meri- dionale. Paris 1826. vol. II, p. 130—171. 4) Öasimiro Gomez de Ortega, Continuacion de la Flora Espanola que eseribia Don Joseph Quer. vol. IV, p. 103 seq. Madrid 1784. 5) Gallesio l. s. c. 6) Villae Joh. Baptistae Portae Neapolitani libri XII. Francofarti 1602. p. 307. 7) Theophr. C. pl. III, 6, 6 ed. Wim. p. 224, 8) Theophr. C. pl. V, 2, 8 ed. Wim. p. 263. 9) Ser. rei rust. ed. Schneider vol. I, p. 19 (cap. 8, 1). 10) Plinius lib. XV, cap. 19, ed. Detlevsen II, p. 300, 302. 16 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, Auch von dem Caprificus, der ja gleichfalls seit alter Zeit mancherorts cultivirt wird, (zum Beispiel in Algerien, Leclerc‘), hat man um Neapel ein paar Varietäten, die in Form und Farbe der Früchte sich immerhin einigermassen unterscheiden. Von diesen sind mir zumal in den Gärten der Stadt und ihrer nächsten Umgebung Profico Riceiuto und Profico Pallana bekannt geworden. Ihre Früchte sind, beim ersteren später, beim letzteren früher reifend, ganz besonders Insektenreich. Auch in Algerien giebt es verschiedene Culturvarietäten des profico, deren Namen und Verwendung bei Hanoteau und Letourneux’) mitgetheilt werden. Ueberblickt man alle die bisher in Kürze betrachteten Unterschiede, die die beiden Hauptrassen von Ficus Carica characterisiren, so begreift man schliesslich, wie Gasparrini°’), unter dem Einfluss der Lehre von der Constanz der Specien zu dem Missgriff verleitet werden konnte, Ficus und Caprificus nicht nur spezifisch sondern sogar generisch für verschie- den zu erachten, und als Arten der so entstandenen Gattungen deren Variationen zu behandeln. Von späteren Autoren sind ihm in dieser Beziehung nur wenige gefolgt; es ist diese Unterscheidung eben um ihrer sichtlichen Unwahrscheinlichkeit willen niemals in succum et sanguinem der doch sonst so trennungsbedürftigen Systematiker übergegangen. Genauere Beachtung der älteren Literatur hätte Gasparrini gleich Anfangs vom Unwerth seiner genera überzeugen können. Denn bereits bei Theophrast ist eine für ihre Zusammengehörigkeit sprechende Stelle zu finden. Dieselbe lautet in Wimmers lateinischer Uebersetzung‘): „Quaedam omnino degenerant ut vitis pirus, ficus, punica malus.. Nam fici grana si serantur genus domesticum prodit nullum sed aut caprificus aut ficus silvestris saepe etiam colore diversa, nam e nigra evadit alba et ex alba nigra“. Desgleichen sagt Cavolini, auf den sich Gasparrini doch 1) Leclerc, De la caprification on fecondation artificielle des figuiers. Comptes rendus de l’acad. des sc. vol 47 (1858) p. 330. 2) Hanoteau et Letourneux, La Kabylie et les coutumes Kabyles I. Pa- ris 1878. p. 434. 3) Gasp.l.s ec. 1. 4) Hist. pl. II, 2, 4; ed. Wim. p. 22. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 17 sonst bezieht 1. s. c. auf p. 245: „A cio saggiunga che essendo il fico e profico individui della specie Carica del Ficus del Linneo, volendosi fchi s’avrebbero spesso profichi. Ma quel che e piu sie, che tali piante di fico sarebbero perloppiu inutili di frutto“. Auch Herrera‘) meint: „Las de su simiente no cosa que cumple, porque lo uno tardan mucho en nascer y nunca salen buenos arboles della, salvo higueras locas que llaman cabrahigos“. Aber nicht nur diese Gelehrten, sondern auch die einfachen Gärtner Neapels sind durchaus vertraut mit der in Rede stehenden Thatsache; sie wissen dass man bei Aussaat von Feigen- samen theils Caprificusindividuen, theils sehr verschiedenartige Feigen- varietäten erhält, die aber meistens schlechte Früchte erzeugen. Dess- wegen gerade wird heutzutage der Feigenbaum fast ausschliesslich durch Marcotten vermehrt. In seltenen Fällen freilich erzielt man wie bei den Aepfeln von einzelnen Samenpflanzen vorzügliche Früchte, wofür sich bei Cavolini°) Beispiele finden, wie er sie an Felsen und Mauern bei Amalfı und Taviano in Apulien beobachtet hatte. Seiner Angabe zufolge soll sogar eine jetzt in Cultur übergegangene Varietät, deren Namen ich in Neapel freilich nicht habe nennen hören, wohl aber aus Positano kenne, notorisch auf diesem Wege entstanden sein. Er sagt „e tale finalmente fu quel fico ora detto del vescovo, che nacque in Sorrento su di un muro di un pollajo di quel arcivescovo“. Ein solcher delicate Früchte brin- sender Wildling soll nach Aussage eines Gärtners inmitten der Stadt Neapel an einer Mauer zu Monte santo erwachsen sein. Dass endlich auch die Alten zur Gewinnung guter Feigensorten der Aussaat sich bedienten, geht aus Varro°) unzweifelhaft hervor, wo es heisst: „Quare ex terra potius in seminariis surculos de ficeto, quam grana de fico ex- pedit obruere praeter si aliter nequeas: ut si quando quis trans mare 1) Gabriel Alonso de Herrera, Agrieultura general corregida segun el testo original de la prima ediecion publ. en 1513 por el mismo autor, y adieionada por la real sociedad economica Madritense. Madrid 1818. vol. I, p. 249. 2) Cavolinmil.s. c. p. 246. 3) Seript rei rust. ed. Schneider, vol I, p. 268, lib. II, cap. XI, 5. Physikalische Classe. XXVIl. 2. C 18 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, semina mittere aut inde petere vult. 'Tum enim resticulas, per ficos quos edimus, maturas perserunt, et eas cum inaruerunt complicant ac quo volunt mittunt ubi obrutae in seminario parlant. Sic genera ficorum Chiae ac Chalcidicae et Lydiae et Africanae: item cetera transmarina in Italiam perlata. Uebrigens geht aus dieser interessanten Stelle noch ausserdem hervor, dass alle diese nach ihren resp. Vaterländern genann- ten Feigensorten Varietäten ursprünglich römischer Entstehung und ver- muthlich zu Varros Zeit zuerst erzogen waren, daher denn an die Namen anknüpfende Identificationsversuche verschiedener Varietäten offenbar von nur sehr zweifelhaftem Werthe sein können. Gasparrini hat dann selbst in der Folge Feigensamen gesäet und seine Gattungen, nachdem er sie unhaltbar befunden bei Gelegenheit der Bearbeitung von Ficus für Gussone') wieder eingezogen, was frei- lich wenig bekannt geworden zu sein scheint, da ich die betreffende mir nur durch Zufall bekannt gewordene Stelle nirgends citirt fand. Wenn er freilich nun seine 7 species von Ficus aufrecht erhält und zu jeder derselben nach äusserer Aehnlichkeit eine der alten Caprificusarten als „forma androgyna“ hinzuzieht, so ist dies ein sehr willkürliches Verfahren . bei welchem er sich lediglich auf äussere und ziemlich oberflächliche Aehnlichkeit stützt. Fr berichtet iiber die bei seinen Aussaatversuchen erzielten Sträu- cher p. 300 wie folgt: „Interim Ficorum quas agricolae nostrates trojano, lardaro, et sarnese appellant (quae mihi Fic. leucocarpa, pachycarpa, poly- morpha sunt) semina anno 1837 serebam. Plantae initio aegre vegetabant. earumque permultae annis insequentibus periere. Superfuere tamen novem, quae anno 1852 tum primum flores edere coeperunt. FEarum una an- drogyna omnino similis erat F. leucocarpae, tum forma receptaculi tum foliorum. Tres ante florescentiam folia habebant conformia illis F. pachy- carpae: ex his altera protulit receptacula androgyna, altera foeminea, tertiam floridam non vidi. Reliquarum habitum F. polymorphae feren- tium una ficus evasıt. [res vero androgynae sive Caprifici quarum altera 1) Gussone, |. s. c. p. 299—305. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 19 parvitate receptaculorum insignis erat. Res itaque ad pristinum revo- canda nam Caprificus et Ficus uti ex experimento seminationis liquet sunt individua ejusdem speciei; ex qua tot tantaeque utriusque varietates et subvarietates promanant‘“. Ill. Die die Früchte des Caprificus bewohnenden Insekten. Dass aus den Uaprificusfeigen sich Insekten entwickeln, war schon den Alten bekannt. Es ist diese Thatsache ihrer engen Beziehung zu der Operation des Caprificirens halber in der Literatur bis auf unsere Zeit unzählige Male verzeichnet worden. Betrachtet man zur Zeit ihrer völligen Reife im Juni die Profico eines solchen Baums von aussen, so sieht man hin und wieder aus derselben ein kleines schwarzes geflügeltes Hymenopter hervorkommen, sich zwischen den das Ostiolum verschlie- ssenden Schuppen hindurchdrängend. Aussen angekommen stellt es seine Flügel, sie aneinanderlegend, senkrecht empor, sonnt und trocknet sie, und streift mit den Füssen seinen haarigen Körper rein, um sich von dem anhängenden Pollen zu befreien, mit welchem es sich beim Durchkriechen durch den Kranz der männlichen Blüthen so sehr besudelt hatte, dass es wie bepudert erschien. Sehr anschaulich wird dies von Pontedera') sowie auch von Cavolini’) geschildert. Von Linne Cynips Psenes (wijv 'Theophr.) benannt, wird es heutzutage gewöhnlich als Blastophaga grossorum Grav. bezeichnet. Eröffnet man die Profico, so sieht man diese Insekten in grösserer Anzahl emsig umhergehen. Sie suchen offenbar die Ausgangsöffnung der Frucht zu gewinnen. Man findet ferner durch helle bernsteingelbe 1) Pontederal.p. 7 c. p. 172. 2) Cavolinil.s. c. p. 229. 20 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, Farbe ausgezeichnet die unbehülflichen flügellosen Männchen vor. Und endlich rennen bei der Eröffnung sehr häufig andere schlanke rostroth gefärbte Thiere mit langem Legestachel, von den Autoren als Ichneumo- nen bezeichnet, eiligst davon. Genaueres über alle diese Insekten ist in der Literatur zu finden. Gute Abbildungen derselben giebt Gas- parrini'). Ich brauche an dieser Stelle unter Hinweis auf Dr. P. Mayers Arbeit darauf nicht weiter einzugehen. Von Gasparrini?’) wird die Biologie der Blastophaga zum ersten Male eingehend geschildert, wenn schon ihre Larven oder Chrysaliden bereits von Godeheu de Riville 1. s. ce. beobachtet waren. Wenn aus den überwinterten Mamme im Frühling die Blastophaga ausschlüpft, so findet sie die jungen Profichi des Baums gerade in dem Jintwick- lungszustand vollkommener Ausbildung und Empfängnissfähigkeit der weiblichen Blüthen. Die Thiere laufen auf denselben umher bis sie das Ostiolum treffen und beginnen alsbald zwischen dessen fest aufein- ander liegende Schuppenblätter einzudringen, wozu sie augenscheinlich grosser Kraftanstrengung und grosser Beharrlichkeit bedürfen. Genauere Beschreibung dieses Aktes ist bei St. Laurent’) und Cavolini‘) zu finden. Der Regel nach gehen dabei bereits zwischen den äussersten Verschlussschuppen die Flügel verloren und sehen in basi eingeklemmt frei aus dem Ostiolum hervor. Ich habe auf demselben nicht selten ganze Büschchen solcher abgestreifter Flügel gefunden, wenn mehrere Weibchen in ein und dieselbe Profico hineingewandert waren. Eröffnet man nun die Profichi, so findet man die ihrer Flügel be- raubten Thiere im Innern, nicht selten kommen sie auch zwischen den Verschlussschuppen todt zu Gesicht, wenn sie nicht die Kraft besassen, sich durch den ganzen Engpass hindurchzuwinden. Sie wandern auf den gedrängten Narben der weiblichen Blüthen aufs eifrigste hin und her. Man kann indess sehen, wie sie über jedem Griffel verweilen, um 1) Gasp. 1. s. ec. I, tab. 4. 2) Gasp. 1. s. c. I, p. 340, 341; II, p. 396 seg. 3) J. de St. Laurent l. s. c. p. 267. 4) Cavol. 1. s. c. p. 229. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 21° mittelst Einstichs ein Ei an seinen Entwicklungsort, ins Innere des Fruchtknotens zu befördern. Schliesslich gehen sie dann peractis pera- gendis zu Grunde, häufig erst beim Versuch den Ausweg aus der Pro- fico wieder zu gewinnen. Ihre Cadaver sind in der Höhlung noch lange nachweisbar, und will sie Godeheu de Riville') auch noch in den reifen Feigen gefunden haben, was mir nicht gelungen ist. An jedem einzelnen Griffel wird die Wirkung des Insektenstichs alsbald durch eine! starke Bräunung bemerkbar; nach Verlauf von kurzer Zeit schwellen auch die betroffenen Fruchtknoten in auffälligem Maasse an, ihr Stiel verlängert sich, sodass sie über die anderen vom Insekt nicht berührten Blüthen hervortreten. Diese entwickeln sich nicht weiter und verküm- mern bald ganz und gar, und das auch in solchen Feigen, in denen die gestochenen Blüthen vereinzelt stehen, wo somit von einer räumlichen Beeinträchtigung durch deren Entwicklung nicht die Rede sein kann. Nur in den mammoni kommen wie früher erwähnt ganz vereinzelte Früchte zur Entwicklung. Erstaunlich ist die Fruchtbarkeit der Insek- ten, deren wenige zahllose Blüthen mit ihren Eiern zu besetzen im Stande sind, so dass man bei den cultivirten Caprificusindividuen die ganze In- nenwand der Feigen mit dicht gedrängten Blüthengallen bekleidet findet. Zum Zwecke der Eiablage sticht das In- sekt zwischen den Narbenschenkeln ansetzend ziemlich senkrecht in den Griffel hinunter. Dessen Orientirung zum Fruchtknoten wird durch den nebenstehenden Holzschnitt dar- gestellt. Der von der Narbe hinabgeführte Erklärung des Holzschnittes: Senkrecehte Durch- schnittsansicht des angestochenen Fruchtknotens aus einer Proficce. N der Nucellus des Ovuli mit dem Embryosack. Jı und Is die beiden denselben umge- benden Integumente. d die Fruchtknotenwandung. b das Ei der Blastophaga mit dem Eistiel «. c der Sticheanal, durch den das Ei hinuntergeführt worden ist. 1) Godehen de Riville I. s. c. p. 374. 22 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, Stichcanal trifft auf den Funiculus des ovulum, durchsetzt denselben in schräger Richtung, und erreicht den Boden der Ringfurche, welche Nucellus und inneres Integument von einander scheidet. Der Lege- stachel führt während des Bohrens das langgestielte Ei in demselben hin- unter, dessen Körper dabei voran geht, während der Stiel im Legestachel wie in einer Führung ruht. Auf solche Weise wird es hinunter befördert bis es mit dem vorderen Ende an den Nucellus anstösst. Bei weiterem Schieben von Seiten des Insekts muss nun der Körper des Eies. da er in der geraden Richtung auf Widerstand stösst, seitlich in die Spalte zwischen Nu- cellus und Integument abgleiten. Hier klemmt er sich, da diese Spalte sich nach vorn verengert, fest, und wird durch weiteres Schieben von hinten nur um so sicherer placirt. Dabei tritt nun endlich auch noch der vor- dere Theil des biegsamen Eistiels aus dem Stichcanal in diese Spalte über, und bildet in dem grösseren ihm gebotenen Raum, da er vorne. gehemmt und hinten geschoben wird, eine oder zwei unregelmässige Schlingen. Nachdem nun das Ei an seinem Ort deponirt ist, zieht das Thier seine Legeröhre aus dem Griffel heraus und geht zu einer anderen Blüthe um sein Geschäft von neuem zu beginnen. Der verlassene Stich- canal wird im untern Theil vom Eistiel ausgefüllt, seine obere leere Partie erfüllt sich mit aus den verletzten Zellen ergossenem Inhalt, der alsbald eine characteristische rothbraune Farbe erhält. Von der hier gegebenen weicht Gasparrinis Darstellung') inso- fern ab, als dort die Lage des Eies zwischen Nucellus und Integument nicht richtig erkannt ist, und als dasselbe an die Aussenfläche des ovu- \ums in die enge Fruchtknotenhöhlung irrthümlicher Weise verlegt wird. Die rapide Volumzunahme der angestochenen Blüthen ist offenbar durch den Stichreiz bedingt; wir haben es mit einer Gallenbildung zu thun, die unmittelbar den anderen bekannten Blüthengallen, z. B. denen von Asphondylia Umbellatarum, Verbasci, den Radenkörmern des Wei- zens?) an die Seite gestellt werden kann. Der Nucellus sammt dem 1) Gasp. 1. s. c. IL, p. 398, tab. 1. 2) B. Frank, Die Pflanzenkrankheiten. Eneyclopädie der Naturw. I. Abth. 13. Lieferg., p. 552 u. 568. ET re Zr Gr er rn DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 23 darin enthaltenen Embryosack nehmen anfangs an Grösse bedeutend zu, das Blastophagaei bleibt zunächst unverändert. Einen Monat später (11. Mai 1879) ist der Embryosack anscheinend noch immer normal, mit centraler Kerntasche, mit Fiapparat und Gegenfüsslern versehen; das umgebende Gewebe des Nucellus dagegen bereits in Auflösung begriffen. In ihm liegt die dem Ei entschlüpfte Fuss- und 'Tracheenlose Larve von walzlicher einerseits gespitzter Gestalt. Sie war am 28. Mai, zwar immer noch klein, doch soweit herangewachsen, dass sie unter der Loupe als gelbes Pünktchen erschien. Am 10. Juni hatte die Ausbildung des ledergelb gefärbten steinigen Endocarps in der Fruchtknotenwandung begonnen, dasselbe setzte dem Messer bereits ganz merklichen Wider- stand entgegen. Jetzt ist der Nucellus völlig verschwunden; die Larve füllt, umgeben von einer hautartigen Hülle, dem Rest der Integumente, den Raum des Früchtchens vollkommen aus. Am 26. Juni wurden die ersten reifen Profichi, die ausgebildeten Insekten bergend, dem Baume entnommen, Inzwischen haben sich an diesem die Mammoni entwickelt und sind zur Aufnahme der Blastophagaweibchen bereit. Sie werden dann im Herbst von den Mamme abgelöst, in welchen die Insektenbrut den Winter hindurch Entwicklungsstillstand erfährt, um im Frühling wieder in die Profichi überzugehen. Wir haben damit den normalen jährlichen Entwicklungscyclus der Blastophaga, wie er wenigstens um Neapel sich darstellt, zu Ende ge- bracht. Was sich zuträgt, wenn dieselbe anomaler Weise in Früchte des Feigenbaumes geräth; wenn diese caprificirt werden; wird im näch- sten Abschnitt nachzutragen sein. IV. Die Caprification (&uviasue.) Bekanntlich besteht diese Operation darin, dass man die reifen mit Blastophagen erfüllten Profichi des Caprificus auf die Zweige der culti- virten Feigenbäume hängt; die Fiori sowohl wie die spät sich ent- 24 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, wickelnden Cimaruoli werden dann natürlich nicht davon betroffen; oder dass man einfach Individuen des Caprificus in die Feigengärten pflanzt, wo dann der Uebergang der Insekten zum Feigenbaum dem Zufall über- lassen bleibt. Seit ältester Zeit ist die Operation wiederholt von den verschiedensten Autoren beschrieben worden, mehr oder minder ausführ- lich und mit grösserer oder geringerer Exactheit'). Ueberall haben wir dieselben Methoden, nur in Südspanien legt man nach Herrera, sowie auch theilweis in Algarve abgebrochene mit Früchten beladene Zweige auf die Krone der Feigenbäume. Schlecht und unrichtig sind Pouque- ville’s und Oliviers Darstellungen, indem beide, den Caprificus nicht kennend, meinen, man hänge auf dem Baume gewöhnliche abgefallene unreife Fiori di Fico auf. Ueber den durch die Caprification zu erzielenden Erfolg sind die Meinungen getheilt. Die neapolitanischen Bauern halten dafür, dass sie das Abfallen der unreifen Feigen verhindere und eine frühere Reife bedinge. Doch sind nach ihrer Meinung nicht alle Sorten derselben in gleichem Maasse bedürftig, wennschon sie niemals schaden kann. Als 1) Aristoteles Hist. anim. lib. V, cap. XVIL, 3; Theophr. ce. pl.II, c. 9, 5, ed. Wimm. p. 203; Plutarch 2, 700; Tournefort I. s. c. I, p. 130; (ebenso bei Pontedera |. p. 7 c. und Bernard l.s. c. Ibn el Awwäm, Livre de l’Agrieulture traduit par J. J. Clem. Mullet. Paris 1864. vol. I, p. 336 (die Angaben nicht recht zusammenstimmend, wie es scheint aus verschiedenen Schriftstellern compilirt); J. de St. Laurent 1. s. c. p. 243 seq.; Friedr. Hasselqvist, Reise nach Palestina 1749—1752, ed. C. Linnaeus. Rostock 1762. p. 221. A. Russell, Naturgeschichte von Aleppo. Deutsch von J. F. Gmelin. Göt- tingen 1797. vol. I, p. 108; Cavolini l. s. c.p. 226; Gasparrini l.s.c.1,p. 322; Herrera I. p. 17 ec. H, p. 256. Th. von Heldreich, die Nutzpflanzen Griechenlands. Athen 1862. p. 20. A. de Sousa Figueiredo, Manoal d’arboricultura, tractado teorico e prätico da cultura dos arvores fructiferas p. 296.; Link 1. p. 9 eit. vol. II, p. 192. Pouqueville, voyage en Moree. Paris 1805. vol. I, p. 449. Olivier, voyage dans l’empire othoman, l’Egypte et la Perse. Paris an 9. vol. I, p. 313; Hanoteau et Letourneux |. p. 16 c. p. 437. \ 2 DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 25 razze caprificande gelten vor Allen der Zardaro und der gentile sowie auf Ischia und Procida der fico volome. Von dem Gärtner des Duca di Ser- radifalco zu Noce bei Palermo wurde mir als die einzige dortige Va- rietät, die durchaus der Caprification bedürfe, ein ico ficaccia, wenn ich den Namen recht verstanden habe, genannt. Bestimmte Angaben über die razze caprificande hat Cavolini'). Er sagt „Parimenti presso di noi esenti ne (della caprificazione) sono i troiani, paradisi, ottati, processotti ec., ne hanno bisogno i sampieri, lardari, pallari, velomeli, gentili ed altre varieta“. Dass er aber auch für diejenigen, die ihrer nicht absolut bedürfen, eine gewisse Nützlichkeit derselben statuirt, geht aus dem folgenden Capitel hervor. Hier heisst es unter anderem p. 243 „Final- mente nei contorni di Napoli in una stagione fresca si puo senza grave danno anche tralasciare la proficazione: al contrario in una state ca- lorosa in luoghi scoscesi di pomici arsiccie conviene proficare quelli an- cora, come i trojani, che non ne hanno bisogno“. Offenbar sind diese Anschauungen direkt aus dem Alterthum überkommen, wie sich aus Theophrast hist. pl. 1. II, cap. 8. Wimm. p. 31 ergiebt. Derselben Ansicht wie die Bauern Neapels sind unter den Gelehrten vor Allem Theophrast”), dann Cavolini’), Bernard‘), Godeheu de Riville°) und St. Laurent‘). Positive Angaben über die durch die Operation erzielte Ertragssteigerung sind bei Tournefort zu fin- den‘). nach welchem auf Zea ein Baum, der in der Provence (ohne Ca- prification) kaum 25 Pfund liefern würde, etwa 200 Pfund lieferte; so- wie auch bei Boisgelin®), bei welchem es heisst: „La caprification previent cette chute pr&cipitant la maturite. La difference dans la recolte 1) Cavol.1.s. ec. p. 241. 2) Theophr. e. pl. II, cap. 9, ı2, ed. Wimm. p. 204. 3) Cavol.|].s. c. p. 239. 4) Bernard]. s. c. p. 98. 5) Godeheu de Riville l. s. c. p. 374. 6) J. de St. Laurent 1. s. c. p. 263. 7) Tournefortl.s. e. I, p. 130. 8) L. de Boisgelin, Malte ancienne et moderne. Paris 1809. vol. III, p. 277. Physikalische Olasse.e XXVIIl. 2. D 26 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, d’un arbre caprifie avec un arbre qui ne lest pas est immense pour la dif- ference du produit, puisque par cette operation le figuier qui donnerait a peine 25 livres de figues müres et propres a secher en fournit plus de 280“. Freilich ist es nicht sicher, ob dies auf eigener Beobachtung beruht, oder blos eine Transscription mit veränderter Zahl aus Tourne- fort ist. Ganz ähnliches giebt Leclerc') für Algerien an; er hält auch dafür, dass die caprificirten Feigen an Güte den andern überlegen seien, in welchem Punkt er mit der älteren Autoren Meinung im Widerspruch steht. Denn Theophrast?) sagt: ,„Propterea multi caprificatione non utuntur, quin etiam in foro venum dantes laudant et commendant, ut caprificationem non passos, atque tales multo praestare putantur“. Die- sen höheren Handelswerth führt Tournefort irriger Weise darauf zurück, dass man die caprificirten Feigen im Ofen statt in der Sonne trocknen müsse, um die Brut zu tödten, wodurch ihr Aroma verloren gehe und ihr Werth natürlich sinke. Die Verwechselung der Blastophagabrut mit den die trocknen Feigen gern verzehrenden Motten ist augenscheinlich. Nach der Anschauung anderer Autoren freilich ist das Caprificiren durchaus unnöthig, ja schädlich und beruht ausschliesslich auf einge- wurzeltem Vorurtheil. Olivier?) sagt z. B.: „Cette operation dont quelques auteurs anciens et quelques modernes ont parle avec admi- ration ne m’a paru autre chose quun tribut que lhomme payait A Vignorance et aux prejuges“, ein Ausspruch, zu dem ihn freilich seine oberflächliche Kenntniss der Sache (vgl. oben p. 24) nicht berechtigt. Aehnliches sagen Pollini‘),, Semmola°) und Heldreich‘) aus. Auch Gasparrini ist auf Grund vielfältiger eingehender Untersuchung des 'Thatbestandes derselben Ansicht. Er sagt in seiner „Conchiusione““ unter 1) Leclere I. p. 16 c. p. 332. 2) Theophr. c. pl. I, ce. 9, 5, ed. Wimm. p. 203. 3) Olivier l. p. 24 c. I, p. 313. 4) Ciro Pollini, Viaggio al lago di Garda e al monte Baldo. Verona 1816. p. 3l. 5) Semmolal.p. 7 c. p. 489. 6) Heldreich ]. p. 24 c. p. 20. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 27 n. 4 u. 61): „Ed abbiamo veduto con esperimenti che l’insetto non acce- lera la maturazione, ne fa allegare i frutti, sieno primaticci, sieno tar- divi — — e che pero la caprificazione torna del tutto inutile per lalle- gamento e la maturazione dei frutti; anzi come tal‘ practica, che arreca dispendio e diminuisce la bonta dei fichi mangerecci, dovrebb’ essere abolita nella nostra agricoltura“. Wir werden hierauf weiterhin zurück kommen müssen. Des weiteren sind die Autoren der ersten Categorie, die die Capri- fication keineswegs für bedeutungslos halten, über deren Wirkungs- weise sehr verschiedener Ansicht. Der Mehrzahl nach vertreten sie in dieser Beziehung 2 Theorien, eine Fecundations- und eine Fermentations- theorie; dazu kommen dann die mehr oder minder abweichenden und vermittelnden Anschauungen die bei Colin Milne, Cavolini, Gal- lesio, Pontedera und Gasparrini obwalten. Insofern freilich ent- behren alle diese Meinungen bis auf die Gasparrinis des sicheren Fundaments, als sie durchaus speculativer Natur und unter der still- schweigenden Annahme, dass das Insekt in der Feige ebenso operire wie im mammone entstanden sind. Untersuchungen über den Thatbe- stand hat zuerst Gasparrini angestellt, von denen später noch des weiteren geredet werden wird. Die ältere der beiden ersterwähnten Anschauungen ist die der Fer- mentationstheorie, der im Wesentlichen schon die Alten huldigten. Wir finden sie zum Ausdruck gebracht bei Aristoteles?) „zei sisdveren &ig TE TWv Ovxov Egwd, zer ÖLE o10Ud«TWwv nos un dnonintsıv TE Egwd“* und bei Theophrast?), welcher meint, die Feigen werden durch die Culices eröffnet, wodurch dann eine Säfteveränderung ermöglicht werde. Wim- mer übersetzt: „humiditatem nimiam culices depascuntur et aöri externo viam liberam faciunt (Tw E5wder d£oı diodevr dıdoaoı za To 0Aov Eunvov- 0TE0& 010001) et spiritul interno ut transpirare poma possint. Bei Pli- D)Gasp. l..s. e..], .p. 384. 2) Aristot. Hist anim. V, c. 32; Wimm. Phyt. Arist. fragm. $ 138, p. 67. 3) Theophr. c. pl. II, c. 9, ;, ed. Wimm. p. 203. D2 23 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH. nius?), der hier wie überall Theophrast excerpirt, ist freilich der Sinn durch die Wiedergabe des &&w9ev @£oı durch aurae cereales einiger- massen geändert. Tournefort?) stellt sich die durch den Stich her- vorgerufene substantielle Veränderung durch einen von dem Insekt ab- gesonderten Saft veranlasst vor und zieht vergleichsweise das allgemeine frühe Reifen der wurmstichigen Früchte heran. Ihm folgen dann G o- deheu de Riville?), Link‘), Bernard’), C.Sprengel‘); der Com- mentator des Herrera') (Sandalio de Arias) und endlich Lindley, dessen Angabe in der Penny Cyclopaedia mir nur aus Martius°) bekannt geworden ist. Bei keinem dieser Autoren fehlt die Bezugnahme auf die wurmstichigen Früchte. Die Fecundationstheorie hat Linne& zum Urheber, der sie durch den Promovenden Hegardt’) begründen lässt. Die merkwürdige Stelle lautet folgendermassen: „Quod si jam fructus feminae foecundetur e ca- vitate fructificationis caprifici sc. maris adscendens farina antherarum penetret, tandemque per totam cavitatem disseminetur necesse est. Haec omnia naturae viribus impossibilia apparerent, nisi supremus genitor Ficui huic propriam assignasset cupidinem. Cupido ficus nobis diecitur quem antiqui psenem seu insectum ficarium vocarunt“. Es ist hier die gegenseitige Anpassung des Thiers und der Pflanze thatsächlich er- kannt, und wenn Linne den Gedanken verfolgt hätte, so möchte das 1) Plinius Nat. Hist. 1. 15 c. 21, ed. Detlevsen vol. II, p. 301. 2) Tournefk. 1. s. c. I, p. 130. 3) Godeheu de Riville l. s. ec. III, p. 374. 4) Link 1. p. 9 ce. U, p. 199. 5) Bernard l.s. c. p. 9. 6) Kurt Sprengel, Theophrasts Naturgeschichte der Gewächse. Altona 1822. Bd. II. Erläuterungen p. 80. 7) Herrera].p. 17 ec. II, p. 255 seq. 8. Th. Martius, Gesammelte Nachrichten über die Caprification und über die verschiedenen Arten von Feigen. Repertor. für d. Pharmacie von Buchner, ser. II, vol. 29. Nürnberg 1843. p. 1—49 u. 145—158, tab. I. 9) Cornel Hegardt, Ficus in C. Linne, Amoenitates acad. vol. I, p. 41. Holmiae et Lipsiae 1749 DIE HERKUNT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 29 ganze Gebiet derartiger Wechselbeziehungen nicht so lange wie es wirk- lich der Fall, terra incognita geblieben sein. Infolge der Erkenntniss, dass Caprificus und Ficus nicht im Verhältniss reiner Dioecie zu ein- ander stehen wie Linne glaubte, ist diese seine Ansicht von den Spä- teren, wenn überhaupt, fast durchweg nur in modifieirter Form acceptirt worden, ganz einfach reproducirt wird sie selten z. B. von Bertoloni!). So erscheint sie schon in wesentlich veränderter und verbesserter °?, und bei Cavolini?). Ohne von einander Fassung bei Colin Milne zu wissen, gelangen beide, Milne im Jahr 1770, Cavolini 1782, zu der Erkenntniss, dass man zwischen der Reife der Früchte in der Feige und dem Saftigwerden ihres Receptaculums scharf unterscheiden müsse, und dass, wennschon für die erstere Befruchtung unumgänglich, das letztere unter gewissen Umständen auch ohne dieselbe eintreten könne. Sie fussen dabei auf der Thatsache, dass in nicht caprificirten Früchten keine Samen zur Entwicklung kommen. Und Cavolini fügt noch hinzu, dass bei vielen Sorten die fiori di fico zwar essbar werden, aber samen- los bleiben, selbst wenn man sie mit den gleichzeitigen Mamme capri- ficirt, welche, da sie keine männlichen Blüthen enthalten, nicht befruch- tend wirken können. Es mag mir gestattet sein, die betreffenden Hauptstellen beider Autoren hier einzufügen, um diese, zumal aber den grossen Cavolini, soviel an mir, der Vergessenheit zu entreissen, der er, auf dem Gebiet der Botanik wenigstens, so unverdienter Weise verfallen ist. Colin Milne sagt: .„‚The question supposes that the fig trees, in this country bring fruit to maturity without the assistance of caprification and the fact cannot be denied. The same thing, we have seen, obtains in Spain Provence and Malta; but the fruit or more properly the fruit vessel, is in all cases to be distinguished from the seed contained within it. If the male be wanting, the seed will not vegetate when sown; but the 1) Bertoloni, Flora italica. Bologna 1854. vol. X, p. 430. 2) Colin Milne I. p. 13 c. 3) Cavol. ls. c. p. 240. 30 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, fruit may nevertheless swell, and come to an appearance of perfection: and so it is observed to do in the instance in question, and in many others, especially where the fiuit is formed of one of the parts less connected with seed, as the calix, receptacle, etc. 'Though it is more common for it to drop off before it ripens if not impregnated by the male‘. Cavolini entwickelt bei dieser Gelegenheit mit wunderbarer Klar- heit seine Ansichten über die Einrichtungen, die er der Pflanze die Bestäubung der Narben zu sichern bestimmt glaubt. Er sagt:') Essendo la fecondazione il mezzo principale, e quasi assoluto con cui opera la proficazione, conviene ora gittare uno sguardo sull’ economia della natura in questo soggetto. Ordinariamente ella ha situato nel fiore il maschio colla femmina; onde la massima parte dei fiori sono ermaphroditi. Ha situato talvolta in diversi fiori gli uni divisi dagli altri; ha uniti talora questi fiori sullo stesso albero, talvolta gli ha separati sopra diversi. Alle volte avendo posti gli uni e gli altri sullo stesso albero, in un altro diverso per soprappiü vi ha situato uno dei due sessi. Misteri son questi, dei quali noi non dobbiamo rintracciare il perche ma il come solamente. In tali casi perche la fecondazione succeda, ha provveduto in diversi modi. Nelle piante monoiche i fiori maschi nascono piu all’ alto, e le femmine piüu al basso, e se ciö talvolta non avviene, questa situa- zione e compensata dalla copia della polvere fecondatrice. In alcune monoiche, e dioiche la fioritura e nel verno; o nel cader di esso prima dello spuntar delle foglie, acciöche libero sia il volare della polvere fe- . condante. Molti fiori essendosi nella notte chiusi, sul mattino non solo S’aprono, ma l’un all’ altro si rivolgono per ricevere beneficio delle mat- tutine aurette. Ha posto la natura nel fiore quel serbatojo di dolce liquore detto nettario, perche i papiglioni, le falene, le api, i bombili, le mosche, per succiarlo scotessero quel polline o seco lo trasportassero. Spesso tali piante rendono soave odore per attrarre d’intorno delle nu- 1) Cavol. 1. s. c. cap. 28, p. 238. Zu bemerken ist dabei, dass diese Stelle im Jahr 1782 geschrieben wurde, während Chr. K. Sprengels berühmtes Werk erst 1793 erschien. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 31 volette di moscherini or del genere delle mosche, or de culici. Siccome la palma dattilifera ha sopra diversi individui i maschi separati dalle fem- mine, e i menzionati ajuti non bastano; nell’ Oriente, ove queste piante coltivansi in copia, si appendono alle femmine gli spadici del maschio carichi di maturi fiori: e questa e la famosa palmificazione, dagli antichi e da moderni tanto decantata. Ma nel fico e tutto particolare il pro- cedere della natura. Ella ha situato in un albero soli fiori femmine: ha congiunto in un altro maschi con femmine: ha voluto che queste fem- mine siano inutili, perche utili divengano quelle del primo; cioe ha posto i moscherini nei semi dei fiori femmine dei profichi, accioche quei mo- scherini portassero la polvere maschile nei fiori del fico domestico: e perche si trovassero questi moscherini nei fiori del profico, ha destinato ancora per loro i fiori femmine delle madri (mamme). E perche gli uomini per la noja del travaglio non avessero 0 trascurato 0 impedito questo effetto, gli ha minacciati colla perdita del bramato frutto, se non in ogni circostanza almeno nella maggior parte. (cap. 29.) Se dunque la proficazione opera colla fecondazione che fa succedere nei fiori del fico, chiaro apparisce esser la medesima un modo generale di produrre la perfezione nei frutti del fico. Ma siccome si e mostrato di sopra che il fico non e un pericarpio, ma un ricettacolo, e che perciö per la sua maturazione non e assolutamente necessaria la fecondazione, ma possono anche bastare altre combinate cagioni, cosi ora conviene le medesime rintracciare. Sulla scorta dunque degli antichi, e coi lumi dell’ osserva- zione mi sembrano potersi ridurre a tre: la data varieta del fico: il sito: il terreno“. Gallesios Ansicht ist im Grunde derjenigen Cavolinisähnlich, nur ist es schwierig, dieselbe aus seiner Darstellung zu abstrahiren, welche nämlich durch Gruppirung der Thatsachen nach einem willkür- lichen doctrinären Schematismus ausserordentlich verdunkelt wird. Er seht zunächst von der durch nichts gestützten Assertion aus, der ur- sprünglich wilde Feigenbaum, der „F'co della natura“, wie er ihn nennt, trage nur einmal im Jahr Früchte, die sich den Sommer hindurch ent- wickeln um im Herbst zu reifen. Dessen Inflorescenzen sollen Blüthen 32 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, beiderlei Geschlechts enthalten; die Bestäubung soll durch die dazu adaptirte Blastophaga bewirkt werden. Das wäre also in summa ein nur einmal im Jahre fructificirender Caprificus, welchen Gallesio denn auch an mehreren Orten in Toscana (Pisa, Pontremoli, Finale) gefunden haben will‘) und den auch Cavolini’) mit folgenden wenigen Worten erwähnt: „Vı sono delle piante tralignanti di profico. che fruttificano una volta anno“. Apriori wäre das ja wohl möglich, es könnten die einmal tragenden italischen Profichi weit gehende Rückschlagsformen nach der Richtung der Stammart sein. Allein es würde immerhin auf- fallen müssen, dass das Insekt, welches in diesem Falle ein Jahr zu seiner Entwicklung gebraucht haben würde, mit dem Variiren des Baums anstatt auszusterben, Zwischengenerationen eingelegt haben sollte, die diese Entwicklung auf wenige Wochen verkürzen. Gerade die Ent- wicklungsweise des Insekts scheint mir im Gegentheil dafür zu sprechen, dass das Verhalten der gewöhnlichen Profichi auch das der ursprüng- lichen Stammspecies gewesen sei, in welchem Fall der 'Toscanische ein- mal tragende Profico vielleicht blos zufällig keine Früchte der andern Generation gebracht haben würde. In dieser Ansicht bestärkt mich der Umstand, dass eine mit F. Carica nahe verwandte in Indien notorisch wildwachsende Art (F. virgata Roxb.) nach Brandis’) vom Juni bis zum October reife Früchte bringt also wohl ebenso wie jene eine regelmässige Succession der Früchte mit winterlichem Stillstand besitzt. Es mag für näheres auf den 6. Abschnitt dieser Arbeit verwiesen werden. Um auf Gallesios hypothetischen Fico della natura zurückzukom- men, so varlirt derselbe als 1) Fico selvaggio, 2) Fico mostro, 3) Fico mula und 4) Fico semimula. Der F. selvaggio ist der gewöhnliche Ca- prificus vom F. della natura durch zwei- oder dreimalige Fruchterzeu- gung abweichend. Diese Abweichung sucht sich Gallesio durch eine 1) Gallesio |. s. c. p. 39. 2) Cavol.|].s. c. p. 222. 3) D. Brandis, Forest Flora of North West and Central India. London 1874. p. 419. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS 33 merkwürdige an Linn&s „prolepsis plantarum‘ (vgl. Sachs Gesch. d. Bot. p- 112) erinnernde Hypothese verständlich zu machen, wonach die Früchte folgender Jahre vorweg genommen werden sollen. Zum Fico mostro gehört heterogenes, vor Allem diejenigen Individuen, welche nie fructi- fiiren, oder doch ihre sämmtlichen Inflorescenzen im jugendlichsten Zustand schon fallen lassen, dann solche Bäume, in deren Feigen wohl die männlichen, nicht aber die weiblichen Blüthen zur Ausbildung kommen. Der Fico mula') ist einfach der Feigenbaum unserer Termino- logie mit stets weiblichen und nach Gallesios thatsächlich unrichtiger Behauptung, Empfängnissunfähigen, daher auch stets taube Samen ge- benden Blüthen. Mit dem Empfängnissverlust geht, wie er sich aus- drückt, die „pomologische‘ Reife (sic!) des Receptaculum Hand in Hand, die „botanische“* Reife kann aber natürlich nicht eintreten. Es wird nicht nöthig sein, den Sinn dieser merkwürdigen Ausdrücke noch be- sonders zu entwickeln. Mit dem für diese Veränderung angewandten Namen mulismo, der auf das Verhalten zeugungsunfähiger Thiere anspielt, - bildet Gallesio sich ein, eine Erklärung gegeben zu haben. Fico \ ) / semimula”) endlich ist ein Zwischenglied zwischen F mula und F. della natura, er hat keine männlichen, wohl aber Empfängnissfähige weibliche Blüthen, die, wenn sie befruchtet werden, die botanische Reife erlangen können, während die durch den mulismo bedingte pomologische Reife gleichzeitig hinzukömmt, freilich auch nur im Fall vorhergegangener Befruchtung, die zum selben Behufe bei dem F. mula nicht nöthig ist. Woher es kommt, dass gewisse Feigensorten essbare Früchte nicht ohne Caprification zur Reife bringen. Anhänger der Fecundationstheorie wie Cavolini unterscheidet sich also Gallesio von diesem vor Allem da- durch, dass er für die Bedeutung der Uaprification zum Saftigwerden des Receptaculi weniger äussere Umstände als vielmehr inhärente Eigen- schaften des Baumes heranzieht. Im übrigen sieht man seinem ganzen künstlichen Aufbau, wie 1) Gallesio l.s. c. p. 46. 2), Gall... c. p. 47. Physikalische Classe. XXVIll. 2. E 34 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, Gasp arrini') und Semmola?), mit Recht hervorheben, an, dass er am Schreibtisch entstanden. Und es heisst auch auf p. 64 ausdrücklich: „io non ho potuto esaminare in persona gli individui delle razze ca- prificande‘“. Was Gasparrini betrifft, so ist schon oben erwähnt, dass er die Operation für nnnütz und selbst für schädlich erklärt. Gleichwohl läugnet er nicht, dass das Insekt die Blüthen bestäuben und somit für die Samenbildung von Einfluss sein könne, wennschon er in verschie- dentlich wiederholten und variirten Versuchen auch ohne dasselbe keimfähige Samen erhielt, die kaum in anderer Weise als parthenoge- netisch entstanden sein konnten’). Er ist indess bezüglich dieser ver- mutheten Parthenogenesis ausnehmend vorsichtig und sagt p. 371: „Siche ogni ricerca m’e tornata inutile per iscoprire la necessita della sostanza fecondatrice degli stami, a far nascere l’embrione del fico. E se io non mi sono ingannato, questo non sarebbe un fatto isolato nella scienza, avendo gia il sacign. Smith (Linn. Trst. 1840) annunziato che* ..... (folgen dessen Angaben über Caelobogyne), und weiter p. 372: „Daltra parte il comparire dei fichi estivi, quando i fioroni del Caprifico sono gia compiuti, gli stami presso alla perfezione, e l’insetto per uscire, dichia- rano in certo modo una causa finale, che non potrebbe essere altra che la fecondazione. Questo pensiero appunto, mi ha sempre trattenuto di manifestare il risultato dell’ esperienze sopra narrate ed e stato cagione che piu volte io l’avessi rifatte. ... ..... Ne col solo esempio del fico intendo riprovare un fatto tanto universale, com’ e appunto la necessitä del polline e la fecondazione per generarsi Yembrione seminale“ ete. — Pontedera, ob er schon das Auskriechen der mit Pollen bedeckten Insekten gesehen‘), bestreitet nichts destoweniger, seinem allgemeinen die Sexualität der Pflanzen negirenden Standpunkt entsprechend, dass die Wirkung der Caprification in der Befruchtung der weiblichen Blüthen 1) Gasp. I. s c. I, p. 365. 2) Semmola I. p.7 ce. p. 422. 3) Gasp. I. s. c. I, p. 370. 4) Pontedera ]. p.7 ec. p. 170. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 35 zu suchen sei und sagt desbezüglich ausdrücklich auf p. 175: Qua- propter concludendum caprificationem in Graecia ob externas causas esse necessarlam, nequaquam ob ficus naturam, cum alibi poma coquant non caprificata. Des weitern aber unterscheidet er ausser dem Uapri- ficus und demFeigenbaum noch eine dritte Sorte „Erinosyce‘“ genannt, die zwischen beiden stehend, im Frühling Insekten bergende, mit männlichen Blüthen versehene und nicht geniessbare Inflorescenzen, im Herbst da- gegen essbare der Inquilinen bare und rein weibliche Feigen erzeugen soll. Ueber diese Erinosyce sind weitere Studien nöthig; die neueren Autoren, Gasparrini undSemmolaz. B., sprechen sich nicht näher darüber aus, nur bei Uavolini findet sich folgende darauf bezügliche Stelle‘): ,„„S’ incontrano delle altre ancor di niun uso, che producono i secondi frutti polposi come un fico domestico. Il Pontedera (credette la prima il vero profico), la seconda la disse erinosyce (fico selvaggio), la quale coi primi frutti sempre duri e secchi simigliava il profico, coi secondi polposi simigliava il fico“. Ich selbst habe bislang erst einen einzigen Baum kennen gelernt, der einigermassen dieser Beschreibung entsprach. Es war ein Profico, der im Garten des Herzogs von Bivona im Vico freddo a Chiaja zu Neapel stand, leider aber im Winter 1880/81 behufs anderweiter Verwendung des Platzes umgehauen wurde, und desshalb nicht ferner beobachtet werden konnte. Ich sah denselben bedeckt mit Mammoni und Mamme, seine Profichi sind mir in Folge des eben erwähnten Umstands unbekannt geblieben. Die Mammoni waren trübviolett, und zeichneten sich vor gewöhnlichen Caprificus- früchten durch ihre auffallende Weichheit aus. Männliche Blüthen waren in ihnen in grosser Zahl und wohlgebildet vorhanden. Der weib- liche Inflorescenzabschnitt bot: 1) taube zu Grunde gegangene weibliche Blüthen; 2) reife mit Entwicklungsfähigem Embryo versehene Frücht- chen; 3) Insektengallen mit zum Ausschlüpfen bereiten Blastophagen. Allein die Menge dieser dreierlei Bestandtheile schwankte von Feige zu Feige. In manchen derselben fanden sich neben sehr spärlichen Früchten. 1) Cavol. I. s. c. p. 222. 36 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, fast ausschliesslich Gallen vor; in andern war das gerade Gegentheil zu finden, so dass man aus ihnen keimfähige Samen in grösserer Menge gewinnen konnte. Ihnen allen gemeinsam war aber, wie schon gesagt, die völlige oder theilweise Gewebserweichung des Blüthenbodens, der, mitunter in ausge- dehntem Maasse zumal in der Nähe des Ostiolums weiche schleimig- schmierige Beschaffenheit bot. Die Blüthenstiele und die die Früchte umgebenden Zipfel des Perigons waren dann succulent und pulpös, sie liessen Spuren von Zucker durch den Geschmack erkennen. Durch die erweichte Substanz war meistens das Ostiolum versperrt; die Insekten mussten, ohne den Ausgang gewinnen zu können, zu Grunde gehen. Von der 'Thatsache ausgehend, dass die Blastophagaweibchen bei der Caprification in die Inflorescenzen des Feigenbaums einwandern, haben fast alle Autoren stillschweigend angenommen, dieselben operirten in deren Innerem gerade so, wie sie beim Caprificus zu thun gewohnt sind; ihre Brut aber komme dann aus irgend welchen Ursachen nicht zur Entwicklung. Cavolini') legt sich das wie folgt zurecht: „Dunque se il moscherino introduce luovo nei germi del ficolino, e nel tempo stesso si feconda, averra, che questi germi fecondati acquistino fermezza tale, che luovo rimanendo incarcerato tralla fitta loro tessitura, non possa crescere e quindi schiudersi“. Erst Gasparrini?) hat hier den Thatbestand richtig gestellt. Er fand, dass das Insekt nicht im Stande ist, in diesen Blüthen sein Ei an die gehörige Stelle zu bringen, so dass dieses häufig zwischen den Narbentragenden Griffelschenkeln hängen bleibt. Danach ist es denn kein Wunder, wenn es sich nicht entwickelt und wird die complicirte Erklärung Cavolinis hinfällig. Meine eigenen Studien haben diese Angaben im Wesentlichen be- stätigt, in gewisser Beziehung wohl etwas erweitert. Ich glaube das jetzt bereits sagen zu dürfen, wennschon noch lange nicht die genügende Zahl von Einzeluntersuchungen vorliegt. In den Fiori di Fico stechen die 1) Cavol. 1. s. ce. p. 239. 2) Gasp. 1. s. c. II, p. 398. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 37 Thiere in der That in den Griffel ein, ohne jedoch das Ei jemals an die richtige Stelle bringen zu können. In wenigen Fällen fand ich sogar den Stichcanal bis zum Funiculus abwärts geführt, wo er dann aber in Folge der Verbildung des Ovulums nie in der nothwendigen Richtung verlief. Meist endet er indess bereits in der halben Höhe des Griffels; das 'Thier scheint alsdann früh genug die Erfolglosigkeit seiner Bemühungen eingesehen und sich zurückgezogen zu haben. Nach- dem dasselbe eine gewöhnlich recht geringe Anzahl von Blüthen anzu- stechen versucht hat, verlässt es, seinen Irrthum gewahrend, die Feige durchs Ostiolum, zwischen dessen Schuppen es häufig stecken bleibt und verendet. Sein Ei findet sich in den angestochenen Blüthen in je nach dem Fall sehr verschiedener Lage vor, mitunter hängt es, wie schon Gaspar- rini angiebt, frei zwischen den Narbenschenkeln, in anderen Fällen ist es mehr oder minder tief im Stichcanal hinunter geschoben, etliche Male habe ich es sogar in verkehrter Lage mit dem Stiel voran in diesen hineingedrückt vorgefunden. Etwas anders stellt sich die Sache für die Pedagnuoli des Feigen- baums, die im Sommer mit Hülfe der Profichi caprificirt werden. Hier habe ich in den Blüthen überhaupt weder Stichkanal noch Blastophagaei entdecken können. Nur hie und da an den Narben, niemals am Griffel sind winzige gebräunte Punkte bemerkbar, die von oberflächlichen durch das Insekt bewirkten Verletzungen herrühren dürften. Nach alledem scheint den Thieren der Einstich unmöglich geworden zu sein, wenn schon die Ursachen, die dem zu Grunde liegen, zur Zeit noch ziemlich dunkel sind. In dieser Richtung vor Allem behalte ich mir weitere Untersuchungen vor. Eine jede Narbe, die sich durch die braunen Fleckchen als vom Insekt besucht ausweist, ist mit wechselnden Mengen von Pollen be- haftet, der ja nur von aussen in die ausschliesslich weibliche Inflorescenz gelangt sein kann. Wenn man ihn an den Narben caprificirter Fiori di Fico vermisst, so hängt diess damit zusammen, dass in den Mamme, aus welchen die die Operation besorgenden Thiere stammen, deren Bepude- rung mit Pollen in Folge Fehlens der männlichen Blüthen in Wegfall 38 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, kommt, vgl. die p. 29 citirte Stelle Cavolinis. Dass der abgelagerte Pollen Schläuche treibt, die in normaler Weise den Griffel durchwachsen, habe ich zu verschiedenen Malen gesehen. Es bringen denn auch der- gleichen Pedagnuoli Embryohaltige Samen in reichlicher Menge hervor, die man der Regel nach vergebens in solchen Feigen sucht, die sich keines Insektenbesuches erfreuten. Man vergleiche hierzu das über die Samenerzeugung beim Uaprificus p. 11 gesagte. Nach diesen Beobachtungen muss ich unter Vorbehalt weiterer Untersuchung annehmen, dass die Embryobildung beim Feigenbaum modo normali aus der Weiterentwicklung des befruchteten Eies resul- tirt; was auch Braun‘) zu glauben geneigt war. Das widerspricht allerdings den Erfahrungen Gasparrinis?’), der dem Insekt den Ein- gang mit Lack verschloss und dennoch gute Samen erzielte. Allein es müssen diese Versuche mit grosser Vorsicht behandelt und aufgenommen werden, wie ihre zu Neapel in meinem Interesse durch Dr. P. Mayer und Baron Valiante verschiedentlich ausgeführte Wiederholung ergab. Die ganze Verschliessungsmethode leidet an bedeutenden Mängeln; ge- wöhnlich bekömmt der Lack Risse, und ist man alsdann nicht sicher, ob nicht doch Insekten eingedrungen, wenn diess nicht der Fall, fallen die Feigen meistens vor der Reife herunter. An den zur Reife gelang- ten, deren Verschluss sich intakt erwies wurden auch keine sicheren Resultate erzielt. Gewöhnlich waren sie Samenlos, so z. B. verschie- dentlich bei Fico Trojano und bei einem auf Villa Valiante befindli- chen Wildling mit essbaren Früchten, dessen Produkte ich am 9. Sept. 1880 frisch untersuchte. In andern gleichfalls mit intactem Ver- schluss befundenen Früchten fanden sich aber dennoch reife Samen vor. Die Möglichkeit bleibt dabei nicht ausgeschlossen, dass hier das Insekt schon vor dem Verkleben den Eingang gefunden hatte. Denn es ist bei der successiven Entwicklung der Infloresceenzen am Sommertrieb über die Massen schwierig, ohne Eröffnung derselben absolute Gewissheit 1) A. Braun, |. p. 10 c. p. 317 adnot. 2) Gasp. 1. s. c. I, p. 378. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 39 über den Zustand, in dem eine einzelne derselben sich befindet, zu er- langen. Verklebt man aber in zu frühem Entwicklungsalter, so darf man mit Sicherheit auf den Verlust des Versuchsobjekts rechnen. Dass die Feige in nördlichen Gegenden, wo kein Caprificus vorhanden, Sa- menlos darf als Beweis nicht dienen, da die Ungunst des Klimas als Hinderniss parthenogenetischer Entwicklung der Embryonen eingewandt werden kann. Ich untersuchte desswegen um möglichste Häufung von Argumenten zu Gunsten meiner Ansicht zu erreichen Früchtchen von Feigen, die Dr. F. Müller zu Blumenau in Brasilien auf meine Bitte hin mir zu übermitteln die Freundlichkeit hatte. Dort dürfte der kli- matische Einwand wegfallen; der Caprificus ist im ganzen Land nicht vorhanden. Es erwiesen sich denn auch die sämmtlichen Früchtchen als durchaus taub, kein einziger Samen konnte gefunden werden. Die- selben wurden zum Zweck der Untersuchung in Wasser längere Zeit erweicht, wobei sie hartnäckig oben blieben; alsdann wurde die Hälfte durch Zerdrücken durchgeprüft, die andere Hälfte ohne jeden Erfolg zur Aussaat verwendet. Dr. Müller fügt seiner Sendung freilich das folgende brieflich hinzu : „„Einer meiner Nachbarn, der seit langen Jahren der Pflege seiner Feigenbäume besondere Sorgfalt zuwendet, erzählt mir, dass er einmal unter denselben einen Sämling gefunden, der leider später beim Jäten ausgerissen worden sei. Durch das Vorkommen dieses Säm- lings angeregt, habe er dann wiederholt Versuche mit der Aussaat von Feigensamen gemacht, aber stets ohne allen Erfolg. Er glaubt sicher zu sein, dass es sich wirklich um einen Sämling und nicht etwa um einen Wurzelschössling gehandelt habe. Die Parthenogenesis der Feige würde freilich auch durch das Erscheinen eines solchen Sämlings noch nicht ausser Zweifel gestellt sein, denn es kommt bisweilen vor, dass sich Befruchter unserer wilden Feigen in die Feigen unserer Gärten verirren, es hätte also ein Bastard sein können“. Ich möchte in diesem Fall noch immer vermuthen, es habe sich um einen Schössling gehan- delt; eine Bastardbildung, an die Dr. Müller denkt, scheint mir nicht eben wahrscheinlich, da die dortigen wilden Feigen zu Urostigma und 40 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, Pharmacosycea gehören, der Section Carica also so fern wie nur irgend möglich stehen. Wenn Gasparrini weiterhin (conf. supra p. 34) die bei den Landleuten verbreitete Meinung, dass manche Feigensorten, der Ca- prification nicht theilhaftig, die Früchte abfallen lassen, auf seine eigenen, gewiss exacten und gewissenhaften Versuche gestützt, für ein reines Vorurtheil erklärt, so möchte ich doch auch dem nicht ohne weiteres beistimmen. Es kann ja Angesichts all’ des uns vorliegenden thatsächlichen Materials nicht bezweifelt werden, dass man die Operation gegenwärtig dort, wo sie üblich, überschätzt. Allein die bestimmte Be- hauptung, sie sei ganz unnütz, dürfte meines Erachtens, schon um der Compensation der äusseren Einflüsse halber, lang fortgesetzte Unter- suchungsreihen, zumal bezüglich der Cimaruoli, als Belege erfordern, wie sie in genügendem Maass Gasparrini kaum zu Gebote gestanden haben mögen. Es ist ja auch bekannt, in wie hohem Grade die Ver- suche und ihre Resultate von der Art und Weise der Fragestellung beeinflusst zu werden pflegen. Man denke nur an den bekannten Triumph, den seinerzeit der „Aberglaube“ des Bauers in der Frage nach der Ge- fährlichkeit der Berberitze fürs Getreide durch die Entdeckung der He- teröcie von Puccinia Graminis davon getragen hat. Resumiren wir zum Schluss die gesammten bisherigen Auseinander- setzungen, so lässt sich mit Bestimmtheit daraus entnehmen: 1) dass der Caprificus eine ausgeprägte proterogyne Dichogamie seiner, Inflo- rescenzen zeigt, die sich also ähnlich wie sonst die Einzelblüthen ver- halten, und 2), dass das Insekt, im Fall es sich aus androgynen Feigen entwickelt, die Vermittlung der Bestäubung übernimmt, dass also eine dahin zielende Anpassung zwischen Caprificus und Blastophaga vorliegt, wie solches schon von Delpino') auf die ihm zugänglichen Literatur- angaben hin ausgesprochen wurde. 1) Federico Delpino, Note critiche sull’ opera »La distribuzione dei sessi nelle piante etc.« del Prof. F. Hildebrand. Atti soc. Ital. sc. nat. vol. X. Milano 1867, p- 272—303; und Ulteriori osservazioni sulla dicogamia nel regno vegetale. Atti soc. Ital se. nat. vol. 16 u. 17, Milano 1873—74, p. 239; vgl. auch: H. Müller, Die DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 41 Zweifelhaft bleibt es, ob der Feigenbaum etwa im Stande, den Embryo seines Samens eventuell auf parthenogenetischem Wege zur Entwicklung zu bringen. Es ist das aber auch für unsere Fragestellung von minderer Wichtigkeit. Selbst wenn solche Parthenogenesis unzwei- felhaft feststände, so würde man dieselbe dennoch dem vorerwähnten Thatbestand gegenüber, für eine nur secundäre im Lauf der Zeit erwor- bene Befähigung des Baumes halten müssen. Denn die concordante Combination des Entwicklungsverlaufes von Feige und Blastophaga führt mit zwingender Gewalt zu dem Schluss, dass der Feigenbaum sich ur- sprünglich genau wie jede andere dichogame Pflanze verhalten habe, dass auch er nur nach stattgehabter Befruchtung reife Samen zu er- zeugen befähigt gewesen sei. Genau so wie bei anderen nicht bestäubten Blüthen alle Tage ge- schieht, werden denn auch bei der wilden Stammform unseres Baumes die Inflorescenzen früher und vor erreichter Vollkommenheit abgefallen sein, falls die Bestäubung unterblieb. Vielleicht dass auch die durch den Einstich der Blastophaga angeregte Bildung der Blüthengallen, selbst bei Fortfall der Pollenwirkung, auf deren Dauerhaftigkeit nicht ohne Einfluss blieb. Schen wir ja doch heutzutage die Profichi des Caprificus sich normaliter entwickeln, sobald nur die Einwanderung aus den rein weiblichen Mamme stattfinden konnte, da sie doch andernfalls regel- mässig zu früh herunterfallen‘). Freilich könnte wiederum der rein weibliche Character dieser Mamme eine spätere Erwerbung unseres Ca- prificus sein, da die vorliegenden Untersuchungen sich lediglich auf Culturragen desselben, oder doch auf Individuen beziehen, deren Ursprung als Rückschlagsformen nicht ausgeschlossen erscheint. Um die hiermit angedeutete Fragestellung zur Entscheidung zu bringen, bedarf es wei- Befruchtung der Blumen durch Insekten ete. Leipzig 1873, p.90. Wenn Delpino aber sagt: »Fra tanti autori che scerissero del fico e della caprificazione meritano di esser rilevati Linneo Cavolini e Gallesio. Altri fra cui Gasparrini meritano un bel silenzio« so ist dies ein ungerechtes oder wenigstens befangenes Urtheil, dem man nur dann zustimmen könnte, wenn die Namen Gallesio und Gasparrini ausgetauscht würden. 1) Gasparrinil. s. ec. I, p. 341; Cavolini l. s. c. p. 237. Physikalische Classe. XXVILL. 2. F 42 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, terer Untersuchungen über das Verhalten der Fruchtgenerationen der wil- den Bäume verschiedener Länder; es liegt zur Zeit das nöthige Material nicht vor. Ich denke man wird am besten thun, zu diesem Zwecke von dem später zu erwähnenden sicher wild vorhandenen indischen F. virgata Rozxb. auszugehen. Besagtes Ausbleiben der Bestäubung hat nun in zweierlei Weise zu Stande kommen können, einmal indem dem Insekt die Entwicklung in der weiblichen Blüthe unmöglich wurde und also der Bestäubungs- vermittler, oder indem die männlichen Blüthen schwanden und somit der zu übertragende Pollen in Wegfall kam. Beides finden wir bei unserer Culturpflanze combinirt, und wenn deren Feigen auch ohne erhaltenen Pollen und ohne Samenreife thatsächlich saftig und süss zu werden pflegen, so ist das lediglich auf eine im Lauf der Zeiten erworbene und durch die Cultur begünstigte Veränderung naturae arboris zurückzufüh- ren, für welche man übrigens analoge Beispiele anführen kann. Wie viele Palmen und Pandaneen unserer Gärten, obschon ausschliesslich ım weiblichen Geschlecht cultivirt, bringen dennoch ihre Pericarpien zu mehr oder minder vollkommener Entwicklung. Man könnte auch an die bekannten kernlosen Früchte, Bananen, Corinthen, Sultanierosinen etc. denken, doch wäre hier erst zu studiren, in wie fern ihre Bildung die vorgängige Bestäubung erfordert. Es dürften sich ohnehin bei deren genauerer Untersuchung auch nach anderen Richtungen hin interessante Resultate ergeben. Es ist nun aber nach alledem evident, dass die Oaprification aus einer Zeit datiren muss, in welcher besagte jetzt definitiv erworbene Be- fähigung dem Baum noch abging, in der sie doch wenigstens, nur in den ersten Andeutungen vorhanden, der Fixirung noch völlig entbehrte Es darf hier wohl die früher p. 35 erwähnte, zwischen Caprificus und Fei- genbaum vermittelnde Erinosyce herangezogen werden, um eine Vorstel- lung von dem Verlauf zu ermöglichen, den des Baumes Domestication genommen haben mag. Varietäten des ursprünglichen Baums mit wei- chem pulpösem und süssem Gewebe des Blüthenbodens haben vermuth- lich zuerst als Nahrung Verwendung gefunden. Indem man dieselben DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 43 mit Anwendung unwillkürlicher Zuchtwahl vermehrte und der Bequem- lichkeit halber in der Nähe der Wohnung erzog, entfernte man sie von ihren Stammesgenossen. Sobald nun die Zunahme der Succulenz den Insekten den Ausweg verschloss, (conf. p. 36), war der Baum hinsichtlich seiner Blüthenbestäubung auf zufällige Infection durch Thiere verwiesen, die ihre Entwicklung in den Früchten anderer Individuen vollendet hatten, und von diesen den Pollen mitbrachten. Da nun die Insekten träge sind und wenig weit fliegen, so war mit einem geringen Grad der Iso- lirung des Baumes bereits eine grosse Schädigung seiner Fruchtbarkeit verknüpft. Die jungen Feigen mussten alle oder doch grossentheils ab- fallen. Aber freilich konnte dem, wenn der Grund davon erkannt war, abgeholfen werden; man hatte ja blos für das Vorhandensein der In- sekten zu sorgen, man hatte zu caprificiren. So war die Operation wennschon unbequem, doch unentbehrlich und wurde desshalb consequent und mit Sorgfalt betrieben. Jeder andern Vorstellungsweise müsste es geradezu unbegreiflich erscheinen, dass man sich solche Mühe gegeben; es wäre noch weit unbegreiflicher, dass man so zufällig gerade aufs Caprificiren verfallen. Wenn dem aber so ist, so muss die Feigencultur das Verdienst eines intelligenten und geistig regsamen Volkes sein, sie kann unmöglich von stumpfen Wilden herstammen. Denn die Festlegung der Thatsache, dass Insektenmangel die Ursache des Abfallens der Feigen, setzt unbe- dingt genaue Naturbeobachtung und grosse Sicherheit bezüglich der auf diese gegründeten Schlüsse voraus. Ob die somit neu erworbene Qualität des Baums bereits absolute Fixirung erreicht hat; ob jede Spur der Nützlichkeit des Caprificirens geschwunden, stehe dahin. Ich kann ja Gasparrini nicht mit ähnli- chen Versuchsreihen, wie die seinigen sind, entgegentreten. Ich ver- weise desbezüglich auf p. 26 und möchte nur noch an die razze capri- ficande p. 25, an die fortgesetzte bewusste Anwendung auf diese erinnern, um meine Zweifel nicht allzu unbegründet erscheinen zu lassen. Vielleicht dass bei manchen Sorten absolute oder nahezu absolute Fixi- rung erreicht, dass dieselbe bei andern nur in bedingtem Maasse vorhanden F2 44 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, ist. Zu ersterer Categorie würde dann der Troiano, zu letzterer der Lardaro und Migliarolo gehören. Für das Alter und die Entstehungszeit der einzelnen Sorten, die hier ein werthvolles Hülfsmittel abgeben wür- den, insofern man voraussehen darf, dass die erste Categorie die jüngeren, die zweite die älteren Racgen umschliessen werde, liegen leider nur wenige Anhaltspunkte vor. Immerhin werden bei Tanara') und Porta?) eine Anzahl der noch jetzt um Neapel gebräuchlichen Varietäten erwähnt. Bei ersterem z. B. der Gentile bianco, Sampiero, Lardaro, bei Porta der Fico Volemole (heute Velomela) Molengiana, Migliarola, Lardare, Gentile. Es fehlt und dies stimmt zu unserer Annahme, der heute so geschätzte Trojano, seine Stelle nimmt der Gentile ein, von dem es heisst: „Tot generum praestantissimum est. quod vulgo „fico gentile‘“ dicimus, quasi nobilitate cetera antecedat etc“. Dass die Sorten wohl im Allgemeinen mit den jetzt cultivirten identisch, geht aus der äusserst characteristischen Beschreibung des Lardaro und des Migliarolo hervor. Vom letzteren heisst es p. 308: „Haec Neapolitanis fico migliarolo dicitur nam corpore est exiguo, sapore vili, grano intus frequenti, dum manditur sub dentibus crepitant grana miliacea, coriumque adhaeret palato et manibus ut vix avelli possit. Nisi praecox esset, vix voraretur, ad aucupium potius quam ad escam seritur“. Sei dem jedoch wie es wolle, auf alle Fälle darf man dem oben p. 26 citirten Satze Oliviers mit Grund einen anderen substituiren der etwa wie folgt formulirt werden könnte: Die Caprification ist eine in längst vergangenen Zeiten nothwendig gewesene, jetzt kaum mehr nützliche, durch die lebendige Ueberlieferung von Generation zu Generation bis zum heutigen Tage in gleicher Form conservirte gärtnerische Operation, deren wissenschaftliche Bedeutung als Anhalt für die Beurthei- lung der Wandlungen, die unsere Culturpflanzen im Laufe 1) Vincenzo Tanara, L’economia del eittadino in villa. Venezia 1661. (Erschien zuerst 1644.) p. 378. 2) Porta 1. p. 15 c. p. 307 seg. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 45 der Zeiten erfahren haben, nicht hoch genug angeschla- gen werden kann. V. Die geographische Verbreitung der Feigencultur und der CGaprification. Im Grossen und Ganzen ist der Verbreitungsbezirk der Feigen- cultur, für das Ostgebiet wenigstens, durch Ritters!) vorzügliche Unter- suchungen festgestellt, wennschon durch die neueren Reisen zumal in Turkestan noch einige Erweiterungen hinzugekommen sind. Derselbe umfasst danach Kleinasien, Syrien, Mesopotamien, Arabien und Persien, in diesem ganzen Gebiet nur solche Orte ausschliessend, wo der Cultur rauhe und schneebedeckte Gebirge und Wüstenplateaus in den Weg treten. Dessgleichen tritt sie zurück in den weiten gut bewässerten und culti- virten Ebenen, die den Unterlauf des Euphrat und Tigris umgeben. Ihre grösste Blüthe dagegen erreicht sie in den Fels- und Wasserreichen Terrassengebirgen, die die Aussenränder der Plateaulandschaften umsäu- men. Innerhalb des genannten Gebietes werden durch diese Einschrän- kungen wesentlich folgende Landschaften ausgeschlossen: 1) das Tief- land Mesopotamien, 2) die nordarabische Wüste. In den Oasen Central- 'arabiens ist, wie wir durch neuere Reisende wissen, die Feige verbreitet, sie wird nach Palgrave?) sowohl im Djouf als auch im Kasim und im Nedjed in grosser Fülle gezogen und liefert köstliche Früchte. Des- gleichen ist sie an den Randterrassen rings um die ganze Halbinsel zu 1) C. Ritter 1. s. c. p. 537 seg. 2) W.G.Palgrave, Narrative of a years journey through Central and Eastern Arabia. London 1865, vol. I, p. 59, 85, 327, 342. 46 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, finden, für das peträische Arabien wird sie von Burckhardt!) bezeugt, für Magna am Golf von Akaba von Wellsted®); für Hedschas hat Ritter l. s. c. verschiedene Belege zusammengestellt; in Yemen führen sie Niebuhr’) „um Sana“ und Halevy‘) um Hirrän im Djaouf an; für Omän liegen zahlreiche Angaben vor, vor Allem von Wellsted?°), der sie sowohl an der Küste als im Gebirge (Djebel Akhdar) fand, weiter im Innern fand sie Maltzahn‘) im Gebiet der Rezaz. Auch Th. Fischer’) hat Angaben über die Feige in den Omänoasen. Für El Hasa habe ich keine bestimmte Notiz gefunden, obgleich sie auch dort ganz gewiss nicht fehlen wird. Es mag bei dieser Gelegenheit gleich des von Haggemacher‘) erfragten Vorkommens der Feige im gegen- überliegenden Somalilande gedacht werden, welches offenbar einer frühern arabischen Uulturstätte entspricht. Er sagt: „den Wobi entlang finden sich wieder cultivirte Gegenden und zahlreiche alte Brunnen, Cisternen, Ruinen von Gartenmauern, und ausländische jetzt verwilderte Frucht- bäume. Da treffen wir Limonen, Pomeranzen, Mandeln, Feigen und Weinreben wild wachsend. Niemand denkt daran die Früchte zu ge- niessen“. Schon die angeführten Agrumen deuten auf geringes Alter der Ansiedelung hin. Für Socotra finde ich bei Wellsted’) der Feige keine Erwähnung gethan; in Zanzibar gedeiht sie nach Rigby'°) gut, 1) Burckhardt, Travels in Syria. London 1822, p. 536 u. 589. 2) J. R. Wellsted, Reisen in Arabien. Deutsch von C. Rödiger. Halle 1842. Bd. II, p. 103. 3) Carsten Niebuhr, Reisebeschreibung nach Arabien. Copenhagen 1774, vol. I, p. 420. 4) Joseph Halevy, voyage au Nedjran; Bullet. de la soc. de Geogr. de Paris, ser. VI, vol. 6, Juillet— Decembre 1875, p. 271. 5) Wellsted sub n. 2. huius pag. ce. I, p. 70, 101, 147, 199. 6) Peterm. Mitth. vol. 18 (1872), p. 171. 7) Peterm. Mittb. Ergänzungsheft no. 64, p. 77, 8) Peterm. Mitth. Ergänzungsbd. 10, Heft 47. Gotha 1876, p. 20. 9) J. R. Wellsted, Travels to the eity of the Caliphs, along the shores of the Persian gulf ete. Vol. II. London 1840. 10) Peterm. Mitth. 1861, p. 255. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 47 ohne doch irgend welche Bedeutung zu erlangen, was überhaupt in den Tropen der gewöhnliche Fall ist. 3) Die höchsten Taurusketten und die daran sich schliessenden Central-Anatolischen Wüstengebiete (Lykaonien der Alten). An den peri- pheren Terrassen des Anatolischen Hochlands gedeiht die Feige ringsum aufs prächtigste und dringt mit den Flussthälern überallhin ins Innere vor. Gerade für dieses Gebiet fehlt es indessen sehr an Einzelangaben. Im- merhin ist die Feige an seinem Südrand von weit grösserer Bedeutung als an der anderen Seite, in Pontus, Bithynien und Paphlagonien, sie nimmt zumal in Syrien, dann auch in Kilikien, Carien und Lydien eine hervorragende Stelle unter den Nahrungs- und Handelsartikeln ein. 4) Das Hochplateau von Armenien, an welches sich südwärts die Feigenreichen Quellgebiete von Euphrat und Tigris anlehnen. Auch an der anderen Seite in Transkaukasien blüht in den Thälern von Kura, Aras und Rion der Feigenbau; man sehe bezüglich Eriwäns und Tiflis bei Petzhold‘). Mit Ausnahme des in jeder Beziehung exceptionelle Verhältnisse bietenden südostwärts gerichteten Küstenstreifens der Krim fehlt derselbe an der Nordseite des schwarzen Meeres gänzlich. 5) Im Osten schliesst an Armenien sich das Iranische Hochplateau an. Auch hier ist die Feigencultur in voller Fülle blos den Randter- rassen eigen. Sie ist an der gegen Mesopotamien und gegen den per- sischen Golf gerichteten Abdachung seit lange verbreitet. Schon im zehnten Jahrhundert erwähnt sie der Araber Aliszthachri. Die Stelle steht bei E. Meyer?) und lautet in dessen Uebersetzung: „Holwän hat mildes Klima, man findet hier Datteln, Feigen und Granatäpfel“. Dieses Holwän (Hulvana O. Celsius?) ist im alten Medien beim heutigen Sohab gelegen. Jetzt klein und unbedeutend, soll es das Chalah des alten Testamentes gewesen sein. In Bezug auf Holwän und seine Feigen verweise ich noch auf C. Ritter 1. s. c., der noch mehrere bezügliche Aussprüche alter Autoren citirt. Aliszthachri erwähnt ausserdem 1) A. Petzhold, Der Caucasus. Leipzig 1867. Bd. II, p. 238. 2) E. H. F. Meyer, Geschichte der Botanik Bd. III, p. 278. Königsberg 1856. 3) Olaus Celsius, Hierobotanicon. Upsala 1747. vol. II, p. 370. 48 H. GRAF ZUSOLMS-LAUBACH, noch der Feigen von Tharom, welches südlich von Kermän im heutigen Laristan liegt; die Feigen von Schiraz sind noch heutigen Tages berühmt. Ferner finde ich bei Th. Fischer’) ihrer für die Oasen von Khabis und Tebes gedacht, welche Depressionen des iranischen Hochplateaus ein- nehmen; für die Oasen Belutschistans beziehe ich mich auf Hughes’) freilich sehr allgemein gehaltene Angabe; bei Quettah wird von dem- selben Autor der Feigenbaum ausdrücklich erwähnt (p. 67). Im Norden sind Mazenderän und Gilän?), den steilen Plateaurand der südlichen Caspiküste bildend, an Feigen reich, für Lenkoran gilt das gleiche (Radde‘); die Obstfülle des gegen die Turkmenensteppe gerichteten Nordrandes von Chorasän wird von allen Schriftstellern bezeugt. Am Oberlauf des Gjürgen und Atrek fand Wenjukow’) Gehölze von Obstbäumen in unwirthlicher Umgebung, zumeist aus Apri- kosen, Feigen, Pflaumen, Maulbeeren, aber auch aus Pappeln und Öl- bäumen bestehend. Eastwick°) sagt ganz allgemein: „Feigen kann man in jeder beliebigen Menge aus Chorasän beziehen“, und ich muss danach allgemeine Verbreitung des Baumes annehmen, wenn ich schon bestimmte Erwähnung desselben für die Obstgärten von Meshed, Herat, Maimene und Balkh nicht habe finden können. Südöstlich in Afgha- nistan kommt derselbe in den tieferen Thälern z.B. um Kandahar fort, (Bellew‘), während er dem hochgelegenen Käbul zu fehlen scheint. Auch in den Oulturoasen von Merw und Chiwa ist er vorhanden, an letzterem Orte werden nach Kosstenko°) Feigen in Menge erzeugt, 1) Peterm. Mitth. Ergänzungsheft no. 64, p. 79. 2) Hughes, The country of Balochistan etc. London 1877, p. 19. 3) A. H. Schindler, Reisen im nördl. Persien. Zeitschr. d. Gesellsch. f. Erd- kunde zu Berlin Bd. 14, p. 122. Berlin 1879. 4) Peterm. Mitth. Bd. 27 (1881), p. 50, 262, 265. 5) Wenjukow, Die Russisch-Asiatischen Grenzlande. Uebersetzt von Krahmer. Leipzig 1874, pag. 464. 6) Peterm. Mitth. Jahrg. 1864, p. 8. 7) H. W. Bellew, Journal of a political mission to Afghanistan. London 1862, p. 9. 8) Peterm. Mitth. Bd. 20 (1874), p. 127. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 49 und wenn Basiner') sagt: „Feigenbäume, in Khiwa Inschir genannt, sollen erst vor 10—15 Jahren aus der Stadt Merw geholt und in einigen wenigen Gärten angepflanzt sein“, so liesse sich zur Erklärung des Widerspruchs vielleicht an die Introduktion einer neuen Varietät oder Remontirung der in einem besonders strengen Winter zu Grunde gegan- genen Bäume denken. Es ist bei der Nachbarschaft Khiwas, Bokharas und Merws kaum glaublich, dass die Einführung des Baums erst in diesem Jahrhundert stattgehabt haben sollte. Denn auch Ost-Turkestan producirt reiche Feigenernten. Für das Sarafschangebiet und das des obern Syr Darja (Bokhara, Samarkand, Ferghana, Khokan) wird diess von Lehmann‘), Petzhold’) und Wenjukow‘) berichtet. Meyen- dorff?) sagt: „J’ai vu pres de Bokhara des cerisiers, des pommiers, des cognassiers, des poiriers, des figuiers, des grenadiers. Les fruits de ces arbres sont tres doux, mais trop aqueux et sans parfum“. Immerhin erfordert die ganze Cultur des feineren Obstes in den östlich und nörd- lich von Bokhara belegenen Landstrichen durchaus der gärtnerischen Pflege, wie denn Wenjukow |. c. p. 353 sagt, dass die Rebe während des Winters bedeckt werden müsse. Und dasselbe giebt Fedt- schenko°) gelegentlich der Beschreibung von Samarkand für Reben, Granaten und Feigen an. Es ist überaus merkwürdig, dass es zumal dem empfindlichen Granatbaum möglich, unter einfacher Decke die grosse Winterkälte des dortigen continentalen Klimas zu überdauern. Wohl könnte es der Mühe lohnen, den dort erwachsenen Samen bei uns zum Zweck von Acclimatationsversuchen zu introduciren. Erstreckt sich ja doch die Feigencultur noch über den Thian-schan hinaus. Sie 1) T. F. Basiner, Naturw. Reise durch die Kirgisensteppe nach Khiwa, in von Baer u. Helmersen, Beiträge z. Kenntniss des russischen Reichs vol. IV, Petersburg 1848, p. 237. 2) Peterm. Mitth. I, 1855, p. 164. 3) Petzhold ]l. p. 47 c. p. 16. 4) Wenjukow |. p. 48 c. p. 353. 5) Meyendorff, Voyage d’Orembourg ä Bokhara. Paris 1826, p. 203. 6) Peterm. Mitth. Bd. 20. Gotha 1874, p. 202. Physikalische Classe.e XXVII. 2. G 50 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, wird im Tarymgebiet ausdrücklich für Kaschgar (Forsyth') und Ai Turfan (A. Regel?) bezeugt, und dürfte wohlauch in Khotan, Aksu und Yarken nicht fehlen. Dass sie in Turfan schon seit lange besteht, geht daraus hervor, dass Regel Feigen, Granaten und Quitten hauptsächlich um die Ruinenstätten des alten Turfan fand, welches angeblich schon seit 400 Jahren zerstört ist, für dessen Alter jedenfalls das Vorhanden- sein solider kunstreicher Architekturreste spricht. Im übrigen ist es auch, davon abgesehen, sicher, dass die turkestanische Gärtnerei und Obstzucht schon in der Mitte des 16. Jahrhunderts blühte, zur Zeit, wo in Agra der Kaiser Akber der Timuride (1556—1605) residirte. Es heisst im Ayeen Akbery p. 81: „His Majesty is exceedingly fond of fruit and by the great encouragement he has given to the cultivation of fruit trees, skilful people have come with their families from Persia and Tartary and settled in this country“. Von ihm ist vielleicht auch die Feige im nördlichen Indien eingeführt worden, ohne indess irgend Bedeutung erlangt zu haben, sie figurirt nemlich in der Aufzählung der an seinem Hof gebräuchlichen Früchte unter denen der Tartarei sowohl als auch unter denen Indiens. Carl Ritter 1. s. c. scheint diese letz- tere Stelle übersehen zu haben, er giebt aber an, dass nach Ibn Batuta die Feige im 14. Jahrhundert in Indien fehlte. Im übrigen ist bezüg- lich besagter Notiz des Ayeen Akbery Vorsicht geboten, da wie später noch genauer zu erörtern sein wird, eine unserer Feige sehr verwandte Species mit essbaren Früchten auf den Hügeln des Pendjab wild wächst, die am Ende gemeint sein könnte. Wenn die Angaben chinesischer Quellen zuverlässig sind, so ist die Rebe in Folge der durch des Kaisers Tschang-kien Zug nach Turan 127 a. Chr. angebahnten Verbindungen in China eingeführt und verbreitet worden. Aus Brossets Uebersetzung des Originalberichts von Sz-ma- tsiön theilt Richthofen?°) das folgende mit: „Nach Erzählung des 1) F. D. Forsyth, Report of a mission to Yarkand. Caleutta 1875, p. 79. 2) A. Regel in Peterm. Mitth. Bd. 26 (1880), p. 205. 3) Fr. v. Richthofen, China. Bd. I, p. 459. Berlin 1877. DIE HERKUNT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 51 Kriegs im Jahr 107 a. Chr. berichtet er, dass nun zum ersten Mal die Pflanze mo-so (Luzerne), welche das Futter für die berühmten Pferde von Tawan sei im Lande der Han angebaut worden sei, ebenso die Rebe von der man viel guten Wein in Tawan bereite. Derselbe halte sich durch Jahrzehnte und die Reichen in jenem Lande besässen bis 10000 Maass davon“. Da nun der Ausdruck „lTawan‘“ das Arsacidenreich be- zeichnet, in welchem zu jener Zeit Mithradates II. herrschte, so wird hierdurch die turkestanische Gartencultur ins Alterthum zurück verfolgt, so dass sie sogar vielleicht von der Diadochenzeit, von dem griechisch- baktrischen Reich her datiren könnte. Da nun aber bei den Alten Wein, Granaten und Feigen mit einander zu gehen pflegen, so wird man annehmen können, dass auch die letzteren, wennschon von den Chinesen nicht erwähnt, schon damals in Turkestan in Cultur sich be- funden haben mögen. Ihr Vordringen nach Kaschgar und Turfan würde sich dann aus der Lage dieser Orte an der grossen Carawanenstrasse erklären, die den Seidenhandel zwischen Chinesen und Parthern vermittelte. Auch in China selbst wird die Feige in weiter Verbreitung cultivirt, theils zum Essen, theils um in unreifem Zustand als Arznei gegen Dys- enterie zu dienen. Herr. Dr. Bretschneider in Peking, dem ich die folgenden Angaben verdanke, die derselbe aus dem Manuscript sei- nes Werkes über Chinesische Oultur- und Medicinalpflanzen für mich zu excerpiren die grosse Freundlichkeit hatte, theilt mir ausserdem mit, dass sie um Peking der Regel nach im Topf gezogen werde, und nur bei guter Strohbedeckung im Freien überwintere. Die Einführung des Feigenbaums scheint verhältnissmässig spät erfolgt zu sein. Ich ent- nehme Dr. Bretschneiders Brief die folgenden bezüglichen Aus- führungen: „Hia-tscheng-shi, welcher zu Ende des 8. Jahrhunderts lebte, scheint der erste Chinese gewesen zu sein, welcher der Feige und zwar als einer persischen Frucht Erwähnung thut. In seinem Buch Yu-yang- tsa-tsu, in welchem er über allerlei merkwürdige Dinge in und ausser- halb Chinas handelt und auch manche westasiatische Pflanzen beschreibt, berichtet er, dass es im Lande Po-oze (Fars, Persien) eine Frucht gebe, welche dort a-yi (nach anderer Lesart a-isang) und im Lande Fo-lın G2 92 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, (gewöhnlich mit Palestina oder auch mit Byzanz identificirt) 2-tin heisst. (tin ist der arabische Name der Feige, a-yi wird das persische andjir sein). Der chinesische Autor fährt fort: Der Baum, auf welchem diese Frucht wächst, wird 10 (chinesische) Fuss und darüber hoch; er hat üppiges Laub, die Blätter sind gespalten, ähnlich wie bei der Pflanze pi-ma (Rieinus). Die Frucht entsteht ohne dass eine Blüthe vorherge- gangen. Wenn reif, ist sie roth und schmeckt wie die Frucht shi (Dios- pyros Kaki). Ich bemerke hier, dass der chinesische Autor nichts davon sagt, dass diese Frucht damals bereits in China cultivirt wurde, sie ist also wahrscheinlich später erst aus Persien eingeführt worden‘. „Ich besitze ein chinesisches Werk Kiu-huang-pen-tsao (Abhand- lung über Pflanzen, die in Hungersjahren Nahrung bieten können), mit vielen, man kann sagen recht guten Holzschnitten, wenn man die Zeit in Betracht zieht, wann sie zuerst angefertigt wurden. Der Autor war ein kaiserlicher Prinz und grosser Naturfreund. Er lebte zu Ende des 14. Jahrhunderts. Der Feigenbaum mit Blättern und Früchten ist in diesem Werke unverkennbar abgebildet. Der Text sagt, dass der Baum häufig in chinesischen Gärten cultivirt werde und auch wild wachse (die letztere Angabe ist wohl zu bezweifeln, vielleicht ist eine andere Ficusart gemeint). Die Blätter gleichen denen des Weinstocks, sind dreilappig und dick. Zwischen den Blättern kommt die Frucht zum Vorschein, sie ist zuerst klein und grün, doch wenn reif, von der Grösse einer grossen Pflaume, purpurviolett wie die Früchte der Pflanze Kie (Solanum Melongena), von süssem Geschmack“. „Le-shi-tschen, der Verfasser der bekannten Chinesischen Materia medica und Naturgeschichte Pen-tsäo-kang-mu, an welchem Werk er von 1552—1578 arbeitete, giebt gleichfalls eine gute Beschreibung der wu-hua-kuo oder Frucht ohne Blüthe (kuo Frucht, hua Blüthe, wu Ne- gation), welche er auch ying-ji (wohl das persische andjir) nennt. Nach ihm wird die Frucht in den südlichen und mittleren Provinzen Chinas in den Gärten cultivir. Man pflanzt den Baum leicht fort durch ab- gebrochene Zweige, die man in die Erde steckt. Im dritten Monat (April) entfalten sich die Blätter. Sie sehen denen des Baumes hua-kuo DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWOHNLICHEN FEIGENBAUMS. 53 (Broussonetia papyrifera) ähnlich. Im fünften Monat trägt der Baum Früchte, ohne dass er vorher geblüht. Diese Früchte sitzen an den Zweigen und gleichen in ihrer Form denen, welche man mou-man-T ou nennt (Ficus stipulata Thunbg). Den innern lockern weichen Theil der (unreifen) Frucht salzt man, presst ihn und trocknet ihn an der Sonne worauf er gegessen werden kann. Wenn die Frucht reif, so ist sie purpurviolett, weich und süss, und schmeckt wie die Frucht shi, hat aber nicht solche Kerne wie die letztere. „In Pater Martin’s Novus atlas sinensis 1655 lesen wir p. 158 bei Beschreibung der Präfectur Tali-fu in der Provinz Yün-nan: In hoc tractu ficus nascuntur europaeae quas Sinae vu-hoa-quo dieunt, ex eo indito nomine, quod nullo praevio flore ut reliqui fructus solent crescat. vu-hoa enim „sine flore“ significat, quo vere fructum. Martini war von 1643—53 in China und hatte das Land in vielen Richtun- gen bereist‘“. Soweit Herrn Dr. Bretschneiders Manuscript. Was schliesslich die erstaunliche Angabe über das Vorkommen der Feige bei Lha-ssa in Tübet 11500° hoch anlangt, so wird man hier mit Fug einen Irrthum annehmen dürfen. Sie steht in der russischen vom Pater Hyacinth ge- sebenen Uebersetzung einer chinesischen Beschreibung des Landes'). Dr. Bretschneider schreibt, dass Hyacinth von Naturgeschichte nichts verstanden habe, es also fraglich sei, welchen chinesischen Namen er mit „Feige‘“ wiedergegeben. Die Russen nennen auch die Früchte der Diospyros Kaki Feigen. Er schreibt mir ferner, dass er in einem chine- sisch-tibetischen Vocabularium Feige mit metog-medpai-shintag angegeben finde, was lediglich Uebersetzung des chinesischen Namens sei. Freilich giebt es nun nach den Mittheilungen des Herrn Jäschke in Herrenhut. die ich Prof. de Lagardes freundlicher Vermittlung verdanke, noch einen andern tibetischen Namen se-yab, für den Baum se yab schirg. Herr Jäschke schreibt: „Der Name ist nicht aus dem Sanskrit entlehnt. 1) Klaproth, Deseription du Tubet traduite partiellement du chinois en russe par le Pere Hyaeinthe Bitchourin. Paris 1831, p. 139. 54 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, kann aber auch wohl ebensowenig tibetisch sein, denn dass irgendwo im tibetischen Sprachgebiet der Feigenbaum wachsen könne, ist mir nicht glaublich, und die Gartenkunst oder Künstelei der Chinesen ist den Tibetern fremd und unsympathisch. Was nach Lha-ssa kömmt, kön- nen nur getrocknete Feigen sein, doch weiss ich nicht, ob in den chi- nesischen Provinzen mit tibetischer Bevölkerung, in Bathang u. s. w. Feigen gedeihen können“. Huc') giebt nun für diese Gegend allerdings Granaten, Reben und Nussbäume an (bei Bathang p. 472, 495 u. 498), so dass der Feigenbaum wennschon nicht ausdrücklich erwähnt, in den dortigen tief eingeschnittenen Seitenthälern des Yang-tse-kiang wohl auch existiren könnte. Wenden wir uns nach Afrika, so spielt zunächst in Egypten der Feigenbau eine untergeordnete Rolle; das Land besteht theils aus Wüste, theils aus dem durch die jährliche Nilüberschwemmung fruchtbar er- haltenen Ackerfeld. Immerhin ist der Baum nicht blos neuerdings im Delta verbreitet, bei Alexandria, Rosette, Damiette und Bourlos z. B., und auch im Fayoum angepflanzt (Figari’); er war vielmehr schon den Alten durchaus bekannt. Nach A. Braun’) befindet sich eine getrocknete Feige unter den Gräberfunden der Passalacqua’schen Sammlung; und Unger‘) macht die folgenden Angaben: „Ob die Feige oder der Gra- natapfel früher nach Aegypten kam, ist schwer zu ermitteln, da von beiden Darstellungen aus dem alten Reich bekannt sind‘ und ‚dass der gemeine Feigenbaum schon frühzeitig in Aegypten eingeführt worden sein müsse, beweist ein vortrefflich erhaltenes Wandgemälde aus den Gräbern von Benihassan (Rosellini M. ©. 39, 2), welches wir hier einem Theil nach (Fig 41) wiedergeben. Es stellt eine Feigenerndte vor. Auf 1) M. Huc, Souvenirs d’un voyage dans la Tartarie, le T'hibet et la Chine pendant les anndes 1844—1846. Paris 1850, vol. II, Thibet. 2) Figari Bey, Studii scientifici sull® Egitto. Lucca 1865, vol. II, p. 217. 3) A. Braun, Die Pflanzenreste des ägypt. Museums in Berlin. Aus d. Verf. Nachlass edirt von Ascherson und Magnus. Berlin 1877, p. 14. 4) F. Unger, Die Pflanzen des alten Aegyptens. Sitzungsber. d. K. Akad. d. Wissensch. zu Wien. Math.-natw. Classe, Bd. XXXVII, 1859, p. 83 u. 110. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FRIGENBAUMS. 55 dem durch seine fünflappigen Blätter und flaschenförmigen Früchte ausgezeichneten Baum, der wohl nichts anders als der gemeine Feigen- baum sein kann, sitzen mehrere Hundsaffen, die sich die Früchte schme- cken lassen. Es scheint mir, dass der Künstler dadurch die grössere Schmackhaftigkeit der Früchte dieser Art vor den Eselsfeigen (Sycomoren) andeuten wollte“. Im Falle das Wort „bak ou“ der hieroglyphischen Texte von Chabas') richtig als „Feige“ gedeutet wird, dürfen wir wohl annehmen, dass diese Frucht aus dem benachbarten Syrien ursprünglich herübergekommen sei, da die altägyptischen Inschriften vom Land der „Tennu‘ besonders den Reichthum an Wein, Ölbäumen und bak ou her- vorheben. Chabas macht dazu die Bemerkung: „Ce riche pays n’etait certainement pas &loigne de celui, ou une douzaine de siecles plus tard les explorateurs de Josu& cueillirent les raisins, les figues et les grenades qwils montrerent ensuite aux Isra£lites. Selon toute probabilite Tennou correspondait a la partie maritime de la Palestine“. Es gedeiht der Feigenbaum ferner längs des ganzen von der Wüste begrenzten Küstensaumes der Marmarika (Pacho?); er wird in Tripoli sowie in der Cyrenaika (Pacho p. 98, 99, 132), Della Cella) speciell um Benghasi?) in Gärten cultivir. Nur an dem allgemeinen Verfall dieser Länder ist es gelegen, wenn der früher z. B. in Cyrenaica | blühende Anbau im Grossen heutzutage verloren ist. Für Tunesien, | Algerien und Marokko liegen zahlreiche Angaben vor, aus denen die allgemeine Verbreitung der Feigencultur erhellt®), die selbst südlich vom | Atlas zwischen Agadir und Tarudant und im Wadi Draa von Rohlfs’) | 1) Chabas, Etudes sur P’antiquite historique d’apres les sources &gyptiennes. | Paris 1872, p. 105. | 2) J. R. Pacho, Voyage dans la Marmarique et la Cyrenaique. Paris 1827, p. 32. 3) Paolo Della Cella, Viaggio da Tripoli da Barberia alle frontiere ocei- dentali dell’ Egitto. Genova 1819, p. 30, 120. 4) C. Ritter, Erdkunde I. Buch I. Afrika. Berlin 1822, p. 907—998; | Shaw 1. p. 9 c. p. 25, 144. Leclere l. p. 16 c. p. 330. | 5) Gerhard. Rohlfs, Mein erster Aufenthalt in Marocco. Bremen 1873, | p- 271, 368. 56 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH. vorgefunden wurde und die auch in den Oasen überall wiederkehrt. Duveyrier!') sagt: „Apres le dattier le figuier est larbre le plus cul- tive chez les Touäreg. Non seulement on en trouve quelgques pieds dans chaque jardin des oasis, mais encore on compte ca et la dans les mon- tagnes quelques vergers exclusivement peuples de figuiers“. Dasselbe gilt nach Rohlfs?) auch für die Kufraoasen, sowie für Kasr Dachel und nach E. de Bary°) für Ghät. Auch auf Madeira und den Canaren ist Feigenbau in grossem Maass- stab vorhanden, und fand man ihn bei der Wiederentdeckung der letz- teren im 14. Jahrhundert bereits vor. Die Feige war schon damals ein allgemeines Nahrungsmittel der Guanchen. Bei Webb und Berthelot‘) sind die Zeugnisse dafür zusammengestellt. Einer durch Glas’) und dann durch Leopold von Buch‘) berichteten Sage zufolge soll sie freilich erst im Jahr 1360 von verschlagenen Mallorkesen auf Gran Canaria eingeführt sein; bei Webb und Berthelot steht p. 40: „Les services que ces aventuriers rendirent au pays en plantant des figuiers leur gagnerent la bienveillance des habitants“. Allein es stimmt das wenig zu dem ebendort p. 26 mitgetheilten Bericht des Angiolino del Tegghia de Corbizzi, dessen Reise schon 1341 stattgehabt haben soll, und der auf einer der Inseln, vermuthlich Lanzerote oder Fuertaventura, Feigen von grosser Vorzüglichkeit in Menge vorfand. Und Cadamosto traf 1455 auf allen Inseln die Feigen als allgemeines Nahrungsmittel 1) H. Duveyrier, Exploration du Sahara, vol.I. Les Touäreg du Nord. Pa- ris 1864, p. 193. 2) @. Rohlfs, Reise nach Kufra in Mitth. d. afrik. Gesellsch. in Deutschland. vol. II, Heft I. Berlin 1880, p. 23, 27. 3) Erwin de Bary, Tagebuch der Reise von Tripolis nach Ghät und Air. Zeitschr. d. Gesellsch. f. Erdkunde in Berlin. Bd. 15, Heft 3, 1880, p. 230. 4) Webb et Berthelot, Histoire naturelle des iles Canaries vol. I, pars I. Paris 1842. 5) George Glas, History of the discovery and conquest of the Canary Is- lands. London 1764, p. 81. 6) Leopold von Buch, Physikalische Beschreibung der Canarischen Inseln. Berlin 1825, p. 120. \ DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 57 im Gebrauch (Webb. Berth. p. 63, 111, 117, 186). Einen absoluten Beweis, dass die Guanchen den Baum nicht erst von den Europäern er- hielten, gewähren aber die Namen, die uns glücklicherweise erhalten sind und die mit den berberischen der gegenüberliegenden Küste zu- sammenfallen. Im Guanchischen heisst die Feige nach Viera arahor- maze, nach Galindo achormaze (Webb. Berth. p. 186), bei Glas (p. 176) archormaze geschrieben (trockne Feigen nach diesem Autor tehaunenen). Auf berberisch lautet das Wort nach Höst') karmüs, nach Shaw’) kermez oder kermouse, nach Ritter’) bei den Shelluh akermuse, nach Glas‘) bei den Shillha (wohl mit den Shelluh identisch) farkarmust (in trocknem Zustand eckorran). Die weite Verbreitung desselben er- gibt sich daraus, dass Rohlfs°) eines Ortes Karmüs el Hammiyed ge- denkt, dass Duveyrier‘) als Tuäregnamen neben ahar, tähart, temä- hag auch kerma anführt; dass in der Uyrenaika endlich 2 Feigencaps nicht weit von einander gelegen die Namen ras el tin und ras el Kermüs führen. Nach alledem ist es zweifellos, dass die Feige schon in alter Zeit von der Küste des Festlands herüber gebracht worden ist. Wann das stattfand, ist nicht eruirbar; auffallend bleibt, dass der Import nur die Feige und nicht gleichzeitig den ebendort häufig vorhandenen Wein- stock”) betroffen, welch’ letzteren erst die Europäer eingeführt haben. Der Europäische Verbreitungsbezirk endlich dürfte auf der Balkan- halbinsel Griechenland und die Inseln, Thessalien und Rumelien um- fassen; Bulgarien dürfte ausserhalb desselben gelegen sein, es wird zum wenigsten weder von Blanqui°) noch von Kanitz’) des Feigenbaumes 1) Höst 1. p. 9 ce. p. 304. 2) Shaw 1. p. 9 c. p. 144. 3) Ritter ]l. p. 55 c. p. 907. 4) Glas l. p. 56 e. p. 176. 5) Rohlfs 1. p. 56 c. p. 39. 6) Duveyrier |. p. 56 c. p. 19. 7) F. C. Movers, die Phönizier t. II, 2. Berlin 1850, p. 528. 8) Blanqui, voyage en Bulgarie. Paris 1843, p. 223. 9) Kanitz, Serbien. Leipzig 1868, p. 594. Physikalische Classe. XXVIl. 2. H 98 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, gedacht, obwohl sich beide eingehend mit den Culturgewächsen beschäf- tigen. Auch Serbien geht nach Prof. Pancic brieflicher Angabe die Feigencultur vollkommen ab; in Montenegro ist sie dagegen, wie er mir schreibt, im Distrikt der Crmnitza rjeka (zunächst Antivari) vorhanden; und sind um den Scutarisee bei Sinjac verwilderte Individuen häufig. Sie dürfte demnach sich auch in Albanien finden, obgleich ich Angaben darü- ber nicht habe erhalten können. Der Culturbezirk wird dann das Litorale und Istrien, sowie die tief einschneidenden Südalpenthäler umfassen; seine Nordgrenze wird im Allgemeinen der Alpenkette bis nach Savoyen hin folgen. Das südliche Frankreich gehört der Feigencultur; im nörd- lichen und mittleren fehlt sie, ohne dass ich jedoch eine genauere Grenze zu ziehen im Stande wäre. Doch begleitet sie die durch mildes Klima ausgezeichnete oceanische Westküste weit nordwärts, sich allerdings mehr und mehr auf eine endlich recht schmale Küstenzone beschränkend. So ist sie z. B. noch in der ganzen Bretagne und auf der Halbinsel Cotentin verbreitet; die Bäume erreichen sogar in diesem Gebiet colos- salere Dimensionen, als man sie im Süden zu sehen gewohnt ist. Aber schon bei Caen leiden dieselben im freien Land nach gefälliger Mitthei- lung des Herrn Lejolis in Cherbourg nicht unbeträchtlich zur Win- terszeit. Auf Jersey und Guernesey habe ich vielerorts in Gärten Fei- genbäume in voller Ueppigkeit wachsen sehen, ja es werden sogar noch in Wight und in Cornwallis Früchte im Freien erzogen, wennschon man diese Gebiete nicht mehr als solche des Feigenbaues bezeichnen kann. Ueberall da, wo der Feigenbaum keimfähige Samen erzeugt, müs- sen auch Rückschläge in Richtung der Stammspecies vorkommen, da ja diese bekanntermassen einen grossen Procentsatz unter den Samenpflanzen bilden. Infolge dessen ist es, da subspontane neue Varietäten alltäglich entstehen, ohne Interesse, ihrer Verbreitung nachzuspüren. Auch aus der Ausdehnung des Wohngebiets der Blastophaga sind nur im aller- geringsten Maasse Schlüsse zu ziehen, da dasselbe fast überall mit dem Areal der Feigencultur sich deckt und die wenigen Ausnahmen hiervon weiterer Untersuchung bedürfen. Von einem dieser Ausnahmefälle wird weiterhin noch die Rede sein. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS 59 Anders steht es mit der Verbreitung der Caprification. Denn diese ist weit davon entfernt, in allen denjenigen Ländern im Gebrauch zu sein, aus welchen das Insekt bekannt geworden ist. Was ich bislang in dieser Richtung feststellen konnte folgt hier. In allgemeiner Uebung ist sie in Griechenland und auf den griechischen Inseln; besonders bezeugt wird diess für die Insel Leros von Loew'), für Zea, Tinos, Mycone, Scio von Tournefort°), für Naxos von Olivier. Wenn aber letzterer?) sagt: „on la neglige depuis peu dans quelques iles de l’archipel“ so ist nur zu bedauern, dass er versäumt hat, die Namen der betreffenden Inseln hinzuzufügen. Neue und consequente Untersuchungen wären dringend zu wünschen. Sie ist ferner nach Godeheu de Riville‘) auf dem Malteser Archipel zu Hause; und in Sicilien habe ich die sprechenden Beweise ihres Vorhandenseins im September 1880 mehrfach vor Augen gehabt. Zumal an der Rupe Atenea bei Girgenti fanden sich noch die kleinen Profichikränze in den Zweigen der Bäume vor. Auf dem italischen Festland kennt sie nur das Gebiet des vormaligen König- reiches Neapel, doch ist genauere Bestimmung ihrer Grenze auch hier noch pium desiderium. Es kommen grosse locale Differenzen vor, wie denn schon Cavolini’) angiebt, dass sie vornemlich in Campanien, Apu- lien, Lecce, sowie in einigen Küstenstrecken 'Calabriens im Gebrauch sei, dass sie dem centralen Abruzzenstock, Lucanien, den Gebirgen Ua- labriens und dem Sorrentiner Vorgebirge, sowie den Inseln Capri, Pro- cida, Ischia fehle. Was Calabrien angeht, so habe ich durch Privat- mittheilung erfahren, dass sie um Catanzaro gebräuchlich; einige An- gaben z. B. über ihr Vorhandensein.um Siderno sind bei Pasquale) 1) Loew, Ueber die Caprifikation der Feigen. Stettiner Entomol. Ztg. Jahrg. 4 (1843), p. 66 seq. 2) Tournefort, 1 s. c. 3) Olivier, 1. p.. 24 c. I, p. 313. 4) Godeheu de Riv. |. s. c. p. 969. 5) Cavol.|.s. c. p. 226 u. 242. 6) Giuseppe Antonio Pasquale, Relazione sullo stato fisico-economico- agrario della prima Calabria ult. Napoli 1863, p. 307. ED 60 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, zu finden. Das Aufgeben der Profichikränze wird hier „armare i fichi‘ genannt. Wenn ferner Cavolini meint, sie fehle in Ischia und Pro- cida, so ist er im Irrthum, wie die Nachforschungen ergeben, die Dr. Eisig auf diesen Inseln in meinem Interesse gemacht hat. Von den vielen vorhandenen Sorten wird danach allerdings in Ischia nur der wenig verbreitete Fico volome caprificirt; dagegen steigt auf Procida, wo dieser nahezu ausschliesslich gepflanzt wird, der Preis des Rottolo der Profichi nicht selten bis zur Höhe einer halben Lira. Auf der Sorrentiner Halb- insel dagegen haben alle Erkundigungen zu Positano sowohl als zu Sor- rento nur negative Resultate ergeben. Im den centralen Gebirssdistrikten tritt die Feigencultur überhaupt vollkommen in den Hintergrund. Von wegen Neapels und seiner Campagna felice kann füglich auf das weiter oben gesagte verwiesen werden. Sie fehlt ausserdem vollständig in’ Mittel- und Nord-Italien , Tirol, Sardinien, Corsica und Südfrankreich, wahrscheinlich auch im nördlichen Spanien. Ueber die wenig bekannt gewordene Verbreitung der Operation in Spanien liegen uns bei Herrera') Nachrichten vor, nach denen sie in Nieder-Andalusien, Valencia, Estremadura und in anderen Provinzen geübt wird. Noch heute ist sie, nach freundlicher Mittheilung seitens Herrn Ehlers zu Uartagena, in der Provinz Murcia verbreitet, wo die Feigencultur zumal in der Gegend von Pozo de las Higueras florirt. Und so wird es denn auch in den andern vom alten Herrera erwähn- ten Distrikten nicht anders sein, wennschon die neuere Literatur keinen Anhalt bietet, und zumal Jaubert de Passa?), obwohl er die Cultur der Huerta von Valencia eingehend bespricht, derselben mit keinem Worte erwähnt. Ortega?), obwohl Florist des Landes, kennt sie nur als auf den griechischen Inseln im Gebrauch. Portugal hat die Operation nur im Süden, im Königreich Algarve. 1) Herrera l. p. 17 ce. v. II, p. 255. 2) Jaubert de Passa, voyage en Espagne. Paris 1823, vol. 2, p. 226 seq. 3) Ortega]. p. 15 c. vol. V, p. 106. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 61 Hier wird ihrer schon von Brotero‘) Erwähnung gethan. Er sagt: „Eu nam sei se a caprificacam he practicada em Hespanha, mas entre nos sempre ouv dizer que era usada no Algarve“. Ausführlicheres steht bei Sousa Figueiredo?) und bei Link°). Hier werden mehrere Va- rietäten behandelt, von denen eine am Ufer des Guadiana cultivirt und figo bravo genannt der Caprification nicht bedarf. In der gegentheiligen Lage sind figo enchario und figo Lampeira, die zumal um Tavira gezo- sen werden. Für die nordafrikanischen Küsten liegen spärliche Nachrichten vor. Desfontaines‘) sagt blos im Allgemeinen: „Ego in Barbaria ficus ca- prificatos et non caprificatos fructus ferre constanter observavi“. Die einzigen genaueren Angaben, die mir bekannt geworden, sind die von Leclerce und von Hanoteau et Letourneux°), nach welchen die Profichi in Algerien theuer verkauft werden, indem auf dem Markte zu Fort Napoleon (jetzt Fort national) das Dutzend mit bis zu 2 Sous be- zahlt wurde. Auch in Tripoli wird caprifieirt, wie ich durch Herrn Krause erfahren habe. Dass es in Aegypten nicht geschieht, ist mir von vielen Seiten zumal von Dr. Schweinfurth versichert worden. Auch auf den Canaren ist die Operation nach Dr. Bolles brieflicher Mitthei- lung und nach Webb‘°) nicht bekannt; das gleiche gilt für die Azoren, wie mir Herr Ben Saude, der von Sao Miguel gebürtig, versichert. — In Syrien und Kleinasien dagegen ist sie allerorten verbreitet. Wie es mit dem Iranisch-Turkestanischen Culturgebiet sich verhält, bleibt weiteren Untersuchungen vorbehalten. 1) Felix de Avellar Brotero, Compendio de Botanica. Paris et Lisboa 1788, v. II, p. 159 adnot. 2) Sousa Figueiredo, |. p. 24 c. 3) Link 1. p. 9 c. II, p. 199, II, p. 292. 4) Desfontaines, Flora atlantica.. Paris 1798. vol. II, p. 397. 5) Leelere 1. p. 16 c. p. 330. Hanoteau et Letourneux I. p. 16 c. I, p. 433— 441. 6) Webb und Berthelot]. p. 56 e. III, 2, p. 257. 62 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, VI. Die Herkunft und Verbreitung des Ficus ÜOarica- stammes. Nach den vorliegenden fossilen Resten steht es fest, dass Ficus Carica in prähistorischer Zeit bereits über den ganzen Westen seines heutigen Culturgebietes verbreitet war; dass er damals auch im östlichen Gebiet des mediterranen Beckens, speciell in Griechenland und Vorder- asien nicht fehlte, wird unbedenklich angenommen werden dürfen, wenn- schon fossile Belegstücke noch fehlen. Wie nahe diese Annahme an Gewissheit streift, wird im weiteren Verlauf dieser Untersuchung noch mannichfach hervortreten. Man hat seine Blätter in den quaternären Travertinen Toscanas in grosser Menge gefunden, so bei Prota, Galle- raje, Poggio a Montone; Ablagerungen die nach Gaudin und Strozzi‘) etwa dem Niveau der schweizerischen diluvialen Braunkohlenlager von Utznach und Dürnten entsprechen. Auch in Frankreich kommen sie in den Süsswasserbildungen vor, so zu Castelnau bei Montpellier und zu La Celle bei Paris. Ein Irrthum bezüglich ihrer Bestimmung ist nach den Angaben Planchons’) und Saportas’) unmöglich. Zusammen mit ihnen wurden an beiden Orten die Hohldrucke der Früchte ent- deckt, von welchen dann Gipsausgüsse genommen wurden. Sie zeichnen sich von unsern heutigen Caprificusfeigen durch geringere Grösse und noch ausgesprochener kuglige Form aus. (Vgl. die Abb. bei Planchon t. 3 £. 1). Saporta sagt von denselben: „Les figues dont il existe un grand nombre & l’etat de moules sont remarquables par leur petite taille, mais bien formedes. Detachees en masse de larbre qui les portait a 1) Ch. Gaudin et C. Strozzi, Contributions & la flore fossile italienne, mem. 4; Neue Denkschr. d. allg. Schweizerischen Ges. f. d. ges. Naturwiss. vol. XVL. Zürich 1860, p. 10. 2) Planchon, Etude des tufsde Montpellier. Paris 1864, p. 44, conf. cet. p. 63. 3) Gaston de Saporta, Sur l’existenee constatee du Figuier aux environs de Paris ä l’&poque quaternaire. Bull. soc. geol. de Fr. ser. III, vol. 2 (1873—74), p. 442. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 65 certaines epoques, elles ont du mürir en deux saisons differentes; leur petitesse, les nervures ou cötes l&gerement saillantes qu’elles montrent a Vexterieur font voir quil s’agit bien reellement d’un figuier spontane, non encore transforme par les effets de la culture“. Die Gründe, aus welchen Saporta auf zweimalige Fructification im Lauf des Jahres schliesst, sind mir nicht näher bekannt. Aus den besprochenen Funden ergiebt sich nun die bemerkens- werthe Thatsache, dass der quaternäre Verbreitungsbezirk des Baums in Frankreich das jetzige Culturgebiet weitaus überschreitet. Paris liegt jetzt und lag schon zur römischen Kaiserzeit weit ausserhalb des letz- teren, so dass man dort bereits zur Zeit des Julianus Apostata') die Bäume so wie es auch Plinius?) aus Mösien berichtet, vor den Win- terfrösten durch Strohhüllen zu schützen genöthigt war. Die in die Zeit jener quaternären Ablagerung fallende klimatische Aenderung, die mit der alpinen Gletscherentwicklung in Zusammenhang steht, mag wohl die Ursache seines Zurückweichens gewesen sein. Wenn wir nun sehen (pg. 58), dass die Cultur des Feigenbaumes längs der französischen Westküste weit gegen Norden hinaufrückt, so liegt die Vermuthung nahe, derselbe habe sich hier auf seinem alten Wohngebiet seit jener quaternären Epoche continuirlich erhalten, und sei nicht wie in den centralen Theilen des Landes den Winterfrösten er- legen. 'Thatsächlich liegt ja für mehrere Pflanzen ein derartiges Ver- hältniss vor, z. B. für Osyris alba, die noch auf der Insel Oleron, für Daphne Gnidium und Cistus salvifolius, die auf Noirmoutier wachsen, für Helichrysum Stoechas, welches nordwärts die Loire noch überschreitet etc. Man könnte diese Liste noch bedeutend vergrössern, doch habe ich mich auf Anführung von Pflanzen notorisch mediterraner Herkunft beschrän- ken wollen, da bei anderen die Möglichkeit eircumpolaren Ursprungs und nordsüdwärts gerichteter Verbreitung nicht ausgeschlossen erscheint. 1) Juliani imperatoris Misopogon 8. (Französ. Uebersetzung von Tourlet v. II, p. 374.). 2) Plinius, Nat. Hist. lib. XV, cap. 19, ed. Detlevsen II, p. 299. 64 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, Genauere Daten über die merkwürdige Vegetation jener Gegenden sind bei Lloyd') zu finden. Um diese Annahme zu prüfen, bin ich im vergangenen Herbst in Cherbourg und auf den Canalinseln gewesen; durch Herım Lloyds gü- tige Mittheilung ist es mir gleichzeitig gelungen, verschiedentliche Ma- terialien und Nachrichten aus dem Südgebiet, den Departements der Charente inferieure und des deux Sevres zu erhalten. Dabei war mein Augenmerk besonders auf die spontanen resp. subspontanen Bäume ge- richtet, da diese die sichersten Anhaltspunkte für die Beurtheilung dieser Frage liefern. Es ergab sich das folgende: 1) Im Nordbezirk (Cotentin, Canalinseln) fehlen solche anscheinend wilde Individuen gänz- lich, der Baum wird lediglich durch die Cultur erhalten. Alle meine Erkundigungen nach an Felsen ete. wachsenden Sträuchern sind durch- aus fruchtlos geblieben. 2) Im Südbezirk kommen dergleichen vor, ich konnte ıhre Früchte von 4 verschiedenen Fundorten untersuchen, nemlich von Angouleme, von St. Savinien, Char. inf., von Mortagne sur Gironde, Char. inf. und von la Mothe, Deux Sevres. Das Insekt, welches ich wenn irgendwo, hier zu finden erwartete, war nicht vorhanden; die Samen demgemäss sämmtlich ohne entwickelten Embryo. Zu Angou- leme wächst der Feigenbaum nur selten an einigen Kalkfelsen. Herr Lloyd schreibt mir, er halte ihn hier wie überall im westfranzösischen Gebiet nicht für wild. Bei La Mothe ist er auf jurassischen Hügeln in Form „de taillis ou de broussailles‘“ nicht selten, seine Zweige leiden häufig vom Frost. Die Früchte aller vier Sendungen sind weich und saftig, entbehren der männlichen Blüthen und tragen überhaupt den Character der Culturvarietät des Baumes in jeder Beziehung zur Schau. Dass sie aus Samen erwachsene Rückschläge dürfte unzweifelhaft sein. Von einem nördlicher gelegenen Fundorte wilder Feigen, der Bai von Audierne, Finisterre, habe ich Untersuchungsmaterial nicht erhalten können. Crouan?’) sagt über diesen Fundort: „Nous: 1) James Lloyd, Flore de l’Ouest de la France. Nantes et Paris 1876. Introduction. 2) P. L. et H. M. Crouan, Florule du Finistere. Paris 1867, p. 210. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 65 trouvons dans les coteaux et sur les talus de la baie d’Audierne un figuier tres petit couche a feuilles de la grandeur de celles de l’erable champetre; il nous parait spontane“. Nachdem ich nun aber das Insekt selbst aus dem viel südlicher und seinem notorischen Wohngebiet näher gelegenen Charentebezirk nicht habe erhalten können, darf ich wohl an seiner Existenz in der Bretagne gegründete Zweifel hegen. Wenn ich nun nach dem Allen zu der schon von Lloyd vorge- tragenen Ansicht mich bekenne, wonach im gesammten Westen der Feigenbaum ausgestorben und später erst auf dem Wege der Cultur wieder introducirt worden ist, so bleibt doch immerhin eine Schwierig- keit zu erörtern. Woher stammen die besprochenen Wildlinge, in einem Lande wo das Insekt fehlt und demgemäss keine Samen zur Reife kommen? Wenn man hier nicht lieber Parthenogenesis supponiren will, so wird man wohl zu den Vögeln und ihrer Samenverschleppung zurück- greifen müssen, was bei einer Frucht wie die Feige und bei verhält- nissmässig geringer Entfernung. die zu durchmessen ist. wohl acceptabel erscheint. Indessen will ich nicht bergen. dass ich in den Feigen von Angouleme, St. Savinier und La Mothe verschiedentlich Früchtchen getroffen habe, welche es wohl zu einer, wennschon nur kümmerlichen, Endospermbildung gebracht hatten. ohne dass vom Embryo auch nur eine Spur zu finden gewesen wäre. Ein neuer Hinweis darauf, dass es wünschenswerth, die Frage nach der Parthenogenesis noch weiter unter- sucht zu sehen. Im ganzen mediterranen Gebiet ist Ficus Carica allein und ohne Gat- tungsverwandte. Und schon zur Zeit der quaternären Süsswasserablage- rungen Frankreichs war es nicht anders. Im gegentheiligen Fall wären sicherlich, da die Ficusblätter sehr dauerhaft, solche gleichzeitiger Arten auf uns gekommen. Die Pflanzen, die bei Paris mit dem Feigenbaum lebten, sind meist dort noch heute vorhanden, nur Cercis Siliquastrum fehlt; die Reste von Vribwrnum Tinus sind nicht ausser allem Zweifel ?). 1) Lloyd |]. p. 64 c. p. 281. 2) Saportal.p. 62 e. p. 441. Physikalische Classe. XXVII. 2. | 66 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH. Da nun auch im Miocän und Pliocän des südlichen Frankreichs keine irgendwie ähnliche Ficusart vorkommt, von der man die unsere ab- leiten könnte, (denn die obermiocäne F. Colloti') hat mit der Carica- gruppe gar nichts zu thun) so sieht man sich mit Nothwendigkeit zu der Annahme einer Einwanderung von auswärts gedrängt. Vermuthlich wird diese im pliocänen Zeitalter Statt gehabt haben und zwar am Ende desselben, so dass die Existenz des Baumes in dieser Gegend von ver- hältnissmässig beschränkter Dauer gewesen wäre. Anders steht es mit der Rebe, die schon im Miocän Südfrankreichs vorhanden, die sicher circumpolaren Ursprungs und mit dem Gros der Stammeltern unserer heutigen Waldpflanzen von dem Pol her herabgerückt ist. Um aber dem Ausgangspunkt der Wanderung unseres Feigenbaums, seiner Urhei- math näher zu treten, werden wir nun die Verbreitung der in der Jetzt- zeit lebenden Ficusformen aus der Caricagruppe ins Auge zu fassen haben. Die daraus entspringenden Resultate werden gleichzeitig eine Controle der Berechtigung unserer Migrationshypothese gewähren. Die fraglichen Arten, soweit sie zweifellos hierher gehören (einige zu wenig bekannte erwähne ich nur um der Vollständigkeit halber), sind folgende: 1) Ficus Carica. 2) F. Pseudo-Carica Hochst. und F. Pe- tittana Rich., beide aus Abyssinien, wahrscheinlich zusammengehörig; aus den Beschreibungen Richards’) kann ich wenigstens keinen Un- terschied entnehmen. 3) F. geraniifolia Miq. (F. persica Boiss., IF. Jo- hannis Boiss.). In den persischen Südprovinzen, Arabistan, Farsistan, Kerman häufig, und von vielen Sammlern gebracht; in Omän am Djebel Akhdar von Aucher Eloy Herb. d’Or. no. 5317 (mus. Paris.) gesammelt; bei Zahree in Belutschistan von Stocks no. 886 (Kew Herb.). Nordwärts noch bei Persepolis (Belanger mus. Paris.), bei Jezd (Buhse hb. Bois- sier), und bei Tebbes (Bunge hb. Boiss.). Bemerkungen über die Be- schaffenheit ihrer Früchte finden sich bei Kotschy, Plantae Persiae au- 1) Gaston de Saporta, Le monde des plantes avant l’apparition de l’homme. Paris 1879, p. 317. 2) A. Richard, Tentamen Florae Abyssinicae vol. II, p. 265. Paris 1851. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 67 stralis n. 91 und 316. Die dem Exemplar des British Museum bei- gegebene Originalnotiz lautet für erstere Nummer: „Persia Schiraz. In Felsen 12° hoch. Werden gegessen. Schmecken fade, haben viele Kerne, wenig Fleisch“; und für die andere: „‚Persien Schiraz. Auf Felsenwän- den. Früchte nicht besonders gesucht. werden aber wohl genossen als kleine Feigen. Von der Grösse einer kleinen Haselnuss“. 4) Ficus serrata Forsk.. F. pseudo-Sycomorus Decaisne, F. palmata Forsk.. Diese 3 Specien dürften einer und derselben Pflanze zugehören, wie sie denn auch von ein- und demselben Fundorte stammen. Forskäl') sagt von seiner F. serrata unter Anderem : Folia scaberrima simplicia integra et lobata in eadem arbore, margine repanda: Fructus nucis magnitudine non edules; CUynipes copiose inhabitant. Foliis ferrum politur et aerugo abraditur. Arab.: Haschref. Diess stimmt in allen Punkten mit dem erhaltenen und von Vahl?) fälschlich als F. palmata Forsk. abgebildeten Exemplar. Der Fehler ist freilich, da beide zusammengehören, kein er- heblicher. Dass aber das fragliche Exemplar wirklich das Original von Forskäls F. serrata darstellt, geht aus der Ftiquette hervor. die ich bei Prof. Ascherson in Berlin einsehen konnte, als dieser die ganze zu Kopenhagen bewahrte Forskälsche Sammlung erneuter Unter- suchung unterzog. Es heisst da: „Inter Bolghösi et Mokhaya“, in der Flora aeg. „‚arab.“ Bolgosi alibique.; bei F. palmata dagegen: Ad Uafäht. Genau dieselbe Pflanze ist das von mir im Pariser Museum verglichene von Botta am Sinai gesammelte Original der Florula Sinaica Decaisnes. Zahlreiche und wohl erhaltene Exemplare dieser Pflanze sind durch Schweinfurth verbreitet worden, der dieselbe ın der Wüste an der ägyptischen Seite des rothen Meeres entdeckte. Was Forskäl unter F. morifolia und F. Toca verstanden hat, weiss ich nicht; Exemplare dieser Arten sind in seiner Sammlung nicht erhalten. Doch giebt er für F. morifolia den arabischen Namen baeles an. was dem „balas‘‘ der Alten entsprechen dürfte. Mit demselben DeBorskall. sic. p. 179. 2) M. Vahl, Symbolae botanicae. Hauniae 1790, tab. XXIV, p. 83, 84. 12 68 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, Namen werden aber nach Richard!) die Früchte von F. pseudo-Carica und F\. Petitiana in Habesch bezeichnet. Er schreibt belles, bellas, beless. In den Sammlungen sind auch sonst noch, nicht näher bestimmte, ab- weichende, arabische Exemplare aus der Uaricagruppe vorhanden. So scharf unterschieden die echte Arabisch-Sinaitische Fieus serrata von F\. Carica, durch Form und Consistenz ihrer Lappenlosen grobgezähn- ten Blätter, durch die lockeren spreizend emporgehobenen, am Rande ciliaten Schuppen des Ostiolum erscheint, so wird man über die Grenzen beider doch zweifelhaft, wenn man die Reihe von Exemplaren vergleicht die Haussknecht auf seiner Armenisch - Syrischen Reise gesammelt hat, deren Kenntnissnahme ich Boissiers, ihres Besitzers, Güte ver- danke. Es sind darunter Formen, zumal aus den zwischen dem Py- ramus (Dschihan) und dem oberen Euphrat gelegenen Gebirgen, aus der Umgegend von Malatie, Marasch und Aintab, die im höchsten Grade an F\ serrata erinnern und auch im Bau des Ostiolum derselben gleichen. Daneben kommen andere vor, die vom gewöhnlichen Capri- fiecus nicht unterscheidbar, und solche, die zwischen beiden die Mitte zu halten scheinen; alle von den gleichen Localitäten. Es ist in diesem Falle, im Centralgebiet alter Feigencultur, unmöglich festzustellen wie weit wir es mit ursprünglich wilden, wie weit mit Rückschlagsformen zu thun haben, wennschon man geneigt sein könnte die der F\ serrata ähnlichen für solche ersterer Art zu halten, und zwischen ihnen und den später gekommenen fruchtbare Rückschläge und Bastardirungen an- zunehmen. 5) Ficus virgata Roxb. (caricoides Roxb.). Von F. Carica nach Bran- dis”), dem wir die genauesten Angaben über diese Species verdanken, hauptsächlich durch weichhaarige Zweige, kleinere Früchte und minder harte und rauhe Blätter verschieden. Diese Art ist den niederen Ge- birgen des westlichen Indien eigen, und erreicht ihre östliche Grenze in Kamaon und Oudh. Sie steigt im Sutletsch Thal bis zu 9000‘ Höhe 1) Richard I. p. 66 c. p. 269. 2) Brandis]. p. 32 .c. p. 419. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 69 und ist auf der anderen Seite in der obern Gangesebene Oudhs und im Pendjab zu finden. Sie wächst ferner in Süd-Belutschistan und Afgha- nistan und wird in diesen Gebieten der Früchte wegen cultivirt. Brandis sagt: „In the plains the fruit is not generally eaten, in the hills it is eaten largely, and is often succulent sweet and pleasant. Unter diesen Verhältnissen wird bei ihrer grossen Aehnlichkeit mit F. Carica die Möglichkeit nahe gelegt, es möchten die Angaben der Autoren über die Essfeigen zum Theil auf sie zu beziehen sein, wie ich diess bezüglich der indischen Feigensorten des Kaisers Akber vgl. p- 50 fast vermuthen möchte Auch die Feigen des 'Tarymgebiets dürften darauf hin zu vergleichen sein, da ein beblätterter Zweig von Hendersons Yarkend-Expedition, der in Kew Herbarium verwahrt wird ausserordentlich an Ficus virgata erinnert. Aus Afghanistan habe ich sowohl F. virgata als auch die echte F. Carica in den Herbarien gesehen ; im Kew-Herbarium finde ich auf den Etiketten Notizen über der er- steren Früchte. So sagt Griffith in sched. „„Unfeel the eatable fig of Afghans“, und Aitchinson (in sched. n. 218, Kurum Valley): „A common shrub near villages — a tree, 20 feet may like a real wild fig. To may not be far actual cultiv.“. Aus Belutschistan, wo sie mit F\. geraniifoha zusammen vorkommt, ist sie mir nur von Stocks gesammelt zu Gesicht gekommen. Auf seiner Etikette (herb. Boissier) heisst es: „Common in Beloochistan. Fruit eatable*. Ich weıss also auch nicht, ob die früher für dieses Gebiet erwähnte Feigencultur nicht vielleicht ebenfalls zu dieser Species gehört. Sowohl für F. Carica als für F‘. virgata giebt Brandis eine Menge localer Namen der Gebirgsbewohner des Pendjab an, von denen hier fägu, fog, fäg, fagöru, fagwära, khabära erwähnt sein mögen. Mir ist ihre Aehnlichkeit mit dem semitischen pag auf- fällig gewesen. Die sämmtlichen bisher besprochenen Formen sind einander so nahe stehend, dass an ihrem gemeinsamen Ursprung nicht gezweifelt werden kann. Ja die schwierige Begrenzung der Arten scheint dafür zu sprechen, dass deren Bildung eine ziemlich recente. Die Stammart war auf Bestäubung durch die Blastophaga angewiesen (vgl. p. 40). Die 70 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, Tochterarten müssen, im Falle sie sich erhalten sollten, dieses Verhältniss weitergebildet haben. Wir dürfen also in ihrer aller Früchten Bla- stophagen, derselben oder ähnlicher Art wie die unseres Caprificus. er- warten. Dr. P. Mayer hat nun die von mir aus den Feigen ent- nommenen Insekten untersucht, von welchen aus F. pseudo-Carica und F. geranüfolia ziemlich reichliches Material beider Geschlechter: aus F. serrata freilich nur spärliche bei der Eiablage betroffene und mit- conservirte Weibchen vorlagen. Alle diese Insekten sind ununter- scheidbar und gehören aufs bestimmteste derselben Species. der Blasto- phaga grossorum an. Auch dieses spricht für die recente Entstehung der Artengruppe, deren Glieder noch nicht die Zeit gehabt ihre gegen- seitigen Anpassungen mit dem DBestäuber in divergenten Richtungen fortzubilden. Zum Ueberflus wurde bei F. geranifolia auch die oben p. 20 erwähnte Ichneumonide in beiden Geschlechtern gefunden. Ficus virgata und ein echter F. Carica aus dem Kurumthal in Afgha- nistan enthielten ausser einer besagter Ichneumonide sehr ähnlichen noch eine ganz andere schwarz gefärbte und metallglänzende Art des- selben Genus. Blastophaga aus der Feige ersterer Art habe ich, wohl des ungeeigneten Materials wegen, leider nicht erhalten können. Wenn es sich somit bestätigt. dass diese verschiedenen Formen aus gemeinsamem Stamme entsprungen sind, und dieser Schluss dürfte unabweisbar sein. so wird man weiterhin von selbst zu der Annahme gedrängt, dass besagter Stamm nicht fern von dem Gebiete gelebt habe, in welchem sie zugleich mit anderen Ficusspecien vorkommen: dass er ein Aequatorialer im Gegensatz zu dem circumpolaren der Rebe gewesen. Wir werden damit direkt auf das Pendjabland, Belutschistan und Südpersien einer-. Arabien und Abyssiniens Grenzterrassen andererseits verwiesen. In beiden Ländergruppen finden wir solche Bedingungen realisirt; auch stehen sie schliesslich in direktem Zusammenhang. nur durch den schmalen persischen Golf unterbrochen. Weiter können wir mit unseren Schlüssen indess nicht gehen. wenn wir nicht den realen Boden gänzlich ver- lassen wollen. Ob die Stammform das ganze Gebiet bewohnte, ob sie es allmählich erobert hat und ob sie dabei von den Küstenbergen des DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 71 rothen Meeres oder vom Paropamisus her gewandert, muss dahin gestellt bleiben. Vielleicht dass hier in Zukunft weitere Consequenzen durch geeignete Fossilfunde ermöglicht werden. Die Kleinasiatisch - medi- terrane Ficus Carica steht diesem Entwicklungscentrum gegenüber of- fenbar als vorgeschobener Posten da, sie hat vermuthlich durch grössere Anpassungsbefähigung sich ihr grosses Gebiet zu eigen gemacht, indess die Blutsverwandten entweder in anderer Richtung vordrangen oder ganz auf ihr Entstehungscentrum beschränkt blieben. Ob in den jetzt vorhan- denen Formen nur Töchter der ursprünglichen vorliegen; ob eine davon vielleicht den andern den Ursprung gegeben und selbst die erhaltene Stammpflanze ist, lässt sich ebensowenig entscheiden. Auch die Details der gegen Westen gerichteten Wanderung unseres wilden Feigenbaums entziehen sich jeder sicheren Beurtheilung, für etwa vorhandene Mög- lichkeiten sind Anhaltspunkte bei Engler!) gegeben. In dieser Be- ziehung dürften Studien über die Verbreitung der beiden in F. Carica gefundenen Ichneumoniden vielleicht weitere Aufschlüsse gewähren. Nach dem bisherigen wird eine eingehende Erörterung über die Anschauungen die bei den verschiedenen Autoren sich über des Feigen- baums Vaterland finden kaum mehr nöthig sein. Sie sind durchweg ganz allgemein gehalten; sie im einzelnen zu begründen wurde kaum je versucht. Gewöhnlich findet man „Westasien und Nordafrika“ ange- geben, Gasparrini’) setztganz einfach das Indigenat in Italien voraus, obschon nicht der leiseste Grund dafür vorhanden war, da die fossilen Funde, die jetzt als Beweise vorliegen, noch unbekannt waren. Und wenn endlich Hehn’) gegen die von Heer und Anderen aus diesen ge- zogenen Schlüsse polemisirt, und am liebsten die Thatsachen anzweifeln möchte, so beruht diess, wie des weiteren noch ausführlicher dargelegt werden soll, durchaus nur auf einem Missverständniss, indem es sich 1) Engler, Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt. Leipzig 1879, p. 57. | 2) Gasparrini l,. s. ce. I, p. 393. 3) Vietor Hehn, Culturpflanzen und Hausthiere in ihrem er gong aus Asien nach Griechenland und Italien. 2. Aufl. Berlin 1877, Einleitung p. VII. 72 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, ja um verschiedene Dinge. um den wilden Baum in einem Fall’, um dessen domesticirte Varietäten und Racen im andern handelt. deren Verbreitung ganz unabhängig von der der Species vor sich gegangen sein kann. VN. Die Entstehung und HerkunftderdomesticirtenRacen. Bezüglich der ersten Domesticirung des Baumes sind offenbar zwei wesentlich verschiedene Fälle denkbar; dieselbe kann. um mich der üblich gewordenen Ausdrücke zu bedienen, auf mono- oder polyphyle- tischem Wege vor sich gegangen sein, sie kann an mehreren Punkten des Wohngebietes der Art von einander unabhängig bewirkt, sie kann auch nur einem einzigen entsprungen sein und von ihm aus secundärer Weise allgemeine Verbreitung erhalten haben. A priori sind beide Mög- lichkeiten gleich wahrscheinlich. Dass mit der Domesticirung Hand in Hand die Erfindung der Caprification gegangen. glaube ich oben be- wiesen zu haben. Und wenn ich schon die Möglichkeit der Erzielung von Culturvarietäten ohne Anwendung dieser Operation nicht gänzlich bestreiten will. so dürfte doch nur sehr geringe Wahrscheinlichkeit dafür vorliegen, da nicht abzusehen auf welchem anderen Wege man dem Abfallen der nicht imprägnirten Inflorescenzen vorgebeugt haben sollte. Berücksichtigt man nun den Umstand. dass wo auch caprificirt werden mag, heutzutage so gut wie im Alterthum, die Operation überall bis ins Detail genau in gleicher Weise vollzogen wird. beachtet man ferner den Bildungsstand, den das erfindende Volk bereits erreicht haben musste, (conf. ad pag. 43) so kann man sich der Annahme eines mono- phyletischen Ursprungs der Feigencultur nur schwer verschliessen. Nehmen wir also einmal an, die Caprification sei das Eigenthum eines einzigen Volkes gewesen. und suchen wir welchem der alten Völ- DIE HERKUNT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 73 kerstämmen wir sie mit einiger Wahrscheinlichkeit zuweisen dürfen. Wir werden zu diesem Behuf die Gegenden in denen sie geübt wird im Einzelnen noch näher betrachten. Um des hohen Alters des Feigen- baues willen können wir uns dabei zunächst auf die Länder früher Cultur in specie auf Aegypten, Babylonien, Syrien und Persien, sowie auf Griechenland und Italien beschränken. Von den weiter westlich gelegenen Gebieten ist es von vornherein klar, dass sie sich receptiv den genannten gegenüber verhalten haben werden. Griechenland und sein Inselarchipelagus ist auf alle Fälle das Land, aus welchem wir über die Caprification die ältesten genaueren Angaben haben. Reynier') war desswegen der Meinung, dass hier auch ihre Wiege gestanden habe. Er sagt: »Mais ce quil y a de plus interessant dans la culture du Figuier chez les Grecs, c'est la caprification, il parait qwelle est nee chez eux car on ne la trouve e&tablie nulle part ou ils aient pu en emprunter l’usage et limiter ailleurs. Lä ou elle a &te in- troduite elle s’est a peu pres concentree dans les limites de leurs colonies.« Dagegen ist einzuwenden, ‚dass wie Hehn °) gezeigt hat, der- Feigen- baum erst während der Abfassung der Homerischen Gesänge in Grie- chenland eingedrungen ist. In der Iliade wird er überhaupt nicht, in der Odyssee nur an wenigen Stellen erwähnt °), an welchen er stets mit denselben Früchten zusammen erscheint. Nach Hehn, auf dessen Autorität ich hier fusse, ist »die nachträgliche Einfügung dieser Verse ersichtlich. Auch bei Hesiod wird der Feige nirgends Erwähnung 1) L. Reynier, De l’economie publique et rurale des Grees. Geneve et Paris 1825, p. 456. 2) V. Hehn, ]. p. 71 ec. p. 85; vgl. hierzu die Kritik von Meltzer, Fleck- eisens Jahrb. f. Phil. 1875, pag. 369 seq.; ferner Herzberg, Philologus 1874 p. 1 seg.; Friedländer in Fleckeisens Jahrb. d. Phil. 19 (1873), p. 89 seq. 3) Od. 7 115, 116 und A 589 öyyvaı na dont, nei umkeaı dydaoxagrıoı || ovaccı ve yAvrsoai, za Ehaiaı ımAsIowoaı; m 120 —121 öyxvn En’ öyxvn yngdorsı, wnAov Ö Eni und || adrag Emı orapvAı orayviy, o0nov Öd Emi ovam; @ 339—40 Öygvas wou döxes rqısxaidsre, nal dena umAkas || ovx&ac sooegdxovı’ ögyovs de mon Wo’ Ovöun- vas; 245 00 yvıov OU ovx;, 00x durskoc, od uEv Elain. Physikalische Classe. XXVIII. 2. K 74 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, gethan. Aus einem Fragment des Archilochos'), dessen Heranzie- hung wir gleichfalls Hehn verdanken, geht hervor, dass zu dieses Dichters Zeit auf Paros die Feige cultivirt und von ihm als ein Attribut des üppigen Lebens aufgefasst wurde. Ob sie damals auch auf dem Festlande schon wuchs, muss dahin gestellt bleiben. Da der Dichter Archilochos um 700 geschrieben hat”) so muss, wenn man mit Curtius die Fertigstellung der Gesänge um 800 annimmt), die Einwanderung des Feigenbaums im Griechenland etwa im 9. und 8. Jahrhundert erfolgt sein. Denn dass er als solcher eingewandert und nicht in loco aus der Urform erzogen, lässt sich schon daraus schliessen dass in dem ganzen semitischen Culturkreis des alten 'Testamentes der Feige fortwährend als eines allbekannten verbreiteten und mit der sesshaften Lebensweise des Ackerbauers eng verknüpften Gewächses gedacht wird. Sie gehörte eben seit uralter Zeit, schon lange bevor der Cultur der griechische Boden erschlossen wurde, zu den nothwendigsten Lebensbedürfnissen des semitischen Syriens, wie diess aus de La- gardes Darstellung‘) im Einzelnen ersehen werden kann. Wenn aber die Griechen bereits die Culturform des Baumes von ihren semitischen Nachbarn überkommen haben, so können sie nach dem früher gesagten die Caprification unmöglich aufgebracht, sie müssen sie als ausgebildete Gärtnerpraxis vorgefunden haben. In einem 5 Jahre früher als das ersteitirte erschienenen Buch sagt Reynier’): „Nous ne voyons aucune trace de la caprification dans les anciens livres des juifs, mais il en est parl&e dans la Michna (tit. Maa- seroth sive de decim. c. 2 $ 8). La Michna parle aussi de l’operation analogue de piquer l’oeil du fruit avec une pointe enduite d’huile (de 1) „ee Iaoov xor oixa zeiva xai Yakdocıov PBiov“. 2) Bezüglich des Dichters Archilochos und der Zeit in der er lebte vgl. Max Duncker, Geschichte des Alterthums Bd. V. Leipzig 1881, p. 497 adnot. 3) Vgl. den Abschnitt bei Duncker ]. ce. Bd. V., p. 323 seq. 4) De Lagarde |. p. 3. c. p. 3%. 5) L. Reynier, De l’&conomie publique et rurale des Arabes et des Juifs Geneve et Paris 1820, p. 770. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 75 jure anni sept. c. 2 $ 5). J’ignore si r&ellement ils n’ont commence a connaitre ce procöde que depuis leurs relations avec les Grecs; mais jai peine a le croire puisqu’ ils ont pratique tres anciennement une ope- ration analogue sur les fruits du sycomore (Amos c. 7 v. 14) que les Grecs ont aussi connue“. Die hier heran gezogene Stelle des Buches Amos, ‚welches zu den älteren Theilen der Bibel gehört und aus dem 7. Jahrhundert stammen soll, ist in der That für unsere Frage- stellung von grosser Wichtigkeit. Hier nennt der Prophet sich „böles schigmim“; von Luther mit „der Maulbeeren ablieset‘“ wieder gegeben. Nun kommt nach Nöldeke böles von balas „wilde Feige“ und bedeutet einen Menschen der eine Operation mit wilden Feigen vornimmt. Da noch heute unter dem Namen balas zwei nahe mit F. Carica verwandte wilde Arten bezeichnet werden vgl. p. 68, so darf man wohl vermuthen, dass man wilde Feigen dieses Verwandtschaftskreises überhaupt mit diesem Worte bezeichnet habe. Die geringen Artunterschiede kommen bei solcher Namengebung nicht in Betracht. Die bekannte Bedeutung des böles wird nun benutzt um eine Operation am Sycomorenbaum näher zu präcisiren, die darin besteht, dass man jede Frucht mit einem Messerchen anschneidet um das Absterben der Insekten und bessere Reife der Früchte zu erzielen (vgl. den 8. Abschnitt dieser Abhandlung). Wir haben es also in dem Ausdrucke mit einem Vergleich zu thun, dessen Tertium die Vornahme einer Operation ganz im Allgemeinen auf einem Baume bilden dürfte, so dass also böles danach Jemanden bedeuten würde, der am Feigenbaum operirt, böles schigqmim Jemanden der an der Sycomore eine Operation besorgt, ähnlich derjenigen die am Feigen- baum üblich ist. Und die letztere wird, wie ich vermuthe eben die uralte und mit der Domesticirung des Baumes verknüpfte Caprification gewesen sein‘). Freilich giebt es noch einen anderen gärtnerischen Ge- 1) Vgl.hierzude Lagarde l.p.3c. p. 370 u. 395 wo böles mit „ein Capri- fieirender“ übersetzt wird ; sowie das p. 283 über die ursprüngliche Bedeutung des arabischen Namens gesagte. Kr 76 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, brauch der in Frage kommen könnte und auf welchen in der That in der oben citirten Stelle Reynier die Worte des Amos beziehen möchte. Es ist das die sogenannte „ogliazione‘““ der Italiener, die darin besteht dass man eine in Oel getauchte Nadel oder ein Messerchen ans Ostiolum bringt, oder mit dem Finger Oel auf dessen Schuppen tupft, offenbar zum Zwecke des luftdichten Verschlusses desselben. Es ist nun allerdings wahrscheinlich, dass auch diese Procedur bereits von den alten Semiten geübt worden ist, schon ihre Erwähnung in der Michna dürfte dafür sprechen, sie wird auch bei Theophrast') beschrieben und findet sich bei den Römern getreulich in derselben Form wiederholt. Noch heute ist sie nicht nur in Italien üblich (Gasparrini?), sondern auch in Sy- rien®) und anderen Feigen erzeugenden Ländern im Gebrauch (Spanien ‘) Provence’). Anstatt des Oels werden wohl auch andere Substanzen ver- wendet z. B. Alkohol; in Ischia erfuhr Dr. Eisig, das Oel mache .muso chiuso“, der Alkohol .‚muso aperto“. Ihre Entstehung dürfte sich darauf zurückführen lassen, dass man im Fall keine Profichi zur Hand waren nach Ersatzmitteln suchte, deren bei Theophrast‘) ver- schiedene angeführt werden wie die Pflanzen noAıov und dıyinvoos oder die Aphiden-Blattgallen der Ulme, und dass man dabei auch auf die. Imitation der am Sycomorus üblichen Procedur verfiel. Denn dass sie die vom böles geübte Operation sei ist schon desshalb unmöglich, weil sie nach übereinstimmenden Zeugnissen nichts anderes leistet als die Früchte 3 Wochen früher zur Reife zu bringen. Und die Beschäftigung des böles ist doch offenbar eine nothwendige oder als nothwendig betrachtete gewesen, die alten Semiten hätten sich sicherlich nicht mit dem zeit- raubenden Geschäfte des Oelens der einzelnen Früchte befasst um blos 1) Theophr. c. pl. V, cap. 24, ed. Wimmer p. 268. 2) Gasparrinil.s. c. IV. 3) Russell l. p. 24 c. I p. 168. 4) Herrera |. p. 17 c. II p. 255 addicion. 5) Tournefort 1. 5. ce. 6) Theophr., Hist. pl. 1. II, ce. 8, ed. Wimmer p. 31. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 77 Primeurs zu erzielen. Solche Verfeinerung kann erst später hinzuge- kommen sein. Dass die Griechen die Feige nicht zuerst in Cultur genommen, steht nach dem bisherigen meines Erachtens fest; dass diese Errungenschaft vielmehr den Semiten Syriens und Arabiens eigen dürfte bereits wahr- cheinlich geworden sein. Woher sollten diese sie auch erhalten haben ? Es liegt nicht das mindeste Anzeichen vor, dass der Feigenbaum aus Aegypten oder aus Babylonien gekommen. Das erstere Land hat seiner Culturmethode halber nur wenig für denselben getaugt, schon bei den alten Aecgyptern werden dagegen die Feigen Syriens rühmend erwähnt‘. Und in dem niederen von Wasseradern durchzogenen frucht- baren Babylonien war ja selbst zu Herodots?) Zeiten die Feigencultur noch nicht in Gebrauch. Dass endlich die Meder und Perser derselben entbehrten ergiebt sich schon aus der bekannten und hiefür bereits von Hehn angezogenen Stelle desselben Autors?) in welcher Sandanis den Kroisos warnt Barbaren zu bekriegen die in Fellen gehen und weder Wein noch Feigen kennen. Selbst heute ist ja das persische Hoch- plateau aus dem Gebiet der Massencultur des Baumes so ziemlich aus- geschlossen. Wenn es schon die Semiten Syriens waren. denen wir die Feige verdanken, so ist damit doch nicht gesagt, dass diese auf syrischem Boden zuerst domesticirt worden. Die wilde Stammart muss, wie sich aus dem früheren ergibt über Südarabien verbreitet gewesen sein (conf. p- 70). Der Semitische Name tin weist seiner Entstehung nach eben- dort hin, da er nach Lagarde‘) dem Dialekte des Bahrä-Stammes an- gehört, der im Südosten der Halbinsel seine ursprünglichen Wohnsitze hatte. Granate und Feige gehen in den Schriften der Alten stets Hand in Hand mit einander. Und von der ersteren ist es Balfour 1) Chabas I. p. 55 c. p. 105. 2) Herodot l. I, cap. 93. 3) Herodot, 1. I, cap. 71. 4) Lagardel.p. 3 c. p. 383. 78 H. GRAF ZUSOLMS-LAUBACH vor Kurzem gelungen eine unzweifelhaft wilde mit einfachem Frucht- blattkreis versehene Form auf der Insel Socotra, nicht fern von Arabiens Südküste, aufzufinden‘),. Man sieht dass die verschiedensten Wege nach demselben Ziele zusammenführen. Mit dem Bahrästamm mag der Feigen- baum alsdann gewandert sein’), nach Idumaea, nach Coelesyrien, er mag sich vorher schon zu anderen Stämmen und Völkern verbreitet haben, bis er im südlichen Syrien die Mittelmeerküste erreichte. Mit der Erreichung des Mittelmeers sind nun die Wege für die weitere Verbreitung des Baumes gewiesen. Denn gerade dort waren die uralten Handelscentren, die Phoenikerstädte, gelegen, die die süsse Frucht theils selbst produciren, theils in trockenem Zustand von den benachbarten Stämmen des Binnenlands auf dem Wege des Tausches erhalten und weiter verbreiten konnten. Und es lassen sich mancherlei Umstände finden die als Stütze der schon a priori wahrscheinlichen Vor- stellung geltend gemacht werden können, dass auf diese Weise die Wan- derung, erst in der -Form der getrockneten Frucht, dann später in der des Baums und seiner Cultur in der That stattgehabt habe. Betrachten wir zunächst die erste Etappe, die Ueberführung nach Griechenland. Die Phöniker hatten sich früh schon (um 1300 spätestens) auf den nächsten Inseln, Cypern und Rhodos, festgesetzt”), sie haben sich in der Folge auf Kreta, Kythera, und auf sämmtliche Inseln des Archipelagus verbreitet, und das in sesshafter Weise, da Handelsstationen an allen diesen Orten weit früher bestanden haben mögen. Sie werden in diesen Colonien der beliebten heimischen Frucht umsoweniger haben entbehren wollen als deren Transport bei der kurzen Seefahrt, deren es von einer Insel zur anderen bedarf, nicht die geringsten Schwierigkeiten bieten konnte. Den für die Caprification nothwendigen wilden Baum 1) Die betreffenden Angaben verdanke ich persönlicher Mittheilung des Rei- senden der uns hoffentlich in Bälde Ausführliches darüber berichten wird. 2) de Lagarde Il. p. 3, e. p. 977. 3) M. Duncker]. p. 74 c. V p.39; W. Helbig, Cenni sopra l’arte fenicia, in Annali dell’ instituto di corrisp. archeologica vol. 48. Roma 1876, p. 209. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS 79 fanden sie ja in den ihnen offenstehenden Ländern vor, sie konnten zum Ueberfluss junge Pflanzen desselben und Früchte, die die Insekten- brut bargen stets herüber befördern. Als dann seit dem zehnten Jahr- hundert etwa die sie allmälig überwältigende Strömung der Griechen in eben diese Gegenden begann, konnten diese sich mit der bereits ein- geführten Cultur vertraut machen, sie werden dieselbe, nachdem einmal ihre Herrschaft festgegründet und Musse dazu vorhanden war, adoptirt haben; durch den steten Verkehr von Insel zu Insel, von den Inseln zum Festland, sowohl von Hellas als von Kleinasien, wird dieselbe Schritt für Schritt vorgedrungen sein. Doch dürfte der oben mitgetheilte Vers des Archilochos darauf hinweisen, dass zu seiner Zeit die Ver- breitung der Feige noch nicht beendet war. Eine interessante Spur, die sich von dieser Einwanderung in der Form einer Volkssage erhalten haben mag, theilt Pouqueville‘) mit. Er sagt: „Les Moraites m’ont atteste d’apres l’experience la necessiteE de la caprification, dont ils font Y’honneur d’attribuer la decouverte aux habitants de Cerigo“. Das dürfte doch kaum zufällig sein, da es ja auf einen der ältesten phöni- kischen Handelsposten hinweist. Längere Zeit hoffte ich, dass der zuerst von Hehn’) gemachte Versuch, aus den Namen, die er in den verschiedenen Sprachen trägt, Anhaltspunkte für die Geschichte des Feigenbaums zu gewinnen, be- stimmt geformte Resultate ergeben werde. Indessen habe ich mich schliesslich überzeugen müssen, dass die Sicherheit des auf diesem Wege erlangten eine verhältnissmässig geringe ist. Hehn hatte die ihm von der Etymologie der Worte. o0x0v und ficus bekannten Ansichten zusam- mengestellt, ohne sich indessen mit voller Deutlichkeit für die eine oder die andere derselben, für die von Benfey oder die von Ahrens zu entscheiden. Ahrens lässt nach Hehn 00x0v und ficus von einer ge- meinsamen gräcoitalischen Urform Tzıx0ov herstammen, aus der dann das dorische zöxov, o0xov, und bei den Italern ficus nach Analogie von 1) Pouqueville l. p. 24 e. I, p. 449. DR Elerhine plc! 9512. s0 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, opoyyos fungus geworden sein solle. Benfey dagegen, der den gemein- samen Ursprung des lateinischen und des griechischen Worts aus zzızov nach persönlicher Mittheilung für gänzlich unmöglich hält, leitet o0xov sowie auch ovz&wvog vom semitischen schigmä; ficus dagegen von einem andern gleichfalls semitischen Worte pagg ab. Lagarde endlich will gegen die Verbindung von ficus und pagg nichts wesentliches einwenden, auch die von ove&umwos und schigmä lässt er gelten. Dagegen hält er es kaum für gestattet 00x0v von ovx&umwog abzuleiten. Es unterliegt somit so ziemlich alles wichtige mit Ausnahme höchstens der Beziehung von ficus und pagg verschiedener Deutung seitens der Sachverständigen. Da ich nun diese Anschauungen nicht beurtheilen kann, so bleibt mir nur übrig, sie auf ihren Grad von Wahrscheinlichkeit an der Hand der an- derweitig gewonnenen Resultate zu prüfen. Die Ahrenssche Meinung, zu der auch Hehn sich hinneigt, lässt sofort an das Vorkommen einer nahe verwandten Species, der F. virgata, in Afghanistan und in dem Fünfstromland denken p. 68, doch ist es gänzlich unglaublich, dass die Völkerstämme bei ihrer langen Wanderung durch Länder in denen die Feigencultur nicht möglich, den Namen der Frucht aus der Urheimath conservirt und ihn hernach auf dasselbe Obst wieder angewandt haben sollten, welches sie offenbar nur von ganz anderer Seite und höchstens im trockenem Zustande als seltene Leckerei zu beziehen in Stand gesetzt waren. Was dagegen Benfeys Verbindung von 00xov und schiqmä angeht, so wäre die Verwechselung von Sycomoren und Feigen, die dem zu Grunde liegen müsste, immerhin möglich, wenn beide im trockenen Zustand in Handel kamen, und die Namen sich bildeten lange bevor man von den erzeugenden Bäumen Kenntniss erhielt”). Und dass das letztere wohl der Fall gewesen, ist a priori wahrscheinlich; Archi- lochos hat für die noch neue Pflanze die fertige Wortform oüxor. Getrocknete Sykomoren kommen heutzutage freilich nicht mehr 1) de Lagardel.p. 3 c. p. 386. 2) Fischer 1. p. 46 c. p. 14. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 81 in den Handel, sie waren indessen bis ins Mittelalter hinein im Gebrauch. Abu Hanifadt Addainüri (nach Ernst Meyer HI, p. 163 im Jahre 895 gestorben) sagt in Silvestre de Sacys Uebersetzung') von den- selben: .„‚C’est un fruit sucre humide, qui a de tres longs pedoncules, on le fait secher au soleil“. Wie weit im übrigen Verwechselungen von Früchten gehen können, das zeigt deutlich die chinesische Diospyros Kaki, die getrocknet heutzutage von den dortigen Russen als Feige bezeichnet wird (Bretschneider briefl. Mitth.), und auch in den Be- richten der alten chinesischen Jesuitenmissionare als solche figurirt. In Bezug auf icus und pagg endlich entnehme ich einem Briefe Nöldeke’s den folgenden Passus: „Lautliche Schwierigkeiten (das lange i und das c) will ich nicht hoch anschlagen. Die Römer oder wohl die Italiker überhaupt haben in alten Zeiten Fremdwörter grausam entstellt. und überdiess wissen wir ja nicht genauer wie gerade die Phöniker, hier kämen vielleicht die Karthager in Betracht, das Wort vo- calirt haben, dessen Grundform pagg ist. Denn das Wort bedeutet nicht „Feige“, sondern „halbreife Frucht“, speziell „‚halbreife Feige“, aber auch andere Früchte. Es kommt einmal im alten "Testament vor (Cant. 2. 13); aus der Stelle ergiebt sich nicht, ob die Hebraeer das Wort etwa noch von anderen Früchten gebrauchten. Im Aramäischen ist es, soweit uns jüdische und christliche Literatur vorliegt, äusserst selten; dass es halbreife Frucht bedeutet ist sicher: die Beschränkung auf die halbreife Feige ist wenig wahrscheinlich. Im Arabischen ist das Wort fidsch nebst Ableitungen .‚unreife Frucht überhaupt“, „Un- reife“ etc. Es kommtalso doch immer darauf hinaus, dass es „.halbreife Frucht‘ heisst. Nun ist aber doch nicht anzunehmen dass ein fremdes Volk die Feige, bei der es doch wohl auf völlige Reife ankommt, ge- rade mit einem Ausdruck benannt haben sollte, welcher das Gegentheil davon besagt. Dass die Phöniker die Feige schlechtweg pag genannt haben sollten, ist kaum denkbar, es muss also ein Missverständniss statt- 1) Abd Allatif, Relation d’Egypte, traduite par Silvestre de Sacy. Paris 1810 p. 19. Physikalische Classe. XXVI. 2. L 82 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, gefunden haben, wie es wieder etwas schwer zu statuiren ist, da man den Fremden gegenüber kaum viel von den unreifen Früchten wird gesprochen haben“. Wenn ich nun schon das Gewicht dieser Einwände anerkennen muss, so neige ich doch dahin sie etwas geringer anzu- schlagen, da es noch andere Umstände giebt, die mir geeignet erscheinen eine direkte Entlehnung des italischen Worts von den Semiten, ohne Vermittlung der Griechen wahrscheinlich zu machen. Giebt ja doch Nöldeke selbst zu, dass man im alten Italien übernommene Fremd- wörter grausam entstellt habe. Soviel über Griechenland. Für ein zweites grosses Gebiet, in dem heute die Caprification zu Hause lässt sich deren Einführungszeit nicht mit dem gleichen Wahrscheinlichkeitsgrade bestimmen. Dasselbe um- fasst die ganze Küste Nordafrikas, Südportugal und Südspanien, Sicilien und die Maltesische Inselgruppe. Ausser den Phönikern, von welchen sie in alter Zeit theils colonisirt, theils wenigstens mit Handelsfactoreien besetzt waren, haben diese Landstriche noch die Fluth der mohamme- danischen Araber über sich ergehen lassen müssen , die ebensogut wie jene die Verbreitung der Operation und des Feigenbaues bewirkt haben könnten. Wie wichtig die Feige auch den Semiten späterer Zeit, geht klar aus der folgenden von Olaus Celsius!) nach dem Alkorancom- mentar des Arabers Zamachschar citirten Stelle hervor. Sie lautet: „Jurat Deus per has duas arbores ficum et oleam, quia hae inter fructiferas ceteris praestant arboribus. Habetur ex relatione oblatum fuisse Pro- phetae Mohammedi calathum ficorum, ex quibus cum comedisset. jussit etiam socios comedere dicens“: „Certe si dixero fructus aliquos descen- disse e Paradiso, dicam esse ficus“. Und ebenso hält Ibn el Awwäm von Sevilla?) (lebte im 12. Jahrhundert, E. Meyer III, p. 260) die Caprification für ein zur Erzielung von Früchten wichtiges Hülfsmittel. Denn er compilirte aus verschiedenen Schriftstellern, zumal aber aus der Nabatäischen Landwirthschaftslehre und aus deren arabischen Com- 1) ©. Celsius I. p. 47 c. II, p. 371. 2) IbnelAwwäml.p. 24ec.I,p. 9. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 83 "mentatoren dasjenige was ihm für seine andalusischen Landsleute als wissenswerth und bedeutsam erschien. Und er giebt eine ausführliche Beschreibung des talgih (der Befruchtung) beim Feigenbaum (I, p. 536); welches Capitel er, im Fall er es nicht für wichtig gehalten hätte, wohl kaum mit solcher Sorgfalt behandelt haben würde. Der Caprificus heisst hier „alzakar“. Die in dem uns beschäftigenden Gebiete vorhandenen Worte, so- wohl für den Baum und die Frucht. als auch für die Operation, sind sämmtlich lateinischen oder arabischen Ursprungs, für phönikische Spuren liegt keinerlei Anhalt vor. In Spanien redet man vom „cabrahigo““ (ob dieser Name volksthümlich, möchte ich freilich beinahe bezweifeln). In Malta heisst der Baum dokkar (tokar nach Godeheu l.p. c. p. 369), seine Früchte: zokar leouel = fornites. mammoni; tokar la noss — cratitires, mamme; tokar tayebt = omi, profichi. Den arabischen Lexica zufolge heisst dokkar ..der männliche Palmbaum‘“, es hat also hier der ähnlichen Funktion halber Uebertragung von einem zum anderen Baum stattgefunden (ähnlich das Verhältniss beim böles schiqmim siehe oben p. 75). doch ist diese keineswegs maltesisch, sondern scheint viel- mehr direkt aus Arabien mitgebracht worden zu sein. Denn Forskäl') führt einen Ficus Toca auf. leider ohne ihn im erkennbarer Weise zu beschreiben. Er hatte ihn bei Melhän in Arabia felix gefunden. Und bei den Kabylen Algeriens heisst noch heute der Caprificus „dokkar“?). Der /igo de toca Algarviens endlich. dessen Namen Link’) von tocar ableitet. gehört wie Silvestre de Sacy hervorhebt gleichfalls hierher. Er sagt‘; .„.Toka nom de ce figuier est je crois une corruption de dokkar. J’aime mieux adopter cette &tymologie que de deriver ce nom du mot rapporte par Forskäl“. Nach all dem Gesagten nun lässt sich nicht mehr ermitteln ob 1) Forskälll. s. ec. p. 219. 2) Leclere 1. p. 16 c. p. 330; Hanoteau et Letourneux I. p. 16 ce. p- 434. , Sind. pP. .92e. IT, p: 199. 4) Abd Allatifl. p. 81 e. p. 84. 1,2 S4 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, die Araber Caprification und Feigencultur bereits in der ganzen Aus- dehnung des Gebiets vorgefunden oder ob sie sie eingeführt. Indessen ist mir, obschon ich keine sicheren Belege bieten kann, das erstere im Grossen und Ganzen wahrscheinlich. Bedenkt man das Alter der phö- nikischen Colonien im mediterranen Westbecken, und derer jenseits der Säulen (Gades nach Movers um 1100 gegründet, jedenfalls um den Beginn des ersten Jahrtausend bereits vorhanden‘); erinnert man sich der Herrschaft die dieselben in langen Zeiträumen ungestörter Entwick- lung über die umliegenden Landschaften erlangten, deren Ausdehnung schliesslich zur Zeit der Schwächung der Mutterstadt zur Verlegung des Schwerpunktes phönikischer Macht nach Carthago führte; erwägt man die Bequemlichkeit mit der die Verbreitung selbst schwieriger zu transportirender Gewächse als der Feigenbaum ist, längs der afrikani- schen Küste geschehen konnte, so liegt es nahe zu glauben, dass das betriebsame Volk auf die Vortheile die ihm ein wohlgeleiteter Obst- bau bot auch in diesen Gegenden nicht habe verzichten können. Heisst ja doch eines der Emporien der Syrte Thenae, was Movers’) von teena (Feigenbaum) ableitet. Die alten Namen freilich müssen, wenn dem so ist, im Laufe der Zeiten geschwunden und durch die der welterobernden Römer und Araber ersetzt worden sein. Nur das berberische Wort kermus hat sich erhalten und giebt, da es auch auf den canarischen Inseln vorhanden, vielleicht einen mit den bisherigen Er- wägungen zusammenstimmenden Fingerzeig ab. Im übrigen ist es im- merhin möglich, dass genaueres Studium der volksthümlichen Benen- nungen noch andere alte Spuren werde gewinnen lassen. Anders als für die bislang betrachteten Länder gestaltet sich die Sache für Unteritalien. Hier war der Einfluss der Araber zeitlich und räumlich nur sehr beschränkt; auch die Phoeniker treten ganz gegen die Griechen in den Hintergrund, die in früher Zeit dahin ihre Colo- I) F. ©. Movers, Das phönizische Alterthum vol.UI, 2. Berlin 1850, p. 512; vgl. auch Meltzer, Geschichte der Carthager I p. 37. Berlin 1879. 2) Moversl. ce. II, 2, p. 494. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 85 nisten zu dauernder Besiedelung entsandten und vom Ende des 8. Jahr- hunderts an in rascher Folge zahlreicher blühender Städte Gründung bewirkten. Wie wir früher gesehen ist denn auch die Caprification, den übrigen 'Theilen Italiens fehlend, wesentlich in den Gebieten be- sagter Städte bis heute erhalten und ist es mir kaum zweifelhaft, dass ihre Introduktion mit deren Emporblühen in direkter Beziehung steht. Ob dabei die Colonisten den Feigenbau gleich Anfangs mitbrachten, was aus mehreren Gründen unwahrscheinlich, zumal um desswillen weil in jener Zeit der Baum im Heimathland noch kaum allgemein verbreitet sein mochte, ob sie ihn etwa bei ihren Kämpfen mit den sicilischen Puniern erlangten; oder ob er beim Eintreten ruhigerer Zeitläufte auf der Handelsstrasse durch den Korinthischen Golf gekommen, mag dahin ge- stellt bleiben. Die sämmtlichen Ausführungen und Schlüsse, mit denen ich den Nachweis zu führen versucht habe. dass der Feigenbau in inniger Ver- bindung mit der Caprification und ursprünglich durch deren Erfindung bedingt, seine Verbreitung im Gebiet semitischer Herrschaft dem phöni- kischen Welthandel, seinen Uebergang zu den Griechen dem gewaltigen Kampf verdankt, der um die Herrschaft des Meeres zwischen beiden Völkern entbrannt war; alle diese Ausführungen werden nun durch Untersuchung der Länder zu prüfen sein, in denen zwar der Fei- genbau aber nicht die ihn unterstützende Operation bekannt ist. Wie kommt es, wird man fragen, dass diese in dem Gebiet der alten Grie- chenstadt Massilia fehlt, dass Sardinien, ob es schon so lange unter phönikischer Herrschaft, ihrer entbehrt? Und endlich wie erklärt sich ihr Nichtvorhandensein in dem ganzen Mittel- und Norditalien, in den Ge- bieten der Umbrer, Latiner, Etrusker etc.? Hier ist offenbar nur zweierlei möglich. Entweder nemlich war sie im Alterthum auch in allen diesen Territorien vorhanden, und ist nur allmälig ausser Gebrauch gekommen. Oder aber es hat aus näher zu untersuchenden Gründen ihre Einführung nicht stattgefunden, während sich dennoch die Feigencultur entwickelte. Im letzteren Fall kann der Import der Feige natürlich erst zu einer Zeit erfolgt sein, in welcher die Fähigkeit auch ohne Bestäubung und S6 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH. Samenbildung die Inflorescenzen zur Vollausbildung und Suceulenz ge- langen zu lassen, bereits von dem Baume erworben und mehr oder minder fixirt war. Wir haben früher gesehen, dass diess zu Theophrasts Zeit nach seinen eigenen Angaben bereits der Fall gewesen sein muss"). Wenn wir nun die fraglichen Länder im Einzelnen betrachten so ist es billig mit Nord- und Mittelitalien als weitaus dem grössten und bedeutendsten derselben zu beginnen. Dass hier die Operation jemals in allgemeiner Uebung gewesen, dass sie wie im Süden einen integriren- den Theil des heimischen Feld- und Gartenbaues gebildet habe, glaube ich mit Grund bezweifeln zu dürfen. Sagt doch z. B. Theophrast?) geradezu „regt yao halter ov yaoıw dnoßaAisıw , dio ovdev Lowalovow“. Sehen wir weiter zu was die italischen Schriftsteller !bieten. Da ist es zunächst sehr bezeichnend, dass Cato. der alte Praktiker, derselben mit keinem Worte gedenkt, obschon er ein Mittel angiebt um das Ab- fallen der Feigen zu verhüten. Gerade zu diesem Zwecke wurde bei den Griechen caprificirt. Hätte man das in Rom gethan oder doch für irgend wie nützlich gehalten, so würde die betreffende Vorschrift sicher nicht fehlen. Es heisst aber nur®) „Fici ut grossos teneant, facito omnia quomodo oleae. et hoc amplius. Cum ver adpetet, terram adaggerato bene. Si ita feceris et grossi non cadent et fici scabrae non fient et multo praecociores erunt“. Auch Varro gedenkt derselben mit keinem Worte. Bei Columella‘) findet sie sich dagegen an einer Stelle erwähnt. Dieselbe lautet: ..Quin etiam tempus est ficulneis arboribus caprificum suspendere, quod quidam existimant idcirco fieri debere ne fructus de- cidat et ut celerius ad maturitatem perveniat. Calen. Augustis Etesiae‘. Die Sache wird also blos als die Meinung „Einiger“ hingestellt, d.h. 1) Theophr. C. pl. II, ce. 9, 5 ed. Wimm. p. 203, vgl. auch Varro I, cap. 41, Ser. rei rust. ed. Schneider I, p. 191. 2) Theophr., Hist. pl. II, ec. S, ed Wimm. p. 31. 3) Ser. rei rust. ed. Schneider I, p. 73, cap. 94. 4) Ser. rei rust. ed. Schneider t. II, p. 518. | | | E DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 87 offenbar solcher die sie von den süditalischen Griechen angenommen hatten, es wird aber durchaus kein Gewicht darauf gelegt, was schon daraus zu entnehmen, dass sie vorher bei dem der Feigencultur gewid- meten Capitel (l.c. vol. IL p. 277, lib. V, c. 10, 10) nicht einmal der Erwäh- nung werthgehalten wird. So schlecht war Columella davon unterrichtet, dass er das Caprificiren in den August verlegt, während es doch nur im Juni ausgeführt wird und zweckentsprechender Weise ausgeführt werden kann (vgl. die früheren Abschnitte). Sollte dieser falschen Zeit- angabe nicht eine Verwechslung mit, der Ogliazione zu Grunde liegen, die in der T'hat erst im August kurz vor der, Reife der Früchte vor- genommen werden darf? Erst Plinius berichtet davon in ausführlicher Weise, doch re- producirt er lediglich das im Theophrast gelesene, und stellt als echter Compilator aus der vorhandenen Literatur die gegen das Abfallen der Feigen gegebenen Recepte Catos und der Griechen einfach ohne jegliche Bemerkung nebeneinander‘). Daraus kann also durchaus nichts für unsere Frage gewonnen werden. Genau unterrichtet finde ich ferner Palladius?) der aus Theophrast oder Plinius schöpft und folgendes aussagt: „Aliqui inter ficarias caprifici arborem serunt, ut non sit necesse per singulas arbores pro remedio eadem poma suspendi. Mense Junio circa solstitium caprificandae sunt arbores fici, id est, sus- pendendi grossi ex caprifico lino velut serta pertusi. Si hoc desit abro- tanı virga suspenditur aut callum quod in ulmeis foliis invenitur etc.“. Es ist das aber um so weniger wunderbar als der Verfasser die Sache selbst auf seinem Neapolitanischen Grundbesitz vor den Augen haben musste, auf welchem er auch Beobachtungen über den Cedratbaum ge- macht hat, wie er kurz vorher (p. 139) mittheilt. Das „aliqui‘ dürfte auch hier andeuten, dass dem Verfasser bekannt war, es werde nicht in allen Theilen Italiens caprificirt. Piero de Crescenzi’) der sein Werk über den Ackerbau um 1) Plinius, Nat. Hist. 1. 15, ec. 18 u. 19, ed. Detlevsen Il, p. 299—301. 2) Ser. rei rust. ed. Schneider, III, p. 143. 3) Trattato dell’agricoltura di Piero de Crescenzi cittadino di Bologna, 88 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, 1307 zu Bologna schrieb, und der nicht unbedingt und kritiklos, wie die meisten Autoren seiner Zeit die Alten copirte, thut der Caprifi- cation mit keinem Worte Erwähnung, obschon er den Palladius kennt und fortwährend citirt. (Wie weit ihm Plinius, den er nur selten ci- tirt vorlag, ist zweifelhaft, eine vollständige Handschrift desselben wird er schwerlich gehabt haben). Man wird versucht zu glauben. er habe die betreffende Stelle auf Grund seiner eigenen Kenntniss des heimischen ohne die Operation gedeihenden Feigenbaues fortgelassen. Giebt er doch genaue Beschreibung von Vorsichtsmassregeln, die gegen die Fröste des Frühlings zu beachten seien. Diese hat er aber nur in seiner rauhen Vaterstadt, dem Sibirien Italiens kennen lernen können; in den alten unter milderem Himmel aufgewachsenen Autoren fand er nichts davon vor. Die betreffende Stelle mag hier eingefügt sein: ..Questo arbore desidera aere caldo, o ver temperato, e nel mezzanamente freddo con Vumano ajutorio si sostenta, cioe se sara di verso oriente e di verso il meriggio discoperto, et dall’ altre parti guernito, con certi ripari, e co- verture. Anche non s’ingrassi, ne si bagni la terra sua, in cotalı luoghi, acclocche la mortificativa freddura del verno non lo truovi troppo tenero‘*. Von der grossen Menge der italienischen Scriptores rei rusticae des 16. Jahrhunderts. deren Titel man bei Lastri') zusammengestellt findet, stand mir nur eine beschränkte Anzahl zu Gebote, doch dürften sich die wichtigsten unter diesen befinden. Nun istes aber characteristisch, dass diese Autoren soweit sie dem nördlichen Italien angehören, fast durchweg von der Caprification nichts wissen und mittheilen, da sie doch vielfach eine Blüthenlese von sonstigen auf den Feigenbaum bezüglichen Stellen der Rö- mer und Griechen liefern, die jedenfalls nur zum Theil aus Crescenzis Werk übernommen sein können. In diese Categorie gehören: „Gio- eompilato da lui in latino etc. Gia traslatato nella favella fiorentina e di nuovo rivisto e riscontro con testi a penna dallo Nferigno Accademico della Urusca. Fi- renze 1605, p. 224. 1) Marco Lastri, Bibliotheca georgica. Firenze 1787, vgl. auch Gregoire, Essai historique sur l’etat de l’agrieulture. Paris an 12. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 89 vanni Tatti‘) der neben seiner Cultur hauptsächlich die medicinischen Tugenden des Baumes betont, auch selbst Versuche über die geeignete Zeit zum Pflanzen gemacht zu haben versichert (p. 157 seq.), Ago- stino Gallo’); Marco Bussato’) der eine Menge praktischer An- weisungen aus eigener Erfahrung liefert: Vincenzo Tanara‘) der allerdings erst 1644 publicirte, der aber ausgesprochener Massen sich an die Bologneser Verhältnisse anlehnt und mancherlei eigene Beobach- tungen und interessante Angaben über die Empfindlichkeit verschiedener Varietäten macht. Von Neapolitanischen Schriftstellern über diese Materie ist Giov. Bapt. Porta’) zu erwähnen. Dieser hat in 2 Capiteln (de caprifico p. 171 und de fico p. 300 seq.) eine überaus vollständige Zusammenstel- lung aller bezüglichen Stellen der Alten, mit sachgemässer und übersicht- licher Anordnung, wobei auch alles was die Oaprification betrifft mitge- theilt wird. Den Petrus de Crescentiis hat er, scheint es, nicht ge- kannt: auch ist von eigenen Beobachtungen wenig die Rede, wie schon daraus hervorgeht, dass er des Columella und des Palladius von einander abweichende Zeitangaben fürs Caprificiren ohne Bemerkung neben einan- der setzt. Sein Werk ist aber von dem schon erwähnten Vincenzo Tanara benutzt und eitirt worden. und wenn dieser dennoch die Ope- ration, die er darin beschrieben fand, mit Stillschweigen übergeht, so scheint mir das kein schlechtes Argument zu Gunsten der hier versuchten 1) Giovanni Tatti, Agricoltura. Venetia appresso Sansovino 1561. 2) Agostino Gallo, Venti giornate d’agricoltura. Bergamo 1757, p. 112. (Die erste Edition erschien 1588, zehn der Giornate allein schon 1550. 3) Marco Bussato, da Ravenna, Giardino d’agricoltura ed. 5. Venezia 1781. (Erste Ausgabe von 1592). Tarello Ricordo d’Agricoltura Venezia 1572 und Manca dell’Area d’Andrea Agric. di Sardegna, habe ich leider nicht erlangen können. 4) Vincenzo Tanara, L’economia del eittadino in villa. Venetia 1661, p. 376 seg. (zuerst erschienen 1644). 5) Villae J. Baptistae Porta, Neapolitani, libri 12, Francofurti 1592, (nach E. Meyer IV, p. 444 giebt es unter dem Titel Pomarium eine wie es scheint unvollständige Ausgabe von 1583). Physikalische Olasse. XXVIII. 2. M 90 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, Beweisführung abzugeben. Antonino Venuto'), Sicilianer aus Noto, behandelt den Feigenbau wie es scheint vielfach auf Grund eigener Er- fahrungen, er übergeht aber die Caprification mit Stillschweigen und legt offenbar auf gewisse Details z. B. auf das Pfropfen und Pflanzen der Feigenbäume das Hauptgewicht. Wenn wir also vom Neapolitanischen Königreich absehen so bleibt für ganz Italien die Caprification was sie hier ursprünglich gewesen: ein todter Buchstabe, eine literarische Curiosität, die nur den Gelehrten bekannt ist, in weiteren Kreisen aber mehr und mehr der Vergessenheit anheim fällt. Man wusste schliesslich in der gebildeten Welt von ihr nur noch aus Plinius und Theophrast und war höchlichst erstaunt als Tournefort sie um die Wende des 17. Jahrhunderts, bei seiner orien- talischen Reise, auf den Griechischen Inseln überall in Uebung fand, und genaueres darüber mittheilte. Diess zeigt sich in offenkundigster Art, wenn man die Arbeit Joannons de St. Laurent betrachtet, indem dieser, ein Florentiner, die Operation in Italien für durchaus unbekannt haltend, aus ihrer Einführung Vortheil für die toscanische Feigen- cultur erhofft. Er sagt”): .,‚Possiamo dunque presentemente sperare Yintroduzione fra di noi di una simile coltivazione. Noi abbiamo in abbondanza dei caprifichi etc.“. Diese Arbeit war 1752 erschienen, und es konnte trotzdem Winckelmann’) noch 1761 in Bezug auf dieselbe (wenngleich er sie nicht erwähnt), in Beantwortung einer Anfrage V olk- manns schreiben: „Die Caprification ist nicht in Rom sondern im ganzen Königreich Neapel üblich, und die Florentiner, die in die dickste Bar- barei gefallen sind, hätten diese Sachen nicht soweit herholen dürfen. Aber man weiss auch in Rom nichts davon. Wir Menschen sind, wie Plutarch sagt, wie die Henne die über die Körner, welche vor ihr 1) Antonino Venuto, L’agricoltura. Napoli 1516, cap. 9. Del Fico (Berliner Bibl.). 2) J. de St. Laurent I. s. c. p. 263. 3) Winckelmanns Werke, Dresdener Ausgabe Bd. X, 20 Brief an Dr. Volkmann de.dato Rom 27. März 1761. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 91 liegen, hinweggeht um die zu schnappen, welche weiter wegliegen‘. Volkmann hat, wie es scheint, für sein Handbuch von dieser Auf- klärung keinen Gebrauch gemacht. Wenn es auf den ersten Blick erstaunlich scheint, wie solche Un- kenntniss der Verhältnisse nächster Nachbarn möglich, so wird das doch für den seit Beginn des Mittelalters verflossenen Zeitraum, bei Beachtung der politischen Zerrissenheit, der gegenseitigen Eifersucht, die im Lande herrschte, einigermassen begreiflich. Dass aber während des Alterthums. als die ganze Halbinsel Jahrhunderte hindurch den römischen Kaisern gehorchte, sich diese Differenz, dieser unvermittelte Rest von griechischer und altrömischer Cultur nicht bereits verloren hatte, bleibt in hohem Grade der Beachtung werth. Es kann das nur in einer vis inertiae, in der Abneigung begründet sein, die die Landbevölkerung allgemein jeder Neuerung entgegensetzt. Der Norditaliener zog seine Feigen ohne solche Bemühungen, der Nea- politaner war und ist heute noch von ihrer Unnöthigkeit nicht zu über- zeugen. So denkt auch Gasparrini'‘) wenn er sagt: „Ed e lYabi- tudine di tanta forza,. che quasi diventa seconda natura siccome vuole Yantico e volgare adagio“. Dieselben Betrachtungen hat Hehn’) an die altgewohnten und differenten Culturmethoden des Weinstocks ange- knüpft. Noch heute bekommt man sozusagen ein Capitel des Theo- phrastzur Antwort, wenn man den Neapolitanischen Bauer frägt, warum und auf welche Weise er caprificire; der Strassenstaub, die Aphiden- gallen der Ulmenblätter müssen noch heute als Ersatzmittel gelten, als welche sie schon bei jenem alten Autor angeführt werden. Für sein 1010» und «iyinvoov°) und für die virga abrotani des Palladius scheinen in Ermangelung andere Pflanzen eingetreten zu sein z. B. ascolimbros‘) l) Gasparrini l. s. c. I, p. 385. 2) Hehn |. p. 71 c. p. 507. 3) Theophr. Hist. pl. II, c. 8,2 ed. Wimm. p. 31. 4) Tournefort]l. =. ce. M2 92 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, auf den griechischen Inseln, tasso barbasso (Verbascum 'Thapsus) auf Ischia. Bezüglich antiken Aberglaubens der um Neapel in Schwung, vergleiche man bei Gasparrini') die Angaben über die Mandragora des Dioscorides. Wenn nach all’ dem gesagten zwischen griechischer und römischer Feigencultur ein tiefgehender Gegensatz zu bestehen scheint, so wird man schliesslich beide auf verschiedenen Ursprung zurückzuführen ge- neigt sein. Mir ist es beinahe unzweifelhaft, dass die Römer diese Cultur auf anderem Wege, nicht von den Griechen erhalten haben. Der Feigenbaum gehört offenbar, wie schon allein die ficus ruminalis beweist, dem ältesten römischen Sagenkreis an, er muss also zu einer Zeit bereits vorhanden gewesen sein, in der die Griechenstädte Italiens, kaum ge- gründet, um ihre Existenz zu kämpfen hatten. Der Caprificus dagegen nebst den ihm anhaftenden symbolischen Beziehungen der Fruchtbarkeit dürfte später erst beachtet worden sein, er würde doch sonst wie der andere einen eigenen Namen haben und sich nicht mit dem aus dem Griechischen übersetzten Worte begnügen müssen. Immerhin scheint seine (ob am Ende gleichfalls altsemitische?) Verwendung zu Cultur- zwecken in sehr alte Zeit zurückzureichen?). Man vergleiche für die mancherlei einschlägigen rituellen Beziehungen das griechische Fest der Thargelien, das römische der Lupercalien?) sowie die Erzählung VarrosbeiMacrobius von dem Ursprung der Feier der Juno Caprotina und des dabei statthabenden Opfers unter dem Baum Caprificus®). Die Auseinandersetzung der hier entstehenden Schwierigkeit muss ich den Philologen überlassen. Im Falle aber der Feigenbaum in Latium wirklich bis ins $. Jahr- hundert zurückreichen sollte, so kann er falls er nicht autochthon nur 1) Gasparrinil.s. c. I, p. 386. 2) Conf. cet. de Lagarde |. p. 3 c. p. 389. 3) Varro bei Macrobius, recogn. ‚Eyssenhardt p. 55 (l. I cap. XI, 36—41, Preller, Röm. Mythologie p. 255, 336; p. 98 Fieana und Mars Ficanus — für die Thargelien Duncker, 1. p. 74 c. V, p. 48. u . DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS 93 durch die Phoeniker gebracht worden sein, die ja nachweislich seit sehr alter Zeit an diesen Küsten verkehrten‘). Und dann darf es nicht Wunder nehmen, wenn man blos den Baum, nicht aber gleichzeitig die bei den Semiten üblichen und für nützlich erachteten Culturmethoden erhielt. Die Beziehungen der Phoeniker mit Latium und zumal mit Etrurien waren wesentlich commercieller Natur und auf gewisse Verkehrsstätten beschränkt, wie es z.B. für Agylla in Caere, der Rom benachbarten Etrus- kerstadt der Fall war. Dem ansässigen Oulturvolk der Etrusker ge- senüber war an Erwerbung von Herrschaft oder auch nur von grösserem Landbesitz wohl nicht zu denken. Und damit entfiel für sie, wie für die Europäer in China und Japan heutzutage, jede Möglichkeit von Ackerbau und Gartenceultur. Und so dürften sie denn auch an der letzteren Verbreitung sehr wenig Interesse gehabt haben, da es ihnen doch nicht beikommen konnte den Landbewohnern die Vortheile einer Obsteultur zu eigen zu machen, deren trockenes Produkt sie selbst als Handelsartikel zu vertreiben gewohnt waren. Diese aber, zumal die auf ziemlich hoher Culturstufe stehenden Etrusker konnten recht wohl von dem Wunsche geleitet, die importirte Frucht im eigenen ohnehin der Garten- und Ackercultur ergebenen Land zu erzielen, durch Aussaat der aus der Handelswaare entnommenen Samen, Bäume mit geniess- baren Früchten erzogen haben, die dann natürlich rasche Verbreitung auf ungeschlechtlichem Wege finden mussten. Wenn aber so ohne Kennt- niss der geheim gehaltenen Culturmethoden die Einführung dennoch einmal gelungen war, so ist es durchaus verständlich, dass man sich, als diese dann durch den Verkehr mit den Städten der Magna Graecia durchdrangen, der anscheinend ganz unnöthigen und überaus zeitrauben- den Operation gegenüber kühl ablehnend verhalten habe. Man sieht, dass die hier versuchte Darlegung aufs beste mit der Annahme direkter Entlehnung des Wortes ficus aus dem semitischen 1) Helbig I. p. 78 e.; vgl. auch F. von Duhn, Grundzüge einer Geschichte Campaniens. Verhandlungen der Philologenvers. zu Trier 1879. p. 141 seq. 94 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH Sprachschatz stimmen würde, conf. p. 81. Anders scheint es sich mit Rebe und Oelbaum zu verhalten. Diese bedürfen dringend erneuter Untersuchung. Hehn giebt an die betreffenden Worte vinum und olea seien aus dem Griechischen herübergenommen, was dann eine andere Einwanderungsroute dieser Gewächse bedeuten würde, wie sie übrigens mit unseren Voraussetzungen aufs beste zusammenstimmt. Denn wenn die Phoeniker nur ihre Handelswaare nach Caere Agylla impor- tirten, über deren Herkunft aber politisches Schweigen bewahrten, wie es ja mit ihrem sonstigen Gebahren durchaus übereinstimmen würde, so fand man zwar in den Feigen die zum Säen geeigneten Kerne, nicht aber in dem Wein und in dem Olivenöl vor. Da aber die Wein- cultur in Griechenland älter als die der Olive, so konnte sie möglicher- weise schon von den ersten griechischen Colonisten nach Italien ver- pflanzt und, sehr gegen den Wunsch der Phoeniker natürlich, verbreitet worden sein, was die frühe Weincultur in Etrurien und Latium ver- ständlich machen könnte. In allen diesen Gebieten muss übrigens seit der miocenen Zeit die wilde Rebe verbreitet gewesen sein: desswegen konnte doch die Oulturform der Introduktion bedurft haben. Die Olive müsste später gleichfalls durch die Griechen eingeführt worden sein und es würde sich bezüglich der drei semitischen Culturgaben par excellence für Italien die Reihenfolge, Feigenbaum, Weinstock, Oelbaum ergeben. Das würde dann in der Hauptsache mit Hehns') Ausführungen zu- sammenstimmen , der sich weitläufig gegen die von Mommsen’) ver- tretene Ansicht, wonach das italiısche Urvolk den Weinbau bereits mit- gebracht haben soll, erklärt. Mir scheinen Hehns Gründe durchaus zu- treffend, zumal wenn man die auf seiner p. 70 im Text erwähnten uralten Opfer- und Bestattungsgebräuche mit ihrem formellen Ausschluss des Weines in Rechnung zieht. Für Sardinien, welches seine Feigen gleichfalls durchaus ohne Uebung der Caprification erzieht, wie ich durch gütige Mittheilung 1) Hehn |. p. 71 c. p. 505. 2) Mommsen, Römische Geschichte ed. 3 Bd. I, p. 175. | | 1 DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 95 des Prof. Gennari in Cagliari weiss‘), sind bezüglich der Gründe ihres Fehlens nur sehr spärliche Anhaltspunkte vorhanden. Die Insel wurde um 550°) von den Carthagern erobert und ging 237 an die Römer über. In wie weit jene bei ihrer Eroberung bereits griechischen Ein- fluss zu brechen hatten, durch welchen eventuell die Feige hätte ein- geführt sein können, steht dahin; bei Meltzer‘’) finde ich folgende darauf bezügliche Stelle: „Phokäer gründeten um 580 schon Alalia auf Corsica. Auch Sardinien kann unmöglich von entsprechenden Ver- suchen unberührt geblieben sein, mag sich gleich für uns keine Kunde davon erhalten haben. Dass die Insel wenigstens keinen Augenblick vor solchen sicher war, beweist der Vorschlag des Bias von Priene an die Jonier (c. 545) vor der persischen Herrschaft insgesammt nach dem Westen zu fliehen und auf Sardinien eine Gesammtstadt und Herrschaft zu begründen“. Da aber die Carthager der Insel gegenüber zu Anfang wenigstens und wohl um sie minder begehrenswerth erscheinen zu lassen, eine förmliche Destructionspolitik befolgt zu haben scheinen, wie diess aus Aristoteles, de mirab. auscultat. cap. 105 sich ergiebt‘), so ist wohl zu begreifen, dass bei dem &xxoniper navreg ToVg yonoiuovs Eis T000900«V zaonovg auch die Feigencultur, wenn anders solche bereits bestand zu Grunde gegangen sein muss. Wenn man später die Bestimmungen, die in handelspolitischer Beziehung allmälig zwecklos wurden, nicht mehr mit Strenge aufrecht erhielt, so liegt es nahe zu vermuthen dass die Einwohner nun die Feigencultur von der benachbarten latinischen Küste bezogen, von wo sie sie ohne die Caprification erhalten mussten. Ob das vor oder nach dem römisch - karthagischen Vertrag geschah, der die betreffenden Handelsbeziehungen legalisirte, ist gleichgültig. Polybius’, sagt: „Hoc modo a Carthagine alienata est Sardinia: 1) Vgl. auch Moris Flora Sardoa. Torino 1858—59, vol. II, p. 487. 2) Movers 1. p. 57 e. I, 2 p. 43 (540—509 v. Chr); Helbig l.p. 78 c. p. 237; Meltzer 1. p. 84 e. Ip. 32. 3) Meltzer, 1. c. p. 153. 4) Vgl. auch Movers 1. p. 57 c. II, 2 p. 43, 560. 5) Polybius, Historiae I, cap. 79, 6 ed. Schweighäuser I p. 196. 96 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, insula magnitudine et frequentia hominum et fructuum proventu praestans (zei Tois yevrjuaoı dıey£govoa‘). Ob das heissen soll, sie habe sich zur Zeit der Uebergabe bereits in einem so blühenden Zustand befunden, oder ob es den Zustand zur Zeit des Polybius bezeichnet, worauf es hier an- kommen würde, ist aus der Stelle nicht zu ersehen. Was dann ferner Massilia betrifft, so liegt es nahe, dass die Phokäer die dort als Gründer auftraten, auf ihrem weiten Wege durch das von den feindlich gesinnten Phoenikern und Etruskern durchaus beherrschte Meer. selbst wenn sie bereits im Besitz derselben waren, kaum in der Lage gewesen sein mögen. die Feigencultur mit der Ca- prification in ihre Colonie mit hinüber zu bringen. Und später als die Zeit der ersten Kämpfe gegen die Nachbarn vorüber, als die Stadt empor- zublühen begann, ist sie mit Rom in ein freundschaftliches Verhältniss getreten, welches auch späterhin keine Unterbrechung erlitt. Es wird also der Feigenbau von Rom aus dahin verpflanzt worden sein, natür- lich in der bequemeren Form, die dort die übliche war. Zuletzt erübrigt noch die Besprechung der Herkunft des Feigen- baums in dem Culturbezirk des nordwestlichen Frankreich, zumal der Bretagne. Dass dort eine eigenthümliche, der ursprünglichen proteran- drisch-dichogamen Stammpflanze näher stehende und sich dadurch vor allen übrigen scharf unterscheidende Feige cultivirt wird. ist oben dargethan worden, p. 13. Dass das Insekt zu fehlen scheint, dass also eine durch locale Ursachen bedingte Erhaltung des Baumes seit der qua- ternären Epoche nicht wahrscheinlich, wurde auf p. 65 ausgeführt. Wenn aber somit die Feige eingeführt sein muss. so kann doch jene die Charactere ihres relativen Alters aufweisende Sorte kaum der Zeit des römischen Einflusses in jener Gegend entstammen. Denn damals hätte man wohl die ausgebildete rein weibliche Culturform gebracht, wie sie jetzt neben der in Frage stehenden ja auch in mehreren Varietäten in dem Gebiet vorhanden. Ist aber die Feige der Loiremündung, des alten Veneterlandes, älter als die Römercultur, dann wird man wiederum dem Gedanken schwer ausweichen können , sie sei orientalischen Ur- sprungs und von den Phönikern gebracht, die bei ihren Fahrten nach DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 97 den Oestrymnides') die schützende Bucht des Morbihan wohl zweifellos gekannt und gelegentlich als Zuflucht benutzt haben werden; deren Anwesenheit auch in diesen fernen Regionen, im gesammten Culturstand der Veneter, ihre wenn schon schwachen Spuren zurückgelassen haben mag. Wohl möglich, dass damals die grüne Feige Croisies als Rück- schlagsform aus dem Samen trockener Früchte erwuchs, die von den fernen Gestaden Nordafrikas mitgebracht waren; dass sie einmal er- wachsen alsdann von den erfreuten Bewohnern des Landes auf unge- schlechtlichem Wege vermehrt und verbreitet worden ist. VII. Die Sycomore, Sycomorus antiquorum Mig. Bei dem Studium des Feigenbaumes sah ich mich so häufig auf analoge Verhältnisse bei der Sycomore verwiesen, dass ich nicht umhin kann auch deren Besprechung im Folgenden ein paar Worte zu widmen, die freilich nicht in demselben Grad, wie die für die Feige gegebene Darstellung auf erschöpfende Behandlung des Thatbestandes und der Literatur Anspruch machen können und mehr als Andeutungen bezüg- lich der Richtung künftiger Untersuchungen betrachtet zu werden wün- schen. Während die Feigencultur im aegyptischen Nilthal zurücktritt, ist dort heute noch wie schon vor 2000 Jahren die Sycomore der häu- figste Fruchtbaum, der auch von den Früchten abgesehen durch seine herrliche, breite und dichte Krone den Landesbewohnern den begehrten Schatten spendet. Eine vorzügliche Beschreibung desselben giebt Theophrast?). 1) Müllenhoff, Deutsche Alterthümer I. Berlin 1870 p. 90, 91. 2) Theophr., Hist. pl. IV e. 2, ed. Wimm. p. 59; theilweis übernommen von Plinius nat. hist. XIII 56, ed. Detlevsen II p. 247, Physikalische Class. XXVIII. 2. N 98 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, Es heisst dort: „Zvxdaumwos (morus aegyptia Wimm.) similis quodam- modo moro nostrali (77 &reüde ovxauivo) est, quum et folium simile habeat et magnitudinem omnemque habitum: sed fructus singulari modo. ut jam ab initio monuimus, promit; non enim ex ramulis, neque ex ramis, sed ex trunco, magnitudine fere fici atque figura etiam si- milem, succo autem et dulcedine olynthis sed multo dulciorem (uEysdos utv NAlrov 00xov zei m Oweı Ö} naganinoıov, TW yvAo Ö8 zer ın yAv- zurmu Tois ÖAvvdoıs nıÄmv yAvavrsoov noAv) absque omnibus granis, satis numerosum. Quem quidem arbor perficere nequit nisi scalp- tum, quamobrem unguibus ferreis scalpunt, quo facto intra quat- tuor dies maturescit. His decerptis alii subnascuntur, et alii vel ex eo- dem loco, neque mutato, id quod ter alii quoque pluries fieri dicunt..... Similis stirps esse videtur quae in Creta ficus cypria appellatur. Nam haec quoque fructum e trunco et ramis crassioribus promit, nisi quod fructus surculo cuidam parvo nec foliato, radiculae simili insidet. Trun- cus magnus est populi albae similis, folium ulmeo. Quater per annum fructus maturat, quoties et germinat: non vero perficit nisi incisos grossos (un Eurundevrog 100 Eowod) ita ut lac effluxerit. Dulcedine comparandi sunt ficis (obxw) interne grossis (Tolg Eoivors), magnitudine sunt coccymelo- num“. — Achnlich und gleich gut ist die von AbdAllatif!) gelieferte Beschreibung; auch hier wird die charakteristischste Eigenthümlichkeit des Baumes, seine Früchte an Niederblätter tragenden aus dem Stamme und den starken Aesten entspringenden Sprossen zu erzeugen ausdrück- lich hervorgehoben. Wie der Feigenbaum so bringt auch die Sycomore mehrmals im Jahre Früchte zur Reife. Wie vielmal darüber ist freilich bei den Autoren keine Uebereinstimmung. Theophrast lässt die ficus cypria viermal, die ovz&@uwos drei bis mehrmal tragen, Plinius?) der hier neben ihm noch andere mir unbekannte Quellen benutzt haben muss, redet von einem 7maligen Tragen und fügt dann hinzu „subnascitur 1) Abd Allatif l.p. 81 c. p. 19. 2) Plinius, Nat. Hist. XIII 56, Detlevsen II p. 247. DIE HERKUNT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 99 etiamsi non scalpetur, fetus quater aestate prioremque expellit imma- turum‘“. Diess geht offenbar auf des Theophrast xvneie ovxn. die mit der anderen einfach identificirt wird. Das 7malige Tragen der Sy- comore ist dann weiterhin auch bei Solinus (Polyh. c. 45) und bei Abd Allatif, natürlich aus Plinius übernommen, zu finden. Dagegen weiss Hasselqvist') nur von einmaligem Tragen zu be- richten; Forskäl?) statuirt zum mindesten 2 Fruchtgenerationen, spricht sich aber nicht vollkommen deutlich darüber aus. Nach Figari’) trägt er dreimal jährlich; er sagt darüber: ‚ne producono tre volte all’anno; cioe i primaticci nei mesi di maggio e giugno, gli estivi nei mesi di luglio ed agosto e gli autunnali nei mesi d’ottobre e novembre; 1 primi rimangono con poco sviluppo, percio piccoli e poco gustosi; 1 secondi sono piü sviluppati, piü perfetti, acquistano lo stato di maturita ed esa- lano squisitissimo odore; gli ultimi raggiungono il doppio di volume, sono d’aspetto magnifico, di un color giallo roseo, ma del tutto insipidi acquosi e non manducabili, percio sono rigettati, quantunque in Europa po- trebbero servire ad ingrassare i majali“. Hiernach wären die Frühlings- früchte schlechter, die doch Hasselgvist'), der keine anderen kannte so gut fand, dass er meint „ego ab ejus esu dum primum gustavi non nisi difficulter me retinere potui et si sanum satis recentem illum cre- didissem insignem copiam devorare cupidus fuissem“. Man sieht, er- neute speciell der Sycomore geltende Beobachtungen sind allen diesen Wi- dersprüchen gegenüber nothwendig. Und es scheintaus Figaris freilich recht unklarer Darstellung noch dazu hervorzugehen, dass auch im.in- neren Bau der verschiedenen Inflorescenzgenerationen Unterschiede vor- handen sind; er giebt das gleichzeitige Vorkommen von Blüthen bei- derlei Geschlechts als ausschliesslich den Herbstfrüchten eigenthümlich an. Durch Schweinfurths Güte habe ich nun reife im December 1879 zu Cairo in Alkohol gelegte Früchte erhalten, in denen in der 1) Hasselgvist l. p. 24 ce. II, p. 533. 2 Rorsık ale. s.:c. p. 80. 3) Figari l. p. 54 ec. p. 80. 100 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, That, dicht unter den das Ostiolum verschliessenden Schuppen, männliche Blüthen, wenn schon in äusserst geringer Zahl, vorhanden waren. Sollten also, wie es nach Figari den Anschein hat, die Inflorescenzen des Frühlings und Sommers sich anders verhalten, so könnte möglicher Weise ein ähnlicher Wechsel zwischen rein weiblichen und proterogyn-dicho- gamischen statthaben, wie ein solcher für den Caprificus bekannt ist. Die einzelne aus den von Schweinfurth gesandten Feigen entnommene männliche Blüthe steht auf massigem Stiel und besitzt ein gamophylles oberwärts mehrtheiliges Perigon welches die Stamina eng umschliesst, und vor der Eröffung in ein Tutenartig zusammenge- drehtes Spitzchen endet. Die Filamente sind kurz, wenig eingebogen und dick, und gehen unmerklich ins fleischige Connectiv der introrsen Anthere über; beim Aufblühen werden sie stark verlängert und be- kommen an der inneren Seite die bei den Verwandten so häufige quer- runzliche Beschaffenheit. Gewöhnlich sind ihrer 2, seltner 3 vorhanden. Auch die weiblichen Blüthen werden von dickem Stiele getragen; ihr Fruchtknoten wird vom gamophyllen Perigon umhüllt, Staminalrudimente fehlen. Er ist etwa kuglig und mit seitlich inserirtem kurzem Griffel versehen, der in eine dicke, aufrechte, keulenförmige, am Scheitel nur wenig ausgerandete Narbe endet. Die Beschaffenheit des anatropen Ovulum war an dem mir vorliegenden fruchtreifen Material nicht mehr mit der nöthigen Deutlichkeit zu erkennen. Entwickelte Früchte fehlen gänzlich; auch schreibt mir Schwein furth, dass er solche in den Sycomoren niemals gesehen habe. Statt deren sind Insekten in Menge vorhanden. In anderen Feigen, die von den Landleuten vorher eingeschnitten worden waren, fehlten diese zwar. allein es waren alsdann auch die Ovula gänzlich verschrumpft und zu Grunde gegangen. In diesen Feigen sind die Griffelspitzen Packetweise mit einer zähen Masse verklebt, die offenbar einer Secretion der Narbenflächen entstammt. die auch bei anderen Ficusarten vielfach bemerkt wurde und sich bei Untersuchung trockener Materialien häufig recht störend erwies. Das Insekt selbst (Sycophaga Sycomori), ist dem des Caprificus im DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 101 weiblichen Geschlecht recht ähnlich; von Hasselgqvist?) ist es be- reits als Cynips Sycomori beschrieben, desgleichen von Forskäl?) und von Westwood’) als Sycophaga crassipes. Das tlügellose gelb- liche Männchen dagegen ist von sehr sonderbarer Gestalt und be- sonders durch zwei Ruderartige am hintern Körperende in divergi- render Stellung befestigte Stigmenanhängsel ausgezeichnet. „Alterum apterum aculeis binis transversis“ sagt Forskäl in seiner vortrefflichen Beschreibung desselben. Den Entomologen ist es bis auf die neueste Zeit unbekannt geblieben, erst Saunders‘) hat es beschrieben und als das Männchen zu Westwoods sSycophaga crassipes erkannt. Beim Verlassen der Feigen gehen die Weibchen wohl zum Theil durch den Ostiolarcanal, häufig aber findet man auch neben diesem einige kleine Löcher aus welchen sie hervorkommen, und die sie sich offenbar selbst hergestellt haben müssen. Schon Forskäl sagt „Exeunt non per umbilicum ficus sed prope illum per foraminula ipsorum dentibus exaesa, corpore non latiora‘“. Bereits Theophrast (l. supra cit. und nach ihm Abd Allatif l. e. p. 19) beschreibt in ausführlicher Weise wie man um geniessbare Früchte zu erzielen, eine jede derselben mit einem krummen Messerchen anschneiden müsse, und wie wenn diess nicht geschehen die Frucht nicht zur Reife gelange. Hasselgqvist dem diese Angaben unbe- kannt, sah an der Marktwaare die gebräunten Schnittwunden, nnd glaubte, da er im Innern keine Insekten fand, dieselben würden durch die auskriechenden Hymenopteren hergestellt. Seine Angaben wurden bald ‚von Forskäl in ausführlicher Darlegung verificirt, auf die sich die spä- teren Autoren zu beziehen pflegen. Bezüglich des Entwicklungszu- 1) Hasselgvist ]. p. 24 c. I p. 465. 2) Forskäll. s. ce. p. 80. 3) J. OÖ. Westwood, on caprification etc. Transaet. Entomol. soc. II. London 1837—40 p. 214 segq. 4) S. S. Saunders, on the habits aud affinities of Apocrypta and Syco- phaga. Transact. Entomol. society 1878 p. 313 segq. 102 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, standes der Früchte, in dem die Anschneidung geschieht finde ich durchweg wenige Tage vor erlangter Reife angegeben, (so bei Abd Al- latif, Theophrast, Figari p. 175). Und bei dem letzteren heisst es sogar: „Una tale operazione e eseguita assai destramente e con molta prontezza da ragazzetti, i quali giornalmente recidono soltanto quella quan- tita di frutti giunti a maturazione e che vogliono smerciare il mattino seguente“ und weiter „lindomani il fico e perfettamente maturo, osser- vato internamente colla lente, vi s’osserva un'infinita d’insettini che muo- vonsi in tutti i sensi“. Nach alledem müssten also die Insekten zur Zeit der Anschneidung schon ausgebildet oder doch weit in der Entwicklung vorgeschritten sein, man müsste die Fruchtknoten entleert, oder mit ihren Puppen erfüllt vorfinden. Keines von beiden ist aber bei den durch Schweinfurths Güte mir vorliegenden Exemplaren der Fall, die Blüthen scheinen in viel jugendlicherem Stadium abgestorben zu sein, so dass es den Anschein hat als sei zwischen der Operation und ihrer Reife ein längerer Zeitraum als wenige Tage vergangen. Das Culturgebiet der Sycomore ist weit beschränkter als das des Feigenbaumes, es umfasst ausser Aegypten noch Nubien, die Bogosländer, die Peripherie Abyssiniens; wie weit es südlich etwa noch ins Gallaland hineinreicht ist aus der Literatur nicht zu ersehen. Sie findet sich ferner häufig in Hedschas und Yemen und ist durch Syrien und Palae- stina verbreitet, in welchen Ländern sie freilich früher noch häufiger als jetzt gewesen zu sein scheint. In Cypern und Kreta war sie zu Theophrasts') Zeiten vorhanden, offenbar mit den Phoenikern ge- wandert; in wie weit sie dort heute noch gezogen wird, weiss ich nicht. Ihre Verbreitung auf dem Europäischen Continent ist gänzlich unge- nügend bekannt, aber jetzt jedenfalls nur sehr beschränkt. Für die Balkanhalbinsel finde ich sie blos bei Dodwell°’) erwähnt. Derselbe sagt: „Near the village (Longäki in Thessalien) are some of the lar- gest fig trees, that I ever beheld. They are the Ficus sycomorus, which 1) Theophr. Hist. pl. IV c. 2, ed. Wimm. p. 59. 2) Dodwell, Travels in Greece vol. II. London 1819 p. 65. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 103 are common in Egypt and grow in many parts of Greece and Italy (wo?). Their fruit is insipid and so extremely unwholesome that it is very rarely eaten. 'I'he modern Greeks call it Poayxooöxe the Franks figs“. Die hier erwähnte Ungeniessbarkeit der Frucht dürfte, ähnlich wie unter gleichen Verhältnissen bei der Dattel, auf Rechnung des unge- eigneten Klimas zu setzen sein. Man hat die Bäume vermuthlich mehr des Schattens als der Früchte wegen gepflanzt und das mag, wo es an- ging, früher mehr geschehen sein, bevor die von den Türken so bevor- zugte Platane das Terrain eroberte. In Aegypten ist die Sycomore eine uralte Culturpflanze ; ihre trock- nen Früchte sind häufig in den Mumiengräbern zu finden. Die Syrer dürften ihre Cultur erst von den Egyptern erlernt haben, das früher behandelte böles schigmim spricht dafür. Bei alledem scheint sie auch ins untere Nilthal von Süden her eingewandert zu sein, da sie in demselben ‚weder wild wächst noch auch jemals keimfähigen Samen zur Reife bringt. Ihre eigentliche Heimath wird man vielmehr in den Tropen an Abessiniens gebirgigen Randterrassen oder im Sudan suchen dürfen. Aus diesen Gebieten nemlich und aus dem gegenüber gelegenen Südwest- arabien werden von verschiedenen Autoren eine Anzahl nahe verwandter Formen beschrieben, von denen indessen mehrere mit so kurzen diagnosti- schen Phrasen versehen sind, dass es nicht festzustellen, welche Pflanze ursprünglich gemeint ist, und dass man jetzt am besten thut sich einfach an die von Miquel') gemachte Zusammenstellung und Deutung der- selben zu halten. Nach dieser sind Sycomorus panifica Del., Syec. Wallis Choudae Del. und Syc. riparia‘ Hochst. wohlcharacterisirte von der ge- wöhnlichen Sycomore (Syc. Schimperiana Migq.) gut unterschiedene Arten. Bei der ersten und der letzten derselben stehen die Früchte gehäuft an Nie- derblatttragenden Zweigen, bei 8. Vallis Choudae, von dem ich schöne Exemplare, von Schweinfurth im Niam-Niamland (sub. n. 3232) ge- sammelt, zu Berlin und Kew gesehen habe sind sie einzeln und blatt- 1) Miquel, Annales musei botanici Lugduno — Batavi, vol. II. Amsterdam 1867 p. 260 seq. 104 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, achselständig. Dem cultivirten Baum zunächst steht Sye. trachyphylla Migq., welchem die als $S. gnaphalocarpa Steud., Schimp pl. exs. Ab. I n. 874 bezeichnete Pflanze wahrscheinlich zugerechnet werden darf. Diese Sycomorus trachyphylla scheint im tropischen Nilgebiet sehr verbreitet zu sein, sie weicht von der cultivirten Form hauptsächlich dadurch ab, dass ihre blattachselständigen Feigen aussen rauhhaarig sind und dass sie neben einer geringen Anzahl von Gallen gewöhnlich zahlreiche wohl entwickelte Früchtchen umschliessen. Ich habe die Feigen dieser Spe- cies sowohl in getrocknetem Zustand, als auch in Alcohol conservirt untersuchen können. Vielleicht ist diese Syc. trachyphylla ganz einfach die Stammform der Cultursycomoren, deren Feigen gleichfalls mit- unter eine schwache Behaarung tragen und dann getrocknet fast silber- grau auszusehen pflegen. Nur: macht mich der Umstand bedenklich, dass ich bei S. trachyphylla niemals mit Sicherheit solche Niederblatt- tragende Fruchtäste wie bei der Culturform finden konnte. Auch hier bedürfen wir dringend weiterer Untersuchungen. Aus Syrien und Palaestina wird durch Abd Allatif’) noch eine andere Sycomorensorte erwähnt. Wie es damit heute steht, ist voll- kommen unbekannt. Freilich könnte diese andere Sorte wie Silvestre de Sacy ausführt, einfach unsere Feige oder eine ihrer wilden Ver- wandten sein. Dasselbe gilt für die folgende ebendort p. 85 citirte Stelle des Temimi. die vielleicht durch Beobachtungen an Ort und Stelle sich aufklären liesse. Sie lautet in de Sacys Uebersetzung: „Dans la Palestine et les parties circonvoisines de la cöte de la Syrie le sycomore produit deux especes de fruits. Il y en a une, qui est tres petite, de la grosseur d’une aveline, qui a la peau fine et est d’une douceur extreme et tres aqueuse. on la nomme balami; elle est dun rouge couleur de rose et n’a pas besoin qu’on y fasse aucune circoncision oU excision cir- culaire. mais elle mürit et devient bonne a manger et sucree tout natur- ellement, c’est de ce fruit qu’ on fait le loc de Sycomore en Syrie. Il y en a une autre espece A Gaza et dans les environs dont le fruit est 1) Abd Allatifl. p. 81, c. p. 19. DIE HERKUNFT U. VERBREITUNG D. GEWÖHNLICHEN FEIGENBAUMS. 105 plus petit que les moindres Sycomores d’Egypte et ne charge point Yestomac; car ce fruit en Syrie est un aliment meilleur que celui d’Egypte, plus agreable au goüt et d’une digestion plus facile.“ Aus den Früchten einiger anscheinend wilden Sycomorus antiguorum Abyssiniens, sowie aus denen von $. panifica und S. trachyphylla habe ich ziemlich reichlich die betreffenden Inquilinen gewonnen, auch in denen von Sycomorus riparia wurden spärliche bei der Eiablage abgestorbene Weibchen entdeckt. Diese sowie lebendes von Schweinfurth ge- sandtes Material der Sycophaga Sycomori hat Dr. Mayer untersucht. Es ergiebt sich, dass in diesen Sycomorenformen neben der ebengenannten noch eine andere Art derselben Gattung vorkommt, die vielleicht mit Coquerels!) Apocrypta paradowa identisch ist, und dass ausserdem darin Blastophagen leben die specifisch von der .Blastophaga grossorum verschieden sind. Ganz ähnliche Consortien von Thieren sind in an- deren tropischen Feigen gefunden z. B. in F. terragena aus Mauritius von Coquerel. In Sycomorus guineensis lebt eine Blastophaga neben der echten Syc. Sycomori. Diese letztere wurde ausserdem in einer von Welwitsch in Angola gesammelten Sycomorenart des Kew Museum (n. 6369) gefunden. Und da auch in anderen tropischen ausserafrika- nischen Gebieten Consortien ganz ähnlicher Natur vorkommen wie diess z. B. für ostindische Feigenspecies, die nichts mit Sycomoren gemein haben, constatirt wurde, so sieht man, dass hier sehr complicirte Ver- hältnisse vorliegen, deren Klärung nicht wohl ohne gleichzeitige Bear- beitung der Bäume und der Inquilinen in befriedigender Weise wird bewirkt werden können. Doch zeigt sich schon jetzt mit unbestreitbarer Klarheit, dass die Gattung Ficus zu den älteren aequatorialen Typen der Dicotyledonen zu rechnen, dass die Sycomorengruppe speciell dem tropischen Afrika eigen, von wo aus sie einzelne Posten gegen Norden ins Nilgebiet, gegen Süden ins Capland ($. capensis) vorschiebt. Auch die mascarenische, 1) Coquerel, Description des Parasites anormaux d’un figuier de l’ile de Bourbon; Guerin, Rev. et Mag. zool. VII 1855 pgg. 365 seq. et 422 segq. Physikalische Classe. XXVIII. 2. 10) 106 H. GRAF ZU SOLMS-LAUBACH, DIE HERKUNFT etc. durch essigsaure Früchte ausgezeichnete, F\ terragena Bory gehört zu der- selben. Die Verwandtschaftsbeziehungen der F. Carica-Gruppe auf der anderen Seite wird weitere Untersuchung gewiss an der Hand des Um- standes feststellen können, dass von ihr der Sycophagatypus ausge- schlossen erscheint. Mir fehlt zu weiterer Verfolgung aller dieser Fragen das Material, doch zweifle ich so wenig als Delpino') dass sich in Zu- kunft auf diesem Wege gute Anhaltspunkte für die pflanzengeogra- phische Forschung ergeben werden, deren einige man vielleicht in diesem Aufsatz angedeutet finden dürfte. 1) Delpino 1. p 40. c. Ult. osserv. p. 240 „Una storia completa delle relazioni biologiche tra il genere Ficus da un lato e tra il genere Cynips ed affini dall’altro sarebbe invero interessantissima. ABHANDLUNGEN DER HISTORISCH-PHILOLOGISCHEN CLASSE DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN. ACHTUNDZWANZIGSTER BAND. Histor.- philolog. Classe. XXVIIL, 1. a E I 3) Iohannis Euchaitorum metropolitae quae in codice vaticano graeco 676 supersunt Paulus de Lagarde edidit. I. Gedichte und briefe. in der königlichen gesellschaft der wissenschaften vorgelegt am 4 Juni 1881. II. Reden. vorgelegt am 5 November 1881. Miraturos multos esse crediderim qui factum sit, ut quum negotiis obrutus neque umquam otio ad scriptores medii aevi graecos diligentius legendos requisito fruitus sim, Iohannis Euchaitorum metropolitae quae in codice vaticano graeco 676 supersunt edenda susceperim. officium igitur hoc mihi modo subnatum discant. quum mense Februario anni 1881 Romam venissem, diei vix potest quanta summi viri benevolentia me exceperint. et postquam Iohanne Bolligio rhenano, societatis Iesu socio, vaticanae bibliothecae praefecto, ad quem per Wilhelmi Wright amieci cantabrigiensis providam curam accessus mihi patuerat, paulo familiarius uti coepi, saepiuscule querentem illum audivi, tot se ac tanta volumina graeca syriaca aegyptiaca aethiopica descripsisse neque ut nunc res essent, invenire posse qui sibi thesauros non spernendos in lucem prolaturo vellent opitulari. atque in primis quidem de lo- hannis Euchaitorum metropolitae relliqguiis multus erat, quas ab se diligentissime e codice unico nescio quo tempore in proprium penus translatas Wilhelmus Studemund professor argentoratensis ea quam omnes ei inesse novimus accuratione ad libri vaticani fidem denuo exegisset anno 1879. narrabat Bolligius quae ad edenda opera illa esset molitus: frustranea omnia fuisse dietitabat. quid multa? homini et erga me comissimo et de viris doctis omnibus quotquot bibliothecam vaticanam adeunt optime et merito et merituro succurrere non honestum modo, sed paene necessarium videbatur. itaque obtuli opellam meam: me editurum pollicebar quae Bolligius deseripsisset, cum codice denuo contulisset Studemundius, quamvis et a sermonis graeci qualis saeculo undecimo obtinuisset usu et a rerum eo tempore gestarum memoria essem alienus. excusationem enim in promptu habiturum me confidebam, si minus bene rem gererem. quae de meo adtuli perpauca sunt: orationem distinxi — nam punecta et virgulas pro more saeculi posuit librarius, id est ineptissime —: seripturae sacrae locos si non omnes, at plerosque, indicavi: praeli curas satis molestas in me suscepi: ut uno verbo dicam, ad omnium notitiam evocavi quae si auxilium recusassem, non modo non melius editum iri sed inedita remansura scirem. IV IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT volebam vero etiam non verbis, sed opere significare quantas bibliothecae vati- canae et bibliothecario eminentissimo et praefectis summe reverendis gratias agerem, qui ita me foverunt, ut Romae — si eorum mentionem non iniciam de quibus publice loqui dedecet — nihil desiderarem nisi odii et ignaviae in patria me persequentium oblivionem. iam vero cedo locum Studemundio, quem in schedis Bolligii mihi traditis haec disserentem inveni: Codex Vaticanus graecus 676 scriptus est saeculo XI nitidissime in membranis formae quadratae. Continet autem codex Vaticanus, quem littera C notabimus, in 317 foliis ipsa opera Iohannis. horum foliorum confinia in editionis nostrae margine numeris ad- scriptis significavimus. His 317 foliis efficiuntur 41 faseiculi, qui ab ipsa prima codieis manu (quae nobis C! est) numerantur in singulorum faseiculorum foliis primis rectis in margine inferiore numeris inde ab @ usque ad we. Integri ex his fasciculis quaterniones sunt primus usque ad quintum (= fol 1—40): sextus fa- sciculus unio est (fol 41 42), ideo quaternionibus insertus, ut una cum carminum ! Iohannis fine (fol 42) finiretur membranarum fasciculus; inde a septimo fasciculo (fol 43 seqq) habes quaterniones integros usque ad fasciculum quadragesimum, qui pertinet usque ad folium 314. Ultimus fasciculus (fol 315 seqg) olim et ipse intesrum quaternionem efficiebat : sed cum ad operum Iohannis exitum capessendum tria folia (315—317) sufficerent, cetera huius fascieuli folia, quae a C! vacua re- lieta erant, posteriore tempore partim desecta sunt, partim a variis manibus scri- pturä tecta. Ef[xempli] g[ratia]l manus saeculi XIV vel XV quantam voluptatem sibi attulisset Iohannis librorum lectio his versiculis indicavit, quibus Iohannem ipsi Demostheni praestare audacule praedicavit: neumovos BißAs yagiıwv nıAmgsoT«Tn, ocıonv, bvy& sunygos, Ooyeons Avge, Imoavos nollwv [wuxov naudsvudewv iFvvurn Te xal TooNwv Oopwv venv, Toüs axgoaras didayais 00 oeuvuV&ırc. Woxeis Egwra ıav Adywv ngO0EVAUITS, HElynroov 0Voa xagdias wvovu£vng, wuyns yAdxaoua vis Aiav Avnovuevnc. Tis Önmiovoyög TuS 00pNS Texvovoyias, Tis 00V naTmE nIEpvxe, TOlOG; EirrE wor. tivog rmoOvnua xaıwov Avdgög Tuyyavsıc ÜrTEETTEOOVIOG av Booıwv nv oloiav 17 Tgırosıdei av Aoywv moıxılig, ı Carmina Iohannis extant etiam in codice Ottoboniano 93 chartaceo saec XVI miscellaneo fol 4gt—75 ; attamen hunc codicem ex ipso Vaticano 676 transscriptum et ideo nullius pretii esse certis indiciis facile perspicitur. E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. v uergov yAvrzaoum rravooyms nenksywevov, EnıoroAav nahlsı 1e xal 1 Ovvooum; 00 oVyyoagysüs ydo, dAA Enıxdc, aal uovog gruoroksdg 00x Eouv. 00 usv olv noser, Sors ıolımv 00, 1a&ıv ayanz YEowv; AnwoosPEvns yEyoays yevvalovs Aoyovs xal 1avıag sihsv WG dx00g TETayuEvog, rAmv aA)” Exsivov uEıgov ebosiv ovdenw‘ nomurjs yco oVdEV woyiax: u, noAAod ys xai dest rwv EruoroAav nadıy® WorE 10000101 xal xaı KOTOU 008 x0aTog za savröc aAAov Toü xad" Ev uovov ox&loc „Atos YE£oovros, Twv dveiv OTEpovuEvoV* xai yaige Aoırıov, KaboE Mor viamv GEowv navımv xaı avdowv Twv Hvovrwv roic Aoyoıc, . Eng röv “Eounv vors Aoyoıs ünsoßdloıc. “Hocias de 1evıa 001 Fagowv yoayeı, nuorog Acıgıc Oög ÜnouvnuaToyodgos. Illis 317 foliis ipsa C' praefixit tria folia, quae nullis numeris significata sunt, ex quibus priora duo par foliorum effieiunt , tertium folium singulare est. In his tribus foliis ©! tamquam praefationem cum indice eorum, quae in codice ipso con- tinentur, rubro colore conscripsit, quo eodem colore in ipso codice pars titulorum et notarum marginalium conscripta est. Atque primi quidem folii pagina recta vacua relicta est; inde a folio primo verso habes haec, quae non secus atque in ipsius codieis titulis et notis marginalibus uncialibus litteris exarata sunt: !’Iwavvov Yoovuoua Taüta xal IoVog, ’Avdoög gvyovıos »An0ıw aAlmv Ösvrigav’ “Rs dosEvng yao, atımumıoc Pagog "Oyxov 1E ÖdEns ovyX üneoın Baordonı, AAN zÜoraing Eusıvs ai WPogrov diye. Kovgos dienksı ınv Iakaooav vov Piov, Kai ıjs noovolag EroVvpnoe nv yagır. OvVxovv amoıgog TI00FEIWV EN@VvVumv, Tr xvoie xArosı dE xooneiicı worn‘ Minv ei us avıöv Ev Yeov diaxovors Terwv, Exsidev weilova xAjoıv veuor, Deoovoav oVdEv eig dıayvmoır nıAEov. Id 0’ ei Helsıs, Toioosvs 10» tod KAavdiov‘ DIovoS yag oddeis narızav yvopıouaıwv. ı descripsit hoc carmen Bolligius Zagarde vI IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT Mekcı Ev oürac. ala viv oürw neakıv" Moumv usv olaroös Eiyatıov 6 yoayav, "Eouv! de aa oVyreilogs‘ » naoc xaı nodev; Osia ro0vVoIa, 008 xagıs' Od yao Tade. Aiım yao oic Exowas, Eieyaom tgonoG. Iloös teüra Ö' nueis oVdEv" adın magıvgsı. Deinde post unam paginam vacuam relictam, in qua posterior manus res sacras scripsit, quae cum lohanne nullo modo cohaerent, sequuntur ab eadem manu C! rubro scripta haec?: Eis ıyv &avrov Bißkov. Tis av 08 noooßAeıpeis, piılraım Bißke; Tis evivyoı 001; vis Ö’ av eig yeioas Adßor; Ovins Eysı Poßog we ılg dxomoiec, Kav u ngo0sin 4070ımov vois o0olg Aoyoıc. "Aldor. Dev ysü noIw uEv navreyov nilein yoayeı, “Oo 0’ ErußAtnovres oVdE mrgög Tade' "Alhovs yao aAkoı vov Enseiyovov? nıovor, Aöyav de ToVıwv xai yoapwv ovdeig Aoyoc. “OIev To dwogov ou Jeoü nov, ıov Aoyov, "Exwv mooysıyov, 00x EX TOVIovV xagıy, "AAN eis OWwranv ovVyasksıousvov Blenav, ‘Rs 1alla navır xagıegW nov xal Tode. "Alkoı, Kai taüra noAid — 1005 yE TodG xexXonuevovg —, Mällov Ö’ öAms Axomoıa Tuis vüv ymEgoıg, Ka’ üs doxesi deiv yonuarev, ob Önuarwv, Zilov xgaroövıog ngayndıov, OU yoauuarav' Toıovrov Eotıv — @ novor 18 za Aoycı — Tö ovunstoaoua TWv Eumv onoVdaoudTtwv. In proximo denique folio, id est in tertio eorum foliorum, quae primum qua- ternionem praecedunt, a C! item rubro scripta sunt haec*: Iocdvvov novor ıs xaı Aoyon ads, ös oVyasAlog 1v xai modedgog Evdads. ‘O ovyyoagysds uEv ovıog‘ obıoı Ö’ ou Aoyo. Stiyoı diagogo. cn ’Eruorolai dıdpoogoı. 0oL Aöyoı diagyvooı. ıd? a Eis ımv ovVvakıy ıwv aylav ayyeiwv. ı v vocabuli Zozıw erasum est | 2 quae descripsit Bolligius Zagarde | 3 v» vocabuli &neiyovor» erasum est | 4 quae descripsit Bolligius Zagarde | s hos tres numeros omisit C!, addidit C? E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. vuI ß Eis 1oVS Tests ayiovs naregag zai didaorakovg‘ Baoilsıov Tüv weyav, Tonyogıov rov OcoAoyov xai ’Iwavvnv Tov Xovooorouov. y Eis ımv wviunv ao ayiov ueyalonagrvoog Geodwgov xal ımv Toü nowrooaßßaTov jutoav, Ev Eöxatrorc. Ö Eis iv uvaumv Tod aylov meyakouaorvooc Osodwoov od Tyowvos Yro Tow avJıouov. & Eis nv mvrumv 100 weyakov 1g0nMIoYogoV° merk Tolımv Nweoav 10V ndoya teAovuevnv. s Eis ımv nufoav ans mvijuns Toü meydkov wgonaopogov xal mv vüv yevousvnv en rols Baoßaooıg Favuarovoyiav. | Ü Eis ıyv ayiav xoiumoıw vng Ünegayiasg HEoToxov. n Ilooopwvnoıs moös vov Ev Evxeiioıs Aaov, Ore no@tov Eentorn un Ereimoie, # Eis 1005 Ertagaooovıeg WOoßovg xal Tag yırousvacs Feoonwelac. ı Xagıoınoıog Adyog Ent ij xadaıgkosı vg woavvidog: EAEyIn ÖdE usa neunenv av Agıorov yevvWv Muegav. ıa Nsaoa ExrpmynIeice nagd ToÜ Yıloxoiorov deonorov xvood Kwvoravıivov 1oü Movouayov Eni vij avadsiksı xai nooßeAn 1ov dıdaoxakov ıwv vouwv, ıB Eic av wwiumv vis Öolas umroöcs humv Ebosßias ıjc &v 1ois Ergaivoıc. ıy Eis ınv uviumv® Tov ayiov werakoudgpıvoog Vsodwgov 7roı Tod rıelod. ıÖö Bios xai noAızela ou 60lov nargög numv AwmgoFEov Tod vEov MT0o, To Ev ı@ Kırkıoxwum. In margine inferiore huius folii versi variae manus varia adscripserunt; ex his unum quod memoria dignum esset descripsi manu saeculi fere XIV vel XV exaratum hoc: ayısowdn ro naoöv Bıßklov eis ımv osßaouiav uovnv av Mayyavav sic dpsoıy 10V nwergov duaguev. ei us de BovAmdein (? BovAn” extat in codice) Eyaıpjoaı wevVemv, iva Emiondoma Tos agds ıWv um Feopogwv niaregwv |Nicaeae congrega- torum Lagarde]| »aı Euoö Tod auagıwdov. Deinde cum initio primi quaternionis inde a folio eo, quod nunc 1 numeratur, incipit ipse contextus carminum Iohannis quem edimus. In margine autem inferiore ipsius folii 1 manus saeculi XIV velXV haee seripsit: n BißAog nds TaßgınA Movoroonov, NV ai avadidyoı vj oeßronig uovj Mayyavav udorvoog Tewoyiov EIG ApEoıw MV... .... . (reliqua huius versiculi verba erasa sunt) TOD yovv ayaıpyoavros Ex Tavıng xovgpea nıv&ida ınvds &x movig vov Mayyavav gas Yoımwdsıs Amyermı Twv aylov o0v Taiode ToVd magrvoog oÜ usya xA£oc. Ipsa verba Iohannis a U! diligentissime ita scripta sunt, ut et pauca adhibe- rentur scripturae compendia et accentus spiritusque plerumque recte collocarentur. vi IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT Raro C! inter scribendum se ipsa correxit; quod ubi factum est, non adnotavimus. Nos in hac editione scripturam manus ©! diligenter servavimus, nisi quod in minutiis orthographieis nonnumquam taciti a C! recessimus. Moneo igitur iota mutum in codice ipso modo additum esse modo omissum; nos ubique taciti subscripsimus ; quod ubi adest, adscriptum in codice est, non subsceriptum, qui mos sollemnis est codieum illa aetate exaratorum, ad quam codex Vaticanus 676 pertinet. Supra eo spiritus nusquam additi sunt, eumque antiquiorem modum scribendi nos quoque in hac editione servavimus. dıeradte, dıeıovıo, werarevıa in codice fere constanter accentu in praepositione omisso scribuntur; nos accentus taeiti addidimus. Negatio oöx modo addita apostropho scribitur ovy’, modo omissa apostropho odx; nos apo- strophum constanter omisimus; nec raro in ipso codice ac praecipue in Iohannis epistulis apostrophus erasa est. Particula yoöv modo yovv scribitur, modo yoöv: nos posteriorem sceribendi morem constanter taciti introduximus. Particula we» raro sic scribitur w&v; nos ubique taciti wEv seripsimus. Particulae 6 et iva plerumque sine accentu scribuntur ou et iv@; nos accentum ubique taciti addidi- mus. Idem in dv particula fecimus, quae non raro «av seribitur. Encliticum ze non raro accentu insignitum est: zE; nos accentum ubique taciti omisimus. In verbis compositis, velut zrowroxaigıov, Eruronisioıov, Ömkovou, tyvaliwe, önoıavovv, Öredynors, oVuvooovv et similibus C! non raro arcu _ compositionem signi- ficat; hos arcus taciti omisimus. Sigma littera etiam in fine vocabulorum o seribitur. In Iohannis carminibüs lineola significatur novae personae verba facientis initium; in versuum exitu cola posita sunt fere ubique. Interpunctionem, quae aut puncto aut colo aut virgula in codice efficitur, recentium more ipsi con- stituimus [2?d est Paulus de Lagarde constitwit]. His igitur minutiis exceptis a C non recessimus nisi monito lectore. Ceterum ° C! in margine nonnulla adseripsit ad locos quosdam Johannis accuratius signifi- candos praedicandosve. Ea quae manus Ü! seripserat, raro a posterioribus manibus correcta sunt, inter quas duas facile secernas; nos utramque C? appellavimus; nec tamen ubique adnotavimus, ubi C? verba a O! scripta emendavit, nisi ubi maioris momenti vide- batur scire, quid singulae manus voluissent. Non recepi in hanc editionem odas sacras ecclesiae usui destinatas et acro- stichorum artificio insignes, quales leguntur in bibliothecae Vaticanae codice Pala- tino 138 chartaceo saec XV (fol 70 sqq et fol 317 sqq). Praeterea in nonnullis codicibus recentioribus legitur hoc, quod in fine edam, carmen etymologicum. Descripsi hoc carmen ex codice Vaticano graeco 1269 chartac. saec. XVI (f01 57" usque ad fol 62"), ubi hie titulus rubro scriptus praemittitur: zod ayınrarov umtonokirov xvgov (sic) Iwavvov Ervuoioyızov (correctum ex Ezormuodoyıxöv !) Eu- ı Georgius Hoffmannus ZDMG XXXII 736 Syros Zzuuoloyiav per Ktaljake) NINO expressisse docuit quasi Erosuoloyiev: jam vides quam id recte fecerit Zagarde E RECOGNITIONE PAULI ve LAGARDE. IX usroov ıwv a7) Ieialicl yraoiumv ovouaTwv 10 za oboavov (sic) zei age. Lemmata quae explicantur in margine rubro scripta sunt. Signum huius codicis esse volui C in adnotatione critica. Praeterea apographum codicis C a me factum contuli cum codice Vaticano 889 chartaceo saec XVI miscellaneo, ubi hoc carmen legitur inde a folio 126” usque ad fol 131" hoc titulo rubro insigne: zoü naveyınıaıov umroonolitov zUxaitwv. xvE0U imavvov, Eroswoioyızov‘ Eumergov. Hunc codicem D appellavi. Utriusque codicis lectiones a nostra editione discrepantes attuli in adnotatione, nisi quod nonnullis locis accentus spiritusve in altero utro horum librorum omissos tacitus supplevi et nonnullarum minutiarum nullam facere volui mentionem. Üe- terum uterque codex neglegenter scriptus est. Antiquiorem autem huius carminis codicem ut in bibliotheca Vaticana indagarem, mihi non contigit. HE0c. a Qeog nardoxsı navıös Eoyov zul Aoyov. eos dıjamv ıwv ÖAmv nIoımudTov, gYIdva nagav anaocı za doxei Ps. ds navıenonıns wv, Jelras ımv aulow, aldeı ve av bunaonı zu mvgög nAdov' 5 öv no00xvveiv Öixaıov, OU zoivsır OJev, &yyekoc. Tovs 0’ ayy&kovs Kbdovrac? oldamsv Aoyovg, oegayim. @v Ta 08g0pim nal ysoovßiu 0 niavv. xeoovßiu. augpoiv ÖE voviov Eßgwis aAnav veneı. 00V: Eumungwvras nac oaymvilov Afysı, 10 Toüg d’ nÜ xgaTmäs 00WInG Enwvumovc. ıı vide paginaX VI „govoı. &x 10V no ümäs 0’ 06 HeoV Iodvor Ioovmy, Be a oÜs za Ioavvs‘ Atyovoıw wc Ermmouevovg, avo FEWOEIV NIOTEENOVTES TOUG xdıW* dire zgias* Aynıın dE IWwv o0ayeoraıwv. 15 deinwv. doiumv danumv zus! waxgwmv® zaxmv iopıc!. olgavos. Tov Ss oioavov 0’ ögov us Iodw ıwv Ava, 00@v Av 18 ToVvoua Yv@gılEıo, xundoc. vo TO xUxÄm nav vowv ıWv &v Eon" noAoc. za nav 6Aov TE nal odov zerÄmuevor 20 OTEEEWUM. zei O1EEWUE 10V YVosı bVIoD OTKoıW. KOTmO. Acımo de olunes, doravov o&xmv Ögouov, ormoıyuov ws jxıora Auußavsıv Eysw. 23 scr &yeı? Lagarde nAroc. Ao&ög Öd’ iwv almv! ve naoymv ws nAdvns, Eoıxev Evdev xAjoıw mAuog WEgeıw, 25 Einv ıek neunwv, Convost Jalnov xıioıw. 26 Lwnrvgeiv? La- ‚aAkos Ö’ aoAlsiv! ahıov 10 nüv Akyaı garden uarowv a hanc vocem omittit D | d ddovras D, dovıns C | c Soavis D | d xui om D | e nollwr © | F Wevs C | g Töv d(sic) D | AR zwv Zusow D | i @dnv D, @ldnv C | kaE D | ldodsiv CD [sie Stud Zagarde] Histor.-philolog. Olasse. XXVILL. 1. b x IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT No OVvvanısıy sig ulav xo0ıywviar, veuovce TIROL Eumelsordımv xoGowN. oeAyvn. T7 ö' ad osAyvn nav ae o&Auc veov, co vov Ö’ EAarıov noög To ung XIEs 7 nÄov. unvn°. Tv? undenoü owlovoav sidog Ev wovov“ unvnv! xaAovoıw‘ acıavei yag ınv Far. v&gos:. Iteomoıs Mmiv mAlov Ywrög vegpoc. Ehavveraı dE xai zakunısrant vegan, 35 Bolo]o«s. Bon» Piwiav Bog&as neunsı ÖEwv. YOToc. Norov voris dEY yis veaıng“ Exgka, © xAlmarı* versvxev 7 x00mov FEoıc. ormAuwiens. Anyhwing Ö’ avı yı mu kaußavsı, Excite Mulv nnincY! Erunveov. 40 Legvgoc. Zwonv e 6Kormv” Lspigov nıvon gYE£oaı. Evsuog?. "Aklovg Ö’ av&novg autos 6 xojlav oxone, wv wc AEvıav vyoov 7 Emoov u£vog xarnyöonoav os raicı Toüc av&uovg®. Üdwp. "Yeı d0000v ÖEovonv 0 xgaıav Üdwg*°, 45 r. 004 > 9 >» N Cu x.c da G 10. ano 0’ dei ber za Övanvi Eysı pvow. v0. y- Ivo yn ve, teüra va orvwg nenAmueva® oroıyeia dırıcd, zdv Öuoı® mv Yvow, TETgRATVOg mEV Axgomıs av ÖAow!, EllmvıE Ö’ ov IEhovia xgiveodan" Aoyo* 50 xAnosıs pEosı yag Baoßagpovs naknırarac, xdv vors 20 Mu&s ymv Ts! Exxpiveı warum, 52 Ser dxxgiwn To yaF yao avvoD Tic Tonog xmgeiv Exeı; Degen aklms ve AtEıs ovAloßr7s müs Toxos yevysıy doxei mag! ınv Eosvvov tov Aoyov* 55 aiTmmaTog yao yoapmıxov” g£gsı Aoyov, 56 Lagarde Sym- dp’ 0v ng0sıcı xar ngöc u Plensı nah a: SUB EN 16 Ovunsoaowe Tov rıgoxsıu&vov Aoyov, ; no0VV Exeivo naunmav EÜIVVTS" dixe. LExn yag aoxns o0dauov? Yaivsı nıegac. 60 aidjo. AiIno AvVoos Tausiov 7 unyı riAEov aidsıv? aAvws xal NIVOOUV TIEWVxOLOC. m nu D | n Zuueliozerov xodow D | o uyvır D | p nv CD | q uevov C | r www CD | s hane zaAvunzerei vocem omittit D | £ de xzai ovvreisizar (sic) C, xai ovyzelönzereı (omisso de) D | u veqn C | v voriods C, voris de (sic) D | w via us D | x Wr zAiuen C, w xrAuuen D | y änios CD | z Zwnv tegdormw C | a hanc vocem om D | 5 hunec versum om D | ce hunc versum D post proxime sequentem exhibet | d ounm» (sic) D | e zexkıusva D | f hos duos versus om D | g &Anwidı D | h xoıwic9w D | i is D | k yw C et in margine in © adscriptum est 70 yoo® | I nws C | m yoru- uerxov D | n eödwvos C | 0 ovd’ auoo D | p «idw C E RECOGNITIONE PAULI De LAGARDE. xI IEAr0oe, Toö d’ vdaıos IaAaoox Imoavoog nahm, Tois &000v 000x alu Tois ysocorgögosg, aysı riA&ovras Eyyüs 12! Tod Pavarov, 65 rreAayoc. Ilshos de ya! neloyos sivaı dsinvvsı. NIOTRWOG. "AIosı noriv ÖE5 decido moraumv Ama. 67 növıov DE? Auvn. "Yowe Ö’ Epsoröc! &v Aluvaıs Alav were. Degangı ann‘. Imyn dE ans yüs Eom“ midung pldn. 0006. ”0005* 0’ ögardv Öumaoı zaı waxoodev. 70 Bovvoc. "Avo de Baivsı Bovvös @s nodc aidEge. nıediov. Edga 0’ &dogY TE ıwv nodwv 10 nıedior. öußoos. “Ouoö Boidwv dovs Oußoos UWodev” ÖEsı. DETOG. . ‘0 0’ verös nws Vsım ovapac vdwe. xuov. Aıwv dE yelını xal xarsscoım aFooe. 75 xahale, Boidsı yahala nal yalaımı ovv L£osı. xovoraldog. ZWodoov xovos dE, ovunsmmyöc wg dis, EEdAksıoı xoVorailog Ex av Üdatwv. nayvn. "Ano? nayvvdsig &x Woyovs, Tine nayvnv. nveüug. Havın ÖE vevsı nvsüue n&v yUdnv ö£or. 80 xoTaıyic. Dvoıs yao alım? xal xurmıyic ünodev ng0öG yjv aloosı‘ za xaıayvvoı Oxdpm. HVeAde. Ovs Ivslie ovorgopais Elıynarov, dotdlay®. Aiov Ö’ EAavva nevıa Acikanos Pie. öuixAn. ‘“Ouod 0’ duixin oiv yvipm yalonevn, 35 xaraoxedalsı ımv aykuv! ıwv omudımv. vıyeroc. TIoos yjv vıysiös dıeoınm näs Ex vEyovc. 00005. 400005 0’ 0009 nE wıxgöv vdarog mEooc. Wexac. Werag! Ö’ Exac moosiow OWE al modıc. aoroanıy. "Aorgov mIeoovıos dowpanis donss yvos' 90 aorEgorın ya! owıw doregog Akysıı, nagargıßas EEaipıs 0V00 Toü vegpovg, Boovan. Bagvs dE dswis wrimv govıng xTunmog, ovognkıs! olo« zwv vepäv 00 mergie. OxnTvoG. Sxnnrög zo NONOTo" Eurung@v" olc Evoxmnmısı, 95 N000W WEooı10 ıIWv FED TIEOxSILEV@P, x.20uvVOG MEI Wwv xsguVVÖG ig Evavmv eig xEgas®. 1080v. Movov dE ı0&ov EU» Ev Podais Eysı, igis?. 0v oxyjma Anumgov ügıs! Öwod dsixvus, q yyos ıE D | r ins C | s nozöv de D, norv de O | t &peows CD | u ucwvew CD | v nnya D | won D, don C | 2°0005 D | y 2dös (sic) D | z vywder C|a de addit D|d a! D | ce assoosı D d Zuyudıov an &luyudıwv D, Elıyuarov C | e kaikayy CD | f aykov an aylyw D, am C|guüD| h zes C | i C in marg addit: 7 zijv dorwennv yag | k Atyo D | I oveon: an avoont D | m nev- omo D | n Zuninwv iv D | o z&oa OÖ | p ieıs © | g ieıs C, igıs D b* XI Y0c. 0x0T0C. Eviavroc. um. &ßdouas?. xXU00C. woa. nu£oe. vVF. Sorge. no WI. E00. FEgoc. xaıuov. YpIıwonwoog®. avFIEOWTIoOG. weoo. Poozoc. IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT jv WdE paoiv, ola norxiimv zaya 100 uooynv lsionv Ex vepyav ımv 2v bvocı. Daröc! Tö Pwc Eomuov. 00 Yalvov oder, Ixorovs Tonnov® dis oVd’ Iwß zignxE nov. 103 üs CD. Tob oxıav 0’ av! aid ovußakorno“ ug Tonov. 38,29, Daganas ‘0 0’ Eviavröc avıöc Ev Eon &vıV, 105 To nav Ev KdLO TOD Xo0vov negiorgepan‘. Enovvuos ÖE unvng“ näs unv elnoıwg. “Enıa Ö2 osniag ola 0guvn magsEvog, ns Eßdouac yovos Ts eÜAoynuevoc. "Donso xExagreı Twijua xuıgög Ex XE0Vvov. 110 "Roa d’ Wwo0c ıc” Twv wEeoWv TWv 10V Xoovov. ınv ÖdE yoa@gpyv ahdos nis euFVvEı Aoyoc. H 6 gm£oe us mov x00vov w£ooc. H viE 0’ adnkos zdvIdds Copovwern®, so un mQÖöc vUnvov wc Adyos vioos x0gac”. 115 Tv 0’ Eon&oav vowde ınc Em neoac. To nowi Ö2 ngosıcıw ol £&xov Aoyov. "Eug 0’ 26° Üer ve wa berl nAovoimg, ır8 ab 2ve = vasu-s Tovreonw? yonora navra xawoa deavVwv. dietum Zagarde @&oos ÖE Ödoımv näoıw Eunosi IEav. 120 Xzıuov! Ö’ öuoo yeigevua® ovunav ÜWoser. 121 ser yei dedua DIiws d’ önsgai PIWoRWEn TIEOOPOEWG, Lagarde onög TiS woag 000@ za xaprrös pidoc. Ev 0IC TE NOWTE MEerwiag x00u0V Eon. coxN Tav xaıd avFgmnov Eiwwmoioyımv Avdownov Ava ÖelTe0ov x00wov Aoyog, 125 mooGg üv xadeEjs 7 yoagyn nregowverw* eva BAEnsı y&o via woioa Twv avo. owilcı Ö’ avadomv wv önwre Tods winovg!. zo oyijme Öd’ do9oc Lou" av Imwv wovoc. ‘00 avroc ov1og xal meoorm xerAmusvog, 130 EvaoIoa Ywvei xar Anker weg Adyov' weoorw megioımv” (wc Aoyoc) Yarnv g£geı. DIogav? dE Bowrovc? ıwv PBoorwv mrgosine‘ us, y&vos dE dırıov Navoopws Teıumusvov r borös C | s Zxörog zunes D | £ d’ @v C, d (sic) D (supra lineam) | u ovßaAkoızo (sic) © | v Evi Ö | w neowpeowv D | x de unwns D, unvns de C | y EBßdouos C | z woos zis D | a Lwpovuern C | b xöoaus D | cd’ d& an BER C, d’ 2a D| dos 7e zuge ed C|e rovrion D | f Zuwv C | y yeie sdue (sic) D | A gsıwwWnogos C, gıvonwoov D | i önwoa« an örwo« D | k hie versus rubro seriptus est in C, D habet haec rubro scripta: zod avzod zwv zar« avdownov | 1 önors zav runav C | m öe9ös Zori D | n usois Zorıw D | 0 Yogav C | p oozovs D | g noooeine C E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. xIM Rvno. avngo yvvn Te xal ovvmuuevov nrahır. 135 Evo uEv more Müg Av7O CoXWv puce, yvvn. yvvn ÖE yzvv& xal yovnv eis Was ayıı Wovxn. Ankovc 0’ Exaore owme nal Wouxiv Eywv ooue. Iwav EXovoav xal xERToOVOav 77V KVow. öynuae Ü’ avınv aopalis nosovmevnv 140 70 oma © auri‘ zei rgÖ To Tayov 1apos. Woxn". wuxn° dE noWre voüv 1e nal Aoyov E£gsı, Ep’ ois zo Helov Toü xar zixova »Aoc. 143 Genes ı, 26 voüc. ö vous uEv ovv visı 18 nal meorTo£ysi Bagarde wc 00x dv einors, mäoav Ev dınn wuow. 145 Aoyoc. Aoyos de Amov 1005 xsxgnuevovg dyaı. Woxn Ev 00V neoÖgovVoat owucrav ÖAmy, ONWG Ewoıys Ödevrion Aoyıorda“ za ımv Eumv Yyao aslimg Ev Öoregm" 100 Owwerog TINm ıwv Helnudrav. 150 To o@ua ÖN xdvimuda‘ Trowıov Oxenteov. xaoR. AigsıY x0005 wEv ola MVE00U5* m xaoe, xas xsigeraı ÖE Tov meAmv navıav uovn. xegain?. Avsı avspac dE zepain dr’ dumazwv. xoaviov*. yva To ngaviov® wc »Ehvpos us OxEıteı 155 °cvo xaoas Öv! zul FEoıv newenv Exov. xopvgpT. Keaoos 0’ 000pnV° iv xooupmv wo voa. d£oue. Te d£oua d’ Eoue mavrög EV0IsvWg dEoıc. JolE. Osoilstnı 8 FolE ai Hosı nav 6 oxeneı. opsaiuoc!, OypIainoc, Owıs, Öume, tadrov ra role‘ 160 vis 0’ Omuans Sala To nowım nAtov. oubız. oyvw Ö’ avamır pwroc, si Bovisı, Afye. x00n. zveı Ö’ 0900 m meoaııdın *007. BAeyagovi. To Pleyagovk dE Pl£uuaros Paoos rise. Ögovs. Ogovs d’ vnogyovc, Ölwens gyoovoa nah. 165 uEtwrıov!. Onov” uEoov weıwnov Exterauevor. 00G. Os wc" Euoiga? naurav altiac, xav us Bons uiuyoıw yxwdovg Akysı. uvxınO. uvxıno xaraggei wilav Ev mai? nılkov. PORIDYZ öyoov dE budmv Erıög EEmdeit Övor. 170 öic. xal Öls Ö’ Enraggsi" 16 Toiwvvuov‘ wEkoc. r hanc vocem om D | s Eöyn C | £ noovyovoa D | u &vvoriowg D | v xäv rauye D | w aioe C | x nugoöoc D | y’hane vocem om D | z zgavuov C | a Hv D | d xodvuov C | c hoc loco xepakn rubro seriptum extare voluit D |d öv D, ö»C | e öooynv D If Jeua D |g de addit D|A oy O|r Alk- weoov C | k Bocpagov D | ! ustwnov om C | m nwv C | n ws C |o auoıpa C |p nuci D, nu | q :w IE an &w ei D | r Öis de naoosi D | s zo1övuuov D xIV IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT xovdoort, adood Te Xowrög xovdgov Eußacıv p£osı. cıoua. Kowis nülns ÖE OW@uarog zoum. oröne, xai oiTa Teuver xal TO NIAv OWma‘ Tofgper. odovuc“. "Odovs* d’ Edmdjs doravov [wos Yikor. 175 yAwooe. Tvaoıv xonilsı yAwooa Tav Ev xaodie. yovy. Don dE pas voo ToÜ TEwg xergvume£vov. xeidn. AsiinY y£sı Aoyovg 1e” xal Asiwg Exaı. rapid". Fg0o0o ng00Wnov aı Tagsiei za Lagos. unvıyE Mivıyros““ Evrös yojwe navumov weveı, 180 alodroswv ranym? TE xal xıynuarov. nv mm oü vukng, alla Yeloaı‘ Tod ıunov. Eynägpakos!. Tov Ö' Eyx&pakov Ev weyail näg p£geı. yvadon®, Oswa dE yvanıazs Ovyaszaumevas yvasovc. caayavss!. Isimv Ö’ dyoıgE dv eUuagwc aayovac. 185 xg01a@p0G. Koorsi xg0rewos mv apiv oyülmv Ayav. yevus. Tovis y&vvs yvogıoua Tergıyamern. nWyov. HMoyov de nınyy Tov naonwonusvav. arenvn. Tov Ev nooowWno 0’ unnvn “araraım, Öp’ neo" eivar zai 1erdydaı umvueı. 190 ivdsosovi, Avydegsav! avder ÖE To zgıyav SEooc. poovyE. DagvyE” wEv Eouw” od Auksiv dous ÖVoE. hogvy&® AagvyE? Ö’ ömoims Tod paysiv nahm blaE. Atyoıs Ö’ EvaAla&ı ravımv allnlavüumg. Acınos. Aoımös Aaßeiv Eroımoc, ei movov didws. 195 doreov!, OorovvS 0’ 6 oagaög Exdvosı Ordoıw vensı. coo&t Zuvson Öd’ 0orois &oxog doxoüv oRgxior, veoga". ois vevüun TIQÖS xivnua za donmv vevom, iveg‘’ Ivav Ödoxoöv Eosıone, ovumiAovuevov“. Tocymkoc. Mgwrovg tgaxsis TocxmAog mAovg Exgyveı. 200 dayıs. "Eysı d2 navır Ögora za xgarei baxyvg*. varocy ’Evavsiov vorov: dE ıwv Eungoodimv. macygakn Moss yakavres ovyyalnocı waoyalmv®. yeig © Xeiraı 02 Ögora! eig Eysı re dE° Öadimc. övvE. "Ovvs Ö’ 6 vvocos! Öegua oagxos xal Evaı. 205 Bovßwv. Bovßorvı zAnoıs Ex ndFovs Önso Wvaı. it yövdgos D | u zo un C | v owu« C, ua (sic) D | w odoös D (sic) | x ödoös D | ydeaddD | : ze D | a noöownov D|b rnnyn D | ce yyocı D | d ixxegekos D|e yrddosD | f ueyav D | g ayaıs D | A noneo ut videtur D | i avdegsov D | k avdegewv D | ! yapvE D | m gdev£ D | n Zu D | o Adgv& D | p AcgvE D | y !vahe£ (sic) D | r öozoov D | s öoroov D | t hanc vocem om D | u vsöoov D | v hanc vocem om C | w ovunınlovusvor C | x ödyıs D | y vwzov D | z vuzov D | a wioge* (sic) C | d waoyaıqv C | ce gie D | d Xeize de Ödore (sic) D | e yeio zai xoareizeı Öadiws D, xeio. Eysı Te dE Öadios et in margine xoazedor C | f d’ ovioca C E RECOGNITIONE PAULI DE LAGARDE. xV Bovvous dinmv Baivovzog eig! Öyxov ueya. yovvi ‘Evoik de yvia dia xal xaumıe! yovv". 9 Bovvov» C, owvod (sic) D | Ah &s (sic) C | i yvia D | k ’Evos C | I zanrsı D | m yovaı C Atque haec quidem Studemundius, quem excipere debebat Iohannes Floss pro- fessor bonnensis: is enim in Bolligii Romae libris editis carentis gratiam e Lam- bekio Oudino Cavio Erschio excribi curavit quae de Euchaitensi nostro agunt. Bolligius a me petivit, ut Flossii memoriam intercidere ne sinerem : quare com- mittendum non putavi ut Flossii nomen silentio premerem: quae Bolligio ille miserat, pleraque omnia paginis 214 seqq typis repetenda curavi. Superest ut in calce praefationis libros hos ego nominem: Iohannis metropolitani euchaitensis versus iambici in principalium festorum pietas in tabulis historias atque alia varia compositi; nunc primum in lucem editi cura Matthaei Busti Etonensis. Etonae in collegio regali, excudebat Ioannes Norton in Greeis etc regius typographus 1610. IoAlbFabricius bibliotheca graeca VIII 459 Harlessii. Patrologiae cursus completus .... accurante I. P. Migne. patrologiae graecae tomus CXX. paginis 1075—1200. In Ignatii Hardt libro notissimo quo codices monacenses graecos descripsit IV 402 tacito Iohannis nostri nomine inveni carmen 29: carmen eiusdem 49 codici monacensi LIII 132 inesse auctor est Hardtius I 292, qui II 192 193 codicem mo- nacensem CLXII Iohannis Euchaitensis carmina anno 1579 Matriti in Hispania ab Iohanne Darmario descripta continere refert. xXVvI Corrigenda et addenda: In epistula 7 — 147 paragraphorum numeri male positi sunt. Pagina 145 ima non 13, sed 12 scripseram 178 capitis 186 $ 2 virgulam equidem non post ravıss sed post aioyuvdnze poni jusseram ” Pagina 63 capitis 117 $ 15 non debebam de corrigendo PryF/egaßer apographi nimis certus esse. licebat enim, nisi adcuratissime de evangeliorum forma ab Iohanne Euchaitensi lecta edoctus esses, ßyJaoaßoer illud Bolligii a Studemundio non tactum et in Pydaßege et in Pnsaoaße mutare: vide modo Constantini de Tischendorf commentarios. Cetera quae mihi excidisse non dubito, aequus lector propter beneficium accep- tum excusabit, qui si iure consultus est, Iohannem Xiphilinum iure consultum fuisse et vowodıdaeoxadsiov constantinopolitanum a Constantino Monomacho conditum opera mea didieit, si philologus, non pauca curis meis oblata habuit quae ad an- thologiam graecam inlustrandam possit trahere, ut taceam de sermonis quo Iohannes utitur graeci nitore interdum non plane invenusto. Ad versum ıı carıninis etymologici hoc loco addo, quae in margine angustiore addere non potui: in codice moscuensi, quem Holmesius ı27 vocat, a Christiano Friderico Matthaei (Eichhorn repertorium für biblische und morgenländische Litteratur IV [1779] 261) ad Genesis 3, 24 adscripta haec leguntur: 4x “Eßo ysoovv !ntyvo zul ovvelicdn, ubi scribe ovvewodn. in codice vero basileensi, quem r in Genesi mea vocavi, leguntur ad eundem Genesis locum addita haec Zevngievoo Zmıoxönov Taßdikwv* 10 EBoaixov axysoovßsıu |= OYI1IM], 9 Zoz geoov- Belul». 70 de axysoovpssu onuaweı 'Eniyvodı za ovveuiodnu, zal TO ulv axyso |usvayso codex: — In] Eniyvogı xeiteı iv Tevsoeı [hebraica 31, 32] zu de ovßeav [= Pan unyvs [adde Kot] ovve- woIyn &v ıw davımk |9,23 zo, 1]. Lagarde. 10 15 20 25 30 ’Inavvov voü ayınrarov unıgonoliov Eiyeiwr. Moöyoauua eis ı7v OAmv Pißkov. NMakcı dıdaydsis as AgıoLov rıäv w£roov, ta U dA navıa wergidio, ai Avyovc. 00 yag egiwiol TWv TIeQITIWV EINOTWG xortsıv doxovo, rrogayuaıov te xai Aoyav* Emol dE — MIXED — nipayudıwv wıxgög Aöyog* zo av Aoymv 00V Mx00v dgxsito we£oog, eis Öeiyue xal yvagıoua av ÖAmv Aoymv, oüg Eis xEv0vV xexumean mollaxıs yodywr. 20 yap einsiv ois EXomoaumv Akyav 1ig yag nıegıooslia TE zal di 10 nAkov Ev navü uoyxIw ıo PooTols moysovusvo, xdv noAld Yvonowow &v 10 viv Pin, Atyovıss 7 yodyovıss eis dnnimorlav, öußgovs aweıgovg Exy£ovıss Önmarov, Boovıwvıss, aorganvovıss EE eiyAwruiag; ıAsiorov Ev ÜWog olgavoi xal yüs Pa Iog, eAsioın ÖE Tovimv Elgvymoia uEoov- nvsiiwoav Eis Ensıg0ov* Ep$ovog Tonog‘ oldels OrsvwWosı ımvde ıjv ansıgiav* noAAas Woods Nveyxev NN TIvsvucımv, nAsiovs Ö’ Eveyasiv Eouv mÜrgsmouEvn, Ewg Krorvsvoovoıw Eoyaımv uiav, |Ews Audwonv zig ddnkiag yaoc, undev xarogIwoavre Av xevoüs TIOVoVG. AAN 0 Ev ws HElovomw‘ oVdsig yag YPIovog* &y@ ÖdE Tovrovg EfsAwv mov 1oüg Aoyovg noAlwv ar Üllmv — Euuiigwv, 00x Eumeroov — wovovs YEowv didmmı Tois Adymv wikoıs, oc yEeima mixgöv dawılovg avF00owiov‘ ois jdovn yEvoıro vedıa wergie, x0005 Ö’ antoıw za wesn xl vavıa. Exovres 00V moi Toüs Bowysis, pikoı, Aoyovg, avror di’ Eoywv udidov 1 waxomv Aoyav Histor.- philolog. Olasse. XXVII. 1. ıo Ecele- siastes 1,3 1? A [80) 35 40 10 15 20 25 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT EÜXEOFE TTAOIW EVaVEoTEIv Tov Yikor, nıleov ÖE navıov vo Aoyıoıl) xai Aöyo, & »dv Aöyog A&yoıro, roayudıav Aoyog' ös Eoya oWLlwv Ex rıvgöcg 1a 00V Aoyw, eis xabow Exdidworv argaxıovg Aoyovs Ws xdgrov, WG Eommov ixwados Eukov. Eyoys tolvvv Eoya co Aoya gYika y£ooım, za Aaßoımı Tv Owıngiev' Aoywv dE noAlov xal yoayav ahkoıs wedoı. Eis nivaxas weydlovg Twv Eogıwv' Ws Ev TÜnn Expgdoswc. Eis ıjv ayiav ot Xgıorod yEvvnow. | Ti wir; yas norgarev ws EE aulFEoog, 2. ano ÖE weorög wovorxjg Ovupwviag- TT0000Xx@0uEv WG MaFmuEvV. & MVOTnglovV‘ nagsußoin ts ayyEAwv xoalsı were, »IEw« Atyovoa »d0fa TW 0REXOVuEVm«. „xab WG IEÖg 0dgE; nol To Jade, xl To Jadua nroi ;“ Badıls obv Toig noıu&ow‘ Exsl yao altois WG 0oKG nrreıywevons xarapoovnoıs yilyvercı nv Josundrov‘ Tovrıs ovveAdov Eupogov uos Tot nosor. Evıoov FEmgeis, Avıgov nueinuevor* Ev © garyn ns za Bo&yos al nagIEvoc. olxovv Hedg 0öG Tovro ıö Pgaxu Bo&gpos. „FEÖG TIEVnS; G01x0g; Ev pyavkm daxeı; eis Pos no0sAdmv dom; Yei, ti wor Akyaısz“ Wweodog Ev o0dEv, all ainIy wavdavsıc“ xal mogtvs Adorno 6v xar' olgavov PAEneıs, Exsidev Mrov ıö Bo&pos 001 deixvvmr, 00L0I TE, Vvvro&govres @g noög Ösonoınv, Wv xl TO TeonVoV Koua Tjs sbpnulas, ois ovuusimdsiv, 00x anıoreiv 08 TIgENOV‘ eis yag Xadoıv ON ala Tavıa Ovvig&yss — Heos Booıwdels, gs HEwon omv vo nıevns ünto ovoi, A0VCLov 08 dsıxvumv - nossV; | Eruxgoroüvıes ayyskoı Teig EAnior‘ 22 unımo avavdgos* naosEvos Bosporgopos‘ nayav va Aaunga dwga‘ moıuevov dgdwog‘ xaoüs 1a navre usord za Fvundiac. TOVTOLG MEV 00V OVyxaıgE xab OVugooRüveı. 37 Corinth « 3,13 | 39 Co- rinth @ 3, ız in marginein- feriore folii primi denuo additur so- &vyvov Tov ayi- WTETOV unTgo- nolırov ev- Yeırwv 5 Lucas2, 14 | 12 Lucas 2,7 17 Matthaeus 2, 9 30 10 15 30 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. gu ÖE Tovds Töv xaınpn Tosoßuınv* daxvsı yao avrov aAlo u xovnıov nadoc, Efsı dE TOVUTovV wiıxgöv UÜnvWooag Avoıv, x OVyxg01m0Eı now Mulv 1dEwc. Eis ınv Banuoıv. ’Avno xoujuıns, alyuov aygıov zo&pw, zoiyag zaumjAov zai dogäs Iwvnv pEowv, &0@0x0G, muiyvuvog, ayy&iov Turog, jxsı OOPNInS aıvög EE Eomuiac‘ = allee » N > r nrowıov Ö’ Eaviod Xgıoröv eivaı umvioy, dsixvvow avtov a0 Tois NIg010WEVOLG, veusı ÖE xal Banuowe Tolg wvovuevors. roirw no00cAdWwv Aoıoroc, Ws Eyvmou£vog, airst Aapeiv Banuoue, Toig aAdoıg 100. 6 Ö Ei yıraorwv Öoug oVTog xaı oder, neigav To no@ywa, Treigav jyeltaı Kovor, 0IEv Roaımıas avureiva ıo Aoyo. zuAnv AAN vmeixsı ÖsonoTov ngoFvuie, zo&usı Ö’ Oumg ımv xeioa, za aus wodıs, ” - q iA > ’ 1 |ava Hewowv, wg idıyyov Exgpiyo° 3 m&ihov ÖE xaxsi pogıxov dhdo u PiEneı. x ‚ je} ni € [2 TENLOTEEE xaTsıoıv Eis yyv vWoydeEr, a R} N r2 > nd (2 7v o0gavol neumovomw Ex TWv Oxıoudımv yon Ö’ ExsiIev nargızn PoovıE weye, viov xaAovoa Xgıoıöv Yyanımuevor. xl magıwosl TO nveuug, 1OUTW TIE00T0E%0V dv’ öv zaımAdev, 0suvWg Eyılavaı. nımvo 0’ Eoıxev O&vxıyjtn gyVocı* wegiotsgüg yag eldog, ws anhovorigac. ovveis ÖE Teure xal noTamög 7o&ua soı& To 6EIrd00v Tov dgonoV xal rooowEvsı, 00LW yE TuuwWv mv Feoo rrepovolev, za mv zalıjv zadagocıv arulaußavov, Ws TTOWTOGg aRÜrög mv Xagır dedsywevog coyN yEvnıcı ode TO wVormoim. toiro Pgorwv Ypwc, rovro Öevriga mrAaoıg' 35 y&oıoua zul Oypgayıoua za OWıngia * Toüro xg01000ı9 ayysdoı, 1085 yivoug ndıora ovyxaigovıss wg FEovuEvorc. ansvyagıoıw noAla rw Askovusvo' A2 3 3o Matthaeus 1,10,20.: Ve ‘rum lesu nato Iosephus de Mariae pudi- citia jam se- curus erab ı Matthaeus 3,4 | 8 Mat- thaeus 3, 13 —17 3ı Titus 3, 5 Johannes 3, 5 10 10 15 20 25 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT Toviov yap oVdEv zig duoıßnv moi nAkov. Eis ınv usranogymoır. Doikov, Ieard, nv ögwuErnv IEav, |xai md vaxgav, evlaßos xadın BAenwv, 32 unnwg xaraorgaım oe AXgıorög Eyyvder, za Immosng vagxızav Pwcg Oumarav sg IMaökog aAdos, aoıgann BeßAmme£vog. 5 Actorum g, oo&s wadnıdg Evdade ngoxsınevovg; 3 ie > x z El x [4 3 I 00 rag Y£osıv Exovar ıyv Aaurımdova. Lg BAensı dE Mwojs nv gagıv ovv 'Hlie‘ yvopos yao avrois 00SEvVEL nraggnolav. ou Ö’ ei Aakovons &x yvopov Yywvis Movov Jelag Axovosıc, EÜTUXEIS, Kal TIE00KUVEL. Eis vov AcLagov. ‘O ıjc yoapäs voug- aAN dxovs nal Biene. nv us dixawos Acalagos, Agıoro gikos. 2 lohannes ıı, Tovrov Iavorıa yj xakinısı za TÄpoc. Saren ai oUyyovos Ionvovo Tov Tedauuevov' ToU yag Yılovvrog ayvooücı TO xg«TOG. 710.080UV alrog‘ ai dE OVvTovW@Teowg #Aciovoı‘ xWXVOVOL, TIEOOTLITTTOVOL TE, xadvoregeiv Atyovoı ıjv TTagOVOIeV. „OWEOFE“ mot „ımv Eumv EEovoiav“ 6 Önmovgyog‘ „mod d’ ö 100 Yikov Tayoc;“ ‚idod o&omne* 10V eraegratov Bleneıc“ arıexgl INoaVv. al Oxorısı Tv ÖEOndımv' Unoxgıeng Agıoros Ö Lwmpoooc. | oyoAn Badilwv Övoyogsi za daxgvsı 4! EE oloavod TE IHIEV alTei ımv xXagır. 00V &oyov, @ xgauore. di Biensıg Avo; Eyyüs Ö’ 6 magrvg- ei xelevosıg yao Movor, Tosweis To nEvdog Eis Eogimv avıixa. oVroüv xeievei. „ÖOE0g0“ Ö’ „En“ xgavyaoas loyv Eroiuwg Zunves To xeıuevo roıwvre AXgıorög olde nmoieiv Tois Yikoıc. eEallsımı y’ 00V mv 6 vexgög Ex Tayov. xal dn Badıla, xeiıgies £oyıyu£voc. nıimv aAN avsiıcı, xaı Avdeis anorgexe, ıö deinvov (oimaı) oxevaonv 6 yevvadas ©. 1 10 15 20 25 E RECOGNITIONE PAULI pE LAGARDE. zig de&imomw rroooyıAoüs EÜEEYETOV, di’ öv nahıv Im, za Wwopns deivan nah. Eis 1a Baia. "dvoiye ads 006, @ Feov nodıc, nlkac‘ GG NYarımos xÜQLOG TTAVIOKIATWY* Idod yag aurög Eoysrai 001 deonorns, 7T0KOG, dixmog, wETgLog, TETEIvoypoWv, ExXwv Öynwe mwAov eüreAoüs Ovov, zo T00G madmtas Ex nodwv Ödoınogovs. naidss TIOOTTEUNETWORV aüTöv Ev xodroıg ' det yao TovV ayvov EE ayvov uumv Exsıw. xAcddovs noo[o]osı&zw dE vırmınolovs | ös zoi napovrog KIEs xarside To xoKToc. 4? 6 0’ @Alog öxAog Toüg XırWvas OTEWPVvÜwV, Uuvovs TTO00R0ETWORV Inermglovg‘ OWTnE Yao Nxsı naoıw 6 Lwnpooos, 6001 Aaßeiv HEhovomv avtod mv xagıv. od, & no9evn, noös Ti as cavıjs nülag, Sıwv, dvoikeıs, Evdov Eurerrinousvn Anoıwv annvov, Övoosßwv, wapovov, oüs oV0’ ö vexgoüs EEavıoıav Öadimg &dmv TE vırav obrog Evrokiya Taxe; Twig Yap Yovov nv&ovow aldwg oUx Evi‘ xal uaidov, Ei PIOVog Ts adroüg Exgpäkyaı. önw@g Ö’ avoıys, xal dEypv Töv dsondınv xal yag nagsou, Tov naFeiv (oluaı) xaoı, Eneinteo oldE ar naswv ypeiysıv nıddoc. od dm us muiv Eomiv Evrevdev poßoc' Woavva& Toivvv‘ 0W00V, EVAoynweve, 00TW TIIOOMVNS Eioehavvav za pEomv Boovois änacıvy Ex nadwv aydagoiav. Eis mv oravgwoiv. NvE taüta- xal yao HAıov xoUnısı 0807105, ayAos dE nAmgoi navıa ar BaFüs Logos. nos viv IEewoo, Inmiovoy: Aogıore wor, OTavgoVUUEVOV 08; peb*’ dl ToVIo; xar noFev | owzjoa x0ouov rr000doxwv 0E waxoddev, 51 viv wg xaxovgyov eis aguc EUlov Plenw; anımıdsv eidog‘ xahdog oÜx Exsıs Ein‘ accentum po- sui ut vulgo solent: voca- bulum ex ae- syptiaco Paı manavit 2 Psalm ng | 3 Matthaeus DIES ıo Lazarum de mortuis suscitaverat: Iohannes 12, 12 13 17 Isaias 1, 21 Matthaeusaı, 13 6 Deuteron 21, 23 | 7 Isaias 53, 2 10 15 20 30 10 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT unımo 02 Iomvei xal 005 Nyanımukvog, u0Vor TIRgOVTES TWV TIOÖ WIXEOD 001 piimv. yoovdoı wasmrai‘ za nregwroi Ö’ oixEren, warnv rregıTp&Xovoı usorol daxglvmv' oo yao Bondeiv eunooo0cı 10 nrageı. uEyas 0’ ansotı 0Ö0G NIATNO TTAVTORDATWE, povov Aımav 08€ 1alıa naoxsw wg Afysız, xalroı mgoEINEg o0yl Asıpdijvan moVvog, oVvvoVrog avI0D xl Ta viv Koyovıi 004° al’ 00x ansou‘ nveuua 00v yag Aaupaven, ovvevdoxwWv TE xal 0VvW@V 001, zul pEowv vioo Televemv jyanmuevov BlEnew. det yao us, dei, 000 0vvFavsiv, EÜsoyYELR, sg Ovuusraoyw tig Ey&goswg mrahıy. oüzwag Edo&s- Tovro vis slonmAayxvias vmov rrgög Nuäs N weyloım Xomoroıns. soyvwmovouuev* Av TAxvvov Ex Tapov. onslosg dE navıwog‘ MAıos yao Evdade, 0 noiv Copwmdeis za xgußeic, Eis Omv yagıv &iauıe gYaıdoov audıs AvP EWogogovV, 0E Tov mEyıoıov NAıov IgOUNvUWV |&x yijs avaoysiv Ywg Te newıpsw autixa. 5? Wdouev olbv Adunovra vo 08, Xgıore mov, WoTLEg Lö 009 Troimue, nv vor Nuegev, di’ ic ÖEWuev Tobods Toüs Felovg Tunovg, xalb 008 0VVvÄOTpaWVoMEv Ex yis zul Tdpmv. Eis ınv avaoraoı. Sons, 0x0nsı Tod Jade 100 TsIaumevor, Eng Fsaıdv Eou, rrgiv nagadodun, unrog amıovis Vorsgov Aukovusvo, HEAwv ngO0KNIEIV Lois ONE Yiow gvoır. Toivvv, WaINTE TaVv ANOEENTWV, Ög« za Lovıe Xgıoıov audıg‘ sÜyE Tod Tayovg' @s OEÜG eig Eysgoıw Ö Lwmpovog, TapoV xa1oıxslv vexgög 00x Eidıowevoc. Teımuegov yovv, 00 zgı&orreoov, BAgnesıc, xav Lworon Tergamu£govg gidovc. viv 0’ EKavaoıas Lois yevagyas EAxveı xE00 xomımais Ex nalcımv urnuoTwv. nowvov O0’ avogYoi Tö noonsntwxög rakaı‘ ı4 Matthaeus 27,46 | ı5 Io- hannes 8,29 | ı7 Psalm 31,6 ıo Iohannes II, 390 ar Matthaeus 27, 52 E RECOGNITIONE PAULI DE LAGARDE. 7 ensıra ı6v Boidovıe vovde nıosoßurny, 15 u)’ wv dnaoav EEsyeigsı cv go, di’ 7v narseAIv mexoı Oagxös xad Tapov, Eönv Nase TÜo0aVvov AVIEWNOPICKoOV* nAnv wc Anagynv Toü yEvovg Toü 00V dEyov |Adau, Adaßid re, za 0oyov Zolouwve' 20 oös 7 yoayn 001 Lwvrag wds Ösinvüsı, @s 100 diödvrog mv Eysocıw narcgac‘ aurög Ev oliv 100g avdoas &x vEro@v EYEIG, Eiav yvvaixsc, ıv anavımv wyr£oe. ovıcı dE wwpAovodwoev &x YWoßov TEwg 25 gYoovoor waraıoı, Övorvyeis ünmoeıan‘ BaAksı yao abrods dowenais 6 dsonoımng. os un Ycadn dvoosßov Öysı nah. oo 0’ AEımdeis wmv ögds Herudrav Z7ux00Tn00v " on» dvankaocın BlEneıc‘ 30 xai xaige, yaigs* ndoya 1L00To xvgiov. 9. Eis wmv pyAdymow. 1 Xoı0ros, uadntei, Xgiorog Eou za nahıy® Fagoeite. um xAovsiode di Een Peg, unds nrosiose Tas adıjAovg stoodovg‘ o0deis yao iuas Hera xergvumevovg. 5 aA’ avıdg Axodımvv eilmpas YPvow ovıw dıEdga za Tayov xexhsıou£vor. EAN @ U 10010‘ vov yao woneo N0Joum, 00x oDros Ö eiv euoromog Önumyo6gog; 0lov xaıw vevsvasv EunenAmyw&voc. 10 7 xeio dE vagxd, xai nagsıueva Tofusı, nAevoav pAeyovoav umAaypav sgunwevn. | Xoıozöv noodniAms, & yılonodywov, BAfnsıs, Ws N Nag000E magıvgsi 001, dsılia. viv o0v nIEensı00, Kal Aınav Toos noiv Aoyovg 15 Javuale ai xjovrre ıov Iompooorv. 10. Eis tiv dvaamyır. 1 Oix nv ö Xoiorös oagxıxWv Ex onsgudımy, xcv 0008 00NAIE umigırwv EE aluaıwv, AAN Ex Peod yüc. zal zarelIav ÖWoser, sis oVgavo0s Avsıcı noög Heov adv. 5 xaı owua FEiov Ex Tapic aysagrioag 6! 19 d&d codex 3 Lucas 24, 36 Johannes 20, ı9 | 8 Io- hannes 20, 27 6? ı lohannes ı, 13 | 3 Io- hannes 3, 13 10 15 11. 10 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT gpeosı o0v aüro, za zakunıera vege. odroı d’ vw BAsnovow Exrerimywevor, xai xeigag Exısivovrss ws nodg alFEoe, Imtoloıw WonEg ımv OUvagoıvy Ex 0F0V pikoı ua’nai xal TexoVoa rag FEvog. öFEv xaraoreAhAovoıw avroÜs No&ue Adyoı ngoonveis ayy&imv zvayytimv, obım Atyovıes, Aogıorov nEsıv xaı nah, woneg xarsidov dou yjsEv MouEvor' rEgaS yao Eivaı TOÜTO Tod Wvornolov. tadrae ngodjAwg 6 yoaysis mv sixovav tunoıs dıdaoxsı, vv aAnsEsıav oEßwv. Eis ımv nevimrooimv. Tnv Eoyarnv Te xad meyioımv mwegar, |roaysı ngös axoißsıev 7 00p7 Texvn. xa9” jv Ta goıxıa Savuarovoyelıaı Tade. dıiwgoyov U Toüs dnootoAovg p£gsı‘ ayvo Ö’ dvmdev nyog Zuninisı ueyac, xal Pag TE xal TUE Ovyaazsıocıy OWOFEV, yiAwooag anagrilovıa Tas oowusvac- üs olx Eyva us ynyevov ninv Ev9ade: rovıwv Ö’ Exaoros noooAaßev aurov uiav gywvas Öidwaı Tois rragoVoı MoıXiaus, aklms noös aAkov Exkalav Tv vüv yagıv, N ovvdgoun dE noöcs To FJavua wv OxAmv dıdaoxddovg deixvvor Toüg xasmmevovg dnaoıv alrois noooAakovvıag yvnoiwc, ei za 0vvjAdov Ex yevav aAloIo0wv- nAndn yao EIvav Eior Ovunsmywevov. od’ ei Eevilm nmgös 16 ıng IEas SEvov, axovE xal Triorevs Toig Aakovu£vorg, xal dous Osavrov Toicde Toig nnvgınvooıg, Ysov TO nveuua Tod Jeod doKale woı, To Teure navre Iavmarovoyoiv EvIEWg — Pos, MÜQ, TIVoNV TE, za V0poÜs aygaumarovg. Eis vov "Hkiov 1gEepousvov ünd x00Rx0G. Zylored, nadeusnn maxgodvulav, za mm 10 Vo dvmder, all’ Üdwe Bosxs‘ xai 08 1g&peı x000E yag, oÜ xarapä£yeı“ 7! 7 Actor 1,9 13 Actorı,ı3 4 Actor 2, ı seqq | 5 &uyos vel oıyos co- dex, posterio- ribus curis nxos 3 Regn y 17,6 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 5JEv dıdaydeig ws xaxöv Auuög weye, 5 dodeve mv yjv, zai va yas oa zocps' xonssıs rgopis yag va 00 vois dAdoıc Voa. 13. Eis mv xora vov ayıov Havkov xal ıöv Xgvooorouov Lorogiev, 1 Ziya, Yeara, xar Poayiv usivov Xo0vov, unnog Tagdäng ımv zaAnv ovvovoiar, xar Inmwons x0omov EvF£ovg Adyovs' EE 000EVOD yaß dom 10VTOVG Tod Telıov 5 gjesı zonilov MavAog aidegodoouos' xıvsi 08 xXEiea TI0ÖG Yoapns bnovoyiav olxovusvns TO Ialua, TO KEVOO0V oTowe. InAov 16 Aoınov Öv noö ıwv Jvowv BAfneıg, ToVrw TE ovvdaunals za OVyragregeı. 14. Eis 1ov ayıov Xogvooorouov. 1 °H yiAooocav zögwv nüg nv&ovoav, Lwoyodps, uovnv apijxas, ebladmdeis mv YAoya; 7 navıe volumv n000yodyeıs za To pAEyov; no pIEryeraı uEv za Aalsi nagamveosıs, 5 @AN Zoriv ioxyvogwvog EE doılac. Ewov To Asinov' oÜ yao o0s @QEOXoumV. vov 00V ÜN0oXWV yvaoouaı Ti woı Afyaı. Bapai xaragyooveiv we neideı Tov Piov. |15. Eis zöv dyıov Tonyogıov zöv HeoAdyor. 1 Ti 00, 10 ovvvovv BA£uue PBovista, nrdteg; AtEsıv 1ı zaıvöv Exßıalm nor 1aya' AN 00x dv eigoıs: ı&v yag avd)gwnos EEvov &yvogıoav PIROaVTES 0i 001 moi Adyoı, 16. Eis ı0v wEyav Baoilsıov. 1 ’Erung£nsı vs 0suvonoög @XOGTnS EE Eyxoareias am 00po didaoxaku. aA gi Aakmosı (Ijv doxsi yap xal 1unog), Tevgy7 To Xonma, Yaudodıns xal teonvorg. 5 oVxovv Ta ysldm rıoög Aoyovg xivsı, TIWXTeQ, Tovg nal AiYovs Hehyovrag* ahda um Akys insg dıdaoxwv Eis OVvaioInoıv Aysıc“ Ödxvsıv yao olde rare, xav oraln mei, roüg EAxscı Povovrag‘ EE Wv orwyvouns, Histor.-phrlolog. Olassee XXVIL. 1. 4 Corinth £ 12,22, 9 Euripides fragmentum 2ır Beckii 10 10 17. 1 10 20. DU IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT noög mv Enagxeis xal yoapels oVTa Wovov. Eis toös resis ane. Toıas uEv E0gEV toagiduovs Ovumazxovg, ünsguaxovg Ö’ Eoınos nioug &vIade. avaSıov xpivaoa xal nooEW Aoyov wv Tois Adyoıs oVveon, um xal Tois Tunorc. ösEvV yoagye£vıss Inv doxovor xal Atysıy Erreg gEoovow ai Heöyoayoı Pißkoı. Tavınv auoıßnv roic dıdaoxakoıg vene |eüvovg madnıng oixeıns Inavvns. 8 Eis zov &yıov Nıxodaov. Aötov, raTEQ, 08 ng00RxvVv@ Te xal BAEno, avrov xgaıwo 08° 00V dE Haba za 1ode. avno Evagyws ngeoßVrns. Ex KowuaıWv cag:c 10 Owua‘ nveiua d’ &v 001 al Aoyov Euov nrag£oxov, &i Aaßeiv zarnklovg* ovımg &ysıv nosog me nieder nal Akysıv. Eis vov dyıov Kuvoravrivov vov Ev ıW xaumdm. Kooum verowdeig al Pen Imoag, TI@TEQ, dnexgvßns Clov, xzai Savav avevgedng. xoalas ÖdE oıyav, zaı Bods Ex Tod Tagyov, oahnıyya Tag 005 Savmarovoyiag EXwV. Evreodev 6 oliv n&0ıw Myvonuevog viv ai Bacıksis TT000xVVmTaG EArveig, av Eoyov n o1Lyovoa Thv 0000v Xagız, n&v Teonmvov ÖAng xaı Texvng nüv noıxtdov WEooVOR, xal TEINOVEE TOüs HEwwEvovg. dı’ 5 @gısıa anv vonımv 00v didmg doEav Hewosiv, Ev Jen xerovVuuernv, Ewg rag’ avrov ra noös asiav Aaßoıc. Eis ınv Jsoröxov daxgvovoav. "2 100 masuvc dEonowea, xal 00 daxovsıcz xai uis Bondüc ww rap julv daxgvwv, | ei zai 00 ndoysıs Kira Honvodiac ; 91 tig EiAnic din; dig nagaximoıcz yoRooV. x x > - - 4. bl za unv Eyojv 08 madkov VIVUnG Eye, EvsoWne, Xon0LoD 100 1Edovg Yoxeımevov' #eunAa codex per scriptu- rae compen- dium sStude- mund ıı Coloss 3, 3 21. 1 22. 28. 24. E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. aAloıs yao aAlo pdouaxov Owengiac* Euöv de nEvdog xoommod rıevIovg Avoıc. Eis toVg ayiovg avagyügovs, Idov, vi teonvov 7 yEuov Fvundias os avredtipywv yılıarav ovvorxie; nv 7 ag0LO@ magıvoeL Tovnoıs OTaoıg, xa9” 1v OmoD Ovvaoıvy ol yeyoauwevor. Av&oyvooc wEvV d WWONOG Toig oVyyovoıc‘ teyvn Ö’ iargoi‘ Iavuarovoyoi ıs nıAEov. jv ovv Selsıc, AmıoIov EErıto yaow' Isla yag Eyyuc, surwwyng ÖE xal wexvn. 11 o NNilles ka- lendarium manuale 88 198 | ı Psalm oAß ı Eis Tov ayıov Movlor ünayogsvovın, za Aovzüv xal Tıiuo9sov nagsotwrag al yoagyovrac. ‘O Louvre Xoıoröv Ev uEon wuyn plowv Exsitev Eirsı ToVs Aogontovs Aoyovg, ovs za didayseis Oxerıeiaı MWc Eryodooı* Tois agioıs yag naoıw Esıneiv PElaı, 32799 c ' > Ins I v aA’ 00 mapovrss eupveis 0EVyo«YOoL @G MVoUuxoV5 yoayovoı tous Aoyovg Teng' ar \ ” = »2«C e) o YPFoyyos yag oünw yijv moonAdev eis öAyv, | x@v n&oav EnAnomosv VoLEgov xuiov. 92 7 Psalm ın 5 Eis ımv xndiav 100 Xovooorouov zul ı7v xard ı6v AdeAyıov iorogier. Tov dyyskov uEv Ev Boorois ö nosoßvung Imwv Exauvs, xzai nosuv Edvoyoge, Eneingg eidev wc Boorov Tedvnxoıa, OÜTw TE vexgöv TIOÖG 1ayıv arımyusvov‘ Ev oVomroig dE ı0v nosovusvov PBAfnıeı, Tov rg00xVVrRcoö Oyodow rrAmoiov Fg0Vov‘ ob1os no&nwmv yao yv ’Inavvn tonog, ovv Tois XsoovPiu Ws EXonv 1sTayueva. Eis tiv doyayyskov Mıyanı. Döc, nvsvua zal nvg oidamer 1ols ayy£kovg, NaVTOG TEyXovg TE nal ma Fovs UrIEQTEROVG. AAN ö orgaınydc twv alkov Taynarav EOTmxeE yoanıoc blırwv Ex Xowudıwr. o nious, oie $avmarovoysiv loyvsıs' C < ws 6dore mopgois mv auoeywrov yvowv' ı Hebr 1, 7 B2 12 25. 1 10 26. 27. 10 15 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT Av m yoayn deixvvor Tv yeryoanmEvov oÖX wg nepvasv, wg 0’ &doke moAddkic. Eis cöv aonecuov TlEroov xat Ilavkov. ’ESıorogeı moi, Mavds, ı0v weyav ITEıgov‘ Atysıs yao EAIslv Eig Dıwv TovLov Xagıv' didov ÖdE xal yilmue, ovußolov nnoJov, |negınlaxeis Ndıora on nosovuevo* 10! avraonacaı de xal ov, IlErgs, yvnoios rov 00V Öiwxenv, vov nakAcı Avdeis Yoßov, Eeneineg olıng eides MAAoımuEvorv' Agıoroö uadnıns Eou, xzal Iyjkov nveeı, AAN oVx ansıljs, @s 06 ToVToV, xal Wovov. öJev ovveoyöv nooolaßev Tv yavvadar, OHENTEOIE X0Wjv OxEıyıv, WG 0E0WOWErnV AÄgıoıo NREROTNORILTE ı]v olxovuevnv. Eis Tov owrnge. Toös oVgavoog Eyovın, d£onore, Ioovov, xci yyv naroüvre, za Tö n&v nÄmpoüvia 08 Eviovda niotg Eloeßng negıyoages NV 001 yemoysi xagdia Tswoyiov, ös auraösipov siruyag avyeiv Eye zuoröv Mıyanı, vuv vEov yns Ödeonoenv. ITgoyoanua eis TöwV ıns xoıumosmg Aoyov. ZSoi todo nıAsxıov EE dungaıov OT&yos Asıu@voc, w d£onowe, x00um0as pEow. akdorgıov NO00PFEryuR, 001 mal ngEnoV. anavıa yao 00 doüie, zai Ta ıwv Ekvav. Aoyav 6 Asıuav, ang Eden yvra ro&ywr, Bovwov Te moAAoig avdEoıv xal moixtloıg, av 00 uagalvsı ımv zaAnv Woav xXoOvog, |odd’ &Aloc oödeis nv xagır yIeigsı Toonog, aa Eis as Iaddsı 15 xal Aduneı nAgov 10? Tov Kom paıdoov ESavıoyovımv bodwr. ExelIEv EÖOEPIMOAV nulv xal vads, Toig vov yewoyeiv adıöv nSıwmevog‘ EneiIev olros Ö or&pavos Enkaxn, > Ir + x \ IS - r 00x agiwg mEv (xai yag oVdE av Tode Eerra&ıov 00V), 100 noFov Ö’ Enafiwg, 2 Galat ı, ı8 9 Actorumg,ı ı Psalm ı 4 eßıg | 2 lere- mias 23, 24 | 6 Michael quartus: Ede Muralt essai de chrono- graphie by- zantine 611, qui 613 Geor- gium Nice- tae, Constan- tini et Mi- chaelis impe- ratoris fra- trem laudat | oNilles 11245 | ı Euripides Hippolytus 73 | 3 «Ako- Toıvov quia Hippolytus haec Dianae dixerat 20 25 30 28. 10 15 E RECOGNITIONE PAULI pE LAGARDE. Öc nüoav eionveyxev loyıv Evdade, ois ziye, uudv ımv üntguuov FElov. oo dE moög avıov eiusvis BAEWaod wor, dexov ao’ yumv, os Paordig mer, o1eyog, &c tod Aoyov uyımo dE, ıö nodc ıwv Adywv- uns dovAurng TE xsı00g avrsaımuuevn guFvVve 71005 08, xai didov ragondiar, oc dv 08 Aaunoos © YEosı ordılm origaı. si Ö’ oiv, zö dwgov Öskikc 075 dEiov, au] TE 0aVInv EUNDENWG ToiTw orTepe' 7 mihlov eüngensiev adın ıo oreyeı ng00WavVoEW; ojs aSıovusvo didor. Nma&s GE tous Aoyoıg 08 Umwvıas wovoıg &oyoıs O0 navıns Avuriumoov ıA&ov, 0ixWw TE TO 0W ysırovovvrag Evdade za vhs Exei 00V 01700v Eyyüs olxiag, |jv augenovow 01 xogoi ıwv ayy&iov, 11! jv n000xvvoVoı NO Tasıs av Ava, Tevımv ouoıßyv Tod ndFov xal ıod Aoyov Aaßoımev Ex 000, za To vis bo&ng oT&gog, xcv Tavıa weilov 7 209° mwäs Einiocı. Tooygaume zis Tov nıegi Tav dyyEimv Aöyov. Kav &Alo usilov eünogovv Tı noo0p£gsıv, os 0 Ökovıss ıds Bagvnnkovzovs Övoeıg, Zyaocumv dv obdauss wc uulov‘ os Timov uaidov ÖdE, o0v noosvuie jveyxa Ödwoov rrg00g1LÄ8s Toig Timiorc. arl obdevög uEv £0Xov aAAov poorıide, ovdeis 0’ Eromos ryv Eumv Wouxnv Eowg 10V yjv oowWvınv xai mevovınav EvFade, nAnv 7 uovov Adyav ıE xar madmudınv, & uoı ovvn&av 06 maxgol modıg Iovon, Umäsg ovvsoyoüs rroooAaßortes yvnolovg, GEXIOTWATnY0ı Twv AUAWv Tayudıav' 6IEv orevog uEv eimi TaAla za nevng. ıns Ö’ olv N000000n5 zUNoEWws Mor merglav EIsode woigav, & HeoD nrapaoıaraı, xa ımv yagıy dEysose Ting ovveoylag‘ Aoyog yao Üuiv obros dvu ıwv Aoyav &x yelıovog ÖWonuR METrgQLWTdTov, 13 14 20 25 29. 10 15 20 30. 1 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT |ös za 10» Öumv oixov &x Toü nuAmoiov 11? xaAhıorov Evrgigpnwa nıgooßlfnsıvy Exov, ümds di’ adıod — Toos Into Ivnınv Sea — doxsi Hewosiv Koıganımßolovg OAovs, dsixvüvrag eig yv@ogıoua ng TTagovolag Ywrog 10 xixAm navre nenAmowweve, ö xal nodg jmäs Toüg avakiovs YWIaoav, sis Tovrov Wdnynoe voöv Boayüv Aoyov. all’ av ıoD Ö£ovıog eig aloag Aoyov ıo [ovr ai wevovu OVOTMOOITE ws, za nv na” Öuds bdogav avı rs xaım nosovvu uäikov ımv Ava deigote moi. Eis woüg Aoyovg 100 @soAoyov ToÜs un avayıymozomEvovs. Tis 6 Ioaovvssis mowrog einetv Toüg Aoyovg ROTE TOVTOVG AvayıymorouEvovg; Tis xoouolaurzs Pwc wadunıs yavia; Tis aoreoos Aauunoviag Eyavunıa vepei; dig meoyagovg orilßovrag eis yijv yavvva; geb xAroewg mev Baoxavov Wevdwvinov, sö 0’ Eoyov eiys, Inuiac nayxoowlov. viv 0’ oü yao Eomv Eoyov, dAN aAAmg Aoyoc. 1d gws 00E0I0 gaivov Ev ı] Avyvig‘ nr&0ı 100xEI0IW, TROI Row Aaynero | 000, BAenısıv &Xovoı wv allav nıAkov' 121 wc eiFE navres eiyov eldEvaı Tode, Ede 710008Iy0v ToIods mavıss Toric Aoyoıg‘ 00LW YaQ Adv TI00XEI00G 7 OWınola nagnv Anaoıv Ex mids Tavıns Bißkov‘ &) yao Einelv DC 00WoVS rose, wovm d9x000« nigög Taidevow avdgwnog Ökmv. nAyons mev Eouı doyuaıwv anoxo'gwr, nAyons dE Feimv xal 00YwWv WVvornolwv, nAnons ÖE xonsıwv YYırav dıdayudıav, nAyons dE xoudav Teyviırav wadmudıav kovoslov avToyonuR, yvwmoıw Eurveov. TaVINS AusunTov Tv yoapyv aaraglioag, moAAots TOVFHV MOOVINKE um xevovusvnv. Igoyoapwa zig Toig vowovc. Q xoous, x00us, TWV xaxav TO XWmoiov, 24 Regnorum 06, 17 28 Hebr 4, ı2: Petr « ı, 25? 9 Matthaeus 5,15 | 10 xoıwy codex. de iota vide praefa- tionem a me Tito bostreno praemissam, ubi quae de 00 apicibus non distingu- endis exposui Franeisens Delitzsch handschrift- liche funde II vi lectu diena non iu- dieavit. si quando zowwnu invenitur scriptum, id plurisnon va- let atque eno- xreıvwı SIMI- lıa non raro obvia 10 15 20 25 30 35 40 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE nAmgss taustiov dawılous moyImglas, IaAR00R MEoT] OVupogWv TOrxVulag‘ Öong denseig xai Tuyav ovvegyiac, @s ÖWE yovv yEvoıo oavıov Beitiwr, elAmyas oVdEv Eis dicodwov nıAtov. o noAla moysnoavıss av9omnoı waınv xai rroAla gyoovıloavıss AvIEWTIWv yaogıv, iva no&novra Cousv avdownos Piov, |® doyuauorei xai osuvoi vouoyoagoı, 12? vunvoi@ x0ıvı, TTaTQıXav YOOVnUATWV, yVonua Önumv, aSiwua ovyrljımv, yvoucaı 00pWwv TE xai vouoı BaoılEmv, Yyaviov xoAaorei, ıuv zalmv Eriwwväran, Avuns dı@xteı, 1o0TKIKı OWrnolas, ois nxeißwraı as mooumssiac Toonog — Dnäs uev ovdEv EAlınovras wv &dsı noög VoFornTa TWv xad’ nuds Nigayuaımv, &ysı xo@moag xal zaluwag Ö Xouvoc' Hvnroos yao EÜgEV, euxaregyacıov yo. N 0’ Eoriv axgaımıov, n Trovnoie, za ns AgERIOL Kal xEvol TIaVLES TI0VOL iniv nareßAnIncav Ev navıı xo0va 00 yao neyvasv nosneiv 7 oysılia. ası dE noisiv ucAkov 7 maoysıy FEleı. ETowWrog Eom nacıv unkmv Voyavoıc. Erosorog Eon 1ois goßoıs ıwv doyuazov. ainnıds Eon ots Booyoıs Twv yoauuaıav. u&Adov dE Tois nEv Ywviag 0x010G 1uTrog, ins dE moög dxoa yng To navıoluov 300005. ovx olds xauvsır. od daudlsıaı novorc. oW« olds Ivnoxsıv. 00 magaiveraı Xoovm. mahdov uEv obv Öwvvvow adıjv 6 Xodvog' |z0Aung yao yon xai Focoovs neninouevn 15! Elxeı, 0NRGAR00U xal Tagaoosı cv PBiov' aysı IC navra xal yEos, xai 0VOTgEYKE. Gurxavov u dsvov avdgwnoc &yv. xai ıwv Yoßyıomv qwvde xaonoc ı BAaßn* To Imotov yap aygıaivsını nAEov wog AEwmv Us EE auvdo@v vvyuoımv. TG 00V gvyY, ls, Ovuyogüs Aunyavov; pia ug Ws Eoıxe 100 xaxov Avcıg — 15 7 Euripides Heraclidae 448 37 Euripides Medea 447 16 45 öl. 10 15 20 25 30 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT gyeiysıv ngög AAAov jMEgwWrEgov Piov. uüilov ÖE xoxst — gYeb novno@v EAnidwv, so yag Ta viv wor ontouware Lonv Ava, ıWv orEsgudıav ExsiFev 00 xagmol Tivsc; cv omle, Aoıore. onle dn 0, Agıore uov, cv xal yagıs 07° mod yag aAdaxod Tonog; tig EArtig aAAy, Tig TR0005 Owrngias, & un 00, nAdore, HVOTE TWv dyvaudva; Eis Aurov evayy&lıov Eviorogorv. 2 Tov dniorwv za Eevav Heauaımv. nralıw Aoyog 0008, war Boorös Fedc nmahır‘ Xgıorög yag wadrög nAdEev aldıs ÖWoder, N dis nayvvdeis, 7 TO rm0iv YPEowv TIdxog° 00x EE dyvis wEv (ws 16 ng009ev) nragsEvov, ovd’ eig Tovdaiav ve xaı Makaouivav. | AN Evdade, EEvnv Te za nawmv nıAdow 13? nAaoseis, an allav XOwuaıav, 0ÜX aindTav. ö von Aoyov Ö’ Eleyyog Ex TWv ORYWATOV nagE0U al yao Favmarovgyovvıa BAErıeıv zo dowvra za aoyovre xal viv ws ad, nags0u al Atyovrog & TioWv Toig yidoıg Tgavas Axovsv Eis PooTwv OWwınoiav. xaıvov TO Jadua. zab ver yap 7 Xaoıc. öysv vealsı aa Feoydeyaros Bißkog, xdv Koxailn Tobg TUnovVg av YoauuaTov, cs Ev y9ovm WEgovoa 10V rg0 Tod Xgovov. dig oVv ToooVrov A&ıwmeıog BaQog, dis 109 pEoovıe nüoav Ev ygıoı xuioıw, novnv nosoüvre, xagregy0sı Paoraocı; oo yag E£voc tus eis EEvovs jxcı mad, Zuaxyaiov alıav Tov wıxgöv wıxgav OLEymv, ws 00dE TywyAns zinogwv akwmnıexwv, ala noodnlog ıwv dndvıov Ösonoung, AWavVOLOG, ATTIOOITOG, KOTEXTOG WPÜoe, nAmowv inaoav WG AXWENTOG xTioıv. all ws Ieög uEV Tavıa xl Toviwv rIEga‘ ws o0gE ÖE zul vür oüx amakıor oreynv. orxouv Esvilsı Ösondıng 10v ÖsonoTmv, Ö zul Paldoong TÖ x0RTog xal yng EXwv | öv Ömmovoyov oVgavov zul ıwv xaro‘ 14! 22 Lucas 19,5 | 23 Matthaeus 8, 20 = Lucas 9, 58 30o Matthaeus 8, 27 35 40 45 50 55 60 65 70 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. oddsig Ö’ Egilsı vw Eevıoı) Tob yEowg* EEioreraı yao Tavraeyol Tav Tıuiav Toig xgEITLo0L NOOFUMog NTIovmv WüÜoıc. Nov dE mag ug Tod xgaToüvrog Evvouwg, GlAwg TE, xy vuXoı us OÖ dagov Tüyns, AAN Ex FE00 OXWV TOD xo«ToVG Tas Mio os 6 xgaraıös deondıns Kwvoravrivog ö Movouaxos, ob x0aıjoas 6 PIoVog avrszgaınIm aa veriamran ulLEov, HEoD xgaraıav xeiga dovros ÖWoder, xl 00 meriormv dosav EE auıuiag agavıos avıöv mExgı ai Aaurıgoi orepovg, dsl TE OVungatroviog & noavrsv FEuig, za ovvdıevdVvovrog alTW TO x00T0G, d£og Ev EyYgois, Ndovmv Ö’ ürmroorc, xaı Javua navrög vod Plov xai Tov xXoovov. all’, & x0aTaıE ÖEONOTE« OTEFMPORE, dexov Tov EEayovra pas and Ox0Tovg, rov EE dvayanv dovrae 001 OWwınoiav za TIOÖöG T0000T0v Uwog EEagavıd 08° Ö£yov TE TuoTWg, xal o&ße noog aiav, Bienwv, dxo'wv, TI000xUvWVv, x0aTWV, PEOWv avırdv Isov TE aa FEeod Yoıxıoüg Aoyovs, |206 zwv Boorwv Yws, ımv 1ovpnv ıov ayytiov, 14° 1ov xar Baoılsloarıa za orEiyavıa 08 a ovußamlsvovra za) ORETTOVTE 08° © ovyE&vıle xal gikovs xaı unteom, evLoV 18 TOV 009 Oluuaxov za IEOOTEENV, o Ta oonaıa xAyoıw akiav EIov' navtssg yag eis Ev ovvdgauovres &30001, ovvaoı A0ı0ro, xal dEovraı 000 yaoıv rravrss 08 Aaurigvvovos‘ Travraegs o0v dExov. oöroı OLEpog 001, maoyagoı, Aawragoi Aldor, xoouovvıss wg xahdıora ımv akovoyida. ovroı xal 2E4xIowv One 001 vıryyoga, nes @v xgmLeiG 18 xal xgarmosıs eis TEhog, Ev ois yuAdssıs gÜTVXES 00V TO x0«ToG, xaAnv ao’ avıwv xal nngö vis Ev EArıio ins glosßeiag av auoßyv Aaußavov. 32. Eis oravowowv xovonv. Histor.- philolog. Olasse. XXVIL. 1. 17 55 Psalm 0& 25 Swete ad Theodorum Mopsuheste- num 148 Ba- silius 133, 34 188,49 347, 21 355, 35 Fro- beni? 18 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 1 Kavrmida Xoıcrog 2ouv ünvov Ev Eiiw. gp£osı dE xgvoög Tod naFovs ımv Eixove, avd ov ngadeis, 20WOs TODg ar Eixöva. 38. Moos zöv Zruiaßdusvov 100 idußov Tod »avd’ ol ngmdeig« Ws TS ngOIECEwE ol xaAag TTEO0KEIWEVNG. 1 Ei Xguorov ExXIgols wvıov miaıpovoıg |ExJoög uadnıng avıedwxs yovoiov, 15! Ti viv Amagravovom 0) nensıouevor ndAcı ngadijvar Ägıorov avri xovoiov; 5 nwg Ö’ ol Akyovıss xal yoagyovrss Tv rıgKOW, Önwsg ovv&orn xal za Övuve ToOTIoV, EEo gEgovım Tod r000nx0vrog Aoyov, oxaymv xahAoövıss Tv Unvovusvnv OXdgymv; 8 Lucianus di 0 Ev dig Einoı mv ngaow nAnv 1 movov Bl mu 10 önso negyvaev, dvr Anwews doow, uovov TI000E0TW xXEoma Im TIENDEYWEVO, ws Av ngös avraikayua un Ovvaunıeooı. &yW uEv olıw Tv nodow madav Akyw* ” y ” z [4 - , E77 E) ahloı 0’ — lows BAEnovrss numv u nAEov — 14 lowg ex loog 15 00x »avı xgvooü« Yacı nengaodaı Tode, ke anıoc dE »ygvooo« deiv yodysıv 1e nal Akyaıv. riore Stude- ins argıßeias zov didaoxainv dom! mund nwg 00V Exsivov öv OaAyv us Savuaooı; coyor uEv odıoı, xal Tö doyua Tav navv- 20 insoyvwg yag Eou TWv ANoxgUywv. zi Ö’ 7 mooJeoıg Inmoi mrgooxsıwEvn; 20m7coouaı yag Töv dıxaorjv ou Aoyov- N NWs nagoVoav waxgav ESwdeis Pin, iv 00 negovcav abdıg Eixsıg eig MEOOV; 25 nag ydo voyoas To ngadmvaı xovolov, |un neooAaßov EEmIev avımv dyvdyas; 152 det yag me navımg RQÖS 08 TWV OWv Tu PgK«OMI. aA ws Eoıxe TG Vagymvsiag Xagıv ExgmoTos m ÖVormvos Öuiv eugedn 30 zö yao oay£s 18 aa noodnAov Ev Aoyoıg Aoyoygagyoıs jdıorov, 00 axsdoyodyoıs, xai Tadrae xAj0ıv TO OXEdnv xerımuevorc. yoiyovs dE 00 nA&xovu Toüs Ev 10 ox&deı EnaxPks E0u T&v NIOYEIEOV xal oXEdnv. 35 aAN »eivexevs TE xab »xagıy« xal Tode, 40 45 3. SQ 10 38. 10 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE 7 Tmv »ünzg« dsiv Avm dic »avıi« podosıs &is ovunsoaoue tod Aoyov mooolaußavsıv ; wadhıoıa wEv WG* Ava yao Tovtov tode &usıwov zirıeiv mahlov seiva mv TIodowv, 7 Toog TOOoVLOVG Exmiegiro&ysw xurkovc. Encııa noAln oVyyEvsıa noög Tale ın 1009081 TI000E0U MagTvgovUnEvn, avF wv nepvre Aaußavsodaı moAlaxıc. nos 00V OLEONIT TWwv Eavıng Evdade; viırd di ampoiv. @oTE OVygwgniea. si 0’ aAdos adınv EEsdavuvs ug Aoyog, n deikov, N oiynoov, 7 Öossıs warnv erimgealsıv toüs avsvdVvovg Aoyovc. oüx evAoywg dE Tod Aoyov Töv E00TKımV | Aoyoıg waxsodaı oypodoa wv avsvioywv. 16! ITgög Toüg axaigws ouxilovres. "Aoıovov zivaı n&v wETEov mgosSinE TG. xaya ÖdE usıgeiv nodfıv zidwg zul Aoyov, wergoıs öoilm za) Aoyovs Toüg Eum£igovg. m£rgov Ö’ Av Eim M&v To Ovumerowg Exov. wergov Ö’ Ausıgov ovVdaums uergov Akyw. Oxorıeı 16 önToV, za oVvss db 001 Afyeı. &# Ilıvdaoov 001 Toüro Tot 00pWr«LoV. x moi wergsı wEv, aAN, Koıoıe, 00V werow' xol 1öv Aoyov yao 00V Aoywm xeıgıordov. xoxoc dE mm O0 m xalm xEX0NGO wou* dusrgia yag navraeyovd xaxdv were, nakıora Ö’ n YIeigovoa mv wErgov yücw. ’Erurvnßıoı sis döv gpilov Mıxami Tov didzovor. “H is weyiorns ndvıng Exximoias, To ang xgaıovong viv andias alas, 0 näg yAvaaowös ing za” mmäüg muxglas anjAde, 10v dvormvov Exdınav PBlov‘ nuiv dE 16 Iyv ovmpogav Ayeis wövov, avrös dıadgds, olyeraı 0E0WOuEVoG. oÜ ydo dixaov jv 10 Was Üno 0x%0T0vVS Etu xoareiodeı, nal diavyalsıy war, navıov yılolvınv 00 TO Pac, To ÖdE 0x0T0G. | 069ev wereoın moög To ovyyevss o8dag' 16? 02 19 ı supra ı ı 15 36. 1 10 15 20 25 35 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT - N - Le x c [4 [4 To rare TWVv Ywıwv yao voaın niakıy, EE 00 18Asıov Öwoov mAdEv zig Biov. AN airoFtEv us, TWv Eumv Pws duuaTwv, ywule vov odv, Mıxanı, Indvvnv. ’Enurvußıoı sis 16V TOWTeVorte. a Y % - x A 4 Ev nv To xo0uo0v 10v Takainwoov Biov, Ö vexgös ol1og, rıglv vexgdg nepnv&van, img Eu (ov, Pag Ünjoxe Tb xdouov, Ewg Uno yüs eixe amv Aawrendove, Öp’ ns ÖAyv müyals ımv olxovwevnv öroia paıdoög Avyvog auxumoöv ToToV* HEo0 yao obros dwgov 1v PEowvuuwg, 7981, Adyo, T001W Te za Aaunoo Piw mv eiytvaav mv dvadev deviav. ovrog Adyoıs Agıorog 2x wadnuaıav, oic Ergagpm TE xal ovvijv xa9°” nuigov. 00Tog xg«UOTOG Ev vowoıg Ex TOD ToUTIOV, Atyav Öixma xal xatevdUvwv x0l081G xol Teig nayaıs aAnnıos wv mv Amumarov, ip’ wv nepvxe nüs wakdoosoFaı TOVoG. o0rog yEvsı TE ab TuyN Yooveiv Eywv sic yjv EWow za Tansıvöov Eygovai sc Av Tıs olxıgög svreiorerog Trevng‘ |xa yao nevns mv dAda nmoAloös Aovoiovg avılav Edsixvv egal dawılsorazaıg. olrog E£vynv wogvoev Av9downoıs ıoißor, xal wiEıw z0gE Tav Auixtov noayudımv, Eoxmoıv zig Ev xaı nolırsiav dywv, xel nv EV Ws Eoagxog Exnıovav AcIoc, cn de noodyAwc, ei ug dAkog, Eurrgenov* vixıwg diadAmv Ev TT0008VXaLs Aygvrıvorg, xai TI005 1% x0ıva OvvreAwv mv Nuegav* uEvov AxXoavıos Ev uEOW ıWP TIEKYUALWV sc uaoyaoos us Ev uEon dunaoudıwv‘ nodoc, yalmvosg, Eyxgauic, Onpewv mAgov, Nds, o00nVnS, idewc, n&oıw @Widog* Felov YOoßov TE xal noYov nıenAmowevog, o0dEv zaıwFev oVdE Tas bins pEowv, dei Ö’ Eavröov Tois Yeov dovioıs veumv doikov, Eevioryv xal mogıoıv xal Yidor. ı2 Iacobus I, 17 7 Theodorus vocabatur ı4 Sophocles Electra 125 ex mea et Au- gusti Nauckii emendatione: Lagarde an- merkungen zur griechi- schen über- setzung der Proverbien viigs Basilius 300, 41 648,21 Frobeni? Theodoretus ad Philipp 2, 2—4 II! 453 editionis ha- lensis — Ill 329° Sirmondi E RECOGNITIONE PAULI pE LAGARDE, 21 oöros — Ti un Tayıora ovvasumv Ayo; Euvyog Eixwv AgETHG jv xal TUmog, xal Tois xahoic- anacı NOWLEÜWV UOVog mv xAjoıw Exgavuvsv Ex ıwv noayuaTwv. 40 zul 1avra uEv XIEs. vor dE di; Omas Övag. 40 Pindarus Pyth n 95 x ’ 7 [2 ’ ’ [24 f AVTO v : Ta navıe YooVde, TTavıa Yaoua YaoudTWv, Morgen yavev U mıxo0v xai nageAd0ov avıixa. |% w&llov einsiv, vevıe usv In xar nalw- 17? 0 yag nepvrev agsı) Ivnorsıvy Ökoc. 45 &ysı dE Tov yoiv j Y9ooa nahıv movov ap’ ns Uneorm xal TQÖG Äv Ömoorgegpsı. 46 Genesis or o0v ww dsıwöv Eoysv Ö xgvßels Tapo, 3 19 aM 0 oTsomFeis Tou xakod wovrov Piog, rowvrov obdEv aAdo u PlEnsıw E&yov, 50 xairoıye noAlwv don Xoylov Eixoumg, ETIXERTOUVTWV TTAVIRXOD TOV xXEıgdvav. 09Ev 10 nodyua nevdog nyeiıaı were, xal TV Favovra xonteras za baxgVei, eidg meriormv 7v ünorn Inuiev. 37. Enıriußioı gig 1öv yagrogüdaxe. 1 MEv3ovs 6 xaıp0s‘ ovmpogasg 10 xwoior* xl Övorvyovoıw ageın TE za Aoyoı® 1 0ywv yap avvois oiysımı weya x00Tog, non neodvrog (ws Öods) Inavvov, 5 Iwavvov rreoovrog (oo) Too navv. u xagdie, 0eioInm za Ioavosnii wor, nıAmviovros oÜrw xaugiev oe Toü Aöyov. av7g 00Wög TEIVnxEeV" @ wis Inuiac. avno Öixaiog, eÜAaßnc" Yeb ı1ot masovc. 10 6 xgaoroyvia&- & oruyvav dxovoudıav. Ö xaoroyuiek, 00 To nıoiv weya xAdog, | 6 xaı oög airov oVoavöv zoirov YIavov 18! ı2 Corinth £ x mv anıeıyov yav öAmv mregiip£xov, Tan si xal Poayei vv oOvyralunısra Tag. 15 zagyos yao aurov Eoyev wc Ivnıav Evo, xdv 00x Eaxeı ımv pvow Ivmınv Eye, Poovıwv uEv wonsg Ex veywv Ev rois Aoyoıs, &oyav ÖdE Aaurgoımow aowanıwv rralhıy, xol 7roög Feod miumow nxoıBow£vog, 20 T0000T0v9 nuas Toüs xauar Asinwv xaTo, 22 25 30 35 40 45 38. IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 600v ovvinıe nAmoıdlwv 10i5 dv Aaumgod Plov Te “ul Adyov xoıvwvie. a vov ÖE 1adra wıxoög mAeySs X00vOc, dıiegpveviwv AI000v TIaVIOv Aue, za Tov xXIES adyalovıe paıdoöv dorton, duvre NI0WEoV, OVLOG Exgvibsv ToToc. omg mEv, AAN jorganısv nAiov niAEov, nrgvoysıa Acdunov, aAld vırWov TOÜc Ave, xab TO x0KLOCLOV, voiv TE xai Aöyov, pEomv, ois nrev, olg &Islye nal Admv YVow. Toıoörov yv To Jalma ı7c XIES nmeges, TOOOVTOV EÜrUynue Tod navıdg Blov zei Tod za)” NuGg eidev MAıoc Xo0vov. viv 0’ ws EßAswwe ımv Evavıiav züyyv, ra Tjv naın oßsoFeloav Eyvo Aaurıade, |oU0° aörds murv xaoregei Adunewv Eu, alla 0xVvIEWNoG Eou xal aFovs yEwen‘ det yag orwwyvalsıy n&oav dot ımv xrioıv Ss ıyv Eavrijs dofav Eorsonuernv. öuwWvvuog 001 Tavıa, dovke xvgiov, Woxis Euijs meinwe, Pos Tav Ommaram, masnudınv xoıvmvi aaı dıdaoxala, © xal ovvelns zaı ovvenvac Ev Pin, noög 6v To Yiiroov ziyes EEmonuEvor, öuwvvuog 001 Tyvde ımv movodier, Jonvov Eavrov ois do 006v Jonvei nndyoc. nenıoxe #E&0005; N nivvg oTsvaltıw. si yao ol Hüriov mondyng Ex Too Piov, OWYPEWV, Kuewrrtog, Eyagmıng, ayvög, vEog, Ui yon we 1öv Öbomvov EAnilew Eu; Eis ıov Bsoragymv "Avdoovırov Enuwröußior. Exsivos obroc, ö 4985 Ev Pin weyas, nAovcw, Aoyoıs, Öo&n Te Adunwv za voworg, ÖV zeige x00u0g x00wov &v weon moAsı, ös paıdoov avıelaurıev Ex yas nilo, Avdoövırog — gel wg TI008EITTW, za Tive, 00 umdE xAnoıw d&iav dv us P0R001; nAyv alla zeiten, zal ıelos lang Exsı, Biov Te Too Ögovros, alda xal PIovor. |aüım dE mooypn Toü nragsAFovros uovn, 18? 192 26 in exgviper addita » po- steriore tem- pore Stude- mund 40o Johannes vocabatur 44 2inonusvov C, ömonus- vov Ü? Stude- mund 10 1 [S11 10 15 AO. Al. 42. 39. E RECOGNITIONE PAULI ve LAGARDE. zov 10V xalov OWLovoa Owwerog TUnov. Eregoı eis TöV avıov. Ei xai ooyol Ivnoxovor, Tic Aoyav Adyog; & xal dvvaoras nıwWors 0ÜLWS AI00« p£osı ovvaornalovon, vis Öosng &0ws; ıı nAovros mV, Tis dvvaoısiag yagıs, si navre Ivnorsı 7I000ßoAN Wids v000V; To'ıwv dnnavıav £is TO nQWLEIOV YEowv, nıgiv EAntooı is, TIOIV mayoı 1d av ndPog, &yvo vexgög (YEÜ) xgunterer Boayer AiIm "Avögovıxog. vahaıvo, Övorvyeis, rodıc, 0 voüs 6 Aaurmıoos, ij vonuarov Bovoıg, 10 ıwov Adywv dyalua, ToV Vvou@v x0«TOG, N ToU xodıovg eUrAsıa za twv Ev aclaı, ö yovv Too0oVTOg Konaysis &* 10V Piov, Ti TeonvöV iwiv olysraı Aumov Eu; ti 0’ aAAo xomorov; mis, Oruyvale mo, zoovzov oödEv dAdo ngooßAfnsıv Exwv. Eis 1ov Eavrod Tagyor. Ociueals undev, alla Yoiooe mv IEav- BAereıg yao, wv AvIownos, dvIgwnov rrdoc. To Trwua x0oıvov, @AA’ avıoog Ö Xo0vog, xa Tov 00V akdoıs Voregov deitss Tdyov. |Ewos de weile, yvası zjv oavrod Yvoıw, 19 ra) owgpogovilov Ovugyogais aAkorgiaus. "AAdoı. Zus aneiAH0v paoua ai XIES mnuton, wevdeis Ovaıgoı za nrAavor, 0WL0109E wor, naigavres nuäg Ev Oxiais Poayüv xodvor, seta noodovıss xal Aımövıss dI000V° ovdEv yao yıe nAmv Evunviwv yagıs, »Aenıovoa xar Oyailovoa Toüg nAavmyevovc. Eis HoAvavdoıov. "Aorogys ujreo — w nıxgäs aondayyvias, Üp’ ns TE oavris Terva ovyaarsodisic, obdeis Ö’ Evsotıv oixvog. @aAN En’ 2oyarav oaAnıyE anaııjosı 0€E navrag Ayy£hov. 23 24 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT AS. Eniyoouueo sis vov MMMdrova za vv IMAovragyov. 1 Einso uvas Bovkoıo ıwv aAloreimv ins ons ansılng ESedlEotaı, Xgıore wov, Micıwva za TMovieoyov 2E8A0ıo mor* dupw yag zlol xai Aoyov xal Tov To0ToV 5 zoig 00ig vouoıg Eyyıora TTIOONEDURGTES. ei Ö’ myvonoav ws Feög OD av ÖAwv, Evrauda UNS ONS XonoTaınros dei wovor, dv jv dnavıas Öwgsav only HElcıc. UM, Eis vv zasnmegıwnv Asırovoyiav vis ayiag Sopies. 1 Oox nv dixaov nv oxıav wEv Tod vowov | y&osıv dnavorov 10 Hem Asırovoyiav, 201 oxoAijg ÖE xaıoov mv aAnYsıav BAEnsıw. 0 xl xarogdor Ödeoroıns Movouayxos. N5. "4Aloı. 1 Aapıd ueAmdov zUoeß7 vouov yoayaı, I Bo nomen ev navü xuı0o To Jen doEan vEusıv. un zulmgor de Toürov evoeßng Movowexog, est, sed con- ERST RER in > S , stanter dad‘ dei To Heiov sbAoysiodaı Peonioac. En in posterum > x » , non amplius A6. Eis xgvooßovAdo» Ts Aatiges. i en 1 Xevoois yoapyvaı yoauudrav Eds Tönrog Studemund | ıöv Ev Aoyosg xahdıorov wc Xovooov Ökov. 2 Psalm gud2? sl us ÖE TExvm ToOG Tö xal mehr yodysıy, Exeioe Barııav yoaWwaro tıs vöv Aoyov, 5 ws dv ng&novoav Öyıy Evrsudev Adßor 10 oriAßov avrod za yAvzalov mo£ue. aAN oo Jearög Eouı Tois Avakioıs, aAN oVd’ dxovorög Toig aypvızızarlgoıg‘ 69: gyvlazsı Tv yagıv xexgvmuernv 10 xovooos yiias xaıradev eußeßAmwevos, uovoıg ÖE Tavımv Exyavei tots ASioıc, ojuavıga xsıgös Eüysvoog dsderyuevnv. M7. Eis ı7v Eavvov oixiav, dre dıengaoac vauınv anekınev. 1 Mn dvoy&oawe ob noög muds, olxie, Zomwog oUTw xal xevn Ashsıuuevn‘ | v0 yao osavri; ng0Sevog Tot vüv nadovg, 20? &rıoıog 0008 Teig Eavrig Ösonoraug 5 10 15 20 25 30 35 40 45 Histor.- philolog. Olasse. XXVIIL 1. E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE, za umd&va oTsoyovoa Tav xexnuerwv und’ eis veloc oWLovon mv bmoveoyiar' 00 yao neyvxas Tois EXovar ngoouEvEm, as d’ dusißsıv aAkov EE allov PElsıc, Enooteroüvıog olxErov xaxod diamv. nıgiv 00V no0odws O0 xal Ainns Tov dsonorn, oV10g 08 Ysiy& OWpoovov as doaneuv. no6 Tod nadeiv dxwv dE amv onv Inwiav Exwv 08 inte, xal Aımov anorgkyeı. nv oo nasovs duoıgog 000’ oixtov diya- oixtileraı yap xal Alav 08, yılrarn, GG xTyua TEyTIvVoV, WG TaIQWav Eoriav, Ws Ex yEvovs Öwoov TE xal xAjoov uovnv. xal wol oro&pa Ta onAdyyva xal ımv xaodiav 6 noöcs 08 Jeomög Ex ovvnYeias Eowc* ol yag UsMVös xab T00WOG wor, yılcaım, od naudaywyös al didaoxalog wor‘ EV 00l TIOVOVS MVErKE WAXQOUS al XOTTOUVG, &v ool dıjka vuxtag aypunvovs Ökas, Ev 00l dınusosvon xauvmv Ev Aoyoıc, Toüs uEv dıogoIWv, Toüg dE ovvrarıav ralıy, xoivav madntais za dıdaoxakoıg Egıg, | &zoıuos @v dnmaoıv eig amoxgiosıg, 21! xal TE001EINKWG Tais yoayals za ats BißAoıc. Ev 00 ovviS&a yvooıv Ex madnuarov, Ev 008 ÖdE 1avımv Toric HEhovoı oxooniong, noAAovs 0oyoVs Edsita ngolxa mv veov. aocroıs 6A0v we, nargımn, Ielysıc, orEyn. ToVroıg ne xdunteıc nal naraxiüc, Yılıaım. Aoyog Ö2 vır& navre ai Feou nOJog° zoiıov Ö’ doidusı uns Televrjc vöov poßov. ois wc minwır aIg00v nerimywevog, Ensim gGevymav Evdev 00 Heög y£oaı, EAlov TLEOOLROG avıl TOD XIEc dsonorov, ng00NAvıog Tıg Olxıgög avı’ Eyywoiov, av&ouos 18 za EEvns yonlov o1eyns 6 ns Eaviod un YPIovnoas vois Eevouc. Enel O0’ anaigsıw auıgög sis ahkoroiarv, cv yatgs moAld, yatgE wo O0, yvnoia, E&vm ÖdE madkor, Ex ye dig vüv jweong. Oumg ÖE xalge. yaios, wijtsg devıson, 25 26 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 7 rat u_Imvno0aoa xal IosWwaod me xai moög 1EAsıov wergov EE Eu Bo&yovs 47 Ephes 4, 13 ANKETIOAOR xal xaTagıloaca WE. viv Ö’ ahlovg Ess oüg nawdevoas za Fofıpaıs. 49 CM oko- 50 aAkoıs mao£ksıg ngöG Aoyovg süxaıgiar, | eirneg Aoyovg or&oyovomw, julv Ö’ oUxEen. 21? compendium Studemund owlov dE, cwlov xai OÜ, om ywvia, &v 7 Aadav Eimoe ıöv oo Tov Piov. iustg TE, Xomorol ysiıwvec, OWLOL0FE MOL, 55 xal ı@ waxgvoun un oxvIownaloıre wov* novıov yao m xsio Tod Heov dedoayuern 6Kov TiINoı xal Ta maxgav nAnoiov, Eng ovvassı navrag eig xgloıv wiav. A8. "Or: riv olxiav anetlaßev. 1 ’Exn ndlıv 08 xar Blenw ımv gyılraımv. zıAnv obxeu xAno0v 0E nargıxöv Akyo, Ägıorov dE waAlov dwgov nranınwevor yagıv ve Aaungav gloeßovs BaoılEmg, 5 06 us yAvasiav n000TEFEıx0res Plav, rrakivıoonov org&povow abdıc Evddde, ö u£v, xa$° ünvovg Öskıav Feiav veumv xai ngög va vnde moAkaxıs doxwv Aysıy® ö Ö£, noodnAwg T7v dvayanv rooopEowv 10 xai is nargwas ınv dvarımoıv oueyns oyodows AnaıTav WG AOUYYvWOTovV X0E0G, Ems Eneıoav Eyxaroızyoaı rakıv. xal d7 xarıxav EE Ünagxns deviegag o0x olda mEexgı not TE xal TI000v Xo0vov 15 v&og xaloüuaı ung nakmas deondıns. Sg >» \ ” E] {2 1 |xai YJaüwa 17V Aruoıov gÜxıvnoiav, 22 ee I x ” a > ” voi ınv anıorov! mv Exıvndmv, 810, et ansıorog en N ey s PdeLagarde omg Fsol O1Epovrog oic olds 1o0no0L N ö , x e = N ° z : Symmicta I xai noıxilws Ayovros numv Tov Piov, 18, 47 20 eis öv nenodWg ein aa FPaggeiv EXw sc al 1o Asinov eudermosı Toü Piov, rois deSioig ToVToIg mE gg OWwınglav ws KoIEvn TE xal uixgöWvXov pEowv* TO xagregsiv yao o0x Euöv ıavarıla. 25 oVxo0v dnorg&nog ye Tavıa, Xgıort wov, wovoıg ÖE Totods ıyV Eumv Lonv dyoıs, E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 27 WC XomoToc, ws EVonAayyvos, Ws EÜEOYELHS, sira noög aAAov ysıyaymyrjooıs Piov divnov, aorvaxıov, 2Ew goovıldar. 30 ic yao Yoßos 008 1m xgaroivu ıwv ÖAwv Ev nAcone 0000 Öwosav Eoyav dixa; o #eodwortos c z q z > y x 2 codex ANY. Eis vwoos aylovs maregas borognw£vovg, Ev ols jv nal 6 Osodwontog. o legitur hoc 1 Hvıorooyoas 1oös ooyods didaoxaAovc carmensolum RER , EHE Fe etiam in co- xaı TOV Ocodwonıov avrois OVyyoay@ dice Vati- ws avdga Feiov, ws dıdaoxakov u£yar, cano -Pala- tino 214 char- taceo saec 5 ed’ ExdovnIn wıxoöv Ex Tivöc TUöyns, XVI miscel- laneo in folio 203 verso, ubi |oö yao Tooo0rov Övoosßns jv Ö xAovog, 22? inseribitur »Imarvov &£U- yeitwv«. hu- ti yao Kigılkov navıegod vırav Eds, ius codieis, quem V no- & \ „ N , n minabo, di- öu@g dE Toro xal diwgIwran na dıv. screpantes leetiones sub- seripsi. prae- wc axgadavıov doYodokias orwlov. AvIEWnog nv. Evdowne, m) xararglvng* 000» wersiye ung EQionuans Pius. 10 xai doyuanoınv Ovra zei Aoyoygayov; ca Ö’ dlla nadvıe av ueylorwv noınevav PAenwv Tov Avdoa mndsvög Aslsıuusvov cedunt in hoc Eviaide Tovmız sixdtng OVveryodya. a er doreti script& Studemund | 30. Eic To zunıxöv eng Aevges. ; , ee 2 ‚ 2 ” ’ 2 WEOOW- 1 4AEdoıxa unnos Ieonioag aAloıg Tade, unrov an 9so- avrög dE Tovımv oVdEv EEsıpyaousvog dwgırov V, Bs0dwosrov codex 676 | ıı vw V | 14 in V subscerip- e 2 : ER b ; tum est: wı- ov Toüs Öıxalovg — YEl yag- vigoma ralac —, xenkos ano- oröins Bvlav- 5 5 % : N wog L&tyoa- ois nooixa owlEeıv oidas ws elsoy£uns. rev e Busto car- men exscrip- xaTmyO09VS EVO0LMı TODg Zmodg vouovg. AAN’ Ö xgıUnG mov nal Heög xal dsondıng, 5 mn Tolg Emoic me, 10iG ÖF 0005 xoivov vouoıg* p UNWIPMS Tovs ovunadssis dE za yılavdownovs Ayo, 51. Eis 109 driagojSavıe 10 oixsiov KEaıgoyoapor. sit AFabri- Tyv nagdakır wEv dvousvas Eysıv Adyog Se noös öwıy dvdgoc, adv yergauevnv Aaßoı, cae VIII 309 EOIOT bIaonÄäv xal yoaynv WOovuErnV. Harless obrog d’ 6 dswög js ’Apaßias Avxog 4 Ambacum 5 mooynv wev aldnv ou dıeonaoe Kevav, u. avröc Ö’ Eavrov EEavsv yeroauuevov. |&v 00V zö Asinov- zac Touds, sie dien, 231 &s Ö yoagyeig nenovdev, 6 yodwas nadoı. 28 52. 1 58. 1 10 15 20 54. 1 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT Eis 16 auto xaıgdyoagyor, ovyxoAdAndEv nah. Ihoteväiw näs Ti) vergwv Avaoraoıı. > > x > - 5 (7 4 001& ngös dord ovvısdnoeron mahıy, xal nmkım aldıs omuaımv EEsı Avoıg, = Errel 1d Asia TaiTa TWV ONTADAYUATW» eis Ev ovvigIn za ovvngu0osN nahıy, xal TöV onagaxınv Ijoa ndcı deixvveı. Eis tag Eyyoapovs Aoıdogiag tag xare tod BacılEwg al Toi TIaTgiegxov. "Avsowns, ÖlWwov & xoaısig te za PAtnsig® Ösiıvög yag avvois Eyxaddmraı 0x00TIoG, lov pEowv ÖAeFg0v AvIownoxTovov. To xEvıgov nos‘ um oe nAnEn xzaıgiev, x - x ” FL - > [4 . xal Ws yao dv gyeloaıro ıwv Eiarıövov 5 Paralip @ 16, 22 = ös o0dE xgıoıovg elAaßeitaı xvoiov; Baal od Baiksı Baoıkeis, oüs oEßovraı za Ai$or, oüs olds umav xal yXogös ıwv adyykiov, @v m negırın aalkovn xal XoNoToeng za IMgas aÜTodg MWEgoT Toüg Aygiovg. Baiksı, urgWorsı marpıdoyac, ayy&hovg, av Ödaimovss yoitovor qjv Avliav. ois od’ 6 Mwwos avıög Ev uEwypaıro U. | oöürng avamdyc Eou zul gyovov nv£a. 23? relyv vois ana& nasovcı xal nenAnydos Favuaoıog Eouı Tjg laıgeiag T00110G° si yag us adıöv ovAlaßav r£woı w&oov, Exsidev EEsı Tod xaxov Yarıov Avcır® zov yag Palvvra xai Ponselv Io nase iargıxög A0yog TE al nagoınia. zoEdeLeutsch si ÖdE xoaınoag gelosımı Tod Imoiov, oe ÄvIownov alrov oVdauas Eya Afyw, rum graeco- Isov dE maAlov xai IsoV xaAw TUnoV, rum 11 763 ös xal povevrais olde Ovyyvwunv venew. “Orts nowrov Eyvwgiodn Tois Baoıdevow. Hakoı uEv 7v moi, dEonora OTEpmpogeE, Gxrovone yoıxıov Baoıkels aVLOxE«ILmE, yjs xai Jaladoons xUgıog xai dEeonorng, gEovaaoıng xai duvaoıns vor ßiov, öv av HEloı xıeivav TE xal OWLwv rrakıy, ws TWv Anavımv TO xgaTog xexınwevog- VIA eT 10 15 20 25 30 35 40 45 'E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. ap’ od dE ıns Orc Yusowrdıng Has xod ur melxowv NEW Inv 00V Adywv, zo ınv zailyv EBAewa av NIWv yagıy, xal os OF0oV yEuovras Eyvav 00V TOOTIOVG, 00x gotv sineiv MAixog wor xal TI000g yAvaaowös Eordiasev sig av xagdiar. |xai sıov me dsıwög noög TO nodyue vüy Eowg Gyvo xartoys nad Bıalsraı Akysır ws teonvöv oldev dhdo nAnv Baoıddas, aAl’ obrds Eon yojma xahlıorov movog TTEVIOV dxovoudınv 18 xal Jerudıov. VUTWG Aa, xgauoıe ıov Bacılkwv, M 07 ng00NvnG xal yılavIowmnog Heu StelEev, NAAoiwoev, EEEOTNOE WE, alle pooveiv Eneıoev dvd twv nalen, Ölws dE xaıvöv Ex nakcıoü za veov £&dsıße, dırıAoüv Eoyov E&sıgyaouevn‘ önod wev ErnAmowoev dovng EEvms, önod dE Auungormros Eunenimae us’ auyw yag avım vas Evspysias y£osı, Aounmdovos y£uovoa xad Fvundiac. xal Mwoswg uEv Tö nooownov (wg Aoyoc) 2do&aos nıgiv 7 Yso0u Fewgie, ws xal xalvume vov Isorııyv Aaußavsıy, Ensıdav avıov rrgooAalsiv aAkoıg Eden 00 yag Yooyınv eixe ıyv avıov IEar, &ö um xahvpdeis nAIEev Eis Ömdiarv' Zuol dE 00, xoduoıs ıwv Baoıldwv, eis owıw EAYwv xal Isadeig wergiag 0) TO nO00WToVv oVdE zmv Öwıv uovor, | öAov de do&ng Euneninxas adtixe. xairoı wEryav 08 10V 209” Muds deonornv Mdeıw noö vovrov xai Heov Feiov Tünov, xalwmg OTEEYoVT« To xgarovg Tag Mviag za) oliv Jen omlovıa ımv olxovusvnv, JEeov ÖE, navosßaore, zal nAdoınv veov 7 Ömmovgyov dAlov 00x Nmıoraumv. viov Ö’ dw mEv voviv, AAN Öuwg Exınoaumv, xaı nodyua, Iavua, Saüua Favudrov TIEUR, eis devoo Auvdavov us, wavdavm wmolıc. ou yao Hess us (ws Eoıxe) mv Yvoıw, 24! 24? 29 28 Exod 34, 29 segq 45 nepas La- garde ? 30 50 55 60 65 70 75 80 85 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 7 nwg veovoyeis (sind) doig za eixöve, xal Ödora nAdırsıs xai werendarısıg rrdhıv, yvWuag ausißwov, za WweinguoL@v Toonovg, ro&nav Aoyıouovs, xai wedıoıWv xaodias, dyov, pEowv, OTEEPWv Te navıa Öadimg &x pIEywardg 1e za IEas dic oc worng; xab Tobs wEv AAkovg OU T0000T0v Iavudon, oüs zadra mroisig Ev Ponxer za) OVvrowag, 00x AngosUuovs Ovrag 000’ avtoig long‘ juäc dE nos Nusıyag oürTws AF000v; N NWS TOOoVToV ioyvoe Boaxüs X00vVocC ; Entf nooowuiiAnoas nuiv Eyylder, dnaE roo08idss, mıxgöv AviWpIns nadıy“ | annAdes eUdüs avumssagwooag ÖAovs- 251 zawıjv yag Evridsıxas yuiv xagdiar, xal rIvsuun xaıvdv Exruoag TOoIg Eyxadtoıg. &yooıxog iv IE, douxög dE viv maka xarw vevevauic, alla viv dva BlEnwav‘ ayvwog, aAN euFvuog, ndovys yEumv‘ wıx00G, zaınpng, viv dE Aaumoög zul werag' xas Tauıa umdEv eig TgoTnv pEoov nasoc nadeiv an’ Aoxhs ED TaQEOxsvaOwEvoG. oc dv u wow deiyum ou veov naovg, «ıvgpos ov moiv, viv ÖE xounalov rade, voLw we mavıanaocıvy EE aAlov Tewg &dsıEev aAdov 7 mavaraıg 00V xagıg“ yıxgöv yao avım mixgov EAldumaoa wor, sa novßsioa Härrov Ex Tv Öunatav ws doranmns us vEÜryG xal Aaunodıns, Öums xatexgadrnoev nuav zig TEhoc, za ıjv xaAyv auesııpıv EEnusie us. di Ö dv nayoı us, Ei nakıy TovTov TUXOL, xol dus Ömolas devıEgov Tuxa IEac, ws m »Elevoıc Povistaı 100 dEonoToV; 7 djhov wg dvdomnog ov dofsıe us, aAN Gayyshos us, N FEÖög nagavıixa, öAog Femdeig 17 FEod xoıvwvig. | meıgaoouaı dn ai nahıv zai moAkaxıc 25° cos te n0008AFElv xar wvyXeiv Öwidias, si wg Acpoıms amvde ınv sürAngier. aAN Ev Öedoıxa (xai Tö 00v SHelov xguTog 48 Genesis 1, 26 63 Psalm v 12? 65 dvdownov se redditum gloriatur cum impera- tore coram eolloeutum: Plato Cratyl 399 contra GCurtium® 307, de cuius dowy videa- tur PdeLa- garde Sym- mietorum II 222 (cf 128) 32 vide quae ad 63 ad- seripsi 90 100 105 110 115 120 125 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE al eirw BomI0ov rgooAaßsiv eis ıöv Poor), wi 70V me dsıvov Öuma Tooyous ayoias nroö uns nuAns BAkıysısv nyoıwueve, un K£oßeoos ug EEvAaxınoo u£ye, und: Bow us Eußauowevn Ödxor xaı NG Yyag 0l0w Inyuaros ninyyv uiav, AvIomnog loxvooagxog Extewmyw£vog; &ya dE dsikog eimı nal noös dAdo m. Asırovoyızav yag nıvsevuaımv Öwss Tofum, xal TWv nIE0WIWV ayyEimv 00V ınv FEav* Wvxas yao donalovow Ex ıWv OWudıav. EE w@v me ÖVocı, WvxXooWore IO0T«LM, za ujTE Toutwv Exragakaın we u, und’ @Ado undEv noooßuAoı Tav pyaoudıwv N Tov Yoßyrowv ıWv noö Twv goavliwv. Enav ÖE eva oVv Jen dıadodow, xai nov yErmmaı rIAnotov voi 000 J00vovV, umdev Xsoovßeimn bouyaiav nvoög YEgov xara OTöua 10W00, we al pAESoı nıadıv, aid WonEo aurdg Musgov mÄAovseis yöoıw, | za ımv 0dov mo ndoav jusoov dider. sg & ys 1avınv doyalos dındoadum, öguos us ylis valla navrae ai (pidog, ins Ojs yakmvoınıog Eunenimoueve. za viv dE Xguorov, nıoıE Agıore xvolov, EXoıg OUVOLXOV xal OVVvEgYOV LOL xgATOVG, 10v xaı Baoılevoavıa xal oreivavıd 08 xa) ovußacılevovre xal 0xEmovrad 08° 000g ya WonEQ Toig Tgıolv veavioug ovvjv ıdtagros Ev uEow gpAoyög nndkaı, olıw rrakıy Teiagrog Eorw xavdade doooewög vuiv Ev Baoıksloıg mEooıg* zoöv jArov 08 iywıa 00Llwv, xar ven lonv akvnov, ebtugn, vırnpooov xakoig TE Toig ouunaoıw EuFNVoUwErnV‘ drneıva Tauınv ınv oeAmvmv 100 x0dTovg, zyv xoouoAaunj al dıangensordenv, znv oVdEv KAdo nnAmv Ö xeximor movor — Con yao övıns 7 Zwn 100 viv Piov —' Teiımv dE moi oVvrerıe xai ıjv devregav, To Yaıdoov aorgov ou navoAßiov oTspovg, 97 Hebr ı, 14 106 Genesis 3, 24 26! 112 sie ır7 Daniel 3, 25 127 Michaelis quarti uxor Zoe Muralt 611 | 128 The- odora Muralt 603 32 130 10 15 20 25 30 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 7 nv Exsivns avradeAypnv afier, ö navrog AAlov uerlov zig evdokiav. 6 Xgıorög odv TeragTog dÖuiv Ev wEoo |deı nag&oın xaı mgög aAAyklovg uiarv orurvorav Eoyaloıro za oOvwpvyiar, didovs arracı maxoov EvIade Xo0ovor, doEav Ö Exeidev ıjv Eavrod nro00vEumv xal TÖ 0TEp0OG, xgdmors, Ts Aysapotac. Eic Tas deonoivac. Aıoocis Avaocaıs alradeiApas Abyovoraıs Öwonwae xoıwöv 25 Evocg doukov ode. sis ımv Eunv dEonomwev 00 Xmgei Tonog, aA H xad alınv dosa xai To vuv xAEog änaoav EnAjowos mv olxovmevnv, xal navıayoi gyaivs te xl Adurıes miAEov tjs »oouoAaunods rravosAnvov Aauradog' Wo1s nngodnAoc Ma0CWw m TavImg Xagız, xdv Evdov avın Twv Avaxıooav ern. aAN @ meryiowm xvgie Tod vv yEvovg (noös yap 08 rosıyw Töv Boayuv Tovrov Aoyov, x@v um BAensıv Eyw 08, ng Ödeyn ade), “ TWv Tooovımv Exyovn BaoılEmv Öoovg dgıdusiv olx Evsou Öadiwg, To Oxjnıoov Nuwv, A TIQ0VOL«, TO xgATOG, vis eiyeveiag Asidavov, TiS NOgYUDaG xaAAıorov Av9oc, Komma vis adoveyidog, Op9alus x00wov, rıAoüre, O0Ea, Aaurıgorng, |rav, & vı Teonvov ahlo tov Tumuevov, » 10V za muäs rrgayuarov oWwrngie, [wm TE Tod Olumevrog EÜTvXeoLd«Tn, ovrw nAaruvov yig am drgmv Eis Axge, Yyaivovoa nä&cıW, EyyiIev xal MaxoosEV* 0UTWG ÖEWWEVN TE xal xErgvumern uA7g00v 18 NÄvıa PWTög AxoaıpvsoTaTov ‘ oürw dE muxvas neuns Tag Aaurımdovag, Exovoa ovAlaurrovoav £x Tov IANoiov @Almv osavınv, ı7v Eumv ev Ödsonou», onv Ö’ avradEipnv yvnoiav za yılrdım, OUUMETEONES xab yEvovg xl TOD O1Epovg, e n N Ovumegiln Toü xgarovs Tas Nviac. 26? 3 eis codex 12 deyn ut videtur, sed iota litura deletum Studemund a7! 35 40 45 56. 10 15 20 E RECOGNITIONE PAULI DE LAGARDE. Encvgoma ÖE, Asiorov Evrau)a Yodvov üniv dosnvaı xal TO OvVyyaiosıy Aue. xai ON Ovvevgpgaivoode, za BAErroııE wor xab TOV yasıvöv YAıov za PWoyogov, To x00uıxov Pac, nv yakıvyv vov Piov, Eau TO YaıdgoV, ins Kaods vijv juloav, Töv gÜyevH wer, eluuyn de Ödsonoenv, Tov gÜruyn Ev, eboeßn dE To nıAkov, Tis yns TO Yalua, vöv weyav Movoudyxov, öv 7 nodvoıa x0owaov xaxav Avcıy EdsıEev nuiv xal xalav navıav Bovomw, |oürwg dAvnov Exrrevdonı rov Piov. 272 &yoıze vovıov Aöyvov ahkov Ev ufoo, a@oßsorov Exrrıeunovre Aaunaedovyier, nıoög öv BlEnovon vure ar mes’ nufoar, Öuov TE ovvregnoode, al OWL0L0IE wo. 33 35 gavsıvov apographum 43 Irneowoaı apographum Ev vi uvjun ıwv ayiov Seoyiov zai Baxxov, Öre ar dwga Enewipev. o Nilles ka- Ol ysırovoürıss maorvgss 1ois deondrag ws yeiıovag o1gyovoı TOÜg Ev ysııdvoy, gyıhloßaocılsis Ex maxomv Övıes Xo0vwv, xal ovupogas EAvoav adwoic moAhdkıc, agpaorıdoavrss EE HAEIOWV Eoxarav* &p eis nag’ auıwv eigov Avumodiav Töv rravosßaorov ToiTov olxov Evdads, Öc sungenng uEv Eou doc To xoareı, noAsı ÖE x00uog, Tols Ö’ avaxıogoıs Yülak. tovrov Baoılsis Ösfiovvını nrAovoiwng' tovıov o£ßovomw ol osßaoroi dsonoreı, aldos rap’ aAkov Tov Tunov Ödedsyuevon, xal nv Auoıßnv av En adrois Savudınv Tolis magrvoıv vEuovıss &x Tod nAnoiov. olzoı yılovvıss Exrıahcı Toüg TOD xg«ToVg, mahAov yılovor 1oüg xas” Nu&c deonoreg WG EV0EBEOTEEOVG TE al 00WWTEDoVG‘ | VOopwzeooı yao Eloiv oL noög astav 28! Ta Yen Tıudav gidores mavınv mAEov. oVvI0ı xeRTsvVIVVoVOV AuTWvV TO 010g, aiyım rIEQIOTEWoVIES EÜTVyNuaıWv * obroı za 24I0Wv ovumayodoı Tois piAoıs, za mooogılsis uFodoı Toic Urmrdorc, Hlistor.-philolog. Olasse» XXVIIL 1. lendarium manuale 298 34 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE nr&oı ng00NvVeis, n&oıw Myanınwevovg* 25 ob dE xai vv, olarıso YiAoı gidoıg, yvwoiouara orEAAovoıw guvolag Tabs, xab TOVLOV aVvIoig umvVovoı TOV TgONOV Non mragovoav ıiv Eavıav jwegev, xas” mv Javovızs eixlewg 00 ysvvadaı, 30 do&n xarsorepInoav wc vırnpodooı, xai ovyxaloiocıv eig uiav Ivundiar, oüs EE EIovg EXovor Uu@v yvnolwg, WG Av ovvsvpgaivomvro Toig OTeynpogoıs xoıwwWsg Eogralovıes 08 0TEyMYoogo1. 35 neideo9e Toivvv, @ gyasıvor dsondrer, xal vis yapüs ÖExsodE ımv xoıvoviar. Evradda mEv viv og Ylloı xal nıÄAmolor, Ev oUgavois ÖdE wıxo0V Voregov Trahıy, örav Aaßovres aAlo PeAuov o1&pog, AO Tovwıs Te Ovyyalgoıre xab Toig dyy£koıc. 57. Eis ımv Ev Eöyairoıc eixova tod Baoıkdac. 1 | Kai zöv xoaraıov dsonoınv Kwvoravııvoy, uns yüs TO Java, ı0v weyav Movonaxorv, Evradd$a modgıs Eloeßng Avaygdyaı“ Tag Öwmgeag yao ıwv nıoö 1ov BaoılEmv 5 oalov nasovoag 2E Ermosiag ueyav xovong vneormgıke xiovog Paoeı, zöv xovooßovAlov avravaoınoas Aoyov Ws Avıkosıoua xapteoov nıgös mv Biev, di’ od To uEllov doyal£oısgov veus 10 77 wapıvoos noAsı Te xal nagoıxig* ö9Ev dixaıov avulanpavsı y£gag, Eis TOVG 208° NM&s Eryougpeis elsoy£ıas. 58. Eis av Imamv Tov umiov EuVlov tod BaoılEmg. 1 Sravoov nalıv Yoc, zai nakıy Kovoravılvosg. c 2 - N ’ g b} r ö nowrog sids Low ıunov di’ dorigwv, 6 devregog ÖdE Todıov avriv za Bleneı, xal Xs00l TUOLRG TI000xVVOUUEVoV (pEgsı. 5 dugw rag’ avıod 10 xodıos dedsywevo, dupo oEßovow avröv wg EbEoyEum. 59. Eis vov dyıov Osopükaxıor. SUPERSUNT 23 Octobris dies septimus 28? ıo Nilles 96 1 60. 61. 10 62. E RECOGNITIONE PAULI DE LAGARDE. Ocög Yihek 001° Tovro yao xAnoıw WE£gsıc. guol dE xal ob 00V Jen YÜlaE, aeg, odlwv aocıvac, aopalwc dıskaywv xal nv LlaAng yEuovoav Nusomv vooov, | iv zig vEAog noaüuvov eixav papuaxoıc, 291 xl NIEVTa mo OuuToaıts NO0G TO Ovwg£gorv, goyoıs Beßaıwv TyV EnW@vvmov yagıy, Ep’ jv nenondoic, I0To0W VE xal yodypa. Aivıywa eis nAoiov, wc EE Er&gon. Zoo» tı nelov- alla varıöv EV0E9M. EuWvxov' AAN dıyvyov. Eurvovv‘ alA anvovv. Eonov, Badilov, zal mregois xexomw£vov. axovs xal Havuale, za Ödidov Avcıv. Eis vv 1ö euro di’ Ertowv ws Eıs00v u nooßaiovıa. EdsEdumv 08 xaıvov 00 yp£oovıd u oO nodoparog yag woneg wuyeis, aAA Ökog Ewiog, EStımlog Ev Aöyoıs nnagsı, vnög Avdeions To Xoodvo, oanga EVA« wc vovayog ug ovAl&ywmv TE xal Atywv. avdomn, aneiFE. ıjv Oxagmv avangenesıg' pYeigsıv yao avımv mahlov N owLeıw Epvs, xaxıora rınyvis, dadins Ö' Ouwmgs Avwr, 7 — wdlkov einsiv — ovvÖıronav To X00vw* olıw o&onnev % 0oypn oov Mlvdia. xomowog dE xaıwvös ovdammc, xevög Ö’ Öumg. Noms dE Ödo&as, Aijoos güg&dng Wwovor. Eis 10 dsonouxdv aiua,. |'Ev oboavoig mEv ng00xVvnrag ayy&kovg 29? &dsı Tö Avuroov ing Eung Wuxns Exsır, aAh mv dusıvov zöv di’ ÖvV nagsoy&dn 100Tov TO ÖWgov IE00xVVEIV Ev yij xarw. Önmg ÖL Toüro TIg00xVVvoVOL zul VoEG, EvTrÜIR OETTTWG vüv TEeFNEAVOLOWEVoV® ng&nsı yag alrods aiua umäv Ösonorov, eis Ev di’ avıoü vois Bgorois Ovvmuwevovg. 63. Eis ınv Jeoroxov, ws Ev ünvo ansxakip3M. 1 Oöx iv xassider ınv Yılavdgwnov zoom, E 2 24 36 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT Tov EVosBovvrwv aygunvovvaav Ev poßoıs, ordE nvodoivar Tod xgaıovg Tag Mviag ic xeloag &X9gac, doviızas za Baoßaoovc. 5 aA Eis dvow oneVdovon xal nigös ımv Ew IO YiS xoRTOUVu Ovumaysi OTEPNPIEW, ellmvov ovra Tov Jo0uoVv TroovuEvn. xai wegıwoovocw ots Ayvnvilsı gikovc. GA. Eis cv avıyv. 1 Jocuoüoce 1ö nıgiv 2E Ewas eis duo, xal 00V dixm xıeivaoe TÜV miaıpovor, nQÖG mv Eaving addıg Exıgkysı ok N navıdvaooa, za rgonovw Bagßdoovg, 5 vixmv dei vEuovoa 10 O1EY7P00W, Ö3Ev nagıoıd xal yoa@ysioa zov dodnor. |65. Eis müs dio &yiovc Qeodwgovc. 30! o Nilles 96 1 ‘Rs dyyivovs nv 6 yoagyeis ı@v Eixdvav' dırrAoüg yag avıds, nvsüua 00gE Te, Tuyyavav, Öırroüg Eavıo 1005 Unegudyovg yodgaı, To Ev 1 oonea, Ta ÖE wmv Yuyiv veuav. 66. Eis wa uunsevre 2Eaipvng. 1 Movoroygagos XIEs eÜyevjg veavias, xol ONUEDOv TIagsouv 2Eaxımo vE£oc. To uEv napjAsev, aAlo Ö’ mAYEv aIgdov. xal Tovıo d’ audıs uaxo00v 00 uevsi Xoovov. 5 annAdev 7 xIEc, m d’ Evsoıwor To£ya. za ıjv nago00av algıov XIES UG Yydosı; xavıauda 1olivvv viv uev EEaxımo Yidog, deifs dE 10o0Tov @AAo U Xoovog Taxe. Tais #Anoscıv Ö’ Ensıra ovyaaraop£oeı' 10 zooVrv Eou näv ıö Ivnrov al bkov — OXLd xEMIOVORIG XEgoiv O0 x0aTovuEvn. Tis olv nagaıg&xovıa bovv nagudoduoı ; 67. Eis tagor. 1 Kowwös ıgıwv eis yılıaıwv o0Tog Tagoc. umdsis ÖdE xai ıEragrov aAkov Eußador‘ E£sı yao oVroc, Ös ug Wr NOV xal TUuXM, tolums auoıßnv mv Heoo poıxınv dixmv. E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 37 68. Eis ox&doc. 1 | Teooaoaxovre ovuuaxgovg SPstovg Eym, 30° ı martyres TEOGREAKOVTE PORODOUM TTREAOTETAIG" ee dis noÖG 1000VL0VG yeigag Önditag oo; Orientalia Is tig noög pahayya wapıiomv omooı waxnv; Potthast 810 5 öga, oyıdevid, moöc Tivag wor ovunäfen, n000 owara dE ovußalsıv volufs way. 69. Eis rö Aoüua rwv Blaysovav. 1 ’EBAvLe xai nıgiv vaua ıo Aao nerven‘ XÄgıorov dE Tavıyv mvouxoi paoıv Aoyoı, 2 Corinth « os xab norileı vexıap Eis apIagoiav. nn uno dE Xoıoroü devrega nah nera* 5 [nkoi ov viov, zer b£sı long Üdwe. moivıss ÖEysode Ovvıo&yovıss ınv Xagıv. 70. Eis ımv dia xıvvaßagsms yaoayıv av oysdwv. o FDelitzsch 1 ‘H deonorov yeio Touü 00oyo0 Movouoyov ee ahmIıvov voov Evuidmor Toig v£eoıg, II 58—61 avdsı xaTaxowLovoa TIOEPVEOX00W a Baoıkıxns yvwgıoue Arurıgöov adiag, 71. Eis 1ö Bıßkiov vjs dıiexoviag Tor 1Worraopdoov. 1 Iorög Baorkevc, EVOEBNS avroxgdTwg, oeßaorös 00900o&og ö Movouayog' To rıgög 08 pikıpov olov Ev wuxi; kom, &oyoıs Edsıka, AanrıgE TEONRLOg RE, 5 Aanavre davı« 07V anaglioag Xaoıv |öv 7 ro@pn deixvvow adın Toüs ıunovg, 31! Euob 700 TTAVIWV Magıvgoüca Töv n0F0V ensıra Tals oals navosßaorıs Abyovoraıc. 72. Eis 10 av. 1"’AMlov Baorksuc, 005 dE muordg olxeıns, ö 10 xodıog oals Ex Yeov Autais Eywv. adsAyov oliv didwmı Tois Unmxdoig yaigwv Ewavrov eis To vor doSav w£osıv, 5 xal gag Aödyovorag wg ovvsoyoög Aaudavo nıgös mv ionv no@siv Te xai Asırovoyiarv. AAN avıidog, mEyıoızE TEONRLOpVDE, arraoıv muiv Tv Avm Oxmnıovgiev. 38 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 73. Auoıßatoı eis Töv aowuearov. 1 Tis av duooyov EEsuooywos[v] püocw ; 7 doSaoaoe 10 oreyos Ocodwoa. za NWS AVIOLOoNOEV dyvworov Peav; rious xatogYui nravıe Tavra Öadiwc. 5 notov ÖdE wiosovV m ravevoeßng Jeder; noFsl 06 navıav Wovyıxyv OWengiav. Kopxıorgaımys, onsbde, ANg0V ı0v nodov. 7 nioug alıı ngoSevjos za Tode. 7A. "Aldor sic Töv avıov. 1 ’Eyovoa Heguov rig00T«TmV Evradda 08 h navosßaoros Aöyovora« Osodwge, | &xet nAgov 08 noo0rwLElv adıns FEdeı, 312 KEXIITEKTNYE TWv Ava OTWaTEVuaTwv, 5 orav Baoıdeds oUgavov xolvav xaıa tous yijs Baoıleig zig xgloıw gYoıwımv dyn. öIEv nag’ adıjs viv Aaßwv Öwgov Tode, Hsouws TöTE nng00mJı dns IwgovuEvns. + EESEN v ‚ = o z - z - 75. Eis denow wvno vois nodas Tod Xoıorod xeıuevov ou Baoıddwc. ws 8% 1oö Baoıkemc. © xzE1U1Ev0V 1 ZU dsonormv ue TWv 08avroD xuoudTav compendio SE N j 3 syllabarum rail av Zuwv AgxXovra ovvdoviwv EIov. ne: eyo dE doddog zUgEFEIG auagrias, kentaesenp: \ r ‚ , ‚ n um tude- og maouyas 00V, dEONOTE xgııd, zo&um. Be 76. ‘25 Ex vis Ssordxov. 1 Ming 08, ıExvov, ixsreusı nagsEvog* 00V olLog Eoyov, xdv Ti 7I000xExg0UxE 001, oöv rAdoue, 009 noimua‘ 000 niAnv oVdEva YEöv yırwozreı. dög O0 mv Owrngiev. 77. 25 Ex Tot ngodoowov. 1"Avsdownnosg nv, sbonkayyve‘ Ovyyvaymv Eye‘ [mov wEv eidAıoFov zig Auagılar, önws ÖE ımv oyv rılouv 00x movnuevor. 7 nious alıdv, waxgosvus, OMOATW. Malthaeus 9, 22 78. ‘25 Ex Too AXgioroü. 1 Aldos Te umroös xaı magaxinoıg Yidov E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE 39 | zaunovom oÜx dxovıa za nreidovoi us. 321 w note dovis, 179 yagıy Tovtoıs veumv, eig TV yaodv eioeAde 100 000 xvgiov. 4 Matthaeus 25, 23 79. "AAloı gis Tov owrijga ws Ex Toü BaordEwc. 1 Tov doriıwv wEv oVdEv aiıjoavıı wou ı Regnorum dums dEdwxag nravıe, Ömmovoy& mov. es: Im» de ıyv uEvovoav EEmrovusvo maikov nagaxijInu, xal bös ımv yagıv. SO. Eis mv ev In Zwosevim zixöve. 1 27 xzio zomRımıa Toüg xgaraoüg deondras Eoreiwe, Aoıore, xal TIagEoxs TO x0«T0G° on xXonoroens Ialaooav 00 xEvovuu&vnv Edsıfev adrovs TTA0OVOIOv yapıoudımv. 5 wv aydorocg anaoa yn riAmgovuern, co ıo Poaßevrn To xoarovs Ödkav Eos, 02 Tov OVvsoyöv Ixsre'sı TOl xoaToVg dsl nageivan, Ovumaysiv, Evıoyvsv, Imnv xoonyeiv za yapav vois dsonorauc. 10 uagıvs dE Tovıwv 7 yoapn vis Eixovoc. 0: yao movaorei vis moving Tjs Tuwiag z00d IwoYevinov Tovde 100 nowiayy&lov, noAlav zugovıss Iwoswv zul rAovoiwv, Tavımv auoıßnyv 1ois xakoig Evegy£raug 15 avrsiop£govow, Lorogoüvrss surEyv@s | o&, Xosore uov, ordpovre Tovvovg EvFade, 32? S1. Eis 10v voü BaoıA&wg rayov Emuröußioı. 1 ’Ovao ra Ivnra navıe xai warauoıng, suxAeıe, 0050, MA0UTOG, auTd TO xoaToG‘ C x x - N , 6 ydo oo mixgov Baoıkeüg xexAmwevog, 6 yis dxo'wv xvg1og xal deondıns 5 xoi lav mEv aAkov eige ueilm deonorn, za vIv TEIVNKOG WG xQLTaV ToDTov weven, Aoyovs anaımoovre Tav TIENgEYUEVOV. TEwg ÖL vexoog Eomı xal xWpn xovıc, Aywvos, Anvovs, XoDs wovov Askvusvoc. 10 7 noiv dE doSa za To Tod Hoovov xodTog, TE OxnmıgR, Ta agoraıe, vo orepovg xAkog — ea nd - - b} ' anavra vavıa (pe) nagmAdsv aI00a 40 15 s2, 10 15 20 s3. 5 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT WS KUNVOG, WG OVEIQOG, wg Aavıdog XAonc. ahl @ xoony: Tav xalav SeoD Aoys, 6 dois 1a devora Teva To Tedauusvo, cv xal 1a xositiw dwv ansAsovrow didov‘ Jeov yao aAkov 00x Eyvo nıAnv 000 movov, xal TI00G 08 does Eorgepev rag EAnidac. xdv aUuTdc Ws AVIEWTTOS MuagTnxE 001° 7 nioug olv, sVondAayyxvs, TOUTOv OWOoKTW. Ersooı ws Ex Toü Baoıkdmc. "Edsı us, Xguore, undE Yws ideiv Piov, | yv onv negofüvavıe naxgosvutar 33: noi@ yao ogyeisın xsodjomı x00nov, Woyns dE Tuxgav Övorwvyyjocı Imuiav ; NS 0008 mixgav Eoyov adıöc Yogoriude, aAN wonsg aAlov 00x EXav BaoılEa, VW XATETgUNNER ig EEovolac. ıov oWv dE oenıov, ÖEonoL«, TTEOOTEYUATOV Ta 10V Eumv neoüdyxe (pei) IeAnuarav, Öp’ wv nayvvdeis ai nAarvvdeis Ev Bio, ou orevoiuaı ıo Poaysi ovin Aldo, &lc ÖV yvuvog viv dvul twv nalcı Iodvmv za IWV AnEIOWv Wv EZriexgdTovv LoTWv WOrTEg TIEVNG UG ÖvOoTwyns aneggipmv. ins noiv de Aaunıgornıog avımAhasaumv To o1wyvov (oimoı) TovTo ToL Tayov 0x0T0c. 0 xI8s Baoıdeug, 6 yes Ev docn meyas, 0 198 doxwv yüs zaı Ialdoons deonouns, 10100109 Erobynoa Thg Amagriag Evradda xuonov, ı@v Ö’ Exei nAsiov @oßoc. EE Wr me ÖDoaı, Önmiovgy: Xoiore mov, 6üocı we di 01 Öwosav evonkayyvig, yus me Halrısı, zai moöc jv Blenw wornv* aim yao Einics obdauov oWengiac. "Akkoı. Ti woı do xEodog Tov Takcındgov Piov; Elnoa mixgöV Ev noAvorgopois TuxauG sldov 18 TEENVA TIEVTa xal Tavarıla* noös dokav modmv, ExpvyWv ddov nıudes, xai Baoıdeis 7xovo@ (Yeü) xaı deondıng. 18 Eorosge C cum rasura, in qua v fuisse videtur Studemund | 20 Matthaeus 9, 22 3 Matthaeus 16, 26 10 SA. 10 85. 10 S6. E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. Ta viv 0’ Ey Ev Ev 01svO xeiman Aldo, Aryvxoc, Arıvovc, sis x0vıv Avdeis wovnV. 2,28 EN » >07 , Exsiva 0’ nv ÖVsıpog, oVdEv u nA£ov. al’ 6 nAdOac mE Tais axodvroıc XE00l 00V, avarııaoov rrakım we 1ov AsAvu£vov, xui doc BonFov ysioa, Öög moi xeıuEvo, za deikov audıc Pos 10 00V, nAaorovoy& wov. "Akhor. I) Baoıksic, Dior, al 00 deomoıng, lonc ündoxwmv xUigıoc xai Iavarov, dw dE Ivnınv £x pIogac Aaßav yüow, uellav 1E Iarrov zig PIogaV Ünoorg£geuv, uaınv Baoıkeöc wvonalounv age, yaiowv Ovsipoıg xal Oxıals KovoTaToıg, & NI0ÖG mixpöv Teowavra xal naikavıad we annıdov, Ebinınoav Ev Boaxei yoovo. Zuol O0’ Adpixav ac En’ alıois ebFUVaGg xal oüc Aödyovs (Wei) Twv xaxuc TTengaywevWv‘ oöc um Baoüvng, Ömmovoy& mov, ı01E, aA’ WG xguung elonAayyvog IAdoImti wor. "Alloı. "2 10V uareiwv xl xEvav Yoovnwarav ! | nooox«ıoos @v Avdomnog Eyoovovv ueya, 34! xal yns Boaxüc yoücs yns Ensoxönovv Axge, Imiov a xUrin vis oAmg Olxovwerng zig Ev ovvawaı Tois Ög015 Toic TOD xoRToVc. aA” ExgaTnOEV m 700 TOD xoaToVuEVN, xal nIOÖC OTEvuÜV wE0og Tı OVyrAsicaoa We, Evieida Tepoav avd deonoTov Y£ogaı. cv 0’, 6 nAdoag me Tais Aypavıoız yE00i 0vov, avaniaoov nalıy we nIO0G OWınoiav. xar ıoic BAEnnovoı ovunasog uov Tov ıdyov yavndı za 00 ovunadng Ev ıi xgl08ı. Ei x e} 4 - - 7 a 6) ’0: - > m IE ’ ig Tmv EIXova Twv Torwv ayiav, mv EIWENIATO TW Koxısosi Tonyopim. ’Euoi ti usilov av Euwv dıdaora Awv ; Wv 0VdE x%00uov dvre TrgoxoIVEıV Eon. Öumg ÖE gikıgov avdgös Nyırouvov, aldor x0RTj0RV, olysraı TOUTOVS dYov. Histor.- philolog. Olasse. XXVI. 1. 41 © «@ superim- positis y et accentu cir- cumflexo —= woyıeosı? CO- dex ottobo- nianus 93 male ayım Studenmnnd 42 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 5 aA8 Eviguga wor To xaAm dwEw, TIdTEg, jcdıora dovds röv ovv@vvuov BAenwov 6 Gregorius N N ‚ nz r Chrysostomus xal Toüs ovvavyalovras au PWOoWogovc. ns ul Euol Ö’ an’ alıwv wmixgov EEmıtod o&dac, supra car- >_\ EN R z mina 14 — 17 del xaTevFlVoV mE NIOÖS OWLnolav‘ 10 zoizov yap oödEv Bovkouaı Aapßsiv zl£ov. 87. Eis wmv sixova 100 Baoıl&mg za To MaIgıapXoV. 1 | 0: nooxgıPeviss ij 00p7 Heoo xobosı 34? apxoVLES yumv xl yoapals Tuumreoı* 6 uEv yap doys Owuaıav avdowniva, Wvyav ÖE moıumv oVrog Euhsheyw£vog, 5 dvadev dupw To xgarsiv siAmporesc. Eupw xaAwds LEXOVOIL TWv UNNROW@V* ÖFEV yoapEvıss, TOD xEMTOVG 100g aiTiovg xai T7E0001CTaEG EXovoı Ovyysyoaum£vovc. SS. Eis zöv nngogpnenv Aavıyd. 1 Ofoss Akovres noav ExIooi 001 nadaı, avjo Atav ÖE vüv 0öG oixıgög ix&ung. ws oiv rag’ alıav ovdEv aurog EBAaßms, oÜTw, rEOYNTa, rovrov &x BAcßns Övov. 89. Ingo Eavroü nroös Agıorov. 1 HoAAn xaoıs 001 zwv Aödymv, Jeov Aöye, ois eudoxmoas Ömgsdv me nAovrion, Üp’ ww Aoyıonois OWpg00ıv xexomm£vog, Erafa ÖmTa Teig Emails yoeiaıs wergn, 5 agxeiv Euoıye Teva xoivas za gie, 100pjV, OxErınv oTEymv TE, za) umdtv Akov, 6 aneles F] - D z @d, e = dr’ & xAoveitoı n&oR OMWEgOV xriorg, garde deut- Eeneitieg EEjweııdev 7 Tovpns Pia sche schrif- ten I zıı nv Xoyoıw adıwv sis TTa0aXomoıw Tiadaı. 10 xoyav 0’ Eymye wmv avayxaiav Exwv, [bit | ürrsonregioosim 18 za yaiom rıAdov B) Tov Tois anAmoroıs avısnavrAovviwv 7IF0LG. Ti yao To nEodos Twv Austontwv TIOTWV Tois Eis Arravoıov diWog Exxexavmevoıg; 15 dırpgaystsv nowrov dv ın rAmumiog N vov nadovg iaua nigooAapoıvıo uw‘ Errel ÖE TOVLO Ovupopd« mioovu£vn, 20 30 35 90. 10 15 E RECOGNITIONE PAULI DE LAGARDE. To umdE durbav xgeitıov m To mergiwg, &p’ o Aaßwv avmdev aörog ımv xagı, za) OUvIouov oXwv ı@v 0gekemv rr&gas, noAhn) yagıs 001 Twv Aoywv, Atyw, Aoys, ois eÜdoRnoas Öwgsav us nAovrioaı. nıoög oüs To iAsicrov GoxoAwv uv Yoovudar, eig rail T0v voiv ÖvoysoWg Eruorg&gpm oic Evrovpav vurıwg TE xal ueP’ Mueoerv, ahlms TWVpTS yore mroiobuaı Aoyov‘ aoxEL yco avın Wvxaymysiv nAovoing, Bolovon ndoav mdovjv 1E xal yaoıw. nv aAA’ Ayoıs oVıW mE xai Eooıs, Adys, argenıtov, &xA0vnTov, NogRIWmuEvoV, El0W MEVOVIE TV TETayWEvWv OgWV, sg avdsoıw mEhooav Ev Bißkoıs oro&pya, ws Teruya dodon me Tois Aoyoıs 1g&ywrv, wovoıg TE NEIIWV Tois agoVoıw Euw£vsv, |xaı undev eireiv aAlo nAnv owengier, sic Wv me Iärıov ngooAaßoıg, zV8oy&re, xcv und 1oic viv opodoa dvoxoiws &xw. xosisıwv yag zunkolag TE za Kolymv TIOVaV [S%) Sp [9 a x N x - [4 öouos noFsıvög xl TO Twv novmv TEAog® GV wo Tuysiv yEvoııo ÖKora, Xgıore wov. "Akhhoı eg) Eavıov noög 10V Aguoror. MoiAn xagıs 001 ıwv Aoywv, Feov Adye' ols eUdornoas Öwmgsav me mrAovrioas‘ noAAm xagıs 001 Tovds 100 Teorvou Biov za uns Emoiys Yılraıms anoadiec. long ado&og Eouv, aAA’ EAsvdiga- lows x00TWv Awoigos, dAha zai PIoVvwV- xıjeis Ts OU T00080UV; OÜdE Yoovıides, ai wäidov Exıjaovo, oaoxus dsonoLov N Tov ng000vIWV 7 werovoia To&gsı. ansou xEodos; alla za moxdmoie, 7 navıe xEodovg E£avıyvsüsı TIOgoV, 7 xeouaıav xvoüv oldev Exieiysıv uovn. 00 goGxUVVEL ug 0008 Iwneisı TaxXa; 00 rıg00xvvoUuEv via Iarıes 0VdEve, AAN zÜyevag anavıas @g xar sixova. rrosdoie TIOV; xal 10008008« TIOTE; 43 25 Iosue ı, 8 Psalm ı, 3 20 25 30 39 40 91. 10 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT ns noklonijv ovVvod« ınv amdiav | noös ımv Exsivng 7dovnv wergovusvnv. nAodıos ÖEsı; NWS; o0Xl xal MTagagg£äı; wahıore. za vis dordrov yilov Aoyos; Eu nAavaodaı Tols FElovras eürdAwc* oo 0 eb Beßnxws, xujwa Toovrov noseı, del eWvxös TO Yılovvu rgoouEVEV. all öyaov algeı; za xaraoreiAlsı nahıv ws TIveüma YVvons doxöv Eorsonusvor. alıa zevpnv didwowv; alla xai pIonv. w n0lov ginag; zal yag oU Wevdwc Eypmv' o0 0’ Ekärals alla ımv xaxwv Oo«, Ev ols ö nAovrog defiwüraı 1oVs YlAovc. Tis 00V Ovvjosı, dic diontevosı 1ade; noAln xagıs 00, dwv Aoymv, Isov Aoys, olis eidoxmoag dwgsav we nrAovaioan, oüc dfimue, mAoürov, euxAsıav, Fg0vov xal TI&V Ö,Tı x0aWOTOV, jyoümaı WOVoUG, 08 tag vgEkas ıWv Euwv Feimudıwv beußaouov 00x Ewoı Naoysıy bKdiwg, nivovıss alro) navıe ung Wvxis noFoV, sg ToÜs notemoüs 7 IaAaoca vovs uegiE — ei um u 00gxög dosEvsıa ngooAaßoı —, ws Telma mıxgöV Ertganev ÖEeiFg0V WEOOG° 2E @v E&ywys Tag dyogwas Aaußavmv, | wöovg Emavıa Toüg vouovg E40 yodpeı, Ev ois xoM10Üu, za xoRIW av wv FPEwng. Eis &avıov. »MMAovrovcı moAAois — nave. za tig wos Adyocg; nıwyo'g yag ES mavıag EE l0ov 1Epoc, aßooLs, wEoovg, jtrovg 1E za TIEVEOTATOVG. 1a viv dE naikaı mixgöv avrois Evdidov, Ems xEvAG y£govızs alodwvrar %E0aC. »rtoAloög Yodvos YPEgovomv vWmkloüs Evo.« &ya dE yjdev Eurnakaı nerıkaouevog, sic yjv 1e veiw, xal xaıw [mio wever, roll dE mv Enagoıw Exakivo Yußo, ins oxotwseis UWoFEev yanaı 7IEOW, vis aüYadeiag adiav didous dixyv‘ öIEv Tansır)v Aoyaksıav Erltyov, 36! 36° 30 dwomzedoe C sed 7 cor- rectum a se- cunda manu ex z ut vide- tur Stude- mund 38 Anacreon 21, 3 Lagarde 5 «to$wrraıO? ato$orzar CO! Studemund 11 @vzedeiag apographum 30 35 40 92. 1 [Di E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE uecn Badilw, sıelov wv Iwov YÜcaı, 160m WEV 00% ATIOTTTOG WG &% IWv Ava, noAloig ÖE xal xaımdEev Wwv Eyvwowsvog, ö usilov olda uäAdov sig EÜdosier, öTav US auTög Ex Tansıvou Xwglov rgög ÜWog Exteivorto ai doxi, weyag WOTTEE x0A000UG, MijX0G olxsiov pEowv, xai umdev eig diegue, Xonlwv Too ı0nov. 000, de xounalovos Batwois xat Fodvorg, obroı x0Aoıwv vVdEv zioı Behriovg |ueya Yoovovviwv Ev rrregois akkorgivig, 37! av n nahır wikworg aloyuvsı mAgov Tv NI00JELWV yao Xowu«iWv u] O0vyrgboEL eig weilov ESayovoı ı)jv amooylar. »aldd xg0T000, M&G Oykog vois Ev uEom.« sinov OyAov, Pekuore, un Inte mAEov' oxAos yag oVbdev aAko nÄmv üving OyxAoc, Bods ataxvovg 10%5 xgRtoV0ı nE00vEUWV sg 1IWVOPY0g0v uelhıyua vis EEovoiag, nıl&ov dE umdEv Ovvıelwv ıWv Xomoiumv, uäidov wEv o0v ueyıoıa za Blanısv Eywv Yvog yap wlroüg wois Ennaivois moAkdzıs, neidav axovsıv ws aAm$eis 1oüs Aöyovs' ob Ö’ sioiv oVdEv, Av wovorv xevoi Wogoı, Enımosaoıai TOVv xEvWv YOOVNMaTWV, wevora, rıLavor, yonvss, avdgaoıy yEios, Bosous Ö’ avavdguıs‘ vis 6 muoTEiwv Avovc. xgavyas de moAAng oÜ navv Yoovuoıkov. aa WioES OEipwvov, aAAd xovpovovv. Tovroıg Eywys woig Aoyıowols zu Aoyoıs dywv Euavrav Exrıegaivo Toy Piov. Eig Eavıov. “Eixovoı Bayuoi: modooyss. dYooa Lean. Ywnyoı YEgovıaı‘ 0Vvoroyn xaraıyidav. Yo0ovoı zahovoıw" w „ußsovjte, BAETE. | ve&s 6005 xUnAmsev NyEoIN xAvdwrv; 3: onsioov BonFs. xAuLerei 001 TO 0x&Wos. kaßot, vahav, Tayıoıa TWwv OWv oladxwv, Aapoü, Aoyıous, ıoiv nagaydwwev Pig. »7 nov U xdws Ovunmoveiv Enuigärtsig; 45 22 fabulae aesopicae Halmıi 200 46 10 15 20 TIOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT ws oiv xelevsig neidoum.« za ON Aye. »o0 nv osavrod zoowimg BadılE wei‘ doxst yao, dv xahkıora xaı Tavımv Öoadmog‘ Bayumv Ö' Exsivav xar Fo0vmv 7IE0G Os TaTVoN, noAlor usw noav Eyxoareis KIEs za nakaı, ıoAloi Ö’ Eoovıeı, OVogEorLEes 10 Xoovo, © xal ovvexkeinovoı ma&vrss Ev WEgE, Ems xatavımoovoı. sig xoıvöv 1EA0G, undev rag’ aiıwv xeodavarıss aAAo Tu ruAmv Tas En’ avrors EebtÜvag al Toug Aoyovg, nıA&ov TUxgRIVEIV ÜOTEOOV TIEWVXOTEGE 7 ONWEOOV TEETTOVOL TOUG KERTNWEVOUG ‘ TegNoVOL za yao woreg avdgaxes BoEpn, Toüg roög wovov To oriAßov ErFaußovu£vovg xal um OXonoVVras wc Eye xal TO WAEyor, nolv dv naswv Tıs voiv £v&yxoı xai waFoL« 25 ‚Eoıw, xaAdc signxac. aAhlı yag noFev 30 35 40 45 To 00v takavıov Ewrrogevon roD Aoyov ; notov Aoyov talavrov; 00x E40 Aodyov, |oörw xauvovıwv (wc Öodc) ıwv Ögyavan, 38! ws umde Aenvov pIEYua neursıv zbroAwg‘ TOOOUTOV Exg«TNOE Tav IEWMmVv VIAMV N viv we ovorellovoen nadaywyia, Üp’ ns nenevuan 1oo Fearoilsıw uam xaı ıoAla Amosiv Ev oxokais za ovAAdyoıc‘ slow dE veiav wergialw rroög Adyovg, undev rregirröv umd’ dxaıpov Exp&gwr, wovoıs dE YWwvıv Tois dvayxaioıc vEumv, 0UTW 18, Valvav xal Asaivwv mv vooov, 10 [wux0v uoı nvsiue ovvsahrno wölıc, allms TE xäv nakaı is nv eiyAwruie, xal xRON0V 00x AXomoTov EEnveyxe 001, xaAos yEwoynoaoe moAhous mv vEnv — navras yao 00 Tidnm, un zal xounaow nıAmv alle miAsiorovg — 10V Ex madmudtev, nAsioroıg 02 al moös MIog zlomvsyxe u, oü uahhov 7 maidevog sÜTUXEoTegn Tis IV negiriov Ev Aoyoıs xomiVevudTwv. ToVToVg Eymys Toüc 00pıLosErras v&ovg x20dog w£yıorov Io Taldvım TTE00YEOW, wv viv Hewgsis 2ouv oüg dıdaoxadovg 50 55 60 70 75 80 85 90 E RECOGNITIONE PAULI DE LAGARDE. Baynois ıe Auurroois Eurg&novres img. coyovvre Ö’ dou umdauws ueupov 00 me’ | Enoos yag ziwı Th) mvoWos ou nadovg, > zo Noeyuarsias ws yEwpyias E£vog, öFev oXolalwv oooLEınza Teig Bißkoıc, sven madnıns, oü dıdaoxalos, FE ödov yao oöda 1üro nollo m ufon, xaı naoıw aAlms aopakkorsgov 100n01G“ ‚rouübas ÖE 0ov vov Auyvov Ev an yavig ;‘ u 1000 gs, dv9owne; nos walsic Auyvov Tov 00x EXovıa ıö n100057x0v pas Auyra; yv Aöyvos, olda (za yao olx dgvnıdov) aAN Eis 100pmVv EAaıov Eox00v oix E&xwv, Ewvyusvnv deixvvo ımv Ygvalkide, NS TO magaoum za 10 do pwröc o8kas, auvdoa yaivov, oUx Eysı Aaurımdöva: ovvaodevei yap xal Aoyos To 0agxim WOorTEg naF0oVon wovoxöv weiog Avoa. To Ywrös oVv woı Asiıdavov ımonıeov, uev aoyalsiag 8vdov EyxAsioovti rov xai TWV INALIEWV TIVEUNATWV ANWTÄT, un navıeAwg wor oßeoIEv Ev Boaysi AdFor. avıös dE Auyvov dAkov Ev ueom die, 00uG xUxAm ToooVTov Exmewpe o&kas öoov ou Bovisı, un dsdoıxas ımv oß&ow' loov xax0öv yao Yws Te Ovyalsicıv ueye, | za wxg0v abdıs eis Uünaıdoov EEdysv 391 Ghıs yap dv olnwergov auyaloı tonov, alıs ÖE (adv Li) zo dievyeias dige. lows yao sis Evavowa ovußdhoı Tonov, xcv alro umdsv nIoög To viv paivsv £&yoı, Ws N 209” mmäs Adgavsoıcın YPaoıc. ‚nos olv 08 ÖoE« ıgög weyıorov 2Eagoı, o0x Evdıdovre Ti Yoog uns nweous;‘ wev’, & rakainng’, arg&uas 0005 Ev Tgonoıg‘ Öods yao oidEv wv vouilsıs yaouaıwv. oiıw dE wo 0x0n1700V, Ws ORpwWg wadoıc. di doSav einas; obgi ımv nAndovs niÄcvav, jv al nilavovıaı za mAavmoıv EE i00vV; ovdev rıoös Nmäs Toüro Tovs Nosmwevovg‘ nahe ya lowev dis mEv axgıßsoraın, 47 58 Matthaeus 5, 15 48 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT tis Ö’ al uaraia dofa ar Wevdsordın‘ noög Olv Exsivmv navıe ovvısivav 0Jov, Nx10Ta yaiow vide vi Wwevdwvüum. dixaua noı@v* Tic yao eidwAov Aoyoc, 95H EEöv noöc adımv qiv aiydeıav Plfnsıv; x08” mv EyW mEyıorov zbgolumv xAkoc, alwvimg TEOTTOV mE xl TIÄMGEOTETWG“ to viv ÖE MıxgoV ToVTo xai NO0G Nusoav TOoüs wg meya oreoyovias aco nalkıo, 100 |&ws dnontav navres E9000v Yyoı, 39? neıoFEvrag HE Tavıa xaxsivovg Afysır. Eiys. xgaroöuev. olxem ToıRvula. EEnucowrar nIovros yoımwe£voc, EE oügies 6 rrÄoüc ıEe ım oxaysı nakıv. 105 Iagosı, Aoyıous- obv Jen yag Zumikaıc, neo’ ou do vırdv Ev Laims xaıg03c &ysıc. 93. Mahıvodia noög Teure, wera 179 xEıgoroviav. 1 Oix Zorv Nuiv arosang nurog Adyog ı alludit ad (noımuxas yao Aclouaı ui$ov radıy) a old’ Zunsdoiusv d& oo Tou dedoyusve, apud Plato- rel Bgo1ois räc eumeraßimtos Adyoc. Bo Phaedr NONE ELL Ne ER SUR , 243° ovVr Eor 5 &ow de mailov wc 0 mEv Aoyos eva, Ztvuos Adyos 7 ngayuarwv YÜoıc ÖE Tv Toonmv Eysı, ov2os dvIownocs av, AvIomne, umdEv pis weya‘ ‚od rreloouaı yag Toüro‘ Ang0s xoundonı, Eos ug Eunvei zo öv TAıov Biene. 10 waorvs dE Tolcwv aürög olroc 6 yoaya, nadav, wasov 15 »ai nahılloyav Tade, ög XI Ev alle zai Yo0vWv NV xai yoaya, övao JEwngwv (wc Eoıxev), 0UX Ünao. TV wExgL TIRVTOG ExToorınv ıov ToayYudTev, 15 xaı ınv nagoVoav zÜ xassorwoav BAerwv, mv augıov uaımoc 00x Ensoxore, = |ugonv e mv Yahcooav sioeu nilEwv, 40! ws Evroc Öonav EIENOUVErO PIADac. Toovrov 7 PAarrıovonx Töv voiv xovpdıns 20 nsideı vouilsv wc Eavroü ug xgare, xai vöv Biov TImoıw wc avıa Yikor, 16 aur@eodex 10v navıa ÖE org&yovre navoogoıs Adyoıs xab navras ELFÜVOVTE TTOÖC 16 Ovup&oorv 25 30 35 40 45 50 55 60 E RECOGNITIONE PAULI ve LAGARDE. orx Evvosiv didmomw ws 00 gyevxılog, Eng AuIwv us Euntooı za voiv Adßoı, Ög xdus nravıe vov nngö Tod yAvzıv Piov angayuovog [noavıa zal yaknvimc, main TE »yalosır« &cı TOI00’ sionxoın — Basuois, mroonourais, a&ınuaoı, Foovoıg, ad KORWV laın TE zei Tgıxvuie, av Eureninoreı näoa 00Er od Biov —, Ndm ae vırdv eig 18log nensiowevor (ws dv us Evdev oic nooy&yoanıımı Tore, mwüddov Ö Exeidev ois ngonengaxar waIor), xas Om noög iwog yelgac ESaioovre we, xod Ön7 xoorouvın ouußokAov viams weya pPIasas xgaraık yaıoı vov ovAlanßaveı, x Tv Axaurırov zaodiev xzaumas Pic, aysı Eos Te, za TIMOıw £ig mEoov Tov Exyvyeiv dokavıe av Yon wEoov. | zwv noiv Ö’ Exsivav dordımv Evunviov 402 xl ıwv Aoyıoumv ig Euavrov Exodtovv, xaTsoxedaornı ouyyvols tig aal Lowog, oiıw FEod OypnAuvrog auroüs &I00orV, oüTw YEo0 Yigavros dooyın Toon za) navrae Ovyx&avıog, WG dyvmoig oEßoıuev avıov, Ws ug eine av nakaı — aAAvıgıos wev, nAnv zaloc doxwv pavaı. Tod Jaluaros yag EvIev adıa vo nılEov, &x Tis aBVooov Twv adyjAwv xyınaray, av oldev oldeis Toüs dnooontovg Aoyovg, ois elta xayw. zal Ti ydo nassiv Eds, eis cöv ÖvvÄaornv Eursoovre Tov ueyav; ovxo0v ExaupIgv. zaı xoaım$eic eis ünav, önnAsov 707 Too Cvyov To pogriov, za magrvg Elul TOD NIAVIOXUVOV xOKLOVG, ö ödorae naoav Exßıaleran yo, xav OXAMEOTNS TIc RVIögonua Tvyyavoı. AA Ei ug avxet 01Eog0G slvmı Tas poevas xad Tois Aoyıouols aopakncs Beßnrevan, Evrevdev Av maidevomw agxoücev Aaßoı, un oypodoa Iaogeiv und: muorelisıv ayav, @G Tolg Eavrod X0YyoEımı TTaVIWc vonosg‘ @Ahos yag nmiv Ös To nrüv Eysı xodrog, Histor.- philolog. Classe. XXVII. 1. 48 49 quis ille? 50 65 70 9A, 95. 96. 10 97. IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT | rag’ ob wovov dei ngoogvss Imeiv negac 41! Eenavras Nuasg mavrög Eoyov xal Aoyov, ravrog OxonoV Te xal Aoyıouov za d00uov, erst xad" alıov oldev oBdels 00 rofyeı, noiv adv Yavav us neigav E50 av ÖAmv — doyis Ömoo, TEAovg TE xal Tuv Ev Eon —, & xoN oxomobvras, eÜAaßEoLEgwg Eysıv, ası To weikov xonoröv EEarrovm£vovg. Eis ımv ob vouopiiaxog vergav. Abtög Oxnıjoag nIO«yMa own Ovmp&gov, avdrös Baoıdler 10 OxorınFEv yvwmgioas, auTog TE reioag, autos Eouv O yodymr. Eis cöv deuregov Aoyov TWv Eis TöV TOOTTRIOWEROV. MiGs Ö mixgög Eoyov Eon£gug Adyog, o ’ x x x / [4 ösEv Bgaxls 18 xal 1a moög Teisı voJog, sirıeg dixaıov Avıdogws xaleıv vosov 1öv EE adsAyod worgav moavıouevov * Evög yag dugm margög Övres 00 A0you adeAyızas Iagg0001 Tv xoıvoviav. “Ors aneoın vis Ovyyoayäs ToD Xo0v0yoa«Yov. ‘O ovyyougysös Weodog mEv oöx sionxe no, wsvcaıo ueve dv Ev ye woic Aoımoig Aoyoıs, oÜLw yılovvınv Twv xshevövrav Tads, @v 1oig Enaivoıs Evigvpav To BußAlov, | dung £do&sv Evössoregov Atysıy“ 42 2Eovole xo0rwv yag oüx oldelv| x0gov. olxoiv AyEio’n alte Tois Eyawuloıs, N ovyyoagyn ÖE un noywosiiw nAEov‘ ol“ EUWVWG y&g IEöS Ta Tov Wevdovg EXeı, vowog TE Tavımv Ex Wong anmorgenei. Evrauda 1oivvv Töv ÖgUMov avsı TEwG, Emg xar euidd da ug alım To ze£yew., Eis va dwonFEvra umvaia eig Evyatıe. "Yuvav EnsAIdav musonoiev Bißkovg, - ’ (2 x x > 3 n&oav TE TooTwv Tv yoapyıv Enukkoag, xal xEioa xal voiv ws Evjv xaragrioac, dogov yilov Öldwmı za male no&nov E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE, 5 To M00TATOLVT TOD TONOV OTEPNPOEH, ös Evdov oixei Todes vis Eaximoiag* di’ oÖ uyoım This axmodrov Bißkov, Th xsıgı Tod nAdoavrog Eyysyouun£voc. 98. Eis 1a ad. 1 Oö noAla u£Ev, agauoıe navıa Ö’ Evhads* 00x dv yag eigoıs allaxov ta Bektio. eßovAounv dE Taite mEv Tunovg eve, avuyodywv eivaı dE wmv Ünovoyiav. 99. Eis 1a dioodwsErıa Pıßkia. 8 reliqua 1 Kalyv dsdwnxws tais BißAoıs Unovoyiav, Re | aörös novyoav avulaußavn ydgw- 421 eultro. folium Tov EV yao Y0n Tas vooovs lacdumv, en Eyo ÖE ovvilınza xal naxwoc E40, cat. manus 5 xönov 10 Owua ovviıgßeis Ausıpie. Bun fol gar aAN 00 ıguvgwvıss Ev novoıs aAkorgioig xar zeig Euais mAkovres sbdır Ladasc, ngÖG xUgL0v ueuvnoFE TOD xExumx0oTog. adscripsit nonnullas res sacrı argu- menti, quae nullius sunt pretii Stude- mund | Twavvov Too Eyıwrarov umigonolisov Eixeitwv ai Eruoroigi, 431 100. @. "’Eyn dE ımv wo@v 00 wEv oliv wg Eag Ewomv, AAN ws jdn Meronwgov' nösEev o0v vuri g0G juäs Eagıvı) andwv; oüx drı’ dAoovg nosEv oÜd’ Ex dgvuoo yw- voioa worgodev, AAA Ev Toütw To nAdov Eysı 100 Jaluarog, om TQOG alas neraodeio« 105 yEloas Tas mwerigag, xaxsidev juiv Eagwa xsladoüca, ıW Ts movoxis Tdvgarvo Tag droag EyybIev zavannlei. ”doxsi 0’ m navıa Beiriorn (iva 1 mıxgövV za Traga- zou)evonua) ıjv uEv Yyayıv andov, ıyv dE mooyyv xehıdav- 1ö uEv, ou &dsı Aıyvoov tu »ol ushıgoov, To de, Öu xEergaraı Iavuaoıws Ws ımv oWıv EE Evarıiov dvo Xow- nadrwv‘ Ti yao To xdgrov Asvzoımu 10 10V yoaumdıwv uelav Eungene, za aneg iyaoneu Aaunoo xai dıapavei noAvrsloüg noopVgag noıxiiuare. ?site 009 andav sire yelıdav 7 Heonsoia yoaypy, Ydovns naomg ErnAmoev muiv av wuxiv, xab 10V zaıgöv n\u&s Eneıoe deuregov ÖvIng Eag vouioaı xal uoTevocı Tois oVTwn ımv lonusgiav 43° Tavrmv Tr000Ryogsvovon. *raya Ö’ dv mov xal nowrov Avuxovs Edoßev, ei un ımv Ba- Oxavov EÜgE ragoınlav avdıorausvnv wc 00x EE0v nroisiv Eag xehıdovı mE”, Errsiwı xai devrigas Eigas Emixarantaong aurj, natagug dv Nav 6 xagög Efevixmoev eis 1ö nowrov xaı mahıora xab xvgıWrarov Eng, 6 nowroxaigıov Akysın vols mohhots oUvndes. 4 Gregorius cyprius leidensis $# 71 Apostolius s« 63 in Ernesti de Leutsch corpore paroemio- graphorum II 79 531: vide Leutschii adnotationes G2 52 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT PaAN Enel navrexod ra zaAd yaocı onavıa, xai 10 vüv xaldv, Ei xai uovov, Avayxaiwnc eyanyıdv, allg TE, al nav Ei u xahlıorov Ev Eavım negieyov. soo yag dn Töv Eavrns Er vonov 7 00pm7 xal yılıdın miods nuds YIEyysraı, al’ EvagIod ıe Ywvei, za Ta Helynıga navıa, xal Tas osıomveiovg dag, xal TyP Twv lüyyav durjyavov elıe Piav site neıIW, wald TOÜg KgmovVıXoVg PIOYYoVs Anavıas Öuod ovAAaßoüca, a9” arıeo sis Amidav movanng xar Errideibıv xaAws TTR0EOxEVKOWErN, Topgov U xal weya xal Aaurıoov EEoywg nxel, vaı ÖAovs yluds 7dn Twv wmv, Eu ÖE xai voü xoAnov xai 44! 10V yaıomv EEagrk, oig 18 Tod weiovg dxovousv O0v ndovij Tooavım xal Ialuarı, oig Te xoatouusv nlEns za regıpävouev TO zallıywvorarov ToVro zul TroııAöyIoyyov Ooyavov vis oörw Javmaoıng agmovias. TzÜxoussa dE zul 109 avrod CoYoV xal Ebujgavov Önmovgyov za zeyviemv OpIaluois de Iedoaosaı, za adxoaig Arkoüvros axovvaı, iva yvousv Eur oa£oısgov Tö didyooov 000v Tis ı1e nınyas moös TO deidg0v, al vis yAwrıns To Tv yoayıv, ÖmiAovons au£owg xai diya mavıöc diazsıgioumtos xai #WÄUN@TOG. EOB. ß. !Meoııröov mEv Auyvos Ev weonußoig, reg ÖE MEoov ysınavos 1 &* yoscımv Agdsia, rregirra ÖE 14 yoduuara, nolvpwavov za Adkov 1vyovıe TOD xowmorol. > öt Ö AAmIN Ta ans vous, mwagwonjos oayac 6 Tois nagovcı dırxovav' oüxeu yag ywoe nagENFlag alrois, Ensıdav oVTog doäner waxgnyogsiv 1a oixsie. av dyavav oiv Toitwv dnooıas ovAllaßav, ras Euwigovs dExov yavds, za ıo Javuaoıo 44° Önumydow tas axoag Ökas didov, ag m maımv Tooovrov avakioxoıs ıö Vdmg. *FEgovs “ga xal Tale, xab TO00UTOV TIViyovg Enuixeimevov, Ötav 1 Tod Üdarogs Xojcıs avayxauo- tern noös Amevıa, eye dm xar noög Vdwo, aAla um wailov mıoög olvov Önumyogeiv avröc EAoıro. 6 uEv oiv doyeodw Tjg ovviFovs waxgokoyiag, mueis Ö’ axgı Tovrov nv yoapyv magarsivavıes, 16 EvredIev Th büuum Tig Exeivov yAwtıns TaGEXWOODuEV. 2102. y. !Axon us do@ maraie 001 tous Aoyıowods EFogißnoe, za dıa Tovıo vüv rag 000 yoaumaropogog avsiAnuoros xal AngO0dOxyTEe yocumara. ?Atym ÖdE rexuaıpo- uevog, 2&E ww moidaxıs Imımoac, oldE niav Epywoaoa dießoinv zark oo0. si uEv o0v ueiloı us 20809 ad ımv omv bmoryiav (un weAAyooı dE umde yEvarıo), ovro|v] olv Jen guvlaköusda, xl za 0009 0lov Te, To xa® Huäs ESaoyakıoousde‘ vuri dE To ucınv" nıgög dvIomrov yıleyFosiv eidorss arrsıonusvov, 13 18 yoaulua”* Enfoyousv, 45! za oldeuiav Unovorav obdevi Taavenv mrag&oyousv. *sin ÖdE MExXgı 10Vr0V 00 Ta Toü naego&vouot rıgosAdeiv, egaııeow ÖE un xwonjoaı, zul mahhov, 000% TIOög Tov adrodı Övvaoınv 00V xal Goyovia zeiveı' Ög ToiTo düvaraı nraga Tois vov xgarovoıw (sÜ L09r) ö zab rag’ akAnkoıg avıoi. ?wore um wor od Tovd’ Egsdıliusv dygrov avdoa, al 6 didaoxsıs abrog, Unorarousvog ndon E£ovoig dia 1dv xUoıov, Tois Te aAloıc oic Eysıs rıegb navıe nıAsovsrınuaos, za ON xal di) nıgög Toüg ueilovas ela«guoode za av$vreikei Tas 10V agyodvov dv9ounwav Ayvwcias onside yınoüv, EEaryogaldusvog ToV xaıgov, ÖTLEQ NxovoaG* ou novnoai viv, einso Not, xara 10 Ömıov ai nusgm. °ralla dE ueinjoss HE xal Tois ayytloıs alt, 08 08 nag« avıa ıov Piov Ermi xagwv alpuva, xal 3 Matthaeus 5, 22 legit six7 cum Chrysostomo suo | 3 yo@uu« codex Studemund | 5; Odyssea 9, 494 |5s Rom ı3, ı Tit 3, ı |5 Petr «@ 2, ı5 | 5 Ephes 5, 16 — Coloss 4, 5 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 53 &oovoıv (EÜ 0ldau) wexoı navros, mn more n000x0W,ms noög Aidov vov noda vov, umds mdouE Eyylon 001 voedıng diaßoigc. 308. 0. ! Kai ysırovıroig dıxaloıg ngög 08 xai Yılınoig Yaggsiv Eyovısg Ex NaTe- ewv Hbn |xai Avmdev, Ev Eri’ Auporkgoıs alroüuev, dayasE rAmoiov zal yeicov, Öv 45? 700007 o0uEvy ToiTov dıa zoapic, vols Unmoyoaysvcıw Evrayjvan Tig regıpavoig EEovoias cov. "ayv 0’ avıidecıw öga 001 diekvousvnv bgdins‘ ELosis yag (eb oldae) ör moAdovs xab aAkovg ToıoVovg Und Tjc Övvaoreiag Errepoguodns. FaAN si Ödvvaoısia 100EDTa rege 001 Öivareı, vH) ayarın, Iavuaoıe, 4wgav miav old Öwoas, xar ıadım Boayssar, 6 Feguorarog ravıng Ega0Tig 1E za onovdaoıng; *dwosıs Ömklady xai meyahyy, av si za TOavımv Enulmmocuev. ei o0v 00x Eis warm mmiv 7 E08 000 ai nious zei magıvoia, TO nagiv oagwc Ösiks. °xal mol yalowv Öyioıwve, xar rroös usilovg Eu Ba- Juods Tregıyavsiac zai do&ng avvıyov zcı avaßaıve. OA. 8 !Tic nooo&ßele prun rao’ EAnidas Yaiv; Nmäs gaeoroyükauas 0 nakdc ETaloog yEıgorovel; NW&s Eis nocyuara pegsı, za 100 x0ıwoD nooorareg nvoßaddsıen ; Tovs v& mEoa yeiysır Eonovdaxdıac; rois ıo Adıde Bıwoag, eirteo ug E18005, | mar 461 Eyv@xorag; obs 000’ aAdov bedims Enawvsiv Eyovras bonus Eavröov eig OyAmosıs Toialtac gmpgintsı xal nogayuara; ?rov oWw o0rw ev Eyovre, Toovın ÖdE Pin nad wıxoov Erynoaoavıa Eou viv noös aAndsıav WIWv Us Eis MEoovV, xal nıgatısv veag doyds xo modırsiav elevav EEE Önagxhs meusvor; ?eigpnumoov, AvIomne. artoy& wor 10VToV za vol Aöyov xal 100 0x0n00‘ vodsyaowg [oü] raavv pıAodo&otuev nwels. m nv 2Eovosav Yoavualousv; 7 noös dvveorsias xal Ioovovg xzal Tıuag Entoyusda; ois Tov ravıa Piov EEnoxsoe Poaysia yavia, xal TÖ nıoög Eavroüg zai YHeöov dia navıos Enneorgapdaı. *dllws 18 adv navv us 7 negiXadg Örazeimevog TIodg Eowra ÖvEns, Mus dv Ev 10- V0UTW yauıavı xzal TagdXn Toayuarav u) Ow muorev}ijva 7Indahov, Ws alrög Mudsg aEioic, aAA N NOWgEÜS xaraoıjvar % xal vavınz yeveodaı To 1slevreiov roFvun- Hein xaı ÖdEEaıro, Aoyıoum TE OWyoovı XoWysvog, ai dopaksiag OAwg Avamoıolusvog, dEov movgj xaraxeiodai mov wähkov, | Ovyrsxaivunsvov zal Teguovin TIagık 46: ımv Avıliav adıyv, xal Tooovıov yoüv Evrebdev nagaxeodaivew, 600v Tag Exıög Twırvuias „ab 10V Emixeiusvov xivdvvov ig Sol mEv dxovsv, mm xadogdv ÖE Tois Öumaoıw. 5 nsıdynso zal 10D10 Ögoıwvnv olde gEosıv uva xai xovgıouov Ev dewois, 10 Trdogw TOD xaxol znv Owıv andysır, xdv mn xl any dxonv düvntei us, Y 1ov z»Avdava reikang dxdüs za diwes Eavıov eis yiv EEw, 7 radeidwv 2E axmdiag, ec ıö nıoiv Imvac, xal mv alodyow odıw ıns ansılyc biaysiyav. roüro dn ai nroıjoousev Ep’ 600v Eauvıwv Eousv zUgı0ı* Eon oakov zul Lalns woneo Exousv viv, dıewerew neıgaoöusde, var xad Öo0ov olov 1e, 1oö aoyalois Avdefousde. 16 Baymog ÖE Tov dEıov eugmosı naoa Feoü' navıng yco or Ef8lıns za vor ebAaßng ano vis yjc, zur Exslvov Töv nakaı T00PY- txov ddvonov, AAN Eon vis Eu ovvıov Ev AvIownocg xal Inavas EXWv Tadıyv ıyv xaAnv Asırovoyiav Exrringwoaı wi Exximoig. °rovrov d7 ai Imeiiwoav 0 1avımv Olxovonouriss. Music | dE 106 wEiwov Eavımav eu eidores, xal ı0v ve Lvyov ÜTTEO 47! 6 Matth 4, 6 Psalm 90, ıı | 3 signum interrogationis ego codice invito posui | 7 Michaeas 7, 2 Psalm ıy 2 54 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT Tov augeva TÜV 209° Mus To 18 cPooTIov brItE TV VOTOV YırWaxovisg, TOUTWV WEV Toig nuov Övvarwregüıg TTRIRXWOOUUEV, avrol Ö' ayanausv EAapoav Owrnoiav, lomg wev ov xai adoSov, To de mAEov axivdvvov. ”rTavıns 1oıyagoüv EiXov un dıansosiv 001 Töv pilov, a4’ im’ auge ngasie xal olTwg hjusom xUmau rroög Tov Ava ıjs yakıjvas Tod FEo0 xaıavıjoaı, TO Toayl nıeAayog ToüTo Tod ragoVTog aiwvoc — noAv uEv aßooxws eirteiv dxaranovriorwg 0’ oVv Öums — vi ıns ÖWwnAng xsıoös xvßsovyosı dvvnPEvre neodom. inc 0’ Emopekhoog oimaı mAEov N Eruxsodoüg Eurmroolag Exsivons meitıo, Tois 1a xEodn meradıWxovow, Ws undEv Övoxsgaivorsv NQOG Tas xaraıyidag MVRTEesoVLEG za av veiv dıa xAudwvos noAlov nagantunovrss‘ ixav) yao Iodg dnavıa ToD xE&odovg 7 ngoodoxie. 1m de Adyos oVdeis Xommenuouoo Te xaı nAovıov, dkoyov Extönwmg zei &yooıxov | dıaxıwdvveusv Eni waraeiw. *?ıovtov Eysıs danoAoyov UnEo Yidov zei 47? rraoa gilov‘ Taüra moosısıvausde xal TIOÖG TO xga1og ad zul MOÖG Tv Ereoav Aoxjv, ımv leodv Te xaı Yeiorkoav: zadıa dıa 000 xai noög änavres juiv anoleloyjosw. 13 airös dE wor Xaigwv Eung£nmorg Taig meyloiwıg doyasc, za wg dvvarös Tois dvvaoraıs ovveßsraloıo zul OVvrdtıoıo, weygıgs Av Ö maxagıog zul movog dvvaoıns ıng Eavıov 08 9004 Boı maxagsornıog u£royov. 105. s. !200 al ano yAuioonc, a Bekuore, mehrros Ndimv Öksı avdy”, za ano av yeıoav (oöx old’ önwc) Öovidav aytAaı rigös Huäs invavımı wg &x zalıav uvav allov nokvyovov za nolvgoomv. ?dWwov avdtöuaıov, angaywdrsvios navdanoia — to JsoÄoyızdv eineiv Euxwı00v —, Ws um Favuaoıöv nuiv doxeiv Eu (xeineo Öv Iav- ueorov) TO vis OgTwyountgas Exsivng, iv xal roopmmv Selaı yAwooaı dia Falmarog &yovowv, woei aumov Eßosse, Akyovoaı, nrersıva nıeomra' | TO yag xas” juäs tovro 481 noäyue 7u0T0V xaxeivo nos, Ti Ömoisos 100 YJavmarog 10 oA zarehvov Toü Exel sragadofov. ?wore 000 mv ei Povdsı, meransliiw tig IWv 1önwv Ausiweng‘ wg AV oig norsic, mäikov dE di’ Wv maoxsıg, TO Tag Magoiuias morWon, «ei ra negvon Beitio usslons, zaı 1 magsAFov Tod rragovıog xg8irıov Ögılou&vng‘ *roiodrov yag wc Eninav To vis avdownivns aoPevsiag aWixogov za ÖVOagEOToV- meraßoAnv uEv navıav yAvzv xara 1ov einnovre vouilsı, örav dE ueraßain moös To TEws noFovusvov, Ovvepeixstei rag xuxsioe (T0LTo dN ıd ndIog xal To aAnopderua) aar obdev nrrov nakıv usraeßoknv Intel Tu nagoviog, zei oVTwmg Eis Arreıg0v ad 10 Yıldzaıvov ung Tosalıng 00ELewmg. SnrAiv Onmso Eloyıa, 001 wEv, eineo doxel, uerausikiw vg Ilaypkoyovosev Emi av Bov- xeAhagıov ueradkoeng, rag’ Muiv Od’ oödsuiev ywoav EEsım Tyoluaı TV TOI0DTOV Wera- ueÄov, is O7S anogiag zai nreviac, WS gr, O0 NeviıyoWs olyagoiv, | dia xail 43? liav nAovoiog xarargvyaoı, zul Tois alıodev nmoAkois za gıkloriuoıs ÖwgoFoojuaow evevnadodoıv oitwn noAvıAoc, iva xdv olın Öo&ns Osuvdısgos auıög Eavrod, Akywmv u:v eivaı nievns, nAovulov d2 dAlovs, xal TQÖS Era nagadsıyua oavıöov ansızalov, eiys Tov niwysicavıe oldas, iv’ nweis ci Exelvov niwysix nAoviionusev. Seuyowan ÖE wüihov To E100v Ep’ muiv xaı eivaı au AEysodaı, TO »Ex Tod NÄNEWuaTog auTod Music ı Ilias @ 249: nolebam yAvzıwv scribere | 2 Psalm 0£ 27 | 3 Apostolius ıs ız2 EdeLeutsch corpus paroemiographorum graecorum II 659 | 4 Apostolius ı@ 31? Leutsch 11 523 | 5 Corinth & 8, 9 | 6 Io- hannes ı, ı6 E RECOGNITIONE PAULI DE LAGARDE 55 navıss EAaBonev«, mn) Evo Tol borsonmarog, WG vüv mMageysıs Drovosiv. "roüro di za mavısdoucı (mavus Agıoros wv wc dekiög Eixacıng) zul M:xo0v 0009 000v zate- nayy&kkonuai oov Ti, adeAygormu (oiv Jen dE 0 Aoyog)* un ydo dn nov ı« noWıd 08 vis aoxns Yogvßeitw, alla Saineıw ıa wellovre, Enei (xa9° aneo av£yvog) olte 7905 Avdods ElI0g dAmıov olrs wong yvcıs zei dosın, du mn X00vm margd ai Svvovoig telewieog. °& zul 08 nelosı navıng O0x eig margav (EV 0 öm) Tjv naga 00i | vöv zavımv xevjv maxagiav xamıv ıg0nov E1E00v avsınsiv maxaoiav, Ennav 49! adgorcooıs BaAkavrioıs Evrigoig zal noiscı za olxoıg eVdaımovsotegnsg xad usiloon. °C de Kiavdiov un navv 1a ans anogias oövsicdile, jwEno® wg 0Von x jwmIryıo die To roi momevos Hulıvpdov, ws avıöcs elite maeilov site Moog AAmIsıav yodgsıc. Wzaya ÖE mov xai 1Eleov 1 xaxodaiumv omowvynossaı, Ensıdav 7 ynoas PBasVısgov N xal yeigss allaı ooyai ıjv Hegansiav vis OyYaluias zard Tas nOWTag Exsivag al zoöv Eregor * oß&owoı rwv dsonouxav Opdaklumv. oo 0’ dei nor orale Adumons xel gpaivoıs, Ö eis modırsiog Aauroög al diavyis Oytakuos, za ımv weraAodwgov ysiga za nAovrodouv, &i dvvarov, Entxoıg wıxgov, iva mn Tov Övo To Eregov, N Tuyydvov Aunns 5 — TO avuoroepov oymooweı, peıdoi tod Plaogynuov, 106. T. ! Dihıxois 1e dizaioıg zai moAkoic Eriooıg Yaoooüvrec, Eu ÖdE ın oo Aoyov xoıwwvig muorsvovıss, EBovAousda mEv 001 | yılıras u za uenwaodaı za mv 49? aypıllav ngooovadionı, ns ei al umdev Eisoov, aAA’ jye mAızadım Bagvıns ngög Toog nsuovrag adıddı Tjv Tav Nusıdomv olxovoulav awesvdis xaıorn mwagrögıov, zuAaßoiuevo Ö Önws ara te 1avıa oo navımv di & Iaggsiv Eyouev Eruniyırssıy co adıroüvu, zo rıg00&u ımv EEovoiav, @g un usllov Taya To Toaiua oımjoaıuev Eavrois, Eru£aivovisg, Toi wEv enıuuav aneyousda, xav aiAmIEorara navımv m 1a Igvlovusve, wg dekıdv dE woxgosev ınv Enıoroliv 001 EußdAlousv. ?xai duvnoviav ev wonee Tav AvıaoWv xorerynyılousda, ovvYInxag ÖdE dogpaleis ünto Toü wEillovıog oKTIOUEV, al 1a ToTd ao’ aAlyıav Aaußavousv bdoo zai dıdoausv, 00 Ev ımv av PIaoavımv diogdwow Et“ xl ToLoütov yEyovsv ENIOXNTITOVTEG, xal TIOOG yYE, 1mv EIc avıovg Exsivovg nalıyodier, jv un Auyoıs, a@AA’ Eoyoıs (wong xal ra yeloova Atysıaı) xaratiwoov Erudsißaodeı, &avroig d’ enıßakkovres | Tv av euyWv Oysılyv xai vo yagıras Eiososaı Tg Is- 50! pansiag 001 tavın. °’wv al non erging did ıns yoaypjs anagyousda. m dnaoyn dE Toıavım. 6 156 dyanıms naıyo, N dyanım, Toüs ün:g avris 001 WOFoÜg wsyakonıgsreic avudoin, dokalmv Ev 08 xavaudta moög afiav wg Ödixwog, ars aar doßalöuerog &v 001 TE xal nagd 000, xal uera ıyv Evrsbdev ÖL UETaXWonIw TO TWV Xaoiıwav orspavo ınv Yıkıdınv Euoi zuraxooumv xeyaijv O0V. 107. n. ! Koi näoa uEv eunoie Tois un navv pavkoıs ayv yvoumv umdE wıxgo- woxois zöv EAsov ndovnv ol usrgiav olde yapilodaı, xal Toüs mowivraeg oÜy jerov N Tolg naoxovrag 1Eonsıv: gvocı yag HIb ıö xaAov”, za Ovvdırdidyoıw ol Tv Evsg- yovoav Wuyiv m noös wovs aSlovs de wahıora Tod dyadod xoıwwvia Toooütov EÜ Lod rag’ Emoi »grıi yagıEoregov, Öow zai tumwzegov. "ris Ö’ av ddıwregos doFsıs TIgös 9 supra 5 Hagykayovosev. erat Kievdiov nolıs si Hieroclis Synecdemo 34 fides, Ovwgıddos. vide etiam Nilum Doxopatrium $ 247 | 10 ita apographum | 2 scribendumne & z? | ı C” yyoun 56 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 10 xaAcv u nadeiv ou &v a IoamoLE xahliorov — xal Cıa | Toüıo vois näoı 50° moooygıdloüs — dxoAovudor, uzeD ob 1dds rodigevan, xar' EvroAjv auto za ragaximoı ; 3 xaAos MOORE TIR000XW”, xal Kagımawevog Array 10 xara yvaumv alım" alte yao older zur dduvdımv 7 yoouxov, aldıa iv av oixeiov Olzeimoıy TLOOG 08 TV xai dhimg oixeing rregi a naAd diaxsiusvor. ira v obv dlAa Töv dvdoa zig nosnovong dEiwoov aldoüs za uwijs, xal Öm 10 xa®° juäs 10010 ueya noäyue nal OnavıWdarov, cv noöcs aAlnklas prwl mv Nusreonmv Wuyav — did nos dv eimeiv Tu TE00WVEG dvvnseinv; — Ex yılias Evaoıy xal Avdxgaoıvy @g Ayyivovs ıd TTdvra xai 00Wög oÜx Nyvonosw* >ogıe neidov, xaı didov dıa navın ıyv yaıy, iv’ £Xoıg za autos 00% EAarrov ndeodaı Tl 1E xargYWoc Toü ayatov za Ti) magwoig ıng ovvadnosng. °Tovovzov ev TO Nwersgov, Ense Tao’ nuav obdEv nAkov 6 avno Enelnınos‘ zo dE inc or adsAyornıos OWousde navıag 00x sig maxoav, & wi) rrooaneldtoıusv, nal yes vehssrarov idosv xat 000v n EAnig | Eyyvancı, NV Ev umdevi zarmıoxuraı unds ngodoüvei 51! oov Tv eiyEvaav, vig TTaQ’ iuov EUXyS To xepakmıov. 308. 9. Os wev xai uohıs zai eng EAnidog Boxdvregov, Enavnids 0’ olv Öuwg 6 rreugpsels 001 Traga ToVg neuwavrag. "yagıs voivvv moAln xl wis üredinore Toü avdoog Enavodov‘ T& Tjg anovoias yag xawosanare Iavuaoıng Mulv avenAjowoe ıö vis Boadvrnros voreonun, wv aus anodsiksıs vageis ano mrlsıovov TTaQEOTNOE, MEOTNV pEv uv yeiga deinvig noAvovildßov mvav za noAvoriywv yoauudıwv, weornv de amv ylorıav xal 16 OToua YEomv Öınynudtov, @v TO x0«LOTov wEgog ai brreggpveis suymwiar zo av Eyamuiov wo nAjFoc, & niovoins des ai devvdag ün:g Wü vis jueıtoas niatgidog Nysmovog xal Agxovros. ?uäikov ÖE xaxws ineuvjodnv due Atyav üno ol Aöyov. za oo TaAlu nageig, is Te veag doyis za ıjc weilovog aavıns Zrragyies ovvidonun obx&u yag IMlaykayovav, dAAd Mapvavdnvav jyzuova 08 xAm|ıeov xar 51? vomoreov. *2a yado zineiv Öu Maylayovav xai ovıw »arT' oVdEv Ehorıov, dwa wer, ÖtL x0wov Aumporegoıs 10 TG TIOOONyogias Tois EYveoıw, due Ö’ Öm xal Tovrovs oL dromgveis nueis Hapdaydves wc Exeivovg EEoıxsiouueda. Praryv aAN oücn uoı mooßaıwe rroöcg 1a weiln xai ıelsairega, Asi ıE nagövıa ıwv weilövrav Enißaoıw Ev tassı mor- 0VuEvog, zul ANNO TWV TuErEowv Eis Ta Nueısga — 0ixoFEv paoıw olnade — usraßaivov Evöokwg Ö Toü Heov xab nwEregos, iva za jumv To Övoxivmrovr — 1 xal navın Axivnrov — 15 EÖrıyjT@ TS ONS Erupavoüg TIE0xONHS Ovurregıp£gsodai wg doxoin, xal ic Erb zobım 001 doäng zul yxagds xoıvavoin, 7v 6 xUog dis do&ng Emi nAEov xaı mAEov Evdarpılevoano 00v 1m Tmormu, zei Televrav Eis nv Eavrov 08 uaxaglav yagav — dre dovkov nuorov xal dyadov — s£loaydyoı werd dekräg al 1mıabıng magtugles zul AVaPENTEwWS. 109. ı. !’AAlov usv dAko yvwoıoua xal yEvovs xal ASı@uaroc, 100 dE viv eiye- vois 1e xai | 0opou nagastaiaooiıov nexoims To yvwgıuWrarov. ano vabeng Hol oiv akıoiuev 08, al Tois xaI” Yuäs yvagilcotaı rroayuaoıy, alla un Toivavriov ano teayuımros, Enudn al Tö oKov &v Tois nwwWioıs”“ (ws oloda) Twv uaxagılousvav joidunten- av moin ug EAnig aKımdijvar xar 08, du 08 PovAousvov lousv Ex xaloxd- 3 Petr $ 1, 19] 7 Rom 5,5 | 7 xegeicıvov apographum | 5 Matthaeus 25, 2r | 2 Matthaeus 5, 5 E RECOGNITIONE PAULI DE LAGARDE. 57 yasias ıö nıAkov 7 dvvaoısiag Iavualsodaı* °xal Tovıo TEya OV0oYpwWTEeoov N xarTa Toüc noAkoug Evvooovıe: ayandıcı ydo* mählov ıö nei$ov uno ıö Pualousvov, za Kgeım noAAo) nAEov EEovoiac aldeoıuWTtegoV. 110. ıc. !Nai, Ie00 dvdowne, Vousv Önwc 0 vouoı Tois za Uuäg xAentore- Aovijwaoı za Teic rregl ade xaxovoyicıs aneoaiımıo xzaymvıar za Bagsic xoAuorei, AAN Exsivav aldız xal TOoVIO, To Taig Aygoıziaıg Eviore ıwv TrAmumelovuvrwav Ovvro&ysv, xa Tas ToLaVraıG Ayvoloıs OvVyyırWorsıy wg ra noAla, dieyogas TE NI00WNWV Eni- oxoneiv xal noidımras, xab Ti uEv 2on oAov xal navovoyiac dexuxrog, | Tic 522 dE zuadınv aldiav anidavos dvadtiaodaı, Er naoı dE To yıldyadov xal ıö Eruxkivev ae Tv 00o9HV za anagkyxkııov nAconyya Tic dians To xıvduvsvovn. ?dıa zadre deousda mahıore Ev Th Tis axoıßsorigus xgloeng orddum za viv vroßimdgvar To nodyue, wijnore uoreios amodsıyIeiev 0 avIownoı xal MOÖG Eringsıov wahhov 7 xard qıva T0010v Eyxakoiusvoı dixmov‘ Eid’ o0v, dAla x&v aloev, Yılav$owroregov uakkov 7 Öiroworegov di oVorso Eyamev Aoyovs oixovoumdivar Ta za adrois, OVLIWG WG doäg EXOVTAG AxdxAg za anovnowns. ° To yao yEvoc woıoürov, oı ankoixor MHapkayovsc, 01 00x Eyvmoav (xa9 arısg Axolsıc) dskıdkv 7 R0IOTSE«V- TOooVTov amEexousv Tavovoyias za) dokov, Ensidn Tois Ömosdveoı ovyawdvvsis zul 10 jwersgov. *iv’ oiv ovveio To nv ei uEv pavsiev navranacıy alıiac 2AsvIEg001, Ks, © Ölxnıe TTIVOTETE ıWV voumv, To TE voum xal vois dixaioig: ei ÖdE u, IE TO olxtiouovı, Ws xai auröc Wv olxıigumv zo iv Tod Heov mıusioda gılavdonniav | ws naıgızyv xelevousvog' 6xvw y&o 531 sineiv Ou zal nulv wc qıdadeipog. >dıa navıe d’ o0v Öumc, El OvyYwgsic xai To ToiTov, yednın navınsg To nav, % ıo mAdov y’ alv, Tois aydlioıg, iva xai ım 0 Elyeveig x0Ia0Ds Aysdein ywois axgıBokoyiag zal Toalıng Oyodgäc zul avornoas EEeıidoswec. AR, ıB. "Ex yavar PBoaxl tu noög zyv oNv adeApormıa 6 IMS Nweregag y90viov noooAalıas vrEmo&ums‘ Todım Tolvvv ols Inooxev, za agaoxWv Ö Imzel, juiv Te 1oic 00%: Erusix@g Kagı) za 00 juwv 10 Iew, Ög fing TTagEoye 001 vov ve duvaodaı weye, x To ueilm dvvjososaı mroög Tö wEidov Tragd0xX01. E12. ır. Edsoysısl za Ieog — xab ui yap dv, ei um olog; — alda ıc molld ur, Toyivav, Eviors ÖE, ımv Woxnv alomv rıooregov oVv Ö’ Ep’ ixavov Baoavioas ımv jus- 1Eoav, 0 WHeov muorsvöusvog ImAoiw oig oisig, al oysdöv alıyv doas reis dvapokais THS XEmoToınvos, Öög juiv 70m, rloıE mov mwaxodsvus, Öög Tv xagıy more, zrgiv eig 1eloc exlintousv, Erret 10 Wvyoonı nalım Iavovras IsoV UOVoVv TIAVIWG, o0Xl xl 00V. |113. «d. ' Miev nınodumv neod 000 Tov xvoiov wov. Tavımv NIdveng 3° INN0@, zal 00 igiv Kvom rragevoyAov, dygıs dv za aviow Tu, Jeoo OVvspantousvov. 7 dE 07 negıpavaıa 1wv (Vo Paızgov Toltwv* 1 onevocın ımv doow, tas neoYdosc dnw- oanusvn, zaı vis Enayseiag Iarıov anahlayjıo, 7 noöds ımv alıns andiev z0ysvog ue- yakoıyıyeisw. ’noös dE Tolwıs N zer” oo Toürwv dodein xai Tavım naga YeoÜ Ta eirnuare. nAnv um ovıw Boadens, iva um 9 nioug Exkinn dıa 10 vis avdownivns d- osevsiag OAiywgov. 11. ıs. !Baoivo usv Vowc, alla za Wpehn m Boayu‘ iva xar Boaxib u xav- 3 yvoun C® | ı Timoth « 6, ır | 4 Ionasa, ır | r Regn y2,20)3 7 za OR, 4x7 C1? Studemund “ Bistor.-philolog. Olasse. NXVIL. 1. H 58 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT xyjoouaı. ?ris ÖE 7 agyelsın; Ayoguds 00, nag&yw vis nos ı0v Feöv Ieganısiag‘ dhdug wev dAkore, Ia00wv 00v TW yılayadan“ ra dE viv, vauag dr, Tovds ng00ayw 001 zul tovds xal Tüvde. ois m&oıw avakoywms ExrrÄmgWoag ıd TIQög amv xgelav, al arg avurixoıs agd IsoV TWv alıjoswv. RS. ı5. Aebıav 001 yıllas vyv yoayır EußaAlo | maxgosev, za Beßaıo 541 Tag OvvInxac, xal OVvdym mv elvoiav. OV dE wor xl yaige ai Toig looıg dueißov, xar 0avvov a&Iov yagilcodaı Tols OpIakuois Numv Eis aıgov. 326. ıL. YHv uv ws Eos» dyovnlv|siv dvayxaiov Tov ovvorxovvıa yalzei zare zov ÖOnuooov Aoyov, aAla Töv avdgi yılolöoya za Inmuxo mooodıadsyousvov 00x Eveouıv iowg obdE mv Aoxıv anovvorakaı zad basvujoaı, Toric rvxvois nooßAmuaoı zul Inmuoow oiovei u miodı Ta wre negıßoußovuevor, za moög Eraoıov T0ÜTWv Wo- aves MOOG Vviymara xEvıowv av dıavomav Eysıgousvov. ?Örsg mIKoyovrss Vousv zul auros oo va 0&° Adkov ydo m Tas mevosıs nal egırröv yojme 0v (Ensıdn Akysır Xom roös 10v yılalndm 08 1aAmIN), Ös O0 uoVov nagWv ovvexws WE Toliwv woüg Adyovs avayzalsıs brreysw, dhka za waxgoIev od maun Tag Ev nulv Evvoiag xıvav zul TRQÖG anorgiosıg xal Avosıs TaV TI00TE0EWV ExxaAouusvog, Ws un ravv ıdya oxo|A«- 54? losuev mosuEiv zul zadevdew. ?axovaıg o0v NIN za neol mv Ev ysg0lv & poovouuev* zi yco dv zar avaßaldoineda TgöG TöV olx Avrjoovra navıng, Axeıs OTov za Adßoı; *1öv mev o0v nowıov Aödyov nroıjoona zul adıdg Treo auıed Tobıov dn ou Tov wev no@rov Adyov Enoımocumv, elta dE zaı av dAlov 00, Tag eidUvag Eriion" AAN ava- oXov ra wudov” Em ıjv ovvnyogiav we nogookaußavovre. °708T0 us note 1ov EAeyavra noD TE yovara Eysı' 6 ÖE weAAjoag oVdEv, aAla zyv naumAov dsikag ’Ev vois vnıodiors, einev, Exslvng TO yag EAAsinov Emol, gmoiv, Erihsov&xınoev avım, Övoiv av Evöc Ev Tois zavonıy Xommevy. °xauos Tı naeganimoıov Ensiow Emm ao Imımuarı 10UTW XagLEv- ıioaodaı. du ö OUvdsouog olrog — Hrovv Ö »uEv« — Exei av dvranodooıw Eysı, Ev To »zi d2 06 Maxxaßatoıc*, ZvIa nai doxsi negurteisıw 6 ou|v|dsouog 6 Asinwv Evravde. dei Toıyagoüv Exsivov 10V »di« rad 16V »wev« 100rov dysır, iv’ dAlmkoıg dAlykovs dno- dovres | Toüg Ovyyeveis, vv ovlvyiev oVTw Ovvanaouiowuer, zal um Xwgig Exd- 55: Teg0v ywAsvew”* Euowuev, und: regidwusv Egmuov vovd ovliyov xal noooden. TdAla zavva uEv wore xal nadıd Ti xagioaodaı, Ta dns omovöng dE Tuadıe. Eu Tu TOoUTov Ev oxNjmaoı, rrag& nomrais 1a moAla za Aoyoygagyoıs sldoxıuouv, © Tovs ovrd£ouovg Tovrovg yapileı, za Exareom yoaıaı xaI” Eavrov‘ xaloücı dE TOoVTo avanddorov zal dusgıoTov. Arco olumı za dupw To avıd nagıorav. °Errel yag noAv Tois Ovvd£oworg noog aAlmhovg TO ovyysv&c, ÖTE uEv ovunagdasırıcı, doxoücı xa9” arıeo Ex Öiayodu- warosg allmloıs avudınıgsiodan ar rrgög adAmkovg megilsoda za ovuwsgilsv ToV Aöyov, give malıv aAkmdoıs ws Ex Xo£ovs avrenodidoosdar‘ Örav dE xaI' arısg Evreide Xagıodaoıw AAlmAov, 0X oloL 1e sioiw Et OWLeıv Evsoysig dad av oykow, ei xl owLovoi wg Ödvvadusı, aAAd x” Eavrov Exaregog wevsı, wovadırdg zul aobLevxLog‘ 6IEv anelgıoroı xakoivıa aa dvanodoroı, WG umdEtTegog EXmv ToV Eavrov x0L- 55° vavov, TIOöG Öv xab weoilcotaı xal ovvaysodaı nepvxe' za 6 xal doxoücıw £Adıneic 4 Act ı,1]4 Ü"uö8os |6 Gregor Nazianz1 286 Benedict | 6Epiphan in PdeLagarde Symmictis Il 158, 94 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 59 1e nai areleis, 6 nv dvanmavoenc, 6 0’ dvapopäc duoowv, zul 6 mv olov drmovg, ö dE oiov Antpaloc Hemoouusvoc. ?xad dıslevyuevor yEs wevroı xarooI0o0oı mu ruAkov, Ö Ev »d8« Ovvsodyav Unmovoav Eiegwv noayudıov wg Hdn mooAsisyuevov, 2p’ d negaentuns ı7v dıavomav vovd Gxovoavroc. VWausleı TO Trooxsiuevov Tolıo »u de oi Mexxaßeioı« ovyygayyv Erkowv mviSaro Ieokoyırav Eyzauiav, dianovnIEvov cn To neyaio xas OvvreysEviav, ws eivar Too0rov a ovvd£oum Tov voiw, si ug dvanııkan Heiyooı Ta Ev d7 xaıa 1ov Heiov Kungıavov (YEgs sineiv) j Tov ueyav "AIavdorov znv T00007x0Vv0RV aneysı riao’ nuov Eupnutav* di dE 0 Maxxaßeioı; o0x &Eıoı ai oVron ı0v Omoliwv Tuyeiv; näs us dv einoı — wore dievoig ngosiinnea vou »dE« za 6 »uEve, zav un al aoic Ömuaoı ovveripalvnra OÖ »wev« dE To Eroımov vis YvWung 56! nagiornsı, za ÖmAot oysdıdlaıv EE Ömoylov zöv Agyovre. agScdusevog yoov va nregiodorv d7tEev 7 xai allo U oXjme Tav Teyvırav Exroovevonı, rugiv Exeivo megdvan, Enumveydm noög Ereoon un 6bum ou Adyov' 1000Vrwv Zumenimome ad orjdog Evdvunudınv 6 ysvvadas 6MIwg Exsivoc, za oürw 1a 2vdov nrÄmuuvgei Toig vonmacıv, Ös yeınv wwıjumv Tov &Vv yE000 FEwonmaroc TO Taysı TS Erripogks Tod devregov WorEQg zuwaros EnexAlodn. 12 50&s 6on Öivemg Eveon vois Ava yeige ovvösonoıs, xdv movoovAlaßig 01E90%W008Vro. 13242’ oVdEv 2 Tadre nng0G ımv aAknv vic TeyvnS ooplav zur Iewglav, jv 6 Unmsgdmıng sv navıav omongoonvi.iodaı ToAuds. nu 0’ oliv Tooadıa noög To newıov &oW- znua vo Ak, nAsiorn uEv moayuare Toig LEnynrais nogaogov, 008 dE zul »AmIEv zo vomosEv avanoAovdov, [ö] Euoi moayuarsiag o6dE mäs doxet deiodar, AAN adıd dev Eysıv av OyAmow. "2g@ de aoi mac »H Boülso9s: zai yag Ey@ omusgov | Eouatwg 56° iuiv«. To0ro un xaAmg dımigounevov, ob zalnv anodidwow zixorns ınv Hewolav, eig noAv Tıwa rıÄavov vovg iyvnhanoüvıag Eußaidlov, Ensidinsg ana: Um’ ansıglas ans- opaiyoav zig ebd|eliac‘ oüx dv yag (einev 6 Aoyos) dgdas ev mgooeveyans, VoIuc d2 win dieing, iva mgoonadvıns deveioona Ömrov oü mooojzov. !EdAloı Ev oüv dhie gGaoi, xal 00x Odiya’ navusc, ws lose To rag’ Numv de TmoDrov. om’ £v Zrooijmaoı TaTıowsv To TIO0xEIUEVOV »7<, ObTE nEQLONWWEV Gaovvovzss, Kara Tovg ıAstovg &rsivav, AAN ivuxovs Atyowev dıalsvruxöov slvaı oVvdsouov, dvayıyaorousv ÖdE ad oneoßarov ovrwoi- "H BovlsoIe Eyw wöv negi rovıwv nagado Aoyov üuiw; ıö de »xul yo Ey onwsgov« Eneußoimv Aoyılousda zaraoxeung &8 aitiac, vols Teyvırodc EnnomwErnv öooıs za vonors. !Enei yao mEiwoev 6 nano Toig magövrag Ev Seloıs Tevpjoaı Aoyoıs zei dimynuaow, Borg anogoüvras alotousvog, IoIEV dv EÜMOENOKLEV ToLauıns tevpüs, 2owıjocı Ev 00x avklysımı »un U 00V ümels Eysre Toolrov Tag’ 571 Eavroisz;c, Eruowepoc dE mai xal dvdgınag anoxıvdvvsucı 1rgög To Eis »7 Tovıo ev anagvsiode,« — O7Aov bu ara ıö OLwrıwuevov — »BovAsodE dE mv rag’ nuav wihkov wanslav;c. roiro 7 toAue zul 10 xiwduvevua‘ To de ob Povinuarog zuloyov »xai YCO 27@« yyoı »onmwsgov Eoudıwg« Nyovv dıdaoxahog. "site uerafl U regaxourdoeg, uä&ilov Ö2 nenordorwg T6 Eaviod NaEROTNORG, zul T)V xard navımv 6 dVOoyos Ava- zakuac brregoyiv Ev 10 doxsiv uergialsıv (Teöre yao adıod 10 ooywWrere), Enei 18- Yaußnwevovs dnavıas eide al oryi Tov Exsivov Aoyov rg0008yousvovs, Ö,u Önmore ıo Gregor Nazianz I 437 386 [anni 1778] | 12 wovoovilapßies codex | ı5 Genesis 4, 7 E12 60 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT pIEyEaııo, aonalsı vayd Tjv o1Wmrı7v wc xaradeoıy, za 10V Te Aoyov Edoale, ımv Paow vnoseis doyakn, za dvanavs Javunoıasg vjv dıavoav ti Enayyskig dis Eyxeı- e70EwS, »agkoma Im« Akyav »Evieudev«. io ÖdE xarn neboıw Enpegsv TO »n< xal nsgLonÄv, Ws avı Tod Age rragsılmumevov, anokoyies Ev Tivög Exsıas, dinond de 1oü Aoyov TÖ Ovyxexpoımlusvov za Ovupves, za Ösixvvoi WG T& WEN XEXNVOTa« nal HT. uovvagına, ws vouilsotai uvos EEwFev ExenoAAov deiotaı Yyapuaxov, O0LWg Avoızsiag EXoVonS TIg Enaywyig Moog Ta ngomyolusva. ?E0 yag einelv Om xal xarapdiksı ToV öyxov AsAmIorwg eis vmuoımTe Ti Toavın magongerneig, za oVdE Tov Pıclov navıd- nacıw anmaAhdysaı doxsi Eu dE ualdov adıd 1E Tavıa xal To doayss En’ alroig ai Ensgivöntov n00«TIT0V01 10 MIO vi xal negionwvrss Ama Töv oUvdeouov za daov- voviss, WS TO »xa0I” ü« Omdoiv Hekovre, xal mervıoı za avanavovısg eltig To »Pov- Asose<, SR wg EE Eregas doyis TO »rai yao Eyo ommsoov« akıovvres Exdeysodaı. 1fyaıs ovv gs E2Bobdov xaı autos 10 »n BuvAsode« xard yes To nuiv Eyıxıov. ?H de tov ZoAwvos aninoıa xaxsivov zareıyevorar, Vapws loFı, MATEQ, za Tov zarayevcaotaı zavımv o'x Evdiawg vrıeılmumevov‘ ömolws yag ıj Te modkıs 100 dvdoog akkonia, xul ö Aöyos vor A£yovıos, maddov ÖE 100 um A&yovros, Oovxoparrovmusvov ÖL Akysıv. "’ric ydo dusıvov Exsivov | ı7v Zoiwvog Moe nreol yonmare weyakoyooouvmv; tig de 58! m&hdov nnioraro To xara DoAmva TE xaı Kooioov noäyua za Javua, 6 zul OxAoc Inuwdns TEEgLPOENTOV Ey avıayod za aoidınor; "inds*“ uEv 00v xal ravra mahıdıa navıav Exsivog, 0 N&0eV za Fsiav xai Evdomnivnv yvaoıy neoılaßwv xar TroAvuadeig xl axgıßeig Tods £Aloyinovg Advıes nagevsyawv. all ov IoAmvog Evrauda zadjWaro, oÜ pEv oiv od’ Em£ldnoev‘ ioov yao uneldußave Lolmva Te Oxwrusıv eis dnimouav xal “Hoanıiv‘“ eis daidlav. "alla vivo 1öv dainorov nogoFeis dıaovgsı; Töv tais aAmsetaug Anijoıws xareyoyodusvov ıo Avdio ygvoo, öv xaAc ormArsiovomw ab ıs Hugadev orogie xal adıog aAdayov, ovıw Atymv Ev Tois Euw£rgois ’Alxueiwvog ÖE tig Tod’ aiv£oa noif; ös new "Adnvov ıov aoıdiumv pEowv TOOOVTOv WEIN XonMaTav MTWwevog ÖOWTIEO EInöG NV yarıvaı xgeirova' Kooioov yag abröv nA&ocı * ÖdsSiovusvov xab &yebjs a vis borogiag‘ zuoyoss ÖE | Tois idußovs Ev weis ıegd agsvic 58? adıo yeyoaumevors. ”ovx dga ZoAov yv, a4ı Alxueiov Ö sis aniyouiev xavıevda neg« Toü nargös aaumdouusvoc‘ Mrıov 7ag Eymye 7000Ex0 Tois Avuyodyaıs 7 ch aAn- Fein TOD rodymaros, Enei za AAAwg 00x EXw Ovvogdv Ev alıoig TöÜ xadagov xal Axi- BdmAov Uno Tod xgovov owmlousvov. °' Tov TEooagsoxadExarov” wevrı Xu music OUT@ yodgyowsv, ar avaloyiav Ev obdsuiav, xzaıa ovvijdsav ÖE- mv uEv yao To Evreisg 7 0Vv Ian TE00RgROxMÖdExaTov Ay aAN Enei av AtEım mokuworov £dsı xal 70- Avoynwauorov yivsodaı, Pualouevnyv comolcodaı NI00G Exdoımv 1E nI@0ıw xal TIQ0G Exaorov yEvog, WG NOTE MEV avımv TEO0Rgaxaldsx« Akysodaı, ort dE Tergaoızaidexe, 21 Gregor naz I rıot | 23 ydes C%, des C! | 25 Gregor Nazianz carm 10, 294 = 11428 | 25 codex nieıoow, correxit Lagarde | 27 ex oratione ipsa sequitur zeooagıoxawdexazov scripsisse lohannem E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 61 xai 7E000080xaldexa ıahıy, dia mv Toiabınv oluaı Övoy&gsiav magsnodras MmEv TobTovg tois noıxikovg merankaowovs, TÖ inıa dE wovor ımv Twv novımv yoslav merAngwxevan, 7100 Onwaoiev Eruponualuxrnv ünsupaivov, ws Ex TOD Tergaxıoxaldsxa ray mere- 59! nennAaouevov Eis To TEOoagLoOxaidere, za insg dm MvEs xai Tö Toıoxaidsexe olovını, 7 os ıwv allav ovAlapßov xai oroıysimv arıAovoreoov, al did navıov lEvar peowvinag dıa Asnıoıne, zai naoıw Eung£new ömeiag za ovußaivsw ois nooolssrwı TIEWVRüG‘ 28 dAoywısgog ÖdE vhs ovvnFeias 6 xawvıouög Tregl TO Exarovranidcıov yalvsraı* 1 ya ToVTO TO »Ta<; WC Eviadda Tjv aoymv nagsıoedv; 00x oldausv nmoIev Eouiv”. Tower yao Exaroyysıoa, za nolsıs Exrarounllovg, za Jvolag Enaroußoiovg, za MagTVgoDwEV aroig To naga vis Ogdoyoapias avahoyov‘ Exarovrdgıdwog dE ar Toyav Exarovre-- xöpwAog TEgas eivaı doxsi, TOD xaıved 10VUTOV »ra« nad Aarsg Ertoas nepyaljs agd pvow als Exarov Exsivaıg Ovverpavevroc. "aa mv dm ai did nisiore Toradıe 7006 yvaumv vhs dxpıßeias neraıvoröugzev j ovvn Fee, Ep’ ols wwoavvırag | Erıe- 59? xoaımosv, Exeivmv negwoauern. AAN Nuiv Eygı Tobtov- ola yao xai moris, 6 wm vonov EXuv WG dixaog; TIagavousiv aus nieideis dwsdwg Ev Tois yocumaocı Tovc 0g0v5 ıwWv Tunav ıwv Eruorohrwv Uneoßaivovre, za Avmasvousvov TIME TmÄıroüca Tv ovumsigiav. >tadrös wev olv Eyoıs dnAmorwg regt 16 [nısiv Ta Toraüıa al ovvdıanogeiv vois oxoAalovoı (xaAöc yao 6 növog, za moAvxsodng To novoivn)* Tooaüre de uovor rag’ nuov Aaßov Temc, Imre zal xasoov rrahım dhhov Emmi Tois aAhoıs Imımmaoı za moi mv Övıwg Ev xvolm yaige yaoav, alod TE ToVTov xauol did TE LWv MÖIoTWv yoau- ndıwv 00V did TE Tav Eixav meradidor. 317. ın. ! Ti woı xonovs nageyeıs, Nyıaousvs MIdTEO, 00x avayaalovg, Exsiva ag’ Zuov madeiv dnıcıwv, aneg ausıvov oldd 08 ıwv dllmv zidoın, al rıeol TouTwv 710000 YWv Ovvsxeig moı Tas TIEVOESIG, & niavımv maAlov avıög EEsusliimoag za Nroißwors; xl dis yao oÜTw 00pÖs va Te Fein za Ta avdownıva ws 6 Tod JEod xar Ewog (vV |rde davon zovro ueyakavyjoaı) Tonysouos‘ & zo Liv obdev dAko niyv youyai 60" Te nal PißAoı za TO zarargvgyav dei vis Twv Aoyav jdoväg aa yAvavımros, Twv Te dAAwv ois ovvsrgagyns, al mahıore ÖN IWwv Heonveioıwv TOVIWv xal 1EQWV, TIEEl Oüg 00% TO nAEov anaoyoisiıa zoo Blov- wore riegl ToViwv 6 Afysıy EnıysgWv Wu nigög 08 nAsiv dıdaoxsı Tov "Aruxov N Tov deröv inraodaı. ?öuwgs (EvroiAyv yao Eucddousv deiv TAmgO0V narpızjv) Enoxgwvovusda 001 za vov oUx angodUumg To magıordusvov. Prole Ö’ v Ta nooßiruere‘ wv 10 noWrov xai mailov Emioraoias dsousvov 7 nagd ıW Yeim Aovad vis almdeing YPwvn, Mus »Eoovinı« Paoxsı »rıevre Ev 0ixw Evi Ödiaueus- gıousvor- Ivo Erni zgıot, za ıgeis Em dvoiv«‘ oüg Ev 1ois Eins anagıduovuern za, Exaorov, oDy Tormow Eu 10V doı)uov Ev vois nıevıe, dAla xai Tv Exrov nooouistmov, ws eivaı vosis ovlvyiac, 00x Evdseis, AAN agviovs. nos o0v pays nıgoFeig ruev|ts 60° noVvovVS xai 10V Exrov Erımvsyxe; 'rıowrov Ev oliv oÜü moi doxsL Troög Toüg Trevıs Toüg nooxsıu&vovg Tog Errayow&vovg EE Ermgpägsw, oVdE mv neviada dm aavenv bmodınıgeiv xab mıahıv eig ımv Elada, AAA Exsl mEv myoowaı vov Aoyov wvouxwreodv u ÖmAoüv, Tü TS maxns eivırıousvov Övolvıov za TO noög Eioyvnv Övosiußarov Twv waxousvov xl 28 Lucas ı3, 25 | 3o Timoth «@ ı, 9 | 3 Lucas ı2, 52 62 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT Övoxarailaxıov: Öbo mEv yag Erb dvoi uo nrgayweoıw amgsoßproüvreg ahlmAoıs oV ÖvoysoWs us Av eig öuovoıav ovveldooı xal ovvaydyoı, zab wosis ab nah Ömoiag Er 19103 drapegouevovg, Exaorov ErKorm TI0000YD0I0aG xul amovsinas 1mv NEQIUENTTÄV Exeivoar xl MOWÜVTWVv ı79 aupıoßyunow, za obımc En’ long navıa vois naoı xard To io@gıIuov diekonsvog‘ Eva dE wc vo Adyıov, Tgsis Erd dvoiv, m To Zurrakıw dvo Em aoım ngög aAdykovs (vyouayovcı — gYvosı ÖVorg1oG Evradda n may xal TIQOg Tyv dic Ausıw drROgOG, ATe mmdevög EXovros NI00YVÄT 1TW odyuau X070u0Iaı “ Avaya y&g navluwug 7 ıd &v TWv ıgı@v zois dvor n600Wro1g Errumeoilsıv, 7 ca Övo Teuworzeg 61! ndhıv eis a ıgia Pıaleosaı, wc dv xara Auyov 7 lodıys dnoowdein. Evda dE Toum noaymaroc, Exei Pia yioews‘ 7v 6 Aoyos yuiv ünodnAoov Bovkerm, wg dv rragaoıjon ıyv divaemıy Tod xnovywaros za av vis Baoıksias loyuv, Buwsoreımv TE 000av xul Ta navıe donorngiov, Enel za Biaoras agmalsıv alımv Ev Eitpois” dvusgvg Erroyaiveran, zu 10 ddivara”* naga avdgmnog rad 19 Heu dvvard mov]. zn d’ Enıpego- uevyv Eada mn mög voüro ovvanısv evkoywısgov loc, aA 0lov nagadsiywarog Evensv noootedsiwevnv Endtyeodar, eig 17V Tas Avayans naoaoıeoıv (Önsg Epansv AN) zul rgög To yvogioaı ıd Öaydaiov za avvnoorerov ang evayyslıuns Efovoiac, Üp’ nic zei Tolc AoomxTovg Ösowo0s Tng Yvoung Oy&oeng Ömyvumevovs Eomv Öodv. Gala Tovro uEv aAmIEoregov (xara ye dokav Ewnv), Exeivo ÖdE mooyagdregov** Övo Emm agıoi, Öndadn dio oyEosıs Er ovlvyisıs voioiw. Eysı yao (org 0oloda) rıgög uEv zöv viov 6 61? 7ERTNO, TIQOS TV umıeon dE 7 Pvyaıno, za roög vjv vuupnv 1 revdege. zad ad Zunakıw‘ zosis Ömod ovlvyiar, Er vor wavweıg 0%&£osoı. dındoüv yag To nrgöcs di, xdv nohkoig Eyaguöinten‘ ois droAovdwg Emuovvaryouev Ta EEig, Eysgumvevorrss WOrEQ za 0apN- vilovzsc, iva 16 wEv Tyeis Eni ıWv nW00WTIWV x ng Teınansg Ev Exsivong ovlvyias azrolonuev, Tö dE dvo Emmi Tijs oX&oewg ung En’ alıwv TWv ıgı@v, Ev dvadı ara 10 roüg zı Jewgovuevns. "rosoözov ev dm 16 Tod sVayyskıorod 1ovrov BobAmua Tao’ Zuol x0ıTH TE al Oroyaoım. °°O de Yeoneoıog Magxog oby Eavım magaysı zov Aodyov uaxousvov, eineg dN 0 auvog Eou mahmäs Te ai vEag deonorns rar vouodErng' all ’Apıadag Ev olıog doyısg&a gYnmoiv, mn sovogia O2 ’Ayımeiey IegEa Nuiv, 00% aoxXıcgda rrag&öoxer‘ ws Evrevdev 1ermatoecdan wov "Adıa dag wev Eysım 16 TC AoXıE0WOUVTG agimun zur Exeivovg Tols Xo0vovs, za os Japid Epevlysv ano ng00WTroV 621 Zaovl, vov Ayım&iey de ToTE Ta TS 180W00Uv7G weragsıoileoda, Ort Exsiva TEwc Tarıd- uevov xal da vis Seins Auvosing yros zur Eipmusoiev amvıravra Aaxovıe, 9 di’ 6Aov ariovre, ws Tod "Aßıa dag TuXöv Toro utv afımuanu, toiro dE za yrows aidoer, mv zare Tav AAAmv 1E0EWV DASE0XNV xextymevov, xal dıa Toüto navreraoı INS Ünmosoieg ormhhayuevov. EE 00 wor doxsi diapvysiv za 10» xivdvvov wc un TROWV Toig Tore nonyseioı md’ Er ovvıeläoag TIOds mv owınoiav 10V Bavılduc. ?oix dnsıxoımg Ö’ dv ÖoEsıe za name ö Adıadag sivaı Tov "Ayım&isy‘ EÜ0loxousv yao zov od Ayıweisy viov "ABıcdag audıs zahoruevov: Örsg OvvnFes iousv @g Em ıo nrAsiorov Toic rrahaıoig, TS TIov MaTEgWv 7IE00NYyoplag 1035 Exydvoıs Erripmuilovomw. MM ovrws nuiv ESeraldusvor 4 Matthaeus ı1, 12 | 4 Lucas ı8, 27 | 6 nooxysıooreoov cum littera erasa C Studemund | 8 Marcus 2, 26 | 8 daßıd apographum Bolligii |9 Regn «21,2 22,9 £8,ı7 Paralip« 24,3 Psalm ve 2 \rächyen E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 63 gyeivsraı ıoi nıIavov maAlov Anıeodaı TO rregi ıyv Avoıw Iewonme. "exsivo dE xal dırısIgbAnmenı ws Ödvmvüung 05 nAEOTOı Tov Moyaimv TLOOONYogEVOVIO‘ za 1öv Aßıadap 00x ansızög Em ai Ayıushey zahsiodaı" © Toig nAsioroıg dgEoxeı 62? ıov OEUTEIOY TVo TO ywolov Erreoxsumevav- Ener nad Tov "Ayıuntley alıov — 6oug 5) S Near , r [3 ’ p En eo fi \ > note Eon — zai "Aßıusisy aadolusvov vnaoys Außeiv, oütw nAavmuevns za doLa- Tovons ws 1a moAla ıjs nooomyooiec. "? To dE Heoloyıxdv TE zul Toltov Ev Toig 7100- BAruaoıv o0dEv ou un ouywc Eywys yoaysröv Akym nıaioue, IyAov Öm za dyvorıv aueornIEv ıwv noAlav. dEov yao Imcß av Aßsooanlom 2dv zeichen, iv’ ö Aoyog anıaioıwg nIEöG ı7v toroglev mowdlero, ziv Tnaß uEv AnWoavıo arms 01 weruysv£&otsgot, To aAmPEs ayvojoavıss, vov "AßsooanAwu 0’ vr’ Exeivov 1 ömo magsvsipav, Er tig 7000 1 yoagn nov xeımevng YXeıoöc tod ’Aßsooalou (oürw yag Exsivog Wvonaoev mV aviornos orjAmv) mv Toıaveyv nAavnv magadsfausvor Eysı 0’ Övıng ody olTw To aimIEs* AAA Exsivog müllov ws Eyauev‘ za Toüro ÖmAov ovx aAkodev, ohdı rag’ avens Exeivng vis toroglac. “slodysı ydo wöv Aaßid moöc ınv Osrwiuv ünto ’Aßeo- ow|Auv““ odx 2E sudeins ngsoßsvVovoav, dAAG unsre uvög unyavis Te zad Eruxguwewg 63! oiv Drrovoig @Y9eyyöusvov »um”" 7 xeio Twaß. Ev nava wii meia 000;« wc ei Elsye Mn7 u, ® yivos, xara ovußovAnv za Önosnamv vov Inaß (iv zahle yeion, dic ıd EvE0y0v TE xab TTORXUxOV) TO TWI00TOv 001 Oopıoua noög Tv ünto vod Aßsooaium Ev- tevkıv Loxcıwonta; "ttoöro Toivvv doxsi moı 10V 00poV xal Istov didaoradov eis ımv 1ooxsıu&vnv OnoFE0ıv wg &v magoıuiac eidsı nagakaßeiv, eb mai 000WvVWmSs zul alas ing Exsivov Anunodas xar meyakorıoemoüs dıavolas, Ev moAlois ÖE Toig ÜoTegov vov Adyov OTosPOUEVov mv Toravınv Aaßsiv ünopFooav za aAkoinow, ws ovußgvaı a Önte zovım 10 nag& aois Öyhoıs Adouevov ’Exr diogIwosus opaiue, 209° dnısg xdxrsivo vo Ev Tois ommlırsvurois avulsyousvo, &vIa DoAmv eig anıyoiav dvm Akxuaiwvog dıeovpstei, Ws al 7100 mixgoDV 08 dıdaoxovcı ao’ yuwv Anoxgioss. Iavueocov dE ordev, ei ug ÖAwg 2Ia00N0E ToVıwv u xıyjoaı ov | axıyıjzwv, öndre za arınv 63? ıov AWavorav xal arıgooiswv Aoyiov 7 ToladTn xuworouie xoraroAumoaoea yaivaaı, si 001 un) nag&gyws dveyvacımı TO »ravre Ev Bydavig Ey&vero, neoav vol Toodavov<, avuxovs yag ByFaßaod Yacıw, dAN ob Bysaviav deiv yodysıv or wv za” Mudg dıdaoxaiwv Zunsıoorso0ı za 00pwWaEg01° Exsivng ydo elvaı Tö negav vod Togdavov, BnIaviav Ö’ oo nigov, alla moooexyws yeıovsiv 'IsgoooAuuoıs, auTod rov zEuuEvnv ıoö tod negißoAov wis nolswmg, wg xal adrög dv ovupaing, 0 TWv Exsioe ıonav Eno- zung. 181 ÖE TO »eis awumv aneyovoav oradiovg EEnxovra« 00 wev eig noAlo nıAsiovg TooTWov E2xrsivovow, ol 08 Toüvavziov sig TeLdxovıa uovovg Eruovvdyovow, dnodsırvÖvreg ToooiTov aysorwonv wähhov ıyv ’Euuaoüvıe vis Teoovoninm rroog axgißsıev. ndor de Toig TooV10ıG miav Avcıv Enndyovoı, Tö av Avuyod&ywmv 00x Arıtaıorov rıeob iv yoapıv o0d’ aveyaımıov‘ & Aoyw za Musis 00x dAdyms moög To Heodoyıxov xeyorueda Irenme. | 1 zregl uEv od» Tovewv Ent 1o000T0V° di yao dv xai umxivor ts Ev Ermoroil 64! 11 diwvvuws codex | ı2 Regn ß 18, 18 | 13 Regn £ 14, 19 | 14 supra 116, 22 | 15 Iohannes ı, 28 | 15 Pnd>agaßo« apographum Bolligii | ı5 Origenes IV 140 de la Rue | 15 Iohannes ı1, ı8 | 16 Lucas 24, 13 PdeLagarde onomastica sacra 1 257, 21 ı21, 6 64 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT sgaıteom; tav Ö’ aAkwv ras Alosıs Ev £itgoıs Erroımocdusda, ıas de, Heoo dovroc, Ev xaı0@ TOIMOCuEsFa* uovov, zineo aloHlavloussa Tv 07V adExuorov Wiyov To zÜ- srunßoAdv TE za xaigıov Eruumorvoovoav advaic. \oBdEv wEvroı ToLoVTov olov auTov 08 TIOÖG nuds ayıywevov wc N ÜMOOKEOG, Ordua xara oroua Aukmoaı, var Aako'vınv axovoaı TIegl TE TOiTwv altav, al reg av AAdmv wv HEuis gılokoysiv nuäg al yılooogeiv: ob Tuysiv Tv Texioryv Einilousv Öuod za euxousdr nag« TOD nroLDVTOg To Felnua Tav Yoßovusvwv autor. BES. ı9. I Ti Akysıs, dv9gmne; yusis Övvaoreiav avdomnivyv IJavualonev ; music Eoaotei vis EE avIowWnav uwjs; Nusis PaoılEwv gYiloı zei OUvedgoı; zal Toig Taneıvoig TOobToV xagıvy AvowiAmvo xai ENODOTOL; Ebpmus, TTETEO, EUpTUE, zul um ıE TT000V1« udAdov Er£ooıs yuiv wc Idıae odpegs. ?mavv yag dyvoovusv, tivog uddhıora Teure Ta oguva dınyymare vov rıeovo | yortwvros, w PeAuore, usr@ Öogvgogias eis 10 64? Paoilsıa, ws Ev avauvnodng, Ei ExAkiyonı, za mExgı Ev Tav VosVomv Ev Yogeln zomLouEvov (T00alım Us yv 7 Tod avdoös zovpn za Bhuxsia), 1ö Evrsüdev dE coßa- oWregov und Baxınoig Badilovros, Enav Ö’ eis öwıw ayixoıro xai FEav vov Bacıkdws, vr00x«LovIOg WG EUTEXvWG xal mo&wa oTsvdlovroc, TO uEv u xal nigog alyeıav (pin yao 7 ahlıjdeaıa) ws Töv yAovıov nenAmyoroc, nenkaowevov Ö’ oluaı To nAEov, iva xal doen waAlov aidoiog (EAzsıvög yao Atysıv öxvo), xai did 1000 zadEdgag and In- Awens. ?Eywys Toivvv TV TOWVLov dvIomnov olda- eire Ev owmau, olx olda' site za 00x olıns, 00x olda* Ö Heöcg olde — xai noAloi ıwv dv9owunav — wc EEjAdev Exeitev, anıodsouov aveywv adoov moAvreidvrov xovolov, za rıevns m doxsiv mrg00el- Iav, anınAFev ebdainmv Ev Axagel, were mAslovog Eu T7g xaıd navımv Ünsgowiac. sb TOD TOI00T0V xavynoonaı (ei m dei xaı xavyjoaodeı), | rrepi Euavred de 651 oixeu, ög xadedgag ev nAsovaxıs (od yao der Wevdeodaı, xal Teva Troög Yikov avdon zul 1E00v), imAıauıns dE dekıwoeng 000’ Hhıyazıs nSiomar® aAAa 1o0s uev nodas avenavon, as dE yeigas oUx EIEgATIEVOR' xEvas ya Eywv drıenieuröumv, Ente um via um, WG Eoıxev, EVTUXNg und’ eüpung xaı Exeivov. >alla di yelav Eyxakvnmın, Ei um xax0g EYo O1OXAaOTNS; m] TIOV Taxe OVvjxag, WG 00WÖg xai ayyivovg, xal ımv 18 rg@&ıv Omod ab Tov Eoyaımv Eyvogıoac. Exsivog ol» Eorw 001 oxonög eis dıaßodnv, ensıdn ana& Exgıvas AvIownivovg Biovs zaxilew, xai Ooxwnrev Ödoxei 001 TOÜG TIQOG dogav Ermvonwevovg: Mmüs ÖE, Badsig EÜOTOyWTEeooV, Ep’ Er£&ooıs mäidov ToSeiov xau” T0eDre mewpöuevog‘ ov yao drvyyoas (eb Id) rag’ Yuiv EAariwiuaros, ws 000’ Ev nAoin oavidog, oVdE AiFov zuyov, zara Ardivng xAimaxos Evexdeis, iva yvwgıuwWregov Eyme Ex Tag meiges xl 16 vnodsyua. T&AAo Toivvv Auagrmua rwv Nusıdlowv 65° anokaßuv, ei 001 YiAov, Aoıdopsı‘ ToVtov ÖdE ToV u£govVs xal Tob EyxAmuaros a00XoV, naxagıs' al yo xal aiTös AVIEWTIOE vMMONaINS yuiv El, xal oVdeis Ev avdgwrorg N navranacı onavıos 0 za ÖAov ÖboEng xarayoovnoas, iva xagıy onv nagelsilo To xommanuouxöv xaı gılonkoviov. Pens dE naooalo Tov naooakov ng00WVWT EE- sxgoV0auev, mens rıAmtavısc wendır, TO Evisddev siojvn 001 noAln. za Üyiaıws. 19 Psalm oud 19 | 3 Corinth £ 12,2 | 3 Corinth 8 ı2, 5 | 6 scribendumne 7 z«? | 8 EdeLeutsch corpus paroemiogr Il 171 $ 47 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 65 119. x. !’Asi wor, oy£ılıs, ob mooonoAsusisg xaı pIoveis, viv utv Eyralov wc angdywovı, za xalav Tyv NovxXiav vWsodınta, xal uioavIownov TO pıloooyov, al TÜXov To Anspionaoıov, ai obdEv animc dAlo N 1a dva xadın mov, 6 dm Akysıar° vv dt, a8’ arıeo Öordxov meransoöviog N xal xUßov negiigantvros, Eis Ta Evarıia ne xaxilwv xai oxwrımv. ?ıoVıo dm 10 vov vsavisvua TiS ONG yEvvawınros' WOTTEQ yao ErlaFousvoc av rıahaı Aodywv Exsivav oög moAldxıs meugpousvog Enoioü IQög Nwäc, zal otovei Gavıov | &yvoroas, jxsıs vEog xaınyogog Erti vewregoig Eyaiyuaoı, 661 10000T0V £xsivov TOD OvvjYJovs 00x E£ıorausvog, 0009 avavıykyav xzaviavda Tas TWv noayuaıov ng00nyogiag, Öo&oxoniav mEv dvondlov wmv noög roüs moklovg Önıkiav, enidei&ıw ÖdE ayv eis To uwEoov avadskıy, gıloupiav dE TO YıhavIownov, zul TO x0ı- vovırov AVIOWTIA0E0X0V" ovvsAovıa Ö’ zinsiv, Erı’ oVdevi doxsis uoı, & AvIomne, 1@V Nmereowv do£oxeodaı, AAA Ermusiwg Evsdgsüsiv Exaorov Tobtav, za dei TO viv Yaıvo- uEvo Enunndav za mgoouaysosdaı. FaAka um ob yE, @ Agios‘ wyxeu molsı Öwoiws, und: obs moiv xakolc Aöyovg xai 0omoLs Exsivovg anononov, und’ EAawyos yivov ne- oado&wg avi naoFEvov‘ AAN zinso Eu xal viov OÖ adıöc yulw Ei, xal 00% dI000v nAkoiwonı, Kvays Gavıov Eig 1c yıloooynsEvıe 001 TrQÖG Nwäs rrAeovaxıc, al yvodı Tov TTagUvVrEe xaorıöv AO Tav OWv Expivıa onsoudtav. *xul navıogs yE IV ÖVo 10 Ete0ov ° N o0avıov ngoxaLayvası xarayıyaorwv Tuwv wc ov zakAvc Nuds Ex|maı- 66? dsicavros, 7 oRvrov altias ayeic, xal 7uds ovvanoive — Ensidn xalwv didaondimv (ei un 1oVvavıiov Imeis) xala ca wadrjware, ai 16 E0yov ALıov Tol Teyvivov, ai Ö wasnıng vov dıdagavros — xei woı ydgıraz yivwoxs, Tas ueuwss Aımav, OT 08 WaxagıoV EdsıEa, EIG Axobovrog wre Tods regt noArsiag Aoyovs Aaknoavıa. Paardßals voivvv mv eigwvsiav, dıidaoxale, za un yEin — xouWov, ei um xaxag eixalm — OUT Ta Aeyouevo, aAAh @gEoxov vüv yE 10i5 noarrowevors, xal aloe Tv 0000v 00V nAnJvv- HEvra bowv, Eis 10V roıaxovra tens‘ el dE Talc eiyais Enagdsvocıc, anodwos 00, Taya xol 10V EEnxovre, taya ÖE ai 10V Exarov. Salr’ aneoıw pIoVog To Aoyov, Ertav dvvaoısias za ÖbEng Aaumoorsgas Eruioßwusde (Todro yao ai makcı ooyai 00V vovssoia ai Ömoyjxaı), xai dxovodmusv 001 Eu weilw xal Telewrega zal nage Bacıkevow avtois za naga nargıagyaıs Övvansvo‘ ob Ö’ av&yov xal uaxgosüusı, zal rlslovs Euyov TwioVroVg madmtac | 001 yaveodaı, eunsıdeig Te aa ai dekuovs‘ 67 atısı dE xal ınv weilovoav Nuiv eüdoßiav: oV0’ Exsivng ya avsgousda navısAog 001 ragaymoyoaı, dv abrög nulv ans magovong üAwg E&foıns, AAl’ aoxoüoav uoloar uva xaxsioe Cmroüusev- WOTE NVOUVNOLEIOV xaxeivmv did ıWv O0WV Tuiv TIE00EVXWV, WOTTEE tavıns Ey&vov dıa dav nagaıv&oewv nodfsvog, iva Navıeyod vavım obuywva xal 7ro&- novre moavıns. Tixoıg dE nor xal OV ıWv waxagiov EAnidav vov. 120. xa. !’Howınsa xdyw Tov nartga, Ösononuxoig Endusvog Ünodeiyuaoı, xai aAkov nagaximov v9 Eavrod wor rag£oyev, oüX iva uevn ueI Tumv Eis Tov alava jv yco dv 001 16 Öwpov nAjgss xai TE)sıov, Toürov Eyov Töv ıodnov, @ nareo ddde jmereos, ÖinaıE ıe al dyıe' oO yag aAmIEs ÖuoAoyrjow xal Avımwsvos), aA’ iva nah Apehmaı Tay&wg za TIO6 xaıgo0, TIEOG Eavıov Ay’ jumv wc Ex werauelsiag avaxı- ı EdeLeutsch 11 II 6r $ 6r |; Marcus 4, 20 | ı lohannes 14, 16 Histor.-philolog. Olasse. XXVILL. 1. I nn 66 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT Aotusvos. ?TOoVTo uEv o0v olxen 001 Helov 000’ Eis IEou WE00v wiunow, xdv vakda Ieöv | nagawmusiodas doxijs‘ doxeis de, as Bovlsı doxeiv EE wv Ümovosiv 67° didwsg, vEpos Ev za) aörös Anoxgvpmv Uses osavıov, Mmovoıg ÖE ıvyöv 1ois Eyyus (N xal Toig afioıs dnAwc) anoxakvrııouevos, nulv de 10ic 000W xal 00x ixavoig igög av Toiabınv dic xo0vov za wolıs duvdods za Poaxsias Erıntunav avydg, ta owı- 200TaTe Taure av Enıorolciov 1eudyıe, al xeleimv Aoxsio9aı Tois OmoFiorg 00V 1ovroıs‘ To dE NE00WNROV mov (Yrs Nov Ldya xara oavıdv) 00x OyImosıei 001, yaual- Imhg xl ynive avdomne, nuäs ovrw Akymv Önkov Öt Toüg renewoug, oimves Ovres N xai onodos, Ferorigav Öwır (ws Eoıxev) Evsyxeiv ob Iapgovueda. °ov wev oiv, ® uaxagıe xai xgUgıEs al asenıe, Emmi vhs Idiug Edoaiwg weve negiwnig, md’ Enü Hıxg0v Tu xEvoumevog Tg ÖdEng vis 0gavıod umdE ovyxaraßaivsıy nuiv 1oig Eoxomevonsg xauai xaık xaıgbv Avsxousvog‘ Öfog yao iowg mn ngdTEegov n on xaFagoıng TTAEETIO- Acvcoı u Tod moAvouarog N Nulv Tois alvayvoıg weredoim tig ayıoımıoc. *xai- 68! Toys xal Touro 00, rrakıw Öpds ws Avouoıov nigög Tov yılavdoWnwg Evavdgwrnnoavre xai Ti) ue? jumv ıwv roAlav avaoıyoypn 18 za ovußıwosı avanagınıng EFagavıa Tov x00uov Tv amagliav, IOOG ÖV Ws agx&ıvnıov 6 0x0ndg Te 001 Teiverı ad Ö Indoc Enei- yeraı, & Mn TOD OXymaTog avuxgvs Tod oemIoV xatawysudn, Ö 001 10V Oravgöv TTIoyodyeu xab Tyv Tod oravowdEvrog EnnaxoAoudnow. ?rrAnv Onso Eigner, OD MV Auixıog oVLW no: ai axoıwuvnrog uevs, Eneıdn voiro Bovkeı, ıi 0savıoü IEewolg xal av oig roüıo dEdoraı, zıvoüusvog wovN, Nueis dE ıyjg Te nQWINg navıanacı Auurımdovog anoxksıodEvisg xal nv Ösviegav vadımv ayaıgsdevres rıgiv 04EÖ00v alyaodInvaı, OÖG Earvroüs dvayxaiwc rahıv ovorahmoousda, zal ıö Ivadı oavıöv gyıloooyrjoousv 1elewıegov, Ts AvIgwrivng mis 10 Boayb zai OAıyoxoovıov Ti 100 avdodg nagovoIg xal dvaywgyjosı wergn|oav- 68° tes’ ö ıwv nadlaı 0ogwv us Evdsıkausvos EIavudosn, Öre 000g 6 Bios ıwv avdowunwav EOWInJEls, mıxgov u yaveis anexguiwaro. alla wo xal un Ögwwevog, ayysAloıo yovv Uno TAGS Xdgırog Gvvımgouusvog‘ EÜyv@uovoüusv yag Eu, xav 00x EÜyv@uova NEOXWueV" ED rolvvv Eyoıg aürog re xal m negi 08 xaln ovvodia, Ensıdn za mro&nov üuiv Eou To KG TWV uaxagmv, ws Nov ug Einev, Axauarovs sivan xaı axmdlag‘ zei de Bovke nooorise Kar dIavarovs nuara navıa. 322. xß. !Zrusoov nooßeile, xal augıov dxg0W, pol. negi Aöyav 6 Aoyoc, oü regt dWgWv' ou Ö’ Ö navıa vayüs, FEgovs alımdeis Tas aniovs, wodız Eorsılag wEoouvrog XEIuUWVog* EÜyE Tod Eroiuov Tg meradooswg. ToVTo‘ doa Exsivo "Au’ Enog Aw’ Eoyov te. ?aAla Ti wor Tov Ausunıov Onwgas meugpsotaı yagıv, zal naıdög naoxsıv dog, 00x dvdoog moieiv 2oyov; tois ao yao wäkkov n Ögskıg insg Toric dvdoaoıy yuiv rıe|gi 691 Te roiavıe Aryvevsını. ?oV d’ avdgös Övrag E&oyov ngös dvdga yikov eigydow, Ev xaıg® uoı xomodusvog Toirw ÖN TO nag« xaıgoV, zul OÜTW umyavnoausvos TO Axgaris 7uiv yakıyaocı vis rrgög raue Aryveias TO Wvxoo yag agxdosı TO TG WORG xaraoınue rroös Wvxoopayiac dnomormv, üp' ns Ta nisiw ovußeivsv av voonudtwv olda 1oig owuaoı, 1m za nuäs dE xal wailov, 6 Avnei navımv uakıore noAıopxoüv TO Wvxoov. 2 Matthaeus 17, 5 Psalm ey 3 Iob 24,15 | 2 Exod 33, 23 Lagarde Symmicta Il 74 | 2 Gen ı8, 27 | 4 Matthaeus 16, 24 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 67 *yagıs o0v did Tovto vis Un:o jumv 001 ngovoies, du Too ovugp£oovıos nıAfov nrıeo tob nd£og Epgovuoas, xai xaxod uvös mEikovrog Nuägs Eivrmwow, TG V000TO00 Tavıng Ülms To nÄstoıov ümoTsuousvog 1m mExgı Tod vüv ıegl ımv anooroAjv (wc av eina u za av xouwortgwv) ünooroAj. alla mos zur autos Eogmu£vog dıersdoing, Ensidn TnV dysiov Nuiv averıng&aoıov OVvsrnonoasc. 322. #y. "Aou we ins Ieiag yılooopiag Ö 1E00G Xogög TregıEoyev, » 00m xepain, zul | yıloooymv ö,tı xepakaıov, TIQÖG os @uıAjoausv, o0x Oliya sv yilınac, TroAle 692 de za Aoyızws, xal 1Eloc arımadousv allnlov Iavudoavıss, ol Ev olx old’ ö,u av nusreowv (oVdE yao avroi Eavrois ıav akısnaivov m oVvıouEv), nusig Ö’ Exsivov molie, 10 weyakopv&s, TO EVOUVErOV, TO Kyyivovv, 10 x00wor, To qılonadic, ıö nokvuasEc. zo negi Aoymv Axpoacıv EgWUuxov 15 xai wavırov (oÜTn yag TIWg avıoi To Tregipieyäg za axaIerıov xalsiıs ıjs moosvulas), Er naoı ÖE ToVroıc Tv negi To xahov m Tö xaAhıorov Ömopgoovvnv za ovunvoar. "ri d’ @v y&voıro xaAlıov ıjs Tod Euov 00poÜ Kwovorevtivov no0UUNOEWC xai ngoxgloswg rreol Ta 00plag ngsoßere zal ımv Tov dıda- oxaklızov nagainvıy Svovov; Ös vüv Ent’ argo10ı 1avıns xar' "Eunedoxita Sauilsıc, aykeiln wor de xai wovoxgs &v awın (10 nuvdagızöv nahıv Tovro), za wunog “Eomoü Aoyiov 7 MOovoElov xırouusvov xai YPYeyyousvov ı) xad” nuds dolxsis oruegov 70! ysved ıWv avdgwnov, Eis obs Ta TeAn Twv alavav xarvınoe oiv avyum wmAıxouco yvoosws nal mawdevvewg. ?Enni Tourw 1olvvv E&yo dıiagpsgovrwg tous vEovc oAld uEv 2I3avuaoe, oAAa Öd2 Enjvsoa, xaxeivorg Ev ud 009vuos nng09uuoıs Eryyyaıkaumv mv sis wo omovdalousvov ouurıgasır, 600 TE TrQ05 17V avroxgarogıxjv 2Eovoiav Avızaı, xol 000 7005 TV Ovveivsoıw wis aAAng veoınTog, On0on rıegl Auyovg &xeı vov xal wa- Iipore: za 008 de za Yiim xai muig Wuyi ıd Euavrov navıa pEowv, eig ınv OVVvag01V Zrudidouı, xa) Emavıöv moog Tois dhkoıs ÖAov xal navıe. *rovıo dm To vweEregov' zei o0v Ayası TrEigaooua vugn umdevög EAdelv deutsgog Eis ımv ünEg Tis ons xal oopias zul Yıllas onovdıv, nl auıov Non Tolıwv, 10V 1avınS 2gaoıWv Te za Imow- zwv, ums” Erigov uvög av dooıg xal male xarı Aoyov welsı 1a od, wahdov ÖE 1a 100 Ielov Tovrov uasnuaroc, On navıslas xıv dvvevovzog anogpvijvaı rov Biov. 702 5 Ws xoaTWv 00V 1ais naoaıg — N To 00v eineiv uählov, ıyv dıa naowv &v 1000VTo1G Eyav ovupFsryowernv 00 — ÖgROUxWTEIOV Eyyeigsı TO Eoywm, al ing neigas avıdyov woı gyıÄorrovasıegov TE xal yevvaıoızgov, JEoD xaAas jyovmEvov za Tv TIOOKEIWEVNV glg al0I0v xatevdVvovTog NIEQKG. 123. xd. !Kav öliya ra nog’ zumv, alla nAsin TIavimg Tav TIaE« 000, WOre umte 70 onavıov unte 10 onavıaxıg Eyxalsı Tois yo@pousvors, el un Bobisı massiv 10 Tjs dvariwwevns Nxoüc, olov x’ einnosa Enec, 10109 x’ Enaxuvoas. ”xal viv oüv To- covrov EEaox&ocı moög 08 Ev wor nodıre dia noAla, ai dyyEiloıo yaliowv xal xara wixgöv Ti rrgoreoag xarunyeiac Efavagsonv‘ zira uErıoı ai 10de* Tod xay” muag iodı xixAov TWv 012 Yoımıwv, © oavroV yagıcansvog, £v$a xai xaglioaodaı dixaov, juiv xagın. °xeyohaıov dE ıov eigmuevor 'Yyioıwe‘ ou xai uahıore dei 00, did ıjv gar xol Xagav, 2 Empedocles Plutarch moral 93? Pindar Olymp ı, 15 | 2 Cor « ıo, ıı | 2 zovds apographum 12 68 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 124. xe. 1'000 gsuywv waxovvac, T0ooVTw zarakau|ßadvn, iva yvog Önwg al- dyvrıov gQılia za avanddgaorov. ?Ndn Toivvv EdAwmc WONEE US Yvyds xEXUumKuc, za 08 Alva xartysı TOV yevvaiov Eud, ei 001 aaleiv Olrw Pilov T& ao’ &woi Teure yoaumare* wv 00x AAdmg Exysvän wor ınv Piav xai ımv Aaßyv, Ei un xal adıdg Toürov rıg01E00v, ös 00 Tavıa mgoogp£gsı, Bias dAAns adixov dia Töv nogsoßsiovre bVon, ensıdn Mos ab obros Twv Aiav xeyagıowivov, xaxeivn Tov ravv mioovuEv@v Eoti. ?yxagıv olvvv Nuwv — za nod juwv Tod dixaiov — OwlLeıv Toiıov dıxaliov wor wis leods Tugavvidocg* AeyEo9m yag oVLwWc 7 ıWv 1E0Ewv Yuwv, woneg Non aa möiswog 1Egög Ö Nueısgog‘ ai wos Färrov avdrısune Tov Evdoa Ivujon al vis ons Ebpmwiag Ep’ oics ED neiosten, zeAnom. *nimons dE yor xar 00 Yvundias te nadong xai dıxalav wg Taxıore xeodav enopseins, Ensidn xai 100T0 nenoimaev ebynv 7 TregloTacıc. 125. xs. !A&onora« wov ayıs, Fsodokaoıe xaı Heoorerte, Ö Abyvos ToV OWwmwerog gouv 6 op9aluög xard ıyv Helav Yavıv- Eav olv Exsivos 1 | Ywreıvog, xal 12 öAov TO O@ua YParsıyvov Eoraı woneo nıahıv TO Evavıiov- Ei aDTög O0X0oTsıVög, xal TÖ oöue av olın oxorsıröv doreı. ?Enei 1oivvv navıes Nweis 06 eureAsis oixsımı zul uno xsioa mein 06 Aoyılousda, xa9’ anso dN xar Agıcrovd, ob dE nalıy Tumv 00x opsaluös movov Ei, aAl 6A0xAyoos xegadr, Eixov za Öuoinwa xai runoc wmv Xgıorod, zo0ro ravrss oFdouueVv, Tovto Imroünev, Untg Toliov deumsda dıa Travröos Toü Fol, nv eis unxıorov yoovov, euextelv, byıaivsw, sÜruyeiv, EbIvusiv, eVodovosaı göG navıq, xaı dıa navımv dobalsoyaı TO FsoxvPegvniov xoarog 00V. ?ei yag avıd nndcı TObroıs dic mv Helav yagıv Evsvmadel, xoıvöv Auiv Eorar Tö dyadov E5 alıoü, xai oVdEv Nmäs adıryjosı ıwv BAapeowv, oÜdEv Avrımos ıwv Övoysgwv, oUy 6 rElwv ysıuav, OUK 0: rovmooi nAsovalovres, 00 av Ermindeioav 7 omavıs, OU Oovupoga tig Erega nıgög vovdeoiav za raidsvow Tois xav EuE Öa@dvuoıg Enayouevn. *wsc yao mehr yAvxalov, tavıe navre yAvaaivsı xzai yAvzaveı (oayws olda) dov Ödedokaouevov 00V xou- 109: Tovs N ELLwie xal OWrngia, TTOÖS MV NuEis ayopavıes Twv utv EvogAoövrwv zaxuv Avertaı- InTwc Exsıv doxoüuev, za mıxod vis Exsidev amdiag Emorgsgpousda, usorol dE yırowsda vhs Evrsvdev Xagdc, Worey &x Wvog nınyjs asıgdrov ans Baoılırjs EbIvuias ınv mdovnv aovouevoı. ?dıa Todro nagaxaklouusv za naom Ödvvausı Övowroüuev za aKıoüuev”, un To000L0v viv Ovyyagonoaı Thy Avım xara TS amtırrov Wvyis 00V, Wore nag’ auıng olrw rravın vırm$Eloav xaraneosiv zal Umowslivar Tv TIIW0LV, AXgı xal d0OWOLI«G, wnds mroög 105 TWv ayvauovov riAmumelsiag Tragaxıyolusvov xal Tois xarT alıav TIVE- noAovusvov Evdixos Hvmois ınv av Aoyıouav Tro0odovvaı OTEEEOINT«, zal xaxw@onı Ev oone noAlwv* avedkıov dAimv, xaxaoaı ÖLE Woxnv eiyevj al olx aFiav Toiavzaıg rahuınwgeiv regıo1K0scıv, aAld Yıloooyjonı zavraüda meyakongenws zar Baoıdızag za 10 &v voig naseoıv Argentov viv einsg nor: | deigai, Ep’ w TO 00V xgdTog 12? ws En’ ovdevi ıwv dhlmv Savualstaı, xaiıoı ys moddois xal wsydkoıg ÖnsgAdurov rıAsovexumwaoıw, @g Av Toig Te dovkovg juds EÜ noıyong xdv vodım, 0! eis xard 08 ı Matthaeus 6, 22 | 3 dveunasei C?, ZvevnaI9n7 an dveunasyı C! Studemund | 5 hoc loco + id est signum crueis addıt CO? Siudemund | 5 navmı C?, navın OÖ! Studemund vide me ad 29, ıo Zagarde | 5 llias A 514 E RECOGNITIONE PAULI DE LAGARDE. 69 diasEosoıw dei ovvdırudäusda, xal WOTEQ EÜ EXovu OVVEVERTODUEV WG EIemTaı, OVLW Toüvavriov Ovyxaxovyovusdta, °Jegansvong ÖE xal YEdv, Tuv ans ojc Owımgiag xai Baoıksiag mooordımv, üg Unera&s navıas TOoÜg aNnooTaToÜvVIaG Und Tools nodac 00V, öc avoimaxrıov vixmv xaı alımv 001 vüv xayıodusvog, Ahhov uEv oÜdEva uoFov anaıre 08 ns Ovumayxias, mormv ÖE mv noxoıma za TV MEOL TOUÜS anagıovras maxgoFvuiar, enrayy&kksıcı ÖE ai Yavuaoiav Eneyysliav, 20v ayyıe, Akyav, Ayo, xai w uErom usıgeite, za) Univ avuusrondyosvas. Tel voivvv ws Av$EWnos Öyeilsıs u al alrdg, Ggpss Toviıg rois ogysikl£rars, iva uäilov neidng Ev Tais ebyalc, ımv sig TÜc TTaQoEÜ- vovras agpsoıy xaAıv Eyaw roogaoıw eis TO Tuyeiv ıwv Öwotov. Pahınv* 15 xai ueilo weyakowvyias anodsıkıv o0y El£sıs Ev Erlom doöva zuıoW, oVdE Tgonaıov 13! aAdo oTjosıg Ammrıooreoov N 1oVG 00m Avrınoavıas avsSıraxia viv duvvousvog' To m&v yao avunknkaı ıovs nAnkavras zai xaxwc Avunoıjoaı ıolc mooündosavıag md ev long, EAN adoEov, Enei xai xoıwov Eomı 1oic Tracım AvFgwrrorg, ois avudvnnosmg Öoskıc yvonwg Evvnapyeı’ 10 ÖdE Tag xara 1Wv MIaoavıav avjxsoıa dıxaias doyns WRXOO- Yvuie xoarjocı xal ımv Lunar) YVow Tavımv xal wixgöWwvgovr xai dAilymgov sis ımv anadn Te nal Jeiav dia Yıloooyias anoßıdoaodaı, ToVTo onavıov Ev Ev vioic dv- Younov, onavıosrarov dE dıamyeoovınc Ev Baoıkeuow, oic H EEovoia xai 10 aveıdvvov animorwos Eupogsioda mageysı djs ummolag ara ıwv sic adıoüc Trymmeiouvımv 1 zul udımv bnmovoovusvov 10 oxsthıWıarov, ei mn Ts TöV »oelrın PacılEa ai Övvoarotegov ev ala TO Tagdyw wis Woyis Evvorjoas, za ws weilova xgrımv poßydeis, varaßa A Tö Yovaywa xal 10v Yvuov rag’ adtixa, zai Aoyıoua dıxaim KonoauEvog wc oO ngoßaıwv opayis, | EAN ouodoilmv avdgunav doysv Eraydm, @v &xaorov To aiua &x 13? TIG XEuodg Tod Exygovros Uno 1oü xowoü nAdorov navımv Erulgtenen, Ovupoovnos”“ vey&as rap’ &avıa, za YıAocoy7josı To eVovunadmov, Ep’ W ıijv ojv Baoıkeiav zig ünegßoAnv EIavucdorwosv 6 Toüs noasis ayanov, Muegdınu nollj xal nIEXOTmU Tage mavıas do&dong os wwüs noö 000 Paoileis. ”zi ÖE xal vov TO @ogymıov Ev 0oyüs yvidsaıs x0100, ij za 000v olov 12, wergidosg 179 Enebelevomv, ei w) TO NOWTOV xgaıjoE: zul voi, gılavdownorars ÖEONOTe, var, JEo0 wiuntd, nodosEs Et xai 10010 Tois noAkois Yavuaoioıc 00v° 700095 £0yov Tois xeTooFWpaoı TTagw@dsiyuaTog xgslrrov, wc Ei ye 700097085, xal mv yvommv ayadoınıa und’ Evradda naseIv 1 n005 ueraßoknv OVyXWomosıc, EÜTWyNS Övıns O0 xai ImAwrög xai waxdgıog, bt were ımv Ev yn Paoıleiav anoAmıpm xzal ıjv obodvıov, einsg disvdsis ai yoayai, qmAıxoürev EnayAov Ürmoyvov- never noig dyadois za EÜIEOL zara 08 av xagdiav. sÖrugoünev | dE xei 74! Nmsis ad re Aida, xai om ToioVıw Baker nas Ösorıorn TIQög navıe ı& EIvm werd Na0- omoias Exowev Evaßouvsodtaı, ög OLÖE 10T OULW TIOVMIOTATOLG TURQOG OU, TOOOUTOV anodesı Tois um Toiovrorc. !!oürwg o0v nusis dEıoüusv za roradra deousde weyadhste moısiv 17V TE 0Nv yalnvoımız, za Tas ayınıadras deonoivag xai Baoıklooag Nuav, os N Yela rgias, m adıaiosrog ai didıos, Adıaıgerovg Ev nıAsiooıw Evıaviois Ovrımo7001 eig dvamıyiv ai nagarıyoıy Tod ygıoıwviuov Acod xaı ıwv ExxAmoımv zol Icov dıawornv TE xl 0VOTaOIW. 6 Hebr 2, 8 Ephes ı, 22 | 6 Matthaeus 6, 14 | 6 Matthaeus 7, 2 | 8 «Aw apographum 70 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 126. x»L. !Oüre nueis nago&uvovres oVTE Ol, xUgıe mov, srago&vvousvos EEVoV Tu rooDusV 7 NAOXOuEV " OM0Iwg yao AvIomnoı naymol, za Auporepo mv avIonnivnv aoHEvsıav Ev Eavroig Tregıp£oovtss, adv aurög uEv za)” Änso dSıauarog Oyxw za doEnS negiyaveig, oltw xal ney&deı goovijmaros xal Tois aAkoıg xaloic ıov noAlwv Nnumv UTTEQENNS, nuElg dE undEv ovyyırWormuev Eavrois ayasov* zur yao os aAmIac| oüdE 14? ovyyıvWoxousv, El WMMOV WOVOov Exeivo, TO Ts yvauns EAsuIegov zal ö nreıdoi Tıvi uahlov, AAN oV Pig, zaunızso9aı Moog euneideiav- Tovıo yap nws julv EE analav ovuxwv 10 890g ovvnvEjIm al ovvergagyn, xal eic Eu vüv dvakloiwrov diarslsi age- © xavrauda Xomoausvor NIQOG Ta MAR 000 Troo1sıvöueva 0#AmQOTEOOI TIWG D uEvov, Edofruev 7) 07 werakongeneig‘ und: yao dAlo vi ıö aluov olov ınsg avevdorov Tadıng Evoraoemg, aAR ot mgomersiag 00 YEoouEv Eix0Aws Nrrouevon, 79 moAknv Evidoviec ı@ zararpsvdousrn dns Humv UnoAmdews wyılovsixdısoov Eoxomer xai alror un Evdouvas, VO ovım uEv Yowg Ertrwiverov Ti MOONVTES 000’ Hulv alıois mro&Tov, 08 ys moög oVdEre ToVv avıoav Eis ıyv naV0Voev nw£oav dısveyFEvies lousv Eoıouxog, Ou@cs dE U AvIQW- 3 dE mE uc &ows ıwv alkoıpiov zaıtoyev elıe vov slıe uvov Imvıravra naFovres. mrodTEgoV, m auToc mı ToIoirov Eni voov Eßahoumv N Tav OVIWE Eyovımv ımv yvoumv ansdskdumv 7 To Eoyov | ElyAmoa, anortooım aga zul 1ov dinaiwc mg000vTWV, 751 ss u d7 wor xai no00s0uV Ev angayuoovvn lovu vooavın, zai nAavyıng za Adıong Tov Epriusgov dgrov neo’ alkorias Yvgac airjoaım. *aila di uoı vüv negl Tovımv dießeßauunücsaı xai toyvoilsodta, Ep’ ois Tov navıe mov Piov Em Ovuuagrvooüvze; >oUdEv olv TololTov TO Euov nrodyua nv, aAla nıgög Exeivov uEv avıeneoouev di & xl noosinousv‘ noöc ÖE 08 ıvyöv rag’ abiav al To sinds Ergaxuvdmusv, 0X WoEL” 1ö NuETsg0v Ayvonoavıss uergov 7 TO weysdog Ts ONg Agsıng aa ıjP vraegoynv tig Aaw- no01mToG (ummore 10000T0v Exotaimusv) — u&Alov Ö’ ausıvov iowg rıegi 10UTov um dsa- teivaod+eı, Enneidn TEonoV E1re0ov TIOög TöV xaıgöv ano uEgovs xal Nyvondn To xara 08. 6m doxns yao Favmalsıy EIioavres ıjv onv xaloxayadiav, xal dei Xomorov 08 xal wErgıov Enmi IWv noaymarmv Teigaoavıes, wg EEaipvng OpodgoTsoov Nuiv rg0OmVExIng za NRQEONUNVD TOV doxovra za da ıng EEovoias vurıepnvas, daAkAov On uva | BAE- 192 new Ev’ aimIeius EdoEausv Tage 10v julv Eyvmoustvov, za xara Tovıo Tax oyal£vrsg, Tov nngo0yxovrog dımwagrousv. Tobrog Ei xehsusıs Ö Ao0yog vis huerkgag Tore wırgoWv- yias, @s avıös av wal£ooıs‘ wc Ö' EyW mw, [nkov 1o yEvdusvov nv xaı diengov Yilrgov 100 regt 0E° neyvxacı* yao TIWg 0 meyaha yıloüvrss Ögıuvregag aloF+aveodaı xare ıbuyijv diymdövos, ÖTev angooddxnrov idwcı rraga zwv Yılovusvav ünsegowier. $anoxom dE moi xal Toiıo noös Anoloyiov Tov nieiouarug, ayav aAmIoc signuevor, si xal 1öv Ereogov Adyov angayudvas ob nragadexyn, xolvmv lowsg megiegyov. ou Ö’ wg dv xai ovvEßn To aßovAnrov ovunımwe, dog ovyyvaumv ı7) a0oseveig, xal Ayss Nuiv weyakowvyas TO OyiAmua, dypss eUyevos xal akimg zig ons ıegl navıe Javuroris ayadoselsias, ws dv ayssein xal ol naga 100 ayıEvros Tois Ayızioı, Kal xUgwoaL sralıv QÖG Toüs 00x aAkoıgiovg ayanınv oüx aAAoıgıoı yao oL yılmdEvres | wEv 76' Exoı vüv 00x olda nooa xal nwsc, ae dE moAla 08 xal yynoins gıljoavıss“ 6 8v ı Corinth 8. 4, 10 |4 ws 7 codex Lagarde | 6 C” yrwun Studemund | 8 Matthaeus 6, 14 E RECOGNITIONE PAULI DE LAGARDE. 1 oV0RvO TUOLÖc magrvs, 6 Eralnv xaodiag zal vepgoüg Eosvvav, di’ Öv Nuiv yagıcan xaxW0v Auvnodiav, ei Tı xal rragsogaimusv" za yvodı nadıy Tols 000g, al Trgös mv oavrov yıldyadov yUow Enavsidsiv naratimoov. !dsıwov yag Euoi za Kayoonzov, 00% Onws avdgös Tooovtov Inuie, Öous vol navrös näoıv AKıos eindtwg doxer, dA xai Tod wvyovrog (EÜ TI) dia 1öv und: ıwv wıngav va Tovcwv Eruro£novra oravdalilev N nooxaumAvsıv mAiov naoı 1ounoıs 16 Oxdvdahov. !ngog adrod z1oivvv TouTov wo vouoFETov Kxovoov yvapiuns Ywvis, nal dsIEdv wor oavıöv W@g TO TI00TEDOV. yvmoıws idw 0: nahıv, za yAvrsiasg dxovom nooolahäs raga 000. "aa Üü un Färov nuiv ınv oRvIownoınte Avsıc, Tov 2£ogxıouöv aldsoseis; di um Jeganevac 1ö dhynwe; 13 BAEıyov 70m xal nddıv mods nmäs EÜyev&s. pIEyEaı yılırzov u xal ovUvnPes, &i xol un Evomıog Evonio, ws ei ug Aakıjooı noög Eavrov | YiAov (ToöTo yag Eyw 1dnc 76° nap« Ts dopworiag 00x Ermigänoum), aid yE margoder di Emoroiis 7 mmvVUmearog, xat dos U 0aWyEs ıjs dnoxaıaoıadoeog yvogıoua, zul ımv Eis To nioWrov Enavodov Evagyesi na0ddTmoov anodsiksı, iva 00V Tois @Akoıg xahoig ErumaorvonI% za To Aveki- xaxov, za 0m war rıgös 08 Öm Kahös Ökog Ei, za 00x Eorı @uog Ev 001. ro Ö’ ETI TOVIOLG, Öyieıwvs, za umdEv 0: 10V EEmdev dei Ovumunıovıov THS Eupirov Xoyoıo- Tnrog al xaAlovijc Tragargenorn. 327. #n. !”Aronov oVdEv oBd’ Avoixsıov (inrtov yao Enapinu nedin vöv Ögouıxov, xai aeıov Eis vepeloc dvantuna Töv Upıreım) Toög Eleoysoiav oe TIagogumv, © xui avrowdenv Eis 100To Yegowevnv old ımv yvalumv, xdv umdeis avınv 8Ewdev Unoxıyav avsysion. 10V dE 1avımg Ösöusvov ns xaI’ mudg oixiag Aoyilov, Akym dE payıdias, ensıdnrieg Ö Adyog roüg iralırov 18 xal Yirogmuaıov. ?0ob Ev olv EU TIoLslv, O0ToG d2 nadeiv noosvmounevos aAdnAoıg Eis xaAov Vvvnvınoaıe* Eruoxonmv dE 6 xUguog Augyolsiomv rrojosı, zal xgıvei vos Exareomv dvvausıs, ToTega Yareoag Eru- 771 xoa1Eorege xl xgeirtwv, Ele 7 0N TOÜ n0100VTOG, Ws vırjocı za navoaı nv Tod TId- Oxovrog Eysoıw woreg Öiidav rıoıov, eite uahAov 7 TWoÜTov, wg Th O7 TIE0G zUnolev ioyvos 10 wey&dsı dis xoslag riegiyev&odaı, za ansiAseiv Eu xomlovıe zei wine ıeninowusvov. ?roög avröv o0v Ö näüsg anoısıveo$w 0x0nT0g 001, Erreidn xal ö xivduvog Öods ws 00 wixgög oVdE paukog, minor: moı To EAarıov Erni 1mAıxovroig Ev&yan, TOOOUTOg, za) ıavıa noög rooovds diamAAmuevog. *rov ün:o numv dE 001 Aoyav, W navıav Kgıoıs, za ıwv Yavuaoıwv xg0ıwv Ahıs‘ 0V yag Neiosg MII000TITWV Ta wi TIE000VLR, aAlwsg 15, za bu noosiinnıa xara 000 Ta vg xoloewg wg Euvoig Öexalovrog Tas Ep’ nuiv Taya Wiyovs, Ensidn naviodanois 7 yılla xoowovmevn xadoig xaı roAlois nav- 1aysIev nregixivlouevn 10T: Eyxwploıc, Ev &xsı TOVIO Movov Aruynua’ inonıog Eou Tag xglosıs av yılovulvav, za 00% EÖXEODg alın | ovyywositwı 16 d&ıdruonor, 772 xcv uagwvon, xdv dixdln. Pal Evraüde 10 oyerhiwrarov‘ xal naga vis Exgas auıng mAsovextsiiaı Tregıparıg, TOOOUTOv Exelvng ÜOTEEO00« reg Tv nlouv Öcov Ev Tas magwgiaıs Exeivn” To dnagayganıov üno Ts MEgoWias TEOOURgTUgELTAL. 77) FIavuaoıov oVdEv lowc, dnore za wugpAnv Non Tavımv av nalcı OVopWv Tıv&s eineiv 8 Psalm 7, ı0 | 9 Matth ı8, 6 | ı2 Exod 33, ıı | ı2 Cant 4 7 | 4 C” ogaio» per scripturae compendium Studemund | 5 drei 02, xsivn CO! Studemund 12 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT aneıoiAumoav. Toic box MOL TOÜG VorEguv WG Avdoaocı Feloıg TUOTEVUGAVIES TaV TOIlTaVv avınv nohısvudtov ansigkaı, &x IWv za” Umäs taxa dn bwurixav Isormoudtov, & zo Bima Tols nıngois anoxleisı. ®wore yeidov wor zul O0 ıWv Enaiva, wc MN Tav ÖVo To Eregov, 7 anidava Öokoıs Eyxwwalsıy, N Toro onsidwv yıyeiv, eis ao u xEigov ameveydeing xaxov, Woneg 00 17) LxrvAin vi wur) meoıninovisc Öfsı 1a nQÖög iv Xagvßdır: avayanv yao EEsıs Ex Tod oyodoa negıinsıw gıllav Immosyvar yıklav, Kvuxovs auıyv Aovmodusvog, iva ıyv ünovoav Avong, xal do&ns adExuorov Exp£gsıv ayv wiyov — |j navıwng Ey£oswc Ti x0108 dejosı WG 00x Arriaioım Navrarıacıy ısı 000’ VEIT yEvousvy. ”wsg dv 00V umd£reoov vovıwv, alla za pilog due miorög ra dı- xaorng avenihmneog dıansivng, Eyxomt£oregog yivov moi ToÜg uno av pilmv Eraivovc. 10 dE Ta naoda navıov eyaouıa rrgög Eavıov ovAli;wv ddırorizıag (zal Toüto ycdg Ex Tav 0@v) Ev undevi xaıga diakinorc. 328. x9. !TooYvmov 0 nodog: Oxvmoov 7 doFEvsa, Augoreoog olv TTEQIWEXNTOG 6 xaıgds ng Eiruyoüg Evrvgiag 00V, 100 wEv, nagexonue, vhs 0, &c addıc xai ÜoTegov roooeAteiv 001 Pıalousvov. ?ro dE diaıcjocı nEOONKOVIWE 1m) may al doüvan 1 »geitiovi TO x0a1og xara Haregov od To 000 ’Imavvov, tod Iwavvov ÖdE 000, @ MIOLVW undev advvearsiv ıwv zaAwv, Om iveima Övvaneng Ev 008 xzaroıxei, al yagıs FEod tod dvveroü em 08 ° zarogFwWoeıg dE To Imroumevov, woüro wEv, dı’ suxns To aodevsg CE m > [2 - 2 x „ < ” *) Fa \ a - > [L nuiv Evıoyloag, tovro de, ai Beßaiav Unorsivag EiAnide* OU 00V 10000109 Anokavon x [-} o x a > 4 ” r] N w N RAW [2 oO» xai oüımg 0009 TE | “ai Onws OgEYomaı, Nyovv Eu nrAsioıov xai xar idiev, Orıeg 182 EI0g Aoxaiov reis Aoyızass nuwv ovvovoiaıs. *aaörae ÖN yXagıoauevog, TÖV ÖlmoLxov innov öga' &i Ö’ oUv, alla yuoa — od ın dymyij xaıa 08, ıj ÖdE nalmıg Tragoıwia P} ” x 67 Es algıov a onovdare. 129. A. !’AyaIı Nov Taya Tolis nocyuacıy anavında moiga« zei Tuxn, Ensidn XonoTöv TO omuEelov xal dvavuoojıng evayyeAov' za Ti yaQ dv XOMOTOTEIov y&vorıo Tod Töv xakov aorEga Toivov Lldelv, 10v aguyary, Tov Ev yovvacı ıo Eum viv Nlio nrogavaveiAkovın, 006, zal Tag axılvas ÜWosEev ON xar alrov muiv Erußahlsıvy &oX0o- uevov, zdv Oo hard TE xl weilovı ıwv AvIomnivav Porav Yan vig adsAyızac G « ’ x c ’ r x ‚ r EJ ’ Arunoocyros vnegAdurmor, xaAjv mırauevog Nav xal viang (20 olda) naons yagı- goregav, Or za piıhadeipog ucidov 7 Yidavros 6 avio. Em Tovmıg oVv xal ovvi- doum, xai ovveoordlw ıj xovon Evvwgidı ıwv 00pav Te xal xaluv avradeAgav mv - 2 C » DEI, > , + x - ii c FR c u 1 ng x" Umäs oixiag eudaımoviav, | xoıwd ıe 1a av ylAov Myoüusvog, oc 7 79 Te nagoıuiw za To Eixdg, xab olovei Tiva TIa0No00v EEwdev dsouois dydrıng akvzwoıg rragalevyvög ümiv Emavıov. ?Enevgonaı dE 7 x Muas eungayie Tavım za veiog eirvyes ar zarahAmdov, Erisidyrieo “al TOVTO tig Vusreoas oopiac, navros Piov negas do@v, xal un oliv OvvreA£ooı, maxagilcıy Tov EboooÖüvVre* xdv mc Eregog nadhırv avu- PIEyYynıaı Adyog, Evisüder MON maxagıov EIxortwc xaAov Tov ımv xa) Duds 0ogyiav c0pov, 0) ar dupm xai nroös auyoısoa (nveüue Alyn xaı odoxa, % Piov xai Aoyov- si doxst Toito waikov) EorE 1E xal Eimte dia 1Ehovs waxdgıoı‘ 10lTov yag oVdEv 3 C® yoysıuov per scripturae compendium Studemund | 3 ovvreA&ooı C!, sed o lineola rubra auctum, ita ut ovvzeitoaı legi possit Studemund E RECOGNITIONE PAULI vE LAGARDE. 13 EXowev OVVEıosveyaeiv Tulv yvmoıuwWregov obre mosnwösoıegov oUußedov ıjs Emi 1 ovußavu TrEgIXaosiac. E30. Aa. 1 Have wo zald Te xai dixaa 1 ıjs 075 Oopias aa) dvvaoısiac, a anoyaoaıs, ai yvaucı, ıE Tr00KYuaTa, Ta mplouere, nr&oa nodkıs anhoc, dıraouay te xar Aoyırıj, oig dxoAovda d7 Nov xai 7a xara Tov nrevmte ToiTov Eyvaoıai 001 xal nelmoaxıeı. ?1o ÖdE vüv rrosoßsvousvov 00x avaıgonn us oVd’ Evarılmors, wg 79? alröc alu, TOD x0ı FEvrog anak 0gIWE — N yo dv 1a vu wawoiumv, ei Tö zalac olra xeiuevov xıveiv neıgadeimv —, AAN Exdmhorega ovayıjvan — wc Euavıov &yw ned — ing noosSevsydeione”" Exsivng 001 Javuaoıng anopaosnc. ?augyıoßrenois yao us Toig avuxgıvou£vorc EyEvsro, N0TEOn nihlov avımv m rov danavnudınv avahmııs 2Es- X007I7 raga vis Yiyov, Enei undEv u 0ap!s negi ToVı0v 10V u&govs Ev adıj 71000- dıwgioreı. *zis TOoVıo Toıyagoöv amogpiag EvsyIEvroc ad naAıw Tod zumdEvros jdn n- ziuarog, Trage ıms ons axgıßelag anamoünev ı7v Eoumveiav, wc dv O ıö Ödov eudErjoag ws VMosEoewc xl TO 8005 dua ovvevderjoog, xal umdevög Eregov 1) modke Te- xvinov Em vi on den001 ysıpl, 7v xai 1a ıav AAlmv yıraorousv @g EZurreigorigav diog- Yovusvnv. >roooivov dn Movov xal oUdsvög Ösousda TrAsiovog, TIE00VNOWLUVTOROVTEG ine za av voluwv ıwv oWv, ob uerd Tod Falneıv dei ai neguensw TO xıw- 801 dvvsvov Eu xl Tö yılayadov Ev 1ais Egumvsious rov aupıßoloav danarouow Öudg Toüg sirg dıaxövovg Exsivav xal Örng&rag elite 1o0varıiov Mysuovag xal dpxovras, Errei NOÖG to üneıcoov Bovinua aAyoutvovg airois ws va moAla Sewmgw, Akym dE Toös nAsiorovg wv dhlav Evvoor dıraoımv 000 yag Evexa Tod navre vouimov Baoıdsis 06 vouoı zn yüs. Sei dE ca nao’ ahloıs aupißoda teuvsı yılavdomnia, 7 Nov 10 nevı dıxao- 1200v Öm&g avrovs Ev Tais x0l080ı Yılavdownorwıa navımv Eavioüg EEnysiogaı zul nroAd TO yılayadov Eyxarawıyvuvaı Tais AOYAOEOIWV, iva xara ıjv napoınlav 6 UTWWoRWV x imro* 10 ıgalum, xaxsivog Tov deouov Aloı nakıv, Ö deouwv Tyv doxnv‘ Trovro Toivvv Ex TE 1Wv voumv Er TE THS OVavıovd gVoswg, 7 Xomoroımu xaigeı dıapeoovıng, yapıodmevog muiv sis TO noßyua, Te yes alla xard Vavıöv nodg To doxoüv dxwWAvrog negawe. Benısugoner ÖE 001 weygı navıog | fuunaganevsiv““ 10 vüv auynue age 80? navıav Ömolimg TUOLEVOUEVOV TE xal Javmalouevov. TIoiov O7 Ymwı 1oüro; To ovvısiv ce amıavıa xl gYoßeiodaı ToV xU0L0v xai TI01EIV xglua xl dıxauoouvnv 2v Eon uns yis. 2138. AB. !Tov iaıoöv usv Ö xauvmv, ö dE xırdvvsimv Tov xvßeovnjımv, Tov ÖE 7oo01Eımv Ö Tugavvouusvog avayxalns Emılmrei: Enel dE mac 6 Imwv EVoioxsı ara 1m Ielov gavın”, elgev OWE noTs xal o0Tos Ö TVgavvouusvog TV Eaviod TIg001KımV xaı BomIov, Ep’ ÖV xarapsıysı xai 00 ıWv NTEOUYWv Unmorg&ysı ınv oxeımv wg dovög Öwıxonov xal ueyakov“ oxıav Ödoınogog, To nıviysı 100 Feosiov IahAnovs dnayogsiwv. 2m yoaypn ÖE ToooVrov ovvreisi ngög Tjv Xoslav- Ödnyös To rrdogovu yivsraı noög Tov co naFovs Jeoansvinv' Ta 0’ Emil Tovwıg Ersivoıs ÖyAov Öu usArosı, To ev, Onwg dofos 10 Övvausvn owmLew Essıydc, mv Eavrod ovugogav Exıgaywadnoag afimc, 1a Ö£, WG umxeu 10V ixeımv Earıeurpor neganinoiog olxıgov,|aAl ixavag ze cjv Avunmv 81! 2 noosEevsydsions O?, moos£sydeions C! Studemund | 6 iwro C!, Zöıro C* Studemund | ı Matth 7, 8 Bistor.- philolog. Olasse. XXVIIN. 1. K 74 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT ExIegarıeicoı ıO dvosvuoivu, xal eis Yaudodına 1g&yoı mv Emmxeiuevnv zaıngeav- To0To ydo To Enayyslua Tod 15 Iodvov TOO 000 xal Tg züyevoog xab yevvalas Wuxns cov xal moomgpEoEwg. m xagıs Tod FeoD xai vo EAsog Enii 08 xal 1a 00. 132. Ay. \'Ide Tivog za noonsg Adyov oraydvos Ö Euög Euoi Aovoooleoloas di’ aFAıov EyIovnosv 6xvov. AAN oUx dv antxausv akkoıs nelayilov Ölas Haldooas, CT wo juiv ÖE Emgög Erml Tooovrov di&uswev Ep’ öoov Axovousv Tüv aiyvnıuov Neikov amv gavıod nosiodaı Avaßaoıy Er TOOOVTOIG Kal TaDTE, Kal TIQÖG TOI0VTOVG al Ö TOOOVTOG* avaxvalion yao nahıv Töv ovsdıouov za iv uäupıy, xal ov noiv eb I0dı Ancw usugpedusvog, rıglv eig yoovJıouovs An00xNWVo, iva Ti 00, N0000T1E1A10W zai ınv 0vvidwv* long ydo obrw yvwWoouaı, Ei 00V Toig xadoig Toviıg onAdyyvos xal zagdia Ts Eveon. ? a de viv wg Enntrakas, aneoreirteı To orsuudnuov, anakıoöv nv Woreg ınv juertgev, ınv ÖE 07V ueryaloywvov ragamouusvov yAwoloav, 7 ovvnYdeav Eysı mv Te 81? ahıov moAdaznıs Ev Tois Üntg aSiav Enneivoıs za Nuov ody 7xore wararveideodar, tovrov Ödn oroxalousvov, iva za avıo wEoog doEN Twv UnEE Numv Ev Tals yoayais 00V nagapdsyudınv, ob1w ovvrlaerren. FO nepsıouevog Ö’ EyEıv xav Toric, MaONS olaı dıxaimg bießoinc anahdaırerson. *ra voniouaıe Öd’ Eds TOOoVTOV xvioxdusva Xo0vov, ueyeIos 18 Aaßeiv Ev Tais xoovioıs dic, al neydin navıe veyIivar. Ener dE mv uneeoa nrooüusde un ws aodevns EEarußAon, TE mEv TWınüza 10 Xoovm Jaggoüvısg, Ta 0’ oögi Tiavıe dia ıyv noög ı7v wdivovonv yada maısvousde. Sei Ö’ Exeivn 16 ydvınov za Toögınov £ooweaı, Ti u] miavıa mooaksıs eis Pac EÜueyE&Im, Erreysigag Th xVOVOM TE TaÜTE TI00V0IX 00V, mv Hosruxnv Te Öuod za Anoxgıuxmv Öbvanıy;z ER "niyv alle xai Taiıa noAv, xal TI000INxM 001 Xagırog dp’ mar ün:o Tovıv. dus oiv avım zul nola; 6 ayados 08 xal ueralodwgog Ent nıAkov Eu za nAkov EunAjosıe naviöc ayadoi. |238. Ad. 1 Odxen oe Tavıns is anodnuias olxreiow* Ö maxovouog ydo 6 82! 0Ög 00x dp’ juov marxgvonos Lou Twv Eyyılovıav dei 001, aAAd Twv rag’ nulv ueyalow xaxov, vis Nueis auxÄmdsv vuvi ovvexonsda, al üp’ wv Aßıdıwg zul rgög Tnv AOL yilnv Llwnv 06x Eluevog EXousv, Ent zoic nagovoi ze Alav aFvuoüvrss xal Vdvv@usvo, zo 1a ueillovre yeiom nI00doxwvres Twv öomutlvor. ?ei dE uva yIdva xal wExgr coD 10V xaxwv, alld un io 001 ravıa doxsiiw, aAl’ olov Asrıın tig zauıvıcia al$ahm N aruoi uvss Evrsüdev ovadıdausvor Tod rag’ nulv xaıouevov Tav oVuFooWv Twv ınde TTVOOG“ WOTE TÖ XOVFOTEEOV Ev xaxoic WG MlgsTWTsg0v Öfyov, xal TO um xeigov Örteo axovcıc, Beiluov vowle. °ra 0 Emmi ovrig 6 domo TWV xgsırıdvav yapioaızd 004 6wow Wuxnc, 6wow Oowmmaros, zei ınv EE iwovs nagaxinoıy, Erel ınv zaıwdev Ta'ıny, exdınobcav 107 1ekkng, EnavsAdsiv yuiv olx Eirig. Taxe Ö’ @v nore boregov xal adın erravsidoı, TOD xvolov Javuarovoyyjoavıs' TE yo nagd avdgwWnos ddivare, TaQK co IE dvvarae ynyoıw*. |234. As. YHxsı 001 xal veog nowiovoragıoc. eldog dE xal Tovıo 18lovıxov, 822 ensıdnneg noAkai vov Teiwviov uooyai Ws za ıav Toayızav dammoviov. ?rAmv do Ev erurndevue rorovrov dedoxsw, 6 Loyaıns dE undauac‘ Uno yag dvayans telwvng, N 6 Ensyeioas potius quam Zreysıoas videtur seripsisse librarius Studemund | 3 Lucas ı8, 27 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 15 und: 9E0v yacı waysodaı. ?ovyyvoumv olv davım xal aörös dıdoös avayxalav, Yı- AavFow@noTEegoVv Xow To Amıgsvin ung avayans, Ovyxugwv Eouv 00 xai nagadaxsiv 1 Poaxv, wonsg innov dxySopopoüvre Emisixns Erußauns, Ü — TÖ yoayırdv“ xai nwersoov — os Boiv akowvıe yenpyög werakdwvgog: Ti yag dei navıayod 1öv yakıyöv Avaxgovsıy 7 ıv yooßaav Emiogiyysıv, dEov tı werging Önavıkvaı, iv’ Exovıag öAlya Tagaxhfnımoıv sdyvauovac, al um Big Toüs dsowoic Anogeykavısc, axovıav avsdny * navre Anpvoowor; ToDTo ydg vis avayams dısyvog Ldıov, jv avrög yılouutav noıjosıc, uaAAov ÖE noovoev, erdidods TE minga, Ws EUAoywrsgov Eyoıs mv weilovav avsigyew. *olıwg o0v mv KoxXNVv olxovou@v Ev ovv&os, evagEorsı Evavıiov HEo0 xal aVvIgWTwWV. | 135. As. "Ensiıgaosng uev, @AN EBomIn Ins. Edoxımaosng, AAN 07x Eyxa- 851 veleip9nc. nagedddng, aA’ ovx eig 1eloc. ?Ö yao OWLlmv Erayvvs, xal Ö Avıouusvog oUn Eueiinoev. Exsiva, TS Erıngeiag Teure, vis Ayasoınıog* Exeive, Ts xdım niegıpogdg xa) OvVyyÜoeng* avi, Tis avmdEv xmösuoviag xal yagııog. ?xXagıs oliv za Tun To av dıxaiov Jen, du naoadoäwc Egoelonıo ıöv Eavıov dixwiov* zig 09 EAnilonev du za Eu 6voeraı noAlai yag ai SAlıyaıs ıwv dızaiov, Öneg drovsıc*, AAl’ Ex naowv avrov (Yyoi) 6boeraı avrois 6 rimos. *ö d7 viv Zuyaras Emmi 000 menAmomusvor Öowwuev, ürtg 00 za miAAov Nuas eugagıoreiv moooNxEı za) yalgsıv 1 Ep’ vis Ensıga- oInuEv dvıcodaı zul dvoysgaivsv‘ 10 Ev yag xoıwüv yuiv moös moAAovs, Tov ÖdE xal navıanaoıy OAiyoı Tvyyavovomw' Enei za moAloi nv avdgwnor naImroi, Isoyılsig dE oliyoı al ıjg Exsidev agıoı Bomdelas Ev dEEoıw olrw xıwduvors. >ExiaFomevor Toivvv TWVv xaronıv dvıogav, Tois Y0nTror£goıs eis düvanıv Eavrovg dvarımusda, Wv TE TIE- neıgausda 7dn dia | Töv Owoavın, za wv n0000oxW@usv eis To EEijg negadnj- 83? 08091 dia mv Exsivov yılavdomniav‘ navıng yao 00x Exkeitwwer To Exeivov nÄovorov &leog 2x 1Wv xara 08 Yoßovusvav zul ayanwvıov avıov. Stoıyagoov yEvorıo nor xal nad adıoei 0E JEen0aosaı, Tv 10V EZumv Öuudtnv Tovpijv, Tav ovußavımv 001 navıav ORrvIownWv EruAsinousvov. 136. AL. !0ia dods, W& Javudors; adıreis ımv piAmv gıloooyiav, dnoorsgwv AvTnV xınmarosg anavımv TIOoogyıdsorarov. dvos IN Ymmı Tovvov; vis eirsisiang, MV avın x00wo» idıov Eavıng molto dıapsodvıng, za” & uves dAkoı vovvarıiov Ex dıa- uerov moAvieisıav xar aßooımıa 15 6 Peluorog ob nagaysisır FoEn mv ayehn, erdıeıov wonsg 1evın xar anssiLlmv To me£ıgıov. za Ti yao al’ m Tois Toovıoıg gilouumuaow sis yılotıuiav Eirwv ujv agılounov; ?ersei voivuv EboSev OVLW, Öeysrau usv Tö iegov dia ın7v yıliav ws aga Yilov, nagavıeiıcı ÖdE To meikov ws Yogtıxov xab 00 zjv ovvyJsıav wovov, aha | xar ıyv Övvanıy aurjs ürsoßaivov. ?wore S4! psidov, yihodwodıaze, gyeidov nor ıjs ons ansılys‘ Ti ydg 1a Akoya noög vous Aoyovg; wc Ta dyvom noös Tv oirov* doxei ydo julv avıı naong akkns Yıhoyvoovvns 10 regt 000 dis pilms wuxjs did navıos axovsıw 1a noooyıln, auvd Eouv Öysia xal EuIvuie, Ta moote xai weyıora yerd 10 noWıov za ueya — av eVekiav Akywm ıyv Woyıxyv, jv navımv mahıoıa 00 moLEim mroo0EIVAL. TOIyagoUv 71900817 xaxsive, iva Tavım yoüv &uswov xal 1a iuerega Eyoı. wg vüv yes, novjows xal xahenog Öıaxsiusde, TO TE 3 Cor « 9, 9 Timoth « 5, ıg | 4 Lagarde Symmicta I ı8, 45 | 3 Psalm Ay 20 K2 76 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT Owur voooivızs za mv Wuyjv noAlo rıA&ov : 7 moög aöv Heov dE Öumg EAnig ioxyvgorsor neavımv av Avrımowv, Ep’ öv nenoıdwc ein, zul Aa di’ eüxjs du uahıoıa Gvvrerauevng nowüueı, WG 00x anooımjosı 10 EAeog avvoü ap’ numv, alla za$” Öt dv yosiav Eywwev anonAmoWosı Tavımv wg Elsoykıns, zul ixavag Tdg 1E Odg xal 10c Nusreoag dviag na- oaxadkosı. aA 0€ Towürov xai ye TooDroı | TIQÖög TÜ TIagOV 12 AxovoueV, 84? zab 1ots Oyiaiuois user’ öAiyov Enavnxovre bdoıuev. 137. An. 'Kara 08 uEv (oluaı) 16 dwoov ıng sis Nuäs eugnulac, Feoriume dE- o701« — TE yao 008 0vv7In xal no&novre Afysıs aa xab yodysıs —, 00 xad' Eu dE 1o Anume, ıöv Enaivov TOooVTov navranacıy anod£ovıe, worte moi dırıog ug Ev&oanwe Aoyıowös En’ adın ?EensA)wv ydo To yoduue, distugaydnv Ev dI000v nıgös mv avayvwoıy, Ensıdn ınv Eniyvmow 00x eiys Ovvslsvyuevnv, za ınv nagoınlav vjv pAvagov * eis voiv EßaAdumv mainore u Akyoı ıwv aAm$ov, wc Gaga TupAov Eou ıö Yıdoüv regt To yılovusvov, za OU dexaom za nagapdeioaı dewar T&s av xgıvovımv yvauag ai sivoinı‘ Fraxd 0 Euavıov avalaßav xal ovvsis, tig Evavılac yEyova yvwuns, To adE- x00T0v 1E ToD Atyovros xal To axrgıßis neoi navıa xab yılalm$es VmoAoyıoawsvog, Ka sg 0ix dv Ö 10000705, dıxaidtarug 18 xal piktarog ündgexywv Euol, dia zevijs Einndıa us, T& w mooodvee ımvallng | nooonAdırwv xal negianıov, alla nüoa navıag 851 Gvayın 10 dAmIEs obıng Eysıv, Exsivov Akyovios. *enei ÖE wg Eoınev dyadn vi vugn Zuavröv Tevıa nensxa, WG EE oVoavov uva Wiyov 2dsErumy ıyv magıvoiav, xab augporsgaıs To Ödagov ueF" ndovijs Öons nonaoe, al Ödefıöv EIEuNv wurd Ts Euavıov [mis oimavov. Ev Ö’ Önms Eu Hopvpei we za Jodıısı, wnToTe 00V 10lg dyav UnegyvE£or Tovııs Eneivos avansıodeis, 0U xadexrög Eu yErmuaı, 000’ dvadoyauaı mevev Ev &uavrod‘“, @AA nö Yeguoınrog lows 7 za) xovgpdımoc dvanımvaı nıgög Üwog di’ d£gog Eruıyeı070@, nal Eis vepelas Ioaoisgov agdivar nagaßınomue, wg 70m xab rege nsgıploag ind av owv Auungwv Adyav, za eig derov naogadoEws EE oVrLeg Elul voVi, meraoxsvaodeis. ro Öd' EEjc, @ wo nıwuarog! Baßas za od yeiwrog! ei ug Ex xawjs xai ’Iwavveov nelayoc, ws 0 nakaıoi vo Ixagıov, axovosı zal Öera. Telı« dis nuiv vis avolag N Ts TIgonmeLsias OvyyvWosıcı, 00 und’ Ö00v xngivwv Eavroig rısgWv einrognoavıss, | Oumg ünrsgviyehor za d£gıoı nagsßaköusda pEosodaı; FaAl 85° erreinneg (El olde) Tois anoosodAoıs üulv oltwg Evsgyoos zul tous Aoyovg © vmeEregog didaoxakog E3s10, wore xas 007 di alrav mehorava, za divaodaı 100aVra 60« xdxeivog — E20 yag 1lws Tö xal wellove Toviwv —, oVcE 10Vıo navıng dv&inıorov teA&og nuiv, eireo yEoov u xEodos nag’ Nuwv Eonovddosn. ?örav ÖdE TO Trag« gucıw xar 16 advvarov dvvaröov juiv Unsıedn dia Tv navıa Ödvvanıv dgsıv 00v — £insg adivarov, aegoßarsiv 10 nielov, za To N nIegwrov Tıeoois yonosaı —, NWS OV oyodga« Fapgjoousv regl TOD xara yo xal dvvanod; ao0ro dE ymwı Tv yauoder Erragoıw This Woxis, Tjg Asmioraıng yVosı xal xouypns xal Ava WEosodaı Trepvrviag ödEv (wg Aoyos) zul nv Eaving Eysı yEvsoıw. 1o0ro aoıyagoiv Peßaimg EAnioowev dia Tov Aoyov ÖvV zigmsac, wa ddıoraaımg TUOLEVOOUEV, WS Ausıvov NAVIWG Ta Rare 2 pivagov an wAvdoov C? Studemund | 8 Matth 21, zı lohannes 14, 12 E RECOGNITIONE PAULI pE LAGARDE. 7 Woynv nuiv EEsı, 000 Tic Islas Woyis O0 Lois Emaivog WoVvov nıtegoüviog, all xl zais eiyais Hm&s Evioxlovroc. | E38. 49. !’AIvü ı@v nautowv 00V &ysvvjIn0av viol 001. Tov1o wEv m Isla 86" roapj*. 7 avdgmnivn Ö’ aöım za musıegae xal rap’ Eavens u oooddmow. alla dic y N000INxN; dAvi dgxovıos doxovre xal nıgOOTEINV avıı ngoorarov ı@ Eavris dıandvw dsitan yev&odar 08. °dixaoı ÖdE navıwg Üueis 08 Tag Erragyiag dusißovısc, Errsıdn Trage’ aAlnAov ınv doynv dındeysode, Exeivos u vensw mAkov eig zuvoiav 0is Eivoisajtsgov siyov ol Tauımv ToodWırnoavıss Woreo 00V al olıog Ö AVvFEWNIog vixsıoTaTig 18 xareoın To IQ 000 dıxaorn, za naga Tjs 075 UmdrnTog nv Ömolav dia Jsoıv sirdımg Enuulnter: uakhıore mv wc Oyadıv anaırav, Erst 10 xAmgovoumPEv Um coD Ting TIOOG avrov donjs WEgog Elongazıousvog rragsonmv. Ei dE 0oxAmguvn moös ımv amodoow, wg Öwmgsav yovv airei. ?onortows oUv Boviaı, tuy&iw Trag& 0ol Tu 0oxonod‘ navıag ÖE un xevög Ennaveiderw Taga Tov neudarın. *riyoıs ÖdE wor xal od wv xar Einide xai TWv za Eyeoım raga Tov 1a weil dıdavaı BovAouevov xar Övvautvov. >alka di un yocpysıs yuiv | note za avrög u Boayv; 86? 2139. u. ! Kar ovyyarıxzav ovilaßav xal Twv Ex Övvaoısiag ÜnegıdWv, za) räoav Eregav nregıyoovıjoag Bonssıav, ToÖG movov TO nagov EnoroAıov 6 TTRQEOTWG xarepuyev oDrog, vaya dm u nAEov Erisodev 1 Exreidev Einioag, Enady al Yılig oe nAtov ve- wovra oidsv 7 E£ovoig, wüllov dE oiv Adym za) duporlpoig, Ws Eixög Tov om 00Wor Zrri xaıpod Kowusvov. ?Evradda Toivvv Yılia To nagd 001 xKıvdvveoov, Ensidn U TT00- OxExgoVxsv wg um wgysıhe, Yilos wv 0 ixdıms’ mv Eixög xa10gIW0nı Tv dywva OUV süysgeie, In’ avdgi xaAlioın za yılaya?n msreoyouevnv adıov’ ?o xal navv Iap- g0000, T00WÖE Teuaxin Troög nv ngsoßsiav Mox&o9n, vAıyooriyw wEv wg Öods, rAsioınv dE Öumg (& un Waımv nenioısvxe) Trods To nieioaı Övvanıy Eyovur, ak ıjv Eixova 100 vanvos, Ö Ouıxoorerov Ov, Ahlmg 1E ueya divaraı, xal zig Tod Jeov Paoıkeios axgıßEs Eau wlunua”. irıei$ov rolvvv, xal omle mo Tig Avdyans Tov dvdomnov* ıi yao Avayxaıcıeoov Tvoucw Tod um vhs ong eüvoiag dıansosiv; >xal 08|dE 6 n&oı mv 87. owrnoiev Boapdsimv un dıadimoı owlmv EE avayxarv. rAO. we. Y’E£ovoiov, w& BeAuore, EEovoiag vidausv »Aıvousvmv, 00% 00Lw MoVvov aniws, 209° Ev u£oog Aoyov xal za” Ev ommamvdusvov, alla noAv tu ıAgov xai zuıo ETe00v, Nyovv Er ıjs oVoiag Tod xıvdvveiovrog xal 1awv Exsidev bWowv NUsgoVuEvnV. ?obxovv a7) moosEosı vhs üy’ 1 teisis EEovoiag dvanımoov vo Asinov Ex dod Aoınov, xai dj oloiag Ex weoovg weradidov ı] dvvaoreig‘ oürw ydo ws eurEyvwg bnorduveis alınv osavıo, adv zi zul moAla yaksnaivo, vi od eidvumuxou Ieganeig SKore UFa0EUcas To Yvnıxov, Worreg Ünoviov NrıaQ, Kuvyais Önoyaoıgiov TTagauvFouuevov. BAR. uß. !Havou uEv 6 Auxwv 6 005, aAla 001 ys ucdha Aıy&uc‘ nıeidouaı Ydo, V0TWG EÜVov 00V Tuyxavav axooaroi. ”nwcg dE our Zusidov, ös 0€ navımv dating Wr Ent yis noostuiuNoa; Toıyagouv oWloıd moi xai müoıw oig eisı mAızoviov xakoü, xai unxeu noogp£goıs ımv Poryvkoyiav wg weumıy, Erst 00 moAuuvdog &yW ug, wg olode. song o0dE moAVdmgos, | oixsıoregov xoivwv, wixgd Tiv wıxgöv xal wow dAiyov 87° ı Psalm ud ı7 | 3 Matthaeus 13, 31 78 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT dAiya xui oreldeıw xal Emucrthlsıv, iv’ N nadviodev olupmvov Tö npdyum TIoög Eavıo, xal To ÖAov 10lg wEgsoıw Eumo&nn di Ömowdınra. *waorvgsi 001 yoüv ıd nagovıe To 730g Tod Yidov, önorev 00x Wxvnosv o0dE Trgög 08 vüv raaüre xar' dupw wıxgoAoyeioden, Tov Öduoimg zal Ay xar dwgeiota noAvv. AAN2. uy. !Mavv ndhcı dıdovii wor riegd 000 waIeiv Tu X0NoTöV TI000X0075 Tg Edoßev VoTEgov Ö Tjg yoapjs xomıoung, tals Untgo voV noAlais eöypmuioug tag &udg OV- vexyWg NEQIMOV Axodc, xul 00x avısis, OU NTavdusvog, oÖ Ajywv, 0" oıwrıWv, Ewg rap’ nuov anereupdn, Tais nagodoag Okiyaıs Eyodınodeis ovAAußais, xagıy uEv 001 ve- wovon Tas Om mregl Tovıov eivolas, dieviıoraioaıs ÖE 08 noöc Eru Feguoreoav ab rAsiova. ?uapıwow yag ws ALıog @ Xapilm Tas Öwgedc, Öoys rooavıeıg oldev ausißsodau Todg &Ü moiwürıng adrov evAootiaıg“ za evdoyiaıs. 3dAAAd wor xal voürov Ey IovwısgoV ZurtAnoov navroldarıns wwpeisiag, Ep’ ois yomlsı udlıora, xai dı' & rag’ ylıziav 881 xaım@vog Tv nQÖG NMuäs Untwewe oreilaodaı, xal Tois aAloıs ÖE mücıw GdEiog yivov osavroD za To yEvovs. töreso b0ov sineiv, Öt undEv agıenawov anokinns alykmrov, xab 08 105 nQWIOIC ıWv aımudıav Eumgfnovie, wc za dSıov, idosm N dAxovoaımı tewg‘ 70m yag anoksino 001 ınv onv Baoıkida, eis av&inıoıov Biov usraßoAnv Exrıeoov, zoonov Üv oaypwg olds MoVog 6 00pÖs olxovouog Tav NusTEgmv. 143. ud. !O0x sÜayysAa Ev Tov Poovrov vuiv iows Hoov En Tois Taüre gılo- NOVW@G Omussovmevors. Euoıye wEvroı TIegiriöv vov boxet 1ö Toig ToI0VTroıG TIQ00EYEIV* & ydo dei nor: morsicıw adtoic, ToTs muorevreov (ws oluaı), Öre umdiv KAAo pEgovow ai Boovrei anorelsoue. ?vuvi ÖdE ToooVıwv (ws Opks) öußowv avmdev enxivlöviov nuäs, 00 doxsi xuıg0v &xsım Tovvov nA&ov ar Imısiv eis anoßacıv Yon yao öneo Eds, yEyove te xal yivsraı“ Pooxai yag Auiv mera Poovıas Eneogaymoav. °’ninv aid’ eicıa zei tale yes navıe | mega ing YılavdowWnov ngovolag Aravıjooı Tois rodymaoı, 88? xal Fogvßovusvovs Önoiwg za) un undEv nuds dvıdoo ıov AnIwv xai Avrınowv. 24N. us 1 Hxsı* mo poßos öv Eyoßovumv* xeıpoFeoia yao non zul Ioovos zul oxhjosıs xal nodyuare, v 00Ö0EV EuoL YoßsgwW1EgoV, wc xal adrüg magrvgjosıs, O0dE dia Piov navrög anmsvxToregov xab gyevrıdısgov. aA Enei oVTWG 1o80EV, site Ti ngovoig av Ölmv, Eid — oüx old’ ünus einw, yagıs MeV TW OVLWG OlxoVvoujoavu, nus eva xal End Tois aßovAyıoıs Oyeilstar, xosia dE moAAn”* xai meydin viv eineg nor? dlhoıs Tv OWV 10008vyWV, Eis TO xaragıiocı Imhadn xal ormoikaı ıyv as" nuds aroviav, 00x olda noıcgav nAsiove Now — Elite Tv Woxıxnv, ns xal walıoıe Aoyog, EiTE TV TOD MOXFMOO0 TOoViLv OWumrog‘ auporepoıg yao ioov TO TTavın TTagsıuevov zul axomorov. "Önw@g — al yao mv ToV dıxalov zUxnv noAda loyvsv Mrovoauev” — y&vond us Eixeigwg xal huiv loyds ag’ avınc. *adrd dE To noäyue zei 10V Too- |jrov önws za n09ev, 5 ypaum vE dıdaka zayv, & urn@ 1o0ro xal Mvvaev, @g 891 gorıv Eixalsıy, aoav mon 0xEd0v mov dıanıcoa mv oixovusvyv. aa wc Tayıoıa yocıov u oög Teva zad eig, m&Akov dE um EAdinng Tais eigais Evdarlıdevonevog, &i u xal Boaxb nelsı 00, Twv Tide a9” nudc. ANS. us. !Dıkın yoayis SE avaroiwv, @s jAuaxn Polis zıyndeion, Tag Te Owas ı lob 3, 25 | 2 noAly ex noAAn correxit C! Studemund | 3 Tacob 5, 16 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE, 79 Tov yiAov xai as axoag neoıehauev, ws Ödov EÜFÜG amportgwIev yaponoıov Aum- nınddvog avanıinosivaı. "moranög olv don weils yaveiodaı 6 Kdoıno würds avayavas, ÖndTE za mixga TG Exsivov diad'ysın Toovavınv Eveoyalscdaı duvarcı Tais Wuyais NuWv ilugdıya; ?”avdypavov ovv norz nos Nuäs Enavisav, 6 Nufreoog üvıng Ywroßodos Koıng° ol yao aveyous$a dn 08 Tois xarmorsgiousvog Tobtoıs ovvrarısm, wc EE dAdo- 1giag aitiag deyowevos ımv xivnow — E0 yao eineiv u xal vo pas außAvrigoıs —, > v mw ar QL > r N N I \ ‚ [4 | c alla 08 1ols nAdvnoı WmFEviss Evdgıduov — xal yao dN xal mÄdvmTsS Duels 08 x01- Tai, &v aldors alAn Twv Enaoxıov | diaigißovıss — Tromıpsnx7v Woavel zul 892 oixsiav ımv Yogav anamoüusv. *EvIev 10 xal 10V TIgöG Hmüs dvanodıouov, 1oüs naAcı oFoivıas 00V ımv yAvxsiav paocıy, Enıomevdousv NN al xareneiyouev" AxXgu yco dvos Eumevsis ToIG Ewoıg, ÖEov yon ort aa Toig Exei 08 noontwdaoı Ödvuxois jwiv avakduıpaı; >idoruev oVv 08 To Twv dgsıav Ya yalvovıa, xal uähkov Eyyutev 7 no00wIEV Nuis xaravyalovıe. 0 moAlaxıs eiEdusvor, viv Yon xal ng0o0doxwwer. Sept dE ye wmv Eyriyudımv, arg olrw badims 6 ravıe O0 ysvvodog Anuoas ürexduvas — tus ayıllas ve Atym za dns Eis Tö dEeVü0 ons — Axovoousdad 00V xai nadıw, &i wexoı ns Ydioms wong Exeivng nwiv Eruwaneim ıö Cnv. aAN Emiganein, xar Cyoaıuev, iva oov zig YEas xaranolatowuev. Txai Taya ovyryvmuov£oregov ı@ xgivsıv aAdovs Aayövu, riepl Tavınv ımv xgloıw Nusig rg008vExImooueda. ?Iaggsı movov* al yalgwv nıgög ug Ennav&oxov. 846. ul. !’Euoi naveav uEyıorov 7 0N Owıngia, TOD TRAVIWV Euol TıuıWıKTov Twv Yilov, mv Evayxos n]uiv Eyapioaro naga näüoev EiAnida Ö Feög dod EA£ovg, Ö 90 Vsög TWV omusiov zul ıdwv ıeodımv, "0 Tıw@v Yavudora uovos. ?weya dE xal To yocuua — nws yao 00; — eiayykhıa Beßaıa Toü xaAot Tovrov ıpEgov. To dE regLo00V 1o0Tow, 1N0IEV; 00 mev olv &x Toü novngoo — Ö dn yeypoanımı —, alla ToVvayıiov za Alav &x 100 ayadou xai yonoıod‘ &x Tod Yılodwgordrov yag no za Öwoa, xl m sunoiie xara ovvjdeav. Fa’ avıı Toviwv avTog Mor ToV dis EÜWEOCUVNS yırava Ex Hsov niegıßadAoıo, za TO TOD OWengiov Imauov Eis auoıßyv wis xagıros avuidßoıs, Öt ordev 000’ ind ımv zıvduvov nulv Eimuimocı vjs ngoT£oag Exsivng eis yıliav Ieguornrog, woneg oVdE ıms AAdns dosıng, Av mn 0n weiAsidıns navıodanmv Enkovreı naga FEo0, N 001 zal zunkoovvu naAaı Ovvjv xal vavayjoavu vüv gvveßsvnkaro zal 0vvnxoAoödnoen, AMT. un. Ev uovov Eyouev &x Ödvoumv dxovsv Xonozöv, eudnvovusvav ıdAda Toig evavrioıs — ımv is ons Öorımrog layv xal vyeiav, Yus avei noAlov nuv dllav, xal avu navıwv, | Koxsi. ”yagıs 00V «W Eis ÖEDg0 Kagıoaukva Tavımy üuiv, 90? sis 6v Einilouev Öm yagısimaı xal Eu. ra za" nudc dE Ö000v Em ı@ OWuan, Kai pevroı zo vi Wu, Eaviors Eouiv Önoıa* A0EWOTOÜNEV yao Eu 001 zaı duyo Taga- nAmoiog* Yeidouaı yao sinsiv wg Yon nov 1slkmg xal vevszgwusde. Ara EEwIev dE ing ovvn9eias Pagvrgan" Ö yao ovov nI000nV Eis TTagmnyogiav julv, m £Asvdegia, To Övras adıaıiumov yojua ar navröcs aAhlov weilov za mogoopıA&oregov, anoorjvo xai Tovro xzıvdvvers viv dp jusv, Ei uvas Hodvovs zal Badumv rgoxorag vis ESovolag Praloufvns, xal usraßoAnv EE avdyang Eneveyxsiv ıd aa” muds yAvzei TÜTW xal ya- ı Psalm o« ı8 80 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT Anvin Bin gıhovsıxovons. alla novd dn xal noıs uälkov julv ıav oov dvvarov N000EVXaV xl TI0E0ßEIWv Xgsla; viv Toivvv udkıoıae dawılsorigag tavıag yaoilov- ei Ö’ oiv, olysrai 001 ıo 1exvov 6 Iwavvns. mAmv aAAd vırmooı 16 duswov' xal vırmosı ye novıos (00x Evdordio), &i Twv oWv zbywv TÜxousv Extevsouiomv za Fsguorigwv. > Yarıov oVv | Eoyov Exov, xai Boy I uax00FEv ımv avayzaordınv Boydsıav, 91! si us En 001 Aoyoc Tov x’ mudc. Savros dE wor al xalgmv xal EVgWorwWg Exwv ayyeikoıo, wg dv ıd ıe alla, xal jırov AAymusv Ei vi 100 Blov xuıvorouig, zimEQ &gR Toro ovußaim, Tois megb Ts ONG dyıdımıog xoyoıoıkgoıs euayyskloıg dö oAd ig EvredFdEev Ipaıgovvres AdnuoViag. BAUS. u. Rs andmoıos ov ım9 Ay’ Nuwv anovoiav, tor wios ıWv de, m xal ı9v avvodı gyıkia’ Ö xab uäikov Unovooöwev" Tis yao OOWaoıg AIOoVG 006 Avdoag ovumokitag nuds war Adymv xoıv@voVs xal nasdevoeng; "aAA m ro Asyousvov, Ö Awrög xaTeysı TOÖÜS yEvoauevovg, al dia TOVTO TWv 0ix0ı AnIm maxga xal voorov navreiis auynoue. FaAN EAI0ı 001 navıng, EAI0ı Önmors za oVrog Eis urijunv, Eneıdn moFe- voregov Trentoimre 08 Ö X00v0og, zul TTAEK TOUTO Taxe xal EÜXRTLIOTEIOV, Tmiwrare piAwv za gyXovımv Euoi. *rmrgög Ö’ oÜv TO napov ıdv nagovre 001 TT000«youEv Av$' Muov, iva yvos Ev auıa 1ov 00V ’Iwavvyv, ei us Eu 001 100 pikov pgovuis, Erreiön|meo IE xaxsivos 10V Eavrov Mıyanı, Tov navıa xaAov pyw xal näücıw myarımusvov, £v auıa ErrıyvW@oereı, Thg EIS ToVTov Euvoiag, N xal 10 Eunahıv — AN ansim vovıo 10 Zurahıy — eis &xsivov diaßaıwovons. ?ra Ö’ Emi vodtıg &Ü &xoıg moi 70 18 Owud TrgONyovuEvoKG, xl nv Wouxjv En’ avıa, Ensidn Tyv Ev Eoomuevnv 001 Beßeiws yırmorm, 1 dE mv üysiov augyißoAov Euoıye za adnAov Eysı dia TO ng UAng einadEs Te zal sbmeraßAnov. 349. v. !’O,u uEv 001 nenovdauev, za Ti To ovußav ıepi Muds Tovro nroüyue, Yavunoıov oBdEv si Javualsıs‘ zul aurög yag Eyw, rıegi Ov Ovv&ßn To yEyovoc, drıogiev &yw nohinv xl Aruıcriav Eri ıo nodyuau, Eneıdn navıe 7Amıca uählov, 7 Toiavımv ideiv zaıvoroniav rregl jmäs, wods dıa Plov navrög (wg 0V0’ autos dv dogvijocıo) yulo- NOV@G NV TOVTWv Anopvynv weisımoavrag. aA’ iva naudsvdnusv, lowuc za uasw- uEv os 00 navıa za Nadvıng Eavımv jusig 08 dvIownor doxousv, alle dei ın Hein- veu Tas To ndv Eyovong govVoieg za mw&s mrodg woig Ahkoıg | Uneixsiv zei 991 rrasdagyeiv, adv ei al moAldxıc nulv 0oU xara yvaumv 7 TO yıvousvov, zal olx Eouv EnsiIev anodoäoeı xal Unsxdüvan oVdE döv aoyal£orarov Aiav N Tüv aAlwc Evoreu- xwraiov. PEnsı d’ o0v 2do&ev oürw, xl 6 xg8lıımv Exgdımos, za Mıımdevras Nuäg Uno nnodag Eysı xEın&vovg, XaQıc TOis avrod 00Yolc xglmaoıy, ois Tö nüv xußsov@v xal zo x nuäs 6» siboRmoev Mxovounos ıodnov. *ıi o0v Erı noög 1odwıc; moAln ug EOXBV za antagaiımıog xosia, To AosEvis Numv xal To KLovov Ixavav Evıoyloaı: za y&o nAsovexioöusv wg 0loda Ev TE Woxıxais A0Jevsinıs xal OWuauxois KEEWOTTUROW* @v Aoxsi ad ıö Eısoov, Eurodıouov naons noukewc Enaysıy ıO ndoyoru‘ Örs dE xl Gugporege rıegi vov Eva ovvdgdun, xeıgds Felas Avungvg Exsivog 6 AVvIOWTIOg, 0G 00x &Adoc tig uäilov W ö Akymv avrog eim, xa noAlwv ayimv demoswv sic BomIeıav xomleı. Solxoüv Öysikovoı now. TO Avayxaıozarov 100T0 xab xgsımd&orarov xgEog ob rroög y&vovg te walıoıa xal oL ng007xoVLes dAAwc, wv andvıwv xepakaıov ınv|onv 92° E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 81 ayıoınra vouiln za Ovoudln. roıyagoüv oie rIeWTog, xal nowWrog Anodos wmv EUywv no 70 Öyinua, xal Wonso Ev nüoı wois akloıg ndvımv Önoü nowrevsıc, und’ Evraude TOUTWv Tıvi Twv Osavvod nrgsoßeinv Exoris, umdE dag (Orteo Nrovoas) Ertom ınv dogav cov*, aldd xzuregdaı dr mos 175 Un:g Euod vor nosoßelag, mahhov ÖE xardoyov zei un dvns, Ewng netoeg wel xauwscg“, za mETadn TIVög gaoırog nulv zal dvvausong 0 Jeösg dıa oE, iva 1ov Cvyöv öv ünyitousv, ETT000KOTmG EAXUOWUEV, xl Talg Owlg TTI00EVXRIS 25 dvakiov dEıoı xaTaoravıes, 001 TE weilovos Enalivov xal doEns nuga Iso, xail Ervioig Owrnoias avadsydeinuev noo&svoı. Tem Tovroıg dE n&ow, lower 08 mo1£, var navıms Woımev nadhıry, mioiv EvIEvds weravacıjva, Ws Av eixova 00p7 Tic Exei xaods ıov dıxalmv vi neoıyagsig zig eins 00V dstwpede Olysng. 350.-va. !’AAAa viv voivaerziov‘ oöy 6 Avöös yag ra nocyware, vov Avdov ÖdE 1% noKXyuara ngicusva maikov, xıvdluvors ayüxroıs | Emigoinzei za Baoavile, 93! zog’ vu» rwv piAmv (td oysılımıeoov) Exdedousvov 6Aov za nrerrgawevov. ?roü xaxod 08 1g009jxn, öm ovdeva Adyov oVdE uer& nv &xdooıw noisTo9e 1oö yikov, AAN Övang“ iusv 0 xaxodalumv Exeivog iengarai Ts ar oiyeran, za Ensg 00 n00x0rmv va Biov uvmotvoauevos alu, oldE da noöG Einweotav re al dokav onovdaoaoıy, ws EnsiFere Afyovıss, AAN oiovei uva Yogrov dnsoxsvaouevoısg margav mer EÜOKNUOVOg Ola zul EÜTIEENOUG TG airiag, iv’ Ömou 1e Tovrov bdov anahhaysinte — Ti Avmoüvrog 00x olde — zo 00x ünwsg adızsiv, aAlk rolvarıiov xai ueya u ÖoEoıts moieiv Kyadov- Todıo yao To 00YWLaLov Tng Öusrtgas Vopias, »al dei Toüs Eis &xg0v 00LTW V0Wpoüg xal auxov u Öowvıas (wg Eoıxs) Teyvalsıy To un vouilsoda. aA’ nuiv N neig@ Tod rod@yueros xaiTteg R00OWOIS 000ı To rreiv — xal dia ToV1o za ebaywyoıs — xartorn vüv eis Oopiav- za naFOVTeg yovv Eyvousv naık ToV Öumoımöv vıimmov. *97 de yvwoıs ws moodsdöusse, xob om Enthınov — | vovıo dm To dnumdes — 01 Yiloı ıW anodyum* ToooUrov 93° ye 0£ovoı mooousivar vergw@. ?O anodnuos Ö’ ums oUyXi zul av Yilmv anmodmwos, alda oUvsori 1Ee dı@ ang uvjung, xab Tols v7 Woxns wol Te xal Öumaoı av yılızav zo Aoymv xaı OWewv NÜEng xarargvpi, dia yAwrıns 1e Tovwovg 00x dmoksineı PEowv zo Oymv xal Em xaAlioıw navu ta xar avroüg Exrdeialov. °uagıvgss Ö2 nrAsioro 100 Aoyov, us wv xal zadıa ıd viv Emi Tas Odg yeioag Nxovia Woavsi uva TunoVv övıwg “Eowov reis dırwois ws Öods Somaixois oe Öwgoıs Yıloypoovouusve, EvIev uEv oi« Aöyıov a ns Öwosis djnov vovıw Aoysin xal yoaumarsiin, Evdev Ö' al wc xs0dwov (xal yao ovyywosı zei Tovro) io xaAliorn Pooroisg xara Toüg Vopoüs Uuäg dskiıWpean, öreg ws aidousvov nvg (nıvdagızag einelv) avalduıyav, ExIsguavss ıe Taya ıo yikıgm ınv Enıysvowevnv Wvxodınıa, za mv yıklav BAeıyaı noımosı, Toonov Ereoov doxovoav extervpyAmodeı, Ensidijneg Evravda AmIn us To nasog, oüx eilvorn. Tanokaßero 94! 00, zoivvv m wev nnoa ao idıov, m dE Aoyıoınz wöv Aoyov, za zadebjg si welevsıg, Enay£ no xal ouvaye, nooodavsılousvos Tı xavısodev Er dis 2a’ Muds aAmdelag do Kai m yılia Töv Yikov (7 xAsmux) yao TEwg yaıgkıw, woneo o0v xal 7 Evaywvıoc, ai Aoınai zo) Javudorcı 100 Egiovviov Övvausıg' OVbEV ya Exeivaıg TOÖG MUag TE xal TIQUg Tos Aoyovs) xai or dsixvv za nadhır End 10V Eoymv Tov Euol unwraıov Kwvoravrivov 6 Isa 42,8 | 2 övzws ex övrog correctum OÖ Studemund | 6 Pindar Olymp « ı Histor.- philolog. Olasse. XXYVIIL. 1. L 82 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT Exsivov, düv aAmIN Akyw Widov, Tov TUOLoV, TÖV EÜVOVOTELTOV, TöV O0X Yırov Toig Eoyoıg 7 wois Aoyoıs 00YOV, oV oradudc oVdeis 7v tig xaidovng TE xal ang ayanıns. °Exeivov oliv aludıs ancııW xl GiTW, Exsivov xal Tiyoımı rigd navıav diaysouvıag, wäldov de XaT& TTEVTE TUyyarvoını xaıgöV EVAOYWLEEOV, Enneidn al ENaG xaıDöG Eumspiorarog julv za Eum£gıuvog di’ ümäs alrodg za) oUx dAAovs, 100g EE 00 TOI0UTWwv ToLaüTa onovdd- vavıns ra xa9’ muäs diadEodar: nakım yag nal moAlaxıs avaxvainon ıöv Aoyov, wc xaraı|dEow nıAEov xal nieiow, za rıgüg weila BonsEav Toüs Evoxovg diavaoınow. 94? >eins wos umdEv Eregov 7 ToLoVıog ÖMolog EyırWoxov TMEOUuEVog Ta Ent 001 12 Akyw 11oNyovusvoc, zal 000 Ti Fein Eoxonijg al TIE0VOLaG. 1SR. vB. "Enungißeiev (öneo aveyvos) um Movov oL nahe, vovs EAkmviovg Heoüg Tjs TE uvdırjs dußoooiag za Tod vErtaoog Exsivov Javudlovısc, ahla TIoög Exsivorg xo 0001 Toüg Exximoıwv nooßeßAmuevovs juds Twv Enouidav Toutwv xai Ioovmv dwadag maxagilovomv‘ 70m ao nuiv yEyovev EE avıjg ıng rreioug Vap£oregov di uEv d0Ea uareie, di 0’ aiAmdsıa noayuaros, xal ou 1a EEwIEv maxagav vj001 doxoüvre xEvn maxagie Tois Evrög Ebgloxeraı yıvoukvors. ?xairoı ıadıa moojdsıusv wg 0oUx old’ Ei us aAdog, za dia Tovro BıaodEvrss 00x Nrıov m neaosEevıes Uneikuusv* vuvi mEvro Opoden Teisiav nooosAngausv yvaoıy, xl yEyovsv julv axoıߣorarov ıö nadmua mwadmue. ° Toüro In moi ai adrög EU eidwc, umxem rIgög Tv aoxyv ns Enaoxiag dvoy&omwve, @g 992 noAd 1oÜvavriov 7 ro00jaev Unsılmumevnv xal maımv zidaiuova Tois dyvoovoı vsvo- wiouevnv* eig Tauröv ydo Tois yikoıs 08 Tü nadog ovvdys, xal yiveıaı 6Kov Un x01- vovig za Öuowınu, sg umreu 08 UssoIaı ıöv Biov aßiwıov, aA’ avsveyxsiv u Bgayl xai nıorsVon xal Eu Iwuxos Eysıy, ioös TO xaI° mus anoßkäıyavre* iva um xal nv wvdIınav aysv&oregog“ raya Aaymav doEns, ol mavısin xaılayvovıes Eavıov deıdiev za AYlıoımıa, »avısvdev &I0001 xar& Tg ysırovovong Aluvns Ögujoavıss wg Eavrovg dnonvikoviss, Enoyov dyvo xai wersßakovro, Ensineg N09ovro Tevs vadım Bargayovs To reg aürovg des xara od Bvdoo mv Taxioınv Euvrols dnopoityavıec, wg xaxslvovg oÖy Nxıora deilie xaroyovc. *76 Ö’ olv xonoıuWrarov Öuwg xal NIEVIWV dvayxaoıaıov tov ahlwv, üyiaıve. al 001 nakım Evivgoımev di Eavımv ap&ows Nueis, WG Av Ads ıvyas dAkmdoıg Eyyvızow noo0avaxAalomuev. 152. vr. !00x dga wiv avdomnıvor Piov an£kımev | gig 1Ehoc 7 ageın, ER alla xalıcı Tav ıjde weraordong nakaı xab aneAFolons Eu TOV xal vüv Taveng bXvog rrag’ muiv OmLousvov zvomtm. xal us vv nagadoäng AvIownos Avsyavn olovsi ug HEog Ex umyevis (TO Kdousvov), Aoyov Exmv ayanıns, Tod Twv Agsıwv xepakaiov*, xal Yooviida TFEuEvog TOO NEWIOV TWv ayadwv, sire TOD xQvooD yEvovs Asiıyavov Exeivov Tod mudıxoö, neviksıpdeis To yEvaı Io avdownnivo xzai dınkadav Aygı vor, eire (W aA IEoregov uakkov) Kagaxıno Evapyjs vhs Too Agıcrod uaymeiag 1 zus” nuds yeved rag& is To av xußeovwons mgovoias avadsıydeis, eis Yaua xar Ijlov due ıwv Jenuevav. 0 yE TOooVLov niegisou Tov xaloo Tovıov xoyuaros (AEyw dy ıjs ayanıms), WOTE xal OS Tv aoxnv obdEenn TeFEareı, Eiow ıav Exsivns doximv onevds Aaßeiv, zyv evayyehızmv xal TI@yx00uov GayıvnVv MıuoVuEvog, OÖ T& Eyyüc dygsvovoav uovov, 3 wödos EC” Studemund. fabul aesop Halmü 237 | 3 «yevveoregos apographum | r Matth 22, 40 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 83 alla xai T& 710000 neoılanßdvovoav tyvızavıa xal ralıa, önmvina nimdvvseiong inc Avoniag (zaıd Tö yeryoaumevov") za 1olg rakaı ovvn3sow 7 | xal dAdms 96! yıhraroıs Evanewiyn. ?zuoi yoiv (iodı) ai amıoıiv Eu Enns 1 100 Yavuaros Eevo, xal Umso zyv viv nohırsiav 1e za xardoraoıw yyoduaı ımv eürvgiav‘ AAN zineo oÖx Ovag, AA üUnag aAn$wg ıö nraoov, ÖEyouai Te 16 noäyme era regıgageiag HAi- xns, al auporkgans aonaln zo noAuumov Eowaov, pikov 15 Tv dvdoa EvreöIev zei or Yihmv gYlirarov Tideum, za deSıav ndn didamı wEeI songs vjs ngoIvulag, xai woavss uva yEiga ımv EroroAnyv uaxoosev Eußaidn, Olm Te Öloc Kom al Too ang IEac Evoüuaı zei avariovanaı agontoıs Uol xal Feıorigas EvWosoı, 209° üg Evouvraı wrvyais dia av pihromv Wuyai. *wore oliv 1707 Ewmoiye Tolg an’ doyjs OTsoyowe&vois zo 6 vsopavıg xzal napadofos Moo0EYYEypanıcı wiAos‘ EyysyoayIw Im Teiewısgov al ö yoaymv Ev Toig Exeivov, xaı anodansv AAkmkoıs To dixasdtarov Öpimua”, waihor dE anov£uovıss Evreüdev um dralinwusv, nv dvudıdousvnv ÖnAov Om Taiımv dia seo, xaı 1o dhhovg Eavroöos aAAmkovs nysiodar”“ zul TöV axgıßeorerov ögov ang pıhlas | @rgensov owleıw, Öneg Ö noayuarsıav n weyiom ai ovvellayuarov andvıav 962 to Avostel&orarov re xar xakdıorov. Paild uov no12 xai Teig aloImrais teures HWeow &yyvısoov Enop9eing, Uyıaivav E0 £Xovroc, xl Xalgmv 00x agvmouvroc, iv’ aAAjdmv Ev n&oıw ols noFouusv zaraergvpijonusv. 1583. vd. !’Ev moAlois xaxois zal moixiloıg ois Evsvdyveiicı 7 Xwoa, Ev zbosiv yAmıoe xomoıöv En’ aus, worego Ndıcıov 60dov Axavdiv Ev uEow diapaıvouevov, mV onv Öcıdımıa, ExiexıE Feod Avdomne” za nareg Nuwersgs na Yile xar adeAye: alla za euro To Ev ayaFöv oD Tuxeiv n0008b0x70R, maxgav an’ Euod Eori, xal wercyev oo 2Esouv 000’ anokavsıv avrod dia Tv anovoiav xal mv dıaoraow. Ener dE To nowrov xaAov üno Tg Ernmosiag aypromucı, 6 Aoımöv dvvarov Eouv, ndewg noıw* xard weonv del 08 ımv Wuyyv negıpiom, xal Th 0N xard voüv Enavanavoucı Hewpiz, xal z; wvnum »ovpiloue za bdav Euavioo yivouaı, xal ToüTo uovov EVOlORw LWVv dviıapav av vide nagaryvyyv, wg ra ye diAka moAlng andieg mo xal axndias | werd‘ Im. of 10000109 neoisou 100 Andoog zul nuxgoö, Gore zul üulv airois jdn, Tois noAlwv xal AAlmv zaxav nrensiyautvorg nokkaxıs, xad 16 xaxonadeiv £5 EIovs Ösdıdayuevors, wv ovvndwav Exeivav Önokoystıaı Bagvrega. el dE nigög ündg odım raue, Evvosiin cov To neo Mavıe Ovveröv xl Ayyivovv oia TIoüs nuds Eixos Eivaı TOÜg Eis Anav Anseaıs negt Ta Toavıa xal dyvuvaoıovs xal Tov Aygı viv Piov noggW xzaraıyidav toıoVıwv xal xuucınv Bıwoavres. *ravıa dn Aoyılousvos Tregi Numv, za Oxonav m AusAsı inc Avmdev Ösdwonuevng 001 ydgıros — alla 1o Ev 001 megiıevov Ev 1e nreio@ ngayudımv xal Woxüs yevvanoımı xai oopi xvßsovnosı Övoxoliasg xaıgwv xal vi] rıegl talde Yoovnos xai dekıdımu Eis To Ev nam 10VTos Voregyua nuav anoxevov yıla- yddas xal weradidov, Avaxımusvos Te dia yoayav xai yagaywyav dıa Aöyav, ümotseig te ıö d£ov xal 1o ovumeoov dıdaozwv, To ÖE xosiırov Eu xai uellov, Tais zuxais Zvioyiov al ÖAmg juav ımv arısıglav Önooryoilwv, iva un Exkllmm weitwc y II imertga loyuc, ı] dusipie 15 10V xaxav muEsoFElon, xal 1m Ovveyei xal ad000 ıWv 2 Matth 24, ı2 |4 Rom 13, 8 = Lagarde Proverbien 8” |4 Matth 22, 39 | ı Tim « 6, ı 152 54 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT vugogWv xaranovnFsice, za dia Toüro Idrrov anayogsvoaoe. xut 001 ö Feöc Twv dixaiov wc xal dıxaio ns dixaıoovvng doim Tov orepavov Ev nulo« Erupavsiac*, zul xagioaıro 08 xal audıs Teig aiodymors nucav Oyp9akuois, iva za nvevporlılzav &ue Adyav ai Heiorigas Öyewg dnokavoavres, Tv amo 000 Teiswregov Wvyaywaylar 10vyjowuEV. 154. ve. !Ovxoiv dwosıs dixmv, avdoi yılongayuovı ustadoüg nregemsiac‘ m dien dE oixrov eiomgadıcs rel ToV OixıgöVv ToüLTov AvIownov, ÜCLG TONOV Ex TONOV xaTa Biov Inımoıw nAavnseig xavısvdev Einioag 17V ovolev aiEjoaı, za Ta nooOÜNK«EXoVT« noooanwAsoe. did Teure viv TTd0EOT 001, vevayög ayAıos EE aıvygoüc Eunogias zul Övodaiuovos kov, nrgooanoßeAov za To nAovov. &i uc o0v Eleoc, Ei TC xal usrgie ovunassıa Trag& Tois eunAooVow bulv reg) Todg ysınalousvovg oÜLw zul Kıvdvvsvovzag, dstEov vor auroc Erb rovrov* deikaig | dE, KWuoav Und eis vaig wurd nregvEv eig 981 KaTapvyiv Xagı0dusvog, KG Kara Tyv TIegLoTegav Exsivmv amv wainıamv* negımoyvowuevag odroı yavıalovıcı, zul T& uerayosva Öumv Ev yAwgoınn yovoiov Aoyilovıe, ai tale na$ovıss oi nAslovg Tavarıia xai maoyovısc, Ws al alıög olros 10m. aAA’ önwg ensıdn dragaiımov navreyoü m dvayan, 00x Oxvovo, moAldxıg Eygeıgsiv ToLg auroig Er ai awv BeAuovav EAnidı, xal werd cv neigev 100 Xsloovos. ?ovveAovıe d’ eineiv — di yao dei nolkaxıc dvaxvalsiv; — autos Ev 1gavoısov 1d 209° Eavröv aEaOmoE, Emm Toig oixstoıg ndFEoıw Eywv To meyalopavor, ob 0’ EAfovg uvnoINoN TIOög avtiv xal 100- voiag* TOVTO yag olx Advvarov 700g Ayarımv Enitayuae. *ei ÖE dvoyeots, @g dv gYains, zo ıac Helas Evrevdev dauoıßas oldanev, Enel 6KoTov ÖV Kal Tod Tuyovros TO Ayadov, or dv jv u nero za Timov, ode awmlırovswv dv ysoav NEı0dro nagd 10 dıraio To navınv Boaßsvın za dienen, ös xav wode m Pin | xai noAv u uakıora xav 98° ıo meilovu ikewg Ein 001 zab Ta zaradume vEuor. 135. vs. TEi un xeva deyn yonumara, dys d7 wor Tas Öweıc ıav 70000 yeygau- uEv@v ANOOTDEPE: N yoapy yag aurn Toauım Lagos, Exayıs, Edmgos, dxegdnc“ or die TOV yeyoagpore xoi Tv Ovveidyow — oÜ ua mv Evrende reviay, 7 nuslöuede —, aAla di’ wird movov zoüro Önse ÖN xar Ö6gx0v mowVusda. ?7rg008ign00 d’ od» zuv wılmv Tewg nodooncw, & navıav AvdgWnov yihtere wor ar Behuors, zo vis arvyies zöv pihov ws gldos dhmIns olxtsı00v‘ Taxe Ö’ dv oe nor: xal dmonov, & Lroszes, 97001. ?neös TO nraoöV dE Dyiaıwve, xal wor yalgmv ayyEikoıo Kal TIIOKONTWV TIOOWG* vöv yag 00 wos doxeis ode 1ö Borydıarov ci jv 00 Errralcı oVvoıda uargosvnianv E65 Ta TOILRDLE. 256. vL. !’Axcody nEv old Toüc pilovs ayanıav al dvovnta, 00 dia wixgorbvxies yavkcınıa (ToiTo yag aAkodıgıov navım hs Iwavvov yvWuns xal mgomıg&oewc), die xeaıoav ÖE nieviav xal Twv rrgög Jegansiav omavır xal Evdaarv. ?ayanamv d’ dv olrw xab adıöc Im’ Exeiva» avlvayanıausvoc. »olrw« de Akym mus; aAmIıvac, yrnoiws, 991 sihuxgı mg, WG TO yE TTEORIEOW E00ENALLEIV Tu xanmisia Us Avuxgvs al ® Tg Zuol OTEoyowEvns Wuxıxjs EAsvFegioımrog. ?EyE 00V, 6 Öuwvvuog, xal ÖMOTEHTEWE xav Tolım, zei 00V ax rag menwes oÜrn pevköusda Ep’ oic xara Tov sindvıe 5 Thess 8 2, 8 | 2 Psalm &£ 14 | ı @xeodyo (sie) C Studemund E RECOGNITIONE PAULI pvE LAGARDE. 85 core xddwonTe poouiln mein, Te yocdumera. *emm m&oıw EÜ &yoıc Woı, zul 00x0mI01G olımg OEEwg, 00x avaßaivmv w&AAov ToVs xara 08 Pa$uoös TovTovVs N Taxioroıs Wo Wxvnrıegoig nagadoEms ÜnEQı- TETOWEVOC. 157. vn. ! Tyv eiyevj roıdda ıwv adeApav, Tov xaAov Te xar Mdıorov ns Ewic naudsiag xagrıov, Yılm WEV wc TERve 18 xal onkdyyva ud. pılo al Alav, zu lore‘ xl TO YiAroov, olov EEmonuevev. zul 7 dydrım, dıapsodvrng, ei Toüro Ünsis, WG 0OWol 10 övı xar Aoyıoı, TV Woyırmv dıidFeoıw noivsıs- Ensiroiye 10V EEmFev anodeiksav, üs 6o@ voos noAloüs danapaııjıng siongarioviag eig ı]v dns Yıllas apa oTeow, OBy nueig AAN Eregoı xUgs01° ois avıxsı Önkadn va zoıwa‘ ?rö Ö’ 6oov eis| ıjv ino- 99: uvnow, Öxvo Ev einelv wg ErygsıonIEv oöx euröggean. Ö d’ oliv ddsAyös noosıgarın To noös Övvanır abdıs Eruysıojonı. Heoü dE To ıelog zul m vis Epkosns nAmowears. IEAN Unsis E00WOIE Mor za xaigoıtse xoıw7 xal OvyyYalgoızz, xal TOD nor: yvwoimov za YiAov uvjum Ts Univ Eu oWLoro. 158. v9. Y“lnavas nuic dvsxıjoovro wxgoo u Asınodvuoövres TIQ0G mv TWv zaxav Eruovorecıv ai 00pRi 00V zul Hein za xXomorar nupuxiijoss üc Ev&dov aoig yodumaoıy, &x 100 ayadou Imoavoov meine nagayay au ven”, za navn Feganeias za) Wovyaymyias Xowuevog WINn' avd wv nagaxaltcoı xal 08 Ö Erravaravousroc 000 xod Evoxov, oluaı Ö' öu xal Eunspinarov dıa mv EÜOVXwgIRV TS xaFagoımtog x) 10 nAcdrog vis Evdov xura Tjv xuodiev Eroiuaoias. ”yYdoıs 00V 001 Meriorm ıWv TE a@Alov, vad vis Ayanıms, 1 repahmov o0oa vouov za roopntav", vov &v Alav Oklyosc, N wvyov oödE Tovro, dia 16 ig Avonias nAmFoc“ zügioreren. ?aAla oo 1avımv Ölnv Ev oeavım moı ocileıs, al omlLE‘ xaAov ydo TO yoyua, xal dEıov IWv vis 075 unieg Wugüs | anoIyxav za vansiov. *ansoraln dn nahm zei ngög Tov xoıwov deondemv 100" yoogn, jv ij noiv Errıeupdsion naganinsiog bısvdEımoov yulv al slodwoov, xab ei Tu noög Tovzoıg 6 Eoraiwevog rag’ Numv Energann, TG ONS Emı n&oı Ovvspyias Ano- Aovocıw, iva xal avdıög a7: noög Nudg dyadns 00V yvouns zul dındEoeng xjovE enaveidoı zei uaoruc. >aıehog dE To ndv dxove. OÖ Feög Tis dyanns“ dyanmosıd 08 yvnoios, nad oc pilm muorW zal dyada 001 Feganovu Tv Earvrov xaoioaıo xagır. 359. &. !'Yusis de Todvorriov Nuäds maxoodoyoüvrag Enavoare, wonso make Onßaioı Aaxsdaımoviovs Boayvkoyoüvras‘ ouxeu yag juiv oyolm molla Akysıy, oVÖE 7005 Ünds, TOÖg CopoVg Te xal gyıloAoyovg, maxgoTEgovg pPFEyysodaı Aoyovg* @AAoı yag rreiyovoı novor, xai vide viv EBgıos noAldaxgvg nolsuog, TiQöG ÖV Avıkyav avayan ökovg £avroös n&oı Tponoıg, Enaoyoklouvrag Evrauda. ?drargıßai Ö’ Exsivaor xal Aoyos za uaxdoıos Bloc, av Lorsonusdea, yaıgkımoav yon’ öveaıgoı yag 70av, wc Eoıne, zul ovdev AAAo nAkov: | 3ıa de vov dAdog Piog, gadenıog, ©& Aoyoı xal piloı, dAAn 100° To Asyousvov diene, Avrmoa 16 aa” Öhov xab among xal oUxeu Yogyen Tois nEigW- wevors” juiv. tal’ oVdE zwv Yikov 1 xEodos Ev avayxatoıg xaıgois — TO egıradE- 01000 —, AAN oVdE 100 navımv gYılrdrov ar dınysooveng Nyarımuevov. aA’ 6 wev Ev ı Matthaeus 13, 52 | 2 Matthaeus 22, 40 | 2 Matthaeus 24, 12 | 5 Corinth # 13, ıı | 3 nergwusvous ex nEIouevoıo correctum C Studemund ( 35 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT av&oscı xal E0u xal im, ai MOVog To xonoıdv anolaßwv Eysı, xara ı)v 00V 1g0- yodiev, ı0 dE Yiln Twv rIovwv x0ww@veiv 00x avexsıaı OVdE yxeioa TIagEXEıv aomyov xauvoru‘ 7 Tig Exsivn za) moie? zul Ti TO Omueiov vis Ersidev Ermxovoiac; Into ovv ö Javuaoıos za yihrarog nor av pilov, 6 al nuiaı za vv diayeoovıag Ewog, Tö ıov Aoyov dyakyıe, tjs oopias 6 olxog, öv alım yılonovag Eavın) Wxodoumde”, xai axovEoto moi 00Lw dia TTavıdg TIegi ToiTov, ive Tal yoiv Ödwav £ueviov yivauoı, ıyv eungayiav Tod gyikov nIQög Euavıov Eyay' 00V ETIOTaWEvüg TE Kal OlxsıoUuEvog, Eruei um Exslvos ıyv Eumv Övongeyiav. 160. Sa. ! Ti maxoa xauveıs, Aoyıons rAnuor&orare,” | yarvraoiag ovAl£ywv, 101! iva 10 dıayvyov 08 Imodong; Ümag Övınc, obx övag, Ünag Av Aindwuc H noö moAkov Tod gilov ygagyy xal Ö yoawas, Exsivog 6 xalos ıe xal Oopöc Imavvns. ?xai don &x1ov Toürov YOM MOV uva voregei ra avriygaya: aAloı yado Uves novoı weilovsc jreıyov, za um doyokies mdixyoe tiv yıllav Ö gYilos, nıahaı Öd£ov xal nagevrixa, vüv öWwE za Boadıov dvuyodywv, awa wer, OU E£eAdIero (1ö aAmIEc yco oÜx Aanoxgumougı), 10 d2 nAEov, advvarıav Ünö Ovupogmv Te za regıordosav. Fön Öd’ oöv oVd duepvyev sig rEhog, dyanınıov. alla moi ovyyvaymv Eye vhs Üreonmegias, Ö nyannuevos Öuw- vuuog, za umdev u mEwpov wis Boadvınıos, aAAa Toi nasovs olxteıge wahkov, dp’ ob und: vois oVıw Yılrdvoss Eou xard xaıgov anoxgivsoFtaı‘ Tooovıov EAAsimouer Aoyov mooxauaoysıw adroi. trılyv zutönsı al Olyyaıgs 1 TIEQl 08 X000 1Wv waxagmv, za Tov Üuav anıovre ıo Oma Ti yodv Wvyij ovveivas Aoyilsode xal oıyWvra al yodpovra, zar Ösıxvuve TO Yiiroov site zul un. | ’rrooosignoswoav dE 001 1« 101? gılsna reg’ numv ol 1e adAdoı Ovvadoyovrss za) m xaln toıdg xal Ayla, 6 Eur oluaı didaozalog, 6 deiva Te al ö deiva — oix olda nosEv xal TIWG TIE00RYOEEICW TOUS &vdoasg, Töv noaxleisesıov dedoıWg oauoV, unTIoTE xaxsivovg 29 TO0OVLW TragEOVgEV eig Eregav »Ajow xai afıy, jumv Ev Erion x00um (Evi Tugöv av Ödmwoxgıteiov) xare- zergımevoav dıaysıy, za 1a x08' Uudg mixgoV U navranıacı dıa TOV Ex1o7uouov ayvo- ovvımv. m yagıs Tob IEo0 zul TO EAeog mera vis Ayarıns Uuwv. 168. 88. !OödE Toüs yılraıovg Ev dnacı Tois gyiloıs Tragadgauodunı, TOUG Äyımzarovg yym za VopwıaTovVs waioıwgag“‘, Tor TöVv Zuov Te xai TV Euov‘ Tov uev, du nal Twv Adymv wv Tusıdomv m Exelvov OXoAl xasmysuwv za dıdaoxakog, TV dE, öTı Euös dvamgyılextws 6 Adyıos, @ TO xaı avıiv avdxsıraı naudevrngiov. ?Ewol zoivvv dupm xai dıd Tavıa, ngög Ö£, xal dia ımv AvadEv Ex yılias oixeiwoıw. 71000- eignoFE ÖM mos 179 adıyv duporegoı rig00gN01W, Enei mrQÖg Exdrsgov yoaysıv Öımoqwevwg vv | od oyoAy. Fall’ oVd’ AAlwg Avayay us‘ xaı yag ei xal um noog &va, 102! ahlo rag’ Evög yoiv 7 TI0000N015, WOoLE 10Is ÖvoIv agxsoaTm TIEOG yYE Tö TIa00V xai H la taya Ö’ dv more Feod nagaoydvrog, O0 TTOÖG Exaregor uovov, AAAa xai rrQ0oG Exacıov dm al ıwv AAAwv yodwousv yilov. *reus Ö’ oiv E0gwoIE wor, xal aAlykoıs me OVyyaigeıs, Uvnumv al jumv EIS xaıg0v Tav oT: 0vvnImv zul piAmv xowi Te za idia Aaußavovısc. 4 Euripides Orest 451 | 5 Proverb 9, ı | r iambi vestigia: unde ille sumptus? | 5 Heracliti fragmentum g4ı IBywateri | 3 yoaywuev codex E RECOGNITIONE PAULI vE LAGARDE. - 87 362. Er. !’Edsı To Baoiksıov ayahua vv Baoıhida nrohıv xoousiv' did Toro 08 usv WG Engenev EyaoAmıov Eyzı uEra Tov Agsıwv xal ıwv Aoywv, zai vav dllmv zakov, ois m Isla cos yapıs a&ıongenws xarenAovuoev, hmäüs dE margav 'ansorvßalıoe xui antggiwev Wave ovoyerov uva xoi dyvav une Saldooıov. ?aAl Enel Ta Yilov xoıvd, x0woroouua mEv Eyaye ıjv 07V sunngaylav, xai Ting Te ÖoENG meriyeıw Nyomaı za ns AAdns eümusgias xoıwove ÖdE xui adrös 600 dei ıwv Evraüda Yyooviidwv xai NEQLOTEOEWV 10IS 00%5 anodnjuoıs, xal um MOVog To Xoyorov anolaßov Eye, Toüro dm To zov walywdav*, all zei ıov novav Ev uEgsı ovvovulaußevov ’ DEN N Y ‚ x , s > z DEZ, < - S avvorsoniws‘ avıöc dE alla dıdakaı xai yvmolosı av axgıßeig, alronıng 18 Ömou za AUIMXO0G yEyovWc andvımv Twv za” Nuac. 165. Es. !dEonoıd mov Ayız ai mega ndons Evrinov xal dsdokaonevns Ig00N- yooios, ovtw za) TöV dyıov wov dsonoımv Aınavoı To ıng ayakkıdosmg EArıov, OTLEQ 6 FEbc avıöv Eygıos eEE ToÖg merögovs aid”, ws 7 ein yoapn 00V Ta Enod dork Teva Tg Eujs Elinavev ovseveiag, NdvzEga gYaveiok | wor za opodga xzaı« 106" ö « N N NER > ‚ ‚ x > x x DIN 8 Ed y_‘ xaıoöv vnEo ımv Waluıznv* Exsivmv 00000v nv ’Asouwv ımv Ent Ta 007 Zıwv xare- Baivovoav za ün:o Tov Öußoov ıdv En’ dyowonv* doEa0a al Ürze TOV viyerov Exeivov N > N [4 2 o dE Sn Öd 6 ran « u u x [4 3 x z0v Erıt xoorov. ?on dE xal dmgo® I000EI7xEv — OÖ Ayıos ayıa, xal 0 xadapös xa- Yoga —, WÜro 70m Vayws Uno ımv aiev Tv jueılgav, xal uÜgoV Toü x00uoDVzoG Goyıspens TE NnWywva xal wav* Evdimarog noAd Umwrsg0v xal EUMÖEOTEEOV EZuorye' avI’ wv ein yagıs zai Elcoc ın Eum deonorm xai aoxınoluevı xar nollaxac susgy&* 10010v yao oVdEv Eyw weilov ıjs rreol EuS Tv EAayıorov Avunagaoyeiv zÜUueveiac. 3enei d’ Ö Evisidev vor &yıywävos En avTo TOÜTO naQEOUV, avıög ag’ Eavrod 1% &lAsinovia 1000902 19 yoruman, 1d xa$’ yuäs ıe navıe dıaveyıjoas (insg doc za NI0001ay Fein) xai Ta xara mv Exximoiav dıyynodusvos, Eu dE xl Tols avrodı uov ovvdovioıg zai adeAypors diaurgwoausvog Arıxgvs, 8 Uves adıav (wg Eixog) roög TyV Wevdousvgv Tavımv sUmusgiav ino|Aıyvsvovier, iva um za avi EAdmov eis 106° ziv Tonov 1oürov ans Paoavov* mera Tyv juwv Evısütev WELKOTeOW TV ÖNOLKVOUV TE za Örsdnnorz, aAld To noayuau no00&xovres uaAdAov | 10 Övonau, aopal£orsgov Eywoı nIQ05 Ta Toiaura deiAdaıa, ws al OÖ 0VV6ovAog mov 6 xyagrogüiak, VoywtegoV Tu gYoovjoas 7 xaı Euf, xai Ev eviaßsiag mooognuau xal vis megi dokav ünsgowieg ” »” - P] [2 Ld x [4 4 > \ > x [4 - ” - weivas Em BeAwv Enıdo&orsoog TE xai umiwregoc. *oo unv alla mıowim Ti Fig Tav ÖsonouxW@v Euxwv Evsoyeiz, al Yagceiv En’ avıais Em Oopodga, ws 7 nioug mov wo us" TavV Evravda xaxwv, xal — EıE Ev Owmau 00x old, EITE ErTög 10V OWuaTog ovx old * — anadllaksı zov dovAiv 00V ıwv xaI’ musgev rovrmv Javarav. ?raahıv ı Psalm ud 8 | ı Psalm o4# 3 | ı Deuter 32,2 | 2 Psalm gAß 2. de @« videatur Stephani the- saurus V 1710—1712 VIII 1983. sunt autem w« ni fallor duo: wa —= unkwızs quod GÜurtius? 589 ad os rettulit: w@e = Nyy Syrorum IDMichaelis 629 Lagarde praetermissa 54, 44: quod ante me Georgius Hofimannus meus ZDM& XXX 11753” ad INENN Hebraeorum referendum esse intellexit, ego in Semiticorum parte priore (non prima, taedet enim convitiis me exponere) 22 - 27 praeter- misi, ut aliud vocabulum praeterimisi theologorum, si qui sunt theologi, curae sedulo commendandum: nam 99 = Teneıvos noavs Hebraeos ab Aramaeis mutuo desumpsisse volueram docere inde ex anno 1863: esse enim hebraice YWY quod aramalce y diceretur: Arabes N)X% habere Freytag III 29° Lane III 1806: confer Arabum ya) = YyJD = ND Lagarde Symmicta I 144, 10". com- parandum cum 7NYN®S Hebraeorum, nyy Syrorum Arabum 1% et 7N)N Freytag III ı' Lane II 1759. de w« vide etiam Schleusneri opuscula critica 353. ne quis vero miretur quod NYy et INYNY proposuerim, sciat eam semiticis vocabulis legem esse scriptam ut quotquot meta- phorice usurpentur pluralem forma feminina effingant, si singularis forma masculina gaudeat, masculinä contra, si ille femininum videatur | 3 Luc 16, 28 | 4 Matth 9,,22.| 40. 00r7B712, 2 Histor.- philolog. Olasse. XXV111. 1. M 90 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT o0v dvuygaywv üyiav aıwdnitw 0 TIegIXaWS OlTw Teva dıyay, xal ToÜ navımv Öwonuarwv meilovos Öwgov, wv Yeouumımv zuywv Toü meyalov xai EvdEov deonoTov mov, rıgög öv wg EAaxıcroc nakıy Eyoawa dovdoc. | 166. EL. !O0 xaAöv u8v xai 7dm To wElkov mYowavrevonsvog, Nyınoweve 10T! nov dtonore za gile xai adsAye, Poadvijte yoruudınv dia ı7v TWwv noeyudıwv TERxXUTNTE ovvrarıöusvog buiv xal anaigwv, Ei un ESeAdYov, nooaveyavnoa, noAl de xsl000ıw auToig Evıvyav 1 noosixaoe, eixöoıws xal Boudıov 7 dısvoovumv avıeyoape, as uva bacıWvnv EAnilov za usıaßoAjv nıoög ıo PeAuov, @c dv W XomoLoTegov avıi 10V Evarıiov Eyoımı yodysıv. ?viv o0v wokıs Tuyav — 00x avıov Exeivov Tov nodov- uevov- noAlon yag Eu xai dei —, alla vos Öguis noög Exero xal doxijs auvdgäs die ımv Ieiav yılavdowniav, za wg Ev Hliov oodıavyeig 7On zul alıov avarsilavın THLOTEVOES ÖERV, EÜIVUOTEEOV £0X0v Ti MiXuöV xal av£nvsvon, nagaxoyua dE za Toi xo&ovs sÜiyvauorwg Eurjodnv xaı anodidem rre0Fvuos — Ei xal 1vX0V UNEONWELOE — ı0 deondın wEv Tyv n1000xuvm0w, To dE Yilm ımv m00aydgEvVOowv, xai dia Yoaumarav Augporsgois yvopilw, ı0 | uEv ımv niouv öm Peßain, ı@ ÖdE ıyv evvorov ou 107° ausraßimros. ?nN Ev Toivvv 07 welsiwıng xab 710008&070I@ raiods tais ovAlaßais, xal zö navıov dıxaıorarov öyArua” Tovıo ıng ayanınz anoimßeıw- 1a moös ınv deonouxmv d2 xai Ysiav naxagıoına xdvrauda 009 2oyov xal ıhg eihızgwouc 1a övu yıllag, &U Yelvaı ndvıa nal WS Nmiv ara $Umov, MToı 10V UTTEO THG VOTEENOEnS ıWv YoauudTav anoloyov Tyv adıWv TE TOVTWv eloayaynv za nv Tragadoxnv Tavıng Om vis pyavkorarıns xaprıopogias Hv ovventumwauev, site ınv Zwoi oAv£gaoıov dıa 1@v Exeitev avuyoayav aroxgıow. *raiT olv anavıa zalac zai aEios Eavıjs n axomıyvng yılla diadeuevn, xarevodovoIw Ev anacı x0ıvwgeitcıw Eoyoss zal Heag£oroıs, xal 00 T& xg«UOTE TEL wi Jeov twv dızalov (ws ai auıa diıraim diapsgovınc) viv TE nageln xal si TTaQ- ovre um dıelino. | 167. En. ! EöInvia u8v dnavıa va ıjde xuxwv. ula d’ En adoı wwocog 108! avayvxn era ıjv Feinv Xonoroınra xai ımv Eis Exsivyv Einide, N uviun Twv Euwv xvoiwv xai piAwv, yihtard wor xai Time xai AyıE x0gı“, wv Ev 1olg uahıora xal 000v E8aigsiov Öudg ar’ Koyns zul Ta Ümerega Tarıousv. "xal 000’ Eu xal viv iv xzainv zavımv EXousv aneiıyar Tagıy Erigwng, AAN wc ErayIm ıö ngwroV, oürwg eig dEügo were xai ovvemosttaı‘ mavıng ÖE zai ovvinondnosnı, Ews aloInoıG Eveouv Mulv us zei kvnun, za 0UdEV Eyysıoyoousv, oVd’ Av neıgaswuer, EXousv lowc ınc busrigas yıllas u xal Öväng ngodeivan, ımv En’ agsın] Atyw doSav, Enei reis EiwIev tavımıc 00 navv 1 oyolalo npoosyeıw. ?nAjv ai 1alınv xaxsivpv navımv Kwa rro0&yoıTE, xal umdels üuov Ayıoınu, mn Piov Aaungomu, underi ıwv aller xalav — ıwv doxovvımv 7 ivıav — EE0ı u nı)Eov, aAl’ alroi nowisiorte navımv Erw" n&cı tovtoıg dei, nayyevsl “ TE yaloovıss Aue, za Travorxsoie OWlonevon” * TovTov yao oVd!v usilov Zysı nrg00AyEIV j xeonogyogeiv 7 yoagp. 168. 29. !Eixaouds us Edmkog £ysı me, x [mo ımv | aAjdaav avı- 108° xvevoaı xaı ovAlaßelv, uaxagınrareE wor xal piAtare xai ayıe deonora: umv yag Eßdowos 3 Rom 13, 8 | 3 !ni C Studemund | 3 nayysvn codex | 3 Actor 16, 34 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 91 olrog, xaya 10» dsonoımv xaı nnerega xaı yikov, 10V jyıaousvov, 0E yımı, 0£, ldeiv o'x old’ önov, zara 179 Banlide Ö’ oluaı ıwv nolsmv, auvdoocg Alav Edobe xal 000v Ev invo* niAyv aA vnag, 00x övag, aAmdoc 7v To ügaua vüv yao Eoıxe wodız ennaveidsiv mn avamınoıc. ?”xai eidov, zidov ım Övu Töv naons yagırog rıÄmon xab wEoröv Ayıoımıog xal xadon rravıöc Eı&gov deonoımv mov, xai 5 Ögacıg“ alu wg Öpaoıc ayy&kov, zai 1a bypara avırod lwns dyuarae, xal vis xallovnc 0 oraduög — alla Tavıns me 1ö uEıgov Enelınev, Ensıdn undEv Önoov ıwv Övımv sugeiv Eori. ?ninv al’ oiov us nahıv Ex xauvnc slojAIev EvYuumua* ÖWweas O@maıoc Talıa, xai dıa Toüıo Boaxvıarov sis IEav 16 Eguorov, xai TO000T0V, wg xal aupißokov I ÖAwg 1edEaıan, xıvdvvsioaı yeveodaı maga Aoyıouois ErrAmoaoos, Toric Euois ÖmAov On, Eriei Tois Wvxıxois opdaluois za’ oAov re xai di’ Ökov xai Psßaimc, 00x augyıBolnc, MdgsoLv og«V TöV noFolusvov xai xarwıgvgav &ic x000v avmwü xal anokavsv mNdEns ımv Ev avım | noAlwv yagınuarav. txal ovdEv 6 1unog Eviaüda, oVdEv ö ygovog ö meEoos 109! 000 Eriga negisıaoıc‘ xgElıTmv yao Tavımv 100VLWv 1 1yC ÖWews Tavıng yvoıs xab divanıs, 00 did Toiywv ogdv xai dia AiYwv Eyovoa uovov, wg 6 aimıdg nustog Bovisren, alla xal di’ ErEoov navıog ErTT000FELV TIeyvxo1og Eumodiov TE xai xwÄuunTog. ?xai iva 001 Jarıov Töv Oxonov Tov Aoyov Ovvanapıioo, deimvnorov iodı rag’ Ewoi dıiame- vovoav ımv oNv oCöryre. ei Ö’ axsodjc m yagıs adıy, aAl juiv ye navıng adroig or axsodjg 000’ avovynrog‘ Ti yo weisov Euoi To uvrum xovgileodaı deonoTov T000VToV xavısvdEev mergimg Ent moAkois — Web niixoıs 1E xal 00015 — xaxois Wuxayayeiv Euavvov; Sad wor gagıo$eins Eig urxıoıov olıws Unto yy7s diadaunwv, xal u ovvodov uovov, aAla xal oVyxAmov dua xai nüv anıag 10 nolitvue ı0 Tav Ev 006 xoAov nAovro yuloriums xaTaxooumv. 169. 0. !Dikonpie zus Heiag Avuxovs yagıros, Öm ToV nng0 Tod 00YÖV wWidov vor za Äyıov Exouev, iv’ Er Övol Tois nowroıg xakoig wg olxeioıg nd xaAAwruloiusde, EeintEo 18 ıwv yilav xoıwa, 1 maikov idır Yaıdom 1a 100 Ertgov. ?ragawevor Toıyagoiv Enk nl&ov 10 dınkoiv xullwmoue toüro, x00uoc due xal | Ogyelos nutv zois 109° zrAovroüc, xal axovoıTo or xa BAenoıto Ö xal 1ois akkoıs Ev TI@0L xEXagLoWEvog ov1ıw vu Ylloc, yuiv dE nalhıoıa navıav Toig za maikov nosovow, are nA£ov Loc zuv Ghlav ovvısin 100 ayadoü‘ zai wi us ysovos adıov, un us E1eg0g TE0N0S nuds Tovs Yıhoüvras xai neityovies OÜTw IWv avıov yxagiınv ayEiono. ?rov de Aoyov xepalaıov, 2000090 TEws TO Owur (TjvV yao Wuxnv anasjs Eotı, meranenkaouevoc Non To nvevuau), za Maong yagds xai dvdomnivns xal Yeias 2v navı MANEOVCIW zo. 170. oa. !’Ayadov dsondıov Jeodrıwv zixoıwmg ayadoc xal adıüg, EneidijTreo aufowng uertyav ı1E xai Plenwv EEomowüran. olxniv oVdEv Yavuaoııv, ei Favuaorös Ov Ta navır, agsınv ve Adyw xal Aoyov xal Osuvoına naoev. Ei ÖE xal gıllav rıgög zovrıc, oÜ Fapom navranacıy dnoyaivsoduı, Errudn xal xXEovog xal Tonog Adızsiv NUÄG UNONTOG, T000T10v Andyovıss xal TIQÖG 10000T0V Toi pikov, xaı dıoralav nragExovres pr U nenovdev av$oWnıvov lowc, 0UX ÖgWv, oly Ögwuevog, 6 noAla uEv gılovusvog, 2 ludd 13, 6 M2 92 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT avuyıleiv Ö' oix Elarıw Akyav dur xai ruorsvousvoc. ?Eins oliv wo za Lwrv za 200wuEvos xal euIvuog, xal Troög | Tovzoıs ı@ YPilm ımv ionv anoowlav die- 110! „ev, ı7v xgelıın yao. dia U; 7 ns dv jueis Avaoxoineda To jrov Eis ys yıllav 7005 Toös yılsiv 8IElovıac anop£osodaı; M oox Adıs Öu Asınousda T0000L0v adımv ent vois aAhoıs xalois; Aida Toü yes yılsiv obdevi ımv navımv napaxwgnoousv ord' Epmoousv NIEWLEÜEV Nuav, doormog Ö’ dv EmusixwWs weradoimusv, xal malıore ool, u 700IMNx7V Tois Yiligoıs 8x Tag xal 09 alu 005 Nuis xoıwwviag mag&xev ws Eixög Exovu. 171. 0ß. !’Oliya wEv juels dvvoroi dia TWv oRgxızwv Tovrwv OWewv vois yiloıs ovyyivsodaı, 00x Oliya dE navıng dir Twv Wvyıxav xai adjiAmv' ws nov zei ımv onv öoroınra Borg nE6 xaıgou Tvög OVyxwonsEvres Ideiv xal 600v Ev Unv@, xara 10UTo dn 10 ABlendusvov aogarws alıi dıd navrös OVveonev, za) Töv mÄovrov ıWv dadıns agsıwv Hewpovuev, za NlEwS adrov xaorarpvgWusv za aAnoArvouev, di euxjs Or pakıora HFeguoraıns ine nooUuevo xal di’ Ey£ocug EXovıes, ET Wnxıorov mulv xa- gosijvaı xai navi ıo xa9 nuis Pim todo Tüö xoıvöv ayadov, a umdiv Öwoıov Ideiv Eouv Eregov | Ev Tavımıs Tais jweoaıs yuwv. ?sim Toivvv olım xad y&vonmo, 110° xal Tv ONV ayıdınıa xXE0vImTEI0v EZumeivar ın Pin 6 Twv xara 08 dıxaiav eos :0d0x7001, KAvnov Te xab dvooov dei OvvınoWv xal mavıdoc ElsvIegav aßovAmrov zei andoos. reg wv xal doxouvrac. ?aAl' dvıidos xal avıös yuiv uiar waxagiav suxiv, jv Un:go xovolov xal Aidov EnınoFoüusv, xal 000 Navıa XWOoIM xaTa 0xoNöV navıaxoD, d0@ TE 1005 TO viv Eau, xai moAlo nl&ov 60@ noös To mEhdov zei ıyv Einide.- 172. or. ?’Alysıvov uEv opodon ıö na9os (vÜ yao Eouv einsiv ws oüxi), diysıyov noög AAmdeav za Aiev OdvvnooV, OÖ yromım maıpi Movov za Toooürov Yıloraudı Yavaros viod Yılondtogos, Ti Oma uEv vEov, naAmov dE Tö yodvmua, xal naudsie xai Adyoıs za yaoıcı mavroious xEx00umuevov, xal did Tavıa Tois N&CL TTIOONKUVIÄG Nranmusvov. ?oV arg Toivvv mivov yaleııov ai Baglucaorov 7 vooaden Imuie, oüd’ nulv Toic x0ıvWvoVoıw ayyıorsios % ainaıog za dıa Yilıgmv TWooUTwv an’ Koxns Ovvnu- pevois, alla xai näoıw (olmaı) Toric bAng neıgaFeioı vis zaloxayadiag Toü aneAdovrog n aa dhlws yvomgioacı 1öv dvdoa di’ axong. | Eu Ö’ olumı ıov övimv oVdeigs 111! Ös 00x Eyvw xal NxovoEv Avıapöv EixoTwg To nıgdyua xai Avrımoov, zei xoıwn tus Inuie za ovupoga zo ovußav. alla Ti noU’ dv einoımev music En’ ala; Ti d’ dv doa- ocıusv &AAo nAmv j) movov Exelvo; mvn0Imoousda Iso0 TE xai YyVoewc, zul wc O Er ö avroc 2ouv 6 xal ovvdnoag za Avoac, 6 Te 17V doyyv TiegROXouEvoS xa 6 viv ügyelöusvog, 9% dE YVoıs To nasog an’ Aoxjs xarexgidn, xal dıa miavrog as anıae Ö Javarog xmgel Tod Ivnioü, xal oVdEV oVıE yEyovsv oVıs Eouv 00T £Eoraı ıWv Uno 16 auro yevousvav Ey’ AnaE tig PIogis Tavıng xoiua, Ö un Tovro xal nenovde zei naoysı xal neiosteı, xdv 1Ö uEV avı@v Tayıov, To dE xai Boadıov iowc doyn zus Aöyeı. *Iavmaoıov o0v ordEv oddE To vor au“ nustegov, alla xaı Alav dv$gwnors TUVNFES 1E xal yvwgınov, xai oVdEv oVtwg Ere00v wc avdgunıvog Javaros Th xad' nwäas lan TE xal yvaosı Ovvwxeiwrai TE xal xarazsıgınıa. si Ö’ Evoxkei To neo wgas iowc Evraüda, aAl’ ExEivo navıms 00x Axaıgov nıgög tovıo Aoyioaodaı, üm 0 Tarıwv E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 93 xal xpivwv 1oVımv x” Exaorov xa) nano 2ouv Numv xal 000g, Wıloozopyorarog anavımv naTtowv xui 00PWLEDOS Önoins TIavıav av üvımv 7 Öoxovvımv 00pWv' Bavrös oVv Toig xuıgoos Exdorov xal xguvovs Ev ım Idie | HEusvog EEovoieg 111° Ausıvov numv nıavıav oidev ayogilsv vov idıov Exdorn xai ıg&nove, za yılavdow- NOTE00V Ko7oIaı Tois Eavrov xal OV0pWTEgoV 1 zur ımv Nusısoav xgloıv ıe xai dıdvoev, 06 umdEv 1oVviwv kousv axgıßas Onwg Eys, al dia 10ülo za)” nee Eni näc Toic alloıs, vv dn xavrevda napaxwpouusv xal TTagaXwgsIv ys mavıng Ogyellouev 1a xgziTov NuwWv Ta za)" nuas sldon xal xoivovu al TIoÖöG Töv mIE00n7x0vie A0yov xai xcıgöv dıierarıovu. Taneo za aürög Aoyılousvos, ws Pgovjos xai eig za Ti) Tuegi ravıa naıdevos ıwv noAlav Heov yagım dıapiowv 7 rad ımv navımv, EEavagpsg& wor rrgüs 16 ovußav, xal ımv Ovupogav (Ö00ov Evsou) xovyıle xal werpiale, magaxintng yıwoysvog avrös Eavıo, za Tois EmiAoyıouois KIN Tovwıg zai &i ug @Akog ovvısivei MQÖG Töv xaıpöov xai To na)oc, 0olov Enwmdais uoi Xowmsvos, iva dvvnFijs gög vais aAkaıs agETais is x8x00u7001, xal Tov Tas bnomovng Aaßeiv orepavov Ep’ ovrn ueyaim ıE ai Yavuaoı7 xagrepig, öv anodwos 001 xUglog 6 dixaog xgıung Ev 7u£og Erugpavelac, ÖTe dN xal 1öv aneAdovra 001 zul Pomvosusvov viv ÖWsodai 08 TLIOLEÜM, METE TTROON- olas Eugparılöusvov ıo rig0lowrao xvgilov, zai tig adıng Exeivo xal do&ng zei 112! nragaximosws tevksodaı. rat moı TEÜEOOFE Tavıng, worsg dj iov xl KSıov, En’ E&oyoıs augyorsgoı xuAoic orepyavouusvor, za avi ınc dınlsväsng Tavıns xal ung En’ aAkjdoıs Aunns Te #0 Imuias ımv noös dAAmlovs Evwoıv nah dıxaios amolaußavovres za gig mv yapdav 10V avroü ovvswıövıes xvolov, EvIa Eipgmvousvnv navımv 17 xauıxia. Inoög Ö’ oliv 16 naoöv &00W00 wor za Own xal Wuxnv wc oliv TE, zal 6 nagaxaiuw noög akiav ıac Odvvmuevag Wvxas, autos mo ÖM xal ımv omv ois Exsivog Enioreven 100n015, TTagaxaAEooı. 173. od. !Motanöds nuiv doa xl dis Ö yorumanızdc; Troregov 00Woxdsıos; 7 agıoıoyavsıos Nö; sg Eymye PBovioiumv dv za agazeıov d xal Eur TI00WLEEW TOVTOV axovonı, xal uaAAov Eyyvısom Tov ı8lovs vhs Eyxvadliov. ?omelde rolvvv TIE0G TOVIO xai xareneiyov' xal OLE TU vol To TIIEOW 1005 Axnoaıovs” rovwovs Asımavas av wadN- udıov dgıoıe diintenevoc, mög TO dx00v Evrsive vhs Oopies, BonIWv sbxaigwmg rege 10 »aAdıore dia ns Enımeisiec v7 yüosı, Om ö PBiog Poayus, ai dE Teyvan noAkai (Tas doyızds xal 00c pym Tavıag), xaı dıa naowv 08 dei wwiTwv, | &v xal a ans 112° Isias Enuvsin gılavdgwniac, EAIeiv, Ei tu meiloıs neo0awaosaı TwÜ za dv IQWrov< 1sAslov, xl yevEodcı 100 yEvovg xal wv Erd 001 usyalmv Einidwv za zixav aEuoc. 31a d3 ajc mooxongg un Eis wijxog ankares ngOXwoEITW 001 XATE TOUc TiG kentis yoaw- wis Ögovs, oüc yewmergie dıdassı 08, WorE uavov 1oö oy&dovs (yEgE sineiv) 7 ıwv noim- uarwov 08 uovov W xl AAAov wEgoVg Evog UVog TWv Tjs noedEsloswg £XEOFIaı, OVLWS övıwv noAiov, zaragygovsiv dE ıwv dAlmv, AAN zig Baddog Aue xai nÄdros xal wixos ovunagsxısivov TiQÖG TO TU 0Tegs00 Nagadsıyua wäilor, En’ Vomc dnevıov ı@v Eic yvooıv Avayzalov Erumsionsvog, xal nAsiova Xwgav Erulaußavav Ev Tois uadmuacıy, 2 Euripid Hippolyt 76 94 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT iv’ cs YoiviE* xagrnoWog0S Avdjons. xal un wc xalmuog draprıog. *ovimg oiv nowv &00 wor”, xai um doxsiv a@gıoros, aA eivar Fels, sis ro BaIog ws walıoıa nıg0iav ıng nawdsvoewg, zei wn EE Enınoins Ervrg&xwv za uovov Anlass apomoUusvos Ta madnuare xaık rovg noAlous ıwv anadeitwv xal auasorv, iva un oVım osavrov anaıwv Ev 10 Tis Eoyaoias xaupn 7 xal rag’ Eitowv 2Farterouevog, AdIns ÜcTEgov Imoavpioag avenovs xai owvalims”“ raig yeooiv 113° dxaoniav. AAN ansim ys ToVTo nOEEWT«KID 000 rail ıWv OWv, auröc dE xal ÖdoKors due xal yEvoıo EvreAng za aguog” negl navıe, xal dawıli) 1ov xaoııöv Ev To zuge To 00 Ödwooıs ws Tö ÖdEvdoov ExeiIvo Tö Yakmıxov", To naga tas dıebodovs ı@v Üdaımv TrEpUTEUWEvoV. 174. os. !dıdypvyev nuds gb Imoapa, o ans Inuiac! xai magnAIe Yikos avro, un mooosanwv, um rıgooßAıyac, um nY000nseis, um OpFeis — oUx old’ ö,u dokav az, zei di’ yruvae nooyaoıw. ?nweis werımı mrakcı nArıllousv 00 Yilov voürov anioc, alla ar dogovra dEkaodaı, zei 1b nodyua — Ws dv Einois; — YlEms za dı’ ciyav öntoowv mrooosdegöuesa. ?aAl Eenei AavI jumv Er 1a juersga 6 jwereoog, O0 navısAac jmels atvyeis, oVdE Övongayslv eis anav nyoiusda, aA) Ei xal 100 oWT0V av Eyeruv dimwigrousv”, ÖmAadj zur Erimgsiov xai PYovov tod novnood, dAkx Toü yes dsvıeoov tov xalav un dıanmsoovıss, ObxEu ÖEUTE00v Tovro, aAka NQWIOV Ev Tarıoıuev* Av GAN Ermi niEov anovaıvıo ıns ons xaloxayadiag 06 dia 08 1ö Evrsvdev sdıwyeis Ta- gpioyoves, oüs Nom maxagiovg Yyoüuaı, vırnoavraes nuic Erui 001, za noouumFEvras ic To0To TO x0ıvöv za Tregımwalynrov dyadov, vv onv aolyxgıov Akya xallovpv 1132 za) evoeßsıav. *Enımeivors o0v nAEov, Ertumeivois RVToig, za Ei URXQG1EE0V 00V xara- roAavosıav TG 0UTW Xomoris xal Favuaoiag AEXüs- 1753. os. ! Dileiv uEv EyW Toüs adeAyoic oVx av agvndeimv, iv’ and wv DITEL ANA G xl ÜuEeTsgog 900 EOWmaı IQOg vwäg, za AAdmg mEv Ovras yılsiodaı naga n&ov aSiovs, £Zuoi dE xai srAkov dıa nAsim va dixrma, ei u nAkov Eysıv didoere roic dıda- oxahoıs auge wovs aAkov;, za uaAkov 10ls Vo xzadagWs Vuds dyanıoacı xai TI0G ıöv dod „uhou CnAov Toitov xal ıyv nevi a xaklıoıa noosvuiav, Ev 0oic üuäc lower zav nollov dırp£govrag, ol Yaviov u xEvıgov 8E aoxns noooßaAodoı, @ 1ds 0lxodev dounfs nageoyovıss, xai Tavım nAEov E08 Jı0FEvrss, Eis 10 uErgov Edgausıs ıjc vür agoxonic. Em Ö ayırodaı xal rrgÖG To rregas, Ei dN xal En EAleinoı u rap’ üuiv tod teisiov. ?TOooVrov u&v Tois yılraroıs avwwdeigoıs To rag’ juwrv. ei dE xai adıoi zov nalaı dıdaoxahov ayayig mort mviuns Ev Teis Eavımv Wvxais d&ıovcıw, oVx ansırös Taya dv, aid xai kiav eixog. ?eiı’ ovv ovımg| eite zul «AAwc, oWloıcdE 1141 uoı navoıxeoia, xal slojvm xai EAsog Ep’ Vuag TE xal Ta Umerega. 276. 0L. 'Kav vVoreg7 Ta 100 yorumarog, aAAd ıa vis uvnuns ngopsdvs' Wag- zvgei wor yag 7 Ovveidnasg wg Ev uEon Yuyy did mavrög Unis negıpeow, xal uvnuo- veim al Aoymv yAvxvrarwv Exsivmv xal OVVvAvaOTpopFjs waxapiac xal yıllaz eiklıxgıvoüs 3 Psalm 4« 13 | 4 &oouos codex | 4 Proverb 9, ı2 PdeLagarde anmerkungen 32 | 5 Timoth 8 3, ı7 15 Psalm rs, 3 | 3 dinudorousv ex dinucptwusr ut videtur factum C Studemund E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. Y5 za Javuaoıjs dıadEoews‘ xal Tivos yag av aAAov dıxaoregov uvnuovsvoamı, Enuls- Anow£vos ünwv Twv Egaouiwv xvgiov mov, za Twv O0xX yırov Eumv qılrarav 1exvav Exeivov N vusTiomv, xai is Feoypvklaxıov aong olxiac, Mus yıloyoovmg EEEvıoev mu&s xol av£navosv oly äna& alla moAlaxıs, xai NOdG mv ÖTE duvanıg Yyortwvreg Eyaigouev, öneg oldevi note ıwv aAlmv oixwv Exagıoausda, moAlov N xai navımv OU nagLoyWs Eyelxousvov; ?obx Ex AyImg 00V To ÜorEonuae — mM 1000UTOV axagıorog yEvolumv MOOS Tods Yyılrdıovs —, aAh' eig tkiv Pvdoo ovupooav (Welnxwg” einziv) Euneyeis, xal noAAns andiac xal vavıiiog avanimoseis, TÜ TWv xaxoolıav nıenovda nasog, oluves ONHTEV rrg0S Tı OrUov Ep anas andıodmowv, 808 üTe za ra Alav ndıora Övoysgnivova. ’xai autos oVv, Enrei uyıe nneyvra nv suadov wevdsoda, nagankgjaov u 114° na)ov, oUx aloyluvonar 16 aAmPEs EEsıneiv noög Ümäc, Tois Tavınv dvdoWnav TIO- HEıvoretmvs Emol al olxsıoraıovc. aAl ao yE 100 viv, Erreidav xaıpös TMTaQEWTLEOON (£ovaı 0’ oÜros 6 xaıgös morE;), o0v Jen Treigaoousda 10 boreonue diogdWoaodaı. * 1o0g dE To nagöv 2800m09E moi, maklov dE ovv&oowods xai Ovyxaligsis, za gılias oxalas Ev xuıgW vnuovevste. 177. /odvvov toi ayınıarov ummwonokirov Eöyaiıwv Adyos | uyvi No- 115! zußoiw N. eis ımv ovvakıy Tav ayimv ayyelov. 1 Kat 1oüro Tis dxoas ayasoınros yvagıour, dnodakıg zwi alın weyioım Tic regt Em merains yılavdowniac: Gvyyogsvsv dyykkoıs zul ovveogralsv MSiamaı‘ ayysdırn) yo Mavıyvors Yuiv Ta napovıe, 000RVOIEV Evrad$a OVyxgomYeloa xai mes jumv av AvIownav Eni yns Eogralovoae. °W xzaırWv mvormgiwov! w@ Jeov dwgswv! n Ivnın Yioıs avım moög ayy£dovc Eysı TO !00v, xai Toic olgavioıs dufows 6 Eniysiog öwmlei, xal ımv nowenv 6 Exrıtwrog asiav avalaußavsı ueıa Favuaoıng Tg IEO0INEnS za 1eAewregog ın5 olxsımoswg. ?ris dv NAmıoe aavıa rıgiv N yeväodaı; dis ÖE nag’ eAnidas oving Exßeßmxore JEwgWwv OU Iavud os; *ovxoiv Havurodusta TEg6 TAVLWV NMEls negl oÖG 7 TO0aVIm FEoneoia xaıvorouiae (EÜTVXoÖnEV yao Övıng nega Tro00Öoxies andons), za ıv xaP° judg suıvgiav | nevıgaowc Eogrdaomusv, 7 1 wäidov 115° 70007x0v, b1egx00uims zul OVgaviwg‘ ExeTtev yao myulv xai zo oUvdnue, xai 01 TI@QOVTES ovroı ovvYıaowıar" Eoprjc ÖE xepalaıov Heog dokalousvoc, Trap’ oÜ Tols nam Ta neavıe, »@noi 7roog 10is @Akoıg TO TmAınavımg TUyEIv Eigoysoiac xar yaoıroc. ?ahla Toüto ev (wg sineiv) avayxaıdıcıov kua xai dinaıorerov Opimua, oü Toig Aoyızolc yuiv wüvor, aAr’ non xal 1ois ahoyoıs, Eu ÖdE xai Tals Eu N000WTEIW Toy PÜoEwv, xal x0ıw7 xail tdie 10V svegy&ımv Öuvsiv Ev navi xuon ve xl Tmayuau' ol yao Eouv 6 ıav Exsitev rroög nuäs Imgsov, wykınoliwv Exdorots xal L000UTWv Xoonyovusvov, avudoim us av sig anoıßyv Ereoov Öu um uovov sÜyvauovav za ımv Helav Erui näaocı dofalwv yılav- Yowniav: ° &moi de noös 1odım xal ÖeiTE0ov avepave x080g, O0’ aurd nagaiınoıv Exov, 00 uEv oliv 000’ üntgssow, alla xal Iarıov wc mahıora ımv Eionoasım xareneiyon‘ avlina yoiv ö xa100s, avaßoAjv od dıdous, xaıapoAnv ananısı, xal Yeov oliv dyyskoıc sbAoysiv Muäs aEıav, za rgög | Toüc ayysdovg oöy nrrov nedeixsı mv elpmulev, 116! 08 um movov do&aoovıss, ala xaı doSaoFmocusvo Tragsioı, To Ev, OVv nuiv, za jwäs 2 Psalm &n7 3 96 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 177 d2 ngös Eu — wndE yag wovro naegeidwmusv, Errei anlıxoüsov —' TO ÖE, rag’ Yuwv TE xel in:o Tuwv avımv avuxgvc, ols n&imoav sig Ev ovveAdsiv, Ovyxaradavıss TOCOUTov, erri TE nusriog mu za ovugavm dofoloyig zoi nagadoäng anporsga Ti Eavroü KEVWOE EIWORVTOC. "O utv oUv aywv wor dınkoüs, xal Övoxsons auyoriomdev: iv dE wE3oderv rrgös Toitov Eiploxw, xal tiva doxw wo Tg0Tov mereAdElv TE nagUvIe, xal Üuiv onuavo si yao olda, nos ngouadelv TO rigaxıeov, WG 00% jTıov &p’ Nmiv ai drei rıeQl nv 100 xooD Toüds xXoEoVS Ertoıw xıvdvvsvortsc. S’Avadganoüuas wEv Ei FE0v, Tv avaraın TIAVIav Agxyv, xl reg avi U Boaxü Yılocoynjoag xal wergiov, Exsidev onovdi TIgög Toüg ayy£dovs Xw0j0@, Tov wEV @g AIgOCIOV VEOG nagawaiav uEv Upeuevog, ÜNOXWgwv dE aayi, za ıi Bekriorn deli mogılöusvos 16 axivdvvov‘ | 1oic ÖE mooorge&xwv MdEms ws yrıov utv 116? goßegoic, ınv ÖdE Yvowv uällov oixsıortpoıs‘ xulouer yao ws E/W, xAv 1T000010v Akie Te za do&n nooeywow. allg TE xal ıms TIgög FEoV mEv uwjs 0 Ouumas X00v0G xa100G, 10is ÖE Tjv nago0cav Tousv oVoav EFaigerov. Ta To xal olvabın xalouuev ayytimv, av TE oVviyxIMoav avıoi rag’ juiv, jv TE ovviyayov muäs Ep’ Eavrois, olovei va noigev 100 Erovg aywgıousvnv ımv nu£pav EEoıxsiouusvon. dei dN Navıng avroüs vüv gingo NOTE, 1yyavsır Tav xaImxovıwv. zaFıjxoı Ö’ Av Aoyoc nö Twv AAlmv EixoıWG oixsıdrarov ÖwgoV jwiv ı1E ngo0DEVeyx&iv, Ou Aoyıxoi, xaxsivoıs dm mov Aaßeiv, wc x00- tioroıs wv Aoyızav ' Aoyov olv xal nıgooayomev evAoywg dıa ıöv Adyov, Ensl de moög oörw Aauregoüs 6 Aoyos juiv, xal Aaumgav apyyv Es era Aoungov nragmdsiywarog* öoa yag eidg olov anoAdunsı Asyousvor. 10 Ti av bowuevov ıö xaAlıorov; MAuoc. vi dE TWv voovusvov; eos. Ö wev, nn&v aryalav TO za za TO Eyxdomov, 6 d£E, | av To ava Yywrilmv xai ünegxoomeor. 117! 1 Ö’ eudls xaldv werk MAıov; doreomv %0005° TIeQl aUTOvV TE xıvoumsvog Ev Tabs navaouovi@, za yaıdoöv Öl ualıora ueı Exeivov Exlaunwv. Ti Ö’ alıixa were JeuV; eyytiAav nAmsüs‘ ywıa deirega Aaunga xai meraie, 2E Evög avanıousva 100 wEryloTov za QWTOV, xul Arm’ avvoü MEv Ögummeva, reg aurd dE OTWEWouEve, xal di’ Eavrov rQ05 Amäs 1ov Exeidev pywuouov nagantunovre, iva undev 1 xevöv umdE &uoıgov Tic aaTexov Tois a0 al axwomTov doEng Exeivng‘ N roioürov yao 5 Fela ueyakaıdıng, ROQLOLOG xal avägırıog ı7v 1E Övvanır due xl ımv döEav xal ımv uvloiev. mac Ö’ 00x dvsgırvoc; Ü xab Todroıg alıolc, ol xai 0racıv za rakıy Eyyvıarn Tavıms elAmyaoı, 10- covrov ragadeixvı'aoı WOVov 000v TO 1010009 Euvıns xal Evıalov yvagioaı, Ausgioıwg MEV megılöusvov, Aovyyuıws de Ovvanıousvov* IQöG 6 xal Tov aoidınov Uuvov“ Exsivov wei Exinsewg mAlang xexoayaoıy, Eis wiav xvgioımog | Evwoıv, sit 00V Yeoınıog, II 1005 LWV ÜNOOTEOEWV TOEIS OVvvaıyoüvıss dyıaomous. "ıalda ÖE ovyrakuntsını zul xa9 Eavımv ANIOEETIWG xal UVOUXWG ANOXQVTTETR" ÖuWg uevıoı za oürw qjv Aaurın- dove ovortilovon, negidiaunsı TE 0Yodoa ı@ Yawousvo, xal ünsegAdunsı NIEWTOVG avrovs, as mn dvvaroüc eva yEgsıw ans Aormanijs undE 10 uergouusvor: did Tovro xai n000W7e za NOdas Guov Tais Eavımv xakunıovo niegväv, WG OUT apynv oVTE gas 8 CO” diem ovvakıs ayyelwor 7 Eoorm ovoudtsıwı Studemund | ı2» £ C"” | ı2 Isaias 6, 3 177 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 97 &xov oVdEv, aAM Exardon dev Änsı0ov xal mavıoFev AAyrıov 1 yeya &xsivo zei asEorov Senna. !örav ÖE Tois ovıng Eyydc za zaFapoic ai dudoıs wohıs &% 1uvoc mEoovs 16 Heiov Ermyıwooryrer, di mov’ av Nusig lkov EEsıv Einioaımev, ol xeimevor 7000W za) ıd nayı TOiTo v&ewog tic 0@oxdc megıp&oovıss; 89 dygı Tolımv Hjuiv 0 reg FE00 Temg Aoyos‘ To yo vm:o tevıa Inıeiv oin aopalic od: südoyov* "wv yao dveimıorov m yvwoıs, dkoyıorov 7 Ekfraoıc. ei d oi“ aveimlorov dyy&loıc, 118! Inzeirwoav ayyskoı. > Ewoi dE xaxsivor moös 16 Iavualsv doxeoovom.* sin ÖdE uäaAkov sinstv OT adrög EERgxEOm To Eyysıorjmau, 71005 avToüg rosnowevog 70m xal ımv Tovcmv xagıv xal dvvanıy vuvzoaı noomomu£voc. !dıayooas yEv oVv Taksav xal ıönwv Epogıouovs, TII00MyogıWv 12 Ödvvansıs xai Ideas Asııovoyıav, Eu ÖdE Paywoug TE xal METOE YGWTouod xal yvWoenc, zal Oxyuczav ÜnoTvrwossc xal moogpijs ovußoie 1 oxıas 7 ivdaluare 7 00x old’ ö,u nmg00sıT1ElV Oixsıdısgov, Tag 18e gög dAAmAovs 0%Xfosıs alıav xab 01000 ye @AAa voic ayyekıxois diaxdouoıc nrooowaorvgeitnı, dıskıetwoav Erego, Olg oyoAm za onovdn ı& ınklıxavıa pıloooyeiv- 16 Ö’ nu&ısoov oiov, Akysıy KOM xauodc. I ovaoıc Unagkıc, @xoovos mEv, olx dvagyos de" xo0voS yao x00um ovvdgoueog, 00 Ö2 x00u0v Ta VTEEKOOMIE" Tavın TOI xl TWv KOTWWv dou Magayousvav, oic Ö x00voc mergstoda nagd 100 Önmovgyovvroc" Erarıero, alroi edv Nvsoav usyaln pavi, | ös 7 s0o0* magzvoie, Toüro wev, wc Eixoc, ıns meyadovoyiag oü xulowarocs 118° 109 zUornv Onsgaydusvoı, vaya Ö8 ai nrAEov joFEvıss Io OmmovorYman 1odın dıa To ovyyevks vis Aaunooımros. !adla uyv old’ av nahıv an’ Koxns noav dyyskaı, Enei und’ ay&vnroı® uovoc yao dupw Tara FEog, Evapyog TE WV xal ay&vmoc‘ oi de xal ysyovanı, al yEvsoıg Tolzıg ned ang ıwv HAwv yev&oswg, OFEev 000’ Erıileväiv wg EvravIa TTO0G ımv Eavıng Exsı OVULvyov, Ömkadn ıyv YIogdv, AAN zioiv ol“ Avagyoı wEv, Apsagroı ÖE, za Twv reodıwv aupoiv (doxns ve Atym xai vElovs, ois 16 üno y&vsoıw anov Eunsgisilnnee) Tö wEv ob dıegyvyov, Toü de 0000 mEvovo xal uEevovcıw axoı navric. asavarov dokn asavaroı uvores xai Pewgoi’ nragaoraraı 100 F00vov Tng ünsgyvovg Efovoiag üymAov Baoıkdwg ÖwnAoi dogvypoooı: axoaıpveis öAoı vosc, axpapvsorarov von Assıovgyoi‘ X00Öc Enovomuvıog * O1ERTÜG ÜNEOKÖOWMOG" TIOWLOTOKWYV Enximoia" Eopralovıwv navızvors‘ Önmos ayıog [woa | nolıs Yeov‘ ovveyayn 119! Heart — To usyakongentoregov —, ns Ev uEon av Hewv ö Heög Eoıyre re ai zadmıaı — zal 000’ Eiegov Toviwv (UnEE av yao oyjua 10 Ieiov), Travıng dE u£0og nag:ou —, die- xoivav adıods, xl diaymv ExKoım Ta TL000Y00a, ENELÜNTTEEO xaxsivorg Ev oTadun Ta xapiouera*, ?ovoia — ıwv alkov 7 noWın werd ımv nowWenv, u@Ahov ÖE xal nowen zvolmg* Urto odoiav yao 16 Enexsıva. eldos — ÖWeng xg8l000v, Iürıev rıAj000v mv eiodImow 7 Aaßıv avausvov. dgıduos — ÜrrEg agıduov" gie“ yılıades Asırovgyovcıw ÜTD xai mio wuvgiades nagsoınxaoım ala. Eva Travıss Oxonöov 10 Yelov Eyovrss BovAmua, Ev Heimua mavıss, 16 noös 1o Heimue, wiav veiow, ımv rrgög 16 veüue. ankor mv yvoıw, nımvoi 10 Taxog, Favunoıoi ımv Arwrrgormre, alroi TE uvovuevo nrEWToL 16 ıng Islas BovAnc, za 1oig aAkoıc dyykikovıss 00V xuıgW TE xai Aoyw, ngös TO WweE- 13 Onusioceı per scripturae compendium Studemund | 14 yroun O" | 17 Gens, 14 | ı7 Iob 38,7 | ı9 Psalm ne ı | 19 Sap ıı, 2ı | 20 Dan 7, ı0 Histor.- philolog. Classe. XXVI11. 1. N 98 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 377 zoov (ds oluaı) vis av dexoutvav naddgoswg: EE oUnTEg allg za ıd Tjg rrgoOmyogias x0ıv0V' | &yysloı yao Navıss Öuoiwg, Otı xad ömolmg vais Selaıg ayyskioıg diaxo- 119° voüow, 0&sic uev roög annav xahov, Bgadeis dE za Aiav nıgög Toüvavıiov‘ malı Taxe. 70V ToiTo* Ta dE vÜV xal navranacıy Axivmıoı TIQOG Lö yeıgov, Wong EEıv aodAsvıov 70m regt 10 xaAöv xal Yvoimoıw Und ıjs waxods nroooAaßovısg Eoyaoiag zul OvvnJeiag. ENTaıwo yco ınv yvaunv, al rois einovcı ovvıldewaı. ?!ıoıavın uEv dn awv 100 Jeov nuouaTw» n anaoxn, orwaronede Ile xal vonıd, 1ov Ava x00nov nıAmgoüvra xal Ieov didiwg EV vwioroıs do&alovre‘ ToüTo yag avrois wc oVdEv dlde ıwv avınv wakı no&nov mv Eoyov, dıa ToVro xal WOVov, Axgı za movoı. ?? Enei Ö’ oögavög Uneorm xal yn, xal Öeu- 18005 x00u0og dAAog 00L0G xaTsoxsvacdın, AvIEWToS TE aonyIn, deondıns av bomuEvov, &yyshog E18005, v0EQog |xdv un] vontss, Aoyınöc, [xdv] od düdog, yoovızas wEv agEd- uevos, old’ aurög de Ayyav eis dnav, xar' oldEva xuıgov oldE voü eivan mavouevog, x0v Ex wEgovg TIEI0xAıEa Taumraı, Amporsowv vwv x0oumv osilovei us deowös 120! Ti; TroÖG &xaTegov auTav oixsıdosı x xoıwavig, Ev u uiyua za xodne av Evavılov, Önkadn Asrnıdınvog xal naxylınvos, dıamevjs 18 za Avoswg, UWwovg xal yIamekorqrog, 6 avrog voüc xai xoüc, Yen YÜoıs Ama al yenpd — Eneiön Loivvv Tevıe Tovıov Eoye Töv ıg0n0v, Tore dm xal ÖsÜreg0v Eoyov, 71000520 00x MxıoLE xl wurd, Toig LEg0Ic &yykhoıs noooavestdn, N 100 nAdowarog Toüde yvlaxı Te xal Owrnoia xal du nav- TexXoÜ ovunageivan xal Adel 100 OVVoloovıog auLa TIEOVOEIV xard Tv weryaimv eideriav za xgloıv Tod 1a TIdvıa 00MWS ÜNOOTMORVTOG TE Xu TaEavroc. 3 öc anoAoıro xal vuv EE dv9ownov, woreo 2E dyy&imv To ıg01E00V, Ö xax@s ExsldEV ATIOOTNORG, Ö TIUIXOOG xal KoyExaxos juwv Ödvousvjs, xal Tov Jod ımv dvva- wEwv AOIEvig wEv 213005, AAN vandEoregog uüidov 1 E0JEvEo1Eg0g, xauI ob Ta neWre pavsis xaı aoAumoas nııeovav Enagaı xal dia Tovıo ıeowv" WG donganın &x TOD olgevoi, dre nor nv Öokav Aaumpög zal ımv Exsidev nıwow Öfic, ıd 1E Ava xal xdım (10 ye nEloog auroo) werexivnoe xar av&rgeiws, zal moAAng vo ndv Enimos vegayjs zart 120° 20 OP dien navres ol Heioı voes Eyysloı Aeyovraeı Studemund | 22 was ich umzog [ego uncis inelusi. Lagarde] schrieb eine spätere Hand auf Rasur in C. Diese selbe spätere Hand schreibt am Rand — A’ ai aiodnTög Eine wenig ältere Hand schreibt (zum Theil unlesbar) folgendes am Rand .. dia TWwv To0 aaa a2 2 x#Eivo, Tu tenA&ov ws Ex Tov xueiıto vos Die zwei obersten Zeilen sind zum großen Theil eben von der etwas späteren Schrift y? ’ & zei alo9nıos verdeckt. In der obersten Zeile hatte also diese alte Hand etwa folgendes geschrieben: ... Jia twv To unlesbar sehr oder unsicher 7ou Die te Zeile ist absolut unlesbar, weil von der zweiten Schrift bedeckt Studemund. etiam accen- tus vocis vonzos a Studemundo serius scriptus vocatur | 23 CO” neoi rov varev& Studemund | 23 Isa 14, ı2 Luc ıo, 18 177 E RECOGNITIONE PAULI ve LAGARDE. 99 TVYXUOEDG, MEIWORG MEV ımv ansimrov av Enrovgaviov nAyIUv, xal iv aAvrov Tas av Aüimv Avcas tayuarav, ToV Kogmeıov Te xal meyav ovvaonıouov dırgoyäas, xal Tooavımv Ervım palayya xai OVVvanoorjoag EXEIIEV xal Ovyxaraorıaoas eis yıjv, &ig avayxaiav ÖE yosiav ımlıxavıng Eruxovgiag Eußaimv TO AvIgomırov, 7I00G TE TV Evrög udynv Tadıyv ınv ıov naIwv ai moög ımv Extög ıyv drı’ Exsivov takcınagoüv. ”"7r000- Ian ÖE 100 xaxod du xai ıwv vnoloinav ayy£iov, av Exhexıov xal Heosıdav, — Baßat uexoı Tivogs 7 ToAua ob ÜBgLoroU — zarsoxgdaoe ÖdoEav augißokov, za dıora- lsıv mvoyxaoev muäs En’ alrois mo1sgo» rosnıoi aeg oAwg 7 To OlvoAov argemio, Ertel 10ENTOG xab aUTog, Hu xal Mavranaoı 1Erganıeı — ımv Arno 100 xoslırovog Akyw rrgög 16 xsioov Tonnv‘ OU yag dn xal ıyv Eunalır, ws Öpelov yE xdxeivn To nakauveiw 7000NV° mv yag dv xal yuiv oVımg ausıvov, wonso nrdAaı za mv‘ nawg dE 00x Eusider, anaikalysioı oioVrov galsnıov olsuiov za yevowEvors wg rıglv, ÖTe mwev Eu wa- 121! kagıoı, uUNNIO Tovım mooouisavres En’ VAEIED ıO Eavıav umde ıv En’ avın rag’ aloe Övorvyn deSausvor neigav; ”>viv Ü’ ö uEv eig xaxiav Ep’ ünae xarohıodnoas Eu ueva x0x06, wüAhov ÖL xaxia To OAov za yEyovev avrüg dp’ Erviov za) Eau, xaxlac Enaong Önmovoyög xai naıjo, £uoi dE 10 naknı Baoxmvas ang Savmaoıng Exeivng umig, xal To ivov avım xal voAumoaı neioasg za Unoorjva, Ye ola nenovda! 00V autos &IElsı u BeAuov Ep’ Earvıo Ovupgovnjoaı, zaus ıng Owınoiag dnaysıv yılovsıxei, Erußovisiov 1e Andoa xai nolsumv Zupavas, navraeyod Te neyidag wor Savarov ınyvis zai Imwv dnoxAetocn iv Eis TO Agxavov Endvodov. FAN 6 mEv Toioüldg Eon, za olrore Aykeı zo rıgög Tö yEvog nol£uov, Ems dv Eneıyousvov BAErıy moös oVgavov, dev 6 Beßmkog avTög ansggiyn, Ta ÖdE viv, Ws AnWoIN av aAyyekızav zaraAoywv, oVTn dm] xal Toü Aöyov Tov negl ıWwv ayytiwv antoıw, 1oös Ömoriuovg Tıgiv Tovvovg ovAAsırovgyoog t zai ovva@oxovres, YoßsooVg dE vov avunalovg zwi TımwgoVs dedıwg xaixaxöcs 121? KORG PEÜYWV ws Audxovs vv Ödüvauıy 6 de Aoyog ahıy EXEoIm TWv EEng axwiAvrwg, ra) 105 Twv dyiov ayy£iav nowxilag ayadovoyias ws Övvaröv supnusiıw. 2Teiyev olv xaims an’ doxjs TO noiyın a noıyuare, xar zidev opdaluois dds- xdoroıg anavıe ralıa, aa idob xaid Alav“: erei ÖE Ö PIovog TooovTov EIQKOUWVIN xai loyvosv, wc allorıwonı Iso0 Tv xud sixova nAaosEvra” xal ans dedouevng dkiag Te xal Ö0ENS aAnsvsyxeiv, TOD TG TOVPIS EV Xwgbov xal vis dvmduvov Tung us aloyuvng 6 dsilnıos AvIomnos anontunsien, Aunn ÖdE xai WIood xal Yavdım zul xaxols ao &xdorog dıa ımv Avoıav yivsıaı, xal xaraxoiveraı uEv mv Eis yihv olxdioımv anoorognv" x dov mexgıs Exeivng donovdov roAsuov TWög Tov avıov dewöv nuegviorv, 00 wmv repogascı navısAws aBoyImos Ünd ınjs Toü nAcorov yılavdowniac, alla zaı Bon- Feiraı Bonssıav Iavmaoınv xar weyaiyv xai Ovumaxias wyyavs xgaruas | ıe 122° xal dvvarns. "aa ovvoi sioıw muiv 06 Bonsoi ıe xal olumaxoı, ar’ aoxijs Axgı deügo To aa” nuds yEvos omlovıss zal navıodanmy Erumelsiav IgG TVo slomp£povısc. 100 Aoyov ÖE uaoprus 00x ayyslog o0dE dvdomnog, aA adıö ı1o nweiua ang aAmssias, naAmıdv TE xal v&av V0TogIav xal Troayuarsiav Twv Er avıois nÄngwoanv Javudıov xal TIavraxosev Nuiv Tas ayyslındg ıc za Islas yvwpioav weyakovgyiag. ">Evreüdev 27 Gen ı, 31 | 27 Gen ı, 26 | 27 Gen 3, 19 N2 100 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 477 uavdavousv EIvdoxag AyykdAovs, Exaorov Exdorov ww vis yis EIVaV“ Epogov, 1a TE aid xelwc diauFEvıang avıoig za Toüs Ö00VG Tvmolvrog xal Inyvüvıag eig TO Axivmrov' evrsvdev* Tovdaiov, '"EAAyvov, Aoovoiwv, Ileoowv, navrög yEvovs TWv Uno TOöV V0gaVOV, xaralaußavousv Koyovras' EvrsvIev n&ong pvAns, Exrximoiec, oixiag, TOD x01v00, Toü ad” Exa0rov E00L«TaS xal amdsuovos' dradeis zarav aPBovAnwv Tois ip’ Eavrois oVvrnooüvzaG, nal Toig Ex FeAmmaıog Nrrov negininısıv Eovrag. ?ris dv xard wEgos aurov rag Eveoyslag EKeinor; dic Tas Eupavsliag za Ontaoies; tag moAvigonovs 122° ideas; Ta noıxile Javmadoıa; und uvov“ usv Togamd ödnyeiinı xar owmlsıcı — ES Alyunıov To rıg0rsgov, Ex Ilsgoidos 10 devregov, Ex vjs moAkaxıc aiywaimoias dia mV nolldxıg andvorav —, werd Tıvov" ÖdE xarooIoT tous moög 1 &9vm moA&uovg, Tas ariorovs Favmarovoyias, TuS Tav OLOLyEImv xawvoronias, ımv Eramyysiuevnv xAmgovouier, za di aiwvog Üuvorusve. dis 6 OTVdog Exeivog 0 TIoodywmv vvaroc; dis m 5Evm vepein n öönyovoa nidkıv muegas; dıa Tivav 0 vouos xai Awksirau“ za didoran; dia Tivav de Ta Toü vouov ımv Tehsiworw Öd£ysraı; Tagda Tivav uEv 06 noopmran reg) Twv meilovrav dıdaoxovras; nagd Tivwv dE TE wvorigia 1ois a&ioıs dnoxekvnısını; nosev oVrn Aau- 7008 xal meyakcı Twv ayxaiwv 01 mAslovg; Ev Legevow, Ev Baovkevowv, Ev Orgaınyois, Ev xgitais, Ev ldıwraıg, Ev Koyovomv, Ev navi 10 wov dixaimv ovoıjuau 0 am aiavog Exeivoı, 0i dvdomnoı 0 dvoueoroi*, 0001 rıgiv dia niorswg xaınywvioavro Baoıkeias, eioyaoavıo | dızaıoovvnv, Enervyov Enayyslımv, Moiorsvoev Ed made Tade ad 123! tade ca Eyeäjs Aoıduouusva 00 zau agsı)v ErAdumdavıss avdgss al dı’ adımv dvvn- HEvres 10 Into dvIomnov‘ ai oopar noopnudss audıs, ai noAdai Ivyartgss ai ım0a0a1ı Övvanır — NOIEv dnavıss 0001, zul IWg, zul ragd Tivav EIavuaorWINoRV ; IH magaleinn 1a nogew‘ Add Ensineg Exojv nor: yeviodhe xaAos za muiv voic Lens avouoıs, xa dia Tovın 1ov ayyskov vg werains BovAng“ avıdyyedov Eder Tg oixeiag yılavdownias werd vagxög Ophnvaı vois Ev 0Roxi“, mvixa al mäilov av ovoav@v xAudEviwv" za dvoıyevıov Ta Ev adwis EnmAsovaosv End yis ayadd, dvss ol TO were Toio wvorngov juiv zdayyekılöusvor, 06 ngo1gExovzsc, 00 GVvig&govzss, ol Yavualovıss, os do&alovıss, ol ar Övag Yaıwdusvo, 0b Evapyac Örıtavönsvor, Ol TIEO0xVVOÜVTES WC AOWL0L0Rw Eis ımv olxovusvyv eioayouevo, oil Asırovoyoivıss Banuloutvo, neıygalousvo RgEXmYDÜVIEG, vıravu dıaxovouvısc", — 10 Travımv nagado&orarov — niYösTo naFos cyalrınvın xai deiıxvirıe 10 209° nuäs Evioyvovıss”; dives 00 do Yelov apov 123° poovgol xai ıng Aaumods avaoıdoswg Aaungoi umvvrel; dives avıdvu Xgıoıo OVvaveg- xovras, »goroüvıss, Uuvoüvıss, aAAmAoıs ınv Erragoıw“ av nvlov dıaxsisvöusvor, elite ai 10 &Evov Tod Yalmaıog Teavoüvıss vois uasmais za ayv EAsvomw nakıvy Toü aneAFovıog ennayysAhdusvor; ?? Emuislive we 6 xoovos, Enskiovre za" Enacıov 60a rag’ ayyeiwv svgloxn aa raAcı xal viv Havuarovgyoüusva za) telouneva. Erd TOVIWv arıdoıodoı zov TOV xnourwaros doouov dopaklws Mrvoav' meıs Toviwv Exslva ıa noAla xal ueyade xarsıgakavıo zul xarwodwcev vis Tüv x0owov Enreorgewav EIG Yws amd 0x010UvG € Zoyoıs zal Aoyoıc, Ev xıvdüvons za dıimywois, 2v Onusioıs za 10a WETR Tovımv OL 29 Deut 32,8 | 29 Dan 10, 13 | 30 zivwv codex | 30 ziyw» codex | 30 Hebr 2,2 | 30 Gen 6,4 |3ı Isa 9, 6 | 3ı Timoth «3, 16 | 3ı Psalm ouy 5 ı£ 10 | 3ı Matth 4, ı1 | 31 Luc 22,43 | 3ı Psalm xy 79 | zı Act ı, ır 177 E RECOGNITIONE PAULI pE LAGARDE. 101 uootvoss Tols Unsoyvsis ddAovs Nveyxav xl das meyadios Moavıo vixas, Ep’ wis 1a »osirn Boaßeie xai 01 aIavarcı ortpavoı* Und TOULWv TIOIm&ves Kusıvov EnnoınavInoar, xarmotiodnoav noiuvıa, dıcaoxaloı E00YIiodm|oav, xamvIivdnoav madnıei, 124! KORmTeL TTsgWFEvVIEs av Tro00yElov Ernosmoav- obwı — U xon Aysıv ı0 nAein; — Tov Aneg Av zinoı us Eoyavaı xaimv nraga FEo0 TE doFEvrss juiv Erti ravıoloıg EEO- ysoiaıs xal TOO PEoV Tuüsg ayovıss dı@ vis 10iaVıng yswayayias' ayykkoıg Ev yco oVdE Tavımv Towg ünsreke vv xıow 0 xıloıms wonee oVdE ımv weilovoov, a9” dreo axovousv”* di ayysiom dE omlcı xal xvßeov& ca nomuare, adAlm rroös AAdko u zwv xaAav xEexomwevog, zal nıgög Arravıa näoıw, @g doyavoıs Ermimdeiois‘ dia ToüTo weoen n&oe yij Te xai Ialaooe, vj00G va mrasıoog, MoAıs za wor, 0izovmevn al Eommos xaoiıwv ayyskızav‘ zur or Eorıv eugelv OIEv aAloIev uälkov 7 Evrsödev Auiv nragd Jso0 zei era Heov Ö Yvnrös x00uog obros EÜ 1E nıenovdev dm xal 00 noiv nooywv navosıaı row xal dEksrer Avcıw' Tage ÖE xal 10 Eumekhw‘ oÜ noiv Es Aloıw noiv PÜLWE EU ndoymv In’ avıav navosını. 33 g7ri TOIOVIOIG yuiv 5 MagoVo« Aaurigogyogia: ıoüro viv jumv | eo uu- 124? omgwov‘ zovroıs Eooralouev onmsoov. @ wg Erdaiyow Tns Kagırog zyv Öneoßoinjv; nos dE ovvenaodivas Övvmoouaı 10 wey&deı Toü rıgdywaros; ayyelovs Eevilousev wg oiv Aßeaapw”, oiyı ÖVo zai vosis, aAAa olurav TO Ovoımua Tov dvm Tayuaımv‘ Ayyedınn Ta00v0IE TO NICO’ Numv Uunausvov viv‘ ayyeinv orgardrıedov AAknw ziv Exximoiev rragsußoAn*“ Ieo0 alım, Asysın oliv nuiv laxwp, ws Yoßsoog dE ai obroc Ö 10noc* zai Havuroros: dupm yao d adıos, Öu xai oüs Ömodsdexını 0x Eouv alndas tovro aAd’ N oixos Jeo0, za auım 7 nihm od olgavoi, xal 7 no0g Olgavov dvangeyovoa Alma ano vis yüs; 7 Ö xVouog Ensormgirıcı, al za mv 00 Ayyekcı nahv avaßaivovoi ve za xaraßaivovon, das Musregus ebyas Eni FEeov avameoovıss zdxeidev aldıs julv ndoav eyayıv avuxonikovres Ödow xai av Öwonue 1ehsıov”. Preinorwg Öd’ dv wor doxw xal 10 tod Aaßid avapseybaodaı Tis Heög meyas ws 0 Heiss ımmv; ou za Övu Yeds, 6 n0ıov Javudoıa uovos, 6 n0Wv Toüg ayy&lovs 00V nveiuere za vovs | Auı- 125! TovoyoVs 00V wAoya nvooc, 6 Tois Asgovßiu Enogouusvog xai Tois Iegayım do&alouevog xal UmMO NEONG INS Ava XoVooraoiag buvouusvog‘ Oig WixooU za adıös bp’ ndovjc oV- verraigoumı xal OvumısoVoosodat NWG doxrw Hai mv av ovvernäuna Hsoneoiev Yyovnv nsıa ang alıjs xoavyis xal ExoTadoswg "Ayıuos, dyıos, dyıos zvorog Iaßadd eAmons 6 oVgavog xaı m yi wis dodns. Eu de zaxeiva" rrgootidmm ’Eusyadvvas, xVg1E, Tod noijcaı weI Mumv‘ Enijdvvac Övıwg ou niAovrion nuäs‘ Eyavav ai dowanei 00V ıij oixovusvn‘ oc Was PoAidss cov Togsvovımı, ar cal dmdadn vosgai dvvansıs adıcı xar yasıyal, &s za) aeg axrivag 0elaoypogovs Avmdev nıeunec, Er Ts 075 ım- Aovyjosng a9gdas Exdıdousvas zwi 001 Ti weydim ovvvnacıganıovoas avaroljj. "?oiov dE zal 1ö dowe” ol Heod To wuguorıko.cov, yılıadss aAmIac eutnvovivrov, Wv adıdg Eru- 32 Hebr 2, 5 | 33 init xd superimposito $ C” Studemund | 33 Gen 18,2 Hebr 13,2 | 33 asperum codieis servavi | 33 Gen 32, ı | 33 Gen 28, ı7 | 33 Gen 28, ı2 | 33 lacob ı, ı7 | 34 Psalm og 14 ı5 | 34 Psalm o« ı8 | 34 Psalm oy 4 | 34 Psalm «£ 11 | 34 Isaias 6, 3 | 34 Psalm gxe 3 | 34 Psalm &d 19 | 34 Psalm og 18 | 34 Ambacum 3, ıı | 35 Psalm 8% 18 102 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 477 Beivov, sic owmıngiav innalsren“ 1oü oixeiov Anov, nregiwvoiev Övvdueog zul Evepysiag 3ar - >) 2 = cC ‚ x , z > oglıma Favuaoıas Euyaivov ı7) wnnacig, | wa rroovoiag yakıvois Saoıtoas 125° aÜTOUS TE TTAVOOPWG xal mmäg di’ Exeivwv Hvıoxwv. agua wev, alla WAoyıvov, örroio» Exeivo ro nakaı“ ıov ’Hiiev Kondoav eis 0V0RvVOY. innor wEv, aAAa nüögwor Fso0 yao xai Year? 209° & xaı am dimAw“ Hitov, "Elıooaim Akya ıo ndvv, ovumaxoüvzes onıavovra“. soiTn ueya u xomue za navrodanov xal noAuyonoıov m pcs 7 av ayyelov- r zd v oliv dla xelmc xal Ws OUr mv dlimg Ausıvov Mulv xomoımsvovcı TIgög ımv ERKOTOTE Xoslav, al is Öowwuevng Paıdoornrog xassoınnacıw almoı, aAlog aAlagoIev nuds nregılcurovres, zaı rravıss wEv EEawoiev ayıdvıss auyyv, Unto navıag ÖE walıore ÖVvo d7 Tivss olroı Tas Euas AuporigmIEv zaraorgantovow OWesc, oVc 000’ &4w TI000- BAeıyar dia To wis aiyAns bntgkaungov.. Eoixaoı Ö’ oVv, Ei uEv Xoo0s 2onmv odıog 6 av uvoradav Eomog, Erısı xal adsıv doxoVcı, z#0gVWpaiovg Eysır avroig‘ Ei dE OroaTös orlo]laenyovs‘ Toooürov ıwv dAAmv UnsgEysıv Eoixacı. Savmaoıov dE 00dEV: za doTnE yao dorEgos dıegpegsı | Ev do&n, xa9’ arıso dxovousv“, noöc dE xal bowwev. voös dE zov 126! avıöv wEv Aoyov Eysıv Hyovmaı Trgdg Vous dAkovs ayy&hovs Öv 06 ÖVo PWornjgEs TIQÖG Tods ahhovs doıegas, ümegaigsv 0’ Erı aaxeivovg aovyapiıws Tais dorganals xare noAd ıÖ Eindc, Ertel za Tolg mTrooıw Ayyshoıs m Aaurındov üntg MAıov*, 209° vv xal ıwv av- Iooaav oi dixaoı Auuwew oöwodoyovvıa*: xaı idov, nAslov wdEe Twv avdomnivav. allmhoıs mevoı al navv ovußaiveıv zig Ömoimoıw wyaivovrar, Ö wev, vjc nrgoTegas kargsiag »al diadmjams, 6 dE, ang devregas ımv Eyogiav* nemıorsvu&vog* Ö uEv, 10V vouov Eruoxonov, Ö ÖdE, 17V yagıy olxovouwv‘ za 0 wEv, vov nalaıov, O ÖE, ı0v vEovy dyav Jaov: dupw TWv TUOTWV TIOOEOTWTES" Aupw Ovyxgozoüvıes ımv FE0osßeıav‘ Ts ads dkios, zai dupm ans avıjs Xdoııos' L00ı znv dokav' too mv Öduvauır. ndıora Ü’ av u za noo0pFeyEalumv avrois. ?'AEonore* di MI00TK00S Im 0 olxEım; xal auTög yo noös 08 zo 000 xaı naoyw zai Atym, aldoi te xai Poßw zul Iau|dcı zarsoyn- 126° wEvos, xav 00x Öuoing Eu Ygıxıov 0E were cas dougyeies 60@, Mıyanı Ewogyogs, agxı- oroaınys Övvausog xvpIov" 0VIW yag alıög oeavıov Ovowalsıv uiaAko» wuleis‘ wis ueraßoing ÖdE TO alnov; 00 yap xal juiv maxowevors ovuuaxnowv apisar: dAka rev wEv 2v Er£goıg xagilm nAsovaxıg xaıgoic, 1a de vor wg eig Eogımv Övımg Nreıs, Eorel- wEvog Eogud, zal Auurgog Acunmowg nageı, TO WEV, uEeradoowv, TO ÖE, xai OvuusdEiwv Ts eupooovvns. ?’yargs dE moi Oyodor xai 0V, rngwrayyele yaıdoz Taßgıml, ö nage- org Evwmıov 100 FE0o0‘ Teure dn ra 0@ nahıv, rıgög TE Zayagiov 10V uEyav xei wmv Gyiav nagsEvov, xal rıgös nmäs dE 00x Mırov di’ Exeivng xal mag’ Exsivmg. Oder o@ xal xaipomev Erıi ıe vois ahhoıs 600 Ö7 Xonora rag’ Öumv Eoxowev TE xal Exower, za vüv Ep’ Dmiv Tois vg rrayxooulov yaods ebayyskıorwig xai dıaxovos: Entel TIWG OUXx Eronov Unüsg WEv Anavrag xaigsıv“ Erti Evös juav Tav Auagıwiwv ueravoie xal dıog- Ywoeı, ju&c dE um | Toüro naoysıy nyoFViumg Ep’ vulv au ao Eis zoıwv IDT! 35 Psalm ud’ 5 | 35; Regn d’ 2, ır | 35 Regn d’ 2, 9 | 35 Regn d 6, 17 | 36 C” neoi zwv dio doy- ayytlov Studemund | 36 Corinth « 15,41 | 36 C” onusiwocı per scripturae compendium Studemund | 36 Daniel ı2, 3 | 36 &yoosiav codex | 37 Iosue 5, 14 | 38 Luc ı, ıı 26 | 38 Luc ı5, 7 2177 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 105 ayaakiocıy Evieüda ovvadg0ı0dEicı za 100RVTag Nuiv noög Travnyvoronov Evdoioı acc &yoonas; Emmi n&oı Toıyagoöv xal HlönsIe meyalongenasg 18 xal Iavuaoıag, &p’ iutv ÖE xal uahıore vois ıwv AhAov EEnoyoıs. @ dvds meyiorm xar zogvpela, wis Be- cıAidog zeıddog Ünaorıorar rigoogyıleis nal deEioi dogvpooo, av N doka nAmooi wow odoavov zal ımv yiv, oüc &x niegdıwv dygı neodımv wovovg dev dom naı” 2Eoyyv nagc 70V üuvovwsvovg xai Uummwevovg, og oVdels Ev dvdgwnos oÜ Owrjgas Avaxmovtıeaı, wv al Ovvsyeis Emonswäs a Oöntaoiaı, xal 1ö moAvadic xai moAUToortov Tag TIsQl Nuas einoiac, wv 18 Iavunora xar roAld navreyod yis 1euEvn werd Tav 0euv@v nal doyeiav dınyyudımv za ıwv Eu vüv iimuuvoo'vrav Savudıev xal laudıav, Ev ois 10V xl TOVTO To mwEya@ xal negıwWvvuov, Ö xawvög oloavog, Tod FsoV 10 Baoilsıov, 6 naeoads100g vis "Eds, 16 Halua ıwv Eruysiov, av olgavimv zo | Evdieimue, 127? ois iva ovvein 10 nav, ayyslıav dei yAmooav aiuvis Eioı noög Eeiypmuiav aEiav, dE ao’ Numv ovdEv nAEov, Ovvıngoüce ı0 Aoym wmv ovumsigiav, ıAmv du Tolovtıg nysw0os za doxgovoı To dyyslızov olunav XoWusvov MAgsOL TE x) yalgsı rag’ numv do&alousvov- zar dn dokaltoIm E00Y00WG xal TIIOONKÖVIÄG‘ Toüro d’ &v Önwng yEvonıo, xalöv ünoFEodaı. 20% ’Eruyvausv EbaıoImLoTegovV, ddsApoi, 100g magovras, MW müidov 7106 TodıWv Eavroüg Eruyvouev. Aoyıowmede Tives ve mwsis 00 ımv Eeviav mag&govıss, za tives al odroı rakıy 00 ap’ Yuiv xarayonevoı. EvvonoWmev 6TT000V wis WG TIOdS Nuds dia pogov' xdv yag 1a Boayv u nag ayy&kovs“ wera TEdya pgovoim uc, AAN od mırgov audıc lousv navreyov TO rraga wıxoov. 2w yo zinsiv Öm To Ömiov dAywoiwraı, TrQög aAAo u weilov za) wvonxoregov YEgov, os ca Heim Mavim* doxsl, zul üregnigov To mEiwwov ıns xu®° Njuäs ransıvdınvos. &i dE us zai valım moös allıö werovoie, 128! neoa@deyouaı mEv oix amdwg ımv EEnynow, öow Ö’ vr würo xaı röv Aoyov aywvı- löusvov Eyyis öu wahre ng00KEEv Muas uns ı@v dyy&iov akias di’ ayyskınjc mohı- Telag xab UNS TRQ0G MÜTOVs WG Eyırıov OuoIWwoswg‘ Errei vüv ws Eyonev, dEdoıxza mn] xav mv 1000Vıyv nraicı uumv nd Ieol Euumsnuev, Önmg 00 ovvı8vıss, weya TE mom TovTo 10 Poayb nenomxreusv al oÜ vois Seloıs maidov dyykkoıs N Tois Avoyıoıs, ei xal Övopmuds nwas ö Adyos, nagaovveßAjImmev xımvsow", wc 0 alvög magıvs abdıg Eyxa- Aov diereiveron. *töu O0’ oO wırga is nuiv 5 rag’ ayykkovs EAarıwoıs, olım oxuneı xal neidov. 00 wEv vadaows siciw Anadeis 1e nal Cükor, mera dE das VAms nusis xai av ı75 bins naImv zei EAarınudrov 06 mEv Üdmlor za wereoomwı za Feloı 10 Ödor, nusis dE 0008 Emsixag AoIevng zei ro nAdov yi ab 0nodoc", Eoxouevoi 1s yauar zal ası zaı Bgitovıss: ol uEv pAoyss Krrovonı xal n&v Eurunowocı TO um xaAoc 71000- zuehclov, | muiv Ö’ Evraüde dei uadhıore vjg aotorng BovAns, tive roonov aurav 128° od Javuaowü Pwrög anokavoavıss, TOD Woßegoü AVOOG um merdoxgomev' si yag xul navrss &io) Asıtovoyird“ nvsuuere, eis diazoviav anootsAlousva dic Toüs xAngovömovs ins Baoıkeiac, dAAa aa navrss mög yA£yov, avalmuxov woyImgiag, xal rveüue dıa- Atov von xal nergag Exıgißov — avurinovs olucı Wvyas xal OxAmods, 71005 ımv ar’ atıwv Ovvsgyiav rgaxvvonsvas xul xaTenaıpousvag a&ßobAwg This 100TWV gruotTaoiag’ © 40 O” 79120» Studemund | 40 Psalm n 6 | 40 Hebr 2,6 | 4o Psalm wm 13 | 4x Gen 3, 19 18,27 |41 Hebr ı, 14 104 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 177 za poßnıov juv za gviaxıcov eis divanıy. zalıcı va dic dv xaragyvyyv Sıloav £007001 Taic Evarioıs xauvov Övvauscıv, Ei To0oVL0v dejo01 nıostodaı xal Tag yıdlovg; roöc ydo ddlas navıns agxac dei nvxıshew, moös Alias EEovoiac Avraymvilsodcı, TTOÖS TOVG *X00WORERTOEAE" TOU 0X0T0OVE TOU MiMVoG TOVUTOV, TIIOS 1a nvevueuxd fs rrovnolag, ov umv za ajg ayadoımroc" N yao Auyorigwdev uayn Tois noAsuovmevorg "6 Imeic, 6 10 ımeite Havudlov, za zo | drogov 129: aumyavoc. *2aAN Eyyüs evAvıov‘ Emmi 008 yag To nav Eoti, ab vis OjG Adsondsıov rgonıg&oemg Norman‘ Errei rogonohsusi 00V Ev Eoowusvoc za zuxAodev vrregaonile”“ 6 To pwrog ovrog dyyekog, 0 Ex veoınıog GE Övousvog za mr ONVv oixovouav gvkaxıiv‘ 1 yao dv ang Exeitev ovumayxiac Eomumdeis oix dv pYdvoıs 707 reis 10V moavIgwnov Aaßais Ev axagei nAsıoraxıc avagrıalöusvoc, weg noAlayodev ÖmAov Eau ım oxonsiv Bovlousvo- 2Eaı- gstraı Toivvv zei oole, niegıenwv 08 ndvıodev, alla oo0 djkovr 6u zei OVyyonyogoiv- Toc xal Ovurovoivrog‘ OV MOL Toivvv xai vijpe xai xuxona Fe Toto yae 001 dd 71000- tıuov Ep’ ois EEUBoıoas rrgiv, oV0’ sis OAmv wiav nutgav wsrgiaoag Ev einadeie" Aue dE xai nwc vırnınc, mM TOO Aywvag dnodvousvoc; 6 dt xuxonadjos Ev oVdanas, yiow Eyav anayıj na axdnarov, Ovyxarogdwos dE 00, Tv vinmv na aov En’ ade Jounmoöv orpavov. *um doc olv sig oaAov Töv nodae 00V, za od vvoraks 6 QvAdo- owv 08”. ei Ö’ adrdg Exav 007 ıyv aopdisıav osavrod, zareggadvunoas | eic 129? 1elog xal TV gpvoxov nyewova (10v Aoyıouov) anoooiıas, ayFesInosını wEv (ng yag ol; gQılavdoWnoTeros av) 6 Favuaorog 009 TI00KOTLOING, xl TTOO0VTIOUVjOL wev 08 ıvyöv nat ayvnviosı zasevdovre, 002 Avuorrosını de, moooßıalöusvoc dAvuasivovze - ovyxoo1siv yag, o0 Avsıv, ErayIn 16 aurekovoiov. &i 0’ EIeloxaxeis Ermı nAkov al To xaxd Tagmueveis, ıdya dj 00v 1chEmng xai Aanooıjosını- anooras de, dıxaiwmc zul nıonjosı xal moAsujos xai 08 dixag Evdixovg iowg siongafsımı ı7g moAAnc anovoiag al Tas oög avıov eic 1o0o0rov odıymolac, £oyoıc 70m dıdaoxmv, Oreg 0 Aöyoc, wc 00 pws Zori uovov, Ödnyoiv oe noöc va Peitin, aAla xai NÜQ, Avaxonıov 001 ımv Eig Ta xEipw yogav, os dv u xavısbdev aga TG Exeivov xE00avng Eruotaoiag, TOP TORXUTEEOV 100710v avayxuimc olxovouounusvos, Ensıdn TOV T0201E00v anmieykac Arngaxıov. Ödev oürog juiv 6 mregi Toig ayavovg dyy£kovg Eixorwg Erugpieras Poßoc, EE NUuBv TE ysvvWusvog önsg iva um nadng, Asi TI0008xTıxög 200 moi, zai 130! xal nos huäc avaoıpepwv' ins noodvuiac umdennote vig negi 16 xalöv anoovjs, walla de um miooö, Wo n0- oıaın vhs ars Lwic xarwyvomuevos, zul en nenodwWg T@ TOiolTovg Mwiv Toüg BomFoüg Zruoıwmoavı* Ei Yo autos TE gooeysıg, za TOV ÜUwıorov" Eygıs xarayvyıv, OU TI00- osAsVoeraı TIOÖG 08 xaxa ‘ vhs Aryevdoüs Pwvig Axove, xal ıwv Avıav neyvxdıwWv ovdev rR0008yyiocı 001° TIVa TO0N0V OvvrngovuEva; om Tois dyyskoıs alroü (pnoiv“) Evısleiran ep 000, xal Ertl XEoWv 0000 08, wc mn PıaosHvas Tuyov und ıwv EyIoaıwovıav 00, uaınv* za xUxim ovvemudeuivov, und: naseiv u Tov Avnalorwv, zara«dvvaoısv- HIevra xal un SEAroavre. 44 um aoivvv Yeirjomuev, adeiyoi, um Seiromuev, si us Aoyos Nulv dis Eavıwv 41 Ephes 6, ı2 | 42 önsgaonice linea addita a manu recentiore Studemund | 43 Psalm 0x 3 | 43 Psalm 9 9 10|43 Psalm 4 ıı ı2 | 43 Psalm Ad 19 (&n 5) y 7 177 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 105 Twinpiag, 7 xa Heimoavıss (TO yag avanagınov 00x AvIEWnvov) avıixae werayıya- oxwuEVv‘ xl ıd &v nuiv EEsı zaig TE xal owıngiwc, ıng Ayyslıxjg Te xal Jeieg n00- voias abıovuevors. aA’ 0 uEv Tale navıa xai noAlo nAsio | ovvreAoüow 130° julv zarte navıe X00vov xai Toonov, mweis d’ adrodg omusgov bnodskouEsdd Te yvnolws za) TÜV TOOOUTWV xXaoiow Ex wE£oovg ws Evov Ausılausde, TTAvra al MOLWDVIEG xml Atyovıss ngÖG ımv aiımdv Heoanıeiav za umdsvög ansxousvon — N &oyov, um Aoyov — 10V sis 10010 YEoovıwv, iva za ıd weidov Evrsüdev Enid uaAAov Eavrois el Fauev, sÜyv@uooUvn Telsig Telswregav Exeidev mv Evvoiav ExxaÄovusvorı xl nI00FVuoTEgoVS xadıoravrss avrovg [|no0s]| Tyv Eis nuäs Ermuslsiev, ö xarogdouv oldev obımg oVdEv wg xadagoıng te Biov xai nokızeiag Aaurıgouns, ıng ayyslınns (000v Hewms) ESexomwevn puumoswg, m xaı uaidov ıov dAdmv yalgovow dyyskoı zul ng Twvrwv Ieog, 7 am Ins xzadagoıns, 00 10 TIE00WTIOV odroı dıa navıöc Blenovon" za’ 6009 adrois Lori ymgmıov TE x Yoomiov‘ Ei yag al juiv xaım ovvaoıw, aAl oVdE ımv Ava xaı weil vasıv ExAsinovow, aumyavm 1aysı Tıvi TIepL ımv xivnoıw YUWmEvo, za TavTayoV uEv napdvısg, ayeormaosss | Ö’ al oVdauddev, dAla ıo nAmooivu TO nav Ev navu Aorgev- 131! oV1eG TOnW* Tregıyodgyovıcı ya«o nws, iv’ obıwg einw, TV o00oiev, 00 mv O&uımea* dia TOVTO xaxsivoıs Evrmvywow dei Tois maxagioıs Ieauaoı, zal muiv oVdEv jrıov Eviadda 71000E00EVovLEs TIAgEICıW, 00% anias Enixovgoı uovov, AAAa xal ıwv NusTegwv ndvıav anakonıwg xal Aoyıoumv xai Aoymv xal noakewv Fearaı za Ovviorogss‘ Ep’ w dN zul nıakıy OÖ Ts Tuyovons nuiv eulaßsing xosie zur doyalsiag, un xai AaImusv Nuds ads dı’ anpooskiav xaI” Eavısv Toüg nrgouayovg TE xal puhaxas Eyovıss. alle Tovro mEv wc analoıov ansin vov Aoyov' sig 1000010v dE xal ö Aoyoc, Enei, adv nisiw no009wuev, oddEv tı waAlov avvoousev‘ vis ayyelınjg yag dfiag En’ Vong avayın xai zovg Boayvregovs Twv Aoymv xab Toüg maxgorigovs anokaıpdjvaı, xdv Auungas ou pakıore ovvudwvreaı za gıloriumc. 46‘Yustc dE, ueyahkoı Isganmovrss ıjs unse TO meya weyaloouvns, Wü ı0v YPurWv Ywröc anavyaonara xar ivdaluare, Asırovgyoi av alyiov xai zjc oxmvns ans 131° almdwns jv Enınbev Ö xUgiog xal 00x avdowrıog", pikoı yyyjowı Feo0 xal 7uoroi, Tav AENIOEENTOV TE x0ıvWvol xal ıwv xgvgimv Enonter, nAmowieı goFvuoraroı av Aoyav avıov, dvvaroi” loyvi, nowüvıss to FEimua adıov, HEop000, Xegovßiu, buvoAdyoı* Iegaypiu, I00v01 weragooı, xvgioınıs Yeimı, Övvadusıs, EEovoieı, apyai, aoxadyyekoı, ayyskoı, n&oe Yvoıs za Takıs Aoyız) za) oloavıos, Tv Ovonalöuevov xal Tiuwusvov Ovoue, vov wev nor dEyoıode dovde Tov jweısgov Aoyov — ünwg dv Ey — dyadongenwg 18 xol EUMEVOG, WOrTEQ 00V xal neguxars, ı] za judg dvvansı Ovumerendivre, neck Tavıa dE zar Nuäs alrovg zduev£oısgoV, TOoÖg ÖuvnTag Te al ÖWOOWOgoVG, iva xaxsl 0VyXo- 44 Matth 18, 10 | 44 C” onusiwocı per scripturae compendium Studemund | 46 Hebr 8, 2 | 46 Psalm oß 20 | 46 in margine yg 9eoAöyos legi serius additum testatur Studemundius C! litteris aßy impositis hunc ordinem indicavit zo Felmua adrod‘ vuvoköyos oegagqiu, HEoyigor yegovßiu, $oövos wer@oosor: Ü? vuvoloyos in FeoAoyoı mutari voluit Studemund. qui theologiam doctus est, Xepovßıu Feoyogoı ad Ezechielis r pertinere scit (Lagarde die evangelien arabisch xviiim Symmicta IT 190"), Zegagıu $eoloyos (id est deum trinum profitentes) ad Isaiae 6, sequentia e Coloss ı, 16 sumpta esse. Isa ego scripsi. apographum Bolligii a Studemundo non mutatum #eos Histor.- philolog. Classe. XXVIL. 1. Ö 106 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 177 178 gzVoouEv aidimg Univ, WOrEE WOE 7I000xIEWS, zul ıv Öviws Kaguoovvov Eogınv Exsivmv xad axarahvrov Ev UWiorıs Ku 0VVEOgT«OOIWEd, NS Eixwv TE Kal TUNOG Evaoyis N Nep- 000R , za TIgös jv Öp’ üuav avsunodiowg weısveyteimusv" omoAoyo yag xomlew dei 175 Önsrigas yılav|$ownias, TE nagovıa Te dKoT« moi uIeiong“ Ex dvoysomv zaı 132! 7000nVvWG ÖsXomevns ExEioe MEIaXwgoDVTe. Üwsls ydo, Uwelc, 0 xavraude rigög nav xalov Ödnyoüvıss xavıeudev anaEovıss Mwis wer’ oAiyov xai Ovvaßovıes abdıs Ev weyadim yavj za yoßsok oakmıyyı Eni Tas suIUvas av ınds Beßımuivov, wv Unis avroüs Exousv EAEyyovs xai maorugag: TUOTEVouev dE OU xai mosoßevias Övvaroüs TIOÖG ToV sic xgloıv 20X0uEvov O0V Duiv Erı’ £oxaırwv zul Erii Igovov ddEns avvovü xaIelouevor‘ o nogensı n&oa doEe, Tıum ai N000xUVmOIG, vÜV xal eig ToÜg eimvac. aumv. |178. Mmpi Iavvovagim A. ’Iwdvvov Too ayınıarov unigonoiitov Eigeitwv 132° Aöyog eis Toüg Tosis aylovs naregas za didaoxahovs, Baoilsıov zöv ueyav, Ionyogıov tov HeoAoyov, xai ’Imavvnv Tov Xgvooorouov. 1 Mahıv ’Ioocvvns 6 ıjV yAwooav* ygvoovs, za nakıy juiv Erupavıs Eogım' Toivos wevıo? umv o0rog, 2E 00 ı@ weyaim Aaunows Enavnyvoloauev. wc ÖE dvoxegaivoı Taxa° umdEv nnoggwıeow TeraywEvog TWv Öyoriuwv, Ayyıora! nov xaxsivovg? Kuro OV- vnyayowsv!. tivas Tobtovs pnwi;® vos vis oixovusvns Auumıngas" vous dVo, Toüs avv, ToÜg oV0’ &xw nos dvoudon, Baoilsıov za Tonyogıov, Ta osmıa aa ayy£loıg xal av- Yownoıs dvonare‘ TTovrwv yag Exariow, ıo ev" Emgralonev! IE, To dE” mıxoöVv nö vis yPEs. abdıs oliv nulv" EnsiojAFev Ö xal Ywmvıv xai Tavıa Xgvoooc, xl TO noäyua xogeie us? mdioım doxei, ngÖöG savıjv EeÜgVIumg Ekırrousvn? za Iavuaorov zıwa xUxAov adnotehovoa, Exzi xaAwc Anyovıa osEev Hm! xai mobaro‘ rıAnv 000v oW dsvregas 7 om|jusoov regıodov xaraoysı, Om mm’! Exsı Todg ovyyogevrag Eins‘ 133! £rrouevovgt, AAN Evravda dei orjvaı Töv noJov 1ois yılcogroıs xai ndhıv avanevav Teumv AOYXNV Eis Ta EnsoXomeva, jvrıeo dn xarakeinovon‘ vuvi velevımv. 0 yag aucos Evo oDLog, 7 0“ ayyekos w&hhov 10 dixawdTegov, ınv nagovcav 1E* zdAlıoıa Yaıdovvei dıa TS wvnuns, xl vis n0000oxwmErng Evrevsev UnoFEoıg anavımossaı). ri nor oiv rovro nenovdag, Avdomne WU E00”; LOWTNOW yag 08 ToAumoas WONEE a«QOVIE?", Ö 100 dıxaiov zavav’, n vis lodımros oradum, 6 vis nıAsovekiag ueyas! avrinadog, öc 46 uSeins apographum | o Ea quae iam sequitur oratio sola extat etiam in codice Reginensi (nobis R) ı5s membranaceo saeculi XI, qui amplam continet collectionem orationum sacrarum a variıs oratoribus compositarum, (inde | a folio 273") hoc titulo rubro praemisso: iodvvov 10V dyswrarov untgonokitov eiyalıwv !yzouor &is 100g &yiovs uey@kovs zgeis Aaunmgas zai dıdaoxdkovg Ing oixovusvns Paciksıov 10v ueyav yonyopıov Tov Ysolöyov, xni imdvvnv Tov yovoöorouov &vo: — Binis columnis paginae scriptae sunt. Codicis R discrepantes a C lectiones omnes subscripsi; silentio tamen praetermisi nonnullas in codice R correetiones et iota subscriptum. Codice R repraesentatur recensio huius orationis prorsus diversa ab ea, quam codex C reddit. Videtur fere Iohannes ipse orationem denuo Kae priorem recensionem nescio an servatam esse dicam in R, posteriorem in C Studemund | a yAorrav R | b ‚reiros usvıo C, zairoı zeiros Zou R|c zaya om R | d ayyıore C, &yyis R | e zaxeivovs C | f ovvnyayouev C, ovverdfausv R | g tria haec vocabula om R | A dau- nmgas C, Ayo FWoTmvas R | © novum versum orditur R | A us R | ! Eoozelouevr R|mdER| n uiv om R | ots R|p drrmousvn R|gq ydn C, &oa R |r und’ C, und” R | s äns om R | £ &no- uvous R | u kürrleinovom, R | vo novum versum orditur ©, non orditur R | w ö üyyelos uckkor 10 dixasöregov C, uallov ayyelos R | x tov nagovoar ze z&Akıore C, Div Te napovowv nevnyvow R | y @ravınoswı C | z Timoth « 6, ı1 | a wonse nagövza om R | 5 vide quae de xavw» «congessi in reliquiis iuris ecclesiastici graecis vi vii Zagarde | c ueyas om R 178 E RECOGNITIONE PAULI pE LAGARDE. 107 ovr autos Ivo yırwvac nv&oyov Tiv Koxnv xjoaodaı, oA mv oliv ei zul Eva, zei Nnds Toig 00x Eyovoovumegilsodn reise. Mos 00V Evreüda OD MOVov E1e00g087U7G® 18 zwi Avıoog, dıTvag wev di’ Eiovs 08avıS! Tag meyiorags teherag za mac, ic Ö Onorinorg Tovtoıg xal Ömodd&oss! ava wiav Exrariom Tooavınv' reisiodıaı zatadsxuwsvog ; 400 umv k eig 10 Eijc waradtksım, iv’ ün:o avrü xaı anolAoyrj- 133° omwaı |, av” sic deügo Ovveywgsi Tois egl alıov Jeguorkgois wg 2Eaigsıov va Tavınv dnov&usıv uorav avın, 000 avkfeıar TIEdvıag — TO y’oiv Ep’ yulv Te al na’ juav — nAEov auTog W>" uovos ' Exsivav ol UnEo sVoeßelac 1a oa OVvEnvsvoe xal Ovvexauev, AAAR Tr0UNNOs xavraüde 0VvjIWG TO x0wov 100 idiov, za ov Imenosı wovov To Eavroü”, aAld xai 10 ıWv Eitowv, sirovv? Ereiewv x. avva9Aav avvov!, we# Mdovijc nagaimıysımı. EyW' Ts TOD meyalov Woxis TE zei yvaauns Eyyunıns a&ıoygswg‘. ei d’ oiv, AAla ovAAaßeoIE wort zul Önsis dic onovöis, 05 Twv 10109 madmrei, za mv avımv IaopoVviW@g Eyyunv Ün:o tav dvo ovveryvmjoaose. Suse mEv doSa Tois zgıoiv, 7 ryuac. eig Ö2 0xomöc, age. &ic dE ayav, xAovovusvnv ormgiEaı zul xarnoypalioaodaı ıv zuoeßsıav. Ev £0yov Aimrıov, Wovxov owengie £oyoıs n&cı za Adyoıs zai wong onovdalowevm. Er’ vons 00 Tgels “ Ieov Eusyad- Avvav. En’ long Y Tas Twv uagTÜEWv uvnunG 2x00unoev. Ei NIW Tı ÖVOWANUKWTEIOV, Een’ vons Nueis Ind ıwv ıgıWv“ Ei nerdvdanev. Er’ long TOıyagoüV xal“ dos Ebeoy&tas dvurıujoouer. ob1os 6 Tou Adyov oxonog, 10VTo dic noosvniag Humv TO uvorngov, adım vis nagovong diaktfeng 7 inoseoıs. SEnsi)y 00V odLW Tevıa, xai xaıa” yvauımv juiv dnavıg 10 üneregov? (aiodavoua yag Gvungodvuovusvov ünwv zei ın ovußovA ıj dıxaig ovvudeusvov), PEoe ı79 Yavuaoıaoaoav Exsivovg yagıy Tod NIVEüwarog E7u- xalsodusvor, nei0aIauEv adroüs ÖsEıwoaodaı toig zaralimkoıs Eevioıs xai ois wakıor' Ev @c oixsioıg® HosEisv 01 meyadopgovss. Ti Ö’ dv yEvoııo Adyov Toig 00WoLg OlxEL0TEDoYV ; ti vors Aoyov nosoßeicacı xai do&aoaoı Auyovs Tis Ex av Aoymv uuns MgENWÖEOTEIOV 7 nooogıl&orsgov; Aoyos ovv Zora ! Öwgov roic Aoyımıdroıs ngög Aoyov°®, ob waderi xara 1ovro nAEov Eysıv Eavrwv! NagsxWondav du un Mmovm ıo Aoyw xai Teig riegi Ta m mer no0Fc0ıg Toialım Favuaoın 134 avıov Aoyızals xal vosgais® YUocsoıw. xai yevvoieh, 7 Ö’ Imoseos olrw meyaim xaı xgeirıwv N na’ muäsi- Ömov yag ovdE Tov Eva Javudocık (mög ydg, oü oÜx nv abıos 6 x00woc\;), ınlixm us dv agmoosıev " Toig zgıoiv zuypnuie Trage av Ev <ıo> x00uM TIEOOPEDOWEVN TOIG ÜNEQROOWIOLG za olgavioıc; Ware vüv <,o0x old’ önws,> d Matth ıo0, 10 | e äzegogenns R | f oavıw R | g as ueyioras om R | A öuoriuos Tovrois xai ömodökors C, öuorednos zei ömowpüyeıs R | i zooauryv om R | k omnia vocabula a R omissa ab hoc inde loco his uncinis < > circumdabo | / anokoyiowua R | m xav GC | n pro < > R habet Yav- uabso9aı | o pro < > R habet na’ oowuevo» | * Cora 13,5 |p eir oiv R | g ovvadlwr avrov Q, yıl- zaıwv avıw R|r novum versum orditur R. similia deinceps non curabo nec in Ü curavi Lagarde s d&öygeos R | t ovAlaßsode dn wo R | u pro <>R habet zovr |v pro <> R habet Tyv niorv eis Tyv olxovusınv Exnov£ar‘ Imiong vis Exximoias as ovvassıs, | w uno ıwv roıwv (, neo’ avıwv R | x xel omR| y Ensi‘ R|zxere R | a nuireoov R | b udllior R| ec oixeioıs R | d Eoreı C, To ag’ nuwv Eorw R | e nrgös Aöoyov C, zwv Aoyıxov R | f avrwv R | g vosoeis (, aüloıs R | h wuaum Yavuaory zai yEvvaie (, ovrw Yegun te zei Leovon R | R in margine yroun | k Yayudoaı C, noös afiev inawioaı R | ! Hebr ı1, 38 | m us aowüce R 02 108 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 178 xıvdvvein voov Eveyxciv- ovvimm yag xar Euavioü” ooyıoamevog Önore? dia vis Twv zıWv Tav weryiorwv Evmosng EArIov oapWc? Euavın TTROROXEVAORG TOV aywva Bagvıegov. OUTW Toivvv Evravda ToV 0x0N0D moi niegırganevros, Ti Yon yEvanızı xal not nor: rganwyaı; m mwEv yao Eyeoıs ımv EAnide ngorsiveı ai »arerısiycı TIQÖG 16 Eyxsionuea, 6 dE Yoßos ovoreiisı al anvıpensı ınv Enuysionow. Sal Üueic, 06 Tov oxonoü xoıvovoi, BonIjoats xırdvvsvovu NOIW, xal Tagdoyere Fag005 Oxvovvu zul weroxAdtovu » rag&ksıs Ö£, YılornovmrsoovI 0x00WuEvor* 1aya yag adv u Akysıy! nwiv oirois ÖöEaımev, &i | mo00ExUxWTE00v Eyovras ogWmEev mic, mäklov dd — 135! Baßais ıjs Eruvoias, ws Eis xaıg6v inmAFEv nudc: Övras avayans obÖEv mogıuWregov* soo0v Önws ws ÖKoTe Tö nagov diadNOW, zul Oxoneite <ıöv ı00n0Vv>, & wu) xaAwc. ’To ueydalm wiv Baoıleiw ımv Aaumoav Enuoıjow yAwooav za YEoA0yov werd Tas oVgaVviov Pywvis ıwv noAvöuvnzwv Exeivav xal ws eineiv ayavaınv Emmiapiov, ois oayacg Edsıfev wg Eouv, Eou note za Adyov Eoya rraguows+nvaı, za 00 Tavrexov 1wv ngayucımv ob Aoyoı zaroruv (ws 7 magoıuie) Ba- ditovowt, ’Ioavvmv dE ar Tonyogıov (ei Bovksı dE xai Baoilsıov abdıc, ws und’ &v- TEVIRAN ywgiloıvıo) igög Erongeyvo, za Teig Idians pavars (Tubrov ÖEY eineiv 1ats Toü nıvslmarog) TI000yxEIv“ denI7Tomeı, wis alıoi Oyedov Anavırg“ Tod EÜngEOTN- x0ras IE), mahıore dE vous UÜn:g auıod yevvaiac avdgıoausvovg Eriumoav" ovDLE yag nAsiovs d0VLWv N xgelriovg agsıng Enmaivovg Eebgeiv Eouv oVre aAkoıg Eouo- lovıas 7 vovwıs? | abrois, eig Ev navıeyodev anavıas ovvögauovreg“ war 135? 100TovVg x0ıwjv momoausvovg Unoseow. 10 uEv oVv Eavrois za dAlmkoıg 10V Erraıvov OvunÄmpoVtwoav‘ navıng yao OVÖEV olxsıoregov, eirovv © Öwosdısgov, 6 dn As- ycıaı“ mweis Ö’ Unexorwusv advois‘ ÖnAov Om zul Owrı]oowev‘ 0VdE yag FEuıs, Exeivor Aahoivınv, aAlo tw! voAudv ıwv andvımv obdEve 1% (xu9” drıeg Ev velsıj° wvorngiev) arg0G0saı or . alla vi noise doxsi xal Öuiv, Tovco xeisvEre, Kal OLWTIyv TO Evrsüdev jwiv Enurgenere, N nagawelts, Enevdov- doc TO xD Ti WıxQOV, xal Ti werioım roiddı av HeoAoywv moookeAnoaı Ta Ensi- oodıaf. !!roıyagoüv Enei® ovvdoxei, ö cns vov nulv ESaoyos ueimdiag daßid neoave- x00v000Im0 xai To Aoym napa Iwv Eavıov To rIg001moV, EWonedat Ö’ nueis önm ayeı, ovvodai za” 6oov* En}, Tolc Exsivov PIOYyoıs inoymvoüvrsc. Ldod” Ti zalov 7 ıı veonvov AAN H 1ö xaroıxeiv ddsAyoüs Emmi To avıo. ÖgdıE To Tod nveduarog Felmue; ensvdoxei" vi | Twv ayiwv Evmosı xai xoıw@rig- ömov te yag aurovg Unodeysıaı, 136! x ding Eis TO avıo Ovvdgowjs za ovveisvosws anodtyeru, ws Imkot zei ö Emewvog, ? ob unv AAN Exdeyeodw ımv rrodtaoıv Evisodev Ö Adyos za za) sipuov negavsod@? Ovvvpaıyo- n u adrov R | 0 ooyıodusvos önore Ü, Bovisvodusvos‘ ou R | p oayüs C, odx old’ örws“ R | q noosvuoreoov R | r dvuliyeıv R, äv u Ayaır C | s Baßei R | i Badilova R | u» wiwR|v zavıov d’ R | w zov nvsuuaros noo0oyeiv C, Heov nooosyew R | x ndvzes R| y zw Sen R | z zovıwv R | a navıayösev änevras ovvdgauovras C, ovversydevras öuoö R|b uw R|cey 7 ow R|d am on R | e ZvreAn R | f Znuoodıe R | g ine‘ R | h Ewöusde R|i ovvoda R| k xu$' 000» R, xad000r C | 225 C, oööov w R | m Psalm g48 ı | n 2n’ sudoxei R | o pro <> R habet uez« Havuaros 7000V10v Öndeis | p napaweodw R 178 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 109 wevogt. 12 2xÖ£ysraı Toivvv 00x andwc', xal TmoEL 17V Ovupwviav 00x dyvas:. ıiva TaVINV xl TÜG; TouTovg ToÜs Ovvoixovg KdsApoüs za ovuWügovs <' adsAyoi yag Övıng &xelvor- xal u ÄEov, Tregb Ta xoauoıa — Aoyov Akym xal 100n0V xal mv ıwv Enumm- devuaınv ömoiwow>. dEbwxe ev! oVgavög vois Ev yn (El xXo7 u oUvronov pavan xui aAmIEc), 09 anav! Öwonua 1elsov dvasEv Lou xaraßaivov Ex To0 ı0v Yarwv ARIQUG, avzelaßs dE naga vovimv ınv yyv, Ömkadn‘ Toüs xarıxoüviag alımv, o0g &v- TevIEV ov10ı moontunova“ <ıais xakaig TE xai 00Wais slonyjosoıw>, Exei zö noAlıevum dsıxvuvıss nuiv, Onov no0dgowogs ünto jumv EionAFE Xgıoroc, za mV nEv Ev adım xexgvuuernv Lanv Imeiv neidovrss, aumalsıy de n&v To yaıvousvov*, ws exAsinov dixmv xarıvov xal vaxl dınggsov xai amoAkuusvov, Eus oodımı zul xgorsioga doxel, xEvY mega mv aloInoıw oaivn, Ta ndEL nagaxifnıov tus noög To naodv dnokavoewc. rahyv 7? Ev yeveoız Exeidev Tovwıs Oayac ai ol EAAoIev, dvaymyn dE xal aubnoıs 10 nvsüne 16 Ayıov, 0ople xl ovv&oa! xal yagım Tag alıav xaTaxooujoav Wvxds xal Toi0Vrovg avıoÜg anorslkoav zul anegıioev oiovs Engelnev sivas Tobs Exeivov Ovumagovs za Ovvnyogovg‘ al yag Exıvdiveve 137! Heoc! Öoxsiv sire un, miüidov dE ai Toüg Öuodo&ovg xai önoriwovs (nartor pnul za viov) oVvyaıvdvvevovrag‘ eoge za mıxgod tavıov! vnooımvar no00doxwwevong, önso On? xal! mooTegov, Mixe 10V wEv ÖvingE Heov obdeis mv Ö ovvıw@vN old’ ö &x- Imwv wc Exonv, dva di xai xdıw ıö näv Edoveito za Ovveorg&psro, uaımy xurd 16 ysyoauusvovi ıwv dvdowWnav TaegROoouEvw@V, za av ing almdeiag ayanwvıwv wa- Tawıma za maviav wevdy, ns £oyov 7 rav PBeßnAmv eidwiwv uun al ıg00xUVnOLG, xaxdg uEv Eis vo» Tois avomiıs EAI000R mv doyiv wc um wgyeis, xaxnwg dE TagEO- pIagsioa vo Pin zul napadsyFeioa, xal TIQÖG 1000070 x0a1joaoa En’ OAEIEW oayei za) vis avoias EAfyyw mv dvaoyousvav amavre oeBaodnvaı Pdelvyuara- Kri yao Ede nAsıovav Iewv Tois oddE ıodv Eva YvAasacı; ü dE ıwv xıßdjAwv al voIWv Tois ToV dAmdıvöv za yyjoov! aIeınoaoı; !troüro juiv 6 <ıo ne0odev Ev ddıxos> diwxens "Ellyvıowog, Seoi moAkoi zul 137° Wevdavvuoı, 05 1ov oigavöv xal ıjv yjv olx Enoimoav- anol£oIwoav oliv uahlov Ö2 xaxoi xaxuc jdn YIagkvres anwAovıo ap’ oürso julv ö wovog Er nadvrav" Iso, Ö axardinnıos, 6 Rogavos, did 000xWoEwg yEyove xar Fearog za Annırog, iva yvaosn al Teig doxais za reis EEovoiaıs TO xaxeivaıg" dr’ aiwvog 7yvonuevov uv- q oöv üwawöusvos R | r andös R | s kgmus R | tu R| u Iacob 1, 12 | v dnladn 0, 7 T odv R | w nooniunovaw äygı zai onusgov R | © sgWuevou R | y xav R,zavC| zeER | a iu- omun R | b ro add R | c ovvxwduwwsvorras R | d zwvrov R | ed R | fro add R | g ovzws C, dAn3n xal udvov R | h ovvınv R Psalm ıy 2 | i Psalm An 7 | A CO” wgaiov per scripturae compen- dium | 2 zov dAnsıvov xai yvaoıov C, xai zov nAdormv Zavmwv R | m uövos ini ndvwv C, noo alw- vwv R | n xaxeivaıs C 110 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 178 orngiov, zur deiEn zareAImav Ermi yjv° Eavröv woig Emi yos 6 Heoc. "xAivs? voivuv olgRVoÜS! zal xaregysrar, xui yiveraı nagIEvov xadagds anarwo viös 6 Aumzwe To roiv wovoysvns 10V Hso0, xal Aaßov To Yuersoov, avıidwxs 10 oixstov. EvavIowmnei', xai Feoi. Ivnoxsı, za Imoi. Farıızaı, xab avioımoı. nioöc dE Tovzoıg xal dia TovTwmv anshavveı ıyv ayseiav, avraoaysı! ımv „Feootßerav, 0Aov avapiosı Töv x0owov eig ovgavov !. Eneı! Ö’ 00V &v Taic Eoyarans Nutgaıs Enspalvn m xacıs Tod Yeou 7 Oowmengıocs‘, xal 16 yac oo 138! xdouov Eis TV xdowov avereıde, za Aduyev Ev vi oxodie“ ımv oxorev dıeAvoev, Mus nv m negl va Eidwia xai Toüc deiuovacs Tav avIomnav mavia: NaQE Tavıms yag xal diwixsraı*, 1oig Eavıng adgavws Eruorapodons)! Eu Asırdavoıs zul ner® av dıakvomw olovei” vos ÖgRxoVvIos agu%, xl Inrovvroc? avunınkaı vöv avaıgkıp, rıgiv eig 1Elog aneinoı‘, ovunammseist Tnvıxavra parilsı wEv Tö Pac TO aAmdıyov navır AvIomnov Eoxdusvov Eis TöV x00uoV., eig xolue ÖE yivsıaı 1085 &v To x00u0 Yark&v, iva 08 un PA&novies BlEWwor, xal 0i BAennoviss vuphoi yEvavıaı!, uäilov ÖE xai ıwv Blewavımv Exsivav anoTvpAmIW0s noAAoi dia ımv Eavımv ansıglavE N moxInoiav, dom ev!" oAvsdävıss! wis EvK oxorsı naxoäg te! xai xooviov” drergudjs, dA dE Ti Aaumod nagneovyf 100 Ywrög drevag ebFls nr000BaAovzEs, zei wire ı7v aIo0dav usroßoAnv, | ws emiopeinc, un ınv 138° zav oixeiwv OWswy" yicw, wg Aosevnc, Önokoyıod I 2yredd Jzoig To u piow, wg Rosevns, Ömokoyıoduevoı. EVTEDFEV auTols TO nIeQI- nrAav&o9aı Tide xaxsloe, za TO ng Felag yoapüs, Toixov VyAayav wc TupAoüc’, xar? xonuvov TEei YEgsodaı xal PaoaIg0ıs Euniniew, ahlmaoıs Te negininıev xl üm' allyıav WIEToFaı za avargensodaı” Evreüdev alvols ara TjS An000IT0V HEornros To usilov xl NTrov, xl NIOWLOV xl ÜCTEOOV, XUOTOV TE xal AxTıOToV, COXovV TE xal doyouEvov, za 0' mv Toi0UTwv xaxicın ovvaloıyy° zul ıwv Adımıyeıwv zaxıwWv xaıaroun!, as! noweaı N x N - c , « ” > ’ x - ? F4 v [4 ” xogvpai xal Tınyal ıov aip&osnv, Owoing aklmAcıs za vi eVoeßeiz‘ waxoueva. d&Adm uc“ nAavn were ıyv nAdvnv 004° Nrıwv* za Ögvriga Yavslca usıa Tv NOWINVY do8- Bein”, iv’ m Too Wevdovg xarakvoıs eis Weidovs aoynv negIoTT xai 16 xaxov xaxov dredeänen, zar AnImusv nwäs würds — W ıng Erımgsias — ımvıralra Jeov anoAtoavres OTE* | Heov wolıs EeugouEV' olds yag eve veyvalsıy ve? xai org&gysw noAlaxıso 139! Vogyıorng Tng xaxiac, Ö TIUxQdG 100 yEvovg yuwv an’ doxns ExIoog‘ al molfwoc, öG ano- o yns R | p C” musiwocı per scripturae compendium | qg Psalm ouy 5 | r vavdownoi R | s avendys R | t pro <>, quae sequuntur, R haec habet @Alov aveidwv avunsunsı nagdzintov. ive zaxsivos Tv olxeiav dobav Ayvoovusvyv TEWS Yvwpioeı Xu AUT MUAETVEFOE Tv vVIOTWTa xal FEöTnte. kövog Yyago 6 namo ovx &dendn zaIodov‘ aıEe xal nagd Twv zarildorrwv (sic) dofaodsis ixavos xai nap& Ins naluüs ovx dudows (sic) ws Lxeivor, alla xal opödor negigavws xnovrrousvos | u Enei‘ R | v Titz, ıı Ioh 1,5 | w oxozeie R | x ueyos uvös addit R | y önoonaioovons R | z woneo R | a nego- veuvutvov add R | 5 önwooov add R | c neiv eis zlos ansinoı Ü, Ews od vexow9n navzius R | d on’ avrov add R | e lohann ı, 9 | f yivovıu R | g novnoiev R | h uev R | i avaderıss R | k w add R| 2 zomR | m yoories R | n opsalunv R | o Isa 59, 10 | pxe R|lgeR|r aAR|s | | ovvaloıpy C? or litteris ex correctione effectis | ? za zoun R | u ak R | v aosßein R| ws R z oöüy’ R | y noomv R | z dosßsıav R | a ou R | b zeyvalsodaı R | ce anaoyns dvousvns R 178 E RECOGNITIONE PAULI ve LAGARDE. 111 yıwWoxwv Ta o1Eova Tois vojroıg Eruysigei i, nal TWv agıoLE0Wv Exxgovoseis rgooßaAlsı tois dsKiois, oyodga nioıxilos Wv ınv Enivorev xal navv dolAumoög® mv Emideow' oiov 67 Tı xavreüda xaxovoyEi za oopileras: mv yao Eaviov! uujv 1Ee wol Jegansiev ms mereiys® To m00T800v, ansinioag za” ana", dia ımv Toü' xarahvoavıoc aurov dive- mv Erloms Mulv 6 avamdyg Ermuiderer xai di’ ahAms! noooßalkeı. as diaydgovs yoüv! neot 100 £vös UmoAyweas ıavıag zur dogag xaraoxedaoas jumv, za av miav xar anAyv” pÜow nOoAVIEOTIOG TE" za noıxiAoc TTREROKEVAORG pavıalco9aı, Ürmyaysıo pixgod TO avdgwnuvov aldız eis assiev, 1m 10V döyuaros aviow za avouoin? Oxav- dehilav rods nrAsiovag xai neidmv xarayıvaoreıvy wc KovoraTov vis niorelms 139? die, TÖ noög Eavımv ovußarov xar dAouupwmvov. ?!ric oüv Emui Tovroıg 7 TiS anogoNTovV Oopiac olxovonie; ai noiarınv eigiors BorIsıav oürw nahıv OUX! MrIov 7 n001800V xıvdvvevovon wi eboeßeig; ıas weydhas oaAnıyyas alas dis aAmdeias 7 Tas ovgeviovg Poovras (iv’ olxsıdısgov sinw) Toic xaxois Exsivorg" od Aoyov onagaxvaıs za UBgıoTeis vis Fedınrog Ernapimoı, di wv Eu ünak n ün’® oVoavöv ndo« oelsraı, za xaraßailerar uEv aldıs 6 vjs Kahavns! migyog Exslvog, were ung Evavdias Javuorovgyias 00 oUyxvowv öuoims yAmooav, alla ovupaviav ansgyalonsvog, uaAAov dE ıWv Ayvmpovsoreowv za Ovyyvomv' xadaıgeiteı dE Teiym TIovng08 xal noAfmıe, TIegı- oaAruosEvra! oTEOpWS & 00IOWTs Wx0doumo‘ Tansıvolımı dE xaAus anav üWwwme Y xora Ts IEoyvwoias xaxag Entaıgousvov‘ meraoxevalsını dE xal merapgpvduilsrun” To nüv noös To PEAuov, za vjv apioımv öWıv za vakıy Aaußavs Taic Exximoiaıs Ta nouyuare, ıov | 0xoAıwv eis eutEa neraßinIEvımv zo mv wyaysmv eis Asiag 140! merenomIEvrov Ödovs. *?ai yag Önaiwregov 7 EÜHÜTEIOV Tis vovimv Seokoyiac, 7 To ins Unis Fewolas Ögsı r00B«iIvovo«* 10 uEv Avavres xai TO xatavıes, EitovvY Tag 1000980815 xal Tas Upeosıs, Eu ÖE TOG xaraerondg al OVyYlosıs al TO AVTioTgopev ioov ang” Ev xaxoig avıooınıoz Ent’ long Exxkivei!, era ıwv PBlaoypnumv Exsivav xai Heouayav yAwooav xal 1a di avıwv avıdvarn neıgwvre Imgie oreggoravoıs Aoyoıs Aı- Joßolovoa anwseitu ar dıwası maxgav wc AdxdFagıra za Toiavıng Ontaoias Avakıc, avım dE 16 uEoov anoloßovo« xci ömaAov, wc Öd’ sinsiv anAwg doyalks, Exsi vv vepeimv? zigioxsı, al Tavıng Elm xwoel, za eo ngookelsi, za yvworwc aurov PAEneı, xal wveltaı zadagav ımv aAmdeıav. ”"dnnoxakunısrer‘ yao eur! yavsowc xal yvogi- Cora Ieög Ev Aykvvmros 6 naımo, Heög ÖE yevomrög Ö vidc, xal FEög Exrogsvrög ıd nveuue To ayıov- ol avıol zgeis xal eis — 10 nagado&orerov xaı | n&oı nimv 140° 1055 yvnoioıs Anıgevrais ıuv wıwv aoapss‘ nal anegıvonovf. — Toeis uEV Kagaxıjgss, oöyı sol, eis d’5 Jeoc, ou ia Heoıng zei 7 alın , oUTE Tas ömooraosıs Evovca 10 Eavıns Eviaiw, ovıe ndhv Exeivars! ovunimdvvouevn dia To nAy3os, dAA viov axıivas Öuoias ! nooßeAdouevn, EE jAlov Te Tigololoes d inıyweei R | e wAuneas R | f yo favov C, Zavrod yao R | g 75 weriye C, dv nagd av- Sownois eiys R | h ip’ ana R | iv R| kallas R | !y’ ow R| manwR|nzromR| o@R | p avouws R | y oöy’ R | r xaxois Exeivois Ü?, zaxois? C!, xaxois R | sön R| t yakdvuns R Genes ıt 10, 10 | u Iosue 6 | v Isaias 40.4 | w ueragvduilsrus R | angooßeivovieR |yaroir R z wis R | a xAivaı R | d Exod 33,9 | ce / C" | daimR | e aoayisıe R|fayvwoow R|gER| h ixeivaeis R | i RB in marg: wo n®d? i e Wgwie negiodos? 112 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 278 Evög xai ng0V0aG Eva ıov mArovk, oVdEv Eyodoas dınypogov Ämv N wovov Exaoımv! unv tdıornıe, oVdEv nregiurov 7 EAleinov, alla za Yios xai do&n xai duvansı xal dya- Yornu Alav axoıpes anoowloloag To ioov, uäAkov dE 16 ı1avıov, za dıdiog alknkaıg TvvoVoag xal 0VVEOOuEVEG EIS TO ATIEIAVIOV. adım ToV aVTög Ömwmoveyög N TOLGG, OVLoG ö HE0G 6 nwersgog, 00 Aoyıo9mosızı Eregog EöG avrov . EEsüge naoav Hddv Emmowmung var dedwxev adımv ndicı uEv Iaxoß ıo nawdi avıov xar ’Toganı 1a Nyarıy- Evo” advod, user Tadrae EN nois | weioiv adıov Tovwıg Anıgsvreig za nooc- 141! xvvnreis‘ &dsı yag navımg ıyv di 75 navıa yEyovev dyiav ıgıada ioagidwovg Eavın FEgansevrag VNOOTjoR, za mere ıyg noög Eavınv ovußoving noınocı nah avdgWnovs zara idiav Eixova <ıie> xai° ömolinow, noAb Ts moortgas Axgıßeorigav zei capsotegav, xara? Tgia ToVs Tosis, Om TEI 1000010, xal du 1a navre Peosıdeis, zul Tol10v xara mv Olunvoav, TO ÖdE yeilov xai TErTagTov xal ıjs Eugpsgeiag OvVExTıxov, Kara ımv ÜnEg TNS Nusregag Owenpiag onovdjv, ns oVdsvi ıwv navıWV" T0- coürov 0009 Im Te’ xaxsivoıg Eutinos. tra uEv oüv alla! av Exeivois zaAwv za TÜ ıWv ayadwv £0ywv Pos 6 ıwv Mvdounwv Eung009Ev Ehaurvav”, Javualeınoav Eregoı Akym ÖEN Woyis xaFagoınre, Owuarog ayıaoudv, Auungoınte Blov, KonoToınTe ‘ Teonv, elxooulav IV“, ımv doagxiav, ınv düklev, iv Ev vergwos lonv, ıyv anu- Yzıav, TOoüg Erri Tovwıg idowWras, Toüc Ute TWv 009Wv doynaıwv dyavas“, 1o0c dıw- ywovg, vooc | mo4suovg, Toog xıvduvovs, 10v Javarov, öv usra HavkovY xa- 141° xeivoı dia 10 xmovyua 209” juegav antIvmoxov?. > deigo dj, Ovumarnyvoioaze wor nıavıss 00001 Tav zaAmv Eoaorai”' vera yag 6 Aoyog wis Exeivav En’ Exsivors Eyxad- Aonioaosaı‘ za) veusonos mavıng oVdeis, Önovye xaxsivon? nollazıs eis Tas alras Zunimtovies ÜMosEosıs TaQ’ ERVTWV Avenmoxyuving Tag EEnyyosıs davsilovrar, deızvüvzes done yuiv, du öneg dv‘ Eydacav einovıss avroi, auiyavov Erions! bmFivaı uet üreoßaAhovong? wgag xai yagırog, Ense! za morovgE wc Eoızev N dia TO navıexov Tis Axgdınvog ıjv rag‘ avıoic axgi- Baiav E4s0Iaı. ?° devgo TOIıyagovv, nAıxia n&oa za YVOıG, OvvegavioaoFE wor TE TIQÖG tov Enawvov, zal dyava xaAov dywvioaodss nngög aAAnAovs — Üvdgss Ouoi xal yuvalxsc, vsavioxoı za nagIEVOL, TIgEOBUTEGOL Era ventegwv, 1EüEIG xaı Aadc, 06 movadızo) xal peyaöss, 00 vis anAoımiog za ıng Axgıßeias, 0001 Tjs | Hemgias xar 6001 ung 1421 nockswg‘ Ö mevK Enaiveiso TO Ev vmorsiaıs xal TIg00EVXaIS 0lov doduaıdv Te xal düdor‘ 6 dEl 16 &v dygvnvions za walumdicıs eurovov za antımıov- AAhog ıd Ev g00TaOIasS ıov dsouevav: @Akog ımv EOS” 10 ÜmE0EKov avuruniav 7 E05 TO Tansıvov OVyxaTa- Bao ai nag3Evor Toüg vuugyaymyovs‘ ai Uno” Lvyov Toüs Owipgorıoras‘ ol Tag EoN- k si u dei To dvsizaorov xal ovTwg Eixdosı’ Tov ag’ Ülloıs Eixaouov Avaorp&berr« in margine addidit correetor coaevus (non C?), haec omittit R |! &x«om R | * Baruch 3, 36 | m ön’ add R n wera de gave R | o mv add R Gen 1, 26 | px R|gal,eR | ranwwR|szR t alle O, Acrıo R | * Matth 5, 16 | u Atyw de C, oiov R | v osuvörmze R | w suxoowiev 73Wr C, nIwv evxoouiev R | x aywvas R | y navkov R | z Corinth @ 15, zı | a 2oaosE (sic) R | b xaxeivo Cle@R |d&llws R| e erw mixaiıms R | f ine R | g uovovs C, uövors rovzoıs R | A pro <> R habet &avzoos vırav ovx dviv | i noo' C, vw R|Ak unv R|!dE R|m noos R|n öno R | | | 178 E RECOGNITIONE PAULI ve LAGARDE. 113 72 x 4 c - 2) » % z < - [3 [2 % F3 x [2 < P} - x d4 or ı7s Fewgias Toüc FEoAoyovg’ 01 Ev zÜdUumie Tov yalıyov‘ 01 Ev OVuPog& ımv nragd- aAmoıw- ‚ınv Baxıyoiev 7 mol‘ mv nadeywmyiev 7 vsdoıns' NM ievia 100g mogIOTag* n eÜnogie ToUcs Olxovouovs. doxoüci wor za xyocı zols noooraTag Ennawäocotaı xl doyavoi Toüs narigaus xal 08 TIIwyoi Tols yılonıwyovg? ar obs Yihok&vovs? 01 Edvoı za obs yıladeiyovs 01 adsAyoi, 01 voooüvıss Tovg iarous 7v Povuksı vooov xl iargsiav, 00 Vyıaivovrec Toüs pikaxeas Ts Uysiag, vl Mavıss TWÜs nd Ta navıe yıvo- u&vovs, iva xsoldavmoı mavıas 7 nAsiovacı. ""ravıe wev" aeg einov — are 142° dnkov ou‘ zaı oüx Ey0 — dıekistwoav Ersgoı, Erneit mgög voig aAhoıs za To TraQ’ Exaoıe “ roviwv Ödoxoüv rrAsovsxıeiv Ev wois Aoyoıs xal nıoög Toüg Aoınovg nagaikarısıvy Aoyıra- TEgdV UvEsg Emuoxsnıoviei 100 wEv‘ yao od navıav vo Amurıoov ai didtogov W ic yAoııns Yavualovoı za 10 ıeoi nv sldog Aoyov goOpvEs ai zarahAniov- Heokoyei 12 yao Übmiocg, xai Tas ylosıs ıwv OVImv Evapywmg Tragıoıd ' E00WuEvVog“ dE xav Toic eönynuxois bu mwahıore, 00x) Nrrov” Anmalsı vois NIıxoic- mavnyvgioris Te Arunngd- tarog, &i ug dAloc, <ıav navıav>, al dsıvöoVv avst nEQl Tas aAvudtosg xal za naAalouare, xdv‘ avıög Enni naoı wergialsw eidg, ATTONGOONOLTTRL TO WEQOS ToDTo av Aoyavd' oVıw aha ı1gavWC TO weralm mavıa dıiroaysiicı, za‘ dıalwyoapsrinı xaı deinvvraı, wc Öoxeiv TV axgoaımv Ögüv m&idov nrreg ! axovsıv ıo map’ Exsivov Asyousvov‘ wovos yao ıo övu Baoiksıog Tois awvxoıs Aoyoıs wuxnv Exagiloaro, Onso dAAoıs aurog Erumogrvgsi. *°Tonyogiov® 143! de Tod 00oyoü würo d7 Voywısgov olovıaf, to xudeoınaög® Ev ım Aoym xai Beßnxos, Et 02 TO Tod von meyalongents xal weıtwgov, xal To Ev öyxa Bgaysıt noAimv xguntev Givamıy ws 6 vanıvos xdxxos N 0 Timoc magyaplıns, Ta vis Baoıleing ayouoıwuare K- öv Vo9ws Us eixaosv! MON av” oÜx 009ws arög Eixev, 2E 0VgaVoD NIEOKUNTOVIE Kr I ”n y Q N x „ „0 LC y \ > w, 0 y [4 S N - pIEyysosaı, 00" Auyov uEv navıög xgeitimv .? Ö yAvzaouög Exelvog Tov Adyov xal TO 100 xaAlovs auixavov, 6 xab exvır)s ÜWmAoTEgov wEedodov xal nrgayuareios, Uwe za wey&dsı Aoyov TooouTw? wnlıxavıymv HöUTTTe za xagıv dvausuiydaı rege dE navrös Yaluaros 7 Tavreyov ovupsrola, oroxalonevn MEV EÜCTOXWTATE TOU OXONOU TE xl 10Ü xongov, Ev dE Ivy xai oraFdum Yodoıw dua xoi vonua uFEloe xai Tahavıevovon, o z \ ’ % [4 x x Ö ’ > ’ 29 - x HONEO xEvıom xal dırommman nıgög xavova Tıwa xai dıaßyınv EEaxgıßouueva. °’ ou de Xgvoog|o]oov! 10 deüua xai ımv dsıxivmıov ai axauaıov rıgög To Akysıy Yogav Üneg- yvos xareninriovie, a ı0v Wvyav! wev‘ | wre ngögt Exsive 143°? nv n&oev noiovusvnv“ dgumv, ovvegeixousvmv‘ Ö’ Öumg 00%” Nxıora zei ıjv Favuaoıyv sbyAmıniav, od Teyvıryv uva uällov doxovoev 7 yvoxıjv, 000’ av9ownivmv N Ielav, di’ ns 7 anaxos Exsivm Toü A0oyov HEganevovoa TIEOTEEDV TaG 0W- 0 gıkontoyovs R | p Eivovs R | g Corinth @ 9,19 | r uev R | s dykovon CR | t ?nel R (sic R constanter) | u &xaorov R | v ui» BR | w C” et R” Ad id est Baoık(e)iov | x fopwuzvos R | y ouy’ R|z yrwv R | a xav O | db zov Aöyov R| cxaıı R| dHR | e C"etR” yonyogiov per sceripturae compendium vel quemlibet casum alium | f olovrwı R | g xaseomxws R | h Boayv R | i xounte R | % Matth 13, 31 45 | 4 us eixaosv C, eixaot us R | m xäv R, xdv C | n et ante et post od punctum ponit ©, recte quo modo intellegenda sit oratio monens Lagarde | o xosirzov R | p zooovrov R | q C” et R” yovoooröuov per scripturae compendium | r mozwv R | s uev R | t neos R | u noı- ovusva R | v ovvegeixöusve R | w ovy’ R Histor.- philolog. Olasse. XXVII. 1. P 114 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 178 uauxas adxoas oloves nwAwgovg Uvas Aiyvovs xal avadeis, ovrw di’ altwv eig Tag Wovyıras xataggei‘ II00NvwS xal mrrims, diya Woyov xai boilov, wov EAaiov zai wEiırog 100n0v sloxsouevn za ıa BÄIN xasaioovoa, Tuaiveı xaodias xal MIQöG wÜivag Eyeigs vontjs gÜxapriies ols TE* ımv yoapnv oaynvilsı uera Uvog yagırog Kogyrov zar JEonreoiag xal ois Eitowg Ö NIAVOOWoS Tas AvdgWnivas yvanuas Enayeraı. ?’twov ıqıwv) d’ av Önoiwg EEvuvodoı za Ürregaigova Tig xagdias To nAaros xal ng 00Ylas To xuma? za TO NavIWv uEv dgıore <ıa niavra> vonoa, dt xadAdıora" Tıiegi navıwv einsiv. 3174) Toivvv eiomres, Ta Tvoiaüre wev ö BovAuuevog Oxoreiıw YıhlorıovwWregov, &y@ | dE 105 eiomuevors Eu ngooseis ö nAEov ıwv Alla Tag’ Exeivoig Exw Jav- 144! MEoRG, TTREAXWONOW To Akysıy Tois ng0sV- wovu£vors® wg dv um do magadsdousvov Ajulv Un’ Exsivav wErgov Tod Aoyov dıa ımv xaAnv rregi ToV Enawov auıav anıyoriov il Avumvona?. ??ri dE Tö xaP” ürregoxnv Euol Yavualöusvov; TO a9" vrreoßoAnv avıoics omovdalöusvov; 7 mv dvdomnivav Wuy@v xndeuovie! za noovom, za” 68 xai mallov Yanevt ımv noög 10 Yeiov Öuoimoıv tovroıg EEnxgıBoosaı‘ TO mEv yao Exaorov 0Woaı Tyv idiav Wuxnvi xai ıöv Piov copalws nagsAdeiv uera ı0v dvdodxov xai ıwv neyidav wv Ev wEon orgspdusde, ouno vuE osuvöv oVdE weya, alıa nAsioroıg wEvV xa10gJoUusvorv, Avayxalns de naoı xoıwwavois Öypsılousvov’ To dE xai 1o! av dAkwv Imıeiv var onovdalsıv xegdjocı ımv ıov nelas wgyeisıav, ToüTo £0y0v Wovyijs YHeosidoüs al meyains al Xgıorov wiuovmevns, 109 Avwoov Eavıov ” vnio Tjs Tod x00uov nrapeoyovıe Lois. | wg olv nıeol 10010 ca ıwv nereowv Eysı zal dıdaoxaiav, 144? oxormonusv. > oxonumev dE ovrwg. ungom JE ro av 10de” dia 1ov eixovı uumdEvre Ico0, Eoaypyviodn dE nag& woirwv 7 Yung E&xdowv TWv nagaydeviav‘ Erd yououß ıns sixovos xal 1] did TWVv xuouaTev Eruyvoosı T0Ü xtioavros‘ oVgavoi wEv yag dın- yovvımı doEav E00’, mer® xaAAovs TI00UTOV aa wey&dovg ÖpwuEvor, 08 dE? xl Toüs oVgRvoVs xl zn yjv xal TOV ÖOWuEvov x00u0v zal Tov Adgaıov ıgavwsg EEnyovvras önwc Exaorov Eysı PEoswg TE nal Tasewg al Onwg Övvanswg, ua0b db el KenonsEVen en av dv9oWnav Cwij, za Tic ö Aoyog Tys Tovov Onmeouon IC, sg 00x" 12 avtoig n &xsivoıg aouolev Tö Waluıxöv Eis naoav ımv yüv EEnAdev Ö YYoyyos avıwv, xal eig T& nEgere Tg olxovuerns Ta Öjnara avıov‘ <,ö xal ıegi ıwv unooıdiav 6 anoorokoct E£sdEEaro>. dıedero voig dobAoıs avıod dıeadnxag — mialaıav 1e xal veav — 6 ıwv Auyoriowv Heog, iva EU julv yevnraı, £uv dxoj Arovowmuev xal Ev 10IC NEO0TEyuaOıV avıod rrogsvdwWuev* 01 ÖEN Tag | Eviolas nei eiyvmuoorvns 145 2deEavıo, zei tovro wEv‘, Il mv alımv Egyaoiav yılonovyoavıss ws dAkog oödeis , Tovıo dEN, welsınoavıss Ev alrais Nwegas xai vvXTog, TIOWTa Mer“ weoıtsvovow duporigaus vais x ıE R | y y C! in margine minio | z yvua ex yöua R | a ndvzwv de zallıora Ü, zallıore de RR |dö°C|e BovAouevors R | danleouev R | e naosAdousv R (sic) | f zndeuovoia« R (at voluit R zndsuovia) | g xa9’ 6 R, za90 O | h uaAlor yaysv R | ec C® et R"T youn | ku R | lvo omR| m pro <> R habet gılavdguinws | n 9ew ro nüv rode Ü, zödE zo nav ıw Yew R | o Psalm ım z | pdeR|geR|roiy’ R|s Psalm ım 5 | & Rom 10, 18 | u dE R | v av R (et sic plerumque in R, non constanter) | w dE R| x u R 178 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 115 diaImxaıg, xar ovußıpalovoıw agıora To yocuue 1m nveinanu xaL TIOöE Ovupwviav ovvayovaı ımv yagıv ıW voum, TO WEOOTOLXOVY TOD Yoaymov xassAovıss, al To mEv” ıegıeAövreg 16 xahvune, vg ÖE? 17 Aaurooımu ımv vowapv oxıav negiAawiypavıss, xalwsg re? Tois Tinoıs mv ahnFsıav Eyaywocavzss za oVıwg avanımomov deiSavıss ıavımv Exslvng, aA’ oV xaıahvowv: sera zaı niodg ımv xal' avıas lonv re xai nolırsiav zov yusreoov Biov Ödnyovoı zul zursvdvovor, Ta 1E MIM x00woÖVLEG zul TOÜg TEonOVG övduilovıss zai nravroimcs 7uäs yeıgaywyoivıss Er ca xgeistove. * di Eu; Oagxovıaı eos dw’ muäg“ 06 ÖE° To ing olxovoniag wvorjgıov — Ava TE 100N0V xl xaıd diva Aoyov Engayuarsvdn — yvwoilova!, xal | du 100ro xepadmıov vis meryalms 145° Exslvng rad Annoggmiov® xevwoewg!, 7 mög Töv TI0WIOV Adaws dıa vo deviegov Endvodos. anoorokovg Exrıeunesı; ovvanooreikloviaı: EOWMTaG; Guungoppisvovow‘ euayyslıorag; ovvevaryyskilovrar‘ mähkov ÖL <, El xoj U xai n000- yılouunoaoyaı,> za 16 Exeivav zuayy£lıov alroi oappvilovon. xapiouware duavewe (undE yao Toüro nagonıeov, merafl xsiusvov); xai Ti ıWv yayıowdınv Ev Toviız 00x edavucorwos; doSalsı dia Yavudımv; xavreüda morge xal vovııg 00x EAayiom, @c Eou yvavaı 0ayws h 00% dyovoıv 04 0VoywWrarıı, O0 yswmergıxais dvayxass TOooürov (Ö dr Yaoır) Öcov yvowxais! xaransidoviss, xai ci ıE ı0v | noayuaıwv pavi; Ti Te vis Teyvns neıdod vöv axgoaımv Exartgwdevk 146! Ev dyixtw ysıgovusvoı. ">roig uEv yag avıonıoıg! od Aoyov xai ünmo£raus EBeßaiov zov Avyov yEvp" yAwoowv, £Eoumveiau" YAnooov, lauaıwv yxapiouaıe <, Ösaxpiosıg ıvsvucıav> uera wmv AAlmv onusiav ımv ErraxoAovdovvrav avrois. voig dE?, und’ Ev &xeivorg nAstorov ancksıp3eioı, 16 TI&vV x0010G mv Tmiegl Tv xagıv vov Aoyov xai mv wis diakkkswg divanır, Öon ız rvsvnauxı za Feorvevorog xal vom ThS zbereiag? zul dig reg av Yoaow! osuwoınros <, ws altos Yalv dv obx dloyws d’ dv (oluaı) xal xouWoınıog Einer Us, 00 Eis 00yıaurns xai pAvagov, ala ans Ebıeyvov xai yAagvoäs>! oooeAipdm yao AIN xai 1oVıo naga ıjs yagızog, iva 16 Asinew: u doxoiv avenimgwdi 10 zyoiyuau xai um dıc mavıöst Övsidilono naga 1ois ywvovorw &x yis, TO ldıwuxov xait aygaumarov' Enei‘ yao Ö xdouos 00x Eyvo ıöv Isov dia Ts oogies <, 0 yncı Havkog“>, sbddxnoev 6 eos dia TIS umolag Tod xmoUyuaros 0W0aı tods nuorsVovreg‘ ÖlIev 7 nowen ıav idıwıwv Exkoyn xai dnooioAn. dAN PAens* ımv xaAıjv naga nödag avuomoyrjv: eneiY yag” nahıv Ö xoowos olx eneyvo Tov Heov did dns umpias wg Edsı, ebdoxmosv 0 Heog did Tjs Ev ToVrıs oogpiag wor Toig morsvovrag‘ za Evo" noAloüs R habet zo» ixdozov Biov diskuovias | di almdwais R | k Exareowder R | ! Luc 1, 2 | m Cor @ 12, 10 | n &gumveia R | ode R | p eöyAwrnes R|q go@owR|r ın margine manus coaeva in R adscripsit haec: @llos d’ änAortog sinev, 7 yAayvporntos | s Asinov R | t ueygı navrös R | u ldiwuzov xai C, onsguolöyor xal 106 R|v ine R|w Corinth @ ı, 21 |x og«a R|y ne R|z ad add R|a owia add R 22 116 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 178 Exeivov TOD Xo0vov, Ndn 1E 0&owxe, xai eis Eu OWwLlmv 00x Emuksinsı> Tois 00yYoLs arıav > doyuaocı za dıdaywaoı, TOUg uEv° ! ıwv vonudınv wog ° I00- oayonevoıs!, Sroig dE N ıov Önudıov aykaiouß‘ p£osı yag xal tavıa x00uov Tıva Tois Unoxsiusvors xagnois za ÖWır o'x dWoov, wc av: und’; Evradda ToVtwv Ex0ro, xaF arısg Yüide 1ois xAcddoıs Eruosousve. °° eire nov 00l! T6 Yyionua, W" 00Y8 ar ocgxan, ÖTag ° alyay? usyalmyogiav mMuiv‘ were ıWv aloxiorwv! YHewv ai ımv° Ev Adyoıst Ödeiwoıme , ns 10 TElog! andın ımv dxomv yomev- ov0r xl 1m ‘; ?7; Ögds Toös Euoüg YPıAoooyovs za Önrooas (ei dE Bovisı za“ omas — Xwpis Twv Wevoudtwv xai av nAroudımv —) Örr000v On TWV OWmv ruegl Ta 00° dırp£govos; za) wg xavovsg Elol Tois wadyımacı n&ow), annzgıßmuevor xai Entaoıoı; Enmi ıivı Tolivvv zoundoss ; idod yag © uva weya” Epgovas xara av ahıdwv juov al oxvelov za auadov, olxem? 00V, QaAA’ nuEregov, > Ev weis alloıs 147: nuiv Eoviv m Eyxuxhuog‘ Orıkov Aoyalts za owıngiov, ahla al xa9 Öumv avıov di’ avıjs! nuiv ° noisuovvınv akoyms!, defıöv auvvıngıov* d7Aov ou 1m Önueu Tod FsoV oroumdeioa!, Ö Touwtegov" oidev! 6 Auyog ün:e ndoav uayaıgav diorouovk. ?°6005 y’ ol 0 xAovos Üuav, Und 1olrwv Kodmv OVvorgspouevwv ; 6005 ö Yovos, dia Toüde 100 Eipovs ! Ömeregov, 6 nah" uEv daßid 6 Euds, uera" Talea dE us Tav 0WV° veavı- svoacdaı Akyovaaı, Toos TroAsulovg Exarepog Tois Exeivov Öko EVNONKWT?; Toryagovv ovvere, noudsudmet, navıss 08 TVs uudovs Javualovrss, Ei u eo Öuov Eu Asiravov, Onws mev! t, zai div wer" Asbvımv dgumuara, diva dE UITRWv xıyn- . bovwR|cußwR | dw addR | e xallı R | f noooayousvois Ü!, mooo«yousvovo C}R. B’ C! in marg minio, contra R” yv” (i e yrwuodoyızov??) | g R addit zei 75 gYvoızn mis dosıns wgawömu* | h pro <> R habet 77 | i aylaioun Ü, Zmionwutvovs ydvmu R|kcavy R|louıR| m o R | n oogE zart odox« U, xaraeoapxa oope R | o pro <> R habet evg&osıs udımv | p R addit zuv ZniomuwWv xal Teyvov' xursivwv yo ai nAsiovs nustsgmı. ou zwv | q R addit &vdeizvüusvos, | r in adoyioıwv vocabulo «io litteras Ö? in rasura scripsit | s R addit @Adnw | t xowbörmte xai add R | u zelos C, oeuvöov R | v pro <> R habet amdavo ww uidwv ngo0anTovVo« nıdavoma | w rail C, tovs R | x neoi 1« ou C, !v tois oois R | y now (, nücı Tois oois R | z usyala R | a ovx Eu R | 5 pro <> R habet zw de dy Savuaororsgov, ou um uovov | c Lyzuxluos C, neidevons R | d avrois R | e R add nalas | f zaxzwug R | g orouwdsio« R, orouatsioe C | h Hebra4, 12 | i eidev R| k dvorouo» R | ! pro < > R habet 200 xara zo dozovv vuiv | m nalas Ü, nooregov R | n use C, 0 Us wv owv Ü, Boaoidas 6 005 R | p avnoıxss R | q Psalm 2, 10 | r uev R | s aysvveıs apogra- phum. vide quae armenische studien $,1096 de Olementis romani «6, 2 dixi Zagarde | t pro <> R habei oidamı uaysodas yiyavıss. onws dE xWvwnes. | u ulv R 178 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. L17 nora- 10 yao ıwv Euwv rakıy GFEYEomaı. N0000x85‘ 00V (Ei doxel) Toig Eworg nogowexoıc , ö &wol noAsuwv, xai dsüoo ob 148! za xaxodaımmow‘, iva 1100081w 0E xaıd 0E, »rrao’ Ew* iora0o za ide goyov«. BaAA obrwg wc bgds, Eiye Öivaıo). ei Ö’ oliv, aA omoAoya ım9 Nrıav, xal ÜNMOXWEE LOG xg8ilırooı, noiv U xaxov nadeiv xaı rois EAAmvıorals ömoıov 0001 Tovroıs 71000EßaAov ent xaxa To OysıEow‘ Ösıvöv ydo, dewov, eig” OvurhAornv wmÄıxovzoic Nowov avruıysosoda. ?’aAN 05 uEv Tv ıevdavvuuov: yywow meryadavgoüvrss nuiv Ex nodam, Ev 1oUro doa@oavıss® uuvov°, madhdov ÖdE nasovrsgs Napa TnS OVIWog 00Wpies, NS ! 7 ans Exsivav nAcvns warakvors, 100g 02° ToooWLov m Xagıs dia! navımv xooumoaoa (mdkıv yag ö Aöyos Eis 1ovvovs Enaveldwv, Eavıov alvois news Enavanavoeı) al nv ıwv Yelmv zul avIgmrivav: uvjoaoe xal nav- Wimg avroüg xaroızWoaoa« na Auurolvaoat, obıwc Eis ımu Tol x0woDi n1000Ta01av xal ınv ı0v Ayimv Exximoıwv oixovoniev nooßaklsrau, iva Ev 1m övonen! Imooo Xouoroü [ av yovv xaupm”" Enovgaviov | al Enysiov xai xaraydoviov, za naoa 148 yAwooa <ömoiwg> EAAmvis Te ar Paoßaoog EEomokloynonı öu »vgiog ’Inooüg zig dokav Heov mraıgoc, vo didaoxaloıs ovıw Teitioıs xal navrayodev" ıo nANoss Rad omov noög anaguouov ayouevr al welsıcıma, aavısvdev 1 tens dısonraousf- vov owma Xgıorod ımv aguoına Add, xai yErmraı nie noiuvn, sis now» °, Yıvaoaav ra idıa xai yırmorousvog Und av Idimv? ‘ dia ıjv! Wü xaÄou xai NOWToV N10L- wevos yılavdomniav xai °®* 0G za viv rIgÖG mv Ava udvdgav“ xahei, Tas ToVrav‘ Yarvais via ovgıykı Xowmusvog, xal ımv Ev Tuna“ yAons“ 1ovpmV xal ad Lwv 175 dvanavoews vdwE vruIoyveizaı zai didworv, ErrıAmowv ElnagwWs TO Eavroü Istov Helma dia wis’ dekıag Umovpyiag | zul ovvegyias , 7v Eis Im NUWv OWınglav ?. 40 ToLEV0L0VG jmiv 6 ıWv Ayimv Ieog Exagioaro‘, <ö Evdokalduevog” eVTWG &v Tois Ayloıg avıod>- Toito ? ng eis ıjv nagoloav Cojv ıwv weyaiow Erudmuiag* oüıwg 6 Piog anuvaıo ıjs avıav negovoias‘ olıw rıgög Tv dvm x00u0v avTovg xal ımv Exel yapav ıwv dıraiov mag£neuwe, Tooo'TWv dgsımv doovpogovuevovs pyaıdooınu‘, imkırauraıs yagıoı Adurıoviag. *! Tovrovg £yousv dvYownoL uste& 10V OWwınga Owıjgag, Merk ıov rAcoımy Ömmiovoyoüs, mei Hebv zÜspy&rag xal v noooyess R | w dauuivie R | zu R | y dwvaoaı R | z Adyov add R | a wevdöyuuor R Timoth « 6, 20 | b züro docoavrss C, decoevres rovro R | ce oogöv add R | d pro < > R habet foyov |e dE R | f die R|g Raddit noayudıwv yrooıw | h Auungvvao« U, dofdoaoa R | zowod C, kcov R | k noosyaoioaro (sic) R |! Philipp 2, 10 | m zduys R|n Raddit &yovor | o Iohann 10, 16 | p Johann ı0, 14 |g pro < > R habet 5 dy xas yeyove, | » R add noAlyv xaı usyalyv | s pro < > R habet ayasozyıa | t R in marg per scripturae compendium woaiov | u Radd navres | v Radd seiaıs | w Psalm »#ß 2 | x R add auagerrov | y rovzwv add R | z pro < > R habet ovveoyoücs 10 nldoavu | a !yapioaro Ü, tods dyiovs Tovrovs negeoysıo R | * Psalm ny 8 | b pro <> R habet zeroswue | c gaıdoomoı R 118 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 178 gyVlaxas av nusıdgov Wvywv' ovıoı Ts nmovdl niorsws ol ovveruzwWrerı orWAoı xai 10 usyaha Egeiouare, Ev ol 7 00Yia ıöv Eavıjs oixov jÜoaoe® xar miAas ddov wn- denors! xauoyvosıv aveng anepyvarod- olroı werd Toig iegoüc" nareons juav | 06 unge navrag Exelvovg ! — ihm yao xdwor! h &xeivov aAyjdcıan — | werd vos 149? oerrtolg" dnnoowAovg 0 ıng oixovmevns dıidaorakoı- Tours" Nueis navnyvolbouev On- usoov, za Travnyvolowuev?* aAl’ wc vovwıs doxsi‘ doxei de 7 Aeyovıas u ıov deöviwv 7 reamiovıas' 0VıW yao avi To nvsvuaurag Eogralsıv doilovran. *:rö Ev oiv? ÖEov £v Aoyoıg Ep’ 000v1 Evijv, Tois ayioıs ag’ Yuwv dywoiwrar: anıeyovao yap Non mv ebpnulav‘ ei d’ Emi ToooVrov dic akiag!, za 00LWwg Ayanımıov, £nei® zaxsivos! eÜ olde Wyilov, woneg xai Sen xar Exeivovs To zardt duvagıy“ der NY zig &x wv &oyov Eu umic: ei mi Yakxögw adwis * udınv nxavY Aoyıodnvaı BovAows}a”* Aoyog yag xai obrog Exsivav, ws oVdeig altoig Aoyog“ av neo’ muwv Enaivov xaı x001wV, aAllc Ti av nusreonv Wuyav wgelsiasg zei dioodWoswg‘ wore uya mev 6 Aoyog avwig” xagnnopoonua <(xal di yag @AAo Toiovrov ;), alla o0v Aoym Asyowusvog>°. oüv Aöoym Ö’ dv A&yoııo, xab nv no@fıv Ovvenayouevos‘ tavıns ÖE movmdeis, oby! ünwng Exsivons , aAN o0d’ all ui? vov wergiav 150! za yıov pılagkıav xar yılodEmv svanodertov doks u! yorua al megıonovdaorov. &i tus Toivvv Exsivorg Xagioaosaı rrgoIvuoUusde (navıng ÖdE ngo9vuWpsda), Eavroög gb nooWwev roıjoouev‘ ÖE, Tois Exeivav Aoyoıs Enousvor (6 yao Bios oayas biyn- Ad1sgog 7 xare ıyv rap’ juov wiumow), xal 1Wwvroıg Evrovguvıss ael, za n&oav ıgdäıv xai Aoyov za xivmua za veuua xui diavdnua vr’ Exsivav alas dvIulousvor zul zunoüusvor * o0TW yaloovomw olrıK rag’ juav Öo&alouevorl, 32V @ TOD x00u0vV YWworzjgss deıkaunsic, 1Wv TOD OTEGEWDWRLOG ToVIWwv „ara noAü” Tuwregoı, Ö000v 0) mev" Tas Ommauxags Öwes, weis de Tag Woyınüac megilaunere‘ & maxagiae za devieoa ıgıds, TO Ti ngwing weyaing 101ddos dnevyaoue, 7 xal rag’ adıns ÖdoSaodelon za Tavımv | dvudo&doaoa: <ıgıac dyiov dyia, weyakovvuoi te zai ueralodokor, 00 xad 150° nuiv ujv xaAdioryv Tavımv Erivorav ws xaıd yvoymv lubv Er voov 1E 0012009 Kyayovıss, za Javuaorais Eupaveiaıs Beßaıwouvres VOLEooV, 00x iv’ avroi u nAkov Evrsüdev eig tuumv ansv&yxoode (mag yao; wv 16 Yalua vis do&ms ıö Unmeoningss Ev n&oıv Ey za 1Ö dxoorarov), AA iva xav 1ovım wähkov Uumonıs ırv te maymsiav Uuov xal 10v uaynsvIjvaı vadımv NSımwevor, ög oVdEv ovrs weilov ovıE BEAuov ıalıns anw- vaumv vobde 1oü Blov‘ w moıuevss noıuevav za dıdaoxalav dıdaozaloı> — ** ueuvnusde d 5uav C, xa$’ yuäs R|e Proverb 9, ı | f un R|g Matth 16, 18 | A iegovs Ü, mgooxurnrovs (sie) R | @ auiv R | A avoovs R |! xauoi R | m oenrovs C, iegoöos R | n rovzovs R | 0 navnyvgi- cousv R | p oöv C, zoivvv R | q &ypöoor C, os R | r R add anolsıpssions (sic) | s &nel R | £ xa- zeivois CO | u za R | vdER | w Corinth @ 13, ı | x eis add R | y aywr R | = C! in marg Xovooozuov, R" Tov Xovoocröuov, uterque scripturae compendio utens | a ovdeis avzoig Auyos C, od Aöyos adrois R | 5 6 Aöyos avrois Ü, avroic ö Aoyos R | ce pro <> R habet nws yag ov. | d or RlewiR|füuR|gEämutl, ee R| hngosvuoousse R | i nomowuer R | A div R | IR add zei uuwusvor‘ | m xaranoAv R | n ur R 178 179 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 119 uEv 00v° ıwv üntg <ıoo xalou>? Adaoumv ws Entrabac, Nuss va Texva 1a 00, xal co mv weyloıwv üntg euoeßeins nıvduvav!, xal 000 This adixov dia" dixaoo'vnv drregogiag‘, TOD xaıvou wagwvoiov, ing Avaımarıov AIANoEwG‘ meuvnjusda av aAlwv zaucımv za növav, os TroAloug xai weyalovg urıto ig Erimoiag averınıe, avaroki xai dvosı maxousvor‘ Uumv yao xai rovro, iva ra neloare zionveuontse- Eyomev 151! dE za 1a nv&ie va Ayıa, ac nAcxog Tas Feoyodyovs, mv diadmamv mv gie, Av jmiv 6 eos dia Tav vnsıiogmv yAnooov 2Espavnoe, Töv Tod vod panuouov, ım9 Tav Öumarav ıgvpyjv, ıdö! ueya FEhynroov, nv xoıwnv andons aloINoenc ndovnv za anolavamw, Evda x000 Tonog oVdeic, ov ebdainova xAjoov xaı noAvumov OAßov öv mueis LEN <öumv ı@v juereowv> naıreowv dıadseSauevor 0@Lousv, zal öv ToigY nes’ jwäc“ nagamtmWouer. Toro julv vommov“ aiwvıor, , asavarov Yvldtrov ımv insıtgav dogavY ıo Pin. ugurnode dE wor za adror” od noıuviov, 6 Tois Öwer£gosg ‚Aoyoıs zul X0N0IG xl TTEIEAOWOLG xaımorioaodE, 2EE dayuvoüs xal Yyavins aykins 0Vvo- uaoröv zai riegißAerıov . Umwv amodeitavıss, za 1als Exximoiaıs uEv Tv eiomvpv, v alteis xuarslinsre, OVVamgeits wExgı navrög , nuiv dE Bomßsvorıe ıyv Tov EAnidav 151° Erurvyiav, EVTEÜFEV MEV Tals xonorals Ünosnxag Anevıoıwvıss, aiıdIEv dE xeigw Talc nosoßsiag OüEyovızs xal nodg Eavroüg eiysg&oregov Einovıss <ıponoıs>, ive za avroi di’ Üuäs TE xal 00V Öulv?® avyaoI@uEev EyyiTeoov xal Toa- vOTE00v TO Ya Tjs Ayiag xai navvuvnıov ıgıddos, unge ob nüg Aoyos Öuiv zal dnav &0y0v ar onovdaoue: ou adın none n&oa dofa <, um xal 7000xVvmO1S> Eis 10üg eimvas . Amıv. 179. ’Iwavvov 1ü ayınıcdıov uniponoititov Eiyaiıwmv | odßßarov & ıov 152! vrorsıwv. Eis ımv wvnunv 1od aylov usyahlouaoıvoos Osodwgov xai mv TV NIOWTO- oaßßcrov nweogav, Ev Evixeainorc. AAN oo nEevdınos Nuiv 6 xaıgös; Tovsov yE 101 magrugıov oapes, m vnoreie, xoravVscWs TTEOPAOIS jmiv Ertl owıngie naga vis ou Fsoü dodslon yılavdomnias. nwWs olv don ravıns agkamevor — XI: Eu mov, XIEs, xal oÜ roAb mooTE00v — EAd- Fousv dI000v Evraüde mavnyvoilovres omusgov; &i mn rovro udAdov Aateiv Eori, To yavaı 1ooo0rov nodyua Aardeiv, Ö xai moosdoıss el naila xai mera Aaurowv &x maxgod ng00dsxöusvo, ıwv EAnidwv, vüv nagöv Wong dEıov, yıloriums Ünodsxonusda. xal di ydo av us aAlo TWv avımv oo ToV xaAov Tovrov Imooı xl TIG NIVOxREIWEvng vov bnosEoswg, jv oUdE wiav lower Ertgav AAN adıo To xepaknıov ıwv rag’ mulv ayadav, aiTdv pw ToüTov, TV Nueregov Koyovıa xal TNS EQLXWEOV Tavıng xAmgo0Xov za ng00TE mv xal | Eyooov, To ueya Yauna vis olxovuevns, Tov Ev wagrwor 152° nregıBonvov, Töv Ev agıoreiaıs Arumoorerov, Tov Ev Yaluaocı u£yıorov, Töv moköv Ev 11 1 m 4 . ” ” 1 4 . ne ker per cumpendian eeriptumn| we Bil. e OR in mg Xovooozröuov per compendium scriptum | t zwv dzowv addR | vi R | v zeis R | w nzuas C, zuwv yevecis R | x urnusovvov R | y dö&av C, uynunv R | z eirovo R | a pro <> R habet xer« zyv noognrsiav | b nuiv R 120 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 179 slegyeoiac, Tov aauyxgırov Ev Ö0EN xal anagaudAdov: oVros Ex Tregarov eis negaie xmoVtere voV' TWUTW xTIOIg ATIROR OMuEsg0v TregıyagWc Eogralsı, Ö600v 1 ımv yüjv olxsiv EAays xai 0009 oVodvıov““, Örtı za dyyskoı navınc 000 Yıld$Eoı, TOooVLW zul sıhoudorvoss , Ennsiörjnieg al magrvges ünEo Seol xai FeoV. "anıeysı Teivvv 1a y&oo xal nraga dyy&iov aSıa zul napga avIoonav 6 xal amporegoıs FEaıgov Ev zagreoie yEvousvog, xal oVdEv wc Eninav Öu win ob1oc, sie xal oV10c, dia ums zai Fauuarog dysıaı navreyod Ev zul avıore, vuvi ÖdE udAdov xavrevda Ev dm Eavroü” zul jmEor xal Tragoızia, ag alıög Eavin xaF Arreg Tva haunga vırnı]oıar Favuaoreis agıoTeiauc x napaddEoıg tegarovoylaıs ÜNSEYVWT TTEO08KTTGATO. Erei Ö’ o0v ei nooüvre ovvnAde vv eig Ev ai ovvädgauev 6 TE | 10NoG xui 6 xmı00g, Tregi TOVTO rrov wev ngo- 158! tegov dıeSıuev Ev oliya, elta ÖE ai egb Tov yo0vov Bgayex Yılooopmoousv, ÖTMWE TE za nOFEV aÜTIS TAI TIAORC XOgaS xl wgag 7 Tregi Töv orspaviımvy Tobrov ovyaAj- omorg, al dic Erd’ auporgoıs 0 Adyos is olıws Ekaıgkrov ngös alıöv OlxsıWoewc. Sail W Ti nors moi Toiıo Ovveneos; od IN Y£oomaı ; za Ti nodtısıv wgumua; TIs- gırrös &yW ug dga xai marmıog, Ei EEvog Wv Duiw Tois auroydooı, xal ol EnmAvs uovov, AAN Eu xai venkvs rrepl Twv Önereowv Tiuas Ermysow u dıdaoasır, ol 1aüta ueilsrE nov OapEorsoov eidEvaı N Eavroisg, OU uovov, O0u EyXwgıoı xal dia Tovto ıWv 01x01 ndvımg eidrwovss, are aa pılonokıdsc, aAA OT nal 1ovÖs ToV EE Koyns UmErsgov nokıo0yov, TO era naga TI&0ı nohyue ai Övoue, avror nAovinoavıss AvmdEv wc oixsiov Övıwg xeıumÄov mv Öuertgav xoouoüvre dıapsodvıng za moAAdc Eyyidev Tas yagııas rag’ alrod x” Exdoımv avıoi ve doenndusvor | xai dosmouevovg dAAovs 153° bowvies, axgıßdorare navımv * ap’ alıns ıng nreigag eixdımg lore wasovrec, wc Toig alloıs mev a0 Öidaoxadovg xal xiovaas Ömäc 1ovıwv eivaı, altoig ÖdE um deiosaı undevög rou dıdaKovros. *ovx eig dEov 0Uv 6 Aoyoc (wc Eoıxe) Tas axoac Univ ano- xvalosı, NEQL TOV dyav yvoplumv za moodnAmv dıskımv‘ "oxAmoov yag olrws oVdEv wc n ıov nom alas TIE0EVWOuEVOv dxpoacıs" OU wmv aid’ wc nıgös eidores Önnov a A0oy@ xal aüröc xoyooum, oü dıdaoxaliav, aAhAd avdurnow, obdE dımynow, alla zeyakaiwoıw ımv dıadekıv FEwevoc, iv’ öuoo xal 1m Fein uagrugı 16 zaFnxov xai Uuiv toig yılzogroıg zul Yılowagrvor TO Eixög ErrılmoWon. &i dE u xal nAEov, oöx Üuav xdoıy, ahAla vis Tovımv Evsxev wwelsiag ı0v waxgodsev Eviauda al noAlaydsev Ovv- doauovıwv zig Tyv Mevjyvow, £v oic nAjYog 0001 TOO0UTOV sixog Tıvag Xomlsvm dıday- Iivai u nAdov wv 0lx0Iev yıwwoxovres nAIov. doyyv Ö’ EEsı zavlıyv ö Aoyogs 154! jv xaı Ta noayuarae, Ömdadn Tv Evrsvdev bu xavısuüdev. ovıog oliv, W TIaQoVIEG, ö üneoyans xal ünegAaungoc Ev dorgdow MÄıoc, 6 Toü xoooo djAov du ıWv uagrigmv Önegaorganımv, Avsoye Ev Evdev ano ınods ıng Üuerlgas, olx olda nıplixnc 1e xab rong EÜRQEOTNIEWG TmAıxovrov moIov avudaßovons AEoIev, wc avroi TE MagTvgelte navalnsiorarae za To xaAov vis yev&ocwg Exsivo Xwgiov, Evradüda xal Eu Tag’ üuiv IEWgOUNEVOV WUETE TAG YPEOWVYuoV RE00NYyogias al GvvnyCoov 10 Trodyuau. obım de youdgov EÜFÜg EAaurpe, za obTws autixa wers mv miıxiav te xaı ıöv Eynßov a navıa &avzod correctum ex avzod C Studemund | 3 navrwv O2, navra C! Studemund | 4 C” yrwun | 5 09 7 yevvnoıs Studemund 179 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 121 xareoye In Treüi avrov Yavuan, wg Auporioas aua Tais ıafccı (Teic 12 oVgavioıc ymui za taic Enuıysioıc) negıonovdaoıoıarov yonma ysvEodaı xal Trepiuaymov, TIOÖC gavrag Exartomv Töv yevvadav Epelxousvwv xal ueya noiovuEvav dyavıoua, NIOTED« nv Erioav nmooysaosı TO xalov Exsivo xal akıdoaoror donaoaoa Inloama. 154° ® usoilsran aoivvv Tais dvoiv dvaloywc, ws To nAovıw TWv ageıav ıWv Exwıigg zarak- /ykov xai yilov, xaı augporioaıs Exmv agxsiv, xal Ti) mv xurm O1gareig ara 0dox« dia mv Öwunv, vn] ava dt xara nıveiwa dia 10 xar sixova Oowarokoysiıaı, ıö 0040- uwvreaov”" Avuxgvg deikas Ent TWv Eoywv, xal dobg meoida Toig Ennıa xai yE 10lc OxıW, rAmv ovx lomv oVdE ouoiav, aAla Tois Ev and m£epovg xal xara Tvag xaıgo0S TEera- rwevovs, Avixa Moog MoAEuovg xai uaxas ogaumUuxrav yaomv Eds xal doaoTngiov ıwAuns Poueioıs, tois Oxıo ÖdE navıa za ölov (Ö dm Yyaocı) moooavassis Eavıuv, xaxsi zo Eavıov noAitevua” ExXmv, xal Imv TIYÖöG Toüg Exsitev vouovg xar rag EAnidas, OT xal wovro maAdov mrıeo Exsivo nawırög avım »#AN00G, Elosßeiv Ev Eoym zul Adywm xl umdtv ıjs vyıovs nioLewg xai ıwv avıjs Jeoumv WousEran. Tıavın yoüv xai Eni- pFovov TO xaAov, wg dei xal viv yivsıaı, xal avuorparsverm Ev A TIOVngie Ta dyada, zai dımyuov 7 aospsıa xard vis evoeßsiag avalxıysı‘ neıgaraı de nowrov 155! songs Ev Tagaıaksı TOVg TIOOU«KoVS avıng xaraßadhsiv 7 Eielv- OU yag av allms TEVTN TIIOXWENORL TO Epyov xar Tö orgauymun. Enei Ü’ Ö udhıoıe navımv yoßzsoWıarog avın za deworarog oVros 7v Ö yevvadog, En’ adıov ÖAm p£gsım, xal 1oÖıw ıyv näoav ennagpimoı Övvanıy wc Ei 100 xapTeowıa«ToV xgarmosıs, ov oVderi Aoınöov novm TIegie- oouevn av ahkmv. 0 ÖE Tooovıov Ed&noe Trgög 10 Tod xıvduvov ueryedog Exnrkayjvaı xai ualaxwreguv Ti YoovAjoaı N Tansıvorcoov BAEıyaı vis Ev Tois niokäuoıg OvvnJovg meya- AopoooUVnG xal yevvandınıog, Ware deiv Eyvm xara TOÜG vsavixwraTovg Iwv Kgıorav un argsneiv Eorwc und: uEvsıv doEaı wayng Toig Evavriovs, aA) avıög Exeivorg rnoosußaksiv Zrrelc00g, xal Yavepov autoig xaraoıjoaı 10 Yıloxivdvvov TE ı7c yvwuns xal To Tng doujs avvnoorerov. alla yag Edsı navıac Tov zar Anıgsvovın Adyw xai GrgaTsvousvor zo bzo AOyov Toiadıa molsum|osiovze umdev u ngarısıv akoyws, mer® Aoyov 155° dE novıa To'vavriov xar dıaoxäiveng" OFEv Agua xal oxenısıcı Ox&wıy edAoywzdınv, urnore aßovAmov sin IE, untg 00 xai 0 xivdvvon, N TIQÖg 1005 xıwdüvovs aurowolie xaı 10 (dEov wildov üNnoXwgEiv xara TO Eniteywe) zavıov Toig dewois EIskovımv Zrupeiwen alısı ÖN Omustov zal ovıog ws Tedswv Exslvog To rooregovV, zaı "Alkoyvilmr uellav Öouov' alte, zaı Aaußavs” xzara yvaumv Ouoios ws EnsIiusı xal TO OmMelov ws Alav I magrigıxd Oxonao noenov. ”Eni Tyv nahaıdv ıyg xaxiag üllav Exsivmv xl ımv nOWLNV Tavıns xaraßoAyv avanokysı 10 Aoyıoum, xal Tov dsıwov agxırexıova Tov xaxwmv Evvoei, ımv xaıd ıWv NOWTonÄdoTwv TE unyayıv xal ToV xaxorexvov dokov xal TO TIOVno0V Ögyavov sixaigmg avakoyilsını‘ elıa noög Exeivov ımv 09uMV Eruorgeipag iv dixaim Ivum Ws apyexaxıv ıE xal noWIoV 100 avdgmnivov yEvovg noA&mov, Tods ayalyoos xavıanda nokswoıng deiv O7IM wuroaodaı, xai ws Ey’ innorm» 156! evunahlov olos noAdaygov dv Tois Üdacı ysyoauufvos Öpareı, aim xal Tro&novu xeyomm&vog dxmuan — Wwonegovüv olxyınoiw 10 nakaı, xai viv de noAlanıs — ıW 6 Ecclesiastes ıı, 2 | 6 Philipp 3, 20 | 8 lud 6, 36 | 8 Matth 7, 8 Histor.- philolog. Olasse. XXYV111. 1. Q 122 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 179 oxoAıy xai rogsiavy xal Wvyyv Oys mera lung EveyInvaı ns Opodpoıaıns, xav wn Aaßmv Exsivog TEWS TAGEN, TO oixeim OXdTW xourırowsvos (Ö0nEg vouos Exeivov), rovıov Om ToV xaxıorov innov wersAdeiv" Ig0TE00Ov, Ev avım 1E diansıyav Tov Fslov Jelruarog Aaßeiv ixavıv, wc dv Ei nooßein To ysvvaim To Eruxeiomua, al Java- oluwsg oVrog nnAmyein, anoosıoausvos dvasev adtixa rov Erußaımv 7 Aımav Avırnov, ei un TUyov Oxoumevog Tuxoı (iv ein Tı xal yeloimg riepi ysAolov ImMO0L0V), EÜETtLXEI- onrov ucAAov IH xai zÜxsiowıov, aosev£oregov YIN za wer& Toü Ldyov yevouevor, Evrsudev ÖdE TgÖöG Exeivov 7dm wantodaı xal wc nelo za rameıvorigw noAv u 6aovu xoyloaodaı 00V Asioın xarayoovyjos. avım uev m Enivomw xai 7 BovAn voo 156° avdgog, Avdgıxwraım To Ovu xal VopwWraın, 1a Ö’ Eni Tovvors avıol zul dınysiods ai dsixvvre' 00 yao maxoav ap’ Öuov, aAl’ Eviavda navıanaoı, Evievda dm uade ı od weyahov Öganarog Exsivov oxyvn xal dıddenig, 6 n&oa EV yAmooa, nr&oa dE dxon regipoomiov Eysı xar noAvIouAnov. *Toüro Tö Xwgiov, oVros 6 Tünog, auın 10 dewov Exsivo Imolov Eupwisvov eiyev 7 ıgWyin, xal ö pwisös — avıög oVrog, za 7 xolım — za Et YOßov Eon] xai were ımv 100 deinaros anahlayyv (16 nagado&dterov) und’ Ev yılıaoıy Eviavrav wıxgov deiv anoßaleiv dvvnIeioa Tö Yoßsoov. Elos Ölog Ö ywoos, Elog dygıov IV, AyswWoynrov, dxagrıov, doixmrov, KyomoLov, Eonuov wEv di’ Eavıo zul znv yVow, yahsıınrarov ÖdE dia TovV OAEFgIOV Evoıxov, Yevarov wEVv ıd IEWTE Tois sgıolxoıc, Erıel 0’ Exsivovg puyadas Ö TUxgÖG xureoımoe yelımv, TO dewöv am Exsivov | ngös Toüs Ödondgovs weräßauvs, al xuxov arıgoodoxnrov vois asAloıs annvee- 157! za ölov Ö’ nv oUx ödos, oVx Eoyaoia, oUx olamoıs Ev OAm Ti negıyuowm aoyains ı &xivdvvog‘ Evdev EEnomumro näoe, xaı ovveßaıwvev alıı ÖvoTvyEoıegov E&yeıy agK Tas Ehlas XWpas Enaoas dia xaxov Ev olxeiov audıyev&s xal Eyxavoıxov, Tıgös 6 ndoa ao Enivome zar nIüs 190705 umyavig EEmoFEvsı‘ 1WOoOUTov 7v auaxov To dsiwöv zei aujgavov. raüre xai dxovmv za BAinwv 6 yevvadas Exsivos, MNVvıcdıo EV WG Eixög xal Tois nargıwraıs ovvnAysı xal vi nargidı ovvenaoye ar noAAd To aIoVg auıv za ı7S Avnx&iorov Ovupoodg WxTsıgev, aveweve ÖL napa dns Avadev vevoswg Tav dns Bomseiac xuı00v, xaxsivov ımvıxauta dosEvroc, aondle ıö ovvInua — Ws dv einorg ndEwc; — zul av navrög Eregov Onuslov 1oVrov dn, Tovrov demdeig xal wywv, Everveiohn ze Övvayıv xal Pag005 UNEOWVWE a0a Tod xaranalriv * Akovre za doaxovıe 157° ToÜs alıa nenoıdoras Evdvvauoüvrog, al nAmosEig Öoung axaFExıov za ı7s YPopäs ysvousvog ÖAog, Enret mooosAavvom O&ÜV eUFÜs eidsv Em’ alrov EEslıyHävre Tov Inoe, daydaıoıEegov Avmdev adıög EruxareyiIn, al PIdvs dısidoag xaıglav xai mE nAnyi tiImov avıixa vexgov, wera dEog 1ois 00001 xal werd Javarov* xal yao noAvs Exsıro xal Emmi noAl xara FEav rag’ alrov Tov Tonov wns avaıgkoews. !?Toioürov uEv Tö KEIOTEUUR TOUTO TOD OTMKMUWTOV, T0000T0v Nuiv Tod AsAmToü Tö yvuraoıov, TOL0VTOV TÖ > nooeywmvıoua ı@ wis eVosßeiag dywvıoın, Iavumoıöv uiv En’ lons naoıw avdownorc, üniv ÖdE ng05 Eu xal Owıngıov dvuxgvs‘ 00 yao uovow ünjokev EnavsAdeiv Tois nıgiv weravdoraıg, IN 100 xaxov nageAd0dvıog, aAAd xal sig 1000\rovs nooßjvar xal nnAn- YvyInvos TO x00vw, oVTw ve noAvarIowrov nnodıy Ex aeAuarodovg Elovs xal Imgıw- 9 usFeldeıw apographum | 10 C” 7 doaxovzoxzovie | ır Psalm 4 13 179 E RECOGNITIONE PAULI pE LAGARDE. 123 dovs amolınsiv Dmiv Toic Eryovoıs, xai | nagadoüva ım9 xugav olxovuevgv 158! EE doızyvov. !?aAl m Ev evsoysoia wıadım, xal To FJalua Tooovıov, xal ovLm T1E00 Javucıov* od al rgonaov aSıov 6 megixading Te xal weras 00TOS vaog, Enavaoıag EIROTWOG TO xarogdWpau xai Tv TE Ögaxovrsiav ysıav ÜmoyFovıov Evravda zakunınv eg AIOUV 100 ysyovoiog, 10V TE 100NML00Xov Toütov dsiızvög avsoınAawevov TIavrayoV za) TNWwuEVvov were Tng Agiorns avdgayadiag roAd 10 Aurıoorepov AovIoVong xel Yvmoı- nwregov Un:g Tov uvdıröv Oyıoüyov, öv Eni uvı OjIEv noassı naganimoiz xarmorigıoav "Eilnves. ri dE To Evreüdev xaı noog vi Aoımöv Ö Oxonög zei 7 bonn To yevvaim; Imwes gYılonovog Tv avaßarıv were 10» innov, iv’ Ei dugyoregoıs zul O0Tog werd Mwoews* Kon ıöv Enıvixıov, oby wg Öıyeiow eis Jalaocav, aA ws xai avvoic Evo zoonm nagadsdowevorg eis OAsdgov. nws olv 6 PEAuoros xaxeivov xoare; aAhe wor | xaoioaodE ınv Kxomv wıxoöv Eu, xaı Öore ı7v dıavorav ÖAnv ıo zul dinyinau‘ 158° Evdev yap 6 Aywv 6 Ex TOI0ULOV TIOOK«YWVOg. Öensıdn ımv nargida ovupogas annikaks wmlıxaeuıng xar di’ Evög Eoyov Toüde Toic xarolxoıg 18 OWINglav nal Eavım xoyororigas ıas EAnidag Engaynarsicaro, rölıg yeııav Aucdosıa, nolıs usyaln, Mods aoyaia, nolvardomnig wEv x rois aAloıs ayadois Eneoıw ois ai noAsıs auyoücıw, oVdE wiäs borsgovon, dewıdammovig ÖE ToLE wixooDd u xci naowv dıap£oovon, OnN0V xai Toüs Aosßsiag TIE00TATEG xl ımv EÜOEßELv aigovusvav diwixtas za) Tumgoüg Ev Eavrij Edvoriysı, olovei uvag dAlovs diusyvos Ödaiuovas Toic vn’ avıov oeßon£voıs naganimoiovg Evdov W£gsw Nvaysaouevn, aavısvdev dosßwv wg aimIös Xwow (xat Exslvovg pavaı) n900801xvia Ti) Evdvvaoısig Te ıWv TOIoVımv zul 10 nAydeı 1wv Exel OvveyWg roAasousvav xcl xıewousvav ois To Eyaamue nioug Öyıng xad 0oIodolkos. 1°rıoös vavımv woavei 1 OrgaToredov toü orgaunyod vis xaxiag 159! ö drrımıog ovvog EvIovg ögud, zai mis YooE bvums sis auıö 1ö orgaunyıov avdgıxas eiorında. onida uEv oöv anokumavs ai dogv: 6 d’ wc Nom vırwv nüg dvanısı zei xarerinonow* 6 Eunomowög dE Tov Ösilaov ıwv 0xEvÄav ıE al ıWv Önkov ano- yvuvor, ovvdÖınydeigas due al 79 oxmvjv° navre yag Ömou Fürıov m To nnüg Eve- BANIN, ovyxarsypätydn, zal yılöv Edagos““ dY000v Eyavı 10 ıov xıßdyAmv Jcav eirovv ahaoroowv daıuovav xaroıxmıngıov, arıois sidwAoıg ws Ede zai Eoavors OvVviegomdEr. sic zovro devregov 70m Tov meyahov Toüde gıoagıaıEwg E0yov xal veavisvua- aım nüoav exAdvnos nv noAw 1 noagıs‘ adın n&oav 708108 Thy movnodv Exsivmv nagdrekıy www aosßav En’ avıov. 1 Eyreodev 6 1olrog xai MEyIOTOs Aayav Im yEvvaim x0RTAIOTEEOv FON Merk 1öv doaxovın, 21’ alıov avdgıloutvo rov Akovıa, Tv xard Tas yoapas“ WgVouEvoV | xai tive xararıım Imovvra Evrsidev Qvordosıg nad avtov xal ovvedgre' Evieodevr 159° Te novıwov yoıwdgorare xoAaorygın‘ ob yag eiye p£gsıw 0 jrm9eis, 00x ünouevsv ö aloyuv9sis Od ıyv jırav, OU 179 aloyuvgv, 0b xadaıgovuevnv ımv nÄdvmv, oÜx doyl- ovoav ınv aAmIsıav, ÖFEv mv ıyorsgav Exeivmv anokkoag nagaoxevnv di ng Wwuywv Ervoavva, xaradvvaoreimv andım za tegareig, Ou00E ywgei* 1öv Avad£orerov 1oonoV, 14 Exod ı5, ı | 15 C” 6 Zungnowuös tod eidwisiov Studemund | 17 Ö®” 7 xoisıs Studemund | ı7 Petr @ 5, 8 | ı7 post yweei in fine versus spatium quinque litterarum (casu?) vacuum relietum Q2 124 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 179 zul 100 0oAov navısAug dıwyoivros, ayook noös mv Piav, nal ws Eoyarov Onkov Erp£geı Tau To vırmım. altrovs yolv Exsivovg oüg aiyuaiAwrovg Nom Ovveiyev Uno Tv Eavroi ıwwoavvida, avunagsidys a nolsulo, Yvum de xadonkioang dhoyorıaıa, xai dsswor Nyslodaı nagaoxsvaoog mv ıwv Pdskvyudınv anwksıov, Ep’ 7 ÖmAov vu Töv soAumiar Eds naseiv, wo avroig Edoxsı T0IG Avonross, zal UnIousivaı Ta TIEVIWV EOXaTa za Baguzara‘ dia vaiıa ovv | 0VAAnıyız eÜIÜg xal maoaoraoıc, oUx avaßoknv, od 160! nagaiınoıy, o0x £Asov Erudexouevn. "?ailda mijv 000’ aurög Anagaoxsvog Enıi Tov xivdvvor Ixev, aAN Enei ımv naimv* ara oVx&u ioös aiua xal Odgxa oloav Eyivmoxev, akkı noös auröv Exeivov MON LöV doxovia 100 0x010VS, TOV A0g«LOV ExIg0v xal moA&uorv, Tov uev Ent dixmv xaloüvrav Toviwv ÜnEEPOOVEIV navıanacıy Exgıvsv WG TIOOG avLoV 00x agıouaxmv, du um divaıvıo nv ıyuxnv u xaxwcaı*, xav ei xai To Owua 0nagaEwmorv, Exeivov dE u@lkov, Exeivov, ndvıe ı0010v usradınawv, zardAAnkov Toovım noltum xul zov örrkıouov riegiuiteron. önkileı dE rovrov MavAos 6 weyag oTaımyög xal aksinıng, ös oldev Agıora Tovs Koıorod oTWauwTag TIOÖG ımv MÄynv Tavınv x00uEIv zei Gvvrdoosıv, vis dixamwovvns Tv Iujgaxa” xai ımv negixsgaiaiav Evdvmv Tod OWwınolov, 10V Fvgeov TE Ing TIIOTEWE Kai 179 uaxaıgav roü nıvsumarog Eyysıgilov, 6 Eon Önma Feov. !rovrors oüv 10ig Önkoıg ai oVıog avi tov ovVlvijY>mv Yoasauevog, eiosıoı uaAAov yneg 160° stoaysımı, xal 10 Ödixaouxa nagiorerer Brwaou o0v iwnAo xal yavom Yoovyuan wc xexAnusvog ErÜ’ @gıoToV, 00% ws Em x0l0ıw mywevog: oütwmg ebyevig zal adoviwıov zwi neo’ avıa 1a dewa To ıäg Woxis Eıjosı nagaoımue. nos dv In’ oWwıw Öuiv Evagyas napaoımoamı TöV dyava £xeivov, 06V £xg0Tnoav Ayyskcı ai EIavuaoav AvFowrroı xai Öriuoves Epgıkav; *oürogs ö Jemv ahrıygros, Ö xgııng ung Adırias, Idav EÜFUg Exexgaysı Oöros 0 Tolunjoag Exeivo 10 weya xaı dsıwöv aolumue: di 00 Tavıe, talainmge; Ü, Oz0dwge dvcımve, ii nadwv vi xai dedgaxas: »"InAov EinAwoa ım xvoin« 6 ıjc akn- Felans magıvg oVv naponoie »xal Toüg EXI0005 Exeivov xadeilov @ Toonw Ödvvarög yiyova«. *ric dE o0ros 6 xUgiog; m nov, naraız, zaı ob Takılaioc; ÖmAoi uEv oüv xai 70 £oyov. "»ygıonavoc Ey maidov, & yıkokoidops: aAld Toüto vüv &yvoc; 7 al nakaı yıvWorwv, viv EIOWVEUN ;« "Eyvng @v ndn xal auroc, E|vay&oraız, ei &ya ngosyvwxew* 161! viv Ö’ jvixa yırwoxw, yvaım xal 0V1oG Tv ayiornv, & Omwoı. ?leine, xal avrod nrov noöc xiova” dedeis oO yevvadas (nmyn ÖdE viv Yavudımv 6 ximav Tois "Auaosvoıw) EEal- vero nollag dyadas, xai 0 Esouoi di’ dvugwv dEvrarwv av 2x cıd7goVv ola Toic avöuoıg Exslvors xara ıwov eboeßav a Baoavıcıngıa. ”rews uEv oiv Law Jvun xal Tois Eavrod Yeoig re xal Öuinocıw auvvaı qQılouuovusvog, AanavIoWnWg EixE TIEÖG 1a vowusva, xab 119 yUcıw 00x Wxreıgev, 000’ & un u ye aAlo, Aavdomnos AvIEWnov aixileıv dısvosito. ovvnyavazıı dE xal To PEaıgov, Ex niaons HAıxlag xal Tugng Exei Gvyxsxgormutvov, xal WG xaxoügyov 10V dixaov a ıWv xaxoroymv ndEwg EBlene na- oxovıa. Errei O0’ zig aneıgiav 7 xoAacıs EfEnınıev yon To 0W0CED 18 Aue xal to Xoovim, xal Tois Ev xgovvois IWv aludımv To Unoxsiusvov drıav sic nAmunigev Ekiuvale, Tov est in © Studemund | ı8 Ephes 6, ız | 18 Matth ı0, 28 | 18 Eph 6, 14—ı7 | 20 6 «eyw»v CO! in marg | 20 6 «yios C! in marg | 20 ö «eywr Ü! in marg | 20 ö @yıos [sic] C! in marg | 20 6 apyw» C! in marg | 2ı xioeva C!, xiovs U? Studemund 179 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 125 asınınv de Enelınov sis ünav ai Oaoxss, Ünd mv x00« xwv Exsivav j xuvov 161° xel Imoiov uähkov sineiv anyvos Onaga00ousva, EuaAdoosıo moıs n&oı 10 aygıaivov xai 16 Yvuovusvov, xal 10V mv WG Awvxov gyooırov 10 Ödsouwırgıov nageAdußeve, xeg0tv allorgieıs anay3Evıa za mooogıyevıe, To gaıdoöv dE alın xav ıj Baoave neojv xav ij YooVoG nag£usvev droentov xl 10 018000v anadks, za Emi yAwoons 0 Uuvo, xal 08 Oyp)akuoi aıevsis Em wov omleıw Övvausvov. ”?ö dE 1aybs Eruorag (xui yco Engenev) Euyavilcsım (1 HYavuaoıov) Evomuıos* Evanin, 10 Eavrod Pac ExAdunmv, xa 7T000A@AEl yvroing xal gyıloyodvac, wg & us AaA700ı Troög TOI00T0v Eavıov yidov. @ vns Owidiac Exsivns, Yv Xgıorös ömdsi ngös Tov adıod magıwvor, xal xogöv ayyiuv adovıwv egiioryoı xUrim. rreomyoositaı” Travroiag ai avarıcıaı za Ysortgav Boworv Youilsı xauvovra Ama xai odvvaıs, Enni ndoıv Vyınoac ÖAov TO Own xal av oWEnv anodeüs öyıv (tTavıa yao Eoya is Aoıoroü naloovoies), zir® nAgov Yapoüivas 162! xal EVIoXVoas 10V vrepavov 18 vis vians Ev 1als Heinaic ysg0i nagadsikag xai ııVv Evreüdev usrarimoıw Tayiorınv Errayysılausvog, ovrw nrakıy anıjAsev, aoıwanys nenin- Ousvae navıa Jıruv. "1 AEav mv dısyvos were av OWıw 6 dixauoc, nenodWc ıgög Enav devov zul u£eya xara navıav NN gYoovwv- Enossı wEv oliv aldıc To oradıov, zul ovurdornv ws zayoc Elmısı, xaı ngög Tov ayava dısdeguaivero‘ ovvjoys dE walıora To noIo To Jana, Erudoauov Ev Oliyw naoav ımv nohıy xai xaranijkav uEv anavıag 10 xawa xei dnioıw, oVx dAiyovs dE ıWv Ovvaonıoıav TOD yEvvaiov EAxuocav eis ımv Eniyvaow. Tavım To xal HEargov devregov rioAv 1 Aaurıo0Tegov 7 To TT001200v yv, En’ aüıo Taxü ovvadgoilsraı, aAloIEv aAlov xaıa onovVonv wg Eixdg TrQög Tiv Toü nagadokov Fear ovvrosgovios xal TO EEvov axovona 1oiTo neiog Paoavioa Imroüvros. > nagaysrar zoivvv aldız eis | wEoovs 6 xawog xai veoniaorog avdoıdg Exslvog vjs eloeßsias, 162° xal IWv mEv 1ds 1Ee Öwas xal tag Wuyas TO Salua xarsiye, al mv anogie dev] xal aunyavia noog 1a Öpwueva, 6 dE ımv yAmızav avvois xara xugöv EEogud xal mv EAsvIeglav 175 yaoıtog were ıjs aAmIeias dm nagomoalsını. olros Ö sog 6 Euog — ynoiv —, oV1os 6 Xoiorös, dinaoıd, oV1oG Ö Emög xUg1og, Tepl 00 Yılonovog now Envvdavov‘ Unze Toi0VLoV dE0ToToV xal naIav Ey yaipw, za nassiv eis Eu dıwywo, ös ou Tv Av9ownov Enhaoev alrös an’ aoxXis, avauyılöxıng Edsıke vüv EEE Wwv avE- nAaosv dvIomnov ruavıa di’ alıov Unoordvır xai OULW Tavranacı vi onua dıayda- o&vra- Toos dE 000 deiAaiovs Heobs nenovdoraes non Ta naganinoım dis avanmiaosı; Tis avaoımosı; dis avıois nakıy wos ıjv sig 10 Koxalov Anoxavaoıaocıy; ÖodrE ımv anaımv Ön00on; ögüıe ns Fomoxsias ıyv adoylov; oUveıe note, nawdsvsnE", waraıoı* yvoıs mareiag Tag Einidas mov Eni maraioıs OosßBaouaoıwy' Eriyvwıs 109 Ovıoc | Heov: owgpoov£orsoov Tı Yoovjoaıs‘ meraßdisodE OWE yoüv- euuevoc xal vüv 1631 dEksraı ngög alıov Eruorg&povras' El 0’ 00V 1wyöv wEv maxgodvurjos xol Er, WOTREQ ÖN xai maxgodvusi, 00x &xw de Akysır, Eav sig ıeloc- navıng Ö’ oliv xoAdosı uera To tehog, za nragadwosı TIVEI I00C @g Ywc alrov un Yvmoloavıec, Ev 1m napovu Aduvavre Pin. Toiaüre nAsioıe ovveigwv, xai dıayksvalmy wev Ta Exeivov, 16 Agıoroü d8 23 0” 7 ontacie Studemund | 23 Num 12, 8 | 23 nepnyogeizs codex | 25 Psalm 2, 10 126 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 179 xgarıvov, al anodsızvüs navrayoFev Tv eig auLov Triouv uovmv Royal nal OWmtjguov, xevnv (TO vou Adyov) Wakksıy Ewxeı xai vupAoig Evveisw 7 xwpoig vnoyıdvgilsv. ?dxare- oTioag olv Eavrov ToIs xai Ovvayayav &x 1od Icußovs 6 gyosvoßlaßjs Exsivog doxwv za naganiys, xal yonrelav wev noodnAov Tö Jalua OVaopavınoas, alrov dE yeldsodau dklos Einov Ws Ayadod OWaUWToV xal xoyoiuov moAdayov To orgaısvuau, dgysoiv TE w7s Eu negiksınouevns xoldoswc, Eemi Ti zaıa av Jewv anovoig | xeyakıns 163° &x Tav voumv wWgLowErnS nal vjs Eoyarns, Edidov, xai ragjyev dun Tüv yoaumarka zig xoıwov Et POßm Tagavayıydorovr« 1öv mowahor, Zu ÖdE uvag weyakag Uuas xl Iwosas bmoyvsiso aEımuarog Te Auungormıa' "Ti yao obrog Ö rjowv (Eypn) TQös aogsınv avdoös mAxavımv zai nav ei vu aAAo nossıvöv AvIEWnoıs zei TTEQLONOVdAOLOV, ıC WEV &x BaoıkEnc* oÜx Eis uaxgav, va dE xai olxodsv Ndn xarsrınyy&ileıo, uovov Ei 1oVıWv — eine ıWv AN0mv — dnooTag al navoausvog, vla OVVvSTOS AvnQ xal EXEpowv xai xarc natdas Eu mraileıv odx Ermuydsios, med nuwv Oavıov Taksıg WonsE mv O1gaısiav zo amv Joyoxsiav; "ag Ö’ 6 uEv Tavıa nAsiooıw 2fsuvrıngıos Adyoıs xal teAsvımv xarsy£iaoev anavınav Em long nal Öjkos nv pivagiav xaı o0dEv dAAo xolvav Ta n00- teıvousva — "navv yag (sinev) EVIVXWG EmmogsVoona, 2a” Ö,U 000 un EX@, KaTa todo ovvanoAowevog, iv Duiv TO Öuoyvauov wg akıovıe yagiowuaı- all’ ei | utv 164! vırd ca Beirtiw (worreg olmaı xal dıxzasmısgov), vi un neiIE0IE wäikov avi ıW xa- Joövu TIO0G OWımoiev, xal xoıwn) 10 Ovmp&oov Änavıss OVmpoovouusv; Ei Ö’ oWv, vi mm w0voı xAmoovousiss za” Eavrodc ınv anwisıav, aAN sic ıd avrod PdgaIg0v oVyzaraon&v za aAhovs Yıdovsızsite; Toıyagoüv, wg YIAov Öuiv Eori‘ rag’ nuav Öd’ olx dv sügoıodeE zobrov nAEov oüdEv. "ensıdnneg 6 magrvs addıs oadıe, weraßalov Exeivog nrakıv nnıetleı, za mahıv eig wEoov ai nowei xal T& xodaoıgıa xal xaxwv dmav eldoc, TIQÖG arıeo anaFEoTegov Eu za yEvvaıoregov Tod ddauavıos Exsivov dıaxsim&vov za UNTE zois uakaxwregoıs vnodıdavıog wnıs Ioavousvov Tois TrAmgorkgoıs, aida wevovrog öAwmg aro&ntov za Axıyywv xai noös näoav nieigas ideev avalwıov OVvsoıwWıog xal Ayeı- oWrov, OWE nors xal mohıs mv wmeraßoAyv navıanaoıw anoyvois 0 Paoßagog Exsivog xaı Imgıwdng, Non dE xui aAkovs 6oWwv Umoxsxıymuvovg rgöS TO yEvousvov, WiYov Exp£osı ara TOD ayiov | Favarypogov, iva Iarrov (wg Eoıxev) avreywvıoron 164° TLoVrov Auayov Eavrov anahlden. ”’ocy oüıwg ol doFouaveis xai YPiAagyoı yaigovosv sig bnarelav N O1gaımylav Ev agyaıpsoioıg OvouaodsEevisc, wg 00TOg d Agıormd uWwauwens ndEng Tjv nvoAV Tore NxovoSs‘ Tavımv yag xarexgidN, were Favuaoias oiag Tas Ano- yaosns Ta dia nvoög (Yyoiv) wosßyoavu noenwdsoran Öixn To rrüg, iv’ auıodtEv Exou ımv avıonadsav 6 Eunigmoris Eungmoseis. dousvag o0v 6 xaradınog Uneorn TV xuTa- dixnv, wai ON Tu MixEoV Tagaıımodwsvog TOÜG anayovracs, aneoım zul om xal TIOOg oVEMVOVE MOE yeigas, regiyaong 6Aog wv zul ueorog EAnidov adavaoias °*Kügıe 6 Feog uov, Öo&aom 08 (usyaiy xaı Aaunog Powv ı) Yavij), Uuviow zo Övoud oov, Öu ue doFaoeı nkiwoag 17 xoıv@vig Tavın Tav nadmudtwv 00V, 6Tı ToVIOIG Evioyvoag TOD Avu- sıchov „gaLjoaı Ois aurög TovV x00u0r veviamxag, 1) Oagxi Ev do nadog ÜMOOTEg WG südoxn|oag, ıj dvvansı dE ang Iecımıog xaregavaoras ıwv EyIgwv oov' noös ö 165! 26 6 dexwr C! in margine | 26 Bakılsws apographum | 27 6 «ysos C! in marg | 30 CO” 7 evuyn 179 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 127 rogadeyue BlEnwv, dysda uEv Tod Owuaroc, To dE nvsinan xalow, ovunAarsvu ngös nvsüue movngias weyalavyov xai ı) 07) Ovumazxig Favuaoıac TIegiyevousvo. 31 yov oiv, dEonore, ıAroov wos zjv piAmv Enayyskiav* jdn noooAaßon zöv 00V ayAyınv, 0 Zuog aymvosEıns xar orepodoıng: Eni9es dEıov nEoas 10ic Üün:o 000 Tovtıs oxdu- uaoıv, anodos Tov or&pavov Exsivov, anodog, 6V Ev Taic axgavıoıs Xs00l 00V no Mm- x000 Weodusvov Eyvav‘ dEiEov moı xal makım oavıöv TeAeuj1eg0v vvvi xal TOMVOLEgOV, 10 TWv Ögexiav Övımg Eoyarov, ı0d utya Boaßsivv twv oüdtwg Un:o 000 diesAoivıov' &Y0 yao Ökoxavirwua ng6IVvuov Euavıov Idov 001 ng00pEow, Tavrög aAAov Yuwaros moo0gıA8oregov Ei olda zul noseworegov, Öt O0 eos movog, Feög aAmdıvog TE xwi Öinawog‘ xarö eig 08 EAnilwv 00 un xaraıoyvvIi*. >? voiadın wev n euyy‘ "wera« ÖE moÖöc EXEIVOUS TOVG AQU TI0001EFEvTaG Eruoral|peis xai T0000L0V uovor einav Q yiloı 165 ovorerwraı, ÖgATE, miuEelo9E, axoAovFeits, situ nal 10 0VvnIEc YvAazıngıov Enıßaiwv Eavıd, TO oTavgıxov omusiov zal dxauaioyvvrov, eg Eni va OWayuvnv dvanavoswg paıdoös xui yeyndWc ilaoo noo0Wnn zaı Akfuuen Enmaepjxev Eavrov ij xanivo, Ob avansivas oVdEva Iwv Eis Tauımv terayuevov cv Asııovgyiav. °>rovro 16 ıElog, odrog ö doonos Tod meyakov Tovtov oradıodoouov: OobIı 01 ayWvss‘ TaiTa Ta Todnaıa Toü ts Elosßeiag IgOHAKKoV' oürwg EduEaoe Jeov Ent yo 10lc Eavrod meisot ı1E zal na dEoı zal O0 TovTwv Tois Eoyoıs xab an) od PBiov Arunoomu‘ ovıng Erb m&oı Toltıc &v ovgavoig rag’ Exsivov AEov avısdogaodn, 1maüTa xomıodusvog EnaIiar & wire Aoyo ömt& 2ou unte Wolv dxovora unre dıevoig.xareinnıd, & mroiunoev Ö HEög“ za Toig axıwöüvag ayanmoı aurdv' Eid’ Exsivois Om Towürae, Tiva dv xal rinlixe Tois Tooau|ıa xai olıwg un:o adıoü zıvdvvsicacı; ınv Eniysıov Evo ÖoSev ou ore- 166! pavisov xai axoais unacaıs EEdxovorov xal yAwooaıs dvdomnivons doidınov 6 doSaong avıov Isongenwg EIE10. "iva yao nagw ralkı, 0lov autixa ımv TOD wagwogıxod Asnbavov zumv, Ö 10 no aldeodEv KoıwEs Eimom0E ar dAvmavıov, vv riegidokoraemv Exeivgv xoı noAvüuvnıov avaxomıdyv xal xmdsiav, ııjv vis eVoeßeiag Enwvvuov dAyIasg EloE- Beiav", anv sÜyeveordınv Exeivgv yvvamıov xal x00wwıdınv, ch viv nodıc adım xunur nahcı mrargıxöv mv (ws Aoyos)* Enei dE avovnrov yEvousvov tavın dıa To Eupwisucev axaIaorov Ernwgpelts 12 al xomcımov antdwxev oVroc, öv ngosigmia ıgdnov EAsvde- 0WORG, 00x Ayvauav Eyavn evil 1öv EvsgyEım n Iavuaoia, aAla weyakongenws xal dEiws ıö noAVaslov owua Tide xouioaon, wald Nov xaredero O0v aom Yılo- Yo00VV7, Mavv no&novee woIov anodoüce To Tod xw|oiov owrigı ur To 166° rag’ Exsivov 0WIEV wc aAko u To Övu doguxımrov «ogıoıiov‘ xavıeidev 0 yAvaüs Imoavgög 1jj olxovusvn com xarsuegiodn, on avexıoy dic Öızaias TrgoVoIas yynoamerng Tov x0ıvov Te za nayx0vowıov TLAOUTOV Evi u0Vw TONW xarayavioaodaı, & ÖN ai move navınsg EZEroxsı Tv Toü YEoÜ nagaoıjoaı riegl Tov Eavroü aIAopogov xmdsuoviar. Byov dE T00oVTo0ıs Iavuaoioıs avıov, T0000TıG Kaolouacıv Ö Ev EA&sı mÄoloıog xars- nAovuosv, @c n&oav yijv ıe xal Ialacoav usorjv alımv eivaı, ai Fürrov Ev NAıov Jarıov dv oloavov dyvoovusvov Ölms rag’ Avdownoıs Eigloxeodaı 7 1öV uagTVg« 3ı Psalm 0 ı | 32 CO 5 xcuwos | 33 Corinth « 2,9 | 34 C! in margine minio rege zns @’’ euoe- Bias Studemund | 34 sVoeßiev apographum 128 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 179 TOLToV xai ımv TOUTov weyahmv yaoıv zu dbvanır, Nc TE magrugıa WC Ta Korea Toü oVoavov ım Ans za ws 7 dumos N maod TO yeilog ans Ialaoons, Ta te mom yEvousva, xal a Et yıröasva wagrvgeite dE xal avıol, rag’ ois ai ıwv Yavuadıov imyal xaı 08 norewoi ınc Komoıoımroc | ovveyeis xal dawıleis xal agvvaoı, ad 167! dinysio9e aaI° Exaoıa 00a dvvarog Eouv Eraorog* EyW Od’ Evög Eu MvnuoVvEVoo, TOD Ting Nusoas, 6 ar ragsAteiv ue BovAousvov 6 xaıgöc 00x EC, ımv Tg MavnyVgswg ngogacıy sinteiv avayxalav. Eotı Toivvv TOIovLoV. 36 Tahıvy aosßys Pamıdsia" xair Bacıdksis Yeoudyos al Ts Eis Agıorov riorewc. anooraınc ıd noWrov, ira noA&wmog* xai dimymös Bagüc aüdıs‘ xal yakeııög 6 diwxung, sineo iS 818005 TWv 100 Exeivov mavkvıav‘ @ yE xal Ö ıgdnıog noAvmonoc xal 7 xaTa zis eVoeßsiag Enivoe navrodann za noıxiln‘ oozv yao ım Big xai dokoc, ıj auda- deie xai navovoyia, ı7 rugavvidı za dovkonvensia, xzal o0 ımv Asovenv (TO Kddusvor) 90x Eyırvovasvnv Ewga, xal ımv aimnexjv moooganısıy 00x wave. ra uEv oüv aha av Ep’ Exdrega terolumusvav avıo, xal üoa 1) xolalav N anarav Todg slosßoüvreg Erdxwoev, toroglaı xar Pißkoı xare Across Erwayndsiıwmoav* | aAA’ oiov dn 167° Toro umyararaı xal xaxovoyEei ws Aıov aAm$wc ıjc dxatagıov dıavoiag Exeivng xal yılodaiuovog! nagyjv 6 xaıgöc alıöcg olTog, za Tiv MOWEmv nyE tig Eyxgarsiac n Ba- olig xai ngwen ıwv noAswv‘ myıalcıo ÖdE xaıa mv EvioAnv N vnorsia, xal evaywWc To 6oI0doEov Tag vnotiuovg Erkilsı- Eds ÖE ara ı7v EBdounv Tavımv jusgav xal avanav- oımov xaxeivoıs dvsdivaı TO OUVIovoV, zal TooWais ayvordtas ıd nAjIos avaxımdnvai, ij ve ally xaxonadeig xaı ı] Aoılig xauvov oöy jauora. ri nor o0v m xaxdteyvog EvievIa Wvyj, Ti Mög Tavıa Tvgsvcı za 0xmıwoei; donalsı ımv yuegav wc Eguaıov, xal oiovsi uva Imgav Aanunigorermv Eioo Ovyxdsioag, TAG doxvg alıov neo ınv EEodov vuInow, iv’ 7 Au xareoyaonra, OVvEyWv Evrog, N Tais Nayaıs EUNENTWKOTEG A7IOO- onıws EEw ovAlaßn. Tavın 101 ai nav Kypaıgei v7s ayogüas dyvov Bowua xai To xaıoa zr000p000v° ngolImoı de xara 16 ysyoaumevov* dgrovs NAıoynuslvovc, zaı va 168! Earvod eidmAoIvra WonEE Uvag 0vvnJäag 1Wopas In 100 Agıorov nooßaiksı Acc, 00x iv’ EvreudEv u Bkaıyn 1oVs wEraoyovrac, Ei xal WErEoyov (ng yag; 0lic oayas T avsutvvov 7 ayvora negienoisı), aAl iva xavraüda ımv niouv Enmgeaon, xai (olog Exeivos) Enayyeiuon" uEya xgıouavois xai Eunaitn xal Aaurgös Aaungoc Eunavnyvoion, xaTsvaynFEic adıav ınc ÖNFEv xovgpoınros xal ıjc ngög anaryv evxokiac xai Ekagyoiac, S dN ar nAyEsıv Euelle nAEov, wg ueniaumevovg Evrpinwv, 7 si avednv wg Ersoodokovg Etuumgsito‘ "roic yag zÜyEvEoı Yoovnwacı moAv tic xoldoswg Bagızgov 7 alayıvn. 9 7v odv Erni Evgov 10 dewo», xal 7dm TI0oxwosiv EusAlev 7 unyarı) ıW 1eyvirm. u dE odros 6 weyac Imimıng vod zaÄov xaı ı7c zaxiac avrinaloc; o ıov Opsalumv Exsivav ıwv alaInıov! w dis dıanioov Feguoınros! side agsvdTs To yırdusvov: EpWoaoev ws Tayıoıa ı7v Evsdgav ElyAm|os xaı nakıy Üntg ıjs niorsws‘ Euionosv adı- 168°? »iav » Avrioım 10 NOVnoW' OLx Nveyxe ıhv ÜBoıw TOD i00XoloToV‘ 0) Yognınv Nyroato tod VBQLTOD ımv HxaoınTa. PIavs 101yago0V ımv ÖFVINTa TOD TOTE xaıp00 OVVTOUWTEEM zaysı xaı Öfvriow, xal ı0v Isgda ıns noAswg Ünag aypvnvioac, oÜx Övag, anmayysiksı 36 UM neoi tod nowzooaßßarov Studemund | 38 Malachias ı, 7 | 38 Stephanus III ı36r | 38 CT yvoun 179 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 129 To dodux zeraumvösı ıov dokov. slonysituı 109 To0NoV Las Yuyis Toü xaxoü nal ög iv, ıc »oAAvßa*, wevıe d7 1a ünerega. Ep)or voor Boworuo Tore nOWToV wg Eoine Toig Erst yvwgıodEioa TIg00nyopia, wv dn movav nehsloag ÖnWooin xnovyuan uerahaßeiv zroorgeiwaodeı Toüs vnoTsvovrag, ün’ Exeivov Önkadn TagaoxevaodEvrav ws Tayng xai rroorsHevıov, elta za #Aj0ıv ıyv idieav anoxalvwasg, xai margida EEsıneiv aEıwoog övouaon a Eiyaite, onnisE ıav Oryswv adıixa 1ov nargiaggov. *ovım uev dr To ooyıorj vis zaxias dıeAudn 1ö ooyıoua, Egavıyv Wevoalwevns vis adıriag, wat 169" sis BOF00v Öv wovSEV, Eunentwaev 6 000Eac", narayshaodeis aurög wäikov xai yAev- @oFeis dıxawiısgov ws wAEnıng oO0r EÜpUng xal Imgaıns 00x EUTUyng oVdE sboroyog xorayskaoag aAAwv wc YAmıoev: ovım dE 179 doyjv al ıO NEOWIW Ta Övm Tova | oaßharo TO ung veisrjs Ovv&oın mvorjoov* Evisüdev N NTaE000R Tavnyvgıs Tv Üno- Heoıv Eoyev' asiuvn0Tov mEv (WOrEE Exomv) ovvr79000@ TV Eleoysoiav ıo Pin za za" Exaorov Eros anodıdovon ı= gapıoıngıa oO xal nakmı xal viv ıng aAmdeiag magrvgı Tovıw xai 1ol Weldovg EAEyy@ xai xaıny0o@, nragsvdoxımovca de ı7 Anurrooımu n&oav aAAyv Ausgav magrvorxyv zal Edguov Öong TE alrög olı1og Ev xaıgois bhayopoıs dia ng | oixsiag wyrung yandovvaeı, xal Öoes 0L 1000v ovvaywvıoını xal ovorspavitaı, «dAdog | &Akmv Aaywv, xal ois Exaovos avımv wdvynIn ndoxgav eig wiunoıw Toü maovrog UrEg avıav, moAlds eis eupgoaHvnv muiv vas ayognas | gacılöusvo, wv naeoav 169? vrregaigsı EOWEVWG 7 TTagoÜOR, i) 1ooadımv mrAovzel negıovoiav Övvansng ws xal vonovg | BıdleoIaı, xal Teva Toüs 180005, zul xagoü tmAınoüde Övvaoısiag xaraxgarsiv. *!7de | | | yoöv Tas vporimovs Ws Eig' anokavoımov we+mgudcaTo, 10 nEvdog av ad wg eig EopTnVv mersoxeuanoe, 10 Eniinovov aldıc wg Eis Avsoıy Ergsipe, Tv 100 Xeıuavog xarj- | ysıov wg Eis Zagıyyv IArgoımıa, xai ÖAwg ws 7ueiıyev juiv va nagdvıe xal nv naAanıdav ." zregpoıuiav dreyvas Emorwoaro Aklıyv ro&yovrss alAyv EpIcoausv — 7% müilov sineiv 70 Wahnınöv" zar mweregov vo 'Eontgas ablıodnosıaı xAavIuos, za Es To now Ayak- | Alaoıs. 1w OyT yao Ergewe” ToV xonsTov jumv sic Kagav, xal EUFO0CUPNV NMäs TIvev- nauxnv negıelwoev. ei 0’ Ev nevätuoıs woaum us 7 ans Aaumoocnos Övvanıs, nalen | yavyjosodaı xal a000v ExAdurpsw Zuehle nılEov, xaıgod Anßouevn xareinkov 1a noc- | ywau xal rag’ Eavrov u | Ovvreiodvros noög Tö paıdgoregov, aAl’ od ucklov 170! | GG 00105 6 NaOWV AVUNEKLIOVTOG; | 42’Eyste 10V Adyov auporsowv, @c h UNOOYEOIS, TOD TE 10n0V Akym xai Too zaupoi, | xad’ iv Evradı)a zul vov Ün:o navres wois dAkovg X00voVS al Tomovs Ö Mus£ıcoog I o0rog TEoNTKRLODVXOG za nokwüxos umäraı dıiaysoovıng: any dE xal adıöc ıyv dıraiav rag’ nuwv Oysılıv, 109 Eire Erraıvov 10v10Vv zire ng00pWwvnUuxdv, dAAwg Eis ınv navnyvow \ 00x aLıov uEv (nds us dv einoı) vis Toüde weyalsıoınog (xzal di yag d&ıov rag’ av- j Younov ın FE0Iev our dedoSaousvm, Ov Agıorös avsangvssv Zunooodev ToD oVoaviov l nraıgög xal ımv aylov Ayytimv wc al aurög Eungoodev ıwv avdgWnav AvaxnovyFeic Und ToVrov 0Uv agonoi«”;), Tod igös dvuvanır Ö’ Öumg ı7v mueıgav Asınousvov oddev od’ Evdeovre. 39 Lagarde Semitica Il 27 | 40 Ecclesiastes ı0, 8 | 4ı Psalm #9 6 | gr Psalm x$ ız2 | 42 Mat- thaeus ı0, 32 Histor.- philolog. Classe. XXVIIT. 1. R 130 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 179 180 13%) dE, doEa neoriowv, doke navınv Ayiov, Ö Ev näcıv adıois OvouaoToTaTog xar rregıpyavsorarog, ÖExoıo os Tovde ıöv Aöyov, 00 Yavkoregov Vowg xaonopoENH« zei | dvaynua ıwv 2x ongızav Uyaouarov xal vng AAlys Awüyov zavıns ÜAms 110° za avaosnTovV, oic 08 ysioss eVosßeig dekiovvınmı, & za ong“ diaydeigsı xal xAErıng anoovAd za Anoıns Övvaoınz donalsı xal xoovos dyanils 1ö telsvreiov: wv oVdEV Tö nuEregov, AAN’ avapyaigsıov 001 xal KPIagrov asiı Ovunagausvei, xal TWwv OWV TE- gaoriav (6009 Ex wEpovc) ueralopwmvog Eoraı xjovE ö Adyoc, ovunagsxzeivav Eavrov wc &ixög xal Ovungoiwv 10 100v@ rıQös 16 wer’ Ennsıia. *ıovrov oüv nooode&duevog WAewg TE xal og, zul TIQdG TE 1öv Boayüv Emeuveınv 7005 TE TOUods Toüg 0005 Mavnyvgrorag xai Öuvoioyovg euuevig Erußiiiac, kusivai woı navıas vhs TTg0MIQEOENG, OÜg aueidaodau HEuic, xal Tobg uEv dygı vElovs ıjs OvviaYovs nooumseiag aElov za ıyv lomv Avuiimyıy xagilov napenimoins, 1m dE xdoum xaxov dnahhayjv EEarroü, nAmIvvHEviov vüv naAlov dia 1ö xai ıjv avouiav* makıoıa nAndvvIjvaı xai To näv| 00ov ouno 171' xıvdvvevovz@v Exroiiyaı, El um O0 mv Onv EEaysigas nagpnoiav as Övvadıslav Tayvveic sis 1 00001 nad wc Elwdag* nuiv ÖdE a0Ic Eviedda dia 08 nagerudnuos war EEvorc”, mv doxaiav Exeivnv alımow anonirgov, neo ns noAla demIevres xai moAldxıs Exrkı- nagnoaviss ab rıgiv Evtcde yevEodaı, ounn 1ag EAnidag naynxauev, vi 07, Yyıldyade nagrvg, nenonFolss aya9wovvn, iv’ Wong avTög ois Ergıvag 1oonoıg EEsAEEw xal TI00- oeAußov roruaivev" Taxoß rov oöov doülor xai ’Togand adv nyarınuevov wovrov Aadv cov (Kronov yag iowc oVdEv ÖsonoTy I000Nx00005 pavds Feganovu TUoT@ nregidnasv*), o0Lw xar loydv arg negılWong ai Öworv xoonynons dınkijv, Encıdn 001 za Owua zal Wovyiv xduvonusv, za ıov OxdAone” Toüctov @ mawdsvöusde, ovxeu @YEgsıv (wc Ögdc) Exouev, Avrınoöv yulv om za Bagüv Ertixeinsvov za oög ünaoaev rodkıw MVsvuauıxyv xt 001 YiAnv Zunodwv asi xayıcıdusvov. wore onsLoov eis 179 Bondeıav, oneloov, ö eyüs eig avuiimdıw. *Eyvog Non Töv 70F90V° yvugıoov alrog moı a0v EAsov. £&ysıc | z0v Aoyov° avısnidsıkai wor Tö Eoyov. Eysıs mv n00oFvuiav- avridog ınv Yega- 1712 neiev — 1 umdEv Eu n£upov noög Tag 00i zadmxougag ÜoLsgoUVIag Ürngsoiac, und’ wg Asınoıaxıag NuGs xal TIEQLPEOVNTaG aiuwm' OU ag wagrvg zav Tovim vis ahm$eiag, öu To uEv nveiue nodsumov, 7 dE 0098 Aosevnc*" ovV oiv vis Yeiac yılavsowniac OVTE THG MagTvgixjs Euusvsiag anaıtelv va wi) xara dvvanır. *exet dE 00V navıag wwyosusv Aravıss TOOOT«ETOV Fegmoü za noAl 1 Feguoregov rag& ıov vüv (ei 0lov 1e) 60m Tore xai ueilav 6 dywv xai 6 xivdvvoc‘ xal rragaoraimusv axaralogurıo Ta de- onouxo Pyuau dıa ıns ons weydims mosoBseias xai Tag MOOS avIV vixsıWOEwWGg, DLR ov 10 00V aiua yaigwv EE£ysas, xal rag’ O0 TOaUTa noopavas dlvaodaı zavrvda xaxss yagıv Eilmpacs' ou alım noensı Öo&a xal um al TT000x1VN0I%, vv xal dei xai &ic 1005 alwvas ıWv alwvav. dumv. | SO. Iodvvov Tod ayınrarov yuniwonokitov Eiyaitwv Aoyog eis ıyv 172" uviumv Tod aylov ueyakouagıvgog Osodwgov Tod ınowvos, 7101 Tov avıouov. !Meogwwgıxy navnyvgıs nah, xar 10V magriomv 6 wEyıorog ünoseois abdıg TW TE 43 C” oi Enikoyoi Studemund | 43 Matth 6,19 | 44 Matth 24, ı2 |44 Genes 23, 4 | 44 Psalm o£ 71 | 44. &zonov usque ad regsenzew addidit aut CO! aut manus coaevain margine Studemund | 44 Cor 812,7 |45 Matth26,4r 180 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 131 ‚loya zo ı0 ovAloöyw' dei yao Tov dyIovov ıac Toös Avdownovg Ebeoysoiac daı- Asottoag aneysıy ai 1ac Evıeudev ebyagıoriac. TO Tra00V mv 00V ddg010ua Ex navıöc EIVvoVS 70m MiXg00 Twv Un’ o0gavov Eou, xal ovvjAdsv Evradda Tooodrov Ay dog xei svvexusn, wors nv doEav 10V 1onov 100 ayiov Toüde YEdoaosaı za ınv Eruoxıalovoav Ev 100IW yagıy za dvvanır Iavuaocı za avvujonu‘ N Nuege dE oUvVdnua xowov 1056 ovvro&yovom, sig uumv Av&xadsv Eimoiav Avaxsıudvn TO magwor, xai tac nollag nvorddag Teütaes 1as bomustvas woavsi us Ebommog odArıyE xal dienügoog Eni 16 mag- zvoıXoV al Ayıov TOoüTo TEuEvog ovyxadovoa. © ÖE Avyos Eavıov TIOOS Ta nIEKYwaTe dıyn dıagwv, Teiro Ev Toüg nagovıag Yıloyodvwmg donalsınn zai | defiovnı 172° kiav ndewc, za ang eloeßeiag avtodc zei n:ob da waÄd ng0oFvwiag a&ıongerntag Ertawvei‘ tovTo ÖE xal To waorvgı Poayern xai vür vng Eupmuiag dndgysven, OTEVOXWVOUMEVOg mer EZMEIRÖG Tı0 xaı0W, Eneilineg av&oemc alıöv or noAlor zai ol onovdis Yon Tisevran, &poocıouusvog Ö’ Öuwg Ex ıwv naoovımv wc &Esou ımv meyaimv nusoav Tarım xal ımv inoseow. aA’ avaoysosIE u ıxoov 17 axoodosı yagioaodaı, ıo de Adym oyodo« ueArjosı Ovviouiag xai Tayovc, iva xai auröc dulv Eis dEov avuyagionaı, Ensıyömevdc te moös 1Elos xai TI000EXWs Evrsüdev AgXdmevos. 7 doxn dE duavım: and Seas yag Eoygsıaı, xal mv mÖIoTmv OWyıy Exeivmv Lv VmsLigmv Orpvmudıav zei ıwv Enavkenv 101007005 Evayxos EnipYEyysdan. 3'Rg xaloi v0v 01 oixoı, Taxwß, ai oxnvai oov, ’Iogami, woei vanıcı oxıalovoaı, wg r@0c0s100 En norTauwv, w0E xEdgoı rap’ Üdara*. Taluveısg yo Tais pwvais older Evmdev Tö nvsiue xvoiov Töv Eavroo Aaov dskıovodaı, | Ev oromaoı Ankoöv 173! 7OYNTaV OU wovov oixsiov, aAA om zul aAloıyiov nregsovoig Övvausng zul X0on0To- ınvos nlovim, od uakkov Ev Öruacıv 7 Ev nocdyuacı dıayamvouevo, üp' ob va 1Exva Iıav oürw nakaı 1E xar vov EnAyIVvIn ai IgöG Tooavımv Erridoow xai dokav n00- yAIEv, ws TOI0UTWv Tuyyavsıv mag’ Exsivov ıWv Eyxaulav, Er Toig Eoyoıs alu xara Tö ysyoaumevov“ supgawvousvov, za Ws EV KoXM TnS Ömmovoyiag mers Töv anaguoudv Enowvovvrog, ar xala Aiav“ xgivovıoc. *roiavın Ev olv m neo’ NUav n0000YogEVOLG 1oög Knavreg ümägs Toüs maxgosEv, oUg 7 Xdoıs Ovvijyaysv zig Ev na’ juiv Ex Twv uEoWv dnavıav TnS olxovmerns, al TOOaVInS NEimoev supmuias apa xai zukoyiac, us dm xar won (Yeoü yag xai Peia) nacı navınc agx&osı Moog To xadjrov: ao d Ev- TsÜIEV 6 Ayıoc, Ep’ Öv Öuiv m öoum al 1) navrexosev ovv&ihsvorg, ysvenis yevsav EE Nusoov doyaiov Eis devgo onovdalousvn, oÜ uEv o0v akoymg 000’ eis xevov, aAkı xal Aav | o0v Adym xaı were Aaumoäs oiag xai weyalongenoüg uns noopaosns. 173? 5 0Vrog yao 6 Ev magıvoı diaßontos xai doidınas, 0 Toüs weryalovg KIAovs Avioag xal tag weyadkas vinag agauevoc, 6 do&doas HEov Tois Eavrod wElsoı xai Travroioıs Kagi- ouacıv dvudokaodeis in’ alıoü, ö wexgı mev Havarov mv 7iYös avıov ayanmv Eruda- Edusvog, adavaroıs ÖdE Umeis rag’ abrov xai Öwgsais uxngaroıs Ev olgavo xab yi yılouumdeis, ob xar 7 (on ImAwın xai naga näocıw anoßkerros, zai 6 Favarog timıoc“ 00 uovov Evarılov xvglov, aAld xai Evavıiov avdownwv, Ös Ev agıoreiaus nakcı dıs- 3 C” neoi vis navnyvoswg Studemund | 3 Num 24, 5 6 | 3 Psalm ey 31 | 3 Genes ı, z3ı | 5 C* nepl TWv Tov dyiov xaroodwudıwv Studemund | 5 Psalm gie 6 R2 132 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 180 Podro, xal Ent Eoyoıs yaıoav veavırav EIavualsıe, Ös xarwoFov noAduovs, za xar EXIOWV avnysıgs 1E0NKE, 00 TE Nagsoya xl yuuvaoıa navwiAgdewv Yovo Imolwv, aAloıs xaı noooßlsıwan davor, xal 10nwv Avaxadagosız xal Ovvorxıonor olswv‘ 0 ÖdE nagrvs 0ixodsv (Ö Yyaocıw), A Twoü wagıvoos adın nohıs xai nagoıxia, jv EE Eomuiac“ | @ßaıov noAvavdownov mol 18 xai yuoav antdsse, 10 vis Eomuwoewg BdE- 174! Avyue*, 10 ueya Teoag 2xelvo zul dxovovcır Kruorov xal idovcı yoßsoöv xal Ovvıuyoücıw 0AEIg10v Ev yagı xaraßaiov xoaraıd, za EEvov TIaom oagxi za navu xel 10nW xal xo0ovo Jana napgadovs xui dijymma‘ 00 xal aawvın dedoSaoutva za 1a Eyelnc Ev- do&orsgn , Ta no6 ıwv usldvav dywvav, ol Aywves 0 ueilovg, N teievraia vixm al noAvüurnros, aa En’ Exsivn Boaßsi« xai ıwv dyAmv 1a EnadAn. rig dv 1avıa za ixaorov EneAdoı 1m Adywm; Tic, xdv dyav Eruriuor, win magazsivor ov Vrıeg evoeßelug [Tkov Exeivov, div Övins nie nveovin zei no dyızrıc, Öy’ oo 1a Bdekviyuare vis nAcvns anerepowsNn, aloImtWc Te due xal vontws anwleias Loyn nragadosEvre, Tag vunEo TOVTWv abdıs EUIVUVaS, TO NOÖS TEVTaS TOÜ WAOTVOOG ÜNEIONUXOV xal yEvvaioy, 10 Ebyev&g Exeivo Magaoımue, 10 Wü Woolynuaros weyedog, do vis yAnoons 174? EAU FE0OV, Tv nagemoiev, ımv Evoraoıv, woVc ElEyyovg, Tec dnodeifag, 10 nI00G Tag xoAr0sıG xagLEegıRoV, TO TIOÖG Tas Iwrrsias Ausilırıov, TO V1E000V TIOÖG ArIa0av TI000- BoAyv, 10 noös n&oev neigav Avalwıov, ai ıElog ıyv nıoös ıöv Havarov eiroAuiev xal TTEQIPEIVNOIW* Ep’ ois ai Auoıßar noiaı; xaı Ta y£oa Tiva xal n600; Waumov dv 70072009 agıIujons Fahaoons za aoreoas oVoavou al orayovas beroü 7 Tov Arıeıgov rAovıov ToV wagıwoızWv yagıouarov agıdus dvvjon negıkaßeiv. Troirw yag Edosn nreg& Xgıoroü, üUnto ob nadeiv eilero, dvo uiv 1ö ovveivar xai ovußaoıklsvsıv alıa Baoıkeiav Apdagrov xai aimvıov, ünsoßavu any gvow za FEW aapws yzvoutvo, Hsoü ovyaimgovöum xai xAmoovoum, 0 riEoas oldev ö Aoyog“ nı&ong waxagıoınros, xdıo ÖE zo Övvansıs Exreleiv nagadofovg zul x0wov raoıv Ogyelog xommarilsv avdgwWnoıc. 1o0Tov Eevsgy&rmv Ömuooıov xartornoev | 0 doßaoac. Tovıov m noAvnoisıkoc“ wo 1751 öovu ooyia noAvronov nuiv ayadov xal noAvadts Eyapiooro. olıog 6 MixgOD Idoav xuioıv 1200TWV xai onueiov nAmo@v, ö Toi xoıoıwvinov Aaod ara Baoßdowv Troono- keuov, 0 xal orgauwWıaıs Et OVOTWAaTEVOUEVOC xal HVOWAamyWav Ogaınyois za Baoıdevor vixac Boaßeimv zal nodlsıcs za Xwoac uno yeioa nagadıdavs“: anodafıc TOVTwWv avıa 1E 10 nodywara xai 005” yE Ta yocdmwara, Ev ois 08 di avıöv evrugjoavıss Tv Ömo- Aoyiav vis yaoıos aIavarov Ehınov WorTEg Ev Tıcı OmmAmıs axıymımıg xal almviorc, Baoıdıxats aAndas Yıloyooovvans kun xzal avuddossı iv Ep’ ois El nenovdacı dn- koüvrss eiyvouoovivyv. ?obıoc 6 Yoßwv zal vüv noAsuiovg zal Avrymv Xwoig Eruorgk- yav aiyuaimoias‘ olros OÖ OzÜla rgovVousiav EXI0WV xal anapyas dklac 1E uvas A000nx0V000G arroloußavav za avı« ıadra dm Ta 0 Wim vıravıa Toüg EXF00US önie..| xa#” 6Aov Ö’ eineiv, 6 &v nmoA&uoıs nwiv avdgayadav as za xgaıwv 175° 0010 Areyvag xal 00x E1egoc, &l Ö’ oliv, alla 7100 ys Mavıoc oVTvooolv Erigov xai ünto drrevıac, Ensiönnso EEnıp£iws Evradda boxst wc ÜnegnegioosvVsıy IegL ToV ayıov 5 Aeschyl Prometh 2 | 5 Matth 24, ı5 | 7 CO” negi zwv Javudıwv Studemund | 7 Rom 8, ı7 | 7 Ephes 3, 10 | 7 xeio@ nagadıdous O?, yei gadıdovs Cl Studemund | 7 ne6o C?, neo C! Studemund 180 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 133 7 xagıs Tod Feod Twv dvvauswv, To rıglv olumı 100 avdoög Erurmdsvun za werd div RÄT OTgaTeiev Eu Tıumvıoc. ’aAla vavıa uEv 7dn Ta moAsux& zaroIWurıe TOD axınrov Toüds ToL0adıozEwc, 8v ziomvn dE dl; xal noTendg Us Ebgloxsten xord xaıgov Tois 2v yosia; adıoı ıd x0a- HeEns Evrevdev diadaßovres allos aAdo Tı Twv wagrvoıxav usyalsiov EnteEmysiode, Kai ovunoveite ı0 Aoyw rıgög ıö nAnFog tdıyyıovu‘ ovyvav yao Nusowv dia Tovıov eion- vırov anmiavoaıs, za dawıdoüc ung Evisüdev xarergvpjoaıs yagırog, wore näüg Av eideim Uc xal ErıpAvg xal Eyymoıog 16 navıodanov 1E xai nAoVmov av 100 adAmvod 1.000Uwv, 000 Ev Ürreg, 60a dE Ovao, H0@ nes’ muegev, Ö0@ vor, zar dv’ 176! ErEowv Er&govs 600 xal vie zwi za” Eavrods abdıc aAkovg EU Menoimxev Exaoıov, oUx av$ownovs uovov, aAla xui Olnovs, OUdE olxovc wovov, alla zei molsıc, Eu dE Xwoas öAoxAnoovs xal EIvm % xowis m Idias ovugyogüc anakllakrs xai oWıno altois &v avayxaıs Ennıyavsis zal ysvousvog, ivae [owv uloywv Emuuelsias nageidw, Ensi xab uexgıs alıwv 6 ayadog Exıeivs Tö ovunadsc. AAN Nuiv ngÖG TV Enawvov anoxom xat teile, 00V zei Ta Omixgorare TWwv Un’ avıov noatousvav xal (ws Av us eimoı) r1000- rrolouevar Unegaigew sic Yabua navıa Aoyov doxsi. !oiov (nagadeiyuarog Evexev) owauwıns aomalsı TO yao yEvog TOI00TOV xaı 1ö dvdumue. Ünö Tovtov dEeovIWc vov- Yereitaı za Omgpoovilsre. adırslv Eruysıges Baoıkeus; NagE TOVToV ıjc Vgung anorgk- era. ErmßovAsvsraı deonoıns üUnvav; obrog ayvnvile xal bVvsraı. Tolis Ümo yeioa | 0xAn005 Eou ; waiAdoosı nagmvav obrog. Ögansrevsı us oixeıng; Eneyeı. wAenteı; 176° zeroumvusı‘ Toüs EEmIev youoag, Toog Evröc Önkovs ıidnow, donalmv donayuare, enavayav xAfumara, Avuas vlxav iwusvos, nolswv PIogac ansiavvav, Eavröov avs- mpIoVWs AOL xarausoilmv, aa TIg0G n&oav negloracıv UmEopvas EEaoxav. Mem- oyalac us aldıc vooei xai avsiniorws &ysı Tod mv; Tovwv Yirrov wvnodeis xar dendeis 6Gov Eoyev. aneyvoodn u nados sis Jeganeiav; all ovıog eumevis ErußAkiyac oörT’ antyvo, zai 1edeoansvxe. wEoıuvd Us xaodiav Eyxsıuevn danevd; ol1og eig Evvoav eAIwv (M umdE EAIwv Eorıw Or, TO Favmaorotegov) TIaENY6ENIE Tayl xal avenavoev. &Adov guys nevia; Eyyis eigloxsı Tov nogiorjv. aAlov Tvoavvei Övvaoreia; Erowog eÜv$Üs 6 oooraıns. 6 anıav Erii moAsuow Evrsodev Onrkilsren. 6 Enavıov &% moAdwov evıevda Ta Zruvime 7 xal Ta vırnıjoıa negıyaoWc danodidwow. 6 egınEeoav vavayio | vovim ang EAnidog vous oiaxag zuotsVoas 00x aıvyei. ö Smoloıs Evayav 177! anooonımg Tov ueyav Imooxtovov 1olıov EÜIUG Eruxalsoausvos ansıdı XaRav anasng. naonıs avaloymsg Exdoters Taig OVurmTroVonıg Xoslaıg ErXovgsl, TI&Cı yivsıoı TIavTeo, iva navıoeg ed ı nomon, za umdeic dusıoyos avım na0OPIT Twv EyFovwTaıav 1olıwv za naurtÄovoiav Ing uaprugixjs Xonordımos Imoavgwv. av nd xal Öumv Exaorog weraoywWv zuTd w&ong (Wonsg Eixog) xal 1a uev adıos El nadWv, va ÖdE xal a@Adov Axovoas 7 Idav nenovdore, Eni ımv nrynv ıav Tooovtwv Havuaınv aAlayodev akkog gorreuvare, ımv Aaungav Nueoav Tavınv xal yagsoımoıov Evrau)a ovvnIdw@g ud" Nur &opıadoovıss. 6 vaös dE naoıv avemys, xal 6 Evoıav Ümodfyerar, xaı To Asırovgyıröv avrod ovormur, 6 begög Awög oVLos, Ndıoıd ıE 1ac üweis Erußailsı Tois ovvelAdovcı zul 12 C” regt T7s Tov Aaod ovvdoouns Studemund 134 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 380 10 nAjdos Javualsı xal ımv niouv (wc Eixoc) anodeyeran navorxeoie | yao oi 177° ys nAelovg yvvaukı Te xal Texvors nageıoıv ana‘ Mm dE mov xai Eommoı yuvalzes av- do@v 7 xai To napanıaev Ange yonov xai martgwv doyavoı maides Ob Mıx00V &ioı WEOOS Tmc Oumyigenc, umdEv Uno 1ovımv xwAvFEvrsc TWV Ovunıwuctav‘ EvIEv TO za nav 000v &xdmuov al 600v Eyxaroıxov eig 1alro ovveAddvres &v yeyovanıy KIg0L0ua xai wie &#ximoia xai ovunvoe. noookaßovrss dE xal 1ov 8Eaoyov, bonus ai aurög MIXEO TI00TE00v EE alkorpias EpImv Emidnumoas, Idov xoıvij navıss 19 Xaouoovvor Taıımv Eogınv dyousv xal 10V x0ıvöV TIegIOLavres MavıosEv EbeoyErnv, Ta noög duvanıy EX@OIOG EIS ıyP aÜTOV Tummv Ovvsiop&gousv, x00TOUVTEG, Üuvovvısg, EÜAOYODVTEG, YyEgRIEOVTEG, dwga Moo0Ayorısc, Aaunadas Upanıovrss, Errpgaivoviss wigüIG, avadovvızs OTeyavoıs, avdeoı BaAkovres wg TWoNTaıoUxXoV, ws Agıora, wg @FAnıyv, vırmımv, oTeyaviımv, eya- koucdotvoa, xai IQÖS TOVL0ıc Nayx0ouov OWıng« xai | andeuova. 178! 13 &ysı dE Ta 1e alla xai uEvıoı xl avıov ToV xaıgöv 7 navnyvoig &ig 17V Ypaı- dooımta ovvsgyov' Aaunga uiv yao Yon xai 7 TNIO0 MxEOV ı@ yevvain xarı naoav nöhv xal ywoav (Evraüde de uahıora) 0vor&oa zu 1slevdeioa“, jv Ev zardgdmur xai orrraoie mia vuxıegivn, Baoıkida modıv xıvdvvov bvoawevn weyiorov, oülng Evumov Trac xai dedoSaouevnv zareoınoev. aAA Exsivnv uEv 6 Tore yeıuWv xal 10 Eos AAAwc Tic Eyxgareiac (xaxonaseiag Ünomvnoscs) Imvıravıa ragov xadagwc Exrkdunev our Eiav Sorreg HAıov vEpn — 10 ımvızade ovußaivov — wmv Eogımv unorgeyovre: zadın ÖE ın vv Kyonevn Toürov mEv oVvdEv 000’ Eyyüc, Ei wm TV Us xal 1000 vyorsiav 1ö xexoAa- oucvov Ws agu za xara Boayd Omwpgov&oreoov vis dıriuns xalEooı, noäyua Akymv Evouoıov, ETrel TO TIR00v aVig TE TOIS K0x0doı Ayav xovporarov, toics te nleioroıg av AAkmv ıjv aoymv oüdE yvwgınov. ovıw de rooa@lyouaı Akysır, Evvoov ımv 178° avsomnivmv aodEvaav, wg TO Ev Eninovov ünev, Ö tig agsıng Eoriv idıov, Övoxsg&s NIS Nysltaı xai amd&c, NOV ÖdE 10Uvavıiov xai xagızv 10 ÖKorWrnv £yov xal Aveo, noös 6 neyuxacı w&dAAov N TIOOG Exelvo xai TO Yaıdoov uergeiv av ovvakswv. 14EAA 0 Ev Tore xaıo0g dep Epauev, za dia mv Wgav oüy Arıore za dia Tow Koxovre vouov za Exovrag zei dxovrag sig xaripsıav ovvelauvov, Ti Tregıyageig Täg navnyvosns vumcs EEeviındn‘ 6 Ö' EvsouwWs ToVvarıiov Od wixoov w£oos olxodev Eis ndovjv TE xai yagıw dj TTagoVon ngo0dsmowm" Eag yag % Baoilıooa vuvi ıWv WoW, zei 100 E&u00s Ndm 1ö Anyov, oU TO aoxousvov, wor ÖVo xuıoWv av ralliorwv E£OXWGE xl 1E07IVOTATOY, £0QOG TE ai FEpoVG, 8 Eon wmv muloav Aaysiv za 1ö Paıdoöv Exareomd)ev ngodyiwg xarendovıeiv, nusgav mv ıO Ovm weryiomv Ev hufocus Eviavrod unxsı 1e dıiroımuarog zig Eonegav EE Ew ai uey&deı yagıroc xaı Arurıgdentoc, za iv“ Ö Te jAros sic dxgov UWos Erayoraı xai ımAavysorigas Exeidev Ennagpimoı 1 yn 179. 1üs axtivac, osAmvm dE vurıa ai doTEgEes paıdouvovomw, 00% WC XIES NOV xai IEWMV Ta loyo ıwv veyav Evayavılousvor, aldı xadagws ovvavyalovızs aAlykoız xai ovvsxiau- novisc, ÖÜp’ @v 7 Te vÜE Eis Nwegac OWıv usranoıslıaı, xai za olgavır xalim, Mav- tayosev rrgoßaiAkovre uaguagvyas EEaıciovs, MÜıorov zicı HEaua Tois Exeivav gYılo- 13 0” neoi Tov nowrooaßßatwv (geschr. nowzwoapßßerT d.h. zwv nicht zov als Endung wol falsch) Studemund | 14 C" negi ras Ausoas Tod avdıouov Studemund 180 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 135 Yeruooıw, 6 Te Talıv aNO ımv naowv viv agioımv xExparaı xoGow, [woyovovg Ev avong xai TeAeoyögovs avadıdovs, xugrıois ıe al [wos Avayxaoraras xai OWTnglovg, berodg dE wolovs Tols xuAnoıs Eruntunov ans yas’ 9 ÖdE TövV Eavıns xoouov Wong viupn Yıloxaloc woalwc njupısowevn Bovs uEv pvıwov xadAlscı zaona Bordoutvov xai 17 xoum Tav Ypiilov xarsoreuutvov, Bousı dE Asıumoı za Av9soı xai nvxvormu nous, yAosoasg wEv Eu xul malaxjc, Ouwng dE nv doendvnv On nooxakovuevnc. "> oreyvs addıs Evısvdev, | Borovs nahıv Exstdev, 6 wEv 0009 oUnw Ti ron nrooosyyilav, 179° 0 ÖE wixo6öv Üoregov Ümioyvovusvog Toüro. Ögvid@v Eni vovwıs won, welıluiyov nn yovomv ndiormv agmoloutvov zai wein noıxila zei navıodana ngoßaAkovıav. Bomßog nsdıooov Ev Asıumor, Tregiiniousvov 10 AvIm xai dosnousvav xaı ımv Osuvnv Ev Toic oiußAoıs Eoyaoiav Tov u£lıros Eunmopsvousvov EvredIEV,. Pay OxıoTavımv TuVviav, yovn Bovxolimv Ev vouais avkıoıs zu Elevdigmg, dovmv TE xai u00ywv ndV m Teig umigaoıy BOOxa1gOVIav za Tas Imiag ONapROOOVImv xal zararsıvovımv sis InAronov. Yaldoons uwovov mul xal Twv Exsi xalav od merdv, woneo nah oVdE ımv Evavıimv, To 100 borsgjueros nragamıdov: Nnewwug Yao ab meodysıog Exiwuruog m xwoa. rıuAmv xad tavıc ı7v öww ixavacg Eoud, ixavac ziggeiva ımv axoyv. ravıe Jvumdiav xai zeoWıw od ınv Tuyoücav nagkyeı: navıa noöc dogav ovvreistie | Yeod aoö wo 180! näv 00pWG Unoorjoavıog xai olLw Javuaoins xaraxooumoavrog, EE Wv Navıyvoıc 00 Yaviwg ovyxoorovusvn TO dxoorarov pegsraı riegıyavag zig Anunıgoınıa. '°Tooürov vov jmov 10 Mvorngıov- TooolTov 16 HYalua dis hweoac Too OLspaviıov‘ olıwg &v alkaig too Bodo weinınac“ 6 Ödinmios EEavIjoas ds yowid, woer xEdoos* mVändn zai EnrAn- JuvIn, Tas Öwgeds Te noög Anevracs nAndUivmv 00x Emmäsinsı: za avıös ag’ auroig EEmw Jıowsvog oÜLw nwg — &y001x01800v iows, Yroı dıyvhronevos — 00x Em Aoyov xa- Asitaı, eiıe dia 16 AvImpoV xai Kagısv vis n0000WEws (Wgaios yag xadlsı rag Toüg xaı adıov viods ıwv" AvIOWnwv Iorogsitai” yev&odaı) Elite TÜV xaıpdv TTagKIVIıTTO wEVOL wailov za ımv viv dxujv ıov avdEnv, Evisbdev Eixorwg Tv yEvvalov Enovowalovon. 716008107090 oVv En avım zul m Eoorn Avdoyooın, wonso Ydm Traga mo xaı bodıowöc sitovv avJıouög TT000NYOgEvL«1, | zai 1Euu70Iw un wäidov voic aiodmoig vov- 180° Toıs Twv Ayomv dvdsoıw N Tois voniois TE xai regnvorgois, Atya dn Tois ıwv agsıWv, 2E @v al piAsoyoı Wuyar xar gıloxaloı zov aAnIT yAvzaouov xai YPmuouov Eavıais yıAonovovcı xai Pnoavgilovow, vis zul 0 Uummevog oltog nrAEov yaigsı zal yavvvra ws agevjs ei us Ahlog Egaoıng zul Eoyauımg xar Tols aAkoıs OVUNEKKTWO TrEQI TOVTO xai ovvsoyos, wors maidov Exsidev 7 Evieüdev juiv Hepansvieog eig Ölvanıy, si u mwei- Aoınsv* &Eıov TI005 ımv Toü meyalov Uumv ıe xal nounmv ovvueleiv, jv n&v yEvos aiıa xar n&oa mAızia za vuyn Amungordınv dyousv vüv olov Enwixıöv uva Iglaupßor, EEsAovvovn OoMusgov Evevda xal sloelalvovu‘ ws kv xal Ömmooioıg n000dass Ö yeyvadas Eveaoioac xl TOIG zig ımv TOV10v yagav OVvdoauovcı TavieyodeEv ayloıs Ovmrowrteüoag ı6 Psalm 4e 13 | 16 CM nosev ö avdıouös Studemund | ı6 pro verbis zovs xar' avrov viovs zwy, quae Ü? in rasura scripsit, C! aliquanto minus habebat Studemund | ı6 Psalm ud 3 | 16 CT neoi 775 Aums Studemund 136 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 180 Zugavasg zul Ovvamdgıanoag, Ügekog 1E Tais XwWgcıs yErmraı weya nrgög EUxapnıiav xai 1035 olxoıs neög eudoyiev, di’ wv nalgodsisı wer& Tjc yagınoc. 181! IH w8vV Toivvv navnyvgıs malv aykızavın xal Tooovroıs xadlccı zUxAm zarnyAdiora vapws ai nenoixıdıon, vo de xaAkıorov andvınv zul xagıEcınov, ou rrÄjoN Ev ou: eve dosns HEo0 zul Tav EE aimvos alıov FJeganevodvıav yrvnoıws, Wv Exdore tehetag diapogovs za noAvmvuuovg Kyovow avIomnoı x0ıv7 TE aa xaıd WEgOS, TaQ« toüc dhkovs de navaas EFaigerov uva 1avımv Ö nueEreoog Enge, okd TYög Tag Exsivav To UnsggpEgov aa nagakkarıov mAovroioav odyi ngdyuan uovov, aAkd dm xai Ovouan' ımv yao ıWv AvIEwv Tavımvy Enavvnov 00% NTıcv Enwvvuov nüg ug oldE xai 10V we- yakov, E2E 00 xl mv umnv 0l0v yYvWgıoue nowüvicı TOD Uunm@uevov‘ od) yag av US dxovoag avdıouov Ev non Ti yij za mv Uneokaunomg n Ojwsgov teisitaı WV- oraywyie, dhhov Av ıwv ayimv Ei voov Badhorıo nAyv 1) zovrov ı0v Efoyararov Ev r&oı xal yvwgıu@rarov- ei JE mov xal avıav mov Iowg ün’ Evimv Tıadr« ng00Yı Aou- nertou — | ONFev eig mim —, A4l’ Evög tadıa navıa nowrorinov avıııwnae, 181° To dE, wovadırov 1E xai ApıxToVv, Kovyapitws ATaVIımv ÜNEGEXOV ul Unregaigov. 18 TJegl uEv o0v Todımv Eni 10000ToV‘ Ensl Ö’ Ö x100G Ermi nv magrugırjv Mon 7100000» Evrsüdev xulsl, 10V TE Aoyov avanavoısov ai dıiahvıdov ıov auAAoyov, uäAkorv dE noo1gentsov Erni mv Exel Ovvdgouv, Eureoaoxsvov xai dAiwmcs Ovin xaı TI0JFV- uorarov — xal ns yag oÜx Eweikev; Ent’ auTo NaQWV ToVTo, za mevıa noög doSav xai uumv vhs ywegag Ex maxgoV iÄmgoiv moonvrgsmonevos, wc dv Er telswıegas TIIoLEWg Zoyoıs nAovoıwregug Eixdıng xal ras Ovmmosdiag Exmv aneAYoı. divag dm Atyo Taltas; 6worw Wuxis, wow Owuearoc, sVodwoıv Piov, yEvovg TiEoxonjV, olxmv alEnoıw, anak- kayıjv navrög gakenov, nAsovaouov ayadav, TWv ayvonuarav ovyyvaunv xal OWwınglav eimvıoy- olvoıg yao 70m mäoıw 6 Aoyog Tovg Erii Xwgag Te wevovras | douevaos 182! gıloygovsisaı xai 100g amıovrag Evisddev Eyodınlav Exrıeune, weya moioVuevog (zat oyödoa diaaimg) Tv 100uVımv rıegl TOV Ayıov Eiyvmuoouvyv navımv xal zUvoav, ÖdEV zai niewwviag OlIWE avLoüc ıjv dırmoovrnv*“ ogov, anokvoaı vrouc“ Evrsüdev 7 xevoog Eyodiwv oüy unrowever. Taüta wEv xal viv naQ’ nMWv 001, w£eyıorE wagıvc, OÜg Exalsoag TTOOOEWIEV Eis ımv onv Asırovgyiav — ovx olda nwg xal noöc Ti 7 xara ıivag Aoyovs oixovoniag — 00 ÖdE dyeoımrag xal Eu margddtev, UÜnegogKc*“ Ev eixmgiens, Ev HAlıyeow, iv’ ovx sirxaiegws lows alröc Ev EiYvuias ago naÄıvadnon Tı uıxgöV zul TTagaTIayWdjow, wm vüv avargorın) xal Ovyylosı Tevım ıwv xa$” Nudg noayuaıov Zmiowwyvalov, xal cv ONVv xugLEglev regi ara xai Avoymv, 7v Eni 1000010v Aveyn naga To Eixög xal 10 &I05, vVnEgFavualov, de’ 7v Ep oÜLw maxgov ımv Javuarovogyöv En£oyss Evegysıav xai aneoınoag nAglov 7 Övvansda pEosıw ap’ yuov ıc E}Em oov. ”'ovx Emuoxenın 182° voooüvrac, od naıgaloutvovg oixteigsiıs, 00x ayvuovvıag ragaxaksic, od Bomdeis xıv- Övvevovon‘ xai music uEv dınaiwc”, iva xaı avros 10V eVyvouova [MAwow Anoıyv* afıa yco dr nov ıWv nengeyusvav N xai noaıousvov anokaußavousv, ö dE Aaos ovıoc dl; 176 1800v ToVro noiuvıov, TÖ 001 xadapwc xal Idızws avaxslusvov xal 00l dımverW@s ı3 Matth 5, 6 | ı8 Matth 15, 32 | 19 CM os Znidoyos | ıg Psalm # 22 | zo Luc 23, 4ı 180 181 E RECOGNITIONE PAULI ve LAGARDE. 137 noo0@v£xov, 0001 Te mE00EdEsVovoı yılonovwc Evrauda, ToUTo Movov Exovres Piov, any onv Ev ınde Ta Jeim xal mEoro yaplııwv van 0ov Amıgeiav xai Fegarısiav, ai 0006 = 07 magoıxig Tavın mooonspevyoısc dvixadev, Ünd Tas oas dopalds — wexgı yodv Tov yakeımv xaıWv 100LWv — Avsmavovıo iueovyas, En’ Einidı Ti NOOg 08 zaraı- »ouvısg, zal ınv ojv audevilejiav ünzo n&v Aldo dixmov zai n&oav yılouniav navıexov rrooßaAAöuevor. U o0v anavıss ovım; Wü d’ m Urin megiynoos; N Znagyie de | ndoe; zads ımds, ıad’ Emi dade; 1o dE nüv anlac E3vos To Jeooeßts za 183! gıloxgıovov, 16 TUumv Taavıeıg Tmeais ı7v oNv ÖrregFavunorov ai meyaAodogov xagıyz 00 To uEv — @ xuıneıwv nroovoias axaralıinıav — a0sßEoıw E£Iveoı nagadedoraı, TO Ö’ oVdEv oysdov dAvsxıoregov Und Twv öuopiiav raloınwgsi. ”’ayxoı divoc, äyız wegıvg, Exoı TiIvos 00TW xaxXONaIN00VOV; ayoıs av EEsgnundmoı noisıc (0 nooyneiAmen”) rroge To um sivaı Toüg xuroıxoüvras Ev avıaic; xal mod 1a Yıldvdomne omlayyva ol eyayoo Tov wm tous EAnilovieg En’ avıov Eyxavahımravovros mE GVyyweouvrog nsıgaodsrva undeva vnzo 6 divazaı“* si 0’ Zvavuovıaı ıö nAjIog vis Movmgieg, Mus viv wc OUnWnoTE To avdgwnivo Bin Evdvvaoısiaı, dAla mol To O0v aüdıcs rısgl Ta zoeüra Heguovoyov xai domorjgıov; mol Ö’ Ö oix1og Exsivoc O TIQÖÜS anev 10 TTaoyov xol Avımusvov; mod Ö’ 17 Traggmdia al m mosoßsie; | To zuv Javudınv de oujvos; 183°? ao 10 vic Bomdeiag vayos 001 noü; ”"öods O0 10OnyInv anovoias ai woAums dEov ‚uovov Ösiodaı za ixsrelsw, dixawokoyeioder 1EIagomza xal olov Eyxakeiv 1E xar naoe- weugsodaı: avskixaxov ydo 001 xai 179 YVow oid« xal mv noowigscıw' üdev &x Te Tuc niorsmg Ex TE vis avayans Ebeßıdodnv- aA’ adröc oös auporege ovunades amı- dav, nv niowv ıe dEkaı za mv avayanv Aöocov dia ıyv niouv* ordı mo&oßvc" Feo- HOTETOG UnEO x00u0V xaxovxovuEvov, za OIMım Eis aVoav % TWV Ovupoowmv xazaıyic. Zruriumoov* Yon Tois aväuoıg IWv TEIWAR0UWV, xal xonaodın Taite 1a zumarı‘ deisov gt xal vüv ımv loybv vis ons dvvaoısiag, zar noAlo uäAdov vüv, Ev xa1g0is Treoı- oraoswv nAsıovav al Pagviiowv, uiav Evreväıv En oög HEov muiv yagıoaı, Erogesis- oraımv almIas za Owıngov, xai siomvnv uEv E£dveow, zuvoniav d2 moAsoı, PBaoıkevor xoc10G, eirakiav orgazeimaoı, zag|mois zuyogiev, zdeklav weis Iwoıs, zaraoreow 184! x09” OAov Tois nodymacı zal yakıjvmv 1a xooum oradsoav Boaßevoov, wc dv EAsvdsgias Tuyovıss xal Tjs av Avnobvrov zovımv anailayijc, zavısodev svEAmıdes yEvöusvor zeldov xoi eoi vg ExelIev Ex 000 n00000xmuEvng juiv Eruxovgiag xai ngo0Te0lag (00 u uällov Ösöuesa dia 16V Övıwc Eoxaıov ıav xıvdüvwv), 100FVwoLEg0oV Eu 001 za yılo- UmoTegov TeAwuev 1a xagıoıjgıa, weyakvvovres dur vov Feov ajg eigjvns xal dob EAEovg“, 10v 2v naipl za vie xal Ayla nvevuau ng00x8VvoVuevor, di 0v alrig wuaure 7yWvıcaı, xaı rag’ 00 roiwdca dedokaonı, öu alıa naoe Öb0Sa xal mm gene, viv za dei wor zig TOÜG eiavas ı@v aiwvov,. au. N 181. Iwavvov too ayıwıarov umigonolitov Evyaitwv Aoyos eis ımv wyumv Toü weyalov 190TTROYÜE0V werk Tolınv ymeoav Toü ıaoya elovusrnv eu. 1‘O xvgiog EBaoiAevosv: ayaklıcoda 1 yy'‘ tiva yap @v EEsigoı us Eregav doynv 21 Ierem 26 (Ay), 9 | 2ı Corinth « ı0, 13 | 22 nogsoßıs codex | 22 Matth 8, 26 | 22 Hebr ı3, zo | ‘© &v codex, © super v scripto | ı Psalm Gs ı Histor.- philolog. Classe. XXVIIN. 1. S r 138 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 181 oixsıoıtgav ıW Aöya; weya Ev To wvoryoıov — Paoıkeia Agıorod xurd Iavarov xai xg«10G —, ueya dd TO zarogdmpa — Owrngie ToÜ X00wov xai Tng 0lxovVwEvns av&ysgaıs, jv alıög avaoıaz ovvskavsoınos xaı xarwgIwoev, auportowv dE ro'rwv Ev vElog xal- Aıorov, EÜPE00UV7 nayxuomoc, ns AAdydoıg Evraüda x0ıWWvmooVLEG nAQEOUEV, xal xarı av WEV E1og wereyoviss uns TOiavıng zVcoysoiag xai 17) Amurigg 1& yaouoovve ovn- rrAmooüvrss Ey£gosı, vuri dt za nAEov eis anoAavov Exovıss, dıs dınkaoiov jwiv N Tou xahov Öwosa, ımAıxavımv Eniidoow nagadoswns Aaßovoa. "mus EEeinw zul deikw 10 als xdoıog ueyedog; 11090 Ayıyonaı Adyov ang inodkoewng dEiov; dig u dwoa parıjv eig TE TU x00uov nEoaıe | YIavovoav; 7IA0Xa xvolov, aoXae, 7 or Eogıwv 185! Baosdig, 7 ıwv navnyigewv deonewa: naoya nahıv 200, bu xl naoye nalıv 6gwW, dig Telouinsvov Ojusg0v Emmi Ti Is vehsın xai dıtveis dass Aayrıgoımow üneopvus ANKOLDAETIOV" O'eeUu yao MOoVov avaoıeoıs jwiv Ösonouxn 10 Tıuouevov, aAld xui wagrvgızyv OGüv. Exeivn ravnyvoilousev AIAmoıw, Er nisov Ev Öo&aodeioev ı] ıgög auıyv ovvdgoun, zuAdov Ö’ Ommg xai vevımv vil Ovvehsvos do&aonoav‘ &i 7ag Tooovzov OrregAaungos al xa9” davımv Exartga ws n&oav ahimv Yaıdooımte vırav dovyaoglımc, Tö x03° woav aAkkykaıs ovunsosiv eis ıwlıröov dom ev ÖbmAoregov; dom ÖdE yagıEoregov; 3 Emm dırıais toryagoiv zal Tmlınavımg zals ravnyvgso, dımdmv Nuüs yalgsıy dvayxaiov yagav, aua wiv dvvuvoivras To AWvornglov mv divauır, due ÖE 1as 100 wegLwgos agıorsiag xgoroDVrag, zul di Auyoriyav TMmwvras Tv Ayiav vavıyv zai wiav xas xvoiev nusgav. *oxolnsiie dE zul ımv yagır Exaukgas yAixn, ws Favmaoın dE 185° navıanacı za m noos aAkydas aurav Ömokoyia zal ovuywvia. 1 Ev Tüv Ödeonoımv- ünze dovimv Ivnoxovre nagsodye, N 02 xara Tö dvriorgoyov Une Tov deonorev vo» dovkov- Ö Ev aoyErunov yEyove ısleiag ayarıng — weilova yao 1avıng ayanımv obdeis (pnow*) exe, iva us I 0yv Wuxgv ün:o ıwv yilov adv —, 6 de 10 inodsyua xaAwc Ew- unoaro za pihog avıı dovdov zarorn Ira vis Ömolag ayurıng zu dnodsikewc. 0 wer üdbwdels Er OTavgod zal vepeting, naoymv due zul avınv navres eihxvoev E5 &dov za YiSs WG TO 0ixelov Endyyekua”, al nıoög olgavodg aveßißaoev, OIev zareidwv enavjhAdev‘ 0 dE naga: navvas Unaxolsı ing ÜnooxEosws al zaronıy vavıns Badileı za ovyaarsliIav ovvvwoiswı za ovvupwdeis ovvdcdokaorar. Exhırev" Exeivos di’ adıev 0V9RVOUG zul xareßm WEergıs Numv zaı Tv musrigav nıwxsiav üno yılavdownias Enıw- yevosv- apijxe zul oVros di’ Exeilvov oixiav za dyyoos xal ovyyivsıay, za 186! yonuarwv zar boEns xab TOUPÄG xaTEpO0VNOE, xai yvuvos Tolsmv TNavıWwv 1öv Eavıod oravoöV Moe", ud’ or 10 xalovvu ngoFUumg zarmxoAoudmoev, Erl näcı ois aakoıs zal Eavrov AgVNO«WEVoS. Exsivog NV&oyero nasEiv UnEg Tovrov ı« Aycıwv zul zaxovpyw», rloyuvns zaRTapoovj0aG‘ TI000jVEyKE aa 0Vvos Exeivm Jvoiav [woav“ aytav elagsoıov gavrov, Erik nysuovag*“ axseis wur Bacıdeis di’ adıiv, ÖnsE NxoVOsv ds UG TWv Ariumv za yavkoıdımv, za nolkais usv 10 owua danavndeic rais nimyals, noAlais dE Ba- oavwv za niorxikug idenıs Eraodsig al zarakavdsic, ais ro nÄsioıov Too aiu«ıog xaı av 00gxuv Avalwmoas, Ti, voü Eiyovg 1eievratov Touj za ro Er Asımouevov zip gms EneFvoev, 0IEV xoıv@vöc To dsonorm av neInudov Opdeis za röv Iavarov Exsivov 4 Iohann ı5, 13 | 4 Iohann ı2, 32 | 4 Psalm ı& 10 | 4 Matth 16, 24 |4 Rom ı2, ı | 4 Matth ıo0, 18 181 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 139 CnAwoag Lv ayanyıdv zu Exovmov, eixotwg ÜTD x0ıvWVEL za) INS AVAOTLOEDE, X00- vovei | al dic bang, xAmpovönog uEv Isnü, ovyxAmgovonog dE Xoro xard 186? 10V einovıa“ ysvonevog zul Eis mv yaocv* Tod xvolov nregiyavas eloeAdav, ırv Te voovusrnv Exeivmv ab TOIC OUTWG EÜREEOTNOROL MOVOIS YIoımaouevnv, al yv vv 60W- uevyv, jus xai avın Aoyov divanıy drsyvac ünegaigsı, adv moAd dic dvm zei noWeng eis ndovjs Aoyov Asinoo. ?uaikov dE 10 Javudonv- odx 6 magevs Eoıxev wis nagk To xvoim xaraysodaı, wg us EninAvs dom nagsıoeldwv noFev EEwIev, AAN avrög doxst xvoog zaı deonoıns BEßmıos Wv 10V Eavıod dsondımv za xUgıov wmeyakongenos Uno- dEysodaı NOÖG alTov apızöusvov 2E Kdov zul Tagov usw TOD weyakov narpdc Tod Eyeioavroc” avıiv Ex veromv za mwovnv" rega Toiıw 00V Exeiva noıoavıa xa9 & zul xaisiraı 10 Feıoıaıov TOVTo xal magıvgıxov Evdielımue, h Tod Heod nölıs alım, To ıWv &gsımv oixmımoıov, vhs 'EdEu TO Xagiov, 6 nagadsıong ng WvgpÄg“, va Nyanmueva o4m- vaiuara“, Ev ois avanavcı xai Hegansvs | Agıowiv 6 ayAmeng avrou onusoov, 187 EE Eu Iegung EmavsAFovre Tag vieng ai Amumıgov Errayomsvov xaTd 100 TUR000 ıW- o«vvov TO wonaıov, öÖ mov (ws Adv einoı us) nag’ adıoü Außwv ng Ömodoxng, toös EXFIOOUS TE TO0NODTaL xal AÜTög xaTa x0ATog, ab TWOTTRIOPOgOG Evısuüdev 0 yevvadas 70000yogelcrau. ® Toiovrov vov jumv 10 MVOTj00V‘ ToooVTov To HJalua" obıms aWsvöng 0 einwv“ Ta 2xEIvov &oya 7101108 xal neilove Tovimv Tv aut yrnoins ruotevcavre. ide yovv öons Öo&ns, 6ons Arumoowmos 0 Tuorög Feoarıav al wagws vhs aAnseias YFimıaı l00JE0Vc xaoroüteı TTEQR NAVIWV luas, vaya dE u xal niASov, Kata yE Tv Na0000RV &vravde, Ei IEmis Tovro einsiv, dia TV ToooVTOv adrov ueyakvvavız xal Tıujoavın“ vi yo vhs adAyosmg uyium zataoxav is weylowmg Eogins 179 wedEogrov, ouxeu dev- 1egeVEeıv Aaurrgoinu rıodg Exeivnv Ed, alde Tjv Ev gosoguor av Eogrjs Pidlsıau deigos, ınv dE noöc | ımv rasıy Exsivng dvaysı, za To dfioua zul vamwas nuds 187? reideı Tavımv uahlov naoya vonilsvr MOWIOTVnov al meya xai xUgIov, olıw navıe- x0Iev AKorganvovoav, Toovavtaıs EV xUxAw dogvgyogovusvmv Tais yagıoıw, "Eysı yovv za wev ahla x0ıwa nigös ınv noo avınc, NOO Ev UWwosev noooyeAmvra Töv olgavor, ndd dE yauodsv nrgoousıdınoav mv yhv, Tov mEv Tois Tav AoIgmv Avdsoıv Eorzuusvor, mv dE roic av Av9av aoıgdoı xoıwöv dE xar Ialaooe, Tois nAwmrjgow ünsorgwnErn" za) 179 Üßgıw 0009 werd Tod Ivmoo xurahlcaca* xoıwov xal do, Tas veptius WOrtsg »miidag ap’ Eavıov dimoausvog xal xoınioas av£uovg zul xeg«0RG 7rIimg za TEOOMVWG gevrov: xowe dE za Teile Ta naQE TjS wgaS zaonogogorusva, av En’ long anavımv 75 magıvgıxn TeAsıj IO6G mv Avaoracıuov werzouv. Öuws werzoı boxed 1a dırıo vic inogEosns adım was amang Exeivns roop£osıv- di ydo, el ımv mtv Xgıorög uovov 2ysg- Hei 2x raywmv E2do&aos, ınv dE 00V alıa xai ö Xgıorod orspaviıms, were Xoıoroü 188! vırav Te xaı dokalöusvos; Folie dE xal 1a Saluara ung Arurroopooov Tauıms Yueoac. Ö uEv On xaıvos vigavos, 0 Javuaoıöc vaög oV1oc, dv 6 werac oixsiv TWORMUOYOEOG eldoxros, usyEdsı zar xailsı xal moAvıeisig xaraoxeung noAv u 1as dlkas insoßaivon “ 4 Rom 8, ı7 |4 Matth 25, 2zı|5 Gal ı, ı | 5 Iohann 14, 23 | 5 Genes 2, ı5 | 5 Psalm ny z | ‘6 Johann 14, 12 | 7 Unsowwuuevn apographum | 8 9 = cap 182, 5 6 S2 140 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 1SL oixodouds, xad dia TO nıegı0v vis Aaurooenros anabımv EV WOnEE mv yıjv, algousvog dE za dvanokyav si male ngög Tov üneodev oVoavo», ÖAnv miv Evdov deysıaı uyv ExelIEev Nusgav, ÖAmv dE Aanßava nv xarwdev, 25 ansiomv Aaunadwv 1e zaı Auyvov &vanrousvev, za dınlais ExariomFev adyals TIVoosVousvog, xal avıröc Ödos nn yws avroxonua Ödsixvurar, TiAmv 0009 ol“ 24 Tov Aion xadaows 6gKOIaı xal diavyas To naxl voiro vipos av EE Apmudtav eis Uwos avadıdousvav aruwv 0 dE wEoog Eorpxs Jaurıgög Aaumowc, 6 weryas Ev asıAmıwis, 6 werag Ev virmrais, TOOTTRIOYOKOG Övawg xal oTEep7P9005, duEn zei uun (walmxac“ sineiv,) | Eorepyavmusvog xai aungavov 188° oiav Evdsdvutvos sungeneıev, Önoie vuupiog“ Eurogsvousvog Ex AOL aUTod weil 00- Bapov za oyymarog xal. xıvjuaroc, za yalgsı mev doSaldusvog ziupnuoıs Yywvars, ai 1086 Duvoıs Exsivoıg TOig Ayyskıroig TE al oVgavioıs avunmtunovre xarwIev, yalgsı dE 71000xvvoruEVvog OETITWG za Uummevog Er Taons Hızias al YVvosws xal navrös Nom yEvovs oxedov av Um’ olgavov- 0 de, xaP” insg Eis navdnuov xal x0w0v zusgy&umv naunim9ei TE 0000001, za roooninvovow ana Paoıkeis vnc yijs aal navres Acoi, do- yovres xal TIaVTES xgıTal yıic“. IaAN sis aakov nuiv jxovomw os Baoıkeig eig Tov Aoyov, wäkkov ÖE 10 Evreüdev xalns auıcı zaı Tov Aoyov wc Tor oVAloyov Toviov ÖnodsxeoImoav‘ TOUTO yao yuiv eEnıgerws Tas Eogujcs TO Aaurodrerov, 10010 xal ıns OnMEgov mahıore TO naoR Tav xI:s nAsovexınwe, ot Baoıksig gıAoxgiorovg 0VIm za gıkouagıvgas 2ERgXOVS Exsı al xoonyouc, ois | noAlwv Ünagyovıow dayagav Ex Yeoü 1 meyıcıov navınv n neo 189! Exsivov EÜYVMU0OUPN zul 16 NOOG EVOEBEIav yvyorov, ns aöragxms anodakıc, xav ei undEv Uramv Eregov, Ta viv Hewgouneva. 10 Yoov* voivvuv auxAo 1o0s OpFaAuovc oov, BacılEwv OgFodokoraıe: ol ydo ww negovav Havudrwv aimesrarog wahre al ide niegi 08 Ovvnywsvovs navres MOM Bixg00 ToÜs Uno Tnv xeiga Tv omv* n0000x85*, OÖ nomaivov Tov Exisrıov Togamd, 6 ödnrav wos nooßere ıov Bagiv oov zoürov Anov‘ xareuade vo nA7Fos Ömooov, Tijv siratiev NAlen”, ımv ünaxonv ws Exrovcios, 10 o8ßes wc unto dvdownov, od YiAroov sg Evdıa dev‘ TIavrss obLwı OVviıg&yovoı TIOOIW alronadroıg Er cv Iıwv ımv ayiav, ımv nuOTHV umroonolıv ravımv, ımv Isgovoalıiw 00v ımv veav, ng eos Te xal od dmm- ovgyoi xa 1cyvica, ap’ mg EbsAsvosran” diraoovvn za vouoc, Ta rag’ even zalms di- daoxönsva dia 08 za madmrsvdusve, wiäAdov ÖdE ng6 ye zorsov | va Emi wv 189° rıga&sov xaTogFoVneve, 7v avıög Eo1sgEwoev 6 xarızav Ev avi‘ © Heöc“ Ev udow adrijg, xub ob oalsvdrosını, 6 Seushwonc: xar Tavımv wc 1) yiv &mi ıwv bdaımr, Yale Ev Tois OgWor, Jauua dE Tois axovovor, öhıv ÖAmv ETewgov wıxgoi xei aEgıov, Ei) um nov Poayei vi wege vis Ialdoons Eyanrsras xai Boayvriom rradıv ans yns- 11 dörm 001 omwsoov Eevilsı Toüg Urmxoovs xai ıö weyedos ans o7c EEovoiec, Ep) 000v TE xai 0009 Eoriv, Um’ OWır Evapywc 001 TI@GIOTNOIW, KOTEVOXDENTWE KwgoVCE uv- vıadas Tooautag, AAlws wEv Kopioıovs oVoas xal aArexudgrovs, gu dE ovvdgauovoas 3 Psalm n 6 | 8 Psalm ı7 6 | 8 Psalm own ıı | ı0 Isaias 49, ı8 | ro Psalm 0% 2 | ıo nAixn Lagarde, n dien apographum | ı0 Isaias 2, 3 | ro Psalm us 6 | ı0o Psalm xy 2 Fe 181 E RECOGNITIONE PAULI oz LAGARDE. 141 2x TWV 020W» AMG YiG wc and ovVvInmarog Eis Ev Xwpiov EvradIa xaruyavss xab EÜOUVOTLTOV XI” ATIEO 8 x01W0V xoraywyıov andons ıng olxovmerns. avım molsız Kal wgas xal yvias ansigovg EIvav Eis Eavıv üUmodtyerar, üsg Eis XEigas 00, ÖEdwasv om ng0V0IE 6 üUnordoowv ıöv Aaov oov uno 0&, Aaov ws aAm>og niegLovorov", oyodoa oyodon nenimvousvov wc | Toüs Korions ToV oVoavov xai ws mv 190 aupov* ımv apa To yelkos ans Iakdoons, Er Tavrodenng NAızias Ovyxsxgoımusvov xaL TUNNS, Eis Ödınpogovs alas ve zul Tassıs ovvieraynevov — movadızous za mıyadas, vE0805 xl Toüs EEmdev, ToVg Ev Teisı xal 1OÜG x01voVg, tous tig nokısieg xl dns OroW- Telag, EÜyEVEIG TE wi Övoyevsig, nrÄAovowıegoVg xal TIEVEOTEKOVG, TOÜg EV ÜTLEOOXI] ai TOÜs mLrovag — al xaI” Eavroüs uEv navrag Eviimovg zo wmhıralıng COXIS Unnosteg obx avakiovs, Evumorcoovg dE nAEov dic ımv omv Baoıksiav za ımv Evreddev eis anav- Tas bmegexyvIsioav yılaydonniav, Öp' ns zaP Exaoımv (iv olıng einw) nregiwAvld- nevor, zo Booxijv Exovoiav”“ zard zo yeyoauusvov" Posxousvor, naoaıs ev dyadav ebImvieıs Evevnnadoüoı, dom ÖE xoumoıv södaımovig, avrsüdev navıoiac 7dovns nenir- owevoı, Lv anavre Piov Eoprjv wiav &yovow, 15 To meya xspahuıov m vov 1eAovuevn aua ev zig dokev Ayıovoü, toü doSacyEvios dou ıo ndIeı zad vi Ey£ooaı,| due 190? ÖE noÖög Umv TOoü IWv WagTieWv weyiorov, ob Tois AyAovs Evraüda navnyvoilousev onusoov, ooi ıo Paoılei za deonoım zul ıjs MavnyVgeng Tauımg zadmyswovı Ovvsv- Pocıvousvor, x TOÜLO EV OVVEIOpEgoVLE 10 x Ta xasmxovVıe, ıoüıo de zo oW x00TE, TO dıagxis xl TO Xo0Vıov TIaEE« TWv UumwuEvW@v wlıovvrec, iv zul mwiv En nAEov 1a vjods ı7s eulwiag dıa 08 nagausivor, ünsgeonilovros xaAdg 100 Jeod tig noAswg TeVuımg, al 100 E3Vvovg mavıös dıa Tov ahhov IyAov Öu Aapid, Tov Savroü noide, 0E, TÜV ngaÜv" za Moixıov xai xara ımv zagdiev adwod. !’raira 00, zeKTorE, Ta vs eloeßeiag Errigsıga‘ OoVToS Ö xagrndg 001 vis niorewg’ avım vis yvnoiag dyanıng ns noög Feov 7 avridooıs‘ woüıov Exsıs MioFoV TS reg auLov Te UWung xab Toüg avıoo yvnoiovg Fepansvrag, ToVUg Te dAdovs 010001 di avıiv Tı nenoVsaCı, zul Tragd novros EEOxwG Tisgd Tourov Tov ESoywraıov Ev altoig za negıpyavkorauov, 8 gulou- uorore | xdIN navnyvoilov Evreüde, nad H0ıwwvoVg 7rQÖG zyv Tovrov Jegareiav 191} nogakaußavsıs tag za vis avıjs EEovoias 001, xoıvwvouoas za Öosng, ta xada Akyw veve uns Baoıleing dyaımara, Toüg dıroög Opdaluoüs ung za$’ jmäs yevedc, va vis nahoıösg eiyevsiag zar Anuroormıog Asiıvyave, ca moAvysvj or moAvooıle ıwv BaoılEwv PAxormuerae, vis En Em 0€ za Em Ovyxaigeıw za ovußaoıdevsıv sUXouEIe, mExgıs OÖ 10 avo Baoilsın, va Ausıdderae zad aodkevra, sig ıyv Exsios deiner ÖoSav xal Baoı- Asiav Öwäc. Teng ÖE Tv Eniysıov Tavımv zig XEloag xaıEyovıes, Evreivere” Opodoa zwi xarevodovodE za Baoılsvsre, oirw uv ahunwg za IAaowc, oürw dE Yılavdoarwg ana za pıloyoov@g, zul Tovrov ı0v ıgornov Ent mailov xai wailov vos dvdomnives yvouas xaradovAovods, wi) Yoßoıs nrooopıalousvo, aAd’ euvoiaıs EE01xsı0VUuEv0, — TOUTO dn To üueısoov EEaigsıov YvWgıoua rega Tolis nwnors Paosdevoavıag — x Io d- Aura zov ylAıpov 7005 Eavvorg ovvdsowoüvısc xal Ovyxgaroüvreg deouo, ws dv 191° 10 1: dAla xl sioyvns BaIsiag alroi 1e wa o Ürunxoov dınverag anokavovısc, sixaıgiev ıı Exod 19, 5 | ır &uuor codex | ır Psalm &£ 10 | ıı Isaias 66, 2 | ı2 Psalm ud 5 142 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 181 182 &yoıre mieiormv oÜrws Eogralsım Cu xai yalgsıy xal TIVEVURUXRWG KU OWULTIKWS, EÜ- uev&s Eyoowvrog AvaFEv Ep’ ünds oü Icov din ımv Ünsrigav ziuevsav zul duaynt zeonuvwEvov Tods Unevavuiovs Dulv, Ei Tıvec Eloiv, ixeolaıs dua za Önovpyioig 1od Aaw- poi za uweydiov TWonaopogov, Övvanevov ndvıa bading &x Tjc Troöc alrov reggmoleg zei 0oixswoswc, @ 7 Ö0ER xai 10 xgaTag eig To0s aimvac. aumv. | 482. Toavvov Toü Ayınrarov wumroonoAivov Eüyaiıwv Aoyos eis mv 192! nwegav Tic uvruns ToÜ weyddov TEOTTROWOEOV xal Tyv vov yevouevnv Erm vois Baoßd- g015 Favuarovoyiav Ev". Rs siruyig za ravın wardgıog 6 weyas TEoMRLopOg0S‘ Mämgns yoüv Eom do&ng &v oloavo, nAnons ÖE Yavudıov Ev yj, zal ıo mey&de ng Xaoırog zakönısı mr&oav any xıiow. Savuaorov dE oüdEv, ei Ödo&aleıw oide WooovLov 6 vis doENG Eos Todc olxelovg yihovs xal dovkovg, Erst xaxeivor PEov diapegdvıng 2doSaoav. ”xab uagrvg oUTog nroö navıav 6 ngwreiav Ev ÖdEN magvwvs ıng aAmdeing, Ös xal yEvos xal nÄovrov xl doEav zal dvvanısiav ai nav ei u ahlo vois moAkoig Iegıonovdaorov di aurdv Arng- vjoato xal Inuiav Ayjoaro Tov x00u0V Ta xEodn TIoög To xsodnjoaı uovov Exeivov, Ödev EULWVOEG EONEVOE ra X0UWOG TIEÖE TOV Eomuevov, xl 00 r00TEg0v Eoßsos Tjc EmmFvnias 10 dirwog Ems eÜgE nur monaoev Öv Ente Beov, Ühewc Evıevdev ei male, al paıdods &xelos METaXwgroag | xal mie Paodvov ayooyıov Enıyooaic wire yahenais 192° arsılaic, un Ionevudınv »Aoneic, um Iwgeais, un Tiuais, underi ungavjuanu — xalıoı ravıav nexıynuevov — mahoxıodeig und’ Evdous, aA) axivnrog nIoög ndvıe za drgentos ayuogav dia TEkovc, zal av xaAiv zig Xoıoröv önodoyiaev xai niorv dopain zul Bsßaiaev ovvınorjoas aygı Favarov, Ovnısg dn al alıöv Telsvıniov Öwgov Exapnnopo- 0N0Ev, EÜWUYWG Ümooywv Ö yevvaios Tov auyeva ım Eips xal xalöv agıoriac zul avdoayasiac bmodsyma Tolic wer aurov yevonsvog wagrvgw. ?oüıw uEv Ö wagrus Te 006 IE0V, zai Toinurmıc avTov EEmrsıwonto Heganelauc, Ö ÖE TOIS Axmgaıız Orspavoıg zov vıryınv Aauneog OTsyavoi, za ÖuoAoyjoavra“ Zung00der avIoWnav altov Evarıov E&xsivog TOU meyaiov niargoc zal ımv Exhexıov ayyEioav avaxpovre, za ıjs Baoıkeias nosireı xoıvavov dig idlas, al do&ns uniniyon Tov x00u09 riavıe mAMGOVONS, NS wEoos 2Aayıoıov | 7 nagodoe paıdgorns, x&v ünsoßailln ravre uıxgoö ta aloImra 193! xoi ÖgWwuEve. ATi 0 oÜ welhsı Toacıy za Akysodaı xai vouileoIaı, jv Ev xUxim TooaRlTeı regildunovor yagızes; deigsı yovv (wc 6 Aoyos) avro, zar jc EEwIev Txrıora wagrvgias denosı. >6 uEv ÖN xaıvög oögevög Ö FJavuaorög vaog olrog, üv Ö weyag oixelv 1yoras- oyooog zÜdoxnos, mey&ds ar xadlsı xab moAvrelsig xaraoxevjs noAd u Tas akdas ünsoßeivov olxodouds, zul dır To niegiöv ınc Arumgozmios anakıov Ev Wong 1m yiv, alodnevos ÖdE xal dvarg&xyav EÜ wahe nroög Tov UnsgdEr ougavov, ÖAmv usv Evdov Ösyeraı ımv Exsidev nuegov, OAmv ÖdE Aaußavs ı]v rdımdev, EEE ansiowv Aaunadwv TE xai Auyvav Avanıousvnv, war dınkais ExaıiowdIev auyals nvgosvousvos, xal adıös Ödog 767 Yws alıögonue deixvvrer, riAmv 000v o'x 24 Tov aiga xadagus ÖgKoFaı xab dievyws TO naxl Toito v£pos ıwv EE agwuarwv eis UWwog avadıdousvav aıumv, 6 dE 3 Matth 10, 32|1|56 = cap ı8ı, 39 _ 27 24 182 E RECOGNITIONE PAULI vr LAGARDE. 143 wEoog Eoımre Aau|moog Aaungog, © meyas Ev a9Ayais, 6 weyas Ev vırmais, 193° TEONTAIOYOE0G ÖVIwg al oregnpVoog, duEn za uni (Yakuxws" eineiv) Eorepyavmu£vog xal aumyavov oiav Evdsdvusvos sungensiev, Önoie vuwpiog” Exrrogsvousvog 2x TIRCTOV avdrod were V0ßag0V xzal oynwerog xal xırjuaros, zul yuigsı uEv do&alousvog Edpıjwors pwvais, ab tois Ümvos Exslvoıg Toig dyyskıroig Te xal oVgavioıs Ayuntunovicı xdıwIer, yaigsı ÖE N000xVVoUuEVoS GENITWS za Umwuevog &x naons YAıxiag xal PVoswg xal Travrüg non yEvovs oysdiv ıW» un’ oVoavov- 0I dE za anıeg eis navdnnov xzal xoıwöv slegy&unv nounimssi 18 1000100L xai r00nIinIoVOw Ama, Baoıkeis wis yyjs xar navıss Aust, @OXOVTES xl TIaVTsS xrel ya.“ GEAR eig xalov mulv jxovomv 0: Baoıheis eis ıov Avyov, mwahlov dE ao Evreüdev zaAos avıoi za 10v Aoyov ws wüv ouAAoyov Tovıov vnodsy&oIwoay‘ TovTo yao julv EEmıpärog vis Eogujs | TO Aaungocerov, Toro za vns OnmEgov uahıoıe sage rag 194" allas ıo nAsoverımma, ou Baoıkeis yıloggiorovs odrw za yılomagıgus 2Eaoyovg Eysı za Xoomyovs, ois noAlwv ünaoyovınv ayadav Ex Feoü, To mEyıoıov navımv 1 niegl Exeivov EUYVWu0o0V7 xal 10 nIOöG EVoEßsıav yvjoov, ms alragang damodskıs, xdv ei umdev Unnv Eregov, ı« viv Jewgovusva, vov ÖL ımAxoirov Nulv ünosEoewnv ipnriwran nehayog, xaı 10000109 nÄjYdog TIVRYuaTwv Eriggsi navıayodev, ws nıdoav wev Öl, naoav ÖE dxonv megıxÄilcoden 17 Tovcwv TiAmumvog, var umdgva Aoyov agxsiv 00% öw noös akiavy navız Yavuaoaı, al old: ıwv navımv Ev ixavwg ıe xal ueigiag Öurijoau, 600 uEv Baoıksüg vis ngös Jeov euvoiag xal niorews Erpsgsı Ta Ödeiywaıe, 60a de 1a ygoa vis Ieganeiag rag’ Exsivov ndhıv dvuwhaußevs, Er yijs, &* Jahdrıng, 2E dEgoc, 2E olgav00 — Wowv sixgaoiev, Eiyogiav zaoııwv, eUINviav TEOpEV, Tav zig zgvgıVv | zai anolavow avsganos ı]v apdoviar, xuiroı ıadıe Ödoxel rag nAcwreges 194° &ygıv alias zar To Hsoyılds TWv xgaLoUvıwv 00 TTavv U CaypWs Tiagıoıav 0Üd’ oiov aywgıoutvag, AAN Ei ai um Talıa qwooVrov, AAN Ersiva yes ndvımg Toü yılevosßoüs ALISOV Evuxgvg wmvünare WOVoV" dis yao dv Oo0x dv Ein0s ımv TIeQd TO x0u105 suus- veıav 100 Iso0 ıwv dvvauswv Tas xard ıwv Baoßagmv vixas nwiv 2E olgavou XogN- yeiv, oÖ xara wiev xal bVo mixgoÄAöyws agıdmovusvas, aAha Ovvexeis al aIg0aG rag’ avıoü gıloupovusvas, olto nEv wayl za bedins, olıw de dnioıwg xar nraguddEwg, ös xar avpAo dyAmv sivar (voüro dN 10 Kdousvov) wmv xouogsoüocev anavra duvapır. nos av us voviwv za” Exaorov Ermdgauoı ı@ Adyw; TIWS mErgj001 10 Arısıgov ; ws EEagıdunj00ı 10 avapidumrv; avaroiı) xuı dvos Pocdıwoav, AEXIOG Aua xai we- omußoie: räcı yao yvwora y£yove 100 x00uov ToIs 1rEga0L T& Toü FEoU weyallsia, 195" zo) TOU dvvarod ımv djvmıov ioyiv xal Avixmov ca EIvn TIevıa xnoume, To ıng svoeßous Bacılsieg zur yılov)gwnoriimg $vy@ 1a uEv ümoxiwavın, Ta de n00080%0- ueva, 706 de nooodoxwuera. 1750v01 mo&oßeıs E85 Alyinıov — TV uEv noogpnısia”, tavıns dE vayns 1 anoßaoıs. jx0v0ı zei yag olx eis nat, aAAd avvexsis ai nosoßeiau as” Exaoınv Exsidev. za zaraxvoısvos (Yyoiw") ano Iahcoong Ewg IaAaoons, zul drıo noteuwv Ems NegdTLWv Tjg vixovmsvns. 6 ÖE Baoıdkeigs 6 MWEısgog xub ToUg TIOTRWOUG Ünsoßas NOn ıwv negaııeow xpaTE, ai Ta IgIV axvgisvra xai duaya önia, igüg & 5 Psalm 7 6 | 5 Psalm ı7 6 | 5 Psalm own ıı | 7 Psalm & 32 |7 Psalm o« 8 144 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 182 Todg KAvpvvrovg eiye nolkuovs 7 "Poueiov nysuovia, viv ün:o adıjs Eoriv Erome T00- noAsueiv TE xal xımdvvevsv. ’xai 1a ev Exeidev Toaüre, 1a 0’ Evisbdev nahıv önole; Paoßaoırd uEV zıvg- more noldo za nollaxıs xaradoaueiv Anorgızaıcgov 1a noöc dom EruntErDoUnEaıD, zo de zovımv ıEAog oldEv 7 ümontwog Evonovdog xai dovlisiag ömodoyie werk wo 195? yvavar TOV xgEITTOVE xl YAaVvEOWG TUCLEVoR Feomaxsiv 100 avdhıorawsvoug 1 zolzov dsonorzie xaı Baosleig. dıa Too xavreüdev svayysdılouevav. rrodss“ Tayuvovar, xl Baoıdeis EIvav ayovıaı noAlaxoYIev aiyuaiwroı, 0oi dE zal nng00TEEXOVOL TIOOiv aTo- metoıs, Xwoas OAas nmagadıdavrss xal EEıorauevor MOAsmv aa 7T00000Wv zul Yogwr, x Tj Navımv xgaToVon Öwuaixij Övvaoısig zul rag Eavıcr Tr00UsEVIEC xaI” Arco IaAcdoong neidysı notaumv ÖsluaTe. ’ wc üv dE TaAda nageis To nıdvıov walıore g00paıov xaı vEov Javudon Tav IE00 1e000Lmv, zives 0bıı za nosev 00 ahdhoysvsis nal Esvoywvor; vis dAAdxorov öwıw za wvyas Imgıwdss xal Oynuarov dronov FEav olım napadoäng Fusonos za 7roöc To EvIEWTLIVW1EgOV Ausıde, meranoıyoag aI0dov; Tic Ambv 1a xvolin, Äv 00x Evo, noo0mvsyas; Tic elonyaysv Evdov Exximciag xaı moisws Tods EXIg005 Fed Te xal Baoı- lEwc; | olıwı (dore yao ıw Aoyw nei alıwv eineiv u dıa Poayemv) &Ivos wev 196! N0av druorov, Onso ünavrıes ioıs, EIVvog AosßEs Te zul dvouov, IxuFaı 10 yEvos, vo- uddes Tov Piov, arımyorwmevor do m9os, Bdelvgor xar dxadugıoı ımv Lonv xal uw dieser, alle mv (os dv sinoı uc) oWdevöc Övıss AEıo, ou’ Aoyov, ol vonov, ov Honoxsiev sidorsc, oüdevi nodısias Toon oroıyoüvıss, oldsvi rıgös Öuovorav deoue oVvanTousvoi, %0x0v0yN70cı ÖdE Xwgav xal xaredgansiv aigvıdias xai 1a Ev nıooi Asiav HEoImı al maxaipas 20yov TIImOoRı MumıpoVoıg xEg08 To Magsunsoov autrals ana novıav zÜupv&ozwro al ÖEıwoTeToı * OÜTW yoov zul TV Xwgav Ex Amorsiag Exımoavro, iv naroxovv sis dEV00, Roeveoıegovs Övıas dos Avmdev oixjıogas EkeÄdoavızs, &p os O0 mixgäs mvög Toric nakaı xgarovoıw 2dEnoe moayuersiug, aAl jv 6 QÖG avroüs 1oAsu0g ET0005 Ei za Aumyavog, xAenııuvimov eixaigmg Tas Erudgouas ınr Baopagwv, zöroıgdısgov de ajv Savıov yuyiv | xai dnodgaoıw, xai xaradvoutva Eroiuws 196° woneo Bargaywv sic Eim nov xai vanas xai reiuare. xaı vüv de noAdaxıc Erreigaoav ı0v "Torgov dınßaiovrss, Os alrods avunsgag seye TI0000Ix0VC, mv NusTegev xaxaoaı noö yag Ndsıcav avIomnor Imoie uäkkov 7 avdowno To vüv Evraüda xareyor, zul öu To xoRToG 00x AvdowWmıvov Zu, aAN Ex IsoV Te xal HJeiov xal Toü xaxac naFeiv ördnAoregov; as mev oiv aikag zodıwv Epodovg Eis oVÖEv 7 wıxgdv m navv xax0v ANOOAmNLoVÜoaG Avkxonıe tayd za ovv&oreilsv 7 Baoıdliws mooun sa, ımv EE Üdovg £Xovoa ovumeazxiav, Tjv Eoxaımv dE Tevımv xas” jumv Ehacıv 7 wählov anetlacıv wc Aöyos Twv 0ix0oı — olx olda Ti nors Pı0w, MoTsg0v avıov adıziav noös aldovs A Eriowr m&Akov rrAsovskiav Eneveydeioav 1oVwıg Ex TUyysz; Taya ÖE moAv BEeAuov Isoregac xaAsiv olxovoniag E0yov TO noKYue, Jus dysı 00y@G xal xußsovg Ta avdgwnuve, dw ErE0wv Eisoa nıAExovoa | za Tois Evavrioıg nodlaxıs TE Evarıia negaivovon, 6 1971 xovradde neodnAwg Eni Toviwv Iavuaıovoyei. 06 nv yag EnjAFov naurimdei nravıss 8 Isaias 52, 7 182 E RECOGNITIONE PAULI DE LAGARDE. 145 dua, ı0v norauov aIg6oı nelsvoavıss Nnso@sEvre xgvorailn, za ımv anoßacıy »Aöıbavıss (VonEo vouoc Exsivar) ımv naoanoraniav Exaxwoav Ex wEgovs zauradoamovtes' n Bamıdıny dE xal vüv olx onevvorefe moovom, aAh Ev Onkoıc 7v nogayonwa va "Po- uaiov omwarnıuare, ıEas mev rohuns yEnovra za ınc moög Toüs Baoßaoovs Tregino0- rosa. Mens dE nooonAdov Eyyvısom ımv nolsulmv, nai vac Öwes Enehahov EEci- gyrs ıo orgurontdo, Iaußevs aua rail dEovg oog ıjv Peav EnimoImoav‘ oÜ ya eyırıov OpFaluois od’ acıdum 1 nAyFos negıinnıov, alla Traoas Exdhvnıe Tag IXIRE 7 Wand, NOOC 18 uNx0oG «@001010v zur nAdros Exısraukvn xaı wc alln us &umoc* Errınsyvusvn TO noraeun‘ mv odv Ö zivdvvog deiwögTois vigarevuelov, 197? o0y 6t movov Oliyoı ovooryvıosaı oAkarkaciooıv Zusidov, aAR ou xal Toög 0VıW Jvuouayoivıag, ob 179 olzade mer ıInoOTogyNyV drteyvoixsıoav, Ev 1alg yEeo0l ÖE Tag naor«c eiyov EAnideg, wore 7 nolfum xoRıTNOaVIES 17V XWgav olajomı 7 xaxov u dacd- vavıss ueya und’ avunavsiv nagaımoaotaı. Tic yag Yoßoc Iavarov reis Broßaonv uoınow; ois xa9’ ansg ahlo u ıWv nooysigmv xai ÖKoTwv sul N Oyayn nagenai- Ssıcı. '?0o6 uEv oVv n00v Ev rovroıg, zal Banıdels navsoxsvalev Eilgav BorjYeav, ws Zleriovusvav eva xaıa rag ovunkorag ıwv TTg01.0WV* Non ydo uvsg Exsivorc ovv&oıno«v noös 105 Erdpouac av Bagßaonv axooßohouoi xai Ayınayiar, E&v als Vorsgovvıss &Ivuoısoov eigov. aka dic u dıdoüc Ev Toig dnogoıs n000v Eroiumc; dis 6 Ava xlav- Iuov Einsgıvov zo nomi*; olvog Eu xakovvu* ıo Bacıkei nagyv BonIoc, zei Ö orparög dowäs nAjons xara av nolsuimv Eywmosı, za ıd ang Velos alrixae ovuluegias 198! &gpavsgovto|...\. ovußoAn yao audız ueyadin xai negi ıwv ökav ayav, xal vır@ xaıd xgaTog ö oraveög tod Xgıcroi, Javnaoıng Ineoavudev Evwnwadeis 1 dfgı, wonee Nom zus 1001800v En’ &xsivov 100 NOWToV xgıouavav PBaoıkEwg za 1m vov HEoFEv xoaToÜVL xar xAyzoıw xl ıo 0&ßag naganimoiov. yivsıcı dm Yovos av Broßagmv noAvc, za noAlo nieimv yoßoc, yoßos, aywv sic aio9 now voüs rgiv avaoIrrovg xal To Ovup&oov drdaoxmv sin OVvegyoü ı7s avayıncs“ audixa yag ws Üno nivoc nonornouc BAnIEvreg 100g Hvuovs EEsAVINTav, za Iwv yaıyav anopglıavıss va Önka maxgav, Eig Ixs0iav tavıac EbEısıvov, za ıyv svondayyviav Toü xoarovs Bagßanıxaisg xal aoruoıs Ekexu- loövro pmvais- 7 dE 1000010v Erayvvs xai olıwg avvoic Önto EAnida näoav Eyorjoato, wors uEe# Muav viv Eoımxaoıv eis Jain Toic Iemuevors, 2E ayoiov woneo Imoiav sis juegovg dvIomnovg mwerandaodEvieg, Ex Ts oliv auooyias xal droniles 198? &xelvms Eis iv vov iAagoınra za ydgıv weraßaioviec, ı0 dE navımv Arumo0T800V xal ueibov eig Exrılmkıv, ££ aosßav xai anioıwv suoeßeis xal uoroi, dom Ev 10V Aovıgod zis &p$agoias vuyovres did ve ıjv Tod xoa1ovs yılodaiav xaı ıjv Ielav yılavIgmniar, une’ Exsivov dE I You onuamdEvıss ns KKgıos xal 1j9 MogYWow Tavımy zul usre- noinoıw naga Toü xawonoov deSausvor nveiuaros. ovımg olde eds oixovousiv ardgwnos 179 Owınoiav, oltwg Ö x0aTav TOVÜS EXIO0UT Eruxgarioag Auvveotaı, Kxovrag oolav, dyvooövıaz do&alov, uste dwgeov zaı uumv Jeoyvmoiav dıdaoxwv zul Lo &dvoc dyıov 10 &vouov EIvog, zul Amos FEoü v£oc 0 nahaös ımv aosßsıav, xal ak 7 »Ajcıs av EIvav Evegyoc, xar nahıv 1 nious ng00Inxmv Yavuaocınv EAußE, xab ıı «umos codex | ız Psalm #9 6 | ı3 Isaias 65, 24 Histor.- philolog. Classe. XX VIII. 1. ® 146 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 182 xard TWv TEIKIWV ang yas ıö elayyfdıov ioyvosv- olım Paoıkeis 1oüs adEovs 10 &avrod rr000GySı FEW, OLTWg Urrora0osı FEög Ta Baoıkst Toüc ExIooUc, xal dıa navıwv rregiormoı ınv oös adıov dolnyv ws noAdn. 199: 15 A/Aa di mo viv 1oUTwv; 00V" xUxim Toics Opdaluous vov, BaoılEmv 0090do- Eoıere (OU yaQ TWv nagövrwav Javucımv aiuınıarog ualıore), za ids niegi 08 Ovvny- m£vovg navres MON MixgoD TOüc ind Tv yeign ımv av 710000XE5”, ö Aoımaivwv Aüv Exlexıov Togand, ö vdnywv wos nooßara Töv Paovv 00V Tovrov Aaov‘ zarauadE 10 A FoG 0M0009, ı7v eurabiav mÄixn, Tv Ünaxonv wc E&xovciog, To 0&ßes ws Into dv- Howrıov, TO Yihrgov wc Evdıaderov: TTavıss 0Vıoı OvvIıg£yovoı 00 adtoudıoıg Emmi amv Sıov Tijv ayiev, vv nuorv untoonokıy tevımv, ımv 'Isoovoainu 00V ınv veav, ng Peus 1E xab 00 Önmiovgyoi xab reyvica, ap’ ns EEehevosıaı dixmooivn xal vouoc“, T& Trap’ adın zaAws dıdaoxöneva dıa 08 xai wadmtevoueve, wüAlov de 00 ye Toviov 1a mi zav noakswv xarooFouneva, 17V auLog LorsgEwoev 6 xaıızav Ev alu" © WDebc* Ev won adıns, xal oV oaAsvInosaı, 6 Ieuslwoas za Tavımvy ws Tv yjv En ıwv dda- av", Yavua Ev Tois 60001, HYalna ÖE rois a|xovovor, miökıv oAmv uerngov 199° kıxg00 xai d£gıov, ei wi nov Poaxsi uvi wos ung Falaoons Eyanısıaı xal Boayvreoo nahm ans yas. adım 001 Onmeoov Eevilsı vols Ünmxoovg, xal To meysdog dig onS eEovoiac Ey’ 000v TE xal 000v Eoriv um’ Ölıy Evagyos 001 Nagiomoıv, GOTEVOXWONTWS ywgoVoa uvgiadas Tooavtag, Allwmg MEV Aogiorovg 0Voag xal aTexudprovg, dom dE ovvdoruoüoas Ex TWVv AxEWv TnS Yis wc ano OvvIjuaroc zig Ev Ywglov Evieüda xare- gavc xal EVOUVoNIoV za” aeg EIG X0ıvÖV xaTaywWyıov andons Tis Olxovusvng: adım nöisıs xal XWwgas xal yvAas dnsigovs EIvWv zeig Eavımv Unodeysımı, &G EIG yElgag 001 Öfdmxsv Aoojıw nyovoig ö Önordooav ıöv Aaov oov und 08, Aabv wc dAnIwc negior- ciov", Cpodoer opodge nrenAmsvousvov wc 100G Aoregas 100 olgavoü zal @c ıyv auwov“ mv naga 1ö yeldos dj ISahdoons, Er navrodanng Miıxias Gvyxexguımuevov za vuyns, sis dıayogovs afias 1E zal Tabsıs ovvısrayuivov, movadızo's | xal myadas, 200! 1sgEls zul Toüs EEmdev, 1obc Ev Telsı za 1005 x0ıvoVc, 100g zig TroAınsiag za hg O1ga- ıslac, elyevsis 1e wol dvoyeveis, nAovomWtegovg xal MEvsoıtgovg, Tovg Ev rtE00xj] al TOoV aldıs, ovx Evommowv (ds nıgiv), aAl (wg eineiv) E£oıxiowv, wäikov ÖE xamwızioov ob ngsnwd£oısgoV, za ustrakav Ev- weitev gös Eavröv mv Ev onkayyvos dypavıoız zevaFEvıo Baoraoaoev. dıa dovıo! xai nagE0U, al O1TgaToöV ayyslınov xal olgE«VIıoV Eavın Ovvenaysia, ws’ ar" nakıv Avaıı, ayv ı1cx0000v Andyav, nad meyaimv avıdzucıw usyakov zaraßalilov‘ davsiov, nahıyye- vsoiav aAvıı yevvnoswg xul ovıl OrgrWoswg YEnoıv. ToTTo Nuiv TnS“ Eogımc To xepe- Amov, avım chic juloac % Övvamıs. "rs ol yalgsı Oög Teure xl ınv Wuxnv njogue nısgovı xal 10 Owue zovgpilsimı ai ÖAos sig Uwog werswollstwu; Tis TaolTıs Hea- naoıy Evıvyov OUx Enreigsim, ai Tregıpoovel valda navıa, zai oöc Ev 10010 p£gszar; ic limv anokavaıs; rvic Ausivav TovVyn; Uc Ertoa 1epyıs yagssorkge ujg wıdods* paı- Öo01mog; 7v IE0c 1E nagov zul gogös ayy&liwv ovv@v xal Asıovoyolvıss anooıoloı 203° xal unımo JEoV uumuevn, dv iv 1aira navıe xai megi mv, Aaungav AaungwWcs OVy- xgoroücw. ?aAA’ olov Exeivo wor rag’ Einidx 770008017; Toavıms ydo Yon Ti Yeo- krjrogı RgaoxEvVa0gElong Toundjs Ex ımAuroutov Gvotzuaroc, dc Exsi doFmosıaı) Xwga ots Ehaxioroıg Ymiv nrodg ımv dis nowjc Ödsonolvns Nuov? uuyv; dic dE* ixavöc zare- Aaßsiv ıwa YEav Ev olım Ysonsoin Yearom xai xuilioıns 60«08wc Boayl nı raga- I &orı D | * Iohann ı, 16 | m diwixogov D | n xaxwWoroı D | o usilwv D | p zovzov (sic) D | q zaze- inpaoe D|r uereywosi BD, 2xdnusi C | s zauow D | £ dierodro C | u us# öv D | v zaraßeiAlov D w post hanc vocem 8—9 litterae erasae sunt in C | x mıdode D | y dossioewı D | z yuwv BD, omisit C | a zuwr hie addit © 183 E RECOGNITIONE PAULI pE LAGARDE. 149 noAcvoaı; 00’ olx Edsioare; ovxXi um army (Ö On yaoıv) EAFoıusv® Eogrijc; aAik ww Ösıvo0TEgoV Eu, un xal nnapovzes Kuagroıusv acc ws avakıoı; "alla wor Yagasiıe' narmv yag % deilin, aaı vo deog 00x Eis xuıo0oV. dig yao adın zul nosev, nepi yv EEvn uwun xai vo ıjc do&ns angooıov; 0x EE mumv ımv advtounow; £5 numv Önkadn, xal xav into dv9ownev, aAld Evdgmmos. di Ö ö ıalımv doSaoag Eni 1000010v ; ovxi za alıdög za nuäc and revıns di’ zvondkayyviov, 6 xal oo 1elıms apontac UmEg juäs wvil dei; | rwv dgıdnimv xai roiro. xaı’ oldEv volvvv Eharrov za yuiv 204! avdexteov® ıng Lo zaiou uerovoiag‘ m yag Ex Toü yEvovg olrsiworg vg&ysı 1jv nogondier, zu 179 gQÜcıw oly inwc avdıorausvyv, alla xzoi Ovungdriovoav Eyouev. wc ügelor 0VLW xal TÜV TO0TIOV Exoımev Ovvangöusvov‘ dv yao ÖN zai robıo 710007, Yavuaoın Us stıwgia Tb nodywa. zei unasu ueilousv dvIewnoı, alla rois ayyshoız Fagootvess Eaviodg avanikwusv‘ oÜ yag xgloıs! Eviadde dis afiac ıov gloenv, aAla Jvundies Bvouoıgia, uäaikovE dE xai Twv yvoswv Erısödev loonuia, dıa Tov Ex Toalıns nuiv imowJEevre umtoog xal vols Enovoavioıs EvwWoavıre« FeongenwWs 1a Enliyei. 2 Toıyagoiv Ennei Taita zaı Tooostov Herwaros usıalaßerv a&ıolusda (Eni vovın! yco »ai ovveinkudauev), TMjomuEev dyvas 179 nagPEvov, ımv umtega yvndiog, vv vougmv moAvıeAos, ınv dedo&aouevnv Evdoäwg, Ümsgx00ulmg ımv ÜNEOXOOnOV: a0: Ta xasrxovıe Ti) zuIagg Asırovgyyjowusv, eihalßos ım dsonoivn, ıj Bamkidı 204° Arungws Ta noög Hegansiav Eenuisliowusv. umdev ı@v avayvavı 1000Y80E09@ 17 Na- vayig, umdev ıov xdıW xeımevov Ti] ıWv 0V0arWVv UNEITEIT. E0IW XURUOLE navıa xai usyadongenn ol yıloupa za wnhızaiı nound zei navynylosı nooonxovre. "Ey wEv endow vi deonoivm ıc ngonsuningiek, üueis dE dAkodIev dAhos axokol Img Erevgppueite, za vo noög duvanıy Exaoros rap’ Eavrov ovvsıog&gwv, yv Öolev wroimg ng Eogris ovuniAmgoüze! uoı. OÖ xeigov Evi, 1ov Aoyov avmıiow" ngoayayeiv, iv’ ano ol Toxov zoö Islov Tu70w mv 9E0T0xoV, zai xadıv Koynv Inodn zalc) necdyuanı. A'flv Örs x00uoS mo0os x0ouov akdorgiog eigs za molsulwg, 0 BOWUsVogS Ol 20C TROdc Tov Aogaıov, 6 ic PIog«s nrgög Töv dpdagıov, 6 army" Noös Tov uevovra, al ra 100 alıoi xılovov xılouare xaxds Eoraoialev. Ö Ev 10v oixslov, wc FEwmc, nommv rsgısins, aaxsivo? vv dokav ansdidov za ıjv ummv, ö dE Öadvnigt 1ol Övıoc | diauagınv anınveydn ngös 1a un Övra wi 1oÜg EyYoo0g sbspyfras dvojıwe 205° inelaße xal ws aimdeig Ti nıAavn dı’ angooskiav xarmrokoudgoev. MEvreütev toüco To ueya 1ov Jcovd moimua oAsdgimv Ödmımdvav yivsımı naiyvıov, xal To xau eixove naısirmı rrgög ÜBgW ToV Koysıunnov, za 6 Boaxd rag’ ayy£hovs" nagaovvsßAndn Tois xımvsow. °evısüdev Ta onAdyyva maoyeı wo anadovg, zai ww nadog oixıos reg! To nAcoun zei yılavdgwnia regt Tov avIomnov. Evreüdev 7 dogala® Bovin xai adn- Yıyn, rar Bondeiv Edoxsı xaıgog. zul ıjc Bonteiag 6 TWunos Ws ÜnEopujs xai naga- do&oc. tusıa nüoav AAkyv unyarıv angaxıısaoav alıdc 0 YEomv“ Ta navıe 10) b wur D|c aM’ & un D|dwr D|e avdsxreiov D | f zeicıs CD, ztuioıs B | y udkkov nsque ad ioonuie om D | h wirmw B, zovıo Ü2, roiww DÜ! | i dvayvwv ÜD, drayzwvr B %k noounzeoe D | I ovunimoovrs CD | m avwreowı C | n Tv EyIaorov 6 anıwv] eyYaociev 6 6 morwr (sie) D.| o ze] 10 D | p zaxeivwı C | g dadvwiaı C | r Psalm 7 6 un 13 | s aoyai« CD, coyeie apogr | t C! in marg minio zis 6 Auyos Tys Helas 0a@oxWoews, Idem atramento D | « Hebr 1, 3 150 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 183 önuanı ans Övvdusog vov aywva roviov Umeoysıa, xal 6 Pedg av avdowWnav dia. Toüs avdoewnovg Evavdownei, xai 6 1ansıvoüs ÖÜdov Tansıvoüsı xal div noöc Tov avıinalov nahmv Ex Toü boov Torg rrinıovow nulv Vmodsysıaı. di yag, ei xal veinon udvo Töw eydoov EE üUWovs avaknoev, Ev aopaksi xaseoıwWs Eri Tjg oixeiag negilonjs 205? zai umdeva novov 9 xivduvov reg ımv OovundAoxjv Unoorag; U dE neya doansınv ovng0V xai dyvwmova und Hood Kaugmdyvaı, za avaxdjvaı‘ xaxıoıov dovkov Traod dsonorov Övvaror dEomov; Toüro wev ovv Ögdıov mällov m nagadokov mv, za dic »elas mlEov toylos 7 yılavdowrias zaıpdmua. 1°6 dE is idias wong akiac ıyv zunv noodeis eidokiav (w Payos elonkayyviag HEoÜ, w xomorınrog nekayoc), Ewe nvooyolzaı Tov Xoixdv, iva 10 Ewov aosevig Tjc Eavrov nAngwWoag Ödvvausns, di abrod“ »oraßchos Tov loyvoov* zai ui) ımy jrrav sis pvow) 85 8Jovc dekauevn gagxi nagadovs avsinıorov vixmv T0M001” To TWonaov qavımg maklov N Eavroü, zul olıwg ageiwv co MEOOTDLXoV" zai xaragyjIag Ev Exeivn Tyv EyIgav, ovvdıyoı 10 disowwıe xal IQöc ulav öuovosev aymoooı ao av. oltos 0 Aoyos wis wob Aoyov naylımrog, TOoVTo Tuc neydims xevwoeWg TWÜ YHEo0 To mvorjgiov. 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"ao Ö EwS xavoreoov, Öu o0# aAkov nuiv, aA avıov 1oVrov Tixrsı TOV Tals UxToloaıg 16 Tixısım En’ sudoyiauc ÖwooVUuEvoV- TIOWIOG Yao avIög werd Tg TOV yalgsır TI000010EW5 nv ayiav unıgav eiodüs ar Aloag Erolmws Ti MOOS ımv umreoa xaoı uw Eis Toüg E0YOvovg agav, Eilo- ynuevmv!" 1ei noo0snov 17) TOD ayyElov pavj xal xeyagsiwuevnv! xaltoag Tv zai roündoggovoar! reire zaı naga|yonue nAEov ündofovoav, an’ avıng avıixa xaı 206° di’ avıns okorAjow 1m yEvsı ımv guhoyiav dıedwxe. uno mev, dA’ axjoarog zei ya- uxorv vouWv zu8rıav zul TWv avayxaimv raic alkaıs Eis xvoyopiav zeniexsıvo. xai FHavuaoroi ınv Texoöoav 6 yevvndeis ci xawvi) wiksı 1avın TWV Evavıiov, xai wagrvgei To 1eyIevu To regt 1as gYioas dınkovv di’ Eavıns N” yevvnjoaca. "ON uEv yao mv am’ Goxis, elıa yEyovs: xaı ngoolaßwv Ö olx mv, xal ÖnEE mV Ovvıngsi, xal ueve rahım o'y jrıov Wv Feög ngoaıWvıog xai Ö ° veoxuoros Av$omnog, ÖAog Tovto xaxeivo?, yvos zaU dupo, xaF' Exaregov 1Elsıoc, Nrogevog mEv AOVyXvVrwg 1 Eis UTO0TaOıv uiav, dınoqusvog dE aoic Ieimuacı xal Tal Twv Yvocav tdıoımow. EXojv yag avcov Wr Savunoiov Ovra FEov, Yavuaore Tavreyoü 1a Eavıov nIOLETV NOAKYURTE, xal um Wovorv v anaeyyyvaı OD, aveydyvaı B | w aizod D | x Matth 12,29 | y eis gyiow om D| x revjos D | a Ephes 2, 14 |b © ueya om D | ce uszaravra GC | d oxwı CD, zw apographum | e zeig B, zus C, zois D | f do9yons D|yg wo deu D|ih Lucı,28 |? re CD | % zeyaoıwuevn D | 1 zai nooUn«oyovorv] 700 xai ündeyovoa» Dim nom D|n°0 CD,'O B|o 6 omisit C | p xzaxsivo C | g dovyyizws C 183 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 151 anAos 7 Ti] Ovuymvig demvivin To Evaguovıov 7 10 diayoow noös To xawov 2Eal- karovie, alla xai nods Eavıa Esvorwonws avuldere zar dviiowoge. "dia 207: zovzo " dındoüg xal vmv yEvvnow, dınÄoüc zei TV WVow, TO WEV &v aupoiv Uneoxdomor xal OTTEOXOOVoV, TO ÖdE xaıd x00u0v za TIEOl X00vov. ToVıo uEv To axuAovdov, Aumıno 16 nahaı‘ Ti ya mijıno Excel Tod 1005 alwvas yEvvmoavros; andımo To viv' NOV yao xÄTO TTETNO 100 ToV‘ movov Exovıog dvadEv; Tis 0’ Evno Tig axodvıov xai nravanawov d rag’ Eavıot ovvısk&oag un noög Uv doomov yevınow; oo Ö Evısodev Exdtyov au Avuorg&pov t: uovos olv auyımg 6 xal Anaımg‘ Movoc d’ ad anaıwo 6 xai dunzag ans avıjs yao aupw Ödvvausws, uähkov ÖE Ö autos xai aupiregu. ? Exei Peög Elc, AAN o0y Ev ankos — wg xai Teile, xal ra wie Ö’ oUv Ev, Ensudnnso eis nakıy‘ aıng, zo viös (N wWıas ij maxagia) xai riveiue: viog avaoyog EE Avaoyov marpös 6 vor un’ MOXYV Ad umtoös ToLalıng yevousvog. uia Yvois To ndv, wie BovAnoıs, zivmaıs, Eveoyeie, ) duvanıs, oVoia, PEdıns, TO OVVERURWTATOV Enavıav za zvgıWrarov‘ vahkı uEv To xad öAov wovadızn mc ankolımg zei Eviaia‘, 1g1000vuEvn ÖE uovov Tais vmooraoesı 207° na 1ois En’ alters“ Idıwuaow. sis zavıetda FEog' axgı Toltov zo Hovov 7 Öwondınc’ 19 0’ &Eng Öon dm nagaklarıov ws Önod zal dvravaxkuiusvov' OU yag ankoüs Euvir — wc zal* Avdowmnog" ıjv olv yvow dınkoüs, aAla tiv Unooreow eis’ Onso Eurahıy mrahıv noös TO Exei. 0VıW xgsirrooı Aöyoıs 7 xositıwv olxovonia — TO um dıap£oov dum xui dıup&oov — TIOÖS 10V Ava gY£gsıcı ıgonov, iva za To aıgsnıov Ösiln al yvmoion ıö noooAmune, Eu de ung ÖAns Feoımros To negi Ta nodomne nAo'oıov — elg Ev ade O1s- voaIEv — dvaninowon navoogyms ri; 0vvH£oc ıwv gioswv. 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"ala Xaoros usv Evısödev ıov Yav- uarov aoErwevog, ED TV TOoU xUowov owıngiav arraoyoksitaı, za ıjv Baoılelav xmoVsoE 109 olgavapv, aa Taic EIG ToVTo WegoVoaıc Evepysimc? ar Ngaksoıv Eavrov emöidwmow, Ems To £0yov ou ahndıwod nargöc Eisleimos, al ıo oravgm Ödoßaoseic, 700° a&iev xarsivori Envina! Evvsdoßkaoev‘. Örs nalhırv ebgloreı mv umıeoe nıAnoiov, «sb 7 wargoser alıı mooumvvssion‘ bouyaig dswas ınv zaodiav onagaooousvnv Idav — zei Ti yco n uyıng Er Serm made wovoyevoög"; — napauvseiını xal IOOVOEL, xab egHEvov naoIEvn uadnın ragaudmov, av Eavıod TÜV OTEEyouEvov Eionoımoac {m T1soyouErn, xal Toürov dv ıg0n0V, wg IAaows ve dia So wow Aoınöov Piov zur 209" ziv wovwow walımv vreveyaoı O6dov, olxovounoac. ?Tov uyv aa xui Yoyvei vuv Eavınc‘ wc vengov 7 Jeoncag” xui mvolle, za 109 Zrmiagıov vouov, wc elye, Olv Tais akhhers Earaingoi yvvankiv. cite ag’ arıixa zar Blensı v6 xaAov Exeivo xal weya xl yhvri YEaua — AÄgıcıöv Tov don ıayevıa (Ü ing Jeinjc eEovoiag‘ W Tijs dvvauewns) Sovra nakıv sic Tolımv — xai yvwoilsı vv pikrarov, za megıyeiton in noFovusvo, aldor ve za GOßD za noIm megilouevn, x TH Xao& negiyarvvıaı, Ta Nagdvıe TE“ wer enniySewg vowo« mollng, zai ra noolaßovıe ovmßailovoaY Ev ıj xagdig avıns, zul Favuaoınv Tıva 1raoyovoa” nıgög navıa nv Hdovnv. usrakv u Boagl xal noös ovgavoug ev vepilas Eragdivra vgK, xab je ayyehıryc Öwmdiag? xar naomyooias® axova, edayyehıloutvns val nah ol amıovıoc ımv Elsvow. 3 aAl ordEv age Tale unwırd n0Im zauvovu ai nados Exdnuiev Ö0ov nQöG TO Yaıvousvov (aAAa nadöc nwsg dv einoıuı JeomosrtWc zar aElng maıdog yAlxov xal 1ivog;) YpEgsıv olx Eyovu. die 209° zoiıo® [mist ıyv noög avcov ayısw, xai neo’ adwü Aaußavs xaı Toito (moodUums dıdövrog?) yıloyodvms, wg Eimdev. anodakıc alragxns ou Adyov 7 mer OAiyov &v- veidev ıjs ddavarov meradeng, hjv rtavnyvgilomev Orwsgov, xAmımv aylav juEoav ımv imeoav ayovızc vevıyv, am era 100avıns! alımy bnodsyousvo tig ums. ”"xale uEv yao yon xai rahla, zai zulwv xahhıora va is Feourıogos FSaluare. ıiva valta gu; To 106 1008 10x0v ragadofa, TE Ev Tora, Ta mera" 1oxov, ı7v donogov ovAAnwıw, mv akvnov xunow, vv dpFog0ov yEvvnow, ınv OWıy Exeivgv Tov ayyEkov ımv Ypoßeodv, emv Yyavıv Exelvpv ımv YJelav zaı Aaurıgav xai) yaguoovvov, ıa ’Imavvov toü navv JavuaorovN oxigimua!, uuWvıocs Eyyaoıyıo Tov Eu xaıd yaoıeoa, ımv ’Ekıoaßer Eni- yvoocıw ımc tod tıumFävros akiag xal ımv aklav nepl ı7v xlovoav”" serhaßsıar xad avagomoıw", woüc ayykhovg era Boayv, | os nomevac, Tods uwayovg, dovs öneg 210! ToÜg Avap, vos Ev Exoıdosı yonuanouovs, ı7v Dvusov rrogpıelar, ıyv "Avvns avdo- m tovs| od D | n noooevasyjvaı D | 0 vouoserwv Cl), vouosew B | p Evsoysiaus Ü, Evegyiaıs apo- graphum | g xexzeivov CD | r Eavzöv D | s ovvedo&aoev CD | t nooounvvs5oeı D Luc 2, 35 | u woro- yevvoos D| vn Yeöoncıs add C | w hie omittit C | x 72 CD | y ovußalovoa D | z naoyovoev D| a öunkies D | b naooıyogias D | ce dieroöro CD | d ägntıw D | e didörws D | f wooovurys D | g zoo om © in versus fine | h z& wer@] usw D | i Heiav zai Aaunpar xai] Anunoav zei Ieiav D | k Iavuaore srıowmuere D |! Luc 1, 41 | m xvoöcer apogr | n dvdponow Ü, ardpovov D, «rdgövror apographum 183 E RECOGNITIONE PAULI ve LAGARDE. 153 woAoynow: noös dE 10rToıS N rc TOO 1olımv 18 Tavımc adınc wonsg Idıa? — wg Euxäc dwoov dvasev rois 1E00TC EÖOIM rargdcıw, wc umtıxjv nagndoEwg ayoviav dıeAvoev (Edsı yao, &deı noodoausiv Jalua Ialaarog, za xagTroV vergäc uitgag nagseviac 10x0v zu0LWoa0Faı), wg EÜHÜs dorov Ömgov avısdddn nalıw 1a dedwxöu?, ws xEgoiv Iegfmv To 1800 n0000xFEloa !, ımv Ünto nüoav niouv avnyIn Trage Tois ayloıs advrız ava- roynv, ı0v ar’ olgavov EEvov &gıov, ınv ayytiov Toopmv" Ext deyousvn, waAla®, oic xaAws adım nooowsFev ayvılousvn Fe rıoög Umodoynv mlrgenilero tig Feiac ayımovvng, av oVdEv Ansırög Ent mvoınoin ToooViw, »xdv noAiv Eouv & Tov nagakoyov Ev ıW ürreoßailovu gEon!. "noocı wor xa9” Exaoıov Tolımv Truvnyvgeıs xal Telerei, Wv xepainıov! Ev vrreoyv&s 1E zai uEyıcrov, Heov Evravdownıyoıs Ei ıo wov | av- 210° H0nnov JenIjvoı, xai TOULWv Exaoımv usı@ To ldiov xaıyod TE zul uvormoiov deyo- ueda xal rıgontunousv wonso wgas ahdas eiraxtovg Önamovong aAkmkaıc Ev x0oum xal Eruoloag xl Tv Eavıav Nuiv xagıv Ex diadoyjs YıAoumovusvac. "ra de vür 7 Ogpoayig Exsivav naowv xaı Beßaim ovunAyowasg m L2oydım xal nowWın xal weylorm zuv EogTWv, 400vm Ev £oyaım xai vaksı, alla‘ dE dvvansı xai aSımuau. 2 Moklerei moi TO nveüue TIOÖG Ta TTagovre, za N xapdia oxıgıd, zul megıoxorei vos Aoyovs 6 Aoyıowoc“ ÖbmAovs* xaı afiovs ıjg nerakongeneiag od Haumaroc. anaigeı nIOÖG olgavovg Ö Aoyıxös oloavog)!" Ö EZuWbvxos Hoovos 100 Jeoü werauisteran‘ imovras ans bon: 7 xıßwros‘ 7 nınyn TOD WWrog ueraxwgei ngös To Pac’ 6 cas Lwiic Imoavoös ueraßeivsı noös ımv Lanv. aa 1a ovvrosgovıe Iavmara regi viv Exrdnwiav Yaxa; Xoorög aörös dvmdev Evraüde ngoovVneVvI&, Tag avım xal pikac xaı dovieg? dvvansıs ovvenayousvog Ev | xUxim dopvgovoV'cag?, za ı7v9 ayxakıcausvpv® 211' noAladxıc YeAocıigyng‘ eb main za yvyoiwc avrayxakilsıcı, xai yivsıoı nAoxn IFavwaocn xl Ovupwvia 1oDd noaywarog, 6 Ödsondıns dysı ımv Öeonoweav, 6 Banksvc ımv Paoi- Jıooov, 6 vuugiog vv vompnvt, 0 viös ıyv mega, ımv naoFEvov 6 xadagog, ımv ayiav 6 dyıos, 6 navıav Eritxeıva ımv navıav ÖlmAoısgav: za Öexerar wuxnv 6 oloa- vög Eavrov rrAaruregav, xal ngontumovow ayyskoı 179 dyyEiov Evdokorigav, xal oVV- 10Exovow av9ownoı, zal novovoıw anooroAoı® «AAog aAAoFEv agmı Ovverpavevres @I000V, ze (iv’ oixsıoıcgov EInw u) 2E aEoos (oüx old’ ödev) Erußgayevıss! on. "*w xawic snroußgieg‘ W nınvav ödoınoowv‘ w nelov dzgimv. tives oide; wg vegekaı nerevınn — xaAos “"Hociags us9’ jumv anogei. dic 0 Aoyoc Tis oürw naegado&ov xamworouias; 0FEV Ex vegov juiv dvdomno; TIWg Eriiysıov OrgKTsvna T000010V E£ oVUgavoü; O0 ya sis ode uovov "Hliec" aidegodgouos, oöx sis Aßßaxoüm‘ Erst vegpeing merdigonoc, oVdE HMevkog wövos 2x ync Troög olgavov | ıgirov, aAl’ ologavodev eis yyv ne« 211° nollov aAlmv nagsou‘ wvomoiw yao geilovı xaı nAsovav £bsı av AsırovoywWv, oidie D | p dedoxsu D | g noooay9Hoav D | r Psalm oda25 | s 7’ @Adla O | t yEon Ü, yeocı B| u xe- gühaıov OD, xegaksıov apogr | v dA) O | w 6 Aoyıouös C, Aoyıouois BD | x örpndois D | y 6 Aoyızos ovgavös C, > apographum | z zei dovlas om D | a dwougogovoas D | b ayyaklıoauzvnv D | e yılo- stooyos B, yıAoozioyws C, gYiloozooyos D | d vvugnv CD, vöugır apographum | e Ü! minio in marg neQl TS UsTEwoonogias ı0v arooröiov, idem atramento D | f Zmi Boayürres D | g Isaias 60,8 | h nkias C |? außazovu C, aßazovu D Histor.- philolog. Olasse. XXVIII. 1. Ü 154 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 183 nk u8v oliv, xsoor dsonouxais xal yvnoloıs Eavınv noEws muorevoroa, ım Baoıdıza! nooodysmaı I00v0 Ev Iuauoum draxgiow regıßeßAmusvn nenomıduevn xaıa djv En aörı mahrıav Ovyyevızyv ngopnreiav”, za mv Savınz Baoıleiav 15 za dokav TTaga- kaußavsı &x dekıwv 7 Baoilıooa nagaoıkoa vov BanıA&wg Ermi xoıvwvig tis long audtov naxagıoımog. ”oL dE Tapäs mvnuovevovo, xal negl TO Kxoavıov Oma ai HEodoxov yılonovovcı. °° peu dswns vBosws' xai nos yap oÜx d&ıov TO noäywa oxsrlıaouoi ; gyEV Inuias? ob popyins, &i Favarog Eile? mv anaoynv is lwjc, xai 1ayos xarkoye ımv ToÜs Tayovs xevaoaoav ı0 10x0 ıo Lmmpoom. aA’ evAaßeioIw umdsis, ud’! ayw- vıdrw Tov xivdvvov' Ermi xaıwvoics yao xawd, »al a0ic As nagaddgoıs Eruovußaivss nragadoge‘ Od yag Mveryxev 7 yüj' To ovgamıov, ov|d’ 7° PIooa 16 axmoarov: 212! EvFIEv Tor! xaxeivoU daxd mv avınv anaigeı‘Y xaronıy, za Wouxyv OAwms Aumuov ÖAws updagrov wma meradıwası Ünö dOgVPOEWv TOIOULWV Wera TS ons UMNg TIOOG TmVv avınv Exeivn“ xaranavow xar Ajkıy Yeoousvov. ıEwg Öd’ 0Uv wc vergiv vou@ WlÜosws rgÖG Tayov anaysıaı, anoorolırais 18 XE00Iv* xal) isgauxais avvivouusvov xal yAwooaıs xal OTOuaOıv O0l0IS KaTEvpnuoVUuEvoV. 37,1109ev oliv Evranda av, BEßnie?, werakd ıwv ayiov, iva xal nıgög 08 xarcı rragsEY0v Eruorwayo u Poeyu; nos Ermi? Tooovrov E&ioıms Tov oavıoü Aoyıouav, ws Kvayvoıs wEv Öumaoıy, avayvoıg 02 al XE00l ıwv AWavorwv TOVrwv xararoAumonı, x neagedivaı To PoıxwdEoıarov — Eis va avvßgıora EEvßgionı; OU yag Exzıs axoveıv, xdv° obdEv Eregov, Ev Tois nmgoyovoıg‘! Toric 0085 oia nenovdev ’OLd° dia mv noontreev, xoi- zo! vinog ExeivaE ıov Öomuevav; al xıßwrög Xecıomv £oyov TO Exsl xouıLlouevov, za vcaypws Enii owımgig Tav ayimv 7 nodwavloıs, Iavaros uevıoı va vis ünovoyiac" 212° Eeniyeıga* nodagoU yao dEoy ng00«nTEOIRL und’ En uni‘ 16V um xadegov, Out vo xalov oö xaAov, ei um xaAng (paoi*) yivomo. ?° adın dE 00 viv 7 ıwv noayudınv dkyjdsıa. To yag noonsundwsvov! 10010, NM Anardhviog au ounvn xl axsıgonoimtog”, 00 Aı- Hivas” nAdxas Evröc? obdE baßdov? y£osı Favuarovoyov, aAl 6 noAlo 1 ueilov, aurov od nai dovvos Exsiva al Havuaoıwonvıog tEwEvVog £ouv ayıov, Öv 000’ Ög05! duvazaı oıtysıv xaraßavın u wıxoöv En’ adro, AAN Ennrousvov uovov zanvibsıa‘, 00! oaAniyyav Yyavarı gyoßepöv jxolonı za ueya, xal? Aaunddes“ xaıoueva nıvgi YAoysoo, aotganei 1g Ödıdrıovon xal yvogpos poıxwdns za Bolidss zal AiYoı al ruaüra deinare* nıAsiore naxgav xal Tovs HN xasmyvıousvovs anayovor. TIWg OÜv, dvayve, O0 ToIc angooivoss üm&usıvac Erreveyxeiv ÖBgiorgıev xeiga, za TO ueya Toüro jAmıoagY &oyov, Tüv aodkevıov F00vov vov BamkEnc ıns dofns, En’ auni« oalsicnı za negiigäiwan; dis Wv ımV | duramı 7 Tiva Too wioovs” Enayomsvog noopaoıwy ıjs anovoias, OnorTe za 213" k za” add C!in marg minio | 2 BeosAıxo superscripto & super s altero D| m Psalm ud ı0 | n C! in marg minio negl zys Tod oWuaros ueredeosws. idem D atramento | 0 Änuias superscripto & super &D|p »d2C, eiye BD |g und’ C|r ynu C|s oöd 6 D| Et 9 u D | u xaxeivo © | v Enaigeı D | w &xeivnı C, &xnvnv D, 2xeivn apographum | x yeooö C | y xai om D | z C! in marg minio negi ins Zmußovins tod &ßowiov, D in marg negi zus Toluns tod !Bociov | a Beßole D|b im C|e xavr C | d Regn $ 6, 7 |e öläv D| f xai w B, xeiroı C, zei u D | g !xeivos B | k önovoysias D | i und” Ini tun C, unde nınun D, und’ !mıuun B | k paocı CD | ! ngonsunousvov CD, noonsunzöusvov B | m Cor #5,ı |n As9yves D | o Deut 10,5 |p Num 17, 10 | g «Ala noAAo D | r öeos D | s Exod 20, 18 | too D|u ywvn CD |v xai C, > B]|w Aaunddaıs D | x deiyuaze D | y nAnnoas D | z usioovs D 183 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 155 Heouayeiv 00x Evagxmoac; ?’n7 Nov 1cya za” owua aa xAlvm 0 xai 1% Emmragıe ouußoAe ws regi vergod uvög aAlov ıwv 0vvndwv xal xara 08 [nsgi| Tod ig ayavaoias nagensıoe Imoavoov oimdivaı, za dia? Tovıo 10 I0E00g KoWpoovıoıov ai dxaFExToV ; wur Ev, AAN axgaımov 00 Yavara movov° xal apa, alla xai yeool nreAnLlovoaıs ovrw Ioaoewnc‘ radıaıs wEerıoı za nAgov poßspov 7 Axgarııov, 000 xai voumv! Enuıye&gsı zig IorovımTog TTE00TIUOV, WG Miro Vapws magrvgsis vis Evdixwc meneigaon. *1°xAivn mEv" aA Enioyes: avrixa yao djmovys pavsiıcı za 008 — Euoıy’ oiv! jdn paivercı — zig ons xıßwrod xaıı moAv osuvortgn, Ev 1LEEWLEED TIavv Xwolm TEeIMoavgLouEvn xl osßouevn E0Ins 18 xal Lwvn* Ovupmm yag Ta wvyov 001 Tewc xai yAevalöusva 10 paı- vousvo Movw nıg008xovu xal umdEv u PBadvregov (woregE vonos O6G Tiavıeyov) OV- vıdeiv dvvausvo. all olx eig maxgav, & Iavnaoıs, xal ımv Lavnv öyps ravım 213° za ımv EoITe, si uno xal viv o0v nuiv BlEnsıv Eysıs Tois! Tov aylimv Gyioıg 1egWc £ußarsvovra xal Tımijs rrag& n&oı Heongsnoüg akıoüueva. nws ÖE o0x £usidev, & xai xg0vos mdE097, za YPYogäs Advownmroc vouog EdvonnyIN, 18 xard navımv Öuod Wr doarwv dvvaorevovıa; *?:mdn yovv wo doxsic v0’ avrög Eur weiAmosıv Eni noAv, alla rragexonue 07 male ovugygovyjoswi ıd deov, 17 xaAı nwdsigk vovdemdeis, jv 0oW xara nödas 08 usu00dav angvonıov, WG dv ads Te eg ade diatedig! eunsıhE- oregov, za moAlors aAkoıs xjovE” ıwv En’ adwig yavjc" Yavuaoiav, uadav EE Wr nenovsog, oiav Exyzı Tjv dvvanır. *roıyagoüv voov xımoauevog, Eneineg EnAiyns, za) TIaQ& TOD 10W0avrog aldıc, OTIEO Axovsıc?, TuyWv ung laoews (du xXomoTzvsodaı ruepvxs xal noög 1005 dyaglorovs OÜLw xai rTOvng0OVG), Owipoo|v&oregog yivov wor 214! amv EEjc Ieaınc, xai ımv Iavuaoıjv nag’ Einidag? mAhloımusvog akkoiwow, u) jumv 70m oxunsı va 1s alla 00V zÜlafßein xal ımv xoovpalav Exsivnmv xal nI0EOBVTEımv Tov FE0Auywv Axgdınva, zaı avToVs Exeivovg Eineiv, wg avıol Tavıav &gıora doüc EEodiovg nowwı bıeuFoVoı, FEOWoonToi TE yıvomsvoı! xal TIodg ımv dvmdEv Eumwvevomw OA0u metaomolousvor , EI wc Epeing vois EEnc® mv xaAmv Unoveyiav tavımv nagadıdova, xal ws avaköyws ovım Tois nnacı Ta Ths zuynulag xaransgileran. **aAN or uEvt dyw- vilovraı, xal Treol ınv avmjxovoav Exaoıog alım Asırovgyiav! ExIvuorare xduvovow, Ex rov nAEov doßaonı za nıAEov dokaodjvaı gyılouuovusvor, EuE dE xal nadıy Exgpegsı zo Iaußos av bomusvav, za Ovvanaigeıw‘ jyoünaı Ti dsonoivn ngög oUgavov, xal Ti dırvoig wixgov nragaıyavm Tov OTEVEWuaTog. dia“ Tovio oı dEEROIE* ymvjv uEragoıov?, wg EE UWovG 1TO00VLoV TIEÖS Vuag Ypegousvnv. | Bedpoaweodw: Ö obgavög avmdev, zai dıxaıoovvnv ai vepein bavaraoavı- 214? önkatoa a 6gm zuygoovvnv’, xaı oi Bovvoi ayakkiaoıy‘° oalsvInıw 7 IaArcoa xal 10 nArpwma avıjcı, 7 olxovmsvn xal dvısc 08 xatıxoüvıes Ev adıj‘ euygaıwäodnoev a xcı om C|b die CD| ec uovw D | d zounv CD, zo unv B | e C! in marg minio negi tus Tuwias xAivns xal 209y1os zei Gwvns, idem D atramento (nisi quod xAyvns pro #Aivns habet) | f &uoıy’ ovr CD, Zuoi yoov B | g woneo BD, öonso C | h rois om D | ovugooryoss D | k naudie D | L dimtsdeis D|m xvon& D|n gavsis Dio xa + B, sed eo ipso loco © habet rasuram trium fere litterarum, quas tamen xeı non fuisse constat Studemund | p negeinid«a D | qg 2£wdiovs D | r yıwousror BC, ysvousvor OÖ? | s 2ois D | t uw C | u Asırovpysiav D | v ovvansigeıv apogr | w dia C | x defaodaı D | y ueregoiev OÖ | z ögaweiodw D | a Isaias 45, 8 | b Isaias 49, 13 | c Psalm &d 13 | d Psalm 4£ 7 U2 156 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 183 ayyskloı xaı ayakkıdodwoav AvIownor, rıüv yEvos Fvmıov, nüv ayavarov, EuWvxos “ua YVoıs za Aıbvxoc, alodImın TE xl von, ögaın xai Kogaıoc, n&v 0009 £yxdomıov ® xai av ünegxoowmor!: 7 yag dvaowoauevn Tois ndoı® ıjv xaoav aneAdoloav, avın 00 navınv afie Tag anagyas als PEgsoImı. EÜLE TOıyagoVv, eUpyoRVI@uEV Erti Th moo&&vw TjS EÜWEO0UVRS* oaAniomusv oadAmıyEıy gUNXOLS za wovoıxaig Ev navnylge Aaurıog, &v EVonum nulog" Eopıns jumv‘ ovvdgaummev Exaorog Eis ımv x0ıw7V ayak- kiaocıw, PBaoıkeis tig us wa navıss Aaoi, &gyoviıss zal ndvıss xgırab yijc, veavioxos xai naosEvor, TIOEOBULEIOL Era vewıegmv* moopyuxn‘ Te yao mn Nagaiveoıg ci pala dıxaiak. | 26 AAN eig d8ov Euvnodmv nooppreiag za ngopmov. mod nor wor vov 215! ai Javuaoıai za noAlar niegl Twv nagdvımv Exsiva! nooayogeloss; noü 1a nakaı Iovlovusvam Toic da Eungoodev BlEnovoı; nov noö navımv Aaßid, 6 Bamkeis xui TrOOPTEnS za Xgıorod nEONaTaQ — 10 meilov — ; Ti nv Eavrov Ivyariga, nregi ng Tauaure ueyala ai Aaurnga 7008IE0Nı0EV, Ol“ avrös nagov Kos zul und Tois xasyjxovoı, 10 dsxaxopdov Exsivo Wahrjgıov xai 1a eunya xuußaia za 1öv Xogöv xai Ta Tuunave xal nav, Ei dr GAAO, MOoVOIKoV 18 zul Tsonvov Öoyavov, we} wv Muiv nAsovaxız Töv Ieöv aiveiv nagawei, viv Evraüda nagayav xai ıjv Ndiornv" naowmv aguoviav ava- x00v0uEVoS, sg oAd dıxasdısgov 7 Önorav Exsi ıjs ıBwroü‘ ngomyEito, noıxiAmv uva novomv xaı navıodanmv za noAupFoyyov ovvannyav 2x weiovs navıog, 1 Ta navıc zıwov dp’ mdovng xaxsivog? eUgUdums Ovvunwgyeito, za TEoTIöwEVvog Teorev wmoAdysı Hedv; *nov d2 ıa ıwv | alAmv Ayimv xai dıxaiov ovormuare, Ömosısı ve" 215° 00yav xai aiviyuara, nagaßokai ıe xai Aoyos 0x0TEwvoIi xal dvosgyırıoı, TIolv eis nEgus El IElv, Eva avıss 0x0n0V, Ev neyakaıov, UnOFE0ıV miav mv noAvdurnrov 1avımv zul sıoAvorußoAov rapFEvov noovVusvo, xal ahhoc wev Ahims TE zer avınv pavıalousvos, aAkov OS Eidos 00x Elarvov Erdaralov Tö YyarınodEv, za ovuyavag Evreudev nuiv svaryslılöusvoı Owımolav nayx0omov; al 01 uEv &Ü old u xai magacıv! dyavas zai IR0E00VTaL, Ti TWV NI000NIEVIÄV" arvıois anoßdosı OVvnOFNOousvor, xal Tals Eavroü‘ gwvals Exaorog, wüAAor“ dE Tais 100 nvsvuaros, ı)v av xaAmv TOUTWv TIaV- Twv alılav ovvayvuvjoovıss. Öixaoı ÖE zioıw, worreg rraAcı wEhhovoay, Eu 0lıw zal“ vürv noAlo mäikov Aom nugoVoav Eyxmmioıs zul xgoı0ıs dsKkıovodaı Tois Arunmgoranoıs. 48 791yagvÜvY dxoAovdwc n000UFECIW za To Mmeısgov, 0 ıjs ngo0sHNang ÖE Tednog — x undeis Animodiev” xarayvorw* tToü Adyov' Öwodoyei yag nıraodaı oe 216! nrasovs dia Tüv nosov, za vuiv” avıö rovıo rıeoi Ta nagovıa BovAousvos, Eußod uey« nacı 10 nagaximunov. xai ovveneods‘ Enagmuev Eis ÜWwos PWvyV' 200T0WuEv yeigas' alvEomusv JHEedv nel BdHT, Tv nooüvre roiaüte Havuaoıa ngayumıa, Evdoga Te zwi eEaioıa, @v oÜx Eomv° dgıduoc, 10V Erd ımv vaneivaoıw EmpAiwarre vis bovins avıon, a9 neo adın pnow! mn ıwv XAsgovßiu Avwiiga, xai 100alıa TOmoavıa® wer alıns e Zyyoowov D | f zai nar ünsoroowor 0mD |yg zois n@cı om D | ı nuso« C Psalmr4 | Psalm oun ır ı2 | k dizeiw D | I !xeivwv D | m Jonkovusve D | n zduom D | o Regn ß 6, 14— 16 | P zaxsivos CD | q Proverb 1,6 | vr 2 CD|s @AMov d’ C, aAA’ ovd’B | t naonow D | u nooens&vwwv D|v avzod D| w uäkov D | x zei om C | y oi ydo odv D | z aniyorsiev D | a zarayvarwı Ü | db zuiv D | c oz &orıv CD, ovx eouv B | d Luc ı, 48 | e noıoavu D 183 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 157 neyalsla. maxapiomusv, Kvdownor, nv tov nAcorov union, E£ 175 7 voü nAaouauos! xal avooIwors za avankacıs®. awevdns Toüw TIQVEEMHG Tauıns Thc weyakns nooyy- udog", Uno ndong einovons waxagıorn0sodaı yevsäg!. weyakongenag Ev 00V zei agimg nowte uEv UM’ avLwv Twv aygavımv elayyslinv ıöv no&novra Aaupavsı waxagıouov, ngög 1ov Eavımvk Ep’ Exaoıns dsonoryv avaßonvımv! Maxapiae 7 xoılia n Baoraoaoa ve xl uaoroi oUs EINAaoac: EiF Uno naowv yevsov, Ws m no«YOgEVOLG, nom |ız" 216° menaxagıoıaı, xal Eis 10V aimva naxagıoyijosn. "uaxugılEodw Toivuv 0X MPrıora »a vov rag’ numv, al 1öv Oysılousvov £oavov Ex Tod aa nuüs dom yEvovg avev- Jens ErrnAmooVodm. Ödre alıi and xagnnod yaılEov avıys, N 0op7 agouie" xura xuıg0V nwiv Eynelsveraı — alıög ÖdE dv? sinom mäldov, and xagnıov zouklas alıng —, ra di sbAoyias andons % euAoymusvn yevvnigıa ıng evloyiag ay&odwm. um Us ayvaumv £0ro usgb mv evegy&uv?‘ Ium us ünegoring ns Baoılidos‘ um us Ohıywoms Eymv nigös ımv dsonduv‘‘ alla navıss due xal N&ORı METK TOD 7I000NX0VTOG #00MoV TIQög ımV zravönuov vavımv Eogımv anavıromusv‘, ad oUv aAAnkoıg Öuod pardgvvd@uev navn- yvoilovzss, rAoVor0i TE za mevnTes, OlmAoi TE za Tansıvol, vegeis nal Aaoc, uovadızoı za wıyadsc, 000v &v a0XovOV, 000v Ev &oXouEvors, 0009 Ev avdodov, Ö00v Ev yuvaukiv. 51 4a nerafo Akyovıs wor nVooeneoe u ıwv aßovinıav, walhov dE mv 1m Take paxolusvov vis Yvoews. ai yag me yuvaizss Evradda nAsoverıovo za abıovcı 217 nowisvew! — &Eig yE To0ro To Loos — juwv av ardowv, oic 1ö agysır adımv xai navıayoi Tigoxexgiostaı N Te yücıs nah onedwre aal Ö mv YUVocıw Ömuovoyyjoac. za 100 yEvovs yoiv dixme noAde neo’ avıais, za BonFsiodaı doxovcı mravrayusev eig ıjv nooLlumow. 00% jrrov uEv ıı vaxeivan ds Eavias oraoıalovaw‘, ai naoFEvon nQÖG Tag umiegog, as wmıeges mioös Tas nagsEvovg, aa gılovsıxovcıw 6Aov Exadreomı To »oıvöov Idıwoaodeaı. °’aAla ravımıg wev, si doxsi, zarahkaynv“ nıoög ulAykas nueis Erurrakouev, TO Ti YPvoixjg EEovoias 0OIWT XONoawEevo vouw za Tv LVomv Erarkgaıs Gnovsinavtes noigav‘ 00 y&g 10010 mädkov 7 1oVro, all’ En’ long auyporsga — xai rraQ- IEvog xal ujıno — 5 unmuevn, za x0ıv0v Öuolmc anaoaıg yvvakı ıd xalkaymıoua. avvois Ö muiv moög Exsivas eis audıs“ N dixaia aaya dıxdosı xal xoıvn ÖEonowe, ürmvixa xar Önws E000xj001 zai doxıuaooı. va | dE vüv (£ogın yao jwiv, dA’ 00x ayav 217° To T100x8IuEVov) Ev Eigjvm) navnyvoiowuev, Ev dyanım Ovvsogrdonuev, za mv xahınv tens &uıAdov nıoös aAAnkovs dua zul ngög Exeivag xar loouniav kwmiAindauErv. >’ ai- oyvvdausv, Avdoss, Yarjvaı yvvamıav EAdrıovg TED Ta x0AUOTR, zul To Ti0soßeiov xavıevda Tic Tabens Ex TOD xura awlra uiaAhov nowesiov Aaßeiv pıloununowusda. adEoImtE, unreves, yıındıjvan naosEvav, wis adrai ıov vuugpiov Tov zadaoov Ex xu- Iaoas umipog Exagioaode. aidEoImre, ragIEvor, unrionv anolaıyIjvaı, eis alıal TO unr&u dixısıv Ev Aunaıs Edaxaıs di’ Aumuyrov agPEvov Ev XaoE zul yagav zei 9? TexoVong due zar ovAlaßovonc >rıi wor diaretrsv za® Exuore; vi de Akysıy 1a nei ; F @wenkacıs add C | y zei dvanıacıs om CO | h Luc 1, 48 | i yeveag C, yeveds B | k kavzov D | ! Wue ı1, 27 |m 22 CD | n Proverb 31, 31 | o d’ @v OD | p evsoyermv D | g ur us — Baoıklidos om D | r deonozyv D | s anavıyowusv CD | t noorsvev D | u zaxeiven Ü | v oraoıdLovoas |quis? Lagarde] | w xercloyrv D| x &o audıo ÜD, orddıs apogr | y sonen OD 158 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 183 viv dyyekoı gaigovow, avaßeivovıss za xareßaivovıss Eni 1E 1öv viov 100 avdoWnov za ımv unrioen ıyv dvdgwnov‘“, xai ımv ıwv nvlav alhıs Enagow" allmkoıs diaxs- Asvoviaı, oUy? & 10 nıgiw" anopoüvıss xai nuvdavojusvor Tis Zouv ots 6 218! Baoskeds ıns do&ns; Non yao EyvWodhn xaxsivors: Zupavag dıa ravıns, ou 6 xaraßac rıoiv ExslIev, auLog Exelvog Eouv® xal 0 avaßas nah Üoregov: ald’ EE Eitgas! die yoapis were ung Ömoiac Eowiwvres Exrrinkens Tis adın 7 Exxunzovoa: wc 609006, xadı os n osAmvn, Exkexıyg wc 6 MAuog; °°viv ano ayıalamı Ti) Tav Ayiov dvoda za yanı Evo Odunas Poveımgeitaı zal xaraldurerer. viv 0VgMVOL OxıETWVLEG Avoiyovıaı, xl Heod Baoilsın Öfysraı negıyaoac ımv Baoihıooav. viv Öuoo ra Ava xai xdım Eumeii uva xogsiav) yogsisı xai rravaguovıov, ai navjyvols Us NayXoowıog‘ Ovyxıvovoe tiv arioıw sig EÜWEO0VVNV N TTaGOV0a xaFEoınrev Musoa Tyc FEOUNToDoE. 56k’Enawo noög 1oic dAdoıg xal TövV xaugov. zii yao us? num» ang dsonolvns Avaoıyopj xai 10! Eros Ndn Ovvanoiyys”, WonEo Tıgiv Eis TV x00u0v Egxousvn dia yevvroswg OvvaojAFE" xai Ovvdıryayev, odım nakıy Evreidev amıolon Ovvanıov, iva xai aulrö ıyv ng007x0v0av ExrnÄnowon dogvpogiav, vois ıns Baorkidog zıyyuacı 218? dovAsiov xal nagenousvov. vuvi dE xal dwga rgV0oKyE 1Wv Eaviov Ta zogen xai teAsastare, nEI” @wv xalg0v xaigovoav noontuns za ovvaneexere. >'idıorov mv La Ev wocıs (tig avısinoı Aoylılos To Aoyw;) xaı moin yagıs avIEav xl analn gurwv BAcoım ai Womens dygol xai XAoalovox noa za xahöv rais dgovgaug Eruxvuarilovie Ayıc, dv ÖdE za oTayvs nagggoiev dou Aaußdvav xaı nyoxUnımv eis pas oia Bo&poc guyEvEg TE aa XaQIEV WS Ex umıpas ıng adiAvxog, xar Borgvs? EnmayysAlousvog xal Toic dooosoois Zu yilkoıg Unavaoıeiisıv apyousvoc, zalc de ar aahla? zaF EEjc av woniwvı, ois 7 W900 TWvp& xai eis EArıioıw eupgaivs Töv Feaıjv yenoyov' moAvd Ö’ Ei xaAdhıov! n navıav Telsoyopia xab 10 roog ExrıAnomow Eoyov° ınv Enayysıiav EAFeiv, Oreg OVLoG nuiv 6 xagög viv yagileraı. °’vovi yao as uEv anosyxaı" zöv Oitov, 0i Amvoi‘ d£E zöv olvov, zai ımv | @AAmv 10V Erovs evermgiav Ö n0007xwv eyes Tonoc, ai 219! oÜx Eu“ ngo0doxwmwernv, aA Eis yeloas 70M xarsoyousvnv* zul ıo av Einidov aw- yißoAov aogyaksi 1elsı xglvovoav. vüvY Önou xai Ö onsigag yaigeı, Hegioac, xal 6 Yv- TEVGEG EÜPERIVETAL, TOUg xa0NoVs ıwv NOv@v ÖgeIyausvos. ?ö xUguog Edwxs XEmoLdınze, x ı yü yumv 7dm vov zaorıov avıng ÖAoxArowms, ei um Tu mov 1Eleov bregNUEgoVv xai Exmroödeowov. wis yüs de To Idıow Evreimg anexovons, za .6 oloavog avakoyws antysı 16 Eavıo0, 109 OVE«VIOV Yrwm Tovrov Imoavgöv za üntouuov, öv anolaußavon orjwsgov yErnde Tjv avroü yAvxsiav EAnida, wmv zÜpogiav Ts xıloewg, TO ueya Wü x00u0V yEuoyıov, za Imoavgilsı vöv Aovıov Ev aovloıs tausioss xal TV sudaımovian zois dyav Evdoraroıs Evanoriderar, Exisysloav uEv Eic xaıöv were ımv TnS olxovonuias ovunAmowow xai ı79 Havnaoınyv Unovgyiav Tod xzard Agıorov uvornoiov, wc dE FEgos sd waie niov za eVorayu® x mc wong Exov° | Enuimdsinc, Ev IEga ovy- 219° x Psalm xy 9 |a ovoy’ CD | b Psalm xy 8 | e xaxsivoıo C | d Iohann 3, 13 | e ou C | f Cant 6,9| g !yxintovo@ B | h yogiev D | i navnyvoıs nayxoowos C | k C"D" negi To© xaıgoV Tns zoıumoswg | ! 10 om D | m ovvenoAnyn D | n ovvnA9e D | o Bözgvaı D | p T &lda CD, zalle B|g öoeww Dir zdivov D | s &oyov D | t usv add D | u anosyzaı CD | v Awai D | w Tonoc‘ ovxen C | x xarsyouernv D|y uiv add D | z Psalm nd 13 |a u C, om D | db aozayv D | ce &yov C, !ywv B 183 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 159 xowıiosslony xai TIOOG ımv Oixeiav xaranavoıw Evreüdsv msrsveydeioev, 00 uevıo d za’ anıo& ansvsydsloav jumv, 00V’ anoor@oav zig ıElog av xuF° muäs, xav® wedtoımnev. 60 2xeivn yao 7 ıwv ınde n00v0000@ xal vüv- Exeivn naar Poaßevsı ai pioes xml ovvın- gEU Ta juErega‘ Exeivng 20y0v xal Öwgov m eivonia av rolswv, N Ts olxovmerns sionvn, TaV ExxAmoıwv 7 Ouovora, Tav Oxjmıgwv 1 dvvaoısia, vav orgavonedew! ı eü- wuyie, TWv navımv wv £yousv nalav Xoomyia di Exsivmv xai lausv za zıveuünsde za 2omevE- di Exeivnv nıoTslouev xar Iavovısc EU Efew, Er Komororsgas EAniow Ev- FEvds weraywpoüviss‘ xal ovvelovre" yavaı, ro0 avıng xavreüda xanslos‘ 1a 1m süngayiac nuiv, xaıı navıe X00v0ov xal ıg0noV LAsovu&rns Tov Eavıng mEv viov, ıoP“ olxuouav de naıtoa, zal na’ altov zaeiıa navıe nageyovoar“ juiv xar nagg£ovoav“ za ıö wellov yao ünokcuns qdors nagovcıw Mom paıdoozegov | dia zo noos 220! TO gVEpyE1EiV (ws Ev Ein ug) anAmoıov za dxamarov Tg xoıwijs juwv TIavıav EbEQ- ysoiag all eusgysudoc 1avıng. 61 Tevcd 001, deonowe, 1a neo’ yumv noonsuln)ejoıe vevr« 001, 1a yeoa! 1e 2Eijga” — v9’ Wv gl nenoimxas Tv YPVow ınv jmerigav, AvI Wv juiv naoı Owıngiav erınyaoas, avI’ wv Imnv Erexes, av$°’ wv yaoıv EßAvoas 1m yiva ı0 avIgwnivm. zÜyE ıov &x 000 Öwonuarav oic Enkoviiodnusv‘ züys av noAiAwv xaoıouaımv oig 8do&a- oFmuEv. 00% Eu TIO00TIMOIG TIE0YoVvıxo3s ÜmoxsiusI+a‘ oUx Eur dovAslouev KoT xal pIood' FYavaros nUWv 00x Eu xugieisı. dia 000 1adıa nova ai dın 08 xai Ex 000. O0 yao aysilss nüv daxgvov ano TI000WTOV ng yns' OÖ mv xrioıw Evinimoag navvoiag EUEQ- ysolas’ 10 olgavıa zuüpoavac- va Eniysa Eowoac‘ vo nAcoue xarmAkakac‘ EEıldom ı0v nAaoımv‘ 1oüg ayykhovg Unfxkıvas: Toüc Av$oWnovg Avidwons‘ TOoIs Ava, Toic xaro "dr Eavris Eusoitevoas' wersoxeiaoag dgıora To av nıgöc vo PeiAnuov. noAdai | Yuyarkgss, noAdai xai unieges Enoimoer divanır oo dE Övımc üntgxsion xai 220° UnsoToRS Ta0ac“. 62 AAN oV1og usv Emmi näoıw 6 Boaxüc yagıornauos, 6 0’? ix&moc dic”; Aadg nmeig 006, & xvoia Ts xıioewc, 006 E£aigsıog xANg0G, ON Megig Enkexın" 008 yag yEowv nuds 6 &x 000 texdeig Ebmxe, TIaTgıxjv Eixorwc xAmoovoniav rIY0oOYıÄlEi MmTgd Xagıoawevoc. vv xal oWleıs za oWloıs ıyv xahıjv Öwosav: uaidov dE To ayyioroyov omloıc, WOTLEQ xal OWleıs, 10 TE x0a10S WORUTWG xaTa NIEVIOV xoaLUvoVon xai ömoiwc eis 1Elos LIÜ- vovoa 10 nolissvue, ıjv ıs noAıw mv onv, To dıa 08 ueya Jalue Todıo xal rregıBontov, nv wc Baoılis Baocıkida ovveysıs zar nregiensıs xod ımv Öom Tevımg Önmxoog, 7) meyaın xsıoi 00V xvßeovwoa xa xzarevdVvovon, £v axıydüva Te malıora va x0wa xadıoTWoe, xdv 4 avuinakov u ngooßaAoı av! Eitoms ABovintov, al) OrVaınyoVoa xaı xarogF000« zöv nolsuov‘, alın Töv 00V ıgonov, Öv oldas, öv eimdac, wenovoe Tov xivdvwovr 221' d usvu D|e xav CD | f orgaroneidwv D | g Act 17, 28 | h za ovvelorıe BD, ovvsiövre BE C | i xaxeioe ÜD | * tov apogr | k eveoyeoias xai om Ü | I! y&oa.CD, yeoare B | m &önmowe D | n omnia inde a dv Eavims usque ad finem orationis desunt in D, qui pro illis haee substituit: oo» vndeysiıs 6 2E oixovo- unoas ı7v EvWrme xar dia 000 LyvWxrausv Tov zUgiov juwv 'Inooov Xoıoriv, W 7 due zul TO xo«Tos oUv WW dvapyw avrov nerpi zul IW navayım xal ayaFo zu [WONOLW aVTod TIVevuatmvüy zul dsi zul &is ToVs aiwvas 1wv aiwvwv (sic) dunv: quibus verbis oratio in D finitur Studemund | * Proverb 31,29 | o 0 ®C, ovd’ B | p ixesnos tis C, ixtosos ns B|g xav C|r zav C | s aum omwemyovor — noAsuov om B 160 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 183 184 za 1ö dıoyAoöv Alnuios za aßkaßws anorefnovoa, iv’ olıwc nulv mavıaxoFev do dogyakzs dia mv omv yagıv Exovow EN weyakıvsv 0: xaı doScdlev ası mv To yEvog nuav Ineopwvog usyakllvaoer: ou or! naoa doka nofnsı zal 10 0W 10x@ 00V Treagi Te xl mveiuau vÜv xaı Eic 1005 alavas. dumv. ISA. Iwavvov 100 ayıwrarov unrgonolitov Eiyaiımv ng00GWvnO oüro 1oivvy nowıov za malıcıe dore 10 de za naiv — 1 anvdore —, 10 neıFagyeiv suyvmuovoag za 1oic up’ numv Asyo- m£voıc o0s Uneysıv Evjxoov- 7a 0’ alla didasaı xaı VNOoITOE xard xaıobv TO nveüue To ayıov, ooyilov usv os mvsüme Ooopiac“, wc MHyemovıröv* Ö’ Ödmyoiv, xal Xoomyodv nuiv Aoyov Ev avoifeı* voo oromarog 7umv eic dokav Eavıov xaı Tunv, sis olxodounv Önsitoav, Eis xarynua Eudv, Ög Duiv Exagiodnv dia To xoloavros nıvsiuarog, xai ündc Öwoov EAaßov xal xAjg0v nyarımusvov, @s xai alrög Akysıy Öuvaodaı To Waiuıxov* &xsivo Ovv rragonoig Kai yap % xAmpovonia mov xgadiorn wor Eori* zei ye ein amadım xci dıemfvo, müllov ÖE nos nooßaivoı xzai no0xonTo. Ent Ta Eurt000FEV, Ws UN uovor To tekavıov Yılov anodansev, 6 za dAkog noımoag (antoıw de uaxoav | so 2291 dInddsıyum) ws nnovmoöc“ xarsxgidm doükos xai Oxvmooc, aAla zal ıjv En’ avım nage- O1j0Wusv Iixavag Loyaoiav, Öntg 75 m noAvsvaıug mapıvoia xal m Avaggmoıg xal To mei EAnidog Aaumoäsg stosAdeiv zig 17V Xapav TOD xvglov, sis jv Tavıes yEvoro xa- Taevınosv Öndg, xal noEvos Ama xai Toluvıa, TOVg MeV 100g WıodoVg ıwv Ent Wi] didayn tod mıosov Adyov xonwv xal nıovmv, T0lg ÖE Todg Oreyavovg tig ünaxong Am- You£vorg naga Tod dıxaiov ıwv navımv diatmtov za wiosanoddıov. 1 Taita, yikoı xaı adeigyoi, Ta Eu ngög Duäs Tovs dsfaufvovs Ermßarngıe* 00T0cC, » nareges za ıeuvo, waAlov ÖE 1exva navıss die ımv viodsoiav Toü nvsiueanog, 6 noinwv ID XUOW TIIOOPWPNUXOG" TOUTOV T000GYOuEV Music xab XaRETTOFOgOUUE», avasıua uEv ım osßaouim ven Twv EE VAns awvyov toVrav ois zalkwnilsrer, Ou@s 02 uuimv loms HUx aUuuoTegoV, vuiv Ö anaoxyv ıncg yusıkgas dıdaoxaliag, site L0VTo TEWc xal Movov, zi Tuyosm ang Mosovuevng eVvolag noög alıovg ıE toüg | Ao- 229° yovs xal nıgög Tov Afyovıa, EitE 10V avıov za ovuninoworv, si Tod Eyeırov dıruagrorus* 1000i'70V yag anvvoüumı Tv Opodo« WioovVuEvnv ayvmuoodvnv — Is Ev umdevi naoe- Jtimusv, alla xaı noAd Torvarıiov — wong In Tais EEwdev tavıaıc navdjuors Yılo- ı5 Isa ı1, 2ı |; Psalm » 14 | ı5 Ephes 6, 19 | ı5s Psalm se 6 | ı5 Matth ı8, 32 184 185 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 165 yoocvvaıs xal Aaunigais vnavıjosoıw, &v wis wc Evjv, Eyılovaxjoare xai noög avın» inv Baoılide” ıwv noAswv, ımv egi mu&s dıeßoyıov Exsivpv uumv xar dogvpogiav amAAnIHva odım qQiloriumc 7 za Arumgdısgov, xdv Teic vmereguug xagdiaıs unodey- Yeinusv al Tarımv zVo0uEv uaAkov rag’ vuav ımv dekimow ünto uvoiadac agvav nuovoav za Imoavgoüs rroAvuniovsovg yovciov za doyvoiov, wv OAiyov To xEcdos za avovnıos 7 anokavams, zi xal vaivsı ımv aloImoıv ai nagariinıs va nAsim ToVs um 10 OvIng ÖvExı0V xai maxcgıov eidEvaı ng0MIEOVUEVOVUG, ög Eouv OÖ NOWLOG Nuwv doxıs- gEÜG xar nroumv, 6 xal Heis ajv Wouynv* ünzo ıwv Idimv nooßaımv zar Aaßav adıyv nalhıv, | ws eÜdoxmoe Onusoov Ev 17 xvoig xal nowWen xai weriom zavım ıoav 230" jnsowv, Mv alrog xui 2dokaos xal mal do&dosı* 1m 1e mooxaragksı Iwv Eoywv zul Th Ex vero@v avaoıdos za wei ol noAd Ti 100 nAcouaos &x Taymv Enavaxınası' za) rovıo yao dr nov Aiav Ogdwc (wc Ö Eudc Aoyog) zal miorsvsras noAloig zai EAni- bear" ap’ ns vvvi xal nusis Tov Nusıeowv Aoymv xal Eoywv 00x dAoyms aoxouete, noög ınlıxovsov nagadsıyum 0xonoVUVLeS xl Ayopwvıss, xal ımv Exeidev eVodwomv ai ovvsoyiav Enıxalouusvor nagE 100 navımv nuwmv Önmovoyod xal OWTNgOG, TOD Ev aıgi xl vIO xal Ayim nvsinau uumusvov, & 5 doEa xal TO x0KToG Eis ToVcs ainvas ıWv ciovwv. au. 185. Iwavvov Tod ayınıdıov unıoonoAitov Eiyuirwv Aoyog zig Tods Extega000VTac Yoßovs xai Tas yıvousvac Feoonusiac”. 1 Eioysı noı Tüv Aoyov n aYvuia, xal ınv yAmccav douwoav Entysı Ta OxvIowTE * 7 dE xosirıwuv Öumg EAnig avaxakeiaı ımv nooIvpiav, za Ta Ev oiae vEpog u may za loywdss no&ua Aenrivs zai | diexdnısı, anv dE x” drıeo die uvos axrivogs 230° 10d Aöyov xara Mixgöv avdyalsıy nos xal noög Ta Exrög driaysiodan xol Tö Eavriis axwivıng Emielsiv- ws El MN Naojv avım yovv, n Avıny zei zeievieia BonFsa (mW 2inida Adyw ın9 Yavunoiav, TO xoıvöv xal meya Tois Ev Hilıyeoı Yaouaxov, ns TO nowrov xaAdv 16 um xaraıoyuveıv axovonsv"), Ev EAsinsro Taxe Tois T@0000L xaxoic, ci nov xaraxsiodaı xai o1eveıv uoVvov Nuäg, Eavımv a9’ anak aneyvwaötag Xu 10 mellov Ws EKyvaıov o0v Tooum xagadoxoüvrec. ?oitws EEfoımusv Ey’ oic Ewoaxa- nev, Olımg Eiaxmusv Ep’ oig xarenidynusv, u&Alov ÖE xal VgWvıeg sig Eu xai Üx0VoVLEG 2Eıortaueda xml WG xmo0V mv xagdiav Ev om Tg xoıdiag ımxousda 10 yao di Po- Bsowraıov, öu un yovov muds nevıayosev nom oyodows EEeragakev 0i Woßsoıouoi 100 Heod, alia x napausvs ıc Ösinare, uahkov dE nooßaivsı nÄmFUvovra xal v0V yißov muiv dia vis nooosrians ovvavkovıe. ?roooürov (ws Z0ıxev) 2v xalxois 231' Enkovinoausv, za oVıw ınv Feiav uaxgoIvuiav eis rEAos Ldanavnoauev, ws ımy doyıv öAnv &xoarov Eixvocı roög Savrois, al Tod Ivuoo Töv zovyiav* ıov Toig dosß&oı m- oovusvov adıoi xıvdvversv Eissıvac Errusiv, nv ündAoınov Eu Twv 209° mus xaxwr iorgsiav — sis ud zavoıw ünoimnıdov adv zire navısAog Exrouv — dvayaalos nagaxıyjoavıss. Tawesvd:s de ToD Aoyov Texujgıov 6 OTvyvog xuıgög OUTog, zig Ovvai- INT dywv za ovvaymv njuds xal neldav, ei xl un TI001E00v, viv yobv sÜrvauovas yivsodaı Ödıxaoras Eavımv xavızödev OgIWE regl TWVv. TigoxEILWErWV Aoyilsosdaı* sou" 16 zas Baoılidos B | 16 Ioh ro, ıı | 16 Ioh 12, 28 | o Yeoonßsies B | ı Rom 5, 5 | 3 Psodg |4 U” yraun 166 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 185 Ya0 sg Eninav Yvog auın Tov nodyuarogs‘ To uEv age Tyv afiav EU moKTsv x20x0- Yoocivns alte 1oig avoyıoıs xadioreraı, eUßoviias dE zul Yoovjosng dvongayie didaoxalos‘ xal 6Kov dv us Ovvido, xaxongayav Ta woic nollois Ödvostewonte 7 16 naoıw sVoUvonte ovvnosı sUnusgav. aA) Enret ws un wiwelev sic Taura xareoınuev, za xosia vov udkıore vhs agiorns Bovins, | Toü usyiorov xıvd'vov navıayodev 231° Eruxsinevov, al diargıßnv oV dıdovros oÜd’ avaßoAnv ToV xuıgoV, WEos Ta nagoVıe. deiwa xal NOS TOVTıs 1a Toutwv Ermoxonnomusv alıa. om dE To wahhov nuelov ai uaAlov rooxalsrıaı ıöv Adyov, dgloım ıe 1wadıs ovußoviAng Eupoovos TIoosınEIvV wer To nasos, Eyeins dE yvwoloaı Ta Tov nasovg Eoyaouxad, xal Toitov Tov TE0NOV Tag Hegansius Errevsyasiv, EIXOLWS NWEIS TIEQL TG TOV xaıg00 yakerıoınrog xal ıWv Extagro- OovrWv TOUTWv WoßyTowv xai Yogvßavvınv nuds dıakskousde nodTsgoV, ELF oVıwg jdn tov Avyov mioög va Aoına To&iyouev, iv’ sidsiev Vapms 01 18 Tavıa veavırol xal rrgöcg oVdEv sidores Exrninreodaı ıwv aAloıc deıwav un OWodo« Trg0YEIDoVG xai Wopo- desis juüs Övres umd’ Exsi poßovusvovs Yoßov, ol poßos olx Eouv*, alla xai Aiav suAoyws Emm Toiwıs Jogvßovmsvovs za Twv AAAmg Exovımv noAAnv eire Avoıav eire anovoav dızaiog xarayıraoxovres. Friva voivvv nuiv da mv Wuynv | 2Eıoıwvıa 232! za 100aVrmv Osıdiav zoic Aoyıowois Erıp&oovre; dere axovoare, za dıyyjooum üuiv od FEo0 1a Favudoa** di Ö’ »axovoaıs<« Akym za »dınyyjoouaı«; idsıe uEv oliv, xal svvorouaı wiaidov ÖE wıxgov navıss AvI0mnoı xai Ewgaxauev TOM xal NETUoTEVxauEv — 08 y& OWgpgoV&otegov Eyovızs — xal GgwuEVv Eis Eu zul aAAmkoıs dsıxvVouev were Yoiens ana xai Iavmarog' Eysı ÖE TO AV oVımc. "Toni uwEv 0 Heros, Tov aAAov Tragaxinıov nooseonilwv Muiv Em Toüs Tov Aoyov nadntas EAevoousvov, Tegare« uva dwosıv Ev 0lgavO Ava xal Ommeia Er das yüs xdım wov Hebv eioaysı“ Emmayysilousvov, xl diva Tavre Ödsıxvüs (aiua xai nig yyoi* xl Kruide xanvod) rusgl meraßoAns TE Yworomv dieogndnv mooltys za Teig Eoydıaıg nu£gaus Ömoyvsiioı ınv Eußaoıw. al 60m Ev negi nveuuarog, Evreiis Eysı neoas Ev 1035 TOU Iveiuarog, Ei ai 1a 100 mvsiuarog eig anıegavıov, Ta 0’ sis aiua xal rrüg xoi TE ToVmıs Enousva 00% mov y now Ö xa®” muäs oVros MAıog za vüv Epood, nıgwrov uEv | aurög Ogadeis eidovs avsv xai xaAhovs, 6 Teonvuraros navımv 232° zwv vomuevav za xdAlıcıos, NVixa 70 era za Auurıgöv ıoito pas anoßalsiv Exıv- Övvsvoev, ExAeinwv Ev 0Vgavo, Ensıra dE xai Ta nagado&a tavra rag’ yulv vüv 0gWwV, rap’ yuiv, m tekainwge yever ıwv vv Lwvıav, eis oÜs ra diomva Elm ıwv aiuvav z0.1jvrn0Ev". Eou dE Ta maoadoda 1a Ev Os IN Taüıa‘ nvgös uEv igvn noAld, Öd&oug TE xl Yoixns ueoıa noAlayov Femooüusva xa8° anso oRnnIWov N xegavvov £ußokct, 10 Tov nvoög doaoımoiw ıö ing nAmyijs Ovvunsugeaivovie Biaıov, za dırıiv uva goßov ExareomdFev Enıßoilovre, ToVro uEv, ÖUu nVgE, Toico d', öu xal PElog Lö zaraoxjWwar sis Ta Ögwusva. "alla ng, alla Belogs — Papai* vis ansıljs ws Yaıxwdns — oürw tı oyodeov xai daydarov, ws xai nieiwas Ördims Exxadonı xal danavjoaı 17V oxÄmoav Talımvy Yvcıw xal OTEogav, xal Avdrvnov AnO 18 TOD XOWuarog And Te Tod 5 Psalm ıy 5 | 6 Psalm &e 16 | 7 Ioel 2, 30 | 7 Corinth «@ ı0, ır | 8 Baßei ex Baßai corre- ctum uidetur a C! Studemund 185 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 167 Oxiuaros On Hein nagaomuaivovre‘ Asvaaı yoüv ollov axıivec eis nokl naga- 233" Teivovon, xarv oVdEv u ovußaivovoa vi; ovvndeig ıjs Owen, eire baßdovs euFuTnLog*, orosßlorntwv xaxiag 00IwUuxds, site xai daxıwvlovg Is0o0*, xoAaouxoüs 10V Ayoovmr, zire u aAAo WIOVTOV OvouaoLEov Tavıag xal vouoıeov, navıng Ö’ oluaı dvvansıs uvag onsılmuxds 1E nal Yoßsgac, xivnoıw HEo0ü OPodgordınv Eupavas omummvovoag‘ aludrav ıe Boloı, xara yijs oVx old’ ÖJEv ovveyeis nintoviec* ai a Edaypn sie (powiocoviss öuod za mehaivovıss, oralayuoi uvss Yovov 1ois doda BlEnovo xai ngayudımv oi- xuiorwv awevdsis xyovxss, Navreyod oXEdov 70m xal n&ow Ermgyamvousvor nÄjom ev c800 TE xar veusvn za Gyıa, nAngsıs Ö’ ayogal xai oixieı, ninosıs dE oroai zul aukai xai nepinarı xzal oAiyov deiv Tunog Anas av an’ olgavov rsogaolav. "ci Ö’ av zegl Ieiav us einoı ovußoiAmv xal runwudıov, &v evaykoıw Edaypscı““ nAaki Te ei Tolyoıs &I000v Exyaıvousvarv, iva xavızvdev ıaya yavsin va dyıa Ovune|ıov 233° ueva*; di dE negi noogwucınv ayimv ueraßoing xal Wwonng, Eruorwyvalovımv muiv Üno \ ovunadeiag dıa Töv xivdvvov, riegl yoayav 1E zaıvav, avadıdousvav Ex yis, xdv mn - 70V Eyypagyorıa tavıng dorayalov avIownivos wg now* opYaluois ein xadogar, undE us sigiorma za vv Javıyl, 0oyıoseis va Toınüre nad Ieoü, iv’ £X0ı TrgoYEIgwWs dıakvsıv ovvd&ouovs xal anayysilsıvy xoatorusve*, U Ti un Atyo 10 uya Sadua xal nodyme, Tö Toü xdouov Owıngıov, ıjv wov Ja- varov xaFaigsoıv, ım9 vis long anaoyıv, To Ts weyains naAng za vixmg 0gyavov ıe za TEONRI0v 00x Er di’ RoıEomv Ev oroavois zawıLousvov, aAN’ Exei pev eis En mr avınv owLov Takıy xui yvow were vis Öuoiag Arungoeınros (oürw yao Eyw neidower), EyravIa d2 noAd Tov ovviFovg xavorgenwg 2Kıorauevov al nahAuous tıvog EEvovg za xAovovg 2Eaı0iovg xal TOOMOVS AmioTovg Ex TOD TEWG aArgentov xad Axıyjov nAovov- nevov zo sis omusiov zo regas — noAlav ıoöumv dbıov dhlmv — | wis 234° RvIowWToG Özınvvusvov; mıxgod yoüv 2ouv oVdsig Ög O0 yEyovev altönıns Tod Jalueros xal noös volıw av AAlmv regaıwv xai Javuaoiov, all’ aAkov yIcvovzes aAlos Ei nv IEav ovvägosvoav, za ovvnAds do nAjFog xal ovveyudn, mailov ÖE Ovggsi zul ovviofysi, Tavrayodev xarsneıyousvor: za ÖoWvreg uEv xaraninrioviae, Javualovres dE noös ıa Pienousva gyoitıovow ano gYoßov xal noo0odoxies TWv EneoXousvav di olxovusvn, wv olÖENW Nagdvınv awevdn T« Tapovıa nooürıaı wmvöneare, oYpodge nsQl TOUTWv Yoovoovırs VgYWT TE xal ovugysoovıng (xaıd ys do&av Eumv), &i xal yagı- ouarav us dlvanıs Exsidev Erdidoreı‘ xai ydg nov xal Tovro nooumdag (WG Eoıxev) WxovOumoEv ö 00y0G jumv naudeving Te za xvßsoviuns, &x ıWv yvogluwv nuds Ödnyy- Ivaı noög 1a my yrwgıme. "Enei zag wlı@ TO Ev zVsgyereiv xord Wiow, nage yvow d2 1o »oAalev, die ıwv oixsimv wong xal yvoıxav Beßaıor vo aklolıgov, 234° zei 10 Sarnen miororaı 10 Yaüna, xal 10 yomoris 1a dewa xmdsuovızag Avunega- wiInow, iv’ 7 Tovmıs Nuag xaraıdeon dj Yoßnoas Exeivors Exßıconaı ngüg diogYwoıv, deiän dE xal Aupoısga 6 avvög Eveoymv, xdv ol werk Ti alris dırdeoewns, alla To nev noosvuouusvog, vo dE Bralousvog. dia Toro xodoıs xal uiäıs ıwv Evavılwy Trapd- do&os, 10 x0oAaouxo vgl Tolım Tod Tng EÜeoysolag PwTög ovvavaxexpausvov za OVvPV- 8 Psalm ud’ 7 | 8 Exod 8, 19 | 8 C! in marg yo’ nintovoas | 9 Dan 8, 13 |9 Dan 5, 5|9 Dan 5, 13 168 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 185 naopyovıog: dia 10VTo xaı viv 08 Isar ıwv Tod Ieo0 ueyaisiov xa) magTvgsc, NOgEV- Hevrss“ amoVare TOIg T000W xas Toic Eyyis & BAensıe aoi axoveıs* wvpAoi dvaßA£novor, xwior negınarovoı, nıwxoi evayyskilovia, anoxakuwsc Iso0 rreol ıwv adnkmv dsxu- uevor, xal nahm m Xaoıs Evegyög avrayovd, zai aA To nveüne dımıgpei Ta yagiouere*, za idou nıAjons do&ns ö oixos Too xvgiov*, makdov dE nom aa navıe nAmjon do&ns Heoü, @s aavıeudev Eu yeveodaı yvmorov naow EIveow On 6 Feög Ev juiv | Eouit- 235! nAnv Ev vodvıim um yxuioere (row 6 1aüre TegaovgyWv) umdE zoig Evrsüdev nal Faggeite, gYoßsioHe dE ımv Exsidev ansılovusvnv Ooyyv, Oyodgorigav Nuiv Enrelsvoo- uevyv sixdtwg, sl und’ Uno Tovrwv Exelvnv anoyvysiv Evaydeinıe. 2 Ta wev db neo Tun Feiag KoMoTıNTos OlTw TaVraeyodEv juiv Trgwymarevouevng znv OWımoiav xai dır TEONOV Tavıög ExxaAovuevns Eis 19 ÖI0gFW0ıW Tooavıd TE xal wuevre, &i xal 1a nAsiw magsiton dia ıö naoı zaradnlov, zb Ö’ music, adeAyoi, ou tnluzavıng Eu nioovoiac za Pedoüs Afıovusvor, Ti EÖS ravın pausv; Tiva Aoyıoudv En’ avvoig, Tiva Aoyov eineiv ahmyıvöv Eyowev; nOIEV Anavıe Tavre za dıa Ti xai 7005 Ti; auTos 1ÖV OxonoVv Avemaoyuvuog Egsiıe za ımv aitiev ToD odywarog, N xal 10V/Tov moosUuns To Aoym Nagaxwesits za nporgeneode Akysıy aldsosEvre umdEv; 2gE Toivvv HIN Faggo'vıng, Eneidn xal MIOOTEETIETEL* TOÜLO yco Üuiv Kvuxgvs N ovanı doxsi Bovisodaı. |? ’Endy09n xai nahm adızias YA” Mudorousv Evavıiov zvgiov vovnoımoav- 235° To jmäc“" Mvoujoausv Üvrag dia xevj<‘ NIETHOauEV vonov*- nag&ßnusv diadnanv*" Enle- vidnuev uniow ıwv Jeinuarov yuav‘ brsydaonuev zar EBdeAUyImuev Ev Erurndeunaow*- SEerlivausv Ana aa MXEEIWIMMEv* yeyovansv ws To am’ aoxis“ (dei yao ovveisiv zö deıwov), ÖTav almIwsg oüdE Mdsıuev Heöv ayv doxiv. os dv de un udınv oyerkualcv doxw und: Övopnusiv oUx Ev dia ioög va nagovıe, Ösügo yo 1m Aoym ovvensode, za Ta za" NUds Onng Eyeı, OVvioumg Eruoaslonsda Taxe yao ovıw uchdov Tuiv sömeıFeoregoig X0N00uEFa. 140, i8gsis yovv ala vouov 00x Eyvausv, iv’ And Twv oixeimv uov dokwmaı zo alıöc ac m ansılj“" ovx Eyvmuev o0v 0L lsgeis Nueis vouov' iows yag oVd’ ave- yvausv — xa) Tauıa Tov vouov TMoTvdEviss avi — 0Vd’ Eusierjoanev Ieod Evrolas ws ovvıdaiv eigousv ii 236% 000’ Euadtousv xglosıs za dizaıwmare, iv’ Exeidev wergi de 16 akimue Tovro 10 ueya xal Tregıwayyıov, za noranov zivaı dei Tov iegwovvng“ Kvunooinevov: mv yao Av yulw, mv Us neol TO noiyua YElo, Mixgäg Tıvög yovv ngooyıwowevng aloINjoewg, vuvi dE Ta wEv Ev nogaßvoıw Tov xsircı dısgguneva, Yav- udocım Ö’ dv, ei um xal xaranereiıaı voig nAsiooı za o0y Onwg & Atyovom, all’ ou za Atyovow ankwg ayvosiiceı. "nueis Ö2 Tag dhdag nagıdovıes Ödors xal rIg0000ovg ze) nogovg navıodanijs ngayuareias za n&oav Eityav molıreiag idEav eis ovVdEv Ao- zı0dusvoı, IQÖG niav Anavrss al’ PEegdusda xal wIolusda xai ws Erri uva Oxlimv dıagreyijv Ensıyousda, avuıg£xoviss aAAyAoıc, Ovvrosgoviss, ı]v xaxıv anıliav aıd- Adusvor: Para de vois näcı 1a Aßare, xal Aewpogos niAcrsi« us m NYÖG Ta ddvıe ıı Luc 7, 22 | ır Cor @ 12,4 | ıı Isa 6, ı | ır Psıy5 | ıı Luc 10, 20 | ı3 Ier xn 5 | ı3 Ier 3, 25 | 13 Isa 24, 16 | 13 Ez 16, 59 | 13 Psıy 2| 13 Psıy 4 | 13 Isa 63, 19 | 14 Petr @ 4, 17 | 14 ieowovvyo C?, isgoovrno C! 185 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 169 YEo0vOR. WIROOG Ev xai ueyus Exei Eoii, za za tagöc axadroım, xal ayva Ovvaoninte za ovvsiofolysraı dvayvos, oüdE us diaaguong vixsiov xaı aAhogyühov, ovdE wEoov 236° &yiov var BeßjAov dıaoroin, wAla (16 Ioviortusvov roüro naga Tois nakaı 0oWoic) Ev TRÜTD Ave yommare, xal vavıd uEv Axgs zus Porxing ıe ıganelng zar cs noAv&nAov addons. va Ö' Evreüdev Ö Aoyoc Oxver moAvngayuovsiv, aldor ıE xai Yoßw ıav awavoıwv za aAdectwv Exsivoss nngooßAeıyaı ı)v aoxnv eükaßouusvos & modss avırıoı NATOUVTES OU ToE&WOVOV‘ O0 wevıoı To Tob doanaros nÄv Ovyaakunısr Eye TO KaTane- 300u@. boyvgorege yao Tov Aadeiv 7 Tav nyayuaıwv Yan, xdv mweis psdoi uns aloyvvns ı0v oixeimv zaxav ıyv ıe yAwrıav ONIoW xai Tas Opec avaßalausde”. 15 Ta usa 1ö Piue dn* Akym as 1o0s Eyekjs Badmovs TE xal Ioovovc, we)’ oVg sEvßoilovrss ws mon wuvgavvidos vos Eyxgareis Beßaing yEvousvor, 00x Eu xaJExro Aoınov oldE Ypogmroi Eouev‘ dia ToVıo ysyovansv Ovsıdos“ 1olg yslıooıv jumv, mvxın- Qouög zai yAsvaouos Tois | xUxim numv. nd dE xai wexgı Tag oxmvis zai nv 237! Ieanıgwv nroogAdousv, Immooia Te xwumdorusvo xar idie naılouevor za” jumv ddo- Asoyovoıv 0 xzadmuevor Ev nVlaıs, xal eis nmäs Waidovow 0 mivovıes olvov*, Ovres nev nov xai dlAwg Oxaoi 1E za yılokoidogoi, Enid xai Aakiorarorı dıa Tov pAvaoov Axgaıov, vovvi dE za uailov dıa ımv gUnogiev mv UnosEoemv, üs nuels aülois ayadws za” Eavımv Xogmyoüvrss oVx aloyvvonssda‘ dıa Tovıo noımeveg nahm noAkoi, 10V aya- amrov aunelwva* 100 Feov diaydeipoviss zul Ta 100 xalou za noWIoV noıwevog Av- waıvousvor TIOiuvır — TOVIO uEv auasig, tovro ÖdE moxImoia zul Piov al TOOMgGEOEWG — xai Tag legs Exeivas zal yoßzpas xaraßoyosıs zal ansılag igic Eavrodg Euonwusvor. aa’ 0vIm uEv xai wıavıa ta Yela ıwv neo’ ijuiv- 1a Ö’ avdgwnıva nos xai ve sodnov Teisiiwı, O00EEE100WUuEV. 1 Mokıv wev uva nogvpv 0 noopijta” Ioyvovcı, onmAcıov re Ayoımv" xai Wo- VEvIWv oixyımgıov" ai naganırgaivovre 0lxov* | xai 1u Toaüre ngooeyogsvovzes, 237? anv nweligav ÖE noAw, ımv xogvgnv AEya Tavımm Tjs olxovusrne xal ıwv nolsav deonowov, 70m MEv Ts ElOLoXws ıwv VEnyogav wvunaos nodıy naıldvıwv evkaiunv Ö’ dv Eywye, un xai nodırv Iomvovvıov ErurxinInvar. Tivog xagıv al nos; Vu xarelıne zoiue xai dıxaoovvnv Euionosv, om ov'x EbElınev Ex ıav nAnrsıav ans 10x05 wi doAos* oVd’ Ermogxia za Weudos oVd’ Unsonyavia xai ÜBgıs xai nuvrodann ovuyoga* 10 za” Exa0Tov ya 0Ux Evsoyovusvov uovov, AAAa xal Asyousvov aloyıorov, iu novn- plas Kox£runov naoaıg noorsıra, moAsoı xal Kwyaıg Eni ang yijs, OUX Nov naowv Er zaxig ng0Exovoa 7 ın niet alla Aaungomu, xai Ws EE anonıov uvög xai vpmAns 0xoTmLÄüg ToLs Unoxsiuevoig N&oıv Ev xurAm TiS vO0oV ımv PIogav Erigo£ovon* *rıgög yao = vnıeg&yov 0 Inkog Tols Tansıworigois wg va nolld, xab Tois n00801W001 yılzl wg ovvdıruidsodaı Tö Ünjxoov- dia Tovio zus ÖAng Exxeyvia vis yas hy naglavoniea, 238! öoumv Evreüdev Anßovoa xai ruAuav 0V xadexıyv, xal xara mavıoc dm y£vovs xai naong nAıxias xal TuUyns TO xaxov UnegIOyvosv* Eyxsıraı ai viv moAlo uüikov 7 xad DÜs EAEXIN xougoÜs N dıiavoa Tod avdownov Eruusios Eni Ta Movnga Ex veoınroct, 15 dvaxaAwusd« apogr | ı6 dy C, sed 7 a Ü? in ras | 16 Psalm 074 | 16 Psalm &7 13 | 16 Isa 5, ı | ı7 Isa r, 2ı | ı7 Ier 7,11 | ı7 Isa ı, 2ı | ı7 Ezech 2,5 | ı7 Psalm vd ı2 | 17 CP yvwun | ı7 Gen 6, 5 Histor.- philolog. Olasse. XXV111. 1. Y 170 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 185 noiv Ü yvavaı ıö naıdiov dyadov 7 xaxöv* mresdapyei novmoig. swrrakıw 7 To yoayızöv BovAsını, noomesiticı TO Yavilov, TO uEv U xal alTo TIQÖG Tö xEigov EmuopenWsg EÜFoG Exov — ATE 0KOTOV xal xaravıes —, TO DE xal apa ıWv TExOVIWv &ig Tovıo rg00BL«- lousvov. veavioxoı xal TaQIEVOı OaoxEs Eomuoı von, meorel ÖL xsvoD xal AAoyiorov gyovayuazos. xul dxvwev avdomnog xal Eransıyadm Avjo* uno rov Bagvv vis idias ZmıSvulos xAoıöv. 08 rrgs0ßUTEg01 riaAıy vEa poovovow, ovxi ngsoßBUreg«, xai (TO wis xaÄns napoımiac) dis xasioravrar maides. EEHAIEV avonia Ex ngsoßvieowv (Ynoiv*), oü 2doxovv xußsovav ı0v Aaov, Oüg Exonv TV TE Xo0vov Öuov xai ımv doynv aldovusvovg IV Omgpgovsorsgov xai Tois mel avroüs Eoxomkvons | ankavag EEnysiodaı mv 238° 1005 oWrngiav Odor. 15 40’ oVv Emıyıvoorert wor Ta Önuara Tov nveiunros Övıe xal 00x NjmELeoR; alla Ta nocyware TIoEvıWos OVxXL Tod nvsvmarog, AAN jmersga. Eu 0’ dv Teiewregor ano mv EEng Enyvoime. 19 OL &oxovrss nuwv Avouovcı mer’ EEovoias, Tö zUIEs diacrogäpovan, To dixaov xanınlevovow, ayanacı Öwea, diwxovow avıenodona. 0i Trg«XTOgES Numv zalanavrau jnäg, xar ıa nıoös ıo Ljv olxıga Asiıyuva noooaysl£odar Pıalovını. ol dvvaoını Ba- gvvovow Ep’ nwäs ıov Lvyov*, ws dovkovg xarayyovıss, 00% ws ÖöuodovAmv xaudoxovrec. 6 Anöc nahıv ovrog Anög umgög xal odxXi 00pÜc*, Auds anadıjs Te zul OxAmgorgaxndog, oix sidws Eu doxeoFaı oVdE yalıyöv nysuovog Old’ Enuoratov xaradsxousvoc. nv Ö’ dv 16 Ösıvov iows wergiov, Ei wEexgı TOVIOV za) MOVov TI00XWEOWV avtis nv° ol dE noös Tu nioav aumalsıv yviav za undaeuasg Ermorpipsoda, umTs xEvıgov Uvög unte ud- ouyos, Eu za 10V Enußdemv avıov vUnd bvuns oyerov xal gpogäs ovvagnıalovısc | eis rijv xoraßailovoı xal Ovumaıodcı TIEOOVIe zul dıapIsipovow aIlıov 2391 aloxgıord TE xai olxuore. oiysraı ÖE Takıs Ex uEoovV, xal Toü za" Exa0rov weıgov xei vs akias Eniyvmoıs, eineıdelas TE vowo navıeiAng xarehtivvıaı, za devn us Arakie xal Gvyyvoıg xartysı dö ıav. ovdeis yovv (wc Enog sinsiv) Tois nagovov oldsv doxsioHaı*, 0VdE oTEpysı ımv Xwoav, nv eng Elaye, xav Tov Aaurıgoraımv us ein xal negıßlentwv, aha mv Eu 7I00EX0V0EV TIavıss Er TIEQLOXONOUUEV, xal Osıvöv Nyovusda Exaorog, ei ug Ev avdoWnos Numv Erupavkoregog Akyoıro. xdv Erußwmev Exsivng, TV TTO00WTEEW nradıy Enuılmroüusv, za OVIWG Eis Arıcıg0v m Wooa Tov xaxov. dia ToVo vomos aldoüc xai oWwgyoooVvns EEElınev, avısıonzımı dE ndoa us axolaoia ai Üßgıs xal TO undEv row aioyiorwv sic aloydvnv Aoyilsodaı‘ *dıa ToüTo ovuninısı zul OVyxg008 IOOG AvFEWnoV avdownog 209’ ansQ &V Oxoroujvm, za AvYowmnog nroösg Tov rAmolov avcov‘ aE00x0nTEL 16 nadagıov nos Tov nosoßVımv, zul Ö duuos ngös 10» Evunov, | noös zöv 239° onovdeiov 06 yadkog, xai 6 Auasng göc röv Adyıov, 6 FPoaads rıgög ı0v nodov, xei ng0g ıöv ovvsröov 6 ameidevıog, ar BaAkousv &Adog AAdov Aoyaıs kua xl Eoyoıs, xovn7 xai Idie, Euyavwcg xal xgvp7, xal xaxwg Travıss Atyousv TöV doxovre zei Ta nnorgıa. Tooovıov EKoiorgnosv nuas xaı allnlmav 7 dofonavia xai 16 QYılonowrov‘ oiovei dE ug Aaidary dyoie xai opodek xarayis 7 xaxdc EE Avdgunav anokovusvn Yılonloviie xzunaive va navre za orgoßer ar Taga00sı xal niÄNoN vavayiov most ı7 Isa 7, ı5 | ı7 Isa 2, 9 | ı7 Dan 1,6 | ı9 Regn y ı2,4 | ı9 Deut 32,6 | ıg Luc 3,14 | ı9 Isa 3,5 | l | ı | 1 | i ! i \ \ 185 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 171 mv meyaiyv od Pilov xai nıxoav Tavımv Ialaooav. xai ovdsuie Us Texvn noög To dsıvov ixavı, 0UX Ö00G, OU x0005 ayc nAmyüs xai ıjs Iowvoeng‘ rIEöG ydo Toro vor pa@Adov (ws einelv) avsogdynoav ai näocı wis dv9oWnos EmmIvuior, za Inroünev nadvıss 1a Tag’ &xcorw xal 1a ndvımv Exaorog Eysıv, 209” drreo ÖAmv amv yijv adrös novog HEAmv oixsiv xar undeva BovAousvos Eavıov PAönısıv yslıova. 2 ansıgoxalie d2 zıegırin nal axcıgla dsıwn za maraısıns Övıns | reg mv oixmow, Yivagie 240! zs nAsilorm al Tovgm zei Blaxsin*“ xzai Ovupogd nrevıoie nei ımv diaev za Igvipıs axoAaoros zul XAudns anaev eidos za vapic Eunimkie nıegi nv Aoınmv Heganeiev. zai us [NAog Eunuinıe xai 0Yodoa xaxmv Aida, yvvamkı uEv rıoög Avdoas, avdoacı di 75005 yuvalsag‘ yuvaixacs — w al nıov’ dv afimg Tr00EIn0ı ns To Avuavuaov Toüro Igov ns avdgwmnivns Imjg xul PIogono0V za doyexaxov, & nollav &dsı xdoumv, aM 00x Evoc, iva navıss Önod OvvadgoıodEvres zig Ev, olıws Av EEngxsoev mölıs weis animowıs avıov xal axadExrroıs ErmYvuiaıs, xai Tö Auexov 1odro xal ınv Bogav Evvnnooarov Hmoiov vreoınoav- vüv ÖL TOV Ögwusvov TOVTOVv x0ouov ı0v Eva, ToV dv’ Exsivnv Ivyıöov xai nolvnedn al nolöuoxdov, Onagarıovoo. di’ 0Aov zal danevwor zei xeigovoa xıydvveisı navıanaocım avaloocı xal dbiaydeignı mixgov deiv 7dm 1m nrAsiovı u£osı xarsıoyaowsvov- rıoöc anso av nadıw 0 avdoss Egedılousvor, dEov Bom- |9e0v xal avsioraosaı on xaxo xark x0uTog, Yılovsıxodow sis Övvanır Ev vois 240° önoioıs vırav, za vovco uovov avdgilovse Aaunows za yevvalos, OT yvvarmv 00x Avä- yovraı tais ankrodiaıs yıraodar ÖIev yEvog ExTE00v Untxxavue yiveıaı ung Ieol TaDTe Avoons Jareom, xal 10 ig ıns axaigov noös aAlmAovs yılouuiag zig alFEgıov pAoya ovvsßaigovoı za ovvavsovow, wg xal Dvßeoiias agmı xai Mndovs xai ei us aAdos Tor noiv En’ aowuig xar vßgs za ovgij dıaßonvog umdEv ngös Juäs Ovyrgıvowsvovg koyilsodaı, nnoöG nuäs — @ vouos TE xal xeigss E00, TOÜg avouoüvres naegehaußavov- on—, ois ö Inlos ımv xolIvwv xaln ıwv nıımvav Eruidooeran” miamoıs wg ATTgEYUATEVTOV uEv xal doxevov, avvoriontov Ö’ Önms dioızovusvov dıoixmow, Lois a9’ Exaoımv Ev ToÜs NIWyo0g maxagıloutvovs* zul Duvovusvovg, ıovs de nAovoiovg OvoxoAwms omloue- vovc* axovovıag, Exartgov ÖE Toltwv ixavjv dnodskıy Exovras Ersga Te noAla, xai ned navımv 7 xaı avı navımv 1ov a|FAıov Exsivov vis YAoyös nAovoov za 241' vov Avudsıov euro ıjc avkoens Adlagov“. ATi avıa naoyousv, @ dsilawı avdowmnoı; — Pıalouaı ya za wwaymdös dm yivsodaı —- tiva 1avımv nAdvnv nAovousde; mod ınvaliog pegoueda, 17V wıxgav zus noAunovov lwnv avadioxovıss apovilwg zul cvojıng, xl Tov Pgaxuv ToVıov x00v0v denavavıss sig waraıa; dis muv daiumv Paoxavog TOoooVTov EWYoynos; NIOIEv ovLW voooöusv yalsna xal Avmxsorae; Ye dig andornoÄog 7 ngoymıns % vowodgıns ıj ovm- yoo& BonIjos; nov 00, Havie naxagız, To Ieiov anoypdeyua* 'O xuıgös, adeApot, ovvsoreAufvog Eoriv, iva xad 0 XowWuevor TOVIW TO x00UW um xaTaxomvıar, xai 06 &yovıss Wow wg ol um Exovass, xal ol umdev uEv 00V Exovıss ws TE Mdvıa xatexovrec* 7 xal dia weAovs xadEbovıss‘ ovıw yag juels dvsorgäwanev nıgös ıöv Adyov 1a ngd- 20 Blaßeie apographum | 20o Matth 6, 28 | zo Matth 5, 3 | 20 Mattb 19, 23 | 20 Lucas 16, 20—31 | 21 Corinth «@ 7, 29—31 | 2ı Corinth £ 6, 10 Y2 172 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 185 yuara, negi @v Isonverorng dAlayov* nnoonyogsvoas ’Evorioovran Örjnors xaıgos yakerıoı, TOUG vov 100T0VG avunxgvs Atymv, za ovs | Eoovıaı (yroi) Twioide xai zooide 241° 0 avdomno, näv eldog xaxias Eyskjs xarallymv xal 1öv za)’ nuäs ovıov Biov na- 010TWv Evapywc. nov dE nradıy 00i Ta ang xahjc nagmıvioeoc, Jsark Tav AEENıWv za yvouxav 'Ielexımd*; 0 xıwuevos (Yroi) un guokın, zai ö nwAov un Ionvsiiw‘ doyn yag ovvrelsiag Exxkyvrm Eis Annav vo nAnFos, xal d nwAwv uEv oVv xalgsı, Imoavoilsı ydo mv Tıumv j xar avımveiicı Amunootsge, xai 6 xımuevog addıs unsgrwvp& nAcıw- vonusvog. ü d’ ai oai, Aaßid* Here, nollai te xal 00oyal vovdeoia; ıAmv waımv näg avdomnos Lwv, Ersidn xal uwarnv ragmoosını‘ Imoavgilsı yao iowc olonso od Bovksıos, du 00x Ev 10 anosvmoxsır adıov Anypsras 1a navıa, oldE ovyxaraßnosını avıa N do&a avroi*, unto wv Ö näc Öpouog xal 1d un Yvnıa Toüs Pvnrovg en Iymrois gooveiv roayuacı. xaxeivo* dE nahıy yAixov eis Avaıtlsiav; nAovros &av Ö6En, 7 N000UIE0IE xaodig. eis alıjvy uEv ovv 17V xagdiav unvdexöusse hEovıa, ai xaıa ıöv Jeilov 242! xonouov" ın INoavoo To maraeim zaxsivmv OVyxaTopi000uEV. Tic IEULOOGEE 10 AvdoWna Ev navu uoyxIm alıod m moxsei und 1ov HAıov; ovvsopsofiın yapg u ıW Aoym xas 6 00Wös Exximmaoıjc“. ris dE 5 wyelsıen &v 10 aluali uov, &v 10 xaraßaivew ne eig dıeysogav;* Ei um! avıoc u xeodaivo 1ois Ertowv YJavaroıs urıe ujv wyelouuevoy aAlov 1a Eu FEnQW. Aygov, Talım ı] vorn: — xal monnow ıö dvoynuov, Any öu ToiTo Yoıxwdns wEv ansıln, Yeov dE Lwvıos Yavn. all’ iva un Ayo dCiaovgwr To HIx00V T1000xVVOÖuEVR, Tavıa uEv Er£gois nagn0@ yAsvalsıv zei uvxımoilev, ob Bißkovg dlag xaınyogies (xal nal dixaiac) xaı avıwv Bakkovon, xav Enain umdeis und: noög 10v Eleyxov Owgyoovilmten, Tis aloylvns Enwosavouevos, Ewoi dE ai nchıy ıöv Aoyov ennavaxıcov Erii dv Yußov, xal rıegl 100 vov xaıensiyovıog ımv ovußovAmv” roınzeov. ?? Tovimv Toıyapoiv Evexev ıaüra navıa nAIEv Ep’ hmäc" »nAYev« einov; 00x nAdev 7 yao dv einsg jAdev, allmc | vüv diexsiusden, AAN Ent Higaıs jdn 242° rragEoınxe, xal Ömkoi 10 nvo 0 xanvoc- Eu yag (vlum) zaite xanıvac, el xal nio nQÖG To ueilov Eu nagaßalloueva, xai Ts Övupeias ı79 xivpmv 0 nagwv axooßokouog, zaıd 109 Awixav uEv dgyıkusvog, Toig Wuynv de xal Aoyov Aayovaı nuiv mv ünzg xegalns (ei ovvisusv) deiıxvös aneıımv, iva yvousv Ömov ıyv 12 za)’ jumv ayavaxınoıy 00x Eu usAAmooVoav xai ınv Eis dEeig0 maxgosvuiav od El nagausvoücav. ETTI TOVTOIG axovsv doxw wor Toü Psov nahıy Ayovıos“ Kawöog avIownov navıus jxs Evavıiov &uov, OU £EyevyInoav or eis nAmouovgr, xai iva Ti mo waxgosvueiv Eni nlEov eig 1005 dyvauovag xai nroısiv goosnEnv xaxias ımv avapoinv ıjc xoAaosms; uaAkov de 10 uv 'lIogani aserovvu dia Tod noopyTov* weupousvos Ti &u nÄnyjıs, not, 77000- usEvres avouiev, ola Ömiedn Uumoias zidovs navrog TelsoFEvrog usv Ent’ Exeivorc, angaxınoavıog dE- TI00G muäs 0’ dv Lılowmc nwg aou00oı Asyousvov Ti Eu ng009 TE neguvouoiviss Em Taic | avoniars bumv, oÜrwg sis &xgov buiv ans xaxiac ndm 243" xoovgwmJeiong xai umdeniev eis uEyEdoc Xwgovons Eur g00sjxmv; 16 uEv yag Howkoi- 2ı Tim #3, ı | 2ı Ezech 7,12 | 2ı Psalm Ay 78 | 2ı Ps uy 18 | zı Psalm &a ır | 2ı Matth 6, ar | ar Eccl 1, 3] 2ı Psalm x9 10 | 2ı Luc ı2, 20 | 21 ovußovAnv C*, ovußolnv U! | 22 Psalm uy 18 | 22 Genes 6, 13 | 22 Isaias ı, 5 185 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 173 nevov* uErgov ıwv Auoppaiwv 1alc Exsivar ÖN uövaıs Kuapuiaıs avaneninowro, Kouvac* sixöc Auagravsv aklopüklovs avIgwnoug, vouov 00x Eyovıag Ödnyöv moög ıö d£ov, To za” muds de 1000010v Yılouuoregov ai oAvısA&oregov, ws umderi oysdiv zwv 2yvav vnolneodan m nlEov sic novmoias anodskıy, alld ıd navımv juäc Ovvayaysıv Te xl xıjocodaı xai nAovıseiv InEE Knavıas TövV xaxov 1eVtov nAoDTov xal 1olg e- zınuvorg OAEFQLOV, 00 ano xal ysuoyıov Öoa TE ovuninıs ıo Pin xaıc 1o Tagdv Övoyeoy xai Ta mera 100r0ov ExstYev Anerdeyousva, w» olov oopaßwvss dm Uuvic xai nooeime za vv Hogvßoüvra. 3 ’Eyo uEv, dvdownos ww xal eidws yucıw Eye Unevtvvov xo0losı TE xal Tios io nomTouevoV, dnevyonuaı MEv TO Ünovoovusvov, bnonieiw ÖdE 10 Yaıvousvor, al yivoncı Ölxaıog xgııysg Euavıod xas ıoög ıöv | Yoßov ovareAloum‘ ov d£, wmv 243° Yavuaoimv xaınyoge ai vrIegönıe ıwv ueyalsiav, nosev oVıwg LEysıs ayußws ıegl ı@ yoßsod, za aueduc 7 Ionoews nepi T& yaveod xui yoıxıa; noIev dyav ynivasg sg TWv oUgavimv poovsic, xal rıegi ıwv Seimv 000’ avdgmnivwg; dis n ınlıxadım 004 zoAua; rs 6 Aoyos ıns anovoias; Ei Ev yao na as EEic Amuorsis xal umdevög gruorg&pn ıwv did 08 Tegarovoyovusvav (Enudn TE Omusie Tors anioroıg iuiv, 06x yuiv 10%g uorsVovow), alAa xei Ta ıwv lauatav yapiowara za 1a Tis Oeyis oUußoia xuıc vavıov diaßallsıs xai baneilsıc ws nAaouere, ÖEdure um U TWwv nVOWOOWV TOVIWar PeAmv, ois oi AiYoı neninyacı, xai ı7v xagdiev Baim iv onv ole neigav Eiigav zu noAv ye wv AAlnv oxAmgorigov xai ıgayvrigev, 7 Towvirwv ovußavınv negi Exsivas nasov, anadns Eu uEvss xal TOD TjRovıos ovıw xl ıag nergac” rrVgÖög avenaiosm.oc. si dE n&oıw Aue muorsimv za naoıw ankas Ss dyadois Ommsioıs Frppeis, ToVTo Ev | zat adröc dv wc ndıorov" dekaiumv (eb io, Aoyıoun Beßaroöusvor) za ws 244" douaov av u ıwWv zuldıorav aonaoamı, viv dE Bovkouaı uEv ovrw TaAmFEs Eysır nGAlov, oionaı Ö’ &iAws negi 1ovıwv i Bovkouen. Ed Ö dm Tore EE ÖWovg zur Islors 80UV & xal avdowmva Wow Eruxaxovgyeitinı, TOÜTd 001 rrodyadıs yivsımı TU rregb navıe oxavddiov, xar dia 10010. navımv En’ long ws Ebsvonusvov xartayıvWorsıc, Aauv- »avsıs, @ PeAuors, Töv 0iTov xaxwc Toig Lılevioıg OVvavaorıav, al AHEIWv 100c NIR0- yrıos dia Tv noös Toüs Wevdongoynias Unovomav, xal ovvanolkös diya xgioswg To no0sßei za 1ov dixmov‘ Exojv dE ocx oüıwg‘ Aida mahıcıa wev, Ei yeyvuvaousvov U nale nO0G Ta Toadure 10 Twv Aoyıouav xgıTngıov sixes, 1 TIVsvuaıWv 178W00* nagc Isod dıiaxpioewc, ws us AAlog Tav ayav Übniov TE xai zadapwv dıiagsiv wc rıg00NxE, To v0I0v &x To yvnoiov xal TO Yaikov ano Toü xgeittovog, xal TO EV WOrTEQ AxXvgoV naxoav unwdsiodau, 16 ÖdE via 0iTov EUuyEvj 1E xal To0qıuov Tals ıjc Wovxijs ano- Inxzaus zixaiong Evanoıidsodnı, zai undauws ayvosiv u umyavai uves raita 244° 100 n0ov7000 xal uyvaouare, org zalliorcıs dei nagawıyvurros Ta Xeigw za ı]v Exa- 1s0wv dıayvwomv xaxovoyws vvugyügovıog, iv’ j ı@ nugagviarısorcı rede xai TmW Exeidev oyElsıav za) inae roowurde, 7 1a rrsgueneıw Exeiva za unv Evrsüdev Blaipnv nagads&uusda, za AdYmuer juds avwic Evi ys 10 1g0NW Teis To MOV sEWTnoV } 22 Genes 15,16 | 22 «ouvas Ü?, @onvos Ci | 23 nerges C*, neres C! Nahum 1, 6 | 23 7dıoze apogr | 23 post hanc vocem una minuta littera antiquitus erasa est in C Studemund 174 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 185 sreyaıs AAovısc”, MW al TO xaAdv Magaııouuevo 7 xal 1Ö xax0v TII000IGOUNEVOL. &i ÖE z0EITrov N xara 08 a Toiavce Yyıloooyeiv, od dE neidov xai niorevs Tois 000 V0opw@- zegoIs, za yivov wasnıns aopai£oısgog N xaInymins gONIETEOTEgOGg, uTE Toig axenoToıs zax@s ovvonoßadiilmv Ta yomoıma wiTe mv Uvog TUXNS adioudın Yogd Tyjv aldav NIOGENTWV TWV yıvonsvav. side Ev Ei] 1avıa navıa uva xl nıgöc ovdev nıAdov y£oovıe ! EiIE pvoews Egya xal 1wv rregl Tv dEga nasov xal OVUTITWURLWV ATIoTE- kfouara za aneo aAdoı | BoAßoi uves ij za uvam, 00m nws @Ig00ı xaı 245! oy&dıoı moAlayou ovvıordusvoı, oüs Poovımv aa Booynv Exeıv AEyovoı yEveoıw (ayanamv yao dv ün:o voüs dlhovs avroc, ars niov Oyeilwr, zai dıa Toüro xal nıAEov 10V Aoyıoımv Eyyilovre dedoızws)! cide de noAim ucAlov xai XomoTwv Uvav in noayudrov Onmavuxd xara ıyv Eviov Ödosav xaı xgiow, ws Eymys Bovioiumv Ev zivaı tavın, W exsivo 10 alua To Yviaxınoıov, w nahcı* oygayils as oixias 0 Togaji, iva zov Ölo- Iosviv biayiywoı, 7 To era tavıa dıdunusvov omusiov Ei 1d nerwne* ımv OVx AKTUOTOVVTAV WG Ob, AAAK UOoTEVOoVToV Oic Ewowv xal 7xovov, xai xaruorsvalovıwv Tu- 20@5 Erıi 1085 anokAovusvoss avıixa dia 179 Toiadenv oxAmgoıma, eineg ayandav uva dEov Ev anoAkvwevoıg TOOoVLWıG wer’ Okiywv omloöuevov, 7 — 16 reisviaiov ij aka, ın de dvvansı ngwrov zai werlov — 16 oravgıxöv Ay ovußoklov, & omusioüvıei note zart Makcıorivnv 00 PBAenovees Tov üUn:o xspaljs avrois Ev atgı wunouusvov Ünö | PWrög Egeyrov oravgov, iv’ (wg Eoızev) 2E ürypovs aüdıs dad (xa9’ anıeo jdn 245° zei TTO0TEIOV) TO zar& NTEVIOV 200105 avLod. 3 odTwv 1OIyagoüv Ev 1 u Tovtwv Eyyüg 2IEloıw dv eiva xal Ta vov Evsoyouusva, alla we aa Aaßid 6 Ysontorog Exeidev ıroel, VQ0G Tva za Feiov Booxnv Tois amagrwiois ansılwv*, xavıevdev av nal 7 weydin oopie”, adowanav BoAidas EÜOTOXoOVG ET ToVg nagagygovas rıeunovon, TIQOG oxonöv ahhouevog EE 0Vgavov xai vepywv' 10 ÖE 1giıov xai mEyıoıov 10 100 nrg«YWaTOG AvoxoAovdoV‘ dig yag x0ıvavia Ywri TI005 0820705; m TIc OvumpwWvnoıs Agıoım TIQÖG Beliag*; vi de xowöv axadaoım ıe Pin xai nıveiuaıos Ayiov xapiouaoı; mn Tu ovAl&- yovow ano axavdwv orayvinv 7 and zgıßoAwv ovxa; od düvaraı dEvdgov oangöv xuonoVg ayasdoüs moieiv”, oVdE moAvouös duagrios EArvomı xapıouarav Ev£gysar- noAb uEvv' av ala rodısg0v N anela00ı nagovıe 1 anorgewo, nregayırousva‘ oT y&o in Övu xaxov 7 anaogria oimvıoua, ws y Fein ne dıdaoxaı yoapn”“, xai | yivarıı 246! (23 arıeo iargwv gaoı naldss) Euovrog xıvduvov xal Omustov aua xar aluov. ?°oxoneı Ö’ Et xaxeivo. Euoi Ev nIQÖS Tavıa ragarroutvn xEgdos 00 To yavioraıov, xav umdeis 70007 xivdvvog, Euavvov Te udAAov aiodavousvo xai ıo Beitiorw ig naravusewg PaQ- urn zaFaıpouevo, 008 de xav axıvduvag Hagojs o0X 7 wwxovo« LImuie tnkıxovıov xwÄoU Ti OVvvamoIN70Ewg amapravoru, xdv nI00yEvnraı xivdvvoc, TIaVIwV OIxUOTOG öAs300c. T Toıyagoiv zi ev neidousv, ıd navl LoVo Auswov, ei Ö’ oüv, all yuiv uEv u nAEov Emi Tovroıg Akysır oÜx avayxalov- xdv yao avıoi oLIwrmowmuev, ol Aldor zergabovını — TOovro dm TO Üuvouusvov* —, era zwv Toü nasovg ovußoimv Eu dsix- 23 vide quae Lagarde anmerkungen zu den Proverbien VII 95 ad Sophoclis Electram 125 adnotavit, Basilium 300, 4ı 648, 2ı Theodoret ad Philipp 2 pagina 453 media | 24 Exod ı2, 22 | 24 Apocal 7, 3 | 25 Psalm s 6 | 25 Sapient 5, 22 | 25 Corinth 8 6, ı5 | 25 Matth 7, 16 ı8 | 25 Regn « ı5, 23 | 27 Luc 19, 40 185 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 175 youzvor- ıwv Ö’ ovımg Eyovımv anadwc Te zal ansıdWc 1 nwegan navıng EAfyEsı Tovs 'Aoyıouods Avomtovs, OU Ev Ivgb nagayiveraı, xl NTÜQ TIO0NEUTTOVOR umvuma, yeAdTas 7Ta90 10IS Kygocıw‘ nu&va y&o xvoiov anoxahunteren Erii Mavıe 1oroDrov VBQLOIMV Te za) ÜnEENgGevov, xai 1ansıvaoes ovlxoyavınv nooyuarov adıoßinımv, za ıov 246° zois ovıw noodnkAoıs avamdws avultyovıa zus ngÖög Ovyxaradsoıy’ xai 08 uEev, xay un viv, allc mmvıxavra, navıng Ovvn0ovow* 0L uoroi ÖdE weis, os ı7 Bißlm ww lwvrwv Eyysyoaumevor” xai is megidos xAnIyvaı ıwv omlouevov nSmusvor*, dia am 2x Tod Yoßov neidaywyiav um Tı xEloov gYoovijonte dia ıv Eu waxgosvuiev. und’ anogyvynv Uumgias vjv avaßoinv ünolaßmuev‘ dıxamoızgov yao Ex ToU xowou Taüıe Aöysodaı, zog Ernmormusvns nAnyis Ent xowoss niAmumeiijueo, und’ wc Non aöv xiv- dvvov anodgavıss Fagonomusv, iva um Evreüdev amgoonıov 10 deıvövV UNOOTWUEV xai dia Tovıo malıora xar Pagvregov, Ensidn Iag00g* xaı00v zig I0a00g medioreren, To dE TreQLPEOVNOW Toü Ovvoioovrog EumoisT, €x ÖdE TOVwv Ta neyıora TWVv xaxav zei avjxeote. 28 und’ vv Oxvnodısoov BovAndausv biatedjvar regt 179 ngaywarsiov vis owrnoias Ex TOD unnw nagsivan ıwv ansıLlovusvov TO veAog, wre wijv Eos Iiomuev 247: zov IEtov Ivuov za Eavımv akoyiorws, wonsg Eur xadevdovın di’ axgav yılavrdow- niav ayvraviloviks TE xal xareneiyovısc ara Tovg aßovAovg Tovtovg ovußovkovs, Eru- BovAovs dE uaikov Eavımv Te moodnAws xal TWv rI0008%K0vıwv avtoig Ex Toü Afysır T6 1axog Eyyıodım va Igvlouusva tevıa xaxd, iva idouev, xar EAYEın N Bovin zoü üwiorov, iva yvausv*- 00 yag loacıw iowg öv xai Aßvoooı 10£wovow, Ws Aavvndoresov Sys ıjv Enl 1o0s Auagrwloos ansılyv, za oUx Eouıv Anodgaoıy EUgEIV Tyvıradıa , 20V si navv yvwoıuaxoim Tıs, öTav avaoın Hoaloaı mv yıv*. > goUTOVG 00V NEE Eiomies Yooveiv aykvıes arg, Ei um duswov Bovloıvıo, avıoi wor Ta xgelıw oUv eüßoviie 710081809E, xui TO xau8’ Unäg 0on Övvanıs, vd HEoIaı dıeymvioaodE: za di neadag- yoüvrss zig xaıgöv 1a xelevovu* 'EEEAFELE Ex uEoov alıav xal Ayogiodme, TuvnoaYv xoıw@viav mera vg Alumg ExxAivovısc, xai Toüs Tovıwv Aoyovs wc BosgovVc 7 xonuvoög anogüysıs, Ensidn a9’ Arıeg axoveıe*, | 0L maxagilovres Öuäs rAovwow Unäs: 247° sionvm yao (ynoi“) Asyovoı, xai 00x Eouv ziorjvn‘ ou Mio om xaieraı Fvmod za Öoyäs, xai oVx Eoreı Ö oßEowmv*, uaidov ÖE xai Aiav Eyyvs Eouv, &i Bovlousda ÖEEaoIaı“. 10VUTov 0’ Eyovrog olım, maria nis Vapns Tö un Povisodaı‘ TIoc 0’ dv yEvoııo Tovzo, za dic Ö TEONOS juiv 6 1000010v xarigImua dvvarög zarogIWonı, OxoNIEITE TT000EXOVTES ın Aoyw ıov voüv. 30 Aoca0dE, xaFagol (ymoi) yEvsode. ayähsre Tas movmpias inwv antvavyı ıwv oypdalumv mov*- To yao o1oua xvolov EAaAnos Tavıa". Ovvausv WG Vovveyeis Tis akıoruouieg doü Atyovıos’ deiwusda naudsiav xal 0opiav xal oVveoıv“: ATOoTWmeEv ONE notre ımv Eoywv vis novnolag‘ ngoUMNOmuEv Eoya dıxaoovvng ois Feög EEıAnoxeran uadwmusv Exovısc, iva um dxoviss, AXoVEV OLEVOXWOOUuEVvO0L, uaAAov ÖE wergiaowuer (ei dvvarov) Teig ögEfeow, Enzi al To mEıgıov xai FEW Taxe mErgiov. wExgı Tivos av£- 27 Philipp 4, 3 | 27 Coloss ı, ı2 | 27 C” yvoun | 28 Isaias 5, ı9 | 28 Isaias 2, 19 | 29 Isaias 52, ı1 | 29 Isaias 3, 12 | 29 Ezechiel 13, 10 | 29 leremias 4,4 | 29 Matth ı1, 14 | 30 Isaias ı, 16 | 30 Isaias ı, 20 30 Proverb 23, 23 © 176 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 185 wovs Euvroisg Imoavpioouev; mexgı vivog ovAlsfousv yxeooiw axapniav”, 10 wudızd x00xivo | xai noAvigitw eis Tov un Or&yovıa aolıov niIov bdooyogoüvısc, zal ın 248! ing yaoıyös aniorw Tausin Tas jdovas yılondvwmg navıexoIev mragaxouilovres; wExos noU Ta Evinvie vis TE rregl Tö Owua yıloxadiac za zig Enni nAocıo yılonuiag xal zwv allov eidwAwv xal Yaoudınv xzal nilavmv, & xal vür, dv Exvyiilmuev, ovdev Eyovıe nlEov yavıeoiag gavsiını, xdv oUx Exvipausv* de, wei Öliyov navınc (Öneg Eon) yavsiıcı Avinagxıe, mv Eavımv anaımv üuov xal ımv avorav Nuav OornArevovre, 5 uadeiv axıvdı'yas ng6 TOov nadeiv Ovuyogassegov' Olv xaxa yag ro naog Bondeiag IOyVOOTEOW " x TOVTo 10ıyapovv Ews apa u wmEilsı Avorıeleiv”, xal nıoög Eu nav 2TE00v »aA0v Toeiv uadmusv. Evdvonussa onkayyva oixugumav": xolvausv Öoyaro zai Öıanıwonuev ynoav*" EEsAwueda nevnra xai nımyoV* ENAXOVOWUE PWvig OTEVE- sovrov, zal Tols Im’ adixov xEıgög ıvpavvovusvovg MENKOWuEV" merIndwuev XoNOLdınTog, 75 auroi nAdov yomlowev- 100 dvayxalov | Töv yoncıuov nroosıoeviyxmuev Zlsov- 248° dirgonkwuev n&oev orgayyakıav“, nav ovvallayna Biaov‘ aypwmmev eis mxgWv Öyss- Atrous ws Oyaıddıaı voü nıAsiovog*: xı70Wusde xagdiav xawıv za nveiua xaFagüv za vEOxUOTOV ToIs juwv Eyxavoıg Eyxamıldöwaevov”" xal Tav Ev xegoiv amootavıss — iva ovveilm 10 nav — mv Evavuav Badiomusv, xavrevdev dm Aaßovıss ayadıv jyeuova Tv xomororsgav Einida, ngoodgaumusv Jen xal nooonEowusv, zul xAalowusv svaviiov xvgiov 10V xai nAdoavıos Nuas xai TIadsVoavıog‘ ovyraudmusv ud TOUG Axaurieis TOVTovVs vorovg xab nngös ıö Paoraoaı Yogiiov nvevuauxöv ansıdeic, za Todc Adauaovovs aryevas xab oxAmpoügs Unoxkivausv‘ um us Üßgıw nyEsiodw xai ıjg Eavıov doEns Uysoıw, IE TanEıvoiusvog, W TI&V yovv xaumısı, Enovgavimv xal Eruıysiov ab zoraxFoviov", umdE To xoıwoü nagaßoioıg zarsıomveviodw xıvdivov, TO ag0V ae zu 0 1Ewg Inıov wanmklevsv xal negaxsgdaivsv idia zul wv xa9’ mdovnv ovdEv Nov | Ausgiuvwg Exowsvos. Erti noAd yag Eis dsügo Tal Jdunnaseiaıg xoreyggnoausde, 249! ta ÖdE vöv Ixav0oV0I@, xal TevgpnS 0Ux Eu xaıgog‘ Enii Evgoü yag Ö xivdvvog, xal Tor regı ıbuxns ndn doouov Avdownor Tg&xousv. 3lfıa ToVıo mavıss zei no, Avdgss xal yvvainss öuoü, niosoßüimı xal v£os, vymkoi xal rensıvoi, Äovcı0ı ai nevmiss (za yag xoıwöc ö dyav), xoırıv EvdatWucde x ımv into Tovsov onovdnv. SEsAFEIn vuugpiog Ex ToU x0ıTWvog alTod, zab voupn &x zw naoıoi auch", xal ıu nailsıv ayevıss (00 yap Maıxıa 1% agovre) Tjg avayxnc yev&odwoev. avalaßwusv Fojvov avıl wuundvav, avi aulov xonerov. uiav TIavıes Eypousv pavıv Eissırmv rıgög FEov, niav avantulwusv dEnow, un ı0 Ivuo EAeyyIivas undE ın doyij naudevdjva nagaxalovvıes undE va Sodouwv naseiv umdE yev&odaı we Touogoa, wv weya uEv To avounue (onaıain yao nv Ev nnAnouovij — pyolv* — agıwv, iva ınv InsoßoAnv nusis yolifmuev), ueya dE xal 1ö ngV00UuoV, VOOE oTlgaVIov xarexAvouoc. anoßleımusv | eis yeveas agyaiac*, Inınowuev Tiow Emmvoloug 7 Toonoıg Eoınoav 249° avsomno IEo0 ayavazınoıyv. Aoyıowusda Töv ueyav Jaßid, cov Mavaoon wer Exsivov, 30 Proverb 9, ı2 Lagarde anmerkungen 32 | 30 dxvjwwusv O?, vrpwuev CO! Studemund | 30 apo- graphum ut edidi | 30 Coloss 3, ı2 | 30 Isaiası, 17 | 30 Isaias 58, 6 | 30 Mattlı 18, 30 | 39 Psalm» rz | 30 Philipp 2, ı0 | 3ı Ioel 2, ı6 | 3ı Ezech ı6, 49 | 3ı Ececlesiasticus 2, ıo 185 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 177 TOÜs EIc Eu xal vüv nregiyaveis mEv nv nuWoW, Tregipavsortgovc dE Tv diogdwowv - nagWEvvav xaxeivoı Feov, alkl’ EEılaoarıo nrahır, as AvIomnoı uEv dAuoIjoavıeEg, ws Ey&yoovss ÖdE diapvyovres Tov ÖAgIg00V, xal Taxv wEv TLEOOVLEG, Tayl Ü’ avaoıavıes and 10V niouarog, EEonoloynosı 18 Feguoriog xai Twv xaxav Anoxn ımv 700 Toi nos IEov rIaEENOIEV avaxınodusvoı. Tods Nivsvirac nigÖög TOVIoIG zal Ta xaı Exeivovs 0%0- noWuEv, zei m TOOoVToVv u0ovov avıois nagaßındrvaı Ieilmomuev, 000v vhs doyic voü HEoV xaF Eavımv Erxavomı TO TIVQ, und: ra nowre* ImAwoavısc ng xar' aurouc i0ro- olas xal weygı Toü 0xvFIownoü TIo0Bavıes MmviuaTog, Ta were Tavte nagmuev, al) Exeiva uÄklov, Exsiva”, za yeooıv auyorigaıg xai Wuyj xai xagdig zai doaıs TI00- Fvulaıs aonaomuEv" neyalyv xai arroi novngiav ueravoig ueilovı zodwaouevr- 250! yevousda uahhov Exrsidev 7 Evrevdev aoidıuo. dwusv ınde ın Pin agıorsiac weyaäns zei aniorov Ödımyyua, wexgı ovvielsiac aluvav Iavualouevov za Uuvouusvov, mv Ev ao Avixmıov za navıov loyvoorigav Anuyaocıy toi Isov av dvransov ETUOTOOPT vırjoavıss uovn* Om ÖE xab Vvırjoousv xal dia 1eAovg Eoousda Toig wei" Mus 200- n£roıs vnodsıyua Xomorov xal OWıngıov aAvıı yakenod xai oTwyvoü, um xaı Exeivovg dıorkowuev‘ 0 uEv yag Troög 12009 T010010v oVÖEV ayogav lowg Eyovıss Eixoıms ol mdaoev, zi meravojos xal amoorgkiye, Öuws ÖE adv or ydsıoev, Zavıov oUx dne- yvavav, aAl 6Aoı INS xg8lIııovoG ysvousvor yvauns, Peßains zarnoswoav ü Peßaiwms o'x mAnıoav. 3 yj,uiv dE navıoiwv nagovıav TOL0VTav Önodaywarov, #Ev umdev Univ ahho, TO ar Exeivovg MOxEOEV AV EIS TO IRrggEEV Ta KONCTOTEER, TTaVraXol TE xl T@0LW ava oroua geodusvov. Tovrovc olv noAlo nAkov zara rono Inkoomusv‘ | si de 250° owgpoovouusv, zar unsoßaimuev: aloXo0v yag, aicygov, xai dısyvac dronov, si xai Dapıoaiov —- Ökov nuds, dvayxatov ÖdE udilov, noAv za agsınv megısiva ung Heoü Baoıksiag Eyısuevovg ıwv VÖ vouov rm za riss hhadmxms Evroc, zira xaı Paoßaowv avdomv, EEw vonov z.ınevav — Ev ıoic Belriowis anoslsıpdeinuev 7 un nAsioro vo uEO@ TO xaı' Exsivovg Ergov rragEAdoıuev. 32 gye ıolvvv, un mehimuev, umdE Twv onovdaiov Es avdıs dvsıgonoAwuev ıjv aigsoıv, umd' Ev 0Vım Navranaoı OTEVO “um zal zıvduvo zac vg adeiag Inrwusv avaßokac xai weAlnosc, wyjmors xaxov Erreiyowevov bayvuovcav YPIAOO TIREAOKEVNV, za ngayucımov oEvmg Bovisvudıav zei oREWwEenv rroolaßoı dwigıßmv, aAla To noaxıdov dm madovıes Evreddev naga ol Aoyov, Emmi zo &oyov avrixa merk Töv Aoyov Ywo7owusv, al eic avdgas alkovs OWayauev, OTTEO dxovouev", var ıv xaAmv xai owıjgıov alloımdwusv ahkoiwoır. 33 Yy olLn TTOÖS xVgı0v Eruorgelwusv xai uera Toıavınsg avıov weraßoins Ex- 251! Immowusr, ıayÜ xal aurög Euorgagyyosını rgög Yuäs, xai Tov Ev Ivuov ag Tuwr, and dE ı@v jusıEomv xaxav anoorgäys To rıguownov, uüAkov dE TrQÖs Nuäs Ernorgeipei zovro, ze 0mIMoousda. A Tov gpaomaxov toüds Avoıtel£oısoov 7 Ti NEOXELEOTEOOV ; npodvuie Hovov nrag&oıw, xal TO n&V xaıwodWoauev. 10 dE Seöc 6 uaxgosvuos, Ö Feög Tod EAssiv xai omleıv, 0 yılavIownias TT@TNO, ö Yeimıns Ehkovs xal oixugumv, Ö nadeimv wEv Eis xaıg0V, AAN 09 xwpis olxugumv, oidE Iavarn nagadıdoic‘, ara nah imuevos, 6 xal yoßwv iva Won, zul owLwv 30 noWre 0, nowre C! | 30 !xeiva an dxeivaı Ü incertum | 32 Regn « 10, 6 | 34 Psalm ou£ 18 Histor.- philolog. Classe. XXVI1. 1. Z, Rn 178 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 185 186 die ıwv Yoßwv, 6 nagaxaiav ws um nÄnEn, ai nÄrtıov si um mwalakeı, woic dskuoig Te xal yeigocı za Toig Evavrioıs anawg 0ixovoumv TO vd xal noög Ev 1ö ovupEoov UNXRVSUEVOS ATaVTe, aUTog Tiagayayoı xl ıv viv ansılyv dyoı Yoßov, xai uivov zo dsıvöv Evdsiäcduevog, zar rad yudg Th Eavrod yayıı nagaxalfooı nAovoins — yEvo- wEvovg Evreüdev Owgpgovsoregovs — m aAydıyn) xaı Peßaia nragaximoıs ımv Eis adıov nAnıxorwv. du avıo nofnsı n&oe | 00Sa, tum xal NI000RUVmOIG vor aal eis vovg 251° aiavag twv aiavav. am. ASG. ’Indvvov Tod Ayımıdıov umtmonokisov Eixeiıwv yagıoıngıos Aoyog Er ai xadmıg&osı vis rugavvidos. EAExIm dE era nEumenv vv Agıovoü yEvvav Aueoav Ev”. Elouwev 7 böEr voo yevvnFEvros, Inneyavn 7 xaoıs 100 JEoÜU 7 OWenguog“, Yv@orn nı&cı yEyovsv y; Öduvamıs TOD TeyPEvros. Kgıorög aAmIas EE olgevou nroög Nuas’ Agıorös Ev avIowmnos Er is Eugyavas. avvög Övınc, Uwıors Xosor: Baoıdev, &ig oWrnoiav Mxsıs Arod 00v* TOD 0W0aı ToÜg xgıorovg 00V EAnAvdag: Baoıdeis yao zul nolıy xaı Ardv riegLovVorov, Tovro dN 10 ayıov &3vog 00V, ıö Baoiksıov teparsvune”, ınv EEai- 98709 00V xAmoovouiav, &* ueyalov ag xıwdvvo» nregIen0Non zul Eomoas, loydv de- dmxws Tois Baoılsvow Numv xal dvvidwoag xEgus Xgıoıav 00V" &dsı yo 1ToloiTov Avorigıov and TooVıwv do&aodaı TIE00uImv, zul Tod dis Eiomjvms TEXxIEvios Ev yü BaorkEwg olovei 1 Öwmoov yevedhıov EUIÖs ıyv eionvnv ermmßoaßsväivaı 10ic rıgayuaoı. uses’ mumv ö Heoc". rraggnoig | Boyoouar xdyo mera “Hociov Tyars, &Ivm, 252! xar N11CosE", aloygivInTe nndvres, 00 wıooüvıss juüs, 06 1E ngiv molsuoüvıss za ol vüv zur ExrrolsumErres, 06 mv YVow ıe Baoßagoı zei 01 Baoßagoı zyv m0Rigsoıv 0i xaı nAEov nuds n Exeivorı Avrijoavres, 06 x0voi TE xl dronoı Tov Yilmv 2X3g0l, 08 ıov oixsimv ahAodrgıoı, 01 Ömoysveis — xaı aAAdpvioı, 06 00% NuEtsgoı — x&v juErsgoı, 06 Sbuuaxgoı — za moAtwo, 0 Yilaxss — xai Errißovioı, ıu tv voulousvo za OWei- Aovres eivan, TE ÖL yeyovorss Un’ Ayvmuoovvng 1E xal OxaudrmToc. 3Ms$ juov 6 Iedg*- AsyEoIm yag nahıv Öp’ndoric To xalov" Fed dixauoouvng > zo Öixnıog, za Exdınjoewv xVg10C”, © LOS ÜNEENPÄVOoLIS Avrıraooöusvog“ zul Taysiav € avrois anodıdoüs avrenodooıwy, 6 1050 ovvroißmv auagrwiAnv xaı Poaxiovas, za ovvIAnv önia Pine ul PvgsoÜS xaraxaiov Ev vol“, oig Exeivoı Yaggmoavıss, Ensıdn anek olorom yilmoyias EBAyImoav, rag’ Eavınv EBaoslevoav alror za oV di Exsivov”, xl | zyjv uunv nagavoumg Eavıois Aaßsiv Eonevoav, tov dE Tansıvoüvre zul avv- 252° woovie”, vöv zadilovre Baoıksis Eri I00vWv xai avvnovontov x00uoÖvıe To dırdruarı ovdauws zEslyımoav, aAl aonayuov Nymoausvor” TO agysıy xal Övvaoızvev, xal 100 ToExoVTOS Teure al Ödiwxovrog eivas N Toü EAsovvros Feoü" xai dıdovrog oic Felsı nods Tod xoıw7 ovup£oov” EAnioavrss, Eis ANODLaOLEv EV TIOOTEHOV, wer ol moAd dE — m xeioov — &ig Ennavaoraoım HOT Yavsoav EEsogayyoav, Öp 15 Tooovıwv EnAmosn ıc x0ıv& Ovuyogmv, wc Ev OAlym uEv xo0vm ra navımv ünowslvaı Baglıeoa, ovyvoü de xar navv noös Enavöogdwow deiodaı: Tovıo yag To dewoınıovy wv £ycı xaxia, zul o Decembr 29 anni 1047 Zagarde | ı Tit2,ıı | ı Exod 19,6 |t Regn «2, ı0 | 23 Matthı,23 | 2 Isa 8, 9 3 Ps 4y ı | 3 Iacob 4,6 Petra s,5 | 3 Ps us 10 | 3 Phil 2,6 | 3 Prov 8,15 | 3 Regn @ 2,7 | 3 Rom 9, 16 | 3 Core 12,7 1S6 E RECOGNITIONE PAULI pE LAGARDE. 179 [4 w ’ x ’ KB - N N - x N [4 N ‘ x 10vTo xgaıei ıwv Beludvov ra yeiow, Om ımv wEv oxoAjj xaı oWw nov@ xai zara Boaxv 70 wpElnov, ıwv dE Toüvarıiov di’ vAiyov xai ÖKorov „al aIg00v ıo Biaßegov, xai nodlaxıs 6 wodıs agsıcı noAlai xaı meyakaı usa nAsioınv xaudımv &v WAXOOIG KaTWo- Fwoav yoovorg, nie m000ßBoAn TIovngias Ev axa ost xarthvos ai dıepydsigev‘ 60’ 253! anvlsosv avın nakıv av Ev Boaysl, navv wohız exeivar dia mıxgov Avsowoavıo. takka det uxgöv dvadev avakaßsıv ıd ovußdv, iv’ Exsi)ev walkov Eruyvwosn ıjs vov eleg- yzoias ıö weyedos, al Ti nagadEocı ıwv Avrımgav Eni rAEov NÖÜLEEa yavı) 1a xomora. > Eiys wEv nuiv no0 mixgoo xalasg xl OWımpios va nodyuara 1ö noAıuaov Te rag xaAlıora vov Eaviov x00u0V Eowle, xal 10 Ev orgmreinıs EFeıalousvov Iavuaoınv znv sineldeıav magsixe Toig mysudow, ws Evreüdev ovußaivsv zarogdoVodaı Ev nAsi- orovs Bagßagıxous rroA£uovs nuiv, 10 0’ ÖmogyvAov anav dysıy eioyvpv, zai uera nohkis tic adesias 10 Eaviov nocausv Exacrov, Önsg Ldıov Towev moAreiag Eivouovmevns al Tv Apıoıov TgUNOV ind IWv Koxdvımv iFvvowerng. 6aAN Eneinsg 0Ux Eotıw avIow- zeivnv EUmmegiav wergıelev gic TEioc, 00dE weygı navrös angaywoveiv ımv oxoAjv, aAkog Te, x&v vöyn un Aoyov yadırd xgavovuevn, dis Koyy Too xaxoü; ai nosev ai yakıjvn aoö Biov | m dswn ıs xui Pimog Ennegoake Ivehla, 7 OAiyov EdEmosv avangewar 253° nraoav EEoigpvns woneg Oxapos ımv molırsav; " Ivvsioıyxsı us röAsmos Uregogios Baoıker roög Toüs ung wöv Evpoaınv Bag- Bagovc, Yon uEv yavsons ıac roös alıov ovvInnas NIeımaorac, Non dE zei ywgiov zvov Ömmeinov aymıg£os ımv agxıv avıa Inmoüvias, xaiı nolkaxız u2v eis Ovußaosıs neoaxahovusvovg Ersixeic, 0VÖEV ÖdE nowslv ıov meioiov Oumg Kvsyomevovg. Em Exeivovg oliv ı@v noög Em rergauutvor Tayuarav, Tois Ev Övouats ETeiganm xara ywogav WE- vovo 1Eng Hovyiav dysır ano ıwv Öniwv olx dvayxaiav yag eiva Tv avıwv Ovuma- yiav vois Ev modsuig ovoweuwtas, wc Exeivav agxoUvımv Eavıois ps ujv vixmv ner@ Ts TO xgsirrovog veloews, — 00% yxıora dE zal wvhaxijg Evexa va The rioaymaıwv, og dv Eyedgevoev, Evreüda xadıdovusvo, rigög 1a rag’ EAnida xıynuare ıav Emmi Tade Baoßaomv ' ıö d’ a/nFEoraıov navımv, Bacıkır) xarexgyoavıo pzdoi za yılavdowrig, | 7 wis nacı va ndvıa yıwouevn” dia Komoroının, zer vovroıg Eymxe BovAouevos 254‘ oixoı dıaysıy: xai ravı sing jIEls aıveiv 18 xal ıgVyerv, oUx dv oVd’ Evdade die- uaprovo« ngoyaoswc, ou rraoa ıov "lowov Papßagıxod OU wıxga xaxoüvıog Eviore UV ysirova odanv Anoigızais Erdooneis zar negapokvoıs Eyodas, iv’ ron ıc usllw xai Briaiszeoa zov dvowmamregmv E3vav, oic nohlla ar noAkanıs 7 Pouciwv nagsvoyksizau. Sail o0y obıoc Ö Twunoc aoü xenoiod Pacıdkings, al’ oneiwc aa akunwas — ei us d)los ı0v nWnore — mv aoyyv EIEhsı weragsıgilcodu, sidws 10 mer Picıov oÜx Zumovov oWdE Beßaıov, ıö dE nsıdor uaAkov aysıy Avvouaiısgov ag ai Kopak£orsgov, xai To Ev OWodoov zul dvevdorov ıvoavvırov xal deonouxuv, To 0’ zmusixis xal To ueipıov Bacıdıxov 18 xl Trargıxov, za & xal 109 x00uov Uno Veoö diwıxsiodan oVdEve x ‚’ ” ” ” v P ä > PR x ’ x ‚ ıgög Piev oVı Ayovios odı dysıy Evisilonevov, alla nedor ıs ai Aoym iv avay- D [1 N r = c 3 IN ’ | PR = 4109 any magayovıos, 0» xal wahl Imkoiv (ws Eyıxıov) m0o9vmoVusvoc, | 1oio 254° nahıcıa navımv Erwiustogaı orovdalsı, Tö TIOOONVES 18 xal MTUOV xl YomoTöv ToÖg 7 Corinth « 9, 22 22 150 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 186 ToÜs irmxdovg. ’Toioürog uEv oVv ö Baoıkeds Ö mwersgoc. 0 d’ ws anab Eiaßovıo oxoAijc xal av&ocwng, altixa To nralaı rag’ aurols Wdıvousvov Eis Pos Eveyaovisg, zul zo OVOLEVIES x Eavroüs za gosAdovıes eig Unaıdg0oV, diageNjdnv avsinov Earvroug 7OVNE0VG, Av)’ ÜnnXu@v uEv dnoowwıcı, avı dE doxowsvav adfonorı ze avı Baoı- Asvousvav Öuodloymjoavıss aßaoıdsvıoı sivaı. 186 oVdEv 0’ Oumg Eimkev 7 wolne Tov Avnx£oıwv‘ OTWAUMUxTS 7&o Fouovınrog Ermeixsia Taxıora PBaoıdırn nregıyiveran, za gYooav akoyıoıov An Fovs Evo dvdgös Euygovos Enntyeı* ngoumssıa desiai yo susÜs Er Baoıldws wvrois, ab Aoyoı MYOONVEIS TE Xu Ergo, TIEÖS OUS Avıdaysv oVdeig oVdE mv Hoaovıaımv, aAAa uovov ws 1j0Jovro rigasiag Paris, Tag’ altixa ToVv jWE00v ENEYVO0RV Koxovra, za vırmdEvres aidoi, tac defıas 1e nagEidnoav zul zyv 6gumv Ensoy&dmoav. AAA oi uEv ocx Ev walyn, aA’ Ev eionvn Alslımora- 2551 xınonvıss, Erreidn TO avaxımuırndv EOITT Nxovoav, Toyo wereßalovro xal sig takıy aldıs za x00u0V EE AXOOuias xaTEcenoav, TOOOULOV Araxıyoavızs WOVov 000v AgawEvOL Te önie — 00x Eu xard nolsuiov Ws &I0c, AAAd xaıa omaınyov ı5 zul Bacıkews — ELIUc xaradEodteaı zal nrahıv yvaoioaı Tov Eavımv Nyzuova xal 10v AgvndEvre deonoınv ei- Ynumjocı zei N000xUVNORL. UOUTW wEv olv Tois xara dvomw o1gMTsinacıv 7 NOWLN TIEÖG AnocLaoiev Ögum TIoiv Yyarıvaı rois mAsiooı, Oysdov anıexgüßn, za nıgiv 7 ovoryvo, dushudn (wc Edofs)" ıo d’ (ng Eoıxev) mv 00 weisin nuwralvars, aA Enoyj Mıxo& 100 xaxoü, xal ı0 dosav ıjg T01E Ovugyogäs sivaı negus EAavdave usılovwv dewwv aoyı ug öVv zai mgooimov. nakıv yao juiv oBdev yıaov, Ei um za wäaidov, xaxoı negiparvac 08 xaxoi, xuı oldEv ysyo- vores Ex ıjc noWens rreigas Beiriovs, 000’ — Ei um u ye aAdo — mv niegl avıoüs TOD xgMIOÜVTog Eviganeviss waxgoFvuiav, ög mv rıgiv arakiav olly öünws dno- 255” Touws ueınAsEv 0l0’ avıaioıwg Ex0Aade, LWIG TIEQL TOUTWV xEımEvorg vOWoıg KoNOaWEvog, ah) Ertom neıdousvog Fcro1dow voum za 7TOROTEEm TToAv Tolvavzriov sinoriaıs Nusilaro mv Eis alıov nagoıviav, gıloriuoıs Te ÖskıWasoı xai dievoueis dwgeov xar Bayumv n00x0NKIG Tois bBo1LoLas FEgRTIEVORG, Ka TIAVIE TOONOV avToig Exudaosvonı 0NoVdaoag 10 175 woxjs dygıaivov 7 xal Hegansvoaı 16 Avı@wevor. 12 @AA GovAAoyıoıov Ovıwg xara Todg einovrag 7 novgoie, xal Olx Eouv © us dv 1oUs naxoüug Bsitiovg TojosıEv* side ÖE um xl ysioovs 2ouv Öre xal oüs di’ ww EU nowv weraßaksiv us Enuyeigei, enaönneg wc ıa noAla 16 yıldvdomnov dsılov doxei Ti xaxig xal To ovunaes aoFEvEc, zai 1000570 ye wüidov, 00@ Us xaı nAEov avımv vais Hegansiaıs wergogera wonee ÖN Tovvarıiov To 0xAmg6v al avuiıvrov TOIG TIOVMgOIS vowissin yEvvaıoıEoov xai dia TOWLo Taxe al WOoßEgwWTEgoV. 1 &xsivoıg yoüv rovlımv oVdEv wc Enog 2561 eueinosv OU um xavısidev zaı nAov nigös avaidaav N0EFIOIMoav, 100 Enusixoüs WG Avavbgov xal AyEvvoüs xAaTaVvRIOXVVTNORVTES, Kb TEUTM TOIS TTEOTEDOIG xaxo0Ig xal VEUTEO« ng009eivoı Yıkovsıxjoavıss — ana& yao (YPaoi) xumv uasovca oxvrorgayeiv, ÖvOaTIO- ToENTOV U Xomua zei Övosxfiaorov — , Enti T000010v dE uovov UnexgidNoav ToV uere- meiov, Ep’ 6009 NIUg0VV dvaıoyıivıov 1000TETOV 7 avonrov, BaoıkEws oxjua xal Ovoue sig Eavrov avadtiaodaı duwoxıvduvac FaggoUVLoG za Tv ueyav adAov Exsivor ÜneAdeiv 10 Eneiyeı APOgT 186 E RECOGNITIONE PAULI DE LAGARDE. 181 00x 6xvovvroc. 1 Bgayüs 6 mera£ü xX00voc, za nragnv autounıog Ö [mroiuevos, &vnQ volle Ev OÖ navım meuntog, & Tu XoM muoısvew voig Akyovow, eimdeiag dE zul xovV- YoımLws 7xWv EIS W Kxodıerov. ıwv einargıdav us 7v xai ıWv nıavv, Ös ye xl ala Baoıleti n0008xW5 Exoıwwves ovyyevsiag xai aiuarog. aA Eoıxev Egwg Eumerijs yılopylas TEVImOv aua xaTaypoveiv. rap’ avıov wevıoı TolTov za Toig Auumroordrıg Eyxarakeyeis | zwv &v 1elsı, var noAlag al meyahag Orgaımyıraz doxac nıorevdeis, ünso vois 256° xoT’ adI0V TE IEVIRG wxgoD xara To ovyyEvis Qılmdeis, OUx NyarımoE wevsıv Anwayuovas x" EaRvıoV, 0VÖdE oLEpyeıw ımv Tva&ıy v ErayIn Traga 1oü weilovos, aAA Ausıvov xolves navıov waAhov xgaıeiv 7 Twov, xal um megovs doysıv, aAlk Tod öAov, nodyua zaıc voüv BaAksını dewws yakenıov 1 xai dAmg advvarov. ung TV Eavroü xogvpnyv KodTvaı dravosieı, za wu vis Paoıdsias Üyovg miorsvsı ci ysıgi ÖgaEroIaı za aÜToxrg«Tmg v&os julv 6 yevvolog Eroiu@g dvayavjvaı, 10V Trahaıov TIROWOKWEVOG. xl ya To0VToV 1 avoıa: weyade wEv mohhaxıs pavralsras, Enıysigeiv 0’ oUx OxvEi za Toig aumyavoıg Eviors, &xsı 0’ Öuws U Xomoımov Ev Eavıj, Lö EUWWE«TOV. Boyynw yodv olrog Eyduoe ınv Ölmv oxdıyıv ovvdeic, xal ıjv Baoıldws oUx EAadev VEvrıa xai dyyivoıav- TIg0- xaralaupavsını On’ xal 0 adızav wnÄıxaüre ımv Lois adırovcıv £Eroiumv anokoyiav rr00|BaAAsıaı- anagveiscı ı7v adıziav. EEowvvraı ayv weigımv. ovyzakınıaı ı0 257! Eyaimmo. 10 Weide oxenalsıoı, za ToVLov ToVv ıg0n0Vv ünexdiva nugaıı xaIa0wG ımv inovoev. iva 0 7 midtavWısoov avıo ıd 175 ünoxgioens "(noısl yao 00poVS zwi Tois eUndeıg ö Poßos), Anoraoosıcı x00u0, Trugasıelıaı vov Piov, ımv Eni yns OTgareiav anooxsvalsımı, za ünsAFyav eiiaßsias oyjua al rrAdoun, xai Oxsvmv TIegudEuevos avi movadıznv, dv Exeivns 1öV zivdvvov EIWVWT nagaxgoverea, za ov Jaßid* wınsizeu 710g Tolvavıiov, 0V% &x Omwppovoüuvros ö BeAuorog Unoxgideis Tv uaıvousvor, all 8 Kvontov za dygovos vov VgIWws Yoovoivre niAroausvog: xal olıws &x weowv Kon dıxwvmv anopeiysa 10 Ingaua vjs Paosdırng yahmvornıos, aua uEv Öuakwg TIEOOTIOLOV- wEvng oTEVEv Tois Tas aa” Eavımv wc Exeivog alviag EEouvvwevors, WOVOV EITTEQ 71900Ein us EAnis d10gIWoEwG, Aue dE Twv eis Toüro ueraßeAlovıov vov Biov yeıdouevns vn’ evosßeins | xai ws 1E000 Uvös dovkov anmexomevns Tov oxjwaros‘ di öneg 257° xansivog T01E 0WNEls, EI long ayvayumv xai TIOOG TÜV Yeioausvov yivsıcı xai 7005 To Ins owrnpias alıa xai ans padous aiuov. 16‘ yao Y09810 Teyıoıe Hu venueowv E0E ıd xara diVcıw oIgersiuare, xal T0- covı0v vNMOVAwg Eyzı zul xaxondwc, ku ÖL xai ovvInuarog Exsidev alın ara 1ö As- Amdög Evdodevros, umdev weilnoas und’ dvadic“ (zei yao mv EAevVdegos dıaymv zai avsıog, Ws NM Tas naoas bmorwias anoyvywv), nı&oav alodmoıv xAkıyas ws 00x dv aus ondm, Teooßoau aAlog yivsıcı Yarıov avıı daßid, dnooıdıns uEv xai doameung ayadov deonorov za BaoılEng, TIOV000 ÖE OVOTNURTOG aUTOYEIKOTOVNTOS Aoymv. W IVOEEWTOS EOWIoG. W xaxioıng Eudvwlac. 1 Ti 8 di xal dowosıw, @ oVroc, nıgös vis aAm9eiag dievon ; Ei us Eu 001 dUvagıs ovußovinv avansıvaı; Baoılsiag üvıng Eods; zer anakıwv talla navır — a TE xara 15 C” yvoun | ıs Regn @ 21, 13 | 16 @vados C!, per compendium scripturae CO? dvadvasis vel avadsis? Studemund s2 182 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 186 0: xal va üuntg 0E — noAlmv övımv, ı7v ahovoyida wivov negiloxoneis, zaı 258! nıgös 10 dıadnua xExyvog, xal aoXWv M0XoOVLWv mwiv, W ysvvals, xal xUQL0S xvplmv rWoIUuj xaraorjvar; wc veavırdg Üvimg OV za Iavmaorög ıjv ıöluav xai ımv gu, sirneg Eueilde navıog rrgoywmgsiv 00, 10 Povimma: viv dE oUvss NAinog 6 Toü nodywaros Yoßoc. 18 uEyav, avdtgwre, xUBov avapgiıyaı Inveis. ep Wuyis avıjs 0 aywmv 001. dewvöc ö xivdvvos. Yoßegö» To Eyxesionwa. xara Sıyav xvßiordc. une Papa Ioov oxıordc. ustegl wis za Favarov dia orevoi navv To&gsıg. Enioyss, a takav‘ moi note pEon; Errioyes, eineg U xl PoRXV Omgpgovsis. püye 1oöv Enixgmuvov HAıodov. YoyE 10V Toü nıwwarog OAEIKOV. yelcaı cwv aniorav Einidwv. Aoyıoaı To wEiAlov ws OUx Ey&yyvor. auporegwdEv 001 Ösıwor zjs EnıpoÄjs 16 nagaßokov‘ dv Ev xarogIWong, aloxgov, & xa) doxsi nos 50V‘ ıwgavvida yao xarogsolc, TO &OıW aVäQWTIOIG — Toig ıe vöv xai Tois nekcı — MIONToV naga navıa nıgäyue zei Övoua: av dE diaucgrns, OAEFgLOV eig alrov yag xarafsı 08 Tov | &dov nvdusve": nüs d’ dv ev yoovmv waldov 258° &ioızo ransıva Badılav wer’ aopealsias 7 weriwnga Baivsıy oyalsgwg 18 za Favaoiuag' ze ıö vols noAkois ovvısiaytaı naod wmdsvös MOOUuEVvov aigsTwWTegov 7 navımv Au« xoarsiv Toic n&0ıw anexFavduesvor. 1900 now Exsivoc ö uarmog oVÜ’ Enalsı Tovrav obdEv, yAsynaivav 7dn To nase za raic EAnicı ue$Vmv‘ dA »Egeipdw xvßoc« einwv zei voüs Opdakuois Erumücag, xaıı Toüs Eis axavks Enayeivar uEhhoviac Basos Öhov Eavrov Erugginzsı vi) Y0EE ins Erudvuias, zei TOV wovayov Exdus age yozwe (xai yao nv avakıoc) 10V z00ux0v Ümodvssenı — 6 xumv (ws Aoyos“) gös Töv idıov Zusıov. ovrwn ÖE yauaılEmv Ö Akav dvagyaveıs xal ıas Eavrov mohlas zo0as ÜneAdmv zar Ausitbas, ıyv wornv Advvarov auıd xal aniumrov Eoyaımv ımgsi, zul Asvxog wev Ex weiavog, ÖorsgOÜanS TEws tig noogpveidos, And owwyvoo dE Auunooc ws oVUx dv us nAruıoe, yiveraı, avıı wovadırzjs 0 yevvadas, | iva za asrös Asvaoregov einw, Bacıdırmv 259! oroAnv negıI&usvog zai yevowevog EEaddos ıjv avaßoinv nagndo&ws. I goüto To Tegac rowrov (oluaı) zei wovov Eni yig eidev jAuog, 0 xaı vais EEng yevealic KomOımsvs Taxe 1905 aivıywa' ö TovywogpVgos xAamvdoyogos‘ 6 movaoıng Eupnpogos‘ Ö Koxmıng orga- inyös‘ Ö vis Umoreyjs EKovoaoıys, O za Eavıov Kgvmoawevog" Eyxgarıc ıav ÖAwv (ws ciero): ö ra Kaioagos biwas Kaioag obros avıos — wmükhov ÖE nagavouog TÜgavvos, EE aosßeiac Aaurigäs vis vvoavvidos bga&cusvos xai aaxıv doymv Ümoseis olx ayada roEyYuaL. ’UP’Enei dE oürn nooßalksını, ar 1a Eins axoAovda drieuisera (oÜ yag Aoyors, aAN Eoyoıs Avommoag TIOWLOG aus, al Tom Agıorov Lvyov anogoitwas Tov Ehapgov xco X0mo1ov", Tac OS airiv 18 0Vvdnxas avednv EEooynodusvog), ödnyos devrigww KAURoV — ErU0pxiag rail Wevdovs — is Enayayonsvors zasiorarcı, defiac Yon nioveis Baoıdst nagaoyovıas Erri deU1Eg0v EAAov OrgaUWLKOV 60x0v Ayav xal an Evavrias Tois | 8urg00Iev Ourı'vaı nagaoxsvaLlmv" 00x EVTaxıNosıV yo wc Exel, aAl aıaxınocıv 259° uädlov 6 60x06, xaı vo ıjs suneıdeias xaAdv WONEQ TIg01500v° 7 unv vÜx Eu ngodwosıv, oltw vüv &x nalıvadiec, 7 av noodovrag &p' anak, olx Eu avaxal£oacdaı" ws Evradda ı8 Prov ı4, ı2 ı6, 25 | ıg Prov 26, ıı Petr # 2, 22 | 20 Matth ı6, 24 | zı Matth ır, 30 186 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 183 ovußmvaı ıö FovAovusvov ATI000v, xl ToÜs Opioıw avıois Tavarıia dummoroTaug £v Eyvaın dN uvı nayn ToV Tavıng Tagavoujou vvogsdevrag AnIeiv: Avayım yco n6oR, N ErOERNORVTaS EVOORMOEV 7 EVOgxNORVIRS ToÜs Avdgas Erogxjosw, zei ahn- Isvoaı Ev Wevonusvovs, WevonoFaı DE aAmdEloavres, oia dm Ta Vopiouare ToÜ 0oyıoroV Ts xaxiac. ?? J00TO15 0lv Aumaoıy Auyıorodpoıs za KvıumAoxoıg TOÜG OVVENOOL«TaGS ovvdnoag, za vonioas &x Toutwv axeıBos Ervın xaTogvomon ıjv tuvgavvida, Aawrıgos 1e Aarungos avayogsvdeis aÜIORgATWE, olımg Kong Exsitev axgaıyvei orgern zur Bagel, zo Nuwv EUFlE YAavve, vum 1: opadalmv za noAim Fodosı bEwv, zar deva 260! usv nowv, ansılav ÖE deıvoreon. >3°0 usv di Baoıledc BaßviAwviwv Exsivog, leooooAuwoıs rroTe Tols aoıdiwois Eru- orgm1Eion wc In0wv Tovdaioıs ımv nodıy dvdorerov, noAlo Ev noög ExrrimSıv Erotic tov EIvovS, dyav usv aiyualwıovs Buordeis xgarmovc, E&Ivm de dv’ wv ylavvev, eig ETIOV xOTaoTgEpousvog, olxovueves te Töhsıg Tr000BoAN) wovn osimv xal Xwous eudai- uovag rvgi xaraxaiwv, noAAois dE xai Adyoıs insonyavoıs antoxwnısv Eis 10V Tod EIvovs 18 BaoıAeEx al sig 10V Exsivov FEov, 1öV mEv ws maryv EAnmilovıe mgös HEov &xpoßav, ıöv dE wc advvarov E&sleodaı ımv nmodv ıwv Eavrov xaomv Plaoypnuwrv. toooizov 6 Baoßaoos Eusujvsı tatis anovoimıs, Og yE xl ımv olaovusynv uEv TT&oav wg v000109 Eypovairısro vi yaıgı warahywsoder", Eyavıalsıo ÖdE xai ıjv inm:o ıwv dorgmw" za IEdoav, WG TH ys adToV 0Ux Eur Xwoolons dıa Tö wng survgiag weyedog, nal zaderTög 00x Tv öAws Ti weralavyig | xai ıo Yoorjnen. ızi olv noög race 6 Blao- 260° Ymwovusvos; adgyeis OAmv nowıov xevmoaı Töv aAalova vyv ÜBgıw worso öyır Idv, ovın Yoavsı ımv novngiav xar dıaklsı vov Woßov, ı0v uEv alrais ansılois za orgaronetdoıg ois Ennenoideı ovvigiiwas za Eyavioac, ı7v olxsiav ÖE mohr anaıı zaxav TIEQLOWORG. xal tavıa dia I000v zei nwg; &vög ayy&hov nıÄnyi xai vuxtog mÄs xXg0vo ' Ev 1oooVım yao xa ımv Iainrcocav EErgave mO0TE0ov zis EV0EBoÜüs Aaot Omıngiav al mv aos- Boivıwv anwlsıav. > Toiatre wev 6 Acoigıos‘ ö Maxsdwv dE omoia; xal live Ta xara Tiagodev aiTotv orgaımyijmare; moAsıs usv Öımomalovıo, zaweaı dE xaTsorg&yovio, aygoi za olxiaı xara #ga1og E£enogFoivıo, 01 dsomoraı Tois dovkoıg ERvIWv OvVvarımyovio xal T& TI000- ovıa EWTOv Eynonu£vo, yvuvoi zwi Auuwrrovres axoAovdsiv Nvayxadlovıo, yivamı xai nondagıa zei n&v 600v Üxomovov eis Eoya nol£uov, 1 Tav avayxalav Evdeig dena- vaodaı xarehsundvovro. oinw )Eyw nagFEvav | avenayav aido zal zuvamav 261! oEuvav OWwippooUvnv avednv zamoxvumevnv, 000’ isga TeuEvn xar ayıa Beßmkoıs xexgau- ueva 00 al yegoiv Evayfcı al dvinııs xadvßgıousve: ownıjs ydo, OU wvıwns, dEıw Ta um elgynue. oinw Akym Tois oixuoı« 1ats Baoavoıs Exdıdowsvovs, Tods deouov- wevovs, toüg orgsßAovu£vovs, oüs Eaıvousvovs tais waousı" xai 10 EyaiAmua Ti; 0 mer, ÖTm un TG wodvvm waxgodEev ws FEW 710008xUv70RVv umdE Ywvais E2Emioioıs BaosAeu 70008irı0v, 00 ÖE Toüg Idiovg INoavooÜs anaıolusvon — Yı0ı 1005 Övras ij rols eivaı vomlouevovg —, 05 dE xar allyv xai aAlyv naoanimoiev ade Exapıkoovv 1a xa- AETIWTaTE. 23 Isaias 36-—37 | 23 Isaias ı0, 14 | 23 Isaias 14, 14 184 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 1S6 >6 YMAia eve usv ws noAla TE zal nollwv Ösousva Aoymv nagsAFeiv dvayxaiov, £xsivo Ö’ Av OgIwc einommı To ndv ovveiuv, wg ÜnEo ıjv nıoiv ddoufvnv Asiav Mvowov 5 Oopaxav dom nenovse, umdevöc oixıyod ndFovs vais avvis EAAsiiyavıos Ovupogeis’ Avuavurxöv yag oÜö!v ws Tugavvis xgarjoaı YıAovsıxoüca' wos noo | ö dia- 261° gpAeksı dovmois, woei pAÖE 7 xeraxavosı OoN“, Vlın av Aypsıdwc To TTOO0TUXöV dyevi- lovoa. "' Tedre uEv 0doü nagegya ı@ Ayovij xal Tvodvvo, ı waAlov 8oya naooder, za Ev 00 wEv Ömoüvn, ra dE Uni navıe oahsvovu, dixnv dguxovıos Eonovzos Und oÜoxıov Üdnv. Enei ÖE 0lıw Ysgdusvos non Trg008YYilsıv nyyEldero, opodo« us Aida ayvw ınv 0hıy ROÖG ımv pnumv Eragarıe, Ta Evidg TE navıae xAovoüca xai x0VıogT0V noAiv E£mFev dI000v Eysigovon. zai navıexosev jv Öoonos Eni vac nüdasg nokvc, Twv Ev Toig Tiepı& ayooic xl OVvorxiaıs al was TOV TEywv Eviös ovvelavvousvar, avaonevaloufvov TE Mavra xark onovdnv 000 W£osıy % aysır 6 xaoög Evedidov xal n TuTE NIEOIOTROLG, wert ÖE Yoians due xal dEovs xl MIxgWv Odvouav Erri Ta Evdov ovv@dovusvav aa YIaoaı onsvöorınv av nolsuiav ıjv Eyodov ws ei Takes Sxödas 5 Kelroös n0008bdxwmv 1000UT0v 17V Yoßsgös xal TREO ıns TTagoVOIeG 6 TÜgRVVoG. | 75 AAN Exeivos uEv 0m xai werd 1Wiavıns Nuiv Eruorgareve ıns xaraı- 262! ridoc' dd dE 0 nu nwäc Elexiac, 6 slomvırög Baoılevs, O rIOKOG xai NuE00S zei wow Gyayas te xaı Yovovs; Ti rigög deüca nos; ai Bovksvcror, umF 0ioc Te wv Tewng av- terrekievan Tois moAswioıs AaTIogi« OoTWaTslmarog, xdxsivovg NN Magovıas Emmi Yugaıs axolmv; Tas lv Iöc Tv xivdvvov iorareı xal Ti umyaväraı; EÜgE TI000v Exsivoc Ö Copög Ev Annogoıs‘ zÜ0E navımg, xal 00% NLOENOE. 1m TOoÜ zaıgoV yag Hkvmu mv uns Eavrod Yoevös avuoıjoac, dvo oxenısını nodyware, Baoıkırjs Poovjosns dEıe‘ 10 Ev Ev 0oyov wEv, OUx güuwvyes dE. were TWv WIoOUVImv mv Eionvnv EignvıRög Eu weveı, aa vovFereiv Eyysıgsı dıan yoauudımv Töv avovdErnrov, nıleiw uEv UrUoxvovusvog (zei Tvos yap dv ÜnEo eiomrns Epeioaro;), ro dE navınv ıwv Ahlmv auvnoıiev Travıav 1ois n&cı, MOVov Ei OWpgoVjoaVLEs Eavioüg Eruyvoisv‘ Ep’ ois dıdoüs ı= UOTE xal dsdıav 100 1Eivav 00x Ensiosv: AAl Önsgonuxas 6 yevvadas dedwrws anoxgioss, 262° Em wiAhov xarkısıve ımv NgÖG TE Tnds mogsiav, za Ö dyav“ jye TOV ANooTaımV, zul 6 Baoılei naunev dngaxıov dıeninıe 1oüro co PBovksvue. I 10 Eregov wevzoı ze Alav Evsoybv zul aviomov xar aAmIas OWıngL0V yivaraı' agyeis rail navıe, TOÖS FEOV xarapsiysı, ai 109 xoaıaıov Exeivov Boayiova za Tv yeioa ımv üdnAnv" Eni Tvupexiav nagaxaksı za HomFeiv izereisı ch Wyyo di Eavioü, xal OV Exsivog Eig do- xovra oö Idiov Arov oic alroc oldsv EEsAEEnro xoluaoı, TOüTov vüv 100 xırduyov were tod Anoü navıös ÖVOR0daı. 3 gaüca Te Eieye, var alrog te nolla noög IAacuov Enoisı 100 Helov, xal Tor isgEa Tijc noAswg £ig 1000 nagwoue. 6 dE, xar aAlws 1a Toalre Yılonovwraroc Wr, avıs uaAlov Ennjysıge 16 Feouov xl To r0IvuoV, ind TOD xagoÜ xai TOO ngKyYWaToS avayxaims nagadnyöusvog. za Ön TO nav ninomwe täs Exximoias aIgoivac, nagaleßav ÖE 08 000v &x Tg Umeoogies nv Evdnuoiv | &v Eruoxonos ij wovaoıais ij xad 263! allg Ev xAngw xarsılsyuevorc, xaı nv iegav Evdüc dinAoide, Mwons aAlog yiveraı 26 Psalm nß ı5 | 28 scilicet Iohannes Batatzas Leonem: Regn d’ 9, 20 | 29 Isa 9, 17 186 E RECOGNITIONE PAULI pE LAGARDE. 185 zaıowv 'ayiav Erraosı ov dAkov xoranolsunv Aualnx“; nAnv 0009 o0x En’ Ögovc Eotwg 0U0’ Eriowv yeooi ıas Eaviov ormmoıldusvoc, AAN ano Yaldoons 2: Idkacoav Ex nodös Badilmv 0 Targıapyns zu aA Ev Öwoin xal oynuaen za Badiouau Enava- xdunıov OFEv wounIN, Mıx000 deiv anaonc ing nolsws Emomevng xal no0RYoVong xai Ywvaic oixıgals zai meyakoıg rov EE ÜWwonsg EAsov Eruxalovusvng, iva negılwon Ta eiyn zyv Enngoonaxov Övvanın za naveyoFev Exxision ro nokeuiw wmv Eioodov. 31 gvv- dooum dE voo nAyFovs noög TV Exsi TegıWvvuov 17 negIEvov voov, Aıraic ıe nav- vogois al mravnusgiois euxais nv mokoüyov zal pulaxe dvownoVvrav unzo ıns noAswc xal ı7v puklaxjv ıyv idiav wi) noodovvar nagaxahovviov, all’ ws Paoılide ovvndws rooaımoaı zaı nahıy ung Banıkidoc al ımv ar avıng almorgeypaı vov Answü 263° Epodor. 3? yav is akkoıs dE nüoıw t80086 oVdEv yırov Ereleito 1a naganimoa, zei mwaiıora navımv To 175 Anogojrov Iopiac ayınsıaıov TEwevog Koıymrovs siys Tas Duv@- dies, dimvexeic tag EUydc, Exıeveis tac dejosıs — ÜNEE ToV orjvas wmv Ioavow", Ürzo TÜ xone«ocı 10V xAvdwva, Ün:o Tic EIoNvng TOoV x0ouov xal ıng TOD K01VOV XaTaoTadoswc® 00 yao ein Tore xadevdev oVdEra oysdov U ıWv dnavımv 6 Yoßoc. dua dE za nagd- xAmoıw Eis Tovtw meylormv tas eiosßsorwıag Alyovorag siyov oL xomuw@vısc‘ aic noAlav Önaoxovıwv xai ueyaimv xarogIwudıov, 1000 10 av AAAmv EEaigerov To nıegl Tovs Felovg olxovs Yıloumov — 6009 Te rIQÖG eingensıeav xal 6009 sic Öuvadiav —, Up’ oÜ Tnvinavıe nAEov Erutasevios To Amos EgeIılöuevov OAmv jdn mv nolıv oixov ng0- oevyjc anedeirvv, ıwv uEv dliv naowv anelovusvov Eoyacımv, Evög d’ Eoyov Tovıov rege n&0ıv Ouoims omovdalousvov, 0Ux £v | wönoıg wovov ayioıs, ala navıegod 264! x@v ots aAloıs Om al TUyor Us, TTOog IE0V yeigag alosıv“ xal xowais ExsiIev pavaic a7v xoıwnv Owmınoiav gılonovwc wiıeiv. 33 7906 Tovzıs dsouwamı av deoumv anıe- Avovıo, za ol insvdovois pılavdoane a napa Bamkiws anıjvıa, ımv Evdsov 7e gpoovucg Errumelcorion uc jv, za ovveiovıe eineiv, oVdEv EAkeinsw Edoxsı av EE wmv Heög FEgarsveran. 3 Ta Ev dn vis Seiac Enınovgias od nyoundas za voywc 9 Bamdsis dimzo- vousito" oVdE ımv avIomnivnv uevıoı navıdnaow antyvo Boyssav, all Ex Tov na- H0vIWv Ws Agıora 1a rigdg pviaxıv ıe Tis Tiolewnc xai Twv nrolsuimv dnrorwonmv dıs- uIeı nal naosoxeVale, umyavois Te Toig Teiysoı mvxvÄas Eyıoıwv xal noAlmv VAyv nav- ToFEVv Exei Ovupoomv, On00ON dis Emeile xXomoımsvcaı Tois Exmßodoıg, Toüg ıe PaAdsıv EVOTOXWs Avadev uellovrec moAlhayosev nAsiorovs AIg0ILwv, za nÄmgWv 10 navır yviazov, Aouxav 1e xal Eevırav, oig Eig Emmoratag za Koxovras | vois Ev 264° telsı nakıv xaranspioac, aAAm uEv AAAmv xwgav dywgıoev, alröc dE Lois n&oı Mageiye TWV xuı0WV xl 10V TIOAdEEnv Ta nagaxelsvouare TE xl TE 0VvINuare, za Todov züv zoonov dia yxsıgös Ölmv ziysv Ev aogelsig ınv nohır. 35 91 uEv o0v joav Ev TOVTOIG, xal Teig ı@v 1eıxav gvlaxals Enayovnvovvrss dısxagreoovv, ac EAnidas we- empor xal tas Wuyas nroöc Tö wellov. oUx Eu uevilojı weAAnosıv 6 Eoxousvos Eueidev oÜLw yao avroig Eyovor mer or moAl xdxsivog EEavepavn, dot v&ov avioyoru wäs coßßaıwv ylim xar adıög Ex dvoumv avıavarsiiag Aaurıgog, oxoAi dm xai Badnv En’ 30 Exod ı7, 8—ı6 | 32 Num ı6, 48 | 32 Tim « 2, 8 Histor.- philolog. Olasse. XXVIIN. 1. Aa 186 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 186 oxnuaros nagmsı Baoılıxov, Baoıkıxois xal autos Evayalousvos nagaomuoıs, xal TI00- onysv oVLws 7o&ua Tois neo ra Baoilsıa Teigsoı mera 00ßagov zoü Padiouaıog, Ems A0yov AN00X0NN0RG Eyyıoıa TIOvV apa ımv Tayoov, En’ alıov noooßag Eon, Tois Emi rs noAsws &cı zaraparıs xal egiontos. ueya dE u vegog zÜIÜT Inruxov Tayuarwv xar nielıxav | 1a ng6 ıwv Taıxwv dua Tidvıa xareiye xal ovverdaiunıerv, Avdgss 265! sxsivos anmveis uEv Tas OWeıs, anımyoıwusvor ÖE Tag Wuvyas, Yorıov Blfnovısc, Yovıov nıv&ovres, poßsgöv uEv Tois Onkoıg domanıovıss, Ensdovnnouvres dE Woßsowregorv. 3670 d’ oVv nooonsAdoavıss 7 TAYOW xaxsivoı al Eavroüg Toig Teiyeoıw avumagsxteivavıss, gig Tafıv xaTEoımoav. za — TO «dousvov TOVIE — Gxıauaxoüvıes Eormxsıoav, TIQOG o0dEv Tö Avıimalov ysvvaios negmıarröusvo xal dAxıvdvvog Nuiv av svroAulev Emı- dsıxvvusvoi. nOÖG TaüTe ap’ EÜIÜ Ev Woßog Ev£neos Toig ÜN:E TWv TEıXav OV WIXOOG, ana uEv qjv andsınv xarankayeicı ang ÖWwews, due de, un To Teiyog 0oi noA&wmor xa- Teoxenımvror xl 0xonwmow 0oD noooßaAovoı di yao dv &Ako Bovisodar ımv Hovxiav taevımv adwis; wc de mag’ EAnidas anıyvıa 10VI0ıG TO Troäyue, zei Yayıv TIa00do&ov NxovoaV Eyxehsvousvnv avıois Avaneraocı 1ac nilag zai ıov Eavımv Backen wer eiomvns nova | dEEaoIaı, ai zovro noAlaxıc, zas oVdEv Eu mAEov: wöre navıss dva- 265° Fapojoavrss xai Tav 1Ewg Exeivav Yoßsowv xatayvovıss wg Luninxımv xal avojwv, non dE xal xelsvouarog avıois EvdosEvrog, ımv uEV TOD E00T«yYuarog gAvapiav eVoroyoıg Ausißovras Aoıdogiars za oOxwuuaoı, 1üc Ö2 yeioas Ayvw MAnosEvıes Öpung TE xai noosvnias, Ovvexwg Exivovv 1a rrergoßoia xal Toüc Tavıa xelslovıac Enteysigovv Avmdev BaAkeıv. AAN 00 mEv oVdEV Enaoyov, EEw P&lovg Eorwıes, 6 dE dc nAnyas Qvkar- zou&vovc ngo08Larızv avıd ToiTo nahıy Eruxslelciv. Eußoovınte al magapoge — OÜ yao 0xvn0W 1EWG Tv ragENOLEV, Eu 08 1sıyWv Em PAfnwv, altög Eviös av —, Ti 001 Bovkeraı ıovro ıo Basd 0oyıoua; MW MWmgös ovıms @v Erml ımm iavovgyiav Xwgeis; nos oavın dıanayn rıoiv nuiv ovunlaxiva; dc N Tav &0ywmv 001 Tioög Toüg Auyovg avouoıdıns; wc” 7 mv Yavn ywovı Taxaß, ai dE yeioes xeiges “Hoev; iva Ti moonstwg 175 Favuaoıjig eiomvns zarsıgwvsin, za | ımv wEv EE ww Atysıc, Unoxgivm uuav, 266! rrgoonotnuevov ÖE 001 16 Eipog Hewmowv 0x aloyvvn; Tis dE 0€ xaıdoımoev doxovıa zul oroaınyöv Ep’ nuac;* vis eig BacılEa 08 &xgıos, 10V naga Yeov ngoßAms&vrog (wc Öods) Eu [wvrog xai zaı avuxgd xadmusvov 001; Eorm idE, xal 1sT0lumzag Avadis ovıw roAumue: Ti um za ımv roAuev Ömodoysic, ala ysids ıE za nailsıc Ev oO MaıxToic noös jmäc; avv yap naıdıd 001 1a Plenousva Tavıa. 38 ww olv Övo To Eregov Elov xzal amoxgıvar‘ MwEısgog Ei 7 Twv Unevavılmv; siomvıra poovav nxreıs 7 noksun- av; ei uEv (wc Yrs) Elonvns Eods, anosEusvos mo&uer 1a önda siomvırov weradaße Oyiua za TOdg Eigmvsvovrag ulundaı di yag dei 001 göG Yikovs TnAıxavıng TTROROKEVUNS ; xal yag Wis 20Wow od Yovızav doyavav oVÜ’ andwv, alla wovoıxWv xal NdEwv Tregl 7% 2owusve ygsia* Öneo Nom ıwv nakcı us“ nngös dAAov Maxsdova sinav müdoxiun- Ev. &i ÖE waynv nagsı ovvardwv, Eialge, Ep’ © Tragsı, un WioVrs yılmmaoıwy Tu&s de£ioü, aAA 6 morsig, roimoov Tayıov** | za auröc yag noös 08 dsonouxöv 266° roAunon u pIEyEaodaı ws nnoös aAdov ToAumımv xai noodoınv, wmv» Iovda xaı noabıv 37 Gen 27, 22 | 37 Exod 2, 14 | 38 Quis? | 38 Iohann ı3, 27 186 E RECOGNITIONE PAULI DE LAGARDE. 187 za VIOxgICıV Exmimouusvov. 8a ımv anaım, & Behuore, 7 ımv yAsumv ıwv Aoymv, za any xeiga xiveı nıgös Eoya. dxolovda YIEyyov To oxona x ıo noaymau' AcdAmoov | xal O0 7005 jmäs ovgioni", moAsmxoös YPIeyyousvos Aoyovs, Ensidhy av Toric Eoyoıs naeıs roAämos, za) mn Adksı noös müs lovdaioıi, ag us dAdog Paioxns avandns xas audadng Yılızois juüs Oyuacı xaraoıpaımywv N yelav. iva Ti xl ToV Xo0vov Eis nevöv danavgs, d£ov dm noooßdAlsıv Eni Teıxomaxig Tvois weigeow, Ense undeva ovoradnv TV Avuornoousvor &ysıs Ex Maga ken; 3” mAjv Exsiva Mor no0TEgov oxdıpaı zul dieAoyıcaı ws ol Ilsgois jv nareic, 000’ Ivdırn us° ob yag oldE Magdıry‘ ovdE nods uva nohv 0 ayav 001 Bagßaoınmv 1 noös &9vog aAldyviov, dAla moös Ömogükovg, AvooıE, IQÖG Ovyysveis nagararın' En’ adınvy Exsivmv jrsıs vnv nohıv 1m xKogvpaoıaınv | ıwv nöiswv, ımv" nysuova | yijs xas Ialarıng, ı7v &x negdıwv eis negare ımv 26T! Övvaoısiav Exısivovoav, ns 7 boba xadvunısı ımv Öp' 7Aıov anagev, 7v nepgixacıw EIvn xaı Acoi noo0xvvoVoı zul Baoıleis EIvmv Aravsvovov‘ einw To uerlov; mv ö xUguog EEsldEaro xal 7v MOELIOTIO sis EaRviov xaroıxiav, Ns ngOOL«KINS adrög zei bmsgaoTLOLIS xal vrıeguoxos. 00% ÖoKs Exsivo TO mEyıorov xal xaddıorov Epoyov; 10 xaı dpdakuovg | 00, Adumov Eyyidev; TO naga n&oıw avdoewnoıs dırponrov Herma; ToVio ıng Exeivov | umtgög TEusvog Eouv ayıov' davımv, mavrolus, Yoikov, iorausvnv nagd Toig Teiyeow* | even Tavımv ınv nokıy aei TE Ouilcıv muorslsteı za vÜV TIRQEOKEUKOTAL. | 40 aA oddEv (wg Eoıxe) Teure noös Öypdaiuovs Te TupiAmrioviag zu aupevovoav axoyv. 00x oÜv oÜl’ anwvorw u 1oiıwv ıwv Aoywv 1 Aoyıouav 6 Tüg pocvas &xeivog driep3ogwc, AAN zig deilmv OWiav Ent naparabens mEvovoav Tv 0WaUKV xaTaoya, us 0V0EV adım nooiywes ıWv xar Einide, olıw nalhıv dywv ovvrereyuevnv, avalsı- yvyvow eis ToV yagaxı, |0v avıov raov ıAnoiov ıg0 Lwv Tsıy@v Erüygavs Heusvoc. 267° Aloiım mEv oUV Exsivov 100 xAUdwvos TO im TO ngwıoV Goıwsis dıepüyousv IeovV xvßeovnos, za roovioıs 6 PeAucrog Emußarmoioıs yuüs defıwoonusvog Wxsro. dsvrege dn user 0Aiyov noo0ßoAn, 10V Tugavvov, ımv uEv Ovvrakıy &yovoa Th ngWen naganınoiav, od nageniAnoiev dE ımv anoßaocıy‘ olx Ev Aoyoıs yag Eu 10 xa9” numv avıois pyovayue, | GAR aypevıss vo Akysıy, EXWgoVv Enii 16 modus, xal ı)v oxmvnv anosEwuevor, Earvıods wg ziyov anoyvuvovcı, xal Avdgss aiuaıwv* AaAmIwg nuiv deievuvrer ws un maınv xaAoivıo ap’ juwv Evayeis, rıgös Ömogvkovs ünda xzıwjoavıss, alla xal 1oig Egyoıs ınv aAmoıw EnaAmdsvovoav Exoısv. 42 MoAid wEv oiv Eymys noAlaxısg EIavuaoa ıns Seins xmdsuovias, ns oUx En’ oAiyoıs oVd’ dhıyaxıs anykavosv avım 7 nolıs m meyaiy TE xal EÜQUXWEog xal 6 Tavıns nyovusvog xark Hsov Boviyv te xai ıyjyov, Ex ueydiwv bvosEvıss napadosng zıvduvav oUnw ÖE TOooDVTov narenAaymv 268! za vıızo näoav Avdownivnv Einida dinowsFEvrsg‘ oddEv we ımv Toıs Iavuarovgyiav, jv Eixoıwg dv Wxv70a xal Ijosıv eig mEoov, eila- BmIsis 1ö anidevov, &i un as ümav navımv ÖWes Ovupyderyonsvas eiyov ıo Aoya. 10070 yao To Osuvorerov Tjs viv UnodF&oewg, OT TIQOG RUTOÜg TOÜg avtonıag ıWwv nıg@- | yweıwv xaı m dımymoıs, iv’ Wwonsg Tore TagOVLEg yıvowsvors Eneowvyvalsız, olıw viv | 38 Isaias 36, ı1 | 39 zöv apogr | 4ı Psalm vd’ 24 | Aa2 183 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 186 Asyousvav axolovrss, ndiovs Eavımv yEvoode‘ "ıwv yao Avamoav wc Eninav Avıagd wev 7 nıeige, ndioem dE N uvam xai m apıjymoıs. ıd Ö’ oUv yeyovoc 17» Toövde. "3 Miodoyogoı d7 uves Baoßagoı, Focosı xowpevos za ı0lum Ta« Tas mayac xal umdsv mgös Aoyalsıav wi eiödıss umTe madoviss, zard uva wiav nıoormdaor nıvAide- m noonmdwow N noo0ovVvrarıovinı — 00dEV yap diioa —* 0lg &x TOD WwyOvıoG ovvevam£uxro xal 1ov nolıuxovd u PoRXV, ayumvaoıov wev nolsmxav ÖAwg Eoywr, allows ÖE ToAumoov xai nıgoneris xai magaßodov, Enei" Yıloxivdvvov 7 ayvoma ToV xıy- dvvov, xal yAvaüs (Ömso Akyovoıv) 6 | noAswos Tois anısigorc. 4 govroıg Exrsivoı 268° kiav dousvos wg Eroium Imgg tvi Ihoss Eroımoı ngög Iroav Erudgauovzes, TTavrayodev te egu&oımoav xal aAAodev aAAoc vVoooVres Öogaoi 18 za Eipsoıw avıod tous asAlovg Olxzoorare xwıexevınoav, 6Aiymv navıdanaoıy Avapvysiv dvvmdevıav wöhıg Emmi Tüs nilac. 20u 0’ vis Eu nv&ovias Boaxv zai Iavacınov üno gavuaıwov xaıgiov ij Baor- Jıxn naga d0ERv Avsowonıo g0v0x, TOÜs avaprıaoousvovs Ö&Enc Bıaoauevn waidov 7 nsioaoa ngöG Tavımv ıjv Ünovgyiav‘ oÜLWw navıss dyavsis Ensrimysoav ım des TWv ögwuEvoav‘ zul Yap 100@Vımv xaranıamngıy zai polamv Evjas vois noiımxois TO yEvousvoy, BG 1 18iyn uEv rag’ adtixa ıwv yvlaxwv Egnuasnvaı, Ahhav Err’ ahhoıs ngög va Evdov xererndavıov, Zou 0’ wv xai xatarınıovıwav onovdn 1Ee xai Yoßw xai nindE mv ovvadoivınv, Erkınsiv 0’ avıovg Tas nbhag ToVg En’ adıais TeTayusvovg xal Toig no- Asuloıs axwAvıov naegaxwgjoaı nv Eioodov, Ökms ıe dos dıeydaodaı | va 264! agayuare, EIonsoovıWv Non IWv Evavılov xui od wvgavvov Beßaiws ıa Baollsın xa- 10x0vToOg. #5 em Tovims Fooüg 1e male noAüs ava ımv mol Exwgsı, xai doowos nv Graxıog Tov nAmIovg xaı’ dyopav, navıov Kun nepoßnusvav zul Eis Eavrov Exa0rov zov xivdvvov anooxmıysıy aduixa Aoyılousvoav, ws OVdEV av EXxIowmv Uno JFvuod za Avoong diexgivoivrwv, v0 moA&uov, oV Yidıov, 00x aiuov, Ola avalıov. Toüs Ev Tele dE madıoıa 1o dswov EFopvßa wc avuxgvs Eonov En’ altoVc TE al Tas oVolag' zus dn Toüs 1e Piovg xaıa moAb TO Taxog 0L nÄAsiovs EoxsvaywWyovv, &vIa Ajosıv Exaoros GETO TV TOD rugavvov uaviav, xai nıegl Earvımav (WG Eix0c) 00x dyadac ngös To ueAlov siyov einidag: xonsroi 1e xai Iojvor navrexosev Nxovovıo, xal dsıwn ug ÖAov xareixe 10 noAınrov a9vnia‘ areyvac yao m nökıs Eaiwxvig TI000ExR0T0 xal 1a Tjc AAWOEDS naIm ywgig dAwoEewg EnaoyEV. 46 JAN oda nv navıns dvasev Ösdouevov" 1oüro Tois noAswioıs, oVdE ımv mrodıv od Feoo, 179 AnogINov xai avalaıov, ıv an’ Kolyns En’ Exeivo ıe ovor@oav 269° zal Um’ Exelvov, ımv Eni ıWv avıov xapov Elwygapnusvnv", za” ns ovdeic loxyvosv vvdEnnore ovn00g — 00% Ömogväos, odx aAkvıgıog —, noAlav noAdaxıc Erudeusvor, 10vımv oOVLIWG a@I000v Eis KElgas nagavoumv EXIEWV, EXIIOTWV ANOOLaLWV EIS ngOVOuMv xai dıaonayua ısAkwg nagadosnvaı. 0Üx olv Toıyapovv evdE napadedonı. 17 Bapßai tis 6 Aoyog; Ws Uneoyvns xal nagadokos; Ws 00V EWvyousv Ex uEowv Goxdav‘; eine, ıwv ayadav dyysls- nos 200U0Imusv Ovrns arrö oroumrog Akovıoc“; ws Eriomg xal nosev 7 HE0Iev navıng xal Seimg; T& yao na0’ AvdoewWnos advvare He dvvard*, Ög ravarıia vote rois Maxedoow 7 Tois Alyvnioıs naher Tegarovgyei‘ 42 U” yvoun | 43 C” yvoun | 46 lacob ı, 17 | 46 Isaias 49, 16 | 47 Psalm x« 22 | 47 Luc ı8, 27 186 E RECOGNITIONE PAULI pr LAGARDE. 189 Toig wEv yao 10Vs aovas ıwv domarav ovvönoac“, mera Place nyev Ent vov GAeIooV, 1035 de Tag Owas anımußAvvs xaı 1ods modus Enedmoev, Erti Xwoas xareyov xal 1ov 710000 xareioyav, iva BAgnoviss um BAEıymoı“ zei nodas Eyovrss un] neQgımaıNoWOr, vo av advadııav eidwimv | areyvas idıov, und’ EbIos Enmduevor vn vuyn ar 270! To zw, dıa ıwv nwiav nagsıontowow, oldsvög (Önsg Eyanır) xwAvuaıos Övvoc. 48 zavıa vivog Er£pov nAnv 1 uovov Feod, ımv novnoiav MOjORVLOoG za Toig unsonpa- vos eÜxalgms avuray)iviog", 00 al Akyovıog" Axovsıv 1012 doxw moi TIEÖG uEv jmäs 1oVg ev Yııya "Yrıeoaomıa üunzto uns nolswg tavıns di’ Eu8 ar dia Acid ı0v naida wov, ou En’ EwE NArıos, xai 6Voouaı avrov", za 0 Aads mov dokaosı us, OmdFsig Un’ Euou‘ noüg Exsivov dE dia 100 nooyjrov” Tads Akysı xugius TWov Ödvvausmv Erri 109 doxovıa zov anooreımv OV wy sioeAdIn Eis mv nohıv ravımv, &i xal xagaxı mon En’, avınv Erlriwos xal 1000 xal 1000 ar avıng Evsavısvoaro, iv’ 8X0ı U xai nlEov zig zaxiav 0 deÜTE0oGg Exsivov Toü n00TEEOV Tvoavvov. alla moi dei waneodaı mer« TOooVToV oroarsuunrog, lomg dv Ö maroog dısoxenısıo. aAN sußaio Yındv (Yyoiw") zig viv biva 00V xai yadıvöv eis 1& yeilm 00V, xai anoorg&yw 08 ıi, ödw 7 nAdes | Ev 270° «urn. 1 gaüca mev 0 Heuc. zai woneo Einev, Ennoimos* 1a dE mern Boayd xai noımosı* 6 yao Adyoc avıov aAyYad Eom*, za dig adroü amv Bovinv wmv ayiav diaoxsdaosı, N ds ıjv yeioa abvov mv Üryniyv anoorgeıyeı;“ 0, de, rois Aagyvooıs Zrudoandvrss couevag, ws 6 Elgioxwv to Ovu oxide nolla”, za vi vovımv 1dEns EvaoyoAnFevıss dıevoun, sira Voßagwısgov Non Toig 1eiysoı nagırınsvoaviss, za noAld miv simovısc üBoouxd ıe xai Pldoynua, miAsin 02 ansılyjoavıss, olım Öynors wokıs, nueoas ndm xAvovons, Emm Tas Oxmvag ennAkayyoov, nauavıoum“ te male Arungo xai moAkeis supmuieig niegi Tov TÜEaVVvoV xowusvor ws Er weyalo Ö7 urı zarogdwWpau — YEl tig wov 'Poueiwv aioyuvns, & Ayaomvois re xair Ixvdaıs, sbagıduntos WıAois (xdrsivov Evioıg), T00RÜTE Orgarsiuere bwmaixt Gvunsoovie ai TTaQ« 10v dyava nAsovexTjoavıe ovın mEya Yg0voVOL xai Tıadıa navnyvoilovon. niorE 0’ dv Eusigiaoav ovroı, Talaıav | 7 Ißjowv navovdi nods adıovs avuraysevimv xgaıjoavies; za 000’ Exeivo 0x0- 271! novoıw wg 1ois oixıgois Bagßaooıg Exsivors Eouv 6 aa Öudyviov zaxas ovvdıepydsigar, od undev Evay&oızgov und’ aloyvvns xar Aurıng &Sıov wäldov Tois oüy ws Exsivor naga- Yoovovoıw. DEAN Exeivorı mEv Teva Bamdeig ÖE xai Tores nag« Tv axuıv vol xıvd'vov Kiosnıov 1E TO Poovnua za tovg Aoyıouovg OVVEoTwWrag za mv WvXnv antrınıov Eowle, xalıoıye noAla Ev ExXww Evrös Ta xai ÖjE0v YVow uahdkaı zur yavvaonı dvvausva: ob TIe08 avı0v 1E yag navıss ayevıss alıov ws Xgıoröv Oi madntei nod- 1e00v Ev 10 WU nadovs xuı0@, Wixgoö dsiv drravıss Eyvyov", ahkos aAim ıganıevısc dedaxomusvoı xaı Tagayns xai Hogüßov tag ıVvxas usorag Exovıes. zai ug Akysıcı TOTE ıwv olx aonuav, "Ioum te za Big dıa vav Exsi Fvgwv yeiyav, eis noAla diedoVwar toös Audivovs orasuoVc‘ Toooütos mv Ö YOßog Ö xareneiya. Iaü ye umv Bamdidec xcv adanavıivmv aagdiav dısxAovnoav xai Ovv&osoav, dsıyd 1E no1000as zar, xaı« 271° yis Eavrag EAssıvorere bintovon, Toü dsonouxoü ıs xai Yelov yagaxızgos rıgoxv4ıv- 47 Exod 14, 25 | 47 Isa 6, 9 | 48 Prov 3, 34 | 48 Isa 37,35 | 48 Psalm 4 14 | 48 Isa 37,33 | 48 Isa 37, 29 | 49 Ioh 17, 17 | 49 Isa 14, 27 | 49 Ps oın 162 | 49 nawvrısuws C?, nawwvıous C! | 5o Matth 26, 56 190 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 186 dovusvaı xal TURTOVOR OTEEVE xai awaviolg avısiloaı xal OAoyvgpuois ovvsxuusvos zul dia navıwv iv dvaIev alıvon PBomdeaav. Ennersıve dE niÄAEov alteis ıjv ayaviav ua xal AYvuiav 0 AÄmoTjs xaıa TII00WNOV Eyyvs Epeoıwg xl xeleimv ÜNEE TWv enaltewv Bailsıv adıov ıöv Bacılka dia Fvpidog‘ 1LOo0oVLov MdeiTo 10V xvpiov xgu0Lov 6 dosPng xal MIOOXOLGTOG* MıxEOV yolv Eyixsıo ıwv PeAmv Ev avıod, nAsovwv Exeider enayedEvıwv, za navy“ arovgü IS twoavvo dıensngayuaısvıo 1ö Orpammynua, ei wi ov Heganovımv vi NE0UNKEVINOEV Wpeoousvov, Exei ımv Piav apijxev, 0x Ev xaupio say&v- xai TOVIO ya avuxpvs 7 Xagıs ansigse. 52 Touadıa roivvv Exeivog Ta regl Eavıdv Ögw@v nasn, za av EEmdev Üßgw ov goonımv Eu Plenwv, alla xai Adyovs Adyav avdadsıs axovmv zig avrov Knoggımıo- uEvovg, xal ımv TWVv oixeimv | avaigscıy ımv ıE ıwv Aayvowv diaigsow Ev 272! op9akuois yıröwseva FEewowv, EEeniimdss Travre Toi TvoKvvov unyavausvov, iva wäikov Evreodev Unoxvion ai daxn zov Bacılda, oVdev ÖAwc Enadev aysvvsg rigög 0VdEV, Al’ sinwv Exeivo ıö 1od Aaßid“ "Ayers 1ov Deusel aragäodaı rov Jaßid, Om xUgIos avım Eversiloro, Tv Eumv nawdevmv angooskiav, Zt dE xaxsivo ngooseis 'Eyw uEv Evreude xadlom naga Tov dodEvre uoı Tonov und Feov, za ei Eos Ob redElnxa oe, Idov Ö dovlog avıov - nosiın Er’ Ewos 16 a0E0L0V Evanıov alToü”. 53 gadı’ einWv TE xal Aoyıodwsvos, 20y0v EINETO, xal TOVUS TE pvyadaz avexdisı narıv En Ta Teiyn, Tag yEpvpas Te Avsıy za ıwv nvlov 1ag Ünonıovg avaygarısıy Exklevs, ımy TE aAAmv NagROxEUNV (007 us Edoxsı yonoiun noös nohogxias avuißaoıy) oUv aunyavm raysı uvi nagsorsvals za Järıov 1 Aoyos ca ıns doyalsiac audıs aneısioIn, aa nah m mödıs Enızars- xuIm Toig Teiyeow. aA W nic Ebsimoı vis vurırög Exsivng TOV Yoßov; dc Twv YvAuooovıav 10 ÖE0og; vis | TWv 0ix01 uevovınv Eis xal Eueve Tov ıgomov xai 212° nv deıliav; 1oig wEv yag nAnileıo vuxrög rrgodooie, tois dE xAudxwv EniFeois dyavıs zul Aadtoaie, 1ois Ö oVdsvog derosv 10VL0V 10 1LWgavv@ noög ımv Exrogdmow' Eru- orjosıy yag alrov yavegws was EAemöisıs Exrös ws dsdıora umdEve, xai daic uEv Uno- gVEsıw, wats de OYodews Tuwev za avaggmksıy Ta Teign, xal xeımadogov dixnv baydaias erıyvFevıa naraxkvoev adtixa n&oav ımv now. noög odv Talıa dswr, Us xausiyev anopie 1a niyIn, ai xateVdeıw our jIElev oVdsig 000’ 7dvvaro, aAl’ Eoıwar uEv öuueow, Eotwoaıs ÖE axoais 08 mEv roög Ta xelsvöusva, 0L dE ngös ı€ EAmılöueve Uno pavois zar Aaunaoı nv OxXVvIEWTNV TIagEnEUNOV vurta, xal TO Ev Önuouxov xal xoıvov (aAoywWıegov Lv ws ıc molla nepvxdg) wergıWregov eiyE ws al Tore ngÖs ınv rregioraoıv, alıoı dE 0L mooUgovsss umıs Teoymv 0oi nÄsiovs NE008uEV0: u Ünvov onacavısc, aYAıoı Ti za Ti negidEovres xal tols dAkovg Eruoxonoiv|zes un mov 273! kayoı us 100LWv anovvoresac, EV 1000010 xauarw mv juegav Av£usvov- Oüg Eixorang Ev us Savmdosıe vis 1E xuprsgiag xai elrakiag xal Tag Eis Toüs xgaIoÜrrag Elvoiac' za yao nywvimv En’ EZneivos To nASov, xai TIeQl Exsivovg OÖX jLOV avrois 7 Tregi &avıoüg 7v 6 xivdvvoc. 5 guE 0’ Evog agsıy xataniyırı ualıora navımv. Koıgenn us AvIownos WpPIN xaı Exsivmv mv virıa, EoEMIOV U xojwa xal Eruorov, arı' dxowv zaıyav Ems Axomv dıarıwv, noAldxıs wev ajg vurıoc, modldxıs dE vis juegas, xai 52 Regn ß ı6, ıı | 52 Regn £ ı5, 26 1S6 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 191 navraxod uEv nn&0L nagwv, oüdaudsev d’ aludıc anwv, dia To nımvov als OEvımos — 1000UT0v Tore mElov Exsivm Ünvov xal TWopns zul av&oewc —, za rovıo wexgıs EBdoung" ErTd TOO00TOV yao EEwdev Exocrovv 0 Yoßoı. ovvivra 0’ Öums oldEv ımv Ev Einid, tois goßovw£vosc. 56’AAAa rusgi av Eins mEv 6 TUgavvos TöV o1parov dıavinavs, TIaVv HERUMKOTE (ws Eoıxev) 7 nAjIsı TE xai bwun zwv avunaimv, oüs Ex nagardkewg jrmoev, 7 xal 19 waxoo zic dıwfewg' tais ÖE wer Exsivnv nueoaıs | avunagseidyov av düva- 273? nv za zadıorag Eis x00u0Vv xal aakıv, igö dvoumv olıw nalıv Arijye Ovvıstayusvn, undev u dowv nAgov 7 xounalov vuntooyxa zai ancılav xai vßoilmv, zei (Ö av Vopwv us Euusimg Exagısviioaro) aAsxıpvovog dyevvoüg dinmv oo ashsiag Tg vinng anonndav TE xol Adwr. ST’Ev rovioıg Exarepgoı ımv EBdouade dırjvsyaav, 06 Ev Erumoumu£vov 10V xivdvvov dia navrös Uyopmuevo xal ası 00000xWvıss aiprıdias adtoig Eruneosiodn TOVg Evav- Tiovs, 08 dE am Undvoav avanıovıss 10lToıs xl dv Woßov avkovıss nA&ov vlg Enmoiovv xaı EAsyov. 58 Eita di; ueyas ö xUglog Tumv, al meyain aAmIac n loxis avrod. vVE nah pie, xai 004005 En’ Exsivn Basic. xl jucs nagmAtev Ö 0Aodgsinv*. W niyayudınv aronTwv' W Favuaınv xawav‘ peiysı Ö aoeßng umdevös dinxovrog* ExAsinav EEEAırıev woEl xanıvög 6 EyIodc“" EEnAIE xal anyiAsev dp’ jumv wonso Ö xaralvmv oxmviv nın&ac, ued” nc Uno Ldipyw Ovorsvaonusvog @ysıo. | yarndnım N Gdog advwd (Akys, 274. Here Aaßid”) oxoros zar ulio9nur, za ayyslog xvglov xaradımdamv adv‘ Taüte ya ud TE nI00NxovIa Trap’ Muwmv Troorreunengıe. aAl 6 u2v 0 000n7x0v08, Toico nom xal nenovIEvV, Anoorgagyesis nalıy anıoa@xıog user aloyuvns jv nAFEr 1oÖs ÖdE ye ara mV nölıv nowta uEv amıoua ug xureiye nnoög To nagadoEov, zai Aoyonosio9aı Tjv pyunv nagawvyjs xagıv Wovro‘ wc de noAlav ou mahıoıa Övevrav Eu TOV yagaza 0po- dooemu xar ÖVun vis Axgaıov negiyagsiag al ı7v Eonuiar Exsivov Ienvauevov, dAkog 1dn rap’ allov ıaArIig aarzuavtave, za Acunocv EAaußave niouv To Ten Aupı- BaAAousvov, TOooVT0L neg« navımv EnnoImoav alakayyoi te nal “00101 wg oldEv Eysıv Öuoov TG xagas Exeivns TO wEredoc, aAAa n&oev wEv Eogımv, nı&oav dE Nusoav yag- uoovvov rragsAdeiv Hy yadodıyu ımv Nusgav Exsivpv, za os olnwnore Khlore Töv IWT7gR zul ÖVvoLmv Ex TIavTog TOTE Orouarog za Maons Ywvjs avvurndijvaı xai do&a- oImveı. zaiys yalgıc noAdn 10 nagaoydvu nv Owmıngiav, du naga nüoov eAnide 274° Tv saviod Jeiav Övvauıy Ev nuiv EIavudorwoer. I o0rw mev n nohıs av£nıvevosv 2x TOU usylorov xıvdivov, anoosıoausvn Feol yılavdomnia 1ov Inga, tal avanvocis avıns tens Eruxadiusvov, za olıw wolıs vo nAjPog eig Eavro EnavnAde, xul ınv 7Q0- zeoav antiaße yalnvav 1a nodymare. 6 Yamılsdg ÖL, zaı To'twv nagado&ws oldım ovußavınv, zaltoı pavsoüc xai Teisiag ıns EE oVgavou zwyWv Bomdsias, za Hago@v alın nAEov Ex vis 70n rAmooyogias, oldE Ts alıo N000NX0V0nG rrgoumJeias agyiorero‘ ö yao rois alkoıg Edoxsı av xaxmv eivaı ı&log, oo 1Elog Exeivog, aAl’ avaßoiyv bnelcdußave”, za ımv Tuv AnooTeTav GTTOXWENOLYV 58 Exod ı2, 23 | 58 Isa 17, 2°? Mich 2, ı1? | 58 Ps Ag 20 | 58 Ps Ad 6 | 60 Unsolaußevs apogr 192 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 186 od! Qvynv N xaraivoıw, alla omarnyiav nyslıo mavovoyorioav, EIS TTROROKxEUNV Tva usilova 10 TnS uayns UnsgFewernv. 61 dıa Toüıo zavısüdev du Taxog Lorparoioyeı, xai ıus anovoac Övvausıs ano vis Edas avsxalsiso, Bapßagıra ıe omersiuare dx dvoumv xar Booed dia yoauuarov Exiva, | xai navreyodev ovviorn ınv anc w- 2751 gavvidos xadaigeoıw, Aua Ev xai Nav TÖ Ürmxoov eis 10 Tavıelisg TO0FVuoVUuEVoc &noAdocı Tod yoßov, dua ÖdE xai ca dvomva vis oixıwäs Oodans Asiıyava negLoaoaı mov, ayouevns nah xal yegousvng und Toü Eavıjg Amorgıxod, oc un Evov ı Taven To xaxöv und’ Erigmdev, AAN oixo9Ev Te zai Idıov, xai ıov Eyidvnc 100n0v 1a onkayyve rtaga ı1Wv Eavıng Exyovav ONAAKOONLEL. 62 lv 6 TVoavvog EV wei TOI0VTaV KAOTEVURTWV Evm 18 xal xaıo nAavwmevoc, BG Tods vouadas Akyovor IxbIac, Esvirac qvag 70N Ovumayiag TIEQIEOKENTEIO, xal MMyavag Teıxomaxovc Texiovevsiw dıEvosiio, xal uer dAiyov addıc NxroVero nıgög ve vjds wEllov Ehavvev, xa9’ Ärıeg TVostög Ünonrp&pwr 7 nveüne novngöv al axa$agrov, 6 AvdEv (ws 0 Aoyoc*) za ansAFov dod dvdoWnov, ehra ruhavnIEv Ev Egmuoıs, noög Exeivov niahıy Enavsıoı Psaıoısgov za FEROUTEgoV uere ıWv Enia ıjc Movnglag nvsvudıav, EiTovv Teyudımv, wg ıwv Enrıa dmkovvımv zei nieiw, 1a 10" Tugavvo Akyw OVorersvousve. 63 89 wooVim 0’ ai ıe Övvausıs &x | is 0 naonoav, 1a Exei xalas Heusvar, xai 16 Eyyüdev ovvsilsxıo. Öoov d’ 275° nv vregögıov (Toüro d’ mv ıö Baoßagızov) Ev EEodn xuxsive On Öv arımyy&iisıo. oig na0ı 105 xeigas Erupgwoas 0 Baoıledc Öwpsais Te weyakaıs xar akımucınav Aaurıpo- zmoı za ravroiaıg aAAuıg YıAoygoovvaıg, ünzg navıe d2 uahıora yovood xarenAnoag (YıAoxonwarov yag dıaysgovıng ToiTo ıö yEvos), olrw ımv ıayioımv ngosVuovs Eni ıöv ayava Eurnılunsı, Ünoseis uEV ws agıora 10 noaxTeov alıoic, NyEuovag dE napaoXowsvog TWOV OTWMINyWY TOÜG xgaLIOToVs xas 1m vırav Ex maxgov dıa noAlav dywvav ovva- Yıowevovc. 640 uEv olv EEjsoav noög waynv Eoxsvaousvo“, 7 dE nolıs nahm ustewgog rıgöcg To weAdov siorjxe, ai 1ois uev noAdois (1 oxauoic) Ev ndovn ıe mv Ta öpwusve, zal av avundimv Tov OAsIg0v woavei nooswgıalov, adıa ye unv Baoıksi za ıoig 0001 ıwv Aahhmv Erusix&oteooi TE xl OVverwWtegoı, dsıwov TO nodyua Edoxsı za ody önwg xagäs, aAla xai nollwv Fonvoav aEıov, Evvoovow eis oiav aruyiav zaıerıeos 10 ueya "Polucioıs zai doicıuov aüynue, wg Tgdg Eavıa ovuneosiv ovvavayxd- 276! leoIaı 1a oWarsvunıe xai 1TOUS ovumazysiv siwFtorag al ovvaonilsy akınkoıs xar ahıylmv algsıv 1a Onke za goıomavızois aiuaoı, IQOG ÖE xal OVyyEvıX0iG — XOL0Uavodg yev avdoWmovs — ac Öekıag Eneiysodaı yodvaı, ınv Te Pacıleiav Ep’ Eavınv uegı- oIsioav" zındvvsdsın NON To umdE oryvaı, za9 a gyow H ahmdsıa, avınv Öp’ Eavıns rravıov aloyıoıa Öartavndsicev 1 ovvıgıßeloav, za 10ic &Ivecı yElwıa xırsioda IQOC teure nai moAAnv jdovıv, ıwv ngiv avrois gpoßeowv vun’ allnkav oltw ovupPsigo- uevav. ÖAwg 1e ımv vixmv ov vixmv, aAA’ nrav yavsgac Ünelaußevov, za negisioumxei zoonov uva 1a dic 1Ews doxovVong eumopiag Eis Anogier. 5 da Tovro xar nalıv m xarapuym TIOs VEdV, ıjv ÖVIns Evujyavov 0oyiav xai noAvnoixılov”, xar nah ai IE00 Hegarısiaı zai Aravsiaı xaıd ndVTe TO070v TE xai ı0nov ıslovusvar, Ewg Öwosı Avoıv Exsivog xal Tavıns vis anopias, 6Koıa navre Övvausvoc Aoyw uovo xal vevuan. 62 Matth ı2, 43—45 | 62 zw» apogr | 64 süxsvaouevor codex | 64 Matth ı2, 25 | 65 Ephes 3, ı0 186 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. | 195 var mevıoı ac EAnidus oUx Eiysvos av zig adrov yAlmındıav, aAN 6 rayus eis 216° avuiAnyır“ zavıadda rayıva, zai To ayog 600v zul olov ! 66 Yon Ev eig yeroag EAIsiv zaı Allylwv Euslle Ta omarsiuare, 10 u2v Tugav- vıröv anoyvaos 1e xai 1olum xaswrdıousvov, 10 ÖE ye Baoıdınöv nAsovsnıoüv ev Ev rıAsiooıw, oVdevi dE Yapgeiv oüiws E40 wg ıo &Ädym TOD noayuaros zul 1m eurdser 100 xıvövvov) Ti yao Oswvorsgov avdgi omaussım To xomorov 1e Bamlins nooxıvdvveo- ca xal ajg 100 E3Vvovs ng0oITCums vrregenndaveiv umigonoisws; due Toivvv Evieddev ıö Owuaixov ovvscıgarevs, zul 16 Baoßapızöv 2% ovvInuaros Exsidev nooonyyılev“ On dE za 1 Pogeıov 00 uaxgav ayeoınaög arıyyy&iisıo, 10d ooyou Packung ıw avander yuyyadı zal mrolsuio unyavouevov ınv xUrkacır var wc Ev Oayyvm 10V Tigavvov nregı- Aaßelv diaoıyaınyoüvzoc. GT yai dm ovvanısım Edorsı: xol nagjv 7 xvola, za To ayavı zo Eruiydeıov wgloIN Xwglov, xal od ovurAoxnv Exıveiio nregıpavas Ta o1ga- wevinare. aA) o0x nv doa Helyua vovıo ıo Iem ımv | Övvansov, old’ nv&ogsro 27. nice wmAıxoviw xoavdnvaı ımv dyiav aavımv yevedhıov Tod Nyanmutvov: &v a] Xguonod yco juEox — YEÜ maviag: yeü dosßsing — 6 Xoworov Awog Zuellov akimkoıs ovooy- yyvodaı. did Toüro — Adyov xgeitov navıos, nito® maong EAnidos — &Eßoovenoer @9000v EE oVoavoü ü xugioc* uvouan» Boovrnv za ErropgNIoV, mvoayseig TO yıvowsvov’ ZÖnxe yavıv avıov 6 Üwioros EoahevIn H yn* (vsouG yag dv us zixaosıev dos 15 ovußav), Eragaydnsav EIvn (td ıhs dvrapoiag orgarsünere), Erhıvav eÜIÜg mis yvyiv, obx Evsyaovın a0v dvadev Avıimalov za noAkwmov. za y Yuyn O@ımola aois yvyovo zadioraraeı" xaregpvyn y&o jv, od guyy, ı@ Paoıdei vous ngiv ünmrdovg zig arooıaoiev Avrınoavıag nos suneidsrav avııs ISavmaoıWdg Enavdyovon. 68 Eu; [2 3 2 yvuvovioı IWv Ovunayav 6 Tioavvog‘ Erdaußeitiwı Trgös 16 yEvowsvov‘ nAjıeves Tag yotvas ıo napado&n‘ anoyırwarsı ıjv owıngiav- yeiysı' wareknußarvsraı‘ vmo dsowoig xa »Aouois avantunsıu Iarıov ws Baoıdkeu, Wvygoöv nugauvdıov (wg Ev xaxoig umkı- ‚xovulroıc) zo» dogorpdanyov 2xov deouum. doavıwnc ndxeivov ovvanayonerov. DIT: ov1oG Od’ ıv, wonsg Avyog, 6 10 nav ovvSeis dodue xai To Tuxgöv Unodnua bawas, Ü Exeivog 0 maroıog wg un wgerder, Önsdjoaro, ws Evradda uadlov Exßjvaı ımv na- Acıav nagoıniav TIEKYURUKWTEEOV zal GapEorsgorv. 69’Hdn yoüv 1m zeiyeı ngoonyyılov- al oTvyvov avToIs QVOLaywa Tagd Xonmwe ngoovnevıd. dvagnacsEevıss voiwvv Uno Tıwav EUIVS AAaoroowv vis 20y0ov OWuara oneganısıy avdownıra, xal x5008 nalauvaisıs avanganevres eis ynv, avmD 00 {ng avAns 06 dsilaıoı auporegovs öuov Tovs Oyduluovg Exrruplovrım, zul Töv Tunov Ts rravoıvias xaı ıjc uumglas 10nov Eigi0xovow £uol wEv 00 oyodoa xas’ ndovnv, oluaı de 000’ AAAn vi Twv EmisixWv xai ueroiwv xal 10 ovunadec gilavIowWnms Tregi To avyysvicg Enudsızvvuerov. za olnw Atyw toüg aAkovc, aAN avın Baoıdet ım ımc nownc öguor EAssıyovr dyav Edofs To nadog Exeivo, va tod Aöyov wagıvs ö Akyav, lduv nod- kaxıc ı0v dvdga (Baßai yihoszıiguovog Exsivms | Wuyic) rois nenovsoow emida- 278! xoUoevre. avayxaia Ö’ Öuws 7 xoAacıg eis amoronmv movnoiag‘ al nos yao av dlkms 05 xaxol OWgpoovjosaV, um TOI0VLLıS EUxaiowg bmodsiyuaoı maıdsvousvo; ümoıe xal 65 Psalm x« 20? | 67 Psalm ı£ 14 | 67 Psalm ı& 8 Histor.- philolog. Classe. XX VII]. 1. Bb 194 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 186 WVIwv OVvEexXWg yıvoukvav, AVVTIOOCLATOV Exsı TO xaxa TIROEMOIRV, xal vis moxdmoiag n roAua dxd Iextog Omoimg xal dvenioyeroc. gr unv aAN m Baoıkınn yaknvoınz noAv u tig afiac xdvrevda rrepl ı7v Tumolav Dpixev- Öu yao nal aAlav Baoavav zul nowwv 700v a@Sı0ı, MURgoTEgWv En za Bapvıeomv, 0 meyadoı vg noAemg Yvuoi mWagTvgoVc, xar’ Exeivay £&ıur oyadalovıss xui woic Odovo* Imroüvıss reis aIAiovs driaonagakaı. 6 1oü Bacıl&ws Ö’ odv Zlsog O0 Tovioıs WoVov Lu£romosv &yxgı LovTov ıyv Öixmv, adv eig peilov« Yoßov Eouv & xal mooovnsxgivaro, alka xai vois aAkloıc ayjxe ımv Eic owum ıyv, Tois Te rpiv avrouoAoıg xal Toig Vors0ov NO00yVEL zul avıoig de Exsivorc 108g droenıwg sig 1Eloc TO ıvgavva ovuusivadıy. ei dE xai Tuegl ıyV 0Voiav 7 ıjv zaoixmow yılavIgwnozgov 1 Oxonmosıev En’ avjoois 6 yılavIomnoc, dyanamv av Eyays, 278° xal ımv dogsımv Uno dvdownov Jdıiagordmv Öönodoyoimv. "U H uv Ön Yoßeoa Tjg wugavvidog mugsaia EE Vnerzavuctov TOIOVLWv Tv aoynv avaydsiou xal &ic YAoya Tooavınv avsinioıws RoFeioa oVım FIarıov E0ßEoIm ın TV xgElIrIovos yagın, od za uovn Yyavı, Ödraxonısı pAöya nvgoc“" ös Enıuug xaı JaAacon, za 017W001 TO xUmara”: Ermraoosı xal xaraıyidı, za sic algav loreraı: noooßlens xai aßvooov, xai age yonjpa Emgaivsra ös bgding navıa noisi zei ueraoxevdls uov@ Jeiruen. 2 442 Exelvog Ev odım xal Toovıg Onwsloıs anoggjTosg xal 1EoR0ı ı)v ansıyo- dvvanov duvanıy avıol yavegoi, za 1oÜc En’ adıöv nenoıdorag &x naoav ıwv FAlyenv Överaut music dE anÄınavıng tuyovıss orgavosev Enıxovoias zei Todavıns Exeidev AnO- Aavoavıss avuinyens, dsÜıs vüv ayalkıaowusda yadonc ı0 zvpin, dhakakmusv 0 JE 1O owrigı yuav“, dwuev dufav Ev aiveoc odıoi*, UÜVWwowuEev yavıv noög avıvv", ueyahlvmuev au ı0v Avıpaımv, du Enoilnosv juiv weyaksia 0 dvvanoc, 219! za dyıov To Övone ad1od*‘ om eldousv roayuare Yavuaord za usyala, & oVx sidooav 0, aT£gss yuav, & 00x jnyadsıoov, Öt EE ÖWovs weg avarokı Eneoxdiparo* zai 10%5 zadmu£vors Ev OxdTe*“ advuias Eritpavev, om LuexIN wine ws aAndwacg nuiv Onusoov, Yeög loyvoöc, EEovoaorjs, doxwv Övıwg zigyvns", ra orohıa uses eig cute x 10 ıgayda ueraywav zig 0dovs Asiac”, 1ö meodrıyov adısıcs Tod gYoayuov dıiekvar* xai ovvdywv nakıy ca dısoıwıa, Emoriywav va nooßera re Em niavausva xal TRVOg wmv idiav uavdoav Elavvav xal nOWV wiav noiuvnv, Eva noueve*, du Ta navıe eionvonoimoe dia ıjg Eavıov yEvvjoswc vüv, Ta Te Ev 00oavG xai te End ans yic. 3 Tjv uEv o0v nagoüoev Evegysoiav TOD 1eyIEvros xai OWoavıog judc Tagadokac ovdeis dvvmjoeıcı Aoyos noög dfiav vurjon, adv nEoav suypyulav za Enawvov £ig codro ovvsıoeveyan‘ 6 08 nAEov ıov Allav Exsivo 1E yagıEoregov xal ıW Xu neENW- deoregov, doEa Ev vrpioıoig eo xai erri yyc eignjvm, Ev av$gamoıg erdoxie”: | ronıov 279° rag’ ayytiov öv iuvov Ev xcugo davsıowuEsda, 1TOVIOv 0Vv Exsivoic KEONOYOETOWUEND, DdTOg yaugıorygıog E0Tw raga ı@v ed nasovrav a eveoy&ım, Öc oddEva xaıjoyvve ı@r er’ avıöv nenoı Forwv, Öc xa®’ Eavrov au00s*" Za Eyw, Akysı xvgıoc, @Al’ 7 doVg dokd- 70 ododa Ü?, ödovas C! | 7ı Psalm #7 7 | 7ı Luc 8, 25 | 72 Psalm Ay 7 | 72 Psalm 4d ı | 72 Psalm &e 2 | 72 Psalm @ 9 | 72 Luc ı, 49 | 72 Luc ı, 78 | 72 Matth 4, 16 | 72 Isa 9,6 | 72 Isa 40,4 | 72 Ephes 2, ı4 | 72 lohann ıo, 16 | 73 Luc 2, 14 |73 Regn « z, 30 a 1S6 187 E RECOGNITIONE PAULI DE LAGARDE. 1:95 lovınc us do&aow‘ za uevıoı zakas Te nad Anungwc vüv EdoEaoe Todc ovım do&alorıas adv za UuWvrac, W@v aravıov xspaiaıov 7 xepain navımv oV, BaoılEmv 0090- do&orere xai dia Tovıo Feoqıläorers za dıa Todro noodnAmg vıryıa xal avinyıe: wi yo aluov @Alo ıns ÖowmmEerng vavıns padooımog aAd 7 ınc oNg niorews, ung ong svoeßsias To eldırpıv&s 15 xal nadaoorV, 7 navıav mohıora yalosıv old Ieoc, za di v 17V axaıauaynıov Evdvav 08 divanır, 1wıavıasg TragadoEovg 001 vizag ai OVLac avoinarıa yagilsraı Toonaın, &p' ois ovveidorıss Ö Werd 000 080W0uEvog zul dia 08 Aaog obıoc Ev ayakkıaosı rarnyvoilousv, zo 10 vıronoıa FEw xai Omrijgı Eogralomer Zruvixıe, @v Eixorws Ev noWiog Ö TEonKıopogog | usıeya, Ayadis ovveoyias 280! ayadas boeMmouEvog yagırac za ıds arapyas Tag’ humv hs EUpooovvns Aaußavav avd’ wv yuiv Ev musocıs EBonsmos Plieng, olxısioag, tayvvas, ıj ngsoßsig Avoac 10 0xvIowmna, za oc ahAmdwc Dig MoIoTsVoE, TOOTTLIOWGOOG yEvöusvoc. Ovım wıyaoowv, Baoıled, odrw noisı al oWlov" Tavın xapnopogs FEB, Tavım rg00ayE, ımv Einide, any nionv, ımv vNouovyV, ımv NIEKOTME, TO MOOS TOVC AuagTa- vovras avskixaxov, 10 006 vnoWiev dvoxivmtov, ıö moöc diaßoijv Kovvaonaoıov — diaßoiyv, Avıpwrd mov, ınv ueryainv Außyv xai* x7oa vov Piov 1oü avdomnivov —, 10 ovunadEs moög To Traoyov, 10 rroög To Evdsis euueradorov, &vi Aoyw, m» megi de Helov EVoEBsav xal ı79 negi Toüc vryedovsg yılavdonniav' ravın yao Paoıkesiag almywc xallwmriouere olıog 6 Tjc aavynjosmc OTepavog‘ dovro To wis do&ns diadque TOVIOIS xal aVTöG Eyxouuoruevog xvoısvVoug E£Ivav ai Umoraksc Anodc, xal aioyvv- Pmoovımı Travıss 06 miooüvıks 08 Öwosav, 0 d3 ayanwvıss 08 EVygRVITOOVIR, za 08 | HEdovres mv Eionvnv 00V OVvsıgyvsvoovoi 001 zul Ovyyaoıoovıcı, woıevın 280° rravnyvoilovıss &v avın Xgıorw ı@ aid xal woran Io numv, @ 1 due xl 10 xgR10S OVv nraıgi 18 zo nveiman vov xai dei xal Eic 100 aimvas ıWv aiovor. dumv. 387. Toü avwü verod Erpwrndeisa naga 10V Yıloygiorwv dsandıov, xvooü”“ Kovorevıivov vov Movouayov, Erti ım avadsika ar nooßoin doü didaozalov av vouor Ev”. 1! Kai dic E1Eoa poovuis, Tolov &oyov 1 onovdaona Baorkeig wüAkov mgooNxov ung Asgl TOVS vouovg 7R00v0I0G; un) yao PaoılEwg xzara ıö Aoyıov“ xgioıw ayanav, za du- xa00Vvn xal xoima xaT0gImoıs Tov Fodvov avıod"" anıso dAlms auniyavov Baoılsi 7000- yeveodoı Av &x vouov aa dia vouov, di ov Baoıksis Baroılsvovor, ui Övvaoreı zai Koxovrss xVv0LEVoVvO yig, xulroı Tao’ auıav Exsivav IWv voumv vomxnjs auderiiac ıo Baoıdızov Te xai Peiov anoltivoaı xoK1og, wc avıö dsonolov anravımv, OUy Und Twog &hhov ıwv Emi yüc dsonolöusvor, 2a avıov | Exsivav axovousv addıc 281! ıov BamıA&wv Un’ edyvmuoodvns Öinaias mv yagıy naoanovusvoav xal 0lov Auoıßiv uva vavınv avudıdovıav 10Tc vouoıc 10 vm Exsivong 10V Oxinıomv av EEovoiav Troısiv, xal 0vv adroig uahkov Koysıy aiosiodaı 1000nvwC ra dixaiwc N x0areiv diya Tovımv Bıeios za negavoumg, VoWWTs00v 1 xard ı1oVc Idıwrac ww Koyovon, rıegl rovrov Aoyı- Louevov- dıuy&osıv yag rigavvov Ev vovım za Baocılka, du 6 uEv (ws 6 Aoyoc) vonov &ycı vöv roonov, Baoıkevg ÖE 10 Eurakıv TOONoV Exsı TOV vouov, Eruotaoiav uev Evvouor 74 Außnv xci add C?, om C!}| ı Psalm 97 4 | ı Psalm (sg 2 bBb2 196 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 187 nv Koymv Eruoransvoc, This 0’ Koxns 0opoV xzußsgvjumv Tov vouov donaoins nagalau- Bevor, bonus zsÜgsue uEv Lot al dwoov Jeod, ıeyvm dE na Akysımı xal muoreVeras tod xaloü Te xal Loov, Enavoodovim dE navıe Tov dvdoWmıvov Plov ai Favuaoınv uva a&ıy novievsvs woig nodywaoı- Takıs dE To xepdimov (wc Enoc) Tov dyadav, N xal 1a Eniysıa ovveys zal TE olgavıa. 3 To0aVrnv 10ivvv Tois vouoıs Evvnaoyovoay Öivauıw 0 noo Nuav EvoeßEoıaTo Bacıksis ovvıdavısc, 00% jılrov ıov vouwv 7 av Onkav Epoovuoav, ıa mv &x 281? nol&umv xaxd orgamnyıraic agqioreins N rais avmdsv uahlov ovumayxlaıs anısioyovıss, To dE ing siomvng aaAdv vouossoiaus agioraıs Eruxoomoüvrss, xar di’ augoıcgwv dei- avVvıes ns Baoıdıxng Eruoinung TO dkiwun al To mwersdoc. AAAd xainsg olrw onoV- daoavrss negl mv TWv vouwv Tuumv, za moAAnv Eis ToVLo 10 wEgog moayyareiav eic- gveyxdvrec, wc moAdoic (ev #0noG zul Movors av Ev Toric dusıglav ovoreiicı, moAld dE xuueiv megi ınv Eommvslav ung Irakidos, xa9’ yv n 10V vouwv agymıdıng Ovv&xsıro, oÜx oklya ÖE noög Tv Toviwov 1akaınwgjoaı oapyvsov, Eu dE xal Tv dvanadagoıv ou nmAsiorns pooviidog zaı onovöng abıwoaı, Ev Tı xaAdıorov Tieäyua xai TO x0vo ovugoowıarov (oVr olda nossv oVd’ önwg) nag£Aınov adıoianıov. av yag ıamv XoycTıv Eriunoev, Toviwv Ünegeidov nv Koxmow, al oUs dıaysooveng NÖECINIAV, TovLoıs oüx EEsügov dıddaxalov, dAla rods ovußoiaoyoayovs Ev avaxoivovoı za) aoüg | ovvnyooovs zÜIUvovomv ÖYJev Te va Öönwg To Twv vonwv rrag&iaßov, nad od 282! noiv Erurgenovom oVder) Tav ToIoVıwv N Tois owmmereioıs Eyxaraltysodoı 7 Toic Aoyım- Taroıg Evanoyodpzodaı 6710901, ngiv dv xai didaordAovg davımv amodeiimoı za Kg0v0v yvagiowoıw or8oov dıeiwıdav &v Toic ıav voumv wadnuacmw‘ alrov Ö’ Exsivov Tiv Tevra gwıhlonoövwg dıdaSovın nal mv av voumv eldmoıw zovrıs Axgıß7 nagadwoovTe mexoodvuws ed mai xai merakoryiywc naeo&doauov, olx dvdox roös Toüro dvverov ExlsEcuevos, 00 ovvayayjs Uv& 10nov 1olc vouwv Eoaoreis dnoratavısc, oÜ ovımasıs doloavısc, odz aAlo u ıwv 60a ovvıorav 12 za ovynooreiv didaozalsiov regvrs 1afıy oizovounoavısc, aAM wc anvßegvnıov nAolov Tv iegav vououadseav Ev uEoo ı@ meldysu tod Piov xartlınov, ws Av ovunsooı xl zuyoı nAavaodaı as WEgsoFaı. 5 oVdEve yoüv oysdov iouev ıwv eic nodırsiav dom nagayysikövınv an’ dEoniorov madnosns cs EE Öouov Tivög 7 Aum£vog EÜFETOV Erıi rag mohruixac avayousvov ueralysıgiosıc 282° za ngaksıg, AAN’ Öoov vis vedınvog wEgos TIEÖöG TWV 109 wadnwaros Tovtov yvocıw doyä, Imst uEv xai Alav Erumsias zöv dıidaEovre, ovdEva dE Plenovreg sig Todıo 7100- Beßknuevov oVdE xg608ı xai YWigm nenagwonusvov Baoılızij, Enogie Tod xgelrrovoc Ep Hv Av ıvXoıEV Exaorog, vou& Te rail pegera, za AAkoc aAAm muoıwVonc Earvıov dıda- Schw, xdv navıav oTsAdoregov E40 eg) 179 TOV nasnmerog Kormow, Öuws 10 OmFEV un’ Exsivov Beßaing naoadekausvos, anmi9s mollaxıc ody & Tois vowoıg Edoxsı, aAh & ıo dıdaSavu EnjAdev sineiv, sic Tv Eanvrovd Wuxyv ze zal uvrumv nagekaßwv‘ ws evreüdev noAlyv uva Tagayjv 15 zal obyyvomw neol 1as Exdorors xglosıs Erovußalve TI nodymaoıw, Ars awv dıxalew Aayovıav nimv dAiywmv Tavranacı, xaxsliva» 1WV nAeioıe 1als ıwv vouwv Pißloıs Evıdowoavrav, 0Ü Ta aÜTE regt ıWv autWv N WYoovovv- av 7 pIsyyoutvav, aA’ Er dıayogwv uadnosmv dıaypogors xai doSas Enayouevav d # F EBEN 187 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 197 (ws To sixöc) xai 1o nıAsiorov aAlmkoıc Evarulovusvav xal :ovyxgovovınv, zav- 283! 1eüdev anoglav dswnv zur 1ois axgıPoücı rdvv TOÖG vouovg Eis ımv ı@v Toaxıdar EÜgEOLW Lunoovvınv' Enei umdeis ngög undEva ıov avunokırevousvov avkysıaı 10 Nırov pegsıv Ev roVioıs, aAl vno gılounias Te nregiring al dokouevovons veoınrog dusıyov 1 do&aı wv allmv wooveiv aywvıldusrog Exaoıng, 0Ux Oxvei ımv MOOG Anavıas avu- koyiav ıs nai dıeve£ıv‘ od ai nord’ dv aAlo xuraysiacroısoov y&vorıo, ÖnoTev 08 wis aAkoıs Enayyskklousvor 1a augißoda Avsıv avıor moös aAkjkovs ovx jaıoıa dıagsgowsvor gaivowıo; 6 Tevre voivvv oUTw yırousva 10 eloeß:c jmwv xodrog marıdeiv 00x ]v£oysro, all eneinso juiv 6 Twv oVgavwv Baoılsüc, 6 ovvıoißwv mol&uovc” &v yaıgı xgaTmık xl &v Bowyiovı ülmio, 6 Tois Umsgnpavoıs avuıarrouevog, Tansıvoisg ÖdE xaoıw dıdovct, Todg EEmIEV Te noAkuovs zai ac Eugpvliovs Oraosıg xarenavos, aa mosME mev vv 10 avıinakov, sioyvevsı dE 16 Unjaoov, molAn dE yakıvn za | "Poweinv zartya, 283° za 10.avEixov oVdEV £om 1dc Nustegas Yoorıldag, zuusveig 10V xg8lırovog eig mv tus nolırsios nuwv EnavogYdwow Töv oxomov Ühov To£nonev. "zer dm vwv eis amv 100 xowoö Avotiaıav oz Oliya uEv zuiv Hom oliv Jew nengayuorevoen, »av EAleinm dE 1 noög 1elsıdınta, aaxsivo 1slfermı Mavıwc ans Gomolotong mgovVoiag Ev zoo wm rrgo0nx0ovu, Av Emiveiooı To WeTov. TIE0C ye mv ao nnagöv N yaknvoıns yumv TO Tri ToVg vöuovs Auagıavdusvov Eruoropic aEıot, aAdızaıarov TTaVISv Nymoauevn TOÜg Tov Biov yuav ans adıriac EAevIeoovving avrobs Em rAtov adınovm&vovg ÜnE000GV, ab zovs nacı aois aAloıc EmmSEvrog x00u0v zal To&ıy 2v Axoouia rocavın nıAalowevovg nsgıpoovsiv, za umdeva viteodas Adyov amAırovioov xaAod — ıng wur vonuwv Akym didaoxeliec, ob xal any Bacıklsiov Evdoäng za ı7v nohıreiev dutunıog were Tmv Toi FEoU yEıomv Ayovos: dewiv yao ıW Ovu xal oyeılıov ınig wev Aidoıc Ermornwang zus ieyvons, 6001 18 Aoyızai, zai rav Bavavonv Eviouc, | xui ywgas ?dias zar zadn- 284! reuovag anoıstaysar, TIYosdgiac TE xerAngwosrnı za OITjosıs ng000YpmgIOC FR zu Ti yao oÜ ngo0osivaı xaAov eis nragauvsiav ımv meudvıav, TO ÖdE navımv wEv madmuaTav Avayaaıdıarov, navıav dE onovdaonaıav Bıwngeitoıaıov, oV ywpig raid navıe nıe- gta xal avövnra (Ti yao Ogyeskos 10VTwv, elvoniag Arroıyom£vng;), Tovto dn za aeg aAlögviov vns molısies aneinAdosaı xai umts ıdmov Eysıv oixsiov Ev avı) yırm- 0x0usvov umıs vakıy uva, un Br9uo», (um Troovömeor, aA) ökmg yusijodaı ai anısg- oipsaı zul viovsi 1 yavkov zeyvidgıov aovvıeits navıslag rroög ıyv dvIgonivgv lonv Adıervniwarov olın za Kdınadowıov wevsv, EAcovusvov uadhov 7 Savmalouevor, x Jonvov udAdov 7 Indov voulousvov A&ıov; 8 Alla 1a uEv aygı vor, 10 0’ Evreüdev Önolov, air (paoi) dnAwosı” 10 nogyue. 7 yco Baoıksia Huav, xXonoıuwrdınv oyWedo« xal rro&novoav qdois Yoovoıs adınc unv evosßn Tavımv no@Sıw Aoyıoauevn, aa Ü0ov Ti x0ırT) zaraoraosı negımoyos | ro 284° xgodog xal nroög sVdokiev ouoo zaı moös Avosstisiav, zaAwg Evrojoaoe, TTOOFVWOTEgO» TE xsxivmeon TOO mv vourjv Emiuekaiav, xai 10 EAleisıeıw Eu doxoüv ıo xaÄo Täs noAızeiag bvIun TrXo’ Eavıjc anoygavınc avardmooi, EEnyyemv za dıdaoxedAov Tois 6 Exod ı5, 3 :6 Prov 3, 34 | 8 dyAoosı Ö?, derlwosı O! 198 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 187 vouoıs Traoaoxousvn Imavvnv ov Aoyıwjrarov !Alovorgıov, zoımv Erii TOD Inrododuon za EEaxtwor, Töv Zuyılivov Eniieinv, Ös oVxr ayavoc oÜd’ dorums oVd’ auvdowWc gnedsifaro ımv Eavron noAvpadeıar, alka Imuocie zwi Yavsoncs £v avraic Teis av noayudımv rreigag EEekamıbev, öwoimg wEv Taic wis Aoyıoımıoc, Ömoimg dE xas talc ınc taov voumv EldNOEWG TEyvaıs xExroommu£vog, zus mÖEV TrEOLMOTEOOV umdenote HEwEvos Tov yustegmv xeleioswv. IOdiog 10ıyagoüv Non nowros AyaIn za moigg zei xglosı This Exxglrov Tav voumv zai dsdoxnıuaousvns doks didwoxekiac, rrgosdgig Te ummFeis aEroAöyw xai ImAwın, Apoouns te Aaßov OU Tag Tuyovonc zig Hegansiav Ex Ts Nusttgac yılouulas, xai dida|oxaisiov TuyWv OU wıxgongenoüg ovdE Yavkov, vovvarıiov Ev owv weya- 285! Aongenesoıerov zwi bIROnuoV zul TOIOVIW MoKyYwatı TRYETTOVTOC. 10 goraı yao ano ung RpOVONS merk wc EE odoavod Bomdeing xai ovvsgyias avsınzvov uEv Tois vonoıg Eig neudevrnoıov To xadAlıorov oXEdov xai TEENVOTATOV oixyua 100 ziayoüc Tumv olxov, 06V Erd xoEl110019 EANNiOı xa1Ta0xEVAo0aVIEG, FED TO) navıav yuiv 10V ayadtav dowmgı xa- HısoWoauev, za Tv Ev wagıvo, negIWvvuov, Tov al »Ajosı zo rodyuanı TOONKLO- p000v Teweyıov oiovsi Tva meyav olxodsonoınv avıy xai olxıorjv ıs al pvlaxe kaunowsg Eneoınoausv, @ ab 10V Exsioe HEiov vaov O0 Ti magzvgıang Xwols (oluas) ovvevdoxiag dua ai dvuinWens Ex xawng ovnysloausv xai Eis IE00v gOOVLOTIgQLoV 16V 0lxov KaTEoxEevaoauEv* Eo0Taı TOIya000V OTTEQO EiomTaı, TONOS EV dywmoıowevog Exel zois 2owcı eng av voumv madmosmc, 6V avrois 1ö nusıeoov Eyılouumoaro zgaToe, &v o za ı0v Öidaoxahızöv Ioovov idgvos”, za To ano aodde didaozalsiov uEv vouar 10 evay&orarov | oluyue xAmdmosıcı zodıo, vonopviae dE 6 dıdaoxuiog, od uev 285° otv anaac 00!’ akAoyws, aAl ou vonovs dıdaoxwv, ai yvdarısıy EAays vouovg — 1000 nev olc Evaksı Toüs madmsevoutvovg adım 7IOÖG Yvlaxyv zai oVvejomow rjs 10V vonwar Bovinoewc, oapyvilev navıa xuAoc za magadıdous wc 0lov TE Tv vouonadsıar Entooıov, wvro Ö, Hu gvilaksı za ac Bißhlovs av voumv, üg Ex vis Exslos Bıßkıo- Inans naga wod ebAaßeoıdrov Bıßhopvkaxog eis eAsvFEgav Ayıyeras xoyjaw zal mıogög 20 doxonv oda wereyssisisa, ImAaön Tas xosımdsorigas zai noöc ımv didaoxalier Tov voumv Konsıuwzioug: al yap dm xai wovıo Avonısiog Wxovoumos To evoeß:s nur xod1og, iv’ olaoFev Eyoı 1a This vEyvns doyavı navın 0 Elc 1avımv azl naga Tic Baoı- Asiac mooysıgılousvog za um ao’ Ertomv Tadra daveiloıro und: noayuaıe Ex0ı aAloFev Ahho roooateiv aai ovAikysır Ep Exdoımg avayxalousvoc, dv autöc ıvyov Tovimv «nogoin dıa meviav. 1 Tovrov woivvv Es ToV 1g0n0v ai ovım zakovuevoc 6 vouopvlak | dıe- 286! uevsi' 1010Vr01G ÖE 070801 Örraioıc zur mpOVontoc‘ Evagı)unossm uEv Toic weryalo- ÖdEoıs ovyrimunoic, EEsı dE nal zaFEdgav EÜFÜT uera 10V Ermi 1ov »0l0sWwv, W xl TTOÖG To jmErTegoVv xoaTog Ovvsıoeksügern na?’ &c xaxsivog Nuegac, za Tic Tusıegag Öuktes xab OWeng Woavıng AEiwFrosinı, wg xavızdHev m T00FVUOTEINg, TW TS wg Ünegs- yovu diapeoovıng Evaßgvvousvoc. zal boyav ava av E1og Anwsras EE nusıtgwv xaıgWv kirgas TEooagas xai BAaıriov xai Baiov, orTm0soiwv ÖE yagıy EEsı 1ade xal 1ade. 10 Hoövor idovoe O2, idovoe Hoovor Ü! 187 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 139 2 Touovrov usv Ndn Töv neoidokov vouoyvkaxa Wong dvdgiavıe xavov aneıs- Afoowev Te na dneS£ouusv, Oieuguoisg Avsxpvaoııs ıjs xvBeovWons navre no0voLas, Mus 16 FE0NECIov ToVıo xai meyadorgentg £0yov Nveyxev jwiv eig Enivorav xai nodyue 000010 Tais nusgaıc Eyviafs 1wÜ xoarovg juwv. 13 Tnkıxovrov Toivvv Baduod za nuerigav mEv Exkoyijv, Yeoreguv dE veiowv abımdeis Erußjvar, wsyakogv£oıaıe vonoyviaf, undauoc dyvauav dpdnvar reg: ımv T00RVTnV yagıy avaoyn, | undE vac jusregas EAnidag Erıi 008 ıyevodzva nepa- 286° Onsvaong, aAdd nacav jdn onovdıv, ndoav neosvniav sloeveyxas negi To 0ayws Öt mahıora xaı 00V angıpeig noAiN ımv av vouwv dıevoev avanıdoosıy oig vEoıg, TODTo puvov &Eoyov nosoVusvog dımvexis xui aidıov xar riegl 1od10o ımv ülnv anavaliokwv lonv, virtwo Ev weisrwv TE MOöG eV Egumvsiav ovvıeivovre, Egumvsiwv ÖL ne)” yueoar, nal xad” Exacımv aoxvmc 107 gyorımıais Omiav. Exsivav Ojkov Om xai uovav ıWv Nusowv Duiv ünebnonutvov, z09° as E0uv EIog xai Tois yoaumanzxois oyoAnv dysw. 14 90 gvloxgıvjosıs ÖE ToVg OVvIg&govrag El mv IWVv vOuWv «n0oaoıv, 0V02 nAov- sivdnv avıoic, add’ agıouivdnv, ws del, ımv Ting xadEdoas rafıvy anoximgwosıs: nal avs- my IovVwG Ev navreg eig 179 Ösargıßjv agadEEN, avagyvows dE nd xai amosi draÄsfn, xai xaIagav uEv ı)v xeloa, xadagav ÖL xonosıs ımv yAwooav xai any yvaumv s0i; vouorg, 08 xal todg rag akku aoyas dia Anumarwv xaıaggvneivovies olaıg avoım- oilaıs wereogovran, oidec nevıng noo naveev, 6 ıov vouwv Einymujs' nAyv ei 287! gaijnov us Tovıwv EE evVdainovos Ögumusvog olzov, elyer@g ıöv dıdaoxakov yıloygovy- 0r09aı Bovioızo: ToL1E yao oÜy Önwc anayogsvonsv any Ajıır 10V didousvov, alde Ön zei ngo0ENKIWVOoÜHEV, Ovv@da xui wlcoi 1075 sVosßEoı voumg WEOVODVIEG, zul MIoaV- Yowniav uEv xgivovisc ımv zu üAov 1oü navrög Anoyyv, anavdowrniav ÖE nakıry Tv aniwg ıwv navımv nagadoyıv. Bzroovonon dE uahıcıe zei ı75 TWv axpoaıwv sUxooniag, al oyjua Ti OyoAi; negidnoss YPeovmörngiov osuvoü, Ensidnneo dei Tov raudevoewg aAmyıyıs OgEyousvov nıgd Toü Aöyov 10V 1ı90n0v xal 10 Jos ExXsım nena- dsvuevov. 6 Yv ovım 1avıa nous, xl 10100109 Oavıov Ei Tav &oywv Nuiv anodsavVsıv onovdalns, autög 18 np0 navıov, za nerd 08 xad" Eins 01 10V Toorrov Baduov eis 10 ueAkov diadekousvor, 1a 1e Eike yoyora naga vg Bacıkeias nuwv za zaıa Oxon0V Öniv anavınoa, xai ı0v weyakonosnn 100L0v Joovov, Ov £p’ anas nuotsveode, dia Piov xa|9Eere, Kvayaigerov te zai adıddoyov, Ei my mov ug alıog Eavıov vis ıml- 287° xavıns avakıov ansikyEoı mung, ze ÖgIvuiav vooav site auadiav, 7 zart Akon dvcwonog wv zai 10 xalO 000 Tolıw ıwv uadmısvousvov OUx sugonoros' 6 ao yvAaxj; yviarıousvos 6 109 Ig0vov TÜV Anooxonav zul 10V Urto xeyaijs Tofumv xzivdvvov, dv yagadı) zaxög wv 7 nagaßeivev Ölwms voAuwv av ao’ yuwv u dim- gıousvov, um akdanc To noayua xara voiv Aaufavsıw und’ Enıysipsitw TIEVTAaNaO imAızovrov xUßov nregızyoni, & un Ta xgaUoT« navımv Eavıo OvVyyırworsı, xal vöumr nEv Eunsigiav eu Eruoimuns Eycı moAlıv, Exarigav de yAmooav iv axgıßeig.ndon nrooistan — ınv Ehkyvırjv Atyw Tavımv xai mv don bwnuix) —, xaraFtaggsi dE xonwv soAcınwpiag xal ayovrwıav xaxovgioc, ols avayam ÖbovVAsvsıy 109 hs wmÄıxadıng Uufs 200 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 187 za od Enmayy£iuarog a&ıov. za umdE us doımeie xal dewn xuxoj Isa Tois Exeivov onAdyyvoıs ÜmoxovoN”, 7 na Toonoıg Exsidev | 6 Tooürog anshadjosını, dv 288! ’ x „ > + - ' m PIE001 xaıd uva ovvagnayhv nooßAndeis, avuxadıoreusvov 10 Ioovw Tod a&ıoloywm- TEDOV xl xQELTTOVOG. "Me Tavı« uEv 0olov diamagıvgia ug TIQÖG Tods ÜoregoVv- ol um Al’ oiy frıore Hal TO x0aTOc yumv auıu Te navroiag Eruweimosicı Tng TOV vouopvirxog 7700- ysıgloewog, Ev xal nakıy ıoVıov derjoor, zu 10lc wes' muds Bacıdsvow Emiornrıa 7 rapandyama" mmdE yao dor 1 Toovıov ToAumuevov Evradda 6 Mhıog, oia adv Toic &ikoıg Eviore ovußeivs mayyuaoıw, av iva undev einao nikov, or Enaww 1a noAld. 18 av rag’ Exeivoıs Tolvvv Telmumelovuevov de’ angooskiav 7 xaı Orauuına older navısAoc EM TV Heuarog Tovrov xar oVdEva xoovov 1 T0onovV avsguusda yivsodaı, aA’ Exsivov Eis Tavımv ımv mooEdgiav xahoiuev, Exeivov zig To ÜWoc 1oV InAwrod 1ovroV FIodvov magadexousda, 16V aurodı wEv Ta ıwv vouav Ixavag EEaoxmoavıa, auıddı de reigav Eavrov Öedwadra za Tov Eavrod nlsioın nEıgw dısveyxovra OVugYoıımımv WE- re9eı 1E pVoews zul onovdng evwvig, Eu ÖE xzal YAwoons evooig zal noAvma- 288° Seins regLOVOIE xl — TO MEyıoLov Mavıav — TOONWV Xonocoenu' ovveiovıa Ö’ sineiv, olog oVrog ö nowrog ag’ num» reoßiAmFeic, Ent ve wois alhoıs 16 aveniimnıv Eyav xal ans ıov Aoınov wadmudımv 00% Yrıov N Ting mv voumv sidnTEewg Eunsigoterog av‘: PovAousda yag Tovs VegoÜs nuwv vowovg olovei mio Auumooig dogvpogos xomotas aoig Adyoıs, za navreyov rag’ Exreivav wc Bavmıkeis ıwv Öhlmv roayuaıov Unegaoni- Lso9ai Te zul IE0NOUNEVEOIM Eic Tumv önod za dopalsıny Troög Toüs Errnosalsıv avroig Ex TS Peuovraıns 00x Orvoüvras Voysouxns‘ oV yao ÖM Ömrogıxjv Ypelinv dv mv ıö mısavöov amıdavoc N al mıdavwc To aniFavov xaraoxsvalovoav zeyvmv. 90iov dE uıxgoV zal dıeyvyev juas nageidov! Ense yao Ana Euviodnusv ovußo- Amoygdyav za Gvvnydownv, avayxalov ajInmEev xal To zur Exsivovug 0 FEodaı, wg ravıayosev nuiv domov ein zus xara umdev EAdınzs To reg Toüc vouovc rovro x0ıvon- gpsitoterov onovdaoua. 20 Qelonilouev olv 1a aolg makuois Ö1nyogsvueva vönoıg rregi Exeivav, aeg 289! nön Oyedöv avu um yergamusvav vouilsoda 7 dyonoia nenoinxs, vnv Idiev xai nahıy Eysıy ioyiv, xai un MOVov adtoüg ravra 100n10V Exnovsiv zai mardavsıy Ermusiwg Ta ıWVv ‚ rim ‚ er » \ DE ‚ c ‚ en ‚ voumv naga ı@ Aoyıwıcım vonoyvkaxı, alla umd’ Evrarısodaı NO0TEEOV Toig TOLOVTOKG S I ? \ 4 ro r N ” vorjuros, noiv av oVTog avröc 6 dıidaoxalos avoic Eruuagıvonooi, xal Tv Exeivwv ünoimpıw Eni ıe ah Twv vonwv wayyjosı xai ım Avırı) dekioınun — yAmrıng due yarı) aa yangös youyn — Peßaıwoor. 21 Töv dE naga 10V1ov ToV TUNoV EaRvTöv Eic TOVS OvVvnyogovs Ü TOdc xakovusvovg rragsvsigsiv voluwvra umdev zad anas xegdaivsr &x 17 Eavıov n00- rerelac, AAN abdıg Exrsidev LEwIEToIaı werd OMWOCgOMTOS, ws dv Ex od naseiv Enıyvo sie taßovAdnpiovg umren ıjv eis dsügo xgaıyoaoav En’ alrors adıayogier, aAAd ım9 dgxgmoraınv Exeivmv | axgißsev ıav vonov Eumoksvouevnv Kom 1085 ngaywaoı, umdE Öwonua wiyns n TreQı- 16 dmoızovosi codex 187 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 201 dgouns Konayma, all’ Enaykov | omovdjs xal Yıkorıoviag ıc qoiavıa vov wo- 289? vos toic a&loıg TTQoxsineve. ”Odrw doivvv mwiv dıavvosEv To xaTgdwur Tij TOD xgsirıovos yagın dıianeivo wexgı navıög ı7v mokıısiav osuvüvov, al umdeis avrö xoovog, um] YIoVoc ıwv zaxav" anooß&ooı, alla dıa 1ekovg Exkcunoı, onovdaldusvov dei za) uuamevov Und av EEis yeveov za dıxasoouvnv aidıov Enußgaßevov ı@ Pin. 23? Tavca za noög Ödokav IEoD ai 005 wviwv A9cvarov vis jumv yalnvoınros rrengaxtei TE nal yeyganııcı, era WEOOG Loousva 10 x0oum wis sürablag zal noAd u zaAlim za ovuymvoıigav ATsoyaoöneva mv agmoviav Toi nokeiuerog. Tavıa ai Unzis rag’ yuwv oixovoumdävın deEausvor Emi ua] Te nor doEn Tas Öuwv Mdızias, © gılonadEoraroı vEoı, yagırag meyioras anodorz 17 dvwıdın Hesıyu N Tooavımv ün@v 18 xal ıwv EP’ Duds Eoouevov EIETO IE0V0EV AnEE yag Exaglodn zwv ıgö umov oVdevi, tavın viov yılayadmg Uno vjc Felas Xomowınıoc Univ Eyılouumdn, iv’ Exorıe xıaodaı badiev ovın xal anovov ımv nolAvaoyolov xai dvosyırıov av 290" vouwv negadoyyv, za xarsıoyaousrnv Wworso 1g0Yp7V ımv dıdaynv vUmodEgoıode: ovxen ydo vusis @g 06 TI001800v aiviywacı xal yoiyoıs Evrevbsode yumvois E£nyjosmg (Tois vomxois Atyw Öyueoıw), oÜd’ wonso xKoyousv tvov Aokwv Enaxovoeode, dAAov xom- oimgiov dsousvav zig Tjv oagyyvsav, oVdE Tjc avımv dievoias augyıBoloc zarauuv- TEVOEOIE, avıoı od Twv AAlmv Erviois anıowüvıss neo wv Av xas dogone zaradaßeiv Ev Enelvorg, aAl’ eÜxgweorarn wEV Egumvsig, nenaggnoswousvn dE yAorın xai navınyo- Iev EXovon To axgıpEs te zai BEßaıov woüs owımgıWdas ıov voumv Ermuyvaosode Aoyı- GuoVs, xal TIQöG Tois ıwv aWvywv yocumacı BißAwv Eu zul wong axovososE av voumrv Yymvijs, vn yakmvoıns numv £Eaxovorov Tois nacıw NXoVoaVv Ev mon IOOEINKE, TC napaIVooVg uEv anoxisioaoe, wiav ÖdE nAcısiav avoikaoa xar Baoıdırnv Öuiv ulm, di’ 15 avsunodiorws wc BovAsode, ElosAeV0soPE Te na EEelel0s0IE zai vonugv | Ev 290° vowoıg EÜgjOEE ımv dulv Imrovusvyv naga Ti navoenıw ravın xai Heig 100 TWonao- F000v uovj- yjuvı xai yagıraz Eiosode dıxaiwc nolkag, zur wg mrgi xai 1g0pS dis Uusıeoang nmaudsvosws anodwoste nofnovoav aldn xal uumv, xal ToÜs ayadoüs zei EÜYvWuovac mıujosoPE yEngyoüc, ol mv To&povoav yajv yıloxalias di’ oAov navıodanns a&ıovcı, zal 00% ana Ögswausvor TOVS TaÜTms xagTıoüc, dravdogyogsiv uere” ravıa ai Ükouavsiv xareleinovow, aAl’ ünws EUXENOLOS £oraı Öimverwg ui Toüg lo0ovG xagTIOVc anodıdovoa diausvei avtoig TE Exeivoıg nal TOIg med’ abroüc sig dei xagrıWoouEvog avım, Zruuelis Eoyov didevraı- ToV loov 0UÜV TE0T0v xal Dusic, w ysvvaloı, 17V guloorogyov Övınc WINVoV Üuav Tavımv xai ns navv Beitiovog TE0YTS Koomyov eixoıwg Ev dia Piov orEgyovVLss £001098, xal xakd Ev vavım wogyela, xahAa ÖdE onovdaloıre nagtysıv 1a di- daoxahıa, Epyoıs dor xaı Aoyoıs ımv dıiauovgv auch xal ı]v OVoraoıy, val any xal mv sic TO xgeirtov Enidoow qıÄonovws | ngayuersvousvo, xal wg mıorol vavımg wo- 291! yYınoı TTavraxod MOOS auLnv yvnoıwıegov diazsiusvor, WG Av vais EE Üuwv Cvyx00T70801 TOIEVLE xl xOETIW EIG TOV EKnravıa X00vov 2401 xapoWogelv, zuusves Eyogwvrav Em avınv AvmdEev ıwv Öydalumv Toü YeoV. 4 gAAa ToVTo uEv opode« xal Faggsiv 22 xeÄAov apographum | 23 in uer« « ex « per ras[uram] factum C Studemund Histor.- philolog. Olasse. XX VII. 1. Ce 202 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 187 1SS xai EAnileıv rag’ vumv EXousv Ev av IW were Tevıe zug, sineg u BoVA0oLodE nnoseiv dsEiöv xai Jen xai AvIoWinoıs svanodsxıov al Elaigeorov- da ÖdE viv imAuravıns rag eAnidas Dulv suwwylag ayapaveions, 0xvov AnosEuEvo Navır xui umxeu noög ımv Toü noayueros lAıyyıwvıss Övogegsiav und’ wc axawgIwrov OAmg 1 ÖvoxawoIwiov 1 Yeı- vTaTov TE al mEyıOToVv ANoyıyWorovıes uadmma, Owgypgovi uvı xaroyj za wavig (aus EOdE VUWv 00YDUC Yyaraı) igöc ToV1o xzarsXousvor WEOEOFE, xal Twv dronwrarwv Aoyioaode, Tovs uEv nalaı ıwv vewv giAonovovg xai yılovduovs anodnuias re o1eAAsodaı Tovrov xapıy maxgac, xab 1oÜc mev Eis ınv nosoßviegav "Ponmv analgsıv xaı Eowıe vouwv dwucix@v dAxeodoswmcs, Toüs ÖdE v5 Bnovuiwv Enulönusiv, Evda vouovs dida- 291? TROVTES OL 1Wv vonizav Avdowv LEoywıaroı Ev is dva xo0V0ıg N7xovovıo, Öuds dE und’ vixoı 16 xaAov Exovrag anokavsıv EIEAsıw Und Tıvög xaxloıns aßeAregiac* (ti yao dv us E1eg0v aiudoanıo;), aAla naoysıy Exsivo 16 mvdıxov al UwEregov, &v uEon anyl Xa- dena xoAalsoIaı ditpes. > undeuws 00V umreu 10V xaodv Tas axwis Ev 1oic Mırov xomoiues 7 xa navranacıy aoyws zal ba Ivung dvadtoxsıy aveysode, alla mv xadnv roös aAAmkovg Egıv Egilerse, ai riegi als Ev vomoıs EVdoxıumosws Tov noAvv dyave 70121098, weyıcıov sidores To EnaYAov, za xaAnv Om uahıore 17V AuoıBnv Exrdsxousvon. &i zao dn onovdandıcgov avıEyoıode 100 madnmarog, za nYÖS Tmv 10VT0v xaTooImoıv ökovg Eavrodc Ensıeivone, ind yomoıwv nuiv av EAnidav IaAnıeoPE Te za zo&peode, ws OUx Eig xEevov 000’ eig maıyv Ta ıng onovdns vuiv Eormı, AN adıoi Te ıöv Piov sdrleEoreoov [N0sosE, xai noAlwv usomv Agksıe uns Nmeıcgos nysmoviag‘ ÖmAov yao ws 1005 Övona xzai dokav Aaurıgav Erri vouonadeig Außavras za n Bacıkeia | munv 292! xal 08 weP mac ası Bacılsloovıes mgoxgıvouusv Twv aAlav Ev Tais dıavonais Tav coxwv, zul avıidocıw no£novoav dulv avudaoouev uns Eyadng TTEEMIQECEWG. 26 wg 710g TOL00T0OV oVv zo&yovıss Bowßeiov za TEAog, loyvere nal avdgilsodE, zal 1eig zal- Aiotaıs ıWv ngakewv nv narpida xaraxooweits. Enebyeron dE naoıv Öüuiv — Öidaoxdkoıg au xal uadmtais — Tüv Ö,U XOKTOIOV TO x0ETOG IUWv, TIaTQLROIG Kıvovusvov onkay- xvoıg zei vv Öusregav dıryav Ev voig xakois zudoxiumow. 7 aßoı Toıyagoüv rregas alcıov Ta vis Nueıkgas EÜyic, o Yılayads noovoa xal w0ı gyikrarcı maidss, AXgıs Av oVgavog te dieusvor xal ;j, xal ö Javuaozög Uuav oDroG OVvrnooVto gogös nAnYvvousvog dei xai weyahvvousvog, xal undeis buav areArs, undeis a@xomoros Exßain und’ axdens, ala yEvoode navıss 0710001 TO xaAöv ToUTo oıddıov ro&ysıv yılouuslode, InAwıvi za reoißAenıoı oreyavitmı xal vırnıai, yovscı nev doSa, ovyysv&oı ÖdE aauynue, ım] Paoıkeig x00W0g, 10 z0ıwo) OWwıngie, xal weylom ug söxAsıa Tois Twv asımudıav Bayuois, ols Eunginsv Üuäs dia navıös EEarrovusde nraga Tod vis ÖdEng Heoü, rag’ oO xal TauTa TUOLEVouEv xal Na0av Erigav ayadwv ayıdoviav dawyılas xai nAovoiag Eruxoonysiodaı duiv oixuıguoic 18 xal xagım vis aurov dyadornıos. ; ASS. Zaßßarov zjs ucoovnotinov. Tov avıov“ sic mv wvrunv ung Öolag wnTgös jweav Evosßiag vn Ev tois Evyatıoıc. 24 «ßehmmgies apogr | o Studemundius dubitare se monet utrum zov avzov ante oaßßarov Po- situm voluerit librarius an post ueoovnouuov 188 E RECOGNITIONE PAULI DE LAGARDE. 203 1 Meoi tavenc yes mevıoı, megl Tevıns vhs Yılomagıvooc Eyvmusv 0VdEV Tı oap£c. aAN ou wev Evoeßia ıjv »Ajoıw mn naxapie xal wc yeowvüuong oVUx dhdns (sbosßeoraın yag yvvamav) avro ı= ı0dıo 1ö ravıns Idıeiıarov yvogıoue m nregd 1oüs asAmıdg ve za wagwvoas onoVoN zul Hum — tavıa naga näoıw ünkvc ovvauoköyntan za diats- YovAnıaı xaı noAlds mavıeyodev Eysı ıkc anodsiksıc" dic dE xa) mosev ımv aoyyVv yzvousvn xal divav pioca nareowv 7 noiag 6gumFeioe« margldog Tois xaI° Hjuä&s Tovrog T9noıg ENeXwgieoe, al noTanog OÖ ıponog xar Aoyog, unv Evieij dı&yvys yvwow, xab ovdEv 6, 10VT0v Tois egl avıjs ÖNWoodv 1 omumvantvoıs jroißwraı, EE Wwv music Öluws oiovei uvas oxıas dmvdons ıa.xaı avınv onogadnv avaksfcdusvo, 00 293" Yavuaoıov Ei um navın ımv Zup£gsiev anoowWoousv ım Tjs Oolag zixovı umd' sic ımv ayav axgißsıav 16 Eoyov ESoioousv, all’ ayanyıöv vaxa uähkor, ei xal merging sixa- oouev, EE oVıwc EEımjiAmv yowuaımv yoapsır voumoavıes. alla Tis Hy yoaynz; xai uoı roiv m navoouaı Atyav, TIO008x1E0v jdm Tov voiv- wc Tayos yao ö Aoyos dgausitau xeb OVvonuxmv wg 0l0v 1e Tv dımymow dvarassıan. 2 Avın Baoıkıxod Ev Eyv yEvovc xal nowrov, Bamıkıxwraıng dt noAsws zei noWunc &v noAeos° "Poun yao avınv yveyas, "Poaun Akyw, TO ueya al aoidınov övoue, 7 xare n&ons yys xaı Ialdoons ıyv dvvaoısiav Exrısivaoa‘ Baoılsis ÖE xoıvwvov eigov aimaros Baßat rımlixoı xal rives; Ma&ımavöog xai MeaEınivos oI yoßsowrarmı 00 müldov Bag- Bagoıg akloyvkoss xaı nolsuiors 7 Toic Und yeiga ygıouavois, ww zic Eu xal vor ı) xoTa Tav evosßo’vıwv uavia xal 1a dewa xoAaoıjgıa goixmv Eunoisi Toic dxovovomw, Ev loropiaıs Aoymv uvnuovsvöusva. | aAAa nv yevvalav Exsivmv Tovimv xaıt- 293° ruAmbev oVdEv 000’ Eniomosv oVdE 10V noög Adıorov Ugelvoi u Yikıgov nag£nsıosv, Öv Feov dom Movov Ex naıcowv o&ßsıv uaFovoe Odv Traıgi Te za Nivevman, za ı0v nalov 10U1ov xAj00v EViwyWs ExeiIev xAmpovounoaoe era TrAsioıms ÖonS Xoyuaıav aa xıy- naıwv 7IegLoVOlac, 10000T0ov am£oyev 7 vi neoi ravıa Yeıdor 7 xoAaoens Yoßm yuraı- xsiov nadsıv tı mn xal ÖöAwc avdgurnıvov al ng0o&osaı ımv Yeooeßeov, Wore xal Toüg avußaiveıy ıdre Yagpovvıac ın 1od xaıgou yakenomu zei navıe ngosUumg naoyovıas n&Akov 7 noodovuvan 10 oE&ßas avsyousvovs ind 1avıns aleigeosaı xal naoogudodaı noöS TOVs Aywvas' avın yag, avım mahıora, vois ueydkoıc Exsivoıg ung ahmdeias n00- pexoıs eiuwreın Akysını xawoıyvaı T7S TIeot Ta Ösıva xagpıegiag &x 1Ee od noodnkov za AsAnIorwc, di’ Eavris, ei naonv, va dı' Ereomv, ei un, Eoyoıs @ua xal Aödyoıs — na0ı zeonoıs anAmg — dıavioıwoa Tovroıs To Yoovqua za ıv OOFVulav Exxaiovor za mv doumv Enuteivovon, xav Tov Xomlovras aioF0oıTo xav ov xeduvovlcas idos, naoav 2941 adrix« Jegansiav I00GYovon, n&oav xosiav anonAmooüce, umdevös yadoutvn, wi Aöyov, un novov, un Yoovudos, un danavjuarog‘ xai ÖAws dıa NEvimv auaxovg xai anvınıovg naQROxEvaLovoR. 3& owv ovderi dowoa Ö£sı, AAN zöyevac (ws avıj mo&nov nv) za EAevIegins, ovx EueAlsv zig TEloc Aadeiv 0V0’ ayvonIjvas navıanaoı ımlıxoürov Zoyov Tolumoa xal OVıwg ExrYUumg xai yılonovog TIEOG TO oVyyevig xai Baoilsıov avu- 7TERTIOVOR xEaTOG. 4ensı Ö’ oiv oVx Eladev, Eviauda 00V Eoyov, Baoılev BacılEwr“, xab TiS OS EUunyavov xal rravrodvvauov Övvausos, 7 xal Akovras olds yakıyoüv naga- 4 Timoth « 6, ı5 Cc2 204 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 188 I0Ewc zul yaoıdoa xaragysiv antovg, iv’ Exeidev ÖvoImow aßlaßsis din, Yus ga za Tore ImgıwWdsıav*“ ıvgavvırnv uno näoav niouv E£sudaoevoe, za TO aimoxag:s &xeivo xal govıov aldor uvi xareioke nroöc ımv 6oiav, ünsoßaAlov dgsıng weredos Toüc MOOS Anıav TOI00T0v AdvownnTovs Exsivovs ÖvOWnNIyVas 1TEgRTOVgYTOROR, AAlmg ıEe xai ÖU ntoög anernimg0v ımvıxdde vasıy wlroic, adın xai | Tgopös Augyortgoıs xaı 294° nadaywyös yonuauioaoe. 6IEv TrA0av xıyjoavıss neıdoüs umyarıyv ai navrodanor nQ0g 0 JElEcı xal ueransionı yevousvoı, Enes TEgalvsıv eiXov oVdEv, Pıdoaodaı uEv oÜ Fewıtov Exowav, ansAdocı ÖdE 0gEW* xal meraoızonı dEiv ws Taxoc an InCav, Toro er avıh Yılavdomrsvoauevo uovov, ım9 ıwv Baoavmv ovyXwgyoıw, Önso dlim 1av navıov ovder doxovn yapioaodaı. Snap’ avdixa ıoivvv Ödıarayua xal yodume vis EEogiag, zal N xurdxgırog Epdavs 1odg eannaysıv TIE00TS10yuEVoVG, TIQög 1a Eoyara wärkov EnEıyomEvn TS yis, navy wexgıg Exsivav adv Ta dis Yvyüs wg, j Ev oxmvamaoıy AuagınAav xai rugavvsios, ol Paoıksiorc, olxeiv amodsyouevn, &i xab ToIc xERLOVOLV ige TO xgarog ovvdıensıv"“ xal ovumsoilcodaı. °Adın uEv 7 aliie 1] yevvoig ans Yuyadelac, oürog dE xab 0 Tonog Tl Yuyadı Yvyadsvıngıov, zara Ieiov Taxe mov ig0vV0av Ermi Owrnoie ngodyim TWv olamrogwv xl THS TIEQIXWEOV rrdong eisgyEoig‘ dia Tavıns yao 6 ınde Amos Ev dyvolag OxdTe xadnuelvos, gas side ueya vhs EmyvWoewnc*, Enslı za avım za9’ Aneg eis ano- 295! oroAnv Exrıeupdeioa, »aık av Maydakyvıv Exeivmv ıjv navv 179 WVOOWODOV Evayye- 4iorgıa yiveıcı Aaunıoga wis EvIade, TiagoNOIg TE navreyov 10 vis evoeßsing xjovyue dıayy&ilovoa xai vis makaı zahdioıng Eoyaoiag Exeivng (TG regt Tols magıoas Atyw ysAozimov xmdswoviac), di’ yv xar amAımavıns miangidos ai ÖdEns Tooavıng Exreoeiv n usyaloyowv vrıensıvev, oÜx dyıorausvn Tö Guumev, odx Evdıdouoa, ovx avısioa zu ölov ı7v ravoi n1000801rvlav regl Ta rare Feguornıe. "Ti det alla Twv aavıns xargodmuarav 7 ovVAAsysıy 1 xaraltysıy, za dia xerjg &ysıv mocdymara rreol 1E ıyv wÄdImoıw 100 xa)” Exaorov xai reg ımv didaEıv zauvovır; oixodev 6 uagrvs, paoı' N000IN10@ Ö’ vu xal 0ix0ı za ap’ Eoriac Evov ErnAnowdnver 10 dEov, od aAvayım 1a Ivoadevr Imeiv xal usradı@wzsıv. SrTig yao ovx olds ıöv jm£eregov Tovrov Nyzuova ai xmdeudva, Tüv navıav wagıigwv EEoywrarov 18 zal Yvw- eıuwrerov, TO ueya naga ndcı xal diaßonrov Övoue, do Jaüue 10 xalzeyor ızv 295° oixovusvnv zal Uno ıac vepllag aigdusvov 10 wey&deı vis ÖoEns, od noAld zai weyale to. xoıa Bapßaowv veorisinare, nein ÖE xai Aaungdssga ta xard daıuovwv dvdge- yadıuara, of xai n&oav Eigav ywgav ıd ımvızade, ımv zus" jukc dE mahıore zivde »viocıs zaı onovdaic xoreulaıvor, oög oÜs 6 yevvadac NN Kwowv xal xara wis Aosßsias ÖAog peoousvog, xavıeddEev 00x jrıora ınv boumv Erreeew@odn, Ovußaiav vevos »gelırovı Tavın ıj wazagig, al Tag Wvxads duporegoı rIQöc ahhmkovg vois aAvroıs Toü rveuuarog Ösowois ovvdsdivrss, madıore wer, öu ıo o8ßac Önöggovss zu Tag long EXöusvor Tiegi T& zul TTgOMIEEOEDS — 10 yag Ömolim (Yaot) To öuoıov —, elta uEvror zus dia noäkw xowmgeij za) Owıjgıov, 75 ovdeigs &v dvdowWnoıs auadng OVO’ avnxoog za AA zy& uaAlov üusis, UNE @v xal rag’ olc ıö negıBontov Eoyov Exeivo za noAv- 4 Inpiwdier codex | 4 rrooews codex | 5 ovvdıenzeıw codex | 6 Isa 9, 2 1SS E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 205 YovAmov, ıö ride Akyw 100 uaorvoog agiorsvua xai xawgdmue, di od 1ö pikov Üneic zoi narowov Edayoc” 100ro 2E Zomuiac aßaıov* nroAvardgoücav &ysıe nohıv, Avuns 296" OAsIglov Imoiov zai xauxwv Avnakoıwv xal noAviponav arımlAAaywevor. »5 ngooimov Heusvos 6 aYAmıjs wis aIAmoEwg xal dum uev Ev Tovrw TreıgWusvog 0iov TEloc alıa Ta ıwv ünto evoeßeias EEsı xıvduvor, aua ÖE xal vouovs yıliag zei Eevioc unmv (zei yao Exonro ylAm xaı EEvn dia ıjods noAldxıs nagodevwv 17 Iavuaoig) xgsitıov 7 xar eiAnide TOD 0x0N00 xaTevoroynoe, zal di’ Evog xarooIwuarog Eavrov wEv Ia000VG KgoTTov rregl Ta NIooxsiusva Enıhmoe, Tö dE xmoiov EAEvIE00v dudxov ÖswovV xal xadagov are- doxs an dsonoivm‘ mv yco nd za 1oDro usa niAsodvmv Erigmv xardk 179 Xugav xın- uaıwv Ex Baoıdıxns yeıgöc yılouum$eior, wahhov dE ıwv 0ixoı xai naıgızav — Öowmv övıov xal oimv — 1a ünoiadinors eva Em ins aAlodenng avayzoioc dvrulaßovoe ‘ evıoı dE gacı rraıgosev ualAov xzai rovıo negıeideiv avın xAjgov, axoı ÖyAov ou aui tovde Tnc xımosws avrois Erradelong, voice ra ıwv moAvxımuovov zul Basunloinv, oic Ev oVdEv Eorı wEOOG yüs Inavöv ınv ing Yıloxımuoovvnc v000v Erdeganevou, &v un navıe | wAlapßwow. ausisı. dia TOdTo pacı zai ıjv Evraüda uerdoreow anoximgwoaı ij 296? yevvaig 10 n000Taywa, ws undeEv Üßgıouxdv umdE duımov To yıvonevov £X0ı, AAN ei- nenn YPEooı nooYaoıy, Tv wc MoÖg oixsiovg ÖjNEr Kygods ns zexımuerns meraßaoın. ö uEv oliv Aoyos oVıw dılroc, 10 0’ ao&oxov uäldov viraıo“. 10 Ayv @AA vnd Tavıng 6 mErag AgıoTeÜg Exeivog xal vırnıng Emmi Akov vov Cjiov dvapieydeic, 6 noosigmes, za nooolaßwv (TO 100 Aoyov) nvg Enmi vo (mv yco, nv, olxodev za avröc weile onei- dwv xui 10V nagogumvıag jrıov Ösousvog), TOoÜg vnegyveic Exsivovg diy IAmss xl Karwg- Imoev aIovs zu Ta Aaunoa xai usyala zara Tov MIOOXOIOTWv E0rmoe gone, EE av imhızavıns 7Siareı uns 12 nal ÖdEnG Öomv Aoyoc av9ownıywos advvarsi negaorjocı. Iodıoc 7 gılözgıoros adın zal Yılowagıvs TjG magwoxjs gYıliac dnıwvaro, &x Mioovusvov TE xai Wevxmod noooyılis 10 Eavijs xal noFodusvov rag’ Exeivnc anoka- Boüca. ourw 2 za ö wagwvs ang Evisddev anıykavos”, xai ovußoviAns dpioıns 1a noare no0G vrregoıyiav Iavarov zar | uuns EEaioiag were ov Icvarov Voregov‘ avdım 29T: y&o E2ouv 7 navımv ıov EAAmv Öooıs Yiloıs EXonTo naga navıe vov Biov ö Orspaviınc, svAaßein xal Yoßm ToıE zarsoynusvov xai umdEv Yoovuioaı nrepi vapjs % xmdsies ol nerowoıxoo Asıyavov dedvvnuevov, uovn n0008AIElv vrrousivaoe Toig xoAaoteic Exsivoic xol avdgoporoıs zul ınv noAvxsodsorarmv 10 Övm nooeynarsiav romoaufvn, dv 76 To noAvadAov Exsivo owua za vırmpogov wvıov yonuadıav (wc Adyos) vreganeigwv, Eu dE xunudewv noAlvuuntev sis Tagpınv muiv Exoulo9n, Wakuois (ws £des) aa Ünvors Uno Aouraoıw 0owv oÜx dv us agı)uov eEimelv E0Xev, £v aoWwuaoı xal uvooıs oAvreh£or ngonsunousvov dsVoo Treo’ Öhmv ımv Odöv zul dogvpogovusvov, Ems 6 ispöG OVLog Tonog To legbv vnedekoro, zul 6 Inoavgos 6 moAvoAßos od nY007xov, EINoavgIodn: Ay’ ov mixgoü deiv nom nolss Te ral ywog dıevsumdm, iva umdev oixouusvov wEgog yas ı IaAdoons Tas waorverjs EvhAoyiag Auoıeyom xal xagıros, WOIs xai ıwv Evrevdev nIOL- xilov xai navıodenav evsoyzsimudımv, | os Nusic Te dınyepovıwc oi now 297° zo mahıoıa To weya yojwa roüco nÄovıoavıes, xal 00015 dAkoıs Unnobs wernoygeiv TE 8 Aeschylus Prometh 2 | 9 vızazw codex 206 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 188 xal uereysw THg Ernoiiec, avın naoa navıav dıxalia ras anoıßas Enop&gsodaı, zineo jeAkoınev elyvauov noisiv u xal dincıov. I? Toavımv Ebosßiov julv ımv eiosßsoraınv ın Ovu al osuvordımv f za adıyv nag&dwxev I0rogia" Teure a rov Ahkorv EEaigsre av En’ avıh yeyoauusvov 7 xal Aeyoutvov aAlms TAsoverınuare, xalıı yE Aüxsivav 0VÖEV 80U wixgdV OÜd” euxara- Yoovnıov, toüvarıiov Öd2 uadAlov aEıouvquovsvie navıa xal 00x jrov abıoFaunaote, olov — Ex noAlwv yao oliya Aoyov xagıy ng00xsiodw — TO Yılonımyov alıng zei yıAoSevov, rıAstorov 0009 Exa1egov 17V xosiav UnsoßdAAov wmv ueiexgövrnv To 1e da- Wıiet vis xeıpocs xai a dawıleoreom ins r0RLgEOEMG, TO Ev vnoreioig aldıg xl TI00- GEVyals xagregıröv xai Yıldnıovov, Tmv Ev Olxoıg LE00S TT900EgIev", 7 xara mv made rooypjuv Avvav“ xal OWgygova olx Agyioıaıo vixta xar yueoev ıjc Exelos Arrosiag zei Aeılrovoyiac, YEpovod Tı za miAEov vnEg Exsivmv, TO xEgNoWogeiv za ngocaysıv 2981 600 ziyev ij xeio — Elye de 00Wv Eyonle, navreyodev ayIovac, Er Täs yaıoog vg Seins x90NyovuEvN —, TO NaOWV TWv zur adımv Kovyapiıwg 1 xal 100 adıng yvvanxav dıeveyasiv ayveig za xadagoemu, Tv OVupavov Yyumv rregd ravımav xal megrvgiav Om OAy xain“ xai Travrog MWmov xgsiııwv 7 Maxapia, 10 Te Omma al ımv Woyiv, OAy zadn Ta navıe xai IWV dANEKTOP vVupWvov TV) Tv Wuvxov atia vuupiov. 13 zoöc öv rAmoms niosog (dei yag ovvısusiv 16 Evreddev, valla navıe nagEvıe), mAjons Eoymv dıxaoovvns, Eu ÖE Among NuEsoWv ıWv TOÜ TIvsvmerog zul mErıoı za Tav TOVÜ Owmanoc, nera& ueyadav Einidwv xai Auungmv Exönuer, Tag’ Exsivov Ta yEon ıWv Urıto Exeivov zıwöuvwv TE xl NOVWV x20WoVuErN xl ng xorw naıgidos za Baoıksins, Wv Eor£onro di’ avrov, ımv oUgavıov moAv abıongenws aAvuindousvn xal ımv Exsioe dokav xai Baoıleiav ımv Ovıns docAevıov aa Avsmıno&aoıov aidims 00V Exsiva xAMEOVouNooVOR, Evda | vOv ımv TIQöG Tavras mwagıwoas Exsı xoıvWviav zul ovvavliav, vis avıns 298° adrois anokavovca IgvpnG za maxagıoınros did 18 Ta gilrge 1a Trgöc avıoüg xal Tods zalovs Eogaßmvag oÜs Evrsudev goxaTeßadero, xal 6U xl adın magtvg dvuxovs ıWv Eic To Owma diya nowov, &s 000E aurdg N amtımvog Enayousvag dv nagNıjoaTo, ıgög To nun öuoüv ding ÄAgıowü ngoIVuwg naseiv EE apyijs aaAasc ragsoxsvaousvn, Evinüde de TaVv nagrvowv Tov (IaPoRWLeTov TOVTOV xai TIEOWEOEOTATOV 009 TTEOxEIVAROR xgIOEL, 7000 ToV ai1od vergöv ws x0aTiorov xai Yılıdıov diayspovıwns za Tov daviic Wxo- voumdev Eixotws xararednvor Eirteg FPEuıs vErgodc TA Favuazovoya xaleiv Owuaıe, uaAlov dE Ta Tansa av FEod yapıoudımv, 2E wv 0oV wovors Tuiv, sl xar uällor, aAle naow AvIgwnos (ws zineiv) dom won norauor Savucımv Exdidovrau, yıro- 0x0uevol 18 xai MagwgoVuEv0, za iO AONS wıxgod mregıedduevor yAwoons, Ep’ ois dvahöywg ai nraga Travımv ToVwıs mar x To ınc Feganeiag wc dvsou, noAvsidec zo gılouuov, | ww Ausis ovdevi www En’ adıoig nosoßeimv negaxwgoünev, odd’ 2991 Avenıov TTavranaos xglvonev AAlovs uaAkov nuav za” olovdiTnoTE TE0N0V Toig x0ivoic eÜyvmuoveiv eVeoy&tug‘ OU yag evaysc oVdE 0010v — Ta re alle, xal du Tagadpamovtsc navıes 1ovVs akkovc, ag’ julv nEiwoav Aupw xarenavocı 10 xara Odox«, xal us numv mMOsLULoavıo xuroıxeiv TO yaıwönevov. widkov dE xal E06 10Vıwv altod TOÜ xarı ı2 nooosdesiav codex. legi Stephanum VI 1889 Zagarde | ı2 Luc 2, 37 | ı2 Cant 4, ı 188 189 E RECOGNITIONE PAULI ve LAGARDE. 207 Tovde 10V L0nov OVvoxıouod xai Lig Nmereoas Evrevde al 1g0YpTS xai yEvEosmg Öys- Afras nuäs dimversis Exovom, avroi Tö Xmgiov xul xımoauevor za xadaoavıeg za Tols Te 7T00y0v015 xai muiv zig xaraoysoıv al Beßaiav Asmovres xAmgovoniav, oic Evdixwc TR yapıoıngır TOIKaUTa xau0TIOpogoÜNEV, EVAoyoüvzss, Mivovvres, EUpNMoÜVTEs Auyor£govg roös dvvanır xoıw7 zai idie, zul Tov navır mEv xg0vov, Ev Tols woiouevong dE mahıore xasg0i5 Exr|ajıeow, tes auıwv oic n0007xE, mrijuag ÜnsguuwvLEG xal ag apa ToVıwv ad nadıy avuinwss xai ngooraoiag weilovg Eu xal nAsiovg Evrsüdev wg Eindg Enxu- Aov|uevor: @v zim Tuyyavsıy Eioinwg za mereyew navıas yuis Ev ıe vi negovon 299° mi zul ers ımv Exei werdoracıv xai avakvorv &v avıd Aqoıo za nom za Iew nuav 00V naıpi ıe xai nveinau, vov xal dei xal sic TOVÜG aimvas ıWv alwvov. aumv. 189. Tod avıv. Zaßßarov Ts meoonevımkooing Eis ımv uyiumv ToV aylov weya- Aonagwvgos Geodwgov 7T0ı Too rıelod. 1 ag’ nuiv Ö’ oiv oV ondvsa 1a xald (tö ıov Aoyov), alla xai Alav noAla zei daapı$lm zai yılouna dıa toürov rov nAovoov (dıa viva yao aAkov;) dormga ıwv dyadav, ös 1 Te dAla mohvg Eouv, Agyeıdsr ysıgı (TO Asyousvov) Enavılwv x09’ Exaoımv &x ı0v 100 Gwıngiov rıyyav, zei by xas 10ds ıd xuAlıorov anavımv xalav, tag En’ alıo yadgoınrag Adyw Tuvrag xaı navnylgsıs, Ovvexüc nuiv ovım dıareisi yagılöuevog' nusgev yao EE jmeoas (wg eineiv) Eogralouev, wai ıjv ayysdırıjv za Olgavıov yogsiav Exsivpv 17V TIeQL 10V I00v0ov adıoi 1jg meyaAwovvns Kidiwg Kogsvovor, zul jusis Ö00V Hewnıs End yns Exuimoüusda” aydorwıarog Yao 0 Xoomyös yuiv xai gılouudterog, wc 00 uovov ı@ övu gYegwviuns Osodwooc, | all ai noAvdwgog ovy yrov zei 3001 meyaAodwoos. ? davuaoıöv ÖdE oVdEv, Ei TOVaVıng yagırog Eiwyev Und ang Övınc di- x0100VvnG, E7Iel Xu adıdg 00 mıxooAoywg o0d’ ano wEgovg, aAh ÖAov Eavrov zurwvxo- vera Yvoiav Iwoav"“ ayiav sVagE01r0v Exsivm niag&ornoev, 0V wovov yılodeac Piodg ai naoıw £oyoıs xakois EVagsoınoag zul Iegarıevoag, aAh Eu xai uäidov yılodeag ano- Biovc, al ı0 ovvdjoavd Ts nad Avvavu nal Iwijv Ö yervadas zadıegwWoug zai Favarov, ö9eV. ws noAv Ne0a0ywv, zai noAv dıxaiwc avudaußavesı. di yao nAEov Immosı us, Ti DE weilov eignos ıwv Vowusvov; uaAhov ÖE 1a mEv weilm zei xgsirıw weılovov N us jnäg xal zusırıovav Oydalumv Eou Hear, wv Ev oVgmvois 6 maxdgiog zareıgvpd naxapinc, O0Vv ayyehloıs 70N Tarıdusvog xal ınv Exsivav yagav meıa ıng long doEng xapnnolusvog, zal 1a rap’ Huiv Ö’ öums zavın nlıra ı1E xal 000 xal via; Savudınv eveoysıcı, Övvausız navvodanai, Teoaiovoyıwv Erudsifsis, baudtwv yaoiouarae, avudnweıs, xvßsovyosıs, Omgeai, Tg00TR0LaI, nagaxAmosıc, Euox£ipsıs, Trooum sec, mrav sidogs 300° anAwg EVEEYEOIAG za yagıroc, Onmooia TE xai bdie, TOD x0ıVvoV, Tov xad" Eva, aWv Eyyvc, Twv margav» xUnard us 0Kov Jakaoons anagıdunoaıto 7 xas” Ev Toucwv Exaorov Enehdeiv EEmoxtosı‘ Wv 0) meriyoviss ola avsnaıoInıwg wereyovom, AAA’ eiyvmuovoücw zixdtws xai avdouodoyovvını Tv xagıy zal Tv EÜsoy&ımv ws Evsouv, avumudv NEO vuovvıaı. 3 dıa vadıe yovv (ws Öpdre) nAjgsıs mv ddor naocı, nAmgsıc Ö8 Oral xal ayogai xai nıeginaros TWv nvxÄodEVv EVTaÜIR OVVTEEKOVEWv xal 0VOGEOVIWV, zal NnoTaumv Exa- orors devuare wweltwı va nindn, & za anso eig aAlyv ovvaoßahkovın Iaiaooav 2 Rom 12, ı 208 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 189 T0v zlayy Tovıov olxov, 10 ueya naga naoıw avdownos Sauua xal Övoua, noAvav- ÖgoVons dw avıo negiussaoı moAsoc. al Areyvac zioi niekoyoc Tois OpIakuois oVy% öoilov, Up’ wv anavımv Ö ueyas Uneoyvog weyaklvvsru xai ınc Eavıov nnAM9OT: yagııos abroüg Te Tods OULW weyaÄAongendg TUuwvrag avLov xas TO &yıov 10010 xal 18009 aurov Teuevog, avrexovd wev Exkaunwv Er avvod Yaıdoöv oiov, zei 10c IWv Ögavıwv öwas &v zixio negiavyalmv zidsoı avwioıg xal Oynuaoıv oic ovx avdomrivn 301! zeyvn ToooVıov 6009 HEi01log vevosı ueuooymraı“, Evravdori dE xai uakıore naega ı0vde zov Ielov xai oenıdv avıovd ıunov Tag Eaviod nAmdVvav usyalovoyiac, xal WOTEEQ dp9aAudv ÖarıÄEorsgov vis &x TOVIWv Anavıav mÄs nyNnS Twv Javuaraov davadıdovs zöv nagövıa, eis 6V 00x old’ Önws 7 magıvgien doxei yagıs apsorvwıega ovogEVO«L xl piÄotıworsgas ExdoToTs Koomyeiv Evısüdev vag Evegysias, sie dia 16 mählov (wc Eoıxev) Eugpeois TiS MoOPIS To Omoim rıAov (6 dm Yaoı) yaipovıos ToVd önolov, zai dıa Tovıo xai nAEov ıwv ETEOMV ExXTvnouarav Tov NAowtorinov aovıo do&aluvrog, site xal TO oynme were vjs aAjosmg Erusiws anodsygoutvov, Eniei ıyv suıelsıav xaı To Aıov rıegi navre za ayekis Ev ouoxi ve [av Eu diayegovıng Nds Uwav, zal Unto To Oour ysvOusvog, 17V olxslov Eoıxe YVocıv Augenov OWLeıv Woneg Ev wois alloıg xav Tod. + dıa ıoüro d7 uallov ıwv Eyinnav Exeivav al nevıhdungwv zei | xara- 301° xovoav 6 nelös Auiv odroc x moAvrelis oVdEv E&xwv oVdE ooßagdv oVd’ üm&goyxov, Tag eyadovoyiac negıpav£oregog zul TOisg Maıdgorsgoıs Lowus Yardgoregov Ö wagrwvg gung&nov, 0 Tansıyo yagır didwoıw, £v aosevsig xai oVTog Tod To vrrodsywa ayV divanır avıod 1eilsıav zo dia ıav E)arıovov 10 weilm zarogFovv zvdoxwv. die Toüro 6 Anög 6 niwyöc Te xal nıelog nai moÄvc, Ö navıayoFev yjs Ennsıyömevog nIQög ıjv Ev- 1eüde 109 maoTwwgog um» Te xai dokav, ws OixsıoLEow madıoız TovIW To YFEoreoio voggwuau Fapgei Te xal mg00E0L, zwi wevıoı xavıeüdev oUy Nxıora 100 noFovuEvov Tuywv, Engayuovoc arısıoıv Exa0Tog, weyakopwvoraros xjgvE zul Aaurıgorerog dyyekos THS WagTvorxjc XomoToımrog ai dvvansac. jom ÖE xai ımv Eyinnov oı misiovc, ive um navıss Atya (16 ahAmsEoıegov), 005 100109 EEaıp&img ANI00x0N0001, xl ToVTw To rıh£ov ung Uwns anoveinavıss, naga Toviov dm u aa nikov sv nasovıss Avaxwgovaı. >Tadra uEv ovv 01 nogomdev, oi Ö’ audıyeveis | ai 0oi ng000x01; alla 302! zovımv oVdeis 2ouv ög ody üUn:g navıa 1a Savuara 16 Javue 1ovro Javnalsı, TOVv wer ölov vaov ola Ieiov Avaxrogov xal 1E00v Ovıwg ayıov EvVdoFEV Te za) EEmdIEv TI000xV- voovzes WC Einöc al 0Eßomsvo, ToV Ö’ &vayı Tovıov Tunov" xai TO xeyapırausvor Eixd- yıona tdıalovodv uva xai EErigEIOv Uuwvies Tunv, 67OVyE za H0x0v avıö dıaWsgovrag renoimvrar za TIOC Tüs Exaorore xosies BomIov Ennıxeximvrar" moAvs yoüv avıois Eoriv ö nelög revreyov, EnıBowmevog TE ai dıouvdusvog zul TRQOG &oav niegloracıvy WORVEL ts Enadı akstixurnog obEmg ovonalowsvoc. + 41la miv za 10 odvreyua Tods 1ö isgöv 00x Avsxrov Exgıve, um Vegarıeiav dxxgııov EEevgeiv UVE TO magLvgır® TUND TWVIW ai Tumv ÜrsgYPEEOVO«V TIgO0VETWEL zer anorekcı. Tvavın 10 xl 6001 Ev avroig EeVosßEoregoı xal ıyv riouv YHeguorsgor” 3 0” neoi 175 eixovos Tod nelov | 5 tonov Ü sed prins o fortasse per rasuram in v mutatum est Studemund. seripsi zunov Lagarde | 6 C” negi tus dinxovias | 6 000» ... ebaeß&oreoov ... FEOUOTEEOV Aapogr 189 190 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 209 xalos ovvIEusvor rroög aAlnkovs OvvITjxas xal ysıooyoapa yoaWarıss ing En ayado svupaviag, ldıastaeımv ıavınv 2EsVgov Asılwovoyiav avıa, eis yv Enudovies &Is- 302° Aovras Eavrodc xal av EEmdev Et n10008TR10L0«WEVOL moigav oÜ gpavlorarnv, LEoöv @AAo devitegov ysyovaoı Ovomur xal ExnAmoies Eregov nAyomua ai Amög ExAskeywevos zaı egiovonog, AdsAyoi 1E xaloimevo dıa Tnv zig TO x0EITıov Öuovorav, zai ınv ToOös 109 dyıov 100709 agloımv dinxoviav wc aSimud u Auunoöv Errupnulodusvo. 7 dıaxovie dE ravır ra gyıloriung sviadHa za yıkoIEns telovusva: niyIoc Parav avanıousvov xci x000v aoıEowv sixovılovımv, agWuaınv jliorwv xar xaAlicımv avayogai, Üuvav acaıyyıav adei, nauninssc Exaorore ovvaksıs aa ovvehsiccıc, ovveogyopai xal 2£0avor rroosvuoı TrQÖS Las Uno Tovımv dendvac, &i us AAAm nn007x0v0« uun 18 xai HEoa- ein, Wv 0OU0’ oL Ovvıg£yovrss nevyies zic 10 navısliös dxoıwwvnior, AA’ Ev 1m Eos xaxsivoı Favuaoryv anop£oorını nageuvsav Evısodev. "Teva xara navra wer Evegyeitaı zai veisirar xaıo0V, »ai Ta wis xahjc ömokoyiag Exeivne jv ovvawoAoymosv" | anae 6 Jeogyılns ovrog oVAAoyog, adıaıyevor« na Ökov za avvoreonta dio- 3031 neveı rAngoVuEve‘ co de vov vnsEnomn nag’ anavıa vakla: nv nusgav yag 1avınv 6 ovgavıog nelög ExAsEausvog, Eis mv Üneop£&govoav Eavın xareornoato, u@ikov de uumomı diapsoovıwng auıyv dıa Tjs mriumg eVdoxnoev, Ensıdyneo Tois vaßpaoıv 6 navıa yevvaros doxet nwc 70sodaı uahıore, dia 16 TOWIoV lowg Exeivo xal ımv Imvırdde ueyioınv TEVaTovgYlar, Ss oVdEV yymgıumısoov AvdIgunos 7 Favuaoıotsoov. 8 Toıyagoüv Idov navıss EvradIa xal Onusg0v Ovvögauovres 90001 xal Töv xoıvov regıoıavıss za nvxÄWonvıss EVEoyEımv, YXagLıoTygıov Ayomev £sogımv mv TIagoloav, a dia navımav Eis Övvamır 1ö Eixdg ExrrÄmooüusr, umdtv Twv Ö0« x00usiv zaı Aaunovver teo0v navnyvgıv mepvxev E)lelıyaı yılonmovusvor, aAA avsvdsws xai agxovving (600v oidv 18) 16 yaıdoov ravıayodev ı7 magrvgıx] ovvakcı ovvayovısc. &ow000 Ö’ dv Ein ng05 1ois aAloıs xadrrovan To mEv drin Yavn" yegovßıxy al Ssongenyg Evhoyr- uevn 7 do&a vv ano ToV ıonov avıod, worc de Asırovpyois adeAyois wö 303° wokuxov" za ngognuxov 'Idon Ön Ti xaAov 7 di veonvöv @aAA' 7 To xaroızeiv adeApoüs Er To avıd, xaxeivo* Inte noos Er Adım mn yevea [miovvınv 10V xuguov, Ög xai 10rToVg sdVÄOyYmoE xui TO ıWv yaıoav avıwv £oyov, xal EoTaı xUETTOWOEOVuEvov £icg TEAoG xai avEavouevov, Ö gyow 6 Yeios anooroloc", Eis Tıumv uEv 100 uagrvoog adavarov xl aidıov zul 00 FEorısoiov za Felov Toüds TunWuarog, Tav ÖE NOWTWV Tavınv OVOITNO«- uevov — xai uEvıoı xl ıwv [mAo'vrav nern TauTa Xu OVvIN00UVTav — Xagıw oVgavo.der xci £Asov xal uvijumv ayadıv xal dsiuvnorov, OVvegyoüvros TIEÖS Tavıa Tov Uu@usvor, xai ı0 nav 7 ıo nÄiEov ExrrÄmpovvioc xal xarogFovvrog EV ıW NIQÖG Anavıa avıov erıoyvovu xal Övvauoivu Xoro" W d0ER xai xgdrog 00V nraıpi ı1E xai nveiuau vir zal del xai Eis TOÜc aiavag IWv alavov. auıv. | 390. Toü avıod Piog xai moAırsia voü 60iov rraıgög zum» AmgodEov 304! zov v&ov yo 100 &v ıo Xıhıoxwul[o). ! OU nakıoic doa uovov, ahka xai xuıvols dinynuaoıv Eds xooumdnvaı ıov Ilovıov, oc EV Augyorsondev eV 2x0, Öedofaouevos, Ta napovıa EV avayioov £is ımv Tav 7 ovvwuoAoynoev Ö?, ovvouoAöynosv C! | 8 Ezech 3, 12 | 8 Psalm gAß ı | 8 Psalm xy 6 | 8 Coloss 1, 6 Histor.- philolog. Classe. XXV111. 1. Dd 210 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 190 7I00yE70v0TWv Ömolmorv WONEQ EIS II0YOvmv evyEvsıav, Tö O2 xAtog Exeivav Un:o niouv ahlws Ödoxovv dıa To Tragaddo&ov Ex IWV TTAOOVIWV TUOTOVUEVOG za Taga TE ıms OWewg NaO« TE TG Aaxonc TO nIEÖG Agsınv Avdomv yovınov xal ToAVY0R0v WagTVEOUUEVOG, wv anaoev nAmEN ımv Eaviod Tregiywgov Eysı, ahdov xaı’ aAlo Epos avtıis Ev die- Popo1s xmg0ic Tv Tov xadoü xamoImovw Emmdsitausvov, za Evi xal TO OWul wera Toocs EIAovs avTovd Nov xaraÄınovıog IROK ToV Tonov T7c Aywviag Toic Treglolxoıg Ev&yvoov aopalss OWıngiac. ? Tovıwv eis xaı Awmgöseos, Ö weras Ev aoxmrais- Akyw dE Tüv veov xal xaS' nmäs, reoi od moAlc Adyog xal maxgäs OVyyoapijs al torogies dsousvog: Yuiv d’ ano- xomjosıv &x noAAav oAlya dox@ wor. | avui noAAwv yao Taüte, dv ov nolla, 304° ETreinsO Ixave xl aVTd, TO TE AXOWG Yıloooyov Toi «vdgog Tragacınoaı zul 10 nIavv yılodeov, Eur dE xai don anjdavoe”“ zjc xagıros Erd Tovrıg xaı now Evreüdev ane- vaoınvaı, aooaßava ws vov Endekausvns doEns avröv xai ngös IEov oixsımoswc. 3 Ovrog Toıyagoüv 6 TOooUTos Eyv uEv nosev EvIev, £E Enmomuov molswc yeltovoc, uäAdov dE unroonoiewg EIvovs oÜx avmviuov‘ Toanelovvumog yao- yEvos dE Tov eÜ yeyovorav xai ıwv &v relss 1a noWıe* Ev yag nurgıxioıs Eıtlovv 0i nI00G NaTgog naTepss auTW, za 1oltav od Tois 2E Idımıav dom EWToV eig TOVTO nagayysidacı To adimua, aAl’ vis (ws Ev einos us) ara wAngov jv 7 eüykveıa nal oVg Teveoiovg Eu zai vüv wc Errionuov u yEvovg Aaurıooıaıov, oiov 'Howrksidas uvas aaı MsAonidas, Erugpyuilovonv. Ex TioVTwv ovv nigosAdWwv, xal da Tod Piov noooime Uno didaoxadoıc xoowinc xor nawdeywyois dıievvious (wg Eixög mv Ömmov Tv eiyevj), Örs nowıov aveßn Öwdsxe- Eins, YÖloım xasoraraı YgOVÜs Toig nargdoı zai oxdııcs En’ ara na|oa yonua 305" xaı BovAn mregionovdaorog, yauov xaradjoaı dsomois röv EAsudegov: Eu yag ny|v|oovv 0: avdomnor ws Ö Mais avroig EuyEv&orsgog mv Wuxnv j To Owua Ög ye xal noü ns oowauxjs nAıxiac ÜntE TO OWwua YEovNoKXG, xai NaEE ıjv nowWımv EÜFÜG eig VıdmAorega BAEWwac Twv xowav xai vevonousvav, 0aYxog uEV xal aiuaroc* Önegideiv deiv an9n, ölov ÖdE za Owma xal nıvsüun zasagov Tnonoa“ Ta nıvsvman. tavım vor, xal dAkog oir Exmv ung xaljg Eidvuiac vavens Tvysiv xai Tav avFeixövıwmv Exeivwv Eunodiav negıysv&odeaı, Eavrov O0pwWs Ünenxiinte. al TaXb Yvyac 6 ysvvaiog Evisvdev arıWv Wysro. obx OAiymv dE nAavnIeis zaıa Imemoıv dvdgös naıdevrod, oia xomıdnj vEoc za rroög Esvıreiav allg aydns, &v ’Auıoo moi: yivsıoı, ndxsl 10 noFovusvov xara Yeiav vsvow svotonsı. Iwavvns mv To gYuyadı To Imroviusvov eügeun, Imavvns Exsivog, 6 Ta Heier moAug" avng Ta Te AAda FEopopovusvog xai ıo dıogauxw” mV WUynV xEx00ummEvoc yagionen. 5ovros oliv Ö Havuaoıog Eriyyavs Ev agu Ti za avıov eVaysoraın uovij zoos Ieuelovg xaraoßarhAousvog, | jv oürm ng ıns yEvvag xahovow. Idav 305° ovv Tov nodopvya EEvov mAmgsoıw Lorioıs (Ö dN7 Yaocıy) sic Tevımv xaragavre xal reon enovo7 xai ngOsvuiE Xowusvov WOLE To X0oED ovvıeyjvan ıov Hd Tag’ avım ımv doxnoıw nadorgıBovusvov, mdıor« Te ngoodEyeren, axgıBms (önso Epauev) OToyaoıns tod meiAlovros wv dia nv ToV vov xaFagoınıa, xal Xegoiv untiaıg negalaußavsı' &oav ÖE nreigav TIOU1E00V xai 710008vEyxwV xal Aaßav Tag Toü v&ov yvounc xal diaFEosws — 4 Gal ı, 16 |4 Thess «@ 5, 23 | 4 Lagarde reliq gr 75 infra $ 26 198 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 211 ÖOTTEEO VOMOS KOXMUXOG, ONWG WEV nOÖG evneidEsıav (TO NIAVIWV Ev TOVTIG #VQLWTETOV) Exsı, Ortwg ÖE nIQÖG TIOVOVG xal zaxonadeav, zal Ei ıı @AAo doximov (ovveiovıa sirteiv) 100g Eis ımv9 meyainv Tavımv mahaiorgav Kmodvousvovs vEvousoıaı TIagExeıw Tois T1008- oraow — inavug xav Tovim Imrjoag, nel 1a navre ovußaivovıe 17 vevuauxi) To- Arısig 10V yevvadav Ewoa xal moös oVdEv alloroims ıwv xaAmv dıexsiuevov, 1elog anoxsigesı 90007005 xai TO icon xaralöyw Tov AEıov Eyxadtioımoı. 6 Tovro uzv AwoodEn Iwv Eyerıwv TO nIEWTOV xar weEyıorov: olım dn xara mv Valızyv" EAayov Ev diye Ögaumv, rege vi Tanyi) Tod nvsvmerog vavım ıo ve 806! Oinyog zarenavos xaı vov noFov avenavos, wühdov dE noAAo nAEov avjws xaı dimo&dıos, wEr& mv Tg yAvavımıog yeügıw EmusiaWg Enxavdsig Mgdg TOVg Tg yAvadımvog Eowıws, za El 1ö naQ0OV eis Unkxxavua Aaußavmv ı0d Asinovioc. Evieüdev roivvv aokd- usvog Ang xaAyg Eoyaoias nal av 1E0Wv dyavmv aryausvoc, otov uEv Eidos KoRmuxns nrag&lınev agsı7s; Tivı dE ToÜ nowısiov ıwv xalwv MaQEXWONIEV; Eraysn mEv yao EÜIVG 6 Savudoıog, Ws EV axuN veoınrog WV xal xaranoveiv &V x0N0IG TÖ OWua TIOÖS ürroreynv Ösouevos nveumaroc, dırxovsiv tals xosiaıs nv adeApav. ou dE xowoo rargds „ab xadnymroü ayoguas Exdorors Kognyovvıos Ti 1oü v&ov Yılonevig noös xarogsw- udıav Enidsıfw, 00x Eouv einsiv Ep’ wuvı nAEov 7 Eharıov ÖdoxıuWregog oVros antpn za dıeyavn. lo@ yap 1a navıa xai öuoıa xai ahlylwv Eyousva xaI” arıso moAunAoxog caga TG Xgvon — 16 yevvoiov, to roodvmov, zo Askoyıousvov, To rregıd£fıov, 16 Yarıov 7 nelevlodnvaı nıgög To »eAsvouevov Unaxovsv, TO xosiırov EAnidog ESavisv 1ö 306° &oyov, eni naoı (10 navımv UpmAorarov 1e xai weyıdrov) To undev uera zaıopYoüv 0lE0Iı, KAv Ta Navıav Aoıora xarerıoa&aro, aAAR nIOög ımv Ösonouamv öoav Evrokmv zo were Tv ıdwv navıav ExrrıÄmomov axosiov" Eavıov xalsiv dovdov xai zig ıWv ürmgsrovuevov zUXäs xal elAoyiag avagıov. 3odım d’ Ermi urxıorov xpovov Ev 1aic Toıadzaug Eoyaoiaıs dıaysvousvos, xaı dsEıös wg @Adog oVdeis Ta 1005 Fegansiav av- Fowrav magwondeis, Evısütev Agios xoiveran xar HsoV Asırovgyias' xal dıaxovnjonc xalws (10 yao anoorodıxov" einsiv eincıgov) Basuov Eavım xaAdv nieginositaı, &9 zadEdor nosoßvreowv wlvsiv 1ov xvgıov Eixorwns AEımdeis. ıaöv dE 1010Vıov Baduor ETUOLEVIN UV EV nal xaraxooujonı dı Eoy@v IWv xadmaövıwv‘ xaTEex0oumos de udAdov 1 EmiorsVdn, odım mEv yılonovwcg niegi Tv isgav Asıovoyiav Tavımy dıarsdeic, os Emmi öAoıg Erecı dvor xail EErxovıa E2E 0ToVv 10V ngsoßvV1ıEsgov avsdekaro, aüriv za’ Exdoımv TE ı7s Elayovg wvoreywyiac Erutelsiv, ne&ong dvev noo|gaoswg xar Oxvov 307! diya nevroc, oüıw dE yıloooywms xai xadagasg, WG era av veav movijv meol nic avuxa AslEksıaı, za ı79 MOÖC 1avımv ueraßacım ut Erıös av domv avıns ta ıwv nodav iyvn Yeivaı write yvvamxi TO naganev eis Owıy vnousivar nagaysveotaı, xai av avdowv dE movoıss ws Mdıoın ovvsivaı ois pılodEoıs xal Tv agsımv Em’ ons avım dımvexj meidınv nenomusvors, ıwv 0’ Eitowg Exovıwv dc Öwdias Exıgensoden, Eavıo ÖE ovveivaı xai IeD 1a noAld, oby anlac 1üs zugas oÜd’ ws dv us akkog Eyoocıovusvog, aA’ öußgoıs aevraoıg daxgiwv xataßgeywv TO Edagpos“, ım 12 Ye vos ıjs ISavuaoıjc xaravvkeng sdayyslırwg ımv xapdiav naouevmv EXav Ev Eavıo xai 6 Psalm u« 2 |7 Luc 17, 10 | 8 Timoth « 3, 13 Dd2 212 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 190 zo nE00WTrov wong OÖ Yeönıns To rIE0TE00V“ Ex ıjc adıijg altiag ai olıog dedo&ao- uEvov deixvös xai uixgod u xositıov ömolas Oenc avIgmnivng, olıng de uudv 0 iE00G Exsivoc legwoUryV, olro Ö’ av nah rap’ Exsivns davumuaodaı: di dE oUx Eweilev o Toooürov EEtlauysv 6 Bios 0 yeıa tavıa xai |ög]| av 10 Fsiov Yeganıslaıs EEw- xsıW|oaro (iva un 1a x ixaore ıov AAlmv Eruav dıepißw), wc za sa- 507° udrav ANogEjTwv agıwdijvaı 10v avdga xal uvormoiwv usyahnv anoxaivıpıy dEeEaodtar; av To 1Elog Wvxav oixovouia xal Owıngia, rragado&ov wEv ı7v ayogunv Aaßovox xui ımv Goxyv, sic ÖE xgEirıov naoms EAnidos anoıtlsoue Ankaoa, > Tis oÜv 6 1g0n0S zul nudev; o1£Alstaei nois xaıa uva yoslav Und 10V meyadov sie, neroög Ep’ ö dm xai yao oVdE werk ad Ti ieowovVvng aldEoıuov 10V Asırovoyeiv aneoın 1015 adeAyois, mey&dsı TE varıeıwoygoovvng zaı gosvuiag ax. Errei de adıc siXEv auTd 1a TG agloıng Unorayac, xal Eds 1öv aoyeosdaı madovre nal ne dagyeiv eis 1000170v Ndn xai alrov alAmv dgkaı, ar ueyav alndac Ev vi Baoıleig xAmInvas zwv olyavav, wi WoVov nomoavıa Tjv vnovayıv, alla xai dıdakavıa”, Evreüde Ta orußoda dig Seiag Eruoxonig, aavıevder 1 yagıs Yon Tav Eavıns urmsıedsını akıorv. 10 Toiım 10V yevvadav Ödevovra vjs nuloas wga xaradaußavsı. 6 dE noög uva ıov napodiav vamv guys EloEdgaue yagıv* Toito yag | yv E9oc alıo, zadv 1a 308! navıav yrsıye Onevdaorara. ö vaös dE Avvns, wc Aöyog, Tic Ayias ng0WTOQOg Tov sWı7jo0g nuav. nagsAdav Tolvvv som na dovs 1 wiv &daya“ 1a yovara, noös or- oavov ÖE ysipag xai Öumara xai voiv Avvwwoag, Ev Ex0raosı yEyovev Öhog xal oUVv xodvo wohıs Enaveldav, reis Eis avepdeyfaro Toras üyle, do&a 001. U Tore Ev oiv oVdEv Toms mrlEov Eruonumvarıog Tod OyFEvios, dhlwg Te avıd 179 Ywvyv Tavınv enehFeiv WEro, za oıyd Tag’ Eavıo xareoye 10 Yabua, dıarrogovusvos due zei 7IEQI- Gxorıwov TTavreyoIev TOD wvornglov ımv dvvauıy. 1200 noAd 16 Ev uEow, xai rrakıv erı uva oralsig Asıtovgyiav, 1elewregov edIÜc xal wavoregov dıdaoxsını dd Anoggnrov* dıdaoxsımı dE*. naga 1ovs noonodas lovu tod Bovvov ToVds, Öc ınv iegav Exsivov 1avımv novjv VnEg Eaviov vvvi p£gsı, FJeiorioa Us ÖWıs avio Ev uovaxod ovvajvınoE Oynwanu‘ za Ö movayös moAuog, iegongenng ımv oroAıv, Feossdng ımv WoogTVv. oVrog Toivvv 10V ö010v dvonaori rrgoosııav “Ogks, Ey, TErvov Amposee, 16 | Ünegxeiusvov vodro; 308° xai ama 1öv Aoyov ım yeıgi nagsdsixvv. Tovı, einev, nv Ö1e noAlov ueraiov avdgwv xa@Toıxmı7g10v 79, LE06V £y40v dyıov, vi Enıxkyosı uuwuevor vjs UnegHEov rgadoc, To vor Ev £osımioıg MOVov OgWusvov, önEg avdıc avaoıjvarn dei naga 000 usyakorıgenitoreoov x Tov Tonov oloFjvaı yılouuoregov Eni um ang Toiados‘ TOoVTo zug avdınc Eon FEeinua* od dE — al’ Onwsg moi Toviwv Ev xaı0W urnuovevoas xal umdEv Oxmlausvoc unaxorosg' alla 0’ züeAmıg 800° dj yag ıyıddı navıe weirjosı, 135 uEv oUv parels ıovT sinwv EE Ogdaluwv sÜIÜG nV, ıöv Idovra dE xai axovoavı« poßoc due xaTeoxe xai xaoa Aoyov xgeirimv", To wev nagadosw ıng ÖWews Erreninyuevov WOTEQ EixÜg xai Jogüßov ımv Wuyyv nenimonevov, yaigovia Öd’ Öuws vl 10V rıgiv arrogpntov ÖyAwosı xal oaypyveig, xal ou un) udınv avıo xara mv Hemgiav Exsivnv 7 ıgıas ÖAm yAwoon zo zeivov EEspyayı dm. Moluno Ö’ olv siye ovvudeiv u negas 100 noaywaroc, aAl mv 8 Exod 34, 29 | 9 Matth 5, 19 | ı2 videtur odzws deesse Lagarde | 13 xgsirzwv Ü?, xosirtov Ü! 190 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 213 7 ms nooroas Avoıs (wg Eoıne) dsvregag anopieg doyn, voVro wev, ıjv vdkım Evöv- novuevn za ws oVUx E£0v adım und EvioAnv 18 Eu xeıuevo xal av ünaxoyv 309! dıiavvovu uEya U noieiv 7 mıxgöv Trage Tv 1oV ayovrog BovAnoıw, Toüro dE, zal ıö Idıov wEergov ElovvEiWg 0x0N00VU xal uyte NIOÖG NOımavuryv Erowiumv wijıe noög danavıv „ w£eoıuvav Eoyov ıimÄıxovtov xai nodymarog inavung Eysıy ÖAws Aoyılousvo. am ıe xai nosog avıov KoONTog 0log ıWv Ayiuxımv osıonva» tod dıdaoxakov zarziye, zal navıc naikov naseiv N Inmwmdnvaı rovıov Un£usvev. 505 uEv o0v Ev aovı0ıg mv, xei ı0ovr01G Aoyıomols ngooerraAcıev" oVUx mv ÖdE doa ravıa Aayeiv ıov PBAenovıe, Öoug oUx aAhoc, AAN alrög mv Exeivos Ö 10V Ysoneciov Todds narwog zadmymıns zei dıiddc- xaloc, © zul vv WG asi navıa yvogına TIMo, xalııı ys maxgav dysoıwu, 6 dvaxa- Avnıov Ba9Ea za anoyvurwv xerguuuiva. vroosenavıa yovv were ımv cos diaxoviecs ErnÄnoworv wıxgov Eruoywv, weraxakeiını ov 6010v za Ti, yyoi, ueideıc, w Angdses Texvov; N wiu nov 00 ye Aydmv Eoxes Tod yommadioavıos xal Wr Exsivog Ennonnwev; sing, al dıata|oaygFEvra Töv 6oov aIQ0wG ldav roög Tö 100 Aoyov naugadogov 309° xal xad’ aneg vnö uvög Poovıjs Erıedrußnusvor, aveiaußave ı1E xuıa wxgdv xai avsraleiro 00V zluevsig za TEAos Tag yeigas EmuFeig Enavnyaysv. u 0 &uvroo re dum za) 1Wv nargınov Iyvav ysyovosg Ixeısvev, nvußoisı, xarshınagsı, yılymacı, daxova, xsıowv Eurrioxais zoüs wgalovs Exelvovs nodas“ EEsdeganıeve. di yag oÜx Eheys, ui de 00x Erroisı Tmv Eig 0ixıov Ixavav Eruondoaosaı Wvxnv gılosruiguova; di’ wv anavıav Ev TOo0To Tagyreito zur M0vov, 19 ar Exsivov Ödıdoracır, Kwgıouov HeoÜ avuzgvs xai Inuiev wuxns To noayua xalav xal xarwdvvwg Eysıv noöG 10010 xal Aiav Aypogmums dietsıvouevoc. 16EAN 6 ueyac avdıs napmyogav O’bx Eouv, einev, w 1Exvov, 0Vx gorv allg yevSodaı‘ 0olodu yao du Feiov, 00x avdownıvov, To Eniteyua‘ & 0206 Heög ö ayıog Beßovisvraı, tis dıaoxsddosı, xai ımv yeiga adıov any viymAıv dic anocıgeıye”; od HEnıs ovv ansıdeiv Teis YHerorgaıg olxovonuiag‘ ToVTO ag OÜ MoVov dung 0goV, aile 10 navı nai advvarov: juäcs Ö’ av m Yeiyua, xwlAvos navınc ovdtv 310! gruoxenteodai 08 zal nahıy, »dv Ev Eoydros yijs diepißng, za Ta 0vvnIm yvauodo- teiv zai zaraguilsıv Ev 10i5 Tod Tiveiuaroc. ÖnsQ 0oUv wc Ennyyskıo, zai n0I@V OoVx EAmyev Üoıegov 6 awevdng Heganov vis aimdeiac. Tore 0’ Ensidn Tovtwov 1xovoe rao’ Einida xl yvoumv Ö ıaxus nv Eeunsideev Exrsivog xai Aangoyaoıoıoc, Tu ms Önaxojs Ovıng ıEvov”, olx avnısivav 7v Eu, olx dansıdav, ov ngvoßıaldusvoc, aA) oAov Eavıov 17 yagım naoadouc zei Tjs TOU xgelıTovog yEvousvog eddoxiag, Arisıcıw sÜHUG wg TNEO01ETEKRLO TTag« Tov vNodeıydEvre 1onov Und uns öenc, uadkor de ngdosıow. 18 Odbrog yao Exsivog Ö 100g, 0vIog alıog, Ö Ev yaıovav bEWusVvos xul 100KVEnV 7 » - - RK z % - x ‚ ay&iyv viv movaoıav En’ Ehrıidı zarıxoücav (wc yEyoanıcaı“) &x Tob oliv doızıtov 2 x yeoov zei ıg&yav ı7) owwanzi ıe wog za mollo ys uwälkov u] Wuyur], 75 avvois v nüg Aoyog, xar un:E NS 06 Mrovss 01 nvsvuauzoi al OWTng0L. I noöc Tovıov exeivog Uno JeoV ıe neugpsFeis zai 1009 ueyakov rıwrgög Exeivov zai Traıdevrod, undswd neAlrosı ıö nodywa umde dıomyuo uvi dovc, Eoyov Eiysıo, xai novorc | raovovgs 310° ovvinis ar Idgwow Idowıac, Eraudaiomv, Eryoowv, öuerkilmv Tat Eavroü ysgoiw 6 ı5 Isaias 52, 7 | ı6 Isaias 14, 27 | ı7 Petr @ 1, 14 | ı8 Psalm 4, 9 214 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 190 ysvvaiog‘ EoTög yao 6 Lumog Ülng aypiag, wEordg Ovunıwudınv zal Travrodanov o- gvIOÜ. TREE TWV TMOWINV EV 00V avmvvıa Te xduvev Euxeı zal advvaroıg nreodnkms Ertiysigsiv, olxodoumv ExxÄmoias zul wovijg OvoLadıv Ev Eoyu@ yij zei aßaım dıavoov- usvog xareoıjoaodaı, za vavın EEvog Ev EEvorg, TIEVNS, COL80G, EYVWOTOg, EomWog anaong Pomdeias xal ovyxoorjoeng, Erreıdy xai uovWrerog öu um &vi ovvegyo Baoıkeim ı0 xalo xowusvos, 6v TOÜ xaı avıov Ovıa xUxAov ovverdnuov eihjpsı za ovvadAon, TREE TO) TIaIDOG Aiımoausvog, wei 00 novav xaı doxds za nıgög ımAıxoürov aIAov napaßeidouevog. 2 00x zig wehog Eueiller aga naga uns Seiag Eyxaralaıpdivar rıoovoiac, aA Tayd Ta TOÜ oKywaros 0L niegloıxoı Ovvamodousvor za un dv ade” 1evıe yivsodaı ed uch 00pWT rag’ Eauvvois xolivavıss, OAm xai onovdi, xal yaıgl Ovvs- gyanıovreı Tav £oyWav avroic, Xommaoi TE zul Owmaocı xal M&C TOUnOIG ExdUumg Ta | zjs ovvsoyiag Emdsinvousvor, 25 @v (iva ovviim 10 nı@v) 10 Te I8g0v Ev dAiynm 311! za 7 wovn wer’ dAlyov Eis 6 vüv Opwvıcı, ovvonagallovre oxnue, Imladn xl Tov Xoo- vov Boaysiav uva ng00I7xmV (Emei xaı Bowuxvs) vors ESeıgyaousvoıg Tore OVveıoev&yxavıoc. 1 dv uEv 7 elle za ovıos Ö Aoyos vis Eis Tovde Tov 1onov Tod dvdoos Evdy- uiag, Tovıo dE xal TO 80y0v zul 0oVI0G O TOONOG Tg Evraüde napoıxias alTov xal yılonovias‘ wühhev ÖE 10 &0y0v 00 Tovro, aAl’ 00V us ayogun xa xaraßoln zov aly- Ic £oyov, TIOÖG 6 Tavın Navre OvvLsivs, ar pEgeı, vyv Eoyaoiav Atym 100 dyadod xal ımv ıng ayyelıxjs Mohırsiag Goamoıv zo xarrogIwov, 16 Exeivog xarjobs ai dv Toic mer Exsivov zarelıne, 105 MQwWras mev vnosEosıs TTagd Tod weyalov nargög woavei Tıva oıyeie nagsÄmpwWs TIgög TV Ts axgıBeiag Toviov xavova, WV TOÜg TUNOVG Eyyoa- gyovs &x ıwv Agosviov 100 navv dinteyuarav wong dAAos Mwojs Fsoxagazxıovs nAdzes 2dEEaıo. ??7v dE ovvos 4oo&vıos, 6 ımv agsıyvy megıßontog Exsivog Ev wovaoıeis, Öög xab ang yovong zahovusvns nerges (oVd’ Exsiivn dE n000W) agıore navımv nos 311° za aynyyoaro, za avrög“ nolla nıg008&EVgWV oixodev xai ra moAvnAoxw TOVLW GLE- yavn ıns doxmuxjs süngensiag ovyxaranltkac, due Ev Eis xaAlovs negiovoiav, Aua dE xai roög meilovos wwpelsing ÖnoYeow. >31 yao ıwv xalav rag’ aitic 00 Yı- Aoooyelıwı; ob yaxgosvuia; 00x Ermsixsın; Oodyl TWv nagovıav DrregoWia; odxı Tav uelloviov Erutvuie; 00 MO@dIng; OU zadagorys; OUX 7 xura nveiun nıwyela; O00X 00@ ıwv maxagılousvav 7 xal allns Enawonusvor; 7 axımoia de, 7 0’ evrelae, T0 0’ Eyaparis niegi nravıe, To MQüs ayovrıviav Yılonovov, 10 ıegi To Wallsıv dxo- gE010v, N Ev mpoosvyais eviovia, 7 ıwWv Ieiwv weldın, 10 yıloSevov, To Yılonımyov Ö00v &x ıwv TagovıWv, 10 undev ankwc ıwv Omuauxav, uova ÖE ıc 100 nvsuuaros- Imeiv 1e xai nyayuarsisodaı Öu mn n&oa avayın xal wv ywgic ÖjAkov Öm Tv gs 10 owua Öeouov vi Wuyn drauevew Ökmg duygavov, zal tovıo dE ıwv dAkmv 09x jırov avsvuauxov 12 xl Aoo1odırov", u] PogUxoVg Uow sivaı, TE TIOÖG yysiav alLoüveag | und’ Eyxorımv dıdovaı uva vi 100 ayadov xarogdwosı Ex Toü riegl vavıa xa- 312! Tavaoxav Eouv wv, alla tais idiess Eoyalso9Iaı ysgoiw ÖTe dei, al BomFeiv Eavvois di’ Eavımav sis ra advayxaia, ıns EEwIev ÖdE nevıyogäs ıalıns, nv moAdoi Twv ankov- c1Eowv Erurndsdovow sis Egavıoudv ıWv xara xgslav 105 Koxovusvors TTROR TWV Eroiuov 20 wdeei codex | 22 addit de codex, quod delevi Zagarde | 23 Thess « 2, 9 190 E RECOGNITIONE PAULI pE LAGARDE. 215 usradıdavan, Yeidsodai 15 xu9 öAov xal TO ovunav antxeodaı, iv’ arI000X0N0» avıoic navıeydsev vhs dıxawovvns wEevoı TO Eoyov, zul umdevög ıwv navınv Gvveidnos Er uwi nAmıvoıo ıWv in’ avımv noarouevav‘ mäühlov ev oVv, si us dvvoms, avtovs ıwv idiwv novav xoıvm@veiv Ereooıs ngoFÜumg, iva zavrevdev m) weilov 16 Falue vis @geıic, uera TjG Yıloooyov rıevias niAovrovong zer mv usradoow, Enıei »al Iavios“ Tas yeigac oV Taic Eavrod xosiaıs movov, alla xai Tois oVcı wer avrod diaxovons“ dvanmovııeı, noös Ö nagadsıyua BAeımv 0 amoorolırög Exsivos avjo (00 noAb de Vowng eineiv ou za) andoroAoc) Eavrov te rigöcg Tovro xahhıora Yoxsı xaı Tovs Eavıov E&enaideve, xai viov Eorw Ideiv uera av ahlav xaimv za ı0Vro | ao’ avıoig onovdalousvov, 312° ımv TWv yEıoav £oyaoiav, Ö00v MOVov Tavımv Ev eivar rrdgEEyov, To 0’ aAmIEc Eoyov Eregov, ınv dıa naons WdEos Asırovoyiav tov Islov za Jegansiav, oUx 00’ ei rrov dAdosı uaidov 1 Eviadda xarogdovuevnv, WG dv avvois Komov xai navıayosev mAgss zul 1EAsıov TO ayadov j, Ex TE IWV Omuauxav ixavas &x Te ıav nvsvuenuxav derıAuc gig TOP ANROUOWOV OVwrrAngoVUuEvoV. 24 goıavın uEv ovv N Yavuaoın 10V meyakov vouossoia zal nolızeia, w0ı0Vıoc dE zul ö vonodEıns 0 Tö ueya Toüro za Felov noli- TEVWE OVOTMOKUEVOS xab x0v7v Zurogiav Tois Eis Wuxjv xegdalvsv Ensiyowevos zate- Aınsiv avrö yılouumodusvos, 6 xal uOVov Av N0xE0EVv Ixavov yev&odaı TEexumgıov Tic 100 avdoos agsınc, xal Onwg mEv avıo Feoc Eueiev, ‘önwg dE avrös en niehv, To do&alovu tous do&alovrag“ za ToVs Uumvıas oÜrwg dvuuuavu. od unv aA Ensi za mv En’ avıöv Exsidev Övevınv yapıoudınv ıö nAjPos eva oröwa woig moAkois negıpigsren, ois zal uäAhov yılEı ws Eysigeodaı Ta re 10ig yılmxooıs, NIXOG mv TWv xaıvoreomv a|xooaoıw ErusixWs Aıyvsvoneva, Wege zei 313! jusis vüv Oliya ıwv Tov avdodg Havuaoimv eis mv x’ avıov dınynow nagakaßwuerv, x reire dia Poayemv wc mahıora, ive un Io TWv dxvoaıwv gyıloxzaiva [mtoüvıss xapioaoIaı, AnImusv avtovg Anoxvaioavıss TO umxeı vov Aoyov. 6 :0u dE TO noWToV za wEyıorov Ev Exsivors Y regt To dıogauxov (sirovv Iewgmuxov, ws dv sin us) EEıc avdıov zei reisiwors, @ TO nngaxUuxöv Ensoygayıoz, dawılsorigev iv dvadev Ehdawyır“ sixotws MLÄOVINORC dia Tv Inc Wouxis zaFagoıma xal a napadsiyuate ToVToV. 27 QEoovs nv Wwga, za meonußoıwös Ö xuı005° rpo&pIaoav oliv 01 Öypsakuoi Tov dowvrog, nig0EPIa0E ÖL xai avroc EUFÜs zu Exrkxgafev Ev awmoig doıavın ExxAnoiav xmovızwv Toic adeAyoic. Errei dE Ovv&dgauov (ws sixog) Tayl O0v ExmAijksı nioög ıo na- odAoyov (ovnw yao ÖN xaıaöc ıwv Eorıegıwov Duvav jv), Aouev, @ ıExva xai adeAgyoi, Ymol, Öwusv ana dogav FEo, Ta naoa naoav EiAnidae oWwoavu viv &x Bvdou Jaldoons ı0v deive, 100018 FE1RW0G xai 10 Övoua. | *? rede einwv, ovdev @aAlo, nAyv 5 313° uovov Javualovras Em ımv ovVvakıy nyev. od noAAai 1o u£oov nufgaı, xaxsivos EAavvav sig ımv movnv EKaipvng EioensoE, Tov Owınoe, ıöv Övoımv, cov Lwodornv Aaurnog Bowv u yavi xai 1wv iegwv Exsivav nodwv auporigms wc zigE FeguornTos xai Taxovc, erısıAmuu&vog, 0v noiv avaxev o0d’ EKav£oıy, xairoı naga navımv Exßualousvoc, wg ddxpvomw ana nav To za adrov doäue 1oic ragodcıv EEsmayWdnoev, ONWs 18 xaT« 23 Corinth @ 4, 12 | 23 diezuvoss Ü!, diezövovs fortasse voluit C? Studemund | 25 Regn «2,30 | 26 Alauypıv O?, Bauyıw O! 216 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 190 rıgoorayua Bacıdızöv Tov aoraxnvov nA£oı xoAnov al wc Avdenı dev mregıneooı, Öp’ 0v cn vni ovyxareßenuodeis era ı@v ovunAomv xai yeyovog vnoßovxuog, non dE »ai dofas Pıeins Evanonvevon 1ois Vdacıw, öWwır Ldoı yAvasiav ai PWvis AxovooL rroFeıvoraunc, PRggEIV TE xEÄEVOVIOG AVIW TÜV TIaTOOS xai yeıga OWrygL0Vv 0gEyovıog ua, Ns za dnieg dyxvgug Ieoüs Ekeyousvoc, JlEga nioreos, Eyn, oe T0000doxiasg arraonc, mavröogs Aoyov xgsirıovi TOONW xaxav anadng Erti vo Emoov EEEßgaosmv. xal (dod TE 0Worga xal yagıoıyoıa | 00 To OWoavu, IdTEg, anodaowv nagsım vov, 314! I negeonuavsn ÖN Tod OVunTauaTog 6 x0Q0G TIQÖS ToV uns M0000N0EmC, zul 6 ads sbgeFelc, 10 enovFon TE xei Toig gOMXOV0RCL ımv vonv EurnAnkıv Evenote. 30 Zoıodıov usv &v ıWwv Tod ueyalov IJavuaıov, siye xal Ev, End za noöyvwoır dysı ze TM0RYOEEVOW xal ınv nroög Aveilnıoıov owınoiev avIoanav Uneoavsonrnor* Övvauıy : Eregov d£, wühlov ÖE Ersoa‘ dei yao jdn Ovvreuvsv, za wc Ev dımysiodean 1a noAle TE xal nageninoıa, xav 89 dıapoogoıs Exaorov adıwv yeyovsı za1Q08c. 31 AdsAyor vis Vegas ay&inc Exsivng anoyorwvres, Evıoi 1e xaı Idıalovocv uva x9slav 0xv7001800v ziyov rroög ınv Enavodov. Ener ÖE 6 Ev noıumv nollaxıs avexa- Aeito ai diausidovres mrreıyev, oda eungen:g To nodyma »aAov oÜdE ovup£oov Toic ovımc vunıto vo dEov Asınorextovow, 01 de nooyaosıcs dAloıe dAkas Ev auagriaıs 7700- gaoıldwevor nv Ünoorooypnv aveßaikovro, 00x Ev nagoıniaıg Eu 6 6oroc, aAla dragondyv avrois av Tehevomv ıod Piov mooVonuawerv, si um] Yarıov wc £Xova, T7IQ05 Im Ta Eavrov Enta|veitousv. 32 90x Ensıde Toolkywmv, aid Ensıde damvic ac 314? 7009070815 anoßawovcas' ıavv yap Poaxd 16 Evrsdüdev, xal ws 6 weyac mneileı, oi- KTOOTRTO KRTEOTOEPEV Exa01oc, Tic amsıdeias Eniysıoa Tov 0 ıns adijg xvoiov eü- oloxmv Enoveidıorov Favarov. T01ı0Ü0T0g wev ovv d Blenwv, 6 dvvardg ÖE nmlixog; 33 [legi uvag eigov oL Tjs wovig avayzaiac oixodouas. AlYog 009 Und umyarjuarog xıwoQusvog Traumey£dng, Enei TO umyaynua ca Bags ovv£igiwe, wer’ O&siag”“ Övung &y£- gero Avdsic zur Tod rigavoÜs xai Unto xeyalns 0009 oUnW Toic olxodouoıc ZusAlsv EursoeioHer. weyıoros In Poßos wvrixe nmoög ıd dewvov, xal xgavy7 nagd navınv Oür anogie, ahk ö naımo nagov oVx mrogsı. XEioes yag EÜIÜC Emmi FsoV Exreveic, yelpss zaFagei Te al Ayıcı, zai Ödxgvo ovyxgarog oola Eüyn, Ertiximow &yovor tig Ayiac zgıddog, zei To zaxdv — a 109 Jalnaros! W ıng navıe Övvauetvnc sÜxegws dosızc! — E07 Te naoR xXonua, al Töv Oroavın tyavas dısonuavsv‘ 0 yao Aidoc za” drıso sühaßnFeis 1öv aveipyovıa &ig 100nIow Te Ave x0000I7 za Ti Yogäc navod- 315! WEVOc 0m, MAOTWOav zig Eu xal viv 179 Favuarovoyyoaoav Övvanıy, Errei gYoßEooc 2om zo Eur 1olc 60W0w Onyx 7rıov, Ev VALOFNED xai AnoOxoNUuvma navıdraoım od xerodeu doxwv, aA’ viov anımwoyjodaı za ıoic xaım Badılovow üUnsgIev Erurg&uaodaı xas anso aklog ug mvYıRdc ai ımvıdksıoc. dans dE uereigev avıS xaı aura 1a nagsoya av yaıyav ebkoyiac! 35’ Aurrelwvos nv Erumelsı@ Lois Eis 100TO TeTayuEvors TOP uovaynr‘ xal ol Ev sioyalovıo yılomovas, 6 0’ avvois Eyeoıng xal TTagENIOuEVos Aue, x0oxxovg AeAmForanc vorıgimv Eogimreı xara TNG yic, Lolc TI00IV MoEUR xaraymyvav. 16 xaraßAndEv EV 30 dneo avdownov codex | 33 o&sins U?, o&ies CO! 130 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 217 o0v oV0’ sig dexaıov EEıvsito mEgos usdiuvov, Tö Ö’ anodosEv Ev zuo@ — dic, Fe ıwv dıreiwov, Aaknosı rag dvvaoısiag 000"; — £ig ÖA0ovg TOLEHoVIE mwEediuvovg OVVETIOOOUTO, sToyravın moAla Twv Tov Avdgög Tegaoıuiwv xara 0oyoAyv av us &Xoı yılalıdag anavıdusiodaı, oVUx EE axong avaltymv, AAN’ avroüs Exsivovg Tobs Exaore Tovrwv dıye nagahaßovras sic axgıßsora|ımv Beßaiwoıw nagayav ıwv Asyousvor, Ensidynee 315° xar wexoı Baoıliwv avımv 7 nıegi Tovimv EpIaoe prum, Auungvvovong 10V Eoydımv ng agerns xal (dorso vonog avın) Em meya doEng algovong. 37T g;5 Tooavımv aid xal Tıunv rIeg TV Ayıov Evsnoinoev, ws ım ve AAku xoslııova 1oVrosS N xara AvIomnov vowosjva 10V avdga, za 10 Islov Eoyov adtod, TO xawov Toüro Akym ab oenıdv gYoovuoınguov, Baoıhıung TrooVolag wwyeiv, gOS 1E Tv danavyv Ovvamousvns al ano- zoorınv avın Boapsvovong Pdgovs navıoc, dnladn av !Endev Tovıwv, oig dei zal vor wualhıore T& navıe dovsisaı zui di’ wv 1 dvYownivn lan naga is Enmosieg Avmei- . VETOL. 38 &06 1000010 ueyEdovs 709m zal Favumıos 7 dose mv Toü weyakov xa10p- Imuorav, nor ovıws 6 Blog avıy) sis naoav #000 ımv olxovwernv EbEhamyer. 39 Oios dE xal 6 Iavarog (Ti yap Av mugaısivomev Emmi muAEov ıöv Aoyov;), sg Jav- WAOTOG TO Ovu xaxeivog, zal voravıng lajg ws aAmIwc KEıog‘ Evsgyov xavıadda To Kagıoua 7 xegagırrauevn boy, win yoiv uvöc | avopalov 1ö own agsvoyAoövzoc und’ 316! iyvovs wadoxiag vnoyav8vros, avrös 60ov oünn ımv zeiAsvimv adıo nıgosinev Eyyılav“ n5iov dN zul auröc 10 Ermıßailov uEoog, einse u, Tv Ti movi ngoodvıwv werakoßeiv, iv’ Eyodıov (Pyoiw) Eyoımı TIO0g Tv Exei merowiav. dayd ÖE ıwwv nevmınv Exeivov nAovoimv zig u£oov Ta navıe nmgosVuwms ovvsveyxavınv (OÜTw yag ioös suneideov N0av br’ Exeivov nakcı yeyvuvaousvoı), dıedo9N zard omovONY Tois TeQoixoıg Ta IgG nuiosıav. sireAforere d 700v oia sinög xal pyavkoıare mavın OrsnaoneTe za 0xEVaQım, xaxsivo noög Vnodoyijv za Isgansiav Eevav aypwpıousva. Eu dE zul 000 av avay- xuimv EIG KNOTOOPNV @VToig rrooanE£xeıTo‘ xaı ö Yılonıwyos Oums oVdE Tosınv anmade noös Elcov AxoıwWvnoc. 10 7gsig Evrsüdev NmEomı, za aVaoTas MOWIiaiTEg0V, TOdc oixioxovs negıyeı ı0v adeAyav, önod Te xal" zur idiav Evruyyavav avrvois xaı naga Tos nodes Exdoım ngoxvAmvdoviuevos ö wunog | 1js Övıng dvWonowod rensvwosns 316° suynv nagd Tavımv xal Gvyyvouyv Mısı av Entasouevov. tuv ÖE 00V aldor Ti) 71g00n- xovon xaı evAaßeix 109 maıige Tegisnoviov donaowois TE za daxgvor zei als eis Edayog““ ovuxararkioscı TO zirög Exrrmgovvıov, 7 ueonußoiae nagzAder. 41 8y9a dn mekıore moAöds us 6 Yıloorogyos MV, TIOPNS WEraogsIv nagaxakav Exaorov, xai dEıov un Ovyxauvav ern TiAEov auıd Ws 00 Eu rispi Ta x0wa Tovovusvo xard To 290oc, aAAd viv yes nıegl To idıov dvayxalns KogokAovusvn za un dıoyAsiv BovAouivo 1OÖG oixslovg sig Ta oixeln. 420, nv oVv avısiyov Övopogoürzss Em noAv, 6 Ö' Zvsxsıro iAgov Exßıalouevog, Eng TIAVTE« I00VT MIXOOV Ti TEORXWENORVTES OVvEdonuov addıg era onovdjs nagd yonua xzat zarakaoßovres ToV Kyıov Exrtev&otsgoV TTO00EVXOWEVOV dioranetvıss üneoınoav, &xXgıs Orov Io1E djg EUNNG Exslvog TTavoduEvog, Tous WEV ErEIgENE woiAlsıv, alrög d’ avaxlıdeis nos dv einer us no&ue za rgoumvWg za) Tovs nodas 2E&00G, 89 sionvn xard TO yeyoanusvov? E&xouydn xal ÜUlnvwoev, vnvov üvıoc, 17. 35 Psalm os 2 | 4o za om C!, add C? | 42 Genes 49, 33 Histor.- philolog. Olasse. XXYVILL 1. Ee 218 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT 190 0v Favarov, Unvov, döv ngenovre dixeioıs ws aAmIwc. xai n000818IN Toltn TO 10010 NOÖG TOVS TraLegas avrovV Ö Hu£rcsgog oVTog &v Ayloıs niewjg al viög ıjs 1oü Heov Pa- oılsiac“, rrgög jv ovımg idems E£sdnumoev, Erıi ıö PBoaßsiov vis dva xAyocwc“ onsloag x TOÖS mv Exsidev Avanavoı VNEIWVWS meraßag Ex Ing Evravda xaxonadeiag, wc o0x Nrrov eivaı 1o 1elog ara N row Piov aSiodaumaoıov. #3 Toravım utv AwgosEn 7 Eni yjs nagoızie, oVrws ar moakas xl Ta 2oya Jeo- yıln, oüıw dawıl) za yaglouare, roiavın dE nahıv xaı N Evrevdev ueraoraoig ETeiK@g «tie al nOENOVO« xl 0i0v xopWvig Tg xgvon Ti Tod avdoog nodırsig xora Aoyov erutedeion" 00 Tas nıgös To Ieiov nıgsoßsiaus, & xahwmg EUNGECTNIEV, eÜRQEOLEIV EÜXOnEF+a xol avıoi, ara yE ÖmMAadn To NuEregov zal ıyv xza®° muäs Akyw dvvanıy, Enıel ad Toig Eleyioroıs oldev 7 ayasoınsg yalgsıv und yılav)omnias xzai xeiguw Trag&yeıw IQÖG Te xgeirın weis ngosvwiars. dvvaröos dE 6 ayıos ıö Asinov | anoningovv, Eneiı 317? xavrevda Xomowıns avım av ayadav To xeyaknıov, Ad yausioe vov nahıv ol aruorouusv Ws Tragausve werd Tvög (EÜ old) MO00ITanS 0Üx aysvvoVc, 00m xal ua- Aore vi; av xahmv ınyi vouvi nenimoiexe, ap’ 75 To Xomorov dgvoausvog nAovoiag zo dawılac, &0 1e dsdovisvxev 7dm moAdois aa Tienoimeev, Ev)ev Eis 1000010 xai dedıxeiwra, za Eu mahhor momos xai To yıldyadov Emudsiksre neol navıes Nuds Tovs negikoinovg Eu xai lwvras xal TO Tonw Tovim Tis Baoavov TEws Evdınzoißovuec, Ems xal jmac 6 Exsivov mioFanodoıns Igög ımv Exei xalfosı xaıanıavow — £im de sineiv xal avanavoy —, w noens n&oa ÖdEr, un ai nE00xUVNOIS, vüv nal ae xal EIG 1005 alwvas TIWv Kiwvav. am. 42 Matth 13, 38 | 42 Philipp 3, 14 Petri Lambeeii Commentarii de Bibliotheca Vindobonensi. Ed. altera studio et opera Adam. Franc. Kollarii. Tom. V. Vindob. 1778. Fol. 66— 74. 1 66 | CCKI. Ducentesimus undecimus Codex manuscriptus T’heologieus Graecus est chartaceus mediocriter antiquus in folio, scriptus manu ?Andreae Darmarü Epidauriotae, constatque foliis quadraginta sex et ad V. Cl. Sebastianum Tengnagehum, ut ipse solita propriae manus inscriptione testatur, olim pertinuit. Continentur eo Joannıs Metropolitae Euchaitorum Poeömata sacra Jambica, quorum Titulus generalis, cum annexa Vitae ipsius Epitome, est talis: Tod dv &yioıs ITargös zuwv IQANNOY MHTPONOAITOYEYXAITRN “Ynöuvnue. “O Bios. "Ovros 7 Eni Toü Baoılws "Pouaiov Kwvoravtivov Tod Movoucyov xal Zwns Ts Baorkioons. En dE TO ano Tore ovvreivs EEnxovra TEOORgR noös Tois neVIaxociors. dvno dE VomWtarog zul &yıwsıaros wv Evveypare nAsiovs wv Aöywv, zei Inuotoldg, xal oTiyovg 1 67 | iaußırods, zal dla old Aöyov xai ydorros übe, xai nokkoös twv avdgWnwv ZEenaidevoe, nenmowusvos Wv TS TOD navayiov nvevuaros yapıros. Nequitur deinde Prooemium Jambicum totius Libri hoc modo: Ileoygauua dis mv ülmv Bißkov: oriyoı iaußızoı. Ilias diıdaydeis ws Koıorov av uEIgov, Ta ’ alla ndvıe usroialw ai Aöyovs‘ etc. 2 Vide Lib. IV. horum Commentarior. pag. 401. et 479. E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 219 Ipsorum autem Poömatum Insceriptiones et principia sunt haec: I. ’Eıs nivaxas weydlovs wr !ootwv ws dv tunw ixpodosws. "Eis Tnv Üüyiav 100 Xosorov yErvnow; Ti 1000; Pos Yoroaypsv wc 2E audEoos, etc. II. "Eis Div dyiev 1od Xosorov Bdnmow", ’Avyo xounıns, dvyuov dyoıov Tokgwv, etc. III. ’Eıs Tv ayiav Toü Xoorod ustauooypwoıw. Poikov, opdte, Tyv 6owuernv YEav, etc. . IV. ’Kıs iv Eyegoıw Tod ayiov Aaldgov. 'O Tjs yoayns vous, aA Äüxovs ai Pline, etc. V.’Eıc 1« Baia. "Avorye Tüs oüs, & Heov nilıs, nölas etc. VI. ’Eis Tyv dyiav 100 Xgiorov ordvgwow. NDE tavta, zei y&o ykıov xounısı oxoros. VII. ’Eıs mv Osorozov dezovovoer. "RA 100 ndgovs Aonewa, za 00 dargvsıs; etc. VII. “Ereooı. Toy uareıwv zul zevwv goovyudıwv etc. IX. Eis mv sixova 10v roıwv dyiwv, yv 2dw- onsaro ıw üyin Tunyooiw. 'Euos Ti usilov twv Zuwv didaordkww, etc. X. ’Eıs Tyv dixöova Tov Bacıkwg za 100 Heargıdoyov. ‘Or ngoxgideviss 77 ooyi @eod xoios, etc. XI. Eis Tov nooyimv Aavını. OHoss AEoviss 70@V &x900i oo ndAcı, etc. XHU. Yo Eavrod noos Xosorov. TMoAky yaoıs 00 TWv [ 68 | Aöyor, @sov Aöye etc. XII. "AMoı negi Eavrod noös Tüv Xoiorov. Horn yagıs 00, ıwv Auywr, Qsod 4oys ete. XIV. Auorßaioı dis Tov dowuerov, Tis Tv duoppov FEesudogwoe ydow; etc. XV. "Eregor dis Tov dvrov. "Eyovoa Heouov noooıımv bvravde oe etc. XVI. ’Eıs Div denow uno tous nödes 100 Xoıorov xeıuevov tov Baoıkdws' ws Ex rov BaoılEws, Zi deonormy us wv osavrod auoudıwv etc. XVII. “Ns Ex Ins Isorözov. Mntso 08 Texvov ixerevsı nag®Evos etc. XVII. ‘Rs 2x zod TIgodgöuov‘ "Ardgownos nv Evonloyyvs, ovyyvWunv Eye etc. XIX. “Rs 22 Tod Xosorod. Audws Te unToos zei napdziyoıs gilov etc. XX. ”4Moı dıs Tüv Zwrnoa Ws dx od Baoıkewus. Tüv dorimwv uiv obdiv almoarti wor etc. XXI. 'Eıg Bacıksis orsgavoövzas uno Xpı010od* Mn yeio zomraıd Todg z0otaoVg deonores etc. XXI. Eıs tov 100 Baoılws tagov inuriußıo.. 'Ovag Ta Ioynıc ndvre zei uwadarörms etc. XXI. "Eregoı Ws ix 100 Baoıldws. "Eder ue, Xorore, undE yws ideiv Biov etc. XXIV. “Ersgor. "Oruoı 10 xEodos Too alaı- nogov Biov etc. XXV. “Eısgoı. Zu Baoıleds Uyıore zai od Jeonöms ete. XXVI. "Aldo. Saßid uelw- duv Zvosß7 vouov yoayga,; XXVI, ’Eıs Xovoößovkov 175 Acvgas. Xovoois yoagyvar yoauudıwv Ede zunoıs etc. XXVIM. ’Eıs mv Eavrod üiziav, oTe diangaoas Tavımv antlınev. Mn dvoysgdıws ov noös juäs örxia etc. XXIX. Ore zyv oıxiev uerilaßev. "Eyw ndlıw oe zai Blenw ryv qultcıyv etc. XXX. ®Eıs ToVs Gyiovs Harioes borognutvovs, Ev vis Av xai Geodwgnros. "Avıorogn | 69} cas Tobc oopoüs didaozakovs etc. XXXL ’Eıs 70 zunıxov Tjs Advous. Yedoıza unnws dsonicas“ aldoıs trade etc. XXXI. ’Eıs tüv driadönkarre To orxeiov yeıoöygagov. Try ndodaiır uev dvosusvos” Eysıv Aoyog, etc. XXXIII. ’Eıs 70 dvro yarooyougov ovyzoAmdEv Sic zdlw. Hhorsveiw nüs 7 veroWv avuordoeı, etc. XXXIV. Eis 10 &yyodgovs Aoıdopias Tus zar& Tod Baoıkkws xai Tod Harpızoyov. "Avdgwne Öiryov, & xgaTeis TE za BAensıs, etc. XXXV. ‘Ore noWror !yvwgicdn rois Bacılevor. Hakcı usv 7v woı deonore oTsgmgooE etc. XXXVI. ’Eıs orcvowow yovorv. Kavıwvda Xosoros Eotiv ünvov !v EiAw, etc. XXXVH. Hoös zov Zmukaßöusvor Tod idußov, Üs Dis n00NEoews od xalws nooozsiuevns. "Ei Xeıozov äysoois wrıo» wiaıgövois etc. XXXVII. Ilgös Toüs dxdıpws auyilorıas. "Agıorov Eivaı nüv uergov nooeine us etc. XXXIX. ’Enıziußioı dus Tov gikov Miyanı Tov Audzovov. “H Tns ueyioıns ydvins Errhmoias etc. XL. Enı- wußıor dus Tor ngwTevor:e. “Ev yv To roouovv 10v Taldınwgov Biov etc. LI. Emröußıoı &ıs Tov yag- Togöhere. Ilvdovs 6 zaıg0s, ovugogäs To ywgiav”, etc. XLII. 'Eıs 70» Beordoynv "Avdoovızov Enıröußıos. ’Ersivog ovog 6 y9Es dv Biw ueyas etc. XLII. "Eregoı dis 1öv dvröv. ’Er zei oogoi Ivyorovow, Tis Aoyav köyos; etc. XLIV. Eis zov Eavrov tegov. Oavuale undev, dla goicce mv Hear, etc. XLV. “Erspoı. Zus aneldwv ydoug, zai gs jusge etc. XLVI. 'Eıs noAvdvdgvov. "Astopye unteo, & nrgüs vonkayyvies ete. XLVIl. ’Eniygauue Lıs 70 | zov IMdrwva xai Töv Hkovzaoyov. "Eınco zes Bovloıo zwv aAlorgiwo» etc. XLVIII. Eis zyv zadmusgwnv Asırovoyiav Ins üyias Zogias. 'Ovx Av dixavov, Tv oxıav utv Tod vöuov etc. XLIX. ’Eıs Toüs äyiovs Avapyvgovs. 'Idov Ti teonvor etc. L. ’Eıs Tv xndiav Tod Xovoooriuov zal Tv zur Tov adeAyov ioropiev. Tov üyyskov utv Ev BgoTois ö nosoßöims ete. LI. ’Eıs Tov doyayyskov Mıyank. Pos, nveüue zei nüg öldausv Todg dyyklovs, etc. LII. ’Eıs 109 donaouov Hergod‘“ zei Havkov. ’Ekıorgsı uoı Mais, 1öv ueyav Ilfroov ete. LII. Kıs 109 Zwrnoa Xgıorov. Tods oVleavovs Eyovra Jeonor« Hoovov, etc. LIV. ’Eıs tüv &yıov Havkov vne- yogesvovra, zal Aovrav xai Tuuödeov nagsotwrus zei yodgorres, O Lwrre Xgıorov Ev uEon yyyn gEgww be2 220 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT ete. LV. Moöyoauur &ıs Tüv ig zoıumosws Auyov. Zoi Tovıo nAszıov 2E azyodrov oriyos ete. LVI. Toöyoaune dıs Tov neoi ıWwv Ayyelwv Aoyov. Küv @lko ueibov Zunogovvn nooopegsw etc. LVI. ’Eıs zodc Auyovs tod QsoAöyov, TOVS un avayıwwozxoutvovg. Tis 6 Hoacvrdsis nowıog &ımeiv Tods Adyovs etc. LVII. /ooyoauue dıs ToDs vöuovs. "2 zious, z6ous, Twv xaxWv To ywoiov, etc. LIX. ’Eıs Aurov &v- ayy£hıov Evioroporv. 2 Twv aniorwv zei Evwy Ieaudıwv, etc. LX. ’Eıs zyv Ayiav 100 Xoiotod zei ConPogov Avdoraoıv. Zxonsı, 0xöneı TO Yadua Tov redauutvov, etc. LXI. ’Eıs zyv Ynlapyow. Xguoros uadntei, Xororös dot zai nadlıw, etc. LXI. ’Eıs tyv ayiav Tov Xoıorod zai owrzgiov avalyypır. 'Ovx iv 6 Xgıorög oeoxıxdv dx onsguazwv etc. LXIMU. ’Eis zyv dyiev Hevuzoor’. Tov doyam | 71 | TE za ueyioryv nutoav ete. LXIV. ’Eıs zöv "Hliov rgspöuevov ano zöoaxos. Zukwra nadevIyu uRxgo- Svuiav, etc. LXV. ’Eıs zijv zarc 1ov üyıov Tlavkov zai Tov Xovoooronor iorogiav. Ziya Isara, zas Boayiv ueivov yoövov, etc. LXVI. ’Eıs Tov &yıov "Indvvnv Tov Xovoöcrouor. "H yAwocav Evowv ng nviovoev Cwygdge, etc. LXVII. 'Eıs Tov &yıov Tonyogsov tov Qsolöyov. Ti 001 To odvow"® Blluue Bovisrcı naıso etc. LXVII. Ess zov ueyav Baviksıov. Enıngins Us oguvonoös wyooms etc. LXIX. Eis ToÜs Tosis @ue. Towas usv Evgev loagiduovs ovuudyovs, ete. LXX. Ei zov ayıov Nıxokoor. Avrov Ilcıso 08 ngo0xvvwW Te xai Plinw, etc. LXXI. Eis zov üyıor Kuvoravivov Tov dv 1 xaunio. Koouw verowdeis zui Geo Inoas ndrso etc. LXXU. Eıs tes Asonöwas. Aiooaıs Avaoscıs dvradeig aus Avyovoreis. LXXII. Ev 7A urjun wv Zeoyiov za Büxyov, öte zui dwga Ineuper. ‘Ou ysrtovodvıss udortvoss zois dsonowig etc. LXXIV. ’Bıs mw iv Evyaitoıs dixova Tod BaoılEws. Kal Tov xoaravov dsonomv KRNETANTINON, vis yrs 70 Fadue, Tov ueyav MONOMAXON, etc. LXXV. Eıs uw Iyamv Tod uiov EVlov Tov Baoılews Xgıorod. Ziavoov nah Yws, zal nolıv Kuwvoravivos etc. LXXVI ’Eıs 10v üyıov Osogvkertov. sog yiiaE 00° Tovro yao xAyow pegsıs‘ etc. LXXVI. Awvıyue dis nAovov Ws 2E Eregov. Iwov m nelov, alla vazrov Evosdn etc. LXXVI. 172] "Eis Tov To avro d’ Eriows ws Ersoov tu nooßdllovıe. "Edeidunv oe zavov 0v pepovze u etc. LXXIX. ’Eıs zo dsonouzov Guua, Ev Övouvois utv nooorvvyrog dyy&kovs etc. LXXX.’Eıs 17» Georixov, ds ie Unvo anerahbpdn. 'Ovx jv zadevdev Tyv yıldvdownov xdomv "etc. LXXXI. Eis mv dvojv. doauovoe To ngiv 3E Eeas eis dvow etc. LXXXIH. ’Eıs zoVs dvo äyiovs Beodwgovs. "Rs ayyivovs Av 6 yoagevs twv &- zövwv etc. LXXXII ’Eıs wo uundevrre BEcupvns. Mvoroyodyos y9Es Evyevns veavias etc. LXXXIV. ’Eıs tayov. Kowös ıgıwv Eis yılıdıwv Övros Tampos etc. LXXXV. ’Ers Toös u‘ udorvoas. Teooagdxovze ovuuayovs eiovs !yw etc. LXXXVI. Eis ddwo Ökov Ex twos neroas. "EßAvls zai noiv veuaw“ Auh neıge etc. LXXXVI. !Eıs iv diene vapdosws yapayıv TWv oysdiovwv. H dsonörov ysio ToV ooWoü MONOMAXOY etc. LXXXVII. ?ad Imperatorem Constantinum Monomachum. IHıoros Baoıkevs, Ev- veßns Avrozodıwo, Zeßacrös, VoFudo&os 6 MONOMAXOZ: TO nnoös oe pihrgov olov dv wuyn peow etc. LXXXIX. Eıs Tov avrov. "Allav Baoıleüs, Gös 08 nıorog dıxemms, etc. XC. ’Eıs Eavrov. MAovrovor nolloi ete. XCL ’Eıs &avröv- "Eizovos Bayuoi ete. XCI. Halıvwdia noös Tevra usıd Tyv yeıgororiav. 'Ovx Borıw juiv drgenns Övrog Aöyos etc. XCIII. ’Eıs mv Tod vouoyükaxos veagdv. "Autos OX0N70aS NEÜYUR zowij ovupeoov etc. 173] XCIV. 'Eıs zöv devregov Aöyov, Töv dis Tov ngonaiopogor““. Miäs o uıxoös Eoyov Eonegas Aöyos etc. XCV. “Ore aniomm T7s ovyyoapns Tod Yoovoyodgyov. ‘O0 ovyyoagyeus weodos uev ode Eiomze nw etc. XCVI. Eis = dwonsevze, Mnvaia Lıs ’Evyalte. "Yurwv inslIwv nuson- siwv Bißkovs etc. KCVII. ’Eıs zo avıc. 'Ov moAl& utv, zoduore navıa d’ &v$ade, etc. NOV. ’Eıs 1& diogdwrevra”® Bıßlie. Kalyv dedwros Teig Bißloıs Önoveyiav etc. XCIX. ’Eıs zods ıß' ’Anoozolovs. Zravooi MEroov zuußeyov !v Poun Neowv etc. C. ’Eıs Tov "Ayyelov Tov iorausvov EEw Tg nÜlng. Ovgavoßauwv nos 'nvgavkis tvdade etc. I. ’Eıs nv Banmow“ Tod Xgıorod oriyoı jowıxoı. Miyvvraı wos pöcıs ete. CI. ’Eıs wa uovayov swnür« d79sv. Zıyas ndreg ete. Hucusque Inseriptiones et principia Poömatum sacrorum loannis Metropolitae Euchaitensis. Quod autem ille sub Imp. Con- stantino Monomacho, ab A. O. 1042. usque ad annum 1054. imperante, floruerit, manifeste apparet ı De vera hujus Inscriptionis lectione et interpretatione nondum mihi satis liquet. 2 Deest ibi Inseriptio graeca hujus Poematii. ı In margine ibidem adsceriptum est: "lows tvgavkeis. E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 221 non solum ex Vitae ipsius supra exhibita brevi Epitome, verum etiam ex ipsis illis Poömatibus, utpote in quibus jam memorati Imperatoris Constantin! Monomachi, | 7& | tanquam syn- chroni, aliquoties nominatim fit mentio; ideoque supplenda est R. P. Hippolyti Maraceii Lucensis Bibliotheca Mariana, ubi de ejusdem Autoris aetate, quasi de re incerta, agitur his verbis: JOANNES ?EUCHAITARVM Episcopus, natione Graecus, inter Hymnographos Menacorum insignis; de cujus aetate aut vita R. P. Simon Wangnereck in sua Pietate Mariana Graecorum, Part. I. in Prolegomenis num. 25. se nondum qwidqguam invenisse sceribit, quod Wiris doctis probare se posse confideret; studium suum erga B. Virginem declaravit sceribendo graece In dormitionem Sanctissimae Deiparae Orationem unam, quae manusceripta exstat in Bibliotheca Vaticana: Canones ütem octo deprecutorios ad Sanetissimam Deiparam secundum octo Echos Graecorum, qui manuscripti exstant ibidem. Haec Maraceius. Caeterum nec silentio praetereundum est, supra enumerata Poemata sacra « Ioanne Meursio sexies citari in Glossario Graeco-Barbaro, et quidem velut jam edita. Quo autem tempore et loco, cujusque cura et studio editio illa in lucem prodierit, non- dum potui indagare (A). 560—564. | 560 | CCXCIR. Ducentesimus nonagesimus nonus ?Codex manuseriptus Zheologieus Graecus est membranaceus pervetustus, perelegans et optimae notae in folvo, constatque nunc foliis Zrecentis septuaginta uno, et ab Augerio Busbeckio, ut ipse solita propriae manus inscriptione testatur, olim fuit comparatus Constantinopoli. Continentur eo haee: Primo, et quidem a fol.ı. pag.ı. usque a fol.77. pag. 2. ? Joannis cognomine *Mauropodis sive Nigripedis, primum Monachi, deinde autem Metropolitae ® Buchaitorum, Camones paracletici sive Cantica consolatoria viginti quatuor ad Christum Servatorem; quorum unumquodque peculiarem suam habet Acrostichidem, quae itidem, ut quaelibet Ode nona, nomine loannis insignita est. Primus illorum Canonum inseribitur atque incipit hoc modo: Kavöves nagezAntzoi &ıs Tov Köügıov zu Os0v juwv ’Inoob Xgıordv. noimua ’Iodvvov wovayod 7o Enixkm» Mavgonodos, ov To üvoue Ävzk- Terıeı Exdorm dvvdın ody. Kavwv noWrog, ov 7 dxooonyis üvm. Andoyouai co, ıWv Zuv, Zuüreg, Aoywv 6 telas "Iwdvyns. Rdn d. “Anas 6 niortvwv Es Zus, Xovore ngosgns 7 avroaandee etc. I 561 | Secundo, et quidem a fol. 77. pag.2. usque ad fol. 83. pag.ı. alia duo Cantica ad Chri- stum Servatorem sine Acrostichide et nomine Autoris, quorum primum inseribitur atque incipit his verbis: Kavov dis tov Kugıov juwv Imooöv Xgıorov nagexinuros üua xal xaravururös. Qdn d. "Oruoı, Ti xAavow, etc. secundum autem hoc modo: "4xolovdie &ıs 10» Kugıov Zuwv ’Inooov Xosorov 2 Malim Euchaitorum a nominativo plurali neutrius generis 10 'Evydite. Vide Niceph Callist. Hist. Eceles. lb. 7. cap.a4. et lib. 16. cap. 26. item Ius G’raeco-Romanum Tom. I. pag. 88. (A) soAnnes mavropys Monachus atque inde Metropolita Euchaitensis, seu Euchaniae urbis in Asia minori, percelebris est inter Melodos Graecos, atque in Eeclesiastieis Graecorum hbris ingenit ejus ac pietatis monumenta occurrunt. Hujus JoANNIS, inquit vAprıcıvs, Epigrammata jambiea carminaque in praecipuorum festorum Patrum pietas”“ in tabulis imagines et historias, ac de ahis | 75 | varıl generis argumentis prodierunt brevi, paginarum 73. libello graece cura MATTHAEI BVSTı Bto- nensis, qui versionem nullam addidit, sed paucas, nec indoctas notas ad calcem voluminis adjunzit. Etonae 1610. 4. üsdem typis, quibus SAVILU CHRYSOSTOMVS sub idem tempus deinde fuit expressus. Ordinem, quem in MSto Codice reperit, subinde immutasse se BvsTvs non difiitetur, quamquam cum BVSTI conspirat quoque Vindobonensis, de quo amgecıvs Lib. V pag. 29. cu Etonensis editio furt ignota. Vide wanrıcn Bibl. Gr. Vol. VII pag. 719. 2 Fuit is olim inter Codices MStos Theologicos Graecos centesimus quadragesimus primus. 3 De hujus Joannis Mauropodis aetate, vita et seriptis vide plura supra a pag. 66. usque ad pag. 73. Not. A. 4 De significatione hujus cognominis, vide plura Lib. ı. horum Commentariorum pag. 272. 5 Ita hoc nomen scribendum, nempe Euchaitorum, non autem, ut vulgo fit, Buchaitarum, Qua de re vide plura supra pag. 73. in margine. Similiter etiam Lib. ı. horum Commentariorum pag. 272. pro Euchaitarum legendum est Euchaitorum. 222 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT negi voypews. Inood yAvxötare, yuyns duns Pvundie, etc. Kavav yyovs ß', Rdn a. Imcod yAvzvture Xosore, 'I0od uargodvus ete. Tertio, et quidem a fol. 83. pag.r. usque ad fol. 87. pag. ı, Ioannis Mauropodis, Metropolitae Euchaitorum, Canon sive Canticum ad $. Angelum Custodem ; cujus titulus et principium: Kavov roö Mavgönodos Ldıs Tov pilaza "Ayyekov, dv 5 dxgoonyis' Tov “Ayyslov uilno 08 Tov yilazduov, Win uovayod Indvvov. Ad d. Tov üyovnvov gilazae Tis dus Wuyns zei ngooreemv uns Llons uov zei ödnyor, etc. Quarto, et quidem a fol. 88. pag.ı. usque ad fol. 314. pag. 2. ejusdem Zoannis Mauropodis, Metropolitae Euchaitorum, Canones sive Cantica !sexaginta septem ad Beatissimam Virginem Deiparam, quorum unumgquodque peculiarem suam habet Acrostichidem, et itidem, ut quaelibet Ode nona, nomine Ioannis insignita est. Primus | 562 | illorum Canonum inscribitur, atque incipit hoc modo: Kavovss nagaxımuzoı Tjs Ünsgayias deonoivns juwv Bso1öxov. noinua 'Iwdyvov uovayod zo°° Enixkyv Mevoonodos, Tod Lv Üoreuoıs yoovoıs yonuatioavzog "Aoyıso&wg Evyeitwr, od TO dvoua Evrerexıar T7 drooonyidı Erdoms dvvdms Wins. Kavav noWtos, od 7 Exgo0uyis kvm’ "Andoyouei ooı ıwv Zuwv Aöywv, Koon, 6 TAnuwv ’Iwdvvns. '2dn d. “Ayıov Evgwv oe isoov, 0 !v Gayioıs Enevenavousvos üyıos Qzog juwv, ünsgayie Osoröze, Winse etc. Quinto, et qui- dem a fol. 315. pag. ı. usque ad fol. 355. pag. ı. ejusdem Zoannis Mauropodis, Metropolitae Buchai- torum, Canones sive Cantica undeeim ad S, Ioannem Baptistam, Christi Praecursorem, quorum unumquodque peculiarem suam habet Acrostichidem, quae itidem ut Ode nona, nomine Zoannis insignita est. Primus illorum Canonum inscribitur atque ineipit hoc modo: Kavüres dis Tov üyıov Iodvvyv tov Mocdoouov. nömuea ’Iwdvvov uovayod 100 Mavoonodog, Tod Ev Dorgos Xoovoıs Yonuezi- cavros "Apyısg&ws 'Evyaitwv, 6v 10 dvoua ivzitarıas Zv Erdorn kvvarn wdH. Kavav nowros, od ij; dxg0- onyis &vm‘ IHowrov pEow uelıoud coı u Hoododuw, Enos ’Iwdvvov. Qdn d. Imkivn 08 yAwoon Övnaoe etc. Sexto, et quidem a fol. 356. pag. ı. usque ad fol. 371. pag. 2. | 563 | variorum Autorum 1varüi Canones sive varia Cantica Ecclesiastica: inter quae nominibus suorum Autorum expresse in- signita sunt, ? Theodoriti Canon catanyctieus ad Christum Servatorem, cujus prineipium: Havzoxoazwo Xgıore, Mergos dvdoyov na uovoyevis, etc. Nicephori Xanthopuli Hymnus encomiasticeus in Bea- tissimam Virginem Deiparam, inscriptus Xargenouos, ordine alphabetico, cujus prineipium: Xeigs Gvwrsoa Twv vosowv etc. ejusdem Nicephori Troparia duo in Beatissimam Virginem Deiparam ordine alphabetico, quorum primum incipit his verbis: 4yoevzre Haostvs, Mireg ©sod, ndens dvdownivns Bonssias anoAvdeis, etc. secundum autem, “iyoavre Mao9Eve, Miısg Geod, j dedo&rousvn ünto nacav giow Boowwv, etc. Theophanis Canon paracleticus ad Beatissimam Virginem Deiparam, cujus prin- cipium: Jollois ovvsyöusvos nEi0KOU0oLS, NOOS CE KUTaYEvyw owrnoiev ZnılmıWv, ® Mnteg Tov Aoyov »al IIao#evs ete. Theodori Monachi Canon catanyctiecus ad Chri 1 564 | stum Servatorem, cujus prineipium: “Ronso 2x Tagov osavrov Zinysıoas Yein duvdusı oov, Ovrw zuus etc. Michadlis Pselli Canon ad Christum exagoreutieus simul et paracletieus, cujus prineipium: Adews Zursg uov etc. ° Cosmae Episcopi Majumensis (A) Canon paracletieus ad Christum, cujus prineipium: Mv$os uoı dwonoaı Aöys zaFagtıov etc. Josephi Studitae Canon de secundo Adventu Christi, cujus prin- eiplum: Xeigeı yopös ıWv oWv &yiwv Kvoıs etc. 575. 576. CCCHK. "2020202000. 0. Ultimum denique in eodem codice obtinent locum Canones aliquot para- . . . . . . . . . . . . ı Hippolytus Maraccius iz sua Bibliotheca Mariana Jfacit tantum mentionem Canonum octo. Unde patet, reliquos quinquaginta novem Ipsi fuisse incognitos. Plura hac de re vide supra pag. 73. ı Hi Canones recentiori manu in charta seripti et Toannis Mauropodis supra memoratis Ca- nonibus, ın membrana exaratis, tegumenti loco partim praefici, partim subjuncti sunt. 2 Ita ibi in Acrostichide istius Canonis seriptum est, nempe ®sodwoitov, non autem Gsodwon- zov“'°, incipit litera Iota hoc modo: "Ide Xogiore mv HAlıypw Tas wouyns uov etc. 3 Vide Leonis Allatii Dissert. I. de Libris Eeclesiastieis Graecorum pag. 73. 81. et 82. (A) Vide, quae de hoc adnoto ad Lib. IV. Cod. OXCVII. pag. 197. E RECOGNITIONE PAULI DE LAGARDE. 223 eletiei ? Ioannis cognomine Mauropodis, primum Monachi, deinde autem Archiepiscopi Buchaitorum ; quorum unumquodque peculiarem suam habet Acrostichidem, quae itidem, ut quaelibet Ode nona, nomine Zoannis insignita est. Primi Canonis ad Christum Aerostichis cum principio est talis: Howtov peow | 576 | uelıoud 00 Oeod .Aoye uovayos "Iwavvns. Iavıa ix un övwv zart aoyas etc. 1172; jı1] CCIV. nie 20.20. Sexto, et quidem a fol. 217. p. ı. usque ad fol. 229. sive ultimum, Ioannis etropalitae Euchaltorum Oratio in tres Sanctos Patres Basilium Magnum, Gregorium Nazianzenum et Ioannem Chrysostomum; cujus titulus et principium: "Iadyvov Mntgonokitov Evyaiıwv Eyxouor dis Tods Gyiovg xai [12 | »sonsoiovs yumv MHarioas, Baciksıov Töv Meyav, Tonysgrov Tor OsoAöyov, zei 'Ivdvvnv Toy Xovooorouov. Idkıv ’Iudvvns 6 ımv yAwrrey yovoovs, zai nakıv juiv dmı- garns E00. Toitos uev or uyv etc. Meminit hujus Orationis V. Cl. Leo Allatius in Diatriba de Symeonum Seriptis pag. 105. Casimiri Oudini Commentarius de Seriptoribus ecclesiastieis. Tom. I. Lipsiae 1722. 606—609. ] 606 | IOANNES MAVROPVS EVCHAITENSIS METROPOLITA, de quo parce atque ambiguus satis loquitur Hippolytus Maraceius Lucensis in Bibliotheca Mariana, ubi de ejusdem authoris aetate, quasi de re incerta his verbis: »loannes Euchaitarum Episcopus, natione Graecus, inter Hymnographos Menaeorum insignis, de cujus aetate aut vita Simon Wangnereck in sua Pietate Mariana Graecorum, parte ı. in Prolegomenis Num. 25. se nondum quidquam invenisse scribit, quod viris doctis probari“!® se posse confideret: studium suum erga B. Virginem declaravit scribendo Graece In Dormitionem sanctissimae Deiparae Orationem unam, quae MS. extat in Bibliotheca Vaticana. (Canones item octo deprecaiorios ad sanctissimam Deiparam secundum octo Echos Grae- corum, qui MSS. extant ibidem«. Haec Maraccius. Quod autem ille sub Imper. Constantino Monomacho, ab anno 1042. usque ad annum 1054. imperante fioruerit, manifeste apparet non solum ex Vitae ipsius brevi Epitome, quae MSS. operibus praemittitur, verum etiam ex illius Poämatibus, in quibus nimirum jam memorati Imperatoris Constantini Monomachi velut Synchroni, aliquoties nominatim mentio fit. De illo ita Guillelmus Cavus in Historia Rei Literariae ad annum 1054. pag. 608. »Ioannes Euchaitarum Metropolita claruit circa annum 1054. et deinceps. Seripsit Po&mata versibus Jambieis in prineipalium festorum pietas in tabulis historias, atque alia varia. Carmina ista prodierunt Graece edita Aetonae ı610. in 4'°, cura Matthaei Busti Aetoniensis cum notis do- ctissimis. Seripsit etiam Vitam S. Eusebiae apud Euchaitas in magna veneratione habitae, item Vitam S. Dorothei in Chiliocomo, ex quibus fragmenta quaedam profert Leo Allatius in libro De consensu utriusque Eecelesiae in dogmate de Purgatorio pag. 754. Longe tamen plura ipsi attri- buit Encomia in Sanctos Leo Allatius, quae inter Simeonis Metaphrastae Collectanea reperiuntur, de quibus idem Allatius in Diatriba De Simeonum Seriptis, nempe In Sanetum Theodorum Mar- tyrem pag. 82. Joannis Euchaitarum Metropolitae eis mv urıuny Tod dyiov ueyalouagrvgos Qeodwgov za ınv Tod nowrooeßßarov yusgav dv ’Evyairoıs, cujus initium AAM’ 0v nevduuog Auiv 6 xaıgös. Tobtov yiıoı megrigiov oayis n vnoreie. Pag. 92. In Dormitionem sanctae Deiparae, &is ıyv &yiev xoiunow Üjs Önsoayias Osoröxov, cujus initium ’Eni zyv untioe Tod Aoyov user“ Tüv Aoyov ö Aöyos. Pag. 97. In Synaxim Sanctorum Angelorum, köyos sis mv sövagın wv dyiov Ayyslwv, cujus initium Kai 20070 Ins Exous dyadoryros yrwgıoua, anödakıs zei ad“ usyiom. Pag. 99. In Sunctum Theodorum Teronem sis yv urnumv Tod üyiov mdorvgos Osodugov 100 Trgwvos, you | 607 | Tov av- Yıouov, cujus initium Meowegızn navnyvgıs onusgov. Pag. 102. In Diem Sanctum Paschatis, eis mv uvnunv Tod usydkov TVon«Iogogov were Teitmv juigav Tod Idoya Tekovusvov, cujus initium ‘0 Kögsos 3Baaisvosv, ayaklıcodw 5 yn. Pag. 104. Vita 8 Patris nostri Dorothaes”“ junioris, in Chiliocomo, Bios 2 Vide supra pag. 560. ubi agitur de Codiee CCXCIXno. 224 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT Tov Öviov neTQos Yumv AwgodEov tod v£ov, yıoı Tod Ev ıWw yılıoxduw, cujus initium Od naimeig do« uövov, alla xai zawois dinynuaoıw Eds xooumdvaı Tov Ilövrov. Pag. 105. In sanctos tres Antistites Basilium, Chrysostomum et Gregorium sis ToVg Äyiovs rosis ieodoyas Basoilsıov, Kovooorouov zei Ton- yögvov, cujus initium Aalıy Indvyns 6 mv yAwrav ygvoos, za nalw juiv Enıgavns oom. Pag. 105. In sanetum Martyrem Theodorum, id est, Helöv: eig mv uynunv Tod &yiov udorvoos Gsodwoov, Arou zo» Ilelod, cujus initium ap’ juiv d’ o0v od ondvrıa u xald, To Tod Aoyov. Pag. 106. In sanctam Eusebiam Buchaitensem, köyos &is Tv urjunv Ts 6cou«gıwgos Evosßsias, dis iv Evyeitais“: cujus initium Isgi zavıns ye uevioı, neoi Tavıns Dis pyıkoudgrvoog Eyvouev ovder ze games. Pag. ıı2. En- comium in Sanctos tres Antistites Basihium, Chrysostomum et Gregorium Nazianzenum, 2yzwuuov sis TVs &yiovg TOEIS begapyas Baoiksıov Tüv utyav, Tonyogıov Töv YzoAöyov, zal Indvunv Tov Yovooorouv: cujus initium, Tosis we ngös TuıWvvuor nagorovvovo zivmow. Pag. 115. In memoriam magni triumpha- toris et de miraculo facto in Barbaros, &is tiv nusoav Ins uvnuns Tod weydlov TOona«LopogoV, xai zyv vor ysvousvnv Zni Tois Baoßdooıs Ouvuerovgyiev: cujus initium, Rs Lvzuyns zei navıa waragvos etc. Haec eadem Oratio sew Encomium in sanctissimos Papas, Gregorium, Basilium et Chrysostomum, extat in multis Angliae bibliothecis Graece MS. inter MSS. Codices Bodleianae Bibliothecae in MSS. Baroccianis Codice 197. pag. 460. ad 473. Ibidem Codice 290. in MBS. Oliverii Oromvelli Co- dice III. pag. 29. ad 71. Inter MSS. Codices Ecclesiarum Angliae Cathedralium et aliarum cele- brium Bibliothecarum num. 5863. in MSS. Graecis Thomae Galaei Codice 29. Item inter MSS. Codices Bodleianae Bibliothecae numero 2925. in MSS. Graecis Thomae Bodleii Cod. 142. Joannis Metropolitae Euchaitensis Commentarius in Magnas festorum tabulas per modum Eephrasium, Graece in a. Et ibidem num. 3015. Codice 26. Commentarius Ecephrastieus in magnas festorum tabulas car- mine Jambico Graece, per Joannem Euchaitarum Metropoltam in fol. Extant autem Joannis Mauropodis Poemata sacra cenltum et duo, cum Vita ipsius Poömatibus praemissa, inter MSS. Co- dices Theologicos Graecos Bibliothecae Caesareae Vindobonensis, Codice CCXI. ut habet Lambeeius Tomo V. Commentariorum hujus Bihliothecae p. 29. quorum Opusculorum hie titulus est: Tod &r Gyioıs narpos yuwv 'Iwdvvov Mnroonolitov 'Evyaimwv ünouynuc. O° Bios [| 608 | ovzog nv ini tod Baoıliws Pouciov Kuvorayuivov Tod Movousyov, za Zuns Tis Baoıkisons. Em de To ame zurs ovvreivsı Enrovie 1ooagu Moos Toig Meviwzocioıs. dvyg dE oopwWtarog zwi dyıwWraros Wr, ovveyone nAsiovs Twv Aöywrv, zei EnioroAcas zul oriyovs Taußırovs, zur alla nolla Aoyov zal yapırog dia, zai nolkovs av avdgwunwv Ebenaidevos, neninowusvos Wv Djs Tod navayiov nvsvuaros yagpıros. Sequitur deinde Prooemium Jambicum totius libri hoc modo: Hooypauue eis mv oAyv Bißkov. oriyoı ’Iaußızoi. Dekor dıdayFeis os &gıorov nav uETooV, Tare ehhe ndvre usroidlw zei Aöyovg. etc. Ejusdem Canones paracletiei sive Cantica consolatoria viginti quatuor ad Christum, extant ibidem Cod. MS. Theologico Graeco CCXCIX. num. ı. ut habet Lambecius Libro V. Haec nos ex Lambecio Lib.5. Commentariorum Bibliothecae Caesareae Vindobonensis, pag. 4. 29. 266.274. et in Catalogo, p. 335. et 365. * quae hie habet Oudinus quum iam ediderim non visum est repetere Zagarde Zum E RECOGNITIONE PAULI DE LAGARDE. Gen 1, 14: 97 Gen ı, 26: 30 99 112 Gen 1, 31: 99 131 Gen 2, ı5: 139 Gen 3, 19: 2I 99 103 Gen 3, 24: 31 Gen 4, 7: 59 Gen 6, 4: 100 Gen 6 Gen 6, 13: 172 Gen ıo, Io: ııı Gen Gen ı8, 2: ıo1 Gen ı8, 27: 66 103 Gen 23, 4: 130 Gen Gen 28, ı2: ıor Gen 28, 17: ıoı Gen 32, ı: ıor Gen 49, 33: >17 Exod Exod Exod Exod Exod Exod Exod Exod Exod Exod Exod Exod Exod Exod Exod Num Num Num Num Deut Deut Deut Deut Deut 2, 14: 186 8, 19: 167 12, 22: 174 12, 23: 191 14, 25: 189 15, 169 123 15, 3: 197 , 17, 8—ı6: 185 19, 5: ı4I 146 19, 6: 178 20, 18: 154 ep.C)8. Kuh: 33, 112 77 33, 23: 66 34, 29seqq: 29 212 12,8 01257, 16, 48: 185 17, 10: 154 24, 5 6: ı31 10, 5: 154 ZIMM23:5 32, 2: 89 32, 6: ı61 170 32, 8: 100 losue 1, 8: 43 Iosue 5, 14: ı02 losue 6: ııı Iud 6, 36: ı21 Iud 13, 6: gr Resn @ 2, 4: 162 Regn « 2, 7: 178 Regn « 2, ıo: 178 Regn « 2, 30: 194 215 Regn «@ ıo, 6: 177 Regn @ 15, 23: 174 Regn « ı6, ı1 ?: 160 Regn « 2ı, 2: 62 Regn «@ 21, ı3: 181 Regn « 22, 9: 62 Regn & 6, 7: 154 Regn ß 6, 14—ı6: 156 Regn ß 8, ı7: & Regn £ 14, 19: 63 Regn ß ı5, 26: 190 Regn ß ı6, ıı: 190 Regn ß 18, 18: 63 Regn y 2, 20: 57 Regn y 3, ı1: 39 Regn y ı2, 4: 170 Regn y ı7, 6: 8 Regn d’ 2, 9: ıo2 Regn d 2, ıı: 102 Regn d' 6, 17: 14 102 Regn d 9, 20: 184 Paral @ ı6, 22: 28 Paral @ 24, 3:62 Iob 3, 25: 78 lob 21, 9: 161 Iob 24, ı5: 66 Iob 38, 7: 97 Psalm «@ 3: 43 94 Psalm $ ı0: 116 125 Psalm y 7: 104 | Psalm d’ 9: 213 | Psalm £ ıo0: 7ı Psalm n 6: 103 140 143 149 Psalm 9 22: 136 Psalm ı 4: 12 Histor.-philolog. Classe. XXVIIL. 1. Psalm Psalm ıy 2: 53 109 168 Psalm ıy 4: 168 Psalm ıy 5: 166 168 Psalm ıe 6: 164 Psalm ıÖ 8: 193 Psalm ı£ 10: 100 138 Psalm ı& ır: ı0r Psalm ı& 14: 193 Psalm ıy 2: 114 Psalm ın 5: ıı 114 Psalm ın 6: 140 143 Psalm z& 20°: 193 Psalm x«@ 22: 188 Psalm #8 2 ı: 163 Psalm #8 2: 117 Psalm xy 2: 140 146 Psalm #y 6: 209 Psalm #y 7 9: ı00 Psalm #y 8: 158 Psalm xy 9: 158 Psalm xe 8: 161 Psalm #7 7: 194 Psalm #9 6: 129 145 , Psalm #8 10: 172 ı Psalm x9 12: 129 Psalm Aa 6: 6 Psalm Ay 7: 194 Psalm Ay 20: 75 Psalm Ad 6: 191 Psalm id 19: 104 Psalm Ag 20: ıgı Psalm An 3: 87 Psalm An 7: 109 Psalm An 7 8: 172 Psalm we 2: zıı Psalm uy ı8: 172 Psalm ud 3: 135 Psalm ud 5: 102 ı41 147 Psalm ud 7: 167 Psalm ud 8: 89 Psalm ud 10: 154 Psalm ud ı7: 77 Psalm we 6: 140 146 v6: 174 225 226 Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm Psalm IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT us 10: 178 uL 9: 161 un 13: 103 149 un 18: 172 v 122: 30 v 12: 176 vı4: 164 va 2: 62 vd ı2: 169 vo 24: 187 Ee II: 172 Ed 13: 155 £d 19: 101 gs 2: 194 &s 16: 166 E£ 10: 141 146 Ei 14: 84 &6 18: 101 EU 32: 143 &n 3: 87 95 En 5: 104 &n 13: 169 o 1: 127 o@ 3: 143 o&@ 18: 79 101 od 9: 165 05 ı4 15: 1oX og 18: 101 06 25: 17 153 06 27: 54 06 71: 130 on 4: 169 0% 2: 140 146 n 4: 156 ne 1: 97 nß 15: 184 ny 2: 139 nd 13: 158 ne 2:5 nn 8: 117 G 9 10: 104 G 11: 53 G ı1 12: 104 G 13: 122 G 14: 189 Ge 13: 94 135 Gy 1: 178 Gd 1: 194 Psalm Gg ı: 137 Psalm 45 2: 195 Psalm 48 7: 155 Psalm 6% 4: 195 Psalm oß 19: ı2 Psalm eß 20: ı05 Psalm ey 2: 147 Psalm ey 3: 66 Psalm ey 4: ıo1 Psalm ey 31: 131 Psalm od ı5: 28 Psalm os 2: 217 Psalm ou 9: 194 Psalm oe ı: 160 Psalm ove 6: 131 Psalm gı£ 18: 177 Psalm om 162: 189 Psalm ex 3: 104 Psalm oxe 3: 101 Psalm 0x 4: 161 Psalm oAß ı: ı1 108 Psalm oAß 2: 89 Psalm oAß 3: 89 Psalm euy 5: 100 110 Psalm oud 22: 24 Psalm oud 19: 64 Psalm gun ı1: 140 143 Psalm gun ıı 12: 156 Psalm ove ?: 160 Prov 1, 6: 156 Prov 3, 34: 189 197 Prov 8, ı5: 178 Prov 9, ı: 86 1138 Prov 9, 12: 94 176 Prov 14, ı2: 182 Prov ı6, 25: 182 Prov 23, 23: 175 Prov 26, ıı: 182 Prov 31, 29: 159 Prov 31, 31: 157 Ecel ı, 3: ı 172 Eccl 10, 8: 129 Eeel ır, 2: 121 Cant 4, ı: 206 Cant 4, 7: 7ı Cant 6, 9: 158 Isa: 1, 5.0172 Isa ı, 16: 175 Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa Isa ler Ier 7, 1980170 1,20: 175 I, 21: 5 169 2, 3: 140 146 2,0 LO A915 2AT7O 8, 95 178 9, 2: 204 9, 6: 100 194 9, 17: 184 10, I4: 183 11,,21:. 104 14, 12: 98 14, 14: 183 14, 27: 189 213 17, 22: ıgı 24, 16: 168 40, 4: III 194 42, 3: 1 45, 8: 155 49, 13: 155 49, 16: 188 49, 18: 140 146 52, 7: 144 213 52, LIT 17, 53, 2:5 58, 6: 176 59, Io: IIO 60, 8: 153 63, 19: 168 65, 24: 145 66, 2: 141 147 3, 25: 168 4, 4: 175 E RECOGNITIONE PAULI pe LAGARDE. 227 ler 7, ızı: 169 Matth 6, 19: 130 Matth 27, 46: 6 ler 23, 24: ı2 Matth 6, 21: 172 Matth 27, 52: 6 ler #n 5: 168 Matth 6, 22: 68 Mare 2, 26: 62 Ter Ay 9: 137 Matth 6, 28: ı7ı Mare 4, 20: 65 Baruch 3, 36: ıız, Matth 7, 2: 69 Luce ı, 2: ıı5 | Ezech ı: ‚105 Matth 7, 8: 73 ı21 Lue ı, ıı 26: ıo2 | Ezech 2, 5: 169 Matth 7, ı6 18: 174 Luc ı, 28: 150 | Ezech 3, 12: 209 Matth 8, 20: 16 Lue z, ar: 152 | Ezech 7, 12: 172 Matth 8, 26: 137 ‘ |Lue ı, 48: 156 157 " Exech ı3, 10: 175 Matth 8, 27: 16 Lue 1, 49: 194 Ezech 16, 49: 176 Matth 9, 22: 38 40 89 Luc ı, 78: 194 Ezech ı6, 59: 168 Matth ı0, ı0: 107 Luc 2, 7: z | Dan ı, 6: 170 Matth ı0, 18: 138 Lue 2, 14: 2 194 | Dan 3, 25: 31 Matth ı0, 28: 124 Luc 2, 21: ı5ı | Dan 5, 5: 167 Matth ı0, 32: 129 142 Lue 2, 35: 152 | Dan 5, 13: 167 Matth ı1, ı2: 62 Lue 2, 37: 206 Dan 7, 10: 97 Matth ı1, 14: 175 Luce 2, 49: ı51 Dan 8, 13: 167 Matth ır, 30: 182 Lue 2, 5ı: ı5ı Dan ı0, 13: 100 Matth ı2, 25: 192 Luc 3, 14: 170 Dan 12, 3: 102 Matth ı2, 29: 150 Luce 7, 22: 168 Mich 2, ıı?': ıgı Matth ı2, 43—45: 192 Lue 8, 25: 194 Matth ı3, 31: 77 Lue 9, 58: 16 Matth ı3, 31 45: 113 Luc 10, 18: 98 Matth 13, 38: 218 Luc ı0, 20: 168 Mich 7, 2: 53 Ioel 2, 16: 176 Ioel 2, 30: 166 Ionas 4, ıı: 57 Matth 13, 52: 85 Lue ı1, 27: 157 Nahum 1, 6: 173 Matth 14, 30: 88 Luc ı2, 20: 172 Ambac ı, 38: 27 Matth ı5, 32: 136 Lue ı2, 52: 61 Ambac 3, ı1: ıor Matth ı6, 18: 118 Luc 13, 25: 6x | Malach ı, 7: 128 Matth ı6, 24: 66 138 182 Lue 15, 7: 102 | Sap 5, 22: 174 Matth 16, 26: 40 163 Luc 16, 20—31: 171 Sap ı1, 21: 97 Matth 17, 1—8: 4 Luce ı6, 28: 89 Sirach 2, 10: 176 Matth 17, 5: 66 Lue 17, 10: 2ıı Matth 1, 19 20: 3 Matth ı8, 6: 7ı Lue 18, 27: 62 74 188 Matth ı, 23: 178 Matth ı8, 10: 105 Lue 19, 5: 16 Matth 2, 9: 2 Matth ı8, 30: 176 Lue 19, 40: 174 Matth 3, 4: 3 Matth ı8, 32: 164 Luc 22, 43: 100 Matth 3, 13—17: 3 Matth ı9, 23: 171 Luc 23, 41: 136 Matth a, 6: 53 Matth 21, 5: 5 Lue 24, 13: 63 Matth 4, ıı: ı00 Matth 21, 13: 5 Luc 24, 36: 7 Matth 4, 16: 194 Matth 2ı, 21: 76 Ioh ı, 5: 110 | Matth 5, 3: 171 Matth 22, 39: 83 Ioh ı, 9: 1ıo | Matth 5, 5: 56 Matth 22, 40: 82 85 loh ı, 13: 7 | Matth 5, 6: 136 Matth 24, ı2: 83 85 130 Ioh ı, 16: 54 148 | Matth 5, 15: 14 47 Matth 24, ı5: 132 Ioh ı, 28: 63 Matth 5, 16: 112 Matth 25, 21: 56 139 Ioh 3, 5: 3 Matth 5, 19: 212 Matth 25, 23: 39 Ioh 3, 13: 7 158 Matth 5, 22: 52 Matth 26, 41: 130 Ioh 8, 29: 6 Matth 6, 14: 69 70 Matth 26, 56: 189 Ioh ı0, ıı: 165 223 IOHANNIS EUCHAITENSIS QUAE SUPERSUNT E RECOGN PvELAGARDE. Ioh ı0, 14: 117 loh ı0, 16: 117 194 Ioh ı1, 1-44: 4 Ioh ı1, 18: 63 Ioh ı1, 39: 6 Ioh 12, ı2 13:5 Ioh ı2, 28: 165 loh ı2, 32: 138 Ioh 13, 27: 186 Ioh ı4, ı2: 76 139 Ioh 14, 16: 65 Ioh 14, 23: 139 Ioh ı5, 13: 138 Ioh 17, 17: 189 Ioh 20, 19: 7 Ioh 20, 27: 7 Act ı, 1: 58 Act 1, 9: 8 Act ı, ır: 100 Act 1, 13: 8 Act 2, ı segq: 8 Act 9, r: ı2 Act 9, 3:4 Act ı6, 34: 90 Act 17, 28: 159 Petr «@ ı, 14: 213 Petr @ 1, 252: 14 Petr «& 2, 9: 160 Petr « 2, ı5: 52 Petr & 4, 7°: 163 Petr @ 4, 17: 168 Petr « 5, 5: 178 Petr «@ 5, 8: 123 Petr $ ı, 19: 56 Petr ß 2, 6: 160 Petr ß 2, 22: 182 lac ı, ız: 109 Iac ı, 17: 20 ı01 188 Iac 4, 6: 178 Iac 5, 16: 78 Rom 5, 5: 56 165 Rom 8, 17: 132 139 Rom 9, 16: 178 Rom ıo, 18: 114 Rom ı2, ı: 138 207 Rom 13, ı: 52 Rom ı3, 8: 83 90 Cor @ ı, 21: 115 Cor « 2, 9: 127 Cor @ 3, 12: 2 Cor @ 3, 13: 2 Cor @ 4, 12: 215 Cor @ 7, 29—31: 171 Cor «@ 9, 9: 75 Cor «@ 9, 19: 113 Cor @ 9, 22: 179 Cor « 10, 4: 37 Cor « ı0, ıı: 67 166 Cor « ı0, ıı?: 163 Cor « ıo, 13: 137 Cor « 12, 4: 168 Cor « ı2, 7: 178 Cor « 12, 10: 115 Cor « ı3, 1: 118 Cor « 13, 5: 107 Cor «& 15, 31: 112 Cor @ 15, 41: 102 Cor ß 4, 10: 70 Cor ß 4, 13: 160 Cor ß 5, 1: 154 Cor ß 6, ı0: 171 Cor ß 6, ı5: 174 Cor ß 8, 9: 54 Cor $ 12, 2: 9 2ı 64 89 Cor ß ı2, 5: 64 Cor $ ı2, 7: 130 Cor ß ı3, ıı: 85 Gal ı, 2: 139 162 Gal ı, 16: 210 Gal ı, 18! 12 Ephes ı, 22: 69 Ephes 2, 14: ı15 150 194 Ephes 2, 20: 160 Ephes 3, ı0: 132 192 Ephes 4, 13: 26 Ephes 5, 16: 52 Ephes 6, ı: ı5ı1 Ephes 6, ı2: 104 124 Ephes 6, 14—ı17: 124 Ephes 6, 19: 164 Phil 2, 6: 178 Phil 2, ıo: 117 176 Phil 3, 14: 218 Bhıl®34%20:; 121 Phil 4, 3: 175 Col ı, 6: 2cg Col ı, ı2: 175 Col ı, 16: 105 Col 3, 3: ı0 Col 3, ı2: 176 Col 3, 20: 151 Col 4, 5: 52 Thess @ 2, 9: 214 Thess « 5, 23: 210 Thess ß 2, 8: 84 Tim « ı, 9: 61 Tim « 2, 8: 185 Tım « 3, 13: 211 Tim « 3, 16: ı00 Tim «@ 5, 18: 75 Tim & 6, ı: 83 Tim « 6, 8: 42 Tim «& 6, ız: 57 106 Tim «@ 6, ı5: 203 Tim « 6, 20: 117 Tim $ 3, ı: 172 Tim £ 3, 17: 94 Tit 2, ı2: ııo 178 Dit, 3,0752 Tit 3, 5:3 Hebr ı, 3: 149 Hebr ı, 7: ıı Hebr ı, 14: 31 103 Hebr 2, 2: ı00 Hebr 2, 5: ıor Hebr 2, 6: 103 Hebr 2, 8: 69 Hebr 4, ı2: 14, 116 Hebr 8, 2: 105 Hebr ır, 38: 107 Hebr ı3, 2: ıo1 Hebr ı3, 20: 137 Apoe 7, 3: 174 Die Geschichtschreiber der Araber und ihre Werke. Von F. Wüstenfeld. 1. Abtheilung. Vorgelegt in der Sitzung der Königl. Ges. d. Wiss. den 6. August 1881. Zur Erlangung einer raschen und bequemen Übersicht der schrift- stellerischen Thätigkeit der Araber hatte man vor funfzig Jahren kein Hülfsmittel und es giebt auch noch keins, denn von den beiden Werken, welche sich Literatur-Geschichte der Araber betiteln, behandelt das Italienische von Fil. de Bardi 1846 im ersten Theile das Leben Mu- hammeds mit einer Übersetzung des Corän, im zweiten werden nur ei- nige Fächer der Literatur sehr nothdürftig besprochen, auf die Geschichte kommen 120 Zeilen, wozu noch ein Wiederabdruck der Notizia von Gräberg di Hemsö über Ibn Chaldün zu rechnen ist. Das andere Werk von Hammer-Purgstall liefert wohl eine erdrückende Menge von Namen der Schriftsteller und Gelehrten aus biographischen Sammlungen nach den Wissenszweigen in Classen getheilt und nach der Zeitfolge an ein- ander gereiht, das ist aber keine Literatur-Geschichte, sondern es sind nur meist kurze Nachrichten über die Personen mit Angabe der Titel ihrer Schriften, und bei der bekannten Unzuverlässigkeit Hammers in der Übertragung seiner Quellen ist vor der Benutzung seiner Arbeit eher zu warnen, als dass man sie empfehlen könnte, abgesehen davon, dass auf die noch erhaltene Literatur keine Rücksicht genommen ist. Um nun eine solche Übersicht zu gewinnen, nachdem ich mich unter Tychsen’s Anleitung mit den gedruckten Schriften ziemlich vollstän- dig bekannt gemacht hatte, ging ich die Cataloge der Arabischen Hand- schriften durch und stellte nach einigen Hauptfächern das Zusammen- Histor.-philolog. Class. XXVIU. 2. a II F. WÜSTENFELD, gehörige übersichtlich zusammen, suchte dies aus biographischen Werken zu vervollständigen, wozu Ibn Challikän die nächste Anleitung gab und die Handschriften zu Gotha weiteres boten, und erreichte so zugleich den Zweck zu erfahren, welche Schriften der Araber noch vorhanden sind. Aus dieser Sammlung veröffentlichte ich im J. 1840 die Ge- schichte der Arabischen Ärzte und Naturforscher, die nach dem etwas ungeschickt gewählten Titel vielleicht mehr erwarten liess, als das Buch enthielt, es sollten nur Personalnachrichten sein mit den berichtigten Namen der Schriftsteller, den Titeln ihrer Bücher und dem Nachweis, ob diese gedruckt oder ob und wo dieselben handschriftlich noch zu finden sind. In gleicher Weise erschien 1842 die Übersicht der geo- graphischen Literatur der Araber. Indess hatte ich bemerkt, wie ungenau und unzuverlässig die Ca- taloge waren, ich stand von der Bearbeitung weiterer Partien ab, meine Sammlungen haben Jahrzehnte keine Erweiterung erfahren, sich aber doch zum Nachschlagen für mich selbst als recht nützlich erwiesen. Seitdem sind nun von vielen grossen Handschriften-Sammlungen neue Cataloge erschienen, wie das unten folgende Verzeichniss nachweist, jetzt glaubte ich mit einer neuen Abtheilung hervortreten zu können und habe die historische Literatur gewählt, wofür ich selbst ein vor- wiegendes Interesse habe. Bei der Wiederaufnahme der Arbeit sah ich aber bald ein, dass ich sie fast ganz von vorn anfangen musste, da mittlerweile manches sich anders gestaltet hatte und vieles neu hin- zugekommen war; dadurch wuchs aber das Material so sehr, dass eine Beschränkung unumgänglich nöthig wurde. Es hätte nicht schwer ge- halten die Zahl der Namen von historischen Schriftstellern auf das Doppelte zu bringen, es würde aber wenig genützt haben; sogar manche nicht unwichtige noch vorhandene Werke mussten übergangen werden, weil das Zeitalter ihrer Verfasser noch nicht festgestellt werden konnte. Dagegen durfte ein grosses Feld der Literatur nicht ausgeschlossen bleiben, die Gelehrten-iseschichte, theils weil im Orient der Unterschied der wissenschaftlich gebildeten Classen nie so gross gewesen ist, dass nicht ein 'Theolog, Jurist oder Mediciner sofort zu den höchsten Staats- DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. UI ämtern berufen werden konnte und dann in die politischen Ereignisse einsriff und weil die Cultur-Geschichte überhaupt mit der politischen zusammenhängt, theils noch besonders desshalb, weil sehr viele Werke, die sich durch den Titel als Länder- und Städte-Geschichte ankündigen, der Hauptsache nach Personal-Geschichte sind. Es kommt hinzu, dass eine grosse Reihe von Schriftstellern Werke in beiden Gattungen, der politischen Geschichte und.der Biographie, geschrieben hat, letztere also schon von selbst berücksichtigt werden musste, um die Leistungen eines Mannes zu überblicken, und es stellte sich heraus, dass in der Arabischen Literatur und daher auch in dieser Abhandlung die Gelehrten-Geschichte an Umfang der politischen nicht nur gleich kommt, sondern sie wohl noch übertrifft. Eine weitere Beschränkung betrifft die Angabe der Büchertitel aus anderen als den historischen Fächern, selbst wenn sie die Hauptfächer eines Gelehrten waren; hier habe ich mich mit einer Verweisung auf den Index zu Hagi Chalfa begnügen müssen, mit Aus- ‚nahme einiger besonders hervorragender Personen, zumal wenn deren Werke schon gedruckt oder handschriftlich noch vorhanden sind. Die Nachrichten über die Schriftsteller sind sehr verschieden aus- gefallen, länger oder kürzer, wie die Quellen, welche ich benutzten konnte, sie darboten. Die überschwenglichen Lobeserhebungen, welche meistens den Gelehrten gemacht, und die langen Ehrentitel, welche ihnen beigelegt werden, konnten ohne Schaden wegbleiben, wenn letztere nicht die stehenden Bezeichnungen geworden sind, unter denen sie bei den späteren vorkommen oder durch welche sie bei sonstiger Gleichheit der Namen von einander unterschieden werden. Die Büchertitel habe ich lateinisch gegeben, weil ich sie zum beiweitem grössten Theile so vorfand, namentlich bei Hagi Chalfa und in den meist lateinisch ab- gefassten Handschriften- Uatalogen; nur einige habe ich kürzer gefasst oder nach meiner Auffassung berichtigt; die Arabischen Titel findet man an den bezeichneten Stellen. Ein Urtheil über die Leistungen und den Werth der einzelnen Historiker habe ich nur selten beigefügt, weil der grösste Theil noch ungedruckt ist und Handschriften mir nur in ver- hältnissmässig geringer Anzahl leicht zugänglich gewesen wären und eine a2 IV F. WÜSTENFELD, Arbeit mit diesem Zweck ungleich mehr Zeit in Anspruch genommen haben würde; dies wird die Sache eines demnächstigen Bearbeiters einer Literatur-Geschichte der Araber sein, zu welcher ich nur eine Vorarbeit habe liefern wollen und welche noch lange wird auf sich warten lassen, wenn sie einigermassen genügend ausfallen soll. Das erste Jahrhundert der Higra muss man, wenn von Literatur- Werken der Araber die Rede ist, fast ganz übergehen, besonders in der Geschichte, denn aufgezeichnet wurde in dieser Periode noch fast gar nichts und Schriften sind uns nicht erhalten; Alles wurde nur mündlich überliefert, die in der Wüste beliebte Unterhaltung des Erzählens von Kriegs- und Heldenthaten pflanzte sich ausserhalb Arabien nach Bacra, Kufa und an den Hof zu Damascus fort und hatte viel reichlicheren Stoff bekommen als früher. Auch als man anfıng sich mehr der Schrift zu bedienen, galt es bei einigen Fächern, namentlich bei der vorzugs- weise so genannten Tradition, d. h. den Aussprüchen und Nachrichten von und über Muhammed und seine Begleiter, noch lange für schimpflich, ja sogar in den Schulen für verboten, davon etwas niederzuschreiben. Aber man wusste sehr bald die glaubwürdigen Erzähler von den unzu- verlässigen zu unterscheiden, und desshalb sind die ältesten unter ihnen, auf welche sich die späteren in ihren Aufzeichnungen berufen, nicht ausser Acht zu lassen; ich habe auch im Anfange mehrere derselben namhaft gemacht und angegeben, was über sie bekannt ist, denn ohne eine Kette sicherer Gewährsmänner ist in der älteren Arabischen Ge- schichte keine Nachricht, keine Erzählung als begründet zu erachten. Auch auf die Sammlungen von Sprüchwörtern ist einige Rücksicht ge- nommen, weil sehr viele von diesen, besonders wenn Personen oder Orte darin genannt werden, eine bestimmte Veranlassung gehabt haben und die Commentare dazu schätzbares historisches Material enthalten. Die Nachweisungen über die noch vorhandenen historischen Hand- schriften habe ich in den Fällen beschränkt, wenn die Werke bereits gedruckt sind oder diese Angaben in den neueren Catalogen besonders von Dozy, Aumer und Pertsch schon gemacht waren. DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. V Die unter den voranstehenden Abkürzungen benutzten Werke sind folgende: Abulf. Abulfedae Annales Muslemici op. et st. J.J. Reiskü ed. J. G. Ch. Adler. T. I-V. Hafniae 1789. Ambr. Die Handschriften der Ambrosiana zu Mailand nach Hammer in der Biblioteca Italiana. T. 42. Amsterd. Catalogus Cod. Or. bibliothecae acad. reg. sc. (Amstelodam.) ed. } P. de Jong. Lugd. Bat. 1862. Anbäri. (269) Oblectamentum cordatorum de classibus philologorum. Ca- hirae 1294 (1877). Ass. Bibliotheca orient. Clementino — Vaticana rec. Jos. Sim. Assemanus. T. T. Romae 1719. Ath. Ibn el-Athir (315°) Leones saltus de cognitione Sociorum prophetae. Cahirae 1280 (1864). Athir. Ibn el- Athiri (315') Chronicon ed. ©. J. Tornberg. Vol. 1—14. Lugd. 1851—-76. Berl. Verzeichniss Arab. Handschriften der Königl. Bibl. zu Berlin von W. Ahlwardt. Greifswald 1871. Berl. Spr. Catalogue of the Bibl. or. Sprengeriana. Giessen 1857, zu Berlin. Berl. Wetz. Arab. 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In der Moschee zu Medina pflegte er sich einen Teppich ausbreiten zu lassen, hier versammelten sich die Leute um ihn und er erzählte ihnen von den früheren Fehden der Araber, da er hierin und in ihren Genealogien sehr bewandert war; gern sprach er dabei von den Vorfällen, welche den Kureisch zum Tadel gereichten. Er fiel von seinem Bruder ’Ali ab und erklärte sich für Mu’äwia, unter dessen Chalifat er stumpf und blind um’s J. 50 gestorben ist. Cot. 102. Naw. 427. Athir III. 422. Genealog. Tab. S. 84. 2. Zijäd ben Abihi »der Sohn seines Vaters« d. i. des Abu Sufjän und einer Sklavin Sumeija, geb. im 1. od. 2. J. d. H., wurde erst im J. 44 von Mu’äwia öffentlich für seinen Bruder erklärt, nachdem er nach Damascus gekommen war und sich ihm unterworfen hatte, während er bis zum Tode ’Alis dessen Anhänger gewesen war. Er zeichnete sich durch vielseitige Kenntnisse und Geschäftsgewandtheit aus, war zuletzt Statthalter von Bacra und Kufa und starb in Kufa im J. 53 an der Pest. Da die Araber über seine Abstammung spotteten, verfasste er eine Schrift »über tadelhafte (verdächtige Familien-) Geschichten«, welche seine Söhne den Spöttern entgegenhalten sollten. Cot. 176. Fih. 89. Naw. 256. Chall. 289. 312. Athir II. 215. Mas’üdi V. 23. Genealog. Tab. S. 473. 3. Abu Cafwän Machrama ben Naufal el-Zuhri war durch seine Kenntnisse in den Schlachttagen der Araber, besonders der Kureisch, und in den Genealogien bekannt. Nach der Eroberung von Mekka Histor.-philolog. Classe.. XXVII. 2. A 2 F.WÜSTENFELD, nahm er den Islam an und wurde in der Folge von dem Chalifen Omar damit beauftragt, in Gemeinschaft mit ’Akil b. Abu Tälib und Gubeir b. Mutim die Listen und Register der Arabischen Stämme zu ent- werfen, und er gehörte der Commission an, welche die Marksteine der Gränzen des heil. Gebietes von Mekka und Medina setzte. Er erblin- dete und starb 115 Jahre alt im J. 54 zu Medina. Cot. 218. Naw. 543. Bel. 449. Athir IV. 337. Ath. I. 419. Geneal. Tab. S. 278. 4. Dagfal ben Handhala el-Dsuhli el-Sadüsi d. i. aus der Familie Sadüs b. Scheibän b. Dsuhl, Genealog zur Zeit Muhammeds, den er aber nicht hörte, folgte einer Einladung des Chalifen Mu’äwia nach Damascus, welcher ihn über die ächte Arabische Ausdrucksweise, über Genealogie und Astronomie befragen wollte. Er wurde in der Schlacht bei Dauläb im J. 65 von den Azärika getödtet oder, was wahrschein- licher ist, er ertrank in dem dortigen Flusse Dugeil. Schriftlich hat er nichts hinterlassen, aber seine Gelehrsamkeit ist sprüchwörtlich ge- worden. Cot. 265. Fih. 89. Chall. 552. Athir II. 132. Ath. IV. 161. Arab. Prov. II. 162. 774. 5. Abid ben Scharja el-Gurhumi war ein Zeitgenosse des Pro- pheten, den er aber nicht kannte; er wurde erst von Mu’äwia aus Canä& nach Damascus berufen, um sich von ihm die alte Geschichte über die Könige von Jemen, die Sprachverwirrung und die Zerstreuung der Menschen auf der Erde erzählen zu lassen, und er liess dies in einer Schrift sammeln, welche ’Abid’s Namen führte. Er soll 240 oder 300 Jahre alt geworden sein und starb unter der Regierung des Abd el- malik b. Marwän (65—86). Cot. 265. Fih. 89. Chall. 678. Athir III. 351. 1) Historia regum et temporum praeteritorum. — 2) Liber proverbiorum. Hagi V. 39. 6. Abu Kiläb Wicd ben el-Asch’ar gen. lisan el-hummara »Sper- lingszunge«, einer der besten Kenner ..der Genealogien und ein ebenso gescheidter, als stolzer und hochmüthiger Mensch. Cot. 266. Fih. 89. 7. el-Huteif ben Zeid ben Ga’wana, der Genealog, scheint dieser älteren Zeit anzugehören. Cämüs III. 135. 8. Zeid Ibn el-Kajjis el-Nameri. Cot. 266. Fih. 90. Cämüs II. 272. DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER, 3 9. Ibn el-Kawwä d. i. Abdallah ben Amr vom Stamme der Banu Jaschkur; der Vater hatte den Beinamen el-Kawwä, weil er zur Zeit des Heidenthums Auwija »mit dem Eisen gebrannt war«; Abdallah ge- hörte zu den Schiiten und man berief sich auf ihn über genealogische Fragen. Cot. 266. Fih. 90. 10. Die Mitglieder der Familie Ibn Däb in Bacra waren als Ge- schichtserzähler berühmt, nämlich Jazid b. Bekr b. Däb, durch Ja’mar el-Schuddäch von der Tribus Kinäna abstammend, und seine beiden Söhne Abul-Walid 7s« b. Jazid und Jahjd b. Jazid, letzterer auch mit den Gedichten der Araber bekannt und selbst Dichter. Cot. 267. Fih. 90. 11. Däca ben Karim el-Kiläbi vom Stamme ’Ämir b. Kiläb, zur Zeit des Jazid b. Mwäwia (60—64) ein bekannter Geschichtskundiger, dessen Nachrichten über denkwürdige Ereignisse allgemein angenommen wurden. Fih. 90. Liber proverbiorum gegen 50 Blätter. 12. (uhär ben ’Ajjäs (Abbäs) el-Abdi d. i. vom Stamme Abd el- Kais in Bahrein, von röthlicher Farbe mit blauen Augen, kam zu Muhammed und nahm seine Lehre an; in der Folge trennte er sich von seinen Verwandten, welche Schiiten waren, und ging zu Othmän’s Partei über. Er war ein beredter, klardenkender, gutherziger, frommer Mann und als Genealog unter Muäwia mit Dagfal bekannt. Cot. 172. Fih. 90. Dor. 201. Athir III. 1i. Liber proverbiorum. 13. Abu Abdallah ’Orwa ben el-Zubeir el-Asadi, ein Enkel des Chalifen Abu Bekr von dessen Tochter Asmä, geb. im J. 23 oder 29 zu Medina und einer der sieben gleichzeitigen grossen Rechtsgelehrten daselbst, starb im J. 93 oder 94. Cot. 114. Naw. 420. Chall. 427. Huff. II. 26. Genealog. Tab. S. 263. Er soll der erste gewesen sein, welcher über die Feldzüge Muhammeds eine Schrift verfasste. Hagi 12464. 14. Cälih ben ’Imrän gen. el-Cugdi, weil sein Vater sich längere Zeit in Cugd (Sogdiana) aufgehalten hatte, war in der Geschichte des Propheten bewandert. Campus expeditionum frustratarum. Fih. 90. A2 4 F. WÜSTENFELD, 15. Abu Amr Amir ben Scharähil el-Scha’bi geb. im J. 19 zu Kufa während der Erbauung der Stadt, einer der gelehrtesten Araber seiner Zeit und ein Hauptglied in der Kette der Überlieferer, besonders über die Feldzüge des Propheten, der noch mit 500 Begleitern des- selben verkehrte, starb daselbst im J. 104. Cot. 229. 290. Chall. 316. Huff. III. 11. 16. Abu Abdallah Wahb ben Munalbih el-Jemäni el-Abnäwi (d. i. ein Nachkomme der von Anuschirwän dem Himjaritischen Könige Seif b. Dsu Jazan gegen die Habessinier zu Hülfe geschickten Perser, die sich in Jemen niedergelassen hatten), geb. zu Dsimär zwei Tagereisen von Can’& in Jemen, wird als ein Kenner der älteren Geschichte mit Auszeichnung genannt. Er behauptete 72 Religionsschriften gelesen zu haben und hatte sich der Secte der Kadariten zugewandt, kehrte aber zum orthodoxen Glauben zurück und starb 90 Jahre alt im J. 110 oder 114. Cot. 233. Naw. 619. Chall. 795. Huff. III. 29. 1) Historia expeditionum bellicarum Muhammedis. Hagi 12464. — 2) Expug- nationes. 8932. — 3) Historia Prophetarum. 9437 ; hieraus scheint Ibn el-Athör (s, Chronicon, Register) seine Citate genommen zu haben. — 4) Liber Israelitarum. — 5) Historia virorum optimorum (sanctorum). 9436. — 6) Elistoria regum coronatorum Himjarensium, ihre Geschichte, Erzählungen über sie, ihre Gräber, ihre Gedichte, in 1 Bande, ein nützliches Buch. So Ibn Challikän nach Ibn Coteiba, der das Buch gesehen hätte; in unserer Ausgabe kommt dies nicht vor. 17. Abul-Chattäb Catäda ben Di’äma el-Sadüsi im J. 60 zu Bacra blind geboren machte sich gleichwohl durch sein starkes Gedächtniss eine Fülle von Kenntnissen zu eigen, so dass er als Überlieferer der Muhammedanischen Traditionen in hohem Ansehen stand und fast kein Tag verging, an dem nicht einer der Omeijaden zu ihm sandte, um ihn über etwas aus der Geschichte, den Genealogien oder alten Liedern be- fragen zu lassen. Wenn der Ausdruck »er traf mit Dagfal zusammen« bedeuten soll, er habe von ihm gelernt, so ist dagegen einzuwenden, dass er bei dessen Tode kaum 5 Jahre alt war. Er pflegte in Bacra ohne Führer umherzugehen und besuchte eines Tages die Moschee, wo el-Hasan el-Bacri seine Vorträge hielt; da er laute Stimmen hörte, wandte er sich dahin in der Meinung, dass Hasan rede. Es war aber DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 5 'Amr b. ’Obeid, welcher sich von Hasan getrennt und einen besonderen Zuhörerkreis gebildet hatte, und sobald Catäda seinen Irrthum gewahr wurde, stand er auf und entfernte sich, indem er sagte: dies sind nur die Mu’tazila »Abgefallenen«, und davon hat die Secte diesen Namen be- kommen. Catäda starb im J. 117 zu Wäsit. Cot. 552. Naw. 509. Huff. IV. 11. Hagi 3377. 18. Abu Bekr Muhammed ben Muslim Ibn Schihäb el-Zuhri aus Medina ist ein Haupteglied in der Kette der Überlieferer, besonders in den Muhammed betreffenden historischen Nachrichten, denn er kannte selbst noch zehn Begleiter des Propheten und pflegte überall, vorzüg- lich in Mekka und Medina, in den Versammlungen bei jung und alt, bei Männern und alten Weibern die genauesten Erkundigungen einzu- ziehen und aufzuzeichnen. Man kannte von ihm 2000 Traditionen und el-Schäfi’i äusserte einmal: Wenn el-Zuhri nicht gewesen wäre, so würde die rechte Lehre in Medina verloren gegangen sein. Wenn er zu Hause die Bücher um sich her ausgebreitet hatte und darin studirte, vergass er alles andere, und seine Frau sagte eines Tages zu ihm: bei Gott! drei Nebenfrauen würden mir nicht so ärgerlich sein als diese Bücher. Er lebte in der Folge in Damascus am Hofe des Abd el-malik b. Marwän und dessen Sohnes Hischäm; Jazid b. Abd el-malik hatte ihn zum Oadhi ernannt. Im Alter zog er sich zurück auf sein Landgut Adamä an der Heerstrasse von Syrien nach Medina zwischen den beiden Thä- lern Schagb und Badä bei Wädil-Curä, welches ihm die Banu Marwän geschenkt hatten; er pflegte hier seine Palmenpflanzungen und starb 72 Jahre alt am 17. Ramadhän 124. Cot. 239. Naw. 117. Chall. 574. Huf. IV. 2. Genealog. Tab. S. 318. Jäcüt Register. Liber expeditionum bellicarum Muhammedis. Hagi 10513. 12464. 19. Abu Michnaf Lüt ben Jahjä ben Said ben Michnaf, dessen Urgrossvater ein Zeitgenosse Muhammeds war, machte sich als Genealog und besonders als Geschichtskenner bekannt. Jede seiner 32 Abhand- lungen, welche in Fih. 93 aufgezählt werden, betrifft eine einzelne Person oder eine einzelne Begebenheit, Eroberung oder Schlacht, und da eine derselben über den Tod des Chalifen Hischäm und die 'Thron- 6 F. WÜSTENFELD, besteigung des Walid im J. 125 handelt, so wird sein Ende etwa in das J. 130 zu setzen sein. Cot. 267. Athir IV. 339. Cämüs III. 150. Seine Erzählungen sind in der Folge von einigen als unzuverlässig bei Seite geschoben, während andere dieselben, wenigstens über die Ereignisse in ’Iräk, allen anderen vorgezogen haben, und zwei jener Abhandlungen sind die ältesten uns er- haltenen historischen Schriften: 1) Öaedes Huseini und als Fortsetzung 2) Historia el-Muchtäri b. Abu ’Obeid. Beide Schriften Berl. Spr. 159. 160. Lugd. 792 2-3. Gotha 1838 1 20. Abu ’Amr Schubeil ben 'Orwa el-Dhubeii, Schwiegersohn des Catäda (17), Kenner der Genealogien, Erzähler und Dichter, Zeitgenosse des Philologen Abu ’Amr b. el-Alä, starb zu Bacra ums J. 140. Cot. 266. Fih. 45. 170. Chall. 237. Cämüs III. 429. 21. Abu Muhammed Mäüsa ben 'Ocba ben Abu ’Ajjäsch el-Asadti, ein Freigelassener der Familie des Zubeir b. el-Awwäm zu Medina, wird Imäm el-magäzi »der vorzüglichste Kenner der Feldzüge des Pro- pheten« genannt und darin von Mälik b. Anas und anderen für den glaubwürdigsten erklärt. Er starb im J. 141. Huff. IV. 43. Mah. I. 382. Naw. 582. Liber expeditionum bellicarum Muhammedis in einem kleinen Bande. Hagi 10513. 12464. 22. Abu ’Omeir Mugälid ben Sald ben ’Omeir el-Hamdäni gehört in die dritte Generation der Traditionisten, indess werden seine Über- lieferungen von Aussprüchen Muhammeds nicht für sehr glaubwürdig gehalten. Sein Grossvater ’Omeir b. Aflah hatte den Titel Dsu Marrän »Herr von Marrän«, wahrscheinlich von einer kleinen Besitzung, denn er war das Oberhaupt der Banu Hamdän in Jemen, an ihn richtete Muhammed ein Dankschreiben, als er sich zum Islam bekannte; Musgälid besass dies Schreiben noch, es steht Athir IV. 147. Als Ge- schichtserzähler genoss er ein besseres Ansehen und starb im J. 134 oder 144. Cot. 267. Fih. 90. Naw. 540. 33. Abu Muthannä el-Wald ben el-Hucein gen. el-Scharki ben Catämi el-Kalbi, Genealog, Gedichtsammler und Geschichtserzähler, galt nicht für glaubwürdig. Cot. 268. Fih. 90. 1) Sylloge proverbiorum. Hagi V. 39%. — 2) Eine Cagide. DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 7 24. Abul-Cäsim Tarif ben Tärik aus Medina wird als Verfasser einer Geschichte der Eroberung von Spanien genannt; er könnte ein Sohn des Eroberers Tärik b. Zijäd gewesen sein, da er von den meisten Begebenheiten, welche in dem Buche erzählt werden, Augenzeuge ge- wesen und dasselbe im J. 140 in Bochärä geschrieben haben soll. Historia verdadera del Rey Don Rodrigo. En la qual se trata la causa prin- cipal de la perdida de Espana, y la conguista que della hizo Miramamolin Almancor, Rey que fue del Africa, y de las Arabicas, y vida del Rey Jacob Almancor. Com- puesta por el sabio Alcaide Abulcacim Tarif Abentarigue, de nacion Arabe. Nuevamente traduzida le lengua Arabiga por Miguel de Luna. Granada 1592. — Sexta Impression Madrid 1676. — Histoire de la conqueste d’Espagne par les Mores, composee en Arabe par Abulcacim Tariff Abentarig. Traduite en Espagnol par Mich. de Luna. Avec une Dissertation de celuy qui Va mise en Francois sur la verite de cette histoire. Paris 1680. — Neue Übersetzung: Histoire des deux conquestes d’Espagne par les Mores. Paris 1708. — Die Unächtheit die- ses Werkes leuchtet auf den ersten Blick ein; der ältere Französische Übersetzer sucht zwar die Wahrheit der Erzählung zu beweisen und bringt Zeugnisse für das Vorhandensein des Arabischen Originals bei, allein die Citate dafür beweisen das nicht, denn Dermudez de Pedraza und Rodrigo Caro führen nur Stellen an nach der angeblichen Übersetzung des Mig. de Luna, und dass dieser das Ganze selbst gemacht habe, ist bewiesen von Dom J. Liron, question curieuse, Si UHistowre des deux conquestes d’Espagne, par Albucacim Tarif Abentarique, est un roman. Paris 1708. 25. Abdallah Ibn Ajjäsch ben Abu Rabi’a mit dem Beinamen el- Mantüf »der gerupfte«, weil er sich den Bart ausrupfte, lebte in der Umgebung des Chalifen Abu Ga’far el-Mancür. Cot. 267, 26. Abul-Nadhr Muhammed ben el-Säib ben Bischr el-Kalbi aus Kufa hatte sich dem Rebellen Abd el-rahman b. Muhammed b. el- Asch’ath angeschlossen und focht auf dessen Seite in der Schlacht bei Deir el-Gamägim im J. 82. Er ist der Verfasser eines Commentars zum Coran, berühmter aber als Kenner der Genealogien und Geschichte der Arabischen Stämme, welche sein Sohn Hischäm (42) nach ihm auf- gezeichnet hat; er starb im J. 146 zu Kufa. Cot. 266. Fih. 96. Chall. 645. 27. Abul-Hakam Awäna ben el-Hakam ben 'Ijädh el-Kalbi, ein 8 F. WÜSTENFELD, gewandter Geschichtserzähler und Kenner der Genealogien ‘und Ge- dichte zu Kufa, starb im J. 147. Fih. 91; bei Belädsori häufig er- wähnt. 1) Ohronicon. — 2) Vita Mu’äwiae et Omeijadarum. 28. Abu Abdallah Muhammed ben Ishäk ben Jasär, ein Freige- lassener des Keis b. Machrama b. el-Muttalib zu Medina, hatte sich die gründlichsten Kenntnisse über das Leben des Propheten erworben und nur aus Parteilichkeit wird von einigen wenigen seine Glaubwür- digkeit in Zweifel gezogen, höchstens trifft ihn der Vorwurf einer un- genauen Angabe der Autoritäten und der Genealogien, sowie einer Hin- neigung zur Lehre der Kadariten. Wegen der Anfeindungen und sogar Misshandlungen, die er in Medina erfuhr, verliess er die Stadt im J. 115 und nach einem längeren Aufenthalte in Ägypten, wo er besonders in Alexandria lernte und lehrte, kam er nach Kufa, besuchte el-Reij, traf dann in Hira mit dem Chalifen Abu Ga’far el-Mancür zusammen, auf dessen Veranlassung er die Traditionen über Muhammed in einem grossen Werke ordnete, und lebte die letzten Jahre in Bagdad, wo er im J. 151 starb. Cot. 247. Fih. 92. Chall. 623. Huff. V. 12. Ein- leitung zu Ibn Hischäm, Leben Muhammeds. 1) Liber expeditionum bellicarum et vitae Muhammedis. Hagi 7308. 12464; abgekürzt von Ibn Hischam (48). — 2) Historia Chalifarum. Fih. 29. Abu Muhammed el-Walid ben Kathir, ein Freigelassener der Kureischiten Familie Machzüm in Medina, gilt als treuer Überlieferer der Traditionen über die Feldzüge Muhammeds. Er liess sich in Kufa nieder und starb hier im J. 151. Naw. 617. 30. Abu Muhammed Zuheir ben Meimün el-Hamdäni el-Furcubi oder el-Curcibi, ein guter Sprachkenner und Coranleser, auch in den Genealogien und Geschichtserzählungen bewandert, starb im J. 155. Fih. 91. Jäcüt III. 8831. Cämüs I. 133. Curcüb war ein Ort in der Mitte zwischen Wäsit, Bacra und el-Ahwäz zum Gebiete von Kaskar gehörig. Jäcüt IV. 69. 31. Abul-Cäsim Hammäd ben Säbür (oder ben Meisara) ben el- Mubärak, geb. im J. 75 zu Kufa, war von Deilamitischer Abkunft und DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 9 machte desshalb im Arabischen oft Sprachfehler, zeichnete sich aber aus durch seine Kenntniss der Geschichte, Genealogien und Lieder der Araber, wurde desshalb vorzugsweise el-räwia »der Erzähler« genannt und hat zuerst die sieben Mu’allaca in einer Sammlung vereinigt. Er bewarb sich um die Gunst des Chalifen Jazid b. Abd el-malik und er- regte dadurch das Missfallen des Hischäm, so dass er aus Furcht vor ihm ein Jahr lang sein Haus nicht verliess, als dieser im J. 105 den Thron bestieg; indess Hischäm liess ihn aus Rucäfa bei Kufa nach Damascus kommen und überhäufte ihn mit Geschenken. Er starb im J. 155 oder erst unter el-Mahdi, welcher im J. 158 zur Regierung kam. Schriften hat er nicht hinterlassen, seine Erzählungen sind erst aus der mündlichen Überlieferung gesammelt. Cot. 268. Fih. 91. Chall. 204. 32. Abu Ismähil Muhammed ben Abdallah el-Azdi aus Bacra ver- fasste ums J. 160*) eine Geschichte der Eroberung Syriens, welche seine Schüler nach seinen Vorträgen aufzeichneten, wesshalb sie auch ver- schiedenen Verfassern beigelegt wird. *) Diese Zeit folgt daraus, weil mehrere der von ihm und auch sonst genannten Lehrer um die Mitte des Jahrhunderts gestorben sind, wie Mugälid (22), el-Cäsim b. el-Walid gest. 141, Ismö’il b. Abu Chälid gest. 145, Abd el-rahman b. Jazid gest. 153, Ezxpugnatio Syriae. Berl. Spr. 31. — The Fotooh al-Shim: being an account of the Moslim comquests in Syria. By Abou Isma’il Mohammad bin ’Abd allah al- Azdi al-Bagri. Ed. by Ensign W. N. Lees. Calcutta 1854. (Bibl. Ind.)*). *) Dass das Werk in dieser Fassung das Original sei, ist sehr zweifelhaft, wenigstens ver- dient es so kaum mehr Glauben als die unter Wäkidis Namen verbreiteten Schriften. s. Memoire sur le Fotouho's-Scham attribue a Abou Ismail al-Bagri, par M. J. de Goeje. Leyde 1864. 33. Abu Ma’schar Nagih ben Abd el-rahman el-Sindi, der Sklav einer Machzumitin in Medina, welcher mit seinem erübrigten Lohn sich loskaufte oder durch den Chalifen el-Mahdi die Freiheit erhielt, hatte sich über die Aussprüche und 'Thaten Muhammeds gute Kenntnisse er- worben. Als Ausländer lernte er das Arabische nicht rein sprechen und verwechselte z. B. Kaf und Kef, die verschiedene Ansicht über seine Glaubwürdigkeit rührt indess wohl nur daher, dass er im Alter gei- stesschwach wurde. Er starb im Jahre 170. Cot. 253. Huff. V. 62. Jäcüt III. 166. Muschtarik 256. Liber expeditionum bellicarum Muhammedis. Fih. 93, Hlistor.-philolog. Class. XXVII. 2. B 10 F. WÜSTENFELD, 34. Abu Abd el-rahman Abdallah ben el-Mubärak, der Sohn eines Gärtners zu Merw vom Arabischen Stamme Handhala geb. im I. genoss besonders den Unterricht des Sufjän el-Thauri in Bacra und des Mälik b. Anas in Medina und war einer der berühmtesten Rechts- und Traditions-Gelehrten. Er starb auf der Rückkehr von einem Feldzuge zu Hit am Euphrat im Ramadhän 181. Cot. 256. Chall. 321. Naw. 365. Huff. VI. 30. 1) Chronicon. Fih. 228. — 2) Liber de bello sacro, das erste Buch über dieses Thema. Hagi 9221. 10036. — Vergl. Index Nr. 179. 35. Abu Muhammed Zijäd ben Abdallah ben Tufeil el-Ämirt el- Bakkäi in Kufa, ein zuverlässiger Mann, welcher die Lebensbeschreibung Muhammeds bei Ibn Ishäk (28) hörte und mit einigen wenigen eigenen Zusätzen an Ibn Hischäm (48) überlieferte, starb im J. 183. Chall. 247. 36. Abul-Jakdhän Suheim ben Hafe, Freigelassener der Banu el- ’Ogeif, Geschichtserzähler und Genealog, starb im J. 190. Fih. 94. Dor. 144. 1) Liber genealogiarum magnus, über die Hauptstämme der Ismä’lliten. — 2) Historia tribus Tamim. — 3) Genealogia tribus Ohindif. 37. Abul-Fadhl Nacr ben Muzähim el-Mincari ein Gewürzhändler, Zeitgenosse des Abu Michnaf (19). Fih. 93. 1) Liber excursionum bellicarum. — 2) Caedes F ugri ben ’Adi. — 3) Caedes Huseini ben ’Ali. — 4) Pugna ad Ciffin. — 5) Proelium cameli. 38. Abu Ajjüb oder Abu Muhammed Jahja ben Sa’id ben Abän aus der Familie der Omeijaden zu Kufa geboren, Hanefit und als Über- lieferer bekannt, liess sich in Bagdad nieder und starb hier 80 Jahre alt im J. 194. Cot. 357. Huff. VI. 77. Liber expeditionum bellicarum Muhammedis. Hagi 12464. 39. Chälid ben Tulek ben Muhammed ben 'Imrän el-Chuzäi ein guter Genealog, aber ein wunderlicher, hochmüthiger Mensch, wurde von dem Chalifen el-Mahdi im J. 166 zum Cadhi von Bacra ernannt; er ging in seinem Hochmuth soweit, dass er beim Gebete in der Mo- schee, wobei sich alle in geschlossene Reihen stellen mussten, öfter allein stehen blieb, und als einmal jemand zu ihm sagte: tritt gerade DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. lat in die Reihe, erwiederte er: die Reihe kann sich vielmehr zu mir ge- rade stellen. Fih. 95. Mah. I. 444. Ibn Sad Classenbuch. 1) Facta praeclara. — 2) Disceptationes de gloria. — 3) Matrimonvia. 40. Abul-Bachtari Wahb ben Wahb el-Asadı stammte aus einer alten Familie in Medina, seine Mutter ebendaher war auch mit Ga’far el-Cädik verheirathet. Er besass in der Geschichte und Genealogie gute Kenntnisse, während er als Überlieferer der Aussprüche Muham- meds nicht geachtet und beschuldigt wird, solche selbst erfunden zu haben. Härün el-Raschid berief ihn als Cadhi des östlichen Theiles ’Askar el-Mahdi nach Bagdad, später wurde er in gleicher Eigenschaft an die Stelle des Bakkär ben Abdallah wieder nach Medina versetzt und erhielt dort zugleich die militärische Leitung. Nach seiner Ent- lassung kehrte er nach Bagdad zurück und starb dort im J. 200. Cot. 258. Fih. 100. Chall. 796. 1) Historia tribuum Tasm et "Gadis — 2) Deseriptio personae Muhammedis. — 3) Merita adjutorum prophetae. — 4) Liber vexillorum. 41. Muhammed ben el-Hasan Ibn Zabäla, ein Schüler des Mälik ben Anas, war Geschichtserzähler und Genealog. Historia Medinae geschrieben im Gafar 199. Fih. 108. Hagi 228. 2302. Sam- hüdi, Geschichte von Medina, S. 6. 42. Abul-Mundsir (Abu Muhammed) Hischäm ben Muhammed ben el-Säib el-Kalbi aus Kufa, ein Sohn des Muhammed el-Kalbi (26), der berühmteste Genealog der Araber, lebte einige Zeit in Bagdad und starb im J. 204 oder 206. Cot. 266. Fih. 95—98. Chall. 786. Er soll über 150 Schriften verfasst haben, die Titel von 140 werden im Fih. aufgeführt, sie beziehen sich fast ausschliesslich auf die Genealogien und Geschichte der Araber: 1) das umfassendste Werk Corpus genealogiarum, Hagi 1345. 4201. 4205, Eseur. 1693 finis As; (2 Ag) anstatt As, (> Ag, Fih. 98° unrichtig Ay; (2 ABB; Abschrift davon Br. Mus. 915 und vielleicht ein Fragment einer Kufischen Pergament- Handschrift zu Paris. — 2) Equorum genealogia et historia. Fih. 96. Z. 25. Escur. 1700°. 43. Abu Abdallah Muhammed ben Omar el-Wäkidi, geb. im An- fange des J. 130 zu Medina, wo er das Geschäft eines Getreidehändlers betrieb, war einer der besten Kenner der Muhammedanischen Geschichte, wogegen seine Glaubwürdigkeit in der Überlieferung von Religions- B2 12 F.WÜSTENFELD, sachen wegen seiner Schiitischen Grundsätze von den Orthodoxen nicht . anerkannt wird. Er übte eine übertriebene Freigebigkeit und ist einer der drei Freunde, welche nach der bekannten Erzählung in der grössten Verlegenheit einer dem anderen denselben Beutel Geld zuschickten, bis er uneröffnet wieder zu dem ersten kam. Selbst Gelder, welche er in seinem Geschäfte von Fremden in die Hände bekam, gab er zu wohl- thätigen Zwecken aus, bis er sich in eine solche Schuldenlast gestürzt hatte, dass er sich nicht daraus zu retten wusste und nach Bagdad zu gehen beschloss. um dort Hülfe zu suchen. Er wandte sich an den Wezir Jahjä b. Chälid el-Barmaki, bei dem er eine sehr wohlwollende Aufnahme fand, und nach wiederholten Besuchen, bei denen er immer reichlich beschenkt wurde, machte ihm der Wezir das Anerbieten, ganz bei ihm zu bleiben; el-Wäkidi nahm dies an unter der Bedingung, dass er zuvor seine Angelegenheiten in Medina ordnen dürfe. Der Wezir schenkte ihm ein Haus und 200000 Dirhem, wovon er die Hälfte zur Bezahlung seiner Schulden in Medina verwandte, worauf er nach Bagdad zurückkam und zum Cadhi des Stadttheiles auf der westlichen Seite des Tigris ernannt wurde. Nachdem er für 200 Dinare Bücher angekauft hatte, hielt er sich zwei Sklaven, welche Tag und Nacht noch Bücher für ihn abschreiben mussten, und er hinterliess eine Samm- lung in 600 Kisten, an deren jeder zwei Mann zu tragen hatten. — Der Chalif el-Mämün versetzte ihn als Cadhi auf die Ostseite, ’Askar el-Mahdi oder Rucäfa genannt, wo er vier Jahre danach am 11. Dsul- Higga 207 starb. Cot. 258. Fih. 98. Huff. VII. 17. Chall. 655. 816. Mirchond in Wilken, chrestom. pers. p. 117. Unter den in Fih. aufgezeichneten 28 Werken sind 21 historische, darunter 1) Historia, expeditiones bellicae et missio prophetae Muhammedis, Hagi 2335, davon ist uns der mittlere Theil erhalten in History of Muhammad’s campaigns by Aboo ’Abd. ollah Mohammad bin Omar al- Wakidy, ed. by Alfred Kremer. Oalcutta 1856. (Bibl. Indica). Br. Mus. 916. — 2) Expugnatio Syriae. Fih. 98. Hagi 8907. Diese im Orient einst weit verbreitete, viel gelesene und auch von den nachfolgenden Hi- storikern lobend anerkannte und benutzte Geschichte hat im Laufe der Zeit man- cherlei Veränderungen und Umarbeitungen erfahren, ist mit vielen Zusätzen vermehrt und zuletzt ins Romanhafte umgestaltet. Dem Originale am nächsten scheint noch DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 13 die Caleuttaer Ausgabe zu kommen: The congquest of Syria commonly adseribed to Abou Abd allah Mohammad b. Omar al- Wäkidi. Ed. with notes by W. Nassau Lees. Vol. 1—3. Calc. 1854—62. (Bibl. Ind.) Die äussere Form in der Angabe der Überlieferer ist noch vollständig beibehalten und das sehr oft wiederkehrende »el-Wäkidi sagt« deutet nicht auf einen fremden Verfasser, welcher aus Wäkidi schöpfte, sondern es ist der Zusatz eines Schülers, welcher den Vortrag seines Lehrers nachschrieb ; diese Form ist auch in den späteren Umarbeitungen noch gewahrt. Eine solche ist die Ausgabe „Lil ao Cähira 1282 (Chr. 1865) zwei kl. Folio Bände; sie stimmt ziemlich genau mit dem Göttinger Exemplar (Lorsbach’s Abschrift des aus Fulda nach München gekommenen Codex 383); vergl. Lugd. 781. Ambr. 232. Br. Mus. 286—298. Dieses Werk bildet die Haupt- grundlage des ersten Theiles von Simon Ockley’s conquest of Syria, Persia and Aegypt by the Saracens. London 1708; franz. Histoire des Sarrasins trad. de V’Anglois [par Aug. Fr. Jault]). Paris 1748; deutsch von Theod. Arnold. Leipzig 1748. Daraus ist Dherar, fils d’al-Azwar, extrait dw livre intitule: Conquete de la Syrie; par al-Wakedy, trad. de Varabe par Grangeret de Lagrange, in dem Journ. As. 1822. T. I. 16; dazu der Arabische Text in dessen Anthologie. — Ockley, welcher das Zeitalter des Wäkidi nicht kannte, macht darauf aufmerksam, dass Vol. I. p. 313 (franz. 7. I. p. 392) der Chalif el-Mwtacim (reg. 218—227) er- ' wähnt werde; ebenso in der Ausgabe von Cähira 1I. 27 und in der Gött. Handschr., nicht in der Ausg. von Lees. Man wird nicht fehl greifen, wenn man annimmt, dass das Werk seine jetzige Gestalt erst zur Zeit der Kreuzzüge bekommen habe und zur Aufreizung zum Kriege gegen die Christen geschrieben sei, so dass es also nicht als historische Quelle betrachtet, sondern höchstens zur Vergleichung heran- gezogen werden kann, wie von D. B. Haneberg, Erörterungen über Pseudo- Wakidi’s Gesch. d. Erob. Syriens; in den Abhandl. der Akad. zu München, philos.- philol. Cl. 9. Bd. (1860) 1863. 8. 127. — Noch weniger historischen Werth haben die dazu unter Wäkidi’s Namen erschienenen Fortsetzungen, welche theils mit dem ersten Werke vereinigt sind, Cahira Ausg. und Cod. Gotting., theils getrennt vor- kommen, nämlich a) Expugnatio Aegypti. Lugd. 780. Ausg. Incerti autoris liber de expugnatione Memphidis et Alexandriae vulgo adseriptus Wakidaeo, ed. Henr. Arent. Hamaker. Lugd. Bat. 1825; in Cähir. I. 57 und Cod. Gotting. in zwei verschie- denen kürzeren Fassungen. -— b) Expugnatio Dijar Bekri et terrae Rabi’ae. Cähir. II. 107 abweichend von Cod. Gott., woraus Libri Wakedi de Mesopotamiae expug- natae histor. Pars, ed. @. H. A. Ewald. Gottingae 1827. — Geschichte der Er- oberung von Mesopotamien und Armenien von Mohammed ben Omar el-Wakedi. Aus d. Arab. übers. von B. @. Niebuhr, hrg. von A. D. Mordtmann. Hambg. 1847. Hier wird auch 8. X. der Inhalt der Copenh. Handschr. 137 angegeben, welche 14 F. WÜSTENFELD, auch die Eroberung der übrigen dem Chalifen von Bagdad unterworfenen Länder enthält. Vergl. Berl. Spr. 34. 35. — c) Expugnatio Bahnesae. Lugd. 783. Gotha 1607? — 1612. Cahir. II. 202; auch einzeln gedr. Cahir. 1278 (1861). 1280 (1863). 1290 (1873). — d) Expugnatio Africae. Lugd. 784. Br. Mus. 9572. — 3) Liber apo- stasiae über die nach Muhamıneds Tode ‚abgefallenen Stämme und die drei neuen Propheten Tuleiha, el-Aswad el-’Ansi und Museilima. Hagi 10135. — 4) Vita et mors Abu Bekri. — 5) Pugna ad Ciffin. — 6) Proelium cameli. — 7) Vita et cae- des Hasani et Husewmni. — 8) Expugnationes urbium majorum. Hagi 8920. 44. Abu Abd el-rahman Heitham ben Adi el-Täij el-Thuali el- Buhturi geb. zu Kufa vor dem J. 130, (er sagte selbst, er sei dem Leichenzuge des im Dsul-Higga 136 gestorbenen Cadhi Abd el-malik b. ’Omeir gefolgt), wohnte zu Wäsit, wo sich sein Vater niedergelassen hatte. Durch die schlechte Gewohnheit, sich in die Geheimnisse an- derer einzuschleichen und dann ihre verborgenen Fehler öffentlich zu besprechen, stand er in so üblem Rufe, dass selbst Lügen, an denen er nicht Schuld war, als von ihm herrührend verbreitet oder seine Worte verdreht wurden, und man suchte ihn zu meiden, zumal da er ein Anhänger der Charigiten war. In der Folge genoss er aber doch das Vertrauen der Chalifen el-Mahdi, el-Hädi und el-Raschid in Bagdad und starb im J. 206 oder 207 oder zu Fam el-Cilh im J. 209 bei el- Hasan ben Sahl 93 Jahre alt”). Cot. 267. Chall. 790. *) Die Widersprüche in den Zahlen lassen sich heben, wenn man annimmt, dass er im Anfange des J. 136 geboren und bei dem Leichenzuge noch getragen wurde und dass er nicht 93, sondern 73 Jahre alt (eine häufige Verwechselung der Zahlen 9 und 7) in Fam el-Gilh bei el- Hasan gestorben sei, welcher dort die Vorbereitungen zu der Vermählung seiner Tochter Bürän mit dem Chalifen el-Mämün traf, die im Ramadhän 210 stattfand. Von 50 Titeln seiner Werke im Fih. 99 hat Chall. die Hälfte aufgenommen, darunter 1) Historia Persarum et Omeijadarum. Hagi 2184. — 2) Historia Nobilium, major et minor. 2140. — 3) Praefecti Cohortum Emirorum ’Irakensium. 2256. — 4) Classes Jurisconsultorum et Traditionariorum. 71913. — 5) Dispersio Arabum eorum- que eoloniae. — 6) Coloniae Arabum in Choräsän et ’Iräk. — 7) Genealogia tribus Teij. — 8) Prinecipes qui ex Arabia uwores duzxerunt. — 9) Nundinae solennes. — 10) Liber Charigitarum. — 11) Historia et caedes Hasanıi. — 12) Annales. 45. Abu ’Obeida Ma’mar ben el-Muthannä, von Jüdisch-Persischen Eltern als Sklav zu Bacra im Ragab 110 geboren und von einer Fa- milie der Teim, einem Zweige der Kureisch freigelassen, war ein durch DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 15 vielseitige Kenntnisse besonders in der Geschichte ausgezeichneter Ge- lehrter, dabei ein Anhänger der Charigiten, und wurde noch im hohen Alter im J. 188 von Härün el-Raschid nach Bagdad berufen, um ihm seine Schriften vorzulesen. Wiewohl er auch die Feinheiten der Ara- bischen Sprache gut kannte, war er doch dem grossen Philologen el- Acmai an Sprachgelehrsamkeit nicht gewachsen und stiess sogar bei der Anführung von Coranstellen und älteren Gedichten oft an, da er von der Arabischen Prosodie nichts verstand, sodass darüber zwischen beiden Häkeleien entstanden und el-Acma’i über ihn spottete. Indess steht diesem doch auch das Urtheil des Bähili (103) gegenüber: »Wenn die Studenten in das Auditorium des Acma’i kommen, kaufen sie Mist auf dem Perlenmarkte, und wenn sie in das des Abu ’Obeida kommen, kaufen sie Perlen auf dem Mistmarkte, weil Acma’i bei aller Schönheit und Vollkommenheit im Vortrage der Erzählungen und Gedichte in Wahrheit wenig nützt, während Abu ’Obeida bei seinem schlechten Vortrage doch den Wissenschaften viel nützt Er starb zu Bacra im J. 209 nach dem Genusse von Pisang-Früchten, welche ihm Muhammed b. el- Cäsim el-Nuschagäni vorgesetzt hatte. Niemand folgte seiner Leiche, weil er sich durch seine Schmähungen, besonders in dem Buche Nr. 16, allgemein missliebig gemacht hatte. Cot. 269. Fih. 53. Chall. 41. Anbäri p. 137. Er soll nahe an 200 historische und philosophische Werke geschrieben haben, im Fih. sind 105 Titel angegeben, Chall. hat davon 76, Hagi 38 aufgenommen; die wichtigsten historischen sind: 1) Liber dierum Arabum minor, enthält 75 Schlacht- tage. — 2) Liber major mit 1200 Schlachttagen. Hagi 1513. — 3) Dies et historia Mäzinitarum. 187. — 4) el-Aus et el-Chazrag. 919. — 5) Expugnatio Armeniae. 8918. — 6) Expugnatio el-Ahwäz. — 7) Caedes Persarum. 12655. — 8) Caedes No- bilium. — 9) Classes Equitum. 7910. — 10) Caedes Othmäni. 12748. — 11) Historia Haggägi. 191. — 12) Historia Judicum Dagrensium 220. 2177. 9527. — 13) Vigiliae Arabum. 3031. 14) Liber Tribuum. 10382. — 15) Charigitae in Bahrein et Jemäma. 4810. — 16) Vituperia, worin er seinen Hass gegen die Araber ausliess. 11362. — 17) Historia Mekkae et Medinae. — 18) Proelium cameli et pugna ad Giffin. — 19) Res gestae Arabum praeclarae. 11259. — 20) Res gestae Gatafanorum praeclarae. — 21) Historia Ka’bae. — 22) Liber Muhammedis et Ibrähimi filiorum Abdallahi b. Hasan b. Husein. — 23) Dies Banu Jaschkur eorumque historia. — 24) Nomina equorum. 690. 16 F.WÜSTENFELD, 46. Abu Bekr Abd el-razzdk ben Hammäm ben Näfl’ el-Himjari el-Gan’äni, Traditionskenner, starb zu Canä im J. 211. Cot. 259. Huf. VII. 37. Liber esxpeditionum bellicarum prophetae. Fih. 228. 47. Abul-Hasan ’Ali ben Muhammed ben Abdallah ben Abu Seif el-Madäini geb. im J. 135, ein Freigelassener einer Kureischiten-Familie, starb im J. 215; nach anderen starb er 93 Jahre im J. 225, oder erst im J. 231. Cot. 267. Mah. I. 684. Fih. 101 werden 111 Titel seiner Werke und Abhandlungen aufgeführt über die Geschichte Muhammeds im allgemeinen und in einzelnen besonderen Beziehungen, » über die Geschichte der Kureischiten und einzelner Familien und Personen derselben, über Verheirathungen, Geschichte der Chalifen, Geschichte einzelner Schlachttage und Helden. Belädsort und Jäcät haben zahlreiche Citate aus seinen Schriften, von denen die wichtigsten sind: 1) Liber ewpeditionum bellicarum, wovon ein Exem- plar auf Pergament 8 Bände hatte. — 2) COhronicon s. Annales Chalifarum, sehr geschätzt. 48. Abu Muhammed Abd el-malik Ibn Hischam ben Ajjüb el- Himjari el-Maffiri aus Bacra muss sich längere Zeit in Kufa aufge- halten haben, um den Zijäd ben Abdallah (35) zu hören, welcher das Leben Muhammeds von Ibn Ishäk (28) vortrug. Er lebte dann in Fustät, wo er als Philolog und Historiker in hohem Ansehen stand, und starb am 13. Rabi’ II 218. Chall. 390. 1) Vita legati Dei, aus Ibn Ishäk abgekürzt, neu geordnet und mit einigen Zusätzen vermehrt. Hagi 7308. — Das Leben Muhammed’s nach Muhammed Ibn Ishäk bearbeitet von Abd el-Malik Ibn Hischam hgg. von F. Wüstenfeld. Göt- tingen 1858—1860. — Übersetzt von Gustav Weil. Stuttgart 1864. — 2) Expli- catio verborum rariorum, quae in carminibus vitae legati Dei occurrunt. Hagi 7308. — 3) Genealogiae Himjarıdarum eorumque regum. 1347. 49. Abul-Walid Ahmed ben Muhammed ben el-Walid ben ’Ocba ben el-Azrak, der Erzähler der Geschichte von Mekka, welche sein En- kel Muhammed el-Azraki (58) redigirte und herausgab, stammte aus der Regenten-Familie der Gafniden von Gassän und starb im J. 219 oder 222. Vergl. el-Azrak’s Geschichte. S. VIL. 50. Abul-Hasan Abdallah ben Muhammed ben Sufjän el-Chazzäz d. 1. der Seidenwaarenhändler, ein guter Philolog, welcher die abwei- DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 17 chenden Regeln der Grammatiker von Bacra und Kufa zu vermitteln suchte, Lehrer im Hause des Wezir Abul-Hasan ’Alı ben Isa, starb im J. 225 oder 226. Abulfed. II. 402. Mah. II. 284. Historia Judicum praestantium, für den genannten Wezir geschrieben. Fih. 82. — Grammatische Werk vergl. Fih. und Hagi Index Nr. 3184. 51. Ahmed ben Muhammed ben Ajjub starb im J. 228. Mah. II. 678. Liber expeditionum bellicarum Muhammedis. 52. Ishäk ben Bischr el-Kähili el-Kufi starb im J. 228. Mah, II. 678. Fih. 94 1) Liber initiv (historiae). Hagi 11313. — 2) Liber apostasiae. — 3) Proelium camelt. — 4) Liber vexillorum. — 5) Pugna ad Oiffin. — 6) Effossio putei Zamzam. 53. Abu Abdallah Muhammed Ibn Sa’d ben Mani el-Zuhri aus Bacra, Schüler und Katıb »Secretär« des Wäkidi (43) zu Bagdad, dessen Werke er sammelte, wird allgemein für einen besonders glaubwürdigen Kenner der historischen Überlieferungen gehalten; er starb in Bagdad am 4. Gumädä II 230. Chall. 656. Huff. VIII. 12. 1) Classes Comitum prophetae, Asseclarum et Chalifarum bis auf seine Zeit in 15 Bänden. Hagi 7898. 7903. Berl. Spr. 103. Gotha 1746—175i. Berl. Wetz. I. 140. II. 349. — Über das Kitäb al- Tabakät al-Kabir von F. Wüstenfeld, in der Zeitschr. d. DMG. 1850. Bd. IV. 187. Zahlreiche Artikel in m. Genealog. Tab. — Das ÜOlas- senbuch des Ibn Sa’d von Otto Loth. Leipzig 1869. Habilitationsschrift und als Ergänzung dazu: Ursprung und Bedeutung der Tabakäat, vornehmlich der des Ibn Sa’d, von O. Loth, Zeitschr. d. DMG. 1869. Bd. 23. S. 593. — 2) Liber Olassium minor. Hagi 7898. — 3) Historia prophetae. Fih. 99 scheint nur ein besonderer Titel für den ersten Theil der Tabakät zu sein, welcher das Leben Muhammeds enthält. 54. Abu Abdallah Muhammed ben Zijäd Ibn el-A'räbi wurde, wie der Imäm el-Schäfi’i, in derselben Nacht im Ragab 150 in Kufa gebo- ren, in welcher der Imäm Abu Hanifa in Bagdad starb; sein Vater soll als Sklav aus Sind hergebracht sein, der junge Muhammed erhielt von dem Häschimiden el-Abbäs b. Muhammed die Freiheit und als seine Mutter sich mit el-Mufaddhal b. Muhammed (F 168) verheirathete, wurde er dessen Stiefsohn und Schüler und Herausgeber von dessen Gedichtsammlung el-Mufaddhalijät. In der Folge zeichnete er sich als Histor.-philolog. Olasse. XXVI1. 2, Ü 18 F. WÜSTENFELD, feiner Sprachkenner, gründlicher Genealog und Historiker so sehr aus, dass er weit berühmt war und seine Vorträge, bei denen er nie ein Buch vor sich hatte, von jungen Leuten aus den entferntesten Gegen- den besucht wurden; so sah er eines Tages zwei Fremde unter seinen Zuhörern, von denen der eine aus Ispigäb in Mäwarälnahr, der andere aus Spanien gekommen war. Fr starb zu Sämarr& am 14. Scha’bän 231. Chall. 644. Naw. 784. 1) Historia tribuum Arabicarum. — 2) Singulares Zubeiritarum res gestae. Hagi 14013. — 3) Singulares Banu Facas res gestae. — 4) Interpretatio proverbio- rum. Hagi 1255. — 5) Liber (constitutio) equorum. Hagi 4794. — 6) Genealogia equorum. — Fih. 69 sind Büchertitel von ihm nicht angegeben. 55. Abu Jazid Wathima ben Müsä ben Furät el-Fasawi d. i. aus der Persischen Stadt Fasä, gen. el-Waschschä d.i. der mit waschj »bunt- sestickten seidenen Zeugen« handelt, kam aus seinem Geburtsorte nach Bacra, reiste dann nach Ägypten und von da bis nach Spanien sein Geschäft betreibend. Auf der Rückkehr starb er in Fustät am 10. Gümäda II. 237. Chall. 792. Historia apostasiae über die nach Muhammeds Tode abgefallenen Stämme und ihre Unterwerfung durch Abu Bekr, Verrath des Chälid b. el-Walid gegen Mälik b. Nuweira und die Elegien auf denselben von seinem Bruder Mutammam ; ein vortreffliches Buch. 56. Abu Marwän Abd el-malik ben Habib el-Sulemi el-Mirdäsi, aus dem Arabischen Stamme Suleim ben Mancür und der Familie Mir- däs, geb. nach dem J. 180 in Hien Wät bei Granada, machte, nach- dem er seine Studien in Spanien vollendet hatte, die Pilgerreise und lernte in Medina die Schüler des Mälik b. Anas und dessen Lehre kennen *), welche er dann nach seiner Rückkehr in Spanien einführte. Er war in vielen Wissenschaften gut bewandert, verfasste historische, exegetische, juristische, medicinische Werke und machte auch Gedichte ; nur in den Traditionen war er nicht ganz fest. Er starb 53 Jahre alt zu Cordova am 3. Ramadhän 238 (Makk.) oder 239. Huff.IX.1. Hagi; 289 bei Casiri II. 107 ist Schreibfehler. *) Dass er selbst noch bei Mälik gehört habe, Makk. I. 464 Gayangos II. 123, ist desshalb unmöglich, weil er bei Mäliks Tode im J. 179 noch nicht geboren war. DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 19 Er soll gegen 1000 oder 1500 Bücher (wohl Hefte, Papierlagen) geschrieben haben, darunter 1) Genealogia et historia Kureschitarum 15 Hefte. — 2) De Mu- hammedis moribus et rebus gestis 22 Hefte. — 3) De Arabum genealogia, legibus et studüs 25 Hefte. — 4) Classes Jurisconsultorum. Hagi 7912. — 5) Historia. Ge- schichte der Schöpfung, der Propheten und Chalifen bis auf Walid I, dann Ge- schichte Spaniens bis zum J. 275. Bodl. II. 127. 258. Schon die Jahreszahl macht das Werk verdächtig und wird die Abfassungszeit angeben; es ist dem Ibn Habib untergeschoben, anecedotenhaft und fast ohne historischen Werth. Dozy, recherches. 2. Edit. T. I. 32. 3.Ed. T.I. 28. Ein Capitel de classibus Jurisperitorum könnte ächt und das Werk Nr. 4 sein. Andere Schriften s. Hagi Index Nr. 5418. 57. Abu ’Amr Chalifa ben Chajjät gen. Schabab oder Schabib el- ’Ocfuri d.i. der Saflorfärber, vom Stamme Scheibän, ein berühmter Überlieferer, Genealog und Historiker zu Bacra, starb im Ramadhän 230 oder 240. Chall. 218. Huff. VIII. 22. Fih. 232. 1) Chronicon. Hagi 2214. — 2) Classes virorum tradıtiones referentium. 7898. — 3) Classes Lectorum Corani. — 4) Historia paralyticorum, claudorum, aegrotorum et caecorum. 58. Abul-Walid Muhammed ben Abdallah ben Ahmed el-Azrakt, Enkel des Abul-Walid Ahmed (49), starb zu Mekka im J. 244. 1) Historia urbis Mekka. Hagi 2317. — Die Chroniken der Stadt Mekka hgg. von F. Wüstenfeld. 1. Bd. Geschichte und Beschreibung der Stadt Mekka von el- Azrakt. Leipzig 1858. — 2) Corpus tradıtionum. Hagi 12033. 59. Abu Gafar Muhammed ben Habib el-Häschimi, ein ausgezeich- neter Philolog, Historiker und Genealog zu Bagdad, starb im Dsul- Higga 245 zu Sämarıä&. Habib war der Name seiner Mutter. Mah. I. 784. Chall. 862. Fih. 106. 1) Muhammed ben Habib über die Gleichheit und Verschiedenheit der arabi- schen Stämmenamen hgg. von F. Wüstenfeld. Gött. 1850. Hagi 10635. — 2) De cognominibus Poetarum. 1118. — 3) Cognomina tribuum 1155. — 4) Genealogiae Poetarum. 1349. — 5) Historia Chalıfarum 2213. — 6) Opus historicum. 2300. 11485. — 7) Classes Poetarum. 7901. — 8) Thesaurus Poetarum. — 9) Caedes Persarum. 12655. — 10) Liber tribuum et dierum magnus, wovon der Verfasser des Fihrist ein unvollständiges Exemplar von 20 und etlichen Theilen auf Talhi-Papier sah, wonach er den Umfang des ganzen Werkes auf 40 Theile jeden zu 200 Blätter schätzte; dazu ein Index der Namen der Stämme und Schlachttage von der Hand des Buch- händlers Ibn ’Ali el-Tustarıi auf Talhi-Papier etwa 15 Blätter. Ü2 20 F. WÜSTENFELD, 60. Abu "Ali Di’bil ben ‘Ali ben Razin el-Chuzäi stammte aus Kufa oder Circesium, wurde im J. 148 geboren und war ein ausge- zeichneter satirischer Dichter am Hofe des Chalifen el-Mämün zu Bag- dad und ein Freund des Dichters Buhturi. Er bekannte sich zu den Schriten, war unter el-Abbäs b. Ga’far und Muhammed b. el-Asch’ath eine Zeit lang Präfeet von Simigän in Tuchäristän und starb in Tib, einer Stadt zwischen Wäsit und el-Ahwäz, im J. 246. Chall. 226. Jäcüt III. 142. Abulfed. II. 205. 1) Classes Poetarum. Fih. 161. — 2) Diwän Dibil el- Chuzd’i, Sammlung seiner Caciden und satirischen Gedichte. 61. Abu Abdallah el- Zubeir ben Abu Bekr Bakkär el-Kureschi, aus der alten Familie Zubeir zu Medina, zeichnete sich schon in seiner Jugend als Kenner der Traditionen, Geschichte und Genealogien aus. Wegen eines Zerwürfnisses mit den ’Aliden floh er nach Bagdad, fand hier aber nicht die gehoffte Unterstützung, sondern wurde bedeutet, dass er sich mit ihnen vertragen müsse. Nach seiner Rückkehr wurde er zum Cadhi von Mekka ernannt und kam dann noch mehrmals nach Bagdad, um dort Vorträge zu halten, zuletzt noch im J. 253. Er hatte das Unglück, 84 Jahre alt in Mekka von dem Dache se'nes Hauses zu stürzen und das Schlüsselbein und eine Rippe zu brechen, so dass er zwei Tage darauf am 21. Dsul-Ca’da 256 starb. Chall. 239. Fih. 110. Huff. VIII. 124. Athir VII. 149. 1) Historia Arabum eorumque dierum. Hagi 2227. — 2) Historia Medinae. — 3) el-Muwaffuköjät, historische Erzählungen, ein Lesebuch für den Prinzen el-Mu- waffak, Sohn des Chalifen Mutawakkil, geschrieben, in 5 Bänden oder 19 Theilen, davon Th. 16—19 zu Göttingen; daraus »der Tod des Muc’ab b. el-Zubeir« in der Abhandlung »die Familie el-Zubeir von F. Wästenfeld. Gött. 1378. — 4) Geneu- logiae Kureischitarum. Hagi 1351. Bodl. 740. vergl. T. II. p.,593. — 30 andere Schriften über einzelne Personen und Ereignisse. Fih. 111. 62. Abu Abdallah Muhammed ben Ismäil ben el-Mugira ben Berdizbeh oder Jezdsibeh el- Bochäri, geb. am 13. Schawwäl 194 zu Bochärä, wird auch el-Gu’fi zubenannt, weil, nachdem sein Ahnherr Berdizbeh als Magier gestorben war, dessen Sohn Muyira in die Hand des Präfecten von Bochär& Abu Abdallah Muhammed b. Ga’far Ibn DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 21 Jamän vom Stamme Gu’fi sich zum Islam bekannt und von ihm die Freiheit erhalten hatte, worauf er dessen Geschlechtsnamen annahm und auf seine Nachkommen forterbte. Muhammed besuchte bis in sein 10. Jahr die Schule zu Bochärä und lernte aus Neigung die Traditionen für sich auswendig, bis er in seinem 16. Jahre mit seiner Mutter und seinem Bruder Ahmed die Pilgerreise machte. Zu Medina hörte er die berühmtesten Lehrer und verfasste hier sein grosses Geschichtswerk am Grabe des Propheten; auch zu Mekka, wo er sich längere Zeit aufhielt, besuchte er die Vorträge der Gelehrten. Hierauf reiste er. um seine Kenntnisse in den Traditionen zu erweitern, nach Ägypten, dann durch- wanderte er fast ganz Asien, nach Bagdad kam er mehreremale. In Bacra verweilte er fünf Jahre, schrieb die gehörten Traditionen auf und machte jedes Jahr die Wallfahrt nach Mekka. Nach einer Abwesen- heit von 16 Jahren kam er nach Bochärä zurück mit einem Vorrath von 600000 Traditionen, aus denen er aber nur 7275 für seine Aus- gabe auswählte, welche allgemein als authentisch anerkannt sind. el- Bochäri entzweite sich mit dem Emir von Choräsän Chälid b. Ahmed el-Dsuhli und musste Bochärä verlassen, er begab sich zu einem Ver- wandten Abu Mancür Gälib b. Gabril nach Chartank, einem Städtchen 2 bis 3 Parasangen von Samarcand, in dessen Hause er am Abend des 30.Ramadhän 256 starb, am anderen Morgen wurde er beerdigt. Chall. 530. Naw. 866. Huff. IX. 34. 1) Historia magna, über die glaubwürdigen und verdächtigen Ueberlieferer; er besorgte davon eine mittlere und eine kleinere Ausgabe. Fih. 230. Hagi 2174. — 2) Corpus traditionum probarum. Hagi 3908. ame) gie Dbombay 1269 (1852). Le recueil des traditions Mahometanes par el- Bochari, publie par Ludolf Krehl. Vol. 1-3. Leyde 1862 — 68. — 3) Commentarius in Coranum. Hagi 3233. Escur. 1255. Paris 242 — 245. Vergl. Hagi Index Nr. 357. 63. Abul-Cäsim Abd el-rahman ben Abdallah Ibn Abd el-hakam el-Kureschi, ein Sohn des im J. 214 gestorbenen Cadhis und Ober- hauptes der Malikiten in Ägypten Abdallah b. Abd el-Hakam b. A’jan, ein in den Traditionen und der Geschichte bewanderter Gelehrter, starb in Fustät im J. 257 und wurde neben dem Grabe des Schäfii an der 22 F. WÜSTENFELD, Seite seines Vaters beerdigt. Sein älterer Bruder Abu Othmän Abd el-Hakam war in dem Streite über die Erschaffung des Coran im J. 237 so lange mit Schwefel beräuchert, bis er erstickte. Ein anderer Bruder Abu Abdallah Muhammed ging zur Lehre des Schäfli über, kehrte aber nach dessen Tode zu den Malikiten zurück und starb im J. 268. Chall. 322. 582. Sujüti I. 134. 136. 206. 1) Expugnationes Aegypti et Magribi. Hagi. 8930. Paris 655. 785; daraus Traditions anciennes relatives a l’etablissement des Musulmans en V’Afrique septen- trionale; ın der Histoire des Berberes par Ibn-Khaldoun trad. par le Bar. de Slane. T. I. App. — Ibn Abdolhakami libellus de historia Aegypti antiqua ed. Jos. Karle. Gott. 1856. — Ibn Abd el-hakem’s history of the conquest of Spain ed. by John Harris Jones. Gött. and London. 1858. — Manche seiner Erzählungen erscheinen als abenteuerlich übertrieben oder erfunden. — 2) Panegyricus Omari b. Abd el- ’'aziz. Naw. 464. 64. Abu Gafar Ahmed ben el- Härith ben el-Mubärak el-Chazzdz d.i. der Seidenwaarenhändler, ein Freigelassener des Chalifen el-Mämün, mit grossem Kopf, langem und dickem Bart, schönem Gesicht, grossem Mund und einem Fehler im Sprachorgan, sodass er Buchstaben verwech- selte, satirischer Dichter und Geschichtschreiber zu Bagdad, starb im J. 256 oder im Dsul-Higga 258. Fih. 104. 1) Expeditiones et itinera nocturna prophetae , ejusque uxores. — 2) Expedi- tiones marinae sub imperio Häschimidarum et historia Abu Hafc expugnatoris Oretae. — 3) Nomina Chalifarum eorumque scribarum et domesticorum. — 4) Historia tri- buum. — 5) Historia Nobilium. 65. Abul-Husein Muslim ben el-Haggdäg ben Muslim el-Kuscheiri el-Nisäbüri, geb. im J. 202 oder 206, besuchte Bagdad mehreremale, zu- letzt im J. 259, starb am 25. Ragab 261 und wurde in Nacrabäd, einer Vorstadt von Nisäbür, begraben. Chall. 727. Naw. 548. Huff. IX. 69. 1) Chronicon. Fih. 231. — 2) Nomina et cognomina Traditionariorum. Hagi 692. 10425. — 3) Classes Asseclarum s. filiorum comitum prophetae. — 4) Corpus traditionum probarum. Hagi 3909. 12035. gel) Amel 7. 12. Calcutta 1265 (1849). Sal a>zün Pe ga Corp. trad. cum commentario Nawawü. T.1.2. Bombay 1285 (1868). — Vergl. Hagi Index Nr. 3661. DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 23 66. Abu Zeid Omar ben Schabba ben ’Obeida el-Numeirl geb. zu Bacra Mitte Ragab 173, Traditionslehrer und Geschichtskundiger, lebte zu Bagdad und starb am 22. Gumädä Il. 262 zu Sämarrä. Chall. 502. Huff. VIII. 111. 1) Historia Bagrae. Hagi 9117. — 2) Historia Medinae. Hagi 228. 2302. — 3) (lasses Poetarum. 7901. — 4) Grammatici, qui in loquendo errant. 13326. — 5) Liber, in quo auxilium carmınum imploratur, eine Poetik. 611. 67. Abul-Hasan Ahmed ben Sajjär ben Ajjüb ben Abd el-rahman el-Merwazi d. 1. aus Merw, Schäh’it, seiner Zeit der beste Traditions- kenner seines Vaterlandes, bereiste Syrien und Ägypten und hielt bei seinem Aufenthalte in Bagdad Vorlesungen über die Traditionen; er starb 70 Jahre alt Mitte Rabi II 268. Naw. 146. Huff. IX. 37. Historia urbis Merw. Hagi 2306. 68. Abu Suleimän Däwdd ben ’Ali ben Chalaf el-Icpahäni el- Dhähiri, dessen Eltern aus Icpahän waren, wurde im J. 202 zu Kufa geboren, aber zu Bagdad erzogen und stiftete hier als eifriger Anhänger und Vertheidiger der Lehrmeinung des Schäfii die Secte Dhähiria, welche sich nur an dhädhir den deutlichen Sinn des Coran und der Sunna hält und die daraus zu ziehenden Folgerungen nicht als Grundlagen anerkennt. Däwüd galt zugleich als Muster der grössten Frömmigkeit und Enthaltsamkeit und seine Lehre fand solchen Beifall, dass 400 Zu- hörer in grünen Mänteln aus Camelhaaren, der Tracht der Gelehrten und Asceten, sich in seinem Auditorium sammelten und er als der erste Gelehrte von Bagdad anerkannt wurde. Er starb im Ramadhän 270. Chall. 222. Naw. 235. Huff. IX. 44. 1) Panegyrieus Imami Schäfii. Hagi 13014. — 2) Prineipia Schaft. Hagi 7559. — 3) Deseriptio indolis prophetae. — Im Fih. 216 sind 150 Titel von Ab- handlungen über verschiedene Materien der Dogmatik, des Ritus und des bürger- lichen Rechts aufgeführt. 69. Abu Abdallah Muhammed ben Ishäk ben el-Abbäs el-Fäkiht zu Mekka schrieb im J. 272 Historia urbis Mekka. Fih. 109. Hagi 2317”. — Die Chroniken von Mekka hgg. von F. Wüstenfeld. 2. Bd. Auszüge aus el-Fakihi. Leipzig 1859. 24 F. WÜSTENFELD, 70. Abu ’Ali Hanbal ben Ishäk ben Hanbal ben Asad el-Scheibänf, ein Neffe und Schüler des Imäm Ahmed b. Hanbal, starb in der Mitte des J. 273. Huff. IX. 85. Er schrieb eine gute Chronik. 71, Abu Abdallah Muhammed ben Jazid Ibn Mäga el-Cazwini, geb. im J. 209, durchreiste zu seiner wissenschaftlichen Ausbildung be- sonders im Fache der Traditionen Choräsän, ’Iräk, Ägypten und Syrien und starb im J. 273. Chall. 625. Huf. X. 4. 1) Historia urbis Cazwin. Hagi 2277. — 2) Corpus traditionum, eine von den sechs grossen Sammlungen. 7261. 10638. — Vergl. Index. Nr. 417. 72. Abul-Hasan ’Al ben Abu Mancür Jahja el-Munaggim, d. i. Astrolog, als welcher Jahjä, ein Magier, bei dem Chalifen Abu Gafar el-Mancür angestellt war; ’Ali lebte als beliebter Dichter unter Protection des Präfecten von Persien Muhammed b. Ishäk b. Ibrähim el-Muc’abi und kam dann zu dem Wezir el-Fath b. Chäcän, dem er eine Biblio- thek vorzugsweise von philosophischen Werken anlegte, wozu er selbst viele Bücher abschrieb; darauf wurde er der Gesellschafter und Ver- traute des Chalifen Mutawakkil. Er besass die Gabe einer angenehmen Unterhaltung durch Erzählungen und durch den Vortrag von eigenen und fremden Gedichten, mit oder ohne Gesang; in diesem war der Dichter Ishäk b. Ibrähim el-Maucili sein Lehrer gewesen. Er blieb in gleicher Stellung bei den folgenden Uhalifen bis el-Mu’tamid, unter dessen Regierung er im J. 275 starb. Chall. 479. 1) Historia Ishäki b. Ibrähim el-Maueili. — 2) Liber Poetarum priscorum et Islamiticorum. 73. Abu Muhammed Abdallah ben Muslim Ibn Coteiba el-Dina- warl, auch el-Merwazi zubenannt, weil sein Vater aus Merw stammte, wurde im J. 213 zu Bagdad oder Kufa geboren; er folgte in seinen Schriften den Regeln der Grammatiker von Kufa, vermischte sie aber mit denen von Bacra. Er wird als ein vorzüglicher Philolog gerühmt und war Lehrer der Traditionen zu Bagdad und eine Zeit lang Cadhi von Dinawar, einer Stadt bei Carmisin in der Provinz Gabal, woher er den Beinamen erhielt. Zuletzt lehrte er wieder zu Bagdad nach seinen DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 25 Büchern und starb im Dsul-Ca’da 270 oder 271, oder was wahrschein- licher ist im J. 276, wenige Stunden nach dem Genusse eines schwer verdaulichen Gerichtes. el-Anbärt, Class. philol. pag. 272. Chall. 327. Naw. 771. Hamaker, Specimen catalogi p. 1. Flügel, die grammat. Schulen d. Ar. S. 187. — Sein Sohn Abu Ga’far Ahmed, welcher nach Ägypten auswanderte und vom Rabi’ II 321 bis Ramadhän 322 Cadhi der Malikiten in Fustät war, hat seine Schriften überliefert. Sujüti I. 169. II. 91. 1) Notitiae historicae. Hagi 12299. Ibn Coteiba’s Handbuch d. Geschichte hgg. von F. Wüstenfeld. Gött. 1850. — 2) Classes Poötarum. Hagi 7901 oder Liber poeseos et Poetarum. Wien 1159. Verhandelingen over de Poözie van Abü- Mohammad “Abdo-llah ibn - Moslim Ibn-Voteiba, door H. W. Christ. Rittershausen. Feestgave. Leiden 1875. — 3) ’'Ojün el-achbär nicht fontes historiarum, sondern Exquisitissimae historiae, staatswissenschaftlichen Inhalts mit Erzählungen aus der Geschiehte, in 10 Bücher und viele Capitel getheilt, deren Überschriften im Fih. 77 und Hagi 8455. Handschr. zu Petersburg, s. V. Rosen, zur arab. Literaturgesch. in dem Bulletin de Vacad. de St. Petersb. T. 27. p. 55. 1881. — Die übrigen 40 bis 50 Titel seiner Werke, philologischen und exegetischen Inhalts s. Fih. 77. Hagi Index Nr. 6264. — Historiae Imamatus et Jegiminis Berl. Spr. 39 und im Besitz von Gayangos; in kürzerer Fassung Lund XIV, erzählt die Geschichte von Muham- meds Tode bis Härün el-Raschid; eine Bogen Text mit Lat. Übersetzung von Torn- berg: Ex libro Ibn Kuteibae — Excerpta. Lund 1856. Ein grosser Theil ist über- setzt von Gayangos in History of the Muhammedan Dynasties in Spain by Makkari. T. I. App. E. T. II. App. A. Das Werk ist dem Ibn Coteiba untergeschoben und aus einer viel späteren Zeit, stellenweise aus der dem Ibn Habib (56,5) gleich- falls fälschlich beigelegten allgemeinen Geschichte entlehnt, romanhaft wie Pseudo- Wäkidi. s. Dozy, Recherches 2. Ed. T. I. 23. 3. Ed. T. 1. 21. 74. Abul-Abbäs (Abu Bekr, Abul-Hasan, Abu Ga’far) Ahmed ben Jahjäa ben Gäbir el-Belädsori aus Bagdad, als Historiker, Überlieferer und Dichter berühmt, war der Gesellschafter des Chalifen Mutawakkil, von Mustaiin hoch geachtet und reich beschenkt und von el -Mu’tazz zum Lehrer seines Sohnes Abdallah, des Dichters und eintägigen Cha- lifen, erwählt. Den Namen Belädsori erhielt er erst später, als er, ohne die Folgen zu kennen, eine grössere Dosis von dem Saft der belädsor anacardıa nahm, wovon er in eine Geisteskrankheit verfiel, sodass er in Histor.-philolog. Olasse. XXVIII. 2. D 26 F. WÜSTENFELD, ein Krankenhaus gebracht werden musste, worin er im J. 279 starb. Er wird Belädsori der ältere genannt und dann als Zeitgenosse des Abu Däwüd Suleimän el-Sigistäni, des Verfassers einer der sechs grossen Traditionssammlungen (+ 275) bezeichnet, zum Unterschiede von Be- lädsori dem jüngeren, Abu Muhammed Ahmed el-Tüsi, einem berühmten Kanzelredner, welcher im J. 339 in Täbarän, der anderen Hälfte der Stadt Tüs, derselben Krankheit erlag. Fih. 113. Huff. XII. 12. AHa- maker Spec. catal. p. 7. 1) Liber expugnationum regionum, auctore Imamo Ahmed ibn Jahja ibn Djabir al-Beladsori ed. M. J. de Foeje. Lugd. Bat. 1866. Dies ist die kleine Ausgabe, eine grössere blieb unvollendet und es ist möglich, dass sich auf diese die etwas erweiterten Titel beziehen: Liber regionum omniumque Islamismi expugnationum, Chail, 94, wenigstens findet sich das Citat Chall. Fasc. II. p. 127 nicht in der Ausgabe; oder Liber de regionibus earumque excpugnationibus et statutis. Hagi 9947. — 2) Accurata inquisitio genealogiarum et historiarum, in der Kladde 40 Bände, aber nicht vollendet. Hagi 620. — 3) Genealogiae Scheriforum. Hagi 1346. — Als Dichter soll er fast nur Spottlieder gemacht haben, jedoch übertrug er auch das Persische Praeceptum Ardeschiri in Arabische Verse, Fih. 113, und wird überhaupt als Übersetzer aus dem Persischen genannt. Hagi T. III. p. 98. 75. Abu Isa Muhammed ben ’Isä ben Saura el-Tirmidsi aus Tir- mids, einer Stadt am Flusse Geihün (Oxus), ein Schüler des Bochärt (62) und berühmter Traditionskenner, welcher Choräsän, ’Iräk, Higäz und andere Gegenden bereist hatte, starb in Büg, einem Orte 6 Parasangen von Tirmids, am 13. Ragab 279. Chall. 624. Huff. X. 3. 1) Chronicon. Fih. 233. — 2) Indoles prophetae, Personalbeschreibung Mu- hammeds. Hagi 7640. Escur. 1781. 1784. 1809. Berl. Spr. 107. Br. Mus. 148. Gotha 1828. Ind. Off. 133. 134. 135. Altona, Gymnas. Gedruckt \sla ey Cühira 1273 (1856). 1283 (1866); sou=' Ara) Caleutta 1262 (1846), mit Hindostani Über- setzung. Mit dem Commentar des ’Icäm ed-din Ibrähim el-Isfaräinı (f 943) Escur. 1783; des Schihäb ed-din Ahmed Ibn Hagr (f 973) Hagi 7640. Berl. Spr.111l. Br. Mus. 149. Ind. Off. 136; mit Randbemerkungen des Nawawt, Berl. Spr. 110. — 3) Corpus tra- ditionum probarum, eine der sechs authentischen Sammlungen. Hagi 3910. Lugd. 1731. 76. Abu Bekr Ahmed Ibn Abu Cheithama Zuheir ben Harb ben Schaddäd el-Nasäi, geb. zu Nasä in Choräsän, kam mit seinem Vater nach Bagdad und genoss den Unterricht in den Traditionen bei Ahmed DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 27 b. Hanbal und Iahjä b. Ma’in, in der Genealogie bei Müc’ab el-Zubeiri (F 236) und in der allgemeinen Geschichte bei ’Ali el-Madäini (47), und zeichnete sich in diesen Fächern besonders aus; er starb 94 Jahre alt im Gumädä I 279. Huf. IX. 81. Mah. H. 89. 1) Initium. s. Ohronicon magnum. Hagi 2067; vermuthlich einerlei mit 2) Zi- storia Traditionariorum , dem Geschichtswerke des Bochärt (62) ähnlich, aber aus- führlicher. Hagi 692. 2067. 2224. 3825. — 3) Historia Poetarum. Fih. 230. 77. Abu Jüsuf Ja’cüb ben Sufjän el-Fasawi el-Färisi el-Hamdäni, gest. im J. 280 oder 288 steht in der Reihe der glaubwürdigen Über- lieferer. Huff. IX. 60. COhronicon. Hagi 2269. 2343. 78. Abul-Fadhl Ahmed Ibn Abu Tähir Teifür stammte aus einer fürstlichen Familie in Choräsän und wurde im J. 204 zu Bagdad ge- boren zur Zeit als der Chalif el-Mämün aus Choräsän kommend seinen » Einzug hielt, und starb im J. 280. Fih. 146 werden 48 Titel seiner Schriften aufgeführt, darunter 1) Historia Bagdadi, das erste Werk dieser Art. Hagi 2179. — 2) Nomina Poetarum prisco- rum. — 3) Cognomina Poetarum et qui praenomine inclaruerunt. — 4) Üaedes Persarum. — 5) Caedes Poetarum. — 6) Historia Poetarum. — 7) Historia Marwäni ejusque famtlvae. 79. Abu Hanifa Ahmed ben Däwüd el-Dinawari, ein sehr vielseitig gebildeter Gelehrter, namentlich in der Geschichte, Mathematik, Astro- nomie, Philosophie, Botanik und Philologie bewandert und zuverlässig, starb im J. 282 oder 290. Fih. 78. 1) Liber regionum, ein grosses Buch. — 2) Liber historiarum longarum. Eins von beiden ist bei Hagi 2117 COhronicon, ein grosses Werk, woraus nach Mas’üdis Angabe Ibn Coteiba vieles genommen haben soll, was er für sein eigen ausgiebt, worunter wohl (73, 3) zu verstehen ist. Petersb. R. 29. — 3) Liber poeseos et Poetarum. — 4) Observationes astronomicae im J. 235 zu Icpahän angestellt. Hagi 6463. — 5) Tabulae astronomicae. Hagi 6936 unrichtig im J. 335 [»mortus est« ist ein Versehen des Herausgebers], so dass auch der Zusatz »für Rukn ed-daula Ibn Buweih« falsch ist; daraus bei Herbelot s. v. Zig durch Druckfehler 6385, was Reiske zu Abulfed. LI. 277 bemerkte, aber nicht erklären konnte. — Seine natur- wissenschaftlichen Werke werden von Sarapion, Damiri u. a. ceitirt. Vergl. Hagi Index Nr. 3087. D2 28 F.WÜSTENFELD, 80. Abul-Abbäs Muhammed ben Jazid el-Mubarrad el-Thumäli, geb. zu Bacra am 10. Dsul-Higga 207 oder 210, liess sich in Bacra nieder, war einer der berühmtesten Philologen und starb im J. 285 oder am 28. Dsul-Higga oder Dsul-Ca’da 286. Chall. 647. 1) Historia Grammaticorum imprimis Bagrensium. Hagi 7929. — 2) Genea- logia ’Adnäni et Cahtäni. Hagi 13766. — 3) The Kamil of el-Mubarrad ed. by W. Wright. Leipzig 1864—74. — 40 andere philol. und exeget. Schriften, vergl. Fih. 59. Hagi Index Nr. 98. 81. Abu Abdallah Härün ben 'Ali ben Jahja Ibn el- Munaggim (72), ein guter Philolog und Kenner der Geschichte zu Bagdad, starb noch sehr jung im J. 288. Fih. 144. Chall. 784. 1) Liber excellens de Poetis recentioribus, Geschichte von 161 Dichtern seit Baschschär b. Burd (f 168) und Proben ihrer Gedichte, ein Auszug aus einer grös- seren Sammlung, die ihm zu weitläuftig ausgefallen war; diese Anthologie haben die späteren zum Muster genommen. Hagi 1604. Vermuthlich hat sein Bruder Abu Ahmed Jahja, geb. 241 gest. 300, daran weiter gearbeitet und dessen Sohn Abul- Hasan Ahmed das Werk vollendet. Hagi 1622. — 2) Liber Feminarum, Nachrichten von ausgezeichneten Frauen nebst Gedichten, welche auf sie verfasst sind. 82. Abu Rifä’a 'Omära ben Wathima ben Müsä, geb. in Fustät, starb am 6. Gumädä II 289. Chall. 792. Historia secundum annos disposita. Hagi 2120. 83. Abul-Hasan Aslam ben Sahl ben Zijäd, gen. Bahschal, Tradi- tionslehrer und Geschichtschreiber zu Wäsit, starb im J. 292. Huff. X. 31. Historia urbis Wäsit. Hagi 2334. Fih. 171. | 84. Abul-Abbäs Abdallah Ibn el- Mwtazz ben el-Mutawakkil el- 'Abbäsi, Sohn des Chalifen el-Mu’tazz, geb. am 23. Scha’bän 247, lebte fern vom Hofe den Wissenschaften, war ein grosser Liebhaber der Poesie und selbst ein guter Dichter. Er liess sich gegen seinen Willen von einer Partei hinreissen,, welche den Chalifen el-Muctadir stürzen und ihn auf den 'Thron erheben wollte; dies gelang auch am 21. oder 24. Rabi’ I 296 und er wurde als el-Rädhi billahi zum Chalifen ausgerufen. Doch schon am folgenden Tage gewann el-Muctadir wieder die Ober- hand, Ibn el-Mu’tazz, der sich in dem Hause des Juweliers Abu Ab- dallah Ibn el-Gaccäe versteckt hatte, wurde entdeckt, el-Muctadir schickte ” DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 29 ihn zu dem Schatzmeister Münis, welcher ihn am 2. Rabi II 296 er- drosselte und in ein Tuch gewickelt zu seiner Familie bringen liess, die ihn in einem Winkel seines Hauses begrub. Chall. 348. Abulfed. II. 303. 1) Classes Poötarum. Hagi 7901. — 2) Ornamentum historiarum. Hagi 4648. — 3) Die Weinlieder Paris 1473 sind von ihm aus anderen Dichtern gesammelt. — Vergl. Hagi Index Nr. 15. 85. Abu Abdallah Muhammed ben Däwüd Ibn el-Garräh d. i. der Sohn des Chirurgen, geb. Mitte Scha’bän 243, in der Nacht da der Dichter Ibrähim ben el-Abbäs el-Cauli starb, einer der ausgezeichnetsten Gelehrten seiner Zeit, schrieb sehr viel eigenhändig ab, las es aber immer noch einmal durch, um Fehler zu verbessern. Er stand an der Spitze des Complots, welches den Chalifen el-Muctadir stürzte und Ibn el-Mu’tazz auf den Thron setzte, der ihn zu seinem Wezir ernannte. Nach der eintägigen Regierung versteckte sich Ibn el-Garräh in der Wohnung des Eunuchen Münis, der ihm einige Verbindlichkeiten schuldig war, der neu ernannte Wezir Abul-Hasan ’Ali Ibn el-Furät hielt ihn aber für gefährlich und gab Münis einen Wink ihn aus dem Wege zu schaffen ; Ibn el-Garräh wurde hinausgeführt, in einer Cisterne am Thore des Quartiers el-Mämünia ertränkt, dann in seine Wohnung getragen und begraben, im Rabi II. 296. Chall. 498. Fih. 128. 1) Historia Wezirorum , fortgesetzt von Abul-Hasan ’Ali b. el-Fath el-Mu- tawwak bis auf den Wezir Abul-Cäsim Obeidallah el-Kalwadsäni im J.336. Fih. 129. Hagi 242. — 2) Folium de historia Poetarum, an Ibn el-Munaggim (81) gerichtet. — 3) Libellus carminum et poötarum. — 4) Poötae, quorum nomen ’Amr fwit tem- pore ignorantiae et in Islamismo. 86. Muhammed ben Othmän Ibn Abu Scheiba zu Kufa starb im 6 HR 1) Ohronicon. Hagi 2069. — 2) Desceriptio throns Dei. 10308. 87. Abul-Tajjib Muhammed ben Ahmed ben Ishäk el-A’räbi, el- Waschscha d. i. der Händler mit buntem Seidenzeug, ein Schüler des Abul-’Abbäs Thallab (+ 291), guter Philolog und Lehrer in der Volks- schule, beschäftigte sich viel mit Bücherschreiben über Geschichte und Poesie. Fih. 85. 30 F. WÜSTENFELD, 1) Historia regis Aetiiopum. — 2) Historia feminarum pulchrarum. — Vergl. Hagi Index Nr. 8860. 88. Abu Ja’cüb Ishäk ben Honein el-Ibädi, berühmter Arzt, starb im Rabt’ I 298 oder 299. Chall. 87°. m. Geschichte d. Arab. Ärzte. NE. 71: Historia Medicorum. Fih. 285. 298. 89. Abu ’Ali el- Husein ben Idris ben el-Mubärak el-Ancäri aus Herät starb im J. 301. Huff. X. 62. Ohronicon. 90. Abu Abdallah Muhammed ben Jahja Ibn Manda el-Abdi nahm diesen Geschlechtsnamen von seiner Mutter Barra an, welche von ’Abd Jalil, einem Zweige der Thakif, abstammte. Er lebte in Icpahän, stand als Traditionskenner in hohem Ansehen und starb im Ragab 301. Chall. 631. Abulfed. II. 327. Huff. X. 83. Historia Icpahänae. Man kann zweifeln, ob auch dieser ältere Ibn Manda eine Geschichte von Icpahän schrieb, da Hagi 2142 ihn nicht erwähnt, so dass Ibn Challikän, dem Abulfida folgt, oder schon dessen Vormann Abu Müsä, den er an- führt*), ihn mit seinem spätern Nachkommen (226) verwechselt habe. *) Vergl. Homonyma 1bno’l-Kaisardni cum app. Abu Musae ed. P. de Jong p. 208. 91. Abu Bischr Muhammed ben Ahmed ben Hammäd ben Sa’d el-Dauläbi, geb. im Dsul-Oa’da 224 in Dauläb, einem Orte im Gebiete von el-Reij, war Papier- und Buch-Händler in el-Reij und wegen seiner Kenntnisse in den Traditionen und der Geschichte, die er in ’Iräk und Syrien sich erworben hatte, sehr geachtet. Er starb auf der Pilgerreise in el-’Arg zwischen Mekka und Medina im J. 301, 310 oder 320. Chall. 657. Huf. X. 101. 1) Historia Chalifarum. Hagi 193. — 2) Origo et obitus virorum doctorum. — Vergl. Hagi Index Nr. 2233. 92. Abul-Hasan ’Ali ben Muhammed ben Mancür ben Naer Ibn Bassäm el-Bassami war ein berühmter satirischer Dichter zu Bagdad, vor dessen Zunge niemand sicher war, auf Emire und Wezire, selbst auf seinen Vater, seine Brüder und andere Verwandte machte er Spott- gedichte. Ein solches hatte er auch auf den Wezir el-Cäsim b. Obei- DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 3l dallah gemacht und der Chalif el-Mu’tadhid citirte einst in dessen Ge- genwart beim Schachspiel einige Worte davon und sagte dann zu ihm: schneide dem Ibn Bassäm die Zunge ab. Der Wezir ging eilig fort um dies in Wirklichkeit auszuführen, der Chalıf liess ihn zurückrufen und setzte hinzu: thue ihm aber nichts zu Leide, sondern bringe ihn durch Geschenke und eine passende Beschäftigung zum Schweigen. Er ernannte ihn nun zum Post- und Chaussee-Inspector in Kinnasrin und an der Militärgränze bei Antiochia.. Ibn Bassäm starb im J. 302 oder 303 über 70 Jahre alt. Chall. 475. Abulfed. II. 327 *). *) Von Hagi 5799 und 12704 ist dieser Ibn Bassäm mit zwei anderen desselben Namens (244°) verwechselt. 1) Historia Ishakı ben Ibrahim el-Nadim. Hagi 180. — 2) Historia ’Omari ben Abu Rabi’a. Hagi 209. — 3) Historia poetae el-Ahwag. Fih. 150. 93. Abu Muhammed Ishäk ben Ahmed ben Ishäk el-Chuzdi ein geschätzter Coranleser zu Mekka, starb am 8. Ramadhän 308. Er hörte bei el-Azraki (58) dessen Geschichte von Mekka, ist als der erste Verbreiter und Herausgeber derselben anzusehen und machte dazu einige Zusätze. Vergl. die Chroniken von Mekka. 1. Bd. Azrakı, Vorr. S. XIV. 94. Abu Gafar Muhammed ben 'Garir ben Jazid ben Kathir ben Gälib (Chälid) el-Tabari, geb. im J. 224 zu Amul in Tabaristän, genoss den Unterricht der berühmtesten Lehrer seines Vaterlandes und kam nach einer Reise durch Ägypten, Syrien und ’Iräk über Bacra und Kufa mit den umfassendsten Kenntnissen in den Traditionen, den Corans- und Rechtswissenschaften und der Geschichte ausgerüstet nach Bagdad, wo er als Lehrer auftrat. Anfangs bekannte er sich noch zu den Grund- sätzen des Schäfli, die er von dessen Schüler el-Rabi’ b. Suleimän auf seiner Ägyptischen Reise in Fustät gehört hatte, und er wird auch in den Classenbüchern zu den Schäfiitischen Rechtsgelehrten gezählt, später bildete er sich aber eine eigene Lehrmeinung, welche auch in der Folge noch Anhänger (Gariri) gefunden hat (123). Darüber wurde er von den Hanbaliten zu Bagdad verketzert, welche sich noch besonders dadurch von ihm gekränkt fühlten, dass er in einer Schrift über die verschie- denen Ansichten der Rechtsgelehrten den Ahmed b. Hanbal gar nicht 32 F. WÜSTENFELD, erwähnt hatte, wogegen el-Tabari sich damit vertheidigte, Ibn Hanbal sei kein Rechtsgelehrter, sondern ein 'Traditionarier. Dass er 40 Jahre lang täglich 40 Blätter geschrieben habe, scheint selbst nach dem grossen Umfange seiner Werke etwas übertrieben zu sein. Die Stelle eines Cadhi, welche ihm angetragen wurde, schlug er aus und starb in Bagdad am 26. Schawwäl 310. Fih. 234. Chall. 581. Abulfed. II. 345. Huf. X. 73. Naw. 100. Schuhba. 1) Historia populorum et regum, eine allgemeine Weltgeschichte von der Schöpfung bis auf seine Zeit. Hagi 2250. Lugd. 747. Von der im Druck begriffenen Ausgabe Annales auctore Abu-Djafar Mohammed Ibn Djarir at-Tabari sind bis jetzt erschienen Sect. I. P. 1.2.3: Sect. II. B. 1. Sec» III. P. 1.2.3. Lugd. Bai. 1879—81. Dazu Geschichte der Perser und Araber zur Zeit der Sasaniden. Aus - der Arab. Chronik des Tabari übers. von Th. Nöldeke. Leyden 1879. — Früher war bekannt gemacht Historia everst imperit Joctanidarum , in der Historia imperii vetust. Joctamidarum im Arabia felice— ab Alb. Schultens. Haderov. 1786. — Taberistanensis Annales regum et legatorum Dei ed. Jo. G. L. Kosegarten. Vol. 1. 2. 3. Gryphisv. 1831— 18553. — Einen Auszug in Persischer Sprache besorgte schon im J. 352 Abu ’Ali Muhammed el-Bal’ami, Wezir der Samauiden, Petersb. D, 264. Wien 829: Ohronigue d’Abou- Djafar Mohammed Tabari, trad. sur la version Persanne d’Abou- Ali Mohammed Belami, par Lowis Dubeux. T. 1. Paris 1836. Daraus vorher ein Abschnitt zu dem Memoire sur div. evenemens de Vhist. des Are- bes avant Mahomet, par Silv. de Sacy, in den Memoires de litt. T. 48. p. 785. — Der Persische Auszug ins Türkische übertragen Wien 872 und gedruckt Constan- tinopel 1260 (1844); danach einige Erzählungen in Jos. v. Hammer, Rosenöl. Bd.1. — 2) Commentarius in Coranum, ebenso berühmt und geschätzt wie das Geschichts- werk. Hagi 3161. — Vergl. Fih. 234. Hagi Index Nr. 4159. 95. Muhammed ben Abd el-saläm el-Chaschkini el-Cortubi starb im J. 310. Casiri II. 134. Historia Hispaniae universalis. 96. "Othmän ben Rabi’a aus Sevilla starb im J. 310 (od. 411 Ca- siri II. 138). Classes Poetarum Andalusenorum. Hagi 7902. 97. Abu Abdallah Muhammed ben el-Abbäs ben Abu Muhammed Jahjä el- Jaztdi war ein Enkel des berühmten Grammatikers Jahjä ben el-Mubärak el-’Adawi, welcher als Lehrer der Kinder des Jazid ben DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 33 Mancür, Oheims des Chalifen el-Mahdi, den Beinamen el-Jazidi annahm und auf seine Nachkommen vererbte. Muhammed zeichnete sich als Philolog, Geschichtschreiber und Erzähler aus, war in seinen letzten Jahren Lehrer der Kinder des Chalifen el-Muctadir und starb 83 Jahre und 3 Monate alt am 18. Gumädä II 310, nach anderen im J. 313. Chall. 651. 1) Liber utilis de benemeritis ’Abbasidarum. Hagi 12648. — 2) Historia Jazidi ben Mu’äwia. Hagi 243. 2184. — 3) Historia Jazidiorum. Fih. 51. — 4) Compendium grammaticae. Hagi 11624. 98. Abu Abdallah Muhammed ben Ahmed ben Suleimän el- Bo- chäri starb im J. 312. Historia Bochärae. Hagi 2173. 99. Abu Abdallah Muhammed ben ’Okeil el-Azhart el-Balchi, Lehrer der Traditionen zu Balch, starb im Schawwäl 316. Huf. XI. 12. 1) Historia urbis Dalch. Hagi 2180. — 2) Corpus traditionum. 100. Abu Arüba el-Hasan ben Muhammed ben Abu Ma’schar el- Harräni, ein berühmter Traditionslehrer, starb 96 Jahre alt im J. 318. Jäcüt II. 232. Bei Mah. II. 24 heisst er el-Husein. Historia Harränae. Hagi 2122. 101. Abul-Cäsim Abdallah ben Ahmed el-Balchi el-Hanefi, gen. el-Ka’bi, Oberhaupt der Mu’iaziliten, starb im J. 319. 1) Benemerita Tahiridarum. Hagi 11491. — 2) Gloriosa Choräsänae. Hagi 12531. — Vergl. Index Nr. 4536, 102. Abu Ga’far Ahmed ben Muhammed ben Saläma el-Azdi el- Hagrıi el-Tahdäwi geb. am 10. Rab!’ I 239 in Tahtüt, einem Weiler in der Nähe von Tahä, einer Stadt auf der Westseite des Nil im nördlichen Oberägypten, war ein Schwestersohn und Schüler des Abu Ibrähim Is- mäil el-Müzeni und von diesem nach Schäfritischen Grundsätzen unter- richtet. Als er aber einst von ihm beim Unterrichte getadelt wurde, verdross ihn dies so sehr, dass er zu dem Hanefiten Abu Ga’far Ahmed Ibn Abu ’Imrän ging und den Hanefitischen Glauben annahm. Einem Freunde, der ihn wegen dieses Wechsels fragte, gab er als Grund an, er habe bemerkt, wie el-Müzeni beständig die Bücher des Abu Hanifa Histor.-philolog. Classe.e XXVIL. 2. E 34 F. WÜSTENFELD, zu Rathe ziehe. Nachdem er im J. 268 einen Besuch in Damascus gemacht hatte, wo er den Abu Häzim Abd el-Hamid hörte, kehrte er nach Fustät zurück, wurde das Oberhaupt der Hanefiten von Ägypten und starb über 80 Jahre alt am 15. Dsul-Ca’da 321. Chall. 24. Huf. XI. 25. Mah. II. 255. Sujüti I. 161. Jäcüt III. 516. 1) Chronicon magnum. Hagi 2251. — 2) Benemerita Imami Abu Hanifa. Hagi 8241. 13012. — Vergl. Index Nr. 4131. Fih. 207. 103. Abdul Hasan Muhammed ben Muhammed el- Bähli starb im 3241. 1) Historia, ein grosses Werk. Hagi 2171. — 2) Sententiae dietorum et fac- torum prophetae. Hagi 12325. 104. Abu Abdallah Ibrähim ben Muhammed ben ’Arafa el-Azdi gen. Niftaweih geb. im J. 244 oder 250 zu Wäsit lebte zu Bagdad und stand als Philolog und Dichter in grossem Rufe; er starb am 6. Cafar 323 oder 324 und wurde am Thore von Kufa begraben. Chall. 11. Chronicon. Hagi 2330. Fih. 81. 105. Abul-Azhar Muhammed ben Mazjad ein Grammatiker, starb im 325. Tumultus et seditio, Geschichte der Chalifen el- Musta’in und el- Mu’tazz. Hagi 2151. 14402. 1054. Abu Bekr Ahmed ben Muhammed ben Müsä el-Räzi zu Cordova stammte aus Reij in Persien. Von seinem Vater gab es ein Liber Vewillorum, worin er 20 und etliche Arabische Cohorten aufzählt, welche mit Müsä ben Nuceir in Spanien einrückten; er starb im J. 275. Sein Sohn Ahmed lebte bis zum J. 325. 1) Beschreibung der Hauptstrassen , Häfen, Hauptstädte und der sechs Pro- vinzen von Spanien. — 2) Historia regum Andalusiae, Geschichte der Arabischen Fürsten, ihrer Minister und Statthalter und ihrer Feldzüge. — 3) Descriptio urbis Oordovae, mit den Hauptstrassen und den Wohnungen der Magnaten. — 4) Genea- logien der berühmtesten Arabischen Familien in Spanien. — Die beiden ersten Werke liegen der Spanischen Cronica del moro Rasis zu Grunde. s. Casiri 1I. 329 de Rasis historia. — P. de Gayangos , memoria sobre la autenticidad de la Cronica denominada del Moro Rasis; in Memorias de la r. acad. de la historia. T. VIII. Madrid 1852. DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 35 106. Abu Muhammed Abd el-rahman Ibn Abu Hätim Muhammed ben Idris el-Tamimi el-Handhali el-Räzi el-Schäfli geb. im J. 240 machte mit seinem Vater, einem Traditionslehrer in el-Reij Reisen durch Higäz, Syrien, Ägypten, ’Iräk, Gabal und Mesopotamien, auf denen er sich umfassende Kenntnisse der Traditionen und der Überlieferer erwarb, und starb nahe an 90 Jahre alt im Muharram 327 wahrscheinlich in Tüs. Huff. XI. 40. Sujüti, Interpr. 52. Schuhba. 1) Panegyricus Imami Schäfi’t. Hagi 13014. — 2) Panegyrieus Imami Ahmed Ibn Hanbal. — 3) Commentarius in Coranum, 12 Bände. Hagi 3152. 3154. — 4) De traditionarus probis ab improbis distinguendis. 3825. 4009. — 5) Kefutatio sectae Gahmitarum. 5912. s. Schahrastänt I. 89. — Vergl. Hagi Index Nr. 6297. 107. Abu ’Omar (Amr) Ahmed Ibn Abd rabbihh Muhammed ben Habib ben Hudeir geb. am 10. Ramadhän 246 in Cordova, ein Freige- lassener der regierenden Omeijaden-Familie*), war ein ausgezeichneter, besonders satirischer Dichter, Philolog und Historiker; er starb am 18. Gumädä I 328, nachdem er einige Jahre vorher vom Schlage gelähmt war, und wurde auf dem Begräbnissplatze der Omeijaden**) beerdigt. Chall. 45. Casiri I. 157. II. 134. *) Nicht »des Chalifen Hischäm b. Abd el-rahman«, wie einer dem anderen gedankenlos nachgeschrieben hat, da Hischäm schon im J. 180 starb. **) Ich halte »der Abbasiden« bei Ibn Challikän für einen Schreibfehler. 1) Annales Cordubenses. — 2) Monile colli, Hagi 8200, ein grosses Werk in 25 Büchern, jedes in 2 Theilen, die in den Überschriften den Namen einer Perle oder eines Edelsteines führen, meist historischen und staatswissenschaftlichen Inhalts. Bodl. 334. 350. 743. 400. 782. II. 303°. Escur. 1705. Wien 357. Br. Mus. 1090—92. — Auszüge von F\. Fresnel, lettres sur Vhistoire des Arabes avant UIslamisme. Paris 1836, fortgesetzt im Journ. As. 3. Serie. T. IU—VI. — 3] Säit 3 Theile Bulak 1293 (1876). — 3) Diwän s. Carminum collectio in 20 Heften. 108. ZEutychius, im Arabischen Said Ibn el-Batrik genannt, geb. im J. 263 zu Fustät, geschickter Arzt und Historiker, wurde im J. 321 zum Malakitischen Patriarchen von Alexandria erhoben und starb im Je 928. 1) Contextio Gemmarum sive Eutychii Anmales, interprete Ed. Pocockio. Oxon. 1658—59. Br. Mus. 32. Bodl. 90. 91. T. II. 46. Paris 123. 131—135. 148. Ara- bisch mit Syrischen Buchstaben Paris Cod. Syr. 155. — Früher daraus: Eutychii E2 36 F. WÜSTENFELD, Aegyptii — Eeclesiae suae origines ed. J. Seldenus. Lond. 1642. Dagegen erschien wegen eines Übersetzungsfehlers: Eutychius vindicatus — sive responsio ad. J. Sel- deni origines, auct. Abr. Ecchellensi. Romae 1661. — An den Codex zu Cambridge angebunden und daher dem Eutychius fälschlich zugeschrieben ist das Werk eines späteren unbekannten Sicilianers: Chronicon Siculum ab anno Christi 827 ad annum 965, ex Cod. Arab. Cantabr. arab. und lat. in Bibliotheca hist. regni Siciliae op. et st. Jo. Bapt. Carusü. Panormi 1723. — Tom. I. wiederholt: Ohron. Siciliae e Ms. Cod. bibl. Cantabr. a J. B. Carusio arab. et lat. antea editum, nunc vero ad fidem textus Arab. castigatius recusum; in Rerum Arab. quae ad hist. Siculam spec- tant, ampla collectio op. et st. Rosarit Gregorio. Panormi 1790. — 2) Eutychü epistola. Paris 1642. 109. Abu Said Sinän ben Thäbit ben Curra aus der Familie der Cäbier von Harrän, welche die Leibärzte der Chalifen zu Bagdad waren, starb im J. 331. Vergl. m Gesch. d. Arab. Ärzte. Nr. 83. 1) Tractatus de historia regum Syrorum. — 3) Tractatus de historia majorum suorum Sabaeorum. Casiri I. 438. 110. Abu Muhammed el-Hasan ben Ahmed ben Ja’cüb Ibn Häik el-Hamdäni el-Jemeni el-Hanefi, Historiker, Dichter und Astronom, starb im J. 334. 1) Corona de Himjaridarum genealogüis eorumque regum proelüs in 10 Bänden. Hagi 1110. — 2) Regna et viue de rebus Jemanae et peninsulae Arabum mirabilibus et urbium mominibus. 12896. — 3) Diwän s. Carminum collectio 6 Bände. 5380. 4) Tabulae astronomicae Hamdanicae. 6975. 111. Ahmed ben Jüsuf ben el-Däja starb im J. 334. 1) Biographia Ahmedis ben Tülün ejusque filii Chumaraweih, so ist Hagi 7321 zu lesen. — 2) Historia Medicorum. 181. — 3) Hist. Astronomorum. 239. 112. Abu Ali Muhammed ben Said ben Abd el-rahman el- Ou- scheiri el-Harräni ein Traditionsgelehrter, welcher sich in Racca nieder- liess und im J. 334 gestorben ist. Huff. XI. 52. Historia Raccae. Hagi 2222. 113. Abu Zakartjä Jazid ben Muhammed ben Ijäs el- Azdi el- Maucili war Cadhi von Mosul und starb im J. 334. Huff. XII. 4. Historia urbis Mosul. Hagi 2300. 114. Abul-Hasan Ali ben ’Isä ben Däwüd Ibn el -Garräh, ein Neffe des Muhammed b. Däwüd (296), zuerst Secretär, dann Wezir DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 37 ‚unter-den Chalifen el-Muctadir und el-Cähir, wegen seiner Gelehrsam- keit ebenso wie wegen seiner guten Regierung und seiner Freigebigkeit allgemein geachtet und beliebt, starb 90 Jahre alt in der Mitte des Dsul-Higga 334 in der Nacht, als Mu’izz ed-daula Ibn Buweih über den Tigris setzte und Bagdad in Besitz nahm. Fih. 129. Athir VIII. 350. Mah. II. 312. Liber seribarum, administrationis regni et vitae Chalifarum. 115. Abu Bekr Muhammed ben Jahja ben Abdallah ben el-"Abbäs el- Cüli el-Schitrangi d. i. der Schachspieler, war als solcher berühmt und zum Sprichwort geworden: er spielt Schach wie el-Cüli; die Cha- lifen el-Muktafi und el-Muktadir, deren Secretär und Gesellschafter er war, fanden ihr Vergnügen daran ihn spielen zu sehen oder selbst mit ihm zu spielen; auch el-Rädhi, dessen Lehrer er gewesen war, hatte ihn gern um sich. Zugleich war er ein ausgezeichneter Philolog und Historiker. Wegen einer Äusserung von ihm zum Lobe des ’Ali b. Abu Tälib war unter hohen und niedern ein allgemeiner Unwille gegen ihn entstanden, er musste von Bagdad flüchten, da man ihm nach dem Leben trachtete, und er hielt sich in Bacra verborgen, wo er im J. 335 oder 336 starb. Chall. 659. Fih. 150. 1) Folia de historia Chalifarum et Poetarum, Hagi 1477; das Werk blieb un- vollendet, es enthielt die Geschichte der Chalifen von el-Saffäh bis el- Mu’tazz, die Kriege, Gedichte der Prinzen und anderer "Abbasiden, welche nicht zu der regie- renden Familie gehörten, Gedichte der Nachkommen des ’Alı und des Ga’far b. Abu Tälib. — 2) Historia Wezirorum. Hagi 242. 10606. — 3) Historia Poetarum, alphabetisch 203; des Abu Tammäm, 5235; des Abu Nuwäs, 5268; des Buchturi, 5318. — 3) Historia Abu ’Amr ben el-’Ala. 116. Abu Gafar Ahmed ben Muhammed ben Ismä’il ben Jünus el-Murädi el-Nahhäs d. i. der Messingarbeiter hatte den Unterricht der vorzüglichsten Philologen von 'Iräk genossen und war, wenn auch ein geiziger Sonderling, doch einer der besten Grammatiker Ägyptens. Es war am 5. Dsul-Hiega 337 oder 338, als er in vorgerückten Jahren unterhalb des Nilmessers am Wasser sass und für sich Verse scandirte; ein gemeiner Mann, der dies hörte, sagte: Der will den Nil beschwören, dass er nicht wachse und das Korn theuer werde; er stiess ihn mit 38 F-WÜSTENFELD, dem Fusse ins Wasser und er ist nie wieder zu Tage gekommen. Chall. 39. Sujüti I. 245. Olasses Lexicographorum et Grammaticorum. Hagi 7917. Classes Poetarum bei Ibn Challikän ist vermuthlich ein Schreibfehler. — Viele andere philol. und exeget. Schriften s. Hagi Index Nr. 4132. 117. Abu Zeid Ahmed ben Sahl el-Balchi, Philosoph und Philolog, starb im J. 340. Fih. 138. 1) Imitium et finis, Compendium einer allgemeinen Weltgeschichte in 23 Ca- piteln. Hagi 1693, vergl. 7. II. p. 99. Petersb. D. 114°. — 2) Syntaxis regionum. Hagi 3495. — 3) Formae climatum. 7804. — 4) Viae regnorum. 11869. 118. Abu Ahmed Muhammed ben Said Ibn el-Cädhi starb im J.:346. Liber sufficiens, Geschichte von Chuärizm. Hagi 2216. 119. Abul-Hasan ’Ali ben el-Husein ben ’Al el-Hudseli el-Mas’ddi stammte von Abdallah ben Mas’üd*) dem Begleiter Muhammeds ab und wurde zu Bagdad geboren. Er zeichnete sich durch besonderen Forschungsgeist und eine umfassende Gelehrsamkeit aus und ist einer der besten Arabischen Schriftsteller wegen seiner gründlichen Kennt- nisse vornehmlich in der Geschichte und Geographie, welche er sich auf seinen weiten Reisen erworben hatte. Er berichtet selbst, dass er Persien und Kirmän durchreiste, im J. 303 in Ictachr verweilte und 304 Multän und Mancüra am Indus besuchte; er hielt sich in Kanbäja auf, war in der Gegend von Ceimür, kam nach der Insel Ceylon, befuhr das Sinesische und das rothe Meer, war auf der Insel Madagascar und kehrte von dort nach der Provinz ’Omän zurück, die er jetzt zum zweiten Male sah. Hierauf durchstreifte er die Gegend am Caspischen Meere und befand sich im J. 314 zu Tiberias in Palästina. Im J. 332 hielt er sich in Antiochia und den Syrischen Gränzstädten, dann wieder in Bagra auf und lebte im Dsul-Higga 334 in Damascus. Die letzten Lebensjahre brachte er abwechselnd in Ägypten und Syrien zu, so dass er in den Jahren 336 und 344 zu Fustät wohnte, wo er wahrscheinlich auch im Gumädä II 345 oder 346 gestorben ist. Einige behaupten er habe sich zu der Secte der Mu’taziliten bekannt. Mah. II. 342. Silo. DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 39 de Sacy, Chrest. ar. Ed. 2. T. 1. p: 352. — Notice sur la vie et les ouvrages de Masoudi par Quatremere, im Journ. As. 3. Ser. T. VII. *) Vergl. Register zu d. genealog. Tab. S. 12. — Nach Fin. 154 stammte seine Familie aus Magrib. 1) Historia temporis et eorum, quos eventa perdiderunt, Hagi 201, ein grosses geographisches und universal-historisches Werk in 30 Kapiteln (Bänden) bis zum J. 332; 20 Bände davon sollen sich in der Bibliothek der Aga Sofia zu Constanti- nopel befinden, vergl. Durckhardt’s travels in Nubia p. 527 ; in dem Verzeichnisse dieser Bibliothek von Flügel, Hagi VII. p. 232 ist p. 250 nur das dritte Werk auf- geführt; der 1. Th. Wien 1262. — 2) Praestantissimum, Hagi 1485, ein Ergän- zungsband zu dem vorigen, einen Abriss der Weltgeschichte in ehronologischer Folge enthaltend, wahrscheinlich Bodl. 666. — 3) Diese beiden Werke in kürzerer Fassung zusammen gearbeitet mit einigen Zusätzen enthalten die Prata aurea et fodinae la- pidum pretiosorum, Hagi 11828, im Gumäda 1336 abgeschlossen. Durch den Titel des zweiten verleitet, welchen man auch liber medius übersetzen kann, hat Hagi das Verhältniss als das grössere, das mittlere und das kleinere Werk angegeben, so dass das zweite ein Auszug aus dem ersten und das dritte eine nochmalige Abkür- zung des zweiten sei, was durch die Angabe Mas’udis Cap. I widerlegt wird. Der Verfasser besorgte im J. 345 eine verbesserte Ausgabe, die aber seltener ist als die erste. Lugd. 752. Wien 806 807. Ind. Off. 700. — Macoudi. Les prairies dor. Texte et traduction par C. Barbier de Maynard et Pavet de Courteille. T. 1—9. Paris 186I—1877. — Text Ausgabe Büläk 1283 (1867) 2 Bde. — Das 4. Cap. über die Inder hat Jo. Güldemeister , scriptorum Arabum de rebus Indicis loci, her- ausgegeben. — Aus dem 5. Cap. ist die Beschreibung des Kaukasus von Habicht übersetzt in Jul. v. Klaproth, Beschr. der Russ. Provinzen zwischen dem kasp. u. schw. Meere. Berlin 1814. S. 182. — F. B. Charmoy, Relation de Masoudy et d’autres auteurs Musulmans sur les anciens Slaves, in den Nowv. Mem. de l’acad. des sc. de St. Petersb. VI. Serie T. II. Nr. 6. — Den Text des 12 Cap. über die Sinesen hat Reiske zu Abulfed. Ann. T. Il. p. 715 gegeben. — Historia eversi regni Joctan. und Hist. diluvii el- Arim bilden Theile von Alb.- Schultens hust. mp. vetust. Joctan. — Den letzteren Abschnitt über die Überschwemmung von Saba hat Silv. de Sacy, Mem. de litt. T. 48. p. 627 verbessert herausgegeben. — 4) Chro- nicon magnum de historia populorum, Hagi 2308, scheint nur ein anderer Titel für das erste Werk zu sein, es wird von Mas’udi selbst nicht erwähnt. — 5) Varvae notitiae de üs, quae temporibus praeteritis evenerunt. — 6) Thesauri doctrinarum eorumgue, quae antiquitus evenerunt. Hagi 5771. — 7) Memoriale de ws, quae temporibus praeteritis acta sunt. Hagi 604. — 8) Indicatio et admonitio, Hagi 3647, 40 F. WÜSTENFELD, Fortsetzung des vorigen, im Auszuge von Silv. de Sacy in den Notices et Extr. T. VIII. p. 152; wieder abgedruckt in der Ausgabe Les prairies d’or. T. IX. ». 301; in der Vorrede handelt der Verf. über seine literarischen Arbeiten. — 9) Series gemmarum de regendis regnis et ewercitibus. — 10) Historia Chärigitarum. Hagi 194. — 11) Expositio nominum Imamorum. 2019. — 12) Horti ingeniorum, Geschichte der Familie des Propheten. 4418. — 13) Thesauri religionis (regni) et arcanum mundorum. 4707. — 14) Qwies spirituum, Geschichte der Könige und ihrer Schlachten. 5839. — 15) Arcanum vitae. 7126. — 16) Itinera et regna. 11870. — 17) Conjunetio consessuum, über die Eroberung von Spanien und seine Muhammedanischen Herrscher. 120. Abul-Husein Muhammed ben Abdallah ben Ga’far el- Räzi, ein Schäflitischer Rechtsgelehrter, lebte zu Damascus und starb im J. 347. Schuhba. Panegyricus Imami el-Schäfi'i. Hagi 13014. 121. Abu Said Abd el-rahman ben Ahmed Ibn Jünus el-Cadefi geb. zu Fustät im J. 281, ein Enkel des Schäfritischen Traditionslehrers Jünus ben Abd el-ala und Vater des berühmten Astronomen Abul- Hasan ’AU Ibn Jünus, hatte Ägypten nie verlassen um auswärts seine Kenntnisse zu erweitern, stieg aber doch durch eigene Studien zu dem höchsten Ansehen und wird als Geschichtschreiber sehr geschätzt; er starb am 25. Gumädä Il. 347. Chall. 376. Huf. XII. 17. Sujüti I. 161. 254. Kutubi I. 321. Mah. IH. 349. 1) Liber fide dignus de historia Aegypti supervoris; wegen des Reimes auf vous ist die Lesart Yu&e Hagi 2115 besser als sAs&s 8265. — 2) Historia Aegypti, Gelehrtengeschichte in 2 Abtheilungen, die erste grössere über die eingeborenen, die andere über die nach Ägypten gekommenen. Hagi 2312. 122. Abu Muhammed Abdallah ben Ga’far Ibn Durustaweih ben el-Marzubän el-Färisi el-Fasawi geb. im J. 258, ein Schüler des Ibn Coteiba (73) und berühmter Philolog zu Bagdad, wo er am 21. Cafar 347 gestorben ist. Chall. 328. el-Anbäri Class. phiol. pag. 356. 1) Historia Cossi ben Sä’ida. Hagi 4681. — 2) Classes Grammaticorum 7929. — 3) Liber Scribarum. 10414. Bodl. 7. II. 554. — Andere. philolog. Schriften Hagi Index Nr. 6251. 123. Abu Bekr Ahmed ben Kämil ben Chalaf ben Schagara ben Mancür el-Schagari aus Bagdad, ein Schüler des Muhammed ben Garir DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 41 el-Tabari (94) und als Anhänger seiner Lehre Gariri genannt, wurde von seinen Zeitgenossen als Philosoph, Exeget, Philolog und Historiker sehr hoch geachtet. Er war zum Cadhi von Kufa ernannt, hielt Vor- lesungen über Geschichte und dictirte ein Buch über Muhammeds Le- ben; er starb im Muharram 350. P. J. Veth, Suppl. annot. in Lobb el- lobäb, p. 124. 1) Historia Judicum Poetarum. Hagi 216. — 2) Chronicon. Fih. 32. 124. Abu Omar Muhammed ben Jüsuf ben Jacüb el-Kindi el-Tu- gibi lebte in Ägypten und starb im J. 350. Sujüti I. 254. 1) Historia Judicum Miecrensium bis zum J. 246, fortgesetzt von Ibn Züläk (151). Hagi 217. 2279. 2312. Chall. 166. — 2) Historia Emirorum Aegypti. Chall. 709. — 3) Zractus Aegypti geographisch. Hagi 4735. Chall. 709. 125. Abul-Tajjib Abd el-wähid ben Ali Philolog, starb im J. 350 oder 351. Ordines Grammaticorum. Hagi 11753; vergl. 18. 126. Hamza ben Hasan (Husein) el-Icpahäni aus Icpahän gebürtig, war wahrscheinlich im Anfange des IV. Jahrhunderts in Bagdad anwe- send und schrieb manches als Augenzeuge. 1) Historia populorum, Hagi 2162, in Gumädä 350 beendigt, abgekürzter Ti- tel für Chronicon regum terrae et prophetarum d.i. Hamzae Ispahanensis Annalium hbri X. ed. J. M. E. Gottwaldt. T. I. Textus Ar. Lips. 1844. T. 11. Translatio Lat. 1348. — Vorher erschien Hamzae Ispah. Annalium Cap. IV. ed. Jos. Gott- waldt. Vratisl. 18536. — Das 6. 7. 9. u. 10. Cap. von Jan Lassen Rasmussen, hi- storia praecipuorum Arabum regnorum anle Islamismum. Hauniae 1817. — Das 8. Cap. in Alb. Schultens hist. imp. vetust. Joctanid. — 2) Historia Icpahänae. Hagi 2142. — 3) Historia magnorum hominum. 2286. — Vergl. Fih. 139. Hagi 10548. 127. Abul-Hasan Muhammed ben Näfi' ben Ahmed el-Chuzd'i war in der Ka’ba zugegen, als der von den Carmaten geraubte und zerbro- chene schwarze Stein zurückgebracht war und die Stücke mit einem goldenen Reif im J. 340 wieder zusammengefügt wurden; er ermittelte dabei, dass der Stein nur an der Oberfläche schwarz, sonst aber weiss war. Er ist der neue Herausgeber der Geschichte von Mekka von el- Azraki und hatte selbst eine Schrift praestantes Ka’bae proprietates ver- Histor.-philolog. Olasse. XXVIIL 2. F 42 F. WÜSTENFELD, fasst, über welche er noch im J. 351 Vorträge hielt. Vergl. Chroniken von Mekka Bd. I. S. xvı. Bd. III. 166. Jäcüt I. 718. 128. Abu Bekr Muhammed ben el-Hasan ben Muhammed el Naccäsch d.i. der Maler, geb. zu Mosul oder von dort stammend und im J. 265 zu Bagdad geboren, machte zu seiner Ausbildung Reisen nach Kufa, Bacra, Mekka, Ägypten, Syrien, Mesopotamien, Mosul, Gabal, Choräsän und Mäwarälnahr, wurde als Coranleser berühmt, wo- durch er den Namen el-Mucri erhielt, und lebte als solcher einige Zeit in Medina. Als Überlieferer der Traditionen gilt er nicht für recht zuverlässig, Geschichtserzähler. Er starb in Bagdad am 3. Schawwäl 351 oder im J. 350 oder 352. Fih. 33. Chall. 638. Huff. XII. 24. 1) Historia Narratorum (nicht hist. talionis) Hagi 214. — 2) Lexicon de no- minibus Lectorum Corani el lectionibus eorum, in einer grossen, mittleren und klei- nen Ausgabe. Fih. 33. Hagi 12385. — Vergl. Index Nr. 2085. Chall. 129. Abdallah ben Muhammed ben Musith Ibn el-Cafär el-Cor- tubi, Chronograph des Chalifen el-Häkim el-Mustancir von Spanien, starb im J. 352 zu Toledo. Casiri II. 137. Historia Omeijadarum Hispaniae auf Befehl des genannten Chalifen geschrieben. 130. Abu Hätim Muhammed ben Ahmed Ibn Hibbän ben Mu’äds ben Ma’bad el-Bosti el-Tamimi el-Schäfili, geb. zu Bost in Sigistän zwi- mehr geschätzt ist er als Coranausleger, besonders aber als schen Herät und Gazna, war ein grosser Rechtsgelehrter und Kenner der Geschichte, auch in der Astronomie, Medicin und anderen Wissen- schaften bewandert, deren Kenntnisse er sich auf seinen Reisen durch ganz Asien von el-Schäsch in Mäwarälnahr bis Alexandria erworben hatte. Die vorzüglichsten Städte, wo er die Gelehrten besuchte, waren: Herät, Merw. in dessen Nähe der Ort Sing, el-Cogd, Nasä, Nisäbür, Argijän, Gurgän, Reij, el-Karag, Askar Mucram, Tustar, Ahwäz, Obolla, Bacra, Wäsit, Fam el-Gilh, Säbür, Bagdad, Kufa, Mekka, Sämarrä, Mosul, Singär, Nicibin, Kafartüthä, Sargämartä in Dijar Mudhar, Räfica, Racca, Haleb, Maceica, Antiochia, Tarsüs, Adsana, Sidon, Beirüt, Emessa, Damascus, Jerusalem, Ramla, Ägypten. Er hatte ein sehr grosses Ma- terial zu seinen Büchern gesammelt und nach seiner Rückkehr in die DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER, 43 Heimath bekleidete er die Stelle eines Cadhi in Samarcand, Nasä, 334 in Nisäbür, wo er ein Gasthaus erbaute, und in anderen Städten, bis er nach seinem Geburtsorte zurückkam, wohin nun die jüngeren Ge- lehrten Reisen unternahmen, um aus seinen Schriften zu lernen. Er richtete ein eigenes Haus ein, wo er seine Bibliothek aufstellte, und vermachte sie der Stadt, sie ist aber wegen der Schwäche der Regie- rung durch böswillige Leute zu Grunde gegangen und nur wenig davon erhalten. Abu Bekr el-Chatib, der Geschichtschreiber von Bagdad sagt: »so kostbare Bücher hätte man durch Abschriften vervielfältigen und sorgfältig einbinden sollen, dann würden die Gelehrten danach verlangt haben; dass dies nicht geschehen, lag, wie ich glaube, an der geringen Einsicht der dortigen Bewohner von der Stellung und den Vorzügen der Wissenschaften und an ihrer Theilnahmlosigkeit an ihnen.« Die gegentheiligen Urtheile über Ibn Hibbän und die Verdächtigung seines Characters scheinen aus Missgunst und Verläumdung hervorgegangen zu sein. Er soll für Abul-Tajjib el-Muc’ali ein Buch über die Carma- ten geschrieben haben, um von ihm die Stelle eines Cadhi von Samar- cand zu erhalten; als die Leute dies erfuhren, trachteten sie ihm nach dem Leben; er floh und kam nach Bochärä, wo er bei den Seidenhänd- lern als Makler auftrat, bis sie ihm für 5000 Dirhem Kleider auf Borg für zwei Monate überlassen hatten, womit er bei Nacht davon ging. Er starb etwa 80 Jahre alt am 20. Schawwäl 354 in Bost und wurde in der steinernen Grotte, welche er in der Nähe seines Hauses erbaut hatte, beerdigt. Huff. XII. 30. Jäcüt I. 613. Schuhba. 1) Chronicon nach der Weise der Überlieferer. Hagi 2081. — 2) Olasses sociorum prophetae, 5 Theile. — 3) Classes asseclarum, in vier Altersclassen von 12, 15, 17 und 20 Theilen. Hagi 3825. — 4) Historiae singulares 20 Theile. — 5) Benemerita Imami el-Schäfi! 2 Theile. — 6) Classes virorum vllustrium Icpahanen- sium. Hagi 7881. — 7) Lexicon urbium 10 Theile. — Vergl. Hagi Index Nr. 5592. Jäcüt. 131. Abul-Hasan ’Alı ben el-Hasan Ibn ’Allän el-Harräni, ein zu- verlässiger Überlieferer und vorzugsweise der Traditionslehrer von Cho- räsän genannt, starb am 10. Dsul-Higga 355. Huff. XII. 31. Historia Mesopotamiae. F2 44 F.WÜSTENFELD, 132. Abul-Farag "Ali ben el-Husein ben Muhammed ben Ahmed el-Kureschi el-Icpahäni, geb. im J. 284 zu Icpahän, kam sehr früh nach Bagdad, wo er den Unterricht der berühmtesten Lehrer genoss. Seine Studien waren fast auf alle Theile des Wissens gerichtet, ganz vorzüg- lich auf die ältere Geschichte, Genealogie, Tradition und Poösie; in der Philologie besass er ausgezeichnete Kenntnisse, hatte sich mit der Geschichte Muhammeds eingehend beschäftigt und das Talent, durch Erzählungen angenehm zu unterhalten, in sich ausgebildet. Nur an der Medicin und Astronomie fand er keinen Geschmack, Trinkgelage und dergleichen waren ihm zuwider. Da er in gerader Linie von dem letzten Omeijaden Chalifen Marwän b. Muhammed abstammte, so war er auch mit den Omeijaden in Spanien verwandt und stand mit ihnen heimlich im Verkehr, indem er ihnen seine Schriften, namentlich die unter 1 bis 6 unten genannten, zuschickte und dafür von ihnen Ge- schenke erhielt; indess soll er auch ein Anhänger der Schiiten gewe- sen sein. Er war als Secretär angestellt, versuchte sich auch selbst als Dichter und machte unter anderen auf den Wezir el-Muhallabi, un- ter dessen Schutz er sich gestellt hatte, mehrere Gedichte’ Nachdem er eine Zeit lang an Verstandesschwäche gelitten hatte, starb er am 14. Dsul-Higga 356. Chall. 451. Fih. 115. 1) Dies Arabum, eine Erweiterung des Werkes des Abu ’Obeida Ma’mar (45) von 1200 auf 1700 Schlachttage. Hagi 1513. — 2) Justa et recta tractatio de factis Arabum praeclaris et vituperandis oder de historia tribuum earumque genealogiarum. 3082. — 3) Collectio genealogiarum. 4201. — 4) Liber puerorum cantatorum. 10351. 5) Genealogiae tribuum Abd Schams, Scheibän, Tha’lıb et Kılab. 13765. — 6) Ge- nealogia Muhallabitarum. — 7) Liber cantilenarum, Eagi 980, eine Gedichtsammlung in 20 Theilen mit Lebensbeschreibungen der Dichter, sein Hauptwerk, an welchem er 50 Jahre gearbeitet hatte, und das berühmteste dieser Art. Er überreichte die Reinschrift dem Fürsten Seif ed-Daula, welcher ihm 1000 Dinare dafür schenkte, sein Wezir el-Gähib Ismä’il b.’Abbäd meinte, dass er das doppelte hätte bekommen müssen; dieser hatte bis dahin von seiner aus 117000 Bänden bestehenden Biblio- thek immer einen Theil auf 30 Camelen auf seinen Zügen mit sich geführt, von nun an war diese Gedichtsammlung das einzige Buch, welches er mit sich nahm. Der erste Entwurf des Verf. in der Kladde wurde später in Bagdad mit 4000 Dirhem bezahlt. Den Anfang einer Ausgabe macht Ali Ispahanensis liber cantilenarum DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 45 magnus ed. a Jo. Godofr. Lud. Kosegarten. T. I. Gripesvoldiae 1840 ; vollständig ist die Sammlung erschienen in Düläk 1285 (1868) 20 Theile in 10 Bänden. — 8) ’Alı sammelte und ordnete nach dem Inhalte die Diwane der Dichter Abu Tammäm, Hagi 5235, Abu Nuwäs 5268, el-Buhturi 5318 und Jazid Ibn el-Tathrija, Chall, 832. — 9) Historia Barmakidae 'Gahdha. Hagil90. — 10) Viri Persarum principes. 974. — 11) Historia Monasteriorum. Chall. 456. — Vergl. Hagi Index Nr. 2681. 133. Abu Abdallah Muhammed Ibn el-Härith el-Chuscheni aus der Arabischen Familie Chuscheina vom Stamme Cudhäa, ein Gelehrter zu Cordova. Casiri II. 133. Historia Jurisconsultorum et Historicorum Hispanensium; ein Theil davon scheint zu sein Historia Judicum Cordubensium bis zum J.358. Bodl. II. 127°. 258°. 134. Abu Bekr Muhammed ben el-Husein ben Abdallah el- Agurri, nach dem Quartier Agurr auf der Westseite von Bagdad so benannt, war ein Schäfi’itischer Rechtsgelehrter und Traditionslehrer zu Bagdad. Im J. 330 machte er die Pilgerreise, der Anblick von Mekka erfüllte ihn mit solcher Bewunderung, dass er laut den Wunsch aussprach, Gott möge ihn nur ein Jahr hier leben lassen, worauf er Jemand sagen hörte: ja, 30 Jahre. Er blieb dort und starb im Muharram 360. Chaill. 634. Jäcüt I. 58. Fih. 214. 1) Historia "Omari ben Abd el-aziz. Hagi 210. — 2) Descriptio sepuleri pro- phetae. 10252. — Vergl. Index Nr. 2089. 135. Abul-Hasan Thäbit den Sinän ben Thäbit ben Curra el-Cäbi el-Harräni, Sohn des Sinän (109), Arzt und Philosoph, starb im J. 363 oder 365. Abul-Pharaj hist or. ed. Pocock, pag. 208. Chall.127. Gesch. d. Arab. Ärzte, Nr. 84. Chronicon, Geschichte seiner Zeit vom J. 290 oder 295 bis zu seinem Tode. Hagi 2191. Fih. 302. 136. Abul-Hasan Muhammed ben el-Husein ben Ibrähim ben Äcim el-Aburi el-Schätii aus Äbur in Sigistän bildete sich auf seinen Reisen in Ägypten, Syrien, Higäz, ’Iräk und Choräsän zu einem vor- züglichen Traditionslehrer aus und starb gegen 80 Jahre alt im Ragab 363. Jäcüt I. 55. Huff. XI. 46. Schuhba. Historia Imami el-Schäf’t, ein grosses vortreffliches Werk. Hagi 13014, wo zweimal unrichtig Abul-Hosein Ibri. 46 F. WÜSTENFELD, 137. Muhammed ben Jüsuf el-Warräk aus Guadalaxara starb im J. 363 zu Cordova. Casiri I. 136. Makk. II. 112. 1) Africae geographia et historia, dem Spanischen Chalifen el-Häkim II. el- Mustangir billahi dedieirt. — 2) Annales urbium Oran, Sigilmäsae, Nocurae, Septae, Tenessae et Bacrae. 138. ’Arib ben Sa’d el-Cortubi, ein vom Christenthum zum Islam bekehrter Geschichtschreiber und Secretär unter Abd el-rahman IH. und el-Häkim II. (+ 366). Casiri I. 324. Makk. II. 123. Dozy, der Cordovaner 'Arib ibn Sa’d, Ztschr. de DMG. XX. 595. Compendium historiae Tabart mit angehängter Geschichte von Africa und Spanien; einen Theil dieses Anhanges enthält Histoire de V’ Afrique et de ’ Espagne par Ibn-Adhäri et Fragments de la Chronique d’Arib, par R. Dozy. Leyde 1848— 1851. — Gotha 1554, worin Mas’üdi als Verfasser genannt wird, daraus An account of the establishment of the Fatemite dynasty in Africa, extracted from an ancient arabic Ms. ascribed to El Masüdi, by John Nicholson. Tübingen and Bristol 1840. 139. Abul-Hasan Muhammed el-Iskanderäni. Quantum satis est ex historia dierum, Tagebuch während der Regierung des Mu’izz lidinillahi in Agypten (F 365). Escur. 1756. 140. Abu Däwüd Suleimän ben Hassän Ibn "Gulgul war Leibarzt des Spanischen Chalifen Hischäm II (reg. 366—399). Gesch. d. Arab. Ärzte. Nr. 111. Historia Medicorum et Philosophorum. Hagi 7883. Chall. 717. 141. Abu Bekr Muhammed ben Omar ben Abd el-aziz ben Ibrähim ben ’Isä ben Muzähim Ibn el- Cütija d. i. Nachkomme der Gothin, führte diesen Familien-Namen, weil sein Ahnherr ’Isa eine Gothische Prinzessin von Spanien, Sara, Tochter des Gothen-Königs Oppas, ge- heirathet hatte, als sie zu Hischäm ben Abd el-malik nach Damascus gekommen war, um sich bei ihm über die Ungerechtigkeiten ihres Oheims Artabäs (Ardabast) zu beschweren, worauf Isa mit ihr nach Spanien zog. Abu Bekrs Vorfahren hatten in Sevilla gewohnt, er selbst wurde in Cordova geboren und besuchte die gelehrten Anstalten beider Städte. Sein Hauptfach war die Philologie, daneben trieb er Traditions- und Gesetz-Wissenschaften, worüber er freie Vorträge hielt, indem er es mit der wörtlichen Überlieferung nicht sehr genau nahm; auch in DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 47 der Geschichte Spaniens, seiner Fürsten, Gelehrten und Dichter war er sehr bewandert. Als einst der Gelehrte Abu ’Alı Ismä’il el-Cäli, wel- cher im J. 328 aus dem Orient nach Spanien gekommen war, von dem Chalifen el-Häkim II. gefragt wurde, wer der hervorragendste Mann sei, den er in Spanien getroffen habe, antwortete er: Ibn el-Cütija. Dabei war er sehr gottesfürchtig und demüthig. Er bildete während seines langen Lebens eine Menge ausgezeichneter Schüler und starb am 24. Rabi I oder Ragab 367 zu Cordova und wurde auf dem Begräb- nissplatze der Kureischiten beerdigt. Chall. 661. Makk. II. 50. Historia Hispaniae von der Eroberung bis zum J. 280 unter Abd el-rahman III. Paris 706 mit dem entstellten Namen Eben Kautir. s. Ibn Adhari par Do2y, Introd. p. 28. Dieses Werk nennt Oardonne unter den Quellen seiner Histoire de V’Afrique et de !’Esp. nach einer für ihn von J.-B. H. de Fiennes gemachten Über- setzung; eine Stelle daraus giebt Dozy, Recherches. 2. Ed. T. II. App. p. 85. 3. Ed. p. 78. Cherbonneau hat den Pariser Codex abgeschrieben und übersetzt, es ist aber daraus nur ein kurzer Abschnitt gedruckt: Histoire du regne d’Elhakam fils de Hicham; in Journ. As. 1853. Ser. V. T. I. 458. Philol. Werke s. Hagi Index Nr. 2112. 142. Abu Said el-Hasan ben Abdallah ben el-Marzubän el-Sirdfi*), geb. in der Persischen Küstenstadt Siräf, gab selbst seinem Vater, wel- cher als Magier Bachzäds hiess, bei seinem Übertritt zum Islam den Namen Abdallah. Seine ersten Studien machte er in seiner Geburts- stadt und begab sich dann zu seiner weiteren Ausbildung nach "Omän; nach einem Besuche in der Heimath ging er nach ’Askar Mukram, wo er sich an den Metaphysiker Abu Muhammed Ibn Omar anschloss, welcher ihm vor allen seinen Schülern den Vorzug gab. Mit den besten Kenntnissen in den Coran- und Rechts- Wissenschaften, der Philologie, Mathematik und Poötik ausgerüstet kam er nach Bagdad, wo er an- fangs für den Cadhi Abu Muhammed Ibn Ma’rüf erst in dem östlichen, (dann in beiden Stadttheilen vicarirte, bis er ganz an dessen Stelle trat und auch als Lehrer der Grammatik nach der Methode der Bacrenser grossen Beifall fand. Dass er ein Anhänger der Mu’taziliten war, liess er sich nicht merken; er starb 84 Jahre alt am 2. Ragab 368. Chall. 161. Fih. 62. *) Er ist nicht zu verwechseln mit dem gleichzeitigen und gleichnamigen el-Hasan el- 48 F. WÜSTENFELD, Siräfi mit dem Vornamen Abu Zeid, dem Verfasser des 2. Cap. der Relation des voyages dans PInde et & la Chine, texte par Langles, trad. par Reinaud. Paris (1811) 1845. 1) Historia Grammaticorum Bagrensium. Hagi 7929. — 2) Liber de nomi- nibus et positione montium Tihämae, 9833, vermuthlich einerlei mit der von Jacut oft eitirten Descriptio peninsulae Arabum. — Philol. Schriften s. Hagi Index Nr. 7711. 143. Abu Mancür Muhammed ben Ahmed ben el-Azhar ben Talha el-Azhari el-Herawi el-Schäfi’i geb. zu Herät im J. 282 hatte Philologie studirt und dann auf Reisen sich weiter ausgebildet. Im J. 311 machte er die Pilgerfahrt und gerieth auf der Rückkehr in die Hände der Carmaten, als sie am 18. Muharram 312 die Pilgercarawane bei el- Habir, auf der Strasse von Medina nach Kufa dicht vor el-Thallabija, überfielen. Durchs Loos kam er in die Gefangenschaft von Beduinen- Arabern, welche mit ihren Viehherden die Weideplätze aufsuchten, wo Regen gefallen war, den Winter brachten sie in el-Dahnä zu, im Früh- jahr zogen sie nach el-Cammän und im Sommer nach den beiden Quellen in el-Sitär. Abu Mancür hörte ihren Gesprächen aufmerksam zu und bemerkte niemals einen Sprachfehler in ihren Reden, sodass er von ihnen das reine Arabisch lernte. Da er erwähnt, dass er zweimal mit ihnen in el-Cammän gewesen sei, so muss seine Gefangenschaft über ein Jahr gedauert haben, und als er frei kam, ging er nach Bagdad, wo Ibn Doreid und Niftaweih (104) noch seine Lehrer waren. Er kehrte nach Herät zurück, wurde einer der berühmtesten Sprachlehrer und starb am Ende des J. 370. Chall. 650. Jäcüt IV. 951. Schuhba. — Das Gebiet von Medina $. 64 (154). 1) Historia Jazidi ben Mw’äwija. Hagi 243. — 2) Historia Omeijadarum. 2184. — Philol. und exeget. Werke s. Index Nr. 5272. 144. Abu Bekr Ahmed ben Ibrähim ben Ismäil el- Ismä'tli starb im 371. Lexicon Scheichorum (praeceptorum) alphabetice dispositum. Hagi 12376. 12387. 145. Abu Abd el-rahman Mutarrif ben Isa el-Gassäni aus Gra- nada hatte lange Reisen durch Spanien und Africa unternommen, um die berühmtesten Gelehrten zu hören; er machte besonders historische und geographische Studien und starb im J. 377. Casiri II. 147. De Illiberis descriptione im Auftrage des Chalifen el-Häkim II. geschrieben. DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 49 146. Abu Abdallah Muhammed ben ’Imrär ben Müsä el-Marzubäni, dessen Vorfahren aus Choräsän stammten, wurde im Gumädä II 297 oder 296 in Bagdad geboren, machte dort seine historischen und philo- logischen Studien unter den besten Lehrern und erhielt eine Anstellung als Secretär. Er war ein sehr fruchtbarer Schriftsteller, an welchem nur seine Hinneigung zu den Lehren der Schiiten getadelt wird, und starb am 2. Schawwäl 384 oder 378*). Chall. 658. *) Ibn el-Nadim nennt ihn Fih. 132 den letzten historischen Schriftsteller, mit welchem er bei Abfassung seines Buches im J. 377 zusammen gewesen sei, und wünscht ihm ein langes Leben ; dann folgt ein Zusatz: er starb im J. 378. 1) Dux, historia Metaphysicorum, Hagi 226. 7921, von Ibn Chall. einige Male benutzt. — 2) Liber delectans mehr als 5000 Blätter, Nachrichten über die be- kannten Dichter mit Proben ihrer Gedichte, a) aus dem Heidenthume mit Amrul- Keis beginnend, 5) die Zeitgenossen Muhammeds, welche im Heidenthume und im Islam lebten, c) die Islamitischen Diehter von Garir und Farazdak bis zum Anfang der ’Abbasiden. — 3) Liber utilis mehr als 5000 Blätter, eine andere Sammlung weniger bekannter Dichter. — 4) Lexicon Poötarum in alphabetischer Ordnung gegen 5000 Namen auf ebensoviel Blättern, bei jedem einige Verse, Hagi 12374, von Ibn Chall. benutzt. — 5) Ab alüs petita historia Grammaticorum Bagrensium, so ist Hagi 12730 zu ergänzen. — 5) Historia regum Kinditarum gegen 200 Blätter. — 7) Liber hortorum, Geschichte der verliebten Dichter aus dem Heidenthume, der Übergangszeit, dem Islam und der Neuzeit, 3000 Blätter. — 8) Historia Tammami besonders, gegen 100 Blätter. — 9) Historia veterum Persarum, Dualistarum et Monotheistarum etwa 1000 Blätter. — 10) Historia Barmakidarum gegen 500 Blätter. 11) Historia Poetarum recentiorum von Baschschar ben Burd bis el-Mu’tazz. — 12) Liber expeditionum bellicarum gegen 300 Blätter. — 13) Diwäan s. Carmina Jazidi ben Mu’awija zuerst von ihm gesammelt, ein kleines Buch von drei Papier- lagen d. i. 30 Blättern; spätere haben die Sammlung vermehrt, aber falsche Lieder darin aufgenommen; Ibn Chall. hatte sie auswendig gelernt und wusste die ächten von den untergeschobenen zu unterscheiden. Hagi 5757. 147. Abu Bekr Muhammed ben el-Hasan ben Madshig el-Zubeidt, dessen Vorfahren aus Hime in Syrien stammten, wurde im J. 316 zu Sevilla geboren und studirte in Cordova, wo Abu ’Ali el-Cäli, Abu Ab- dallah el-Rijähi und el-Cäsim ben Acbag seine Lehrer waren. Er wurde der berühmteste Philolog seiner Zeit in Spanien, besass auch in der Geschichte ausgezeichnete Kenntnisse und hat eine Menge Gedichte Histor.-philolog. Classe. XXVIL. 2. G 50 F. WÜSTENFELD, gemacht. Der Chalif el-Häkim wählte ihn zum Lehrer für seinen Sohn Hischäm besonders für den sprachlichen und mathematischen Unterricht und dieser ernannte ihn später zum Cadhi von Sevilla, wo er am 15. Gumädä Il 379 gestorben ist. Chall. 662. Casiri II. 133. 1) Historia Jurisconsultorum posteriorum inter COordubenses. Hagi 212. — 2) Olasses Grammaticorum et Lexicographorum Orientis et Andalusiae von Abul-As- wad el-Duali bis auf seinen Lehrer el-Rijahi. 7917. 7929. — Vergl. Index Nr. 2087. 148. el-Chälhdijän, die beiden Chäliditen sind die Brüder Abu Bekr Muhammed und Abu ’Othmän Said, Söhne des Häschim ben Wala (Wagla, Wu’ä) ben ’Oräm ben Jazid ben Abdallah ben Abd Mu- nabbih ben Jathribi, welche nach ihrem Geburtsorte Chälidija im Ge- biete von Mosul oder nach einem Ahnherrn Chälid benannt sind. Sie waren geistreiche Dichter und werden meistens zusammen genannt, weil sie an ihren Gedichten und anderen Schriften gemeinschaftlich arbei- teten. Sie kamen zu Seif ed-daula Ibn Hamdän und machten auf ihn Lobgedichte, wofür sie reich beschenkt wurden. Der ältere Abu Bekr starb im J. 380. Fih. 169. Chall. 492. Jäcüt IL. 390. Hagi VII. p. 573. Lobäb. 1) Historia urbis Mosul, durch Abu Zakät von ihnen überliefert. Hagi 240. — 2) Historia Abu Tammamı et praestantissima ejus carmina. — 3) Historia Ibn el-Rümi ejusque carmina. — 4) Hamäsa, carmina recentiorum. 149. Abu Ishäk Ibrähim ben Hiläl (Halil) ben Ibrähim ben Zahrün el- Harräni el-Cäbi, zu der Familie der Ärzte, der Cäbier aus Harrän gehörig, widerstand allen Aufforderungen und glänzenden Versprechun- gen, die ihm gemacht wurden, wenn er den Islam annahmen würde; jedoch fastete er im Ramadhän mit den Muhammedanern und wusste den Goran vollkommen auswendig, sodass er Stellen daraus in seinen Schriften oft anbrachte. Er war nämlich wegen seiner Kenntnisse und Fähigkeiten unter dem Chalifen el-Muti’, während die Buweihiden Sultane Mu’izz ed-daula Ahmed und ’Izz ed-daula Bachtiär den Staat regierten, bei Hofe in Dienst genommen und stieg im J. 349 zum Staatssecretär der auswärtigen Angelegenheiten empor. Als solcher hatte er bei den Feindseligkeiten mit ’'Adhud ed-daula Fannächosrü auch an diesen die DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 5l Berichte zu machen, deren Inhalt sowohl, als die Art der Abfassung dessen Hass gegen ihn erregten; als er daher im J. 367 Bagdad ein- nahm, liess er Ibrähim ins Gefängniss werfen und verurtheilte ihn, dass er einem Elephanten unter die Füsse geworfen werden sollte; er entging jedoch auf Verwendung seiner Freunde dieser Strafe und er- hielt im J. 371 seine Freiheit unter der Bedingung eine Geschichte der Deilamiten d. i. Buweihiden zu schreiben. Einem Freunde, der ihn besuchte, als er mit der Ordnung der Collectaneen und der Rein- schrift beschäftigt war, und der ihn fragte, was er treibe, antwortete er: ich schreibe Bagatellen und stopple Lügen zusammen. Dies kam ’Adhud ed-daula wieder zu Ohren und erregte aufs neue seinen Unwillen, so- dass, so lange er lebte, bis zum J. 372, Ibrähim bei Hofe sich nicht durfte sehen lassen. Er war auch ein guter Dichter und ausgezeichneter Mathematiker und bei den astronomischen Beobachtungen und Vermes- sungen, welche Scharaf ed-daula ben ’'Adhud ed-daula unter der obersten Leitung des Weigän ben Rustem el-Cühi zu Bagdad anstellen liess, war Ibrähim behülflich und setzte in dem darüber verfassten Werke De Solis in signa Zodiaci ingressu seinen Namen zu denen der übrigen Mitarbeiter. Er starb 71 Jahre alt in grösster Dürftigkeit am 12. Schawwäl 384 zu Bagdad und wurde auf dem Begräbnissplatze Schüniz beerdigt*). Der Scherif el-Ridhä Muhammed b. el-Husein el-Müsawf, welcher ihn nach seinem Tode in einer Cacide gefeiert hatte und dar- über getadelt wurde, dass er als Scherif einen ungläubigen Cäbier lobe, sagte: mein Lob gilt dem rechtschaffenen Manne. Chall. 14. Casiri I. 405. *) Bei Abulfed. II. 582 steht durch Versetzung der Punkte unrichtig »91 Jahre alt«; nach dem Fih. 134 soll er bald nach 320 geboren und vor 380 gestorben sein. 1) Liber coronarius, die erwähnte Geschichte der Buweihiden, so betitelt, weil ’Adhud ed-daula den Beinamen Täg el-milla »die Krone der Religion« führte. Hagi 2061. — 2) Epistolae, seine amtliche Correspondenz in 4 Bänden, der dritte Lugd. 262, für die Zeitgeschichte von grösster Wichtigkeit. — 3) Epistolae ad Scherifum el-Ridha. — 4) Historia familiae suae. — 5) De Triangulis. Casiri. — 6) Einige Gedichte von ihm bei Ph. Wolf, carminum Abulfaragii Babbaghae specimen. Lips. 1834. Zwölf andere Gedichte von demselben Herausgeber in der Zeitschr. f. d. Kunde d. Morgenl., Bd. II. H. 1. G2 52 F. WÜSTENFELD, 150. Abu Hafe Omar ben Ahmed ben Othmän Ibn Schähin, Tra- ditionsgelehrter und Prediger zu Bagdad, starb im Dsul-Higga 385. Huff. XII. 68. Er soll 330 Schriften verfasst haben. 1) Nomina Traditionariorum certa fide dignorum. Hagi 692. — 2) Lexicon Scheichorum. 12318 *). *) Bei der Beschreibung von Ägypten Hagi IV. p. 149 hat eine Verwechselung stattge- funden mit Chalil Ibn Schähin 10765. 6828. 151. Abu Muhammed el-Hasan ben Ibrähim ben el-Husein Ibn Züläk el-Leithi, in der Geschichte und Landeskunde Ägyptens gut be- wandert, geb. im Scha’bän 306, gest. am 25. Dsul-Ca’da 387. Chall. 166. Sujüti I. 254. 1) Nomi Aegypti, Geschichte und geographische Beschreibung von Agypten. Hagi 2092. 2312. Paris Fl. 26. St. Germ. 368*). — 2) Ein von ihm selbst ge- machter Auszug daraus. Gotha 1617. 1618. — 3) Historia Judicum Micrensium, Fortsetzung zu el-Kindi (123) vom J. 246 bis 386. Hagi 217. 2279. 9528. *) Paris 788 ist nicht von Ibn Züläk, sondern erst aus dem 10. Jahrh. d. H. 152. Ahmed b. Müsä el- Ardwi starb im J. 388. Elistoria Andalusiae. Hagi 2166. 153. Abul-Hasan ’Ali ben Muhammed el-Schäbuschti, wahrschein- lich nach einem Vorfahren Schäbuschti (das Wort soll Deilamitisch sein) so benannt, trat in die Dienste des Ägyptischen Chalifen el-Aziz b. el- Muw’izz und wurde dessen Bibliothekar, Vorleser und Secretär, welcher ihm die eingehenden Briefe vorlas, und wegen seiner angenehmen Un- terhaltung und Zuthunlichkeit hatte ihn der Chalif gern in seiner Ge- sellschaft. Er starb am 15. Cafar 388 oder 390. Chall. 456. 1) Historia Monasteriorum, Hagi 5146, Geschichte der Klöster in ’Iräk, Mosul, Syrien, Mesopotamien und Ägypten mit vielen auf dieselben verfassten Gedichten; hieraus haben Jäcüt II. 689—710 und sonst und Macrizt, Gesch. d. Copten, den grössten Theil ihrer Nachrichten über die Klöster. — 2) Ordines Jurisconsultorum. — 3) Epistolae mit eingestreuten Gedichten und Betrachtungen. 154. Abul-Hasan 'Ali ben Abd el-aziz ben el-Hasan ben ’Ali el- Gurgäni kam noch sehr jung im J. 337 mit seinem Bruder Muhammed nach Nisäbür, wo sie die berühmtesten Lehrer besuchten und Abul- Hasan sich zu einem tüchtigen Schäf’itischen Rechtsgelehrten ausbildete ; DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. BR) auch als Dichter erwarb er sich einen Namen. Er wurde Cadhi in seiner Geburtsstadt Gurgän, dann Ober-Cadhi von el-Reij, wo er im J. 392 starb*); seine Leiche wurde nach Gurgän gebracht. Chall. 437. Schuhba. *) Nach anderen starb er 76 Jahre alt im J. 366. 1) Medulla historiae, Auszug aus den Annalen des Tabari in einem Bande. — 2) Diwän, eine Sammlung seiner Gedichte. Hagi 5352. 155. Abu Tähir Muhammed ben Abd el-rahman ben el-’Abbäs (oder ben Zakarljä) Ibn el-Muchallie d. i. der Sohn des Goldwäschers *), ein bekannter Traditionsgelehrter, starb im J. 393 hochbetagt, da er schon im J. 312 Traditionen hörte. Athir IX. 127. *) Diese Bedeutung wird an einer Stelle durch den Zusatz el-Dsahabi von dsahab »Gold« präcisirt, vergl. Lobb el-lobäb p. 239; die vorkommende Lesart Mulachchie bedeutet dasselbe. 1) Propulsio, Geschichte von Medina. Hagi 1824. — 2) Schriften über Tra- ditionen. Hagi 1192. 4114. 156. Abu Marwän Abd el-malik ben Ahmed ben Abd el-malik Ibn Schuheid el-Cortubi, als Redner, Dichter und besonders als Ge- schichtschreiber ausgezeichnet, dann Wezir, wurde am 4. Dsul-Higga 393 in seiner Wohnung ermordet. Casiri II. 145. Arabum Annales seit dem Tode des Öhalifen ’Alı, in 100 Theilen. Hagi 2126. 157. Abu Hiaäl el-Hasan ben Abdallah el-Askari, ein guter Phi- lolog, starb im J. 395. 1) Historia Chalifarum, Hagi 2213, mit dem Special-Titel Chalifae qui causas suas coram judieibus tractabant. 12900. — 2) Origines eventorum. 1467. — 3) Di- wän, Sammlung seiner Gedichte. 5561. — 4) Commentarius in Hamäsam Abu Tammämi. 4638. — Vergl. Index Nr. 3469. 158. Abu Gafar Ahmed ben Ibrähim ben Abu Chälid Ibn el- Gazzär, ein berühmter Arzt zu Keirawän, starb über 80 Jahre alt im J. 395. s. Gesch. d. Arab. Ärzte. Nr. 120. 1) Recta historiae institutio,, ein geschichtliches Compendium. Hagi 3090. — 2) Historia imperii Abu Muhammedis Obeidallah el-Mahdi. 197. — Vergl. Index Nr. 4125. 159. Abu Abdallah Muhammed ben Ishäk ben Muhammed ben Zakarija ben Jahjäa Ibn Manda el-Abdi, aus der Gelehrten-Familie zu 54 F. WÜSTENFELD, Icpahän, wurde dort im J. 310 geboren, machte weite Reisen zu den berühmtesten Lehrern und war ein so eifriger Sammler, dass die Menge der von ihm in den Vorlesungen nachgeschriebenen Hefte bei seiner Rückkehr 70 Last betrug; unter den Städten, welche er besuchte, werden Mekka, Tripolis, Nisäbür und Bochärä hervorgehoben. Er hat sich dann durch sein vielseitiges Wissen und seine grosse schriftstel- lerische Thätigkeit einen weit verbreiteten Ruf erworben und ist im Dsul-Ca’da 395 gestorben. Huff. XIII. 29. 1) Classes Sociorum prophetae et horum Asseclarum. Hagi 703. 7903. — 2) Fasciculus de famılus, in quwibus pater, filius et nepos traditionarü fuerunt. 4118, 160. Abu Nacr Ahmed ben Muhammed ben el Husein el-Kalä- bädsi el-Bochärt im J. 306 in Kaläbäds, einem Stadtviertel von Bochärä geboren, war Schäfiitischer Rechtsgelehrter und der beste Traditions- kenner seiner Zeit in Mäwarälnahr und hatte auch in Bagdad gelehrt; er starb im Gumädä II 398. Chall. 593. Jäcüt IV. 293. Huf. XIII. 26. Schuhba. Nomina Traditionariorum in Cahih Bocharii obviorum. Hagi 693 und V. p. 541. 161. Abu Bekr Ahmed ben ’Ali ben Ahmed Ibn Läl el-Hamdäni geb. im J. 307, Schäfrlitischer Rechtsgelehrter, starb im J. 398 oder 399 zu 'Akkä, wo er sich niedergelassen hatte. Naw. 674. Athir IX. 148. Schuhba. 1) Lexicon Sociorum prophetae alphabetice dispositum. Hagi 12380. — 2) Cor- pus traditionum. 7270. — 3) Officia religionis pia. 11280. 162. Husein ben Agim Chronist zu Cordova.. Makk. II. 119. „Praeclara facta Amiria, , die Thaten des Muhammed ben Abdallah Ibn Abu ’Amir, welcher mit dem Titel el-Mancür erst Vormund des Chalifen Hischäm I. war, dann als Minister und Wezir die Regierung an sich nahm, bis er im J. 392 starb. 163. Abu Hajjän ’Ali ben Muhammed ben el-’Abbäs el- Tauhidi führte diesen Namen, weil sein Vater mit einer besonderen in ’Iräk vorkommenden Art Datteln, zauhtd genannt, handelte. Abu Hajjan war Schäflitischer Rechtsgelehrter in Bagdad und wird als Schriftsteller ge- DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. BB) lobt; er war im J. 400 noch am Leben, Chall. Fasc. VIII. p. 42; bei Ibn Schuhba steht er in der Classe der zwischen 401 und 420 ver- storbenen. Vituperia duorum Vezirorum in einem Bande, gegen die beiden Wezire Abul- Fadhl Ibn el-’Amid und el-Cähib Ibn ’Abbäd gerichtet, deren Fehler und Laster aufgedeckt und denen die ihnen sonst nachgerühmten Tugenden abgesprochen werden ; das Buch gehört zu denen, welche ihrem Besitzer Unglück bringen, wie ich selbst (Ibn Chall.) an mir erfahren und von anderen glaubwürdigen Personen bestätigt gefunden habe. Hagi 3831. — Vergl. Index Nr. 3404. 164. Abul-Husein Muhammed ben Ga’far ben Muhammed Ibn el- Naggär el-Kufi starb im J. 402. Historia Kufae. Hagi 2291. 165. Abul- Walid Abdallah ben Muhammed ben Jüsuf el-Azdi Ibn el- Faradhi, geb. zu Cordova im Dsul-Ca’da 351, zeichnete sich als Kenner des Rechts, der Traditionen nebst ihren Überlieferern und der schönen Wissenschaften aus und versuchte sich auch als Dichter. Im J. 382 reiste er in den Orient, machte die Pilgerfahrt nach Mekka und besuchte den Unterricht mehrerer ausgezeichneten Lehrer. Nach seiner Rückkehr wurde er Cadhi von Valencia und fand bei der Einnahme Cordovas durch die Berbern am 6. Schawwäl 403 seinen Tod; drei Tage blieb er in seinem Hause liegen, bis er ganz entstellt, ungewaschen, ohne Leichenkleid und ohne Gebet begraben wurde. Chall. 358. Huff. XiII. 51. Casiri II. 142. 1) Historia Andalusiae, besonders Gelehrtengeschichte. Hagi 2165. — 2) Hi- storia Poetarum Andalusiae. 2165. 10226. — 3) Nomina Traditionariorum con- gruentia et discrepantia. — 4) Ambigua nomina genealogica. 166. Abul-Tajjib Sahl ben Muhammed ben Suleimän el-Igli el- Hanefi*) e!- Cwlüki, einer der berühmtesten Rechtsgelehrten seiner Zeit in Nisäbür, starb im J. 387 oder 402 oder 404. Chall. 283. Naw. 307. Schuhba. *) ’Igl und Hanifa waren Brüder vom Stamme Bekr b. Wäil; es kommt einige Male vor, dass die Nachkommen des einen Bruders auch nach dem anderen benannt werden. Liber inauratus de historia Scheichorum sectae Schäfviticae. Hagi 7900. 11711. 167. Abu Abdallah Muhammed ben Abdallah ben Muhammed 56 F. WÜSTENFELD, ben Hamdaweih el-Dhabbi el- Tahmäni el-Häkim*) el- Nisäbüri, gen. el- Bajjü, geb. zu Nisäbür im Rabi’ I 321, erhielt den ersten Unterricht in den Traditionen schon sehr früh durch seinen Vater und seinen Oheim, besuchte dann auf einer Reise im J. 355 die vorzüglichsten Lehrer in Choräsän, Mäwarälnahr, Higäz und ’Iräk und gehörte zu den berühmtesten Gelehrten seiner Zeit. Unter der Samaniden - Herrschaft und dem Wezirat des Abul-Nadhr Muhammed b. Abd el-Gabbär wurde er im J. 359 zum Richter Häkim von Nisäbür ernannt und machte im J. 360 eine zweite Reise durch jene Länder, wo er mit den Gelehrten Disputationen hielt; er neigte sich zur Lehre der Schiiten. Die ihm angetragene Stelle eines Cadhi von Gurgän schlug er aus, dagegen wurde er mehrmals als Gesandter an die Buweihiden geschickt und starb am 3. Gafar 405. Chall. 625. Huf. ZUI. 32. Athir IX. 176. Schuhba. *) Abulfed. III. 23 nennt ihn unrichtig Ibn el-Häkim mit der Erklärung, dass sein Vater Cadhi von Nisäbür gewesen sei. 1) Historia Nisaburae, besonders Traditionsgelehrten- Geschichte. Hagi 2333, 5875. — 2) Historia Chorasanae. 2210. — 3) Biographiae Traditionariorum. 692. 2880. — 4) Panegyricus Imami el-Schäfi. 13014. — 5) Virtutes Fätimae. 9137. — Vergl. Index Nr. 277. 168. Abu ’Ali el-Hasan ben el-Husein Ibn Hamakän el-Hamdäni, ein Schäfliitischer Rechtsgelehrter, starb im J. 405. Schuhba. Panegyricus Imami el-Schäfi. Hagi 13014. 169. Abu Said Abd el-rahman ben Muhammed ben Abdallah ben Idris el-Idrisi el- Astaräbädi, Traditionslehrer zu Samarcand, starb im Dsul-Higga 405. Huf. XII. 43. Athir IX. 176. Lobäb. 1) Historia Astaräbädae. Hagi 2135. — 2) Historia Samarcandae. 2230. 170. Abu Bekr Muhammed ben el-Hasan Ibn Fürak el-Icpahäni, Philosoph, Philolog und Prediger, hielt sich einige Zeit in Bagdad auf, wo er Vorträge hielt, und kam dann nach el-Reij. Seine neuen An- sichten wurden bald weiter bekannt und er erhielt einen Ruf nach Ni- säbür, wo ihm ein Haus und ein Hörsaal erbaut wurde, und nachdem er auch hier durch seinen Unterricht und seine sehr zahlreichen Schriften die Wissenschaften neu belebt hatte, wurde er aufgefordert nach Gazna DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 57 zu kommen. Dort hielt er viele Disputationen und als er nach einiger Zeit im J. 406 nach Nisäbür zurückkehren wollte, wurde er unterwegs vergiftet; man brachte die Leiche nach Nisäbür und begrub sie in der Vorstadt el-Hira. Chall. 621. Classes Metaphysicorum. Hagi 7921. 171. Abu Bekr Ahmed ben Abd el-rahman ben Ahmed ben Mu- hammed ben Müsä el-Schiräzt, 'Traditionskenner und Coran- Vorleser, starb im J. 407. Huff. XIII. 45. Nomina Traditionariorum honorifica. Hagi 692. 1154. 9895. 172. Abu Muhammed Abd el.gani ben Said ben 'Ali el-Azdi el- Micri, geb. am 29. Dsul-Ca’da 332, ein vorzüglicher Traditionsgelehrter und Genealog in Cähira, stand mit den beiden Philologen Abu Osama Gunäda und Abu ’Ali el-Hasan el-Antäki in enger Freundschaft; sie pflegten in der Bibliothek des von dem Chalifen el-Häkim im J. 395 gestifteten Hauses der Wissenschaft zusammen zu kommen und gelehrte Gespräche zu führen. Dies setzten sie fort, bis jene beiden im Dsul- Ca’da 399 auf Befehl des Chalifen ermordet wurden, worauf Abd el- Gani, aus Furcht ein gleiches Schicksal zu haben, sich verborgen hielt, bis ihm seine Sicherheit verbürgt wurde. Er starb in der Nacht vom 6. zum 7. Gafar 409. Chall. 412. Huff. XIII. 34. Sujüti I. 162. Nomina Traditionariorum congruentia et discrepantia swe ambigua. Hagi 11637. 12065. 173. Abu Bekr Ahmed ben Müsä Ibn Mirdaweih der ältere el- Icpahäni, geb. im J. 324, als Kenner der Traditionen und als guter Schriftsteller ebenso wie durch seine Freigebigkeit berühmt, starb am '25. Ramadhän 410. Huff. XIII. 35. Historia Icpahämae. Hagi 2109. 2142. 174. Abu Nacr Muhammed ben Abd el-Gabbär el-'Otbi, aus einer angesehenen Familie von Arabischer Abkunft, bekleidete unter Su- buktigin und Mahmüd, den Sultanen von Gazna, hohe Stellen, zuletzt die eines Postmeisters in Gang Rustäk, welcher zugleich über die Be- amten und Unterthanen seines Distrietes und über wichtige Ereignisse ‚an die Regierung zu berichten hatte. Er gehört zu den besten und Histor.-philolog. Class. XXVIII. 2. H 98 F. WÜSTENFELD, geschätztesten Historikern und war auch ein guter Dichter; sein Todes- jahr ist unbekannt. 1) Liber Jaminicus, Geschichte des Sultans Jamin ed-daula Mahmüd. Hagi 14476. Während Mahmüd erst im J. 421 gestorben ist, schliesst die Geschichte schon im J. 409 mit einer Lobrede auf dessen damals gestorbenen Bruder Naer und es scheint als wenn 'Otbi so sein Werk dem Sultan übersandte, um ihn von einer Intrigue in Kenntniss zu setzen, indem er sich in einem Anhange darüber beklagt, dass er durch einen gewissen Abul-Hasan el-Bagawı aus seiner Stelle verdrängt sei. Es sind dazu Commentare, sowie Persische und Türkische Übersetzungen erschienen. Lugd. 841. 842, Wien 947—950. Br. Mus. 311. Ind. Off. 701. Petersb. R. 34. 35. — we) Arab. herausgeg. von Maulawi Mamlük el-'Ali und Dr. Sprenger. Dehli 1847. — Wieder abgedruckt am Rande der Chronik des Ibn el- Athir Bd. 10—12. Büläk 1290 (1873); der Commentar dazu von Ahmed b. 'Ali b. Omar el- Manini, Zeitgenossen des Hagi Chalfa, Hagi VI. 515, gedr. Cähira 1286 (1869). — Über das Kitab Jamini von Th. Nöldeke, in den Sitz.-Ber. der Akad. zu Wien 1857, Philos. hist. Cl. Bd. 23. — Ausführliche Inhaltsangabe von Silw. de Sacy, histoire de Yemineddoula Mahmoud, trad. de VArabe en Persan par Aboulscheref Nassih Monscht, Djerbadecami , in den Not. et Extr. T. IV. p. 325. — 2) Elegantiae scribarum. Hagi 11130. 175. Abu Abdallah Muhammed ben Ahmed ben Suleimän ben Kämil el-Bochäri gen. Gangär, der beste Traditionskenner seiner Zeit in Mäwarälnahr, starb im J. 412. Huff. XIII. 26. 1) Historia Bochärae. Hagi 2173. — 2) Merita Sociorum prophetae. 9132. 176. Abu Abd el-rahman Muhammed ben el-Husein ben Müsä el- Nisäbüri el-Sulemi el-Azdi el-Güfi geb. im J. 330, Gufitischer Schrift- steller, starb im Scha’bän 412. Huff. XIII. 33. Athir IX. 230. Classes Cuforum. Hagi 2168. Br. Mus. 961. — Vergl. Hagi Index Nr. 693. 177. Abul-Cäsim Hibatallah ben el-Hasan ben Mancür el-Tabari el-Razi gen. el-Lälakäi d. i. der Sandalen-Verfertiger, ein Schäfritischer Rechtsgelehrter und Traditionslehrer zu Bagdad, begab sich nach Di- nawar und starb dort im besten Mannesalter im Ramadhän 418. Huff. XIII. 56. Schuhba. Nomina Traditionariorum in duobus Cahih obviorum. Hagi 695. 5877. 178. Abu Muhammed Ismäil ben Ibrähim (Ahmed) ben Muham- | DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 59 med el-Sarachsi el-Herawi gen. el-Carräb, Coran-Vorleser der Schäfriten, starb im J. 414 zu Herät. Schuhba. Panegyrieus Imami el-Schäfit. Hagi 18014. — Vergl. Index Nr. 6340. 179. Abul-Hasan Abd el-Gabbär ben Ahmed el- Asadäbädi el- Hamdäni, Schäfritischer Cadhi von el-Reij, starb im J. 415. Schuhba. 1) Classes Mwtazilitarum. Hagi 79%. — 2) Refutatio Ohristianorum. 5905. 180. Abul-Cäsim Jahja ben ’Ali el-Hadhrami gen. Ibn el- Tahhan d. ı. der Müllersohn, starb im J. 416. Fortsetzung der Geschichte Ägyptens von Ibn Jünus (121). Hagi 2312 Chall. 412. 181. el-Emir el-muchtär (der erwählte Emir) ’Izz el-mulk Muham- med ben Abul-Cäsim Obeidallah ben Ahmed gen. el- Musabbihi, nach einem seiner Vorfahren Musabbih, die aus Harrän stammten, geb. in Fustät im J. 366, trat im J. 398 in die Dienste des Fatimiden Chalifen el-Häkim als Secretär und stand mit ihm in vertrautem Verkehr. Er erhielt die Verwaltung der beiden Distriete el-Keis und Bahnesa in Oberägypten, dann wurde er Chef des Besoldungs-Bureau und starb im Rabi’ II. 420. Chall. 664. Sujüti, I. 254. Er schrieb etwa 30 Werke meist von bedeutendem Umfange: 1) Historia Aegypti, Hagi 2312, zwölf Bände über Geschichte, berühmte Personen und Merk- würdigkeiten des Landes; Bd. 4 Escur. 531°. — 2) Historia Harränae. Hagi 2201. 2307. — 3) Moeror et misericordia , Geschichten verliebter Personen, 2500 Blätter. 10214. — 4) Historia Prophetarum, 1500 Blätter. 9437. — 5) Liber submersionis et praefocationis, Geschichten von Ertrunkenen und Erstickten, 200 Blätter. 10350. — 6) Compendium libri cantilenarum. 980. — Vergl. Index Nr. 4092. 182. Abu ’Ali Ahmed ben Muhammed ben Ja’cuüb Ibn Miskaweih, Schatzmeister und Vertrauter des Sultans ’Adhüd ed-daula Ibn Buweih, ein guter Philolog, Philosoph und Arzt, erreichte ein hohes Alter und starb im J. 421. Abul-Pharaj hist. or. p. 216. Abulf. hist. anteisl. ed. Fleischer, p. 203. 1) Experientiae populorum et studia animorum, ein grosses Geschichtswerk bis zum Tode des ’Adhud ed-daula im J. 372, von Abulfida unter seinen Quellen angeführt. Hagi 2430. Bodl. 804. Escur. 1704. Amsterd. 101. Pars sexia operis Tadjaribo ’l-Omami, auctore Ibn Maskoweih*), ed. M. J. de Goeje. = Frragmenta H2 60 F. WÜSTENFELD, hist. Arab. T. II. Lugd. Bat. 1871. — 2) Institutiones Arabum et Persarum, philo- sophische Klugheitsregeln in 6 Büchern, in deren erstes er die dem Huschank bei- geleste und von dem Wezir el- Hasan b. Sahl aus dem Persischen arabisch abge- kürzte Schrift Ommium temporum sapientia aufnahm; daran reiht sich mehreres aus der Indischen, Griechischen und Arabischen Philosophie entlehnte mit eigenen Zu- sätzen. Hagi 310. 3993. Bodl. 292. Lugd. 1933. Paris 891. Daraus Tabula Cebetis Graece, Arabice, Latine. Item aurea carmina Pythagorae cum paraphrasi arabica auct. Joh. Elichmann. Cum praefat. Cl. Salmasü. Lugd. Bat. 1640. — Parafrasis arabe de la table de Üebes, traducida en Castellano por Pablo Lozano y Casela. Madrid, nebst Texte Arabe. — Vergl. Hagi Index Nr. 1414. *) Der Cämüs III. 343 giebt die Aussprache Miskaweih wie Sibaweih. 183. Ismäil ben Muhammed Ibn el-Härith el-Chazragi aus Sevilla starb am 3. Muharram 421. Casiri II. 141. Selectiora, Geschichte der Spanischen Gelehrten. 184. Abu Muhammed oder Abul-Walid Abd el-rahman ben Mu- hammed ben Ma’mar gen. der Lexicograph starb auf einer der Baleari- schen Inseln im J. 423. Dozy zu Ibn Adsäri, Introduct. p. 64. Historia regni Weeiri el- Mangür Ibn Abu ’ Amir. 185. Abu Ishäk Ahmed ben Muhammed ben Ibrähim aus Nisäbür mit dem Beinamen el-Tha’labi oder el-Tha’ahbi, ein Schäflitischer Rechts- gelehrter und vorzüglicher Erklärer des Coran, starb im J. 427. Chall. 30. Schuhba. 1) Sponsae consessuum de historüs Prophetarum. Hagi 8106. Ambros. 29. Bodl. 626. 799. 801. II. 44. 147. Paris 628. 767. — sul yaad & unslEt yuile Oähira 1286 (1869). — 2) Qui mortuwi sunt ad auditum Corani. Lugd. 1979. 1890. — Vergl. Hagi Index Nr. 3932. 186. Abul-Cäsim Hamza ben Jüsuf ben Ibrähim ben Müsa el- Kureschi el-Sahmi el-Gurgäni, ein vielgereister 'Traditionskenner, starb im J. 427. Huff. XIII. 60. 1) Historia 'Gurgänae, Hagi 2192, wahrscheinlich nur die Gelehrten-Geschichte Notitia doctorum virorum 'Gurgänae , Bodl. 746. — 2) Historia Astaräbädae. Hagi 2135. — 3) Quadraginta traditiones zum Lobe des ’Abbäs, des Stammvaters der 'Abbasiden. Hagi 397. 422. 13040. 187. Abu Nweim Ahmed ben Abdallah ben Ahmed ben Ishäk el- Icpahäni geb. im Ragab 336, Schäflitischer Rechtskundiger und einer | \ a DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 61 ‘ der vorzüglichsten Kenner und Lehrer der Traditionen, starb im Mu- harram 430. Chall. 32. Huff. XII. 62. Schuhba. 1) Historia Icpahänae, vorzugsweise Gelehrten-Geschichte. Hagi 2142. Lugd. gg 2) Ornatus dilectorum Dei et classes piorum, Geschichte der Frommen und Heiligen. Hagi 4624. Lugd. 891. Paris 331. s. Auszug von Ibn el-Gauzi (237). — - 8) Merita Sociorum »prophetae. Hagi 637. 9132. 12411. — 4) Lexicon Scheichorum suorum. Hagi 12378. — 5) Liber medicinae propheticae, die auf Medicin sich be- ziehenden Aussprüche Muhammeds. Hagi 7615. 7877. Esceur, 1614. — Vergl. Hagi Index Nr. 7051. 188. el-Hasan ben Muhammed ben el-Husein el-Keisi*) aus Cordova _ starb im J. 430 zu Murcia. Casiri II. 141. *) So vermuthlich anstatt el-Cabschi; vergl. Makk. 1. 501. Historia Hispaniae, Geschichte der Regenten und Richter. 189. Abu ’Amr (Omar) oder Abu Ga’far Ahmed ben Muhammed ben Abdallah ben Lubb el-Ma’äfiri el-Talamanki, im J. 340 zu Sala- manca von vornehmen Eltern geboren, war als Coranleser, Rechtsge- lehrter und Historiker berühmt und starb im J. 430. Jäcüt III. 544. Casiri I. 135. Bibliotheca historicorum Hhispanorum. 190. Abu Abd el-rahman Ismä’l! ben Ahmed ben Abdallah el- Hiri el-Medini*) el-Nisäbüri el Dharir d. i. der Blinde, geb. im J. 361, auf Reisen gebildet und als Coranleser und Erklärer berühmt, starb im - J. 430. Sujüti Interpr. pag. 7. *) Dieser Beinamen ist nicht zu streichen, Hagi VII. 590, er bezeichnet, dass er aus der Stadt, nicht aus dem Gebiete von Nisäbür stammte. Jäcüt IV. 458. 1) Institutio sufficiens de biographüs. Hagi 10792. — 2) Nomina eorum, de quibus versus coranici revelati sunt. 710. — 3) Commentarins in Coranum. 32283. 191. Abu Mancür Abd el-malik ben Muhammed ben Ismäll el- Tha’älbi d. i. der Pelzhändler, geb. im J. 350 zu Nisäbür, ein vorzüg- licher Philolog, ausgezeichneter Dichter und einer der fruchtbarsten an- thologischen Schriftsteller, starb im J. 429 oder 430. Chall. 391. Man kennt über 30 Titel seiner Werke, von denen die meisten noch erhalten sind. 1) Margarita umica aevi de pulcherrimis virorum saeculi speciminibus, Hagi 14452, enthält in 4 Abschnitten Nachrichten über die Asiatischen und Ägyptischen Dichter seiner Zeit und Proben ihrer Gedichte, im J. 384 begonnen. Bodl. II. 313 62 F. WÜSTENFELD, mit dem Verzeichniss der Namen. Lugd. 877. 878. Upsal. 296. Petersb. R. 85. 86. Wien 363. 364. Berl. 1164. 65; daraus Mutanabbi und Serf ed-daula von Fr. Die- terici. Leipzig 1847, mit dem Namens - Verzeichniss sämmtlicher Dichter. — 2) Supplementum ad Margaritam. Wien 365. Petersb. s. Zeitschr. d. DMG. Bd. IX. 627. — 3) Subtilitates cognitionum. Hagi 11134. Lataifo "l-ma’arif auctore Abu Mangur at-Tha’älibi ed. P. de Jong. Lugd. Bat. 1867. — 4) Selecta ex Thaälebii libro facetiarum ed. P. Cool, als Chrestomathie zu F, Roorda, Grammat. Arab. Lugd. Bat. 1835. — 5) Der vertraute Gefährte des Einsamen in schlagfertigen Gegenreden von Abu Mansur Ettseälebi, von G. Flügel. Wien 1829. — 6) Talibir syntagma dictorum brevium et acutorum ed. J. Ph. Valeton. Lugd. Dat. 1844. — T) Vitae Regum. Hagi 7343. — 8) Donum Weziris oblatum, Regeln der Regierungskunst. Gotha 1886. — Vergl. Hagi Index Nr. 5256. 192. Abul-’Abbäs Ga’far ben Muhammed ben el-Mu’tazz el-Mus- tagfiri el- Nasafi geb. nach dem J. 350, ein glaubhafter Hanefitischer Überlieferer der Traditionen und Prediger zu Nasaf, unternahm eine Reise nach Choräsän in Begleitung des Abu ’Ga’far Muhammed b. Asad el-Zämäni und starb nach seiner Rückkehr Ende Gumädä I 432 zu Nasaf. Huff. XIH. 65. Jäcüt Register. Kutlübugä Classen der Hanefiten von @. Flügel. 8. 15. 1) Historia Samarcandae (Gelehrten -Geschichte). Hagi 2230. — 2) Historia urbis Nasaf. 2328. — 3) Historia urbis Kaschsch. Diese drei Städte liegen in Mäwarälnahr. — 4) Cognitio Sociorum prophetae. 12411. — Vergl. Index Nr. 92. 193. Abul-Hasan ’Ali b. Muhammed ben Schugä el- Rabei el- Mäliki in Damascus, verfasste im J. 435 Praestantiae Syriae et Damasci. Hagi 952. 9126. s. Lemming, Commentatio philolog. 9. XXVIL. — Auszug unten Nr. 394. 194. Abu Muhammed el-Hasan ben Abu Tälib Muhammed ben el-Hasan gen. el- Challäl »der Essigbrauer« zu Bagdad, geb. im J. 352, gest. im Gumädä I 439. Huff. XIII. 68. Historia virorum gravitate insignium, in der Weise der Traditionarier. Hagi 189). *) Sicher ist nach Huff, bei Hagi 12012 anstatt el-Challäf zu lesen el-Challäl und stellt man dies mit Hagi 9130 zusammen, so enthält das Werk Nachrichten über die wichtigsten Überlieferer in den Sammlungen des Bochäri und Muslim. 195. Abul-Raihän Muhammed ben Ahmed el-Birüni, d. i. »der DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 63 von auswärts«, wurde im Dsul-Higga 362 in der Vorstadt von Chuärizm (Chorasmia), der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz am Caspischen Meere, geboren und entwickelte schon früh seine geistigen Fähigkeiten; er legte sich besonders auf das Studium der Geschichte, Chronologie, Philosophie, Mathematik und Astronomie und erwarb sich auch in der Mediein gute Kenntnisse. In seiner Chronologie, welche er vor seinem 30. Jahre vollendete, spricht er schon von vielen Büchern, die er bereits geschrieben habe und führt gelegentlich die Titel von acht derselben an; auch erwähnt er darin einer ÜOorrespondenz mit seinem um 7 bis 8 Jahre jüngeren ebenso begabten Zeitgenossen Ibn Sinä, dessen Erwie- derungen im Brit. Mus. II. 978, L und 980, XV noch erhalten sind. Die Gegenbemerkungen suchte el-Birüni in einer weiteren Zuschrift zu widerlegen, schrieb aber in einem etwas gereizten Tone, sodass Ibn Sinä nicht selbst die Beantwortung übernahm, sondern seinem Schüler el- Ma’cümi übertrug. In der Folge sollen sie persönlich zusammengetroffen sein und wissenschaftliche Disputationen gehalten haben. el-Birüni be- gab sich dann nach Indien, wo er die Philosophie der Inder lernte und die der Griechen lehrte, und verlebte die letzten Jahre am Hofe der Sultane von Gazna, wo er am 2. Ragab 440 starb. Die Angabe, dass er ein Anhänger der Schiiten gewesen sei, ist desshalb glaublich, weil er schon in jungen Jahren die zweite zu nennende Schrift verfasste, und dass er kein orthodoxer Muslim war, lässt sich bei seinen philoso- phischen Studien und der ihm als Perser angebornen Abneigung gegen die Araber erwarten. 1) Monumenta superstita seculorum praeteritorum, im J. 390 geschrieben und dem Emir Schams el-ma’äli Cäbüs gewidmet. Hagi 70. — Chronologie Orientali- scher Völker von Alberüni, hgg. von CO. Eduard Sachau. Leipzig 1878. — The Chronology of ancient nations — transl. by ©. E. Sachau. London 1879. — 2) Hi- storia sectae Mubajjidae et Carmatorum, in seiner Chronologie erwähnt. — 3) Canon Mas’üdicus, ein astronomisches und geographisches Werk mit vielen historischen Nachrichten, dem vierten Gaznewiden Sultan Mas’üd b. Mahmüd im J. 421 dedieirt und nach ihm benannt, Hagi 9359; von Jäcit und Abul- Fida viel benutzt. Bodl. II. 370, wo eine ausführliche Inhaltsangabe. — 4) Tabulae astronomicae Mas’üdicae für denselben Sultan geschrieben nach dem J. 427, wo el-Birüni selbst ein Ver- 64 F. WÜSTENFELD, zeichniss seiner bis dahin verfassten Werke aufgestellt hat, unter denen diese Tabulae noch nicht vorkommen ; nach Ibn Abu ’Oceibia. Hagi 6964 ist also die Bemerkung nicht richtig, dass er sie in seiner Chronologie erwähne. — Vergl. Hagi Index Nr. 7420. Gesch. d. Arab. Ärzte. Nr. 129. 196. Abu Jala Chalil ben Abdallah ben Ahmed ben Ibrähim ben el-Chalil e/- Chalili el-Cazwini, vorzüglicher 'Traditionskenner und Cadhi zu Cazwin, in der Classe der zwischen 440 und 450 verstorbenen. Huff. XIV. %. Institutio de cognitione virorum doctorum (s. traditionariorum) urbis Cazwin. Hagi 520. 2277. Chall. 801. 197. Abu ’Amr Othmän ben Said ben Othmän el-Däni el-Cortubi, geb. im J. 371, begann seine Studien im J. 387, trat im J. 397 eine Reise nach dem Orient an, hielt sich vier Monate in Keirawän und ein Jahr in Cähira auf und hörte überall die berühmtesten Lehrer. Nach- dem er die Wallfahrt nach Mekka gemacht hatte, kehrte er im Dsul- Ca’da 399 nach Spanien zurück und liess sich in Dänia im Gebiete von Valencia nieder. Er gehört zu den besten Erklärern und Vorlesern des Coran und starb Mitte Schawwäl 444. Makk.I. 550. Huff. XIV. 5. Jäcüt II. 540. Er soll 120 Werke geschrieben haben, darunter 1) Olasses Lectorum Coram. Hagi 7915. — 2) Liber tumultuum et proeliorum eruentorum. 10358. — Vergl. Index Nr. 1566. 198. Abul-Hasan Hiläl ben el-Muhsin ben Abu Ishäk Ibrähim el-Cäbi el-Harräni geb. im Schawwäl 359 trat wie sein Grossvater Ibrähim (149) als Secretär in den Staatsdienst; sein Vater hatte sich mit der Schwester des Thäbit ben Sinän (135) verheirathet und war Gäbier ge- blieben, Hiläl aber bekannte sich am Ende seines Lebens zum Islam, nachdem er sich mit der Lehre und der Wissenschaft der Muslim ganz vertraut gemacht hatte. Er starb am 17. Ramadhän 448. Chall. 789. 1) Proceres et Principes , eine Anecdotensammlung von Chall. 131 benutzt. Die Worte Chall, 789: »ich weiss nicht, ob er ausserdem noch etwas geschrieben hate, gehören noch zu dem Citat aus el-Chatib el-Bagdadi, denn Chall. kannte und benutzte auch seine 2) Historia Wezirorum, wonach Hagi I 192 in dem Index nicht zu Nr. 3948 , sondern zu Nr. 3467 zu setzen ist. — 3) Fortsetzung der Ge- schichte seines genannten Oheims Thäbit bis zum J. 447. Hagi 2191. Br. Mus. 930. 3 = e DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 65 199. Abu Abdallah Muhammed ben Saläma ben Ga’far ben ’Ali ben Hakmün el-Cudhdi, ein berühmter Schäflitischer Rechtsgelehrter und Historiker zu Bagdad, kam nach Ägypten, wurde hier zum Cadhi ernannt und mit einer Gesandschaft an den Griechischen Kaiser betraut. In der Folge erhielt er auch das Amt, für den im J. 418 von el-Dhähir zum Wezir ernannten Abul-Cäsim ’Ali el-Gargaräi, welchem der Chalif el-Häkim beide Hände hatte abhauen lassen, die Decrete zu unter- zeichnen. Im J. 445 machte el-Oudhäi die Pilgerreise und traf in Mekka mit Abu Bekr el-Chatib el-Bagdadi (208) zusammen, von wel- chem er sich noch in den Traditionen unterweisen liess. Er starb im Dsul-Ca’da 454 in Fustät. Chall. 595. Abulf. IIi. 189. 1) Selecta de descriptione nomorum et monumentorum, kurz Nomti Aegypti ge- nannt, Hagi 11583. 4735. 2312, von den nachfolgenden Schriftstellern über Ägypten viel benutzt, wiewohl in der gleich nach dem Tode des Verfassers kommenden schweren Zeit, wo unter el-Mustancir v. 457 bis 464 Theuerung und Pest herrschten, sich der Zustand des Landes fast gänzlich verändert hatte. Macr.1.5*). — 2) In- dieia de Prophetis et Annales Chalifarum, Abriss der Geschichte von der Schöpfung bis zum J. 417 oder 422. Hagi 2213. Paris 773. Bodl. 713. 865. — 3) ’Ojün el- ma’ärif nicht fontes notitiarum, sondern Exquisitissimae notitiae et varıae Chalıfa- rum historiae, als von dem vorigen verschieden aufgeführt, könnte nach dem von Hagi 8486 angegebenen Inhalt eine andere Ausgabe mit verändertem Titel sein. — 4) Flamma historiarum, ein von den Muslimen sehr hoch geschätztes Buch, 1200 Aussprüche Muhammeds enthaltend. Hagi 7691. Paris 449. Bodl. 120°. Lugd. 1736. Eseur. 1482”. — 5) Fulcimentum flammae ist der von Hagi 8486 erwähnte Index zu dem vorigen, worin die Überlieferer jener Aussprüche besonders behandelt sind. Hagi 12031. 12020 **). Escur. 748. 763. 1524. Dieser letzte Codex hat das Datum von 11. Gumädä 453 als Zeit der Abfassung, wohl nicht als Zeit der Abschrift, sonst könnte es das Autograph des Verfassers sein, welchen Casiri mit Unrecht zu einem Spanier aus Sevilla oder Cordova macht. — 6) Panegyricus Imami el-Schäft’i. Hagi13014. — 7) Subtilitates historvarum et horti exemplorum captorum, Traditionen zur Geschichte Muhammeds. 5108. — Vergl. Index Nr. 405. *) Hiernach ist die Übersetzung von Flügel II. 146 zu berichtigen, als wenn von dem Werke des Cudhä’i nur ein Specimen erhalten sei, welches die Beschreibung jener Calamität enthalte. **) Hier hat Flügel el-schihäb flamma für einen aus Schihäb ed-din verkürzten Autor- namen gehalten. Histor.-philolog. Olasse. XXVII. 2. I 66 F.WÜSTENFELD, 200. Abu Hafe Omar ben Obeidallah ben Jüsuf el-Dsuhli el- Cortubi el- Zahrdwi, ein zuverlässiger Traditionslehrer in Spanien, bis ihm im Alter das Gedächtniss unsicher wurde, starb 93 Jahre alt im Cafar 454. Huff. XIV. 11. Historia Cordovae. Hagi 2275; soll sich in der Moschee zu Tunis befinden. 201. Abu Nacr Zuheir ben el-Hasan ben ’Ali el-Sarachsi el-Schäfli starb im J. 454. 1) Historia Chalifarum. Hagi 2213. — 2) Indicia de Prophetis. 1285. 202. Abu Muhammed ’Ali ben Ahmed ben Said Ibn Hazm el- Dhähirl; geb. am 30. Ramadhän 384 in Munjat el-Mugira, der östlichen Vorstadt von Cordova, dessen im Dsul-Ca’da verstorbener Vater unter el-Mancür Ibn Abu ’Ämir den Rang eines Wezir innegehabt hatte, begann seine höheren Studien im J. 399 und wurde ein vielseitig ge- bildeter Gelehrter; er war besonders in den Religions- und Rechtswis- senschaften und in der Geschichte sehr bewandert, ein gewandter Redner und Dichter, und stieg gleichfalls zum Range eines Wezir empor. Er bekannte sich zum Schäfl’itischen Glauben, nahm dann aber die Lehren der Dhähiriten an, welche nur eine wörtliche,, nicht eine allegorische Erklärung des Coran für zulässig halten, und erregte schon dadurch den Widerspruch und den Hass anderer, noch mehr aber durch die beissende Dialektik, womit er sie seine Überlegenheit fühlen liess, wesshalb Ibn el-Arif seine Zunge die Zwillingsschwester des Schwerdtes des Tyrannen el-Haggäg b. Jüsuf nannte. Seine Gegner verbanden sich zu seinem Untergange, sie wussten ihn bei den Fürsten verdächtig zu machen, so dass diese ihm den Aufenthalt in ihren Städten verboten und er sich endlich auf sein einsames Landgut Mant lischam im Gebiete von Labla (Niebla) zurückziehen musste, wo er am 30. Scha’bän 456 starb. Chall. 459. Huff. XIV. 15. Makk. I. 5ll. Casiri II. 110. Sein Sohn Abu Räfi’ el-Fadhl (oder Osama, Jäcüt I. 663), welcher am 15. Ragab 479 in der Schlacht bei el-Zalläka blieb, erzählte, die Werke seines Vaters hätten 400 Bände mit etwa 80000 Blättern gefüllt; darunter 1) Corpus genealogi- arum. Hagi 4201. — 2) Historia religionis cultorum et sectarum, von den Ortho- doxen verketzert und verboten. Hagi 12893. Jäcät I. 842. Wien 975. — 3) Liber DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 67 Imamatus et Chalifatus de vitis Chalifarum eorumque ordinibus. Makk. I. 518. — Vergl. Hagi Index Nr. 6309. 203. Abu Bekr Ahmed b. el-Husein ben 'Ali ben Müsa el-Beihaki el-Chosrügirdi, geb. im Scha’bän 384 zu Chosrügird, einem der 321 Orte in dem Distriete Beihak 20 Parasangen von Nisäbür, bildete sich auf Reisen durch ’Iräk, Choräsän, Gabal und Higäz zu einem der besten Rechtsgelehrten und Traditionskenner. Er erwarb sich um Schäfi das Verdienst, dass er zuerst dessen Lehrsätze in einer authentischen Samm- lung ordnete und wurde nach Nisäbür berufen um dort danach zu lehren. Er lebte in der einfachsten Weise eines Gelehrten, starb am 10. Gumäda I 458 und wurde nach seinem Geburtsorte gebracht. Chall. 27. Huff. XIV. 13. Jäcüt I. 804. Schuhba. 1) Panegyrieus Imami el-Schäfvi. Hagi 13014. — 2) Liber completus de om- mibus Schäfi’i sententüs in 10 Bänden. 11330. 13823. Bodl. 828. — 3) Panegyricus Imami Ahmed ben Hanbal. Hagi 13011. — 4) Merita Sociorum prophetae 12204. — Er soll 100 Bände geschrieben haben. Vergl. Hagi Index Nr. 8063. 204. Abu Acim Muhammed ben Ahmed ben Muhammed ben Ab- dallah ben ’Abbäd el-Abbädi, geb. im J. 375 zu Herät, studirte hier und lin Nisäbür, unternahm dann grössere Reisen und wurde ein vor- züglicher Schäflitischer Rechtsgelehrter und Cadhi zu Herät, wo er im Schawwäl 458 gestorben ist. Chall. 597. Schuhba. Classes Schäf’itarum. Hagi 7900. — Vergl. Index Nr. 1665. 205. Abu Bekr Muhammed ben Abdallah ben Maslama Ibn el- Aftas el-Tugibi folgte seinem Vater ums J. 425 unter dem Titel el- Mudhafar billahi in der Regierung von Bataljüs (Badajoz) und Merida und konnte, da er ums J. 428 von Ferdinand I. von Castilien und Leon hart bedrängt wurde, sein Reich nur durch die Entrichtung eines Tri- butes retten; dagegen war er eine Hauptstütze der kleinen Fürsten, welche sich mit Ibn Gahwar gegen Jahja ben Dsul-Nün, seit 428 Be- herrscher von Toledo, verbanden. Später brachte ihm freilich el-Mu- tadhid von Sevilla eine bedeutende Niederlage bei, doch hatte sie für ihn weiter keine ungünstige Folgen, da die Muslimischen Fürsten wegen der drohenden Stellung der Christlichen Heere einen allgemeinen I2 68 F. WÜSTENFELD, Frieden unter sich schlossen. el-Mudhaffar war ein Freund der Wissen- schaften, einer der gelehrtesten Männer seiner Zeit und selbst Schrift- steller besonders im historischen Fache; er starb im J. (454 oder) 460. Makk. II. 258. Hoogvliet, Proleg. ad. edit. Ibn Abduni poömatis in Aphta- sidarum interitum. Lugd. 1839. p. 29—34. Liber Mudhaffaricus, ein grosses Geschichtswerk in 50 Bänden. Hagi 2073. 12279 (nicht in honorem, sondern auctore). Chall. 854. Fasc. XII. p. 21. Makk. II. 122. 206. Abul-Cäsim Cä’id ben Ahmed ben Abd el-rahman ben Mu- hammed Ibn Cä’id el-Cortubi, geb. zu Almeria, war ein sehr gelehrter Jurist, Cadhi von Toledo, und starb am 4. Schawwäl 462... Casiri II. 142. 1) Instructio de classibus gentium, ein sehr nützliches Compendium der Völ- kergeschichte; im J. 460 geschrieben. Hagi 3091. 7884. Abu Muhammed Abdallah b. Muhammed b. Marzük el-Jahguli nahm dies Buch auf der Wallfahrt mit und trug es in Alexandria vor, wo es Abul-Tähir Ahmed el-Silafi (7 576) von ihm hörte. Makk. I. 905. Br. Mus. 1622. Auszüge daraus Br. Mus. 281. 1503°. Lugd. 754. — 2) Collectae historiae virorum doctorum gentium, Arabum et barbarorum. Makk. II. 1823. Hagi 4245. — 3) Repositorium philosophiae s. Classes Philosophorum. Hasi 7800. 7893. Chall. 716. 207. Abu Omar Jüsuf ben Abdallah ben Muhammed Ibn Abd el- barr el-Nameri el-Cortubi, geb. am 24. Rabi’ II 368, verliess zwar Spanien nie, hörte aber zu Cordova die vozüglichsten einheimischen und als Fremde dorthin kommenden Gelehrten, wurde der berühmteste Tra- ditionslehrer seiner Zeit im Occident und besass auch in den Rechts- wissenschaften, der Genealogie und Geschichte ausgezeichnete Kennt- nisse; mit den Orientalen unterhielt er einen lebhaften Briefwechsel. Anfangs war er Dhähirit (s. Nr. 202), dann wurde er Mälikit, neigte sich aber sehr zu den Grundsätzen des Schäfii hin. Er verliess Cor- dova, durchreiste einige Zeit die Städte Spaniens im Westen, wandte sich darauf nach Osten und less sich in Dänia nieder, doch hielt er sich zu verschiedenen Malen auch in Valencia und Schätiba auf. Unter der Regierung des Mudhaffar Ibn Aftas wurde er zum Cadhi von Lissabon DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 69 und Santarem ernannt und starb am 29. Rabi’ II 463 zu Schätiba. Chall. 847. Huff. XIV. 12. Casiri II. 148. 1) Oollectio universalis de cognitione (3500) Sociorum prophetae, alphabetisch in 12 Heften. Hagi 631. Ein von seinem Schüler Abu ’Imrän Müsa el-Schätibi nachgeschriebenes Exemplar gelangte nach Alexandria an Abul- Tähir Ahmed el- Silafi. Br. Mus. 1623. — 2) Margaritae, ein Compendium über die Kriege Muham- meds und seiner Gefährten, 3 Hefte. Hagi 5031. 10513. 12464. — 3) Liber memo- rialis de Imamis urbium primariarum, 7 Hefte. 605. — 4) Decus consessuum et familiaris convivae, eine Anthologie von Gedichten und unterhaltenden Erzählungen, dem Fürsten el-Mudhaffar gewidmet. 1963. Bodl. II. 106. — Diese und mehrere andere Werke schrieb er vor dem J. 448, da el-Humeidi das Verzeichniss derselben bei seiner Abreise von Spanien von Ibn Abd el-barr erhielt; aus der späteren Zeit sind: 5) Studium et contentio ad genealogias Arabum et Barbarorum cognoscendas. Hagi 9432. Chall. Fasc. IX. p. 52. — 6) Electio de historia (oder de benemeritis) trium doctorum Mälik, Abu Hanifa et el-Schäfi. Hagi 1325. Escur. 1802. Chall. Fasc. XI. p. 116. — 7) Excitatio de commemoratione originis tribuum et cognitione genealogiarum. Escur. 1699. — Vergl. Hagi Index Nr. 4335. 208. Abu Bekr Ahmed b. ’Ali b. Thäbit el-Chatib el-Bagdädi, geb. im Gumädä II 392 in Darzigän, einem grossen Dorfe auf der West- seite des Tigris unterhalb Bagdad, wo sein Vater Prediger war, begann schon im Cafar 403 seine wissenschaftlichen Studien, da sein Vater seinem Wunsche, sich dem gelehrten Stande zu widmen, nachgab. Er bildete sich selbst heran, begab sich dann auf Reisen, worüber er ein besonderes Buch schrieb, Hagi 10131, und nachdem er sich eine Fülle von Kenntnissen erworben hatte, wurde er Prediger (Chatib) zu Bagdad und der berühmteste Traditionslehrer und Historiker seiner Zeit im Orient, wie Ibn Abd el-Barr im Occident. Er hatte keine Kinder, machte eine Stiftung, dass seine Bibliothek zum allgemeinen Gebrauche erhalten bleiben solle, und starb am 7. Dsul-Higga 463 und wurde auf dem Begräbnissplatze am Thore Harb neben dem Heiligen Bischr el- Häfi beerdist; Abu Ishäk el-Schiräzi (216), sein Altersgenosse, war unter den Leichenträgern. Chall. 33. Huff. XIV. 14. Jäcüt II. 567. Er soll 60 oder gegen 100 Bücher geschrieben haben. 1) Ohronicon Bagdad, besonders Gelehrten -Geschichte in 14 Bänden. Hagi 2179. Paris 634 scheint nur ein Auszug zu sein. — 2) Opus de novo susceptum, complementum de discrepantia 70 F. WÜSTENFELD, nominum, eine Vereinigung der beiden Werke über die Gleichheit und Verschieden- heit der Namen der Traditionisten von Abul-Hasan el-Däracutni (F 385) und Abd el-gani b. Said (172). Chall. 450. Hagi 692. 11633. 12065. — 3) Suceincta expositio nominum (traditionariorum) in scriptura ambiguorum. Hagi 3540. (Vergl. 415). — 4) Liber qui dubia removet a nominibus traditionariorum. 5849. — Vergl. Index N8 1909: 209. Abul-Jumn Mas’üd ben Muhammed el-Bochäri starb im J. 461. Compendium historiae BDagdadi ab el-Chatib editae. Hagi 2179. 210. Abu ’Ali el-Hasan Ibn Raschik el-Keirawäni, der Sohn eines Griechischen Sklaven, wurde im J. 390 zu el-Mahdia oder zu Masila in Magrib geboren, nach anderen war sein Vater Goldschmidt zu el- Muhammedia (ein anderer Name für Masila) und der Sohn lernte dessen Geschäft, suchte sich aber dabei auch Sprachkenntniss zu erwerben und begab sich im J. 406 nach Keirawän, wo er als Dichter und Sprach- kenner bekannt wurde und in die Dienste des Fürsten el- Muwizz Ibn Bädis trat, dessen Lob er in seinen Gedichten sang. Als die Arabischen Horden aus Ägypten in den J. 440 bis 442 in Africa einfielen und im J. 443 Keirawän eroberten und zerstörten *), flüchtete Ibn Raschik nach Sicilien und liess sich in Mäzar nieder, wo er im J. (456) 463 gestorben ist **. Chall. 164. *) s. m. Geschichte der Fatimiden-Chalifen. $S. 235. **) nicht in el-Mahdia im J. 440 und etliche, nach el-Icpahäni. Lugd. II. p. 284. 1) Historia Keirawänae. Bagi 2285. — 2) Exemplum, nach Hagi 1392 ein sprachliches Werk; aus den häufigen Anführungen bei Jäcäht und Ibn Challikan muss man schliessen, dass es biographischen und anthologischen Inhalts sei, und dazu stimmt Hagi 7901 de poötis Keirawänae. — 3) Ramenta auri, Anthologie aus Arabischen Dichtern. Hagi 9394. Paris 1605°. Chall. Fasc. VII. p. 90. — 4) Bi- lanx actionis , über berühmte Schlachten. Hagi 13497. — Vergl. Index Nr. 1450. 211. Abul-Hasan ’Ali ben el-Hasan ben ’Ali el-Bacharzi aus Ba- charz, einer Gegend mit 168 Ortschaften zwischen Nisäbür und Herät, studirte anfangs das Schäfritische Recht, fand dann aber an den schönen Wissenschaften mehr Gefallen und war einer der besten Dichter seiner Zeit. Er wurde im Dsul-Ca’da 467 in seiner Heimath ermordet. Chall. 486. 1) Idolum castelli et refugium aequalium, eine Fortsetzung der Dichterbio- DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 71 graphien des Abu Mancür el-Tha’älibi (191). Hagi 5136. 7901. Wien 366—368. Paris Fl. 89. Gotha 2128. Berl. 1169. Br. Mus. 573, wo die Namen der Dichter, über 500, aufgeführt sind, und 1126; ein Auszug Lugd. 880. — 2) Diwän s. Col- lectio carminum. Hagi 5314. 212. Abu Marwän Hajjän ben Chalaf ben Husein Ibn Hajjan, geb. im J. 377 zu Cordova, einer der geschätztesten und zuverlässigsten Geschichtschreiber Spaniens, starb am 28. Rabi’ I. 469. Chall. 209. Casiri II. 136. 1) Liber solidus (matin), ein Geschichtswerk über Spanien in 60 Bänden soll sich in der grossen Moschee zu Tunis befinden, Ztschr. d. DMG. IX. 626; an- statt matin hat Hagi 2166. 10460. 11345 immer mubin »planus« geschrieben. — 2) Liber expetentis cognitionem de historia Hispaniae in 10 Bänden, ebenfalls in Tunis; nach Hagi 12730 Gelehrtengeschichte, indess enthält der 3. Band Bodl. II. 137 die Geschichte des 7. Chalifen der Marwäniden Abdallah b. Muhammed, reg. 275— 300*). — 3) Liber cognitionis Sociorum Muhammedis, alphabetisch ; der 3. Theil Escur. 1684. *) Bei Hagi 12730 sind wegen des gleichen Titels el-Muctabis und wegen der Ähnlichkeit der Namen Ibn Hajjän und Ibn Hammäd durch einen Abschreiber zwei Artikel in einen ver- schmolzen, welche man mit Hülfe der Varianten Bodl. II. pag.279 und der Notiz Casiri I. 393 trennen kann. Ein Astronom Abul-’Abbäs Ahmed ben Jüsuf Ibn Hammäd (Var. el- Kammäd, el-Gammäd) el-Andalüsi, gest. im J. 858, hatte zwei von ihm verfasste astronomische und chro- nologische Schriften in eine kürzere zusammengefasst, welche er el-Muctabis betitelte. Hagi 6932. Davon verschieden ist das historische Werk des Ibn Hajjän unter gleichem Titel. — Es gab aber auch einen Historiker /dn Hammäd, mit vollem Namen Abu Abdallah Muhammed ben "Ali Iön Hammäd, ein Cadhi vermuthlich aus der Regentenfamilie Banu Hammäd in Bigäja (Bugia), Verfasser einer Historia prineipum Banu ’Obeid im Besitz von Cherbonneau, woraus dessen Documents inddits sur Üheretiqgue Abou-Yezid-Mokhalled-Ibn-Kidad, trad. de la chronique dIbn Hammad, im Journ. As. 1852. Ser. 4. T.20. p. 470; und Documents inedits sur Obeid allah , fondateur de la dynastie Fatimite, im Journ. As. 1855. Ser. 5. T.5. p. 529. — Dieser Ibn Hammäd ist ohne Zweifel auch der Verfassers eines zweiten historischen Werkes Chronicon Ibn Hammädi, welches Ibn Chaldün (7 808) bei seiner Geschichte der Berbern benutzte ; die Citate daraus kommen in dem ersten Werke nicht vor. 213. Abu Cälih Ahmed ben Abd el malik ben ’Ali el- Nisäbüri, geb. im J. 388, auf Reisen gebildet, dann Gebetausrufer in Nisäbür, und der beste Traditions- und Rechts-Gelehrte seiner Zeit in Choräsän, starb am 7. Ramadhän 470. Huff. XVI. 21. | 1) Historia urbis Merw. — 2) Tausend Traditionen auf seinen Reisen von 1000 Lehrern gesammelt. 72 F. WÜSTENFELD, 214. Abd el-rahman ben Muhammed ben Ishäk el-Icpahäni, Tra- ditionsgelehrter zu Icpahän und Stifter einer eigenen Secte daselbst, deren Mitglieder nach ihm Abderrahmaniten genannt wurden, starb im J. 470. Abulf. II. 246. Chronicon Icpahänae. 215. el-Emir Adu Nager ’Ali ben Hibatallah ben ’Ali Ibn Maäkuüla el-Igli hatte berühmte Vorfahren, welche aus Garbädsacän, einer Stadt nicht weit von Icpahän, stammten; ein Ahnherr von ihm, Abu Dulaf el-Cäsim, hatte unter dem Chalifen el-Mämün als Emir gedient. Abu Nacr wurde am 5. Scha’bän 421 zu ’Okbarä, einem Städtchen im Ge- biete des Dugeil zehn Parasangen von Bagdad, geboren, kam mit seinem Vater Abul-Cäsim Hibatallah, welcher Wezir des Chalifen el-Cäim wurde, nach Bagdad, wo auch sein Oheim Abu Abdallah el-Husein ben 'Ali Cadhi war, machte hier seine Studien, setzte sie auf Reisen durch 'Iräk, Choräsän und Syrien bei den berühmtesten Gelehrten fort und wurde ein ausgezeichneter Kenner der Traditionen und ıGenealogien. Emir war für ihn wahrscheinlich nur ein Titel wegen seiner vornehmen Abkunft, die Bedeutung des Beinamens Ibn Mäkuülä ist nicht bekannt. Dass er auf einer Reise von seinen Türkischen Sklaven ermordet und beraubt sei, darin stimmen alle Nachrichten überein, nur geben sie Ort und Zeit verschieden an, nämlich Choräsän, el-Ahwäz oder Gurgän und die Jahre 475, 479, 486 oder 487. Chall. 450. Huff. XV. 1. Er gab das Werk des Chatib el-Bagdadı (208) De Novo susceptum über die Überlieferer mit Zusätzen vermehrt in 4 Bänden unter dem Titel Perfectio heraus, in dieser Bearbeitung, welche die Zeit vom 2. Gafar 464 bis 3. Scha’bän 467 m Anspruch nahm, gilt es für das vollendetste seiner Art und der Verfasser erhielt davon den Namen el-Chatib der zweite. Hagi 1115. 11633. Escur. 1642—44. — Vergl. Hagi Index Nr. 6849. 216. el-Scheich Abu Ishäk Ibrähtm ben ’Ali el- Schiräzi geb. im J. 393 zu Firuzäbäd, einer Stadt in der Nähe von Schiräz, studirte seit dem J. 410 das Schäfiitische Recht zu Schiräz, begab sich dann auf Reisen und kam im Schawwäl 415 nach Bagdad, wo er nach been- digtem Studium sich der juristischen Praxis widmete. Nachher fing er DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 73 an selbst Vorlesungen zu halten, folgte im J. 450 seinem Lehrer Abul- Tajjib Tähir el-Tabari auf dem Lehrstuhle und wurde am Schlusse des Jahres 459 als erster Professor an der ersten in Bagdad errichteten Hoch- schule Nidhämia angestellt. Nachdem er über 30 Jahre gelehrt, eine unzählige Menge von Schülern gebildet und nahe an 50 Jahre practisirt hatte, starb er am 21. Gumädä II 476 und wurde am Thore Abraz beerdigt, nachdem der Wezir Abul-Fath el-Mudhaffar und dann der Chalif el-Muctadi in der Schlosscapelle über ihn das Leichengebet ge- sprochen hatten. Chall. 5. Jäcüt III. 349. Abulfed. III. 248. Die Akademien d. Ar. Nr. 1. Classes Jurisconsultorum. Hagi 7911. Escur. 1848. Ref. 231. — Vergl. Hagi Index Nr. 3944. 217. Ali ben Faddhäl ben ’Ali el-Tamimi el-Mugäschii, Philolog und Historiker zu Keirawän, starb im J. 479. 1) Liber dynastiarum. Hagi 10118. — 2) Arbor aurea de cognitione Imamo- rum literarum humamiorum. 7416. — Vergl. Index Nr. 1276. 218. Abul-Cäsim Hibatallah ben Abd el-wärith ben ’Ali el-Schi- räzi, ein frommer Cüfi und Traditionskenner, starb zu Merw im Ra- madhän 485 an einer Unterleibskrankheit. Huff. XV. 7. Historia Schiräzae. Hagi 2238; von Jäcüt oft erwähnt. 219. Abu-Abdallah Muhammed ben Abu Nacr Fatüh ben Abdallah ben Humeid ben Jacil el-Azdi el- Humeidi el-Majorki stammte aus el- Rucäfa, einer Vorstadt von Cordova, seine Familie war aus Majorca. Er wurde vor dem J. 420 geboren, erhielt seine Bildung in Cordova besonders unter Ibn Hazım el-Dhähiri (202) und Ibn Abd el-barr (207), und nachdem er in Spanien schon einige Berühmtheit erlangt hatte, begab er sich im J. 448 nach dem Orient, besuchte auf seiner Reise durch Africa, Syrien und ’Iräk die berühmtesten Gelehrten und liess sich nach der Rückkehr von der Pilgerfahrt in Bagdad nieder. Fr wurde hier einer der ersten Lehrer seiner Zeit, starb am 17. Dsul- Higga 488, wurde am Thore Abraz nahe bei Abu Ishäk el -Schiräzi (216) begraben, doch im Cafar 491 nach dem Thore Harb gebracht und Histor.-philolog. Classe. XXVIL. 2. K 74 F., WÜSTENFELD, neben Bischr el-Häfi beigesetzt. Chall. 627. Huff. XV. 9. Abulfed. III. 306. Casiri II. 134. 146, 1) Pruna ardens accendentis de historia Andalusenorum, Nachrichten von den Präfeeten,, Gelehrten und Dichtern Spaniens, auf den Wunsch seiner Bekannten zu Bagdad aus dem Gedächtniss zuerst chronologisch aufgesetzt, dann auf den Rath seines Freundes Ibn Mäküla (215) alphabetisch geordnet. Hagi 4000. Bodl. 783. Nach Hagi 12730 wäre es nur ein Auszug aus dem Werke des Ibn Hajjän (2122). — 2) Quantum satis est ei, qui cito ad historiam pervenire vult, ein Compendium der Geschichte von Muhammed bis zum Chalifen el-Muctadi. Hagi 1911 [nicht bis el-Mustarschid, quo auctore, Hagi VII. p. 648? weil dieser erst im J. 512 zur Regie- rung kam.] — 3) Liber memorialis. Hagi 2804 und 4) Summa historiae Islami, 4188, scheinen verschiedene Titel von Nr. 2 zu sein. 220. Abu Muhammed Abdallah ben Jüsuf gen. Ibn el-Caläh el- Gurgäni geb. im J. 409 bekleidete das Amt eines Schäfiitischen Cadhi und starb im Dsul-Ca’da 489. Schuhba. 1) Classes Schäfi’itarum. Hagi 7900. 7912. Chall. Fasc. IV. p. 103. — 2) Be- nemerita Imami el-Schäf’. Hagi 13014. — 3) Denemerita Imami Ahmed Ibn Hanbal. 221. Abul-Cäsim Makki ben Abd el-saläm ben el-Husein el-Suheili geb. im J. 432 hatte weite Reisen unternommen, Ägypten , Syrien, Bagdad, Bacra, Wäsit, Mosul und andere Städte besucht und sich gründ- liche Kenntnisse in den Traditionen und dem Schäflitischen Recht er- worben; er wurde am 12. Schawwäl 492 ermordet. Huff. XV. 14, Historia Hierosolymorum. 222. Abul-Täij Gajjäsch ben Nagäh, ein kleiner Fürst in Jemen, starb im J. 498. Institutiones utiles de historia urbis Zabid. Hagi 12641. 323. Abul-Mudhaffar Muhammed ben Ahmed ben Muhammed, durch Mu’äwija den jüngeren aus der Familie der Omeijaden abstam- mend, wurde in Küfan einem Dorfe bei Abiward in Choräsän geboren und nach der Stadt el-Abiwardi genannt; er zeichnete sich in mehreren Wissenschaften, besonders aber als Dichter und Genealog aus und wurde am 20. Rabi I 507 zu Icpahän vergiftet. Chall. 685. Abulfed. III. 380. Jäcüt I. 111. DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 75 1) Historia wurbium Abiward et Nasa. Hagi 2128. 2327; allgemeiner unter Historia Choräsänae begriffen, 2210. — 2) Biographia traditionarü el-Silaft. 2911 *). — 3) Diwän s. Carminum collectio. 5269. — 4) Nomina Traditionariorum similie inter se discrepantia. 11637. *) Dies ist gewiss ein Irrthum, denn es ist nur ein Traditionsgelehrter dieses Namens bekannt (268), welcher erst im J. 576 gestorben ist. 224. Abul-Fadhl Muhammed ben Tahir ben 'Ali el-Mucaddasi gen. Ibn el-Keisaräni, geb. am 6. Schawwäl 448 in Jerusalem fing in seinem 12. Jahre das Studium der Traditionen an und kam im J. 467 nach Bagdad. Um sich dann weiter auszubilden, unternahm er Reisen durch Higäz, Syrien, Ägypten, Mesopotamien, ’Iräk, Gabal, Persien, Chüzistän und Choräsän, hielt sich in mehr als 40 grossen Städten auf und lebte längere Zeit in Hamadsän. Er hatte auf diesen Reisen nie ein Thier zum Reiten benutzt, sondern barfuss mit seinen Büchern auf dem Rücken die Länder durchzogen und sich zweimal, in Bagdad und in Mekka, in der drückenden Mittagshitze eine ernstliche Krankheit zu- gezogen. Für seinen Unterhalt hatte er nie Jemand angesprochen, son- dern von dem gelebt, was ihm von freien Stücken angeboten war. Er kehrte dann nach Jerusalem zurück, machte von hier die Pilgerreise nach Mekka und starb auf der Rückkehr zu Bagdad Mitte oder Ende Rab! I oder Il. 507. Er bekannte sich zu der Secte der Dhähiriten und war in der Arabischen Sprache nicht ganz fest. Chall. 630. Huff. XV. 21. Jäcüt IV. 601. 1) Genealogiae Traditionariorum. Hasi 1352. Lugd. 859. — 2) Nomina Traditionariorum in duobus Cahih obviorum. — 3) Homonyma inter nomina relativa auctore Abul - Fadhl Mohammed ibn Tahir el- Makdisi vulgo dieto Ibno’l- Katsarant, ed. P. de Jong. Lugd. Bat. 1865. Hagi 11636. — Vergl. Index Nr. 8070. 225. Abu Schugä Schiraweih ben Schahridär ben Schiraweih ben Fannächosrü el-Hamadsäni, ausgezeichneter Schäfiitischer Rechts- und Traditionsgelehrter, Repetent an der Lehranstalt zu Hamadsän, starb am 9. Ragab 509. Huf. XV. 31. Schuhba. 1) Historia urbis Hamadsän, Hagi 2339, von Jäcüt oft angeführt. — 2) De interpretatione somniorum. — \Vergl. Hagi Index Nr. 8460. 226. Abu Zakarljä Jahjd ben Abd el-wahhäb ben Muhammed K2 76 F. WÜSTENFELD, Ibn Manda aus der Gelehrtenfamilie Ibn Manda zu Icpahän geb. am 19. Schawwäl 434, besuchte, nachdem er seine Studien in seiner Vater- stadt vollendet hatte, die berühmtesten Lehrer zu Nisäbür und Bacra und wurde der vorzüglichste Traditionslehrer seiner Zeit zu Icpahän. Bei Gelegenheit der Pilgerreise hielt er auch zu Bagdad in der Moschee el-Mancür Vorlesungen, über welche die dortigen Gelehrten sehr bei- fällig urtheilten. Er starb am 10. Dsul-Higga (511 oder) 512 in Ie- pahän. Chall. 805. Abulfed. III. 394. Huff. XV. 25. Athir X. 383. 1) Historia Icpahänae. Hagi 2142 (vergl. oben 90). — 2) Liber de üs pro- phetae Socüs, qui centum viginti annos vixerunt. Hagi 10542. 227. Abu Schugä Muhammed ben el-Husein Dhähir ed-din el- Hamadsäni, Wezir des Chalifen el-Muctadi, zeichnete sich durch grosse Milde und Freigebigkeit aus. Es wird hervorgehoben, dass er ausser den Barmakiden der einzige Wezir gewesen sei, welcher während seines Wezirats im J. 481 die Pilgerreise gemacht habe. In dem Strassen- kampfe zwischen den Sunniten und Schriten, welcher im J. 482 in dem Quartiere el-Karch und am Bacra-Thore in Bagdad wieder zum Aus- bruche gekommen war, wollte der Wezir nicht einschreiten um dem Blutvergiessen ein Ende zu machen, bis endlich der Chalif ihm sagte: Es geht nicht länger mit dieser Milde, bei deiner Güte und bekannten Abneigung gegen Bestrafung werden die Leute immer verwegener, es gibt kein anderes Mittel als einmal zehn Häuser der angesehensten Einwohner jener Stadttheile dem Erdboden gleich zu machen, damit die Ordnung wieder hergestellt wird. Um diesen Befehl auszuführen, schickte der Wezir zu dem Polizeidirector, liess durch ihn, damit nicht ein Unschuldiger betroffen würde, zehn Häuser für sich ankaufen und dann demoliren. Schliesslich bestand der Sultan Galäl ed-daula Ma- likschäh bei dem Chalifen darauf den Wezir von seiner Stelle zu ent- fernen und el-Muctadi stellte im J. 484 das Entlassungsschreiben in der gnädigsten Form aus. Abu Schugä legte die leinene Kleidung der Büssenden an, begab sich auf die Pilgerreise und blieb in Medina, wo er sich durch fromme Werke nützlich machte, die Moschee reinigen, das Innere mit Platten belegen und mit Leuchten erhellen liess. Er DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 77 starb dort im J. 513. Ibn el- Thigthaga Geschichte von W. Ahlwardt. 1860. 8. 346. Athir X. 111. 123. Er setzte zwei grosse Geschichtswerke fort, das des Ibn Miskaweih (182) Hagi 2430 und des Schiraweih (225) Gesch. von Hamadsän. 2339. Vergl. (232). Die Jahreszahlen und der Name des Chalifen sind zu verbessern. 228. Abul-Cäsim ’Ali ben Gafar Ibn el-Cattä el-Sa’di el-Sikilli aus der Familie der Aglabiten am 10. Gafar 433 in Sicilien geboren, fing schon in seinem 13. Jahre an, Gedichte zu machen, studirte dann in Spanien und erwarb sich nach seiner Rückkehr grosses Ansehen als Philolog und Dichter. Als die Normannen mit einem Einfalle drohten, verliess er Sicilien und kam gegen das J. 500 nach Ägypten, wo er grossen Beifall fand, und starb in Fustät im Gafar 515. Chall. 458. Abulfed. III. 417. Sujüti I. 245. 1) Historia Sieiliae. Hagi 2243. — 2) Margarita pretiosa, Auswahl aus 170 Dichtern Siciliens. Hagi 2243, nicht Mesopotamiae 4935. — 3) Splendor elegantiae über zeitgenössische Spanische Dichter. 7901. 12867. — Vergl. Index Nr. 4572. 229. Abu Bekr Muhammed ben el- Walid ben Muhammed ben Chalaf el- Tortüschi gen. Ibn Abu Randaca wurde im J. 451 zu Tortosa geboren und studirte in Saragossa, Sevilla und auf anderen hohen Schulen. Fraehn findet es wahrscheinlich und nimmt es später als ausgemacht an (mir wenig glaublich), dass dieser Tortüschi derselbe sei, welchen Cazwini einige Male bei Städten des mittleren Europa (Schles- wig, Mainz) nennt und welcher demnach in die Christlichen Länder eine Reise gemacht habe *%). Er müsste dies in jungen Jahren gethan haben, denn im J. 476 verliess. er Spanien und machte die Pilgerreise nach Mekka; er besuchte dann Bacra und Bagdad und hörte dort, obgleich Mälikit, die berühmtesten Schäflitischen Lehrer. In Damascus, wo er längere Zeit verweilte, hielt er selbst Vorlesungen, über Jerusalem kam er nach Ägypten und wählte Alexandria zum Wohnorte, wo er die Rechtswissenschaften und Traditionen mit Beifall lehrte. Er war sehr genügsam und mässig in seinen Ansprüchen an das Leben und der Chalif el-Amir, welcher von ihm gehört hatte, liess ihn nach Cähira kommen, um ihn einmal auf die Probe zu stellen. Der damalige 78 F. WÜSTENFELD, Wezir el-Afdhal Schähanschäh empfing ihn sehr ehrenvoll und wies ihm eine Wohnung an in der Moschee des Schakik el-mulk , beküm- merte sich aber dann weiter nicht um ihn. Als ihm die Zeit lang wurde, gab er endlich aus Besorgniss seinem Diener den Auftrag, ihm etwas gemeine Kost zu verschaffen; dies geschah und er lebte davon drei Tage. Am Abend des dritten Tages sagte er zu dem Diener: eben habe ich ihn (tödlich) getroffen. Am anderen Morgen, den 23. oder 30. Ramadhän 515 wurde el-Afdhal, als er ausritt, ermordet **), sein Nach- folger im Wezirat el-Mämün el-Batäihi erwies dem Tortüschi grosse Ehre, dieser kehrte nach einiger Zeit nach Alexandria zurück und starb dort am 26. Gumädä I oder im Scha’bän 520. oder 75 Jahre alt im Gumädä I 525; sein Sohn Muhammed hielt ihm die Leichenrede und er wurde auf dem Begräbnissplatze Wala nahe bei dem neuen Thurme südlich von dem grünen Thore beerdigt. Chall. 616. Jäcüt III. 529. Makk. I. 517. Sujüti I. 208. *) Memoires de lacad. imp. de St. Petersb. VI. Serie. Sc. pol. hist. T. II. 1834. p. 92. — Bulletin T. III. 1838. p. 63. **) Geschichte der Fatimiden-Chalifen. S. 289. 291. 1) Lucerna Regum et Chalifarum, regia via Praefectorum atque Emirorum, historiae Prophetarum , historiae regum Arabum et Persarum et regimen regnorum atque imperiorum, am 14. Ragab 516 zu Fustät vollendet und als ein Fürstenspiegel dem genannten Wezir el-Mämün dedieirt. Hagi 7085. Bodl. 293. 305. 308. T. II. 105. Gotha 1878. Copenh. 173. v. Kremer. Wien 1847, wo die Überschriften der 64 Capitel. Lugd. 1936. 37. 38. Paris 892. Paris Fl.49. Verschiedene Auszüge. Lugd. 1939. Amsterd. 155. — Extraits du Siradj al-molouc von Dozy, Recherches. 2. Ed. T.Il. ». 254. — 3Ed. T. II. ». 334. — Gedruckt Büläk 1289 (1872). 230. Abu Abdallah Muhammed ben el-Barakät ben Hiläl el-Sa’di, ein Grammatiker in Ägypten, starb 100 Jahre und 3 Monate alt im Rabr II. 520. $Sujüti I. 245. Tractus Aegypti. Hagi 2312. 4735. 231. Abu Bekr Muhammed ben Cheir ben Chalifa el-Andalüsi be- reiste Spanien, um die Bibliotheken und die Gelehrten kennen zu lernen und verfasste Index librorum et auctorum, worin er 70 öffentliche Bibliotheken und ihre Werke beschreibt und von den Spanischen Gelehrten nach den verschiedenen Städten DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 19 Nachricht giebt, 150 aus Cordova, 52 aus Almeria, 61 aus Murcia, 52 aus Lusi- tania, 53 aus Malaga, viele aus Granada, Sevilla, Valencia, bis zum J. 520. Escur. 1667. 232. Abul-Hasan Muhammed ben Abd el-malik ben Ibrähim ben Ahmed el-Faradhi Ibn el-Hamadsäni starb im J. 521. Athir X. 456. 1) Historia Wezirorum. Hagi 242. — 2) Biographiae praestantissimae de pulchritudinibus vitae campestris et urbanae, Hagi 8472, von Ibn Challikän in den Leben der Wezire öfter benutzt und Fasc. VIII. p. 11 als Ohronicon minus be- zeichnet, also ein Auszug aus dem vorigen; der Schreibfehler ’onwän anstatt ’ojan findet sich wahrscheinlich in allen Handschriften Chall. Fasc. II. p. 110 und hat Hagi 8392 zu einem besonderen Titel veranlasst. — 3) Notitiae posteriores, ein An- hang zu dem vorigen, Hagi 12303, und desshalb von Chall. Fasc. II. p. 104 ebenfalls Ohronicon minus genannt. — 4) Anhang zu Abu Ishäk el- Schiräzi (216) classes Jurisconsultorum. Hagi 7912. Chall. Fasc. IV. p. 63. — 5) Auhang zu Tabar®s (94) Geschichte. Hagi 2250. — 6) Anhang zu Abu Schug@ (227) Geschichte von Hamadsän. 2339. — 7) Anhang zu dessen Fortsetzung von Ibn Miskaweih’s (182) Geschichte. 2430. 233. Abu "Amir Muhammed ben Ahmed ben Ismäil aus Toledo wohnte in Cordova und starb am 17. Rabi’ I 523. Casiri II. 147. Ehistoria Toletana. 234. Abu Muhammed Abd el-gabbär ben Abu Bekr ben Muham- med Ibn Hamdis el- Azdi el-Sikilli hatte sich schon in seiner Heimath Sicilien als Dichter bekannt gemacht und mochte gegen 30 Jahre alt sein, als er nach dem Einfalle der Normannen im J. 471 nach Spanien flüchtete und am Hofe des Chalifen el-Mu’tamid zu Cordova Gelegenheit fand sein Dichtertalent glänzen zu lassen. Im J. 484 wurde el-Mu’tamid durch die Armee, welche Jüsuf b. Täschifin aus Africa herüberschickte, entthront und gefangen nach Agmät in Africa abgeführt; Ibn Hamdis folgte ihm dahin und richtete an ihn ein Gedicht. Nachdem der Chalif im J. 488 seinen Leiden erlegen war, scheint Ibn Hamdis in el-Mahdia geblieben zu sein, ‘wir finden ihn dort beim Tode des Jahja Ibn Bädis im J. 509, welchen er in einem Gedichte feiert zugleich mit einem Glückwunsche an dessen Sohn ’Ali zu seiner 'Ihronbesteigung. Die letzten Jahre verlebte er in Bigäja und starb hier erblindet etwa 80 80 F. WÜSTENFELD, Jahre alt im Ramadhän 527. Nach anderen starb er auf der Insel Majorca und wurde neben seinem Zeitgenossen, dem Dichter Abu Bekr Muhammed Ibn el-Labbäna el-Däni beerdigt. Chall. 407. Athir X. 357. — Amari, Bibl. Ar.-Sicula, Register. Dozy, Script. de Abbadidis. T. TI. p. 146. 1) Historia insulae viridis (Algezirae) urbis Andalusiae. Hagi 2195. — 2) Diwäan s. Carminum collectio. 5548. 235. Abu Raschäd Ahmed ben Muhammed ben el-Cäsim el-Achsi- kathi aus Achsikath im Gebiete von Fargäna, ein fein gebildeter Dichter, starb im J. 528. — Sein Bruder Abul-Wafa Muhammed ben Muham- med, als Sprachgelehrter und Historiker genannt, starb im J. 520. Lobäb. Ein Chronicon wird gleichwohl Hagi 2119 dem ersteren beigelegt. 236. Abul-Hasan Abd el-gäfir ben Ismäil ben Abd el-gäfir el- Färisi, geb. im Rabi’ II 451 zu Nisäbür, konnte schon, als er erst fünf Jahre alt war, den Coran lesen und die Glaubensartikel in seiner Per- sischen Muttersprache hersagen; nachher studirte er vier Jahre auf der Hochschule Nidhämia zu Nisäbür unter dem Imäm el-Haramein Abd el-malik el-Guweini und bildete sich zu einem vorzüglichen Kenner der Traditionen und der Arabischen Sprache aus. Dann verliess er Nisäbür, besuchte Chuärizm und Gazna und ging nach Indien hinein, überall lernend und lehrend. Nach seiner Rückkehr wurde er Prediger in Nisäbür und hielt in der Moschee 'Okeil mehrere Jahre jeden Montag Vorträge; zuletzt widmete er sich ganz der Schriftstellerei und starb im J. 529. Chall. 413. Huff. XV. 41. Schuhba. 1) Dos i. e. Appendix ad historiam Nisaburae zu el-Häkim el-Nisäbüri (167) bis zum Ende des Dsul-Ca’da 518. Hagi 2333. 7307. — 2) Sylloge rerum raritate insignium de verbis traditionum inusitatis, im J. 527 beendigt. Hagi 11450. Bodl. 1154. — 3) Edocens, Commentar zu schwierigen Stellen der Traditionssammlung des Muslim, am 5. Rabi I 528 vollendet. Hagi 12638. 3909 p. 547. Escur. 1479. 237. Abul-Calt Omeija ben Abd el-aziz ben Abul-Calt el-Andalüsi geb. zu Dänia in Spanien im J. 460, Arzt, Mathematiker, Astronom und Dichter, begab sich im J. 489 nach Ägypten, wurde wegen eines DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 81 verunglückten Versuches, ein gesunkenes Schiff zu heben, lange Zeit in Alexandria im Gefängniss gehalten, bis er im J. 505 frei kam. Fr musste aber Alexandria verlassen und liess sich zu el-Mahdia in Magrib nieder, dessen Beherrscher ’Ali b. Jahjä b. Tamim (+ 515) ihn sehr ehrenvoll aufnahm, und er starb dort am 10. Muharram 529. Chall. 103. Gesch. d. Arab. Ärzte. Nr. 162. 1) Epistola Aegyptiaca an den Emir von el-Mahdia Abul-Tähir Jahjä b. Ta- mim (F 509) gerichtet, über den Nil und seine Quellen und über die Arzte, Astro- nomen, Dichter und andere Gelehrte, welche er in Ägypten getroffen hatte. Hagi 2312. 6351. — 2) Hortus de poetis Andalusiae über die eingebornen und nach Spa- nien gekommenen Dichter, für den Fürsten el-Hasan b. ’Ali, Sohn und Nachfolger des genannten ’Ali b. Jahja geschrieben. Hagi 4461. Chall. 815 letzte Zeile. — 3) Diwän s. Carminum collectio. Hagi 5244. 5303. 238. Abu Nacr el-Fath ben Muhammed ben Obeidallah *) Ibn Chäkän el-Keisi aus Cachrat el-walad, einem Dorfe im Districte von Calat Jaheib im Gebiete von Granada gebürtig, hatte sich mancherlei gute Kenntnisse erworben, machte indess nur mittelmässige Ge- dichte und führte ein unstättes Leben, indem er sich gern an Zech- gelagen betheiligte und sich in solche eindrängte. Er trat als Secretär in die Dienste des Täschifin b. ’Ali, Fürsten von Granada, begab sich aber dann nach Marokko, wo er am 22. Muharram 529 (nach anderen im J. 535) in dem Gasthofe, wo er wohnte, erdrosselt wurde, wie man sagte auf Anstiften des Fürsten Abul-Hasan 'Ali ben Jüsuf b. Täschifin, vielleicht aus Eifersucht gegen seinen Bruder Abu Ishäk Ibrähim b. Jüsuf, welchen Ibn Chakän übermässig gelobt hatte; der Mord wurde erst am dritten Tage entdeckt. Chall. 536. — KH. E. Weyers, Spee. crit. exh. locos Ibn Khacanis de Ibn Zeiduno. Lugd. Bat. 1831. — R. P. A. Dozy, scriptor. Arabum loci de Abbadidis. Vol. 1. *) oder el-Fath b. ’Isa oder el-Fath b. ’Ali b. Ahmed b. Obeidallah. 1) Monilia auri et loci pulchri virorum in bIiteris excellentium, dem genannten Prinzen Abu Ishäk Ibrähim dedieirt, in 4 Abtheilungen : a) Fürsten, 5) Wezire, c) Cadhis und Gelehrte, d) Schöngeister und Dichter, Nachrichten über ihr Leben und Proben ihrer Gedichte. Das Werk wird in stilistischer Hinsicht in gereimter Prosa sehr geschätzt, der historische Inhalt ist nicht bedeutend. Hagi 9563. Paris 734. Histor.-philolog. Olasse.e. XXVII. 2. LE 82 F. WÜSTENFELD, Bodl. 706. Gotha 2130. Escur. 355. Br. Mus. 366. 539°. Berl. 1171—73. Upsal. 297. Lugd. 882. 883. Wien 1060. Ausführliche Inhaltsangabe Orientalia I. 384. — Text- Ausgabe Le Collier d’or par Abou-Nasser-el- Fatah-ben-Grakan. Paris 1277 (1860). — Büläk 1284 (1867). — Übersetzung: Abou-Nasser-el- Fath-ben-Grakan, trad. par Ed. Bourgade. Extr. du Journ. ar. Birgis. Paris. — 2) Locus ad quem amimi se efferunt et campus apertus familiaritatis de facetiis incolarum Andalusiae, eine in vielen Stücken mit der vorigen gleiche Sammlung und vor derselben geschrieben, in drei Ausgaben, einer kleinen Petersb. Asiat. Mus., einer mittleren Br. Mus. 367 und einer grossen, sodass, wie es scheint, nicht etwa eine Abkürzung, sondern eine all- mählige Erweiterung stattgefunden hat, bis das unter 1) genannte Werk daraus ent- stand, welches danach unter verändertem Titel mit dieser grossen Ausgabe gleich sein würde. Dozy a. a. O. 8.10. 239. Abu Muhammed Abd el-magid ben Abdallah Ibn Abdün el- Fihri el-Jäbori zu Jäbora (Evora) geboren, machte schon in seinem 13. Jahre Gedichte und that sich so sehr hervor, dass ıhn Omar el-Muta- wakkil Ibn Aftas, welcher als Gouverneur von Evora ihn kennen ge- lernt hatte, als er nach dem Tode seines Bruders Jahja el-Mancür im J. 473 zur Regierung kam, nach Badajoz berief und ihn zu seinem Secretär und beständigen Begleiter machte. Nachdem dieser Fürst im J. 485 Reich und Leben verloren und die Herrschaft der Aftasiden ihr Ende erreicht hatte, trat Ibn ’Abdün als Secretär in die Dienste des Anführers der Africanischen Truppen Sir b. Abu Bekr und kam dann in gleicher Eigenschaft nach Marokko zu 'AU b. Jüsuf b. Täschifin, welcher nach dem Tode seines Vaters im J. 500 zur Regierung ge- kommen war und nun auch Spanien beherrschte. Bei einem Besuche seiner Familie in Evora starb Ibn 'Abdün im J. 529. Kutubi II. 1. 1) Frutex balsamı, Torques palumbis, Cagida rdija (auf r reimend), Cacida ’Abdünia sind verschiedene Titel desselben berühmten historischen Gedichtes auf den Untergang der Fürstenfamilie der Aftasiden, welches erst recht durch den Com- mentar des Ibn Badrün (271) von Bedeutung geworden ist. Hagi 9444. 9463. Bodl. 11.319. Upsal.139. — Prolegomena ad editionem celebratissimi Ibn Abduni poematis in lIuctuosum Aphtasidarum interitum ser. Marinos Hoogvliet. Lugd. Bat. 1839. — 2) Apologia Abu ’Obeidi contra Ibn Coteiba. 240. Abul-Hasan ’Ali ben Muhammed ben Muhammed el-'Gullabi d. i. aus dem Dorfe Gulläb bei Harrän stammend, gen. Ibn el-Magäzili | u N h DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 83 d. 1. Sohn des Spindelmachers, aus Wäsit, ertrank im Tigris in Bagdad im J. 534. Lobäb. Appendix ad historiam urbis Wäsit, vermuthlich zu der Geschichte des Bah- schal (83); Hagi 2334 sagt freilich zu el-Dubeithi (323), da dieser aber erst im J. 637 gestorben ist, während el-Sam’änt, aus dessen ansäb der Artikel über el-Gulläbi in Ibn el-Athirs Lobäb überging, schon im J. 562 gestorben war, so wird das Ver- hältniss umzukehren sein, sodass el-Dubeithi den Anhang des Gulläbi fortsetzte. 241. Abu Hafe "Omar ben Muhammed ben Ahmed ben Ismäil Nagm ed-din el-Nasafi aus Nasaf, einer grossen Stadt zwischen dem Oxus und Samarcand, geb. im J. 461 oder 462, einer der berühmtesten Ha- nefitischen Rechtslehrer zu Samarcand und fruchtbarer Schriftsteller, starb am 12. Gumädäa I 537. Sujüti Interpr. 27. Kutlüb. Nr. 140. Flügel, Classen d. Hanef. Rechtsgel. S. 310. 1) Sacharum candi, Fortsetzung zu el-Mustagfiri (192) Geschichte von Sa- marcand. Hagi 2230. 9593. — 2) Enumeratio 550 praeceptorum suorum. Hagi 30%7. — Vergl. Index Nr. 6959. 242. Abu Abdallah Muhammed ben Masüd Ibn Abul Chicäl el- Gätiki d. i. aus der Arabischen Familie Gäfik im J. 465 in Purgalit (Burgalet) einem im Districte von Schaküra (Segura) im Gebiete von Gajjän (Jean) in Spanien gelegenen Orte geboren, ein in allen Zweigen des Wissens ausgezeichneter Gelehrter und Dichter, der in Cordova und Granada lebte, bekleidete auch eine hohe militärische Stelle mit dem Titel Dsul-Wizäratein. Als die Murawiden Cordova erstürmten, fand er seinen Tod auf der Pharaonen-Strasse nahe am Thore Abd el-Gabbär am 12. Dsul-Higga 540. Casiri II. 75. 163. Gayangos zu Makk. I. 340. 436. 1) Umbra nubis, über Muhammeds Frauen und Verwandte. Br. Mus. 888, V. Escur. 1740°. 1782. — 2) Scala meritorum et via nobihtatis refulgentis, über die Vorfahren des Propheten und die Verdienste seiner Gefährten, ein Gedicht von 800 Versen. Br. Mus. 888, VI. Escur. 402. — 3) Virtutes decem Sociorum prophetae, Lobgedichte. Escur. 1740”. — 4) Epistolae. Escur. 516. 243. Abu Muhammed (Abu Garib) Abd el-'aziz ben Schaddäd ben Tamim ’Izz ed-din el-Cinhägi, Bruderssohn des im J. 509 verstorbenen L2 84 F. WÜSTENFELD, Jahjä b. Tamim b. el-Muiizz b. Bädis, Fürsten von Africa, schrieb ums J. 540 Sylloge et descriptio de historia Keirawanae , Geschichte von Keirawän, die von Chall. Fasc. II. p. 24. X. p.60. Athir VIII. 20. Nuweirt benutzt wurde. Hagi 224. 4179. 344. Abu Muhammed Abdallah ben ’Ali ben Abdallah el-Lachmi el-Ruschäti geb. am 8. Gumädä Il 466 oder 479 zu Orihuela im Ge- biete von Murcia zeichnete sich als Historiker besonders durch seine Kenntniss der für die Traditionen wichtigen Männer und deren Genea- logien aus; er fand seinen Tod bei der Einnahme von Almeria am 20. Gumädä II 542. Chall. 359. Makk. 760. Huff. XVI. 6. Mutatio luminum et flagitatio florum, Genealogien der Begleiter Muhammeds und der Überlieferer, in der Art der Genealogien des Sam’äni. Hagi 1036. 1348, 244a. Abul-Hasan Al Ibn Bassäm*) el-Schantarini d. i. aus San- tarem gebürtig, befand sich im J. 477 in Lissabon als ausgebildeter Li- terat und da er aus unbekannten Gründen sein Vaterland verlassen musste, machte er im J. 494 seine erste Reise nach Cordova. Er sam- melte die Gedichte der Spanischen Dichter des V. Jahrhunderts, beson- ders seiner Zeitgenossen mit Nachrichten über ihr Leben und erhielt zu den Beiträgen, welche er sich von den noch lebenden zur Veröffent- lichung erbat, noch Geschenke und Honorare, wodurch er seinen Le- bensunterhalt hatte, da er ein öffentliches Amt nicht bekleidet zu haben scheint. Wenn er, wie angegeben wird, erst im J. 542 gestorben sein sollte, so müsste er ein Alter von mehr als 80 Jahren erreicht haben. s. Dozy, Scriptor. Arab. loci de Abbad. Vol. I. p. 189 und dessen Re- cherches, 1. Edit. T. 1.2. 328. 2. Edit. T. II.7. 3. Edit 7. 16 mit vielen Excerpten aus seinem Werke. *) Derselbe Name wie (92) und von Hagi mit einander verwechselt. Auch einen dritten Ibn Bassäm im Orient hielt Hagi 12704 für denselben; dieser schrieb Makamen, womit er Hariri (7 516) zu übertreffen dachte, und dedicirte sie dem Cadhi von Damasceus Abu Hämid Muhammed el-Schahruzüri gest. 586. Chall. 610. Thesaurus de benemeritis incolarum peninsulae Andalusiae, Hagi 5799, Bio- graphien berühmter Spanier des V. Jahrh. besonders Dichter, in 4 Theilen, von denen Th. 1 in Catalogue de la bibl. de feu J. Mohl, No. 1755. Th. 2. Bodl. 749, DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 85 Th. 3. Gotha 2136. Gayangos.. Die Namen aller 4 Theile gibt aus der Vorrede de Slane, Journ. As. 1861. V. Serie. T. 17. p. 262. Der Verf. erwähnt darin, dass er mit der Reinschrift des 2. Bd. im J. 500, mit der des 3. im J. 503 beschäftigt gewesen sei. Die 14 Citate bei Ibn Challikän betreffen Dichter, welche im V. Jahrh. zwischen 416 und 488 gestorben sind, bis auf einen Nr. 353 Ibn Sära, welcher im J. 517 starb; diese Jahrszahl könnte Ibn Challikän aus der Hadica des Abul-Galt Omeija (237) genommen haben, woraus er eine Stelle in den Artikel des Ibn Sära eingeschoben hat, welche in der Ausgabe von Slane fehlt. Makkari hat das Werk viel benutzt, ohne über den Verf. besonders zu handeln; nur einmal Il. 309 nennt er ihn mit seinem vollen Namen mit der Bemerkung er sei so bekannt, dass es nicht nöthig sei über ihn etwas zu sagen. 245. Abu Rauh 'Isa el-Herawi starb im J. 544. Historia urbis Herät. Hagi 2338. 246. Abul-Fadhl 'Jjädh ben Müsä ben ’Ijädh el-Jahcubi el-Sabti el-Mäliki, geb. Mitte Scha’bän 476 zu Sabta (Ceuta), studirte zu Cor- dova, wo es ihm sehr gut gefallen hatte, worüber er sich beim Abschied in einem Gedichte aussprach. Makk. I. 358. Er war einer der gelehr- testen Männer seiner Zeit in der älteren Arabischen Geschichte, der Philologie und den Traditionen, wurde Cadhi von Sabta und im J. 532 Cadhi von Granada, begab sich aber kurz darauf nach Marokko, wo er am 7. Gumädä II oder im Ramadhän 544 starb und am Thore von Eilän (nach Agmät Eilän) begraben wurde. Chall. 522. Huf. XVI. 5. Casiri II. 112. 1) Historia Cordubensis. Hagi 215. — 2) Observationes pretiosae de historia Ceutae. Hagi 2229. 8471. 9200. — 3) Classes Malikitarum mit dem Titel Dispositio ingeniorum et appropinquatio viarum ad cognitionem antesignanorum sectae Maliki- ticae 5 Bände. Hagi 2889. — 4) Sanatio de proprietatibus prophetae eiecti, zur Lebens- und Sitten - Geschichte Muhammeds. Hagi 7612. Gotha 719. Br. Mus. 147. 840. Ind. Off. 163. 164; gedruckt Cähira 1276 (1859). — 5) Corpus historicum. Hagi 3884. — 6) Institutio suffieiens, Verzeichniss seiner Lehrer. Hagi 8652. — Vergl. Index Nr. 2577. 247. Abul-Fath Muhammed ben Abd el-karlm ben Ahmed el- Schahrastäni, geb. im J. 469 (oder 467 od. 479) zu Schahrastän, einer Stadt in Choräsän 3 Meilen von Nasä& zwischen Nisäbür und Chuärizm d. i. Gurgänia, der Hauptstadt von Chuärizm, studirte in Gurgänia, wo 86 F. WÜSTENFELD, er sich längere Zeit aufhielt, und in Nisäbür, und wurde ein berühmter Dialektiker, der aber als Anhänger des Asch’ari von den Orthodoxen nicht für ganz rechtgläubig gehalten wurde. Im J. 510 machte er die Pilgerreise und hielt sich auf der Rückkehr 3 Jahre in Bagdad auf, wo er mit seiner Lehre und durch sein leutseliges Wesen allgemein grossen Beifall fand und mit As’ad el-Mihäni, dem damaligen ersten Professor an der Nidhämia, mit welchem er in Gurgänia bekannt ge- wesen war, das alte Freundschaftsverhältniss wieder anknüpfte. Dann kehrte er nach Schahrastän zurück und starb hier Ende Scha’bän 548. Chall. 622. Jäcüt III. 343. i) Historia phrlosopkorum. Hagi 2204. — 2) Liber religionum et sectarum. 12893. — Book of religious and philosophical sects, by Muhammad al-Shahrastani, ed. by W. Oureton. P. 1. 2. London 1842—46. — Abu-’l- Fath" Muhammad asch-Schahrastän?’s Religionspartheien und Philosophen - Schulen, übers. von 7%. Haarbrücker. Th. 1. 2. Halle 1850—51. — Vergl. Hagi Index Nr. 2737. 248. Abu Nacr Abd el-rahman ben Abd el-gabbär ben Othmän el-Keisi el-Herawi, geb. im J. 472, Traditionslehrer und Cadhi zu Herät, starb am 15. Dsul-Higga 549. Huf. XVI. 8. Historia wrbis Herät. Hagi 2338. 249. Abu Abdallah el-Husein ben Nacr ben Muhammed, nach einem Ahnherrn Ibn Chamis genannt, el-Ka’bi el-Maucili el-Guhenti d.i. aus einem der Arabischen Stämme Banu Ka’'b abstammend und geboren in Guheina einem Dorfe nahe bei und unterhalb Mosul an derselben Uferseite des Tigris in der Nachbarschaft des durch seine Schwefel- quelle bekannten Badeortes, hatte die Ehrennamen Täg el-Isläm Magd ed-din »Krone des Islam, Ruhm der Religion«; er studirte zu Bagdad unter Abu Hämid el-Gazzäli das Schäflitische Recht und wurde Cadhi von Rahba Malik b. Tauk am Euphrat zwischen Racca und Bagdad, dann kehrte er nach Mosul zurück und starb im Rabi II. 552. Chali. 188. Virtutes gloriosae justorum et bona opera optimorum, Geschichte der Frommen und Heiligen (Gufiten). Bodl. 816. Wetzst. 17*). — Vergl. Hagi Index Nr. 249. *) Das Buch kann nicht im J. 437 geschrieben sein; das Geburtsjahr des Verf. fällt zwi- DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 87 schen 470 u. 480, da Gazzäli in den Jahren 488 bis 498 in Bagdad lehrte, auch ist dieser Ibn Chamis nicht der Verf. der Prophetengeschichte. 250. Abu Muhammed Add el-gabbär ben Muhammed el-Thäbiti el-Charaki, aus Charak. einem Dorfe im Gebiete von Merw, starb im J. 353. Lobäb. Historia urbis Merw. Eagi 2306. 251. Abul-Hasan ’Ali ben Muhammed ben Ibrähim ben Abd el- rahman el-Gazäri gen. Ibn el-Mucri, Lehrer der Rechtswissenschaften zu Granada, starb im J. 552 od. 557 auf einer Reise nach Cadix. (a- siri II. 111. Virtutes in luce diffusa et perfecta, über das Leben und die Gewohnheiten des Propheten, 2 Bände. Hagi 7638. — Juristische und ascetische Schriften. 252. Abu Abdallah Muhammed ben Mälik ben Abd el-rahman Ibn el- Cazzdz aus Almeria, wohnte in Liria im Gebiete von Valencia, bis er gegen das Ende seines Lebens Präfect von Schubrub in demselben Gebiete wurde, wo er am 5. Dsul-Ca’da 559 starb. Historia Almeriae. KCasiri II. 127. 259. Abu Amir Muhammed ben Ahmed ben ’Amir el-Balawi el- Sälimi el-Tortüschi, ein Gelehrter zu Sevilla, starb im J. 559. Casiri II. 40. Hagi 7614. 9975. Margaritae monilium et splendores utilıtatum scheint ein historisch-geogra- phisches Werk zu sein. Makk. I. 82. 'Adsarö II. 132. Dozy Notices. p. 174—176. 254. Abu Sa’d Abd el-karim ben Muhammed ben Mancür el-Ta- mimi el- Samäni d. i. aus der Tribus Sam’än vom Stamme Tamim, ge- hörte zu einer Gelehrtenfamilie in Merw, wo sein Vater und sein Gross- vater, sowie er selbst und wiederum sein Sohn Abul-Mudhaffar Abd el-rahim in hoher Achtung standen. Abu Sa’d wurde dort am 21. Scha’bän 506 geboren, erhieli den ersten Unterricht von seinem Vater und anderen berühmten Lehrern und begab sich dann auf Reisen, um die angesehensten Gelehrten jener Zeit kennen zu lernen und sich ihre Kenntnisse zu eigen zu machen. Er durchzog Uhoräsän, Kümis, Gabal, ’Iräk, Higäz, Mesopotamien und Syrien und sammelte einen solchen Schatz von Gelehrsamkeit, dass er unter die vorzüglichsten Schriftsteller gerechnet wird. Er starb in der Neumondsnacht des Rabl' I 562. 88 F. WÜSTENFELD, Chall. 406. Abulfed. II. 605. Huff. XVI. 12. Schuhba. Abulfed. tab. quaedam geogr. pag. 79. 1) Genealogiae, das berühmteste seiner Werke, 350 Hefte oder 8 bis 10 Bände, Hagi 1350, vollständig zu Constantinopel, Hagi VII. p. 116. Nr. 174; davon einige Br. Mus. 345. 1286. Lee 91; von Ibn el-Athir (315) in einen Auszug Lobäb gebracht. Hagi 1350. — 2) Fortsetzung der Geschichte von Bagdad des Abu Bekr el-Chatib (208), 400 Hefte oder 15 Bände. Hagi2179. Lee 86; Auszug Lugd. 869. — 3) Hi- storia urbis Merw, 500 Hefte oder 20 Bände. Hagi 2306. — 4) Lexicon praecep- torum ; die Zahl seiner Lehrer betrug 4000 oder 7000. Hagi 12378. — 5) Donum viatori oblatum, 150 Hefte. Hagi 2662. — 6) Lexicon urbium. — 7) Indicium in Tabaränii lexicon majus, über die Traditionarier, 300 Hefte. Hagi 2731. 12384. — 8) Solatium dilectorum et biographia sociorum. 71228. — 9) Praestantiae Syriae. 9126. — 10) Quibus praenomen est Abu Sad. — Vergl. Hagi Index Nr. 8749. 255. Abul-Maäli Muhammed ben el-Hasan Käfi el-kufät Ibn Hamdün Bahä ed-din aus einer angesehenen Familie zu Bagdad im J. 495 geboren, bekleidete unter dem Chalifen el-Muctadi das Amt die Truppen zu mustern und wurde unter Mustangid Oberaufseher des Pallastes.. Fr war ein edler Character, der sich auszuzeichnen strebte, und ein Beschützer der Wissenschaften. Nachdem er zum Staatssecretär befördert war, stiess der Chalif in seinen Schriften auf Berichte, in denen er sich der Wahrheit gemäss mit Freimüthigkeit tadelnd über die Regierung ausgelassen hatte, er entsetzte ihn seiner Würde und liess ihn im Anfange des J. 562 ins Gefängniss werfen, worin er am 11. Dsul-Ca’da des Jahres starb. Chall. 665. Liber memorialis, eine grosse ausgezeichnete Sammlung von historischen und philologischen Aufsätzen, Hagi 2780. v. Kremer; einige Abtheilungen davon Bodl. 379. 3899. Manche geben seinen Sohn Abu Sa’d el-Hasan ben Muhammed Ibn Hamdün, gest. im J. 608, als Verfasser an. 256. Abu Muhammed Ibn el-Azrak el-Färiki d. i. aus Majjäfärikin, ein frommer Gelehrter, der zur Zeit des Sultans Mas’üd el-Selgüki im J. 547 in Bagdad war, Chall. Fasc. VIII 101, starb im J. 564. Abul- fed. III. 624. Historia Majjäfarıkinae, Hagi 2072. 2321, von Chall. öfter benutzt, das späteste Citat ist Fasc. IX. 108 aus dem J. 560. Die Geschichtschreiber der Araber und ihre Werke. Von F. Wüstenfeld. 2. Abtheilung. Vorgelegt in der Sitzung der Königl. Ges. d. Wiss. den 5. November 1881. 257. Abul-Cäsim Muhammed ben Ibrähim ben Cheira Ibn el- Mawä’'ini aus UCordova hatte sich in den schönen Wissenschaften zum Secretär und Dichter ausgebildet und zeichnete sich durch eine schöne Handschrift aus. Er wurde von Abu Salld, Statthalter von Granada, eingeladen zu ihm zu kommen und blieb bei ihm zwei Jahre im Pri- vatdienst, dann kam er als Secretär zu Abu Hafe Omar b. el-Mümin, Fürsten von Sevilla, welcher ihn sehr auszeichnete; zuletzt trat er in die Dienste des Muwahhiden Abu Ja’cüb Jüsuf, welcher im J. 558 zur Regierung kam, und starb im J. 564 zu Marokko. Casiri I. 73. Dozy, Script. de Abbad. Vol. II. 1. Ocimum cordium et prima juventus de ordinibus morum, ein schönwissen- schaftliches Werk mit eingestreuten historischen Nachrichten, im J. 559 beendigt und dem genannten Fürsten Abu Ja’cüb und dessen Bruder Abu Hafc dedieirt. Lugd. 408. Gayangos. 258. Muhammed ben Abd el-saläm ben Jahja el-Muradi, aus guter Familie in Gumala bei Murcia im J. 511 geboren, starb im Da Historia Murciae. Casiri II. 122. 259. Abul-Hasan "Al ben Zeid ben Muhammed el-Beihaki starb im J. 565. Hagi 5769‘). *) Die Jahrszahl stimmt nicht zu der Angabe Hagi 8585, dass Meidäni (f 518) zu seinen Sprichwörtern eine Sammlung des Beihaki benutzt habe, den er auch nicht unter seinen Quellen nennt. 1) Balteus, Fortsetzung der Dichterbiographien des Bächarzi (211) bis auf seine Zeit. Hagi 14242. 14452. Chall. 486. Andere nennen den Verfasser Scharaf Histor.-philolog. Class. XXVII. 5. M 90 F.WÜSTENFELD, ed-din Abul-Hasan 'Alı b. el-Hasan el-Beihaki. — 2) Historia urbis Beihak. Hagi 2186. — Vergl. Index Nr. 3307. 260. Muhammed ben Abd el-malik ben Mas’üd ben Müsä Ibn Baschkuäl, ein Vetter des Chalaf Ibn Baschkuäl (270), Rechtsgelehrter zu Cordova, starb am 15. Gumäda II 567. Casiri II. 123. Historia virorum doctorum Cordubensium. 261. Abul-Ma’äli Sad ben ’Ali ben el-Cäsim el-Ancäri el-Chazragi el-Warräk el-Hadhiri d. i. der Papierhändler aus Hadhira, einem grossen Dorfe oberhalb Bagdad, war Buchhändler zu Bagdad und ein guter Dichter; er starb am 25. Cafar 568 und wurde am Thore Harb be- graben. Chall. 258. 1) Ornamentum aevi et refugium virorum seculi, Biographien der Dichter seiner Zeit, als Fortsetzung des Werkes des Bächarzı (211). Hagi 4690. 6981. — 2) Splendor narrationum lepidarum, Sammlung sinnreicher Sprüche und Gedanken, im J. 549 verfasst. Hagi 11164. 12869. Bodl. 300. 319. Escur. 463. — 3) Mira dictionis ele- gantia in logis et aenigmatibus. Hagi 105. 919. Er schrieb das Werk im Auftrag des Emir Mugähid ed-din Cäimäz, brachte es ihm nach Arbela, wo der Emir sich aufhielt, und blieb einige Zeit bei ihm, bis er aus Sehnsucht nach seiner Familie nach el-Hadhira zurückkehrte. Chall. Fasc. VI. p. 48. 262. Abu Muhammed Mahmüd ben Muhammed ben Arslän el- Abbäsi el-Chuärezmi, ein Schäflitischer Rechtsgelehrter, geb. im J. 492, gest. im J. 568. Schuhba. Historia Chuarezmiae 80 Bände, von el-Dsahabı (409) in einen Auszug ge- bracht. Hagi 2216. Jäeüt II. 341. 263. Abu Muhammed ’Omära ben Abul-Hasan 'Ali ben Zeidän Nagm ed-din el-Madshigi el-Hakami el-Jemeni aus der Tribus Hakam b. Sa’d el-’aschira vom Stamme Madshig, geboren und erzogen in dem Dorfe Wasä’ in Tihäma elf Tagereisen südlich von Mekka, trat im J. 529 in das mannbare Alter, begab sich im J. 531 nach Zabid der Hauptstadt von Jemen, um sich der Rechtswissenschaft zu widmen, und studirte auf einer der dortigen Hochschulen vier Jahre. Als er im J. 549 die Pilgerreise machte, schickte ihn Cäsim b. Häschim b. Fuleita, Emir von Mekka, als Gesandten nach Ägypten, wo damals el-Fäiz b. el-Dhäfir Chalif und Taläi’ el-Malik el-cälih b. Ruzzik Wezir war. DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 91 ’Omära, der sich bereits als Dichter hervorgethan hatte, kam im Rabr I 550 nach Cähira und besang beide in einer schönen Cacide, wodurch er ihre Gunst erlangte und mit Geschenken überhäuft wurde; er führte hier ein sehr angenehmes Leben, bis er im Schawwäl nach Mekka und von da im Cafar 551 nach Zabid zurückkehrte. In demselben Jahre kam er wieder als Pilger nach Mekka und der Emir Cäsim schickte ihn zum zweiten Mal im Scha’bän 552 als Gesandten nach Ägypten, welches er dann nicht wieder verliess. Den Freuden, die er hier am Hofe genoss, wurde durch Caläh ed-din ein Ende gemacht ; zwar suchte ’Omära auch diesen durch mehrere Gedichte für sich zu gewinnen, allein er trat nachher an die Spitze der Verschwornen, welche die Kreuzfahrer zu Hülfe rufen und einen Sohn des letzten Fatimiden-Cha- lifen el-’Ädhid auf den Thron setzen wollten. Der Anschlag wurde verrathen und ’Omära mit den übrigen am 26. Scha’bän verhaftet und fünf Tage darauf am 2. Ramadhän 569 erdrosselt*). Chall. 500. 284. 310. *) s. Geschichte der Fatim.-Chalifen, S. 344; der Abschnitt gehört an das Ende der Ab- handlung und ist S. 352 die Jahrszahl 659 statt 569 verdruckt. 1) Historia Jemanae, ein mässiger Band, von Abulfidä benutzt. Hagi 2344. — 2) Acuta adnotata contemporanmea de historia Wezirorum Aegyptiorum. Hagi 13985. Bodl. 835. — 3) Quaestus injuria affecti et noxa afflıeti ıst die Aufschrift seiner ersten an Galäh ed-din gerichteten Cacide. s. Calcaschandi, die Geogr. u. Verwalt. Ägypt. S. 222. Makrizi, Gesch. von Ägypten. I. 495. — 4) De poötis contem- porameis. Hagi 7901. Tom. IV. p. 146. — 5) Gedicht auf die Pyramiden, in d. Fundgr. d. Or. Bd. 4. S. 238. 264. Abu Bekr Jabjä ben Muhammed Ibn el-Ceirafi el-Garnati, ein guter Dichter und Historiker, starb im J. 570 zu Granada. Casiri II. 118. 1) Lumina splendida de historia dynastiae Lamtunscae s. Murabitarum. Hagi 2099. Makk. I. 122. — 2) Historia regum Hispamiae. — 3) Poema in Abu Mu- hammed Täschifini Granatae regis vietoriam de Ranimıro reportatam. 265. Abu Abdallah Muhammed ben Ahmed Ibn Hischam ben Ibrähim el-Lachmi el- Arfini el-Sabti el-Cüfi starb ums J. 570. 1) Margaritae insertae, Lebensbeschreibung des Propheten in 50 Capiteln. Escur. 1736. — 2) Oommentarius iu Ibn Doreidi carmen. Bodl. 1257. Escur. 474. M2 92 F. WÜSTENFELD, / Paris 490. Lugd. 545. Einiges daraus in Pocmation Ibn Doreidi cum scholiis Cha- luwiae et Lachumaei ed. Agg. Haitsma. Frameq. 1773. 266. Abdallah ben Muhammed el-Bägi. Donum de Imamatn infurmis oblatum, eine Geschichte von Spanien, deren zweiter Theil Bodl. 758 die Jahre 554 bis 569 umfasst. 267. Abul-Cäsim Ab ben el-Hasan ben Hibatallah Thicat ed-din Ibn Asäkır, geb. in Muharram 499 zu Damascus, lernte schon im J. 505 bei seinem Vater, einem Schäfl’itischen Gelehrten, die Traditionen, hörte im J. 507 mit seinem um 12 Jahre älteren Bruder Hibatallah bei dem Prediger Abul-Oäsim ’Ali b. Ibrähim die Vorträge über des Abu Bekr el-Chatib Gelehrtengeschichte von Bagdad (Br. Mus. pay. 588) und begab sich im J. 520 mit dem genannten Bruder zum Studieren nach Bagdad, wo sie die Hochschule Nidhämia besuchten. ’Ali richtete seine Studien vorzüglich auf die Geschichte und die Traditionen, sowohl was deren Inhalt, als auch die richtige Reihenfolge und Glaubwürdigkeit der Überlieferer betraf, und nach beendigtem Cursus unternahm er noch für gleiche Zwecke eine Reise durch Choräsän und Gabal und hörte besonders in Merw, Nisäbür, Herät, Icpahän und Kufa die berühmtesten Gelehrten. Nach seiner Rückkehr nach Damascus wurde er Professor an der Traditionsschule Nüria und einer der gefeiertsten Gelehrten; er starb Montags den 11. Ragab 571, Cutb ed-din Mas’üd el-Nisäbürt, Professor der Hochschule Gazzälia, hielt ihm die Leichenrede, wobei der Sultan Caläh ed-din zugegen war, und er wurde auf dem Begräb- nissplatze am 'Thore el-Cagir neben seinem Vater und seinen Verwandten beigesetzt. Chall. 452. Huff. XVI. 16. Stammtafel der Familie ’Asäkir, Orientalia II. 161. Bistäni I. 608. 1) Ohronicon Damasei, meistens Gelehrtengeschichte alphabetisch wie die genannte Chronik von Bagdad; sein Sohn Bahä ed-din el-Cäsim schrieb das Ganze in 800 Heften oder 80 Bänden ins Reine und trug es in der Moschee und in der Nürischen Schule vor, auch gab er eine Fortsetzung heraus. Hagi 2101. 2218. Vollständige Exemplare zu Constantinopel. Hagi VII. pag. 181. Nr. 518. pag. 219. Nr. 687; einzelne Theile Br. Mus. 368. 1287—89. Wetz. 1.16. Gotha 1775. v. Kre- mer. Auszüge Gotha 1776—77. — 2) Expositio mendaciorum inficiantis dogmata Imami Abul-Hasan el-Asch’ari, Leben des Asch’ari und seiner Anhänger und Ver- DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 93 theidigung seiner Lehre. Hagi 2410. Lugd. 901. Bodl. 181. Escur. 1795; von Chall. Fasc. V. p.15 betitelt Virtutes Abul-Hasani. Hagi 18009. — 3) Historia el-Murrae nach Huff., vermuthlich el-Mizzae zu lesen, ein grosses, reiches Dorf und Vergnü- gungsort 4 Parasange von Damasceus. — 5) Lexicon praeceptorum sex Imamorum, Verzeichniss der Lehrer der sechs grossen Traditions-Sammler. Chall. III. 16. Das Werk von vier Bänden wurde noch in neuerer Zeit beim Unterrichte gebraucht. — 6) Lexicon Scheichorum, 12 Hefte; die Zahl seiner Lehrer soll sich auf 1300 Männer und über 80 Frauen belaufen haben. Hagi 12390. — Vergl. Index Nr. 4570. 268. Abu Tähir Ahmed ben Muhammed ben Ahmed ben Ibrähim führte nach einem Beinamen seines Gross- oder Urgrossvaters Silafa *) den Namen el-Silafi; er wurde im J. 472 oder 478 zu Icpahän ge- boren oder wahrscheinlicher 475, indem er selbst einmal äusserte, dass er sich der im J. 485 erfolgten Ermordung des Wezir Nidhäm el-mulk erinnere, ein andermal sagte er, im J. 492, als er etwa 17 Jahre alt gewesen sei, hätte man in Icpahän schon Traditionen von ihm nachge- schrieben. Diese waren sein Hauptstudium und er bildete sich darin weiter aus, als er nach Bagdad kam; von hier reiste er über Tyrus zu Schiffe nach Alexandria, wo er im Dsul-Ca’da 511 eintraf. Er zeichnete sich hier durch seine Gelehrsamkeit und seinen belehrenden Unterricht aus und el-Malik el-Adil Abul-Hasan ’Alı b. el-Sallär, Wezir des Fa- timiden-Chalifen el-Dhäfir, liess für ihn im J. 546 die nach ihm be- nannte Hochschule Abu Tähir erbauen, an welcher er bis zu seinem Tode am 5. Rabf II 576 (oder 578) lehrte. Seine Bibliothek muss sehr bedeutend gewesen sein, da ein Buchhändler aus Fustät Namens Abul-Fatüh Näcir el-Ancärl Ibn Cüra bloss desshalb nach Alexandria reiste, um sie anzukaufen. Chall. 43. 83. 496. Huff. XVI. 4. *) Das Wort soll im Persischen bedeuten »mit einer dieken Lippe« oder »dreilippigs, sodass eine Lippe gespalten ist. 1) Lexicon Scheichorum Bagdadensium, im J. 574 geschlossen, über 100 Hefte. Hagi 12112. Escur. 1778. — 2) Lexicon Scheichorum Icpahamensium. — 3) Lexicon Scheichorum itinerum. — 4) Historia poötae Abul-'Alä el- Maarri. — Vergl. Hagi Index Nr. 8670. 269. Abul-Barakät Abd el-rahman ben Muhammed ben Obeidallah Kamäl ed-din el- Anbäri, geb. im Rabi Il 513, kam nach Bagdad um Philologie zu studiren und besuchte die Hochschule Nidhämia, welche 94 F. WÜSTENFELD, damals unter der Leitung des Professor Abu Mancür Ibn Razzäz (7 539) stand; seine Lehrer in der Grammatik waren Abu-Mancür el-Gawäliki ‘F 539) und Abul-Sa’ädät el-Schagari (+ 542), und er wurde dann selbst Lehrer der Grammatik an dieser Hochschule. In den letzten Jahren lebte er ganz zurückgezogen nur den Wissenschaften und der Gottes- verehrung und starb am 9. Scha’bän 577. Chall. 377. Bistäni II. 4. Er soll über 100 Werke und Abhandlungen geschrieben haben. 1) Historia Anbärae. Hagi 2163. — 2) Gemma de genealogia prophetae et decem ejus assecls. 4346. — 3) Oblectamentum cordatorum de classibus philologorum. 1880. 13669; li- thographisch gedruckt Cähira 1294 (1877), 181 Philologen in chronologischer Folge, der letzte ist der genannte Abul-Sa’ädät. — 4) Institutio sectatoris de cogmitione sectarum. Hagi 14350. — Vergl. Index Nr. 4752. 270. Abul-Cäsim Chalaf ben Abd el-malik ben Mas’üd ben Müsa Ibn Baschkuäl el Chazragi el-Ancäri el-Oortubi, geb. am 3. Dsul-Higga 494, einer der besten Geschichtschreiber Spaniens, vicarirte eine Zeit lang als Cadhi von Sevilla für Abu Bekr Muhammed Ibn el-Arabi und starb zu Cordova am 8. Ramadhän 578. Chall. 216. Abulfed. IV. 54. Huf. XVII 1. 1) Donum de historia Imamorum Hispaniae, Fortsetzung der Gelehrtengeschichte des Ibn el-Faradhi (165), am 3. Gumädä I 534 beendigt. Hagi 2165. Codex zu Tunis. Escur. 1672, wo Auszüge gegeben sind ; Abschrift Bibl. der Soc. As. zu Paris. — 2) Historia Andalusiae ein davon verschiedenes kleines Werk. — 3) Historia Judicum Cordubensium. Hagi 221. — Vergl. Index Nr. 4619. 271. Abu Marwän Abd el-malik ben Abdallah Ibn Badrün el- Schilbi, aus einer alt-Arabischen Familie von Hadhramaut geboren zu Schilb (Silves an der schmalen Südseite von Portugal) hatte sich in seiner Vaterstadt den philologischen und schönwissenschaftlichen Studien gewidmet. Er lebte später wahrscheinlich in Sevilla, zeichnete sich, wie die meisten seiner Landsleute, durch besondere poötische Begabung aus und wurde durch Freunde veranlasst, über die Menge von histori- schen Andeutungen in der berühmt gewordenen Cacide des Ibn Abdün (239) auf den Untergang der Aftasiden einen Commentar zu schreiben, dessen Abfassungszeit in die Regierung des Abu Ja’cüb Jüsuf b. Abd el-Mümin el-Muwahhidi (reg. 558—580) fällt. \ | | DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 95 Involuerum florum et concha margaritarum (oder et unio aevi Hagi 9444) ist der Titel des Commentaire histor. sur le poeme d’Ibn - Abdoun par Ibn - Badroun, publie par R. P. A. Dozy. Leyde 1846. 272. Abul-Cäsim und Abu Zeid Abd el-rahman ben Abdallah ben Ahmed el-Chath’ami el- Suheili, geb. im J. 508 in Suheil, einem Dorfe bei Malaga, studirte Philologie in Granada, hielt sich einige Zeit in Sevilla auf und lehrte dann in Malaga. Er lebte, weil augenleidend, in sehr beschränkten Verhältnissen, bis der Fürst von Marokko von seiner Gelehrsamkeit, seinen Schriften und Gedichten hörte, ihn zu sich kommen liess und mit grossem Wohlwollen aufnahm, doch starb er schon nach drei Jahren am 26. Scha’bän 581. Chail. 379. Huff. XVII. 3. Makk. II. 272. Casiri II. 104. Hortus novus, ein Commentar zu Ibn Hischam’s (48) Leben Muhammeds, worin theils über Personen ergänzende Nachrichten, theils über schwierige Ausdrücke sprachliche Erklärungen gegeben werden; vom Muharram bis Gumädä I 569 ver- fasst. Hagi 6572. 7308. s. meine Ausg. des Ibn Hischäm. Einl. S. XLVI. — Vergl. Hagi Index Nr. 4551. 273. Abu Bekr Muhammed ben Abd el-malik Ibn Tufeil el-Keisi el-Ischbili, geb. zu Cadix, besass in den meisten Wissenschaften ausge- zeichnete Kenntnisse, besonders in der Philosophie und Medicin, worin Abu Bekr Muhammed Ibn Bagga sein Lehrer gewesen sein soll, welcher schon im J. 512 von Sevilla nach Fess übersiedelte; Ibn Tufeil lehrte dann zu Granada und Ibn Roschd wird als sein Schüler genannt. Er kam zuletzt nach Marokko an den Hof des Jüsuf ben Abd el-mümin, welcher mit ihm gemeinschaftlich philosophische und medicinische Stu- dien trieb, und starb dort im J. 581. Chall. 855. Casiri II. 76. 1) De expugnata urbe Cafca. — 2) Tractatus de Heij Ibn Jakdhan. Hagi 6115. Philosophus autodidactus s. epistola Abi Jaafer Ebn Topharl de Hai Ebn Jokdhan ed. Ed. Pocock. Oxonii 1671. s. Gesch. d. Arab. Arzte Nr. 194. 274. Abu Muhammed Abd el-hakk ben Abd el-rahman ben Abd- allah el-Azdi el-Ischbili, auch Ibn el-Charrät genannt, ein Malikitischer Traditionarier und Philolog, geb. im Rabf’ I 510, siedelte von Spanien nach Bigäja in Mauritanien über, wo ihn die aus Spanien nach dem Orient und umgekehrt durchreisenden Gelehrten besuchten, und starb 96 F. WÜSTENFELD, dort im Rabi I. 5851. Huff. XVII. 4 Nawawi p. 375 und Varianten S. 67*. Makk. I. 807. II. 47. *) In den Mauritanischen Namen 8. 68 sind zu verbessern: 2. 16 5, cr 33) und del 1 17) Ba 7. 1a, Auszug aus dem genealogischen Werke des Ruschäti (244). — Vergl. Hagi Index Nr. 6287. 275. Abu Müsa Muhammed ben Abu Bekr Omar ben Ahmed el- Madini el-Icpahänt, geb. im Dsul-Ca’da 501 in der Stadt Icpahän, soll schon im dritten Jahre Unterricht genossen haben und noch ein Schüler des im J. 507 gestorbenen Muhammed b. Tähir gewesen sein; er un- ternahm für das Studium der Traditionen weite Reisen, kehrte dann nach Icpahän zurück, wo er der erste Lehrer seiner Zeit wurde und am 9. Gumäda I 581 gestorben ist. Chall. 629. Huf. XVI. 17. Schuhba. 1) Additamenta ad librum nominum gentilitium a Muhammede ben Tahir (224) conscriptum. Hagi 1352. Appendix ad Homonyma Ibno’l-Kaisarant ed. P. de Jong. Lugd. Bat. 1865. — 2) Complementum cognitionis sociorum prophetae, Ergänzungen zu dem Werke des Ibn Manda (159). Hagi 703. 2422. 7903. 12411; oder des Abu Nu’eim (187) nach Ibn Schuhba. — 3) Liber locorum, aquarum , montium et monu- mentorum, Auszug aus Abul-Fath Nacr el-Iskanderi, s. Jäcüt V. Einleit. S. 32. — Vergl. Hagi Index Nr. 6698. 276. Nachdem Abu Abdallah Muhammed ben ’Ali el- Damagäni aus Damagän, einer grossen Stadt zwischen el-Reij und Nisäbür, geb. im J. 400, zum Cadhi der Hanefiten von Bagdad ernannt war, blieb diese Stelle durch mehrere Generationen in dieser Familie. Jäcüt II. 539. Der Obercadhi Abul-Hasan Ibn el- Damagäni, ein heftiger Gegner des Schäfiitischen Professor ’Ali el-Kijä el-Harräsi (+ 504), Chall. Fase. V. p. 17, nahm bei der 'Ihronbesteigung des Chalifen el-Mustangid im J. 512 dem Volke den Huldigungseid ab. Abulfed. IH. 392. Ein anderer _Damagäni ,„ welcher von el- Muktafi (reg. 530—555) zum Obercadhi er- nannt war, starb im J. 583. Abulfed. 1V. 86. — Ein Cadhi Ahmed el-Damagani ist Verfasser eines Liber historiarum memorialis. Hagi 609. 277. Abul-Cäsim Abd el-rahman ben Muhammed ben Abdallah ben Jüsuf Ibn Hubeisch (Ibn Habisch) el-Aneärt el-Mari, geb. im J. 504 ’ DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 97 zu el-Maria (Almeria), war ein sehr guter Philolog und Jurist, einer der besten Traditionslehrer, auch in der Geschichte bewandert, und seine Kenntnisse bewahrten ihn vor der Gefangenschaft. Als nämlich die Christen am 20. Gumädä 542 Almeria mit Sturm eroberten, wurde Ibn Hubeisch gefangen vor den kleinen Sultan d. i. König Alfons VII geführt, welchen er anredete: Ich kenne deine Abkunft und deinen Stammbaum bis Heraclius hinauf; und nachdem er ihn auf Verlangen vorgetragen hatte, sagte der König: Du bist mit deiner Familie und deiner Begleitung ohne weiteres frei entlassen. Ibn Hubeisch begab sich nach Murcia, wurde hier Cadhi und starb am 14. Cafar 584. Huff. XVII. 5. Makk. II. 761. Casiri II. 138. Liber expeditionum bellicarum seit dem Tode Muhammeds, dem Fürsten Abu Ja’cüb Jüsuf el-Muwahhidi gewidmet. Lugd 779. Vergl. M. J. de Goeje, Me:- moires Nr. 2. 278. Abu Bekr Muhammed ben Müsä ben Othmän Ibn Häzim Zein ed-din el-Häzimi el-Hamadsäni el-Schäfii, geb. im J. 548 auf einer Reise seiner Eltern nach Hamadsän, wohin er gebracht wurde und wo er seine Jugend verlebte und den ersten Unterricht erhielt, studierte dann zu Bagdad vorzüglich die Traditionen und Genealogien, bereiste hierauf ’Iräk, Syrien, Persien und Adserbeigän und hörte in den grossen Städten wie Mosul, Icpahän, Hamadhsän die vorzüglichsten Lehrer und liess sich endlich bleibend in Bagdad nieder, wo er in dem östlichen Stadttheile wohnte und unablässig seine Studien fortsetzte, denen er leider! in der Blüthe der Jahre am 22. Gumädä I 584 entrissen wurde. Chall. 636. Huff. XVII. 10. Schuhba. 1) Promta institutio tiromis de genealogüs. Hagi 805%. — 2) Liber locorum et urbium , quorum nomen congruum , nominatum diversum et scriptura ambigua est, in den Namen der Überlieferer. 10445. 11255. — Vergl. Index Nr. 9429. 279. Omar ben ’Ali el-Ga’di el-Jemeni gen. Ibn Samura starb im 586. Classes Jurisconsultorum Jemenensium et temporis principum. Hagi 7914. 280. Abul- Muwähib el- Hasan ben Abul-Ganäim Hibatallah ben Mahfüdh Ibn Cagrd (Cicrä, Cagarrä) el-Rabe’i el-Thallabi geb. im J. 537, Histor.-philolog. Olasse. KXXVIL. 5. N 98 F.WÜSTENFELD, ein vielgereister, berühmter 'Traditionslehrer, Repetent an einer der Hochschulen zu Damascus, starb im J. 586. Huff. XVII. 9. 1) Praestantiae Hierosolymorum. — 2) Praestantiae Comitum prophetae. — 3) Merita procerum Asseclarum. 280a. Muhammed ben Asad el-Huseini el-Chawäfi aus Chawäf, einem grossen Orte im Gebiete von Nisäbür, Genealog, starb im J. 588. 1) Classes genealogistarum. Hagi 7930. — 2) Defensor pretiosus de genealogia Jdrisitarum. 13176. 281. Abu Schug@ Muhammed ben ’Ali ben Muhammed ben Schweib Ibn el-Dahhän Fachr ed-din el-Bagdadi, Philolog, Mathematiker und Astronom zu Bagdad, begab sich nach Mosul, wo er sich an den Wezir Gamäl ed-din el-Icpahäni anschloss; dann trat er in die Dienste des Sultans Caläh ed-din, welcher ihn als Regierungsrath nach Majjä- färikin schickte. Hier konnte er sich aber mit dem Präfecten nicht vertragen und reiste nach Damascus, und als ihm das Einkommen, welches er hier bezog, nicht genügte, begab er sich im J. 586 nach Ägypten, kam jedoch bald nach Damascus zurück und nahm hier seinen festen Wohnsitz. Er machte von hier im J. 589 die Pilgerfahrt, auf der Rückkehr durch ’Iräk stürzte sein Camel, er fiel mit dem Gesicht auf das Holz am Sattel und starb auf der Stelle bei der Stadt Hilla im Cafar 590. Chall. 694. Chronicon. Hagi 2090. 282. Abu Gafar Ahmed ben Jahjdä ben Ahmed ben ’Omeira el- Dhabbi el-Cortubi, besuchte auf der Pilgerfahrt den Abd el-Hakk el- Ischbili (274) in Bigäja, den Abu Tähir Ibn ’Auf in Alexandria und traf auf der Reise mit anderen Gelehrten zusammen. Makk. I. 714. Desiderium quaerentis historiam virorum populi Andalusiae , Lebensbeschrei- bungen berühmter Männer und Frauen in Spanien, mit vorangehender Geschichte der Eroberung und der Omeijaden-Chalifen, bis zum J. 592. Eseur. 1671, wo Aus- züge gegeben sind; Abschrift des Codex in der Bibliothek der Soc. Asiat. zu Paris. 283. Abu ’Ali Abd el-rahim ben ’Ali ben Muhammed el-Lachmi el-Ascaläni wurde am 15. Gumädä II 529 zu ’Ascalon geboren, da aber sein Vater el-Cädhi el-aschraf ’Ali nach Beisän am Jordan versetzt wurde und mit seiner Familie dahin übersiedelte, wird er und der Sohn el- DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 99 Beisäni genannt. el-Aschraf kam dort mit dem Gouverneur in Streit wegen eines grossen Grundbesitzes von bedeutendem Werthe; der Gou- verneur setzte sich in Besitz und gab ihm seine Entlassung, wurde aber desshalb nach Cähira zur Rechenschaft gefordert und zu einer hohen Strafe verurtheilt. Indess wusste er durch einige Emire die Sache so zu wenden, dass nun gegen el-Aschraf eine Untersuchung eingeleitet und er nach Cähira citirt und zu einer so hohen Geldbusse verurtheilt wurde, dass ihm nichts übrig blieb, und er starb in Cähira aus Gram am 11. Rabi’ I 546. Sein Sohn Abd el-rahim. der ihn begleitet hatte, begab sich nach Alexandria und trat als Secretär in die Dienste “des Cadhi Ibn Hadid und liess auch seine Brüder dahin kommen, als die Kreuzfahrer im Gumäda II 548 ’Ascalon eingenommen hatten. Die Berichte, welche seitdem von Ibn Hadid nach Cähira kamen, erregten Aufsehen durch ihre vollendete Form, und die Ministerial-Secretäre, welche besorgten, dass Abd el-rahim, den sie als den Verfasser kannten, ihnen den Rang würde streitig machen, stellten dem Chalifen el-Dhäfir vor, dass er seine Sache schlecht verstände und der Stelle nicht ge- wachsen sei und brachten den Chalifen so gegen ihn auf, dass er Befehl gab ihm die Hand abzuhauen. Der Ministerial - Vorstand el-Cadhi el- athir Ibn Bajän legte sich indess ins Mittel, nahm Abd el-rahim in Schutz und lobte ihn, so dass der Chalif ihn zu sich kommen liess und, nachdem er sich von seinen hervorragenden Eigenschaften überzeugt hatte, ihn in seine Dienste nahm. Fr stieg bald mit dem Titel el-Cädhi el-fädhil Mugir ed-din zum Staatssecretär empor, blieb auf diesem Po- sten unter den beiden letzten Fatimiden el-Fäiz und el-’Adhid und ging dann als solcher auch zu Caläh ed-din über, welcher ihm sein ganzes Vertrauen schenkte und bei seinem Abmarsche nach Syrien ihn als Statthalter in Ägypten zurücklies. Er kam dann nur selten zu einer persönlichen Besprechung nach Damascus, wo er 'Imäd ed-din (284) kennen lernte, mit welchem er einen lebhaften Briefwechsel un- terhielt. el-Cädhi el-afdhal starb plötzlich am 7. Rabi’ II 596 in Cähira. Chall. 384. 857. 1) Die amtlichen Berichte und seine Privat-Correspondenz mit ’Imäd ed-din, N. 100 F. WÜSTENFELD, welche sich in seinem Nachlasse auf losen Bogen vorfanden, hätten wohl 100 Bände (Hefte) füllen können ; aus beiden ist eine Auswahl getroffen, welche Br. Mus. 778. 779. Münch. 402 erhalten ist. — 2) Hagi 7342 werden ihm Biographien der Sultane el-Malik el-mancür Kiläwün und seines Sohnes el-Malik el-aschraf zugeschrieben, welche erst genau 100 Jahre nach ihm regierten. Bodl. 766. 284. Abu Abdallah Muhammed ben Muhammed ben Hämid ’Imäd ed-din el-Kätib el-Igpahäni geb. im J. 519 zu Icpahän, erhielt hier den ersten Unterricht und begab sich noch ziemlich jung nach Bagdad um das Schäflitische Recht zu studiren; er besuchte die Hochschule Nidhämia, an welcher Abu Mancür Said Ibn el-Razzäk (+ 539) lehrte, und hörte die Vorlesungen über Po&sie und schöne Wissenschaften bei Abu Bekr Ahmed Näcih ed-din el-Arragäni, welcher in jüngeren Jahren an der Nidhämia in Icpahän angestellt gewesen war; die Traditionen hörte er bei verschiedenen Lehrern. Als er ausstudirt hatte, erhielt er durch die Begünstigung des Wezir ’Aun ed-din Jahja Ibn Hubeira die Stelle eines Verwaltungsinspectors in Bacra, dann in Wäsit, und er hatte sein reich- liches Auskommen. Als aber der Wezir am 13. Gumädä I 560, wie man sagt an Gift, starb, wurde ’Imäd ed-din mit anderen Günstlingen desselben nicht nur abgesetzt, sondern auch eingekerkert; durch die Fürsprache des Haushofmeisters Ibn Rais el-Ruasä bei dem Chalifen el-Mustangid, dem er einen Brief in Versen schrieb, erhielt er zwar im Scha’bän seine Freiheit wieder, jedoch ging es ihm sehr kümmerlich, bis er sich im Scha’bän 562 nach Damascus begab und sich an den Cadhi Kamäl ed-din Ibn el-Schahruzürl, damals Stadtcommandant und Reichsminister, wandte. Dieser empfahl ihn dem Gross-Emir Nagm ed-din Ajjüb, welcher seinen Oheim el-Aziz in der Festung Takrit ge- kannt hatte, er empfing ihn sehr ehrenvoll, zeichnete ihn bald vor an- deren aus und nun lernte ihn auch dessen Sohn Caläh ed-din kennen, mit dem er in ein intimes Freundschaftsverhältniss trat. Kamäl ed-din hob auch bei dem Sultan Nür ed-din Mahmüd seine Kenntnisse und Verdienste hervor, so dass dieser ihn zum Staatssecretär ernannte, wobei er wohl erst den Tital 'Imäd ed-din el-Kätib erhielt, und obgleich er selbst besorgte, dass er einer solchen Stelle nicht gewachsen sein möchte, DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 101 versah er sie doch zur allgemeinen Zufriedenheit und wusste die Cor- respondenzen in Arabischer und Persischer Sprache zu führen. Nür ed-din schätzte ihn sehr, weihte ihn in seine geheimen Pläne ein und betraute ihn mit einer Mission nach Bagdad an el-Mustangid. Nach seiner Rückkehr benannte er im Ragab 567 die von ihm am TThore el- Farag einige Jahre vorher errichtete Hochschule ihm zu Ehren ’Imädia und übertrug ihm den Unterricht darin und im folgenden Jahre er- nannte er ihn zum Vorsitzenden im Staatsrath. Als Nür ed-din am 11. Schawwäl 569 starb und sein erst 11 Jahre alter Sohn el-Malik el-cälih Ismäil zur Regierung kam, wurde bei ihm 'Imäd ed-din durch seine Neider und Feinde verdächtig gemacht und vom Hofe entfernt; er gab alle seine Ämter auf und verliess Damascus um sich nach Bagdad zu begeben. Auf dem Umwege, den er nehmen musste, erkrankte er in Mosul, erfuhr hier aber, dass Galäh ed-din sich der Regierung in Ägypten bemächtigt habe und gegen Syrien heranrücke, und er beschloss desshalb nach Damascus zurückzukehren. Am 4. Gumäda I 570 brach er von Mosul auf und erreichte Damascus am 8. Gumädä II, während Caläh ed-din schon vor Haleb stand, wohin el-Malik el-eälih sich zurückgezogen hatte. Dahin begab sich auch 'Imäd ed-din sogleich, knüpfte das alte Freundschaftsband mit Caläh ed-din wieder an und begleitete ihn als sein Vertrauter auf allen Zügen, indem er seinen Platz unter den We- ziren und Grossen des Reiches einnahm. Als aber der Sultan am 27. Cafar 589 starb, verlor 'Imäd ed-din allen Einfluss, er zog sich ins Privatleben zurück, widmete den Rest seiner Jahre der Schrifstellerei, deren Gegenstand besonders die Schilderung der 'Thaten seiner beiden hohen Gönner war, und starb zu Damascus am 15. Ramadhän 597. Chall. 715. 1) Fulmen Syriacum, Geschichte seiner eigenen Erlebnisse und der stürmischen Zeiten in Syrien, welche ihm schnell wie der Blitz verflossen zu sein schienen, Hagi 1778, in 7 Bänden, von denen der fünfte Bodl. 761 die Jahre 578 bis 580 ent- hält. Eine Auswahl von Gedichten und schönen Prosastellen daraus Lugd. 824. — 2) Victoria Cossica de expugnatione Codsica i. e. Hierosolymitana ; der Verf. hatte wegen des höheren Stils den Titel Sagitta Cossica gewählt mit Hindeutung auf Coss, einen durch seine Wohlredenheit berühmten Zeitgenossen Muhammeds; auf 102 F. WÜSTENFELD, Veranlassung des Wezir el-Cädhi el-fädhil, dem er das Werk dedicirte, änderte er den Titel. Hagi 8870. 9876. Es enthält in 2 Bänden die Geschichte der Kriege des Qaläh ed-din gegen die Kreuzfahrer von 583 bis 587. Lugd. 821—823. Br. Mus. 312. Bodl. 775. 824. Paris 714. 715. 839. 840. Fl. 48. Petersb. As. Mus. 203; der zweite Band Gotha 1654. Auszüge in Schultens, vita Salad. — 3) Auzilium lan- quoris et refugium creaturarum, eine Geschichte der Selguken, ihrer Wezire und der Grossen des Reiches, nach dem weitläuftigen Persisch geschriebenen Werke des Scharaf ed-din Anüschirwän (f 532) Arabisch zweckmässig abgekürzt, berichtigt und ver- mehrt, jedoch in etwas schwülstigem Stile. Hagi 8933. 13817. Bodl. 662. Paris Suppl. 772. — 4) Oremor operis „Auzxilium languoris“, ein Auszug aus dem vorigen. Hagi 6839. — 5) Margarita palatii et palma virorum seculi, Hagi 4690. 14452, eine weitere Fortsetzung der Dichterbiographien des Tha’älibi (185) Bächarzi (211) und Hadhiri (261) nach dem J. 500 bis 572, wie Chall. und nach ihm Hagi angeben, oder bis 592 Münch. 505, es sind indess noch mehrere vor 500 verstorbene erwähnt; eine vollständige Übersicht nach den in Paris, Leiden, London und Oxford erhaltenen Handschriften, wonach für das ganze Werk noch einige Lücken bleiben, giebt Dozy, Catal. Lugd. T. II. p. 208—288; die ursprüngliche Abtheilung in 10 Bände ist von den Abschreibern verändert. — 6) Fluxus ad appendicem wird gewöhnlich für einen Anhang zu el-Sam’äni’s (254) Fortsetzung der Geschichte von Bagdad von Abu Bekr el-Chatib (208) ausgegeben, Hagi 2179. 7368, Ibn Challikän sah aber ein Exemplar und erkannte darin eine Fortsetzung zu der Margarita Nr.5. — T) Ool- lectio epistolarum und 8) Collectio carminum 4 Bände. Hagi 5578. 285. Abul-Cäsim Muhammed ben ’Ali ben Muhammed Ibn el- Buräk el-Hamdani aus Cadix starb hier am 25. Ramadhän 596. Ca- siri II. 77. 1) Unionum series, Chronik von Spanien. — 2) In memoriam Muhammedis. — 3) Historia Mwäwijae. 286. Muhammed ben Said ben Gahür el-Cudhä’i aus Beirän, einem kleinen Orte im Gebiete von Dänia, starb im J. 597. Casiri II. 123. Annales Valencivae. ‘ 287. Abul-Faräg Abd el-rahman ben 'Ali ben Muhammed Gamäl ed-din el- Teimi Ibn el-Gauzi el-Bekri leitete sein Geschlecht im 20. Gliede von dem Chalifen Abu Bekr ab und einer seiner Vorfahren Gafar hiess el-Gauzi, weil er aus el-Gauz, einem fruchtbaren Districte zwischen Haleb und el-Bira am oberen Euphrat stammte, oder wahr- scheinlicher weil er neben einem gauz d. i. Tränkorte am Westufer des DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 103 Tigris von Bagdad wohnte, wo auch die Schiffe ankerten. Jedenfalls wurde Abd el-Rahman zu Bagdad im J. 508 oder 510 geboren, lernte schon seit dem J. 519 die Traditionen und besuchte die Vorlesungen seines Erziehers, des im Muharram 527 verstorbenen Historikers Abul- Hasan ’Ali ben Obeidallah ben Nacr el-Zägüni*), Verf. einer Chronik. Jäcüt II. 908. Neben seiner umfassenden Gelehrsamkeit hatte er schon mit 20 Jahren sein Rednertalent vollkommen ausgebildet und er wurde ein so beliebter und berühmter Prediger, dass Chalifen, Fürsten und Wezire seine Vorträge besuchten und oft 100000 Personen sich um ihn einfanden. Die bei einem längeren Aufenthalte in Mekka gehaltenen Predigten hat er herausgegeben. Dabei wusste er als Hanbalit in den Streitigkeiten zwischen den Sunniten und Schriten sich auf geschickte Weise bei beiden Parteien in gleichem Anschen zu erhalten. Über seine Thätigkeit äusserte er einmal: Ich habe 1000 Bände eigenhändig geschrieben, 100000 Personen haben mir reumüthig ihre Sünden bekannt und 20000 in meine Hand das Bekenntniss des Islam abgelegt. Er starb am 13. Ramadhän 597. Chall. 378. Huff. XVII.2. Bistäni II. 302. *) Aus Zägüna einem Dorfe bei Bagdad, nicht Rä’üni oder Rägüni, wie Hagi II. p. 123. VI. p. 425. Von seinen Schriften benutzte Ibn Challikän die 8 zuerst genannten: 1) An- nales Ibn el-Gauzi mit dem besonderen Titel Liber bene ordinatus de historia popu- lorum, allgemeine Geschichte von der Schöpfung bis auf den Chalifen el-Mustadhi (+ 575) nach den Jahren geordnet in 12 Bänden, davon je einer Bodl. 779. Gotha 1553. Berl. Wetz. I. 8. Hagi 2080. 13111. — 2) Margaritae monilium coli de hi- storia seculorum, ein Compendium des vorigen. Hagi 7435. Amst. 102. Lugd. 755. — 3) Vitae illustrium virorum, ein Compendium nach der Lebensdauer von solchen, die 10 Jahre, bis zu solchen, die 1000 Jahre lebten. Hagi 971. — A) Descriptio rerum selectarum Auszug aus dem Leben der Heiligen von Abu Nu’eim el-Icpahäni (187). Hagi 4624. 7765. Berl. Wetz. I. 24. 25. Br. Mus. 962. 963. Vergl. Zeitschr. d.D.M.G. Bd. VII. 576. — 5) Liber cognominum. Hagi 3959. 9895. — 6) Fructi- ficatio mentium virorum traditionis gnarorum, ein historisches und biographisches Compendium in der Weise wie das Handbuch des Ibn Ooteiba (73) bis zum J. 560. Hagi 3562. Paris631. — 7) Illuminatio diluculi de praestantia Nigritarum et Aethio- pum. Hagi 3698. 1757. 1836. Gotha 1692. — 8) Historia Bischri el- Hafı. Chall. Fasc. I. p. 30. — 9) Historia Barmakidarum. Hagi 184. — 10) Liber de inge- 104 F. WÜSTENFELD, niosis, Grundsätze und Handlungen geistig besonders begabter Regenten, Wezire, Dichter u. s. w. in 33 Capiteln. Hagi 9803. Bodl. 370. 385. 395. — 11) Locus aquationis duleis de admonitionibus et concionibus, siebzig im Tempel zu Mekka gehal- tene Reden. Escur. 714. Br. Mus. 145. — 12) Natales prophetae. Wetz. Tüb. 105. — 13) Aurum liquefactum de biographüs regum. Hagi 5832. Auszug Petersb. D. 1142, — 14) Narrationes exquisitissimae de vita domini creaturarum, Geschichte Muham- meds. Hagi 8467. Ref. 227. — 15) Institutio completa de virtutibus prophetae electi praestantibus, Personal- und Lebensbeschreibung Muhammeds. Hagi 7556. 14296. Lugd. 776. — 16) Refutatio adversarü, qui vero repugnans vituperationem Jazidi repellit, Geschichte des Chalifen Jazid und Beweis, dass er wegen der Ermordung des Husein b. ’Alı den Fluch verdiene. Hagi 5717. Lugd. 79%. — 17) Diürectio ti- ronum in historia proborum. Hagi 49%. — 18) BDiographia Abu Bekri et Omari. 7333.13044. — 19) Biographia Mustagni. 7337; es ist sicher el-Mustadhi zu lesen. — 20) Oommentarius in cacidam Ibn ’Abdüni. 9444. — 21) Medulla de historüs prophetarum. 182.11063. — 22) Quisquiliae de historus proborum. 11158. — 23) Pa- negyricus Imami Ahmed Ibn Hanbal. 13009. — 24) Panegyricus Omari b. Abd el- ’azie. 13044. — Vergl. Index Nr. 4274. 288. Abul-Fath Othmän ben "Isa ben Heigün (Mancur) Tag ed- din el-Balati aus Balat einer Stadt am Tigris oberhalb Mosul geb. am 27. Ramadhän 524 hatte sich bereits in Mosul als Philolog und Dichter bekannt gemacht und hielt sich dann eine Zeit lang in Damascus auf, wo er mit dem Lehrer el-Zabadäni aus dem gleichnamigen Orte zwischen Damascus und Balabekk häufig zusammenkam. Als Caläh ed-din im J. 567 die Regierung in Ägypten angetreten hatte, begab sich el-Balati dahin und wurde von dem Sultan zum Vorsteher an der alten Moschee in Fustät und Lehrer der Grammatik und des Coranlesens ernannt. Er war ein grosser robuster Mann mit einem vollen Bart, trug einen hohen 'Turban und selbst in der Hitze mehrere Kleider, schlang aber das Ende der Kopfbinde nicht um den Hals, sondern liess es herab- hängen. Im Winter verbarg er sich und kam nicht zum Vorschein, sodass man ihm sagte: Du verbirgst dich im Winter wie die Reptile in der Erde. Er hatte ein barsches, abstossendes, unanständiges Wesen und war dem Trunke und den Vergnügungen ergeben. Er starb im Cafar 599 am Ende des Hungerjahres und blieb in seiner Abgeschie- | | DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 105 denheit drei Tage unbeerdigt liegen, ohne dass Jemand Arg daraus hatte. Bistäni II. 296. Jäcüt II. 721. Lugd. II. 255. Historia Mutanabbü. Hagi 227. — Vergl. Index Nr. 2759. 289. Abu Marwän Abd el-malik Ibn el-Kardabüs el-Tauzari, aus Tauzar in Africa, schrieb wahrscheinlich gegen das Ende des VI. Jahrh. Institutio sufficiens de historia Chalifarum, bis Abu Ja’ctüb Jüsuf b. Abd el- Mümin, reg. 558 bis 580. Hagi2213. Handschrift im Besitz de Gayangos, Auszüge in dessen History of the Moh. dynasties in Spain. Vol. I. App. D. Vol. II. App. O. — Dozy, Script. Ar. loci de Abbad. Vol. II. 11. — Dessen Recherches. 2. Edit. al m: KXI vergl: p. 45. 3. Edi. T. II p. XVII. vergl. p. 41. 290. Abu 'Ali Ismail ben el-Cäsim el-Bagdadi lebte im VI. Jahr- hundert zu Granada. Appendix appendieis, Dichterbiographien. Escur. 1662. 291. Ibn Abd el-malik el-Marräkoschi, ein Geschichtschreiber aus Valencia, soll im VI. Jahrh. gelebt haben; ein Citat aus ihm Makk. I. 590 betrifit aber einen Gelehrten, welcher erst im J. 669 gestorben ist. Complementum, ein sehr grosses biographisches Werk. Hagi 3525. Ein Theil, den Buchstaben Sin enthaltend, Escur. 1677. 292. Abu Muhammed el-Cäsim ben ’Ali ben el-Hasan Bahä ed- din Ibn Asäkir, geb. Mitte Gumäda I 527 zu Damascus, trat ganz in die Fusstapfen seines Vaters (267); er gab dessen Werke heraus und hielt darüber Vorlesungen in der grossen Moschee und in der Nürischen Traditionsschule, an welcher er seinem Vater als Professor folgte. Von den ihm hier aus den Stiftungen zukommenden Einkünften nahm er nichts, sondern bestimmte sie zu Unterstützungen für auswärtige Stu- dirende; auch stiftete er eine eigene Traditionsschule in seinem Hause am Thomasthore.. Er hatte Cähira und Jerusalem besucht und dort Vorlesungen gehalten, und starb zu Damascus am 9. Cafar 600. Chall. 452. Huf. XVII. 14. Schuhba. 1) Oollectio diligentissima de praestantüus templi remotissimi i. e. Hierosolymi- tani, von ihm im J. 596 in der Moschee zu Jerusalem vorgetragen. Hagi 3964. — 2) Appendix zu seines Vaters Geschichte von Damascus. 2218. — 3) Virtutes sacro septo Mekkano propriae. 9122. — 4) Proprietates Medinae praestantes. 2302. 9143. Histor.-philolog. Classe. XXVIIL. 5. (0) 106 F.WÜSTENFELD, 293. Badr ed-din Bid! ben Abul-Ma’mar Ismäill el- Tabrizi lehrte im J. 601. Hagi 396. Donum sanctis püs oblatum de deseribendo statu domini purorum et cognitione Chalifarum, kurze Geschichte Muhammeds, seiner Gefährten und der Chalifen bis zum Regierungsantritt des Chalifen el-Mustadhi im J. 566. Hagi 2555. Gotha 45. 294. Abu Abdallah Muhammed ben Omar ben el-Husein el-Bekri el-Tamimi el-Tabaristäni Fachr ed-din el-Räzi, geb. am 25. Ramadhän 543 zu Reij, wo sein Vater, Dhijä ed-din Omar, Chatib d. i. Prediger war, wesshalb jener Ibn el-Chatib »Sohn des Predigers« genannt wird, starb am 1. Schawwäl 606. Chall. 611. Schuhba‘*). *) Vergl. Gesch. d. Arab. Ärzte Nr. 200, wo ausführlich über ihn und seine medicinischen und philosophischen Schriften gehandelt ist. 1) Historia dynastiarum in zwei Theilen a) über Staatswissenschaft,, D) Ge- schichte der vier ersten Chalifen, der Buweihiden, Selguken und Fatimiden. Paris 895. Auszüge von A. Jourdain in den Fundgr. d. Or. V. 23. — 2) Mare genealogiarum. Hagi 1653. — 3) Panegyricus Imami el-Schäfti. Hagi 13014. — 4) Virtutes comi- tum Muhammedis. — 5) De religiomibus et sectis. — Vergl. Hagi Index Nr. 2654. 295. Abul-Makärim As’ad ben el-Chatir Abu Said Muhaddsib ben Minä ben Zakarijä ben Abu Cudäma ben Abu Malih Mammäti stammte aus einer vornehmen Christlichen Familie in Cähira, welche den Namen Mammäti führte, weil der genannte Ahnherr Abu Malih bei einer Theurung unter die Kinder der Muslim Almosen und Brod vertheilte und von ihnen, wenn sie ihn sahen, mammäti (wahrscheinlich: liebe Mama!) angerufen wurde, und so ist auch As’ad unter dem Namen Ibn Mammäti bekannt geworden. Er hatte sich sehr tüchtige Kenntnisse erworben, auch in der Dichtkunst versucht, und erhielt bei der Ver- waltung eine Anstellung. Im Anfange der Regierung del Sultans Caläh ed-din trat er mit seiner ganzen Familie zum Islam über und wurde mit dem Titel el-Cädhi el-As’ad zum Staats- und Kriegsminister erhoben. Da er sich in der Folge mit dem Wezir Cäfi ed-din Abdallah Ibn Schukr nicht vertragen konnte und dessen Nachstellungen fürchtete, flüchtete er nach Haleb unter den Schutz des Sultans el-Malik el-dhähir Gäzi, des Sohnes des Caläh ed-din, und starb dort 62 Jahre alt DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 107 am 30. Gumädä I. 606. Chall. 90. Sujüti I. 259, wo das Jahr 616 unrichtig ist. 1) Canones tribunalium, Anleitung für Staatseancellisten über die geographische Eintbeilung, Bodenverhältnisse, Ertragfähigkeit, Besteurung Ägyptens, Gotha 47!. 1892, vielleicht ein Werk seines Vaters Muhaddsib, vergl. Calcaschandi, Geogr. u. Ver- waltung von Ägypten. 8. 35. 148. — 2) Vita Sultani Caläh ed-din versibus con- scripta. — 3) Libri Kalila et Dimna compositio metrica. — 4) Carminum_ collectio. Hagi 5289. — 5) Ineptitudo de consilüs Caräcäschi. Chall. 554. Hagi 8655*). *) Da Ibn Challikän das Buch erwähnt, so wird es Paris 1548 mit Unrecht dem Sujüti zugeschrieben ; übrigens wird die Darstellung der Missgriffe und Thorheiten in den Entschei- dungen des Caräcüsch von einigen für übertrieben oder erfunden gehalten. Vergl. Abd-allatif par de Socy pay. 206 296. Muhammed ben Ibrahim el- Hadhrami aus el-Jusäna (Lucena) 40 Arab. Meilen von Cordova, Rechtsgelehrter und Historiker, fiel in der Schlacht el-’Icäb (de las Navas) gegen die Franken am 15. Gafar 609. Casiri II. 124. Classes Jurisconsultorum. 297. Abu Abdallah Muhammed ben Abd el-rahman ben ’Alı el- Tugibi, geb. ums J. 510 zu Klein- Alicante oder zu Alsch (Elche), machte, nachdem er seiner Studien wegen ganz Spanien durchzogen hatte, die Pilgerreise, auf welcher er sich längere Zeit besonders in Alexandria bei Abu Tähir el-Silafi (268) aufhielt. Er hatte sich eine grosse Menge Bücher abgeschrieben und auf der Rückreise blieb er in Tilimsän, wo er im J. 610 starb. Makk. I. 566. 713. Casiri II. 125°). Bistäni II. 235. *) Algibi lies el-Tu'gibi. 1) Lexicon praeceptorum, seine 130 Lehrer im Orient mit vielen nützlichen historischen Nachrichten. — 2) Panegyricus duorum nepotum sc. Muhammedis d. i. el-Hasan und el-Husein. — 3) Hispaniae Annales. — 4) Historia virorum, qui in Hispamia doctrina claruerunt, fusior et minor. 298. Abu Abdallah Muhammed ben Müsä ben el-Nu’män el-Muzäli el-Ischbili aus Sevilla starb im J. 611. Fax in tenebris, Leben und Wunderthaten des Propheten. Escur. 1680. 299. Burhän ed-din Ibrähim ben Muhammed Ibn el-Murahhil el- Schätii. O2 108 F. WÜSTENFELD, Thesaurus, qui narrationem vitae prophetae breviorum continet, meist aus Ibn Ishäk genommen, ım J. 611 verfasst. Hagi 5800. 7308. 300. Abu Muhammed Abdallah ben Suleimän ben Däwüd ben Omar Ibn Hautallah el-Ancäri el-Härithi aus einer angesehenen Familie zu Onda (Honda) bei Valencia im Muharram 548 oder im Ragab 549 geboren, studirte unter Ibn Baschkuäl (270), el-Suheili (272), Ibn Hu- beisch (277) und anderen und wurde Cadhi in Sevilla, Cordova, Murcia, Sebta, Salä, Majorca, zuletzt in Granada, wo er am 4. Rabi I 612 starb; am 19. Scha’bän wurde die Leiche nach Malaga gebracht und dort begraben. Makk. II. 68. 660. Casiri II. 129. 1) Annales Valenciae. — 2) Bibliotheca Hispana. 301. Abu Omar Muhammed ben Muhammed Ibn Aischün el-Lachmi seb. im J. 538 in Bakka nicht weit vom Cap Trafalgar, ein berühmter Rechtsgelehrter und Historiker, starb in Murcia im J. 614. Casiri II. 125. Seriptorum Hispanorum vitae et obitus. 302. Abu 'Ali Ibn Abu Scharaf el-Cortubi. Historia Scheriforum bis zum J. 615. Eseur. 1727°. 303. Abul-Ma’äli el- Malik el-maneür Muhammed ben Omar ben Schähanschäh ben Ajjüb hatte nach dem Tode seines Vaters el-Malik el-mudhaffar Omar im J. 587 die Regierung von Hamät mit Ma’arra, Salamia und den anstossenden Gebieten übernommen; er lieferte am 3. und 21. Ramadhän 599 bei Bärin den Franken zwei für ihn siegreiche Schlachten, wurde aber von ihnen im J. 601 so bedrängt, dass er sich veranlasst sah selbst nach Cähira zu reisen, um sich von dort Hülfe zu erbitten, und er kam nach einigen Monaten zurück. Er war ein grosser Freund der Gelehrten, besonders der Philologen und Rechtsgelehrten, deren er gegen 200 an seinem Hofe hatte; er starb auf seinem Schlosse zu Hamät im Dsul-Ca’da 617. Abulfed. IV. 114. 288. 1) Classes Poötarum, Hagi 7901, mit dem besonderen Titel Historia regum et oblectamentum regis et subditi in 10 Bänden, von denen der neunte Lugd. 884, im J. 602 verfasst. Vergl. Weyers spec. crit. pag. 15. Orientalia Vol. I. 490. — 2) Hippodromus veritatum et arcamum rerum creatarum, ein grosses Geschichtswerk; DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 109 der Zweifel über die Autorschaft Hagi 12212 wird dadurch gehoben, dass el -Malik el-Mancür selbst in dem erstgenannten Werke auf dieses als sein eigenes verweist*). *) Ein seinem Sohne Muhammed b. Muhammed b. Omar b. Schähanschäh zugeschriebenes allgemeines Geschichtscompendium Paris 615 muss einen wenigstens um 200 Jahre spätern Ge- lehrten zum Verfasser haben, weil darin Macrizi (7 845) eitirt wird. 304. Muhammed ben Abd el-Wähid el-Gäfiki el-Mallähi aus einer angesehenen Familie in Malläha (Salinen) 12 Meilen von Granada im Gebiete von Ilbira (illiberis, Elvira) im J. 549 geboren, lebte ohne öf- tentliche Anstellung den Wissenschaften und starb zu Granada am 5. Scha’bän 619. Casiri II. 88. 125. 1) Historia virorum doctorum Ilbirae. — 2) Arbor genealogiarum, Stamm- tafeln der in Spanien eingewanderten Arabischen Familien. — 3) Exemplar virorum doctorum Granadae. 305. Abu Muhammed Muwafak ed-din Abdallah ben Ahmed ben Muhammed Ibn Cudäma el-Mucaddasi, ein Hanbalitischer Rechtsgelehrter, starb im J. 620. 1) Explicatio de genealoguis Kureischidarum. Hagi 1351. 2415. Münch. 453. 2) Institutio petentium de praestantia Chalifarum legitimorum. Ref. 239. — 3) Liber poenitentium. Hagi 9993. Lugd. 853. 306. Abu Muhammed Abd el-wähid ben 'Ali Muhji ed-din el-Tamimi el-Marräkoschi, geb. am 8. Rabi’ IL 581 zu Marokko, kam als Knabe von 9 Jahren nach Fäs (Fez), wo er den Unterricht in der Grammatik und im Coranlesen erhielt; er legte den Weg zwischen den beiden Städten in den nächsten Jahren mehrmals zurück und lernte im J. 595 den auch als Dichter nicht unbedeutenden Arzt Abu Bekr Ibn Zohr kennen, welcher am Ende dieses Jahres in Marokko starb; ihm verdankte Abd el-Wähid einige Nachrichten über den Dichter Ibn ’Abdün. Im An- fange des J. 603 traf er ebenfalls in Marokko mit dem Sohn des Ibn Tufeil (273) zusammen, welcher ihm einige Gedichte seines Vaters mit- theilte. Bald darauf ging er nach Spanien hinüber, um seine Studien fortzusetzen , er meint aber, dass er dort nicht viel mehr gelernt habe. Im J. 605 wurde er dem Prinzen Ibrähim , Gouverneur von Sevilla, vorgestellt, welcher grosses Gefallen an ihm fand. Im J. 606 kam er nach Cordova, wo ihn die Vorlesungen des Professor Ahmed el-Himjari 110 F. WÜSTENFELD, zwei Jahre fesselten. Im J. 610 war er in Marokko zurück und bei der Huldigung des Sultans Jüsuf am 14. Scha’bän zugegen, mit welchem er auch 611 persönlich eine Unterredung hatte. In demselben Jahre begab er sich wieder nach Spanien und am letzten Tage des J. 613 schiffte er sich wahrscheinlich in Murcia ein und segelte nach Tunis, von wo er Süs, Sigilmäsa und andere Gegenden besuchte, bis er nach Ägypten abreiste; hier hielt er sich 617—619 auf und machte 620 eine Reise nach Mekka, wo er im Ramadhän anwesend war. Wahrscheinlich kehrte er gleich nach der Wallfahrt nach Cähira zurück, verfasste hier im J. 621 sein Geschichtswerk und scheint Ägypten nicht wieder ver- lassen zu haben. Liber admiratione afficiens de historia incolarum Occidentis. Hagi 2316. 12364. Lugd. 838. The history of the Almohades, preceded by a sketch of the history of Spain, from the times of the conquest till the reign of Yusof Ibn-Taschifin, and of the history of the Almoravides by Abdo-1-wahid el-Marrekosht ed. by R. P. A. Do2y. Leyden 1847”. — 2. Ed. 1881. N 307. Abul-Fadhl Gafar ben Schams el-chiläfa Muhammed ben Muchtär, geb. im Muharram 543, nahm als Ulient des Wezirs von Ägypten Emir el-Gujusch el-Afdhal den Namen el- Afdhali an und er- hielt den Ehrennamen Magd el-mulk »Ruhm des Reiches«. Er war ein sehr guter Dichter und seine Abschriften von Büchern, deren er sehr viele besorgte, waren wegen ihrer Schönheit und Correctheit sehr ge- sucht. Er starb am 12. Muharram 622 und wurde auf dem rothen Hügel hinter Fustät begraben. Chall. 138. 1) Ornatus Margaritae, ein Auszug aus der Jatima des Tha’älibi (191) nach veränderter Ordnung in 13 Capiteln. Berl. 1168, — 2) Diwän s. Carminum_ col- lectio. Hagi 5258. 308. Abul-Cäsim Abd eleKarim ben Muhammed el-Räfi'i el-Cazwini, . ein berühmter Schäfiitischer Rechtsgelehrter und Coraninterpret, hielt seine Vorlesungen in der grossen Moschee zu Cazwin und starb etwa 66 Jahre alt am Ende des J. 623. Naw. 753. Schuhba. Sujüti Interpr. Nr. 63. Räfii oder mit Persischer Endung Räfi’än hiess er nach einem Vorfahren, entweder nach Räfi b. Chadig, einem Begleiter des Propheten, DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 111 oder nach Abu Räfi’, dessen Sklaven ; einen Ort Rafiän bei Cazwin giebt es nicht. Sujüti, lob el-lobäb, suppl. p. 101. ; Compositio systematica de historia urbis Cazwin, Hagi 2773, dem Haupttheile nach Personalgeschichte. Br. Mus. 959. — Vergl. Index Nr. 4547. 309. Abul-Hasan 4% ben Abul-Mancür Dhäfir ben el-Husein ben Gäzi Gamäl ed-din el-Halebi el-Azdi el-Micri scheint nach dem ıhm beigelegten 'Titel Wezir in Haleb gewesen zu sein und starb im J. 623. Historia dynastiarum quae perierunt in 4 Bänden Hagi 5142, von denen der letzte die Geschichte der Hamdaniden, Sägiden, Tuluniden , Ichschiden , Fatimiden und ’Abbasiden bis zum J. 622 euthält. Gotha 1555. Die Gesch. der Hamdaniden hat Freytag zu der Abhandl. über diese Dynastie benutzt, s. Zeitschr. d. DMG. X. 439; die der Sägiden ist von demselben mit Lokmani fabulae Bonn 1823 herausgegeben ; die Gesch. der Tuluniden und Ichschiden in m. Abh. über die Statthalter von Ägypten abgedruckt und die Gesch. der Fatimiden von mir in der diese betreffenden Abh. 1881 ausgezogen. — Vergl. Hagi Index Nr. 4279. 310. Abu Abdallah Jäcdt ben Abdallah Schihäb ed-din el-Ha- mawi, gab im J. 574 oder 575, starb am 20. Ramadhän 626. Chall. 800. Vergl. m. Aufsätze: Die Literatur der Erdbeschreibung bei d. Arab. In d. Ztschr. für vergl. Erdkunde. 1842. — Jäcüt’s Reisen. In der Ztschr. d. DMG. 1864. — Der Reisende Jäcüt als Schriftsteller und Gelehrter. In den Nachrichten von d. K. Gesellsch. d. Wiss. 1865. Als die von ihm selbst verfassten historischen und literar-historischen Werke nennt Jäcüt selbst die nächsten sieben: 1) Znitium et finis, eine allgemeine Ge- schichte. Hagi11315. 10118. — 2) Historia Guridarum. — 3) Historia Wezirorum. — 4) Lexicon philologorum , Hagi 12367, bei Chall. 800 und Hagi 472 mit vollerem Titel Dürectio cordatorum (oder Hagi 2547 Donum cordatis oblatum) ad cognitionem philologorum, Grammatiker, Lexicographen,, Coranleser, Historiker, Genealogen, Secretäre in alphabetischer Ordnung mehrere Bände, von Sujüti Interpr. öfter eitirt. — 5) Historia Grammaticorum, vielleicht ein Theil des vorigen. — 6) Lexicon Poetarum. alphabetisch 42 Fascikel. Hagi 12374. — 7) Historiue sectarum et nar- rationes de fanaticis et religiosis. — 8) Esxtemporale de genealogiis Arabum. Hagi 12740. — 9) Historia Mutanabbii. — 10) Prolegomena in librum cantilenarum. — 11) Jäcüt’s geogr. Wörterbuch hgg. von F. Wiüstenfeld. 6 Bände. Leipzig 1866— 1870. — 12) Jäcüt’s Moschtarik hag. von F. Wüstenfeld. Gött. 1846. 311. Muhammed ben Ahmed ben ’Ali el-Kutubi el-Cadisi, Sohn 112 F. WÜSTENFELD, eines Coranvorlesers zu Cädisia. einem grossen Dorfe in der Nähe von Sämarrä, Zeitgenosse des Jäcüt. Appendix ad Annales Ibn el-Gauzt (287). Jäeüt, Moscht. p. 337. 312. el-Fath ben ’'Ali ben el-Fath Cawwäm ed-din el-Bundäri el- Icpahäni. 1) Compendium historiae Selgukidarum ab "Imäd ed-din el-Icpahäani (284) con- scriptae, in einfacherem Stile als das Original im J. 623 verfasst. Paris 767A. — 2) Übersetzung des Schähnämeh von Firdüsi ins Arabische, dem Sultan el-Malik el- mu’addhim ’Isä b. el-’Adil überreicht; da dieser im J. 624 gestorben ist, so kann die Jahreszahl 675 Hagi 7407 nicht richtig sein. 313. Abu Bekr Muhammed ben Abd el-Gani ben Abu Bekr Mu’in ed-din el-Hanbali el-bagdadi mit dem Familien-Namen Ibn Nucta nach seiner Urgrossmutter Nucta benannt, war bald nach dem J. 550 ge- boren, hatte sich auf seinen Reisen durch Uhoräsän, Gabal, Mesopo- tamien, Syrien und Ägypten durch den Unterricht der berühmtesten Lehrer zu einem der ausgezeichnetsten 'Traditionskenner ausgebildet und lehrte mit grossem Beifall in Bagdad, wo er am 22. Cafar 629 gestorben ist. Chall. 671. Huf. XVIII. 13. Bistäni I. 723. 1) Appendix zu dem Lexicon der Überlieferer Perfectio des Ibn Mäkülä (215) in einem Bande. Hagi 11633. Gotha 1759. — 2) Appendix zu den genealog. Werken des Muhammed b. Tahir (224) und Abu Müsä el-Icpahäni (275). Hagi 1352. — 3) In dieselbe Classe gehört Confirmatio cognitionis relatorum traditionum et auctors- tatum. Hagi 3509. 11633. 314. Abu Muhammed Abd el-latif ben Jüsuf ben Muhammed Muwäffak ed-din el-Maucili geb. im I. od. II. Rab 557 war als Phi- lolog. Philosoph und Arzt berühmt und hat sich auch als Historiker bekannt gemacht; er starb zu Bagdad am 12. Muharram 629. s. Ab- dollatiphi Bagdadensis vita auct. Ibn Abi Oseiba ed. Joh. Mousley. Oxonü 1808. Kutubi H. 9. — Gesch. d. Arab. Ärzte Nr. 220. Von seinen 166 Schriften kommen hier in Betracht: 1) Liber historiarum Aegypti major. Hagi 231. — 2) Ein Auszug daraus Liber h. Ae. minor, über das, was er selbst gesehen oder erlebt hatte, mit dem besonderen Titel Liber utilitatis et momitionum de rebus, quibus praesens adfui, et de accidentibus, quae coram spectavi in terra Aegypti; gedruckt Cahira 1282 (1865). — Abdollatiphi compendium me- DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 113 morabilium Aegypti, arabice ed. Jos. White (1782) praefatus est H. E. G. Paulus. Tubingae 1789. — Abdallatifs Denkwürdigkeiten Egyptens übers. von S. F. G. Wahl. Halle 1790. — Abdollatiphi hist. Aeg. compendium, arab. et lat. partim ipse vertit, partim a Pocockio versum edendum curavit J. White. Oxoniüü 1800. — Re- lation de ’ Eyypte par Abd-allatif, trad. par Silvestre de Sacy. Paris 1810. — 3) Au- tobiographia, für seinen Sohn Scharaf ed-din Jüsuf geschrieben, von Chall. 842. .pag. 104 eitirt. 315. Abul-Hasan ’Alı ben Abul-Karam Athir ed-din Muhammed ben Muhammed ben Abd el-Karim ’Izz ed-din Ibn el-Athir el Scheibäni, geb. am 4. Gumädä I 555 zu Gazirat Ibn Omar in Mesopotamia, woher er auch el-Gazeri heisst, verlebte hier die ersten Jugendjahre und sie- delte mit seinem Vater, welcher seiner Stelle als Präfeet enthoben war, und mit seinen beiden Brüdern Magd ed-din el-Mubärak und Dhijä ed- din Nacrallah im J. 576 nach Mosul über, wo er seine wissenschaft- liche Ausbildung vollendete. Er kam darauf mehrere Male nach Bagdad, theils auf der Pilgerreise, theils als Gesandter des Fürsten von Mosul, und benutzte diese Gelegenheit um die berühmtesten Lehrer daselbst zu hören. Später machte er noch eine Reise durch Syrien und nach Jerusalem und bildete sich zu einem der vorzüglichsten Kenner der Traditionen mit ihren Hülfswissenschaften, der älteren und neueren Ge- schichte und der Genealogien der Araber, aus. Nach Mosul zurück- gekehrt lebte er fern von öffentlichen Geschäften nur den Wissen- schaften, sein Haus war der Versammlungsort der einheimischen und durchreisenden Gelehrten. Am Ende des Jahres 626 traf ihn Ibn Challikän, dessen Vater ein intimer Freund des Ibn el-Athir gewesen war, zu Haleb als sehr hoch geehrten Gastfreund des Eunuchen Schihäb ed-din Tugril, des Atabeg (Wezir) von el-Malik el-’aziz, dem Fürsten von Haleb. Ibn Challikän fand bei ihm den freundlichsten Empfang, besuchte ihn öfter und rühmt unter seinen vortrefflichen Eigenschaften ganz besonders seine grosse Bescheidenheit. Ibn el-Athir reiste im J. 627 nach Damascus, kam im folgenden Jahre nach Haleb zurück, begab sich aber nach einem kurzen Aufenthalte wieder nach Mosul und starb hier im Scha’bän 630. Chall. 471. Abulfed. IV. 398. Huff. XVIII. 4. de Slane, hist. des Croisades p. 752. Bistäni I. 370. Histor.-philolog. Classe. XXVIN. 3. B 114 F. WÜSTENFELD, 1) Liber historiarum major, mit dem besonderen Titel Ziber historiarum per- fectus, Universalgeschichte von der Schöpfung bis zum J. 628, in 13. Bänden, Hagi 2071. 97, eins der besten Geschichtswerke, woraus Abul -Fidä sehr vieles genommen hat. Ibn el- Athiri Ohronicon quod perfectissimum inseribitur, ed. ©. J. Tornberg. Vol. 1—12 und Vol. 13. 14. Indices. Lugd. Bat. 1851— 1876. — if} al 12 Bände. Cahira 1290 (1873). — Ibn el- Athirs Chrönika. 11. delen ifräm Ara- biskan öfversatt af O. J. Tornberg. Lund 1851. — 2) Liber historiarum minor, mit dem besonderen Titel Astoria dynastiae Atabegidarum Mosulae principum, im J. 608 verfasst. Im Auszuge von de Guignes, Histoire des princes Atabeks, in den Notices et Extr. des Mss. T. I. 542. — 3) Leones saltus de cognitione Sociorum. prophetae, Nachrichten von 7500 Zeitgenossen Muhammeds. Hagi 637. xl) Os 5 Bände. Cahira 1280 (1864). — 4) Historia Mosulae wnvollendet. — 5) Me- dulla, Auszug aus dem grossen genealogischen Werke des Abu Sa’d el-Sam’änı (254), im Gumädä I 615 beendigt. Hagi 1350. Gotha 418 2, daraus Specimen el-Lobäbi ed. F. Wiistenfeld. Gottingae 1835; ein Theil w—eg Lee 91. 316. Jahja ben Humeida Ibn Abu Teij el-Halebi starb im J. 630. 1) Historia Poetarum Schriticorum. Hagi 202. — 2) Verbesserte Ausgabe der Nachrichten über die Gefährten Muhammeds von Ibn Abd el-Barr (207). 631. — 3) Annales. 2070. — 4) Auri fodinae de historia Halebt, ein grosses Werk mit einem Anhange. 2205. 12292. — 5) Historia Aegypti. 231%. — 6) Epitome hi- storiae Occidentis. 2316. 11578. — 7) Res novae temporis, 5 Bände alphabetisch. 4647. — 8) Filum seriei margaritarum de historia Syriae. 7221. — 9) Vita Mu- hammedis, 3 Bände. 7308. — 10) Classes virorum doctorum. 7907. — 11) Mo- nilia gemmarum, Biographie des Sultans el-Malik el-dhähir Bibars.. 8226*). — 12) Thesaurus in unum Deum credentium , Biographie des Sultans Caläh ed-din. 10940. — 15) Panegyricus Imamorum duodecim. 13019. *) Dies ist ein Versehen, da Bibars erst 658—676 regierte, es wird el- Malik el- Dhähir Gäzi, Sohn des Qaläh ed-din, heissen müssen. 317. Abul-Mahäsin Muhammed ben Nacrl(allah) ben el-Husein Ibn "Onein Scharaf ed-din el-Ancäri, dessen Vorfahren aus Kufa stammten, wurde am 9. Scha’bän 549 zu Damascus geboren; er zeichnete sich durch seine poetische Begabung so sehr aus, dass ihn Ibn Challikän den letzten grossen Dichter nennt, missbrauchte aber sein Talent zu beissenden Satiren, so dass sich Caläh ed-din genöthigt sah ihn aus Da- mascus zu verbannen. Er durchzog Syrien, 'Iräk, Mesopotamien, Adser- beigän, Choräsän, Gazna, Chuärizm, Mäwarälnahr bis nach Indien DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 115 hinein und kam von dort nach Jemen, wo damals el-Malık el-’aziz Tugtikin, der Bruder des Calah ed-din, in der von ihm errichteten Re- sidenz el-Mancüra (bis zum J. 593) regierte. Dort blieb er einige Zeit und reiste dann durch Higäz nach Cähira und wurde in dem Kreise der Gelehrten als »der Dichter aus Damascus« sehr ehrenvoll aufge- nommen. Nachdem Caläh ed-din im J. 589 gestorben und sein Sohn el-Malik el-‘ädil zur Regierung gekommen war, richtete Ibn ’Onein an diesen in einer schönen Oacide die Bitte nach Damascus zurückkehren zu dürfen; dies wurde nicht nur gewährt, sondern er wurde auch zum Range eines Wezir erhoben und mit Missionen an auswärtige Fürsten betraut. Ibn Challikän traf ihn im J. 623 in Arbela als Gesandten bei el-Malik el-mu’addhim Isa, dem Sohne des Malik el-ädıl. Nach kurzem Aufenthalte kehrte er nach Damascus zurück und starb hier am 22. Rabi I 630. Chall. 695. 1) Historia "Azizica,, Lebensbeschreibung des genannten el-Malik el-’aziz. Hagi 2257. — 2) Diwan s. Carminum collectio. Er hat seine Gedichte leider! nicht selbst gesammelt, sie waren aber einzeln vielfach verbreitet; die von einem anderen veranstaltete Sammlung enthielt nicht den zehnten Theil von allen und darunter einige, welche nicht von ihm waren. Hagi 5197. 318. Abul-Mahäsin Jüsuf ben Räfi ben Tamim Bahä ed-din Ibn Schaddäd el- Asadi geb. am 10. Ramadhän 539 zu Mosul verlor früh seinen Vater und wurde von Schaddäd, seinem Grossvater mütterlicher- seits, erzogen und nach ihm benannt. Schon früh lernte er den Corän auswendig und als Abu Bekr Jahja b. Sä’dün el-Cortubi*) nach Mosul kam, schloss er sich demselben an und lernte von ihm elf Jahre lang bis zu dessen Tode im J. 567 die Traditionen und die Auslegung des Corän. Nachdem er auch bei anderen Lehrern die Erklärung der grossen Tra- ditionssammlungen gehört und sich in den Wissenschaften vollkommen ausgebildet hatte. begab er sich nach Bagdad und erhielt bald nach seiner Ankunft die Stelle eines Repetenten an der Hochschule Nidhämia, die er vier Jahre bekleidete, während Ahmed el-Schäschi (566 bis 569) und Abul-Cheir Ahmed el-Cazwini (569 bis 580) die erste Professur *) Vergl. Chall. 806. Makk. I. 537. P2 116 F. WÜSTENFELD, innehatten. Im J. 569 kehrte er nach Mosul zurück* und wurde Professor an der von Abul-Fadhl Muhammed Kamäl ed-din el-Schahru- züri gestifteten Hochschule, bei dessen Sohne Muhji ed-din Abu-Hämid Muhammed el-Schahruzüri er auch auf einer seiner Gesandschaftsreisen nach Bagdad attachirt war. Nachdem er dann im J. 583 die Wallfahrt nach Mekka gemacht und auch Jerusalem und Hebron besucht hatte, kam er nach Damascus und trat im Gumädä II 584 in die Dienste des Sultans Caläh ed-din, der ihm eine eben erledigte Professur in Cähira anbot, welche aber Ibn Schaddäd ausschlug, worauf er Cadhi el-"Askar (bei der Armee) und Cadhi von Jerusalem wurde. Am 29. Ramadhän 587 schickte ihn el-Malik el-’ädil an der Spitze einer Gesandschaft zu seinem Bruder dem Sultan Caläh ed-din, um ihm die von dem Könige Richard I. vorgeschlagenen, durch die Verheirathung seiner Tochter mit el-Malik el-’ädil zu befestigenden Friedensbedingungen vorzutragen. Nach dem Tode des Sultans begab er sich zu dessen Sohne el-Malik el-dhähir nach Haleb, der ihn zum Cadhi dieser Stadt machte, und er blieb in dieser Stellung auch unter dessen Nachfolger el-Malik el-äziz. Er hatte hier eine jährliche Einnahme von 100000 Drachmen, und da er weder Kinder noch nahe Angehörige hatte, verwandte er sein Ver- mögen zur Errichtung einer hohen Schule, weil damals die Wissen- schaften in Haleb sehr in Verfall gerathen waren. Sie lag in der Nähe des 'Thores von ’Iräk, der hohen Schule Nüria gegenüber und wurde im J. 601 eröffnet; nicht weit davon liess er auch eine besondere Schule für den Traditionsunterricht erbauen und zwischen beiden eine Capelle, in welcher er begraben werden wollte; diese hatte nach jedem der beiden Gebäude hin eine Thür und ein Gitterfenster, so dass man durch die Capelle von einem Gebäude zum anderen sehen konnte. Durch diese Institute wurden die Wissenschaften in Haleb wieder gehoben, auch Ibn Challikän studirte auf jener Hochschule im J. 627, da sein Vater zu Mosul ein Studiengenosse des Ibn Schaddäd gewesen war und Ibn ®) Dies ist nicht genau, widerspricht wenigstens seiner eigenen Angabe, dass er im J. 567 noch in Mosul anwesend und 4 Jahre in Bagdad war. DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 117 Challikän und sein Bruder von dem Sultan Mudhaffar ed-din Kükuburi an Ibn Schaddäd ein Empfehlungsschreiben erhielten. Im J. 629 wurde Ibn Schaddäd von dem Fürsten von Haleb el-Malik el-aziz nach Cä- hira geschickt, um für ihn die Tochter des Malik el-kämil ben el- ’Adil zur Frau abzuholen und er hielt während seines Aufenthaltes da- selbst Vorlesungen über die Traditionen; als er aber im Ramadhän des Jahres mit der Braut nach Haleb zurückkam, hatte el-Malik el-'aziz der Regierung entsagt und Ibn Schaddäd fand nirgends ein freundliches Gesicht. Er lebte nun ganz zurückgezogen in seiner Wohnung nur den Wissenschaften und dem Unterrichte, bis er nach einem kurzen Kran- kenlager am 14. Cafar 632 an Altersschwäche starb und in seiner Ca- pelle beigesetzt wurde. Chall. 852. Abulfed. IV. 408. Schuhba. 1) Specimina singularia Sultanica et decora Jusufica, bekannt unter dem Titel Vita et res gestae Saladini, auctore Bohadino f. Sjeddadi, ed. Alb. Schultens. Lugd. Bat. (1732) 1755. Lugd 820. s. de Slane, hist. des Croisades. Introd. ». 45. — 2) Viri praestantiores auctoritate pari pollentes, Gelehrten-Geschichte von Syrien und Mesopotamien. Hagi 985. — 3) Historia Halebi. Petersb. As. Mus. 203. 4) De praestantia belli sacri, Hagi 9121, geschrieben als ihm Galäh ed-din die Pro- fessur anbot und er lieber in Kriegsdienste treten wollte — 5) Die von ihm in Cähira gehaltenen Vorlesungen. Bodl. 117°, vergl. T. II. p. 569. — Hagi Index Nr. 4093. 319. Abul-Chattäb Omar ben el-Hasan ben 'Ali Ibn Dihja el- Andalüsi leitete sein Geschlecht von Dihja b. Chalifa el-Kalbi, einem Gefährten des Propheten, ab und seine Mutter Amat el-rahman war eine Tochter des Abu Abdallah ben Abul-Bassäm Müsa, welcher seinen Stammbaum auf el-Husein ben 'Ali, den Enkel des Propheten, zurück- führte, und-davon gab Omar sich selbst den Beinamen Dsul-nasabein d. i. welcher zwei berühmte Abstammungen hat; er wurde im J. 544 oder 46 oder 48 in Valencia geboren. Ausser den Traditionen mit ihren Hülfswissenschaften hatte er sich auf das Studium der Sprache, der Schlachten der Araber und ihrer Lieder gelegt und zu diesem Zweck das ganze Muslimische Spanien bereist, und nachdem er dann zweimal Cadhi von Dänia in Andalusien gewesen und wegen seines anstössigen Lebenswandels wieder abgesetzt war, begab er sich auf Reisen, um in 118 F. WÜSTENFELD, fremden Ländern seine Studien weiter zu verfolgen. Er besuchte zu- nächst Marokko, lebte dann einige Zeit in Bigäja, hielt im J. 595 in Tunis Vorlesungen über die Traditionen und begab sich auf die Wall- fahrt durch die Africanischen Städte und Ägypten nach Mekka. Von hier durchzog er Syrien, ’Iräk, Persien, Choräsän und Mazanderän, in- dem er besonders in Bagdad, Wäsit, Icpahän und Nisäbür die berühm- testen Lehrer hörte. Auf seiner Reise nach Choräsän kam er im J. 604 nach Arbela zu der Zeit, als der Fürst el-Malik el-mu’addhim Mudhaffar ed-din die Vorbereitungen machen liess, um das Geburtsfest des Pro- pheten in grossartiger Weise zu feiern; Ibn Dihja schrieb dazu ein Werk, welches mit einer langen Uacide endigte, und erhielt dafür 1000 Dinare; es wird indess von einigen bezweifelt, ob die Cacide von ihm selbst sei oder den Ibn Mammäti (295) zum Verfasser habe. Bei seiner Rückkehr nach Ägypten nahm ihn el-Malik el-aziz an seinen Hof und liess von ihm seinem schon erwachsenen Sohne Muhammed Unterricht ertheilen, und nachdem dieser im J. 615 als el-Malık el-kämil zur Re- gierung gekommen war, stieg Ibn Dihja zu hohem Ansehen. Der Sultan erbaute für ihn im J. 621 die hohe Schule Kämilia, wo er die Traditionen lehrte, indess fiel er später in Ungnade, wurde abgesetzt und starb am 14. Rabi I 633. Chall. 508. Makk. I. 525. Huf. VIII. 16. Bistäni II. 127. 1) Lucerna,, Geschichte der 'Abbasiden, Hagi 13541, von Ibn Challikän be- nutzt. — 2) Illustratio de natiwvitate lucernae splendentis i. e. prophetae, die oben erwähnte Abhandlung. Hagi 3702; vermuthlich Paris 1476°. — 3) Tractatus abso- lutissimus de nominibus prophetae electi. Hagi711.11956. — 4) Liber ex carmimibus poetarum occidentalium locos exhilarantes continens. 12247. Chall. Fasc. VII. p. 96. — Vergl. Hagi Index Nr. 4888. 320. Abul-Rabi Suleimän ben Müsa Ibn Sähm el-Kıläi, dessen Vorfahren aus Valencia stammten, wurde am 3. Ramadhän 565 zu Murcia geboren; er war ein hervorragender Gelehrter, als Prediger und Cadhi in Valencia thätig, dabei ein tapferer Soldat, der in meh- reren Schlachten gegen die Christen immer in der ersten Reihe focht und die Muslimen zum Kampfe anfeuerte, so auch in der Schlacht DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 119 gegen Ferdinand III. bei Anischa*) einige Meilen von Valencia, wo Abul-Rabi! am Abend des 20. Dsul-Higga 634 seinen Tod fand. Makk. II. 768. Huff. XVIII. 15. Casiri I. 101. II. 115. *) Verschiedene Lesarten: Aniga, Ainaga; Edrisö par Dozy et de Goeje p. 191 Bergpass Abischa; Casiri vermuthet Bonisa. 1) Institutio sufficiens de expeditionibus bellicis electi prophetae et trium Cha- hfarum. Hagi 1092. Paris 633. 653. Br. Mus. 918. 1277. — 2) Liber de cognitione Sociorum prophetae et Asseclarum mit dem Titel Palaestra antecedentium et. hippo- dromus justorum,, neue Bearbeitung des Werkes des Ibn Abd el-Barr (207), unvol- lendet. — 3) Lexicon praeceptorum Ibn Hubeisch ejusque discipulorum; Abul-Rabi’ war selbst ein Schüler des Ibn Hubeischh — 4) Institutio de historia Imami Bochäarti. 321. Abu Abdallah Muhammed ben ’Alı Ibn Askar el-Gassäni el-Mälaki, ein berühmter Philolog, Jurist und Chronograph, war Cadhi von Malaga und starb hier am 4. Gumädä II. 636. Makk. II. 210. Casiri II. 126. 1) Historia Malakae. Hagi 2294. — 2) Genealogia familiae Banu Said. — Vergl. Hagi Index Nr. 5678. 322. Abul-Barakät el- Mubärak ben Abul-Fath Ahmed ben el- Mubärak el-Lachmi Scharaf ed- din Ibn el-Mustaufi el-Irbili wurde aus einer angesehenen Familie Mitte Schawwäl 564 auf der Burg von Irbil (Arbela) geboren; sein Vater und sein Oheim Gafi ed-din Abul-Hasan ’Ali ben el-Mubärak bekleideten die Stelle eines Mustaufi oder Staats- raths, daher der Name Ibn el-Mustaufi:. Er war einer der grössten Gelehrten seiner Zeit und zeichnete sich besonders aus durch seine Kenntnisse in den Traditionen und den verwandten Wissenschaften, sowie in der Philologie, Dichtkunst und Geschichte; dabei war er sehr bescheiden und zuvorkommend, fremde angesehene Personen, besonders Gelehrte und Dichter, die nach Arbela kamen, z. B. Jäcüt (I. 187), fanden bei ihm die ehrenvollste Aufnahme, und es mag eine kleine Eitelkeit gewesen sein, dass er ihnen gern aus seinen eigenen vermischten Er- zählungen, Abu Cumäsch »Hausrath« betitelt (Hagi 36), etwas vorlas. Ibn Challikän, welcher im J. 608 ebenfalls in Arbela geboren war, er- innerte sich aus seiner Jugend, dass etwa im J. 618 Ibn el- Mustaufi 120 F. WÜSTENFELD, Abends bei der Rückkehr aus der Moschee von einem Manne angefallen wurde, welcher mit einem Dolche nach dem Herzen zielte, doch parirte er den Stoss mit dem Arme. sodass er mit einer Verwundung davon kam. Als Ibn Challikän, welcher den Vorlesungen aus jenem Buche öfter beigewohnt hatte, im J. 626 Arbela verliess, war Ibn el-Mustaufi schon längere Zeit selbst Staatsrath gewesen, im Muharram 629 wurde er zum Wezir ernannt und blieb in dieser Stellung mit segensreichem Wirken bis zum Tode des Fürsten Mudhaffar ed-din Kükuburi am 18. Ramadhän 630. In der Mitte des folgenden Monates bemächtigte sich der Chalif el-Mustaneir der Stadt Arbela, Ibn el-Mustaufi wurde aus dem Staatsdienste entlassen und zog sich ganz in seine Wohnung zurück, wo ihm die Leute noch gern ihre Dienste anboten, bis die Tataren am 27. Schawwäl 634 die Stadt eroberten und einäscherten. Er selbst war unter denen, die sich in der Burg vertheidigten, und als nach 40 Tagen die Tataren gegen eine bedeutende Geldsumme die Belagerung aufhoben und sich zurückzogen, begab er sich nach Mosul, wo er mit Musse bei einem reichen Bücherschatze den Wissenschaften oblag, bis er am 5. Muharram 637 starb. Chall. 564. Bistäni I. 688. Chronicon Arbelae mit dem besonderen Titel Nobilitas urbis fructum is inter viros praestantissimos afferentis, qui in eam veniunt, 4 Bände, Hagi 2134. 13536, von Ibn Challikän viel benutzt. — Vergl. Hagi Index Nr. 8242. 323. Abu Abdallah Muhammed ben Abul-Ma’äli Said ben Abu Tälib Jahja Ibn el-Dubeithi el-Wäsiti el-Sckäfii war ein berühmter Hi- storiker und Traditionarier. Seine Vorfahren waren aus Kangah in der Provinz Arrän nach Dubeitha (oder Dabeitha, Jäcüt Il. 547), einem Flecken bei Wäsit in 'Iräk, eingewandert und sein Urgrossvater hatte sich dann in Wäsit niedergelassen, wo Muhammed am 26. Ragab 558 geboren wurde. Er lebte in der Folge zu Bagdad, machte noch über 50 Jahre alt wissenschaftliche Reisen und war im Dsul-Ca’da 611 in Arbela mit Ibn el-Mustaufi (322) zusammengetroffen. Er starb in Bagdad am 8. Rabi II 637. Chall. 672. Huff. XVIII. 14. Bistäni I. 473. 1) Ergänzung und Fortführung der von Abu Sa’d el-Sam’änı (254) fortge- setzten Gelehrten-Geschichte von Bagdad des Abu Bekr el-Chatib (208). Hagi 2179; DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 121 ein Theil davon Paris 745. — 2) Historia urbis Waäsit. Hagi 2334; vermuthlich Anhang zu el-Gulläbi (240). 324. Muhammed ben Ahmed ben ’Alı ben Muhammed el- Nasawi d. 1. aus der Stadt Nasa in Choräsän, Secretär des Chuärizmschäh Galäl ed-din Mankeberni, schrieb im J. 639 Vita 'Galäl ed-dini Choärizmschäh, die Kämpfe dieses Sultans gegen Gingiz- chän. Abulfed. IV. 278. Hagi 7327. Paris 849, Abschrift davon Petersb. R. 36. 325. Taki ed-din Abu Amr ’Othmän ben Caläh ed-din Abul-Cäsim Abd el-rahman ben ’Othmän ben Müsä ben Abu Nacr gen. Ibn el-Caläh nach seinem Vater und el-Nacri nach seinem Vorfahren Abu Nacr, von Kurdischer Abkunft, wurde ım J. 577 zu Scharachän, einem Orte zwi- schen Arbela und Hamadsän nahe bei Schahruzür geboren und davon auch el-Schahruzüri genannt. Nachdem er den Unterricht seines Vaters genossen hatte, brachte ihn dieser zum Studiren nach Mosul, wo er von dem Professor ’Imäd ed-din Muhammed el-Irbili (- 608) als Repetent angestellt wurde. Bald nachher unternahm er eine Reise und besuchte Bagdad, Nisäbür, Merw, Hamadsän, Damascus und Harrän, hörte überall die berühmtesten Lehrer und kam zuletzt nach Jerusalem, wo er an der Hochschule Calähia lehrte. Als der Fürst von Damascus el-Malik el- mwaddhim ’Isä im J. 616 die Mauern von Jerusalem zerstören liess (Abulfed. IV. 276). sing Ibn el-Caläh nach Damascus, erhielt die Schä- fritische Professur an der Rawähia und wurde bei der Gründung der Schämia Guwänia durch Sitt el-Schäm Zumrud, die Schwester des Sul- tans Caläh ed-din, im J. 616 erster Professor derselben, dann auch Oberlehrer an der Traditionsschule Aschrafia; vom Anfange Schawwäl 632 gehörte Ibn Challikän ein Jahr lang zu seinen Zuhörern. Er starb zu Damascus in dem Schlosse der Chuärizmier am 25. Rabi’ II 643 und wurde auf der Grabstätte der Gufiten am Siegesthore beerdigt. Chall. 422. Abulfed. IV. 466. 482. Huff. XVIII. 21. Schuhba. Bistäni I. 556. 1) Classes Jurisconsultorum Schäfiiticorum, von Nawawi (355) in einen Aus- zug gebracht und ergänzt; beide haben viele bekannte Männer ausgelassen, dagegen die weniger bekannten aufgenommen. Hagi 7900. — 2) Liber odoratus odorum terrae sanctae, fabelhafte Geschichte Muhammeds. Flor. 121. — 3) Institutio Muftüi ejusque qui illum eonsulit. Hagi 341. Flor. 121. — Vergl. Hagi Index Nr. 8766. BHistor.-philolog. Olasse.e. XXVI. 3. Q 122 F. WÜSTENFELD, 326. Abu Ishäk Ibrähim ben Abdallah ben Abd el-mun’im Schihäb ed-din Ibn Abul-Dam el-Hamdäni el-Hamawi geb. im J. 583 zu Hamät war Schäflitischer Rechtsgelehrter und Cadhi daselbst. Als el-Malik el-mudhaffar Gäzi Fürst von Majjäfärikin im J. 642 gestorben war, wurde Ibn Abul-Dam an die Spitze einer Gesandschaft gestellt. welche el-Malik el-mancür Fürst von Hamät mit grossen Geschenken an den Chalifen el-Musta’eim nach Bagdad schickte, um das erledigte Gebiet zu dem seinigen hinzuzubekommen. Ibn Abul-Dam erkrankte unter- wegs, musste von Ma’arra nach Hamät zurückkehren und starb hier in demselben Jahre. Abulfed. IV. 480. Schuhba. Bistäni I. 352. 1) Chronicon, Geschichte Muhammeds und der Chalifen bis zum J. 628. Hagi 2068. Bodl. 728. — 2) Historia Mudhaffarica, eine ausführlichere Geschichte der Muhammedanischen Völker in 6 Bänden dem genannten Fürsten el-Mudhaffar de- dieirt und nach ihm benannt, Hagi 2313, von Abulfidä unter seinen Quellen ange- führt. Die auf Sieilien bezüglichen Stellen daraus sind (unter der Voraussetzung dass der Verf. nach Abulfidä gelebt habe,) sehr mangelhaft ins Italienische über- tragen von Ag. Inveges, Annalı di Palermo. 1650. Parte II. p. 659; Lateinisch Excerpta ab Historia cm ttulus Almodferi, composita in sex Volumina ab Alkadi Seichabadin filio Abiddamı Amaniensi: conservata in Bibl. Escur. latine reddita a Marco Dobelio, et relata in secundo Tomo Annal. Panormi ab Augustino Inveges. In der Bibl. hist. regni Sierliae, op. et stud. Jo. Bapt. Carusü. Panormi 1723. T. I. p. 19—23; wieder abgedr. in Muratori Rerum Ital. Seript. T.I, P.2. ». 251. — AI Kadi Sheaboddini historia Sterliae supplementis aucta et innumeris mendis ex- purgata, quibus antea scatebat in editione Oarusü. In Rerum Arab. quae ad hist. Siculam spectant ampla collectio op. et st. Rosarın Gregorio. Panormi 1790. »p.53— 68. — 3) De sectis Islamitieis. Hagi 9024. — Vergl. Index Nr. 8421. 327. Abu Abdallah Muhammed ben Mahmüd ben el-Hasan Ibn el-Nagygär Muhibb ed-din el-Bagdadı el-Schäfii geb. im Dsul-Ca’da 578, ein Schüler des Ibn el-Gauzi (287), war in der Geschichte und den Traditionen sehr bewandert; die Kenntnisse dazu sammelte er auf weiten Reisen in Syrien, Ägypten, Higäz. Icpahän, Choräsän, Merw, Herät und Nisäbür. Jäcüt war mit ihm befreundet. erhielt von ihm mündliche Mittheilungen und durfte seine Reisenotizen benutzen. Nach einer Ab- wesenheit von 27 Jahren kam er nach Bagdad zurück, erwarb sich als Lehrer und Schriftsteller ein hohes Ansehen und starb am 5. Scha’bän | | DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 123 643: seine Bücher vermachte er der hohen Schule Nidhämia. Kutubi II. 329. Huf. XVIII. 20. Schuhba. 1) Gemma pretiosa de historia urbis Medinae, schon in seinem 16. Jahre im J. 595 bei seinem Besuche in Medina auf den Wunsch der fremden Pilger verfasst. Hagi 2302. 4933. 2713. Gotha 1713; meine Abschrift ist von Amar: mit Paris 724 verglichen. — 2) Oblectatio hominum de historia matris urbium i. e. Mekka. Hagi 2317. — 3) Continuatio historiae Bagdadi ab el-COhatib Abu Dekr (208) scriptae, 16 Bände. Hagi 2179. — 4) Emendationes et additamenta zu derselben Geschichte, 10 Bände. — 5) Institutio desiderantium historias amantıum. Hagi 235. — 6) No- mina Traditionariorum in sex libris canomieis obviorum. 697. — 7) Genealogia Traditionariorum. 135%. — 3) Hortus disputantium (v. studiosorum) de cognitione Asseclarum s. Classes Asseclarum. 4217. 7888. — 9) Luna lucens de magno tra- ditionum corpore, über sämmtliche Gefährten Muhammeds und die jedenı gehörenden Traditionen. 9585. — 10) Viüridarium Sanctorum de templo Hierosolymorum. 6634. — 11) Perfectio de cognitione virorum, qui primi traditiones retulerunt. 10860. Berl. Spr. 270; revidirt von Jüsuf el-Mizzi (406) und abgekürzt von el-Dsahabi (410). — 12) Panegyricus Imami Schäf’i, sehr ausführlich. 13014. — 13) Monile praestans de optimis mundi historüs et rerum creatarum pulchritudinibus*) — 14) Splendores adnotationum utılıum. 8595. — 15) Lexicon praeceptorum, Verzeichniss seiner 3000 Lehrer. | *) Schuhba. Bistäni I. 719 Ne) rl WA UST ae & (N ir EN von Hagi 8198. 8453 u. 11493 in drei verschiedene Titel zerlegt. 328. Abd el-muhsin ben Hamüd ben Abd el-muhsin ben ’Ali Amin ed-din el-Tanüchi el-Halebi geb. im J. 570 hatte sich auf Reisen wis- senschaftlich ausgebildet und wurde Secretär des 'Izz ed-din Eibak, Fürsten von Garchad, und dann dessen Wezir (bis der Fürst im J. 626 ermordet wurde,) und starb im J. 643. Kutubi II. 13. 1) Historiae et narrationes nach bewährten Autoritäten, 20 Bände. — 2) Cla- vis hilaritatis et dılatatio laetitiae.e — 3) Diwäan s. Carminum collectio. — 4) Com- mercium epistolare. 329. el-Cäsim ben Muhammed ben Ahmed el-Cortubi el-Teilasäni starb im J. 643. 1) Flores hortorum et odores ocimorum, Anecdoten von Gelehrten, alphabetisch. Hagi 6885. — 2) Historiae singulares, Anecdoten von Traditionariern. 8553. — 3) Historia Sanctorum Andalusenorum. 205. — 4) Expositio de virtutibus Assecla- Q2 124 F. WÜSTENFELD, rum Üordovae et doctorum sanctorum in einem Bande und abgekürzt alphabetisch in einem Hefte. 2416. — Vergl. Index Nr. 4523. 330. Abu Sad Abdallah ben el-Hasan ben Muhammed Nidham ed-din Ibn Asäkir geb. im J. 600 zu Damascus gest. im J. 645. s. Stamm- tafel der Banu ’Asäkir, in Orientalia Vol. 1. Praestantia Hierosolymorum. Hagi 9149. 331. Abul-Hasan ’Ali ben Jüsuf ben Ibrähim el-Scheibäni Gamäl- ed-din el-Kifti, dessen Vorfahren aus Kufa nach der Stadt Kift in Ober- ägypten gezogen waren, wurde hier im J. 566 oder 568 geboren. Sein Vater hatte verschiedene hohe Stellen bekleidet, war Präfect von Jeru- salem geworden und von da nach Jemen gekommen, wo er ums J. 625 noch am Leben war. ’Ali hatte eine vorzügliche wissenschaftliche Aus- bildung erhalten und kam aus Ägypten nach Haleb, wo el-Malik el- 'aziz Gijäth ed-din b. el-Malik el-dhähir ihn zum Wezir ernannte mit dem Titel el-Cädhi el-akram oder el-Wezir el-akram. Er war ein grosser Bücherfreund und da er nicht verheirathet war und sich kein eigenes Haus kaufte, verwandte er seine Einnahme zur Anschaffung einer auserlesenen Bibliothek, deren Werth auf 50000 Dinare geschätzt wurde. Von seiner Liebhaberei giebt folgender Vorfall ein Beispiel. Er hatte das schön geschriebene Autograph von el-Sam’änis (254) Ge- nealogien erworben , aber es fehlte eine Lage darin, lange liess er ver- sebens danach suchen, bis ihm Jemand einige Blätter davon brachte, indess das nun noch daran fehlende hatte der Besitzer, ein Mützen- macher, in seinem Geschäfte verbraucht, es war unwiederbringlich ver- loren. el-Kifti war untröstlich darüber, er unterliess mehrere Tage die schuldige Aufwartung bei dem Fürsten im Schloss und empfing Besuche von hohen Personen, die ihn beruhigen wollten, als hätte er einen theuren Angehörigen verloren. Er starb in Haleb am 13. Ramadhän 646. Sujüti I. 254. Jäcüt IV. 152. Flügel zu Abulfeda ed. Fleischer. p. 233. 1) Chronicon. Hagi 2282. — 2) Historia Aegypti bis auf Galäh ed-din, 6 Bände. — 3) Historia Arabum. — 4) Historia Jemanae. 2344. — 5) Historia Buweihidarum. 2146. — 6) Historia Selgukidarum. 2150. — 7) Historia Mah- DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 125 müdis b. Subuktigin ejusque filiorum. — 8) Liber exhilarationis de historia Mirdä- sidarum. — 9) Historia (v. Classes) Philosophorum (medicorum, mathematicorum), nur, wie es scheint, in einem von Muhammed b. ’Alı b. Muhammed el-Chatib el- Züzani ein Jahr nach dem Tode des Verf. gemachten Auszuge erhalten. 7893. 13107. Escur. 1773. Lugd. 885. 886. Wien 1161. 1162. Paris. Br. Mus. 1503. Strassb. 20. Münch. 440. Grössere Stücke daraus Casiri I. — 10) Notitiae relatorum de historia Grammaticorum, in einen Auszug gebracht von el-Dsahabi (409). Hagi 1280. 7929. Lugd. 876. — 11) Historia Seriptorum et librorum, quos ediderumnt. 332. Abu Ishäk Ibrähim ben Cäsim gen. el- Alam el- Batahjüsı, ein Grammatiker, starb ım J. 646. Historia badajosı. Hagi 2178. 333. Abdallah ben Cäsim ben Chalaf el-Lachmi gen. el- Hariri aus einer vornehmen Familie zu Sevilla am 15. Scha’bän 591 geboren, ein ausgezeichneter Gelehrter, starb am Tage der Einnahme von Sevilla durch den König von Uastilien d. 5. Scha’bän 646. Casiri II. 129. 1) Historia Hispaniae. — 2) Bibliotheca virorum, qwi literis in Hispania floruerunt. — 3) Stemmata familiarum. 334. Schams ed-din *) Abul-Haggäag Jüsuf Ibn Chalil ben Abdallah el-Dimaschki el-Azdi geb. im J. 555 studierte die Traditionen und war bis in sein 30. Jahr auf Reisen, liess sich dann in Haleb als Lehrer nieder und starb dort 93 Jahre alt am 10. Gumädä II 648. Huff. XVII. 12. *) Man kann als sicher annehmen, dass die mit »ed-din« zusammengesetzten ehrenden Beinamen wie Schams ed-din, Rukn ed-din, Fachr ed-din, Näcir ed-din nicht vor dem J. 400 vorkommen, wesshalb hier das Todesjahr 354 bei Hagi 2088 unrichtig ist. Hortus ridens, Geschichte seiner Zeit in Biographien. Hagi 2088. 6576. 335. Muhammed ben Abd el-aziz el-Idrisi el-Scherif el-Fäwi geb. im Ramadhän 568 zu Fäw, einem Orte in Oberägypten auf der Ostseite des Nil, starb zu Cähira im Cafar 649. Sujüti I. 254. Sein Sohn war Gafar (356). Imstitutiones utiles de historia Aegypti swperioris. Hagi 12641. 336. Radhi ed-din Hasan ben Muhammed ben Heidar el- Hindi el-Cagäni ein Hanefitischer Traditionslehrer und Philolog starb im J. 650. Nubes pluviam copiose demittens de obitw Sociorum prophetae. Hagi 4862. — Vergl. Index Nr. 7343. 126 F. WÜSTENFELD, 337. Abu Sälım Muhammed Ibn Talha ben Muhammed el-Kureschi el-'Adewi el-Schäffi el-Nacibi d. i. aus Nisibis, geb. im J. 582, Wezir des Fürsten von Märidin el-Malik el-said Nagm ed-din Gäzi b. Ortok, starb im J. 652*). Schuhba. *) Da der genannte Fürst im J. 653 gestorben ist, so ist die Variante über das Todesjahr des Wezir 662 Hagi VII. p. 799 möglich, die von 562 ausgeschlossen. Monile incomparabile, ein Fürstenspiegel über die Staatskunst, dem genannten Fürsten überreicht, Hagi 8197. Gotha 1882. 83; gedruckt Az, zii Cühira 1283 (1866). 338. Abul-Haggäg Jüsuf ben Muhammed ben Ibrähim el-Ancäri el-Bajjäsi d. i. aus Bajjäsa (Baeza) in Spanien, ein berühmter Philolog, Historiker und Dichter. siedelte nach Tunis über und starb dort ım J. 653. Makk. II. 213. 1) Notitia bellorum initio Islami gestorum von der Ermordung Omars bis zum Aufstande des Walid b. Tarif gegen Härün el-raschid in Mesopotamien, 2 Bände in Tunis dem Emir Abu Zakarija Zahja el- Hafcı Fürsten von Africa überreicht. Hagi 950. — 2) Hamäsa Gedichtsammlung im J. 646 in Tunis geschrieben. 4639, — 3) Commonitio intelligentis et exertatio negligentis. 2812. 339. Abul-Barakät Mubärak ben Abu Bekr ben Hamdän Ibn el- Schi’är el-Maugili aus Mosul starb im J. 654. 1) Donum Weziris oblatum, Fortsetzung des Lexicon poötarum von el-Mar- zubänı (146). Hagi 8221. 12374. — 2) Monilia margaritarum de Poötis nostri tem- poris, alphabetisch. Hagi 8221. 9555. 340. Schams ed-din Abul-Mudhaffar Jüsuf ben Kizugli ben Ab- dallah gen. Sibt Ibn el-Gauzi d. i. Enkel des Ibn el-Gauzi (287) wurde im J. 582 zu Bagdad geboren. Sein Vater Husam ed-din Kizugli war ein Mamluk des Wezir ’Aun ed-din Ibn Hubeira (- 560), der ihn wie seinen Sohn behandelte. ıhm die Freiheit schenkte und ıhn erziehen und unterrichten liess. Fr verheirathete sich mit einer Tochter des Ibn el-Gauzi und scheint dann bald nach der Geburt des Jüsuf gestorben zu sein, da dieser von seinem mütterlichen Grossvater erzogen und nach ihm benannt wurde. Nachdem er in Bagdad seine Studien vollendet und schon hier und dann auf seinen Reisen in anderen Städten be- sonders als Prediger einen grossen Ruf erlangt hatte, nahm er seinen DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 127 bleibenden Wohnsitz in Damascus und erwarb sich als Hanefitischer Lehrer und Prediger allgemeinen Beifall. Er starb am 21. Dsul-Higga 654 in seiner Wohnung auf dem Berge Cäsiün, wo er auch begraben ist. Chall. 378. 817. Makr. I. 64. 1) Speculum temporis de historia virorum illustrium, eine allgemeine Geschichte von der Schöpfung bis zum J. 654, Hagi 11726; von einigen wird die Glaubwürdigkeit in Zweifel gezogen, wahrscheinlich nur von verschiedenem religiösen Standpunkte. Ibn Challikän sah zu Bagdad das Autograph des Verf. in 40 Bänden , unsere Co- diees sind verschieden abgetheilt und um daraus ein vollständiges Exemplar zu- sammenzusetzen, fehlt, abgesehen von dem Schluss von 120 Jahren, in der Mitte nur ein Band für 50 Jahre: Bd. 1. Escur. 1639. — Bd. 2. Perser, Araber, Mu- hammed Lugd. 756. — Bd. 2. Muhammed und die J. 1—26 Münch. 987. — Bd. 6. J. 41—80. Bodl. 723. — Bd.7.8. J. 72—149. Br. Mus. 1224. — Bd.4. J. 97—121. Bodl. 682. — Bd. 11. 12. J. 137—227. Gotha 1556. — Bd.9. J. 167—210. Escur. 1640. — Bd. 6. J. 190—281. Paris 640. — Bd. 13. J. 218—253. Eseur. 1641. — Bd. 12. J. 327—4A50. Bodl. 679. — Bd. 12. J. 440—517. Paris 641. — Bd. 00. J. 479—533. Lugd. 757. Bodl. 759. Vergl. Recueil des historiens des Croisades. Hist. orient. T. I., Introd. p. 60. Auszüge daraus sind von Ibn Magd ed-din el- Gauzi vom J. 870. Paris 772; des 1. Theiles von ’Izz ed-din Muhammed Ibn el- Singäbi. Bodl. 294°; von Cutb ed-din Müsa b. Abu Abdallah Muhammed el Ba’la- bakki el-Junini el-Hanbali in mehreren Bänden, davon die Jahre 56-74, 75—96 u. 577—654 Br. Mus. 1225—27;, eine Fortsetzung von demselben in 4 Bänden, von denen der erste, Ägypten und Syrien vom J. 658 bis 674. Bodl. 700; der 3. u. 4. Theil eines Auszuges Selectio compendiosa über die J. 134—645. Br. Mus. 279°. — 2) Liber memorialis de proceribus populi in desceriptione proprietatum Imamorum, Geschichte des Chalifen 'Alı, seiner Familie und der zwölf Imame. Lugd. 791. — 3) Apologia Imami Imamorum wurbium primariarum. Hagi 1296. — 4) Fodinae auri purissimi ein historisches Werk in 21 Bänden. Hagi 12288. — 5) Summum rerum petitarum, Biographie des Propheten. 13138. — Vergl. Index Nr. 8188. 341. Abul-Magd Ismäil ben Hibatallah Ibn Bätisch 'Imäd ed-din el-Maucili geb. zu Mosul im Muharram 575, studirte zu Bagdad unter Ibn el-Gauzi (287) und Ibn Sakina, besuchte dann noch Damascus und Haleb und wurde in letzterer Stadt als Professor an der Hochschule Nürla angestellt, wo auch Ibn Challikän bei ihm hörte. Er starb hier im J. 655. Chall. Fasc. III. p. 149. Schuhba. 128 F. WÜSTENFELD, 1) Historia wrbis Mosul. Hagi 2320. — 2) Classes Asseclarum el - Schafir. 7900. — 3) Similia Traditionariorum nomina. 12065. — Vergl. Index Nr. 3844. 342. Abu Muhammed Abd el’adhim ben Abd el-Cawi Zaki ed-din el-Mundsiri, dessen Eltern aus Damascus stammten, wurde im Anfange des Scha’bän 581 in Ägypten geboren; er studierte die Traditionen zu Mekka, Damascus, Harrän. Edessa und Alexandria und stand als 'Tra- ditionskenner in sehr hohem Ansehen. Er erhielt zuerst eine Anstellung als Lehrer an der Moschee el-Dhäfiri in Cähira, darauf die Schäfllitische Professur der Traditionen an der Hochschule Kämilia daselbst, welche er 20 Jahre lang bekleidete und wo gleich im Anfange Ibn Uhallikan einer seiner Zuhörer war. und starb am 4. Dsul-Ca’da 656. Hufl. XVIII. 24. Schuhba. 1) Necrologus Narratorum historiae, Hagi 14302, von Ibn Challıkan benutzt. — 2) Expositio vitae et factorum Scheichi Muhammedis ben Sallam el-Bikandi el- Bochäri (7 223). Hagi 964. — 3) Lexicon praeceptorum. 12378. — Vergl. Index Nr. 9477. 343. Abul-Hasan A% .ben Ruschd el- Rwaini aus Sevilla oder Cordova. 1) Index doctorum Hhspanrae im J. 656 vollendet. Escur. 1724. — 2) Mores Prophetae. Escur. 1735. 344. Abu Abdallah Muhammed ben Abdallah ben Abu Bekr Ibn el-Abbär el-Cudhäi geb. zu Valencia, in der politischen und Gelehrten- Geschichte, Sprach- und Rechtskunde, Rhetorik und Stilistik bewandert, trat als Secretär in die Dienste des dortigen Gouverneur Abu Abdallah Muhammed Ibn Abu Hafe und blieb in dieser Stelle auch unter dessen Sohne Abu Zeid. Er begleitete ihn, als er sich zu dem Könige von Aragon begab um zum Christenthume überzutreten, kehrte aber, bevor dies geschah, nach Valencia zurück. Hier nahm ihn Zajjän Ibn Mar- danisch zum Secretär und schickte ıhn, als die Christen Valencia be- lagerten, nach Africa, um von dort Hülfe zu erbitten, welche Abu Za- karija Ibn Abu Hafc gewährte. Ibn el-Abbär kam mit der Flotte zu- rück und blieb in Valencia, bis es im J. 633 von den Christen erobert wurde, wonach er sich mit seiner ganzen Familie nach Tunis einschiffte. DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 129 Er erhielt hier alsbald am Hofe den Dienst, die Regierungserlasse und Depeschen zu unterzeichnen, später gefiel seine westliche Handschrift dem Fürsten nicht mehr, er mochte lieber die östliche, und als Ibn el- Abbär dies erfuhr. liess er seinen Unwillen darüber merken. Nach einiger Zeit erhielt er den Auftrag im Namen des Fürsten einen Brief zu schreiben, aber die Unterschrift wegzulassen; er kam dieser Bestim- mung nicht nach und machte die Unterschrift wie gewöhnlich und da ihm sein Bureauchef darüber Vorwürfe machte, warf er ihm die Feder vor die Füsse und liess sich zu ungehörigen Äusserungen über den Fürsten hinreissen; er bekam desshalb Hausarrest, bis seine Strafe be- stimmt sein würde. Während dieser Zeit schrieb er eine Abhandlung über die Secretäre, welche in Ungnade gefallen und wieder begnadigt waren, die dem Fürsten so sehr gefiel, dass er ihm verzieh und in sein Amt wieder einsetzte. Unter dem Nachfolger el-Mustancir stieg er dann zu der Würde eines Wezir empor. Aber schon seit seiner An- kunft in Tunis hatte er in Ibn Abu Husein, einem Hofbeamten, einen erbitterten Feind, dieser hinterbrachte dem Fürsten, dass Ibn el-Abbär in eine Verschwörung gegen ihn verwickelt sei; bei einer Untersuchung wurde angeblich unter seinen Papieren ein Gedicht gefunden, welches diese Anklage bestätigte, und sobald el-Mustancir dies gelesen hatte, schickte er einige Soldaten hin und liess Ibn el- Abbär in seiner Woh- nung umbringen am 15. Muharram 658. Gayangos, hist. II. 528. Bistäni I. 345. 1) Pallium auro pertextum, Biographien von Fürsten und angesehenen Per- sonen in Spanien und Nordafrica, welche Dichter waren. Escur. 1649, wo einige Auszüge gegeben sind; Abschrift in der Bibl. d. Asiat. Ges. zu Paris. — Dozy, Notices sur quelques Mss. Ar. pag. 29: Esxtraits de Vowvrage intitule al-hollato’s- siyara, par Ibno-’-Abbär. — 2) Supplementum doni, weitere Fortsetzung der Ge- lehrtengeschichte des Ibn Baschkuäl (270) 3 Theile, Hagi 2165. Der 2. Theil Escur. 1670 mit ausführlichen Excerpten; Abschr. des Codex in der Bibl. d. Asiat. Ges. — 3) Lexicon s. Bibliotheca Arabico-Hispana, bis zum J. 650. Escur. 1725. — 4) Re- stitutio gratiae secretariorum, die oben erwähnte Abhandlung. Escur.1726. — 5) Do- num advenienti oblatum, Nachahmung eines historischen Werkes des Abu Bahr Cafwän ben Idris. Hagi 2642. 6769. — 6) Subitus fulminis fulgor. Hlistor.-philolog. Class. XXVIIT. 3. R 130 F. WÜSTENFELD, 345. Abul-Casim Omar ben Ahmed ben Hibatallah ben Muham- med ben Hibatallah ben Ahmed ben Jahjä ben Abu Garäda Kamäl ed- din Ibn el-Adim el-Okeili el-Halebi el-Hanefi, dessen fünf nächste Vor- fahren Cadhis von Haleb waren, wurde hier im Anfange des Dsul- Higga 586 od. 588 geboren. Auf Jäcüts Frage, woher seine Familie den Namen Ibn el-Adim erhalten habe, wusste er nicht mit Bestimmt- heit zu antworten, meinte aber, dass sein Vorfahr Hibatallah ben Ahmed bei seinem grossen Vermögen und in jeder Beziehung reichlichen Aus- kommen in seinen Gedichten oft über 'adam »Armuth« und schlechte Zeiten geklagt habe und davon seine Nachkommen Banu el-Adim »Söhne des armen Mannes« genannt sein. Er erhielt den ersten Unterricht in Haleb von seinem Vater, studirte dann in Bagdad und vollendete seine Ausbildung auf Reisen nach Damascus, Jerusalem, Higäz und 'Iräk. Er hatte sich besonders auf Geschichte. Traditionen und Rechtswissen- schaft gelegt. als Schönschreiber eine besondere Berühmtheit erlangt und trat zuerst wahrscheinlich als Secretär in den Staatsdienst, bis er wie seine Vorfahren Cadhi von Haleb wurde. Dann bekleidete er bei mehreren Fürsten die Stelle eines Wezir und wurde von ihnen mit ver- schiedenen Missionen betraut bei Bündniss-, Friedens- und Ehe-Schlies- sungen. Bei dem Einbruche der Tataren, welche am 9. Gafar 658 Haleb eroberten und in Asche legten, floh Ibn el-’Adim mit seinem Gebieter el-Malik el-näcir von Damascus nach Ägypten; er kam noch einmal zurück, da Hülägü ihn durch ein Diplom zum Obercadhi von ganz Syrien ernannt hatte, er sah noch einmal seine Vaterstadt in Trümmern liegen und verfasste darüber eine Elegie. von welcher sich beı Abulfidä ein Bruchstück findet, kehrte aber bald darauf nach Cähira zurück, wo er am 29. Gumädä I 660 starb. Abulfed. IV. 634. Kutubi II. 126. Orientalia II. 248. 1) Desiderium quaerentium de historia Halebi, eine Gelehrtengeschichte von Haleb in 10 Bänden alphabetisch, Hagi 1877. 2205; einzelne 'T'heile Paris 726. 729. Br. Mus. 1290. — 2) Cremor lactis ex historia Halebi, eine aus dem vorigen Werke chronologisch geordnete Geschichte der Stadt Haleb bis zum J. 641, vor deren Reinschrift ihn der Tod ereilte. Hagi 6811. Petersb. As. Mus. 203. Paris 728 DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 131 daraus Selecta ex historia Halebi ed. @. W. Freytag. Lut. Par. 1819. — Regnum Saahd-aldaulae in oppido Halebo. Regierung des Saahd-aldaula zu Aleppo, von @. W. Freytag. Bonn 1820. — Berthereau’s Auszüge haben Wilken und Michaud in ihren Geschichten der Kreuzzüge benutzt. — Recit de la premiere Croisade et des quatorze anmees swivantes, trad. de Var. de Kemäl-Eddin; in CO. Defremery, Memoires d’hist. orient. Paris 1854. p. 35. — 3) Historiae utilitatem afferentes de Banw - 'Garäda, Geschichte seiner Familie, welche ihren Ursprung von Abu Garäda, einem Freunde des Chalifen 'Ali, ableitete. Hagi 234. — 4) Stellae fulgentes de laudanda progenie, dem Fürsten el-Malik el-dhähir Gäzi überreicht am Tage, wo ihm sein Sohn el-Malik el-’aziz geboren wurde im J. 610. — 5) Liber de scriptura, ejus re- gulis, descriptione foliorum chartae et calamorum. Hagi 10090. Im einem Bande Schreibmuster Petersb. D. 147 sind auch Proben der besonderen schönen Schreibweise des Kamäl ed-din enthalten. 346. Jüsuf ben Jahja ben ’Ali el-Sulemi el-Schäfii schrieb zu Da- mascus im J. 658 Monile margaritarum de historia Imamı exspectati d. i. der zwölfte Imäm el- Mahdi. Gotha 854. 347. Nür ed-din Abul-Hasan ’Ali ben Jüsuf ben Garir el-Lachmi gen. Gahdham el- Hamdäni, ein frommer Schäfiit aus Schattanauf in Ägypten. der sich in Mekka aufhielt, schrieb gegen das J. 660 Decus arcanorum et fodina luminum de bememeritis dominorum optimorum ex Scheichis sanctis, Lebensbeschreibungen frommer und heiliger Personen mit einigen Wundergeschichten; den Anfang macht Abd el-Cädir el-Kiläni (Giläni, Gilt 7 561), dessen Leben die Hälfte des Buches füllt, Hagi 1951; einen Auszug aus dem Leben dieses einen Heiligen enthält Ind. Off. 702. Ref. 11. 348. Abu Nacr el-Fath ben Müsa ben Hammäd Nagm ed-din el-Magribi el-'Gazeri oder el-Chadhrawi d. i. von el-Gazira el-chadhra »der grünen Insel« in Spanien. auch el-Cagri genannt, geb. im Ragab 588, legte sich besonders auf das Studium der Grammatik, die er in Marokko bei Abu Müsä Ibn el-Guzüli (7 607) lernte. Im J. 610 kam er nach Damascus zu el-Kindi und studirte dann noch zu Hamät unter el-Seif el-Amidi (+ 631). Darauf begab er sich nach Ägypten und wurde Professor an der Hochschule Fäizia in Sujüt und zuletzt Cadhi daselbst und starb im Gumädä I 663. Schuhba. Orientalia II. 251. R2 132 F. WÜSTENFELD, Er hat einige Werke metrisch bearbeitet, darunter Ibn Hischäm’s Leben Mu- hammeds in 12000 Versen. Hagi 7308. — Vergl. Index Nr. 6855. 349. Abul-Cäsim Abd el-rahman ben Ismä'il ben Ibrähim Schihäb ed-din el-Mucaddasi el-Schäfil, gen. Abu Schäma wegen der Menge schwarzer Muttermale schäma, die er auf der linken Augenbraune hatte, geb. am 23. Rabi’ II 599 zu Damascus, verstand das richtige Vorlesen. des Corän, als er noch nicht voll zehn Jahre alt war, und lernte in seinem 16. Jahre alle verschiedene Arten des Vortrages desselben bei "Alam ed-din el-Sachäwi (7 643), dessen Vorlesungen über Arabische Grammatik er auch besuchte. In den Rechtswissenschaften waren Fachr ed-din Ibn ’Asäkir (+ 620), ’Izz ed-din Ibn Abd el-saläm (+ 660), Seif ed-din el-Amidi (+ 631) und Othmän Ibn el-Caläh (7 643) seine Lehrer. Auf einer Reise nach Ägypten besuchte er ausser anderen die Vorle- sungen des Scheich Abul-Cäsim Isa b. Abd el-aziz (F 629) in Alexan- dria, welcher seine Zuhörer besonders ın der Coranslesekunst unterrichtete, Diese und Grammatik waren dann auch die Hauptfächer, welche Abu Schäma nach seiner Rückkehr nach Damascus zuerst an der Aschrafi- schen Capelle, dann als Oberlehrer an der Traditionsschule Aschrafia und zuletzt als Professor an der Hochschule Ruknia lehrte. Er wohnte in der Nähe der Alcali-Mühlen am äussersten Ende der Stadt und pflegte öfter einen der Esel zu reiten, welche die Mühlen treiben. Er war unter dem Volk« eines Verbrechens beschuldigt, von dem ihn aber die Gebildeten frei sprachen; indess überfiel ihn ein Haufen junger Leute in seiner Wohnung und zwei gemeine Kerle versetzten ihm solche Schläge, dass sie ihn als todt liegen liessen. Als er wieder zu sich gekommen war, redeten ihm mehrere zu, sich bei dem Gerichte zu be- schweren, er antwortete aber: Ich habe meine Sache Gott anheimgestellt, der genügt mir. Nach einiger Zeit wiederholten jedoch seine Gegner das Attentat und er fiel als ihr Opfer am 19. Ramadhän 665 und wurde am Paradiesthore begraben. Kutubi I. 322. Huff. XIX. 10. Makr. I. P.2. ». 46. Orientalia II. 253. Schuhba. Bistäni II. 186. 1) Liber (Flores) duorum hortorum de historia duorum regnorum, Geschichte der Regierung der beiden Sultane Nür ed-din und Galäh ed-din. Hagi 546. Bodl. DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 133 745. II. 138. Br. Mus. 313. Lugd. 819. Wien 898. Münch. 404. Copenh. 154. 155. Paris 707A. Bruchstück Berl. Spr. 52. Der Anfang einer Ausgabe von Quatremere, die den 2. Th. des Recueil des hist. des Croisades bilden sollte, ist nicht veröffent- lieht; ein anderer Anfang (56 Seiten) erschien als Feuilleton in der Beiruter Zei- tung Hadicat el-achbär 1858 Nr. 27—51; vollständig N ‚u>) 3 yoyi „US 2 Bde. Cähira 128°/s (187%ı). — 2) Appendix ad librum duorum hortorum vom J. 591 bis 665. Hagi 5875. Berlin, ältere Sammlung, daraus Auszüge in Wahls neuer Arab. Anthol. S. 208. Berl. Spr. 53. Copenh. 156. — 3) Compendium und Fortsetzung der Geschichte von Damascus des Ibn ’Asäkir (267) in 15 Bänden. Hagi 2121. 2218. — 4) Ein kürzeres Compendium in 5 Bänden. — 5) Detectio status 'Obeiditarum, gegen die Behauptung der Fatimiden-Chalifen, von ’Ali b. Abu Tälib abzustammen. Hagi 10752. — 56) Commentarius ad Cacidas septem Sachawii in laudem Prophetae. Hagi 9422. Paris 1476. — 7) Commentarius in Cacidam Burdam Bücirn in laudem Prophetae. Hagi 9449. Münch. 547. — Vergl. Hagi Index Nr. 8430. Berl. 378%. 350. Abul-’Abbäs Ahmed ben el-Cäsim ben Chalifa Muwaffik ed-din Ibn Abu Ogeibia el-Chazragi geb. zu Damascus, wo sein Vater Augenarzt und sein Oheim Raschid ed-din Abul-Hasan ’Ali Director des Hospitals für Augenkranke war, hatte in der Philosophie den Radhi ed-din el-Gili zum Lehrer und profitirte viel von Ibn el-Beitar (+ 646), mit welchem er im J. 633 häufig botanische Excursionen machte und bei dem er des Ibn Gazla Werk über die Heilmittel las; mit Abd el- latif (314) hatte er schon im J. 628 in Briefwechsel gestanden. Im J. 634 erhielt er eine Anstellung in dem von dem Sultan Galäh ed-din in Cähira gegründeten Hospital, begab sich aber im folgenden Jahre nach Carchad in Syrien in den Dienst des Emir 'Izz ed-din Eidumir b. Abdallah und starb hier im Gumädä I 668 über 70 Jahre alt. Makr. 11.2.2. 9.82. 1) Exquisitissima indicia de elassibus Medicorum, Geschichte der Ärzte. Hagi 7883. 8460. Bodl. 701. 709. 770. 793. II. 134. 143. 144. Lugd. 887. Paris 756. 757. 373. Wien 1164. Münch. 800. 801. Br. Mus. 373. Tüb. 14. Lee 93. Auszug Gotha 1769. — Gedruckt ist das 12.Cap. über die Indischen Ärzte in Dietz analecta med. p. 117; Englisch von Cureton im Journal of the As. Soc. Vol. VI. 1841. p. 105; zwei einzelne Lebensbeschreibungen in Addallatif relat. de l’Eg. par de Sacy; 19 andere in Wüstenfeld, Gesch. d. Ar. Ärzte und zwei in Gesenius de Bar Alio; Latein. 134 F. WÜSTENFELD, Übers. der Lebensbeschr. des Eutychius von Pocock in Eutychii Annales; des Gabril b: Baktischu’a in Freind, hist. med. — Der Verf. sagt in der Vorrede, er beab- sichtige noch ein grösseres Werk über die Geschichte der Ärzte zu uchriben unter dem Titel 2) Signa populorum et historia Philosophorum , Hagi 8460; es ist fraglich, ob dies zur Ausführung gekommen ist. 351. Georgius ben Abul-Jäsir ’Ali ben Abul-Makärim ben Abul- Tajjib ben Carwin ben el-Tajjib el-Makin Ibn el-Amid wurde im J. 602 in Cähira geboren, wo sein Ahnherr el-Tajjib, ein Christlicher Kauf-, mann aus Takrit, sich unter der Regierung des Fatimiden el-Amir (reg. 495—525) niedergelassen hatte. Sein Vater Abul-Jäsir war als Mönch in das Kloster des Johannes Oolobius getreten, wurde aber unter Galäh ed-din als Secretär im Kriegsministerium angestellt und fungirte als solcher in Ägypten und Syrien auch unter dessen Bruder Abu Bekr el-Malik el-’ädil und unter el-Malik el-dhähir Gäzi. Besonders stieg sein Ansehen unter dem Statthalter ’Alä ed-din Tibars, und als dieser in. Ungnade fiel, wurden sämmtliche Beamte des Kriegsbureau’s in Syrien, unter ihnen Abul-Jäsir, unter einem Vorwande nach Ägypten beschieden und dort eingekerkert*); Abul-Jäsir starb im J. 636. Auch sein Sohn Georgius, welcher den Muslimischen Namen Abdallah führte, befand sich unter den aus Syrien herbeigeholten und eingekerkerten, er wurde jedoch bald nachher in Freiheit gesetzt und erhielt wieder ein Commando bei der Armee in Syrien. Er erregte hier den Neid eines anderen, welcher ihn anklagte, um seine Stelle zu bekommen, und el- Makin wurde gefangen gesetzt. Der Ankläger machte sich eines Ver- brechens schuldig, welches er durch eine 15jährige Einkerkerung büssen musste, el-Makin dagegen wurde freigesprochen, verliess aber seinen Dienst und begab sich nach Damascus, wo er im J. 672 gestorben ist. *) Als Regent wird unrichtig el-Dhähir genannt, denn el-Malik el-dhähir Gäzi war nicht Regent in Ägypten, sondern in Haleb und starb schon im J. 613, als Georgius erst elf Jahre alt war; dagegen el-Malik el-dhähir Bibars kam erst im J. 658 zur Regierung. 1) Chronicon Ibn el-Amidi, Hagi 2103, auch Syntagma benedictum genannt, 1. Th. von der Schöpfung bis Muhammed, 2. Th. von Muhammed bis zum J. 658. Historia Saracenica, arabice olim exarata a Georgio Elmacino et latine reddita oper& Ihomae Erpenü. Lugd. Bat. 1625. Der Arab. Text sowohl, als auch die Latein. DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 135 Übers. sind zu gleicher Zeit auch einzeln gedruckt; eine Engl. Übers. ist The Sara- cenical historie, written in Arabike by George Elmacin — transl. in Latine by Th. Erpenius, englished by Sam. Purchas. London 1626; in Purchas his Pilgrimage. (4. Edit.) T. V. ». 1009. Ob eine gleichzeitige Ausgabe von Th. Hyde daraus nur abgedruckt ist, habe ich nicht ermitteln können; die Franz. Übers. von P. Vattier, histoire Mahometane, nowvellement irad. d’Arabe en Francois, Paris 1657 ist gleich- falls nur aus der Latein. geflossen. — Dies ist der 2. Th. des Werkes und die von Erpenius dazu benutzte Handschrift, vormals in Heidelberg, ist jetzt Bodl. II. ». 48 Nr. 47. Eine Abschrift des 2. Th. bis zum J. 414 aus einem Codex zu Tunis ist ‘zu Paris, alle übrige bekannte Handschriften enthalten nur den ersten Theil. Lugd. 758. Gotha1557. Ass. 7.1. 9.628. LVII. Aus Münch. 376, von demselben Schreiber wie Bodl. II. 47, nahm Hottinger seine Auszüge. Es kann nicht auffallen, dass el- Makin die Chronik seines vielleicht etwas jüngeren Zeitgenossen Ibn el-Rähib (360) kannte und eitirt. — 2) In einem Werke über religiöse Fragen, welches mit einer Geschichte der Coneilien schliesst, Bodl. II. 20, wird der Verf. Georgius el-Makin als ein Bruder des Secretärs im Kriegsbureau el-As’ad Ibrähim bezeichnet. 352. Abul-Mudhaffar Mancür ben Salim ben Mancür ben Fatüh Wagih ed-din Ibn el-’Imädia el-Hamdäni el-Iskandaräni el-Schäfli geb. im J. 607 war in der Geschichte, Jurisprudenz und den Traditionen sehr bewandert, wurde Professor und Polizeidirector zu Alexandria und starb am 21. Schawwäl 673. Huff. XXI. 1. Orientalia II. 260. Schuhba. Chronicon Alexandriae, 2 Bände. Hagi 2136. 353. Abul-Hasan 'Ali ben Müsa ben Muhammed ben Abd el- malik Ibn Said Nur ed-din el-Magribi, geb. im J. 605 oder am 22. Ra- madhän 610 im Schlosse Jahcub d. i. Alcal’a real bei Granada, wurde von seinem Vater zum Studiren nach Sevilla gebracht, trieb unter Abu "Al Omar el-Schalübini, Abul-Hasan el-Dabbäg und Abul-Hasan ’Ali Ibn ’Ocfür (+ 669) besonders die Sprachwissenschaften und übte sich schon früh in Gedichten. Nachdem er dann schon für seinen Vater im Gebiete von Algeziras vicarirt hatte, reiste er mit demselben um die Wallfahrt zu machen durch Africa über Tunis nach Agypten. Ihre Ankunft in Alexandria erfolgte am 27. Rabi' I 639, aber hier starb der Vater am 8. Schawwäl 640 iu dem Alter von 67 Jahren. Die 136 - F.WÜSTENFELD, Philologen von Cähira besorgten für Ibn Said ein passendes Unter- kommen ausserhalb der Stadt und er traf dort mit den ersten Gelehrten Eidumir el-Turki, Bahä ed-din Zuheir, Gamäl ed-din Abul-Hasan Jahjä Ibn Matruh (+ 649) u. A. zusammen. Er nahm die Sehenswür- digkeiten von Cähira und Fustät in Augenschein und beschrieb sie in dem Werke Nr. 4. Nach Ablauf des J. 648 reiste er nach Bagdad, besuchte hier 36 Bibliotheken und machte Excerpte aus den Hand- schriften. In Begleitung des Kamäl ed-din Ibn el-Adim (345) kam er hierauf nach Haleb, wurde von dem Fürsten el-Malik el-näcir empfangen und begann eine Cacide auf ihn gleich mit den Worten: Gieb mir den Lohn, der einem Menschen zukommt, Der einkehrende Gast muss eine Mahlzeit haben. Kamäl ed-din sagte dazu: das ist ein kluger Mann, er giebt gleich in den ersten Worten seine Absicht zu erkennen. Dem Fürsten gefiel die Offenheit, er liess sich mit ihm in eine längere Unterredung ein über sein Vaterland, seine Reise und seine Schriften, und beschenkte ihn sehr reichlich. In Damascus wurde er von dem Sultan el-Mu’addham in Privataudienz empfangen; in der Bibliothek der Hochschule ’Adilia sah er ein Exemplar des grossen Geschichtswerkes des Ibn ’Asäkir (267) mit dem Anhange und die Vorträge, welche Abu Schäma (349) nach seinem Auszuge aus dieser Geschichte hielt, gewährten ihm einen hohen Genuss während seines dortigen Aufenthaltes. Er reiste von hier über Singär nach Mosul, kam wieder nach Bagdad, ging über Bacra bis Ar- ragän auf der Gränze zwischen Persien und el-Ahwäz, und konnte von sich sagen;, er sei vom äussersten Westen am Atlantischen Ocean bis an den Persischen Meerbusen gekommen und habe die grössten Ge- lehrten und die besten Bücher kennen gelernt. Endlich machte er die Wallfahrt nach Mekka und kehrte dann nach Magrib zurück. Er lan- dete in dem Küstenorte Aclibia (Clypea) in einem der beiden Gumädä 652, trat in Tunis in die Dienste des Emir Abu Abdallah el-Mustaneir und stieg zu hohen Ehren empor. — Im J. 666 unternahm er eine zweite Reise in den Orient. In Alexandria erfuhr er, dass Haleb von den Tataren erobert und el-Malik el-näcir ermordet sei: er wünschte Pr DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 137 doch, Hülägü persönlich kennen zu lernen, reiste nach Haleb, wo er auf die Trümmer der Stadt mehrere Lieder dichtete, schlug dann den Weg nach Armenien ein und traf Hülägü in den fruchtbaren Wiesen- gründen und blieb als Gast bei ihm, bis die Nachricht kam, dass el- Malik el-mudhaffar Kutuz am 25. Ramadhän 658 bei ’Ain Gälüt die Tataren gänzlich geschlagen habe und ihr Anführer Ketbugä getödtet sei. Ibn Sa’id kehrte zurück und starb in Tunis spätestens im J. 685 oder in Damascus im J. 673. Sujüti I. 255. Makk. I. 634—707. Bis- täni I. 519. Kutubi II. 112. 1) Chronicon, ein grosses Geschichtsbuch nach den Jahren geordnet, und 2) Historia mimor über seine gelehrten Zeitgenossen. Hagi 2095. — 3) Liber splendens de historia Orientis, für den Wezir Muhji ed-din Muhammed b. Muhammed b. Badi el- Gazeri geschrieben. Hagi 12079. — 4) Memorabilia de historia Occi- dentis aus den Jahren 530 bis 641 für denselben Wezir, 15 Hefte. Hagi 2316. 12468. 5) Delectatio intelligentium de historia barbararum gentium, 2 Bände. 11087; Nr. 4. ua. 5 von Abulfidä& unter den Quellen seiner Geschichte genannt. 6) Jocans et hi- larans (introductio) in historiam Occidentalium, nach Vollendung von 4. u. 5 als Einleitung dazu geschrieben und nicht eigentlich historisch. 11822. — 7) Nuntius laetitiae de historia Arabum paganorum. Tüb. 1. Autograph. — 8) Eixtensio terrae in longitudine sua et latitudine, eine Bearbeitung der Geographie des Ptolemäus, von Abulfidä viel benutzt; ein Auszug mit den Gradbestimmungen des Ibn Fätima vermehrt. Bodl. 1015. II. 266°. Petersb. As. Mus. p. 204. — 9) Geographica et historica orbis descriptio. Bodl. 874. II. 263. — 10) Splendor novae lunae oriens de Poetis seculi septimi. Hagi 8572. — 11) COhrysanthemum studiorum elegantiorum eine Anthologie von Erzählungen mit eingestreuten Gedichten. Hagi 6752. — 12) Ortus sideris felix de historia Banu Sa’id, Geschichte seiner Familie und seiner Vaterstadt. — 13) Decerpti florum recentium. — 14) Fetus naturales s. Delectus epicediorum et carminum in laudem viventium. Hagi 13558. — 15) Jieges poäseos. — 16) Apparatus expediti et prudentia festinantis, Beschreibung seiner zweiten Reise. — 17) Sarcina hatte er eine Camelladung von beschriebenen Heften betitelt, Gott mag wissen, ob etwas für Philologie und Geschichte werthvolles darunter war. 354. Abu Tälib ’Ali ben Angab ben Othmän ben Abdallah. Täg ed-din el-Bagdadi Ibn el-Säi, ein Schüler des Ibn el-Naggär (327), war Bibliothekar des Chalifen el-Mustancir und ein ausgezeichneter und sehr fruchtbarer Historiker; er vermachte seine Schriften der Hoch- Histor.-philolog. Olasse.. XXVII. 3. Ss 138 F.WÜSTENFELD, schule Niıdhämia zu Bagdad und starb Si Jahre alt im J. 674. Huf. XX. 2. Schuhba. 1) Chronicon, 26 bis 30 Bände. Hagi 2094; ein Theil davon ist die Historia Covenobiorum et Collegiorum. Hagi 199. — 2) Corpus abbreviatum de inscriptione historiarum et vitis principibus, Geschichte und Biographien bis zum J. 656 in 25 Bänden. Hagi 3955. — 3) Appendix ad historiam Bagdadı. 2179. — 4) Appendix ad Chronicon Ibn el- Athöri bis zum J. 656 in 5 Bänden. 9733. — 5) Historia Chalifarum (quatuor priorum). 193. 13025. — 6) Historia feminarum Chalifarum et liberarum et servarum. 2213. 2326. 13761. — 7) Liber, quo familiaritas cum vir- tutibus "Abbasidarum contrahitur. 1591. — 38) Biographia Mustanciri. 7338. — 9) Historia Wezirorum. 242. 2336. 10606. — 10) Praeceptor liberorum principis ein historisches Compendium. 12420. — 11) Historia Syndicorum et Judieum Dag- dadensium 3 Bände. 2237. — 12) Historia Cadhiorum Bagdadensium. 219. — 13) Historia Auctorum 6 Bände. 232. — 14) Lexicon Philologorum. 5 Bände. 179. — 15) Olasses Jurisconsultorum Schaäfi’iticorum, 8 Bände. 7900. — 16) Sub- tilitates sententiarum de historia Poetarum hujus seculi, 10 Bände. 11135. 7575. — 17) Historia praeceptorum suorum, 20 Bände. 12120. — 18) Splendor conversationis praesentis et margaritae multilogui, ein historisches Werk. 8601. — 19) Coemeteria celebrata et sepulera martyrum vwisitata. 12653. — 20) Historia el-Hallägi 192; vergl. Chall. 186. 355. Abu Zakarljä Jahja ben Scharaf ben Mira ben Hasan ben Husein ben Gam’a ben Hizäm el-Hizämi el-Hauräni Muhji ed-din el- Nawawi el-Schäfii geb. im Muharram 631 zu Nawä, einem Flecken unweit Damascus, erhielt hier den ersten Unterricht und bezog im J. 649 die Hochschule Rawähia in Damascus. Er wollte sich der Medicin widmen, allein sie sagte ihm nicht zu und er wandte sich schon nach einigen Tagen zum Studium der Theologie, welches er mit dem grössten Eifer trieb. Im J. 651 machte er mit seinem Vater die Pilgerreise und nach der Rückkehr setzte er seine Studien fort, ohne sich um eine Anstellung zu bewerben, bis er nach dem Tode des Abu Schäma (349) im J. 665 als Oberlehrer an die Traditionsschule Aschrafia berufen wurde. Er ist als Lehrer und Schriftsteller einer der berühmtesten Theologen geworden, der es wagen durfte, selbst gegen den Sultan Bi- bars bittere Klagen zu führen. Bei einer schwächlichen Constitution und mangelhafter Pflege unterlag er den anstrengenden Arbeiten im DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 139 besten Mannesalter und als er sich noch einmal in seiner Vaterstadt Nawä zu erholen hoffte, starb er dort am 24. Ragab 676 und sein Grab wird noch jetzt wie das eines Heiligen besucht *). _ *) Ausführlicher in meiner Abhandl. »über das Leben u. die Schriften des Scheich Abu Zak. Jahja el-Nawawi<, in den Abh. d. K. Ges. d. Wiss. Bd. 4. 1849; auch als Vorwort zu dem Biogr. Dictionary. Von seinen zahlreichen Schriften kommen hier nur drei in Betracht: 1) Con- Cinnatio nominum et vocabulorum, Hagi 3773; den ersten Theil davon enthält The biographical Dictionary of illustrious Men chiefly at the beginning of Islamism by Abu Zakariya Yahya el-Nawawi ed. by F. Wüstenfeld. Göttingen 1842—47. — 1) Olasses Jurisconsultorum Schafi’iticorum, Auszug aus Ibn el-Galäh. (325). Hagi 7900. — 3) Auszug aus den Leones saltus des Ibn el-Athir (315). — Vergl. Hagi Index Nr. 6444. 356. Gatar ben Muhammed ben Abd el-aziz el-Idrisi (335) geb. zu Cähira im Schawwäl 611, Genealog der Scherife in Ägypten, starb im J. 676. $ujüti I. 254. Historia Caährrae. 357. Abul-Husein (Hasan) Jahja ben Abd el-/adhim ben Jahjä el- Ancäri Gamäl ed-din el-Gazzär, ein Dichter in Ägypten, geb. im Cafar 601. gest. im J. 669 nach dem Gothaer Codex, oder gest. 70 Jahre alt am 12. Schawwäl 679. Orientalia II. 267. Monilia margaritarum de praefectis Aegypti in Versen bis auf el-Malik el- dhähir Bibars oder bis auf el-Malik el-sa’id, der im J. 678 abgesetzt wurde; von anderen fortgesetzt bis el-Malik el-dhähir Gakmak (7 857). Escur. 468°. Lugd. 835; mit einer davon verschiedenen Fortsetzung bis el-Malik el-aschraf Cäjitbäi (872— 901). Gotha 1667. 1668; in anderer Weise durch Hamza b. 'Alı el- Hasanı von el- Malık el-sa'id bis el-Malik el-cälih Ismail im J. 746, dann durch Sujüti von el- Malik el-kämil Sufjän (oder Scha’bän) bis el-Näcir Muhammed im J. 904. Sujüti II. 8. — Vergl. Hagi Index Nr. 4283. 358. Abul-’Abbäs Ahmed ben Muhammed ben Ibrähim ben Abu Bekr Ibn Challikän Schams ed-din el-Barmaki el-Irbili el-Schäh’i leitete sein Geschlecht von der berühmten Familie der Barmakiden ab und wurde Donnerstag den 11. Rabi’ II 608*) zu Arbela in der von Mudhaffar *) Diese Angabe macht er Nr. 250 selbst, nach unsrer Rechnung stimmt darin der Wo- chentag nicht zu dem Datum, es müsste Dienstag heissen. 52 140 F. WÜSTENFELD, ed-din Kükubürt errichteten Hochschule Mudhaffaria geboren, an welcher sein Vater Professor war; seine Mutter stammte von Chalaf b. Ajjüb el-Gäfiki (- 215), einem Schüler des Abu-Hanifa, ab. Er entwickelte frühzeitig die schönsten Anlagen und erhielt wegen seiner Fähigkeit schon im J. 610 von der gelehrten Zeinab (7 615), Tochter des Abul- Cäsim Abd el-rahman el-Scha’ri und Schülerin des Mahmüd el-Zamach- schari, ein Zeugniss über seine Fertigkeit im Coranlesen; ein anderes sandte ihm auf Ansuchen seines Vaters der berühmte el-Muajjid ben Muhammed el-Tüsi (+ 617) aus Nisäbür vom Gumädä II 610 datirt. In demselben Jahre am 22. Scha’bän starb sein Vater, und Abul-Fadhl Ahmed Ibn Man’a, welcher ihm im Schawwäl in der Professur folgte, übernahm den Unterricht des Knaben, bis jener im J. 617 Arbela wieder verliess. Das Lernen der Traditionen begann Ibn Challikän im J. 620 bei dem Scheich Abu Ga’far Muhammed b. Hibatallah nach der Samm- lung des Bochäri und dessen richtiger Überlieferung,‘ und hörte auch im J. 626 bei Athir ed-din el-Mufaddhal b. Omar el-Abhari, welcher von Mosul nach Arbela gekommen war, in der Traditions -Schule wohnte und dort Vorlesungen hielt. Am Ende des Ramadhän 626 ver- liess Ibn Challikan Arbela, um sich zum Studiren nach Haleb zu be- geben; er reiste über Mosul, wo er einen Freund seines Vaters, den Professor Kamäl ed-din Müsa b. Jünus (7 639), besuchte, dessen Vor- lesungen er leider! wegen der Kürze seines Aufenthaltes nicht besuchen konnte. Er passirte dann Harrän im Schawwäl, als gerade el-Malik el-kämil mit der Ägyptischen Armee dort anwesend war, nachdem er durch einen Vergleich mit seinem Bruder el-Malik el-aschraf jene Ge- gend in Besitz genommen hatte. Im Dsul-Ca’da kam er in Haleb an: er traf hier zwei Universitäts-Freunde seines Vaters, ’Izz ed-din Ibn el- Athir (315) und Bahä ed-din Jüsuf Ibn Schaddäd, an welchen letzteren er und einer seiner Brüder, der ihm vorauf gereist war, von dem Sultan Kükubüri ein besonderes Empfehlungsschreiben erhalten hatten. Ibn Schaddäd nahm sie in die von ihm gestiftete Hochschule auf und gab ihnen einen Platz unter den älteren Zöglingen; er selbst hielt da- mals wegen Altersschwäche nur noch selten Vorlesungen über Tra- DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 141 ditionen, hatte aber vier Repetenten angestellt, von denen Gamäl ed-din Abu Bekr el-Mahäni, welcher auch aus Arbela gebürtig war, der Lehrer des Ibn Challikän: wurde. Nachdem dieser am 3. Schawwäl 627 ge- stosben war, wandte sich Ibn Challikän an den Scheich Nagm ed-din Abu Abdallah Muhammed ben Abu Bekr Ibn el-Chabbäz el-Maucili, Professor an der Hochschule Seifia, bei dem er das juristische Compen- dium Contractum des Abu Hämid el-Gazzäli las. Der grösste Gelehrte zu Haleb war aber damals Abul-Bakä Jaisch Muwaffik ed-din Ibn el- Caig (7 643), Professor an der Hochschule Rawähia, bei welchem Ibn Challikän den grössten Theil der Grammatik Rutilatio des Ibn Ginni erklären hörte, bis er am Schlusse des Jahres 627 durch Umstände veranlasst wurde zu einem anderen Lehrer zu gehn. Bis zu dem am 14. Cafar 632 erfolgenden Tode des Ibn Schaddäd blieb er in Haleb und begab sich dann nach Damascus, wo er im Anfange des Schawwäl 632 ankam und ein Jahr lang die Vorlesungen des Abu ’Amr Othmän Ibn el-Caläh (+ 643) besuchte. Eine besondere Neigung zur Poesie hatte ihn schon in Arbela mit dem Dichter Abu Jahjä ’Isä el-Hägiri, einem Freunde seines Bruders Dhijä ed-din Isa, zusammengeführt und er bekam nachher eine solche Vorliebe für die Gedichte des Jazid b. Muäwija, dass er während seines Aufenthaltes in Damascus im J. 633 eine ganze Sammlung derselben auswendig lernte (vergl. 146'°); auch soll keiner seiner Zeitgenossen so tief als er in das Verständniss der ' Gedichte des Mutanabbi eingedrungen sein. Dagegen haben seine ei- genen poetischen Versuche sich nur wenig über die Mittelmässigkeit erhoben. (s. die Proben bei Kutubi I. 70... — Im J. 634 hielt er sich abwechselnd in Damascus und Haleb auf, verliess die letztere Stadt am 23. Gumädä II 635 um sich nach Ägypten zu begeben, und war am 22. Ragab noch in Damascus, als hier der Sultan el-Malik el-kämil starb. Er reiste hierauf nach Alexandria. wo er fünf Monate des J. 636 zubrachte, und kam dann nach Cähira und nahm an den Vorle- sungen des Zaki ed-din Abu Muhammed Abd el-’adhim el-Mundsiri (F 656) Theil, welcher damals die Professur an der Hochschule Kämilia angetreten hatte. Aus der ersten Zeit seines Aufenthaltes daselbst er- 142 F. WÜSTENFELD, zählt er als Augenzeuge den Einzug der beiden Fürsten el-Malik el- cälih Nagm ed-din Ajjüb und el-Malik es-näcir, Herrn von el-Karak, am 27. Dsul-Cada 637. Nicht lange nachher wurde er Stellvertreter des Obercadhi Badr ed-din Abul-Mahäsin Jüsuf b. el-Hasan el-Singäri und in den unruhigen Zeiten, welche Ägypten bewegten, als die Kreuz- fahrer am 22. Cafar 647 Damiette einnahmen, und bei dem bald darauf erfolgenden Regierungswechsel im Sultanat nahm er an den öffentlichen Angelegenheiten thätigen Antheil. Dann verheirathete er sich und am 11. Cafar 651 wurde ihm der erste Sohn geboren, welchen er Müsä nannte zum Andenken an den oben erwähnten Kamäl ed-din Müsa, welcher merkwürdiger Weise gerade hundert Jahre früher geboren war. In die nächsten Jahre fällt dann seine grösste schriftstellerische Thätig- keit, bis er am Ende des J. 659 von dem Mamluken Sultan Bibars el- Malik ed-dhähir an die Stelle des abgesetzten Nagm ed-din Abu Bekr Muhammed zum Obercadhi von Syrien ernannt wurde; das Rescript seiner Anstellung war aus Damascus, wo sich der Sultan damals aufhielt, vom 9. Dsul-Higga, ihm wurde die Jurisdiction in dem ganzen Länder- gebiet von der Ägyptischen Gränzstadt ’Arisch bis an den Euphrat mit dem Wohnsitz in Damascus und die Aufsicht über alle öffentliche Stif- tungen bei den Moscheen, Hospitälern und Unterrichtsanstalten über- tragen und das Recht ertheilt in sieben Hochschulen Vorlesungen zu halten und daraus den mit diesen Stellen verbundenen Gehalt zu be- ziehen. Im Gumädä I 661 wurde er nach Cähira berufen um den Be- rathungen der ersten Würdenträger des Reiches beizuwohnen , welche über el-Malik el-mugith, Fürsten von Karak, der eines mit den Tataren unterhaltenen Einverständnisses beschuldigt und überführt war, das Ur- theil der Einkerkerung aussprachen und unterzeichneten. — Während bisher in Syrien immer nur ein Schäflitischer Obercadhi gewesen war und die Cadhis der drei anderen orthodoxen Secten unter ihm gestanden oder für ihn vicarirt hatten, traf der Sultan Bibars die in Ägypten von ihm eingeführte Einrichtung, wonach jede der vier Secten einen Ober_ cadhi hatte, im Anfange des J. 664 auch in Syrien. und die neu er- nannten Obercadhis, die nun mit Ibn Challikän gleichen Rang hatten, DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 143 traten am 6. Gumädä I ihr Amt an. Am 3. Schawwäl 669 wurde er indess ganz abgesetzt, indem ’Izz ed-din Muhammed Ibn el-Cäig an seine Stelle kam; er begab sich wieder nach Uähira, wo er die Professur an der Hochschule Fachria erhielt und bei dem mit dieser Stelle ver- bundenen sehr geringen Einkommen in einer stolzen Dürftigkeit lebte, indem er es verschmähte eine Unterstützung, welche ihm der Schatz- meister Emir Badr ed-din von freien Stücken anbot, anzunehmen. Nach sieben Jahren, welche er der Vollendung seines Geschichtswerkes wid- mete, hatte er die Genugthuung, am 27. Dsul-Higga 676 in seine vorige Stelle als Obercadhi von Damascus wieder eingesetzt zu werden; er traf daselbst am 22. Muharram 677 ein und wurde mit grossem Jubel und einer Menge von Lobgedichten empfangen, indem alle Angestellten und die vornehmsten, Einwohner der Stadt ihm eine grosse Strecke entgegen gekommen waren. — Im Anfange des J. 679 empörte sich der Stadt- halter von Damascus, Sunkur el-aschkar, gegen den Sultan Kiläwün und nachdem die Ägyptischen Truppen ihn vertrieben und die Stadt in Besitz genommen hatten, wurden die obersten Beamten gefänglich ein- gezogen, weil sie den Aufstand begünstigt haben sollten. Zu ihnen ‚gehörte auch Ibn Challikän, welcher sogar beschuldigt wurde, die Em- pörung durch ein Fetwa gebilligt zu haben, und desshalb vom Sultan zum Tode verurtheilt war. Indess liess der neue Präfect 'Alam ed-din el-Halebi dies Urtheil nicht vollstrecken, sondern setzte ihn am 21. Gafar ab und gab ihm am 24. d. M. Arrest in dem Nagibia-Kloster, und da der frühere Cadhi Ibn el-Cäig nicht wieder eintreten wollte, wurde die Stelle dem Nagm ed-din Abu Bekr Ibn Sani ed-daula übertragen. Schon am 9. Rabi’ I erhielt Ibn Challikän auf einen neuen Befehl des Sultans seine Freiheit wieder, und nun wollte ihn Ibn Sanı ed-daula wenigstens aus seiner Wohnung in der hohen Schule ’Adilia hinaus- treiben und schickte am 19. d. M. Polizeidiener hin, um ihn zur Räu- mung zu zwingen. Er traf auch sogleich Anstalt dazu, doch während er damit beschäftigt war, erschienen Soldaten von der Leibwache, welche ihn zum Statthalter führten. Dieser eröffnete ihm, dass durch ein eben eingegangenes Schreiben des Sultans alle Angeklagte begnadigt, der 144 F. WÜSTENFELD, ohnehin taube Ibn Sani ed-daula entlassen und Ibn Challikän in An- erkennung seiner Verdienste und wegen seines früheren freundschaftlichen Verhältnisses zu dem Sultan in seine Stelle wieder eingesetzt sei; zu- gleich überreichte er ihm ein Ehrenkleid, mit welchem er ein Pferd bestieg und in die ’Ädilia zurückkehrte, und schon Mittags hielt er die Gerichtssitzung wieder. Indess dauerte seine Amtsthätigkeit nur bis zum 22. Muharram 680, wo er wieder entlassen und auf die Professur an der hohen Schule Aminia beschränkt wurde, und er starb in der Wohnung seines Sohnes Müsa in der hohen Schule Nagibia nach einem fünftägigen Kranksein am 26. Ragab 681 (30. Oct. 1282 Chr.) und wurde in der hohen Schule Gälihia auf dem Berge Cäsiün begraben. Er wird als ein Mann von den ausgezeichnetsten Kenntnissen und der grössten Unpartheilichkeit beschrieben, der eine allgemeine Achtung und Liebe genoss; nur gegen die Beschuldigung mit einem jungen Prinzen von Hamät el-Malik el-masüd ben el-Mudhaffar verbotenen Umgang gehabt zu haben, hat er auf Befragen sich selbst nicht genü- gend vertheidigt. — Vorstehendes ist aus Ibn Challikäns eigenen ge- legentlichen Bemerkungen, aus Macrizi, Hist. des Sultans Mamlouks, par Quatremere, Bistäni, T. I. 468 und Ibn Schuhba zusammengetragen. 1) Obitus vırorum Allustrium et historiae principum temporis. Hagi 2087. 14298. Die Ausarbeitung dieses biographischen Werkes, auch Chronicon Ibn Challıkäni genannt, begann der Verfasser bei seinem ersten Aufenthalte in Cähira im J. 654, sie wurde aber bei Nr. 817 durch seine Versetzung nach Damascus unterbrochen und hier liessen ihm die überhäuften Amtsgeschäfte nicht viel Zeit zu schriftstelle- rischen Arbeiten, wiewohl er immer daran zu bessern und nachzutragen suchte und namentlich die Bibliotheken zu Damascus zu diesem Zweck benutzte. Die Vollen- dung blieb bis zu seiner Rückkehr nach Cähira ausgesetzt und erfolgte hier am 22. Gumädä II 672. Das Ganze erschien in drei Bänden und der Plan einer nochma- ligen Bearbeitung und Erweiterung bis auf 8 bis 10 Bände, welche er in Aussicht stellte und wozu er das Material gesammelt hatte, ist nicht zur Ausführung ge- kommen, und er hatte ihn wohl schon bei der Wiederaufnahme der Arbeit aufge- geben, da die letzten Lebensbeschreibungen von Nr. 817 bis zum Schlusse nach jenem erweiterten Plane ungleich ausführlicher als die früheren ausgearbeitet sind. Dass er aber bis in sein letztes Lebensjahr selbst sein Werk durch Zusätze und Berichtigungen erweiterte und verbesserte, geht aus dem Inhalte hervor und ist DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 145 noch besonders durch den von Cureton entdeckten Theil des Autographs mit zahl- reichen Randbemerkungen erwiesen. s. Journal of the As. Soc. Vol. VI. 1841. ».223. — Conspectus operis Ibn Chalicani de vitis illustr. vir. auct. B. F. Tydeman. Lugd. Bat. 1809. — Ibn Ohallikani vitae illustr. vir. nune primum arabice ed. F. Wüstenfeld. Fasc. 1—12. (Gott. 1835—-43. Fasc. 13. Indices. 1850. Additam. Coll. 1. 2. 1837. — Über die Quellen des Werkes: Ibn Chall. vit. ill. vir von F. Wüstenfeld. Gött. 1837. — Kitab wafayat al-aiyan, vies des hommes illustres de Vlslamisme en Arabe par Ibn Khallikan, publ. par Mac Guckin de Slane. Paris 1838—42. T. I. enthält die Hälfte bis Nr. 678. — Ausgabe von Büläk 1275 (1858). — Absichtlich hat Ibn Challikän, wie er in der Vorrede sagt, die Zeit- genossen Muhammeds und die nächste Generation nach ihnen, auch die vier ersten Chalifen ausgeschlossen und bis zum J. 50 d. H. kommen nur von vier Personen Biographien vor. Hagi giebt die Gesammtzahl auf 846 an, die Handschriften haben 825, nur der Berliner Codex D enthält 841, Tydeman, dessen Zählung ich beibe- halten habe, führt 865 auf, indem die 24 überschiessenden nur Amsterd. 106 vor- kommen, von denen ich nur die Namen angeben konnte. Von diesen 24 sind 13 herausgegeben von Jan. Pijnappel, vitae ex lexico biogr. Ibn-Callieanis, quae non exstant misi in codice Amstelod. 1845. Es ist nicht zu bezweifeln, dass auch diese von Ibn Challikän herstammen , theils mögen sie spätere Zusätze sein, theils hat er selbst sie nicht in die Reinschrift übertragen, weil sie seinem Plane nicht ent- sprachen, der auch darin bestand, nur solche Männer aufzunehmen, deren Todesjahr ihm bekannt war, was er an mehreren Stellen betont, wesshalb er auch den Titel Obitus wählte, was aber bei mehreren der 24 nicht zutrifft. — 2) Lebensbeschrei- bungen der älteren Arabischen Dichter. Petersb. As. Mus. ». 207. 359. Muhammed ben Muhammed Bahä ed-din Ibn Challikän, Cadhi von Ba’labekk,. scheint hier öfter von seinem Bruder Ahmed besucht zu sein, da dieser sagt, dass er die anmuthige Gegend von el-Zabadäni zwischen Damascus und Ballabekk mehrmals gesehen habe. Er starb dort im J. 683. Chronicon majus de classibus virorum doctorum ("Ulem&) eorumque historia Bodl. 747 ist wahrscheinlich von ihm verfasst, und darauf wird die Epitome classium Ibn Challikani zu beziehen sein, welche Ibrahim Effendi b. Muctafa& b. Muhammed gen. Wahdt, Cadhi von Haleb, unter dem Titel Adstricta expositio im J. 1126 ver- fasst hat. Hagi 14936. 360. Abu Schukr Petrus Ibn el-Rähib Abu Karam ben Muhaddsib war im J. 669 Diaconus an der Muallaca d. i. der Marienkirche zu Histor.-philolog. Classe. XXVIN. 3. T 146 F. WÜSTENFELD, Fustät und bekannte sich zu den Monophysiten; er lebte noch im J. 681. 1) Chronicon orientale von Erschaffung der Welt bis zum J. 657. Ass. I. 574. VIII; mit Ausnahme der am Schlusse stehenden Geschichte der sieben ökumenischen Synoden übersetzt: Chronicon orientale nune primum Latinitate donatum ab Abr. Ecchelensi. Paris 1651, in den Seript. hist. Byzant. — Nova ed. Paris 1685. — In der neuen Ausg. der Script. hist. Byzant. wiederholt: Chronicon orientale Petri Rahebi Aegyptii primum ex Arabico latine redditum ab Abr. Ecchelensi, nunc nova interprelatione donatum a Jos. Sim. Assemano. Venet. 1729. — 2) Liber demon- strationis de Canonibus qui vigent, deque Oonstitutionibus obsoletis, im J. 669 ge- schrieben, Ass. I. p. 626, eine eigenhändige Abschrift datirt vom J. 998 der Märtyrer d. i. 1282 Chr. (1382 ist Druckfehler) oder 681 d. H. 361. Ahmed ben Muhammed Ibn el-Muntr (el-Munajjir) Nägıir ed- din el-Iskanderi el Gudsämi, Malikitischer Richter zu Alexandria, starb 63 Jahre alt im J. 683. Orient. II. 273. Persecutio de benemeritis Electi, eine Nachahmung der Lebensbeschreibung des Propheten von dem Oadhi 'Ijädh (246°). Hagi 1054. — Vergl. Index Nr. 6791. 362. Abu Abdallah Muhammed ben Ibrähim ben "Ali ’Izz ed-din Ibn Schaddäd el-Ancäri, Secretär aus Haleb, starb 71 Jahre alt in Ägypten im J. 684. Orient. II. 274. 1) Biographia Sultani el- Malik el-dhähir Bibars. Hagi 7330. — 2) Mar- garita eximia de nomimibus Syriae et Mesopotamiae. 4934. 363. Abul-Farag Gorgis d. i. Gregorius Bar Hebraeus, geb. im J. 623 zu Melitene in Klein Armenien, wo sein Vater Ahron Azıt war, übte sich von Jugend auf sowohl in der Syrischen, als auch in der Arabischen und Griechischen Sprache und widmete sich neben der Theologie und Philosophie ganz besonders der Medicin, worin sein Vater und andere berühmte Ärzte seine Lehrer waren und die er in dem Nürischen Krankenhause zu Damascus practisch erlernte. Als die Tataren in Armenien eindrangen, begab er sich im J. 642 mit seinen Eltern nach Antiochia und führte einige Zeit in einer Höhle unweit der Stadt ein anachoretisches Leben, im folgenden Jahre kam er nach Tripolis, wurde von dem dortigen Patriarchen Ignatius zum Bischof von Gübä, dann von Lacaba und im J. 650 von Dionysius zum Bischof DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 147 von Aleppo ernannt. Seine Fürbitten vermochten nicht, die Einwohner gegen ein grosses Blutbad zu schützen, welches die Tataren bei der Eroberung der Stadt anrichteten. Der Patriarch Josua erhob ihn end- lich im J. 663 zur Würde eines Maphrian oder Primas der Jacobiten (der nächste Geistliche nach dem Patriarchen), und nachdem er auf seinen Reisen die Wiederherstellung der zerstörten Kirchen und Klöster und die Erbauung neuer angeordnet hatte, starb er auf einer solchen Reise in Maräga in Adserbeigän am 11. Gumädä II. 685. Assemani, Bibl. or. T. II. p. 244. Flor. 61. 122. Bistäni I. 594. 1) Chronicon, Syrisch verfasst, Bodl. (od. Syr. 25°. 96. Chronicon Syriacum ed. Bruns et Kirsch. Lips. 1789. — Gregorii Barhebraei chronicon ecclesiasticum ed. J. B. Abbeloos et Th. Jos. Lamy. T. 1. 2. Lovanii 1872. — Auf Bitten ei- niger angesehenen Araber unternahm er eine Arabische Bearbeitung, die er etwa in einem Monate vollendete und durch Zusätze, besonders über die medicinische und ma- thematische Literatur der Araber, bereicherte. Dies ist 2) (ompendium historiae dyna- stiarum. Hagi 11610. Lugd. 759. 760. DBodi. 96. 97. Br. Mus. 931. Petersb. R. 37. Flor. 117. Paris 136. 137. 147. 136A. Assem. Bibl. or. T. I. p. 575. Daraus Spe- cimen historiae Arabum, s. Gregorii Abul Farajii Malatiensis, de origine et moribus Arabum succincta narratio, opera et studio Ed. Pocockü. Oxoniae 1650. Neue Ausg. von White. Oxon. 1800. Dann vollständig Historia orientalis aut. Gregorio Abul-Pharajio ed. Ed. Pocock. Oxon. 1663. Suppl. 1672. Deutsch von Bauer, Leipzig 1783—85. — 3) Tabulae chronologicae ab orbe condito usque ad excidium Hierosol. syrisch; latein. herausg. in Ohronicon orientale Petri Rahebi Aegyptuü pri- mum ex Arab. latine red. ab Abrah. Ecchellensi, nunc nova interpretatione donatum a Jos. Sim. Assemano. Venet. 1729. p. 105. — 4) Ecclesiae Antiochenae Syrorum Nomocanon a Gregorio Abulpharagio Bar-Hebraeo syr. compositus et a Jos. Al. As- semano in lat. ling. conversus ; in Seriptorum wet. nova collectio ed. ab Ang. Mayo. T. X. Romae 1838. — Über seine medicinischen Werke s. Gesch. d. Arab. Ärzte, Nr. 240. — Ausserdem gegen 20 theologische, grammatische und poetische Schriften, welche grossentheils noch erhalten sind. 364. Abu Muhammed el-Abdari aus Valencia verfasste im J. 688 Iter Africanum , Beschreibung der Africanischen Städte und der Sitten der Einwohner, mit Nachrichten über die dortigen Gelehrten. Escur. 1733. 365. Abu Muhammed Abd el-Rahman ben Ibrähim ben Sibä Täg ed-din el- Fazäri el-Badri el-Micri gen. el- Firkäh d. ı. mit stark 72 148 F.. WÜSTENFELD, hervortretenden Hüften, geb. im Rabi’ I 624, genoss den Unterricht des Othmän Ibn el-Caläh und Abd el-aziz Ibn Abd el-saläm zu Damascus und fing selbst an zu unterrichten, als er 20 und einige Jahre alt war. Bei der Eröffnung der Hochschule Näciria zu Damascus ums J. 650 wurde er Repetent an derselben und lehrte an der Mugähidia; darauf verliess er diese und wurde im J. 676 erster Professor an der Bäderäjia, Oberhaupt der Schäfliten und Mufti von Syrien. Er hatte einen schönen Bart, bräunliche Farbe, angenehme Gesichtszüge und eine gedrungene Statur; er ritt gewöhnlich einen Maulesel, besuchte in Gesellschaft seiner Freunde die Vergnügungsorte und liebte hier eine ungezwungene Unterhaltung. Mit el-Nawäwi (355) war er ein wenig gespannt, sie hatten eine gewisse Scheu vor einander, el-Fazäri hatte bessere Anlagen und von Natur ein schärferes Urtheil, dagegen übertraf ihn el-Nawäwi als Gelehrter. Fr starb in seiner Hochschule im Gumädä II 690 und wurde im 'Thore el-Cagir begraben. Schuhba. Orient. II. 282. 1) Chronicon , Geschichte seiner Zeit, bis einen Monat vor seinem Tode. — 2) Commentar zu den Schedae des Imam el-Haramein Abd el-malik über die Grund- sätze des Schafi'itischen Rechts. Hagi 14205. Paris 405°. — Vergl. Hagi Index Nr. 8703. 366. Muhji ed-din Abul-Fadhl Abdallah Ibn Abd el-dhähir ben Naschwän el-Sa’di el-Micri starb 72 Jahre alt im J. 692*),. Orient. II. 285. *) Gegen die Angabe Hagi 3582, dass er unter den Fatimiden zu hohen Ehren gelangt seı, ist zu erinnern, dass deren Herrschaft schon 100 Jahre früher zu Ende gegangen war. 1) Viridarium mitens et floridum de nomis Cahirae Mw’izzicae. Hagi 2312. 4735. 6637. — 2) Biographia Sultani el- Malik el-dhähir Bibars in Versen, 7341; von Schäft’ el-’"Ascalanı (396) in einen Prosa-Auszug gebracht. 367. Abul-’Abbäs Ahmed ben Abdallah Muhibb ed-din el- Tabari el-Mekki, geb. im J. 615, der erste Schäflitische Rechtsgelehrte und Traditionslehrer seiner Zeit in el-Higäz, starb im Gumädä II. 694. Huff. XXX. 4. Schuhba. Orient. II. 290. 1) Selecta vitae domini generis humani i. e. Muhammedis. Hagi 4757. 7320. 2) Viridaria mitida de praestantüis decem sociorum. Hagi 6735. Lugd. 1748, wo aus der Vorrede die Quellen des Werkes angegeben sind; der 1. Th. Gotha 1834. — DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 149 3) Thesauri vitae futurae de praestantis proprinquorum prophetae. Hagi 5770. — 4) Filum margaritarum pretiosum de praestantiüs matrum fidelium. 7250. — 5) Pa- negyricus ”Aischae venerandae, aus dem vorigen besonders. 13038. — Vergl. Index Nr. 6376. 368. Abu Muhammed Abd el-'aziz ben Ahmed ben Said 'Izz ed- din, el- Micri el-Damitrt el-Dirini. aus Dirin, einem Orte in Ägypten, el-Schäfii, geb. im J. 612, gest. im J. 694. Schuhba; (im J. 689 Orient. II. 281). 1) Vita Prophetae versibus conscripta. Hagi 7308. — 2) Adjumentum de doctrina exegesis coranicae, in mehr als 3200 Versen. 3810. — 3) Explicatio no- ‚minum Dei pulchrorum. 7464. — 4) Lumen splendens, Commentar zum Coran in 2 Bänden. 3269. — 5) Quaestiones et epistolae de umitate Dei. 369. el-Cädhi el-fädhil Abd el-rahim ben ’Ali el-Beisäni el-Micri starb im J. 695. 1) Praestantia testata, Leben und Thaten des Sultans el-Malik el-mangür Kiläwün, reg. 670--690. Bodl. 766. — 2) Lebensbeschreibung seines Sohnes el- Malik el-aschraf, reg. 690—693*). *) Wegen dieser Regierungszeit halte ich die Zahlen in dem Todesjahre 596 bei Hagi 7342 für verstellt anstatt 695. 370. ’Ali ben Muhammed DAdhir ed-din el-Käzarüni geb. im J. 611, Schätritischer Rechtsgelehrter zu Bagdad, starb im J. 697. Schuhba. 1) Viridarium intelligentis, ein historisches Werk in 27 Bänden. Hagi 6620. — 2) Vita Muhammedis. 71308. — 3) Lucerna lucens, juristisch. 13542*. — 4) Pulchra dieta de agricultura. 12840. — 5) Carmen Asadium, philologisch. *) Anstatt gi) ist ra! zu lesen. 371. Abu Abdallah Muhammed ben Sälim Ibn Wäcil Gamäl ed- din geb. im J. 604, Schäfllitischer Rechtsgelehrter zu Hamät und in der Philosophie, Mathematik und Astronomie bewandert, wurde im J. 659 nach Cähira berufen und von dem Sultan Bibars als Gesandter an den König Manfred, den Sohn Friedrichs II. nach Sicilien geschickt, mit welchem er bei einem längeren Aufenthalte in nähere Beziehung kam. Nach seiner Rückkehr wurde er Obercadhi von Hamät und Professor an der dortigen Hochschule, wo der jugendliche Prinz Abulfida seine Vor- lesungen über Prosodie und Mathematik besuchte, seine Ausarbeitungen über die Figuren des Euclides verbessern liess und die Vorträge über 150 FE WÜSTENFELD, die Dichter des Liber Cantienarum hörte. Ibn Wäcil war Schriftsteller in vielen Fächern, wie in der Theologie, Jurisprudenz, Logik, Prosodie, Geschichte, Medicin und den philologischen Wissenschaften; er starb zu Hamät am 28. Schawwäl 697. Abulfed. V. 144. Schuhba. Orient. H. 295. 1) Expulsor moerorum de historia principum Ajjubidarum in drei Bänden. Hagi 12620. Paris Suppl. 725. 742. — 2) Ein anderes Geschichtswerk aus der Zeit der Kreuzzüge, wovon ein Theil im Auszuge Gotha 1655. — 3) Auszug aus den 40 Traditionen des Fachr ed-din el-Räzi de principüs religionis. Hagi 441. — 4) Auszug aus dem Liber Cantilenarum des Abul-Farag. 980. — 5) Margaritae congestae, Commentar zu des Ibn el-Hägib Introduetio in artem metricam. 8126. Paris 879. — 6) Emperuria d.i. eine Abhandlung über Logik, welche er dem Zm- pereur oder Imperator Manfred von Sicilien dedicirte; im Orient gab er ihr den Titel Selectae cogitationes de logica. Hagi 13635. 372. Abul-Fidä Ismäil ben Ahmed ben Salid ben Muhammed "Imäd ed-din Ibn el- Athir el-Schäfii stammte aus der Gelehrtenfamilie dieses Namens zu Haleb und wurde im J. 652 zu Cähira geboren. Am 19. Schawwäl 691 starb sein Vater Täg ed-din Ahmed, welcher die Stelle eines Canzelleisecretärs nur 31 'Tage bekleidet hatte, und der Sultan el- Malik el-aschraf Chalil ernannte den Sohn ’Imäd ed-din zu dessen Nachfolger; er hatte das Amt, dem Sultan die eingehenden De- peschen vorzulesen und die Antworten darauf und andere Ausfertigungen abzufassen. Indess die Nähe des Sultans, dessen Stolz und ganzes Wesen ihm missfiel, behagte ihm nicht. Im Gumädä I 692 brach der Sultan von Cähira auf. um sich nach Damascus zu begeben und Ibn el-Athir musste ihn begleiten; sie reisten über el-Schaubak und el-Karak und als sie letzteren Ort eben verlassen hatten, liess ihn der Sultan zu sich rufen und gab ihm den Befehl über einen der Emire das Todesurtheil auszufertigen; Ibn el-Athir widersetzte sich dem in freimüthiger und energischer Weise und wurde desshalb entlassen. Er kehrte nach Cä- hira zurück und trat in den Dienst des dort zurückgebliebenen Statt- halters Beidardä, für den vielleicht oder für einen seiner Emire das Todesurtheil bestimmt gewesen war. Beidarä war schuld an der um die Mitte des Muharram 693 erfolgenden Ermordung des Sultans el- DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 151 Aschraf, konnte sich aber selbst nur einen Tag behaupten, als er im Cafar die Regierung von Ägypten an sich nahm, und Ibn el-Athir scheint bei dem dann folgenden raschen Wechsel im Sultanat eine Stelle in der Canzellei behalten zu haben. Im J. 669 zog er mit der gegen den Tataren- Führer Cäzän ausmarschirenden Armee nach Syrien und nachdem am 28. Rab!’ I des Jahres die Ägyptier gänzlich geschlagen waren, ist er nicht wieder zu Tage gekommen. Dozy, Ibn Badroun, In- trod. p. 25—31. Orientalia II. 299. Schuhba. 1) Exemplum intelligentibus propositum de historia regum provinciarum, ein Commentar zu der Elegie des Ibn 'Abdün auf den Untergang der Aftasiden, der ohne Angabe der Quelle fast wörtlich aus dem Commentar des Ibn Badrün (271) genommen ist. Ibn el-Athir fügte dann zu der Elegie 51 neue Verse hinzu, worin er die Geschichte zum J. 697 fortsetzte , sodass jeder Vers gleichsam die Überschrift zu der Geschichte einer Dynastie oder einer wichtigen Begebenheit bildet. Je we- niger poetischen Werth begreiflicherweise die Verse an sich haben, um so werth- voller ist der dazu gegebene Commentar. Hagi 8037. 9444. Paris Fl. 39. Br. Mus. 274; ein Codex im Besitz von Gayangos, Praef. p. XAXIL — 2) Thesaurus eloquentiae. Hagi 10892. 373. Ibn Adsäri*) el-Marräkoschi schrieb 1) Histoire de U Afrique et de VEspagne intitulee al - Bayano ’l-mogrib, par Ibn-Adhäri (de Maroc) publ. par R. F. A. Dozy. Leyde 1848—51. Nach Vol. 1. p. 215 fällt die Abfassungszeit gegen das Einde des 7. Jahrh. — 2) Historia Orientis, in dem vorigen Werke Vol. I. p. 70. 257 citirt. *) Richtiger Ibn el-Idsäri nach Güldemeister , Catal. hibr. mss. or. in bibl. Bonnensi p. 13, was von einem Vorfahren '/dsür abzuleiten wäre. Lobb el-lobab p. 177. 373a. Ibrahim ben Wagif Schäh el-Micri am Ende des 7. Jahrh. 1) Margaritae marium, eventus rerum gestarum et mirabilia temporum de hi- storia terrarum Aegyptiarum, Geschichte Ägyptens von den frühesten fabelhaften Zeiten bis zum J. 688. Hagi 4272. Die uns bekannten Handschriften enthalten nicht das Werk selbst, sondern nur einen Auszug, zu welchem ein einfaches Na- mensverzeichniss der Sultane bis auf Cäncuh el-Güri im J. 923 oder noch weiter hinzugesetzt ist; Gotha 1644, wo andere Exemplare verzeichnet sind, dazu Petersb, Ass. Mus. 204. Daraus ist: Die älteste Ägypt. Geschichte nach den Zauber- u. Wun- dererzählungen der Araber von F. Wüstenfeld in Orient u. Occident. 1861. I. 326; übers. Histoire de ’Egypte antique, d’apres les lögendes Arabes in der Revue German. 1861. T. XVI. 275. — 2) Chronicon Ibrahimi ben Wagıf Schäh, ein anderes ähn- 152 F. WÜSTENFELD, liches Geschichtswerk über Ägypten. Hagi 2066. 2312. — 3) Miracula mundi. 8062. — 4) Liber miraculorum magnus. 374. el-Hasan ben Muhammed el-Hasanı. Explanatio de eo quod cohaeret cum Domino principe, Geschichte der Scherife von Mekka, im J. 700 zu Cähira geschrieben. Escur. 1689. 375. Abu Abdallah Muhammed ben Omar Ibn Raschid el-Fihri el-Sabti el- Andalüsi kam gegen das Ende des 7. Jahrh. aus Spanien nach Ägypten. 1) Series auditus et institutio monitoris, Nachrichten von den Spanischen Traditions- und Rechtsgelehrten, im J. 689 zu Septa vollendet. Eseur. 1727. 1780. — 2) Iter Ibn Raschid, Nachricht über die von 685 bis 700 in Cähira und Alexandria lebenden Gelehrten in 5 Bänden, Escur. 1734; einige Male von Makk. eitirt. — 3) Modus evidentior et via facilior, Leben der Traditionarier el-Bochäri und Muslim. Escur. 1801. 375a. Muhammed ben Ali Ibn Tabätabä gen. Ibn el-Tiktaka geb. ums J. 660 schrieb im J. 701 während eines Aufenthaltes in Mosul für den dortigen Statthalter (Fachr ed-din) ’Isä ben Ibrähim. der ihn gastlich aufgenommen hatte, Elfachri. Geschichte der islamischen Reiche vom Anfang bis zum Ende des Chalifates von Ibn etthigthaga. Arabisch. Hgg. von W. Ahlwardt. Gotha 1860. — Auszüge von Oherbonneau im Journ. As. 4. Serie. T.7. 8. 9. 1846—47. 376. Müsä ben Ahmed Kamäl ed-din Ibn Challikän geb. am 11. Cafar 651 zu Cähira, kam mit seinem Vater nach Damascus und wurde Lehrer an der Nagibia. Bistäni, T. I. 469. Er machte zum eigenen Gebrauch einen Auszug aus den Biographien seines Vaters (358); er begann damit in Ba’/labekk am 2. Dsul-Higga 701, kam am 20. Rabi’ I 702 nach Damascus und beendigte hier seine Arbeit am 3. Rabi’ II; das Autograph Ind. Off. 705. 377. Abu Bekr Abdallah ben Muhammed Fath ed-din el-Machzümi el-Halebi Ibn el-Keisaräni starb 80 Jahre alt im J. 703. Orientalia II. 305. Cognitio Sociorum prophetae. Hagi 1244. 378. Abu Ishäk Ibrähim ben Ahmed ben Muhammed ben Ma/äli Burhän ed-din el-Rakki, ein Hanbalitischer Prediger, starb im J. 703. Orientalia II. 306. 1) Pulcherrima pulchritudinum, nochmaliger Auszug aus dem Leben der DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 153 Heiligen von Ibn el-Gauzi (287). Hagi 114. 7765. Ref. 310. — 2) Commentarius in Suram I. Hagi 3369. 379. Abu Muhammed Abd el-mümin ben Chalaf ben Abul-Hasan ben Scharaf ben el-Chidhr Scharaf ed-din el-Tüni el-Dimjäti el-Schaf'i geb. am Ende des J. 613 auf der Insel Tüna nahe bei Tinnis und Dimjät (Damiette), erhielt seine wissenschafiliche Bildung in Dimjät und wurde, nachdem er weite Reisen gemacht hatte, der erste Professor an der von el-Malik el-mancüur Kiläwün gestifteten Hochschule Mancüria in Cähira und lehrte auch an der Dhähiria die Traditionen mit grossem Beifall. Auch als Rechts- und Sprachlehrer, sowie als Genealog war er ausge- zeichnet und zu seinen Schülern gehörten Ibn Sajjid el-näs (400), el- Birzäli (403) und el-Dsahabi (410). Er starb plötzlich am 10. (15). Dsul-Ca’da 705. Huff. XX.7. Orientalia II. 308. Makr. II. P. 2. ». 259. Schuhba. 1) Vita prophetae. Hagi 7308. — 2) Lexicon 1300 praeceptorum suorum. 12378. — 3) Detectio tecti de meritis precationis mediae. 10762. — 3) Praestantia equorum ad rationem Traditionariorum judicata. 9153. Bodl. 384; im Auszuge von el-Bulkeini, Hagi 9535. Bodl. II. 199. 380. Abu Ga’far Ahmed ben Ibrähim Ibn el-Zubeir Schihäb ed-din el-'Thakefi el-’Acimi el-Garmäti geb. im J. 627, ein ausgezeichneter Sprach- und Traditionskenner Spaniens, starb im J. 708. Huff. XX. 20. 1) Notitia ultimorum virorum spectatissimorum , qui in tractibus Hispaniae floruerunt. Hagi 956. — 2) Historia Andalusiae, Anhang zu der Gelehrten -Ge- schichte des Ibn Baschkuäl (270). Hagi 2165. — 3) Lexicon Praeceptorum. 12377. — Vergl. Index Nr. 8423. 381. Abu Abdallah Muhammed ben Abd el-rahman ben Ibrähim Dsul-Wizäratein el-Lachmi el-Ischbili, aus einer angesehenen Familie in Ronda am 21. Rabi I 660 geboren, zeichnete sich ebenso sehr durch seine gründliche Gelehrsamkeit, wie durch sein Feldherrntalent aus, indem er als Anführer der Truppen des Abu Abdallah, Fürsten von Granada aus der Familie der Banu Näcir, die Stadt Quesada eroberte. Er fiel durch einen Meuchelmord im J. 708. Casiri II. 76. Historia Hispaniae vier Bände. Histor.-philolog. Olasse. XXVIL. 5. U 154 F. WÜSTENFELD, 382. Abul-Fadhl Ahmed ben Muhammed ben Abd el-Karim el- Iskanderi el-Mäliki gen. Täg ed-din Ilm Atäallah el-Schädsili, Anhänger der Lehre des Mystikers el-Schädsili und Schüler des Abul-’Abbäs el- Mursi, starb in Cähira im J. 709. Praestantissima beneficia de benemeritis Scheichti Abul-’Abbäs ejusque praecep- toris Abul-Hasan, Leben und Lehre des Abul-Hasan ’Alı b. Abdallah el-Schädsili und dessen Schülers Abul-’Abbäs Ahmed b. ’Alı el-Ancäri el-Mursi. Hagi 11136. Rif. 17. Escur. 1687. 1747. 1803. Tüb. 16. Gotha 1848. — Vergl. Hagi Index Nr. 8715. 383. Abu Abdallah Muhammed Ibn Däniel ben Jüsuf Schams ed-din el-Maucili el-Chuzä’i, ein vortrefflicher Philolog und Arzt, starb 63 Jahre alt im J. 710 in Cähira. Orientalia II. 316 *). *) Kutubi II. 237 sagt, er sei im J. 608 gestorben, was schon desshalb unrichtig ist, weil er eine Anectode erzählt, worin er Ibn Sajjid el-näs (400) einen Schüler des Ibn Däniel nennt. 1) Monilia gemmarum de is, qui Aegypto praefecti erant. Hagi 82%. — 2) Dasselbe in Versen. 8242. — Vergl. Index Nr. 8053. 384. Abul-Fadhl Muhammed ben Mukarram ben Abul- Hasan Gamäl ed-din el-Angäri el-Chazragt, Cadhi in Ägypten, starb im J. 711. 1) Compendium der Chronik des Ibn ’Asäkir (267) auf ein Viertel abgeküzt, Hagi 2218; ein Band des Autographs vom 1. Dsul-Higga 691 datirt, Gotha 1776. — 2) Auszug aus el-Sam’änis (254) Fortsetzung der Geschichte von Bagdad. Cambr. Palm. p. 152. — 3) Epitome des Thesaurus des Ibn Bassäm (244°). Hagi 5799. — 4) Auswahl aus dem Liber cantılenarum des Abul-Farag (132) alphabetisch geordnet. Hagi 980. — 5) Auszug aus dem Monile colli des Ibn Abd rabbihi (107). Hagi 8200. — Vergl. Index Nr. 4273*). *) Hagi nennt ihn an mehreren Stellen Zexioyus und Verfasser des grossen Wörterbuches Lingua Arabum, welches viele Zusätze zu dem Cämüs enthalte, dessen Verfasser Firüzabädi aber erst im J. 817 gestorben ist; es hat hier eine Verwechselung stattgefunden, wie man aus der Vergleichung der Artikel 11096. 7157. 9342 schliessen muss. 385. Ahmed ben Ahmed ben Abdallah ben Muhammed el-Gabrini von dem Berberischen Stamme Gabrä, geb. im J. 644 in Bigäja (Bugia). wurde Cadhi daselbst und starb am 12. Dsul-Cä’da 714. Specimen seientiae de historia (de viris doctis) wrbis Bigäjae, Hagi 8383, :Gelehrten-Geschichte von Bigäja im VI. Jahrh. — Notice et extraits du E’unouan ed-diraia fi mechaiekh Bidjeia ou galerie des litterateures de Bougie au VII° siecle de Uhegire par Cherbonneau in Journ. As. SerieV. 1856. T.7. p. 475. DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 155 386. Abd el-malik ben Ahmed Taki ed-din el-Armanti el-Schäfhi aus Armant in Ägypten, geb. im J. 632, gest. im J. 722. Schuhba. Er brachte die Geschichte Mekkas von el-Azraki in Verse. 387. Abul-Fadhäil: Abd el-razzäk ben Ahmed ben Muhammed Kamäl ed-din el-Scheibäni el-Bagdadi gen. Ibn el-Fuweti d. i. Sohn des Händlers mit Indischen gestreiften Zeugen, geb. im Muharram 642, ein Schüler des Philosophen Nacir ed-din el- Tusi (; 672) und des Hi- storikers "Al Ibn el-Säi (354), war selbst ein guter Historiker, Philosoph und Traditionskenner und starb im J. 723. Huff. XXI. 4. Orientalia II. 337. 1) Fortsetzung zu Ibn el-Sä’i Corpus historiarum 80 Bände. Hagi 2105. 3955. — 2) Eventus wumiversales et experientiae utiles, Lebensbeschreibungen berühmter Männer des VII. Jahrh. 2105. 4645. — 3) Margaritae purae de Poetis seculi VII. 5028. — 4) Fructificatio intelleetuum de nominibus similibus in Tabellenform. 3559. — 5) Sylloge regularum de nominibus et cognominibus alphabetisch. 11420. — 9) Lexicon 500 Praeceptorum. 12379. 388. el-Cäsim ben Abdallah ben Muhammed Ibn el- Schätt el- Angärl el-Ischbili ein guter Rechtsgelehrter starb in Septa über 80 Jahre alt im J. 723. Casiri II. 114. Bibliotheca Jurisconsultorum im J. 683 vollendet. Escur. 1727°. 389. Abul-Hasan ’Ali ben Ibrähim ben Däwüd Ibn el-Attär d. i. Sohn des Spezereihändlers, geb. am Feste der beendigten Fasten des Ramadhän 654, einer der berühmtesten Schüler des Nawawi (355), wurde Schäftitischer Lehrer an der Traditions-Schule Nüria in Damascus vom J. 694 an, 30 Jahre lang, und hielt auch an der Hochschule Cucia in der Moschee Vorlesungen. Er litt an den Folgen eines Schlaganfalles über 20 Jahre, bis er im Dsul-Higga 724 starb. Orientalia II. 339. Schuhba. 1) Donum studiosis oblatum,, Lebensbeschreibung des Nawawı. Hagi 2609. Tüb. 18. — 2) Praestantia belli sacri. — 3) Juristische Schriften. Hagi 8300. 8483. 8836, wo die Jahrszahl 770 unrichtig ist. 390. Der Emir Rukn ed-din Bibars*) el-Mancüri war als junger *) Gegen die Aussprache Beibars ist zu erinnern, dass die erste Silbe nicht einmal mit langem i, vielweniger mit ei gesprochen zu sein scheint, weil man auch ohne # die Schreibart Uwe findet. : un 156 F. WÜSTENFELD, Circassischer Sklav in die Dienste des Emir Kiläwün gekommen, der ihm eine gute Erziehung gab und den er auf seinen Feldzügen in Syrien z. B. in der Schlacht bei Orsüf im J. 663 begleitete. Er stieg dann immer höher und als Kiläwün im J. 678 mit dem Titel el-Malik el- mancür zur Regierung kam, nahm Bibars den Namen el-Mancüri an und wurde Schlosshauptmann und Staatssecretär. Im J. 701 war er Anführer der Pilgercarawane und kämpfte im folgenden Jahre als Präfeet von Karak mit seinem Gebiete gegen die Tataren bei Marg el-Cuffar in der Nähe von Damascus. Unter den folgenden Sultanen blieb er in seiner hohen Stellung, bis el-Malik el-näcir nach seiner zweiten Regierungsperiode abdankte und Bibars selbst mit dem Titel el-Malik el-mudhaffar das Sultanat am 23. Schawwäl 708 antrat. Indess musste er am 29. Ramadhän 709 wieder entsagen, als el-Näcir wieder- kam und zum dritten Male die Regierung übernahm; er flüchtete mit dem Staatsschatze nach Asuwän (Syene), wurde aber eingeholt, (nachdem er schon nach Syrien entkommen war,) nach Cähira geschleppt und am 15. Schawwäl oder 14. Dsul-Ca’da des Jahres erdrossell. Diesem von Sujüti II. 76 und Abulfeda V. 224 berichteten Ausgange widersprechen andere, nach denen er sich mit el-Näcir friedlich verständigte und einen Platz unter den ersten Beamten behielt, bis er 80 Jahre alt am 25. Ramadhän 725 starb. Orientalia II. 341. Br. Mus. pag. 535 u. 561. Sujüti I. 225, der sich damit selbst widerspricht. 1) Oremor cogitationis de historia Higrae, allgemeine Muhammedanische Ge- schichte bis zum J. 724 in 11 Bänden, Hagi 2185. 6820, davon Bd. 4 Upsal. 231 Geschichte der ’Abbasiden bis zum J. 252; Bd. 5. Paris 668 die Jahre 252 bis 322; aus Bd. 6 das J. 400, Bodl. 711°”; Bd. 9 die J. 559 bis 744, Bodl. 704; Bd. 10 Br. Mus. 1233 Gesch. der Jahre 655 bis 709. — 2) Donum regimum de historia regni Turcici, Geschichte der Türkischen Mamluken in Agypten vom J. 647 bis 721. Wien 804. 391. Fadhlallah ben Abul-Fachr el-Saccät. Appendix zu den Lebensbeschreibungen des Ibn Challıkan von 660 bis 725. Paris 732. 392. Abul-Hasan "Ali ben Muhammed ben Ahmed ben Omar Ibn Abu Zar el-Garnäti el-Fäsi, oder mit anderen Namen. DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 157 Amicus familiaris exchilarans in horto Kartäs*), de rebus gestis regum Mau- ritaniae et historia urbis Fes, Geschichte der fünf Mauritanischen Dynastien vom J. 145 bis 726. Hagi 1458 u. 7. VII. p. 630. Gotha 1696. — Annales regum Mauritaniae a condito Idrisidarum imperio ad annum fugae 726 ab Abu-l Hasan Ali ben Abd allah Ibn abı Zer' Fesano, vel ut alii malunt, Abu Muhammed Salih Ibn Abd el halim Granatensi conscriptos ed. Car. Joh. Tornberg. Vol. 1. 2. Upsa- lae 184°/.. — Geschichte der Mauritanischen Könige. Verfasst von Ebül - Hassan Aly ben Abdallah ben Ebi Zeraa. Aus d. Arab. übers. von Franz von Dombay. Agram 1794. — Historia dos Soberanos Mahometanos das primeiras quatro Dyna- stias, et de parte da quinta, que reinaräo na Mauritania, eseripta em arabe por Abu Mohammed Assaleh — e traduzida por Fr. Jose de Santo Antonio Moura. Lisboa 1828. — Koudh-el-Kartas. Histoire des souverains du Maghreb et annales de la ville de Fes, trad. de Var. par. A. Beaumier. Paris 1860. — Primordia dominationis Murabitorum e libro arab. vulgo Kartäs inscripto, auctore Abu-l-Hhassano Ibn Abi Zera’ ed. Car. Joh. Tornberg. Upsalia 1839. Ex uctis reg. soc. sc. Ups. T. X]. *) Kartäs ist der Name eines Vergnügungsortes vor einem der Thore von Fes. Gayangos II. 516. 393. Abul-’Abbäs Ahmed ben Abd el-Halim ben Abd el-saläm ben Abdallah ben Muhammed Ibn Teimija Taki ed-din el-Harräni el- Hanbali stammte ab von einem berühmten Prediger in Harrän Namens Muhammed Ibn Teimija*), dessen Nachkommen hohe geistliche Würden bekleideten; Ahmed wurde am 10. Rabrf I 661 in Harrän geboren. Sein Vater flüchtete mit der ganzen Familie vor den Tataren und nahm wegen Mangels an Packthieren seine Bücher auf einem Wagen mit sich, den er, als er umfiel, bei der Annäherung des Feindes im Stich lassen musste, um nur das Leben zu retten. Sie kamen im Anfange des J. 667 nach Damascus, wo der Knabe Ahmed sich als sehr lern- begierig auszeichnete und grosse Fortschritte machte, sodass er schon in seinem 17. Jahre Rechtsgutachten abgab. Als sein Vater im J. 681 starb, übernahm er mit 21 Jahren dessen Stelle als Lehrer der Hanbaliten und erhielt einen grossen Ruf besonders als Exeget, indem er mehrere Jahre hindurch jeden Freitag den Coran in freiem Vortrage *) gest. 621; vergl. Chall. 668, wo die Veranlassung zu dem Familien-Namen Ibn Tei- mija angegeben ist. 158 F.E. WÜSTENFELD, mit gehobener Stimme ohne Anstoss erklärte. Im J. 691 machte er die Wallfahrt und nach seiner Rückkekr galt er für den ersten Ge- lehrten seiner Zeit als Vertheidiger der Hanbalitischen Lehren gegen andere Secten und als Gegner der Christen. Er stand bei dem Sultan el-Malik el-näcir Muhammed, welcher im J. 693 zur Regierung kam, in hohem Ansehen, ob er aber von diesem schon in seinem ersten Sul- tanat noch so jung zum Scheich el-Islam ernannt wurde, oder in einer späteren Zeit, ist ungewiss. — Indess seine freien Ansichten machten ihm unter den anderen Orthodoxen Parteien viele Gegner, bis seine Antwort auf die so gen. Hamatische Frage über die Attribute Gottes, welche ihm im J. 698 von Hamät aus vorgelegt wurde, den Sturm gegen ihn zum Ausbruch brachte. Er wurde angeklagt und abgesetzt, und von nun an hörten die Verfolgungen nicht auf, wenn er auch einige Male seine Stelle wieder erhielt, sobald man ihn für irgend cinen Zweck gebrauchen wollte, z. B. um die Menge zum Kriege gegen die Tataren anzufeuern. Im J. 705 kam er mit dem Cadhi der Schä- fiiten nach Cähira und nach einer Sitzung der dortigen Cadhis und Grossen des Reiches wurde er mit seinen beiden Brüdern in dem Brunnen auf dem Bergschlosse eingesperrt, erhielt erst nach 1's Jahren seine Freiheit wieder und wurde im Schawwäl 807 mit Postpferden nach Damascus zurückgeschickt. Hier kam er gleich wieder auf 1'Je Jahre ins Gefängniss, wo er die Gefangenen in der Religion unter- richtete, bis er wieder nach Cähira gebracht, gefoltert und dann auf Befehl des Sultans el-Malik el-mudhaffar Bibars nach Alexandria abge- führt und in den 'Thurm eingesperrt wurde. Er durfte hier Besuche annehmen, wurde aber erst nach acht Monaten, als el-Malik el-näcir im J. 709 wieder eingesetzt war, frei gelassen. Der Sultan empfing ihn in Cähira und anstatt sich an seinen Feinden zu rächen, bat er ihnen zu verzeihen; er erhielt die 'erste Professur an der von diesem Sultan gestifteten Schule zwischen den beiden Schlössern und wurde von ihm öfter zu Rathe gezogen. — Ibn Teimija nahm nun seine frühere Lehrthätigkeit wieder auf und stieg in der Achtung und dem Ansehen der Gebildeten, bis er sich einer nach Syrien marschirenden DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 159 Armee anschloss, einen Besuch in Jerusalem machte und nach einer Abwesenheit von 7 Jahren und 7 Wochen wieder in Damascus eintraf. Auch hier setzte er den Unterricht fort, schrieb Bücher und gab Rechts- gutachten ab, erregte aber nach wie vor das Ärgerniss und den Wider- spruch seiner Gegner, bis er im J. 718 wegen eines Gutachtens über eine Frage in der Ehescheidung von den Cadhis angeklagt und ihm durch ein Decret des Sultans seine öffentliche 'Thätigkeit untersagt wurde; er richtete sich aber nicht danach und wurde desshalb 5 Monate und 18 Tage auf der Festung eingesperrt. Nach seiner Freilassung fuhr er in seiner früheren Weise fort. bis es endlich den Orthodoxen gelang, wegen einer schon im J. 710 von ihm verfassten Abhandlung über den Besuch der Gräber der Propheten und Heiligen, nach einem von den Gelehrten zu Bagdad eingeholten Gutachten im Scha’bän 726 von dem Sultan einen Haftbefehl zu erwirken. Es wurde für ihn in der Festung eine anständige Einzelzelle mit Wasserleitung hergerichtet, sein Bruder durfte ihn besuchen und für seine Bedürfnisse sorgen, er beschäftigte sich mit schriftstellerischen Arbeiten und schrieb auch über die Fragen, welche seine Verhaftung veranlasst hatten, mehrere Bände, und als diese ins Publicum kamen, wurden ihm seine Bücher wesgge- nommen, Papier und Tinte entzogen, und dies erklärte er für die här- teste Strafe, die ihn getroffen habe. Bald nachher erkrankte er, ohne dass Jemand darum wusste, und er starb nach 20 Tagen in der Nacht auf den Dienstag d. 22. Dsul-Ca’da 728. Sobald sich die Nachricht hiervon verbreitete, strömte die Menge nach der Festung, um ihn noch einmal zu sehen, noch ehe er gewaschen war; man las im Coran und segnete sich bei seinem Anblick. Nach den Männern wurden auch die Frauen zugelassen und sie machten es ebenso. Sobald er gewaschen war und der Scheich Muhammed ben Tammäm das Todtengebet ge- sprochen hatte, setzte sich der Leichenzug nach der grossen Moschee in Bewegung, die Strassen waren dicht besetzt, die Leute warfen ihre Mäntel und Turbane auf die Bahre, um durch die Berührung des Todten gesegnet zu werden und an dem Eingange der Moschee entstand ein solches Gedränge, dass die Wache einschreiten musste, um die Leiche 160 F.WÜSTENFELD, zu beschützen. In der Moschee fand nach dem Mittagsgebet eine zweite Einsegnung statt, dann mussten sämmtliche Thore der Moschee geöffnet werden, um die Menge hinauszulassen; der Zug ging weiter am Posthofe vorbei über den Pferdemarkt, wo er wegen des übermässigen Gedränges halten musste und Zein ed-din, der Bruder des Verstorbenen, zum dritten Male ein Leichengebet sprach. Erst kurz vor Abend kam man auf dem Todtenhofe der Gufiten an, wo Ibn Teimija an der Seite seines Bruders Scharaf ed-din bestattet wurde. Die Verkaufsbuden waren geschlossen, nur wenige Leute waren aus Angst vor dem Ge- dränge zurückgeblieben und man schätzte die Zahl der Anwesenden auf 200000 Männer und Frauen. Huff. XXI. 7. Orient. II. 347. Mari Gesch. der Regent. in Ägypt. in Büschings Magazin V. 413. Bistäni I. 417; am ausführlichsteu sein Schüler Kutubi I. 44. 1) Ohronicon. Hagi 2076. — Er soll 300 theologische und juristische Ab- handlungen geschrieben haben, welche zum Theil Gegenschriften veranlassten ; vergl. Hagi Index Nr. 8758. — 2) Le Feiwa d’Ibn Taimiyyah sur les Nosairis publ. par St. Guyard ın Journ. As. 7. Serie, 1871. T. 18. p. 158. — Translation of two unpublished Arabic documents, relating to the doctrines of the Isma'lis by E. Salsbury in Journ. of the Amer. Or. Soc. Vol. II. 1851. p. 257. — 3) Seine Schrift gegen die Christen Bodl. II. 45 hat Marracci fast vollständig in den Pro- dromus seiner Refutatio Alcorani aufgenommen. — 4) Schreiben an den König der Christen. Münch. 885°. — 5) Die obigen beiden incrimmirten Schriften nebst dem Gutachten aus Bagdad und seiner Vertheidigung. Münch. 885° 5-®. 394. Abu Ishäk Ibrähim ben Abd el-rahman ben Ibrähim Burhän ed-din Ibn el- Firkäh el- Fazäri el-Schäfii geb. im Rabi’ I 660 erhielt Unterricht von seinem Vater (365), wurde bei ihm Repetent und folgte ihm als Professor an der Hochschule Bäderäia. Er übernahm darauf die erste Predigerstelle zu Damascus, doch nur auf kurze Zeit, denn auf den Wunsch vieler kehrte er an die Bädaräia zurück und starb darin im Gumädä I. 729. Orient. II. 348. Schuhba. 1) Demonstratio virtutum Syriae, Auszug aus ’'Ali el-Rabe’i (193). Hagi 952. 2234. 9126. Gotha’ 54°. Tüb. 26°. — 2) Liber animos ad Bierosolyma bene servata visitanda excitans, aus dem Werke des Abu Muhammed el -Cäsim Ibn ’Asäkir (292) über Jerusalem und anderen ausgezogen. Hagi 1610. — Vergl. Index Nr. 2288. . DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 161 395. Abul-Hasan 'Ali ben Ismä’il ben Jüsuf el-Tabrizi Ala ed-din el-Cünawi el-Schäfii geb. im J. 668 zu Cünia (Iconium) kam im J. 693 nach Damascus, wo er seine Studien vollendete und dann an der hohen Schule Icbälia lehrte. Im J. 700 begab er sich nach Ägypten, wurde im J. 710 Oberlehrer an der Tülünischen Moschee und kam im J. 727 als Ober-Cadhi wieder nach Damascus, wo er im Dsul-Ca’da 729 starb. Orient. II. 348. Schuhba. 1) Vitae Prophetarum. — 2) Libera dispositio de Sufismo. Hagi 3033. — Vergl. Index Nr. 1176. 396. Abu ’Ali Schäfi' ben Muhammed ben ’Ali ben 'Abbäs Näcir ed-din el-Kinänı el-Ascaläni ein Philolog und Secretär in Cähira starb im J. 730. Orientalia II. 351. 1) Pulchritudo virtutum virilium, Prosa-Auszug aus der Lebensbeschreibung des Sultans Bibars in Versen von Ibn Abd el-dhähir (366). Paris 803. — 2) Di- stinctio orationis de moribus janitoribus observandıs. Hagi 9057. 397. Muhammed ben Abd el-Wahhäb Täg ed-din Ibn el-Mutawwag el-Zubeiri geb. im Rabt I 639, Cadhi in Ägypten, starb im J. 730. Sujüti I. 255. Esxhortatio negligentis et admonitio ejus, qui sibi cognitionem comparare vult, Geschichte von Ägypten bis zum J. 725; in einem Citat sagt Sujüti II. 205, dass dies im Scha’bän 714 geschrieben sei. Hagi 1581. 2312. 4735 *). *) Nach Makr. I. 5 ist die Übersetzung der beider ersten Stellen bei Hagi ebenso auf- zufassen wie die dritte, dass durch die Zeitereignisse (Misswachs, Theurung, Hungersnoth, Pest) sehr vieles von dem, was Ibn el-Mutawwag über die Verhältnisse in Agypten berichte, ver- ändert sei. 398. Abul- Fidä Ismähil ben 'Ali ben Mahmüd ben Omar ben Schähanschäh ben Ajjüb 'Imäd ed-din el-Ajjübi stammte aus der Herr- scherfamilie von Hamät, einer Seitenlinie der Ajjubiden-Sultane, und wurde im Gumädä I 672 in der Wohnung des Ibn el-Zangabili zu Da- mascus geboren, wohin sein Vater el-Malik el-afdhal, Bruder des dama- ligen Fürsten von Hamät el-Malik el-mancür bei Annäherung der Mo- golen mit seiner Familie geflohen war. Über seine Jugendbildung ist nur bekannt, dass er zu Hamät den Unterricht des Muhammed Ibn Wäcil (371) in der Mathematik und Prosodie genoss; aber seine Kennt- nisse erstreckten sich über die verschiedensten Wissenschaften, wie Histor.-philolog. Class. XXVIIL. 3. X 162 F. WÜSTENFELD, Theologie, Philosophie, Jurisprudenz, Mediein und Geschichte. Schon früh wurde er in den Waffen geübt, er. begleitete kaum 12 Jahre alt seinen Vater auf dem Zuge gegen die Feste Marcab, welche am 19. Rabi' I 684 den Hospitalitern genommen wurde. Im J. 688 war er bei der Eroberung von Tripolis, und bei der sehr schwierigen Belagerung von ’Akkä, welches am 17. Gumädä II 690 in die Hände der Muslim fiel, war er schon Unteroificier über 10 Mann. Von da zog er mit gegen Calat el-Rüm am Euphrat, welches sein Vetter Mahmüd II. be- lagerte, und zum Lohn für seine bei der Eroberung bewiesene Tapfer- keit ernannte ihn dieser zum Officier über 40 Mann; doch wurde ihm diese Freude durch den im Dsul-Higga 692 zu Haleb erfolgenden Tod seines Vaters getrübt. Auf dem Feldzuge des Usurpators Lägin gegen Sis (klein Armenien) und die Feste Hamüc im J. 697 führte Abul-Fidä die Truppen von Hamät an und als im folgenden Jahre der wieder eingesetzte Sultan el-Malik el-Näcir den Zug gegen die Mogolen er- neuerte, hatte sich ihm Abul-Fidä ebenfalls angeschlossen und war schon bis Ma’arra gekommen, als er von seinem Vetter nach Hamät zurück- berufen wurde. Er leistete ihm auf der Jagd Gesellschaft, beide fielen durch Unvorsichtigkeit in eine gefährliche Krankheit, welcher Abul- Fidä mit grosser Noth entkam, Mahmüd II. dagegen am 21. Dsul-Ca’da 698 erlag, worauf der Sultan wegen der Kinderlosigkeit des Verstorbenen das Fürstenthum Hamät den Ajjubiden nahm und damit den Emir Cara Soncor belehnte. Nichts desto weniger bewies Abul-Fidä fortwährend die grösste Anhänglichkeit und Ehrfurcht gegen den Sultan, nahm an allen Feldzügen Theil und liess sich selbst durch Nichterfüllung der Versprechungen nicht abhalten, sein Gesuch um Belehnung mit der Statt- halterschaft seiner Vorfahren immer von neuem zu wiederholen, bis sie ihm durch ein vom 18. Gumädä I 710 datirtes Diplom verliehen wurde, worauf er von Damascus aufbrach und am 23. Gumädä Il seinen Einzug in das Schloss zu Hamät hielt. Als er im J. 712 die jährlichen Hul- digungsgeschenke, schöne Pferde, Sklaven, Edelsteine und andere aus- ländische Kostbarkeiten, dem Sultan selbst nach Ägypten überbrachte, um dabei noch persönlich seinen Dank abzustatten, ernannte ihn der DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 168 Sultan am 25. Rabf' II zum Fürsten mit dem "Titel el-Malik el-calih und er fand bei seiner Rückkehr nach Hamät, dass die höheren Emire, deren Begegnung ihm dort unangenehm gewesen sein würde, sich auf Befehl des Sultans nach Haleb entfernt hatten. Er fuhr dann fort die grösste Aufmerksamkeit gegen den Sultan zu beweisen und folgte bereitwillig der Aufforderung, auf der Wallfahrt im J. 713 mit seinen Leuten die Ägyptischen Truppen zu unterstützen und den von seinem Bruder Hu- meida vertriebenen Scherif von Mekka Abul-Geith wieder in seine Rechte einzusetzen. Er betheiligte sich an den ferneren Feldzügen gegen die Mogolen, überbrachte fast jedes Jahr die üblichen Geschenke selbst nach Cähira, wo er in jeder Weise ausgezeichnet wurde. Im J. 719 begleitete er den Sultan auf der Pilgerreise nach Mekka und nach der Rückkehr wurde ihm zur Belohnung seiner treuen Anhäng- lichkeit am 17. Muharram 720 mit dem Titel el- Malik el-muajjid die erbliche Sultanswürde mit unumschränkter Macht übertragen. So- viel hatte Abul-Fidä nicht erwartet. er sträubte sich anfangs diesen höchsten Gnadenbeweis anzunehmen, der ihn mit seinem Gebieter auf eine Stufe stellte; nach der Überreichung des in den ehrenvollsten Aus- drücken abgefassten Diplomes erhielt er noch die kostbarsten Gewänder mit den Insignien seiner neuen Würde, nach einem festlichen Aufzuge zu Pferde durch die Strassen von Cähira, wobei alle Würdenträger, selbst der Statthalter Seif ed-din Argün zu Fuss ihn begleiten mussten, wurde er entlassen und mit Benutzung der Postpferde konnte er seine Reise so beschleunigen, dass er am 26. Muharram als Sultan seinen Einzug m Hamät hielt, und die benachbarten :Fürsten beeilten sich, ihm schriftlich in den gewähltesten Ausdrücken und Titulaturen ihre Glückwünsche darzubringen. — In seinem persönlichen Verhältnisse zu el-Malik el-näcir wurde hierdurch nichts geändert, nach wie vor betheiligte sich Abul-Fidä an den kriegerischen Unternehmungen gegen die Mogolen, indem er seine Corps zu den Syrischen und Ägyptischen Truppen stossen liess, und jedes Jahr machte er in Begleitung seines Sohnes Muhammed (geb. 1. Ragab 712) seinen Besuch in Cähira um die üblichen Geschenke zu überbringen, welche durch gleich kostbare & Ä RD 164 F. WÜSTENFELD, auch für den Prinzen erwiedert wurden. Die Jagd, welche der Sultan leidenschaftlich liebte, war während des mehrwöchentlichen Aufenthaltes der gewöhnliche Zeitvertreib. Auf der Reise zu einem solchen Besuche gegen das Ende des J. 727 erkrankte der Prinz Muhammed in der Nähe von Syriacus kurz vor Cähira; der Sultan bezeugte seine aufrich- tige Theilnahme und schickte seinen Leibarzt Gamäl ed-din Ibrähim ben Abul-Rabia el-Magribi zu ihm, welcher den Vater schon beschäftigt fand, die richtige Arznei in einem silbernen Becher eigenhändig zu bereiten und desshalb äusserte, er komme nur auf Befehl des Sultans und seine Beihülfe scheine nicht nöthig, da er das beste schon ange- ordnet fände. Indess blieb er und besuchte den Kranken Morgens und Abends, bis am 6. Dsul-Higga, dem Tage der Krisis, der Sultan eine Schaluppe schickte, worin sie den Nil hinauf nach Birkat el-Fil fuh- ren; am anderen Morgen war eine wesentliche Besserung eingetreten und wiewohl das Fieber noch öfter wiederkehrte, erholte sich der Prinz doch nach und nach. Abul-Fidä schenkte dem Arzte ein Maulthier mit goldgestickter seidener Decke, Sattel und sonstigem Zubehör, dazu 10000 Dirhem und den silbernen Becher und entschuldigte sich, dass er nicht mehr gäbe, da er bei seiner Abreise von Hamät nicht ge- dacht habe, dass sein Sohn erkranken könne. — Seit seiner Ernen- nung zum Sultan hatte Abul-Fidä in Hamät und der Umgegend meh- rere zweckmässige Bauten ausführen und eine grossartige, aber verfal- lene Wasserleitung wiederherstellen lassen, sonst war er mit wissen- schaftlichen Arbeiten beschäftigt und seine Werke gehören zu den besten und nützlichsten Erzeugnissen der Arabischen Literatur. Er äusserte einmal, dass er das 60. Lebensjahr nicht überschreiten werde, da keiner aus seiner Familie, nämlich seitdem Taki ed-din el-Malık el-mudhaffar Fürst von Hamät geworden war, älter geworden sei, und wirklich starb er zu Hamät am Wechselfieber in seinem 60. Jahre am 23. Muharram 732, aufrichtig betrauert von seinem Freunde dem Sultan el-Malik el- näcir, welcher ıhn fast zehn Jahre überlebte. — Bistäni II. 298. Orientalia II. 354. Kutubi I. 70. — Notice histor. sur Aboul- Feda et ses ouvrages, par Am. Jourdain, in Annales des voy. publ. par Malte-Brun. DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 165 T. XIV. p. 180—230. Was Abul-Fidä in seinen Annalen über sich selbst berichtet, ist von de Slane zu einer Autobiographie zusammengestellt in Recueil des historiens des croisades. T. I. p. 166—186. 1) Compendium historiae generis humani, allgemeine Weltgeschichte in 2 Theilen: 1. die vormuhammedanische Geschichte, 2. mit vorangehender Lebensbe- schreibung des Propheten die Geschichte nach ihm bis zum J. 729; Hagi 11616; eine von dem Verf. selbst revidirte Handschrift ist zu Paris, St. Germ. des Pres 101. Text-Ausgabe Constantinopel 1286 (1869) 4 Theile in 2 Bdn. — a) Abulfedae hı- storia anteislamica, arabice ed. versione lat. auxit H. O. Fleischer. Lipsiae 1831. — Esxcerpta ex Abulfeda de rebus Arabum ante Muhammedem. E codd. mss. exseripsit, lat. vertit A. J. Silvestre de Sacy, als Appendix zu Pococküi Speec. hist. Arab. ed. White. Oxon. 1806, aus dem 1. Cap. der Abschnitt über Hüd und Cälih, das 2. Cap. vollständig, aus dem 5. der Abschnitt über die Berbern bis zum Schluss. — Historia imperii vetustissimi Joctanidarum in Arabia felice, ex Abulfeda — excerpta ab Alb. Schultens. Harderovici 1786, der 1. Abschn. des 4. Cap. — 5b) Ismael Abulfeda de vita et vebus gestis Mohammedis. Textum Arab. primus ed. lat. vertit Jo. Gagnier. Oxon. 1723. — Vie de Mohammed, texte ar. d’Aboulfeda , accomp. d’une trad. franc. et des notes par Noel des Vergers. Paris 1837. — Life of Mo- hammed, translated from the Ar. of Abulfeda by W. Murray. London. — c) Abul- fedae Annales Muslemicı arab. et lat. opera et studüs Jo. Jac. Reiskit, sumtibus atque auspicuüs P. Fr. Suhmiüi ed. J. G. Chr. Adler. T. I—-V. Hafniae 1789—94, — Abilfedae Annmales Moslemici, latinos ex arabicis fecit J. J. Reiske. Lipsiae 1754 (1778), bis zum J. 406. — Auctarium ad vitam Saladini ex historia univ. principis Hamatensis; Anhang zu Bohadini vita Saladıni ed. Alb. Schultens. Lugd. Bat. 1732; aus den J. 556 bis 589. — Historia Saracenorum in Sicilia, excerpta ex chronologia unw. Ismaelis Abulpheda, acht kurze Stellen von Marc. Dobelius übersetzt in Biblioth. hist. regni Siciliae op. et st. J. B. Carusü. Panormi 1723. T.J. p. 18; wiederholt in L. A. Muratori Script. rer. Ital. T. I. P.II. p. 251— 254; Italienisch von Aug. Inveges, Panormus sacra. 9.634. — Ismaelis Abulfedae Annalium Moslem. excerpta, quae ad hist. Afric. et Siculam spectant sub imperio Arabum; aus Beiske’s Übers. in Rerum Arab. quae ad hist. Siculam spectant, ampla collectio op. et st. Ro- sarın Gregorio. Panormi 1790. p. 65—86. — Versio Carminum quor. Arab. quae in Abulfedae Annal. Muslem. continentur, praes. J. Fr. Gaab. Tubingae 1810. — Fr. Wilken, Commentatio de bellorum ceruc. ex Abulfeda hist. Anno 1798 praemio ornata. Gottingae. — 2) Syntaxis regionum, allgemeine Geographie im J. 721 beendigt, Hagi 3494; eine von dem Verf. revidirte Handschr. ist Lugd. 727. — G£o- graphie d’Aboulfeda texte Ar. par Reinaud et Mac. Guckin de Slane. Paris 1840; 166 F. WÜSTENFELD, mit einer ausführlichen Vorrede über das Leben und die Schriften des Abul-Fidä. Die einzeln erschienenen Stücke sind verzeichnet in der Ztschr. für vergl. Erdkunde. 1842. — Vergl. Hagi Index Nr. 5393*). J. Gottwald, Notice (460). *) Die Angabe Hagi 11120 ist mir nicht recht verständlich, da die hier genannten el- Dsahabi und Ibn Kathir jünger sind als Abul-Fidä. 399. Abul-Abbäs Ahmed ben Abd el-Wahhäb ben Ahmed Schihäb ed-din el-Nuweiri el-Bekri el-Teimi el-Kindi el-Schäfl’i ein besonders als Historiker und Jurist ausgezeichneter Gelehrter aus dem Städtchen Nu- weira in Ägypten, welcher auch durch seine schöne Handschrift be- rühmt war, sodass jede seiner Copien der grossen Traditionssammlung des Bochäri, deren er acht anfertigte, mit 1000 Dirhem bezahlt wurde, starb etwa 50 Jahre alt im Ramadhän 732. Orient. II. 358. Sujüti I. 255. : Scopus periti in varüis literarum gemeribus, eine Encyelopädie in 10 (oder 30) Bänden in fünf Abtheilungen a) Himmel und Erde (Geographie), 5) der Mensch, e) Thierreich , d) Pflanzenreich, e) Geschichte. Hagi 2332. 14069. Lugd. 5 zum Theil Autograph. Escur. 1637. Paris 628. 645. 647. 683. 700. 702. 702A. Paris Fl. 28. Vatican. Eine ausführliche Inhaltsanzeige von J.J. Reiske, Prodidagmate ad Hadgi Khalfae tabulas hinter Abulfedae tab. Syriae ed. Köhler. Einzelne Abschnitte in Reisküi primae lineae hist. Arab. ed. Wüstenfeldl. — Ejusd. de Arab. epocha vetust. Sail ol Arem. Lips. 1748. — Hist. imperü vetust. Joctanid. in Arabia fel. — ex. Nuweirio excerpta ab Alb. Schultens. Harderov. 1786; auch in dessen Monum. vetust. Arabiae, Lugd. Bat. 1740 sind einige Gedichte aus Nuweiri. — Abu Abd allah al Novairi hist. Siciliae ar. et lat. in Rerum Arab. quae ad hist. Siculam spectant ampla collectio op. et st. Rosarii Gregorio. Panormi 1790. Die Übersetzung war dem Herausgeber ursprünglich Französisch von Caussin mitgetheilt und erschien von diesem selbst später: Histoire de Sicile par le Novairi trad. de Var. par I. J. Ant. Caussin. Paris X. (1802) einzeln und auch als Anhang zu Voyage en Sicile — par le baron de Riedesel. Paris X. — Aus Nuweiris Bibliothek, in Rink und Vater, arab., syr. u. chald. Lesebuch. S. 91. 121—124. — KEixcerpta ex Nuweirio von Reiske in J. Lassen Rasmussen, additam. ad, hist. Arab. ante Islam. Hauniae 1821 und in den Anmerk. zu dessen Hist. praecip. Arab. regn. ante Islam. 1817. — Otter, Relation sommaire de la conquete de V’Afrique par les Ar. nach el-Nuweiri in Hist. de V’Acad. des Inser. T. XXI. p. 111. — Hist. de la province d’Afr. et du Maghrib, trad. de Var. par Mac Guckin de Slane, in Journ. As. 1841—42. T. XI— XIII. — Congquete de V Afrique septentr. par les Musulmans et histoire de ce pays DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 167 sous les Emirs Arabes, aus Nuweiri als Anhang zu Ibn-Khaldoun, hist. des Berböres trad. par le B. de Slane. T. 1. p. 313. — Über den Chalifen el-Häkim und den Ursprung der Fatimiden in Eixpose de la religion des Druzes, par Silv. de Sacy. T.I. — Quelgues traits de la vie du Sultan Beibars trad. de Noweiri in ©. Defremery, memoires d’hist. or. pag. 361. — Les ordonnances Egypt. sur les costumes des Chre- tiens et des Juifs, türees de Vhist. de Nuweiri par Hammer-Purgsiall, in Journ. As. Serie V. 1855. T. 5. p. 393. 399a. Abu Abdallah Muhammed ben Ja’cüb ben Jüsuf Bahä ed- din el-Gundi aus der Gegend des Berges Gund in Jemen starb im J. 732. Ztschr. d.. DMG. Bd. 14. S. 533. Incessus de classibus virorum doctorum et principum, Geschichte der Fürsten und Gelehrten in Jemen bis zum J. 724. Hagi 7238, wo »Muhammed ben« voran- zustellen ist. s. Lugd. Vol. II. S. 198. 400. Abul-Fath Muhammed ben Abu Bekr Muhammed Fath ed- din el-Ja’muri el-Andalüsi el-Schäfii Ibn Sajjıd el-näs, dessen Eltern aus Sevilla stammten, geb. zu Cähira am 14. Dsul-Ca’da 661 (oder 671), erhielt den Sprachunterricht von Bahä ed-din Ibn el-Nahhäb und be- suchte im J. 675 die Schule des Cadhi Schams ed-din Muhammed ben el-Imäd; im J. 685 hörte er die Traditionen bei Cutb ed-din el-Asca- länı, las bei den Schülern des Ibn Tabarzad, el-Kindi und el-Harastäni und ging noch im J. 690 zum Studiren nach Damascus; die Zahl seiner Lehrer betrug nahe an 1000. Er schrieb das Arabische in Orientali- schen (Ägyptisch-Syrischen), wie in Magribinischen Zügen gleich ge- läufig, schön und correct und besass eine auserlesene Bibliothek, die er sich zum Theil selbst zusammengeschrieben hatte und in welcher sich auch wichtige Autographa befanden, z. B. die Traditionssammlung des Ibn Abu Scheiba (+ 235), die Chronik des Chatib el-Bagdadi mit der Fortsetzung des Abd el-razzäk Ibn el-Fuweti (387), das Classenbuch des Ibn Sa’d (53), die Historia Mudhaffarica (326); vielleicht enthält das von ihm aufgestellte Bücherverzeichniss Escur. 1155° den Catalog seiner Bibliothek. Er zeichnete sich durch ‚seine Kenntnisse in den Traditionen aus und lehrte dieselben in der Schäfritischen Abtheilung der hohen Schule Dhähiria zu Cähira und starb im Scha’bän 734. Huff. XXI. 1. Orientalia II. 359. Kutubi II. 210. Schuhba. Bistäni I. 347. 108 F. WÜSTENFELD, 1) Optimae relationes de proelüs, indole et vita Prophetae, ausführliche Le- bensbeschreibung Muhammeds. Hagi 1354. 8449. Gotha 1784—87. Lugd. 2608. Br. Mus. 355. Petersb. R. 40. Strassb. 18. Paris 771. — 2) Lux oculorum, eine kürzere Bearbeitung. Hagi 14039. Bodl. 345°. Berl. Spr. 126. — 3) Sammlung der Gedichte der Gefährten Muhammeds zu dessen Lobe. Hagi 637. 13155. — 4) Nuntius laetus, seine eigenen Gedichte zum Lobe Muhammeds, alphabetisch, Hagi 1841, davon eins in Carminum orientalium Triga: Arabicum Mohammedis Ebn Seid-Ennäs ed. Kose- garten. Stralesundi 1815, aus einer Anthologie von Gedichten und Erzählungen; dasselbe bei Kutubi doppelt so lang nebst anderen Gedichten. — 5) Commentar zu den Traditionen des Tirmidsı, 2 Bände. Hagi 3910. — 6) Responsa ad quae- stiones juridicas. Escur. 1155. 401. Abu Muhammed Abd el-käfl ben 'Alıi Zein ed-din el-Subki el-Schäfi’i starb in einem von den 100 Orten el-Mahalla in Ägypten im J. 735. Sujüti II. 361. Schuhba. Vitae Traditionariorum. Paris 737. 402. Abu ’Ali Abd el-karim ben Abd el-nür ben Munir Cutb ed- din el-Halebi el-Hanefi geb. im Ragab 664 war ein vorzüglicher Kenner der Traditionen, die er an mehreren Orten in Ägypten lehrte, und starb im Ragab 735. Huff. XXI. 10. Sujütı I. 164. 1) Historia Cutb ed-dini in alphabetischer Ordnung der Namen in mehr als 10 Bänden; die Reihe der Muhammed bat sein Sohn Taki ed-din (7 772) um viele neue Artikel bereichert. Hagi2281. — 2) Historia Aegypti auf 20 Bände berechnet, wovon aber nur die Hälfte vollendet wurde. 2312. — 5) Aquatio dulcis et salubris, Commentar zu des Abd el-Gani (7 600) Leben des Propheten. 7308. 13409. — 4) Studium magnum in libro el-Ilmäm excerpendo , Auszug aus dem juristischen Tra- ditionswerke des Ibn Dakik el-’Id (+ 702). 1160. 1502. — 5) Ausführlicher Com- mentar zu der Traditionssammlung des Bochäri, nur zur Hälfte ins Reine geschrieben. Hagi T. II. ». 523. 403. Abu Muhammed el-Cäsim ben Muhammed ben Jüsuf Alam ed-din el-Birzäli (vom Berbern-Stamme Birzäla) el-Schäfi'i zu Sevilla im Gumädä I (663 od.) 665 geboren, lernte frühzeitig den Corän und einige Lehrbücher auswendig und begann im J. 693 das Studium der Tra- ditionen bei seinem Vater und dem Cadhi 'Izz ed-din Ibn el-Gäig. Nachdem er sich mit den Recensionen des Corän und der Traditions- Sammlung des Bochäri vertraut gemacht hatte, von welcher er mehrere DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 169 sehr schöne Abschriften besorgte, schickte ihn sein Vater auf Reisen nach dem Orient; er traf über Ba’labekk im J. 685 ın Haleb ein, be- suchte darauf Ägypten, machte ım J. 688 die Wallfahrt nach Mekka und kam endlich nach Damascus, wo er noch die Vorlesungen des Täg ed-din el-Fazäri (365) hörte. Er unternahm noch viermal die Wallfahrt. kehrte aber immer nach Damascus zurück, wo er die Professur an der Traditions-Schule Aschrafia erhielt, mit welcher im J. 713 die an der Dhähiria verbunden wurde; zuletzt war er erster Professor an der Nü- ria und Nafisia und starb auf der Wallfahrt bei der Station an der Quelle Chuleie zwischen Medina und Mekka am 4. Dsul-Higga 739. Er hatte eine Menge Kinder, ein hoffnungsvoller Sohn Muhammed er- reichte nur ein Alter von 18 Jahren und eine Tochter Fätima, welche sich durch eine schöne Handschrift auszeichnete und unter anderen den Bochäri und die Decisiones des Magd ed-din (Hagi 152) abgeschrieben hatte, wurde nur etwas über 20 Jahre alt. Seine Bücher und sein bes- seres Hausgeräth vermachte el-Birzäli zu milden Zwecken. Hufl. ZXT. 14. Kutubi H. 162. Schuhba. Bistäni I. 395. 1) Chronicon, Fortsetzung der Chronik von Damascus von Abu Schäma (349), in dessen Todesjahre 665 el-Birzäli gehoren war, bis zum J. 738, sieben Bände, Hagi 2218; vergl. Gotha 1758. — 2) Historia Traditianariorum, nicht ins Reine geschrieben. Hagi 2176. — 3) Lexicon praeceptorum über 2000 seiner Lehrer, Hagi 12378; von mehr als 1000 derselben hatte er ein Zeugniss bekommen und dazu Nachrichten über die Lehrer gesammelt. — 4) @Quadragenariae urbanae, 40 auf Reisen gesammelte Traditionen. 404. Abu Caläh el- Armeni. Annales, Geschichte der Ägyptischen, Nubischen, Indischen, Äthiopischen, Jemenischen und Afrieanischen Kirchen, welche unter dem Patriarchen von Alexan- dria standen, vom J. 564 bis 738. Paris 138. 405. Abu Abdallah Muhammed ben Ahmed 'Gamäl ed-din el-Matari el-Chazragi el-Ibädi aus Matar in Jemen starb im J. 741. Historia Medinae, Fortsetzung zu Ibn el-Naggär (327), Hagi 2197. 2302. 2713; fortgesetzt von seinem Sohne Abu Ga’far Abdallah ’Afif ed-din el-Matari el-Medeni, geb. 698, gest. im Rabi’ I 765. Hufl. XXII. 4. Histor.-philolog. Classe. XXVIM. 3. Y 170 F. WÜSTENFELD, DIE GESCHICHTSCHREIBER DER ARABER. 406. Abul-Haggäg Jüsuf ben Abd el-rahman ben Jüsuf Gamäl- ed-din el- Mizzi el-Cudhäi el-Kalbi el-Schäfli geb. im Rabi’ II 654 in Haleb und erzogen in Mizza, einem grossen reichen Dorfe und Vergnü- gungsorte 'J Parasange von Damascus, widmete sich kurze Zeit den Rechtswissenschaften und wandte sich dann dem Studium der Traditionen zu, welches er für sich trieb, bis er sich in seinem 20. Jahre auf Reisen begab und sich bei 1000 Lehrern so vervollkommnete, dass ihn hierin und in der Kenntniss der Überlieferer keiner seiner Zeitgenossen über- traf; auch als Sprachgelehrter war er ausgezeichnet. Nach seiner Rück- kehr nach Damascus wurde er erster Lehrer an der Traditionsschule Aschrafia, der er 23’ Jahr vorstand, und starb am 12. Cafar 742. Huf XXI. 8. Orient. II. 377. Schuhba. 1) Recogmitio Perfectionis, Bearbeitung der Perfectio des Ibn el-Naggär (327) über die Traditionarier. Hagi 3782. 10860. Paris Fl. 8°. Br. Mus. 1635. — 2) In- dices ad sex libros traditionum. Hagi 876. i 407. Muhammed ben Ibrähim ben Muhammed ben ’Ali ben Abul- Ridhä. Der Emir Seif ed-din Bektimur b. Abdallah el-Säki el-Näciri, Präfecet von Cafad, welcher im J. 733 auf dem Wege nach Higäz starb, Orientalia II. 357, hatte die Annalen des Abul-Fidä (398) in einen Auszug gebracht unter dem Titel Medulla compendis historiae generis humani; diesen Auszug kürzte Muhammed b. Ibrähim weiter ab und schrieb dazu eine Fortsetzung bis zum J. 742. Handschr. zu Petersb. s. Notice d’un manuserit arabe renfermant une continuation de VHist. umw. d’Aboul- feda, par J. Gottwaldt; ın Journ. As. 4. Serie. 1846. T. VIII. p. 510. 408. Abul-Mahäsin Abd el-bäki ben Abd el-magid ben Abdallah Täg ed-din el-Machzümi el-Jemäni el-Schäfii, geb. im Ragab 680 zu Mekka, ein ausgezeichneter Philolog, starb im J. 743. Schuhba. 1) Spveilegium festinantis, Compendium der Lebensbeschreibungen des Ibn Challikän (358), mit einem Anhange von 32 neuen, Hagi 14298, auf den Wunsch des (405) genannten ’Afif ed-din el-Matari im J. 729 verfasst. Bodl. II. 120. — 2) Historia Jemanae. Hagi 2344. — 3) Historia Grammaticorum. 7929. — 4) Com- pendium Lexicı Gauharü. Mair 3 E er. D Vergeet HR : ö = A se Al een = x Base - : E = : I TH EN > = ; SRRERRSgRUR: KAM