Ein TR ERROR CTLLHTEHINR RAZER TAENETRENWENRURKRIRHNRE HOHER ÄRA RAFERIGSa BI BrannaLBET IM DLR ÄnTIF E20 25E 2 Natural History Museum Libra 300016601 = 3 e. ==: ü Pe 7 ne a “1 > Se = 22 ge i 5 } En „alnzear we =, J 4 n v4 DREIER ABHANDLUNGEN DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN. EINUNDDREISSIGSTER BAND VOM JAHRE 1884. Mit 6 Tafeln. EN E.8 5 be < a un GÖTTINGEN, IN DER DIETERICHSCHEN BUCHHANDLUNG. 1884. ö N D » - un nn er “ | N Inh a 1% Vorrede. Vereichniss der Mitglieder der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften. Physikalsche Classe. J. Henle, Das Wachsthum des menschlichen Nagels und des Pferdehufs. Historisch-philologische COlasse. P. de Lagarde, Persische Studien, F. Wüstenfeld, Die Gelehrten-Familie Muhibbf in Damascus und ihre Zeitgenossen im XI. (XVII) Jahrhundert. F. Wieseler, Ueber einige beachtenswerthe geschnittene Steine des vier- ten Jahrhunderts v. Chr. Abth. I. Zwei Cameen und zwei Intaglien mit der Darstellung Römischer Herrscher. 1. Die Cameen. a* an - gi j Ri PR AL 5 Ba ai Et, r ne u n 7 Vorrede. Die Zahl der Sitzungen, zu welchen die Königl. Gesellschaft der Wissenschaften im abgelaufenen Jahre sich versammelte, betrug acht. Es wurden in denselben folgende Vorträge gehalten, welche theilweise in den Nachrichten, theilweise in den Abhandlungen erschienen sind oder noch erscheinen werden. Am 5. Januar. W. Voigt, Theorie der Quincke’schen Beobachtungen über Am 2. Febr. totale Reflexion. (Nachr. $. 49.) Wüstenfeld, die Gelehrtenfamilie Mechibbi in Damascus und ihre Zeitgenossen im XI. (X VII.) Jahrhundert (Ab- handlg. Bd. XXXI.) Paul de Lagarde, die Handschriften-Sammlung des Grafen von Ashburnham. (Nachr. S. 14.) Franz Kielhorn, drei buddhistische Inschriften von Kanheri mit Uebersetzung. (Nachr. $. 32.) Schiefferdecker, zur Kenntniss des Baues der Schleimdrü- sen. „Vorgelest von Henle. (Nachr! 8.68.) Wüstenfeld, die Gelehrtenfamilie Muhibbi in Damascus und ihre Zeitgenossen im XI. (X VII.) Jahrhundert. 2. Ab- theilung. (Abhandlg. Bd. XXXI.) Wieseler, zwei Gemmen und zwei Intaglien mit der Dar- stellung römischer Herrscher aus dem 4. Jahrhundert nach Chr. (Abhandlg. Bd. XXXL1.) K. Schering, über die Beobachtung der sogenannten Erd- ströme. Vorgelegt von E. Schering. (Nachr. 8. 81.) VI VORREDE. v. Könen, über prähistorische Funde dicht bei Göttingen. (Nachr. S. 109.) Königsberger, Uorresp., über Integrale transcendenter Func- tionen. (Nachr. S. 116.) Kiessling, über Diffractions- Erscheinungen in feuchter Luft. Vorgelegt von Riecke. (Nachr. $. 124.) Am 3. Mai. Klein, über das Krystallsystem des Leucit und den Ein- fluss der Wärme auf seine optischen Eigenschaften. (Nachr. 8. 129. 421.) Voigt, ‘Theorie der optischen Eigenschaften der Metalle. (Nachr.9. 1.87.) Frensdof. das Recht der deutschen Kaufleute in Now- gorod und sein Verhältniss zum Rechte von Lübeck. Ennneper, über einige elliptische Integrale. (Nachr. S. 175). Minnigerode, \orresp., Untersuchungen über die Symmetrie- Verhältnisse und die Elasticität der Kıystalle. 1. Ab- hanldg. (Nachr. 195.) Kiessling, über die Einwirkung künstlich erzeugter Nebel auf directes Sonnenlicht. Vorgelegt von Riecke. (Nachr. S. 226.) Am 5. Juli. Henle, das Wachsthum des menschlichen Nagels und des Pferdehufs. (Abhandlg. Bd. XXXI.) E. Schering, zur Lösung der Kepler’'schen Gleichungen. (Nachr. 8. 248.) H. Wagner, über die Bevölkerung der asiatischen Türkei. (Erscheint in den Abhandleg.) H. A. Schwarz, über die Lösung einer von Delaunay be- handelten Aufgabe der Variationsrechnung. Riecke, über die electrodynamische Kettenlinie. (Nachr. SED 555) Voigt, über die Theorie der Dispersion und Absorption, speciell über die optischen Eigenschaften des festen Fuch- sins. (Nachr. $. 261.) Am 9. Aug. VORREDE. vu Derselbe, über die Bestimmung der Berechnungsindices absorbirender Medien. (Nachr S. 283.) Lindemann, Corresp., über die Auflösung der algebraischen Gleichungen durch transcendente Functionen. (Nachr. S. 245.) Schiefferdecker, 1. Beiträge zur Kenntniss des Stützge- webes der Retina. 2. Beiträge zur Kenntniss des Baus der Drüsen des Magens u. Duodenums. Vorgelegt von Eienle. (Nachr. S. 294.) K. Schering, das Quadrifilar- Magnetometer. Vorgelegt von@ Br Sichlering., ı(Nachr. 9.306.) E. Schering, Neue Form der Berechnung der speciellen Störungen. Berücksichtigung der Glieder höherer Ord- nung bei den speciellen Störungen. Derselbe, über die Acta mathematica herausgegeben von Mittag-Leffler. (Nachr. S. 508.) Voigt, zur Theorie der Absorption des Lichtes in Kry- stallen. (Nachr. S. 337.) Wüstenfeld, Jemen im XI. (X VII.) Jahrhundert. Die Kriege der Türken, die arabischen Imame und die Gelehr- ten. 1. Abthlg. (Abhandlg. Bd. XXXII.) Enneper, Bemerkungen zur Theorie der planen Uurven. (Nachr. S. 364.) Minnigerode , Corresp., über die Symmetrie - Verhältnisse und die Elasticität der Krystalle. 2. Abhandlg. (Nachr. S. 374.) Hamann, zur Histologie der Asteriden. Vorgelegt von Bihllers. > (Nachr.S.385.) Leuckart, über Metanitroparatolyl-Phenyl-Harnstoff. Vor- gelegt von Henneberg. (Nachr. $. 386.) Derselbe, üb. Metanitroparatoluylphtalimid. (Nachr. 8.389). Jannasch, über die Darstellung grösserer Mengen von Orthonitrobenzol. Vorgelegt von Klein. (Nachr $. 392.) VIII Am 8. Nov. Am 6. Decbr. VORREDE. ©. Schering, Inclinations-Beobachtungen in den Jahren 1882 und 83. Vorgelegt von E. Schering. Wüstenfeld, Jemen im XI. (XVII.) Jahrhundert. Die Kriege der Türken, die arabischen Imame und die Ge- lehrten. 2. Abthlg. (Erscheint in den Abhandl.). Wieseler, über einige beachtenswerthe Bildwerke zu Trier. (Nachr. 8. 474.) Bechtel, Thasische Inschriften Jonischen Dialekts im Louvre. (Erscheint in den Abhandlg. Bd. XXXII.) Brock, 1. Ueber die Entwicklung der Geschlechtsorgane der Pulmonaten. 2. Zur Systematik des Genus Loli- gopsis (Leachia Lesueur). Vorgelegt von Ehlers. Nachr. S. 499.) Pfeiffer, über die titrimetrische Bestimmung des Harn- stoffs. Vorgelegt von Henneberg. (Nachr. $. 497). Minnigerode, Uorresp., Untersuchungen über die Symmetrie- Verhältnisse und die Elasticität der Kristalle. 3. Ab- handlg. (Nachr. S. 488.) Thomae, Corresp., Bemerkungen über die Gaussische Reihe. (Nachr. S. 493.) Schering, astronomische Beobachtungen auf der k. Stern- warte in Göttingen. H. A. Schwarz, Bemerkung zu der in No, 10 der Nachr. abgedruckten Mittheilung des Herın Weierstrass, zur Theorie der aus » Haupteinheiten gebildeten complexen Grössen. (Nachr. S. 516.) Riecke, über die electrodynamische Rotation einer Flüs- sigkeit. (Nachr. S. 519.) Voigt, über die optischen Eigenschaften sehr dünner Me- tallschichten. Frensdorf, Jacob Grimm in Göttingen. Leo Meyer, Corresp., über die Flexion des präsentischen VORREDE. IX Die Preisaufgabe der physikalischen Classe, für deren Lösung der Termin mit dem November d. J. ablief, hat keinen Bewerber gefunden. Die noch zu bearbeitenden Aufgaben lauten: Für den November 1855 von der mathematischen Olasse: Die K. Gesellschaft der Wissenschaften verlangt, daß die von Eisenstein ange- fangene Untersuchung über den Zusammenhang der quadratischen Zerfällung der Primzahlen mit gewissen Congruenzen für die Fälle, in welchen die von Couchy und Jacobi angewandten Principien nicht mehr ausreichen (s. Orelle, Journ. f. d. Mathemathik. Bd. 37. 8.97 ff.) fortgesetzt und soweit möglich zu Ende geführt werde. Für den November 1886 von der philologisch-histori- schen Glasse: Die K. Gesellschaft der Wissenschaften wünscht eine möglichst vollständige Uebersicht und. kritische Erörterung der Versuche, die Nationalitäten Europas sei . es durch wirkliche Volkszählungen nach der Sprache, sei es durch anderweitige Schätzungen numerisch festzustellen, an welche sich ein eigener Versuch die Devöl- kerung Europas etwa im Stande von 1880—81 nach den Nationalitäten zu glie- dern anzuschliessen hätte. Die Aufgabe zerfällt hiernach in drei Haupttheile. Die Volkszählungen sind auf ihre verschiedenen Methoden hin zu untersuchen und speciell sind die Differenzen im Effect für jene Länder zu erörtern, wo die Methoden von einer Volkszählung zur andern gewechselt haben (wie 2. B. in der Schweiz). Es frägt sich, ob gerade bei dieser Kategorie sich für bestimmte Natio- nalitäten eim verschiedener Zählungsmodus empfiehlt. Was die Abschätzungen betrifft, so wird besonderer Werth auf eine möglichst erschöpfende Untersuchung nach dem eigentlichen Ursprung jeder einzelnen gelegt. Es genügt hier selbstverständlich nicht eine genaue Nachweisung der literarischen Quellen, sondern die als werthvoll erkannten Schätzungen sind auf ihre eigenen Methoden hin gleichfalls kritisch zu erörtern. Bei der oben bezeichmeten Schlussaufgabe wird man sich selbstverständlich in manchen Fällen mit ziemlich rohen Anmäherungen an die Wahrheit begnügen müssen. Aber für jene Landstriche, in denen früher genauere Feststellungen stattgefunden haben, gilt es auf alle in Frage kommenden Momente, welche im Laufe der Zeit eine Verschiebung des procentualischen Verhältnisses haben hervor- rufen können, im Detail einzugehen, um somit der Controle alle Hülfsmittel darzubieten. b x VORREDE. Die neue Aufgabe der physikalischen Classe für Novem- ber 1887 lautet: Es wird gewünscht eine eingehende insbesondere auch chemische Untersuchung 1) des stickstofffreien Reservestoffs, welcher in den Samen der gelben und blauen Lupine (muthmaßlich auch anderer Lupinen-Arten) die Stelle des für gewöhnlich in den Samen der Legumimosen enthaltenen Stärkemehls vertritt, sowie 2) der Umwandlung dieses Reservestoffs bei der Keimung. Die Concurrenzschriften müssen, mit einem Motto versehen, vor Ablauf des Septembers des bestimmten Jahres an die K. Gesell- schaft der Wissenschaften portofrei eingesandt werden, begleitet von einem versiegelten Zettel, welcher den Namen und Wohnort des Verfassers enthält und auswendig mit dem Motto der Schrift versehen ist. Der für jede dieser Aufgaben angesetzte Preis beträgt min- destens fünfzig Dukaten. * Kr, * Die Preisaufgaben der Wedekind’schen Preisstiftung für deutsche Geschichte für den Verwaltungszeitraum vom 14. März 1876 bis zum 14. März 1886 finden sich abgedruckt in diesem Jahrg. der Nachrichten S. 312. Das Direcktorium der Gesellschaft ging am 1. October d. J. von Herrn Prof. Ehlers auf Herrn Geh. Hofrath Wilhelm Weber über. Aus der Reihe der ordentlichen Mitglieder und mitten aus seiner erfolgreichen Lehrthätigkeit schied am 14. Juli durch plötzlichen Tod Prof. Hans Hübner, im noch nicht vollendeten 47. Lebensjahre. Die Gesellschaft verlor ferner durch Todesfall ihren Assessor W. Klinkerfues im 55. Jahre VORREDE. XI und von ihren auswärtigen Mitgliedern und Correspondenten: Jean Baptıste Dumas in Paris im 84. Jahre. Quintino Sella in Rom im 57. Jahre. Adolph Wurtz in Paris im 67. Jahre. Laurence Smith in Louisville. Ferdinand von Hochstetter in Wien im 55. Jahre. Siegfried Aronhold in Berlin im 64. Jahre. Humphrey Lloyd in Dublin im 83. Jahre. Julius Schmidt in Athen im 59. Jahre. Richard Lepsius in Berlin im 74. Jahre. Gustav Droysen in Berlin im 76. Jahre. Carl Müllenhof in Berlin im 66. Jahre. Arnold Schäfer in Bonn im 65. Jahre. In der Sitzung am 3. Mai wählte die königl. Gesellschaft zu ihrem Ehrenmitglied Herrn Staatssecretär Dr. Heinrich Stephan in Berlin, in der Sitzung am 6. December zu auswärtigen Mitgliedern die bisherigen Correspondenten: Herın Johannes (Grildemeister in Bonn. „. Fi ©. Donders in Utrecht, zu Correspondenten: Herrn Barree de Saint-Venan in Vendöme. „. F. Tisserand in Paris. „. Henri Poincare daselbst. „. Emile Picard. daselbst. »„. Thomas Andrews in Belfast. „ Otto Benndorf in Wien. „ Out Wachsmuth in Heidelberg. b* RI VORREDE. Heırn Heinrich Nissen in Bonn. „ Albert Dezzenberger in Königsberg. „.. Gustav Tschermak in Wien. „ Martin Websky in Berlin. „. . Edward Süss in Wien. » Theod. W. Engelmann in Utrecht, zum Assessor: Herrn B. Tollens hierselbst. Göttingen im December 1884. J. Henle. Verzeichniss der Mitglieder der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. | Januar 1885. Ehren-Mitglieder. Adolf von Warnstedt in Göttingen, seit 1867. Johann Jacob Baeyer in Berlin, seit 1867. Freiherr F. H. A. von Wangenheim auf Waake, seit 1868. Ignatz von Döllinger in München, seit 1872. Michele Amari in Rom, seit 1872. Giuseppe Fiorelli in Rom, seit 1375. Nicolai von Kokscharow in St. Petersburg, seit 1879. (Corresp. seit 1859). Adolf Erik Nordenskiöld in Stockholm, seit 1879. (Corresp. seit 1871). Principe Baldassare Boncompagni in Rom, seit 1880. Heinrich Stephan in Berlin, seit 1884. Ordentliche Mitglieder. Physikalische Olasse. F. G. J. Henle, seit 1853. Beständiger Secretär seit 1882. G. Meissner, seit 1861. E. Ehlers, seit 1874. W. Henneberg, seit 1877. (Assessor seit 1867). C. Klein, seit 1877. H. Graf zu Solms-Laubach, seit 1879. A. v. Könen, seit 1881. J. Reinke, seit 1882, Mathematische Classe. W. E. Weber, seit 1831. M. Stern, seit 1862. E. Schering, seit 1862. (Assessor seit 1860). H. A. Schwarz, seit 1875. (Corresp. seit 1869). E. Riecke, seit 1879. (Assessor seit 1872). W. Voigt, seit 1883. XIV VERZEICHNISS DER MITGLIEDER Historisch - philologische Classe. H. F. Wüstenfeld, seit 1856. (Assessor seit 1841). . Sauppe, seit 1857. Wieseler, seit 1868. . Hanssen, seit 1869. . de Lagarde, seit 1376. H. Wagner, seit 1880. F. Frensdorff, seit 1831. F L vosm . Kielhorn, seit 1882. . Weiland, seit 1882. Assessoren. Physikalische Olasse. E. F. H. Herbst, seit 1835. C. Boedeker, seit 1857. W. Krause, seit 1865. B. Tollens, seit 1884. Mathematische Classe. A. Enneper, seit 1865. Historisch-philologische Classe. A. Eick, seit’ 1869. F. Bechtel, seit 1882. Auswärtige Mitglieder. Physikalische Olasse. Robert Bunsen in Heidelberg, seit 1855. Richard Owen in London, seit 1859. August Wilhelm Hofmann in Berlin, seit 1860. H. Milne Edwards in Paris, seit 1861. Hermann Kopp in Heidelberg, seit 1863. (Corresp. seit 1855). jarl Theodor von Siebold in München, seit 1864. (Corresp. seit 1850). Michel Eugene Chevreul in Paris, seit 1865. Joseph Dalton Hooker zu Kew bei London, seit 1865. Hermann Helmholtz in Berlin, seit 1868. (Corresp. seit 1856). Ernst Heinrich Carl von Dechen in Bonn, seit 1871. Carl Claus in Wien, seit 1873. (Zuvor hies. ordentl. Mitglied seit 1871). DER KÖNIL. GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. XV Eduard Frankland in London, seit 1873. Max von Pettenkofer in München, seit 1874. Alex. William Williamson in London, seit 1874. James Dwight Dana in Newhaven, seit 1874. Joh. Jap. Sm. Steenstrup in Kopenhagen, seit 1876. (Corresp. seit 1860). Gabriel August Daubre&e in Paris, seit 1876. A. L. Descloizeaux in Paris, seit 1877. (Corresp. seit 1868). Carl von Nägeli in München, seit 1877. Aug. Kekul& in Bonn, seit 1880. (Corresp. seit 1869). Albert von Kölliker in Würzburg, seit 1882. (Corresp. seit 1862). G. vom Rath in Bonn, seit 1882. (Corresp. seit 1880). Anton Geuther in Jena, seit 1882. (Corresp. seit 1867). F. C. Donders in Utrecht, seit 1554. (Corresp. seit 1860). Mathematische Ulasse. George Biddel Airy in Greenwich, seit 1851. E. Kummer in Berlin, seit 1856. (Corresp. seit 1851). Franz E. Neumann in Königsberg, seit 1856. Richard Dedekind in Braunschweig, seit 1862. (Corresp. seit 1859). Gustav Robert Kirchhoff in Berlin, seit 1362. William Thomson in Glasgow, seit 1864. (Corresp. seit 1859). Carl Weierstrass in Berlin, seit 1865. (Corresp. seit 1856). Enrico Betti in Pisa, seit 1865. Leopold Kronecker in Berlin, seit 1867. (Corresp. seit 1861). Carl Neumann in Leipzig, seit 1868. (Corresp. seit 1864). Francesco Brioschi in Mailand, seit 1870. (ÜCorresp. seit 1869). Arthur Cayley in Cambridge, seit 1881. (Corresp, seit 1864). Charles Hermite in Paris, seit 1874. (Corresp. seit 1861). Ludwig Fuchs in Berlin, seit 1875. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1874). Rudolph Jul. Emman. Clausius in Bonn, seit 1877. (Corresp. seit 1866). John Couch Adams in Cambridge, seit 1877. (Corresp. seit 1851). Friedrich Kohlrausch in Würzburg, seit 1879. (Assessor seit 1867). Luigi Cremona in Rom, seit 1880. (Corresp. seit 1869). Werner Siemens in Berlin, seit 1880. C. J. Malmsten in Upsala, seit 1882. (Corresp. seit 1875) Gabriel Stokes in Cambridge, seit 1882. (Corresp. seit 1864). Arthur Auwers in Berlin, seit 1882. (Corresp. seit 1871). XVI- VERZEICHNISS DER MITGLIEDER James Joseph Sylvester in New College Oxford, seit 1883. (Corresp. seit 1864). Eugenio Beltrami in Pavia, seit 1883. (Corresp. seit 1875). August Kundt in Strassburg, seit 1883. (Corresp. seit 1875). Historisch-philologische Classe. Leopold von Ranke in Berlin, seit 1851. Samuel Birch in London, seit 1864. Theodor Mommsen in Berlin, seit 1867. (Corresp. seit 1857). Ernst Curtius in Berlin, seit 1868. (Zuvor hies. ordentl. Mitglied seit 1856). George Bancroft in Washington, seit 1868. Franz Miklosich in Wien, seit 1868. Ludolph Stephani in St. Petersburg, seit 1869. Wilhelm von Giesebrecht in München, seit 1871. (Corresp. seit 1863). Carl Hegel in Erlangen, seit 1871. (Corresp. seit 1857). Heinrich von Sybel in Berlin, seit 1871. (Corresp. seit 1863). Johann Nicolaus Madvig in Kopenhagen, seit 1871. Rudolph von Roth in Tübingen, seit 1872. (Corresp. seit 1853). August Dillmann in Berlin, seit 1872. (Corresp. seit 1857). Sir Henry Rawlinson in London, seit 1872. Alfred Ritter von Arneth in Wien, seit 1874. (Üorresp. seit 1870). Max Duncker in Berlin, seit 1874. Heinrich Lebrecht Fleischer in Leipzig, seit 1875. Georg Waitz in Berlin, seit 1876. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1849). August Friedrich Pott in Halle, seit 1876. Charles Newton in London seit 1877. Heinrich Brugsch in Graz, seit 1878. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1869). Julius Weizsäcker in Berlin, seit 1881. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1879). Adolf Kirchhoff in Berlin, seit 1851. (Corresp. seit 1865). Theodor Nöldeke in Strassburg, seit 1883. (Corresp. seit 1864). Johann Gildemeister in Bonn, seit 1884. (Corresp. seit 1859). Uorrespondenten. Physikalische Olasse. Wilhelm Duncker in Marburg, seit 1853. L. Zeuschner in Warschau, seit 1857. Johannes Hyrtl in Wien, seit 1859. Rudolph Leuckart in Leipzig, seit 1859. DER KÖNIGL. GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. XVII F. H. Bidder in Dorpat, seit 1860. Carl Schmidt in Dorpat, seit 1860. Bernhard Studer in Bern, seit 1860. Heinrich Limpricht in Greifswald, seit 1860. (Assessor seit 1857). Ernst Brücke in Wien, seit 1861. Emil du Bois Reymond in Berlin, seit 1861. Carl Ludwig in Leipzig, seit 1861. Archangelo Scacchi in Neapel, seit 1861. Thomas H. Huxley in London, seit 1862. Ferdinand Römer in Breslau, seit 1862. Charles Upham Shepard in Amherst, V. St., seit 1862. Alexander Ecker in Freiburg, seit 1863. Alvaro Reynoso in Havanna, seit 1865. Ferdinand von Müller in Melbourne, seit 1867. Asa Gray in Cambridge, V. St., seit 1868. Jean Charles Marignac in Genf, seit 1868. Alex Theodor von Middendorff auf Hellenorm bei Dorpat, seit 1868. Robert Mallet in London, seit 1869. Carl Friedrich Rammelsberg in Berlin, seit 1870. Anton de Bary in Strassburg, seit 1872. Eduard Pflüger in Bonn, seit 1872. J. S. Stas in Brüssel, seit 1873. Henry Enfield Roscoe in Manchester, seit 1874. Johann Strüver in Rom, seit 1874. Ferdinand von Richthofen in Leipzig, seit 1875. Wyville Thomson in Edinburgh, seit 1875. Ignacio Domeyko in Santjago de Chile, seit 1876. Edmond Boissier in Genf, seit 1877. Wilhelm Waldeyer in Berlin, seit 1877. Ernst Heinrich Beyrich in Berlin, seit 1878. Joseph von Lenhossek in Pest, seit 1878. Alexander Agassiz in Cambridge, Ver. St., seit 1879. Adolf Baeyer in München, seit 1879. Carl von Voit in München, seit 1879. Friedrich Beilstein in St. Petersburg, seit 1880. Friedrich Merkel in Königsberg, seit 1880. Wilhelm His in Leipzig, seit 1880. H. Rosenbusch in Heidelberg, seit 1882. XVI VERZEICHNISS DER MITGLIEDER James Joseph Sylvester in New College Oxford, seit 1883. (Corresp. seit 1864). Eugenio Beltrami in Pavia, seit 1883. (Corresp. seit 1875). August Kundt in Strassburg, seit 1883. (Corresp. seit 1875). Historisch-philologische Classe. Leopold von Ranke in Berlin, seit 1851. Samuel Birch in London, seit 1864. Theodor Mommsen in Berlin, seit 1867. (Corresp. seit 1857). Ernst Curtius in Berlin, seit 1868. (Zuvor hies. ordentl. Mitglied seit 1856). George Bancroft in Washington, seit 1868. Franz Miklosich in Wien, seit 1868. Ludolph Stephani in St. Petersburg, seit 1869. Wilhelm von Giesebrecht in München, seit 1871. (Corresp. seit 1865). Carl Hegel in Erlangen, seit 1871. (Corresp. seit 1857). Heinrich von Sybel in Berlin, seit 1871. (Corresp. seit 1863). Johann Nicolaus Madvig in Kopenhagen, seit 1871. Rudolph von Roth in Tübingen, seit 1872. (Corresp. seit 1853). August Dillmann in Berlin, seit 1872. (Corresp. seit 1857). Sir Henry Rawlinson in London, seit 1872. Alfred Ritter von Arneth in Wien, seit 1874. (Corresp. seit 1870). Max Duncker in Berlin, seit 1874. Heinrich Lebrecht Fleischer in Leipzig, seit 1875. Georg Waitz in Berlin, seit 1876. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1849). August Friedrich Pott in Halle, seit 1876. Charles Newton in London seit 1877. Heinrich Brugsch in Graz, seit 1878. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1869). Julius Weizsäcker in Berlin, seit 1881. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1879). Adolf Kirchhoff in Berlin, seit 1551. (Corresp. seit 1865). Theodor Nöldeke in Strassburg, seit 1883. (Corresp. seit 1864). Johann Gildemeister in Bonn, seit 1884. (Corresp. seit 1859). Correspondenten. Physikalische Olasse. Wilhelm Duncker in Marburg, seit 1853. L. Zeuschner in Warschau, seit 1357. Johannes Hyrtl in Wien, seit 1859. Rudolph Leuckart in Leipzig, seit 1859. DER KÖNIGL. GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. XVII F. H. Bidder in Dorpat, seit 1860. Carl Schmidt in Dorpat, seit 1860. Bernhard Studer in Bern, seit 1860. Heinrich Limpricht in Greifswald, seit 1560. (Assessor seit 1857). Ernst Brücke in Wien, seit 1861. Emil du Bois Reymond in Berlin, seit 1861. Carl Ludwig in Leipzig, seit 1861. Archangelo Scacchi in Neapel, seit 1861. Thomas H. Huxley in London, seit 1862. Ferdinand Römer in Breslau, seit 1862. Charles Upham Shepard in Amherst, V. St., seit 1862. Alexander Ecker in Freiburg, seit 1863. Alvaro Reynoso in Havanna, seit 1865. Ferdinand von Müller in Melbourne, seit 1867. Asa Gray in Cambridge, V. St., seit 1868. Jean Charles Marignac in Genf, seit 1868. Alex Theodor von Middendorff auf Hellenorm bei Dorpat, seit 1868. Robert Mallet in London, seit 1869. Carl Friedrich Rammelsberg in Berlin, seit 1870. Anton de Bary in Strassburg, seit 1872. Eduard Pflüger in Bonn, seit 1872. J. S. Stas in Brüssel, seit 1873. Henry Enfield Roscoe in Manchester, seit 1874. Johann Strüver in Rom, seit 1874. Ferdinand von Richthofen in Leipzig, seit 1875. Wyville Thomson in Edinburgh, seit 1875. Ignacio Domeyko in Santjago de Chile, seit 1876. Edmond Boissier in Genf, seit 1877. Wilhelm Waldeyer in Berlin, seit 1877. Ernst Heinrich Beyrich in Berlin, seit 1378. Joseph von Lenhossek in Pest, seit 1878. Alexander Agassiz in Cambridge, Ver. St., seit 1879. Adolf Baeyer in München, seit 1879. Carl von Voit in München, seit 1879. Friedrich Beilstein in St. Petersburg, seit 1880. Friedrich Merkel in Königsberg, seit 1880. Wilhelm His in Leipzig, seit 1880. H. Rosenbusch in Heidelberg, seit 1882. XVII VERZEICHNISS DER MITGLIEDER R. Fittig in Strassburg, seit 1882. Franz Eilhard Schulze in Berlin, seit 1883. Gustav Tschermak in Wien, seit 1884. Martin Websky in Berlin, seit 1884. Eduard Süss in Wien, seit 1884. Theodor Wilh. Engelmann in Utrecht, seit 1884. Mathematische Classe. Thomas Clausen in Dorpat, seit 1854. Ludwig Seidel in München, seit 1854. Georg Rosenhain in Königsberg, seit 1856. John Tyndall in London, seit 1859. Wilhelm Gottlieb Hankel in Leipzig, seit 1864. Philipp Gustav Jolly in München, seit 1864. Carl Hermann Knoblauch in Halle, seit 1864. Erik Edlund in Stockholm, seit 1866. Georg Quincke in Heidelberg, seit 1866. Benj. Apthorp Gould in Cambridge, V. St., seit 1867. Rudolph Lipschitz in Bonn, seit 1867. Benjamin Peirce in Cambridge, V. St., seit 1867. E. B. Christoffel in Strassburg, seit 1869. Wilh. Theod. Bernhard Holtz in Greifswald, seit 1869. Georg Salmon in Dublin, seit 1869. Paul Gordan in Erlangen, seit 1870. Ludwig Schlaefli in Bern, seit 1871. Felix Klein in Leipzig, seit 1872. Sophus Lie in Christiania, seit 1872. Adolph Mayer in Leipzig, seit 1872. Carl Anton Bjerknes in Christiania, seit 1873. J. Thomae in Jena, seit 1873. Leo Königsberger in Heidelberg, seit 1874. Wilhelm Förster in Berlin, seit 1874. Bernhard Minnigerode in Greifswald, seit 1874. Heinrich Weber in Marburg, seit 1875. William Huggins in London, seit 1876. Joseph Norman Lockyer in London, seit 1876. Theodor Reye in Strassburg, seit 1877. Pierre Ossian Bonnet in Paris, seit 1877. DER KÖNIGL. GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. Franz Carl Joseph Mertens in Krakau, seit 1878. Felice Casorati in Pavia, seit 1877. Gösta Mittag-Leffler in Stockholm, seit 1878. Georg Cantor in Halle, seit 1878. W. Hittorf in München, seit 1879. Hugo Gyld&n in Stockholm, seit 1879. Ulisse Dini in Pisa, seit 1880. Heinr. Schröter in Breslau, seit 1882. Ferd. Lindemann in Königsberg, seit 1882. Ludw. Boltzmann in Graz, seit 1882. Ludw. Kiepert in Hannover, seit 1832. Gaston Darboux in Paris, seit 1883. W. C. Röntgen in Giessen, seit 1833. Ludwig Sylow in Frederikshald, seit 1833. Barr6e de Saint Venan in Vendöme, seit 1884. F. Tisserand in Paris, seit 1884. Henri Poincare in Paris, seit 1384. Emile Picard in Paris, seit 1884. Thomas Andrews in Belfast, seit 1884. Historisch-philologische Classe. Wilhelm Henzen in Rom, seit 1857. A. B. Rangabe& in Berlin, seit 1857. L. P. Gachard in Brüssel, seit 1859. Carl Bötticher in Berlin, seit 1860. Georg Curtius in Leipzig, seit 1860. Giovanni Battista de Rossi in Rom, seit 1860. Max Müller in Oxford, seit 1861. Friedr. Ferdin. Carlson in Stockholm, seit 1863. Ludwig Lange in Leipzig, seit 1863. Hermann Bonitz in Berlin, seit 1865. Jacob Burekhard in Basel, seit 1865. Leo Meyer in Dorpat, seit 1865. (Assessor seit 1861). Matthias de Vries in Leiden, seit 1865. Wilhelm Wattenbach in Berlin, seit 1865. Jean de Witte in Paris, seit 1865. Leopold Victor Delisle in Paris, seit 1866. Julius Ficker in Innsbruck, seit 1866. XIX XX VERZEICHN. DER MITGL. D. KÖNIGL. GESELLSCHAFT D. WISSENSCH. Ernst Dümmler in Halle, seit 1867. Wilhelm Nassau Lees in COalcutta, seit 1868. Theodor Sickel in Wien, seit 1868. William Wright in Cambridge, seit 1868. Theodor Aufrecht in Bonn, seit 1869. Ulrich Köhler in Athen, seit 1871. Ludwig Müller in Kopenhagen, seit 1871. E. A. Freemann zu Sommerleaze, Engl., seit 1872. M. J. de Goeje in Leiden, seit 1872. Giulio Minervini in Neapel, seit 1872. William Stubbs in Oxford, seit 1872. Xavier Heuschling in Brüssel, seit 1874. Alexander Conze in Berlin, seit 1875. Ferdinand Justi in Marburg, seit 1875. Heinrich Brunn in München, seit 1876. Stephanus Cumanudes in Athen, seit 1876. Reginald Stuart Poole in London, seit 1876. Julius Oppert in Paris, seit 1876. Ludwig Hänselmann in Braunschweig, seit 1878. Adolf Michaelis in Strassburg, seit 1879. Eduard Winkelmann in Heidelberg, seit 1880. Georg Hoffmann in Kiel, seit 1881. Franz Bücheler in Bonn, seit 1881. August Nauck in St. Petersburg, seit 1881. Wolfg. Helbig in Rom, seit 1882. Henry Yule in London, seit 1883. Joh. Heinr. Müller in Hannover, seit 1883. Joh. @. Bühler in Wien, seit 1883. Otto Benndorf in Wien, seit 1884. Curt Wachsmuth in Heidelberg, seit 1884. Heinrich Nissen in Bonn, seit 1884. Adalbert Bezzenberger in Königsberg, seit 1884. ABHANDLUNGEN DER ENESER NL ISCHEN CLASSE DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN. EINUNDDREISSIGSTER BAND. Physikalische Class. XXXLT. 1. A ilae E ME ISERE Ne NER UT KON BU RN FSU N N Na SALE Das Wachsthum des menschlichen Nagels und des Pferdehufs. Von J. Henle. _ / Henie. Lauf: Vorgelegt in der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften am 8. November 1884. Die Differenz über die Bildungsstätte des menschlichen Nagels, die vor mehr als 30 Jahren zwischen Kölliker und Reichert bestand, ist bis zum heutigen Tage noch nicht geschlichtet, vielmehr durch die Arbeiten von Unna und Hebra wieder erneut worden. Da der Nagel sich bei seinem Wachsthum über die Fingerspitze vorschiebt, so kann man nicht im Zweifel sein, dass der Ansatz der neuen Substanz am hintern Rande des im Falz versteckten Theils vor sich geht. Da aber der im Falz versteckte Theil des Nagels vom hin- tern Rande an stetig an Mächtigkeit zunimmt, so muss man zugeben, dass ihm auch von der einen oder andern Fläche neue Schichten zuge- führt werden. Ob nur von der untern, oder auch von der obern und wie weit von der einen und andern, darum dreht sich die Controverse. Und da sowohl von der Fingerspitze an der untern, wie vom Rande des Nagelfalzes an der obern Fläche des Nagels die Epidermis rückwärts, d. h. gegen den hintern Rand des Nagels sich fortsetzt, so fällt jene Frage mit der andern zusammen, wo Nagel- und Epidermisbildende Substanz an einander grenzen. Davon, dass der Nagelfalz vollständig von einer Einstülpung der Epidermis ausgekleidet, die Nagelwurzel also in einer Tasche der Epidermis enthalten sei, wie die vormikroskopische Anatomie es sich vorstellte‘), ist nicht mehr die Rede. Reichert kommt in seinen Jahresberichten zu verschiedenen Malen, bei dem 1) Vgl. meine allg. Anat. S. 277. 4 J. HENLE, Referat über mein und Köllikers Handbuch der allg. Anatomie!) auf die Matrix des Nagels zu sprechen. ‘Als solche betrachtete er anfänglich die untere Fläche des Nagelwalles vom Grunde des Falzes an bis etwa zur Mitte ihrer Länge und das Nagelbett bis zum vordern Rande der - sogenannten Lunula. “Weiter nach vorn, auf dem eigentlichen Na- gelbett nach Reichert’s Bezeichung, erzeugt die Cutis nach seiner An- sicht nicht mehr Nagelplättchen, sondern ächte Epidermiszellen, die mit dem längsten Durchmesser senkrecht zur Nagelfläche stehn; über diese soll sich der vom Grunde des Falzes aus vordringende Nagelkörper wie über ein Polster hinwegschieben, sie aber doch auch zum Theil und weit über die Fingerspitze hinaus mit sich nehmen. In dem letztge- nannten der Jahresberichte schliesst Reichert die untere Fläche des Nagelwalls von dem Antheil an der Nagelproduction aus; nicht einmal auf einen »ganz kleinen Theil« der obern Wand des Nagelfalzes soll, wie er gegen Kölliker behauptet, die Matrix des Nagels vom Grunde des Falzes aus sich erstrecken; die ganze obere Wand des Falzes wird für die Bildung der Epidermis des Nagelwalls, die ganze untere Wand des Falzes für die Bildung der Nagelsubstanz in Anspruch genommen. Kölliker’) lässt, wie erwähnt, die Matrix des Nagels in ganz kleiner Ausdehnung auf die obere Wand des Falzes übergehn, giebt aber zu, dass nicht selten die Epidermis an der untern Fläche des Nagelwalls bis zum hintern Rande der Wurzel vordringt. Der wesentlichste Streit- punkt zwischen ihm und Reichert besteht darin, dass Kölliker nicht nur dem vom Wall bedeckten Theil des Nagelbettes, sondern dem ganzen Nagelbett bis zur Fingerspitze Antheil an der Bildung des Nagels zu- schreibt. Er macht dafür geltend, dass der Nagelkörper bis zum freien Rand, wenn auch vom vordern Rande der Lunula an nur in geringem Maass, an Mächtigkeit zunehme und dass, nach Verlust des Nagels und Verödung des Nagelfalzes, der vordere Theil des Nagelbettes sich mit Nagelsubstanz bedecke. Gegen Reichert's Behauptung, dass die 1) Müller’s Archiv. 1842. S. CCLXXI. 1850. S. 33. 1851. 8. 19. 2) Mikroskop. Anatomie. Bd. II. 1. Hälfte. S. 79. WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. 8 obersten Zellen der Schleimschichte des eigentlichen Nagelbettes sämmt- lich mit dem längern Durchmesser senkrecht zur Oberfläche ständen, erklärt Kölliker, auch abgeplattete Zellen unmittelbar unter der Horn- substanz des Nagels gefunden zu haben. Endlich dient ihm die von der angewachsenen zur freien Oberfläche fortschreitende Abplattung der Zellen der Hornschichte, die er auch an dem vordersten Theil des Nagels nicht vermisste, zum Beweise, dass der Nagel in seiner ganzen Länge Zuwachs von unten her erhalte. Er müsste sonst, dieser Abplattung wegen, gegen den freien Rand allmählig dünner werden. Einen neuen Impuls empfingen die Untersuchungen über die Bil- dung des Nagels durch die Fortschritte unserer Kenntnisse von der Textur der Epidermis. Diese führten dazu, dass eine jede der früher angenommenen Schichten in zwei zerlegt wurde, indem sowohl von der ehemaligen Schleim- wie von der Hornschicht an der Stelle ihrer bei- derseitigen Berührung je eine ein- oder mehrfache Zellenlage abgegrenzt wurde, von der Hornschichte das Stratum lucidum, von der Schleim- schichte des Stratum granulosum. Die Entdeckung dieser beiden inter- mediären Schichten löste das Räthsel, vor dem die ältern Beobachter verwundert stehen geblieben waren, dass, im Gegensatz zur geschichteten Oberhaut der Schleimhäute, welche den allmähligen Uebergang der tiefen in die oberflächlichen Zellen zu verfolgen gestattet, in der Epi- dermis der äussern Haut die rundlichen Zellen der Schleimschicht sich plötzlich in die platten der Hornschicht umzuwandeln schienen. Zwar bleibt es immer noch auffallend, wenn man an Körpertheilen mit starker Epidermis die mächtigen Lagen der gleichartigen Zellen der Schleim- und Hornschicht betrachtet, wie gering im Vergleich mit diesen die Zahl der Schichten ist, in welchen die Verhornung, d. h. die Entwick- lung der Zellen der Schleimschicht zu denen der Hornschicht vor sich seht. Es beweist dies indess nur, dass die Zwischenstufen von der einen Form zur andern rasch durchlaufen werden. Fassen wir in Kürze zusammen, was heutzutage bezüglich der Textur und Regeneration der Epidermis gelehrt wird, so ist als unterste, der gefässreichen Matrix nächste Schichte die Schleimschicht im engern 6 J. HENLE, Sinne zu nennen, die man auch unter dem alten Namen Rete (Malpighi) begreift und mit dem neuem, Stachelschicht, belegt, mit dem letztern wegen der feinen stachelförmigen Fortsätze, womit nach M. Schultze’s Entdeckung die Zellen dieser Schichte ringsum besetzt sind‘. Sie sind im Uebrigen durchgängig kuglich oder senkrecht zur Oberfläche etwas abgeplattet, mit Ausnahme der untersten Reihe, welche sehr häufig eine cubische oder eine senkrecht zur Oberfläche verlängerte Gestalt und in derselben Richtung verlängerte, die Zelle fast vollständig ausfüllende Kerne zeigen. Die nächste Schichte, die granulirte(Langerhans)?) oder Langer- hans’sche oder Eleidinschichte, besteht aus einer bis drei Lagen platter Zellen, die sich durch feinkörnigen Inhalt auszeichnen. Sie fallen an Dickendurchschnitten der Haut, die man mit Hämatoxylin oder Picro- carmin behandelt hat, dadurch in die Augen, dass sie sich vollständig und sehr intensiv färben, während in den benachbarten Schichten nur die Kerne intensiv, die Zellsubstanz gar nicht oder schwach gefärbt wird. Wie schon Langerhans bemerkte, grenzen sie sich gegen die Zellen der nächst höhern Schichten scharf ab; in der nächst tiefern Lage aber er- scheinen als Vorläufer einzelne Zellen, welche Körnchen der nämlichen Art, nur mehr zerstreut, enthalten. In dem Maasse, wıe die Körnchen sich häufen, werden die Stacheln unsichtbar, nehmen auch wohl an Länge ab; doch zeigen sich noch Spuren derselben an den Zellen der aufwärts folgenden Schichte. Die Körnchen dieser granulirten Zellen sind es, welche Ranvier’ als eine eigenthümliche Substanz, eine Vorstufe des Keratin, unter dem Namen Eleidin beschrieb. Er erklärt die Körnchen für Tropfen einer 1) Archiv für pathol. Anat. und Physiol. Bd. XXX. 1864. S. 260. Der Name Stachelschicht rührt von Unna her, Archiv für mikroskop. Anat Bad. XII. 1876. 8. 688. 2) Archiv für mikroskopische Anatomie. Bd. IX. 1873. S. 741. Um dem Entdecker gerecht zu werden, müsste sie die Aufhammer'sche heissen, da dieser Autor ihrer zuerst gedenkt (Würzb. Verhandl. N. F. Ba. I, 1870. S. 192). 3) Comptes rendus. T. LXXXVII. 1879. p. 1361. WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. 7 Flüssigkeit, der er den Glanz und die Consistenz eines ätherischen Oels zuschrieb, die er aber chemisch nicht anders, als durch ihre Affinität zu Farbstoffen characterisirte. Etwas weiter gelangte Waldeyer') in der Prüfung der Reactionen des Eleidins, das er zunächst nicht für eine tropfbar flüssige, sondern für eine Substanz von gallertartiger Consistenz erklärt. Er sieht die Körner in Alkalien aufquellen und erblassen, aber erst beim Erwärmen zugleich mit den verhornten Zellen sich lösen. Ebenso wirken Salpeter- und Salzsäure. Wasser, Alkohol und Aether sind ohne Einfluss, verdünnte Jodlösung erzeugt keine Farbenänderung; in Glycerin- Pepsinextract lösen sich die Körner auf. In allen diesen Beziehungen findet Waldeyer das Eleidin ähnlich dem von v. Recklinghausen sogenannten Hyalin, einer Materie, welche in Form glänzender Tropfen aus den verschiedenartigsten Zellen, aus Nierenepithelien, farblosen Blut- körpern, Blutgefäss-Endothelien unter Umständen, welche »ein langsames Absterben der Zellen veranlassen«, hervorquillt, und so bedeutet ihm auch das Auftreten des Eleidins in den Zellen der Epidermis nicht so- wohl einen Fortschritt in der Entwicklung der eiweissartigen zur Horn- substanz, als vielmehr die Einleitung einer Degeneration, durch welche die Epidermiszellen aus der Reihe der lebenden Gewebe ausscheiden. Ich durfte diese physiologische Frage nicht unberührt lassen, weil sie bei Beurtheilung der folgenden Schichte, des Stratum lucidum O ehl?) (der basalen Hornschicht Unna) in Betracht kommt. Aus dem Umstande nämlich, dass die an sıch klaren Zellen dieser Schichte sich, wenn auch erst nach längerer Zeit, in Pikrokarmin und Hämatoxylin färben, zieht Ranvier den Schluss, dass sie Eleidin im diffusen Zustande enthalten und im Grunde stimmt Waldeyer mit ihm überein, wenn er annimmt, dass das Eleidin mit dem protoplasmatischen Netzwerk, von dem es ausgesondert war, sich nachträglich wieder verbinde und dass aus dieser Verbindung die Hornsubstanz hervorgehe. 1) Beiträge von Henle’s Schülern zur Anatomie und Entwicklungsgeschichte. Bonn. 1882. S. 141. 2) Indagini di anatomia microscop. per servire allo studio dell’ epidermide. Milano 1857. p. 45. 8 J. HENLE, Bezüglich der obersten, der eigentlichen Hornschicht ist nichts Neues zu berichten, vielmehr nur an ältere, neuerdings in Vergessenheit gerathene Beobachtungen zu erinnern, aus welchen sicht ergiebt, dass nicht immer mit der vollständigen Verhornung der Epidermiszellen ihr Kern verloren geht. Ranvier') und Suchard?) behaupten, dass im Stratum corneum der Kern zugleich mit den Eleidinkörnchen schwinde und Schrön°) geht so weit, der Epidermis der Glans penis und der innern Platte des Praeputium, deren Schüppchen bis zur Oberfläche den Kern behalten, ein Stratum corneum abzusprechen und so auch den Nagel, weil er aus kernhaltigen Schüppchen besteht, für eine Verdickung des Stratum lucidum zu erklären. Indess hatte schon Oehl bemerkt, dass gerade in den Plättchen der Epidermis der Hohlhand und Fusssohle die Kerne sich erhalten und ich konnte dies damals in meinem Jahresbe- richte‘) und kann es nach erneuten Untersuchungen auch jetzt wieder bestätigen. Es kömmt vor, dass die Kerne, die in den tiefern Lagen der Hornschicht zu fehlen scheinen, in den oberflächlichern wieder auf- treten, was sich wohl nur so erklären lässt, dass die Kerne der tiefern Schichten sich in ihrem Lichtbrechungsvermögen nur wenig von der Substanz der Plättchen unterscheiden. Uebrigens sieht man auf Dicken- durchschnitten der Epidermis häufig Gruppen kernhaltiger und kern- loser Plättchen nebeneinander; es mag dies auf zufällige und vorüber- gehende Bedingungen bezogen werden, unter welchen die Bildung der einzelnen Elemente vor sich ging. Ich gedenke bei dieser Gelegenheit einer eigenthümlichen Um- wandlung, welche die Form der Kerne in den verhormten Epidermis- zellen erfährt, wenn die letztern in verdünnten kaustischen Alkalien, wie bekannt, zu hellen Blasen aufquellen. Während die Kerne der unversehrten Plättechen auf dem Dickendurchschnitt dunkele Stäbchen, 1) Traite technique d’histologie. p. 885. 2) Archives de physiologie. 1882. p. 448. 3) Contribuzione alla anatomia, fisiologia e patologia della cute umana. Torino 1865. 'p. 27. 4) 1857. S. 22. WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. S) in der Flächenansicht kreisförmigen Flecken gleichen, nehmen sie in den gequollenen Zellen die Gestalt kugliger, dunkel conturirter Körner von kaum 0.001—0.002 mm. Durchmesser an (Taf. I Fig. 5). Es liesse sich einigermassen verstehen, dass durch die Quellung der Hornsubstanz die scheibenförmigen Kerne zu Kügelchen zusammengedrückt werden, sonderbar aber wäre die Abnahme ihres Volumens, die dabei Statt findet. Ich habe Grund zu vermuthen. dass die erwähnten Körner die Kernkörperchen der ursprünglichen Kerne der Epithelzellen seien und werde bei einer andern Gelegenheit auf dieselben zurückkommen. Der Erste, der die neu gewonnenen Anschauungen von der Schich- tung der Epidermis auf das Studium der Bildung des Nagels anwandte, war ein Schüler von Langerhans, Heynold‘). Er entdeckte die Eleidin- schichte an der untern Fläche des Nagelwalls, wo sie nach seiner Be- schreibung genau so weit nach hinten reicht, als die Epidermis, d.h. bis zum hintern Rande der Nagelwurzel. Er vermisst aber diese und jede Grenzschichte zwischen den Zellen des Rete und denen der Horn- substanz des Nagels in dem ganzen Bereich des Nagelbettes. Und so erklärt er sich für eine directe Umwandlung der Zellen der Schleim- schicht in Nagelschüppchen und bestreitet, dass in dieser Beziehung ein wesentlicher Unterschied zwischen dem im Falze steckenden und dem unbedeckten Theil des Nagels bestehe. Die Betheiligung sei dort nur lebhafter und der Uebergang ein mehr allmähliger. Fast gleichzeitig mit Heynold sprach sich Unna über die Bildung des Nagels aus in einigen kurzen Sätzen, die er anhangsweise seiner Abhandlung über die Oberhaut hinzufügte. Auch er erkennt in der Epidermis der untern Fläche des Nagelwalls die sämmtlichen Schichten wieder, die der Epidermis der freien Oberflächen zukommen. Und in dem Theil des Nagelbettes, welcher Nagelsubstanz producirt, scheint auch ihm jede Andeutung einer granulirten Schichte zu fehlen. Er schliesst aber, in Uebereinstimmung mit Reichert und gegen Kölliker und Heynold, den vor der Lunula gelegenen Theil des Nagelbetts von 1) Archiv für pathol. Anat. und Physiol. Bd. LXV. 1875. S. 270. Physikalische Class. KXXXI. 1. B 10 J. HENLE, dem Antheil an der Erzeugung der Nagelsubstanz aus. Die wirklich Nagel bildende Substanz beschreibt er als eine Schicht hellerer Stachel- zellen, »in welcher die Stacheln immer deutlicher werden, während die Zellen sich abplatten, wodurch eine stark punctirte, dunklere Ueber- gangsschichte entsteht«e. Der Abbildung (a. a. O. Taf. XXXI Fig. 26.25) und dem ersten Satze des Textes zufolge nimmt diese Substanz einen Theil des von dem Wall bedeckten Nagelbettes ein, der beim Neuge- bornen nicht immer, beim Erwachsenen aber beständig bis in den hin- tern Winkel des Falzes reicht. Der zweite Satz aber steht damit und mit sich selbst in Widerspruch, wenn er aussagt, dass der Nagel in Schichten abgesondert werde, die der (ebenen) Matrix parallel seien und dennoch im Falze, wie auf dem Nagelbett eine von hinten oben nach vorn unten schräg absteigende Lage hätten. In einer spätern Abhand- lung') sucht Unna diesen Widerspruch dadurch zu lösen, dass er der Linie, die in schematischen Figuren eines den Nagel in zwei seitliche Hälften theilenden Durchschnitts das Nagelbett repräsentirt, eine stumpf- winklige Knickung (\___ _) giebt, die ihr in Wirklichkeit nicht eigen ist. Mit Heynold’s und Unnas Schilderung stimmen Renaut’s Angaben’) darin überein, dass er der untern Fläche des Nagelwalls die der Epidermis eigenthümliche Succession der Schichten zuerkennt, dem Nagelbett aber ein Stratum granulosum abspricht. Er hält sogar den Mangel desselben für die Ursache des innigen Zusammenhangs, der zwischen dem Nagel und seiner Unterlage besteht, »da in allen Regionen der Oberhaut, wo die granulirte Schichte reichlich entwickelt ist, Horn- und Schleimschichte sich leicht von einander trennen« Doch gedenkt Renaut einer Eigenthümlichkeit der Schleimschichte des Nagelbettes in der Nähe des hintern Randes, einer (im sagittalen Durchschnitt) lin- senförmigen Verdickung, innerhalb deren die Zellen von Pigment- und Fettkörnchen erfüllt seien. Davon dass diese Zellenlage sich zuweilen 1) Vierteljahrsschrift für Dermatologie und Syphilis. Bd. VIII. 1881. S. 3. 2) Annales de dermatologie et de syphilographie. Vol. X. 1879. p. 166. WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. ut über den Rand des Falzes hinaus erstrecke, hänge die bläuliche Färbung ab, die die Lunula in manchen Fällen zeigt. Aus andern Erwägungsgründen, als Renaut, rechtfertigt Arloing') die Abwesenheit des Stratum granulosum auf dem Nagelbett. Wenn das Eleidin es ist, welches die allmählige Atrophie der Epidermiszellen, das Schwinden des Kerns und die Abschuppung vorbereitet, so musste der Nagel, der sich nicht abschuppen und seine Kerne nicht verlieren sollte, davor bewahrt bleiben. Arloing vermuthet, dass die weisse Farbe und die Undurchsichtigkeit der bekannten Nagelflecke von stellen- weiser Entwicklung eleidinhaltiger Zellen herrühren möge. Hebra°) gründete sein Urtheil über die Ausdehnung der Matrix des Nagels nicht, wie seine Vorgänger. auf die mikroskopische Unter- suchung der Schichten desselben, sondern auf die Verschiedenheiten der Regionen des Nagelbettes. Er glaubt nicht, dass papillenfreie Stellen im Stande seien, Nagelsubstanz zu bilden und beschränkt, weil ihm ein vorderer Theil des bedeckten Nagelbettes der Papillen zu ermangeln scheint, die Matrix auf dessen hintern Theil. Bei Gelegenheit einer Empfehlung des salicylsauren Eisenchlorids zur Darstellung der Schichten der Epidermis bildet Hebra°) einen mit diesem Färbemittel behandelten Nageldurchschnitt ab und erwähnt beiläufig, dass sich von der Finger- spitze bis zur Lunula unter dem Nagel die Stachel- und Körnerschichte erstrecke. Im Gegensatze zu den bisher aufgezählten Beobachtungen behauptet Waldeyer, dass das Eleidin auch im Bereiche der Nagelmatrix nicht fehle und nur schwer zu erkennen sei, weil die dasselbe enthaltenden Zellen stark abgeplattet und daher auf Durchschnitten nicht so leicht auf ihren körnigen Inhalt zu prüfen seien. Die Zellen lägen immer dicht an der fertigen Nagelsubstanz in einer bis zwei Lagen und ent- hielten dichtgedrängt sehr feine Eleidinkörner. 1) Poils et ongles. Leurs organes producteurs. Paris 1880. p. 118. 2) Wiener med. Jahrb. 1880. S. 59. 3) Schenk, Mittheilungen aus d. embryolog. Institut der wiener Universität. Bd. I. 1882. S. 77. B2 12 J. HENLE, Unzweifelhaft hat Waldeyer die granulirte Schichte des Nagel- bettes vor sich gehabt, aber die Differenz, welche zwischen ihren Kör- nern und den Körnern des Eleidins besteht, übersehn, weil er sich zur Untersuchung ungefärbter oder gefärbter, aber mit Eisessig wieder ex- trahirter Durchschnitte bediente. Ranvier') war darin glücklicher da- durch, dass er seine Beobachtungen an intensiv mit Picrocarmin gefärb- ten Präparaten anstellte.e. Wenn er aber als Besonderheit der körnigen Substanz der Nagelmatrix, dieer Onychin nennt, angiebt, dass sie sich in Pierocarmin nicht roth färbe, wie Eleidin, sondern braun, so muss ich annehmen, dass er Nageldurchschnitte im natürlichen Zustande nicht gesehn habe. Denn die braune Farbe ist am Onychin ohne Behandlung mit Färbemitteln auffallend genug; sie hat offenbar Anlass gegeben, das schon Kölliker und Hassall°’) und neuerlich, wie eben erwähnt. Re- [77] naut auf der Matrix des Nagels zuweilen Schichten pigmenthaltiger Zellen zu sehn meinten. Von den Pigmentkörnern sind aber die Körner des Onychin dadurch verschieden, dass sie in verdünnten Alkalien und Säuren erblassen. Diese Eigenschaft haben sie mit dem Eleidin gemein. unterscheiden sich aber von diesem durch ihre Indifferenz gegen Piero- carmin, Carmin und Hämatoxylin, die die Kerne der onychinhaltigen ‚Zellen färben, ohne die Farbe des Onychin zu alteriren. Auch hält sich Onychin in verdünnter Salzsäure länger, als das rasch verblassende Eleidin. Die braune Farbe zeigt übrigens das Onychin unter dem Mikroskop nur bei durchfallendem Licht; bei auffallendem Licht erscheint es undurch- sichtig und rein weiss. Bereits hat Suchard?°) das Onychin benutzt zur Erledigung der Reichert-Kölliker'schen Streitfrage, ob das Nagelbett vor der Lu- nula dazu beitrage, dem Nagel von unten her neue Schichten zuzufüh- ren. Er entscheidet sich gegen die von Unna und Hebra adoptirte Reichert’sche Ansicht, da die onychogene Substanz zwar vor der Lu- 1) Traite techn. p. 885. 2) The mieroscop. anatomy of the human body. Vol. I. 1349. p. 253. S)rara: O0: WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. 13 nula an Mächtigkeit abnehme, aber in dünner Schichte doch auch auf dem übrigen Theil des Nagelbettes vorhanden sei (was nicht richtig ist). Bevor ich auf die eigenen Beobachtungen eingehe, muss ich die Bedeutung einiger Namen feststellen, die in verschiedenem Sinne ge- braucht werden. Dies gilt insbesondere für den Ausdruck Lunula. wor- unter Heynold u. A. die ganze hintere Partie des Nagels verstehn, von der vorwärts convexen Linie, hinter der der Nagel plötzlich eine blassere Färbung annimmt, bis zum hintern Rande. Ursprünglich be- zeichnete der Name, und nur so ist er verständlich, das einigermassen halbmondförmige Feld, welches regelmässig am Daumen, seltener an den übrigen Fingern, von vorn durch die erwähnte Linie und von hinten durch den vordern Rand des Nagelwalles umschrieben wird. Danach fehlt die Lunula an den Fingern, an welchen die Grenze zwischen dem farbigen und dem blassen Theil des Nagels vom Wall bedeckt wird. Mit der Lunula in dieser Bedeutung verwandt ist das durch Hebra von der Lunula abgegrenzte. sogenannte mittlere Feld des Nagels und Nagelbettes, das dem Durchschnitt einer biconvexen Linse gleichen und sich durch den Mangel der Papillen auszeichnen soll. Vom hintern Rande dieses Feldes sagt Hebra, dass es am unversehrten Finger nicht gesehn werde, weil es bis zur Mitte unter dem Nagelwall versteckt sei. In der Regel ist aber eine scharfe Grenze zwischen der vordern, glattern und der hintern, scheinbar mehr papillösen Region des von dem Wall bedeckten Theils des Nagelbettes nicht zu finden, sondern es nehmen die Leisten von hinten nach vorn allmälis an Höhe ab, bis sie vor dem vordern Rande der Lunula plötzlich wieder höher werden. Ursprünglich auf ein Bild bezogen, welches die Oberfläche des Nagels vermöge des verschiedenen Blutgehalts seiner Unterlage darbietet, wird der Name Lunula von Heynold und Hebra auf diese Unterlage selbst, also auf einen Theil des Nagelbettes angewandt. Er ist synonym mit dem, was Reichert, Unna, Arloing Matrix des Nagels nennen im Gegensatz zum eigentlichen Nagelbett, auf dem der Nagel nur 14 J. HENLE, noch vorgeschoben, nicht mehr verstärkt werden soll. So lange man aber nicht darüber einig ist, wie weit die nagelbildende Kraft des Na- gelbettes geht, so lange sie der Eine am hintern, der andere am vor- dern Rande der Lunula und ein dritter erst an der Fingerspitze enden lässt, ist der Ausdruck »Matrix« zur Bezeichnung einer bestimmten Lo- calität des Nagelbettes nicht verwendbar. Welcher Theil des Nagel- bettes und ob auch ein Theil der untern Fläche des Walles Matrix heissen soll, kann nur zugleich mit der Frage entschieden werden, von wo der Nagel Zuwachs erhält. Einstweilen müssen wir uns mit der Unterscheidung eines im Falz enthaltenen und eines freien 'Theils des Nagelbettes begnügen. Und so wird man auch unter »Wurzel« vorerst den vollständig oder fast vollständig (bis auf die Lunula) im Falz ste- ckenden Theil des Nagels verstehn. Alle bisherigen Beschreibungen des Nagels fehlen darin, dass’ sie keine Rücksicht nehmen auf die Manchfaltigkeit der Formen, welche der Grund des Nagelfalzes zeigt und auch mich selbst habe ich anzu- klagen, dass ich durch den Zufall, der mir gleich anfangs eine der Voraussetzung entsprechende Configuration der Matrix des Nagels dar- bot, mich abhalten liess, die Untersuchung weiter auszudehnen. Die liegenden, aus dem hintern Theil des Bodens des Nagelbettes hervor- sprossenden, gefässhaltigen Papillen, die ich in Fig. 22 und 23 meines Handbuchs der Eingeweidelehre abgebildet habe, schienen besonders geeignet, das Wachsthum des Nagels vom Grund des Falzes aus ver- ständlich zu machen. Indessen sind solche Papillen nicht in allen, ja nicht einmal in den meisten Fällen vorhanden; es kommen auch auf- rechte und selbst etwas rückwärts gewandte vor und einer grossen Zahl von Fingern und Zehen fehlen sie gänzlich und werden nur durch Blut- gefässschlingen vorgespiegelt. die von Strecke zu Strecke in die übri- gens gleichförmigen Leisten des Nagelbettes vordringen. Durch das bekannte, nach Langers Empfehlung von Hebra an- gewandte Verfahren, den Finger einige Secunden lang der Wirkung kochenden Wassers auszusetzen, erzielt man eine ziemlich reinliche WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. i 15 Trennung der Epidermis der Fingerspitze und des Nagels mit ihrer beiderseitigen Schleimschichte von der Cutis; den Nagel allein kann man mit seiner Wurzel und mit mehr oder minder vollständiger Schleim- schichte von seinem Bette und aus dem Falze durch Ausreissen lösen, wenn man den Finger einige Zeit in Müller’'scher Flüssigkeit oder in verdünnter Essigsäure macerirt hat. Versucht man ohne diese Vorbe- reitung den Nagel auszureissen, wozu man ihn zweckmässiger Weise nach der Vorschrift der Chirurgen erst in der Mitte. der Länge nach, spaltet, um die beiden Hälften besonders zu fassen, so lässt der Nagel- körper meistens seine ganze Schleimschichte auf dem Bette zurück, wäh- rend die Wurzel den grössten Theil ihrer Schleimschichte mit sich nimmt; doch kommen hierbei auch ganz zufällige und unregelmässige Trennun- gen vor. In allen diesen Fällen erscheint bekanntlich der hintere Rand des Nagels weich, biegsam und wie ausgefranzt. Wenn man ihn dann durch 'Trocknen oder in Alkohol erhärtet, so lassen sich feine Durch- schnitte der Wurzel gewinnen (Taf. I Fig. 2, IV Fig. 3. 4), die über die Art, wie Cutis und Nagelsubstanz ineinandergreifen, Aufschluss gewähren. Zuverlässigere Bilder erhält man, wenn man die mit dem Nagel vom Knochen abgelöste Haut der Endphalange der Finger und Zehen in Alkohol härtet und zu Dickendurchschnitten die in ihrem ursprünglichen Zusammenhang erhaltenen Theile verwendet. Dass indess auch diese Durchschnitte zu Irrthümern verleiten können, wenn sie nicht durch Flächenansichten controlirt werden, wird sich aus dem Folgenden ergeben. Es ragen also zuweilen, wie erwähnt, aus dem Grunde des Nagel- falzes und von dem nächst angrenzenden Theil des Bettes und Walles gefässhaltige Papillen hervor, welche von der Schleimschichte der Nagel- wurzel umgeben werden. Wo dies der Fall ist, zeigt sich der Längs- schnitt!) des ausgerissenen Nagels am hintern Rande in längere und 1) Ich verstehe unter Längs- und Querschnitt des Nagels Durchschnitte durch die Dicke desselben, also senkrecht zur Oberfläche, unter Querschnitt insbesondere einen dem Handgelenk parallelen, unter Längsschnitt einen den Finger in eine rechte und linke Hälfte theilenden Schnitt. OR J. HENLE, kürzere Lappen von cylindrischer Form getheilt, wie sie beispielsweise in Taf. IV Fig. 4 dargestellt sind; ein dicht am hintern Rande der Na- gelwurzel geführter Querschnitt (Taf. III Fig. 5) stellt ein netzförmiges Gewebe dar, dessen kreisförmige Lücken von den Papillen ausgefüllt waren; an einem Querschnitt endlich durch den unversehrten hintersten Theil der Nagelwurzel sammt dem Nagelbett kann man bei genügender Vergrösserung die Querschnitte der Papillen mit dem Querschnitt der in ihnen enthaltenen Gefässschlingen von den Zellen der Schleimschichte rings umschlossen sehn. Der Durchmesser der Papillen beträgt 0,03, die Länge der Lappen der Nagelwurzel kann 0,4—0,5 mm. erreichen. Die Stelle der aus dem Winkel des Falzes vorspringenden Papillen- reihe vertritt zuweilen ein niedriger continuirlicher Saum mit scharfem oder abgerundetem Rande, dem eine Hohlkehle des hintern Nagelrands entspricht. In dem Saum verläuft ein querer Gefässstamm. Es folgen noch einige, ebenfalls durch quer verlaufende Gefässe veranlasste Wülste der untern, seltener der obern Fläche des Nagelbettes, durch die der danach modellirte Längsschnitt des Nagels einen wellenförmigen Contur erhält (Taf. I Fig. 4). Häufig aber finden sich im Grunde des Falzes weder Papillen, noch Falten oder Wülste; der Längsschnitt der Nagel- wurzel läuft in einen ebenen, scharfen oder kaum abgerundeten Rand aus; Papillen treten erst in einiger Entfernung, 1—5 mm. und mehr, vom Grunde des Falzes auf, unregelmässig oder in Längsreihen, mehr oder minder weit vordringend, einfach oder zu mehreren auf gemein- schaftlicher Basis (Taf. IV Fig. 5), spitz oder abgerundet, schlank (0,15 mm. hoch bei 0,05 Durchmesser) oder breit. Auf dem Nagelbett der grossen Zehe sah ich sie tuberkelförmig, 0,12 mm. hoch und fast ebenso breit, von einem Netz von Capillargefässen ausgefüllt. Aber es giebt auch Nagelbetten, welche ausser am vordern und Seitenrande. wo der Uebergang in die freie Cutis sich vorbereitet, keine Spur von Papillen zeigen und nur einen täuschenden Anschein liegender Papillen darbieten. wenn der Schnitt die Längsleisten des Nagelbetts (Taf. I Fig. 2) in schrä- ger Richtung und unter spitzem Winkel getroffen hat. Es verhält sich ebenso mit dem Seitenrande der Nagelwurzel, der WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. 17 auf Querschnitten bald oberflächlich oder tief ausgebuchtete, bald ganz glatte Conturen darbietet (Taf. II Fie. 5..6). Ich gedachte soeben der Leisten, deren parallelen Verlauf auf dem eigentlichen Nagelbett (dem vor der Lunula gelegenen Theil desselben) alle Beschreibungen übereinstimmend schildern. Nicht so eimmüthig lauten die Angaben bezüglich des unter dem Wall verborgenen Theils des Nagelbettes. Während die Einen ihm ebenfalls Leisten zuschreiben, die schon im Grunde des Falzes beginnen und nur durch ihre geringe Höhe von den Leisten des eigentlichen Nagelbettes sich unterscheiden, finden Andere das Nagelbett vom Grunde des Falzes bis zum vordern Rande der Lunula mit anfänglich zerstreuten, dann in Längsreihen ge- ordneten Papillen besetzt und hebt Hebra, wie berichtet, noch einen Unterschied hervor zwischen dem hintern, Papillen tragenden. und dem vordern glatten Felde. Der wirkliche Sachverhalt ist nicht ohne Beach- tung des Verlaufs der Blutgefässe zu ermitteln, den man entweder an injieirten Präparaten oder an solchen, deren Gefässe ihre natürliche Füllung behalten haben, verfolst. Zunächst sind an den Gefässen, in Uebereinstimmung mit den Schichten des Bindegewebes, die den Rücken der Endphalange decken, zwei Lagen zu unterscheiden. Eine oberflächliche Bindegewebsschichte, welche dem Nagel zur directen Unterlage dient, besteht aus straffen und dicht aneinandergefügten Faserzügen, ‚die man als Fortsetzung der Cutis betrachten kann; diese Schichte ist mit dem Periost der Phalange eini- germassen verschiebbar verbunden durch ein lockeres, schwammiges Bin- degewebe, das der subcutanen Schichte der freien Cutis entspricht und nicht selten Häufchen von Fettzellen enthält. Die Cutis des Nagelbettes ist, verglichen mit der Cutis anderer Regionen, arm an elastischen Fasern, zeichnet sich dagegen durch ein Netz anastomosirender Zellen aus. Sie nimmt vom Grunde des Falzes gegen die Fingerspitze an Mächtigkeit zu; ihre Mächtigkeit an dem bedeckten Theil des Nagelbettes beträgt 0.5—0,6 mm. Ihre Ober- fläche nehmen vorzugsweise, zuweilen ausschliesslich, longitudinale Bün- del ein; unter derselben folgt eine viel mächtigere Lage vorzugsweise Physikalische Class. XXXL. 1. 6 18 J. HENLE, querverlaufender Bündel, an die sich dann weiter nach unten durchein- ander gewebte, allmälig sich auflockernde anreihen (Taf. III Fig. 6). In der tiefen, lockeren Bindegewebsschichte sind Gefässe von ver- schiedenem und theilweise verhältnissmässig sehr ansehnlichem Caliber und von unregelmässigem Verlauf enthalten; doch fallen zuweilen einige zunächst dem hintern Rande des Nagelbetts durch parallele, transversale Richtung auf (Taf. III Fig. 4). In der obern festern Bindegewebsschichte des Nagelbettes dagegen haben die Gefässe ein ziemlich gleichmässiges Caliber und einen im allgemeinen einander und der Axe des Fingers parallelen Verlauf, wodurch das injieirte Nagelbett ein zierlich längs- streifiges Ansehn erhält. Doch treten neben dieser allgemeinen Aehn- lichkeit in dem Verhalten der Gefässe einzelner Regionen des Nagel- bettes gewisse Eigenthümlichkeiten hervor, die auf das Relief des letz- tern von Einfluss sind. Ich theile in dieser Beziehung das Nagelbett in drei Zonen ein, indem ich den bedeckten Theil desselben mit Hebra in ein hinteres und ein vorderes Feld scheide, ohne jedoch seiner Ansicht von der Ur- sache der Verschiedenheit dieser beiden Felder noch auch seiner Be- hauptung von ihrer scharfen gegenseitigen Abgrenzung beizupflichten. Ein Querschnitt durch das hintere Feld macht allerdings den Eindruck, als sähe man regelmässige Querreihen niederer theilweise seitwärts ge- neigter Papillen in die Schleimschichte des Nagels emporragen. Aber von den gewöhnlichen Hautpapillen unterscheiden sich diese scheinbaren schon durch ihre kolbige, kuglige Gestalt mit eingeschnürter Basis (Taf. IV Fig. 1). Manche derselben enthalten eine Gefässschlinge, viele aber auch nur ein einfaches Gefäss, von dem sie ganz ausgefüllt werden, und eine genauere Untersuchung zeigt, dass dies Gefäss nicht in der Papille aufsteigt, sondern sie an einem dickern Querschnitt in einer gegen den Objectträger senkrechten oder geneigten Richtung durchsetzt (Taf. III Fig. 7) und an feinen Querschnitten sich ebenfalls im Querschnitt prä- sentirt (Taf. III Fig. 6). Zur richtigen Deutung des Trugbildes gelangt man durch Betrachtung von longitudinalen Schnitten und von solchen, die der Oberfläche parallel geführt sind. Der Längsschnitt zeigt statt WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. 19 der Papillen Wälle, zwischen denen die Gefässe liegen (Taf. I Fig. 1) und an Flächenschnitten bemerkt man an den dicht unter der Oberfläche nebeneinander hinziehenden Capillargefässen horizontale und verticale, enge und weitläufige Schlängelungen, die den wechselnden Anblick des Querschnitts der Wälle erklären (Taf. III Fig. 4. 1. Lange Strecken durchlaufen diese Gefässe, deren, wie erwähnt, ziemlich gleichmässiger Durchmesser 0,012—0,02 mm. beträgt, ohne Verästelung; seltener kommt eine quere Anastomose zwischen denselben oder eine spitzwinklige Thei- lung vor; mit den starken und ebenfalls vorzugsweise longitudinalen Gefässen der lockern Bindegewebsschichte hängen sie durch vereinzelte, gerade und schräge aufsteigende Aeste zusammen (Taf. I Fig. 1). Die meisten liegen mit dem grössten Theil ihres Umfangs frei über dem Niveau des Nagelbetts, ringsum in fast unmittelbarer Berührung mit den untersten Zellen der Schleimschichte des Nagels, nicht sowohl in den Leisten enthalten, als vielmehr selbst die Leisten bildend. Das vordere, glattere Feld des bedeckten Theils des Nagelbettes, dessen vorderer Rand gelegentlich als Lunula vor dem Rande des Falzes sichtbar wird, ist von dem hintern Felde hauptsächlich durch den ge- ringen Blutgehalt unterschieden. Zwar ist die Zahl der Capillaren, die der Länge nach die feste Bindegewebsschichte durchsetzen, nicht gerin- ger und oft sind sie sogar einander näher gerückt; aber ihr Caliber ist durchgängig kleiner, an die Stelle des gewundenen Verlaufs, der den Gefässen im hintern Felde eigen ist, tritt im vordern ein vollkommen gestreckter und statt auf der Cutis liegen sie innerhalb derselben oder ragen nur mit einem kleinen Theil ihres Umfangs aus der Cutis hervor, so dass der Querschnitt der letztern eben oder nur schwach wellen- förmig erscheint (Taf. III Fig. 4. 2). Characteristisch für das eigentliche Nagelbett sind die parallelen, hohen Leisten oder Kämme, die seit langer Zeit bekannt, aber doch noch nicht ganz richtig beschrieben sind. Die theoretische Vorstellung, dass diese Leisten aus zusammengeflossenen Papillen hervorgehn, hat die Beobachter zu sehr beherrscht und hat es verschuldet, dass als Regel aufgestellt wurde, was nur eine seltene Ausnahme ist. Nur ausnahms- C2 20 J. HENLE, weise haben die Leisten an den Stellen, wo sie Gefässschlingen ent- halten, eine grössere Breite; in der Regel erweisen sie sich, wie die Combination des Querschnitts (Taf. III Fig. 8) und der Flächenschnitte (Taf. III Fig. 2. 3) lehrt, als verhältnissmässig schmale, scharfkantige Kämme von ungefähr 0,2 mm. Höhe. Sie verlaufen genau longitudinal und in grosser Regelmässigkeit, die nur dadurch mitunter gestört wird, dass eine Leiste sich aufwärts in zwei Kämme theilt. Sie stehn genau senkrecht zur Oberfläche oder seitwärts geneigt. Jede dieser Leisten enthält nun Reihen schlingenförmiger Capillargefässe, die in gewissen Abständen aus den unter den Leisten in longitudinaler Richtung ver- laufenden Gefässen entspringen und entweder gerade oder, der häufigere Fall, rückwärts geneigt aufsteigen. Immer liegen die beiden Schenkel der Schlinge in einer, dem Verlaufe der Leisten parallelen Ebene hin- tereinander. Demnach sind die Schlingen vollständig nur auf Längs- schnitten sichtbar (Taf. I Fig. 1); an feinen Querschnitten erscheinen die Leisten theils gefässlos, theils von Einem aufsteigenden Gefässzweig durchzogen (Taf. III Fig. 8) und an Flächenschnitten präsentiren sich die Schlingen in Form von paarweis hintereinander gelegenen Gefäss- durchschnitten, die sich auch im ungefüllten Zustande offen erhalten (Taf. III Fig. 2). Gegen den vordern Rand des Nagelbettes, früher oder später, lösen sich die Leisten wieder in einzelne, cylindrische, zum Theil sehr (bis 0,45 mm) lange Gefässpapillen auf, ausnahmsweise erheben sich derartige schlanke und spitze Papillen schon von den vorderen Enden der Leisten (Taf. IV Fig. 6). Sehr variabel ist das Verhalten der Leisten des eigent- lichen Nagelbettes an ihrem hintern Ende oder, richtiger gesagt, an ihrem Ursprung aus der Lunula. Manchmal steigen sie unmittelbar aus der flachen Cutis auf und so ist auch die vordere Grenze der Lunula öfters durch ein plötzliches Ansteigen des Nagelrückens bezeichnet. In andern Fällen ist schon das vordere Feld des bedeckten Theils des Nagelbettes mit parallelen, scharfen Kämmen versehn, die allmählig an Höhe und Breite zunehmen, anfangs aber sehr niedrig und zu schmal sind, um Gefässe aufzunehmen (Taf. Ill Fig. 9). Im Allgemeinen steht WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. 21 die Breite der Kämme in geradem Verhältniss zu ihrer Höhe und dem- gemäss nimmt ihre Anzahl mit ihrer Höhe ab. Leisten von 0,03—0,04 mm. Höhe zählte ich auf eines halben Millimeters Breite 20 neben einander, Leisten von 0,18 mm. Höhe auf demselben Raum nur 10. Doch können auch niedrige Leisten weiter auseinander rücken und dicht gedrängte eine ansehnlichere Höhe erreichen. Alle diese Verschiedenheiten gehören spätern Entwicklungsstadien an. Um die typische Form des Nagelbettes kennen zu lernen, ist es gerathen, Nägel von kleinen Kindern oder besser noch von 6—7monat- lichen Embryonen zu untersuchen (Taf. III Fig. 1). In diesem Alter sind die Nägel fertig, bereit über die Fingerspitze hinauszuwachsen, aber noch völlig durchsichtig und so weich, dass der ausgerissene Nagel sich mittelst des Deckglases platt niederdrücken lässt. Betrachtet man ihn so, die angewachsene Fläche aufwärts gekehrt, so sieht man den regel- mässigen, anfangs von der Mitte divergirenden, dann parallelen Zug der aus den Furchen des Nagelbettes hervorgezogenen Leisten der Schleim- schichte am hintern und vordern Theil des Nagels ziemlich gleich breit und hoch, in der Mitte aber, in der Gegend, die Unna’ vorderm Feld der Lunula entspricht, schmaler und niedriger. Soweit der Nagel im Falze steckt, erhält er die Zufuhr des Ernäh- rungsmaterials von beiden Seiten her, denn auch an der untern Fläche des Nagelwalls ziehn die Blutgefässe, stellenweise ebenfalls in parallel longitudinaler Richtung, dicht unter der Schleimschichte hin, die sie zuweilen auch etwas eindrücken (Taf. I Fig. 1, Taf. IV Fig. 1). Da der Nagel innerhalb des Falzes seine definitive Stärke nahezu erreicht, so durfte der Gefässreichthum des Nagelbettes gegen den vordern Rand des Falzes abnehmen. Da aber von dieser Stelle an der Nagelkörper behufs seiner Ernährung auf das Nagelbett allein angewiesen ist, so bedurfte dieses wieder einer reichlichern Ausstattung mit Blutgefässen, welche durch die in die Leisten aufsteigenden Schlingen erzielt ist. Darin findet, wie mir scheint, der Contrast in dem Bau des Nagelbetts dies- und jenseits der Lunula seine Erklärung. 22. J. HENLE, Jeder Versuch, die Bildungsstätte des Nagels aus der Configuration des Nagelbettes erschliessen zu wollen, ist verfehlt; insbesondere aber wird die Beziehung zur Entwicklung der Nagelsubstanz, welche Hebra, den Papillen zuschreibt, durch die Unbeständigkeit, ja den häufigen Mangel derselben widerlegt. Mit mehr Aussicht auf Erfolg unterneh- men wir es, unser Urtheil auf die Anwesenheit der Onychinschichte zu gründen und zu dem Ende deren Ausbreitung zu untersuchen. Denn dass die Onychin-haltigen Zellen ein Stadium in der Entwicklung der Hornschichte des Nagels repräsentiren, dafür zeugt nicht nur ihre Ana- logie mit der Eleidinschichte der Epidermis, sondern auch die Erfahrung, dass so weit das Onychin reicht, die scharfe Grenze zwischen der Schleim- und Hornschichte des Nagels, die auf dem eigentlichen Nagelbette be- steht, verwischt ist. Sehr lehrreich sind in dieser Hinsicht Querschnitte des Nagels durch den vordern Theil der Lunula, welche sich seitwärts auf das eigentliche Nagelbett erstrecken. Ein derartiger Durchschnitt (Taf. II Fig. 7) zeigt im Bereich der Lunula über der Onychinschichte minder abgeplattete, zum Theil noch mit rundlichen Kernen versehene und von vereinzelten Onychinkörnchen erfüllte Nagelplättchen; im Be- reich des eigentlichen Nagelbettes scheidet ein einfacher, dunkler Contur die hellen und platten Schüppchen der Hornsubstanz von den Stachelzellen der Schleimschichte. Und wie die Zellen der Hornschicht über dem Onychin, so bieten die Zellen der Schleimschicht unterhalb desselben Zeichen beständiger Erneuerung dar, die an den onychinlosen Stellen fehlen. Hier, in den tiefen Furchen zwischen den hohen Leisten des eigentlichen Nagelbettes, haben die Stachelzellen der Schleimschichte durchgängig ziemlich gleiche Dimensionen (im Mittel 0,013 mm. mit Kernen von 0,005—0,007 mm.) und unterscheiden sich nur insoweit, als die unmittelbar auf der Oberfläche der Leisten aufsitzenden platter sind als die mittlern und auf dem Querschnitt wie schmale, schräg von der Cutis aufsteigende Stäbchen erscheinen. Ganz gewöhnlich findet man die Kämme der Schleimschichte, die man mit dem Nagel aus den Fur- chen des Nagelbettes herauszieht, durch und durch in ein fasriges Ge- webe verwandelt, dessen Zellengrenzen verwischt, dessen Kerne nur durch WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. 23 Färbung kenntlich zu machen oder auch ganz geschwunden sind (Taf. II Fig. 8). Die Fasern sind fein, mit dunkeln, rauhen Rändern, parallel schräg ab-rückwärts gerichtet, gegen den untern scharfen Rand in platte Bündel getrennt und sogar vereinzelt. Dagegen verhält sich die von Onychinzellen bedeckte Schleimschichte ganz wie die der Epidermis; die Zellen der untersten Lage sind so klein, dass die Kerne einander unmittelbar zu berühren scheinen; die Kerne sind ebenfalls klein, rund von kaum 0,004 mm. Durchmesser oder senkrecht gegen die Unterlage verlängert (Taf. II Fig. 1, Taf. IV Fig. 3). Ueber ihnen folgen rund- liche, allmälig grössere, oder sogleich senkrecht zur Unterlage abge- plattete Zellen. Gegen die Schleimschichte des Nagelbettes zeichnet sich die der untern Fläche des Nagelwalls häufig durch die cubische Form der tiefsten Zellen ihrer Schleimschichte aus (Taf. II Fig. 5). Oefters bildet die zunächst unterhalb der Onychinschichte befindliche Lage der Schleimschichte einen hellen Saum, woran theils, an tingirten Präparaten, die geringere Lebhaftigkeit der Färbung, theils der Mangel der Stacheln Schuld ist. die den Zellen der tiefern Schichten ein kör- niges und deshalb dunkleres Ansehn geben (Taf. I Fig. 1). Einen dem Stratum lucidum der Epidermis vergleichbaren hellern Streifen über der Onychinschichte habe ich einige Mal, jedoch nur ganz ausnahms- weise wahrgenommen. Man könnte dies als Argument verwenden für die Ansicht Schrön’s, dass die ganze Hornschichte des Nagels dem Stratum lucidum der Oberhaut entspreche. So käme es also, wie es scheint, nur darauf an, zu erfahren, welche Theile des Nagelfalzes und Bettes eine Onychinschichte aufweisen, um danach die Localitäten, von denen die Bildung der Nagelsubstanz aus- geht, zu bestimmen. So einfach ist indess die Sache nicht. Denn erstens ist das Ver- hältniss der Onychinschichte zu den übrigen Schichten des Nagels ebenso unbeständig, wie die Form des Nagelbettes. Es ist namentlich unbe- ständig in der Einen Beziehung, welche den Ausschlag geben müsste in dem Streite, ob die obere Wand des Falzes zur Bildung des Nagels beitrage. Häufig sieht man an Längs- und Querschnitten des hintern 24 J. HENLE, und, so weit der Nagel in die Breite wächst, des seitlichen Grundes des Falzes die an ihrer Undurchsichtigkeit und ihrer Farbe kenntliche Onychinschicht um den hintern und seitlichen Rand der Nagelwurzel herum vom Nagelbett auf die untere Fläche des Walls, allerdings immer nur auf sehr kurze Strecken, sich fortsetzen (Taf. I Fig. 4, Taf. II Fig. 6, Taf. IV Fig. 3). Aber noch öfter endet oder richtiger beginnt sie erst im Grunde der Nagelbettes und auch die Fälle sind nicht selten, wo die Schichte der Onychinzellen erst in einiger Entfernung vom Grunde und Rande des Falzes ihren Anfang nimmt, vorher aber schon, inmitten der kleinen Zellen der Schleimschichte, die den Raum zwischen Bett und Wall des Nagels einnehmen, eine dünne Lage heller, platter Schüpp- chen auftritt, die sich nur durch ihre Weichheit von den reifen Zellen der Hornschichte des Nagels unterscheiden (Taf. II Fig. 3, Taf. IV Fig. 2). Beständig schliesst die Onychinschichte nach vorn mit dem bogen- förmigen, vorwärts convexen Rande ab, der als vorderer Rand der Lu- nula bekannt ist, und damit ist bewiesen, dass Hebra’s vorderes Feld der Lunula, trotz seines geringern Gefässreichthums, zur Matrix des Nagels gerechnet werden muss. Auch rührt die verhältnissmässige Blässe dieses Feldes nicht allein von dem verminderten Blutgehalt der Uutis her, sondern hat ihren Grund zum Theil in der Undurchsichtigkeit der Onychinschichte, die als ein weisser Ueberzug die untere Fläche des ausgerissenen Nagels bedeckt und auf dem Durchschnitt desselben einen mit unbewaffnetem Auge sichtbaren weissen Streif darstellt. Zu dem vordern Rande des Nagelwalls steht aber die vordere Grenze des Onychin in veränderlicher Beziehung und das Dasein oder die Abwesenheit der Lunula beruht eben darauf, dass die Onychinschicht bald unter dem Wall, bald erst einige Millimeter vor demselben endigt (Taf. I Fig. 4). Auch die Mächtigkeit der Onychinschichte ist unbeständig. Als Regel darf wohl gelten, dass sie in ihrer ganzen Länge ziemlich gleich- mässig aus 2 bis 4 Zellenlagen besteht, die sich dicht vor dem vordern Ende auf eine einzige reduciren. Doch ist die Stärke häufig ungleich- mässig, nimmt vom Grunde des Falzes an nach vorn zu oder ab und kann bis auf 10 Zellenlagen steigen. WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. 25 Die vorhin erwähnte Thatsache, dass nämlich der hintere Rand der Nagelwurzel nicht selten tiefer in den Grund des Falzes reicht, als die Onychinschichte, ist einer zwiefachen Auslegung fähig: entweder giebt man die Existenz von Nagelplättchen zu, die in ihrer Entwicklung das Onychin-Stadium überschlagen haben, oder man zählt die Plättchen, die, ohne die Metamorphose durch die Onychinzellen durchgemacht zu haben, sich an der Bildung der Nagelsubstanz betheiligen, der Epidermis im eigentlichen Sinne, als eine Epidermisschicht des Nagels zu. Bei der nahen Verwandtschaft der beiden Gewebe, bei der Unbeständigkeit der unterscheidenden Merkmale derselben, insbesondere der Kernrudimente, ist es nicht leicht, die Wahl in dieser Alternative zu treffen. Dennoch giebt es Fälle, welche entschieden für das Dasein einer besondern, aus Epidermiszellen gebildeten oberflächlichen Schichte des Nagels zeugen und also zum Beweise dienen können, dass ächte Nagelsubstanz nur durch Vermittlung onychinhaltiger Zellen gebildet wird. Ich verstehe unter der oberflächlichen Epidermis-Schichte, von der hier die Rede sein soll, nicht den bekannten, von dem Rand des Falzes auf die Rücken- fläche des Nagels übergehenden Saum'), der aus stark vertrockneten Schuppen besteht, allmählig abblättert und von den Personen, die auf Pflege der Nägel halten, zurückgeschabt wird. Ich meine auch nicht die meistens sehr dünne Schichte, die von dem Epidermisüberzug der untern Fläche des Nagelwalls auf die freie Oberfläche des Nagels sich tortsetzt. Diese haftet fester an dem Nagel, ja sie wird eben deshalb zu einer Schichte desselben, weil da, wo Nagel und Epidermis des Na- gelwalls sich von einander trennen, die Trennung nicht zwischen diesen beiden Theilen, sondern innerhalb der Epidermis des Nagel- walls Statt findet. Diese weicht unter spitzem Winkel in zwei Blätter auseinander, von denen das Eine auf dem Nagel weiter zieht, das an- dere sich um den vorderen Rand des Walls aufwärts schlägt, als tiefe Lage der mächtigen Hornschichte des Walls. Den Winkel zwischen 1) Couche cornee sus-ungueale Sappey. Manteau Renaut. Perionyx Ar- loing. Deckenwulst Unna. Physikalische Classe. XXXL 1. D 26 J. HENLE, beiden Lamellen füllen die oberflächlicheren Lagen dieser Hornschichte. An Längsschnitten des Fingers ist die in der erwähnten Weise sich spaltende Epidermis des Nagelwalls an ihrer dem Stratum lucidum ähnlichen Durchsichtigkeit zu erkennen (Taf. I Fig. 1); noch deutlicher wird das Verhältniss durch Färbung der Schnitte mit Hämatoxylin oder Pikrokarmin, Farbstoffe, welche die Epidermis schwach, die Nagelsub- stanz aber gar nicht imprägniren (Taf. I Fig. 4). Die Mächtigkeit dieses epidermoidalen Ueberzugs des Nagels, der sich bis zum freien Rande des letztern erstrecken kann, beträgt etwa !Jıo der Dicke des ganzen Nagels (0,03 auf 0,3 mm). Die eigenthümliche, von der Nagelsubstanz verschiedene und dem Epithel verwandte Schichte, auf die ich hier die Aufmerksamkeit lenken möchte, befindet sich unterhalb der Epidermis der untern Fläche des Nagelwalls, mehr oder minder scharf gegen die letztere und ebenso gegen den Rücken des eigentlichen Nagels abgegrenzt (Taf. II Fig. ı P). Sie besteht aus mehreren Lagen platter, kernhaltiger Zellen, die aber doch nicht in dem Grade abgeplattet sind, wie die Plättchen des Na- gels, und deren Kerne besonders dann auffallen, wenn in den Nagel- plättchen, welche von unten, und in den Epidermisplättchen, welche von oben an diese Schichte angrenzen, die Kerne unkenntlich geworden oder geschwunden sind (Taf. II. Fig. 4). Mehr noch, als durch die Anwesenheit der Kerne zeichnet sich diese Schichte dadurch aus, dass ihre Zellen, bald vereinzelt, bald aber auch in der Mehrzahl, von Körn- chen erfüllt sind, die den Körnchen der granulirten Schichte der Epi- dermis gleichen und sich durch ihre Reactionen in der That als Eleidin erwiesen. Dies ist der Grund, der mich veranlasst, die Schichte als eine epitheliale aufzufassen. Wie aber ist die Entstehung derselben zu erklären. wenn man von der Voraussetzung ausgeht, dass die Epi- dermis der untern Fläche des Nagelwalls durch Nachschub von oben, der Nagel selbt durch Nachschub von unten an Dicke zunimmt? Es ist ebenso unwahrscheinlich, dass die obersten, also ältesten Nagelplättchen sich aufblähen und mit HEleidin füllen sollten, als dass die untersten, also ältesten Epidermiszellen, die einmal den Uebergang aus dem Stra- WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. 27 tum granulosum in das Stratum corneum durchgemacht haben, zuletzt wieder kern- und eleidinhaltig werden sollten. Ich weiss nur Eine An- nahme, die mir die Existenz dieser Schichte verständlich zu machen scheint. die Annahme nämlich, dass sie die erste, im Grunde des Falzes gebildete Anlage des Nagels ist, die durch nachwachsende Zellen vor- wärts getrieben wird und so zwischen die Epidermis der untern Fläche des Nagelwalls und die eigentliche Nagelsubstanz geräth, welche, jene von oben, diese von unten her aufgelagert werden. Die Schichte würde, wenn diese Deutung richtig ist, passend mit dem Namen der Primi- tivschichte des Nagels belegt werden. Für die Richtigkeit unserer Deu- tung aber spricht es, dass man häufig in der Primitivschichte einer Anordnung der Zellen begegnet, welche erkennen lässt, dass sie ur- sprünglich den Ueberzug liegender, vorwärts gerichteter Papillen ge- bildet haben (Tat. II Fig. 1. 2). Die Unbeständigkeit der Primitivschichte findet ihre Erklärung in der oben erwähnten Unbeständigkeit der Ausbreitung des Onychins. In dem Einen Falle, wenn der Grund des Falzes von Onychinzellen ausgekleidet ist, haben die aus demselben hervordringenden Zellen den- selben Charakter, wie die von unten her sich anlegenden; dann grenzt sich der Rücken des Nagels von der Wurzel an scheinbar scharf gegen die Epidermis des Walles ab. Ich sage scheinbar, weil die scharfe Grenzlinie verloren geht, wenn man dünne Längsschnitte bei stärkerer Vergrösserung betrachtet. Es zeigt sich alsdann, dass Nagel- und Epi- dermisplättchen vielfach ineinander greifen und dieses Verhältniss wird besonders deutlich, wenn man die Schnitte mit verdünnter Lösung von Osmiumsäure behandelt, in welcher die Nagelplättchen sich braun fär- ben, die Epidermisschüppchen aber unverändert bleiben (Taf. I Fig. 3). Im andern Falle, wenn die Onychinzellen erst auf dem Nagelbett, mehr oder minder weit vor dem Grunde des Falzes auftreten, wächst aus diesem eine epidermoidale Schichte, eben jene Primitivschichte, hervor, die ihr unreifes Ansehn weit über die Lunula hinaus be- halten kann (Taf. II Fig. 3). In beiden Fällen beginnt erst in einiger Entfernung vom Grunde des Falzes die meist einfache Lage der D2 28 J. HENLE), Eleidinzellen des Nagelwalls und damit zugleich die Hornschichte desselben. Mit Rücksicht auf die Primitivschichte muss übrigens zugegeben werden, dass die Frage, ob der Nagel auf dem eigentlichen Nagelbett noch Zuwachs erhalte, nicht einfach dadurch verneint wird, dass man den Mangel des Onychins auf dem Nagelbette constatirt. Es könnte die Mächtigkeit des Nagels, wie von oben, so auch von unten her durch Anfügung von Epidermisplättchen eine Zunahme erfahren. Wirklich beobachtet man zuweilen dicht über der fasrigen, in Hämatoxylin sich färbenden Schleimschichte des eigentlichen Nagelbettes ein oder zwei Reihen minder platter und minder heller Zellen, die mehr das Ansehn junger Epithelzellen haben, auch in Kalilösung rascher quellen, und einstweilen ist ja auch der Zweifel erlaubt, ob der Nagel, der sich nach Oblisteration des Falzes auf dem Bett erzeugt, aus ächter Nagelsubstanz bestehe. Für die normale Entwicklung des Nagels kann aber der An- satz vom eigentlichen Nagelbett nur von sehr untergeordneter Bedeutung sein. Dies geht daraus hervor, dass in der Regel zwischen den tiefsten und den oberflächlichen Nagelplättchen kein anderer Unterschied be- steht, als dass die Kerne oder die denselben entsprechenden Lücken von unten nach oben an Grösse und Deutlichkeit verlieren. Auch nimmt factisch der Körper des Nagels gegen den freien Rand an Dicke nicht zu, sondern (durch Vertrocknung) ab, beispielsweise von 0,6 mm am vordern Rande der Lunula bis auf 0,45 mm. Die Arbeiten über die Entwicklungsgeschichte des Nagels haben bis jetzt den eigentlichen Process der Verhornung noch kaum berührt. Durch Kölliker und Renaut!') weiss man, dass die Epidermis, aus einer oder zwei Zellenlagen bestehend, sich anfangs vom Fingerrücken ununterbrochen über die Fingerspitze an die untere Fläche des Fingers schlägt, dass der Nagel sich im 4. Monat unter der Epidermis zu bil- 1) Bei Arloing a. a. O. 8. 149. WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. 29 den beginnt, also zuerst ganz und gar von der Epidermis bedeckt wird und dieselbe erst gegen Ende des embryonalen Lebens mit seinem vor- dern Rande durchbricht, worauf der Epidermis-Ueberzug des Nagels allmählig in der Richtung vom vordern Rande zum Falze verloren geht. Schon hiernach war zu vermuthen, dass der Nagel bei seiner ersten Entwicklung, ebenso, wie beim spätern Wachsthum, von dem Falze aus vorwärts geschoben werde und dies bestätigte mir die Untersuchung der Nägel eines etwa 5 Monate alten menschlichen Embryo, dessen Daumen- Endglied vom Grunde des Nagelfalzes bis zur Fingerspitze 3 mm mass. Den Falz erfüllt eine im Sagittalschnitt 0,08 mm mächtige Zellenschichte, in deren Mite sich bald ein hellerer Streif bemerklich macht, der sich ganz wie beim Erwachsenen, in die Epidermis der untern Fläche des Nagelwalls und in den Nagelkörper scheidet. Die Epidermis der un- tern Fläche des Nagelwalls setzt sich, am vordern Rande des letztern mit der Epidermis der obern Fläche des Nagelwalls vereinigt, über das Nagelbett fort. Der Nagel selbst, ausgezeichnet durch seine gelbe Farbe, erstreckt sich bis auf die Mitte der Länge des Nagelbetts, bis wohin er eine Mächtigkeit von 0,016 mm erreicht hat. Während die Schleimschichte des Nagelwalls und des Nagelbettes sich mit Carmin färben, ohne dass es mir jedoch gelungen wäre, die Körnchen des Eleidin in den Zellen nachzuweisen, dehnt sich unter dem Nagel bis zum vor- dern Rande des Walls eine dunkle feinkörnige Schichte von allmählig zunehmender Mächtigkeit aus, die sich gegen Carmin und Hämatoxylin indifferent verhält und demnach wohl als Onychin angesprochen werden darf. Danach nähme die Onychinschichte beim Embryo ungefähr die nämliche Region des Nagelbettes ein, wie bei dem reifen Menschen. Papillen sind mir bei jüngern Embryonen weder im Grunde des Falzes noch auf dem hintern Theil des Nagelbettes vorgekommen, dagegen sind die Leisten des Nagelbettes bereits bei dem 5monatlichen Embryo voll- kommen ausgebildet. 30 J. HENLE, Eine Controverse, ähnlich der, die ich in Betreff des Nagels durch die hier mitgetheilten Untersuchungen zu schlichten unternahm, besteht hinsichtlich des Wachsthums des Hufs und der Klaue. Dass die Horn- wand des Hufs, die äusserste, festeste Schichte desselben, die die End- phalange umschliesst und mit dem sogenannten Tragrand überragt, wie der Nagel vom Falz aus, so vom obern Rande her gebildet wird, lässt sich nicht bezweifeln; denn die Hornwand ist, gleich der Nagelwurzel, am obern Rande weich und biegsam; am obern Rande finden sich die jungen Zellen, durch deren Ansatz sie abwärts vorgeschoben wird; sie erreicht eine monströse Länge, falls der untere Rand nicht durch die Berührung mit dem Boden abgenutzt wird und wenn, wie bei unsern Pferden, diese Abnutzung durch das aufgelegte Eisen verhindert wird. so muss von Zeit zu Zeit beim Beschlagen der Tragrand mit dem Messer künstlich verkürzt werden. Auch gleicht der Theil der Matrix des Hufs, von welchem die Bildung des obern Randes des letztern ausgeht, darin dem Grunde des Nagelfalzes, dass er mit Papillen besetzt ist, welche die Hornsubstanz pro- ducirende Fläche vermehren. Ein Unterschied besteht darin, dass die Papillen der Matrix des Hufes constant sind, während sie an der Matrix des Nagels häufig fehlen. Sodann zeichnen sich die Papillen des Hufs vor denen des Nagels durch ihre sehr ansehnliche Stärke aus; wie ein dichter Pelz hängen sie von dem obern weichen Theil des Hufs, der sogenannten Fleischkrone herab, wenn man durch Maceration oder Brühen den Zusammenhang des hormigen Theils des Hufs mit seiner gefässreichen Unterlage gelöst und den Hornschuh abgerissen hat. Die Papillen stecken in Röhrchen der Hornwand und der geradlinige Ver- lauf der Röhrchen spricht für die Stätigkeit, mit der der Huf vom obern Rande an nachwächst. Worüber sich streiten lässt, das ist, wie beim Nagel, die Frage, ob die Hornwand, indem sie über die gefässreiche Fläche, die von ihr bedeckt wird, abwärts gleitet, von dieser Fläche aus Zuwachs an Sub- stanz erhält. Die gefässreiche Fläche, die sogenannte Fleischwand, gleicht dem menschlichen Nagelbett darin, dass sie mit wesentlich pa- WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. 3l rallelen, abwärts verlaufenden, scharfrandigen Leisten oder Blättern besetzt ist, die nur in dem Maasse die homologen menschlichen Bildungen an Dimension und Complication übertreffen, als der Huf des Pferdes dem Nagel des Menschen an Mächtigkeit überlegen ist. Die Höhe der Blätter, vom angewachsenen zum freien Rande gemessen, be- trägt 3—4 mm; was sie aber vor den Leisten des menschlichen Nagels und vor den übrigens sehr ähnlichen Blättern der Klaue der Wieder- käuer voraus haben, sind die über die Seitenflächen der Blätter herab- laufenden, ebenfalls parallelen, sehr dicht stehenden secundären Blätter von 0,3 mm Höhe, die dem Querschnitt der Fleischwand das Ansehn eines gefiederten Pflanzenblatts geben. Vorsprünge von gleicher Gestalt, die in die Zwischenräume der Blätter und Blättchen eingreifen, zeigt die von ihrer Unterlage abgelöste Hornwand an ihrer innern Fläche; sie besteht ausserdem in der Regel aus zwei ungefähr gleich mächtigen Schichten, einer äussern schwarzen und einer innern weissen, von denen die letztere ohne eine für das freie Auge bemerkbare Abgrenzung sich in die Horn- Blätter fortsetzt. Unter den zahlreichen Bearbeitern der Anatomie des Hufs sprechen zwei, Ravitsch') und Hepworth?) den Blättern der Fleischwand jeden Antheil an der Bildung der Hornsubstanz ab und erklären für die ausschliessliche Bildungsstätte der letztern die Krone: die auf ihr fort- während neu entstehenden Hornplättchen sollen die vorangehenden ab- wärts schieben und zwischen die Blätter eindrängen. Als Beweisgrund wird der Mangel jeder Demarcationslinie zwischen den Blättern und der weissen Schichte der Hornwand angeführt. Bouley’) lässt die Blätter der Fleischwand an der Erzeugung der Hornsubstanz, namentlich der Lamellen der Hornwand, sich betheiligen, jedoch nur an ihrer obersten Grenze, denn nur bei ihrem ersten Auftreten, in noch weichem Zu- stande, sollten die zugleich von der Krone und der Fleischwand abge- 1) Magazin für die gesammte Thierheilkunde. Bd. XXVIII. 1862. S. 444. 2) Quarterly Journ. of microscop. science. New series. Vol. V. 1865. p. 243. 3) Traite de l’organisation du pied du cheval. Paris 1856. 32° J. HENLE, sonderten Hornmassen fähig sein, miteinander zu verschmelzen. Auch Arloing') ist der Meinung, dass die Hornblätter mit der Hornwand auf der Fleischwand abwärts geschoben werden, schreibt aber den Blät- tern der letztern die Production einer Schleimschichte zu. deren rund- liche Zellen dazu dienen sollen, das Herabgleiten der Hornblätter zu befördern, »wie Sandkörner auf ebenem Boden das Gleiten von Platten erleichtern«. Im Gegensatz zu diesen Ansichten leitet Fuchs?) die ge- sammte Zwischensubstanz, die die Röhrchen der Hornwand mit einander verbindet, von der Fleischwand ab und betrachtet Brauell?) zwar die ganze schwarze Schichte der Hornwand, Röhrchen und Zwischensub- stanz, als Product der Krone, von der weissen Schichte aber meint er, dass ihre Zwischensubstanz aus den von den Blättern der Fleischwand abgesonderten Hornlamellen bestehe, die, indem sie über die Kanten der Fleischblätter vorgeschoben werden und untereinander verschmelzen, die von der Krone herabwachsenden Röhrchen einschliessen sollen. Chauveau‘) und Leisering°’) beschränken den Antheil der Fleisch- wand an der Bildung des Hufs auf die Production der Hornsubstanz, welche die Zwischenräume der Fleischblätter ausfüll. Das Verhalten der Hornplättchen beim Hervorquellen aus diesen Zwischenräumen ver- gleicht Leisering mit dem Verhalten des Mörtels beim Abputzen einer mit Rohr bekleideten Wand: »theils legen sie sich an die innere Ober- fläche der Hornwand oberflächlich an, theils drängten sie sich zwischen die innersten Hornröhrchen und verschmelzen mit dem auf den Zwischen- zottenflächen der Kronenwulst gebildeten Zwischenhorn. Einmal mit der Wand verbunden folgen sie dann der Wachsthumsrichtung der- selben nach unten.« Nach dieser Anschaung entsprächen die Blätter der Fleischwand den I) a. a. O. p. 163. 2) Mittheilungen aus dem Gebiete der Thierarzneikunde. Karlsruhe. 1847. S. 45. 3) Magazin für die gesammte Thierheilkunde. Bd. XIX. 1853. S. 393. 4) Anatomie des animaux domestiques. Paris 1857. p. 739. 5) L. und Hartmann, der Fuss des Pferdes. Dresden 1861. S. 103. WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUF'S. 33 Leisten des menschlichen Nagelbettes; die Hornlamellen des Hufs ent- sprächen der sogenannten Schleimschichte des menschlichen Nagels und es bestände zwischen den analogen Gebilden der beiderlei Geschöpfe nur der Unterschied, dass beim Menschen Schleim- und Hornschicht in der Regel scharf von einander getrennt sind, während am Huf Hom- lamellen und Hormwand ohne Grenzlinie in einander übergehn. Auf jene scharfe Trennung gründete ich die Annahme, dass der menschliche Nagelkörper, ohne neue Elemente aufzunehmen, über die Schleimschicht vorwärts gleite und da nun am Huf die Elemente der Hornplättchen sich mit denen der Hornwand ohne Abgrenzung verbinden, so scheint die Verstärkung der Hornwand von der Fleischwand aus nicht ausge- schlossen. Dass sie immerhin nur in sehr engen Grenzen Statt finde, dafür spricht die in ihrer ganzen Höhe gleichmässige Dicke der Horn- wand, ein Verhältniss, das an dem Huf wegen seiner ansehnlichen Di- mensionen leichter zu bestätigen ist, als am Nagel. Ein Versuch, diese Fragen durch das Studium der Metamorphosen der Epithelzellen zu lösen, ist noch kaum unternommen. Waldeyer') erwähnt die Entwicklung der Hornsubstanz des Pferdehufs, aber nur um zu constatiren, dass auch bei der Verhornung dieses Organs das Eleidin eine Rolle spiele, in feinen Körnern oder grössern Tropfen, die die Zellen ganz oder theilweise erfüllen. Er sah solche Zellen beim Pferdefötus in einer breiten Zone, nach innen von der Hornwand, wo sie sich schon dem freien Auge als weissliche Trübung zeigen. Su- chard °) nennt die körnige Masse, die im Stratum granulosum der Hornwand, der Sohle und des Strahls des Pferdehufs enthalten ist, Onychin. Ranvier°) aber unterscheidet in der Hornwand des Hufs eine äussere, epidermatische Schichte, deren Stratum granulosum von Eleidin erfüllt ist, und eine innere, eigentliche Nagelschichte in deren Stratum granulosum diese Substanz fehlt. In dem hintern Theil der Da22..0..3. 144. 2) a. a. O. S. 446. 3) Archives de physiologie. 1884. T. II, p. 133. Physikalische Classe. XXXLI. 1. E 34 J. HENLE, Sohle fand er Eleidinzellen, vermisste dieselben aber an dem vordern Rande der Sohle, der an die Hornwand stösst und sich durch seine Härte auszeichnet. Unter den langen überhängenden Haaren mit denen die Haut des Pferdes über dem Huf endet, findet man zunächst eine ringsum verlau- fende Wölbung, welche äusserlich die Gegend der Matrix der Horn- wand bezeichnet, selbst aber nur durch eine ansehnliche Verdickung der Epidermis, das Saumband der Autoren, (Periople Hepworth), be- dingt ist, die an dem behaarten Theil der Haut nicht über 0,3 mm mächtig, allmählig eine Mächtigkeit von 4 mm erreicht und noch all- mähliger wieder zu dem feinen Epidermisüberzug des Hufs sich ver- jJüngt, dem man den Namen »Glasur« ertheilt hat (Taf. V. Fig. 1. 2). Die Matrix der senkrechten Wand des Hufes oder der Hornwand im weiteren Sinne ist eine schräg abwärts geneigte und in geringem Grade abwärts gewölbte Fläche der Cutis, an deren senkrechtem Durchschnitt eine seichte Einbiegung (Fig. 1*) die Stelle andeutet, wo der Epidermis- und der Nagelbildende Theil der Cutis an einanderstossen. In den Theil der Matrix (Fleischsaum nach Leisering), der das Saumband erzeugt, setzt sich die behaarte Haut des Hufs ohne auffallende Abgrenzung fort. Sogar die sogenannten Hornröhrchen, welche als Fortsetzungen der über den Papillen der Matrix geformten Hornscheiden das Saum- band durchziehen, sind bereits zwischen den Haarbälgen sichtbar als hellere Streifen, die sich von den Spitzen der Cutispapillen zur Ober- fläche erstrecken (Fig. 2). Rückwärts geht der die eigentliche Hornwand bildende Theil der Matrix, auf den Leisering den Namen »Fleischkrone« beschränkt wissen will, mit einer rinnenförmigen Einsenkung und unter einem stumpfen Winkel in die wesentlich verticale, blättrige Fleisch- wand über, deren Blätter mit abgerundetem obern Rand beginnen. Einen dem Wall des menschlichen Nagels entsprechenden Saum der Cutis besitzt der Pferdehuf nicht, demnach auch keinen eigentlichen Falz; als Andeutung des letzteren dürfte die erwähnte Einbiegung der Cutis WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. 35 gelten, unter welcher die eigentliche Hornwand mit einem scharfen Rande beginnt. Wirklich liegt dieser Rand in einer Art Einfalzung zwischen den Schleimschichten des Saumbandes der Hornwand, die sich auf Verticalschnitten des Hufs in auffallendem Lichte wie ein dunkler, in durchfallendem Lichte wie ein transparenter dreieckiger, aufwärts zu- gespitzter Fortsatz der verhornten Schichte ausnimmt. Die Stelle ent- spricht in so weit dem Falz des menschlichen Nagels, als sich an der- selben Epidermis- und Nagel-(Hornwand-)Gewebe von einander scheiden und mag deshalb den gleichen Namen tragen (Fig.1.2F). Wie sich in dem Falze des Hufs beiderlei Gewebe zu einander verhalten, soll sogleich beschrieben werden. Der Gegensatz in dem Verhornungsprocess des Saumbandes und der eigentlichen Hornwand ist am Pferdefuss ebenso schroff, wie ihn Ran- vier an der Klaue des Schafs und Ochsen beobachtete: in der Schleim- schichte der Epidermis Eleidin, in der Schleimschichte der Hornwand Onychin. Demnach färbt sich an mikroskopischen Durchschnitten des Pferdefusses die ganze Schleimschichte des Saumbandes mit Gre- nachers Boraxcarmin und mit Hämatoxylin und oft erstreckt sich die Färbung in schwächerm Maasse noch auf die verhornte Schichte der Epidermis. Ueber der Hornwand dagegen folgt auf die roth (oder blau) gefärbte eigentliche Schleimschicht eine mächtige Lage granulirter brauner Zellen‘). Ich habe angegeben, dass die Onychinschichte im auflallenden Lichte, also an makroskopischen Durchschnitten weiss aus- sieht. In der Onychinschichte des Hufs herrscht dies Weiss so vor, dass es sogar den Eindruck des schwarzen Pigments verdrängt. Daher der nach dem Verlauf der Papillen der Matrix gestreifte, gegen die Hornschichte scharf abgesetzte weisse Saum am obern Rande der schwar- zen Schichte der Hornwand (Taf. V. Fig. 1). Auffallender und beständiger, als am Nagel, tritt am Huf die Ver- 1) Das Onychin des Hufs hat dasselbe Schicksal gehabt, wie das des Nagels, für Pigment gehalten zu werden. Vgl. W. v. Nathusius, Archiv für Anatomie. 1869. S. 78. E2 36 J. HENLE, schiedenheit der von der Eleidin- und der Onychinschicht stammenden Hornplättchen hervor. In den Epidermisplättchen schwindet der Kern vollständig, in den Plättchen der Hornwand erhält sich eine Spur des- selben bis an den untern Rand des Hufs. sie ist besonders deutlich an den in Kalilösung gequollenen Plättchen, häufig allerdings durch die den Kern umgebenden Pigmentmoleküle verdeckt. Die Plättchen der Epidermis sind durchschnittlich grösser und platter, als die der Hornwand; besonders characteristisch ist die Gestalt der oberflächlichen und zur Abblätterung reifen Schüppchen der Epidermis: die überwie- sende Menge derselben ist unregelmässig länglich vierseitig, den längern Seiten parallel fein gestreift und an den kürzern Seiten wie zerfasert. Ihr längster Durchmesser beträgt 0,04—0,05 mm. Beim Aufquellen in Kalilösung geht die Streifung verloren. Die granulirte Schichte des Saumbandes, wie der Hornwand ent- steht im Umkreis der von der Matrix abwärts ragenden Papillen und von der Matrix selbst in den Zwischenräumen der Papillen. Wie an dem Nagel und an allen Horngebilden ist die Cutis und so auch die Oberfläche der Papillen zunächst von einer Schichte kleinster kuglicher oder cylindrischer Zellen bedeckt, deren Kerne sich mit Carmin lebhaft färben. Zwischen dieser Schichte und der granulirten folgt dann eine Schichte von mehreren Reihen abgeplatteter Stachelzellen mit grösseren Kernen, die an gefärbten Durchschnitten ebenfalls farbig erscheint. Doch sind die Stacheln oft schwer zu erkennen wegen des dunkeln Pigments, das sich an der Grenze der Cutis anzuhäufen pflegt. Die granulirte Schichte stellt an Längsschnitten einen Streifen von etwa ı mm Breite dar, in welchem bereits die den Papillen nächsten Zellen sich gegen die Oberfläche der Papillen abzuplatten beginnen. Ueber die gleichmässig granulirte Schichte hinaus begleitet die einzelnen Pa- pillen eine förmliche Scheide von senkrecht gegen ihre Oberfläche ab- geplatteten Zellen, deren Kerne parallel der Axe der Papillen verlängert sind. Auf den Querschnitten sieht man sie die Papillen mit einer An- zahl concentrischer Ringe umgeben. Gefärbte Querschnitte der Horn- wand zeigen, dass zwischen den äusseren Lagen dieser Ringe, die aus WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. 37 braunen onychinhaltigen Zellen bestehn, und der bindegewebigen Pa- pille noch einige Lagen von der eigentlichen Schleim- oder Stachel- schicht eingeschaltet sind, die sich mit der Carminlösung tränken. Im schwarzen Horn schwindet alsbald zuerst der rothe, dann ‚der braune Kranz und bleibt zur Umhüllung der Papille und ihrer Fortsetzung nur eine mehr oder minder mächtige Lage von Hornplättchen zurück, die die Wände der sogenannten Röhrchen des Hufes bilden. Liegen Scheiden der Papillen und die aus denselben hervorgehenden Röhrchen nahe beisammen, wie in Taf. V. Fig. 3, so kann es kommen, dass der ganze Raum zwischen denselben von Plättchen ausgefüllt wird, die in der Richtung des Verlaufs der Röhrchen verlängert sind. Bei weiter aus- einanderstehenden Röhrchen werden die Zwischenräume von einer Horn- substanz, dem Zwischenhorn, ausgefüllt, deren Plättchen in verticaler . Richtung abgeplattet und mit dem längsten Durchmesser senkrecht gegen die Axe der Röhrchen gestellt sind (Fig. 4). Die Plättchen des Zwischen- horns, die ihren Ursprung von der Fläche der Matrix zwischen den Papillen nehmen, zeichnen sich vor denen, die die Wand der Röhrchen bilden, durch eine lebhaftere Neigung aufzuquellen schon in Wasser, auffallender noch in Kalilösung aus. Deshalb legt sich, wenn man Längsschnitte mit diesem Reagens behandelt, das Zwischenhorn zwischen den Röhrchen in quere Falten, die an das Verhältniss der Haustra des Colon zu dessen Längsmuskelstreifen erinnern, und an Querschnitten er- hebt sich die gequollene Substanz des Zwischenhorns zu trichterförmigen 'Wülsten, in deren Grund die Querschnitte der Röhrchen liegen. Ich habe mich bisher für die Gebilde, welche in der Verlängerung der Papillen das Saumband, wie auch die eigentliche Hornsubstanz durchziehen, des allgemein üblichen Namens »Röhrchen« bedient. Rich- tiger würde man sie mit Leisering Säulchen nennen. Auch die Vergleichung derselben mit der Marksubstanz der Haare, Stacheln und anderer Horngewebe hat ihre Berechtigung. Sie besitzen kein eigent- liches Lumen und enthalten unter regelmässigen Verhältnissen weder Flüssigkeit noch Luft. v. Nathusius!) hält das, was man als ihren 1)"a4a204 3.177. 38 J. HENLE, Inhalt aufgefasst hat, für eine Fortsetzung der Papille und demnach für eine bindegewebige Substanz. Ich kann die Thatsachen, mit wel- chen Siedamgrotzky') diese Ansicht widerlegt, nur bestätigen. Mag man sich der Maceration bedienen, um Matrix und Horn zu trennen und die Papillen aus ihren Scheiden herauszuziehn oder mag man sie an feinen Längsschnitten in ihrer Lage betrachten, immer wird man, wie auch schon Chauveau und Leisering angaben, ihre Spitze glatt abgerundet finden. Die zuverlässigste Methode, um sie unversehrt dar- zustellen, besteht in der Behandlung der Durchschnitte mit Kalilösung und Auswaschen in Wasser. Die in Kali aufgehellten Zellen der Horn- substanz werden in Wasser noch durchsichtiger, während das Bindege- webe die fasrige Structur, die es in der Kalilösung verloren hatte, in Wasser wieder erhält. Die Papillen haben an der Wurzel einen Durch- messer von 0,1 bis 0,6 mm, der sich bald auf etwa 0,02 mm verjüngt. An der Wurzel sind sie von einem weitläufigen Gefässnetz durchzogen, von dem an der Spitze nur eine Capillargefässschlinge übrig bleibt. Ich gedenke bei dieser Gelegenheit einer Eigenthümlichkeit der Form der stärkern Papillen, die ich nirgends erwähnt finde: sie sind nämlich der Länge nach mit stumpfen parallelen Längswülsten von etwa 0,06 mm Höhe besetzt, so dass ihr Querschnitt einen tief eingeschnitten wellen- förmigen Contur zeigt (Taf. V. Fig. 6%). Die Hornscheiden sind dem ent- sprechend, ebenfalls längsstreifig, mit vorragenden, aus kleinen, meist cy- lindrischen Zellen bestehenden Leisten, die in die Vertiefungen der Pa- pillen eingreifen. Von den Spitzen der Papillen an pflegen die Plättchen, welche die concentrischen Kreise um dieselben bilden, gegen die Axe vorzudringen (Fig. 3); zugleich aber bedeckt sich die Spitze der Papillen mit kleinen Zellen, die im Abwärts-Rücken sich vergrössern, eine kurze Strecke weit noch Farbstoff aufnehmende Kerne zeigen, dann verhor- nen und die Säulen bilden, die bis an den untern Rand des Hufs sich mit fast unverändertem Durchmesser erhalten. Ressels Angabe°), dass 1) Ueber die Structur und das Wachsthum der Hornscheiden der Wiederkäuer und der Krallen der Fleischfresser. Dresden 1871. S. 15. 2) Reichert’sStudien des physiologischen Instituts zu Breslau. Lpz. 1858. S.138. WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFE'S. 39 die Mächtigkeit der Hornwand der Röhrchen auf Kosten ihres Inhalts von der Matrix an in steter Zunahme begriffen sei, trifft nur für den kegelför- migen Theil der Papille zu. Die dünnsten Säulen bestehn aus einer ein- fachen Reihe von Plättchen, die nach der Form der Spitze der Papille auf- wärts gebogen, wie Einsätze übereinanderliegen (Taf. V. Fig.5). In dicken Säulen ist die Lage und Form der Plättchen minder regelmässig. Sie quellen, wie erwähnt, in Kalilösung langsamer auf, als die Plättchen des Zwischenhorns und lassen sich nicht leicht von einander lösen. In der eigentlichen Hornwand, wo die concentrischen Scheiden der Papillen mächtiger sind und sich weit über die Papillen hinaus starr erhalten, machen sie mehr den Eindruck eines Inhalts selbständiger Röhren, als im Saumband, in welchem sich die feinsten wie Blattrippen ausnehmen. Im untern Theil des Saumbandes, wo es sich abzuschilfern beginnt, bleiben die Säulchen oft wie feine weisse Haare, zurück, frei herabhängend oder über die Oberfläche des Hufs gespannt, glatt oder knotig, je nach- dem stellenweise eine grössere oder geringere Anzahl der Plättchen der Röhrenwand an ihnen haftet. Die Säulen erleiden mancherlei Verän- derungen, die wohl zum Theil als Anomalien betrachtet werden dürfen, so die Färbung mit Blutroth oder die Verdrängung der Plättchen durch Blutpfröpfe, die Anhäufung kleiner glänzender Körnchen, die sich in Os- mium nicht schwärzen, also kein Fett sind, ferner eine Art Vertrocknung, wodurch sich, wie im Mark der Haare, grosse, durch dünne Bälkchen ge- schiedene Lufträume erzeugen (Taf.V. Fig. 3). Es ist merkwürdig, dass solche Umwandlungen oft nur streckenweise auftreten und dieselbe Säule an tiefern Stellen wieder den ursprünglichen soliden Bau darbietet, zum Beweis, dass die Einflüsse, die die Vertrocknung bewirkten, vorüber- gehende waren. Die bei weitem überwiegende Mehrzahl der Säulen geht schon im obern Theil des Hufs in eine homogene Substanz über, die nur hier und da in unregelmässige Bröckchen zerklüftet ist und bis zum untern Rande der Hornwand die Neigung zeigt, sich in Carmin und Hämatoxylin zu färben. Ganz leer habe ich die Röhrchen nur am untersten Rande der Hornwand gesehn. Im Wesentlichen gleichartig, zeigen die verschiedenen Schichten 40 J. HENLE, der Hornwand doch mehr oder minder beständige Verschiedenheiten des Baues. Im Saumband sind die Papillen und so auch deren Fortsetzungen, die Säulen, meist von geringem Kaliber; besonders fein werden sie in der Tiefe, gegen die eigentliche Hornwand hin. Wie sie sich von der Oberfläche her durch Abblätterung isoliren, wurde so eben beschrieben; die tiefsten Lagen des Saumbandes aber bleiben fest mit der Hornwand verbunden. Sie bilden, bis zum untern Rande des Hufs, eine mächtige Lage, die sich auf Querschnitten durch die Feinheit der Säulen aus- zeichnet (Taf. V. Fig. 9). Im Falz, der, wie erwähnt (S. 35), die Grenze zwischen dem Epi- dermis- und Nagelbildenden Theil der Matrix bedeutet, beginnt der vordere Rand der Hornwand mit einer mächtigen Onychinschicht und mit Säulen, gegen welche die Plättchen von allen Seiten, also ebenso von der Seite der Hornwand, wie von der des Saumbandes convergiren; noch weit abwärts behalten die tiefsten Plättchen des Saumbandes diese Richtung schräg rück- und abwärts gegen die Hornwand (Taf. V. Fig. 2). Zwischen der weissen und schwarzen Schichte der Hornwand wird die Abgrenzung nur durch das Auftreten der Pigmentmoleküle in den Hornplättchen bedingt. Wie unregelmässig diese Grenze ist, zeigen Querschnitte des Hufs schon dem blossen Auge, indem beiderlei Sub- stanzen in zackigen oder Wellenlinien in einander greifen, oft auch die schwarze Schichte sehr reducirt oder der Huf durchaus pigmentlos ist. Was die innere Schichte der Hornwand von der äussern unterscheidet, ist unabhängig von der Pigmentirung. Es ist die geringere Härte und die eigenthümliche Umgebung der Säulen, beides Charactere, die von innen nach aussen in allmähliger Umwandlung begriffen sind. Betrachten wir einen Querschnitt durch die mittlere Region der Hornwand und gehn wir bei der Schilderung derselben von den Blättern der Fleischwand aus, so sehn wir diese wie die Papillen der Krone, zunächst bedeckt von einer Lage kleiner, meist cylindrischer Zellen, auf welche eine dünne Onychinschicht folgt (Fig. 7). Je nach dem grössern oder geringern Abstand der Blätter zeigt sich zuweilen schon zwischen je zwei secundären Blättern, beständig aber zwischen den primären ein WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. 41 gegen die Oberfläche an Mächtigkeit zunehmender Streifen verhormten Gewebes, der sich auf dem Querschnitt wie ein zwischen den körnigen Onychinzellen gegen den Vereinigungswinkel der Blätter vordringender spitzer, heller und glänzender Stachel ausnimmt (Fig. 8). Ueber den freien Rändern der Blätter fliessen sowohl die Onychin- wie die Hornschichten der Lamellen zusammen und gehn die letztgenannten Schichten ganz unmerklich in die von den Säulen duxrchzogene, übrigens continuirliche weisse Hornwand über. Was nun die Säulen betrifft, so sind die den Lamellen nächsten regelmässig von einem ringsum gleich breiten Saum von länglichen Plättchen umzogen, die im auffallenden Lichte weiss, im durchfallenden braun erscheinen und demnach als onychinhaltig ange- sprochen werden müssen. Allmählig, in der Richtung gegen die Ober- fläche des Hufs, geht der Onychingehalt zuerst an der vordern und hintern Wand, weiterhin auch an den Seitenwänden der Säulen verloren, wobei sich die Säulen zugleich in ihrem senkrecht gegen die Fleisch- wand gerichteten Durchmesser etwas abplatten. Die gänzliche Befrei- ung von Onychin trifft gewöhnlich mit dem Uebergang der weissen in die schwarze Hornsubstanz zusammen (Fig. 6). Andere durchgreifende Verschiedenheiten als die eben besprochenen, vermochte ich in den Schichten des Hufs nicht zu entdecken. Gegen Kalilösung verhalten sich die Plättchen derselben ganz gleich und da dies Reagens das Onychin entfärbt, so verwischt es auch den Unter- schied zwischen den innern und äussern Schichten. Zuweilen schien es, als ob die concentrischen Scheiden der Säulen von der Fleischwand aus gegen die Oberfläche auf Kosten der Zwischensubstanz an Mäch- tigkeit zunähmen; doch fand auch das Umgekehrte Statt. Man muss annehmen, dass dies Verhältniss, wie auch das Kaliber der Säulen und ihrer Scheiden, von Anfang an durch die Papillen der Krone bestimmt wird und bis gegen den untern Rand des Hufs sich im Wesentlichen gleich bleibt. Die Onychinschichte an den Rändern der Hornlamellen und die Ony- chinhöfe um die Säulen der weissen Schichte des Hufs scheinen auf den ersten Blick die Theorie zu stützen, die einen Zuwachs der Hornwand Physikalische Class. XXXI.. 1 F 42 2 N SEIEN GR® durch Bildung neuer Zellen von der Fleischwand her statuirt. Vor einer genauern Betrachtung kann indess diese Deutung der Thatsachen nicht bestehn. Von einer Vermehrung der Säulen in der Richtung gegen den Tragrand kann nicht die Rede sein; man müsste gablige Theilungen derselben oder vom Rande der Lamellen der Fleischwand neu entsprin- gende sehn, was niemals der Fall ist. Es könnte sich also nur um Zu- nahme der Zwischensubstanz durch Plättchen handeln, die von der Fleisch- wand erzeugt und vorgeschoben würden. Kämen auf diese Weise neue Schichten der weissen Hornwand zu Stande, so müssten die Säulen von der Fleischwand abgedrängt werden. Vertheilten sich die neuen Plätt- chen vereinzelt zwischen die abwärts geschobenen, so müssten die Säulen allmählig weiter auseinander rücken. Weder von dem Einen noch von dem Andern zeigt sich eine Spur. Dagegen bieten sich auf jedem Querschnitte Beispiele eines Verhältnisses der Säulen zu den Hornla- mellen dar, welche einen Zuwachs der Hornwand von Seiten der La- mellen auf das Entschiedenste widerlegen. Man sieht nämlich (Fig. 7) die Spitzen der Hornlamellen durch die Säulen und deren Scheiden einge- drückt, zum Beweis, dass der von der Krone herabwachsende Theil der Hornwand die Entwicklung der Lamellen beeinträchtigt und der von den Fleischblättern erzeugten Hornsubstanz nur so weit vorzudringen gestattet, bis die Verbindung mit der von der Krone erzeugten Horn- substanz erreicht ist. Demnach dürfte auch der Onychingehalt der Zellen, die die Fleischblätter bedecken und die Säulen der weissen Huf- schicht umgeben, nicht zu dem Schlusse berechtigen, dass an diesen Stellen fort und fort neues Horn gebildet werde. Die Onychinzellen deuten hier nur, wie ich sagen möchte, die Bereitschaft an, erforder- lichen Falls Hornsubstanz zu liefern, wie denn bekanntlich nach theil- weiser Abtragung der Hornwand die Lücken des Hufs von der Fleisch- wand her ausgefüllt werden. Unter normalen Verhältnissen aber besteht die Aufgabe der gefässreichen Blätter der Fleischwand beim erwach- senen 'Thier nicht in der Production, sondern in der Ernährung und Tränkung des Horngewebes und auf dem Umstand, dass diese Tränkung jenseits der Papillen der Krone ausschliesslich von der Fleischwand WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. 43 übernommen wird, beruht der Unterschied zwischen der innern und äussern Schichte der Hornwand. So ist also die Fleischwand des Hufs dem eigentlichen Nagelbett des menschlichen Nagels analog; die Blätter und Nebenblätter des er- stern entsprechen den Leisten des letztern. In Einem Punkte sind al- lerdings Huf und Nagel verschieden: die scharfe Grenze, welche am Nagel die Schleimschichte von der über dieselbe hingleitenden Horn- schichte trennt, ist an dem Hufe nicht zu finden und eben auf den Mangel dieser Grenze legten Diejenigen Gewicht, welche der Fleisch- wand die Function zuschrieben, den Huf durch Zuführung neuer Plätt- chen zu verstärken. Indess geht, wie oben erwähnt, auch am Nagel öfters die Schleimschichte continuirlich in die Hornschichte über und vielleicht hängt es nur von der Härte ab, die die letztere an der un- tern Fläche erreicht, ob die Elemente beider Schichten an ihrer Berüh- rungsfläche streng gesondert bleiben oder sich in einander verschränken. Eine Frage, auf welche die bisherigen Untersuchungen noch keine Antwort ertheilen, ist die, auf welche Weise, wenn die Zahl der Säul- chen vom obern zum untern Rande des Hufs sich nicht vermehrt und neue Plättchen in den Zwischenräumen der Säulchen nicht entstehn, die Zunahme des Umfangs zu Stande komme; die der Huf doch offenbar von der Krone zum Tragrand erfährt? Es sind zwei Möglichkeiten denkbar, entweder müssten die Plättchen auf dem Wege von oben nach unten fortwährend und zwar in die Breite wachsen, oder sie müssten, vielleicht auf Kosten ihrer Dicke, in die Breite gedehnt werden und in beiden Fällen müssten in jedem Querschnitt des Hufs die Plättchen um so mehr an Breite gewinnen, je näher sie der Oberfläche lägen. Diese Zunahme nachzuweisen, wird bei dem Wechsel in der Stärke und Dichtheit der Säulen und bei der Mannichfaltigkeit der Dimensionen der Plättchen selbst kaum thunlich sein. Doch fiel es mir auf, dass im Allgemeinen im schwarzen Horn die Plättchen der Zwischensubstanz die der Hornscheiden an Grösse übertreffen, während im weissen Horn die Plättchen der Hornscheiden und der Zwischensubstanz ziemlich gleich gross sind. F2 44 J. HENLE, Wenn die Hornwand des Hufs dem Nagel vergleichbar ist, der die Rückwand der Endphalange bedeckt und die Neigung hat, über dieselbe hinauszuwachsen, so hätte man in der Hornschichte der Sohle und des Strahls das Analogon der Epidermis zu erkennen, die den vordern Rand und die untere Fläche der Zehe überzieht. Die Farbe, Konsistenz und Brüchigkeit dieser Schichte und die vollkommene Aehnlichkeit ihrer Schüppchen mit den zur Abschilferung bereiten Schüppchen des Saum- bandes lassen erwarten, dass das Stratum granulosum der Sohle den Cha- racter des Eleidins an sich trage. Ich sah mich unangenehm enttäuscht, als ich Suchard Recht geben musste, dass der Uebergang zwischen Stachel- und Hornschichte auch im ganzen Bereich der Sohle durch Lagen onychinhaltiger Zellen vermittelt wird. Nicht einmal an den beschränkten Stellen, an welchen Ranvier Eleidin gefunden haben will, an den gegen die Eckstreben gerichteten Flächen des Strahls (Glömes), konnte ich mich von der Anwesenheit jener Substanz über- zeugen. So weit die Matrix des Strahls blättrig ist, gleichen die tiefen Lagen seiner Hornsubstanz denen der Hornwand und die mächtigen kegelförmigen Papillen desselben sind, wie die der übrigen Sohle, an gefärbten Querschnitten von einem rothen und braunen Saum umgeben, wie die des weissen Horns des Hufs. Schliesslich ein Wort über die Art, wie Hornwand und Sohle sich verbinden. Sie erinnert insofern an den Uebergang des Nagelbetts in die Cutis der Fingerspitze, als sie durch Papillen angebahnt wird, die hier auf der Schneide der Leisten (vgl. Taf. IV Fig. 6), dort auf den Lamellen der Fleischwand sich entwickeln. Trennt man auf die oben beschriebene Weise Hornschuh und Matrix von einander, so sieht man an der Fleischwand von den untern Rändern der Lamellen schlanke cylindrische Papillen, von 2—3 mm Länge herabhängen. Ein oberfläch- licher Horizontalschnitt durch den abgelösten Huf zeigt dicht hinter der Hornwand die Zwischenräume der Hormlamellen von einer Schichte junger Hornsubstanz erfüllt (Taf. V. Fig. $),. deren kreisrunde Löcher den herausgezogenen Papillen entsprechen. Die Wandlung beginnt an dem vordern Vereinigungswinkel der Hornlamellen und schreitet der- WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. 45 gestalt rückwärts fort, dass schliesslich zwischen den unregelmässig zer- streuten Querschnitten der Säulen der Hornwand einerseits und der Sohle andererseits regelmässige und parallele Längsreihen von Säulen- querschnitten sich erstrecken, die in der Flucht der untern Papillen der Fleischblätter liegen. Ich verweise auf die Abbildung bei Lei- sering Fig. 48. 46 E N Nb‘ Nb“ Nw 10) P Fig. Fig. J. HENLE, Erklärung der Abbildungen. In allen Figuren der Tafel I—-IV bedeuten: Eleidinschichte. Eigentlicher Nagel (Hornsubstanz desselben). Nb Nagelbett. Nb* Längsfaserschichte desselben. Stachelschichte desselben. Stratum lucidum. Nagelwall. Nw* Fortsetzung der Epidermis desselben auf den Nagel (Eponychium). Nw‘ Stachelschichte des Nagelwalls. Nw‘ Stratum lucidum desselben. Nw‘“ Hornschicht desselben. Onychinschichte. Primitivschichte des Nagels. .E > Tat Längsschnitt durch die Fingerspitze mit der Nagelwurzel; injieirte Blut- gefässe des Nagelbettes und Walles. Längsschnitt einer aus dem Falze hervorgezogenen Nagelwurzel, die durch Brühben von der Cutis des Bettes und Walles abgelöst worden. Längsschnitt des hintern Theils der Nagelwurzel, mit Hämatoxylin und ÖOsmiumsäure gefärbt. Längsschnitt der Nagelwurzel in situ, Carminfärbung. Epidermiszellen der Fingerspitze, in verdünnter Kalilösung aufgequollen, mit pünktchenförmigen Kernen. Tat. Querschnitt einer durch Brühen aus ihrer Verbindung mit der Cutis des Nagelbettes und Walles gelösten Nagelwurzel. Längsschnitt derselben durch die Primitivschichte (P). Längsschnitt der Nagelwurzel, die hintere Spitze von der Primitivschichte gebildet. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. 47 Querschnitt der Nagelwurzel. Eine Lage kernhaltiger polygonaler Zellen zwischen den kernlosen Zellen der Epidermis des Nagelwalles und den ab- geplatteten der eigentlichen Nagelsubstanz. Querschnitt der Fingerspitze eines Kindes, seitlicher Rand der Nagelwurzel. Seitlicher Rand der Nagelwurzel, vom Erwachsenen, mit injieirten Gefässen. Querschnitt des Nagels durch den seitlichen Rand der Lunula und den angrenzenden Theil des eigentlichen Nagelbettes (x). Querschnitt durch die untere Schichte des Nagels und die Schleim-(Stachel-) schichte des eigentlichen Nagelbettes. Na. Hälfte des abgerissenen Nagels eines 6monatl. Fötus, von der untern Fläche gesehn. 1. Nagelwurzel, 2. freier Theil des Nagels. Flächenschnitt durch die Leisten des eigentlichen Nagelbettes und die, die Zwischenräume derselben ausfüllenden Kämme der Schleimschichte des Nagels. Ein gleicher Schnitt, näher der Oberfläche der Hornschichte des Nagels. Die Kämme der Schleimschichte stossen im untern Theil der Figur über den schmalen Kanten der Leisten des Nagelbettes zusammen. Blutgefässe des Nagelbettes, Flächenansicht: 1. im hintern Theil des Falzes, 2. in der Gegend der Lunula. Querschnitt des durch Brühen mit der Schleimschichte des Nagelbettes und Walles aus dem Falz gelösten hintern Theils der Nagelwurzel. Die Lücken der Schleimschichte enthielten vorwärts geneigte Papillen. Feiner Querschnitt des Nagelbettes in der Gegend der Lunula, um zu zeigen, dass die Leisten der letztern von den Gefässstämmchen (7), nicht von Schlingen der letzteren eingenommen werden. Nb querfasrige, Nb* längs- fasıige oberste Schichte des Nagelbettes. Querschnitt des Nagelbettes, Gegend der Lunula, injieirt. Perspectivische “ Ansicht der in den Leisten der Lunula verlaufenden Capillargefässstämmchen. Querschnitt des eigentlichen Nagelbettes mit den in den Leisten desselben aufsteigenden Gefässschlingen. Querschnitt des Nagelbettes durch den vordern Theil der Lunula. Die Leisten sind zu dünn, um Gefässe aufzunehmen. art. IV. Querschnitt durch den hintern Theil des Nagelfalzes mit der Nagelwurzel. Blutgefässe injieirt. 48 Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. J. HENLE, WACHSTHUM DES NAGELS UND DES HUFS. Querschnitt durch den seitlichen Rand der Nagelwurzel innerhalb des Nagel- falzes, vom Kinde. Mit der Schleimschicht des Bettes und Walles ausgerissene Nagelwurzel. Desgleichen; Fortsätze am hintern Rande zur Aufnahme von Papillen des Nagelbettes. Aus dem hintern Theil des Nagelbettes der grossen Zehe, Papillen. Aus den Leisten des vordern Theils des eigentlichen Nagelbettes eines Fingers aufsteigende Papillen. Taf. V. Senkrechter Schnitt durch die sogenannte Krone und den obern Theil des Pferdehufs 1. Matrix, 2. Blätter der Fleischwand, 3. weisses, 4. schwarzes Horn, 5. Epidermisüberzug (Glasur), * Einbiegung der Fleischwand, F Falz, Sb Saumband. Der vordere Theil desselben Durchschnitts, nach Karminfärbung, ver- grössert. 4, F, Sb wie in Fig. 1. Senkrechter Schnitt durch die schwarze Schichte der Hornwand. * Spitze einer Papille mit Gefässschlinge. ** Lufthaltige Säule, angeschnitten. Senkrechter Durchschnitt der Hornwand. 1. Zwischenhorn mit horizon- talen Plättchen, 2. Scheide des Säulchens, 3. Säulchen. Isolirtes Säulchen,, mittelst verdünnter Kalilösung in Plättchen zerlegt. Querschnitt der Fleischkrone und Hornwand in der Gegend des untern Randes der Fig.2. Carmintinetion. 1. Die vonEleidin umgebenen Wurzeln der Papillen, * Durchschnitt einer canellirten Papille. 2. schwarze Horn- schichte. Sb Saumband. Die Breite des Bildes (in der Richtung von innen nach aussen) ist im Verhältniss zu den Einzelheiten bedeutend redueirt, so dass gewissermassen nur Proben der successiven Formen der Quer- schnitte der Säulchen dargestellt werden. Querschnitt durch die Spitzen der Blätter der Fleischwand und das die- selben bedeckende weisse Horn. Carmintinction. Oberflächlicher Flächenschnitt des hintern Randes der weissen Hornschichte mit den Hornlamellen und der zwischen denselben befindlichen, die Pa- pillen des untern Randes der Fleischlamellen aufnehmenden Hornschichte. Carminfärbung. Querschnitt des vordern Randes des Hufs in der Mitte seiner Höhe, um die feinen Säulchen der Glasur zu zeigen. Carminfärbung. zn 7J%] Et Spa „N ee = == = San nA : mA j R [9 == " R% — —— — ET nn — S ng u 3 ee u — — — =—— = == —= ZI zZ m ———n ; > N ” m r Lich Anst.wWerner a Wince Dr Lith AnstrWerner & Winter, Frankfart®ll Taf. ! T 3. ‚ Me > EEE SeS Lith AnstwWerner & Winter Erankfurt = a r = u g I 24 DINV, Wi | AN = zu TafV Lirh. AnstwWerner & Winter, Frankhırt ABHANDLUNGEN DER HISTORISCH-PHILOLOGISCHEN CGLASSE DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN. EINUNDDREISSIGSTER BAND. Histor.-philolog. Class. XXXL. 1. A y Er IE? es W%; Persisehe studien von Paul de Lagarde. I. in der königlichen gesellschaft der wissenschaften vorgelegt am 5 Mai 1883. II. in eben derselben vorgelegt am 1 December 1883. Es geschieht durchaus wider meine neigung, daß meine in den abhandlungen der könig- lichen gesellschaft der wissenschaften erscheinenden arbeiten gelegentlich in ein so prächtiges gewand gekleidet werden. einmal aber ist dieß gewand das für unsere schriften herkömm- liche, und unter umständen wurde geradezu gewünscht daß auch meine mitteilungen es trügen: andererseits sind unsere arabischen typen so groß, daß sie nur mit mühe und also auch nur unter aufwendung nicht unbeträchtlicher kosten mit anderem kegel als mit Cicero zusammengesezt werden können, und darum bin ich überall wo ich arabische schrift brauche, genötigt meine stets nur vorbereitenden aufsäze so ausstatten zu lassen alsseien sie abschließend. gegen übelwollende glaubte ich dieß erwänen zu dürfen. am schwersten zu tragen ist, daß troz aller vornemheit nicht einmal das zeichen der ver- doppelung auf den arabischen konsonanten plaz findet, wenn man nicht die zeilen sperren lassen mag. umschreibung morgenländischer wörter ist tunlichst vermieden: wo sie statt haben mußte, beansprucht sie nicht eine wissenschaftliche zu sein, sondern braucht aus nahe liegenden gründen das im typenschaze der druckerei vorhandene material. natürlich wird diese erklärung wie alle änlichen das getan, gegen die kritik der von mir wiederholentlich geschilderten freunde der warheit nichts verschlagen. An persischen texten lag vor 1700 in Europa vor: 1. eine persische übersezung des pentateuchs in einem konstantinopler drucke von 1546! und in einer von Thomas Hyde besorgten wieder- ı) Das jar ist als ywy angegeben = 5306: also irrt wer mit Walton prolegomena 16,7 1551 nennt: Wolf bibliotheca hebraica 2 448. Konrad Geßner im Mithridates (Lagarde gesammelte abhandlungen 147): Franz Rapheleng in des Bonaventura Vulcanius buche de literis et lingua Getarum sive Gothorum (Leiden 1597) 87 88: Ioseph Scaliger briefe 704, vom März 1598: RSimon histoire ceritique du vieux testament 2,19: FGFreytag analecta litteraria de libris rarioribus (1750) 667: JGChrAdler biblischkri- tische reise nach Rom (1783) 221—223: EFKRosenmüller de versione pentateuchi persica commen- tatio (1813) [eine oft citierte recension des werkchens in der jenaischen allgemeinen literaturzeitung A2 4 PAUL oe LAGARDE, holung im vierten bande der londoner polyglotte?: 23.3. die von rang ey? „Em Ous, einem einwoner der stadt Lahore, ge- fertigte, durch LdeDieu? 1639 herausgegebene übersezung der von Hieronymus Xavier‘ in portugiesischer sprache geschriebenen hi- storia Christi’ und der historia Petri: des jares ı8ı5 stück 58 59 zeigt als unterschrift ein von zwei umgedrehten » umgebenes 5, und ist nicht one wert]: AKohut kritische beleuchtung der persischen pentateuch-übersezung 1371. exem- plare des konstantinopler drucks liegen in Oxford, Leiden, Königsberg [wenn ich mich recht entsinne, unvollständig], Paris, Parma, Wien, der bibliothek des jüdischen seminars zu Breslau [unvollständig Kohut 20]: auch herr rabbiner Jellinek in Wien besizt ein solches. eine abschrift des [groninger professors der medicin und mathematik] Anton Deusing [geboren zu Mörs ı5 October 1612, schüler Ludwigs de Dieu, zu Groningen 29 Januar 1666] erwänen die vitae professorum Groningae et Omlandiae 214 219, aus diesen, welche vor ihm der jenaische recensent genannt hat, ich durch ihn kennen lernte, Kohut 21. diese abschrift ist aus dem nachlasse Lüder Kulenkamps, der sie 1735 er- worben hatte, 1796 als codex orientalis ı52 in die göttinger bibliothek gekommen: die bleistiftnoten an iren rändern scheinen mir von ThTychsen herzurüren, der in einem ihm nicht gehörenden buche solche zu machen nicht berechtigt war: Lagarde Symmicta 1 131° 160, 4ı. 2) daß Thomas Hyde mit dem texte der polyglotte zu tun hatte, erhellt aus folgender äußerung BrWaltons (vorlezte seite der vorrede): Thomas Hyde summae spei juvenis, qui in linguis orien- talibus supra aetatem magnos progressus fecit, quorum specimen dedit tum in Arabieis, Syriacis, Persieis etc. corrigendis, tum in Pentateucho persico characteribus persieis deseribendo,, qui antea solis hebraeis extitit, ejusque versionem latinam concinnando. Rosenmüller citierte dies 5 nicht ganz wie ich tue: es gibt wol verschiedene drucke jener vorrede. 3) über ihn die ersten blätter der 1643 zuAmsterdam erschienenen ausgabe seiner critica sacra. 4) Hieronymus Xaverius ist nicht mit seinem berümten verwandten Franeiscus Xaverius zu ver- wechseln: über ihn lese man Ribadeneira-Alegambe-Sotuellus bibliotheca sceriptorum societatis Iesu (Rom 1676) 348/349, Augustin und Alois de Backer bibliotheque des Ecrivains de la compagnie de Jesus, septiöme serie (Lüttich 1861: die zweite zu Löwen und Lyon erschienenen ausgabe des buchs habe ich nie gesehen) 413—415, NAntonius bibliotheca hispana nova (Madrid 1783) 1 609, den katalog von Petersburg $ 249. Hieronymus trat zu Alcala am 7 Mai 1568 in den orden der Iesuiten, und starb am 7 Juni 1617 zu Goa, nachdem er im nördlichen Indien als missionar gewirkt hatte, und eben zum erzbischofe von Cranganor ernannt war. was (nach den beiden de Backer) in SLees eontroversial tracts on Christianity and Mohammedanism by Henry Martyn (Cambridge 1824) über ihn steht, kenne ich nicht, wol aber des nie zu vergessenden Maturin Veyssiere La Croze histoire du christianisme des Indes (Haag 1724) 332 ff 521. 5) handschriften der geschichte Christi, die 1602 zu Agra für kaiser Akbar abgefaßt ist, im Gotha 34 Pertsch, nicht ganz vollständig, mit einem autograph dieses Xavier, der natürlich, obwol Spanier von geburt, in Indien unter dem einflusse portugiesischer herrschaft portugiesisch schrieb, und auch das original der von jenem Lahorer übertragenen bücher portugiesisch ge- schrieben haben wird, da ein spanisches werk den Indiern damals sicher unverständlich war: London, museum, Harley 5455 Rieu 1 2°: London, museum, additional 16878 Rieu 13° (unvollständig): Paris persicus 5 katalog 1 269/270. Ludwigs de Dieu ausgaben wurden wegen der anmerkungen des eifrigen protestanten auf den index gebracht. den namen des übersezers spreche ich mit Rieu Abd al-sattär, des herrn Pertsch Abd al-sittär ist unmöglich. Lane bezweifelt sattara, doch ist sattär sicher durch Pedro de Alcala 233}, PERSISCHE STUDIEN. 5 4. u sul Proverbiorum et sententiarum persicarum centuria collecta et versione notisque adornata a Levino Warnero°®. Lugduni Batavorum 1644. 8 ungezälte und 44 gezälte seiten in kleinem quart. 5. Musladini Sadi rosarium politicum a Georgio Gentio’, Amsterdam 1651”. 6. die persische übersezung der evangelien welche auf kosten des ge- wesenen lord mayor von London Sir Thomas Adams aus dem nach- lasse Abraham Whelocs’ durch einen mir unbekannten Pierson (Castle heptaglotton, vorrede) zu London 1657 in kleinem folio her- ausgegeben worden ist: 20 2ı meiner ausgabe, den von RDozy 1 633 aus Bokthor angefürten ausruf yä sattär, und durch Bishäni 1 922? 3. über die ungedruckten werke dieses Xaverius mich zu verbreiten, habe ich hier keine veran- lassung: man vergesse nicht, auch Steinschneiders buch „die polemische und apologetische literatur in arabischer sprache“ ı5 ı6 einzusehen. 6) Levin sollte Laevin geschrieben werden, um die verbreitete, aber irrige anname hintanzu- halten als hange dieser in niederDeutschland häufige name mit Levi zusammen. Laevinus ist nach der sage der hauptmann, welcher unter Iesu kreuze das bei Matthaeus 27, 54 zu lesende bekenntnis aussprach: da man glaubte, die zur zeit des Tiberius in Ierusalem garnisonierende lesion habe sich aus Westfalen rekrutiert, war begreiflich daß Laevinus im bereiche der niederdeutschen sprache ein beliebter name wurde. über LWarner höre RDozy im vorworte zu seinem kataloge: eine aus- fürliche würdigung des hochverdienten mannes hat die undankbare nachwelt leider noch nicht unternommen. 7) Georg Gentze, geboren zu Dahme 1618, gestorben zu Freiberg im churfürstentume Sachsen 1687: über ihn die in der göttinger bibliothek vorhandene schrift August Beyers historia vitae fatorum atque meritorum Georgii Gentii, Dresden 1733. 8) die 1651 in Amsterdam für den druck des Gulistän angewandten typen dienten 1882 in Batavia dem herrn LWCvandenBerg zum drucke des minhäg aldälibin. 9) Abraham Wheloe war protessor des arabischen und angelsächsischen wie auch bibliothekar zu Cambridge. von GrSharpe (vor Hydes dissertationen 1 ill, wo er Wheeloc schreibt) wird ihm als verdienst nachgerümt, ThHyde zum studium der sprachen des morgenlands ermuntert zu haben. von den drei von ihm benuzten hdss gehörte die eine, „ız41“ [welcher aera?] entstandene, EPocock, die zweite Cambridge, die dritte Oxford. da Whelocs titel seine versio syriacam et arabicam suavissime redolens nennt, ist sie vielleicht dieselbe welche im persicus 7 Oxfords (Uri 1 270) steht, der aus Hydes nachlasse stammend, arabicam et syriacam redolens heißt. aber die ganze ange- legenheit tritt in ein anderes licht, wenn man bedenkt daß Wheloc seine arbeit nicht selbst zu ende gebracht hat, und der herausgeber im vorworte klagt, daß manuscripti duo der öffentlichen biblio- theken zu Oxford und Cambridge iterum impetrari non poterant, welche er selbst offenbar niemals gesehen hatte. dadurch wird unbedingt glaubwürdig was in der londoner polyglotte 6 Samuel Clerieus den noten des Thomas Gravius voranschickt: es gebe zwei persische übersezungen der eyangelien, eine jüngere, aus dem griechischen geflossene, die Wheeloc [so] veröffentlicht, eine aus dem syrischen gemachte ältere, welche aus dem allein sie bietenden codex Pococks [also dem besize eines privatmanns] Walton in die polyglotte aufgenommen habe. mithin gehört was in Whelocs und Pier- sons anmerkungen aus dem pocockianus mitgeteilt wird, gar nicht in Wheloc-Piersons buch. 6 PAUL oz LAGARDE, 7. eine andere persische übersezung der evangelien welche BWalton in den fünften band seiner polyglotte aufgenommen hat!'. BWal- ton teilt am ende seiner prolegomena, aus ihm 1682 der Francisca- ner Claudius Frassen [m&moires de 'Trevoux 1712 23 104—115 ar- tikel 9] disquisitiones biblicae 292 die unterschrift des gebrauchten codex mit, aber nur lateinisch: unwesentliches lasse ich fort: Absoluta sunt quatuor evangelia gloriosa, ... in urbe christianis habitata Cafla, die tertio septimanae, precibus secundis peractis, nona mensis Tamuzi. qui latine dieitur Julius, anno mcccxti Christi Messiae, per manum sonst kenne ich, one mich näher äußern zu dürfen, in der medicea zu Florenz (StEAssemanis katalog von 1742): 33. evangelia persice e syriaco: ı9. Matthaeus persice e graeco conversus: 23. Matthaeus persice e syriaco: in Leiden (de Goeje [5] 90 91): Warner 675 = 2393 der jezigen zälung: im jare 869 der flucht [unsrem 146*/,] zu Pera bei Konstantinopel von Abülfara& aus Tabriz übersezt und geschrieben: Warner 701 [= 2294] zu Aleppo geschrieben Warner 29ı [= 2295] in London im britischen museum, additional ı943r Rieu 1 ı, und in Wien ı55o Flügel 3 ır eine 1616 für Ludwig XIH von Frankreich verfertigte übersezung der evangelien: in London, museum, additional 19532 Rieu 12, HMartyns übersezung des ganzen neuen testaments: in Oxford Uri 6, aus griechischer vorlage gearbeitet: in Paris 2. (1 269) evangelia, früher GGaulmin gehörig: 4. (ebenda) evangelia, früher GGaulmin gehörig, vom jare der flucht ıogr: 3. (ebenda) Lucas: aus dem dreizehnten jarhunderte: als lectionar eingeteilt: in Petersburg außer zwei im museum befindlichen evangelien 248. im anfange des vierzehnten jarhunderts von Sergis Lüt ibn Amir Malik geschrieben, früher ERenaudot, danach PDubrowski gehörig, also aus saint Germain des Pres in Paris gestolen. der gedruckte katalog gibt 242 aus jedem der evangelien eine kleine probe: im Vatican (Mai seriptorum veterum nova collectio 4 630 649) 1. evangelia ex franceico seu latino idiomate conversa. älter als 1663 : 2. dieselben, in Golconda geschrieben, einst in HRelands besize. capita evangeliorum iuxta vulgatae latinae editionis seriem recensentur: aus dem sechszehnten jarhunderte: \ gleiches texts: 56. dieselben, angeblich im funfzehnten jarhunderte geschrieben. ı0) mit ihr stimmen Florenz, medicea ı7: der codex von dem ı548 nach Rom gekommenen patriarchen Armeniens Stephanus geschrieben: London, museum, oriental 1419 Rieu 1 ı, in Indien am ende des vorigen jarhunderts geschrieben : Lucas 23, 4—24, ı0 fehlt: nur Matthaeus liest in dieser übersezung vor im Vatican in den persischen handschriften 3 und 4 (AMai scriptorum veterum nova collectio [1831] 4 630 651, deren erste zu Aleppo 1592, deren zweite ızı2 geschrieben ist. | IT > Iunwıwn\ PERSISCHE STUDIEN. 7 imbecillimi populi dei Simon Ibn Ioseph Ibn Abraham Altabrızi. scriptum fuit per mandatum et consilium domini et regis sui (qui gloria magnatum et mercatorum, decus populi Christi), amici et fratris ecclesiae purae, domini et principis Ibn Sahm Addaula Ibn Scirana cognominati Teflizi ..... der wortlaut des originals wird abzuwarten sein. es ist das offenbar derselbe codex Pococks, der auch dem Wheloc vorgelegen hat. 8. Tabulae longitudinum ac latitudinum stellarum fixarum ex observa- tione Ulugh Beighi ... luce ac Latio et commentariis illustravit Thomas Hyde. 1665. ich habe den langen titel abgekürzt, und benuze den im syntagma dissertationum Hydes 1 1 ff stehenden, unbequem zu citierenden abdruck. persisch wird niemand aus dem buche ler- nen: für die lexikographie des Arabischen und die geschichte der astronomie ist es unentberlich. siehe LIdeler untersuchungen über den ursprung und die bedeutung der sternnamen (1809) Ixi—Ixv. Jacob Golius’' hat ein persisches wörterbuch hinterlassen, dessen noch heute zu Oxford aufbewarte, am eilften Juli 1643 beendigte ur- schrift Iohannes Uri (catalogus 1 288) im jare 1787 als codex 90 mit dem bemerken verzeichnete, es sei in Edmundi Castelli lexicon persico- latinum transfusum. aus den dem codex beigegebenen, auf die arbeit bezüglichen briefen etwas mitzuteilen hat Uri nicht für notwendig erachtet. so berichte ich nur noch, daß das werk 374 folia impolite scripta enthält. Das erste gedruckte persische wörterbuch lieferte Edmund Castle in seinem zur polyglotte Bryan Waltons gehörigen lexicon heptaglotton’”, ır) siehe über ihn, den im Haag 1596 geborenen, zu Leiden 1668 gestorbenen sprößling der alten leidener familie Gool, Iohann Friedrich Gronau (erst Iacob, dem sone des hamburgers lo- hann Friedrich Gronau, des ersten Gronovius, mag die lateinische form Gronovius aus der feder eines Deutschen zukommen) mir unzugängliche laudatio funebris Iacobi Golii, Leiden 1668, aus welcher für den dictionnaire Bayle und für die biographie universelle Silvestre de Sacy geschöpft haben, und RDozys mitteilungen im vorworte zum ersten bande des leidener kataloss. ı2) man behauptet gewönlich — was nach BvJenisch auf JGSchelhorns amoenitates literariae [1726 ff] zurückzugehn scheint — daß das heptaglotton selten sei, weil die meisten exemplare 1666, als ein großer teil Londons abbrannte, mit verbrannt seien. allein erstens ist das heptaglotton kein seltenes buch, zweitens hat, wie BvJenisch in seiner ausgabe des Meninski 1 cxviii feststellt, im jare 1671 in seiner Edmund Castle gewidmeten disquisitio geographica et historica de Chataja (das buch heißt auch Cambalu Chataiae metropolis) Andreas Müller aus Greifenhagen, probst in Berlin, gleich zum eingange der widmung den saz drucken lassen „ex animo gratulor et tibi et rei publicae litera- riae de seryato ab incendio absolutoque nuper lexico polyglotto“ [datiert 2.9. 1670]. ni 8 PAUL oe LAGARDE, das ich in einem die jareszal 1686 tragenden exemplare benuze, das aber schon vor 1669 gearbeitet und 1669 (pharmacopoea persica 51) aus- gegeben worden ist. Castle sagt in der vorrede: Lexicon Persicum, cui nomen est &) vwsss, cum tribus Mssis colla- tum: quorum unum vir Cl. D. Tho. Gravius pro summa ejus humanitate amice mihi communicavit, magna ex parte a D. Seamanno viro inte- gerrimo, inque hac ac Lingua Turcica exercitatissimo, transfusum fuit. At hic etiam a me ex multis authoribus addita sunt non pauca. Hanc autem partem exornavit maxime, atque luculenter ampliavit Thesaurus Persicus desideratissimus Prof. Eminentissimi D.D. Golii, zoö uezeoitov. siehe unten unter a &.3. Castles Hacwlirdi], der mir in den gesammelten abhandlungen 69 mühe gemacht, ist 1870 [Symmicta 1 39, 22] von mir als des Olearius [KGoedeke grundriß $ 180, 16] mit seinem schüler aus Persien nach Schleswig verzogener lerer sd» (5> — @eodoros |vergleiche (522 (5 himmelsgabe Hägi Kalfa 6 310, 6 und in Juynbolls Abu "lmahäsin erkannt worden. Blochmann uennt in der nachher anzufürenden abhandlung den un- vergeßlichen Edmund Castle, auf dessen lerstule jezt William Wright sizt, Castelli, als sei er ein Italiener, und sezt zu des kläglichen Vullers »C ex G«, was Vullers allerdings nicht erklärt, von dem er höchstwar- scheinlich das G selbst nicht verstanden hat, die bequemen worte »I do not know what this means«. es meint »Castle auf das zeugnis des Golius hin«. Auf der hofbibliothek zu Gotha galt im siebenzehnten jarhunderte für einen kenner, wer des Husaini sammlung persischer rätsel (bei Pertsch seite 118 $ 9°) bezeichnete als liber turcicus: in quantum per inversos et corruptos litterarum apices conjicere licet, nihil aliud in se continet quam preces et supplicationes: wer (Pertsch $ 69) in des ‚+ türkischem kommentare zu Sadis Böstän ein manuscriptum tureice consignatum erkannte, historiam continens de quibusdam fluminibus et aquis, in terra sua conspiciendis: tandem addit quaedam rariora fru- ctuum et herbarum genera quae in terra ista reperiuntur: wer (Pertsch $ 53) das (ser des iy (m) SU> als volumen arabico-tureice conscri- ptum, quod meretur adpellari commentarius omnibus partibus perfectus in Alcoranum bestimmte: wer (Pertsch $ 14) von der saL& =, einem für schüler bestimmten persisch-türkischen vokabulare, schrieb »hiec NE PERSISCHE STUDIEN. 9 codex turcice compositus continet preces et suspiria ad deum, prae- sertim vero ad Ischi primogenitum Mariae, uti ipsum auctor in fronte statim hujus libri vocat, directa«. Auf ECastle folgte im jare 1680 Franz von Mesgnien Meninski’, ritter vom heiligen grabe und erster dolmetscher des kaisers Leopold, nicht mit einem persischen wörterbuche, sondern mit einem vier folianten füllenden thesaurus linguarum orientalium, turcicae, arabicae, persicae. das werk ist interpretibus praecipue aliisque earundem linguarum stu- diosis ad intelligendum omne genus literarum librorumque bestimmt, und deshalb mit lateinischer, deutscher, französischer. italienischer und polnischer übersezung versehen, also sehr aufgeschwemmt. es liegt auf der hand daß das Türkische den löwenanteil hat, das Persische und Ara- bische nur in soferne in betracht kommen, als das Osmanli mit arabischen und persischen wörtern durchwachsen ist. ich habe stets den eindruck, in Meninski einen braven, zur sache arbeitenden mann vor mir zu sehen. er benuzt für das persische die „> ix, die ll Ss && und die a (>, über welche ich unten handele, und eine reihe persischer klassiker, nicht in einer überlegten auswal, sondern wie er sie hatte, außerdem Castle. ich vermute daß auch ein lexikograph des Deutschen nicht ganz one nuzen den idiomatisch deutsch redenden Meninski lesen würde, und möchte glauben daß der alte kaiserliche rat im Türkischen recht gut ı3) Francois Menin (so heißt der mann eigentlich nach MDenis merkwürdiskeiten der garelli- schen bibliothek am Theresianum [Wien 1780] 573) war — vermutlich in einem dorfe des namens Mesgnien, denn nur so vermag ich mir sein de Mesgnien nach analogie des Granier de (= aus) Cassagnac und tausend änlicher fälle zu erklären — in Lothringen 1623 geboren. 1674 schrieb er mit stolz „Lotharingiam patriam meam bona ex parte ad imperium spectare memini“, wie denn änliche gesinnungen auch in Metz noch lange nach dem für immer den protestantismus schändenden landesverrate der den häusern Wettin, Zollern, Brabant-Hessen angehörenden protestantischen fürsten des jares ıs5r nichts seltenes waren. das adelspraedikat Meninski dankt Francois Menin, um das gleich hier zu erwänen, dem könige Polens Johann Sobieski. Francois Menin wurde in Rom bei den Iesuiten erzogen, gieng ı653 mit dem gesandten Polens nach Konstantinopel, wo er bei dem apostaten „Bobovius“ (Albert Bobowski nach Jöcher unter Ali Bec) = Ali Beg, dem ver- fasser des von ThHyde herausgegebenen Mohammedanus precans, und übersezer des von WSeaman 1666 zu Oxford veröffentlichten türkischen neuen testaments (ChBodes schrift de turcicae linguae origine kann ich nicht einsehen: BvJenisch vor seinem Meninski 1 exviii: de Goeje catalogus [5] 98 99), und bei einem Türken Ahmed zwei jare hindurch türkisch trieb, und dann als dolmetscher der gesandischaft Polens beigegeben wurde. 1661 trat er als hofdolmetscher in die dienste des kaisers in Wien, wurde 1669 in Jerusalem ritter vom heiligen grabe, bekam den titel eines kaiser- lichen hofkriegsrats, und starb zu Wien 1698. so berichte ich nach ByJenisch 1 elxv—elxx. über Jenisch selbst siehe den artikel der allgemeinen deutschen biographie. Histor.-philol. Class. XXXLT. 1. B 10 PAUL oz LAGARDE, bescheid gewußt habe, und im Persischen und Arabischen so weit, als die kenntnis des Türkischen das mit sich brachte. ich kann die müh- samen fleiß beweisenden bände nie one rürung in die hand nemen, und lese als Deutscher die widmung an den kaiser Leopold mit iren politischen manungen immer wieder gerne. ich habe selbst, one kai- serlicher rat und ritter vom heiligen grabe zu sein, stets das befolgt was Meninski am ende des prooemiums als seine gesinnung ausspricht: aequo gratoque animo accipe qui tibi offertur, thesaurum hunc lingua- rum, in quo si quos sive typi sive calami errores inveneris, eos mihi aliis et aliis officii mei occupationibus identidem distracto humaniter condona. si vero me alicubi allucinatum lapsumque deprehenderis, corrige, emenda, me literis aut aliä quä vis ratione admone: correctionem non refugio, erroribus (ut homo) obnoxius. emendanda libens emendabo, mu- tanda mutabo, et si opus fuerit, folium aut etiam totum opus [vier fo- liobände] denuo excudere non recusabo. Nach Meninski ist Joseph Labrosse'® zu nennen, der unter seinem klosternamen Angelus a sancto losepho zu Amsterdam 1684 in folio ein gazophylacium linguae Persarum .... reseratum herausgab. nach- dem er 1681 zu Paris in oktav eine pharmacopoea persica ex idiomate persico in latinum conversa veröffentlicht hatte. Auf Meninski folgte im jare 1777 John Richardson, of the middle temple, and of Wadham college, Oxford”. die erste ausgabe seines buchs habe ich erst in Göttingen kennen gelernt, und nie eigentlich 14) Joseph Labrosse wurde 1636 zu Toulouse geboren, trat in den orden der Carmeliter (daher die zu Orleans 1752 herausgegebene bibliotheca carmelitana 1 ı14—ır7 über ihn als Angelus a sancto Iosepho berichtet), und starb, nachdem er lange inPersien und der Türkei als missionar ge- lebt hatte, am 29 December 1697 zu Perpignan. über einen streit zwischen ihm und ThHyde (der ihn wie LeLong de la Brosse nennt) lese man des lezteren syntagma dissertationum (Oxford 1767) 1292—308. Labrosses in der vorrede zur pharmacopoea 38—52 stehender angriff auf die lateinische übersezung der persischen evangelien der londoner polyglotte hatte doch soviel aufsehen erregt, daß Jacques LeLong in der bibliotheca sacra® 653 ihn erwänt. 15) ThRoebuck [?] äußert sich in den annals of oriental literature (1820)1 359 wie folgt: Sir John Richardson, for he died at Caleutta, after succeeding to the title of a Scotch baronetey, a very disappointed man in his professional pursuits as a barrister, was no great orientalist, and more of an Arabian than of a Persian scholar ... he took Meninski for his guide .... having, of course, occasion to leave out the Turkish words, in his inability of distinguishing them, has dropt half of ‘the old Persian words. nichts desto weniger (360) sei sein buch, da es in die hände der damals (unter Hastings) in Indien zalreichen söne der höhern stände Englands gefallen sei, diesen woler- zogenen und fleißigen männern ein schäzbares hülfsmittel gewesen. PERSISCHE STUDIEN. ıl gebraucht. sie ist in der Clarendon press in zwei ungeheuren folianten gedruckt, wie es scheint, auf subscription, obwol die im andern bande aufgezälten subscribers schwerlich geld genug geliefert haben, die kosten der herstellung zu decken, und der könig von England, dem der erste, Lord Frederick North, dem 1780 der andere teil gewidmet ist, das weiter nötige beigesteuert haben mögen. der erste der zwei folianten enthält eine 48 seiten lange dissertation on the languages, literature and man- ners of eastern nations, der auf ungezälten blättern proofs and illustra- tions, auf Einer seite der plan of the work, auf drei seiten nachträge und errata folgen. das wörterbuch selbst füllt dann 2144 kolumnen. der andere, englisch-arabisch-persische band, enthält außer der vorrede und deren beigaben, 2286 kolumnen. Richardson bezeichnet sein buch als chiefly intended for the persian student, and particularly for the gentlemen in the service of the honourable East-India-Company, und fügt hinzu »where I know the precise mode of Hindostan pronun- ciation, I have adopted it: where I was at a loss on this ground, Ihave followed Meninski, Golius, Giggeius and Castelli [so!|«. diese erste ausgabe ist one zweifel als sie erschien, ein unentber- liches und nüzliches buch gewesen: jezt dürfte niemand erheblichen vorteil aus derselben ziehen. sie ist in den jaren 1806 bis 1810 zu London durch Charles Wilkins wiederholt — ich habe diese wiederholung nie gesehen —, 1829 gab Francis Johnson den ersten teil »considerably en- larged« neu heraus. ein buch, das ich 1844 bis 1846 viel und mit gutem erfolge für die lesung persischer schriftsteller zur hand gehabt habe: ich schließe aus dem catalogue Mohl 75, daß es 1852 in London unter Johnsons namen neu aufgelegt worden ist. Meninskis großes werk war namentlich durch den 1683 bei der belagerung Wiens die Rossau verzerenden brand so selten geworden, und galt für so unentberlich, daß man — wie ich vermute, auf anraten des eifrigen William Jones — in England am 1 Juni 1771 eine neue auflage desselben ankündigte. als diese (vielleicht in folge der bemü- hungen Richardsons?) nicht erschien, betrieb man auf befehl der kaiserin Maria Theresia in Wien den wiederdruck des buches, der von Bernhard von Jenisch besorgt, im verlage Josephs von Kurzböck 1780 erschien. es ruht in dieser ausgabe auf der arabisch-türkischen &2) des Wän Quüli und dem Farhang i suüri: die in ihm enthaltenen eigennamen stammen aus B2 12 PAUL oe LAGARDE, Herbelots bibliotheque. die französischen, polnischen, deutschen über- sezungen der vokabeln und phrasen sind getilst. Der nach ZDMG 34 xj am 21 Januar 1880 zu Gießen ver- storbene Johann August Vullers hat in zwei, 1855 und 1864 erschie- nenen bänden dasjenige wörterbuch der neupersischen sprache geliefert, welches in Deutschland zur zeit das verbreitetste ist, für die lesung persischer texte nicht im entferntesten ausreicht, den bedürfnissen der indoceltischen sprachwissenschaft gar nichts bietet, durch den nach der allgemeinen deutschen biographie 9 549 am 28 Februar 1815 zu Mühlhausen im Elsaß geborenen, am 16 Juli 1869 [in Meißen?] ver- storbenen KHGraf in ZDMG S 3938—399 10 309 18 660—661 in möglichst behutsamer weise, von dem nach ZDMG 32 xjx am 13 Juli 1378 in Calcutta gestorbenen HBlochmann in dem journal of the royal asiatic society of Bengal 37 am 11 April 1868 hart, aber durchaus gerecht getadelt, aber vom französischen institute, obwol es nicht im jare 1866 beendet wurde, sondern schon 1864 das licht der welt er- blickt hatte, im jare 1867 also gar nicht concurrenzfähig war, nach dem journal des savants 1867 525/526 mit dem halben preise des con- cours Volney ausgezeichnet worden ist, wol auf betrieb jenes be- rühmten Jules Mohl, dessen arge unwissenheit im Persischen, der ein- zigen sprache welche er in amtlichem auftrage vertrat und zu verstehn galt, Friedrich Rückert ZDMG 8 239—329 10 127—282 in so ver- nichtender weise aufgedeckt hat, und zu dessen weiterer charakterisie- rung der umstand dienen wird, daß er (catalogue Mohl 188) jare lang ein 1169 geschriebenes manuskript der syrischen übersezung der Cle- mens-briefe besaß one davon etwas zu verlautbaren. indem ich auf Blochmanns kritik verweise, bemerke ich selbst nur, daß Vullers, wie er sagt, persische schriftsteller für sein wörterbuch gelesen — zu reich- lich sind die citate aus solchen nicht —. die arbeiten Castles, Me- ninskis und Richardson-Johnsons benuzt, hauptsächlich aber die orien- talischen lexica (syr% &P5 (nach dem konstantinopler drucke von 1742), ebE 50 (nach ThRoebucks ausgabe, Calcutta 1818), 253 2 (Laknau 1822), #2 „u; vll (nach dem Dehlier steindrucke von 1853), ur# wol} (nach Barretto, Calcutta 1818) ausgezogen, daß er also one kritik zusammengerafft hat was ihm in den weg kam, wärend er in Paris, London, Wien, Berlin und Dresden (München erwarb die sammlungen PERSISCHE STUDIEN. 13 Quatremeres erst später) an reineren quellen hätte trinken können. zum beispiel hätte sich den (s+u> Kip5 statt des syrh Küss zu benuzen um so gewisser empfohlen, als Vullers des Türkischen so unvollkommen herr war, daß er 1153 des (sye# &P3 1 132° 26 saz ‚Aid li ul u durch »exempli gratia in hoc versu ‚A&cD poetae« wiedergab, als sei yekzS ein eigenname, was er 2 1559 durch die bemerkung verbesserte »1 153° lin. 30 pro ‚Ass lege cuiusdam«. charakteristisch für ihn ist was er1 vi berichtet: valde autem dolendum est, quod lexici Flarhang i Suüri] exemplo quo usus sum, bibliothecae academiae Bonnensis proprium, paginarum quidem ordine servato, multis tamen foliis caret, quae aliis alio loco iterum repertis, sed mutatis plagularum numeris reconcinnata sunt«, welches gestammel, mit dem »rex ab Aude« — sultan von Aude der folgenden seite gleichwertig, vermutlich bedeuten soll, daß in das bonner exemplar aus verschen bogen eines anderen buches hineingeraten, und dafür die hineingehörenden bogen gleicher signatur ausgelassen sind. die bibliotheken zu Göttingen und Berlin würden vermutlich mit iren exemplaren des — übrigens auch käuflichen, und vom verfasser eines persischen lexikons eigentlich wol zu kaufenden (Lagarde deutsche schriften 1 201—205) — sy 93 ausgeholfen haben. Am 11 April 1868 erhielt die asiatische gesellschaft von Ben- galen von irem mitgliede HBlochmann, assistant professor, Calcutta mad- rasa, einen aufsaz Contributions to Persian lexicography, welcher auf seite 1—72 des siebenunddreißigsten bandes (1868) ires journal abge- druckt ist. Blochmann verlangt daß ein persisches wörterbuch von der güte gearbeitet werde, welche EWLanes arabisches wörterbuch aus- zeichnet. er will den weg weisen, auf welchem man zu diesem ziele ge- langen kann: er zält die zehn einheimischen wörterbücher auf, welche absolutely required seien for the compilation of a reliable dictionary of the Persian language, und gibt a few notes on several of them. jene zehn sind die folgenden, denen Er die jareszalen beisezt: sllasli io) (Blochmann troz Lane 37° und der klaren regel der grammatik stets sioß) 1419. aÄlls,% zwischen 1428 und 1445. Wall our 1519. 16) das wörterbuch beruft sich auf den farhang i Sahängiri: in dem laknauer steindrucke finde ich den artikel da nicht wo er stehn müßte, 2 282, zwischen inand und &wär 14 PAUL ve LAGARDE, JeBS! Jr 1593. ar 95 1608. ur) &= in der zweiten ausgabe 1629. re UPS 1653. ol I» 1735. e# „u: zwischen 1739 und 1768. Sul) Sue 1826. der aufsaz enthält vieles was man anderwärts vergebens suchen wird — sein verfasser hatte ja in Calcutta eine gelegenheit zu sehen und zu hören welche allen in Europa lebenden gelehrten versagt ist —, wohingegen ihm nicht weniges fehlt was nicht fehlen durfte, und nicht zu fehlen brauchte, da die asiatische gesellschaft von Calcutta doch der bibliothek nicht ermangelt: gegen Blochmanns ergebnisse und forderungen habe ich erhebliches einzuwenden, und verweise in betreff dieser meiner ein- wände auf den schluß meiner abhandlung. Ich zäle im folgenden diejenigen persisch-persischen, persisch- türkischen und persisch-arabischen wörterbücher auf, welche mir für den europäischen lexikographen in betracht zu kommen scheinen. ich verware mich ausdrücklich gegen die anname, als habe ich alles be- kannte verzeichnen wollen, und gegen die andere, als sollen sämmt- liche noch vorhandene abschriften der in rede stehenden werke nach- gewiesen werden. was ich biete, ist übergenug für den welcher sich orientieren will: Berlin, Hamburg, Oxford, Paris, die bibliothek der weiland East-India-Company haben entweder noch gar keinen oder keinen brauchbaren katalog irer persischen manuskripte veröffentlichen lassen: was in Warmbrunn und Breslau liegt, weiß man ebenfalls nicht: das asiatische museum in Petersburg hat meines wissens über seinen besiz nur gelegentlich etwas verlautbart: wie weit auf die kataloge italienischer sammlungen verlaß ist (die ich nur wenig berücksichtigt habe), wage ich nicht auszusprechen: so wäre der versuch vollständig zu sein von vorne herein lächerlich, und wird darum gar nicht gemacht. Ich habe meiner arbeit das verzeichnis, welches Thomas Hyde im jare 1700 in der historia religionis veterum Persarum 422—425 gab, das andere in Ingüs farhang (nach der laknauer lithographie) stehende, und Blochmanns sich an Ingüs liste anschließende sammlungen (siehe oben) zu grunde gelegt: Blochmann weiß von Hyde nichts. die wiener PERSISCHE STUDIEN. 15 jarbücher enthalten 125 (1849) 142 — 147 aus Josephs von Hammer feder einen aufsaz über die wörterbücher der persischen sprache, welcher auf der vorrede zur dritten ausgabe des &b5 „o@,„ beruht. ich zäle in der überschrift die titel, falls sie nicht doppeltitel sind, auf der linken seite mit unsern ziffern, gebe auf der rechten seite mit arabischen formen das jar der flucht an, in welchem das betreffende werk geschrieben ist, wie ich denn überhaupt die nicht immer sicher zu übertragenden jare der flucht gerne beibehalte, und durch die wal der arabischen zeichen von den jaren unserer aera unterscheide. vorne steht in jedem artikel was Hägı Kalfa bietet: es folgt die auf- zälung der mir bekannten, allenfalls zugänglichen scheinenden — nicht der vorhandenen — handschriften jedes werks: danach gebe ich nach- richten über den verfasser, falls ich das von Hägi Kalfa gebotene zu er- weitern oder zu berichtigen vermag: ich lasse das verzeichnis der quellen folgen, aus welchem der lexikograph geschöpft hat, selbstverständlich nur da, wo ich diese quellen genannt gefunden habe: ich schließe mit dem hinweise darauf, wo das gerade besprochene werk benuzt ist, und tue dieß alles in der regel aus not in höchst ungenügender weise. welche bücher mit Dorn, Tornberg, Uri, Dozy und so weiter ge- meint sind, wird der leser, falls er es nicht bereits weiß, leicht zu er- raten oder zu erfragen im stande sein. 1 suasl 310) ape Hägi Kalfa 1 215 $ 323 kann das buch von dem er berichtet, nicht selbst gesehen haben, denn das „öl welches er für wlö} — 8lol sezt, ist bei ihm durch die reihenfolge der artikel sicher. „o& &l} 3 Las} LIolt ir er Rn Ef A a u > N ut > EIS ill wl>Uboi 3 3 (soil, Sul nd, mal DEIN Sl & Ss) unesn oe London, museum, oriental 1262 Rieu 2 491!: 93 blätter, Wr. London, museum, oriental 265 Rieu 2 493', fehlt Rieu 3 1201”. 58 blätter, siebenzehntes jarhundert. aus dieser abschrift ist das erste, die widmung an Qadr enthaltende blatt und qism II verloren gegangen. Nani 55 2 4 des katalogs Simon Assemanis über die codici mano- seritti orientali della biblioteca naniana. man lese selbst: Arabo e Per- siano in 8°, cartaceo di pagine 399. dizionario Arabo spiegato in Per- 16 PAUL oe LAGARDE siano. principia pee ar a „L dalla lettera Alef col Gim, e termina Sal a N colla lettera He col Dal. Tautore e Cadhi Khan. d’Herbe- lot nella Bibliotheque orientale sotto Y’articolo Dahaloui cosi scrive del n/ostro] alutore]: Cadhi Khan Mahmud a compose le livre nomme& Adab [Herbelots exemplar des Hägi Kalfa mußte ja ebenfalls inkorrekt sein] alfodhala, touchant la politesse de la langue arabique [so]. cet auteur dedia son ouvrage a Cadri Khan, et mourut lan de I'hegire 823. In Indien sind nach Blochmann 7 handschriften selten. falsch [oben 13] schreibt Blochmann im titel s'ö1, erträglich ist ThHydes 423, 6 und des Hägi Kalfa 5 325, 9 wis). Erst Rieu hat über das buch und dessen verfasser näheres ermit- telt. Sa,9. Ciy,zl) a Au 05 > „ob war ein schüler des als ssl®0 bekannten („A „9,2 und des Käse 0); a und als mann ein zeitge- nosse des ersten Güriden > „> cp o> 8, muß also um 1400 geblüht haben, da un jenes Qadr son Sr nn thron seines vaters erbte. Dhärwäl heißt der verfasser nach Dhär in Mälwa. wo Qadr residierte : der Qadr dem .der lexikograph sein werk Ai" oder At? widmend über- reichte, wird der in @s;M> eine secundogenitur besizende zweite son des gründers der dynastie gewesen sein. Divided into two parts = “ws: qism I containing single words ar- ranged in alphabetical order, according to the first and second letter oi each, blatt 5°—77': qism II containing compounds and poetical phrases, arranged according to the initial and final letters, 77°— 96°. Benuzte Job „ms ll sam) ln, al Ulm, auliss des ui I ri uw. er trug in seine sammlung auch ein (sogar eigennamen) was er in den diwänen fand, sowie phrasen aus Kägäni, Anwarl, Färyäbi, Firdausi, Sadi und andern. Quelle für sold x li sure Ks: le ion MeLS| ai} vum. 2 — vor 1500 Täßi Kalfa 1386 $ 1084 Rt SE ET AT Ent de ae a SAL) ai) Sa RES 29 l> 35 $ ‚ses! Dresden 85: 138 blätter klein quart, $. lexicon persicum, cuius auctor anonymus, quem tamen e praefatione Turcam fuisse constat, pri- mum infinitivos persicos ordine alphabetico ita recensuit, ut in quaque PERSISCHE STUDIEN. 17 litera primum eos poneret qui post consonam initialem habent vocalem fatham, deinde eos qui kesram, tum eos qui dhammam. cui recensui adıunxit conspectum regularum partis etymologicae grammaticae persicae, id quod e praefatione intelligitur, quamquam ille in hoc nostro codice desideratur. extremo loco sequitur lexicon ipsum, etiam infinitivos illos denuo exhibens. ordo in singulis lexici literis idem est qui in recensu infinitivorum. explicationes vocabulorum partim et ipsae persicae sunt, partim turcicae. Oxford 108: 102 blätter. der titel wird wie folgt begründet: > Ra ol sohn ya Fr 0 Am, BvJenisch 1 254 unterscheidet @knüm origo radie von uknüm Ahy- postasis persona, und läßt den 4 pl so genannt sein, quia verborum radices explicat. für pl radiv origo citiert Castle Eutychius 2 14. Quelle für A} &x5 (siehe dort), und deshalb vor 1500 anzusezen. 3—9 SDELpE 3) pe vor W Ich stelle hier alles zusammen was ich in diese abhandlung ge- höriges über Halimi und dessen schriften zu sagen weiß. Hägi Kalfa 2 19 8 1667 me a all AD) ul nl Mari Kell 59, uns 8 EN LUS abo 5 1ylüng Lubie ale nl rl gl, Ball, von 8 all, El 3 IN ad de Hägi Kalfa 4 503 $ 9364 ®....n Sal AS! a 2 all ab) Ag BEN, Sl Soll Kalt Kell SAT aid de Jay Tall ze nl al a EIER Häg! Kalfa 6 299 $ 13576 ®....Kiw dal (lat zuäll sul ‚iu Wir wissen von eilf ein werk des Halimi enthaltenden handschrif- ten, daß sie mit den worten alys a2, > >|, > a 0 3 U ah a7 anheben, nämlich von München 302: 335 blätter: iM: Petersburg, bibliothek 496 — catalogue 431— 435: 119 blätter klein-folio: 1°, im zweiten jare nach dem tode des verfassers: Petersburg, museum 474: denn Dorn seite 434 (mitte) sezt sie der eben genannten identisch: Upsala 23: 186 blätter: 9°: nur der erste teil: Upsala 24: 242 blätter Upsala 25: 185 blätter Histor.- philolog. Classe. XXXL, 1. Ü nach Tornberg identisch mit 23: 18 PAUL vELAGARDE, Wien, hofburg 122 Flügel 1 128: 185 blätter quart: Wien, hofburg 123: 292 blätter quart: Wien, hofburg 124, 2°— 127': 90: one den andern teil, auch der erste ist abgekürzt: siehe weiter unten: Wien, hofburg 125, 1”—132°: ev: one den andern teil: Wien, hofburg 126, 1°—119°: um #o: one den andern teil: wir dürfen in diesen eilfen ein und dasselbe buch enthalten glauben. da RDozy 1 98 zu verstehn gibt, daß sein if} geschriebener codex 181 = Warner 663 dieselbe vorrede hat, welche die drei upsalaer hand- schriften bieten, habe ich das recht, auch den leidener codex 181 hier einzureihen. da AKırafft, der es wissen mußte, seine nummer 21 für identisch mit den fünf Halimi-handschriften der hofburg erklärt (nur fehlt ihr der andere teil), so ist auch nummer 21 der bibliothek der orientalischen akademie zu Wien hier aufzuzälen. da wir durch Flügel 1 128 wissen daß der erste „30 des in die- sen dreizehn handschriften enthaltenen werks WS vw] Aus ol „las 50 SW G,> as a und der andere syärs Aslıd, 5,95 „as we ls „2 be- titelt ist (Aumer fürt aus seinem 302 nur die überschrift des andern „ws an), so folgt daß die oxforder hdss 88 und 94 ebenfalls das in den bis- her aufgezälten manuskripten erhaltene buch des Halimi bieten, denn Uri 1 287 289 berichtet, daß diese beiden in je zwei ‚vo zerfallen, und gibt deren titel bei 88 und 94! so an wie Flügel die der beiden vollständi- gen manuskripte der hofburg. Uri 94 enthält nur den ersten teil. vermutungsweise stelle ich als identisch hierher Dresden 90: 165 quartblätter. Florenz medicea 412: angeblich nur 72 paginae [so). allerdings charactere minuto geschrieben, aber doch wol, selbst wenn die hds nur den ersten teil des werks enthielte, unvollständig. wer StEAssemani kennt, wird begreiflich finden, daß ich unter allen vorbehalten rede. Nani (codici orientali von SAssemani, Padua 1787 14) 6: 370 ok- tavseiten : 19:7 17) wenn SAssemani das buch ketab giame — collezione nennt, und vom verfasser sagt »pro- fessa di essere stato ajutato in quest’ opera da certo Sciocrallahs, so hat schon der verfasser des catalogue de Petersbourg (ich nenne ihn künftig bei namen: BvDorn) 433 gesehen, daß Assemani die [jezt von Tornberg, aber schlecht, abgedruckte] vorrede nicht verstanden hat. PERSISCHE STUDIEN. 19 Oxford 98: 214 blätter: denn die beschreibung stimmt zu der gleich abzudruckenden der sicher als identisch bekannten hdss. prior pars persicas voces omnes, testimoniis poetarum confirmatas exhibet, po- sterior ad grammaticam et prosodiam spectantia continet. Paris 177 (1 288): zu Paris von David [einem Armenier?) aus Ic- fahän im jare 1643 abgeschrieben: alles nähere fehlt: Paris 178: beschreibung unten: ®}. nach diesem datum ist in der überschrift die zeit des Halimi bestimmt. Paris 189: Paris 190: desideratur prima littera. über die teile und iren inhalt erfaren wir fast überallher, daß das buch ein zweiteiliges lexicon persicum turcice explicatum sei. aus Dresden 90 Paris 177 189 190 Upsala 23—25 weiter nichts oder nichts charakteristisches. aus Florenz medicea 412: dictionarium persicum, divisum in duas partes, quarum prior voces ab antiquioribus poetis persicis usurpatas com- plectitur, adiuncta earumdem interpretatione turcica, idque versibus per- siecis turcice explicatis. aus Leiden 181: prior libri pars continet explicationem turcicam multarum vocum persicarum, et ubique exempla complura ex poetis per- sieis addita sunt. altera, novem tantum paginas implens, agit de for- matione vocum sive parte grammatices etymologicä. aus München 302: erster “3 die nomina, blatt 1—269: die verba, blatt 269—295 mit einem schlußworte über die conjugation 295 — 301: zweiter „3 über metaphern, rätsel usw 301°—335. aus Oxford 88: pars prior voces ab antiquioribus persicis poetis usurpatas complectitur: altera phrases continet obscuriores itemque varlas in poeticam animadversiones. vocabula iuxta literarum seriem alphabe- ticam sunt disposita. aus Oxford 94: prior pars complectitur persicas voces celebrio- rum poetarum testimoniis confirmatas: altera, quae desideratur |wie durfte Uri sie da hier beschreiben?], varias in poeticam animadversiones exhibet. aus Paris 178 katalog 1 288: divisum in duas partes, quarum prior voces ab antiquissimis poetis persicis usurpatas complectitur, adıuncta illarum interpretatione tureica, in qua disseritur de poesi *turcica, idque C2 20 PAUL on LAGARDE, versibus persicis turcice explicatis.. ich neme an daß vor »in qua« etwa »seguitur pars altera« aus versehen ausgefallen sei. aus Petersburg (Dorn seite 432): les mots de la langue persane sont rendus en turc, et, en cas de besoin, expliques par des passages de divers poetes persans. aus Wien hofburg 122, 1°—159': über die (in dem ul} „= vor- kommenden) persischen, hier mit rücksicht auf die anfanesbuchsiaben al- phabetisch geordneten und türkisch erklärten wörter unter anziehung per- sischer verse als belege (hauptsächlich aus Asadi, Firdausi, Latifi und Sadi): 159'—185' über dunklere redensarten und bedeutendere (gram- matische) regeln. in Wien hofburg 123 ist das verhältnis der teile ziem- lich dasselbe: 1 1°—250°, 2 250°—292'. aus Wien orientalische akademie 21: der erste teil enthält die ge- bräuchlichen wörter, der zweite |Krafft wird über ihn aus den zwei exemplaren der hofburg berichten] mit den wörtern und phrasen von seltnerem gebrauche ist nicht dabei. der andere teil fehlt vermutlich im mediceus 412: sicher in Oxford 94 Petersburg bibliothek 496 Upsala 23: wie es scheint, Upsala 24 25, wenn anders aus Tornbergs schweigen etwas zu schließen ist: sicher Wien hofburg 124 125 126, Wien orientalische akademie 21. Um weiter zu kommen, muß ich nun aus Tornbergs kataloge 18 folgende worte der vorrede Halimis (stillschweigend hier und da, aber weil one hdss| noch nicht hinlänglich, bessernd) anfüren: Duo u > sus), y ul), us'es eissbs ir LO WORT LS Kb, Re unslb) ee al> US > . ob SOzÄR x VRINER WI: a), >) Led [59 2 en 9 ya) u), „x = “ ade ar ge, oe! „ BuD DD 2 ums MRS SO A; Pt) Ber NTERT ul ul Oo es I OS PIEEET EEE) cr Frog gen < er) gras Sees daraus folgt: Halimi hat zuerst ein am faden regelrechter ordnung aufgezogenes buch des namens al; „= geschrieben : als die leute dieß zu schwierig fanden, hat er einen eva zu geben anstrebend, einen ar des ersten buchs in zwei „20 geliefert. jener erstling, der sich nirgends vorfindet, wird vermutlich mit dem Zr? zusammen das werk bilden, von dem ich so eben 15 + 8 handschriften nachgewiesen habe. dann darf ich aber als nummer vierundzwanzig den ul „= re hinzufügen, welchen man in Paris als persicus 193 (katalog 1 289) besizt. PERSISCHE STUDIEN. 21 als titel dieses „J&) ‚= „.* wurde nun bequemer weise im gewön- lichen leben kJ vo oder „> && angegeben : Halimi selbst nannte seine arbeit &5 oder inventar, vermutlich weil sie in der neuen gestalt bequemer zu brauchen war als in der alten form. das buch muß älter als #1 sein, weil die eine der pariser handschriften desselben Ti ko- piert ist: die eine wiener ist vom jare %o. Eine kürzere gestalt des werks — ich weiß nicht ob sie dem ver- fasser oder abschreibern zu danken ist — liegt vor Dresden 169, jezt 79 quartblätter, aber verstümmelt: erst von blatt 32 an vollständig. initium differt |vom texte Dresden 90], neque exem- plorum e multis scriptoribus in codice 90 citatorum ullum hic apparet vestisium, sed cetera eadem sunt. naskl. Leiden 823 Warner — 182 1 98 Dozy. fragmentum compendii ope- ris [in codice 181 inveniendi|, usque ad initium literae &: reliqua enim deperdita sunt. praefatio eadem est |wie in 181], sed explicatio verbo- rum brevior est, scriptorumque loci omissi sunt. vielleicht [so] Oxford 109 — Uri 1 291: io: denn es sind nur 110 blätter, und von teilen ist nicht die rede. Paris 191 : operis inscripti logat Halimy epitome. über Wien hofburg 124 sehe man oben: ich möchte glauben, daß in diesem codex die abkürzung einem kopisten, nicht dem verfasser zuzuschreiben sei. Simon Assemani hat im kataloge der bibliothek Nani 1 4/5 176 le opere e gli autori che si citano in questo dizionario aufgezält. es sind, außer altri pochi, che per essere molto mal seritti, non ho potuto leggerli, die folgenden'°: offenbare fehler Assemanis sind berichtigt: Asaadi (saw): um Fa: aus mb: Ferdusi so2: 7 fl oder Fi: aus umb: Lathifi “bl: um 4, also dem lexikographen gleichaltrig : Scek Saadi (sw zus: A: aus las: Sciäkri (ss: Rudeki ‚S2y,: + Pf": HEthe NGGW 1873 stück 25: Hafez 2il>: -- vi: aus za: Sciams Fakri s> vi: 18) über Daulatfähs tadkirat alkuärä& handelt SdeSacy notices et extraits 4 220 — 272. mein 1870 Symmicta 1 4, 40 ausgesprochener wunsch ist noch immer nicht in erfüllung gegangen. 22 PAUL or LAGARDE, Aanssari (spaie: (= Uncuri, Jukowski Ali Auhadeddin Enweri [1883] 320) am hofe Mahmüds von Gazna: Farii Aldahr 28 ap: Kemal Asfähäni &eW&eol Jus: + Wo, Rieu 2 581': Bahrami se: unter den Näciriden, Sprenger Oudh 3°: Ahmed Kermani äh a7): Abu Scekur „&% „ [so]: aus Balk, um 920: Eth&E NGGW 1873, 664: Solman uw: aus sole, 7 wi: Amir Moghrebi 2%+ „el: troz des za) wol 28 ea u aus gyal bei „W&ol, + nA, Rieu 2 633: Khosru „>: aus J9S, 7 wo: Maarufi &,=*: um 920, aus Balk, Ethe NGGW 1873, 664: Senäl (slim: aus ws, 7 fo oder oo: Hekäk sSK&>: Abu almathal Mil ss}: um 920, aus Bukärä, Fthe NGGW 1873, 664: Thian „uD: Aasgiadi (saSWwe: um Ye: Ghauass wolse: Khesruani &h,+>: um 920, Ethe NGGW 1873, 664: Docaiki „35: aber neben dem alten „&> gibt es auch einen „> Hägi Kalfa 3 620 S 7259 aus Op: Abu Sceaib us“ u [so]: aus Harät, um 920, Ethe NGGW 1873,664; Sciafki (#: Scehid Aug : aus Balk, um 920, Ethe NGGW 1873, 664: Abu Aassem wos.» [so]: Zohair ‚gb: doch wol Abb „eb, + zu Tabriz oh: Sprenger $ 542: Khefaf Cu&>: Fakhri (s=: der um ff. blühende verfasser des ul ums ? Graf ZDMG 23 375—433: Soltan Valed &, „ls: der son des y a) Al>, + vit: Spren- ger Oudh S 560: Mordhi „e#: Gellab Bakhari g& „I>: Nezami lb3: Alb5 aus as&, + um Me: Casem eb: HN uB aus lm bei za, 7 ao oder a®v: Tabrizi (55,3: doch wol (says a) ums, 7 fo, der genosse des PERSISCHE STUDIEN. 23 ey N Nässer Khosru „=> „ob: aus „obs bei a, + Fat: Mongik eur: Fettah zu: doch wol U Sum aus yläss, > not: Abu Alaabbas „us 1: vermutlich „us a Ma vueli 21 aus „>>, um 920, Ethe NGGW 1873, 664: Emir Ulugh Bek & zJ) „Al: der bekannte enkel 'Timurs, Hyde syntagma 1: Sciah Sciar „Us su#: Abu Alfath a >): kaum ;)0-»,5, ein Indier, der über 100 jare alt, „fo in 490 starb, Rieu 1 347°, sondern der samanidische dichter aus Bast, Ethe NGGW 1873, 664: Dzaher Fadhl ka 2b: Sciaraf Jezdi SR GA: ar de B-%S] Ga, goaen: Hakim Ghamnak sWüe „s>: Khathib Scirazi (sy a# b>: Abu Almouaied Aus „I: der aus Bukärä oder der aus Balk? um 920: Kemal Ghiath Sue Sus: aus 5%, + na, katalog von Petersburg 310": Ahmed Mansciuri (ei 71: Sprenger Oudh 3": Ghaiadh weue: Hakim Cathrani 1,65 „>: Saadı Saiaf lıw (sw: Piruz Mosciraki & jy42: Sprenger Oudh 3°, unter ad en A: Gemal-eddin Amer „= a Su: Ali Carthabi „P3'Je: Abu Nassri (sy „1: etwa (sis zei ol, um fl? Manugeher „si: der als a5 wums bekannte ? Khothairi (s;2> [so]: Aardhi „Be. man wird aus dieser liste, so unvollkommen ich sie zu deuten ver- stand, und obwol SAssemani gewis unsauber gearbeitet hat. ersehen, daß Halimi ein gerade in den ältesten dichtern belesener mann war. Der SU ‚LS ist in Paris als nummer 192 katalog 1 289 vorhanden, und wird als ein dem sultan Bäyazid gewidmetes lexicon persicum tur- cice explicatum beschrieben. da Assemani sagt, das in dem codex ent- haltene buch sei dem sultan Bäyazid gewidmet, ordne ich hier ein 24 PAUL ve LAGARDE, Florenz medicea 358: 170 quartblätter: StEAssemani, der 1742 drucken ließ, nennt ihn recenter exaratus, und sagt nur auctore ut vi- videtur, Lotf-Allah. den namen des buches gibt Assemani gar nicht an. Hägi Kalfa 5 310 $ 11095 bl uw. ein solches buch ist im well Laäs benuzt. ich muß es hier anfüren, weil StEAssemani 478 — ein bedenklicher zeuge — im mediceus 508 (47 quartblätter), welcher rein persisch zu sein scheint, gesehen hat eine expositio persica vocabu- lorum difficiliorum et minus protritorum quae in scriptis poetarum occur- runt: cui titulus Losan [so] al-Sciohara, id est lingua poetarum, auctore, ut videtur, Lotf-Allah filio Abu-Iosephi. ich zäle das buch an dieser stelle nicht. In München hat man als 301 ein kurzes persisch-türkisches glos- sar des et me 3 6) A LE (so genannt blatt 2 zeile 5), das nicht von der hand des schreibers selbst auf einem der vorsazblätter „= ws „> genannt wird. 91 blätter von I. das persische vorwort handelt vorzüglich über orthographie. die türkische erklärung der persischen wörter steht zwischen den zeilen. anfang „| 32 u, A> 2 um Ar wat, St, u) el, Ust, Was wir über Halimi wissen, danken wir Hägi Kalfa (siehe oben), JvHammer”, BvDorn”. Halimi war danach aus Castamuni gebürtig, widmete seinen 8} ‚5 dem sultan Bäyazid dem zweiten (1481—1512), wurde erzieher des sultan Selim des ersten, den er 1518 auf seinem zuge nach Aegypten begleitete, und starb #» in Damascus. 6 Br eb sl )S 1. Hägi Kalfa starb im September 1658 zu Konstantinopel, konnte mithin den 1652 im Dekkan erschienenen &b5 „lo, nicht füglich ken- nen, als er beim buchstaben — war: er bietet 6 625 $ 14924 folgendes: md ul ve "uelsli pen] vm> Au adlıl eDö or Slow en Fun) EM) RS} Az (jsäme ss a3} „» ob Br Li), ws) sl) 5 Weil; Aa 5 5! 19) JAP II1243: [Eichhorn] geschichte der litteratur 1164: geschichte des osmanischen reichs 2 433 526 646: geschichte der osmanischen dichtkunst 1 aar. 20) er hat die eben gegebenen citate aus Hammers schriften zusammengebracht, und das chro- nogramm gefunden, welches den tod Halimis auf 928 der flucht sezt: catalogue de Petersbourg 431/2. PERSISCHE STUDIEN. 25 2, aha, mi, SE ms de u, al Das buch ist nach Blochmanns aussage in Indien dreimal gedruckt: ich kenne nur die ausgabe 'ThRoebucks, Calcutta 1818. eine türkische, von „oe A771 gemachte übersezung erschien zu Konstantinopel 1799 (An- nals of oriental literature 1 563'° und (dieselbe?) zu Büläg ol (Rieu 227500). die blätter der handschriften zu zälen ist bei diesem werke nicht von nöten. London, museum, additional 16751 Rieu 2 500!: aus dem sieben- zehnten jarhunderte: London, museum, additional 26130 Rieu 2 500°: io: London, museum, additional 7000 Rieu 2 500°: von der hand John Haddon Hindleys, nach 1815: Moskau nach dem catalogue de Petersbourg $ 497: München 286: 14®. one &«ö: München 287: Wr. one &.%: München 288—289. »in schlechtem Ausi«: one Kö: Petersburg bibliothek 497: jung, reicht auf 167 blättern nur bis BIP CHE Burhän ist takallue des ym> &u= aus Tabriz, der im Dekkän ge- lebt, und dort seinen gb& „9, geschrieben hat, in welchem (oder tat das ein späterer in seinem buche?) sogar der cähib Golius genannt wird: jedes falls ist das werk nach der art der in Europa umlaufenden wör- terbücher eingerichtet, und darin scheint der hauptwert der arbeit zu liegen, welche das im sp&4> &iP53 in einer für Europäer geradezu unerträglichen weise geordnete material für uns bequem zurechtlegt. als ausgelassen fürt Blochmann 19 =. baumwolle an. dem sultan Aus sluubs sl} von Golconda gewidmet. aus einem in den Annals of oriental literature (London 1820) 1 354—366 gedruckten Review of the Borhäni kätä habe ich manches gelernt, und in diesen studien citiert: hier füre ich daraus an, daß Roe- bucks Burhän neu acht guineen kostete. Benuzte Alan Lam Koi IP sarile> Ks und die erste aus- gabe des =. Quelle für — u. Blochmann erwänt one das jar der veröffentlichung anzugeben, Histor.-philolog. Class. XXXT. 1. D 26 PAUL oz LAGARDE, ‘einen in Dihli gedruckten „9, eb& des unter dem takallue JE schrei- benden „> ll oaw) — släs ir, in welchem der &b5 „IP, übel mitge- nommen werde, und einen von Je Ayllzi aus Dakka jenem „9% gb entgegengestellten „92 Ass, auf den Je 1867 mit einem „as &s ge- antwortet habe: von einem diesen 5 &5 bekämpfenden Sp5 „ink be- richtet er im April 1868, er sei unter der presse. Blochmann 19: the printed editions of Captain Roebuck and „I> us} Due are accompanied by appendices of words not given in the „Sy. these appendices which are known under the name of „9, väsk, are not written by Burhän, nor are they found in numerous MSS of the dictionary, but were made under the direction of Captain Roebuck from the works of several lexicographers of the eighteenth and even of the beginning of the nineteenth century. they are untrustworthy and full of the most glaring blunders .... whatever good they contain, will be found in the original dictionaries written after Burhän. damit verträgt sich nicht was Rieu 2 502° berichtet daß Bahär Mr diese DE „Oz vs als quelle citiert. Ich bin dem Burhän großen dank schuldig : Friedrich Rückerts mir auf viele monate geliehenes exemplar des werks hat neben den zus und Richardson-Johnsons dictionary vom jare 1529 mir vom November 1844 bis Ostern 1846 und im winter 1847 auf 1848 die wesentlichsten dienste geleistet. L eb ji Steindruck Dihli 1853 als — „e olslases, den Vullers und nach- mals ich (gesammelte abhandlungen 302) aus Sprengers exemplare (num- mer 1537) benuzt haben: ich habe an ihm nicht viel freude gehabt, da er höchst inkorrekt ist. und: darum viel mühe verursacht. Handschrift im britischen museum, oriental 259, Rieu 2 502': 704 blätter, vom Januar 1836. Verfasser Räi Tekcand, dessen dichternamen Bahär war, ein «fa aus Dihli, schüler des unter was) el, > zu nennenden „3, : seine blüte wird um 1760 fallen: der mann hat bis 1752 an dem buche gearbeitet. Seine quellen fürt Tekcand ausfürlich an: mir lont es nicht, aus Berlin Sprengers exemplar schicken zu lassen, um sie aufzälen zu kön- nen, da, so viel ich weiß, außer manchen in diesen blättern anderswo- PERSISCHE STUDIEN. 27 her schon verzeichneten nur uns in Europa ganz unzugängliche schrif- ten des achtzehnten jarhunderts genannt werden. Rieu 2 502°” nennt des al, | %) kommentar zu Anwarl (siehe jezt Jukofskis register 141 unter A6y.ıs-Xacans Pepaxann), den U I» und (oben $ 6) die was“ & 592. daß schließlich auch des Wärasta =“ vll» benuzt worden sind, lerne ich von Rieu 2 503'. 8 „euell ze vor PFP Hägi Kalfa 2 93 $ 2055 N Sf mal a 8 zaball u. Da Rüdagi "fi" starb, wäre ein lexikalisches werk aus seiner feder vorläufig das älteste aller uns hier beschäftigenden werke. HEthe NGGW 1873 stück 25 erwänt es, soweit ich mich entsinne, nicht. die ‚sLall des fa9 gestorbenen &;s; sind ein dictionary of arabic verbs, explained in Per- sian (Rieu 2 505), kommen also in dieser abhandlung so wenig in be- tracht wie des (s%=; noch nicht vollständig herausgegebene „OD Kuir, obwol die lexikographen des Persischen mit der zeit auch aus diesen und aus änlichen büchern nuzen werden ziehen können. 9 vu>)) ke 4 London, museum, additional 23575 Rieu 2 494°: 152 blätter, \t. London, museum, additional 8990 Rieu 2 495': 97 blätter, von denen 1—61 aus dem sechszehnten jarhunderte stammen. 62—97 im jJare 1811 zu Icpahän geschrieben sind. Petersburg, siehe nachher. Verfasser as) 2l>, das heißt, aus »») bei Harät, Yagqut.1 397 (Rieu falsch 137), 6. das werk einem wazir von „Wl,;>, nach Rieus vermutung demselben al „u> gewidmet, welchem a) l,> den „u end zugeschrieben hat. herr von Khanykov berichtete im November 1854 in den melanges asiatiques de Petersbourg 2 439 ff, er habe un petit dictionnaire persan Wo} zes erworben, ot sur 67 feuillets Y’auteur a recueilli tous les mots du vieux persan qui ... par la suite des temps et la succession des anndes sont tombes dans Youbli. der verfasser heiße „wol Zil>, und habe sein buch einem könige gewidmet, welchen er [nur] »sa>de wrr> nl usX>woli nenne, und der nur der erste Sefewide sein könne, da das chronogramm #*1 oder a ergebe. daß hier |») zu lesen sei, D2 28 PAUL oz LAGARDE, hat bereits Rieu, one es zu sagen, gesehen: ein wort „Wwe) kenne ich nicht. BvDorn druckt in der melanges asiatiques 5 238 den titel die- ses von Khanykov geschenkten buchs „u>3} =, läßt aber „eo) und die inhaltsangabe unbemängelt. Rieu ist Dorns notiz entgangen. das buch soll also in einem und demselben jare einem wazir und dessen fürsten dargebracht sein, was unwarscheinlich klingt. Rieu berichtet 2 494° ff: the author was led to compile this work by noticing the neglect into which the ancient poets had fallen in his day, because many of the words used by them had become obsolete. Anfang nach Khanykov und Rieu yur&ab such ua sei. Rieu hat nicht bemerkt, daß der anonyme persische codex 272 in Mün- chen, der auf 72 blättern leider nur bis zum worte A4l> geht, ebenso anhebt: nach Aumer enthält derselbe die erklärung seltener und veral- teter wörter mit belegen aus alten persischen dichtern wie Rüdagl, An- cäri, Dagigi, Asadi. bis auf weiteres neme ich an, daß in München als nummer 272 ein unvollständiges exemplar der „u>S} s&= ]iest. Quelle für GrNe> BOSCH und Ur) = 3 10 Warlm> Ka= vor ar Vorbild der (sAsL& S= nach den mitteilungen Fleischers catalogus dresdensis $ 221: siehe unter (sAPL& X&=. der em>, nach welchem un- ser buch heißt, ist vielleicht der “tv gestorbene, also freilich durch zwei jarhunderte von (sAsL& getrennte lieblingsschüler des Ay (aa >, von welchem Rieu 2 585° handelt. ie) 11 dla) Ka a London, museum, additional 7683 Rieu 2 493°: 198 blätter, sechs- zehntes jarhundert. Verfasser [= aA] lvo zus (2 0, der in der vorrede den sul- tan Sikandar |Lodi, Alf bis 1°] preist, und bevor er lexikograph wurde, dichter gewesen zu sein bekennt. The dictionary is divided, according to the initial letters, into two and twenty „bs and cach JL is divided into two sections (Me2), the first of which contains the single words arranged according to the final let- ters, and the second the compound words and phrases in the same or- der. there are no poetical quotations. PERSISCHE STUDIEN. 29 Anfang > el Br, Sn a) Nach Rieu identisch mit dem su S%. Benuzt sind =Wa8 sol [eb] ed all nd bes 65 er u; [doch wol 3 & des 5] PS ls, —] SC pR\ Ks mm K5 Ei: ei ie, Quelle für die andere ausgabe des m =, Rieu 2 494". 12 Kind Kali Ian Häsi Kalfa 2 229 9 2595 SAU al a) 3 md 5a I Rd] Kisül AD 8 xatall LEN u au us Al 3,9, ut AN al a Blonn wasn N an Slaäl Aal won Haläst Gab, AN Sri Kl, All, UK „al Sn al Rind Kal „rät 2 Im Kim Üd, san lad u Lil > IOESOREE- SICH P) „as! München 303: 231 blätter, naski: \fo. auf dem vorsazblatte aüröo genannt: mit glossen des schreibers, des derwisch „y#&is aus Scutari. siehe Kino. »es finden sich viele belegstellen aus den persischen dichtern«. 13 sol; Kas 17 Dresden 8: %. auf wie viel blättern, erfaren wir nicht. Dresden 221, 19°— 46°, naski: if. Dresden 235, 63”—82”, naski, vokalisiert. nach 1699. Gotha 14: vokalisiert, 19 blätter. Gotha 15, defekt: 20 blätter. Gotha 16. defekt: 19 blätter. a A a ‚ guppruchstück, Pertsch 118 hie en, Leiden 148 Golius —= 194 1 102 Dozy als saPla &z. Leiden 1582 — 195 1 102 Dozy: mi. Leiden 1583 = 196 1 102 Dozy: Ivo. London, museum, Harley 5494 Rieu 2 513°: 49 oktavblätter, Ar. London ebenda noch andere, von Rieu vorläufig zurückgestellte hdss. München 28, 26°—48. München 304, 1—24 : 1.o®. München 305, 24 blätter. München 306, 18 blätter. 30 PAUL oz LAGARDE, München 307, 34 blätter, \r.. Oxford 105, vierzig blätter. Paris 215 und 216 katalog 1 291. Petersburg, bibliothek 493 : 31 quartblätter. Petersburg, museum a Petersburg, museum 83catalogue de ... Petersbourg seite 429. Petersburg, museum sı| Rom 63 (Mai aao 650), angeblich wo, also 45 jare vor abfassung des textes geschrieben. Upsala 27: 23 blätter, vokalisiert, naskı. Upsala 28: 27 blätter, vokalisiert, naski. schlecht erhalten. Upsala 29: 21 blätter, vokalisiert, naski. 1.r? Upsala 30: 25 blätter, vokalisiert, naski. leo, Upsala 31: 27 blätter, vokalisiert, Js. Nr. Upsala 32: 22 blätter, vokalisiert, naski. dabei liegen sechs das ende. des werks bietende blätter eines andern exemplars. Wien, hofburg 131 Flügel 1 135: 20 blätter. Wien, hofburg 132 Flügel 1 136: 38 blätter. Wien, orientalische akademie 22, sieben verschiedene exemplare; a) 25 oktavblätter. b) 36 blätter, zu anfang defekt: Nv. c) 39, blätter : IM d) 24 blätter : e) f) g) jedes 20 blätter Erst Flügel 1 135 142 und Rieu 2 513/514 haben über den verfasser der viel gebrauchten (sA2L& &2= licht verbreitet: ich übergehe schwei- gend die fehler älterer schriftsteller. 21,1, ein (sAsL& zubenannter son des ano gestorbenen s00 (sIA>, geboren (Flügel 1 135) avo zu ax in der provinz Lie oder aÄuir in Anatolien, lebte zu Iconium, Qarä Hicär und | quart. als ältester der Maulawi in Brussa, wo er ev starb. sein im versmaße des Matnawi nach einem von Rieu mitgeteilten chronogramme it. ab- gefaßtes büchlein hebt an klei, >, GL „Lu Lid, un ob, er hat nach dem vorbilde der > X&= gearbeitet. which he had read in his childhood with his father, and by the help of which he had PERSISCHE STUDIEN. 31 been able to understand the Matnawi without a master. nach Uri 1 291' vocabula persica alternis vocabulis turcicis explicantur. Ich schließe hier die erklärungen des buchs an: Ahmed Hanifzäda [hinter Hägi Kalfa 6] 598 599 bietet folgendes: Gar ed) BUNT Due Om op El und al ar Ka ul (srl ar ) Wo EN Klay" rt Kundl Las woh;-lil, >. gr wma 5 We ae ALT IL = sold! va slow sAaLH ar“ Ira az le un lb At alt, Kl, An, Ft a ee el a EPO TEEN TER OR AIEHKERR N REREER ve re ll „u ul re re zer N W.... du eb SE La gl ale II Tyan an (ln hl SET al -3 [druck SU] Se 1 ulm b Süy lad 3 AI Al N, Hals ehe a) Kit ENSE SU ELDER CHR RUE SHEREE BIER SERORGERURTEBURTERTE DEREN. or Fl ss dl a a in ud a er A DT ln ui | ES yet mt, Gem N! las Almen [il] Er gs Dis As gabe An Kal in AG Rd) > u m u UN Ken ph Kubi (List yulis SE Kin Ka „le von diesen sechs kommentaren ist der SU = betitelte in der petersburger bibliothek als 494 vorhanden, 148 oktavblätter, 111. des- gleichen zu Wien in der orientalischen akademie 23, aber nur der an- fang ist in dieser handschrift erhalten: und der verfasser heißt nicht mA sondern „A. von Ahmad Hanifzäda nicht genannt sind türkischer kommentar, Petersburg 495, 70 blätter, Win. srl = > (sul SA von »Halimi, bekannt unter dem namen oe solj-lei Je }5«, München 308, 140 blätter, No.: anfang u „ar ), wh, Sün 2. (sA2& —.#:] Leiden 1449 Testa = 197 1 102 Dozy »commenta- rius turcicus, oratione solutä conscriptus. eine vortreffliche beschreibung. sAOlE Ibis zr*: Wien, hofburg 139 Flügel 1 141: 92 oktavblät- ter. verfasser (sa rn „EI us zu, der türkisch schrieb, und nach zwanzigjähriger arbeit }.vr seine erklärung beendete. der codex ist höchst unvollständig, neunundzwanzig dreißigstel fehlen ihm, aber er 9 PAUL Dde LAGARDE, enthält die 220 ungebräuchlicheren wörter, welche (so9L#s vorgänger Husäm aldin aufgefürt, (sasL# selbst ausgelassen hatte. SL zasll „.&: Wien, hofburg 133 Flügel 1 136: 74 blätter: abschrift vom 13 März 1682: ein arabisch geschriebener auszug aus dem eben genannten buche, von ‚e@} us selbst diktiert, und wahrscheinlich von einem seiner schüler redigiert. Are) Ju” der beseitiger des zustandes der verborgenheit, \}oo geschrie- ben, auf befehl des sultans Ass! &u= zu Konstantinopel te! — 1840 auf 129 quartseiten gedruckt. den verfasser dieses werks, das ich nur durch Flügel kenne, nennt Flügel 1 137 oa us, aber 1 142 Lilst EI um) Aus, was zu Einem namen zu vereinigen sein dürfte. 14 lirl Ka vor oA Wien, hofburg 140 Flügel 1 143: 16 blätter duodez, fe, und (troz dieses kleinen umfangs) nach Flügels meinung »zur erlernung des Persi- schen recht brauchbar«. sammlung kurzer redensarten (LS. Dal} „uu>) und gespräche mit türkischer interlinearübersezung, von unbekanntem verfasser. anfang pl Sa us 29 205 zlel a ze (sla> „Lu. den titel erklärt der autor: Sy% SE mb ob uns 8 5 pol zlärll Kasse, a eb. Wien, orientalische akademie 27: 7 quartblätter. 15 Ka Hägt Kalfa 2 233 $ 2630 (2 u Kama Ku} & Kein Uet Kas EaeeTH)) Nur zögernd seze ich den titel her, da ich über das buch nichts weiß. wall les der minimalbedarf des Anaben ist ein arabisch -persi- sches vokabular in versen, welches Flügel 1 112 um 1220 sezt (mehr bei Rieu 2 504): „us [wei wird etwas änliches gewesen sein. so steht von der „Is &&= wol nicht zu viel zu erwarten. 16 Zuölelt zs=ü Hägi Kalfa 2 243 $ 2693 „= la >o Au Kell 3 Sole)i Kal wa ll UST A Bil She de Leiden 10285 Warner —= 180 1 9s Dozy, die jareszal ausradiert. vocabularium persicum, in usum puerorum turcicorum compositum, et PERSISCHE STUDIEN. 33 in duas partes distributum, quarum prior continet verba eorumque mo- dos et tempora, altera agit de substantivis .... voces persicae turcicis explicantur. Von demselben verfasser die ‚„usid ÜWw,, siehe unten $ 29. 17 I, = HA Gedruckt zu Konstantinopel 1798 (Annals of oriental literature 1 563") |woselbst auch im jare 1800 (ebenda 563’) ein kommentar er- schien], und oft, auch in Büläq: Flügel 1 143" verzeichnet eine anzal ausgaben. handschriften in London, museum, additional 7687 Rieu 2 515°: 21 blätter, geschrie- ben um 1800. Wien, hofburg 141, 1?—43° Flügel 1 143. Es lont nicht, mit der aufzälung anderer abschriften das papier zu verderben: ganz fehlen durfte das vielgenannte buch bei mir nicht. Anfang bes ja> 07 ale 3 2 ir Verfasser wo}; 9, Au. ui, [pm Au aus yes, wurde vom sultan Aut vus als gesandter nach Persien geschickt, und schrieb der vorrede zufolge sein werkchen, das er dem großwazir Ibrähim widmete, nachdem er lange in ;I,a% gelebt, für seinen son a &b). Rieu citiert Josephs von Hammer geschichte der osmanischen dichtkunst 4 554—573. 18 vergleiche 27 Suläs) Lues, HE us ist ulä=} Sul, welches siehe, in alphabetische ordnung gebracht. Was wir über dieß buch wissen, danken wir Flügel. der codex der wiener hofburg 130 (1 133/134) enthält auf zehn klein-oktav-blät- tern eine probe der von irem verfasser gar nicht ins reine geschriebe- nen studie, welche vielleicht sich noch irgendwo auffinden läßt, und nicht unbrauchbar scheint. der verfasser beruft sich auf die in unserem Ss 27 erwänte arbeit des ‚ssle, eine alphabetisierung des buchs des Js soh-L&, und hat selbst eine änliche, nur in arabischer sprache, gemacht, für welche er ‚seel> und all &si, wie (s9%> und (sy und (sy „> ab- hörte. er lieferte so zwei bände in vier abschnitten : TAN All us lid rl Bla, sl er BIN uU BUN & Histor.-philolog. Olasse. XXXL. 1. E 34 PAUL oz LAGARDE, ET ET a Lima SORT > & RE ie re N das müßte alles belerend sein. verfasser ist vielleicht der schrei- ber des wiener codex, Muhammad aus Rusguq [so\. log „a varals siehe (boy Aw „.% zei#, dessen von späterer hand geschriebener titel in der münchener handschrift 312 so lautet wie in der überschrift angegeben. 19 Se 31j) &> um ivo Bei Hägi Kalfa 5 325, 10 erscheint (sl (sus ir wall ul als einer der gewärsmänner Surüris. Hydes liste hat 423, 9/10 > 3 le ie ol mit der beischrift »al will zul>«. Ingü nennt das buch ebenfalls ($ 8 der seite 47 abzudruckenden liste), und Blochmann 4 berichtet, Surüri habe in einzelnen abschriften > für (5;> gefunden. ASprenger catalogue .... of Oudh 37 nummer 488 fürt aus des („a au im jare 11° beendigter „SS 3A, „aäd} Xol> an, daß Myr Niyäzy is of Bokhärä, but he will not allow it, and alleges that he was born in the Hijäz. he is well versed in metriec, poetic, music, &e, and compiled forty-two works. Rieu 3 1088” hat mit recht hieraus geschlossen, daß ls ein zeitgenosse des (a) 5 war: welche stelle 1108” einzutra- gen vergessen wurde. danach ist oben vo angesezt. 20 Kell Je il al> Leiden 498 Warner = 185 1 100 Dozy. anonymes persisch -tür- kischisches wörterbuch in fünf teilen: uw Jisl d in> 2 alu 0 urläleie, Abm zul zl znehn uszh Aelas 0. Anfang pas I 85 ya 55 1, sl (> N 2 nad [ln Dr AZ Er \, SAü 21 wi al> Hägi Kalfa 2 561 $ 3928 bel US min zz all ml al> Sell, ee, 31 elual ad de 95 Lfd ae = rn wa yo, Kr et al ut Nach JvHammer (Wiener Ga buchen 125 143) bedeutet &S.z} von Ainegöl. PERSISCHE STUDIEN. 39 [S4) «o REIIEN TON. d> INPv Rieu 2 502': printed in the margins of the lithographed edition of wel} Sue published by Naval Kishor, Känpür, 1874. Handschrift in London, museum, oriental 264. 152 blätter, aus dem ende des vorigen jarhunderts: Rieu 2 501°. Anfang ei z old ul au> wol, a7 Au ul. Verfasser Je (al „I» mit dem dichternamen „5,11, geboren zu Ak- bar-äbäd I1.) aus der familie des berümten heiligen 9 I „a! us, was erwänt werden muß. weil unser lexikograph die titel seiner bücher mit rücksicht auf diesen anen gestaltet. er lebte in Dihli und Laknau, wo er 1 starb. Rieu 2 502!: The author states that this work, which forms, as it were, a second part (#2) to his ll is, or glossary of the ancient poets, contains those words and phrases used by modern poets, which are not found in the (saXLu> Sp, (sp, gb 525, or other dictio- naries. they are of two kinds, viz. 1. difficult words, not generally un- derstood in India. 2. words or phrases, the meaning of which is known, but the correctness of which is questioned. both are given in one se- ries, alphabetically arranged. Blochmann 25: „a Is... is the best commentator whom India has produced. his commentaries to is al-, x, the sowas of äül> and S&,=, and his „.& to the „ul, entitled „Em „lu>, are of great value. the ai is his largest work, and has gained him the titles of us! Zi and ou ls. it contains the Persian words of the old poets (ya), and many quotations not given in the preceding dictionaries. the words which belong to the „„,>ba Just form the wol? > or (as it is often called) the second part of the Zi. the chief importance of the z'= lies in this, that it is a commentary on the 52 and (sAa&,. Rasidi is occasionally, though not always con- vincingly, checked, when he doubts the correctness of a quotation, whilst the critical remarks on the „2> are so numerous that the „> should never have been printed without the notes of the aim. der verfasser selbst sagt bei Blochmann 26: As far as the correct- ness of meanings and the explanation of difficult passages are concer- ned, no dictionary comes up to the su, &P3, whilst the „95 has certainly the merit of being the completest vocabulary existing. but E2 36 PAUL vELAGARDE, in both dictionaries there are erroneous statements, especially so in the o@z, which is full of wrong meanings and spellings ...: to correct them is the only object of this dictionary. hence I have not repeated the examples which are given in the (szu> 95, sy and (soul. whilst I was writing this dictionary, I obtained a MS copy of a work written by a Persian savant whose name is Je („N a=“, poetically styled ‚ss. his book, although it is not known, contains many critical gems, and I have thought just to add them to my own remarks. be- side this MS copy, I have used the (sAKu> Kps, Br, Fu, a Lil, bi zn, the (ir 95, the AäS, some commentaries on the om, the dr sr, etc. Blochmann hat nur Eine, noch dazu schlechte abschrift des (in unsrem geschmacke alphabetisch geordneten) ser umfänglichen „I ge- sehen, in Fort William College. the „ua &,> is a much smaller work: it has been several times printed. 23 Wr a & MOIN ‚imo vor 1400 Hägi Kalfa 3 225 $ 5061 nennt nur den titel: Ingü (12 der un- ten 47 stehenden liste) nennt ob) „ums kurzweg. so Hyde 423, 15. Quelle für U 3iol, sold as, Las us, und darum älter als das älteste der genannten bücher, das um 1400 verfaßt ist. 24 Ve RR Hägi Kalfa 3 227 $ 5069 mal JUS ano & oh Il im. Berlin Diez 12 Berlin Diez 55 Leiden 752 (1) Warner —= 198 1 102 Dozy. collectio exquisitio- rum linguae persicae phrasium et dictionum, adiectis explicatione tur- von Dozy am gleich anzufürenden orte citiert: cica et versibus poetarum persicorum in quibus occurrunt. Leiden 1134 Warner = 199 1 102 Dozy: Upsala 33: Wien, hofburg 90 Flügel 1 102, am rande eines m) «= auf den blättern 5 — 76. Wien, hofburg 137. 1°—45”: nach der vorrede ein er ai: Wien, hofburg 138, 38 oktavblätter: \*®. danach ist oben die zeit bestimmt. PERSISCHE STUDIEN. 37 Wien, orientalische akademie 26: 62 blätter. Anfang 01 35,9 al) aily & Ka bl abls Die ‚ob, starb, wie Krafft, Tornberg und Flügel aus Josephs von Ham- mer geschichte der osmanischen dichtkunst 3 367 $ 1256 nachweisen, hof. Hl sw heißen sonst die statshandbücher (Rieu 3 1112 gibt die eitate): mithin wird „ob, sein werk für kanzleibeamte bestimmt haben, denen er den curialstil angewönen wollte. 25 Uasl| amd älter als 44 Quelle für sem = und für GrNntk> 95. 26 sleNnoNi, ol, ind) 3 su Gr Kam) 8 ol,olil, JsnsI u yo, Haägı Kalfa 3 227 S 5070 steht in eckigen klammern, als gehöre er nicht zu dem ursprünglichen werke, dieser titel. falls s)yx% der ver- fasser des (sy &P3 ist, konnte Hägi Kalfa ihn nicht füglich ken- nen: denn nach BvDorn »das asiatische museum zu Petersburg« 384 starb dieser (syx% 1693, Hägi Kalfa aber verschied bekanntlich 1658, 35 jare vor (5%, der als der bibliograph beim buchstaben > stand, noch nicht als schriftsteller aufgetreten sein wird. der verfasser des „as Au —.% bei Ahmad Hanifzäda $ 14777 schrieb ungefär Site. — 12 wi) RS an Hägi Kalfa 3 228 $ 5080 = & a md) Kst) au) el Su 8 also. 27 vergleiche 18 Suläs) ulo vor M. Hägi Kalfa 3 232 $ 5110 nb zei lade u AT dl GHläst Gnlio 5 5 Lil a je u SL ron ml) ganz 2EIS Me Kim Sail Lülg UST er MI zeit „1 F Ralil) ya Käleill KL Je AI LS CHE sun SM 3 ar Al Gt Je ws ih, olsäll im us ls, a el LU a wa di 3 zum Leiden 962 (1) Warner = 183 1 99 Dozy. liber turcice scriptus continet explicationem complurium vocabulorum persicorum, homony- morum et synonymorum, citanturque in eo permulti versus persicil. vo- cabula vero alphabetice disposita non sunt. 21) aus Uskub in Rumelien : OBlau bosnisch-türkische sprachdenkmäler ;o. 38 PAUL ve LAGARDE, Leiden 860 (1) Warner — 184 1 99 Dozy. London, museum, additional 7887 Rieu 2 514!: 71 blätter des sie- benzehnten jarhunderts. a treatise on the distinctions existing between Persian synonyms explained in Turkish, and illustrated by numerous quotations from the standard poets. Upsala 26: 177 blätter naski, #1. Wien, hofburg 127, 3°”—154”: Av zu Damaskus: ein wörterbuch zur erklärung der schwereren persischen ausdrücke: neben den einfa- chen wörtern werden homonyme und synonyme so erklärt, daß der le- ser unter anfürung persischer dichterstellen als belege |pfui über dieß Deutsch !| immer auf die feinheiten und zarten unterschiede der bedeu- tung aufmerksam gemacht wird. die reihenfolge derselben ist eine rein willkürliche, und ire anzal geht nicht viel über hundert hinaus. Wien, hofburg 128, 1°— 144°: Il: Wien, hofburg 129: 1°—165*: Te. Anfang X, 51 rule BIN lan ES HRUP 3 Sl a yelae BIERNE EI EETEN Der verfasser nach Flügel 1 130 als a AT al um al Wine JuS° .„) der wazir, bekannter unter dem namen Kamäl-päsä-zäda, der von JvHammer in der geschichte der osmanischen dichtkunst 2 205 und in der geschichte des osmanischen reichs 3 635 behandelt wird. 28 rm lm, um 1050 Hyde erwänt 423 den (wll Om ai AI. de ya ul Sun:. Ingü 1 5, 4 nennt denselben, nur schreibt er „1, fügt vor zyair EIN ey ein, und gibt (sow!. von diesem Ali, dem sone Ahmads Asadi aus ywb ist die durch FRSeligmann als codex vindobonensis sive medici Abu Mansur Muwat- fak bin Ali Heratensis liber fundamentorum pharmacologiae 1859 zu Wien herausgegebene wiener handschrift des jares 1056 unsrer aera geschrieben, von welcher Flügel 2 534 536 unter nummer 1465 ge- handelt, und aus der die palaeographical society in irem ersten hefte eine schriftprobe mitgeteilt hat: ich gedachte seiner 1870 in den Symmicta 1 91, 35. es ist durchaus erklärbar, daß ein lexikograph sich auch um medicinische bücher kümmert: auch ich lese ärzte und botaniker lie- ber als die tautologien der sogenannten, nie aus anschauung der dinge PERSISCHE STUDIEN. 39 schreibenden dichter und historiker. jezt vergleiche über Asadi was HEthe& in seiner in den abhandlungen und vorträgen des fünften orien- talistenkongresses 2 (Berlin 1882) gedruckten abhandlung über persische tenzonen 60—72 beigebracht hat. ein exemplar dieses wörterbuchs, und zwar ein verhältnismäßig altes, liegt im Vatican. Angelo Mai hat in der scriptorum veterum nova collectio £ 640 641 über dasselbe zu Rom schon 1831 folgendes drucken lassen: Codex in fol. p. bombyc. foliorum 70, persicis litteris et sermone eleganter exaratus; ubi continetur Lexicon persicum a sapiente Esedi, filio sororis sapientis Abul- Kasem Mansor Firdewssi, tusensi. compositum. Duplex epigraphe ita- lica initio praefigitur Prima a Francisco Redio, ad quem hie codex pertinuit, anno 1660 exarata, hisce eum verbis describit. Questo li- bro e un vocabolario persiano, il quale fa menzione solamente delle voci usitate nelle provincie di Balkh, di Transoxana, e di Corasan, le quali voci sono usate dalli poöti persiani, i versi de’ quali sono citati ad ogni voce. Questo vocabolario segue l’ordine delle ultime lettere delle parole, e non delle prime, conforme usiamo in Europa ne’ voca- bolari; anzi segue quasi la maniera del rimario. Fu composto dal sa- piente Esedi figliuolo della sorella del sapiente Abulkasem Mansur Fir- dewssi, nativo della citta di Tus nella provincia di Corasan. Fu scritto questo libro la feria prima, a’ 9 del mese di moharram, l’anno 733 dell’ egira, da Abdarrahman ben-Ahmed Abdel Omar ben-Agaren Etthair. Altera epigraphe antiquiore manu scripta, haec habet: Lughat Asadi. Questo € un vocabolario persiano composto da Esedi zio (anzi nipote. Non est autem legendum in ms. Andizio, sed Asadi zio) di Firdewssi nel 400 incirca del computo de’ Maometani. E stato scritto questo libro nel 733 del detto computo. Fu comprato da..... in Hormuz anno 1602 della nostra salute. Di maniera che la scrittura sola, come si vede dal detto di sopra, arriva a 280 anni. Questo libro € stato in una libreria di re, come si vede dal sigillo dorato, che € posto nella prima carta. Alcuni mi hanno detto, che il re era emir Zalfusein re di Corasan, il quale fu molto amico de’ .poeti, in particolare di Giami, che fiori nel suo tempo. Is codex scriptus fuit dominica, die 9 mensis moharrami, anno hegirae 733 (Christi 1332) ab Abdal-Omar, ben-Agaren, al-Dabir, uti 40 PAUL oe LAGARDE, ostendit adnotatio calligraphi eiusdem, fol. 70 ad calcem posita, quae in priore epigraphe italice reddita legitur. Pertinuit olim ad Franeisci Redii heredes. qui illum die 12 Septembris anno Christi 1741 Bene- dicto XIV P. M. dono dederunt, a quo fuit bibliothecae vaticanae ad- dictus. Von dieser beschreibung Mais wußte herr HEthe 1882 nichts, ebensowenig wußte er, daß in Hannover (Bodemanns verzeichnis 558) ein exemplar des a@lnl&,$ vorhanden ist, auf welches ich bereits vor etwa zehn jaren den dereinstigen herausgeber des mläl&s, Georg Hoff- mann in Kiel, aufmerksam gemacht habe. daß in der Mulla-Firuz-li- brary zu Bombay (ERehatsek catalogue [1873] seite 164 nummer 129) ein “luumlö5 sich vorfindet, erwäne ich um so lieber, als es leicht kom- men könnte, daß dieß exemplar Europäern zugänglicher wäre als nach den auf Mommsens brandunglück antwortenden maßnamen europäischer behörden in Europa aufbewarte hdss es sind. Da ich noch einmal nach Rom reisen muß, gedenke ich bei der gelegenheit den codex des Vatican abzuschreiben. Quelle auch für Las 8o) und aa =“. 29 sis Alm, um 1. Hägi Kalfa berichtet 5 324, 3 er habe im buchstaben > ein lexi- logisches werk (ywsld besprochen: mir ist nicht gelungen dasselbe da wo es erwänt sein müßte, 3 185 vor $ 4839, zu entdecken. auch 7 868 hat Flügel zu der stelle nichts zu bemerken. Dresden 275 (herr Fleischer hat nicht für nötig erachtet, den titel des von ıhm beschriebenen codex anzugeben), 44 blätter klein oktav. continet „u >> .„) As opusculum elementare ad linguam persicam discendam, divisum in decem partes (“w3) et quatuor sectiones (ei). mit deren aufzälung verderbe ich mein papier nicht. man suche sie bei Fleischer, der auch für „U! er schreibt Iiljäsı] einzustehn hat. Florenz 406 — Assemani 432 Danistan sive brevis institutio lin- guae persicae et vocabularium persico-turcicum, auctore Abrahamo filio Mahometis, hispahanensi, qui claruit saeculo hegirae nono ineunte. co- dex in 8, chartaceus, constat paginis 21. persice et turcice, minuto charactere exaratus. Florenz 423 Mahometis filii Hagi Eliae liber inscriptus Danistan PERSISCHE STUDIEN. 41 seu brevis institutio linguae persicae una cum interpretatione turcica. 22 oktavblätter baumwollenpapier. Leiden 167 Golius = 179 1 97 Dozy. das werk heiße „yusio nach dem ersten in ihm vorkommenden worte, der verfasser werde nicht genannt. enumerantur 1. infinitivi [330 ?| verborum persicorum quae infinitivis verborum turcicorum explicantur, tum reliqui verborum modi et tempora: 2. substantiva persica quae similiter substantivis turcicis explicantur, nempe a. illa quae res coelestes et terrestres indicant, b. illa quae res indicant ad hominem pertinentes, c. quae ad opificia pertinent, d. nomina animalium, 3. nomina numerorum, quae tamen non verbis turcicis explicantur, sed sub quibus notae numerorum arabicae positae sunt. Gotha 13: 17 blätter: la. : Oxford 91 (11 blätter) 99 102 (eilf blätter, mit des Golius [nach Uri] fehlerhaften übersezung in das lateinische) 104 106 111. Oxford 93 mit demselben titel: Pertsch nennt das dort stehende von dem im gothaer codex vorfindlichen »sicher verschieden«, und meint es habe »verschiedene persische vokabulare des titels „zuwsiö« gegeben. dieser oxforder codex zeigt auf 30 blättern »rudimentum et vocabularium persico-turcicum« in fünf teilen: 1. de nominibus coelestibus et terre- stribus: 2. de partibus membrisque humani corporis: 3. de armis et instrumentis : 4. de animalibus: 5. de numerorum nominibus. oben $ 16. Paris 182 und 183 katalog 1 288. Wien, hofburg 142 Flügel 1 145 (Flügel nennt den verfasser un- bekannt: sein namen wenigstens ist bekannt). Wien, hofburg 125, 133'—137' Flügel 1 130: nur der anfang. Wien, hofburg 143, defekt, aber reichhaltiger als nummer 142. 30 WEN ld 3 Krim] Kun,e US an WiO,Er lead Kl, Wien hofbibliothek 121, stück fünf, blatt 2°— 46°, Flügel 1 127: alte abschrift. »ein aus dem inhalte überschriebener neuer titel, von dem der un- bekannte verfasser nichts weiß«. ein arabisch-persisches glossar (1. über die einfachen, 2. über die zusammengesezten wörter, 3. über die siwol), das es hauptsächlich auf die formen für die unterhaltung und den brief- wechsel abgesehen hat. Anfang sl, Jin 3 am Li Ar. Histor.- philolog. Olasse. XXXL. 1. F 42 PAUL oz LAGARDE, au ze Am, vor 1400 Hägi Kalfa 3 450 8 6394 mA a 8 u al SU Sl. Quelle für die Us 3l0), mithin älter als sie, und für den Ks} Veäh>. 32 all nach 1. Blochmann 21: occasionally Rashidi quotes a book written by, or entitled, &ulw. its author is not known to me, but his remarks are so shrewd, that lexicographers would do well to secure a Sämäni. the book must have been written after Surüris second edition. 33 vll lag Hrv vergleiche @al02 >, welches als anderer 30 zum will „Iw gehört. 34 all Ka um Io saw ist als DDMD und n391D zu den Juden gewandert: Lagarde zu prophet chald 228, 1 Symmicta 1 148, 77: pad liefert dann pa, und steht durch sein 3 dem = blei näher als u"? Verfasser (sA>s) „Ö, der zu Icfahän iv" geboren, }.!o nach Indien zog, und schließlich am hofe „xig>s lebte: Sprenger catalogue of Oudh 95”4, desselben schriftstellers 55% wird oft angefürt: Rieu 3 1089". Benuzt im «b& „2, (Sprenger läßt Taqi den Burhän benuzen). 22) daß herr Iacob Levy 3 585 und der dieses gelehrten bücher annotierende herr HLFleischer von dem dort gesagten nichts wissen, ist nur darum verwunderlich, weil ein landsmann des herrn Levy in ZDMG 28 56 meine erklärung durch seine billigung hoffähig gemacht hatte: vergleiche Symmicta 1 147, 62. für den 1875 zu Oxford vollständig erschienenen Abulwalid von lexikographen von fach noch 1883 des Gesenius thesaurus anfüren zu sehen, ist dem herausgeber der onomastica sacra nicht befremdlich, der statt seiner eignen arbeit noch immer die wertlose der herren Larsow und Parthey gebraucht, der im dictionary of christian biography 1 566 herrn Westcott über Symmicta 1 10—24, ebenda 1 578 herrn Salmon über Symmicta 1 2—4 1ı08—ıı2 sieben oder acht jare nach dem erscheinen dieser aufsäze still schweigen findet, der erfärt daß herr Salmon ebenda 1 567 seine ausgabe der KAnpevra dreizehn jare nach dem erscheinen noch nicht kennt, und im dictionary of christian antiquities 1 ıı9 nach der erwänung der standard edition der dtarafeıs aro- otöAwy Coteliers und der useful and portable modern one of Ueltzen über seine eigne unter großen mühen hergestellte 13 jare nachdem sie ausgegeben, die kurze nachricht erhält: there is also one by Lagarde. Lipsiae 1862. herr Salmon ist correspondent unsrer gesellschaft. mindestens aber hatte herr Levy dafür zu sorgen, daß das bei Gesenius richtig stehende nicht verdruckt wurde: er verstand es freilich gar nicht. i PERSISCHE STUDIEN. 43 35 zeli li um 1. Auch (s,=>i3 [oder »{=] && genannt, bei Surürl (Blochmann 5). London, museum. additional 7684 Rieu 2 513: 110 blätter des siebenzehnten jarhunderts: einige zeilen am ende fehlen. München 310: 137 blätter, aus dem ende des zwölften jarhunderts der flucht. Anfang 1, wo alias I, Leg aus 8 si, > 3 ur. Verfasser SF ye> (2 gw> aus Qarä Hicär, der sein werk dem av bis ia regierenden sultan Bäyazid widmete. Rieu 2 513°. the words are arranged in —s according to the final letters, and in sub-sections called £,5 according to the initials: the latter are again subdivided ac- eording to the vowel of the initial. the Turkish equivalent is written . above each word. Aumer 118: »das wörterbuch ist in zwei teile © geteilt: der erste enthält die persischen nomina .... mit der tür- kischen erklärung, der zweite a) die persischen infinitive .... mit tür- kischer erklärung, b) eine kurze persische grammatik in persischer sprache. Quellen: dreizehn lexikographische werke, welche Aumer zum münchener codex 310 nicht anfürt. Benuzt in der a x il, petersburger katalog 427 Rieu 2 513}, und in der zweiten ausgabe des („#1 &=‘, Rieu 2 499°. auch (sjue>i5 ws) genannt, Rieu 2 513°. 36 mail Kell 8 sul d,.h zwischen «if und v1, Häsi Kalta 4 44 $ 7557 gibt nur den titel mit dem zusaze (si. London museum, additional 7678 Rieu 2 492: 285 blätter, sieben- zehntes jarhundert. enthält nur etwa die hälfte des buchs: sie geht bis we. München 273: 457 blätter: !.lo, Petersburg, asiatisches museum, durch herrn von Khanykov aus Meschhed erworben, abschrift vom jare \.iv: Melanges asiatiques 3 4194. Nach Rieu 2 493! und BvDorn identisch mit Si2! 2. Der verfasser &s,& pls „Si.i schrieb, wie Blochmann erwiesen hat, unter sL[& &&,L Bil „1, fürsten von Bengalen. der von „if bis avi regierte, und zwar muß er als greis geschrieben haben, denn sein lerer, welchem zu eren er den titel »ü2,* für seine arbeit wälte, = 2 MI ml a aus Munyar, einem dorfe in Bihär. muß, da er v’e schon selbständig er- . F2 44 PAUL oe LAGARDE, scheint, im jare seines todes w? ziemlich alt gewesen sein. von diesen vat sind bis „#, in welchem jare Bärbak auf den thron kam, achzig jare verflossen, und unser Ibrähim kann des wf gestorbenen (zul schüler und des „#* zur macht gekommenen Bärbak schüzling nur ge- wesen sein, wenn er lezteres in außergewönlich hohem alter wurde. The „u, is divided into several „Ls, each of which contain words beginning with the same letter. they are subdivided into ‚eis according to the final letters. the pronunciation of words is stated at lensth, and their meaning illustrated by copious quotations of the poets, from (swd3 to 23l>. Turki words are given at the end of each Nas, Anfang wm 5 A > Quelle für mit = ws = und andere. 37 „U „ie vor 31 Hägi Kalfa 4 91 S 7112 wi... Bm Sl EU slialie) „UT 2 wul, U sad JE um Akad yan 9, 5 ii 9, el all Luis de Me sy de u wu un ae el, AT 0 nA Kr Rd ul as st 8 ram (A Van, de nel woni, Mine bl Cult de > ME ale, Sal RN N ee eh de au auf diesen artikel verweist er 5 324, 4. Gotha 11: 75 blätter: 9°. ich habe den codex zur zeit im hause, kann aber nicht finden daß das buch irgend welchen wert besizt. Leiden 781 Warner — 186 1 100 Dozy. 1. Leiden 863 Warner —= 187 1 100 Dozy. 11. Leiden 1100 (1) Warner — 188 1 100 Dozy. . ich seze diese handschriften trozdem hierher, daß ihr titel nicht a) ZI, sondern KrsUl ZIsuell (siehe meinen $ 38) ist, weil Dozy be- zeugt daß locus quem citat [Hägi Kalfa], re vera in praefatione nostri codicis legitur, und Pertsch von dem ebenfalls &u=U! Ze! betitelten gothaer codex mit recht dasselbe versichert. Daß das buch in München vorhanden sei. wie GFlügel einst be- hauptete, ist ein von Aumer zu codex 301 widerlegter irrtum. Upsala 21 U IP SUs, 109 blätter. Upsala 22, 71 blätter. Paris 192 katalog 1 289: voces linguae persicae difficiliores turcice PERSISCHE STUDIEN. 45 explicantur, idque ordine alphabetico. Hyde de religione veterum Persarum (1700) 426 |lexicis persico- tureicis] addatur „+ „= Sahäh persicum (ut distinguatur a Sahäh arabico |des (s5;%s>]) inter nostros extans. Beide ZU quelle für al &zs. Hägi Kalfa 4 91 $ 7713 de me en ae DI ll Alm, Ku Zi 103 (11) Kim All Na STE 30 39 wel) Dur rer Gedruckt 1847 durch Mir Hasan aus einem vom verfasser selbst korrigierten exemplare: lithographiert 1874 zu Känpür (siehe vulas di). ich weiß von diesen ausgaben nur durch Blochmann 32 und Rieu 2 504. eine handschrift liegt zu London im museum als oriental 260 Rieu 2 504: 724 blätter: on. Verfasser („a Ga 2 AI > np a) Due Ou= aus dem östlich von Dihli belegenen Muctafä-äbäd — Rämpür, pargana von »LlisCk, Laknau. er arbeitete vierzehn jare an dem werke. [The] object [of the book] is (nach Rieu 2 504) to explain all the necessary words, whether of Arabic, Persian or Turkish origin, as well as the metaphorical phrases and scientific terms, which occur in the standard works of Persian literature commonly read in India. daher enthält es viel vom MP Jlzil, wie der es sehr praktisch findende Bloch- mann berichtet, und muß deshalb mit vorsicht benuzt werden. 40 Ser Kr lv und Ir Lithographiert zu Laknau |1* in zwei, bequem zu Einem bande zu vereinigenden teilen. ich besize seit einiger zeit diese für meine augen empfindliche ausgabe, one muße sie zu prüfen gehabt zu haben. wo ich sie benuzte, fand ich sie nicht besonders zuverlässig, auch nicht vollständig. Handschriften in Berlin regius orientalis folio 178 Berlin regius orientalis folio 183 Berlin regius orientalis folio 289 Lagarde gesammelte abhandlun- gen 301. 46 PAUL oz LAGARDE, Kopenhagen 66, 518 blätter. London, museum, additional 16750 Rieu 2 496°: 497 blätter, 1.f. london. museum, additional 26128: 606 blätter, |."*. one &z>. London, museum, additional 6645: 598 blätter, 1... the msc from which this copy was taken, had been corrected, for the main part, by the author's own hand. London, museum, additional 5647 Rieu 2 497°: 618 blätter, «eo. London, museum, additional 7682: 366 blätter, 1... one &fl>. London, museum, additional 16749: 292 blätter, 1“. one fl. London. museum, additional 25858: 508 blätter des siebenzehnten jarhunderts. london, museum, additional 23573: 464 blätter. der fünfte ab- schnitt der ääl> fehlt. blatt 1—291 aus dem siebenzehnten jarhun- derte, 292—464 Mo. London, museum, additional 25859: 593 blätter, im jare 1815 für Thomas Roebuck kopiert. Marburg von FJusti angefürt, von mir einst kurze zeit benuzt. München 276: 538 blätter. alt. nicht völlig vollständig und nicht sanz von derselben hand. München 277: 565 blätter: Wr. München 278: jezt 449 blätter: WM. zu anfang unvollständig, one München 279: 493 blätter: !“4f, nur acht zeilen jünger. one &fl>. München 280: 339 blätter: af. von verschiedenen händen. one xil>, Oxford 89 Uri 1 287 : 450 blätter: one &\>. aus ThHydes nachlasse. Petersburg, museum, Dorn 203: Benuzt sind für das buch die folgenden werke°*: 23) ThHyde hat 422— 424 eine im wesentlichen dieselben titel (er gibt deren 44) verzeichnende liste drucken lassen, die er auf SS) zurückzufüren scheint. er ist offenbar nicht genügend unter- richtet, wenn er 425 folgendes schreibt (ich muß aus mangel an passenden typen das arabische fort- lassen): cum his omnibus ex Indiä accerseatur* optimum lexicon Pharhängh Gjihänghiri ... . eujus priorem tomum et folio eleganter sed mendose scriptum habemus. denn jener Anzü ist ja der verfasser eben dieses farhang. noch bemerke ich daß BvJenisch &ihän sprechen heißt, aber Burhän dar wazn i makän angibt, und der göttinger Halimi für den namen der blume gahän-zinda (eigentlich cahän-zinda) vorschreibt. in Indien sagt man stets gahän. PERSISCHE STUDIEN. 47 rw alt u) Kup: m sw) pair Gr az) en) de zyaill „) > In all (hs u on „> Do Anas Mail} Sol A >, Sys all Due SL) RS 3 N > rs DU>I Ks sn v eo 1 x oo TE > Bam . oe N MobI) nd pe 1} Is) md ÜP 35 I al Kl, Bun, if Se en Se D EDIT ie SP Ep Hi NUN Li a 5 ie) en PD za m Am RE Iv rl rn a Amt Eis many Ey la ee a AT le wlan Sp, 1 eo ‚Hyde 424 595 für &b] ab Ale So ee la ur Süp de Mr ER R]SMOSE 3) BSCHT ele 85 uhai u, al Bus ap „li af are BL UD 1 UP 5 Po 48 PAUL oz LAGARDE, ah Sp de a ler US ER ya ze ES Dr Ks Pr > um Ks s, m AG Dir Ko sy F. le ar I, FI SI du areas slasl} ar BSCH® vr RO al 3 fie Quelle für die andere ausgabe des we) =“, Rieu 2 499°. Abd-al-rasids kritik des buchs siehe unter sMuä, Süp>, Ueber das leben des verfassers unterrichtete vollständiger erst Bloch- mann 65— 70. > (za Sn sl yem> al Ju> gehörte einer in 5ia ansässigen Alidenfamilie an. er trat schließlich in den dienst Akbars, unter dem er hohe posten bekleidete, und von dem er }«o den befehl zur abfassung seines wörterbuchs erhielt. er vollendete dieß I. unter „&%> (nach dem es benannt ward), besserte aber an seinem werke bis an das ende seines lebens: erst !.*? scheint er ganz abgeschlossen zu haben, da er in diesem jare seinem fürsten ein exemplar überreichte. Rieu 2 497: an introduction (&rA&), divided into twelve sections (u), treats of the extent of ancient Persia, of the Persian language and its dialects, the letters used in Persian, the affixes, suffixes, inflec- tions and the mode of expressing numbers with the fingers”‘. the dic- tionary proper is divided into twenty four „Ls, corresponding to the let- ters used in Persian, with this peculiarity, that the leading letters in the arrangement are in the first instance the second of each word, and then the first. the appendix (&#l>) contains the following five special glossaries. called ‚>, and similarly arranged: 1 metaphors and poetical phrases: 2 compound words: 3 words containing any of the letters pe- culiar to Arabic: 4 Zand and Päzand°” words: 5 foreign words, mostly proper names. über die anordnung des werks lese man auch die Annals of orien- tal literature 1 357/358. Blochmann 69: »The word „=! I have heard generally pronounced 24) Roediger jaresbericht der DMG 1845/1846 ııı fi StGuyard JAP VI 18 106—ı24 (Juli 1871) HStoy zur geschichte des rechenunterrichts (Jena 1876) 33 fl. 25) MWickershauser und HLfFleischer in ZDMG 17 708— 710. PERSISCHE STUDIEN. 49 Anjü. I think Injüu is the correct pronunciation, as „= appears to be the same as „eu and z„=] ein druckfehler?], a word thoroughly investi- geted by Quatremere, histoire des Mongols, p. 130 [Vullers gibt dieß citat, und daneben das andere Notices et Extraits 14 1, 46]. from a remark in the Waccäf, it appears that a part of Shiräz was called „ul. this seems to be the meaning of the word a4=4) [Blochmann fügt die aussprache injüyah bei] in the first line of the extract from the Maaäsir ulumarä [den er eben gedruckt hat]«. hier fehlt wieder die hauptsache. es gehörte sich zu sagen, daß „=4) nach EQuatremeres nachweise im dialekte der Ohorasmier ein im privatbesize des landesherren befindli- ches grundstück bedeutet. die familie unsres lexikographen stammte von Ali ab: sie wird mithin ebenso wie dieß WAhlwardt Elfachri xjv von dem von ihm behandelten Aliden nachwies, auf der seite der Mon- golen gegen die allen Aliden verhaßten Abbäsiden gestanden, und in folge davon einen anteil an der beute empfangen haben. so denke ich mir den zw} in ;Ia% an die vorfaren unsres mannes gelangt: er war kronlehen, das als belonung für einen der politik der geber passenden familienhaß ausgetan wurde. ferner wäre es rätlich gewesen, das verhält- nis jenes 2,4) zu „=4) zu beleuchten : vergleiche jezt was ich bei der besprechung von HDerenbourgs Sibawaihi beigebracht habe. Quatre- mere hat |131] aus Saint- Martins m&moires sur !’Armenie 2 134 gm = nfpnebh [auch dsonouxos »dem deonorns gehörig« vertretend| aufgetrieben, das mongolische sein müsse. hätte Blochmann dies £25». bedacht, über welches auch Vullers sich ausschweigt, so würde er vielleicht Engu (mit kurzem E), nicht Ingü vorgeschlagen haben: doch wird man sich zu bescheiden haben, bis über die sprache der Chorasmier näheres ermit- telt sein wird, welche doch wol kaum mongolisch war, die ich als einen dialekt des Persischen ansehe. 41 ars, ES jet Gedruckt durch HBlochmann, Calcutta 1875: die “a% zu Halle 1846 unter meinen augen von meinem studiengenossen Friedrich Splieth, der als gesandter einer republik südAmericas bei Pius IX beglaubigt, ich weiß nicht wann, zu Rom gestorben ist: = grammaticae persicae praecepta ac regulae. Handschriften (deren blätter zu zälen nicht von nöten ist) Histor.-philolog. Classe. XXXL 1. G 50 PAUL oz LAGARDE, Berlin regius orientalis folio 235 nach PdeLagarde gesammelte ab-. handlungen 301. London, museum, additional 5555 Rieu 2 500°: 1. London. museum, oriental 1581 Rieu 3 1066, aus dem sieben-. zehnten jarhunderte. nur von „sl bis a5LX% reichend. Verfasser da ums ya) Me ep Mil Due, zu Tatta aus einer von Ali stammenden familie geboren, lebte noch 1.4. Abd alrasid er- klärte den sRu> Kiss und den sy® SP> für die besten wörter- bücher der persischen sprache, hatte aber vier dinge an inen auszuse- zen: 1 prolixity and redundance of poetical quotations, 2 want of ac- curacy in defining the meanings and pronunciation of words, 3 insertion of Arabic and Turkish words as Persian, 4 wrong entries of mis-spelt words : the last especially observable in (syyw. er wünschte jene bei- den unter vermeidung irer fehler in Eins zu arbeiten. 42 EHRSS CH Gedruckt zu Konstantinopel 1742. siehe oben $ 26. ich besize und brauche das werk selbst: da ich aber nur ganz wenig türkisch -< verstehe, nüzen mir fast nur die belegstellen. siehe unten $ 53 43 SHOT IE um v. Hägi Kalfa 4 419 8 9044 Je en Pl) a) „u er all 8 lie; RI zei RR Bye Sl, ori Durch Rieu 2 491” haben wir erfaren don Dr | 314 den wis = als einen der dichter des U> „za se erwänt, der von io bis regierte: durch Ingü (Hyde 4234, oben 48, 3) war längst bekannt daß (sjE sLüs,un mit diesem wlsd = identisch sei: Blochmann hatte 6°! berichtet daß der bis: im der =Wusl io 1419 benuzt werde, auch andere lexikographen hatten aus dem LiXüP2 geschöpft. Einen ganz anderen UP}, der um ". verfaßt sein muß, nennt Rieu 1 316': über den inhalt desselben weiß ich nichts: geschrieben ist er von (Ze a a, aus ;ia&, der nach Indien ausgewandert war, und um %. geboren sein muß. 44 vll) Lass um 1550 Häsi Kalfa 5 214 S 10751 p a>5) us Zu wleInoN, wlall LAS PERSISCHE STUDIEN. öl iu > 8 it eb lad 25 U Ole zu a0 le ya el ART RR EN I on > N ye Rölelle] let, et Einen druck »Calcutta, about 1840« erwänt Rieu 2 495°: in Mün- chen scheint man ihn (nach Aumer zu seinem 281) zu besizen. Handschriften zu Dresden 347, naski, 330 blätter in kleinem folio: nur der erste band, und selbst dieser nicht ganz vollständig. Kopenhagen 67: 457 blätter, NM. London, museum, additional 5611 Rieu 2 495: 330 blätter, 14. London, museum, additional 5612 Rieu 2 495: 577 blätter des sie- benzehnten jarhunderts. London, museum, additional 9993 Rieu 2 496: 567 blätter des sie- benzehnten jarhunderts. London, museum, additional 15100 und 15101 Rieu 2 496: 338 + 343 blätter des achtzehnten jarhunderts. München 281: 299 blätter. geht nur bis 3%. München 282—285: one die eigentliche vorrede: auch der text zu anfang nicht ganz vollständig. Ouseley 390. a beautiful copy of this fine dictionary. Der verfasser stammte aus der landschaft ‚4, weshalb ich oben Flügels sy in (5% ps getrennt habe. er muß (wie Blochmann 10 zeigt) den verfasser des #o geschriebenen =} Our persönlich ge- kannt haben, denn er spielt unter a&s .„'! auf ihn lals seinen lerer?] an: sein buch wird im Grüh> &SP> benuzt, ich weiß nicht, ob in der ersten ausgabe des jares \.Jv oder in der anderen des jares "MY. aus dem allen folgt, daß des Hägi Kalfa zeitangabe falsch ist. was bereits Rieu angemerkt hat. Das buch ist nach Blochmann und Rieu identisch mit dem &95 Se Ar Sur a des Ingü. Nach Rieu a dictionary of Persian and Arabic words, especially intended to explain the figurative language of the Sufis. the author desired ... to free himself of the importunate questions which his friends, brothers and sons, were ever putting to him as to the meaning of Sufi phrases ... alle wörterbücher hatte er für die erklärung der gedichte des ‚Is3} „»& ungenügend gefunden ... he omitted for brevity’s sake the words in common use. es ist schon zu glauben daß u,“ G2 52 PAUL oz LAGARDE, und =Lasli Aue für ‚il wös gedichte nicht ausreichten, denn jener Qäsim war in ol — sie in der gegend von Tabriz geboren, lebte in „WS, gel, 39, Möm und schließlich in 2>,> im bezirke von „>, hat also gewis den Indiern ungeläufige vokabeln in menge gebraucht. daß er Arabisches nicht scheute, erhellt daraus daß „>/} Sue unter seinen quellen auch 2. ar>b und wall „s° nennt, an persischen vorlagen braucht er | ziel geil > Hold ed mad ig Sp us rl En de EI Rene ON up rg nn ul u Ai nd La) Dur des DI u. In den Annals of oriental literature 1 359 wird der will aus als das buch angesehen. welches Meninski benuzte, gelten &s.,', && (die hauptquelle der lexikographie HLFleischers) und sek SsE als die bücher welche der arbeit Bernhards von Jenisch zu grunde liegen: the lei Lass is itself thought so meanly of by the learned Asiatic, as by a play on the name to be called in derision the ol} 45° or slipper of vo- cables, and the two last [also auch des herrn Fleischer orakel Wängüli] are comparatively modern compilations, and neither of them much esteemed. 45 pr un vor 1419 Hagi Kalfa 5 310 $ 11095 gibt nur den titel mit dem zusaze mb. über Ein buch dieses namens habe ich schon oben 24 einiges bei- gebracht: es muß noch ein älteres werk gleiches titels geben, denn nur ein solches, nicht eine arbeit des a ib), konnte quelle für us} stol sein. 46 olell Laslo) Steindruck Laknau 1877: Rieu 2 590°. London, museum, royal 168 xix Rieu 2. 590°, IhHyde: 324 blätter : Il. London. museum, oriental 1800 Rieu 3 1000: 200 blätter: Mr, Ouseley 384 mit &üP3 vor dem titel: 558 seiten. The author, who calls himself as ll Due „np all Due, enume- rates in the preface some well known Arabic and Persian dictionaries, and the Sufi glossaries of ‚Las ‚„} and hr "us, which he had used, gehörte früher ko) 26) Hägi Kalfa 5 256 $ 10924 München 292 293 294 usw. PERSISCHE STUDIEN. 53 and states that the present work was the result of twelve years of study, and had been compiled in view of his revised edition of the text. it comprises all the words found in the (s#% with the exception of those which belong to common speech, and is alphabetically arranged accor- ding to the initial and final letters. ul) us adds that he had been assisted in the compilation by his friend (sJ90 „1,1 Ir, who had at- tended his lectures. lebte nach Blochmann 32 unter „4> su. vielleicht ist damit identisch, obwol Uri als titel (ich weiß nicht woher, da der codex des anfangs, also des titels entbehrt) sl) „US wie) sole (srl) angibt, Oxford 107 Uri 1 291! codex bombycinus, principii expers, folia 82 habens. complectitur dictionarium ubi voces in poemate (sK& dicto occurrentes explicantur. alphabetica servatur vocum series. auctoris nomen non comparet. Wien, hofburg 144 Flügel 1 146/147. 377 blätter europäischen papiers, von einem dragoman im Juni 1614 kopiert. abschrift des leidener codex Scaliger 227 —= Dozy 193 (1 101), über welchen erst durch Flügel etwas näheres bekannt geworden ist. „U ist nach Flü- gel Issus in Cilicien. enthält nach Flügel etwa 12000 zeitwörter, etwa 10000 nennwörter, was ich [$ 59] erst glauben werde, nachdem ich das buch selbst gesehen habe. nach Dozy ist das leidener original sine titulo et nomine auctoris, sed quod maxime convenit cum al) xx5 &&J. von inter- esse ist in Tengnagels von Flügel mitgeteilter notiz, daß Ioseph Scaliger Tulii Caesaris Scaligeri comitis a Burden filius heißt: nach allem was ich über des älteren Scaliger leben weiß, müßten urkunden über die grafen von Burden in Wien beruhen: Ioseph Scaliger hat längst ver- dient, daß die geschichte seiner familie, auf die er gutgläubig stolz war, und welche für die bildung seines charakters so viel beigetragen hat, aus den akten dargestellt werde: dem Tengnagel konnte füglich nähe- res über diese grafen von Burden bekannt sein, in betreff deren man nicht allein auf Kaspar Schoppes spott wird angewiesen bleiben dürfen. 48 AN u Kr vor Hägi Kalfa 6 362 $ 13892 3 al uU Sal in will RS All 54 PAUL oz LAGARDE, EICH en pie) le) aus > Ace Blow 90 Mi Kim Geil re) Sur 6 Au) 0r) Al) Dresden 182: 200 blätter kleinen quarts, naskl. Florenz 348: nur 8 seiten, also höchst unvollständig. ab Ignatio Neheme, Syrorum lacobitarum patriarcha, ut videtur, exaratus. Leiden Golius 164 —= 190 1 101 Dozy: M. Leiden Warner 684 (1) = 191 1 101 Dozy: w. Leiden, Warner‘ 925. — 192) 17.101. Dozy: N. London, museum, additional 7680 Rieu 2 514°”: 236 blätter des achtzehnten jarhunderts. Oxford” 95 Uri 1 289: 273 blätter, If. Paris vier stück, 194—197, der zulezt genannte vom jare \v. ka- talog 1 289/290. Paris 205 katalog 1 290, älter als 1676. Petersburg bibliothek 491: im jare, in welchem all &5 starb, ge- schrieben. 281 seiten blätter kleinen quarts, aus Akhalzik stammend. Petersburg. bibliothek 492: 205 oktavblätter. Petersburg, museum 475 (BvDorn katalog der bibliothek, seite 427). Petersburg, museum, BvDorn seite 359: aus Ardebil. Petersburg, museum ZDMG 31 485. Wien, hotburg 134 Flügel 1 137: 341 octavblätter, #4. danach datierte ich oben in der aufschrift des kapitels. Wien, hofburg 135 1 138: zu anfang unvollständig (beginnt mit a5), 210 oktavblätter, geschrieben zu Gallipoli im Juni 1593. Anfang sl 3 va a5 1, SUP a ul 1) la b Kin nad a or. Inhalt in Dresden 1. 2'—13° infinitivi persici cum interpretatione turcica, ordine alphabetico : 2. 13°—18” expositio de ratione qua voces persicae a se invicem derivantur, et de usu ... aliquot particularum, tur- cice : 3. 18°— 200° nomina substantiva et adjectiva persica cum inter- pretatione turcica, quae ordine alphabetico eodem quo praeiverat = ü 27) ThHyde de religione veterum Persarum (1700) 426: praecipua quae Oxonii habemus lexica persico-tureica (seu tureice explicata) sunt liber Nimetulläh, cujus autor est Chalil Süfil. hujus habemus varia exemplaria, quae aliquando inter se differunt pro seribarum libitu: unum inter co- dices laudianos, a nobis citatum Nim. Laud., aliud a me transcriptum fuit ex coll. sionensi, a nobis citatun Nim, Sion. hujus autographum in londinensi incendio perüit [1666], apographum apud me domi manet. . .. . der oben aufgezälte codex stammt aus Lauds, nicht aus Hydes sammlung. PERSISCHE STUDIEN. BR) recensentur. Rieu 2 515’: in the first and third of the parts the words are al- phabetically arranged in „bs according to the initials. each „L is sub- divided into three sections according to the accompanying vowel. nach dem wiener codex (Flügel 1 137) enthält das werk 15829 arti- kel. he was writing for ordinary readers = yWl elss (sa: Rieu 2 515". OBlau ZDMG 31 484: »s)) Ss ist einer der fleißigen schachtgrä- ber, deren saure arbeit und großes verdienst von denen vergessen wor- den ist, die das blanke gold [hoffentlich zielt das nicht auf JAVullers| in händen haben«. mein guter freund hätte wissen sollen, daß das im- mer so geht: die bedeutenden männer erkennen was zu tun ist, ent- werfen den plan des feldzugs, schaffen soldaten und provisionen herbei, und dann kommen die unbedeutenden und ernten die lorberen, weil sie das augenfällige gemacht, das sie nur auf grund der arbeiten jener machen konnten. wir leben ja aber in der welt, und dürfen nicht er- warten daß die welt sich wie das reich gottes betrage: das hieße von der welt selbstmord verlangen. weiterhin nennt Blau das buch ein grundwerk: für ein solches haben es auch Golius, Hyde, Castle gehal- ten: heut zu tage kümmert man sich um »grundwerke« wenig, um ire verfasser noch weniger. Es gibt auch einen auszug aus dieser &&: ol =": London, museum, additional 7679 Rieu 2 515': 176 blätter des siebenzehnten jarhunderts. with a somewhat different pre- face, in which the enumeration of the sources is omitted. in the body of the work, the main difference appears to consist in the absence of numerous poetical quotations, especially from (ss mei. noch kürzer and written in tabular form ist der im siebenzehnten jarhunderte hergestellte codex additional 7686 des britischen museums Rieu 2 515°, der auf 197 blättern unvollständig ist, und eigentlich hier hätte ungenannt bleiben sollen. 49 ER W-r-3]) an Io Zunächst muß ich den comparativen, welche, so geflissentlich ich sie durch die einrichtung meiner arbeit gehindert habe mich heimzu- suchen, doch sich um diesen aufsaz kümmern dürften, einen tadel ab- schneiden, der inen bei ihrem maße von kenntnis leicht auf die zunge 6 PAUL ox LAGARDE, laufen könnte: us“ steht richtig hier, da sein , für I gilt: Y >) Lane 136 ende. London, museum, oriental 261 Rieu 2 494: 395 blätter, lila. wants the supplement. »MSS of this dictionary are numerous« Blochmann 9. Anfang ‚old A sr zuldun als Sul, Verfasser 29 zu# (n} u zu aus Dihli: die abfassung des buchs habe ich nach Blochmann angesezt, der nicht angibt worauf seine an- gabe ruht. nothing, sagt er, is known of the author himself. from a remark in the preface we know that he had two children. the reigning king receives no praise: nor was (söJ „AI, a fit subject for an en- comium. Rieu 2 494: the author states that he had combined in his lexi- con the entire matter of the &id% and of the yalladi u, a work of that most learned master of the science, entitled su od = 58 ul la sLü Jos ob or eis Sl) 5,5S]@we} gl enkoisl. außer diesen beiden benuzt er für arabische vokabeln „iss und zZ, für die vokabeln von Färs, Samargand, Mä-warä-alnahr. Turkistän usw en, Hail Bol, abi ms, us ai uäd) (> b, Res de ade Sp, wi. a supplement (&ö) treats of the numerals, arithmetical notation and Persian grammar. the words are grouped in „USs according to the initial letters, and in each „LS in „bs, according to the final letters. each „L is subdivided into three JMaös, containing respectively the Arabic, Persian, and Turkish words. nach Blochmann 9 examples of verses occur but rarely. Quelle für Mob3} ‚Os, für Srrh> SUP und ur) =. 0 um) = A) lea: B) ha Hägi Kalfa 5 325 N 11147 unter zuziehung des 7 868 nachgetra- genen: stillschweigend bessere ich noch kleinigkeiten auf eigne hand: De 9, 0 Iyyit Mais „2 U AT A de Ar bay Ri um a EN weh ya) gr,» Rs Fe sel) Al Du >> [2 os WI 00 Ya ya 8 A N wma ae OS I N er dd u Gar nd a ans u ee Tu ve lab JLeäl lo li [Bl „US wiener hss] In Käw ‚8 Sm Gisss, üb, Aus b wur win Bulls hal hell on A eo rede PERSISCHE STUDIEN. 97 0 al m Ay fo) Bi> le us ee un „ua P EHRoN) mm sLä Ian cr ar um, I u Te az rd yyarde &! wall RES) & (rl er ec» 76 VE Zu VELLZED IT] ) Azeaın Slinis Au lm, v ai 0 u > a N Re ya Rn, I Ar rg, All vamds Sys Dr ur-STeR\ ev FSg PS® Sl, „HR Ss sl ir voleltt al a5 Ulm, zueze Ab nel ART 0 ler 3 pam AA ES > ER ans us 5 alt ae DE Yasha wel Sys aslnr [Lil] Cases El AST 5 US Gh> Als ir al! rs 085 m ya ww > Tunlun slü u) 5 I Al sliel vuelb Gi Azad ELISE IN lem Aus guten gründen schicke ich die nachrichten welche über Surüri und sein buch an mich gekommen sind, der aufzälung der mir bekann- ten handschriften vorauf. Es gibt zwei Surürl. der Türke dieses namens, eigentlich Ja, ist 1561/62 zu Amasea im Pontus gestorben und als commentator persi- scher dichter viel genannt”. der Perser Surüri stammte aus Käsän” und lebte in Icfahän, wo nach Ouseleys nachweis®” Pietro della Valle ihn im November 1622 antrat: das autograph seines „0 liegt als nummer 1519 in Sprengers sammlung zu Berlin. von seinem wörter- buche, das nicht bloß als ws «=, sondern auch als (sp &% und Sy“ SP citiert wird, veranstaltete er selbst zwei ausgaben. die erste erschien 1600, die andere 1630: leztere enthält nach Blochmann 16 zwei vorreden: the second preface which commences with the verse Sur u) Be N »may the Majma’ulfurs of Surüri be indispensable to critical compilers«, is very short, and stands in the MSS. which I have seen, before the original preface. Surürrs second edition was caused by the appearance of the saük> Ss, a copy of which, as late as in I, was brought to Sururi from Hindüstän. from it, as also from two other dietionaries [nennen Sie sie doch! vermutlich (Rieu 2 499°) meint er ll Jul& des Qarähicärt und die solaw =, oben $ 35 und 11] Surüri has largely 28) Hägi Kalfa 5 230 $ 10832: ASprenger Oudh 1 549 $ 477: KHGraf Sadis rosengarten xix Sadis lustgarten ix Böstaän de Sadi vi. 29) WTomaschek zur historischen topographie von Persien ı8 = sizungsberichte der historisch- philologischen klasse der akademie zu Wien 1883, ı8 hat nachgewiesen daß die stadt der kupfer- schmiede Käsan das Orubicaria der tafel Peutingers ist: er ändert Orubicaria in Orudicaria. 30) catalogue $ 389. Histor.-philolog. Classe. XXX1. 1. H 58 PAUL oe LAGARDE, extracted. from the respectful manner in which he speaks of the &ps%, we might conclude that he lay under certain obligations to its author. he must have known him: else he would not call him usy# „äl Jar las Iu> sl US ul, wol Jh) li, win lm) nm wre ol use EN yen> dl — titles fit for a king. he passes in silence over the blunders of the Farhang : and if on two or three places [nennen Sie doch die vokabeln, Sie genauer gelerter]) he dares openly to differ in the mea- ning or a word, he modestly says I > sur ) 85 Am, Aa uro a) „Die wm „SS or words to this effect, although he would not so easily let off other authors. future compilers of Persian dictionaries will do well carefully to compare each word given in the Farhang with the same in Sururi, and remember that whenever Surürl has left out a meaning or a whole word given by the Farhang, there is, to use (sAa&,s language, aa el as Surüurl is an Iränian, his spellings and pronuncia- tions differ occasionally from the 'Türäni Persian of the preceding In- dian lexicographists .... his arrangement of the words is inconve- nient, as it is the same as in the Madär. Surüri wanderte, wie zuerst Blochmann nachgewiesen, als greis nach Indien : ich vermute, auf kosten Ingüs, welchem seine mittel erlaubten. an einen studiengenossen geld- geschenke zu machen. unten wird ein codex der ersten ausgabe des un} = nachgewiesen werden, den Surin in Lahore eigenhändig glossiert hat. Von den sechszehn quellen, aus denen Surüri geschöpft hat, sind die nummern 1—3 5 7 8 11 12 in diesen studien gehörigen orts be- sprochen. daß in nummer zehn (sA2» (was soll hier \&o? Yäqüt 3 399. 14) in. sd“ zu ändern sei, hätte Flügel von ThHyde 422 leınen kön- nen: 7 868 fürt er als an ss und (sAers one punkt| an, welches leztere ihm gut schmeckt : Blochmann 4 Rieu 2 499! drucken one wei- teres (sAs&w. zu nummer 9 vergleiche Hägi Kalfa 3 573 8 6995 ‚w ein Ku BsHll lm WOHL One az all; 23 duch, das buch wurde zuerst von Cosi 1 175 besprochen (Escurial 598), mehr eibt Dozy 1 76 zu Warner 938: es liegt nicht in meinem plane dieß ara- bische werk des jares Pv zu schildern und seine hdss ee doch gebe ich den inhalt nach Casıri hier an: Mad lg Sl Je sälall ui & \iral) $ UL Ran umals v.& sumil) wol 5S ® as lo, los Es & od oo A a, ME oe Kt NN Go- PERSISCHE STUDIEN. 59 gut, geil, u IT de EI, el ee le et alles mit persischer übersezung: Dozy sagt »ad illas partes ... al-Maidäni nomina retulit arabica, ab ipso persice explicata«. aus diesem werke trug der son des verfassers usw Aus u) (starb 09) ein wörterbuch I & md) zusammen, das vielleicht als Warner 592 (2) Dozy 1 77 zu Leiden liegt. Der „& &=* ist häufig (siehe aber unten Ouseley): Leiden, Warner 441 — Dozy 178 1 96: \.a. die erste ausgabe. London, museum, additional 7681 Rieu 2 498: _ 313 blätter : hov. London, museum, additional 26129 Rieu 2 499: 380 blätter: vn. London. museum, additional 23574 Rieu 2 499: 236 blätter : Il. London, museum, Harley 111: 368 blätter: .. : die andere ausgabe. London, museum, oriental 263 Rieu 2 499: 476 blätter: }.“. dieselbe: darin einzelnes in Lahore von des verfassers eigner hand geschrieben. München 274: 245 blätter, naski: If. wol die erste ausgabe, da in der vorrede säh Abbäs gelobt wird: München 275: 258 blätter, I: Ouseley 389: zwölfhundert seiten. »a rare and valuable workc«. Oxford 103: 269 blätter, in Lär 1.“ geschrieben, also die erste ausgabe, und ein recht alter codex: Petersburg, asiatisches museum: melanges asiatiques 4 498: IM: Petersburg, ebenda 5 238. Für die andere ausgabe benuzt Surür die wm) Me 9 Gr Sl Juli. 51 U N London. museum, oriental 265, blatt 62—161 Rieu 2 493': nur die erste hälfte des buchs, und auch diese am ende nicht ganz vollständig, siebenzehntes jarhundert. Verfasser (yes ars „oc, welcher requested by some friends to collect into one book all the words, Pärsi. Pehlevi, Rümi, Nabati, or Turki, necessary to a complete understanding of the poets. composed the above work, and presented it (a9) to a vazır called Ss! de. and entitled „l> io. son of the vazir SU) sLe. divided into two @»s. the first comprises single words and compounds, arranged according to the initial and final letters. the words are illustrated by copious poetical passages headed „5, but without the authors’ names. the meaning is frequently explained by Indian equivalents. H2 60 PAUL vr LAGARDE, Nach Rieu identisch mit „oe Süpz, oben bei mir 47 3 23: troz meiner wiederholten correctur und trozdem dort die zalen der reihe nach auf einander folgen, also nur mit mühe ein fehler herzustellen war, hat der sezer doch 63 für 23 in die welt gebracht. Anfang la & Pla) Alma urn 3% 22- Quelle für sHUu> 9%. 52°! oben seite 34. boy Kl —.& zei vs Ahmad Hanifzada [son des verfassers dieses „| hinter Hägi Kalfa 6) 628 S 14955 Rri> PX) Dyr 8-9 ao ae wo); ra lo, ur ar Koh, iSl (ib a Klee Sy] Kmdi ya (il Ä 2 > de N ye München 312: 146 blätter: !vf, also im jare der abfassung. 53 oben $ 42. Dr SÜIE wrE) yai= Ahmad Hanifzäda (hinter Hägi Kalfa 6) 628 8 14938 we) „yei= Al de lt, en a RT el ee a! rt a RN N u del Am Je di, Shall, ante no, Sl 54 Ku lm Häsi Kalfa 5) 468 S 11655 Kam Karel Kr) ) Ze EIERN) ne 55 Nebst ‚on 1. das heißt, der drehpunkt (jeder Deutsche der soldat gewesen ist, ver- steht dieß wort — pivot) der ausgezeichneten, das buch welches ruhig stehn bleibt wann selbst Je&l schwenken. London, museum, additional 6643 Rieu 2 496': 522 blätter, Nase. München 291: 427 blätter, IM. Anfang in München wuws0 dl; 9 0,5 43 pl 5] Murms0 Aue 2 590 2,0 nach Rieu „AS-AS „u>l ‚u=, ‚Sys, MBIT ‚Ian. 31) dieser paragraph ist nur deshalb aufgenommen, weil oben seite 34 — aus rücksicht, man weiß auf welche art leute — ein allgemein klingender titel eingefügt worden war, wie in S 46 ein änlicher. wörterbücher zu einzelnen klassikern habe ich aus meiner liste geflissentlich ausge- schlossen, da sie zu studieren erst fruchten kann, nachdem die klassiker selbst vorgeleat worden sein werden. so gehe ich auch hier nicht auf näheres ein, so leicht das wäre. PERSISCHE STUDIEN. 6l as 2sal (die schreibung >liag hat Hyde 423, 25 veranlaßt Al- hadäd zu lesen, da doch Ilah-däd gottgegeben gemeint ist), son des ml a Je sielell aus Sirhind, erscheint in Elliots history of India 6 116 — 146 und bei Rieu 1 253 als der annalist, welcher über die epoche Ak- bars berichtet. er ist auch dichter, etwa von zus» ;6, einem (si, und als solcher nicht mit dem bekannteren „os, dem sone des Mubärik von Nägör, zu verwechseln: Blochmann 11 heißt die güte der abschrit- ten (die häufig vorkommen sollen) an dem artikel a&} „I prüfen, der lauten müsse vu „ow 5,8 pin Ma la> Je Mai „1, wärend ent- stellte codices haben s &7, iur "5,2 12 ai Mad A5la> ae al ol wald de a, I sliola ST za mbar 55 sule. eben diese schlechten codices geben aus jenem Allämi zubenannten namensbruder angefürte verse mit ads. unser autor erwänt den ihm, dem frommen Muhamme- daner, wenig lobenswert scheinenden kaiser Akbar nach Blochmann 11 nie: wie sich damit zusammenreimt daß aus dieses lexikographen feder sleichwol ein L-4S) geflossen, weiß ich. nicht. Blochmann 10: as the words are only arranged according to the first and last letters, it is somewhat troublesome to use the book. the Arabic words stand in each facl before the Persian, the Turkish words are given after the Persian words. Rieu 2 496: the words are marked with ag,au,oraw, according as they are of Arabic, Persian, or Turkish origin. the author frequently quotes verses, sometimes his own. a sz> [in der londoner handschrift 8 blätter füllend] treats of the meanings of single letters in Persian .... he had compiled the Arabic words from the ci» zuwS} DAR, en and its commentaries, oral Jbe5 and „ik Ka, the Persian words from the ls&;, 810) ai, ss, Seile Ja, ul.) Ali, and two modern works, highly praised by the author, viz., sy Miw 50m) xa= (bei mir $ 11) and us} usa (bei mir $ 49). ThHyde schreibt 424/425 was seltsam klingt, und ich nur hier unterzubringen weiß, nachdem er die oben seite 47/48 stehende liste mit- geteilt, und die mitteilung mit »inquit „=)« geschlossen hat: his adda- tur instructissimum et desideratissimum opus seu lexicon quod (anno hegjrae 1014, Christi 1605) reperimus dedicatum magno Mogül Gjihänghir sub titulo wlall 2a Sp, id est lexicon mirabilium vocum, alias dietum gäufitı> zul, id est chronicon regis Gjihänghir. iste liber 28 tracta- 2 PAUL oz LAGARDE, tibus et 660 capitibus secundum ordinem alphabeti absolvitur. continet simplicium medicamentorum nomina 8224, eaque in 3 linguis, persicä, arabica et indica, cum singularum medicinarum dosibus, virtutibus, etc. hujus libri autor est (Mom &. estque epitome omnium autorum quos amplissimae regiones Arabia, Irän, Turän,. Graecia, Chorasän, Industän, etc. in hoc doctrinae genere claros unquam produxerint. dolendum autem quod non nisi dicti operis praefationem persicam possideamus, unde haec didicimus, hoc est lexicon medicum persico-arabico-indicum per Valy Serhindi. 56 ZAoYt alte on London, museum, oriental 1813 Rieu 3 997 : 274 blätter vom De- cember 1850. Anfang: Je) Ir as 85 rl „> ln. a dietionary of poetical phrases and proverbial sentences,. illustrated by copious quotations from Persian poets. Verfasser Anand Räm Muklic. ein fga von Lahore, ein freund des 35) (oben $ 22), 7 zu Dihli If, 5% Oper] olslbor Na. London. museum, oriental 262 Rieu 2 503 : 200 blätter:: Itfo, Verfasser Wärasta aus Laahore, der eigentlich (Roebuck vorrede zu &bö us 12) Siyal Koti Mal hieß. Rieu 2 503: a poetical glossary, dealing especially with words and phrases peculiar to the modern poets of Iran, with examples. the author states in a short preamble that, finding in existing dictionaries no suflicient explanation of poetical phrases, he had been engaged du- ring fifteen years in collecting the materials of this work from linguists of the land of Iran. 58 du> ‚ua vor vft Hägi Kalfa 5 640 $ 12440 (= ma) Want, ul Re) 8 Aust ‚Lea VE Kim Les slLü Zu > a) Bes) Ju> „all FONERTEL FED) Quelle für ww! =. „ur Proverbien 11, 1 20, 10 meiner ausgabe (hinter dem Psalterium quadruplex 1876) or«duuor. PERSISCHE STUDIEN. 03 59 Aoläll Klum vor 1500 Hägi Kalfa 6 441 $ 11239 sh win, ul mal Kl 8 Aolälf Aluun ES laut eye a St als Cat ,Slall en a SS lesen... . Kalt Quelle für A} &S5, Fleischer catalogus dresdensis $ 182 und Hägi Kalfa unter s)} &5. die zalen klingen anders als die in $ 47 klangen. Oxford 97: 215 blätter. lexicon persicum, per verba, nomina et particulas dispositum, et turcice explicatum. da der codex früher JSel- den gehört hat, wird er mit dem identisch sein, den ThHyde de reli- sione veterum Persarum (1700) 426 so bespricht: tertium [lexicon per- sico-turcicum] est liber mol “il, autore (ss Am, . . . . iste seryatur in Arch. Seld. haec omnia lexica scatent mendis, sed praecipue ultimum. eujus turcica interpretatio mendosissime scripta. hujus epitome (quam cito Rustemi epitomator) extat inter mss seldenianos superiores. "60 PSORENET 1822 Gedruckt zu Laknau 1822 in sieben dünnen foliobänden, die sich bequem zu zwei dicken zusammenbinden lassen. ASprenger nennt es im kataloge seiner nach Berlin verkauften bücher (die höchst seltenen streit- schriften, welche der verstorbene KHalm und herr ASprenger über den verkauf gewechselt haben, sind in meinem besize) 1539 — 1545 ein werk des Qabül Mohammed, wärend amtlich der sultan von Oudh als verfasser gilt. a table of errata which has never been printed, ist mit diesem exemplare Sprengers in die königliche bibliothek zu Berlin gekommen. das buch ist durch die anzeigen, welche JvHammer von den ersten sechs, FRückert von dem siebenten bande in den wiener jarbüchern der literatur geliefert, nochmals durch den neudruck der anzeige Rückerts (durch WPertsch = grammatik, poetik und rhetorik der Perser : 1874) ser bekannt geworden. - ich habe es 1844 — 1848 viel gebraucht, und auch jene anzeigen gehörig ausgenuzt. aus meinen gesammelten ab- handlungen 296, einem buche welches herr Pertsch seiner zeit ange- zeigt hat, hätte er wissen müssen, daß er seite V seiner ausgabe auch mich zu nennen hatte. Der dritte band von Rieus kataloge ist mir erst zugegangen, als von diesen studien bereits fünf und ein halber bogen im saze standen : damit bitte ich zu entschuldigen daß ich hier nachzutragen habe 64° PAUL oe LAGARDE, 61 le MoYt (ai IK London, museum, oriental 2187 Rieu 3 1070”: blatt 162—276. one den anhang, welcher die autobiographie des verfassers enthalten soll. Anfang ab und \, SI unian a5 or rum. A glossary of rare words and idioms, alphabetically arranged, and illustrated by poetical quotations. author gum> zab velsiu ‚um au) RPApSE arls. ein anderes buch desselben verfassers ist N? geschrieben, Rieu 2 857°: ein drittes erwänt Rieu 3 930', welches Blochmann per- haps the only eritical historical work written by a native genannt hat. the author (sagt Rieu von unserm wörterbuche) drew the matter of this work from the oral teaching of his grandfather >11 Je „Az u» (einem literarhistoriker, Rieu 1 373"), from his study of the great masters of poetry, and from his intercourse with elegant and idiomatic speakers. 3 1201? hat Rieu dies buch einzutragen vergessen. Ich füge hier ein was weiter aus Rieus drittem bande nachzutra= gen Ist: zu, 8 22: vom wnslAS dr gibt es im britischen museum noch zwei hdds mehr: Rieu 3 997 oriental 2013. 147 blätter des jares 1759, und Rieu 3 1070 oriental 2187 blatt 2—161 aus dem achtzehnten Jar- hunderte. in Rieus liste 3 1201? sind diese beiden nicht aufgenommen worden. | zu $ 36: vom aliö;ö gibt es im britischen museum noch eine andere hds: Rieu 3 996 oriental 1801. 407 blätter des fünfzehnten Jar- hunderts, am ende ganz wenig defekt. Ich habe gar kein geschick zu bibliographischen arbeiten, muß also von vorne herein annemen, daß die vorstehenden zusammenstel- lungen. ‚objektiv betrachtet, wenig genügend ausgefallen sein werden, aber selbst wenn ich gelernter bibliograph wäre, würde ich nichts ab- schließendes haben leisten können, da von so vielen sammlungen persi- scher hdss kataloge nicht vorliegen. und die forderung doch selbst mir gegenüber, dem das unglaublichste zugemutet wird, zu dreist sein würde, ich solle London. Oxford, Paris, Petersburg. Rom bereisen, um meine liste persischer lexikographen vollständiger zu machen. ich weiß auch, daß sowie etwa herr Ethe seine beiden kataloge herausgegeben haben PERSISCHE STUDIEN. 65 wird, die zunächst stummen Eranisten ser gesprächig werden werden über alles das was bei mir fehlt: natürlich werden sie mit keiner sylbe verraten, daß es nach lage der dinge zu anfang des jares 1884 bei mir fehlen mußte. troz alle dem trete ich mit meinen sammlungen in die öffentlich- keit: denn ich kann auch mit inen die wissenschaft vorwärts bringen. HBlochmann stellt an die spize seiner oft benuzten arbeit den saz: the sources for compiling a reliable Persian dictionary are the lexico- graphical works written by Indians. die zehn werke, welche er einem wörterbuche der persischen sprache zu grunde zu legen rät, sind — mit ausname des nur »halb-indischen« „I &= — von 1419 bis 1826 in Indien geschrieben. Aus der vorstehenden liste erhellt, daß diese anschauung grund- falsch ist. Ich rede nicht von allen den werken, welche mir (siehe vor allem seite 47/48) nur dem namen nach bekannt sind. Wol aber hebe ich hervor, daß erstens ein persisches wörterbuch nicht allein durch zusammenstellung und sichtung des in den im oriente verfaßten wörterbüchern enthaltenen stoffes zu stande kommen darf: daß vielmer diese bücher nur das fachwerk liefern sollen, m welches das aus der beobachtung des sprachgebrauchs der freilich erst noch heraus- zugebenden persischen klassiker gewonnene material eingeordnet wird: zweitens. daß mit nichten nur die Indier zu hören sind, daß die Türken ebenfalls ein recht auf beachtung haben, daß aber die erste pflicht die sein wird. die in Eran selbst verfaßten lexica in benuzbarem zu- stande vorzulegen. ein französisches wörterbuch mit umgehung der ein- heimischen klassiker, one Garbin, Etienne, Nicot, Menage, aus den schulbücherın Canadas oder der französischen kolonie Berlins sammeln, wäre doch zu toll. Daraus ergibt sich für mich, daß nach dem ‚slas) „u des Rüdagi zu suchen sein wird, daß der reihe nach die &W, des (sw) (um 1050), die zu>3l &äs (1529), der ws = (1600 bis 1629) in kritischen ausgaben zu drucken sind. der wall > und andere dürften sich diesen anschlie- Ben müssen, falls es gelingt, handschriften von inen zu entdecken. Weiter verlange ich die herausgabe des wichtigsten, was die Tür- ken auf dem uns beschäftigenden gebiete geleistet haben. ich nenne Histor.-philolog. Class. XXXL. 1. I 66 PAUL ve LAGARDE, was mir am bedeutendsten scheint: ra I =, falls eine ältere gestalt des buches aufzutreiben ist als die im gothaer codex vorliegende: sl ln, uoläusi Alu — also vier vokabulare: des nI> werke &5° und Su ‚Us uläsl Gulo za) ls AN — also fünf weitläufigere werke, deren studium mit dem des Ks (y% zu verbinden sein wird. Daneben herzugehn hat eine beschäftigung mit eb „92, vorausgesezt daß man alle die schriften erhalten kann, welche gegen und für dieß werk verfaßt sind: Mh, SPS, vorausgesezt daß man gute handschriften findet, um Blochmanns ausgabe genau zu kontrolieren : ee, da dieß werk auf jeder größeren bibliothek anzutreffen ist. ganz gedruckt müssen werden: Juasll 30} vom jare 1419: »l,% zwischen 1428 und 1445 [siehe den nachtrag seite 64]: Bdlems) = 1510: Iuasl| ur 1519: eBSt Jo 1593: 32) als ich nach Göttingen versezt worden war, habe ich die verzeichnisse der göttinger hdss alsbald durchgesehen : es fand sich in denselben kein in diese abhandlung gehöriges werk. als ich unlängst die nummer unseres Daulatsäh aufsuchte, in welchem ich etwas nachzuschlagen wünschte, ergab sich beiläufig daß aus HEwalds nachlasse ı875 als geschenk der witwe Ewalds unter ande- rem auch ein persisch-türkisches wörterbuch in die bibliothek gekommen ist. ich erkannte bald, daß dieß wörterbuch ein vorne verstümmeltes exemplar der qäima des Halimi sei: eine englische hand hat es bestimmt als a Persian vocabulary explained in Turkish. die signatur ist orientalis 151°. ich habe mich überzeugt daß Halimis arbeit mir ser nüzlich sein wird. die erste erhaltene vokabel ist bukridan. 33) durch meine schuld ist beim umbrechen der fanen in $ 12 (vergleiche seite 37) die erwä- nung des in Wien als 136 der hofburg vorhandenen exemplars der dasisa in verlust geraten: 322 blätter groß-oktav, von drei verschiedenen händen. PERSISCHE STUDIEN. 67 Grrl> Ko 1608 und 1632: wulae di> [siehe den nachtrag seite 64] la ai = ‚@ zwischen 1739 und 1768: ol) vLE 1826: die lithographien dieser werke, wo solche vorhanden sind, dienen als ausgangspunkt der untersuchung, nicht für die untersuchung selbst. Ich schreibe nun einige säze her, welche Thomas Hyde seite 425 sei- nes berümten buches im jare 1700 drucken ließ: was in inen falsch ist, ergibt sich von selbst: was richtig ist, hätte nie vergessen werden sollen. cum, schreibt Hyde, lexica persica quae in Persiä et Turciä extant, facta fuerint ante 200 annos, eaque pro eorum poetis explicandis, ideo pro moderniore linguä& quae in Persiä hodie usurpatur, consulendum es- set comparando ab urbe Ispahän in Perside modernum aliquod lexicon seu vocabularium pro recentioribus vocabulis quae plurima sunt, eaque in dietis lexicis non extantia, ut nuperis annis in colloquio cum Ispa- hanensibus Pers-Armenis comperi. Thomas Hyde hätte ein buch brauchen können, welches er kannte, aber unterschäzte, weil ihm sein intense hatred of popery gegen des buches verfasser mistrauisch gemacht hatte: ich meine das allerdings nur mit vorsicht zu benuzende gazophylacium des Angelus a Sancto Io- sepho. ich kenne das buch seit fast 35 jaren, und habe viel aus dem- selben gelernt. Was liegt weiter näher als das mit vollem bewußtsein als philo- loge zu tun was einst T'hHyde als historiker one völlig über den stand der sache klar zu sein anfieng? die persisch geschriebene literatur derje- nigen Perser muß vorgelegt werden, welche an dem Avesta festgehalten haben. sie beruht in Paris, London und Oxford: es kennzeichnet die lage der dinge, daß so wenig für diesen teil der philologie geschehen ist. was bei diesem studium herauskommen wird, ist vorläufig freilich noch ungewis: mir scheint durchaus nicht sicher daß wir es hier mit einer überlieferung zu tun haben: es kann auch eine repristination vorliegen, welche nur hier und da altes material benuzte, und stellenweise einen archaischen eindruck darum macht, weil sie nicht in der schriftsprache des muhammedanischen Eran, sondern in dem idiome des volks geschrie- ben ist, welches kennen zu lernen wir freilich alle veranlassung haben. 12 um 1735: 68 PAUL ve LAGARDE, Aber es fließt uns noch eine reine und reichliche quelle, aus der zu trinken mir großen genuß gewärt hat: die von Juden gemachten übersezungen des alten testaments: ob die von Christen gemachten über- sezungen des neuen testaments viel nüzen werden, vermag ich noch nicht zu sagen. über die persische übersezung des pentateuchs welche zu Konstan- tinopel 1546 gedruckt ist, habe ich oben 3/4 das nötigste beigebracht. Castle nennt in der vorrede zum lexicon heptaglotton eine persische historia Iudith als von ihm benuzt, wol Uris handschrift 5. Uri zälte im jare 1787 als besiz der bodleyana vier persische psalter auf. schon im jare 1829 hatte [KD]Haßler, professor in Ulm (+ 15. 4. 1873: ZDMG 2% iij) in den theologischen studien und kritiken 2 469 — 480 eine »nachricht von einer bisher noch unbekannten persischen überse- zung der salomonischen schriften« drucken lassen. er veröffentlichte eine kleine probe des textes, lobt als verfasser der oben 3 genannten, mit .b. gezeichneten anzeige Lorsbach, one einen zeugen für diese deutung des zeichens zu geben, und hat nicht gemerkt wie wichtig diese version für die erkenntnis der persischen sprache ist. nach KDHaßlers tode ist seine bibliothek verkauft, und in ihr auch seine abschrift der persischen übersezung der schriften Salomons ausge- boten worden: mich dünkt in Wiesbaden. doch habe ich, nachdem ich zur rechten zeit zuzugreifen versäumen mußte, nachher den betreffenden antiquar nicht wieder ausfindig machen können, habe auch keine ge- legenheit, in Ulm mich nach dem tatbestande erkundigen zu lassen. 1838 gab Salomon Munk im neunten bande der bibel eines ge- wissen Cahen eine notice sur Saadia Gaon et sa version arabe d’Isaie et sur une version persane de la bibliotheque royale usw, welche ich in einem sonderabdrucke besize und benuze. man lese dort 62—-87 was aus- zuziehen ich keinen beruf füle, da jedermann es lieber selbst lesen wird. im herbst 1846 habe ich als student in Halle mit dem nachmals so berümt gewordenen Abraham Firkowie in Goslow — Eupatoria (in der Krim) eine korrespondenz angefangen, welche in hebräischer sprache gefürt wurde®‘. durch sie erfur ich, daß nicht wenige hebräische hand- 34) es spricht für die dauerhaftigkeit der nerven ‚meines korrespondenten, der auch ser alt geworden ist, daß er mein one frage schauderhaftes Hebräisch überstanden hat. einen teil der mir aus Goslow zugegangenen bücher habe ich — aus not — der bibliothek der universität Leipzig, an- PERSISCHE STUDIEN. 69 schriften existieren, welche eine persische übersezung des alten testa- ments enthalten: von dem kataloge der pariser bibliothek. aus welchem die tatsache schon seit 1739 bekannt war, wußte ich nichts. was von den von AFirkowie erwänten übersezungen später nach Petersburg ge- kommen ist. verzeichneten 1875 in irem kataloge $ 139—142 die her- ren Harkavy und Strack, welche daselbst von Haßlers und Munks arbeiten eine notiz nicht nemen. gegen mich hat sich Firkowic stets ser gütig gezeigt. so daß ich lebhaft bedaure, über ihn nochmals so viel übele dinge haben erfaren zu müssen, welche vermutlich seinen in siedehize glühenden fanatismus zur quelle hatten: ich werde dem merkwürdigen steinmezen stets ein dankbares andenken bewaren. Aus dem jare 1869 ist HZotenbergs ausgabe der persischen ge- schichte Daniels zu nennen, welche in des herrn Meıx archive für wis- senschaftliche erforschung des alten testaments 1 385.—427 erschien. Im jare 1877 bin ich auf diese übersezungen wieder aufmerksam geworden durch die seiten 137 138 des bekannten von Pusey, Driver und Neubauer über Isaias 53 herausgegebenen werkes: siehe jezt meine Symmicta 2 14—17. ich erkannte sofort die wichtigkeit der version, und schon am 25 August 1878 beendete ich meine abschrift ires Isaias: jezt lege ich einen abdruck des codex parisinus hebraicus 7 vollständig vor ®°). dere der königlichen bibliothek zu Berlin überlassen: den commentar Japhets zu den sprüchen hat am ı8 Juli 1849 Heinrich Ewald gekauft, welche handschrift nach Ewalds tode in seinem nachlasse nicht vorgefunden worden ist: Pertz wollte das exemplar seiner zeit als reinlicher mann nicht er- werben, da das erste blatt fehlte. ich will das hier erwänen, weil es dienen kann das irgendwo vielleicht noch vorhandene manuskript (einen mäßigen oktavband, baumwollenpapier) zu erkennen. 35) es versteht sich von selbst, daß ich im zusammenhange dieser abhandlung auf eine lange reihe von höchst interessanten fragen nicht eingehn kann, da es mir jezt nur darauf ankommt, die aufmerksamkeit etwa nachwachsender Eranisten auf die wichtigen urkunden zu lenken, deren Eine ich so glücklich bin als der erste in irem werte erkannt zu haben und vorzulegen. ich nenne nur weniges: welches original lasen diese übersezer? welchem ausleger folgten sie (nach SMunk dem David Qamhi)? welchen charakter trägt das Arabische aus welchem diese offenbar in Läristän wonenden übersezer vokabeln in ihr Persisch übernommen haben ? denn sOL=. für Hab) (zu A> Lane 1 386°: jäda reformacion Pedro de Alcala 377, ı meiner ausgabe) und VPe= iwac an statt von Dozy supplement 2 189? Lane 3 2197° sind für meine erfarung im Arabischen erheblich seltner als im Persischen dieser Juden. was läßt sich aus einem eingehenden studium aller uns erhaltenen stücke dieser versionen in den einzelnen büchern bessern? denn dießmal konnte ich mich auf eine durchgängige reinigung des textes nicht einlassen: ich will froh sein wenn es mir gelungen ist, einen vertrauenswerten, bequem eingerichteten, hier und da verbesserten abdruck der handschrift in die hände der beteiligten zu bringen. auf regelung der orthographie habe ich absichtlich keinen fleiß verwandt: das wird nur derjenige mit erfolg tun können, dem genaue abschriften aller in Paris und Rom liegenden handschriften und einige jare voller muße zu gebote stehn. 70 PAUL oe LAGARDE, mein hinweis auf ein wichtiges kurdisches manuskript (beiträge zur bak- trischen lexikographie 14) ist seit 1868, obwol die petersburger aka- demie und ire beauftragten sich mit dem kurdischen in den lezten jaren viel zu schaffen gemacht haben, unbeachtet geblieben — warum mußte auch gerade ich jene notiz bringen, der ich in anderem sinne als dem herkömmlichen immer nur in usum delphini schreibe? —: da ich jene persischen bücher nicht wie dieß kurdische manuscript vergessen werden lassen wollte, mußte ich schon selbst die arbeit angreifen. die in betracht kommenden handschriften sind von Zotenberg ge- hörigen orts aufgezält. ich bemerke hier nur, daß der von mir gegen zufälle gesicherte codex die mit diakritischen punkten versehenen buch- staben lange nicht so genau unterscheidet wie ich. er krönt sie mit einem akute, gelegentlich nur mit einem dem zegäf der Syrer änlichem zeichen oder einen krakel: ich habe den accent als im drucke leicht abbrechend durch einen strich ersezt, zumal ich etwas dem "8% der he- bräischen schreiber analoges auszudrücken hatte. gequetschte laute bezeichne ich durch einen punkt. also A55733 sind bh gh dh kh ph th, wobei zu bemerken ist, daß 3 sowol weiches g als & ausdrückt: 3 und 5 können wechseln (vergleiche das drei punkte tragende & des Muwaffaq und der Kurdn) i=„,Y=,:0f= Zur. Es kann meine absicht nicht sein. hier eine liste aller der durch diese Laristaner Juden für Eran gewonnenen vokabeln zu geben, da ich ja nur Eine der vielen handschriften habe studieren können. will das institut de France vermitteln daß die pariser codices mir zur benuzung in meine wonung gesandt werden wie das ehe Mommsens haus abbrannte, mit den von mir gebrauchten handschriften one ausname geschah, so bin ich bereit, eine vollständige ausgabe der überaus wichtigen texte herzustellen, und dieselben für das wörterbuch zu excerpieren. das ma- terial würde mir durch den in Berlin beglaubigten botschafter Frank- reichs zu übermitteln sein. von jezt ab wird niemand behaupten dür- fen den wortschaz des neuPersischen zu kennen, der diese übersezungen nicht vom anfange bis zum ende durchgearbeitet hat. hier nur wenige proben für das lexicon, nicht für die grammatik. ININ mit auf jeder seite. ich kenne im älteren Persisch LI (awä in Wests glossare zum Mainyö-i-kard 25), aber kein INäN. INTÄN mit 3792 oder g11&» oder 3713 verbunden findet sich Isaias PERSISCHE STUDIEN. 71 58, 12 60, 10 61, 4 Ieremias 7, 31 19,5 22,13 24,6 32,31 33,7 42,10 45, 4. 58 kann nur #fir vertreten: so kommen wir auf ein avestisches aiwidäna, welches herr Geldner »drei yast« 68 mit sftarat halfter gleichge- sezt hat. doch schon 1877 schrieb ich in den armenischen studien $ 1574 »afıtat binden, umwinden Boehtlingk-Roth 3 907 — bactrischem aiwidä«, und stellte sfwmt halfter neben aiwidäna gärtel, erwog auch ob yog = ywıu oüvdsouos @ouos dazu gehören könne. ?NT3N würde verbindung bedeuten, und 3792 INTäN ließe sich deuten: das holzgerüst des hauses herstellen, zwischen dessen zimmerwerk die füllungen (steine oder strohlehm) später eingefügt werden. die iudvrwoıg EuAlvn Evdedsutvn &is olxodounv des Ec- clesiasticus 22, 16 — loramentum lignum colligatum fundamento: der Syrer ]Ao;s., was Elias von Nisibis 13, 2 seite 37, 34/35 meiner ausgabe durch M> „ &äbill erklärt: dieß syrische wort und iudvrwoıs loramen- tum zeigen klar, wie #fuısmt halfter bedeuten, und das mit ihm identische INT3N ein ausdruck der bautechnik sein kann. Castle verzeichnet 4 25 ol} aus Genesis 2,22 35,7 4,17 8,20 11,5 und yA& „ul Genesis 16, 2 30, 3. man sieht daß sein S) falsch ist, und zugleich, daß Vullers 1 6 kein recht hatte, über 425 „4 zu schweigen. nicht un- möglich ist daß 30138 als „5 — zeS zu den Arabern gewandert ist: ich weiß nichts über das aussehen eines „A (Ahlwardt Chalef elahmar 181), so daß ich nicht zu entscheiden wage. zu erwägen ist, daß die Achaemeniden ein apadäna kannten, welches mein freund ENorris als temple deutete: über }7D8 siehe JDerenbourg manuel du lecteur 207 208 HGraetz monatsschrift für geschichte und wissenschaft des Judentums 30 511 ff (JHalevy melanges 436). die vokale von }7BN und | ,„2| stim- men nicht zu denen von }NT3N und apadäna. Mn5TN gottlos Isaias 58, 4 Ezechiel 7, 21 usw. WM5VN für ywy Isaias 58, 6 Ieremias 14, 20: für mywWn Isaias 9,17: für DWNn leremias 51, 5. "NNDN sünde, in den Symmicta 2 16 neben avestisches äctärayeiti er sündigt gestellt, vertritt »w» Isaias 24, 20 43, 25 44, 22 53,5 8 57,4 58, 1 59, 12 20: INIINNDN für own Isaias 1, 28 46, 8 53, 12. IIINNDN ergibt sich aus N39-I9NNDN für vwd Isaias 48, 8 66, 24 und 793 ’99NMDN für vWn Isaias 1, 2 43, 27 leremias 2, 8 29 3,13 33, 8 und sonst oft. 72 PAUL ve LAGARDE, anna vertritt Ieremias 22, 13 14 m5y söller. IN’2 zelt merkte bereits im jare 1829 KDHaßler als merkwürdig an: bei Vullers fehlt es gleichwol ganz. WANDYÄ erscheint in 37%3 WANDA = 70% Isaias 5, 22 und in m WAND — 10% Isaias 65, 11: ferner für 703 Isaias 41,29 57, 6 Ieremias 19,13 32, 29 44.171819 25 51, 17. ich kann mir das wort nur als eine abstractform zu „SWS erklären, welche in das Arabische über- gegangen, und aus diesem idiome nach Läristän zurückgewandert ist: vergleiche DIÄAN = > (die pärsi-form findet man in des herrn von Spiegel grammatik der Pärsisprache 44 ende), und dann auch bei den Persern (5 meine abhandlungen 25 Semitica 1 40. man überlege ob yes mit AS und „sus wirklich, wie die lexikographen behaup- ten, verwandt ist. jNä1NT ernte stehend für »yp Isaias 9, 2 16, 9 17,5 11 18,5 23, 3 27,11 Ieremias 5, 24 8, 20 50,16 51, 33. gehört natürlich zu By> und (y%) oder „un, mähen. West im glossare zum Mainyö-i-kard 64 hat nur drüdan. n5ninn vertritt max joch Ieremias 51, 23. nnon wechselt mit MMDr3. lezteres für ypW Isaias 66, 17: ersteres für yıpw Isaias 66, 3 Ieremias 4, 1 13, 27 Ezechiel 5,11 usw. ms19 straße erscheint bei Vullers 2 909, wenn ich dessen elendes ge- schreibsel recht verstehe, mit der tadelnden bemerkung »sine exemplo«: Castle hatte 477 für >45 Numeri 22, 24 Matthaeus 6, 5 citiert. im gazophylacium 419 sind strade d’una citta „# s4>=s. wir treffen das wort a5 für nyım Isaias 5, 25 10, 6 15, 3 24, 11 51, 20 leremias 7, 17 ES ale ee y übersezt Don? Isaias 17, 12:13..34,.1741,17.43,, 949, 15147555 4 60, 2 leremias 51, 58. diese bedeutung fehlt bei Vullers. Pam wüst, 391nB wüste außerordentlich häufig (siehe die con- cordanz unter m9d, nenwW, mawn): für mich völlig unerklärbar. AND für axn Isaias 62, 9 leremias 19,14 26, 2 32, 212 33,1 37, 21 38, 613 28 39, 15 usw. ich hätte es Isaias I, 12 wider die hand- schrift für 8%D herstellen sollen. fehlt in unsern wörterbüchern,. ist aber durch das von mir in den beiträgen 69, 36 schon 1868 als ver- treter von 00a adAn Enaviıs belegte upw$ als richtig erwiesen, von dem ich damals upwSw4 —= sol» vorhang herleitete. PERSISCHE STUDIEN. 73 MTDnNn müde (häufig) erwäne ich, um es neben asZ zu stellen. Abın hefe Isaias 25, 6 (Abo geschrieben) Ieremias 48, 11. yon finsternis Isaias 8, 22 59, 9. jmaan trinken (häufig). vielleicht das avestische pang ziehen. wel- ches unlängst herr Geldner »drei yast« 95 berürte. van widder Isaias 1, 11 Ieremias 51. 40. DBAN vertritt mn Isaias 1,4 und oft = um». Auch für die aussprache schon bekannter vokabeln läßt sich aus diesen texten lernen. (ys£A# erscheint Isaias 24, 5 Ieremias 2, 36 5, 30 11,10 31, 32 als y39. Eine vokabel will ich noch etwas ausfürlicher besprechen, K31-I30Nn% Isaias 25, 11 =nnv, und }1 a0n% = ninv. von Ezechiel 47, 5 be- sizen wir keine persische übersezung, die von Psalm 6, 7 Ist mir unzu- gänglich. das nächste war, anzunemen, es sei „UÜ% in „Üs verlesen worden, der archetypus unsres codex sei in naski-schrift geschrieben gewesen. denn ninw erklärt man durch schwimmen, und „u%& oder „U würde diesem so erklärten ninw entsprechen. allein erstens ist es un- glaublich daß diese Juden eine naski-vorlage gehabt haben sollten — die Juden schrieben von jeher die sprachen irer wirte nur mit iren ei- genen zeichen — : zweitens ist die redensart 2; „4% unmöglich, wärend ein „2; „U% belegt werden kann. nun ist das zoAvußnoa des Symma- chus aus ls.» erschlossen : ass.n zu Elias von Nisibis 8 = 21, 77 meiner ausgabe: LXX aber haben in der stelle dieß uw nicht gesehen, da sie 6» 10010» xal autos Eraneivwoe Tod dnneAfocı übertragen: freilich ist der mann welcher den Isaias in das griechische übersezt hat, hervor- ragend unwissend es gibt ein „=“, von dem %s* — Hanriri” 322, 5 334, 9 herkommt (an der lezteren stelle durch %&> erklärt): Lane 2 1514° he stepped, paced, walked: ».3 |s=* he went far and took a wide or an ample range in it. am klarsten (s#35 in KEl „ui 1 315 es ol Az, „a2 im 8, Hl Aus. diesem ‚= konnte wol 9; „Us ent- sprechen. „us wie „Us geben zu bemerkungen veranlassung, welche die ‚ jezt lebenden Eranisten, auf die gunst der mir feindlichen größen des tages angewiesen, nicht beachten werden, welche nicht zurückzuhalten ich gleichwol gute gründe habe. N3D —= cnä des Vendidad stimmt nicht zu gr (man müßte n37 = Histor.- philolog. Olasse. XXXL 1. RK 74 PAUL oe LAGARDE, hnä erwarten). auch nicht zu hü-smäpra, auch nicht zu obwb — u) seifenkraut (vergleiche 4%), auch nicht zu && (weiter (s»4#& im ud 1 385, 18 und Uw&k) schwimmen. das su von #fıatmt ist inner-indisch. vorab will ich erklären, daß mir $ 68 in des herrn von Spiegel grammatik der altbactrischen sprache genügend bekannt ist. aber pai- tis, durch qwanz beiträge 50, 6 und WA, in WIINInWD ebenda 50. 37 (der vor Hwar = ‚> gelegene berg), durch des herrn von Spiegel Pärsi- orammatik 110 (ende) und des herrn West Mainyö-i-kard 151, so wie durch Y&as völlig sicher, kommt als patis auch in der inschrift von Bagistana getrennt vor: die existenz eines diesem ganz sicheren paitis analogen aiwis wird durch das abis eben dieser inschrift erwiesen. da nun das arabische von Lane 2 1571' besprochene z,y4# anerkannter maßen dem persischen ,4u%42 seinen ursprung dankt, also paitis zu # zusammengeschrumpft ist, wird der anname schwerlich etwas entge- genstehn daß das weit leichtere aiwis zu aws 68, und schließlich eben- falls zu bloßem „+ zusammengesunken sei. danach sehe ich das pahlawi INMDEN als aiwis-hmar an, was aiwismareta yast 14, 34 als avestisch erhärtet, und 32% gilt mir als neu-persische entariung dieses aiwls- hmar: sein „* verbietet des herrn Geldner aiwi-mar (drei yast 77): das s von aiwismareta muß gesprochen worden sein. der name eines waschmittels oZuL, dem bei den Persern „&! und „4% gegenüberstehn, armenische studien $ 2402 Elise 173, 30 (bei- träge 28, 33), kann nur als aiwis-hnäna aufgefaßt werden, dessen s sich in hü-snä-pra erhalten hat: cnä ist so oft es vorkommt, falsch, auch snä keine echt-avestische wurzel. Burhän belehrt unter „us d&u>, im dialekte von ;i% heiße so die zum waschen gebrauchte wurzel eines stachligen strauches, die man anderswo EeFaNG wollwäscher, arabisch Uh 21 5, Abü Maäliksbaum und in Damascus GR „bo nenne. unter Ar — mahd be- richtet er, so heiße in Syrien der u du oder die Aw) x>1, [— Asovrondieiov) der Araber. Ibn Baitär schreibt unter Kb, daß diese pflanze auch Ag» heiße, besonders um Gaza wachse, auch ae genannt werde |verbessere gms — »wN des talmüp, Löw aramäische pflanzen- namen 8 245], und daß man mit ihr wollene kleider mit bestem erfolge wasche, siehe Dioscorides y 100 = 110. als völlig sicher sehe ich folgende beispiele an: Ks gesprochen baskäri B 144 — wueljjy „I> uns : one aussprache PERSISCHE STUDIEN. 75 Ingü 1 472. 20 = ‚8 “Ss: bis-käri zu sprechen und als aiwis und ein abstractum des stammes „# — ,S aufzufassen. »3,X%u gesprochen bisköfa B 145: gesprochen bisgöfa Ingü 1 473,3: identisch mit »3,X% blüte, das siköfa und suköfa lautet: daneben 319811 — nya Isaias 27, 6: nmdyswna Isaias 17. 11 aufgeblüht, nEawmı —= na Ezechiel 7, 10° folglich zu .ysS : #q und aiwis. Saw verhält sich zu Kin etwa wie „ml zu Vistäcpa, und das mit ass und 33% gleichbedeutende y# — usköfa B 65 zu jenen wie "Yordonns zu Vistäcpa und müs. Xu gesprochen bisgard B 144 Q 1156 = si sg, E neben »2,X%, und dem allbekannten „% jagd. der stamm z mit der schon zweimal erkannten praeposition aiwis. zeitwort „2% jagen: dazu s% — sSikara jagdfalke. das auch das »S&' iskara [uskara?] umläuft. zu diesen stelle ich aus dem avestischen das 1868 in den beiträgen 66 besprochene aiwis-tära verbannung. ferner aiwis-hactar sizender von 97, aiwis-häc sich anfügend von #4. und das besonders wichtige aiwis-qarepa : besonders wichtig, weil es zeigt daß 2,41} unsrer wörterbücher in Sy Wu) umgeschrieben werden muß, und abis (mit >) wasser hat die vokabel nichts zu schaffen) sich wenigstens Einmal sogar noch im neu- Persischen in voller gestalt erhalten hat: einen anderen fall sehe ich in „us abis-är, kürzer ‚os, das ich zur wurzel = stelle. falls sich im neuPersischen wirklich ein ymäu findet, so gehört dieß unmittelbar mit dem oben erwänten aiwis-hactar zusammen. ges und 30“ kommen auch one > vor: der stamm muß \> sein: SW steht neben ya, also der stamm uA>. die bisher gangbaren wörterbücher kennen ein yo erschlaffen, verblühen. für yon bieten die Laristaner Juden Isaias 16, 8 19, 8 24,47 33,9 Ieremias 14, 2 15, 9 O8 nmw-nmmwna. dadurch ist erwiesen daß das jezt erst bekannt werdende guzmurdan mit piämurdan (falsch an- dere paämurdan) im wesentlichen identisch ist. wer nun nicht annemen mag, 9r%2 sel ein eingewurzelter fehler für „oz, wird sich zu dem eingeständnisse bequemen müssen. es gebe ein aipis neben aiwis. neben einander finden sich ÄREr und deXäs und ders und JeKü vir promtus, miserias patiens et industrius, in welchen vokabeln wol ebenfalls aiwis und ein mir nicht erkennbares hauptwort steckt. in betreff von 38AWw ist zunächst zu bemerken, daß daneben ein K2 76 PAUL pE LAGARDE, PERSISCHE STUDIEN. ännenN hergeht, Ieremias 48, 16 und oft. dadurch wird troz zuwy (bei- träge 43, 20) 38n% — „Ü& in den verdacht gebracht, ebenfalls die praeposition aiwis in sich zu tragen, und die vergleichung von „Us mit avestischem kstävant wäre hinfällig, oder aber kstävant ebenfalls nicht ursprünglich über die wurzel (aq? 2?) weiß ich nichts anzugeben. Nachtrag zu den armenischen studien $ 1688. Da die unwissenheit in betreff des „Hu „ noch immer nicht zu dem ihr zukommenden schweigen zu bringen gewesen, die vokabel aber für die mythologie der Perser von wichtigkeit ist, stelle ich fest daß mein auf intuition beruhendes „sw „» federbusch des Qyävarsna durch die lesart barrisiyäwasan so gut wie ausdrücklich bewiesen ist, welche herr ILoew in $ 223 seines buches über die aramäischen pflan- zennamen aus der berliner hds des Avicenna beigebracht hat, dessen büläger druck 1 331 „sun bietet wo der römische 1 186 Sum. gibt: ECastle hat 1578 des ly>,b des zulezt genannten textes 7g2x0- uevig erklärt, aber nicht gesagt daß yla=,D aus yols,D entstellt ist: im &b& „2! 606' steht als persischer namen des ebenfalls aus zg2x0- weavts entstellten, von Vullers 2 540 erkannten ysls=s',5 richtig „usw 2; was ich 1877 nicht wußte, weil ich leider einen Burhän nicht besize. Dioscorides d 135 = 137 ist leicht citiert. Ber bei Burhän, „ua ze bei Ibn Baitär, kan ‚SD zeigen für nicht völlig gedankenlose men- schen daß in yläsuw ,„„ zwei worte stecken, daß die vokabel nicht — was übrigens irer form und den sibilanten hon sprechen würde — IIso08Vs sein könne. bemitleide ein botaniker uns ärmste Eranisten, die wir ausdrücklich gegen die größen des tages erweisen müssen, daß adiantum capillus Veneris in Persien, wo man den Perseus nie gekannt hat, niemals Ilsooevg geheißen hat. Ezechiel 9—10 140 FIR NV TR VI ININEND NND IN 90 7212 MD MIND IN 90 792 EN DPNDN 921 19 DUND IND INEIN INN NS 2) mm ea 21 MN’DNI O7 70 ın WRAD-MEN DONS INS IR NN DNB 0792 Ta) 19 99 ONE MYNDA NS 703 MEN” sDhwm DaR In 383 m ın In5ma dan TON MMWD-MD MINI NND PET IN TON MMD-ND MINAD MINÄ2 92 mm IND3 INN5 NDN POT IN WO 90T 193-879 and 93 Dam j79a-be 733 :DINT INWIN ID3 INEPN INN D3D DM m 9D nme "nn nnd ma m many" Na NINTII-IND NN O2NDI23 "INT ISIN INDI MTPEND-ITUN 199 IN IN)" END IMDB VENNE 0795 IN52 10 "WIRD HE DNDON MI DIE DEIN ID TÄN VÜIR MP20 IN2 IN) DIT 121" INMD MIEND-ITIN 710 IN3 NEIN’ INES TEN TON MMD-MINDDN DD MANS LAN NMAM5 IN NINE 2 MD Z122 INONT2 TII2 NMINM2 Nr 93 HB Dad? 0 Inmosa mM 9a) MM IN SAN INWEN ID) NÄMNE2 NND IN MNID 10 TOR MMW-ND TON IN) TO IN TI NN JMD MINS32 MDNN IN INNMD’N =D IND IN INDDN NEN 3192 38 IS INT DI TON MMWINIENN" TR na AND NY TON IN 9 MIND IN TON MT 7 erstes mal 7’8, vokalalt | 7 7& L, 8 P| 7 72wıSL, wı> P | 11 na11, lese- zeichen jung | 4 7890 787 ist custos, im texte fehlt es: folgt ein leeres blatt. Verbessere: 1 15, 11 zugänglichen in zugänglich 24, 24 3 14. A Be Ye ll Isaias 5, 22 WAND WAND leremias 19, 1 *PbNDD YOnBD a iar ae) al iaP ale) Druck beendigt am 12 März 1884. 139 Ezechiel 8—9 ANAIT2.NID TR 931" NANMa NMMT 33 92 97 IN2 IM ID WIND 1 IN 3 72 92 Dan Ja m aa nBin® Sana 99 FRI IN) DIT I2) MNTD IN P2 21 8 93 DIN 130° 103 MEN” 2929897 IN) NYT2 0733 92) NYT2 Man IR) DIT IN DION I SNÄIN INNIYD NEIN SON INT3 NMNDT IN N ANTT IN NEN 7733 090° ININS Nm2 Mom "nnon ISBN "Tann MIN AT. 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NDD IN MI IN TDINDI IN TON” NEIN INT AND IN DT HN MOON MOn3 JO TE TS 13 MI 9 TNMD P-MaM 73 NEID Histor.-philol. Classe. XXXI. 2. ©) Ezechiel 5—6 136 IN5D IRIKIMT IMWD-DRON SE AM IN IND IT INNMEN WNNI 99) 7D’ 0% INWEN 93 927 99° MD 792 INT VWOmW3 Sr 93 DT 99° MD "9 INNDAN 7733 921 INOWD3 DTIN INÄIN IN NND’ HINEIN Ty2 DW 92 Nwnen 1033 IT NT INEPN WEN 2) SONMD2 137 INEMN IN)" SM MONA NMID2 NT INEIN INTINS MOM2 DUMN TUN NV MN IN DNND NT INEIN SINND 131 DINN IN’ NTIN DIN INDND IND 97 OBEN MEIN DONS INT MB Pa Sam O1 INOND IR IPNSTNZ OD DM ID 9792 SR SNTIMT IN NT INT NN) 13773 77 30 NMEDN2 9 IN NT INT SON NM IN 10 NTIWN MEHR ID SON PYy DNS YNT5 MEN PAS 220 PR2’ NINEIND TINEn I }D Sa MEN I 70 NMIPN2 NOW NT INTM2 EN INDND IN IN NNIN)D2 2777373 ROW NT INT2 N INOND Nraaım pr DTI2 I 10 Nas IM IN IT DD 921 JO MIN IM NÄR }D TON PDONS INT MB Pas 330 In2° m3 IN 991 DTI2 13 SAN "9 ın2 DM 921° IINOND IN INDWONI NMODN 1315 92 INITD 230 PN2” an amnor man Popp man nn "ann ps 092 ATIARTD) NIDINNTIN2 D32 921 NEIN INITD 35 93 I0TDID1 In TINO IT INIDID INT INMDU 10 DIIND 320 PN2" INS MEn2 In NN’DN2 Man 90 039 In mn mama ın "nmnon mona 992 bp In wenn nn Pry ma man PINS -7D” 8319 Dn9 73 9 Dam) 19 InnWS 7912 nnd may ın my DI 23 jn ION) WW IT II-71 9 IND 97 IND MMERÄIN UMD3) 399 93.0213 ın 7 „2 WO) DD MTIANND SB3N) O3 07 29-81 9m NMTIA INT TINDIN ’2 VIREN INEIND JOD 383 DIN’NDN !21 19 DW5 N? 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Ieremias 24—25 ‚92 Paz? 2ymBba2 To TNÄR INT P5D N TI IR TION I ON MIND mia m DDNIW2 PASOT TRIN IN IND INVIN DIE DNNEN DONS INT MB InnwOS Dmı 921° 392993 INNTDD AT2 DIN MNIHNS IN IN DINNDND San mm NT INEIN DND-INTÄN PN POT TEN NT INEPN DINTNA IND) 9292 INEPN SAN 19 NO IMSNaW2 Dpy INEINZD DIT 92" 3 D2-N9 MI1 NT INEPN DINDIS) DII 19) 7379 IN2 9 90152 INEINI DON 10) DWD2 2 WIE NT DNA INS DIN 2 2 972 18 TON 73 TOR INT2 INTÄIN N’ NEIN DT mama 0 MYND2 O1 NN INAMID 9 MT MRWTND YTDTS NO DIT 92 Paso INT5 MER POS 31° 3980 PORT TEN INT DIN POT IT INITON-TUNN-DNI IN DW DNS MINDENI "ADD IMNIDIN2 Par IN NH>2nn man3 723 WIÄD3 NT INEPN D77 BNP” SINÄIN NN INEIN 8792 MTWANTD ISIN NINA-NA IN MOn3 99532) MIR INEIN TMW-TMERÄN NM N2N IN SM BD IN TO Vom IN Sn UNWND SINEIN DI INEIND DINT ISIN POT IN E95) Dana Panama IND I7.MTm ap mon SEN IV TER 2 ON NSD IR" ISIN? SINTÄ2 TRETND ISNITD13I2 PONN IND MDIN IT INWTND MN! 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Class. XNXI. 2. 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Class. XXXI. 2. N Ieremias 7 72 IN2 INNII-NNID NO WON MN MAN 9 DNI TON MUND WAR MINS2 031 BIN 91" 2 :1bwa DANS WERNE NOW INITDI) NOW DINT SON MNI-NÄ2 bD3 mom BD NOW INITNT2 Man 99 DER YENME ID NT NIN NT NOW ISIN INES MIN 712 13012 701 PR END IN NEN PD TnDl mo m“ :DINDN nos 07" SM In N319-D12p jD MON 2 ID WB "7 INS MANN MON IND 300 INNDID N” oben? 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PA-MDSID PN SÄN” 0910 m IN” N IN DIN IND MN DONE INDWDD ma) DIND Meran Dndu 150 WR NINI-7IN23 DITION N IN MO NP IN032 NMWVM NINTIN) INYD TNIN IM” 29719 IREIN2 NW NEIN MTII-NI TI IN Man TITD-N 0790321 7797 92 9997 IND ITN2 DININ 92 12 PWIB-TUN 2 92 MT IE MMWD-ININ SO IN ISA IND 93 72 I 9N 5 1792 205 NEN an IND momD3 NN? 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über rasur | 9 787 von P! über der zeile, im texte 77 mit drei punkten darüber | 9 xn über der zeile, von P! später | 131 >15 P! | 13 nx7"n1 one strich | 14 zum ersten 4'%2-71 rand 7215 94 2 | 2 = > | 4 das dritte wort hat über 2 einen accent 58 Isaias 55—57 73 INTNA NW DNI2 INT TINMN MD TIN-N DT FIN NND TIR-I2 SPRTM2 56 ITON2 19 INDNDI2 MD 93 "DT 1312 921 EMN PINT MI INT DNB PT DNTIO DD PR 713319 93 UN FORDITD TIIN2I5° STW-MANIDND 70 INDEM IR NN MDT NINT-NII NIMN 1312 MDYD 3 UN MAD RAN 302 792 ID IMB12 IKT52 TOR MW-VD ISIN MIND DD Tann Ta nam a2 OD DENE TO TIN DISS IE PAMIMN DND MIR 09 793.08 TID-87 ANIDSR) 0 NMN3D NM DO TINNT m Yan INOTNS2 INT HB Par 2" 10 MIN53 INWIND DT 931° 2:70 03 INNYI-MD DANT TNMD WWND2 73212 YN2 DIT 92 INTNNI DNS INANIITN INIDID IN IMN2 DNM MNA-NA 19 NMIN22 NN J713-N0353 18113 HER IRDIMWD-TIVD MINI INNDID° SPATMI I ISIN 73 9S3N MI NINT-99 0 0213232 83 FN132 NT DNS 79 INWNT-NDYT2) NE ID YND M23 09 INDN 092 92° 239 DAW2 IENT-MDI NIS 112 MDID IND2 INDIN DON IP) INEPN NY FDP 7 IN013 MINS2 NT INEIN DINTN2 INT ANENDA" SNEOND MON2 TNTINS IND MIN 19 MIND 2 10 MAD AN IR INNID-PNÄ2 NN DAN DIS YA Nam INNE INANSIDD N3-IN2 YOA DON3 IND MIT 7033" 27093 97.8977 MON HTNS2 TINTE INT NIT MO SEIN INA IND NE INDIN MOM TUT NINDIS DNS 3 INEON mon Tan IND IN) NINA INNINT-MDIT INNDDNS INANIS-ITUN FTI2-AN-M2 IIND INDIN MONI JMD TIONIW 3 ININSNE NEIN) IN ID TIDNIE 3 INÄ-N5D DINNDN IN 92° CNN DIN NN MD INDIZ 710 13799 97 INN NND SMNI2 ANINT STB TI PR NE END DO Dan 921 1° 3% SEND INDITID 1072 7399 Pan m3 5758 TR nn MD mw DI DIE IN 13 99 PIE TON MMD-MNENÄN 9732 38 29B IN 92 WTB NDN3 me MNBNÄIN ENR DANDID NN INEIN INDI TÄN 71371 EINDN MONbD3 TUN 12° 37912 Diana NaR° aM RID-INTVD 503 NINE INTDID SDR IN TI NEN INIEI NP TI MI NT INIT TWD INT INT TON IND 73 TEN TINTID INNLD "T3D MSN MOM ST IRMSNTI TEN IN" SAT INaNTND 5D3 INMDN N3P0 N DU NNID2° 877903 NMINTIT I MOND N2PD BD NMMN2 IND71D TER NT MN FONP ITN3- RIND NE TREINI TON IM MIND Ta INENN ın AMDNTEN 32 MI TER" S7RENND DM I N Y72 IN DTM IND INON 13 07, punkt alt ! 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Class. XXXTI. 2. 6) Isaias 49—51 48 IN 792 393 73 IND) DAB MMWD-NTI3 NM MIND PO INDIN ND 192 ME Pa? FINDEN UT NED TR INSDIN 3D NTIN2 DION MUND-NDND 9 „21 39 Dby DININIÄR 93 INONDI1 9 MIND INEND2 DIRT TR DONS INT ININIIND IIND" STIIRT-N ENT SER IN INANSIN PMDN2 In INNDID IN NEIN Sn DER In "BER 192 MIO. NMN NT W INEIN INSNNS IN INT IND INDEM SON INT5 DD ’2 JONAWE) 130 92 IN NND 051 Yor2 SDR MNDN DITE MTI32 N) INN IN2I IN PNTND NT” 270 INNINT-TON TAT MNDN TINIIND WININN TNND IND IN2& 792 DIN INT DB PS 92” SB Da non” DI NIN512 OD 9 I0NIDID 70) DA2-13 7D ın 233 01 INT INIM PSOT ZI IN TO TANZ MDR ENDET IREIN IN DIN INNAND-IID JHINI3 INTND 039 92 ONENa MOM MDNIEN TINTE NDD INEIN PINS any Wbaın mmis-nynBen ın 50 NN D473 DD IR NOW IND STD MIDID MDONTD INT NEN PS NOW MN2A2 IN MIND N NOW DNS Pan 30 ININIS-PID IN NO N DNS ID MD DIOR NS? END? SIND TON mann -bon TON MN51B AN) 9799 -IN2M5I2 TR JO MIND MW TEMD FM-MRMID NM DNTT-AN MD NM 573 93 097 039 2095 70 MDN’D3 IN F799-mnDI3 MID 92 mD% IN? 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| 12 7 von mr>w17 P! über etwas anderem | 13 zu jnnomwnS rand smnw>2 3 | 13 zu jarınos rand NT2W12 > Isatas 21—22 20 AN” 220 18 98 ININSONDZ 13313 IND) AW2 TIT-TTIN-TIN NEIN DITD IND WD INYD ITI2-INID IN 2UON DIN) TNTOND TUN 93 INDDND IN 777 a bran any DR MWI2 97.979 IRNDID 29y DAR DD MN" IN 93 PN IN32 DIT PO INNIWI AN TINTE MIN MVTB2" 777 INTDID NMDDND IN DIOR IPME NINE DD IN 3° SNMI-MININ IND DPD INWIN Pas 2° SINTIND ID 29D IN) MIND-M-97 7002 WB IN) MTPWD TWwnw WB NN” SID II OT N DONDM TO NMIND JS DND WEN 102 INT NEN INT3 I MONI TUN ID INTDID ININ2I INNWD-INDD DIONI IND DD ınBun y50 Inner DIn5 22 In mod ITWw-m 93 TR ın2 nos (Dh MDan) jyım na pm IT p2 mn23' JNIMWID I TINUONWI TW MDMWN m POT IN MOM MD NMAWN’ INMIN23 IND2 IS INA PP TND MPS IN INDOOR MOM" SIRTIND INDTTD I) Von EN“ SP 93 INI-NT IN SNAP TINNDI IN INNÄN MON TIINND2 1W JINT-WIBWNSI TINO INWIT OD ma D5bu pn rn mon 12 DNB 230 PN WERD MTW-NDONS-RD WEWNR NN 2° 270 DWD NYNDA INN NEN NND DIN” ENMM23 NIS-INID) INYTNID YIm 922 WVäbn 27 DDN5 INT WB 77 29BD MPBDF DI ININID MB NN TNÄN) DITID 39903 Maya Farı-m DI INZIN 79 7133 93 370713 INONIDI POBYT 2279 TINTW MD In Por ma man" Man5-m9D2 N MI2 922 MIN MT MIND ID MET a mam° mamma a8 MD TI ON NW IND 92 TTT TMT TTD NMNBNDD mo’ 7135 Sp SIND JTND-N502 NON5 1733 92) PTImWw3 Dbwım nmans a par Bm ID MI 7 MD ONM 283 NND IND TI MMDNIN IN 7701 37 DON5 INS IND I PDT MI INÄ-TNT IN IN NOMIDNN IN INATIDND IIND IN)" SDNDD INDI-IN2N FTIS-MMNTIN WEI MD NR MI WVWON 27 Bam 93 797 37A9Mı MEN FTD T3DD1R 3792 INNEN 182 IND UND a IRT5 NN ID WB 17 TON MTW-MINDDN)” :Dı9m 93 0795 2 Drün INTI3 MEN PD 92 ON NM NOW PN MINI TNMDNI MINDD MN WON 13 PR TNIOND N 92 98 92 DWÄOR 29 DO85 185 N pa won 37 3132 IT IN MD TE IN2 NDS SEND IR TEN NONE WON NI3W MIN NND NITNA-]2D2 71032 033 NN SD 73512 IRDNJ 9733 MID RAIN IN2 13! 37», kaum 37», alles alt | 13 „7R, alles alt | 15 7, alles alt | 2 108 beide male one strich, vers 5 mit strich | 9 7773 nicht von erster hand über der zeile, 212 text | 9 war vır mit von erster hand accentuiertem &: eine jüngere hand hat 5ym (so) daraus gemacht | 10 +‘7H12w2 von jüngerer hand am rande, Ianw2 text | 10 77732 jüngere correctur eines alten 7135 | 15 2 von 72 war erst etwas anderes, zurecht radiert 19 Isaias 19—21 MaN3y3 Pad IN UND NN NI2° SMWN TNÄN ININSD INT52 73319 NINN 32 PER WIN” POT IR IRB 97 593 TON MIND 1392 0715 WIN TEN NED IN DIN 11972 38 70 Dip MOSER InBu2 win 37 90715 KMMNI TINWA RD YENNS MINI NT INEN DI 7792 79 89 97 3792 No5 ONE 0 MMIDNNY 9 DND INANW-MIND n 20 SNTIND) DEND INWIND PÄTD NIWN TRNDNE VYENNE MTWOND INN TION DND2" ADD mp MORDN2 INMS MB MD IN MP12” :NWN MEN NTWNS 793 MIND MIND 93 9n ZPbyaı am 792 m TR DNDD NE 921 17 93 IMB12 PIn8 mp 90 733 MB YERMS INS NEM” HMM-IND) MITI3 NIT NT ID 92 SINNDWaM MEN) IN’ISD NEN MAPÄND 02% NMIND MD Mn-ND) mamna INNIMS Wan 99792 10) I 9DTn2 79 Ban MNETRD TININT ’2 aan“ TINNDIEN” NED DEN MWT INATND-MINDEN) IMM-IND) MITN3 INTD) NW NA 9° SINEIN MÖNTW 30 IN) INEPN MNID Dam In TN TNDENEN -MMDI2 872 INÄIN DNS EIN NOIR MNID TUDN TIN NN MI DIN mImd IRDN DM MNDN ma 1 END MNETND ED IN TTON-MNZ 21 NYN INDND IN INMWMA3 DINT2 DT TN2 NE SR INaN2 pm IT HD mna3" = IRTÄNPN INA IN 103 TON MMD-NNAN D5D MN22° SMWMMmD Far TR MAT ID IRNIII-INT-INIM INDOND NEN MIND 1312 ISIN NID-TIRNN) IND NN T3N5nA2 NTTTT 199 99 a2INDI> IND MD 220 PN DEN" 30319 DUN2 IN MIN ANV2° PTIR DION MT-2 PTR IN DTON MIT MIST HNMTIT NS NND MNDNIN® 2b 702 TR 30 IND IND Na NND TUNKND 92 195 99 be Sn I INaaID N5-NM 1I43N 92 135 92 ND-UNITT MD NDTT IND IN MD 733 93 WIR INDTT INDIN 93 119 93 9075 702 HB Pay 0° DD TObND Bw TWIN MM 2990 95 2399 ININID MEi 33910 7392 931° 27919 MNaN MOON NNDIN OD INT WID AT Ina TEN WD TEN 121° SUB IND IM TO 3399 098 PN IN" INM2WD MOM NDDIN 39 DINT-IND NEN) 193 NDIV IN INN2YO NOS MOM TNTÄ2 TNDN TEN NDN TNT IN ININYD 31 INT5 DB IN DISDON WIN 1D 9m5 dm) In 55T-nnd> 1nTi2" spmora INNDID IN MONT pm NT 92 MN22" SNOW3 DOT MNAN INNEN IND Din INEIN POT NID-INDD IN TR 12 Di in 93 033 TNIN NANS 193 Inynen ANDI IN DIN 932 UPS-N IM RMWINI2 ININSDND IIND 921 TUN 93 VI 24 awNn27 | 25 Saon2 | 1 bemerke den strich in j1an0 | 3 sI5 ist nur 735, 771753 nur 771775 zu lesen | 3 vorleztes wort P! über der zeile | 3 7773 | 6 17, das 7 von Pl über der zeile hinzugefügt | 11 7237, alles alt 2 Isaias 19 18 19 MININI 9302 TR ID MID IN TÄNR N2W-N INT5 TON SD DND2 P9 MN23' INEIN MIN IT TON MMSNTA INISD DM NN BD IN INIED INMID TAN IR DI 7901 IN NIN922 719 7395 INN INIEN2 IND 012 mnbar" IN IREIN NITIN IT INIISD RD 095 mm’ mabana maban Ama “m INMDID-702) INDAN-MTND2 INNINÄD INM22 13212 250) 222 MEN InLN INDINZD TEIND DIDN TINITND INETND) N5D DINM NDT2 INYISN D DANDD2N“ N DR MN TRITT IN ON NE MPN SOVWIIR DI 905 INT INNEN MEI) I ED NIMM NED IN END MYERTTMI ND N" md 25 nad NE Er TI NINO TI 25 DER TI NER 130’ STR Tan DNT MI2 INNEN MO TND PA-DOAND TND PAIN)“ INN MO NW -INL IND INNID IND INDONEN" STINTNOMA IN NN DEN DNT INNININDNN 1902 DNT INNID O7 INDMDIW IN NTONT TION" SNMONT INNDNDN INNS! 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Glasse. XXXI. 2. E Isaias 15—17 16 NAD 25 92 Na PAOmB DIDI NS MI 38 92° 273012 NE al WEIN NEIN NTOND DNZ 230 IN TEN" 272 73 5D pn wäD Tw MNBNÄN ENT INEIN ONONT-N FD KINN TEN INEIN NIMM 3792 MONI 73792 DENN ANWAD DIIN IND) IN IND DISIN NM END ID MNWN2 MW-NmN 793 93° MNDI2 NMMEN 7 NÄN DI 93 92 5 TI ID HT TI a8 9° 210 SEND MT DNA NTNN 101 92 Tw En 16 SIE NYNDA 32 (AND mW ON) MI2TD ybo TR Paar TNDTNDa mn2 TnDnB2' IND MYNEI END INN IN NMO-MTNDDND DNO-NPMS AND NS TeR2r’ IT In mND 20 2 m 93 "nn p19 93 a7 NR 92° SIND NIN-INTN n2 1991 900° 2 MTI3 TO NW-TPUSE INANIIBD N2 TNTID INNN-09 109 UM IR ME DNEN 93 NID-ININ 3ID IN INEPND NTI DND SIND 19 INANSNDD MMDNANI” 770 IN IN NID-NDONSND IM DNEN NIS ME MNENDN 0312 N32-250) N319-DDM MT 7032 NDNN3 N DÄN WI) DD DI52 Tnme NN 12 MIND NND WI IND WI DIPISIN” SIMDNN NID-INNENN) -DDNN Anna 50m mar Da IN) 220 IND’ SE NET NDS NN BEN NN 7 INNE NUN Tr nmWw Mon ID NMINWMI3 7213 7075 IN mh NN IN IN25 IND INOND ININDTND O3 I TAN Mana palm NnnanT 12" SNIIT MITMA TITWON MTID-817 IR IRIININ ININII END NV TITDT II Nawn 3D DAN NN DINTIA SNYD MDSW 19 Sp ma DD Ma 330 In DAN” 37993 92DD NID-NNIN IM INSINT SR IN INMDENN nn2 NEN > moybnn a3N 1 PRNEN 210 73 I8HDHma 5973 IN IR mE) and Tr MMBNÄNN” DON WM52 NIND IN N2-NDWS-RD IN 122 MOWS-ND MI NN 77 TNT van ID2 ID DIWN 13212 FWN A 8 30102 10 SION 230 PN DEN" 3039 NTON22 IND IN 5NID TOR MTW-HÄRY 93 TON Mm-DIayn SENSE TWNDN ISIN 50 IN MOIN” 2 9N592 NN MI HTO-TNON2 NN NO MAN53 NW 921 mos3 InD13 NT nBu N5D 3m)“ :D77D In SND TNSN NT nBN T15D IDN2 NNID3 MOON MET HS 50m MIy DATE IND TO NMOND NS NTIND REIN MI TI MMBNÄIN TUN TTIN 1% ZAPMDN ID MOND I IM22 IN TON MAD DEDT TON PORT N MN32' JUNDN’ :PNannb MD DD I2) IONI N0I3 1Ny NT INATID-NN" 8 in 8558 bedeutet der strich (in der hds stets akut) über 3 weiches 3, nicht punk- tiertes » | 9 anw»105x P! | 4 jn von erster hand über der zeile | 7' 38°, über dem 1° von erster hand » | 7 am rande von erster hand Axın aımämw o83 | 89 77, alles alt | 11 a1wR hier wieder mit bestrichtem 2 | 8 p>wWn, vokale alt: oawWh P! 15 Isaias 14—15 OR INTI52 DON SIND DIN NTONZ DEN DNW-N" SPS RMNDE IN-mmyN ma 733973 93 VI IN2 IN INND2" :M93D 893 O8 NMa-N95 12 NEN5” MNDNIR" nmnabon NaD-Mari Pia NINTnb 7170 IN MODS NT 7232 INTNON man” 2man52 10 MI NE INI32 132 NN NM INANI NS MA 799 MER IM" SR MEN5I TOD MI TODE IREIN MOM TREND INTINZITIND 15 WOW INA MIND INDONND DN2I MN2-NEr MINWI NS N 1937 IN TON INÄN TOR MW-MIND 73° Smmna-MNDNS-ND monb NS MI3P 02202 INNT2 72 903 INTIN2 TNTINS 73 E2 N DND 2 man ın por »2 mmäp2 INEmN TPS-N 713 INUPN ITD MINI INÄ-INSD IN INIYDID2 WID MNDNAN” S1NTND INTIS INNEN TRENNEN DP5-N”° SR MAN 2 MD OR 1392 ANTD NT ISMEN MTIRT-TINDN TID TNRED DONI TNTÄI2 DND NO wwihn 27 ZT2-ND3 I3-8Ä3 NUN 851 921 a8 Na) MDR WAM2 NUN DI a1” VERIE MI TAN INB2 WWShR 29 INN 15 MD" SUOWÄON 37 18715 and Han gnoaw2” 2718 MENT IN DT Varn IR N2 POT DIN MENTN INDIE DI INEIN WIN TA ID NIS MONSRD 70 NmD SEN) 30 JrOr 97 Or IN man DAN TON MID -VaTN VaTN PR” 2 NTNR ENT MIN NN m TI MNWD WWähn 27 9875 92” SNOND man DÄN NENNEN NDT NN MRDIND IT DND2" SNTON TINTIA IND MON MINDER IN MIT 7312 bONS In Dt a TON mnDsw 92 ın mon mwbB vw TR IN” PN MNS2I 2 IMS NN312 18 91° 38mm Aw HE 021 YBR TON NV IND MET IN 3 3 9Nn MNIPNM N MET aaa DD 21 DD 2 19082 INMANZN IN220N mi MWwID TON-ND>W Am MEN 2 MNWID MINI NEN MD INS" 2 munD nbton2 7 mar 203 81 NR MIND NND-ITNDN NN MT NEN IN 12 N SIR END INWNIT 1313 IND IND IS IND TR INT I DWD 15 > WR MNMD-ANS-IT 50D WW TNTID DNS 203 95 S0D pn 97 912 na’ -M22 30 1W-M" TOR MMW-DNS-IUN AND VD TON MTI3-ININ 203 NND MOM2 1212 10795 IND N3TM TAN) 133 DAN INDM2 NmOND NT MOND IN NND MÄR DNDD NDA-NUNR NN NS12° 2792 N Mom nmnmd MN paen 2 MNWNm" a2 N®S-5 1312 895 IR MIO IN INA-TNTN 737 W32N INDID INPI2WM 220 PN TEN INEIN TNIN TON TIER Yan MoybN MORD NS NM INS 92 Na 5nn2 }n 57° ZNN2 ar ma2n NN Id ANWIND BUN IND NND MD MD Mm IN ANWD-m 92 MIND-MD DAN 14’ Jim 938 unsicher | 17 70°7:3 | 21 na927 one strich | 25 so | 26 lies nicht 728 im codex, = ist nur schlecht geschrieben | 2 as hier das erste mal one strich | 2 0372 one striche | 2 77772 ©, vokale alt | 4 wirklich yrı | 4 jarma12 Isaias 13—14 14 NND-ANEN? 197° SPA 2 NN PT 719) 1395 WI NN DPI 7190 319 INES INDINDN” SEMEID TNDIN 93 NND-MNERÄN IN MOM Vena TRNEND SD515 92 NEIN INT INEIN NMIND 71392 MINI INES INDWSI 7335 7115 IND 73 99 13219 3NDN 3 DD EIN 970 90 INEIN NEN NINTU-INT2 30 TON" INTDID MÄR 73913 ONN I DIOR MEN 730 15 ZNITND KIND" SNn2 INT wi NENw Nnnaban Panma INTI2 TEN" 2INEHN INDDS Ta MDB m) ma TNa3 WI” Ey 901 DITD 1 IEN5 HTINTUM-N-TR-IT PIE INNTDD INN TIINDDI5 1713 ININDEN DINY INSIN TAT INI2 TI NINT NINT AN 792 1909 NTINS TINTI DI INNDIEN NINE TNINID IT INN O5 21" 27073801 AMD-IENN INÄIN IV DD) DIMN NEIN DNI 2 INTT NTINI 2NT5 NEIN NITTÄRI INLPN N73D3 (MD TTONI) BUN TI TR” SONÄIN 1393 PDT INDIEN TINTE TI IR IIND TNINIMN ER IINI5 NP JTON2 NDITN Dıyan abs 14 INLIN Or TEN 1792 72001 DNAEII MI 7213 INNEN Spy 10 INTI5 2 Dmm ı2' TIIN!NN 921° :3D7 INNS TEN TINTEN INEIN SEN DO TREND ID RT INEIN TIINVA MMIDMN) IREIN INDNII NT INEIN 1392 921 INEND NT INNEN -URYI INNNW-INY TIWNDI INMDND2N 9277333 905 AT EN INNE? 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Classe. XXXLI. 2. 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Histor.- phrlolog. Classe. NNXAT. 2. A Die Gelehrten-Familie Muhibbi in Damascus und ihre Zeitgenossen im XI. (XVII) Jahrhundert. Von F. Wüstenfeld. Vorgelegt in der Sitzung d. Königl. Ges. d. Wiss. am 5. Januar 1884. Die sehr reichhaltigen Biographien des Muhibbi, aus denen ich schon die Nachrichten über die Qufiten in Süd-Arabien zusammenge- stellt habe, bieten Stoff für verschiedene Themata, welche ausschliess- lich aus ihnen bearbeitet werden können und müssen, weil unsere Kenntniss der Geschichte und der Zustände in Syrien und Arabien im XI. (XVII) Jahrhundert noch mangelhaft ist, da die nicht zahlreichen Hülfsmittel dafür bisher noch gar nicht bekannt waren oder wenigstens noch nicht benutzt wurden. In der vorliegenden Abhandlung habe ich zunächst versucht die Biographien der Männer aus der Familie des ver- fassers Muhibbi in Damascus zusammenzutragen und in einer genealo- gischen Übersicht zu ordnen, nicht sowohl weil sie eine besonders her- vorragende Rolle gespielt hätten, wiewohl mehrere von ihnen die höch- sten Ämter bekleideten, als vielmehr weil aus ihr, soweit unsere Nach- richten reichen, in diesem Jahrhundert eine so grosse Anzahl von Ge- lehrten hervorgegangen ist, wie aus keiner anderen. Ich habe dann den Biographen selbst zum Ausgangspunkt genommen und alles gesam- melt, was er gelegentlich über seine eigenen Verhältnisse sagt, da er eine zusammenhängende Lebensbeschreibung über sich selbst nicht ge- geben hat, wie etwa Sujüti, Täschköprizädeh, Makkari u. A., und sein Werk selbst habe ich in Bezug auf den Inhalt und die benutzten Quel- len einer eingehenden Untersuchung unterworfen, so dass man den Werth seiner Arbeit daraus wird beurtheilen können. Histor.-philolog. Class. XXXI. 3. A 2 F. WÜSTENFELD, Die Familie hat ihren Namen von dem in der genealogischen Tabelle an zweiter Stelle genannten Muhibb ed-din Abd el-rahman er- halten, welcher etwa 200 Jahre vor unserem Verfasser gelebt hat; der Urgrossvater Abul-Fadhl Muhammed führt denselben Ehrennamen Mu- hibb ed-din »Religionsfreund«, während dessen Sohn mit seinem wirk- lichen Namen Muhibballah »Gottesfreund« oder Gottlieb hiess. Hieran schliessen sich die Verwandten der Muhibbi mütterli- cherseits aus den drei Familien Näbulusi, Ustuwäni und Minkär. In der zweiten Abtheilung folgen dann die übrigen Gelehrten die- ses Jahrhunderts, aus denen ich besonders diejenigen ausgewählt habe, welche als Lehrer, Mitschüler oder Schüler mit den Muhibbi in Verbin- dung kamen. Damascus war in jener Zeit noch der Mittelpunkt der Gelehrsam- keit und machte Constantinopel noch den Vorrang streitig. Das Ara- bische blieb die Sprache der Gelehrten, Gebete und Predigten in den Moscheen wurden arabisch gehalten, Gerichtsverhandlungen arabisch geführt, die alt-arabischen Religions- und Gesetzbücher mussten stu- dirt, mithin auch Unterricht in der classischen arabischen Sprache er- theilt werden. Das ganze Schulwesen und die Unterrichts - Anstalten beruhten auf Schenkungen und Vermächtnissen, die nicht einmal immer von dem Staate verwaltet wurden, und öfter hatte er selbst auf die Be- setzung der Lehrstellen keinen Einfluss, zumal in solchen Fällen, wo an eine Stiftung die Bedingung geknüpft war, dass die Lehrer der Fa- milie des Stifters angehören sollten, ihre Stellen also gewissermassen erblich waren. Wo aber solche Bestimmungen nicht bestanden und die Regierung das Besetzungsrecht hatte, da trat auch die Stellenjägerei ein, jeder suchte immer höher zu steigen und eine bessere Pfründe zu bekommen. In den grösseren Städten hatte der Ober-Cadhi das Ernen- nungsrecht, es musste aber die Bestätigung des Gross-Mufti aus Con- stantinopel eingeholt werden, welcher dann oft genug anstatt der Vor- geschlagenen seine eigenen Günstlinge einzuschieben wusste. Derjenige Gelehrte, welcher auch das Türkische fertig erlernte, war sicher in Constantinopel nicht nur eine gute Aufnahme zu finden, sondern auch DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 3 mit guten Stellen bedacht zu werden. Dazu kam für die Begünstigten die Cumulation, so dass, wenn die Besoldung aus einer Stiftung zu ge- ring schien, mehrere Legate einem einzigen überwiesen wurden, zuwei- len aus verschiedenen Städten, ja von verschiedenen Ämtern. Es gab indess noch viele wirklich hervorragende Gelehrte, welche einen grossen Ruf hatten und als Lehrer viele Schüler aus weiter Ferne herbeizogen, nur haben sie wenig neues und selbständiges geschaffen, ihre wissen- schaftliche Thätigkeit beschränkte sich fast ganz darauf, die gebräuch- lichen älteren Werke zu glossiren und zu commentiren. Der Hang zum Mysticismus war unter den Gelehrten ziemlich allgemein verbreitet und selbst unser Verfasser ist nicht ganz frei davon. Im übrigen gewinnt man aus diesen Biographien einen Einblick in manche öffentliche und private Verhältnisse, welche anderweitig noch nicht so bekannt sein möchten, und von einigen Gelehrten werden ganz eigenthümliche Cha- rakterzüge geschildert. Die zweite Abtheilung ist alphabetisch geordnet und darin sind die Namen der ersten Abtheilung wieder aufgenommen, um sie leichter auffinden zu können. Abweichend hiervon sind die Personen aus einer und derselben Familie von den ältesten anfangend zusammengestellt, in- dess kehren die Namen aller im Alphabet wieder; alle haben ausserdem fortlaufende Zählung und auf diese beziehen sich die in Parenthesen () eingeschlossenen Zahlen. Um Wiederholungen zu vermeiden ist eine Anzahl von Biographien, die hierher gehört hätten, aber schon früher von mir aus Muhibbi bekannt gemacht waren, nicht wieder aufgenom- men, und es beziehen sich die Verweisungen mit eingeschlossenem (G. —) auf meine Abhandlung über die Geschichtschreiber der Araber und die mit (G.—) auf die über die Qufiten in Süd-Arabien. A2 4 F. WÜSTENFELD, 4 Stammtafel der Familie Muhibbi. Taki ed-din Muhibb ed-din Abd el-rahman Abd el-chälik Abd el-rahman Däwüd Taki ed-din Abu Bekr Abul-fadhl Muhammed Muhibb ed-din S Abd el-latif Muhibballah Abd el-bäki 7 4 m ————— | ————— Muhammed Schakir Can’allah Fadhlalah Muhammed Abd el-heij 8 5 8 9 Muhammed el-Muhibbi 10 DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. oc Erste Abtheilung. I. Die Familie Muhibbıt. 1. Muhibb ed-din Abul-Fadhl Muhammed ben Abu Bekr ben Däwüd ben Abd el-rahman ben Abd el-chälik ben Muhibb ed-din Abd el-rahman ben Taki ed-din el-Olwäni el-Hamawi el-Dimaschki el- Hanefi wurde in der Mitte des Ramadhän 949 (23. Dec. 1542) in Ha- mät geboren und erhielt den Unterricht seines Vaters, bis er sich gei- stig entwickelt hatte und der Vater bei seinen vorgerückten Jahren sich zu schwach fühlte, um für seine weitere Ausbildung genügend sorgen zu können; da schickte er ihn mit einem Empfehlungsschreiben in Ver- sen an den Scheich Abul-Wafä Muhammed Ibn ’Olwän el-Irbili, der auch sein Lehrer gewesen war, und bat ihn sich der Leitung seines Sohnes bei seinen ferneren Studien anzunehmen. Ibn ’Olwän übernahm diesen Auftrag und führte ihn in die Rechtswissenschaften ein nach der Lehre des Schäfli, bis er zu dem Commentar el- Bahga') kam, wonach er sich zu den Hanefitischen Grundsätzen bekannte; indess blieb er in seinen religiösen Ansichten und der Art der Gottesverehrung bis an sein Ende Schäfilit und von diesem Lehrer Ibn ’Olwän nahm er den Namen ’Olwäni an. Bei dem Nachfolger desselben, welcher in den 70er Jah- ren des X. Jahrhunderts starb, las Abul-Fadhl den Bochäri bis zu dem Capitel von dem Lesen des Corans am Grabe, erhielt aber von ihm ein Zeugniss über das richtige Verständniss der ganzen Sammlung, welches , das Datum vom Ende des Ramadhän 961 trug, und er las dann bei ihm weiter bis zum Ende des Ragab 962. Hiernach kam der Scheich Ah- 1) D. i. Decus animarum et summus earum finis in cognitione jurium et offi- ‘ ciorum, ein Commentar, welchen Abu Muhammed Abdallah ben Sa’d el-Andalüsi Ibn Abu Gamra (+ 525) über sein eigenes Buch Conjunctio finis de initio stuporis et summo ejus termino geschrieben hatte, worin 300 aus Bochäri ausgewählte Traditio- nen enthalten waren. Hagi 1970. 4171. Index Nr. 6268. 6 F. WÜSTENFELD, med ben Ali el-Jemeni nach Hamät, welcher in allen Wissenschaften die umfassendsten Kenntnisse besass. Abul-Fadhl verschaffte ihm eine Wohnung in der Nähe seines Hauses und wohnte mehrere Jahre seinen Vorlesungen bei; er las bei ihm den Commentar des Gämi (+ 898) zu der Käfija des Ibn Hägib (Hagi 9707 pag. 10). den Commentar zu den Glaubensartikeln und zu der Schamsija, den »langen Commentar« el-Mutawwal (Hagi 12277), einen grossen Theil des Commentars über den MiftähClavis (Hagi 12578) und einen Theil des Commentars zum Beidhäwi, und er hörte bei ihm einen Theil der Mawäkif, während Abul-Hudä el-Aintäbi las. Nach dem Tode der genannten Lehrer reiste Abul-Fadhl nach Haleb, wo er Muhammed Ibn el-Hanbali besuchte, dann nach Himg zu el-Schihäb Ahmed ben Chalil el-Utäsi"), und von hier nach Constantinopel, wo er in den Kreis der Gelehrten Zutritt er- hielt, welche er in vortrefflichen Caciden feierte. Ihm wurde die Pro- fessur an der hohen Schule Cacälja in Damascus verliehen, er begab sich dahin, hörte noch die Vorlesungen des Scheich el-Isläm el-Badr el-Gazzi über Traditionen und Coranerklärung, und nachdem er sich häuslich eingerichtet hatte, warb er nach einander um die beiden Töch- ter des Gelehrten Abul-Fidä Ismäil el-Näbulusi (11), denn als die äl- tere noch vor der Hochzeit starb, nahm er die jüngere zur Frau und sie wurde die Mutter des Muhibballah’°). Als der Scheich el-Isläam Muhammed ben Muhammed ben el-Jäs gen. Tschiwi Zädeh als Ober-Cadhi nach Damascus kam, schloss sich Abul-Fadhl ihm an und begleitete ihn, als er in gleicher Eigenschaft nach Cähira versetzt wurde. Der Ober-Cadhi hatte eine genaue Unter- suchung über die Kirche in Jerusalem befohlen und nahm noch den Mufti der Hanefiten von Damascus, Ahmed ben Abdallah gen. Fün, 1) Er war mit der Familie Muhibbi weitläuftig verwandt und starb 90 Jahre alt als Mufti von Himg im J. 1004. 2) Dies wird im J. 1000 gewesen sein, da Muhibballah im J. 1001 geboren wurde, mithin war Fadhlallah schon früher und zwar sehr jung im 16. Jahre ver- heirathet, weil sein Sohn Abd el-latif schon im J. 966 geboren wurde. —— DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 7 mit sich; die Christen hatten nämlich die Erlaubniss der Regierung, eine Restauration ihrer Kirche vorzunehmen, gemissbraucht. Sie reisten Montag den 18. Scha’bän 978 (15. Jan. 1571) von Damascus ab und fanden, dass die Christen mit den Fundamenten unerhörte Veränderun- gen vorgenommen hatten; sie hatten die Mauern einer alten Moschee an der Seite der Kirche abgebrochen, das alte Fundament verändert und dann wieder aufgebaut. Der Ober-Cadhi befahl den Neubau zu zerstören, dies thaten die Muslimen unter wiederholten Rufen: Gott ist gross! Das allgemeine Gebet wurde noch im Laufe desselben Ta- ges in der alten Moschee von dem Ober-Cadhi gehalten. Nachdem sie dann noch einige Grabdenkmäler besucht hatten, kehrte Füri nach Da- mascus zurück, während der Ober-Cadhi mit Abul-Fadhl nach Ägypten weiter reiste, und nach einem kurzen Aufenthalte in Gazza, wo sie den Mufti Muhammed el-Timurtäschi (66) kennen lernten, trafen sie Mitt- woch den 26. Ramadhän in Cähira ein. Abul-Fadhl kam hier häufig mit dem grossen Lehrmeister Muham- med el-Bekri zusammen, sie hielten Unterredungen und wechselten Briefe unter einander, von denen Abul-Fadhl viele in seine Reisebeschreibung aufgenommen hat. Auch andere ältere Gelehrte lernte er kennen und wusste aus ihrem Umgange Nutzen zu ziehen, wie die beiden Tradi- tionslehrer el-Nagm el-Geiti Verfasser des Mi’rdg und el-Gamäl Jüsuf ben Zakarijä, den Scheich Abul-Nacr el-Tabläwi, den Vorsteher ’Ali ben Gänim el-Macdisi; in ein näheres Verhältniss trat er mit dem Ma- likiten-Cadhi Badr ed-din el-Caräfi und mit Schams ed-din Muhammed el- Färidhi, mit denen er schönwissenschaftliche Zuschriften austauschte, ‚ welche er gleichfalls seinem Reiseberichte einverleibte. Einen engeren Freundschaftsbund schloss er mit dem Oberarzt el-Sari ben el-Gäig, an ' den er sich hatte wenden müssen, um sich ein Geschwür heilen zu las- sen, und welcher auf die Bitte, zuihm zu kommen, ihm zuerst in einem verbindlichen Billet in Reimen geantwortet hatte. Nach einem längeren Aufenthalte in Ägypten, während dessen Abul-Fadhl als Cadhi fungirt hatte, reiste er wieder nach Constantinopel und wurde zum Cadhi von Hime, Hicen el-Akräd, Ma’arra el-Nu’män, 8 F. WÜSTENFELD, Ma’arra Magrin‘), Killis?) und ’Azäz ernannt. Im J. 993 erfolgte seine Ernennung zum Oberpräsidenten von Damascus und er war zugleich Cadhi el-askar und Cadhi der Syrischen Carawane, nachher lehrte er als Professor an den hohen Schulen Cacälja, Näcirlja-barranijja, Schä- mija-barränija und Sultan-Selimijja und lange Zeit gab er im Namen des Sultans richterliche Urtheile ab und seine Rechtsentscheidungen waren berühmt in den grösseren Städten, denn er war ein ebenso gründ- licher Gelehrter als unparteiischer Richter. Seine juristischen Vorle- sungen stifteten einen grossen Nutzen und zu seinen Schülern zählen die berühmtesten Männer, wie el-Täg el-Cattän, die fünf Sonnen (mit dem Ehren-Namen Schams ed-din d. i. Sonne der Religion): Muham- med el-Meidäni (84), Muhammed el-Gauchi (80), Muhammed el Igi (87), Muhammed el-Hammämi (76) und Muhammed el-Hädi (67); ferner el- Badr Hasan el-Maucili (72), Abd el-rahman el-Imädi (35), el-Nagm Mu- hammed el-Gazzi (G. 569), dessen Bruder Abul-Tajjib (95), el-Schihäb Ahmed Ibn Küläksiz (52), Abd el-latif el-Gäliki (34), Abu Bekr el-Mag- ribi (58) und Ajjüb el-Chalwati (56); das Lehrer-Diplom erhielten von ihm zugesandt die Gebrüder el-Burhän Ibrähim (46) und el-Schams Mu- hammed (45), Söhne des Ahmed el-Manlä el-Halebi, und eine unzählige Menge andere. — Er erlangte eine grosse Berühmtheit und die Histo- riker und Literaten wie Bürini (G. 551), ’Ordhi (G. 572), Gazzi(G. 569), Chafägi (G. 571), Badii (G. 576) sind einstimmig in seinem Lobe. Seine Studien und Kenntnisse umfassten den ganzen Kreis des Wissens, ganz besonders aber die Coranerklärung, die juristischen Fächer, Grammatik, Sinnsprüche, Rechenkunst, Erbrecht, Logik, Philosophie und die esoterischen Wissenschaften der Vorhersagung zukünftiger Er- eignisse und der Wahrsagerkunst aus Zeichen und Linien Ms all. Durch eine angenehme Aussprache, zierliche Wendungen, geschickte Redensarten, die Anwendung ungewöhnlicher aber treffender Ausdrücke 1) Ein Städtchen und Distriet fünf Parasangen von Haleb; im Bulaker Druck Muhibbi I. 250, 17. Ill. 327, 1 steht Nasrin; vergl. Jäcüt IV. 574. 2) Jäcüt IV. 299 Killiz. DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 9 und fliessender Verbindungen übertraf er alle, die sich mit ihm messen wollten. Seine Handschrift war vollkommen schön und korrect, und wenn man alles zusammenrechnet, was er in seinem Leben geschrieben hat, so kommt auf jeden Tag eine Lage Papier von zehn Blättern, wo- bei man noch seine vielen Reisen, die zeitraubenden Geschäfte und stete Bereitschaft als Cadhi und Rechtsconsulent in Anschlag bringen muss. Unter seinen Schriften, welche eine weite Verbreitung gefunden haben, sind besonders hervorzuheben seine Glossen zu dem Corancommen- tar, zu der Hidäja Institutio und zu den Margaritae et Splendores; sein Gedicht über die Jurisprudenz betitelt Columen Judicum, welches selten vorkommende Rechtsfragen enthält, ist von den berühmtesten Gelehrten commentirt, wie von Jüsuf ben Abul-Fath ben Mancür el-Sukeijifi (63), Ismäil ben Ahmed el-Näbulusi (11) und dessen Sohne Abd el-Gani ben Ismäil (12); ein Commentar zu den Loci probantes in hbrum Kasch- schäf (Commentar des Zamachschari) hat den Titel Revelatio versuum (oder signorum); der Commentar zu dem Gedichte des Cadhi Muhibb ed- din Ibn Schihna de Sensu interiore et aperto schrieb er, als er erst sech- zehn Jahre alt war; Iter Aegyptiacum, Constantinopolitanum et Tabrizicum; Sagitta ex adverso obvia; Refutatio mendacum; dazu kommt ein Band mit zwanzig Abhandlungen und Fadhlallah (9) hatte ein Packet von Erlassen gesammelt, welches gegen 40 Papierlagen enthielt. — Er war einer der selehrtesten Männer seiner Zeit, welcher den grössten Nutzen stiftete, die letzte Vorlesung, welche er hielt, betraf die Worte Sure 13, 41: Siehst du nicht 53 #). dass wir in das Land gekommen sind um seine ' Gränzen zu schmälern? und er starb Sonntags früh den 23. Schawwäl 1016 (18. Febr. 1608); am Nachmittage desselben Tages wurde in der Omeijaden-Moschee das Gebet für ihn gesprochen, wobei der Ober-Uadhi ' von Damascus Ibrähim ben Ali el-Izniki d. i. aus Nicäa (+ 1028) zuge- gen war, dann wurde die Leiche unter allgemeinem Wehklagen der Ge- lehrten fortgetragen und auf dem Begräbnissplatze vor dem Thore el- Schägür der Moschee Garräh gegenüber beigesetzt. 2. Abd el-latif ben Muhibb ed-din Muhammed el-Muhibbi wurde nach einer Aufzeichnung seines Vaters im J. 966 geboren und Histor.-philolog. Olasse. XXXLI. 3. B 10 F. WÜSTENFELD, von ihm unterrichtet und nahm, als der Vater nach Damascus kam, mit demselben an den Vorlesungen des Badr ed-din el-Gazzi Theil, hatte auch noch viele andere Lehrer. Als er ausstudirt hatte, reiste er nach Constantinopel, verweilte dort längere Zeit und erhielt dann eine Anweisung auf eine Einnahme von täglich einem Golddinar aus dem Fiscus zu Mekka und einen Antheil an dem Getreide, welches von Ägypten an die beiden heiligen Städte geliefert wurde. Er begab sich also am Ende des J. 1000 nach Mekka, trat mit dem Fürsten Scherf Mas’üd ben Hasan ben Abu Numeij (7 1003) in ein näheres Verhält- niss, wurde von der fürstlichen Familie sehr geachtet und dichtete Ca- ciden zu ihrem Lobe; auch verheirathete er sich dort. Indess nach etwa zwei Jahren verzichtete er auf seine Einnahme und kehrte nach Damascus zurück, reiste einige Zeit später wieder nach Constantinopel und wurde zum Cadhi von Hamät ernannt, wo er sich ein grosses Ver- mögen erwarb. Nachdem er von dieser Stelle entlassen war, kam er wieder nach Damascus und liess sich nun bleibend hier nieder; er baute sich das unter seinem Namen bekannte Haus am Markte der Parfüme- rie-Händler (Anbaräni) bei dem 'Thore der Omeijaden-Moschee. Er wurde Professor an der hohen Schule Dhähirlja und erhielt nach dem Tode seines Vaters im J. 1016 von Ibrähim ben Alı el-Izniki, welcher zum zweiten Male von 1015 bis 1017 Ober-Cadhi von Damascus war, die Professur der Schämija-barränija hinzu, sollte aber dann auf höhe- ren Beiehl die erste Stelle an den Cadhi Abd el-latif Ibn el-Gäbi (r 1026), welcher desshalb selbst in Constantinopel gewesen war, abtre- ten, was indess nicht geschah, sie wurde vielmehr bald darauf ungeach- tet des Einspruches des Ibn el-Gäbi dem Scheich Muhammed ben Ah- med el-Hatäti aus Ägypten (F 1051) übergeben und kam dann an el- Hasan el-Bürini (G. 551). Abd el-latif el-Muhibbi blieb sogar einige Zeit ganz ohne Amt und Einnahme, bis er in die frühere Stelle wieder eingesetzt wurde. — Er bekam eine Unterleibskrankheit und hatte län- gere Zeit fortwährend Fieber; der Arzt warnte ihn gleich anfangs sich vor zwei Dingen zu hüten, vor blähenden Speisen und dem Beischlaf. Er ass dann auch nur sehr wenig, bis er eines Tages nach seinem Gar- , | DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 11 ten ging. sich von Obst und Leckereien eine Mahlzeit herrichten liess und davon mehr als gewöhnlich zu sich nahm; in der folgenden Nacht starb er Mittwoch d. 28. Cafar 1023 (9. April 1614); einige sagen, er sei in dieser Nacht nach dem Beischlaf plötzlich gestorben. Er wurde in einem kleinen Hause begraben, welches er bei den Holzhändlern vor dem Thore el-Schägür zugleich mit einer kleinen Elementarschule hatte erbauen lassen, sie liegt am Wege nach dem Begräbnissplatze am klei- nen Thore und nicht weit davon entfernt. 3. Muhammed ben Abd el-latif ben Muhammed el-Mu- hibbi el-Hanefi el-Chalwati gen. Schakir wurde im J. 1018 (1609) in Damascus geboren und nachdem er früh seinen Vater verloren hatte, unterrichtete ihn der Scheich Abd el-latif el-Gäliki (34), der Mufti Fadhl- allah ben ’Isä el-Bosnawi (59), der Scheich Ali el-Cabardi (57), Abd el- rahman el-’Imädi (35), el-Nagm el-Gazzi (G. 569), Fathallah el-Beilüni (65) und Jüsuf ben Abul-Fath (63); mit dem Scheich Ahmed el-Osäh (41) zog er sich häufig in die Einsamkeit zurück und lernte von ihm die Chalwat-Lehre und las beständig die Coran-Abschnitte mit kritischen Anmerkungen. Er besuchte dann Jerusalem und Cähira und machte von hier die Pilgerreise unter Anführung des Emir Ridhwän el-Gifäri (r 1066), mit welchem er genauer bekannt wurde und welcher ihn so gern hatte, dass er für alle seine Bedürfnisse sorgte, sodass Schaklr auf der ganzen Reise nur einen Thaler ausgab, welchen er dem Camelfüh- “rer schenkte. Nach seiner Rückkehr nach Damascus 208g er sich ganz in die hohe Schule Kalläsa zurück, welche er aufs schönste wieder her- stellen liess, und lebte hier in gänzlicher Abgeschiedenheit, nur dass er gern mit älteren Gelehrten zusammen kam und sich in angenehmer Weise mit ihnen unterhielt, sei es über wichtige Fragen oder über hübsche ' Gedichte. Er sprach auch Türkisch sehr geläufig, machte selbst viele ' Gedichte im Volksdialect und unterhielt mit Auswärtigen einen Brief- ‚ wechsel in Versen. So lebte er froh und vergnügt bei vielem Fasten ‚ und Beten, bis er im Cafar 1072 (Oct. 1661) starb. 4. Abd el-bäki ben Muhibb ed-din Muhammed el-Hanefi, ein sehr wohlhabender Mann, starb in Damascus im J. 1027 (1618). B2 12 F. WÜSTENFELD, 5. Muhammed ben Abd el-bäki ben Muhibb ed-din Mu- hammed el-Muhibbi el-Hanefi wurde im J. 1016 (1607) geboren. Seine Mutter Badi’at el-zamän, eine Tochter des Scheich Abd el-Camid ben Ibrähim ben Abd el-Gamid el-Akkär Mufti von Tripolis'), war eine Halbschwester des Muhibballah (7) und von dessen Vater Muhibb ed-din unterrichtet, hatte sich selbst in den Rechtswissenschaften und der Arabischen Sprache vorzügliche Kenntnisse erworben und mit den Gedichten bekannt gemacht, und sie nahm sich nach dem frühen Tode des Vaters der Erziehung des Sohnes an und gab ihm die erste Anlei- tung, bis er zu den Scheichen Abd el-rahman el-Imädi (35) und Abd el-latif el-Gäliki (34) und anderen Lehrern kam. Im den schönen Wis- senschaften wurde er von Abul-Tajjib el-Gazzi (95) und dem Cadhi Abd el-karim el-Taräni (32) unterwiesen, dann schloss er sich an den Scheich el-Isläm Abd el-’aziz ben Carah Tschelebi (7 etwa 1070), hielt Vorle- sungen in der grossen Traditions-Schule und versah als Stellvertreter verschiedene Ämter in Damascus. Er lebte in guten Vermögensverhält- nissen, die ihm ein genügendes Auskommen gewährten und führte ein bequemes Leben; Muhibballah verheirathete ihn mit seiner Tochter und er baute sich ein Schloss am Markte el-Racif in solider Bauart, welches über die hohe Schule Aminia emporragte, an der Mauer stand eine von ihm verfasste Inschrift in Versen worin die Jahrszahl des Baues 1048 durch die Buchstaben des letzten Halbverses ausgedrückt war: Sm in 3; AB Ivo d. 1. Unser Schloss erhebt sich jetzt im Glauze seiner Schönheit. Dadurch scheint er aber sein Vermögen erschöpft zu haben, denn schon beim Tode seines Schwiegervaters Muhibballah im J. 1047 befand er sich in bedrängter Lage und machte sich Sorgen; er reiste desshalb nach Constantinopel und erhielt (als Besoldung ohne am Platze zu sein) die Stelle als Cadhi von Balabekk, dann von Geidä (Sidon), so dass er bis zu seinem "Tode keinen Mangel hatte. Er starb auf der Rückkehr 1) 7 988; der Grossvater Abd el-Gamid war Mufti der Hanefiten vou Damas- cus gewesen. DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 13 von einer Reise nach Constantinopel im J. 1060 (1650) in Hime und wurde dort begraben. 6. Abd el-heij ben Abd el-bäki el-Muhibbi el-Hanefi wurde wie sein Bruder von der Mutter unterrichtet und studirte bei denselben Lehrern wie jener. Nachdem er selbständig geworden war, brachte er das von seinem Vater ererbte grosse Vermögen in kurzer Zeit durch und bekam dann seine häuslichen Bedürfnisse von seinem Oheim Mu- hibballah (7), bis er eine Anstellung als Vorsteher der Rennbahn und ‘ bei der Kriegsreserve erhielt. Er hatte ein schönes Äussere, im Um- gange ein angenehmes und entgegenkommendes Wesen und wurde dann zum Professor an der Traditions-Schule Aschrafia ernannt. Als ein Cadhi als Anführer der Pilgercarawane nach Damascus kam, schloss sich Abd el-heij ihm an, wurde mit ihm befreundet, begleitete ihn und ver- sah seine Stelle auf der Reise, indess starb er unterwegs im J. 1073 (1663) auf der Station ’Osfän zwei Tagereisen von Mekka. 7. Muhibballah ben Muhibb ed-din Muhammed ben Abu Bekr el-Muhibbi wurde im J. 1001 geboren, welche Jahrszahl der Mufti el-Imädi (35) nach dem Zahlwerth der Buchstaben mit den Worten im Munde des Vaters ausdrückte: Aw} sellb sl, Iö »dieser mein Sohn wurde ' unter dem glücklichsten Gestirn geboren‘). Als sein Vater starb, war er erst 16 (richtiger 15) Jahre alt, behielt aber dessen Wohnung in der hohen Schule Näcirija-barränija, begann seine Studien unter dessen ' Schülern, besonders bei Abd el-rahman el-'Imädi, und erhielt bald einen ' geachteten Namen. Er reiste dann nach Constantinopel, erwarb sich die Gunst des Scheich el-Isläm Jahjä ben Zakarijä (105), damals Cadhi ‚ el-askar von Rumelien, und erhielt durch ihn seine Anstellung und die ‚ nachfolgenden Beförderungen. Zuerst war er Cadhi der Pilgercarawane, ) dann Cadhi el-'askar in der Begleitung des Grosswezirs Ahmed Pascha gen. Kutschuk (+ 1046), danach Professor an der Derwischia mit dem Range eines Cadhi von Jerusalem, zuletzt wurde er Statthalter von Da- 1) Die Buchstaben ergeben die Zahl 1051 und es ist dies eine Verwechselung mit dem Geburtsjahre seines nachbenannten Sohnes Fadhlallah (9). 14 F. WÜSTENFELD, mascus mit einem Antheil an der Besoldung aus dem Militär-Etat und er hatte diese Stelle mit einer drei- oder viermaligen kurzen Unterbre- chung sechzehn Jahre lang inne. Kurz er erreichte alles, was er wünschte und wurde von keinem harten Schicksalsschlage betroffen, nur dass sein Leben nicht lange dauerte, denn er starb Freitag d. 28. Scha’bän 1047 (15. Jan. 1638) und wurde in dem Familienbegräbnisse am Thore Gar- räh beerdigt. 8. Ganm’allah ben Muhibballah ben Muhibb ed-din Muhammed el-Muhibbi geb. im J. 1037 (1627) war der Liebling seines Vaters, der ihm eine ausgezeichnete Erziehung gab, aber leider! schon starb, als der Sohn erst 10 Jahre alt war. worauf dessen um sechs Jahre äl- terer Bruder sich seiner mit der grössten Sorgfalt und Liebe annahm und ihn unterrichtete, worin er nur durch zwei Reisen, welche er sei- nes eigenen Fortkommens wegen machen musste, unterbrochen wurde. Er studirte dann sehr eifrig die Rechte bei den Scheichen Ahmed el- Cali (47), el-Nagm el-Faradhi (79) u. A. und vicarirte hierauf als Cadhi in mehreren Bezirken von Damascus, bis er im J. 1072 eine Anstellung in Jerusalem erhielt. Nach einer Reise nach Constantinopel wurde er zum Cadhi von Himc ernannt. kam aber von da nach Damascus zu der Zeit, als der gewesene Scheich el-Isläm Muhammed ben Abd el-halim el-Bursawi (68) nach einem mehrjährigen Aufenthalte in den heiligen Städten dahin zurückkehrte, wo er seine Ernennung zum Cadhi von Je- rusalem erhielt. Can’allah begleitete ihn und trat in seine Dienste als sein Stellvertreter in Gazza, kam auch mit ihm nach Damascus zurück, als er abgesetzt wurde und den Befehl erhielt. sich nach seiner Vater- stadt Brüsa zu begeben. Auch dahin begleitete ihn Can’allah im J. 1086 und nahm seinen Neffen Muhammed el-Muhibbi (10) mit sich, diese bei- den reisten aber nach einiger Zeit weiter nach Adrianopel, wo sich der Hof damals aufhielt, und als der Sultan Muhammed sich nach Constan- tinopel begab, folgten sie ihm dahin. Cam’allah wurde zum Cadhi von Ma’arra Macrin ernannt, verfügte sich hin und nahm Besitz von der Stelle, kam dann wieder nach Constantinopel, wurde zum zweiten Male nach Ma’arra geschickt und reiste diesmal in Begleitung seines Neffen DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 15 bis Antiochia, hier trennten sie sich und sahen sich nie wieder. Can- 'allah trat sein Amt an, wurde abgesetzt, erschien nochmals in Constan- | tinopel und erhielt die Stelle als Cadhi von Sarmin, einer Stadt im Ge- biete von Haleb auf dem Platze von Sodom, und hier starb er 60 Jahre alt am 8. Ramadhän 1097 (29. Juli 1686). 9. Fadhlallah ben Muhibballah ben Muhibb ed-din Muhammed ben Taki ed-din Abu Bekr el-Muhibbı wurde Mittwoch d. 17. Muharram 1031 (2. Dec. 1621) in Damascus geboren, erhielt den ersten ‘ Unterricht im Coranlesen bei dem Scheich Ahmed ben Schams ed-din el-Caffüri (54), welcher ihn auch in der guten Aussprache und im Vor- tragen von Gedichten unterwies; auch lernte er Persisch und "Türkisch ‚und eignete sich eine schöne Handschrift an. Dann ging er noch nicht zwölf Jahre alt zu dem Scheich Abd el-latif el-Gäliki (34), begann bei ihm die juristischen Studien und war in dem Alter, wo andere anfangen zu studiren, schon vollkommen ausgebildet, schlagfertig im Reden und gewandt im Ausdruck. Als er erst dreizehn Jahre alt war, hatte der 'Ober-Cadhi von Damascus Ahmed ben Zein ed-din el-Mantiki (55) eine ' Gesellschaft von Gelehrten zu sich eingeladen und Fadhlallah begleitete seinen Vater dahin; der Ober-Cadhi wünschte etwas von dem Knaben geschrieben zu sehen und dieser schrieb aus dem Stegreif auf ein Blatt die beiden Verse: Du häufst beständig deine Wohlthaten, o Mantiki, da werde ich reich und denke nur daran, welche Bürgschaft für das Versprechen der Bezahlung ich geben, Und wann ich den Dank für deine Güte beweisen kann, | die du fortwährend mir durch Worte vollauf erzeigst. Der Ober-Cadhi wunderte sich aufs höchste, wie schön diese Ge- ken auf die augenblicklichen Umstände passten, und setzte darunter ‚die Verse, welche der Scheich Takıi ed-din el-Subki (7 756) auf seinen Sohn gedichtet hatte: 1 Ich sehe, dass Gott meinen Sohn mit guten Anlagen reich begabt und mit Vorzügen und Kenntnissen von Jugend auf vollkommen ausgestattet hat. Ich werde meinen Herrn loben, wenn ich mit einem ähnlichen beschenkt werde, 16 F. WÜSTENFELD, und dies ist eine Wohlthat, die er, wem er will, erzeigt?). Einst wurde Fadhlallah zu einem Gastmal gebeten, es war in der Sommerzeit und er erschien mit einem Fächer in der Hand, da sagte der mitanwesende Philolog Ahmed ben Schähin (53), der etwas schielte: »el-Muhibbi kommt zu uns mit zwei Fächern«; er meinte den wirklichen und seinen langen Bart. Als dies Fadhlallah erfuhr, erwiederte er: »Er sieht doppelt, es ist in Wahrheit nur einere. Er war sehr zu Scherzen geneigt, wenn er mit einigen seiner Freunde allein war. Als sein Vater starb, war er erst sechzehn Jahre alt und trat in den Dienst des Gelehrten Abd el-rahman el-Imädi (35), an dessen Licht er seine geistigen Anlagen entzündete, aus dessen tiefer Gelehrsamkeit er schöpfte und dessen Schreibart er sich zum Muster nahm, bis er ihn im Stil mit untermischten Versen nicht nur erreichte, sondern in der Prosa durch gewandten Ausdruck und neue kunstvolle Wendungen noch übertraf. Die Traditionen hatte er unter Nagm ed-din el-Gazzi (G. 569) studirt, welcher ihm im J. 1048 ein allgemeines Licentiaten-Diplom ausstellte.e Hierauf betrat er den Weg der Türkischen Gelehrten und beeilte sich in demselben Jahre zu dem Scheich el-Isläm Jahja ben Za- karljä (105) nach Haleb zu reisen, welcher in dem Gefolge des Sul- tans Muräd dahin gekommen war; diese Reise hat er in seinem Ifter Halebense beschrieben. Sein Vater hatte ihm die Einkünfte aus der Derwischia Schule abgetreten und zuletzt nur die damit verbundene Professur an der Aminia behalten. Im J. 1051 begab sich Fadhlallah in Begleitung des Muhammed "Icmati (75) nach Constantinopel, und ver- fasste danach sein Iter Constantinopolitanum; er erhielt eine Stelle an der hohen Schule el-Arbain, wurde nach einem Jahre entlassen und kehrte nach Damascus zurück, wo er sich mit schriftstellerischen Arbei- ten beschäftigte, unter denen ein weitläuftiger Commentar zu der Ägur- rümia zu nennen ist, worin er feine Sprachbemerkungen machte. Im J. 1059 trat er in den Dienst des zum Cadhi von Ägypten er- nannten Muhammed ben Abd el-halim el-Bursawi (68), als dieser Da- 1) Der letzte Halbvers ist aus dem Coran Sure 5, 59; 57, 21. | | | | | | DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS 17 mascus passirte. und vicarirte in Cähira für denselben an dem Gerichts- hote der Cälihia. Der Cadhi schenkte ihm sein ganzes Vertrauen und schätzte ihn sehr, bis Fadhlallah mit Schihäb ed-din Chafägi (G. 571) Bekanntschaft machte. welcher dem ÜUadhi verhasst war, weil er einmal ein Pasquill auf ihn gemacht hatte, welches der Cadhi unter den Pa- pieren des Fadhlallah fand. Es kam darüber zu einem Zerwürfniss, Fadhlallah trennte sich von ihm und erschien nicht mehr in den Ge- richtssitzungen, blieb aber in Cähira auch nachdem el-Bursawi entlassen war, studirte weiter und besuchte noch die Vorlesungen der Gelehrten an der Moschee el-Azhar, wie Nür ed-din Alı ben Zein el-Äbidin el- Maäliki el-Ughüri aus der Uferstadt Ughür el-ward (- 1066), Nür ed-din Ali el-Schabrämallisi, Schihäb ed-din Ahmed ben Ahmed el-Schaubart el- Hanefi (39), Hasan el-Schurunbuläli (60) el-Schäfii (1087), u. A., wo- rüber er in seinem Iter Aegyptiacum Nachricht giebt. Wegen Kränk- lichkeit kehrte er dann zu seiner Familie nach Damascus zurück und hier wird er sich im J. 1060 mit einer Tochter des Muhammed el- Ustuwäni (15) verheirathet haben, da ihr Sohn Muhammed el-Muhibbi (10) im J. 1061 geboren wurde. Er beschäftigte sich fern von gesel- lisem Verkehr mit Schriftstellerei und sammelte ein Buch mit einer Auswahl von Versen, welche ein Secretär zur Abfassung seiner Berichte und Eingaben nöthig hat, nach Capiteln geordnet. Er las medicinische Bücher, zog oft die Ärzte zu Rathe, bis er sich eingehende Kenntniss in der Medicin erwarb. er gebrauchte anhaltend Bäder und lebte sehr vorsichtig, so dass er einige Monate vor seinem Tode gegen seinen Sohn äusserte, er habe seit siebzehn Jahren weder Pflaumen noch Trauben gegessen. Als der Scheich Muhammed Izzati (104) im J. 1064 als Cadhi nach Damascus kam, wurde Fadhlallah, der ihn mit einer Cacide empfing, aus seiner Verborgenheit hervorgezogen und sein Loos etwas gebessert, indem er durch dessen Verwendung bei dem Scheich el-Isläm Abu Said ben As’ad (7 im Dsul-Ca’da 1072) den Rang (die Einkünfte) eines Cadhi von Amid erhielt, was für ihn eine grosse Wohlthat war. Auf eine Petition an den mittlerweile zum Muiti ernannten Muhammed el-Bur- Histor.-philolog. Class. XXAÄL. 3. 6 18 F. WÜSTENFELD, sawi erfolgte, wie wegen des früheren Zerwürfnisses kaum anders zn erwarten war, eine abschlägige Antwort in komischer Form, auf welche Fadhlallah ein Pasquill in ähnlicher Weise folgen liess (68). Nach einiger Zeit am 9. Muharram 1073 reiste er in Begleitung des Cadhi Muctafä ben Abd el-halim (F 1098) zum zweiten Male nach Constanti- nopel, wo er vier Jahre blieb und mit seinem in Damascus zurückge- lassenen elfjährigen Sohne Muhammed eine Correspondenz im höheren Stil in gereimter Prosa und Versen unterhielt. Er hatte gleich anfangs den Cadhi Muhammed el-Izzati aufgesucht und rühmt, dass er in ihm einen väterlichen Freund gefunden habe, dem er nie genug danken könne. Er bekam durch ihn die Vertretung des Achi Tschelebi, indess war der damit verbundene Gehalt sehr knapp und ein Freund rieth ihm, sich mit einem Gesuche an den Wezir Ahmed Pascha el-Fädhil (+ 1087) zu wenden; er that dies in einer Cacide, welche er ihm eigenhändig überreichte, und er erhielt das Versprechen einer besseren Stelle. In- dess die Erfüllung liess auf sich warten und während er eines Tages in grosser Aufregung und Besorgniss durch die Gassen des Palastes des Sultans schritt, ging ein Grieche an ihm vorüber, welcher in reinem Arabischen Dialecte vor sich hin die Worte aus einem Gedichte sprach: »Auf diese Zeit folgt sicher eine glückliche Zeit« Er hielt dies für eine gute Vorbedeutung und nach wenigen Tagen bekam er durch die Vermittlung des Wezirs die Ernennung zum Cadhi von Beirüt. Seine Frlebnisse aus dieser Zeit hat er im zweiten Theile seines Iter Constan- tinopolitanum in Gedichten und Berichten geschildert. Er hielt sich nun nicht mehr lange in Constantinopel auf, sondern eilte nach Damascus, wo er Sonntag d. 1. Muharram 1077 (4. Juli 1666) ankam und nach einem Aufenthalte von drei Monaten begab er sich mit seinem Sohne Muhammed nach Beirüt. Nach einem Jahre kehrten sie in ihre Heimath zurück, gingen noch einmal auf zehn Monate nach Beirät und nahmen dann ihren bleibenden Aufenthalt in Damascus. Fadhlallah vollendete nun sein Geschichtswerk als Anhang zu des Ha- san el-Bürini (G. 551) Biographien seiner Zeitgenossen, auch sammelte er einen Diwan seiner Gedichte und Musterbriefe. Er starb Dienstag nennen DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 19 Vormittag d. 23. Gumädä ll. 1082 (27. Oct. 1671); Abends nach Son- nenuntergang wurde die Leichenfeier in der Omeijaden-Moschee gehalten und er wurde in der Familiengruft gegenüber der Moschee Garräh bei seinem Grossvater und Vater beerdigt. — Sein Sohn 10. Muhammed el-amin ben Fadhlallah el-Muhibbi wurde im J. 1061 (1651) in Damascus geboren und von seinem Vater erzogen. Als er noch nicht vier Jahr alt war, kam Muhammed 'Izzati (104) als Cadhi nach Damascus, welcher mit dem Vater bekannt wurde und ihm versprach, sich des Sohnes annehmen zu wollen; bei dem jugendlichen Alter desselben und dem nur einjährigen Aufenthalte des Cadhi kann aber von einer eigentlichen Unterweisung in irgend etwas nicht die Rede sein, und wenn ihn Muhibbi seinen »Ustäd« nennt, so bedeutet das wohl nicht seinen »Lehrmeister«, sondern seinen »gnädigen Herrn«, der erst in der Folge für sein Fortkommen sorgte. Dagegen erhielt er als Knabe den ersten Unterricht von einem intimen Freunde seines Va- ters, dem Cadhi Husein ben Mahmüd el-Adawi el-Zükärl (geb. 1018, gest. 1092). welcher ihm auch auf seine Bitte ein Zeugniss über das bei ihm Gehörte ausstellte. — In den Anfangsgründen der Arabischen Sprache im Decliniren und Conjugiren, sowie im Rechnen war der Han- balitische Scheich Abul-Faläh Abd el-heij ben Ahmed Ibn el-Imäd el- ’Akrıi (31) sein erster Lehrer, welchem er viel zu danken hatte und welcher, da Muhibbi wegen Kränklichkeit längere Zeit seine Schulstun- den nicht besuchen konnte, ihn regelmässig wie der Arzt einen Kran- ken besuchte und ihm Unterricht ertheilte, bis Muhibbi ganz hergestellt war. Auch Muhammed ben Badr ed-din Ibn Balbän (+ 1083) war einer seiner ersten Lehrer. Im J. 1073 reiste der Vater nach Uonstantinopel und übergab den zwöltjährigen Sohn der Obhut seines jüngeren Bruders Can’allah, wel- cher sich desselben aufs liebevollste annahm. Fr fing in demselben Jahre schon die höheren Studien an und besuchte die Vorlesungen des Ibrähim el-Fattäl (61); die Vorträge betrafen die Traditionen, Rechts- wissenschaften, Grammatik, Stilistik, Rhetorik, Logik, Metaphysik und etwas vom Cufismus und von den schönen Wissenschaften. So oft spä- C2 20 F. WÜSTENFELD, ter Muhibbi sich wieder in Damascus aufhielt, besuchte er wieder die Vorlesungen des Ibrähim, bis dieser im J. 1098 starb und er sagt, wenn er auch noch so wohlklingend sein Lob singen und in noch so lieblichen Worten seinen Dank gegen ihn aussprechen wolle, so würde dies gleich- sam nur ein Lüftchen sein, das über die Blumengärten seinen Duft ver- breitet, im Vergleich dazu, wenn das Morgenroth den Glanz der aufge- henden Sonne verkündet. In ähnlicher Weise lobt er seinen Lehrer Muhammed Nagm ed-din el-Faradhi (79), bei dem er privatim in der Omeijaden- Moschee die Agurrümia las, und nachdem dessen Vorträge wegen des Todes seines Sohnes mehrere Jahre unterbrochen gewesen und dann öffentlich bei dem Pult der Hanbaliten wieder aufgenommen waren, nahm Muhibbi wieder daran Theil, als er mit dem Uommentar des Chälid el-Azharl (+ 905) zu den Fundamenta flexionum finalium des Ibn Hischäm (Hagi 929. 9602) anfing und den Commentar des Taftäzäni (F 792) zu den Flexus forma- rum des 'Izz ed-din Ibrähim el-Zangäni (Hagi S141) darauf folgen liess, und er versäumte nur wenige Vorlesungen. Der Erklärung des Com- mentars Mugannaf d. i. Opus operatum von Othmän Ibn Ginni (+ 392) zu den Flexus formarum des Abu Othmän Bekr el-Mäzini (+ 248. Hagi 3039) konnte er wegen seiner Abreise nach Constantinopel nur bis zu dem Capitel Ewceptio beiwohnen. — Mit dem Scheich Ahmed ben Mu- hammed el-Cafadi, Vorsteher der Derwischia, stand er seit dem J. 1074 bis zu dessen Tode im J. 1100 in freundschaftlichem Verkehr. Die Traditionen hörte er noch besonders bei Muhammed el-Hackafi (69). In der Logik, Dialektik und Mathematik war Mahmtd el-bacir el-Oälihi (7 1084) sein Lehrer, welcher in der Mathematik den Unter- richt des Ragab ben Husein el-Hamawi (+ 1089) genossen hatte und dessen Methode befolgte, die in den Büchern vorkommenden mathema- tischen Figuren in Wachs nachzubilden. — Bei Abd el-cädir ben Bahä ed-din Ibn Abd el-hädi el-Omari (29) las er mit seinem Mitschüler und Freunde Muhammed ben Muhammed, nachmals Cadhi der Mali- kiten, den Commentar des "‘Adhud ed-din Abd el-rahman el-Igi (+ 756) über das Compendium des Summus terminus desiderü et spei de doctrinis DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 21 prineipiorum et topicae des Gamäl ed-din Othmän Ibn el-Hägib (+ 646. Hagi 13126), dann folgte der Commentar des 'Icäm ed-din Ibrähim el- Isfaräini (7 944) zu desselben ’'Adhud ed-din Tractatus de constitutione verborum primitiva (Hagi 6413), und Muhibbi las noch einen Commentar, welchen Abd el-cädir selbst zu dem erstgenannten Compendium verfasst hatte. Während des vierjährigen Aufenthaltes des Vaters in Üonstanti- nopel bestand eine lebhafte Correspondenz, welche der Sohn in Versen und gereimter Prosa begonnen hatte und der Vater in gleicher Weise führte, bis dieser im J. 1077 eine Anstellung in Beirüt erhielt, wohin ihn der Sohn begleitete. Sie kamen von da öfter zeitweise nach Da- mascus und trafen hier z. B. Mitte Scha’bän 1078 (Ende Jan. 1668) mit Abdallah ben Seifallah Ibn Sa’di, einem alten Bekannten des Fadhlallah, zusammen, welcher auf der Reise nach Mekka begriffen war, um dort die Stelle als Cadhi zu übernehmen‘). Im J. 1081 benutzte Muhammed die Gelegenheit, den Vorträgen des auf der Durchreise begriffenen Ibrä- him el-Chijäri (G. 579) über den Anfang, der Traditions-Sammlung des Bochäri beizuwohnen, und er liess sich darüber von ihm ein Zeugniss ausstellen, welches vom 2. Ragab 1081 datirt war. Nicht lange nach- her reiste er nach ÜUonstantinopel um seine Studien zu vollenden, und er war daher beim Tode seines Vaters wahrscheinlich nicht in Damascus. Muhammed Ibn Beiräm ’Izzati war inzwischen im Anfange des J. 1079 zum Cadhi el-askar in Anatolien ernannt, und da er an das dem Vater Fadhlallah in Damascus gegebene Versprechen, in Zukunft sich seines Sohnes Muhammed annehmen zu wollen, erinnert wurde, konnte er ihm jetzt in seiner höheren Stellung eine Anweisung auf ein Stipen- 1) Dieser Ibn Sa’di litt an übermässiger Hitze, sodass er mitten im Winter bei strenger Kälte in blossem Kopfe sass, von welchem der Dampf aufstieg wie aus einer Badewanne, wobei er noch beständig Schnee verlangte, den er mit Begierde aufass.. Er hatte häufig Unterredungen mit Fadhlallah, sie standen in einem leb- haften schriftlichen Verkehr und schiekten sich gegenseitig Cagiden zu; er starb in Mekka 50 Jahre alt im Anfange des J. 1079. 22 F. WÜSTENFELD, dium von 25 ’Othmänis (etwa 3'/ Mark) täglich aus der hohen Schule Lämii in Brüsa zuwenden, die er ihm von Janischehr aus, wohin er sich im Dienste des Sultans Muhammed begeben hatte, zusandte, und nach einiger Zeit folgte eine zweite Anweisung auf 30 'Othmänis' aus der hohen Schule des Choga Cheir ed-din. Nachdem er sich dann wie- der eine Zeit lang in Damascus aufgehalten hatte, reiste er am 8. Ga- far 1086 in Begleitung des Mufti Muhammed ben Abd el-halim (68) nach Brüsa und von da weiter nach Adrianopel zu seinem Gönner dem Cadhi Ibn Beiräm ’Izzati, der ihm bei sich eine Anstellung gab. Er hatte hier mehrmals Unterredungen mit dem dortigen Obercadhi Mu- hammed (-- 1087), worin dieser sehr eingehende Erklärungen über Stel- len aus dem Coran machte, von denen sich Muhibbi manches aufschrieb. Er folgte dann dem lzzati, als er wegen Kränklichkeit seine Entlassung genommen hatte, nach Constantinopel. Hier lernte er den gelehrten und geistreichen Abd el-bäki ben Ahmed Ibn el-Sammän kennen, wel- cher auch aus Damascus stammte, in besonderer Gunst bei dem Sultan Muhammed stand und damals die Professur an der Fathia bekleidete, womit ein sehr bedeutender Gehalt verbunden war. Die angesehensten Männer suchten seinen Umgang, auch ’Izzati hatte sich an ihn gewandt und erhielt von ihm, ausserdem dass er für alle seine Bedürfnisse sorgte, noch reiche Geschenke. Zwischen Abd el-bäki und Muhibbi entspann sich ein sehr freundschattliches Verhältniss. sie kamen öfter zusammen. unterhielten sich über wissenschaftliche Fragen und disputirten darüber. oder sie machten Gedichte aus dem Stegreif. Einmal unternahmen sie in einem Kahn eine Vergnügungsfahrt auf dem Meere bei dem Vorge- birge Beschiktäsch nicht weit von Galata, sie kamen auf die verschie- denen Arten und Namen der Schiffe zu sprechen, unter anderen auf goräb »Rabe«, das lange Schiff, welches mit Rudern fortbewegt wird. Abd el-bäki bemerkte dabei, dass diejenigen irrten, welche meinten die Benennung sei aus dem Türkischen genommen, indem cädirga »Galere« für cärga »Rabe« gehalten sei; die Benennung »Rabe« sei vielmehr von der schwarzen Farbe hergenommen und die Ruder mit den Flügeln ver- slichen. Muhibbi fand diese Erklärung sehr passend und sah sie spä- u —— ——— DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 2%: os ter auch bei el-Schihäb el-Chafägi (G. 571) in dessen Buche Stragulum consessuum, wozu der Herausgeber des Muhibbi am Rande bemerkt, dass dieses Buch in Cahira (1876) gedruckt und mehr über »Rabe« in dem gleichfalls in Cahira (1874) gedruckten Werke (desselben Verfassers) Sanatio sitientis pag. 162 zu lesen sei. Wenige Tage vor seinem Tode begegnete Abd el-bäki ein merk- würdiger Vorfall. Der Grosswezir Muctafä Pascha, der ihm wohl wollte, und ihm schon mehrere Stipendien verschafit hatte, verwandte sich für ihn noch bei dem Mufti und dieser verlieh ihm eine Professur an einer der acht Schulen und ernannte ihn einen Monat später auch noch zum Professor an der hohen Schule des Zäl Pascha in der Vorstadt Ajjüb, worüber er eine grosse Freude hatte. Muhibbi war gerade bei ihm, als Rifki, der Professor an der Schule des Ibrähim Pascha in Galata, kam um ihm zu der Ernennung Glück zu wünschen. Nachdem er damit zu Ende war, bemerkte er weiter, diese Schule des Zäl Pascha sei dafür bekannt, dass sie mancherlei Glück bringe, unter anderen sei noch kein Professor gestorben, so lange er bei derselben im Amte geblieben sei. Muhibbi wunderte sich darüber und dachte, nun würde wohl einer der Professoren derselben den Anfang machen und sterben, und er verliess die Versammlung. Zwei Tage nachher bemerkte er ein Blatt Papier auf seinem (Abd el-bäkis) Tintenfasse und bei näherer Betrachtung sah er, dass darauf der Anfang zu einer Cacide gemacht und einige Reim- worte aufgeschrieben, aber nur der erste Vers vollständig war, welcher lautete: Siehst du nicht, dass die Sorge aufgehört hat mit Zäl, er hat uns gute Hoffnungen gegeben und Erfolge. Muhibbi wurde in seiner Meinung über ein schlechte Vorbedeutung bestärkt durch den Ausdruck zäla »aufgehört hat« bizdla »mit Zäl«, ver- liess indess Abd el-bäki gegen Abend im besten Wohlsein. Am frühen Morgen kam von diesem ein Diener um Muhibbi herbeizurufen, da Abd el-bäki in der Nacht an der Pest erkrankt sei. Er eilte hin und als er bei ihm eintrat, sah er, dass die Zunge schon gelähmt und der Tod nahe sei, und er starb in der folgenden Nacht Mittwoch d. 27. Schawwäl 24 F. WÜSTENFELD, 1088 (23. Dec. 1677) in dem Alter von 34 Jahren, da er im J. 1055 geboren war; er wurde vor dem Thore nach Adrianopel rechts von der Strasse nach Ajjüb begraben und Muhibbi dichtete auf ihn eine lange Trauerode. Den Cadhi und Schöngeist Asad ben Abd el-rahman el-Batrüni (F 1093), welcher sich in Constantinopel aufhielt und dessen Gedichte und Satiren Muhibbi gehört hatte, persönlich kennen zu lernen, hatte er lange Zeit keine Gelegenheit, obgleich sie nahe bei einander wohn- ten, endlich besuchte er seine Gesellschaften, wurde mit ihm näher be- kannt und befreundet und dichtete auf ihn eine lange Cacide. Muhibbi blieb bei dem kranken Ibn Beiräm ’Izzati bis zu dessen Tode am 10. Schawwäl 1092 (104), am nächsten Tage reiste er nach Damascus ab. Hier beschäftigte er sich mit literarischen Arbeiten und erwähnt, dass, als die. Nachricht von dem am Ende des Ragab 1096 in seinem Geburtsorte Bischbisch in Ägypten erfolgten Ableben des Ge- lehrten Ahmed ben Abd el-latif el-Bischbischi nach Damascus gekommen sei, er im Kreise seiner Bekannten den Einfall gehabt habe, dass durch den Zahlenwerth der Buchstaben in den Worten us) ob »gestorben ist el-Bischbischi« die Jahreszahl 1096 ausgedrückt werde. Im J. 1101 unternahm Muhibbi die Wallfahrt nach Mekka, blieb hier einige Zeit als vicarirender Cadhi, kam dann in Cähira in eine gleiche Stellung und erhielt zuletzt eine Professur an der Aminia in Damascus, wo er am 18. Gumädä I. 1111 (11. Oct. 1699) starb. Das Hauptwerk des Muhibbi Medulla monumentorum de viris insig- nibus seculi undecimi ist zu Cähira 1284 (1867) in vier Bänden gedruckt und enthält gegen 1300 Lebensbeschreibungen berühmter im XI. (XVII) Jahrhundert verstorbener Männer. Als seine Quellen nennt er in der Vorrede: 1) die Chronik des Hasan el-Bürini (G. 551) mit dem Anhange seines Vaters Fadhlallah (G. 578); 2) die Classes Cufitarum des Munäwi (G. 553); 3) das Munusculum des Nagm ed-din el-Gazzi, die Männer aus dem Anfange des XI. Jahrhunderts als Anhang zu seinen Stellae errantes oder Biographien aus dem X. Jahrh. (G. 569); 4) dıe Arcana in angulis latentia und das Ohrysanthemum des Chatägıi (G. 571); 6) die Recordatio DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 25 amici des Badii (G. 576); dazu einige Geschichtswerke über Jemen, Bahrein und Higäz. Er fährt dann fort: »Während meines Aufenthal- tes in Mekka sammelte ich über einige Männer auch mündliche Nach- richten, die ich mir mit Mühe verschaffte, und wenn es der Zahl nach nur wenige sind, so sind es viele dadurch, dass sie nach allen Seiten hin zur Verbindung der übrigen Hülfsmittel dienen, und zehn solcher sind oft soviel werth als hundert andere und hundert soviel als tausend. Mittlerweile bin ich auch noch auf einige andere Werke gestossen, wie den Anhang des Muhammed el-Schilli zu dem Lumen dimovens velum de historia seculi decimi von Abd el-cädir el-'Aidarüs (G. 584) und dessel- ben el-Schilli Aquatio sitim explens de historia familiae Ba’alawi, und die aus des Ibn Abul-Rigäl Geschichtswerke ausgezogenen Biographien (G. 583) habe ich gehörigen Orts eingeschaltet. Ich hörte auch von einem Buche, welches Ali Ibn Ma’cüm als Anhang zu dem Chrysanthemum des Chafägi unter dem Titel Primus ewpressus succus de poötis coaetaneis her- ausgegeben habe (G. 589) und ruhte nicht, bis ich es mir verschafft hatte. Ein vornehmer Herr schenkte mir den Anhang zu den Flores anemonae (des Täschköprizädeh), welchen Ibn Nau'i über die Männer des Othmanischen Reiches verfasst hat (G. 562) und ein guter Freund überbrachte mir einen Theil eines Geschichtswerkes des Madjan el-Can- eüni (Oberarzt in Cähira ums J. 1044), worin er das Leben berühmter Gelehrten in Cähira beschrieben hat; diese beiden Bücher bewahre ich als zwei zeitige Früchte und zwei mit verbindlichstem Danke angenom- mene Geschenke. Dies alles habe ich gesammelt und planmässig ge- ordnet und ich habe überall die Geburts- und Todesjahre hinzugefügt, wie ich sie aus den Büchern, die dazu eigens bestimmt sind, entnehmen konnte. — Die Anordnung des Buches ist zur Erleichterung für den, der etwas nachlesen will, was ihm unbekannt und fremd ist, alphabe- tisch nach dem ersten Buchstab eines Namens, dann nach dem Namen des Vaters oder, wo dieser nicht bekannt ist, nach dem Vor- oder Bei- namen, worauf der Heimatsname nach dem Geburtsorte oder der Ab- stammung folgt, und besonders noch der Secten-Name, und Alles, was ich über die Verhältnisse der erwähnten Männer anführe, ist nur aus Histor.-philolog. Ulasse. XXXL. 3. D 26 F. WÜSTENFELD, jenen Geschichtsbüchern entlehnt, oder wie ich es von zuverlässigen Zeugen gehört habe«. Aus den obigen Angaben der Quellen gewinnt man nur einen kur- zen Überblick der fast ausschliesslich biographischen Werke, weiche Muhibbi zu seiner Verfügung hatte und für seinen nächsten Zweck aus- beutete, er muss aber eine auserlesene Bibliothek besessen haben. da er noch eine doppelt so grosse Anzahl von Büchern nennt, aus denen er schöpfte. Aus Bekri, Jäcüt und Abul-fidä führt er Citate an zur Er- läuterung von Ortsnamen; von älteren Geschichtswerken und Biogra- phien benutzte er zu gelegentlichen Bemerkungen Ibn el-Athir, Ibn Challikän, Firüzäbädi’s Leben Muhammeds Odor ambari (G. 464), Fä- si’s Geschichte berühmter Männer in Mekka Monile pretiosum (Hagi 8179), Muhammed el-Hanbali’s Geschichte von Haleb (G. 528); aus dem grossen Werke des Muhammed el-Sachäwi (G. 504), der Fortsetzung des Dsahabi, entnahm er die Notiz, dass der Grossvater des Scheich Ahmed ben Abd el-rahman el-Wärithi el-Ciddiki (- 1045) in directer Linie von dem Chalifen Abu Bekr el-Ciddik abstammte, da in jenem Werke der Stammbaum vollständig angegeben sei. Die Detectio nubis, genealogische Bemerkungen über die im Thale Surdud angesiedelten Gufiten, von Muhammed ben Abu Bekr el-Aschchar, lieferte einige Nachrichten über die dortigen Gelehrten. Die Gufiten, welche auf ihre Abstammung von Ali ben Abu Tälib oder von Abu Bekr sehr stolz wa- ren, haben ausser den oben erwähnten Classes Cufitarum gerade im XI. Jahrh. und schon früher mehrere biographische Werke über ihre Fami- lie geliefert, welche Muhibbi benutzte, wie Odor ligni agallochi von Abu Bekr ben Abul-Cäsim Ibn el-Ahdal (©. 187); Series gemmarum purarum de expositione genealogiarum stirpis Ahdalicae anonym; Ortus luminum in signis pulchritudinis de ewpositione stemmatis et benemeritorum familiae BDä- gammdl von Ahmed ben Muhammed Bägammäl ums J. 1040 (CO. 153); die Monographie über die Scheiche Ma’rüf und Ibn Sälim von Muham- med ben Abd el-rahman Bägammäl (G. 152); Catena de vestimento hono- rario von Scheich ben Abdallah el-"Aidarüs (C.. 60); Donum aetati obla- ” nn nn nn DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 27 tum de genealogia nobilium Banu Bahr von Muhammed ben Tähir Ibn Bahr’). Hierzu kommen noch mehrere allgemeine und Special-Geschichten über einzelne Länder und Städte, Classenbücher und Monographien, wie von Omar ben Abd el-wahhäb el-'Ordhi dem älteren (+ 1024. Hagi Index Nr. 7180), ein Tärich von Abul-Wafä ben Omar el-Ordhi dem jüngeren (G. 573) betitelt Fodinae auri Geschichte berühmter Männer in Haleb; Badr ed-din Husein ben el-Ciddik (Hagi Index Nr. 1844) Donum tem- poris de viris Jemanae praeclarissimis; Muhammed ben Abul-Surür el- Bekri (Nr. 552) Historia praefectorum Aegypti: Taki ed-din el-Gazzi (+ 1010) Classes Hanefitarum; el-Scharagi Classenbuch; von Muctafä ben Fathallah, welchen Muhibbi mehrmals »den ehrenwerthen Bruder« nennt, besass er eine von dessen Hand geschriebene Sammlung mit Lebensbe- schreibungen,. wusste aber nicht, ob sie von ihm selbst verfasst oder nur abgeschrieben sei; die Citate daraus betreffen Männer, welche in den Jahren 1048. 1071. 1076 gestorben sind. Ahmed el-Agamı (G. 580) sammelte Biographien seiner Lehrer, Mahmüd ben Aschraf el-Hasani schrieb eine Monographie über seinen Lehrer Täg ed-din el-Nakisch- bandi unter dem Titel Donum viam mysticam ingredientibus oblatum de memoria Täg el-ärifin (G. 217) und Ramadhän el-Atifi (91) schrieb das Leben des Muctafa el-Muhibbi (27). Nachdem das ganze Werk ausgearbeitet war, machte Muhibbi im J. 1296 die erste Reinschrift; er war einige Tage durch andere Geschäfte am Abschreiben verhindert, als er bis zu dem Artikel Fadhlallah el- 'Imädi (37%) gekommen war, und dieser starb gerade während der Un- terbrechung am 25. Ragab 1096, so dass er dessen Leben nun noch an seiner Stelle Bd. Ill. 275 einfügte. In die späteren Abschriften sind noch mehrere Artikel über Gelehrte, die bis zum J. 1100 verstorben sind, aufgenommen, über dieses Jahr ist der Verfasser genau dem Titel gemäss nicht hinausgegangen. 1) C. 195 am Schlusse ist zu lesen: — stellte ihm das Diplom über die bei ihm gehörten Vorlesungen aus. Ibu Bahr ist der Verfasser des Donum aetatı obla- Zum — — und anderer Schriften. D2 28 F. WÜSTENFELD, Unter den Biographien finden sich Männer aller Stände und Clas- sen: Sultane. Wezire, Paschas, Cadhis, Gelehrte besonders in Damascus und vorzugsweise die Lehrer an den hohen Schulen; aus seinen Samm- lungen von Gedichten seiner Zeitgenossen hat Muhibbi in die Nachrich- ten über ihr Leben oft ausführliche Proben aufgenommen; auch die Ägyptier und selbst Magribiner sind berücksichtigt und meine Abhand- lung über die Gufiten in Süd-Arabien ist ganz aus ihm geschöpft. Die anderen Schriften Muhibbi’s sind in der Abhandlung über die Geschichtschreiber der Araber Nr. 590 angeführt. II. Die Verwandten der Muhibbı mütterlicherseits. 1. Die Familie Näbulusi. 11. Abul-fidä 'Ismä’il ben Ahmed ben Ibrähim el-Näbulusi el-Schäfi'i der ältere stammte aus Näbulus (Neapolis), lehrte zu Da- mascus an der Moschee des Derwisch Pascha und seit 984 an der hohen Schule Schämia-barrania das Schäfitische Recht und wurde zuletzt Scheich el-Islam. Er wird vor dem J. 1000 (1592) gestorben sein, da sonst Mu- hibbi ihm als einem Verwandten einen Artikel gewidmet haben würde, denn eine von seinen Töchtern war mit Abul-Fadhl Muhibb ed-din (1) verheirathet und die Mutter des Muhibballah (7). Seinen Schüler Abd el-wahhäb ben Ragab Täg ed-din el-Hamawi. einen leidenschaftlichen Schachspieler, der im J. 1015 starb, hatte er als Repetenten für seine Vorlesungen angenommen. — Sein Sohn 12. Abd el-gani ben Ismälil ben Ahmed Zein ed-din el-Nä- bulusi el-Schäfi’i wurde von dem Vater erzogen und trat nach dessen Tode in seine Professur ein, da diese Stelle nach der Bestimmung des Stifters in der Familie erblich sein sollte; auch fiel ihm aus der Erb- schaft seines Vaters eine grosse Menge von Büchern und Hausgeräth zu und er lebte Zeit seines Lebens in guten Vermögensverhältnissen. Er hatte recht eifrig unter Schihäb ed-din Ahmed el-Wafäi el-Hanbali DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 29 studirt, erreichte aber nicht einen solchen Grad von Gelehrsamkeit wie sein Vater und sein Sohn, indess war er ein fein gebildeter Mann und unterhaltender Gesellschafter und von angenehmem Äusseren. Er starb in der Mitte des Ragab 1032 (15. Mai 1623) und wurde bei seinem Vater in dem gemeinschaftlichen Begräbnisse der Familien Muhibbi und Näbulusi vor dem Thore el-Schagür in der der Moschee Garräh gegen- über liegenden Reihe beerdigt. — Sein Sohn 13. Ismäl ben Abd el-gani ben Ismä’il ben Ahmed el-Näbu- lusi der jüngere wurde im J. 1017 (1608) in Damascus geboren, be- suchte die Vorlesungen des Scharaf ed-din el-Dimaschki (94), Mahmüd el-Kurdi (7 1074), Omar el-Cäri (90), Abd el-rahman el-’Imädi (35), hörte die Traditionen bei el-Nagm el-Gazzi (G. 569) und studirte das Schäfiitische Recht, worüber er Glossen zu dem Commentar Donum des Ibn Hagar über das Minhäg') schrieb; dann wandte er sich der Lehr- meinung des Abu Hanifa zu und studirte die Rechte bei Abd el-latif el-Gäliki el-Hanefi (34). Im J. 1039 fing er selbst schon an in der Omeijaden-Moschee durch Vorträge sich bekannt zu machen, reiste aber dann noch nach Constantinopel, bewarb sich um die Gunst des Scheich el-Isläm Jahjä ben Zakarijä (105), hielt Vorlesungen in der Hauptschule und kam dann nach Damascus zurück. Bei einem wiederholten Be- suche in Constantinopel erhielt er den Gehalt der hohen Schule Kime- ria in Damascus, machte von E aleb aus die Wallfahrt und wandte sich von I igäg nach Cähira, wo er dem Unterrichte des Schihäb ed-din Ah- med el-Schaubari el-Hanefi (39) und des Scheich Hasan el-Schurunbu- läh (60) beiwohnte. Er begab sich von da wieder nach Constantinopel, bekam noch die Einnahme als Cadhi von Ceidä (Sidon) hinzu und kehrte nach Damascus zurück. Als Jüsuf ben Abul-Fath (63), der Vor- beter des Sultans Ibrähim, im J. 1056 starb, erhielt Ismä’il dessen Pro- fessur an der Moschee des Sultans Selim in Cälihia im Thale Guta bei Damascus, und da sie ihm nach einiger Zeit wieder abgenommen wurde, 1) Hierdurch wird meine Vermuthung, dass der jüngere Ibn Hagar gemeint sei, gestützt. Vergl. die Cufiten in Süd-Arabien, Nr. 201. 30 F. WÜSTENFELD, ging er nochmals nach Constantinopel und wurde nicht nur wieder an- gestellt, sondern bekam noch die Einnahme von anderen Lehrstühlen hinzu. Das geschah im J. 1060 und nachdem er jetzt zu seiner Fami- lie zurückgekehrt war, zog er sich aus dem Verkehr mit anderen zu- rück, um sich ganz dem Gottesdienste und dem Unterrichte zu widmen und war darin unermüdlich. Seine zahlreichen Schüler, zu denen unter anderen Ibrähim el-Fattäl (61) gehörte, lernten sehr viel bei ihm; er hatte ein so wunderbar starkes Gedächtniss, dass er z. B. den Commen- tar des Beidhäwi in der Omeijaden-Moschee aus dem Kopfe dictirte und die Erklärungen anderer Commentatoren ebenso auswendig wusste. Er schrieb viele Bücher, am berühmtesten sind seine Judicia als Commen- tar zu den Margaritae (vermuthlich Hagi 4987) in zwölf Bänden, von denen er indess nur vier bis zu dem Capitel über die Ehe ins Reine schrieb, wie er überhaupt seine übrigen Schriften nur als Brouillon hin- terliess, darunter eine Sammlung von Aufsätzen wie die Einleitungen zu seinen Vorlesungen über die Coran-Exegese, auch zahlreiche Gedichte, indem er z. B. auf einer seiner Reisen nach Constantinopel von Hime ein langes Gedicht nach Damascus geschickt hatte. Er starb Mittwoch d. 27. Dsul-Ca’da 1062 (30. Oct. 1652) und wurde am kleinen Thore auf dem Begräbnissplatze nahe bei der Moschee Garräh, den seine Fa- milie mit den Verwandten Muhibbi gemeinschaftlich hatte, beerdigt. 3. Die Familie Ustuwänıi. Die mit den Muhibbi verwandte Familie Ustuwäni stand in Da- mascus in hohem Ansehen, da ihre Häupter, die bei den Gerichten als Notare und Protokollführer fungirten, sich durch grosse Rechtschaften- heit und Vermeidung aller Ränke und unnöthigen Weitläufigkeiten aus- zeichneten. 14. Abul-Cafä ben Mahmüd ben Abul-Cafä el-Ustuwäni, der Grossvater des Muhammed el-Muhibbi (10) mütterlicherseits, wurde in Damascus geboren und wie seine Vorfahren im Hanbalitischen Ritus erzogen, bis er erst im vorgerückten Alter die Rechtsgrundsätze der Ha- nefiten annahm, nachdem er die Vorlesungen des Ramadhän ben Abd DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. sl el-hakk el-Akkäri (93) gehört hatte. Er war ein sehr angesehener Se- cretär und mit mehreren Stellen betraut, wie im Secretariat des Fiscus und der milden Stiftungen, und verband mit einem klaren Verstande und sicheren Urtheile einen schönen Stil in seinen Berichten. Von ei- nem bedeutenden Vermögen, welches er schon in seinen jüngeren Jahren besass, machte er sein ganzes Leben hindurch den besten Gebrauch durch reichliche Gaben an die Armen und andere guten Werke. Er starb im Rabi’ I. 1060 (März 1650) und wurde auf dem Platze am Pa- radies-Ihore begraben. — Sein Sohn 15. Muhammed ben Abul-Cafä ben Mahmüd el-Ustuwäni el- Hanefi geb. im J. 1024 (1615) studirte unter den Scheichen Abd el-latif el-Gäliki (34), Ramadhän el-Akkärl (93), Muhammed el-Mahäsini (99) und trat in die Dienste des Jüsuf ben Abul-Fath (63), der mit seinem Vater sehr befreundet war, und führte dessen Geschäfte in Damascus. Unter dem Ober-Cadhi Muhammed ben Fadhlallah ’Icmati (75), welcher im J. 1049 nach Damascus kam, wurde ihm die Vertheilung der städti- schen Stipendien übertragen und als dessen Secretär zeichnete er sich durch die Abfassung der Berichte in Arabischer und Türkischer Sprache sehr aus. Er wurde dann Professor an der grossen Dhähiria und nach dem Tode seines Vaters Secretär bei den Stiftungen des Sinän Pascha, und durch sein vielseitiges Wissen stand er in einem solchen Rufe, dass sein Name sprüchwörtlich gebraucht wurde. in seinen verschiedenarti- gen, aber immer gleichmässigen, schönen Schriftzügen war seine Hand so sicher, dass oft in einem Berichte nicht eine einzige Rasur gefunden wurde. Dabei war er ruhig, schweigsam, gefällig in der Ertheilung von Auskünften und im Umgange freundlich. Mit Fadhlallah el-Mu- hibbi (9), welcher sich mit seiner Tochter verheirathete, war er sehr be- freundet und dieser dichtete auf ihn eine Cacide, worin er ihn über den Wezir Muhammed Ibn Mucla, den Verbesserer der Arabischen Cur- sivschrift, und über el-Makin Ibn el-Amid, den Secretär des Sultans Caläh ed-Din und Geschichtschreiber stell. Bei der Schwächlichkeit des Fadhlallah nahm sich Muhammed el-Ustuwäni der Erziehung und des Unterrichtes seines Grossneffen Muhammed el-Muhibbi (10) an, wel- 32 F. WÜSTENFELD, cher ihm viel zu danken hatte. Er starb plötzlich im J. 1077 (1666) und wurde am Paradies-Thore begraben. 16. Muhammed ben Muhammed ben Husein ben Suleimän Näcir ed-Din el-Ustuwäni el-Hanbali') war einer der gelehrtesten Schreiber bei dem obersten (serichtshofe in Damascus und Protokoll- führer des Ober-Cadhi, und der Scheich el-Isläm Schihäb ed-Din Ahmed el-'Aithäwi (42) lobte ihn oft wegen seiner Zuverlässigkeit und Unpar- teilichkeit. Er war verschwiegen, redete nicht ‘viel und ließ sich in nichts ein, was ihn nichts anging. Er starb im Ragab 1020 (Sept. 1611) und wurde am Paradies-Thore in der sogen. Gruft der Fremden begra- ben. — Sein Sohn 17. Ahmed ben Muhammed ben Muhammed ben Husein ben Suleimän Schihäb ed-Din el-Ustuwäni el-Hanefi geb. im J. 995 (1587) wurde, nachdem er ausstudirt hatte, Schreiber bei dem obersten Gerichtshofe und stieg darin bis zum Vorsteher auf. Er starb 40 Tage nach einem Gastmale, welches er bei der Verheirathung seines Sohnes Hasan gegeben hatte, am 20. Muharram 1043 (27. Juli 1633) und wurde am Paradies-Thore begraben. — Sein Sohn 18. Hasan ben Ahmed ben Muhammed el-Ustuwäni el-Hanefi hatte sich in den Rechtswissenschaften vollkommen ausgebildet und war mit seiner schönen Handschrift um so mehr geeignet, wie seine Vor- fahren in den Dienst des obersten Gerichtshofes einzutreten, und nach- dem er in die erste Stelle der Notare aufgerückt war, verliessen sich die Ober-Cadhis auf ihn, sein Wort gab den Ausschlag und sie über- liessen ihm die Entscheidung der Streitfragen; er stieg so hoch, dass ihm einige Male die Stellvertretung der Richter übertragen wurde. Er war von Natur gutmüthig und wohlwollend und lebte durch sein Ver- mögen unabhängig, da er vor Verlusten bewahrt blieb. Bei der Ver- heirathung eines Sohnes und einer Tochter bewirthete er seine Gäste 1) Vermuthlich ist »el-Hanefi< zu lesen, da nach dem Übertritt seines Gross- vaters Abul-Cafä (14) sein Vater und dann auch sein Sohn sich zum Hanefitischen Ritus bekannten. DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 33 in einer so grossartigen Weise, wie es in Damascus noch nicht vorge- kommen war, und merkwürdiger Weise starb er ebenso wie sein Vater 40 Tage nach der Hochzeit Donnerstag d. 23. Gumädä I. 1062 (2. Mai 1652) und wurde am Paradies-Thore begraben. 19. Muhammed ben Ahmed ben Muhammed ben Husein ben Suleimän el-Ustuwäni el-Hanefi geb. Montag d. 17. Muharram 1016 (14. Mai 1607) war wie seine Vorfahren im Hanbalitischen Glauben erzogen, trat aber, als er zu studiren anfing, zum Schäf’itischen Ritus über und besuchte die juristischen Vorlesungen der berühmtesten Ge- lehrten seiner Zeit, wie Schams ed-din el-Meidäni (84), Nagm ed-din el-Gazzi (G. 569) u. A. Arabische Sprache und Metaphysik hörte er bei den Scheichen Abd el-rahman el-Imädi (35), Abd el-latif el-Gäliki (34), Omar el-Cäri (90) und dem Imäm Jüsuf ben Abul-Fath (63), die Traditionen bei Abul-Abbäs el-Makkari (G. 559), als dieser im J. 1037 nach Damascus kam. Nachdem er dann selbst schon Vorträge in der Omeijaden-Moschee gehalten hatte, reiste er nach Cähira und besuchte noch die Gelehrten Burhän ed-din Abd el-saläm el-Lacäni (geb. 971 gest. 1078), Nür ed-din ’Ali el-Halebi, Abd el-rahman el-Jemeni (geb. 975 gest. 1050) und Schams ed-din el-Bäbili. Im J. 1039 kam er nach Damascus zurück und hielt mit Nutzen Vorlesungen, gerieth aber mit seinem Lehrer el-Nagm el-Gazzi über etwas in Streit. wesshalb er zur See nach Constantinopel reiste; unterwegs wurde er von den Fran- ken gefangen genommen, und als er wieder in Freiheit gesetzt war, eilte er nach der Residenz, wo er blieb und in gute Verhältnisse kam, da er einträgliche Ämter erhielt und sich verheirathete. Er trat dann zum Hanefitischen Ritus zurück, wurde Vorleser an der Moschee des Sultans Ahmed und nahm die Gebräuche der Türkischen Mollas an. Von einer im J. 1063 über Damascus unternommenen Pilgerfahrt kam er nach Constantinopel zurück und wurde Prediger an der Moschee des Sultans Abul-Fath Muhammed Chän und wegen des schönen In- halts und wohl gewählten Ausdruckes seiner Predigten erhielt er einen grossen Ruf und die Leute strömten zu ihm hin. Aber in seinem Ei- fer erliess er über manche Dinge Verbote, was nicht nöthig gewesen Histor.-philolog. Class. XXXI. 3. E 34 F. WÜSTENFELD, wäre, sodass fast ein Aufruhr entstand; in Folge dessen wurde er von seinem Amte entfernt und nach der Insel Kypros verbannt, dann erhielt er den Befehl sich nach Damascus zu begeben. Er kam dahin im J. 1067 und hielt in der Omeijaden-Moschee unter der Adler-Kuppel zwischen den beiden Abendgebeten Vorträge über das Vorlesen des Co- ran und über Homiletik und las den Commentar zu der Hamzia (ein Gedicht auf Hamza über die lobenswerthen Eigenschaften des Prophe- ten, Hagi 14425), die Leute, gelehrte und aus dem Volke, drängten sich dazu herbei wegen seiner Gründlichkeit, Deutlichkeit und seiner passenden Vergleiche und aus einer Stadt nach der anderen reisten sie zu ihm. In Damascus hatten sich einige Missbräuche eingeschlichen, welche el-Ustuwäni ganz abzustellen oder wenigstens zu mildern beschloss, dazu gehörte das Anlegen schwarzer Kleider bei einem Leichengefolge und das laute Wehklagen. Eines Tages, als einer seiner Verwandten, der auch mit der Familie Muhibbi verwandt war, begraben werden sollte, verabredete er mit seinen Anhängern, dass sie Stöcke unter ihren wol- lenen Mänteln mitnehmen wollten. Sobald nun der Leichenzug aus dem Ketten-IThore hinaus war und die Weiber ihr Klagegeschrei anfin- gen, schlugen seine Anhänger auf ein von ihm gegebenes Zeichen auf sie los und gestatteten ihnen nicht den Todtenhof zu betreten. — In der Folge erhielt er die Professur an der Selimia zu Damascus und widerlegte beim Antritt seines Amtes die gegen ihn erhobene Beschul- digung, dass er sich über den hochgeehrten Scheich Ibn "Arabi (+ 638. Hagi Index Nr. 6415) missfällig geäussert habe, durch deutliche Beweise seiner Anhänglichkeit an ihn. Auch die Verwaltung des Krankenhau- ses in el-Gälihia wurde ihm übertragen und durch die Vereinigung mehrerer Stellen stieg seine Einnahme so, dass er sich eine glänzende häusliche Einrichtung verschaffen und ein grosses Vermögen erwerben konnte. Als Schriftsteller hat er sich nicht hervorgethan, es sind von ihm nur einige Aufzeichnungen exegetischen und juristischen Inhalts hinterlassen. Als die Professur der Traditionen an dem Platze unter der Adler- DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 35 Kuppel in der Omeijaden-Moschee durch den am 15. Dsul-Ca’da 1071 erfolgten Tod des Scheich el-Isläm Sa’idi el-Gazzi (96) erledigt war, bewarb sich el-Ustuwäni darum, hatte aber in dem Scheich Muhammed ben Täg ed-din el-Mahäsini (99) einen Concurrenten; sie trafen sich bei dem Ober-Cadhi und nach einem heftigen Wortwechsel soll es zu schimpflichen Äusserungen zwischen den beiden Bewerbern gekommen sein. el-Mahäsini erhielt die Stelle und el-Ustuwäni erkrankte an demselben Tage und starb zwei Wochen nachher Mittwoch Nachmittags d. 26. - Muharram 1072 (21. Sept. 1661) an einem hitzigen Fieber, el-Mahäsini starb indess auch nicht lange danach Mittwoch d. 1. Scha’bän 1072 (22. März 1662). 20. Fadhlallah ben Ali ben Muhammed ben Muhammed el- Ustuwäni el-Hanefi war ein Sohn der Schwester der Mutter des Muhammed Muhibbi (10) und zugleich dessen Schwiegervater, aus des- sen Umgange er mancherlei lernte, woran er sich stets dankbar erin- nerte. Fadhlallah wurde erster Secretär beim Gerichtshofe der Ober- cadhis und nachdem er eine Reise nach Constantinopel und die Wallfahrt gemacht hatte, hörte er noch im vorgerückten Alter die Vorlesungen des Abd-el-heij Ibn el-Imäd el-Akıi (31) und als dieser im J. 1089 starb, ging er zu Ramadhän el-"Atifi (91) und las bei ihm die Marga- ritae et Splendores; da er bei dessen Tode im J. 1095 noch nicht damit zu Ende war, setzte er sie bei Ibrähim el-Fattäl (61) fort, nach dessen Ableben im J.. 1098 er noch einige Vorlesungen des Abd el-cädir ben Abd el-hädi (29) besuchte. Er lehrte an den hohen Schulen Chatünia und Mucaddamia, welche letztere eigens für seine Familie gestiftet war, und er sammelte eine solche Menge werthvoller Bücher und anderer Kostbarkeiten, wie sie keiner seiner Zeitgenossen besass. Nach einer langwierigen Krankheit starb er 56 Jahre alt in den ersten Tagen des Dsul-Higga 1100 (Mitte Sept. 1689) und wurde in dem Familien-Be- gräbniss der Ustuwäni bei der sogen. Gruft der Fremden am Paradies- Thore beigesetzt. E2 F. WÜSTENFELD, (db) [op] 3. Die Familie Minkär. Minkär »Schnabel« war der Spottname des Muhammed ben Mu- bärik ben Abdallah el-Husämi; er hatte nämlich in seiner Küche eine bejahrte Köchin, die er öfter im Ärger, wenn ihm das Essen nicht gut genug war, ausschalt, und als er dies eines Tages gethan hatte, ent- gegnete sie ihm: wie lange willst du noch deinen Schnabel (d. i. &) Nase) über mich erheben? davon nannten ihn seine Feinde »Schnabel« und der Name ging auf seine Nachkommen über. Dieser Muhammed hiess anfangs Ibn el-Mihmändär und war ein ausgezeichneter Officier, der im J. 803 das Commando über tausend Mann erhielt; der Sultan von Ägypten Farag ben Barkük, welcher im J. 808 zur Regierung kam und im J. 815 seinen Einzug in Damascus hielt, hatte ihn zum Statt- halter von Hamät ernannt und einmal ihm das Commando über seine Armee übergeben. Fr stiftete in Haleb und Damascus Legate, welche im Besitz seiner Familie blieben, und aus ihr stammten mehrere aus- gezeichnete Männer, sowie auch die Grossmutter des Muhammed Mu- hibbi (10). 21. Muhammed ben el-Cäsim Schams ed-Din Ibn el-Minkär el-Hanefi wurde im J. 931 (1525) in Haleb geboren und erzogen, von el-Ridhä Ibn el-Hanbali unterrichtet und kam im J. 961 nach Damas- cus, wo er sich bleibend niederlies. Er machte hier Bekanntschaft mit Ismail el-Näbulusi (11), el-Imäd el-Hanefi und Manla Asad, und besuchte mit ihnen die Vorlesungen der Scheiche el-Alä Ibn el-'Imäd, Abul-Fath el-Baschbir u. A. Nachdem er ausstudirt hatte, lehrte er an mehreren hohen Schulen und war bei seinem Tode im Besitz des Lehr- stuhles an der Cacäia, der Kanzel in der Suleimänia und Selimia, des Platzes für V orlesungen in der Omeijaden-Moschee und anderer ein- träglichen Stellen. Er lehrte nach den Grundsätzen des Abu Hanita und las unter anderen über Beidhäwi, und unter der grossen Zahl sei- ner Schüler befanden sich el-Täg el-Cattän, Hasan el-Bürini (G. 551), el-Schams el-Meidäni (S4), Abd el-rahman el-Imädi (35), el Schams Muhammed el-Hädi (67) u. A. Er war mit den verschiedensten Kennt- DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 37 nissen vollgepropft, indess war seine Anmassung noch grösser als sein Wissen und er behauptete, wer bei ihm nicht gelesen und seine Vor- lesungen nicht besucht habe, der sei kein Gelehrter. Von seinem Leh- rer Ibn el-Hanbali sprach er aber mit grosser Achtung und Lobeserhe- bungen, es geschah indess nur in der Absicht um sich von seinen Zeit- genossen zu unterscheiden. als wenn er durch ihn etwas vor ihnen vor- aus habe. Mit seinen Freunden el-Näbulusi und Manla Asad gerieth er in Folge ihrer Übungen im Disputiren so in Zwiespalt, dass es zu einer gerichtlichen Klage kam, weil Näbulust ihn bei der Ehre ange- griffen und für niederträchtig erklärt hatte. So hatte er viel Streit und Zank und liebte es vor den versammelten Zuhörern sich in die Brust zu werfen und gegen andere Gelehrte sich zu überheben, wobei er gern Citate aus alten Dichtern anbrachte, z. B. den Vers des Mutanabbi:. Ich bin der Fels im Flussbett, sobald ich in die Enge gedrängt werde, und wenn ich rede, bin ich der bewässernde Strom!?). Oder eine längere Stelle aus Abul-Alä el-Ma’arri mit dem Verse: Es sprach el-Suhä ?) zur Sonne: du bist verhüllt; und die finstere Nacht sprach zur Morgenröthe: deine Farbe ist dunkel; wo er bei den Worten »es sprach el-Suha zur Sonne« mit der Hand auf sich selbst zeigte. — Bei seinem Ehrgeize waren ihm alle verhasst, welche wegen eines Vorzuges gelobt wurden; in der Zeit, als Suleimän Pascha ben Cubäd ben Ramadhän im J. 989 als Statthalter nach Da- mascus kam. hatte Ibn Minkär einen Streit mit Muhammed ben Mu- hammed ben Däwüd el-Macdisi (+ 1006) über das Vorrecht, zwischen den beiden Abendgebeten in der Omeijaden-Moschee Traditionen vorzu- lesen nach dem Muster des grossen Lehrmeisters Muhammed ben Abul- Hasan el-Bekri in Ägypten, worüber ein Spottgedicht auf Ibn Minkär gemacht wurde. Die bekannte Geschichte mit el-Nagm el-Gazzi (G. 569) ist in der Kürze folgende: el-Nagm hatte in der Omeijaden- Moschee gepredigt und Traditionen gelesen, als er noch nicht zwanzig Jahre alt war, wo- 1) Mutanabbi ed. Dieterici p. 193. 2) Der dunkle Stern im grossen Bären. 38 F. WÜSTENFELD, rüber Ibn Minkär sich ärgerte. Eines Tages während einer Sonnenfin- sterniss war er in der Moschee anwesend, der Vorsteher el-Schihäb el- 'Aithäwi (42) sprach an dem Pulte der Schäfiiten das Gebet bei Fin- sternissen, dann kam der ‘Prediger Scharaf ed-din und betete. Nach beendigtem Gottesdienste lies Ibn Minkär seinen Ärger über el-Nagm und el-Aithäwi aus, diese beiden traten auf ihn zu und nachdem sie lange hin und her geredet hatten, nahm das Volk gegen Ibn Minkär Partei, sie jagten ihn fort, sodass er nicht Zeit hatte seine Schuh zu suchen und barfuss und mit einem kleinen Turban durch das Post-Thor davon lief und sie hinter ihm her. Die Sache kam so weit, dass er vor den Ober-Cadhi Muctafa Ibn Bustän geladen wurde, welcher in Gegen- wart des Cadhi Muhammed Muhibb ed-din (1) und el-Schihäb el-Ai- thäwi den Streit mit diesem schlichtete. Mit el-Nagm ging die Zän- kerei weiter in einer öffentlichen Disputation über eine Stelle aus dem Commentar des Beidhäwi, woraus el-Nagm als Sieger hervorging. el- ’Aithäwi schrieb eine lange Abhandlung über das Vorgefallene und da die Sonnenfinsterniss eine so bedeutende gewesen war, dass bei Tage die Sterne sichtbar wurden, sagte ein Schöngeist in einem Halbverse: Als die Sonne sich verfinsterte, wurde der Stern sichtbar !), welchen el-Nagm selbst in ein Gedicht aufnahm, dessen Anfang die Jahrszahl 998 enthielt: Im Jahre S nach 990 Wallfahrten. Im Ganzen genommen wurde indess Ibn Minkär von denen, die ihn näher kennen lernten, als ein gelehrter Mann anerkannt und nur durch sein Benehmen hatte er sich Neider und Feinde zugezogen. So stand er auch mit dem Cadhi Muhibb ed-din Muhammed (1) in viel- fachem Verkehr und sie hatten öfter Unterredungen mit einander, da sie von Alters her befreundet waren und schon auf der ersten Reise des Muhibb ed-din im J. 976 Briefe in Versen gewechselt hatten. Dieser pflegte auch später. wenn sie zusammen kamen, ihm als den älteren den ersten Platz einzuräumen, wie es in Damascus Sitte und Anstand erforderten. Als er aber wegen der Selbstüberhebung des anderen auf 1) Sonne el-schams d. i. Schams ed-din »Sonne der Religion« der Ehren- name des Ibn Minkär; Stern el-nagm d. i. Nagm ed-din el-Gazzi. DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 39 die Seite des Nagm ed-din trat, entstand zwischen ihnen beiden eine Spannung, und so oft sie mit Nagm zusammentrafen, machte Muhibb ed- din kein Hehl daraus, dass er es mit diesem halte, bis es in einem an- deren Streite mit dem Scheich Muhammed ben Muhammed el-Marza- bäni (+ 1014) über die Nachfolge auf dem Lehrstuhle des am 28. Ra- madhän 1005 verstorbenen Ahmed ben Suleimän el-Cädiri, wobei Mar- zabäni durch Muhibb ed-din begünstigt wurde, zum offenen Bruch kam, indem Ibn Minkär in einem Verse ihn öffentlich‘ lächerlich zu machen suchte und Muhibb ed-din ihm mit gleicher Münze bezahlte. Nicht lange nachher sollte in der Moschee ein Gebet für den Sul- tan gehalten werden; bisher hatte bei solchen Gelegenheiten einer von ihnen zur Rechten, der andere zur Linken des Ober-Cadhi gesessen, an jenem Tage kam .Muhibb ed-din auf die Einladung des Ober-Cadhi el- Kamäl Ibn Täschköpri an die Seite, die sonst Minkäri eingenommen hatte, und dieser musste sich unter ihn setzen. Nach beendigtem Ge- bete erhob sich Minkäri ganz aufgebracht und rief mit lauter Stimme: Du setzest dich über mich und ich bin seit so lange Mufti der Stadt? Muhibbi erwiederte: Alle hier wissen, dass ich durch die Ernennung des Sultans Mufti bin, du aber gleichst dem, der ohne Befugniss Recht spricht, der Vorrang gebührt also mir. Die Anwesenden gaben ihm recht, drückten gegen Minkäri ihre Verachtung aus und wandten sich unwillig von ihm ab wegen seines schlechten Benehmens. Er verliess die Versammlung in fieberhafter Aufregung, erkrankte vor Ärger und die Krankheit nahm rasch zu, bis er Dienstag d. 24. Schawwäl 1005 (10. Juni 1597) starb; er wurde auf einem kleinen Platze begraben, wo ein alter Gebetpult stand an dem Wege, der nach dem kleinen abge- brannten Marktplatze führt westlich von dem Todtenhofe am kleinen Thore. — Sein Sohn 22. Jahjä ben Muhammed ben el-Cäsim Scharaf ed-din Ibn el- Minkär war ein tüchtiger Hanefitischer Rechtsgelehrter, welcher die Lehren und Überlieferungen des Abu Hanifa gegen andere wohl zu ver- theidigen wusste, aber mit dem Benehmen und der Anmassung seines Vaters war er nicht zufrieden und hatte desshalb manche Kränkung 40 F. WÜSTENFELD, und Demüthigung von ihm zu ertragen, bis er sich seinem Gehorsam entzog, wiewohl er fortfuhr mit Achtung von ihm zu sprechen und seine Fehler mit Ruhe und Bescheidenheit zu erwähnen, sodass die Leute in Damascus sich über seine Mässigung und Selbstbeherrschung wunderten, wenn jener gegen andere sich hart äusserte und seiner Zunge freien Lauf liess. Eines Tages kam sein Vater zu dem Cadhi von Damascus und verlangte, er solle seinen Sohn herbeiholen und züchtigen lassen, und dies geschah in seiner Gegenwart; Jahja reiste sofort nach Con- stantinopel ab und stürzte sich in eine Lebensweise, die ihn ins Ver- derben führen musste. Dies erfuhr der Sultan. und nachdem er sich seine ganze Vergangenheit hatte erzählen lassen. liess er ein Decret ausfertigen und an den Gerichtshof in Damascus absenden, wodurch Jahja den weiteren Belästigungen seines Vaters entzogen wurde. Da- durch wurde dieser freilich noch mehr gegen ihn aufgebracht und als er starb, lebte Jahja mit allen seinen Verwandten in Unfrieden und selbst mit seiner Frau. einer Tochter seines Oheims, bis er sich ganz von ihr lossagte. Er erhielt die Professur an der hehen Schule 'Izzia auf der Anhöhe westlich von Damascus, und die Aufsicht über die Schule Mardänia. Er machte zweimal die Wallfahrt, von der zweiten im J. 1018 kehrte er entkräftet zurück; die Leute kamen noch zu ihm, um ihn zu besuchen, und er stand dann von seinem Lager auf und setzte sich, um stark zu scheinen, aber die Kräfte nahmen ab und er starb Mittwoch d. 3. Rabi’ I. 1019 (26. Mai 1610) und wurde am an- deren Morgen seinem letzten Willen gemäss in der Mardänia begraben. — Sein Sohn 23. Abd el-latif ben Jahjä ben Muhammed gen. Lutfi Ibn el-Minkär el-Hanefi hörte die Vorlesungen über Arabische Sprache bei Hasan el-Bürtini (G. 551) und über Rechtswissenschaften bei Abd el-rahman el-Imädi (35) und Ahmed Ibn Küläksiz (52); er erhielt die Professur an der Mardänia und kam in grossen Ruf. Mehrmals reiste er in jüngeren Jahren nach Haleb und Dijärbekr, wenn ihm die Lust dazu ankam, denn er hielt nichts für wohlthuender als das Reisen und die Erholung durch Umherstreifen. Mit den Gelehrten, welche er auf DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 41 solchen Wanderungen kennen lernte, unterhielt er dann eine Correspon- denz in Versen oder er richtete aus der Fremde poötische Briefe nach Damascus. Er starb im J. 1057 (1647). 24. Ahmed ben Muhammed Ibn el-Minkär hatte bei dem Molla Asad ed-din ben Mu’in ed-din aus Tabriz, der sich in Damascus niedergelassen hatte, den Unterricht in der Arabischen Sprache, in Sti- liıstik und Rhetorik genossen und sich schon früh durch seine Kennt- nisse vor seinen Mitschülern so sehr hervorgethan, dass er durch seine Klugheit zum Sprüchwort geworden war. Noch nicht 20 Jahre alt ver- fasste er eine Abhandlung über die Metaphern und den erlaubten Ge- brauch derselben. welche er mehreren Gelehrten zusandte, die sie mit Beifall aufnahmen. Er lehrte dann an der hohen Schule Färisia und machte sich auch durch Gedichte bekannt. Um das von seinem Vater als Cadhi von 'Acabät hinterlassene Vermögen erheben zu können, reiste er nach Constantinopel. wo er bald unter den dortigen Gelehrten so be- kannt wurde, dass der Grossmufti Zakarıja ben Beiräm (102) ihn ganz in ihren Kreis aufnahm. Bei seinem stets artigen Benehmen und im Verkehr mit den hervorragendsten Personen der Stadt fiel es auf, dass er sich doch zu einigen sonderbaren Handlungen hinreissen liess, was sich bald daraus erklärte. dass er erst melancholisch, dann gänzlich gei- steskrank wurde und verwirst sprach, er musste in eine Heilanstalt ge- bracht werden. Er bestand darauf, dass er in seine Heimath geschickt würde, und ein angesehener Mann aus Damascus der gerade in Constan- tinopel war. erbot sich ihn mit sich zu nehmen. Er kam mit ihm glück- lich nach Damascus. aber die Geisteskrankheit nahm zu. bis er in ein Haus eingesperrt wurde, welches er nur zu Zeiten mit einem sicheren Wächter verlassen durfte. Sein Zustand wurde je nach der Jahreszeit schlimmer oder besser. und als ıhn einst sein alter Freund Hasan el- Bürini (G. 551) besuchte und ihn sah. wie er gefesselt war und eine lange Kette hinter sich her zog. konnte er vor "Trauer und Mitleid die Thränen nicht zurückhalten. In einem lichten Augenblicke recitirte Ahmed, auf seine Fesseln zeigend, die ihn am Gehen hinderten und ihn. wie einen Gefangenen erscheinen liessen, die Verse: Histor.-philolog. Class. XXAL. 5. F 42 F. WÜSTENFELD, Wenn du Jemand gefesselt nahen siehst, in einem Thale wie ein Paradies, du Tadler, So wisse bestimmt, dass wir zu Leuten gehören, die für das Paradies in Ketten gefesselt sind. Die Verse sind von el-Wadäi und beziehen sich auf einen über- lieferten Ausspruch des Propheten: »Dein Herr wundert sich über Leute, welche in Ketten ins Paradies geführt werden«; das sind nämlich die Gefangenen, welche gegen ihren Willen dem Isläm zugeführt werden und dadurch ins Paradies kommen. — In diesem Zustande blieb Ah- med etwa 30 Jahre, bis er in den ersten Tagen des Schawwäl 1032 (Ende Juli 1623) starb. 24. Ob Jahjä ben Omar el-Minkäri zu einem älteren Zweige dieser Familie gehörte, ist nicht ganz sicher. Er hatte zu Constantino- pel unter dem nachmaligen Reichsmufti Abd el-rahman ben Muhammed (7 1062) studirt, welcher nach einer Wallfahrt im J. 1025 seine Lehr- thätigkeit begonnen hatte. Jahjä zog von Anfang an durch seine vor- trefflichen Anlagen die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich, und da er sich ganz den Gewohnheiten der ’Othmänen anzubequemen wusste, kam er früh zu hohen Ämtern: er lehrte an mehreren hohen Schulen in Con- stantinopel und seine Einkünfte verbesserten sich bedeutend, als er im J. 1064 zum Cadhi von Cähira ernannt wurde. Auch in dem Gerichts- hofe war ein Auditorium, in welchem er über den Commentar zum Bei- dhawi Vorlesungen hielt, zu denen sich selbst ältere Gelehrte einfanden. welche bekannten, dass er in der richtigen Erklärung seines Gleichen nicht habe. Hiermach wurde er zum Cadhi von Mekka befördert und er las dort ebenfalls in der Suleimänia über den Commentar zum Bei- dhäwı; selbst der berühmte Muhammed el-Schams el-Bäbili aus Cähira (7 1077), welcher sich zehn Jahre in Mekka aufhielt, entsprach seinem Wunsche, mit seinen Schülern den Vorlesungen beizuwohnen und er begann mit der Sure (19) Mirjam und zeigte in bewundernswerther Weise, dass er in den verschiedensten Wissenschaften bewandert war und die Erklärung vollkommen durchführte. Er wurde dann als Cadhi DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 43 nach Constantinopel berufen, zugleich als Cadhi el-'askar von Rumelien, und endlich zum Mufti befördert; die Jahrszahl des Patentes vom Rabt’ I. 1073 ist in den Buchstaben der Worte „IS! zu »Scheich el-Isläm« enthalten; er verwaltete sein Amt mit grosser Umsicht, Klugheit und Unparteilichkeit und war immer thätig. Auch hat er mehrere Bücher geschrieben in verschiedenen Fächern, wie Glossen zu dem Commentar des Beidhäwi, Anmerkungen über die Glossen des Mir Abul-Fath zu den Regeln der Disputirkunst und eine Abhandlung über die Coranstelle Sure 7, 203: »Und wenn der Coran vorgelesen wird. so hört aufmerksam zu«, sie ist betitelt: »Die Befolgung in der Frage über das aufmerksame Zuhören«. Er bekam ein Geschwür an der rechten Hand, sodass er sie nicht bewegen konnte; die dagegen eine Zeit lang angewandten Mittel halfen nichts, er musste sein Amt niederlegen und zog sich nach dem unter seinem Namen bekannten Parke am Vorgebirge Beschiktäsch zu- rück, starb dort im J. 1088 (1677) und wurde in Üsküdär an einem Platze den er sich dazu ausersehen hatte, begraben; auch kam sein Sohn seiner letztwilligen Bestimmung nach und baute daneben eine hohe Schule. Das Todesjahr drückte Jemand in einem Verse durch Buchsta- ben in den Worten aus: Nun hat die Gnade unseres Herrn (rechne!) ir PS ee erreicht den Gelehrten Minkärt. 25. Es gab in Damascus noch eine ältere Familie des Namens Muhibbi, welche auch »das Haus des Armee-Inspectors« hiess, weil ihr Ahnherr der Cadhi Muhibb ed-din Saläma unter dem Sultan el-Ma- lık el-aschraf Cäncüh el-Güri (reg. 906-—922) Armee-Inspector gewesen war. Sein Sohn Ibrähim starb, als er erst 33 Jahre alt war. während der Vater sich bei dem Sultan in Ägypten aufhielt, und es wurde über seinem Grabe ein Monument errichtet, welches mit dem Grabe des Scheich Cutb ed-din Arslän in Berührung kam. Dies gab Anlass zu Beschwer- den und zu einem Volksauflauf und Kamäl ed-din. der Präsident des Gerichtshofes, gab die Entscheidung ab, dass das Monument wieder E2 44 F. WÜSTENFELD, entfernt werden müsse, weil es über einem anderen geweihten Grabe errichtet sei, wogegen el-Takwä Ibn 'Aglün sich gegen die Zerstörung erklärte, weil das ältere Grab seit langer Zeit nicht mehr besucht und die Fundamente desselben allerdings noch vorgefunden, aber nicht ent- fernt seien, da das neue Monument auf die Fundamente des ersten er- baut sei. Aber auch der Ober-Cadhi Cheir ed-din el-Mäliki sprach sich für die Entfernung aus und der Emir Sibäi, damals Oberbefehlshaber von Damascus, war bei der Zerstörung zugegen. Unterdess war die Nachricht hiervon nach Cähira gekommen und sobald Muhibb ed-din sie erhielt, eilte er nach Damascus und bog von der Hauptstrasse gleich nach dem Grabe seines Sohnes ab, wo die Leute ihn über den Verlust seines Sohnes zu trösten suchten. Er nahm nur von dem Grabhügel einige Knochen, legte sie in einen Kasten, kehrte sofort nach Ägypten zurück und warf die Knochen vor dem Sultan el-Gürt hin. Was ist das? fragte dieser. Das sind die Knochen meines Sohnes, welche die Angesehenen von Damascus aus seinem Grabe herausgeholt haben, aus keinem anderen Grunde, als weil ich dir ergeben bin. Er schrieb ihm dann die Namen aller bei der Sache Betheiligten auf, selbst el-Takwä Ibn "Aglün, wiewohl er gegen die Zerstörung des Monuments gestimmt hatte, damit er als Zeuge gegen die anderen vernommen werden könnte: ausser den genannten Kamäl ed-din und Cheir ed-din el-Maäliki war auch Schihäb ed-din Ahmed el-Ramli, Vorbeter in der Omeijaden-Mo- schee unter ihnen. Mit dieser Liste wurde ein Kammerdiener nach Damascus geschickt, um sie sämmtlich aufzusuchen, sie mussten sich einzeln nach Ägypten begeben und wenn sie bei dem Sultan eintraten, kürzte er ihnen ihre Stipendien, mit Ausnahme von el-Takwa, welcher mehrere Lehrstühle ohne Verkürzung behielt. Als sie alle bei ihm ver- sammelt waren, hielt er ihnen eine Strafpredigt und die Sache wurde hin und her untersucht, bis die Hauptschuld auf dem Cadhi Cheir ed- din el-Mäliki hängen blieb, welcher die Entscheidung über die Zerstö- rung gegeben hatte. Der Hanbalitische Cadhi von Cähira hatte sein Urtheil dahin abgegeben, dass die Entscheidung über die Zerstörung nicht aufrecht erhalten werden könne. Die Einwohner von Damascus nn a ee ti Fan Mn DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 45 wurden mit einer Geldstrafe belegt, welche über 20000 Dinare betrug; für die Zurückkehrenden trat die Entziehung der Stipendien nach kur- zer Zeit ein. 26. Muhammed ben Mancür ben Ibrähim ben Muhibb ed-din Saläma Schams ed-din el-Muhibbi el-Hanefi wurde im J. 931 (1525) in Damascus geboren und erhielt, nachdem er sich den Coran fest ein- geprägt hatte, den Unterricht in den verschiedenen Lesarten desselben von el-Schihäb el-Tajjibi und dem Scheich Hasan el-Cilati, in der Ju- risprudenz war sein Lehrer Nagm ed-din el-Bahnasi, Prediger an der Moschee zu Damascus, in den Traditionen sein Vater. die beiden Ägyp- tier el-Burhän el-Calcaschandi und Abd el-hakk el-Sanbäti, sowie die Damascener el-Takwa ben Cadhi 'Aglün und Kamäl ed-din Ibn Hamza. Zu seinen Schülern gehörte Abd el-rahman el-Imädi (35), dessen Mutter er heirathete; sein Sohn Ibrähim, der sich sehr auszeichnete, starb schon im J. 986 erst 33 Jahre alt'. Am Ende seines Lebens wurde er schwer- hörig, er hielt sich allein zu Hause, las das Wort Gottes und schrieb Bücher, unter anderen einen Commentar zu der Hidäja. Er starb im J. 1030 (1621) und erreichte mithin ein Alter von 100 Jahren; ein Lob- gedicht des 'Imädi auf ihn, worin er ihn »die Axe der vorhandenen Ge- schöpfe« nennt (um die sich alles dreht), schliesst mit der Jahreszahl in den Worten: bwl 3 „Lälb In Syrien ist eine Axe gestorben. 27. Abul-Güd Muctafä ben Ahmed ben Mancür ben Ibrähim ben Saläma el-Muhibbi wurde in Damascus einige Jahre nach 970 (1562) geboren”), wie sein Vater, als er darum gefragt wurde, nur noch ungefähr angeben konnte, da das Buch, in welches er das Datum ein- geschrieben hatte, verloren gegangen war. Im Todesjahre seines Haupt- lehrers Hasan el-Bürini (G. 569) d. i. 1024 reiste er nach Cähira, wo er sich fünf Monate aufhielt und vorzüglich bei Burhän ed-din el-La- 1) Nach dieser bestimmten Angabe folgen noch die Worte: »Über seinen Tod habe ich nichts gefunden«, was also wohl Todesursache bedeuten soll. 2) Vermuthlich ein Fehler anstatt 990 (1582), da er sonst erst mit 50 Jahren seine Studien begonnen hätte. 46 F. WÜSTENFELD, cäni gegen dessen Gewohnheit privatissime die Alfija el-hadith, Tradi- tionen in 1000 Versen, interpretirte, worüber er von ihm ein Diplom erhielt. Im J. 1039 kam er zum zweiten Male nach Cähira und hörte bei demselben Lehrer die Traditionen des Bochäri in der so gen. Halle der Magribiner in der Moschee el- Azhar. Darauf machte er auf der Ägyptischen Strasse die Wallfahrt und traf in der Festwoche des J. 1040 in Mekka nochmals mit el-Lacäni zusammen: sie nahmen dann Abschied von einander, Lacäni zog mit der Ägyptischen Carawane davon und er- lag unterwegs in 'Acaba Eila seinem Schicksale. Muhibbi hatte sich der Syrischen Carawane angeschlossen und blieb in der Folge in Damascus, wo er sich durch Vorlesungen in der Omeijaden-Moschee nützlich machte. Er erhielt die Aufsicht über das Coran-Haus Cheidhirija und das Grab- mal in dem Stadttheil der Dsibbän-Moschee, welche beide von seinem Grossvater mütterlicherseits Cutb ed-din Muhammed ben Abdallah ben Cheidir el-Schäfi'i el-Balcäni gen. el-Cütb el-Cheidhiri!) errichtet waren. Zweimal machte er die Reise nach Haleb, die erste im J. 1036, die zweite einige Jahre nach 1050. und besuchte Ceidä (Sidon) und Beirüt zur Zeit des Fachr ed-din ben Ma’n und seines Sohnes des Emir Al. Unter seinen Schriften wird ein Commentar zu den Mulha ge- nannt, dies soll aber nichts gewesen sein als ein chronologisches Ver- zeichniss seiner Vorfahren, welches er an den Rand jenes Buches ge- schrieben hatte. Er pflegte nämlich nicht nur in seine eigenen, sondern auch in fremde Bücher, die er zum Lesen geliehen hatte, seinen Namen mit schöner Uncialschrift und beliebige Bemerkungen an den Rand zu schreiben und dies soll besonders in seinen jüngeren Jahren vorgekom- men sein, wo er einige Zeit an Geistesstörung litt, sodass er sogar ein- mal in der Aufregung den T'hurm der Moschee seines Stadtviertels er- stieg und unter Schimpfreden die Namen mehrerer angesehenen Ge- lehrten mit lauter Stimme hinunterrief. Dagegen hat sich eine Menge 1) Cheidhir ist unstreitig aus ocheidhir musca verkürzt, zumal da auch dsibbäan muscae bedeutet. — Balcä ein fruchtbarer Distriet im Gebiete von Da- mascus mit vielen Ortschaften; in anderer Ableitung Baleäwi. Jäcüt 1. 728. DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUNS. 47 seiner Gedichte aus früherer und späterer Zeit erhalten, z. B. ein Ge- dicht an den Scheich el-Isläm As’ad ben Sa’d ed-din (+ 1034), als er im J. 1024 von der Wallfahrt zurückkehrte und Jerusalem besuchte; ein anderes als Antwort auf eine poötische Zuschrift des Scheich Abd el- bäki el-Hanbali (-- 1071) vom J. 1056. — Im Anfang des J. 1061 ver- fiel er in eine Krankheit, sodass er seine Wohnung nicht mehr verliess, welche innerhalb des Thomas-Thores lag, unter seinem Familien-Namen Muhibb ed-din bekannt war und an das Haus des Scheich el-Isläm Ibn ’Imäd ed-din (38) anstiess. Ramadhän el-Atifi (91), welcher sein Leben beschrieben hat, besuchte ihn noch, der Kranke machte sich Hoffnung auf eine baldige Genesung, während ihm die Zeichen des herannahenden Todes schon unverkennbar aufgedrückt waren. Nach einer Unterhaltung nahm Ramadhän mit schwerem Herzen von ihm Abschied, erhielt in- dess von ihm noch eine Zuschrift, welche er am Sonnabend Abend d. 13. Cafar in einigen Versen beantwortete, die er ihm selbst überbringen wollte. Ein heftiger Regen machte es ihm unmöglich auszugehen, die Strassen der Stadt waren wie Ströme und Muctafa war bereits gleich nach Mittag gestorben (5. Febr. 1651). Die Vorbereitungen zum Be- sräbniss konnten nicht gemacht werden, der Regen goss unaufhörlich bis zum Sonntag, dann wurde die Leiche bei strömendem Regen ge- waschen, in die Todtenkleider gehüllt und in die Omeijaden- Moschee getragen; nachdem hier das Gebet für den Verstorbenen gehalten war, wurde er nach dem Dorfe des Scheich Arslän gebracht und gegenüber dem Fenster, welches dem Flusse zugewandt ist, begraben. -48 F. WÜSTENFELD, Die Gelehrten-Familie Muhibbi in Damascus und ihre Zeitgenossen im XI. eanın Jahrhundert. Von F. Wüstenfeld. Zweite Abtheilung. Vorgelegt in der Sitzung d. Königl. Ges. d. Wiss. am 2. Februar 1884. II. Die Zeitgenossen. 28. Abd el-'aziz ben Husäm ed-din Muhammed gen. Carah TIschelebi Zädeh, aus einer sehr angesehenen Familie in Constan- tinopel, wurde von seinem Vater erzogen, studirte besonders unter dem Mufti Can’allah ben Ga’far (7 1021) und ertheilte dann selbst Unterricht. bis er die Professur an der hohen Schule Suleimänia erhielt. Im J. 1033 wurde er zum Cadhi von Janischehr ernannt und im J. 1036 zum Cadhi von Mekka befördert, und von hier entlassen kam er auf der Rückkehr nach Damascus, wo er sich einige Zeit aufhielt. Er wollte hierauf Jerusalem besuchen, wurde aber in der Nähe von el-Munja von Wegelagerern überfallen, die ihm einen Theil seines Reisegepäcks ab- nahmen, wesshalb er nach Damascus zurückkehrte, ohne Jerusalem ge- sehen zu haben. Er blieb nun dort und trat mit den schöngeistigen Gelehrten in näheren Verkehr. welche ihn in Gedichten feierten, bis er sich nach Constantinopel begab, wo er nach einiger Zeit im J. 1043 zum Cadhi ernannt wurde. Während der Sultan Muräd nach Adnia- nopel verreist war, wurden ihm dahin allerlei Gerüchte über die Amts- führung des Abd el-aziz hinterbracht, wesshalb er noch in demselben Jahre abgesetzt und nach der Insel Kypros verbannt wurde. Er schrieb hier eine Türkische Cacide (Hagi 10840), worin er sich über das ihm durch die Gewalthaber widerfahrene Unrecht beklagte, und durch die | | | | | | | DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 49 Vermittlung eines hohen Staatsbeamten wurde er zurückberufen und nach einiger Zeit zum Cadhi el-'askar ernannt. Als der Sultan Ibrähim im J. 1058 ermordet wurde, wusste Abd el-aziz in den danach entstehenden Unruhen und Wirren sich selbst geltend zu machen und erhielt die Stelle eines Cadhi el-askar in Rumelien mit einer Machtvollkommen- heit, wie sie vorher keiner besessen hatte, und am 10. Gumädä I. 1061 wurde er zum Mufti von Constantinopel erhoben; jedoch schon nach vier Monaten am 12. Ramadhän wurde er wieder abgesetzt und nach Brüsa verwiesen, bekam indess die Einnahme als Cadhi der Insel Säkiz (Chios). An mehreren Orten, besonders in Brüsa, hat er mit freigebiger Hand viel Gutes gestiftet und ist hier etwa im J. 1070 (1660), nach Hagi im J. 1068), gestorben. Unter seinen Schriften sind zwei türkisch geschriebene Chroniken hervorzuheben, eine kürzere und eine ausführ- liche Viridarium justorum von der Schöpfung bis auf seine Zeit. Hagi 9276. 6613. vergl. Index Nr. 458. Abd el-bäki ben Muhammed el-Muhibbi (4). 29. Abd el-cädir ben Bahä ed-din ben Nahbän gen. Ibn Abd el-hädi el-Omari el-Dimaschki el-Schäfi’i studirte besonders die Grund- wissenschaften der Theologie und Jurisprudenz und seine Lehrer darin waren Mahmüd el-Kurdi (7 1074), Mahmüd Amin el-Bäri und Ibrähim el-Fattäl (61), die Coranerklärung hörte er bei Mahmüd Ibn Hamza dem Statthalter von Damascus; auch in der Physik und Mathematik erwarb er sich gründliche Kenntnisse. Auf einer Reise nach Constantinopel traf er mit dem grossen Lehrmeister Muhammed ben Suleimän el-Mag- rıbi el-Süusi aus Mekka zusammen und durch ihn wurde er dem Gross- wezir el-Fädhil, dessen Bruder Muctafa Pascha und ihrem Vetter Hu- sein Tschelebi empfohlen, und da während seines dortigen Aufenthaltes der Scheich Abd el-cädir ben Muctafäa el-Caffürı, Professor der Tradi- tionsschule Aschrafia in Damascus, im Ramadhän 1081 gestorben war, erhielt Ibn Abd el-hädi dessen Stelle. Er kehrte also nach Damascus zurück, fing an zu dociren und bekam viele Zuhörer, wie einen Ver- wandten Abd el-galil ben Muhammed Ibn Abd el-hädi (7 1087), und Muhammed el-Muhibbi (10) las bei ihm mit seinem Freunde Muham- Histor.-philolog. Olasse. XXXI. 3. G 50 F. WÜSTENFELD, med ben Muhammed die bei (10) genannten Schriften. Ausser dem dort erwähnten Commentare schrieb er noch viele Bücher, wie einen Commentar zu dem Glaubensbekenntnisse des Makkari unter dem Titel Illuminatio obscuritatis de confessione orthodoxorum, ein Compendium des Fluxus fontium über die Grammatik von Sujüti (Hagi 14426. 4166); auch hat er einzelne wissenschaftliche Fragen metrisch behandelt und viele Gedichte gemacht. Er verfiel indess in Hypochondrie, die dagegen an- sewandten Mittel halfen nichts, sie nahm vielmehr zu, bis er am Don- nerstag d. 2. Gafar 1100 (26. Nov. 1688) starb; er wurde auf dem Be- gräbnissplatze am Paradies-Thore neben seinem Oheim Muhammed be- erdigt und über beide ein Monument von Holz errichtet. 30. Abd el-cädir ben Muctafa el-Caffüri el-Dimaschki el- Schäfii geb. im J. 1010 (1601) erhielt in Damascus den Unterricht des Schams ed-din el-Meidäni (84) und reiste dann noch sehr jung nach Ägypten und besuchte die Vorlesungen des Burhän ed-din Ibrähim el- Lacäni (F 1041) und Abul-Abbäs el-Makkari in Cahira, des Muhammed ben el-Nakib el-Beirüti, der sich in Dimjät niedergelassen hatte, u. A. Muhibbi sah ein von Abd el-cädir selbst aufgestelltes Verzeichniss sei- ner Lehrer, worin er am meisten den bei dem genannten Ibn el-Nakib genossenen Unterricht hervorhob. Er kam dann nach Damascus zurück, fing an zu dociren und hatte bald einen grossen Zuhörerkreis; darauf reiste er nach Constantinopel, um sich um eine feste Anstellung zu be- werben, hatte aber damit keinen Erfolg und kam wieder nach Damascus. In der Folge erhielt er eine Professur an der Balchia und an der Tra- ditions-Schule Aschrafia, wo er Zeit seines Lebens wohnte und lehrte. auch hielt er Vorträge in der Omeijaden-Moschee und bildete eine Menge ausgezeichneter Schüler, unter denen Taki ed-din ben Schams ed-din el- Hieni, welcher mehrere Jahre seinem Unterrichte beiwohnte, einer der berühmtesten wurde, auch gehörten dazu Ahmed ben Muhammed el-Ca- fadi Vorsteher der Derwischia (+ 1100), Zein ed-din ben Ahmed el-Boc- räwi u. A. Er hat viele Aufsätze und Abhandlungen geschrieben und ist im Ramadhän 1081 (Jan. 1671) gestorben. Abd el-hakk ben Muhammed el-Higäzı (82). DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 51 Abd el-heij ben Abd el-bäki el-Muhibbi (6). 31. Abd el-heij ben Ahmed ben Muhammed Ibn el-'Imäd Abul-Faläh el-Akri el-Hanbali wurde Mittwoch d. 8. Ragab 1032 (8. Mai 1622) in Damascus geboren und erhielt den Unterricht der dortigen Gelehrten, unter denen die Scheiche Ajjüb (56), Abd el-bäki Ibn Fakih Facca el-Hanbali (geb. 1005 gest. 1071) und Muhammed ben Badr ed- din el-Balbäni (7 1083) die berühmtesten waren, welche ihm auch das Licentiaten-Diplom ertheilten. Er reiste dann nach Cähira um auch hier die berühmtesten Lehrer zu hören, wıe den Scheich Sultän ben Ah- med el-Mazzähi aus Munjat Mazzäh bei Mancüra (7 1075), el-Nur ’Ali el-Schabrämallisi (7 1087), el-Schams el-Bäbili (F 1077), el-Schihäb ’Ali el-Kaljübi (7 1069) u. A. Nach längerer Zeit kehrte er nach Damascus zurück und widmete sich dem Unterrichte mit grossem Nutzen. Fr schrieb viele Bücher ab mit deutlicher Vocalisation, verfasste auch selbst mehrere Werke, wie einen Commentar zu dem Textus summi finis über das Hanbalitische Recht, eine Chronik unter dem Titel Particulae aureae de historüs eorum, qui abierunt, und mehrere Abhandlungen. Bei seiner Neigung zu den schönen Wissenschaften hat er sich auch selbst in Ge- dichten versucht, doch waren davon später nur wenige zu finden. Mu- hammed el-Muhibbi (10) wurde von ihm in den ersten Elementen un- terrichtet, bewahrte ihm ein liebevolles Andenken und trauerte um ihn, als er die Nachricht von seinem in Mekka am 16. Dsul-Higga 1089 (29. Jan. 1679) erfolgten Tode erhielt. 32. Abd el-karim ben Mahmüd ben Ahmed Karim ed-din el- Täräni el-Mikäti (der Mathematiker) el-Bali, dessen Vater aus dem Dorfe Täria bei Ballabekk nach Damascus eingewandert war, machte seine Studien unter dem Cadhi Muhibb ed-din (1), el-Hasan el-Bürini u. A. und wurde in den schönen Wissenschaften besonders von dem Dichter Schams ed-din Muhammed el-Cälihi el-Hiläli (geb. 950 gest. 1004) unterrichtet. Er erwarb sich ausgezeichnete Kenntnisse in allem, was ein Secretär und Notar wissen muss zur Abfassung von Berichten und Contracten, im Rechnen und allen schönen Wissenschaften. machte selbst gute Gedichte, schrieb eine schöne Handschrift und verstand G2 52 F. WÜSTENFELD, auch die Hefte hübsch einzubinden. Er starb am 8. Scha’bän 1041 (29. Febr. 1632). 33. Abd el-karim ben Sinän el-Munschi ein geborner Türke aus Constantinopel hatte sich besonders in den schönen Wissenschaften ausgebildet, sich die Arabische Sprache vollkommen angeeignet und be- suchte die Vorlesungen des Molla ’Ali ben Sinän el-Mahaschschi. Ge- sen das J. 990 reiste er nach Cähira, las bei el-Nür 'Ali ben Gänim el-Makdisi el-Hanefi und stand während der ganzen Zeit seines dortigen Aufenthaltes im Verkehr mit dem Cadhi Badr ed-din el-Caräfi el-Mä- liki, mit welchem er viele Gedichte gegenseitig austauschte. Als er nach Uonstantinopel zurückgekehrt war, fing er an zu lehren und wurde dann im J. 1028 zum Cadhi von Haleb ernannt und Sonnabend d. 24. Gumädä I. 1030 in gleicher Eigenschaft nach Cähira versetzt, wo er 5 Monate und 24 Tage in seinem Amte blieb. Diesmal kam hier Abul- 'Abbäs el-Makkari mit ihm in einen freundschaftlichen Umgang und überreichte ihm seine Schrift Auwilium ezcelsissimi in describendis seleis Prophetae mit der Bitte um sein Urtheil, und Abd el-karim schrieb ihm ein langes Gutachten, worin er sich über den Verfasser und sein Werk in einer so lobenden und anerkennenden Weise aussprach, wie es keiner vor ihm erfahren hatte. Er starb in den 1040er (1630er) Jahren. 34. Abd el-latif ben Hasan el-Gälikt el-Dimaschki el-Hanefi gen. el-Cazdiri d. i. der Zinngiesser, wurde im J. 986 (1578) in Da- mascus geboren und studirte die Rechte unter dem Cadhi Muhibb ed- din Muhibbi (1), dem Scheich Muhammed ben Hiläl (+ 1004) und dem Hanefiten Muhammed ben ’Ali el-Alimi aus Jerusalem (-- 1018), bis er sich vollkommen ausgebildet hatte und selbst wieder als Lehrer auftrat. Er erhielt die Professur an der grossen ’Adilia, wo er auch bis an sein Ende wohnte, und gelangte zu solcher Berühmtheit, dass der grösste Theil der hervorragenden Juristen der nächsten Generation seine Schüler waren, welche sich einstimmig nur lobend über ihn aussprachen. Bei seiner grossen Gelehrsamkeit war er ein genügsamer, ja armer Mann, der in Zurückgezogenheit lebte, woher es gekommen sein mag, dass er es sich zuweilen eine rücksichtslose Unbedachtsamkeit zu Schulden kommen | | | | | DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 53 liess. So war er eines Tages bei einem der Cadhis von Damascus, als der gelehrte Abd el-latif ben Jahja el-Minkärt (23) eintrat und ihm ge- genüber Platz nahm; der Cadhi begann die Unterhaltung mit den Wor- ten: Gelobt sei Gott. welcher mir von beiden Seiten die Güte zu Theil werden lässt, (Güte luff mit feiner Anspielung darauf, dass jeder der beiden anderen den Namen Abd el-latif »Diener des gütigen Gottes« hatte,) worauf el-Gäliki den Vers anführte: Unter den Geschöpfen leben gezwungen in Gemeinschaft Aristoteles und der bissige Hund. el-Minkäri entgegnete: die erste Hälfte beziehe ich auf mich, die zweite auf euch. el-Gäliki wurde jetzt ganz verlegen und fing an, sich wegen seiner in Übereilung begangenen Dummheit zu entschuldigen. — Er starb Dienstag d. 12. Muharram 1043 (19. Juli 1633) und sein letzter Wunsch beim Herannahen des Todes, dass er in dem Leichengebete »der arme niedrige Gottesverehrer, Diener der erhabenen Wissenschaft, Abd el-latif« genannt werde, wurde erfüllt. Abd el-latif ben Jahjä Ibn el-Minkär (23). Abd el-latif ben Muhammed el-Muhibbi (2). 35. Abd el-rahman ben ’Imäd ed-din Muhammed ben Muham- med ben Muhammed el-’Imädi el-Hanefi wurde zu Damascus in der Nacht auf den Dienstag (?) d. 14. Rabi’ II. 978 (15. Sept. 1570) gebo- ren und wuchs als Weisenknabe auf, da er früh seinen Vater verlor, und man hörte von ihm oft die Strophe eines Liedes: Ich war erst sieben Jahre alt, als mein Vater starb. Seine ersten Studien machte er bei Hasan el-Bürini (G. 551) und Muhammed Muhibb ed-din el-Hanefi (26), dem Sohne seiner Tante, dann sing er zu dem Cadhi Muhibb ed-din Muhammed (1), zu Schams ed- din Ibn el-Minkär (21) und Muhammed ben Abd el-malik el-Bagdädi, bis er vollkommen ausgebildet war. Im J. 1014 machte er die Wall- Fahrt, als der genannte Cadhi Muhibb ed-din die Pilgerkarawane beglei- tete, und nahm in Mekka von Gibgatallah ben Rühallah (+ 1015 C. 207) die Nakischbandia-Lehre an. Beim Eintritt in die Moschee fiel er und brach im Gedränge den Fuss; er wurde zwar wieder geheilt, doch blieb 54 F. WÜSTENFELD, der Bruch bemerklich und er hinkte danach. Nach seiner Rückkehr nach Damascus fing er an Vorlesungen zu halten, wurde im J. 1017 Professor an der Schiblia und im J. 1023 an der Selimia. In diesem Jahre machte der Cadhi von Uonstantinopel Asad ben Sa’d ed-din die Pilgerreise und als’ er durch Damascus kam und den Abd el-rahman von allen Seiten rühmen hörte, machte er ihm mit seinem ganzen Ge- folge einen Besuch, und sobald er nach seiner Rückkehr nach Constan- tinopel an die Stelle seines verstorbenen Bruders Muhammed im Gumädaä II. 1024 zum Mufti der Hauptstadt ernannt war, wollte er den Abd el- rahman dahin ziehen. Diesem war kurz vorher von Ahmed ben Zein ed-din el- Mantiki (55) die Selimia abgenommen und Abd el-rahman machte jetzt ein Gedicht, worin er As’ad bat, ihm die Stelle wieder zu geben; er erhielt sie auch und dankte ihm dann dafür in einem zweiten Gedichte. Im J. 1031 wurde er zum Professor an der Suleimänia und zum Mufti von Syrien ernannt und machte als solcher im J. 1033 wie- der die Pilgerreise, sein Ruf verbreitete sich und seine Gelehrsamkeit wurde allgemein anerkannt. Einst wurde dem Scheich el-Islam Jahjä ben Zakarijä (105) ein Rechtsfall mit dem Gutachten des Abd el-rah- man zur Entscheidung vorgelegt und er schrieb als Urtheil an den Rand: »wie darin unser gelehrter Bruder seine Meinung ausgesprochen hat«; dies ist das grösste Lob, welches Jemandem ertheilt werden kann. — Als Schriftsteller ist er bekannt geworden durch sein Buch über die zu beobachtenden Gebräuche bei der Wallfahrt. welches er im J. 1014 m Mekka schrieb unter dem Titel Viaticum de eo, quod observandum est (Eagi 11939. 12931). Ausserdem verfasste er Donum de probitate juris scientiae. — Hortus satis rigatus de üs, qui in Därajjä sepulti sunt, Le- bensbeschreibungen der bei Därajjä auf dem Begräbnissplatze der Ein- wohner von Damascus beerdigten. Gotha 93°. Refaija 147. — Viele Abhandlungen über verschiedene Materien und eine Menge guter Ge- dichte, darunter eine Cacide zum Lobe des Emir ’Ali ben Mangak. Ber- lin 786. — Glossen zu einem Theile des Commentars Detector des Za- machschari zum Coran fanden sich in seinem Nachlasse als Brouillon. — Er starb in der Nacht auf den Sonntag d. 17. Gumäda I. 1051 (24. DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUNS. bp) Aug. 1641) und hinterliess drei Söhne 'Imäd ed-din, Schihäb ed-din und Ibrähim, von denen ihm der jüngste der liebste war. 36. 'Imäd ed-din ben Abd el-rahman ben Muhammed el-'Imädi el-Hanefi wurde im J. 1004 (1595) geboren und erhielt den Unterricht von seinem Vater, von Husein el-Bürini (G. 551), Täg ed-din el-Far- "'auni, el-Schams Muhammed ben Muhibb ed-din (26) und den beiden Schihäb, el-Aithäwi (42) und el-Wafäi, und war bei Muhammed ben ’Azmi beschäftigt, während er vom J. 1020 bis 1022 Cadhi von Da- mascus war. Seine ersten Vorlesungen hielt er an der Schiblia, die ihm sein Vater abtrat. und als dieser im J. 1051 starb, suchte ’Imäd ed-din dessen Stelle als Mufti zu bekommen, sie wurde indess dem Muham- med ben Cubäd el-Saküti (73) übertragen, und erst als dieser im J. 1053 mit Tode abging, wurde ’Imäd ed-din zum Mufti der Hanefiten ernannt. Als solcher war er allgemein von Hohen und Niedern sehr geachtet we- gen seiner Kenntnisse und seiner Selbstverleugnung, und seine unpar- theiischen Rechtsgutachten gingen von Hand zu Hand. Er blieb 18 Jahre‘) im Amte, bis er Donnerstag d. 15. Ragab 1068 (18. Apr. 1659) starb und bei seinen Vorfahren am kleinen Thore begraben wurde. 37. Schihäb ed-din ben Abd el-rahman ben Muhammed el- ’Imädi el-Hanefi geb. im J. 1007 wuchs unter der Aufsicht seines Va- ters auf, wurde von ihm und von Hasan el-Bürini (G. 551), den beiden Schihäb Ahmed el-Aithäwi (42) und Ahmed el-Wafäi unterrichtet, hörte bei Abul-Abbäs el-Makkari und war im Dienste bei Muhammed ben Mahmüd gen. Scherif, Cadhi el-askar und Reichsverweser. Er zeich- nete sich durch eine schöne Handschrift aus und schrieb auch mit voll- ständiger Vocalisation sehr rasch, als Protokollführer und auch als Dichter wurde er sehr geschätzt; er war die Seele der ganzen Familie, sein Vater und seine beiden Brüder liessen sich durch sein Urtheil leiten und er hatte einen scharfen, durchdringenden Verstand. Schon im J. 1) Dies ist unrichtigerweise vom Tode seines Vaters an gerechnet anstatt 16 Jahre, wenn man, wie gewöhnlich das erste und letzte Jahr für voll rechnet, genauer 15 Jahre und 3 Monat. 56 F. WÜSTENFELD, 1033 war er auf der Wallfahrt Cadhi der Syrischen Karawane, in welcher sich sein Vater, seine Mutter, seine beiden Brüder und seine Tante be- fanden. Er lehrte dann an mehreren hohen Schulen, wie die grosse Nüria und die Näciria gawwänia mit der Besoldung eines ins Amt ein- tretenden'). Als sein Vater starb, reiste er mit seinem Bruder Ibrähim nach Constantinopel, um die Stelle als Mufti zu bekommen, hatte aber kein Glück mit seiner Bewerbung und kehrte nach Damascus zurück, wo ihm sein Bruder ’Imäd ed-din, als er im J. 1053 Mufti wurde, die Schiblia überliess, nachher erhielt er die Professur an der Selimia. Beim Tode des Bruders ernannte ihn der Cadhi von Damascus zu dessen Nachfolger als Mufti, allein von der Regierung wurde Chalil el-Sa’sa’äni, aus dem Orte Sa’sa’ bei Damascus, dazu bestimmt, welcher im J. 1072 den Platz an Abd el-wahhäb el-Furfüri (49) abtreten musste; als dieser im Muharram 1073 starb, trat Schihäb ed-din nochmals ein, um sehr bald nachher dem ’Alä ed-din el-Hackafi (69) wieder weichen zu müssen. Nach so vielen Kränkungen und Zurücksetzungen hielt er sich zu Hause und sah Niemanden, er wurde niedergeschlagen, seufzte über das verlo- rene Ansehen und verfasste Aufsätze und Gedichte, von denen sich ei- nige erhalten haben, worin er sich über sein Schicksal beklagte. Er starb Freitag d. 21. Ragab 1078 (16. Jan. 1668) und wurde am kleinen Thore zu den Füssen seiner Eltern begraben. — Sein Sohn 37a. Fadhallah ben Schihäb ed-din ben Abd el-rahman el- 'Imädi el-Hanefi geb. im J. 1045 (1635) hatte von früher Jugend an eine grosse Neigung zum Studiren, wurde von seinem Vater und seinen beiden Oheimen unterrichtet und las über verschiedene Fächer der schö- nen Wissenschaften bei Ibrähim el-Fattäl (61) und Muhammed el-’Aithi und zeichnete sich so aus, dass Fadhlallah el-Muhibbi ihn allen seinen "Gleichaltrigen vorzog. Sein Vater trat ihm den Lehrstuhl an der Schiblia ab, als aber seine Familie durch widerwärtige Umstände aus ihrer Stel- 1) koll &5, der Rang eines ins Amt eintretenden, eines angehenden Docenten mit einer geringen Besoldung, wie er in der Türkei bestand, wurde in der Mitte des XI. Jahrhunderts auch in Syrien eingeführt, wahrscheinlich mit der Anwartschaft in eine demnächst zur Erledigung kommende höhere Stelle einzurücken. DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 57 lung hinausgedrängt wurde, zog er sich mit seinem Vater eine Zeit lang aus der Öffentlichkeit zurück, bis Muhammed ben Mahmüd gen. Mu- fattisch el-aukäf »der Legaten-Eintreiber« als Cadhi nach Damascus kam, welcher Vorlesungen über Coranerklärung hielt, denen Fadhlallah bei- wohnte und worin er durch seine hervorragende Dialektik Aufsehen er- regte. Nach einiger Zeit, als der genannte Cadhi wieder abgesetzt war, reiste Fadhlallah nach Constantinopel und stellte sich dem Scheich el- Islam Jahja el-Minkäri (24) vor, welcher ihm die Stelle eines ins Amt eintretenden verlieh, worauf er nach Damascus zurückkam. Als Fadh- lallah el-Muhibbi (9) im J. 1082 starb, erhielt er dessen Stelle als Cadhi von Beirüt nach Art eines Jahresgehaltes, der ihm nicht genügte, und mit Versprechungen einer Verbesserung wurde er hingehalten. Er hielt sich nun beständig zu Hause und beschäftigte sich mit schönwissen- schaftlichen Arbeiten und mit Bücherlesen. In dieser Lage traf ihn auch Muhammed el-Muhibbi (10), als er im J. 1092 aus Constantinopel nach Damascus zurückkehrte, er besuchte ihn mehrere Male und hörte von ihm Gedichte, die er gemacht hatte. Fadhlallah starb um Mittag Mittwoch d. 25. Ragab 1096 (27. Juni 1685) und nachdem in der Omeijaden-Moschee nach dem Abendgebet die Leichenrede gehalten war, wurde er am kleinen Thore begraben. 38. Ibrähim ben Abd el-rahman ben Muhammed el-Imädi geb. im J. 1012 (1603) wurde in den schönen Wissenschaften von sei- nem Vater und von Hasan el-Bürini unterrichtet, in den Traditionen waren die drei Schihäb ed-din Ahmed: el-Aithäwi el-Schäfl'i, el-Wafäi el-Hanbali und el-Makkari el-Maäliki seine Lehrer, und er stand im Dienste bei Abdallah ben Mahmud el-"Abbäsi, welcher im J. 1032 Cadhi von Damascus war. Fr brachte es bald dahin, dass er als Repetent für sei- nen Vater die Erklärung des Coran nach Zamachscharfs Commentar übernehmen konnte, und erhielt dann die Stelle eines eben eintretenden Beamten an der grossen Nüria. Zweimal machte er die Wallfahrt, das zweite Mal als Cadhi der Pilgerkarawane, und reiste nach dem Tode seines Vaters mit seinem Bruder Schihäb ed-din nach Constantinopel. Er war ein ausgezeichneter Dichter, an Fadhlallah el-Muhibbi (9), welcher Histor.-philolog. Ulasse. XXXI. 3. H 58 F. WÜSTENFELD, zu gleicher Zeit mit ihm in Constantinopel war, hatte er, als er abreisen wollte, eine Zuschrift in Versen gerichtet, und Fadhlallah beantwortete sie in gleicher Form. Er bekam einen Schlaganfall, woran er 1'/. Jahr daniederlag, bis er Sonnabend d. 20. Rabi II. 1078 (10. Oct. 1667) starb und am kleinen Thore neben seinem Vater begraben wurde. Abd el-rahman ben Abul-Fadhl Muhammed el-Meidäni (71). Abd el-rahim ben Täg ed-din Ibn Mahäsin (98). Abd el-wahhäb ben Ahmed el-Furfüri (49). 39. Ahmed ben Ahmed el-Schaubari el-Micri el-Hanefi wurde in dem Orte Schaubar in der Provinz el-Garbia in Ägypten geboren und ging mit seinem Bruder Schams ed-din Muhammed (40) nach Munjat Rüh (Mahallat Rüh in derselben Provinz) zu dem Scheich Ahmed ben 'Ali el-Schanäwi (7 1028), welcher ihnen den Elementarunterricht er- theilte und den Weg zur richtigen Gotteserkenntniss zeigte; dann kamen sie nach Cähira und verbrachten mehrere Jahre in der hohen Schule der Moschee el-Azhar. Ahmed studirte die Rechte bei ’'Ali ben Gänim el-Makdisi, Abdallah el-Nihriri, Omar ben Nagim und dem Scheich der Schäfliten Muhammed ben Ahmed Schams ed-din el-Ramli, dem Com- mentator des Minhäg (+; 1014), und las die Traditionen des Bochäri bei Muhammed Schams ed-din el-Muhibbi el Micri (7 1041), welcher, wenn Ahmed etwas nicht verstanden hatte, ihm erlaubte in seine Wohnung zu kommen und es nochmals zu lesen. Viele seiner Lehrer ertheilten ihm das Licentiaten- Diplom und er erlangte in der Folge eine solche Berühmtheit, dass unter seinen jüngeren Zeitgenossen in Ägypten und Syrien wohl kein Hanefitischer Gelehrter war, der ihn nicht gehört hätte, und er wurde Abu Hanifa der jüngere genannt. Zu seinen Schü- lern gehörte auch Ismälil ben Abd el-gani el-Näbulusi (13), und Fadh- lallah el Muhibbi (9) besuchte während seines Aufenthaltes in Cähira im J. 1059 seine Vorlesungen und erhielt von ihm ein Diplom über das bei ihm gehörte. Nur Muhammed ben Muhammed el-Sari el-Da- rüri wollte seine Vorzüge und Verdienste nicht anerkennen und suchte sie zu verkleinern; einem seiner Schüler, der ihm dies mittheilte, er- wiederte el-Schaubarl: sag ihm wieder, die Entscheidung zwischen uns DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 59 würde nicht ausbleiben. el-Sarı verstand nicht, was er damit meinte, es zeigte sich aber bald: sie starben beide in ein und demselben Mo- nate, das Leichenbegängniss bei el-Sari war wie bei einem gewöhnlichen Menschen, dagegen das Gefolge bei Schaubari war dicht gedrängt, kein Richter, kein Emir, kein Gelehrter war davon zurückgeblieben, die Trauer um seinen Verlust war eine allgemeine Er starb im J. 1066 (1656) und sein Bruder Schams ed-din Muhammed hielt ihm die Lei- chenrede auf dem Begräbnissplatze el-Ramila. — Dieser Bruder 40. Muhammed ben Ahmed Schams ed-din el-Schaubari el- Schäfii war am 21. Ramadhän 977 (27. Febr. 1570) geboren, studirte bei Schams ed-din el-Ramli acht Jahre und erhielt von ihm das Diplom für die Praxis und den Unterricht im Schäfritischen Recht und bekam den Namen Schäfii der jüngere oder der Schäfii seiner Zeit. Die Tra- / ditionen hatte er bei Abul-Nagä Sälim el-Sanhüri (+ 1015) und Ibrähim el-’Alcami gehört, die philosophischen Fächer bei Mancür el-Tabläwi (7 1014) und Abd el-mun’im el-Anmäti, und von allen erhielt er das Diplom. Er las dann in der Moschee el-Azhar das Compendium des Muzeni über das Schäfritische Recht (Hagi 11628), el-Raudh das Com- pendium aus Nawawi über die einzelnen Rechtsmaterien (Hagi 6591) und el-Obäb Fluxwus maris de jurisprudentia Schäfiitica (Hagi 8033) und andere ausführliche ältere Bücher. Er war der letzte, welcher in der genannten Moschee jene drei Werke las und unter seinen Zuhörern be- fanden sich Nür ed-din Muhammed el-Schabrämallisi (} nach 1021), Schams ed-din Muhammed el-Bäbili (- 1077), Jass ben Zein ed-din el- Himci (7 1061) u. A. Unter seinen zahlreichen Schriften sind hervor- zuheben Glossen zu den Commentaren des Minhäg, des Tahrir, des Ibn Hagar über die 40 Traditionen des Nawawi und zu den ’Obäb. Er starb in der Nacht auf den Dienstag d. 16. Gumädä I. 1069 (9. Febr. 1659). 41. Ahmed ben ’Ali el-Harlıi el-’Osäli el-Schäfii el-Chalwati war von Kurdischer Abkunft; sein Vater stammte aus dem Städtchen Harir und hatte sich in dem Dorfe ’Osäl bei Gubba') im Gebiete von 1) Jacät II, 32 nennt eine Gegend 'Gubba -’Oseil zwischen Damascus und Ba’labekk. 14092 60 F. WÜSTENFELD, Damascus niedergelassen, dort wurde Ahmed geboren und kam schon in früher Jugend nach Damascus, wo er von einem Cufiten unterrichtet wurde. Er reiste dann nach Haleb zu dem gelehrten Ahmed el-Der- gurräni d. i. aus dem zu Haleb gehörigen Dorfe Deirgurra, und von da nach ’Aintäb, wo er von dem Scheich Schäh Wali el-Chalwati die Chal- wati Regel lernte‘). Nach Damascus zurückgekehrt wohnte er lange Zeit in der Cälihia Schule, die höchsten Beamten, Cadhis und Vorneh- men überliefen ihn um seiner Fürbitte und seines Segens theilhaftig zu werden, eine unzählige Menge der Einwohner von Damascus und Fremde wohnten seinem Unterrichte bei und viele nahmen seine Regel an. Der Präfect von Damascus Ahmed Pascha gen. Kagak baute ihm in J. 1045 eine eigene Wohnung, welche er im folgenden Jahre bezog; hierdurch 1) Die Chalwat- d. i. Einsamkeits-Lehre schreibt vor, dass Jemand in geheimer Einsamkeit sich ganz allein mit dem Gedanken an Gott in seinem Dasein beschäf- tigt und alles andere von sich fern hält, wenn indess Jemandem die Abgeschieden- heit von anderen Menschen dadurch erleichtert wird, dass er sich an einem heiligen Orte niederlässt, so ist es am passendsten, dass es in einer Moschee geschieht und dass er hier zu bleiben und das gesetzliche Fasten zu halten sucht; besser ist noch, dass er sich enthält viei zu essen und zu trinken, sobald die Zeit des Fastens vor- über ist, und wenn er das Trinken ganz unterlässt, so ist dies am allerbesten, denn der Durst ist nach dieser Lehre eine wichtige Sache, ja ein beschleunigter Weg um zu der Offenbarung zu gelangen. Wenn er glaubt, dass es ihm helfen kann und besser bekommt, so trinke er etwas Wasser mit Bienen- oder Datteln-Honig. Die Anrufung nach der Einsamkeits-Lehre ist: »Es ist kein Gott ausser Allah!« wenn er dies nicht öffentlich laut sagen kann, so thut er es im Innern für sich. Er darf Nachts nicht schlafen, weder wenig noch viel, sondern nach dem Gebete beim Son- nenaufgange begiebt er sich offen an seine Geschäfte. Wenn sie (die Glaubensge- nossen) als Gemeinde versammelt sind, so ist die Sache dieselbe, nur dass die An- rufung Gottes gemeinschaftlich kräftig mit festem Willen erfolgt. Wenn einer unter ihnen ist, der etwas vortragen will, so mag er dazu die Reden der hervorragenden Qufiten wählen, und es schadet nicht, dass er dabei die Zahörer sich ruhig nieder- setzen lässt. Die Abgeschiedenheit in einer Versammlung darf nicht über drei Tage dauern, dagegen ein einzelner kann in Einsamkeit zubringen, so lange er will, 3, 7, 15, 30 volle Monate, 70 Jahre, und so die ganze Lebenszeit, dies ist die absolute Einsamkeit mit absoluter Geheimhaltung. | 1 j a DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 61 stieg sein Ruhm noch mehr, der grosse Lehrmeister Ajjüb (56), der Scheich Muhammed el-Abbäsi und andere waren hier noch seine Zu- hörer und lernten von ihm die Chalwati Lehre. Er starb Freitag den 18. Dsul-Higga 1048 (22. Apr. 1639). 42. Ahmed ben Jünus ben Ahmed ben Abu Bekr Schihäb ed-din el-"Aithäwi wurde im J. 941 (1534) in Damascus geboren, wohin sein Vater Jünus aus ’Aithä, einem der Dörfer in dem stark an- gebauten Districte el-Bik& el-azizi zwischen Damascus, Himc und Ba’- labekk, eingewandert war. Nachdem er das Lesen des Coran bei Schi- häb ed-din Ahmed ben Nabih gelernt hatte, legte er sich auf das Stu- dium des Rechts und der Grammatik bei dem Scheich Täg ed-din, dann auch bei seinem Vater, welcher ihn darauf zu dem Ober- Cadhi Nür ed-din 'Ali el-Nasafi schickte, der aus Cähira nach Damascus gekommen war, und bei diesem blieb er mehrere Jahre, bis er sich mit den juri- stischen Wissenschaften ganz vertraut gemacht hatte. Auch bei el-’Alä ben ’Imäd ed-din hatte er Vorlesungen gehört, die Traditionen bei el- Schams Muhammed Ibn Tülün, die mystischen Lehren bei el-Schihäb Ahmed ben el-Badr el-Gazzi, wie auch bei dem Scheich Abd el-rahim el-Cälihi, und nach dem Tode des Tajjibi stellte ihm el-Badr el- Gazzi das Diplom für die juristische Praxis aus. Er erhielt dann nach und nach die besoldeten Stellen als Vorleser in der Omeijaden-Moschee, als Prediger in der neuen sogen. Muw’allak Moschee vor dem Paradies-Thore, die Hälfte der Predigerstelle an der Taurizia in dem Quartier »Grab der ’Atika« ausserhalb Damascus; auch war er nach und nach Professor an der ’Omaria und ’Azizia, der Dhähiria, der Schämia barränia. der Takwia, welche letztere er im J. 1021 an Fadhlallah el-Bosnawi (58) abtrat, und predigte in der Omeijaden-Moschee und der Moschee des Sultans Suleimän. Unter seinen Schülern zeichneten sich besonders aus Hasan el-Bürini (G. 551), Muhammed el-Gauchi (80), el-Scharaf el-Dimaschki (94) und el-Nagm el-Gazzi (G. 569). Er gehörte zu den gelehrtesten Juristen seiner Zeit. genoss das allgemeine Vertrauen und seiner Entscheidung wurden wichtige Fragen vorgelegt. In einer solchen war er mit dem gelehrten Ismä’il el Näbulusi (11) nicht einerlei Mei- 62 F. WÜSTENFELD, nung, nämlich über den weissen Thurm, welchen die Christen auf ihrer Kirche ausserhalb Damascus in dem Quartier el-Charäb (die Zerstörung) errichtet hatten; el-Näbulusi entschied sich für die Entfernung desselben aus Besorgniss, dass der Ausruf zum Gebet von demselben den Christen Veranlassung geben könnte, über den Isläm zu spotten, mit Rücksicht auf die Coranstelle (Sure 6, 108): Spottet nicht über diejenigen, welche ausser Allah (einen anderen Gott) anrufen u. s. w. el-Aithäwi dagegen hielt den Bau für erlaubt. Der Erbauer war ein angesehener Kaufmann Namens ’Alä ed-din ben el-Hagig; der Ober-Cadhi Muctafa Ibn Bustän neigte sich zu der Ansicht des ’Aithäwi, der Statthalter Hasan Pascha ben Muhammed Pascha zu der des Näbulusi. Zuletzt wurde der Thurm auf Befehl des Cadhi fertig gebaut, nachdem die Christen dem Wezir eine hohe Summe bezahlt hatten, und ’Aithäwi schrieb über den Bau eine kleine Abhandlung; dies geschah vor dem J. 990. — el-’Aithäwi machte zweimal die Reise nach Hien zwischen Haleb und Rakka und nach Tripolis, um seine Verwandten zu besuchen, dort wohnte eine Tante. Auch nach Haleb reiste er zweimal, beide Male zum Wohle der Einwohner von Damascus, das erste Mal im J. 1019 in Begleitung des Scheich Muhammed ben Sa’d ed-din und einiger anderen, um sich bei dem Wezir Muräd Pascha über ’'Ali Ibn Gänbüläds und Fachr ed- din ben Ma’n zu beschweren, welche in Damascus und der Umgegend Verwüstungen anrichteten und sich in der Stadt übermässige Ausschrei- tungen zu Schulden kommen liessen; das zweite Mal im J. 1025, um die Einwohner von Damascus von den Bedrängnissen zu befreien, welche sie in diesem Jahre von den Persern zu erdulden hatten. Bei dieser Gelegenheit kamen die Einwohner von Haleb zu ihm, um einige Vor- träge von ihm zu hören, und sie erwiesen ihm grosse Ehre. Er er- krankte an einem Fieber, welches jeden vierten Tag wiederkehrte, und starb am Neumond des Dsul-Higga 1025 (10. Dec. 1616); in einem Ge- dichte des Abu Bekr el-'Omari ist die Jahrszahl in den Buchstaben ausge- drückt: AF dOus (sun) «>,} »Erbarme Dich Deines Dieners el-Aithawi‘), 1) Mit kurzem a in der Volksaussprache. DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 63 43. Ahmed ben Jüsuf ben Husein ben Jüsuf ben Muhammed Schihäb ed-din el-Hackafid.i. aus Hicen keifä (daher auch el-Hicni), einer Stadt an beiden Seiten des Tigris in Dijär Bekr zwischen Gazirat Ibn Omar und Majjäfärikin, hatte sich in Haleb niedergelassen und wurde hier, weil er die Wallfahrt gemacht hatte, Manlä Hägi genannt, woraus für seine Nachkommen der verkürzte Familien-Name Ibn Manlä entstanden ist. Ahmed wurde Ober-Cadhi von Tabriz und starb im J. 895 (1490). Er ist der Verfasser eines Detectio margaritarum betitelten Commentars über das Werk des Abul-Cäsim Abd el-karim el-Räfli Liber correctus über das Schäfiitische Recht (Hagi 10697. 11532); des Donum institutionum plenum d. i. Glossen zu dem Commentar des Sa’d ed-din Mas’üd el-Taftäzäni (F 791) über die Articuli fidei des Abu Hafe Omar el-Nasafi (- 537. Hagi 2641. 8173); der Glossen über einen Commentar des Compendium der Metaphysik Ortus luminum des Abdallah el-Bei- dhäwi (Hagi 7996); eines Commentars zu der Schätibia (Hagi 4468) und zu den Palae dictorum sapientiae plenorum des Muhammed Ibn ’Arabi (Hagi 9073); auch schrieb er etwas über des Mahmüd el-Gagmini Sum- marium de astronomia (Hagi 4129. 12886). — Sein Urenkel 44. Ahmed ben Muhammed ben ’Ali ben Ahmed ben Jüsuf Ibn Manlä Abul-Abbas Schihäb ed-din el-Hackafı el-Schäfl’i wurde im J. 937 (1530) in Haleb geboren, wuchs unter der Leitung seines Vaters auf und wurde von mehreren Gelehrten unterrichtet, besonders von Radhi ed-din Muhammed Ibn el-Hanbali dem Verfasser der Geschichte von Haleb (G. 528); bei ihm las er dessen Abhandlung Facilis decensus ad duas silices vasi per viam in duabus hydrüs; derselbe erleichterte ihm das Verständniss seiner Schrift Indicia pulchritudinis in quaestionibus de dimensione, er liess ihn an den Vorlesungen über Algebra und Glei- chungen Theil nehmen und das Werk Liber monilbus ornatus de funda- mentis mit seinen Glossen lesen und trug die Virtutes Prophetae des Tir- midsi vor, sowie den Commentar zu den Stationes de metaphysica und die Articuli fidei des ’Adhud ed-din Abd el-rahman el-Igi (F 756) mit den Glossen des ’Ali el-Gorgäni und Ahmed el-Taftäzäni (Hagi 8170). Bei 'Olwän ben Muhammed el- Hamawi, welcher sich im J. 954 in Haleb 64 F. WÜSTENFELD, aufhielt, hörte er ein Drittel des Bochäri, und die Traditionen nach der fortlaufenden Kette der Überlieferer bei el-Burhän el-’Imädi, welcher ihm ein Diplom ausstellte.e Die Coran-Lesekunst lernte er bei dem Scheich Ibrähim el-Dharir aus Damascus, der sich in Haleb niederge- lassen hatte und ihm im J. 965 ein Diplom überreichte. Zweimal be- suchte er Damascus, wo er den Vorlesungen des Badr ed-din el-Gazzi in der Schämia barränia beiwohnte und bei Nür ed-din el-Nasafi ein Stück aus Bochäri und Muslim und anderes hörte. Im J. 958 reiste er mit seinem Vater nach Uonstantinopel, wo er die Vorträge des dort ansässigen Scheich Gars ed-din el-Halebi über das Astrolabium be- suchte und von Abd el-rahim el-Abbäsi das von ihm erbetene Zeugniss über die Richtigkeit seiner Recension des Bochärl empfing. Seine Reise- beschreibung führt den Titel Hortus rosaceus de itinere Constantinopolitano (Hagi 6696 mit falscher Jahreszahl). Nach seiner Rückkehr nach Haleb erhielt er die Professur an der Balätia, welche Hägi Balät, Secretair des Hägi Inäl, neben dessen Grabe hatte erbauen lassen, wo er mit Beifall lehrte. Unter seinen Schriften ist die berühmteste sein Com- mentar zu dem grammatischen Werke des Ibn Hischäm Quod suffteit cordato, worin er die Commentare des Muhammed el-Damämini (+ 828 und Taki ed-din el-Schamani (+ 872) vereinigt und erweitert hat (Hagi 12496), so dass sein Werk in diesem Fache ohne gleichen ist. — Die Monilia margaritarum de descriptione nonnullorum juvenum (Hagi 8225) sind eine Nachahmung des Pratum capreolorum et domicilium vernum juvenili amore incessorum seines Lehrers Ibn el-Halebi (Hagi 11774). — Querela lacri- marum propter sagittas arcuum separationis effusarum (Hagi 7634). — Dis- sertatio, quae consortium e loco Si; hinnuli quaerit (Hagi 7870"). — Üom- mentar zu der Instituto sanans de flewxu formarum des 'Othmän Ibn el- Hägib (7 646. Hagi 7375); und zu dessen Compendium der Grammatik Liber sufficiens (Hagi 9707). — Commentar zu dem 'Izzi de flewu for- marum des 'Izz ed-din Ibrähim el-Zangäni (Hagi S141). — Doectrina 1) In der Variante As} Hagi T. VII. p. 782 steckt die richtige Lesart „AU und in Nr. 8039 müssen die Wörter „ul und us versetzt werden. DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 65 hereditatis dividendi (Hagi 5972). — Metrische Bearbeitung der Splen- dores statutorum de articulis juris Hanefitiei (Kagi 8579). — Eine Anzahl guter Gedichte. — Bei einem Ausfluge im J. 1003 (1594) wurde er in dem Dorfe Bätschä fünf Parasangen von Haleb im Gebiete von Ma’arra Maerin von den Bauern ohne Grund überfallen und getödtet und am Berge nahe bei dem Grabe seines mütterlichen Grossvaters Choga Is- kandar ben Ajagäk beerdigt. — Er hatte zwei Söhne 45. Muhammed ben Ahmed Schams ed-din Ibn Manlä el-Hackafi wurde im J. 967 (1559) geboren und las bei seinem Vater den Commentar über die Syntax Particulae aureae des Ibn Hischäm (Hagi 7434. Ein Hausfreund, der Geschichtschreiber Omar ben Abd el-wahhäb el-’Ordhi der ältere (geb. 950 gest. 1024) kam eines Tages zum Besuche und hörte, wie der Vater dem Sohne die Regeln über die Indeclinabilia erklärte, aber wegen des vielen Redens nur noch stam- melte, und ’Ordhi erbot sich den Unterricht fortzusetzen. Der Knabe fasste ein solches Zutrauen zu ihm, dass er nachher mit Erlaubniss des Vater zu ihm ging und ihn bat, ihn weiter zu unterrichten. ’Ordhi las mit ihm den Commentar des Gämi zu der Käfia von Anfang bis zu Ende, ging dann über zu dem Mugni el-labib des Ibn Hischäm (Hagi 12496), dem Mutawwal des Taftäzänı (Hagi 12277), erklärte den Com- mentar zu der Beredsamkeit des Mas’üdi, den Text des Gagmini über die Astronomie (Hagi 12886), den Commentar des Cadhi Zakarijä zum Minhäg und las die beiden 'Traditions-Sammlungen des Bochäri und Muslim vor. Bei den meisten von diesen Vorlesungen war sein Bruder el-Burhän Ibrähim (46) zugegen. Muhammed fing dann an zu schrift- stellern und verfasste eine Geschichte von Haleb mit besonderer Rück- sicht auf die dortigen Herrscher von der Zeit der Eroberung der Stadt durch die Kampfgenossen des Propheten bis auf Hägi Ibrähim Pascha. Dann schrieb er etwas über einen Theil der Traditionen des Muslim und eine schöne Abhandlung über die Bekehrung der Eltern des Pro- pheten zum Isläm, auch machte er einige Gedichte. Dabei war er ein frommer und menschenfreundlicher Mann. Er bekam das Wechselfieber und ein boshafter Mensch rieth ihm sich auf dem Rücken brennen zu Histor.-philolog. Class. XXXLI. 4. I 66 F. WÜSTENFELD, lassen, dies liess er durch einen ketzerischen Zindik aus dem Dorfe Kafar-Häbis vornehmen, welcher gar kein Hehl daraus machte, dass die Ortsbewohner einen verschiedenen Glauben hatten und gelegentlich einen Andersgläubigen über die Seite zu schaffen suchten; zudem war der Winter im Anzuge, er bekam nach der Operation das kalte Fieber und starb im J. 1010 (1601). — Sein Bruder 46. Ibrähim ben Ahmed ben Muhammed ben ’Ali Burhän ed- din Ibn Manlä el-Hackafi wurde von seinem Vater, von Omar el- ’Ordhi und Mahmüd el-Beilüni (64) unterrichtet; Muhibb ed-din Muhibbi (1) schickte ihm und seinem Bruder ein Doctor-Diplom aus Damascus zu im J. 995. Nachdem er von der Wallfahrt nach dem J. 1000 nach Haleb zurückgekehrt war, zog er sich von der Welt zurück und be- schäftigte sich nur mit dem Lesen des Coran und mit Schriftstellerei. Über die unsicheren Überlieferer schrieb er ein Buch, welches einige Zusätze zu früheren Werken enthält (Hagi 708); ferner Blevatio animi per historiam Nagühi Pascha memoria dignam, im J. 1020 verfasst (Hagi 1372). — Commentarius purus zu dem grammatischen Gedichte Dorum dilectis oblatum de flewxu formarum des Abd el-aziz ben Abd el-wähid im J. 993 geschrieben (Hagi 2529). — Commentar zu dem Talchie el-miftäh de doctrinis sententiarum et expositionis des Mahmüd ben Abd el-rahman el-Cazwini (-- 739) und Glossen dazu (Hagi 3541 pag. 408). — Hippodromus concertationis et ornatus certaminis de colloquüs et epistolarum commercüs. (Hagi 4608). — Auwilium absolutissimum de responsis juridieis virorum doctorum aequalium gegen einen Prediger, welcher dem Trunke ergeben war (Hagi 11959). — Drei Commentare, einen längeren, mittleren und kleineren über die Folia de principüs des Abd el-malik el-Guweini (r 478. Hagi 14205. Index Nr. 2265). — Die Margaritae et splendores über das Hanefitische Recht brachte er in ein Gedicht im Versmaasse Ragaz, machte auch eini dem J. 1030 (1620). 47. Ahmed ben Muhammed el-Cal’i el-Himei el-Hanefi wurde e selbständige Gedichte und starb bald nach (6% fe) in Hime (Emessa) geboren und kam als Knabe mit seinem Vater nach Damascus; als sie in die Stadt eintraten und in der Nähe der Moschee DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 67 el-Aceäb waren, fiel der Vater todt nieder, und nachdem das Leichen- gebet für ihn in der Moschee Mangak gehalten war, wurde er auf dem Todtenhofe am Paradies- Thore beerdigt. Der Knabe Ahmed blieb in Damascus, lernte sehr fleissig und stand eine kurze Zeit im Dienste des Müsä el-Sujüri (des Riemers), dann studirte er die Rechte bei Omar ben Muhammed el-Cäri (90), Abd el-rahman ben Muhammed el-'Imädi (35) und Jüsuf ben Abul-Fath el-Sukeijifi (63), und er war auch in anderen Fächern bewandert. Er wurde Repetent an der hohen Schule Suleimänia, an welcher damals Muhammed ben CUubäd el-Saküti (73). der Nachfolger des genannten 'Imädi (+ 1051) als Mufti von Damascus, erster Professor war. Er galt für einen der besten Lehrer, Fadhlallah (9) las bei ihm zwei Drittel des Cudüri und einen Theil des Ichtijär Blectio d.i. des Commentars des Magd ed-din Abdallah ben Mahmüd (7 683) zu seinem eigenen Werke Delectus de partibus juris Hanefitici derivatis (Hagi 11585). Zuletzt war Ahmed Vorsteher der Moschee auf der Burg (cal’a) von Damascus, wo er auch wohnte und wovon er den Namen el-Cali erhielt und er starb im Laufe des J. 1067 (1657). 48. Ahmed ben Muhammed ben Muhammed ben Ahmed ben Muhammed Ibn Furfür el-Hanefi, dessen Vorfahren zu den Zierden der Wissenschaften in Damascus gehörten, wurde hier in Gafar 984 (Mai 1576) geboren und von Abd el-Hakk el-Higäzi (82) u. A. unter- richtet. Er hatte sich zu einem tüchtigen Juristen ausgebildet und lehrte an der Schäfiitischen Schule Cacäia, dabei war er Meister in der Rechenkunst,. Musik und Rhetorik und wusste Zuschriften, die an ihn in Versen gerichtet wurden, auch in Versen zu beantworten. Als er schwerhörig wurde, kam er nur noch mit einigen gelehrten Freunden zusammen, sonst lebte er für sich allein und hatte Sorge um seinen Unterhalt, den er aus einem Legate seiner Vorfahren bestreiten musste. Am meisten beschäftigte er sich mit Räthselaufgaben , deren er eine grosse Menge mit ihren Lösungen wusste. Er starb in der Nacht auf den Donnerstag d. 11. Muharram 1037 (22. Sept. 1627) und wurde in ihrem Familienbegräbniss, welches an das Grab des Scheich Arslän an- stösst, beerdigt. — Sein Sohn 12 68 F. WÜSTENFELD, 49. Abd el-wahhäb ben Ahmed ben Muhammed ben Muham- med ben Ahmed ben Mahmüd ben Abdallah ben Mahmüd el-Furfüri el-Hanefi wurde im J. 1012 (1603) in Damascus geboren; er fing seine Studien bei dem Scheich Abd el-latif el-Gäliki (34) und el-Scharaf el- Dimaschki (94) an, hörte die Traditionen bei dem Scheich Omar el- Cäri (90) und trat dann in den Dienst des Abd el-rahman el-’Imädi (35), welcher ein solches Zutrauen zu ihm hatte, dass er ihn zum Repetenten für seine Vorlesungen über die Traditionen des Bochäri annahm; in den juristischen Fächern waren Ahmed Ibn Küläksiz (52) und Abd el-latif el-Minkärl (23) seine Lehrer gewesen. Er fing dann seine Vor- lesungen nach den Grundsätzen der Türken an, Ahmed ben Schähin (53) trat ihm vor seinem Tode (1053) die Professur an der Gakmakia ab und er bekam einen grossen Zuhörerkreis. Sehr häufig wurde ihm die grosse Stellvertretung übertragen und er bekam den Rang (und die Besoldung) eines ins Amt eintretenden, wie es zur Zeit in unserem Lande allgemein bekannt ist. Als der Wezir Ahmed Pascha el-Fädhil im J. 1071 nach Damascus kam, besuchte er Abd el-wahhäb öfter, da er seine vortrefflichen Eigenschaften kennen lernte, und als er im J. 1072 Grosswezir wurde, ernannte er ihn zum Mufti in Damascus und der Scheich Abd el-gani el-Näbulusi (12) brachte die Jahrszahl der Er- nennung in den Schlussworten eines Gedichtes an: Bei Gott! der Richterspruch ist unter euch nicht ungerecht, rechnet: ENENESTH TESTEN Vielmehr ist der Spruch seinen Bewohnern beschworen. Er verwaltete sein Amt zur allgemeinen Zufriedenheit, starb aber nicht lange nachher am 15. Muharram 1073 (30. Aug. 1662) und wurde in dem Familienbegräbniss beerdigt. — Sein Bruder 50. Wali ed-din ben Ahmed ben Muhammed el-Furfürt el- Hanefi wurde in Damascus geboren und erzogen und von verschiedenen Gelehrten unterrichtet; er stand dann im Dienste seines Bruders Abd el-wahhäb, für welchen er die Rechtserkenntnisse ins Reine schrieb. Er erhielt die Vertretung als Cadhi bei dem Gerichte neben der Reit- bahn und bei der Vertheilung der Erbschaften und Unterstützungen, DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 69 wobei es für ihn viel zu thun gab; auch war er Cadhi bei der Syri- schen Pilgerkarawane. Indess zeigte er sich in seinen Geschäften sehr flüchtig und ohne Ausdauer und führte ein unstätes Leben, wusste aber seine Fehler gut zu verbergen. Er starb am Ende des Dsul-Higga 1072 (15. Aug. 1662). — Zu derselben Familie gehört 51. Muhammed ben Muhammed ben Abd el-rahman ben Ahmed Ibn el-Furfür el-Hanefi. Er wurde am 13. Dsul-Ca’da 981 (6. Febr. 1574) in Damascus geboren, erhielt den ersten Unterricht von seinem Oheim dem Cadhi Gamäl ed-din und studirte dann vorzugsweise die Elemente und Flexionslehre der Grammatik bei dem Cadhi Muhammed el-Andalusi Ibn el-Magribi (7 1016); bei Hasan el-Bürini (G. 551) las er einen [heil des Commentars des Taftäzäni zu dem Talchie und nahm dann an den Vorlesungen des Muhibb ed-din el-Muhibbi (1) Theil. Er erhielt die Oberaufsicht über die Verwaltung der milden Stiftungen und lehrte an der Aglabekia im Quartier der Kimeria in Damascus, welche für ihre Familie gestiftet war. Er hatte einen schönen Wuchs und guten Anstand und hielt sich prächtige Pferde nach Art der vor- nehmen jungen Leute. Zu der Zeit als der Emir Muhammed ben Man- gak Präfect von Damascus war, wollte er einen Streit zwischen Mu- hammed el-Furfüri und seinem Vetter Omar ben Gamäl ed-din über ihre Familien-Stipendien durch den Cadhi Muhammed el-Scharif ver- mitteln lassen, der Cadhi, welcher durch seine Härte und Rücksichts- losigkeit bekannt war, entschied nicht nur gegen el-Furfüri, sondern entsetzte ihn auch seiner Stellen, sodass er plötzlich ganz mittellos und in die äusserste Noth versetzt wurde. Der Emir führte zwar eine Aus- söhnung der Verwandten herbei, allein Muhammed blieb in seiner bedrängten Lage; er erkrankte an einem heftigen Fieber und starb nach wenigen Tagen Freitag d. 21. Scha’bän 1022 (6. Oct. 1613) in seinem 33sten Jahre‘); auch sein Vater war nur 33 Jahre alt geworden. 52. Ahmed ben Muhammed ben Ahmed ben Idris gen. Ibn 1) Ein Rechenfehler ; die angeführten Jahrszahlen ergeben ein Alter von nicht voll 41 Jahren. 70 F. WÜSTENFELD, Kuüläksiz, dessen Eltern aus Haleb stammten, wurde im J. 983 (1575) in Damascus geboren, studirte die Rechte unter Muhibb ed-din (1) und el-Schams Muhammed Ibn Hiläl (+ 1012) und wurde ein sehr gesuchter Rechtsanwalt. Er lehrte an der hohen Schule Färisia und starb am 9. Rabi’ I. 1037 (18. Nov. 1627). Das Türkische Küläksik bedeutet ohne Ohren. Ahmed ben Muhammed el-Ustuwäni (17). 53. Ahmed ben Schähin el-Kyprosi stammte von der Insel Kypros, das Volk spricht unrichtig Kyproc. Sein Vater war dort als Knabe in Gefangenschaft gerathen und nach Damascus gebracht. wo ihn ein Emir kaufte, erzog und dann unter die Soldaten steckte, und nach dem Tode des Emir avancirte er zu einem hohen Posten, auf welchem er sich auszeichnete. Ahmed wurde im J. 995 (1587) geboren und, als er herangewachsen war, gleichfalls dem Heere eingereiht. Bei dem Aufstande des’Ali Ibn Gänbüläds, als die Syrischen Truppen von ihm geschlagen, viele getödtet oder gefangen genommen wurden, gerieth auch Ahmed in Gefangenschaft, und nachdem er die Freiheit wieder erlangt hatte, vertauschte er Lanze und Schwerdt mit Papier und Feder. Er studirte unter Hasan el-Bürini (G. 569), Omar el-Cäri (90) und Abd el-rahman el-Imädi (35) verschiedene Fächer und wandte sich unter Abul-Tajjib el-Gazzi (95) und Abd el-latif Ibn el-Minkär (23) besonders den schönen Wissenschaften zu, bis er sich darin vollkommen ausgebildet hatte und einer der hervorragendsten Dichter und Stilisten seiner Zeit wurde, dessen Geisteserzeugnisse sich ebenso durch gewählte Ausdrücke, wie durch vollendeten Rhythmus und schöne Endreime auszeichneten; aus dem Cämüs hatte er einen Auszug gemacht und ihn mit vortrefflichen Zusätzen vermehrt. Um die Art und Weise der Türkischen Gelehrten noch näher kennen zu lernen, begab er sich nach Constantinopel und schloss sich an den Grossmufti Gan’allah ben Ga’far (+ 1021), dann wurde er stellvertretender Cadhi von Damascus und führte als solcher im J. 1030 die Syrische Pilgerkarawane nach Mekka, wo er den dama- ligen Scherif Idris ben Hasan (+ 1034) in einer Cacide besang. Danach erhielt er die Professur an der hohen Schule Gakmakia in Damascus, DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 71 welche seit dem Tode des Bustän el-Rümi im J. 1003 erledigt geblieben war, wo er mit grossem Beifall lehrte. Hier nahm er den berühmten Geschichtschreiber Makkari bei sich auf, als er im J. 1037 nach Da- mascus kam, sie führten angenehme Unterhaltungen mit einander und tauschten in poätischen Zuschriften ihre Gedanken aus. Allein Ibn Schähin missbrauchte auch sein Talent und folgte ganz dem Beispiele des Spanischen Dichters Ibn Bassäm (+ 542), indem er wie dieser in seinen Gedichten seiner Zunge freien Lauf liess, über die Welt klagte. über seine Zeitgenossen sich lustig machte und sogar über seinen Vater spottete, was dadurch nicht gut gemacht wurde, dass er, als dieser im J. 1040 starb, seinen Verlust betrauerte und sich auf einige Zeit aus der Gesellschaft zurückzog. Ungeachtet seiner herrlichen Anlagen und Kenntnisse lebte er in dürftigen Verhältnissen und war mit seinem Schicksal unzufrieden, er suchte durch die Alchymie ein reicher Mann zu werden, sah aber bald ein, dass dies ein lächerliches Bemühen sei'). Er starb im Schawwäl 1053 (Dec. 1643) und wurde am Paradies-Thore begraben; es war an einem regnigten Tage, wesshalb der Dichter Emir Mangak ben Muhammed sich so ausdrückte: Ich sprach, als Ibn Schähin den Lauf vollendet hatte, und er war ein Mann, auf den Jeder zeigte: Gott erbarme sich des hochgeehrten Herrn, über welchen Erde und Himmel weinen! 54. Ahmed ben Schams ed-din el-Caffüri el-Schäfii gen. el- Beidhäwi war in Caffüria, einer Stadt am Jordan nahe bei Tiberias, geboren, kam als junger Mann nach Damascus und wurde in die hohe Schule Higäzia aufgenommen, wo er die Vorlesungen des Scheich Mu- hammed el-Higäzi (81) und seines Sohnes Abd el-hakk (82) besuchte. Er blieb lange Zeit bei beiden als Hülfslehrer, die Schüler kamen zu ihm und lernten bei ihm; er hielt sich fern von dem Umgange mit 1) Muhibbi verbreitet sich hier über die älteren Alchymisten: el-Räzi, el- Gildiki, ’Ali ben Müsä, Gäbir ben Hajjän, Ibn Wahschija, [bn ’Arabi, el-Büni und die Gegner, welche die Kunst lächerlich fanden: Abu Hajjän, Sujüti, Abd el-rahim ben ’Alı Ibn Burhän. 72 F. WÜSTENFELD, anderen, lebte nur seinen Studien, die sich vorzüglich auf Geschichte bezogen, und schrieb viele Bücher ab mit vollständiger Vocalisation. Verheirathet war er nicht und wurde im J. 1048 (1673) ermordet und am Paradies-Thore begraben. Er gab nämlich zwei jungen Leuten Privatunterricht in der Arabischen Sprache und in den Rechtswissen- schaften, worin sie gute Fortschritte machten, der eine war aus Güta bei Damascus, der andere aus der Stadt selbst. Einige Verwandte des ersteren aus seinem Dorfe kamen in der Nacht, in welcher der nach Mekka für die Ka’ba bestimmte Umhang durch die Strassen geführt wird, zum Besuch zu jenen Dreien um sich zu vergnügen und blieben bis Mitternacht, dann überfielen sie den Beidhäwi und die beiden jungen Leute im Schlafe, brachten sie um, nahmen alle Werthsachen und Bücher mit sich, schlossen die Thür zu und entfernten sich. ohne dass Jemand sie bemerkt hatte. Erst acht Tage nachher wurde durch den Geruch in der Schule der Mord entdeckt und bei dem Gerichte ange- zeigt; die Leichen wurden gewaschen, in Todtenkleider gewickelt und begraben. Die 'Thäter wurden nicht entdeckt, indess nahm der Richter Mahmüd el-Baltagi, Vertreter des grausamen Muctafä Pascha Silähdär, von dem Vorfall Veranlassung, von den Bewohnern des Quartiers und von einigen Dörfern um Damascus eine Sühne von etwa 2000 Thalern zu erpressen. 55. Ahmed ben Manlä Zein ed-din el-Agami el-Nachguwäni mit dem Beinamen el-Mantiki, dessen Vorfahren aus Nachguwän in Adserbeigän stammten, wurde im J. 1003 (1594) in Damascus geboren und studirte die schönen Wissenschaften; der berühmteste seiner Lehrer war Scharaf ed-din el-Dimaschki (94), er zeichnete sich schon in jungen Jahren aus. erhielt wegen seiner Gewandtheit in der Rede- und Dicht- kunst den Namen el-Mantiki d. i. der Redner und in dem Kreise seiner Zuhörer sammelten sich auch Kurden und Perser, da er der Arabischen, Persischen und Türkischen Sprache gleich mächtig war. Er erhielt die Professur an der hohen Schule Selimia in Gälihia der Vorstadt von Damascus, welche bis dahin Abd el-rahman el-’Imädi (35) bekleidet hatte, indess wurde dieser nach einiger Zeit wieder eingesetzt. Mantiki DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 73 reiste desshalb im J. 1025 nach Haleb, wo sich damals der Wezir Mu- hammed Pascha aufhielt. welcher von dem Sultan Ahmed als Höchst- commandirender mit einer Armee zur Bekriegung des Schäh von Persien ’Abbäs Chän ausgesandt war. Er fand bei ihm ein sehr wohlwollendes Entgegenkommen und sollte die Professur wieder erhalten, kehrte jedoch mit einiger Besorgniss nach Damascus zurück und es wurden ihm hier grosse Schwierigkeiten gemacht. Desshalb reiste er im J. 1028 zum zweiten Male nach Haleb in Begleitung des Schatzmeisters von Da- mascus Mahmüd el-Rümi und wandte sich an den dortigen Cadhi Abd el-karim ben Sinän (33), der ihm alles Gute erwies, aber in demselben Jahre selbst abgesetzt wurde, worauf sich beide nach Constantinopel begaben. Hier machte sich Mantiki bald in der vornehmen Gesellschaft beliebt durch seine angenehme Unterhaltung und sein feines Benehmen, die Grossen suchten ihn auf und erwiesen ihm besondere Ehre, er hielt Vorlesungen in mehreren hohen Schulen, erwarb sich dadurch ein be- deutendes Vermögen und erndtete viel Ruhm. Auch der Sultan Muräd hörte von ihm, liess ihn zu sich kommen und machte ihn zu seinem Gesellschafter; er kam bei ihm mit dem bekannten satirischen Dichter Nafi!) zusammen, sie hielten witzige Gespräche, über welche sich der 1) Omar gen. Naf’i war in der Stadt Hasan cal’a si fünf Stunden von Erzen el-Rüm (Erzerum) nach der Seite von el-Carc zwei Tagereisen von Tiflis geboren und kam nach Constantinopel, wo er bald als Secretär durch seine schöne Hand- schrift und seinen gewandten Stil bekannt wurde und sich besonders als Dichter durch seine Loblieder auszeichnete und in obscönen Satiren ihm keiner gleich kam. Schon der Sultan Ahmed (reg. 1012— 1026) hatte davon gehört und liess sich eine Sammlung dieser Satiren vorlesen; am Schlusse brach ein Gewitter los und mit heftigem Donner fuhr ein Blitz ganz nahe bei dem Versammlungssaal nieder, was für eine Vorbedeutung eines grossen Unglücks gehalten wurde. Der Sultan Muräd (1032—1049) hatte sein Gefallen an Naf’i und als Beiräm Pascha Grosswezir wurde, der schon hochbetagt und nachlässig schmutzig war, befahl der Sultan dem Naf’i auf ihn eine Satire zu dichten. Er weigerte sich aufangs, gab aber endlich dem Andringen nach und machte eine lange Cagide, worin er sich die Ärgsten Übertrei- bungen erlaubte. Als der Wezir dies erfuhr, eilte er zum Sultan, beschwerte sich darüber und sagte: entweder du tödtest Naf’i oder, wenn du lieber willst, so tödtest Histor.-philolog. Class. XXXLI. 4. K 74 F. WÜSTENFELD, Sultan ergötzte, und schmähten auf einander. wenn einer von ihnen allein bei dem Sultan war, wozu dieser sie noch ermunterte. Als der Grosswezir Ahmed Pascha el-Häfidh im Ramadhän 1041 bei einer du mich; und er wurde so zudringlich, dass der Sultan endlich den Dichter in seine Hände gab und er ihn umbringen liess, im J. 1042 (oder 1044. Hagi 5720). Ähnlich erging es dem Dichter Ali Ibn el-Rümi mit dem ’Abbasiden-Chalifen el-Mu’tacim, dessen Wezir el-Fadhl ben Marwän einmal eine Gesellschaft zu einem Gastmal eingeladen, aber Ibn el-Rümi vergessen hatte. Gegen Ende des Males fiel es ihm ein und er liess ihn noch rufen, und als er kam, wurde ihm eine Schüssel mit sieben verschieden gefärbten Eiern gereicht. Er nahm sich ein rothes, ass es auf, entfernte sich dann wieder und machte darauf zwei Spottverse: Unser Wezir ist freigebiger als Hätim'); Ich habe auf seine Einladung ein Ei gegessen, Welches seine Mutter — [Den höchst obscönen Nachsatz mag ich nicht hersetzen.] Als der Chalif el-Mu’tacim diese Verse hörte, lachte er, liess Ibn el-Rümi rufen und sagte: mache auch einmal auf mich ein Spottgedicht. Er entgegnete: davor behüte mich Allah, o Fürst der Gläubigen ! wie könnte ich über den spotten, welchen Allah und sein Gesandter loben! — Es soll ja nur zum Scherz sein, sagte der Cha- lif, damit der Wezir nicht auf böse Gedanken kommt. Der Dichter weigerte sich noch und erst auf wiederholtes Andrängen des Uhalifen sprach er: Der ’Abbasiden-Herrscher waren sieben auf Erde, von einem achten melden uns die Bücher nichts. So waren auch der Schläfer in der Höhle sieben Edle, wenn man sie zählt, und der achte war ein Hund’?). el-Mu’tacim lachte und behielt die Verse für sich, dachte aber, wenn er fortgeht, wird er überall erzählen, welche Spottverse er auf mich gemacht hat. Als nun der Tisch gedeckt wurde, nahm er eine Pastete, that Gift hinein und reichte sie dem Dichter, welcher sie annahm, ohne zu ahnen, was darin sei; nachdem er sie geges- sen hatte und die Wirkung fühlte, stand er eilig auf, liess sich indess nichts mer- ken; da fragte ihn der Chalif: wohin? — Dahin, wohin du mich schickst. — Wohin schick ich dich denn? — Ins Grab. — Grüsse meinen Vater Härün. — Mein Weg führt nicht in die Hölle. — Ist denn mein Vater in der Hölle? — Ja! wer einen Sohn hat wie dich, dessen Aufenthalt kann nur in der Hölle sein. — Als er nach Haus kam, starb er. 1) Hätim el-Täi der durch seine Freigebigkeit berühmte Beduinen-Häuptling. 2) el-Mu’'tagim war der achte 'Abbasiden-Chalif. DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 75 Revolte von den Soldaten ermordet wurde, zog sich Mantiki aus Furcht vor ihnen aus der Gesellschaft des Sultans zurück und hielt sich ver- borgen, bis dieser wieder die Oberhand gewonnen, einige der Aufstän- digen getödtet, andere zerstreut und in die Verbannung geschickt hatte. Da kam er wieder hervor, wurde aber von der übrigen Umgebung des Sultans argwöhnisch angesehen, während der Grossmufti Jahja ben Za- karijä (105) und andere hohe Staatsbeamte den Umgang mit ihm fort- setzten. So blieben die Verhältnisse, bis Mantiki zum Ober-Cadhi von Haleb ernannt und dann zum Cadhi von Damascus befördert wurde, und seine Amtsführung war hier eine vorzüglich gute. Inzwischen war ein Günstling des Sultans Muräd, der Wezir Muctafa Pascha Si- lähdär, im J. 1048 zum Präfecten von Damascus ernannt und dieser schickte dahin als seinen Stellvertreter einen Mann Namens Othmän el-Tschiftelri, ein verachteter Mensch, dessen Anstellung in der Omei- jaden-Moschee öffentlich verlesen wurde. Mit diesem gerieth Mantiki bald in Zwiespalt wegen der Ungerechtigkeiten, die jener sich zu Schul- den kommen liess, wogegen auch Mantiki seine Befugnisse überschritt. So hatte er z. B. auf dem Todtenhofe am Paradies-Ihore das Grabmo- nument eines Nachkommen des Chalifen Abu Bekr, welches von from- men Leuten besucht wurde, zerstören lassen, weil dort einmal irgend ein Unbekannter in unsittlicher Handlung betroffen war. Oder: Als die Nachricht von der Einnahme der Festung Eriwän und der Unter- werfung des Persischen Sultans ’'Abbäs Schäh nach Damascus kam und von Othmän dem Cadhi. der sich zur Zeit in el-Cälihia aufhielt, mitge- theilt wurde, beeilte sich dieser gar nicht, von dort herzukommen und in der Sitzung der Diwane zu erscheinen, wie es sich gehört hätte. Dagegen liess er öfter seiner Zunge gegen die hohen Beamten des Reiches, selbst gegen den Wezir freien Lauf. Es dauerte nun nicht lange, bis das Decret seiner Absetzung eintraf und bald darauf kam Hiergegen ist zu erinnern, dass nach Ibn Chall. 474 Ibn el-Rümi im J. 284 von el-Cäsim ben Obeidallah, dem Wezir des 16. ’Abbasiden el-Mu’tadhid vergiftet wurde, womit andere Angaben über seine Zeitgenossen übereinstimmen. K2 76 F. WÜSTENFLED, der Befehl des Sultans ihn hinzurichten; er wurde auf das Schloss ge- holt und Freitag Morgen d. 13. Gumädä II. 1045 (24. Nov. 1635) er- drosselt und, nachdem der Gottesdienst in der Omeijaden-Moschee beendigt war, vor dem Paradies-Thore nahe bei dem Grabe des Abu Schäma Abd el-rahman el-Mukaddasi (7 665) beerdigt; sein Vermögen wurde zum Besten des Fiscus eingezogen. Die Jahrszahl seiner Ermor- dung hat Jemand in dem Zahlwerth der Buchstaben durch die Worte ausgedrückt, (0 WI Dia 5 »Sprich: Der Ort, wo das Haupt fiel‘), ist Damascus.« 56. Scheich Ajjüb ben Ahmed ben Ajjüb el-Hanefi Cutb ed- din el-Chalwati el-Gälihi wurde in Gälihia, dem Vororte von Damas- cus, im J, 994 (1586), geboren und von Muhibb ed-din (1), Nidhäm ed-din el-Sindi (+ 1016), Abu Bekr el-Sindi (F 1018) und Abd el-hakk el-Higäzi (82) in verschiedenen Fächern unterrichtet, die Traditionen hörte er bei Ibrähim Ibn el-Ahdab (+ 1010) und Ahmed ben ’Ali el- 'Osäli (41) führte ihn in die Chalwat-Lehre ein. Er wurde einer der berühmtesten Lehrer seiner Zeit und Imäm an der Moschee des Sultans Selim in Cälihia; er hatte eine schöne Stimme beim Vorlesen und be- sass auch Kenntniss in der Musik. Zweimal machte er die Wallfahrt nach Mekka und sechsmal die Reise nach Jerusalem, und als ihn ım J. 1050 der Sultan zu sich bescheiden liess, hatte er mit ihm eine Zu- sammenkunft und segnete ihn beim Abschiede. Er hat eine grosse Menge Bücher und Abhandlungen nach seinen mystischen Ansichten geschrieben, am bedeutendsten ist seine Abhandlung Thesaurus auilü, dann Praestantissima segregatio et lucus cultus unius Dei; Thesaurus lumi- num et nocturnae considerationes; Tractatus KasuwN) de doctrina Chalwatica; Thesaurus machinationis divinae; ein Heft Nachrichten über seine Lehrer 1) Der Ausdruck ist hier doppelsinnig, da er gewöhnlich für »Geburtsort« gebraucht wird. Übrigens ergeben die Buchstaben die Zahl 1075 und man wird desshalb das ) 30 in Sup nicht mitzuzählen haben, da es wegen der Assimilation beim Sprechen nicht gehört wird. Eine audere Schwierigkeit, dass nach anderen Nachrichten Schäh 'Abbäs schon im J. 1038 gestorben ist, dagegen Eriwän im J. 1045 an die Perser verloren ging, bleibt noch zu lösen. | | | '# j | | | | DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 17 in den Traditionen; eine Anzahl Gedichte. — Ein glaubwürdiger Mann hatte dem Muhibbi (10) erzählt, dass Ajjüb gesagt habe: Ich verstehe so Wissenschaften, von diesen ist den Menschen ein Theil in Wahrheit bekannt, ein Theil dem Namen nach und einen Theil kennen sie gar nicht. Er starb Mittwoch d. 1. Cafar 1071 (6. Oct. 1660). 57. Abul-Hasan ’Ali ben Ibrähim ben ’Ali ’Alä ed-din el-Ca- bardi el-Gälihi el-Schäffi wurde im J. 984 (1576) geboren, studirte Philosophie und Mystik unter Abu Bekr el-Sindi (-- 1018) und Nidhäm ed-din el-Sindi (F 1016) und die Rechtswissenschaften unter Ibrähim ben Muhammed Ibn el-Ahdab (7 1010); bei Schams ed-din Muhammed el-Meidäni (84) hörte er die Traditionen und hielt dann darüber Repe- titionen, denen der Lehrer wieder beiwohnte, und als dieser die Wall- fahrt machte, übertrug er dem Schüler ganz seine Stelle in der Ecke unter der Adler-Kuppel in der Omeijaden-Moschee, wo er seine Vorle- sungen hielt. Nachher erhielt er in der Vorstadt Cälihia in der hohen Schule ’Omaria ein Zimmer mit einer sehr knappen Besoldung, die ihm aber genügte, während er einen ausgebreiteten Ruf erlangte und die Studirenden seine Vorlesungen so eifrig besuchten, dass sie sich im Winter durch Regen und Schnee nicht abhalten liessen aus der Stadt zu ihm hinauszukommen; nachher verschaffte ihm der Cadhi Ahmed ben Zein ed-din el-Mantiki (55) eine bessere Stelle an der hohen Schule Murschadia. Er erblindete indess zwei Jahre vor seinem Tode und starb am 23. Dsul-Ca’da 1060 (17. Nov. 1650). 58. Abu Bekr ben Mas’üd el-Magribi el-Mäliki wurde ums J. 984 (1576) in Marokko geboren, wo seine Familie unter dem Namen »Haus el-Wardi« bekannt war. Er kam über Ägypten zum ersten Male im J. 993 nach Damascus, kehrte aber nach Cähira zurück und be- suchte die juristischen Vorlesungen des Mälikiten Scheich el-Schams Muhammed el-Banüfarri und des Scheich Tah el-Mäliki, hörte die Grund- lehren der Theologie bei dem Scheich Hasan el-Tanäni, las aber beson- ders bei dem grossen Traditionslehrer Abul-Nagä Sälim ben Muhammed el-Sanhüri Mufti der Mälikiten in Ägypten (+ 1015). Im J.1003 ging er wieder nach Damascus um sich bleibend dort niederzulassen, und 78 F. WÜSTENFELD, setzte seine Studien fort bei dem Mälikiten Mufti ’Alä ed-din. Nach dem Tode des Cadhi Muhammed Ibn el-Magribi im J. 1016 erhielt er dessen Stelle und die Professur an der Gazzälia, letztere musste er aber in der Folge an Jahja ben Abul-Gafä Ibn Mahäsin (101) abtreten, und er starb im Scha’bän 1032 (Juni 1623). Abul-Gafä ben Muhammed el-Ustuwäni (14). Can’allah ben Muhibballah el-Muhibbi (8). Fadhlallah ben Ali el-Ustuwäni (20). 59. Fadlallah ben ’Isä el-Bosnawi el- Hanefi wurde im J. 969 (1561) in Bosna-Saraj geboren, erhielt eine gute Erziehung, studirte in Bosna die Rechte und wurde dann zum Richter in Belgräd ernannt, wo er mit aller Umsicht verfuhr. In der Absicht die Wallfahrt zu machen kam er im J. 1020 nach Damascus und nachdem er diesen Vorsatz ausgeführt hatte, blieb er auf der Rückkehr in Damascus, er- warb ein Haus am Thore el-Gäbia in dem Quartier Scheich 'Amüd und hielt anfangs Vorlesungen in der hohen Schule Aminia, darauf be- kam er im Ramadhän 1021 die Takwia von el-Schihäb el-Aithäwi (42) und es wurde ihm eine Halle in der östlichen sogen. Muhajja-Capelle der Omeijaden-Moschee eingeräumt, wo er seine Privatvorlesungen hielt und seine Ansichten vor einem Kreise der ersten Gelehrten aufs beste begründete. Lange Zeit gab er in Damascus auch Rechtsgutachten ab und er war als Rechtsconsulent sehr gesucht. Die Chalwat-Lehre nahm er von dem Scheich Ahmed el-’Osäli (41) an, wurde sein Anhänger und zog sich mit ıhm in die Einsamkeit zurück. Er erbaute eine Capelle in dem Quartier el-Hasüdia ausserhalb der Stadt nahe bei der Moschee des Jelbogä und richtete dafür Beneficien ein, wozu er die Pacht der von ihm gestifteten Weinschenken am Markte Racif in der Nähe der hohen Schule Aminia bestimmte. Er nahm sich auch der Landbewohner an, wurde aber zuletzt bei dem Ober-Cadhi Abdallah ben Mahmüd el- 'Abbäsi (-- 1042) angeklagt, dass er den Bauern an Getreide, welches sie ihm als Professor an der Aminia zu liefern hatten, zuviel abver- langt habe. Er erhielt von dem Cadhi einen derben Verweis. den er doch in seinem ganzen Leben nicht verdient hatte, vielmehr war er von DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 79 den Weziren und Angesehenen immer sehr geachtet. Er starb Don- nerstag d. 22. Cafar 1039 (11. Oct. 1629). Fadhlallah ben Muhibballah el-Muhibbi (9). Fadhlallah ben Schihäb ed-din el-’Imädi (37a). Fathallah ben Mahmud ben Muhammed el-Beilünf (65). Hasan ben Ahmed el-Ustuwäni (18). 60. Hasan ben 'Ammär ben ’Ali Abul-Ichläce el-Schurunbuläli d.i. (nach einer ungewöhnlichen Ableitung) aus Schabrä balüla, einer der vier gleichnamigen Städte in Ägypten, von denen die hier gemeinte in der Provinz Manüfia lag, dem oberen Manüf am Nil gegenüber, wurde von seinem Vater nach Cähira gebracht, als er beinahe sechs Jahre alt war. Hier erhielt er den ersten Unterricht im Coranlesen bei dem Scheich Muhammed ben Abd el-rahman el-Hamawi (+ 1017) und dem Scheich Abd el-rahman el-Masirl und studirte die Rechte bei Abdallah el-Nihriri und Muhammed el-Muhibbi el-Micri (- 1041), auf welche er sich in der Folge immer berief, und bei ’'Ali ben Gänim el-Macdisi. Er wurde ein berühmter Hanefitischer Rechtslehrer und zu seinen Schülern gehörten unter den Ägyptiern Ahmed el-Agami (+ 1086), Ahmed el-Hamawi, Schähin el-Armanäwi (7 1100) u. A. und unter den Syrern Ismäil el-Näbulusi (13). Mit seinem intimen Freunde dem grossen Lehrmeister Abul-Is’äd Jüsuf ben Abd el-razzäk Ibn Wafä el- Mäliki, welcher die Wafä-Schädsili-Lehre durch die Kette von 26 Leh- rern in gerader Linie von 'Ali ben Abu Tälib überliefert erhalten hatte (62), machte er im J. 1035 die Wallfahrt nach Jerusalem. Fadhlallah el-Muhibbi (9) lernte ihn während seines Aufenthaltes in Cähira im J. 1059 kennen und ertheilt ihm in seinem Iter Aegyptiacum das grösste Lob. Er starb Freitag nach dem Abendgebet am 21. Ramadhän 1069 (12. Juni 1659) etwa 75 Jahre alt. Hasan ben Muhammed el-Bürlni (G. 551). Hasan ben Abul-Fadl Muhammed el-Meidäni (72). Hasan ben Müsä Ibn 'Atif (92). Ibrähim ben Abd el-rahman el-’Imädi (38). Ibrähim ben Ahmed Ibn Manla el-Hackafi (46). 80 F. WÜSTENFELD, 61. Ibrähim ben Mancür gen. el-Fattäl »die Nachtigall« wurde zu Damascus in ärmlichen Verhältnissen geboren, brachte es aber durch Fleiss und Ausdauer dahin, dass er so viel erwarb um sich den gelehrten Studien widmen zu können, und besuchte die Gelehrten seiner Zeit wie Mahmüd el-Kurdi (- 1074), Ahmed ben Muhammed el-Cali (47), el- Nagm el-Gazzi (7 1071. G.569). Als er dann anfing selbst Vorlesungen zu halten. machte er sich alsbald bekannt durch seinen klaren und gründlichen Unterricht, die jungen Leute strömten ihm zu, bewiesen ihm ihre besondere Anhänglichkeit, zogen aber auch grossen Nutzen aus seinen Vorlesungen. Es waren ihrer eine unzählige Menge, sodass sämmtliche bedeutende Männer der nächsten Generation in Damascus seine Schüler waren, die sich damit rühmten und ihm dankten, und er liebte sie alle wie ein Vater seine Söhne. Zu ihnen gehörten Abul- Cafä& und sein Bruder Abul-Isäd Söhne des Ajjüb, Fadhlallah el-Imädi (37a), Abd el-cädir Ibn el-Hädi (29), "Othmän der Repetent, Ismä’il ben el-Häik, Abd el-gani el-Näbulusi (12) und sein Bruder Jüsuf, Abul- Mawähib el-Hanbali, Derwisch el-Hulwäni, Abul-Su’üd ben Tag ed-din el Kubäkibi (+ 1094) und Muhammed el-Muhibbi (10). Ibrähim hielt seine Vorträge vor einem grossen Zuhörerkreise anfangs in der Omei- jaden-Moschee zwischen der Maccüra und der Kanzelthür, in der Folge verlegte er sein Auditorium nach der Traditions-Schule Ahmedia in das östliche Zimmer. im Sommer las er in der östlichen Halle nahe dem Geirün-Thor ; seine Vielseitigkeit ist daraus zu ersehen, was alles Muhibbi (10) bei ihm hörte. Die letzten Jahre verbrachte er fast nur in seinem Hause in dem Stadtviertel Kalläsa »Kalkgrube«, hier las er über das grammatische Werk Mugni el-labib des Ibn Hischäm (Hagi 12496). den Commentar zum Beidhäwi, die Traditionen des Bochär, die Hidäja, den Commentar des Ibn Hagar zu den 40 Traditionen des Nawawi, den Commentar des Mahmüd el-Icpahäni zu den Ortus luminum des Beidhäwi über Metaphysik (Hagi 7990) und in der hohen Schule hielt er Vorlesungen, weil er daraus ein Stipendium bezog, da ungeachtet seiner Berühmtheit seine Einnahmen sehr gering waren, wesshalb er sich auch bei einem Handelsgeschäfte betheiligte. Zu DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 8 seinen Schriften, welche von seinem Scharfsinn Zeugniss geben, gehören die Glossen zu dem Commentar des Ahmed el-Fäkihi (+ 924) über die Guttae pluviae d.i. die Einleitung in die Grammatik von Ibn Hischäm (Hagi 9541), auch hat er einige Gedichte gemacht. Er starb Sonnabend d. 17. Dsul-Ca’da 1098 (24. Oct. 1687) nahe an 70 Jahre alt. 'Imäd ed-din ben Abd el-rahman el-’Imädt (36). Ismä’il ben Abd el-gani el-Näbulusi (13). Ismä’il ben Abd el-hakk el-Higäzi (83). Ismä’il ben Ahmed el-Näbulusi (11). Jahjäa ben Abul-Cafä Ibn Mahäsin (101). Jahjä ben Muhammed el-Minkäri (22). Jahjä ben Omar el-Minkäri (24). Jahjä ben Zakarijä Ibn Beiräm (105). 62. Abul-Asäd Jüsuf ben Abul-’Atä Abd el-razzäk Ibn Wafä el-Mäliki el-Micri genoss den Unterricht des Abul-Nagä el-Sanhüri, Abu Bekr el-Schanwäni, el-Danüschari,. Fäid el-Azhari und el- Aghüri und war einer der grössten Gelehrten seiner Zeit, ein guter Dichter und so gewandter Stilist, dass die besten Redner und Sprachkenner daran verzweifelten, es ihm gleich zu machen. Vorzüglich ist er aber als Mystiker berühmt geworden, der die Wafä-Schädsili Regeln annahm und sich in den Ordens- Mantel kleidete.. Mehrmals machte er die Wallfahrt, besuchte auch Jerusalem und starb gleich nach der Rückkehr von einer Wallfahrt Anfangs Gafar 1051 (Mitte Mai 1641); an der Lei- chenfeier in der Moschee el-Azhar betheiligte sich eine solche Menge, wie sie zu jener Zeit nicht gesehen war. Muhibbi giebt hier die Kette der Überlieferer der richtigen Wafä - Schädsili Lehre bis auf ’Ali ben Abu Tälib in folgender Weise: Jüsuf Ibn Wafä erhielt sie von seinem Oheim dem Lehrmeister Muhammed, dieser von seinem Vater Abul-Ma- kärim Ibräbim; von seinem Vater Abul-Fadhl Muhammed el-magdsüb d.ı. Contem- plativus; von seinem Vater dem Meister Abul-Mahärim Muhammed; von Abul-Fadhl Abd el-rahman el-schahid d. i. Martyr ; von seinem Vater Schihäb ed-din Sidi Ahmed Bruder des 'Ali; beide von ihrem Vater dem grossen Lehrmeister Abul-Fadhl Sidi Muhammed Wafä; von Sidi Däwüd Bähalä Verfasser der Veritates exqwisitissi- mae und Commentator des Liber precum maritimus (Hagi 4480); von dem grossen Histor.-philolog. Classe. XXXI. 4. L 82 F. WÜSTENFELD, Meister Täg ed-din Ibn "Atäallah el-Iskanderi (f 709) Verfasser der Illustratio de abolendo regimine (Hagi 3703. Gotha 891), der Sententiae (Hagi 4581. Gotha 890), der Praestantissima beneficia (Hagi 11136) u. a. (Hagi Index Nr. 8715); von dem Meister Abul-’Abbäs el-Mursi (Hagi 11136); von Abul-Hasan el-Schädsili (7 656. Hagi Index Nr. 7098); von dem Scherif Abd el-saläm ben Baschisch ; von dem Sche- rif Abu Muhammed Abd el-rahman el-’Attär el-Hasanı el-Idrisi; von Abu Madjan el-Tilimsänt; von el-Schäsi; von Abu Sa’id el-Magribi; von Abu Ja’cüb el-Nahrhawi; von el-Guneid (F 297. Ibn Chall. 143); von Ma’rüf el-Karchi (7 200. Ibn Chall. 739); von ’Ali el-Ridhä (F 202 Ibn COhall. 434); von dessen Vorfahren Müsaä el-kädhim, Ga’far el-gädik, Muhammed el-bäkir, ’Ali Zein el-'abidin, Husein, 'Ali ben Abu Tälib. Jüsuf el-Badii (G. 576). 63. Jüsuf ben Abul-Fath ben Mancür Gamäl ed-din el-Fathi el-Sukeijiftf el-Hanefi wurde im J. 994 (1586) in Damascus geboren und von Hasan el-Bürinf (G. 551) unterrichtet und von Ahmed el-Osali (41) in die Chalwat-Lehre eingeweiht. Er war mit den besten Anlagen ausgerüstet, als Schüler sehr folgsam, hatte eine angenehme Aussprache und eine schöne Stimme. Seine erste Anstellung als Prediger erhielt er an der Selimia in Güta bei Damascus, dann reiste er nach Constan- tinopel, wo er alsbald durch seine hervorragenden Eigenschaften. beson- ders durch seinen angenehmen Vortrag bekannt wurde. Der Sultan Othmän, der von ihm hörte, liess ihn zu sich rufen und stiftete eine neue Stelle eines zweiten Sultans- Prediger an der Omeijaden - Moschee in Damascus, die er ihm verlieh, mit einer Besoldung von 40 Othmanlıs täglich (wie ich glaube, setzt Muhibbi hinzu). Als Othmän am S. Ra- gab 1031 ermordet wurde, verliess Jüsuf Constantinopel und eilte nach Damascus, trat die Predigerstelle an, wurde zugleich Professor an der Selimia, wo er seine Vorlesungen hielt, und gab auch Rechtsgutachten ab bis zum J. 1044. In diesem Jahre reiste der Sultan Muräd nach Riwän (Eriwän in Armenien); unterwegs starb sein Hofprediger und als der Sultan nach einem anderen verlangte, wurde ihm Jüsuf als der beste empfohlen; dieser wurde aus Damascus herbeigeholt, er traf mit dem Sultan auf der Station Chuwa in Adserbeigän zusammen, wurde von ihm angenommen und blieb in dieser Stellung auch unter dem Bruder und Nachfolger, dem Sultan Ibrähim, wurde dann auch Cadhi el-'askar DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBIl IN DAMASCUS. 83 und erreichte eine Stufe. über welche nichts hinausging. Mit Ahmed ben Jüsuf gen. el-Mu’id'; hielt er öffentliche Disputationen über ver- schiedene wissenschaftliche Fragen, aus denen Jüsuf meistens als Sieger hervorging. Ausser dem Commentar zu einem Gedichte des Muhibb ed-din über Jurisprudenz (s. S. 9) schrieb er einen vortrefflichen Auf- satz üiber die Sanatio des Cadhi ’Ijädh (+ 544 Hagi 7612. Ibn Chall. Nr. 522) und mehrere gute Gedichte. Er starb in Constantinopel im J. 1056 (1646) und wurde in dem benachbarten Orte Usküdär am Bos- porus begraben. — el-Sukeijifa ist der Name einer Moschee vor dem Thomas-Thore von Damascus, an welcher der Grossvater Mancür Pre- diger war. wovon dessen Nachkommen den Namen el-Sukeijifi behielten. Lutfallah ben Zakarljä Ibn Beiräm (103). 64. Mahmüd ben Muhammed ben Muhammed ben Hasan el- Bäbi el-Halebi Abul-Thanä Nür ed-din el-Beilüni’) el-'Adawi el- Schäfii wurde von seinem Oheim Abul-Jasar Muhammed el-Beilüni erzogen, weil er seinen Vater verlor, als er noch klein war. Er lernte den Coran auswendig und las ihn dann nach den sieben Recensionen bei dem Scheich Ibrähim el-Cäbüni, dann den Minhäg bei Abd el- wahhäb el-’Ordhi und einen Theil des Irschäd Directio de praeceptis juris Schäfi’itici von Ismäiil ben Abu Bekr Ibn el-Mucri (- 836. Hagi 512) bei dem Scheich Abd el-cädir el-Taksiri. Besonders schloss er sich an Radhi ed-din Muhammed Ibn el-Hanbali (+ 971. Hagi Index Nr. 8139), las und hörte bei ihm, besuchte seine Lehrstunden Morgens und Abends mit grossem Nutzen und stieg an seiner Hand empor. Ausser den philosophischen und rhetorischen Wissenschaften lernte er bei ihm die Traditionen. erhielt von dessen Vater Burhän ed-din Ibrähim el- 1) D. i. der Repetent, weil er an der hohen Schule des Muhammed Fahmi Ibn el-Hinnäij in Constantinopel Repetent gewesen war und den Namen behielt, ungeachtet er zu viel höheren Ämtern gelangte. Er war in dem Orte Cäztägi (Gänse- berg, dies ist auch der Türkische Name des Caucasus) in der Nähe von Brüsa ge- boren und starb als Mufti von Constantinopel am 15. Rabi’ I. 1057 (20. Apr. 1647). 2) Beilün ist eine Art Wascherde, die in den Bädern als Seife gebraucht wird, in Ägypten 3b genannt; ein Vorfahr wird also ein Geschäft damit getrieben haben, L2 84 F. WÜSTENFELD, r Hanbali (} 959. Hagi Index Nr. 2286) ein Diplom über die Sammlungen des Bochäri und Muslim, von dem Scheich el-Muwaffak ein solches über die sechs grossen Traditionswerke, und auf sein schriftliches Gesuch stellten ihm noch andere Lehrer der Traditionen und anderer Fächer in JAhira und Damascus Diplome aus. Als er im J. 964 die Wallfahrt machte, traf er in Mekka mit el-Schihäb Ahmed ben Hagar el-Hei- thami (+ 973. Hagi Index Nr. 8357) zusammen jedoch nur für die Zeit der Festtage. da er sich nicht länger aufhalten konnte, bekam aber doch von ihm ein wohllautendes Diplom für die juristische Praxis und den Unterricht. Nach Haleb zurückgekehrt fing er noch bei Lebzeiten seines Lehrers Ibn el- Hanbali an zu unterrichten und dieser schätzte ihn sehr hoch; gleich anfangs gehörte zu seinen Schülern Omar ben Abd el-wahhäb el-’Ordhi (- 1024), welcher damals erst 14 Jahre alt bei ihm die '@azertija Einleitung in die Coranlesekunst (Hagi 12764), die 'Izzia Einleitung in die Flexionslehre (Hagi 8141) und einen Abschnitt des Adjumentum de septem Corani recensionibus von Othmän el-Däni (+ 444. Hagi 3814) las. Grammatik, Logik, Astronomie, Coranerklärung, Qufis- mus waren seine Studienfächer. Ibrähim Pascha liess für ihn neben seinem Hause eine Moschee erbauen und stellte ihn als Prediger an: in dem Minäret schloss sich Mahmüd ab und verliess diese Wohnung nur. wenn er sich baden musste, und die Leute besuchten ihn dort: der Grund dieser Abgeschiedenheit war seine Schwerhörigkeit und Kurz- sichtigkeit. Er beschäftigte sich hier nur damit im Coran zu lesen. für das Wohl seiner Familie zu sorgen und die Raubvögel vom Thurme zu verjagen. — Am 26. Gumädä II. 1007 kam er nach Damascus um über Ägypten die Wallfahrt zu machen; er besuchte dort noch die Vorträge einiger Gelehrten und kam auch am 2. Ragab in die Omeija- den-Moschee zu Nagm ed-din el-Gazzi (G. 569), wo nebst mehreren anderen auch der Cadhi Muhibb ed-din (1) erschienen war; nach been- digter Vorlesung lud sie el-Nagm zu Gaste und sie blieben die ganze Nacht bei ihm. Als sie am 15. Ragab wieder zusammen waren, kam el-Nagm auf den Gedanken, er wollte Mahmüd bitten ihm ein Diplom auszustellen; er sagte es zu und als el-Nägm am anderen Morgen zu DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 85 ihm in die hohe Schule ’Adilia kam, wo er logirte, fand er das Diplom für die juristische Praxis und den Unterricht schon fertig geschrieben. und er überreichte es ihm. Allen, die zu ihm kamen um ihn zu be- grüssen, ging er mit freundlichem Gesichte entgegen. Er bemühte sich besonders die Traditionen mit der Kette der Überlieferer kennen zu lernen, war aber so schwerhörig, dass man sich ihm nur verständlich machen konnte, wenn man ihm ins Ohr sprach. Am Ende des Ragab verliess er Damascus und reiste nach Cähira, wo er nicht lange nach seiner Ankunft im Ramadhän oder Schawwäl 1007 (Apr. oder Mai 1599) starb; der Ober-Cadhi Jahja ben Zakarijä (105) war bei der Leichen- feier zugegen. — Sein Sohn 65. Fathallah ben Mahmüd ben Muhammed el-Halebi el-Bei- lüni wurde im Ramadhän 977 (Mai 1569) in Haleb geboren und von seinem Vater unterrichtet und kam in Begleitung des Wezirs Nacüh d.i. Näcif Pascha nach Constantinopel. Er wurde zum Schäflitischen Richter von Jerusalem ernannt, reiste dann viel in der Welt umher und war in Mekka, Medina, Damascus, Tripolis und den Griechischen Städten. Er schrieb vortreffliche Bücher, darunter Glossen zu dem Commentar zum Beidhäwi; Ezxpositio aequalis d.i. Commentar zu dem Glaubensbekenntniss des Scheich 'Ali ben ’Atija gen. ’Olwän el-Hamawi (r 922 od. 936. I agi Index Nr. 1266); Summa selecta von Heilmitteln, welche man schnell anwendet (ds: Hagi 1765 es) um die Pest zu vertreiben; auch hat er viele Gedichte gemacht. Er starb in Haleb im J. 1042 (1632). Muctafä ben Ahmed el-Muhibbi (27). Muhammed ben Abd el-bäki el-Muhibbi (5). 66. Muhammed ben Abdallah ben Ahmed ben Muhammed ben Ibrähim ben Muhammed Schams ed-din el-Timurtäscht el-Gazzi el- Hanefi wurde im J. 939 in Gazza geboren, wo sein Grossvater Ahmed und dessen genannte Vorfahren die Predigerstelle bekleidet hatten. Mu- hammed wurde von el-Schams Muhammed ben el-Maschraki el-Gazzi, Mufti der Schäfiiten in Gazza, in den verschiedenen Wissenschaften unterrichtet und reiste viermal nach Cähira, zuletzt noch im J. 998, 86 F. WUSTENFELD, und hörte dort bei seinen ersten Besuchen die juristischen Vorträge des Vorstehers Zein Ibn Nugeim (+ 970) Verfasser des Mare ‚=! vermuth- lich zu lesen „,=Ül Recognitio dissertationis de quaestione argumentationis (Hagi 2491. Index Nr. 9393), des Imäm Amin ed-din ben Abd el-äli und des Ober-Cadhi ’Ali ben el-Hinnäjj. In Gazza galt er für den ersten Juristen seiner Zeit und zu seinen Schülern gehören seine beiden Söhne Gälih (geb. 980 gest. 1055) und Mahfüdh (7 1035), die beiden Imäme Ahmed und Muhammed Söhne des 'Ammär und aus Jerusalem der Literat el-Burhän el-Fitjäni und der Scheich Abd el-gaffär el-Agamıi (geb. 973 gest. 1057). Muhibbi (1) leınte ihn auf seiner Reise nach Ägypten im J. 978 in Gazza kennen, er führt in seinem Iter Aegyptia- cum einige Unterredungen an, die er mit ihm hatte, und giebt ihm das beste Lob. Er starb am Ende des Ragab 1004 (30. März 1596). — Er hat eine grosse Menge Bücher und Abhandlungen geschrieben, am bekanntesten ist die Illustratio intelligentiarum et maria colligens lber über die einzelnen Rechtsmaterien mit einem Commentar in zwei starken Bänden betitelt Dona Clementis Dei (Hagi 3689), das nützlichste Buch in diesem Fache; auch andere haben Commentare dazu geschrieben, wie Muhammed ben ’Ali el-"Alä el-Hackafi (69), Husein ben Iskander el-Rümf in Damascus, Abd el-razzäk Professor an der Näciria-gawwänia; der Scheich el-Isläm des Türkischen Reiches Muhammed el- Ankyri (- 1098) gab dazu vortreffliche und nützliche Abhandlungen heraus und zu dem erstgenannten Werke schrieb der Scheich el-Isläm Cheir ed-din ben Ahmed el-'Oleimi el-Ramli (geb. 993 gest. 1081) sehr brauchbare Glossen. (Hagi 14782). — Ferner: Commentar zu dem Thesaurus sub- tilitatum des Häfidh ed-din el-Nasafi über das Hanefitische Recht (Hagi 10900) bis zu dem Cap. über die Eide. — Opitulatio debilis d.i. Com- mentar zu dem Compendium des Hanefitischen Rechts Viaticum pauperis von Kamäl ed-din Muhammed Ibn el-Hammäm (+ S61. Hagi 6767). — Dona Dei Benignissimi d.ı. Commentar zu dem Donum aequalibus oblatum über das Hanefitische Recht (Hagi 13351). — Commentar zu den Mar- garitae et Splendores bis zu dem Cap. über die Wallfahrt. — Adjutor Jjudieis de responsis jurisconsultum petenti reddendis ein starker Band. — DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 87 Collectio responsorum zwei Bände. — Opitulator judicum ad judicia fe- renda. — Dissertatio de introitu balnei: — Diss. de mundatione ocrearum. — Diss. de Cufismo. — Carmen de unitate Dei mit Commentar. — Com- mentar zu den Particulae regentes des Abd el-cähir el-Gurgänt (+ 474. Hagi 3419). 67. Muhammed ben Abd el-cädir Schams ed-din el-Geidäwi el-Schäfii gen. el-Hädi d. i. der Kamelführer nach seinem Buche Modulationes Agasonis inter eum, qui rescribit et qui incipit, dem Werke des Caläh ed-din Chalil el-Gafadi ( 764. Hagi 1131) nachgebildet. Muhibbi lest ihm keinen grossen Werth bei, ausser dass er seine Lehrer in Damascus nennt: el-Schams Ibn el-Minkär (21), den Cadhi Muhibb ed-din (1), Asad ed-din ben Mu’in ed-din el-Tabrizi, el-Schams Muham- med el-Däwuüdi el-Macdisi (7 1006), bei dem er den Commentar des Galäl ed-din Muhammed el-Mahalli (+ 864) zum Minhäg (Hagi 13242) las, el-Schihäb el-"Aithäwi (42) und el- Schams el-Meidäni (84), und dass er die Correspondenz, die er mit einigen Schöngeistern geführt hat. an- fügt. Er starb als Mufti von Geidä (Sidon) im J. 1042 (1632). Das Volk spricht unrichtig (so!) Cidä und Cidäwi. 68. Muhammed ben Abd el-halim el-Bursawi el-Asiri erhielt in seiner Vaterstadt Brüsa den Unterricht des Maulä Muhammed Ibn el-Muid und des Scheich Muhammed Häfidh zädeh, kam dann nach Constantinopel und besuchte die Vorlesungen des Scherif el-Schirwäni Professor an der hohen Schule von Aja Sofia. Er lebte damals in den beschränktesten Verhältnissen, studirte aber mit dem grössten Fleisse, bis er zu Jahjä ben Zakarljä (105) ging und einer von dessen vertrauten Schülern wurde. Zuerst hatte er nur die Abschriften der Rechtsgut- achten zu revidiren, dann wurde er selbst mit Gutachten betraut. und er besorgte sie mit einer Genauigkeit und Schnelligkeit, dass ihn keiner hierin übertraf. Das Glück wandte sich ihm zu, sein Ruf verbreitete sich und von weither kamen die Leute zu ihm; der Sultan Muräd hörte von ihm und die Wezire, Cadhi el-askar und andere hohe Beamte er- holten sich in schwierigen Fällen Raths bei ihm. Er wurde hierauf als Professor angestellt, rückte nach und nach in immer bessere Stellen 88 ° F. WÜSTENFELD, vor, .bis er an die hohe Schule Sultan Selim des älteren kam und dann zum Cadhi von Mekka ernannt wurde. Die Reise dahin unternahm er mit Sunbul Aga, dem ersten Aufseher des Harem, zur See, sie wurden von den Franken gefangen genommen, nach der Insel Malta gebracht und verloren den grössten Theil ihres Reisegepäcks und ihr Geld. Bur- sawi blieb nahe an vier Jahre in der Gefangenschaft und nachdem er, in Freiheit gesetzt, nach Constantinopel zurückkam, wurde ihm die Stelle als Cadhi von Ägypten verliehen; dies geschah im J. 1059. Er reiste über Damascus und nahm von hier Fadhlallah el-Muhibbi (9) mit sich nach Cähira, zu dem er eine grosse Zuneigung gewann. Letz- terer blieb hier, als el-Bursawi abberufen wurde und dieser logirte auf der Rückreise in Damascus in dem Hause der Muhibbi, wo ihm ein Sohn geboren wurde, den er Jahja nannte, der aber auf der Weiterreise in Antiochia starb. Bald nach seiner Ankunft in Constantinopel erhielt er die Stelle als Cadhi in Adrianopel; hier nahm er von dem Scheich Muclih ed-din die besondere Lehre Caschschäschia (C. 209) an, welche eine bestimmte Eintheilung des Coran beim Vorlesen und eine eigen- thümliche Anrufung Gottes vorschreibt. Indess wurde er bald nachher abgesetzt und nach Janboli verwiesen, danach von dort herbeigeholt und zum Cadhi von Constantinopel ernannt mit dem Range eines Cadhi el- 'askar von Anatolien. zu welcher Stelle er dann wirklich aufrückte. Der nach vielen Hofintriguen im J. 1066 zum Grosswezir ernannte Mu- hammed Pascha Köprili machte Bursawi zum Mufti und dieser befand sich in dem Gefolge des Sultans Muhammed auf seiner Reise nach Brusa und Adrianopel und hatte sich seiner besonderen Gunst zu erfreuen. Der Grosswezir verlangte die Hinrichtung einer Anzahl von angesehenen Männern im Lande und am Hofe, sie sollte aber nicht ohne ein rich- terliches Erkenntniss erfolgen, welches nach der allgemeinen Meinung Bursawi abgegeben haben soll. — Um diese Zeit bewarb sich Fadhlal- lah wieder um seine Gunst und drückte sein Bedauern aus. dass er so weit von ihm entfernt sei; Bursawi antwortete ihm in einem Briefe, als wenn sein Pferd spräche, ein ausgezeichnetes Thier, welches er da- mals mit in Damascus gehabt hatte und welches Fadhlallah kannte, DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 89 und entschuldigte sich, dass er für jetzt seinen Wünschen nicht ent- sprechen könne. Als Entgegnung schrieb Fadhlallah eine Antwort auf ein Blatt Papier, welches er einem Maulesel an den Hals hing, als wenn dieser redete, und liess ihn in dem Hofe des Emir Müsik frei umher- laufen. — Als der Grosswezir Köprili im J. 1072 starb, wurde Bursawi abgesetzt und nach Gallipolis verwiesen; die Nachricht traf ihn, als er in der Moschee war und der Prediger auf der Kanzel stand, und da kein Aufschub möglich war, erhob er sich schnell von seinem Sitze, eilte nach dem Hafen, bestieg ein Schiff und fuhr ab. Nach einiger Zeit erhielt er den Befehl sich als Cadhi nach Rhodos zu begeben und er blieb dort neun Jahre, dann bat er um die Erlaubniss die Wallfahrt machen zu dürfen und traf im Anfange des Ragab i081 mit seinem Bruder Muctafa, welcher Cadhi von Mekka werden sollte, in Damascus zusammen. Sie machten die Reise gemeinschaftlich, blieben in Mekka ein Jahr, worauf ihn. der Bruder verliess, während er selbst noch ein zweites Jahr dort verweilte. Dann kehrte er nach Damascus zurück und blieb hier, bis ihn der Befehl traf sich nach seiner Vaterstadt Brüsa zu begeben; er reiste am 8. Cafar 1086 dahin ab in Begleitung des Muhammed Muhibbi (10), wurde dort nominell Cadhi von Matänia, um den Jahresgehalt daher zu beziehen, und starb im J. 1093 (1682). Muhammed ben Abd el-latif el-Muhibbi (3). Muhammed ben Ahmed Ibn Manlä (45). Muhammed ben Ahmed el-Schaubari (40). Muhammed ben Ahmed el-Ustuwäni (19). 69. Muhammed ben ’Ali ben Muhammed ben 'Ali ben Abd el- yahman ’Alä ed-din el-Hicni, oder el-Hackafi, d. i. dessen Vorfahren aus Hicnkeifä stammten, wurde in Damascus geboren und von seinem Vater unterrichtet, dann aber besonders von Muhammed el-Mahäsini Prediger und Professor in Damascus (99), welcher ihn so lieb gewann, dass er ihn zu seinem Repetenten in den Vorlesungen über Bochäri annahm und ihm im Schawwäl 1062 ein allgemeines Lehrerdiplom aus- stellte. Er reiste dann nach Ramla und hörte bei Cheir ed-din ben Ahmed el-'Oleimi el-Ramli el-Hanefi (geb. 993 gest. 1081) die juristi- Histor.-philolog. Classe. XXXI. 4. M 90 F. WÜSTENFELD, schen Vorlesungen, besuchte in Jerusalem den gelehrten Fachr ed-din ben Zakarijä gen. el-Ma’arri el-Hanefi (+ 1070), machte im J. 1067 die Wallfahrt und verweilte auf der Rückkehr einige Zeit in Medina, wo ihm Gafi ed-din Ahmed el-Caschschäschi (7 1071 G. 210) ein vom 10. Muharram 1068 datirtes Diplom überreichte. Zu seinen zahlreichen lehrern gehören noch Mancür ben "Ali el-Satühi (+ 1066), Cutb ed-din Ajjüb el-Chalwati (56), Abd el-bäki el-Hanbali und unter seinen Schü- lern befanden sich der Professor Ismä'il ben ’Ali, Derwisch el-Hulwäni. der Secretär Ismäil ben Abd el-bäki, Othmän ben Hasan ben Hidäjät, der Münzmeister Omar ben Muctafä u. A. el-Muhibbi (10) hörte bei ihm die Illustratio intelligentiarum des Muhammed el- Timurtäschi (66) in seinem Hause, den Commentar des Beidhäwi in der hohen Schule Takwia und den Bochäri in der Omeijaden-Moschee. Er hatte lange Zeit in dürftigen Verhältnissen gelebt, reiste desshalb im J. 1073 nach Constantinopel und hatte das Glück von dem Wezir el-Fädhil gut em- pfangen zu werden, welcher ihm die Professur an der hohen Schule Gakmakia verlieh, und als er davon zurücktrat und Mufti von Damas- cus zu werden wünschte, erhielt er diese Stelle, begab sich dahin und verwaltete sein Amt mit grosser Bescheidenheit und Würde fünf Jahre. Als im J. 1075 durch den Tod des Schams ed-din Muhammed ben Jahja el-Chabbäz (Bäcker) el-Batnini (aus Batnia einem Dorfe bei Damascus) die Stelle für die Vorträge über Traditionen in der Omeijaden-Moschee zur Erledigung kam, wurde sie dem Hackafi übertragen und er erwarb sich hier einen grossen Ruf; aber einer seiner Neider unter den Secre- tären, der ihm übel wollte, brachte einige Leute auf seine Seite und sie machten über ihn einen ungünstigen Bericht an die Regierung, dem wnan hier Glauben schenkte. Zu derselben Zeit im J. 1077 war Manla Abu Bekr ben Abd el-rahman el-Kurdi Professor an der Salimia ge- storben und der Ober-Cadhi von Damascus Abdallah ben Muhammed der lange, welcher im Jahre vorher aus Haleb dahin versetzt war (7 1088), machte eine Verschiebung der Stellen, indem er dem Hackafi seine bei- den Ämter abnahm und ihm die schlechter besoldete Sallmia übertrug. seinen Stellvertreter Ahmed ben Muhammed el-Mihmandär zum Mufti DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 91 ernannte und die Vorträge über Traditionen dem Schams ed-din Mu- hammed ben Muhammed el-Aithi überwies. Hackafi ertrug dies fast ein Jahr lang, dann reiste er nach Constantinopel, beklagte sich bei dem Scheich el-Isläm Jahja el-Minkäri (24) und erwirkte für sich den Jah- resgehalt eines Cadhi von Cära und 'Aglün zwischen Hime und Da- mascus und wurde auch wieder für die Vorträge über Traditionen an- gestellt. Der Wezir el-Fädhil lag damals mit der Flotte vor der Insel Creta, Hackafi begab sich dahin, wurde ehrenvoll empfangen und da bald nachher die Hauptstadt Candia erobert wurde, sah der Wezir ihn dazu aus, in der Moschee, welche den Namen des Sultans Muhammed ben Ibrähim führt, die Sieges-Predigt zu halten. Dies vermehrte seinen Ruf und trug ihm die Einnahme eines Cadhi von Hamät ein, er kehrte nach Damascus zurück und lehrte einige Zeit. Dann verbreitete sich in Constantinopel die Nachricht, er sei gestorben, über seine Stelle wurde anderweitig verfügt und er sass längere Zeit daher mit leeren Händen. bis der Professor Muhammed ben Kamäl ed-din Ibn Hamza im J. 1085 starb und er dessen Stelle an der Takwia erhielt, und durch eine Reise nach Constantinopel erreichte er noch die Einnahme als Cadhi von Ceidä (Sidon); von da an lehrte er in Damascus bis zu seinem Tode. In seinem letzten Jahre hatte er angefangen über Bochärt zu lesen und er begann und schloss jede Vorlesung mit dem Gebet der ersten Sure. Am 29. Ramadhän 1088 war er im Bochäri auch an die erste Sure ge- kommen, am folgenden Tage war das Fest der beendigten Fasten, das auf einen Freitag fiel; er war zum Gottesdienst in der Moschee und hielt gleich dahinterher vor einer zahlreichen Versammlung eine lange Vorlesung über die Erklärung der zweiten Sure »die Kuh« und aus dem Bochäri über die Tradition von der allgemeinen Vermittlung bei Gott. Nach beendigtem Vortrage begann er das Gebet: Ihr Gottesverehrer ! mein letzter Wunsch ist, dass ihr gottesfürchtig seid und es oft aus- sprecht: Es ist kein Gott ausser Allah! Dies wiederholte er mehrmals und fuhr dann fort: ja, sprecht es recht oft aus; ich wünsche nicht, dass ihr mir bezeugt, ich habe Vorzüge, Kenntnisse und Ansehen an- derer Art, als dass ich gesagt habe: Es ist kein Gott ausser Allah! und M2 92 F. WÜSTENFELD, dass ich euch dies stets ins Gedächtniss gerufen habe. Als er dann das Gebet geschlossen hatte, nahm er mit bedeutungsvollen Winken Abschied von den Anwesenden; er ging nach Hause, verharrte noch zehn Tage in Andacht, Lob und Preis Gottes, bis er Montag d. 10. Schawwäl 1088 (6. Dec. 1677‘ starb. Muhammed ben ’Ali el- Miktabi (Fr 1096) hat zu seinem Lobe eine lange Cacide gedichtet. 70. Abul-Fadhl Muhammed ben Barakät ben Abul-Wafä el- Maucili el-Scheibäni el-Meidäni el-Schäfii el-Cädiri, dessen Vor- fahren aus Mosul stammten, gehörte zu einer der achtbarsten Familien von Damascus. Schon sein Vater, der mit einer Tochter des Jünus el- 'Aithäwi, Schwester des Ahmed (42), verheirathet war, zeichnete sich (durch Freigebigkeit und Leutseligkeit aus, und Abul-Fadhl, der Erbe seiner Tugenden, war bei allen Menschen beliebt, er verkehrte mit den angesehensten und gelehrtesten Männern, die ihn hochschätzten, in sei- nem Hause an der Kies-Reitbahn (meidän el-hacad, daher sein Name Meidäni) nahe bei der Hauptstrasse am Thore von el-mugalld »dem allgemeinen Betplatze«, fanden die Fremden stets eine gastfreie Auf- nahme, kurz er war eine Zierde für seine Zeit und mit Glücksgütern, Kindern und einem hohen Alter begnadigt. Er starb 80 Jahre alt oder darüber gegen das Ende der Nacht auf den Freitag d. 24. Scha’bän 1008 (10. März 1600) und wurde in dem Familienbegräbniss nahe bei der Moschee el-Näring, die an den allgemeinen Betplatz anstösst, be- erdigt. — Sein ältester Sohn 71. Abd el-Rahman ben Abul-Fadhl Muhammed ben Barakät el-Maucili el-Meidäni el-Schäfii versah eine Lehrerstelle an dem Mo- suler Kloster im Quartier Meidän el-hacä, worin ihn sein Vater bei seinen Lebzeiten zu seinem Nachfolger ernannt hatte, bei welcher Ge- legenheit er sich erinnerte, dass seine Familie auch ein Anrecht auf einen Platz für Freitags-Vorlesungen in der Omeijaden- Moschee habe, der seit langer Zeit nicht benutzt war; es wurde also die Stelle für einen Zuhörerkreis am Singak- (Fahnen -\Thore innerhalb der Moschee im J. 1000 wieder eingerichtet. Abd el-rahman war ein fein gebildeter. bescheidener Mann, starb Montag gleich nach Mittag d. 2. Rabr Il. DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 93 1017 (16. Juli 1608) und wurde unmittelbar neben seinem Vater bei der Moschee el-Näring begraben. — Sein Bruder 72. Hasan ben Abul-Fadhl Muhammed ben Barakät el-Maucili Badr ed-din el-Meidäni besuchte in Damascus die Vorlesungen des Muhibbi (1), Ismäil el-Näbulusi (11), el-Imädi el-Hanefi (35) und Asad ed-din ben Muhammed el-Tabrizi; er zeichnete sich vor anderen aus und machte sich eine Zeit lang in der Omeijaden-Moschee durch Unter- richt den Schülern nützlich. Als im J. 1001 Kütschuk Muctafä als Cadhı nach Damascus kam und das oberste Schäfiitische Imamat an der genannten Moschee durch den Tod des Scheich Müsa el-Gausi erledigt wurde, vereinigten sich die Gelehrten der Stadt und baten den Cadhi, diese Stelle dem Badr ed-din zu übertragen. er entschied sich aber für Ibn Abul-Bakkä. Da die Gelehrten Einwendungen hiergegen machten, sagte der Cadhi: schlagt mir einen Dritten vor, der für die Stelle pas- send ist, und sogleich erhob sich el-Schams Muhammed el-Meidäni (84), stellte sich selbst als den dritten vor und wurde von dem Cadhi ange- nommen, während die Gelehrten höchst aufgebracht die Versammlung verliessen. Nachdem Kütschuk noch in demselben Jahre nach Mekka versetzt und Muctafä ben Hasan als Cadhi nach Damascus gekommen war, bemühten sich die Angesehenen der Stadt wieder für Badr ed-din und waren zuletzt mit der Entscheidung des Cadhi einverstanden, dass das Einkommen der Stelle zwischen beiden getheilt werden solle. Spä- ter wurde el-Badr auf den Wunsch der Gelehrten Cadhi der Schäfl’iten und führte dies Amt in lobenswerther Weise, bis er im J. 1033 oder 34 (1628) starb und am kleinen Thore nahe bei der Moschee el-Näring begraben wurde. Muhammed ben Abu Bekr Muhibb ed-din el-Muhibbi (1). 73. Muhammed ben Cubäd el-Budüni gen. el-Saküti »der Schweiger«, weil er nicht viel redete, sondern beständig nur betete und in Büchern las, sodass er selbst im Gehen auf der Strasse nicht auf- hörte zu lesen, war im J. 1014 in Begleitung des Ober-Cadhi Muham- med ben Jüsuf gen. Nahäli nach Damascus gekommen und er blieb hier, als der Cadhi von seinem Posten entlassen wurde, verheirathete 94 | F. WÜSTENFELD, sich und erhielt die Verwaltung der Stiftungen an der Derwischia, die Professur an der Güzia und die Oberaufsicht über das Kimerische Kran- kenhaus; mehrmals war er auch Stellvertreter am obersten Gerichte und bei der Vertheilung der Erbschaften, und wenn er zeitweise ohne An- stellung war, befand er sich in einer drückenden Lage. Zu einer solchen Zeit hatte ihn einmal ein Verwandter, der Secretär Muhammed ben el- Tabbäch, zum Neujahrsfeste nach seinem Garten eingeladen, wo auch der Prediger Jüsuf ben Abul-Fath (63) mit seinem Vater erschien; die- ser Abul-Fath verstand sich aufs Wahrsagen und sein Sohn drang in ihn. dem Saküti sein Horoscop zu stellen. Er sammelte also einige Zahlen, setzte sie zusammen und sagte dann: Das Horoscop lässt deut- lich erkennen, dass eine Anstellung für ihn nahe bevorsteht, die Nach- richt davon ist bereits in Damascus eingetroffen und er wird befriedigt fortgehen. Kaum hatte er ausgeredet, da erschien ein Nachbar des Sa- küti mit der Nachricht, es sei ein Eilbote aus Constantinopel bei ihm angekommen; er erhob sich sofort, ging nach Hause und traf den Bo- ten. der schon auf ihn gewartet hatte und ein Schreiben überbrachte, dass er zum Stellvertreter ernannt sei. Als später im J. 1044 Jüsuf Hofprediger des Sultans Muräd wurde, »erwachte das Glück des Saküti aus dem Traume«, er wurde nicht wieder von seinem Amte entfernt, vielmehr nach dem Tode des Abd el-rahman el-’Imädi (35) im J. 1051 zum Mufti von Damascus und Professor an der Suleimänia ernannt, wogegen die Vorstellungen der Söhne des 'Imädi nichts halfen. Saküti hatte eine grosse Menge Bücher, besonders Aufsätze und Abhandlungen gesammelt und als er am 2. Rabi II. 1053 (20. Juni 1643) starb, wurde 'Imäd ed-din (36) zu seinem Nachfolger ernannt. — Budün (Buda), woher er stammte, ist die Hauptstadt und der grösste Ort der &&l& Petschanegen') und bildet die Gränze zwischen den Türkischen Staaten und den Ländern der Christlichen Ungarn; sie wird der Schlüssel des Islamitischen Reiches genannt und ist gegenwärtig nach langen Kriegen in der Gewalt der Christen, worüber das Auge des Muslim sich trübt, und wir hoffen, dass Gott durch ihre Wiedereroberung den Glanz der 1) Singl. POLE S — use au. DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 95 Religion wiederherstellen wird, wie er durch seine Güte und Gnade gewesen ist. — Man erinnere sich, dass dies in der zweiten Hälfte des Jahres 1096 (1685) fast zwei Jahre nach der Entsetzung von Wien ge- schrieben wurde. 74. Muhammed el-amin Ibn Cadr ed-din el-Schirwäni war nach Constantinopel gekommen und hatte die Vorlesungen des Molla Husein el-Chalchäli (7 1014) besucht, dessen Randglossen zu dem Com- mentar des Molla Galäl ed-din Muhammed el-Dawwäni (+ 907) über die Glaubensartikel des Adhud ed-din Abd el-rahman el- Igi (75:62 Hagi 3170) er so vollständig sich zu eigen machte, dass ihm Husein bezeugte, Schirwäni hätte sie besser inne als er selbst. Unter seinen eigenen Schriften sind zu nennen seine Zusatz-Anmerkungen zu einigen Stellen aus dem Commentar über Beidhäwi (Hagi I. p. 479), worin er zeigt, dass er in allen Wissenschaften bewandert war; ein Commentar zu der Isagoge (Hagi I. p. 503); Adnotationes Chäcänicae utiles nach dem Zahlwerth der Buchstaben des Namens des Sultans Ahmed, dem sie dedicirt sind, über 53 wissenschaftliche Themata handelnd (Hagi 9251. VI. p. 262); ein Commentar zu den Theoremata articulorum fidei de me- taphysica des Gazzäli (Hagi 9613). — Er verliess seinen Posten in Uon- stantinopel und begab sich zu dem Wezir Nacüh Pascha (oder Näcif Pascha, wie die Türken nach ihrer unbegränzten Willkühr in dergleichen Wortspielen durch Buchstaben-Veränderung ihn nennen), als dieser zur Bekriesung des Schah von Persien ausersehen war; er wurde von ihm sehr ehrenvoll empfangen, zu einem hohen Range erhoben, der ihm reichlichen Gehalt eintrug, und kehrte mit ihm nach geschlossenem Frieden nach Haleb und von hier im Scha’bän 1020 nach Constantinopel zurück. Hier gelangte er als Lehrer zu einer grossen Berühmtheit, der Sultan Ahmed verlieh ihm die Professur an seiner hohen Schule mit dem Range eines Cadhi von Uonstantinopel, die angesehensten Männer suchten ihn auf und die Zahl seiner Zuhörer belief sich auf mehr als 300, während eine Menge Cadhis noch draussen unter den Fenstern standen um ihrem Ansehen nichts zu vergeben, wenn sie sich in ihrer Amtstracht unter die Schüler mischten. Er starb im J. 1036 (1626). 96 F. WÜSTENFELD, Muhammed ben Abul-Gafä el-Ustuwäni (15). 75. Muhammed ben Fadhlallah ben Muhammed gen. 'Icmati el-Rümi wurde in Constantinopel geboren. Sein Grossyater Muham- med ben Pir ’Ali gen. Birgili ist der Verfasser der berühmten Via Muhammedica und vieler anderen Werke (Hagi 7966. Index Nr. 6100. Er hatte seinen Sohn Fadhlallah ben Muhammed Birgili selbst un- terrichtet und dieser kam gegen das J. 1020 nach Constantinopel und erlangte einen grossen Ruf wegen seiner Gelehrsamkeit; er wurde zum Prediger an der Moschee des Sultans Selim ernannt und trug darin auch die Coranerklärung vor, dann wurde er an die Moschee des Sultans Bäjazid versetzt und starb im J. 1030 (1621). — Muhammed TIc- m ati wünschte, als er herangewachsen war und fleissig studirt hatte, bei Hofe einen Dienst zu bekommen und wandte sich an den Scheich el-Isläm Jahjä ben Zakarijä (105); da ihm dies nicht glücken wollte, wählte er den Gelehrten-Stand und Jahja nahm ihn in seinen eigenen Dienst. Er lehrte dann an mehreren Schulen in Constantinopel, bis er an die von der Mutter des Sultans Muräd neu gegründete Hochschule kam. Fines Tages nämlich wurde der Scheich el-Isläm zum Sultan beschieden und er vermuthete, dass er ıhn wegen der Besetzung der Professur fragen wolle; er besass einen von 'Icmati’s Hand geschriebenen Commentar des Miftäh Clavis') und nahm ihn mit sich. Wirklich fragte ihn der Sultan, wem er die Professur übertragen solle, und der Scheich antwortete: dem Schreiber dieses Buches, er ist der Enkel des Scheich Muhammed Birgili. Der Sultan bewunderte die Schrift und erkundigte sich weiter nach ihm; der Scheich hob seine Vorzüge hervor und nachdem der Sultan noch geäussert hatte, er habe auch von anderer Seite Gutes von ihm gehört, verlieh er ihm die Stelle, das Buch aber nahm er zu sich und behielt es, da er sein Vergnügen daran hatte. Nach dem Tode des Sultans kam einer seiner Secretäre mit dem Buche zu 'Icmati und bot es ihm zum Kauf an und er kaufte es ihm ab. — 1) Es ist ungewiss, welches Buch unter diesem Titel Hagi 12542—-12617 ge- meint ist, wahrscheinlich Nr. 12578. DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 97 Im J. 1049 wurde er als Cadhi nach Damascus versetzt; als er über Hime nach dem letzten grösseren Dorfe Harasta eine Parasange von Damascus kam, hielt er sich nicht erst hier auf, wie die neuen Cadhis zu thun pflegten, sondern hielt gleich seinen Einzug in die Stadt am 7. Dsul-Ca’da und wurde von Abd el-latif el-Minkäri (23) mit einem Gedichte empfangen, dessen Schlussworte die Jahrszahl enthalten: +, az \üiie Aus »Deine Ankunft ist ein Fest bei uns!) für den Scherif«. Auch von anderer Seite wurden ihm viele Lobgedichte dargebracht und er bewies sich auch als ein tüchtiger Beamter, dessen ungeachtet gehört er zu denjenigen Cadhis von Damascus, welche am meisten getadelt sind. weil er mit solchen Leuten Umgang hatte, welche durch ihre Ungerechtigkeit bekannt waren und durch ihr Verhältniss zu ihm sich sicher fühlten und desshalb ihre Unbilligkeiten noch weiter trieben. Da dies bekannt wurde, erhielt er im J. 1051 seine Entlassung und reiste mit Fadhlallah el-Muhibbi (9) nach Constantinopel. Bei ihrer Ankunft trafen sie den Scheich el-Isläm Jahja krank; der Grosswezir Muctafa Pascha besuchte ihn und erkundigte sich nach seinem Befinden, worauf Jahja erwiederte: Durch die Ankunft ’Icmati's ist eine Besserung eingetreten. Der Wezir war Willens gewesen, den ’Icmati wegen seines Benehmens seinen ganzen Unwillen fühlen zu lassen, jetzt nach der Äusserung des Scheich verzieh er ihm. Er ernannte ihn zum Cadhi von Brüsa, setzte ihn aber nach kurzer Zeit wieder ab, und es ging ihm eine Zeitlang schlecht, da er ohne Anstellung blieb, bis er Cadhi von Ajjüb und Izmir wurde, jedoch lebte er in knappen Verhältnissen und machte grosse Schulden. Nachdem er hierauf zehn Tage Cadhi von Constantinopel gewesen war, wurde er als Cadhi nach Salonichi versetzt, unterwegs schlug er einen seiner Diener und traf ihn gegen seine Absicht so hart, dass er starb. In Salonichi erwarb er ein bedeu- tendes Vermögen, kam dann zurück und blieb ohne Anstellung, bis der Grosswezir Muhammed Pascha el-Köpri sein Augenmerk auf ihn 1) Die Buchstaben ergeben die Zahl 1090; um 1049 herauszubringen müsste man (sus »bei mir« und dies im Versmass Zawil dreisilbig lesen. Histor.-philolog. Class. XXXI. 4. N 98 F. WÜSTENFELD, richtete und ihn zum Cadhi el-’askar von Anatolien und Rumelien er- nannte. Er hatte einen durchdringenden Verstand, einen festen Willen und ein anmassendes Wesen um in Gesellschaft klüger zu scheinen als er war, aber die gelehrten Othmänen suchten seinen näheren Umgang und rühmten sich, wenn sie mit ihm eine Unterredung gehabt hatten. Fadhlallah el-Muhibbi suchten ihn auf seiner zweiten Reise nach Con- stantinopel im J. 1073 wieder auf, er fand ihn in den glänzendsten Verhältnissen auf dem höchsten Punkte seines Ansehens, erreichte aber in seiner gedrückten Lage für sich von ihm nichts. ’Icmati starb am 12. Cafar 1076 (24. Aug. 1665). Muhammed ben Fadhlallah el-Muhibbi (10). 76. Muhammed ben Husein Schams ed-din el-Hammämi el- 'Ätiki el-Hanefi war ein Schüler des Schams ed-din Muhammed Ibn Minkär (21), Muhibb ed-din Muhammed ben Abd el-malik el-Bagdadi (F 1016), Muhammed Schams ed-din el-Däwüdi (7 1006) und besonders des Scheich Muhammed ben Abu Bekr el-’Ätiki gen. el-Jatim »das Waisenkind« (+ (F 1005), der ihn nicht nur beim Unterricht, sondern im jeder Weise unterstützte. Er erhielt an der von dem Statthalter Muräd Pascha im J. 976 erbauten Moschee eine Anstellung als Prediger und Vorsteher und starb im J. 1018 (1609). Muhammed ben Jahja el-Faradhi zwei gleichnamige Brüder, welche durch die Ehrennamen Kamäl ed-din (78) und Nagm ed-din (79) unterschieden werden. — Der Vater 77. Jahja ben Taki ed-din ben 'Obäda ben Hibatallah el- Schäfii el-Halebi el-Faradhi wurde im J. 953 (1546) zu Sarmın im Gebiete von Haleb geboren und erhielt den ersten Unterricht im Coran- lesen in Haleb; als er herangewachsen war, kam er nach Damascus und legte sich besonders auf das Studium der Mathematik. Astronomie und der Berechnung bei Erbschaftstheilungen. worin er alle seine Zeitgenos- sen übertraf und viele Schüler mit grossem Nutzen unterrichtete Er schrieb auch mehrere gute Bücher, darunter einen Commentar über das Oblectamentum (eins der mathematischen oder schönwissenschaftlichen Werke Hagi 13654— 13753) in zwei Bänden, worin er viele Räthsel und andere DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 99 nützliche Sachen einflocht, was er dann in einen Band zusammenzog; ferner einen Commentar zu dem Minhäg des Nawawi und einen Com- mentar zu dem Gedichte des Ga’bari über Erbschaftstheilungen. Er machte auch gute Gedichte, wie er eins dem Biographen Hasan el-Bü- rini (G. 551) vortrug, als er ihn Dienstag d. 26. Cafar 1021 (12Mai 1612) besuchte, und in der Bildung von Räthseln mit den entsprechenden Auflösungen in Versen war er sehr gewandt. Fr starb im J..... und wurde auf dem 'TTodtenhofe am kleinen T'hore nahe bei Biläl el- Ha- baschi begraben. 78. Muhammed ben Jahjä ben Taki ed-din Kamäl ed-din el-Faradhi el-Schäfili war von seinem Vater in der Arabischen Sprache, dem Coranlesen und der Rechenkunst und von anderen Lehrern in an- deren Fächern unterwiesen und widmete sich besonders dem Unterrichte im Coranlesen und in der Lehre von Universalerbschaften. Als der Scheich Ramadhän ben Abd el-hakk el-Akkärn (93) im J. 1056 starb, erhielt Kamäl ed-din dessen Stelle als Prediger an der Sinänia-Moschee, am meisten hielt er sich aber in der Derwischia Schule auf, wo viele Schüler seinem Unterrichte beiwohnten. Er starb Mitte Dsul-Ca’da 1088 (Anfangs Febr. 1678). 79. Muhammed ben Jahjaä ben Taki ed-din Nagm ed-din el-Faradhi erhielt von seinem Vater und seinem eben genannten Bruder den ersten Unterricht, kam dann zu dem Philologen Scharaf ed-din el-Dimaschki (94) und studirte unter Abd el-rahman el-’Imädi (35) und Nagm ed-din el-Gazzi (G. 569); in der Kenntniss der Arabi- schen Sprache war er »der Ritter in der Rennbahn, der Sieger am Tage des Wettrennens, dem keiner gleich kam;« in den Traditionen und Rechtswissenschaften war er vorzüglich bewandert und in der Rechen- kunst und Erbschaftsberechnung hatte er das gewöhnliche Ziel weit überschritten. Er bestieg darauf selbst den Lehrstuhl; durch sein leb- haftes Temperament liess er sich zuweilen zur Heftigkeit hinreissen, doch ging diese bald vorüber und er war im Augenblicke wieder freund- lich und gütig. Er hatte eine gute Methode des Unterrichtes, wusste die Aufmerksamkeit der Schüler zu fesseln und war eifrig bemüht, jeden N2 100 F. WÜSTENFELD, nach seinen Anlagen in die richtige Bahn zu lenken. Muhibbi (10) begann seine höheren Studien damit, dass er in der Omeijaden-Moschee die Privatvorlesungen des Nagm ed-din besuchte und bei ihm die Agurrümia las. Wegen des Todes eines hoffnungsvollen Sohnes setzte Nagm ed-din seine Vorlesungen mehrere Jahre aus, fuhr aber fort für gute Zwecke thätig zu sein und vertheilte z. B. aus seinen Vorräthen etwa 140 Lanzen, die sonst verrostet wären. Als er seine öffentlichen Vorträge wieder aufnahm, las er zuerst die Ayurrümia. dann dazu den Commentar des Scheich Chälid ben Abdallah el-Azhari (+ 905. Hagi VI. p. 74), darauf die Azharfja des Abu Hasan ’Ali el-Herawı (Hagi 558), den Commentar des genannten Chälid el-Azhari zu der Ewplicatio regularum flexionum finalium des Ibn Hischäm (-- 762. Hagi 929. 9602), ’ den Commentar des Sa’d ed-din Mas’üd el-Taftäzänı (+ 792) zu el-Izzi d.i. Flewus formarum des 'Izz ed-din Ibrähim el-Zangäni (7 nach 655. Hagi 3037. 8141), den Commentar des Cadhi Zakarijä ben Muhammed el-Aneäri (7 926) zu den Particulae aureae de syntawi des Ibn Hischäm (Hagi 7434), den Commentar Opus compositum des Othmän Ibn Ginni (7 392) zu den Flewus formarum des Abu Othmän Bekr el-Mäzini (+ 248. Hagi 3039. 12203) und Quod suffieit cordato, ut scriptis de syntawi flexio- num finalium carere possit von Ibn Hischäm (Hagi 12496). Er hatte in seinen Vorlesungen gewöhnlich über 40 Zuhörer, von ihnen wurden die berühmtesten Muhammed ben Muhammed el-Mälıkı. Abd el-bäki ben Abd el-rahman el-Mugeizili, Chalil el-Hameäni, 'Izz ed-din ben Chalita el-Himei und Muhammed el-Muhibbi (10). Nagm ed-din starb nach einer kurzen Krankheit Freitag den 12. Cafar 1090 (25. März 1679) und wurde am kleinen Thore begraben, der Schullehrer Muhammed ben ’Ali hat auf seinen Tod ein Distichon gedichtet, worin das letzte Wort ‚„o# den Namen »Faradhi« und nach den Buchstaben die Jahrs- zahl 1090 ausdrückt. Muhammed ben Lutfallah el-’Izzati (104). Muhammed ben Mancür el-Muhibbi (26). Muhammed ben Muhammed el-Furfür (51). Muhammed ben Muhammed Nagm ed-din el-Gazzi (G. 569). DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 101 80. Muhammed ben MuhammedSchams ed-din el-Gauchi el-Schäfli gehörte einer reichen Kaufmannsfamilie zu Damascus an, er- hielt eine wissenschaftliche Bildung und studirte Jurisprudenz und Ara- bische Sprache bei Abul-Fidä Ismäil el-Näbulusi (11), el-Imäd el-Ha- nefi (35) und el-Schams Ibn el-Minkär (21), die Coranerklärung hörte er bei Muhibb ed-din (1). Durch den Tod seines Vaters kam er in den Besitz eines grossen Vermögens, er verheirathete sich mit einer Tochter des genannten 'Imäd, deren erster Mann Muhammed ben Jahja el-Bah- nasi gestorben war, und reiste mit ihr nach Cähira, wo er noch weiter studirte und sich eine grosse Anzahl von Büchern verschaffte. Er wurde für geizig gehalten, da er sich von dem Umgange mit anderen zurück- zog, jedoch unterhielt er nach seiner Rückkehr nach Damascus einen freundschaftlichen Verkehr mit dem Schäfi'iten Cadhi Badr ed-din Hasan el-Maucili (72) und trieb mit ihm gemeinschaftliche Studien. Er hat einige Gedichte gemacht und ist im J. 1022 (1613) gestorben. 81. Muhammed ben Muhammed ben Ahmed Schams ed-din el- Higäzi el-Humeidi el-Himci el-Dimaschki wurde im J. 930 (1524) in Hime geboren und hiess hier Ibn Summäca, in Damascus wurde er spä- ter el-Higäzi genannt, weil er über zehn Jahre in Mekka zugebracht hatte‘); er selbst behauptete von Abdallah ben el-Zubeir el- Humeidi (7 219) dem Lehrer des Bochärl abzustammen. Er war in den geheimen mystischen Lehren von dem Scheich ’Ali el-Inbiläki unterrichtet, welcher in Medina wohnte und im J. 967 noch am Leben war, darauf kam er nach Damascus zurück, machte Bekanntschaft mit dem Scheich Mancür ben Abd el-rahman, Prediger an der Sukeijifa, und behauptete dann, von ihm die Wahrsagerkunst \>.1; und die Alchymie gelernt zu haben, wesshalb der Chogä Ibn 'Atüur sich an ihn anschloss um Gold zu machen und viel Geld darauf unnütz verwandte. In der Medicin hatte er sich von dem Scheich Jünus ben Gamäl ed-din Oberarzt in Damascus unter- richten lassen und war mit ihm eine Zeit lang so befreundet, dass er 1) Dies wird ausdrücklich bemerkt, mithin würde die Schule Higäzia (54), in welcher er lehrte, von ihm den Namen erhalten haben, nicht umgekehrt; auch in Haleb gab es eine Schule Higäzia. 102 F. WÜSTENFELD, ihn oft beim Besuche der Kranken begleitete. Auch mit dem Qufiten Scheich Müsa el-Kinnäri, der im J. 976 starb, hatte er Bekanntschaft gemacht und von ihm manches gelernt, bis el-Kinnäri den Umgang plötzlich abbrach. Der Grund hiervon war, dass dieser einen Ausspruch des Propheten angeführt hatte, worin er eine übermässige Nachsicht äusserte, worauf el-Higäzi bemerkte, dass der Prophet sich etwas zu kühn und unbesonnen ausgedrückt habe; hierüber wurde Müsä so auf- gebracht, dass er sich seinen ferneren Besuch verbat. Erst als er von einer Reise nach Cähira zurückkehrte, ging el-Higäzi wieder zu ihm und nahm einige Geschenke für ihn mit sich, Müsä aber wollte sie nicht annehmen und sagte: Wir sind in Gottes Namen von dir geschie- den und werden nicht umkehren. — Durch seine W eissagungen aus der Beobachtung der Gestirne, aus mystischen Zeichen und Linien im Sande wusste er sich Geltung zu verschaffen und bei dem Ober-Cadhi Muhammed ben Ma’/lül stand er in hohem Ansehen. Diesem verkündete er, dass ihm seine Frau einen Sohn schenken werde, den solle er Mu- hammed nennen, und als er geboren wurde, verkündete er ihm weiter, der sei der verheissene Mahdi und der Ober-Cadhi werde Cadhi el-askar werden und diese Stelle siebzehn Jahre behalten. Als er nun wirklich zum Cadhi el-askar von Rumelien ernannt wurde. war el-Higäzi grade bei ihm in Constantinopel und er verlieh ihm die Professur an der Takwia in Damascus an Stelle des Scheich el-Isläm Badr ed-din el- Gazzi. Dies geschah aus Parteilichkeit, da Ibn Mail ihm zürnte, weil er beim Tode seiner Tochter dem Leichenzuge nicht gefolgt war, das trug er ihm jetzt nach. Als die Nachricht hiervon nach Damascus kam, wäre fast ein Volksaufstand erfolgt, die Sache schien so unerhört, dass manche nicht daran glauben wollten, zumal da el-Badr seit seiner Er- nennung zum Cadhi von Damascus im J. 977 auch die Traditionen mit Beifall gelehrt hatte. el-Higäzi war Sonnabend d. 26. Muharram 983 von Damascus nach Constantinopel gereist und kam am 27. Ragab zu- rück und trat seine Stelle an. indem er die Traditions-Schule Aschrafia seinem Sohne Abd el-hakk übertrug. Zwei Monate nachher traf aber schon die Nachricht ein, dass Ibn Ma’lül wieder entlassen und Muham- DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 103 med ben Muhammed ben el-Jäs gen. Gawi zädeh zum Cadhi el-'askar ernannt sei, und Mittwoch den 9. Schawwäl musste el-Higäzi die Pro- fessur der Takwia wieder an el-Badr abtreten und es wurden auf ihn Spottgedichte gemacht. Ein Jahr und einige Tage danach starb el-Badr und el-Higäzi erhielt die Takwia zurück, und als auch el-Schihäb el- Fallügi starb, wollte der damalige Cadhi dessen Professur an der Schä- mia-barränia ebenfalls dem Higäzi übergeben, aber der Scheich el-Isläm Abul-Fidä Ismäil el- Näbulusi (11) schrieb an einen seiner Freunde in Constantinopel und erhielt die Stelle für sich. — el-Higäzi trat in der Folge die Takwia an seinen Sohn Abd el-hakk ab und behielt die ’Udsräwia und die Traditions-Schule; beide hielten auch in der Moschee el-Cali Vorträge, die sehr besucht wurden. Der Vater erwarb ein grosses Vermögen, da er für die Schlichtung von Streitigkeiten und Erbschafts- theilungen bedeutende Geschenke bekam. Er fastete die letzten drei Tage im Gumäda, Ragab und Scha’bän, enthielt sich während dieser Zeit der Fleischspeisen gänzlich und ass beim Aufhören des Fastens auch nur Erbsen mit Olivenöl; die Leute legten ihm dies als Selbst- beherrschung und Demuth aus, weil er sonst in seiner Stellung sich leicht hätte überheben und das Maass überschreiten können, denn im übrigen war er durch sein geringes Billigkeitsgefühl und seine hohen Ansprüche bekannt. Als z. B. im J. 980 eine Lehrerstelle an der Tschahärkesia in der Vorstadt Cälihia erledigt war, bewarb sich Mu- hammed ben Muhammed el-Oudsi darum bei dem Ober-Cadhi von Da- mascus, welcher sie ihm zusagte; er begab sich dann auch zu el-Higäzi, der sich für ihn noch wegen der Verleihung verwenden sollte. Er wurde von ihm so lange aufgehalten, bis el-Higäzi unterdess zu dem Cadhi geschickt und die Stelle für sich selbst erbeten und erhalten hatte. Es war dabei wohl darauf Rücksicht genommen, dass er in den juristi- schen Wissenschaften und im Arabischen sehr bewandert und bei ge- richtlichen Untersuchungen und in der Anführung von Beweisstellen sehr schlagfertig war. Er hat auch einige Gedichte gemacht. — Eines Tages stand er neben einem Bäckerladen, wo er gewöhnlich seinen Platz hatte, um einige Geschäfte zu besorgen, da überreichte ihm ein Mann 104 F. WÜSTENFLED, eine Rechtsfrage mit der Bitte, die Antwort darunter zu schreiben. Er ergriff die Feder und fing an zu schreiben: »Gelobt sei Gott! o Heır, vermehre meine Kenntnisse!« Dann machte er noch ein langes Alif, als wenn er ein Läm schreiben wollte, da schnitt die Feder in das Papier ein und er fiel ohnmächtig nieder. Er lebte zu Hause noch etwa eine Woche und verschied, ohne die Sprache wieder zu bekommen, Dienstag d. 24. Scha’bän 1020 (1. Nov. 1611) nach Bürini, nicht 1019 wie el-Nagm el-Gazzi angiebt, da er selbst sagt, dass der Sohn 21 Tage nach dem Vater im J. 1020 gestorben sei. — Dieser Sohn 82. Abd el-hakk ben Muhammed el-Himci Zein ed-din el-Hi- gäzı el-Schäfii wurde im J. 962 (1555) geboren und von seinem Vater unterrichtet, vorzugsweise beschäftigte er sich mit den philosophischen Wissenschaften, besass aber auch im Arabischen und in den Fundamen- tallehren der Theologie und Jurisprudenz umfassende Kenntnisse. Mit seinem Lehrer Muhammed ben Omar Ibn Fawwäz (- 1005) trat er in ein freundschaftliches Verhältniss und der schriftliche Ideenaustausch zwischen ihnen fand oft in Versen statt. Dagegen mit seinem Vater stand er auf einem schlechten Fusse; aus Hass gegen ihn war er schon in jungen Jahren fort nach Haleb gegangen, der Vater hatte ihm Jemand nachgeschickt, der ihn zurückbrachte, aber die Abneigung blieb Zeit ihres Leben; der Sohn beleidigte den Vater auf jede Weise und brach gänzlich mit ihm, während der Vater ihm liebevoll entgegenkam. Im J. 1004 reiste er nach Constantinopel und nach seiner Rückkehr trat ihm der Vater die Professur an der Takwia und Aschrafia ab, die er bis zu seinem Tode behielt; auch hielt er Vorlesungen «in einem Seiten- gange der Omeijaden-Moschee, und in der Moschee el-Cali auf dem Markte Gakmak sammelte sich um ihn ein zahlreicher Kreis von Schü- leın. Er hat auch eine Anzahl Gedichte gemacht. welche sich durch ihren festen inneren Zusammenhang und durch hohen Schwung aus- zeichnen. Als Hasan el-Bürini (G. 551) am Ende des J. 1008 eine Reise nach Tripolis unternommen hatte und bei seiner Rückkehr die Gelehrten der Stadt ihn bewillkommneten, konnte sich Abd el-hakk bei diesem Empfange krankheitshalber nicht betheiligen und begrüsste ihn in einigen DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 105 Versen. Er wurde durch einen Schlaganfall gelähmt und starb etwa zwei Jahre nachher Sonntag Morgen d. 15. Ramadhän 1020 (21. Nov. 1611) 21 Tage nach dem Tode seines Vaters, und wurde neben ihm auf dem Begräbnissplatze am kleinen Thore beerdigt, jedem aber ein besonderes Monument gesetzt. Sein Sohn Ismä’il dichtete eine 'Trauer- ode auf ihn mit der Jahrszahl am Schlusse in den Worten: > & Ar obs wol vB Gestorben ist die Axe der Welt in Frieden. 83. Ismail ben Abd el-hakk el-Higäzi besuchte die Vorle- sungen des Fadhlallah ben 'Isä el- Bosnawi (geb. 969 gest. 1039) und des Abd el-rahman el-’Imädi (35); -in dem Schäfliitischen Recht war el- Scharaf el- Dimaschki (94) sein Lehrer und in der Arzneikunst wurde er von seinem Grossvater und anderen unterrichtet. Er wurde zum Cadhi der Schäfiiten an dem Gerichte bei dem Canal el-Auni &ssl 3 ernannt und von da an den obersten Gerichtshof versetzt und erhielt nach dem Tode des Muhammed Ibn el-Gazzäl (+ 1035) dessen Stelle als Oberarzt. Seine zahlreichen Gedichte waren alle gut, besonders die über Liebe und Freundschaft sprachen so zum Herzen, dass sie allgemein gefielen, auswendig gelernt und häufig angeführt wurden. Er war im J. 950 geboren, starb im J. 1001 und wurde am kleinen Thore an der Seite seines Vaters und Grossvaters begraben). Muhammed ben Muhammed el-Ustuwäni (16). 84. Muhammed ben Muhammed ben Jüsuf ben Ahmed Schams ed-din el-Hamawi el-Schäfl’i stammte aus Hamät, wurde in Damascus geboren und nannte sich selbst el-Meidäni, weil er bei dem meidän el-haca »Kies-Rennbahn« in dem hohen Thurme nahe bei der Haupt- strasse vor dem Thore des mucalla »allgemeinen Betplatzes« wohnte. Den ersten Unterricht im Coranlesen erhielt er von Caziha, dem Vor- steher der Moschee Mangak an der Kies-Rennbahn, darauf lernte er weiter Lesen und Rechnen bei dem Scheich Muhammed ben Ibrähim 1) Diese Jahrszahlen sind auffallend falsch, da sein Vater erst im J. 962 ge- boren wurde; vielleicht ist zu lesen: er war im J. 1001 (1592) geboren und starb im J. 1050 (1640). Histor.-philolog. Class. XXXI. 4. OÖ 106 F. WÜSTENFELD, el-Tannürl; von diesem wollte er aber in der Folge nichts mehr wisse und sagte: der hat mir meinen Namen und mein Ansehen gestohlen und nennt sich selbst Muhammed el- Meidäni. nur ich bin Muhammed el-Meidäni. Hiernach las er den Coran nach den verschiedenen Recen- sionen und anderes bei dem Scheich el-Isläm Schihäb ed-din Ahmed ben Ahmed el-Tajjibi, el-Schihäb Ahmed ben el-Badr el-Gazzi, el-Scha- raf Jünus el-Aithäwi und Mancür ben el-Muhibb; die philosophischen Vorlesungen hörte er bei Abul-Fidä Ismäil el-Näbulusi (41). el-'Imäd el-Hanefi (35), Muhammed el-Higäzi (81) und el-Schihäb el-’Aithäwi (42). Im J. 983 reiste er nach Cähira, besuchte neun Jahre in der Moschee el-Azhar die Vorträge des Schams ed-din Muhammed el-Ramli (F 1004), el-Nür el-Zijädi und ihrer Zeitgenossen mit grossem Eifer und verwandte alle Zeit darauf, sodass bei den Bewohnern der Azhar Mo- schee seine Kenntnisse und seine Ausdauer zum Sprüchwort wurden: er schrieb sich auch eine Menge Bücher selbst ab. Im J. 991 kam er nach Damascus zurück, fing an zu dociren und die Studirenden kamen zu ihm eine Altersklasse nach der andern 40 Jahre lang. Seine Vor- lesungen erstreckten sich besonders auf die juristischen Wissenschaften, nur machte er die Schüler irre; er legte ihnen schwierige Fragen vor und wenn sie darauf antworteten, sagte er: falsch! und wenn sie ihre Meinung durch Aussprüche älterer Lehrer beweisen wollten, wie el- Ramli, el-Zijädf, Ibn Hagar, entgegnete er: was gehen mich ihre Aus- sprüche an! und er erklärte sie für falsch; und wenn dann Jemand noch Einwendungen machte, wurde er grob. Es war seine Art, die Schüler durch Tadel einzuschüchtern, sie Thoren und Dummköpfe zu schelten, und mit Gelehrten und Vornehmen hatte er keinen Verkehr. Desshalb blieb er in Damascus viele Jahre lang unberücksichtigt und hatte nur ein geringes Einkommen, und während einige seiner Schüler schon regelmässige Jahresgehalte bezogen, blieben sie ihm versagt. Er dünkte sich mehr zu sein als die berühmtesten damaligen Gelehrten wie el-Schams el-Minkärf (21) und der Cadhi Muhibb ed-din (1), um deren Freundschaft und Umgang er sich hätte bemühen, deren Vorträge er hätte besuchen müssen, desshalb erreichte er von ihnen nicht, was | | | | | | | DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 107 er wünschte. Endlich erhielt er doch das erste Vorleser-Amt der Schä- fliten in der Omeijaden-Moschee und die Einnahme von einer anderen Stelle, die er mit dem Cadhi Badr ed-din el-Maucili (72) theilen musste. Nach dem Tode des Nagm ed-din Ibn Hamza el-Ätiki wurde ihm des- sen Amt die Traditionen zu lesen übertragen und nach dem Tode des Wali ed-din el-Kafarsüsi ein gleiches Amt mit der Predigerstelle, in beiden hat er niemals fungir. Nachdem im J. 1006 durch den Tod des Schams ed-din Muhammed el-Däwüdi ein Lehrstuhl für Traditionen erledigt und zwei Jahre oder noch länger unbesetzt geblieben war, wurde die Wiederbesetzung allgemein verlangt und die Studirenden be- gaben sich zu Meidäni und baten ihn die Lücke auszufüllen, er über- nahm also die Vorlesungen über Bochäri nach dem Abendgebet, ver- legte aber den Platz dafür in der Moschee, von der bisherigen Stelle dem Pulte der Schäfiiten gegenüber, unter die Adler-Kuppel. Als im J. 1018 durch den Tod des Scheich Barakät Ibn el-Kajjäl die Predi- gerstelle an der Cäbünia erledigt war, wurde sie el-Meidäni zugetheilt, und im J. 1019 nach dem Tode des Scheich Muhammed ben Müsa ben ’Afif, des Vorlesers an der Maccüra in der Omeijaden- Moschee, welcher die Stelle mit el-Schihäb el-'Aithäwi (42) gemeinschaftlich inne gehabt hatte, trat Meidäni durch den Ober-Cadhi Muhammed el-Scharif in den Genuss der einen Hälfte. Nach dem Tode des Abd el-hakk el- Higäzi (82) im J. 1020 übertrug ihm der Ober-Cadhi Nüh ben Ahmed el-Aneäri dessen Professur in der Aschrafischen Traditions- Schule. In dem Pestjahre 1029 verlor er seinen einzigen schon erwachsenen hoff- nungsvollen Sohn. (er hatte nur noch eine Tochter,) und die Trauer veranlasste ihn seine Stelle niederzulegen, er wollte die Wallfahrt machen und sich in Mekka aufhalten; er unternahm die Reise in Begleitung des Scheich Sa’d ed-din ben Muhammed el-Cubeibäti (- 1036) und kam im folgenden Jahre 1030 zurück. Im J. 1032 wurde ihm die Professur an der Schämia-barränia verliehen. worüber er mit Nagm ed-din el- Gazzi in Streit gerieth, der dahin geschlichtet wurde, dass sie sich in die Einkünfte theilen mussten (vergl. G. 569). Meidäni lehrte aber seitdem weder in der Schämia, noch in der Aschrafia und versah nur 02 108 F. WÜSTENFELD, zu Zeiten sein Amt als Vorleser in der Moschee, denn er litt an der Kolik und starb Montag (?) früh am 13. Dsul-Higga 1033 (26. Sept. 1624) und wurde am kleinen 'Thore neben seinem Vater beerdigt. Als er ins Grab gelegt war, riefen die Gebetausrufer nach einer Neuerung, die er seit Jahren als durch die Sunna vorgeschrieben in Damascus eingeführt hatte, zum Gebet; dies ist eine unrichtige Behauptung eini- ger späteren und von Ibn Hagar und anderen widerlegt. Es erschienen mehrere Lobgedichte auf den Verstorbenen mit dem in den Buchstaben der letzten Zeile ausgedrückten 'Todesjahre wie z.B. von dem Dichter Ibrähim ben Muhammed el-Cälihi el-Akrami (+ 1047): Der Scheich von Damascus und (el-Schams) die Sonne der’ Religion Allah’s daselbst hat vollendet und ist dahin gegangen. Da sprach ich: o Unglück! (recehne!): Lu „u; ze) Ist der Schäfi’i dieser Zeit gestorben ? Muhammed ben Pir ’Ali Birgili (75). Muhammed ben Nu’män el-Igi (87). 85. Muhammed ben Omar el-’Abbäsi el-Chalwati el-Cälihi el-Hanbali gehörte zu zweien der angesehensten Familien von Damascus, denn von väterlicher Seite stammte er in gerader Linie von 'Abbäs dem Oheim des Propheten ab und seine Mutter leitete ihre Abkunft von dem Scheich Abu Omar Ibn Cudäma el-Hanbalı her. Er studirte die Rechtswissenschaften bei el-Schihäb ’Ali el- Wafäij el-Muflihi, hatte noch zu Lehrern el-Burhän Ibn el-Ahdab el-Gälihi und el-Nagm el-Gazzi (G. 569) und wurde von Ahmed el-Osäli (41) in die mystische Chalwat- Lehre so vollständig eingeweiht, dass er als sein Nachfolger und als Führer der Sekte anerkannt wurde, dem man die Kraft Wunder zu thun beilegte, die von ihm lange verheimlicht, aber endlich offenbar wurde. Als nämlich im J. 1070 in Damascus lange Zeit kein Regen gefallen und darum mehrmals vergeblich öffentliche Gebete gehalten waren, woran el-’Abbäsi aber nicht Theil nahm, weil er selbst seine Kunst für zu schwach hielt, da erscholl aus einem brach liegenden Felde eine Stimme: Wenn ihr Regen haben wollt, so bittet darum in Gemeinschaft mit el-Abbäsi. Jetzt befahl ihm der Statthalter hinaus- DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 109 zugehen und mit den anderen zu beten, er that es mit einiger Besorg- niss für sich selbst und sprach : O Gott! diese deine Verehrer haben einen guten Glauben von mir, lass mich vor ihnen nicht zu Schanden werden! Im Augenblick fing es an zu regnen, sie kehrten in die Stadt zurück von der Menge des Regens schon sehr belästigt und es regnete ohne Aufhören drei Tage. Hierdurch verbreitete sich sein Ruf und er konnte seine Kunst nicht länger verheimlichen, die Schüler kamen zu ihm herbei und eine unzähliche Menge wurde von ihm belehrt; auch el-Muhibbi (10) hatte das Glück an seinem Unterrichte Theil zu neh- men, seinen Segen zu empfangen und mit seinen geheimen Lehren be- schenkt zu werden. Nachmals zog er sich aus dem Umgange mit an- deren zurück, Geschenke von hohen Personen, die zu ihm kamen, nahm er nicht an und erwiederte ihre Besuche nicht; er starb hochbetagt im J. 1076 (1665) und wurde am Paradies-I[hore beerdigt, wo sein Grab wie das eines Heiligen besucht wird. Muhammed ben Täg ed-din el-Mahäsini (99). Muhibballah ben Muhammed el-Muhibbi (7). 86. Nu’män ben Muhammed ben Muhammed el-Igi stammte aus Ig einer Stadt im südlichen Persien, woher sein Vater im J. 920 nach Damascus gekommen war. Es werden dem Nu’män mehrere Ge- dichte zugeschrieben, von denen aber einige sicher älter sind, die er nur gelegentlich anbrachte. Er war dadurch bekannt geworden, dass er eine grosse Menge Frauen geheirathet hatte; wenn ihm eine Frau begegnete und ihn anredete, fragte er sie, ob sie einen Mann habe; sagte sie nein, so führte er sie zu dem nächsten Richter und schloss mit ihr den Ehecontract, dann nahm er sie mit sich in sein Haus, um sich alsbald wieder von ihr zu scheiden. Er starb Sonntag Abend am vorletzten Gafar 1016 (24. Juni 1607). — Sein Sohn 87. Muhammed ben Nu’män ben Muhammed Schams ed-din el-Igi el-Schäfi’f studirte unter Asad ed-din Ibn Mu’in el-Tabrizi, el- Schams el-Minkäri (21) und Muhibb ed-din (1) und wurde ein geschätz- ter Professor an einer der hohen Schulen in Damascus. Er schrieb eine schöne Hand mit richtiger Vocalisation, hinterliess viele Bücher und 110 F. WÜSTENFELD, zahlreiche Randbemerkungen und starb im Ramadhän 1039 (Mai 1629). Er war mit einer Tochter des Oberhauptes der Scherife von Damascus Husein ben Hamza verheirathet, die ihm zwei Söhne Ahmed und Jahja gebar. 88. Ahmed ben Muhammed ben Nu’män el-Igi wurde von seinem Vater im Schäfiitischen Glauben erzogen und unterrichtet, trat aber dann zum Hanefitischen Ritus über; er nahm eine Frau aus der Familie der Scherife von Muhammed ben Hamza wie sein Vater und hatte von ihr mehrere Kinder. Er versah als Stellvertreter verschiedene Richterstellen in der Umgegend von Damascus, war auch Cadhi der Pilgercarawane, erwarb ein grosses Vermögen und wurde Professor an der Traditions-Schule Ahmedia in der östlichen Kapelle der Omeijaden- Moschee und erhielt noch wenige Tage vor seinem Tode den nach Tür- kischer Weise in Damascus neu eingeführten Aspiranten-Gehalt. Er starb in der Nacht nach dem Opferfeste (10. Dsul-Higga) 1063 (2. Nov. 1653). 89. Jahjä ben Muhammed ben Nu’män el-Igi genoss den Un- terricht seines Vaters und anderer berühmten Lehrer und reiste noch in jungen Jahren nach Constantinopel, nahm dort Dienste und fing an zu dociren. Er machte sich bei den Vornehmen sehr beliebt, sie kamen ihm entgegen wegen seines feinen Anstandes, bis er sich sogar mit der Tochter des Scheich el-Isläm As’ad ben Sa’d ed-din (geb. 978 gest. 1034) verheirathete.e. Das Glück war ihm immer günstig, er stieg von einer hohen Schule zur andern hinauf, bis er an die Suleimänia kam; dann wurde er zum Cadhi von Jerusalem ernannt und besuchte Damascus, wo er wegen seines leutseligen Wesens von den Gelehrten und Vor- nehmen mit Achtung empfangen und in Lobgedichten gefeiert wurde. Von Jerusalem wurde er als Cadhi nach Mekka versetzt, kam von dort zurück, begab sich nach Constantinopel und starb hier bald nach seiner Ankunft im J. 1066 (1656). 90. Omar ben Muhammed ben Ahmed Zein ed-din el-Cäri (der Vorleser) el-Schäfli el-Dimaschki wurde am 13. Dsul-Ca’da 958 (12. Dec. 1551) in Damascus geboren; er hatte sehr gute Anlagen und DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 111 sewöhnte sich an eine schöne Bücher- und Zier-Schrift, die damals be- liebte Harastäni, welche der Scheich Muhammed el-Harastäni, aus dem etwas über eine Meile von Damascus zwischen Gärten gelegenen volk- reichen Dorfe Harastän, eingeführt hatte. Er hörte die Vorlesungen über Arabische Sprache und Interpretirkunst bei el-Imäd el-Hanefi, die Principia juris bei Abul-Fidä Ismäil el-Näbulusf (11) und über die ein- zelnen juristischen Fächer bei el-Nür el-Nasafi und anderen; Rechnen lernte er bei dem Scheich Muhammed el-Tannürf el-Meidäni, Astrono- mie bei dem Scheich Abd el-malik el-Bagdädi und das Diplom für den Unterricht in den Traditionen erhielt er von Badr ed-din el-Gazzi und Schihäb ed-din Ahmed ben Ahmed el-Tajjibi, den er zu seinen besten Lehrern zählte. Bei diesem war er einst in der Vorlesung in dessen kleinen Hofe links vom Eingange des Thores Geirün, als ein Mann eintrat, den Scheich grüsste und ihm Geschenke aus Constantinopel überbrachte, darunter eine Anzahl Kämme, welche er unter seine Zu- hörer vertheilte, nur Omar bekam keinen. Da fragte ein Mitschüler: Meister, warum ziehst du einige vor und übergehst andere? Jetzt wandte der Scheich den Blick nach Omar hin, der ein schöner junger Mann war und sah wie dessen Bart vollständig vorhanden war, schon drei Jahre war das Haar an den Backen gewachsen; nun beschenkte er ihn ebenfalls und fragte, wie lange er schon einen Bart trüge; er erwie- derte: seit drei Jahren ist er gewachsen; in der ganzen Zeit hatte er aus Ehrfurcht den Kopf nicht erhoben, sodass der Lehrer den Bart nicht bemerkt hatte. — Omar erhielt die Professur an der Schämia- Gawwänia, hatte auch eine Ecke zu Vorlesungen in der Omeijaden-Mo- schee und gelangte zu grosser Berühmtheit und zu grossem Wohlstande durch die Geschenke und Legate, welche ihm zugesandt wurden. Unter seinen Schülern zeichneten sich aus Ahmed ben Schähin (53). Ismäil el- Näbulusf der jüngere (13), Abd el-wahhäb el-Furfüri (49), Muhammed ben Hamza el-Nakib u. A. Der gelehrte Hasan el-Bürini (G. 551), welcher mit Omar auf dem Fusse stand wie zwei Gegner, die sich aus dem Wege zu gehen suchen, äusserte einmal, Omar stehe zwischen zwei Schwachköpfen, womit er andeuten wollte, dass sein Vater kein wissen- 112 F. WÜSTENFELD, schaftlich gebildeter Mann gewesen und sein Sohn ’Ali Soldat geworden sei. Ein andermal sagte er: Jetzt habe ich das Ziel meiner Wünsche erreicht; er meinte nämlich, dass er jenen an Ruhm und Ehre überholt habe. Omar starb Donnerstag d. 30. Gumädä I. 1046 (30. Oct. 1636) und wurde auf dem Begräbnisplatze am kleinen Thore beerdigt. 91. Ramadhän ben Müsa ben Muhammed ben Ahmed Ibn 'Atif el-Dimaschkf el-Hanefi wurde im Ramadhän 1019 (Nov. 1610) geboren und von den berühmtesten Lehrern in Damascus unterrichtet, wie Ramadhän el-Akkärl (93), Abd el-rahman el-Imädi (35) und Muc- tafa ben Muhibb ed-din (27); die Traditionen hörte er bei el-Nagm el- Gazzi (G. 569) und Gars ed-din el-Chalili (7 1057). Er war ein aus- gezeichneter Kenner der alten Gedichte und Schlachttage der Araber, der Geschichte der Könige und Dichter und hielt seine Vorlesungen Zeit seines Lebens in der Moschee el-Sinänia und Derwischia, wo er eine Menge von Zuhörern hatte, unter ihnen el-Muhibbi (10). Er schrieb sehr viele Bücher ab oder sammelte die schönsten Stellen daraus und verfasste ausser einer Lebensbeschreibung des Muctafa el-Muhibbi (27) auch eigene Aufsätze und Abhandlungen. Mit Ibrähim el-Chijär (C. 212) stand er in lebhaftem Briefwechsel und dieser hat manches von ihm in seine Reisebeschreibung aufgenommen. Er starb Donnerstag d. 10. Gumädä II. 1095 (25. Mai 1684). — Sein Bruder 92. Hasan ben Müsä Ibn ’Atif el-Hanefi wurde im J. 1020 (1611) geboren, lernte Arabisch bei Muctafä ben Muhibb ed-din (27) u. A. und erhielt den Unterricht in den juristischen Wissenschaften von seinem Vater und von Ramadhän el-Akkärl (93). Er hatte eine ange- nehme Stimme, wurde Prediger an der Moschee el-’Addäs ausserhalb Damascus in dem Quartier der Canäle und hielt ebenso gewissenhaft wie sein Bruder die Unterrichtsstunden, die sie unter keinen Umständen versäumten. Indess erlitt er einen Schlaganfall und konnte die letzten sieben Jahre seines Lebens nicht mehr unter Menschen erscheinen, man hörte ihn nur noch Allah ! Allah! sprechen; er blieb gelähmt, bis er Dienstag d. 13. Gumäda Il. 1094 (9. Juni 1683) starb und am klei- nen 'Thore nahe bei der Moschee el-Näring begraben wurde. DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 113 93. Ramadhän ben Abd el-hakk el-"Akkäri el-Hanefi wurde im J. 984 (1576) in Damascus geboren und hörte die Traditionen bei dem grossen Traditionslehrer Muhammed ben Muhammed ben Däwüd aus Jerusalem (geb. 942 gest. 1006), der sich in Damascus niederge- lassen hatte, die Rechtswissenschaften bei dem Hanefiten Scheich Mu- hammed ben ’Ali el-Macdisi el-Ilmi (- 1018), Philosophie und Arabisch bei Abu Bekr el-Sindi (F 1018). Er erhielt die Predigerstelle an der Moschee des Sinan Pascha vor dem Thore el-Gälia, lehrte in der grossen Dhähiria und stieg in Damascus zu den höchsten Ehrenstellen empor, sodass er noch bei Lebzeiten des Mufti Abd el-rahman el-’Imädi (35) dessen Amt versah. Als dessen Nachfolger Muhammed ben Cubäd el- Saküti (73) im J. 1053 starb, wollte der damalige Statthalter von Da- mascus den Ramadhän zum Mufti erheben, der Ober-Cadhi Däwüd ben Bäjazid dagegen ernannte dazu den 'Imäd ed-din el-"Imädi (36), welcher von Seiten der Regierung bestätigt wurde. Ramadhän verlor dadurch nichts von seinem Ansehen und liess sich auch ferner die Verbreitung der Kenntnisse und Wissenschaften angelegen sein und seine V orzüge wurden allgemein anerkannt. Er schrieb eine schöne Handschrift und verstand das Türkische vollkommen; er verfasste eine Anweisung zum guten Stil und machte einige Gedichte. Zweimal unternahm er die Pilgerreise,- von der zweiten im J. 1055 kam er durch Fieber geschwächt zurück, er verliess seine Wohnung nicht mehr und starb in der Nacht auf den Dienstag d. 15. Rabi’ II!) 1056 (1. Juni 1646). Saläma Muhibb ed-din el-Muhibbi (25). Sa’üdi ben Muhammed ben Muhammed el-Gazzi (96). 94. Scharafed-din el-Dimaschki el-Schäfli ein vielseitig und gründlich gebildeter Gelehrter wurde Repetent für die Vorlesungen über die Traditionen, welche der Scheich el-Schams Muhammed_el- Meidäni (84), der ihn sehr schätzte, unter der Adler- Kuppel zu halten pllegte; wegen Erkrankung musste er diese Stelle aufgeben und sam- melte nachher einen Kreis von Zuhörern um sich in der Moschee des l) Der 15. Rabi’ I fiel in dem Jahre auf einen Dienstag. Eiistor.-philolog. Classe. XXXI. 4. P 114 F. WÜSTENFELD, Hischäm am Markte Gakmak, wo er öffentliche Vorlesungen hielt. Wiewohl er in der Metrik so gut bewandert war. dass er für einen zweiten Chalil gelten konnte, und auch Gedichte auf die anerkannt beste Weise vorzutragen verstand, so ist doch nicht bekannt, dass er auch nur einen Vers selbst gedichtet habe. Sein Schüler el-Nagm el- Faradhi (79) ertheilt ihm das grösste Lob und er starb Mittwoch den letzten Ramadhän 1038 (23. Mai 1629). Schihäb ed-din ben Abd el-rahman el-’Imädi (37). 95. Abul-Tajjib ben Muhammed ben Muhammed el-Gazzi el-Ämirt el-Schäft’i, Sohn des Nagm ed-din Muhammed el-Gazzi (G. 569), welcher sein Geschlecht aus der alten Arabischen Tribus ’Ämir ben Luweij ben Gälib ableitete, wurde in Damascus geboren, erhielt den Unterricht in den Rechtswissenschaften besonders bei Muhibb ed-din (1) und el-Schihäb Ahmed el-’Aithäwi (42) und reiste ums Jahr 1000 (1592) nach Cähira um dort seine Studien fortzusetzen. Nach seiner Rück-- kehr erhielt er die Professur an der Schäflitischen hohen Schule Ca- cäija, wurde aber im J. 1015 entlassen, weil er die schwarze Krankheit bekam. Er schied sich von seiner Frau, vertheilte seine Kleider unter mehrere seiner Freunde und beschäftigte sich seitdem viel mit Abschrei- ben von Büchern, da er eine wundervoll schöne Hand schrieb. So hat er unter anderen den grossen Commentar zum Üoran .Directio. sanae men- tis des Abul-Surür Muhammed el-’Imädi (+ 982. Hagi 485) äusserst zierlich fehlerfrei und ohne Correctur abgeschrieben. In seiner traurigen Lage, die er mit Gelassenheit ertrug, machte er noch schöne Gedichte und starb im Rabi I. 1042 (Sept. 1032) und wurde neben dem Scheich Arslän begraben. — Sein Bruder 96. Sa’üdi ben Muhammed ben Muhammed el-Gazzi el-"Ämiri el-Schäfii wurde in Damascus im J. 998 (1588) geboren und gehörte zu einer der gelehrtesten und angesehensten Familien daselbst, da sein Vater (G. 569) und sein Grossvater Muftis gewesen waren. Er hatte den Unterricht in den Rechtswissenschaften und Traditionen von seinem mütterlichen Grossvater el-Schihäb Ahmed el- Aıthäwi (42) und von seinem Vater erhalten und begleitete den letzteren im J. 1014 auf der Mn DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 115 Wallfahrt und im J. 1033 nach Constantinopel. Während der Abwe- senheit seines Vaters auf der Wallfahrt im J. 1047 vertrat ihn Saudi als Mufti der Schäfiiiten, zeigte, dass er dazu vollkommen befähigt war und erndtete allgemeines Lob. Er wurde aber nicht gleich dessen Nachfolger, als er im J. 1061 starb, sondern erhielt dafür die Professur an der Schämia-barränia und an dem Platze für die Vorlesungen über Traditionen unter der Adler- Kuppel in der Omeijaden- Moschee und fuhr in der Sammlung des Bochäri da fort, wo der Vater stehen ge- blieben war, in dem Capitel über aas Beweinen der Todten; später war er auch einige Zeit ordentlicher Mufti der Schäfiliten. Er war im Um- gange sehr liebenswürdig und in der Unterhaltung angenehm, die er immer mit klassischen Stellen aus den Dichtern zu würzen wusste. Er starb in der Mitte des Dsul-Ca’da 1071 (12. Juli 1061) und wurde bei seinen Vätern nahe bei dem Monument des Scheich Arslän begraben. 97. Täg ed-din ben Ahmed gen. el-Mahäsini geb. zu Da- mascus im J. 990 (1582) erhielt eine wissenschaftliche Bildung, wid- mete sich aber dem Kaufmannsstande, machte Handelsreisen nach Con- stantinopel, Ägypten und Higäz, stand bei den Geschäftsleuten in grossem Ansehen und erwarb ein bedeutendes Vermögen, wurde jedoch den ge- lehrten Studien nicht ganz entfremdet und hat auch Gedichte gemacht, die von natürlichen Anlagen zeugen, wiewohl sie der Kunst entbehren. Er war mit einer Tochter des Hasan el-Bürini (G. 569) verheirathet und starb am 24. Scha’bän 1060 (22. Aug. 1650). — Sein Bruder Abul- Cafä scheint in Cähira gelebt zu haben (98). — Sein ältester Sohn 98. Abd el-rahim ben Täg ed-din ben Ahmed Ibn Mahäsin el-Hanefi wurde in Damascus im J. 1010 (1601) geboren und zeichnete sich schon in früher Jugend durch vielseitige Kenntnisse, ein starkes Gedächtniss und äussere Schönheit aus. Der Vater nahm ihn mit sich nach Cähira und er studirte hier die Rechte bei dem Scheich Abd el- cadir ben Othmän el-Türi Mufti der Hanefiten (- nach 1026) und bei Muhammed el-Muhibbi el-Micri (+ 1041); wenn er bei dem letzteren in den Zuhörerkreis eintrat, hiess er ihn hinter ihm Platz zu nehmen, so dass sie sich gegenseitig den Rücken zukehrten; er that dies, um 12 116 F. WÜSTENFELD, sein schönes Gesicht den Blicken anderer zu entziehen. Ähnlich erging es dem Imäm Abu Hanifa bei dem Imäm Muhammed (? ben el-Mun- kadir). Abd el-rahim hatte mehrere Bücher auswendig gelernt, darunter das Geschichtswerk des Ibn Challikän; er wurde darüber mehrmals auf die Probe gestellt, zeigte aber, dass er es fest im Gredächtniss hatte. Fr schrieb eine schöne Hand, war ein vortrefflicher Bogenschütz, konnte schwimmen und hatte die Persische Sprache vollkommen erlernt. Wenn er aus den Vorlesungen nach Hause kam, mischte er sich in die Spiele der Knaben und als sein Oheim Abul-Cafä ihn fragte, ob sich das in seiner Stellung als Student für ihn schicke, antwortete er: meine An- sicht ist, dass die Jugend ihr Recht haben muss. Ähnliches wird von Abu ’Ali Ibn Sinä erzählt. Leider starb er im J. 1027 (1618) an der Pest. — Der zweite Sohn 99. Muhammed ben Täg ed-din ben Ahmed el-Mahäsini el- Hanefi, im J. 1012 (1603) in Damascus geboren, war der berühmteste aus dieser Familie. Bei dem grossen Vermögen seines Vaters wuchs er in den glänzendsten Verhältnissen auf, bekam alles was er an Geld und Sachen nöthig hatte und erhielt den Unterricht der besten Lehrer, wie el-Scharaf el-Dimaschki (94), Abd el-latif el-Gäliki (34), Abd el- rahman el-Imädt (35), el-Gamal el-Fathi (63), Omar el-Cäri (90), el-Nagm el-Gazzi (G. 569) und Abul-Abbäs el-Makkari (G. 559). Hierauf reiste er mit seinem Vater nach Constantinopel, wo er noch mehrere Gelehrte hörte, wie el-Schams Muhammed el-Muhibbi‘), und nach seiner Rück- kehr im J. 1038 wurde ihm zu Vorlesungen in der Omeijaden-Moschee die Abtheilung seines eben verstorbenen Lehrers el-Scharaf (94) über- tragen. Danach wurde er Prediger an der Moschee des Sultans Selim in der Vorstadt Cälihia und machte sich berühmt durch den Inhalt seiner Predigten und seine klangvolle Stimme, und als sein Lehrer el- Fathi von dem Sultan Muräd als Hofprediger nach Constantinopel be- rufen wurde, erhielt el-Mahäsini dessen Stelle als erster Prediger an der Omeijaden-Moschee zu Damascus. Ausser in der hohen Schule 1) Ein Muhibbi in Constantinopel wird sonst nicht erwähnt. DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 117 Gauharia hielt er nun auch Vorlesungen in dieser Moschee fast Tag und Nacht, besonders in den drei Monaten Ragab, Scha’bän! und Ra- madhän und las die Traditions-Sammlung des Muslim, worüber,er auch Anmerkungen geschrieben hat. — Anfangs wohnte er in dem Hause seines mütterlichen Grossvaters Hasan el-Bürinf, dann vermachte ihm ein Mann Namens Cangakdär ein Haus der grossen ’Ädilia gegenüber, welches er bezog; erst nach dem Tode seines Vaters im J. 1060 zog er in dessen Haus am Paradies-Thore. Nach einer Reise nach Con- stantinopel im J. 1050 war er mit der Verwaltung der Omeijaden-Mo- schee betraut und zweimal hatte er die Vertheilung des Soldes für die Truppen gehabt; nach dem Tode des Schihäb ed-din Ahmed ben Jahjä el-Bahnasi Mitte Gumädä Il. 1056 wurde ihm die Hälfte der Prediger- stelle an der Omeijaden-Moschee verliehen und als sein Lehrer el-Fathi noch in demselben Jahre starb, erhielt er die Stelle ganz. Wie er im J. 1071 die Professur der Traditionen unter der Adler-Kuppel in der Omeijaden-Moschee bekam, ist oben (19) erwähnt; die mit dieser Stelle verbundene Einnahme war erst nach dem J. 1050 neu gestiftet durch Bahräm Aga den Hausmeister der Mutter des Sultans Ibrähim; er er- richtete zu diesem Zweck einen neuen Marktplatz mit einem Logir- hause in der Nähe des Thores Gäbia und bestimmte von den Einnahmen jährlich 60 Thaler für den Professor, 30 für den Repetenten und 10 für den Lector. el-Mahäsin lehrte mit vielem Beifall und Nutzen, zu seinen Schülern gehörten Muhammed ben ’Ali el-Hackafi (69), Ibrähim el-Fattäl (61) u.A. Er starb Mittwoch Abend d. 1. Scha’bän 1072 (22. März 1662) und wurde am Paradies- Thore in der Nähe seines Gross- vaters Bürini begraben; Abd el-ganıi el-Näbulusi (12) hat ihm eine lange Trauerode gewidmet. — Ein dritter Sohn 100. Ismä’il ben Täg ed-din el-Mahäsini war Prediger an einer Moschee zu Damascus. 101. Jahjä ben Abul-Cafä ben Ahmed el-Mahäsini el-Hanefi hatte seine Studien unter den berühmtesten Lehrern gemacht, besonders unter Abd el-rahman el-'Imädi (35) und Jüsuf el-Fathi (63) und als Abul-’Abbäs el-Makkari (G. 559) nach Damascus kam, schloss er sich 118 F. WÜSTENFELD, ihm an, folgte ihm wie der Schatten dem Körper und hörte von ihm seltene schöne Ansichten und Gedanken; es gab davon eine Sammlung, die er nach seinen Dictaten ihm nachgeschrieben hatte. Nachdem ihm Abu Bekr el-Magribi (58) die Professur an der Grazzälia hatte abtreten müssen, lehrte er an derselben und führte ein bequemes, zufriedenes Leben, indess erreichte er kein hohes Alter, denn plötzlich rafite ihn der Tod dahin im J. 1053 (1643). 102. Zakarijä ben Beiräm wurde in Ankyra geboren, erhielt hier den ersten Unterricht und kam dann zum Studiren nach Constan- tinopel, wo besonders Abd el-bäki gen. ’Arab zädeh sein Lehrer war. Hierauf trat er in den Dienst des Emir Ma’lül, begleitete ihn im J. 950 nach Ägypten, war bei ihm Vorleser zugleich mit 'Ali ben Gänim el-Macdisi und ging als Registrator mit ihm, als er zum Cadhi von Anatolien ernannt wurde. Er erwarb sich vielerlei gründliche Kennt- nisse und schrieb einige Bücher, welche von der Schärfe seines Ver- standes Zeugniss geben, wie seine Glossen über »die vollkommene Re- ligion« und über »die Einleitung in die Rechtslehre« und andere, auch schrieb er Arabisch in gereimter Prosa mit Versen untermischt in vol- lendeter Form. Er lehrte in mehreren hohen Schulen in Constantinopel, bis er an die Suleimänia kam und wurde dann im J. 980 zum Hane- fitischen Cadhi von Haleb ernannt, wo er mit dem Schäfl'iten Scheich Omar ben Abd el-wahhäb el-Ordhi (+ 1024) zuweilen gelehrte Dispu- tationen hielt. Danach stieg er zu dem Range eines Cadhi el-'askar von Anatolien empor, wurde aber entlassen und kam im J. 994 nach Damascus um mit seinen beiden Söhnen Jahja und Lutfallah die Wall- fahrt zu machen. Nach seiner Rückkehr nach Constantinopel wurde Zakarija zum Cadhi el-'askar von Rumelien ernannt, als indess zwischen ihm und dem Grosswezir Sinän Pascha ein Streit entstand, musste er im Scha’ban 998 seine Stelle niederlegen, bis er im Ragab 1001 zum Mufti des Islamitischen Reiches erhoben wurde. Kurze Zeit nachher im Scha’bän (Mai 1593) hatte er eine Audienz bei dem Sultan Muräd Ill, welcher ihm einen kostbaren Ehrenmantel umhing, und indem er sich entfernte, fiel er draussen todt nieder. — Sein Sohn en en DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 119 103. Lutfallah ben Zakarijä ben Beiräm trat in Constan- tinopel in die Dienste des Scheich el-Isläm Sa’d ed-din ben Hasan Gän und nachdem er einige Stellen bekleidet hatte, wurde er zum Cadhi von Philippopolis befördert. Er richtete sich hier zu einem dauernden Aufenthalte ein, kaufte sich Häuser, schaffte sich Diener und Sklaven an, erwarb Gärten mit Trinkhallen und Bädern. bis sich seine Diener- schaft und sein Viehstand zu einer unzähligen Menge vergrösserte; er liess eine Moschee erbauen, stiftete dafür Legate und traf viele andere wohlthätige Einrichtungen. Er blieb hier gegen 45 Jahre Cadhi mit einer zweimaligen Unterbrechung von zusammen wenig mehr als zwei Jahre, indem er dafür einmal Cadhi von Ajjüb wurde, das andere Mal seine Stelle an Abdallah gen. Bulbul zädeh, einem intimen Freund sei- nes Bruders Jahjä, abtreten musste. Lutfallah und Bulbul zädeh trafen sich bei einem Hochzeits- oder Beschneidungs-Festmal, wo ein Mann seine Kunststücke zeigte, und um damit vor Lutfallah grosszuthun, be- fahl Bulbul zädeh einem seiner Trabanten, dem Künstler 100 Thaler zu geben, da rief Lutfallah einen seiner Diener und liess ihm 500 Thaler reichen, indem er zu Bulbul zädeh sagte: Ich bin mit Gottes Hülfe in der Lage, solchen Leuten täglich die gleiche Summe geben zu können, unser einer pflegt nur nicht eine solche Grossthuerei öffent- lich zu zeigen, zumal wenn es bekannt ist, dass die Mittel dazu fehlen. Er wurde für diese Äusserung entlassen, aber bald nachher wieder in sein Amt eingesetzt und zum Range eines Cadhi el-'askar von Anatolien, dann von Rumelien erhoben und starb nahezu im Jahre 1045 (1635). Sein Bruder Jahja (105) beauftragte den Muhammed ben Abdallah-Bür- sawi damit, seinen Nachlass zu inventarisiren, wozu er drei Jahre ge- brauchte. — Sein Sohn 104. Muhammed ben Lutfallah ben Zakarijä ben Beiräm gen. Scheich Muhammed el-’Izzati') wurde in Philippopolis im Cafar 1) dw) vermuthlich spielt das unten in dem Monogramm vorkommende Wort: z2 auf diesen Namen an und halte ich ihn desshalb für richtiger als den auch vorkommenden 6] el-’Arabi. 120 F. WÜSTENFELD, 1039 (Sept. 1629) geboren und da er beim Tode seines Vaters erst sieben Jahre!) alt war, nahm ihn sein Oheim Jahja und dessen Frau, die keinen Sohn hatten, zu sich nach Uonstantinopel und gaben ihm eine ausgezeichnete Erziehung, sodass er sich durch seine Kenntnisse und seinen Anstand schon als Knabe überall beliebt machte; der Sultan Muräd erkundigte sich oft nach ihm bei seinem Oheim und machte ihm grosse Geschenke. Einmal liess ihn der Sultan zu sich rufen und gab ihm so viele Goldstücke in die Hand, dass er sie nicht alle halten konnte und einige auf die Erde fallen liess; aber er bückte sich nicht danach um sie aufzunehmen und der Sultan wunderte sich über dies bescheidene und taktvolle Benehmen. — Er trat dann Anfangs Schaw- wäl 1051 der Sitte gemäss in den Dienst des Sultans Ibrähim und nachdem sein Oheim im J. 1053 gestorben war, blieb er in dessen Hause wohnen und ihm fiel dessen ganzes Vermögen zu. Als er von dem feierlichen Begräbniss des Oheims mit dessen Verwandten zurückkam, begleitete sie sein Lehrer el-Sajjid Muhammed, und indem sie in das Haus eintraten, umarmte er ihn, drückte ihn an seine Brust, küsste ihn aufs Haupt und setzte ihn auf den Platz seines Oheims, und er ergab sich mit Geduld, Ruhe und Gottesfurcht in sein Schicksal; er war da- mals 18 Jahre (?) alt. In den schönen Wissenschaften war er von seinem Oheim unter- richtet und seine weiteren Fachstudien machte er unter Hämid ben Mustafa el-Acsaräi”), Ahmed gen. Dars '‘ämm »öffentliche Vorlesung«, Hasan el-tawil, welcher den Rang eines Cadhi el-'askar von Anatolien hatte, Muhammed el-Kurdi gen. Manlä Tschelebi und Molla Abdallah. Dann wandte er sich an den Scheich el-Islam Abu Said ben As’ad | (+ 1072), welcher ihn wie einen Sohn aufnahm und ihm alle Liebe und — | . Araber pflegen indess bei der Zählung einer solchen Reihe das erste und das letzte | Jahr für voll zu rechnen; man könnte auch nach einem häufigen Fehler das Ge- burtsjahr in 1037 ändern, wozu die Angabe, dass er im J. 1053 achtzehn Jahr alt war, etwas besser aber auch noch nicht ganz stimmen würde. 2) Acsarä ist die Stadt Anazarbus in Cilicien. DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 121 Zuneigung bewies; er verschaffte ihm zuerst eine Stelle an der hohen Schule seines Oheims, brachte ihn dann an eine der Acht, darauf lehrte er an der hohen Schule der Asmä Chän, Tochter des Sultans Suleimän, von hier kam er an die Traditions-Schule, bis ihm im J. 1064 das Amt eines Cadhi von Damascus übertragen wurde; Abd el-barr el-Fajjümi (+ 1071) drückte die Jahrszahl seiner Ernennung durch die Buchstaben in den Worten aus: is ;e „LA »für Syrien Ehre und Ruhm« Er traf Freitag den 20. Ragab (6. Juni 1654) in Damascus ein, verwal- tete sein Amt mit grosser Leutseligkeit und wurde mit Fadhlallah el- Muhibbi (9) befreundet, welcher zu seinem Lobe eine lange Cacide dichtete, bis er ein Jahr darauf Anfangs Ragab 1065 nach Cähira und darauf nach Brüsa versetzt wurde mit dem Range (der Einnahme) eines Cadhi von Adrianopel. Im J. 1072 kam er als Cadhi nach Uonstanti- _ nopel, bekleidete diese Stelle 17 Monate und hier suchte ihn Fadhlal- lah (9) wieder auf. — Am 18. Muharram 1079 (28. Juni 1668) wurde Muhammed zum Cadhi el-’askar von Anatolien ernannt, hatte im J. 1081 einen Auftrag des Sultans Muhammed in Janischehr auszuführen und kam dann als Cadhi nach Rumelien und nahm seinen Wohnsitz in Adrianopel. Hier nahm er im J. 1086 den jungen Muhammed el- Muhibbi (10) in seinen Dienst, wurde indess im J. 1087 wegen Kränk- lichkeit seines Amtes enthoben und begab sich nach Constantinopel, wohin ihm Muhibbi folgte. Er lebte hier ganz zurückgezogen und ver- liess seine Wohnung nur am Dienstag und Freitag, wenn er sich aber an diesen beiden Tagen auf der Strasse zeigte, kamen die angesehen- sten Männer von allen Seiten auf ihn zu und überhäuften ihn mit Bezeugungen ihrer Hochachtung und es verging kein Augenblick, ohne dass er angeredet und an frühere Begegnisse erinnert wurde. Seine Krankheit nahm indess zu und trat immer deutlicher hervor, er wurde vor Schwäche gekrümmt wie ein Bogen, konnte sich nur noch mit grosser Mühe bewegen und dazu kam die Gehirn-Wassersucht. Im Winter sass er in einem kleinen Zimmer, neben ihm stand ein grosses iur Becken, auf welchem viele Kohlen brannten und im Kamin war viel Holz, er war mit vielen Decken zugedeckt und sass auf einem Histor.-philolog. Olasse. XXXL. 4. Q 122 F. WÜSTENFELD, weichen Polster, und wenn er dann die Wärme und enge Einschliessung fühlte, so war ihm wohler. Fr sollte dann zum zweiten Male Cadhi von Rumelien werden, die Regierung suchte eine Ehre darin und der Sultan besuchte ihn selbst mehrmals und bat ihn sein Gast zu sein in seinem Parke bei Ustubeh; er nahm diese Einladung an und nach aufgehobener Tafel bekleidete ihn der Sultan mit einem Mantel aus Zobelpelz. Indess die Krankheit verschlimmerte sich, Muhibbi, welcher viel um ihn gewesen war und ihm in seiner hülflosen Lage manchen Dienst geleistet hatte, suchte ihn noch durch eine lange Cacide zu trö- sten und aufzuheitern, wofür er ihn aus seiner Garderobe mit einem veilchenfarbigen Mantel beschenkte; er dankte ihm dann in einer län- geren Cacide für alles Gute, was er von ihm erfahren hatte, und drückte die Hoffnung aus, dass er durch seine Vermittlung bei dem Scheich el-Isläm eine Professur in Constantinopel erhalten würde. Allein Mu- hammed starb Sonntag d. 13. Schawwäl 1092 (26. Oct. 1681), wurde in der hohen Schule seines Grossvaters Zakarljä neben seinem Oheim Jahjä begraben und Muhibbi reiste am folgenden Tage tief betrübt nach Damascus ab. 105. Jahja ben Zakarijä ben Beiräm wurde im J. 969%) in Constantinopel geboren und studirte hier unter den besten damaligen Lehrern, bis er sich vollkommen ausgebildet hatte und sich in den Dienst des Scheich el-Isläm Muhammed ben Ma’/lül begab. Er ertheilte nun an einigen hohen Schulen in Constantinopel Unterricht und machte im J. 994 mit seinem Bruder Lutfallah die Wallfahrt im Gefolge sei- nes Vaters (102), welcher damals seiner Stelle als Cadhi el-'askar ent- hoben und nach Damascus gegangen war. Nach seiner Rückkehr stieg er von einer hohen Schule zur anderen, bis er an eine der Acht kam. und in dieser Zeit starb sein Vater. Danach lehrte er an der Prinzen- Schule Schähzädeh und wurde von da an die Hochschule der Sultanin, Mutter des Sultans Muräd Ill. in Uskudär (Skutari) versetzt, welche 1) Im Texte steht mit Worten 999, was ich aus einer Aufzeichnung mit Zif- fern 999 für verschrieben halte anstatt 444, DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 123 bei Lebzeiten ihrer Gründerin in grossem Rufe stand. Hierauf erfolgte seine Ernennung zum Cadhi von Haleb und er kam dahin im J. 1004 an die Stelle des Ibn Täschköpri, welcher in gleicher Eigenschaft nach Damascus versetzt war, aber schon im folgenden Jahre tauschte er mit diesem den Platz und kam selbst nach Damascus. An beiden Orten hatte er sein Amt aufs beste verwaltet, gleichwohl wurde er abgesetzt und reiste zunächst nach Ma’arrat el-Nu'män in der Absicht sich nach Constantinopel zu begeben. Er hatte in Damascus viele Schulden hin- terlassen und kam nach Haleb um bei einem dortigen Einwohner ein Darlehen aufzunehmen, womit er seine Schulden bezahlen könnte Er liess den Geschäftsmann zu sich kommen, klagte ihm seine bedrängte Lage, und während sie noch mit einander redeten, trat ein Bote ein, der ihm nachgereist war, mit einer Ordre von der Regierung, dass er zum Cadhi von Cähira ernannt sei und sich dahin begeben solle‘). Er freute sich sehr darüber, gab das schon erhaltene Darlehen zurück, reiste hin und verwaltete sein Amt in gewohnter Weise. Er liess elf von seinen und seines Vaters Schülern nachkommen, von denen sechs Anstellungen als Richter erhielten, und als er in der Folge Ägypten wieder verliess, gab er jedem aus seinem Vermögen mehr, als er bisher an Einkünften bezogen hatte. Unter ihnen befand sich auch Ismäil, ein Sohn seiner Schwester, welchen er als Einnehmer angestellt hatte; Jahja erfuhr, dass derselbe einem Gutsverwalter ohne Grund zehn Sultania (Goldstücke) abgenommen habe. Er liess ihn zu sich rufen und er kam, als Jahja eben im Bade war; er verhörte ihn und als er bekannte, befahl er ihm auf der Stelle nach Constantinopel abzureisen, es liege eben ein Schiff zur Abfahrt bereit, und so wurde Ismäil aus dem Dienste entlassen. . Als Jahja seines Amtes enthoben wurde, hielt er sich einige Tage in Büläk auf bei dem Cadhi Zein ed-din el-'Ibädi, Rechnungsführer in dem Bureau der milden Stiftungen, einem angesehenen und sonst 1) Dies wird im J. 1007 gewesen sein, wo Jahjä schon bei dem Begräbniss des Mahmüd el-Beilüni (64) zugegen war. Q2 124 F. WÜSTENFELD, wohlwollenden Manne, der aber jetzt seinen Gast in auffallender Weise vernachlässigte. Da Jabja bei ihm über die Menge Mücken klagte und sich zum Schutz ein Mückennetz ausbat, zögerte er lange ihm ein solches zukommen zu lassen. Diese unfreundliche Behandlung veran- lasste Jahjä den Präfeeten von Cähira durch einen Boten zu ersuchen zu Wasser nach Constantinopel abreisen zu dürfen; der Präfect antwor- tete ihm schriftlich, dass er noch einige Tage warten möchte, und während er noch schrieb, kam die Post aus Constantinopel mit der Ordre, dass Jahjä wieder als Cadhi eingesetzt sei; der Bote eilte ihm die Nachricht zu bringen und gleich nachher kam auch die schriftliche Anzeige. Zein el-Ibädi gratulirte ihm dazu und heuchelte seine grosse Freude darüber, indess Jahja konnte seinen Abscheu vor ihm nicht über- winden, er entsetzte ihn seines Amtes und nahm ihm das durch das- selbe erworbene bedeutende Vermögen ab und schickte es an die Armen der Azhar-Moschee, und es wurde mit Zein so verfahren, dass er an den erlittenen Misshandlungen starb. — Jahja wurde danach abberufen, reiste nach Constantinopel und wurde nach einiger Zeit nacheinander Cadhi von Brüsa, Adrianopel, Constantinopel, dann Cadhi el-’askar in Anatolien auf kurze Zeit, und begab sich nach Rumelien. Nachdem er entlassen war, erhielt er die Stelle zum zweiten Male im J. 1018, in Buchstaben (3> a3 »gerechter Lohn« Im dieser Zeit liess der Grosswezir Ahmed Derwisch Pascha einen Beamten des Diwan umbrin- gen, und als Jahjä ihn nach dem Grunde fragte, antwortete er: Du hast wohl eine besondere Anhänglichkeit an ihn? Jahja verliess augen- blicklich die Sitzung und legte sein Amt nieder. Als der Sultan Ah- med dies erfuhr, liess er ihn zu sich kommen und fragte ihn, wesshalb er seinen Dienst verlassen habe; er erwiederte‘ »Das Amt eines Cadhi ist ein Vertrauensamt und der Sultan setzt den Cadhi el-’askar ein, um Beschwerden zu hören und Streitigkeiten zu schlichten, jetzt aber ist ein Mann getödtet, dessen Hinrichtung nach dem Gesetze nicht zuläs- sig gewesen wäre, es fehlt also die Voraussetzung, unter welcher ich zum Cadhi ernannt worden bin, desshalb habe ich mein Amt .nieder- gelegt.« Noch an demselben Tage wurde Derwisch Pascha umgebracht DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 125 und Jahjä, welcher sein Amt behalten musste, erfreute sich der höch- sten Gunst des Sultans. Zwar wurde er nach einiger Zeit wieder ent- lassen, dann aber zum dritten Male eingesetzt und der Sultan Muctafä ernannte ihn bei seinem Regierungsantritt am 6. Ragab 1031 (17. Mai 1622) zum Mufti. Der Gelehrte Abd el-rahman el-Imädi (35), welcher zu derselben Zeit zum Mufti von Damascus ernannt war, verfasste dazu die Verse, in denen die Buchstaben des letzten die Jahreszahl ausdrücken: Jetzt ist Jahja Mufti von Constantinopel geworden, welcher die Himmelshöhe des Ruhms, der Gelehrsamkeit und Gottesfurcht erstiegen hat. Darum ruft der Bote des Glücks dazu als Jahrszahl: a lt cin a dt Mein Herr, Jahja, hat die höchste Stufe der Gelehrsamkeit und des Richter- anıtes erreicht. In dieser Periode liess er in der Nähe seiner Wohnung in dem Quartier, in welchem die alte Sultan Selim Moschee liegt, eine hohe Schule erbauen; die Jahrszahl der Erbauung 1033 ist in dem Verse eines Gedichtes in den Buchstaben der Worte enthalten: Uuiiie JR} as eat 10 Das Haus der Wissenschaften und Jahja der gerechte sein Insasse. Nachdem er einmal entlassen, aber bald wieder eingesetzt war, wurde er bei einer Militär-Revolte im Ragab 1041 (Jan. 1632) abge- setzt, während der Wezir Ragab Pascha und der Scheich el-Isläm Hu- sein Ibn Achi sich versteckt hielten. Die Soldaten sammelten sich in grosser Anzahl bei dem Sultan Muräd und schickten einen Boten zu Jahja, um ihn im Namen des Sultans aufzufordern in den Diwän zu kommen, sie hatten aber die bestimmte Absicht ihn unterwegs zu er- morden. Sie sahen Muhammed Tschasmi, den Cadhi el-'askar von Ana- tolien, daher kommen, glaubten es sei Jahja und hielten ihn an; da sie aber ihren Irrthum erkannten, liessen sie ihn frei, und dieser sandte nun sogleich einen Boten an Jahja um ihn zu warnen, nicht die Haupt- strasse zu gehen. Er nahm also einen anderen Weg und als ihn der Sultan bemerkte, erkannte er, dass er eine List gebraucht habe und winkte ihm mit der Hand umzukehren, er verstand dies nicht und dess- 126 F. WÜSTENFELD, halb schickte der Sultan einen Diener ab, der ihn einlies. Die Soldaten ermordeten unterdess den Grosswezir Häfidh, setzten Ragab Pascha an seine Stelle, machten Ibn Achi zum Mufti und damit war der Aufstand beigelegt. Der Sultan wandte sich dann an Jahja und sagte: Geh’ nach deinem Garten und bete fleissig für uns; wenn dein Sultan wieder Sultan wird, wie er war, so wirst auch du wieder Mufti, wie du gewe- sen bist. Er begab sie also nach Haus und dann nach seinem Garten bei Töb Capüsi, einem der Thore von Constantinopel, und blieb dort, bis Ibn Achi im Ragab 1043 ermordet wurde; nun wurde Jahja wieder eingesetzt und behielt seine Stelle bis an sein Ende. Es ist kein Mufti bekannt, welcher so lange im Amt gewesen wäre und so in Gunst und Gnaden gestanden hätte wie er; schon als Cadhi von Haleb und als Cadhi el-askar war er von den Dichtern be- sungen, mehr noch als Mufti, und die drei Fascikel von Lobgedichten auf ihn, welche Fadhlallah (9) gesammelt hatte, bildeten nur den klei- neren Theil derselben. Die Rechtsgutachten des Jahjä, welche von dem späteren Mufti und Scheich el-Islam Muhammed ben Abd el-halim el- Bürsawi (68) gesammelt wurden, sind in Abschriften weit verbreitet, und unter seinen Arabischen Gedichten findet sich eins, worin er die Burda des Büciri in fünfzeiligen Versen umschrieben hat. Jahjä starb im Dsul-Higga 1053 (Febr. 1644) und wurde neben seinem Vater in der von demselben gegründeten hohen Schule begraben; Muhammed 'Icmati (75) hat diese Jahrszahl durch die Buchstaben in den Schluss- worten eines kleinen Gedichtes ausgedrückt : Xule Xi> $ in einem erhabenen Paradiese. \ DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 127 Verbesserungen. S. 19 Z. 17 1092 lies 1097. S. 51 Z. 11 el-Schihab Ali lies el-Schihab Ahmed. S.88 2.5 v. u. bis S. 89 2. 5 lies: Um diese Zeit bewarb sich Fadhlallah wieder um seine Gunst, worauf eine gnädige Antwort erfolgte mit dem Bedauern, dass er so weit von ihm entfernt sei; nun richtete Fadhlallah ein erneuertes Bitt- gesuch an ihn in der Form, als wenn sein Pferd spräche, ein ausgezeichnetes Thier, welches Bursawi bei seiner ersten Anwesenheit in Damascus gesehen hatte. Es war dies eine Nachahmung eines Schreibens, welches el- Wahräni an den Emir ’Izz ed-din Müsik gerichtet hatte, als wenn sein Maulese]l spräche, den er mit dem am Halse hängenden Blatt Papier in dem Hofe des Emir frei laufen liess. Reihenfolge der Gelehrten des XI. Jahrhunderts nach den Todesjahren. Durch Cursivschrift werden die nur gelegentlich erwähnten Personen bezeich- net; bei den meisten derselben konnte zur Vervollständigung noch der Todestag angegeben werden. 1001 Ragab Zakarijä b. Beiräm 102 1003 Ahmed b. Muhammed Ibn Manlä el-Hackafi 44 1004 30. Ragab Muhammed b. Abdallah Schams ed-din et-Timurtäschi 66 1004 13. Scha’bäin Muhammed b. Othmän el-Calihi el-Hiläli 32 1004 13. Gum. I Muhammed b. Ahmed el-Schams el- Ramli 39. 84 1005 27. Gum. II Muhammed b. Abu Bekr el-Jatim el- Ätiki 76 1005 24. Schawwäl Muhammed b. el-Cäsim Ibn el-Minkär 21 1005 Dsul-Higga Muhammed b. Omar Ibn Fawwäz el-Dimaschki 82 1006 3. Scha’bän Muhammed b. Muhammed el-Däwüdi el-Macdist 21. 67.76. 1007 Ramadhän Mahmüd b. Muhammed Nür ed-din el-Beilüni 64 1008 24. Scha’bäin Muhammed b. Barakät el-Maucilf el-Meidäni 70 1010 Muhammed b. Ahmed el-Schams Ibn Manlä el-Hackafi 45 128 1012 1014 1014 1014 1015 1015 1015 1016 1016 1016 1016 1016 1017 1017 1018 1018 1018 1019 1019 1020 1020 1020 1021 1021 1022 1022 1023 1024 1025 1026 1027 1027 1028 F. WÜSTENFELD, 19. Cafar Muham. b. Nagm ed-din Schams ed-din el-Cälihi el-Hiläli 52 Husein el- Huseini el- Chalchäli 74 Muhammed b. Muhammed b. Ahmed el-Marzabäni 21 14. Dsul-H. Mangür Sibt Nägir ed-din el-Tabläwi 40 Abd el-wahhäb b. Ragab Täg ed-din el-Hamawi 11 26. Gum. I. Cibgatallah b. Rühallah el-Barwägi 35 3. Gum. I. Sälim b. Muhammed Abul-Nagä el-Sanhüri 40. 58 Nidhäm ed-din el-Sindi el-Nakischbandi 56. 57 28. Cafar Nu’män b. Muhammed el-Igi 86 18. Rabi’ I. Muhammed b. Ahmed el-Andalusi Ibn el-Magribi 51 20. Scha’bän Muhammed b. Abd el-malik el-Bagdadi 76 93. Schawwäl Muhammed b. Abu Bekr el-Muhibbi 1 2. Rabi’ I. Abd el-rahman b. Muhammed b. Barakät el-Meidäni 71 19. Schawwäl Muhammed b. Abd el-rahman el-Hamawi 60 Muhammed b. Husein el-Hammämi el- Ätiki 76 3. Rabi’ ._ Abu Bekr el-Sindi el-Schäfli 56. 57 7. Dsul-C. Muhammed b. Ali el-' Alimi el-Cudsi 34 15. Gafar Muhammed b. Müsd b. 'Afif ed-din el-Cabüni 84 3. Rabi’ I. Jahja b. Muhammed b. el-Cäsim Ibn el-Minkär 22 Ragab Muhammed b. Muhammed Näcir ed-din el-Ustuwäni 16 24. Scha’'bin Muhammed b. Muhammed Schams ed-din el-Higäzi 81 15. Ramadh. Abd el-hakk b. Muhammed el-Himgf el-Higäzi 82 Can’allah b. Ga’far Scheich el-Isläm 53 Muhammed b. Ali Nür ed-din Schabrämallisi 40 Muhammed b. Muhammed Schams ed-din el-Gauchi 80 21. Scha’bäin Muhammed b. Muhammed Ibn el-Furfür 51 28. Gafar Abd el-latif b. Muhammed el-Muhibbi 2 15. Scha’bän Omar b. Abd el-wahhäb el-Ordhi el-Halebi 64 1. Dsul-Higga Ahmed b. Jünus Schihäb ed-din el-Aithäwi 42 Abd el-cädir b. Othmän el-Türi 98 Abd el-bäki b. Muhibb ed-din Muhammed 4 Abd el-rahim b. Täg ed-din Ibn el-Mahäsin 98 8. Dsul-Higga Ahmed b. Ali el-Schanäwi el-Micri 39 1030 1030 1030 1032 1032 1033 1033 1034 1034 1035 1035 1036 1036 1037 1037 1038 1039 1039 1040 1041 1041 1041 1042 1042 1042 1042 1042 1043 1043 1045 1045 1046 1047 DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 12% * Ragab Scha’bän 13. Dsul-H. 17. Gum. 1. 12. Schab’An 30. Dsul-C. 15. Dsul-H. 11. Muh. 97 Rabr 1. Ramadhän 22. Cafar Ramadhän 8. Scha’bän 20. Dsul-H. Rabi’ 1. 17. Rab!’ 1. 12. Muh 20. Muh 13. Gum. 11. 30. Gum. Il. Scha’ban Fadhlallah b. Muhammed Birgili 75 Ibrähim b. Ahmed Ibn Manlä el-Hackafi 46 Muhammfred b. Mancür b. Ibrähim el-Muhibbi 26 Abd el-gani b. Ismäil el-Näbulusi 12 Abu Bekr b. Mas’üd el-Magribi 58 Hasan b. Muhammed b. Barakät el-Meidäni 72 Muhammed b. Muhammed Schams ed-din el-Meidäni 84 Idris b. Hasan b. Abu Numeij 53 As’ad b. Sa’d ed-din Ibn Hasan 'Gan el-Tabrizi 27. 89 Mahfüdh b. Muhammed el-Gazzi el- Timurtäschi 66 Muhammed Ibn el-Gazzäl el-Himei 83 Muhammed el-amin Ibn Cadr ed-din el-Schirwäni 74 Sa’d ed-din b. Muhammed el-Oubeibäti 84 Ahmed b. Muhammed Ibn Furfür 48 Ahmed b. Muhammed Ibn Küläksiz 52 Scharaf ed-din el-Dimaschki 94 Fadhlallah b. ’Isä el-Bosnawi 59 Muhammed b. Numän el-Igi 87 Abd el-Karim b. Sinän el-Munschi 33 Ibrähtm b. Ibrahim b. Hasan el-Lacänt 30 Abd el-Karim b. Mahmüd el-Täräni 32 Muhammed Schams ed-din el-Muhibbi el-Mieri 39. 60 Omar gen. Naf'i 55 Muhammed b. Abd el-cädir el-Ceidäwi el-Hädi 67 Fathallah b. Mahmüd el-Halebi el-Beilüni 65 Abul-Tajjib b. Muhammed el-Gazzi 95 Abdallah b. Mahmüd el-' Abbäsi Mahmüd zadeh 59 Abd el-latif b. Hasan el-Gäliki 34 Ahmed b. Muhammed Schihäb ed-din el-Ustuwäni 17 Lutfallah b. Zakarjä b. Beiräm 103 Ahmed b. Zein ed-din el-Nachguwänf el-Mantiki 55 Omar b. Muhammed Zein ed-din el-Cäri 90 Ibrähtim b. Muhammed el-Cälihi el-Akrami 84 Histor.-philolog. Olasse. XXXI. 4. R 130 1047 28. Scha’bän 1048 1048 18. Dsul-H. 1050 1050 25.Schawwäl 1051 Gafar 1051 17. Gum. 1. 1053 1053 Schawwäl 1053 Dsul-Higga 1055 1056 1056. 15.. Rabr’ II. 1057 1057 1057 15. Rabi’ I. 1057 1. Dsul-C. 1060 1060 Rabi’ I. 1060 24. Scha’bän 1060 23. Dsul-C. 1061 13. Gafar 1061 20. Scha’bän 1062 23. Gum. 1. 1062 27. Dsul.-C. 1063 10. Dsul-H. 1066 1066 1066 21. 1067 1068 15. Ragab 1069 16. Gum. I. Ramadh. F. WÜSTENFELD, Muhibballah b. Muhammed el-Muhibbi 7 Ahmed b. Schams ed-din el-Caffüri el-Beidhäwi 54 Ahmed b. Ali el-Hariıri el-Osäli 41 Ismälil b. Abd el-hakk el-Higäzi 83 Abd el-rahman b. Schahhädsa el-Jemeni 19 Abul-As’ad Jüsuf b. Abul-’Atä Abd el-razzäk Ibn Wafä 62 Abd el-rahman b. Muhammed el-Imädf 35 Jahjä b. Abul-Cafä b. Ahmed el-Mahäsini 101 Ahmed b. Schähin el-Kyprosi 53 Jahja b. Zakarljä b. Beiräm 105 Cäalıh b. Muhammed el-Gazzi el-Timurtäschi 66 Jüsuf b. Abul-Fath el-Fathi el-Sukeijifi 63 Ramadhän b. Abd el-hakk el-Akkärt 93 Abd el-latif b. Jahja b. Muhammed el-Minkäri 23 Gars ed-din b. Muhammed el-Chalili 91 Ahmed b. Jüsuf el-Mwid 63 Abd el-gafär b. Jüsuf Gamäl ed-din el- Agami 66 Muhammed b. Abd el-bäki el-Muhibbi 5 Abul-Cafä b. Muhammed el-Ustuwäni 14 Täg ed-din b. Ahmed el-Mahäsini 97 Ali b. Ibrähim ’Alä ed-din el-Cabardi 57 Muctafä b. Ahmed b. Mancür el-Muhibbi 27 Jas b. Zein ed-din el-Himgi el- Oleimi 40 Hasan b. Ahmed el-Ustuwäni 18 Ismäil b. Abd el-gani el-Näbulusi 13 Ahmed b. Muhammed b. Numän el-Igi s8 Ahmed b. Ahmed el-Schaubari 39 Jahja b. Muhammed b. Nu’män el-Igi 59 Mancür b. Ali el-Satüht 69 Ahmed b. Muhammed el-Calı el-Himgi 47 'Imäd ed-din b. Abd el-rahman el-'Imädi 36 Muhammed b. Ahmed Schams ed-din el-Schaubari 40 1069 29, Schawwäl Ahmed b. Muhammed el-Kaljübi 31 DIE GELEHRTEN-FAMILIE MUHIBBI IN DAMASCUS. 131 1069 21. Ramadh. Hasan b. 'Ammär Abul-Ichläc el-Schurunbuläli 60 1070 Abd el-’aziz b. Husäm ed-din Muh. Cara Tschelebizädeh 28 1070 Fachr ed-din b. Zakarijä el-Ma’arri 69 1071 1. Gafar Ajjüb b. Ahmed Cutb ed-din el-Chalwati el-Cälihi 56 1071 Dsul-Ca’da _ Sa’üdı b. Muhammed el-Gazzi 96 1071 27. Dsul-H. Abd el-baki b. Abd el-bäkt Ibn Fakth Fagca 27. 31 1071 30. Dsul-H. Ahmed b. Muhammed el-Caschschäschi 96 1072 26. Muh. Muhammed b. Ahmed el-Ustuwäni 19 1072 Gafar Muhammed b. Abd el-latif el-Muhibbi 3 1072 1. Scha’bäin Muhammed b. Täg ed-din el-Mahäsini 99 1072 Dsul-Cada Abu Sa’d b. As’ad Ibn Hasan 'Gän 9. 104 1072 Dsul-Higga Wali ed-din b. Ahmed el-Furfüri 50 1073 Abd el-heij b. Abd el-bäki el-Muhibbi 6 1073 15. Muh. Abd el-wahhäb b. Ahmed el-Furfüri 49 1074 Mahmüd el-Kurdi 61 1075 27. Gum. II. Sultän b. Ahmed el-Mazzäht 31 1076 Muhammed b. Omar el-’Abbäsi el-Chalwati 85 1076 12. Cafar Muhammed b. Fadhlallah ’Icmati 75 1077 Muhammed b. Abul-Cafä el-Ustuwäni 15 1077 25. Gum. I. Muhammed b. 'Alä ed-din Schams ed-din el-Bäbilt 31. 40 1078 Abdallah b. Muhammed el-tawil 69 1078 20. Rab’ JI. Ibrähim b. Abd el-rahman el-Imädi 38 1078 21. Ragab Schihäb ed-din b. Abd el-rahman el-Imädi 37 1078 25. Schawwäl Abd el-saläm b. Ibrahim el-Lacäni 19 1081 Ramadhän Abd el-cädir b. Muctafa el-Gaffürl 30 1081 27. Ramadh. Cheir ed-din b. Ahmed el-Oleimi el-Ramli 69 1082 23. Gum. I. Fadhlallah b. Muhibballah el-Muhibbi 9 1083 Muhammed b. Badr ed-din Ibn Balbän 10. 31 1084 Mahmüd el-bagir el-Cälhhi 10 1086 18. Dsul-C. Ahmed b. Ahmed el-'Agami el-Micri 60 1087 Muhammed Cadhi von Adrianopel u. Constantinopel 10 1087 Ragab b. Husein el-Hamawi 10 1087 12. Muh. Abd el-galil b. Muhammed Ibn Abd el-hädi 29 132 1087 1088 1088 1088 1089 1090 1092 1093 1094 1094 1095 1096 1096 1097 1097 1098 1098 1100 1100 1100 1100 1111 F. WÜSTENFELD, 18. Schawwäl Alk b. Ali Nür ed-din el-Schabrämallist 31 Jabjä b. Omar el-Minkärl 24 10. Schawwäl Muhammed b. Ali ’Alä ed-din el-Hackafi 69 Dsul-Cada Muhammed b. Jahjä Kamäl ed-din el-Faradhi 78 16. Dsul-H. Abd el-heij b. Ahmed Ibn el-’Imäd el-Akri 31 12. Cafar Muhammed b. Jahjä Nagm ed-din el-Faradhi 79 13.Schawwäl Muhammed b. Lutfallah b. Zakartjä& el-Izzati 104 Muhammed b. Abd el-hälim el-Bursawi 68 10. Ramadh. Abul- Suüd b. Tag ed-din el-Kubäkibi 61 13. Gum. II. Hasan b. Müsä Ibn ’Afif 92 10. Gum.i. Ramadhän b. Müsä Ibn ’Afif 91 99. Gum. I. Muhammed b. Ali b. Sa’d ed-din el-Miktabi 69 25. Ragab HFadhlallah b. Schihäb ed-din el-Imädi 37a 17.Gum. U. Husein b. Mahmüd el- Adawi el-Zükärt 10 8. Ramadhän Can’allah b. Muhibballah el-Muhibbi 8 Dsul-Ca’da Muctafa b. Abd el-halim el-Brusawi 9 17. Dsul-Ca’da Ibrähim b. Mancür el-Fattäl 61 Schähin b. Mangür el-Armanäwi 60 Gafar Abd el-cädir b. Bahä ed-din Ibn Abd el-hädi el-Omari 29 96. Rabi’ IL Ahmed b. Muhammed el-Cafadi 10. 30 Dsul-Higega Fadhlallah b. Ali el-Ustuwäni 20 18.Gum. I. Muhammed b. Fadhlallah el-Muhibbi 10 Ueber einige beachtenswerthe geschnittene Steine des vierten Jahrhunderts n. Chr. Abtheilung II. Zwei Cameen und zwei Intaglien mit der Darstellung Römischer Herrscher. 14 Die Cameen. Von Friedrich Wieseler. Vorgelegt in der Sitzung d. Königl. Ges. d. Wiss. am 2. Februar 1884. Die historische Datirung geschnittener Steine mit der Darstellung Römischer Herrscher unterliegt den grössten Schwierigkeiten, wenn man dieselbe bloss oder auch nur vorzugsweise auf die Technik und den Stil, überhaupt die künstlerische Ausführung bauen will. Auf dem Gebiete der Glyptik hat sich die Tradition in fast wunderbarer Weise erhalten. Die besseren Steinschneider des vierten Jahrhunderts sind in die Fuss- stapfen ihrer Vorgänger in viel früherer Zeit, namentlich der der An- tonine getreten. Unter den Künstlern, welche die Herrscherdarstellungen ausführten, darf man aber gewiss die besten ihrer Zeit. voraussetzen. Hinsichtlich der Werke mit solchen Darstellungen aus späterer Zeit steigern sich die Schwierigkeiten noch dadurch, dass die Porträts in dieser häufig nichts weniger als genau ausgeführt sind, wie namentlich aus den numismatischen Denkmälern hervorgeht, in denen die Bilder eines und desselben Herrschers ein wesentlich verschiedenes Aussehen zeigen. Unter den vier geschnittenen Steinen, welche wir in dem Fol- senden genauer besprechen werden und auf der Lichtdrucktafel zu Abth. I, n. 4, 5. 6, sowie auf der zu Abth. II, 1 abbildlich mitgetheilt haben, ist nur ein einziger (Abth. I, n. 6) von den beiden bisherigen Besprechern übereinstimmend dem vierten Jahrhundert zugewiesen. Histor.-philolog. Class. XXXL. 5. A 2 FRIEDRICH WIESELER, Selbst der in Abth. I unter n. 5 mitgetheilte, welchen dieselben Gelehrten mit richtigem Gefühle in dieselbe Zeit versetzten, ist später ein paar Jahrhunderte früher datirt. Noch mehr hat man in Betreff des auf der Lichtdrucktafel zu Abth. Il, 1 wiedergegebenen Werkes hin und her geschwankt. Am Weitesten aber gehen die Ansichten in Betreff der Verfertigungszeit des in Abth. I unter n. 4 mitgetheilten auseinander. Die Richtigkeit der Datirung des an erster Stelle erwähnten kleinen vertieft geschnittenen Steines im Allgemeinen erhellt wesentlich durch Aeusserlichkeiten wie das Perlendiadem, auch die Haarbehandlung. Was den an der zweiten Stelle berührten Intaglio betrifft, so sprechen äussere Indicien anderer Art für die Verfertigung in Constantinischer Zeit. Selbst hinsichtlich der beiden an vorletzter und letzter Stelle be- zeichneten in bedeutend grossen Dimensionen ausgeführten Werke von erhabener Arbeit sind es mehr oder weniger äussere Gründe verschiedener Art, welche uns für die Entstehungszeit im vierten Jahrhundert zu sprechen scheinen. Auf diese manichfachen äusseren Indicien ist bisher so gut wie gar nicht geachtet. Um so nöthiger wird es sein, auf die- selben gründlich einzugehen. Wir beginnen mit den beiden Cameen. Die genauere Besprechung der beiden Intaglien wird in einer besonderen Abhandlung nachfolgen. A. Unbärtiger Römischer Kaiser oder Caesar, mit einem hinten zu- sammengeknoteten Diadem um das Haupt, mit der Aegis auf der linken Schulter und dem Rücken bei sonst nacktem Körper und einem Trag- riemen auf der rechten Schulter; unterhalb seines nach links gewen- deten Gesichts ein schräger Schaft. Sardonyxcameo von drei Lagen. im Britischen Museum zu London‘). Nach der etwas verkleinerten Abbil- 1) Durch Gori, den Text zu Lippert’s Daktyliothek und Raspe erfahren wir, daß das Werk sich einst in der berühmten Strozzi’schen Sammlung zu Florenz be- fand. Ch. Lenormant schreibt es dem Cabinet de Florence zu. Der Engländer (. W. King bezeichnete es noch jüngst als the glory of the Imperial Gallery (womit UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINEETC. IL, 1. 3 dung bei Charles Lenormant, Tresor de numism. et de glypt., Iconogr. des Emp. Rom., pl. V, n. 1 wiederholt auf der Lichtdrucktaf. zu Abth. I, -n. 4. Zuerst in der Grösse des Originals herausgegeben von Gori Mus. Florent. T.I, t. XVIII; dann in Verkleinerung nach einer neuen Zeich- nung von Raspe im Catalog der Tassie'schen Gemmenabdrucksammlung T.H, pl.LV, 11090. Abdruck in der Grösse des Originals bei Lippert Daktylioth. Mill. III, P. 2, n. 460; ein anderer in der grossen Cades’- schen Gemmenabdrucksammlung Bd. 37, n. 280. Gori und nach ihm Lippert, bezw. die Verfasser seines Textes glaubten Constantin II. dargestellt und ihnen ist K. OÖ. Müller im Handb. d. Arch. $. 207, Anm. 7 gefolgt, so wie noch jüngst King Natur. history of precious stones and gems p. 306. Dütschke nimmt Ant. Bildwerke in Oberitalien III, S. 119, n. 216 als ausgemacht an, dass es sich um das Porträt Constantin’s des Grossen handele. Dagegen dachte Raspe an Augustus; ebenso Ch. Lenormant a. a. O. p. 9. Jener widersprach der Gorischen Ansicht hauptsächlich aus dem Grunde weil er meinte, dass die Zeit Constantin’s unfähig gewesen sei, ein so aus- gezeichnetes Werk zu schaffen; Lenormant glaubte an die Möglichkeit, dass ein anderer Römischer Herrscher als Augustus dargestellt sei, so wenig, dass er die frühere Deutung auf Constantin II. nicht einmal er- wähnte. Auch in der Cades’schen Sammlung ist der Abdruck unter Augustus gegeben. Im Britischen Museum urtheilt man, wie ich höre, ohne Zweifel die Galeria degli Uffizj gemeint ist) und selbst Hans Dütschke, dem wir die Beschreibung der antiken Marmorwerke der Uffizien in Florenz verdanken, erwähnt es noch im J. 1878 als »den Florentiner Cameo«. Diesen drei letzten An- gaben vermeinte ich Glauben schenken zu müssen, als ich die den jetzigen Aufbe- wahrungsort betreffenden Worte in Abth. I, S. 1 niederschrieb, obgleich ich mich nicht erinnerte, es in der Gemmensammlung der Uffizien gesehen zu haben. Bei winderholter Prüfung steigerten sich meine Bedenken an der Richtigkeit jener An- gabe. Ich wurde auf die Vermuthung geführt, dass der Cameo mit der übrigen Strozzi'schen Sammlung in die Blacas’sche und mit dieser in das Britische Museum übergegangen sei, und wandte mich deshalb um Auskunft an Professor Percy Gardner, der die Richtigkeit meiner Annahme bestätigte. A2 4 FRIEDRICH WIESELER, ähnlich‘). Dass zwischen den Porträts August’s und denen Constantin’s I. eine Aehnlichkeit stattfindet, ist schon anderseitig bemerkt. Das erste Bedenken, welches sich gegen die Beziehung auf Au- gustus erhebt, und zugleich ein wesentlicher Grund für die auf Constantin, den Vater oder den Sohn, liegt in dem Diadem. Ueber dieses ist vorlängst von Spanheim de usu et praestant. num. II, p. 385 fg. der Ausgabe von 1717, und Eckhel Doctr. num. T. VIII, p- 79 fg., 363, und in neuerer Zeit von Th. Mommsen Röm. Staats- recht I, S. 345 (1871), und ausführlicher von Fr. W. Madden Numism. Chronicle, N. S., Vol. XVIII, 1878, p. 1 fg. gehandelt. Das Königsdiadem, von welchem hier allein die Rede ist, wird schon erwähnt in Beziehung auf Julius Caesar, der es hartnäckig ab- lehnte, dann auf Claudius Drusus, der sich nach Sueton. Tib. II eine statua cum diademate am Appischen Forum errichtete, und auf Cal- gula, der nahe daran war, dasselbe gleich anzunehmen, aber gewarnt es wegliess (Sueton. Cal. XXI). Man darf wohl aus dem Umstande, dass in Betreff August’s von einem solchen Diadem durchaus nichts ver- lautet, nicht einmal, dass es ihm auch nur angeboten oder bei seinen Lebzeiten eine seiner Statuen mit ihm geschmückt sei, den Schluss ziehen, dass davon auch nichts bekannt war. Freilich kommt an einer Büste August's im Vaticanischen Museum ein Diadem vor, vgl. Visconti Mus. Pio-Clem. T. VI, t. XL. Marquardt hat es in den Röm. Privatalterth. II, 1867, S. 292, A. 35 für das Herrscherdiadem gehalten. Es besteht in einem gleich breiten, umher mit Lorbeer, vorn mit einer Gemme, auf welcher der Profilkopf Julius Caesar's dargestellt ist, ge- schmückten Reifen ohne hinten herabhängende Bänder, welcher wohl als Goldarbeit zu denken ist. Ein Herrscherdiadem ist gewiss nicht gemeint. Visconti dachte a. a. OÖ. p. 57 an einen priesterlichen Kopf- schmuck. 1) Gardner schreibt mir: Both, Murray and I, think the work of the stone too good for the time of Constantine and Mr. Newton accepts the attribution to Schade, dass nicht gesagt ist, an wen denn die beiden erstgenannten Augustus. Gelehrten denken. | | | | | | | | | | | UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 1. 5 Schon Ch. Lenormant bemerkte a. a. ©. p. 9, dass le bandeau royal bei Augustus befremde. Er fügte noch hinzu, dass auch das Attribut der Aegis fut adopte pour les portraits monetaires des empe- reurs romains, mais a une Epoque posterieure & celle d’Auguste. Aber er nahm als sicherstehend an, dass le bandeau royal nous indique ici un ouvrage exe&cute en Asie, pays dans lequel on n’hesitait pas a de- corer du titre de Beoıkevg les princes qui a Rome se contentaient de la denomination d’imperator ou de tribun du peuple. Schade, dass er ver- gessen hat, auch nur ein sicheres Beispiel entsprechenden Verfahrens beizubringen. Auchhat es nicht die geringste Wahrscheinlichkeit, dass das gewiss in Italien gefundene Werk, wenn es auch in Asien oder eher in Alexandrien ausgeführt wurde, nur für den Orient bestimmt war. Das Herrscherdiadem muss uns zu der Annahme führen, dass das Porträt auf dem Cameo, wenn es Augustus darstellt, erst nach dessen Tode, frühestens von der Zeit Aurelian’s an, der nach der durchaus nicht zuverlässigen Epitome des Aurelius Victor 35, 5 primus apud Romanos diadema capiti innexuit (wofür aber kein monumentaler Beleg vorhanden ist) ausgeführt sei. Wer das nicht annehmen will — und es hat in der That gar keinen Schein —, der wird zugeben müssen, dass gerade das Diadem für die Zeit von Constantin I. an spricht, der nach Aurel. Victor a. a. O. 141 als caput exornans perpetuo diademate erwähnt und auf den numismati- schen Monumenten zuerst mit dem Diadem dargestellt gefunden wird, welches dann auf seine Söhne und Nachfolger übergeht. Dazu kommt, dass auch das Aussehen des Kopfschmuckes dem des Diadems dieser Zeit, nicht aber dem des Königsdiadems, wie dasselbe auf Münzen und geschnittenen Steinen früherer Zeit uns entgegentritt, entspricht. In der Abbildung bei Gori nimmt sich das Diadem, abge- sehen von der Schleife und davon, dass es auch in gleicher Breite den Kopf umgiebt, anders aus als auf der vorliegenden. Gori spricht p. 47 fg. von einer corona aurea gemmis distincta, quae cum antiquitus injuria temporum periisset, aliam adsimilem veteribus adnexam foraminibus or- natamque antiquis gemmis et lapillis aptandam curavit — D. Leo Strozius. 6 FRIEDRICH WIESELER, Dieses neue »curious diadem with cameos« befindet sich nach Gard- ner’s Angabe noch jetzt an dem Kopfe, während es, wie bei Lenormant, so auch bei Lippert, Cades und Raspe fehlt. Die betreffenden Ab- drücke müssen also nach einem aus der Zeit vor der Ansetzung des Schmuckes stammenden gemacht sein. Gardner bemerkt: we cannot test the statement that there was in antiquity a diadem of this cha- racter. An eine corona aurea ist ohne Zweifel nicht zu denken; dass aber das Band mit Zierathen versehen war, erhellt aus der durch Gori bezeugten Anbringung von Löchern (foramina) auf demselben. Auch der Umstand, dass es in den Abdrücken bei Lippert und Cades, sowie in der Abbildung bei Raspe wie vertieft erscheint, spricht dafür. Wir dürfen danach wohl voraussetzen, dass es mit geschnittenen Steinen und mit Lorbeer versehen war. Letzteren halten wir auch deshalb für wahr- scheinlich, weil, wie wir unten S. S fg. sehen werden, sämmtliche der Haltung und den Attributen nach entsprechenden Römischen Kaiser und Caesaren mit Lorbeer bekränzt erscheinen. Demnach handelte es sich ur- sprünglich um coronam lauream candida fascia') praeligatam (Sueton. Jul. Caesar LXXIX) oder ein dıadnue Paoıkızov oTeyarw Öayvns neQInEnAsy- utvov (Plutarch. Jul. Caes. LXI), das ausserdem noch mit geschnittenen Steinen verziert war. Das Diadem zeigt sich auf den Münzen und Medaillons von Constantin I. an nach Form und Schmuck manichfach verschieden, bald als Band, das abgesehen von einer Randeinfassung ohne besondere Verzierung und über der Stirn etwas breiter ist, wie man es auf Münzen schon bei Alexander dem Grossen findet (vgl. z. B. Denkm. d. alt. Kunst I, 39, 166), bald als Band von gleicher Breite, selten oben etwas breiter wie bei Constans (Cohen Med. imp. T. VI, pl. VII, n. 30, Froehner Med. de lemp. Rom. p. 345), an den Rändern mit Perlen 1) Doch wohl: candıdae fasciae; vgl. die gleich anzuführende Stelle Piutarchs. Oder galt schon der blosse mit einer weissen Binde hinten umgebundene Lorbeer- kranz als Diadem? Nach der Abbildung bei Lenormant zu urtheilen hat die Schleife des Diadems weissliche Farbe. Auf die weisse Farbe des Diadems bezieht Madden auch die Stelle des Tacitus Ann. VI, 37. Doch ist es wohl wahrscheinlicher, dass man hier an das blaue weissdurchwirkte Persische Diadem zu denken hat. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. IL, 1. 7 und einem perlenbesetzten Schloss, entweder mit einer Verzierung von geschnittenen Steinen zwischen den Perlenreihen, wie bei Cohen VI, 4, 14 und im Num. Chron. a. a. O. pl. I, n. 2, Froehner-a. a. O., oder ohne alle Verzierung zwischen denselben, dann und wann auch ohne sichtbares Band zwischen den beiden Perlenreihen, wie auf dem geschn. Stein in Abth. I, n. 6, (welche Arten des Diadems später besonders häufig vorkommen), bald als Band,. das mit Gemmen allein, wie auf dem Medaillon des Constans I. bei Froehner p. 302, n. 1, oder mit Gemmen und Lorbeerblättern zwischen ihnen geschmückt ist, wie auf dem Medaillon Constantin’s II. bei Cohen VI, 6, 1, bei Grueber Rom. Med. in the Brit. Mus. pl. LIX, f. 2, und bei Froehner p. 296, n. 3, dessen Diadem nach unserer Ansicht dem für den Cameo des Britischen Museums vorauszusetzenden wesentlich entspricht‘). Die Verzierung des Diadems durch Steine wird für das vierte Jahrhundert auch durch Schrift- steller bezeugt. So schickte nach Ambrosius de obitu Theodosii 47, 48 die Kaiserin Helena. filio suo Uonstantino diadema gemmis insignitum, quas pretiosior ferro innexa Crucis redemptionis divinae gemma intexeret, und von Julian, der auf den numismatischen Monumenten nur mit dem einfacheren Perlendiadem erscheint (Cohen T. VI, pl. XI), sagt Ammianus Marcellinus Rer. gest. lib. XXI, 1: ambitioso diademate utebatur lapidum fulgore distincto. Dazu kommt Folgendes. Es fehlt nicht an Pendants zu der Darstellung auf dem in Rede stehenden Cameo, namentlich auf den Münzen und Medaillons Römischer Kaiser und Caesaren, aber hier meines Wissens erst seit der Zeit der Antonine?), und zwar sind dieselben, was besonders beachtenswerth, bei 1) Wir haben hiebei nur die Fälle berücksichtigt, in denen das Band deutlich sichtbar it. Noch manichfaltiger stellt sich der Schmuck des Diadems heraus, wenn auch da, wo nur Steine verschiedener Form allein oder abwechselnd oder mit Lorbeerblättern untermischt vorkommen, ein Diadem anzuerkennen ist, was wir für riehtig halten, wie denn ja auch Perlenschnüre ohne sichtbares Band zwischen ihnen sicher als Diadem zu fassen sind. 2) Aus dem Bereiche der Römischen Münzen früherer Zeit erinnere ich mich 8 FRIEDRICH WIESELER, gleicher Richtung des Gesichts nach links (vom Beschauer) und eben- falls nacktem Körper zugleich auch mit denselben Attributen versehen, der auf der linken Schulter liegenden Aegis, einem Tragriemen auf der rechten Schulter und der schrägen hasta, die seit Probus (wenn nicht schon seit Tacitus, s. unten S. 9 Anm. 1) durch eine schräge Lanze mit Spitze ersetzt erscheint, oder es findet sich anstatt der Aegis ein Schild mit schräger hasta oder Lanze an derselben Stelle im Felde. Der Kaiser oder Caesar ist in beiden Darstellungsweisen baarhäuptig und trägt stets am Haupte einen Lorbeerkranz. Mit der Aegis erscheinen Marc Aurel bei Gori Mus. Flor. T. IV, Num. max. mod., t. XXVIIIL, n. i und David Mus. de Flor. T. V, pl. LII, n. 1, Lenormant pl. XXXYV, n. 10, Cohen T. II, pl. XVII, n. 369"), Froehner p. 114; Lucius Verus bei Gori.t. XXXIH, n. 3 und XXXIV,.n.:3,. David pl EX nu Froehner p. 91, Clarac Mus. de sc. T. VI, pl. 1058, n. 3301; Commodus bei Gori t. XLIII, n. 1 und David pl. LXXIII, n. II, Grueber Rom. Medall. in the Brit. Mus. pl. XXXLI, f. 3, Froehner p. 129; Septimius Severus bei Bartoli Arcus t. 15, n. 8; Caracalla bei Liebe Gotha num. p. 378 (auf einer Grossbronze des Kowöv Ogexöv), Mionnet Descr. d. med. Suppl. T. H, pl. VII, n.'2 (desgleichen), Cohen‘ T.’IIE, pl. XI n. 383, Imhoof-Blumer »Porträtköpfe der Röm. Republik und Kaiserzeit«- Taf. II, n. 53°); Probus bei Cohen T. V, pl. IX, n. 63, Grueber pl. LIII, nur eines der Haltung und Handlung nach entsprechenden Brustbildes, nämlich dessen des nach links gewendeten, am Haupte mit einer Tünia geschmückten, in der erhobenen Rechten einen Blitzstrahl, der einem Pfeilbündel gleicht, zückenden, auf der linken Schulter ein Gewand tragenden Vejovis auf Münzen der gens Caesia bei Cohen Med. cons, pl. VIII und Overbeck Griech. Kunstmyth. I, Münztaf. III, n. 4, sowie der gens Lieinia bei Riceio Mon. d. ant. fam. Rom. t. XXVII, n. 10, 1) Wenn Cohen a. a. ©. p. 504 angiebt: la poitrine est couverte d’une eui- rasse et de l’egide, so irrt er sowohl hinsichtlich der »Brust« als des »Harnischess, 2) Ganz ähnlich nimmt sich hinsichtlich des Lorbeerkranzes und der Anlage und Form der Aegis, sowie auch des Schulterriemens aus die Büste des jugendlichen Caracalla auf dem Sardonyx des Französischen Cabinets bei Mongez Ieonogr. Rom. pl. 848, n. I und Lenormant Iconogr. d. emp. Rom. pl. XLII, n. 1, wo er unter den Gliedern der Familie des Septimius Severus dargestellt ist. Durchaus aber UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINEETC. II, 1. 9 f. 5, Froehner p. 242, n. 3, p. 243, n. 3.. Mit dem Schilde findet man nach links gewendet dargestellt Septimius Severus bei Lenormant pl. XLII, n. 2, Cohen T. III, pl. VII, n. 472, Grueber pl. XXXVII, f.1, Froehner p. 154, Clarac T. VI, pl. 1059, n. 3316, Fr. Kenner Münzen des Stiftes St. Florian Taf. III, n. 3 (Münze der Messenier); Tacitus bei Cohen T. V, pl. VO, n. 132 (nach Cohen’s Beschreibung der Münze)'); Crispus #6 Num. Croy. et Arschot. t. LXV,n. 15, bei Clarac T. VI, pl. 1065, Zr, Num. Chron., N.S., Vol. V, pl. IX, n. 10, XVI, pl. I,n. 8 und 9 und anscheinend auch bei Froehner p. 293; Constantin II. bei Paten TR. VI, pl. VI, n. 51°). Die Aegis auf nacktem Körper bezeichnet den Herrscher bekannt- lich als einen anderen Juppiter. Auch die seit Septimius Severus auf- kommenden nackten Bilder mit dem Schilde sind eben der Nacktheit wegen noch auf den Herrscher als neuen Juppiter zu beziehen. Ob der Schild dem himmlischen Juppiter zugeschrieben werden soll, der ja als Kriegsgott auch mit dieser Waffe vorkommt, oder dem irdischen, kann gefragt werden. Wir unseren Theils möchten uns für das Letztere entscheiden, zumal wenn wir erwägen, dass sich den in Rede stehenden Darstellungen mit dem Schilde und der hasta oder dem Speer bei nicht nacktem, sondern mit dem Paludamentum oder mit diesem und dem Harnisch angethanem Körper anschliessen, wie die des Caracalla auf der Münze von Ulpia Pautalia im Catal. of the Greek coins in the Brit. Mus., Thrace p. 145, n. 34, die Severus Alexander's bei Gori T. IV, t. LXVI, D, die Gordian’s III. bei Mongez Iconogr. Rom. pl. 54, n. 5 und Froehner p- 188, n. 2, die des Probus bei demselben p. 245, n. 1, die des Carinus entspricht den in Rede stehenden Darstellungen der Caracalla eines geschnittenen Steines (mit schrägem Schaft vor dem nach links gewendeten lorbeerbekränzten Kopfe), von welchem sich in der grossen Cades’schen Sammlung Bd. 40, n. 565 ein Abdruck findet. 1) Nach der Abbildung bei Cohen möchte man eher an Aegis und Speer denken. 2) Unter den Abdrücken der grossen Cades’schen Sammlung findet sich einer mit einer ganz entsprechenden Darstellung (Bd. 41, n. 640), welche auf Constans 1. bezogen wird. Bistor.-philol. Class. XXXT. 5. B 10 FRIEDRICH WIESELER, bei Mongez Iconogr. Rom. pl. 59, n. 13, die des Orispus bei Cohen T. VI, pl. V,n. 110 und in der Rev. numism. Fr. 1866, pl. II, n. 6, die Con- stantin’s II. auf dem grossen Wiener Goldmedaillon bei Arneth Ant. Gold- und Silbermon. Taf. XV, n. 5, Cohen T. VI, pl. VIII, Froehrer p. 305, die Valerian’s bei Haym Thes. Brit. T.II, t. 48, n. 7. Auch die Büste Alexander’s des Grossen findet sich mit entblösstem Kopfe, Chlamys, Schild am linken Arme und schrägem Speer in derselben Haltung auf späten Kupfermünzen des KOINON MAKEAO NN (Combe Mus. Hunter. t. 34, XV). Die Haltung sowohl als auch der Gesichtsausdruck der nach links gewendeten nackten Brustbilder mit der Aegis und dem Schilde zeigt in früherer Zeit deutlich, dass der Herrscher im Kampfe begriffen ge- dacht ist. Neben den nach links gewendeten Brustbildern mit der Aegis auf nacktem Körper gehen auf den numismatischen Denkmälern noch Köpfe und Brustbilder einher, in denen der Kaiser gleichfalls bei nacktem Leibe mit der Aegis auf der linken Schulter erscheint (welche bei den Köpfen nur durch das Medusenhaupt angedeutet, bei den Brustbildern aber des Genaueren dargestellt ist), und die der Zeit nach noch höher hinaufreichen, aber nicht so tief hinabgehen. Diese unterscheiden sich aber von jenen wesentlich. Der Kopf oder das Brustbild ist stets nach rechts gewendet; von einer hasta oder einem Speer findet sich nie eine Spur, während dieselben bei den nach links gewendeten Büsten nur ausnahmsweise fehlen; der Kaiser ist stets in vollkommener Ruhe dar- gestellt. Neben dem durchaus vorherrschenden Lorbeerkranz kommt in der früheren Zeit auch die Strahlenkrone vor. Die betreffenden Dar- stellungen beginnen mit Nero, s. unten S. 14. Sie finden sich dann bei Domitian (Cohen T. I, p. 439 fg. u. pl. XVII, n. 351, pl. XVII, n. 4 und 462), bei Trajan (Cohen T.II, pl. I, n. 482, pl. II, n. 342, pl. HE n. 319, T. VIL, Suppl., pl. III, Feuardent Collections Giov. di Demetrio, Numism., Egypte anc. II, pl. XVII, n. 986), bei Antoninus Pius (Cohen T. H, pl. XII, n. 751), bei Septimius Severus (Gori Mus. Flor. T. IV, Num:;; \t./ELE n8rund LH, nm. m). Es liegt nichtsdestoweniger auf der Hand, dass sich beide Dar- UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINEETEC. IL, 1. 11 stellungsweisen entsprechen. Welche ist nun in der Griechisch - Römi- schen Kunst der Kaiserzeit zuerst aufgekommen? Vermuthlich sind beide als wesentlich gleichartig zu betrachten. Sicherlich aber ist die an erster Stelle besprochene nicht jünger als die andere. Wenden wir uns zu den Werken der Glyptik, von denen wir oben S. 8 fg., Anm. 2 und S. 9, A. 2 schon einige hieher gehörende aus der Zeit nach Marc Aurel gelegentlich angeführt haben, so giebt es, wenn die An- nahme kundiger Gelehrter das Richtige trifft, ein Werk, welches sich schon auf den unmittelbaren Nachfolger des Augustus bezieht. Sowohl Winckel- mann Pierr. grav. de Stosch Cl. IV, n. 225 als Toelken Erkl. Verzeichn. Kl. V, Abth. 2, n. 140 beziehen das der Haltung nach den Darstel- lungen auf den numismatischen Monumenten und der auf dem in Rede stehenden Cameo durchaus entsprechende Brustbild einer antiken Paste des Berliner Mus. mit Aegis und mit schräger hasta im Felde (die freilich von den Erklärern nicht erwähnt wird) auf Tiberius. Dazu kommt noch ein anderes Beispiel aus der ersten Kaiserzeit, wenn es sich hinsichtlich des betreffenden Carneolintaglios der Pariser National- bibliothek wirklich um ein Porträt des älteren Drusus handelt, wie an- genommen wird. Chabouillet beschreibt die Darstellung im Catal. gener. et rais. des cam&es et pierres grav. p. 269, n. 2079 also: Drusus lancien. Buste laure de profil, avec legide, et un javelot a la main. Mein Wunsch, etwas Genaueres über dieselbe zu hören, ward durch einen jetzt in Paris lebenden jungen Freund erfüllt, der mir zugleich eine flüchtige Skizze mittheilte. Der im Profil gegebene Kopf des Brust- bildes ist im Original nach rechts gewendet, blickt also im Abdruck nach links hin, der Rücken in Dreiviertel-Ansicht dargestellt. Auf der rechten (im Abdruck linken) Schulter liegt die als Fell mit Punkten behandelte Aegis, an der ein Medusenkopf sichtbar wird, so, dass sie den Arm, von welchem mehr als gewöhnlich sichtbar ist, entblösst lässt und sich im Rücken herunter zieht. Ueber die linke (rechte) Schulter und quer über den Rücken zieht sich »ein Band, welches das Fell zu halten scheint«. Die von Chabouillet als javelot bezeichnete hasta machte auf meinen Berichterstatter den Eindruck eines Thyrsos. Doch ist gewiss an B2 12 FRIEDRICH WIESELER, einen Speer zu denken. Derselbe hat auch eine schräge Lage, er befindet sich aber nicht vor dem Gesichte der Figur, wie sonst regelmässig, sondern ragt über der linken (rechten) Schulter hervor, gewiss aus kei- nem anderen Grunde als weil hier hinter der Figur genügenderer Raum für ihn war. Dass das Gemmenbild durchaus in die Kategorie der in Rede stehenden gehört, kann trotz dieses Umstandes und trotzdem dass auch die Aegis in der Darstellung und Anlage etwas Abweichendes hat, nicht in Zweifel gezogen werden. Dass der Kopf eine Aehnlichkeit mit dem älteren Drusus habe, meint auch mein Berichterstatter. Als sichere Belege können aber diese beiden Werke nur dann gelten, wenn ausser der Richtigkeit der Beziehung auf Tiberius und Drusus, auch der Umstand feststeht, dass die betreffenden Werke gleich- zeitige Porträts sind. Indessen hat die Annahme, dass die betreffende Darstellungsweise schon in die erste Kaiserzeit hinaufgehe, an sich durchaus nichts Un- wahrscheinliches. Treten uns doch Brustbilder und Halbfiguren von Herrschern mit der Aegis auf der linken Schulter, welche mit den oben erwähnten Darstellungen wesentliche Aehnlichkeit haben, auf Münzen schon lange vor Marc Aurel und Lucius Verus entgegen, nämlich auf denen der Nachfolger Alexander’s des Gr. in Bactrien. Man vergleiche Num. Chronicle, N. S., Vol. X, pl. XVII, n.' 15, %Vol. IB pl IV Sr Vol. X, pl. XI, n. 11, auch Ch. Lenormant Numism. d. rois Gr. (Tresor de num. et de glypt.) pl. LXXIIL, n. 7 (wo übrigens die Aegis fehlt), Auf diesen Münzen erblickt man den König ein Mal baarhäuptig, bloss mit einer Binde um das Haupt, sonst immer behelmt und stets einen in horizontaler Richtung gehaltenen Speer mit der Rechten zückend. Man sieht, dass die entsprechenden Darstellungen der Römischen Kaiser und Caesaren in letzter Instanz auf die Diadochenzeit zurückgehen'). Ver- 1) Auf anderen Bactrischen Münzen tritt uns Zeus selbst, mit welchem der König durch die Aegis verglichen wird, in ganzer Figur in der Haltung, die wir noch für die Römischen Herrscher ursprünglich vorauszusetzen haben, entgegen, nach links vorschreitend, den Blitz in der Rechten zückend, mit der Aegis auf dem vor- gestreckten linken Arm (vgl. Num. Chron., N. S., Vol. II, pl. IV, n. 1, 2,3, 7 und Overbeck UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 1. 13 muthlich gingen sie von Aegypten aus, auf dessen Münzen schon der erste Ptolemäer mit der Aegis erscheint. Der berühmte Cameo Gonzaga zu St. Petersburg (Denkm. d. a. Kunst Bd. I, Taf. 21, n. 226, a, am Besten abgebildet bei Lenormant a. a. O. pl. LXXXIV, mag er nun den ersten oder den zweiten Ptolemäer darstellen, für welches Letztere der Flaumbart zu sprechen scheinen kann, den Ptolemäos Philadelphos auf Münzen hat), ist auf dem Gebiete der Glyptik das älteste Beispiel für einen Griechischen König, der in Brustbilddarstellung nach links gewendet mit dem Helm auf dem Haupte und der Aegis auf der linken Schulter erscheint. Aber der Ptolemäer ist in vollkommener Ruhe nach errungenem Siege gedacht. Auf diesen weist der Lorbeerkranz am Helme hin. Der Helm, welcher, wie auf den Bactrischen Münzen, ge- wiss nur auf den König als Krieger zu beziehen, nicht aber, wie die Aegis als Zeusattribut zu betrachten ist — obgleich es auch Zeusdar- stellungen mit dem Helme giebt!) — deutet allein mit Sicherheit darauf, Kunstmyth. I, Münztafel II, an. 29, Vol. VII, pl. VII, n. 2, 3, 4u.X,n.1u.5, welcher mit dem oben S. 7 fg., Anm. 2 erwähnten Vejovis zusammengestellt werden kann. Der Typus erscheint schon auf der Münze Antiochos’ II bei Gardner The Selenc. kings pl. V, n. 7. — Unter den Römischen Bildwerken, welche eine ganze Figur in entsprechender Haltung zeigen und zunächst mit den oben angeführten Münzbüsten Römischer Herrscher mit dem Schilde statt der Aegis zusammengestellt werden können, ist besonders hervorzuheben der gegen Hercules mit dem Speer käm- pfende Mars auf dem Bonner Erzgefässe in den Jahrb. des Vereins von Alterthums- freunden im Rheinlande H. I, Taf. I, Fig. 2, welches doch auch wohl in das Zeit- alter der Antonine zu versetzen ist. 1) Helm und Aegis auf nacktem Körper findet man auch bei dem Fragmente einer Marmorstatue zu Madrid, welches B. Stark in den Berichten d. K. Sächs. Ges. d. Wissensch. 1864, Taf. I als auf »Ares Soter« bezüglich herausgegeben hat. Die Beziehung auf Ares hat schon Friederichs Berlins ant. Bildw. I, n. 102 mit Recht in Abrede gestellt. A. Michaelis macht in der Arch. Ztg. XXXIV, 1876 S. 154 fg. durchaus wahrscheinlich, dass Kopf und Rumpf nicht zusammengehören und für diesen an einen Römischen Kaiser zu denken sei. Mars kommt sonst nie mit der Aegis vor und Froehner hat seine Meinung (a. a. O. p. 244), dass der mit der Aegis angethane Probus (s. oben S. 8 fg.) en Mars, dans son costume heroique, dargestellt sei, gewiss schon längst aufgegeben. 14 FRIEDRICH WIESELER, dass es sich um eine Beziehung auf einen voraufgegangenen Kampf handelt. Dass, wie auf den Bactrischen Münzen der Kampf selbst darge- stellt erscheint, auch die betreffenden Römischen Herrscher in frü- herer Zeit als kämpfend gedacht sind, haben wir schon oben bemerkt. Die durchgängige Baarhäuptigkeit der letzteren spricht nicht im Min- desten dagegen, da dieselben auch in den zahlreichen Fällen, in denen sie, wie wir in Abtheil. II, 2 sehen werden, als Reiter kämpfend darge- stellt sind, nie behelmt erscheinen. Zudem fehlt die Waffe nicht, deren sich der Bactrische König bedient. Bei Vergleichung der Beispiele des Brustbildes mit der Aegis und der mit dem Schilde unter sich und mit einander stellt es sich deutlich genug heraus, dass zwischen der hasta ohne Spitze, die man früher gewöhnlich als Scepter, Lenormant a. a.O. p- 65 zu pl. XXXV, n. 10, im Besonderen als sceptre militaire fasste, und dem Speer kein Unterschied zu machen ist, dass vielmehr auch jene als Speer betrachtet werden muss. Bei Crispus findet sich sowohl der blosse Schaft als auch der vollkommene Speer. Aber der Umstand, dass man sich diesen als mit der rechten Hand des dargestellten Herr- schers gefasst denken soll, tritt nie deutlich zu Tage. Die Waffe er- scheint vielmehr stets als blosses Attribut. Dass auch die Aegis auf nacktem Körper keinesweges gegen die Annahme eines zu seinen Lebzeiten als neuer Juppiter dargestellten Au- gustus spricht, muss zugegeben werden, wenn es auch an einem un- mittelbaren Beispiele dafür fehlt. Auf den Münzen kommt allerdings zuerst Nero mit der Aegis vor, und zwar mit der deutlich ausgeführten, den Medusenkopf nicht zeigenden, an den nach links gewendeten Brust- bildern Aegyptischer Kaisermünzen von Silber (Zoega Num. Aegypt. imperat. p. 28, t. II, F. Feuardent Collections Giov. di Demetrio, Nu- mism., Egypte anc. P. II, pl. XV, n. 737), und mit der nur durch den Medusenkopf an der linken Schulter angedeuteten Aegis, an den nach rechts gewendeten Köpfen auf Römischen Kaisermünzen, wie den Gross- bronzen bei Cohen M. imp. I, p. 187 fe., n. 95 fe., pl. II, n. 96. Es irrt also, genau genommen, Ch. Lenormant, wenn er Iconogr. d. emp. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. IL 1. 15 Rom. p. 9, zu pl. V, n. 1 bemerkt: Galba est le premier que nous trouvions sur la monnaie romaine revetu de l’egide, au droit d’un denier d’or (R. DIVA AVGVSTA), wenn es sich überall um eine Aegis handelt. Ohne Zweifel meint Lenormant eine der Goldmünzen, welche Cohen T. I, p. 220, 29, n. 20 und 22, nebst entsprechenden Silbermünzen so beschreibt, dass er Galba’s buste nu a droite avec une cuirasse erwähnt. Ebenso beschreibt Cohen p. 225 das auf pl. XIII, n. 72, abgebildete nach links gewendete Brustbild Galba’s. Hier steht der Hamisch sicher. Es kann nur die Frage sein, ob es sich um eine über demselben auf der Brust liegende Aegis handelt, oder ob überall nur um einen Schuppen- panzer, was das Wahrscheinlichste ist. Hinsichtlich einer Grossbronze des Titus, auf welcher die Schuppenbedeckung der Brust noch mehr den Eindruck macht, als gehöre sie zum Panzer, aber mit dem Medusen- haupte versehen ist, nimmt Cohen p. 370 zu pl. XVI, n. 237 la cui- rasse et l’egidean. Aber das Medusenhaupt auf der Brust des Schuppen- panzers macht diesen keineswegs zur Aegis. — Anlangend die uns be- kannten Bildwerke aus anderen Gattungen der Kunstübung, namentlich der Glyptik, so finden wir schon Julius Caesar mit der Aegis. So bei der von Christodor Ekphras. 94 fg. beschriebenen Statue, gewiss in ru- hiser Haltung, wohl auch ohne weitere Tracht, während auf geschnitte- nen Steinen seine Büste mit einer über dem Harnisch liegenden Aegis versehen erscheint (vgl. die grosse Cades’sche Gemmenabdrucksamm- lung Bd. 37, n. 247 und 251 — Lenormant Iconogr. des emp. Rom. pl. U, n. 4. Schade, dass sich die Zeit der betreffenden Bildwerke, namentlich der Statue, nicht sicher bestimmen lässt. Die auf Caesar bezüglichen geschnittenen Steine stammen erst aus der Zeit nach seinem Tode. Bei Augustus kommt die Aegis nicht einmal über dem Harnisch vor, wie in Betreff des Wiener Cameos bei Lenormant pl. IV, n. 3, Eckhel Choix pl. IV und Arneth Ant. Cameen Taf. III von diesem an- genommen ist. Aber seit Tiberius fehlt es auf dem Gebiete der Glyptik nicht an sicheren Belegen für die Aegis auf nacktem Körper und anstatt des Harnisches. Indessen finden sich an der Aegis des jetzt im Brit. Mus. befind- 16 FRIEDRICH WIESELER, lichen Cameos, wenn wir uns nicht sehr irren, doch Belege dafür, dass dieselbe einer weit späteren Zeit angehört. Die Aegis ist in den in Rede stehenden Fällen im Allgemeinen gleich angelegt, während andere, nahe stehende Darstellungen, die auch nach links gewendeten in ganz ruhiger Haltung befindlichen und der Beigabe der Waffe entbehrenden Profil-Büsten auf geschnittenen Steinen, wie z. B. die des »Tibere«(?) und die des Claudius bei Lenormant Ico- nogr. d. emp. Rom. pl. IX, n. 6 und pl. XIV, n. 1, auch die strahlenbe- kränzte des Nero auf der oben erwähnten Aegyptischen Kaisermünze eine verschiedene Anlage der Aegis zeigen. In den letzteren Fällen er- scheint diese als Panzer. In den ersteren vertritt sie die als Schild dienende Chlamys, wie ja seit Septimius Severus der Schild mit ihr wechselt. Während nun die neueren Abbildungen der Medaillons des Marc Aurel und namentlich des Lucius Verus eine zusammenhängende Aegis ohne Oeffnung am linken Oberarm zeigen, erblickt man auf den älteren bei Gori und David (welche letzteren die - betreffenden Figuren sämmtlich in verkehrter Richtung geben), sowohl bei den beiden erst- genannten Kaisern als auch bei Commodus deutlich die Aegis als aus zwei Stücken bestehend, zwischen denen eine nackte Partie des linken Arms zum Vorschein kommt. Die beiden Stücke werden durch ein kleines Medusenhaupt zusammengehalten, welches ja auch sonst als Spange bei der Aegis dient. Von der Zusammenspangung durch die Medusenmaske giebt es auf den in Rede stehenden Monumenten sonst kein sicheres Bei- spiel; vielmehr nimmt sich sowohl auf den numismatischen als auch auf den glyptischen die Aegis unterhalb der nackten Armpartie ähnlich wie oberhalb derselben so aus, als solle man sich in ihr eine Oeffnung für das Durchstecken des Arms denken; wozu freilich die runde, namentlich in den Beispielen von Caracalla und Probus zum Vorschein kommende Form derselben besser passt, als die auf dem Cameo, welche immerhin den Eindruck machen kann, als habe der Gemmenschneider aus Unkunde oder Mangel an Genauigkeit die Aegisstücke unterhalb der Oeffnung als zusammenhängend dargestellt, nicht aber als getrennt, wie es die Stempelschneider in den Beispielen von Marc Aurel und Commodus bei UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINEETC. I, 1. 17 Gori und David gethan haben. In diesen Fällen kann man daran denken, dass es sich um eine Aegis handle, von welcher bei ruhiger Haltung der tragenden Figur der eine Theil auf die Brust, der andere auf den Rücken hinabfiel (wie man das in der That an den Büsten Marc Aurel’s und Commodus’ bei Froehner p. 81, n. 2 und 113, n. 3 gewahrt), die aber zum Kampfe als Chlamys für die linke Schulter und den linken Arm hergerichtet ist. Was aber das in der ungetheilten Chlamys-Aegis angebrachte Loch überhaupt für einen Zweck haben soll, ist schwer zu sagen. Es findet sich nirgendanderswo als in den in Rede stehenden Bildwerken, und zwar, wenn man die Berliner Paste (S. 11) als nicht auf Tiberius bezüglich (was ich für das Wahrscheinlichere halten möchte) oder als später gearbeitet betrachtet, erst nach Marc Aurel und Commodus, so dass man wohl versucht sein könnte, es einem Missverständniss der späteren Zeit zuzuschreiben. Der eine in grösserer Ausführung vor die Augen gebrachte Theil der Aegis ist auf dem Cameo mit einer Medusenmaske zwischen Schlangen und Schuppen verziert. Der Lippert'sche Abdruck (den Cades’schen habe ich nur flüchtig ansehen können) und die Abbildung bei Raspe zeigen den oberen Theil der Maske von Strahlen umgeben und unterhalb des Kinns das bekannte Schlangenhalsband. Das Haar erscheint zwischen den Flügeln in zwei Reihen übereinander so emporgesträubt, dass man fast an Flammenbüschel erinnert wird. Doch lässt sich auch an Borsten denken. Auch an der Maske in den Denkm. d. a. Kunst Bd. II, Taf. LXXII, n. 910 findet man das Haar an derselben Stelle emporgesträubt, aber inanderer Weise. An dem Rande des kleineren, aus einer helleren Lage gearbeiteten Stückes der Aegis gewahrt man zwei Schlangen; auf der Fläche Schuppen (bei Lippert und Raspe deutlich) und die Maske des gehörnten und bärtigen Pan‘). In den oben $. 8 angeführten Bei- 1) In dem Abdruck bei Lippert und der Abbildung bei Raspe erscheint die Maske mit zwei aufrechten Hörnern; das rechte, natürlich gebildete Ohr ist in dem Abdruck verhältnissmässig hoch angebracht, das linke viel niedriger und hängt herab (vgl. D. a. K. II, 42, 508), so dass man die Aussenseite sieht. Histor.- philolog. Olasse. XXX1. 5. Ü 18 FRIEDRICH WIESELER, spielen der Aegis bei Gori und David ist meist ausser der kleineren Medusenmaske, die zugleich zum Zusammenhalten beider Theile dient, auf dem einen Theile eine grössere, anscheinend bärtige Maske, welche einmal Flügel an den Schläfen hat, angebracht. Auch hier handelt es sich gewiss um Medusenmasken. Der Medaillon des Probus bei Froehner p:242,'n. 3 und anscheinend auch die Berliner Paste mit »Tiberius« zeigen jenseits und diesseits des Loches auf der linken Achsel, welches einen Theil des Arms durchscheinen lässt, eine Medusenmaske von ge- ringen Dimensionen. An der ungetheilten Aegis des Septimius Severus bei Bartoli erscheint auf der linken Seite des Rückens eine beflügelte grössere und auf derlinken Schulter eine unbeflügelte kleinere Medusen- maske. Zwei Masken, die eine unbärtig und zunächst als die der Gorgo zu betrachten, die andere bärtig, gewiss nicht die der Meduse, finden sich auch an der Aegis des Ptolemäers auf dem Petersburger Cameo Gonzaga. Die Maske Pans kommt meines Wissens nur auf dem vorlie- genden Cameo an der Aegis vor. Sie passt dahin vortreffllich, nicht bloss deshalb weil der Gott als Schreckensdämon galt. Andere Bei- spiele des Vorkommens von Silen-, Satyr- und Pan-Masken an Waffen- stücken bei Stephani Compte rend. pour 1866, p. 71, Anm. 3 und 4 (wo noch hinzuzufügen ist Clarac Mus. de sc. T. VI, pl. 1114, n. 3518). Täuschen wir uns nicht, so hat man in dem besonders reichen und sorgfältig ausgeführten Schmuck der Aegis auf dem vorliegenden Rö- mischen Cameo eher ein Zeichen für die spätere als für die erste Kaiserzeit zu erkennen, wie denn ja auch erst in jener der Schild mit reichem figürlichen Schmuck versehen erscheint. Dagegen ist der Theil des menschlichen Körpers, welchem diese Aegis zum Schmuck dient, soweit er neben der Aegis zum Vorschein kommt, ausserordentlich vernachlässigt, ähnlich wie zuerst auf der Münze des Septimius Severus bei Bartoli. Der Contrast hinsichtlich der besseren Ausführung des Kopfes und der schlechteren des übrigen Körpers zeigt sich auch sonst als charakteristisch für die sinkende Kunst. Von der ursprünglichen Darstellung, in welcher ein Theil des Rückens nach rechts in Dreiviertelansicht zum Vorschein gebracht war, und die re ——— nn eeeEEEEEEESEEEEEEEEE UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 1. 19 man bis auf Probus hinab fast durchweg wiedergegeben findet — am Besten auf dem trefflichen Medaillon des Septimius Severus —, zeigt sich auch nicht die Spur. Kopf und Hals, welche ursprünglich mehr nach links gewendet waren, sind ganz im Profil gegeben. Das Gesicht, dessen Ausdruck Kampfmuth und Kampfzorn ausdrückte — man ver- gleiche auch in dieser Beziehung ganz besonders jenen Medaillon —, zeigt nichts weniger als einen düsteren Ausdruck. Die Figur befindet sich in vollkommener Ruhe. Man kann nun sagen, dass die ruhige Haltung auf Absicht beruhe, dass der Herrscher nicht als im Kampfe begriffen, sondern nach dem Siege dargestellt sein solle, wie z. B. auf dem Cameo Gonzaga und dem Cameo Zulian (Denkm. d. a. K. Bd. II, Taf. I, n. 5, Overbeck a. a. O©., Gemmentaf. III, n. 3). Aber auch bei dieser Annahme wird man zugeben müssen, dass es sich um eine spä- tere Auffassungsweise handelt, durch welche die gleich anfangs nur als Attribut gegebene Waffe mehr in Einklang mit der Figur gebracht werden sollte, und die auch deshalb leicht aufkommen konnte, weil neben den nach links gewendeten, im Kampf befindlich gedachten Brustbildern Römischer Herrscher andere einhergingen, welche sich von jenen wesent- lich nur dadurch unterscheiden, dass sie nach rechts gewendet sind und den Herrscher in ruhiger Haltung etwa nach vollendetem Siege zeigen (s. oben S. 15). Dazu kommt noch Folgendes. Gewöhnlich nimmt man an, dass der Riemen auf der rechten Schulter zu der Aegis gehören solle. Das scheint in der That auch der Verfertiger des in Rede stehenden Cameos gewollt zu haben. Ist das aber der Fall, so darf man diesen Umstand wohl als ein Missverständniss betrachten, welches als ein Kriterium für die spätere Zeit gelten kann. Anscheinend dachte sich der Stempelschneider der Münze des Septimius Severus bei Bartoli die Sache ebenso‘). Die Aegis wird sonst nie an 1) Wenn die Abbildung des Medaillons des Probus bei Froehner p. 242, n. 3 genau ist, so findet man hier zwei Riemen auf der rechten Schulter, von denen der eine als Schwerthalter, der andere als Aegishalter zu betrachten sein wird; denn 02 20 FRIEDRICH WIESELER, einem solchen Riemen getragen, ebensowenig wie der Schild, welchen wir in den entsprechenden Darstellungen neben dem Schulterriemen finden. Der Riemen ist in beiden Fällen als Schwerthalter zu fassen. Dasselbe gilt ohne Zweifel von zwei nach rechts gewendeten, in Ruhe dargestellten Brustbildern, an denen ein unterhalb der Aegis von der linken Achsel über die Brust nach rechtshin laufender Riemen er- scheint, s. den Medaillon des Commodus bei Froehner p. 127, n. 1, und den des Septimius Severus bei Gori t. LI, n. 3. Zu der Zeit dieser Kaiser wurde, wie die Monumente zeigen, das Schwert sowohl an der rechten als auch an der linken Seite getragen. Ein sicheres Bei- spiel für das sonst seltenere Vorkommen des Schwertriemens bei der Acgis bietet die Büste Trajan’s mit der Aegis auf der linken Schulter, welche aus Palazzo Bevilacqua zu Verona nach München gekommen ist (Maffei Verona illustr. P. III, p. 218, n. 4, Brunn Glyptoth. n. 268). Für das Schwert an dem auf der rechten Schulter liegenden balteus bei einem Kämpfer mit dem Schilde bedarf es keiner besonderen Be- lege. Der Schulterriemen findet sich nicht in den oben S. 12 erwähnten Typen der Bactrischen Münzen. Er scheint erst für die Darstellungen Römischer Herrscher hinzugefügt zu sein. Dann passt das Haar unterhalb des Diadems um die Stirn herum auf dem Cameo vollkommen für die Constantinische Zeit. Es findet sich sowohl bei der Lateranensischen Statue Constantin’s I. als auch bei der Capitolinischen Constantin’s II. (Mongez pl. 61 und 62), nach Dütschke a. a. ©. in ganz ähnlicher Weise an einer Büste Constan- tin’s I. in den Uffizien, dann auf den numismatischen Monumenten so- wohl bei diesem als auch bei seinen Söhnen und Nachfolgern, vgl. nur die Münchener Münze auf der Taf. zu Abth. I, n. 3 und die übersichtliche Zusammenstellung der Köpfe bei Clarac, T. VI, pl. 1065 fg., n. 3408 fg., während mir von keinem Augustuskopf eine gleiche Achnlichkeit dieser Haarpartie erinnerlich ist, wenn auch die Aehn- dass der eine als für einen neben dem Schwerte getragenen Dolch bestimmt gelten solle, hat keine Wahrscheinlichkeit. EEE EEE EEE UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 1. 21 lichkeit sich nicht in Abrede stellen lässt, wie ja das in den Nacken hineinwachsende Haar der Cameobüste ebenfalls bei den Augustusköpfen vorkommt. Endlich gleicht auch das Gesicht noch mehr solchen der beiden ersten Constantine als denen des Augustus. Da so viele Umstände für die Constantinische Zeit sprechen, so halten wir die Verfertigung des Cameos in dieser für mehr als wahr- scheinlich. Subjective Urtheile, wie das, dass die Arbeit für diese Zeit zu gut sei, können dagegen nicht in Betracht kommen. Dass es im vierten Jahrhundert Gemmenschneider gab, welche in erhabener Arbeit sich auszeichneten, erhellt nicht allein aus dem auf der Tafel zu der ersten Abtheil. unter n. 1 mitgetheilten Biehler’schen Cameo (in Betreff der Figuren Constantin’s und der Victoria), wir werden es auch hinsicht- lich des Cameos auf der Tafel zu dieser zweiten Abtheilung darzuthun versuchen. Ausserdem mag hier nur noch der beiden Cameen mit dem Porträt Constantin’s d. Gr. gedacht werden, welche King Ant. Gemsp. 315 (der ersten Aufl. vom J. 1860) und Nat. history of precious stones and gems p. 306 erwähnt, und deren einen (dessen Porträtbild Natter auf Galba bezog) er in dem Archaeological Journal Vol. XVIIL, 1861, p. 322, n. 164 mit der Bemerkung, dass unter Constantin dem Gr. a great re- vival in the art of engraving camei statthatte, eingehender bespricht. Ganz besonders aber ist hinzuweisen auf den auch durch seine Grösse hervorragenden, zu Windsor im Besitz der Königin von England befind- lichen Cameo, welchen Fortnum in der Archaeologia Bd. XLV, pl. 1 ab- bildlich mitgetheilt und p. 6 fg., n. 242 ausführlich besprochen hat, in- dem er bemerkt: the workmanship of this noble cameo is of very high order, exhibiting a largeness and breadth of style, combined with the highest finish and accuracy in the most minute details. In these qua- lities it perhaps rivals the well-known Strozzi-Blacas cameo of Augustus now in the Brit. Mus. Fortnum zweifelt nicht daran, dass das Porträt auf dem Cameo den Kaiser Claudius darstellen solle und zu dessen Zeit gearbeitet sei. Aber schon King hat im Arch. Journ. a. a. OÖ. p. 312 an einen der Söhne Constantin’s d. Gr. gedacht, und zwar an Constan- 99 FRIEDRICH WIESELER, tius II., und diesen Gedanken, wie ich aus Fortnum’s Anmerkung a. a. O. p. 7 sehe, in der zweiten Ausgabe der Ant. Gems vom J. 1872 wieder- holt (welche mir leider nicht zugänglich ist). Ich stimme ihm ent- schieden bei, nur dass ich meine, vielmehr Constantin II. erkennen zu müssen‘). Auch unter den Medaillons und Münzen von Constantin I. und seinen Söhnen und Nachfolgern finden sich noch Werke, die sich sehr wohl mit den früheren gleichartigen messen können. Wenn sich aber die Frage stellt, ob man in dem Brustbilde des in Rede stehenden Cameos des Brit. Mus. Constantin I. oder Constantin II. zu erkennen hat, so ist die Antwort darauf, welcher von beiden ge- meint sei, nicht leicht mit Sicherheit zu geben. Auf die Porträts aus dem Bereiche der Numismatik, die doch we- sentlich den Ausschlag geben müssen, ist, was die Details betrifft, nicht allzuviel zu geben, da dieselben bei jedem der beiden mehrfach von einander abweichen, namentlich bei Constantin II. Ausserdem gleichen die Porträts beider einander wiederholt. Bis auf Cohen hinab hat man Münzen Constantin’s II. Constantin dem ersten zugetheilt. Nicht selten ist die Jugendlichkeit des Gesichts das einzige Kriterium, welches für den Sohn entscheidet; vgl. Cohen T. VI, p. 215, Anm. 1, und p. 222, A. 1, dessen Ansicht in Betreff der Münzen mit dem Titel VICT. (Victor) Madden im Num. Chron. Vol. XVII, p. 37, A. 97 mit Recht billigt. Wenn A. Senckler noch im J. 1851 in den Jahrb. des Ver. von Alterthumsfreunden im Rheinlande XVII, S. 96 hinsichtlich der Unter- scheidung der Münzen beider Constantine bemerkte: »Ueberhaupt giebt das Portrait auf allen gut geprägten Münzen ein ganz sicheres Criterium: der Kopf des Vaters ist rund, mit Adlernase, starkem Kinn, kurzem und sedrungenem Hals; der des Sohnes ist länglicher, mit gerader, an der Spitze wenig aufgebogener Nase und längerem Halse«, so stellt sich jetzt 1) King’s Bemerkungen im Arch. Journ. sind mir erst lange nach der Zeit, da ich das auf S. 18 Gesagte niederschrieb, bekannt geworden. Es hat mich ge- freut, bei ihm in Betreff des Cameos zu Windsor wesentlich dasselbe Motiv für die Datirung dieses Cameos veranschlagt zu sehen, welches ich dort für die Beziehung des im Brit. Mus, befindlichen geltend gemacht habe. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. IL, 1. 23 namentlich in Betreff des Kinnes und der Nase die Sache anders. Das starke vorspringende Kinn findet sich mehrfach bei Constantin I., der aber noch häufiger, und zwar auf »gut geprägten« Münzen, mit einem anders gebildeten Kinn erscheint, wie z. B. auf der Taf. zu Abth. I, n. 3, während andererseits auch das Kinn Constantin’s II. der Form nach wechselt und dann und wann voller erscheint, vgl. Gori T. IV, t. XCVII und David T. VI, pl. LXXIIU, n. 2, und Grueber pl. LIX, f. 3, besonders Mongez Iconogr. Rom. pl. 62, n. 3 und Cohen T. VII, pl. VII, wo es auch vorspringt. Auch die Nase, welche allerdings bei dem Vater ganz vorwiegend gebogen, aber dann und wann doch auch gerade erscheint, kommt auf Münzen und Medaillons bei dem Sohne in der ersteren Bildung vor, z. B. im Num. Chron., N. S., Vol. XVII, p- 271, welches Stück mit dem ebenda p. 272 gegebenen Constantin’s I. zu vergleichen ist, dann bei Froehner p. 295, n. 2 (zusammenzustellen mit Constantin I. bei Cohen T. VI, pl. IV, n. 14, Froehner p. 364), ferner bei Cohen VI, 6, 1, Grueber pl. LIX, £. 1 (vgl. auch f. 2), Froehner p. 296, n. 3, und endlich ganz besonders bei Gori und David a.a.O. Desgleichen ist die Länge des Halses nicht immer bei Constan- tin II. bedeutender als bei Constantin I., der inzwischen regelmässig einen gedrungeneren Hals hat. Der Hals auf dem Cameo passt sehr wohl für den Sohn. Das für diesen am Meisten ins Gewicht fallende Kriterium ist aber die auf dem Cameo zu Tage tretende Jugendlichkeit des Ge- sichtes. Ob man auch den Umstand veranschlagen darf, dass Con- stantin II. auf dem an vorletzter Stelle erwähnten Medaillon auch ein Diadem trägt, das mit geschnittenen Steinen und Lorbeerblättern ge- schmückt ist, mag dahingestellt bleiben. Der Florentiner Medaillon bei Gori und David, auf welchem das Brustbild des CONSTANTINVS IVN NOB CAES mit Lorbeer bekränzt und mit dem Paludamentum angethan, sonst aber in besonders grosser 1) Wenn Constantin I. im J. 315 das Diadem annahm, wie Madden im Num. Chron., N. S., Vol. XVII, p. 6, Anm. 18 für wahrscheinlich hält, so müssten wir bei der Voraussetzung einer Darstellung dieses Kaisers annehmen, dass der Jüng- lingskopf auf dem Cameo einem Manne von mehr als vierzig Jahren angehören solle. 94 FRIEDRICH WIESELER, Aehnlichkeit mit dem des Cameos dargestellt ist, steht wahrscheinlich in Beziehung auf den berühmten Sieg des jungen Caesars über die Gothen, den wir auch auf dem Intaglio des Berliner Museums auf der Taf. zu Abth. I unter n. 4 berücksichtigt finden werden, während der bei Cohen VII, 8 abgebildete Goldmedaillon des Brit. Mus., auf dessen Rückseite Constantin II. als Princeps Juventutis die Kugelin der Rechten und die mit der Spitze nach unten gekehrte Lanze (wie auch auf der Rückseite des Florent. Med.), nicht aber un long sceptre (Cohen p. 386, n. 1) haltend dargestellt ist, ihn als Besieger der SARMATIA angeht. Auf den Sieg über die Gothen wird man zunächst auch das Bild auf dem in Rede stehenden Cameo zu beziehen haben, in welchem Con- stantin II. als neuer Juppiter Gigantenbesieger dargestellt ist, wie ja Zeus der Sage nach sich gerade im Gigantenkampfe der Aegis bediente (wovon uns endlich an der Pergamenischen Ara ein sicheres Beispiel gegeben ist) und andererseits die barbarischen Feinde der Römer und Empörer gegen ihre Herrschaft namentlich auf den numismatischen Mo- numenten unter dem Bilde von Giganten erscheinen. B. Brustbilder eines Kaisers und einer Kaiserin als Serapis- Ammon und Isis-Ceres. Sardonyxcameo des Mr. Bromilow zu Battlesden (Bedford- shire), nach A. Michaelis Anc. marbles in Great Britain, p. 212, auf der Lichtdrucktafel zu der vorliegenden Abtheilung II, 1 nach einer Thompson’schen Photographie von der Grösse des Originals etwas ver- kleinert abgebildet. Der Stein gehörte bis Juni 1875 dem Herzog von Marlborough. Früher war er nach der auf der vergoldeten Rückseite angebrachten Inschrift Eigenthum SANNESIORVM DVCVM. Er ist schon vorlängst in dem Choix de pierres ant. grav. du cabin. du Duc de Marlborough T. II, pl. XXXII in viel bedeutenderer Verkleine- rung herausgegeben, seitdem aber in der Photographs from the collect. of the Brit. Mus., taken by S. Thompson, I. Ser., pl. 868 in den Di- mensionen des Originals (»S inches by 6 inches«) genauer bekannt ge- macht, nachdem der Herzog von Marlborough einen Gypsabguss zu neh- UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINEETC. II,1. 25 men erlaubt hatte. Nach dem Lateinisch und Französisch geschriebenen Texte des oben angeführten Choix handelt es sich um einen Cameo von drei Lagen. Die unterste Lage wird als nigrescens, tirant sur le noir, die mittlere als candida, blanche, die oberste als subfusca, d’un brun tanne, angegeben. In dem mir nicht zugänglichen Werke: The Marl- borough gems, catalogued with descriptions, and an introduction by M. N. Nevil Story-Maskelyne, printed for private distribution, 1870, wird nach Professor Percy Gardner’s gefälliger Mittheilung bemerkt, that the stone is the most remarkable sardonyx known considering the quality of its four brilliantly hued lagers and the parallelism in which the lie superposed. Auch C. W. King Natural history of precious stones and gems, p. 306, hebt hervor, dass das Werk der Steinart nach einzig sei. Der Stein war nach Maskelyne einmal in vier Stücke zerbrochen. Spuren davon sind in der Abbildung sichtbar. Die figürlichen Darstellungen sind im Choix auf Didius Julianus und Manlia Scantilla bezogen‘). Maskelyne, berichtet Gardner, does not like the attribution to Didius and Scantilla, but suggests that if these are their portraits the cameo may date from the reign of Julian the Apostata, who may thus have commemorated his predecessor. He prefers, howewer, portraits of M. Aurelius and Faustina J. and consi- ders the technique to be quite that of the ages of the Antonines. King hält es a. a. ©. für wahrscheinlicher, dass Commodus und Crispina ge- meint seien. Der Wahrheit näher kommt die Beschreibung in der oben erwähnten Englischen Photographiesammlung p. 81: Bust of Ju- lian II in the character of Jupiter Ammon, and of Egypt in the cha- racter of Ceres. Die richtige Deutung wird sein: Julian als Serapis- Ammon und seine Gemahlin Helena als Isis-Ceres. 1) Die betreffenden Namen sind, wie mir Dr. R. Engelhard nach der grossen Photographie bemerkt, in den kaum leserlichen Inschriften enthalten , welche sich innerhalb der beiden Kränze in den Ecken oben rechts und links finden. W. Cole, der Verfasser des Textes des zweiten Bandes des Choix, sagt von diesen Inschriften nichts. Dass sie nicht antik, also für die Erklärung in keiner Weise massgebend sind, bedarf wohl keiner weiteren Bemerkung. Histor.-philolog. Class. XXXL. 5. D 36 FRIEDRICH WIESELER, Dass man das männliche Brustbild, trotzdem dass nur das Attribut des Widderhorns an der linken Schläfe zum Vorschein kommt, nicht auch der Modius (Kalathos) — das gewöhnlichste Attribut des Serapis auf dem Haupte —, auf diesen, nicht aber auf den nicht mit ihm verschmolzenen Juppiter Ammon, zu beziehen hat, ist schon deshalb wahrscheinlich, weil das gegenüberstehende weibliche Brustbild sich durch das auf der Brust zusammengeknotete Franzengewand deutlich als Isis kund thut. Es steht ja sicher, dass der mit Isis zusammenge- stellte Juppiter regelmässig Serapis ist. Auf diesen passt auch das auf die Stirn und in reichem Gelocke auf den Nacken hinabfallende Haar. Dazu kommt der Eichenkranz, welcher sich bei Zeus Ammon unseres Wissens mit Sicherheit nie findet, bei Serapis dagegen auch sonst, wenn auch nur selten, anstatt des durchaus vorwiegenden Lorbeerkranzes nach- weisbar ist, z. B. bei der Doppelherme, welche Benndorf und Schöne »Die ant. Bildw. d. Lateranens. Mus.« S. 279, n. 405, beschreiben, und bei der in Gerhard’s Ant. Bildwerken Taf. CCCXX n. 3 abgebildeten, von Overbeck Kunstmyth. I, 8.289, n. 45 besprochenen Doppelbüste, in welcher mir auch der Kopf mit gleichfalls mit Olivenlaub geschmücktem Kalathos und auffallend kleinen, seitlich aus den Haaren hervorragenden Widderhörnern (also ähnlich wie auf dem Cameo) auf Serapis zu beziehen zu sein scheint‘). Endlich lässt sich für die Annahme eines Serapis noch veranschlagen, dass, wie wir sehen werden, das Costüm des Cameo- bildes viel mehr auf diesen führt als auf Ammon, und dass ein Römischer Kaiser wohl als Serapis dargestellt werden konnte, nicht aber so leicht als Ammon, der für Rom nicht besonders in Betracht kommt und in der Römischen Numismatik nur selten erscheint (Froehner Med. de 1) Ich kenne keine Doppelherme oder Doppelbüste von Juppiter Ammon und Sera- pis, wohl aber mehrere von dem letzteren. Der von Överbeck und Anderen als Ammon gefasste Kopf der Doppelherme ist vielmehr als Serapis-Ammon zu bezeichnen. Unter den vielen Darstellungen des Kopfes mit Kalathos und Widderhörnern finde ich auch nicht einen einzigen, in Betreff dessen die Beziehung auf Ammon allein auch nur den geringsten Schein hätte. Die Uebertragung des Widderattributs auf Serapis hat Överbeck selbst S. 299 anerkannt. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 1. 27 _ l’emp. Rom. p. 21 fg.), während der mit Ammon verschmolzene Serapis hier besonders hoch verehrt wurde. Freilich meint Overbeck a. a. O. S. 306 fg., dass der Kalathos das durchaus nothwendige Zeichen des Serapis sei, dass er in keinem vollkommen sicheren Beispiele fehle und die seiner entbehrenden Bild- werke zweifelhaft seien (S. 312. 319). Er hat die ältesten Münztypen noch nicht genügend berücksichtigen können, in denen Serapis (wie man jetzt annimmt) statt des Kalathos auf dem Haupte die Kopfbedeckung des Osiris trägt, die der Silberm. Cleopatr. I (Feuardent Collect. Giov. di Demetrio, Num., Egypte anc. P. I, pl. V, n. 257, Catal. of Gr. coins in the Brit. Mus., Ptolemies, pl. XVIII, n. 8, vgl. Feuardent p. 68 fg. und Poole p. 79) und die der in Aegypten geprägten Kupferstücke An- tochus’ IV. (Feuardent pl. XI, n. 274, vgl. p. 73 fg., Catal. of the Brit. Mus., Seleucid kings of Syria pl. XI, n. 11, vgl. Gardner p. 38), wo der Kopf ausserdem mit einem Lorbeerkranz versehen ist‘. Auch auf Sicilischen Münzen erscheint in Folge directer Beziehungen zu Aegypten?) der »Serapiskopf« wiederkolt ohne Kalathos, aber mit an- derem Schmuck (Strahlenkranz und Lotos, oder »cap of Osiris«, oder lo- tus flower, oder horns, globe and plumes, auch unbestimmt »Egyptian ornament«), s. Combe Mus. Hunter. t. 16, n. II und III, oder Panofka Dionysos und die Thyiaden Taf. III, n. 1 (vgl. Stephani Nimbus und Strahlenkranz S. 44), Combe a. a. O. t. 16, n. VI (nach p. 89 capita ju- 1) Auf der Abbildung bei Feuardent (nach einem Exemplar der vormaligen Sammlung Greau) kommt das, was Poole und Gardner als cap of Osiris bezeich- nen, nichtzum Vorschein, wohl aber ein Widderhorn. Nichtsdestoweniger bezeichnet Feuardent den betreffenden Kopf als den des Serapis. Dass das Widderhorn wirk- lich auf der Münze vorkommt, erhellt aus Cohen’s Descer. d. med. Gr. de la coll. Greau, Paris 1867, p. 187, n. 2312, der auch den Kopf richtig als den des »Jupiter Ammon« bezeichnet. 2) Ad. Holm meint, dass diese Beziehungen etwa zur Zeit Hiero’s II. stattge- habt hätten (Gesch. Siciliens im Alterthum I, S. 81); während Barclay Head History of the coinage of Syracuse Num. Chronicle, N. 8., Vol. XIV, p. 75 die betreffenden Syrakusischen Münzen for more than a century after the capture, if so early, ge- prägt erachtet. D2 28 FRIEDRICH WIESELER, gata Isis et Osiris), Head History of the coinage of Syracuse Num. Chron., N. S., Vol. XIV, pl. XIV, n. 5, Poole Catal. of Gr. coins in the Brit. Mus., Sicily, p. 51, 54, 98, 227°). Auch auf anderen Münzen findet sich bei Serapis die Lotosblume anstatt des Kalathos. So auf den autonomen von Magnesia in Lydien bei Combe Mus. Hunter. t. 35, n. XIV, vgl. p. 185, und Anchialos in Thracien nach Mionnet Desecr. d. med. T. 1, p.371, n. 57. Im Mus." Theupol 'p. 11072 wird“ nach Rasche Lex univ. rei numar. T. IV, P. II, p. 665, von einer Aegypti- schen Münze Vespasian’s ein caput Jovis cum loto angeführt. Zoega bemerkt darüber Num. Aeg. imper. p. 43, n. 30: Quis sit Juppiter iste oto ornatus me nescire confiteor: sed suspicor in numo adfuisse Nili caput fronde ut assolet coronatum. Ob dasselbe auch für eine Münze Severus Alexanders gelten soll, welche Zoega p. 270, 65 als mit dem caput Jovis cum loto versehen aus Mus. Theup. p. 1170 anführt? In Gerhard’s Ant. Bildw. Taf. COCVIL, n. 22* ist eine Aegyptische Kaisermünze mit einem unzweifelhaften sitzenden Serapis in ganzer Figur, welcher keinen Kalathos, aber die Lotos auf dem Scheitel hat, herausgegeben, leider ohne weitere Angaben. Auch auf den Nomen- münzen aus der Kaiserzeit kommt Serapis mit dem Lotosattribut vor, nach Mionnet Descr.: de med. T. VI, p. 521, n- 27,527, n5500)0 5332 n. 71, 535, n. 83, 536, n. 67 und 68°). Der Kalathos fehlt auch dem mit drei »Hörnern« oder drei »Flammen« auf dem Kopfe, einmal auch, wie es scheint, noch dazu mit einem Strahlenkranze dargestellten Brust- bilde auf zwei unter Septimius Severus geprägten Bronzemünzen, welche beide von F. de Saulcy Numism. de la Terre-Sainte p. 161, n. 4 und 5 beschrieben sind, und von denen das eine Exemplar abgebildet ist auf pl. VIII, n. 8, mit der, wie ich glaube, richtigen Deutung auf Serapis 1) Nur auf den von Poole a. a. O. p. 54, n. 91 und 92 verzeichneten Münzen von Catana, deren eine abgebildet ist in Combe’s Mus. Hunter, t. 16, IV, findet sich der Kalathos auf dem Doppelkopfe des Serapis. 2) Ganz eigenthümlich ist die von Adr. de Longperier Notice des bronzes ant. du Louvre, Paris 1868, n. 325 so beschriebene Statuette: Pluton-Serapis assis. Sa tete est ceinte d'une couronne radiee et surmontee d’un modius devant lequel s’eleve une fleur. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINEETC. IL, 1. 29 (die »Hörner« oder »Flammen« scheinen sich auf diesen als Sonnengott zu beziehen, ebenso wie der Strahlenkranz; wenn auf n. 5 im Felde eine Fackel vorkommt, so gilt von dieser dasselbe; das auf n. 4 im Felde erscheinende Füllhorn ist als Attribut des Gottes bekannt). Auch ohne irgend welchen charakteristischen Hauptschmuck kommt Serapis vor. So auf dem in den Mitth. d. arch. Inst. in Athen Bd. II, S. 470 er- wähnten Knochenrelief und wohl auch an der Lampe in Luc. fict. Mus. Passerii III, t. LXXXII. Zoega beschreibt zwei von ihm abbildlich mit- getheilte (Taf. n. 20 und VI, n. 2) unter Trajan geprägte Münzen p. 90, n. 195, p. 91, n. 210 folgendermassen, die erstere: Juppiter seminudus se- dens d. hastam tenet, s. bacillum; ante pedes stat aquila rostro reflexo co- ronam velut Jovi oblatura, die andere: Juppiter palliatus sedens d. tenet hastam, s. bacillum; ante pedes stat aquila ad eum respiciens, rostro te- nens coronam; pone insistit sellae Victoriola Jovis caput coronatura. Overbeck, der a. a. O. S. 318 die zweite Münze berücksichtigt, fügt hinzu, »dass in der Figur ohne Kalathos Serapis gemeint sei, ist trotz der vollen Bekleidung mit dem Chiton und Himation zweifelhaft«. In- zwischen ist diese Bekleidung für einen Juppiter jedenfalls befremdender als die Entblössung des Oberleibes bei der entsprechenden Figur auf der ersten Münze für Serapis. Die Entscheidung liegt wesentlich in der Ermittelung der Bedeutung des beiden Figuren gemeinsamen bacillum. Soll das etwa jener Feldherrnstab sein, der auf Römischen Münzen na- mentlich bei dem Princeps Juventutis vorkommt? Ist es nicht vielmehr wahrscheinlich, dass der Massstab gemeint sei? Dieser wird bei Suidas erwähnt u. d. W. Zeoenıs: zoviov &v "Adstevdgeig zadeile Osoyıdos 6 doyısnioxonos 10 Eoavov Ent Osodociov TOD weydiov, wovıo di 0i uw Aie &paoav zivaı, 0L Ö8 Tov Neihov dia To uodıov Eyew &v m xepaAn xal 10V nnyvv nyovv To Tod vVoaros wergov u. s. w. Die letzten Worte enthalten ohne Zweifel einen Irrthum. Der nnyvs ist nicht als Nilmesser zu fassen, sondern als Massstab der Zeit, welchen der Sonnengott Serapis mit dem Aecon oder Mithras gemein hat. Mit diesem Massstab in der Linken erscheint Serapis auch sonst auf Münzen, vgl. Rasche Lex un. rei num. T. IV, P. 2, p. 650 oben und p. 657 unten. 30 FRIEDRICH WIESELER, Aus dem Obigen wird wohl erhellen, dass das Widderhorn ohne den Kalathos der Beziehung des männlichen Brustbildes des in Rede stehenden Cameos auf einen Kaiser als Serapis-Ammon nicht entgegen- steht, da Serapis durch den Eichenkranz, das Haar und auch durch die Tracht zur Genüge angedeutet ist. Das Letzte bedarf allerdings noch einer genaueren Begründung. Hinsichtlich des Costüms des Brustbildes kann es auf den ersten Blick scheinen, als handele es sich um die reich verzierte Consulartracht, die man in späterer Zeit bei den Darstellungen Römischer Kaiser auf Münzen und Medaillons sowie auf den Diptychen findet. Eine ähnliche Tracht trifft man in den Münzbildern der Aegyptischen und Parthischen Kö- nige, bei denen dieselbe auch manichfaltig verziert erscheint, auch in denen des Julian-Serapis bei Cohen T. VI, pl. XII, n. 5, 9, 13, des Serapis auf der Silbermünze der Cleopatra bei Poole The Ptolemies pl. XVII, n. 8, auf der Alexandrinischen bei Overbeck I, Münztaf. IV, 26, und den Contorniaten bei Cohen T. VI, pl. XX. Wirft man aber einen genaueren Blick auf die linke Achsel des Cameobrustbildes, so gewinnt es durchaus den Anschein, als seien auf dieser jene von oben gesehen sich epaulettenartig ausnehmenden, in Franzen oder Lappen und Streifen (nz£ovyes) bestehenden, zur Panzertracht gehörenden kurzen Aermel zu erkennen, welche namentlich zum Schutze der Achsel dienten. Ist diese Auffassung richtig, so muss die untere Körperbedeckung, welche sich wie eine Tunica ausnimmt, eine Art von Panzer sein. Hiezu passt auch die in blatt- oder federartigen Schuppen und Schlangen bestehende Verzierung sehr wohl, die ja von der Aegis her zur Genüge bekannt ist, auf welcher sie nicht bloss in früherer, sondern auch in späterer Zeit auch ohne Hinzufügung des Medusenhauptes erscheint. Freilich giebt es unter den zahlreichen uns bekannten Beispielen der Consulartracht zwei, in denen die Medusenmaske an der Tunica vor der Brust dargestellt ist, nämlich an dem Brustbild Diocletian’s auf dem Goldmedaillon bei Gon Mus. Flor. T. IV, t. V, und bei David Mus. de Fl. T. VI, pl. VO, n.E und an dem Brustbilde des Crispus auf dem Bronzemedaillon bei Gori IV, 96 und David VI, 72,2, was etwa mit den in Abth. I, S. 13 fg. be- UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINEETEC. II,1. 31 sprochenen Beispielen von Amuleten bei den Triumphatoren zusammen- gestellt werden kann, wenn man nicht etwa glauben will, dass sich die Medusenmaske auf die providentia beziehe, wie laut der Aufschrift auf dem Revers der Münzen des Septimius Severus bei Cohen T. II, pl. VI, n. 351. 352. Aber in Betreff der Schuppen und Schlangen des in Rede stehenden Cameos wird man doch viel eher an die Aegis als krie- gerische Tracht denken wollen und, da es öfter vorkommt, dass die Ver- zierungen derselben zugleich auf dem Panzer und auf ihr selbst oder dem sie vertretenden Schilde angebracht sind, die untere Körperbedeckung auch auf dem Cameo für einen Panzer mit der Verzierung der Aegis halten, die obere aber für die eigentliche Aegis. Dass diese neben dem Panzer getragen wurde, zeigen Bildwerke verschiedener Art zur Ge- nüge. Gewöhnlich geschieht es so, dass die Aegis wie ein Paludamen- tum oder eine Chlamys auf der linken Schulter liegt. So bei der Bronze- statue des jugendlichen Caligula im Mus. Borbon. Vol. V, t. XXVI, Clarace T. V, pl. 933, n. 2374, auf dem Medaillon Gallien’s bei Froehner p. 184, n. 1, auch wohl auf den Münzen Aurelian’s bei Cohen 2 V, pl. IV, n. 29 und T. V, pl. V, n. 6, obgleich auf diesen die Aegis kein Medusenhaupt zeigt, ferner in den unten S. 33 besprochenen Fällen, endlich bei Constantin I. auf dem Petersburger Cameo mit die- sem Kaiser und seiner Gemahlin Fausta (Mongez Iconogr. Rom. pl. 61, n. 5). Auf einem Pariser Cameo mit dem Brustbilde des Claudius bei Lenormant pl. XIII, n. 3 erscheint die Aegis mit dem Medusenhaupte daran deutlich auf der rechten Schulter liegend, so dass sie auch einen Theil der rechten Brust bedeckt, was noch mehr auf dem Petersburger Cameo in Betreff der linken Brust stattfindet‘). Noch stärker wird die 1) Wenn Lenormant p. 25 hinsichtlich des Pariser Cameos angiebt: »la poitrine eouverte de l’Egide«, so ist das sehr ungenau. Er scheint den Harnisch, welcher zu- nächst die Brust bedeckt, als Aegis gefasst zu haben. Man könnte vermuthen, dass die Aegis auf der rechten Schulter als Halskragen gedacht werden solle, indem der Gegenstand, welcher auf der linken Schulter des Brustbildes liegend erscheint, als zu der Aegis gehörend zu betrachten sei. Allein dann müsste die Darstellung jenes Gegenstandes für eine sehr ungenügende gehalten werden. Lenormant dachte an 3 FRIEDRICH WIESELER, Brust von der über dem Panzer liegenden Aegis bedeckt, so dass diese sich ganz so ausnimmt wie ein zweiter, oberer Brustharnisch, in dem oben S. 15 erwähnten Brustbilde Julius Caesar’s bei Lenormant. Dass aber auch hier die Aegis das Paludamentum vertritt, erhellt aus der Zu- sammenknotung derselben auf der rechten Schulter in Verbindung mit dem Umstande, dass sich von dem Paludamentum keine Spur findet. Danach würde sich die Aegis etwa wie ein von hinten um den Hals geschlagener und die Brust zu den Seiten bedeckender Kragen ausnehmen. Jenes findet sich aber in der That nicht selten. Als Kragen zum Schutze des Nackens und Halses dienend erscheint die Aegis schon auf den Ptolemäermünzen, vgl. z. B. die bei Clarac Mus. de sculpt. T. VI, pl. 1041, n. 3111, pl. 1041, n. 3108 u. pl. 1042, n. 3108, B, und Poole a. a. OÖ. pl. XXIX, n. 5 u. 7; für die Römische Kaiserzeit vergleiche man z.B. die Büste des Claudius auf dem Wiener Cameo (Eckhel Choix pl. VII, Arneth Ant. Cam. T. VII, Mongez Iconogr. Rom. pl.29, n. 3, Lenormant Ic. Rom. pl. XV, Clarac Mus. de sc. T. VI, pl. 1054, n. 3269 A). Besonders beachtenswerth ist aber ein Beispiel, in welchem die beiden Enden der bei nacktem Leibe um den Hals geschlagenen Aegis auf der Brust nicht verbunden erscheinen: das Brustbild des Commodus auf dem Medaillon bei Cohen T. III, pl. III, n. 444. In dem vorliegenden Falle erscheinen die beiden Enden der Aegis zumeist nach unten verbun- den (wie ja auch sonst die Verbindung derselben das Gewöhnliche ist), stehen dagegen nach oben hin so auseinander, dass der Brustharnisch zum Vorschein kommt. Wir müssen jetzt noch einmal auf das unter der Aegis liegende Bekleidungsstück zurückkommen; denn es handelt sich noch um die ein Paludamentum. Aber dieses kann schon deshalb nicht gemeint sein, weil es neben einer als Chlamys getragenen Aegis unpassend ist. Es wird nichts Anderes übrig bleiben, als ein Schulterstück (humerale) anzunehmen, welches auch sonst neben der auf der linken Schulter liegenden Aegis auf der rechten Schulter vorkommt. Die unge- wöhnliche Lage des Aegisstückes auf der rechten Schulter hängt wohl damit zu- sammen, dass der Künstler die Aegis als Nackenkragen andeuten wollte, wie wir diesen bei Commodus in Cohen’s Med. imp. T. III, pl. II, n. 444 finden. | | | | | Tr UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 1. 33 Begründung der Entscheidung, ob man bei diesem an einen eigentlichen mit den Verzierungen der Aegis versehenen Panzer zu denken hat, oder etwa an eine über dem Panzer liegende Brustaegis. Findet sich doch in späterer Zeit mehrfach neben der chlamysartig auf der linken Schulter lie- genden Aegis eine zweite auf dem Brustpanzer angebrachte, auch mit der Medusenmaske und den Schuppen geschmückte, vgl. Froehner p. Bern. 2 (Probus), Cohen: T. V, pl. XII, n. 112, Froehner p. 261, n. 3, (Diocletian), und besonders Cohen T. VI, pl. XI, n. 52, Grueber pl. LXIV, f. 3, Froehner p. 321, n. 1 (Julian II); denn dass es sich bei dieser auch in Betreff der Bildung der Schuppen der Brustaegis der des Cameos entsprechenden Darstellung in dem Gegenstande auf der linken Achsel nicht um die fibula eines Paludamentum handele, wie Grueber p- 96 annimmt, nicht einmal um eine Löwenmaske (s. unten S. 36), sondern um eine Medusenmaske, welche die Aegis andeutet, wie das bei den oben S. 14 aufgeführten Köpfen mehrfach vorkommt, ist doch sicherlich das Wahrscheinlichste. Aber in den betreffenden Fällen hat man gewiss nicht eine besondere oberhalb des Panzers liegende Brust- aegis anzunehmen, sondern vielmehr, dass die Aegis nur eine Verzierung des Panzers ausmache, indem jene als Trägerin der Medusenmaske statt dieser allein zur Darstellung gebracht ist; ein Umstand der sich ja auch bei Schilden findet, z. B. auf dem grossen Pariser Cameo in den Denkm. d. a. K. Bqa.I, Taf. LXIX, n. 378. Es giebt, so viel ich sehe, überall kein sicheres Beispiel einer über dem Panzer als oberer Brustharnisch angelegten Aegis. In allen entsprechenden Fällen, in welchen der Panzer sicher steht, auch in den besonders zahlreichen, im denen statt der als Paludamentum angelegten Aegis das eigentliche Paludamentum erscheint, ist die Brustaegis als Panzerdecoration zu betrachten. So nicht bloss auf den numismatischen Monumenten, wie dem Medaillon des Severus Alexan- der bei Froehner p. 172, n. 1 und manchen anderen, sondern auch auf den glyptischen, dem S. 15 berücksichtigten Cameo mit dem Brustbilde Au- gust's, dem ebenfalls zu Wien befindlichen Cameo mit einer Büste, die man auf Hadrian und Domitian und Tiberius bezogen hat (Eckhel Choix pl VIII, Lenormant Iconogr. pl. XXIH, n. 12, Arneth Ant. Cam. Histor.- philolog. Classe. XXXL. 5. E 34 FRIEDRICH WIESELER, Taf. VIII) und dem grossen Cameo zu Windsor (s. oben S. 21 fg.). — Nun kommt es allerdings vor, dass es sich ausnimmt, als sei bei einer und derselben Person eine auf nacktem Körper liegende Brustaegis und dazu noch eine andere shawlähnliche anzunehmen. So auf dem Pariser Cameo mit der Apotheose des Germanicus bei Mongez Iconogr. Rom. pl. 24*, n. 5, Millin Gal. myth. pl. CLXXVIH bis n. 677*, Lenormant pl. X, n. 15, Clarac Mus. de sc. T. VI, pl. 1054, n. 3265 B; mit wel- chem zunächst zusammenzustellen ist der mit der Apotheose »Hadrian’s« bei Millin pl. CLXXXI, n. 680 und Mongez pl. 38, n. 7. Auf je- nem Üameo erblickt man ausser der als Brustpanzer auf nacktem Leibe angelegten Aegis mit der Medusenmaske ein schmales, anschei- nend auch aus Leder bestehendes mit Schlangen und Schuppen verzier- tes Stück, ohne Medusenmaske daran, welches um den linken Arm ge- schlagen ist und deutlich nicht mit der Brustaegis zusammenhängt. Da- nach kann es scheinen, dass man die auf nacktem Leibe als Brust- panzer angelegte Aegis als einen eigentlichen Panzer behandelt und, wie dieser mit dem Paludamentum verbunden zu sein pflegt, auch jener Brustaegis eine andere chlamysartige beigegeben habe. Dass diese ne- ben dem eigentlichen Harnisch vorkommt, haben wir oben S. 31 u. 33 durch sichere Beispiele dargethan. Wer aber den anderen Stein auf- merksam betrachtet, der wird nicht zweifeln, dass es sich nur um eine Aegis handeln soll. Dasselbe geht auch daraus hervor, dass auf beiden Steinen der Apotheosirte mit einem um den Leib geschlagenen Hima- tion angethan erscheint, wodurch die Voraussetzung eines anderen Ober- sewandes unmöglich gemacht wird. Gegen die Annahme einer auf nacktem Leibe angelegten Brustaegis bei dem Bromilow’schen Cameo spricht aber der Umstand, dass die Achselbedeckung sich nie bei jener, sondern stets nur bei dem eigentlichen Panzer findet. Da nun, wie wir schon bemerkt haben, auch kein Beispiel bekannt ist, welches zum Be- weise dafür dienen könnte, dass man über den oberen Theil des eigent- lichen Panzers noch eine besondere Brustaegis gelegt habe, so wird man auch auf dem in Rede stehenden Cameo den oberen Theil eines Panzers mit den Verzierungen der Aegis, und unter demselben die dabei gebräuch- UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 1. 35 liche Tunica vorauszusetzen haben, von welcher der Künstler die sonst gewöhnlich über dem Rand des Panzers hervorragende Partie aus Un- kunde oder Unachtsamkeit weggelassen hat. Diese kriegerische Tracht passt aber ganz besonders für Serapis, der nicht allein auf Münzen mit Chlamys und Chiton vorkommt, z. B. auf der Julian’s II. bei Cohen T. VI. pl. XI, n. 107, und als Serapis- Ammon auf der von Bostra mit den Porträts des Decius und Valens Quintus auf dem Avers bei F. de Saulcy Numismat. de la Terre-Sainte pl. XXI, n. 13, und mit der Chlamys allein in dem »Buste de Serapis barbu, la poitrine couverte d’une chlamyde, la tete surmontde d’un mo- dius« in der Bronze des Louvre bei Adr. de Longperier Notice des bronzes ant. p. 114, n. 509, sondern auf zwei geschnittenen Steinen auch mit der Chlamys oder dem Paludamentum und dem Harnisch. Unter diesen Steinen nimmt den ersten Platz ein der Onyxcameo bei Arneth Ant. Cameen zu Wien Taf. XIII, n. 2. Hier ist nach Arneth’s Beschreibung auf S. 24 zu sehen der »Kopf des Jupiter Serapis mit Lor- beer in den Haaren und der Isis mit Kornähren, einem Thurme, der Lotosblume und der Uräusschlange geziert«, während von Sacken und Kenner »Die Sammlung d. K. K. Münz- u. Ant.-Cab.« S. 412, n. 8 in Betreff der Isis abweichend angeben, dass sie »mit Kornähren und der kleinen Mondscheibe zwischen Uräusschlangen« geschmückt sei‘). Diese bezeichnen ausserdem das Werk als »von edler Schönheit« und »griechisch«. Auch Overbeck hält dasselbe a. a. O. S. 320 fg. für eine Darstellung des Gottes Serapis und der Göttin Isis. Andererseits hat man schon vorlängst an ein als Serapis und Isis aufgefasstes Römisches Kaiserpaar gedacht. »Auf der goldenen Fassung ist« nach Arneth, »die Umschrift Marcus Aurelius Imp. et D. Faustina conjux« von neuerer Hand ange- 1) Die Abbildung erlaubt kein genaueres Urtheil über die Details. Doch möch- ten wir fragen, ob nicht das, was von Arneth als Thurm bezeichnet, von Sacken und Kenner aber gar nicht erwähnt wird, zu dem Serapiskopfe gehören und ein Modius (Kalathos) sein soll, etwa mit Früchten darin, wie auch sonst, z. B. bei Ger- hard Ant. Bildw. Taf. CCCVII, n. 22. E2 36 FRIEDRICH WIESELER, bracht. Auch A. Rossbach äussert in den Hochzeits- und Ehedenkmä- lern S. 30 des Textes u. Anm. 54 jenen Gedanken, indem er bemerkt, dass auf dem Stein die Göttertypen so überwiegen, dass nicht mit Si- cherheit zu bestimmen sei, welches Römische Kaiserpaar gemeint sei, aber der Umstand, dass unter dem Typus der Götter ein Kaiserpaar verborgen sei, aus der Gewandung auf der Brust des Mannes hervor- gehen dürfte. Das männliche Brustbild trägt eine oberhalb der rechten Achsel befestigte Chlamys und unterhalb dieser erscheint auf derselben Achsel eine Maske, wie die eines reissenden Thieres, vermuthlich eines Löwen, die mit Bestimmtheit als zu einem Panzer gehörend betrachtet werden kann, vgl. die zuerst oben S. 15 erwähnte Augustusbüste auf dem Wiener Sardonyx und die des »Pyrrhus« auf dem Cameo in dem Choix de pierr. grav. Marlborough T. II, pl. 7 (bei welchen beiden die Maske auf der linken Achsel liegt), das Relief mit Juppiter Dolichenus (wiederholt abgebildet, auch in dem Winckelmannsfestprogr. des Vereins von Alterthumsfr. im Rheinlande 1852, unter n. II der Taf.), woauf jeder Achsel ein Löwenkopf zum Vorschein kommt'), die Büste des Galerius Maximianus auf der Grossbronze bei Cohen T. V, pl. XV, n. 48, hin- sichtlich deren und der auf S. 33 aufgeführten Julian’s II. der Unter- schied stattfindet, dass auf der linken Achsel auch ein Gegenstand auf- liegt, welcher sich am Meisten als ein Paludamentum ausnimmt, wo- durch der Gedanke, dass die Maske auf eine chlamysartige Aegis hin- deuten solle, ausgeschlossen wird. Aber aus der kriegerischen Tracht des Brustbildes auf dem Wiener Cameo folgt keinesweges mit Sicher- heit, dass mit diesem »ein als Serapis aufgefasster Römischer Kaiser« ge- meint sei. Man darf mit Bestimmtheit sagen, dass dieser nicht in jener Tracht dargestellt wäre, wenn diese nicht auch dem Serapis zugestanden hätte. Dasselbe gilt in Betreff des anderen geschnittenen Steins, dessen 1) Bei dem betreffenden Juppiter Dolichenus’steht das Löwenattribut am Panzer gewiss in Beziehung auf ihn als Sonnengott. Dasselbe lässt sich auch hinsichtlich des Serapis annehmen. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. IL, 1. 37 der Griechisch-Römischen Kunstübung angehörende Darstellung der erste Erklärer, Valesius, vermuthlich wegen der Kriegertracht der betreffenden Figur auf Julian II. als Serapis bezogen hat. Es handelt sich um einen Carneol des Mus. Cortonense t. 66, vgl. p. 94, mit einem bärtigen Brust- bild mit einer Tänia um den Kopf, dem Kalathos auf demselben und mit unverziertem Panzer an der Brust, sowie mit einem Theile des Paluda- mentum auf der linken Schulter. Auf Julian führt kein anderer Umstand. Ob in der ganzen Figur des Berliner Carneols bei Toelken I, 2, 70 Serapis »in römischer Kriegertracht« dargestellt ist, mag dahingestellt, bleiben. Die Annahme ist, nach dem mir vorliegenden Abdruck zu ur- theilen, durchaus wahrscheinlich, wenn man sich den Oberkörper als mit einem Harnisch versehen denken kann. Winckelmann, welcher in der Descr. d. pierr. grav. de Stosch Cl. II, n. 351, p. 83 an Pluto denkt, sagt nichts über die ohne Voraussetzung eines Harnisches ganz eigen- thümliche Tracht. Dass Serapis in späterer Zeit zu den Kriegs- und Siegsgöttern ge- hört, steht fest. Man vergleiche Fr. Kenner »Die Fundobjecte aus dem Römischen Militairbade in Deutsch-Altenburg« (Mittheil. der K.K. Cen- tral-Commiss. z. Erforsch. u. Erhalt. der Kunst- u. histor. Denkmäler N. F., Bd. II, H.3, 1876, H. 57). In einer Stein-Inschrift wird Sera- pis als invictus bezeichnet (Orelli Inscr. lat. n. 1891). Ein geschnit- tener Stein mit der Büste des Gottes zeigt die Umschrift: 6 Feoenıs nevıe vıx& (Millin Pierr. grav. ined. pl. XXVII. Aufmehreren geschnit- tenen Steinen findet man seinen Kopf mit einem Adler darunter zwischen Feldzeichen mit oder ohne Victorien darauf dargestellt, z. B. auf dem Florentiner bei Gori Mus. Florent. T. I, t. LV, n. II), dem Berliner bei Toelken Cl. I, Abth. 2, n. 61, und dem Kopenhagener bei L. Müller Mus.-Thorvaldsen III, p. 82 fg. n. 662. Auf der unter Volusianus ge- prägten Münze der Colonia Neapolis bei F. de Saulcy Num. de la Terre- Sainte pl. XIV, n. 3 (vgl. p. 274), gewahrt man vor ihm den Legionsadler. 1) Auf demselben Steine ist in kleiner Figur ein Krieger dargestellt, welchen Gori für den Stifter des Steins als Votivgabe- an Serapis hält. ’ 38 FRIEDRICH WIESELER, Auf Münzen ist Serapis selbst mit der Victoria auf der Hand zu sehen, z. B. auf der von Neapolis Palaestinae, welche de Saulcy p. 258, n. 6 verzeichnet. Auf einem geschnittenen Steine in Passeri’s Novus the- saurus gemmarum vet., Romae 1781 fg., t. XVI, wird seine Büste, unter- halb welcher ein Adler erscheint, von Victorien bekränzt. Auf Aegyp- tischen Kaisermünzen erscheinen Victorien auf der Lehne seines Thrones (Zoega Num. Aegypt. imperat.: Nero, p. 27, 61, Antoninus Pius p. 184, 160, Maximinus t. XVI). Auf einer Münze Trajan’s bietet ihm eine mulier tutulata ein signum militare dar (Zoega p. 83, n. 145, b). Auf der unter Antoninus geprägten bei Zoega p. 189, 225, t. XI hält er ha- stam cum labaro, jedenfalls eine Art von vexillum. Mit einem signum militare kommt er auch auf einer Münze der Severina vor (Harduin. Oper. sel. p. 862. Auf einem von Montfaucon Ant. expl. T. D, P. 2, pl. CCXXL n. 4 nach Maffei mitgetheilten geschnittenen Steine, sowie auf dem Sardonyx in Cades’ Impr. gemm. V, 65, der sich jetzt in der Galler. d. Uffizj zu Florenz befindet, und einem hinsichtlich der Dar- stellung durchaus entsprechenden Sarder des Metropolitan Mus. of art zu Newyork (King The Johnston Collection of engraved gems p. 44, n. 84) erscheint »Serapis, advancing, with hand uplifted in command, and armed with a spear«, ob »in his character of Lord of Death« oder nicht vielmehr als Kriegsgott, das mag dahingestellt bleiben '). 1) Schon Montfaucon sprach a. a. O. p. 247 von Serapis- Pluto. Auf dem Wandgemälde bei Giancarlo Conestabile Pitture murali scoperte in una necropoli presso Orvieto nel 1863, Firenze 1865, t. XI erblickt man Hades mit einer Lanze, um welche sich eine Schlange windet. Aug. Rossbach glaubt Röm. Hochzeits- u. Ehedenkmäler S. 85 die einfache Lanze bei dem Gotte auch sonst noch erkennen zu dürfen und bezieht dieselbe wegen des daneben vorkommenden Hundes auf Zeus xsovıoc als Todtenjäger. Auf einem Relief in der Sammlung von Ince Blundell Hall (Michaelis Anc. marbles in Gr. Britain p. 412, n. 395) ist, wie es scheint, Se- rapis-Pluto mit einem Speer in der Hand zu erkennen. — Als Krieger ist der Un- terweltsgott dargestellt auf dem beachtenswerthen rothen Jaspis des Berliner Mu- seums bei Toelken Cl. IV, Abth. 1, n.83 wo »Pluto« mit bestrahltem Haupte, Lanze, (nieht: »Scepter«), Harnisch und Schwert erscheint. Die Strahlen auf dem Haupte erklären sich auf diesem späteren Werke aus der Angabe des I, Laurentius Lydus de mens. p. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 1. 39 Mit dem Speer auf der Schulter ist auch das strahlenbekränzte mit der Chlamys angethane Brustbild des Ptolemäos Epiphanes auf dessen Goldmünzen dargestellt (Clarac VI, 1041, 3104 A, Denkm. d. a. K. I, 53, 254, Poole The Ptolemies pl. XVII, n. 1 u. 2), rücksichtlich welches Typus ich mich freue mit Poole p. IVIII darin übereinzutreffen, dass der König als Serapis aufgefasst sei. Danach wird wohl auch das strahlen- bekränzte, aber anstatt des Speeres mit dem Dreizack, anstatt der Chlamys mit der Aegis versehene Brustbild auf den früher dem Ptolemäos Lathyros zugetheilten Goldmünzen des Ptolemäos Euergetes I. bei Clarac VI, pl. 1042 n. 3108 B, Friedlaender und Sallet »Das K. Münzkab. zu Berlin« Taf. V, n. 359, Feuardent a. a. ©. pl. DI, n. 209, Poole pl. XII, n. 3—5 auf jenen Ptolemäer als Serapis zu beziehen sein, da ja der Dreizack häu- figer bei diesem vorkommt, vgl. meine Commentatio de diis Graecis Ro- manisque tridentem gerentibus Gotting. MDUCCCLXXIL, p. 24, adn. 45. Trifft jene Annahme das Richtige, so wurde also schon Ptolemäos Euergetes in der Auffassung als Zeus Serapis mit der Aegis dargestellt. Doch folgt daraus noch keinesweges, dass diese jenem als Serapis gegeben wurde. Findet sich doch die Aegis schon bei dem ersten Ptolemäer, und zwar gewiss zur Bezeichnung des Königs als eines anderen Zeus Olympios. So kann auch Ptolemäos Euergetes durch die Aegis als zeus- artiger Herrscher bezeichnet sein. Inzwischen lässt sich, da dieser so besonders als Helios charakterisirt ist, immerhin die Frage stellen, ob nicht bei ihm die Aegis vorzugsweise auf einen Sonnengott, und zwar auf den "HArog ueyas Zegenıs, "Hireosoenıs (Comment. de diis tridentem gerent. p. 8) zu beziehen ist. Auf dem der Diadochenzeit angehörenden Vasenbilde mit der Darstellung der Gigantenschlacht in den Mon. ined. d. Inst. arch. IX, t. 6 und Overbeck’s Kunstmyth. Atlas Taf. V, n. 8, erscheint Helios, ohne am Kampfe theilzunehmen, mit einem deutlichen schuppigen Brustharnisch ausser der bei ihm gewöhnlichen Chlamys. 124 Schow, nach welcher Pluto 6 onö yjv jAuoc sein soll, und aus der Gleichstellung des Pluto und des Serapis, die ja ausdrücklich bezeugt wird. Vermuthlich ist auch die Kriegertracht des Pluto auf der Berliner Gemme auf den Serapis zurückzuführen. 40 FRIEDRICH WIESELER, Anscheinend hat man derselben Zeit auch den oben S. 35 fg. besproche- nen Wiener Cameo zuzuschreiben, wo Serapis Panzer und Chlamys trägt. Durch Valerius Flaccus Argon. IV, 92 fg. und Nonnus Dionys. XXXVIII, 291, lernen wir, wie schon in der Schrift über Phaethon S. 32 fg., Anm. 3 bemerkt wurde, die lorica, den balteus, die zeugeiesıe, die wiron als zum Uostüm des Sonnengottes gehörend kennen. Es liegt zu Tage, dass die kriegerische Tracht des Helios bis in die Diadochenzeit hinaufreicht. Der Brustharnisch des Helios auf dem Vasenbilde kann immerhin als Aegis gefasst werden. Die Schuppen sind ganz die an dieser so häufig vorkommenden, über welche unten noch die Rede sein wird. Dass das Medusenhaupt und die Schlangen fehlen, macht nichts aus. Findet sich jenes doch auch nicht auf den Münzen des Ptolemäos Euergetes.. Auch hinsichtlich der oben S. 14 erwähnten Münze des Nero, an dessen Aegis weder Medusenhaupt noch Schlangen zu sehen sind, stellt sich die Frage, ob nicht die Aegis wesentlich den Sonnengott angehen soll. Mit der Aegis ist bei Zeus und den Kaisern in manchen Fällen der Eichenkranz verbunden, den man zunächst auf Sieg zu beziehen hat, wie ja Juppiter Victor zu Cirta und gewiss auch zu Rom mit ei- ner corona querquea geschmückt war (L. Renier Inscr. de l’Alger. I, n. 1890), vgl. den Text zu Denkm.d.a. K. Bd. I, Taf. I,n. 5 der dritten Aufl.‘). Doch kann bei einem Serapis der Eichenkranz (welchen wir eben falls bei der oben S. 26 erwähnten Doppelbüste finden) auch noch eine andere Beziehung haben, wie sie gewiss in Betreii des bei ihm am Ka- lathos mehrfach vorkommenden Eichenblattschmuckes anzunehmen ist, nämlich die chthonische, welche uns bei dem Dodonäischen Zeus. bei 1) Während der als anderer Zeus Aegiochos gefasste Trajan auf den Münzen bei Cohen T. VII, pl. Il und Feuardent a. a. O. II. pl. XVII, n. 986 einen Lorbeer- kranz trägt, erscheint er in der Büste der Glyptothek zu München (Brunn’s Ver- zeichn. n. 268) mit einem Kranze aus Eichenlaub geschmückt. Denselben trägt er bei kriegerischer Rüstung auch in der Büste bei Armellini Scult. d. Campid. t. 281, n.I. Desgleichen findet man Constantin I. in der Lateranensischen Statue und Con- stantin Il. in der Capitolinischen (Mongez Icon. Rom. pl. 91u. 92) bei kriegerischer Tracht mit dem Eichenkranz versehen. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. I, 1. 41 der Hekate (Sophocl. Rhizot. fr. 490 Nauck), bei der Rhea-Demeter (Preller Demeter u. Persephone S. 171, Anm. 6) bekannt und jedenfalls auch in Betreff der dem Serapis gegenübergestellten Frau vorauszusetzen ist. Was diese betrifft, so ähnelt die betreffende Büste in ihrer Haar- tracht und ihren Attributen nicht weniger der Üeres als der Isis. Man wird in beiden Beziehungen lebhaft erinnert an das Brustbild der »älte- ren Agrippina« oder »Antonia« auf dem Wiener Sardonyxcameo bei Eckhel Choix d. pierr. grav. pl. VI, Lenormant Iconogr. d. emp. Rom. pl. XI, n. 2 und Arneth Ant. Cameen Taf. XVII, n. 6. Hier findet man auch das gewellte Haar am Vorderkopf, und noch deutlicher an der Büste der »jüngeren Agrippina« bei Lenormant pl. XI, n. 8 und der der Messalina bei demselben pl. XIV, 6. Aber die gewellte Haarpartie, welche auf dem Bromilow’schen Cameo vom Ohr herab auf den Rücken herabfallend und unten in einem Ring gesammelt erscheint (wie das in Betreff des Haares schon auf Griechischen Münzen, auch auf solchen aus dem Kreise der Demeter und Persephone, vorkommt, vgl. z.B. die von Syrakus im Catal. of Gr. coins in the Brit. Mus., Sicily, p. 224), ist auf dem Wiener Cameo durch andersartiges Haar ersetzt, und an- statt des weichen Gelocks, welches auf dem Bromilow’schen unterhalb der letzt besprochenen gewellten Haarpartie hervorkommt und dann seit- lich herabfällt, gewahrt man auf dem Wiener zwei wie mit Kräusel- eisen hergestellte, gedrehte Locken, wie sie sonst häufig bei Isis, zu- weilen auch bei Demeter sich finden. Das gewellte Haar macht durch- aus den Eindruck einer falschen Tour (wie ja schon Winckelmann Mon. ant. T. I, p. 104 an mehren Isisstatuen Perücken fand). Der vorsprin- gende Gegenstand an dem obern Theile der Wange gehört wohl dazu: er ist als eine Flechte des eigenen Haars zu betrachten, zu welchem auch die seitlichen Locken gehören, sowie die, ähnlich wie auf dem Wiener Cameo, minder sorgfältig ausgeführte Haarpartie, welche hinter dem gewellten falschen Haare in den Nacken hinabfallend zum Vor- schein kommt. Der Kopf der Isis kommt als der der Isis-Cleopatra zuerst vor auf Münzen der Cleopatra I. als Regentin für ihren Sohn Ptolemäus Histor.-philolog. Olasse. XXXL 5. F 42 FRIEDRICH WIESELER, Philometor, vgl. Poole a. a. O. pl. XVIII, n. 8 u. 3, dann als der der wirklichen Isis auf Münzen Antiochus’ IV., die in Aegypten geschlagen sind, vgl. Gardner Catal. of Gr. coins in the Brit. Mus., Seleucid kings pl.-XIl,.n. 12, Eeuardent Ja..a. (O0. I, pl.ıXT,.n9276° SErszeistijedes mal die lose in den Nacken hinabfallenden, gedrehten Locken, welche sich auch bei Aegyptischen Königinnen finden, nebst einem Aehren- kranz mit einer Ausnahme, dem Kopfschmuck der Isis über der Stirn, womit zunächst zusammenzustellen die spätere Syrakusische Münze bei Head a. a. ©. pl. XIV, n. 7. Die gedrehten Locken kommen auch später besonders oft vor, zuweilen so, dass in ihnen die ganze Haartracht besteht (Clarac Mus. de sculpt. T. III, pl. 2583 u. 2586, V, pl. 987, n. 2588 A (A. Michaelis Anc. Marbles in Gr. Brit. p. 355, n. 33), T. VI, pl. 1086, n. 2585, Borioni Collectan. ant. t. LXXII); öfter so, dass sie bei anderer Anordnung des Haares auf dem Kopfe seitlich oder in den Nacken oder in beiden Weisen zugleich hinabfallen, vgl. Visconti Mus. Bio-Clem., T.VT, . t.,XVI, n..2u..2,@larachRoN2p1930 n:2587 u./2588,..T. V, pl..988, n. 2572 B u: C’=Ane=Marbleses the Brit. Mus. Vol. X, pl. 19 (Ch. Newton Guide to the Graeco-Roman sculpt. 1874, n. 133), pl. 990, n. 2569 A (A. Michaelis Anc. Marbles in Great Britain p. 290, n. 37), pl. 991, n. 2574 A u. n. 2577 (Sacken »Die ant. Sculpturen d. K. K. Münz- u. Ant.-Cab.« Taf. IX), pl. 992, n. 2589 (Hirt, Bilderbuch ‚Taf. XI, n. 10), pl..990,. n. 2580°—- 9933 n. 2580, (Mus. Borbon. Vol. XIV, t. XXXX, Niccolini Le case ed i monum. di Pompei Vol. I, Tempio d’Iside, t. VI, Overbeck Pompeji S. 542, Fig. 542 a der viert. Aufl.), pl. 994, n. 2581 A, T. VI, n. 27335 (Borioni a. a. O. t. LXX, Sacken »Die ant. Bronzen zu Wien« Tat XXXV,n. 4), -Antich. di. Ercolano. T. VI, t. XRXVIEensSr diese nesesche Onyxschale in Millingen’s Anc. uned. mon. II, pl. XVL, Gargiulo’s Mon. les plus interess. du Mus. Roy. Bourb. Vol. I, pl. I sec. edit. und im Mus. Borbon. Vol. XII, t. XLVII, und die geschnit- tenen Steine bei Montfaucon Ant. expl. T. II, P. 2, pl. 108, n. 2, Gonr Mus. Flor. T. I, t. LIV, n. 5, Raspe T. II, pl. VII, .n. 280, pl. XXP2 n. 1445, J. H. Krause Pyrgoteles Taf. I, n. 2; die Münze von Catana UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINEETEC. II, 1. 43 bei Combe Mus. Hunter. t. 16, n. II u. II, und die Aegyptischen Kaisermünzen bei Feuardent a. a. O. T. IL, pl. XVIIL, n. 933, XXIII, "41931, XXVIN, n.2237, XXXTJ, n. 2872, XXXIL, n. 3153, endlich auch die Isis auf dem Wandgemälde bei Niccolini a. a. O. t. XII u. A., (Helbig Wandgem. der versch. Städte am Vesuv n. 138, Overbeck Kunstm. II, 1, S.485, A.a.)'). Daneben finden sich aber auch Darstellungen, in denen jene gedrehten Locken gar nicht zum Vorschein kommen, wohl aber das Haar auf dem Kopfe mehr oder minder aufgelöst erscheint und so (zuweilen auch in Locken, aber in freieren) auf die Schulter und den Nacken hinabfällt, vgl. Rossi u. Maffei Statue di Roma t. XCIII, Mus. Ero-@lem. T. VI, t. XVII, n. 2, Mus. Chiaramonti T. I, t. XV], die Herculanensische Bronze in den Antich. T. VI, pl. XXV.XXVI, bei Clarac Ba pl.°986, n. 2571, in den Denkm. d. a.K. Bd. ]JI, Taf. LXXIL, ”-925, die geschn. Steine bei Montfaucon T. II, P. 2, t. 114, n. 2, und bei Raspe a. a. O. pl. VII, n. 277, pl. XXIV, n. 1447, die unter Ha- drian geprägte Münze von Pelusium bei Feuardent T. II, p. 314, und Sie, bei Cohen Med. imp. T. VI, pl. XII, Helene n. 11 u. 17, und Julien II et Helene n. 5. Philostratus nennt Epist. p. 349, 1 Kayser die Isis Avofzouov. Apulejus sagt Metam. XI, 3, p. 988 Hildebr. von ihr: crines uberr. imi prolixique et sensim intorti per divina colla passive dispersi molliter defluebant. Auch Demeter kommt mit reichlichem aufgelösten, seitlich und in den Nacken hinabfallenden Haare vor, das wohl von ihr auf Isis übertragen ist. Der Kranz aus Aehren und Mohn zeigt sich bei Üeres viel häu- figer als bei Isis. Eigenthümlich ist, dass bei dem Isiskopfe des Louvre (Clarae Mus. de sc. T. VI, pl. 1087, n. 2733 B, Fröhner Notice n. 559) 1) Interessant ist auf diesem Gemälde, wo Isis auch auf dem Kopfe lockiges, aber andersartiges Haar hat, der Unterschied zwischen ihr und der einen ihrer Prie- sterinnen, deren Haar auch in der auf die Schulter hinabhängenden Partie kaum gekräuselt erscheint, wie auch das der »Isispriesterin« bei Clarac T. III, pl. 308, n. 2590, während sonst auch die Isisdienerinnen mit den herabhängenden gedrehten Locken erscheinen, z. B. auf dem Relief im Mus. Chiaramonti T. I, t. I. / F2 44 FRIEDRICH WIESELER, sich an der Stephane nur ein Mohnstengel, von Aehren aber weder an derselben (wo sie nach Friederichs Berlins ant. Bildw. II, n. 1558, f. 3, ohne Mohn bei einer Bronze vorkommen) noch sonstwo eine Spur findet, was vielleicht damit zusammenhängt, dass der Mohn nicht so- wohl ein embleme d’Isis frugifera sein als, wie die ihm parallel gehende Schlange, in Beziehung auf die Heilgöttin stehen soll. Ausserdem finden sich in dem Kranze auf dem Cameo (bei wel- chem die reiche Angabe verschiedener Gewächse wohl als ein Zeichen später Zeit gelten darf, wie bei der corona multiformis varlis floribus der Isis bei Apulejus Metam. a. a. O.) Blätter und Früchte der Eiche und ein Pinienzapfen. Man kann jene (s. oben S. 41) wie diesen als der mit Rhea-Cybele verschmolzenen Demeter angehörend betrachten. Doch wurde in späterer Zeit Isis auch geradezu mit der Magna Mater identificirt. Desgleichen kann die Stephane des Weibes auf dem Cameo von der Ceres entlehnt sein, freilich auch von der Proserpina und der Juno, welches Letzte in Betreff des Bromilow’schen Cameos grossen Schein hat. Bei Ceres spielt dieser Schmuck keine bedeutende Rolle (Overbeck Kunst- myth. II, 3, S. 689, Anm. 14). Beachtenswerth ist inzwischen, dass auch auf der Münze der Helena bei Cohen T. VII, pl. VIII, wo die Gemahlin Julian’s II. als Ceres aufgefasst ist'), sich die Stephane findet, während die Brustbilder auf den Münzen derselben Helena mit der auf Isis Faria lautenden Umschrift bei Cohen T. VL, pl. XII die Stephane nicht zeigen, wohl aber zwei von ihnen, n. 4 und namentlich n. 14, ein Diadem. — Die Stephane trifft man bei der Isis ziemlich häufig, z. B. an der Marmor-Büste im Mus. Pio-Clem. T. VI, pl. XVII, n. ı (zugleich mit der Verschleierung des Hinterhauptes), an den Mar- morstatuen im Mus. Pio-Clem. T. VII, pl. V, im Brit. Mus. bei l) Der betreffende Averstypus wird p. 400 n. 1 so beschrieben: DEAE SANC. CERERI. Buste diademe et voil& de Cerös A gauche, sous les traits d’Helöne, tenant la fleur du lotus. Doch zeigt die Abbildung von der Lotusblume keine Spur; auch sieht man nicht ein, wie dieselbe gehalten werden könnte. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 1. 45 Clarac T. V, pl. 988, 2574 C, und in den Marbles in the Br. Mus. T. X, pl. 19, vgl. Ch. Newton Guide to the Graeco-Roman sculpt., London 1874, p. 43, n. 133%), vielleicht auch an der Marmorherme zu Ince Blundell Hall (Michaelis Anc. Marbles in Great Britain p. 366, n. 119), an dem Marmorkopfe des Louvre bei Clarac a. a. O., in den Reliefs an dem autel consacre a Isis im Louvre bei Bouillon Mus. d. Ant. T. III, Autels, pl. 4, Clarac Mus. de sc. pl. 199, 4, Fröhner No- tice n. 563 (»diademe royal, surmonte du pschent«); namentlich aber bei kleinen Bronzen, vgl. die durch Abgüsse bekannte »Isis Felicitas« in Schwerin, Adr. de Longperier Notice des Bronzes du Louvre n. 515, Friederichs a. a. O. und n. 2005, a, Sacken a.a.O. Taf. XXXV, n. 4°). Fröhner hält die Stephane des Pariser Marmorkopfes, wie die an dem dortigen Isisaltar für das in Inschriften (Orelli n. 2510, Corp. Inser. lat. II, n. 3386, Hübner im Hermes I, 3 (1866), S. 348 fg., Henzen im Hermes VI, 1872, S. 8 fg.) erwähnte basilium (PeotAsıor), das charakteristische Zeichen der Isis Regina. Auch Sacken spricht a. a. ©. S. 90 von dem »königlichen Metalldiadem«. Das lässt sich sehr wohl hören. Ist doch die Stephane ein wesentliches Attribut der Juno, auch der irdischen Herrscherinnen. Jedenfalls darf aber noch mehr das Diadem, wie es auf der Münze des Otho bei Feuardent II, 1) An der Madrider Statue bei Clarac pl. 994. n. 2574 G ist der Kopf nach E. Hübner Ant. Bildw. in M. sicher neu. 2) Bei den an der ersten, zweiten, dritten und an der letzten Stelle aufge- führten Werken ist die Stephane mit zwei Schlangen verziert. Dasselbe findet sich bei der Vaticanischen Statue in Hirt’s Bilderbuch Taf. IX. n. 7 u. 8, der jene des- halb als Proserpina fasst. Sollte nicht eine Isis als Proserpina oder Juno gemeint sein? Dass hier nicht noch ein anderes Attribut der Isis an der Stephane vor- kommt, verschlägt nichts. Es hat auch an der Wiener Bronze statt. An der Ste- phane der Statue im Mus. Pio-Clem. VII, 5 (deren Körper nicht zu dem Kopfe ge- hört) erblickt man zwischen den beiden Schlangen anstatt des Mondzeichens die Gorgonenmaske, welcher eigenthümlicher Umstand auf p. 7 aus der Identität dieser mit dem Monde erklärt wird. Hinsichtlich der Schlangen an der betreffenden Stelle sind schon im Texte z. Mus. Pio-Clem. a. a. O. p. 27 zwei Parallelen aus Schrift- stellern beigebracht. 46 FRIEDRICH WIESELER, pl. XV, n. 769, und auf den oben S. 44 angeführten Münzen der Helena vor- kommt, namentlich auf der unter n. 14, an der Farnese’schen Onyx- schale, sowie auf den geschnittenen Steinen bei Gori T. I, t. LV, n.5, Raspe pl. VIII, n. 280, L. Müller n. 664 auf jenen Namen Anspruch machen. Ueber ein etwaiges Vorkommen einer Verzierung an der Stephane auf dem in Rede stehenden Cameo, wie sie mit symbolischer Beziehung auf die Göttin bei der Isis sonst erscheint, lässt sich nach der Photo- graphie nicht genauer urtheilen. Ohr- und Halsschmuck passt sowohl für Isis als auch für Demeter, bei welcher jener wie dieser auf Griechischen Münzen öfter vorkommt, während sich bei Isis, für welche collaris cum gemmis und inaures ex semmis in den Inschriften bei Orelli n. 2510 und im Hermes VI, S. 8 fe. erwähnt werden, wenigstens das Halsband dann und wann, je nach dem Stile des Bildwerks verschieden dargestellt, findet, z. B. an der oben S. 42 erwähnten Pompejanischen Statue, auf der Lampe in Luc. fict. Mus. .Passer. III, pl. LXIX, und auf Münzen, wie auf dem Dekonkion von Catana, welches von Poole Sicily p. 51, n. 62 verzeichnet ist, und auf der Münze der Helena bei Cohen T. VI, pl. XII, n. 28. Das herz- förmige Anhängsel, welches man auf dem Cameo gewahrt, zeigt sich auch bei der als Ceres dargestellten älteren Agrippina oder Antonia auf dem oben S. 41 erwähnten Wiener Cameo und bei dem Brustbilde der »kinderpflegenden Ceres« auf dem Onyxcameo des Berliner Museums, welcher unter den Krause’schen Gypsabdrücken als n. 2 der Cameen und abbildlich schon in Beger's Thes. Brandenburg. und danach bei M. F. Lochner Papaver ex omni antig. erutum p. 72 mitgetheilt ist‘). 1) Der Cameo bietet auch in anderer Beziehung Interesse. Er stellt eine mit Aehren und Mohn bekränzte, mit flachem runden Ohrschmuck versehene weibliche Büste dar, welche in ihrem Gewande vor der Brust, das sie mit der rechten Hand hebt, zwei kleine einander gegenüberstehende Kinder trägt, von denen das rechts vom Beschauer nackt ist und mit beiden Händen ein grosses Horn vor sich hin hält, das andere unterwärts mit einem Mantel bekleidet ist und mit beiden Händen eine Schale gefasst hat, wie um dieselbe bald an den Mund zu setzen. Der von Krause geschriebene Text spricht von Dionysos und Kora. In der That könnte es UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 1. 47 Dasselbe trägt nach Eckhel’s ausdrücklicher Angabe Choix p. 23 auch die früher auf Abundantia, von mir aber Denkm. d.a.K. 1,8. 83 fg., z. Taf. LXIX, n. 377, auf Tellus bezogene Figur, wie auch auf den Abbildungen, wegen der Bekleidung scheinen, als solle das Kind links weiblich sein. Indessen nimmt sich das Haar ganz so aus wie das des anderen und der Mantel passt auch für ein männliches Götterkind; die Schale aber noch mehr. Unter der Voraus- setzung, dass beide Kinder männlich sind, hat die Beziehung auf laechus und Plu- tus, die ja beide als Pfleglinge der Ceres gelten, die grösste Wahrscheinlichkeit. Der Berliner Onyxcameo hat aber Pendants in zwei Sardonyxcameen der Sammlung bei der Pariser Nationalbibliothek, die von Chabouillet p. 33 fg. so beschrieben wer- den, n. 202: Julie, fille d’Auguste, couronnee d’Epis et de pavots, portant un col- lier termine par un joyau en forme de bulle, et tenant de la main droite l’extr6- mite de son peplus. Sur le sinus du peplus des fleurs — und n. 203: Julie, fille d’Auguste, couronn&e d’epis et de pavots, tenant de la main droite l’extremite de son peplum ; dans le sinus du peplum, deux jeunes enfants. Nach dem Berichte eines jungen, jetzt in Paris lebenden Freundes »sind die Kinder, soviel davon zu sehen ist, nackt; sie tragen keine Attribute, sondern haben die Hände, wie betend (?), zu der Julia erhoben; genaue Kennzeichen des Geschlechts der Kinder sind nicht vorhanden, dennoch machen sie mehr den Eindruck von Knaben: das eine von ihnen scheint kurzes Haar zu haben.« Chabouillet bemerkt nun, dass die Zutheilung der Steine an Julia nicht sehr gewiss sei. Er schwankt zwischen ihr und der jüngeren Faustina, wie in Betreff des Cameo n. 232 zwischen der jüngeren Agrippina und Julia, wo es sich um die Porträtbüste einer Frau diademee, tenant de la main droite l’extremittE de son peplus handelt. Auf n. 202 glaubt er wegen der Blumen im sinus Proserpina dargestellt, indem er daran erinnert, dass auf Münzen von Kyzikos die jüngere Faustina als Kora idealisirt erscheine (Denkm. d. a. K. Il, Taf. IX, n. 101, d). In Beziehung auf n. 203 äussert er, dass, wenn man Julia an- nehme, die Kinder für die Caesaren Cajus und Lucius zu halten sein werden, wenn die jüngere Faustina, für Annius Verus und Commodus. Für Annius Verus spricht der Umstand, dass dieser auch sonst als Bacchuskind dargestellt ist, vgl. Ch. Lenor- mant Iconogr. d. emp. Rom. p. 67, zu n. 11, und p.133, Adr. ‘de Longperier Bron- zes du Louvre n. 663. Auch hinsichtlich des Berliner Cameos ist es wohl wahr- scheinlich, dass eine Frau aus der kaiserlichen Familie als Ceres gemeint ist. Sie hat eine Perle als Ohrschmuck, wie die von Chabouillet als die jüngere Agrippina aufgeführte auf drei Cameen des Französischen Cabinets p. 39, n. 231, 239 und 234 (vgl. auch Lenormant pl. XI, n. 8) und die »Agrippina junior« (?) als Ceres auf dem Wiener Cameo bei Arneth Taf. XV, n. 5. 48 FRIEDRICH WIESELER, nicht bloss der bei Eckhel pl. I, sondern auch der bei Köhler Ges. Schriften Bd. V, Abth. 2, Taf. III und der bei Lenormant Iconogr. d. emp. Rom. pl. VIII, endlich auf der bei Arneth Ant. Cameen Taf. I zu sehen ist, also ein Wesen, welches der Ceres nahe steht. Möglicherweise ist es auch an dem Halsschmuck der Isis auf der oben S. 46 angeführten Passe- rischen Lampe zu erkennen. Nach der Abbildung bei Mongez Iconogr. Rom. pl. 28, n. 5, und der bei Lenormant a.a.O. pl. XIV, n. 6, trägt die mit Lorbeer bekränzte, von ihren Kindern umgebene Messalina eines Pariser Cameos am Halsbande ein entsprechendes Anhängsel, welches in Lenormant’'s Text p. 27 als bulle d’or bezeichnet ist, und andererseits hat das am Halsbande der von Chabouillet p. 33 fg., n. 202 (s. unsere Anm. $. 47) besprochenen als Ceres oder Proserpina gefassten Römi- schen Prinzessin oder Kaiserin befindliche »joyau en forme de bulle« die gewöhnliche runde Form, wie mein Berichterstatter ausdrücklich bemerkt, der übrigens hinzufügt, dass an eine eigentliche Bulle schwerlich zu denken sei; denn in die Mitte des Rundes habe der Künstler mit seinem Werkzeuge hineingebohrt und nur den äusseren Rand des Rundes in Braun stehen lassen‘. Ein Anhängsel in Form einer runden Bulle findet sich schon an dem Halsbande der Gemahlin des Ptolemäers auf dem Petersburger Cameo Gonzaga, die mit Lorbeer bekränzt und ver- muthlich als Hera gefasst ist. Für das herzförmige Anhängsel am Halsbande der Ceres auf dem Berliner Cameo hat Lochner (der a. a. OÖ. p. 71 richtig bemerkt, es könne auch eine Augusta als Ceres gemeint sein) auf p. 73 eine symbolische Erklärungsweise aufgestellt, nämlich die: cordiformi hac bulla reidogr- Alav Cereris designar. Aber das Herz spielt in der Griechischen und Römischen Symbolik sonst keine Rolle. In der Aegyptischen allerdings, anscheinend auch bei der Isis; wenigstens sagt Plutarch de Is. et Ösir. 1) Nach Chabouillet p. 269 fg., n. 2080 hat auf einem prächtigen Amethyst- intaglio »Antonia en Ceres un collier semblable & celui que l’on voit & plusieurs re- presentations de divinites«, eine Angabe, aus welcher sich hinsichtlich des Ausse- hens des Halsbandes leider nichts Genaueres entnehmen lässt; doch entbehrt dieses vermuthlich eines Anhängsels nicht. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINEETEC. II,1. 49 C. 68, dass die Persea der Isis heilig sei, weil ihre Frucht dem Her- zen, ihr Blatt der Zunge gleiche; vgl. Parthey Plut. Is. u. Osir. 8. 258 fe. zu S. 120. Leider lässt es sich nicht mit Sicherheit ermitteln, ob das Halsbandanhängsel bei der Isis auf der oben S. 46 erwähnten, der späteren Zeit angehörenden Lampe wirklich herzförmig ist; im dem erklärenden Texte wird es ganz mit Stillschweigen übergangen. Stände das Herz als bedeutsames Attribut der Isis sicher, so dürfte es wohl nicht als unmöglich gelten, dass jenes schon im ersten Jahrhun- dert der Kaiserzeit von der Aegyptischen Göttin auf Ceres und Tellus übertragen wäre. Aber die Herztorm des Anhängsels kann auch auf rein decorativen Gründen beruhen. Das ist sicherlich in Betreff der Etruskischen Geburtsgöttin Thalna im Mus. Borbon. Vol. XI, t. LVII und bei Gerhard Etr. Spiegel Th. I, Taf. LXXXII = Denkm. d. a. Kst. II, 34, 394 anzunehmen. Auch die zwei herzförmig geschnitte- nen Steine an der goldenen Kette aus Herculaneum im K. K. Ant.-Cab. zu Wien (Arneth Ant. Cam. Taf. XXI, n. 4) werden gewiss keine sym- bolische Beziehung haben sollen. Dasselbe gilt zunächst von den anderen oben 8.47 fg. erwähnten Halsbandanhängseln von Fürstinnen, die als Göt- tinnen aufgefasst sind. Doch wäre es wohl möglich, dass eins von ihnen nebenbei auch symbolische Beziehung hätte‘). Alle Halsbandanhängsel 1) Wir meinen das joyau en forme de bulle auf dem Cameo bei Chabouillet n. 202, wenn sich aus der oben S. 47 mitgetheilten Angabe meines Berichterstatters schliessen lässt, dass es sich um ein Rund mit einer Vertiefung in der Mitte han- delt. Ist dieses der Fall, so hat man ohne Zweifel nicht an eine zum blossen Schmuck dienende Verzierung zu denken; nicht einmal an eine solche, die man für ein Probaskanion halten könnte. Bei einer Römischen Fürstin und ganz besonders bei einer, welche als Göttin aufgefasst ist, muss man in solchen Dingen, wenn sie bedeutsam sind, schon an sich eher eine Beziehung auf die Göttin als ein Amulet voraussetzen. Adr. de Longperier führt in den Bronzes ant. du Louvre unter n. 659 eine Darstellung der Julia Titi an, deren Halsbandanhängsel in einem Halbmonde (»eroissant«) besteht. Der ist allerdings als Amulet zur Genüge bekannt. Aber wer sich des Berliner Carneolintaglios bei Toelken V, 2, 166 erinnert, auf welchem Julia als jagende Diana auf einem Hirsche sitzend dargestellt ist, der wird sicherlich den Halbmond an der Bronze auf Diana beziehen wollen. Histor.-philolog. Class. XXAXLT. 5. G 50 FRIEDRICH WIESELER, der Fürstinnen, die herzförmigen sowohl als auch die anders geformten, hat man sich sicherlich als aus Edelstein zu denken. Man vergleiche die sogenannten monilia bacata (Marquardt Privatleben der Römer II, S. 293). Während also das weibliche Brustbild des Bromilow’schen Cameos hinsichtlich der Haarbehandlung und des Schmuckes recht wohl als das einer Ceres betrachtet werden kann und vielleicht auf bildliche Dar- stellungen derselben zurückgeht, ist es durch die partielle Nacktheit des Körpers und dessen Tracht unzweifelhaft als Isis bezeichnet. Dass das auf der Brust zusammengeknotete Gewand der Isis ei- senthümlich angehört, ist im Allgemeinen bekannt. Nichtsdestoweniger dürfte es zeitgemäss sein, auf dasselbe etwas genauer einzugehen. Das geknüpfte Gewand findet sich bei den Darstellungen der Isis und ihrer Priesterinnen (die hinsichtlich der Haartracht und Kleidung der Göttin regelmässig gleichen) sehr häufig, in den echt Aegyptischen, wie z. B. an der Statue der Münchener Glyptothek n. 17 der Brunn’- schen Beschr.. und namentlich in den Griechisch-Römischen Umbildun- gen derselben. Schon Winckelmann hat es in der Gesch. d. Kunst d. Alterth. Buch 2, Cap. 3 und in den Mon. ined., Tratt. prel., p. XX fe. eingehend besprochen, nach ihm unter den Deutschen kürzer zunächst C. A. Böttiger Kl. Schr. Bd. II S. 259 und 267, zuletzt H. Schaafhau- sen in den Jahrb. von Alterthumsfreunden im Rheinlande H. LXXVI, S. 38 fg., zu Taf. I, n. 2. Frühere Abbildungen von Statuen und Büsten aus Basalt oder Marmor bei Rossi u. Maffei Statue di Roma t. XCIIL Fea in der Uebersetzung von Winckelmann’s Kunstgeschichte T. I, t. VII, Clarac Mus. de sc. T. III, pl. 307, n. 2586, pl. 308, n. 2587 und 2588, T. V, pl. 986, pl. 991 (die Wiener Statue n. 2577 besser bei Sacken Ant. Sculpt. d. K. K. Ant.-Cab. Taf. IX, über die Statue n. 2574 D. Michaelis Anc. Marbles in Gr. Brit. p. 355 n. 55), pl. 992 (zu der Münchener Statue n. 2589 vgl. Brunn Beschr. d. Glyptoth. n. 126, zu der in Holkham Hall, n. 2575 A. Michaelis a. a. OÖ. p. 312 fe. n. 33), pl. 993, pl. 994 (über die Madrider Statue n. 2574 G. vgl. Hübner »Die ant. Bildw. in M.« n. 35), Mus. Pio-Clem. T. VI, t. XVI, 24 ; UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. I, 1. 51 und 2‘); von Bronzen, ausser der alten in Gisb. Cuperi Harpocrates, Traj. ad. Rhen. MDCLXXXVII, p. 46, die öfter wiederholte der Her- culanensischen Isis Fortuna Ant. di Ercol. T. VI, t. XXX (Denkm. d. a. K. II, 73, 925), die einer anderen Isis Fortuna aus Hercula- neum in den Ant. T. VI, t. XXVII, n. 3, die der Wiener bei Sacken Ant. Bronzen d. K. K. Münz- und Ant.-Cab. Taf. XXXV,n.4; von einem Monumente der Glyptik: die an der Farnese’schen Onyxschale (s. oben $S. 42). Beschreibungen nicht abgebildeter einschlägiger Darstel- lungen in Rundwerken aus Alabaster und Marmor bei Smith und Porcher History ofthe recent discoveries at Üyrene p. 102 fg., n. 69 und 70, in der Statue aus schwarzem Granit bei Brunn Glyptoth. n. 17, in Marmorrundwer- ken bei ©. L. Visconti Mus. Torlonia in scult. ant., Roma 1883, n. 31 und 180, R. Schöne Bullett. d. inst. arch. 1867, p. 172 fg., Fr. Matz und Fr. von Duhn Ant. Bildw. in Rom Ba. I, n. 1581, 1582, 1583, 2006, auf Mar- morreliefs bei Heydemann »Die ant. Marmorbildw. zu Athen«n. 92 und 291, bei Matz und Duhn Bd. III, n. 3950, an Bronzen bei Adr. de Longpe- rier Bronzes du Louvre n. 512, Gaedechens »Die Ant. d. F. Waldeck’schen Mus. zu Arolsen« n. 205, Friederichs a. a. OÖ. n. 2005, a. Das in Rede stehende Gewand erscheint entweder mit Franzen versehen oder ohne dieselben, entweder als Obergewand, Himation, oder als Untergewand, Chiton. In dem vorliegenden Falle hat man es als Chiton zu betrach- ten. Es liegt unmittelbar auf dem nackten Körper”). Der Knoten ist aus zwei Zipfeln geschürzt. Der obere kommt auf der rechten Schul- ter deutlich zum Vorschein; von dem unteren zeigt sich nur ein klei- 1) Die bei Clarac T. VI, pl. 1087, n. 2733 A abgebildete Büste des Louvre ist nach Fröhner Notice n. 560 modern. 2) Die Partie zwischen dem Mantel und den zusammengeknoteten Chitonzip- feln hat man sich gewiss ebensowohl als nackt zu denken, wie an der rechten Seite des Brustbildes unterhalb der Franzen unzweifelhaft der nackte Körper zum Vor- schein kommt. An der Farnese’schen Onyxschale ist der ganze Oberleib mit Aus- nahme der schmalen zusammengeknoteten Zipfel bis unterhalb der Brüste hinab un- bekleidet. G2 52 FRIEDRICH WIESELER, nes Stück unterhalb des Knotens. Ebenso verhält es sich auf der Farnese’schen Onyxschale, wo auch von dem Chiton unterhalb des Kno- tens noch mehr zum Vorschein kommt. Nur der Unterschied findet statt, dass auf dem Bromilow’schen Cameo der obere Zipfel des Chiton befranzt ist, auf der Schale aber nicht. Die Franzen, welche Herodot Il, si an dem linnenen Chiton der Aegypter, der Kalasiris, erwähnt, befinden sich an den Römischen Darstellungen der Isis oder der Isis- priesterinnen meist an dem Himation. An der Herculanensischen in den Denkm. d. a. Kst. a. a. ©. wiederholten Bronzestatuette der Isis Fortuna kommen sie auch am Chiton vor; aber dieser liegt nicht un- mittelbar auf dem nackten Leibe, er ist ein über dem unteren liegender oberer, von Manchen als Peplos bezeichneter, der auch sonst hie und da gefunden wird, aber nur ausnahmsweise in Verbindung mit dem Himation. Das, was man von der linken Achsel herabgehend gewahrt, ist ein Mantel, der auch sonst oberhalb des zusammengeknüpften Ge- wandes an dieser Stelle aufliegend erscheint (Clarac V, 986, 2551 — D. d..a. K..a. a. O., und 2572). Die partielle oder totale Nacktheit des Oberkörpers findet man nicht nur bei mehr oder weniger Aegyptisirenden Statuen wie denen bei Brunn a. a. O., Clarac T. V, pl. 986, n. 2569 und 2570, pl.:987, n. 2588 A, und der Bronze bei Cuper a. a. O., sondern auch an der Bron- zestatuette in d. Antich. di Ercolano T. VI, t. XXVI, 1, auf dem Marmorrelief im Mus. Pio-Clem. T. VII, t. XIV, auf den Lampen in Luc. fict. Mus. Passer. III, t. LXIX und LXX, auf der Münze beı Cohen Med. imp. T. VI, pl. XI, n. 99, und den geschnittenen Steinen bei Raspe pl. VII, n. 324 und Wicar Gal. de Florence IV, 6, sowie dem anderen oben $. 46 angeführten glyptischen Monumente. Auch Isisprieste- rinnen kommen ähnlich entblösst vor, z. B. aufdem Wandgemälde bei Nic- colini Pompei Vol. I, Tempio d’ Iside t. Il und auf dem Marmorrelief im Mus. Chiaramonti T. I, t.1l. Beachtenswerth sind auch die Münzbilder bei Cohen V, 13, 449 und VI, 3, 550, in denen der ganze Körper der Isis Pharia trotz des Gewandes sichtbar wird. Von einer in Ruhe betind- lichen am Öberleibe stark entblössten Ceres giebt es meines \Wıissens UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINEETC. II,1. 53 nur eine Darstellung, nämlich die auf dem Terracottarelief in Cam- pana’s Ant. oper. in plastica t. XVI == Overbecks Kunstmyth., Atlas Taf. XVI, n. 8. Aber es fragt sich, ob die Abbildung genau, und, wenn dieses der Fall ist, ob man nicht vielmehr eine Isis zu erken- nen hat. Dass aber, wenn es sich überall um ein Kaiserpaar handelt, in dem männlichen Brustbilde des Bromilow’schen Cameos gerade Julian gemeint ist und in dem gegenüberstehenden weiblichen seine Gemahlin Helena, wird schon deshalb durchaus wahrscheinlich, weil von keinem anderen die Auffassung als Serapis und Isis auch nur durch eine Darstellung bekannt ist‘), während es Müuzen zur 1) Auch ein Einzelbild eines anderen Kaisers, in welchem dieser als Serapis auf- gefasst wäre, ist uns nicht bekannt. — Dass unter den bildlichen Darstellungen der Isis und namentlich der Isispriesterinnen sich manche Porträts befinden, ist schon vorlängst bemerkt worden, vgl. C. A. Böttiger Kl. Schriften, ges. und heraus- gegeben von J. Sillig, Bd. III, S. 255, Anm. 3 und S. 267, Anm. 2, Clarac Mus. de se. T. III, p. 295, zu n. 2590. Unter ihnen ist aber unseres Wissens keine, in Betreff deren die Beziehung auf eine Römische Kaiserin, abgesehen von der Helena, sicher stände, mit Ausnahme eines Münzbrustbildes der Julia Mamaea, welches schon Gisb. Cuper Harpocrates, Traj. ad Rhenum, MDCLXXXVIH, p. 37 auf einem von ihm nach Tristan wiedergegebenen Exemplar auf Isis bezogen hat: »quae figura licet et ad Cererem, praecipue propter similem nummum quem ex gaza Re- gia ad Juliani Caesares vulgavit Illustris Spanhemius, in quo ex spieis einetum eaput habet, possit referri, maxime tamen propter lunam corniculantem et ornamen- tum capiti impositum, ad Isidem, quae eadem cum luna, respicit.« Das ornamen- tum erklärt er nicht weiter, es nimmt sich aber ganz so aus wie ein Hörnerpaar, das allerdings für Isis besonders entscheidend wäre. Die Abbildung entspricht mit Ausnahme des »ornamentum« und einiger minder wichtigen Punkte wesentlich den der Julia Mamaea auf deren Medaillon bei Cohen Med. imp. T. IV, pl. II, n. 31, Grueber Rom. Med. in the Brit. Mus. pl. XL, Fig. 3, Froehner Med. de l’emp. Rom. p- 176. Die Beschreibungen lauten in wesentlichen Punkten verschieden. Cohen erwähnt p. 80 als Kopfschmuck das Diadem und un noeud? sur le haut de la tete und in jeder Hand une corne d’abondance remplie de fruits; Grueber als Kopfschmuck stephane ornamented with ears of corn, ferner on r. arm cornucopiae, in der l. Hand portion of dress, torch from which ears of corn are sprouting, and caduceus. Von 54 FRIEDRICH WIESELER, Genüge giebt, welche Julian und Helena vereinigt mit den Attribu- ten jener Gottheiten zeigen und auch einzeln, Julian als Serapis und Helena als Isis, vgl. Cohen T. VI, p. 371 fg., p. 379 fg., und pl. XI und XI, sowie T. VII (Suppl.). p. 397 fg., oder als die der Isis so nahe stehende Ceres (Cohen T. VII, pl. VII). Wenn auf den betreffenden Münzen die Büsten Julian’s als Serapis durchweg den Modius (Kalathos) auf dem Haupte zeigen‘), zuweilen auch den Strah- lenkranz um dasselbe; die der Helena als Isis die Lotosblume über der Stirn oder auf dem Scheitel, nicht selten auch die Binde (»diademe«) um den Kopf, und auch hinsichtlich der Körpertracht abweichen, so ist darauf gar nichts zu geben, da nicht allein die Attribute sondern auch die Tracht bei beiden Gottheiten auch sonst wechseln. Dazu kommt, dass die Beziehung der beiden Brustbilder des Bro- milow’schen Cameos auf Julian und Helena auch durch die Gesichtszüge mehr als die anderen bestätigt wird, namentlich in Betreff der männlichen Büste. Freilich kann es nach Bildwerken scheinen, als habe Julian eine gebogene Nase gehabt. Wir finden dieselbe wie in der Pari- ser Statue (Denkm. d. a. K. Ba. I, Taf. LXXII, n. 415, vgl. na- mentlich die Abbildung bei Mongez Iconogr. Rom. pl. 62, n. 1 fg. und Bouillon Mus. d. Ant. T. Ill, pl. 96, n. 8), so auch auf Münzen, vgl. besonders Cohen T. VI, pl. XI, Jul. DO, n. 97, T. VOL, pl. VII, auch dem letzten zeigt die Abbildung keine Spur. Fackel und Aehren in der Linken erkennt auch Froehner. Auf der Abbildung bei Cuper nimmt sich der betreffende Gegenstand ganz so aus wie ein Fruchtbüschel. Von einem Füllhorne in der Linken kann gar nicht die Rede sein. Rücksichtlich des Gegenstandes, welchen Grueber für Kornähren hält und als Schmuck der Stephane betrachtet, kam Cohen der Wahrheit am nächsten. Es handelt sich entweder um einen Haarknoten, der auch an der Mar- morbüste der Isis im Mus. Pio-Clem. VI, 17, 2 und in der Replik zu Ince Blundell Hall (Michaelis Anc. marbl. in Gr. Britain p. 361, n. 108) das gewöhnliche Ornament der Lotosblume vertritt, oder um diese selbst. Man darf schwerlich mit Froehner von einer anderen divinite panthee als der Isis sprechen. Alle Attribute sind bei dieser nachweisbar, auch die Fackel. 1) Auf der Kleinbronze bei Cohen pl. XI, n. 99 fehlt in der Abbildung der Modius; doch wird er im Text S. 371 bezeugt. | | | | | | | | | | | | | | UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINEETEC. I, 1. 55 Clarac T. VI, pl. 1066, n. 3422 und 3427. Aber Ammianus Marcelli- nus schreibt ihm Rer. gest. 1. XXV, 4, 22, p. 328 Eyssenhardt aus- drücklich einen nasus rectissimus zu und schon in den Porträtbildern auf Cohen’s angeführter Tafel erscheint die Nase mehrfach fast oder durchaus gerade, (in letzterer Weise auch bei Imhoof-Blumer Porträt- köpfe auf Römischen Münzen Taf. IV, n. 112) und in denjenigen auf Taf. XII, in welchen er mit Helena zusammen als Serapis dargestellt ist, stets gerade. Das weibliche Brustbild entspricht bis auf den dicken Hals und das starke volle Kinn den Münzbildern der Helena wenig- stens ebensogut wie denen der statt dieser in Vorschlag gebrachten Kaiserinnen. Das Kinn findet sich ähnlich gebildet an der Wiener Bronze bei Sacken a.a.O©. Taf. XXXV, n. 4, welche nach Sacken p. 90 vielleicht ein Porträtbild ist. ‚Vermuthlich soll es in beiden Fällen das Junonische der Isis Regina besonders hervorheben. Die Annahme, dass der Bromilow’sche Cameo zur Zeit Julian’s II. gearbeitet sei, wird ferner auch durch decorative Eigenthümlichkeiten in der Tracht des männlichen Brustbildes begünstigt. Die blatt- oder federartigen Schuppen, mit denen Aegis und Pan- zer verziert sind, kommen freilich schon früher vor, aber auch mehrfach noch auf Monumenten des vierten Jahrhunderts n. Chr. ?). 1) Einige Beispiele von ähnlichen Schuppen auf der Aegis und um das Me- dusenhaupt habe ich schon im Text zu den Denkm. d.a. Kunst Bd. II, Taf. LXXVI, n. 918 gegeben; andere hat soeben L. A. Milani in Dom. Comparetti’s Mus. Ital. di antichitä classie. Vol. I, Punt. 1, p. 97 beigebracht. Sie zeigen sich an Bild- werken aus allen Gattungen der Kunstübung. Das älteste deutliche Beispiel bietet wohl die alterthümliche Athena auf der bis auf Treu’s Darlegungen in der Arch, Ztg. 1875, S. 83 als Werk des Duris betrachteten Schale. Ausserdem ist den von mir a.a.O. u. oben S.39 fg. und Milani beigebrachten Beispielen hinzuzufügen: das Bron- zebrustbild der Athena von Actium in der Arch. Ztg. XXX, 1872, Taf. 62, die Bron- zestatue des Caligula in R. Mus. Borbonico T.V, t. XXXVI, Clarac’s Mus. de se. T. V, pl. 933, n. 2374, und der Marmortorso des Römischen Kaisers bei Stephani Apollon Bo&dromios Taf. IV, n. 4. Dieselben Schuppen findet man auf Römischen Monumenten auch an Panzern, z.B. in Bartoli’s Arcus vet. p. 45 (H. Weiss Kostümkunde S. 1065, F. 439, e der erst. Ausg.), bei Orti di Mauara Gli ant. marmi alla gente Ser- 56 FRIEDRICH WIESELER, Besonders eigenthümlich ist die gewiss als aus Gold bestehend zu denkende Schnur, welche an dem männlichen Brustbilde des Bromi- low’schen Cameos von der rechten Achsel unterhalb der Aegis her über den Panzer und die Aegis nach der linken Achsel hin läuft und hier mit zwei gleichen Schnüren, welche die Achselbedeckung einfassen, zu- sammengeknotet zu sein scheint. Die letzteren sind ohne Zweifel blosser Schmuck. Hinsichtlich der ersterwähnten Schnur könnte man nebenbei auch an den praktischen Zweck des Zusammenhaltens der kragenähn- lichen Aegis denken (wie z. B. auf dem Medaillon des Numerianus bei toria spett., n. 2, p. 10 (Weiss a.a.O. S. 1093, F. 462, 6), an den in Abth. I, S. 41 erwähnten Trofei di Mario oder di Trajano oder di Ottaviano Augusto, sowie an der Halbfigur des Gordianus Pius bei Mongez Iconogr. Rom. pl. 54, n. 1 und Clarac Mus. de sc. T. V, pl. 968, n. 2477 B., an der Bronzebüste des Commodus bei Bo- rioni Colleet. antiq. Rom. t. 629, auf Münzen und Medaillons Marc Aurel’s, Lucius Verus’ und Commodus’ bei Cohen T. IH, pl. XVI, n. 492, III, 1, 104 und 169 aud Froehner p. 88, 89, 100, 120, Constantin’s II. bei Cohen T. VI, pl. VI, n. 61, Con- staus’I bei Cohen T. VII, pl. VII, n. 92, und Froehner p. 302, n. 3, und Julian’s II. bei Cohen T. VI, pl. XI, 52 und Froehner p. 321, n. 1, hier mit dem Medusen- haupt. Anlangend die glyptischen Monumente, so zeigen sich die in Rede ste- henden Schuppen an der Aegis zuerst auf dem Petersburger Cameo Gonzaga, zuletzt, abgesehen von dem vorliegenden, auf dem in Abschn. A besprochenen (a- meo des Brit. Mus., nach dem Abdruck bei Lippert und der Abbildung bei Raspe zu urtheilen, und auf dem Petersburger Cameo mit Constantin I. und Fausta, doch nieht durchgängig. Hinsichtlich des Aegispanzers Constantin’s II. auf dem Cameo zu Windsor (s. oben S. 21 fg.) giebt King a. a. O. p. 312 ausdrücklich an, dass eagles feathers, not scales, zu erkennen seien, und Fortnum spricht a. a. O. p. 6 ebenfalls von highly finished feathers. Auch sonst nehmen sich auf Cameen die Schuppen wie Federn aus, z. B. auf dem Wiener bei Eckhel pl. VIII und Arneth pl. VIH. Selbst in Betreff von Beispielen, welche Schuppen zeigen, die denen auf dem Bromilow’schen Cameo und anderen von uns angeführten Werken gleichen, denken die Erklärer vielmehr an Federn. Man vergleiche den Text zu der Florentiner Bronzestatuette in Clarae’s Mus. de sc. T. III, pl. 466, n. 874, p. 179. Chabouillet schreibt einer vermuthlich hinsichtlich der Schuppen entsprechenden Bronzestatuette der Pariser Nationalbibliothek, Cat. gen. et rais. ». 2962, une &gide recouverte de plumes zu, und J.de Witte in Carapanos’ Dodone p. 191 zu pl. XVII, n.3, bezeich- net die gleiche Verzierung auf einem Metallplättchen als »plumes«. een ER / UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINEETCEC. II, 1. 57 Bohensi Vz. pl. X,.n.019, und-Froehner p.'248, n.'3, das um die Schultern geschlagene Paludamentum vorn durch ein Band zusammen- gehalten wird), wenn nicht jene Schnur schlaff herabhinge. So wird man auch sie als blossen Schmuck zu betrachten geneigt sein. Solche Zierathen finden sich erst bei den Kaisern und Caesaren des vierten Jahrhunderts. Etwas ganz Gleiches ist freilich sonst nicht nachweisbar. Vergleichen liesse sich aber etwa das, was auf dem Medaillon Constan- tin’s I. bei Froehner p. 281, n. 1 zu sehen ist. Hier erscheint, von der rechten Achsel herablaufend und unter der linken Schulter sich verlie- rend, oberhalb des Harnisches ein Bandelier, welches in der Mitte mit dem Medusenhaupt versehen ist, das sonst auf dem Harnisch selbst angebracht zu sein pflegt. Indessen ist es wohl wahrscheinlich, dass man jenes Bandelier als Abbreviatur einer die Decoration des Panzers bildenden Aegis zu betrachten hat, wie ja an der bei Olarac Mus. de sc. T. III, pl. 472, 898 D., vgl. p. 19, nach Boissard wiederholten Statue der Minerva ein mit Schuppen besetztes, die Aegis vertretendes Bandelier an derselben Stelle vorkommt. Auf anderen Medaillons des vierten Jahrhunderts besteht der anders angelegte, keinem praktischen Zwecke dienende Schmuck in Perlenschnüren, nicht bloss bei der consularischen Tracht (wie auf dem des Decentius bei Cohen VI, 10, 4 und Froehner p- 316, n. 3), sondern auch bei der kriegerischen (z. B. auf dem Con- stans’ I. bei Cohen VI, 7, 92, und Froehner p. 302, n. 3, und dem des Valens bei Cohen VII, 8). Dass der Bromilow’sche Cameo auch in künstlerischer und tech- nischer Beziehung in die Zeit Julian’s II. gesetzt werden könne, giebt selbst Maskelyne zu. Die beiden Brustbilder gehen auf frühere Dar- stellungen des Serapis und der Isis zurück. Das flache Relief und die Mangelhaftigkeit in der Bildung des Halses, die Verschiedenheit in der künstlerischen Behandlung des Haares, sowie die Ungenauigkeit hinsicht- lich der Darstellung einiger anderer Punkte bei beiden Brustbildern, wie z.B. die Nichtandeutung der 'Tunica unter dem Harnisch bei dem männlichen (5. oben 8.35) und die Nichtausführung der rechten Brust bei dem weibli- chen, passen durchaus für die Zeit, in welche wir das Werk versetzen. Bistor.-philolog. Classe. XXXL. 5. H 58 FRIEDRICH WIESELER, Hinsichtlich der Technik im Detail erscheint auf dem Bromilow’- schen Cameo als eigenthümlich die Weise, wie die Köpfe oben im Halbkreise scharf abgeschnitten, nicht der Natur gemäss abgerundet sind. Etwas Aehnliches zeigt sich in Betreff des Ptolemäers auf dem Petersburger Cameo Gonzaga, aber an dem Helm. Es ist kaum zu glauben, dass in der Zeit der Antonine ein gleiches Verfahren beliebt sein würde. Auch im Uebrigen spricht die Technik im Detail jeden- falls nicht gegen die von uns angenommene Zeit. Die Bezeichnung der Augensterne durch einen kreisförmigen Einschnitt in den Augapfel und die der Augenbrauen durch Andeutung der Härchen findet sich schon auf dem bekannten Wiener Cameo in den Denkm. d. a. K. I, Taf. LL n. 227, nach den Abbildungen bei Eckhel Choix pl. X, Mongez Ic. Rom. pl. 64 A, n. 1 und Arneth Ant. Cam. Taf. V zu urtheilen. Die Technik der Cameen schliesst sich in diesen Beziehungen, wie auch hinsichtlich der Behandlung der Haare auf dem Kopf und im Bart we- sentlich an die der Metallwerke an. Schon in der altgriechischen Bron- zetechnik zeigt sich ein Streben nach detaillirter Angabe der Brauen, z. B. bei der Silenstatuette in Carapanos’ Dodone pl. IX. In anderen altgriechischen Metallwerken sind die Augenbrauen bloss durch eine Erhöhung angegeben, vgl. den Text zu D. d. a. K. Bd. II, H. ı, Taf. XI, n. 118, $. 167 d. dritt. Ausg. Auch auf den späteren Münzen und Medaillons der Kaiserzeit findet man bei den männlichen Porträts die Brauen durch eine Erhöhung, in der Regel ohne Andeutung einzelner Härchen bezeichnet (Beispiele von Julian ll. — um nur diese anzufüh- ren — bei Cohen T. VI, pl. XI, Jul. IL, n. 52 u. 97, auch in »Vente Charvet«, Paris 1883, pl. I, n. 189), sehr selten auch bei Frauenporträts, z.B. dem der Gemahlin Constantin’s d. Gr. in Cohen’s T. VI, pl. IV, Fausta, n. 16. Aufdem Silbermedaillon Constantin’s I. in den Jahrb. des Ver. von Alterthumsfr. im Rheinlande IV, Taf. III, n. 1 nimmt sich die Braue wie aus Körnern zusammengesetzt aus. Eine etwas stärkere Andeutung der Härchen kommt z. B. bei Nepotianus zum Vorschein nach Cohen T. VI, pl. IX, n. 1. Anlangend die erhaben geschnittenen Steine, so kenne ich aus der kömischen Kaiserzeit bei Porträts die Andeutung za vo — - _— er RL LEE UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINEETEC. IL, 1. 59 der Brauen durch Härchenbüschel nur durch ein Beispiel, an dem Kopfe der Wiener Büste, welche auf Tiberius und Domitian und Ha- drian bezogen, vermuthlich aber einem viel späteren Kaiser zuzuwei- sen ist, bei Eckhel pl. VIII, Arneth Taf. VIII und Lenormant Emp. Rom. pl. XXIII, n. 2 (wo aber dieser Umstand nicht so zu Tage tritt), die Angabe der Brauen durch eine Erhöhung, bzw. zwei con- centrische Linien durch zwei Beispiele, dem Augustus an dem Lo- tharskreuze im Münster zu Aachen, der in den Jahrb. d. Ver. von Alterthumsfr. im Rheinl. H. IV, Taf. IV, n. 1 abgebildet ist (wo der Brauenbogen ganz ähnlich gekörnt erscheint, wie auf dem eben er- wähnten Medaillon Constantin’s I), und dem Commodus als Her- cules auf dem Wiener Cameo bei Arneth Taf. XVII, n. 10. Unter den weiblichen Figuren der Sage findet sich dann und wann die Medusa mit genauer durchgebildeten Brauen dargestellt. Für ide- ale Figuren anderer Art oder für Porträts weiss ich aus der Grie- chisch- Römischen Glyptik kein anderes Beispiel so detaillirter Brauen beizubringen, wie sie sich an den beiden Brustbildern des Bromi- low’schen Cameos finden, die aber keineswegs so fein und sorgfältig ausgeführt sind, wie die Locken des männlichen und des weiblichen Brustbildes, sondern ähnlich mangelhaft, wie die Haare auf dem Kopfe dieser. Selbst das Material spricht für das vierte Jahrhundert, da auch andere Sardonyxe von entsprechender Seltenheit und Trefflichkeit erst in der Constantinischen Zeit nachweisbar sind, in welcher der Stein- handel vom Osten her seine vollste Ausdehnung erhielt, vgl. King Arch. Journal XVIII, p. 322, n. 164. Der in Rede stehende Cameo reiht sich in dieser Beziehung zunächst an den von King hier besprochenen mit Constantin I., sowie an den Biehler’schen, auf Constantin I. bezüg- lichen, und an den zu Windsor mit Constantin II. (s. oben 8. 21 fg.). Trifft unsere Annahme, dass sich der Cameo auf Julian und He- lena bezieht, das Wahre, so hat man anzunehmen, dass er vom J. 361 an gearbeitet worden ist, nach dem Tode der Helena, während Julian sich im Orient aufhielt, und sicherlich auch hier. Er gehört dann zu H2 60 FRIEDRICH WIESELER, den letzten Darstellungen Römischer Herrscher aus dem Bereiche der Glyptik in erhabener Arbeit, welche aus dem vierten Jahrhundert auf uns gekommen sind, und die verhältnissmässige Tüchtigkeit der Ausfüh- rung kann mit dem Local, an welchem diese statthatte, in Zusammen- hang gebracht werden‘. Aber auch dann, wenn auf dem Bromilow'- schen Cameo nicht Julian und Helena als Serapis und Isis, sondern diese beiden Gottheiten selbst zu erkennen sein sollten. würden wir nicht umhin können das Werk in die Zeit jener Herrscher zu setzen, unter denen der Cult des Serapis und der Isis eine so hervorragende Stelle einnahm, um so mehr als die seltene Grösse des Steins und die Kostbarkeit seines Materials es sehr wahrscheinlich machen, dass er dem Kaiser angehörte und im Auftrage desselben gearbeitet wurde. Wir dürfen uns der Besprechung der Frage, ob nicht etwa die Götter Serapis und Isis selbst gemeint sind, nicht entziehen, wenn auch nach allgemeiner Annahme die Brustbilder des Cameos Porträts eines Kaisers und einer Kaiserin sind, ja nach unserem Dafürhalten eine un- verkennbare Aehnlichkeit zwischen mehreren Porträts Julian’s auf den numismatischen Monumenten und dem männlichen Kopfe des Cameos stattfindet (vgl. S. 54 fe... Könnte doch nach dem, was wir oben S. 35 fg. über die Darstellungsweise des Serapis dargelegt haben, es als 1) Der letzte sichere uns bekannte Cameo mit dem Einzelporträt eines Römi- schen Herrschers aus der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts ist der früher im Cabinet Artaud zu Lyon, jetzt im dortigen Stadtmuseum befindliche mit der Büste Constans’ I. (Mongez Iconogr. Rom. pl. 60, n. 21, Comarmond Deser. des antiques du palais des arts, Lyon 1855. 1857, pl. 21, n. 83), ein ziemlich rohes Werk, das vermuthlich zwischen 340 und 350 n. Chr. und aller Wahrscheinlichkeit nach in Gallien gearbeitet ist, wie allem Anscheine nach auch der auf der Tafel zu Abth. I unter n. 2 abbildlich mitgetheilte Cameo. Den camees modernes ou douteux zählt de Jonge Notice sur le cab. des med. et d. pierr. grav. de sa Maj. le Roi des Pays- Bas p. 131 zu die beachtenswerthen Büsten Julian’s II. und Valentinian’s, beide auf »Achat.« Auf Valentinian I. bezieht Chabouillet a. a. O. p. 49, n. 257 die Büste eines unzweifelhaft antiken Sardonyx der Pariser Nationalbibliothek, der uns leider nicht weiter bekannt ist. | | | UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 1. 61 nicht unmöglich erscheinen, dass auf dem Uameo der eigentliche Gott Serapis und dann natürlich auch die eigentliche Göttin Isis gemeint sei. Wir haben darzuthun versucht, dass sowohl der Panzer als auch die Aegis dem “HAroo£oenıs zugestanden habe, also keins von beiden Attributen die Annahme eines irdischen Herrschers als Serapis fordert. Es wird zuzugeben sein, dass es in Betreff eines Bildwerks aus einer so späten Zeit, wie das in Rede stehende, schwer ist mit Sicherheit zu entscheiden, ob man das Gesicht der Figuren als etwas idealisirtes Porträt oder als etwas porträthaftes Ideal zu betrachten habe. Dass das starke Kinn der weiblichen Figur, wenn diese die Helena darstellen soll, nicht der Wirklichkeit entspreche, sondern ihr gegeben sei, um sie als Juno Regina zu charakterisiren, ist schon oben S. 55 bemerkt worden. Nichtsdestoweniger gilt es mir nach wie vor als das un- gleich Wahrscheinlichere, dass Julian und Helena als Serapis und Isis zu erkennen seien. Wenn Overbeck in der Gesch. der Griech. Plastik IV, S. 497 angiebt, dass die betreffende Zeit »nur noch ikonische Bild- nissfiguren kenne, nicht auch vergöttlichende Darstellungen«, so bewei- sen gerade die numismatischen Monumente Julian’s und der Helena un- zweifelhaft das Gegentheil (vgl. oben S. 54). Was für diese Gattung der Kunstübung gilt, wird auch für die Glyptik nicht in Abrede ge- stellt werden dürfen und in der That haben wir oben 8. 24 Constantin den jüngeren als neuen Juppiter Gigantenbesieger kennen gelernt. Frei- lich beschränkt sich hier die »vergöttlichende Darstellung« auf die Aegis und den nackten Oberleib, während auf dem vorliegenden Uameo auch das Haar und die am Kopfe befindlichen Attribute die des Serapis und der Isis sind, ähnlich wie auf den Münzen Julian's und der Helena. Dass das mit dem herzförmigen Anhängsel versehene Halsband des Weibes auf dem Cameo ebensogut für eine Isis passt wie für eine als Isis aufgefasste Kaiserin, geht schon aus dem oben 8. 46 fg. Dargeleg- ten hervor. Für denselben Umstand lässt sich noch ein anderes Werk aus dem Gebiete der Glyptik beibringen, welches uns bei der obigen Zusammenstellung nicht erinnerlich war und noch beweiskräftiger ist als die von Eckhel auf ein Weib der Kaiserfamilie bezogene sogenannte Histor.-philolog. Classe. XXXL. 5. I 62 FRIEDR. WIESELER, UEBER EINIGE GESCHNITTENE STEINE ETC. Abundantia des grossen Wiener Oameos‘'). Aber der oben 8. 56 fg. be- sprochene Schmuck des männlichen Brustbildes dürfte nicht auch für einen Serapis passen, sondern nur für einen Kaiser der späteren Zeit. Von ganz besonderer Wichtigkeit scheinen für die Entscheidung der Frage die so stark angegebenen Augenbrauen zu sein, die bei einer reinidealen Figur aus dem Kreise der höheren Götter sehr befremden würden. Endlich spricht meines Erachtens für die Annahme eines ver- götterten Herrscherpaares noch mehr als für die eines Götterpaares der Umstand, dass es, soviel ich weiss, kein Beispiel giebt, in welchem ein Cameo von der Grösse und dem Werthe des Bromilow’schen mit einer Darstellung versehen wäre, die nicht zur Verherrlichung irdischer Herr- scher diente. Leider ist es unmöglich über die Bestimmung des Werkes mit Sicherheit zu urtheilen. Man verfällt leicht auf die Vermuthung, dass es als Deckel eines Kästchens habe dienen können, in welchem Falle esetwa mit denaus einem Stein geschnittenen Gefässen zusammen- gestellt werden könnte, an denen sich auch Darstellungen befinden, welche anderen Bezuges sind, namentlich mythologischen. Allein gegen jene Vermuthung lassen sich ebensoleicht Bedenken erheben. Am Wahr- scheinlichsten ist es, dass der Cameo überall zu keinem praktischen Zwecke verwandt werden sollte. 1) Das herzförmige Anhängsel findet sich schon an dem Halsbande der schö- nen Herabüste auf dem Sardonyxcameo, welchen Ch. Lenormant in der Nour. gal. myth. pl. XI, n. 1 und danach Overbeck Kunstmyth. II, 1, Gemmentaf. I, n. 1 ab- bildlich mitgetheilt hat. Von diesem Herabilde giebt es — was den beiden ge- nannten Gelehrten entgangen ist — eine Wiederholung auf einem geschnittenen Steine, anscheinend einem Intaglio, der Gall. d. Uffizj zu Florenz, der mir in einem guten neuen Abdrucke vorliegt. Die Verzierungen an dem wesentlich gleichen Ste- phanos weichen ab und statt des herzförmigen erscheint am Halsbande ein Schmuck von ganz ovaler Form. Auch aus diesem Umstande erhellt, dass die Herzform ohne symbolische Beziehung ist. a JAN 1885 EEE POORELRLLETET LERNEN SA SteET 5 > 27 ) ERELLCHRRLAE NR? FE Mu, - Bas eh } n SER UN \ > oe ı (4° a: ar ABHANDLUNGEN DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN 20. GO BSTENGEN. ZWEIUNDDREISSIGSTER BAND VOM JAHRE 1885. MIT 5 TAFELN. GÖTTINGEN, IN DER DIETERICHSCHEN BUCHHANDLUNG. 1885. . im hr En ß ci 2 u [5 no E a u en - E ” > “- i H n / 2 a ? Der = “ray wi = 3 Fa 4 3 “ #E » " > > ı | \ - Göttingen, Druck der Dieterichschen Univ.-Buchdruckerei (W. Fr. Kaestner). .- . - ” Eh £ fa = In . wu Iinchrar] Vorrede. Verzeichniss der Mitglieder der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften. Historisch-philologische Classe. "F. Wüstenfeld, Jemen im XI. (X VII.) Jahrhundert: die Kriege der Tür- ken, die Arabischen Imäme und die Gelehrten. I. Abtheilung. Derselbe, Jemen im XI. (XVII) Jahrhundert: die Kriege der Türken, die Arabischen Imäme und die Gelehrten. II. Abtheilung. F. Bechtel, Thasische Inschriften ionischen Dialekts im Louvre. F. Wieseler, Ueber einige beachtenswerthe geschnittene Steine des vierten Jahrhunderts n. Chr. Abth. II. Drei Cameen und 2 Intaglien mit der Darstellung Römischer Herrscher. 2. Die Intaglien. F. Wüstenfeld, Die Scherife von Mekka im XI. (XVII.) Jahrhundert. Physikalische Classe. A. von Koenen, Ueber eine paleocäne Fauna von Kopenhagen. I. Theil. Hierzu Tafel I—Il. Derselbe, Ueber eine paleocäne Fauna von Kopenhagen. 11. Theil. Ce- phalopoden. Hierzu rates iv. V. Die Abhandlung des Herrn Prof. Wieseler ist in der Norm eines jeden Bogens irrthümlich als Abhandlung 3 bezeichnet, während 4 zu lesen ist. a* ea ae Y 2 a NT 2 IX et ar Be = ‚ f = “ Y Ä a X HP ‚Si: k h YA. 4 f FA i ” 1% i } rn ie v=# # J j D ! 3 \ IE ZEN # ' EEE 2 td SE: } 0 aa Kart VL 28 nr: nr e & on ’ | RT. f N a “a Er If 2 Eee f > me i 3 N: CN $ N | R ; v = ' # r ‘ ! - I % Ir \ B Vorrede. In herkömmlicher Weise giebt der beständige Secretär der 'Königl. Gesellschaft der Wissenschaften eine kurze Uebersicht dessen, was sich im Laufe dieses Jahres in der Gesellschaft zu- getragen hat. Regelmässige Sitzungen fanden acht statt und zur Erledi- gung ausserordentlicher Geschäfte versammelte sie sich ausserdem zweimal. In den regelmässigen Sitzungen wurden folgende Vor- träge gehalten oder Aufsätze vorgelest, die in den Nachrichten oder Abhandlungen der Gesellschaft entweder schon gedruckt worden sind oder nächstens zum Druck kommen werden: Am 7. Febr. Wieseler, über Eris, namentlich ihre äussere Erscheinung und Darstellung nach Schrift und Bild. (Nachr. S. 87 ff.) Weiland, zur Papstgeschichte des 10. Jahrhunderts. (Nachr. S. 69 ff.) F. Kohlrausch, ausw. Mitglied, die elektrische Leitungs- fähigkeit wässriger Lösungen im Zustande äusserster Ver- dünnung. (Nachr. 8. 72 fi.) Am 7. März. Frensdorff, Bemerkungen über die Stellung des Deutschen- spiegels in der Geschichte der Rechtsbücher. Dedekind, ausw. Mitglied, zur Theorie der aus n Haupt- einheiten gebildeten complexen Grössen. (Nachr. S. 141 ff.) Bezzenberger , Corresp., die indogermanische Endung des Locativs Sing. der u-Declination. (Nachr. S. 160 ff.) VI Am 2. Mai. Am 6. Juni. Am 4. Juli. Am 1. Aug. VORREDE. Einneper, über ein Eulersches Integral. Ueber einige be- stimmte Integrale. Ueber das Maximum eines Vierecks von gegebenen Seiten. (Nachr. S. 163 ff.) M. Falk, Beweis des Multiplications- Theorems für die Determinanten. (Vorgelest von E. Schering.) (Nachr. S. 1.81. 7,) F. Huth, Beitrag zur Kenntnis der sympathischen Ner- ven. (Vorgelegt von F. Merkel, Üorresp.) (Nachr. S. 183.) H. A. Schwarz, über ein auf künstlichem Wege herge- stelltes Relief, dessen Gestalt mit einem Theile der Mond- oberfläche grosse Aehnlichkeit hat. P. de Lagarde, Asadis persisches Glossar. (Erscheint in den Abhandlungen.) F. Kielhorn, der Grammatiker Pänini. (Nachr. S. 185 ff.) C. Wachsmuth, Corresp., einige antiquarische Bemerkun- gen zu dem Codex des Privatrechts von Gortyn. (Nachr. 83 199,1) L. Kiepert, Corresp., über eine Resolvente derjenigen al- gebraischen Gleichung, von welcher in der Theorie der elliptischen Funktionen die Theilung der Perioden ab- hängt. (Nachr. S. 257 ff.) Schering, Mittheilung über einen Briefwechsel zwischen Dirichlet und Kronecker. (Nachr.) Wagner, Patrokles am Kara Bugas? (Nachr. $. 209 fi.) Voigt, über die Erwärmung eines Gases durch Compres- sion nach der kinetischen Gastheorie. (Nachr. 8. 228 fl.) Bechtel, über die urgermanische Verschärfung von j und was Nachr. 9.2351.) Riecke, zur Pyroelectricität des Turmalins. (Nachr.) Voigt, zur Theorie der Flüssigkeitsstrahlen. (Nachr. 8. 285 ft.) Wäüstenfeld legt eine Abhandlung: »über die Scheriffe von Am 7. Novbr. Am 5. Decbr. VORREDE. vu Mekka im XI. (XVII.) Jahrhundert« vor. (Erscheint in den Abhandl. Bd. XXXII.) von Koenen, über die Krinoiden. (Nachr.) Dr. Hoppe, das Spectrum des electrischen Büschellichtes. (Vorgelegt von Riecke.) (Nachr. S. 305 ft.) Wieseler kündigt eine Abhandlung an: »Kritische Bemer- kungen zu Pausanias Beschreibung der Acropolis von Athen, nebst zwei Excursen archäologischen Inhalts. (Nachr.) P. de Lagarde kündigt eine Sammlung ungedruckter kap- padokisch-griechischer Texte an, die in den Abhandlun- gen erscheinen sollen. Dr. H. von Mangoldt in Hannover, über eine Darstellung elliptischer Modulfunctionen durch unendliche Producte. (Vorgelegt von H. A. Schwarz.) (Nachr. S. 313 ff.) Dr. Paul Volkmann in Königsberg i./Pr., über Mac Cullag’s Theorie der Totalreflexion für isotrope und anisotrope Medien. (Vorgelegt von Voigt.) (Nachr. S. 336.) Schering, einige Worte über J. J. Baeyer, unser ver- storbenes Ehrenmitglied. Ehlers, Nebendarm und Chorda dorsalis. Dr. von Mangoldt in Hannover, über ein Verfahren zur Darstellung elliptischer Modulfunctionen durch unendliche Producte nebst einer Ausdehnung dieses Verfahrens auf allgemeine Functionen. (Vorgelegt durch Schwarz.) de Lagarde, über die arabische Evangelienharmonie des Vatikans. Dr. Morff in Bern, drei bergellische Volkslieder. (Vor- gelegt durch Sauppe.) Jahresbericht. VII VORREDE. Die Aufgabe der mathematischen Klasse, die für die- ses Jahr gestellt war, lautete: | Die K. Gesellschaft der Wissenschaften verlangt, dass die von Eisenstein an- gefangene Untersuchung über den Zusammenhang der quadratischen Zerfällung der Primzahlen mit gewissen Congruenzen für die Fälle, in welchen die von Cauchy und Jacobi angewandten Principien nicht mehr ausreichen (s. Orelle, Journ. f. d. Mathematik. Bd. 37. 8. 97 ff.), fortgesetzt und soweit möglich zu Ende geführt werde. Es sind dafür zwei Abhandlungen rechtzeitig eingegangen, die eine mit dem Erkennungswort Schema versehen, die an- dere mit dem Motto: Gar selten thun wir uns selbst ge- nug. Goethe. Das Urtheil der Mathematischen Klasse darüber ist folgendes: Der Verfasser der Abhandlung mit dem Erkennungswort Schema geht von den Serretschen algebraischen Untersuchungen aus, benutzt auch die von Bachmann angewendete Eliminations- methode der in den gesuchten Grössen der quadratischen For- men auftretenden gemeinsamen Factoren und stellt mehrere sol- che Eigenschaften der verallgemeinerten Eisensteinschen Summen auf, welche für die „quadratische Zerfällung“ von Primzahlen und von Primzahlpotenzen in Betracht kommen. Der hierdurch ge- wonnene Fortschritt in diesem Gebiete erledigt die von Eisen- stein begonnene Untersuchung noch nicht, auch bildet er eine Förderung der Wissenschaft nicht von einem solchen Umfange, dass die K. G. d. W. dafür den Preis zuerkennen kann, wenn- gleich sie bereitwillig annimmt, dass dem Verfasser die Zeit ge- fehlt habe, um die Untersuchungen zu erweitern und die Dar- stellung in einer mehr angemessenen Form auszuführen. Die andere Abhandlung führt den Titel: „Zur Theorie der Eisensteinschen Summen. Ein Beitrag zur Lösung der von K. Bar w un een Be n a nn VORREDE. IX G. d. W. zu G. für das Jahr 1885 gestellten mathematischen Preisfrage“. Mit Benutzung der umfangreichen Untersuchungen von Kum- mer und Kronecker über die complexen Zahlen höherer Ord- nungen zerlegt der Verfasser die verallgemeinerten Eisensteinschen Summen in ihre idealen Primfactoren und fügt zu deren ge- nauerer Bestimmung noch neue Congruenzbedinsungen hinzu. Die K. G. d. W. bedauert mit dem Verfasser lebhaft, dass dem- selben nach jener Arbeit keine Zeit mehr zur unmittelbaren Be- stimmung der Darstellung von Primzahlen und von Primzahlpo- tenzen durch quadratische Hauptformen übrig blieb, und dass die K. G. d. W. sich deshalb nicht in der Lage befindet die- ser Abhandlung den Preis zuerkennen zu können. Nach diesem Urtheil ihrer mathematischen Klasse vermag also die K. G. d. W. keiner der beiden Abhandlungen einen Preis zu ertheilen. Die noch zu bearbeitenden Aufgaben sind l) für das Jahr 1886 von der historisch - philologi- schen Klasse: Die K. Gesellschaft der Wissenschaften wünscht eine möglichst vollständige Uebersicht und. kritische Erörterung der Versuche, die Nationalitäten Europas sei es durch wirkliche Volkszählungen nach der Sprache, sei es durch anderweitige Schätzungen numerisch festzustellen, an welche sich ein eigener Versuch die Bevöl- kerung Europas etwa im Stande von 1880—81 nach den Nationalitäten zu glie- dern anzuschliessen hätte. Die Aufgabe zerfällt hiernach in drei Haupttheile. Die Volkszählungen sind auf ihre verschiedenen Methoden hin zu untersuchen und speciell sind die Differenzen im Effect für jene Länder zu erörtern, wo die Methoden von einer Volkszählung zur andern gewechselt haben (wie 2. DB. ın der Schweiz). Es frägt sich, ob gerade bei dieser Kategorie sich für bestimmte Natio- nalitäten ein verschiedener Zählungsmodus empfiehlt. Was die Abschätzungen betrifft, so wird besonderer Werth auf eine möglichst erschöpfende Untersuchung nach dem eigentlichen Ursprung jeder einzelnen gelegt. b x VORREDE. Es genügt hier selbstverständlich nicht eine genaue Nachweisung der literarischen Quellen, sondern die als werthwoll erkannten Schätzungen sind auf ihre eigenen Methoden hin gleichfalls kritisch zu erörtern. Bei der oben bezeichmeten Schlussaufgabe wird man sich selbstverständlich in manchen Fällen mit ziemlich rohen Annäherungen an die Wahrheit begnügen müssen. Aber für jene Landstriche, in denen früher genauere Feststellungen stattgefunden haben, gilt es auf alle in Frage kommenden Momente, welche im Laufe der Zeit eine Verschiebung des procentualischen Verhältnisses haben hervor- rufen können, im Detail einzugehen, um somit der Controle alle Hülfsmittel darzubieten. 2) für das Jahr 1887 von der physikalischen Klasse: Es wird gewünscht eine eingehende, insbesondere auch chemische Untersuchung 1) des stickstofffreien Reservestoffs, welcher in den Samen der gelben und blauen Lupine (muthmaßlich auch anderer Lupinen-Arten) die Stelle des für gewöhnlich in den Samen der Leguminosen enthaltenen Stärkemehls vertritt, sowie 2) der Umwendlung dieses Reservestoffs bei der Keimung. 3) als neue Aufgabe für das Jahr 1888 wiederholt die ma- thematische Klasse, mit Rücksicht auf das Urtheil über die zwei diesmal eingesandten Abhandlungen, die für das Jahr 1885 gestellte: Die Königl. Gesellschaft der Wissenschaften verlangt, dass die von Eisenstein angefangene Untersuchung über den Zusammenhang der quadratischen Zerfällung der Primzahlen mit gewissen Congruenzen für die Fälle, in welchen die von Oauchy und Jacobi angewandten Principien nicht mehr ausreichen (s. Orelle, Journ. f. d. Mathematik. Dad. 537, S. 97 ff.), fortgesetzt und soweit möglich zu Ende geführt werde. Die Ooncurrenzarbeiten müssen, mit einem Motto versehen, vor Ablauf des Septembers des bestimmten Jahres an die Königl. Gesellschaft der Wissenschaften portofrei eingesandt werden, be- gleitet von einem versiegelten Zettel, welcher den Namen und Wohnort des Verfassers enthält und auswendig mit dem Motto der Schrift versehen ist. Der für jede dieser Aufgaben ausgesetzte Preis beträgt min- destens funfzig Dukaten (500 Mark). x VORREDE. XI Die Preisaufgaben der Wedekindschen Preisstiftung für deutsche Geschichte für den Verwaltungszeitraum vom 14. März 1876 bis zum 13. März 1886 waren zuletzt in den Nachrichten der K. G. d. W. 1884 S. 312 abgcdruckt, leider sind aber bis zu dem festgesetzten Termin, dem 14. März d. J., keine Bewer- bungsschriften eingegangen. Neue Aufgaben werden statutenge- mäss nächstes Frühjahr gestellt werden. Durch ein Öuratorial-Rescript vom 20. April wurde wegen der Erkrankung des Geh. Ob.-Med.-Raths Henle die Führung der Geschäfte des beständigen Secretärs bis auf Weiteres Herrn Dr. Ehlers übertragen, als aber Henle gestorben war, durch ein Minist.-Rescript des K. Kultusministeriums vom 20. Juri Sauppe zum beständigen Secretär ernannt. Das Directorium der Gesellschaft ist am 1. Oktober d. J. von Herrn Geh. Hofrath Wilhelm Weber auf Herrn Professor Ferdinand Wüstenfeld übergegangen. Die Gesellschaft verlor ım Laufe dieses Jahres 1) aus der Zahl ihrer Ehrenmitglieder Herrn Johann Jacob Baeyer in Berlin, der den 11. Sep- tember starb, 91 Jahre alt. 2) aus der Zahl der ordentlichen Mitglieder, und zwar der physikalischen Klasse ihren hochverdienten Secretär, Herrn Jacob Henle, ge- storben am 13. Mai, im 76. Jahre. Aus derselben Klasse schied Herr J. Reinke zu Ostern aus, wegen seines Uebergangs an die Universität Kiel. b* Xu VORREDE. Ausserdem starb am 24. März der Assessor der mathe- matischen Klasse A. Enneper im 55. Lebensjahr. 3) von den auswärtigen Mitgliedern, und zwar der physi- kalischen Klasse, starben Henry Melne- Edwards in Paris, den 29. Juli, 85 Jahre alt. Carl Theodor von Stebold in München, den 7. April, 81 Jahre alt. 4) von den Correspondenten starben a) aus der historisch-philologischen Klasse Georg Ourtius in Leipzig, den 12. August, im 65. Jahre. Ludwig Lange in Leipzig, den 16. August, im 60. Jahre. b) aus der physikalischen Klasse Wilhelm Duncker in Marburg, den 13. März, im 77. Jahre. Edmond Boissier in Valleyres (Schweiz), den 25. Septem- ber, im 76. Jahre. c) aus der mathematischen Klasse Thomas Clausen in Dorpat. Philipp Gustav Jolly in München, den 24. December 1884, im 76. Jahre. Herr Professor Reinke ging mit seinem Abgang nach Kiel aus der Reihe der ordentlichen in die der auswärtigen Mitglieder der physikalischen Klasse über. In der Sitzung am 1. August wurde unter die ordentlichen Mitglieder der physikalischen Klasse Herr Victor Meyer aufgenommen. In der Sitzung am 28. November wählte die Gesellschaft VORREDE. XII = 21) zum ordentlichen Mitglied in der physikalischen Klasse Herrn Friedrich Merkel; 2) zu auswärtigen Mitgliedern in derselben Klasse die Herrn Dr. Karl Ludwig in Leipzig, vorher Correspondent seit 1861; Dr. Anton de Bary in Strassburg i. E., vorher Correspon- dent seit 1872; 3) zu Correspondenten a) in der historisch-philologischen Klasse Herın J. F. Fleet in Bombay. Herrn Friedrich Hultsch in Dresden. Herın Johannes Vahlen in Berlin. b) in der physikalischen Klasse Heırn Edouard Bornet in Paris. Herın Dr. William Crawford Williamson in Manchester. Herrn Dr. Wilhelm Pfeffer in’ Tübingen. Herrn Dr. James Hall in Albany (New York). + Fü; “ P Verzeichniss der Mitglieder der König]. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. | Januar 1886. Ehren-Mitglieder. Adolf von Warnstedt in Göttingen, seit 1867. Freiherr F. H. A. von Wangenheim auf Waake, seit 1868. Ignatz von Döllinger in München, seit 1872. Michele Amari in Rom, seit 1872. Giuseppe Fiorelli in Rom, seit 1873. Nicolai von Kokscharow in St. Petersburg, seit 1879. (Corresp. seit 1859). Adolf Erik Nordenskiöld in Stockholm, seit 1879. (Corresp. seit 1871). Principe Baldassare Boncompagni in Rom, seit 1880. Heinrich Stephan in Berlin, seit 1884. Ordentliche Mitglieder. Historisch -philologische Classe. . F. Wüstenfeld, seit 1856. (Assessor seit 1841). . Sauppe, seit 1857. Beständiger Sekretär seit 1885. Wieseler, seit 1868. . Hanssen, seit 1869. de Lagarde, seit 1876. . Wagner, seit 1880. . Frensdorff, seit 1881. . Kielhorn, seit 1882. . Weiland, seit 1882. Poskvoske Physikalische Classe. G. Meissner, seit 1861. E. Ehlers, seit 1874. W. Henneberg, seit 1877. (Assessor seit 1867). C. Klein, seit 1877. VERZEICHNISS D. MITGLIEDER D. KÖNIGL. GESELLSCHAFT D. WISS. H. Graf zu Solms-Laubach, seit 1879. - A.v. Könen, seit 1881. Vietor Meyer, seit 1885. Friedrich Merkel, seit 1885. Mathematische Classe. W. E. Weber, seit 1831. M. Stern, seit 1862. E. Schering, seit 1862. (Assessor seit 1860). H. A. Schwarz, seit 1875. (Corresp. seit 1869). E. Riecke, seit 1879. (Assessor seit 1872). W. Voigt, seit 1883. Assessoren. Historisch - philologische Classe. A. Fick, seit 1869. \ F. Bechtel, seit 1882. Physikalische Olasse. E. F. H. Herbst, seit 1835. €. Boedeker, seit 1857. W. Krause, seit 1865. B. Tollens, seit 1884. Auswärtige Mitglieder. Historisch - philologische Classe. Leopold von Ranke in Berlin, seit 1851. ' Samuel Birch in London, seit 1864. Theodor Mommsen in Berlin, seit 1867. (Corresp. seit 1857). George Bancroft in Washington, seit 1868. "Franz Miklosich in Wien, seit 1858. Ludolph Stephani in St. Petersburg, seit 1869. Wilhelm von Giesebrecht in München, seit 1871. (Corresp. seit 1863). Carl Hegel in Erlangen, seit 1871. (Corresp. seit 1857). Heinrich von Sybel in Berlin, seit 1871. (Corresp. seit 1863). Johann Nicolaus Madvig in Kopenhagen, seit 1871. ‚Rudolph von Ro th in Tübingen, seit 1872. (Corresp. seit 1853). ' Ernst Curtius in Berlin, seit 1868. (Zuvor hies. ordentl. Mitglied seit 1856). XV XVI VERZEICHNISS DER MITGLIEDER August Dillmann in Berlin, seit 1872. (Corresp. seit 1857). Sir Henry Rawlinson in London, seit 1372. Alfred Ritter von Arneth in Wien, seit 1874. (Corresp. seit 1870). Max Duncker in Berlin, seit 1874. Heinrich Lebrecht Fleischer in Leipzig, seit 1875. Georg Waitz in Berlin, seit 1876. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1849). August Friedrich Pott in Halle, seit 1876. Charles Newton in London, seit 1877. Heinrich Brugsch in Berlin, seit 1878. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1869). Julius Weizsäcker in Berlin, seit 1881. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1879). Adolf Kirchhoff in Berlin, seit 1881. (Corresp. seit 1865). Theodor Nöldeke in Strassburg, seit 1883. (Corresp. seit 1864). Johann Gildemeister in Bonn, seit 1884. (Corresp. seit 1859). Physikalische Classe. Robert Bunsen in Heidelberg, seit 1855. Richard Owen in London, seit 1859. August Wilhelm Hofmann in Berlin, seit 1860. Hermann Kopp in Heidelberg, seit 1863. (Corresp. seit 1855). Michel Eugene Chevreul in Paris, seit 1865. Joseph Dalton Hooker zu Kew bei London, seit 1865. Hermann Helmholtz in Berlin, seit 1868. (Corresp. seit 1856). Ernst Heinrich Carl von Dechen in Bonn, seit 1871. Carl Claus in Wien, seit 1873. (Zuvor hies. ordentl. Mitglied seit 1871). Eduard Frankland in London, seit 1873. Max von Pettenkofer in München, seit 1874. Alex. William Williamson in London, seit 1874. James Dwight Dana in Newhaven, seit 1874. Joh. Jap. Sm. Steenstrup in Kopenhagen, seit 1876. (Corresp. seit 1860). Gabriel August Daubre&e in Paris, seit 1876. A. L. Descloizeaux in Paris, seit 1877. (Corresp. seit 1568). Carl von Nägeli in München, seit 1877. Aug. Kekul& in Bonn, seit 1850. (Corresp. seit 1869). Albert von Kölliker in Würzburg, seit 1882. (Corresp. seit 1862). G. vom Rath in Bonn, seit 1582. (Corresp. seit 1880). Anton Geuther in Jena, seit 1582. (Corresp. seit 1867). F. C. Donders in Utrecht, seit 1854. (Corresp. seit 1860). Johannes Reinke in Kiel, seit 1885 . (Vorher hiesieges ordentl. Mitglied seit 1882). { } ) DER KÖNIGL. GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. XVit Karl Ludwig in Leipzig, seit 1885. (Vorher Corresp. seit 1861). Anton de Barry in Strassburg i/E., seit 1885. (Vorher Corresp. seit 1872.) Mathematische Classe. George Biddel Airy in Greenwich, seit 1851. E. Kummer in Berlin, seit 1856. (Corresp. seit 1851). Franz E. Neumann in Königsberg, seit 1856. Richard Dedekind in Braunschweig, seit 1362. (Corresp. seit 1859). Gustav Robert Kirchhoff in Berlin, seit 1862. William Thomson in Glasgow, seit 1564. (Corresp. seit 1859). Carl Weierstrass in Berlin, seit 1865. (Corresp. seit 1856). Enrico Betti in Pisa, seit 1865. Leopold Kronecker in Berlin, seit 1867. (Corresp. seit 1861). Carl Neumann in Leipzig, seit 1868. (Corresp. seit 1864). Francesco Brioschi in Mailand, seit 1870. (Corresp. seit 1869). Arthur Cayley in Cambridge, seit 1881. (Corresp. seit 1864). Charles Hermite in Paris, seit 1874. (Corresp. seit 1861). Lazarus Fuchs in Berlin, seit 1875. (Zuvor hies. ord. Mitgl. seit 1874). Rudolph Jul. Emman. Clausius in Bonn, seit 1877. (Vorher Corresp. seit 1866). John Couch Adams in Cambridge, seit 1877. (Vorher Corresp. seit 1851). Friedrich Kohlrausch in Würzburg, seit 1879. (Vorher Assessor seit 1867). Luigi Cremona in Rom, seit 1880. (Vorher Corresp. seit 1869). Werner Siemens in Berlin, seit 1880. C. J. Malmsten in Upsala, seit 1882. (Vorher Corresp. seit 1875). Gabriel Stokes in Cambridge, seit 1882. (Corresp. seit 1864). Arthur Auwers in Berlin, seit 1882, (Vorher Corresp. seit 1871). James Joseph Sylvester in New College Oxford, seit 1883. (Vorher Corresp. seit 1864). Eugenio Beltrami in Pavia, seit 1883. (Vorher Corresp. seit 1875). August Kundt in Strassburg, seit 1883. (Vorher Corresp. seit 1875). Correspondenten. Historisch - philologische Ulasse. Wilhelm Henzen in Rom, seit 1857. A. B. Rangabe& in Berlin, seit 1857. L. P. Gachard in Brüssel, seit 1859. Carl Bötticher in Berlin, seit 1860. Giovanni Battista de Rossi im Rom, seit 1860. XVII VERZEICHNISS DER MITGLIEDER. Max Müller in Oxford, seit 1861. Friedr. Ferdin. Carlson in Stockholm, seit 1863. Hermann Bonitz in Berlin, seit 1865. Jacob Burckhard in Basel, seit 1865. Leo Meyer in Dorpat, seit 1865. (Vorher Assessor seit 1861). Matthias de Vries in Leiden, seit 1865. Wilhelm Wattenbach in Berlin, seit 1865. Jean de Witte in Paris, seit 1865. Leopold Victor Delisle in Paris, seit 1866. Julius Ficker in Innsbruck, seit 1866. Ernst Dümmler in Halle, seit 1367. Wilhelm Nassau Lees in Calcutta, seit 1868. Theodor Sickel in Wien, seit 1868. William Wright in Cambridge, seit 1368. Theodor Aufrecht in Bonn, seit 1869. Ulrich Köhler in Athen, seit 1871. Ludwig Müller in Kopenhagen, seit 1871. E. A. Freemann zu Sommerleaze, Engl., seit 1872. M. J. de Goeje in Leiden, seit 1872. Giulio Minervini in Neapel, seit 1872. William Stubbs in Oxford, seit 1872. Xavier Heuschling in Brüssel, seit 1874. Alexander Conze in Berlin, seit 1875. Ferdinand Justi in Marburg, seit 1875. Heinrich Brunn in München, seit 1876. Stephanos Cumanudes in Athen, seit 1376. Reginald Stuart Poole in London, seit 1876. Julius Oppert in Paris, seit 1876. Ludwig Hänselmann in Braunschweig, seit 1878. Adolf Michaelis in Strassburg, seit 1879. Eduard Winkelmann in Heidelberg, seit 1880. Georg Hoffmann in Kiel, seit 1831. Franz Bücheler in Bonn, seit 1881. August Nauck in St. Petersburg, seit 1881. Wolfg. Helbig in Rom, seit 1882. Henry Yule in London, seit 1883. Joh. Heinr. Müller in Hannover, seit 1883. Joh. G. Bühler in Wien, seit 1883. DER KÖNIGL. GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. XIX Otto Benndorf in Wien, seit 1834. Curt Wachsmuth in Heidelberg, seit 1884. Heinrich Nissen in Bonn, seit 1384. Adalbert Bezzenberger in Königsberg, seit 1884. J.F. Fleet in Bombay, seit 1885. Friedrich Hultsch in Dresden, seit 1885. Johannes Vahlen in Berlin, seit 1885. Physikalische Olasse. L. Zeuschner in Warschau, seit 1857. Johannes Hyrtl in Wien, seit 1859. Rudolph Leuckart in Leipzig, seit 1859. F. H. Bidder in Dorpat, seit 1860. Carl Sehmidt in Dorpat, seit 1860. Bernhard Studer in Bern, seit 1850. Heinrich Limpricht in Greifswald, seit 1860. (Vorher Assessor seit 1857). Ernst Brücke in Wien, seit 1861. Emil du Bois Reymond in Berlin, seit 1861. Archangelo Scacchi in Neapel, seit 1861. Thomas H. Huxley in London, seit 1862. Ferdinand Römer in Breslau, seit 1862. Charles Upham Shepard in Amherst, V. St., seit 1862. Alexander Ecker in Freiburg, seit 1863. Alvaro Reynoso in Havanna, seit 1865. Ferdinand von Müller in Melbourne, seit 1867. Asa Gray in Cambridge, V. St., seit 1368. Jean Charles Marignac in Genf, seit 1868. _ Alex Theodor von Middendorff auf Hellenorm bei Dorpat, seit 1868. Robert Mallet in London, seit 1869. Carl Friedrich Rammelsberg in Berlin, seit 1870. Eduard Pflüger in Bonn, seit 1872. J. S. Stas in Brüssel, seit 1873. Henry Enfield Roscoe in Manchester, seit 1874. Johann Strüver in Rom, seit 1874. Ferdinand von Richthofen in Leipzig, seit 1875. Wyville Thomson in Edinburgh, seit 1875. Ignacio Domeyko in Santjago de Chile, seit 1876. Wilhelm Waldeyer in Berlin, seit 1877. XX VERZEICHNISS DER MITGLIEDER Ernst Heinrich Beyrich in Berlin, seit 1878. Joseph von Lenhossek in Pest, seit 1878. Alexander Agassiz in Cambridge, Ver. St., seit 1879. Adolf Baeyer in München, seit 1879. Carl von Voit in München, seit 1879. Friedrich Beilstein in St. Petersburg, seit 1880. Wilhelm His in Leipzig, seit 1880. H. Rosenbusch in Heidelberg, seit 1882. R. Fittig in Strassburg, seit 1882. Franz Eilhard Schulze in Berlin, seit 1883. Gustav Tschermak in Wien, seit 1884. Martin Websky in Berlin, seit 1884. Eduard Süss in Wien, seit 1884. Theodor Wilh. Engelmann in Utrecht, seit 1884. Edouard Bornet in Paris, seit 1885. William Crawford Williamson in Manchester, seit 1885. Wilhelm Pfeffer in Tübingen, seit 1885. James Hall in Albany (New- York), seit 1885. Mathematische Classe. Ludwig Seidel in München, seit 1854. Georg Rosenhain in Königsberg, seit 1856. John Tyndall in London, seit 1859. Wilhelm Gottlieb Hankel in Leipzig, seit 1864. Carl Hermann Knoblauch in Halle, seit 1864. Erik Edlund in Stockholm, seit 1866. Georg Quincke in Heidelberg, seit 1866. Benj. Apthorp Gould in Cambridge, V. St., seit 1867. Rudolph Lipschitz in Bonn, seit 1867. Benjamin Peirce in Cambridge, V. St., seit 1867. E. B. Christoffel in Strassburg, seit 1869. Wilh. Theod. Bernhard Holtz in Greifswald, seit 1869. Georg Salmon in Dublin, seit 1869. Paul Gordan in Erlangen, seit 1870. Ludwig Schlaefli in Bern, seit 1871. Felix Klein in Leipzig, seit 1872. Sophus Lie in Christiania, seit 1872. DER KÖNIGL. GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. ‚ Adolph Mayer in Leipzig, seit 1872. Carl Anton Bjerknes in Christiania, seit 1873. J. Thomae in Jena, seit 1873. Leo Königsberger in Heidelberg, seit 1874. Wilhelm Förster in Berlin, seit 1874, Bernhard Minnigerode in Greifswald, seit 1874. Heinrich Weber in Marburg, seit 1875. William Huggins in London, seit 1876. Joseph Norman Lockyer in London, seit 1876. Theodor Reye in Strassburg, seit 1877. Pierre Ossian Bonnet in Paris, seit 1877. Franz Carl Joseph Mertens in Krakau, seit 1878. Felice Casorati in Pavia, seit 1877. Gösta Mittag-Leffler in Stockholm, seit 1878. Georg Cantor in Halle, seit 1878. W. Hittorf in Münster, seit 1879. Hugo Gylden in Stockholm, seit 1879. Ulisse Dini in Pisa, seit 1880. Heinr. Schröter in Breslau, seit 1882. Ferd. Lindemann in Königsberg, seit 1882. Ludw. Boltzmann in Graz, seit 1882. Ludw. Kiepert in Hannover, seit 1882. Gaston Darboux in Paris, seit 1883. W. C. Röntgen in Giessen, seit 1883. Ludwig Sylow in Frederikshald, seit 1885. Barree de Saint Venan in Vendöme, seit 1884. F. Tisserand in Paris, seit 1884. Henri Poincare& in Paris, seit 1884. Emile Picard in Paris, seit 1884. Thomas Andrews in Belfast, seit 1884. XXI ABHANDLUNGEN DER HISTORISCH-PHILOLOGISCHEN CLASSE DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN. ZWEIUNDDREISSIGSTER BAND. Histor.-philolog. Classe. XXXIL 1. Jemen im XI. (XVII) Jahrhundert. Die Kriege der Türken, die Arabischen Imäme und die Gelehrten. Von F. Wüstenfelad. Erste Abtheilung. Vorgetragen in der Sitzung der Königl. Gesellsch. der Wissensch. am 2. August 1884. Die Geschichte von Jemen bis zum J. 901 (1495) behandelt die Historia Je- manae e Codice manuscripto Arabico, cui titulus est: Aus, Kam „u>I 3 ul us concinnata; quam — edidit OÖ. Th. Johannsen. Bonnae 1828. Daran schliessen sich die beiden Werke des (u£tb ed-din Muhammed el-Mekkt, einmal seine von mir herausgegebene Geschichte von Mekka, welche in dem Capitel über die Herr- schaft der Türken einzelne Notizen über Jemen liefert, dann ausführlich sein Fulmen Jemenense de historia Othmanica bis zum J. 981 (1573) im Auszuge übersetzt von Silvestre de Sacy in den Notices et Extr. T. IV. p. 412—504. Die vorliegende Abhandlung giebt das Wesentlichste daraus als Einleitung, führt dann die Geschichte 100 Jahre weiter, erwähnt die in dieser Periode lebenden Gelehrten und schliesst mit einem geographischen Anhange. Die Türken waren seit ihrem Übergange nach Europa und der Eroberung von Constantinopel im J. 857 (1453) zu sehr mit der Be- festigung ihrer Macht und dem weiteren Vordringen nach Westen be- schäftigt, als dass sie dem seitwärts gelegenen Arabien eine besondere Aufmerksamkeit bewiesen hätten. Die Sultane hatten stillschweigend die Scherife von Mekka in ihren Hoheitsrechten anerkannt und die üblichen Geschenke und Unterstützungen für die beiden heiligen Städte jährlich mit dem von Alters her hergebrachten Pomp hingesandt, um sich als gute Muhammedaner zu erweisen, sie hatten sogar den Ägyp- tischen Sultanen ein gewisses älteres Vorrecht in dem Protectorat über die heil. Städte zugestanden, zumal da diese nicht nur nichts einbrachten, sondern noch jährlich bedeutende Zufuhren und Beihülfen nöthig hatten, A2 4 - F. WÜSTENFELD. welche sie aus Ägypten erhielten, und beide Theile liessen die kleinen Fürsten in Jemen und Hadhramaut unbehellist ihre Fehden unter sich auskämpfen, da man gegen die Glaubensgenossen nicht einschreiten wollte und sonst von dieser Seite keine Gefahr vorhanden zu sein schien. Dies änderte sich mit einem Male, als die Portugisen von Indien aus mit ihrer Flotte im rothen Meere erschienen, zuerst in Gidda, dem Hafen für Mekka, landeten, dann sogar nach el-Suweis (Suez) hinüber- fuhren und von hier aus Cähira und ganz Agypten bedrohten. Dies war im J. 916 (1510) noch unter dem letzten Tscherkessen- Sultan Cäncüh el-Gürl geschehen und gleichzeitig hatte ihn Chalil-Schäh Mudhaffar, Sultan von Guzarät, um Unterstützung gebeten, um das Vordringen der Portugisen in Indien aufzuhalten. Um dieselbe Zeit waren auch die Beduinen- Araber wie schon öfter in die Stadt Gidda eingedrungen und hatten Räubereien verübt, so dass die Einwohner ebenfalls bei Cäncüh Hülfe suchten. Diese zusammentreffenden Um- stände gaben genügende Veranlassung dazu, dass Cäncüh jetzt selbst in Suez eine Flotte ausrüsten liess, die er unter den Befehl des Kurden Husein stellte, welchen er für besonders befähigt hielt und welchen er dadurch aus der Nähe der Tscherkessen, denen er verhasst war, entfernen wollte, indem er ihm die Statthalterschaft von Gidda übertrug. Der grösste Theil seiner Truppen bestand aus angeworbenen Türken und anderen Freiwilligen, gefangene Lavantiner wurden als Ruderer an die Galeerenbänke gekettet und er führte die ersten Kanonen, die nach Arabien kamen, mit sich. Im J. 917 (1511) setzte er nach Gidda über und verwandte fast ein Jahr darauf um die gänzlich verschwundenen Befestigungsmauern der Stadt wieder aufzuführen, wobei er sich durch seine rücksichtslose Härte und Grausamkeit einen gefürchteten Namen machte. Nach Verlauf von weiteren drei Jahren und nachdem er sich vollständig ausgerüstet und durch Mannschaft verstärkt hatte, segelte er im J. 921 (1515) nach Indien und wurde in Diu, der Hafenstadt von Guzarät, von Mudhaffar ehrenvoll empfangen, allein die Portugisen waren ihm ausgewichen und hatten sich nach Goa zurückgezogen, wohin ihnen Husein nicht folgen mochte; er kehrte unverrichteter Sache nach JEMEN IM XI. (XVIL.) JAHRHUNDERT. B) dem rothen Meere zurück und ankerte bei der Insel Kamarän und schickte nach Zabid zu dem Sultan ’Ämir ben Abd el-wahhäb und liess ihn um Proviant bitten; da er eine abschlägige Antwort erhielt, setzte | er seine Truppen ans Land und marschirte geradeswegs auf Zabid los, | unterstützt von einigen benachbarten Fürsten, welche gegen ’Ämir feind- lich gesinnt waren, und nach einigen Gefechten hielt er am 19. Gumäda I. 922 (20. Juin 1516) seinen Einzug in Zabid, nachdem 'Ämir mit seinem Bruder Abd el-malik nach Taizz geflüchtet war. Husein er- nannte seinen Emir Barsabäi zum Commandanten von Zabid, welcher sich alsbald noch die umliegende Gegend mit den Städten Heis und Mauza’ unterwarf, während Husein, in der Hoffnung seine Eroberungen in Jemen weiter auszudehnen, oder um einen zweiten Zug nach Indien zu unternehmen, nach ’Aden fuhr, wo er am 3. Ragab (3. August) eintraf. Allein ungeachtet seiner Kanonen gelang es seinen 'Truppen nicht die Stadt zu nehmen, er schiffte sich am 11. Ragab wieder ein und segelte nach Gidda, wo er seine Bedrückungen und Grausam- keiten fortsetzte. Unterdess waren in demselben Jahre in Ägypten grosse Verände- rungen vor sich gegangen. Cäncüh hatte sich von dem Schäh von Persien Ismä’il verleiten lassen, ihn gegen die Türken zu unterstützen, er war mit seiner Armee nach Syrien gezogen, in dem schon durch frühere ‘ Haleb auf die Türken gestossen, von ihnen gänzlich geschlagen und auf der Flucht bei einem Sturz mit dem Pferde von seiner eigenen | Schlachten berühmten Wiesengrunde Marg Däbik vier Parasangen von Reiterei übergeritten und von den Hufen der Pferde zerstampft. Der | Sultan Selim, welcher gleichfalls in Person seine Truppen anführte, \ hatte den Sieg verfolgt, war in Cähira eingezogen, hatte den eiligst ‚ dort zum Nachfolger ernannten Tümän Bäi hinrichten lassen, das ganze ‚ Land in Besitz genommen und der Herrschaft der Tscherkessen ein ' Ende gemacht. Die Nachricht hiervon hatte sich rasch nach Mekka | verbreitet und der Scherif Barakät hatte sich beeilt, seinen Sohn Abu ' Numeij nach Cähira zu schicken um sich die Gunst des neuen Heır- ‚schers zu sichern, und Selim hatte die Familie als rechtmässige Besitzer | 6 F. WÜSTENFELD. der beiden heil. Städte und der Provinz Higäz anerkannt. Zugleich erhielt Barakät von dem Sultan den Befehl sich Husein’s zu bemächtigen und ihn umbringen zu lassen, um den letzten Emir der Tscherkessen zu beseitigen und für die von ihm begangenen Grausamkeiten Rache zu nehmen. Barakät kam diesem Befehle um so williger nach, als er selbst von Husein, welcher nach Mekka gekommen war, schwere Be- lästigungen zu ertragen gehabt hatte; er liess ihn festnehmen, nach Gidda bringen und auf einem Schiffe hinausfahren, wo er, nachdem ihm ein schwerer Stein an die Füsse gebunden war, im Meere versenkt wurde. Seine Türkischen Soldaten wurden in Mekka zum Theil nieder- gemacht und diejenigen, welche entkamen, flüchteten nach Zabid zu Barsabäi, der durch sie verstärkt zu weiteren Eroberungen auszog. Er erschien am 6. Gafar 923 (28. Febr. 1517) vor Ta’izz, welches indess von ’Ämir aus Furcht vor Verrath bereits verlassen war und daher ohne Kampf eingenommen und geplündert wurde. Bei seinem weiteren Vormarsch wurde Barsabäi von dem Stamme der Banu ’Ammär zurückgeworfen und wandte sich nach Gan’ä; diesen Misserfolg glaubte ’Ämir benutzen zu müssen, er marschirte ihm entgegen, stiess nach drei Tagen am 23. Rabi’ II. 923 (15. Mai 1517) auf Barsabäi, welcher sogleich die erschöpften Araber angriff und in die Flucht schlug, wobei ’Amir und sein Bruder Abd el-malik das Leben verloren, und mit ihnen erlosch dieser Zweig der Regenten-Familie Banu Tähir. Can’& wurde danach mit Leichtigkeit erobert und ausgeplündert und nach kurzem Aufenthalte liess Barsabäi 200 Mann als Besatzung dort und trat den Rückmarsch nach Zabid an; S000 Kameele waren mit der ihm selbst zugefallenen Beute beladen, von den Soldaten hatte jeder ausserdem seinen Antheil für sich. Aber unterwegs wurden sie in einem Engpass von den Banu Hubeisch und anderen Stämmen an- gegriffen, Barsabäi und seine ersten Officiere kamen um, die ganze Beute fiel in die Hände der Araber und von den flüchtigen Soldaten wurden noch viele gefangen genommen, die anderen erreichten Zabid am 29. Gumäda II. 923 (19. Juli 1517) und wählten zu ihrem Anführer den [scherkessen Emir Iskander, womit aber nicht alle einverstanden waren. Mn DEU u Ze u JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 7 Ein Theil der Levantiner in Taizz hatte sich an den Emir Ra- madhän el-Rümi angeschlossen, sie legten, wie der Emir selbst, Türkische Bekleidung an, Iskander folgte ihrem Beispiele, alle erklärten ihre Unterwürfigkeit unter den Türkischen Sultan und dieser bestätigte noch im J. 923 Iskander als Statthalter von Jemen. Der drei Jahre nachher an seine Stelle ernannte Emir Husein el-Rümi erfuhr gleich bei seiner Ankunft in Jemen, dass der Sultan Selim gestorben sei, und kehrte nach Gidda zurück. Von nun an entstanden Streitigkeiten zwischen den Türkischen Parteien unter sich; die von dem nachfolgenden Sultan Suleimän gesandten Statthalter konn- ten dagegen nicht aufkommen und wechselten zu häufig, bis die kleinen Zeiditen-Fürsten, welche in den Gebirgen des nördlichen Jemen sich in einigen kleinen Festungen und Burgen immer unabhängig gehalten hatten, sich verbündeten um die Türken, ihre Uneinigkeit benutzend, ganz aus Jemen wieder zu vertreiben. Der erste Angriff auf Zabid im J. 944 (1537) unter Anführung von Mutahhar und Schams ed-din Ali, den Söhnen des Scharaf ed-din ben Schams ed-din ben Ahmed, misslang. Zu derselben Zeit hatte der Sultan Suleimän in Ägypten eine neue Flotte ausrüsten lassen, die nach Indien segeln sollte, und er übertrug das Commando dem grausamen Suleimän Pascha mit dem Titel eines Weziers. Dieser legte im J. 945 in 'Aden an, der Fürst ’Amir ben Däwüd, der letzte Spross aus einer Nebenlinie der Banu Tähir, ging zu ihm aufs Schiff um ihn zu begrüssen, und wurde an dem Mastbaume aufgehängt, während eine Abtheilung der Türkischen Soldaten die Stadt in Besitz nahm; die Plünderung war ihnen verboten, sie blieben aber als Besatzung dort und Sulaimän segelte nach Indien weiter. Er machte sich hier durch sein hochmüthiges Wesen bei den Muhammedanischen Fürsten so verhasst, dass die meisten ihm ihre Unterstützung gegen die Portugisen versagten und aus Furcht kehrte er nach einigen Monaten zurück, landete in Mocha und liess den Fürsten Ahmed, welcher hier residirte, zu sich einladen. Ahmed ging gegen die Warnung seiner Hausgenossen und kaum war er in Suleimäns Zelt eingetreten, so wurde er sammt den schwarzen Sklaven, die ihn begleiteten, umgebracht am 8 F. WÜSTENFELD. 8. Schawwäl 945 (27. Febr. 1539). Suleimän setzte den Emir Muctafä Beg zum Statthalter ein und kehrte über Gidda und Cähira nach Constantinopel zurück; an die Stelle des Muctafä Beg kam bald darauf Muctafä el-Naschschär »der Säger«, so zubenannt, weil er alle Strassenräuber, die ihm in die Hände fielen, durchsägen liess. Er war der erste Türkische Statthalter von Jemen, welcher den Titel Beglerbeg oder Pascha bekam, und führte ein gutes Regiment bis zum J. 952 (1545), wo ihm Oweis Pascha folgte, welcher den Krieg gegen die Zeiditen wieder aufnahm. Seine strenge Zucht erregte die Unzufrieden- heit seiner Soldaten und während er gegen Ende des Rabi’ II. 954 (Mitte Juni 1547) in der reizenden Gegend von Ohubän lagerte und sich den Vergnügungen überliess, wurde er bei einem Mahle, als er sich berauscht hatte, von Hasan, dem Hauptmann der Unzufriedenen,. er- mordet. Da aber der Emir Izdemir das Obercommando übernahm und gegen die Aufrührer einschritt, ergriff Hasan die Flucht, wurde am siebten Tage eingeholt und umgebracht. Einer seiner Mitschuldigen, der Emir Heidar, hatte mit wenigen seiner Soldaten die Stadt Zabid überrumpelt, die Türkische Besatzung hatte sich ihm ergeben, aber nur zum Schein angeschlossen, es bedurfte desshalb nur eines kleinen Corps. welches Izdemir ihnen nachschickte, um die Aufrührer niederzuwerfen und die Stadt wieder in Besitz zu nehmen, nachdem Heidar getödtet war. Im Schawwäl 954 (Nov. 1547) kam Farhad Pascha als neuer Statthalter nach Jemen, welchem Däwüd Pascha aus Ägypten im An- fange des J. 955 (Febr. 1548) frische Truppen zu Hülfe schickte, mit denen er 'Aden und andere Städte unterwarf und die Ruhe im Lande auf einige Zeit herstellte.e Er wurde im Gumädä I. 956 (Juni 1549) abberufen und Izdemir erhielt seine Stelle, welcher mit aller Kraft wieder gegen die Zeiditen-Fürsten vorzugehen beschloss und dazu weitere Verstärkungen von Constantinopel erbat. Däwüd Pascha sandte 3000 Mann mit Gewehren und 1000 Reiter unter dem Befehl des früheren Statthalters von Jemen Muctafä el-Naschschär im J. 958 und nach seiner Vereinigung mit Izdemir schritten sie zur Belagerung der Festung Thulä, welche Mutahhar hartnäckig vertheidigte.. Wegen einer Mei- JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 9 nungsverschiedenheit zwischen den beiden Türkischen Anführern fand die Erstürmung nicht statt, Mutahhar erbot sich in seiner doch sehr bedrängten Lage die Oberhoheit des Türkischen Sultans anzuerkennen und erhielt dafür den Titel eines Emir Statthalters. Izdemir setzte dann mit den Hülfstruppen die weitere Eroberung der noch nicht unter- worfenen Distriete fort, baute mehrere Festungen, in die er Besatzungen legte, und führte eine milde Regierung, bis er erfuhr, dass Muctafä Schritte gethan habe um an seine Stelle zu kommen; da bat er um seine Entlassung und kehrte im Anfange des J. 963 (Nov. 1555) über Sawäkin!) nach Constantinopel zurück. Er hatte bei seinem kurzen Aufenthalte in Habessinien den Plan einer vollständigeren Unterwerfung und besseren Verwaltung dieses Landes entworfen, welcher die Billigung des Sultans erhielt, der ihn als Statthalter dahin schickte, und er starb dort im J. 967 (1560) in Duwäriwa°) und wurde in Mucawwa’°) begraben. Muctafä el-Naschschär war wirklich zum Statthalter ernannt, kam am 20. Cafar 963 (4. Jan. 1556) nach Zabid und blieb hier bis zu seinem Tode im J. 967. Ihm folgte ein gleichnamiger Muctafä mit dem Beinamen Kara Schähin »der schwarze Falk« wegen seiner Farbe und seiner Lebendigkeit, er kehrte aber schon im folgenden Jahre als Statthalter von Ägypten nach Cähira zurück. Sein Nach- 1) Nieht erst seit d’Anville (1749), wie de Sacy meinte, sondern schon 100 Jahre früher seit dem Atlas minor von Nic. Visscher um die Mitte des 17. Jahrhunderts findet sich auf allen Europäischen Karten für diesen Hafenort auf der Grenze von Nubien die Schreibart Suakem, Suaquem mit m, seit 1798 auf Deut- schen Karten Suakim; in neuerer Zeit ist das richtige » wiederhergestellt Suakin, Sauakın, die altarabische Aussprache ist Sawäkin. Jacät UI. 182. Abul-fida par Reinaud pag. 370. Entweder bei sich darbietender Schiffsgelegenheit oder wenn man Gidda und die Nähe von Mekka vermeiden wollte, wählte man aus den Häfen von Jemen, ’Aden, Mocha, Luheija, den Weg über Sawäkin und von da nach Suez oder über Land an den Nil nach Cähira hinab. 2) Auf den Karten Dobarowa, Dobarwa, Dobarua, Dubarwa, Dobarouz. 3) Unrichtig in Europa Massava, Massuah, Messoua, Mazua, Maczua, Mazuam geschrieben. Histor.-philolog. Class. XXXII. 1. B 10 F. WÜSTENFELD, folger Mahmüd war ein jähzorniger, blutdürstiger Mensch; gleich bei seiner Ankunft in dem Hafen von Gäzän im Gafar 968 (Oct. 1560) liess er den Münzdirector Abd el-malik el-Jemeni umbringen, weil er die Münzen durch grösseren Zusatz von Kupfer verschlechtert habe, woran indess nicht er, sondern die Präfecten schuld waren. Er nahm seinen Wohnsitz in Talizz. In der benachbarten festen Burg Habb residirte noch ein kleiner unabhängiger Fürst Ali ben Abd el-rahman ben Scharaf ed-din Muhammed el-Naddhär, welcher ebenso wie seine Vorfahren mit den bisherigen Türkischen Statthaltern auf einem freund- schaftlichen Fusse gestanden hatte. Mahmüd beschloss ihn von dort zu vertreiben und rückte ohne weitere Veranlassung vor die Burg. Nach einer achtmonatlichen Belagerung liess er ihn durch einen Ismälli- tischen Emir Abdallah el-Däi zur Übergabe auffordern unter der Be- dingung eines freien Abzuges mit seiner Familie, der Mitnahme seiner ganzen Habe, der Wahl eines anderen Aufenthaltsortes und der Ver- leihung des Titels eines Emir Statthalters. Ali ging darauf ein, kam mit einem grossen Gefolge herab und sobald er in das Zelt Mahmüds eintrat, wurde ihm der Kopf abgeschlagen und seine Begleiter von den bereit stehenden Türkischen Soldaten niedergemacht. Vergl. unten 8. 3. Dieser Verrath brachte die Türken um alles Vertrauen bei den Arabern und sie bezeichneten seitdem eine treulose Handlung spöttisch durch den Ausdruck mahmüdia, was sonst im Gegentheil »etwas lobens- werthes« bedeutet. Auf seinen Bericht über diesen Erfolg erhielt Mah- müd von dem Sultan grosse Belohnungen für sich und seine Helfershelfer, wodurch sein Ehrgeiz erregt wurde nach noch höherem zu streben; er stellte der Regierung vor, dass er einen Schaden am Fusse habe, den er sich in Cähira wolle heilen lassen, in Wahrheit dachte er Statthalter von Ägypten zu werden; er wurde abberufen, reiste im Ragab 972 (Febr. 1565) ab, erreichte in Constantinopel, was er wünschte, nahm aber ein klägliches Ende, indem er in Ägypten von seinen eigenen Truppen im Scha’bän 975 (Febr. 1668) getödtet wurde. Ridhwän, der Nachfolger als Statthalter in Jemen, ein Sohn des früheren Statthalters Muctafa Kara Schähin, war schon im Muharram | | | JEMEN IM XI. (XVI.) JAHRHUNDERT. 11 972 (Aug. 1564) in Zabid eingetroffen, hatte sich von da nach Ta’izz begeben und dann seinen Sitz in Can’ä genommen; er machte alsbald einen Bericht über das Verfahren seines Vorgängers, welches der hohen Pforte nicht zur Ehre gereiche, und als Mahmüd dies erfuhr, beschloss er sich zu rächen. Er stellte der Regierung vor, dass die Provinz Jemen zu gross sei, um von einem Statthalter regiert zu werden, man müsse sie theilen; man ging darauf ein, Muräd Pascha mit dem Beinamen Kör »der Blinde« weil er am Auge einen kleinen Fehler hatte, erhielt den reichereren und besser bevölkerten Küstenstrich Tihäma mit der Hauptstadt Zabid bis nach Ta’izz, während Ridwän sich mit dem ärmeren Gebirgslande mit den Hauptstädten Can’a und Ga’da begnügen musste. Der letztere bekam diese Nachricht im Schawwäl 973 (April 1566) und da hierdurch seine Einkünfte bedeutend geschmälert wurden, suchte er sich durch vermehrte Auflagen schadlos zu halten. Er wollte dies auch auf das Gebiet von el-Sirr ausdehnen, welches an Ali ben Scharaf ed- din den Bruder des Mutahhar für eine gewisse jährliche Summe über- lassen war, und schickte Iskander Aga als Unterpräfecten dahin um Steuern einzufordern. Da die dagegen gemachten Vorstellungen nichts nützten, erhoben sich die Bewohner, tödteten Iskander und verbündeten sich mit den Zeiditen gegen die Türken. Ridhwän zog gegen sie zu Felde, lagerte sich bei Omrän und da er sich zu schwach fühlte, schrieb er an Muräd, welcher inzwischen im Muharram 974 (Juli 1566) in Jemen angekommen war, und bat ihn um Unterstützung durch Truppen und Geld e Muräd gewährte beides, kam auch wirklich selbst bis Ta’izz, da erhob sich zwischen ihnen ein Gränzstreit und nun zögerte Muräd weiter zu gehen. Dies Zerwürfniss benutzte Mutahhar und schrieb an Muräd, dass er sich gegen seinen Willen aufgelehnt habe, weil Ridhwäns Forderungen ungerecht seien, und Muräd beeilte sich dies nach Con- stantinopel zu melden; auch Ridhwän machte einen Bericht und be- schwerte sich über Muräd. Mutahhar ben Scharaf ed-din Jahja el-Zeidi, »mit dessen Verstande der Teufel sein Spiel trieb und den sein Sinn zur Empörung verleitete«, begann bei der Nachricht von dem Tode des Sultans Suleimän damit die Wege unsicher zu machen; er benutzte die B2 12 F. WÜSTENFELD, Zwistigkeit und die daraus entstandene Unthätigkeit der Türkischen Anführer und verstärkte seine Partei durch einen Theil der Ismällliten; es kam hinzu, dass ein Cadhi vorausgesagt hatte, wenn im Ramadhän eine Sonnen- und Mondfinsterniss einträte, würde die Herrschaft der Türken zu Ende gehen; dies ereignete sich nun wircklich im Ramadhän und veranlasste eine allgemeine Erhebung der Araber‘. Die Banu Hubeisch bemächtigten sich der Stadt Ga’da, Ridhwän sah sich genöthigt um Frieden zu bitten und musste die Stadt ’Omrän mit ihrem Gebiete an Mutahhar abtreten. Von den Berichten der beiden Statthalter war der des Muräd durch die Parteilichkeit des Ägyptischen Statthalters Mahmüd zuerst nach Constantinopel befördert und hatte die Abberufung Ridhwäns zur Folge; Muräd erhielt den Auftrag, Ridhwän von seiner Entlassung in Kenntniss zu setzen und hiess ihn die Regierung einstweilen an den Emir Mu- hammed Kizilbäsch (Rothkopf) abzutreten, bis der neu ernannte Statthalter eintreffen würde. Dies ermuthigte die Araber noch mehr. Mutahhar belagerte Muhammed in Can’ und schnitt ihm die Zufuhren ab, Muräd, welcher jetzt die Treulosigkeit Mutahhars erkannte, rückte von Taizz aus, lagerte am 26. Dsul-Ca’da 974 (4. Juni 1567) bei Dsamär und wollte auf Muhammeds wiederholtes Andringen ihm eine Sendung Lebensmittel unter Bedeckung zukommen lassen, sie wurde aber von den Arabern aufgehoben, wobei der Führer, Muhammeds Bruder Ahmed, das Leben verlor. Zu gleicher Zeit verbündeten sich die Araber von Ba’dän, von Ober- und Unter-Schawäfi, Hubeisch, Ta’kur, el-Scha’r, Cahbän und el-Arabein gegen die Türken, sie vertrieben die Besatzung von Ibb, die sich nach Gibla zurückzog, wo sie sich, da die Thore von den Einwohnern den nachfolgenden Arabern geöffnet wurden, in die Burg einschloss. Sie musste sich bald ergeben und sollten ohne Waffen und Gepäck unter Bedeckung nach Taizz geleitet werden; 1) Nach der Christlichen Zeitrechnung fielen die beiden Finsternissen allerdings in einen Monat am 9. und 23. April 1567, nach der Muhammedanischen aber in zwei Monate am 29. Ramadhän und 13. Schawwäl. + r f JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 13 sobald indess die Türken aus der Burg heraustraten, wurden sie von den Arabern niedergemacht, um, wie sie sagten, auch ein mahmüdia (S. 10) aufzuführen. — Muräd, von den Gegnern gedrängt, wollte sich nach Ta’izz zurückziehen, er vertraute sich einem Arabischen Scheich an, der ihn auf einem Umwege, der von den Feinden nicht besetzt sei, dahin führen wollte, er wurde von ihm verrathen und ein grosser Theil seines Corps niedergemacht; er selbst entkam unter dem Schutze der Nacht, fiel aber anderen Arabern in die Hände, die ihm den Kopf abschlugen und die ihn begleitenden Emire gefangen nahmen. Nun ergab sich Can’ä; Mutahhar hielt dort am 3. Cafar 975 (9. Aug. 1567) seinen Einzug, gab, der gemachten Zusage entgegen, die Wohnungen der Türken der Plünderung preis und liess die Besatzung nach verschiedenen festen Plätzen im Gebirge abführen; am 5. Cafar sandte er Truppen ab, um Ta’izz, Ba’dän und die umliegenden Ort- schaften zu unterwerfen. Der an Ridhwäns Stelle ernannte Statthalter Hasan Pascha traf gegen Ende des Gafar 975 (Anfang Sept. 1567) in Zabid ein, konnte sich aber nicht in seine Provinz begeben, weil sie ganz von den Zeiditen in Besitz genommen war, und blieb in Zabid, wo Muhammed el-Schahla (das alte Weib) als Emir Statthalter das Commando über- nommen hatte. Hasan nahm auf die dringenden Vorstellungen des Commandanten von Ta’izz ihm Hülfe zu senden keine Rücksicht, sodass sich die Stadt sammt der Festung am 3. Rabi II. (7. Oct. 1567) den Zeiditen ergeben musste, während Hasan den Einwohnern von Zabid hohe Steuern auflegte, die er durch einen Einnehmer Namens Muhammed el-Baschkari eintreiben liess, wodurch eine grosse Anzahl der reichsten veranlasst wurde auszuwandern. Gegen Ende des Ramadhän (März 1568) erhielt Hasan seine Ernennung zum Statthalter von 'Tihäma und zum Befehlshaber aller Türkischen Truppen in Jemen bis zur Ankunft der Armee, welche der Sultan hinschicken wollte. Die Zeiditen eroberten unterdess eine Stadt nach der anderen; ’Aden hatte sich lange gehalten, bis die Hungersnoth die Einwohner zur Übergabe zwang. In gleicher Weise musste sich die Festung Habb an Ali, den Bruder des Mutahhar, 14 F. WÜSTENFELD, ergeben und Ali ben Schuweija zog am 17. Dsul-Higga in Mauza’ ein, kam dann nach Mocha, wo er eine Besatzung zurückliess, worauf er sich gegen Zabid wandte. Hier machten die Türken einen Ausfall und schlugen die Zeiditen in die Flucht, sodass sie ihre Zelte und ihr Gepäck im Stiche lassen mussten. Indess war um diese Zeit die Macht der Türken in Jemen am tiefsten gesunken und der Sultan Selim, welcher jetzt erst eine genaue Kenntniss von der Lage erhielt, beschloss eine grosse Armee hinzu- schicken um das Verlorene wiederzugewinnen und der nächste Feldzug wird nicht mit Unrecht die zweite Eroberung des Landes genannt. Hier beginnen auch die Nachrichten in den Biographien des Muhibbi, durch deren Aneinanderreihung man einen ziemlich vollständigen Überblick über die Er- eignisse gewinnt, indem er nicht bloss eine Aufzählung von einzelnen Thatsachen giebt, sondern auch ihren Zusammenhang erkennen lässt. Muhibbi führt einige Specialgeschichten aus dieser Periode an von Mitgliedern der regierenden Familie, zu diesen gehört ’Isä ben Lutfallah ben el-Mutahhar ben Scharaf ed-din Jahjä, ein ebenso gelehrter als wohlwollender Prinz in Kaukabän, der sich mit mancherlei Fächern, besonders mit den schönen Wissenschaften und Sternkunde beschäftigt hatte; er schrieb eine Geschichte unter dem Titel _,} », Laetitia animae, scheinbar für die Türken, in Wirklichkeit aber zum Lobe seiner Vorfahren. Da sein Zeitalter nicht näher bekannt ist, muss man sich daran halten, dass er an den Imäm el-Cäsim (8. 12), als die Truppen im Rabi’ II. 1022 (Mai 1613) von Kaukabän nach Schahära gegen die Türken auszogen, eine lange Cacide richtete, worin er ihn gegen die Anschuldigungen der Leute vertheidigte. — Ein anderes Geschichtswerk desselben Verfassers führte den Titel sus! Sa 3 Kl „SI Polus sufficientes Jeme- nenses de regno Muhammedico. I. Die zweite Eroberung. $. 1. Lälä Muctafa Pascha. Gleich nach dem Regierungsantritt des Sultans Selim ben Suleimän (reg. 974—982) wurde in Constantinopel Lälä Muctafa Pascha dazu ausersehen, Jemen wieder zu unterwerfen. Er nahm seinen Weg über Cähira, wo Sinän Pascha als Statthalter von Ägypten residirte, zögerte aber mit der Weiterreise in der Hoffnung, zu dem Commando über die JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. ib nach Jemen bestimmten Truppen die Statthalterschaft von Ägypten hinzuzubekommen. Er verabredete mit einem seiner Leibbedienten, Sinän Pascha zu Gaste zu laden und ihm in einem Trunke Gift beizu- bringen. Sinän nahm die Einladung an und liess den Scheich Ahdam ben Abd el-camid el-Akkärl einen seiner Vertrauten, der bei ihm die Stellung eines Mentor und Hofmeisters hatte, ohne dessen Rath er nichts that, zu sich rufen und sagte zu ihm: komm mit, wir wollen zusammen zu dem Gastmahl gehen. Er antwortete: bei Gott! ich gehe nicht mit dir, sei du aber auf deiner Huth vor deinem Leben, denn ich bin um dich besorgt; die Leute behaupten, dass man dir einen Schaden anthun wolle. Als Sinän dann hinkam und der Becher mit vergiftetem Gerstensaft mit Zucker versüsst gereicht wurde, nahm er ihn nicht an, sondern bat einen der anwesenden Emire davon zu trinken; der Angeredete erwiederte: ich für mein Theil werde aus diesem Becher nicht trinken; wodurch sein Verdacht noch vermehrt wurde. Da sprach ein Mann, der zur Bedienung dastand: wie lange wollte ihr noch anstehen zu trinken? Er nahm den Becher um zu trinken und als er ihn an die Lippen ansetzte, lösste sich augenblicklich das Fleisch davon ab, die Vorderzähne und das Barthaar fielen aus, da warf er den Becher von sich. Die Anwesenden merkten die Geschichte, Sinän Pascha stand auf, indem er die Worte des Coran sprach (Sure 35,41): »Die schändliche List fällt auf die zurück, von denen sie ausgeht«. Er rief, dass ihm sein Pferd vorgeführt werde, stieg auf und ritt davon. Lälä Muctafä hatte nun zwar alle Vorbereitungen zu einem Zuge nach Jemen getroffen, er hatte allen Kriegsbedarf angeschafft und eine grosse Armee zusammengebracht, von welcher auch ein Theil unter dem Emir Othmän zu Schiff nach Gidda abgegangen und dann in den Häfen von el-Buk’a und el-Hudeida gelandet war; allein die übrigen Truppen bezeigten ebensowenig Lust als er selbst, das behagliche Leben in Ägypten mit den Kriegsgefahren in Jemen zu vertauschen; er war desshalb auch schon schriftlich mit Mutahhar in Unterhandlung getreten, ' um ihn auf friedliche Weise zur Unterwerfung unter die Oberhoheit des Sultans zu bewegen, freilich ohne Erfolg. Darüber war fast ein 16 F. WÜSTENFELD, Jahr hingegangen, bis endlich der Sultan, als er alle die Gründe dieser Verzögerung erfuhr, beschloss ihr mit einem Male ein Ende zu machen. Läl& Muctafä verlor das Commando und den Titel eines Wezir, wurde nach Constantinopel zurückberufen und nur wegen seiner früheren Ver- dienste in dem Kriege gegen die Ungarn, besonders bei der Belagerung von Szigeth, begnadigt. Dagegen erhielt Sinän Pascha den Auftrag die Expedition nach Jemen zu unternehmen. $. 2. Sindn Pascha. Er brach am 17. Ragab 976 (5. Jan. 1569) von Cähira auf, nahm den Landweg nach Janbu’, wo bei seiner Ankunft am 12. Scha’bän (30. Jan.) die Schiffe mit dem Kriegsmaterial aus Suez bereits einge- troffen waren, und am 22. Scha’bän (9. Febr.) hielt er seinen Einzug in Mekka, während die Truppen, die er in strenger Zucht und Ordnung hielt, ausserhalb der Stadt lagern mussten. Am 4. Ramadhän (26. Febr.) zog er weiter und erreichte gegen das Ende des Monats (Mitte März) Gäzän, wo, nachdem der hier commandirende Emir Mutahhar die Flucht ergriffen hatte, Sinän die Abgeordneten der benachbarten Arabischen Stämme empfing, welche ihm ihre Unterwürfigkeit erklärten. Nachdem er die Regierung dieses Distriets geordnet hatte, eilte er dem Emir Othmän zu Hülfe, welcher die Stadt Ta’izz am Ende des Ragab 976 (Mitte Jan. 1569) eingenommen hatte, aber die sie beherrschende Festung el-Cähirija nicht erobern konnte und jetzt von den Zeiditen im Rücken hart bedrängt wurde, die ihm den Rückzug nach Zabid abschnitten. Sinän schickte ihnen ein Corps von 1000 Mann unter Othmän entgegen, vor dem die Zeiditen sich in die Berge zurückzogen; sie kamen dann mit der überlegenen Macht von 50000 Mann in die Ebene herab, wurden aber Sonnabend d. 13. Dsul-Ca’da (29. April) von den Türken in die Flucht geschlagen, denen die Zelte mit reicher Beute in die Hände fielen, welche unter die Soldaten vertheilt wurde. Vier Tage nachher zog Sinän auch in die Festung von Ta’izz ein, nachdem durch den Verrath des Commandanten, welcher der Secte der Ismä’iliten angehörte, die Thore geöffnet waren. JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 17 Jetzt richtete Sinän sein Augenmerk auf ’Aden, wie ihm schon der ‚ Sultan befohlen hatte, damit nicht die Portugisen dort landen und sich | festsetzen könnten; die Stadt war damals im Besitz der Zeiditen unter ' dem Commandanten Cäsim, welcher die Portugisen zu Hülfe gerufen | hatte um die Seeseite zu decken, während er selbst die Landseite ver- | theidigen wollte. Die Türkische Flotte unter dem Admiral Cheir ed-din ‚ Cara Ogli lag in dem Hafen von Mocha, Sinän gab ihm Befehl nach - ’Aden zu segeln und er traf dort kurz vor der Portugisischen Flotte ein und schlug sie in die Flucht, kehrte aber dann, anstatt sie zu verfolgen, nach 'Aden zurück, wo unterdess ein von Sinän voraufgesandtes Corps eingetroffen war, sodass die Stadt nach kurzer Belagerung am 29. Dsul- Ca’da 976 (15. Mai 1569) erobert wurde. Cäsim wurde hingerichtet und die Arabischen Soldaten als Ruderer auf die Schiffe gebracht. Sinän war bei Ta’izz noch zurückgehalten durch die Wiedersetzlich- keit des Emir Othmän, welcher sich ihm nicht unterordnen wollte und SIE ER TEE F % EEE ER TEETEREIEFE behauptete, er commandire die älteren Truppen und Sinän nur die von ihm mitgebrachten. Othmän zog durch Drohungen und Versprechungen die Araber und selbst einige Soldaten des Wezirs auf seine Seite, schon standen zwei Parteien der Türken feindlich gegen einander, da legte Sinän jetzt erst in einer Versammlung der Officiere eine Ordre des ei u EL ES Sultans vor, wodurch er allein zum Statthalter beider Provinzen von Jemen ernannt, und eine andere, wodurch Othmän abberufen wurde. Othmän unterwarf sich dieser ihm mitgetheilten Ordre, blieb aber noch, bis ein Courier, den er abschickte, den erneuten Befehl des Sultans brachte, dass er nach Uonstantinopel zurückkommen solle. NER, Nach seiner Abreise brach Sinän von Talizz auf und lagerte bei el-Caida, wo überlegt wurde, welchen Weg er einschlagen könne um nach Ganä zu kommen; die beiden Hauptstrassen dahin hatten die ' Araber in den Ebenen durch Überschwemmung aus den Bergwassern, ‚ in den Engpässen durch Anhäufung von Steinen unzugänglich gemacht. Da traf ihn die Nachricht von der Eroberung von ’Aden, wodurch der Muth seiner Truppen aufs neue gestärkt wurde; er ernannte Husein, den Sohn seiner Schwester, zum Emir Statthalter von ’Aden, gab ihm Histor.-philolog. Olasse. XXXIL. 1. Ü 18 F. WÜSTENFELD, 200 Mann als Besatzung mit und beeilte sich dem Sultan diesen glück- lichen Erfolg zu melden. Dann setzte er am 9. Dsul-Higga (26. Mai) seinen Marsch fort und wählte gegen die Erwartung der Araber den von ihnen unbeachtet gelassenen Umweg dem Bache Mitham entlang und erreichte gegen die Mitte des Monats die Moschee el-Cä. Die Kanonen waren besonders schwer auf den schlechten Wegen fortzu- schaffen, die Zeiditen beunruhigten den Zug fortwährend, zumal wenn er etwas ins Stocken gerieth, und griffen öfter den Vor- und Nachtrab an, indess durch die Umsicht des Wezirs und durch den Muth seiner Soldaten wurden sie immer mit Verlust zurückgeschlagen. So kam Sinän in die etwas freiere Gegend von Gibla und Ta’kur, wo er sein Lager aufschlug. Die gute Zucht, in welcher er seine Mannschaft hielt, sodass sie keine Ausschreitung, keine Plünderung wagen durfte, hatte allmälich das Vertrauen der Araber erweckt, mehrere benachbarte Stämme schickten Abgeordnete zu ihm, um ihm ihre Unterwürfigkeit zu erklären, ebenso die Einwohner von Gibla; nur in die hochgelegene für uneinnehmbar gehaltene Festung Ta’kur hatte sich eine grosse Menge Aufständiger geflüchtet, entschlossen sich zu vertheidigen. Als aber Sinän zu einem Sturme Ernst machte und die Belagerten sahen, dass sie keine Hülfe von aussen zu erwarten hatten, ergaben sie sich und wurden freigelassen und der Wezir liess eine Besatzung mit einigen Kanonen dort. Auch mehrere andere feste Plätze wurden eingenommen und besetzt, die weniger wichtigen zerstört. Nachdem dann Sinän seine Armee wieder gesammelt hatte, wandte er sich gegen die Stadt Ibb am Fusse des Gebirges Ba’dän, dessen Gipfel die Zeiditen besetzt hielten; dadurch dass er sich selbst an die Spitze stellte, erhöhte er den Muth seiner Soldaten, am 10. Muharram 977 (25. Juni 1569) wurde die Stadt erobert und demnächst der Feind auch aus dem Gebirge vertrieben. Sinän erwarb sich immer mehr die Anhänglichkeit seiner Leute durch vermehrten Sold und durch Ge- schenke, welche er ihnen aus eigenen Mitteln machte, während Mutahhar seine Sparsamkeit und seinen Geiz soweit trieb, dass er über die Eier, welche seine Hühner legten, von seinen Dienern Rechenschaft forderte. JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 19 Als ihm der Sultan früher einmal ein sehr kostbares ausserordentliches Geschenk gemacht hatte, gab er dem Überbringer 50 Dinare, welche dieser unter die Trommler und Spielleute vertheilte, die ihn bewillkommt hatten; nach der Abreise des Gesandten liess Mutahhar die Musicanten zu sich kommen und forderte ihnen das erhaltene Geld wieder ab. — Die Bewachung des Gebietes von Ibb und Gibla überliess Sinän einem Corps unter den Emiren Mahmüd Beg el-Kurdi und Parwiz Beg und er brach am 19. Muharram (4. Juli) nach Dsamär auf, dessen Einwohner ihm die Thore öffneten, und nach einem beschwerlichen Marsche, auf welchem er indess von den Arabern nicht belästigt wurde, traf er am 11. Gafar (26. Juli) vor Can’ä ein. Mutahhar, welcher hier residirte, war aber durch Kundschafter von der Annäherung benachrichtigt uud hatte sich mit seiner ganzen Familie und Dienerschaft ins Gebirge nach Thulä zurückgezogen. Der Wezir liess seine Truppen vor der Stadt lagern und schickte einzelne Corps aus, welche die Umgegend unter- warfen, darunter das Schloss von Chaulän und andere Besitzungen der Zeiditen, woher sie reiche Beute und eine Menge Gefangene zurück- brachten, die theils als Sklaven unter die Soldaten vertheilt, theils als Ruderer für die Schiffe bestimmt wurden. Am 4A. Rabi I. (17. Aug.) setzte Sinän seinen Marsch in dem Gebiete des Mutahhar fort und kam am 9. d. M. nach Schibäm, einer grossen Stadt am Fusse des Berges, auf welchem die Festung Kaukabän') liest; die Stadt wurde mit List genommen, indem die Türken durch einen unterirdischen Canal, aus dem ein in der Citadelle entspringender Bach abfliesst, bei Nacht eindrangen und die Wachen tödteten, worauf sie die Thore öffneten und die Besatzung nach heftiger Gegenwehr überwältigten; hier wurden auch 500 gefangene Türken in Freiheit gesetzt. Grössere Schwierigkeit machte die Eroberung der beiden Festun- 1) Kaukabän ist eigentlich der Name des Berges, welcher in mehrere Spitzen ausläuft, auf denen Forts erbaut waren, die sich gegenseitig deckten; eins derselben hiess Beit el-’izz »Haus der Macht« und die sehr stark und von einem breiten Graben umgebene Haupt-Festung wurde auch Kaukabän genannt. 2 20 F. WÜSTENFELD, gen Kaukabän und Thulä, welche so nahe bei einander lagen, dass die Communication zwischen beiden nicht zu hindern war. Mutahhar hatte sich mit seinen beiden Söhnen el-Hädi und Lutfallah in Thulä einge- schlossen und als er erfuhr, dass Sinän einmal sich aus dem Lager entfernt habe um die Zugänge zu Kaukabän zu recognosciren, liess er einen Ausfall auf das Türkische Lager machen, der aber zurückgeschlagen wurde, und ein zweiter Ausfall lief noch unglücklicher ab und el-Hädi verlor dabei das Leben. Indess auch von Sinäns Seite gelang ein Angriff auf das Fort Beit el-’izz nicht, während von den ausgesandten Corps in anderen Gegenden mehrere feste Plätze eingenommen wurden. Endlich war es nach den grössten Anstrengungen gelungen, die Kanonen auf eine Anhöhe zu bringen, von wo die Festung beschossen werden konnte, und als der Commandant Muhammed ben Schams ed-din dies sah und glaubte sich nicht länger halten zu können, entliess er am 17. Gumädä I. (28. Oct.) mehrere gefangene Türkische Emire mit dem Auftrage für ihn eine günstige Capitulation zu erwirken. Sinän liess sich auf keine Unterhandlungen ein, sondern zog seine Truppen zusammen, um Kaukabän enger einzuschliessen; mehrere Ausfälle, welche die Belagerten aus Thulä machten, wurden zurückgewiesen. Aber wenn dann auch nach solchen Erfolgen Sinän auf der einen Seite die um- wohnenden Araber für sich zu gewinnen suchte, so wusste auf der andern Mutahhar durch Verbreitung falscher Nachrichten, dass er die Türken geschlagen habe, viele zu sich herüberzuziehen. So hatte er durch Geschenke, Versprechungen und die Aussicht auf eine reiche Beute in und um Thulä eine Streitmacht von 1000 Reitern und 8000 Fuss- gängern vereinigt zu einer Zeit, als Sinän wegen der Belagerung von Kaukabän nur noch 1200 Mann in seinem Lager bei Schibäm hatte. Mutahhar rückte am 1. Ramadhän 977 (7. Febr. 1570) aus und Sinän befahl den Seinigen sie ruhig herankommen zu lassen, allein in ihrem Kampfesmuth stürzten sich die Türken in die Reihen der Araber, vom Morgen bis zum Abend wurde gekämpft, bis die Araber das Schlacht- feld verliessen, das mit ihren Todten bedeckt war. So musste Sinän beständig auf seiner Huth sein, da er fortwährend von Thulä her En Cnat BEE) E00 Wa Br a Nr er a a Wi I 1m TeReT \ JEMEN IM X1. (XVIL) JAHRHUNDERT. 21 beunruhigt wurde, viel bedenklicher für ihn sah es aber in den übrigen Theilen des Landes aus, wo nach dem Abzuge der Türkischen Besatzun- gen die Araber sich wieder erhoben um das fremde Joch abzuschütteln, sodass Sinän öfter genöthigt war, einzelne Corps gegen die Aufständigen auszuschicken. Diese Umstände hielt Mutahhar für günstig um dem Wezir auf einem anderen Felde eine Schlacht anzubieten; Sinän ging darauf ein, am 18. Ramadhän (24. Febr.) trafen die beiden Heere auf der bezeichneten Stelle zusammen und die Zeiditen wurden abermals mit grossen Verlusten geschlagen. Mutahhar hörte indess nicht auf, den Fanatismus der Araber aufzustacheln und sagte ihnen zum Beweise seiner göttlichen Sendung vorher, dass am 14. Schawwäl 977 (22. März 1570) eine Mondfinsterniss eintreten würde). Der Aufstand breitete sich immer weiter aus, fasst wäre die Haupt- Citadelle von Can’a durch die Araber erobert, Ibb und Gibla wurden überrumpelt, während die Soldaten in den Kaffeehäusern zerstreut waren, und der grösste Theil der Besatzung wurde niedergemacht; Talizz und ’Aden wurden durch die Umsicht und Thätigkeit einiger dorthin ge- sandten Emire behauptet und die Ruhe hergestellt; ebenso gelang es, den Aufstand in dem Gebiete des Gebirges Sumär zu unterdrücken. Sinän richtete nun sein ganzes Streben wieder auf Kaukabän und kam auf den Gedanken, über den breiten Festungsgraben eine Brücke zu schlagen; da es in der ganzen Umgegend an Holz fehlte, wurden Balken und Bohlen, Nägel und Bandeisen aus Can’ä herbeigeschafft. Schon war die Brücke unter dem Schutze der Kanonen fertig hergestellt, da brach sie an einem Ende ab und stürzte in den Graben, die mühsame Arbeit musste von vorn wieder angefangen werden. Der Commandant Muhammed ben Schams ed-din sah nun ein, dass er sich nicht länger würde halten können und seine Officiere waren geneigt zu capituliren; 1) de Sacy bemerkt hierzu, dass eine Mondfinsterniss in diesem Jahre am 14. Ramadhän (20. Febr.) stattgefunden habe und also der Name des Monats ver- schrieben sein müsse. Dann muss man auch diese Vorhersagung und ihr Eintreffen ' vor die eben erwähnte Schlacht setzen. k; ebenso sehnten die Türkischen Truppen das Ende der Belagerung herbei 22 F. WÜSTENFELD, und die Emire, welche die Stimmung in der Festung kannten, brachten den Cadhi Schams ed-din, welcher bei Sinän die Stelle des Secretärs versah und dessen ganzes Vertrauen besass, auf ihre Seite und dieser fand den Wezir bereit, Friedensverhandlungen anzuknüpfen. Der Cadhi erhielt von ihm den Auftrag, die erste Anfrage zu stellen, er fand bei | den Gegnern ein bereitwilliges Entgegenkommen und unter ehrenvollen Bedingungen, wobei Muhammed ein jährliches Einkommen von 600000 Othmanis zugesichert war, wurde am 12. Dsul-Higga 977 (18. Mai 1570) die Festung übergeben. Hierdurch wurde nun aber auch Mutahhar so sehr geschwächt, dass er keinen anderen Ausweg sah, als dem Beispiele Muhammeds zu folgen; er liess desshalb mehrmals Sinän um Frieden bitten, aber immer vergebens, weil dieser ihm seine frühere Treulosigkeit nicht vergessen konnte; erst durch die Vermittlung Muhammeds und dessen bündigste Versicherungen der Treue und des Gehorsams liess sich Sinän endlich bewegen, Mutahhar zu begnadigen. Die besonderen Bedingungen waren, dass er die Oberhoheit des Sultans anerkenne, für welchen in allen Moscheen des Landes das Gebet gesprochen und mit dessen Namen die Münzen geprägt würden, dass er auf alles von den Türken früher be- sessene Land und das, was sie jüngst erobert hatten, verzichten und nur als seine Residenz die Stadt Gada mit ihrem Gebiete behalten, aber davon eine jährliche Pachtsumme bezahlen und dort eine Türkische Besatzung aufnehmen solle, und dass er den in der Festung Habb noch eingeschlossenen Aufrührern weder Hülfe bringen, noch mit ihnen eine Verbindung unterhalten wolle. Nachdem darauf Thulä übergeben war, kehrte Sinän mit der Armee nach Gan’ä zurück und fing an, die Ver- waltung des Landes wieder zu ordnen. Dem längst gehegten Wunsche, von seinem Posten abberufen zu | werden, hatte der Sultan entsprochen und der Nachfolger Behräm Pascha war mittlerweile bereits in Jemen eingetroffen; Sinän unterstützte ihn noch durch ein Hülfscorps, um noch einige aufständige Araber vollends 1 t | zu unterwerfen, liess ihn dann zu sich kommen und ertheilte ihm (44 JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 23 Rathschläge über die Führung der Truppen und die Behandlung der Eingeborenen und übergab ihm die Regierung beider Theile der Provinz, Tihäma und Gabal, des Küstenstriches und des Gebirgslandes, die er in dem Zeitraume von etwas mehr als zwei Jahren dem Türkischen Scepter wieder unterworfen hatte. Den mit ihm gekommenen Truppen stellte er es frei, zu bleiben oder mit ihm zurückzukehren; die meisten wählten das erste, weil sie in Jemen höheren Sold bekamen. Fr reiste nach Mocha, schiffte sich hier am 4. Schawwäl 978 (2. März 1571) ein, landete am 18. (16.) d. M. in Gidda, begab sich nach Mekka und verweilte hier zwei Monate, bis die Wallfahrt vorüber war, wobei er alle Gebräuche streng beobachtete. Während der Zeit seines dortigen Aufenthaltes stiftete er schöne Denkmäler, unter anderen liess er den Weg um die Ka’ba neu herstellen, derselbe war bisher mit Kies bedeckt und am Rande mit behauenen Kantensteinen wie mit einem Fries ein- gefasst, jetzt wurde dieser Rand mit harten Steinplatten belegt und in den Festtagen Teppiche darüber gedeckt, sodass es ringsherum ein angenehmer Aufenthaltsort wurde, darüber hinaus war der Platz wie in dem übrigen Theile der Moschee mit kleinen Kieselsteinen beworfen. Ferner liess er den Weg nach Taniim theils ausbessern, theils neu anlegen und aus einem entfernten Brunnen in einem aus Sand und Kalk hergestellten Canale das Wasser bis an den Weg leiten, wobei ein Diener angestellt war, welcher das Wasser aus dem Brunnen schöpfen und in den Canal ausgiessen musste, sodass die Vorübergehenden daraus trinken und die zur kleinen Wallfahrt ’Omra dahin kommenden sich waschen konnten; zum Unterhalt des dabei Angestellten bestimmte er den vierten Theil seiner Legate aus Ägypten. — In Medina besuchte er das Grab des Propheten und liess während seiner Anwesenheit in einem Seitenthale für die Carawanen der Pilger einen Brunnen graben. In Mekka sowohl als in Medina stiftete er eine Einrichtung, dass von 30 Personen jede täglich einen der 30 Abschnitte des Coran vorlesen musste, sodass er täglich einmal ganz gelesen wurde. Noch ehe Sinän Cähira erreichte, erhielt er die Nachricht, dass der Sultan ihn wieder zum Statthalter von Ägypten ernannt habe, er 24 F. WÜSTENFELD, erstattete also nur einen schriftlichen Bericht über seine Erfolge in Jemen und blieb gleich in Ägypten, wo er während einer friedlichen Regierung viele zweckmässige und nützliche Einrichtungen machte, bis er im Anfange des J. 980 (Mai 1572) nach Constantinopel berufen wurde. Hier wurde er mit den grössten Ehrenbezeigungen empfangen, erhielt mit dem Range und Gehalte eines Wezir einen Platz im Staats- rath und wurde besonders in Angelegenheiten, welche Ägypten, Mekka, Medina und Jemen betrafen, stets zu Rathe gezogen. Im folgenden Jahre übertrug ihm der Sultan Selim den Oberbefehl über die Armee, welche mit der Flotte unter dem Admiral Kilig Alı Pascha gegen die Franken (Spanier) nach der Africanischen Küste gesandt werden sollte, um Tünis mit der von den Christen im J. 939 (1532) erbauten Festung Halk el-wädi') wieder zu erobern. Die Christen nämlich, veranlasst durch die Uneinigkeit der Magribinischen Herrscher aus der Dynastie der Banu Hafc, von denen die einen sich mit den Spaniern gegen die andern verbündeten, waren dadurch nach den Ländern der Muslim lüstern gemacht, hatten sie erobert und in Besitz genommen und die Festungen und Burgen verstärkt, Guletta neu angelegt; die Muslim verzweifelten daran sie wieder zu gewinnen und mussten sich unter die Herrschaft der Spanier beugen. Diese hatten die ganze Regentschaft Tünis unterworfen, viele Männer getödtet, Frauen und Kinder zu Ge- fangenen gemacht. Beseelt von dem Wunsche die Glaubensgenossen von dem fremden Joche zu befreien und das Land unter Türkische Herrschaft zu bringen liess der Sultan Selim 200 Galeeren ausrüsten, mit Soldaten bemannen und mit Kanonen und Kriegsgeräth versehen und die Flotte segelte am 28. Muharram 982 (20. Mai 1574) von Con- stantinopel ab; es war ein Kriegszug, der zu den grössten gehört, welchen die Othmanen unternommen haben, [dessen Einzelheiten bei Cutb ed-din nachzulesen sind, woraus wir nur das Wesentlichste kurz hervorheben wollen, schreibt Muhibbil. Die Muslim schlugen die Spani- 1) d. i. gula rivi, da sie an der Mündung eines kleinen Flusses liegt, daher der Name Guletta. JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 25 sche Flotte, bohrten 30 Schiffe derselben in den Grund und eroberten 50 und trugen überall einen vollständigen Sieg davon; gegen 10000 Christen verloren in den verschiedenen Kämpfen das Leben und wun- derbar, was die Spanier in 43 Jahren an festen Plätzen und Burgen erbaut hatten, das wurde von Sinän Pascha während der Belagerung in 43 Tagen zerstört, sodass davon keine Spur übrig blieb. Er kehrte dann nach Constantinopel zurück und wurde von dem Sultan Muräd am 3. Rabi’ I. 988 zum Grosswezir ernannt, und als er von diesem Posten enthoben wurde, erhielt er die Statthalterschaft von Damascus. Hier gründete er eine Moschee vor dem Thore Gäbia mit Badehäusern, einem Marktplatze, der sich mit den schönsten messen kann, und mit Gasthöfen für die Reisenden. In der Folge kam er noch viermal wieder in seine frühere Stellung als Grosswezir; zum dritten Male war er im Rabi’ I. 1004 entlassen und Lälä Muhammed Pascha an seine Stelle gekommen, dieser starb aber schon nach drei Tagen!) und Sinän Pascha trat wieder ein, starb aber ebenfalls schon im Scha’bän dieses Jahres (April 1596). — Jn einem seiner Wezirate war er auch gegen die ungläubigen Nemse (Deutschen) gesandt und eine seiner ausgezeichnet- ‚sten Thaten ist die nach einer Belagerung von 70 Tagen erfolgte Er- stürmung der himmelhohen Festung Jänik (Jaurinum in Ungarn), wie es der Diwan-Secretär Abd el-karim ben Sinän (+ in den 1040er Jahren. G. 560) in seinen Biographien geschildert hat. — Auch in Büläk hat Sinän eine Moschee erbauen lassen, ebenso in Jemen (Zabid), Constanti- nopel und anderen Städten, und die Anzahl der von ihm errichteten Moscheen, Bethäuser, hohen Schulen, Gasthöfen und Bädern beläuft sich auf mehr als Hundert; überhaupt hat er unter allen Weziren der Othmanen die meisten und den Menschen nützlichsten Bauwerke gegründet. 1) Nach seiner Biographie von Ibn Naw’i (G. 562) wurde Lälä Muhammed Pascha am 17. Rabi’ I. 1004 zum Grosswezir ernannt, erkrankte aber, sodass er nur einmal im Diwan erscheinen konnte und starb zehn Tage nach seiner Ernennung. Bistor.-philolog. Classe. XXXI. 1. D 26 F. WÜSTENFELD, $. 3. Behräm Pascha. Behräm war ein Sohn des Muctafä Pascha Kara Schähin und Bruder des Ridhwän Pascha, welche beide gleichfalls, wie oben S. 9 u. 10 erwähnt ist, Statthalter von Jemen gewesen waren. Er landete mit 600 Mann frischer Truppen aus Ägypten in dem Hafen von el-Buk’a, traf im Anfange des Dsul-Higga 977 (Mai 1570) in Zabid ein, und nachdem er einiges in der Verwaltung geordnet und statt des bisherigen Schäfiiten einen Hanefiten zum Vorsteher in der grossen Moschee an- gestellt hatte, wie es im ganzen Türkischen Reiche eingeführt werden sollte, setzte er seinen Marsch über Heis fort und lagerte am 1. Mu- harram 978 (5. Juni 1570) bei Mauza’ und am 5. Muharram bei Ta’izz. Hier verstärkte er sein Corps aus der Besatzung durch 800 Reiter und 700 Fussgänger, schlug damit am 20. Muharram bei el-Cälida einige Araber in die Flucht, die sich seinem Vormarsch wiedersetzten, und erhielt dann auf seinen Wunsch bei Schibän el-Ta’kur weitere Ver- stärkung von Sinän Pascha, mit deren Hülfe alsbald die ganze Gegend unterworfen wurde. Nur ’Ali ben Mutahhar hielt sich noch in der Festung Habb, welche nun belagert werden musste und schwerlich sobald eingenommen wäre, wenn sich nicht Verräther gefunden hätten. Ein Türkischer Cadhi, ein Arabischer Söldling und ein Waffenschmidt, welche als Gefangene in der Festung frei umhergingen, fassten den Plan das Pulvermagazin in Brand zu stecken; sie bemerkten in dem Dache desselben eine Öffnung um etwas Licht hineinzulassen, sie banden also einer Katze eine brennende Lunte an den Schwanz, trieben sie in die Öffnung, und alsbald flog das Magazin in die Luft; der ganze Berg wurde erschüttert und ein Theil der Festungswerke stürzte zusammen. Die Thäter wurden ermittelt und mit zusammengebundenen Füssen von dem Felsen hinabgestürzt, indess war der angerichtete Schaden nicht so gross, dass die Belagerer einen Sturm hätten unternehmen können. Nun ver- abredeten zwei Söldlinge, die im Dienste des Commandanten Ali standen, und sein ganzes Vertrauen besassen, ihn zu vergiften, was um so leichter JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 27 war, als Ali sich gewöhnlich in trunkenem Zustande befand. Einer von den beiden schlich sich aus der Festung, um Behräm von dem Plane in Kenntniss zu setzen, er billigste ihn und wollte zu einer bestimmten Zeit gegen die Festung anstürmen. Der Verräther begab sich zurück ins Schloss, fand Ali berauscht und reichte ihm einen vergifteten Gra- natapfel, und kaum hatte er ihn verschluckt, so fiel er todt nieder. Die Besatzung wehrte sich nicht länger und öffnete dem schon heran- kommenden Pascha die 'Thore, welcher am 3. Ragab 978 (1. Dec. 1570) seinen Einzug hielt, und damit war das ganze Land, welches die Türken früher besessen hatten, und noch einige Gebiete und feste Plätze mehr unterworfen. Nach einem anderen Schriftsteller wäre die Festung Habb schon im J. 969 (1561) von dem Zeiditen Omar el-Naddhäri wegen Wasser- mangel an Mahmüd Pascha übergeben. Ein dritter sagt, Behräm selbst habe das Waffenmagazin Alis am Ende des Rabi' I. 978 in Brand gesteckt und sei dann mit der ganzen Armee am 17. Rabi’ II. (18. Sept.) vor die Festung Habb gerückt und habe die Belagerung begonnen. Als Ali am 26. d. M. starb, verheimlichten die Belagerten seinen Tod zehn Tage, mussten sich aber nach einer Belagerung von 75 Tagen am 6. Ragab (4. Dec.) ergeben. — Es scheint, dass Habb nach Mahmüd Pascha wieder in die Hände der Araber gekommen war und eine Ver- wechselung zweier verschiedener Besitzer des Namens Ali stattgefunden hat. Vergl. oben 8. 10. Behräm begab sich darauf nach Dsamär, wo er am 15. Scha’bän (12. Jan. 1571) mit Sinän Pascha zusammentraf, welcher ihm die Re- sierung übergab und abreiste. Der Commandant von Habb Namens el-Muweiha, welcher nach Alis Tode die Festung übergeben hatte und zur Belohnung auf seinem Posten mit einem bedeutenden Jahresgehalte belassen war, versuchte doch noch einmal die umwohnenden Araber gegen die Türken aufzuwiegeln, er hatte dieserhalb sogar auch an Mutahhar geschrieben; der Brief war aufgefangen, und da er schon gesen Dsamär mit einem grossen Anhange heran marschirte und bereits bis Jarim gekommen war, schickte ihm Behräm ein Corps Cavallerie D2 28 P. WÜSTENFELD, entgegen, welches ihn mit seiner ganzen Schaar tödtete und ihre Köpfe nach Dsamär brachte. Nachdem nun die Ruhe im ganzen Lande hergestellt war, legte Behräm am 10. Ramadhän (5. Febr. 1571) den Grund zu einer neuen Stadt, welche er in Bezug auf die lange nicht gekannte friedliche Zeit Malhadh el-amdn »Anblick des Friedens« nannte, indem zugleich in dem ersten Worte nach dem Zahlwerth der Arabischen Buchstaben die Jahrszahl der Erbauung 978 ausgedrückt ist; sie lag so günstig im Mittelpunkte, dass sie nach allen Seiten, nach den Hauptorten Can’ä, Talizz, ’'Aden, Ba’dän und Zabid eine bequeme Verbindung hatte und zum Sitz der Regierung und zur Residenz des Pascha recht geeignet war. Einige Verwaltungsmassregeln, welche die Besteuerung erleichterten, wurden von der Bevölkerung gut aufgenommen, alle festen Plätze erhielten nach und nach Türkische Besatzung, nur hier und da fand sich noch einiger Widerstand, und als Mutahhar im J. 980 gestorben war, sandte dessen Sohn Abd el-rahman einen seiner Vettern als Geissel nach Dsamär. Die Nachricht von dem am 27. Scha’bän 982 (12. Dec. 1574) er- folgten Tode des Sultans Selim war am 14. Dsul-Ca’da (25. Febr. 1575) nach Malhadh gekommen und der Schatzmeister in Jemen hatte ver- lauten lassen, dass der neue Sultan Muräd III. für jeden Soldaten ein ausserordentliches Geschenk bewilligt habe; dies veranlasste die Truppen zu hohen Forderungen, sie nahmen in der Moschee gegen Behräm eine drohende Stellung an, sodass er sich genöthigt sah jedem Fussgänger 16, jedem Reiter 24 Goldstücke auszahlen zu lassen. Zugleich war in jener Nachricht schon angedeutet, dass Behräm von seinem Posten würde abberufen werden und vier Tage nachher überbrachte auch Muhammed Aga, der einstweilen voraufgesandte Stellvertreter des neuen Statthalters Muctafä Pascha, das darauf bezügliche Schreiben, wonach Behräm bis zu dessen Ankunft die Regierung weiterführen solle. Durch die Falsch- heit des Zahlmeisters wurden am 5. Muharram 983 (16. April 1575) die Soldaten aufgereizt zu verlangen, dass die Leibwache des Pascha aus seinem Palais herauskommen und mit ihnen gemeinschaftliche Sache JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 29 machen sollte; als ihnen dies entschieden abgeschlagen wurde, brachten die Meuterer die Anklage vor, dass in der vergangenen Nacht einer der ihrigen von den Leuten des Pascha ermordet sei, und nach langem Hin- und Herreden wurde desshalb angeordnet, dass jede Nacht ein Hauptmann mit seiner Compagnie durch die Stadt die Runde machen und alle, die sich auf den Strassen umhertrieben, zur Strafe ziehen solle. Am 10. Gafar (21. Nov.) brachten die Officiere in Erfahrung, dass der Zahlmeister versuchen wolle, sich Behräm’s und seines Nach- folgers zu entledigen, um selbst Statthalter von Jemen zu werden, und dass er durch das Versprechen eines erheblich höheren Soldes eine Partei der Soldaten für sich gewonnen habe. Die Officiere verlangten, dass er aus Dsamär ausgewiesen würde, und da er sich weigerte zu gehen, konnte Behräm nur soviel erreichen, dass er ihn seiner Stelle enthob und seine Geschäfte selbst übernahm. Mittlerweile war der neue Statthalter Muctafaä in dem Hafen el- Calif angekommen und dann bei el-Buk’a ans Land gestiegen, und Behräm wollte ihm bis dahin entgegen gehen; er verliess Dsamär, nahm seinen Weg über Jarim und Machädir und lagerte sich am 6. Rabi’ II. (15. Juli) bei Sudd Maschwara, dem Hauptorte in dem unteren Schawäfi Districtte, wo er die Commandanten der benachbarten Städte Gibla, Talizz und Ba’dän empfing. Zwei Tage darauf, kam die Nchricht, dass Muctafä in el-Buk’a gestorben sei und Behräm begab sich nach Ta’izz, um hier die weiteren Befehle der Regierung zu erwarten. Der Zahl- meister dachte sich den Tod des Muctafa zu Nutze zu machen, er ging mit einigen seiner Rotte nach Zabid, um die dortige Besatzung und die mit Muctafa angekommenen Truppen auf seine Seite zu ziehen und sich des reichen Nachlasses desselben zu bemächtigen; die Emire von Zabid waren ihm aber zuvorgekommen und hatten den Nachlass wieder auf die Schiffe bringen lassen und Behräm von diesem Vorfall benachrichtigt; dieser schickte einige Emire hin, welche den Zahlmeister festnahmen und ihm den Kopf abschlugen, wonach seine Anhänger sich zerstreuten. Behräm liess die neuen Truppen nach Taiizz kommen und nach 30 F. WÜSTENFELD, Dsamär abmarschiren, wo er Ali Beg als Commandanten zurückgelassen hatte; hier stellten sie alsbald, von den Meuterern verleitet, ebenfalls die Forderung eines höheren Soldes, die Gegenvorstellungen halfen nichts, es kam zu den äussersten Ausschreitungen, sodass sie auf die Leute des Ali Beg schossen, mehrere tödteten und seine Wohnung belagerten, bis er nachgeben musste und sie dadurch beruhigte, dass er ihnen An- weisungen auf die Casse ausstellte.e In der Nacht verliess er die Stadt mit seinen treuen Truppen und forderte am anderen Morgen die Auf- ständigen unter Androhung auf sie schiessen zu lassen auf, die ihm abgepressten Anweisungen herauszugeben; sie thaten dies, verlangten aber wenigstens ein einmaliges Geschenk und liessen sich endlich zu einem Aufschub überreden, um darüber an den Pascha zu berichten. Behräm gab den an ıhn abgesandten Emiren die Weisung, die gross- herrliche Fahne aufzupflanzen und alle dem Sultan treu ergebenen Soldaten aufzufordern, sich um sie zu schaaren und gegen die Wieder- spenstigen mit Gewalt vorzugehen; dies geschah und von denen, welche jetzt nicht zum Gehorsam zurückkehrten und mit den Waffen angegriffen wurden, blieben 60 auf dem Platze, die übrigen zerstreuten sich. Als endlich am 27. Schawwäl 983 (29. Jan. 1576) die Nachricht kam, dass Muräd Pascha zum Statthalter von Jemen ernannt sei, gab Behräm die Regierung ganz an Ali Beg ab, reiste am 4. Dsul-Ca’da (4. Febr.) von Ta’izz nach Zabid und von da am 12. d. M. zu Lande über Mekka nach Constantinopel zurück. $. 4. Muräd Pascha. Muräd stammte aus el-Charwäd s1,,2), war schon früher in Jemen gewesen, wo er in den Diensten des Statthalters Mahmüd Pascha (S. 10) gestanden hatte, war mit ihm nach Ägypten zurückgekommen und dessen Stellvertreter gewesen, und als Mahmüd im Scha’bän 975 (Febr. 1568) von den Ägyptischen Truppen getödtet wurde (S. 10), erhielt Muräd die Verwaltung einer Provinz von Ägypten, dann die Statthalter- schaft von Habessinien, bis ihn der Sultan Muräd zum Wezir und Statthalter von Jemen ernannte. Er landete in dem Hafen von el-Calif JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. si im Rabi’ I. 984 (Juni 1576) und zog im Gumädä II. (August) in Can’ä ein. Wenn schon die Stimmung, welche damals unter den Türkischen Truppen herrschte, seine Stellung zu einer sehr schwierigen machte, so wurde seine Lage noch bedrängter, als in der Mitte des Ramadhän 986 (Mitte Nov. 1578) der Imäm el-Hasan ben Ali el-Muajjidi!) sich auf- lehnte; die Schriten von Ca’da schlossen sich ihm an, er zog mit ihnen ins Gebirge el-Ahnüm und die Kriegstlamme loderte im Lande auf. Er eroberte mehrere Orte und sandte seine Boten mit Briefen aus, ihm beizutreten; Lutfallah gab ihm eine abschlägige Antwort und verwehrte ihm den Eintritt in sein Land, Muhammed ben Schams ed-din machte es ebenso und Jahja ben el-Mutahhar war nahe daran ein Gleiches zu thun, wurde aber noch durch einen Bruder des Imäm für diesen ge- wonnen und übergab ihm mehrere Festungen. Lutfallah sandte den Prinzen Abdallah ben Ahmed ben Schams ed-din und den Häuptling Margän gegen ihn aus, sie verliessen el-Chaschab und nahmen mehrere der schon abgefallenen Städte wieder in Besitz, indess behauptete sich el-Hasan in dem Gebirge el-Ahnüm volle sieben Jahre. Daneben hat Muräd in Jemen manches Gute gestiftet; er war ein Freund der Gelehrten und den Gottesfürchtigen gewogen und hatte einen festen Glauben an den frommen Scheich Abd el-kädir el-Ga’di und dessen Söhne in Jemen, welcher ihm, als er noch Schatzmeister des Mahmüd Pascha war, vorhergesagt hatte, dass er Statthalter von Jemen werden würde. Dieser Scheich hatte auch einmal Mahmüd ver- anlasst, seinen Kopf in den Ärmel des Scheich zu stecken und Mahmüd hatte darin einen Mann gesehen, der mit einer Kugel nach ihm schiessen wollte, wesshalb er für sein Leben besorgt war; der Scheich beruhigte ihn etwas damit, dass dies in Ägypten geschehen würde, und so traf es ein, wie oben erwähnt ist. — Später, als Muräd in Jemen entlassen und General der grossherrlichen Armee geworden war, schickte er an Zeid, den Sohn des Scheich Abd el-kädir, ein kostbares Gewand mit 1) Die Genealogie ist: el-Hasan ben Ali ben Däwüd ben el-Hasan ben Ali ben Muajjid el-Muajjidi. 32 F. WÜSTENFELD, einem Geldgeschenk und einem Briefe in Türkischer Sprache, welchen der Wezir Sinän Pascha durch seinen Secretär für den Scheich Zeid ins Arabische übersetzen liess, woraus er die edlen Gesinnungen des Muräd kennen lernte. Muräd hat in Jemen schöne Bauwerke errichten lassen, darunter eine Moschee auf der Burg von Can’ä und eine Wasserleitung vom Berge Nakim her, welche aber schon unter seinem Nachfolger Hasan Pascha wieder verfiel. In Zabid liess er über dem Grabe der Banu el-Ahdal, zu deren Qufitischen Lehren er sich bekannte, ein grosses Mausoleum erbauen, in welchem zu seiner Zeit der Scheich el-Isläm el-Husein el-Ahdal beigesetzt wurde. Die Belästigungen und Unge- rechtigkeiten gegen die Unterthanen sucht er aufzuheben und seine Gerechtigkeitsliebe war in den Bergen allgemein bekannt, und dabei war er doch blutdürstig. Schon im Gumäda I. 988 (Juni 1580) war in Constantinopel seine Abberufung beschlossen und Hasan ben Husein zu seinem Nachfolger ernannt; Muräd erwartete dessen Ankunft nicht, sondern verliess Ta’izz am 2. Dsul-Ca’da (9. Dec.) und reiste über Mekka, wo er die Wall- fahrtszeit zubrachte, nach Constantinopel. Er erhielt die Verwaltung von Caramän und sollte sich mit dem Grosswezir, der nach Tabriz reiste, dahin begeben. Bei einem Zusammenstoss mit den Persern wurde er von diesen gefangen genommen und mit den übrigen Gefangenen dem Schah Ismäil vorgeführt, welcher einige umbringen, andere theils mit, theils ohne Ketten ins Gefängniss bringen liess. Als Muräd die Reihe traf vorzutreten, (den Turban vom Kopfe hatte er verloren und so auch seinen Mantel), fragte ihn der Schah: was warst du bei der Armee? er antwortete: ich war Cavallerist uw, oder er sagte &ss,3 einer von der Garde. — Das lügst du, du bist einer von ihren Chän; so nennen sie den Pascha; er hatte ihn an den Beinkleidern erkannt, die von Seide waren; er befahl ihm dünne Beinschienen als Fesseln anzulegen und ihn ins Gefängniss abzuführen. Hier gelobte er, wenn er wieder frei und in seine frühere Stellung käme, wolle er für 10000 Goldstücke in liegenden Gründen ein Legat stiften zum Besten der Armen in den JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 39 beiden heiligen Städten. Nachdem er die Freiheit wieder erhalten hatte, wurde er von dem Sultan Muräd zum Statthalter von Damascus er- nannt, hier baute er den sogen. &l,LJl su" Bogen-Markt, womit gegen das Ende des J. 1002 (Mitte 1591) begonnen wurde; er liess die alten Trink-Buden abbrechen und durch neue ersetzen, die Strasse erweitern, das Dach erhöhen, auf das Quadrat des Post-Thores eine grosse hohe Kuppel aufsetzen, die auf zwei mächtigen Säulen zur Rechten und Lin- ken des Post-Thores ruht, ein schöner, solider Bau; die gegenüberlie- genden Häuser wurden niedergerissen und dafür ein schönes Logirhaus aufgeführt (&%, in Cähira soviel als „>, was man in Damaseus &,lm23 Verkaufs-Halle nennt), wohin er die Kaufleute vom Soldaten - Markt Kaum) a überführte und wo sie bis zu seinem Tode logirten; daneben errichtete er einen anderen Marktplatz für die Kaufleute von dem ögw gu) Ellen-Markt. Der Oberaufseher über den Bau des zuerst genannten Marktes, der Trinkhalle und des Logirhauses war der Scheich Ahmed el-Magribi el-Mäliki, Vorsteher der Omeijaden - Moschee (7 1008) und er wurde im J. 1005 beendigt, den Bau des zweiten leitete Hasan Pascha gen. Schürbezeh (7 1027) und der Ertrag aus dem Ganzen wurde den beiden heil. Städten vermacht. Während seiner Verwaltung von Da- mascus liess er im J. 1002 seinen Schwiegersohn den Emir Mancür Ibn el-Fureich und den Emir Ali ben Harfüsch umbringen. Hierauf wurde er zum Statthalter von Haleb und Dijärbekr ernannt und bethei- ligte sich an einem Feldzuge nach Ungarn, worin er sich bei der Er_ oberung der Festung Agra auszeichnete; dann wurde ihm zweimal die Provinz Rumelien verliehen, er erhielt die Wezirs-Würde und den Be- fehl Belgrad zu decken. Als der Grosswezir Derwisch Pascha Sonnabend d. 9. Scha’bän 1015 (10. Dec. 1606) getödtet war, wurde Muräd auf dringendes Anrathen des Scheich el-Isläm Gan’allah ben Ga’far (7 1021) zum Grosswezir erhoben und er schloss den Frieden zwischen dem Sul- tan Ahmed und den Christen in Ungarn und kam am Ende des Mu- harram 1016 (April 1607) nach Constantinopel zurück. Im Anfange des Rabi’ I. ernannte ihn der Sultan zum Höchstcommandirenden der Ostprovinzen mit dem Auftrage die Ruhe in Anatolien herzustellen; er Histor.-philolog. Olasse. XXXII. 1. E 34 F. WÜSTENFELD, begab sich nach Haleb und lieferte dem aufständigen Emir Ali Ibn Gänbüläds mehrere Schlachten, bis er ihn gänzlich in die Flucht schlug. Den Winter brachte er in Haleb zu und brach im Anfange des Früh- lings 1017 auf, um gegen Carah Said, Ibn Calandar und el-Tawil zu Felde zu ziehen. Ibn Calandar hatte die Stadt Brusa in Besitz genommen, in der ganzen Umgegend schrecklich gehaust und im Ramadhän 1016 (Dec. 1607) die meisten Orte eingeäschert; die Angesehensten aus dem Lehr- und Wehrstande waren bei Muctafä Pascha, Stellvertreter (Kaim- makäm) des Wezirs, zusammengetreten und übereingekommen, eine Truppe von ausgedienten Soldaten zu sammeln und einige höhere Officiere an die Spitze zu stellen, um sich der Burg von Brusa zu bemächtigen. Dies gelang und nun liess sich Ibn Calandar beikommen, dem Wezir selbst entgegenzutreten; er marschirte gegen Haleb, sie stiessen auf einander und in einem Treffen wurden Ibn Calandar und Carah Said, die nur einen schlechten Zusammenhang mit einander hatten, geschlagen und der grösste Theil ihres Corps getödtet. — Inzwischen war Ahmed el-Tawil (der lange) in Bagdad aufgestanden, hatte sich der Stadt be- mächtigt und wollte über die Einwohner herfallen, indess gelang es dem Statthalter ihn fest zu nehmen und er liess ihn hinrichten. So blieb in Anatolien kein Aufständiger mehr, die Ruhe im Lande war hergestellt und Muräd Pascha hielt im Ramadhän 1017 (Dec. 1608) seinen Einzug in Constantinopel mit grossem Pomp. In der Mitte des J. 1018 wollte er einen Feldzug gegen die Perser unternehmen und war schon über Üsküdär hinausgekommen, da besann er sich, dass die Sache nicht gehörig überlegt sei, er gab den Plan auf und kehrte in die Hauptstadt zurück. Erst am 19. Rabi’ II. 1020 (1. Juli 1611) kam der Zug nach Persien zur Ausführung; er setzte den Eunuchen Muhammed Pascha el-Kürgi an seine Stelle und marschirte mit der Armee, bis er an die Gränze von Tabriz kam; aber er war nicht so glücklich auf den Schah zu stossen und erreichte nichts von dem, was er gehofft hatte, sodass er umkehrte. Gleich Anfangs auf dem Rückwege erkrankte er, setzte indess die Reise fort, bis er Dijärbekr erreichte, hier starb er am Abend des 28. Gumädä Il. 1020 (8. Aug. 1611), j | 19 li bi | | | Be < ro JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 39 wurde einbalsamirt nach Constantinopel getragen und in der Gruft bei- gesetzt, welche er selbst für sich in der hohen Schule, die seinen Namen führt, hatte erbauen lassen. Im Ragab kam die Nachricht von seinem Tode nach Damascus, wo sein Verlust allgemein betrauert wurde, weil er fortwährend für das Reich und die Muslim gut gesorgt und die Nichtswürdigen niedergeworfen hatte, welche das Land verwüsteten und durch ihre stolze Überhebung die Bewohner zu Grunde richteten. 8.5. Hasan Pascha‘). Hasan ben Husein reiste bald nach seiner im Gumädä I. 988 (Juni 1580) erfolgten Ernennung zum Statthalter von Jemen aus Constantinopel ab, traf aber erst nach zwei Monaten in Cähira ein; die Ausrüstung eines neuen Heeres hatte hier unterdess stattgefunden, mit welchem er nach anderen zwei Monaten im Ramadhän auf dem Landwege abmar- schirte und am letzten Ramadhän (8. Nov.) in Janbu’ ankam. Nach einem Besuche in Mekka, der aber nicht bis zu der nahen Wallfahrt ausgedehnt wurde und während dessen er die Truppen nach Gidda hatte vorgehen lassen, begab er sich ebenfalls dahin und fuhr zu Schiff nach dem Hafenorte el-Galif. Hier sammelte er um sich die Anführer der Türkischen Besatzungen und die treugebliebenen Arabischen Häuptlinge aus dem Küstenstriche Tihäma, berieth sich mit ihnen über die Lage und Zustände in den Gebirgsgegenden und verstärkte seine Armee durch die Corps, welche sie ihm zuführten. Denn die Prinzen aus dem Hause Mutahhar hatten die Abwesenheit eines Türkischen Statthalters benutzt um sich wieder unabhängig zu machen und das ganze Land in Aufruhr zu bringen, und die befestigten Städte, einzelnen Festungen und Burgen befanden sich damals in den Händen der Scherife: in den Festungen Thulä, Muda’, Nusür und ihren Gebieten herrschte Ali ben Jahja ben 1) Über ihn handelt ausführlich die von Ant. Rutgers herausgegebene Mono- graphie Historia Jemanae sub Hasano Pascha. Lugd. Bat. 1838, welche hier zu vergleichen ist. Muhibbi benutzte eine andere Quelle, woraus er das Wesentlichste aushob, wodurch einige Ergänzungen zu jener Historia gewonnen werden. E2 36 F. WÜSTENFELD, el-Mutahhar ben Scharaf ed-din; in der Festung Dsu Marmar') mit ihrem Gebiete und den Ortschaften von el-Schark Lutfallah ben Mutah- har; in der Festung Gifär und ihrem Gebiete Gauth ed-din ben Mu- tahhar ; in der Festung Mubin und dem Gebiete von Hagga Abd el- rahman ben Mutahhar; in der Festung Dhafär und dem Gebiete von el-Tähir Muhammed ben el-Näcir el-Gauni; in Ga’da und seinem Ge- biete Husein ben Ali el-Muajjid, welcher sich noch zur Zeit des Muräd Pascha empört hatte, und in der Festung Kahlan mit ihrem Gebiete Hasan ben Scharaf ed-din. Hasan Pascha wird als gerecht, leutselig, klug, wohlthätig und unpartheiisch geschildert, er war den Scherifen gewogen und wollte ihnen Gerechtigkeit wiederfahren lassen und als ein Freund der Familie Mutahhar glaubte ihm etwas angenehmes zu sagen dadurch dass er sie schlecht machte, entgegnete er: Ich werde an den Verhältnissen der Fa- milie des Gesandten nichts ändern und gehorsam ihrem Ahnherrn sie nicht in die Hölle werfen. Nachdem er am 10. Muharram 989 (14. Febr. 1581) in Can’a eingezogen war?), liess er auch hier die einsich- tigeren Einwohner zu einer Sitzung zusammenkommen und berieth mit ihnen, wie er die Zustände in Jemen ordnen könne, als er aber einsah, dass die Jemenischen Fürsten sich in offenem Aufstande befanden, er- hob er sich zum Kampfe gegen sie, und wir wollen von seinen Erobe- rungen das Wesentlichste kurz erwähnen. : Nachdem Hasan zum Oberbefehlshaber der Truppen als seinen Stellvertreter den Emir Sinän emannt hatte, eroberte er im J. 989 die Festung Dhafär und nahm den Besitzer derselben Muhammed ben el-Näcir el-Gaunf gefangen. Die Festung Muda’ wurde im Cafar er- stürmt und im Dsul-Ca’da ergab sie die Festung Dsu Marmar und der Inhaber derselben Lutfallah ben Mutahhar überlieferte sich den Händen des Siegers. Ga’da mit seinem Gebiete wurde im J. 991 eingenommen, wobei der Prinz Ahmed ben Husein el-Muajjidi das Leben verlor. Der 1) Auch als ein Wort Dsamarmar geschrieben. 2) Nach der Historia Jemanae erst am 27. Gumädä I. (29. Juni). JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 37 Fakih Abdallah ben Mu’äfä lieferte die Festung el-Süda der Botmässig- keit des Sultans aus, erhielt zur Belohnung die grossherrliche Fahne und wurde wieder in die Regierung eingesetzt, und seine Nachkommen sind zur Zeit im J. 92‘) noch im Besitz. Die Festung Thulä wurde im Gumädä II. 993 (Juni 1585) eingenommen und Ali ben Jahjä ben Mutahhar ergab sich in die Hände des Pascha. Hasan ben Ali el-Mu- ajjidi wurde gefangen genommen und sein Land, ein Theil von el-Cäb im Gebirge Ahnüm, in der Mitte des Ramadhän des Jahres erobert; seit seiner Empörung Mitte Ramadhän 986 waren genau sieben Jahre verflossen und Sinän kam mit ihm am letzten Ramadhän zu dem Wezir, welcher ihn in Gewahrsam nahm. — Die Festung Gifär war im Monat Rabi’ I. desselben Jahres gefallen und ihr Besitzer Gauth ed-din ben Mutahhar hatte sich ergeben, der übrige Theil des Landes el-Cäb wurde auch noch im J. 993 erobert. Hasan machte die Söhne des Mutahhar zu Gefangenen, weil sie ungeachtet des Versprechens des Gehorsams nicht aufhörten Unruhen anzustiften, und schickte sie unter der Be- deckung des Emir Sinän Montag (?) den 15. Schawwäl 993 (8. Nov. 1585) nach Mocha, nämlich den Imäm el-Hasan ben Ali el-Muajjidi, Ali ben Jahjä, Lutfallah, Gauth ed-din, Hifdhallah und Muhammed Ibn el-Hädi, sämmtlich aus der Familie Mutahhar. Im Dsul-Ca’da fuhren sie zu Schiff nach Constantinopel ab, während Sinän nach Gan’ä zurückkehrte, ‚ und sie starben dort einer nach dem anderen, der Imäm el-Hasan erst im Ragab 1024 (Aug. 1615). Um das Gebiet von Jäfi’ zu erobern, stellte Hasan Pascha den Emir Sinän wieder als Anführer an die Spitze der Truppen, welcher in dem mittleren Zehnt des Dsul-Ca’da 996 (Anfangs Oct. 1588) in dieses Land " eindrang. Hasan selbst hörte nicht auf, die Gegner unablässig (früh ‚und spät) anzugreifen und es fanden zwischen ihnen wohl hundert Treffen statt, in denen mit abwechselndem Erfolge gekämpft wurde, bis er einen vollständigen Sieg davon getragen und im J. 997 das ganze Land von Jäfi' eingenommen hatte. 1) Dies kann nicht etwa das J. 992 bezeichnen sollen, ‘da die Nachrichten ‚ weiter reichen, sondern das J. 1092, in welchem Muhibbi sein Werk schrieb. 38 F. WÜSTENFELD Nachdem endlich auch die Festungen Ahwar und el-Guräb erobert waren, kehrte Hasan Pascha im Scha’bän 999 (Juni 1591) wohlbehalten und mit Beute beladen (nach Can’ä) zurück und da ganz Jemen unter- worfen, die Aufstände unterdrückt und die Gemüther beruhigt waren, schien ihm seine Armee zu gross und er fing an, sie zu verringern. Die bisher in Jemen regierende Familie der Scherife war durch die Entfernung ihrer Häupter machtlos geworden, jetzt erhob sich aber aus einer anderen Familie der Nachkommen des Propheten der Häuptling el-Cäsim ben Muhammed ben Ali am 27. Muharram 1006 (9. Sept. 1597) in el-Schark'); er masste sich das Imamat an, der grösste Theil der Gebirgsbewohner von Jemen kam überein ihm zu gehorchen und beeilte sich seinem Rufe zu folgen, sodass die Flamme des Auf- ruhrs wieder aufloderte. Der Wezir kam in eine bedrängte Lage, da die Anhänger des Imäm gegen Qan’& vorrückten und auch die näher und hoch gelegenen Ortschaften gegen ihn aufstanden und die Feindselig- keiten begannen. Nur der Emir Schams ed-din Ahmed Beg ben Mu- hammed Beg ben Schams ed-din ben Scharaf ed-din, der in Kaukabän residirte, blieb ihm treu und bewahrte die Anhänglichkeit an den Sul- tan, welche schon sein Vater dem Emir Muhammed bewiesen hatte, wesshalb er von Sinän Pascha (dem älteren) in seiner Herrschaft be- lassen war. Der Emir Schams ed-din strengte alle Kräfte an und liess es sich Geld kosten um sich gegen seine eigenen Landsleute zu ver- theidigen, bis er einen grossen Sieg erfocht, wobei ihn seine beiden Söhne Emir Ahmed und Emir Ismäil unterstützten, denen sich der Emir Gamäl ed-din Ali ben Schams ed-din mit seinen beiden Söhnen Waeih ed-din und Abd el-rabb angeschlossen hatte. Hasan Pascha machte sich auf, sammelte die Mannschaft von el-Nagda, vertheilte Geld unter sie und stellte seinen Stellvertreter Emir Sinän an die Spitze der Trup- pen; zugleich rief er den Statthalter von Habessinien Ali Pascha el- 1) Von hier an läuft die Erzählung mit der Geschichte der Imame ($. 12 feg.) parallel bis um die Mitte des Jahrhunderts, sie ergänzen sich gegenseitig, nur habe ich die in den Biographien der einzelnen Personen mehrmals wörtlich vorkommenden Wiederholungen ausgelassen. | | | JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 39 Gazäirl zu Hülfe, welcher bald nach seinem Erscheinen die Aufstände in dem unteren Jemen unterdrückte und sich dann nach dem Gebiete von Banawa wandte, wo er bei Thulä im J. 1008 den Heldentod fand, wonach der Wezir Hasan Pascha dessen Truppen mit den seinigen ver- einigte und die von ihm hinterlassen Schätze für sich behielt. Der Emir Sinän war unterdess nach Kaukabän gezogen und hatte sich mit dem Emir Ahmed ben Schams ed-din vereinigt und sie ero- berten ganz Kaukabän zurück, welches von den Anhängern des Imäm in Besitz genommen war. Der General wandte sich dann nach den übrigen Gebieten, eroberte Thulä mit seiner Festung, das Gebiet von ’Omrän, die Festungen Muda’ und Gifär und die im Gebiete el- Tähir, ferner die Gebiete Hadhür, el-Himja, Sinhän, Magrib Anis, Dsamär, Jarim‘), die Berggegend el-Lüz und das Gebiet Chaulän. Hierauf machte er einen erneuten Einfall in das Gebiet el-Tähir und setzte sich in den beiden Städten COhamir und el-Carära fest, welche im Mittel- punkte der Zeiditen liegen. Hier kam zu ihm der Emir Abd el-rahim ben Abd el-rahman ben el-Mutahhar, welcher auf der Seite des Sultans stand und desshalb von dem Imäm el-Cäsim in der Festung Mubin im Gebiete Hagga eingeschlossen war; der Imäm hatte sein Land in Besitz genommen und mit dem Emir einen Vertrag geschlossen, wonach er die Festung Mubin übergab und sich verpflichtete, gegen die Truppen des Sultans zu marschiren. Er ging aber von dem Imäm gerades Weges zu dem Türkischen Obercommandanten, mit dessen Unterstützung er Hagga wieder eroberte. Da sich der Wezir Hasan Pascha hierdurch von seinen aufrichtigen Gesinnungen für die Sache des Sultans über- zeugte, bestätigte er ihn in dem Besitze von Hagga und verlieh ihm el-Schark dazu und er hatte sich noch vieler anderen Gunstbezeigungen zu erfreuen. Aber er blieb nicht fest in seiner Treue und lehnte sich zuletzt doch wieder auf, und wir werden weiterhin erzählen, welche Wendung die Sache mit ihm nahm. Der Imäm el-Cäsim bemächtigte sich auch des Gebietes von Ga’da; 1) So ist unzweifelhaft zu lesen anstatt Tarim, welches in Hadhramaut liegt. 40 F. WÜSTENFELD, der Emir Muctafä rüstete sich um ihn nachdrücklich anzugreifen, erlag aber seinem Schicksale, worauf der Emir Muhammed el-Kurdi an seine Stelle trat, welcher zunächst mit dem Emir Muhammed el-Muajjid Frieden schloss, wonach er das Land besetzte und es ihm dann als einen Türkischen District überwies; und dieser Emir erhielt noch solche Ver- günstigungen, dass seinen Verwandten, die desshalb feindlich gegen ihn gesinnt waren, der Muth verging. Dies geschah im J. 1007 (1598), die Macht des Imäm el-Cäsim war gebrochen, in seiner Gewalt blieb nichts mehr als die Festung Schahära im Gebirge el-Ahnüm, worin er sich ver- schanzte und von dem Emir Sinän eingeschlossen wurde. Er verliess die Festung in einer Verkleidung, ohne dass jemand darum wusste, und entfloh, während sein Sohn Muhammed zurückblieb; da aber dessen Lage immer bedrängter wurde, bat er im J. 1016 um Frieden unter der Bedingung, dass er seinen Aufenthalt bei dem Fürsten von Kaukabän nehmen wolle. In diese Periode wird folgende historische Nachricht zu setzen sein. Eine Familie aus dem altarabischen Stamme der Banu Abd el-Madän hatte von jeher in einer Gegend des nördlichen Jemen ein fürstliches Ansehen behauptet und dort unabhängig regiert; der damalige Emir Abdallah ben el-Mw’äfa hatte mit den Türken Frieden gehalten, war von ihnen anerkannt und beherrschte ein grosses Gebiet, welches sich bis nach el-Ahnüm, Wädi’a und ’Udsrin ausdehnte. Wiewohl er dadurch etwas anmassend geworden war und in seiner Stellung zu dem Imäm el-Cäsim sich über die Gebühr erhoben hatte, stand er mit ihm doch noch in persönlichem Verkehr. Bei einer Zusammenkunft beider schlich sich ein gemeiner Araber, welcher ganz auf der Seite der Tür- ken stand, mit einer Chattischen Lanze heran, schwang sie im Rücken des Imäm und hatte die Absicht ihn treuloserweise von hinten zu durch- bohren; der Emir Abdallah, welcher ihm gegenüber sass, griff sich in seinen Bart um anzudeuten, dass ein Verrath hier unerlaubt sei und er den nicht tödten dürfe, unter dessen Schutze er sich augenblicklich be- fand. So hinderte er die Ermordung, sie setzten ihre Unterhaltung fort und der Emir stellte dem Imäm vor, dass die Türken sein Land bereits ringsum eingeschlossen hätten, und gab ihm den Rath durch einen JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 4l Rückzug der Gefangennahme zuvorzukommen, er liess ihn dann noch durch einige Leute, auf die er sich verlassen konnte, begleiten, bis er aus dem Gebiete von el-Süda entkommen war. Einer von den Dienern des Imäms, den er gern um sich hatte, war Zeuge jenes Vorganges ge- wesen und erzählte ihn nachher seinem Herrn. Später nun, als der Emir sich ganz mit den Türken verbündet hatte und gegen den Imäm kämpfte, fiel er in der Schlacht bei Gärib Eika, und als sein Kopf dem Imäm überbracht wurde, sagte er: Ich wollte, ihr hättet ihn gefangen gebracht, damit ich ihm hätte vergelten können, was er an mir gethan hat. Schon viel früher war Hasan Pascha nach einem so langen Auf- enthalte in Jemen in ehrenvoller Weise abberufen und er traf am 21. Catar 1013 (19. Juli 1604) in Constantinopel ein, wo er am 16. Ragab 1016 (6. Nov. 1607) gestorben ist. $.6. Sinän Pascha. Sıinän Pascha, der General des Hasan Pascha, wurde an dessen Stelle zum Wezir und Statthalter ernannt. Nachdem er in Jemen die Ruhe einigermassen hergestellt und den Beduinen Scheich Alı ben Fa- lüh unterworfen hatte, rüstete er sich aufs neue um die Tarakät einzu- schüchtern; dies war ein Stamm, welcher die weite Länderstrecke zwi- schen Dsamär und Sinhän eine Tagereise von Gan’& bewohnte Er schickte ein zahlreiches Heer gegen sie und zerstreute sie nach allen Richtungen, bis sie sich unterwarfen und um Frieden baten mit dem Versprechen sich ruhig zu verhalten, da verzieh er ihnen. Später be- mächtigte sich der Imäm el-Cäsim wieder des Gebietes el-Schark von Baradh bis Wädi’a, bis nach el-Tähir; es hatte zwischen ihm und dem Emir Abd el-rahim ben Abd el-rahman ben el-Mutahhar ein schriftlicher Verkehr stattgefunden, sie hatten verabredet, dass sie gemeinschaftliche Sache machen und den Krieg gegen die Regierung des Sultans wieder beginnen wollten, und der Imäm überrumpelte'), wie er es auch schon 1) de NER) süss. In der gleichlautenden Stelle im Leben das Imäm el-Cäsim steht dafür de dell US) Sy und der Imäm verbreitete Sendschreiben, —, unter die Histor.-philolog. Class. XXXII. 1 F 42 F. WÜSTENFELD, früher gethan hatte, die übrigen Stämme, sie entsprachen seinem Ver- langen sich ihm anzuschliessen, und der Krieg brach mit aller Heftig- keit wieder aus. Der Wezir Sinän Pascha sandte ein Observations- Corps gegen Abd el-rahim, welches ihn eingeschlossen hielt, sodass er selbst den Kampf gegen el-Cäsim beständig führen konnte, bis dessen Kräfte so sehr geschwächt waren, dass er nicht mehr im Stande war sich gegen die ihm gegenüberstehende Macht zu behaupten; er liess desshalb den grössten Theil seiner Truppen zu denen des Abd el-rahim stossen, die dadurch verstärkt wurden, während er selbst zu ermatten anfıng und fast erlegen wäre. Da, als er sah, dass die Gegner vollauf mit Abd el-rahim beschäftigt waren, gelang es ihm die Festung Scha- hära zu erreichen, wo er blieb, während die Türken Abd el-rahim ein- geschlossen hielten. Zu der Zeit kam die Nachricht, dass der Sultan ganz Jemen dem Wezir Ga’far Pascha, bisher Statthalter von Habessinien, verliehen habe. Der Wezir Sinän verliess Gan’& im Ragab 1016 um sich nach der hohen Pforte zu begeben; er hatte gewünscht noch mit Ga’far, der sich in Ta’izz aufhielt, zusammenzutreffen, indess wurden allerlei Gerüchte ver- breitet, wodurch Gafar eingeschüchtert und veranlasst werden sollte einer solchen Begegnung auszuweichen, und da die Emire merkten, dass dies Eindruck auf ihn gemacht hatte, zwangen sie Sinän Pascha seit- wärts auf dem beschwerlichsten Wege vorüberzuziehen, und als er nach der Hafenstadt Mocha kam, starb er am 5. Scha’bän (25. Nov. 1607) und wurde an der Seite des Scheich Cutb ed-din Ali ben Omar el- Schädsali el-Cureischi begraben. Er war ein Freund der Gelehrten, der Armen und der Frommen, wohlthätig und freigebig, aber dabei blutdürstig, sodass ein Dichter von ihm sagte: Des Fürsten Sinän Lanze und seine Finger stritten unter einander um das unaufhörlich vergossene Blut. Seine Tage vergingen unter Empörungen, aber die Denkmäler seiner guten Werke sind so zahlreich, dass man sie nicht alle beschreiben kann. Merkwürdiger Weise starb Hasan Pascha im Ragab und Sinän Pascha im Scha’bän desselben Jahres, jeder von beiden hatte gegen 23 | | | | | | | | | B l { | . ‘ I | JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 43 Jahre das Regiment in Jemen geführt und ihre Tage waren die Blü- thezeit von Jemen. Als Gafar Pascha die Nachricht von dem Tode des Sinän Pascha erhielt, schickte er seinen Vertreter Omar ab, um dessen Schätze in Beschlag zu nehmen, er kam nach Mocha und nahm sie in Besitz. E87. Gafar Basıcha. Ga’far Pascha hatte eine wissenschaftliche Bildung erhalten und es soweit gebracht, dass er in Mekka mit Abd el-cädir ben Muhammed el-Tabari, dem Vater des Geschichtschreibers der Ka’ba Ali el-Tabari (G 572) in seiner Jugend über Coranerklärung und die verschiedenen Lesarten desselben, über Traditionen und Rhetorik Disputationen ge- halten hatte. Er war bis zum Statthalter von Habessinien emporgestie- sen, wurde dann von dem Sultan Ahmed ben Muhammed zum Statt- halter von Jemen ernannt, landete am 19. Rabi’ II. 1016 (13. Aug. 1607) in dem Hafen el-Galif und hielt am 24. Schawwäl (11. Febr. 1608) seinen Einzug in Gan’ä. Bei aller Gelehrsamkeit und sonstigen guten Eigenschaften war er ruhmsüchtig und anmassend, wer ihn aber im ge- selligen Umgange und in seiner fröhlichen Laune näher kennen lernte, fühlte sich zu ihm hingezogen, und wenn er sich zuletzt des vielen Blutvergiessens in Jemen enthalten hätte, würde er die Herzen aller gewonnen haben. Hierin war er freilich zu entschuldigen, denn als er nach Can’ kam, war die Lage des Landes sehr misslich, er sah, dass der Imäm el-Cäsim durch die Unterstützung von Abd el-rahim sich wie- der verstärkt hatte, woran noch Sinän Pascha durch seine Strenge schuld gewesen war. Er suchte also den Imäm durch Güte zu beruhigen und am 24. Dsul-Higga (10. April) wurde ein Friedensvertrag geschlossen, wonach die Gebiete von Ahnüm, ’Adw. Uacamät, Wädi’a und Baradh dem Imäm überlassen wurden, welcher ausserdem die Bedingung machte, dass seine Söhne und deren Js Hausgenossen und Anhänger aus der Festung Kaukabän freien Abzug haben sollten. Der Wezir liess sie frei, beschenkte sie noch obendrein, besonders den Sohn Muhammed, und liess dann seine Truppen gegen Abd el-rahim marschiren, welchen F2 44 F. WÜSTENFELD, el-Cäsim jetzt im Stiche liess, sodass er im Ramadhän 1018 (Dee. 1610) gefangen genommen und nach Constantinopel geschickt wurde. Seine beiden Brüder die Emire Ahmed und Muhammed kamen zu Ga’far Pascha, er empfing sie ehrenvoll und beschenkte sie mit zwei Fahnen und Geld, und eroberte dann Hagga und el-Scharaf mit ihren Ort- schaften und Festungen, ebenso Banawa und Waecäb, und fing an, die Ordnung im Lande herzustellen. Während er so zur allgemeinen Zufriedenheit regierte, traf die Nachricht ein, dass er seiner Stelle enthoben und der Wezir Ibrähim zum Statthalter von Jemen ernannt sei, und Ga’far verliess am 11. Ra- bi’ II. 1022 (31. Mai 1613) Gan’d um sich nach Constantinopel zu be- geben. Der Wezir Ibrähim war bereits am letzten Gafar 1022 (20. März 1613) in dem Hafen el-Galif gelandet und am folgenden Tage ans Land gestiegen und er brach dann von Zabid') nach Can’ä auf. Der Emir Abdallah, General des Gafar, ging ihm entgegen und verei- nigte sich mit ihm, indem er sich nicht scheute, die schuldige Hoch- achtung gegen seinen früheren Gebieter und Wohlthäter aus den Augen zu setzen, noch fürchtete, sich dessen Missfallen zuzuziehen. Ibrähim stellte ihn an die Spitze einer zahlreichen Armee und übertrug ihm zugleich das Commando über die noch in Gan’ä befindlichen Truppen mit dem Befehl ihm dahin voran zu marschiren. Er that dies und Ibrähim folgte ihm; als er nach Dsamär”) kam, erkrankte er und eine Tagereise weiter in Mankada starb er; die Ursache seines Todes wird verschieden angegeben, er erfolgte Montag d. 25. Gumädä ll. (13. Juli). Der Wezir Ga’far war unterdess auf einem anderen Wege bis Zabid gekommen, wo er sich eine Zeit lang aufhielt um noch einiges zu be- sorgen, was er für die Reise nöthig hatte. Auf die Nachricht von dem 1) Im Texte steht Jemen für die Hauptstadt Zabid, wie meistens Mier für Cä- hira, Schäm für Damascus, Rüm für Constantinopel von Muhibbi gebraucht ist. 2) Gedruckt ist „Wj; es kann nicht auffallen, dass die Hauptstrasse von Zabid nach Gan’& diesen Umweg nahm, da eine directe Linie durch unwegsame Gebirge führte, die mit einer Armee nicht zu passiren, auch wohl von feindlichen Stämmen bewohnt war. rn nn EEE. er = aeg er U 0, TU Bu EB Een JEMEN IM XI. (XVIL.) JAHRHUNDERT. 45 Tode seines Nachfolgers kehrte er gerades Weges nach Can’ä zurück. Die in der Stadt Dsamär versammelten höheren Würdenträger, die sich von dem Emir Abdallah getrennt hatten, und die Häuptlinge des Di- strietes schickten ihrer Sicherheit wegen zu Ga’far, weil er Wezir war, bis der Sultan seine Entscheidung würde kundgegeben haben. Als Ab- dallah erfuhr, dass der Wezir Ga’far zurückgekehrt sei, wurde er ängst- lich wegen seiner voreiligen Unbedachtsamkeit und machte sich Gedan- ken; er liess die Emire und Soldaten, die mit ihm in gleicher Lage waren, zusammenkommen, sie äusserten sich in verschiedener, oft ganz entgegengesetzter Meinung über das, was zu thun sei, Abdallah machte ihnen Versprechungen und Hoffnungen, wodurch er die änglichen unter ihnen zum Ausharren bewog und die übrigen Truppen sagten ihm ihre Unterstützung zu, nur einige missbilligten ihr Vorhaben, sich Ga’far nicht anschliessen zu wollen, Abdallah hingegen gab sich den Schein, als nähme er die Sache leicht. Ga’far schickte ihm bei seiner Ankunft in Dsamär einen Brief, worin er ihm nicht nur sein Benehmen verzieh, sondern sich sogar entschuldigte, dass die Truppen gegen seinen Willen ihn veranlasst hätten, seine frühere Stelle wieder einzunehmen, und ihn ersuchte sich mit ihm zu vereinigen. Nachdem mehrere Abgeordnete hin und her gegangen waren, trat Abdallah mit seiner Partei nur noch feindseliger auf, der Wezir stellte desshalb seinen Vertreter den Emir Heidar als General an die Spitze der Truppen und schickte sie gegen die Widerspenstigen ab. Dadurch wurde eine grosse Zahl derselben nach einer Berathung veranlasst zu desertiren und zu dem General überzugehen; gegen die übrigen, welche sich zur Wehre setzten, rückte der General vor und schlug sie in die Flucht, und sobald Abdallah dies erfuhr, schloss er sich in die Festung von Can’ä ein. Der General zog heran, lagerte bei Hamrä 'Ilb in der Nähe von Can’ä und schickte zu den Emiren in der Festung und liess sie in Güte zu sich einladen; sie liessen um Pardon bitten, der ihnen gewährt wurde, und kamen dann zu ihm nach Hamrä ’Ilb, und dem Emir Abdallah blieb nichts anderes übrig als ebenfalls zu ihm hinunter zu gehen. Als er erschien, liess der General die gemeinen Soldaten desselben zu sich bescheiden, und 46 F. WÜSTENFELD, da sie noch lange widerspenstige Reden führten, schlug er, um einen Aufstand im Keime zu ersticken, dem Emir den Kopf ab, wodurch die Flammen des Aufruhrs gedämpft wurden. Dies geschah im Anfange des Scha’bän 1022 und der Wezir Ga’far kam am 24. des Monats (9. Oct. 1613) nach Gan’& und nahm sein Quartier in dem Park gegenüber dem (JS) „L Thore el-Sabj ; die Fasten des Ramadhän hielt er in dem Schlosse von Gan’ä. Alle diejenigen, welche an der Entstehung des Aufruhrs sich betheiligt, den Emir Abdallah unterstützt und jetzt sich nicht unterworfen hatten, wurden verfolgt und bis auf den letzten hingerichtet. Die Zeit dieser Unruhen hatte der Imäm el-Cäsim benutzt um überall Beute zu machen und er hatte seine Hand nach dem grössten Theile der südlichen und westlichen Gebiete ausgestreckt und seine Macht vergrössert. Der Wezir Ga’far sammelte nun ein Heer und stellte Heidar als General an die Spitze, dieser marschirte ab, schlug den Prinzen Hasan ben el-Cäsim bei’Orrat el-Uschmür, nahm ihn gefangen und schickte ihn dem Wezir zu. Hiernach entstand ein hartnäckiger Kampf, welcher mit wechselndem Glück geführt wurde und für beide Parteien an verschiedenen Orten grosse Verluste an Mannschaft herbei- führte, und erst als der Prinz Ali ben el-Cäsim fiel, wurde dem Blutvergiessen ein Ende gemacht und die Kriegsflamme auf beiden Seiten gedämpft. Inzwischen war die Nachricht eingetroffen, dass der Wezir Häggi Muhammed Pascha zum Statthalter von Jemen ernannt sei, es kam desshalb zwischen Gafar und el-Cäsim ein Waffenstillstand zu Stande unter der Bedingung, dass jeder von beiden die Gebiete, welche er au- genblicklich im Besitz habe, behalten und Muhammed Pascha die Wahl haben solle, ob er den Frieden zum Abschluss bringen wolle oder nicht. — Der Wezir Ga’far verliess Can’& am 29. Scha’bän 1025 (11. Sept. 1616) um sich nach Constantinopel zu begeben; der Anfang seiner Regierung war Krieg und Sieg gewesen, die Mitte Friede und Ruhe, das Ende Krieg und Aufruhr, Trübsal und Hass. Er kam, nachdem er sich einige Zeit in Agypten aufgehalten hatte, Donnerstag d. 14. JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 47 Gumädä I. 1027 (9. Mai 1618) nach Damascus, wo ihn der Geschicht- schreiber el-Nagm el-Gazzi (G. 569) kennen lernte; er beschreibt ihn als einen sehr gelehrten und gebildeten Mann, welcher fliessend Ara- bisch sprach, die Erklärung des Coran verstand und die Lehrmeinungen der verschiedenen Secten kannte und mit vernünftigen Beweisen zu widerlegen wusste und ein entschiedener Gegner der Mu'taziliten, Räfi- diten und Zeiditen war. Von Damascus reiste er mit dem Ober-Cadhi von Cähira Muhammed el-Scharif Sonnabend d. 11. oder 12. Ragab') nach Constantinopel und kehrte gegen das Ende des Jahres nach Da- mascus zurück um sich nach Ägypten zu begeben, wo er zum Statthalter ernannt war. Er trat dort seine Stelle am Mittwoch (?) den 9. Rabi’ I. 1028 an und wurde Sonntag d. 23. Scha’bän desselben Jahres entlassen, sodass er nur fünf Monate und vierzehn Tage im Amte war. Zu seiner Zeit herrschte eine grosse Sterblichkeit, die gegen das Ende des Rabi’ II. 1028 anfing und gegen das Ende des Gumädä I. desselben Jahres?) aufhörte.. Die Männer schenkten ihre Habe ihren Kindern oder Vätern und wer solche nicht hatte, vermachte sie mit fröhlichem Gesicht seinen Verwandten, denn die meisten, welche starben, waren zwischen 15 und 25 Jahre alt; die Zahl derjenigen, welche in den Schenkbuden starben, deren Namen Tag für Tag aufgeschrieben und gezählt wurden, belief sich von Anfang bis zu Ende auf 135,000 ausser den übrigen. Ga’far Pascha starb gegen das Ende der Epidemie. Ein gleichnamiger Wezir Ga’far Pascha war im J. 1062 (1652) Anführer der Reiterei in Damascus und zu seiner Zeit brach dort ebenfalls eine Pest aus, wie sie in ähnlicher Weise in der Menge der Opfer nicht vorgekommen ist, denn die Zahl der Leichen betrug in Damascus Tag für Tag über Tausend und sie dauerte sechs Monate. $. 8. Muhammed Pascha. Muhammed war unter Hasan Pascha in Ägypten dessen Secretär im Diwan und Rechnungsführer gewesen und hatte sich durch seine 1) Der Sonnabend fiel in dieser Woche auf den 14. Ragab. 2) Es muss heissen: »des folgenden Jahres, wenn die übrigen Zeitangaben stimmen sollten. 48 F. WÜSTENFELD, Einsicht, Kenntniss aller Verhältnisse und Ausdauer in den schwierig- sten Lagen so ausgezeichnet, dass er nach Hasans Versetzung nach Jemen selbst zu dessen Nachfolger als Wezir und Statthalter von Ägyp- ten ernannt war. Der Sultan Ahmed ben Muhammed machte ihn zum Statthalter von Jemen und dieser äusserte damals: Niemand kennt die Verhältnisse der Bewohner von Jemen besser als ich. Er landete im Scha’ban 1025 (Aug. 1616) in dem Hafen von el-Buk’a und zog im Cafar 1026 (Febr. 1617) in Can’ä ein. Er erkannte den von seinem Vorgänger abgeschlossenen Frieden nicht an, sondern folgte dem Rathe derer, welche aus längerer Erfahrung urtheilten, dass die Sache in Jemen nicht zur Ruhe kommen würde, bis er die Häupter der Stämme sich unterworfen hätte. Desshalb nahm er den Krieg wieder auf, verfuhr mit grosser Strenge, drohte und sagte: entweder herrschen, oder unter- gehen. Es dauerte indess nicht lange, da belästigten ihn seine eigenen Truppen durch die Forderung eines höheren Soldes und besonderer Ge- schenke, wogegen sie ihre Widersetzlichkeit aufgeben wollten. Er stand aber auf festen Füssen, hatte einen starren Willen und gab nicht nach, ungeachtet ein anderer ungünstiger Umstand, der gänzliche Mangel an Regen, hinzutrat, welcher im ganzen Lande herrschte, wodurch die Le- bensmittel vertheuert und die Soldaten um so eher veranlasst wurden, ihre übertriebenen Forderungen noch zu steigern und ein über das an- dere Mal zu wiederholen. Endlich, als beide kriegführende Parteien ermatteten, schloss der Wezir mit dem Imäm el-Cäsim Frieden unter den früheren Bedingungen des augenblicklichen Besitzstandes, und nach- dem die Gränzen der Districte festgestellt waren, wurde im Gumädaä I. 1028 (Apr. 1619) der Friedensvertrag durch den Emir Ali ben el- Mu- tahhar und el-Schuwei’ Muhammed ben Abdallah unterzeichnet. Der Imäm el-Cäsim starb Dienstag d. 15. Rabi’ I. 1029 (19. Febr. 1620) und sein Sohn Muhammed, welcher ihm in der Regierung folgte, erneuerte den Vertrag in derselben Weise ohne Zusatz und ohne Weg- lassung. Die durch den Regenmangel entstandene Theuerung dauerte fort, sodass eine Kamellast Weizen d. i. 30 „A Aadah in Can’& für 40 > verkauft wurde, ein Hühnerei kostete einen &S%& d.i. einen as JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 49 im Werthe von zwei Othmanis. Die Regierung des Wezirs Muhammed Pascha begann mit Krieg und Aufruhr und endete mit Plünderung und Elend, und doch hat er grossartige Bauten unternommen: in der Restau- ration der grossherrlichen Burgen hat ihn keiner übertroffen, in Can’ä hat er eine Moschee erbauen lassen und sonstige Anstalten zu wohl- thätigen Zwecken gegründet. Bei der Nachricht von seiner Absetzung und der Ernennung des Wezirs Fadhlallah Pascha zum Statthalter von Jemen verliess Muham- med Pascha Can’ä am 1. Oafar 1031 (16. Dec. 1621); er erinnerte sich seiner früheren Äusserung und sagte nun bei seinem Weggange: Ich slaubte, als ich herkam, dass Niemand die Zustände in Jemen besser kenne als ich, jetzt, da ich gehe, weiss ich, dass ich nichts davon ver- stehe und nicht über die Kraft einer Fingerspitze richtig urtheilen kann. Als er erfuhr, dass Fadhlallah angekommen sei, beschleunigte er seine Reise, wodurch aber die getroffenen Dispositionen, wonach sie sich un- terwegs nicht begegnen wollten, gestört wurden, und sie schlugen in der Nähe von Zabid dicht neben einander ihre Zelte auf; Fadhlallah schickte einige Soldaten mit einem Officiere zu ihm hinüber, welche ihn und seine Kinder mit Kugeln beschossen, sodass eine seiner Frauen sich selbst über ihr Kind warf aus Furcht, dass es von den Kugeln getroffen werden könnte. Muhammed kam dann am 1. Scha’bän (11. Juni 1622) nach Mekka, hielt hier das Fasten des Ramadhän, vertheilte Almosen und that viele andere gute Werke. Er hatte in seinem Schiffe einen kleinen Elephanten mitgebracht, welchen er dem Sultan als Ge- schenk mitnehmen wollte, aber noch in Gidda zurückgelassen hatte, da traf die Nachricht von der am 8. Ragab 1031 (19. Mai 1622) erfolgten Ermordung des Sultans Othmän ein und der Wezir selbst starb in der ‚ Nacht des 27. Schawwäl (4. Sept), wurde am T'hore el-Malät begraben und über ihm ein Monument errichtet. | Bald darauf traf der Elephant in Mekka ein und zu gleicher Zeit entstand ‚ eine schwere Theurung. In diesem Jahrhundert hatte im J. 1009 (1600) in Mekka schon eine Theurung stattgefunden, die zum Sprüchwort geworden war, der Ägyp- tische Irdabb Getreide stieg auf 18 Dinare, das wäre soviel als ein Syrischer Sack zu 72 Dinaren, denn ein Ägyptischer Irdabb ist der vierte Theil eines Syrischen BHistor.-philolog. Class. XXXI. 1. G 50 F. WÜSTENFELD, Sackes. Die Theurung dauerte indess nur etwa drei Monate, jedoch hatten die Leute Hunde- und Katzenfleisch essen müssen, die Armen nahmen Blut, setzten es in einem Topfe aufs Feuer und bereiteten sich daraus ein Essen. Auch im J. 1037 (1628) entstand eine grosse Theurung in Mekka, die bis zum folgenden Jahre fortwährend zunahm, ein Keila Hirse hielt sich auf der Höhe von elf (#=* Muhallak, und in dem Jahre, in welchem Muhibbi seine Biographien abfasste (1096), war eine Theurung und es herrschte mehrere Monate eine besondere Krankheit, in welcher die edleren inneren Theile wie Feuer brannten und die Leute bei übermässiger Anstrengung blöde Augen bekamen; man schob dies im Allgemeinen nur auf den Genuss gewis- ser Arten von Körnerfrüchten, auf die Butter und andere Speisen. $. 9. Fadhlallah Pascha. Der Wezir Fadhlallah Pascha, der neue Statthalter von Jemen, landete in dem Hafen el-Calif am 2. Rabi’I. 1031 (15. Jan. 1622) und hielt seinen Einzug in Gan’a im Ragab (Mai). In dem Friedensvertrage mit Muhammed Pascha war keine Bestimmung über den Prinzen Hasan den Sohn des Imäm el-Cäsim enthalten, welcher in Can’a in schwerem Verwahrsam gefangen gehalten wurde, aber gleich nach dem Abschlusse des Friedens hatte ihm Muhammed Pascha die Ketten abnehmen und ihn in das gewöhnliche Correctionshaus bringen lassen und so hatte ihn der von Fadhlallah voraufgesandte Verwalter übernommen; Hasan wusste aber eine List zu gebrauchen und bei einer passenden Gelegenheit, als die Wächter nachlässig waren, unter einer Verkleidung zu entkommen. Sobald Fadhlallah in Can’ä eintraf und dies erfuhr, liess er den Auf- seher des Correctionshauses ans Kreuz schlagen. Mit der äusseren Raschheit in seinen Bewegungen verband der Wezir eine innere Entschlossenheit und feine Berechnung, er war got- tesfürchtig, ein Beschützer der Frommen, wohlthätig gegen die Gelehrten und Armen, er machte bei Nacht selbst die Runde um die Wohnungen der Angesehenen und sorgte für ihre Sicherheit. Im Bezug auf die Gebete in den Moscheen war er sehr streng, wer zu spät kam, wurde bestraft, und er erliess an alle Präfecten den Befehl allen Bekennem des Isläm den fleissigen Besuch der Moscheen einzuschärfen, sodass zu seiner Zeit die Moscheen auch wirklich viel besucht wurden; er selbst JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. Sl ging zu Fuss eiligen Schrittes zu den Gebeten. Das Wort »Wein« kam in Vergessenheit. Während seiner Regierung wuchs alles in Fülle, da der Regen reichlich fiel, das Getreide war billig und die Wege sicher. Als die Nachricht kam, dass der Wezir Heidar Pascha zum Statthalter von Jemen ernannt sei, brach Fadhlallah sogleich auf und verliess Can’ä am 21. Rabi’ II. 1032 (22. Febr. 1623) sieben Monat vor der Ankunft seines Nachfolgers, um nicht unterwegs mit ihm zusammen- zutreffen, wie es ihm selbst mit seinem Vorgänger begegnet war, weil er besorgte, dass daraus zuletzt noch Unruhen im Lande entstehen möch- ten, indem er sich selbst nicht würde beherrscht haben, wenn bei seinem hohen Ansehen die Bevölkerung für ihn aufgestanden wäre und sich Gelegenheit geboten hätte, dem neuen Statthalter Widerstand zu leisten. Desshalb beeilte er sich und gab sich bei seinem Aufbruch den An- schein , als wolle er seine Statthalterschaft bereisen, wie er es schon einmal gethan hatte; er wollte seinen Edelmuth und seine Gerechtig- keitsliebe zeigen. Zugleich kam die wachsende Macht der Portugisen in Betracht, welche über die Schiffe im Meere die Herrschaft hatten. Er wäre zu allem fähig gewesen, wenn er nicht seinen Abzug beschleu- nigt hätte, denn sein Inneres war das Gegentheil von dem, wie er sich äusserlich zeigte, und er machte die grössten Anstrengungen um aus Jemen fortzukommen, bevor ein Aufstand zu seinen Gunsten ausbrach. Er nahm, um seinem Nachfolger auszuweichen, den ungewöhnlichen Weg \ nach Norden und traf im Scha’bän (Juni 1623) in Abu ’Arisch der da- maligen Gränzstadt von Jemen ein und hier starb er. Als so das Land ohne Herrscher war, kam dem Emir Muhammed ben Sinän Pascha die Lust an, sich der Regierung mit offener Gewalt zu bemächtigen; er gab sich den Anschein, als wolle er die Schätze, welche Fadhlallah hinterlassen hatte und welche dessen Stellvertreter mit der Escorte, die ihn begleitet hatte, zurückbrachte, in Sicherheit ‚bringen, und nahm ihm und seinen Begleitern mit der grössten Rück- 'sichtslosigkeit alles ab und that so, als schiene es ihm zu wenig und wollte ihnen noch mehr abpressen. Aber während er so »in fremdem Sattel sass und mit fremdem Stabe einherschritt«, umgab ihn schon das | G2 ) | | B 52 F. WÜSTENFELD, Unglück von allen Seiten. Er verweilte einige Zeit mit einem grossen Gefolge in Zabid und hier tauchte das Gerücht auf, dass der neu er- nannte Statthalter einen Unfall zur See erlitten habe, dann, dass er mit seiner Begleitung im Hafen von Gidda angekommen sei, und jetzt glaubte der Emir, er werde in dem Hafen el-Buk’a nahe bei Zabid landen. Dem Wezir waren diese Nachrichten durch seine Eilboten schnell zu- gegangen und er richtete nun seinen Weg nach Mocha und landete hier in dem Hafen Freitag (?) den 1. Dsul-Ca’da 1032 (27. Aug. 1623). Nachdem er das Schiff verlassen hatte, schickte er sogleich zu dem Emir und als dieser kam, verglich er sich mit ihm über die von ihm gewünschten Gegenstände aus Fadhlallahs Nachlass, sobald er aber seine Macht befestigt hatte, liess er ihm Montag (?) den 4. Dsul-Ca’da 1033 (17. Aug. 1624) den Kopf abschlagen. $. 10. Haidar Pascha. Über Heidar Pascha findet sich bei Muhibbi keine eigene Lebens- beschreibung; zu seiner Zeit 1033 bis 1039 (1624 bis 1629) gewannen die Jemenischen Fürsten die Oberhand über die Türken, wenigstens ist aus dem Folgenden gewiss, dass sie ihn gefangen nahmen und so lange in Verwahrsam behielten, bis er von seinem Nachfolger Cäncüh Pascha befreit wurde. $. 11. Cäneüh Pascha. Cäncüh Pascha kam über Ägypten und Mekka am 22. Muharram 1039 (11. Sept. 1629) nach Jemen. In Ägypten hatte er eine grosse Armee zusammengezogen, in welcher sich eine unzählige Menge von Gross-Emiren befand; die berühmtesten unter ihnen waren der Emir Müsä ben el-Chabir mit 300 oder noch mehr Reitern von den Arabern in Ägypten und der Wezir 'Äbidin, welcher mit einer bedeutenden Summe Geldes nach Ägypten gekommen war, um damit für Cäncüh ein Corps auszurüsten. Als er erfuhr, dass Cäncüh mit der Ausrüstung bereits beschäftigt sei, bot er ihm seine Dienste an und erhielt den JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 59 Auftrag die weitere Organisation zu leiten; er kam indess durch seine schlechten Anordnungen in den Verdacht der Verrätherei, bis ihn im J. 1040 durch Cäncühs eigene Hand!) sein Schicksal ereilte. — In der Armee waren ferner Hamza Aga und Idris Aga mit 3000 Reitern von der grossherrlichen Pforte, etwa 1000 Magribiner, 2000 Syrer, 4000 Ägyptier und 2000 Mekkaner. In Mekka entstand zwischen Cäncüh und dem Scherif Ahmed ben Abd el- Muttalib ein Streit über die An- sprüche, die Cäncüh an diesen machte, er liess ihn festnehmen und hinrichten, bemächtigte sich seines bedeutenden Vermögens sammt den Pferden, Kamelen und Merkwürdigkeiten und setzte Mas’üd ben Idris an seine Stelle, und einen aus seinem Gefolge Namens Muctafä er- nannte er zum Befehlshaber von Gidda. Von Mekka setzte er seinen Weg zu Lande fort, während die Schiffe mit den geraubten Schätzen und der Armee ihm zur Seite auf dem Meere fuhren. Die ersten Trup- pen unter dem Emir Ibn Chabir erreichten Maur Montag d. 10. Rabi’ I. (28. Oct. 1629) und als el-Taki ben Ibrähim von seiner Ankunft benachrichtigt wurde, bog er ihm aus und zog sich mit seinem Corps nach Rubü’ Adsru’ östlich von Beit el-Fakih (Ibn Huscheibir) el-Zeidia zurück und ebenso wich der Scherif Häschim aus seitwärts nach Ocäb und der Emir Sunbul stand östlich von Heis. Häschim rückte in der Donnerstags-Nacht d. 13. Rabi’ II. (30. Nov.) vor und in der Dienstags- Nacht d. 18. (5. Dec.) zog der General Jüsuf mit 200 Reitern über Maräwi’a nach Beit el-Fakih, dann nach Zabid in der Frühe des Dien- stags und wandte sich am Abend desselben Tages gegen Mochä, wo er am Mittwoch Nachmittag ankam. Er liess ’Äbidin Pascha festnehmen, ins Gefängniss werfen und nach drei Tagen ohne Verhör umbringen ; sein Vermögen zog er ein und brachte seine Familie in der Wohnung des Scherif Abul-Cäsim el-Schagar unter. Cäncüh war inzwischen Freitags früh den 21. Rabi’ II. (8. Dec.) nach Beit el-Fakih Ibn ’Ogeil gekommen; er nahm hier den Fakih Ahmed ben Muhammed ben Ga’far el-Ogeil fest, liess ihn ins Gefäng- 1) Dies stimmt nicht genau überein mit der gleich nachher erzählten Ermordung. 54 F. WÜSTENFELD, niss bringen, bemächtigte sich seines bedeutenden Vermögens und liess ihn Montags früh den 23. ans Kreuz heften, weil er der angesehenste Mann in Beit el-Fakih und bei dem Prinzen Häschim!) beliebt war. Er richtete noch grosses Unheil an, liess die Befestigungen von Beit el-Fakih zerstören und die Häuser ausplündern, wodurch er sich bei seinen Feinden nur noch verhasster machte, sodass sie zur List ihre Zuflucht nahmen. Sein ganzes Verfahren war der Grund, dass sein Ansehen geschwächt wurde, indem er sich dadurch die Herzen entfrem- dete, besonders als er die Vermittlung des Fürsten el-Tähir ben Bahr zurückwies und dessen Ermahnungen nicht annahm, den Leuten ihre Übelthaten zu verzeihen, wobei er auf das Beispiel des Wezir Sinän und seine Gnade hinwies. Er wollte davon nichts wissen und berief sich stolz auf den Befehl, den er von Gott erhalten habe. Von Beit el-Fakik zog Cäncüh nach Zabid, wo er Dienstag früh den 25. d. M. mit einer grossen Armee eintraf; hier sammelten sich um ihn die Emire, Grossen, Scheiche und Herren, auch der General Jüsuf kam mit einem grossen Theile seines Corps aus Mochä und hielt einen grossartigen Einzug ins Lager. Sobald als Cäncüh zur Ruhe ge- kommen war, liess er den Emir Heidar aus seinem schweren Gefängnisse befreien und schickte ihn mit einem seiner Mamluken nach Sawäkin, 1) Dieser Prinz Häschim ben Häzim ben Abu Numej el-Scherif el-Hasani, der sich der Gelehrten sehr annahm, sie zu Disputationen um sich versammelte und die Wissenschaften zu heben suchte, war in den Jahren 1036 bis 1039 (1626—29) Prä- fect von Beit el-Fakih und der Umgegend gewesen und hatte die Arabischen Stämme gut im Zaume gehalten. Zu der Zeit als Cäncüh Pascha nach Jemen kam, besass er die Herrschaft von el-Lagab und el-Muharrak, später belagerte er in Gemeinschaft mit dem Prinzen el-Hasan die Stadt Zabid, bis er sie einnahm und sich das ganze Land bis Maur bei Luheija unterwarf, ein so grosses Gebiet, wie es damals kein anderer Fürst in Jemen inne hatte, aus welchem er die Einkünfte bezog und seine Armee recrutirte. Er herrschte hier neun Jahre und einige Monate, bis er Freitag früh d. 26. Muharram 1055 (24. März 1645) starb, nachdem ihm sein Sohn Ali in Jarim um einen Monat am 26. Dsul-Higga 1054 (23. Febr. 1645) im Tode voran- gegangen war. Beide hinterliessen unermässliche Schätze und zahlreiches Kriegs- material. JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. BB) und von dort reiste er über Cähira nach Constantinopel, wo er von dem Sultan einen hohen Posten erhielt. Der Emir Müsä ben el-Chabir erhielt den Befehl nach Heis zu marschiren, wo er mit einem grossen Corps einzog; da brach die Pest unter den 'Truppen aus, welcher Ibn el-Chabir, sowie seines Bruders Sohn und der grösste Theil seines Corps erlag, sodass nur wenige übrig blieben. In Zabid starb der Emir Ahmed und eine Menge Leute, sodass dieje- nigen, welche die 'Todten waschen und begraben mussten, von der Ar- beit ermüdeten. Nach einem Aufenthalte von etwa 40 Tagen marschirte Cäncüh nach Heis, die Pest nahm zu und ein grosser Theil seines Corps kam um; mit den Kamelen, deren aus Syrien gegen 10,000 gekommen waren, ging es ebenso, und wer eins der noch vorhandenen haben wollte, nahm es hin, da die Treiber gestorben waren; auch ein grosser Theil der Pferde erlag der Krankheit. — Hiernach wandte sich Cäncüh nach Mochä, bezog hinter der Stadt ein Lager und baute dort eine grosse Burg. Am 10. Dsul-Higga (21. Juli) kam zwischen Cäncüh und dem Imäm Hasan ein Friede zu Stande; letzterer schickte den Erbprinzen seinen Bruder Muhammed und eine Anzahl höherer Officiere zu Cäncüh, welcher ihnen Ehrenkleider und andere Geschenke überreichte, worauf sie nach Mochä zurückkehrten. Am 14. d. M. (25. Juli) liess Cäncüh den General Jüsuf herbei- holen und ihm in dem Diwän den Kopf abschlagen; darüber entstand unter den Truppen ein Aufstand, sie belagerten ihn in seiner Burg funfzehn Tage lang, bis unter dem Versprechen eines höheren Soldes die Ruhe hergestellt wurde. Sie hatten indess auch die Auslieferung von sieben Personen aus seiner Umgebung verlangt, von diesen wurden zwei umgebracht und vier als Geisseln‘) behalten; der siebte entkam durch die Flucht und rettete sich. Bald aber entstanden durch erhöhte ‚ Forderungen der Soldaten neue Unruhen, sie schlossen Cängüh in der ' Burg ein, gaben ihm drei Tage Bedenkzeit und brachten die obersten ‚ Emire in Mochä ins Gefängniss. Durch eine Zulage an Sold wurde 1) Ich lese ge anstatt (,,S des Textes. 96 F. WÜSTENFELD, JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. zwar auch jetzt die Ruhe hergestellt, allein solche Auftritte wieder- holten sich nun in jedem Monate, bis ein Theil der Truppen eigen- mächtig nach el-Zeidia abmarschirte und wer Lust hatte nach Syrien zurückkehrte. Diese Streitigkeiten hörten nicht auf, bis es im J. 1045 (1635) zwischen Cäncüh und Hasan zu einem Kampfe kam, in welchem auf beiden Seiten viele getödtet wurden; im Rabi’ II. (Oct.) trat Cäncüh aus seiner Burg heraus, begab sich zu Hasan und unterwarf sich ihm. Hasan rüstete ihn selbst noch Montag (?) den 3. Gumädä I. (25. Oct.) aus, sehenkte ihm etwa 50 vollständig aufgeschirrte schöne Pferde und ebensoviel Kamele mit ihrer Bepackung, dazu eine Anzahl Leute, und liess ihn von el-Taki ben Ibrähim nach Mekka begleiten, von wo er nach einem Aufenthalte von wenigen Tagen nach Constantinopel weiter zog. Er starb hier einige Jahre nach 1060 (1650). So endigte die Herrschaft der Türken in Jemen nach einem mehr als hundert- jährigen Kampfe und das Land kam wieder in den alleinigen Besitz der einheimi- schen Herrscher, deren Geschichte wir noch bis zum Ende des Jahrhunderts weiter verfolgen. nn Stammtafel der Imäme von Jemen. Die voranstehenden Zahlen bezeichnen die Reihenfolge im Imamat, die unterstehenden die Reihenfolge im Text. DL mn Muhammed 1. el-Cäsim el-Mancür billahi 1 2. Muhanımed el-Muajjıd Hasan 2 el-Cäsim 16 el-Raschid Ali Muhammed Ali el-Muajjid mn Abdallah Ahmed m [00 nn nn nn m m nn En Husen 3. Ahmed 4. Ismä’il el-Mutawakkil Jahja Jüsuf Alı 3 4 5 6 8 9 10 — €] nrzzmzmzrzrmrmrmr\T———————n. Muhammed 5. Ahmed Muhammed Muhammed Ali Hasan 6. Muhammed 8. Jüsuf Hasan 12 15 7 23 17 18 19 22 11 — ——n Jahja Ismail 7. Muhammed i8 14 20 Abdallah 21 A Des ’Amir 24 25 Ali Ibrähim 26 27 9.0,0:00 07 Histor.-philolog. Qlasse. Jemen im XI. (XVL.) Jahrhundert. Die Kriege der Türken, die Arabischen Imäme und die Gelehrten. Von F. Wüstenfeld. Zweite Abtheilung. Vorgelegt in der Sitzung der Königl. Gesellsch. der Wissensch. am 8. Nov. 1884. => Die>I miame: Der Prinz Mutahhar ben Muhammed el-Gurmüzi el-Hasani, geb. in: Gumädä II. 1003 (Febr. 1595) gest. am 27. Dsul-Higga 1077 (23. Mai 1667) hat eine Chronik verfasst, worin er das Leben, die Schlachten und Schicksale der drei Imäme el-Cäsim und seiner beiden Söhne Muhammed el-Muajjid und Ismä’il el-Mutawakkil beschrie- ben und die von ihnen geführten Correspondenzen gesammelt hat. $. 12. el-Cäsim ben Muhammed. 1. el-Cäsim ben Muhammed ben Ali ben Muhammed ben Ali ben el-Raschid') führte als Imäm den Ehrennamen el-Mancür billahi »der durch Allah Siegreiche«. Seine Vorfahren hatten sich weder durch Tapfer- keit, noch durch besondere Verdienste etwa als Heerführer oder Fahnen- träger hervorgethan und nicht einmal eine Spur von wissenschaftlicher Bildung besessen, indess sein Vater, welcher in der Armee des Mutahhar ben Scharaf ed-din stand, hatte sich unter den Truppen, welche nicht beständig im Dienste waren, ausgezeichnet und an der Schlacht, welche Lutfallah ben Mutahhar dem Grossvezir Sinän Pascha /S. 20) in der Ebene von Chaugän „>>> eö lieferte, Theil genommen. el-Cäsim wurde im J. 968 (1560) geboren, als er heranwuchs, las er den Coran und zeigte 1) Die weitere Abstammung ist: ben Ahmed ben el-Imäm Husein ben Ali ben Jahja ben Jüsuf gen. el-Aschall »wmit verstümmelter Hand« ben el- Cäsim ben el- Imäm Jüsuf el-Dä’i ben Jahjä el-Jmäm el-mangür ben Ahmed el-Imäm el-nägir ben Jahjä el-Imäm el-hädi ben el-Husein ben el-Cäsim ben Ibräbim Tabätabä ben Ismä'il ben el-Hasan II. ben el-Hasan el-Sibt ben Alı ben Abu Tälib. An einer anderen Stelle von dem zuerst genannten Jahja an: Jahja ben Muhammed ben Jüsuf el-Aschall ben el-Imäm el-Dä’i Jüsuf d. ältere ben Jahja el-Imäm el-mangür. JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 59 Verstand und Klugheit; er trat in die Dienste des Imäm el-Hasan ben Ali, lebte bei ihm in dem Gebiete von el-Ahnüm, und als der Imäm von dem Vezir Hasan Pascha nach Constantinopel abgeführt wurde, (S. 37), verliess el-Cäsim jene Gegend und begab sich von einer Stadt nach der anderen, um sich wissenschaftlich auszubilden: unter seinen Lehrern wird ein Scheich Abd el-rahman ben Abdallah genannt. Nachdem er sich ziemlich umfangreiche Kentnisse erworben hatte, sodass er sich auch in der Folge noch schriftstellerisch beschäftigte und mehrere gute Werke lieferte, fühlte er in sich den Drang, sich gegen die lästige Fremd- herrschaft aufzulehnen, weil er wusste, dass das Land dem Lutfallah ben Mutahhar gehört hatte und folglich ohne einen rechtmässigen Regenten sei. Er erliess also einen Aufruf, erhob sich am 27. Muharram 1006 (2. Sept. 1597) in dem Orte Gadid Cära »,5 a> in dem Districte von Schäm el-Schark und sogleich entbrannte die Flamme und der Stern der Empörung ging auf. Hier brieht Muhibbi ab und fährt aus einer anderen Quelle zehn Jahre später fort; das dazwischen liegende hatte er in dem Artikel über Hasan Pascha ($. 5) schon berichtet. Als el-Mutawakkil Abdallah ben Ali ben Husein ben ’Izz ed-din ben Hasan ben Ali el-Muajjid im J. 1016 gestorben war, trat der Imäm el-Cäsim in Jemen wieder auf. Der Emir Abd el-rahim ben Abd el- rahman ben Mutahhar setzte sich mit ihm schriftlich in Verbindung und sie kamen überein, den Krieg gegen den Sultan wieder zu beginnen. Hier werden fast wörtlich die el-Cäsim betreffenden Stellen aus dem Leben des Sinan Pascha ($. 6) und Ga’far Pascha ($. 7) wiederholt. el-Cäsim starb Dienstag den 15. Rabi’ I. 1029 (19. Febr. 1620) und hinterliess eine Menge Kinder, unter denen Muhammed, Hasan, Husein der gelehrteste von allen, Abu Talib Ahmed el-machlü und Ismäil be- sonders zu nennen sind. Zu einer theologischen Schrift von ihm schrieb sein Enkel Muhammed (12) ben Hasan einen Commentar; berühmt ge- worden und von nachfolgenden Gelehrten mehrfach commentirt sind seine Werke Jo) „Ww) Fundamenta principiorum religionis und 3% dual Je Si Juos) Scala proveniendi ad doctrinam principiorum theologiae, kurz Jeo3i 5ör Scala principiorum genannt. H2 60 F. WÜSTENFELD, $. 13. Muhammed ben el-Cäsim. 2. Muhammed ben el-Cäsim übernahm nach dem Tode seines Vaters die Regierung, nannte sich als Imäm el-Muajjid billah »der durch Allah Gestärkte« und erkannte die Bedingungen an, unter denen sein Vater mit Muhammed Pascha Frieden geschlossen hatte (8. 8). Allein bei dem öfteren Wechsel der Türkischen Statthalter und bei den Re- volten, welche unter deren eigenen Truppen ausbrachen, hielten die Arabischen Häuptlinge die Zeit für gekommen, um das Türkische Joch abzuschütteln. Sie vereinigten sich unter dem Imäm Muhammed und beschlossen, die Türken aus dem Lande zu vertreiben, seine Brüder halfen redlich dabei und es gelang nach einigen Kämpfen vollkommen. Hiernach trat eine ruhige und glückliche Zeit für Jemen ein; Muhammed ernannte den Gelehrten Näcir ben Abd el-hafidh zu seinem Wezir, welcher auch bei gelehrten Gegenständen in den Sitzungen die oberste Leitung hatte; der Imäm besass selbst gute Kenntnisse und hat viele Abhandlungen geschrieben, in denen er wissenschaftliche Fragen aus verschiedenen Fächern behandelt hat (vergl. 38). Er war ein Wohl- thäter der Armen und Beschützer des ganzen Landes und unter den Segnungen seiner umsichtigen Regierung herrschte Sicherheit auf allen Wegen. Nachdem er gegen 27 Jahre!) ohne Unterbrechung die Last des Imamats standhaft ertragen hatte, starb er am 27. Ragab 1054 (29. Sept. 1644) in Schahära und wurde hier neben seinem Vater begraben. Einige Jahre vorher waren seine Brüder Hasan und Husein gestorben. 3. Hasan ben el-Cäsim war von allen Angehörigen der zahl- reichen Familie der wissenschaftlich gebildetste und einsichtigste, der tapferste und freigebigste, seines Rathes bedienten sich seine Brüder in allen Angelegenheiten, er war funfzehn Jahre lang der eigentliche Leiter des Ganzen und unter seiner Führung wurden die Türken aus dem Lande vertrieben. Bei allen Arbeiten, welche ihm die Kriege und 1) Ein kleiner Rechenfehler, wenn man auch wie gewöhnlich das erste und letzte Jahr für voll rechnen wollte; genau sind es nur 25 Jahre 4 Monate und 12 Tage. JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 61 die Regierungsgeschäfte verursachten, fand er noch Zeit sich mit dem Lesen der Gedichte zu beschäftigen, wodurch er sich aufheiterte. Er machte grosse Geschenke, that viel Gutes, hielt die Kinder der Frommen und Gelehrten in Ehren und sorgte dafür, dass ihnen ihr Recht wie- derfuhr. Desshalb wurde ihm ein vollständiger Sieg zu Theil und desshalb hatte er Glück in seinen Kriegen, denn niemals zog er mit einem Heere hinaus, ohne als Sieger zurückzukehren, und die Gedichte zu seinem Lobe sind sehr zahlreich. Er umgab den Berg Dhürän mit einer Mauer und erbaute auf der Spitze eine starke Festung, dann schloss er in den Umkreis eine so grosse Stadt ein, dass sie Marktplätze, Badehäuser und Moscheen enthielt, und machte rund herum die Felder urbar und bepflanzte sie mit Obstbäumen. Jeder seiner Emire erhielt den Befehl, hier ein Haus zu bauen, sie folgten ihm und so entstanden die Dörfer umher. In Luheija lebte eine unabhängige Fürstenfamilie und zu ihr gehörte damals Abu Surrein Muhammed ben el-Macbül ben Othmän ben Ahmed ben Müsä ben Abu Bekr ben Muhammed ben 'Isä ben Cafi ed-din Ahmed ben Omar el-Zeila’i el-Okeili; er war im J. 959 (1552) geboren und hatte den Vornamen Abu Surrein davon erhalten, weil er mit zwei Nabeln surren zur Welt kam. Als er am siebten Tage einen Namen bekommen sollte, brachte ihn sein Vater zu den versammelten Freunden, legte ihn in ihre Mitte und sagte: Wer von euch kann seinen Kopf von der Erde in die Höhe heben? Alle versuchten es, aber keiner vermochte es, da sprach der Vater: dieser wird nach mir meine Stelle einnehmen. Muhammed hatte noch ältere Brüder, deren Mütter freie Araberinnen waren, seine Mutter war eine Sklavin, der Vater wollte seine Freunde darauf hin weisen, dass er der würdigste sein werde ihm zu folgen; Gott bevorzugt, wen er will. Er zeichnete sich dann auch durch seine Kenntnisse und seine umsichtige Leitung so aus, dass, als ‚ihm die Regierung von Luheija übertragen wurde, die Bewohner der | Stadt und der umliegenden Orte ihre Zuflucht zu ihm nahmen und die Nomaden Araber ihm wie einem Emir gehorchten, und selbst die Türken, so lange er mit ihnen in Frieden lebte, unternahmen nichts ohne seinen 62 F. WÜSTENFELD, Rath. In der Folge betheiligte er sich an den Kriegen gegen die Türken und lieferte ihnen mehrere Schlachten und niemand konnte ihm etwas Schlechtes nachsagen. Nur einige Neider suchten ihn bei el-Hasan ben el-Cäsim zu verleumden und beschuldigten ihn, dass er die Türken mit seinem Gelde unterstütze, ihnen Geschenke zusende und sie zum Kriege gegen die Imäme aufreize. Hasan befahl einigen aus seinem Gefolge ihn herbeizuholen und hatte die Absicht ihn zu tödten, so bald er ein- träfe. Sie brachten ihn, er war krank und wurde auf einem Sessel getragen, und als Hasan ihn sah, empfing er ihn mit Auszeichnung, entschuldigte sich wegen seines Verfahrens gegen ihn und befahl ihn mit allen Ehren nach seinem Wohnorte zurückzubringen. Nachdem die Vorbereitungen dazu getroffen waren, kam Muhammed nochmals zu Hasan und sprach: siehe, ich bin krank und wünsche in meiner Vaterstadt zu sterben, desshalb lass mich schnell abreisen, und wisse, dass du mir bald nachfolgen wirst. Er liess ihn sogleich abreisen, Muhammed kam nach Luheija und es währte nur wenige Tage, da starb er am 2. Ramadhän 1048 (7. Jan. 1639). Gerade einen Monat nachher, Sonnabend den 2. Schawwäl 1048 (6. Febr. 1639) starb Hasan an der Pleuritis, etwa 15 Jahre nachdem er als Emir aus Gan’ä ausgezogen war; er wurde in Dhürän beerdigt und über seinem Grabe ein grosses Monument errichtet an der Seite der Moschee, deren Fundamente er gelegt hatte und welche von seinem Sohne Muhammed vollendet wurde, der auch eine Wasserleitung bis zu dieser Stelle anlegen liess. Sein Tod verursachte allgemein eine tiefe Betrübniss, weil er sich so grosse Verdienste um die Regierung erworben, in den Kriegen persönliche Tapferkeit gezeigt und danach einen solchen Edelmuth bewiesen hatte, dass, nachdem die Türken in Zabid von ihm besiegt waren und seine Rathgeber ihn antreiben wollten sich an ihnen zu rächen, er sich nicht nur nicht bewegen liess sie zu bestrafen, sondern vielmehr ihnen verzieh und sie noch mit Ehrenkleidern und in anderer Weise beschenkte. Die Jahrszahl seines Todes 1048 ist in den Buchstaben des Spruches ausgedrückt „UL 3 MAL „u Hasan der ewig in den Paradiesgärten weilt. En N a u u Ei De —- - EEE ne Tr EEE GERET m ——— JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 63 4. Husein ben el-Cäsim el-Dhafiri hatte sich nicht als Staats- mann oder Krieger, sondern durch seine Gelehrsamkeit ausgezeichnet, sodass sein Name in allen Städten von Jemen bekannt war. Er wurde von seinem Vater unterrichtet, bis er herangewachsen war und sich schon durch seine Kenntnisse hervorthat, dann begab er sich nach der Festung Dhafir auf dem Berge Hagga, wonach er den Namen el-Dhafirtf er- hielt; er hörte hier den Gelehrten Lutfallah ben Muhammed el-Dhafiri (43) und Abdallah Ibn el-Mahlä (36) und besuchte viele andere Lehrer; im Erbrecht wurde er von Badr ed-din Muhammed ben Ali (31) unter- richtet. Er hat mehrere berühmt gewordene Bücher geschrieben, wie Jen le Summum desiderium de doctrina principiorum, mit einem Com- mentar dis} &1AP Directio ingeniorum; glsisst, sul} LIST Institutiones doctorum et magistrorum ein Auszug aus dem Buche des Samhüdi 2h> (nr Gemmae duorum monilium colli. Er machte auch ansprechende Gedichte, schrieb eine unvergleichlich schöne Handschrift und starb Donnerstag (?) den 24. Rabi’ Il. 1050 (23. August 1640) in der Stadt Dsamär. $. 14. Ahmed ben el-Cäsim. 5. Als rechtmässiger Erbe in der Regierung folgte auf Muhammed sein Bruder Abu Tälib Ahmed in Schahära, aber bald darauf erliess der andere Bruder Ismä’il (6) in Dhürän einen Aufruf und eine Menge Leute huldigten ihm; dann trat auch der Sohn des verstorbenen dritten Bruders, Muhammed (12) ben Hasan ben el-Cäsim auf und liess sich in Ibb, Gibla und den umliegenden Districten huldigen. Als die Sache anfing ernst zu werden und die verschiedenen Ansprüche sich geltend machten, fassten die Einsichtigeren den Beschluss, welchem auch Muham- med mit seiner Partei beitrat, Ismä’il allein die Regierung zu übertra- gen; dieser treffende Plan fand allgemeine Billigung, die Leute und die Emire der Städte kamen von allen Seiten herbei, huldigten ihm und ‚ erklärten ihm ihren Gehorsam. | | | | | | Nur Ahmed widersetzte sich und Ismä’il schickte den Prinzen Mu- hammed (7) ben Husein gegen ihn, um sich der Stadt Thulä zu be- 64 F. WÜSTENFELD, mächtigen; als Ahmed von seiner Annäherung Kenntniss erhielt, brach er von Schahära mit der dortigen Mannschaft auf in Begleitung des Cadhi Ahmed ben Sa’d ed-din el-Miswarl (42) und einer Menge Würden- träger, unter ihnen Ibrähim (27) ben Ahmed ben ’Ämir’). Die beiden Corps stiessen auf dem Wege nach Thulä auf einander, es kam zur Schlacht, die Partei Ismä’ils behielt die Oberhand, Ahmed zog sich nach Thulä zurück und wurde darin belagert. Er kam dann von Thulä nach Dhürän zu seinem Bruder Ismä’il, trat ihm die Regierung ab und hul- digte ihm; ebenso der Emir el-Näcir ben Abd el-rabb, Herr von Kau- kabän, mit einer Menge angesehener Männer, darunter der genannte Cadhi Ahmed ben Sa’d ed-din, el-Näcir ben Ragih und viele andere. Wegen dieser Vereinigung der Parteien der Muslim und der Herstellung der Eintracht wurde ein allgemeiner Festtag gefeiert, dann begab sich Ahmed nach CGa’da, welches ihm sein Bruder Ismäil zur Verwaltung übergab. $. 15. Ismäil ben el-Casim. 6. Ismä’il ben el-Cäsim ben Muhammed wurde im J. 1019 (1610) geboren und von Schäflitischen und Zeiditischen Gelehrten unter- richtet; er hatte sich besonders auf das Studium der religiösen und bür- gerlichen gesetzlichen Vorschriften und der Volkswissenschaften?) gelegt, war aber auch in andern Fächern gut bewandert; er hatte eine schöne, kräftige, wohlbeleibte Gestalt und ein angenehmes Gesicht. Nach den kurzen Streitigkeiten mit seinem Bruder Ahmed übernahm er die Allein- herrschaft von ganz Jemen im J. 1055 (1645) mit dem Titel el-Muta- wakkil alallahi »der auf Allah Vertrauende« und führte auch den Wahl- spruch »Ich vertraue auf Allah den einigen immerdar.«e. Unter seiner Regierung erholte sich das Land von den beständigen Kriegen und den Bedrückungen durch die Türken, da er nur auf das Wohl seiner Unter- 1) Hiermit ist weiterhin der Artikel Muhammed (28) ben el-Husein zu vergleichen. 2) St ef} vermuthlich JS} zu lesen: die göttlichen Wissenschaften, Metaphysik. ! JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 65 thanen bedacht war, und Sicherheit der Person und des Eigenthums, der Frauen und Kinder, Sicherheit der Wege, ungehinderter Handels- verkehr und daher wohlfeile Lebensmittel waren die Segnungen, die daraus hervorgingen. Er duldete kein Unrecht, selbst nicht gegen An- dersgläubige, deshalb wagte auch keiner seiner Verwalter sich eine Un- gerechtigkeit gegen die Unterthanen zu Schulden kommen zu lassen, und wenn er Grund hatte, gegen Jemand ungehalten zu sein, trug er es ihm nicht nach, dass er ihm heimlich zu schaden gesucht oder ihn zurückgesetzt hätte. Er war höflich gegen Vornehme, die ihn besuch- ten, die Gelehrten empfing er mit freundlichem Gesichte und verkehrte gern mit ihnen. und eine so ruhige und glückliche Zeit liess ihm selbst die Musse zu schriftstellerischen Arbeiten und er verfasste mehrere schöne Bücher darunter einen Commentar zu dem Corpus principiorum de tra- ditionibus legati Dei von Mubärak Ibn el-Athir (7 606 Hagi 3869) und eine Sammlung von 40 Traditionen, welche sich auf die Lehre der Zei- diten beziehen sollen, mit einem erschöpfenden Commentare. 7. Etwas näheres über den Anfang seiner Regierung und den Kampf gegen Ahmed erfahren wir noch aus der Biographie seines Neffen Muhammed ben el-Husein ben el-Cäsim. Dieser hatte wie sein Vater eine wissenschaftliche Erziehung erhalten und lebte nach dessen Tode unabhängig auf ihrer Besitzung bei dem Parke el-Bustän am west- lichen Thore von Gan’ä als einer der angesehensten Männer der regie- renden Familie, von Gelehrten und höheren Officieren umgeben. Als der Imäm Muhammed el-Muajjid starb und die Streitigkeiten um die Nachfolge zwischen Ahmed und Ismä’il ausbrachen, begab sich Muham- med ben el-Husein zu dem letzteren nach Dhürän auf der Haupstrasse über A’schär. Ismälil empfing ihn sehr freundschaftlich, wies ihm den Platz an, der ihm gebührte, und schickte ihn dann an der Spitze eines Corps nach Hidär dem Heere entgegen, mit welchem Ahmed von Gan’ä her gegen ihn heranzog. Bei Hidär wurde mehrere Tage morgens und abends gekämpft, bis der Prinz Ahmed (15) ben el-Hasan ben el-Cäsim von Dsamär heraufkam um Can’ä zu belagern. Er vereinigte sich mit Muhammed ben el-Husein. sie zogen vor Thulä und hier wurde zwischen Histor.-philolog. Class. XXXIL 2. I 66 F. WÜSTENFELD, Ahmed ben el-Hasan und dem Emir el-Näcir ben Abd el-rabb (57) der Friede abgeschlossen. Muhammed kehrte hochgeehrt zurück, sein Ansehen stieg. es sam- melten sich um ihn so viele Truppen, wie bei seinem Vater und der Imäm Ismäil übergab ihm mehrere Gebiete zur Verwaltung. Er wandte sich dann in Verbindung mit Ahmed ben el-Hasan (15) nach dem Hoch- lande von el-Salif um die kleinen Fürsten von el-Scharaf zu unterwer- fen; durch seine richtigen Massnahmen wurden die Gegner ungeachtet ihrer Überzahl und ihrer Tapferkeit in kurzer Zeit getödtet oder ge- fangen genommen, wo er erschien, behauptete er das Schlachtfeld als Sieger. Am Jäfi’ war noch eine Partei, welche den Friedensvertrag nicht anerkennen und sich nicht unterwerfen wollte; Muhammed ben el-Husein marschirte hinauf in Verbindung mit Ahmed ben el-Hasan und dessen Bruder Muhammed (12), welcher sich schon bei Nagd el-Salif durch seine Tapferkeit ausgezeichnet hatte; sie erstürmten den Berg von Jafı und der Sieg war entschieden. Muhammed ben el-Husein war sehr er- freut über diesen Erfolg und er kam dann mit Ahmed ben el-Hasan nochmals dahin zurück, um den Frieden vollständig herzustellen. Am Ende seines Lebens wandte er sich wieder den Wissenschaften zu, sein Haus war der Sammelplatz der Gelehrten und er brachte eine solche Menge Bücher zusammen, wie sie sonst nur die Sultane haben. Er arbeitete an einem Commentar zu den von Muhammed ben Ibrähim ben el-Wezir zusammengestellten 220 Versen aus dem Coran, welche von richterlichen Entscheidungen handeln, woraus er F olgerungen ab- leitete und wodurch er seine bewundernswerthen Kenntnisse zeigte. Er starb Freitag den 8. Schawwäl 1067 (20. Juli 1657) und wurde auf dem Todtenhofe in dem Parke am Westthore von Can’& beerdigt in der Nähe des Prinzen Ahmed ben Ali Schämi und seines Oheims Jahja ben el-Imäm el-Cäsim. 8. Dieser Jahjä ben el-Cäsim zeigte von früher Jugend an Talente um dereinst ein tüchtiger Regent zu werden; sein Bruder Hasan hatte ihn auch schon als seinen Stellvertreter mit Regierungsgeschäften beauftragt, als er unerwartet starb. ser nen u Dr — en JEMEN IM XI. (XVI.) JAHRHUNDERT. 67 9. Sein leiblicher Bruder Jüsuf ben el-Cäsim war gleichfalls einer der begabtesten Prinzen der ganzen Familie und stellte durch sein aufrichtiges Wesen, durch das Ansehen, welches er genoss, und durch seine Unerschrockenheit, womit er den Feinden gegenüber trat, seine drei Brüder in Schatten; daneben war er ein streng religiöser Muham- medaner und darin lag vielleicht das Geheimniss, wesshalb ihn sein Vater besonders lieb hatte, sodass er bei ihm der Joseph unter seinen Brüdern war, mit welchem er auch in seiner vollkommen äusseren Er- scheinung Ähnlichkeit hatte. Er starb um dieselbe Zeit wie Jahjä in el-Himä und wurde dort begraben. 11. Auch el-Hasan der Sohn des in den Kämpfen gegen Gatfar Pascha gefallenen Ali (10) ben el-Cäsim (S. 46) starb in demselben Jahre; er hatte einen edlen hochstrebenden Sinn und als wunderbar ge- wandter Reiter war er zum Sprüchwort geworden; er starb in Dhürän und wurde auf dem Begräbnissplatze, welcher sich von der Süd- nach der West-Seite an der Stadt el-Hicni hinzieht, beerdigt. Der 'T'od die- ser drei erfolgte kurz hinter einander im Laufe des J. 1045 (1635) oder ım Jahre vorher. Darauf beziehen sich die Verse, welche el-Husein ben el-Cäsim an seinen Bruder Ismä’il richtete: Prinzen eilen den Becher des Todes zu trinken. Wunderbar, wie bitter ist doch der Becher des Todes! An zwei Prinzen, die in Gan’ä und in Dhürän vermisst werden, hauchte ein frommes Leben aus; Dann der in el-Himäa, der berühmteste der vermissten, Jüsuf mit den Josephischen Tugenden. O ihr Fürsten, die ihr früh ins Grab stieget, Ihr waret wie die Sterne, welche leuchten, so lange sie glänzen. Der Tod hat nicht beachtet auf ihrer Höhe den Schaden, den er dem Adel und der hochherzigen Freundschaft zugefügt hat. Ihr Verlust hat dem Herzen ein brennendes Feuer hinterlassen. Möge Allah ihren Lohn verdoppeln für den Schaden. Als im J. 1040 (1630) der Sultan von Hadhramaut Abdallah ben 12 E Omar wegen seiner überspannten Qufitischen Ideen®) der Regierung ent- 68 F. WÜSTENFELD, sagt und sie seinem Bruder Badr ben Omar übergeben hatte, dieser aber durch Ungerechtigkeit und Tyrannei sich verhasst machte, überfiel ihn sein Neffe Badr ben Abdallah und nahm ihn gefangen. Das Volk unterwarf sich ihm, bis er selbst sich ähnliche Ungerechtigkeiten zu Schulden kommen liess und an die anderen Prinzen harte Forderungen stellte. Da traten diese zusammen, verschworen sich gegen ihn und ver- anlassten den gefangenen Badr ben Omar an den Imäm Ismä’il in Jemen zu schreiben und ihm die trostlose Lage von Hadhramaut zu schildern. Nun schrieb Ismäil an den Sultan Badr ben Abdallah und forderte ihn auf, seinen Oheim in Freiheit zu setzen, welcher dann, als es geschah, sich zu dem Imäm begab und ihn bewog eine Armee unter Führung seines Neffen Ahmed ben Hasan nach Hadhramaut zu schicken. An ihn schloss sich dort der Scheich Abdallah ben Abd el-rahman el-’Amüdı, Verwalter des grössten Theiles von Wädi Dauwan, und auch die Ober- häupter der Beduinen-Stämme sandten ihm Unterstützungen. Der Sultan Badr zog ihnen entgegen, hatte aber nur seine nächsten Untergebenen auf seiner Seite, und als die beiden Heere zusammenstiessen, wurde er geschlagen, ergriff die Flucht und zog sich in die Berge seiner Oheime el-Sanäkir zurück; er bat für sich um Pardon, der ihm bewilligt wurde. Ahmed ben Hasan nahm im J. 1070 im Namen seines Oheims des Imäm Ismäill von ganz Hadhramaut Besitz und als es ihm dort nicht mehr gefiel, kehrte er nach Jemen zurück, nachdem er den Prinzen Badr ben Badr el-Kutheiri zum Regenten eingesetzt hatte. Ismäill be- hielt indess die Oberhoheit in Hadhramaut, so lange er lebte; er befahl dort beim Ausruf zum Gebet die Formel der Cufiten hinzuzusetzen: Auf! zum besten Werke! und die Bitte um den Segen für die beiden Chalifen Abu Bekr und Omar wegzulassen; auch verbot er nach der Vorschrift des Gufiten el-Sakkäf?) den Gebrauch der Trommeln und Pfeifen. Ismäil starb am 4. Gumädä ll. 1087 (14. Aug. 1676). 1) Vergl. die Qufiten. 8. 15. 2) Abd el-rahman ben Muhammed el-"Aidarüs gen. el-Sakkäf war ein älterer Zeitgenosse des Imäm Ismä'il. Vergl. die Qufiten. Nr. 57. JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 69 Hier sind noch die ferneren Schicksale des oben genannten Prätendenten Mu- hammed ben el-Hasan ben el-Cäsim und seiner Söhne zu erwähnen, 12. Muhammed ben el-Hasan erhielt eine wissenschaftliche Bildung durch den Unterricht des Cadhi Ahmed ben Jahjä ben Häbis und des Fakih Cadik ben Rasäm el-Sawädi, zeichnete sich aber auch in einigen Schlachten als tapfrer Krieger aus. Ihm wurde die Verwal- tung von Ca’da mit seinem Distriete übertragen, wo er ein reichliches jährliches Einkommen hatte, den Wissenschaften lebte und Gelehrte um sich versammelte, aber auch die Feinde im Zaume hielt. Zur Zeit als sein Vater erkrankte (1048), war er zum Besuche bei seinem Oheim dem regierenden Imäm Muhammed el-Muajjid, welcher ihn fortschickte und ihm die Verwaltung der Jemenischen (Gebiete zwischen Dhürän und Dsamär übertrug und er nahm abwechselnd seinen Wohnsitz in den beiden Städten Ibb und Dsu Gibla, wo er ein zahlreiches Heer aus den besten Truppen seines Vaters mit den ersten Emiren aus den angesehensten Familien des Reiches sammelte, und als der Imäm Mu- hammed im J. 1054 starb, liess er sich in seinem Gebiete huldigen. Indess bald darauf entsagte er freiwillig der Regierung zu Gunsten seines Oheims Ismäiil und liess ihm dies durch seinen Bruder Ahmed (15) erklären. Ismähil übergab ihm die Verwaltung eines grossen Ge- bietes mit vielen Städten und Festungen und er führte hier von Truppen umgeben ein beneidenswerthes Leben, nur dass diese ungeachtet der reichen Erndten und des tiefsten Friedens die Lebensmittel vertheuerten. _ Die eine Hälfte des Jahres brachte er in Dsamär und dem unteren Jemen zu, die andere in Can’ä, sowie der Fakih Täüs den Winter in el-Ganad und den Sommer in Can’& zubrachte. So lebte er vom J. 1054 (1644) bis 1079 (1668). Er setzte seine Studien fort und las noch das Liber memorialis docti grammatici bei dem ersten Gelehrten von Jemen Muhammed ben Caläh el-Salämi und beendigte es bei Ahmed ben Said el-Hiball; die ll Jyasil Sectiones margaritis similes las er bei Ibrähim el-Sahüli'). Er war auch selbst Schriftsteller und schrieb 1 1) Sahül Bekri p.767. Sojütt, lobb el-lobäb p. 134. Abul-Fidä geogr. 'p. 80. Cämäs s. v. oder Suhül Jäcät III. 50 ist der Name eines Arabischen 3 la um Via rectae ductionis ad cognitionem Domini cultorum ein nütz- liches Compendium über Metaphysik; will) Complanatio ein Com- mentar zu der Jos) 3ö,» Scala perveniendi ad doctrinam principiorum 70 F. WÜSTENFELD, (theologiae) seines Grossvaters des Imäm el-Cäsim; eine ausführliche Beantwortung einer Frage über die Tradition »Mein Volk wird zerstreut werden«, um welche ihn der gelehrte Amed Ibn Muteir el-SchäfiT‘) gebeten hatte. Im J. 1079 zog er aus dem unteren Jemen hinauf nach Gan’a zu der Zeit, als sich sein Oheim der Imäm Ismäil von Schahära nach Dhuürän begab; bei ihrem Zusammentreffen wurde die ganze Gegend mit Menschen und die Herzen mit Freude erfüllt. Aber es dauerte nicht lange, da erkrankte Muhammed an der Pleuritis und er starb in seiner Wohnung in Darb el-Salätin im Districte von el-Raudha im ersten Drittel der Nacht auf Donnerstag (?) den 18. Rabi’ I. 1079 (26. Aug. 1668). Die Prinzen versammelten sich in seiner Wohnung, der Imäm war auch noch dort, und er wurde nahe dabei begraben. Das Gebet würde noch länger gedauert haben, wenn nicht der Imäm zugegen ge- wesen wäre, denn dieser war in seinen Gedanken ganz damit beschäftigt, wie er das Verhältniss seiner Kinder friedlich ordnen und die Verwal- tung unter sie theilen solle. Er bestimmte nun, dass Ahmed ben Hasan, der Bruder des verstorbenen, die zerstreuten Horden vereinigen und das Commando der Truppen und die Bewachung des Landes über- nehmen solle, dieser aber liess das Land im Stich, bevor der Imäm von der Stärke seiner Streitkräfte in Kenntniss gesetzt war, und schob alles hinaus. 13. Dann waren noch Jahjäa und 14. Ismäil, die beiden Söhne des Muhammed ben Hasan, übrig, welche sich bereits einen guten Na- men gemacht hatten, den Leuten bekannt geworden und von ihrem Va- ter mit der Verwaltung einiger Ämter beauftragt waren und daher schon einen hohen Rang einnahmen. Indess Jahja starb, als er nahe Stammes und eines Distrietes in Jemen, nach welehem die weissleinenen Kleider- stoffe benannt sind, im Gebirge von ’Uddin. Wegen seiner Fruchtbarkeit wird der Distriet die Kornkammer oder Ägypten in Jemen genannt. Jäcüt IV. 438. 1) 7 1075 (1664). Vergl. Die Gufiten Nr. 181. JEMEN IM XI. (XVI.) JAHRHUNDERT. 71 . daran war, das schwierigste zu seiner völligen Geschäftskenntniss über- standen zu haben; er hatte sich besonders mit dem Studium der Medicin beschäftigt. Nach seinem Tode war nur noch sein Bruder Ismä’il vor- handen, welchem der District el-Uddin in Michläf Ga’far überwiesen war; auf Befehl des Imäm machte er sich dahin auf den Weg, er- krankte aber unterwegs und starb zur allgemeinen Betrübniss nahe an 40 Jahre alt im J. 1079 in Mudseichira im Gebiete von el-Uddin. Er war ein feingebildeter Mann, der sich durch seine Rednergabe in klarer Darstellung und vollendetem Vortrage auszeichnete, und hat ausser ei- nem Lobgedichte auf seinen Vater und anderen einzelnen Gedichten eine ganze Sammlung herausgegeben unter dem Titel SS} ‚Leib SU Lu Filum margaritarum in carminıbus familiaribus. S. 16. Ahmed el-Mahdi ben el-Hasan. 15. Nach dem Tode des Imäm Ismäil übernahm sein Neffe Ah- med ben el-Hasan ben el-Cäsim die Regierung und gab sich selbst den Beinamen el-Mahdi lidinillahi »der Führer zur Religion Allahs«; er war veränderlich in seinen Gunstbezeigungen, hochfahrend gegen seine Sklaven und Diener, dabei aber tapfer, freigebig und mildthätig gegen Dürftige, und da ihm ungeachtet seiner Nachlässigkeit sein Oheim Ismäil doch die Verwaltung einiger Städte gelassen und er es sich da- nach hatte angelegen sein lassen den Imäm in seinen Bestrebungen zu unterstützen, so suchte er jetzt auch durch eine gute und gerechte Re- gierung die früheren Fehler ganz vergessen zu machen. Bald nach sei- nem Regierungsantritt erhob sich sein Vetter 16. el-Cäsim ben Mu- hammed ben el-Cäsim und erliess einen Aufruf ihm die Oberherrschaft zu übertragen; ein grosser Theil der ’Ulemä’s von Jemen leistete Folge, sie kamen von allen hochgelegenen Orten herbei um ihm zu huldigen, und in Schahära, el-Ahnüm, den beiden el-Scharaf, Dhuleima, Hagga und dem grössten Theile von Tihäma wurde das Kanzelgebet für ihn gehalten. Selbst ein Prinz aus der Familie der Imäme, Muhammed ben Ahmed ben el-Mahdi el-Hasan ben Däwüd erkannte ihn an und dess- halb wurde auf den Kanzeln von Mancüra, Heis und Zabid ebenfalls 72 F. WÜSTENFELD, el-Cäsim in dem Gebete als Herrscher genannt. Um cs aber nicht zu einem Kampfe und einer Entscheidung durch die Waffen kommen zu lassen, veranlasste derselbe Muhammed ben Ahmed eine Zusammenkunft der angesehensten ’Ulemä’s von beiden Seiten bei el-Cäsim in Schahära; von der Partei des Cäsim erschienen unter anderen el-Husein ben el- Näcir el-Mahlä, der Herr Jahja ben Ahmed, die beiden Herren Ismä- 'ıl und Jahjä die Söhne des Ibrähim ben Haggäf, der Cadhi Muham- med ben Cuds, Ali ben Galah el-Cala'i und andere; von Seiten des Ah- med el-Mahdi waren zugegen der Cadhi Ali ben Gäbir el-Hiball, der Cadhi Jahjä ben Ismäil el-Hädi, Muhammed el-Kabisi und andere, und sie traten in el-Rahba im Distriecte von Schahära zusammen um abzu- wägen, welcher von den beiden Imämen zum Regenten der geeignetste sei. Inzwischen hatte Jahjä ben Ahmed el-Scharafi eine Schrift abge- fasst, worin er anerkannte, dass beide gleiche Rechte auf die Regierung hätten, aber weitläuftig ausführte, dass el-Cäsim in jeder Beziehung den Vorzug verdiene; dennoch entschied sich nach langen Verhandlungen die Mehrzahl dahin, Ahmed el-Mahdi als Imäm und Regenten anzuer- kennen. el-Cäsim verlor dadurch nichts von seinem Ansehen, sein Haus hörte nicht auf, der Mittelpunkt zu sein, wo die Gelehrten aus allen Ländern zusammenkamen, seine vortrefflichen Eigenschaften waren Ho- hen und Niedern bekannt, er setzte die in der Jugend begonnenen juri- stischen, theologischen, grammatischen und exegetischen Studien fort und hatte ein besonderes Vergnügen daran Vorträge zu halten und sich nützlich zu machen. Er war im Dsul-Higga 1043 (Juni 1634) geboren. So bricht der Artikel bei Muhibbi ab, entweder weil er das Todesjahr nicht wusste, oder, was wahrscheinlicher ist, weil el-Cäsim zur Zeit der Abfassung noch lebte, wesshalb er auch keinen eigenen Artikel bekommen hat. sondern gleich hinter seinem Grossvater erwähnt wird, zumal da beide el-Cäsim hiessen. Seit jener Entscheidung der ’Ulemä’s unterwarf sich ganz Jemen dem Imäm Ahmed el-Mahdi, die Mitglieder der Familie el-Cäsims eilten von allen Seiten herbei um ihm zu huldigen, auch die Häuptlinge der Arabischen Nomaden-Stämme Häschid, Makil und Cahtän kamen zu ihm, er führte ein geordnetes Regiment, liess die Gerechtigkeit walten | | | JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 15 und der Schatten seincr Tugenden deckte alle Menschen. Er suchte die Schwachen auf, um ihnen zu helfen, sorgte für die Sicherheit der Wege, sodass die Reisenden unbehelligt dahinzogen, und bei aller Mühe und Arbeit, welche ihm dic Sorge für die Unterthanen verursachte, beschäf- tigte er sich noch eifrig mit dem Lesen gelehrter und schönwissenschaft- licher Bücher; er machte auch schöne Gedichte und viele Dichter ka- kamen zu ihm, um ihn ihre Lobgedichte auf ihn vorzutragen. Kurz er war einer der hervorragendsten Männer seiner Zeit und einer der be- rühmtesten seines Jahrhunderts. Er starb am 12. Gumädä Il. 1092 (29. Juni 1681) in el-Giräs und wurde dort begraben. 17. Ali benel-Mutawakkil Ismäil ben el-Cäsim wurde im J. 1050 (1640) geboren und machte, nachdem er auf Schulen an den Vorlesungen Theil genommen und fleissig studirt hatte, im J. 1070 die Wallfahrt in Begleitung einer Anzahl angesehener Männer; dann lebte er am Hofe seines Vaters, wo reisende Gelehrte sich aufzuhalten pfleg- ten. aus deren Umgange er grossen Nutzen zog, sodass er besonders in den schönen Wissenschaften sich ausgezeichnete Kenntnisse erwarb. Als der Vater sich von seiner Tüchtigkeit überzeugt hielt, vertraute er ihm die Verwaltung von Dhürän mit den umliegenden Gebieten an, während er selbst in der Festung Schahära seinen Sitz hatte. und Alı blieb auf diesem Posten, bis im J. 10%9 sein Vetter der Prinz Muhammed ben el-Hasan ben el-Cäsim starb und Ismäil ihn zu dessen Nachfolger im Gebiete von Jemen zwischen Dhürän und Can’ä ernannte. Nach dem Tode seines Vaters bestätigte ihn Ahmed el-Mahdi in seiner Stellung und leste die Verwaltung aller Jemenischen Gebiete in seine Hände; er residirte meistens abwechselnd in Taizz und Gibla und war bestän- dig von einem Kreise umherreisender Gelehrten und Dichter umgeben. Er hat selbst Gedichte gemacht, welche sich ebenso durch ihre vollen- dete Form. wie durch ihren schönen Inhalt und treffenden Ausdruck auszeichneten: es befindet sich darunter ein längeres Lobgedicht auf sei- nen Bruder Hasan (18). Ali starb Freitag den 3. Ramadhän 1096 (3. Aug. 1685) in Talizz und wurde hier begraben. Histor.-philolog. Classe.. XXXI. 2. K 74 F. WÜSTENFELD, $. 17. Muhammed ben Ismäil. 19. Muhammed ben Ismä’il el-Mutawakkil ben el-Cäsim hatte von Kindheit an einen frommen, gottergebenen Sinn gehabt und sich jugendlichen Ausschreitungen nie hingegeben; er war im Coranlesen von dem Cadhi Ahmed ben Sa’d ed-din und dem gelehrten el-Hasan ben el- Mutahhar el-Gurmüzi, in den Traditionen von dem ersten Schäfl’itischen Traditionslehrer in Jemen Abd el-’aziz el-Mufti, dem Scheich Ahmed ben Omar el-Hubeischi u. A. unterrichtet. Im J. 1066 (1656) machte er et- wa 17 Jahre alt die Wallfahrt in Begleitung mehrerer angesehener Per- sonen und hörte die Gelehrten der beiden heil. Städte. In der Folge übertrug ihm sein Vater mehrere wichtige Geschäfte und für lange Zeit die Verwaltung von Gan’ä, und in allen Städten, wohin er kam, schaffte er die Nachsteuer, welche die Einnehmer für sich erhoben, und andere ungerechte Belästigungen ab. Nach dem Tode seines Vaters wurde ihm das Imamat angeboten, er schlug es aus und Ahmed ben el-Hasan er- hielt es. Als auch dieser starb, vereinigten die Mitglieder der regieren- den Familie, die "’Ulemö’s und das Volk ihre Stimme auf ihn. ohne dass jemand widersprochen hätte, sie wählten ihn zum Imäm und er folgte in der Regierung dem guten Beispiele seiner Vorfahren. Er suchte die Wissenschaften neu zu beleben, verbesserte die hohen Schulen, zog Ge- lehrte heran, sorgte für die Bedürfnisse der angesehenen Beamten, ver- half den Unbemittelten zu ihrem Recht und befahl alle unrechtmässige Belästigungen zu unterlassen. Aber bei allen seinen umfassenden Kennt- nissen fehlte es ihm an einer festen Willenskraft und er scheute sich durchgreifende Massregeln in Anwendung zu bringen besonders bei seinen nächsten Verwandten, und wenn er jemand zu ihnen schickte und ihnen befehlen liess, diese oder jene ungerechte Behandlung auf- zuheben, kamen sie dem zum Scheine nach, sobald aber der Beauftragte sich entfernte, kehrten sie zn ihrer früheren Ungesetzlichkeit zurück. Da ein jeder von ihnen seine Hand auf irgend eine Gegend ausgebreitet hielt, so mehrten sich dadurch die Unruhen, der Imäm beabsichtigte mit Gewalt durch allgemeine Verordnungen gegen sie einzuschreiten. JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 75 aber seine Regierung war zu kurz, er starb am 3. Gumäda II. 1097 (27. April 1686). $. 18. Muhammed ben Ahmed. 20. Nach dem Tode des Muhammed ben Ismä’il wurde sein Vetter Muhammed ben el-Mahdı Ahmed zum Imäm gewählt, der grösste Theil der herrschenden Familie und der Grossen des Reiches huldigte ihm und die Städte gehorchten ihm einige Monate. Da man aber mit ihm nicht zufrieden war, weil er sich um die Regierungsgeschäfte nicht be- kümmerte, stand sein Sohn 21. Abdallah gegen ihn auf mit mehreren seiner Brüder und der verwandten Nachkommen des Imäm Ismä’il el- Mutawakkil; sie erklärten Muhammed für abgesetzt und übertrugen das Imamat dem $. 19. Jüsuf ben Ismäil. 22. Die Unterthanen und der grösste Theil der Familie huldigten ihm und die von ihm ernannten Verwalter nahmen Besitz von den Städten. Er rüstete ein Heer aus gegen den Imäm 23. Muhammed ben Ahmed und belagerte ihn in der Burg der Festung Mancüra; dann verstärkte sich seine Macht und nach einer zweiten Erhebung unter- warf sich ihm ganz Jemen, er übernahm die Regierung und das Volk huldigte ihm freiwillig oder gezwungen. Hier bricht Muhibbt den Artikel ab, weil er ans Ende des Jahrhunderts ge- kommen ist und zu seiner Zeit in Damascus die Nachrichten über die Vorgänge in Jemen nicht weiter reichen mochten; obnehin sind dies schon Nachträge, da er sein Werk bereits im J. 1096 abgeschlossen hatte und ins Reine schrieb. — Es sind noch einige Verwandte aus einer Nebenlinie der Imäme zu erwähnen, welche mehr oder weniger sich auszeichneten. 24. "Amir ben Ali ben Muhammed ben Ali ben el-Raschid war im J. 965 (1558) geboren, lernte das Lesen des Coran bei dem Cadhi Abd el-rahman in Mahrifa und las darauf die Bücher über Grammatik, Poösie und den Corancommentar Kaschschäf Detector des Zamachschari bei dem Prinzen Othmän ben Ali ben el-Imäm Scharaf ed-din in Schibäm, wo er dann mit seiner Familie wohnte und den K2 76 F. WÜSTENFELD, Wissenschaften oblag. Als der Imäm el-Cäsim ben Muhammed den Aufruf zum Kampfe gegen die Türken erliess und auch an ’Ämir schrieb, kam er nach Schüdsa Schatab und führte ein Armeecorps mit sich, womit er einen grossen Theil der Länder der Emire aus der Familie Scharaf ed-din, welche es mit dem Wezir Hasan Pascha und seinem General Sinän hielten, eroberte, und dies dauerte vom Jahre 1006 bis 1008 (1597—99). Dann fiel ein grosser Theil der Bewohner von Can’ä, wo er doch auch durch seine Verheirathung mit der Tochter eines angesehenen Einwohners auf Unterstützung hätte rechnen können. von ihm ab, seine Anhänger trennten sich von ihm und liessen ihn allein; ein Haufe Türken stellte ihm nach, sie umringten ihn, nahmen ihn gefangen und brachten ihn nach Schibäm. Der damalige Emir von Kaukabän Ali ben Schams ed-din liess ihn in Kaukabän und Schibäm umherführen und schickte ihn dann nach Hamüma im Districte von Chamir im Bezirk der Banu Cuweim, wo der General Sinän sich damals aufhielt. Dieser befahl an ihm ein Exempel zu statuiren. es wurde ihm täglich ein Stück Haut abgezogen und Salz in die Wunden gestreut, er ertrug diese Marter standhaft, kein Seufzer, keine Klage kam über seine Lippen, nur die Worte (Sure 6,19): »sprich: Allah ist nur einer«, hörte man ihn sagen, bis er Sonntag den 15. Ragab 1008 (31. Jan. 1600) seinen Geist aufgab. Seine Haut liess Sinän mit Stroh ausstopfen, auf ein Kamel setzen und zu dem Wezir Hasan nach Can’& führen, wo sie rechts vom Thore nach el-Scharaf „OA Js öffentlich ausgestellt wurde. Der Körper wurde in Hamüma begraben und später auf Befehl des Imäm el-Cäsim nach Chamir gebracht, wo sein Grab besucht und in hohen Ehren gehalten wird und es werden bei ihm Gelübde gethan. Nachher liess ein Mann mit List die ausgestopfte Haut in die Umzäu- nung hinunterfallen und begrub sie heimlich; über dem Grabe ist ein Monument errichtet links vor dem Thore nach Zabid. Eine Biographie des ’Ämir schrieb der Imäm el-Cäsim in sein Exemplar des Werkes el-Bahr Mare, eine andere der gelehrte Ahmed ben Muhammed el- Scharafi, und der Cadhi Ahmed ben Sa’d ed-din verfasste eine Cacide zu seinem Lobe. — Sein Sohn JEMEN IM XI. (XVI.) JAHRHUNDERT. 77 25. Abdallah ben ’Ämir ben Ali el-Jemeni war ein ausge- zeichneter Dichter, welcher sich die alten Arabischen Dichter zum Muster genommen hatte, er scheute sich indess mit seinen Leistungen hervorzutreten, bis sein Sohn 26. Abu Turäb Ali starb. dessen Ver- lust er tief beklagte und auf welchen er viele Traueroden dichtete. Ausserdem besass er drei Eigenschaften, durch welche er einzig dastand: er schrieb eine wunderbar schöne Handschrift, war ein ausgezeichneter Schütze, der im Kugelschiessen von keinem übertroffen wurde, und im Reiten kam ihm keiner gleich. Im Schreiben und Schiessen suchte er sich immer noch mehr zu vervollkommnen; er erfuhr, dass nicht weit von Can’ in der Stadt Dseibän bei dem Grabmonumente des Imäm Ahmed ben el-Husein zwei Männer lebten. von denen der eine durch seine schöne Handschrift, der andere im Schiessen sich auszeichne. Abdallah begab sich nach Dseibän um ihnen einen Wettkampf anzu- bieten. er fand sie so, wie sie ihm beschrieben waren, aber er übertraf beide. Er blieb in Dseibän einige Tage gegen den Willen des Imäm el-Cäsim, welcher ihn mit einem Auftrage an den Cadhi el-Hädi ben Abdallah ben Abul-Rigäl abgeschickt hatte, und er verweilte dann einige Zeit bei diesem. Er suchte die beiden Werke Muntachab Delectus und Ahkäm Canones in eins zu vereinigen, indem er nach Gutdünken eins von beiden abkürzte, und gab seinem Buche den Titel ep aa AL Clara eapositio de regula vera, der Imäm Muhammed el- Muajjid billigte indess dies Verfahren nicht. Er starb im Ragab 1061 (Juni 1651) in Hut, wo er abwechselnd mit Higrat el-Humüs im Ge- biete Gadad gewohnt hatte. — Sein Neffe 27. Ibrähim ben Ahmed ben ’Ämir ist oben ($. 14) als An- hänger des Ahmed ben el-Cäsim erwähnt. 28. Muhammed ben Ahmed ben el-Imäm el-Hasan ben Dä- wüd') el-Jemeni musste nach dem frühen Tode seines Vaters gegen die 1) Die weitere Genealogie ist: ben el-Hasan ben el-Imäm el-Näcir ben el-Imäm 'Izz ed-din ben el-Hasan ben Ali ben el-Muajjid ben Gabril ben Muhammed ben Ali ben el-Imäm el-Dä’i Jahjä ben el-Muhsin ben Jahj4 ben Jahja ben el-Nägir ben el-Hasan ben el-Emir el-Mutadhid billahi Abdallah ben el-Imäm el-Muntagir lidinillahi 78 F. WÜSTENFELD, Noth der Zeit ankämpfen und in seiner ersten Jugend manche Schwie- rigkeiten bestehen, die er standhaft überwandt; daneben suchte er sich wissenschaftlich auszubilden, bis er es zu einer Vollkommenheit brachte, wie sie wenige erreichen. Er studirte in Can’ä und Ga’da, nahm oft an den Repetitionen Theil und sein Haus wurde der Sammelplatz der angesehenen Männer; daneben war er ein tüchtiger Anführer der Truppen und betheiligte sich an schwierigen Unternehmungen wie einer der Söhne des Imäm el-Cäsim, zu denen er sich selbst rechnete und die ihn als einen der vorzüglichsten unter sich betrachteten. Während der Re- gierung des Imäm Ismä’il el-Mutawakkil gehörte er zu den angese- hensten des Reiches, er erhielt von ihm ausser el-Uddin die Verwaltung von Heis in Tihäma und der Hafenstadt Mocha. und in dieser Zeit lebte er in den glücklichsten Verhältnissen und hatte mit keinerlei Unannehmlichkeit zu schaffen. Von seiner wissenschaftlichen Thätigkeit zeugt ein Commentar zu der Grammatik Käfija des Ibn Hägib und ein Commentar zu der Hidädja über die Jurisprudenz; er war ein Freund der Poösie und hat selbst nette Gedichte gemacht. Bei der grossen Wallfahrt, welche sehr viele aus der Familie el-Cäsim und andere her- vorragende Personen (vermuthlich im J. 1053) unternahmen, unter ihnen die Prinzen Ahmed ben el-Hasan, Muhammed ben el-Husein ben el- Cäsim und Muhammed ben Ahmed ben el-Cäsim und von den höheren Beamten der Cadhi Ahmed ben Sa’d ed-din, stellte der Imäm Muham- med el-Muajjid unseren Muhammed ben Ahmed als Emir an die Spitze. Kurz seine guten Eigenschaften und Vorzüge sind zahlreich. Er starb Mittwoch den 18. Dsul-Higga 1062 (2. Dec. 1652) in Mocha und wurde seiner letztwilligen Bestimmung gemäss nach Heis gebracht und dort in dem Grabe, welches er sich hergerichtet hatte, begraben. ben el-Imäm el-Muchtär lidinillahi el-Cäsim ben el-Imäm el-Näcir lidinillahi Ahmed ben el-Imäm el-Hädi ilalhakk Jahja ben el-Husein ben el-Cäsim. Bei el- Nägir Ahmed ben el-Hädi Jahja trifft diese Linie mit der obigen $. 58 zusammen. JEMEN IM XI. (XVIl.) JAHRHUNDERT. 19 III. Die Gelehrten. Über die wissenschaftliche Bildung der Araber in Jemen fehlt es uns an zusammenhängenden Nachrichten, Städte wie Damascus, Bagdad, Cähira, von denen die geistige Cultur nach allen Seiten verbreitet wurde, gab es dort nicht; wenn auch das Land nicht aus dem allgemeinen Weltverkehr ausgeschlossen war, sondern vielmehr Jahrhunderte lang die Beziehung zwischen Indien auf der einen und Ägypten und Syrien auf der anderen Seite vermittelte, so waren es doch nur die Häfen am rothen Meere und einige Städte an den Carawanen -Strassen, welche durch Handelsinteressen mit den anderen Muhammedanischen Reichen in Verbindung standen. Indess ganz ohne geistige Thätigkeit blieb es in Jemen nicht, nur dass sie schon früh durch das Sectenwesen und den Hang zum Mysticismus in eine falsche Bahn gerieth. Vereinzelt sehen wir auf den Wallfahrten in Mekka oder auf Reisen in anderen Städten Jemenische Gelehrte auftauchen, welche durch ihre Kenntnisse Bewunderung erregen, sie müssen also Gelegenheit gehabt haben, sich solche Kenntnisse zu erwerben, und es finden sich auch hier und da Andeutungen, dass Gelehrte öffentlich Unterricht ertheilten. Etwas be- stimmtere Nachrichten hierüber haben wir aus dem X. und XI. Jahr- hundert d. H. Mehrere der kleinen Fürsten, welche sich in die Regie- rung des Landes theilten. suchten nach orientalischer Weise Gelehrte an ihre Höfe zu ziehen, welche in ihrer Gegenwart Disputationen über wissenschaftliche Fragen halten mussten, und an Schöngeistern fehlte es dabei nicht, welche ihre poötischen Erzeugnisse vortrugen und darin wetteiferten. Die Gelehrten vereinigten dann auch Schüler um sich, denen sie Vorlesungen hielten, aber stehende öffentliche hohe Schulen, wie sie sogar in Hadhramaut bestanden, scheint es in Jemen kaum in einigen der grösseren Städte und hier auch nur vorübergehend gegeben zu haben. In den vorhergehenden und nachfolgenden Biographien wird nirgends eine Schule mit einem Namen erwähnt, wie sonst nach den Stiftern, nur einmal ist von »verkommenen« Unterrichtsanstalten, einmal von Verbesserung der hohen Schulen die Rede, nur einer der 80 F. WÜSTENFELD, Gelehrten wird als öffentlich angestellter Lehrer und nur einer als Professor bezeichnet. Die beständigen Kriege waren den Studien nicht günstig und nur aus der den Arabern eigenthümlichen Neigung zu ernsten Forschungen und daraus, dass die Imäme selbst Gelehrte und beförderer der Wissenschaften waren, die es nicht unter ihrer Würde hielten, selbst öffentlich Vorträge zu halten, Unterricht zu ertheilen und gelehrte Bücher zu schreiben, ist es erklärlich, dass sich in mitten aller Unruhen noch soviel Sinn und Lust zu den Werken des Friedens erhalten hat, als wir hier wahrnehmen. Es gab sehr viele Privatgelehrte und Männer in anderen Berufskreisen, besonders Cadhis, Prediger und Vorleser an den Moscheen, welche junge Leute um sich versammelten und in den verschiedensten Wissenszweigen unterrichteten; die Türken haben in Jemen für die Pflege der Wissenschaften fast gar nichts ge- than. Die im folgenden aufgeführten Männer, von denen manche auch eine politische Rolle gespielt, sich den Jmämen als Rathgeber sehr nützlich erwiesen, oder gar als tapfre Krieger sich ausgezeichnet haben, sind nach ihren Todesjahren geordnet, um die gleichzeitigen so ziemlich hinter einander folgen zu lassen, nur die aus ein und derselben Familie sind gleich zusammengestellt. Einige ganz unbedeutende sind über- gangen, andere nur desshalb aufgenommen, weil in Verbindung mit ihnen sonst nirgends erwähnte, noch ganz unbekannte Ortschaften ge- nannt werden. Ein alphabetisches Verzeichniss der Namen ist angehängt. 29. Abd el-malik ben Abd el-saläm ben Abd el-hafidh ben Abdallah Ibn Da’sein ben Abdallah el-Omawi. dessen Stammbaum durch 24 Generationen bis auf Chälid ben Asid. den Zeitgenossen des Propheten und damit auf die Omeijaden Familie zurückgeführt wird, gehörte zu dem in Jemen berühmten Stamme der Banu Da’sein, aus welchem mehrere Präfecten und Gelehrte hervorgegangen waren, deren Leben Abd el-malik in einem besonderen Werke beschrieben hat unter dem Titel Refrigeratio oculi per cognitionem Da’seinidarum'). Er war ım 1) Hay: 9405 wird dieses Werk seinem Sohne Muhammed ben Abd el-malik P+IM JEMEN IM XI. (XV1l.) JAHRHUNDERT. 8l allen Zweigen der Wissenschaft bewandert: Traditionen, Coranerklärung, Jurisprudenz, Cufismus, Mathematik, Erbrecht, Grammatik, Lexicogra- phie, Astronomie, Geschichte, Genealogie, Poesie und Metrik und schrieb Bücher in vielen von diesen Fächern, wie „aJ| AU su Donum regis liberalis in commentario libri Pulchritudinum doctrinae flexionum finalium (Hagi 12873); Commentar zu der Cacide des Büciri gegen die Mwallaca des Ka’b ben Zuheir Bänat Sud, unter dem Titel Sa) „>ö er» Sp) Siiiet Saw unsb So lau > Praeparatio viatici in commentario ad thesaurum vitae Futurae in refutanda Muwu’allaca Bänat Swäd'); er verfasste auch einige Gedichte. Er war vom Scheitel bis zur Fusssohle ein in jeder Hinsicht vollkommener Mann, starb 54 Jahre alt am 20. Rabi’ I. 1006 (31. Oct. 1597) und wurde auf dem Begräbnissplatze der Hafenstadt Mochä begraben. 30. Ali ben Ibrähim ben Ali ben el-Mahdi ben Caläh ben Ali ben Ahmed ben Muhammed ben Ga’far?) el-Cäsimi, gen. el-'Älim »der Gelehrte«, wurde Donnerstag d. 13. Gafar 930 (22. Dec. 1523) in Higrat el-Gähili im Gebiete von el-Schähil geboren und hier von seinem Oheim Caläh ed-din ben Ali ben el-Mahdi erzogen, welcher einer der angesehensten Beamten des Imäm Scharaf ed-din war und von ihm zum Cadhi des Gebietes el-Scharaf und zum Verwalter der von ihm ge- machten Stiftungen ernannt wurde. ’Ali begab sich zum Studiren nach Can’ und kehrte, nachdem er sich in den juristischen Wissenschaften vollkommen ausgebildet hatte, in seine Vaterstadt zurück. Als Scharaf ed-din des grössten 'Theiles seines Reiches beraubt war, und viele Ge- zugeschrieben; anstatt „es Daain, Doain, Dayan ist (zumeo Da’sein zu lesen (md) ei, ebenso Nr. 8185. 8194. 1) Hagi 9447. 5782 ebenfalls dem Sohne Muhammed zugeschrieben; anstatt Önein ist auch hier Da’sein zu lesen. 2) Das Grab dieses Imäm Muhammed b. Ga’far am Berge Haräm im Gebiete von el-Scharaf, über welchem ein grosses Monument errichtet ist, wird wie das eines Heiligen besucht; die weitere Abstammung ist ben el-Husein b. Fuleita b. Ali b. el- Husein b. Abul-Barakät b. el-Husein b. Jahjä b. Ali b. el-Cäsim b. Muhammed b. el-Cäsim (el-Rassi), mit welchem sich die Genealogie an den Hauptstamm anschliesst. Vergl. Genealog. Tab. Z 28. Histor.-philolog. Class. XXXII. 2. L 32 F. WÜSTENFELD, lehrte von Ga’da flüchteten um den Aufständischen zu entgehen, kamen zu Ali ben Ibrähim mehrere derselben, welche zu den Familien ’Alläf und Banu ’Ocba gehörten, aus deren Umgange er seine Kenntnisse ver- mehrte. Unter den jüngeren, welche dann seine Schüler wurden. be- fanden sich el-Hädi ben el-Hasan aus Higrat Banu Asad, Schams ed-din Caläh ben Jünus Besitzer von Higrat Aslam, el-Mutahhar ben Scharaf ed-din Jahja, Ahmed ben el-Husein ben Ali Besitzer von Higrat el- Chawäki am Berge el-Schähil u. A. Seine Vorlesungen betrafen den Commentar des Ibn Miftäh zu den ,9;i Flores des Imäm el-Mahdıi. 35) Liber memoralis und „y Expositio. Als nach dem Tode des Mutahhar ben Scharaf ed-din im J. 980 (1572) in der Gegend von el- Scharaf unerträgliche Gewaltthaten verübt wurden besonders durch den Verwalter Margän in den Distrieten des Gauth ed-din ben el-Mutahhar, verliessen 500 streitbare Männer der dortigen Nomaden Araber ihr Land und begaben sich zu Ali el-’Älim und seinem Enkel Ahmed el-’äbid nach el-Mahäbischa und vereinigten sich mit den bei ihnen schon ver- sammelten am Berge el-Gäbisch und der Vortrab besetzte die Festung el-Cähira in el-Mahäbischa. Margän stiess mit einem Corps seiner Truppen auf sie, griff sie an und tödtete ihnen fünf Mann, die übrigen hielten nicht Stand, sondern ergriffen die Flucht und die Bewohner von el-Mahäbischa liessen sie treulos im Stich, indem sie die Zusage, sie bei ihrem Aufstande zu unterstützen, nicht hielten. Dann griff Margän auch den Stamm el-Amrür an und tödtete 20 Mann und Ahmed el-äbid ben Ibrähim flüchtete nach Gifär und fing hier wieder an zu unter- richten, während Alı el-’älım in seine Heimath zurückkam und seine Lehrstunden wieder aufnahm Hierauf flüchtete er mit seinen Kindern und Hausgenossen nach Hagür el-Isläm und begab sich nach Cofi Ma- düm zu Gauth ed-din ben el-Mutahhar, welcher ihm eine feste Anstel- lung als Lehrer gab und ihn zu seinem Leibwächter machte. Bei dem Aufstande des Imäm el-Näcir lidinillahi Hasan ben Ali ben Däwüd (S. 31) erhob auch Ali sich in der Gegend von el-Scharaf für ihn, und als der Imäm im J. 993 (1585) gefangen genommen wurde (S. 37), ging Ali zu el-Cäsim ben Muhammed über, dessen Lehrer er gewesen war JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 33 unterstützte ihn mit Geld aus den Stiftungen, Almosen und Weihge- schenken und brachte für ihn eine Truppe von 60 Bewaffneten aus seiner Gegend zusammen, und nun war sein Wunsch erfüllt, dass er nicht eher sterben möchte, bis einer aus der heil. Familie gegen die Türken aufgestanden sei. Er starb im Rabi’ II. 1006 (Nov. 1597) und wurde in Higrat el-Gähili begraben, wo sein Grabmonument besucht wird. 31. Er hinterliess zwei Söhne, Badr ed-din Muhammed und Cärim ed-din Ibrähim. Der erste machte sich als gelehrter Fakih bekannt, unterrichtete unter anderen den Prinzen Husein ben el-Cäsim (4) im Erbrecht und wurde von dem Imäm el-Cäsim zum Cadhi des Gebites el-Scharaf ernannt. Abd el-rahim ben Abd el-rahman ben el- Mutahhar hatte ihn bei den ersten Friedensverhandlungen mit den Türken als Abgesandten hingeschickt und sie kamen durch ihn zum Abschluss. Danach blieb er für das Gemeinwohl der Muslimen und als Professor thätig, bis er ums J. 1032 (1622) zur ewigen Wohnung einging. Von seinen Nachkommen lebten im J. 1081 (1670) gegen 80 männliche Personen, darunter der gelehrte Ahmed ben Qaläh ben Muhammed ben Ali, welcher unter dem Mufti von Can’ä Muhammed ben ’Izz ed-din studirte, nach sieben Jahren nach seiner Vaterstadt el- Higra zurückkehrte und zuerst Lehrer der Jurisprudenz, dann Cadhi des Gebietes von Unter-Scharaf wurde. "32. GCärim ed-din Ibrähim, der zweite Sohn des Ali ben Ibrähim, war schon im J. 1012 (1603) auf der Wallfahrt in der Stadt Hüt ge- storben. Er hatte sechs Söhne, der älteste Scharaf ed-din ben Ibrä- him wurde nach dem Tode seines Oheims Muhammed ben Alı dessen Nachfolger als Cadhi unter dem Imam Muhammed el-Muajjid, bis er 86 Jahre alt mit Hinterlassung von 14 Söhnen im J. 1074 (1663) starb. — Der zweite Sohn Schams ed-din ben Ibrähim ben Alı el-älim, ein ebenso gelehrter als gottesfürchtiger Mann, hatte kein Verwaltungsamt, zeichnete sich aber in den Kriegen durch seinen Heldenmuth aus und starb 65 Jahre alt im J. 1054 (1644). — Die anderen vier Söhne des Ibrähim hiessen Muhammed, Ahmed mit dem Beinamen el-’Abid »der fromme«, Caläh und el-Husein, als deren Nachkommen in einer L2 84 F. WÜSTENFELD, alphabetisch geordneten Chronik des Ahmed ben Husein ben Ibrä- him, eines Sohnes des zuletzt genannten Husein, 75 ältere, mittlere und jüngere Familienglieder namhaft gemacht werden. 33. Der Prinz Muhammed ben Abdallah ben el-Imäm Scharaf ed-din el-Kaukabäni aus der Familie der Fürsten von Kaukabän hatte mit grossem Eifer den Studien obgelegen und besonders die schönen Wissenschaften mit solchen Erfolge getrieben, dass er als Dichter die höchste Stuffe erreichte; er starb im Gumädä I. 1010 (Nov. 1601). 34. Muhammed ben Abd el-cädir ben Ahmed ben Abu Bekr Ibn Isräil el-Jemeni, ein vielseitiger Gelehrter, hat eine Anzahl von Büchern in verschiedenen Wissenschaften geschrieben, wie einen Com- mentar über die ungebräuchlichen Ausdrücke im Coran unter dem Titel pa lol 8 22V „As Particulae auri purissimi de vocibus libri eximiüi; 3) 3 lm, Abhandlung über den Cafte; sm as s>all ill Odor diffusus de cognitione geodaesiae, aus vielen Büchern gesammelt und ge- meinfasslich dargestellt; gute Gedichte. Er starb Mittwoch (?) d. 18. Ragab 1015 (19. Nov. 1606) und wurde in dem Parke der Banu Isräjl begraben. 35. Abd el-’aziz ben Muhammed ben Jahja Bahrän el-Tamimi aus Bacra stammend, ein sehr vielseitig gebildeter Gelehrter und be- sonders als Lehrer der Traditionen und der Coranerklärung berühmt, lebte zu Ga’da, machte sich hier durch die Anlage von Wasserleitungen sehr verdient und starb Mittwoch (?) d. 8. Ragab 1016 (29. Oct. 1607). 36. Abdallah ben Abdallah Ibn el-Mahlä ben Said ben Ali el-Nisäi') el-Scharafi el- Ancärl el-Chazragi wurde im Cafar 950 (Mai 1543) in der Stadt el- Wallija in Ober-Scharaf geboren und hier besonders in den Traditionen von seinem Vater und mehreren anderen älteren Gelehrten unterrichtet. Dann bereiste er in Begleitung seines Vaters die grösseren Städte um sich weiter auszubilden und lernte die verschiedenen Theile der Arabischen Sprachwissenschaft bei Abdallah und Ibrähim den Söhnen des Rägib; in Gurfa ’Afär besuchte er die 1) Der Name wird nicht erklärt und lautet bei seinem Bruder (39) el-Misäi. Dee Ze .> pi m——u mn nn ee rg fang Ba 1 | JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 85 juristischen Vorlesungen des Cadhi Ali ben "Atfallah, in el-Dhufr las er „ui Mare bei Ahmed ben el-Muntacir el-Garbäbi. Dann kam er nach seinem Geburtsorte el- Wa’lijja zurück und las mit el-Hasan ben Ali abwechselnd Aus)l el-’Adhud (Hagi 13126 8. 172) und den Co- rancommentar el-Kaschschäf bei el-Hädi el-Waschali. Auf einer Reise ins Gebirge Tanas las er Bochärl, Muslim, die Clara ewpositio principiorum de traditionibus des Hibatallah (Hagi 2437) und andere Bücher bei dem Fakih Abd el-rahman el Nazili, und kam dann wieder nach el-Scharat. wo der Imäm el-Cäsim und der Prinz Emir ed-din die Principia juris bei ihm hörten, und im J. 995 (1587) ging er nach Gan’& hinauf, wo bei einem mehrtägigen Aufenthalte viele seine Vorlesungen besuchten, bis er sich mit seinen Kindern in el-Ahgar, einer Stadt im Gebiete des Kaukabän, niederlies. Hier blieb er neun Jahre und hatte einen grossen Zulauf von Studirenden aus Can’a, el-Ahnüm, Biläd Anis, el- Heima, el-Scharaf, Schibäm') und Kaukabän und in der Zwischenzeit las er selbst noch den Tractat el-Schamsija (Hayi 7667) bei dem Scheich Nagm ed-din el-Bacri, welcher im J. 1000 nach Jemen gekom- men war. Ibn el-Mahlä kehrte dann in seine Vaterstadt zurück, wo er die übrige Zeit seines Lebens blieb, als Lehrer eine grosse Berühmt- heit erlangte und mit den ersten Gelehrten seiner Zeit einen schrift- lichen Verkehr unterhielt. unter denen besonders Muhammed ben Ahmed el-Rümi el-Hanefi?), Sa’d ed-din und dessen Bruder Ali, die beiden Söhne des Husein el-Miswar (41) genannt werden. Die meisten höheren Beamten seiner Zeit beehrten ihn in seinem Hause mit ihrem Besuche; auch der Wezir Ga’far Pascha hatte gewünscht seine Bekanntschaft zu machen, als er nach Can’a kam, es war aber nicht leicht mit ihm zu- sammen zutreffen, bis ihm gerathen wurde, den Gelehrten durch ein Geschenk zu veranlassen zu ihm zu kommen. Ibn el-Mahlä lehnte das Geschenk ab, reiste aber sogleich zu dem Wezir, welcher ihn sehr 1) Im Druck sind die Buchstaben versetzt in Lin Bischäm. 2) Wahrscheinlich ist hierunter Muhammed der Sohn des bekannten Ahmed Täschköprizädeh zu verstehen, welcher im J. 1030 (1621) starb. 86 F. WÜSTENFELD, ehrenvoll empfing, ihm alles zukommen liess, wass er bedurfte, wie es seinem Range entsprach, und ihn in den Kreis seiner Hofgelehrten auf- nahm, obgleich er deren schon eine grosse Anzahl hatte. Eines Tages wollte der Wezir seine gelehrte Umgebung auf die Probe stellen und schrieb eine von ihm selbst erfundene Tradition wörtlich auf und dic- tirte sie; die anwesenden Fakihs beeilten sich sie nachzuschreiben und dankten dem Wezir für die Mittheilung, durch welche sie sich sehr geehrt fühlten. Nur Ibn el-Mahlä war unbeweglich geblieben und hatte nicht nachgeschrieben. und auf die Frage nach dem Grunde ant- wortete er: Du hast deine Weisheit zum besten gegeben, die Versamm- lung hat es nachgeschrieben, Ich habe es meinem Gedächtnisse einge- prägt. Der Wezir merkte, dass er die Sache durchschaut habe, lobte ihn und sagte: Dieser ist der klügste, die Tradition ist nicht ächt, ich wollte euch damit nur auf die Probe stellen. — Seine Söhne und Enkel zeichneten sich ebenso als hervorragende Gelehrte und als Schriftsteller aus und er starb 78 Jahre alt im Dsul-Higga 1028 (Nov. 1619) in el- Schag’a und wurde dort in el-Asch’äf begraben; sein Sohn der Cadhi Abd el-hafidh dichtete zu seinem Lobe eine lange Cacide. — Dieser Sohn 37. Abd el-hafidh ben Abdallah el-Mahlä el-Hadawi el- Scharafi war einer der grössten Gelehrten seiner Zeit und besass um- fassende Kenntnisse in den verschiedensten Wissenschaften, wie Coran- exegese, Traditionen, Jurisprudenz, Etymologie, Flexionslehre, Stilistik, Rhetorik. Metrik u. s. w. Den ersten wissenschaftlichen Unterricht er- hielt er von seinem Vater und hörte bei ihm viele Bücher über die verschiedenen Zweige der Jurisprudenz, wie ‚8; Flores des Imäm el- Mahdi mit dem Commentare des Ibn Miftäh; 3,5} Ziber memorialis des Fakih Hasan und „Ss, die Stellae dazu; ‚„UK>! Statuta des Hädi ıla- l-hakk Jahjä ben Husein mit dem Commentare des Cadhi Zeid mit Ausnahme des letzten Viertels; „u! Ewxpositio des Ibn Mudhaffar und dessen „ul Clara ewpositio; „ui Hortus und ‚>z! >>! Mare exundans von dem Imäm el-Mahdi mit dem Commentare des Prinzen 'Izz ed-din und des Ibn Murassin; ‚WS Fructus des Imäm Scharat ed-din mit dem Commentare des Ibn Bahrän und desselben „I wusl>1 > Traditiones JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 87 ex libro Maris excerptae und andere juristische Monographien; über die Fundamente der Rechtswissenschaft hörte er viele Bücher. wie ‚uxl! Ewamen justum mit dem Commentare zu Via aperta von dem Imäm el-Mahdi: Jpasll Sectiones mit den Glossen und „il „ai Compendium Summi von Ibn el-Hägib mit dem Commentare des 'Adhud ed-din und der Glosse des Taftäzäni (Hagi 13126); 5) Reparatio des Neisäbürl; Wi Perfectum des Ibn Bahrän; über Grammatik &W Liber sufficiens des Ibn el-Hägib mit den Commentaren des Radhi ed-din (Hagi 9707), des Ibn Tajjäh und el-Raccäc und der Glosse des Mufti dazu; „a2! el-Chabigi; gl el-Tähirlja mit dem Commentare; Nazi Distinctio mit den Commentaren über die Vulgärspräche; über die Flexionslehre &L&) Institutio sanans (des Ibn el-Hägib) mit dem Commentare des Radhi ed-din und Rukn ed-din (Hagi 7375): über Stilistik die Succineta ewpositio (des Uazwini) mit dem ausführlichen und dem abgekürzten Commentare des Taftäzäni (H. 3541); die Clavis des Sakkäki (H. 12578); über Lexicographie In- stitutio sufficiens mandantıs memoriae \H. 10812); Lux intelligentiarum (H. 7862); Cämüs Oceanus ambiens; Diwanus philologieus (H. 5278); Ordo verborum singularium (H. 13847); die Makamen des Hariri mit dem Commentare des Masüdi (H. T. V. pag. 62); über das Erbrecht die Clavis des Gadhantari und des Schätiri und den Commentar des Chälidi: Lu) Liber medius des Cadhi Ahmed ben Nasr und den Commentar des A’rag zu der Clavis; über Coran-Erklärung el- Kaschschäf Detector des Zamachschari; wI «Öl Fructus des Fakih Jüsuf; Las = Clara expositio Detectoris und Firmitas des Sujüti (H. 65); Suw.2i Quingenti (versus) des Nagarl; I e7 dus Correctio Häkimi; die Commentare des Bagawi und Beidhäwi; über Logik die Isagoge mit dem Commentare des Käti (H. 1533); die Schamsija mit dem Commentare des Cutb ed-din (H. 7667); die Correctio critica des Sa’d ed-din el- Taftäzäni mit dem Commentare des Schiräzi und Jazdi (H. 3786); über Metrik aLis) Ps= Compendium sanans des Ibn Bahrän; über die richtige Lehre uch) Purificatio des Imäm Jahja; SWS) Directio des "Absi; SW) zs Thesaurus orthodoxorum des Imäm ’izz ed-din; Felicitas des Hubeischi (A. 1786); über die Fundamente der Religion ‚usxli Examen justum des 88 F. WÜSTENFELD, Nagaıl; ze Via recta des Kureschi mit dem Uommentare des Imäm ’Izz ed-din; Commentarius fundamentorum quinque (H. 854) von Mänkadim; Commentar zu den JAels5 F'undamenta des Nasafi von el-Taftäzäni. — Er hörte bei seinem Vater auch die Lebensbeschreibung Muhammeds von Ibn Hischäam, Decus (Leben und Wunder der Propheten) von el- ’Amiri (H. 1965) mit dem Commentare des Muhammed ben Abu Bekr el- Aschchar, das Geschichtswerk des Ibn Challikän und el-Rabi’; das auf b reimende Gedicht mit dem Commentare des Racif; von Traditions- werken e&X>3} Juol Principia judiciorum des Imäm Ahmed ben Suleimän, ss Sanatio des Emir Husein mit dem Supplement des Caläh ben el- Haläl, die Sammlungen des Bochäri und Muslim, die Clara expositio prin- cipiorum des Hibatallah el-Bärızi (7. 2437); auch über zahlreiche andere Vorträge stellte ihm sein Vater ein Diplom aus. Bei dem Imäm el- Cäsim ben Muhammed ben Alı hörte er dessen „WwS) Fundamenta in seiner Wohnung in der Festung Schahära, worüber sowie über die mündlichen Überlieferungen er ihm ein Diplom ausstellte. Bei dem Imäm Muhammed el-Muajjid ben el-Imäm el-Cäsim hörte er einen Theil von dessen wi 91 pulse Doctrinae familiae; bei dem Prinzen Husein ben el-Cäsim dessen dewJs) le Summum desiderium mit den Dictaten zur Erleichterung; den längeren und den abgekürzten Commentar des Sa’d ed-din el-Taftäzäni bei Ahmed ben Muhammed ben Caläh und dem Cadhi el-Hasan ben Said el-Firari; die /sagoge mit dem Commentare bei el-Näcir ben Muhammed gen. Ibn bint el-Näcir in Can’ä; Metrik bei dem Fakih und Philologen Muhammed ben Abd el-wahhäb el-’Arüdhi. Den Coran nach der Überlieferung des Näfi’ las er bei dem Fakih und Coranleser el-Mahdi in Can’ä, dem Fakih Caläh in der Moschee des Däwüd daselbst und bei dem Fakih Muhammed ben Cälih el-Ueäbi aus Mekka; in Zabid hörte er die Traditionen des Bochäri und Muslim, die kleine Saramlung des Sujüti (H. 3912) mit dessen Anhange, die Distinctio probi ab improbo inter traditiones von el-Deiba' (H. 12664) und ul Facilitatio, eine Vereinigung der sechs grossen Sammlungen des Bochäri, Muslim, Ibn Mälik, Abu Däwüd, Tirmidsi und Nasäi, bei dem Imäm Muhammed ben el-Ciddik el-Chäce el-Hanefi im J. 1049 und 1050; die JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 89 Sammlung des Bochäri nochmals bei dem Fakih Ali ben Ahmed el- Huscheibirf; die Conjunctio collectionum d. ı. das juristische Compendium des Subki (H. 4161) bei Ahmed ben Abd el-rahman Muteir in Beit el- Fakih el-Zeidija und Zabid. Alle diese Lehrer stellten ihm über das Gehörte Diplome aus und man wird daraus seine umfassenden Kennt- nisse beurtheilen können. Er lehrte dann selbst in Zabid, wo er Cadhi war, und wurde so berühmt, dass sehr häufig von auswärtigen Gelehrten Fragen an ihn geschickt wurden, die er beantwortete; auch hat er gut stilisirte Abhandlungen, vortretfiiche Reden und ausgezeichnete Gedichte verfasst. Als er in der Nacht auf den Donnerstag den letzten Rabi’ 1. 1077 (30. Sept. 1666) starb, strömte von allen Seiten eine grosse Menge Menschen zur Leichenfeier herbei. und er wurde in el-Aschgäf im Be- zirke von el-Schag’a begraben. Zu denen, welche Lobgedichte auf ihn machten, gehören sein Enkel der Gadhi Husein ben el-Näcir, Gamäl ed-din Muhammed ben Caläh ben el-Llädi el- Waschali, der Gelehrte Ali bem Muhammed ben Saläma in Gan’ä, Jahja ben Ahmed el-Scharafi und der Cadhi Hifdhallah ben Muhammed Suheil. — Sein Sohn 38. el-Näcir ben Abd el-Hafidh el-Mahlä el-Scharafi er- hielt den. Unterricht des Vaters, des Grossvaters und des gelehrten Mu- hammed ben el-Ciddik el-Siräg el-Hanefi in Zabid, bekam noch von vielen anderen Lehrern Diplome über seine ausgezeichneten Kenntnisse und erlangte als Lehrer einen weitverbreiteten Ruf. Eine grosse Anzahl von Schülern kam aus allen grösseren Städten zu ihm und auch seine Sehriften wurden weithin bekannt, wie Br „a! Liber confirmatus et cor- rectus über die Lesarten des Goran; 34>,) ein Ragaz-Gedicht über die Jurisprudenz; MS Perfectio carminis el- Büsi über Jurisprudenz; „eis id} Compendium originum rerum; eine Abhandlung als Antwort auf streitige grammatische Fragen des Imäm Muhammed el-Muajjid u. a.; auch hat er schöne Gedichte gemacht. Seine von ihm unterrichteten Söhne Husein, Hasan, Ali, Ahmed und Muhammed wurden ausgezeich- nete Gelehrte und unter ihnen ist Husein der Verfasser einer Schrift Je=lj Summa. el-Näcir hielt sich einige Zeit am Hofe des Imäm Mu- hammed el-Muajjid in Can’ä auf und hier lernte der Cadhi Ahmed Ibn Hiistor.-philolog. Classe. XXXII. 2. M 90 F. WÜSTENFELD, Abul-Rigäl noch manches von ihm. Er starb Freitag d. 1. Cafar 1081 (20. Juni 1670). — Seines Vaters Bruder 39. Ali ben Abdallah Ibn el-Mahlä ben Said ben Ali el- Misäi el-Scharafi war in Kaukabän geboren und erzogen und studirte dann in Ca’da und Gan’ä; seine Lehrer waren Muhammed ben Abdallah el-Mahlä, Abd el-Hafidh ben Abdallah el-Mahlä, Alı ben Muhammed el-Gamlüli, der Mufti Muhammed ben 'Izz ed-din, 'Isä ben Lutfallah u. A. Er kam als ausgebildeter Gelehrter nach Kaukabän zurück, ver- heirathete sich hier, siedelte aber mit seiner Familie nach Can’& über: später nahm er seinen Wohnsitz in Schibäm, weil sein Vater in dem benachbarten el-Ahgar im Gebiete des Kaukabän wohnte. Dort wurde er von allen Seiten her von Schülern und Gelehrten aufgesucht und stiftete grossen Nutzen zur Zeit des Emir Abd el-rabb ben Schams ed- din ben Scharaf ed-din, bis er im J. 1049 (1639) in Can’ä starb und in Haziba begraben wurde. 40. el-Haggäm ben Abu Bekr ben Muhammed el-macbül ben Abu Bekr ben Muhammed ben el-Haggäm ben Omar ben Abul-Cäsim. mit dem Beinamen »Schatzkammer der Geheimnisse« und Besitzer (Grün- der) von el-Cutei, ben Abu Bekr el-mwammar ben Abul-Cäsim ben Omar ben Scheich Ali ben Omar el-Ahdal!) aus der berühmten Qufiten- Familie in und bei Beit el-Fakih, hatte nach dem aus den Überliefe- rungen entnommenen Urtheile des Fakih Muhammed ben Omar Hu- scheibir in seinem Gange grosse Ähnlichkeit mit dem Propheten, indem er beständig nachlässig nach rechts und links schwankte. Er starb im Gumädä I. 1030 (März 1621) und wurde bei seinen Vorfahren in der Einsiedelei el-Cutei’ bei Maräwi’a begraben. Sein Vater Abu Bekr war im J. 1010 (1601) gestorben. 41. Ali ben Husein ben Muhammed ben Ali ben Muhammed ben Gänim ben Jüsuf ben Abd el-Hädi ben Ali ben Abd el-'aziz ben Abd el-wähid ben Abd el-hamid jun. ben Abd el-hamid sen. el-Miswart. Dieser Abd el-hamid stammte aus der Familie der Banu el-Munschä, 1) Vergl. Die Gufiten Tab. VII. S. 111 und Nr. 188. JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 91 Fürsten von Miswar, einer Festung im Gebiete von Can’ä, deren Nach- kommmen theils noch dort, theils in dem benachbarten Wädi ’Abäl-Ali leben. Die davon abgezweigten näheren Vorfahren des Ali ben Husein wohnten in Wädi GCära, wo sie als Cadhis unbestritten den ersten Rang einnahmen. Ali hielt sich einige Zeit in der Gegend von el-Wallija in Ober-Scharaf auf, reiste dann nach Can’ä, wo er sich den Studien wid- mete und in allen Wissenschaften, besonders in den metaphysischen sich ausgezeichnete Kenntnisse erwarb. Dabei war er sehr fromm, hatte einen schönen Anstand und war bei allen beliebt, sodass man allgemein zu sagen pflegte, wenn Engel auf dieser Erde wandelten, so gehörte der Cadhi Ali ben Husein zu ihnen; auch der Imäm el-Cäsim, welchen er zur Abfassung seines „WwS) „.s Commentars über die Fundamenta ermun- tert hatte, soll diese Worte gebraucht haben. Der gelehrte Schams ed-din, Lehrer des Geschichtschreibers Ahmed Ibn Abul-Rigäl. war einer seiner Schüler, und der Cadhi Gafi ed-din kam von Hagr Ibn el-Makrüm täglich nach el-Cadüm, so lange Ali sich hier aufhielt, las bei ihm den ganzen lag und kehrte Abends nach el-Hagr zurück. Ali starb auf der Rückkehr von der Wallfahrt nach Mekka in der Stadt Cabjä in dem Districte Michläf Suleimäni am 24. Dsul-Ca’da 1034 (28. Aug. 1625) und wurde bei der sogen. Moschee ’Okeil begraben. — Sein Sohn Muhammed ben Ali war in den schönen Wissenschaften sehr bewandert, hatte einen angenehmen Vortrag beim Vorlesen und machte selbst gute Gedichte zur Belehrung des Volkes, auch hatte er medicinische Studien getrieben, worauf er in seiner auf b reimenden Cacide anspielt, welche er in el-Cadüm vortrug. Er hinterliess in el- ’Udeina einen kleinen Sohn, mit welchem diese Linie erlosch. — Aus der Seitenlinie stammte 42. Ahmed benS$a’ded-din ben Husein el-Miswari; er wurde von seinem Oheim Ali ben Husein erzogen und hatte in den verschie- denen Zweigen der Sprachwissenschaft, in den Traditionen, der Exegese des Coran, Dogmatik und Dialektik bei sehr vielen Lehrern Unterricht gehabt und zu der grossen Zahl seiner Schüler gehörte auch der Ge- schichtschreiber Ahmed ben Cälih Ibn Abul-Rigäl, welcher in seinem M2 92 F. WÜSTENFELD, Geschichtswerke ausführlich über ihn handelt und sich häufig auf ihn bezieht. Er war, wenn auch wenig genannt, für das ganze Land wohl ein halbes Jahrhundert hindurch ein sehr einflussreicher Mann, da er als Secretär, Uadhi und Rathgeber unter vier Imämen, el-Cäsim und seinen drei Söhnen und Nachfolgern Muhammed el-Muajjid. Abu Tälib Ahmed und Ismä’il el-Mutawakkil diente und zugleich ihr Hofprediger inCan’ä war. Er hat mehrere ausgezeichnete Werke geschrieben, darunter auch Musterpredigten, und mit den Imämen unterhielt er einen bestän- digen Briefwechsel, aber Geschenke, welche sie ihm zusandten, wies er zurück. Sein Todesjahr wird nicht angegeben und mit ihm ist auch diese Linie der Cadhis aus Miswar erloschen. 43. Lutfallah ben Muhammed el-Gajjath ben el-Schugä’ ben el-Kamäl ben Däwüd el-Dhafiri, als Lehrer und Gelehrter wegen seiner umfassenden Kenntnisse „ae (solP ill, St SL »der Lehrer der Menschheit und der elfte Verstand« genannt, machte sich für die Studirenden durch seine Schriften noch besonders verdient; dahin gehören lädt Je &sbell Juli Aquationes purae super librum sanantem, gleichsam ein Compendium des Radhi ed-din. Der gelehrte Ahmed ben Jahjaä Ibn Häbis wollte zum besseren Verständniss für die Studirenden ein ähnliches Werk schreiben, als er aber dieses Buch sah, stand er davon ab, indem er sagte: Wenn der Tag Gottes erscheint, ist das Licht eines Klugen überflüssig. Seinen sehr nützlichen Glossen zu dem Commentar des Sa’d ed-din el-Taftäzäni über vesW} Succinta epitome (Hagi 3541) hatte er keinen Titel gegeben, der Imäm Caläh ben Ahmed ben el-Mahdi el-Muajjid nannte sie „IE ums Je zu) Baltheus ad sponsam gaudiorum in Bezug auf einen kleineren Commentar von el-Subki (HM. 8123). Noch wird von ihm ein Commentar zu der Vorrede der Fundamenta vw! des Imäm el-Cäsim erwähnt. Auch in der Medicin, Wahrsagerkunst und Astronomie besass er sehr gute Kenntnisse; er wollte hiervon etwas seinem Schüler dem Prinzen Husein ben el-Cäsim zukommen lassen und liess ihm desshalb sagen, er möge den Cadhi Ahmed ben Calih el-Oneisi zu ihm schicken um ihm etwas von seiner geheimen Wissen- schaft mitzutheilen; als der Cadhi hinkam, war Lutfallah schon ent- JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 93 schlafen. Er hatte sich früher einige Zeit in Mekka aufgehalten und die dortigen Gelehrten hatten mit ihm viel verkehrt und ihn hochge- achtet mit Ausnahme von Ibn Hagar. welcher aus Abneigung ein Buch schrieb unter dem Titel guwdi, „li „Dies ze ga} AS Abstinentia juvenum vilium a certamine lusus et musices. lLutfallah liess sich dadurch nicht aus der Fassung bringen und vergab sich nichts von seinem Ansehen. denn keiner vermied es mehr als er. etwas in Übereilung zu thun. Durch einen Schlaganfall verlor er die Sprache und die Besinnung; ein erfahrener Arzt war der Meinung, dass Musik ihm zuträglich sein könne, indess ein anderer, welcher den Zustand des Scheich sorgfältig beobachtet hatte, glaubte, das würde ihm nicht angenehn sein. Der erste blieb dabei. man möchte es bei der mangelhaften Besinnung des Kranken versuchen; es geschah. da fing er an sich zu bewegen und als sie fort- fuhren, kehrte die Besinnung wieder und er hatte nur seine Noth, sie zum Stillschweigen zu bringen. Er starb in Dhafir am Berge Hagga im Ragab 1035 (April 1626). 44. Der Prinz Ahmed ben Muhammed Ibn Locmän ben Ahmed ben Schams ed-din ben el-Mahdi Ahmed ben el-Murtadhi Jahjä el-Je- meni, einer der hervorragendsten Gelehrten seiner Zeit und Verfasser mehrerer nützlichen Schriften, wie eines Commentars über Jyod) Je 3 SU} Curator de doctrina principiorum religionis, über JsoS) 85,2 Scala principiorum des Imäm el-Cäsim und über dessen ‚„WwS) Fundamenta, starb früh Morgens am Donnerstag d. 9. Ragab 1039 (22. Febr. 1630) in der Burg Gimär am Berge Räzih. 45. Muhammed ben Abul-Cäsim ben Muhammed, ein Bruder des Abdallah ben Abul-Cäsim (Oufiten 194), gehörte zu der Familie el- Ahdal in Zabid, welche in solchem Ansehen stand und solche Vorrechte besass, dass z. B. wenn Jemand einen anderen getödtet hatte und sich zu dem Begräbnissplatze dieser Familie und dem Monument das Abu Bekr ben Ali el-acamm flüchtete, er straflos war, eine Sühne von ihm nicht gefordert und eine Gewaltthat gegen ihn nicht verübt werden durfte. Die Familie lebte in el-Munira und hatte von Fadhlallah Pascha viel zu erdulden, da ihr die Aufwiegelung der Arabischen Bevölkerung 94 F. WÜSTENFELD, gegen die Türken zugeschrieben wurde, welche von den Benu Salil ausging, und mehrere derselben unschuldigerweise umgebracht waren. Muhammed hatte immer die Streitigkeiten zwischen den Arabern und den Türkischen Verwaltern zu schlichten gesucht, da beide Parteien ihm Zutrauen schenkten, als aber einer seiner Söhne getödtet und er selbst gefangen genommen wurde, wandte er sich mit einem Hülferuf an den Propheten, den er mit den Worten schloss; ja! er wird sie strafen und wegen ihrer 'ITyrannerei über sie kommen. Man glaubt, dass diese Vorgänge die nächste Veranlassung zum Untergange der Herr- schaft der Türken in Jemen gewesen seien. Muhammed starb im )J. 1042 (1632). 46. Ali ben Muhammed ben Ibrähim el-Gamlüli el-Hinümf el-Siräfi stammte aus einer angesehenen Familie in el-Gamlül, einem Orte in Hinim einem Theile des Gebirges el-Ahnüm, welche dann in dem Bezirke von Siräf wohnte. Er besass eine reiche Erfahrung in allen Geschäften und einen durchdringenden Verstand, sodass was er sagte sprüchwörtlich angewandt wurde. Er hatte eine Menge Schüler wie den Cadhi Ahmed ben Sa’d ed-din und den Cadhi Gamäl ed-din und starb in der Nacht auf Mittwochen d. 3. Ragab 1043 (3. Jan. 1634) in der Festung Schibäm, wohin er durch den Imäm Muhammed el-Mu- ajjid berufen war. 47. In Habür lebte eine Familie el-Haggät »Lederschild-Fabn- kant«, so benannt nach einem Ahnherrn Muhammed el-Haggäf. welcher dies Gewerbe betrieben hatte und sein Geschlecht in der zwölften Ge- neration von Ali ben Abu Tälib ableitete, nämlich Muhammed el- Haggäf ben Ga’far ben el-Cäsim ben Ali el-’Iljäni ben Abdallah ben Muhammed ben el-Cäsim el-Rasst!). Ein Mitglied dieser Familie war 48. GCaläh ed-din ben Abd el-chälik ben Jahja ben el-Mahdi ben Ibrähim ben el-Mahdi el-Haggäf el-Cäsimi el-Hasani el-Habüri, welcher sich durch seine Gedichte in Jemen einen Namen erwarb; aus seinem Diwän findet sich in der Sammlung des Muctafä ben Fathal- 1) Hier schliesst sich die Reihe an den Stammbaum Genealog. Tab. Z. 28 wie S. 8]. JEMEN IM X1. (XVIL) JAHRHUNDERT. 95 lah ein längeres Lobgedicht auf den Imäm el-Muajjid Muhammed, welches Muhibbi mittheil. Auch schrieb er einen Commentar zu Et Je 8 „> LS Complementum statutorum de doctrina viae rectae und Sem lm >! Responsa ad quaestiones notas. Er starb zu Habür im J. 1047 (1637). 49. Abd el-rahman ben Muhammed ben Scharaf ed-din el- Haggäfi, ein in den Fundamental-Wissenschaften und der Logik sehr bewanderter Gelehrter, welcher am Ende seines Lebens auch mit der Erklärung des Coran sich beschäftigte und einen ausgezeichneten Com- mentar zu dem) Ül& Summum desiderium des Prinzen Husein ben el-Casim (4) schrieb, wurde Verwalter des Gebietes von Hufäsch, wohnte dann in Gan’ä, verschmähte allen irdischen Glanz und starb dort in einem der umliegenden Gärten el-Haschischa genannt bald nach dem J. 1050 (1640). 50. Von jenem Ahnherrn Muhammed el-Haggäf stammt im sech- zehnten Gliede Ali ben Ibrähim ben Ali ben Ibrähim ben el-Mahdi ben Ahmed ben Jahja ben el-Cäsim ben Jahjä Ibn ’Iljän ben Hasan ben Muhammed ben Husein ben Muhammed ben Husein ben Muham- med el-Haggäf, ein schön gewachsener Mann von feinem Anstande; er erhielt die Verwaltung von el-Ga’farijja mit dem angrenzenden Ge- biete und bekleidete sein Amt gegen dreissig Jahre. Die Zeitgenossen sind einstimmig in seinem Lobe, er starb etwa 80 Jahre alt im Ragab 1071 (März 1661) in Kasma und wurde hier neben der von ihm ge- gründeten Moschee begraben. — Sein Sohn Zeid ben Ali ben Ibrahim wurde Präfect von Mochä. 51. Ismäil el-Haggäf ben Ibrähim ben Jahja ben el-Hudä ben Ibrähim ben el-Mahdi ben Ahmed ben Jahja ben el-Cäsim ben Jahja Ibn 'Iljän wurde ums J. 1024 (1615) in Habür geboren und nachdem ‚er den Coran, die Hägibia, die Azhär Flores de jure Zeiditarum (Hagi 552) und andere Fundamental-Compendien auswendig gelernt "hatte, hörte er die berühmtesten Lehrer seiner Zeit, wie seinen Vater ‚Ibrähtm, seinen Grossvater (mütterlicherseits) Husein ben Ali ben Ibrähim ‚elHaggäf und die anderen Verwandten Gebrüder Ali ben Husein und ‚Abd el-rahman ben Husein el-Haggäf, und zu seinen Schülern gehörten | | | | 96, F. WÜSTENFELD, wieder die ausgezeichnetsten Männer, wie der Prinz el-Hasan ben el- Mutawakkil Ismä’il, die meisten der Brüder desselben und die Ange- sehensten seiner Vaterstadt. Er machte auch hübsche Gedichte. unter anderen eine Cacide zum Lobe des Imäm Ismäil el-Mutawakkil, welchen er dadurch zur Hebung der sehr verkommenen Unterrichsanstalten an- regen wollte. Er starb in seiner Geburtsstadt in der Nacht des Freitags d. 14. Scha’bän 1097 (6. Juli 1686). 52. "Ämir ben Muhammed el Gubähi aus dem (bekannten) Orte Beidhä Gubäh im Hochlande von Jemen etwa zwei Tagereisen von dem Sammelplatze Caran entfernt, woher Oweis el-Carani der Zeitge- nosse Muhammeds stammte, lebte in so dürftigen Verhältnissen, dass er nur ein einziges Kleidungsstück von Schafpelz besass, welches er, wenn es beschmutzt und zur Reinigung gewaschen war, nass wieder anziehen musste. Sein Vater war ein vermögender Mann gewesen, aber von den Türken eben als Häuptling seiner Familie ins Gefängniss geworfen und mit harten Strafen belegt. 'Ämir reiste dann nach Can’ä. wo er anfing Unterricht zu ertheilen, begab sich aber darauf noch zu dem Scheich der Zeiditen Ibrähim ben Mas’üd el-Himjari nach el-Dharein, welcher damals für den ersten Gelehrten in Jemen galt und besonders in der rechten Art der Anrufung Gottes alle übertraf. ’Ämir bat ihn Vorle- sungen darüber zu halten, Ibrähim sagte dies zu und in der Meinung einen gewöhlichen Schüler vor sich zu haben, kam er unvorbereitet, merkte aber bald, dass "Amir bereits vollkommen ansgebildet war. und entschuldigte sich, dass er heute die Vorlesung nicht fortsetzen könne; das nächste Mal hatte er sich vorbereitet. konnte aber doch selbst aus den Disputationen mit ihm noch schätzbare Dinge lernen. In der Folge kam 'Ämir auf seinen Reisen noch öfter zu ihm: auch der Fakih Cärım ed-din lernte ihn: kennen und hochschätzen und reiste einmal von Canä& zu ihm wegen einer einzigen Frage, deren Beantwortung ihm zweifelhaft war. In Ca’da las ’Ämir die Traditionen bei dem Scheich Abd el-aziz el-Bagri gen. Bahräm und mit dem Prinzen el-Hasan ben el-Cäsım trat er in Verbindung. Als der Imäm al-Cäsim den Aufruf gegen die Türken . . N . 5 f EN a . . R erliess, begab sich 'Amir zu ihm nach Can’& und schloss sich ihm an; JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 97 er las damals mit ihm die Sanatio des Gazzäli (Hagi 7604). Er wurde dann zum Cadhi und Verwalter des Districts von T’alizz ernannt, wo er durch seine Kenntnisse und durch seine Wahrheits- und Gerechtigkeits- liebe in Wort und That das höchste Ansehen genoss; wenn er in die Moschee ging, neigten sich die Leute ehrfurchtsvoll vor ihm; er hatte eine hohe, schöne Gestalt. Wenn er ins Gericht kam und ein ange- sehener Mann oder ein Beamter verhaftet werden sollte, wandte er sich an den ersten besten und befahl ihm, ihn ins Gefängniss abzuführen, und keiner wagte es dies zu verweigern. Er war der Leiter und die Stütze der Regierung auch noch einige Zeit unter dem Imäm Muhammed el-Muajjid, bis er sich nach dem oberen Chaulän begab, sich in Wädi ’Äschir niederliess und hier ein grosses schönes Haus erbaute unter der Leitung seines Enkels des Emir Scharaf ed-din Hasan ben Ahmed ben ’Ämir; es wurde ganz nach seinem Sinn für eine Menge Gäste einge- richtet, und während er in ’Äschir wohnte, genossen die Fremden ebenso wie die ihm näherstehenden viel Gutes von ihm. Zu den Gelehrten, welche dahin reisten, um seine Vorlesungen zu besuchen, gehörte auch der Cadhi Muhammed ben Näcir ben. Da’isch, welcher sein Leben be- schrieben hat. Der berühmteste seiner Schüler war der nachherige Imäm Ismäil ben el-Cäsim, welcher seiner Leitung übergeben war und den er besonders lieb hatte und bevorzugte. ’ÄAmir wurde mit wichtigen Aufträgen betraut und unter anderen nach Gan’ä geschickt, um den Friedensabschluss mit den Türken zu Stande zu bringen; in der Folge war er aber einer der einflussreichsten, welcher ungeachtet seiner Frie- densliebe und seines hohen Alters wieder zum Kriege gegen die Türken antrieb. ’Amir hatte einen Sohn Ahmed, welcher die Kriege bei Zabid mitgemacht hatte; nach der Vertreibung der Türken bat er el-Hasan ben el-Cäsim, seinen alten Vater besuchen zu dürfen; Hasan erwiederte, es sei seine Absicht, dass sie alle zusammen nach dem Hochlande auf- brechen wollten. Als darüber einige wenige Tage wl<,. vergingen, sah Ahmed im Traume zwei Männer, von denen der eine zum anderen sagte: bemächtige dich seiner Seele! der andere sagte: nein, er hat einen Histor.-philolog. Class. XXXIl. 2. N 98 F. WÜSTENFELD, alten Vater, welcher Gott gebeten hat, seinen Sohn noch einmal zu sehen, ich werde mich also seiner Seele nicht bemächtigen, bis er zu ihm kommt. Ahmed rief sich dies am anderen Morgen ins Gedächtniss zurück, begab sich zu Hasan und bat dringend um seine Entlassung. Sie wurde ihm bewilligt und er trat die Reise nach dem Hochlande an, bis er nach Dsamär kam, wo ihn Cafi ed-din Ahmed ben el-Cäsim ehrenvoll empfing und ihn bewog einige Tage bei ihm zu verweilen, um sich von den Strapazen der Reise zu erholen. Dies zog sich aber in die Länge und Ahmed sah im Traume die beiden Männer und einer sprach zum anderen: bemächtige dich seiner Seele, er zögert noch immer und macht zu lange; aber der andere antwortete wie zum ersten Male. Jetzt machte sich Ahmed von selbst auf und suchte sich zu beeilen, als er jedoch Higrat Schaukän erreichte, nahe bei Wädi ’Äschir wo sein Vater wohnte, kamen die Stämme und Häuptlinge zu ihm. denn er gehörte zu den angesehensten Männern, und hinderten ihn abermals zu seinem Vater zu gelangen. Wiederum erschienen ihm die beiden Männer und wechselten dieselben Worte mit einander, nur setzte der zweite hinzu: nun hat er nur noch einen Aufschub bis zu seinem Vater, bei dem er fünf Tage bleiben wird, dann wollen wir uns seiner Seele bemächtigen. Ahmed eilte jetzt nach dem Wohnsitz seines Vaters und blieb bei ihm in vertrautem Umgange; dann machte er sein Testa- ment in ausführlicher Weise bei voller Besinnung und am fünften Tage eröffnete er seinem Vater, was ihm bevorstehe, er sagte ihm Lebewohl und Gott nahm seine Seele zu sich. Der Vater besorgte seine Ange- legenheiten und begrub ihn, er trat als Prediger vor dem versammelten Volke auf und ermahnte es, sodass die Anwesenden in Thränen aus- brachen, und er starb selbst nach wenigen Tagen am 11. Ramadhän 1047 (27. Jan. 1638) und wurde bei seinem Sohne in der Gruft des Abd el-cädir el-Tihämf beigesetzt. 53. Abd el-hamid ben Ahmed ben Jahjä ben Amr ben el- Mu’äfa vom Stamme der Banu Abd el-Madän und ein Nachkomme des Bruders des oben S. 40 genannten Emir Abdallah ben el-Mu’äfa, hatte sich dem gelehrten Stande gewidmet, sich besonders mit dem Studium JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 99 der Arabischen Sprache beschäftigt und suchte den alten Ruhm seiner Familie wiederherzustellen. Er schrieb einen Commentar zu dem gram- matischen Gedichte Mulha des Hariri (Hagi 12873), nützliche Glossen und Antworten auf grammatische Fragen und Commentare zu der ju- ristischen Hidäja (H. 14366) und den ,9;i Flores des Ibn Miftäh. Die Cacide des Cafi ed-din el-Hilli (H. 1736) dichtete er um in fünf- zeilige Verse und machte selbst gute Gedichte, darunter eins auf die Fahne des Imäm Muhammed el-Muajjid ben el-Cäsim; seine Handschrift war ausgezeichnet schön. Er starb vermuthlich nach dem J. 1050 (1640) und wurde in el-Süda am südlichen Thore begraben. 54. Muhammed ben Ahmed ben ’lzz ed-din ben el-Husein ben ’Izz ed-din ben el-Imäm Hasan ben el-Imäm ’Izz ed-din hiess im Volksmunde Ibn el-'Anz »der Ziegen Sohn«, weil, da er beim Tode seiner Mutter noch gestillt wurde, eine Ziege sich so gewöhnen liess, dass sie aus der Heerde von der Weide allein fortging und zu ihm kam und sich mit den Beinen über ihn stellte, sodass er saugen konnte. Er war in einem Hause des Wädi Rabi’ im Gebiete von Ca’da am 2. Dsul-Ca’da 1000 (10. Aug. 1592) geboren; in seinen jüngeren Jahren vermied er die Nähe von Frauenzimmern, ging allein zum Gottesdienst in die Thäler und Berge und kehrte dann in seine Wohnung nach Rabi’ zurück. Als er durch seine Frömmigkeit bekannt wurde, kamen Gleich- gesinnte zu ihm um aus seinem Umgange sich einen Segen zu erwerben und sie behaupteten, dass er übernatürliche Wissenschaften verstände; wenn er aus der Moschee kam, verschloss sich sein Zimmer auf uner- klärliche Weise für ein Stündchen, dann öffnete es sich wieder, wobei er lächelte, man wusste nicht, wer es verschloss urd öffnete, man sah niemand. Er machte ein Instrument, womit er weit in die Ferne von Ca’da nach Rabi’ oder von Rabi’ nach Ca’da sehen konnte. Sein Uom- mentar über die Cacide auf r des Imäm el-Hädi ’Izz ed-din ben el-Hasan, in welcher astronomische Fragen vorkommen, zeigt, dass er in der Himmelskunde, in den Sonnen- und Mondfinsternissen und in dem Ge- brauch des Quadranten ungewöhnliche Kenntnisse besass. Er starb am 24. Dsul-Ca’dda 1053 (3. Febr. 1644) in Higrat Calala, dem Wohnorte N2 100 F. WÜSTENFELD, seiner Vorfahren, und wurde in dem Grabgewölbe seines Grossvaters des Imäm ’Izz ed-din ben el-Husein beigesetzt. 55. Abd el-rahman ben Abdallah ben Galäh ben Suleimän ben Muhammed ben Däwüd ben Ibrähim ben Ahmed ben Ali war ein sehr gelehrter Fakih und Cadhi des Gebietes von Heima unter den Imämen Muhammed el-Muajjid und Ismä’il el-Mutawakkil. In dem genannten Suleimän traf sein Stammbaum mit einem gleichnamigen Abd el-rahman ben Abdallah, dem Lehrer des Imäm el-Cäsim, zusam- men und die Fakih von Hacajän, el-Ojäna, Samäat beni el-Naggär und el-Ragam gehörten zu derselben Verwandtschaft. Der erstere Abd el- rahman wurde im Alter geistesschwach und starb bald nach dem J. 1060 (1650). 56. Die Familie el-Na’mi in und bei Gan’ä führte ihren Ursprung auf einen Ahnherrn Na’ma zurück‘), welcher in gerader Linie von Ali ben Abu Tälib abstammte; in dem Districte Gabjä bei Can’ä lebten davon zwei Zweige, welche sich durch zwei Brüder Muhammed ben ’{sä und Ahmed ben Isä gebildet hatten und zu dem ersteren gehörte im XI. Jahrhundert 57. Ali ben Hasan ben Muhammed ben Hasan ben Abd el- rahman ben Jahjä ben Muhammed ben Isa?) Dhijä ed-din el-Na’mi, welcher im J. 984 (1576) geboren war und sich solche Kenntnisse er- warb, dass er zu den hervorragendsten Gelehrten von Jemen zu zählen ist. Als Cadhi des Gebietes von Gabjä während der Regierung der Imäme Muhammed el-Muajjid und seines Bruders el-Mutawakkil zeich- nete er sich unter seinen Zeitgenossen durch seine Gerechtigkeitsliebe aus; er schrieb eine Menge Bücher und Abhandlungen, welche berühmt 1) Auf welchen von beiden speciell, wird nicht angegeben, der Name kommt in der folgenden genealogischen Kette zweimal vor. 2) Der Stammbaum geht weiter zurück auf ’Isä ben Muhammed ben Suleimän ben Muhammed ben Sälim ben Jahja ben Muhammed ben Surür ben Na’'ma ben Falatia ben Husein ben Jüsuf ben Na'ma ben Ali ben Däwüd ben Suleimän ben Abdallah ben Müsä el-Gaun ben Abdallah el-Mahdh ben Hasan II. ben Hasan el-sibt ben Ali ben Abu Tälıb. JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 101 geworden sind, und verfasste auch Gedichte. Die alte Geschichte, sowie die älteren und neueren Sagen hatte er vollkommen im Gedächtniss und stiftete durch ihren Vortrag für die Schüler der ganzen Gegend grossen Nutzen. Sein gewöhnlicher Wohnsitz war in Salifa el-Dahnä im Bezirke von Wädi Beisch und el-Mahalla, er besass aber auch ein Haus in ’Itwad und sein Wirkungskreis erstreckte sich auf die Stadt Gabjä mit ihrem ganzen Gebiete bis zu seinem im Dsul-Higga 1067 (Sept. 1657) erfolgten Tode'). 58. Alı el-Nami hinterliess zwölf Söhne, von denen die meisten sich als Gelehrte auszeichneten: Muhammed -- 1087 (1676), Ahmed 7 1077 (1666) in Mekka, Abd el-rahman, Jahjä, Muhsin, Husein, Ibrähim, Schabir, Ismäil, Schams ed-din und die beiden zunächst genannten. | 59. Hasan ben Ali ben Hasan el-Na’mi el-Hasani war in | Can’ä geboren und aufgewachsen und von seinem Vater unterrichtet; ' er hatte mancherlei Wissenschaften studirt und machte gute Gedichte, darunter eins, welches er an Musäid el-Hasanf richtete, als dieser von dem Scharif Zeid ben Muhsin aus Mekka als Verwalter von ’Itwad und Beisch und deren Gebiete nach Jemen geschickt wurde. Er starb auf einem Besuche in Mekka im Anfange des Muharram 1063 (Dec. 1652) und wurde in el-Schubeika nahe bei dem Grabe des 'Aidarüs beerdigt. — Sein Bruder 60. ’Izz ed-din ben Ali ben Hasan el-Na’mi wurde im J. 1032 (1623) in ’Itwad geboren und wuchs in el-Dahnä auf. Er legte ‚ sich auf die Hauptfächer, besonders die schönen Wissenschaften, ging ' zum Studiren erst nach Ca’da, dann nach Can’, wo er Ahmed ben ‚ Abul-Rigäl und Muhammed ben Ibrähim el-Suhütf hörte und besuchte 1) Ein gleichnamiger und gleichzeitiger Ali ben Hasan ben ’Akil war eben- falls Cadhi in Gabjä für die Stadt el-’Athira unterhalb Wädi Wasä’; er starb im Anfange des Muharram 1075 (Ende Juli 1664) auf der Rückkehr von der Wallfahrt nach Mekka in Hamga, der Station der Jemenischen Pilger in der Nähe von Wädi | 'Itwad. Sein Vater, welcher dieselbe Stelle bekleidet hatte, war damals noch am Leben; bei der Nachricht von dem Tode seines einzigen Sohnes brach ihm das Herz | und er starb zwanzig Tage nachher. dann die Gelehrten der Familie Haggäf in Habür. Er wurde von dem Imäm Ismäil el-Mutawakkil zum Cadhi der Pilgerkarawane ernannt und bekleidete diese Stelle vom J. 1067 bis 1082 (1657—1672), wo er abge- setzt wurde und seine bedeutende Einnahme verlor. Er richtete desshalb 102 F. WÜSTENFELD, eine Cacide an den Imäm, um seine Gunst wieder zu gewinnen, aber vergebens; nachher schrieb er auch an Hasan ben Ismäil, den Sohn des Imäm, eine Cacide, worin er sich im Namen der Bezirksbewohner über Sälim ben Muhannä, Verwalter von Tubbasch, und Abu Tälib ben Muhammed ben Husein el-Chawägi, den Präfecten von Cabjä, beklagte, weil die von ihnen ausgesandten Truppen gegen Schuldige und Unschul- dige in gleicher Weise vorgingen. Sein Todesjahr ist nicht angemerkt. 61. Zu dem anderen Zweige der Na’mi gehört Hasan ben Ali ben Hifdhallah ben Abd el-rahman ben Jahja ben Ali ben Ahmed ben 'Isä el-Na’mi. Er wurde im J. 1029 (1620) in el-Dahnä im Gebiete von Cabjä geboren und erzogen und von Ali ben Hasan el- Na’mi u. A. unterrichtet; er erwarb sich gute juristische Kenntnisse, war in den schönen Wissenschaften sehr bewandert und machte selbst gute Gedichte; er starb im Ragab 1079 (Dec. 1668). — Sein Bruder 62. Muhammed ben Ali ben Hifdhallah el-Na’mi geb. im J. 1026 (1617) machte gleichfalls gute Gedichte, welche von dem Sohne des vorigen, Cafi ed-din Ahmed ben Hasan ben Ali ben Hifdhallah in einem Diwan gesammelt wurden. Er starb am 20. Gumädä II. 1079 (25. Nov. 1668) in Maur und wurde dort begraben. 63. Der Prinz Caläh ben Ahmed ben ’Izz ed-din ben el-Husein ben 'Izz ed-din ben el-Imäm Hasan ben el-Imäm 'Izz ed-din ben el-Hasan ben Ali ben el-Muajjid ben Gabril ben el-Muajjid ben Ahmed ben Jahjä ben Ahmed ben Jahja ben el-Näcir ben Hasan ben Abdallah ben Muhammed ben el-Cäsim ben el-Näcir ben Ahmed ben el-Hädi Jahja ben el-Husein ben el-Cäsim ben Ibrähim ben Ismäil ben Ibrähim ben el-Hasan II. ben el-Hasan el-sibt ben Ali ben Abu Tälib wurde am 15. Rabi’ I. 1015 (12. Juli 1606) zu Can’ä in dem Där el-Ilf genannten Hause des Imäm Scharaf ed-din bei der Moschee des Mahmüd geboren, erwarb sich gute Kenntnisse in den schönen Wissenschaften und machte JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 103 gute Gedichte in jeder Gattung. Bekannt ist von ihm ein Lobgedicht auf Muhammed ben el-Hasan ben el-Imäm el-Cäsim und eine poetische Correspondenz, die er von dem Berge Räzih im Gebiete von Ca’da aus mit einem Freunde in Abu ’Arisch Names Ciddik ben Muhammed führte. Er starb am Ende des J. 1070 (Aug. 1660). 64. el-Hasan ben Ahmed el-Jemeni el-Heimi ragte unter seinen Zeitgenossen als Gelehrter so sehr hervor, dass er von seinem Schüler Cälih ben el-Muhtadi el-Makili der erste Jurist seiner Zeit genannt wird; auch besass er in Regierungsangelegenheiten eine grosse Gewandtheit, sodass ihn der Imäm el-Mutawakkil mit einem wichtigen Auftrage nach Habessinien sandte. den er aufs beste ausführte. Er starb im J. 1071 oder 1072 (1661) und hinterliess zwei Söhne. den Cadhi Muhammed und Jahja, deren Leben Muhibbi besonders beschrei- ben wollte, was er vergessen hat. 65. Muhammed ben Ahmed el-muhaggab ben 'Isä ben Ahmed ben Abd el-gaffär ben Muhammed ben 'Isä ben Ahmed ben Omar el- Zeila’i el-'Okeili aus der fürstlichen Familie von Luheija wurde hier im J. 990 (1582) geboren, studirte sehr eifrig und zeichnete sich durch die erworbenen Kenntnisse aus, noch mehr aber durch seine frommen Gesinnungen und guten Werke, worüber er indess nicht gern etwas öffentlich bekannt werden liess, wenn es nicht nöthig war. Er liebte die Armen und that ihnen Gutes; er nahm wohl Geschenke an, doch nicht ohne sie in gleicher Weise zu vergelten, und wenn er Verdacht hatte, dass sie erpresst seien, so verkaufte er sie und kaufte für den Erlös andere, die er den früheren Besitzern der erpressten Sachen zu- sandte. Er machte mehrmals die Wallfahrt und zwischen ihm und dem Scherif von Mekka Zeid ben Muhsin bildete sich ein sehr ver- trauliches Verhältniss, und er war dort so beliebt, und hochangesehen, dass einmal jemand sagte: Aus ehrender Rücksicht gegen ihn wird seinen Zeitgenossen von Gott keine Sünde angerechnet. Als er dies erfuhr, fing er an zu weinen und entgegnete: Ich bin der geringste Diener Gottes und wünsche nicht, dass zu meinen Gunsten so etwas gesagt werde. Er wusch sich sehr oft, besonders vor den Gebeten und meistens “ 104 F. WÜSTENFELD, im Meere, weil seine Wohnung nahe am Strande lag; er starb in Lu- heija im J. 1072 (1661). 66. Muctafäben Aliben Nu’män el-Dhamadiel-Jemeni wurde im J. 1004 (1595) in Wädi Dhamad im Gebiete von Gabjä geboren, lernte den Coran vollkommen auswendig unter der Anleitung des Scheich Abd el-rahman el-Jemeni und las bei ihm den Commentar des Cadhi | Zakarijä zu der Gazerija (Hagi 12764); die ‚L9;) Flores las er bei dem Fakih Abdallah el-Wahm und einen Theil eines Commentars dazu bei dem Cadhi Said el-Hiball und einen grösseren Theil davon bei seinem Bruder Ahmed ben Ali ben Nu’män und bei dem Fakih Ibrähim el- mutajammiz; ‚U>5} ‚u! Mare exundans bei dem Cadhi Ahmed Ibn Häbis und einen Theil davon bei dem Prinzen Ahmed ben el-Mahdi el-Muaj- jidi; vl zu Clavis juris haereditarii bei seinem Oheim Ahmed ben Nu’män; RU ougs Concinnatio delectus und ‚EIN „&u Recognitio critica, beide von dem Wezir Muhammed ben Ibrähim, bei Qaläh el-Hädhirt und den Uoran-Commentar Kaschschäf bei dem Prinzen Däwüd. Er besass ausserdem Diplome von seinen Lehrern über die sechs Traditions- Sammlungen, das Leben Muhammeds von Ibn Hischäm, die Dictate des Abu Tälib und des Ahmed ben ’Isa und mehrere andere Werke, die meisten aus der Überlieferung des Ahmed Ibn Häbis. Er selbst ist Verfasser einiger Werke, das berühmteste darunter ist ein Coran- Commentar unter dem Titel AU „U ums ll ol Aqua duleis salu- ber s. Commentarius in Librum splendentem, welcher in Jemen sehr hoch geschätzt wird und in Lobgedichten gepriesen ist. Über seine Lebensverhältnisse und sein Todesjahr ist nichts angegeben. 67. el-Husein ben Alı el-Wädi el-Jemeni, einer der her- vorragendsten Dichter in Jemen, stand mit dem Prinzen Muhammed ben el-Mutahhar el-Gurmüzi in brieflichem Verkehr und starb im J. 1076 (1665) in el-Gabi, einer grossen hochgelegenen Festung im Gebiete von Reiha. 68. el-Hasan ben Alı ben Gäbir el-Hiball el Jemeni wurde in Can’& geboren, in Gottesfurcht, Enthaltsamkeit und in der Liebe zu seiner Familie erzogen und widmete sich den schönen Wissenschaften. JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 105 Er hat eine Menge guter Gedichte gemacht, denen des Husein ben Haggäg ähnlich, welcher mit Amrül-keis ben Hugr verglichen wird, nur dass el-Hiball alle anstössigen und zweideutigen Ausdrücke vermied und sich einer deutlichen, reinen Sprache wie aus einem Guss in vol- lendeter Form bediente. Er starb in Canä im Cafar 1079 (Juli 16658) und wurde an der Westseite der Burg el-Cacr el-saiid begraben. 69. Der Prinz Galäl ed-din Hasan ben Ahmed el-Jemeni, ein ausgezeichneter Gelehrter, ist Verfasser vieler Schriften. wie eines Su- percommentars zu dem Kaschschäf des Zamachscharf, betitelt SAL} x lat) Je Perfectio detectionis super Detectorem, eines Commentars zu dgl Correctio, zu der Schamsija de logica (Hagi 7667), zu JeoSi 3 Juaslt Sectiones de principüs des Ibrähim ben el-Wezir, zu der Grammatik Kä- fija des Ibn Hägib und zu dem Summum desiderü desselben Verfassers (A. 13126); auch machte er ansprechende Gedichte über mancherlei Gegenstände, darunter eine lange Cacide auf » mit einem Commentare. Er starb auf seinem Wohnsitze in el-Chiräf im Gebiete von Can’& im J. 1079 (1668). 70. Muhammed ben Ilbrähim ben el-Mufaddhal ben Ibrähtm ben Ali ben Scharaf ed-din Jahja wurde im J. 1020 (1611) geboren und studirte in Can’&, Kaukabän und Schibäm besonders die Coraner- klärung und reiste nach el-Tawila um bei 'Izz ed-din ben Dsarib einige der Bücher über die Principien der Jurisprudenz zu lesen; die Traditionen lernte er von den Gelehrten, die ihn in der Folge in seiner Wohnung besuchten. Die letzten Lebensjahre verbrachte er in Wädi Dhahr, wo- hin viele Leute kamen um ihn zu hören, sodass der Ort davon sehr belebt wurde. Die Folia de principüs des Abd el-malik el-Guweini (Hagi 14205) brachte er auf äusserst schöne Weise in Verse; ein von ihm ausgearbeiteter nützlicher Commentar dazu ist nicht veröffentlicht, sondern unter seinen Büchern verborgen geblieben. Er starb am Mon- tag d. 1. Ragab 1085 (1. Oct. 1674) in seiner Wohnung in Schibäm zum allgemeinen Bedauern; über seinem Grabe wurde ein Monument errichtet und mehrere Gelehrte haben Caciden auf ihn verfasst. 71. Jahjä ben Ahmed ben Muhammed el-Scharaftf el-Jemeni Histor.-philolog. Classe. XXXII. 2. Ö 106 F. WÜSTENFELD, hatte den Abd el-Hafidh el-Mahlä und dessen Sohn el-Näecir nebst vielen anderen Scheichen zu Lehrern und wurde einer der ersten Gelehrten und der berühmteste Fakih seiner Zeit in Jemen; er verfasste Abhand- lungen über streitige Fragen und Gedichte, und starb etwa 70 Jahre alt in der Nacht vom Dienstag d. 13. Dsul-Ca’da 1089 (27. Dec. 1678) in el-Cuwei’a im Gebiete von Ober-Scharaf. 72. Jahjä ben Mahdi el-Mansakf el-Jemeni wurde im J. 1060 (1650) in el-Dahnä im Gebiete Cabjä geboren und erzogen, zeichnete sich schon früh durch seine Vorliebe für die schönen Wissenschaften aus und berechtigte durch die Proben seiner Dichtungen zu den schön- sten Hoffnungen, aber er starb auf der Wallfahrt in Mekka am 14. Muharram 1093 (23. Jan. 1682) und wurde in el-Schubeika begraben. 73. Abd el-rahman ben Ismäil el-Challi el-Jemeni el-Ancäri el-Schäfii el-Cahtäni wurde im J. 1018 (1609) in el-Hudeida geboren und erzogen, hörte die berühmtesten Lehrer von Jemen und zeichnete sich so aus, dass er schon mit 18 Jahren die Diplome für die juristische Praxis und den Unterricht erhielt. Er wurde dann Ober-Cadhi in seiner Vaterstadt und erwarb sich ein solches Ansehen, dass andere Gelehrte seinen Erkenntnissen nicht zu widersprechen wagten, selbst wenn sie anderer Ansicht waren, und er galt für den grössten Juristen in Tihäma. Er hat auch einige Gedichte gemacht und ist am 10. Muharram 1095 (29. Dec. 1683) gestorben. — el-Challi ist von chall »Essig« abgeleitet, weil einer seiner Vorfahren sehr geschickt darin war aus Wasser Essig zu machen, und die Aussprache Chilli ist fehlerhaft; auch darf man nicht an eine Ableitung von einem Ortsnamen denken, wie el-Chall zwischen Mekka und Medina nahe bei Margih, oder el-Chall eine Sta- tion auf dem Wege von Wäsit nach Mekka nahe bei Lina, oder Challa einem Orte in Jemen nahe bei ’Aden. JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 107 Alphabetisches Verzeichniss der Personen-Namen. Nach den fortlaufenden Nummern. Abdallah b. Abdallah Ibn el-Mahlä 36 — b. Amir 25 — el-Mutawakkil b. Alı b. Husein 1 — b. Muhammed b. Ahmed 21 — b. Rägib 36 — el- Wahm 66 Abd el-’aziz b. Muhammed el-Bacıi gen. Bahram 35. 52 Abd el-cädir el-Tihämi 52 Abd el-hafidh b. Abdallah el-Mahlä 36. 37. 39 Abd el-hamid b. Ahmed b. Jahja 53 Abd el-hamid el-Miswarl 41 Abd el-malik b. Abd el-saläm Ibn Da’sein 29 Abd el-rabb b. Schams ed-din b. Scharaf ed-din 39 Abd el-rahim b. Abd el-rahman b. Mutahhar 1. 31 Abd el-rahman b. Abdallah b. Caläh 55 — b. Ismälil el-Challi el-Cahtäni 73 ut b. Muhammed b. Scharaf ed-din el-Haggäf 49 — el-Nazili 36 Ahmed b. Abd el-rahman Muteir 37 b. Alı b. Hasan el-Na’mı 58 b. Ali b. Nu’män el-Zeilai 66 b. Ämir b. Muhammed 52 b. el-Cäsim Gafi ed-din 52 — b. el-Cäsim b. Muhammed 5 b. Caläh b. Muhammed b. Alı 31 b. Cälih el-’Oneisi 43 b. Cälih Ibn Abul-Rigäl 38. 42. 60 b. Hasan b. Ali b. Hifdhallah 62 b. Hasan b. el-Cäsim 7. 11. 12.15. 19. 28 b. el-Husein b. Ibrähim 26. 30. 32 02 108 F. WÜSTENFELD, Ahmed el-’äbid b. Ibrähim b. Ali 30. 32 — b. Jahjä Ibn Häbis 12. 43. 66 . el-Mahdi el-Muajjid 66 . Muhammed b. Caläh 37 . Muhammed Ibn Locmän 44 . Muhammed el-Scharafi 24 . Muntacir el-Garbäbi 36 erSseniier storler — Ibn Muteir el-Schäfii 12 — b. Nu’män el-Zeilai 66 — b. Omar el-Hubeischi 19 —— b. Sa’d ed-din el-Miswari 5. 19. 24. 28. 29. — bb. Said el-Hiball 12 Ali Abu Turäb b. Abdallah b. ’Ämir 26 b. Abdallah Ibn Mahlä el-Misäi 39 b. Ahmed el-Huscheibiri 37 b. 'Atfallah 36 b. el-Cäsim b. Muhammed 10 b. Caläh el-Galai 16 b. Gäbir el-Hiball 16 b. Hasan b. ’Akil 57 b. Hasan b. Muhammed el-Nami 57. 61 b. Husein b. Muhammed el- Miswarl 36. 41 el-’älım b. Ibrähim b. Alı b. el-Mahdi 39 b. Ibrähim Ibn 'Iljän el-Haggäf 50 b. el- Mutawakkil Ismäil b. el-Cäsim 17 b. Muhammed el-Gambuli 39 b. Muhammed b. Ibrähim el-Hinümi 46 b. Muhammed b. Saläma 37 b. el-Näcir b. Abdallah Ibn el-Mahlä 38 b. Schams ed-din 24 ’Amir b. Ali b. Muhammed 24 ’Ämir b. Muhammed el-Cubähi 52 el- Amrür, Nomaden Stamm 30 46 JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. Ibn Bahrän 37 Abu Bekr b. Muhammed el-macbül b. Abu Bekr 40 el-Cäsim b. Muhammed b. Ali 1. 30. 36. 37. 41. 59 el-Cäsim b. Muhammed b. el-Cäsim 16 Caläh el-Hadhiri 66 — bb. Ahmed b. ’Izz ed-din 63 — b. Ahmed b. el-Mahdi 43 — b. Ibrähim b. Ali 32 — b. Jünus Schams ed-din 30 — ed-din b. Abd el-chälik el-Haggäf 48 ed-din b. Ali b. el-Mahdi 30 Calih b. el-Muhtadi el-Makili 64 Cärim ed-din, Fakih 52 Ciddik b. Muhammed 63 Emir ed-din, Prinz 36 Gauth ed-din b. Mutahhar 30 el-Hädi b. Abdallah b. Abul-Rigäl 26 el-Hädi b. el-Hasan 30 el- Hädi el- Waschali 36 el-Haggäf 47. 60 el-Haggäm b. Abu Bekr b. Muhammed 40 Hasan b. Ahmed b. ’Ämir 52 — b. Ahmed Galäl ed-din 69 — b. Ahmed el-Heimi 64 —_ p. Ali, Imäm 1 — . b. Ali b. 'el-Cäsim 11 — el-Näcir b. Ali b. Däwüd 30 b. Ali b. Gäbir el-Hiball 68 b. Ali b. Hasan el-Na’mi 59 b. Ali b. Hifdhallah el-Na’mi 61 — 0b. el-Cäsim b. Muhammed 3. 52 b b . Ismä’il el- Mutawakkil b. el-Cäsim 18. 60 . el-Mutahhar el- Gurmüzi 19 110 F. WÜSTENFELD, Hasan b. Sa’id el-Firärl 37 Hifdhallah b. Muhammed Suheil 37 Husein b. Ali b. Ibrähim el-Haggäf 51 — ..b. Ali’el- Wädi 67 . el-Cäsim el-Dhafiri 4. 11. 31. 37. 43 . Haggäg 68 . Ibrähim b. Alı 32 . el-Näcir b. Abd el-Hafidh el-Mahlä 17. 37. 38 Ibrähim b. Ahmed b. ’Ämir 5. 27 — Cärim ed-din b. Ali b. Ibrähim 32 — b. Mas’üd el-Himjarı 52 — el-mutajammiz 66 een b. Rägib 36 — el-Sahüli 12 ’[sä b. Lutfallah 39 Ismä’il el-Mutawakkil b. el-Uäsim 6. 52 — b. Ibrähim el-Haggäf 16. 51 — b. Muhammed b. Hasan 14 'Izz ed-din, Prinz 37 —- b. Ali b. Hasan el-Na’mi 60 — b. Dsarib 70 — b. Hasan 54 Jahjä b. Ahmed b. Muhammed el-Scharafi 37. 71 Sr © 92 b. el-Cäsim b. Muhammed 8 b. Husein el-Hädi ilä-l-hakk 37 — b. Ibrähim el-Haggäf 16 b. Ismäil el-Hädi 16 b. el-Mahdi el- Mansakı 22 — b. Muhammed b. Hasan 13 Jüsuf b. el-Cäsim b. Muhammed 9 Jüsuf b. Ismäil 22 Lutfallah b. Muhammed el-Gajjäth el-Dhafiri 43 Lutfallah b. Mutahhar 1 JEMEN IM XI. (XVIl.) JAHRHUNDERT. el-Mahdi, Imäm 37 Margän 30 Muctafa b. Ali b. Nu’män el-Dhamadi 66 Mustafa b. Fathallah 48 Ibn Mudhaffar 37 Muhammed b. Abdallah el-Mahlä 39 b. Abdallah b. Scharaf ed-din el-Kaukabäni 33 — b. Abd el-cädir b. Ahmed Ibn Isräil 34 n b. Abd el-malik Ibn Da’sein 29 — b. Abd el-wahhäb el-’Arüdhi 37 — el-Mahdi b. Ahmed b. el-Cäsim 20. 23. 28 — b. Ahmed b. Hasan b. Däwüd 16. 28 — b. Ahmed b. 'Isä el-Zeilai 65 — b. Ahmed b. ’Izz ed-din Ibn el-'Anz 54 E b. Ahmed el-Rümi (Täschköprizädeh) 36 — Badr ed-din b. Alı el-’älim el-Cäsimi 31 — b. Ali b. Hasan el-Na’mi 58 — b. Ali b. Hifdhallah el-Na’mi 62 = b. Alı b. Husein el- Miswari 41 — b. Abu Bekr el- Aschchar 37 u= el-Muajjid b. el-Cäsim 2. 37. 38 — b. Abul-Cäsim b. Muhammed 45 — b. Cuds 16 — b. Caläh b. el-Hädi el- Waschali 37 — b. Caläh el-Salämi 12 = b. Cälih el-Ueäbi 37 == b. el-Ciddik el-Hanefi 37. 38 — b. Ga’far b. el-Husein 30 _ el-Haggäf b. Gafar 47 _ b. Hasan b. el-Cäsim 7. 12. 17. 63 —— b. el-Husein b. el-Cäsim 5. 7. 28 — b. Ibrähim b. Ali 32 _ b. Ibrähim b. el- Mufaddhal 70 111 112 F. WÜSTENFELD, Muhammed b. Ibrähim el-Suhüti 60 — b. Ismälil el- Mutawakkil b. el-Cäsim 19 — b. 'Izz ed-din 31. 39 — el-Kabisi 16 — b. el-Macbül Abu Surrein el-Zeilai 3 — b. el- Mutahhar el-Gurmüzi 67 b. el-Näcir b. Abdallah el-Mahlä 38 — b. Näcir b. Da’isch 52 b. Omar Huscheibir 40 Ibn Murassin 37 Musäid el-Hasanı 59 el-Mutahhar b. Scharaf ed-din Jahja 30 el- Näcir b. Abd el-hafidh el-Mahlä 2. 38 — b. Abd el-rabb 57 — b. Muhammed Ibn bint el-Näcir 37 — b. Ragih 5 el-Na’mi 56 el-Raccäc 37 Sa’d ed-din b. Husein el-Miswarl 36 Said el-Hiball 60 Salim b. Muhannä 60 Schams ed-din b. Ibrähim b. Alı 32 Scharaf ed-din b. Ibrähim b. Alı 32 Ibn Tajjäh 37 Abu Tälib b. Muhammed b. Husein el-Chawägi 60 Zeid b. Ali b. Ibrähim Ibn 'Iljän 50 Zeid b. Muhsin 59. 65 JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 113 IV. Verzeichniss der Ortsnamen. Nach dem Arabischen Alphabet, mit Verweisung auf die Seitenzahlen. Das nachfolgende Verzeichniss, in welchem alle in dieser Abhand- lung vorkommenden Ortsnamen enthalten sind. wird dazu beitragen die Kenntniss von Jemen in etwas weiter zu führen, als es mit den bis- herigen Hülfsmitteln möglich war: es erscheinen darin nicht nur mehrere ganz neue Namen. sondern es werden auch viele schon durch Niebuhr und dessen Nachfolger bekannte hier in ihrer richtigen Arabischen Schreibart und Aussprache gegeben. Niebuhr verstand, wie er selbst bekennt, das Arabische leider! zu wenig. um die Namen, welche ihm vorgesprochen oder auch mit Arabischen Buchstaben vorgeschrieben wurden, immer richtig wiedergeben zu können‘. Mann muss seine eisenthümliche Aussprache und Schreibart beachten, wenn man die Namen wiedererkennen will. z. B. ä und ö, die oft bei ihm vorkommen, sind keine Altarabische Laute, anstatt ä@ hätte er £ setzen können, wie jetzt vulgär der Diphthong ei gesprochen wird, und ö ist nur dialektisch für u oder o und z. B. Häs, Höbäsch lauten nach alter Aussprache Heis, Hubeisch. Die Lage der Orte, Städte und Festungen ergiebt sich oft ziemlich genau bei der Vergleichung aus der zuweilen angegebenen Entfernung oder aus der Reihenfolge, wie sie von den Truppen auf ihren Märschen erreicht wurden, und desshalb habe ich gleich hinter dem Namen alle beachtenswerthen Stellen der Abhandlung, in denen derselbe vorkommt, angemerkt. Um aber nicht zu weitläuftig zu werden, ist bei den schon bekannten Namen durch die Buchstaben N. 8. R. nur auf die Werke von Niebuhr, de Sacy, table geographique zu der Histoire du Yemen und Rutgers, index geographicus zu der Historia Jemanae verwiesen. 1) Das kleine Buch, aus welchem Niebuhr in Ägypten etwas Arabisch lernte, wie er in dem Vorbericht zu seiner Beschreibung von Arabien S. XV sagt, und welches er Michaelis zum Geschenke machte um es herauszugeben, befindet sich auf der hiesigen Bibliothek mit der Bemerkung des letzteren: Donum Niebuhrü, liber ex quo in Aegypto Arabica didicit; der Anhang von Sprüchwörtern ist in Freytags Proverbia Arabica benutzt. Histor.-philolog. Classe. XXXII. 2. 3 114 F. WÜSTENFELD, „iIbb 12. 18. 21. 63. 69 (die Aussprache Abb ist in Jemen nicht bekannt, wird aber von einigen wie im Lobäb p. 17 angegeben; im Muhibbi ist meistens —} gedruckt), Städtchen am Fusse der Ostseite des Gebirges Ba’dän, von wo eine Wasserleitung dahin geführt ist, in der Nähe von Gibla. Jäcüt I. 78. N. 239 Abb. S. 522. vs nl Abu’Arisch 51. 103, Grenzstadt im Norden von Jemen. N... 266. 8. 522, „y>) Ahwar 38, District mit Festung gleiches Namens. Jäcüt I. 157. „ax Üsküdär 34, Skutari am Bosporus, Constantinopel gegenüber. Gil el-Asch’äf S6 oder G&&Sl el-Aschgäf 89, Örtlichkeit bei el-Schag’a. end el-Uschmür oder „I! = Orrat el-Uschmür 46, Stadt nordwestlich von ’Omrän bei Muda. N. 251 Pifdmur. R. 205. „lol Ucäb 53 oder „bo Wacäb 44, der Anfang des Gebirgs- landes von Jemen im Osten von Zabid, zu dessen Gebiete es von einigen noch gerechnet wird, mit den Festungen el-Hakiba, el-Chadhra, Räs el- Warisän, Zähid, el-Säna, Masäa, Dhafiräin, 'Othuma und Na’män. Jäcüt, Register. N. 224 Ofäb. | „uhel A’schär 65, Ort an der Hauptstrasse von Gan’ä nach Dhürän. s5! Agra 33, Agria, Festung in Ungarn. uns) s% Biläd Anis 85, ein Gebiet etwa in der Mitte zwischen Dsamär und Can’ä mit der Hauptstadt Dhürän. N. 233 Belläd anes; es zerfällt in Ss) ou Magrib Anisd. i. West-Anis 69 (ob dieses N. 235 Macäreb el-änes ist?) und yo} pi& Schäm Anis d. i. Nord-Anis. Jäcüt ill. 202. an dem plew (50 Wädı Sahäm, N. Sehän. u) el-Ahgar 85, Stadt im Gebiete des Kaukabän. ey9S) el-Ahnüm 31. 37. 40. 43. 59. 71. 85. 94, Gebirgszug im Gebiete der Banu Hamdän, BeAri 129, worin der Distriet el-Cäb, die Residenz und Festung Schahära und die Städte el-Süda, Dhuleima und Habür. R. 204. — 24% Hinüm ist eine Abzweigung und die höchste Spitze des Ahnüm mit dem Otte ANC el-Gamlül. v22 Baradh 41. 43, Stadt im Norden von Jemen. N. 263 Barrad. wo Brüsa 34, Hauptstadt von Anatolien. JEMEN IM XI. (XV) JAHRHUNDERT. 115 „Ne Ba’dän 12. 13. 18. 28. 29. Ort und Berg mit dem Bezirk Ba’dänia in dem Districte Suhuül östlich von Heis; Jäcät nennt darin die Ortschaften Turjäda, el-Ruceid, Schi’abein, Unter-Aridha, el-’Asla und Nawäda. N. 245 „los Bäden. S. 523. &säll el-Buk’a 15. 25. 29. 48. 52, Landungsplatz für Zabid. wel- cher näher dabei zu liegen scheint als Calif. S. 523. ou Belgrad 33, Grenzfestung von Serbien. asus Banawa 39. 44, Gebiet bei Thulä. za wu Beit el-'izz 19, eines der Forts der Festung Kaukabän. LER EP] ll wanm Beit el-Fakih el-Zeidia 53. 56, Stadt in der Nähe der Hafenstadt Luheija. Vergl. Die Cufiten. S. 106. Johannsen, historia Jemanae pag. 259. ME nl all un Beitel-Fakih Ibn ’Ogeil 53, Stadt acht Mei- len nördlich von Zabid. Vergl. Die Cufiten. S. 100. N. 226. S. 523. ve Beisch 101, im Gebiete von Cabjä, Besitzung der Scherife von Mekka. Hamdäni 54. ze slau Beidha Gubäh 52. 96. Ort im Hochlande. #58 Tabriz 32. 34, Hauptstadt von Adserbeigän. Jäcüt 1. 822. je 13317 2.52,6..10 188. 16..17. 21. 128—30..32. 42.73. 97, be- festigte Stadt landeinwärts von Mocha im Gebirge, mit der besonderen Festung @ SW el-Cähirija. N. 240 Taäs. SKähhre.e 8.535. R. 219. 5 Ta’kur 12. 18, eine der grössten und festesten Burgen in Jemen, in dem Bezirke Michläf Ga’far im Districte Suhül, auf der Höhe des Berges Cabir die Stadt Dsu Gibla überragend. Hamdäni 68. Jäcüt BE 355%, 11..97..1V..435., 8.535: vs Tanas 36. 85, scheint mit ya Tubbasch 102 einerlei zu sein, die Aussprache ist zweifelhaft, Gebirgsgegend im Norden. ?yo3 Teis. Hamdäni 72. 113. oss Tünis 24, an der Nordafrikanischen Küste. &4@5 Tihäma, auch im Plural 45 Tahäim 11. 13. 23. 23. 35. 74, der Küstenstrich am rothen Meere. 3 Thulä 8. 19. 20. 22. 35. 37..39. 64. 65, befestigte Stadt nord- P2 116 F. WÜSTENFELD, westlich von Gan’ä nahe bei Kaukabän. Hamdäni 107. Jäcät I. 931. N. 251. Zulle.8: 536. 2 R. 219. o5> Gäzän 10. 16, Hafenstadt von Abu ’Arisch. N. 267 Dsje- fän. S. 525. Met el-Gabal 23, »das Gebirge«, bezeichnet das Gebirgsland von Jemen im Gegensatz zu Tihäma dem Küstenstrich. xu> Gibla oder &u> „5 Dsu Gibla (öfter unrichtig &u> Geila 12. 18. 21. 29. 63. 69. 73, eine der schönsten, anmuthigsten und ge- sundesten Städte von Jemen am Fusse des Berges Cabir. des östlichen Ausläufers des Ba’dän Gebirges; die Stadt wird von der Festung Ta’kur überragt, liegt an zwei Bächen, welche Winter und Sommer Wasser haben. und wurde im J. 458 (1066) von Abdallah ben Muhammed el- Culeihi gegründet, welcher hier die Bewohner des Bezirkes Michläf Gafar vereinigte und im J. 473 (1080) in einer Schlacht bei el-Mahgam drei Tagemärsche von Zabid fiel Jäcät II. 27. N. 238 Dejöble.. S. 525. 3! el-Gabi 104, grosse hochgelegene Festung im Gebiete von Reiha. N. 243 Dejebt. sa> Gidda 4—6. 8. 15. 35. 49. 52. 53. Hafenstadt von Mekka. Jäcüt IL. a1. 8. 525. 5 um Gadid Cära 59, Ort im Districte Schäm el-Schark. gez! el-Ga’farija s. > GU= Michläf Ga’far. Ju> Gamlül 46. 94, Ort am Berge Hinüm. a2} el-Ganad 69, vormals Hauptstadt des südlichen Jemen nicht weit von Taizz. Hamdäni 44. 54. Jäcüt Il. 127. Durch Verschiebung der Punkte steht bei Muhibbi dust. N. 242 Dsjennad. „> Habb 10. 13. 26, feste Burg in der Nähe von Ta’izz. S. 526. „y> Habür 94. 95. 102, Stadt südlich von Schahära. N. 252. u&u> Hubeisch 12, scheint von dem Stamme der Banu Hubeisch den Namen zu haben und wird unter den Städten des südlichen Ge- birgslandes genannt, sodass es zu Höbäfh N. 238 stimmen würde. 8. 527. Si > Hagür el-Isläm 82, Ort im nördlichen Hochlande. => Hagga 36. 39. 44. 63. 71. 93, Berg und starke Festung im Bereich des Kaukabän. Jäcät II. 215. Die Festung hat vielleicht den JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 117 besonderen Namen Dhafir 63. oder diese ist eine andere an demselben Berse. Jäcut 11. 215. .R..211. „a> Hidär 65, Ort zwischen Dhürän und Can‘. suA> Hudeida 15. 106, Hafenstadt am rothen Meere nahe bei Beit el-Fakih Ibn ’Ogeil. N. 228. S. 527. &;> Haziba 90, Örtlichkeit bei Gan’a. xiuäsl el-Haschischa 95, Gartenanlage bei Can‘. ‚wesi el-Hicni 67, Stadt in der Nähe von Dhürän. owe> Hacajän 100, vermuthlich bei Dsamär. jya> Hadhür 39, eine der höchstgelegenen und stärksten Festun- gen in Jemen zwischen Can’& und Kaukabän. Hamdäni 68. 106. N. 233 Hadür. R. 211. — Ein Gebiet und Ort gleiches Namens in der Nähe von Zabid war der Wohnsitz des Propheten Schwaib (Jethro). Jäcüt Il. 289. IV. 437. v&> Hufäsch 95, Berg und Gebiet westlich von Kaukabän. Hamdäni 68. Jäcüt II. 292. N. 249 Höfäfd. olJi (HA> Halk el-Wädi 24. d. i. Guletta bei Tunis. le si7 Hamrä ’Ilb 45, Ort in der Nähe von CGan’& im District Sinhän. R. 212 „Ne £: &c7 Hamca 101, im Norden von Jemen, Station der Pilger. &s7 Hamüma 76, Ort im Distriete von Chamir. el-Himä 67, vermuthlich einer der um den Berg Dhürän neu angelegten Orte. Zu! el-Himja 39, wird neben Hadhür genannt. &> Hüth 77. 83, Ort im Gebiete der Banu Hamdän, mithin nicht weit von Can’ä, benannt nach dem Bewohner (Erbauer) Hüth ben Subei’ ben OGa’b oder Hüth ben Häschid ben Amr ben Chärif von den Banu Hamdän. Genealog. Tab. 9, 22. Muhammed b. Habib pag. 28. Bekri 302. 674. Jäcüt V. 19. Bei Muhibbi, im Kämüs und Lobäb w> Hüt. uma> Heis 5. 26. 53. 55. 71. 78, Stadt im Gebiete von Zabid an der Hauptstrasse nach Taizz. Hamdäni 53. 103. N. 224 Häs. 8. 527. Az) el-Heima 85. 100, Gebiet südwestlich von Can’ä. N. 250. 118 F. WÜSTENFELD, ou> Chubän $S, Fluss und Gegend, angenehmer Lagerplatz zwi- schen Hubeisch und Machädir. N. 238 Chaubän. Gil el-Chiräf 105, Landsitz bei Can. ul el-Chaschab 31, Besitzung des Prinzen Lutfallah. R. 46. 213. „> Chamir 39. 76, grosse alte Stadt des nördlichen Jemen, im Gebiete der Banu IHamdän im Bezirk der Banu Quweina, Geburtsort des Tubba’ As’ad Abu Karib. Bekri 318. N. 254. o&>> Chaugän 57, Ebene in der Nähe von Thulä. o»>> Chaulän 19. 39. 97, District in geringer Entfernung öst- lich von Gan’& nach Märib zu, hat von dem Stamme Chaulän ben Amr ben Mälik den Namen und wird die Schatzkammer von Jemen genannt wegen der Menge Getreide, welches dort gebaut wird. Hamdäni 69. Jächt IV. 437. N. 270. 8. 529. AR. 213. Eine andere Genealogie von Chaulän Jäcät li. 499. ol &8 Darb el-Salätin 70, »Wohnung der Sultane« bei Can’. 3,10 Duwäriwa 9, Ort in Habessinien. 8. 534. 5» Dau’an 68, Gebiet in Hadhramaut. Vergl. Die Cufiten. S. 143. suüsXt el-Dahnä »freies Feld« 101. 102. 106, Stadt im Gebiete von Cabjä; dahin scheint su9AJ u Salifa el-Dahnä 101 zu gehören. „us Dsimär oder Dsamär 12. 19. 27—30. 39. 41. 44. 65. 69. 98, Stadt zwei Tagemärsche oder 16 Parasangen von Gan’& in einer sehr fruchtbaren Gegend. Hamdäni 55. 104. Bekri 385. Jäcüt Il. 721. IV. 436. N. 436.9 8.0524. #7» Dsu Marmar oder „a5 Dsamarmar 36. 39, Festung im Gebiete von Gan’ä. Jäcüt li. 722. R. 210. obes Dseibän 77, Stadt nordöstlich von Gan’& im Lande der Himjar. Bekri 388. N. 280. R. 210. sb Räzih 93. 103, Berg; an der ersten Stelle steht >» was auf keine Arabische Wurzel zurückzuführen ist. e,s! a) Rubwü Adsra’ 53. Ort östlich von Beit el-Fakih el-Zei- dija. N. 226 Robboa. E) «>» Wädi Rabi’ 99, Ort m der Nähe von Ga’da. «>>! el-Ragam 100. Ort. ET Mr BR JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 119 u>,i el-Rahba 72, Stadt im Districte von Schahära. XD} el-Raudha 70, bei Gana. N. 232 Rödda. el) so 80, Raudha beni lsräil »Park der Banu Isräil« ver- muthlich in der Umgegend von Gan’a. is, Reiha 104, Gebiet mit der Festung el-Gabi. 45; Zabid 54 6. 8.19. 13..16..26. 28—30. 37. 44. 49. 53. 54. 71. 88. 89. 93, Hauptstadt in dem Küstenstrich von Jemen und daher selbst öfter el-Jemen genannt. Gegen das Ende des J. 201 (Mitte 817), während der Chalit el-Mämün in Choräsän abwesend war, hatte dessen Oheim lbrähim ben el-Mahdi in Bagdad sich zum Chalifen ausrufen lassen und für ihn erklärte sich auch der Statthalter von Jemen. Sobald sich el-Mämün wieder in den vollen Besitz der Regierung gesetzt hatte. schickte er im J. 203 den Muhammed ben Abdallah ben Ibrähim ben /jjad ben Abihi Abu Sufjäan ab, um den Aufstand in Jemen zu unterdrücken, und dieser umgab die Stadt Zabid mit einer Ringmauer und machte sie zur Hauptstadt von 'Tihäma, wo seine Nachkommen die Banu Zijäd 200 Jahre residirt haben. Der aus dem Gebirge kommende oft sehr reissende Bach el-Garib fliesst an der Stadt verbei und hat die Mauern zerstört. Hamdäni 45. Bekri 484 u. Register. Abul-Fida An- nal. Il. 120. Johannsen, hist. Jemanae 299. 8. 536. „u; Zimär 44 in Muhibbi verdruckt anstatt ‚uS Dsimär. Soap) el-Zeidija 56 d. i. Beit el-Fakih. Jss* Sahül oder Suhül 69, District. Hlamdäni 68. 100. 189. ud 02 Darb el-Salätin s. Darb. ein Aw Sudd Maschwara s. Maschwara. „II el-Sirr 11, ein Distriet vermuthlich im Norden von Gan’ä über ’Omrän hinaus, da Ridhwän den Rebellen von el-Sirr bis ’Omrän entgegenzog. awöt el-Salif 66. 67, Gebiet im nördlichen Jemen. Jäcüt Ill. 119. „EU gu ie Samäat beni el-Naggär 55, 100. Jäcät III. 130 nennt zwei Festungen des Namens Samäa, die eine im Gebirge Wacäb nach Zabid hin, die hier wohl gemeint ist, die andere am Berge Mucrä eine 'lagereise von Gan’ä, wo reichhaltige Agat-Gruben sind. 120 F. WÜSTENFELD, „vw Sumär 21, Gebirgsgegend auf ein drittel der Richtung von Taizz nach Can’ä. N. 237 Sumära. S. 535. ge Sinhän 39. 41, war einer der sechs Brüder Munabbih, el- Härith, el-Alı oder el-Gali,: Sinhän, Schimrän und Hiffän, der Söhne des Jazid ben Harb, welche den gemeinschaftlichen Namen Ganb »Fremd- linge« erhielten, weil sie sich von ihrem siebten Bruder Qudä trennten und sich dem grösseren Stamme Sa’d el-aschira auschlossen. Der Zweig Sinhän bewohnte dann das nach ihm benannte Gebiet Michläf Sinhän zwischen Chaulän und Wädi’a, ein fruchtbares und volkreiches Land, welches durch zwei Bäche Raha und Mahlät bewässert wird. die von dem schwarzen Berge el-Gabal el-aswad kommen und östllich nach Nagd Hiessen. Es liegen darin die Ortschaften el- Amrä, el-Schaub, Bitän, Beit el-Chardal, Säila, Schalälatein, Schei’än, el-Ca’da, Dharwa, ’Acfäan, el-Ain, Cutein, Mahwäsch, el-Amäkir, Mu’in und Hamrä 'llb, und die Festungen Asnäf, Beit An’um und Rad’än. Jäcät IV. 439 und Register; eine andere Genealogie Jäcät III. 163. N. 230. ci» Sawäkin 9. 54, Hafenort an der Grenze von Nubien. 8. 534. 3m el-Süda 37. 41. 99, Festung im Norden zwischen Chamir und Schahära. N. 252 Zuda. R. 218. Glum Siräf 94, Ort. öröl ed Schäm el-Schark 59. Distriet im nördlichen Je- men. 10.218. Jelsll el-Schähil 82, Berg bei Can’. eu Schibäm 20. 75. 76. 85. 90. 94. 105, grosse befestigte Stadt am Fusse eines gleichnamigen Berges, eines Zweiges des Kaukaban eine Tagereise westlich von Can’ä, auf drei Seiten von hohen Bergen. auf der vierten von einer starken Mauer umgeben: von dem Berge wird das Wasser bis nach Can’ä geleitet. Hamdäni 45. Jäcäüt Ill. 248. IN:257 2 1S5 30218: AR „ui Schibän el-Ta’kur 26, Ort zwischen Cdida und Ta’kur. N. 237 Schebän. samuäll el-Schag’a 89, Stadt im Gebiete el-Scharaf. 5 JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 121 G;äl el-Scharaf!) 44. 66. 81. 82. 85, »die Anhöhe« oder „Ey! el-Sch’arafän »die beiden d. i. Ober- und Unter-Scharaf« 71. 83. 84. 91. 106. N. 252 Dejäbbel Scherif, eine fruchtbare Gebirgsgegend, welche an das Gebirge Schahära grenzt, mit vielen Ortschaften und Nieder- lassungen. Hamdäni 69. 107. Auch die Haupstadt dieses Gebietes wird el-Scharaf genannt. zäll el-Scha’r 12, Stadt des südlichen Gebirgslandes. S. 533. el el-Schawäti 12. 29. ein an Ba’dän anstossender Bezirk, der in Ober- und Unter-Schawäfi zerfällt, mit mehreren Festungen; der Hauptort des Unteren ist Maschwara. Jäcät V. 23. 29. 8. 533. obö sösü Schüdsa Schatab 76. Schatab ist ein Berg in Jemen mit den festen Schlössern Schatab, ‘Orjän, el-Güd und Nal. Jäcüt. Sg Schahära 40. 42. 60. 64. 70—73. 88, Gebirgsgegend, Ab- zweigung des Ahnüm im Norden von Jemen im Gebiete der Banu Ham- dän mit der Hauptstadt gleiches Namens, starke Festung und seit dem Ende des VI. (X1I.) Jahrhunderts Residenz der Zeiditen. Jäcät III. 339. BWE924 SUN.252: „weil el-Gäb 37, District im Gebirge el-Ahnüm. 5,0 (50 Wädi Cära 91, bei Can’. „zo Uabir, Berg. Vergl. Ta’kur. N. 241 Gabber. we Uabjä (io Cabja) 91. 100—104. 106, Stadt und District bei Can’ä& im Gebiete Michläf Suleimäni. io Garära 39, Stadt im Gebiete el-Tähir. > Garda, 22731: 36739066: 788909699. 101, ‚eine der grösseren Städte des Gebirgslandes von Jemen aut der Nordseite, 60 Parasangen oder 24 Meilen von Can’& und 16 Paras. von Cheiwän. Der volkreiche Ort war ein berühmter Handelsplatz und bekannt durch seine vortrefflichen Lanzen und durch seine Lohgerbereien, welche vorzüg- liches Leder zu Schuhen lieferten. Hamdäni 45. 67. 113. 176. Bekri 607. Jäcüt III. 388. Lexic. geogr. 11. 156. N. 271 GSäade. 8.552. R. 216. 1) So ist auch $. 36. 38. 39, anstatt el-Schark zu lesen, wo im Arabischen Texte ör gedruckt ist. Histor.-philolog. Class. XXXII. 2. Q 122 F. WÜSTENFELD, uhall el-GCalif 29. 30. 35. 43. 50, Landungsplatz für Zabid, von wo die Schiffe auch wohl noch nach el-Buk’a fahren, weil dieser Hafen noch näher bei Zabid zu liegen scheint. S. 532. swio Can’ä 6. 11—13. 19. 28. 31. 32. 36. 41—51. 65. 66. 69. 70. 73. 76—78. 85. 88—91. 95—97. 100, Hauptstadt des Gebirgslandes von Jemen. Hamdäni 44. 55. Jäcät Ill. 420 u. Register. N. 231. S.7.532# ,R..216: ou Gahbän 12, im südlichen Gebirgslande. Jäcät II. 20. 8. 532. As (söl» Wädi Dhamad 104, im Gebiete von Cabjä. Hamdäni 54. olye Dhürän oder Dhaurän 61—65. 67. 69. 70. 73, hoher Berg etwa in der Mitte zwischen Can’& und Dsamär, mit Stadt, Festung und umliegenden Dörfern, alles von Hasan ben el-Cäsim ums J. 1040 (1630) angelegt; indess wenigstens der Berg Dhaurän mit der Festung wird schon von Jäcüt III. 482 erwähnt. Hamdäni 68. N. 233 Dorän. Pluli el-Tähir 36. 39, Gebiet wahrscheinlich nördlich von "Omrän und Kahlän. usb el-Tawila 105, kleine Stadt fünf Stunden von Kauka- bän. N. 258: „sb Dhafär 36, wird unter den Festungen in dem Gebirge zwi- schen Can’& und Kaukabän genannt, muss also von Dhafär der Residenz der Himjarischen Könige verschieden sein, da diese wahrscheinlich auf der Stelle von Gan’& lag. Hamdäni 44. N. 262. R. 208. „ABl el-Dhufr 85, Festung im Gebiete von Can’ä. Jdeüt Ill. 578. „ib Dhafir 63. 93, Festung auf dem Berge Hagga. R. 208. lb Dhuleima 71, Ort im Gebirge el-Ahnüm. Hamdäni 113. N. 237 Dölme, „tb cs0'» Wädi Dhahr 105, wahrscheinlich im Bereiche des Berges Kaukabän. one el-Dhahrein 96, grosses Dorf bei Kaukabän. N. 252 Dahprein. ee (sol, Wädi ’Aschir 97. 98, Ort im oberen Chaulän. de Sue (söls Wädi ’Abäl ’Alf 91. in der Nähe von Can’ä; viel- leicht Jus 'Ijäl zu lesen. Hausgenossen des Ali. a JEMEN IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 123 Sie ’Itwad 101, Ort im Gebiete von Gabjä, Besitzung der Sche- rifte von Mekka. Hamdäni 54. skell el-’Athira 101, Stadt im Gebiete von Cabjä. „as 'Aden 5. 7. 8. 13. 17. 21. 28, Hafenstadt an der Südküste | kondlemen. "Jäckt III. 621 u. "Register. ‘N. 254. 'S. 522. mal el-"Uddin 70. 71. 78, Ort zwischen Taizz und Zabid auf dem Wege über Mizän. Jäcüt Ill. 624. N. 245 Wdden. ua) el-’Udeina 91. eine von den drei Vorstädten von Ta’izz, die beiden anderen heissen die westliche und östliche Vorstadt. Jä- cüt III. 624. gps Udsrein 40, im Norden von Jemen. Hamdäni 113. upp@@l el-’Arabein 13, im südlichen Gebirgslande. ol 'Omrän (Amrän, 'Imrän) 11. 12. 39, kleine Stadt nörd- lich von (an’ä, welche früher zum Gebiete el-Gauf (Gof) gerechnet murdeseJdeüt III. 72327 N7253.' 8. 523.9 R. 312. Guss el-'Ojäna 100. Festung bei Dsamär. Jäcät III. 750. vll el-Gäbisch 82, Berg in el-Scharaf. x) oe Gärib Eika 41, Schlachtfeld im nördlichen Jemen. sa2 Gadad 77, Gebiet bei Can’ä. „il el-Guräb 38, Festung im nördlichen Jemen. ww el-Giräs 73, Stadt im J. 991 (1583) von Hasan Pascha in sehr kurzer Zeit erbaut am Fusse des Berges von Dsamarmar nahe bei Schibäm Sucheim drei Parasangen von Gan’a an der Stelle einer alten Stadt der Himjar, deren Überreste zum Neubau verwandt wurden, mit einer hohen Mauer und zwei T'horen. Hasan besuchte den Platz wäh- rend des Baues oft zum Vergnügen und bestimmte den Ort zum Sitz des Commandanten von Dsamarmar, welcher hier für sich und seine Familie eine prachtvolle Einrichtung vorfand. R. 64. 211. „Se = Gurfa ’Afär 84, Stadt im nördlichen Hochlande. „us Gifär 36. 37. 30. 82, Festung auf einer Bergspitze bei Muda’. j Bekri 101. | „= Gimär 93, Burg am Berge Räzih. gl el-Cä 18, eine Moschee zwischen dem Bache Mitham und Gibla. 2 124 F. WÜSTENFELD, sdeöl el-'Cä’ida 17. 26. Ort nicht weit von Taizz auf dem Wege nach Can’ä. 8. 528. s9äl el-Cähira 82, Festung von el-Mahäbischa. PW el-Cähirija 16, Festung in der Stadt Talizz. N. 241 Kähhre. sa el-Cadüm 91, Ort bei Gan’a. „43 Caramän 32, d. i. Cilicien. op Caran 96, Sammelplatz der Pilger im Norden von Jemen. end saöl el-Cacr el-said »die glückliche Burg« 105. scheint der Name eines Fort von Gan’& zu sein. oumöl el-Cacamät 43, im Norden von Jemen. &löl el-Cutei’ (Deminutiv-Aussprache) 90, Einsiedelei, jetzt Dort bei Maräwia. N. 227 Satajia. pr Nö Cofl Madüm 82, auf der Nordseite des Hochlandes el- Scharaf. N. 252 Elfofl, ein Marktflecken. Äl el-Cuwei’a 106, Ort in Ober-Scharaf. ol= Kahlän oder Kuhlän 36, Gebiet mit gleichnamiger Festung 8 Parasangen von Dsimär und 24 von Gan’ä. Jäcüt IV. 240. 435. N. 251 nennt dagegen eine grosse Stadt Köcdlän, auf der Karte Kähhlän, nördlich vom Kaukabän, die auch gemeint sein könnte. R. 208. äwSs Kasma 95, Ort. o)#S Kamarän 5, Insel im rothen Meere, südlich von Luheija. Hamdäni 52. N. 230. 8. 528. o6ss Kaukabän 19. 21. 38. 39. 43. 76. 85. 90, Berg und Festung. ıJdcdt IV. 327... N.7255.: 8..528. !R2207. a=llel-Luheija9.61.103, Hatenstadtim Norden von Tihäma. N. 229. jei el-Lüz 39, Berggegend. vor Mubin 36. 39, Festung im Gebiete Hagga. xäuls! el-Mahäbischa S2, Stadt im Hochlande el-Scharaf mit der Festung el-Cähira. ö,= Mahrifa 75, Stadt im nördlichen Jemen. s\s el-Mahalla ist nach Bekri 512 ein Ort bei Sahül, el-Ma- hilla nach Jäcät IV. 426 ein Dorf bei Dsimär; derselbe Name muss S. 101 einen Ort im Gebiete von Cabjä bezeichnen. JEMEN IM Xl. (XV1l.) JAHRHUNDERT. 125 ti el-Mochä 7. 14. 17. 23. 42. 52—55. 78. 81. 95, Hafenstadt am rothen Meere im Süden von Tihäma. N. 221. S. 531. „= Machädir 29, bei Jäcüt IV. 440 im Singular Muchdara, Ort auf der Strasse von Dsamär über Jarim, Machädir, Maschwara nach Talizz. N. 237 Mecäbder. Ss> 53= Michläf Ga’'tar 71. 95. Ga'tfar ein Freigelassener des Fürsten Muhammed Ibn Zijäd (s. Zabid) machte im J. 205 (821) die Wallfahrt von Zabid nach Mekka und reiste dann nach Bagdad, um dem Chaliten el-Mamün den Tribut und Geschenke von Ibn Zijäd zu überbringen. Er kam im J. 206 nach Zabid zurück in Begleitung eines Corps von 1000 Reitern, darunter 700 ’Abbasiden aus Choräsän mit schwarzen Fahnen: dadurch mehrte sich die Macht des Ibn Zijäd, wel- cher zugleich die Statthalterschaft beider Theile der Provinz Jemen, Tıhama und des Gebirgslandes erhielt und seinerseits den Ga’far mit dem Districte des Berges Cabir belehnte und davon erhielt dieses Ge- biet den Namen Michläf Ga’far oder el-Ga’farija 95. Auf der Höhe des Berges Cabir in der Nähe von ’Uddin entspringt eine Quelle, welche (als Bach el-Garib) viele Ortschaften mit Wasser versieht, an dem Berge selbst werden Feldfrüchte und Sesam, an dem unteren "Theile Safran gezogen. Auf der Spitze des Berges erbaute Ga’far die Stadt el-Mudseichira mit einem festen Schlosse. Das Gebiet heisst auch Michläf el-Sahül nach der Stadt dieses Namens und es gehören dazu der Bezirk Ba’dänia und die Städte Reima und Takur. Jäcät IV. 435. 472. alu} US} el-Michläf el-Suleimäni 91, Gebiet bei Can’ä. g@u Muda 35. 36. 39, Festung zwischen ‘Omrän und Kahlän. Bekri 518. R. 214. 5,=&) el-Mudseichira 71, vergl. Michläf Ga’far. Hamdäni 68. ässll el-Maräwi’a 53. 90, eine Tagereise von Beit el-Fakih Ibn 'Ogeil. S. Die Cufiten 8. 3. (#> zr Marg Däbik 5, Wiesengrund bei Haleb. Jäcät Il. 513. yy* Miswar oder Maswar 91, Berg mit Festung im Gebiete von Can’ä, wegen seiner Fruchtbarkeit berühmt, Residenz eines Fürsten. 126 F. WÜSTENFELD, Der Name wird auf Maswar ben Amr ben Ma’dikarib ben Schurahbil zurückgeführt. Bekri 560. Jäcüt IV. 438. 533. R. 214. Je Asus Moschee ’Okeil 91 in Michläf Suleimäni. 3,,%&2 Maschwara 29, der Hauptort in dem Districte Unter-Schawäfi zwischen Machädir und Taizz, mit einem %w Damme. wodurch das Bergwasser aufgefangen und gesammelt wird, welches zur Bewässerung der Umgegend dient. 8. 533. gyar Mucawwa’ 9, Ort in Habessinien. 8. 534. ge) Zeil Malhadh el-amän 28, eine von Muräd Pascha neu angelegte Stadt ö,yaill el-Mancüra 71. 75, Stadt mit Festung zwischen el-Gannad und Bakil el-hamrä an der Grenze von Hadhramaut erbaut von Seif el- Isläm Tugtukin + 593 (1197). Jäcät IV. 664. N. 244. saß Mancada 44, Ober- und Unter-Mancada, zwei Dörfer eine Tagereise von Dsamär. Jäcädt IV. 670. öill el-Munira 93, grosses Dorf in Tihäma südlich von el-Lu- heija. N. 229 Menejre. jy Maur 53. 54. 102, eine der bedeutendsten Bezirkstädte nörd- lich von Zabid, wo die meisten Wasserwege von Jemen zusammen kom- men. Hamdäni 54. 72. Jacüt IV. 678. N. 229 Mor. g;y% Mauza’ 5. 14. 26, Stadt an der Strasse von Heis nach Ta'ızz. N. 223 Mufa. 8. 530. a Mitham oder Meitham 18, ein Bach, nach welchem ein Bezirk im Distriet Michlät Rwain benannt ist, ergiesst sich bei '"Aden ins Meer. Jäcät IV. 436. 8. 536. sA=Ul el-Nagda 38, Gegend im oberen Jemen. „ps Nusür 35, Festung in der Nähe von T'hula. „ Nakim 32, Berg mit Wasserleitung nach Qan’a. N. 230 Nifkum. Kedl, Wädi’a 40. 41. 43, Gebiet im Norden von Jemen. N. 264 Wada oder Waday. Hamdäni 60. 113. 115. gun (50 Wädi Wasä’ 101, im Gebiete von Gabja. un Wacäb s. „el Ucäb. JEMEN IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 127 ls, Walija S4. 91, Stadt in Ober-Scharaf; an der ersten Stelle ist led gedruckt. a,» Higra und „9 Hagar »der Weggang, die Trennung von dem Verkehr mit anderen« scheint in örtlicher Beziehung in Verbindung mit einem Namen »einen abgeschiedenen Ort, eine Einsiedelei« zu bedeuten. wenn auch der Platz durch Anbau sich erweiterte, wie ‚JslS! >68 Hig- rat el-Gähili 81. 83. al 5,59 Higrat beni Asad., Jul 3,59 Higrat Aslam, ä421 5,5% Higrat el-Chawäki, sämmtlich im Be- reiche des Berges el-Schähil 82, ya=1 5,59 Higrat el-Humüs 77, u Higrat Buheih, a», .„) s® Hagar Ibn el-Makrüm 91, #559 Higrat Schaukän 98 und WW 3,5@ Higrat Calala 99, nicht weit von Oan’a. ey> Hinüm 94, Abzweigung oder die höchste Spitze des Gebirges el-Ahnüm mit dem Orte el-Gamlül. Hamdäni 69. 113. 193 Hinvam. & Jäfi’ 37. 66, hoher Berg und Gebiet an der Grenze von Hadhramaut mit der Stadt Jamn. Jäcät IV. 1004. V. 32. N. 281 Sofa. S. 536. „öl Jänik 25, die Festung Jaurinum in Ungarn. mp Jarim 27. 29. 39. 54, Festung zwischen Habb und Dsamär am Berge Teis. Jäcät IV. 1017. N. 236 Serim. S. 536. & Janbu’ 16. 35. Hafenstadt am rothen Meere sieben Stationen von Medina. Jäcüt IV. 1038. 8. 536. Thasische Inschriften ionischen Dialekts im Louvre. Von Fritz Bechtel. Vorgelegt in der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften am 3. November 1884. Den nachstehenden Aufsatz bitte ich als eine Vorarbeit zu der Sammlung aller ionischen Inschriften zu betrachten, welche ich für das von H. Collitz herausgegebene Inschriftenwerk übernommen habe. Er bringt keine Anekdota: die hier besprochenen Inschriften gehören zu den vierunddreissig, welche Ch. Miller in der Revue Archeologique nouvelle serie vol. XII. 139 ff., 268 ff., 368 f., XIII. 277 ff. publiciert hat. Gleichwol wird er nicht umsonst geschrieben sein. Wer einmal M.’s Publication näher betrachtet hat, weiss, dass sie an zwei wesentlichen Mängeln leidet. Einmal erregen manche seiner Lesungen erhebliche Bedenken, auch nach den Berichtigungen, die M. selbst XIII. 425 f. nachträglich mitgeteilt hat: sollte es z. B. wirklich einen Namen ’Ayo- dızos, wirklich einen Namen gegeben haben, von dem ein verständiger Grieche den Genetiv Asdıdvov bildete? Um so erheblicheren Bedenken, als der Leser mitunter selbst zu entscheiden hat, ob er M.’s Abschrift oder M.’s Umschrift trauen wolle. Und sodann ist es ganz unmöglich sich nach M.’s Angaben eine Vorstellung der Zeit zu verschaffen, in welche die einzelnen Nummern seiner Sammlung fallen; was sollen wir mit so vagen epigraphischen Notizen wie »lettres anciennes«, »charmantes lettres« anfangen, besonders wenn wir wahrnehmen, dass sie gleichmässig über Denkmälern stehn, die nach den sprachlichen Formen weit ausein- ander liegen müssen? Folglich wird eine neue Publication der in Rede stehenden Inschriften nicht zu spät kommen, sobald sie die Mängel der Bistorisch-philologische Classe. XXXII. 3. A 2 FRITZ BECHTEL. früheren vermeidet'!). Dass ich eine solche liefern kann, verdanke ich der grossen Liebenswürdigkeit des Herrn Antoine Herou de Villefosse, Conservateur aux Musees Nationaux du Louvre zu Paris, welcher auf meinen ihm von Herrn Professor Dr. A. Schöne gütigst vorgetragenen Wunsch mich mit den nötigen Abklatschen ausgerüstet hat. Den ge- nannten Herrn sage ich hiermit auch öffentlich von Herzen Dank. Die Ueberschrift deutet an, dass ich mich auf diejenigen der 34 Inschriften beschränke, welche in ionischem Dialekte gehalten sind. Ob der Dialekt noch ganz oder nur noch zum Teile herrscht oder ob bloss noch Spuren des heimischen Dialekts zu erkennen sind, fällt für die Aufnahme einer Inschrift nicht in Betracht. Demnach sind von M.s Nummern in neuer Lesung mitzuteilen gewesen: no. 1, 3—16. 19. 20. 21. 22; leider hat aber no. 3 bisher noch nicht wieder aufgefunden werden können. Da no. 17. 18. 24 mit einer der no. 15. 16. 20 Berüh- rungen aufweist, so habe ich auch diese drei Nummern aufgenommen, wiewol sie frei von lonismen sind; um so lieber, als ich zu jeder Berichtigungen zu bringen habe. Zugleich muss der Versuch gemacht werden die Inschriften chronologisch zu ordnen; hierbei wird zuverlässigste Führerin die Schrift sein, deren Fingerzeige durch zweierlei Bestätigung erhalten: durch das wiederholt vorkommende Erscheinen der gleichen Namen, und durch die Gestaltung der Sprache. Wenigstens das letzte Hilfsmittel hat Erman (a. a. ©.) sich nicht ganz entgehn lassen, wäh- rend die beiden andren bisher unbenützt geblieben sind. Betrachtet man die 21 Inschriften auf ihren epigraphischen Cha- rakter hin, so ergibt sich, dass sie zu fünf verschiedenen Zeiten einge- hauen sind. Der ersten Periode gehören die Nummern 1. 4. 5. 9. 10. 12 an; der zweiten die Nummern 6. 7. 8. 11. 13. 14. 22; ob no. 19 hierher oder dorthin zu ziehen sei, lässt sich epigraphisch nicht ent- scheiden, da die Schriftzüge zu verwischt sind. In die dritte Periode ist die linke Columne von no. 15, no. 17 und no. 24 zu stellen. Der vierten teile ich die mittlere und rechte Columne von no. 15, abzüglich der 1) Einen blossen Abdruck der M.'schen Arbeit, ja noch weniger als das, da M.’s Berichtigungen übersehen worden sind, gibt W. Erman, Curtius’ Studien V. 267 fl. I z THASISCHE INSCHRIFTEN IONISCHEN DIALEKTS IM LOUVRE. 3 letzten drei Zeilen, und no. 18 zu; auch no. 16 stammt aus ihr, obwol Columne 1 und 2 Berührungen mit der dritten zeigen. In die fünfte Periode endlich gehören die letzten drei Zeilen von no. 15, sowie die rechte Columne von no. 21; die linke Columne der letzteren Nummer ist etwas älter: genaueres lässt sich bei ihrem fragmentarischen Zustande nicht ausmachen. Die drei Columnen von no. 20 sind teils zu IV, teils zu V zu stellen. Erste Periode A,]I, &, 7; die obere und untere Hasta des 5, die Seitenhastä des M stehn schräg, ausserdem ist die Form des K gut. Das & hat folgende charakteristische Gestalt: die verticale Hasta ist nach oben zu etwas verlängert, die Curve mehr ellipsenförmig. Von Belang ist ferner, dass am Ende der Hastä kleine Knöpfe zur Ver- zierung angebracht sind; nur bei no. 1 fehlen diese Knöpfe. Nach dem Urteile meines verehrten Lehrers, des Herrn Geheimerats Sauppe, dem ich meine Ansicht über die vorzunehmende Periodisierung unserer Denk- mäler unter Berufung auf die Akten vorgetragen habe, können die hier- her gehörigen Inschriften, mit Ausnahme von no. 1, nicht älter sein als 300. Die Gestalt des N, dessen rechte Seitenhasta etwas oberhalb der Linie zu endigen pflegt, zeugt nicht für höheres Alter, da sie bis in die spätesten Denkmäler hinein festgehalten ist. . Zweite Periode. Wie oben, aber die Verzierungen treten noch mehr hervor. — Die beiden Perioden liegen nicht weit von einander: zuweilen wird auf einer Inschrift der ersten der Vater, auf einer der zweiten der Sohn genannt. Dritte Periode. A,I, EZ wie oben. Am 7 wird die rechte Hasta länger, das Sigma hat die Gestalt 8, die Seitenstriche des M erscheinen gelegentlich senkrecht, diejenigen des K erreichen nach oben und unten die Linie. Die Querbalken des M und N sind ab und zu über den Einschnitt hinaus verlängert; ähnlich zeigen sich Spuren der Verlängerung der Horizontalhasta bei 7. — Auch die zweite und dritte Periode liegen nahe bei einander: der Aswdızos Iaırigov in no. 15 1. ©. 7.3 ist Sohn des Idıvoos Aewdizov in no. 14 r.C. Z. 12. Vierte Periode. A, I, & wie vorhin. Beim Xi fehlt die Ver- A2 4 FRITZ BECHTEL. ticalhasta einmal (in Eöoveve& no. 15 m. C. Z. 9), sonst ist sie beibe- halten. Die Seitenstriche des M sind. abgesehen von den beiden ersten Columnen von no. 16, immer senkrecht; die vorhin beschriebenen Ver- längerungen bei M, N, T', T Regel. Bei 7” ist die rechte Hasta weit über die Hälfte herabgezogen. — Dem Mvdimv Zıuekiwvos und dem Zruakiwv Oc&owvos von no. 17 steht der Zıueiiwv Ilv$iwvos von no. 18 1. C. Z. 3 und der Odowv Zıuckiwvos von no. 16 m. C. Z. 5 gegenüber: folglich liegen auch die dritte und vierte Periode nahe zusammen. Fünfte Periode. Der Querstrich des A ist gebrochen, & fehlt. & — 5, der Bogen am P wird sehr klein, im Uebrigen wie vorhin. — Die fünfte Periode schliesst sich dicht an die vierte an: der ’Eodıwv Heioıpdrov in no. 21 ist Sohn des Heioroaros ’Egaıwvos in no. 18. Weitaus die meisten unserer einundzwanzig Inschriften enthalten Ver- zeichnisse von J&wgor. Da es wahrscheinlich ist, dass zu 9e&woo: Männer reiferen Alters genommen zu werden pflegten, so darf man annehmen, dass zwischen der Zeit, in der der Vater als J&woog fungiert, und zwi- schen der, in welcher der Sohn hierzu fähig wird, im Allgemeinen etwa 25 Jahre liegen. Setzt man die ältesten Inschriften um 300, so fallen die jüngsten demnach in die Zeit um 175 — und mit dieser letztern Datierung stimmt der epigraphische Charakter unserer Denkmäler sehr gut überein. Auf jeden Fall aber steht fest, dass wir es hier mit den jüngsten der bisher bekannten inschriftlichen Quellen des ionischen Dialekts zu tun haben. Nach den oben entwickelten Gesichtspunkten angeordnet sollen nun die einundzwanzig Thasischen Inschriften in neuer Lesung vorgeführt werden. Dass ich die drei letzten Perioden zusammenfasse, liegt in den Verhältnissen begründet: ich müsste sonst z. B. no. 15 (M.) an drei verschiedenen Stellen behandeln. Die in Klammern eingeschlossenen Zahlen bezeichnen die Nummern bei Miller, nach denen ich auch citieren werde. Da die Steine jetzt in die Mauer eingelassen sind, so THASISCHE INSCHRIFTEN IONISCHEN DIALEKTS IM LOUVRE. B) ist es unmöglich das Versäumnis des ersten Herausgebers über den Zu- stand der Ränder sich zu äussern wieder gut zu machen; indes ist soviel ohne weiteres klar, dass bei den meisten Steinen der Anfang fehlt. Erste Periode. No. 1 (1). Fries eines Bas-Reliefs, 4,6 em. hoch, 59 em. breit. Die Buchstaben 14mm. hoch, bis auf den letzten sehr deutlich. Bihıs Kisoundso:. No. 2 (4). Auf einem Weihaltare. Höhe des Frieses (enthaltend Z. 1. 2) 7,1°@, die der Seitenfläche (Z. 3 bis Schluss) nicht bestimm- bar; Breite 26 em. Die Buchstaben 10—12mm. hoch, bis auf Z. 1 sehr deutlich. — Aus Raumgründen verteile ich Eine Columne auf zwei. rap el Jlooınnos dvsdnzar. Pıkiozxov. Pevoywv 10. "Adsiuavrog Zegvoideos. Hoosidinnov. 5. Jewoxing Asıwouegos Tiavxzwvos. Eüng&veos. ’Augıusdwv "AyAov biAwvos. ’Enızodteos. Zu Von M..gelesen....... ONE, umschrieben [Hysu]övss; ich erkenne auf dem Abklatsche Nichts, weiss also auch nicht, warum M. sechs Punkte setzt und nur vier Buchstaben ergänzt. — Z. 7/8 "Augı- u£dwv "Eruxgdteos: der gleiche Name von M. auf no. 10 gelesen. Ich lasse daher no. 10 folgen. Von sprachlichem Interesse ist der Gen. Zegyvoidsos Z. 4 zu Zeyv- oiöns; er muss bei G. Meyer $ 343 nachgetragen werden, da er die älteste derartige Form auf Thasos ist. No. 3 (10). Höhe 30 m., Breite 59 cm, Buchstabenhöhe 13mm. Die rechte Columne ist rechts unvollständig. Die Zeilen links und rechts nicht parallel. Etwas undeutlich. FRITZ BECHTEL. Linke Columne. M£ywv HoAvgevrov. “Inneysons Neotonvgvos. “Hynoieva5S Bedavoew. AnieAxos Anwoxoitov. . Abyoing Bewogevevs. Bılioriöns AXavvıos. "Augevdoos HoAvawerov. Aniodons "Houyooew. Rechte Columne. Angıuedov NN Bilınnos “Innayogevs. "Avtiogos Neavudyov. Anuözgıros Anieizov. Mvnoideos KAsoywvrios). Pavözgıros ’Avceyogd|dsw), "Alvelöinolıs Asdvaxıols). HonSikews Tnisudygov). Krnyoızins Kryoivov. "Aoyınnos “Hynoinmov. 10. Kisousdwv EveAxidsw. Zevoxgdıms Adunwvlos). "Algsororeing Mevednuov. _ KoeuoroAsws Mizov. Itodens TnAeyvotov). Linke Oolumne: 2. 8. Anitodons : AHIOPAZHZ d. A.; M.s Anıdges “Hynoayöoew [so!]) ist Fehler der Umschrift. — 11. [’Algsorozeing: von dem P ist die verticale Hasta und der obere Teil des Bogens erhalten; ELFTOTEAHZ, ohne Angabe einer Lücke vor dem ersten E, M., auf der Umschrift [Aolororeing. Zu BbıAoriöng Kavvios Z. 6 vgl. Aeövıs Bırıoridew no. 11 m. C. Z.9; der Name der nächsten Zeile lässt sich in no. 12 1. C. Z. 9 wieder herstellen, so dass die Zusammengehörigkeit von no. 10 und 12 auch von dieser Seite feststeht. — Die Namen Neozonvoıs (2) und Bedevons (3) - sind ohne Zweifel thrakisch. Der letztere ist unklar; der erstere, dessen beiden Elementen wir weiterhin begegnen werden, ist wol auf den Fluss N£oros zu beziehen. Ein zweiter Vollname, der N£oro- enthält, ist Ne- oroxgarns (no. 11). Rechte Columne. | 7. 1. Hinter Augıusdwv liest M. noch EIIKPATevs|, während der Abklatsch im Stiche lässt. M.s Lesung wird durch no. 4 Z. 7/8 so gut wie sicher. Zu Z. 9 "Aoxınnos "Hynoinnov vgl. ‘Hyrjornzos "Agginnov no. 12 r. C. Zu THASISCHE INSCHRIFTEN IONISCHEN DIALEKTS IM LOUVRE. 7 No. 4 (12). Höhe 36-, Breite 56 ®w-, Buchstabenhöhe 13mm. in einigen Zeilen etwas geringer. Zwei Columnen, deren linke unvollstän- dig. Die Zeilen laufen nicht parallel, sind nur teilweise deutlich. Linke Columne. JINNIIIINNINorixov. .g LDuyxA£os. JINIMINNIEAAov. ZUNINUNNINNNN 5. |Eyodoeyoons Pavlölicw. .gdrns Ovwvidew. . M&ywvos. > ‚ os Agıoroyaveos. ”Auger\doos Hoivamwerov. 10. uns Zıuakiwvos. Öoos ’Agı0roxA£os. axos Aswgdvevs. og KAsdouos. [XelıgoßovAov. 15. (olzgezosj|/ljllI] Linke Colum.ne. Rechte Columne. ZHIALAINNNNN "Aoyive& Tiuorsil$eog 2. HoAv9oovs "AA9NusrzvG. c r > D Hyromnos "Aoyinnov. Kegıdartiöns "AyeoızAtfos). Xeoikews Nvugıos. Pavolsws Zyodoeyögew. Eöygıs Avdov. ’ Agıorezyoons Aduvıos. Pevınnos Anuwvexrtos. “Hynoeo|xos| Hoivgarıov. AAzeios "Ajl|IjI|Iov. Kieogolo) ll Zieezojljjjliljlllilililiieo- EETEEIEFITTITNT Z. 1. von M. gelesen OFAYZONIKOY. Das = ist sicher falsch; ich erkenne eher ein K. — 2 .g HoayzxA£os: .. 5. |Eyodoe]yöons: ergänzt nach rechte Col. M.. — 4. AHMIOZE M.. — ‚KAEOF M.. — 3. ....... 0oY Z. 7. Bei M. zuerst EOPH&, dann OPHX; TOPHY steht fest. — 7. Me£ywvos: so sichtig auch M.; MNeywvos bei Erman C. Stud. V. 269 ist nur ein Druckfehler: die Frage, die G. Meyer S. 448 zu $ 237 stellt, hätte sich von selbst beantwortet, wenn er auf die Publication Miller’s zurückgegriffen hätte. — 9. ["Augev])dgos: ergänzt nach no. 10, 1. Col., Z.7. — 15. An der schraflierten Stelle gibt M. als ganz deutlich AT- TAAE2; auf dem einen meiner Abklatsche kann ich höchstens die zwei letzten Buchstaben erkennen. Uebrigens ist der Stein, wie es scheint, 8 FRITZ BECHTEL. jetzt in mehr beschädigtem Zustande als früher: an der Stelle, die Ms TAA einzunehmen hätte, verrät der Abklatsch einen Bruch. Rechte Columne. 27.1. . TAA0O2M.. — 2. Tiuoxzide|os\: bloss TIMOTTE ist sicher, die folgende Hasta kann Rest eines anderen Zeichens sein. APXHNAPE2Z, später APXHNAZTIMO M.. — Z. 3.’AAdnu&ssvg: die beiden letzten Buch- staben ganz deutlich; AAOHME M.. — 4. Die beiden letzten Buchstaben fehlen bei M.. — 5. "Ayeoızi£os): ATAZIKAE d. A., ATAZI M.; des letzteren Umschreibung ’AyeoiAsw] ist falsch. — 11. Die Triadenbe- zeichnung fehlt bei M.. — 12. Hinter AAKAIOZ gibt M. noch A.... IIAKTOY; zwischen A und OY fehlen etwa 7 Buchstaben. Zu 7. 4 Hyioınnog ’Agyinnov vgl. no. 10 "Agxınnos “Hynoinnov. Der Name ’AAdnu£vns (3) ist bisher ohne Analoga; er ist übrigens ebenso regelrecht gebildet wie ’AAJeıuvns, nur dass er den in &Ad7joo- ueı, dA9norw liegenden Verbalstamm voraussetzt. — [Xegıdevzidns (Z. 5) führt auf einen Stamm Xdoıdevr- oder Kepiderro- zurück, wovon abgeleitet Aeoıdavriöng wie Exgevriöng zu ’Exyas, "Exgavros. Dieser Stamm liegt vor in dem Namen Xeoides: vgl. Schol. zu OD. IV. 66 önegzüderzes * &xeive yag negıtwovAAdßws zAbvorıwı Myovv dia Tod vr, 0lov oidw Otdes Oidevrog, ueidw Meides Meidavros, gapitouaı Kegidas Kaegidavros, yeidoueı Agyeidas ’Ayeidevros. Das Scholion stammt aus Choiroboskos (Dindorf). No. 5 (5). Höhe 27cm. Breite 42m, Höhe der Buchstaben in 7. 1 29 mm., sonst etwa die Hälfte. Grösstenteils undeutlich. Ayesdiı wugnlı). | Em ıj5 noWmmg dneogis. ..o&vyos Zevo.. .E0ls]. "Alileuedns Tniepavew. 5. [Kl&öuogs Mermoirov. (Klvdınnos Eidou£vevs. "“Avrioyos Nixmvogos. Tıueiverog Poovidov, (AlvAwv Aswuuos. 10. . .. »zols]) Enux |[//]] THASISCHE INSCHRIFTEN IONISCHEN DIALETS IM LOUVRE. 9 Die beiden ersten Zeilen sind je um einen Buchstaben ausgerückt: das erste A von Z. 4 steht auf gleicher Linie mit dem zweiten Buch- staben auf Z. 2. Die Einteilung bei M. ist ungenau. Z. 1. wgn(): das Iota hatte keinen Platz mehr auf der Zeile — 2. 3. ...o&vyog: Rest eines Namens wie Eguö£vyos. M. gibt... OEYEONR, umschreibt 'O&Veos. Das drittletzte Zeichen ist sicher kein E: von der unteren horizontalen Hasta fehlt jede Spur, ich erkenne nur T. Der Strich im zweiten Zeichen, den M. für mittlere horizontale Hasta eines Z genommen hat, ist, verglichen mit dem entsprechenden Striche des folgenden EZ, weder lang noch tief genug, um für mehr als für einen Sprung im Steine gelten zu können. — #&&vo...ols]: der vierte Buch- stab ein O0; ZEEN2...EOr M.. — 5. [K]zöuos: .AAMOZ, der Abklatsch. Der erste Winkel steht unter dem zweiten Zeichen der vorausgehenden Zeile, so dass vorn nur ein Buchstab fehlen kann; der hergestellte Name ist no. 20 1. C. Z. 4 belegt. .. AHMOZ bei M. ist falsch. — 6. [Klvdınnos: [TwAınnos M.. — 9. [AlVAwv: ein Rest des ersten Buchsta- bens vielleicht noch vorhanden; vgl. Aö4os no. 30,1. M. ergänzt A. — 10... ..vrols) Enıxz ....: .. ONTIOZ EIIIKAE M., umschrieben |Ae]ovzos ’Enıxie|fovs). Zwischen T und O hat kein Zeichen Raum; hinter K bricht, wenigstens jetzt, der Stein ab, dem Laufe der oberen schrägen Hasta folgend. Ist M’s. AE nicht aus der Luft gegriffen, so muss man natür- lich ’EnıxAe[os] schreiben. Von der Triadenbezeichnung, welche M. am Anfange der 2.2. 6 und 9 gibt, zeigen meine beiden Abklatsche keine Spur.‘ Die Inschrift ist eine der wenigen, deren Kopf erhalten ist. Hin- ter den Worten von Z. 2 ist nach dem Muster von no. 6. 7. 8 zu er- gänzen oide &3eogsov. Auf dem Steine aber können diese Worte nicht gestanden haben, da sonst nicht alle Vatersnamen vollständig sein würden. No. 6 (9). Höhe 38em., Breite 94cm. Höhe der Buchstaben 13 mm. Grösstenteils deutlich. Vier neben einander laufende Columnen, die erste und vierte unvollständig. Die Zeilen laufen nicht parallel. Historisch-Philologische Class. XXXIL. 3. B ‚noXpnlaaoy, 5obnpIL INN» wowupeyn, SoM\oy\psry x SsluöoAnoy, "aokoyosyy Sowunley, Sonandoy| Ay, \5)o soaanhmey "noynogonoy amhnay, ‚Sorambaday Shapöxasy -\aloys4oy, SA]. "Sory oLOADd Suppımyy. "nouıadep Sorwnolhld, 3 Tmsöpknglarp awoonlıp ‚Saapssyannloag, SluazgorsyII Sorgöy Shaapy = Sup1syxnöpf, ‘Sordopy Sounlouos@ "aoyaogJoopanpy Soxany] = Sozanbayo]l "aoögaar Soyaoglooy, "aoaskap SOYYazZ = & Slöofnan "aoXoyosyy Sluanhoroıöy, "Soramhosyy Soomporunayg, S AO 5@3y9anB Sasglulkapp awıpg "aoahay Shaznogog, = AV 500x0yop Soraopgnosyy Sonlipıxyp, ‘Sorhrlanr SoXanoaoıöy, = [S]lppa»oxAn]T "noynogosyy Sowolfd, Sasyaanolıly, Sıaay [Sluaznoao00Y. "a010x01020y, Sorwölur, ‚Soamaagz 500panSpAy , [Slouözeroöp. ‘Sorgapp 5oıwöıozoay "SomamboyAy, Sormakayolf IH 59:*1000A7 ‚Soseypaspy Sıyxomög, aoyyıolay Swsy 9201004 sojoa»y "aoy, Soömpoyyouy, "Saspsölnonop Sorlug *'"*"" Y9UWwnfoNn 97191 A 9uwnfjon 94Y4Tıq 9uwnfon 9919M7Z 10 "©? "aoy ao 07 "aoızaımay|oJf| aogalp "aoımoaoaolı "Saaa "10 "9 "aoAa so ||| map "3 PIILNEIINI 9uwnf[on 938517 THASISCHE INSCHRIFTEN IONISCHEN DIALEKTS IM LOUVRE. 11 Erste Columne. 2.2. E..AE2d.A,„E..2M. — 3. BE d. A, AEQEM. — 5. crew: der erste Buchstabe ein 8, kein K wie M. angibt. — 12. fehlt bei M.. Zweite Columne. .... Pmios: die beiden ersten Hastä sind durch die Beschädigung des oberen Randes halbiert. ..... TIBHTOZ M., umschrieben [’Alw- Pntos (so!. Diese Lesung würde voraussetzen, dass der Stein noch nicht bis zur Hälfte des TI gebrochen war; sie ist aber positiv unmög- lich dadurch, dass der Raum zwischen T und / nur Smm. beträgt, wäh- rend er zwischen TI der folgenden Zeile sich auf 12mm. beläuft. Der Name muss gebildet sein wie ’Aroßmros, ’Ayoßnros u. dgl.; ich kann ihn aber nicht finden. — 14. ’AlylAwgwvros: das erste 2 steht fest, woraus die Ergänzung des T' sich von selbst ergibt. AYARB2NTOE bei M. ist eine Unform. Zw4A4os (Z. 9) ist Koseform zu Fwiews, wie 20x20 zu Oeöxisıc u. aa. Der Gen. Meyivov ist natürlich, trotz Ms Bemerkung »peut- etre Mexfuov«, nicht zu ändern. — Kdvvns (Z. 11) ist wol wieder thrakisch. Dritte Columne. Z. 1. ’IAov: der Abklatsch LA0Y und dahinter eine Hasta unbe- stimmbarer Art, die offenbar von einem Risse im Steine herrührt. MOYE bei M. sicher falsch. Der Name Ilooıs (Z. 10) ist thrakisch, Vollform Kezeinogis, CIA. 11:66. 6. Vierte Columne. 27. 11. Anuooov Ilvl’9ayoosw]: vgl. Anuoowv Ivdeyooov no. 22 1.C. 2.7. — 12. Ifögis ’Aoyeio|v): nach ’Apyeiog Hvgios no. 11 1. C. 2.7. Kevwßos (Z. 1) bekanntlich egyptischen Ursprungs, Noooixes (2. 2) nicht zu erklären; Ifvgıs (Z. 12) ist Koseform zu Neozonvors no. 10, 1202927: 2: B2 12. FRITZ BECHTEL, Stand des Dialekts. I. Der ionische Dialekt ist innerhalb der Flexion noch in voller Geltung. Dies zeigt sich in folgenden Kategorien: a). Der nom. sg. der masc. @-Stämme endigt auch nach @ oder Vocal auf -ns, nie auf -@5: daher stets -@yöong und einmal Advnotms (10). b. Der gen. sg. der gleichen Stämme endigt nie auf -ov, sondern entweder auf -&w oder, beeinflusst‘) von dem gen. sg. der s-Stämme, auf -805, wofür häufiger -evs geschrieben wird. c). Der gen. sg. der s-Stämme endigt nie auf -ovg oder -ov, son- dern immer auf -eos, resp. -evg. Die Schreibung -evs kommt bei den Nominibus auf -xA7js nicht vor: HayxA£os, ’AgıcıoxA£os in no. 12. d). Der. Gen. Sg. der i-Stämme endigt immer auf -zog. e). Von einem Gen. Sg. der eu-Stämme ist vielleicht eine Spur vor- handen in -Asws no. 9 Col. 1 Z. 3; diese Endung wäre attisch. II. In Stammsylben verrät sich der ionische Dialekt: a) in der Bewahrung der Nachwirkung einesalten F: Fewogevevs (10). b) in der Bewahrung des ionischen n hinter g: Hongikews (10). Folglich kann keine Inschrift, welche einen Nominativ Nızies ent- hält, zu dieser Periode gezählt werden. Oben habe ich meine Unfä- higkeit bekannt aus der Schrift von no. 19 zu entscheiden, ob die Nummer zur ersten oder zur zweiten Periode zu ziehen sei; da der genannte Nominativ eben aus ihr entnommen ist, sind wir aus dem Zweifel erlöst: weitere Bestätigung wird nicht lange auf sich warten lassen Zweite Periode. No. 7 (6). Höhe 30 em, Breite 68 w., Höhe der Buchstaben 14mm. in den unteren Zeilen 15mm. Die letzten sechs Zeilen sehr deutlich, von den übrigen nur einzelne Stellen. Zwei Columnen, die zweite rechts unvollständig, die Zeilen nicht parallel. 1) Diese Beeinflussung konnte natürlich erst eintreten, als das aus @ entstan- dene n im Klauge mit dem Fortsetzer des idg. @ zusammengefallen war. ne THASISCHE INSCHRIRTEN IONISCHEN DIALEKTS IM LOUVRE. 13 Linke Columne. Rechte Columne. Em) Tig Öeufsegme] Anaozie TITLE oide 29800800 nluleyöons’Agılotiovog). [Evloıntöns Nixodnuov. Zewnons ’AQI0ToXx.... Tiuevögos bowıxtdew. BEGAlaEıs Ziulov). 5. "Ayeoızljs Adpoov. Anusves Ilv$02s[o). Asvzınnos Evovßovkov. beinkos Togyov. Kaikivovs Zerodoxov. Anuoxoaıns Nyugıos. Eigvusvns "Hynoıcvansrtos. Aaıtiöns ’Agıordoygov. AvoiAews MeAnodvdoor. AntAAeos Bocrridsw. 10. Nixayoons Asayoosw. Ileoins KAsoxoitov. (Kelisıundns Oodovos. Linke Columne. Die Zeileneinsätze sind bei M. ungenau angegeben: Z. 1—3 sind um etwas mehr als Buchstabenbreite ausgerückt. Auch von Triaden- bezeichnung kann ich nichts entdecken, am wenigsten bei Z. 11, deren Anfang nach dem Abklatsche zu schliessen hinweggebrochen ist. Linke Columne. 2. 7. 3850d6xov: EEIOAOKOY der Abklatsch ; Zeıv]odoxov zu le- sen verbietet der Raum. — 11. [Ke]AAıwundns: .. ANNIMHAHZ d. A.: oMIAHZ bei M. ist Lesefehler. Bowixidns (Z. 4) steht für Bovvıyidöng wie eiusriov für und neben stue$4ov (vgl. Fick, Beitr. I. 65 £.) Rechte Columne. Zee ...ISTOY....... M.; was soll das bedeuten ? — 2. [F]n[w]eyoons ’Acıloriwvog]: hergestellt nach ’Aoıotiwv Znueyoosw no. 8 1. C. 2. 3; das erste H ist sicher, ebenso ATOPHZ, vom zweiten Namen ist AU erhalten. , Mi zuerst ........ AENIZAPR., dann... :.- ATOPHZAN. Bainkos (Z. 6) von Yeio- wie Kvdon2os (no. 111.C. Z. 7) von xv- doo-. — AniiAdeos (Z. 9) steht deutlich auf dem Steine; zu erklären ist AriAAeog wie &w4AAos, Vollname Anikkov 0. ä.. 14 FRITZ BECHTEL. No. 8 (8). Höhe 30 m., Breite 60 m, Höhe der Buchstäben 14mm. Die Zeilen rechts und links nicht genau parallel. Rechts unvollstän- dig, sonst prachtvoll erhalten. Die Inschrift ist mit besonderer Sorg- falt eingemeisselt. Linke Columne. Tesoiuexols) [N Hyiov ’Ayaoız3E£os. "Agıoriovy Inueyogew. Oivıyos Kaszivov. 5. Ent Wv dvWdeze dozovrwv oide EIE00807° Oodeyoons Keoiisov. Eikıusvios "Avtılögov. Kiertwvvuos Nızidew, Rechte Colum.ne. Hovivwveg 00900..... Inzozgdıys MYPIE Aseyoons N£otois). HEreros AEKYT > Agıoronohıs Kot...... Honzinosıs Bevoi so). $eiwv Mizov. Anuogwv Zeivıos. > - ” r u | Igızijs Aswgdve vs). 10. Anuv22os "Adizew. M£ywov Hegıevdg ov). "Avafıs Koiowvos. _ Tooyos "Ezszodt evs). “Yuros Bavossw. Linke Columne. Unter Z. 1 und 9 bei M. Triadenbezeichnung; der Abklatsch zeigt keine Spur derselben. Z. 3. ’Agıoriwv Znueyögew: vgl. Fin uleyoons ’Aoıloriwvos) auf der vorigen Inschrift. Da die beiden genannten jedenfalls im Verhält- nis von Vater und Sohn stehn, habe ich diese Nummer der vorange- henden folgen lassen. — 8. ’EAZru£vios: bisher war Zsurv nur in mythi- schen Namen nachzuweisen. Rechte Columne. Z. 1. Doviöeve£: die Inschrift ist so vortreflich geschrieben, dass Die Polemik, die G. Meyer $ 75 gegen das MOYAY- vorträgt, wäre anders ausgefallen, wenn er jede Aenderung ein Gewaltstreich wäre. sich des aus dem Hermokopidenprocesse bekannten Dovivriw» erinnert und den Chier Hovivwv (Bull. III. 323; 4. Jahrh.) schon gekannt hätte. Meines Erachtens können Namen wie die genannten nur unter dem Einflusse der epischen Hovivddues, novivßozsıg« entstanden sein. THASISCHE INSCHRIFTEN IONISCHEN DIALEKTS IM LOUVRE. 15 Z. 2. MYPII und AIKYT (Z. 4) sind Reste uns unbekannter Namen. — Neous (Z. 3) ist Koseform zu Neoronvgıs (no. 10). | No. 9 (X). Höhe 38em., Breite 37 em., Buchstabenhöhe 14—15 mm., Bis auf Z. 1 und 14 sehr deutlich. Aswxgctns Ileı[oJıorod[tov). ’Ayzeiov Bavdinnov. Nixzavdoos Zevwvos. yo To ‚ 70 T0v x00vov, 5. öv ob EEnxovre zei [4 5 Tomxo00101 1EXov, olde EIE0gE0V * II&ugıkos "I9vno20os. Ts Anidixov. 10. "Avdowv Xoiowvos. “Aonexos Tivvov. Zrudeucios ’AlsEidew. “Innwv Koiowvos. Kong “Hyiiilov). | Die Zeilen 4—8, welche eine neue Theorenliste einleiten, sind um | einen Buchstaben ausgerückt. / 2. 9. I$vnoAvos: IOYITOALIE M., später berichtigt. Danach ist ‚ die Bemerkung G. Meyers p. 290, der nur Ermans mangelhaften Ab- druck benutzt, erledigt. Der Name Tüvvos (Z. 11) ist noch nicht weiter belegt; ebenso wenig Zrudeucios (Z. 12), welch letzterer indes griechisch sein kann. No. 10 (13). Höhe 38 m., Breite 54°m.; Höhe der Buchstaben links 16mwm., rechts etwas geringer. Nicht parallele Zeilen auf zwei Columnen, deren rechte z. T. weggebrochen. Sehr deutlich. Linke Columne. Rechte Columne. IIvgöins Eügoiikov. Pıro0&svos K. Iongeyöoons Terotgov. IIvdayöons Z’OE 16 FRITZ BECHTEL. Kisavaxtiöns "Arugeoivov. Ilv$64iews OPA IonginoAıs IIovAiov. WNeikıs Tuuoselvov). 5. $bavınnos Boerudsw. ”Avtikogos MI "AoıoroxAns Ilonseyoosw. IIlvdoöve5 AER Aıötıuog Eüggiisov. “Hynrogidns "AoıorogWv “YwoxA8£os. _ Tiuevdeidn|s] "Aoiönios Kagirkov. Sewousvns) 10. Iloostdsıos Ilgoxew. Kvdaoos K Mey£wv IHoAvdidsos. "Ayowv Er Mixakins Bıluoridew. Hvswvvu/os) "Aox£nohıs Hv96Asw. Hlevreive|tos) AAA..2 ."Aorvoilew. Hoeysons Linke CGolumne. Z. 14. Die beiden ersten Buchstaben sicher ; der nächste Winkel kann auch Rest eines 4, aber nicht eines A sein; dahinter ist Raum für einen breiten oder für zwei schmale Buchstaben. 2. 2. Tergigov: Teigıyos wie Teroadiwv der an der zero«g geborene, vgl. Toie5 der an der roıds geborene u. aa. — Meoxns (Z. 10) ist Kose- form zu IooxAns oder einem andern mit IIoo- zusammengesetzten Voll- namen, dessen zweites Element mit x anlautet. — Meyewv (Z. 11) ent- spricht dem hom. Meydwr. No. 11 (19). Höhe 29 cm., Breite 105em-, Buchstabenhöhe 14mm. Drei Columnen, die erste links unvollständig, die Zeilen nicht parallel laufend. Die am schwersten zu lesende Nummer. Linke Columne. Mittlere Columne. Rechte Columne. as Avzivov. Tıwöilos " Ayvwvos. INN AN orodzov ..s Kadkıuevevs. “Hyıjojerdgois Zx]öuvov. Hvsiov Alyuozxgtiov. [Mvieö)nis]) Anuesös. Don &\inosıs Aswunjdevs. An ıo]lzgdıns Bikwvos. evs ’Erıxgdrevs. Nixies Ilvs$wvöuov. ....gens Fluuekiwvos. 5.'009owlevns Zxiuvov. ...9 Ixvuvor. [K]2sogerlns) INN] Un naiens Avoayögevs. ...... TeAeßoölov. re: zas Iynoınödıos. THASISCHE INSCHRIFTEN IONISCHEN DIALEKTS IM LOUVRE. 17 (Nevu]eyos’Avruiyavevs). Der Rest unleserlich. ?Agxeoilewg IvItwvos. Der Rest unleserlich. Av|oliorgeros Ayoodrov. ans Aloyoiwvos. 10. | As tuwv] Avoeyögevs. BE v 4ıo|0\xovgidevs. Unleserlich. Linke Columne. Z. 3. [Dvicdn|s] Anueös: ergänzt nach no. 22 1. C. Z. 10 Anus Ilvieöle\vs; M. gibt als Rest des ersten Namens HF. — 5. |0o9owl&rns SxVuvov: ergänzt nach ib. Z. 6 Zxöuvos Oodousvevs. — 6. Das Ende des ersten Namens nach dem Abklatsche; YAAKUI M.. — 7. [Nevulexos "Avılıyavevs]: ergänzt nach no. 11 m. C. Z. 12 ’Avugavnys Navudyov; letztere Inschrift ist mit no. 22 gleichaltrig, da sie den FxvVuvog ’09- Jou£vevs nennt. M. gibt vom zweiten Namen ANT..AN; die Er- gänzung ’Avzuiplaviov) hat keine Berechtigung. Mittlere Colum.ne. Z. 1. Hinter ATN2NOZ gibt M. noch A....0O; der Abklatsch zeigt nichts dergleichen. Ueber dem T von TIMYAA0Z bei M. ein E als Zeilenanfang; die obere Hälfte des E vielleicht auf dem Abklatsche zu sehen. — 5. AE2N M.. — 6. A.NAIOF (umschrieben "Adnveios) M.. — 7. KAEINANAPOZHPAAO|F) M.. — S. 9. auch von M. nicht eelesenn — 107.......... APIZTOKAEOZ M.. Rechte Columne. DE. 010010V steht Test,; M. sibt müur ......... ATOY. — 2. Iv$iov: ganz deutlich; O....@N bei M. falsch. — 3. Anlıo)zedıng: der Raum zwischen H und X ist zu klein, um M.’s Lesung An|uo|xgeens zu empfehlen. — 4. Vor P gibt M. noch K. — 5. Von M. gelesen: KAEO®ANHHAYZANI2N OF); von dem zweiten Namen gewahre ich nichts auf dem Abklatsche, das A des ersten steht unter dem zweiten Buchstaben der dritten Zeile: es ist Willkür, dass M. um 2 Buchsta- ben einrückt. — 6. .....ges Zy|nornöAros: ..... SALZ ...T0AI0OZ d. Abklatsch; AEINO. AZZ.XHIII® M.. — 9. Im Anfange KYAIF M.. — 10. Asliuwv]: ergänzt nach no. 17 1. Col. Z. 6 Avoayogas Asiuwvos. Historisch-philologische Class. XXXII. 3. Ü 18 FRITZ BECHTEL. 'M. AETM2N, aber mit der Bemerkung »ce mot est si efface que j’he- site entre cette lecon et Asiuwv«. — 11. Aıo[o]zovoidevs: sicher; AIOF- KOYPIEYZ bei M. falsch. Vor diesem Genetive hatM. noch ZY. 2EN l. IYO12N?).. — ı2. EYPYMENHZEPA....M.. No. 12 (11). Höhe 29m., Breite 78m, Buchstabenhöhe 13—14 mm. Vier neben einander laufende Columnen, deren erste und letzte fast ganz hinweggeschlagen sind. Die Trümmer der letzten sind ohne In- teresse, weshalb sie hier übergangen werden. Meist sehr deutlich. Die Zeilen laufen nicht parallel. Linke Columne. Mittlere Columne. Rechte Columne. Astuov Ot.un.. FIIENEIEERIEIEDEEIDIIDEITELIT Mös “"Hoogwv|ros|. Pikwv “IanoosEv|evg). 08. OixoodEvns "Hynoıucyov. Zxüuvos 'OoFousvevs. "Augies Kisoorodrov. Aaueoiorgaros Kisoyevevs. 5. u lelos Eruxgdens Edgvodevevs. MNvugıs Fıuekiwvos. KvdonAos Nıixayoosvs. "Augiekeiöng "Akxıddevs. Evg. "Agysiog Ilvgvos. Me£ywv "Exerteiov. EUG. Koauoröiswg “Hysrodtevs. Ilvdiwv Xoigov. &W, KXevvıg Pılıoudew. Nesoroxzodıns Zipwvos. 10. 08. "AgıoroßovAog TnAsydvsvs. Aswöorgaros Hevrakioxov. ov. Zxvuvos, Kvdoayogsw. Bıriov Nixijvogos. EUS. Avripdvns Navudxov. Koeuo TöAs\ws Koeuoröisw. EuS. “HynowAns Kisawerov. Linke Columne. 2.5. I dA; ._=M. — 10. Oxd.A.; von M. nicht gelesen} Mittlere Columne. Z. 2. Miüs “Hooywv[ros]: ich weiss nicht, warum M. ein Monstrum Mvongoywv in den Text setzt; Mös ist ein aus karischem Gebiete be- kannter Name, vgl. CIG. 2677 b (Iasos) novrevewv yvwun Jıoysitov rov Mvös, und “Hooywv ist z. B. no. 15 m. C. Z. 1 belegt. Zu Z. 7 Aoyeios IIögiog vgl. Ilvois "Apystolv) n. 9 r. C. Z. 12; zu THASISCHE INSCHRIFTEN IONISCHEN DIALEKTS IM LOUVRE. 19 Aeövıs Pıhiouidew (Z. 9) vgl. Pıikuotidns Kaeivios no. 10 1. EC. Z. 6; zu Avuyärns Navudyov (Z. 12) vgl. [Nevu]egos ’Avzlıpdvevs) no. 19 1. ©. 2.7. Rechte Columne. 2. 2. “Innoo9&v/svs): die Lesung ist sicher; IZIOr M.. Der in Z. 3 genannte Name ist auch in no. 22 1. C. Z. 6 anzu- treffen, weshalb ich no. 22 folgen lasse. — Ueber Neoroxgdrns (Z. 9) vgl. zu Neozöswois no. 101.0. Z No. 13 (22). Höhe 38em., Breite 79cm. Höhe der Buchstaben 16mm. in der rechten Columne etwas bedeutender. Zwei Columnen, die Zeilen nicht parallel. Sehr schwer zu lesen. Linke Columne. Rechte Columne. PERNIIIEIIKENTTEITTIEN [Zxöu)vos INN IHLIILENLIITTTIEEFTHT N . ozgerols] III "Agıorolx)A ns "AN [As\wdıxzos Meywv[os). beidınnos Kovowgor. "Aiziuexos Torıe|iov]. 5. "Alzeovav ’Ayooetov. [FxvVJuvos Bılıoridolv). Zxüuvos 'Ogdousvers. "Agılorlorovis) Bee/)|jjjij) "Agroroxgeinis) Adroxiolerielisl. INNNNNNeseews Anuoowv Iv3ayölo)|/jj)) ....09 Osozo[dre[vs]? [IMv3wWres Iv9|w\vex|tos). Unleserlich. 10. Anuns Ividdle\v:. Zxvuvos De/jjlijiji//l) ..eyoons HongınoAlos). ..osEvns [ullllj))] ‚.ardgos Hu9tovos) EAe)yaz{ayie INN PEEREENEETEEILETEETTT IT Unleserlich. Linke Columne. De se. INNHOZOEY M.; EY sehe ich einigermaassen. — 3. Hinter dem ersten Namen liest M. AM#A4; das wäre Rest von ’Augav- doov. — 7. Adrox|oledieluls|: M.s spätere Lesung APIFTOKPATEYZ sicher falsch. — 8. Ivdayolo]|]jj]: leider gibt der Abklatsch keine Aus- kunft, wie viele Buchstaben hinter O fehlen. MHYOATOPOY bei M. steht in Widerspruch mit -eyogevls) r. Col. Z. 7, aber im Einklange C2 20 FRITZ BECHTEL. mit Buluouidolv| ebenda Z. 5. — 10. Anwijs: das A steht am Anfange der Zeile, ist nicht eingerückt, wie M. angibt. Anus ist contrahiert aus Anu£ng, der Gen. lautet Anueös no. 19 1.C. Z.4. — 11. ...eyoong: ..4.TOTH2 bei M. scheint Druckfehler, da die Umschrift ... @yoons hat. — 12. .... TANAPOZ M., umschrieben |"Av]zevdoos mit einer mir unverständlichen Verweisung auf no. 9. 2. 6. Zxiuvos Ogsoutvevs: vgl. oben no. 11 r.C. Z.3. Darnach ist Ogsoulevns Ixöuvov in no. 19 1.C. Z. 5 hergestellt. — 8. Anuoowv Ilv3eyolo)/]]||: offenbar steckt in no. 9 C. 4 Z. 11 der gleiche Name; der dort Genannte kann Grossvater des hier Genannten sein. — 10. Anung IIvAadevs: dessen Vater wol in no. 19 1. C. Z. 4. Rechte Columne. 7. 2. ....oroerols): O steht fest, ZTPATRN bei M. ist falsch. — 6. Als zweiten Namen liest M. $PAZ..PIAE d. i. Bocolm]eildevs]; die Triadenbezeichnung bei M. nicht angegeben. — 7. [|| eyo- osvs)l: ZQKPATHEAYZANOPEYZE M., zu dem letzten Namen die Note »probablement Avoayögsvs«; N sicher aus T' verlesen. — 8. ////|wv ©s0xg|@r|s[vs): KPAT2NOEOPPHTOY[so!)M.. Vor demsichern P des zwei- ten Namens stehn, 7 mm. entfernt von einander, zwei senkrechte Hastä, deren zweite von einem Risse herrühren muss; was für ein Zeichen an der Stelle gestanden habe, ist nicht zu erkennen, gewis aber kein P, da von einem Bogen nichts sichtbar ist. Welche Buchstaben hinter P fehlen, ist eben so wenig zu sagen: um etwa zwei Buchstaben von P entfernt taucht eine senkrechte Hasta auf, die zwar kein Y, wie M. anzunehmen scheint, aber E u. dgl. andeuten kann. — 9. APAI- ZTPATOZ [so!| TIMOKAEIOYF) M.; zwei Wunderbarkeiten in Einer Zeile, an die ein anderer glaube. — 10. Als zweiten Namen liest M. JIAM®PBAI2|NOF|; was die Verweisung auf no. 24 soll, weiss ich nicht. — 11. Vollständiger KAELFOENHZIIMOY M.. — 12. M. gibt noch AP als Anfang des zweiten Namens. — 13. [MIZO®2NF M.. No. 14 (14). Höhe 36m-, Breite 75em., Buchstabenhöhe 15mm, nach THASISCHE INSCHRIFTEN IONISCHEN DIALEKTS IM LOUVRE. 21 unten zu etwas geringer. Zwei Columnen, deren Zeilen nicht parallel laufen. Grossenteils undeutlich. Linke Columne. Rechte Columne. HIITIIIERERERITETTITEIITIE Aw RN Iv3oislws) |||] er. Agıjidovs Avoayögelvs). Aszwdızo|s] „Zervgov. Anuwvas Bzonounov. ezovzAjg HIonökov. "Agıoro x\Ajs Farvgor. 5. [Nlıxogoöv Angıos. Zivavoos "Agıorodizov. Anuwves KaıoEa. "Agıorousvns Ilv$iwvos. Mıxäs "Agıoroxgatevs. _ Alllonsims AnoAAodagov. Zcrtvoos Nıxıjvogos. IIv3iwv ’Einlıxgdtevs. ZevogWv Koatmoızksüs. Avoiotoaros IledıEws. 10. ’Aoystos Nöuywvos. "Aoıszelilöns TnAsypdvevs. ["Heeyöoas Adunwvos. Nıxıjvag |Fer|voov. [Tıluoxz Ans Herde. Fa|t|voos Aswölxorv. ...816 Irodıwvos. .... 004g TIv3o |||] Linke Columne. Z. 2. DIPHYA0OY M. als zweiten Namen. — 3, Aswdıxols): der Name steht fest durch Fazwoos Aswdizov r. C. Z. 12 und Aswdızos Za- zioov no. 15 1. C. Z. 4. AT2AIKOF mit der seltsamen Umschreibung >Aywdıxos M.. — 11. [Hgeyöges: von dem ersten P ist der Bogen zu sehen; ..ATOPAZ& M.. — 14. M. vollständiger IYOOMNHFTOY. Zu Zatvoos Nixıjvooos (8) vgl. Nienvwo Zarvgov r. C. Z. 11. Rechte GColumne. zZ. 1. N KYAlN]|: wol Rest von Kuvdinnov; bei M. steht KY...OY. — 2. ’Aoıjiovs: die sechs ersten Buchstaben stehn fest, der Name hat überdies in no. 17 r. Col. Z. 7 gestanden, wo APHIO zu lesen ist. APPHOOYZ bei M. sicher falsch. — 2. 7. 8. 9 um einen, Z. 10. 11. 12 um drei Buchstaben einge- rückt, da der Platz durch die Namen der linken Columne in Anspruch genommen ist. 22 FRITZ BECHTEL. Stand des Dialekts. I. In den Flexionsendungen gewahren wir z. T. erhebliche Ab- weichungen von dem vorhin aufgestellten Schema, sämmtliche zu Gun- sten des Attischen. Folgende Uebersicht mag dies verdeutlichen. a). Der Nom. Sg. der masc. @-Stämme endist nach Vocal oder o gelegentlich schon auf -@s statt -ns: Nixies (19), ‘Augies (11), Mızas aus Mixeas (14), How@yoges (14). Kein Denkmal der ersten Periode weist ein Analogon auf. b). Der Gen. Sg. der gleichen Stämme endigt, ausser auf -cw, -805, -£vs, auch auf -ov und auf -@. Ein sicheres Beispiel für -ov lie- fert no. 22: BıAuoridov; zwei für -@ no. 14: Xcıgka, Isıdie. Letztere Genetive haben ihr Vorbild in den attischen öovuJoI7jge, nergeioie u. aa.; warum diese Bildung bei G. Meyer $ 343 »Dorismus« genannt wird, weiss ich nicht. Aus dem Gesagten ergibt sich, dass no. 14 und no. 22, folglich auch die mit no. 22 gleichaltrige Inschrift no. 11 die jüngsten Denk- mäler dieser Periode sind. c). Der Gen. Sg. der s-Stämme endigt nie auf -ovs oder -ov, sondern auf -sos, -evs. Während aber die früheren Inschriften -sog in den Genetiven auf -x2&£og nie mit -evg wiedergeben, begegnen wir in no. 14 dem Genetive Koatmouxkeös. d). Der Gen. Sg. der i-Stämme endigt immer auf -vog. e).. Der einzige belegte Genetiv eines eu-Stammes hat attische Form: Iedıews no. 14. U. Im Innern des Wortes ist der Dialekt nicht weiter zurückge- drängt als früher. Dies zeigt sich a) in den Nachwirkungen eines alten f: Sewnons (6), Heinog (8), Sewousons (13). b) in der Bewahrung des ionischen n nach Vocal und o: zeum- x0010: (7), Honseyöons und Honfinosıs (8. 13. 19). THASISCHE INSCHRIFTEN IONISCHEN DIALEKTS IM LOUVRE. 23° Dritte, vierte und fünfte Periode. No. 15 (15). Höhe 38m, Breite 165m. Drei neben einander laufende Columnen aus verschiedenen Zeiten: die linke Columne gehört zu III, alles Uebrige bis auf die drei letzten Zeilen der rechten Co- lumne gehört zu IV, diese zu V. Höhe der Buchstaben: links 12 —ı13mm., in der Mitte 18mm., rechts 15—16mm.. Bis auf die rechte Columne meist deutlich. Linke Columne. Mittlere Columne. Rechte Columne. EHI I I IT ----w@r Acwlplavolv). ....tas ’Agıoreiolv). all I] Adesuevros Birwvidov. |F]zodtwv Meyaxisidl[ov). Krnoıyov Havrexisiovs. Ieioıos "Hoexisidov. Awovvoıos TnAsly\öv[ov) . Aiayöges’Agıoroöizov. Ilvdeylogles Navpdvıov. ...oiorgeros Buvoiso). Aswdıros Zarigov. Hooy| öl "AAsädoyov. Heyzgeridns’Agıorox]oirov). Nizaogos Kdouov. ”Aoıoreiöng HoAvzoarov. ®Beg0iAoyos 'OgFoufvov. "Aixıuos Anudixov. Zryoayoges (M)osony&vov. Ogdonnos OAvuniodi[oov). $eidwv Kaıgee. "Enıy&vns Oowuos. $bavodıros TAavxov. :Avoayöoas Karkıutvov. Eigveve& ’AnoAAodogov. Hoiveiveros "Exearei|ov). "Agıoroywv KaAkıoıpdıov. Zrnoayoges | "Augarögos "Aoyeiew. Linke Columne. 2. 10. Keikıufvov: hinter Y fehlt Nichts. Ms Keikıusvovls) hat keine Berechtigung. Zu Aswdızos Zerioov Z. 6 vgl. No. 14 1. Col. Z. 3. Mittlere Columne. Die Triadenbezeichnung, hinter Z. 7 ganz deutlich, fehlt bei M.. 2.2. ....»v Aso[yldvolv): ...IYNAE 2. ANOY der Abklatsch; HPOBR2NAEOIANOY M., der auffällige Genetiv sicher verlesen. — 8. (Mjorony&vov: M., der Stein NOIPHT®; vgl. no. 20 1. Col. Z. 9. Zun- ceyogas Moıony&vor. Rechte Columne. Z. 2: ....tag: AYEZIAZ [so!) M.; der Abklatsch lässt leider im 24 FRITZ BECHTEL. Stiche. — 5. ZTHEIrTPATOZ M.. — 11. Hinter Zryoeyöoes liest M. noch den fragwürdigen Genetiv EYALFTOY. No. 16 (1%). Höhe 37em., Breite 67em.. Zwei neben einander stehende Columnen, deren rechte grösstenteils abgebrochen ist. Die linke Columne gehört der dritten Periode an; Buchstabenhöhe: in der ersten Zeile 17mm., sonst 12mm... Die rechte Columne gehört zu IV; Buchstabenhöhe: in den ersten beiden Zeilen 17 mm., sonst 25mm, — Meist deutlich. Linke Columne. Rechte Columne. [Heyxoeriiöns MeyexA[eidov). Kortoßovios ’Agıol1loAs[w). Eidvxr... Havraxiis Navxodrov. Hosv ... bavoxoıros Navnkiov. Kagıd ... 5. Kisivavdgos HvItovos. "Aox£oltoarog] Avoayoous Asiuwvos. "Eruxgd| ans] Zivavoos ’Avtızodrov. . "Aonjt9|ovs) Kocimoızijs Pılwvidov. FIIETTIN Ds ar ar FIIIIIEIRILINT 10. Pilwv Kocrivov. ’Ayaoıx/js HoAvyavrov. ”Agıoreyopas Ev9vxAesiovs. IIvdiwv Zıualtwvos. Fıualiov Odowvos. 15. > Alxtuegos Keidıysitov. Osodoros ’Avögoxisiovs. noavjjiljilii}&ror. Linke Columne. Z. 1. Hergestellt nach no. 18 1. Col. Z. 10 MelylexAsidys He[y]- xoctidov. M. gibt den ersten Namen vollständiger: ..... ATIAHZ. Nach Z. 6 Avoayogas Asiuwvog ist no. 19 r. C. Z. 10 Aeliuwr] Avoayogsvs hergestellt. Zu IvIwv Fıuekiiwvos (Z. 13) vgl. Zuuakior Ivdiwvog no. 18 1. Col. Z. 3; zu Fıuailwv Ocowvos (Z. 14) vgl. O«owv THASISCHE INSCHRIFTEN IONISCHEN DIALETS IM LOUVRE. 25 Zıuakiwvos no. 16 mittl. Col. Z. 5; zu ’Adxiueyos Kaikıyetiov (15) vgl. Keikiysıros ’Aizıudyov no. 20 1. ©. Z. A. Rechte Columne. Als Z. 1 gibt M. 32KP, in Z. 8. 9 liest er noch ein paar Buch- Sraben: 2. 8 0%.... ZERO LMERS No. 17 (24). Höhe 28em., Breite 67em., Höhe der Buchstaben 15—16mm. Zu III gehörig‘). Deutlich. PILLEITITTTTLTITINTINTNI Neouevdoos FrtiAßwvog. Pavozgıros ’ldvador. Avsiotoeros Pılwvidov. 5. KAsöußgoros Anuozxgirov. MeyexAsiöns Teioıxgdıov. Mevednuos Aswdizov. INN AnoäAoduioon. [An\uö|oreje[Tos Nixodnuov. 10. [ESleiverlos ’Aoıorövov. 7. 2 nicht ausgerückt, wie M. angibt. — Iıißwvos: ZTIAUNL2- NO M. zuerst, später berichtigt. — 6. Teioızgarov: der letzte Buch- stab von M. fälschlich als 4 gelesen. — 10. [’ESleiverlos: hergestellt nach no. 27 Z. 2 ’Agıcwvovs ’EEeıw£iov. Z. 2. ’IWvddov: der Name sicher; griechisch oder thrakisch? — Zu Avoioıoaros Pılwvidov (7. 4) vgl. den gleichen Namen no. 20 r. Col. Z. 10; der in no. 20 genannte ist Enkel des hier erwähnten, da die beiden Zeilen zu verschiedenen Zeiten eingemeisselt sind. No. 18 (16). Höhe 36cm. Breite 129em., der rechte Rand unvoll- ständig. Drei neben einander laufende Columnen, deren Zeilen nicht parallel gehn. Columne 1 und 2 sind etwas früher eingehauen als Co- lumne 3, aber wie diese schon zu Periode IV zu rechnen. Höhe der 1) »Un peu moins ancienne que les prec&dentes« M.; durchaus nicht, da die bei M. unmittelbar vorausgehende Inschrift sicher jünger ist als diese. Historisch-philologische Class. XXXIL. 3. D 26 FRITZ BECHTEL. Buchstaben: in der linken Columne 14mm. jn der oberen. 16mm. in der unteren Hälfte ; ın der mittleren Columne 15 mn.; in der rechten schwan- kend zwischen 12 und 14 mm., Nur Columne 1 ist deutlich. Linke Columne. Mittlere Columne. Rechte Colum.ne. PIHEITIITELTIEI TI Nlım)elnu]os Tenoxgeizov. ITTETTITTTTTTTN] ”Aoı\srloun])öns Nöooov. ’AvdooxAjs |Hon\Sınoros. "Agıoroxiis TyAe... Evßoos TyAsudgov. ’Aleıoroxoatns .. o1ı0ro«rov. 'Hods Aloyoiwvog. Aswundns "Avyuögov. "AnoAAödwoog Qezodwoov. Evygıllos Borowvido|v). 5.’Eodtwv Zxv|uvov). Odowv Fıuaklwvos. Zwiios Beıkvvov. "AooroxAnsFtiißwvog. Aswoxins "Avreyooadov. “Hoeyogas ’Agtoreidov. Zdrvoos Eü9vrisiovs. Aeiuwv ’Aotvxg&eovros. AtoyvAos Oeodwgov. ’Aox£oroaros Iedısws. Küdveins "Avreyooadov. ’Agıoreyooas ’Agıorodruov. ©sönounosMeAn|ordnuov. Agıorousvns’A In\weyogov. ’Agıowdnuos HoAvgavzov. 10. Biwv “Hoddos. ’Aox£önuos Eloueiov. "Avtidoros ’Avundtoov. Anuogor ’Avuxocıov. Aswödurs [Pleidwvos. Tıuoxisiöns Zervgov. Bowros Zwikov. Aöntos Actyoovos. "Aoıorogpdvns "Agzsoihe. Eieyooas Avodvögov. "Avugy öv Iwolwvos. Iledıevs Zivavoov. Zxvuvos "Aloxeno4ıos. 15. EZevogyadvns ’Avu|plarov. Linke Columne. In Z. 1 hat M. als Schluss 2NTOZF vorgefunden. — 2. ’Agılszlo- wn)öns: richtige Ergänzung M.s, der im Anfang .. IFT bezeugt. — Unter Z. 3. 6. 9 gibt M. Triadenbezeichnung an; der Abklatsch be- stätigt diese Angabe nicht. 7. 10. “Hoados: Genetiv zu Hoäs r. Col. Z. 3 und sonst. Diese Genetivbildung ist bei den loniern in Kleinasien häufig anzutreffen: vgl. CIG. I. 3141. 54 JHovvra|ölos mit Boeckh's Anmerkung; Ditten- berger Syll. no. 344 Anm. 28; “Hoddos noch no. 20 m. C. Z. 5. Mittlere Columne. 7.3. M. gibt den zweiten Namen vollständig: SAQXFLFTPATOY.' — Die Bemerkung, in dieser Columne sei „une petite separation entre 1) Bei erneuter Prüfung des Abklatsches finde ich Spuren des 2. THASISCHE INSCHRIFTEN IONISCHEN DIALEKTS IM LOUVRE 27 les noms« wahrzunehmen, ist in dieser Allgemeinheit unrichtig: wo der Anfang des zweiten Namens sicher ist, trifft sie bloss für Z. 5. 10. 11. 214. 15 zu. Zu Odowv Zıuakiwvos (2.5) vgl. Ziuekiiov Ocdowvos no. 171. C. 2.14. Rechte Columne. Z.1. ..EMA M.. — 2. Hinter THAE bricht der Stein ab; des- gleichen hinter OPAZRNIAO (Z. 4) und hinter APKEXIAA (Z. 12). — Der Steinmetz war bestrebt die Vatersnamen in Eine Linie zu brin- gen; dies istin Z. 3. 5. 6. 7. 10 durchgeführt, wo teils zwischen beiden Namen Lücken gelassen, teils kleinere Buchstaben angewendet sind. ER Aeoler Der Träger des Namens #eievvos muss nicht notwendig ein gewesen sein: als lonier hätte er zwar regelrecht #e«ewos zu heissen, indes wird in einer delphischen, ungefähr gleichzeitigen In- schrift (Le Bas, Voy. Archeol. II. 841) ein Lakedaimonier $aßevvos an- geführt. Wegen des ı von #eievvos sieh zu Haugeins no. 181.0. 2. 6. No. 19 (18). Höhe 29em., Breite nicht anzugeben. Zwei neben ein- Neben der rech- ten hat noch eine dritte, bloss noch in Spuren sichtbare, gestanden. Höhe der Buchstaben : links 19 mm., in den beiden letzten Zeilen 15 mm.; rechts 14 mm., ander laufende Columnen, deren Zeilen nicht parallel. Die Columnen sind beide etwa gleichzeitig entstanden (vierte Periode); die rechte jetzt schwer zu lesen. Rechte Columne. Ileo i9\v| uos Kojeuor w\wexz|os.] Linke Columne. ENEIITIEERIEETLLINTITINTINN Adroxzgdrng HoAvgeidov. "Aoy&önuog Nevowvos. Zıueliwv Hvsiwvos. . Zrodßwv ”Agıorovizov. IIe u\geing Eü$vxAeiovs. Kaduos Anudizov. "Aoiotaoyos Aswoxgdrov. Tooyos Navowvos. 10. MelylaxAeiöng Ha|y|zoauildov). Enıy&vns Bazxgiov. Teioiızgerng Avodvdoov. ’Adnvödoros Arovvoiov. Osouuidns KAuıgäo)v. lHoAvzgıros Avoeyögov. Deiorgaros "Eodıwvos. Davayogas Hvsiwvos. ERS sg IIv3iwv(os.| Ziiinwv Nıxodnuov. A. Mi D2 Avxiox|os] .. 23 FRITZ BECHTEL. Linke Columne. 2. 10. Mel[ylexieiöns De[y\zoetidov): der erste Name steht fest; hinter ihm folgt ein Zeichen, welches als I” genommen werden darf, dann ein ganz deutliches A; dann eine Lücke, die nicht viel breiter ist als die zwischen E und A im ersten Namen (33 mm.), also nur mit Einem Buchstaben gefüllt werden kann. NHeyzoeriöns öfter auf Thasos belegt, z. B. no. 9 Col. 4 2.5. M.s Lesung NE. AKAEIAHZKPA ist durchaus ungenau. Zu 2. 4 Zıuaiiov Hvdiovos vgl. no. 17 1. C. Z. 13 Hvdiwv Lı- ueiiwvos; zu 7. 10 MelylexAsiöns Helyzgeridov] ib. Z. ı [Heyzoerliöns MeyaxAsidov. Heugeins (Z. 6) steht für Heugdns wie Baıvvov (no. 16 r.C. 2. 4) für baevvov, wie EvJvxAsiovg für Eö$vxAfovs; vgl. die Sammlungen Dit- tenbergers Sylloge p. 780. Auch Aevein Moouv3ideow MıAnoin (Clerc Bull. d.C. H. VII. 80) ist hierher zu stellen; aus Homer unzweifelhaft veiov Ö’ dow ayysa navre Od. 9. 222. Rechte Columne. 7. 1. M. den ersten Namen vollständiger: IEPIOYMOX; als An- fang des zweiten ergänzt er fälschlich XEIP, da ATIFT ganz sicher steht. Wie es mit M.s Lesung des Schlusses (@NAKTIOY) sich ver- hält kann ich nicht entscheiden. — 3. Tesoızgeins: KPA etwas undeut- lich, aber sicher, TEIZ|IAO\THF bei M. ist falsch. — 7. ’Eodtwvog : das E sicher; KPAT2NOF bei M. falsch: vgl. no. 21 r. Col. Z. 11 ’Eoatwv Heıorodrov, wo M. falsch Frodıwv liest. — S. Pavayogas: von dem # ist bloss die senkrechte Hasta da. J/ZANAIOPAZ M.: falsch, da für ein 7’ der Raum zu klein ist, wie man in der voraufgehenden Zeile an FALIFTPATOZF sieht. — 9. .........: IIAAIO.X der Abklatsch; die beiden senkrechten Hastä zu Anfang sind durch eine Querlinie verbunden, die von einem Risse herrühren muss; dass Zeichen vor ist bis zur Unkenntlichkeit beschädigt, die Spuren führen am ersten auf Y. An die Lesung Piicı$og glaube ich eben darum nicht. M. gibt nur ... AIl.... — 11. Der zweite Name vielleicht IZegıdyuov; M. gibt i THASISCHE INSCHRIFTEN IONISCHEN DIALEKTS IM LOUVRE. 29 PIA, setzt aber die Lücke zwischen dem ersten Namen und dem Reste des zweiten zu gross an. No. 20 (20). Höhe: 43,5°m., Breite 139em.. Die Höhe der Buch- staben sehr schwankend. Drei neben einanderstehende Columnen, deren Zeilen nicht parallel laufen. Oben und unten schwer zu lesen, sonst deutlich. Linke Columne. Mittlere Columne. Rechte Columne. MM Neworzezoe). WINTER AIRETTTTEIEIEEN Kaıgiwv ’Agıorou£vor. Avtineroog ’Avundtoov, PıAwviöns "Ayooid IM | Avoiotowios’Agıoreyogov. Mevioxos Aıoozovgidov. ’Agiorwv "Eruxgdrov. Keduos ’Agıoroyavov. “Howidns Trueyooov. ®ilwv Nıxodgoouor. 5. Agıorodnuos OuaoveAzov. Kakkiysıros’ Alzıudyov Xdons "Avuzgdrov. Xaixıdsvs Bıliozov. ”Aox£oroeros "Hoddos. Meyazxisiöns Zworyikov. Mooyiwv Tiueıwerov. 0oYsousvns I|oAv\ltiuov. "Aotsoiwv Dleugisov. ’AyAcoxvöns Anumiolov. ”Aotvzo&wv Navowvos. "EoudgıAos “Hoaxkeitov. Ztnoeyooas Moiony&vov. “Exereios HoAvriuov. Kisttos Nixaotwvos. 10. PAlog&isws’Agıoroywvros. Zchvoog ”Avreyogddor. AnoAlogarns Aıoy£vor. AM2NI. .& “Pıevov. Me&/uvyoos JArovvoiov. Avoiotoaros $ılwridov. [(Yloaowrtdns Odowvos. Tooyos ’Aoıoroundov. Anupıgıos ’AInveyogov. | "Aoıoriwv ’AgıoroxAsiovs. "AnoAAds Anunreiov. ITITELEITTTTETTETTEETT TFT | Zuiiwv Nvugwvos. ”Aduntos Anunroiov. 15. Plvılmnog "Avasizo. Osrarsos N I ze Linke Columne. Gehört bis auf ZZ. 14. 15 der vierten Periode an, die genannten beiden Zeilen der fünften (das A hat gebrochenen Querstrich, & — #); Höhe der Buchstaben 15mm. in Z. 14 f. 18mm, Die ZZ. 12 und 13 sind nicht ausgerückt, wie M. angibt. 2.2. Aeroiwv: XAIPP2N M.. Das zweite P falsch: der Halbbo- gen, der sich an das obere Ende der senkrechten Hasta anschliesst, kann nicht Teil eines P sein, da er zu klein ist; vermutlich rührt er von 30 FRITZ BECHTEL. einem Schaden im Steine her. — 11... AM2NI. 3 “Pıevov : ’ Auwvılo]s "Pıe- vov M.. Der zweite Name ist ganz sicher; P muss Anfang desselben sein, da &, von dem Reste erhalten sind, offenbar Neminativzeichen ist. Gegen die Lesung ’Auwvı[o]s bei M. spricht, 1). dass A um einen Buchstaben eingerückt ist (was M. nicht angibt); vor A zeigt der Abklatsch Spuren eines A; 2). das einfache M. — 14. Zuiiwv: von dem & sichere Spuren; MIA2N, später ZMIA2N M.. — 15. [$le- vınnos "Aveöiie: AAKINHOZANAZIAA M. in den Berichtigungen ; AAK sicher falsch. Zua Z. 9 Zmoeyöoes Moiony&vov vgl. den nämlichen Namen in no. 15 Col. 2 Z. 7; die betreffenden Teile von no. 15 und 20 werden auch von dieser Seite her als gleichzeitig erwiesen. — Zu Mooyiwv Tr- uawerov (Z. 7) vgl. Tiueiveros Mooyiwovos no. 21 1.0.2.7 Mittlere Columne. Bis Z. 10 zur vierten Periode gehörig, von Z. 11 ab gebrochener Querstrich im A. Buchstabenhöhe in den drei ersten ZZ. und vonZ. 11 ab 17 mm., in den übrigen etwas geringer. Dass Z. 1—6 um drei Buch- staben eingerückt sind, bemerkt M. nicht. 2. 10. ”Arıeyooddov: ich vermag hinter Y kein 2°_mehr wahrzu- nehmen; "Avteyoocdovs , wie M. liest, würde im Widerspruche stehn mit sämmtlichen Genetiven von Nominibus auf -ng, welche wir bisher gefunden haben. — 15. Hinter ’Ovrjoruos (so auch M. nachträglich) gibt M. noch einige Buchstaben, die auf dem Abklatsche nicht erscheinen. — 16. Von M. nicht gelesen. 1. ©. Z. 15, wegen 'Exeıeiog loAvriuov (9) HoAvuuos "Exereiov no. 21 r. C. Z. 5. — Wegen ‘Ho«dos vgl. zu no. 16 1. C. Z. 10. Wegen Kaikiysıros ’Akxıudyov (5) vgl.’ AAxiuegos Kaikıyeitov no. 17 Rechte Columne Der gebrochene Querstrich im A ist durchstehend;; also fünfte Pe- riode. Die Buchstabenhöhe ist fast in jeder Zeile verschieden. Z. 2. Vom zweiten Namen ist 4 noch schwach zu sehen; M. will ATPOIAOY gelesen haben. f | THASISCHE INSCHRIFTEN IONISCHEN DIALEKTS IM LOUVRE. 31 Zu 2. 11 Avoforgeros $ılwridov vgl. no. 24 Z. 2 Avoiowaros Bı- Awvtdov. No. 21 (21). Höhe 36em., Breite 69cm. Zwei neben einander laufende Columnen, von der linken bloss die Zeilenschlüsse erhalten. Die rechte Columne fällt in die römische Zeit; die linke scheint etwas älter zu sein, da das Ain Z. 5 nicht gebrochenen Querstrich hat. Buch- stabenhöhe: links 13 mu. oben und unten etwas grösser; rechts 14 mm., oben und unten etwas grösser. Deutlich. Linke Columne. Rechte CGolumne. ah ZI, .08. Aldzns Nleni$:=[6]Avos. ov. Knyıoopwv Avowviov. ndov. Haogyov Zerioov. 5 &y0oov. HoAvtuos “Exereiov. v. "Avteyogddns ’Agıorousvov. . v0oS. Tıueivsros Mooytwvos. ov. O©zoöor .. .’ Avtıotaoiov. WwooV. Anuooroaros Amuooıgarov. 10. vov. Osodurns ’Aoysotocrov. vov. ’Eodtwv Heıorocrov. .ov. Kovwv ’ AnoAAwviov. Rechte Columne. Die Triadenbezeichnung ist bei M. fälschlich unter Z. 4 angegeben, unter Z. 3. 6 weggelassen. — Zwischen den einzelnen Namen sind kleine Zwischenräume gelassen. 2. 11. °Eocıwv: ZTPATR2N M., sicher falsch; vgl. zu no. 18 ol. Z. 7. Zu Z. 5 DoAvuuos 'Exeweiov und Z. 7 Tuueiveros Mooytwvos vgl. no. 20 m. C. Z. 9 Exereios HoAvriuov und 1. Col. Z. 7 Mooxiwv Tıuew£rov. 32 FRITZ BECHTEL. THASISCHE INSCHR. ION. DIALEKTS ETC. Stand des Dialekts. Die Inschriften aus III. IV. V stehn sprachlich auf gleicher Stufe: der ionische Dialekt ist fast ganz zurückgedrängt. I. Die Flexionsendungen. a). Im Nom. Sg. der masc. @-Stämme zeigt sich nach Vocal oder e kein n mehr: -ies (15), Ho@s aus Hogas (16), Hvdeyooes (15) und ähnliche. b,. Im Gen. Sg. der gleichen Stämme kommt weder mehr -ew noch -805, -&vg vor; die herrschende Endung ist -ov. Eine Aus- nahme bilden nur die Nomina auf -£as, -@:: von Aaıp£ag treffen wir neben Xaıp&ov (18) die in der zweiten Periode aufkommende Form Xaı- ode (15), von Hoas die Neubildung ‘Ho«dog (20), die bisher nur auf ioni- schem Boden nachgewiesen, bei G. Meyer $ 343 mit Unrecht nicht gewürdigt ist. c). Im Gen. Sg. der s-Stämme ist -2og, -evs durch -ov ver- drängt. Die Nomina auf -x4js bilden den Genetiv nicht mehr auf -x4£os, -xAsvs, sondern auf -#Astovs. d). In der i-Classe hält sich die ionische Flexion: -nöfıos in no. 16 (zweimal) und in no. 21, MNowuogs in no. 15. II. Die Stammsylben. Ionischen Ursprung verrät noch Hon$inoAıs (no. 21) und Moren- y&vov (no. 15. 20). Dagegen kommt kein Zewwo- und dgl. mehr zu Tage. Setzen wir die Denkmäler der dritten Periode um 250 an. so ist damit also der Zeitpunkt bestimmt, um welchen der ionische Dia- lekt auf Thasos so gut wie verdrängt Ist. Ueber einige beachtenswerthe geschnittene Steine des vierten Jahrhunderts n. Chr. Abtheilung II. Drei Cameen und zwei Intaglien mit der Darstellung Römischer Herrscher. 2. Die Intaglien. Von Friedrich Wieseler. Vorgelegt in der Sitzung der K. Ges. d. Wiss. am 2. Februar 1884. Während uns auf dem Gebiete der Griechisch-Römischen Glyptik aus dem vierten Jahrhundert n. Chr. mehrere erhaben geschnittene Steine mit der Darstellung Römischer Herrscher bekannt sind, welche sich nicht bloss durch ihre Dimensionen, sondern auch durch verhält- nissmässig tüchtige Ausführung auszeichnen (die sich allerdings vorzugs- weise auf die Köpfe einzelner dargestellter Figuren sowie auf den Schmuck derselben beschränkt), ist die Zahl der mehr oder weniger be- kannten vertieft geschnittenen Steine verhältnissmässig guter Arbeit aus dem in Rede stehenden Jahrhundert eine ungemein geringe. Für die genaue Herausgabe und Erklärung derselben ist in neuerer Zeit gar nichts geschehen. Dagegen ist vor Kurzem ein durch seine Dimen- sionen hervorragender Intaglio aus der zweiten Hälfte des vierten Jahr- hunderts durch treue Abbildung und eingehende Besprechung zu wei- terer Kunde gebracht, welcher, so wichtig er auch für die Geschichte der Steinschneidekunst ist, doch in künstlerischer Beziehung auf einer verhältnissmässig niedrigen Stufe steht!. Der gelehrte Herausgeber 1) Es ist die Rede von dem aus der Sammlung Mallia stammenden Sardonyx- intaglio der K. Ermitage zu St. Petersburg, über welchen ich schon in der Arch. Ztg., Histor.-philolog. Class. XXXII. 5. A 2 FRIEDRICH WIESELER, vergleicht einen von einem »Persischen« Künstler des fünften Jahrhun- derts geschnittenen Stein, um handgreiflich zu zeigen, »einen wie viel höheren Standpunkt damals die Steinschneidekunst in Persien einnahm als in Griechenland und Rom«!'). Man wird wohlthun, zwischen Rom und dem Westen einerseits und Uonstantinopel und dem Griechisch - Römischen Orient andererseits einen Unterschied zu machen. Der in Rede stehende Stein ist vermuth- lich in Rom geschnitten und zunächst nur für die Fähigkeit eines In- taglioarbeiters in der Herstellung einer Composition aus ganzen Figuren, wie sie im Bereiche der Glyptik in früherer Zeit nicht vorkommt, be- weiskräftig. Dass eine vertieft geschnittene Porträtbüste Valentinian’s I von besserer Arbeit auf uns gekommen ist, werden wir unten $. 6 sehen. Es ist zudem überhaupt eine missliche Sache, die Künstler, welche die ausgezeichneten Porträts der Sasanidenherrscher schnitten, als Per- sische den Griechischen gegenüberzustellen. Die betreffenden Porträts beginnen gleich mit Ardeschir I, der im J. 226 n. Chr. den Thron be- stieg, und reichen bis zu Chosro Anoschirwan hinab, welcher im sechs- ten Jahrhundert (531—578) regierte. Das plötzliche Aufblühen der Steinschneidekunst im neuen Perserreiche und das nur vereinzelte Vor- kommen ausgezeichneter Werke ist geradezu unbegreiflich, wenn man nicht annimmt, dass es von orientalischen Griechen herrührt. Die tüchtigsten Meister, deren man habhaft werden konnte, werden an den Jahrg. XXV, 1867, S. 114 fg. nach Autopsie Kunde gegeben habe und so eben Stephani genauer gehandelt hat im Compte-rendu de la commiss. imp. archeol. pour l’annee 1881, St. Petersbourg 1883, p. 125 fg. mit Hinzufügung einer sehr dan- kenswerthen Abbildung auf Taf. V unter n. 23. Der dargestellte Gegenstand wurde von Neumann auf die Proclamirung Gratian’s zum Augustus durch seinen Vater Valentinian I im Beisein von dessen Bruder und Mitregenten Valens bezogen, während H. K. E. Köhler an Valentinian II dachte, der von seinem Oheim Valens und seinem Bruder Gratian gekrönt werde. Es ist hier nicht der Ort, weiter auf die Darstellung einzugehen. 1) Vgl. Compte-rend. pour 1879, p. 161 fg. u. pl. VII, n. 6. Es handelt sich um das Porträt der Königin Dinaki aus der Mitte des fünften Jahrhunderts. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 2. 3 Hof der Sasanidenkönige gezogen sein und dort ihre Kunst ausgeübt haben, ähnlich wie schon früher die besten Gemmenschneider in Rom Griechen IR n 1 n . Ss B . waren‘). Wer wird aber glauben wollen, dass die für die Sasaniden arbeitenden Gremmenschneider die einzigen tüchtigen gewesen seien, dass 1) Ueber die Glyptik unter den Sasaniden, deren genauere Erforschung sehr wünschenswerth wäre, hat C. W. King Ant. gems and rings Vol. I, 1872, p. 58 fg., vgl. auch p. 315, Beachtenswerthes mitgetheilt, mit Beigabe von Abbildungen auf p-58 und in Vol. II, pl.IV, sowie auf den Copperplates of miscellaneous gems pl. I, n.11,II,n.24, V,n.59. Das berühmteste Stück, der Amethyst des Herzogs von Devonshire von ungewöhnlich bedeutenden Dimensionen mit der Büste Varahran’s IV, des Ker- man-Shah, welcher im J. 397 n.Chr. starb, ist schon im Numismatie chronicle, New ser., T. VI, pl. VIII von Edward Thomas in trefflicher, bei King pl. IV, n. 8 wie- derholter Abbildung herausgegeben und p. 241 fg. eingebend besprochen. Von dem vortrefflichen Granat mit dem Porträt Narses’ (292—301), welcher aus Pulszky’s Besitz in das Brit. Museum übergegangen ist (Kiug pl. IV, 2), findet sich auch eine Abbildung in Bruno Bucher’s Gesch. der techn. Künste Bd.], zu Herm. Rollett’s Be- handlung der Glyptik Taf. I, n. 7. Ausser dem Petersburger Stein mit dem Porträt der Dinaki sind den von King erwähnten hervorragenden Intaglios noch einige, durch Abbildung und Beschreibung oder durch Beschreibung allein bekannt gewor- dene hinzuzufügen. Ein besonders ausgezeichnetes Porträtbild eines Sasanidenherr- "schers etwa aus der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts n. Chr. ist die Granat- gemme des Herzogl. Museums zu Gotha, welche ich zuerst als mit einer Darstellung eines Sasanıden versehen erkannte (Jahrb. von Alterthumsfr. im Rheinlande H. XLI, S. 54), worauf dann Pertsch in der Zeitschrift der Deutschen morgenländischen Ge- sellsch. Bd. 22, S. 282 darthat, dass Sapor 1(240—271) gemeint sei, mit Beigabe einer guten Abbildung, die auch von Justi in der im Grote’schen Verlage zu Berlin erschei- nenden Gesch. des Alterthums in Einzeldarstellungen, 24. Lieferung, 3.184 gegeben ist. Sehr beachtenswerth in Betreff der Schönheit der Arbeit ist nach Chabouillet Catal. gener. et rais. des cam. et pierr. grav. de la bibl. imp. p. 193, n. 1339 auch der zugleich durch das Material ausgezeichnete Carneol mit der Porträtbüste Ardeschir’s I, des Vorgängers von Sapor I, und ein geradezu bewundernswerthes Beispiel der Kunst der Sasaniden der Carneol mit der Büste des Chosro Anoschirwan (Chabouillet p- 195, n. 1362). Von Ardeschir I hat schon Ker Porter Travels in Georgia, Persia, Armenia u. s. w., I, p. 499 u. pl. 14 ein interessantes, wenn auch nicht grade her- vorragendes Intagliobildniss bekannt gemacht, welches sich bei Justi a. a. O. S. 178 wiederholt findet. A2 4 FRIEDRICH WIESELER, es nicht noch im vierten, fünften und selbst im sechsten Jahrhundert im Orient Künstler gegeben haben könne, welche für die Römischen Kaiser, sowohl diejenigen, welche nur zeitweilig sich dort aufhielten, als die- jenigen, welche in Constantinopel ihren ständigen Sitz hatten, thätig waren ? Wie dem auch sein möge, es unterliegt keinem Zweifel, dass we- nigstens in dem Griechisch - Römischen Orient während des Laufes des vierten Jahrhunderts in vertiefter Arbeit von einzelnen hervorragenden Künstlern noch Besseres geleistet wurde. nicht nur bei Darstellungen von Herrschern im Kampfe oder auf der Jagd, von denen Muster aus früheren besseren Zeiten vorhanden waren, sondern auch in Porträt- köpfen derselben; ja wir haben nach der Angabe eines gemmenkundigen Gelehrten noch einen Intaglio aus dem fünften Jahrhundert mit dem Porträt eines Kaisers des oströmischen Reiches von ausgezeichneter Ar- beit, der sicherlich in Constantinopel gearbeitet ist‘). 1) Vgl. King Ant. gems, 1872, p. 194: Incomparably the finest of these me- morials is the portrait of Theodosius II (408—450). He is represented exactly as on his solidi; the complete bust seen in front covered with ring-mail, and finished with extraordinary care; the face, also, is not without some individuality, a prodigy of art for those times — the best that she could produce, for the gem was undoub- tedly the imperial signet. Moss-agate, a most virtuous stone (as Orpheus teaches), is thus honoured. Leider ist mit keinem Wort angegeben, wo dieses Werk aufbe- wahrt wird. — Ausserdem kennen wir durch Beschreibung oder auch Abbildung ein paar andere Intaglios, die in künstlerischer Hinsicht weit zurückstehen. Einen Ring- stein mit a female portrait, front face, like that of Galla Placidia, deeply though rudely eut on an octogonal Amethyst, set in a massy gold ring of a very uncommon but elegant design, den man sich versucht fühle, für the actual signet of some princess of the fifth century zu halten, erwähnt King Ant. gems p. 326 d. erst. Aufl. von 1860. E. Q. Visconti beschreibt in der Esposiz. dell’ impronte di ant. gemme race. per uso di S. Excell. il. sign. prineipe D. Agostino Chigi, Opere var. Vol. II, Milano MDCCCOXXIX, p. 311, n. 498 mit Anführung der Dolce’schen Beschreibung der Dehn’schen Abdrücke, n. 179, eine cormiola singolarissima, benche d’iufelice lavoro mit der epigrafe ALARICVS. REX. GOTHORVM, indem er bemerkt: Il busto e di fronte, ed ha sulle spalle una specie di stola detta a que’ tempi lorum, che faoca parte dell’ abito di cerimonia degli imperatori e de’ consoli. King bemerkt a. a. O. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 2, 5 Unter jenen ist seit lange besonders bekannt und berühmt der Sapphir von 53 Karat Gewicht und von der schönsten Farbe mit der Eberjagd des durch die Aufschrift CONSTANTIVS AVG unzweifel- haft bezeichneten dritten Sohnes Üonstantin’s d. Gr. bei Caesarea in Cappadocien. Dieser Stein befand sich früher in der Sammlung des Marchese Rinuccini in Florenz; wo er jetzt aufbewahrt wird, habe ich trotz aller aufgewandten Mühe nicht in Erfahrung bringen können. Er ist wiederholt besprochen und mehrfach abgebildet, zuerst im J. 1602 (nach Banduri Numism. Imp. Rom. T. II, p. 208, t. XL, n. 15 auch in den Denkm. d. a. Kunst Bd. I, Taf. LXXII, n. 416); vgl. H. K. E. Köhler’'s Ges. Schrift., herausgegeben von L. Stephani, Bd. III, 8. 64 fg. p- 324 über diesen Stein: It may be conjectured that this was eut for the official seal of the secretary of the Gothie king. Had it been intended for his private sig- net, it would doubtless have been executed on a stone of greater intrinsic value — a Sapphire or an Amethyst. In der That befindet sich zu Wien ein hinsichtlich der Darstellung und der Umschrift durchaus entsprechender Sapphirintaglio, vgl. Sacken u. Kenner »Die Samml. d. K. K. Münz- u. Ant.-Cab.« S. 342, n. 17 und Herm. Rollett »Glyptik« in Bucher’s Gesch. d. technischen Künste Bd.I, S. 326, der auf Taf. I, Fig. 22 eine Abbildung gegeben hat. »Der Ring befand sichs nach Sacken und Kenner »im XVI. Jahrhundert in der Sammlung des Gf. Ulrich von Montfort (} 1574) und kam durch Kauf nach dessen Tode in die Ambrasersammlung, aus die- ser in das Antiken-Cabinet«. Rollett giebt ausserdem noch an, dass die Gemme in Tirol gefunden sei. Handelt es sich nun um zwei verschiedene Steine mit gleicher Darstellung und Umschrift? Auf dem Wiener Sapphir finden sich die Punkte hinter ALARICVS und REX nicht. Sie können aber möglicherweise für den Chigi’schen Abdruck erst von Visconti hinzugefügt sein. Die verschiedene Angabe des Materials kann umsomehr auf Irrthum desselben Beschreibers zurückgeführt werden , als der- selbe nur einen Abdruck vor Augen hatte. Gegen die Annahme zweier identischen Exemplare sträubt man sich von vornherein. Da nun der Wiener Stein sicherlich antik ist, so wird man entweder annehmen wollen, dass der von Visconti als Car- neol bezeichnete Stein von einem Fälscher herrühre oder ganz derselbe sei wie der Wiener. Letzteres hat gewiss die grössere Wahrscheinlichkeit. Jedenfalls haben wir an dem Wiener Steine ein Monument, das aus dem Ende des vierten oder dem Aufang des fünften Jahrhunderts stammt und wohl eher auf einen Römischen als auf einen Westgothischen Steinschneider zurückzuführen ist. 6 FRIEDRICH WIESELER, u. 263. Einen Abdruck kenne ich nicht. Die Abbildungen sind schwer- lich ganz stilgetreu. Doch unterliegt die relative Tüchtigkeit der künst- lerischen Ausführung keinem Zweifel. Das Werk, welches der Zeit nach dem Petersburger Sardonyxintaglio nicht fern steht, ist gewiss im Grie- chisch-Römischen Orient ausgeführt. An dasselbe schliesst sich zunächst an das auf der Tafel zu Abth. I unter n. 5 abgebildete, wie wir unten sehen werden, auf Constantin II bezügliche, noch bei Lebzeiten des- selben, also etwas früher als jenes, vermuthlich auch im Orient, etwa in Uonstantinopel ausgeführte. Unter den Einzelporträts ist an erster Stelle zu erwähnen das ohne Zweifel der Constantinischen Zeit, und zwar nach unserm Dafürhalten Constantius dem zweiten angehörende, aller Wahrscheinlichkeit nach kurz vor dessen Tode (361) im Orient gear- beitete, auf der Gemme in Abth. I, n. 6 der Taf., worüber gleichfalls un- ten die Rede sein wird. Ueber andere Porträts von besserer Arbeit sind wir minder genau unterrichtet. Anlangend die Zeit nach Constantius Il, so gelten bei Mehreren die beiden verbundenen Büsten auf dem Carneol unbekannten Besitzes in Lippert's Daktylioth. Mill. I, P. 2, n. 448 und in der grossen Cades’- schen Gemmenabdrucksammlung 41. n. 648 als auf Julian II und seine Gemahlin Helena bezüglich. Gegen diese Ansicht hat Raspe Catal. de Tassıe T. II, p. 664 unter n. 12125 Einsprache erhoben, indem er meint, dass die Arbeit zu gut für die Zeit jenes Kaiserpaares sei, was sich schon in Betracht der eben erwähnten Gemme in Abth. I, n. 6 nicht be- haupten lässt. Indessen sprechen die Porträts selbst keinesweges ent- schieden für Julian und Helena. Nicht übel gearbeitet ist das Porträt auf dem Sardonyx, welches in der Cades’schen Sammlung 41, n. 647 mit grösster Wahrscheinlichkeit als auf Julian bezüglich gegeben wird. Noch später ist die Büste Valentinian’s I. welche nach Chabouillet a. a. ©. p. 275, n. 2107 auf einem Bergkrystall in der Sammlung der Pariser Nationalbibliothek vorkommt, und zwar in offenbarer Aehnlichkeit mit der auf den Goldmedaillons dieses Kaisers. Das Werk muss, nach den Worten des Beschreibers zu schliessen, von guter Ausführung sem. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 2. 7 Was dann die Zeit vor Constantius II betrifft, so glaubte Raspe a. a. OÖ. unter n. 12120 die Ansicht, dass der »Sardonyx des Königs von Frankreich« bei Lippert Suppl. II, n. 359 Crispus, den ältesten Sohn Constantin’s d. Gr. darstelle, wiederum einfach durch die Bemerkung zurückweisen zu können, dass die Arbeit für die betreffende Zeit zu gut sei; ein Urtheil, das ebenso wie das über n. 12125 als ein subjectives zu betrachten ist. Leider fehlt es uns an genauerer Nachricht über den Stein. Ein Carneol (nicht Chalcedon), der nach Massgabe eines Münz- typus auf Constantin I bezogen wird, bei Lippert Mill. I, P. 2, n. 444 und in der grossen Cades’schen Sammlung 41, n. 637 (vgl. auch Fr. M. Dolce Deser. istor. del mus. di Crist. Denh, T. III, p. 55 f£g., n. 197), ist auch kein verächtliches Werk'). 1) Es verlohnt sich wohl der Mühe, die in dem Obigen nicht berücksichtigten Intaglios, welche als auf Herrscher, die allein dem vierten Jahrhundert angehören, bezüglich gelten , gleichviel ob mit Recht oder nicht, hier aufzuführen, umsomehr als Intaglios aus jener Zeit zu den grossen Seltenheiten gehören und wenig bekannt sind. Maxentius findet sich unseres Wissens überall auf keinem geschnittenen Steine; Lieinius der ältere, auf welchen mit Wahrscheinlichkeit ein Cameo zurückgeführt wird (Chabouillet Catal. gener. et rais. des camees et pierres grav. de la bibl. imp. p- 44 fg. n. 255), auf keinem Intaglio. Auf Licinius den jüngeren wird von Reiz Musei Franciani deser. P. I, p. 323, n. 1434 der Kopf auf einem Sarder bezogen, welcher früher als der des Valerius Severus galt, und auf ihn oder Crispus der auf dem rothen Jaspis p. 328, n. 1477. Constantin I, der auf Cameen mehrfach und selbst in Rundwerken aus Edelstein (Chabouillet a. a. O. p. 55, n. 287 u. 288, vgl. auch Revue arch£&ol. T. V, p. 503) noch jetzt nachweisbar ist, allein oder mit seiner Gemahlin Fausta (Raspe Cat. de Tassie T. II, p. 664, n. 12118, oben Abth. II, 1, S. 21, Mongez Iconogr. Rom. pl. 61, n. 5) oder mit dieser und seinen drei Söhnen von ihr, vgl. den eben in den Götting. Nachrichten 1884, n. 12, 8. 473 fg. er- schienenen Aufsatz über einige beachtenswerthe Bildwerke zu Trier, nur auf vieren, dem oben S. 7 im Text erwähnten, dem Carneol in der grossen Cades’schen Samm- lung 41, n. 638, wo er zu Pferd mit der Victoria auf der linken Hand dargestellt erscheint, dem Onyx und dem Sapphir bei Reiz p. 324, n. 1437 u. 1438. Von den Söhnen Constantin’sI, unter denen Constantin II, nach unserer Ansicht, allein mehrere Male in Cameen dargestellt ist (s. Abth. II, 1 A und S. 21 fg., sowie unten $. 19), 8 FRIEDRICH WIESELER, Auch unter den ebenfalls nicht zahlreichen Intaglios, welche uns aus der Zeit des dritten Jahrhunderts nach Caracalla erhalten sind (aus Constans allein nur einmal (s. Abth. II, 1, S. 60, Anm.), Crispus gar nicht und Con- stantius II allein auch nicht, sind nach der in einigen Fällen bestrittenen Annahme der Gelehrten in Intaglioporträtdarstellungen vorhanden, ausser Crispus (s. oben S. 7, und Reiz a. a. OÖ. p. 324, n. 1439, auch p. 328, n. 1477) Constantin II (auf dem oben S. 7 erwähnten Berliner Jaspis und in der grossen Cades’schen Sammlung 41, n. 639, wo die Büste eine nicht gebogene Nase zeigt), Constans I (in derselben Cades’schen Samml. 41, 640), und ganz besonders Constantius II. Auf diesen werden von Raspe Cat. de Tassie T. II, p. 664, u. 12122 u. 12123 zwei Büsten auf Bergkrystall ohne Angabe des Aufbewahrungsortes bezogen. Der erste Stein ist ohne Zweifel der in der Sammlung der Gall. d. Uffizj zu Florenz, welchen Visconti Esposiz. di gemme ant. in den Opere var., T. II, Milano MDCCCXXIX, p. 310, n. 497 beschreibt und als anscheineud den Constanz betreffend ansieht, während Fr. M. Dolce Descriz. istor. del Mus. di Crist. Denh, T. II, p. 57, n. 200 an Constantin II denkt. Auf dem zweiten Bergkrystall erscheint die Büste nach Raspe with a little beard (der meines Wissens sonst bei Constantius II nie, wohl aber ausnahmsweise bei Constantin I vorkommt). In dem Catalogue du Mus. Fol, Antiquites, P. II, Geneve 1875, werden p. 344 fg. zwei Pasten als auf Constanz bezüglich angeführt: n. 3004 »Constance, tete lauree, dans le champ une branche de laurier, type demi-barbare. Le travail de cette intaille se rap- proche de celui des gemmes latines archaiques. Jaspe rouge. L. 10. H. 13. Style romain«, und 3005 »Constancee, mont6 en bague de fer. Jaspe rouge. L. 10. H. 13. Style gree« (also etwa ein besseres Werk?). Von Magnentius giebt es keine Gemmendarstellung, wohl aber nach Reiz p.324, n. 1436 u. 1440 von seinem Sohne M. Aurelius Romulus und seinem Bruder Decentius. Als auf Constantius Gallus bezüglich wird in der grossen Cades’schen Sammlung 41, n. 645 eine Büste mit dem Perlendiadem gegeben , welches der Caesar auf den Medaillons nicht trägt, und unter n. 644 eine andere mit dem Barte, der ihm sonst fehlt. Ob diese etwa auf Julian II zu beziehen ist? Ich kann hier in Göttingen die grosse Cades’sche Sammlung nicht einsehen. Was Julian betrifft, so sind zwei mit verschiedenem Rechte auf ihn bezogene Intaglios schon oben im Text S. 6 erwähnt. Einen Car- neol, auf welchem man diesen Kaiser als Serapis aufgefasst vermuthet hat, haben wir in Abth. II, 1, S. 37 vielmehr diesem Gotte allein zusprechen müssen. Das männ- liche Porträt auf einem Krystall, welches Mariette Traite d. pierr. grav.D,2, n.82 als auf Julian II bezüglich mittheilt, hat mit diesem Kaiser nichts zu schaffen. In der UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. I, 2. 9 dessen Regierungszeit besonders viele, zum Theil vortreffliche, aber auch mehr oder minder schlecht ausgeführte noch erhaltene Werke stammen), befinden sich einzelne von guter, ja ausgezeichneter Arbeit, während es an Cameen, welche sich hinsichtlich der Grösse. ferner des materiellen und des künstlerischen Werthes mit den bedeutenderen der früheren und späteren Zeit messen können, durchaus fehlt). Zu den an Porträtbildern reichen früheren Mertens-Schaaffhausen’schen Sammlung befand sich ein Carneol mit einer Büste, welche auf Julian bezogen wurde. Dagegen bemerkt King Ant. gems p. 163, A. 10 der ersten Ausg.: This portrait is very uncertain; it does not wear the diadem, the invariable decoration of the imperial busts of that date. Ich muss mich des Urtheils enthalten, da mir weder das Werk selbst noch ein Abdruck desselben bekannt ist. Bekanntlich erscheint aber Julian auch auf den numismatischen Monumenten ohne Diadem. Derselbe Englische Gelehrte betrachtet Ant. gems 1872, p. 193 den Kopf mit einem Kalathos auf einem rothen Jaspis bei Caylus Rec. d’antig. T. IV, pl. LXXVI, n. 2 als den des unbärtigen Julian in der Auffassung als Serapis, während ihn Caylus p. 243 für den der Helena, Gemahlin Ju- lian’s, hielt. Inzwischen nimmt sich doch der Kopf durchaus wie der eines Weibes aus, das freilich auch nicht als Helena gefasst werden kann. Weder durch einen Ab- druck noch durch eine Abbildung sind mir endlich zwei Intaglios bekannt, welche Fr. M. Dolce Deser. istor. del mus. di Crist. Denh T. Il, p. 56 beschreibt, n. 201, ein Sardonyx mit der belorbeerten und geharnischten Büste Julian’s, und n. 202, ein Granat mit den Büsten Julian’s und seiner Gemahlin Helena. Auf Valens wird die Büste auf einem Chalcedon der damaligen Brühl’schen Sammlung in Lippert’s Dak- tylioth., Suppl. II, n. 355 bezogen. 1) Ja King, welcher ein Cameoporträt von Macrinus of very inferior execution sah, äusserte die Ansicht, dass dieses das letzte von Kaisern des dritten Jahrhunderts sei (in der ersten, im J. 1860 erschienenen Ausgabe der Ant. gems p. 315). Wenn er nur von denen spräche, die er selbst kannte und sah, so wäre dagegen nichts einzuwenden. Von anderen gemmenkundigen Gelehrten werden als hiehergehö- rende Porträts von Kaisern und Kaiserinnen auf Cameen erwähnt: von Lippert Daktyl. III, 2, 447 das der Sallustia Barbia Orbiana, Suppl. II, n. 343 das des M. Julius Philippus, Suppl. II, n. 346 das des Pupienus Maximus, Suppl. I, n. 358 das des Philippus junior, Dakt. III, 2, n. 454 das des Trajanus Decius; von Reiz Mus. Franciani deser. P. I, p. 317 fg. (der unter n. 1373 auch einen Cameo mit dem Bilde Macrin’s aufführt), n. 1376 das des Diadumenianus, n. 1378 das des Ela- Histor.-philolog. Olass.e XXXIL 53. B 10 FRIEDRICH WIESELER, besseren Intaglios gehören der Sarder des Cab. Beverley mit Elagabalus und Annia Faustina, vgl. King Ant. gems, 1872, Vol. I, p. 198, Anm. *, der Achatonyx des Berliner Museums (Toelken Erkl. Verz. Kl. ‘V;,' Abth:2,'n. 204), in Eippert's Daktyl. Mill MP 231237 ein schönes Werk«) und der Jaspis aus dem vormaligen Praun’schen Cabinet, in Lippert’s Daktyl., Suppl. II, n. 339 mit dem Kopf Alexan- der Severus’ (»ein fürtreffliches Werk«), der Carneol mit dem Kopfe der Mutter desselben, Julia Mamaea, im Berliner Museum (Toelken Erkl. Verz. Kl. V, Abth. 2, n. 206) »von ungemeiner Schönheit«, der ge- streifte Sardonyx mit dem Kopf des Balbinus im Berlin. Mus. (Toelken Kl. V, Abth. 2, n. 208), die drei Achatonyxe der Petersburger Er- mitage, jeder mit dem Kopfe eines der drei Gordiane bei La Chau und Le Blond Descript. des princ. pierres grav. du cab. d’Orleans, T. II, pl. 48—50, von denen die beiden ersten mit dem Kopfe des Gordianus Africanus Vater und Sohn schon Natter TraitE des pierr. grav. T. I, p- 110 als Belege für die Blüthe der Steinschneidekunst noch unter diesen Kaisern angeführt hat, die beiden Carneole mit dem Kopfe des Volusianus in Lippert’s Daktyl. Mill. II, P. 2, n. 443 u. 444, beide »sehr schön gearbeitet« (Raspe Catal. de Tassie T. II, p. 663, n. 12093 bezweifelt jedoch die Richtigkeit der Beziehung) , der Carneol mit dem gabalus, n. 1381 das von dessen zweiter Gemahlin Julia Aquilia Severa, n. 1388 u. 1389 das der Julia Mamaea, n. 1392 u. 1394 das des Maximinus (n. 1392 mit Zwei- fel), n. 1396 das des Balbinus, n. 1401 die des Balbinus, Gordianus Pius und Pupie- nus, n. 1402 das M. Julii Philippi Augusti, n. 1404 das des Trajanus Decius (»ut puto«), n. 1410 das der Tryphouia, Gemahlin des Q. Herennius, n. 1417 die der Postumi, n. 1425 das des Probus, n. 1432 das der Helena, der Mutter Constantin’s d. Gr., mit der Inschrift ELENA; von Mongez, Iconogr. Rom. zu der Abbildung auf pl. 59, n. 14 das des Carinus; von Chabouillet Cat. gener. et rais. p.43, n. 252 das des Elagabalus, p. 44, n. 254 das der Julia Cornelia Paula, der ersten Gemahlin dieses Kaisers. — Wenn Raspe Catal. de Tassie T. II, n. 12102 einen auf Claudius Gothieus bezüglichen Chaleedon und n. 12116 einen anderen Stein mit dem Brust- bilde des Maximianus Hereuleus als Cameen bezeichnet, so beruht das wohl auf Irrthum. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 2. 11 Kopf des Gallienus im K. K. Münz- u. Ant.-Cab. zu Wien (Sacken u. Kenner S. 450, n. 1310) und der Chalcedon mit demselben bei Reiz p. 321, n. 1414, der Nicolo der Pariser Nationalbibl. mit der Büste des Cajus Marcus Aurelius Marius nach Ch. Lenormant und Chabouillet a.a.O.p. 274 fg., n. 2105, der Carneol mit den Köpfen des Probus und seiner Gemahlin Julia Procla in Lippert's Daktyl. Mill. I, P. 2, n. 442, dessen Arbeit Raspe für zu schön hält als dass sie diesem Zeitalter an- gehören könne (a. a. ©. T. II, p. 663, n. 12106), der Nicolo der Par. Na- tionalbibl. mit der Büste des Carus (Chabouillet p. 275, n. 2106), von ganz besonders guter Arbeit, der Sarder mit der Büste des Diocletianus (?), jetzt zu Newyork, vgl. King Johnston Collect. p. 75, n. 272 (»very stiff in design. but carefully finished; altogether in the style of Diocletian’s best executed coins«), der grüne Jaspis mit der Janusbüste Diocletian’s und Maximian's, abgebildet in der ersten Ausg. von King’s Ant. gems p- 315 = Vol. II, pl. L, n. 6 der zw. Ausg., jetzt in Newyork, vgl. King Johnston Collect. p. 75, n. 273 (the work perfectly coincides with that of their coins, being extremely stiff, yet exhibiting much individuality in the portraits«), the head of Maximin (doch wohl Maximian) as a Her- cules, boldly done (King Ant. gems, 1872, p. 198, Anm. *), in der frü- her Blacas’schen Sammlung. Nach diesem statistischen Ueberblick, der sicherlich von Solchen, denen bessere Hülfsmittel zu Gebote stehen als mir, in mancher Bezie- hung ergänzt und berichtigt werden kann, aber hoffentlich für eine Pe- riode der Geschichte der Steinschneidekunst, welche bis jetzt so sehr ver- nachlässigt ist, sich der aufgewandten Mühe verlohnt, indem er Anderen als Hülfsmittel zu genaueren Untersuchungen dient, gehen wir zu dem Hauptgegenstande dieser Abhandlung, der Besprechung der beiden oben S..5 fg. erwähnten Berliner Intaglios über, welche, wie jetzt die Sachen stehen, die wichtigsten augenblicklich zu Gebote stehenden Belege dafür bieten, dass es auch im Römischen Reiche noch im vierten Jahrhunderte Meister gab, welche in der betreffenden Gattung der Kunstübung Ueber- raschendes leisteten. Dass der zweite diesem Jahrhunderte angehört, liegt klar zu Tage, wenn er auch noch nicht mit Sicherheit richtig bezogen ist. B2 12 FRIEDRICH WIESELER, Hinsichtlich des ersten bedarf die Verweisung in dasselbe Jahrhundert zu- gleich mit der Erklärung des Dargestellten eine umständliche Erörterung. A. Vertieft geschnittener rother Jaspis des K. Museums zu Berlin. Abdrücke bei Lippert Daktylioth. I, 2, 445 und in der grossen Cades’schen Gemmenabdrucksammlung Bd. 39, n. 461. Die Photolitho- graphie auf der Taf. zu Abth. I, n. 5 nach einem neueren Krause’- schen Abdrucke. Vgl. Winckelmann Descript. d. pierres grav. de Stosch Cl. IV, n. 309, p. 449, der Constantin den Gr. erkennt, ayant renverse par terre trois de ses ennemis, indem er bemerkt, dass man denselben Typus auf einem Medaillon im Mus. Flor. T. II, tab. XCV(?) gewahre; Toelken Erkl. Verzeichn. Kl. V, Abth. 2, n. 213, S. 335, welcher den Reiter ebenfalls auf Constantin d. Gr. bezieht und die Dar- stellung also beschreibt: »Constantin auf jagendem Rosse wirft seine Feinde zu Boden, und die Zwietracht liegt zertreten hinter ihm mit Schlangen in den Haaren und mit verzweifelt erhobener Faust«; endlich den Verfasser des Textes zu der Cades’schen Sammlung, der Trajan Feinde niederreitend erkennt. Entsprechende, aber meist auf eine geringere Anzahl von Figuren beschränkte Darstellungen finden sich auch auf anderen geschnittenen Steinen und Pasten. Dieselben stammen, soviel wir darüber urtheilen können, sämmtlich aus der Kaiserzeit und betreffen gewiss ganz vorzugs- weise Herrscher und Grosse dieser Zeit. Freilich meint Toelken, dass zwei Pasten des Berliner Museums Alexander den Grossen angehen, von welchem nach seinem Dafürhalten das Motiv auf die Römischen Imperatoren übertragen sein soll. Sie sind ‘von ihm selbst 'a. a. ‘©. 8.1312 fg... Kl! V, Abihe na u und von Winckelmann a.a.O. Cl. II, n. 982 u. 983 verzeichnet. Schon dieser spricht aber a. a. OÖ. p. 174 nur von »un cavalier«. Man wird schwerlich etwas herausfinden, wodurch die auch wegen der Haarbildung unwahrscheinliche Beziehung auf Alexander d. Gr. sicher gestellt würde. Dass durchaus entsprechende Darstellungen schon vor der Zeit UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. 11,2. 13 Alexander’s gebräuchlich waren, wird aus den unten beizubringenden Münzen und Reliefs zur Genüge hervorgehen. Inzwischen lässt es sich nicht leugnen, dass es den Römischen Grossen schon frühzeitig wohl gefiel, wenn sie mit Alexander zusammen- gestellt wurden, oder sie ihm nachahmten. Zuerst hören wir jenes von Pompejus durch Plutarch Pomp. II. Augustus siegelte in der späteren Zeit seines Lebens mit dem Bildnisse Alexander’s (Plinius Nat. hist. XXXVII, 10), womit etwa verglichen werden kann, dass zwei Alex- ander als Sieger betreffende Gemälde des Apelles, quas utrasque tabulas divos Augustus in fori sui celeberrimis partibus dicaverat simplicitate mo- derata, divos Claudius pluris existumavit utrisque (jubens?) excisa Alexandri facie divi Augusti imagines addere (Plinius N. h. XXXV, 94). Aelius Spartianus berichtet Hadrian. 4, Trajanum in animo id habuisse, ut ex- emplo Alexandri Macedonis sine certo successore moreretur. Man kann immerhin sehr wohl annehmen, dass es den Römischen Herrschern schon vor Caracalla (Cassius Dio LXXVII, 7, Herodian. IV, 8, Spartian. Carac. 2) und Severus Alexander (Lampridius Sev. Al. 5, 25, 31) besonders an- genehm sein mochte, wenn sie sich im siegreichen Kampfe gegen den Feind begriffen in einer Weise dargestellt sahen, die ihnen als eine bei Alexander dem Gr. vorkommende bekannt war. Auch in Betreff der unten aufzuführenden Münze Seleukos’ I von Syrien, der ersten uns be- kannten einschlägigen aus der Zeit nach Alexander, liegt der Gedanke durchaus nahe, dass sie auf eine entsprechende Darstellungsweise Alex- ander’s zurückgeht. Dass dieser baarhäuptig in siegreichem Einzelkampfe begriffen schon vor Seleukos dargestellt war, lässt sich wohl voraussetzen, wenn es auch an einem durchaus sicheren Belege fehlt. Selbst die be- kannte Herculanensische Bronzestatuette Alexander’s (Denkm. d. a. Kunst Ba. I, Taf. XL, n. 170) bietet unter der Voraussetzung, dass sie auf ein dem Könige gleichzeitiges Original zurückgeht, nur in Betreff der Baar- häuptigkeit einen genügenden Beleg, da man sich den Gegner als einen Reiter zu denken hat und Alexander’s Waffe nicht in einer Lanze, son- dern in einem Schwert besteht, ganz in Uebereinstimmung mit der An- gabe Plutarchs (Alex. XXXII), dass er sich in den Schlachten meist dieses 14 FRIEDRICH WIESELER, bediente‘). So bleiben uns als unmittelbare Belege für das Vorkommen der in Rede stehenden Darstellungsweise bei Alexander nur solche auf Monumenten aus der späteren, ja spätesten Zeit. Wir meinen die nur den König zur Darstellung bringenden Kupfermünzen des KOINON MAKEAON2N bei Combe Mus. Hunter. t. 24, n. XIV, etwa auch XVI u. XX, bei Mionnet Descr. d. med. I, p. 559, n. 620, Suppl. III, n. 230, 457, im Cat. der Sammlung Welzl von Wellenheim n. 2642, und die unterhalb des Reiters einen Feind zeigenden des KOINON MAK. bei Mionnet I, p. 554, n. 576 u. 577, und im Cat. Welzl von Wellenheim n. 2640 u. 2641, sowie im Catal. of Greek coins in the Brit. Mus., Macedonia, London 1879, p. 24, n. 120 fg., und p. 62 Beroia, endlich die Contorniaten bei Sabatier Deser. d. med. contorniat. pl. XIV, n. 17 u. 18, wo man den baarhäuptigen König einen Feind niederstechend erblickt. Aus dem Kreise der Glyptik kenne ich kein sicheres Bei- spiel, es sei denn, dass der grüne Jaspis, welchen Chabouillet Catal. gener. et rais. d. camees et pierres grav. de la biblioth. imp. p. 266, n. 2049 so beschreibt: Alexandre le Grand, a cheval, avec une chlamyde flottant sur les epaules, und als travail mediocre de l’Epoque romaine bezeichnet, hierher gehört und nicht bloss Alexander auf dem gebän- digten Bucephalus betrifft. Vergleicht man eine nahe stehende Classe von Darstellungen, näm- lich die der Löwenjagd Alexanders und der der Römischen Kaiser und 1) Anlangend die Angabe Plutarchs, so kann es als eigenthümlich erscheinen, dass der im Kampfe dargestellte Alexander sonst, so viel ich mich erinnere, nie das Schwert, sondern stets die Lanze gebraucht. Man vergleiche die unteritalischen Va- senbilder bei H. Heydemann Alexander der Grosse und Dareios Kodomannos, Halle 1883, das berühmte Pompejanische Mosaik (Denkm. d. a. Kst. I, 55, 273) und die Nachbildungen oder entsprechenden Darstellungen auf Reliefs (Heydemann a. a. O. S.15, Anm. 61), das Chigi’sche Relief mit der Schlacht von Arbela bei Visconti Opere varie Vol. 3, t. II, Millin Gal. myth. pl. XC, n. 364 (auf welchem unseres Erach- tens mit dem behelmten und gepanzerten Reiter in der Mitte, der ein Ross mit dem Speer zu erstechen im Begriff steht, Alexander gemeint ist) und die gleich zu er- wähnenden numismatischen Denkmäler. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. IL, 2. 15 Grossen, so hat es durchaus den Anschein, dass die letzteren für die von den ersteren uns überkommenen massgebend gewesen sind). 1) Aus dem Gebiete der Numismatik sind zunächst zu vergleichen drei goldene Medaillons, welche Alexander d. Gr. auf der Löwenjagd darstellen. Das erste Stück, welches das kleinste, aber immerhin noch von bedeutenden Dimensionen ist, wird von M. Leake Numism. Hellen., European Greece, p. 64 so beschrieben: Head of Pallas to 1.; on the helmet a serpent. R. 44EZANAPOC. Alexander galloping to r., with spear held vertically, a lion proceeding at the same pace and looking up. Leake bemerkt, dass der Medaillon von ihm zu Serres, dem alten Sirrhae in Macedonien, erworben sei. Wo er sich jetzt befindet, ist uns nicht bekannt. Die Prägung des Stückes hatte nach Leake nicht vor 200 n. Chr. statt. Die beiden anderen Medail- lons gehören dem Schatz von Tarsos an, welchen Adr. de Longperier in der Revue numism. 1868, p. 309 fg. u. pl. X fg. bekannt gemacht hat. Sie sind auf pl..X:u. XII abgebildet. Helbig besprach sie kurz im Bull. d. Inst. arch. 1869, p. 137 nach galvanoplastischen Abdrücken. Damals waren sie noch im Besitze des Grafen Tys- kiewiez. Zuletzt sind sie berührt von Fr. Lenormant La monnaie dans l’antiquite T. I, 1878, p. 41 fg., durch den wir erfahren, dass sie sich jetzt im Cabinet des m&- dailles zu Paris befinden und le travail est celui du III® siecle, mais tr&s- soigne. Die Darstellung der Löwenjagd auf dem Reverse der beiden Medaillons zu Paris unterscheidet sich von der auf dem von Leake beschriebenen dadurch, dass auf jenen Alexander baarhäuptig ist, vielleicht auch noch anderweitig. Dann handelt es sich um einige Kupfermünzen des ÄOINON MAKEAONR®N, die unter Severus Alexander geprägte bei Mionnet Descr. d. nıed. T. I, p. 459, n. 78, und die drei, welche Head im Catal. of Gr. coins in the Brit. Mus., Macedonia, p. 22, n. 100—102 beschrieben hat. Auch hier erscheint Alexander baarhäuptig und zu Ross, about to spear a lion; zwei Male hält er ausser dem Wurfspiess in seiner Rechten in his ]l. two spare javelins.. Dazu kommt dann noch ein Contorviat mit wesentlich übereinstim- mender Darstellung. Die Darstellung der Pariser Exemplare hat Lenormant, der die anderen Stücke nicht erwähnt, als Nachahmung der berühmten Gruppe des Lysippos und Leochares betrachtet, welche Krateros nach Delphi stiftete (Plutarch. Alex. XL, Plinius Nat. hist. XXXIV, 64). Es hat keine Wahrscheinlichkeit, dass auch nur eine der obigen Darstellungen auf die zuletzt von Overbeck Gesch. d. Griech. Plastik U, S. 64 u. 111 berührte Gruppe zurückgeht, da in dieser der Augenblick des Kam- pfes Alexander’s mit dem Löwen dargestellt war, in jenen aber der Augenblick vor dem Kampfe vor Augen gebracht ist. Nach Curtius Rufus de gest. Al. magn. VIII, Cap. I, 2, p. 175 fg. Foss muss man schliessen, dass Alexander den Löwen allein und 16 FRIEDRICH WIESELER, Kehren wir hienach zu der Aufzählung von kämpfenden Reitern auf geschnittenen Steinen und Pasten zurück, so mag zunächst eine als Fussgänger getödtet haben sollte. Zu dem letzteren Umstande passen auch die Worte Plutarchs 209 Banlius rm Asovm ovvsorwurog besonders gut. Da esnun zudem eine viel grössere Kühnheit war, den Löwen zu Fusse anzugreifen, als zu Pferde, so lässt sich auch deshalb annehmen, dass in der statuarischen Gruppe der Fusskampf darge- stellt war. Dazu kommt, dass bei Plutarch eines Rosses mit keinem Worte Erwähnung geschieht, während doch die Hunde aufgeführt werden. Man bedenke endlich, dass die statuarische Gruppe die älteste bekannte Darstellung der betreffenden Jagd ist und aus einer Zeit stammt, in welcher die Weise des Kampfes noch genauer bekannt war. Später, als diese vergesseu war, hat man den Löwenjäger Alexander zu Ross dargestellt, wie es bei den Römischen Kaisern und Grossen, welche einen Löwen jagen, gebräuchlich war. Der geschnittene Stein im Besitze des Herzogs von Devon- shire, welcher von Lippert Daktyl. Suppl. II, n. 85 auf Alexander d. Gr. auf der Jagd eines Löwen bezogen ist, betrifft nicht diesen, sondern sicherlich einen Römi- schen Kaiser oder sonstigen Grossen. Unter den Kaisern ist, so viel mir bekannt, zuerst sicher als Löwenjäger dargestellt Trajan, auf dem Medaillonrelief in Bartoli's und Bellori’s Admiranda t. 11 der Ausg. von 1693. Man hat auf ihn auch einige ein- schlägige Gemmendarstellungen bezogen, Mariette Traite d. pierr. grav. II, 1, pl. CVI die auf dem Carneolintaglio des Königs von Frankreich, welchen Lippert Daktyl. II, 2, 349 im Abdruck gegeben hat, Ch. Lenormant Ieonogr. d. emp. Rom. pl. XXVIIH, n. 8 die auf einem Cameo des Cab. de France; ob aber mit Recht, ist sehr die Frage. Auf Hadrian bezieht man die entsprechende Darstellung auf einem Achat- onyxcameo der Sammlung der Nationalbibliothek zu Paris, welchen Chabouillet Cat. gen. et rais. p. 41, n. 243 verzeichnet hat, der glaubt, dass vielmehr Caracalla gemeint sei. In derselben Sammlung befindet sich auch ein prächtiger Intaglio, Ni- colo, mit Commodus & cheval frappant une tigresse de son javelot (Chabouillet a.a.0. p. 272, n. 2096). Dieser kommt bei Froehner Med. de l’emp. Rom. p. 118, 1, Cohen Med. imp. III, p. 333 u. 334, p. 184, n. 843 u. 844, Mionnet Suppl. IV, p- 421, n. 15 auch als einen Löwen jagend vor. Auf der Nachäffer Alexander’s den numismatischen Monumenten erscheint sonst als Löwenjäger besonders Cara- calla, d. Gr.; so auf dem Medaillon in Gori's Mus. Florent. Num., T, IV, t. LVII, bei David Mus. de Flor. T. VI, pl. X, n. 1, Liebe Gotha num. p- 380 und auf zweien auch zu Pergamon geprägten im Cab. de France (Sabatier Med. contorn. p. 66 zu n. 13). Fermer auch der andere Nacheiferer Severus Alexander, vgl. Gori a.a. O. t. LXV und David a. a. ©. t. XXIO, n. 2. Endlich auch Gordianus Pius ‘(Mionnet III, p. 499, n. 47) und Constantin I, s. Khell Suppl. p. 236. Auf den Con: UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. IL2. 17 andere Paste des Berliner Museums erwähnt werden, welche Toelken selbst S. 344, Kl. VI, n. 15, passend unter der Rubrik »Krieger« be- schreibt, wie sie Winckelmann a.a.O. p. 174, Cl. II, n. 985 mit Recht an jene beiden von Toelken auf Alexander bezogenen angereiht hatte!). Einen Carneol mit einem »nicht geharnischten, sondern nur ein sagum anhabenden« Reiter, der gegen einen Soldaten zu Fuss kämpft, welcher freilich niedergesunken ist, aber sich doch noch vertheidigt, hat Lippert Daktyl. I, 2, 452 in Abdruck gegeben; einen anderen Carneol »Traja- nus in der Schlacht, der sich mit dem Schilde bedeckt, und einen zu Boden geworfenen Feind« darstellend III, 2, 350°). In der Erklärung des ersten Stückes von guter Arbeit wird auf die Münze Domitian’s in torniaten treffen wir als Löwenjäger von den späteren Kaisern Constans I und Jovianus, von den früheren schon Nero, ausserdem Trajan, vgl. Imhoof-Blumer Choix d. monn. Gr. pl. VIII, n.252, Sabatier a.a.0. p.65fg. u. pl. IX, n. 11, 12, 13, 16. Ausserdem giebt es eine Anzahl von Römischen Sarkophagreliefs und geschnittenen Steinen mit unbekannten vornehmen Löwenjägern. Von jenen hat einige aufgeführt Müller im Hab. d. Archäol. $. 427, A. 1, S. 750, von diesen Raspe Cat. de Tass. I, p. 161 fg., Clarae II, pl. 151. 186 n. 2220 fg. (vgl. auch den früher im Besitze Fould’s befind- lichen Cameo, welchen Sabatier a. a. ©. p. 66 zu n. 13 anführt, und die Berliner Intaglios in Toelken’s Erkl. Verz. S. 345, Kl. VI, n. 23 fg... So manichfach ver- schieden auch die Darstellungsweise ist, darin findet fast allgemeine Uebereinstimmung statt, dass der Jäger zu Ross sitzt. ZuFusse kämpfen meist nur Gladiatoren mit dem Löwen, vgl. z. B. Sabatier a. a. O. pl. IX, n. 10, während die Eberjagd hie und da selbst von Kaisern zu Fuss abgemacht wird, nicht bloss von Nero auf der Münze in den Num. Croy. et Arschot. t. XXII, n. 24, sondern auch Constantius II auf dem oben 8. 5 erwähnten geschnittenen Steine. Die Jäger erscheinen mit alleiniger Aus- nahme der eben erwähnten Münze mit Constantin I und des geschnittenen Steins bei Raspe n. 2220, wo sie einen Helm tragen, durchgängig baarhäuptig. 1) Die Keule, mit welcher der eine Gegner des Reiters sich vertheidigt, finden wir auf der Columna Trajana als Waffe von Germanen; vgl. z.B. Schreiber Kunst- histor. Bilderatlas I, T. XLIII, n. 8. 2) Trajan steht durchaus nicht sicher. Trägt der nackte »Feind« wirklich einen Helm, wie es nach dem Abdruck scheinen kann, so ist ohne Zweifel nicht an einen »Dacier« oder »Parther«, sondern eher an einen Gallier zu denken; s. unten S. 29, Anm. 1. Histor.-philolog. Class. XXXLL. 3. Ü 18 FRIEDRICH WIESELER, Beger’s Thes. Brandenburgicus T. II, p. 640 hingewiesen. An die Re- versdarstellungen von Münzen dieses Kaisers, Trajan’s und anderer er- innert auch E. Q. Visconti Op. var. Vol. II, p. 315, n. 511 in Betreff einer alten Paste, auf der ein cavaliere in atto di battaglia dargestellt ist, so zwar, dass la figura del nimico quasi del tutto ignuda sembra tuttavia resistere benche abbattuta sotto il cavallo.. Entsprechend ist die gut ausgeführte Darstellung eines Obsidianintaglios in dem Kupfer- werke über das Cabinet Marlborough T. Il, t. XXXIX, in welcher der ganz nackte in das Knie gesunkene Gegner des Kriegers zu Ross mit der Linken den Schild hoch und in der Rechten ein kurzes Schwert hält. Eine Paste, welche darstellt un cavalier attaquant de la lance un guerrier qui est &tendu devant son cheval et se couvre du bouclier verzeichnet L. Müller Descr. des intailles et camees ant. du Mus.- Thorvaldsen p. 130, n. 1111. Drei Beispiele giebt Raspe Cat. de Tassie I, p. 7615, 7620 (ant. Paste« der Sammlung Marlborougsh, also doch wohl verschieden von dem ersterwähnten Obsidian), 7621; eins der Ca- talog der früheren Hertz’schen Sammlung, London 1851, p. 54, n. 1080: a warrior on horse thrusting his lance at a warrior, who lies on the ground and covers himself with a shield, brown antique paste. Meh- rere hiehergehörende Steine finden sich im Neapolitanischen Museum. Einen Amethystintaglio hat Ch. Lenormant Iconogr. d. emp. Rom. pl. XXVII, n. 7 herausgegeben. Er findet sich auch in der grossen Cades’schen Abdrucksammlung Bd. 39, n. 462. Lenormant glaubta.a.O. p- 52, dass die Darstellung sich, ebenso wie der '[ypus der von ihm pl. XXVIL, n. 10 abbildlich mitgetheilten Goldmünze, der allerdings ziemlich entspricht, auf Trajan als Besieger des Decebalus beziehe. Auch bei Cades ist der Reiter als Trajan gefasst. Hier wird unter n. 463 noch ein anderer geschnittener Stein des Neapolitan. Mus. ge- geben mit entsprechender Darstellung, nur dass der Reiter von der an- deren Seite erscheint. Lenormant bringt pl. XXVIIL, n. 9 noch einen fragmentirten Amethyst desselben Museums, den er auch auf Trajan und Decebalus bezieht; ohne uns zu überzeugen. »Caracalla zu Pferd, einen nackten Krieger mit dem Speer niederstechend« erwähnen als Darstel- UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC.I, 2. 19 lung eines Wiener Achatintaglios von Sacken und Kenner »Die Samml. d.K.K. Münz- u. Ant.-Cabin.« S. 444, n. 837. Ich kenne den Stein nicht einmal durch eine Abbildung genauer. Auf denselben Kaiser bezieht Lenormant a. a. OÖ. p. 81 einen Sardonyxcameo der Sammlung der Pariser Nationalbibliothek, dessen Abbildung er auf pl. XLIV, n. 4 mit- getheilt hat, nicht, wie Marion du Mersan Hist. du cab. des med., ant. et pierr. grav., Paris 1838, p. 120, n. 213 wollte, auf »Constantin«, und zwar in Hinsicht auf les cheveux boucles de la tete et l’absence de la couronne auf Caracalla dans sa jeunesse. Nichtsdestoweniger giebt Cha- bouillet Catal. gener. et rais. p. 15, n. 256 die Deutung auf Constantin II und King Ant. gems 1872, p. 305 die (auch von Müller Hdb. d. Archäol. $. 207, A. 7 angenommene) auf Constantin I. Uns scheint der Sohn eher gemeint zu sein als der Vater. Auf anderen Steinen kommt nur der Reisige zum Vorschein. Ein besonders interessantes Werk dieser Art ist im Mus. Odescal- chum T. II, t. XXIII abbildlich und in Lippert’'s Daktylioth. Mill. 1, P. 2, n. 460 im Abdruck mitgetheilt. Ein vollständig gerüsteter und mit dem Schwert umgürteter, baarhäuptiger, bärtiger Reiter zückt mit der Rechten (in der Abbildung der Linken) den Speer, umher im Felde auf der einen Seite ein Halbmond, auf der anderen eine Eidechse. Diese Beizeichen kommen auf den einschlägigen Steinen sonst nicht vor. Der Erklärer des Mus. Odesc., Bartoli, denkt p. 51 wegen des Halbmondes, den er auf Isis bezieht, an Aegypten als Local und an M. Antonius. Ihm stimmt Fr. M. Dolce Deser. istor. del mus. di Crist. Denh T. Il, p. 61 fg., n. 11 bei, indem er die Eidechse sogar für ein Krokodil hält. Im deutschen Text zu der Dakt. II, S. 229 fg. wird die Eidechse als zur Andeutung des Namens des Steinschneiders dienend betrachtet. Halbmond und Eidechse sind bekannte Apotropaia. Beide stehen auch in Beziehung auf den Sonnengott. An Apotropaia ist hier schwerlich zu denken. Wohl aber könnte man annehmen, dass die Reiterfigur einen Kaiser darstellen sollte, der sich gern mit dem Sonnengott ver- gleichen liess, wie es z. B. von Caracalla bekannt ist (Cassius Dio LXX VII, 10), zu dem die Darstellung wohl passen würde. Ein ebenfalls schon C2 20 FRIEDRICH WIESELER, längst bekannter und mehrfach abgebildeter (Köhler’s Ges. Schriften Bd. III, S. 330, Anm. 62, auch bei Wicar Gal. de Flor., Livr. 13) Sardonyx der Gal. d. Uffizj zu Florenz und eine »blaue antike Paste« des Berliner Mus. (Toelken S. 343 fg., Kl. VI, n. 11) stellen einen be- waffneten Krieger mit rundem Schilde, der die eine Hand emporhebt, dar und sind darunter mit der Inschrift AYAOY versehen. Schon Köhler bemerkte hinsichtlich des Sardonyx, dass die Darstellung ebenso wie der Name neu sei. Dasselbe wird man von der Paste anzunehmen ha- ben. Die auf einem Amethyst befindliche Darstellung eines gehar- nischten und mit der Chlamys angethanen Reiters, welcher eine Lanze wagerecht haltend nach links hin sprengt, giebt Lippert I, 2, 348 nach Anderen als »Trajanus in der Schlacht«. Ob der Sarder in Goris Mus. Florent. T. II, t. LXII, n. 1 mit der Darstellung eines nach links hin sprengenden baarhäuptigen Reiters, welcher am linken Arm einen Schild und in der Rechten einen wagerechten Speer hält, hiehergehört, muss dahingestellt bleiben. Es könnte auch eine decursio gemeint sein. Andere einschlägige Werke kennen wir nur durch Beschreibung. Dahin gehören, ausser den von Raspe T. I, p. 442 fg., n. 7613, 7618, 7624 verzeichneten, die in der früheren Hertz’schen Sammlung befind- lichen, im Catalog p. 53 fg. aufgeführten: n. 1073 a warrior in armour, advancing upon a galloping horse, holding the lance in his right hand for an attack, very dark sard; 1074 a naked warrior on a horse, thru- sting the spear, his shield lies on the ground, sard; 1076 a knieht in the Roman imperial garb, upon a galloping horse, swinging his spear. a dog runs underneath the horse, very fine, plasma’). 1) Man hat hier wohl an einen Jäger zu denken. In demselben Catalog p. 52, n. 1054 wird eine gelbe antike Paste so beschrieben: A warrior sitting upon a rock, with his head supported in his hand; near him are his shield and lance; a dog is coached at his feet. Dass der Schild recht wohl für einen Jäger passt, unter- liegt keinem Zweifel, vgl. meine Schrift über das Diptychon Quirinianum zu Brescia S. 10 fg., Anm. 14, das interessante Sarkophagrelief von Athienau in der Rev. archeol. 1875, pl. II und, was geschnittene Steine betrifft, Raspe I, p. 161, UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 2. 21 Der einzelne als Waffe eine Lanze oder einen Wurfspiess habende Reiter ist, soviel ich sehen kann, sowohl wenn der Feind mit dargestellt ist, als auch, wenn dieses nicht statthat, baarhäuptig. Darstellungen, in denen ein Krieger zu Ross behelmt oder als Waffe ein Schwert führend erscheint, sind sehr selten. Beides zugleich kommt vor auf dem Stein bei Gori Mus. Flor. II, 44, 1 und Wicar Gal. de Flor. Livr. 37. Mit dem Schwerte kämpft der baarhäuptige Reiter auf der Berliner Paste bei Toelken Erkl. Verz. S. 344, Kl. VI, n. 14°‘). Andere Bedeckung des Hauptes zeigt sich auf einem Carneol der K. Sammlung zu Dres- den, dem einzigen uns bekannten Werke auf dem Gebiete der Glyptik, in welchem auch ein Weib erscheint, wie auf dem Berliner Jaspis, mit dessen Erklärung wir beschäftigt sind. Hettner beschreibt es in dem Verzeichniss S. 106, n. 167 also: »Römischer Imperator zu Pferde über n. 2224. Andererseits spricht aber auch der Hund, wenn man ein Griechisches Werk annehmen darf, keinesweges gegen einen Krieger. Auf Vasenbildern finden wir jenen mehrfach neben diesen, selbst in der Schlacht, vgl. Gerhard’s Auserles. Vasenbilder Taf. CXCIV, CCXV, CCXLVII, 3, CCLXV, 1. 2, CCLXVI. Ob auf dem kürzlich in der Arch. Ztg. XLII, 1884, Taf. 16, n. 1 herausgegebenen Vasen- bilde des Pamphaios der bärtige »Reiter mit Petasos, Chlamys und zwei Speeren, unter dessen Rosse ein Hund läuft«, ein Krieger oder ein Jäger sein soll, kann ge- zweifelt werden. Doch spricht der Doppelspeer in Verbindung mit der Art des Hundes wohl mehr für diesen. Dagegen glauben wir auf der unten S. 26 zu erwähnenden Silbermünze von Sermyle einen Krieger voraussetzen zu müssen, trotzdem dass der Hund unter dem Rosse sich ganz wie ein Jagdhund ausnimmt (s. unten $. 26, A. ]). 1) King hat Ant. gems, 1872, Vol. II, pl. XL, n. 2 einen Sarder seines Be- sitzes bekannt gemacht, auf welchem der Kampf zweier behelmten Reiter mit dem Wurfspiess gegen zwei nackte mit Schild und langem Schwert bewehrte, mit einem andersartigen Helm versehene Fussgänger dargestellt ist. Er bemerkt p. 63 zur Er- klärung: Two Roman horsemen in confliet with as many Gauls, one of whom lies slain in the foreground; his companion brought to his knees in defending himself with his long broad-sword. Die Darstellung würde für uns trotz der Doppelzahl der Reiter unmittelbaren Belang haben, wenn der eine derselben baarhäuptig erschiene. Sie hat inzwischen insofern Interesse, als sie zeigt, dass es sich um zwei Cavalleristen untergeordneten Ranges handelt. 22 FRIEDRICH WIESELER, einen Unterworfenen hinsetzend. Gegenüber eine weibliche stehende Gestalt.« Ich bin im Stande nach einem Gypsabdrucke zu urtheilen, welchen ich der Gefälligkeit Treu’s verdanke.. Das Ross des Reiters ist nicht im Galopp, sondern im Schritt begriffen. Die Figur, welche unterhalb des Thieres ausgestreckt daliegt, ist ganz nackt, wie es auf Römischen Werken bei den Figuren in ähnlicher Lage gewöhnlich be- merkt wird. Der Reiter ist bärtig. Seine Kopfbedeckung gleicht durch- aus der sogenannten Phrygischen Mütze. Er ist mit einer kurzen Tu- nica und mit der Uhlamys oder dem Sagum bekleidet. Ob er Bein- kleider trägt oder nicht, lässt sich nicht mit Sicherheit erkennen. Doch ist eher dieses als jenes vorauszusetzen. Er hält mit der Rechten den Schaft des Speeres noch schräg nach unten, während er freilich das Gesicht in die Ferne richtet. Vielleicht soll dadurch angedeutet wer- den, dass er noch mit einem anderen Feinde den Kampf aufnehmen werde. Die mit einer Tunica und einem Mantel, dessen Zipfel sie mit der Linken zu halten scheint, bekleidete Frau steht aufrecht da, hebt aber den rechten Arm wie trauernd oder erschrocken. Sie ist aller Wahrscheinlichkeit nach die Personification des überwundenen Landes. Hettner’s Annahme, dass der Reiter ein Römischer Imperator sein solle, kann wegen der Kopfbedeckung Bedenken erregen‘). Andererseits hat es auch Bedenken, auf einem geschnittenen Steine, der allem Anscheine nach von einem Römischen Künstler herrührt und eine Darstellung ent- hält, wie sie uns nur aus der Glyptik der classischen Völker des Alter- 1) Fälle wie der, dass der Reiter auf der Goldmünze von Gela aus der besten Kunstzeit (Cat. of the Gr. coins in the Brit. Mus., Sieily, p. 65, n.1, wo auch »co- thurni< zum Vorschein kommen), sowie auf der unter Agathokles geprägten Bronze- münze von Syrakus (ebenda p. 197, u. 406) einen »Phrygiau helmet« trägt, können doch nicht zur Vergleichung gezogen werden; ebensowenig der auf dem unten S.34fg. erwähnten Felsgrabreliet und der Gebrauch der in Rede stehenden Kopfbe- deekung auf Etruskischen Bildwerken. — Auf die Frage, ob die Figur des geschnit- tenen Steines Beinkleider trägt oder nieht, kommt wenig an, da bekanntlich auch Römische Krieger und Jäger nicht selten mit denselben angethan erscheinen. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. 11,2. 23 thums, namentlich der späteren Römischen, bekannt ist, den Sieg eines Barbaren berücksichtigt anzunehmen. Wir kennen kein Beispiel dafür, dass ein Römischer Künstler für Römer den Sieg eines Barbaren dar- gestellt habe').. Wer nun nicht annehmen will, dass das Werk für einen 1) Wenn Toelken auf der Berliner Paste Kl. VI, n. 14 mit Recht einen »nor- dischen Reiter« annähme, so folgte doch mit nichten, dass die von ihm bewältigten Fussgänger Römer wären. Aber jene Annahme hat, so viel ich nach einem Abdrucke urtheilen kann, gar keine Wahrscheinlichkeit. — Darstellungen barbarischer Krieger sind auf Gemmen Römischer Kunstübung mit Ausnahme der oben 8.21, A.1 aufge- führten, in denen sie von Römern besiegt erscheinen, sehr selten und kommen immer nur in Einzelfiguren vor. Im Catalog der Sammlung Hertz wird p. 54 unter n. 1079 erwähnt a barbarian warrior, armed with a shield, sinking from his charger in con- sequence of a wound he has received from a lance, cornelian. Eine ähnliche Dar- stellung auf einem Sarder der Sammlung Uzielli bringt King Ant. gems, Vol. II, Copperpl. of miscellan. gems pl. III, n. 32, vgl. p. 75: a Gaul to be known by bis doorlike shield and the »bina gaesa manu«, falling wounded from his horse (man könnte glauben, dass etwa das Stück das vorher erwähnte sei, wenn Verwundung durch eine Lanze dargestellt wäre). Bei King a. a. O. findet sich auch unter den Römischen Gemmen der früher Mertens-Schaaffhausen’schen Sammlung pl. III, n. 13 ein Plasma, dessen Darstellung p. 79 erklärt wird: Gaul — recognizable by his long hair, peculiar shield slung at his back and great sword — awaiting the attack of the ennemy. An interesting memento of some Gallic triumph. Plasma. Das Schwert ist keinesweges gross, vielmehr dolchartig, wie es auch sonst bei Galliern vorkommt. Es sieht fast so aus, als habe man sich die Figur im Hinterhalt liegend zu denken. Endlich verzeichnet Toelken a. a. OÖ. S. 344, Kl. VI, n. 13 als »merkwürdiges Denk- mal« das Fragment einer antiken Paste: »ein bärtiger Reiter von nordischer Tracht, mit Bogen und Lanze bewaffnet; der breite Köcher hängt an Riemen herab«. Der Reiter, dessen Nationalität nicht leicht bestimmt werden kann (Partherkönig?), ist nicht im Augenblick des Angriffes dargestellt. Auch auf Römischen Bildwerken von ge- ringen Dimensionen aus anderen Gattungen der Kunstübung findet sich ein einzelner angreifender barbarischer Reiter äusserst selten. Von E. Hübner wird in den ant. Bildwerken in Madrid S. 259, n. 620 eine Römische Lampe so beschrieben: »Reiter mit runder Mütze links hin galopirend, mit der Rechten einen Speer zum Wurf er- hebend, in der Linken den Schild und noch zwei Speere tragend. Der Tracht: nach ein Sarmat oder ein Parther«. Gewiss ein Krieger, nicht ein Jäger, und selbst 24 FRIEDRICH WIESELER, Barbaren gearbeitet sei, der wird als wahrscheinlich befinden, dass es sich um einen Römer, vermuthlich einen Kaiser, handele, welcher im Auslande fremde Tracht angelegt hatte, ein Umstand, dessen Vorkom- men ausdrücklich bezeugt ist, vgl. Marquardt Röm. Privatalterth. II, 1867, S. 162 und Tacit. Hist. Il, 20, sowie Fl. Vopiscus Aurelian. 34. Durch die Annahme wäre zugleich die Abweichung hinsichtlich der bei Römischen Kaisern in der betreffenden Handlung gewöhnlichen Baar- häuptigkeit erklärt. Ausserordentlich gross ist die Zahl der mit den Gemmenbildern zunächst zusammenzustellenden Münztypen, welche einen Reiter im An- sriffe mit Lanze oder Wurfspiess darstellen, oder über überwundene Feinde hinsetzend oder sie niederreitend, mit einer jener Waffen oder auch ohne dieselben, endlich mit erhobener speerloser Rechten, wie zum Anfeuern oder im Triumphe dahinsprengend, Darstellungsweisen, von denen die letzten drei erst auf Römischen Münzen vorkommen, die letzte zuerst auf denen Galba’s. In vielen Fällen ist nur der Reiter dargestellt, namentlich auf den Münzen aus früherer Zeit und den nicht- römischen, auch den unter den Römischen Kaisern in den Ländern Griechischer Cultur mit dem Bilde jener geprägten. In einigen Fällen kann es also zweifelhaft erscheinen, ob man sich den dargestellten Reiter einem Fussgänger oder mehreren, oder einem Reiter oder mehreren ge- genüber denken soll, oder, als Jäger, etwa einem wilden Thiere; doch zeigt in den meisten Fällen schon die Haltung der Waffe, dass diese gegen einen Fussgänger gerichtet wird. Der Kampf des Reiters mit einem anderen Reiter findet sich nie vollständig dargestellt. Während nicht bloss auf den numismatischen Denkmälern grösserer Dimensionen wenn er als Sieger gedacht sein sollte, doch nicht als ein soleher über Römer dar- gestellt. Dasselbe gilt von dem sehr interessanten im Angriff befindlichen Gallischen Fussgänger auf der Bronzemünze von Ariminum bei Poole Catal. of the Greek coins in the Brit. Mus., Italy, p. 25, n. 1 mit kurzem Schwerte und demselben Schilde wie auf dem Plasma bei King a. a. O. und auf dem Sarder bei demselben II, pl. XL, n. 2. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. I, 2. 25 mehrfach mehrere Besiegte und Angegriffene dargestellt sind, unter denen ausnahmsweise auch Weiber und Kinder vorkommen, erscheint der Angreifer und Sieger auch auf diesen Denkmälern ohne Begleitung eines Kriegers, mit Ausnahme von drei Fällen, oder vieren, wenn auf dem Medaillon des Probus bei Froehner Med. de l’emp. Rom. p. 242, 1, in der behelmten Figur, welche dicht vor dem Rosse des Kaisers, nach diesem sich umblickend,. zum Vorschein kommt, ein Prätorianer und nicht etwa eine Gottheit, Mars, zu erkennen ist. Aber auch der Kaiser ist in diesen Fällen der einzige Kämpfer oder der Vorkämpfer. Er kennzeichnet sich durch das Reiten und das unbedeckte Haupt, mit welchem fast alle Römischen Kaiser und Prinzen sowohl auf den innerhalb als auch auf den ausserhalb Italiens geprägten numismatischen Denk- mälern des in Rede stehenden Typus, die mir zu genauerer Kunde ge- kommen sind, sich dargestellt finden. Bei den anderen Einzelkämpfern zu Ross findet sich die Baarhäuptigkeit in manchen Fällen auch, na- mentlich auf den Griechischen Münzen; aber selbst auf diesen kommt die Bedeckung des Kopfes mit dem Helm oder dem Petasos oder dem Pilos ebenso häufig vor, und bei den barbarischen oder halbbar- barischen Reitern ist die nationale Kopftracht die Regel. Die betreffenden numismatischen Denkmäler reichen etwa vom siebenten Jahrhundert vor Uhr. bis gegen das Ende des vierten nach Chr. Nach Theodosius dem Grossen tritt ein anderer, schon vorher ver- einzelt vorkommender Typus an die Stelle des in Rede stehenden, der inzwischen auf den Schilden der Kaiser aus noch späterer Zeit ein paar Male und auf den Contorniaten sich findet. Was die locale Ausbreitung des einschlägigen T'ypus betrifft, so reichen die numismatischen Denkmäler von Persien und Armenien bis nach Mauretanien, Spanien und Gallien. Ich beginne die Aufzählung der mir bekannten Beispiele (welcher für Alexander d. Gr. schon oben S. 14 Genüge geschehen ist) mit den Barbaren des Ostens. Aus Persien gehören hieher die Satrapenmünzen bei Mionnet Descr. Suppkan. VIII, (pl XIX, n.6su.lp.04285 0.38 u. 39, die bei J. Brandis »Das Münz-, Mass- u. Gewichtswesen in Vorderasien« S. 549 Histor.-philolog. Classe. XXXIL 3. D 26 FRIEDRICH WIESELER, (Grosskönigl. Kupfer), die Satrapenmünzen bei Head Coinage of Persia in Marsden’s Num. ‚or!, B- IIE.'71877.,P.°46° wspl. -II7:n.2145 1575,16 und die bei J. Friedlaender in Sallet’s Ztschr. für Numismatik VL. S. 229 u. Taf. IV, n. 8. Für Armenien giebt ein Beispiel die Münze des Königs Arsames bei Visconti Iconogr. Gr. P. I, t. XVI, 1, Mionnet T. IV, p. 454 (rücksichtlich deren der Gedanke Cavedoni's Spicil. numism. p. 259, dass der Reiter in atto di correre ne’ certami equestri dargestellt sein könne, gewiss unzulässig ist). Zahlreicher und, wenigstens was die ältesten Exemplare betrifft, früheren Datums sind die in Macedonien, Päonien und den Europäischen Staaten und Städten Griechischer Cultur geprägten einschlägigen Mün- zen, unter denen sich auch einige befinden, auf denen zugleich mit dem Reiter der von diesem angegriffene oder niedergestochene Fuss- gänger dargestellt ist. Aus diesen Ländern gehört wahrscheinlich hieher die alte Münze von Sermyle in Macedonien mit einem baarhäuptigen und nackten Reiter, welcher mit der Rechten einen Speer zückt, heraus- gegeben von J. Friedlaender in Sallet’s Zeitschr. für Numism. VL, S. 222"); sicher die Münze Amyntas’ II bei Friedlaender und von Sallet Berlin. Münzkabin. Taf. V, n. 232, die von Amyntas III bei Brandis a. a. ©. S. 543 und im Cat. of the Gr. coins in the Brit. Mus., Mace- donia, p. 173°), die des Päonischen Königs Patraos im Catal. of the Gr. coins in the Brit. Mus., Macedonia etc., p. 2 und bei Sallet Nu- mism. Ztschr. XI, Taf. I, n. 1, sowie die von Imhoof-Blumer Monn. Greeques, Amsterdam 1883, pl. C, n. 9 u. 10 herausgegebenen (mit dem 1) Der Hund unter dem Rosse des Reiters findet sich auch sonst auf Macedo- nischen Münzen, nämlich auf denen Alexander’s I, vgl. Sallet’s Zeitschr. für Nu- mismatik Bd. II, S. 55 (Schreiber Kulturhistor. Bilderatlas I, Taf. NXXVIII, n. 7) und X, Taf. II, n. 4. Hier handelt es sich um einen Spitzhund, der nicht eigent- lich zur Jagd dienen, sondern nur als unzertrennlicher treuer Gefährte seines Herrn gefasst werden kann. 2) Einer der Maced. Philippi, die Lanze schwingend, auch auf dem Denar des Q PILIPVS (Borghesi Dec. 3, 7). UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC.II,2. 27 Fussgänger), die des Odrysischen Seuthes (de Luynes Satrap. pl. VI), die Alexander’s von Pherae bei Sallet IX, Taf. I, n. 1, Catal. of the Brit. Mus., Thessaly, pl. X, n. 11, die von Larissa Cat. of the Brit. Mus., Thessaly, pl. VI, n. 12, Pelinna, ebenda pl. VIII, n. 4 (nebst dem Fusskämpfer), 5, 6, die von Amestratus (Combe Mus. Hunter. t. 4, II, Cat. of the Brit. Mus., Sicily, p. 31), Gela (Combe a. a. O. t. 28, IX, Caror therbrıt. Mus., Sicily, p. 67, n. 16 fg. u. p. 71, n. 55: »striking with spear at prostrate foot-soldier«), Morgantia ebenda p. 114, n. 2, Sy- rakus/ebenda p. 197, n. 409 — Num. chronicle, N. S., XIV, pl. IX, n. 6, desgleichen (Hieron) p. 215 fg., n. 565 fg., Num. chron. pl. XII, p. 1 u. 2, Tarent (Eckhel Num. vet. anecd. t. III, n. 3 u. 5, Combe :a. a. O. W555 VIE, XVIER, XIX: 56, VI, Cat.‘ of the Brit. Mus., Italy, p- 193, n. 249, Carelli-Cavedoni Num. Ital. vet. t. COX—CXIV). Unter der geringen Anzahl der betreffenden Griechischen Münzen der Könige und Städte Vorderasiens sind von ganz besonderem Interesse die Bronzemünzen des Syrischen Königs Seleukos I, von denen die eine Mionnet Suppl. T. VIII, p. 4, n. 17 nach dem Werke: Numismata ant. coll. Thomas Pembrochiae comes P. II, t. LX, zwei andere Percy Gard- ner Cat. of Gr. coins in the Brit. Mus., Seleucid kings, p. 107, n. 58 e u. ß, verzeichnet, mit Hinzufügung einer Abbildung von n. 58 « auf pl. XX VIII. n. 1. Des letzteren Gelehrten Beschreibung lautet: Hor- seman r., wearing chlamys, hurling javelin at prostrate foe. Für die Münze des Mus. Pembrok. wird kein Feind erwähnt, der freilich auch auf der des Brit. Mus. nicht deutlich dargestellt, aber doch sicherlich anzunehmen ist, wie auch auf der in der Sammlung Pembroke. Auch in Betreff dieser wird nur von einem cavalier gesprochen. Könnte die- ser immer baarhäuptige Reiter aber ein anderer sein sollen als Seleukos I, etwa Alexander d. Gr.? Den cavalier en course a dr., frappant de sa lance un ennemi erblickt man auch auf der Bronzemünze von Se- baste in Phrygien, welche Imhoof-Blumer Monn. Gr. p. 411, n. 146 verzeichnet. Den Reiter allein mit eingelegter Lanze dahinsprengend zeigen uns die Münzen der Dynasten von Kibyra (Mionnet Deser. de Med., Suppl. T. VII, pl. XII, n. 3, 4, O. Jahn »über die puteolanische D2 28 FRIEDRICH WIESELER, Basis« in den Bericht. d. K. Sächs. Ges. d. Wissensch. 1851, Taf. IV, D, der S. 138 ihn für eine Amazone hält, während Andere einen ca- valier erkennen, zuletzt Imhoof-Blumer a. a. O. p. 395 fg., der auch ein Exemplar mit dem Reiter ohne Helm und Schild, anscheinend das älteste, aufführt), auch die von Kyme bei Combe t. 22, n. XVIII. Ausser- dem findet sich der lanzenbewehrte Reiter auf Münzen von Kolophon, Erythrae, Magnesia. Von den Münzen Mauretaniens können nur zwei oder drei hieher- gezogen werden, die von L. Müller Numism. de Yant. Afrique T. III, p- 90 u. 91 unter n. 2, 3 u. 4 beschriebenen und abbildlich mitge- theilten. Müller hält den Reiter mit horizontal wie zum Angriff auf einen Feind eingelegter Lanze für den König Bochus. Desto zahlreicher sind die Beispiele in der Spanischen Numismatik. Eine interessante Münze von Osca mit ÜCeltiberischer Aufschrift aus der Zeit des Sertorius hat Head A guide to the select Gr. and Rom. coins of the Brit. Mus. pl. VII, C, 1 mitgetheilt; andere Abbildungen bei Morelli Thes. num. .imp. T.-T, it. 92,9. .f2., 101,710 fe., 102.29 2 1117:193 besonders A. Heiss Deser. gen. d. monn. ant. de l’Espagne t. XIII, XIV, n. 24, XVI, ı u. 2, XVII (anstatt der Lanze oder des Speeres hat der Reiter, der stets ohne den Feind dargestellt ist, ein paar Male ein Schwert in der Rechten, Heiss t. XX u. XXI). Für die einschlägigen Münzen aus Gallien stehen mir nur Be- schreibungen zu Gebote; die Stücke zeigen stets nur den Reiter mit Lanze oder Speer; vgl. Mionnet Descer. T. I, p. 83 fg., n. 224, 225 227,, 228, 232, p: 89,.6.U..7,.p. 86,,n. 16, pP. 89, 52, pP. 92, 2127,.122, Cat. Welzl v. Wellenheim Bd. I, p. 18, n. 331, 332 u. 340 (auch hier kommt ausnahmsweise das Schwert in der Rechten vor, z. B. bei Mionnet P.. 96.0.1839 u 140). In Mittelitalien finden wir den mit Lanze oder Speer angreifenden Reiter allein, baarhäuptig oder behelmt, auf Münzen von Capua (Carelli- Cavedoni t. LXIX, n. 19, Brit. Mus., Italy, p. 82, n. 11), Cora (Car.- Caved. t. XIX), Larinum (Car.-Cav. t. LX, n. 4 fg. = Br. Mus., It, p- 70, n. 2) und Römischen Familienmünzen, dem Denar des Q. Philipp. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. JH, 2. 29 (oben S. 26, A. 2) und denen der Crepusii und der Manlii‘.. Hier kommt er auch mit zwei Figuren unter dem sprengenden Rosse vor, von denen wenigstens eine jedenfalls ein Feind ist, auf dem Denar der gens Fonteja bei Cohen Med. cons. pl. X VIII, Font., n. 92). 1) Die betreffenden Denare der gens Manlia werden von Eckhel (Doctr. num. V, p. 244) und Anderen auf den bekannten Zweikampf des T. Manlius Torquatus mit dem ungeheueren Gallier im J. 414 Roms bezogen. M. Pinder fasst diesen im Cat. der ant. Münzen des Berlin. Mus., 1851, n. 617. 618 als Reiteranführer. Nach den Worten des Q. Claudius bei Gellius Noct. Att. IX. 13 hat man dagegen sicher- lich an einen Zweikampf zu Fuss zu denken. Wäre also ein anderer Manlius Tor- quatus gemeint? Der Sohn jenes, von welchem bei Gellius am Schlusse die Rede ist, wohl kaum. Auch hören wir durch diesen, dass es über den Kampf abweichende Berichte gab. 2) Ueber die Details gehen die Beschreibungen auseinander. Cohen giebt p. 141 (unter n. 15) an: Cavalier avec un casque ä deux cornes, tenant une haste et fou- lant aux pieds deux ennemis. Die Bedeckung des Kopfes durch einen Helm ist sehr bedenklich. M. Pinder beschreibt in dem Cat. der ant. Münzen des Berlin. Mus. S. 116 fg. unter n. 585. 586 zwei Exemplare des betreffenden Denars so: »Reiter mit der Lanze nach unten stossend, wo ein Krieger einen entwaffneten Feind ersticht, dessen Helm und Schild am Boden liegen<. Von dem Letzteren zeigt die Cohen’sche Abbildung (auf welcher man zwei Schilde und einen Helm hinter den nackten einander gegenüber in die Kniee gesunkenen Figuren unter dem Rosse ge- wahrt) keine Spur. Dieser Beschreibung entspricht so ziemlich die bei Mommsen- Blacas Hist. de la monn. Romaine, T. II, Paris 1870, p. 509 fg.: Cavalier brandissant un javelot contre un ennemi arme d’un casque gaulois et d’un bouclier long (Cave- doni, Ripostigli, p. 258), qui est sur le point d’egorger un troisieme combattant ren- verse & terre et sans armes. Einen Helm trägt schon der sterbende Krieger im Mus. zu Neapel, welchen Brunn als Gallier aus dem Attalischen Weihgeschenke zu Athen erkannt hat (Mon. d. Inst. Vol. VIII, t. XX, n. 1, Overbeck Gesch. d. Grie- chischen Plastik Bd. II, fig. 124, n. IV, 9). Brunn bemerkt in den Ann. d. Inst. V. XLH, p. 305, dass sich auf Monumenten Südfrankreichs aus der letzten Epoche der Republik und den ersten Zeiten des Kaiserreichs der Helm bei Galliern nicht selten finde (Laborde Mon. de la France I, pl. 84, Caristie Mon. ant. & Orange pl. 16 fg.). Zwei behelmte Gallier haben wir oben S. 21, A. 1 auf einem geschn. Steine kennen gelernt. Sie sind ohne Busch, während die der geharnischten Rö- mischen Reiter einen Busch haben, gleichen aber der Form nach wesentlich denen, welche wir auch bei Römischen Infanteristen finden. 30 FRIEDRICH WIESELER, Ungemein gross erscheint die Zahl der betreffenden Kaisermünzen, welche meist den vollständigen Kampf zur Darstellung bringen, zumal wenn man die in den Provinzen des Reiches geprägten Städtemünzen mit Kaiserdarstellungen hinzurechnet, wie wir im Folgenden thun wer- den. In den verhältnissmässig wenigen Fällen, dass der Kaiser oder Caesar ohne Feind oder ohne Kampfwaffe oder — was nur ganz aus- nahmsweise vorkommt — mit dem Helm auf dem Haupte dargestellt ist, wird das besonders bemerkt werden. Das älteste Beispiel bietet die Reiterstatue, welche den Nero Drusus mit horizontaler Lanze nach rechts galoppirend zwischen je einem Tro- päum mit Gefangenen auf dem Triumphbogen DE GERM zeigt. s. Cohen Med. imp. 1]; .p. 134, 11—6, pl. VIE, Ner. ‚Dr., n. 122. Die Darstellung des Feindes ist ganz unterlassen auf Münzen Galba’s, welche ausserdem zuerst unter den Kaisermünzen zwei Eigen- thümlichkeiten zeigen, nämlich die, dass der Reiter keine Waffe in der Rechten hält, sondern diese ausstreckt (was sich zunächst auf der Münze Domitian’s in den Num. Croy. et Arschot. t. XXXI, n. 10 und bei Mo- relli II, 21, 27 wiederholt), vgl. Morelli II, 32, n. 31 fg., Heiss t. LXVII, 1 u. 2, und die, dass der Reiter, welcher in diesem Falle, wie gewöhn- lich, einen schräg nach unten gerichteten Speer in der Rechten hält, einen Helm auf dem Haupte hat, vgl. Numismat. chronicle, N.S., Vol. VII, pl. IX, n. 12, wie auch Domitian a. a. OÖ. Ohne Feind erscheint auch Otho bei Morelli II, 38, 21. Der vollständig ausgeführte Kampf gegen Feinde kommt auf Contorniaten schon in Beziehung auf Nero vor (Sabatier Med. contorn. pl. XVI, n. 13 u. 14 —= Cohen Med. imp. T. VI, p. 563, n. 32 u. 33). Auf Münzen, die zur Zeit der auf ihnen dargestellten Kaiser geprägt sind, finde ich ihn zuerst in Betreff von Vespasian (Morelli Il, 56, 8), dann von Titus (Morelli Il, 70, 7, Co- hen Med. imp. T. I, p. 370 fg., n. 239—241) und Domitian (Morelli II, 90, 20, Cohen Med. imp. T. I, p. 444, n. 471, Pinder Catal. des Berlin. Münzcab. n. 795). der auch ohne Feind vorkommt (Morelli II, 90, 21). Weitere Beispiele meist mit Feind, von Trajan (Bartoli Col. Trajan. t. 115, n. 9 u. 3 (ohne Feind), Num. Croy. et Arschot. t. XXNXV, | | UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 2. 31 n. 2, Ch. Lenormant Iconogr. d. emp. Rom. pl. XXVII, n. 10, Smith Rom. London pl. XI, n. 8. auch auf dem Contorniaten bei Sabatier a.a.O. pl.XVI, n. 15), von Marc Aurel (auf einer Münze von Caesarea Panias, die unter Commodus geprägt, bei de Saulcy Numism. de la Terre- Sainte pl. XVIII, n. 7, vgl. p. 319, rechte erhobene Hand nicht sichtbar, ohne Feind, auf einer von Nicaea bei Cohen T. VII, p. 500, auch ohne Feind, und auf einer von Barata in Lykaonien, vgl. Sallet’s Zeitschr. für Numismatik Ill. S. 146, 7 und Imhoof-Blumer Monn. Gr. p. 346, n. 114, mit Feind), von L. Verus (Num. Croy. et Arsch. t. L, n. A, Lenormant a. a. O. pl. XXXVII, n. 3, auf der Münze von Caesarea bei de Saulcy Num. de la Terre-Sainte pl. VII, n. 7, vgl. p. 126, ohne Feind, Waffe in der Rechten nicht sichtbar), von Commodus (Cohen III, p. 174, n. 773), von Septimius Severus (Mionnet Deser. d. med. IV, p- 163, n. 936, Cohen T. VII, Suppl., p. 425, n. 50, Hoffmann Cat. des med. Rom. de Moustier n. 2133, J. Friedlaender in Sallet’s Zeitschr. IX, S. 6: Alexandrinische Silbermünze), von Oaracalla (Num. Croy. et Arsch. t. LIV, n. 15, Liebe Gotha num. p. 287: Münze von Amisus, F. Buonar- roti Medagl. ant. t. 10, VIII, 2, Liebe p. 378: Münzen des KOINON OPAK2N, Imhoof-Blumer Monn. Gr. p. 390, n. 40: Münze von Thya- tira, in Sallet’s Zeitschr. für Numism. VII, Taf. I, n. 2: Münze von Hadrianopolis in Thracien, Mionnet IV, p. 311, n. 666: Münze von Julia in Phrygien, ohne Feind, Cohen T. III, p. 370 fg., n. 69 u. 70, p. 428, n. 473, p. 437 fg., n. 533, 534, 536—538), von Geta (Beger Thes. ex Thes. Palatino selectus, p. 319, Eckhel Num. vet. anecd. P. I, t. V, n. 20, Byzanz, Mionnet Deser. III, p. 497 fg., n. 36: Antiochia in Pi- sidien, Mionnet Suppl. IV, p. 432, n. 81: Amasia, Oat. Welzl von Wellen- heim Bd.1, 2, p. 157, n. 12352), von Severus Alexander bei Gori Mus. Flor., Num., IV, 65 = David VI, 21, 1 (Perinth, ohne Feind) u. Cohen T.IV, pl. I, n. 455, von Maximin I (Cohen T. IV, pl. IV, Maximin et Maxime 3, Froehner Med. de Yemp. Rom. p. 180), von Gordianus III (auf der Grossbronze von Alabanda mit der Büste der Tranquillina bei Eckhel Num. vet. anecd. t. XII, n. 19, mit erhobenem rechten Arm, welcher vermuthlich einen Speer halten soll, der aber nicht sichtbar ist, auf 32 FRIEDRICH WIESELER, der Münze von Antiochia in Pisidien bei Mionnet Descr. III, p. 502 fg., n. 62), von Trajanus Decius (de Saulcy Num. de la Terre-Sainte p. 133, n. 4: Münze von Üaesarea), von Gallienus (Cohen T. VII, p. 427, n. 57, Haym Thes. Brit. T. II, t. XLIX, n. 4, der Kaiser ohne Gegner, aber mit Helm, Münze von Aphrodisias, Rasche Lex. univ. rei num. u.d. W. Virtus, VI, 1, p. 322 u. 507), von Ulaudius Gothicus (Num. chronicle, N.S., Vol. V, pl. VII, n. 3), von Aurelianus (Cohen T.V, p. 130, n. 50), von Florianus {Cohen T. V, p. 220, n. 82, Rasche a. a. O., T. VI, 1,p. 365 u. 443), von Probus (Patin Imp. Rom. numism. p. 437, Cohen T. V, p. 239, n:85—97,p. 241, n. 99,:p.. 241 fg%.n. 101, V1],2p.132591n%6,,3324n.565 Froehner p. 242, 1 u. 2, Hoffmann Cat. Moustier pl. VI, n. 3434, Milani Il ripostiglio della Venera, Roma 1880, n. 3715 u. tav. Il, n. 11 u. 12), von Numerianus (Rasche a. a. O. p. 401. 453 u. 454), von Maximianus Hercu- leus (Cohen T. V, p. 450 fg., n. 94 u. 95), p. 495, n. 433, von Constantius Chlorus (Rasche a. a. ©. VL, 1, p. 424), von Galerius Maximianus (Garrucei in Strozzis Periodico di numismatica, T. Ill, p. 15, Friedlaender Römische Medaillons, Berlin 1873, Taf., n. 2, Froehner p. 266, Num. chronicle, N. S., Vol. X, p. 112, Rasche a. a. O. p. 423), von Severus II (Mongez Iconogr. Rom. pl. 60, n. 9, Cohen T. V, pl. XVI, Sev., n. 62, Hoffmann a. a. ©. n. 3551), von Maximinus Daza (Cohen T. VI, p. 23, n. 157 u. 158), von Constantin I (ausser Gori Mus. Florent., Num., T. IV, t. XCIIL, 3: David Mus. de Florence T. VI, pl. LXIX, n.1I, Venuti Mus. Albani t. 106,7 Eroehner p. %79, Cohen-T:/V],’pı 1195 n.2163, De122, 2 737% p- 167 fg., n. 530—532, 536), von Constantin II (Gori IV, 95, 1, David VI, 67, 2, Venuti t. 106, 3, Buonarroti t. 27, XXXIII, Mongez pl. 62, n. 8, Cohen VI, 6, 56, Froehner p. 296, die speerlose Rechte erhe- bend, Cohen VI, p. 222, n. 57, p. 224, n. 65, Hoffmann 3629 fg.)\, von Constans I (Venuti t. 108, Cohen VI, 7 bis, n. 1, p. 259, n. 87, p. 261, n. 96, p. 269, n. 153), von ÜConstantius Il (Gori IV, 98, 2, Davıd VI, 75, 2, Lenormant pl. LIX, n. 10, Grueber Rom. Medallions pl. LXII, fig. 2, Cohen VI, p. 301, n. 156, p. 302, n. 158, p. 308, n. 195, p- 314, n. 228, p. 316, n. 249), von Nepotianus (Lenormant pl. LIX, n. 14, Cohen VI, 9, Nep., 2), von Magnentius (Beger a. a. O. p. 379, \ De 7 Le Zu a nn m 0m Se UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC.II,2. 33 Cat. Welzl von Wellenheim I, 2, p. 253, n. 15304 fg., Senckler in den Jahrb. d. Ver. von Alterthumsfr. im Rheinlande XVII, 8. 98, 67 — auch für Constantius und Nepotianus —, Cohen VI, p. 334, n. 37— 40, Hoffmann a. a. ©. n. 3680), von Decentius (Buonarroti 27, XXXV, Mongez pl. 63, n. 8, Lenormant pl. LX, n. 8, Cohen VI, 10, 14, Grue- ber pl. LXIV, f. 1, Froehner p. 315), von Julian II (Banduri Num. Imp. Rom. T. II, p. 434); von Theodosius I ein Contorniat mit einschlä- giger Darstellung (Sabatier pl. XVI, n. 16))). Ausserdem kommt dieselbe auf Münzen und Medaillons auch an dem Schilde von Kaisern vor (wie dasselbe auch mit einer anderen auf die virtus bezüglichen Darstellung, nämlich der Jagd, verziert erscheint auf einer Goldmünze des Valens, vgl. Ch. Robert in der Rev. numism., N.S., T. XI, p. 115, Cohen T. VII, pl. VIII). Jenes (was schon bei Kriegern auf Vasenbildern nachzuweisen ist, z. B. in den Mon. ined. d. inst. arch. Vol. IX, t. VI = Th. Schreiber Kulturhist. Bilderatlas Taf. XL, n. 8) findet sich meines Wissens, abgesehen von der Münze des Tacitus bei Cohen V, p. 192, n. 12, wo bloss un cavalier en course a droite erwähnt wird, zuerst bei Probus, vgl. ausser den Stücken, welche den vollendeten siegreichen Kampf zeigen (Goria.a.O. t. IV, 89 u590, David VI, 57, .27u.760, 2, Cohen T. V, p: 237 fg.; n. 79 u. 80, p- 238, n. 83), die dem Aufsatze Missong’s »Unedirter Antoninianus d. Röm. Kaisers Probus« in Eggers Wiener numismat. Monatsheften, 1869, beigegebene Abbildung; dann bei Carinus (Mongez pl. 59, n. 13), bei Diocletian (Cohen V, p. 391, n. 120, Froehner p. 261, n. 2), bei Ma- ximianus Herculeus (Cohen V, 13, 50), bei Constantin I (Rev. num. Fr., N.S., 1856, pl. VII, n. 9, Garrucci ebenda T. XI, 1866, p. 81 u. 82feg.), 1) Auf Bronzemünzen von Constans I, Constantius II, Saturnin III, Constan- tius Gallus, Julian II kommt es ausnahmsweise vor, dass ein behelmter Krieger zu Fuss einen Gegner zu Ross ersticht. Er wird meist als gewöhnlicher Soldat, im Cat. Welzl von Wellenheim I, 2, S. 250, n. 15218 fg., u. 255, n. 15372 fg. aber auch als der Kaiser bezeichnet. Sollte nicht der Kriegsgott gemeint sein? Ich kenne durch Abbildung nur die Münze Saturnin’s II bei Cohen VI, p. 271. Histor.-philolog. Class. XXXII. 3. E 34 FRIEDRICH WIESELER, ferner bei Constantius II auf dem grossen Wiener Goldmedaillon bei Arneth Ant. Gold- u. Silbermonum. Taf. XV, n. 5, Cohen T. VI, pl. VIII, Froehner p. 305, bei Valentinian I (Froehner p. 323), Valens (Jahrb. d. Ver. von Alterthumsfr. im Rheinlande IV, Taf. III, n. 4), 'Theo- dosius I (Cohen VI, p. 455, n. 10°), Honorius (Cat. Welzl von Wellen- heim I, S. 269, n. 15779 fg.), und den Kaisern des oströmischen Reiches Arcadius, Theodosius II, Leo I, Anastasius (Num. Croy. et Arschot. t. LXV1II, n. 7, 15, 19, Cat: Welzl v. Wellenh. S. 271). Von anderen Metallwerken ist mir nur eins aus Römischer Zeit bekannt, das hiehergehört. Ich meine die Reliefs an dem Pferdebrust- gürtel aus Bronze, welcher im Mus. Bresciano illustr I Vo PEtSE IH von Labus herausgegeben und danach in Th. Schreiber's Kulturhistor. Bilderatlas Taf. XL, n. 14, sowie in H. Blümner's »Kunstgewerbe im Alterthum« II, 1885, S. 226, Fig. 135 wiederholt ist. Die Reliefs stellen eine Schlacht gegen Barbaren mit Einzelkämpfen dar. In der Mitte er- blickt man einen unbärtigen Römischen Kaiser oder Caesar, der baar- häuptig, aber in voller Rüstung, über einen niedersinkenden Feind da- hinsetzt, indem er die Rechte ausstreckt, die freilich keinen Speer fasst, aber doch so aussieht, als solle man sich denken, dass das der Fall sei. Links davon gewahrt der Beschauer einen unbärtigen behelmten Römi- schen Reiter in militärischer Tracht, welcher einen schon zu Boden ge- worfenen (vielleicht von dem Reiter in der Mitte), um Schonung flehen- den Barbaren mit der Lanze anzugreifen sich anschickt;” zumeist nach rechts einen barbarischen Reiter, dessen Ross niederzusinken im Begriff ist, und hinter dem Halse dieses einen unbärtigen behelmten Römischen Fussgänger. Es handelt sich ohne Zweifel um drei Gruppen aus einem und demselben Kampfe. Nach Labus’ Text p. 197 fg. ist es durchaus wahrscheinlich, dass der Reiter in der Mitte den Titus dar- stellen soll. Zahlreicher sind die einschlägigen Werke aus Marmor und Stein. Ganz besonderes Interesse haben einige Griechische Grabsteinreliefs, zunächst das auf Dexileos bezügliche, in Athen befindliche, bei Salinas UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 2. 35 Monumenti sepolcrali scoperti presso la chiesa della santa Trinitä in Atene, Torino 1863, t. 2 abbildlich mitgetheilte, dann das fragmentirte des Berliner Museums, von welchem die Arch. Ztg. 1863, t. CLXIX eine Abbildung bringt. Jenes stammt sicher aus Ol. 96, 394 v. Chr., dieses jedenfalls aus der Zeit vor Ol. 104. Der Reiter und der unter- liegende Fussgänger sind baarhäuptig. wie auch auf den anderen Grie- chischen Grabsteinreliefs, die in der Arch. Ztg. a. a. O. Taf. CLXX abgebildet sind. Anders verhält es sich in Betreff eines Felsgrabreliefs bei Kadyanda. welches eben in den Reisen in Lykien und Karien von O. Benndorf und G. Niemann auf Taf. XLV abbildlich mitgetheilt und S. 141 fg. beschrieben ist. Auf dem im Schema der Darstellung an der Stele des Dexileos verwandten Relief, welches unter dem Rosse des Reiters einen am Boden liegenden Verwundeten oder Todten zeigt, trägt der angreifende Reiter einen Helm von der Form einer Phrygi- schen Mütze mit aufgesetztem Busche und der knieend sich vertheidi- gende Fussgänger einen Pilos, wie es scheint. Auch auf den militärischen Grabsteinen der Römer ist der, meist über den Feind dahinsprengende, Reiter üblich, vgl. A. Müller im Phi- lologus Bd. XXXIII, S. 643, auch XL, S. 262. Abbildungen bei L. Lindenschmit »Alterthümer unserer heidnischen Vorzeit« Bd. I, H. XI, Taf. 6, n. 2, und »Tracht u. Bewaffnung des Röm. Heeres« Taf. VII, ı = Schreiber Bilderatl. T. XLII, n. 9 (ohne Feind), 3, 4 (ohne Feind); VIII, 1. Der Reiter ist bis auf Taf. VIl, 3, wo er einen Helm trägt, stets unbedeckten Hauptes. Ebenso finden sich auf Etruskischen Aschencisten aus der Römi- schen Periode, wie es scheint dem Alltagsleben angehörende, Darstel- lungen des Reiters im Kampf gegen Feinde, vgl. z. B. Conestabile Mo- numenti di Perugia P. 4, t. LXI—-LXXXVI, 1, 2, 3. u. LXU— LXXXVII. 1. In diesen Fällen erscheint der Reiter behelmt. Unter den bedeutenden Darstellungen an grossen öffentlichen Mo- numenten, an denen der Römische Kaiser als Reiter kämpfend erscheint, wollen wir nur auf das Relief vom Constantinsbogen in Bartoli’s Admi- E2 36 i FRIEDRICH WIESELER, randa Lib. I, t. 11 hinweisen, auf welchem Trajan baarhäuptig die Feinde angreifend dargestellt ist‘). Dass angreifende Römische Herrscher zu Ross als Rundwerke allein oder in Gruppen sowohl aus Marmor als auch aus Bronze nicht selten gebildet sind, kann schon nach den einschlägigen numismatischen und 1) Ueberblicken wir die im Obigen aufgeführten Beispiele, so finden wir, dass auf Römischen Bildwerken die Fälle, in denen der mit dem Speer angreifende Reiter nicht baarhäuptig erscheint, zu den verschwindend seltenen gehören. Einmal han- delt es sich um einen Ausländer (S. 26, A. 2). Von den drei Münzen mit der Darstellung von Kaisern, auf denen diese behelmt sind (S. 30 fg.), ist die des Gallienus in Kleinasien geprägt und auf Griechischen Münzen findet sich ja der Helm mehrfach. Dagegen findet man den Kaiser im Kampfe zu Fuss, wenn er neben einem behelmten Begleiter auch baarhäuptig vorkommt, z. B. bei Froehner p. 175, n. 1, als alleinigen Kämpfer mehrfach mit dem Helm auf dem Haupte. Constantin I erscheint einen Gefangenen fortschleppend zu Fuss mit dem Helm bei Cohen VI, 4, 14 und Froehner p. 364, Constans I bei Froehner p. 300, n. 1 und bei J. Friedlaender in den Berlin. Blätt. für Münzkunde Bd. IV, 1868, Taf. XLVI und in Sallet’s Zeitschr. für Numismat. Bd. IX, 1881, Taf. I, n. 7, Julian bei Cohen a. a. OÖ. VI, 11, 25. In diesen Fällen ist der Kaiser als neuer Mars gefasst. Ebenso wohl bei Cohen VI, 7, 122 (120) u. p. 314, n.230. Wie von den beiden behelmten Reitern auf der oben S. 21, A. 1 besprochenen Gemme nach unserem Dafürhalten keiner den Kaiser darstellt und die beiden behelmten Kämpfer auf dem Pferdebrust- gürtel zu Brescia ganz sicher auch nicht, so darf man auch in dem angreifenden Reiter mit Helm auf dem Relief vom Constantinsbogen bei Bartoli Admir. t. 13 nicht Trajan, sondern nur einen diesem untergeordneten, wenn auch hervorragenden Krieger voraussetzen. Wenn auf Römischen Privatmonumenten, den oben S. 35 erwähnten Grabdenkmälern, baarhäuptige Reiter untergeordneten Ranges vorkommen, so hängt das damit zusammen, dass jene Reiter auf ihren Monumenten die einzige wichtige Person sind und kein Kaiser mit dargestellt ist. Auch auf Römischen Familienmünzen haben wir den Reiter baarhäuptig gefunden (8. 28 fg.). Die Baarhäuptigkeit findet sich gleicherweise auf den schönen Grabreliefs aus dem eigentlichen Griechenland (S. 34u. 35), welche nur Personen aus dem Ritterstande betreffen. Das älteste sichere Beispiel für einen Herrscher bieten die Münzen Seleukos’ I (S. 27). Es ist uns durchaus wahrschein- lich, dass die Baarhäuptigkeit auch auf den Römischen Monumenten auf den Vorgang Griechischer Künstler zurückzuführen ist. Wie hat man sie zu erklären? Overbeck äussert in der Gesch. d. Griech. Plastik, 3. Aufl., II, S. 133 zu Fig. 120 in Betreff ce rer Ge nm a u UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 2. 37 glyptischen Werken keinem Zweifel unterliegen‘). Aber erhalten ist uns von solchen Gruppen meines Wissens kein einziges Beispiel. So viel über die Parallelwerke. Nicht einmal unter den zahlreichen im Obigen aufgeführten ähn- lichen Darstellungen auf den Römischen Münzen und Medaillons, auf welche wir zunächst unser Augenmerk zu richten haben, ist auch nur eine, die der des Berliner Jaspis ganz entspricht. Inzwischen unter- liegt es keinem Zweifel, dass die beiden ersten Erklärer mit Recht an Constantin d. Gr. oder an ein Glied seiner Familie dachten, ohne übri- gens dieses Urtheil genauer zu begründen, ja ohne die Indicien, welche der Stein selbst bietet, gehörig zu beachten. der Bronzestatuette Alexander’s d. Gr. aus Herculaneum, welche er jetzt auf Euthykrates zurückzuführen geneigt ist, der Künstler habe, um sein Porträt des Königs durch nichts beschränkt geben zu können, ihn unbehelmt dargestellt, was ohne Zweifel so zu denken sei, wie es uns das berühmte Mosaik der Alexanderschlacht von Pompeji vor Augen stelle, dass dem König in der Hitze des Kampfes der Helm vom Kopfe gefallen ist, der im Mosaik unter seinem Pferde am Boden liegt. Dass Alexander in der Schlacht einen Helm trug, bedarf keines besonderen Zeugnisses, wie wir ein solches bei Plu- tarch Alex. XXXII finden. Die Darstellungen, welche ihn mit einem Helm zeigen, sind aber verhältnissmässig selten. Die verbreitete Ansicht, dass dem Alexander des Pompejanischen Mosaiks der Helm vom Haupte gefallen sein solle, erscheint uns jetzt mehr als bedenklich. Schon vor Euthykrates haben Griechische Künstler käm- pfende Griechische Reiter, wie oben dargethan, ohne Kopfbedeckung dargestellt. Sie thaten es obne Zweifel nicht, um den Verlust derselben im heissen Kampfe anzudeu- ten, sondern aus rein künstlerischen Rücksichten, um den edelsten Theil des mensch- lichen Körpers unverhüllt zur Darstellung zu bringen, unbekümmert um genaue Wie- dergabe des historisch Wahren, wie sie auch andere Theile der Rüstung nicht wahr- heitsgetreu oder gar nicht darstellten. Die Baarhäuptigkeit der Kämpfer, welche ursprünglich rein auf dem Streben nach Idealisirung beruht, wurde später und na- mentlich in Römischer Zeit zur Andeutung des höchsten Ranges und heroischen We- sens verwandt, worin auch eine Spur vom Idealisiren zu erkennen ist. 1) Schon E. Quirino Visconti bemerkt nach den oben $. 18 mitgetheilten Worten über die von ihm beschriebene Paste: Sovente le statue equestri degli im- peratori, speeialmente quelle dimarmo, si aggruppavano cosi, per procurare, al tempo stesso ch’esprimevano la vittoria, un conveniente sostegno alla lor mole. 38 FRIEDRICH WIESELER, Fassen wir zuerst die Hauptfigur ins Auge! Der, wie regelmässig, baarhäuptige Reiter ist mit dem Paludamen- tum und dem Harnisch, welcher den Arm meist bloss lässt und gegürtet erscheint, so wie mit der Tunica darunter bekleidet. Sein Gesicht ist das eines jungen Mannes ohne Bart. Es kann scheinen, als laufe ein Diadem um das Haar. Stände dieses sicher, so wäre schon dadurch ein Beleg dafür gegeben, dass der Reiter der Zeit von Constantin d. Gr. an zuzuweisen sei. Ist das aber auch nicht der Fall, so darf man jeden- falls behaupten, dass der Kopf hinsichtlich der Haarbehandlung dem der betreffenden Reiter auf den numismatischen Denkmälern aus der Con- stantinischen Zeit im Wesentlichen entspricht. Zu dieser Zeit passt auch die Weise, wie das Pferdezeug behandelt ist, ganz besonders gut. Man gewahrt nicht bloss eine Schabracke aus Thierfell, sondern auch die Andeutung des Schwanzriemens. Die Ausführung des Geschirres bei Reitpferden auch mit Angabe des Schwanzriemens, welche man durchgängig schon auf dem von Hey- demann in den Bericht. d. K. Sächs. Ges. d. Wissensch., histor.-phil. Cl. 1883, "Taf. III herausgegebenen Pompejanischen Wandgemälde bei den Niobiden gewahrt, findet sich auf Griechisch-Römischen Gemmen, soviel mir bekannt ist, nur auf dem oben S. 19 erwähnten Cameo mit der Dar- stellung Oonstantin’s II und der Paste bei King Ant. gems 1872, II, pl. XL, 10. Auf den numismatischen Denkmälern, welche für die histo- rische Uebersicht von besonderm Belang sind, treffen wir den Schwanz- riemen nebst der Schabracke oder ohne dieselbe schon in der ersten Kaiserzeit, aber sehr vereinzelt. Die ersten Beispiele finde ich auf Spa- nischen Münzen, den unter Augustus geprägten bei Heiss a. a. O. pl. XIX, n. 6 u. 14, und der aus Oaligula’s Zeit stammenden bei Heiss pl. XIV, n. 24, wo der Riemen selbst mit Zierathen versehen erscheint. Der nächste Fall betrifft erst den Trajan in den Num. Uroy. et Arsch. t. XXXV,.n. 2, die dann folgenden den Caracalla (auf der Münze des KOINON ®PAK2N bei Buonarroti Med. ant. t. 10, VIll,. 2 und der von Pergamon bei Liebe Goth. num. p. 380), die späteren aus dem dritten Jahrhundert den Aurelian (Mongez Iconogr. Rom. pl. 59, 5). den UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 2. 39 Galerius Maximianus (s. oben 8. 32), Severus den zweiten (Mongez pl. 60, 9). Im vierten Jahrhundert beginnt die Angabe des Schwanzriemens mit Constantin I und findet sich, so viel ich urtheilen kann, mit gerin- gen Unterbrechungen bis zu Honorius hinab, vgl. Constantin I bei Froeh- ner p. 279, n. 1, Constantin Il bei Cohen VI, 6, 56, Constans I bei Cohen VI, 7 bis, 104, Constantius II bei Cohen VI, 9, 7, Froehner p- 309, 3, Grueber pl. LXII, 2, Decentius bei den oben S. 33 Ange- führten, Valentinian I bei Cohen VI, 13, 2, Froehner p. 324, 3, Va- lens bei Cohen VI, 14, Froehner p. 329, Honorius bei Cohen VI, 17, 1. In dieser Zeit zeigt sich der Schwanzriemen auch mehr als früher mit Schmuck versehen, besonders auf den Goldstücken. Der an dem Rosse Constantius’ II gleicht dem oben angeführten auf der Spanischen Münze aus der Zeit Caligula’s. Viel prunkvoller nehmen sich die Wagenpferde Constantius’ II bei Froehner p. 310 aus. Desgleichen erscheinen die Reitpferde Valentinian’s I, Valens’ und Honorius’ prächtig geschmückt. Das des ersteren erinnert sehr an das des Römischen Kaisers auf dem Elfenbeindeckel der Barberinischen Bibliothek, welcher von Gori für Constantius II, von Anderen für Constantin I gehalten wird und jeden- falls dem vierten Jahrhundert. vermuthlich der zweiten Hälfte desselben angehört, bei Gori Thes. dipt. T. II, p. 163 fg., t. L, sowie an die Dar- stellungen des Rosses Sasanidischer Könige, wie es von geschnittenen Steinen, z. B. dem bei Raspe Cat. de Tassie T. Il, pl. XII, n. 677, Felsreliefs und namentlich von Metallschalen her bekannt ist. Ge- schmückt erscheint er auch bei dem Valentinian in Montfaucon’s Ant. expl. III, 2, 181 und an der Bronzefibula bei Beger Thes. Brand. III, p. 434; einfach bei einem venator auf dem Diptychon Bituricense bei Gori I, t. XII (Schreiber Kulturhist. Bilderatlas I, T. XXXI,n. 5) und dem Rosse des Adonis auf dem Knochenrelief im Anz. für Schweiz. Alterthumskunde März 1869, n. 1, T. I, A. Ebenso auf den Reliefs am Bogen Constantin’s aus der Zeit dieses Kaisers. Auch auf den Miniaturen in der Mailänder Handschrift der Ilias und namentlich der Römischen des Vergilius gewahrt man nach der Ausgabe Mars v. J. 1835 das vollständige Pferdezeug mehrfach, wenn auch nicht 40 FRIEDRICH WIESELER, durchgängig, namentlich bei den Rossen ausgezeichneter Personen und bei dem berühmten grossen Trojanischen Pferde (Pietur. Virgil. t. XX11]). Die obigen Beispiele des Vorkommens des Schwanzriemens werden wohl als Belege dafür betrachtet werden können, dass die Beziehung der Berliner Gemme auf einen Herrscher des vierten Jahrhunderts auch wegen jenes Riemens die wahrscheinlichste ist, wenn es auch ausser den angeführten Münzen noch auf Monumenten anderer Gattungen der Kunstübung an Beispielen schon aus früherer Zeit nicht fehlt'). Die Schabracke aus Thierfell findet sich schon auf der Münze von Magnesia in lonien bei Friedlaender und Sallet Berlin. Münzkab. T. III, n. 151 —= 223, wo es sich um ein Löwenfell handelt. Auf Römischen Marmorwerken kommt sie öfter vor, auch bei Kaisern, z.B. bei Trajan am Constantinsbogen (Bellori t. 11, vgl. auch 24) und an der Gruppe des Commodus bei Clarac Mus. de sc. T. V, pl. 962, n. 2475. Was geschnit- 1) Abgesehen von dem schon oben S. 38 erwähnten Wandgemälde und eini- gen anderen findet sich das Pferdezeug mit dem Schwanzriemen an dem bronzenen Pferdebrustgürtel zu Brescia (oben S. 34), aber — was beachtenswerth ist — nur bei dem Rosse der Hauptperson, des »Titus«, nicht auch bei den beiden an- deren. Anlangend die Marmorwerke, so wäre es eine meines Wissens ganz vereinzelt dastehende Ausnahme, wenn auf dem Relief eines Grabaufsatzes (?) von Tlos, welches von Benndorf und Niemann in den Reisen in Lykien und Karien S. 144, Fig. 85a herausgegeben ist und nach S.140 wohl noch dem fünften Jahrhundert vor Chr. an- gehört, an dem Pferde des Reiters links vom Beschauer der Schwanzriemen angegeben wäre, wie es nach der Abbildung scheinen kaun; ein Umstand, der inzwischen minder auffallend sein wird, wenn es sich allein um eine Angabe durch Farbe han- delt. Auf den oben S.35 erwähnten Römischen Grabsteinen kommt der Schwanzrie- men regelmässig vor; eigenthümlich geschmückt, wie auf Bildwerken des vierten Jahrh. n. Chr., zudem bei Lindenschmit Tracht u. Bew. T. VIH, n. 2 (Schreiber Bilderatl. T. XLI, ». 4). Auch an den Säulen Trajan’s und Mare Aurel’s ist er angegeben, wenn auch nicht durchgängig, welches Letztere statthat am Fussgestelle der Granit- säule Antonin’s. Am Constantinsbogen zeigt er sich auch auf dem einen Relief aus der Zeit Trajan’s (Bartoli u. Bellori Admir. t. 25), und zwar bei diesem selbst; am Bogen des Septimius Severus ein Mal. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 2. 41 tene Steine betrifft, so erscheint sie auf dem mit Commodus bei Beger Thes. Brandenburg. I, p. 125 und Montfaucon Ant. expl. III, 2, pl. CLXXXI, auf dem von Lenormant Iconogr. d. emp. Rom. pl. XXVIII, n. 7 auf Trajan bezogenen Amethyst und auf dem Obsidian im Cab. Marlborough T.D, t. XXXIX. Auf den numismatischen Denkmälern treffen wir sie vor dem vierten Jahrhundert nur selten. Ein auf das Ross Se- verus Alexander's bezügliches Beispiel bei Gori Mus. Flor., Num., IV, 65 — David VI, 21, 1. Dagegen bietet die Constantinische Zeit deren drei, vgl. Gori Mus. Flor., Num., IV, 94, 3 = David Mus. de Flor. VI, Ba GoHalV, 95,1 = David WI, 67, 2; 'Gorı IV, 98,2 = David VI, 75, 2. Wenn nun auch durchaus nicht geleugnet werden kann, dass die Schabracke aus Thierfell dem Ross Trajan’s sehr wohl gegeben werden konnte, so passt dieselbe doch wenigstens ebensogut für eins aus der Uonstantinischen Zeit. Entscheidender ist ein bisher gar nicht erkannter Umstand. Da mir trotz der Güte des Abdruckes doch manche Details nicht ganz klar zu sein schienen, so wandte ich mich an einen damals in Berlin lebenden jungen Freund um genauere Auskunft. Derselbe mel- dete mir Folgendes: »Oberhalb des Kopfes des Reiters befinden sich drei Punkte, einer etwas näher am Kopfe und tiefer als die beiden an- deren; letztere befinden sich über diesem und zwar etwas nach links, also so: ‘: . Alle drei Löcher sind unregelmässig und im Inneren gerissen und kennzeichnen sich dadurch als Bruchstellen. Aber zwischen diesen Punkten kommt, fein eingravirt und kaum sichtbar, aber unzweifelhaft, ein Kreuz zum Vorschein, und zwar so *«, oder vielmehr jenes in einem verticalen Strich und zwei schrägen, welche sich in der Mitte des- selben schneiden. bestehende Zeichen des Namens Christi (Kraus Roma sotterranea, Freiburg im Breisgau 1873. S. 223, b, Reusens Elem. dar- cheologie chret. T. I, P. 1, p. 101 der zw. Ausg. v. J. 1884), welches sich in Inschriften schon um 268 und sonst im dritten Jahrhundert nach- weisen lässt (de Rossi Inscriptiones christianae urbis Romae septimo saeculo antiquiores Vol. I, p. 16. n. 10, Roma sotterranea II, p. 320), auf Münzen aber gleich von der ersten Zeit der Regierung Constantin's Histor.-philolog. Class. XXXIL 3. F 42 FRIEDRICH WIESELER, d. Gr. an vorkommt, vgl. Madden im Numism. chronicle, N.S., Vol. XVIL4.1877; p. 292,,pr 222, pussne: Die Figur, welche unmittelbar unter dem rechten Beine des Rei- ters am Boden sitzend erscheint, ist ohne Zweifel ein bekleidetes Weib. Ihre Haltung ist die einer Beängstigten und Trauernden. Die ihr ge- genüber meist unterhalb der Vorderfüsse des sprengenden Rosses darge- stellte Figur ist die eines knieenden baarhäuptigen, anscheinend bärtigen und entweder ganz nackten oder doch nur mit einer kleinen Chlamys angethanen Mannes, der in der rechten Hand ein kurzes Schwert, wie zum Kampf bereit, und am linken Arme einen grossen runden Schild hält. Weibliche auf die Feinde der Römer bezügliche Figuren kommen bei Darstellungen dieser Art nur äusserst selten vor. Unter denen auf geschnittenen Steinen ist uns nur ein Beispiel bekannt, das auf dem oben S. 21 fg. erwähnten Dresdener Carneol, welches zudem keinesweges ganz gleich ist; ja selbst unter den zahlreichen auf Münzen und Me- daillons auch nur eins, das sicher steht, nämlich das auf dem S. 32 angeführten Goldmedaillon des Galerius Maximianus. Nach der Abbil- dung bei Cohen kann es so scheinen, als sei auch die Figur, welche auf der Bronzemünze des Nepotianus (S. 32) von dem Kaiser angegriffen wird, weiblich. Allein selbst Cohen erwähnt nur »un captif« und Ch. Lenormant »un ennemi«. Dazu kommt, dass die Figur, als Weib gefasst, sich gar nicht erklären lässt, also auf einer Unwissenheit oder Gedan- kenlosigkeit des Stempelschneiders beruhen müsste. Dagegen hat es wohl die grösste Wahrscheinlichkeit, dass eine an- dere Darstellung aus dem vierten Jahrhundert wirklich hiehergehört- Wir meinen die auf dem Revers des Medaillons Constantin’s II mit der Aufschrift VIRTVS CAES bei Mongez pl. 62. n. 5 und Froehner p- 296. Der Typus wird von Cohen T. VI, p. 224, n. 65 so beschrie- ben: Constantin II galopant aA droite et levant la main droite; sous les pieds du cheval un ennemi nu, assis dans lattitude de la souffrance, et un autre A genoux, terrasse, tenant une haste et un bouclier. Der »en- nemi nu«, welcher die eine Hand gegen die Stirn hält, wie es die trau- UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 2. 43 ernden Weiber auf den einschlägigen Münzen so häufig thun, häufiger als die Männer, und ohne irgendwelche Schutz- oder Angriffswaffe ist, soll trotz der wirklichen oder anscheinenden Nacktheit gewiss weib- lichen Geschlechtes sein. Ist das aber der Fall, so haben wir in dem Typus des Medaillons eine Darstellung. welche der auf dem Berliner Intaglio in Betreff des Weibes ganz besonders nahe steht. Gewöhnlich hält man dergleichen trauernde Weiber für Personifi- cationen des besiegten Landes. Diese Erklärungsweise passt zu der Dresdener Gemme, ist aber für den vorliegenden Fall nicht zulässig, schon deshalb nicht, weil das Weib unterhalb des Rosses angebracht ist, hauptsächlich aber aus dem Grunde nicht, weil der Kampf selbst dar- gestellt ist, nicht aber der vollendete durch das 'Tropäum, an welchem das trauernde Weib sitzt, bezeichnete Sieg, wie auf dem Medaillon Con- stantin’s des Jüngeren bei David VI, 73, 2, und denen Constantius’ II bei Grueber pl. LXII, n. 1. und Froehner p. 306. Für den Goldme- daillon des Galerius Maximianus hat Froehner p. 268 scharfsinnig ver- muthet: il se peut que la presence d’une femme et d’un enfant au milieu du carnage fasse allusion a la prise du camp royal. Dies würde auch auf die Berliner Gemme und auf den Medaillon Constantin’s II bei Mongez pl. 62, n. 5, und Froehner p. 296 anzuwenden sein. Die männliche Figur macht durch die aufrechte Haltung des Ober- leibes und dadurch, dass sie, obgleich von dem Reiter unmittelbar be- droht und gewillt, demselben nicht auszuweichen, sondern die Spitze zu bieten, doch den grossen Schild nicht zur Deckung benutzt, sondern zurück hält, den Eindruck einer sehr beherzten Person; ja es kann scheinen, als ob sie den Tod suche, aber ihr Leben theuer verkaufen wolle. Der Künstler erhielt durch das Zurückhaltenlassen des Schildes zugleich Gelegenheit, den Raum zumeist nach rechts vom Beschauer möglichst auszufüllen. Vom linken Unterbeine sieht man nichts. Man muss annehmen, dass der Mann mit beiden Beinen kniee. Das gehört bei dergleichen Darstellungen zu den Ausnahmen. Auch bietet das Knieen mit einem Beine dem Körper eine festere Haltung. Man wird wohl anzunehmen haben, dass jene Eigenthümlichkeit wesentlich durch F2 44 FRIEDRICH WIESELER, den engen Raum bedingt wurde. Sonst pflegen die von dem Kaiser angegriffenen Barbaren meist muthlos dargestellt zu sein. Eine Aus- nahme machen einige der oben S. 17 fg. aufgeführten Gemmendarstellun- gen. Muth und Muthlosigkeit zugleich findet sich auf der Münze Se- verus’ II (s. oben S. 32) bei den beiden Barbaren unter dem Rosse des Kaisers ausgedrückt, deren einer das Schwert zum Angriff zückt, wäh- rend der andere um Gnade flehend die Arme erhebt. Aber freilich ist jener auch nicht unmittelbar von der Lanze des Kaisers bedroht, wie dieser. An Vertheidigung denken auch die Barbaren auf der Münze Constantius’ II bei David VI, 75, 2, Cohen VI, p. 301 fg., n. 156 u. n. 158. Dem Manne auf der Berliner Gemme gleicht am Meisten der auf dem Medaillon Constantin’s II bei Gori Mus. Florent.. Num.. IV, 94, und David VI, 67, 2, welchen Cohen T. VI, p. 222, n. 57 so be- schreibt: Constantin galopant a droite et dirigeant sa haste contre un en- nemi a genoux, mais qui se defend encore avec la sienne et tient un bou- clier u. s. w. Gewiss handelt es sich um den Repräsentanten eines sehr kriegerischen Volkes, dessen Besiegung besondere Ehre machte. Gehen wir jetzt zu der Figur über, welche hinter dem Reiter am Boden liegend dargestellt ist, so zwar, dass es aussieht, als werde sie von dem Rosse zertreten, so werden wir eingestehen müssen, dass Toelken’s freilich nicht motivirte Beziehung derselben auf die »Zwietracht« schon an sich die grösste Wahrscheinlichkeit hat. Sie wird so gut wie zur Gewissheit, wenn wir uns genauere Kunde über das Aussehen der Figur auf dem Originale und über die Darstellungsweise der Eris oder Discordia auf den Bildwerken verschafft haben werden. Die Toelken’sche Beschreibung der Figur ist nicht genau genug. Ob dieselbe nur Schlangen im Haare hat, oder — was doch das Wahr- scheinlichere ist — nur Schlangen als Haar, muss dahingestellt bleiben, verschlägt zudem durchaus nichts. Aber nach beiden uns vor- liegenden Abdrücken zu urtheilen, hält sie am linken zurückgebogenen Arm einen ovalen Schild mit doppelter Handhabe, die unmittelbar un- terhalb der Faust zum Vorschein kommt. Ausserdem nimmt es sich nach den Abdrücken ganz so aus, als ob dicht unterhalb der Brüste UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 2. 45 eine Felltracht angedeutet sei. Indessen berichtet man mir von Berlin her, dass es sich in Betreff des letzteren Punktes auf dem Originale in Wirklichkeit nur um eine Verletzung des Steines handele. Die Figur ist also ganz nackt. Dass nun das hässliche Gesicht der in Rede stehenden Figur, ihr Schlangenhaar, ihre Bewaffnung mit einem Schilde — welche darauf hindeutet. dass man sie sich als an dem Kampfe theilnehmend denken soll —, ihre Gewandlosigkeit auf das Beste zu einer Discordia aus spä- terer Römischer Zeit passen, habe ich kürzlich in der den Nachrichten von der K. Ges. d. Wissensch. zu Göttingen 1885, n. 2, S. 87 fg. ein- verleibten Abhandlung »Ueber Eris, namentlich ihre äussere Erscheinung und Darstellung nach Schrift und Bild«, wie ich glaube zur Genüge, dargethan. Der Umstand, dass der jugendliche Held der Berliner Gemme die Discordia niedergeworfen hat und durch die Hufen seines Rosses zer- treten lässt, entspricht wesentlich anderen Darstellungen aus dem vierten Jahrhundert, in denen der Kaiser den als Schlange oder Drache oder als Schlange mit Menschenkopf dargestellten Dämon des Krieges oder der Empörung niederreitet oder niederschiesst oder mit seinem Fusse zertritt. Die betreffenden Werke werden an einem anderen Orte ge- nauer behandelt werden. Auch das ist nicht ohne Analogie, dass der Held auf der Berliner Gemme zuerst den Dämon des Krieges unschädlich gemacht hat. Findet sich doch dieses sehr passende Motiv, und zwar gerade in Betreff der Eris, schon auf der Pariser Vase von Milo mit dem Gigantenkampf b»Eris«, Excurs V, S. 119 fg.). Jetzt haben wir noch einen Blick auf die Berliner Gemme zu werfen, der uns, wie wir vermuthen, eine Andeutung der Gegend, in welcher das dargestellte Ereigniss vor sich gehen soll, bringt und da- durch zu genauerer Ermittelung desselben, sowie des Römischen Helden führt. Die bisherigen Beschreiber der Gemmendarstellung schweigen auch darüber. dass rechts und links von dem rechten Arme des Reiters, et- 46 FRIEDRICH WIESELER, was unterhalb der Hand, ein wellenförmiger Gegenstand zum Vorschein zu kommen beginnt, der sich bogenförmig senkt und dicht über dem ausgestreckten Schwanze des Rosses verschwindet. Unterhalb desselben gewahrt man auf dem Krause’schen Abdrucke noch drei schmälere und kürzere schräge Streifen. Dass jene »wellenförmigen Linien« nicht auf einer Verletzung des Steines beruhen, sondern deutlich eingravirt sind, wird mir von Berlin her ausdrücklich berichtet. Man wird an einen Felsberg erinnert. Nun schreibt Valerius Flaccus Arg. II, 204 fg. der Discordia Getica stabula zu; Statius lässt sie in der Theb. VII, 40 tg. im Palast des Mars, der von ihm in den Silv. I, 2, 53 als Geticus ma- ritus Veneris bezeichnet wird, am Haemus im Thrakerlande wohnen, vgl. »Eris« S. 108. Gerade in der betreffenden Gegend vernichtete Constantin II im J. 332 die Gothen, welche in Moesien und Thracien eingefallen waren; ein Freigniss, das dem sechszehnjährigen zu besonders hohem Ruhm gereichte. Nehmen wir an, dass die Berliner Gemme sich auf dieses bezieht, so wird durch die Darstellung der Discordia nicht bloss das Aufhören des gefährlichen Krieges durch Bändigung des Dämons, welcher ihn anzettelte, bezeichnet, sondern in Verbindung mit der Andeutung des Haemus, der zwischen Moesien und Thracien liegt, auch das Local der Handlung, jene Stätte, wo Discordia eigentlich zu Hause ist. In der That wird man sich aber jener Annahme schwerlich ent- ziehen können, wenn man erwägt, dass, wie wir in dem Obigen darge- than haben, mehr als ein Indicium gerade auf Constantin II führt. Auch das jugendliche Aussehen des Reiters spricht für jenen Iganz be- sonders. Der Gegner des Reiters passt ferner dem äusseren Ansehen nach sehr wohl zu einem Gothen. Er unterscheidet sich in Betreff jenes wesentlich von den Gegnern Constantin’s 1 und Constantius’ II auf den angeführten Medaillons dadurch, dass diese mit einem Helm versehen sind. Der geschnittene Stein ist wahrscheinlich nicht lange nach dem Siege, jedenfalls noch zu Lebzeiten Constantin’s II gearbeitet; vermuth- ee eu EEE UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II,2. 47 lich zu Constantinopel. An Rom zu denken hat gar keine Wahrschein- lichkeit, da Constantin II hier nie seinen Sitz hatte und Constantinopel schon im J. 330 die Kaiserliche Residenz geworden war, und an einen Ort in den Ländern, welche dem jungen Caesar im J. 335 von Con- stantin I zugetheilt wurden, Spanien, Gallien, Grossbritannien, wird man noch weniger denken wollen, selbst an einen in Gallien nicht. Nach dern Tode des Vaters im J. 337 erhielt der Augustus Constantin II auf kurze Zeit Thracien und Uonstantinopel. Aber dass das Werk, wenig- stens das Original desselben, erst damals ausgeführt sei, kann ich kaum glauben. Ich halte es für durchaus wahrscheinlich, dass jenes durch Constantin I veranlasst war. Täusche ich mich nicht, so war das erste Original ein Gemälde. Ob der in Rede stehenden Jaspisdarstellung eine andere auf dem Gebiete der Glyptik vorausging, muss unentschie- den bleiben; unwahrscheinlich ist es aber nicht. Der Berliner Jaspis war sicherlich nicht als Geschenk für Constantin II gearbeitet, auch nicht als Gabe dieses an einen Anderen. Dafür ist das Material zu dürftig. Dass es zur Zeit der beiden Constantine Gemmenschneider gab, welche noch besser zu arbeiten verstanden, erscheint uns für Cameen sicher stehend und auch für Intaglios durchaus wahrscheinlich. Auch die Stempelschneider der in Betreff der Darstellung entsprechenden Me- daillons haben sehr 'Tüchtiges geleistet, zum Theil noch Besseres. Wenn Toelken, keinesweges mit Unrecht, äussert, die Ausführung der Gemme »müsse in Betracht der Zeit Erstaunen erregen«, so giebt er doch selbst zu, dass »Pferd und Reiter sich etwas steif ausnehmen«. Dazu kommt, dass der rechte Arm der weiblichen Figur unter dem Rosse nicht wohl gelungen, das Knieen mit beiden Beinen nicht passend (S. 43) und der Schild des Barbaren der Raumausfüllung wegen zu gross gege- ben ist?). 1) Toelken hält es für wahrscheinlich, dass die berühmte Jagd des Constantius (s. oben 8.5) von demselben Künstler herrühre. Das hat aber schon deshalb wenig Wahrscheinlichkeit, weil dieses Werk wenigstens zwanzig Jahre jünger ist. Seine Ansicht beruht wesentlich auf der irrigen Annahme, dass in der Zeit von Con- stantin I bis zu Constantius II nur ein Künstler so gut gearbeitet haben könne. 48 FRIEDRICH WIESELER, B. Vertieft geschnittener Amethyst des K. Mus. zu Berlin mit Brust- bild im Paludamentum und mit Perlendiadem. In Lichtdruck nach einem Krause’schen Abdruck auf der Tafel zu Abth. I. n. 6. Von Winckelmann a. a. ©. Cl. IV, n. 308, p. 448 auf Constantin den Gr. bezogen; ebenso von Loelken a.. a. ©. K1.’V, Abth. ‘2, n. 212,8. 335, der-übrıigens"m R der Anm. * äussert, »selbst« dieses Bildniss könne das Constantius’ II sein. »wenigstens lassen die Münzen bei Constantin dem Vater auf ener- gischere Züge schliessen«. Es ist ganz unbegreiflich, wie man auch nur einen Augenblick an Constantin den Gr. denken konnte. Dagegen hat die Annahme eines Porträts Constantius’ II unter den mehr oder weniger ähnlichen von Kaisern des vierten Jahrhunderts dıe grösste Wahrschein- lichkeit. Die Nase ist ein wenig gekrümmt. Das hinten am Kopfe mit zwei dünnen Fäden, welche in je ein Kügelchen, etwa Perlen, uniones, auslaufen, zusammengebundene Perlendiadem ist dasselbe. wel- ches sich auch sonst auf Münzen und Medaillons Constantin’s d. Gr. und seiner Söhne findet, während es — ohne Zweifel nur durch Zufall — nur noch auf zwei anderen bekannten geschnittenen Steinen vor- kommt. Das naturalistisch ausgeführte Porträt passt immerhin für einen Vierziger. Ob der Stein etwa zu Rom im Jahre 357 oder im Orient zwischen 357 und 361 geschnitten ist, muss unentschieden bleiben. Doch ist das Letztere durchaus wahrscheinlicher. | 1 1 i | UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 2. 49 Zu den drei Abhandlungen über geschnittene Steine des vierten Jahrhunderts nach Chr. aus den Jahren 1883, 1884 u. 1885. Beachtenswerthe Druck- oder Schreibfehler. Abth. I. S. 1, Z. 3 von unten schr. »über« für »um«; 8. 2, Z. 14 fg. »bei- nahe 7!/a« für »15« und »etwas über 5'/a« für »11«; S.9, Z. 5 von oben und Z.4 von unten, sowie $. 10, Z. 1 von oben »Philippi« für »Purgold«; S. 11, Z. 9 von unten ist hinter »denen« ausgefallen »es«; S. 15, Z. 9 »zugeben« hinter »derje- nige<; S. 16, Z. 3 von unten schr. »sie« für »er«; desgleichen $. 17, Z. 3; 8. 20, Z. 9 von unten »den« für »dem«, Z. 3 von unten »Kriege< für »Siege«; $. 23, Z. 2 hinter »sei« ausgefallen »es«; S. 25, Z. 6 schr. »Num.< für »Mon.<; S. 30, Z. 18 »Da« für »Das«; S. 43, Z. 10 »einen< für »einem<; S. 45, Z. 6 »der« für »des<; S. 49, Z. 6 von u. »praeeuntia«. Abth. I, 1. S. 3, Z. 5 von unten schr. »wiederholten<; 8. 8, Z. 13 »Tänia«; S. 13, Z. 19 »Seleuc.«; S. 25, Z. 10 »they« für »the<; 8. 27, Z. 17 »wiederholt<; S. 43, Z. 13 von unten »uberrimi« für »uberr. imi<; 8..14, 2.9 »fast nie< für »nie«. Abth. II, 2. S. 9, Z. 4 von unten sind die Worte Pupienus Maximus und S. 11, Z. 6 die Worte Julia Procla mit » « zu umgeben, zum Zeichen, dass die Namen von Lippert, nicht aber von mir herrühren; S. 14, Z. 5 schr. 34 für 24; S. 16, Z. 19 schr. 27 für 11. Histor.-philolog. Classe. XXXII. 5. G 50 FRIEDRICH WIESELER, Verzeichniss der Abbildungen. Tafel zu Abth. I. n. 1. Biehler’scher Cameo; besprochen in derselben Abth.?). n. 2. Cameo des K. K. Münz- u. Ant.-Cab. zu Wien; besprochen in Abth. I, S. 6, 7, 18, 44°). n. 3. Avers einer Bronzemünze der K. Sammlung zu München mit dem Brust- bilde Constantin’s I, s. Abth. I, S. 49. n. 4. Cameo des Britischen Museums; besprochen in Abth. II, 1, A, S. 2 fg. n. 5. Intaglio des Berliner Museums; besprochen in Abth. II, 2, A, S. 12 und 37 fg. n. 6. Intaglio desselben Mus.; besprochen in Abth. II, 2, B, S. 47. Tafel zu Abth. II, 1. Cameo der früher Marlborough’schen, jetzt Bromilow’schen Sammlung; besprochen in Abth. II, 1, B, S. 24 fg. 1) Die Angabe der Dimensionen auf S. 2, Z. 14 fg. rührt von Herrn Biehler her, scheint aber nach der vergrösserten Photographie gemacht zu sein. Die Dimensionen unseres Licht- druckes, der sicherlich die Grösse des Originals wiedergiebt, sind in dem obigen Verzeichniss der Druck- oder Schreibfehler angegeben. 2) Der Abdruck, welcher der Abbildung zu Grunde liegt, lässt zu wünschen übrig, wie ich ausdrücklich bemerken will, da jüngst in den Jahrbüchern von Alterthumsfr. im Rheinlande, Heft LXXIX, 8. 211 fg. Kenner’s auf Anschauung des Originals beruhende Annahme, dass der Triumphator Constantin I sei, Widerspruch gefunden hat. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 2. 51 Sachregister (mit einigen Nachträgen). Aegis II, 1, S. 5, 9, 12, 13, 14, 15, 16, Amulete an Thieren, namentlich an 17, 18, 19, 20, 24, 30, 31, 32, 33, Pferden I, S. 8 u. 15, und Wagen, 34, 39, 40, 56, 57; s. auch unten s. unten Löwenmaske, Maske, Sper- unter Julian II, Anm. 4. berkopf. Alexander der Grosse, seine Büste Aurora als Rosselenkerin I, S. 41. auf späten Kupfermünzen, II, 1, Baarhäuptigkeit zur Auszeichnung II, S. 10, Darstellungen in der Schlacht 2, S. 36 fg., Anm. und auf der Löwenjagd II, 2, Bactrische Könige im Kampfe II, 1,8. 12. S. 12 fg. u. 15 fg., S. 37, Anm., Barbaren, einzelne, kämpfende auf Bild- mit Lanze statt Schwert, S. 14, werken geringer Dimensionen sel- Anm., ?). ten II, 2, S. 23, Anm. Amor, als Begleiter und Stellvertreter Cleopatra I als Isis neben Serapis II, der Victoria I, S. 41 fg. 1, S. 41 fg.?). 1) Zu 8. 14: In dem Catal. of Photographs of the Brit. Mus., taken by J. Thompson findet sich pl. 877 eine Römische Bronzestatuette eines baarhäuptigen gepanzerten ohne sichtbare Waffe zum Angriff dahinsprengenden Reiters, dessen Ross mit Schabracke, Brustgürtel und Schwanz- riemen versehen ist. Sie wird von J. Birch mit Wahrscheinlichkeit auf Alexander d. Gr. bezogen, stammt demnach etwa aus der Zeit Caracalla’s. — Zu S. 15, Anm. Z.11fg. von unten: Dagegen erblickt man auf einer entsprechenden Münze des KOINON MAKEAON2N in dem Werke Sel, numismata ant. ex mus. Jacobi de Wilde, Amstelod. MDCLXXXXJ, t. II, n. 135 den löwenjagenden Alexander mit dem Helm versehen. — Zu S. 16, Z. 12 der Anm.: Ob auf dem vertieft ge- schnittenen Sarder bei Beger Thes. Brandenburg. sel. I, p. 103 und danach bei Montfaucon Ant, expl. III, 1 pl. CLXXXH in dem behelmten und gerüsteten Reiter, welcher einen Löwen mit - dem Speer angreift, Alexander d. Gr. zu erkennen sei, wie jene Gelehrten annehmen, ist trotz des eben erwähnten Münztypus immerhin fraglich. Wenn Beger die Gemme bis auf die Zeit Alexander’s d. Gr. hinaufdatirt, so ist das ohne Zweifel ein Irrthum. 2) Abbildung von zwei identischen Exemplaren derselben Münze von Imhoof-Blumer mit- G2 52 FRIEDRICH WIESELER, Constantin I, Constantin II, Con- Caesaren IE, 1,S.4,5,6,7.23: stantius II, ihr äusseres Aussehen, s. unten A.!). namentlich auf Münzen und Medail- Diadochen mit der Aegis, im Kampf be- lons I, S.44, 49, 50, IL, 1, 8.20fg. griffen als Vorbilder Römischer Denare der gens Manlia II, 2, S. 29, Kaiser II, 1, S. 11 fg. Anm. 1, und der gens Fonteja II, Discordia II, 2, S. 45 fg. 2, S. 29, Anm. 2. Eicheln, Eichenblätter, Eichen- Diadem der Römischen Kaiser und kranz als Attribut des Ammon getheilt in Sallet’s Zeitschr. für Numismatik II, Taf. IX, n. 15 und jetzt eben in dem Werke »Porträtköpfe auf ant. Münzen Hellenischer und Hellenisierter Völker« Taf. VII, n. 12. — King erwähnt Ant. gems 1872, p. 337, Anm. * als höchst beträchtliches Werk einen Goldring aus der Sammlung Castellani, welcher bears an Isis-head in the grandest Greek manner, unmistakably the portrait of some Ptolemaic queen conjugated with Serapis, and certainly the royal signet. 1) Ein Diadem um das Haupt findet sich nach Stark »Nach dem Griech. Orient« S. 406, z. S. 359 schon an der grossen Statue des Balbinus aus grauem Marmor im Piraeeus. — Dass das Diadem des Cameos des Brit. Mus. (Taf. z. Abth. I, n. 4) der Constantinischen Zeit ange- höre, nimmt, wie ich hinterdrein sehe, auch King Ant. gems 1872, Vol. I, p. 305 an, sowie, dass es einen Constantin (er meint freilich den Ersten) darstellen solle; in Wirklichkeit sei es aber ohne Zweifel das Porträt des Augustus gewesen und zwar a profile in the finest manner of his age. Es wird zweckmässig sein, seine Begründung mitzutheilen: the face offering some resemblance to the regular features of the Christian Caesar, he had unceremoniously made it his own image by substituting for the original laurel crown a Byzantine set with precious stone. This appropriation of another’s likeness is perfectly consistent with the procedure of an age with scrupled not to build the arch of Constantine out of the materials of that of Trajan, and apply to the Gallie and civil wars of the former the bas-reliefs illustrating the Parthian cam- paigns of his predecessor. In all likelihood this cameo, thus rechristened, was made to ornament a reliquary presented to a cathedral by the pious son of St. Helena. Dass die Bildwerke von einem Bauwerke Trajan’s mit der Absicht auf den Bogen Constantin’s übertragen seien um Thaten dieses Kaisers zu repräsentiren, ist nicht nachweisbar. Das Verfahren, welches von King dem Gemmenschneider der Constantinischen Zeit zugeschoben wird, steht meines Wissens auf dem Ge- biete der antiken Glyptik ohne Beispiel da. Es wäre um so auffallender, als die Ersetzung des Lorbeerkranzes durch ein Diadem, wie wir es vorauszusetzen haben, durch den Brauch der Con- ‚stantinischen Zeit keinesweges gefordert wurde. Dass die Ausführung der unteren Partie des Brustbildes keinesweges gelungen ist und die Behandlung der Aegis ohne sicheres Beispiel aus der Augusteischen Zeit dasteht, haben wir schon in Abth. II, 1, S. 18 fg. bemerkt. Wer der An- sicht ist, dass kein Künstler der Constantinischen Zeit es vermocht habe selbstständig einen Kopf von der Trefflichkeit des auf dem in Rede stehenden Cameo auszuführen, der kann viel eher an- nehmen, dass der Verfertiger des in Rede stehenden Cameos einen mit der Darstellung des ju- gendlichen Augustus, dessen Aehnlichkeit mit Constantin ja bekannt ist, copirt und nur das Diadem hinzugefügt habe. — Hinsichtlich der Vermuthung King’s über den Zweck des Cameos brauche ich wohl die Unwahrscheinlichkeit nicht besonders darzuthun. UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 2. 53 nicht nachweisbar, wohl aber bei Serapis I, 1,8. 26 u. 40'); Eichen- kranz bei Juppiter Vietor und krie- gerisch gerüsteten Herrschern II, 1, S. 40; Blätter und Früchte der Eiche bei Isis II, 1, S. 44. Eidechse II, 2, S. 19. Felieitas, ihre Darstellung I, S. 39. Gallische Krieger zu Fuss und zu Ross, baarhäuptig und mit Helm oder ande- rer Kopfbedeckung, mit Lanze oder Wurfspiess und mit Schwert, II, 2, S.21,Anm.1,23, 24, 28, 29 Anm. ?). Gemmen mit der Darstellung Römischer Herrscher aus dem dritten Jahr- hundert seit der Zeit Caracalla’s: Cameen II, 2, S. 9fg., Anm., her- vorragende Intaglien II, 2, S. 10 fg.; aus dem vierten Jahrh., Intaglien: der Sapphir mit der Jagd Con- stantius® II und andere 8. 5 fg., ein durch seine Dimensionen her- vorragender Sardonyx der Ermi- tage zu St. Petersburg S. 1 fg., Ca- meen 11,)2,8. 1 fg., Ill, S. 68 Anm.; aus dem fünften Jahrh., In- taglien II, 2, S. 4 fg.; Intagliopor- trät Alarich’s aus dem Ende des vierten oder dem Anfang des fünf- ten Jahrh.1I, 2, S.4fg. Anm.; In- taglioporträts von Sasanidenherr- schern, darunter sehr ausgezeich- nete, von der ersten Hälfte des dritten Jahrh. bis zur zweiten des sechsten hinab, II, 2, S. 2 fg.°); einzelne im Text etwas eingehen- der behandelte Griechische und Rö- mische Cameen verschiedener Zeit und Beziehung: ein Wiener mit den Büsten von Serapis und Isis II, 1, S. 35 fg., ein Berliner mit der Büste einer Ceres, vermuthlich einer Kaiserin als solcher, die zwei Knäb- chen trägt, I, 1, S. 46 fg., Anm,, entsprechende zu Paris S. 47, Anm,, einer im Besitz von Mr. Hawkins zu Bignor Park mit der Darstel- lung eines Triumphs, ], S. 1, 6,10; Berliner Intaglio mit Tiberius (?) und Pariser mit Drusus II, 1, S. 11 fg.; neuer Aufschwung der Glyptik namentlich hinsichtlich der Cameen seit der Zeit Constantin’s d. Gr. II, 1, 21, vgl. S. 59%); dass 1) Beachtenswerthe Büste des Serapis mit Eichenblättern und Eicheln am Kalathos im Mus. Disnejanum Vol. I, pl. VII. 2) Diell, 2, S. 21, Anm. 1, u. S.24, Anm., sowie 8.23, A.1, 2. 101g. angeführten Gemmen befinden sich jetzt im Metrop. Mus. of art zu Newyork, vgl. King Johnston Coll. p. 58, n. 166 u. 167. 3) Eine Beschreibung der jetzt zu Newyork befindlichen Gemmen mit der Darstellung von Sasaniden hat King Johnston Coll. p. 31 fg. gegeben. 4) Wenn so eben in den Jahrb. von Alterthumsfr. im Rheinlande H. LXXIX, S. 208 die Ansicht ausgesprochen ist, dass die an eine bessere Kunst erinnernde Zeichnung der Köpfe Con- stantin’s und der Fausta auf dem Trier’schen Cameo der Constantinischen Zeit nicht wohl anzu- gehören scheine, so vergleiche man für die gegentheilige Annahme mit dem Kopf der Fausta denselben auf dem Petersburger Cameo bei Mongez Ic. Rom. pl. 61, 5. 54 FRIEDRICH WIESELER, auch im vierten und fünften Jahrh. wenigstens im Röm. Orient noch hervorragende Intaglioarbeiten aus- geführt wurden II, 2, 8.4 fg., S. 47, Schwierigkeit der Datirung glyptischer Werke späterer Zeit nach der Porträtähnlichkeit und der Tüchtigkeit der künstlerischen Ausführung II, 1, 1fg.; zur Tech- nik der Cameen II, 1, S. 58. Halsband mit herzförmigem Anhängsel I, 1, S.46 u. S. 62 Anm., mit ovalem, ebenda, S. 62 Anm., mit rundem II, 1, S. 48 u. 49, Anm., mit halbmondförmigem I, 1, S. 49, Anm. Helena, Gemablin Julian’s II, als Isis und Ceres II, 1, S. 25, 55, vgl. auch II, 2, S. 9, Anm. Helios mit schuppigem Brustharnisch II, 1, S. 39 fg. Helm bei Galliern Il, 2, S.21, 23, Anm., 29, Anm. 2; Helm und Aegis bei Herrschern II, 1, S. 12 fg.; Helm und Panzer bei Kaisern, die als Mars gefasst werden II, 2, S. 36, A. 1. Honos, seine Darstellungsweise I, S. 26 —30. Hund bei Kriegern II, 2, S. 21, Anm.; auf Macedonischen Münzen I, 2, S. 26, Anm. 1). Iacchus und Plutus (?) IL, 1, S. 47. Jäger, mit Schild II, 2, S. 20, Anm. Ideale Figuren bei Triumphdarstel- lungen I, S. 21. Isis, ihre Verschmelzung mit Ceres und der Magna Mater, erstes Vorkom- men ihres Kopfes auf Münzen, ihre Attribute, Haarbehandlung, Klei- dung Il, 1, 8. 25 u. 26, S. 41— 46, S. 49—52, 54, Anm.?). Isispriesterinnen der Isis hinsichtlich der Haartracht und der Attribute regelmässig gleichend II, 1, S.50°). Julia Augusti (?) als Ceres II, 1,S. 49. Julia Titi als Diana II, 1, S. 49, Anm. Julia Mamaea als Isis II, 1, S. 53 fg., Anm. Julian II, seine Bilder auf den numis- matischen Monumenten II, 1, S. 54 fg., auf geschnittenen Steinen II, 2,8. 8 fg., Anm.*); der einzige 1) Schriftstellen über Streithunde bei Ginzrot Wagen und Fuhrwerke der Griech. u. Rönm. II, S. 397; ein einschlägiges Vasenbild ebenda Taf. LXXVII A, Fig. 2. 2) Das geknotete Gewand (8. 50 fg.) findet sich auch an der Bronzebüste der Isis bei der Nationalbibliothek zu Paris nach Chabouillet n. 2938; das Diadem und die gekräuselten Locken auf dem geschn. Steine bei King Ant. gems, 1872, I, p. 369. Die Locken der Isis betreffen auch einige von Lersch in den Jahrb. von Alterthumsfreunden im Rheinlande IX, S. 101 u. 105 ange- führte Bildwerke. 3) Isispriesterinnen mit dem geknoteten Gewande und Attributen der Göttin in den Hän- den auch auf dem Relief bei Arco u. Labus Mus. di Mantova II, t. XVII und dem an der Grab- stele der Alexandra aus Römischer Zeit im Centralmuseum zu Athen (Baedeker's Griechenland, 1883, S. 93). 4) Julian II ist als Serapis nach Beger Thes. Brandenburg. selectus I, p. 130 fg. darge- a Römische Kaiser, welcher sich in erhaltenen Darstellungen als Sera- pis aufgefasst nachweisen lässt, II, 1,.8. 532). Kaiser und kaiserlichePrinzen, nach links (vom Beschauer) und seltener nach rechts gewendete Brustbilder derselben mit unbedecktem Haupte, nacktem Leibe, Aegis und Lanzen- schaft oder Lanze auf Münzen und Medaillons II, 1, S.7 fg. u. 10, des- gleichen, aber mit dem Schilde statt der Aegis S.9; entsprechende Dar- stellungen mit der Aegis auf geschn. Steinen II, 1, S. 11 fg.; zu Ross, UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. II, 2. 55 Fussgänger angreifend u. besiegend, fast stets baarhäuptig, mit Lanze oder Wurfspiess II, 2, S.30 fg., auf numismatischen Denkmälern S. 30 fg., auf glyptischen S. 17 fg., auch ohne die Darstellung des Fussgän- gers S.19fg., an einem bronzenen Pferdebrustgürtel II, 2, S. 34 an grösseren Marmorreliefs II, 2, 8.35 fg.; zu Ross und meist baarhäup- tig auf der Jagd von reissenden Thieren, namentlich Löwen II, 2, S. 16 fg., Anm. ?); zu Fuss und behelmt im siegreichen Kampf gegen einen feindlichen Reiter (? s. Mars) II, stellt auf einer gemma stupendae magnitudinis, einem »Achatcameo«, von welchem ich keine an- dere Kunde habe als durch die von Beger beigegebene Abbildung. Auf dieser erblickt man die nach rechts (vom Beschauer) gewendete, in Profilansicht dargestellte Figur etwa bis zur Mitte des Körpers ausgeführt, so zwar, dass der rechte nackte Oberarm und zumeist nach unten noch die rechte Hand mit einer Aehre darin zum Vorschein kommt. Das Werk erinnert durch die dem Serapis eigenthümliche Behandlung des Haares auf dem Kopfe und an dem Barte, durch das Weglassen des Kalathos und die Beigabe eines Kranzes um das Haupt, endlich durch die Ausrüstung mit der Aegis sehr an den Bromilow’schen Cameo. Aber der Kranz ist von Aehren und Epheu. Von einem solchen Kranze kennen wir freilich für Serapis kein anderes Beispiel. Dass aber beide Pflanzen recht wohl Serapisattribute sein können, unterliegt keinem Zweifel, Sie gelten dem Sonnengott und dem fruchtbringenden und die Vegetation fördernden Unterwelts- gott. Der Epheu, welcher auch sonst bei dem Sonnengotte vorkommt, kann ausserdem auch auf Serapis als Osiris-Dionysos bezogen werden, s. Pape-Benseler Wörterbuch d. griech. Eigennamen unter "Ooıgıs u. Zeganıs. Die Aegis, an welcher sich wesentlich dieselben Schuppen finden wie an der des Bromilow’schen Cameos und auch Schlangen, unterscheidet sich von dieser dadurch, dass sie in der gewöhnlichen Weise auf dem nackten Leibe angelegt und mit der Medusenmaske versehen ist. Das sehr beachtenswerthe Werk, welches sicherlich antik ist, scheint auch mir eher auf Julian als Serapis als auf den Gott Serapis allein zu beziehen zu sein, wenn es erlaubt ist nach der Abbildung ein Urtheil zu fällen. 1) King glaubt Ant. gems 1872, II, p. 48 auf dem pl. XII, n. 5 abgebildeten jetzt im Me- trop. Mus. of art zu Newyork befindlichen geschn. Steine Commodus als Serapis erkennen zu können. Die Deutung wird von ihm The Johnston Collect. of engr. gems p. 41, n. 67 der auf M. Aurelius vorgezogen. Doch lässt sich auch hier an Julian II denken. 2) Zu S. 16, Anm. Z. 8 v. u.: »Commodus« erscheint auch als »Pantherjäger« (Herodian I, 56 FRIEDRICH WIESELER, 2,8. 33, Anm., zu Fuss und be- helmt Gefangene fortschleppend II, 2, S. 36, Anm., zu Fuss und baarhäuptig angreifend II, 2, S. 36, Anm. Kaiserinnen und Prinzessinnen als Ceres und Isis II, 1, S.41 u. 46fg. Keule bei einem Barbaren im Kampfe II, 2, S. 17, Anm. 1. Labarum J, S. 10 fg., S. 44 fe. Libertas I, S. 39 fe. Löwenmaske auf der Achsel des Jup- piter Dolichenus symbolisch bedeut- sam II, 1, S. 36; an Nabe und Deichsel von Wagen als Amulet I, S. 14 fg.!). Lysippus’ und Leochares’ Gruppe mit der Darstellung Alexander’s d. Gr. auf der Löwenjagd II, 2, S. 15 fg., Anm. Mars I, S. 23 u. 24, 8.13, 8.28, Il, 2, 8. 33, Anm. (?) Maske, bärtige an einem Triumphwagen als Amulet I, S. 13. Medusen-Haupt oder -Maskel, S.14 fg., II, 1, S. 14—18, S. 31, 33, 45, 57, 59. Monilia bacata II, 1, S. 50. Monogramme des Namens Christi I, S. 47, 48, 502), II, 2, S. 41 fg. Nobilitas, ihre Darstellung I, S. 35. Palmzweig in der Hand des Triumpha- tors 3: S:119: Paludamentum, vorn durch ein Band zusammengehalten II, 1, S. 57. Panmaske an der Aegis I, S. 17 fg. Panzer mit Aegisdecoration II, 1, S. 33, 57. Perle als Ohbrschmuck I, 1, S.47, Anm. Perücke, IE 1,38. 41: Pferdezeug, vollständige Ausführung desselben mit Angabe des Schwanz- riemens II, 2,8.38 fg., Schabracke aus Thierfell S. 40 fg. 15) auf dem von Montfaucon Ant. expl. III, 2, pl. CLXXXI wiederholten Achat bei Beger Thes. Brandenb. sel. I, p. 125. — Zu S. 16 Anm. unten: Beger erwähnt a.a.O. p. 103 als löwenjagende Kaiser auf Münzen auch Hadrian und Commodus. — Zu S. 17, Anm. am Ende: Auf dem Griechi- schen Relief mit der Löwenjagd bei Clarac Mus. de sculpt. pl. 151, bis, n. 183, bis trägt der Jäger zu Ross einen Petasos, während der zu Fuss baarhäuptig ist. 1) Bildwerke mit der Löwenmaske an der Nabe auch bei Ginzrot a.a.0. 1,33, 5 u. 6, II, 48, 2, I, 51, 1 u. 3, H, 59. Auf II, 48, 2 u. 51, 1 erscheint die Löwenmaske auch vor der Brust von Pferden. An einem aus runden Platten bestehenden silbernen Pferdebrustgehänge der K. K. Sammlung zu Wien bei Arneth Gold- u. Silber-Monum. II, Taf. 1 gewahrt man abwechselnd Adler und Löwenmasken, darunter herabhängend Halbmonde. Freilich ist so eben gegen dieses Werk der Verdacht nicht antiken Ursprunges ausgesprochen (Bausteine zur Gesch. der Griech.-Röm. Plastik von C. Friederichs, neu bearbeitet von P. Wolters, Berlin 1885, n. 2064). Ob mit Recht? Auf dem interessanten, aber wenig bekannten Relief mit dem Triumphzuge der Tetrici in Mem. de la societe arch. du midi de France, Atlas, 1836, p. VII erblickt man die Löwenmaske am Wagenkasten vorn unten. 2) Ueber das älteste Monogramm des Namens Christi hat seitdem gesprochen L. Jeep »Zur Gesch. Constantin des Gr. in »Histor. u. phil. Aufsätze, E. Curtius gewidmets, S. 86 fg. Te UEBER EINIGE BEACHTENSWERTHE GESCHNITTENE STEINE ETC. I, 2. Phrygische Mütze, sogenannte, Kopf- bedeekung in Form einer solchen, bei Reitern, etwa auch einem Rö- mischen Kaiser II, 2, S. 22 fg. Pluto mit kriegerischen Attributen und dem Strahlenkranz II, 1,S.38, Anm. Ptolemaeus I oder II, auf dem Peters- burger Cameo Gonzaga II, 1, S.13, Ptol. V u. III als Serapis II, 1, S.739}). Quirinus (Romulus) stellung I, S. 24. Reiter, einzelne, die nicht Römische Kai- ser oder Alexander den Gr. dar- stellen, in Angriff oder in siegrei- chem Kampfe gegen Fussgänger mit und ohne Darstellung der letz- teren auf Münzen II, 2, S. 25 fg., sicher oder vermuthlich auf einigen von den S. 16 fg. angeführten ge- schn. Steinen ?), sicher auch auf einem Bronze- und mehreren Stein- reliefs S. 34 fg., in der Regel mit Lanze oder Wurfspiess, nur aus- in Triumphdar- 57 nahmsweise mit Schwert I, 2, S. 21 u. 28. Riemen zum Tragen der Aegis oder des Schwertes II, 1, S. 19 fg. Rolle in der Hand des Triumphators I, S. 19 fg. Roma die Lenkerin der Rosse vor dem Triumphwagen I, S. 22 u. 23; ne- ben oder mit dem Tropäum 8.25; dem Kaiser das Palladium hinrei- chend, S. 36. Schlangen an der Stephane einer Göttin II, 1, S. 45, Anm. Schuppen an der Aegis und dem Pan- zer Il, 1, 'S. 55. fg., Anm. Securitas I, S. 37—40, Serapis, seine Darstellungsweise, Attri- bute, Tracht, Auffassung als Son- nengott, Kriegsgott, Unterweltsgott II, 1, S. 26—30, S. 35—39?°). Sperberkopf als Amulet I, S. 14 fg. Spes publica I, S. 46. Sueton. Jul. Caesar LXXIX verbessert I, 1, S. 6, Anm. 1) Abbildungen jetzt auch bei Imhoof-Blumer Porträtköpfe auf den Münzen Hell. u. Hel- lenis. Völker Taf. VIII, n. 11 u. 4. 2) So z. B. auf den $. 20 angeführten früher Hertz’schen Gemmen n. 1073 und besonders 1074, sowie auf den $. 21 im Text und in Anm. 1 erwähnten, auf denen der Reiter mit Helm und Schwert dargestellt ist. antiker vertieft geschnittener Steine« durch Abbildung auf Taf. V, n. 384 und Beschreibung auf S. 15 bekannt gemachte Darstellung auf einem Carneol (»nackter Jüngling sprengt auf einem Auch die so eben in Al. Thiele’s Schrift »Die Sammlung Bergau Pferde und fasst in der Rechten eine Lanze zum Stoss«) gehört hieher. 3) Zu S. 27 hinzuzufügen, dass Serapis bloss mit dem Strahlenkranz versehen auch vor- kommt in dem Brustbilde beiKing Ant. gems, 1872,11, pl. XII, n. 7; zu 8. 35, Z. 7 fg., dass die Münze von Bostra auch von Hoffmann im Cat. Moustier pl. V, n. 3100 abbildlich mitgetheilt ist. — 8. ausserdem das Sachregister $. 53, Anm. 1. — Serapisattribute Aehren und Epheu, oben S. 54 fg., Anm. 4. Histor.-philolog. Classe. XXXII. 5. H 58 FRIEDRICH WIESELER, UEBER EINIGE GESCHNITTENE STEINE ETC. | Titusbogen J], S. 5, Abbildungen S.9, Vexillum I, S. 24,49, mit der Inschrift die Scene mit dem Triumphator auf SPQR S. 12. Cameen nachgebildet, S. 1, 4, 7, Victoria, ungeflügeltel, S. 39, geflügelte 10, 18. bei Triumphdarstellungen, S. 40 fg., Triumph, Triumphator Il,S8.3, 4, mit Amor S. 41 fg. 8, 11, 12, 15, 16, 17, 18, 19, 20, Weibliche Figuren, welche sich auf 21, 23, 24, 32, 34, 40, 41, 43. das feindliche Land oder Volk be- Triumphus, Personification des Tri- ziehen in den Darstellungen des umphs, I, S. 32—34. Kampfes Römischer Herrscher II, Venus Victrix I, S. 28 u. 41. 2, S. 22 u. 42 fe. Vergöttlichende Darstellung Röm. Herrscher noch im vierten Jahrh. n. Chr. II, 1, S. 24 u. 61. Die Scherife von Mekka im XI (X VI.) Jahrhundert. Von F. Wüstenfeld. Vorgelegt in der Sitzung der Königl. Gesellsch. der Wiss. am 1. August 1885, Einleitung. Abgesehen davon, dass in den Hauptstädten Bagdad, Damascus, Cähira, wo eine grössere Anzahl von Nachkommen des Chalifen Ali unter einem anerkannten Oberhaupte lebten, eigene Personen aus ihrer Mitte damit beauftragt waren darauf zu achten, dass nicht Jemand unbefugt sich in die Familie eindrängte oder die Zu- gehörigkeit zu derselben behauptete, sodass jedes wirkliche Mitglied anf den Ehren- namen eines Scherif „Edelgeboren‘ Anspruch hatte, ist es nicht zweifelhaft, dass die vorzugsweise sogenannten Scherife von Mekka, welche in den beiden heil. Städten und in ganz Higäz meistens ganz unabhängig regierten, in gerader Linie von Ali und durch seine Frau Fätima von dem Propheten Muhammed abstammen, da der Regent nur durch die Erbfolge oder nur durch die Wahl der Mitglieder aus ihrer Mitte zur Regierung gelangte und durch die Chalifen und Sultane bestätigt wurde. In der älteren genealogischen Reihenfolge stimmt auch Muhibbt mit den in den Chroniken der Stadt Mekka Bd. 4 aufgestellten Stammtafeln überein, nur dass er an mehreren Stellen Abu Numeij den älteren, den Enkel des Catäda, zu dessen Urenkel macht, indem er den Namen seines Vaters Abu Said Ali (einmal mit Einschiebung des Namens Hasan) in zwei zerlegt: Abu Numeij Muhammed ben A bu Sa’id (el-Hasan) ben Ali ben Catäda, was nach einigen Stellen der Chroniken das richtige zu sein scheint, anstatt ben Abu Sa’id Ali. Dagegen kommt in der älteren Reihe bei Mu- hibbi nur ein Müsä ben Abdallah vor, während andere Quellen ausdrücklich einen zweiten Müsä ben Abdallah haben. Muhammed ben Abu Bekr el-Schillı (71093) hat eine Abhandlung über die regierenden Scherife von Mekka von Catäda ben Idris (reg. 599—617) bis auf seine Zeit verfasst. Cutb ed-din wollte nur die Geschichte der Stadt Mekka, d. h. vorzugsweise der Ka’ba, ihrer Ausbesserungen und Neubauten schreiben und Hist.-philol. Olasse. XXXI1. 5. A 2 F. WÜSTENFELD, erwähnt nur gelegentlich die regierenden Scherife, welche dabei thätig waren; Muhibbi dagegen handelt fast ausschliesslich über die Personen und gedenkt nur einige Male nebenher der Veränderungen in der Moschee. Die letzten Nach- richten des Cutb ed-din reichen bis in den Anfang der Regierung des Scherif Hasan ben Abu Numeij und dieser ist auch gerade der älteste, welcher in den Biographien des Muhibbi vorkommt, da er als im J. 1010 gestorben in das XI. Jahrh. gehört, wenn auch der grösste Theil seiner Regentschaft in das X. Jahrh. fällt; indess wird auch über einige ältere Familienglieder manches beigebracht, was wir nicht uner- wähnt lassen wollen. Der im J. 992 gestorbene Scherif Abu Numeij wird ge- wissermassen als ein neuer Begründer der Dynastie angesehen wegen seiner langen Regierung und der überaus zahlreichen Nachkommenschaft, die er noch heranwachsen sah, denn sein nächster Nachfolger Hasan hatte 25 Söhne und 17 Töchter, wodurch die Familie der Scherife als Beherrscher und Beschützer der beiden heil. Städte zu grossem Ansehen und Macht gelangte, freilich nicht zum Wohle des Landes, da sie beständig unter einander um die Herrschaft stritten. Um nicht immer den langen Ausdruck „Familie der Scherife‘‘ gebrauchen zu müssen und leichter verständlich zu sein, sind in der folgenden Abhandlung nur die regierenden Fürsten Scherife, alle einzelnen Personen derselben Prinzen ge- nannt und mehrere zusammen oder die Gesammtheit der in Mekka sehr ausgebreiteten Familie durch den Arabischen Plural Aschräf bezeichnet. In der Stammtafel ist das verwandtschaftliche Verhältniss der einzelnen Personen übersichtlich dargestellt und durch die voranstehenden Zahlen die Reihenfolge der Regenten kenntlich gemacht, die unterstehenden Zahlen correspondiren mit den in dem Register den Namen zunächst stehenden cursiv gedruckten, die anderen Zahlen verweisen auf die fortlaufenden Paragraphen. DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 3 I. Hasan ben Abu Numeij. 1. Hasan ben Abu Numeij Muhammed b. Barakät b. Muhammed wurde im Rabi’ I. 932 (Dec. 1525) ein Jahr nach dem Tode seines Grossvaters Barakät geboren; seine Mutter Fätima war eine Tochter des Subät b. ’Ancä ben Wa {r!) b. Muhammed b. ’Ätif?) b. Abu Nu- meij b Said b. Ali b. Catäda. Als sein Bruder Ahmed, welcher im J. 947 (1540) zum Mitregenten ernannt war?), im J. 962 (1555) starb, setzte der Vater den Hasan an seine Stelle, indem er ıhn mit dem zweiten Mantel bekleidete; dann übergab er ihm die Regierung und legte ihm den grossen Mantel an, wie ihn der regierende Scherif von Mekka trägt, und sein Bruder Tucba erhielt den zweiten Mantel. So blieb Hasan Mitregent seines Vaters bis zu dessen Heimgange am 9. Muharram 992 (22. Jan. 1584), wo er die Alleinherrschaft von Higäz übernahm. Er war ein guter Regent, der die Verwaltung und Rechts- pflege mit Umsicht in bester Ordnung handhabte, Sicherheit und Ruhe herrschte im Lande, schlechte Kerle wurden durchaus nicht geduldet, die Carawanen und Waarenzüge gingen mit den werthvollsten Ladungen unter geringer Bedeckung selbst durch die unsichersten Gegenden, denn die verwegensten Spitzbuben fürchteten sich. Bei seinem grossen Reich- thume war er äusserst freigebig, dabei scharfsinnig in der Beurtheilung der Verhältnisse, tapfer, kühn und ein wundervoller Reiter. 1) Der mittlere Radical ist ganz unleserlich ausgedruckt. 2) Vielleicht derselbe, welcher bei den Chronisten in der Deminutivform ’Oteifa heisst, dessen Sohn Muhammed im J. 760 (1359) von dem Ägyptischen Sultan el- Malik el-näcir als Scherif von Mekka eingesetzt wurde. Vergl. Chroniken von Mekka. Bd. 4. 8 256. 3) Chronik & 305. 4 F. WÜSTENFELD. 2. Im J. 1008 (1600) befahl Hasan den Pilgercaravanen, seinen Sohn Abu Tälib, welcher damals der älteste seiner Söhne war und welchen er zu seinem Nachfolger in seinen Landen bestimmt hatte, mit dem grossen Mantel und seinen Sohn Abd el-Muttalib mit dem zweiten Mantel zu bekleiden. Dies geschah und einige Tage nachher schickte er seinen Trabanten Bahräm mit dem jährlichen Geschenke an den Sultan Muhammed ben Muräd nach Constantinopel und liess um die Bestätigung seines Sohnes Abu Tälib nachsuchen. Bahräm kam zurück und brachte die Genehmigung alles dessen, was der Scherif gewünscht hatte, und er hörte nicht auf, das Herrscheramt zu üben, bis ihn der Pfeil des Todes erreichte. 3. Der gelehrte Abd el-cädir ben Muhammed el-Tabari!) hat in seinem Ragaz-Gedichte 54m) „m> Pulchritudo vitae dem Scherif Hasan ein besonderes Capitel gewidmet und in dem Commentare dazu be- titelt Sa m> Pulchritudo intimae cogitatioms die oben gegebene Genealogie aufgestellt, wonach er von väterlicher und miütterlicher Seite von dem Propheten abstammt. Er sagt darin unter anderem: Im Anfange seiner Regierung waren die Landstrassen noch gefürchtet und alle Districte ohne Verbindung, sodass, wer von Mekka die kleine Wallfahrt ’Omra nach el-Tan’im machen wollte, sich genöthigt sah, eine Bedeckung von der staatlichen Behörde mit sich zu nehmen, wer das nicht that, setzte Gut und Blut aufs Spiel. Oftmals wurden in der Nacht, wenn man von Mekka nach dem ’Arafa hinaufzog, Plünderungen verübt und Blut vergossen an den Stellen, wo die Ceremonien stattfanden; wem ein Geschirr gestohlen wurde, der kam selten wieder in Besitz des- selben, und häufig wurde der Eigenthümer, wenn er danach suchte, getödtet. Alles dieses geschah von den Beduinen - Arabern, welche diese Gegend ringsum bewohnten und sich im Lande umhertrieben um Räu- bereien zu verüben. Gegen diese liess Hasan in jenen Gegenden Wachen aufstellen, machte sie verantwortlich für alles, was den Leuten abhanden kam, und belegte sie mit den schwersten Strafen, wie Anhängen ans 1) Gest. im J. 1033. Vergl. die Gufiten. Nr. 198. DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 5) Kreuz, Abhauen der Hände, ja mit dem Tode, wenn sie für einen be- gangenen Mord die Sühne nicht bezahlen wollten. In dieser Weise traf er noch andere wohlthätige Massregeln, bis im ganzen Reiche Ruhe und Friede herrschte. Nach einer alten Sitte rief der Statthalter am Schlusse der Wallfahrtsgebräuche: „Ihr Leute aus Syrien, nach eurem Syrien! Ihr Leute aus Jemen, nach eurem Jemen!“ Dann blieben in Mekka nur die eingeborenen Hausbesitzer; jetzt wollte jeder in der Nähe des Heiligthums bleiben und Mekka wurde eine der volkreichsten Städte. 4. Mehrere auswärtige Gelehrte nahten sich ihm und traten in seine Dienste, wie Chidhr ben ’Atäallach aus Mosul, welcher ihm sein Werk les) Opitulatio dedicirte und el-Nädhim, welcher für die Überreichung seines Commentars zu der Doreidischen Cacide_ el- Maceüra mit 1000 Dinaren beschenkt wurde. — Auch Ahmed ben Ibrähim Ibn Dhuheira stand bei ihm im höchsten Ansehen, bis er durch sein schlechtes Betragen seine Gunst verscherzte; nachdem Hasan lange Zeit Nachsicht mit ihm gehabt hatte, veranlasste er eine Unter- suchung gegen ihn, und als er überführt wurde, liess er ihn auspeitschen und schickte ihn in die Verbannung. — Der Scheich Abd el-rahman el-Murschidi wünschte eine Reise nach Jemen zu unternehmen und erbat sich von Hasan dazu die Erlaubniss, die er ihm seines eigenen Bestens wegen nicht ertheilte, denn er sah voraus, dass nächstens in Jemen ein allgemeiner Aufruhr entstehen und das Reisen unsicher machen würde, und es währte auch nicht lange, da erhob sich im J. 1006 (159%) el-Cäsim gegen die Türken'), wodurch die Fremden zur eiligen Flucht in ihre Heimath veranlasst wurden. 5. Man schrieb Hasan auch die Kraft zu, dass seine Gebete er- hört würden und erzählt davon folgende Beispiele. Im J. 1003 (1594) kam ’Aziz Ahmed Pascha mit einer grossen Armee nach Mekka und der zum Statthalter von Jemen ernannte Wezir Hasan Pascha mit seinen Truppen, wodurch die Einwohner sehr belästigt wurden, sodass viele 1) Vergl. Jemen im XI. Jahrhundert. 8. 59. 6 F. WÜSTENFELD, die Stadt zu verlassen beschlossen ; da wandte sich der Scherif mit der Bitte um eine Offenbarung an Gott und brachte sie von ihrem Vor- haben ab und auf andere Gedanken, indem er ihnen den nahen Tod des Sultans Muräd ben Selim verkündete. — In dem Gebiete Gadir und Schahä litten die Leute im J. 1004 sehr durch den Mangel an Wasser und die Hirten, welche dort Hasans Camele hüteten, kamen zu ihm und überlesten mit ihm, in welche Gegend sie die Camele zur Tränke treiben sollten, aber nach allen Seiten hin war das Wasser sehr weit von ihren Wohnsitzen entfernt. Da wandte er sich zu Gott und sprach: o Gott, gieb ihnen zu trinken! Schon am nächsten Morgen öffnete sich der Himmel und goss drei Tage lang den Regen wie aus Schläuchen herab, sodass die Camele nach der ersten Tränkung gesättigt zurück- kamen und für lange Zeit durch den Segen seines Gebetes genug hatten. 6. Von seiner Klugheit und Einsicht gaben folgende Vorfälle die Beweise. Es kamen zwei Männer zu ihm, ein Ägyptier und ein Jeme- nenser, die sich um eine Sklavin stritten, indem jeder behauptete, dass sie ihm gehöre. Er liess einige Fruchtkörner bringen und fragte die Sklavin: wie nennt man dies in eurem Lande? sie antwortete: burr „Spelz“. Sowie sie dies gesagt hatte, sprach er sie dem Jemenenser zu, denn nur in Jemen ist dieses Wort gebräuchlich, und es zeigte sich später noch auf andere Weise, dass sie dem Jemenenser rechtmässig gehört hatte. — Zwei andere, ein Syrer und ein Äsgyptier, stritten sich um ein Camel und Hasan sollte darüber entscheiden. Er sagte: Ich werde das Urtheil fällen, und wenn es mir klar wird, dass der eine von euch recht hat, so muss der andere den Preis des Camels bezahlen. Er liess dann das Camel schlachten und das Mark herausnehmen, unter- suchte es und sprach dann das Camel dem Syrer zu und der Ägyptier musste den Preis ersetzen. Über den Grund gefragt antwortete er: Ich betrachtete das Mark und entschied danach, denn die Syrer futtern ihre Thiere mit Wicken, davon wird das Mark fest, und die Ägyptier futtern Bohnen, davon wird das Fett fest, aber nicht das Mark. Im der Folge zeigte sich auch, dass sein Urtheil richtig war. — Jemand hatte bei DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 7 el-Muzdalifa Geld vergraben und ein anderer hatte ihn dabei beobachtet; als nun der Mann wieder nach Mina ging um sein Geld zu holen, sah er, dass es ausgegraben und weggenommen war; von dem Thäter fand er keine Spur ausser einem Stock, den er liegen gelassen hatte, den nahm er mit und erhob seine Beschwerde bei dem Scherif. Dieser fragte, ob er keine Spur gefunden habe, und jener antwortete: ja, einen Stock, der daneben lag. Hasan liess ihn sich geben, betrachte ihn und befahl dann, eine Anzahl Beduinen Araber herbeizuholen; er zeigte ihnen den Stock und fragte, ob sie nicht wüssten, wem er gehöre. O ja, antworteten sie, das ist der Stock des und des. Hasan liess ihn herführen und verhörte ihn; er leugnete, als er aber schärfer angefasst wurde, bekannte er das Geld geholt zu haben. — Ein vornehmer Herr aus Jemen kam nach Mekka mit einer schönen Sklavin von etwa zehn Jahren; eine Anzahl verwegener Leute fingen mit ihm Streit an und einer von ihnen behauptete, das Mädchen sei ursprünglich eine Freie und die Tochter des und des; sie brachten dafür zwei Gelehrte bei und entrissen sie ihm mit Gewalt. Der Fremde erhob darüber eine Klage, der Scherif liess die beiden Zeugen vorfordern und fing damit an, sie zu loben, dass sie zu den angesehensten Männern gehörten, die schon so lange in Mekka wohnten und dass ihr Zeugniss würde angenommen werden. Dann fragte er sie nach dem, was sie über das Mädchen wüssten, sie wiederholten ihre früheren Aussagen und setzten hinzu, sie sei die Tochter des und des Vornehmen und sei geboren, als sie noch in ihrer Heimath gewesen und ehe sie nach Mekka gekommen seien. Er nahm ihr Zeugniss an, dann fragte er sie, wie lange sie schon in Mekka wohnten und ob sie seitdem einmal die Stadt verlassen hätten. Sie meinten, es möchten wohl über dreissig Jahr sein und seitdem hätten sie ihre Vaterstadt nicht wieder besucht. Er redete dann mit ihnen noch von anderen Dingen und fragte sie zuletzt, wie alt die Sklavin sei; sie antworteten: etwa zehn Jahre. Nun fing er an, sie auszu- schelten, wie sie dann bezeugen könnten, dass sie bei ihrer Geburt in ihrer Vaterstadt anwesend gewesen wären; er beschloss, sie umbringen zu lassen und schickte die Sklavin ihrem rechtmässigen Herrn wieder zu. 8 F. WÜSTENFELD. 7. Hasan starb 79 Jahre alt in der Nacht vom Dienstag d. 3. Gumäda II. 1010 (29. Nov. 1601), nachdem er zwei Tage am Fieber gelitten hatte, in dem Orte el-Rifätja und wurde mit Maulthieren in einer Sänfte nach Mekka gebracht, wo in der folgenden Nacht, nach- dem unter grosser Betheiligung der Gelehrten, Aschräf und des Volkes in der heil. Moschee die Todtenfeier gehalten war, das Leichenbegäng- niss stattfand; über seinem Grabe auf dem Todtenhofe el-Ma/lät ist ein grosses Monument errichtet. Wer solche Denkmäler hinterlässt wie er und wessen Ruhm nach seinem Heimgange so gross ist wie der seine, der stirbt nicht, zumal wenn ihm in einer Reihe edler Söhne und hoch- geehrter Nachkommen ein gutes Andenken bewahrt bleibt. 8. Seine Söhne waren Husein, Abu Tälib, Mas’üd, ’Okeil, Abd el-Muttalib, Abdallah, Bäz, Sälim, Abul-Cäsim, Abd el-karim, Idris, Abd el-muhsin, Abd el-mun’im, ’Adnän, Fahid, Baschir, el-Murtadhi, Hazzä', Abd el-aziz, Gudallah, Obeidallah, Barakät, Muhammed el- Härith, Cäjitbäi und Adam, dazu 17 Töchter. Von den Söhnen hatte er die sechs zuerst genannten mit wichtigen Aufträgen und Sendungen betraut; sieben‘) von allen gingen ihm im Tode vorauf: Abul-Cäsim, Husein, Mas’üd, Bäz, 'Okeil, Hazz& und Abd el-aziz. 9. Sein Sohn Mas’üd ben el-Hasan ben Abu Numeij war nach dem Tode seines Bruders Husein Stellvertreter des Vaters beim Vorsitz im Gericht und hatte die selbständige Befugniss in der Verwaltung des Reiches die obersten Beamten und Richter anzustellen. Er hatte ein freundliches Wesen und war von Natur wohlwollend; es wurden auf ihn gelungene Caciden gedichtet und ihm schmeichelhafte Schriften überreicht, weil er zu ausgezeichneten Männern sich hingezogen fühlte und die Anführung schöner Stellen aus den Dichtern liebte. Imdess seine Amtsführung war nicht sehr lobenswerth und er starb im J. 1003 (1594) in Mekka und wurde in el-Ma’lät begraben; Muin ed-din Ibn el- Bakkä machte auf ihn ein Gedicht, dessen letztes Wort „le „er ist dahingegangen“ in den Buchstaben die Jahrszahl ausdrückt. 1) Im Texte steht ausdrücklich acht und es wird zuletzt Abu Tälib genannt, der ihn aber überlebte und sein Nachfolger war. DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 9 10. Dieser Mwin ed-din ben Ahmed gen. Ibn el- Bakkä stammte aus Balch, war in Ägypten geboren und aufgewachsen und kam im J. 980 (1572) mit der Ägyptischen Pilgercarawane nach Mekka, wo er sich bleibend niederliess und mit den Söhnen des Scherif Hasan in ein freundschaftliches Verhältniss trat, besonders mit Mas’üd. Er war ein guter Dichter mit feinem Anstande, ein angenehmer Gesellschafter in der Unterhaltung und durch seinen Vortrag. Nach dem Tode des Mas’üd änderten sich seine Verhältnisse, es ging mit ihm rückwärts und er starb hochbetagt im J. 1040 (1630). 11. Die letzten Jahre der Regiernng des Scherif Hasan, als er alt und schwach wurde, verliefen für Mekka nicht so glücklich, wie man nach seinem Charakter und seiner bisherigen Führung hätte erwarten sollen, da er einen Wezir an die Spitze stellte, welcher durch seine grenzenlose Ungerechtigkeit, worin er noch von einigen hochstehenden Beamten, seinen Verwandten, unterstützt wurde, sich den allgemeinen Hass zuzog und überall Furcht verbreitete, er hiess Abd el-rahman ben Abdallah Ibn "Atik. Sein Vater war aus Hadhramaut nach Mekka ge- kommen und hatte sich mit einer Tochter des Muhammed ben Gär- allah ben Amin el-Dhuheiri verheirathet, welchem sie zwei Söhne Abd el-rahman und Abu Bekr gebar. Abd el-rahman (1594) in den Dienst des Scherif, wusste sich zum unentbehrlichen Rathgeber zu machen und ihn zu täuschen, bis er alle Gewalt in Händen hatte und ganz willkührlich verfuhr, nach dem Grundsatze „Gesetz ist, was wir wollen«, wie er im Übermuthe zu sagen pflegte. Er hatte mehrere gesetzliche Bestimmungen ausdrücklich aufgehoben, wie über Testamentsaufnahmen und das Verfügungsrecht über das Ver- mögen. trat ım J. 1003 Z. B. bei Todesfällen, mochten die Verstorbenen Einheimische oder Pilger sein, zog er deren ganzes Vermögen ein, sodass er den Erben nichts übrig liess, und wenn sich einer von diesen beschwerte, zeigte er eine Bescheinigung vor, dass der Erblasser ihm seit einer Reihe von Jahren so und so viel Tausend Dinare schuldig sei und dass das, was er jetzt genommen habe, noch nicht einmal ausreiche um seine Forderung zu decken. Dass er sich solche und ähnliche Bescheinigungen Hist.-philol. Class. XXXII. 5. B 10 F. WÜSTENFELD, verschaffen konnte, war dadurch möglich, dass die Notare an den Ge- richten unter seinem Befehle standen und von ihm abhängig waren; er befahl ihnen einen solchen Schein auszustellen und sie thaten es. Er besass mehr als hundert solcher von früheren Cadhis und deren Stell- vertretern ausgestellte Schriftstücke, er liess dann von Abd el-rahman el-Mahalli den Zahlungsbefehl daruntersetzen, der von seinem Gross- oheim Alı ben Garallah und seinem Oheim Abd el-cädir ben Muhammed ben Garallah beglaubigt wurde; der Scheich Ali pflegte zu schreiben: Ich habe dies Document geprüft und als richtig befunden; dann unter- zeichneten es noch die anderen Verwandten Muhammed ben Abd el- mu’ti el-Dhuheiri, dessen Vetter Caläh ed-din ben Abul-Sa’ädät el- Dhuheiril, Ahmed ben Abdallah el-Dhuheirt el-Hanbali und andere. Er trat alsdann mit einem solchen Beweisstücke hervor, las es öffentlich ab, Jedermann wusste, dass es gefälscht sei und keine Spur von Gültig- keit habe, aber keiner wagte auch nur ein Wort dagegen einzuwenden aus Furcht, dass er ihm wegen seiner Allgewalt schaden könne. Auf diese Weise beherrschte er alles, was und wie er wollte, und kam etwa eine Beschwerde darüber an den Scherif Hasan, so sagte er: dies ist ein rechtsgültiges Document und die es beglaubigt haben, sind die an- gesehensten Männer. Hierdurch wandten sich die Herzen der Leute von Ibn ’Atik ab, sie murrten und waren voll Angst, wer irgend ab- reisen konnte, verliess die Stadt, nur die Schwächlinge blieben zurück. Den Prinzen Abu Tälib schmerzte es tief, so oft er etwas von solchen Vorgängen hörte, er konnte indess nicht helfen; sobald er aber die Re- gierung übernahm, noch ehe er nach Mekka kam, schickte er Abge- ordnete ab und liess noch am Freitag Abend Ibn 'Atik festnehmen und er blieb den Sonnabend und Sonntag im Gefängnisse. Als Abu Tälib in Mekka eintraf und die Regierung förmlich übernommen hatte, liess er Ibn 'Atik zu sich kommen und fragte ihn über seine Amtsführung und er gestand, dass er alles gethan habe, was man ihm zur Last lege. Er wurde ins Gefängniss zurückgeführt und in der Nacht auf den Dienstag nahm er dem ihm zur Bedienung gegebenen Sklaven, als er schlief, seinen Dolch &ı“i> weg und wollte ihn nicht wieder hergeben, DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVI.) JAHRHUNDERT. 11 als jener aufwachte. Der Sklav beschwerte sich darüber bei dem Scherif, welcher ihm einen anderen Dolch gab mit dem Auftrage: sage ihm, dass er bei Nacht keinen Dolch stehlen dürfe, doch jetzt sich beeilen solle, damit in die Hölle zu kommen. eine schlechte Reise! Der Sklav richtete diese Bestellung aus und als Ibn ’Atik sie hörte, ergriff er den Dolch und stiess ihn sich etwa einen Finger lang in den Bauch, zog ihn her- aus und stiess ihn zum zweiten Male doppelt so tief und zum dritten Male ganz hinein mit den Worten: o meine schönen Schätze! Er blieb noch bis zum Dienstag d. 8.') Gumädä II. 1010 (4. Dec. 1601) am Leben, dann starb er. Er wurde auf der Gidda-Strasse in einen kleinen Graben geworfen, ungewaschen, ohne Gebet, ohne Todtenkleid und das Volk warf Steine auf ihn. 12. Unter den Gelehrten, welche dem Scherif Hasan näher standen, war einer der hervorragendsten Abu Bekr ben Nür ed-din Ali b. Abu Bekr b. Ahmed b. Abd el-rahman b. Muhammed gen. el-Gamäl el-Micri b. Abu Bekr el-Ancäri el-Chazragi el-Schäfii; seine Vorfahren stammten aus Ägypten, er wurde im J. 971 (1563) geboren und nach seinem Ahnherrn el-Gamäl el- Mieri genannt. Er lernte mehrere Com- pendien aus den verschiedensten Wissenschaften auswendig, wie die Schätibija, Gazarija, die 40 Traditionen des Nawawi, die Alfija des Ibn el-Häim (Hagi Register Nr. 8320) über das Erbrecht, die Alfija des Ibn Mälik, das Gedicht des Ibn Gäzi über die Rechenkunst, den Text der Bahga Decus, einen grossen Theil des Textes des Minhag des Nawawi, den er bei Schams ed-din el-Ramli las. Andere seiner Lehrer waren der Cadhi Garallah ben Amin Ibn Dhuheira und dessen Sohn Ali, der Scheich Jahja el Hattäb el-Mäliki und dessen Vater Muhammed el-Hattäb. der Scheich Taki ed-din ben Fahd el- Hanefi, Radhi ed-din el-Cäzänf el-Schäfii, Muhammed ben Abd el-hakk el-Mälikf und der Scheich el-Isläm Ibn Abd el-rahman ben Abd el-cädir ben Fahd el-Häschimi el-Schäfi’!; von allen diesen erhielt er ein Diplom. 1) Es ist („& anstatt 36 zu lesen, weil Hasan schon am 3. Gumädä Il. ge- storben war. B2 12 F. WÜSTENFELD, Juristische Studien machte er bei dem Scheich Badr ed-din el- Baran- bäli. Dann fing er an, Rechtsgutachten zu machen und mit Nutzen Vorlesungen zu halten, und zu seinen Schülern gehörten die Scheiche Muhammed Piri, Ali Tahina, Abd el-rahman el-Rassäm u. A. und er verfasste nützliche Glossen zu vielen Büchern über verschiedene Fächer, die meisten über Rechenkunst, Erbrecht, Algebra, Gleichungen, Anfer- tigung richtiger Abschriften, Bruchrechnung und Auflösung. Dazu be- sass er auch gute grammatische, juristische und coranische Kenntnisse. Ausser seinen Vorbereitungen zu seinen Vorlesungen und Ausarbeitungen schrieb er täglich eine Papierlage von zehn Blättern in der Mitte ge- brochen voll. Auch hat er nette Gedichte und grössere Caciden gemacht, darunter zwei zum Lobe des Propheten, die eine auf ?, die andere auf Hamza mit Kesra reimend, viele auf den Scherif Hasan und noch mehr auf andere Personen. Wenn Musik gemacht wurde, stimmte sie ihn traurig, er konnte dann seine Gedanken nicht zusammennehmen und entfernte sich. Er starb Dienstag Nachmittags d. 15. Ramadhän 1006 (21. April 1598). 13. Chidhr ben ’Atäallah el- Maueili hatte seine Heimath Mosul verlassen und war nach Mekka gekommen; er liess sich hier nieder und wurde in den Kreis der dortigen Gelehrten aufgenommen, da er sich durch seine Kenntniss der Arabischen Sprache, durch die Erklärung der Gedichte, deren er eine Menge auswendig wusste, die er oft anführte und schön mit Vocalisation abschrieb, vortheilhaft auszeichnete. Im J. 994 (1586) dedicirte er dem Scherif Hasan ben Abu Numeij sein Werk bw} Opitulator d. i. ein Commentar zu den Versen JAN, Judicis et Detectoris (?), ein Buch, wie seiner Zeit kein ähnliches er- schienen ist, wofür der Verfasser ein Geschenk von 1000 Dinaren er- hielt. Auch verfasste er für ihn ein langes Ragaz-Gedicht über die Verdienste seiner Familie und ihre Kriegsthaten. So lebte Chidhr in Mekka in Überfluss und Ansehen, bis der Wezir Ibn ’Atik ihn bei dem Scherif verklagte und ihm Ungerechtigkeiten schuld gab; er machte darüber sogar einen Bericht an den Türkischen und Persischen Hof. wo seine Angaben als gültig angenommen wurden, sodass der Scherit Y | | DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 13 seine Einwilligung gab, ihn aus der heil. Stadt zu verbannen. Die Ausweisung erfolgte auf der Stelle, Chidhr verliess Mekka tief erschüttert, um sich nach Medina zu begeben, und er war noch nicht zwei Tage- reisen entfernt, als der Wezir sein Haus in Besitz nahm, es gänzlich ausplünderte und die Sachen auf den Märkten ausbieten liess, wie der Nachlass von Verstorbenen ausgeboten wird. Chidhr erfuhr dies noch auf halbem Wege und wurde dadurch von solcher Betrübniss ergriffen, dass er plötzlich zusammenbrach und verschied, noch ehe er Medina erreichte; es war im J. 1007 (1598). Er hat mehrere Gedichte gemacht, darunter eine Cacide zum Lobe des Scherif Hasan, und Schihäb ed-din Ahmed el-Chafägi erwähnt ihn in seinen beiden biographischen Werken mit Auszeichnung. 14. Die Familie Dhuheira, deren oben genannte Mitglieder den Wezir Ibn "Atik bei seinen Documenten-Fälschungen unterstützten, ge- hörte zu den angesehensten in Mekka, aus welcher die obersten Be- amten hervorgegangen waren, bis sie mit diesem Wezir durch seine Verheirathung verschwägert wurde. Der damals älteste von ihnen, der sich wohl wegen seiner Altersschwäche zu den Schlechtigkeiten verleiten liess, war Ab ben Gärallah ben Muhammed b. Abul-Jumn b. Abu Bekr b. Ali b. Abul-Barakät Muhammed') Ibn Dhuheira el Hanefi, Prediger an der grossen Moschee und als Kanzelredner weit und breit berühmt. Nicht minder zeichnete er sich aus als Hanefitischer Cadhi und durch seine wissenschaftlichen Vorträge und unter seinen Zuhörern waren selbst Männer wie Abd el-rahman el-Murschidi und dessen Bruder Schihäb ed-din Ahmed, Abd el-cädir el-Tabari u. A. Er hat mehrere 1) Durch Muhibbi wird die Richtigkeit der von mir aufgestellten Stamm- tafel für diese Linie bestätigt, vergl. die Chroniken von Mekka, 2. Bd. S. XVII; er führt dann die für richtig und unverfälscht (ale us?) gehaltene Genealogie weiter hinauf: Dhuheira ben Marzük b. Muhammed b. ’Alijän b. Häschim b. Haräm b, Ali b. Rägih b. Suleimän b. Abd el-rahman b. Härith b. Idris b. Sälim b. Ga’far b. Häschim b. el-Walid b. Gundub b. Abdallah b. el-Härith b. Abdallah b. el- Walid b. el-Mugira — wo vermuthlich der vorletzte Name el-Walid zweimal zu lesen ist, um sich an die genealogische Tabelle 8. 21—25 anzuschliessen. 14 F. WÜSTENFELD, nützliche Bücher geschrieben, wie einen Commentar zu gar Illustratio ; Glossen zu dem Commentar des Cadhi Zakarijä über die Isagoge (Hagi 1533 S. 504); ein nützliches 855 Liber memorialis; s»&& Rechtsfälle, die zwar bekannt geworden, aber nicht gesammelt sind; einen Diwan von Gedichten. Viele Jahre war er Mufti von Mekka und starb über 90 Jahre alt, aber fast ganz erblindet im J. 1010 (1601). II. Abu Talib ben Hasan. 15. Abu Tälib ben Hasan wurde im J. 965 (1558) geboren. Nach dem Tode seiner älteren Brüder Husein und Mas’üd hatte der Vater im J. 1008 ihn durch die Emire von Higäz mit dem grossen Mantel bekleiden lassen und dadurch zu seinem Mitregenten und Nachfolger ernannt, der jüngere Bruder Abd el-Muttalib erhielt den zweiten Mantel. Diese Wahl war durch den Sultan Muhammed ben Muräd bestätigt, ein langes darauf bezügliches Schreiben ist aber von dem Biographen el-Chafägi selbst gemacht. Bei der körperlichen und geistigen Schwäche des Vaters, welcher sich ganz von seinem Wezir Ibn ’Atik leiten liess, konnte Abu Tälib gegen diesen nichts ausrichten, so bald aber der Vater im J. 1010 gestorben war und er sich des lästigen Wezirs ent- ledigt hatte, übernahm er die Regierung allein und schob seinen Bruder Abd el-Muttalib bei Seite, welcher sich schon durch manche lobens- werthe Eigenschaften ausgezeichnet hatte, er starb aber auch noch in demselben Jahre bald nach dem Vater. Abu Tälib führte ein strenges Regiment, er zwang die Grossen und Vornehmen seinen Befehlen zu gehorchen und seine Verbote zu achten, selbst die Beduinen und Land- streicher fürchteten ihn, das Volk hatte eine heilige Scheu vor ihm, aber er war gerecht, wohlwollend und freigebig. Bevor er zur Regierung kam, hatte er sich einmal auf einer Reise nach Medina mit seinen Be- gleitern in einem Wadi gelagert und ein dort wohnender Mann Namens el-Südäni lud ihn zu Gaste, er schlachtete Vieh und ordnete die Tische, da wurde ihm bemerklich gemacht, dass Abu Tälib diese Speise nicht Chamica &o,> kommt an anderen Stellen 0x7 Humaidha vor. tafel in der Geschichte der Stadt Mekka. DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 15 liebe und davon nicht essen würde; sogleich eilte el-Südäni fort, holte vier oder fünf Hühner, schlachtete und kochte sie, richtete sie an mit der doppelten Menge von Brod auf small m 55 ou; einer grossen Schüssel von Chinesischem Porzellan, kam damit zu ihm und sprach: o Herr! dies ist die Mahlzeit deines Knechtes, den Gott noch recht- zeitig sich besinnen liess, möge Gott dir deine Besinnung erhalten ! Jetzt wusch sich Abu Tälib die Hände und ass von der Schüssel recht ordentlich. Ein Jahr darauf als Abu Tälib zur Regierung gekommen war, kam el-Südäni zu ihm und er fragte ihn, ob er die Schüssel noch habe, auf welcher er ihm die Mahlzeit gebracht habe. Da er die Frage bejahte, befahl er ihm sie zu bringen, und er füllte sie mit Goldstücken. Kurz, Abu Tälib war ein Muster für die Scherife und Präfecten von Higäz, regierte aber nur kurze Zeit, denn er starb in der Nacht vom Montag d. 19. Gumädä II. 1012 (24. Nov. 1603) auf der Station el- ’"Aschscha‘) nach Jemen zu, wurde nach Mekka getragen und in el- Ma/lät begraben und über ihm ein grosses Monument gebaut. Ill. Idris ben Hasan. 16. Abu ’Aun Jdris ben Hasan ben Abu Numeij wurde im J. 974 (1566) geboren; seine Mutter Hannä war eine Tochter des Ahmed ben Chamica b. Barakät b. Abu Numeij”). Die Zahl seiner Sklaven von nichtarabischer Abkunft betrug über Zweihundert und an Arabischen Vorkämpfern besass er eine ganze Schaar. Er folgte seinem Bruder 1) Jäcüt III. 681 nennt einen Ort el-’Aschscha bei Dsamär in Jemen und III. 679 im Dual el-’Aschschatän eine Stadt im Gebiete von Ga’da im nördlichen Jemen; letztere ist hier gemeint, da die Scherife von Mekka in jener Gegend Be- sitzungen hatten und Hamdäni 114 auch diese im Singular el-’Aschscha nennt. 2) Dieselben Namen wiederholen sich in dieser Familie mehrere Male, anstatt Vergl. die Stamm- 16 F. WÜSTENFELD, Abu Tälib in der Regierung von Mekka im J. 1012‘) und nahm seinen Bruder Fahid zum Mitregenten für sämmtliche Städte von Higäz, welche dem Scepter des Beherrschers von Mekka unterworfen waren. Diesem Fahid schloss sich eine grosse Anzahl der Aschräf und andere an, sodass sein Gefolge dem des Fürsten glich, und wenn er eine Sitzung hielt, stand die Türkische Wache zu seiner Rechten und Linken; er hielt sich wohl Zweihundert und noch mehr Kugelschützen und wehrte es seinem Gefolge und seinen Sklaven nicht, zu plündern und zu stehlen. Der Schaden, welcher dadurch den Leuten verursacht wurde, nahm immer zu, Idris war zu schwach um ihn in Schranken zu halten und als Fahid sich stark genug glaubte, um noch mehr zu erreichen, brachte er Akmal ed-din el-Cutbi auf seine Seite und wollte ihn zum Mufti ernennen. Damit war aber Idris nicht einverstanden und es kam zwi- schen ihnen zum Bruch. Idris schickte zu seinem Neffen Muhsin ben Husein, welcher sich damals in Jemen aufhielt, und befahl ihm, mit allen Aschräf, mit den Officieren und Arabischen Mannschaften, die er bei sich habe, herbeizukommen. Dies geschah, es befand sich unter ihnen der Emir Hali Muhammed ben Barakät el-Harami; nun wurde in Mekka ausgerufen, die Stadt gehöre Gott, dem Scherif Idris und dem Prinzen Muhsin; der Prinz Fahid wurde für abgesetzt erklärt, aus dem Weichbilde der Stadt verwiesen und in dem Kanzelgebete nicht mehr erwähnt. Er lebte damals zu Mekka in seiner Wohnung und war von seinen zahlreichen Truppen umgeben; seine Officiere riethen zum Kampfe, er aber stand davon ab und verlangte nur von Idris einen Monat Frist, um sich zum Abzuge aus Mekka vorzubereiten und dann hinzugehen, wohin er wolle. Er verliess danach die Stadt im J. 1019 (1610), nachdem ihm Idris die Bitte in Mekka sich aufhalten zu dürfen, ohne dort eine bleibende Wohnung zu haben, abgeschlagen hatte. Er schloss sich an einen der angesehenen Männer der Agyptischen Pilger- 1) Im Texte steht hier mit Worten die Jahrszahl 1011, entgegen allen anderen Stellen und selbst der Rechnung in demselben Artikel, dass er bis zum J. 1034 zwei und zwanzig Jahre regiert habe. DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 17 carawane und ging mit ihm nach Ägypten; in den Buchstaben der Worte „> a0 »eure Ankunft ist willkommen«, ist die Jahrszahl 1020 ausgedrückt. Von hier reiste er nach Constantinopel, wo er mit dem Sultan Ahmed eine Zusammenkunft hatte, welcher ihm versprochen haben soll, ihn in Mekka als Regenten wieder einzusetzen, aber der Tod ereilte ihn dort noch in demselben Jahre 1020, welches sich aus den Buchstaben der Worte ergiebt ut en Mu ml wb es starb in el- Rüm Fahid ben el-Hasan. 17. Hierauf nahm Idris in Übereinstimmung mit den vornehmsten Aschräf seinen Neffen Muhsin ben el-Husein zum Mitregenten an und hielt alle Versuche zu Auflehnungen und Gewaltthaten nieder. Dichter kamen zu ihm und trugen ihre Lobgedichte vor; eins der zar- testen und fliessendsten ist die Cacide des Husein ben Ahmed el-Gazeri el-Halebi, andere sind von Hasan el-Bürini aus dem J. 1021 und von el-Schähini. — Muhsin blieb sein Mitregent, er hielt sein Wort und war ihm ein treuer Rathgeber und Helfer in schwierigen Lagen; als die Söhne seines Bruders Abd el-Muttalib ben Hasan einen Streit an- fingen, erhob sich Muhsin gegen sie und brachte es dahin, dass sie zum Gehorsam zurückkehrten und sich beruhigten. — Idris und Muhsin unternahmen mit einem grossen Gefolge eine lange Reise gegen Osten, bis sie in verschiedenen Abtheilungen in die Nähe von ei-Ahsä, der Hauptstadt von Bahrein kamen, hier sammelten sie sich, hielten dann ihren Einzug in die Stadt und schlugen ihre Zelte am südlichen 'Thore der Stadtmauer auf; der Befehlshaber Ali Pascha empfing sie ehrenvoll und sie blieben etwa acht Tage. Kein anderer Scherif aus der Regenten- familie Banu Catäda ist nach el- Ahsä gekommen ausser diesen beiden. 18. In der Folge entstand zwischen den beiden Regenten ein Zerwürfniss, veranlasst durch die Eunuchen des Scherif Idris, welche unbillige Ansprüche machten, die darauf hinausliefen, dass sie eine ei- gene Bekleidung für sich haben wollten, worin sie schon früher von seinem Wezir Ahmed ben Jünus bestärkt waren. Idris kümmerte sich nicht darum, was sie thaten, hörte nicht darauf, was ihm davon berichtet wurde, und half keinem, der sich über sie beschwerte, zu seinem Rechte; Hist.-philol. Olasse. XXXI1. 5. Ü 18 F. WÜSTENFELD, Muhsin hatte wiederholt mit ihm darüber gesprochen, aber die Klagen wurden nicht untersucht. Da Muhsin das Ende dieses Zustandes nicht absah, versammelte er die einflussreichsten seiner Familie, ’Ulemas, Fa- kihs und hohen Beamten, sie enthoben Idris der Verwaltung von Higäz - und übertrugen die Regierung dem Scherif Muhsin; dies geschah Mitt- wochen d. 3. Muharram 1034 (16. Oct. 1624). Als sich die Nachricht hiervon in der Stadt verbreitete, entstand ein allgemeiner Auflauf und eine grosse Bewegung, von beiden Seiten wurden die Waffen vertheilt und am Donnerstag von den Truppen angelegt, und so sammelten sich die Parteien vor den beiderseitigen Wohnungen. Von den Leuten des Scherif Muhsin ging eine kleine Abtheilung vor in der Absicht nach Vereinbarung mit dem Prinzen Baschir die Bekanntmachung ausrufen zu lassen, dass Muhsin zum Regenten ernannt sei; bevor sie aber den verabredeten Platz erreichten, wurden sie von den &4Uu> (? irregulären Truppen), welche sich bei der hohen Schule des ’Aidarüs aufgestellt hatten, mit Kugeln angegriffen und der Prinz Salmän ben ’Aglän ben Thucba und der Anführer Margän ben Zein el-’äbidin, Wezir des Muhsin, erschossen, die übrigen kehrten um. Um Mittag ritt der Prinz Ahmed ben Abd el-Muttalib mit einer Abtheilung Reiter durch die Stadt und ein Herold machte die Thronbesteigung Muhsins bekannt. Dieses Hin- und Herwogen in der Stadt hörte den ganzen Tag nicht auf, während die in der heil. Moschee Versammelten sich in ihrer An- dacht nicht stören liessen, die Marktbuden mit ihren Waaren geöffnet blieben und eine sonstige Veränderung nicht eintrat. Im der Nacht auf den Freitag d. 5. Muharram (18. Oct.) kam zwischen den beiden Parteien der Friede zu Stande unter der Bedingung, dass der Scherif Muhsin die Regierung übernehmen und sechs Monate keine Feindseligkeiten stattfinden sollten, von denen der Scherif Idris drei Monate in der Stadt und drei Monate draussen auf dem Lande zubringen würde. Auf diese Weise wurden die Verhältnisse geordnet und noch an demselben Frei- tage sprach der Prediger das Kanzelgebet für Muhsin allein. In der Nacht des Geburtsfestes des Propheten (am 12. Rabi I.) sollte Idris Mekka verlassen, die Aschräf hatten aber mit ihrem Anhange einen DIE SCHERIFE VON MEKKA IM X. (XVIL) JAHRHUNDERT. 19 Tumult erregt, um ihn sofort hinaus zu schaffen, in dem Gedränge wurde ein junges Mädchen von einer Kugel getroffen und fiel todt vor Idris nieder; er erschrak darüber, wurde traurig und hielt sich ein feines Taschentuch vors Gesicht und weinte, weil niemand ihm beistand. Da trat in dieser Lage seine Schwester Zeinab, eine Tochter des Hasan, zu ihm heran und sprach: wozu die Trauer und Angst, überlass sie deinem Neffen, du hast sie lange genug ertragen. Jetzt sandte er zu Muhsin und den Aschräf und liess sie bitten, ihm noch eine Frist von zwei Monaten für den Aufenthalt in der Stadt zu gewähren, um sich zur Abreise vorzubereiten, dann wolle er vier Monate auswärts zubringen. Dies wurde von Muhsin bewilligt, dabei aber nochmals ausbedungen, dass er sich nicht aufs neue irgend einer Widersetzlichkeit schuldig mache. Er blieb also im Muharram und Cafar, wo er erkrankte, so- dass man für sein Leben fürchtete; in der Nacht des Geburtsfestes (23. Dec. 1624) zog er aus Mekka fort, nachdem er zum Abschied den Weg um die Ka’ba nicht anders als in einer Sänfte hatte machen können. Die Krankheit nahm zu und schwächte ihn immer mehr und er starb am 17. Gumädä II. 1034 (27. März 1625) am Berge Schabar und wurde auf der Station bl Jätib begraben; die Buchstaben dieses Namens er- geben die Zahl 22, dies ist mit einem Bruchtheil die Anzahl der Jahre seiner Regierung, welche 21'/ Jahr betrug. Die Nachricht von seinem Tode kam am 1. Ragab nach Mekka und das Gebet für ihn wurde in der heil. Moschee wie für einen Abwesenden gehalten. 19. Einige im Vorhergehenden genannte Personen verdienen noch eine besondere Erwähnung. Husein ben Ahmed ben Husein gen. Ibn el- Gazeri el-Halebi verlebte seine Jugendzeit in Haleb und lernte schon früh viele Gedichte auswendig, las die poötischen und sprachlichen Bücher und fing dann an selbst auf vornehme Personen Lobgedichte zu machen. Er schrieb ein sehr schönes Nischi, aber seine Sitten waren ' nicht die feinsten. Er begab sich dann auf Reisen, besuchte Damascus und Bagdad, kam im J. 1014 (1605) nach Constantinopel und kehrte von da nach Haleb zurück. Zu Zeiten besuchte er die Banu Seifä, C2 20 F. WÜSTENFELD, Emire von Tripolis, und er hat auf sie, wie überall auf hohe Personen, viele Gedichte gemacht, die er in einem Diwane sammelte, welcher weit verbreitet ist. Am Ende seines Lebens reiste er nach Hamät und starb dort bald nach seiner Ankunft etwa 35 Jahre alt im J. 1032 oder 1034 (1624). Dass und wann er in Mekka war, wird in seiner Bio- graphie nicht erwähnt. 20. Abd el-cädir ben Muhammed el-Tabari - 1033. Vergl. die Cufiten. 198. 21. Hasan ben Muhammed el-Bürini war im J. 1020 als An- führer der Syrischen Pilgercarawane in Mekka und starb im J. 1024 (1615). Vergl. die Geschichtschreiber der Araber. Nr. 551. 22 Ahmed ben Schähin el-Kyprosi war im J. 1030 (1621) als An- führer der Syrischen Pilgercarawane in Mekka und starb im J. 1053 (1643). Vergl. die Gelehrten- Familie Muhibbi. Nr. 53. 23. Ahmed ben Jünus, Wezir des Scherif Idris, war ein entschie- 1 dener, thatkräftiger Mann und als solcher im ganzen Lande bekannt, aber dabei auf seinen eigenen Vortheil bedacht, viel einzunehmen und wenig auszugeben, bis er darin alles Maass überschritt und ihn sein Schicksal ereilte. Als er nämlich den höchsten Gipfel seines Ansehens und seiner Macht erreicht hatte und alles seiner Entscheidung über- lassen war, blieb er dabei nicht stehen, sondern ging noch über diese Grenze hinaus, sodass die beiden Scherife Idris und Muhsin überein- kamen ihn abzusetzen. Idris, welcher sich damals in Mab’üth aufhielt, schickte zu seinem Käim makäm (Stellvertreter) in Mekka, dem Prinzen Muhammed ben Abd el-Muttalib und befahl ihm, dem Wezir Ibn Jünus die Gegenstände seiner häuslichen Einrichtung abholen zu lassen, und Muhsin schickte zu seinem Wezir, dem General Jäcüt ben Su- leimän, und gab ihm den Auftrag, die Kostbarkeiten seiner Frauen wegzunehmen. Beide kamen dem Befehle nach, die Beschlagnahme er- folgte am Morgen des 10. Ramadhän 1026 (11. Sept. 1627) und seine Absetzung wurde alsbald in der Stadt bekannt. Idris sandte zu dem General Reihän ben Sälim, Commandanten von Mekka, liess ihn zu sich nach el-Schark bescheiden und bekleidete ihn mit den Insignien des DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 2l Wezirats. Am letzten des zweiten Zehnt im Ramadhän wurde dem ge- nannten Prinzen Muhammed die Nachricht hinterbracht, dass der abge- setzte Wezir gegen ihn anzurücken beabsichtige, seine Reiterei sei schon in grosser Anzahl bei ihm versammelt und kampfbereit; dieselbe Nach- richt ging auch dem Wezir Reihän zu; beide liessen ihre Leute die Waffen anlegen und stellten sich an den Thoren ihrer Wohnung auf. Es wurde jedoch bald klar, dass an der ganzen Sache nichts wahres sei, indess sandte Muhammed einen Boten an Idris und Muhsin und setzte sie davon in Kenntniss. Im letzten Zehnt des Ramadhän begab sich Ibn Jünus nach el-Mab’üth und blieb dort; jetzt erhielt Muhammed den Auftrag, ihm alles, was sich noch in seinem Hause vorfände und alles was ihm gehörte zu nehmen und zu bewahren. Gegen das Ende der Nacht vor dem Feste der beendigten Fasten vertheilte er Waffen an seine Soldaten, begab sich in die Moschee, betete das Festgebet und entfernte sich vor der Predigt; er zog mit den Truppen nach der Woh- nung des Ibn Jünus, versiegelte seine Sachen und liess einen Theil davon in die Stadt bringen. Er wartete darauf bis nach dem Morgen- gebet, dann, sobald das übrige Besitzthum rings umstellt war, liess er alle seine Angehörigen festnehmen. Sie wurden danach wieder in Frei- heit gesetzt, als der Scherif Idris ankam, mit Ausnahme des Secretärs Ibrähim ben Amin und der angesehensten Verwandten, und jener blieb im Gefängnisse bis er starb. Ahmed ben Jünus war in el-Mab’üth ge- blieben und am zweiten Schawwäl entstand seinetwegen ein Aufstand, welcher sich soweit steigerte, dass schon die Panzer und Waffen angelegt wurden. Er selbst reiste nach Kaläh ab, wo er einige Zeit blieb, und wollte sich dann nach Damascus begeben, kehrte aber auf halbem Wege um und kam zu dem Sch£rif Idris nach el-Schark, welcher ihn ins Ge- fängniss bringen, in eiserne Fesseln legen und noch in demselben Jahre umbringen liess in dem so gen. Wädi el-när') »Höllenthal«, wo er be- graben wurde. 1) Dies ist von den hier vorkommenden Namen der einzige, welcher aus frü- heren Zeiten bekannt ist, es wird so, wie es scheint im Volke, das Thal Muhassır 22 F. WÜSTENFELD, 24. Im J. 1014 (1605) starben in Mekka drei berühmte Gelehrte. Nür ed-din Abul-Hasan Al ben Muhammed Sultan el-Herawi el-Hänefi gen. el-Cäri »der Vorleser«; er war in Herät geboren, reiste nach Mekka, liess sich hier häuslich nieder und besuchte den Unterricht des Abul- Hasan el-Bekri, des Zakarijä el-Huseini, Schihäb ed-din Ahmed ben Hagar el-Heithami, des Scheich Ahmed el-Micri, eines Schülers des Cadhi Zakarijä, des Scheich Abdallah el-Sindi, des Cutb ed-din el- Mekki u. A. Er erlangte einen grossen Ruf und schrieb viele lehr- reiche, umfassende und nützliche Bücher, wie einen Commentar zu 8LXÄJ! Fenestella in mehreren Bänden, der grösste und berühmteste unter den Commentaren über dies Werk (Hagi V. pag. 568); einen Commentar zu s&@äl) Sanatio (Hagi 7612); zu Wu Virtutes Prophetae (Haei 7640); zu u=ü) Delectus (Hagi 13634): zu el-Schätibija und el- Gazerija; wa)! Lex, Auszug aus dem Cdmüs (Hagi 13527); 2! pr) Fructus modo decerpti de nominibus Hanefitarum; Commentar zu den »WuS3S Traditiones ternariae des Bochäri (Hagi 3827); ZU „DEI x95 Oblecta- mentum cogitantis quwieti de vita Scheichi Abd el-cädir‘. Ali starb im Schawwäl 1014 (Febr. 1606) in Mekka und wurde auf dem Todtenhofe el-Malät begraben; als die Nachricht von seinem 'Tode nach Cähira kam, veranstalteten die Gelehrten in der Moschee el-Azhar eine Todten- feier, zu welcher sich über 4000 Personen versammelten. 25. Abd el-rahim ben Abu Bekr ben Hassän el-Mekki el-Hanefi wurde in Mekka geboren und erhielt hier und in Medina den Unter- richt der ersten Gelehrten, wie Abdallah el-Fäkihi gen. der Sibaweih seiner Zeit, Ahmed ben Hagar el-Heithami, Taki ed-din ben Fahd u. A. Unter seinen Schülern befanden sich Abd el-cädir el-Tabari und Abd el-rahman el-Murschidi. Er starb im Dsul-Higga 1014 (April 1606). 26. Bahä ed-din Abd el-karim ben Muhibb ed-din ben Abu Isa Alä ed-din Ahmed ben Muhammed ben Cädhichän el-"Adeni el-Bigä- zwischen Mina und Muzdalifa nach dem Berge 'Arafa hin genannt. Vergl. Chroniken von Mekka. 1. 98. 1) Hagi Register Nr. 7102 führt über 50 Titel seiner Werke an; an 11 Stellen hat er das Todesjahr richtig angegeben, an 15 Stellen andere Zahlen. DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 23 pürl el- Nahrawäli el-Cutbi war ein Neffe des Geschichtschreibers von Mekka Cutb ed-din; der Zahlwerth der Buchstaben seines Vornamens Abul-Fadhäil \Lasi „1 ergiebt die Jahrszahl seiner Geburt 961; er starb am 15. Dsul-Higga 1014 (23. April 1606). Vergl. die Chroniken v. Mekka. Bd. 3. Vorrede. — Die Geschichtschr. d. Araber. Nr. 548. IV. Muhsin ben Husein. 27. Muhsin ben Husein ben Hasan ben Abu Numeij war unter der Aufsicht seines Vaters und Grossvaters aufgewachsen und besonders der letztere hatte sich seiner angenommen wegen seines braven Charakters und weil er schon in früher Jugend erkennen liess, dass er Regierungs- talent besitze; er hatte ihm dann öfter in den Kriegen das Commando übertragen, er war stets als Sieger zurückgekehrt und sein Ruhm war im ganzen Lande verbreitet. Sein Oheim Abu Tälib betrachtete ihn seit seinem Regierungsantritt bis zu seinem Tode als einen seiner Söhne und Idris bekleidete ihn mit dem zweiten Mantel und liess ihn in das Kanzelgebet einschliessen. Ihm wurde die Emirats-Fahne vorangetragen und die Türkischen Trommeln vor seiner Wohnung geschlagen, er wurde Mitregent, erliess die Verordnungen mit Idris gemeinschaftlich, war aber als der eigentliche Herrscher in Higäz anzusehen, bis nach dem Zer- würfniss, welches zu Idris Absetzung führte, Freitag d. 5. Muharram 1034 (18. Oct. 1624) alle Aschräf ihm huldigten, und am 6. Rabi’ I. trafen für ihn von dem Statthalter von Ägypten die Ehrenkleider ein. Im Scha’bän ging er hinaus nach el-Mab’üth und empfing dort die Ab- geordneten aus allen Gegenden, dann hielt er im Schawwäl mit einem grossen Gefolge seinen Einzug in Mekka, ging in die Moschee, liess für den Scheich el-Isläm Abd el-rahman ben ’Isä el-Murschidi in dem Hatim, dem Platze zwischen der Ecke des schwarzen Steines und dem Brunnen Zamzam, ein Pult aufstellen, wo derselbe die Bekanntmachung des Sultans vorlas, worauf er dem Scherif Muhsin einen mit Edelsteinen besetzten Degen umhing und ihn mit dem Herrscher-Mantel bekleidete. 24 F. WÜSTENFELD, Alsdann wurde ihm das alte Haus (die Ka’ba) geöffnet, er machte den Umgang mit dem Mantel bekleidet und kehrte hierauf in seine Woh- nung zurück, wo ihm auch der Mantel aus Ägypten überreicht wurde, den er anzog. Er liess überall Gerechtigkeit walten, es traten ruhige Zustände ein, man betete für sein Wohl und auch die rebellischen Par- teien kehrten zum Gehorsam zurück. Nur die Stämme Bagila und Näcira wollten sich nicht sogleich unterwerfen und nachdem Muhsin sich nach el-Mab’üth begeben hatte, rückte er von da mit einem zahl- reichen Corps gegen sie aus. Bei seiner Annäherung kamen zu ihm die ältesten und angesehensten der Baglla, erklärten ihren Gehorsam und baten um Gnade und Verzeihung für die bewiesene Widersetzlich- keit, und er begnadigte sie. Dann zog er weiter gegen die Näcira, lagerte bei dem Orte Meisän in Wädi Machrä') und befahl den Truppen ihre Wohnungen zu zerstören; sie verwüsteten mehrere Orte und tödteten etwa 45 Mann, darauf kehrte er zurück. 28. Als Mas’üd und Abd el-karim, die Söhne des Idris. von ihm abfielen und in feindlicher Absicht einige Nomaden-Araber in Nagd von den Stämmen Suberi’, Muteir und ’Adwän um sich sammelten, sah sich der Scherif Muhsin genöthigt gegen sie auszuziehen. Sie stiessen an einem gewissen Orte auf einander, Muhsin schlug im Zueikampfe seinem Gegner Mas’üd den Degen aus der Hand und streckte ihn nieder, war aber grossmüthig genug ihm zu verzeihen. Nach einer anderen Nachricht schlug Muhsin auf Mas’üd ein, bis er mit Wunden bedeckt und zerhauen war, und er liess nicht von ihm ab. bis er nicht mehr daran zweifelte, dass er todt sei; die Anhänger ergriffen die Flucht und zerstreuten sich, Mas’üd blieb allein liegen. Man fand ihn dann noch lebend, seine Wunden wurden zugenäht, was zerbrochen war, zusammen- gesetzt und er wurde geheilt. Muhsin begnadigte ihn und er lebte, bis Cäncüh Pascha nach der Ermordung des Scherif Ahmed ben Abd el- Muttalib ihn im J. 1039 zum Statthalter von Mekka einsetzte ’°). 1) 1,= vielleicht > Muchri auf dem Wege nach Badr. Jäcüt IV. 442. Ibn Hischäm p. 484. 2) Vergl. Jemen im XI. Jahrhundert. S. 53. DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 25 29. Am letzten Cafar 1037 (9. Nov. 1627) litt der Wezir Ahmed Pascha, welcher die Statthalterschaft von Jemen übernehmen sollte, im Angesichte von Gidda Schiffbruch und alle seine Habe ging zu Grunde. Er kam in Gidda ans Land und der Scherif Muhsin sandte ihm Ge- schenke und ordnete den Scheich Abd el-rahman el-Murschidi mit Briefen an ihn ab; dieser blieb einige Tage bei ihm und Ahmed ver- langte von Muhsin weitere Unterstützung. Während er eben angefangen hatte etwas aus seinem Besitz zusammen zu bringen, traf in Mekka die Nachricht ein, dass Ahmed Pascha den General Rägih ben Mulham el- Dewadär, Commandanten von Gidda, und Muhammed ben Bahräm el- Scherifi, einen Beamten des Muhsin, den er mit einem Schreiben nach Gidda geschickt hatte, ins Gefängniss gesetzt habe; Muhsin sandte dess- halb sogleich den Scheich Abd el-rahman Karah bäsch d. i. Schwarz- kopf, einen Türkischen Prediger, nach Gidda, um sich über den Vorfall genauer zu unterrichten; er konnte aber nichts bestimmtes erfahren. Dagegen kam am 1. Rabi’ Il. (10. Dec.) des Jahres die Nachricht, dass Rägih ans Kreuz geheftet und der Prinz Ahmed ben Abd Muttalib, welcher in dieser Zeit mehrmals hin und hergereist war, zum Statt- halter ernannt sei. Es entstanden nun verschiedene, einander wider- sprechende Gerüchte und Gerede, bald nachher hiess es sogar, dass Ahmed Pascha gestorben und Muhsin in Gidda wieder zum Regenten ausgerufen sei, worüber die Leute grosse Freude äusserten, es erwies sich dies aber am zweiten Tage als falsch, die Sache blieb beim’ alten und dem Scherif Ahmed war gehuldigt. Jetzt zog der Scherif Muhsin mit seinen Schaaren und Truppen aus und lagerte sich bei Wamah, einem Gewässer in der Nähe von Gidda. Hier entstand ein Aufruhr in Folge davon, dass die Türkischen Soldaten herankamen, um das Vieh, welches in jener Gegend weidete, fortzuholen. Sobald Muhsin dies er- fuhr, stieg er zu Pferde und zog ihnen mit den Aschräf und den Truppen entgegen, es entspann sich ein allgemeiner Kampf, in welchem eine grosse Menge der Türken getödtet wurde, aber auch von den Aschräf der Prinz Dhafar ben Surür ben Abu Numeij, Abul-Cäsim ben Gäzän und andere fielen. Nach einiger Zeit rückte Muhsin in Gidda ein, blieb Bist. -philol. Olasse. XXXL. 5. D 26 F. WÜSTENFELD, dort, stellte die Ordnung wieder her und setzte den Prinzen: Cäjitbäi ben Said ben Barakät zum Commandanten ein. 30. Am letzten Scha’bän kam die Nachricht, dass Ahmed ben Abd el- Muttalib mit seinem Corps gegen Mekka heranziehe und nach mehreren Tagemärschen schon in Wädi Marr [d. i. Marr el-Dharän 16 Arabische Meilen oder eine Tagereise von Mekka] angekommen sei, und am 16. Ramadhän erfuhr man, dass er sich gegen Mekka weiter in Marsch gesetzt habe. Desshalb zog Muhsin in der Nacht auf den 17. Ramadhän nach dem Abendgebet mit seinen Truppen hinaus und stiess am Morgen bei el-Tanim auf den Feind; es kam zum Angriff, die Büchsen krachten, die Kugeln flogen, Muhsin bog seitwärts nach el- Huseinia aus und Ahmed ben Abd el-Muttalib rückte am Mittag des- selben Tages in Mekka ein durch die Strasse el-Hagün mit einem Herold voran zur grössten Überraschung und Bestürzung der Leute. Sein erster Weg war nach der Moschee, die er durch das Friedensthor betrat, die heil. Ka’ba wurde ihm geöffnet und er ging hinein, dann begab er sich nach dem Quartier, wo er seine Wohnung nehmen wollte, es entstand Unordnung und Verwirrung, die Truppen besetzten die Häuser der Einwohner und Furcht herrschte überall. Muhsin wandte sich nach Bischa und blieb dort einige Zeit, sein Sohn Zeid bezog ein Lager bei el-Cunfudsa, plünderte die Stadt und schrieb an Muhammed ben el-Cäsim, den Imäm von Jemen, welcher ihm Ibn Locmän zu Hülfe schickte. Ahmed ben Abd el-Muttalib liess ein Corps von Gidda nach el-Cunfudsa marschiren, die beiden Parteien stiessen dort auf einander, Ibn Locmäns Truppen wurden mehrmals geschlagen und zerstreut und er selbst blieb dann mit Zeid in 'Amüd‘), während das Corps des Ibn Abd el-Muttalib el-Cunfudsa besetzte. Der Scherif Muhsin begab sich dann zu dem Imäm Muhammed, welcher ihn sehr ehrenvoll empfing, er blieb bei ihm einige Tage, dann wandte er sich nach Can’ä, wo er sich erholen wollte, allein der 'Tod ereilte ihn auf 1) Ss wahrscheinlich syie (’Atüd) ’Itwad, Besitzung der Scherife von Mekka in Jemen, wie Bischa. DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 27 der Station Girbän am 5. Ramadhän 1038 (28. April 1629) nach einer Regierung von 3 Jahren und 8's Monat, er wurde nach Can’& gebracht und dort begraben; einige behaupten, er sei vergiftet. Die gelehrten Zeitgenossen und Dichter haben ihn in Lobliedern gefeiert, welche unter den Literaten in Mekka von Mund zu Mund gingen. V. Ahmed ben Abd el-Mut.alib. 32. Ahmed ben Abd el-Muttalib ben Hasan ben Abu Numeij war ein schöner Mann und stand in hoher Achtung wegen seines edlen ehren- werthen Charakters, er hatte von dem Cufiten Ahmed el-Schanäwi') den Unterricht in der Geheimlehre erhalten, welcher ihm auch vorher ver- kündete, dass er Beherrscher von Mekka werden würde, aber hinzuge- gesetzt hatte: bis zum Martertode, o Ahmed! und er hatte die Worte nachgesprochen: ja, bis zum Martertode; der Gufit pflegte ihn öfter als den Aufgang der Sonne zu bezeichnen. — Ahmed hielt seinen Ein- zug in Mekka, nachdem der Scherif Muhsin und seine Vettern geflohen waren, Sonntag Mittag d. 17. Ramadhän 1037 (21. Mai 1628) und pflegte öfter vergnügt zu sagen: Ich habe Mekka erobert wie der Prophet und habe an demselben Tage wie er meinen Einzug gehalten. Dagegen ist zu bemerken, dass der Prophet die Stadt nicht mit Gewalt, sondern nach friedlicher Übergabe einnahm und dass dies nicht am 17. sondern am 18. Ramadhän geschah’). — Nachdem er die Regierung übernommen hatte, betrachtete er sich als den Herrn des Vermögens der Leute und er hatte mit niemandem Erbarmen; er bestrafte viele, welche ihre Werthsachen vor ihm bei Seite geschafft und ihn getäuscht hatten. Die Freunde und Gesellschafter, welche er vor seinem Regierungsantritt besass, waren jetzt die ersten, die zu Schaden kamen, zu ihnen gehörten der Herr Sälim ben Ahmed ben Scheichän’), die Scheiche Ahmed el-Caschschaschi‘) 1) + 1028 (1619). Vergl. die Qufiten Nr. 208. 2) Nach Ibn Hischäm S. 840 erst am 20 Ramadhän. 3) r 1046. Vergl. die Qufiten Nr. 118. 4) 7 1071. Vergl. die Qufiten Nr. 210. 28 F. WÜSTENFELD, und Muhammed el-Cudsi, alle wurden ins Gefängniss gebracht und mit schweren Strafen belegt, bis sie sich mit hohen Summen loskauften ; es geschah dies auf die Einflüsterungen eines Menschen Namens Almäs. Alles Vermögen der Stadt und die Sklaven der Einwohner nahm er in Anspruch, brandschatzte die Kaufleute und setzte ins Gefängniss und tödtete, wen er wollte. Die Einwohner flüchteten und wanderten aus Mekka aus, die Beduinen-Stämme lehnten sich auf, die Wege wurden unsicher, der Soldaten, welche die Aschräf in der Stadt belästigten, wurden immer mehr, sie nahmen die Häuser der Vornehmen in Besitz und entehrten ihre Frauen. Ahmed liess eine Menge der angesehensten Männer festnehmen, der berühmteste war der Scheich el-Isläm Abd el- rahman el-Murschidf, aus Hass gegen ihn liess er ihn einkerkern. Als zur Wallfahrtszeit 1037 die Ägyptische Pilgercarawane eintraf, geführt von dem Emir Cäncüh, welcher mit el-Murschidi sehr befreundet war und früher mit ihm im Briefwechsel gestanden hatte, und als dann die Pilger nach dem ’Arafa hinaufzogen, begaben sich die Frauen des Mur- schidi in das Lager des Cäncüh und baten ihn um seine Vermittelung bei dem Scherif Ahmed, damit er el-Murschidi aus dem Gefängnisse freilasse. Er drückte ihnen sein grosses Mitgefühl aus und begab sich am Tage, wo die Feier auf dem ’Arafa stattfand, zu dem Scherif, um ihn um Abstellung des Verfahrens gegen ihn zu ersuchen, sah sich aber in seiner Hoffnung etwas auszurichten getäuscht, und in der Nacht, wo die Opferthiere geschlachtet wurden (10. Dsul-Higga, 11. Aug. 1628), liess der Scherif den Murschidi erdrosseln. Dies war die Veranlassung des Zerwürfnisses zwischen ihm und Cäncüh und der daraus entstehenden Folgen, als Cängüh ein Jahr später als Statthalter von Jemen wieder nach Mekka kam und mit seinen 30000 Mann unterhalb der Stadt ein Lager bezog. 33. Zwischen dem Scherif Mas’üd ben Idris und dem Scherif Ahmed ben Abd el-Muttalib hatte einige Zeit ein gutes Einvernehmen bestanden und sie hatten sich gegenseitig unterstützt; Ahmed äusserte öfter: Ich will die Herrschaft nicht für mich selbst, sondern für dich, oder wir führen sie gemeinschaftlich, desshalb suche, soviel du kannst, die DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 29 Verwandten unserer Familie Abu Numeij von mir fern zu halten und ihre Absichten zu vereiteln. Mas’üd versprach dies, handelte danach und es erging ihm in seinem Kampfe gegen den Scheriff Muhsin, wie oben erzählt ist. Sobald der Scherif Ahmed nach Gidda kam, nahm er die Stadt für sich in Besitz und hielt das dem Scherif Mas’üd gegebene Versprechen in keiner Weise, sondern trachtete ihm sogar nach dem Leben. Masüd nahm seine Zuflucht zu Cäncüh Pascha, welcher zum Statthalter von Jemen ernannt mit seiner Armee aus Ägypten in Begleitung der Pilger- carawane im Änzuge war, er ging ihm bis Janbu’ oder el-Haura ent- gegen, fand ihn gegen Ahmed ganz eingenommen und kehrte mit ihm heimlich zurück. Ahmed bewillkommnete Cäncüh bei seinem ersten Zu- sammentreffen mit ihm bei el-Zähir sehr höflich, wiewohl er die Ab- sicht hatte gegen ihn Krieg zu führen, Cäncüh dagegen überhäufte ihn ein über das andere Mal mit Schmähungen, zeigte sich aber auf der anderen Seite gegen dessen Truppen um desto wohlwollender und suchte sie für sich zu gewinnen; sie liessen sich auch bereit finden, sich ihm anzuschliessen und kamen aus Mekka heraus, als er sein Lager bei der Stadt aufschlug. Nachdem die Pilger ihre Gebräuche beendigt hatten und in ihre Länder zurückkehren wollten, blieb Cäncüh mit seinem Gepäck unterhalb Mekka, und als die Reisenden sich in Bewegung setzten, liess auch er sein Gepäck nach Jemen voraufgehen und es blieb nichts als sein Lager und die Zelte der Truppen. Da gab er einem Manne von denen, welche die nächtliche Runde machten, Namens Muhammed el-Majjäs, den er in seine Dienste genommen hatte, die Weisung, dem Scherif Ahmed vorzustellen, dass es gut sein würde, zum Abschied Cäncüh noch einen Besuch zu machen. Er that dies Sonn- abend (?) d. 14. Gafar 1039 (2. Oct. 1629) und am folgenden Tage ritt Ahmed hinaus in Begleitung der Aschräf Baschir ben Baschir ben Abu Numeij, Muhammed ben Hasan ben Cicäm, Rägih ben Abu Said, seines Wezir Mucbil el-Higämi, des Schatzmeisters Ahmed el-Baschüti und Fuleifil. Sie zogen in das Lager ein von Thor zu Thor, bis sie an Cäncühs Zelt kamen, die beiden hatten eine lange Unterredung mit 30 F. WÜSTENFELD, einander, bis die Decke zum Schachspiel ausgebreitet wurde; in der fünften Stunde der Nacht wurden sie sämmtlich festgenommen und der Scheriff Ahmed umgebracht. Es entstand eine Bewegung unter den Truppen, Cäncüh zeigte ihnen den Todten, liess die Fahne entfalten und ausrufen, wer dem Sultan gehorsam sei, solle unter sie treten; die Truppen gehorchten und traten an, und der Scherif Mas’üd ben Idris wurde mit dem Herrscher-Mantel bekleidet. Ahmed hatte ein Jahr vier Monat und 18 Tage regiert. 34. Der im Vorhergehenden mehrmals genannte Abd el-rahman ben "Isa ben Murschid Abul-Wigäha el-Omari el- Murschidi el-Hanefi wurde Freitag d. 5. Gumädä I. 975 (7. Nov. 1567) in Mekka geboren; er lernte den Ooran auswendig, dann die Alfija, die 40 Traditionen des Nawawi, den Thesaurus subtilitatum des Häfidh ed-din el-Nasafi über das Hanefitische Recht (Hagi 10900) bis auf einen kleinen Theil, die Gazerija u. a. und fing im J. 989 die höheren Studien an. Seine Lehrer waren Abd el-rahim ben Hasan, Ali ben Gärallah Ibn Dhuheira, Abdallah el-Kurdi (+ 1006), Gadhanfar, Muhammed ben Ali el-Rukrük el-Gazäiri; die Traditionen hörte er bei Schams ed-din el-Ramli, Hamid el-Sindi, Ahmed el-Scharbini und Schams ed-din el-Nahräwi: das Vor- lesen des Coran lernte er von Ali el-Cäri el-Herawi. Im Laufe des J. 999 (1591) erhielt er die Professur an der hohen Schule des Mu- hammed Pascha und las die Traditionen des Bochärl, wozu er einen Commentar dictirte, bis zu dem Capitel III. s 21 vom Aufhören der Wissenschaft und vom Erscheinen der Unwissenheit, da wurde er ent- lassen und der frühere Professor wieder eingesetzt. Er machte ein Ge- dicht über die Formenlehre in 500 Versen nach dem Metrum Ragaz, betitelt Aal awos Dispositio flewus formarum mit einem Commentar bl! Fo Apertio subtilis; ferner gUWN are & &lsli Liber perfectus s. Commen- tarius in lbrum sufficientem über Metrik und Reim; Splendor novae lunae apparentis de eo, quod pertinet ad mensem et novam lunam (im J. 1005 geschrieben. Hagi 1768); a di & sd Lux Aquationes confabula- tionis nocturnae de stationibus lunae mit einem netten Commentar: Bruchstücke DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVI.) JAHRHUNDERT. sl eines Commentars über die Cagida Chazragija de arte metrica (Hagi 9458). — Im J. 1005 (1596) wurde er Professor an der heil. Moschee und begann im J. 1008 seinen Commentar zu dem oben genannten Thesaurus subtilitatum (mit dem Capitel über die Wallfahrt, Hagi V. pag. 252); als er um die Erklärung einer Stelle aus dem Commentare der Galälein am Schlusse der fünften Sure gebeten wurde, schrieb er daris utilitatis ad perficiendam Suram Mensae. In dem Jahre, in welchem sein Lehrer der Cadhi Ali ben Gärallah starb, d. i. im J. 1012 be- schäftigte er sich eifrig mit der Ausarbeitung von Rechtsgutsachen nach den Lehren des Abu Hanifa und machte sich dadurch noch bei Leb- zeiten des Lehrers bekannt. In Bezug auf Legate und letztwillige Be- stimmungen war er der Ansicht, dass sie wie jeder andere Vertrag auch blos mündlich ohne eine Gerichtsperson gemacht werden könnten und dass an die Legate für Nachkommen auch die Kinder der Töchter An- spruch hätten; da er hierin Widerspruch fand, schrieb er darüber eine Abhandlung unter dem Titel Au 3 „U Js5 As wall „ul ws Legatum magnanimi juste agentis secundum opinionem Imami Abu Jüsuf (d. i. Jacub ben Ibrähim el-Ancäri des Schülers des Abu Hanifa) und schickte sie nach Cähira, wo die Gelehrten ihm beistimmten und die Auffassung der Gegner für irrig erklärten; dies geschah im J. 1018 (1609). Danach commentirte er auch die Monilia margaritarum de doctrina sententiarum et expositionis des Galäl ed-din el-Sujüti (Hagi 8223) sehr ausführlich und in dem Abschnitte über den Stil weit besser als der Verfasser selbst. Am Tage ülalwdl 52,01 der Tag- und Nachtgleiche Montag den 6. Muharram 1020 (21. März 1611) wurde seine Anstellung als Imäm (Vorsteher) der heil. Moschee bekannt gemacht und das erste Gebet sprach er an dem Platze der Hanefiten an jenem Tage gleich nach Mittag, wie es der Prophet gethan hatte, und am 17. desselben Monats hielt er die erste Predigt, indem ihm beim Kommen und Gehen die angesehensten Männer voraufschritten und bei welcher Gelegenheit ihm nach der Beendigung der Predigt und des Gebetes der Scherif Idris ein 32 F. WÜSTENFELD, ehrenvolles Schreiben des Sultans überreichte. Nachdem er dann zum Mufti von Mekka ernannt war, traf für ihn mit der Ägyptischen Pilger- carawane am Mittwoch den 7. Dsul-Higga 1023 (8. Jan. 1615) als Ge- schenk des Sultans der Ehrenmantel ein mit der Verordnung, dass die seit fünf Jahren unterlassene jährliche Überreichung in der früheren Weise wieder eingeführt werden solle, und Abd el-rahman legte ihn an derselben Stelle an, wo ihn der Scherif von Mekka anzulegen pflegt. In der Folge erhielt er die Professur der Hanefitischen Abtheilung der hohen Schule Suleimänia. Diese war für die Gelehrten der vier ortho- doxen Sekten in der Nähe der heil. Moschee von dem Sultan Suleimän gegründet und der erste Professor derselben an der Hanefitischen Ab- theilung war Cutb ed-din Muhammed el-Nahrawäli el-Hanefi gewesen, nach dessen Tode (+ 990) folgte Cheir ed-din el-Rümi el-Hanefi, hierauf verlieh sie der Scherif Hasan dem Cadhi Ali ben Gärallah el-Hanefi, dann kam Muclih ed-din el-Ruümi el-Hanefi, und als dieser am Ende des J. 1013 starb, verlieh sie der Scherif Idris dem Cadhi Jahjä ben Abul-Sa’ädät Ibn Dhuheira (el-Schäfii) Prediger von Mekka, unbeküm- mert darum, dass die Stelle für die Hanefiten gestiftet war. Indess nach dem am 15. Ragab 1027 (8. Juli 1618) erfolgten Ableben des- selben wurde die alte Ordnung wieder hergestellt, indem zwei Tage darauf der Scherif Idris die Professur dem Mufti Abd el-rahman über- gab, welcher seine Vorlesungen am 6. Scha’bän (29. Juli) mit dem Com- mentare des Beidhäwi begann bei der Stelle Sure II. 179: O ihr Gläu- bigen, das Fasten ist euch vorgeschrieben, wie es euren Vorfahren vor- geschrieben war; dem Vortrage an jenem Tage, welcher wie ein Fest- tag betrachtet wurde, wohnten alle gelehrten und angesehenen Männer bei. Im Anfange des Dsul-Higga 1031 (Oct. 1622) erhielt er die Auf- sicht über die Gerichtsbarkeit in Mekka und seinem Gebiete an die Stelle des neuernannten Cadhi Ridhwän ben Othmän, welcher von seinem Posten als Cadhi von Cähira entbunden war, aber seine Ankunft in Mekka verzögerte: Abd el-rahman erliess darüber eine Bekannt- machung und ernannte seinen Bruder Ahmed zu seinem Stellvertreter in Mekka für die Zeit, dass er mit dem Zuge der Pilger nach dem DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 33 ’Arafa, den er anführte, aus der Stadt abwesend war, und sowohl an dem Tage el-Tarwija d. 8. Dsul-Higga, als auch an den folgenden Freitagen des Monats hielt er die Hauptpredigt. Etwas ähnliches hatte für ihn schon im J. 1020 (1612) stattgefunden, als Calih ben Sa’d ed-din zum Cadhi von Mekka ernannt war, nur dass Abd el-rahman damals nicht an die Spitze der Pilger trat, sondern durch Ahmed el-Ajäschi ersetzt wurde. Bei jener zweiten Anstellung ereignete es sich, dass der Sohn des Sultans von Indien Churram Schäh ben Selim Schäh ben Galäl ed-din d. älteren ein Geschenk für die Armen von Mekka und Medina überreichen liess und Abd el-rahman mit der Vertheilung be- auftragt wurde, welcher dabei die unteren Volksklassen und Armen, Männer und Frauen, bedachte und die ganze Summe vollständig aus- theilte; auch hielt er die Predigt in der Moschee bei Namira am ’Arafa. Er erlangte ein Ansehen, wie keiner seiner Zeitgenossen in Higäz und die Geschichtschreiber und andere Autoren sind voll seines Lobes. Von ihm selbst hat man auch eine lange Cacide, worin er den Scherif Hasan und seinen Sohn Abu Tälib wegen eines Sieges, den der letztere über die Bewohner von Schamir erfochten hatte, beglückwünscht. Die näheren Umstände seiner obenerwähnten Ermordung waren folgende. Im J. 1034 (1624) hatte ihn der Scherif Muhsin zum Director des Staatssecretariats ernannt, er musste also dem Nachfolger Ahmed ben Abd el-Muttalib, als er sich der Regierung bemächtigte, besonders verhasst sein und gefährlich erscheinen. Bei seinem rücksichtslosen Verfahren liess deshalb Ahmed ihn am letzten Ramadhän 1037 (3. Juni 1618) ins Gefängniss setzen und sein Haus plündern. Eines Tages be- fahl er ihn in den dicht gedrängten Kreis seiner Familie herbeizuholen und liess seinen ganzen Zorn gegen ihn aus, worauf Abd el-rahman eine schöne treffende Antwort gab. Nachdem er wieder ins Gefängniss abgeführt war, sagte Ahmed zu den Anwesenden : bei Gott! ich weiss wohl und bin überzeugt, dass er zu den gelehrtesten und gottesfürch- tigsten Männern seiner Zeit gehört. Als sich aber der Emir Cängüh für ihn verwandte und um seine Freilassung bat, liess ihn Ahmed in der Nacht des Opferfestes (10. Dsul-Higga, 11. Aug. 1628) im Gefängnisse Hist.-philol. Classe. XXXI. 5. E 34 F. WÜSTENFELD, erdrosseln. Nachdem er gewaschen und das Gebet über ihn gesprochen war, wurde er am Thore el-Schubeika in der Nähe des Musäwi beige- setzt und sein Grab wird dort besucht. Der Mufti von Damascus Abd el-rahman ben Muhammed el-Imädi (r 1051 d. i. 1641) richtete an den Geschichtschreiber Abul-Abbäs Ahmed el-Makkaırf (7 1041, beide waren sicher auf ihren Wallfahrten in Mekka persönlich mit Abd el- rahman el-Murschidi bekannt geworden!) ein Schreiben über die Er- mordung desselben, worin er ihm das höchste Lob ertheilt. VI. Mas’üd ben Idris. 35. Mas’üd ben Idris ben Hasan ben Abu Numeij war unter der Leitung seines Vaters aufgewachsen, welcher ihm dann in den Kriegen gegen Muhsin ben Husein ein Commando anvertraut hatte, und er war mehrmals Sieger geblieben, einmal aber, als Muhsin ihm seinen Sohn Muhammed entgegen schickte, erlitt Mas’üd eine schmählige Niederlage und auf dem Schlachtfelde blieben von seiner Seite die Prinzen Hu- meidha ben Abd el-karim ben Hasan und Häschim ben Baschir ben Hasan. Danach erhielt Mas’üd von Muhsin die Erlaubniss nach Mekka zu kommen und sich unter der Bürgschaft der Aschräf dort aufzuhalten mit dem Versprechen weder durch Wort noch durh That etwas Feind- seliges zu unternehmen, was er freilich nicht hielt, bis er im Gafar 1039 (Sept. 1629) von Cäncüh zum Herrscher eingesetzt wurde. Seine Re- sierung war dann eine lobenswerthe und im Ganzen genommen gehört er zu den besten Scherifen. Zu seiner Zeit war das Getreide billig, da reichlich Regen fiel, nur wurde Mekka durch eine Überschwemmung arg mitgenommen. Das Wasser überfluthete die Moschee, die Ka’'ba stand mitten darin und »es reichte bis an das Schloss des Hauses Gottes« a u 8 8 3, in welchen Worten nach dem Zahlwerth der Buchstaben die Jahreszahl 1039 ausgedrückt ist. Die Ka’ba stürzte zusammen und 1) Vergl. die Geschichtschreiber der Araber Nr. 559. DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 35 musste von Grund aus neu aufgebaut werden, zunächst aber war es nöthig die Moschee von den angeschwemmten Steinen und Schlamm zu reinigen, der Scherif betheiligte sich selbst dabei, er streifte die Ärmel in die Höhe, nahm einen Korb und trug darin den Schuit fort, und die Leute folgten seinem Beispiele. Auf einen Bericht an den Sultan traf der Befehl ein, Bauleute und Arbeiter zu Hülfe zu nehmen, und so wurde die Reinigung in kurzer Zeit bewerkstelligt, der Wieder- aufbau bis zum folgenden Jahre 26. Rabi’II. 1040 hinausgeschoben. Über diese Überschwemmung und Wiederherstellung hat Muhammed ben Ali Ibn ’Allän mehrere Abhandlungen geschrieben. Mas’üd starb aber schon zwei Tage nach dem Anfange des Baues in der Nacht vom Diens- tag d. 28. Rabi’II. 1040 (4. Dec. 1630) an einem hektischen Fieber in dem Parke von Umm ’Äbida, wurde zur Mittagszeit auf einer von Maulthieren getragenen Sänfte nach Mekka gebracht und, nachdem auf dem el-Multazim genannten Platze der Moschee das Gebet über ihn gesprochen war, bei der Mutter der Gläubigen Chadiga begraben. Seine Regierungszeit betrug ein Jahr zwei Monat und 26 Tage und ihm folgte sein Oheim Abdallah. VII. Abdallah ben Hasan. 36. Abdallah ben Hasan ben Abu Numeij wurde als der älteste der Familie Abu Numej von den Aschräf und den Emiren des Sultans zum Regenten gewählt; sie hatten in dieser Absicht eine Zusammenkunft gehalten auf der Strasse, welche von dem Geheimsecretär Muhammed ben Muzhir den Namen hat, auf der Seite von el-Cafä, dem einen Ende des Schnellganges, dessen Höhe jetzt ’Ali’s Ruhe genannt wird nach dem Scheich Ali el-Ajjübi. Abdallah war wegen Altersschwäche schon weder dem Leichenzuge des Mas’üd entgegen gegangen, noch hatte er an der Begräbnissfeier Theil genommen und er weigerte sich die Regierung zu übernehmen, aber sie zwangen sie ihm förmlich auf um Blutvergiessen zu vermeiden und es herrschte auch unter ihm Ruhe und Frieden. Er stellte sich noch im J. 1040 (Juli 1631) an die Spitze E2 36 F. WÜSTENFELD, des Zuges der Pilger nach dem ’Arafa, dann aber im Muharram 1041 (Aug. 1631) dankte er von selbst ab zu Gunsten seines Sohnes Muhammed, welcher den Zeid ben Muhsin sum Mitregenten annahm. Abdallah lebte nur noch dem Dienste seines Gottes, bis er in der Nacht vom Freitag den 10. Gumädä II. 1041 (3. Jan. 1632) starb; die Zeit seiner Regierung betrug neun Monate und drei Tage. VIII. Muhammed ben Abdallah und Zeid ben Muhsin. 37. Muhammed ben Abdallah ben Hasan ben Abu Numeij trat am 1. Cafar 1041 (29. Aug. 1632) mit Zeid ben Muhsin die Regierung an und das Gebet auf der Kanzel wurde für beide gesprochen bis zum Scha’bän. Da kamen die von Cäncüh aus Jemen fortgeschickten Tür- kischen Soldaten nach el-Cunfudsa und schickten zu dem Scherif Mu- hammed und baten um die Erlaubniss, sich auf ihrem Marsche nach Ägypten einige Tage in Mekka aufhalten zu dürfen, um sich für die Weiterreise einzurichten. Als er ihnen dies abschlug aus Furcht vor Unruhen und Gewaltthätigkeiten von ihrer Seite, fassten sie den Ent- schluss den Eintritt mit Gewalt zu erzwingen. Die Scherife wollten ihnen Widerstand leisten und zogen ihnen entgegen; in der Nähe von Wädi-l-Biär') stiessen sie aufeinander und es entspann sich eine grosse Schlacht, in welcher von beiden Seiten viele getödtet wurden; der Scherif Muhammed fiel, nachdem er Beweise seines unerschrockenen Muthes gegeben hatte, mit ihm die Prinzen Ahmed Ibn Harräz, Husein ben Banäis, Said ben Räschid und mehrere andere. Dem Prinzen Heizä ben Muhammed el-Harith war eine Hand abgehauen, sodass sie noch eben an der Haut hing, er trennte sie aber nicht ganz ab, sondern kam so damit nach Mekka von der Seite des Nacht-Marktes S&k-el-leil, 2) Ohne Zweifel derselbe Ort, welchen Ibn Duheira (Chroniken der Stadt Mekka II. 342) Wädi-1-Abjär (Abär) nennt, nicht weit von Mekka. DIE SCHERIFE VON MERKA IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 37 indem er aussrief: Was ihr sehet, ihr Leute von Mekka, wird mich entschuldigen. Der Rest der Aschräf zog sich nach Wädi Marr el- Dharän zurück, während die Türken in die Stadt einrückten und den Prinzen Nämi ben Abd el-Muttalib zum Regenten ausriefen; sie hielten ihren Einzug von der Seite des Teiches el-Mägin und verbreiteten Furcht und Schrecken unter den Einwohnern, die Soldaten übten gegen sie Gewaltthätigkeiten und plünderten, die Wege wurden unsicher und die Beduinen Araber lehnten sich auf. Die Schlacht hatte am 24. Scha’ban 1041 (16. März 1632) stattgefunden, die Leiche des Scherif Muhammed wurde noch am Abend desselben Tages hereingetragen und auf dem Begräbnissplatze el-Ma’lät bei seinen Vorfahren bestattet; er hatte sechs Monate und 24 Tage regiert. IX. Nämi ben Abd el-Muttalib und Abd el-aziz ben Idris. 38. Am Tage nach der Schlacht, d. 25. Scha’bän 1041, nahm Nämi ben Abd el-Muttalib ben Hasan ben Abu Numeij von der Regierung Be- sitz; die Türken gaben ihm einen Mitregenten in der Person des Prinzen Abd el-aziz ben Idris jedoch nur im Allgemeinen für die Geschäftsführung, die ehrenden Abzeichen wie den Herrscher-Mantel, eine Fahne u. d. gl. bekam er nicht, in dem Kanzelgebete wurde sein Name nicht ge- nannt und die Trommeln wurden vor seiner Wohnung nicht geschlagen. Sie schickten darauf zu dem Emir von Gidda und forderten ihn auf, die Stadt zu übergeben, und da er sich weigerte und die Gesandten um- bringen liess, rüsteten sie sich, zogen hin, belagerten die Stadt zwei Tage, drangen hinein und plünderten sie. — Nämi bedrückte und brand- schatzte die Einwohner von Mekka, seine Soldaten plünderten im Lande und entehrten die Frauen. Zeid war nach jener Schlacht auf der Flucht nach Marr el-Dhahrän durch Mekka gekommen in Begleitung des Prinzen Ahmed ben 38 F. WÜSTENFELD, Muhammed el-Harith und als er an dem Hause des Abd el-Muttalib vorüberging, hatte er nach Nämi gerufen; dieser kam heraus ohne Be- kleidung nur mit einer blauen Nachtmütze auf dem Kopfe. In einer langen Unterredung hatte Zeid den Vers eines Dichters citirt: Wir vergelten den Männern nach ihren Thaten, Gutes mit Gutem und Böses mit Bösem, und hatte hinzugesetzt: bei Gott! o Nämi, Gott ist heilig, — oder etwas dem ähnliches, bis Ahmed dazwischen sprach: »jetzt ist keine Zeit zum Reden«, und zum Weitergehen drängte. Zeid war dann nach Medina geflüchtet und hatte von dort eine Vorstellung an den Stadthalter von Ägypten als Protector von Mekka gerichtet und durch den Prinzen Ali ben Heizä hingesandt, und sobald er den Bericht gelesen hatte, liess er sieben Emire mit ihren sieben Corps abmarschiren, welche den Herrscher- Mantel vom Sultan für den Scherif Zeid mitnahmen. Da sie erfuhren, dass Zeid noch in Medina sei, nahmen sie ihren Weg dahin und be- kleideten ihn in dem Vorhofe der Moschee als Beherrscher von Higäz, dann begab er sich zu den Truppen, welche sämmtlich nach Mekka aufbrachen. Als sie sich Maır el-Dhahrän näherten, bis wohin die Auf- ständigen vorgerückt waren, zogen sich diese nach der Seite von el- Schark zurück und der Scherif Zeid führte im J. 1041 die Pilger und nach Beendigung der Feierlichkeiten wandte er sich zur Verfolgung der Aufständigen. Diese verschanzten sich bei seiner Annäherung in der Festung Turaba und wurden von den Truppen des Sultans belagert. Die Aufrührer bestanden aus zwei Abtheilungen, der Anführer der einen war der Emir Ali, der andere hiess Emir Mahmüd; Ali ergab sich den Ägyptischen Emiren unter der Bedingung, dass sie ihm das Leben schenkten und dass er ihnen den Emir Mahmüd ausliefere, sie nahmen dies an, bemächtigten sich des Emir durch eine List, die sie anwandten und führten ihn nach Mekka. Fr wurde auf einem Camel durch die Stadt geführt, dabei mit Feuer gebrannt, dann bei el-Malät an ein Kreuz geheftet, bis er todt war, worauf das Volk ihn ergriff und in der Schlucht el-Afärit verbrannte. — Nach der Unterwerfung der Auf- ständischen wurde der Scherif Nämi und sein Bruder festgenommen, mit TER ZEIGT DIE SCHERIFE VON MEKKA IM X1. (XVIl.) JAHRHUNDERT. 39 auf den Rücken gebundenen Händen eingebracht, ins Gefängniss ge- setzt und Gericht über sie gehalten, und gemäss der Bestimmung des Coran Sure 5, 37: »Die Strafe derer, welche gegen Gott und seinen Gesandten Krieg führen und Verderben anrichten, soll sein, dass sie getödtet oder gekreuzigt, oder dass ihnen die rechte Hand oder der linke Fuss, oder umgekehrt, abgehauen, oder dass sie aus dem Lande vertrieben werden«, lautete das Urtheil der ’Ulemä, dass sie das Leben verwirkt hätten; sie wurden erdrosselt und zu beiden Seiten auf der Höhe des Dammes, welcher jetzt el-Mudda’ä genannt wird, an ein Kreuz gehängt. Nämis usurpirte Herrschaft hatte 101 Tag gedauert, nach der Summe des Zahlwerths der Buchstaben seines Namens „5 Nämi, nämlich vom 25. Scha’bän bis zu seinem Abzuge aus Mekka am 5. Dsul-Higga 1041 (23. Juni 1632). Der Wallfahrtszug aus Constantinopel verliess dann Mekka nicht eher als im ersten Zehnt des Gafar des folgenden Jahres. 39. Der Prinz Ahmed ben Mas’üd ben Hasan ben Abu Numeij hatte sich mit den schönen Wissenschaften beschäftigt und gab dann selbst solche Beweise seines Talentes als Dichter, dass er der Näbiga der Banu Hasan (seiner Familie) genannt wurde. Er hatte gehofft, ge- mäss der gewöhnlichen Erbfolge nach dem Tode seiner Brüder Abu Tälib und Idris zur Regierung zu kommen, fand aber in Mekka keine Partei, die ihn in seinen Plänen unterstützen wollte, und begab sich desshalb, nachdem Ahmed ben Abd el-Muttalib sich der Herrschaft be- mächtigt hatte, in einem der beiden Monate Gumädä 1038 (Jan. 1629) nach Schahära, der Residenz des Imäm von Jemen Muhammed ben el- Cäsim und trug diesem ein Lobgedicht vor, worin er den Wunsch, ihm zur Erlangung des 'Thrones von Mekka behülflich zu sein, deutlich zu erkennen gab. Der Imäm erkannte die Vortrefflichkeit seines Gedichtes an und belohnte ihn reichlich, aber auf seine Pläne wollte er nicht ein- gehen, und in seiner Hoffnung getäuscht kehrte Ahmed im J. 1039 nach Mekka zurück. Er blieb hier zwei Jahre, und da er bei dem 40 F. WÜSTENFELD, mehrmaligen Thronwechsel für sich wiederum nichts erreichte, beschloss er um die Mitte des Rabri II. 1041 (Nov. 1631) nach Constantinopel zu reisen und sich direct an den Sultan zu wenden. Er nahm seinen Weg über Ägypten, dann der Küste entlang durch die Städte von Palästina und Syrien und dichtete in Tarsus die allgemein bekannte auf »s« rei- mende Cacide. In Uonstantinopel wurde er von dem Sultan Muräd empfangen; er hatte eine ausgezeichnete Cacide zu seinem Lobe ge- dichtet, worin er die Bitte aussprach ihn in die Regierung von Mekka einzusetzen und welche er ihm am letzten Schawwäl 1041 (19. Mai 1632) vortrug; der Sultan soll ihm die Zusage gemacht haben, ihm zu seinem Rechte zu verhelfen. Ahmed kehrte zurück und kam im J. 1042 nach Haleb; sein Einzug daselbst, als eines Abkömmlings des Propheten, wird mit dem Einzuge des Propheten in Medina verglichen, wo jeder der Einwohner, an dessen Hause er vorüberkam, ihn anrief und einlud bei ihm einzukehren, er wählte aber die ärmliche Hütte des Abu Ajjüb zu seiner Wohnung; so lehnte auch Ahmed alle Einladungen ab und trat in das Haus eines Armen Namens el-Oäig. Von da an hören die. Nachrichten über ihn auf und er muss im J. 1042 (1632) unbekannt wo? gestorben sein. X. Zeid ben Muhsin. 40. Zeid ben Muhsin ben Husein ben Hasan ben Abu Numeij war zu Mekka im J. 1014 (1605) geboren und unter der Obhut seines Vaters aufgewachsen, er flüchtete mit ihm nach Jemen und kam nach dem Tode desselben nach Higäz zurück. Nach den oben erzählten Erlebnissen wurde er Alleinherrscher in Mekka und zeichnete sich durch seine Gerechtigkeitsliebe und sein Wohlwollen gegen die Unter- thanen aus; er schaffte viele Missbräuche ab und hob alles auf, was dem Coran und der Sunna entgegen war; während seiner langen Re- sierung wurde keiner widerrechtlich hingerichtet. In der Nacht auf Mittwoch d. 17. Schawwäl 1055 (6. Dec. 1645) DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 41 trat in Mekka eine grosse Überschwemmung ein, das Wasser drang in die Moschee, stieg an der Ka’ba eine Elle hoch über die Schwelle und vernichtete in dem Gewölbe der Teppichdiener sämmtliche Corane und Bücher sammt den Kisten, worin sie aufbewahrt wurden; die Moschee war mit Schlamm und Schutt bedeckt. Da fing der Scherf Zeid da- mit an, das Volk zur Reinigung aufzurufen, er selbst kam herbei und der Emir Muctafä, Commandant von Gidda und Oberaufseher des heil. Tempels, half ihm und gab aus seinem Vermögen eine bedeutende Summe, und man blieb bei der Arbeit bis in der Mitte des Dsul-Ca’da die Moschee von allen Seiten vollständig gereinigt war. Zeid war glücklich in allen seinen Unternehmungen und sooft einer der höheren Beamten des Reiches etwas Schlechtes gegen ihn unternehmen wollte, wurde er mit Gottes Hülfe in seiner Hoffnung ge- täuscht. So hatte der eben genannte Emir Muctafä sich sehr überhoben und anmassende Reden geführt und es waren von ihm Dinge zu Tage gekommen, die sich mit dem Ansehen eines Scherif nicht vertragen. . Zeid hatte dies-lange Zeit ruhig hingehen lassen, bis im Anfange des J. 1057 (1647) der Emir zum Besuche nach el-Täif hinaufging in Be- gleitung des Baschir el-Habaschi, eines ehemaligen Leibpagen des Sultans Murad IV. Er blieb dort eine beliebige Zeit und als er nach Mekka zurückging und an die Stelle el-Nacb el-ahmar »die rothe Schlucht« kam, wo der Weg an der Seite des Berges hinaufsteigt (die ihn be- gleitenden Soldaten hatten sich getrennt und waren theils vorangegangen, theils zurückgeblieben, nur der Oberst und ein Diener, der eine Kanne mit Wasser trug, waren bei ihm,), da stürzte ein Beduinen Araber Namens el-Ga’fari, den er öfter unterstützt hatte, auf ihn, (der Emir war nur leicht gekleidet,) und stiess ihm einen Dolch &i> in den Unterleib und lief davon; man hat nichts wieder von ihm erfahren. Man sagt, der Oberst habe nach dem Mörder schlagen wollen, habe aber mit seinem Schwerdte das Pferd des Emir hinten getroffen, sodass es sich bäumte und der Emir sei herunter gefallen. Die Soldaten kamen herbei, es währte indess nur noch zwei Stunden, bis er starb, es war am 29. Gumädä II. des genannten Jahres (3. Juli 1647); die Leiche wurde Hist.-philol. Olasse. XXXILI. 5. F 42 F. WÜSTENFELD, am 1. Ragab in einer Sänfte nach Mekka getragen und in el- Mallät neben der Herrin Chadiga begraben. 41. Der Scherif Zeid hatte sich in dem Jahre soweit nach Osten begeben, dass er in die Nähe von el-Charg gekommen war. Sein käim makäm »Stellvertreter«e zum Schutze von Mekka, der Prinz Ibrähim ben Muhammed ben Abdallah ben Hasan ben Abu Numeij, liess nun den grössten Theil der Truppen des Emir zusammenkommen und wies ihnen einen reichlich grossen Lagerplatz an am Bache Ag’äd und lieferte ihnen den Proviant. Dem Befehlshaber der Truppen Diläwer befahl er sich nach Gidda zu begeben, um den Hafen zu beschützen; er weigerte sich, aber nach einigen Tagen brach er plötzlich mitten in der Nacht auf, um nach Gidda zu gehen, der Prinz Ibrähim erfuhr dies, schickte ihm Leute nach und liess ihm auflauern; er wurde ergriffen, zu ihm zurückgebracht und ins Gefängniss gesetzt. Einige Soldaten machten sich von selbst eilig davon, gingen zu Baschir nach el-Täif und benachrichtigten ihn von dem, was vorgefallen war. Baschir kam nach Mekka, stieg in der hohen Schule des Bahräm am Wege des mas’ä »Schnellganges« ab; Ibrähim ging mehrmals zu ihm, verfehlte ihn aber immer, bis er ihn endlich antraf; nach den üblichen Be- grüssungen und nachdem die Sitzung schon lange gedauert hatte, fragte Baschir, wesshalb er Diläwer ins Gefängniss gesetzt habe. Er antwortete: das habe ich gethan aus Furcht, dass er etwas Schlimmes im Sinne habe, denn ich hahe ihm mehrmals befohlen nach Gidda zu gehen und er hat sich geweigert, dann habe ich Verdacht geschöpft, als er sich heimlich entfernte. Baschir verlangte seine Freilassung, aber Ibrähim entgegnete: Ich werde ihn nicht freilassen, bis der Scherif Zeid eintrifft; damit stand er auf und ging. Zwei Tage darauf besuchte Baschir den Cadhı und beschwerte sich über den Prinzen Ibrähim; der Cadhi ent- schied für die Freilassung und er wurde in Freiheit gesetzt. 42. Wenige Tage nachher beschloss Ibrähim mit dem General Raschid, Commandanten von Mekka, zur Erholung nach dem Teiche Mägin hinauszugehen. Diese Gelegenheit benutzte Baschir um die Truppen durch Versprechungen für sich zu gewinnen; sie nahmen ihr DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 43 Gepäck auf, zogen damit durch das Hauptthor in die Moschee, gingen durch das Thor Ibn ’Atik wieder hinaus, drängten sich nach Dunkelwerden an dem Där el-sa’äda vorüber nach dem Markte, dann über den kleinen Markt, bis sie an das Haus des Baschir kamen, welcher in der Bäsitia wohnte. Ibrähim war eilig davon benachrichtigt, er kam in die Stadt und fragte Baschir, was das bedeuten solle. Er antwortete: Fi, die Soldaten des Sultans sind seit Jahren in guter Zucht und du hast sie in fünf Tagen verdorben. Es war unter den Truppen ein Mann, der sich vieles hatte zu schulden kommen lassen, und Ibrähim befahl ihn zu tödten, wo er gefunden würde. Man fand ihn betrunken an der Erde liegen, die Soldaten des Scherif ergriffen ihn und hauten ihn in Stücke. Darüber entstand ein Aufruhr, die beiden 'Truppentheile be- schossen sich gegenseitig mit Kugeln, ein Mann, der nicht zu den Sol- daten gehörte, wurde hinter dem Mälikiten Platze erschossen. Auch der Anführer der Truppen des Baschir wurde getödtet und blieb bei dem Thore Ibn ’Atik innerhalb der Moschee ausgestreckt liegen bis zum Abend, wo ihn einige Leute forttrugen. Der Cadhi Ahmed Karah bäsch »Schwarzkopf« und andere bemühten sich den Frieden herzustellen und es wurde bestimmt, es solle von beiden Seiten keiner gegen einen anderen etwas feindseliches unternehmen, von den Leuten des Baschir sollten auf den Markt nur je drei Mann gehen dürfen, wenn sie ihre Lebensbedürfnisse daher holen wollten. So gelang es, den Aufruhr zu dämpfen, bis der Scherif Zeid wieder in Mekka eintraf; er billigte alles, was der Prinz Ibrähim gethan hatte und behielt in der Folge überall die Oberhand. 43. Im J. 1059 besuchte der Scherif Zeid Medina, wo er am 8. Scha’'bän (17. Aug. 1649) seinen Einzug hielt und dann ausserhalb der Mauer in der Cädhija Wohnung nahm. Am 10. d. M. ritt Zufar, der damalige Cädhi von Medina, mit drei Bedienten aus; als eran das Schatzamt kam, stürzte sich ein Mensch auf ihn und stiess ihm einen Degen in den Rücken, der durch die Brust drang: er fiel nach vorn auf den Sattelknopf des Pferdes, welches mit ihm weiter ging bis an den Pult des Othmän ben ’Affän, wo der Imäm der Schäfiiten stand und F2 44 F. WÜSTENFELD, das Morgengebet sprach. Ein Mann stand auf, ging auf Zufar zu und hob ihn vom Pferde herunter, und mit dem letzten Athemzuge sprach er: O Gesandter Gottes! O Gesandter‘ Gottes! Er wurde gerade vor dem Scherif niedergelegt und nachdem er noch einmal die Augen auf- geschlagen hatte, verschied er. Die Soldaten von Medina rotteten sich zusammen, schlossen dıe Thore der Stadt, vertheilten sich auf die Um- gegend und die Mauern und richteten die Kanonen gegen den Scherit, indem sie riefen: mach’, dass du von uns fortkommst! und erlaubten sich gegen ihn ganz unziemliche Dinge. Er blieb aber, bis er durch List mit seinen Truppen aus einem Thore hinauskam, nachdem er einen anderen Cadhi eingesetzt und ihre Vorgesetzten herbeigerufen hatte, damit über die Ermordung des Cadhi eine Untersuchung angestellt und über sie abgeurtheilt würde. Sie kamen herbei und er liess einen nach dem andern festnehmen; einige, welche um Verzeihung baten, wurden sogleich wieder in Freiheit gesetzt, andere in Fesseln abgeführt, die anderen erhielten den Befehl nach Janbu’ zu marschiren und dort die Ankunft der Ägyptischen Pilgercarawane zu erwarten. Sie baten den die Carawane anführenden Emir um Verzeihung, er nahm sie mit sich nach Mekka und sie wurden durch seine Vermittelung von dem Scherif begnadig. 44. Nachdem die Pilger wieder abgezogen waren, kehrte auch Kitäs, der Commandant von Gidda, von Mekka nach Gidda zurück, aufgebracht über den Scherif Zeid, und ihm schlossen sich die Soldaten aus Medina an und liessen sich in sein Corps einschreiben. Der Ur- sachen seiner Unzufriedenheit, welche die Feindseligkeiten im J. 1060 (1650) veranlassten, waren mehrere. Unter anderen war einer der Kauf- leute aus Caid (Ober-Ägypten) und ein Perser Namens Asad Chän von Jemen her mit ihren Waaren zur See bis nach dem Hafen von Cun- fundsa und von da nach Mekka gekommen, ohne den Hafen von Gidda berührt zu haben, (wo sie Eingangsabgaben hätten bezahlen müssen). Kitäs hatte während der Wallfahrt in Mekka mit List den Galidier ins Gefängniss gebracht, welcher sich unter den Schutz des Prinzen Häschim ben Abdallah gestellt hatte; der Prinz verwandte sich bei dem Scherif > DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 45 Zeid nachdrücklich für die Freilassung desselben und hatte die Zusage dazu erhalten, war dann aber vom Fieber ergriffen, ehe sie zur Aus- führung kam, und ritt danach zum zweiten Male zu dem Scherf und von diesem gerades Weges nach der Wohnung des Kitäs, um die Frei- lassung des Mannes aus dem Gefängnisse zu verlangen; der Scherif rief noch aus dem Fenster: den Mann los! Als der Prinz an die Wohnung des Kitäs kam, fand er den Mann schon auf freiem Fusse und kehrte mit ihm um. 45. Während der Wallfahrtszeit hatte der Prinz Abd el-’aziz ben Idris viel mit Kitäs verkehrt, welcher ihm in seinen Plänen beistimmte und seine Hülfe zusagte; aber Gott hatte es anders beschlossen. Noch ehe die Pilger von Mekka abgereist waren, erhob sich Kitäs zu Gunsten des Prinzen Abd el-aziz und dieser wurde an mehreren Orten zum Herrscher ausgerufen; Kitäs rückte heran mit seinen Leuten und den Soldaten aus Medina, die sich um ihn gesammelt hatten, der Scherif Zeid ging ihm entgegen und oberhalb el-Tanim trafen sie zusammen. Der Prinz Ahmed ben Muhammed el-Harith stand mit seinem Corps und denen, die sich ihm angeschlossen hatten, auf dem rechten Flügel, den linken commandirte ebenso der Prinz Mubärak ben Bäschir etwas vorgeschoben, der Scherif Zeid stand im Centrum, die Camele mit dem Gepäck füllten die glatte Ebene und das rauhe Feld. Gewehr- und Kanonen-Kugeln flogen und so oft die Aschräf-Partei einen Angriff zu machen dachte, rief ihnen Zeid zu: nehmt euch in Acht! nehmt euch in Acht! womit er ausdrücken wollte, dass sie fest stehen bleiben und warten sollten. Der Tag stieg herauf, die Sonne brannte, da sprengten mehrere von den Aschräf vor, unter ihnen die Prinzen Wabir ben Muham- med ben Ibrähim, Baschir ben Suleimän und Abul-Cäsim; Wabir wurde von einer Kugel getroffen und fiel zwischen den beiden Heeren. Der Kampf wurde nun allgemein, auf beiden Seiten gab es viele 'Todte und als die Lage für den Prinzen Abd el-aziz und seine Partei bedrängt wurde, flüchtete er zu dem Corps des Prinzen Mubärak ben Baschir, ergab sich ihm uud bat für sich, Kitäs und seine Anhänger um Pardon bei dem Scherif; er wurde zu ihm geführt und begnadigt und der 46 F. WÜSTENFELD, Friede hergestellt. Für den Scherif wurde ein Zelt aufgeschlagen, in welchem er sich niederliess um Schatten zu haben. Abd el-’aziz bat ihn um ein sicheres Geleit für Kitäs, weil er befürchtete von den Be- duinen Arabern ausgeplündert zu werden, und der Scherif gab ihm zur Bedeckung 50 Mann von seinen Truppen, mit denen er, in seinen Hoffnungen getäuscht, nach Gidda zurückkehrte. Einige Monate nach- her erhielt er seine Entlassung, er ging nach Janbu’, wo er der Pilger- carawane begegnete, und blieb so lange dort, bis sie aus Mekka zurück- kam, dann reiste er in Begleitung des Prinzen Abd el-aziz nach Ägypten. Hier verbrachte er das Jahr 1061 (1651) und kam am Ende desselben zur Wallfahrtszeit als Emir der Ägyptischen Carawane wieder nach Mekka. Als der Scherif Zeid ihm entgegen ging, um wie ge- wöhnlich den Ehren-Mantel vom Sultan in Empfang zu nehmen, ver- beugten sie sich nicht gegen einander, wie es sonst Sitte war, sondern der Scherif reichte ihm die Hand, welche der Emir ergriff, und seitdem ist die Verbeugnng des Scherif von Mekka vor dem Emir der Pilger- carawanen unterblieben, vielmehr kommt dieser dem Scherif mit Ehr- erbietung entgegen und masst sich in keiner Weise an, über ihm zu stehen. Abd el-aziz blieb in Ägypten etwa zwei Jahre, im dritten Jahre kam nach Mekka die Nachricht, dass er an der Pest gestor- ben sei. 46. Am Sonnabend (?) d. 7. Scha’bän 1074 (5. März 1664) Nach- mittags fiel ein heftiger Regen, die Bäche um Mekka strömten über, die Fluth riss alles nieder, was ıhr an Bauwerken. Bäumen und Häusern entgegenstand, 'Thiere, Bäume und Zelte wurden weggeführt; bei dem Moschee-[hore Agjäd kam der Bach dieses Namens hinzu, wodurch das Wasser nach beiden Seiten aufgestaut wurde, der Agjäd war aber der stärkere, drang durch die übrigen 'Thore ein und füllte das Innere der Moschee. Der Regen dauerte gegen dreissig Stunden, das Wasser stieg bis an das 'Thürschloss der Ka’ba und verdarb alles, was in den abge- sonderten Räumen der Teppichdiener und den anstossenden Kammern an Coranen und Büchern aufbewahrt wurde. Die Moschee wurde mit Schlamm und Schutt angefüllt, viel Hausgeräth ging in den dem Strome DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 47 näher gelegenen Häusern zu Grunde und sechs Personen ertranken in der Fluth. Der Aufruf zum Gebet und die Versammlung in der Moschee musste fünfmal ausgesetzt werden. Der Scherif liess sich die Reinigung der Moschee eifrig angelegen sein, er erschien selbst und rief das Volk herbei, ebenso der Commandant von Gidda Emir Suleimän, damals Oberaufseher des Heilisthums, die ’Ulemä. Professoren, Prediger und Aschräf halfen eigenhändig, der Scherif und der Emir vertheilten grosse Summen um ihre Pläne ausführen zu lassen, und in sieben Tagen wurde die Reinigung vollständig bewerkstelligt. 47. Es liesse sich aus Zeid’s Regierung noch vieles berichten, sagt Muhibbi, über seine Kriege, seine glüklichen Erfolge und über seine Ausdauer in Verfolgung seiner Pläne, die Erzählung würde aber zu lang werden. Es sind zu seinem Lobe viele herrliche, wohllautende Caciden gedichtet, auch von Dichtern, die aus fernen Ländern kamen, zu ihnen gehört Ahmed el-Anasi aus Jemen, aus dessen Cacide Muhibbi den Eingang von 72 Versen mittheilt, darunter kommt der Vers vor: Als wenn nichts vorgefallen wäre, und wäre etwas geschehen, so würde es etwas sein, was dieser Vorfall beseitigt hat. Dazu gehört folgende besondere Geschichte. Um die Mitte des J. 1049 (1639) wurde der obengenannte Eunuch Baschir el-Habaschi mit einem Schreiben des Sultans Muräd IV. nach Mekka geschickt, wodurch dem Scherif Zeid unumschränkte Selbstherrschaft verliehen wurde, Baschir vermuthete aber, dass es die Absetzung desselben und die Ernennung eines anderen enthalte. Baschir kam nach Janbu’ und hier ereilte ihn die Nachricht von dem Tode des Sultans; er suchte sie zu verheimlichen, um seinen Auftrag und was er dadurch zu erreichen hoffte noch auszu- führen. Der Scherif, von seiner Absendung unterrichtet, liess eine Menge Zimmer in den hohen Schulen und anderen Gebäuden herrichten und mit Teppichen belegen und hatte die Absicht ihm bis Marr el- Dhahrän entgegen zu reisen, und er sandte einen seiner Diener nach Janbu’ um zu erfahren, wie viel Pferde und Mannschaft Baschir bei sich habe. Als er dahin kam, hörte er die Nachricht von dem Todestalle, 48 F. WÜSTENFELD, und kehrte in der grössten Eile zu dem Scherif zurück, und nachdem sich dieser über die Richtigkeit der Meldung vergewissert hatte, liess er die ausgelegten Teppiche wieder entfernen und einen Theil bei- schliessen. Sobald er von der Annäherung des Abgesandten benach- richtigt wurde, zog er ihm entgegen; in der letzten Nacht hatte er noch einen Traum, er sah einen Mann, welcher ihm den obigen Vers »Als wenn nichts vorgefallen wäre, u. s. w.« vorsprach und als er er- wachte, schrieb er ihn mit dem Zahnputzer in den Niederschlag einer ehernen Schale, um ihn nicht zu vergessen. Am anderen Morgen ritt er bis nach el-Ohaugä, wo der Emir der Pilgercarawane die letzte Station zu machen pflegt; Baschir hatte erwartet, dass der Tod des Sultans noch nicht bekannt sei und dass er seinen Auftrag und seine Pläne erst noch würde ausführen können. Als sie nun nahe bei ein- ander waren, liess der Scherif sein Pferd dicht an ihn heransprengen und sagte: Gott erbarme sich unseres Herrn des Sultans Murad! (die gewöhnliche Formel bei einem Todesfalle).. Baschir liess die Hände sinken und blieb wie ein Gefangener. Jenen Vers nun hatte Ahmed el-Anasi in seine Cacide eingeflochten. 48. Der Scherif Zeid starb allgemein bedauert Dienstag d. 3. Mu- harram 1077 (6. Juli 1666) und wurde in dem Grabgewölbe seines Grossoheims Abu 'Tälib in el-Ma/lät beigesetzt. Er hatte sieben Söhne, von denen drei vor ihm starben: Ahmed, Husein und Näcir; vier über- lebten ihn: Hasan, Muhammed Jahja, Ahmed‘) und Sa’d, welche in dieser Reihenfolge geboren waren; der jüngste Sa’d war sein nächster Nachfolger; auch Töchter hatte er mehrere. — Das Todesjahr 1077 hat der Scheich Ahmed ben Abul- Cäsim el-Hilli am Schlusse eines Gedichtes in dem Zahlwerth der Buchstaben des letzten Halbverses 1) Es ist nicht häufig der Fall, dass zwei Söhne wie hier denselben Namen haben; man könnte vermuthen, dass der zweite Ahmed ausfallen müsste und Mu- hammed und Jahja zwei verschiedene seien, dieser wird aber jmmer ın der Folge mit dem Doppelnamen Muhammed Jahjä genannt. DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 49 ausgedrückt (= (2 Ay „LE 3 u 8. Nun wohnt in den Paradisgärten Zeid ben Muhsin'). 49.8! Der Prinz Häschim ben Häzim ben Abu Numeij aus einer Nebenlinie der durch Hasan ben Abu Numeij zur Regierung gekom- menen Scherife, welcher unter Türkischer Oberhoheit Präfect eines grossen Gebietes in Jemen geworden war und im J. 1055 (1645) starb, sowie sein Sohn Ali ben Häschim sind in der Geschichte von Jemen im XI. Jahrhundert S. 54 erwähnt. 50. Ein anderer Seitenverwandter 'Ammär ben Barakät ben Ga’far ben Barakät ben Abu Numeij ging im J. 1062 (1652) nach Indien, be- suchte dort die Vorlesungen des Ahmed ben Muhammed Ma’cüm?) und lernte dessen Sohn Alı Ibn Ma’cüm, den Verfasser der Biographien der Dichter seines Jahrhunderts, kennen. Er hat selbst Gedichte ge- macht und ist in jugendlichem Alter Freitag d. 20. Schawwäl 1069 (11. Juli 1659) gestorben. Die lange, kräftige und dabei im Ganzen friedliche Regierung des Scherif Zeid war den Wissenschaften sehr günstig, das zeigt sich besonders in der Menge von Gelehrten, welche zu seiner Zeit in Mekka lebten, theils einheimische, theils fremde, welche aus entfernten Ländern dahin kamen und sich bleibend dort niederliessen. Die ausgezeichnetsten unter ihnen sollen hier in chronologischer Ordnung genannt werden. 51. COhalid ben Ahmed ben Muhammed ben Abdallah el-Mäliki el- Ga’fari el-Magribi war in Magrib geboren, kam mit einer guten Vor- bildung nach Cähira, wo er in den Traditionen von Schams ed-din Muhammed el-Ramli (+ 1004), in den Rechtswissenschaften und der Arabischen Sprache von dem gelehrten Sälim el-Sanhüri el-Mäliki (7 1015) und von anderen unterrichtet wurde, und begab sich dann nach Mekka und nahm hier bleibend seinen Wohnsitz. Er wird als der 1) Die Buchstaben ergeben nur 1076, man muss .„) voll mit } schreiben. 2) + 1086. Vergl. die Geschichtschreiber der Araber. Nr. 589. Hist.-philol. Olasse. XXXILI. 5. G 50 F. WÜSTENFELD, hervorragendste Professor seiner Zeit an der Unterrichtsanstalt der heil. Moschee bezeichnet, der die Fahne der Sunna des Propheten entfaltete, zu dem man seine Zuflucht nahm, um zwischen dem Erlaubten und dem Verbotenen zu entscheiden, der den Adel der Wissenschaft und der Geburt in sich vereinigte und beide, sowohl die angeboren, : als die erworbenen vollkommenen Eigenschaften besass. Zu seinen zahlreichen Schülern gehörten Muhammed ben Ali Ibn ’Allän (+ 1057) und der Cadhi Täg ed-din el-Mäliki. Er hörte nicht auf, den Studien obzuliegen, bis ihn Gott zu sich rief und er starb in der Nacht des Donnerstags d. 18. Ragab 1043 (18. Jan. 1634), nachdem am Wallfahrtsfeste des J. 1042 von dem damaligen Statthalter von Ägypten eine Verordnung eingetroffen und öffentlich vorgelesen war, dass sein Sohn AZ ben Chälid zu seinem Adjuncten ernannt sel. 52. Aus der Familie Banu Scheichän, deren Ahnherr aus Mocha stammte. sind in Mekka im 11. Jahrhundert mehrere Männer hervor- gegangen, welche als Gelehrte besonders als Mystiker grossen Ruf er- langten. Vergl. die Gufiten. Nr. 117—122. 53. Ahmed ben el-Fadhl ben Muhammed Bäkutheir el-Mekki el- Schäfi'f war einer der besten Dichter von Higäz und besass in der Himmelskunde gute Kenntnisse und in den Umgangsformen eine grosse Gewandtheit. Er stand bei den Aschräf von Mekka in besonderer Achtung und nahm bei der Vertheilung der Geldgeschenke des Sultans zur Wallfahrtszeit in der heil. Moschee die Stelle des Scherif ein. Seinem Werke JS wslu & JÜ Pulchritudo reditus de virtutibus Familiae setzte er den Namen des Scherif Idris vor und zum Lobe des Prinzen Ali ben Barakät dichtete er eine Cacide, worin er Mutanabbf übertraf. Einst hörte er im Vorbeigehen Jemand von einem Obstbaume herab rufen: »Nehmt Abschied von dem, dessen Abreise nahe ist:« er brachte diese Worte sofort in einen Vers: Hier bin ich, nun reise ich fort von euch, Drum nehmet Abschied von dem, dessen Abreise nahe ist. Es währte nicht lange, da starb er im J. 1047 (1637) in Mekka und wurde in el-Mallät begraben. DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. sl 54. Ahmed ben 'Isa Schihäb ed-din el-Murschidi war ein hervorragen- der Dichter und dabei ein gewandter Rechtskundiger, wesshalb er zum stellvertretendeu Cadhi von Mekka ernannt wurde. Von seinen Ge- dichten ist eine Cacide zum Lobe des Scherif Mas’üd ben Idris wegen ihres schönen Rhythmus in ganz Higäz berühmt geworden. Ihm zur Seite stehen der Cadhi Täg ed-din el-Mäliki und der Prinz Ahmed ben Mas’üd mit ihren Caciden auf denselben Prinzen Mas’üd ben Idris und sie sind zum Muster genommen von Muhammed ben Ahmed Hakim el- mulk »Staatsrath« in seinem Lobgedichte auf den Scherif Zeid ben Muhsin. Ahmed hielt sich öfter in el-Täif auf und richtete von dort an den Cadhi Täg ed-din ein Schreiben in Versen, welches dieser in gleicher Form beantwortete. Auf die Cufiten war er nicht gut zu sprechen und machte auf sie den Vers: Die Qufiten unserer Zeit sind wie die Qufiten aller Zeiten, Sie übertreffen das Volk Lot’s an Unzucht durch Unzucht. In dem Orte el-Saläma im Gebiete von el-Täif schrieb er in den Diwan des Ibn ’Ocba ein unvergleichlich schönes Gedicht mit dem Anfange: O Schloss des Ibn ’Ocba! unaufhörlich richten sich von mir zu dir die Grüsse als Seufzer am frühen Morgen. Besonders hat mir (Muhibbf) auch eine Cacide zum Lobe des Prinzen Schahwän ben Mas’üd gefallen. worin der Vers vorkommt: Der Rebensaft, dessen Kraft auf die Herzen wirkt, wie die Wirkung der Freigebigkeit auf Schahwän ben Mas’üd. Als sein Bruder Abd el rahman von dem Scherif Ahmed ben Abd el- Muttalib eingekerkert war ($. 28), wurde auch Ahmed gefänglich eingezogen und theilte mit ihm die Beschwerden des Kerkers, bis jener den Leidens- kelch ganz geleert hatte, wonach Ahmed seine Freiheit wieder erhielt, aber durch die ausgestandenen Ängste und Leiden hatte sich sein Zu- stand gänzlich verändert; indess hörte er nicht auf, dagegen anzu- kämpfen, bis er am 5. Dsul-Higga 1047 (21. April 1638) erlag. Die Jahreszahl ist in der ersten Hälfte eines Verses ausgedrückt: G2 52 F. WÜSTENFELID, wald SO slü cm Wer nach dir will, mag sterben), Doch für Dich bin ich besorgt gewesen. Seine Söhne hiessen Isa, Murschid, Imäm ed-din, Mucdir ed-din, Cäsim Sangakdär d.i. Fahnenträger und Ahmed el-Munlä. 55. Hanif ed-din el-Murschidi, der Sohn des unglücklichen Abd el- rahman ben Isa, wurde in Mekka zur Abendzeit der Nacht auf den Sonntag Mitte Cafar 1014 (2. Juli 1605) geboren und erhielt den Unter- richt seines Vaters, dann des Abd el-aziz el-Zamzami, Abul-’Abbäs Ahmed el-Makkarf, der Scheiche Abd el-rahman el-Chijäri?), Chälid el- Magribi el-Mäliki u. A. Er folgte seinem Vater als Freitagsprediger an der heil. Moschee, als Professor daselbst an dem Platze der Hane- fiten und an der hohen Schule des Muhammed Pascha und wurde im J. 1044 (1634) vom Sultan zum Mufti der Hanefiten in Higäz und Medina ernannt. Er bildete viele vortrefflliche Schüler darunter seinen Sohn Abd el-rahman, den Scheich Ahmed Aulijä und die eben genannten sechs Söhne seines Oheims Ahmed. Von seinen zahlreichen Schriften sind zn nennen ein Commentar zu den Sul Liber rituum sacrorum des Monla Ali nach der Lehre des Abu Hanifa; U SUJ ums Desiderium religiosi iter facientis über die auf der Pilgerfahrt zu beobachtenden Gebräuche; ‚Aa slas Sanatio pectoris eine Erläuterung über die Nacht el-Cadr; usll ll Verbum utile über die Vorzüge des Freitags; ums za Ensis evaginatus über denjenigen, welcher die Veränderung der Legate, Silber- und Goldmünzen für erlaubt hält. Man sagt, dass er in zehn Rechtsfällen mit der Entscheidung seines Vaters nicht einver- standen gewesen sei und gesagt habe: wenn ich nicht fürchtete einen schriftlichen Verweis zu bekommen, würde ich meinen Dissens öffentlich bekannt machen. Er hat auch einige gute Gedichte gemacht und ist in der Nacht auf den Mittwochen (?) den 13. Scha’bän 1067 (27. Mai 1657) in Medina gestorben. Sein Nachfolger im Amte, sein Vetter Imäm ed- din wird unten erwähnt werden. 1) Das 5 S0 in vunl5 ist überzählig und überflüssig. 2) f 1056. Vergl. die Qufiten. Nr. 211. DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 95 56. Muhammed ben Ahmed gen. Hakim el- mulk ‚der Staatsrath“ el- Färisf war von Persischer Abkunft; seine Vorfahren hatten unter den Nachfolgern Timurs in Indien hohe Stellen bekleidet und sein Gross- vater war, als er nach Mekka kam und sich hier niederliess, von der ganzen Familie der Aschräf mit allen Ehren aufgenommen. Muhammed wurde in Mekka geboren, wuchs in den glänzendsten Verhältnissen auf und erwarb sich ausgezeichnete Kenntnisse. Er war ein treuer An- hänger des Scherif Muhsin und gehörte desshalb zu denen, deren Woh- nungen Ahmed ben Abd el-Muttalib, als er sich der Regierung be- mächtigte, plündern und deren Vermögen er einziehen liess; er stellte sich unter den Schutz eines der Aschräf und rettete dadurch wenigstens sein Leben, dann reiste er heimlich nach Jemen und blieb dort, bis Ahmed ben Abd el-Muttalib umgebracht war. Dass hiernach Mas’üd zur Re- gierung kam, entsprach seinen Erwartungen nicht, er hätte lieber Zeid ben Muhsin auf dem Throne gesehen; er reiste desshalb im J. 1039 (1629) nach Indien, legte dort seinen Wanderstab nieder und starb im J. 1050 (1640). Er hat auf den Scherif Zeid ben Muhsin eine ähnliche Cacide gedichtet, wie Ahmed el-Murschidi auf den Scherif Mas’üd, darin kommt der Vers vor: Ist nicht schon über die Grundlegung seiner Herrschaft von seinem Ahnherrn dem Erwählten (Propheten) ein Zeichen erschienen, dass er auf dem rechten Wege sei? Dies wird auf folgende Weise erklärt. Als Zeid in Medina war und er dort mit der Überreichung des Mantels vom Sultan seine Ernennung zum Herrscher über die beiden heil. Städte erhielt, wollten ihm die Diener die Thür der Moschee öffnen, sie fanden sie schon offen, da sie dieselbe doch eben zugeschlossen hatten, und man deutete dies darauf, dass er den Sieg erringen würde, und so kam es. Da Zeid’s Flucht nach Medina erst im J. 1041 stattfand (S.37), so muss man annehmen, dass Muhammed seine Cacide erst von Indien aus einsandte und nicht Lust hatte, nun wieder nach Mekka zurückzukehren. 56a. Muhammed ben Abd el-mun’im el-Täifi ein Schäfiitischer Rechts- gelehrter geb. im J. 1004 (1595) hatte den Coran auswendig gelernt, 54 F. WÜSTENFELD, aber wieder vergessen, und auf die Frage. warum er ihn nicht zum zweiten Male auswendig lerne, antwortete er: Ich fürchte, dass ich ihn zum zweiten Male vergessen werde. Er besuchte in Mekka die vor- züglichsten Lehrer wie Omar ben Abd el-rahim el-Bacri (+ 1037), Ahmed Ibn ’Allän, Ahmed el-Hakami (+ 1044), Abdallah el-Icämi, und mehrere ertheilten ihm das Diplom für die juristische Praxis und den Unterricht. Er hielt dann in der heil. Moschee seine Vorlesungen, zu seinen Schülern gehörten Muhammed ben Omar el-Bäz und Abd el-gämi ben Abu Bekr Baragä el-Hadhrami') und die berühmten Scheiche Abul- Hasan Nabatiti und Abul-Güd el-Muzajjin besuchten noch seine Vor- träge. Er hat einen schönen Commentar zu der Agurrümija ge- schrieben, den er seinen Schülern dictirte, Randglossen zu dem Com- mentar Minhag und zu der Nihäja des Schams ed-din el-Ramli. Er war ein schön gestalteter Mann, rücksichtsvoll gegen seine Mutter, folgsam in allem was sie ihm auftrug, und verheirathete sich nicht aus Besorgniss sie dadurch zu betrüben; er war fromm, wachte viel, um das nächtliche Gebet nicht zu versäumen, liebte die Armen und Un- glücklichen und war mit wenigen irdischen Gütern zufrieden. Sein Schüler Girs ed-din el-Chalili el-Medeni hat eine Cacide zu seinem Lobe gedichtet, er starb Donnerstag d. 11. Ramadhän 1052 (3. Dec. 1642) und wurde in el-Ma/llät begraben. 57. Zu der Familie Cutbi, welcher der Chronist von Mekka Mu- hammed ben ’Alä ed-din Ahmed (+ 990) und dessen Neffe Abd el-karim ben Muhibb ed-din (F 1014) der Epitomator seiner Chronik angehörten ?), kommt in diesem Jahrhundert noch der Sohn des letzteren AAmal ed- din ben Abd el-karim ben Muhibb ed-din. Er folgte seinem Vater in dessen Ämtern, starb aber schon im J. 1020 (1611) an der Pest. Er hatte wieder einen Sohn 58. Abd el-karim ben Akmal ed-din ben Abd el-karim el- Cutbi. welcher von seinem Vater und anderen unterrichtet wurde, in den 1) r 1082. Vergl. die Gufiten. Nr. 204. 2) Vergl. die Geschichtschreiber der Araber. Nr. 534 und 548. DIE SCHERIFE VON MEKKA IM X1. (XVIL) JAHRHUNDERT. Cufitischen Lehren besonders von Schihäb ed-din Ahmed el- Schamäwi (F 1028) und dann von dessen Schüler Galil ed-din Sälim ben Ahmed Scheichän (7 1046) und wurde einer der berühmtesten Oufiten in Mekka. Er schrieb einen Commentar zu den woswa3 Gemmae des Cunewi (Hagi 973 pag. 427). In seinen letzten Jahren litt er an Trockenheit des Mundes, die ihn am Sprechen hinderte, wesshalb er an den bestimmten Sitzungen nicht Theil nahm. Er starb in der Nacht auf Mittwochen (?) d. 10. Rabi’I. 1055 (6. Mai 1645) in Mekka. 59. Muhammed ben Ali Ibn "Allan (+ 1057), vergl. die Geschichtschr. Nr. 567. 60. Muhammed ben Ahmed el- Asadi!) el-Artschi el-Jemeni hatte sich schon als Knabe bemüht die Regeln der Arabischen Grammatik genau kennen zu lernen und studirte in Mekka die Rechtswissenschaften unter Omar el-Bacri, Chälid el-Mäliki und Abd el-malik el-Icämi?) und unter seinen Schülern befanden sich sein Sohn Ahmed, der Cadhi Ali el-Icämi und Abdallah el-Abbäsi. Er schrieb eine Menge nützlicher Bücher, wie einen Commentar zu &UW) Liber sufficiens über die Metrik und den Reim in zehn Heften, ein Compendium des Minhäg des Na- wawi und einen kurzen Commentar zu der Agurrümija. Er starb im J. 1060 (1650) und wurde in el-Schubeika begraben. 61. Chalifa ben Abul-Farag el-Zamzami el-Beidhäwi el- Schäfii stammte aus Beidhä, wurde in Mekka geboren und studirte die schönen Wissenschaften bei den Imämen Muhammed ben Abdallah el-Tabari und Abd el-cädir el-Tabari und ihren Zeitgenossen in Mekka. Ausser anderen Büchern verfasste er „Im üs, Spiendor pulchrorum de praestantüs 1) D. i. von Asad ben ’Amir einem berühmten Fakih in Jemen abstammend, die Nachkommen desselben, die Asaditen, ein Zweig des Stammes Chälid, der in der Umgegend von Gäzän oder Gauzän in Jemen wohnte, waren sehr zahlreich und zu ihnen gehörte der durch seine Gelehrsamkeit und Frömmigkeit bekannte Abu Muhammed Abdallah ben Ali el-Asadi gen. el-Ballä’ „der Fresser‘‘, auch mit dem Beinamen el-Mu’ammar „der lange lebende“, weil er 180 Jahre alt geworden sein soll. 2) + 1037. Vergl. die Qufiten. Nr. 206. 56 F. WÜSTENFELD, Habessinorum und einige Gedichte und starb in Mekka nicht lange nach dem J. 1060 (1650). 62. Täg ed-din ben Ahmed ben Ibrähim el-Mäliki nach einem Vor- fahren Ibn Ja’chb genannt, wurde in Mekka geboren und erzogen und genoss den Unterricht der berühmtesten Scheiche, wie Abd el-cädir el- Tabari, Abd el-malik el-Icämi, Chälid el-Mäliki u. A. und erhielt von den meisten derselben das Diplom. Als erster Professor an der heil. Moschee wurde sein Name weithin berühmt und er war der beste Stilist seiner Zeit; er hat eine Sammlung der vorzüglichsten seiner Ausarbeitungen herausgegeben und sein Sohn Ahmed hat unter dem Titel aulei zu Corona collectionum BRechtsgutachten von ihm gesammelt. Es gab von ihm auch eine kleine Sammlung von Predigten und Ge- beten an den Freitagen und Festtagen, eine Abhandlung zu dem Com- mentar einer Cacide des ’Afif ed-din el-Tilimsämi (Hagi Register Nr. 797), eine andere Aal „lu Ewpositio veritatis betitelt über die Glaubens- artikel, besonders für Anfänger sehr nützlich, sehr viele Gedichte, dar- unter eine Cacide zum Lobe des Scherif Mas’üd ben Idris, ähnlich wie die des Ahmed ben ’Isä el-Murschidi, und andere Werke. Er starb in Mekka am 8. Rabi’I. 1066 (5. Jan. 1656). 63. Ahmed ben Muhammed el-Asadi el-Schäfii wurde im J. 1035 (1625) in Mekka geboren und zuerst von seinem Vater unterrichtet und studirte dann unter Muhammed Ibn ’Allän, Ali ben Abd el-cädir el- Tabari, Muhammed el-Taifi u. A. Er erhielt die Stelle als Coranleser in der heil. Moschee, war ein sehr frommer Mann und liebte die Zu- rückgezogenheit. Von dem syntaktischen Werke des Ibn Hischäm Particulae aureae (Hagi 7434) lieferte er eine metrische Bearbeitung in dem Versmass Ragaz unter dem Titel „I A Torques jugulorum und er hat ausserdem eine Menge Gedichte gemacht. Er starb im J. 1066 (1656) und wurde in el-Schubeika begraben. 64. Abd el-aziz ben Muhammed el-Zamzami ; 1072. Vergl. die Cu- Aten. Nr.202. 65. Alt ben Abu Bekr ben Nur ed-din Ali Ibn el-Gamäl el-Ancärl el-Chazragi el-Schäfii, ein Sohn des Abu Bekr el-Gamäl, wurde im DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 97 J. 1002 (1593) in Mekka geboren; nach dem frühen Tode seines Vaters nahm ihn Abul-Farag el-Muzajjin zu sich und liess ihm eine ausgezeichnete wissenschaftliche Bildung geben, Zuerst studirte er die verschiedenen Methoden im Vorlesen des Coran bei dem Scheich Abul-Hasan Abd el-rahman ben Näcir el-Asch’ari und nach dessen im J. 1031 (1622) erfolgten Tode brachte dessen Schüler Ahmed el-Hakami diese Vor- lesungen zu Ende, auch las er bei dem Scheich Muhammed Taki ed- ‘din el-Zubeiri. welcher mit dem Scheich Abul-Hasan dieselbe Über- lieferung durch eine Kette von Gelehrten in Medina überkommen hatte. Syntax und Metrik hörte er bei dem Scheich Abd el-malik el-Icämi, Dogmatik bei el-Burhän el-Lacäni, die juristischen Fächer, Arabische Sprache, Traditionen und ihre Fundamente. Coranerklärung bei Omar ben Abd el-rahim el-Bacri, welcher ihm im J. 1034 mündlich die Er- laubniss ertheilte Vorlesungen zu halten; von Ahmed Ibn ’Allän war er in den Glaubensartikeln und Traditionen. von Abd el-rahman Bäwezir in den Qufitischen Lehren unterrichtet. Er erhielt die erste Stelle als Vorleser und Professor an der heil. Moschee und unter seinen Schülern waren Abdallah ben Muhammed Tähir ’Abbäsi, Ahmed Bäkuscheir, el- Hasan el-Agimi und Ahmed el-Nachali; sein Biograph el-Schilli hörte bei ihm die Traditionen, juristische Vorlesungen, Erbrecht und Arith- metik. Über die letztgenannten Fächer schrieb er mehrere Bücher, wie „ua 38 Quod suffieit ei, qui opus habet Caput de jure haereditatis ex libro Minhäg; vol, une 53 Refrigeratio oculi recte concinnantis de duobus dis- ciplinis artis mathematicae et juris haereditatis ; &hläll, „II Je 3 md ot, Dona pretiosa de doctrina algebrae et aequationis ; Birma cr Commentarius in Jäsminiam de algebra et aequatione (vergl. Pertsch, Cod. Gothan. 1475. 1491); Kulm SEN} 5 Kyle xs=Ül Donum Higäzicum de operibus mathe- maticis; al, ST el KT 3 u, Tractatus de regulis Nun quies- centis et Nunationis; sig} > Part} ar sau Klo, Accessio tironis ad com- mentarium in Seriem margaritarum ducis über das Erbrecht nach der Lehre des Abu Hanifa; Ayaili „A Margaritae bene compositae über‘ die Methode des Coranlesens mit Vergleichung der Gedichte; = Us ni) ‚Lasst ur) cn Apologia pretiosa contra contumelias in Muhammedem ben Idris Hist.-philol. Classe. XXXI1. 5. H 58 F. WÜSTENFELD, (el-Schäfi'i), Widerlegung eines Hanefiten seiner Zeit, welcher behauptete, dass die Tradition: »Schmähet die Kureischiten nicht, denn einer ihrer Gelehrten wird die Erde mit der wahren Gelehrsamkeit erfüllen«, sich auf Ibn 'Abbäs beziehe. — Ibn el-Gamäl starb Montag d. 21. Rabi’ II. 1072 (14. Dec. 1661) und wurde in el-Ma/lät begraben. 66. Abdallah Bäkuscheir ben Said + 1076. Vergl. die Qufiten. Nr. 203: 67. Ahmed ben Abdallah ben Ahmed ben Abd el-raüf el-Schäfhi wurde in Mekka geboreu, lernte den Coran, el-Irschäd, die Alfija des 'Iräki und die des Ibn Mälik und die Collectio universalis auswendig und studirte bei den berühmtesten Lehrern, wie bei Abdallah Bäkuscheir verschiedene Fächer, als Jurisprudenz, Arabische Sprache, Metrik, bei Ali Ibn el-Gamäl, el-Schams Muhammed el-Bäbili (- 1072); die Qufi- tischen Lehren lernte er von Sälim ben Ahmed Scheichän, hörte von ihm die richtige Anrufung Gottes und erhielt von ihm den Cufiten- Mantel. Auch Muhammed ben ’Alawi (7 1071. Vergl. die Qufiten. Nr. 49), Abd el-rahman el-Magribi, Abd el-wähid ben el-Arab Herr von Cunfudsa und Abd el-aziz el-Zamzami waren seine Lehrer; mit dem letzteren blieb er in Verbindung, so lange er lebte, und folgte ihm nach seinem Tode im J. 1072 auf dem Lehrstuhl in der heil. Moschee, wo er auch die Predigten hielt, sodass er vorzugsweise auch el-Wäidh el-Mekki »der Prediger von Mekka« genannt wird. Er bildete eine Menge Schüler, die ihm vorgelegten Rechtsfälle beantwortete er aufs treffendste und machte auch gute Gedichte. Er starb aber schon, ehe er das volle Mannesalter erreicht hatte, am 27. Muharram 1077 (7. Juli 1666). XI Sa’d ben Zeid und Hamüd ben Abdallah. 68. Sobald als Zeid ben Muhsin die Augen geschlossen hatte, ent- stand in Mekka eine grosse Bewegung unter den Aschräf wegen der Nachfolge, es bildeten sich sofort zwei Parteien, von denen die eine | | | DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 59 den jüngsten Sohn des Verstorbenen, Sa’d ben Zeid, begünstigte, die andere den älteren Prinzen Hamüd ben Abdallah auf den Thron erheben wollte. Beide Bewerber sammelten ihre Anhänger und verschanzten sich in den Häusern und Thüren, die meisten hielten sich zu Hamüd, bei Sa’d blieben nur Mubärak ben Muhammed el-Harith, Rägih ben Cäjitbäi, Abd el-Muttalib ben Muhammed, Mudhar ben el- Murtadhi, Husein ben Jahjä, Färis ben Barakät und Muhammed ben Ahmed ben Ali. Letzterer begleitete den Herold, denn es geschah ge- wöhnlich so, dass wenn ein neuer Scherif zur Regierung kam, einer aus der Familie den Herold, welcher den Regierungsantritt verkünden sollte, begleitete, um ihn gegen andere Prätendenten, die ihm den Weg verlegten, zu schützen. Damals war 'Imäd, der Commandant von Gidda und Oberaufseher der heil. Moschee, in Mekka anwesend. ıhm sollte die Entscheidung überlassen werden; er liess einen Ehrenmantel, den er mitgebracht hatte, herbeiholen, die Abgeordneten des Sa’d eilten hin und her, und man kam überein, dass er Sa’d mit dem Ehrenmantel be- kleiden wollte und er wurde in 'Imäd’s Wohnung in einer kleinen Bude am Thore des Fremden-Quartiers Däwüdia dem Unterhändler übergeben. Nachdem dies geschehen war, wurde ’Imäd darauf aufmerksam gemacht, dass eigentlich Sa’ds Bruder Muhammed-Jahjäa der richtige 'Thronfolger sei, weil sein Vater für ihn ein darauf bezügliches Decret vom Sultan erhalten habe; er sagte desshalb zu dem, welcher den Mantel in Em- pfang genommen hatte: Machet bei Sa’d den Vorbehalt, dass er der Käim makäm Stellvertreter seines Bruders sein solle. Als sie mit dem Mantel sich entfernt hatten und kaum eine kurze Strecke gegangen waren, traten in die Moschee in das Thor der Banu Sahm, gen. das Thor 'Omra (zur kleinen Wallfahrt), mehrere von den Aschräf, darunter Muhammed ben Ahmed ben Abdallah, Mubärak ben Fadhl ben Mas’üd, Abdallah ben Ahmed, Muhammed ben Ahmed ben Harräz, etwa zehn Personen und gleich darauf kam ’Imäd von einer anderen Seite; sie gingen auf ihn zu und er sagte ihnen: Wir haben den Scherif Sad eingekleidet mit dem Vorbehalt, dass er der Stellvertreter seines Bruders sein soll. Der Prinz Mubärak erwiederte ihm: Wir erkennen Hamüd H2 60 F. WÜSTENFELD, als unseren ältesten und Oberhaupt an und werden nur mit ihm uns zufrieden geben. Neben ’Imäd stand Rägih ben Cäjitbäi, welcher auf Sad’s Seite war, und es entstand zwischen ihnen ein langer Wortwechsel. Dann gingen die Aschräf mit ihren Pferden zu Hamüd, er kam zu ihnen heraus mit einem blauen Turban auf dem Kopfe, setzte sich einen Augenblick, dann erhob er sich um sich zu der Leichenfeier des Scherif Zeid zu begeben, von etwa dreien seiner Vettern begleitet. Als er auf die Strasse kam, begegnete ihm der Prinz Ahmed ben Muhammed el-Harith; Hamüd trat auf ihn zu und sagte: Möge Gott dieser Spaltung ein Ende machen! Er erwiederte mit einem bekannten Spruche: Wenn die Leute zu dir kommen, seı du ihr Band. Damit drehte er ihn um und kehrte mit ihm zurück, ohne dahin zu gehen, wohin er gewollt hatte. Dann fand das Leichenbegängniss des Scherif Zeid statt, er wurde nach dem Nachmittagsgebete aus der Moschee fortgetragen, in dem Gefolge befand sich sein Sohn Hasan und einige seiner Vettern, aber nicht einer von dem Militär und den Partei- gängern, weil sie zu sehr mit ihren Angelegenheiten beschäftigt waren, dagegen zog das Volk, die ’Ulemäs und die Fakihs mit hinaus. 69. Der Scherif Sa’d hielt eine Sitzung um die Glückwünsche zu seinem Regierungsantritt entgegen zu nehmen, er liess die Häuptlinge der Beduinen Araber und die Beamten zu sich bescheiden nnd bestätigte sie in ihren Stellen. Am dritten Tage nach dem Tode des Scherif Zeid verständigten sich Sa’d und Hamüd über die Art und Weise der Vertheilung der Einkünfte, das allgemeine Vertrauen wurde hergestellt, es war für die Leute ein grosser Tag und Sa’d liess ein dreitägiges Fest feiern. Er setzte eine Schrift auf, welche er von den angesehensten Einwohnern unterschreiben liess, und schickte sie durch einen Trabanten seines Vaters nach Cähira und der dortige Wezir beförderte sie weiter an den Sultan. Auch der Prinz Hamüd hatte eine Schrift aufgesetzt, aber nur von seiner Partei unter den Aschräf unterschreiben lassen, und sandte sie durch einen Ägyptier Namens Scheich Isä ab; dieser starb aber zum Glück für Sa’d zwei Tage nach seiner Ankunft in Cähira, man fand das Schriftstück unter seinem Nachlass und es gelangte nicht BEE EEE EEE EEE? NERFERE EEG Zr Be m et 2 me nn DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 61 an seine Bestimmung. Ebenso schickte der Prinz Muhammed-Jahjä ben Zeid von Medina eine Schrift ab mit den Unterschriften der dortigen angesehensten Einwohner; für ihn hatte, wie oben bemerkt ist, sein Vater ein Decret vom Sultan über seine Nachfolge erwirkt, er hatte es aber wegen plötzlich entstandenem Zerwürfnisses nicht zugesandt erhalten. Bisher nämlich war Zeid jedes Jahr zur Wallfahrt immer von seinen Söhnen Sa’d und Muhammed-Jahja begleitet, im letzten Jahre vor seinem Tode hatte Zeid den Muhammed-Jahja aufgefordert aus Medina, wo er sich befand, zur Wallfahrt nach Mekka zu kommen, er hatte sich aber aus irgend einem Grunde geweigert; als er dann später bei Zeid er- schien, sagte er ihm: »ich habe einen anderen dir vorgezogen«; denn Sa’d, welcher sich in el-Schark aufhielt, war der Aufforderung gefolgt und hatte seinen Vater auf der Wallfahrt begleitet. 70. Die Leute warteten auf die Ankunft der Entscheidung des Sultans fast sechs Monate, bis der Gesandte desselben mit dem Herrscher- Mantel für Sa’d ohne Mitregenten eintraf; er wurde, wie üblich, in die Moschee gebracht, ihm nach Vorlesung des Decretes umgehangen und ihm die Regierung übertragen, wonach er eine Sitzung hielt zur Be- 'glückwünschung. Auch der Prinz Hamüd erschien mit seinen An- hängern, sie erklärten ihren Gehorsam und zeigten eine aufrichtige Freundschaft. In der nächsten Zeit konnte Hamüd verlangen, was er wollte, es wurde ihm gewährt, dann fing er und Sa’d an, sich gegenseitig zu meiden, bis Hamüd Mittwoch (?) d. 8. Dsul-Ca’da 1077 (2. Mai 1667) Mekka verliess und sich nach Gauchä begab; die Abgeordneten gingen zwischen beiden hin und her, es kam indess eine Verständigung nicht zu Stande, Hamüd zog sich mit seinen Anhängern weiter nach Wädi Marr zurück und Sa’d nahm die Sache nicht so leicht auf. Einige von Hamüds Leuten begaben sich auf die Strasse nach Gidda, sie stiessen auf die Carawane, plünderten sie aus und nahmen ihnen eine grosse Menge von Sachen weg, welche den Pilgern, Kaufleuten und Soldaten gehörten, die Wege wurden unsicher und die Getreidepreise gingen in die Höhe. Bei der Annäherung der Ägyptischen Pilger, deren Anführer der Emir Üzbeg war, ritt ihm Hamüd mit seinen Anhängern entgegen 62 F. WÜSTENFELD, und trat mit Ahmed el-Harith und Baschir ben Suleimän in sein Zelt ein; sie klagten ihm ihre Lage, dass Sa’d sein Versprechen nicht halte und ihnen ihren Antheil an den Einkünften vorenthalte; wir, sagten sie, legen keinem, der zur Wallfahrt kommt, eine Abgabe auf, es sind aber 100000 Aschrafi Goldstücke eingegangen, von denen uns unser Antheil gebührt. Der Emir verbürgte sich, dass der Scherif Sa’d die Hälfte davon noch vor dem Beginn der Wallfahrt ihnen schiken solle, sie nahmen die Zusage an und wurden entlassen. Als dann der Emir nach Mekka kam, ging der Scherif Sa’d wie gewöhnlich zu ihm um den Eihren-Mantel in Empfang zu nehmen und nachdem er damit bekleidet war, fing der Emir an mit ihm darüber zu sprechen, was er Hamüd und seinen Begleitern zugesagt habe, Sa’d war bereitwillig und liess dem Diener des Hamüd noch vor dem Beginn der Wallfahrt 50000 Gold- stücke übergeben. Am Montag d. 20. Dsul-Higga (13. Juni 1667) kam dann Hamüd selbst nach Mekka, in seiner Begleitung befanden sich die Prinzen Abd el-Mu’in, Mubärak und Näfl’, Söhne des Näcir ben Abd el-Mun’im ben Hasan, Muhammed ben Ahmed ben Abdallah ben Hasan, Baschir ben Suleimän ben Müsä ben Barakät ben Abu Numeijj, nebst vielen anderen Aschräf und hohen Officieren, um den Frieden zwischen Sa’d und Hamüd herzustellen. Die Abgeordneten gingen zwischen ihnen hin und her und setzten fest, dass sie vor dem Cadhi sich treffen sollten. Hamüd kam, die Emire und die Spitzen der Be- hörden waren versammelt, auch 'Imäd erschien mit den oberen Truppen- führern, aber Sa’d schickte nur seinen Eunuchen um ihn bei den Streitig- keiten und Forderungen zu vertreten. Darüber wurde Hamüd so aufge- bracht, dass er in der Sitzung über den Eunuchen herfallen wollte, dieser entfernte sich eiligst und voll Furcht und Sad schickte jetzt seinen Bruder Muhammed-Jahjä als Stellvertreter. Dieser erhob nun gegen Hamüd Ansprüche auf das, was er auf der Strasse nach Gidda den Leuten abgenommen hatte, konnte aber nichts erreichen, bis Hamüd endlich verlangte, nach Ägypten zu gehen und seine Sache an den Sultan zu bringen. Dies wurde ihm zugestanden und damit beruhigte man sich für jetzt. Als dann die Syrische Carawane und die übrigen ET DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVI.) JAHRHUNDERT. 63 Pilger abzogen, schloss sich Hamüd ihnen an. bis er nach Badr kam, hier trennte er sich und blieb eine Zeit lang und nach dem Beginn des J. 1078 (Ende Juni 1667) brach er von Badr auf und wandte sich nach Janbu’, wo er im Oafar ankam. Von hier schickte er an den Wezir von Ägypten Omar Pascha eine Gesandtschaft ab, bestehend aus seinem Sohne Abul-Cäsım, Ahmed ben el-Harith und dessen Sohn Muhammed und zur Begleitung Gälib ben Zämil ben Abdallah ben Hasan und mehrere aus der Familie ’Ancä, wie die Prinzen Baschir ben Muham- med, Dhäfir ben Wädhih und Muhammed Ibn ’Ancä mit seinem Sohne, sie sollten sechs Pferde und andere Geschenke überbringen. Als sie nach Haurä kamen, der bekannten Station an der Pilgerstrasse, begeg- nete ihnen ein Bote von Ibrähim Pascha, welcher nach der Entlassung von Omar Pascha zum Statthalter von Ägypten ernannt war, mit Schreiben, die den Befehl enthielten, die Ordnung in Mekka auf friedliche Weise herzustellen. Die meisten kehrten mit dem Boten nach Mekka zurück um zu sehen, wie die Sache enden würde, die anderen blieben in el- Haurä mit dem, was sie bei sich hatten, wohl fünfzehn Tage in Er- wartung, ohne eine Nachricht zu bekommen, da reisten sie weiter nach Cähira, wo sie in der Nacht der Geburt des Propheten eintrafen. Sie übergaben die Pferde und die Schreiben an Ibrähim Pascha, welcher sie sehr ehrenvoll empfing, und so blieb die Sache bis zum Gumädä II., ohne dass der Bote aus Mekka nach Cähira zurückkehrte, und es ver- breitete sich hier das Gerücht, dass die Aschräf ihn getödtet hätten. Einer der obersten Würdenträger des Reiches gab dem Wezir den Rath, die Prinzen Abul-Cäsim ben Hamüd und Muhammed ben Ahmed el- Harith festzunehmen, und er befahl sie aus ihrer ersten Wohnung bei Cäjitbäi in das Haus des Emir Jüsuf in Verwahrung zu bringen. 71. Unterdess hatte in Mekka Muhammed-Jahjä von seinem Bruder Sa’d den vierten Theil der Einkünfte des Landes verlangt und öffentlich den Anspruch daran erhoben, der ihm indess verweigert war. Der Prinz Ahmed ben Zeid, der sich in el-Schark aufhielt, war über die Forderung so aufgebracht, dass er eiligst nach Mekka kam und sich seinem Burder anschloss, während Muhammed-Jahjä zu Hamüd überging und mit ihm 64 F. WÜSTENFELD, beschloss, bis zu einer Entscheidung Widerstand zu leisten. Da nun nach der Ankunft des Boten mit den Befehlen, wodurch der Friede wieder hergestellt werden sollte, eine Verständigung zwischen Sa’d und Hamüd nicht erfolgte, so schickte Sa’d ein Schreiben an den Wezir von Ägypten, worin er ihm von allem, was vorgefallen war. Kenntniss gab, um es dem Sultan mitzutheilen; ebenso schickte auch Hamüd einen Boten ab. Am 20. Rabi I. zog der Scherif Sa’d mit einem grossen Gefolge von Aschräf und Truppen nach el-Gauchä hinaus und blieb dort, um die Ankunft der Nachrichten zu erwarten. 72. Als der Wezir von Ägypten die Berichte erhielt, befahl er 500 Mann unter dem Befehle des Emir Jüsuf als Befehlshaber von Gidda und Oberaufseher der heil. Moschee abmarschiren zu lassen, indem ’Imäd von diesem Posten abberufen wurde. Sie zogen ab mit ihrem Gefolge und es schlossen sich ihnen 1500 Pilger und Kaufleute an. Sobald die Nachricht hiervon nach Mekka kam, rückte Hamüd aus in Begleitung von Said ben Baschir ben Hasan, welcher unter Zeid eine Zeit lang Verwalter von Bischa gewesen, dann von dort vertrieben war. Das Türkisch-Ägyptische Corps stiess am Mittwochen (?) d. 10. Ragab 1078 (25. Dec. 1657) bei Janbu’ auf eine grosse Streitmacht aus den Einwohnern der Stadt und den benachbarten Stämmen Guheina und ’Anaza, welche sich mit Hamüd vereinigt hatten; sie liessen den Türken sagen, sie würden sie nicht durch ihr Land marschiren lassen, wenn die Prinzen Abul-Cäsim und Muhammed nicht bei ihnen wären, und da sie keine genügende Antwort erhielten, gingen sie zum Angriff über, tödteten viele, nahmen andere gefangen, plünderten die Habe und es retteten sich nur etwa Hundert; auch der Emir Jüsuf wurde festgenommen. Von den Aschräf fanden damals ihren Tod Baschir ben Ahmed ben Abdallah ben Hasan und Surür ben Abd el-mun’'im und aus der Familie ’Ancä Zein el-äbidin ben Näcir. Auch der Prinz Labbäs kam um auf eine eigenthümliche Weise; er stieg nämlich eine Schanze hinauf, welche von den Türken besetzt war, in der Meinung es sei eine Schanze der Leute des Hamüd, und als er zu Fuss oben ankam, traten ihm die Türken entgegen, schnitten ihm sofort den Kopf ab und steckten u - nn ET EEE ER DENE nenne nn DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 65 ihn in einen Futtersack, den sie einem Camele anhingen, man wusste nichts von ihm, bis nach der Niederlage der Türken einer, der das Camel mit seinem Gepäck an sich genommen hatte, damit ankam. Der Prinz Abd el-mu’in ben Näcir erlitt eine Beschädigung am Kopfe, da sich sein Helm zur Seite bog, als er von seinem tödtlich getroffenen Pferde nach vorn aufs Gesicht fiel. Die Ladungen der Camele der Pilger wurden geplündert. Hamüd liess dann die Frauen des Jüsuf und was ihm sonst gehörte in ein grosses Zelt zusammenbringen und ihnen alles zukommen, was zu ihrem Unterhalte nöthig war; Jüsuf selbst starb. 73. Als die Nachricht hiervon nach Cähira kam, wurden die Be- gleiter der beiden Prinzen verfolgt und umgebracht, sie selbst in das Blutgefängniss gesetzt, nachdem der Wezir von den "Ulemäs eine Ent- scheidung verlangt hatte, ob es erlaubt sei, sie zu tödten und die Frage von ihnen verneint war; sie wurden aber in Fesseln gelegt. — Im J. 1080 (1669) erhielt Ibrähim Pascha seine Entlassung und Husein Pascha ben Gänbüläds kam an seine Stelle als Statthalter nach Cähira; er fragte nach dem Grunde. wesshalb die beiden ins Gefängniss ge- bracht seien, und als er hörte, dass es wegen des Vorfalls zwischen den Türkischen Truppen und ihren Vätern geschehen sei, fragte er weiter, ob sich das vor ihrer Herkunft oder nachher zugetragen habe; einige Zeit nachher, war die Antwort, worauf er sagte: dann trifft sie keine Schuld; und er befahl sie herauszuführen. Er empfing sie sehr ehren- voll, liess ihnen alles reichen, was sie bedurften, und wies ihnen eine Wohnung an bei dem Oberhaupte der Aschräf in Cähira. Dieser Mann liess sie im Ramadhän in der Fastenzeit Abends zu sich einladen; Abul- Cäsim ging mit seinen Begleitern hin, aber Muhammed kam nicht; am folgenden Abend lud er sie wieder ein und es trat derselbe Fall ein; der Wirth wusste sich das Ausbleiben Muhammeds nicht zu erklären und schickte nochmal zu ihm, aber er kam nicht, und da dies verdächtig scheinen musste, suchte ihn Abul-Cäsim zu entschuldigen. Muhammed scheint unterdess seine Vorbereitungen gemacht und die Gelegenheit er- sehen zu haben um sich heimlich zu entfernen, er floh aus Cähira nach Mekka zu Fuss, bis er nach el-Acaba kam, wo er Gelegenheit fand Hist.-philol. Classe. XXXIL. 5. I 66 F. WÜSTENFELD, zu reiten. — Abul-Cäsim blieb in Cähira, bis er im Schawwäl 1081 (Febr. 1671) an der Pest starb. 74. Es wurde nun eine grosse Armee von Ägypten abgesandt unter zwei Emiren, über welche noch der Emir Muhammed Tschäwisch stand als Commandant von Gidda und Oberaufseher der heil. Moschee. Sie kamen nach Janbu’, nachdem sie zwei oder drei Stationen vorher mit der Pilgercarawane zusammengetroffen waren, zogen mit dieser zusammen in die Stadt ein und blieben hier fünf oder sechs Tage; sie schrieben an Hamüd, er antwortete ihnen in heftigen Worten, und als sie dann gegen ihn vorgingen, konnten sie ihn nicht finden. Jetzt beschlossen sie, dass ein Theil von ihnen zum Schutze der Stadt dort bleiben. der andere grössere die Pilger auf der Wallfahrt begleiten solle. Sie rückten danach am 7. Dsul-Higga 1078 (19. Mai 1668) in einem grossen Zuge unter zwölf Hauptleuten mit zwölf Compagnien in Mekka ein zugleich mit den Pilgern aus Syrien, Jemen und Medina; die aus 'Iräk, Nagd, Higäz und die übrigen Araber blieben aus, weil sie durch Hungers- noth entkräftet waren und sich auch fürchteten. Die Truppen nahmen ihre Quartiere in den Häusern des Hamüd, Ahmed el-Harith und aller Aschräf, welche auf der feindlichen Seite standen; Muhammed Tschä- wisch liess sechs Personen von den Anhängern Hamüd’s hinrichten. — Nach der Wallfahrt kehrten die Ägyptischen Pilger nach Janbu’ zurück unter Begleitung der Türkischen Truppen und der Armee des Scherf Sa’d, welcher gegen Hamüd vorgehen wollte, nachdem er seinen Bruder Ahmed zu seinem Stellvertreter in Mekka eingesetzt hatte. Im Janbu überlegten sie, ob sie dort bleiben, oder Hamüd umgehen, oder gerades Weges nach Ägypten zurückkehren sollten, sie wählten das letztere, Sa’d blieb mit Muhammed Tschäwisch zurück und liess eine Menge berüchtigter Leute, die es mit Hamüd hielten, festnehmen und in Ketten und Banden legen. 75. Montag d. 6. Gafar 1079 (16. Juli 1668) zog Ahmed ben Zeid mit seinen Truppen von Mekka hinaus nach der Gegend von el- Mab’uth, um dort die Ruhe herzustellen und die Wege sicher zu ma- chen, nachdem er Baschir ben Suleimän zu seinem Stellvertreter in Mekka DIE SCHERIFE VON. MEKKA IM Xi. (XVIL) JAHRHUNDERT. 67 ernannt hatte. Sad traf am 22. Dsul-Ca’da wieder in Mekka ein und vier Tage nachher kam auch sein Bruder Ahmed zurück. — Am 4. Dsul-Higga brachte ein Abgesandter aus Medina die Nachricht, dass dort ein Mann Namens Hasan Pascha als Commandant von Gidda an- gekommen sei mit dem Auftrage vom Sultan, sich die Verhältnisse in den beiden heil. Städten genau anzusehen; die Truppen von Medina und die höchsten Beamten seien ausgezogen und ihm in einem grossen Zuge entgegen gegangen. Der Grund seines Kommens war, dass die Einwohner von Medina sich bei dem Sultan über den Scherif Sa’d be- schwert hatten. Als Hasan Pascha Medina verlies, um sich nach Mekka zu begeben, rief ein Herold auf dem Wege aus: »das Land ge- hört dem Sultan«, ohne den Scherif Sa’d zu erwähnen. Mittlerweile traf die Ägyptische Pilgercarawane in Mekka ein und der Sckerif wurde wie gewöhnlich mit dem Ehren -Mantel bekleidet; dann kamen die Pilger aus Syrien und Nachmittags zog Hasan Pascha mit einer grossen Begleitung ein, bis er an das Friedensthor kam, hier stieg er ab und ging in die Moschee. Am siebten verfügte sich der Scherif zu dem Emir der Syrischen Pilger und empfing ebenfalls wie gewöhnlich seinen Ehren-Mantel. Es war Sitte, dass unter die Einwohner von Mekka Geld ausgetheilt wurde, ehe der Zug nach dem ’Arafa seinen Anfang nahm, das geschah diesmal nicht und viele schlossen sich desshalb von dem Zuge aus. Die bisherigen und die neu eintretenden Umstände machten den Scherif Sa’d so verdrossen, dass er erklärte: wenn der Yascha die Befehle, die er in Händen hat, nicht vorzeigt, damit wir sehen, ob sie erlogen oder wahr sind, so werde ich in diesem Jahre die Wallfahrt nicht mitmachen. Er liess ihn und die Emire hiervon be- nachrichtigen und bediente sich dabei sehr harter Ausdrücke, es ent- stand in der Stadt eine allgemeine Bewegung, die Märkte wurden auf- gehoben, die Thüren verschlossen, die Strassen wurden leer. Sa’d liess seine Truppen sich versammeln und stand zum Kampfe bereit, da kamen die Emire und Oberotficiere zu ihm um ihn durch Bitten zur Theilnahme an der Wallfahrt zu bewegen; endlich liess er durch einen Herold den Leuten den Beginn der Wallfahrt ausrufen, er ging selbst mit zum E92 68 F. WÜSTENFELD, ’Arafa hinauf und es fiel weiter nichts störendes vor. Nach der Rück- kehr gingen mehrere zwischen ihnen hin und her um eine Aussöhnung herbeizuführen, unter anderen ’Assäf ben Ferrüch der Emir der Syrischen Pilger, und nach dem Abendgebete des 2. Muharram 1080 (2. Juni 1669) kam hinter dem Betplatze der Hanefiten in Gegenwart von Hohen und Niedrigen eine Zusammenkunft des Scherif und des Pascha zu Stande, nach welcher jeder von beiden in seine Wohnung zurückkehrte. Jeder schickte zu dem anderen seine Trommler und liess die Trommeln schlagen, jeder liess dem anderen kostbare Geschenke überreichen, und am 8. Muharram gegen Abend begab sich der Scherif Sa’d mit seinem Bruder Ahmed zu Hasan Pascha. Er empfing sie mit aller Ehre und Höflichkeit und als sie aufstanden, bekleidete er sie mit einem schönen Mantel, wie er für jeden passte und sie gingen von ihm fort. Am 10. wollte Hasan Pascha nach Gidda aufbrechen und begab sich am Abend noch zu dem Scherif; er verweilte bei ihm eine Stunde, aber von den dargereichten Speisen ass er nichts unter dem Vorgeben, dass er faste; als er fortging, liess ihm Sa’d ein gesatteltes schön aufgeputztes Pferd vorführen. — Gleich nach seinem Einzuge in Gidda liess Hasan Pascha die Thore schliessen und verübte Dinge, deren Beschreibung zu lang sein würde. 76. Am 7. Dsul-Higga') des gedachten Jahres ernannte der Scherif Sa’d seinen Bruder Ahmed zum Mitregenten und liess dies öffentlich bekannt machen, der Prediger musste ihn in das Gebet auf der Kanzel einschliessen. Hasan Pascha, welcher schon zur Wallfahrt eingetroffen war, schickte seine Trommler zu ihm und drei Tage wurden vor seinem Hause die Trommeln geschlagen, und mit dem zweiten Pilgerzuge kam vom Sultan ein Ehren-Mantel für Sad und zugleich für seinen Bruder. Hasan Pascha hatte indess nicht aufgehört, dem Scherif in dessen Be- fugnissen und Verordnungen entgegenzutreten, er hatte sich den grössten 1) Im Texte steht das Datum am 17. Dsul -Higga, was nicht richtig sein kann, da es vor der Wallfahrt, die am 9. oder 10. Dsul-Higga beginnt, liegen muss; möglich ist, dass „am 17. Dsul-Ca’da“ gelesen werden muss. DIE SCHERIFE VON MERKKA IM X. (XVII) JAHRHUNDERT. 69 Theil der Einkünfte von Gidda angemasst und der Scherif war gutwillig genug, sich dies gefallen zu lassen, seine Nachgiebigkeit half ihm aber zu nichts. Da, am dritten Tage von Minä, Nachmittags, als Hasan Pascha mit einem grossen Haufen zum Steinwerfen eilte und von seinen Truppen umgeben bei 'Acaba stand, wurde von drei Männern mit drei Kugeln nach ihm geschossen, sodass er aufs Gesicht in den Staub fiel; seine Soldaten traten an ihn heran und legten ihn auf ein Tragbrett, sie waren sehr bestürzt über das Unglück, welches sie hierdurch be- troffen hatte. Sie stiegen mit ihm nach Mekka hinab und fingen an, jeden den sie auf dem Wege begegneten, zu tödten. Als sie in die Stadt kamen, verschanzten sie sich in ihren Häusern, eine Abtheilung von ihnen trat in die Moschee mit Waffen und Feuer, sie schossen von da nach der Wohnung des Scherif, richteten die Kanonen nach allen vier Seiten und stellten aufs sorgfältigste Wachen aus. Der Scherif kam dann mit seinen Truppen und den Aschräf nach Mekka vollständig ge- rüstet, die Emire traten sogleich zusammen und waren einstimmig der Ansicht, dass der Pascha die Einnahmen, welche er sich in Gidda an- gemasst hatte, sie betrugen die Summe von 30000 'Thalern, herausge- ben müsse, sie wussten aber den Scherif dahin zu bestimmen, dass er ihm den dritten Theil erliess, und er erhielt 20000. 77. Hasan Pascha konnte nun nicht länger in Mekka bleiben, er schickte einige aus seinem Gefolge nach Gidda und reiste mit den Ägypsischen Pilgern nach Medina. Hier blieb er und hier kam zu ihm der Prinz Muhammed ben Ahmed ben el-Harith, welchen er da- hin bestimmte zu seinem Vater Ahmed zu gehen und ihn zu bereden zu ihm nach Medina zu kommen. Sobald er erschien, bekleidete er ihn mit dem Ehren-Mantel, liess ihn zum Herrscher ausrufen und befahl auf der Kanzel für ihn zu beten und das Gebet für Sa’d nicht mehr zu sprechen. Sa’d hatte in Begleitung der Pilger oder gleich nach ih- nen Mekka verlassen, war bis Janbu’ mitgegangen und dort geblieben, und als er erfuhr, was Hasan Pascha gethan hatte, schickte er an Ahmed ben el- Harith einen Brief des Inhalts: Wenn die Anlegung des Herrscher-Mantels, von der wir gehört haben, von dir selbst ausgegan- 70 F. WÜSTENFELD, gen ist, so hast du die meiste Anwartschaft darauf, ein Mann wie du ist dafür der passendste und würdigste, denn du bist der Familien -Äl- teste und im Besitz aller Vorzüge und eines entsprechenden Vermögens; wenn ferner der Befehl dazu durch ein ausdrückliches Schreiben des Sul- tans gegeben ist, so gehorchen wir demselben ohne Widerstreben, wenn aber das Gegentheil der Fall ist und die Sache nur auf den Erdichtun- gen dieses ungerechten, treulosen, und auf den Schönschreibereien die- ses verächtlichen, unsaubern Menschen beruht, dann erfordert es deine Klugheit, dass er wegen seiner Windbeuteleien verachtet und wegen seiner bunten Gesellschaft und seiner zusammengelaufenen Soldaten zum Spott gemacht werde. — Hierauf erhielt er von Ibn el-Harith die Ant- wort: Die Sache ist nicht auf meinen Wunsch geschehen, ich bin dazu gezwungen, ich weiss sehr wohl, dass dieser Anfang noch kein Ende hat. 78. Hasan Pascha setzte voraus, dass Sad die Absicht habe ge- gen ihn heran zu kommen, und rüstete sich zum Kampfe; er liess nahe an 200 eiserne Kugeln anfertigen, genannt „U8 Bomben, welche mit Blei und Eisen gefüllt und aus der Ferne gegen die feindliche Armee abgeschossen werden; so oft er aber ausmarschiren wollte, hielt ihn Ibn el-Hägib (?) davon zurück. Sa’d und Ahmed beabsichtigten nun nach Medina zu gehen und bereiteten sich zum Kampfe vor. — Hamüd sass ruhig in el-Mab’üth auf dem nach dem Prinzen Muhammed el-Harith benannten Frühlings - Aufenthalte, da kam zu ihm der Prinz Ahmed ben Hasan ben Harräz als Abgesandter von Ibn el-Harith und Hasan Pascha mit zwei Schreiben, worin sie ihn aufforderten zu ihnen zu kom- men und sich mit ihnen zu vereinigen; sie versprachen ihm alles, was er wünschte und was sie im einzelnen anführien. Hamüd besann sich einen Augenblick, dann sagte er: mir ist, als käme morgen noch ein Bote von Sa’d, wenn er nicht noch heute Abend kommt. Und noch vor Abend kam ein Reiter, er wurde zu ihm geführt und zog zwei Briefe von Sad und Ahmed hervor, worin sie ihn dringend aufforder- ten zu ihnen zu kommen, da Hasan Pascha plötzlich von seinen feind- seligen Gesinnungen zum Kriege, vom Zurückhalten zum Angrift über- gegangen sei. Sad schloss seinen Brief mit den Worten: »Du weisst, DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 71 dass die Sache. die uns betrifft. auch dich betrifft, und ich weiss, wodurch sie beschleunigt werden kann; ich sende dir durch den Boten 1000 Di- nare, nun eile! eile! Gott erhalte dir sein Wohlgefallen immerdar !« — Einer der Anwesenden fragte: Zu wem willst du nun gehen? Er ant- wortete: Zu Sa’d. der die vortrefllichsten Eigenschaften besitzt, er ist mir durch nahe Blutsverwandtschaft verbunden und ich würde ihn selbst gegen meinen Vater, wenn er mir entgegen träte, in Schutz nehmen. Am zweiten Tage danach liess er die Zelte abbrechen, setzte sich zu Pferde, verliess die Wohnungen und begab sich zu Sad und seinem Bruder, welche sich damals an einem Orte Namens Mulga befanden. Zu gleicher Zeit traf die Nachricht ein, dass Hasan Pascha abgesetzt und nach Constantinopel vorgefordert sei; er reiste also von Medina ab und starb auf dem Wege nach Gazza und wurde dort begraben. Für den Scherif Sa’d kamen die Ehren-Kleider von dem Wezir aus Ägypten, bei ihrer Übersendung war irgend eine List angewandt. 79. Am letzten Dsul-Ca’da des genannten Jahres kam Muhammed Tschäwisch 'mit einer Armee von 4 bis 5000 Mann, einige Tage vor der Ankunft der Pilgercarawane, er schlug seine Zelte unterhalb Mekka nach el-Zähir zu auf, ebenso die Soldaten, welche dann zu fünf bis zehn Mann die Moschee besuchten und in ihre Zelte zurückkehrten. Hierauf traf der Ägyptische Zug ein, mit welchem der Scherif den gewöhnlichen Ehren-Mantel erhielt, und zuletzt der Syrische Zug, mit ihm der Wezir Husein Pascha, Präfect von Syrien, und gegen 3000 Soldaten; er hatte Vollmacht ganz nach seinem Gutdünken zu verfah- ren. Am 7. Dsul-Higga zog der Scherif Sa’d hinaus um wie gewöhn- lich dem Emir des Syrischen Zuges entgegen zu kommen, er erhielt indess die Aufforderung in das Zelt des Emir einzutreten; dazu hatte er aber keine Lust, weil es gegen die Sitte seiner Vorfaren war, die Bo- ten gingen noch mehrmals hin und her, er willigte aber nicht ein, son- dern drehte mit dem Zügel sein Pferd um und kehrte auf dem Wege von Schubeika nach Mekka zurück. Man fürchtete, dass ein Aufruhr entstehen würde, und schickte ihm den Ehren-Mantel auf halbem Wege nach, dann zogen die Pilger nach dem ’Arafa hinauf. Am Volkstage, 72 F. WÜSTENFELD, d. i. der zweite von den Tagen bei Minä, gingen Abgeordnete des Sche- rif zu dem Emir des Syrischen Zuges wegen des den Ehren-Mantel, den er an dem "Tage angelegt hatte, gewöhnlich begleitenden Schreibens des Sultans, da wurde es vorgelesen, so dass man es von nah und fern hö- ren konnte, aber zu ihm selbst wurde es nicht gebracht. Nun merkte er, dass er durch diese Truppen abgesetzt werden solle, und er dachte ihnen mit Gewalt entgegen zu treten, dann aber zog er vor, sich zu- rückzuziehen und ritt mit seiner Begleitung zu Pferde und zu Üa- mele davon. 80. Am Nachmittage des 12. erschien alsdann Husein Pascha mit Muhammed Tschäwisch, den Emiren der Carawanen und den Grossen des Reiches und liessen die Aschräf zu einer Versammlung herbeirufen, darunter waren die Prinzen Ahmed ben el-Harith, Baschir ben Sulei- män und Barakät ben Muhammed ben Ibrähim, man zeigte ihnen einen Befehl des Sultans, wonach Barakät zum Scherif von Mekka ernannt war; auf der Stelle wurde er mit dem Ehren-Mantel des Sultans be- kleidet und er stieg von Mina hinab und begab sich in die Wohnung seines Vaters in der sogen. Xielb sö; Dhä’ina Gasse. 81. In dieser Wallfahrtszeit waren auch Schreiben an die Prinzen Ahmed ben el-Harith, Hamüd und Baschir ben Suleimän gekommen, alle in gleichem Sinne, nur in der Fassung verschieden; dasjenige an den Prinzen Hamüd lautete wörtlich: Höchste Haarlocke des Häschim, Scheich aller lobenswerthen edlen Eigenschaften, Prinz Hamüd! möge Gott deine Halsbänder aufreihen und deine Neider verderben! Es ist euch nicht unbekannt, dass die Ka’ba das heil. Haus und der Ort ist, um welchen die Wanderer des Isläm ihre Umgänge halten, es ist dies das erste Haus. welches den Menschen errichtet wurde und dessen Grund auf die Gottesfurcht gegründet wurde. Es hat auch unter der jetzigen hohen Regierung nicht aufgehört für seine Bewohner ein siche- rer Schutz gegen Unglücksfälle zu sein und ein Garten, welcher an den schönsten lieblichsten Früchten Überfluss hat, bis der Prinz Sa’d schänd- liche Dinge verübt hat, bei denen Säuglinge zu Greisen werden soll- ten. Das war ıhm aber noch nicht genug. bis er den Einwohnern der DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 73 schönen Stadt den Strick zum Erdrosseln festgezogen und ihnen den Becher des Todes bis auf die Neige zu kosten gegeben hat. Als dieser Zustand das erhabene Ohr des Sultans erreichte, befahl er ihn von der Regierung in Mekka zu entfernen und sie dem Scheich Barakät zu über- tragen, damit er dort aufs beste die Herrschaft führe. Ihr sollt ihm Hülfe und Beistand sein, ihn ermahnen und berathen, und alle diejeni- gen, welche ihren Zweig von dem Baume der hehren Fätima ableiten, und deren Geschlecht mit den Imamen der edlen Religion zusammen- hängt, die führet auf den Weg des Guten und des Heils und weiset sie zurecht auf die Pfade der Rechtschaffenheit und des Glückes; an euch ist es, die Verehrung und Hochachtung, die ihr gelobt habt, zu beweisen, und Gottes Fürsorge empfehlen wir alles, was wir gesagt haben. Mukibbi gebraucht in dem Vorhergehenden und auch in dem Folgenden zuweilen die Worte »in dem genannten Jahre«, man muss aber oft weit zurückgehen, ehe man eine Jahreszahl findet, die dann nicht passt; er hat offenbar seine Nachrichten aus einer nach Jahren geordneten Chronik genommen und wörtlich abgeschrieben, ohne daran zu denken, dass er das betreffende Jahr gar nicht genannt hat. Einen Anhalt für die Zeitrechnung gewinnt man durch die kurze Nachricht über den oben erwähn- ten zum Scherif ernannten Prinzen Ahmed ben Muhammed, welcher aber in Mekka nicht zur Regierung kam, und durch die Angabe des Todesjahres und der Regierungs- zeit des Nachfolgers Barakät, welche indess auch nicht ganz genau ist, wonach aber die letzten Ereignisse in den Schluss des Jahres 1082 fallen, 82. Ahmed ben Muhammed el-Harith ben el-Hasan war ein so be- gabter, einsichtiger und kluger Mann, dass er von den Regenten von Mekka in allen ihren Angelegenheiten zu Rathe gezogen wurde, und wenn er in einer Sache sein Urtheil abgegeben hatte, wagte keiner ihm zu widersprechen, weil er immer das Richtige traf. Als der Streit zwi- schen dem Scherif Sa’d ben Zeid und Hasan Pascha dem Commandanten von Gidda ausbrach und letzterer sich nach Medina begab, liess er den Prinzen Ahmed dahin kommen und übertrug ihm die Regierung; er kam aber damit nicht zu Stande, weil er am 9. Ragab 1085 (9. Oct. 1674) in Mekka starb; er wurde in dem Mausoleum seines Grossvaters des Scherif Hasan an der Westseite beigesetzt. Er hinterliess mehrere ruhm- Hist.-philol. Classe. XXXIL 5. K 74 F. WÜSTENFELD, reiche Söhne, der älteste, Prinz Muhammed, war ebenso durch seinen Edelmuth, wie durch seine Tapferkeit bekannt und an Freigebigkeit kam ihm unter den Zeitgenossen keiner der Aschräf gleich. Sein Bru- der, Prinz Näcir, war einer der gescheitesten und klügsten unter den Aschräf, zu dem sie in schwierigen Fragen ihre Zuflucht nahmen; der Scherif Barakät pflegte zu sagen: Ich fürchte mich vor keinem der Aschräf so, wie vor Näcir. In diese Zeit gehören die beiden folgenden Gelehrten. 83. Imäm ed-din ben Ahmed ben ’Isä el-Murschidi el-Omari el- Haneff, ein Sohn des Ahmed el-Murschidi, wurde in Mekka geboren und nachdem er sich bei dem Vorleser Ahmed Iskander den Coran voll- kommen eingeprägt hatte, lernte er auch den Thesaurus über das Hane- fitische Recht (Hagi 10900) und die Hämilia auswendig und sagte beide seinem Oheim Hanif ed-din her. Er besuchte dann dessen Vor- lesungen über das Hanefitische Recht, trieb die Syntax bei Abdallah Bäkuscheir, hörte bei ’Isä el-Magribi el-Ga’farl (+ 1080) und Muhammed ben Suleimän und las bei Muhammed el-Schilli Bä’alawi einen Theil des Bochäri, die Virtutes Prophetae des Tirmidsi, den Commentar zu den 40 Traditionen des Nawawi und mehrere Bücher über Arabische Gram- matik; im Erbrecht und in der Rechenkunst war Ahmed ben Alı Bä- kuscheir sein Lehrer. Er trieb seine Studien sehr eifrig, besonders die juristischen, und erhielt den Magister-Mantel von dem gelehrten Abd el-rahman el-Idrisi el-Magribi (+ 1085). Er wurde zum Mufti von Mekka ernannt und verwaltete sein Amt in der schönsten Weise, bis er Montag den 15. Gumädä II. 1085 (16. Sept. 1674) starb; er wurde auf dem Ma’lät Todtenhofe in dem Mausoleum der Chadiga links vom Ausgange aus der Kapelle begraben und einige Jahre nachher, als der Prinz Ibrä- him ben Muhammed, der Bruder des Scherif Barakät neben ihm beige- sezt war, wurde über ihnen ein hoher Bau aufgeführt. 84. Ali ben Muhammed ben Abd el-rahim ben Muhibb ed-din ben Ajjub el-Ajjübi el-Schäfii wurde in Mekka geboren, und nachdem er den Corän, el-Irschaäd, die Alftja des Ibn Mälik über Grammatik DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 75 und die Alftja des 'Iraki über die Grundwissenschaften der Traditionen auswendig gelernt hatte, machte er seine Studien unter den Scheichen Abd el-’aziz ben Muhammed el-Zamzami und Muhammed ben Abd el- mun’im el-Täiff und besuchte alle Vorlesungen des Schams ed-din Muham- med el-Bäbili (-1072), während seines Aufenthaltes in Mekka, welcher ihn als Repetenten annahm. Die meisten seiner Lehrer überreichten ihm das Licentiaten-Diplom und er fing dann an in der heil. Moschee Unterricht zu geben und Vorlesungen zu halten und in seinem 40. Jahre betrat er die Canzel. Bei einer durch Regenmangel entstandenen Theurung erhielt er von dem Scherif Zeid den Auftrag das Gebet um Regen so zläwxwS) zu halten, das war aber einigen so unangenehm, dass sie vor Ärger im Gesichte gelb wurden, als hätten sie &äwuJ} le die Wasser- sucht, es kam aber für ihn die grossherrliche Bestätigung als Prediger und er erhielt nun von dem Scherif Sa’d!), dem Oberaufseher des Hei- ligthums ’Imäd und dem Cadhi von Mekka den Befehl, das Gebet zu verrichten und er sprach täglich ein anderes; ein Beweis seiner grossen Begabung. Er verfasste eine Abhandlung zum Lobe des Cadhi von Mekka Ahmed el-Bajädhi (1098) unter dem Titel SA sul) nes »die hohen erhabenen Schlösser zum Lobe des Ahmed Cadhi von Mekka dem ruhmreichen«. Er starb im J. 1086 (1675). XII. Barakät ben Muhammed. 85. Nachdem der Scherif Barakät in der obenbeschriebenen Weise auf das bestimmteste in die Regierung eingesetzt war, zog der Scherif Sa’d von Mekka ab. Da von ihm Feindseligkeiten zu erwarten waren, ging Barakät, um ihn zu verfolgen, mit der Armee hinter ihm her auf dem Wege über el-Thamija nach el-Täif, welchen Sa’d genommen hatte. In el-Täif hatte Sa’d sein Lager aufgeschlagen, hob es aber nach kurzer Zeit wieder auf und ging weiter über ’Abbäsa und Turaba nach Bischa, 1) Das deutet darauf hin, dass der Vorfall in das Jahr des Regierungswechsels 1077 zu setzen ist. K2 76 F. WÜSTENFELD, der Besitzung der Scherife von Mekka in Jemen. Barakät war ihm immer gefolgt bis in die Nähe von Turaba, von wo er nach el-Mab’üth, dann nach el-Täif zurückkehrte, und nachdem er sich hier einige Zeit aufgehalten hatte, traf er wieder in Mekka ein. Er stand bei der Re- gierung in hoher Achtung, das von ihr gegebene Wort wurde fest ge- halten wegen der vielen Beweise von Güte, die er gab; den Aschräf that er viel Gutes und war ihnen gewogen, sie erstarkten zu seiner Zeit, ihre Macht nahm zu, ihr Vermögen mehrte sich und deshalb blieben sie ihm alle, gross und klein, gehorsam. Er zog mit ihnen aus um die Nomaden Araber in el-Furu’ zwischen Mekka und Medina und an an- deren Orten zu bekriegen und war mit den Aschräf stets siegreich; die Wege wurden sicher, die Kaufleute machten gute Geschäfte und beson- ders die Pilger kamen in langen Zügen. 86. So lebte er ruhig und zufrieden, bis der Prinz Ahmed ben Galib mit etwa dreissig Aschräf aus der Familie Mas’üd und anderen sich gegen ihn auflehnte; die übrigen Aschräf suchten den Frieden herzu- stellen, aber vergebens, die Aufrührer verliessen Mekka, gingen nach el-Rukäni!) in Wädi Marr, sammelten sich dort, rüsteten sich und bra- chen dann auf, um sich an den Hof des Sultans zu begeben. Sie kamen nach Damascus, der Statthalter Husein Pascha liess ihnen ein grosses Haus als Wohnung anweisen, sorgte für alle ihre Bedürfnisse und be- handelte sie mit allen Ehren; er schickte einen Abgeordneten an die hohe Pforte, welcher von ihrer Angelegenheit Kenntnis geben sollte, und sie erhielten den Bescheid ihre Beschwerden schriftlich einzureichen. Nachdem sie das Schriftstück abgefasst hatten, sandten sie zwei von ihnen, die Prinzen Muhammed ben Musäid und Baschir ben Mubärak ben Fadhl, damit ab und diese erhielten das Versprechen, dass ihre Klagen abgestellt werden sollten. — Als Ibn Gälib mit seinen Genossen sich aus Mekka entfernt hatte, veranlasste der Scherif Barakät die Aschräf ihnen mit aller Anstrengung zu folgen. um sie einzuholen und ihnen zu erklären, dass er ihren Wünschen in jeder Weise entgegen- 1) eine wasserreiche eultivirte Gegend. s. Chroniken von Mekka. Il. 106. DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 77 kommen wollte, °a der Einkünfte des Landes sollten ihnen überlassen werden, er würde sich mit ‘Ja begnügen; sie nahmen dies nicht an, aber in diesem Sinne erfolgte später die Entscheidung des Sultans. 87. Am 21.Rabi I. entstand in Mekka ein Aufruhr. Die Ver- anlassung war, dass ein Mann von den Ägyptischen Truppen mit einem Diener des Prinzen Hasan ben Hamüd ben Abdallah bei den jelp Ba- zäbiz') auf dem Wege des Schnellganges Streit bekam; der Soldat schlug den Diener und nahm ihm seine Waffen ab. Der Prinz Hasan fasste dies als eine Beschimpfung der Aschräf auf und diese versammelten sich mit ihren Sklaven bei dem Prinzen Muhammed ben Ahmed ben Abdallah; ein Haufen von etwa 50 Sklaven mit blanken Waffen 208 nach el-Marwa, dem einen Endpunkte des Schnellganges, die Türken nahmen Reissaus und jene wollten schon umkehren, da bewarfen sie einige der Türken, die in jenem Quartier wohnten, mit Steinen. Die Sklaven versuchten nun zu ihnen einzudringen und erbrachen eine der Buden, welche unten vor dem Hause standen, in der Meinung, dass hier der Eingang in die Wohnung sei, und fanden sie mit eisernem Geschirr und Hausgeräth angefüllt; sie stahlen alles daraus und machten es mit einer anderen Bude ebenso. Etwa drei von den Türken wurden von ihnen mit ihren Waffen verwundet, einen anderen tödteten sie in der Nachbarschaft von el-Marwa, wo er sich von einem Bader schröpfen liess, dann gingen sie fort. Die Türken wurden ganz aufgebracht, gin- gen zu dem Oadhi und schickten zu dem Scherif um Genugthuung zu fordern; man suchte sie zu beschwichtigen, aber vergebens. Sie zogen vor das Haus des Scherif und das Haus des Prinzen Ahmed ben el- Harith, dort waren mehrere von den Soldaten des Scherif versammelt, welche von dem Hause des Harith herab schossen und wieder zwei von den Türken tödteten, sodass die anderen umkehrten. Der Scherif Ba- rakät sandte zu den Aschräf, um von ihnen Genugthuung zu fordern, sie weigerten sich, gingen hinaus zu dem Scheich Mahmud und sagten: 1) Dies scheinen Merkzeichen an der Seite des Weges zu sein, von wo der letzte etwas steilere Anstieg desselben mit einiger 5; bazbaza Anstrengung und doch im schnelleren Schritt zurückgelegt wird. 18 F. WÜSTENFELD, wer Genugthuung fordert, mag zu uns kommen. Die Sklaven, selbst die des Scherif Barakät und des Commandanten von Mekka General Ahmed ben Gauhar zogen hinaus nach dem Teiche Mägin, dort fanden sie eine Anzahl Türken um das Mittagsmahl gelagert, sie nahmen ihnen alles, was sie bei sich hatten, plünderten sie aus und trieben ihnen nahe an 400 Stück Schaafe fort. Nun schickte der Scherif Barakät seinen Bruder ’Amr') hin, welcher die Sklaven zurückbrachte, und um den Aufruhr zu dämpfen, befahl er, zwei Sklaven, welche wegen eines Dieb- stahls ins Gefängniss gesteckt waren, zu erdrosseln; dies geschah, aber die Gemüther der Türken wurden dadurch nicht beruhigt. Der Prinz Jahja ben Barakät, welcher bei Nacht die Stadt durchstrich, traf zwei Sklaven, welche stehlen wollten, er schlug ihnen die Köpfe ab und warf ihre Leichen unter einen Feigenbaum bei el-Malät, nun gaben sich die Türken zufrieden; die Aschräf verständigten sich mit dem Scherif,kam en sämmtlich nach Mekka herein und es entstand zwischen ihnen ein Einvernehmen, sodass nachher eine Erkaltung nicht wieder eintrat und die Sache Bestand hatte. 88. Am 22. Dsul-Higga 1089 (22. Febr. 1679) fand in Medina eine Überschwemmung statt, welche unterhalb der Stadt viele Häuser zerstörte und fast in das Ägyptische Thor eingetreten wäre; sie dauerte fünf Tage, indess kamen dabei nur eine oder zwei Personen ums Le- ben. — In demselben Jahre war in dem Orte el-Saläma und in der Umgegend im Gebiete von el-Täif ein starker Hagel gefallen mit sol- cher Heftigkeit, dass er an die Mauern und Thüren wie Kugeln an- schlug; die meisten Stücke waren so gross wie Taubeneier, einige wie Hühnereier, einzelne sollen ein Pfund gewogen haben; Kessel, welche davon getroffen wurden, waren zerschlagen, die Früchte in den Gärten waren verdorben, viele 'Thiere verwundet, einige sogar getödtet. — Am 22. Dsul-Higga trat in Mekka eine grosse Überschwemmung ein, die Bäche strömten und zerstörten viele Häuser, unzähliges Hausgeräth ging zu Grunde und gegen 300 Menschen ertranken; das Wasser trat in die 1) Hier ist einmal „e Omar gedruckt, in der Folge immer „„e Amr. DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 79 Moschee und stieg über den Abrahams-Platz und den Platz der Mäli- kiten und Hanbaliten und erreichte die Thür der Kaba. Die Ägypti- schen Pilger waren zu der Zeit auf der Rückreise begriffen und der grösste Theil der Ertrunkenen waren Fremde. Die Fluth erreichte eine Höhe von fast zwanzig Stuffen, dann liess der Regen nach, kam aber zum zweiten Male, das Wasser stieg fast ebenso hoch wie das erste Mal, bis der Regen aufhörte. 89. Unter der Regierung des Scherif Barakät wurde die Chäccekia &ıKol2t das berühmte Kloster in Mekka gebaut zwischen den Bazäbtz und dem Mudda’a'), er verwandte darauf bedeutende Summen und hat dadurch grossen Nutzen gestiftet. Er starb in der Nacht auf Donner- stag?) d. 12. Rabf II. 1093 (20. April 1682) nach einer Regierung von 10 Jahren 4 Monaten und 16 Tagen. 90. Abdallah ben Muhammed-Tähir ben Muhammed Gafä el- Täschkendi, dessen Vorfahren aus Täschkend stammten und dessen Va- ver in el-Täif wohnte, welches von einigen Leuten auch Wadi-el-Abbäs 'Abbac-Thal genannt wird, wovon der Sohn den Namen el-Abbäsi er- hielt, war hier oder in Mekka etwa im J. 1023 (1614) geboren und erhielt den Unterricht des Omar ben Abd el-rahim el-Bacri (7 1037), ‚welchen er am längsten von dessen Schülern überlebte. Die Geheim- lehre des Cufismus lernte er von Sälim ben Ahmed Scheichän, dem er viele Jahre anhing, von dem er den Qufiten-Mantel und ein Diplom über alles von ihm überlieferte erhielt und von dem er zu sagen pflegte: Alles, was ich Gutes und Gesegnetes an mir habe, verdanke ich mei- nem Meister Sälim; daher hatte er auch an dem Unterrichte mit dessen Kindern Theil genommen und blieb mit ihnen in seinem späteren Le- ben verbunden. In den juristischen und anderen Fächern waren seine 1) Die Stelle, wo man beim Eintritt in Mekka zuerst die Ka’ba erblickt und wo die Pilger eine Anrufung, ein Gebet aussprechen. 2) Vermuthlich d. 22. Rabi’ II. (20. April), welcher ein Donnerstag war, wie- wohl auch dieser Termin von dem Tage seiner Ernennung d. 12. Dsul-Higga 1082 (S. 72) bis zu seinem Tode gegen die angegebene Regierungszeit noch um einige Tage zu kurz ist. 80 F. WÜSTENFELD, Lehrer Alı Ibn el-Gamäl, Abdallah ben Said Bäkuscheir und Muham- med ben Abd el-mun’im el-Täifi, und als el-Schams Muhammed el-Bä- bili nach Mekka kam, schloss er sich ihm an, wurde mit ihm sehr be- freundet und hörte seine Vorträge. Auch bei Isä el-Magribi und Mu- hammed ben Suleimän hörte er und es wird erzählt, dass er, als el- Nagm el-Gazzi') der berühmte Traditionslehrer aus Damascus die Wall- fahrt machte, mit seinem Lehrer el-Bäbili zu ihm ging, seine Vorle- sungen hörte und von ihm darüber ein Zeugniss erhielt. Den Abd el- rahman el-Idrisi begleitete er auf einer wissenschaftlichen Reise nach Jemen, besuchte Zabid, Mocha, Mauza’ und den grössten Theil von Ti- häma, empfing den Unterricht der berühmtesten Gelehrten und erhielt von sehr vielen das Licentiaten-Diplom. Auf Betrieb seiner Lehrer be- kam er die erste Professur an der heil. Moschee und bildete ausge- zeichnete Schüler, wie Ahmed ben Abu Bekr Scheichän, dessen Bruder Säalım, deren Vetter Muhammed ben Omar, Abdallah ben Sälim el-Bacrı, Ali ben Fadhl el-Tabari, Ahmed ben Abul-Cäsim el-Hili, Muham- med ben Ahmed el-Asadi und Muctafa ben Fath ed-Din. Er starb am 12. Schawwäl 1095 (22. Sept. 1684) in Mekka und wurde in dem Fa- milien-Begräbniss der Banu Scheichän in el-Ma/lät beigesetzt. XII. Sa’ıd ben Barakät. 81. Nicht zwei von den Aschräf widersprachen, als Said ben Ba- rakät zum Nachfolger vorgeschlagen wurde. Nämlich nach dem Tode seines Vaters ging sein Oheim ’Amr mit einer Menge von Aschräf zu dem Cadhi und baten ihn um den Herrscher-Mantel für Said; er fragte sie, ob die Aschräf damit einverstanden seien, und da die Frage bejaht wurde, erhielten sie den Mantel, brachten ihn zu Sa’id und bekleideten ihn damit, ein Herold, der von den Prinzen Husein ben Jahjä und Ab- dallah ben Häschim begleitet wurde, rief im der Stadt seinen Namen aus. Der Scheich Abd el-wähid el-Scheibi, Schlüsselbewahrer der Ka’ba. 1) y 1061 (1651). Vgl. die Geschichtschreiber der Araber Nr. 569. DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 8 hielt nach Sonnenaufgang das Leichengebet für Barakät in Gegenwart der Aschräf, der ’Ulemäs und des Volkes, er wurde seinem letzten Wil- len gemäss in dem Garten des Seifi links von dem Wege nach el-Ma- lät begraben und die Leute befiel bei seinem Tode weder Furcht noch Ansst. Freitag am zweiten Tage nach seinem Tode fand eine grosse Volksversammlung statt auf dem Hatim genannten Platze neben der Ka’ba in Gegenwart der Aschräf, der "Ulemäs und der höchsten Civil- und Militär-Personen und der Scherif Said zeigte ein Schreiben des Sultans vor, welches er ihm übergeben hatte, als ihn sein Vater nach Constantinopel schickte, wonach Said nach dem Tode seines Vaters zur Regierung kommen sollte; es wurde in der Versammlung vorgelesen und fand von keiner Seie Widerspruch. Danach, erst nach dem Tode des Barakät, traf die Verordnung des Sultans ein, welche der Scherif in Bezug auf die Vertheilung der Einkünfte erbeten hatte. Sa’id suchte -das Schreiben zu verheimlichen, allein die Aschräf hatten schon Kennt- niss ‘(davon erhalten, ehe es nach Mekka kam, und forderten es von ihm; 'er legte es also in einer Gerichtssitzung vor und es wurde ‘danach pro- tokollarisch festgestellt, dass ‘die Einkünfte des Landes in vier Theile geiheilt werden sollten, ' für den Scherif von Mekka, 'Aa zur Verthei- lung unter die Prinzen Muhammed ben Ahmed ben Abdallah und Nä- -cir ben Ahmed el-Härith mit mehreren anderen Aschräf, 'das dritte Viertel zur Vertheilung unter die Prinzen Ahmed ben Gälib und Ah- med ben Said mit mehreren anderen und das vierte Viertel zur Ver- theilung unter die Prinzen Amr ben Muhammed und Gälib ben Zämil mit mehreren anderen. Über diese Vertheilung entstanden aber doch Streitigkeiten, Belästigungen und Zänkereien, im Lande wurde gestoh- len und geplündert, man stritt unter einander, was einem jeden zu- komme, das Volk war ohne Führer und es folgte daraus, dass jeder, welcher Antheil an einem Viertel hatte, für sich Schreiber und Diener annahm, welche das, was ihm gebührte, einsammelten. Ibn Gälib ‘brachte Soldaten zusammen, zu denen sich viele Sklaven gesellten., der 'Scherif Said wurde darüber ungehalten und befahl ihnen sich von den Soldaten zu trennen, sie weigerten sich ‘aber, indem sie sagten, dass es Hist.-philol. Classe. XXXLL 5. L 82 F. WÜSTENFELD, die früheren zu einem Viertel berechtigten ebenso gemacht hätten, was die älteren Aschräf bezeugten. Sa’id äusserte, dass ihm die Sache doch noch zweifelhaft sei, und verlangte, dass sich jemand für Ibn Gälib verbürge; dies übernahmen zehn der Aschräf und damit war der Friede zwischen beiden hergestellt. Nun erhielt aber Said die Anzeige, dass ihre Sklaven die Stadt unsicher machten. es wurde desshalb be- schlossen, dass jede Partei der Theilhaber an den Einkünften aus ihrer Mitte einen Mann abordnen solle, welcher mit seiner Abtheilung bei Nacht die Runde durch die Stadt mache. Also schickte Ibn Gälib sei- nen Bruder den Prinzen Hasan aus, Muhammed ben Ahmed seinen Sohn Barakät und der Scherif Said den Prinzen Hamza ben Müsä ben Suleimän mit einem Trupp Reiter und Fussgänger unter Begleitung des Commandanten von Mekka General Ahmed ben Gauhar. | 92. Als die Pilger eintrafen und der Scherif wie gewöhnlich ihnen entgegen zog, begleitete ihn keiner der Aschräf in dem Zuge. Nach- dem dann die Wallfahrtsfeier beendet und die Pilger zurückgekommen waren, lud der Scherif eine Gesellschaft zu sich ein, darunter befand sich Ahmed Pascha der Commandant von Gidda, der Emir der Syrischen Pilgercarawane Qälih Pascha, der Emir des Ägyptischen Zuges Dsul- Fikär Beg, der Emir des gemischten Zuges und die Oberofficiere der die Pilger begleitenden Truppen. Als sie alle versammelt waren, be- klagte er sich über Ahmed ben Gälib wegen der Anwerbung von Sol- daten, dass er sich in der Stadt lästig und widerspenstig gegen ihn zeige, die Aschräf von ihm entfremde und dass von ihm und seinen Leuten Ungesetzlichkeiten in der Stadt begangen würden. Sie schick- ten zu ihm den Prinzen Gälib ben Zämil um ihn herbeizuholen, damit es klar würde, auf wessen Seite die Schuld liege; er weigerte sich in der Wohnung des Scherif zu erscheinen und sagte: Wenn eine Zusam- menkunft gewünscht wird, so mag sie in der Moschee stattfinden, und wenn ihr Beschwerden gegen mich habt, so mag ein Schiedsrichter er- nannt werden, welcher anhört, was ihr gegen mich vorbringt. Sie schickten noch einmal zu ihm und liessen ihm sagen, dass es sich um die Anwerbung von Soldaten und die anderen Beschwerde-Punkte handle, DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVIL) JAHRHUNDERT. 83 worauf er erwiederte: »Das ist ein Übereinkommen zwischen uns aus früherer Zeit, dass ein zu dem Viertheil Berechtigter Soldaten anwer- ben kann, und was eure Behauptung betrifft, dass meine Leute oder meine Soldaten Ungesetzlichkeiten begingen, so lasst durch einen Herold unter allen Leuten ausrufen, ob einer von ihnen sich über Anmed ben Gälib oder seine Leute oder seine Soldaten in irgend etwas zu bekla- gen habe, oder ob sie einem etwas mit Unrecht abgenommen oder einen geschlagen hätten; wenn ihr einen findet, der sich beklagt, so ist das, was der Scherif Said sagt, richtig, wenn nicht, so ist für ihn und für euch kein Klagegrund vorhanden. Was eure Angabe betrifft, dass wir uns von dem Auszuge mit ihm ausgeschlossen hätten, so geschah dies, weil wir fürchteten, dass etwas vorfallen könnte, was uns oder unseren Leuten zugeschrieben würde«. Unterdess hatten sich sämmtliche Aschräf einmüthig versammelt, ihre Pferde waren gesattelt, die Panzer angelegt, sie füllten den Agjäd-Platz bis an den Hügel, der Unwille, welcher eine Beleidigung nicht duldet, regte sich. Als sie die Antwort des Prinzen Ahmed ben Gälib hörten, wussten sie, dass er auf den Scherif weiter keine Rücksicht nehmen würde und sie bemühten sich den Frieden zwischen beiden wieder herzustellen. Es wurde ein schriftlicher Ver- trag aufgesetzt und sie verlangten von Ibn Gälib, dass er dem Scherif einen Besuch machen solle; er kam auch am Abend, der Scherif erwie- derte am folgenden Abend den Besuch und damit war der Friede ge- schlossen. Nach der Wallfahrt liess der Scherif Said durch einen Ausrufer in Mekka bekannt machen, dass alle Fremden, die sich in der Stadt umhertrieben, ausgewiesen werden sollten, was den Leuten grosse Un- bequemlichkeit verursachte, und nachdem die Soldaten mit ihm darüber geredet hatten, nahm er den Befehl zurück. 93. Als Ahmed Pascha der Commandant von Gidda sah, dass (durch den Vergleich der Aschräf) seine Lage (Einnahme) sich ver- schlechterte, legte er Beschlag auf den vierten Theil des Getreides, wel- ches jährlich aus Ägypten als Unterstützung nach Mekka geschickt wurde, und er wollte dies für sich in Besitz nehmen. Dies erfuhren L2 8 F. WÜSTENFELD, die Aschräf und indem, er am Freitag d. 12. Muharram 1095 (31. Dec. 1683) nach Gidda abreisen wollte, kamen sie bei ihm zusammen, nach- dem sie schon mit ihm davon geredet hatten, verhinderten ihn und sagten, er solle nicht eher fortgehen, bis er ihnen das ihrige herausge- geben habe, und er solle nichts behalten, was ihnen gehöre. Er hatte bereits seine Familie und sein Gepäck zur Stadt hinaus, auf dem Wege nach Gidda vorangehen lassen, es entstand ein heftiger Wortwechsel, sie traten zusammen in das Haus des Prinzen Muhammed ben Hamüd, schickten den Prinzen Thucba zu ihm und liessen ihm sagen, wenn er nicht vor seiner Abreise die Aschräf zufrieden stelle, würden sie ihm alle seine Habseliskeiten. die er voraufgeschickt hätte, wegnehmen, seine Frauen entführen und ihn selbst umbringen. Jetzt versprach er ihren Forderungen nachzugeben, sie erklärten sich indess damit nicht zufrie- den, bis er ihnen einen Bürgen stellte; da verbürgte sich für ihn Kürd Ahmed Aga und alle seine Oberofficiere, es wurde darüber ein schrift- licher Vertrag aufgesetzt und darin bemerkt, wenn er eines, ihrer Rechte verweigere, so solle dies als eine Auflehnung gegen das Gesetz und ge- gen den Sultan angesehen. werden. Darauf verliess er Mekka gegen Abend wie ein Flüchtling, nachdem er sich von, ihnen noch einen der ihrigen erbeten hatte, der ihn nach Gidda begleitete, aus Farcht, dass die Beduinen-Araber ihn aufgreifen möchten; dies wurde bewilligt und der Prinz Mubärak ben Näcir mit ihm geschickt. 94. Die Zustände in Mekka wurden immer schlimmer durch die Diebstähle bei Nacht und bei Tage, Häuser und Buden wurden erbro- chen, die Leute unterliessen es Abends spät und Morgens früh zum Ge- bet in die Moschee zu gehen, aus Furcht getödtet oder verwundet zu werden; die Sklaven gingen nur zu acht oder zehn, die Nacht wurde den Leuten in Tag verwandelt; die Mordthaten an den Unterthanen mehrten sich. sodass die Anzahl der im Monat Ramadhän verzeichneten Getödteten sich auf neun Personen belief. Die Einwohner beklagten a) « sich laut über diese Zustände, desshalb schickte der Scherif Said seinen Dolmetsch an die hohe Pforte, um sie von der Verworfenheit in Mekka in Kenntniss zu setzen, wodurch die Stadt ihrem Untergange entgegen DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 85 gehe, und er erbat sich Truppen um die Ordnung herzustellen. Unter- dess flehten die Leute zu Gott, dass er wieder friedliche Zeiten schen- ken möge, und Gott erhörte ihre Bitte, denn der Sultan und die obersten Staatsbeamten waren der Ansicht, dass kein anderer diesen Zustand bessern könne als der Prinz Ahmed ben Zeid und ihm solle also die Regierung übertragen. werden. 95. Der Scherif Said und sein Oheim warteten auf Antwort; am 17. Dsul-Ca’da 1095 (26. Oct. 1684) ritt Said zu Ahmed Pascha dem Commandanten von Gidda, welcher in el-Abtah in der oberen Stadt in dem Garten des Wezir Othmän ben Hamidän wohnte, und blieb bei ihm die kleinere Hälfte der Nacht, dann wollte er den Hügel el-Ha- oün hinaufreiten um sich zu dem Prinzen Gälib ben Zämil zu begeben, welcher in Dsu Tawan wohnte. Als er in die Nähe des Hagün kam, begegnete ihm ein Mann: auf einem leichtgehenden Camele, den fragte er aus, zu welchen Arabern er gehöre. — Zu den Banu Cachr. — Hast du einen Brief von Jahja ben Barakät bei dir? — Nein! — Dieser Prinz Jahja war nämlich der Syrischen Pilgercarawane entgegen gegan- gen. Nun wollte der Scherif den Mann schlagen lassen, um ein Ge-. ständniss von ihm herauszubringen. und drohte ihn zu tödten, da ver- sicherte er, er sei von Ahmed ben: Zeid an den Prinzen Ahmed ben Gälib abgesandt, jener sei’ zum Statthalter von Mekka ernannt und habe sich den Syrischen Pilgern bei el-Alä angeschlossen. 96. In der Nacht auf Dienstag d. 29. des genannten Monates ging der Scherif in die Wohnung: seines Oheims des Prinzen Amr und liess; die. Prinzen Gälib ben Zämil, Näcir ben Ahmed el-Harith und Abdal- lah ben Häschim dahin rufen; sie berathschlagten was zu machen sei, um in der Sache ins Klare zu kommen. Sie stimmten darin überein, den Prinzen Musäid ben Sa’d ben Zeid herbeizuziehen, und der Prinz Abdallah ben Häschim übernahm es ihn zu holen und als Musäid in die Wohnung des Prinzen Amr eintrat und sie versammelt sah, setzte er sich zu ihnen. Der Scherif redete ihn an: Prinz Musäid, ich habe um diese Zeit nur zu dir geschickt, um meine Familie deiner Fürsorge zu übergeben, denn dein Oheim Ahmed ist zum Beherrscher in Mekka 86 F. WÜSTENFELD, ernannt und du wirst seine Stelle einnehmen. bis er ankommt. Said sandte hierauf zu den Officieren seiner Truppen und liess ihnen sagen: Dem Prinzen Ahmed ben Zeid ist die Regierung übertragen, tretet in den Dienst eures Herrn. Er ging dann in derselben Nacht hinaus nach Wädi Marr und blieb dort. bis die Ägyptischen Pilger Mekka wieder verliessen, da zog er mit ihnen nach Cähira, wo er sich zur Zeit‘) noch aufhält. XIV. Ahmed ben Zeid. 97. Ahmed ben Zeid ben Muhsin war Theilhaber an dem vierten Theil der Einkünfte, welche sein Bruder der Scherif Sa’d bezogen hatte, gewesen und mit ihm, als er abgesetzt wurde, im Dsul-Higga 1082 über el-Täif nach ihrer Besitzung Bischa in Jemen geflüchtet, wo sie zusam- men blieben, bis Ahmed sich nach Dijara Banu Husein begab, weil hier Hausgenossen und Kinder von ihm wohnten. Er verweilte dort bis zum Dsul-Ca’da des folgenden Jahres und reiste dann zur Wallfahrt nach Medina, wo er in derselben Nacht wie der Syrische Pilgerzug an- kam, dessen Emir ihn aufsuchte, um von ihm etwas über den Plan des damaligen Scherif Barakät zu erfahren. Darauf verliess er Medina und wohnte bei Ahmed ben Rahma, dem Scheich von Harb, bis der Syri- sche Pilgerzug zurückkam, dessen Emir ihm mittheilte, dass Barakät's Plan vollständig gescheitert sei. Im Anfang des J. 1084 (April 1673) besuchte er el-Furu‘, in der Mitte der geraden Strasse zwischen Medina und Mekka, hielt sich hier aber nur kurze Zeit auf; denn als der Sche- rif in der Mitte des Jahres zum Kriege gegen Harb auszog, eilte Ah- med dahın zurück, um bei der Befestigung des Ortes thätig zu sein. Nachdem diese beendigt war, kehrte er wieder nach el-Furu’ zurück und hier kam auch sein Bruder Sa’d zu ihm. Sie hielten sich zwischen el-Wärikia und el-Furu’ auf, meistens an dem letzteren Orte, und als 1) D.i. zur Zeit der Abfassung dieses Artikels, zwischen den Jahren 1096 und etwa 1102. DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XL (XVIL) JAHRHUNDERT. 87 der Scherif im Anfange des J. 1085 die Bewohner von el-Furu’ angriff, zogen sich die beiden nach der Seite von Wädi el-Baki’ im Gebiete von Harb zwischen el-Safar und dem Lande der Banu Ali und ’Auf zurück, wo sie mit ihrem Anhange bis zum Monat Ramadhän blieben. Dann beschlossen sie sich nach der hohen Pforte zu begeben und kamen zu- nächst in die Nähe von Medina und lagerten bei el-Gäba einer Post- station an der Strasse nach Syrien an dem Zusammenflusse der Wasser- läufe westlich von Ohod am letzten Ramadhän und feierten an diesem Orte das Fest der beendigten Fasten. Nachdem sie für ihre nöthigen Reisebedürfnisse gesorgt hatten, brachen sie am 5. Schawwäl nach Da- mascus auf; sie kamen bei keinem der Arabischen Stämme vorüber, ohne von ihm mit Ehren empfangen zu werden, und sehr merkwürdig ist folgender Vorfall. Ohne die Gegend genau zu kennen, hatten sie ihr Lager auf dem Gebiete der Banu Sugeim aufgeschlagen, deren Häupt- ling von dem Scherif Sa’d getödtet war; unvermuthet nahte sich ihnen dessen Sohn mit einem unterthänigen Grusse und ohne daran zu denken, für das Blut seines Vaters Rache zu nehmen, erwies er ihnen alle Ehre, schlachtete für sie Vieh und liess seine Camele für sie melken, ohne Zweifel ein Wunder, welches durch ihren Ahnherrn den Propheten be- wirkt wurde. In ähnlicher Weise erging es ihnen mit allen Beduinen, an denen sie vorüberzogen, mochten sie zusammen oder einzeln sein, bis sie Damascus erreichten; die Einwohner, die Emire, die höchsten Beamten, die ’Ulemäs und das Oberhaupt der dortigen Aschräf kamen ihnen entgegen und führten sie in einem grossen Aufzuge in die Stadt, indem die Aschräf von Damascus auf Befehl ihres Oberhauptes zu Fuss neben ihnen her gingen. Sie blieben dort und der damalige Statthal- ter von Syrien richtete für sie an die Regierung ein Gesuch, an den Hof kommen zu dürfen, und als dies genehmigt wurde, reisten sie zu- nächst nach Adrianopel, wo man ihnen von Seiten der Regierung aufs ehrenvollste begegnete, und wo auch el-Muhibbi mit ihnen zusammen- traf. Sie erhielten dann den Befehl nach Constantinopel zu kommen, und nachdem sie sich dort einige Zeit aufgehalten hatten, wurde dem Scherif Sa’d die Verwaltung von Ma’arrat übertragen, wohin er sich be- 88 F. WÜSTENFELD, gab. Als er der Stelle enthoben wurde, bekam sein Bruder Ahmed die Verwaltung von Tarsus, die er aber nicht antrat, vielmehr blieb er noch einige Zeit in Constantinopel und Muhibbi. welcher seine nähere Be- kanntschaft gemacht hatte und von ihm unterstützt wurde, besuchte ihn oft und dichtete im J. 1089 mehrere Caciden zu seinem Lobe. 98. Ahmed blieb in Constantinopel in verschiedenen Stellungen, bis in Mekka die Streitigkeiten unter den Aschräf entstanden; als der Sultan davon hörte, liess er den Scherif Ahmed zu sich rufen; bei sei- nem Eintritt stand er vor ihm auf, ging mit der grössten Ehrenbezeu- sung auf ihn zu, reichte ihm die Hand im Stehen und sagte: o Gott! segne Muhammed und die Familie Muhammeds! Und der erste Pre- diger des Sultans sprach: O Scherif Ahmed, Higäz wird zur Wüste, ich wünsche, dass du ihm wieder aufhilfst; er wiederholte diese Worte und hing ihm dabei den Mantel um, den er selbst trug. Dann setzte sich der Sultan und hiess auch ihn sich setzen, und als dies geschehen war, wiederholte er seine ersten Worte noch zweimal und Ahmed ant- wortete ihm in höflicher Weise, und zuletzte sagte der Sultan: Wenn die Zeit für ‘etwas gekommen ist, lässt es Gott ans Licht treten. Er befahl dann dem Wezir und den Secretären, für alle seine Bedürfnisse die schriftlichen Anweisungen auszustellen und ‘der Scherif entfernte sich. Nun würde aus dem Marstall des Sultans ein Reitpferd vorge- führt und Ahmed reiste mit Postpferden bis Damascus. Die Pilgerca- rawane war schon abgezogen, Muhibbi, welcher seitdem Schawwäl 1092 (Oct. 1681) wieder in Damascus lebte, begrüsste ihn und wünschte ihm in einigen Versen Glück zu dem Scherifat. Nach einem Aufenthalte von drei Tagen eilte Ahmed weiter, um die Carawane einzuholen, und traf sie in el-Alä. Er betrat Medina, die dortigen Truppen kamen ihm entgegen, er legte den Mantel des Sultans an vor dem heil. Grabe in der Moschee an (derselben Stelle, wo ihn sein Vater angelegt hatte. Am 7. Dsul-Higga 1095 (15. Nov. 1684) hielt er seimen Einzug in Mekka durch ‘das Unterthor, voran vitten (der Cadhi von Mekka und Ahmed Pascha Commandant von Gidda und hinter ihm folgte die Ägyp- tische 'Carawane und sämmitliche Truppen aus Agypten, Syrien und DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XL (XVIL) JAHRHUNDERT. 89 Gidda, es war ein grossartiger Aufzug. Die Wallfahrt ging dann in bester Weise von statten, die Bewohner der beiden heil. Städte empfan- den über seine Ankunft die höchste Freude und er blieb Scherif bis zu seinem Tode am 24. Gumäda I. 1099 (25. Jan. 1688). — Ihm folgte der Sohn seines Bruders XV. Sa’id ben Sa’d. 99. Nach seiner Absetzung wurde XVI. Ahmed ben Gälib. 100. Scherif von Mekka. Bemerkung zu Seite 3. Nach einer von Herrn Prof. Sachau gefälligst vorgenommenen Vergleichung der Berliner Handschrift des Muhibki ist der Name 52» Wabir zu lesen. Hüist.-philol. Classe. XXXLL. 5. M 90 F. WÜSTENFELD, Verzeichniss der Personen-Namen. Die cursiv gedruckten Zahlen correspondiren mit den in der Stamm- tafel unterstehenden. Abdallah b. Ali el-Asadi el-Ballä 60 — b. Hasan b. Abu Numeij 17. 8. VII. 36 — b. Häschim 91. 96. — b. Muhammed Tähir el-Abbäsi 60. 65 — b. Sa’id Bäkuscheir 60—68. 83. 90 — b. Sälim el-Baeri 90 — el-Fäkihi 25 — el-Icämi 56° — el-Kurdi 34 — el-Sindi 24 Abd el-aziz b. Idris 18. 38. 45 — — b. Muhammed el-Zamzami 55. 64. 67. 84 — el-cädir b. Mnhammed Ibn Dhuheira 11 — — b. Muhammed el-Tabari 3. 14. 20. 25. 61—63. — el-gämi’ b. Abu Bekr Baragä 56% — el-karim b. Akmal ed-din el-Cutbi 58 — — b. Hasan 23. 8 — — b. Idris 19. 28 — — b. Muhibb ed-din el-Cutbi 26. 57 — el-malik el-Ieämi 60. 62. 65 — el-muw’in b. Näeir 50. 70. 72 — el-mun’im b. Hasan 75. 8 — el-Muttalib b. Hasan 9. 2. 8. 15. 38 — — b. Muhammed 68 — el-rahim b. Abu Bekr el-Mekki 25 — — b. Hasan 34 Abdel-rahman b. Abdallah Ibn ’Atik 11.13 — — b. Hanif ed-din el-Murschidi 55 — — b. ’Isä el-Murschidi 4.14. 25. 27. 29. 32. 34 — — b. Muhammed el-Imädi 34 — — b. Näeir el-Asch’ari 65 — — Bäwazir 65 — — el-Chijäri 55 — — el-Idrisi el-Magribi 67. 83. 90 — — Karah bäsch 29 — — el-Mahalli 11 — — el-Rassän 12 ’Ibn Abd el-rahman b. Abd el-eädir el- Häschimi 12 Abd el-wähid b. ’Arab 67 — — el-Scheibi 91 Ahmed Pascha, Wezir 29 — — (Commandant von Gidda 92.93.98 — b. Abdallah Ibn Dhuheira 11 — — — Ihn Abd el-raüf 67 — b. Abd el-Muttalib 242. 18. 29—31. V. 32. 54 — b. Ali Ibn ’Allän 56°. 65 — — — Bäkuscheir 65. 83 — — — el-Schanäwi 32. 58 — b. Abu Bekr Scheiehän 90 — b. Abul-Cäsim el-Hilli 48. 90 — b. Chamica b. Barakät 16 — b. el-Fadhl Bäkutheir 53 DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 31 Ahmed b. Gälib 62. 86.91.92. 95.X VI. 100 — b. Gauhar 87. 91 — b. Hagar el-Heithami 24. 25 — b. Hasan b. Harräz 37. 78 — b. Humeida b. Barakät 72. 16 — b. Ibrähim Ibn Dhuheira 4 — b. ’Isä Schihäb ed-din el-Murschidi 14. 34. 54. 62 — b. Jünus 18. 23 — b. Mas’üd b. Hasan 36. 39. 54 — b. Muhammed el-Asadi 68 — — — el-Harith 22. 38. 45. 68. 70. 710802821 87 — — — Abui-’Abbäs el-Makkari 34.55 — — — Ma’cüm 50 — b. Abu Numeij Muhammed 2. 1 — b. Rahma 97 b. Sa’id 91 — b. Schähin el-Kyprosi 17. 22 b. Täg ed-din Ibn Ja’cüb 62 b. Zeid b. Muhsin 56. 60. 48. 71. 74. 75. 94—96. XIV. 97. 98 — el-Ajäschi 34 — el-Anasi 47 — Aulijä 55 — el-Bajädhi 84 — el-Baschüti 33 — el-Caschschäschi 32 — Iskander 83 — el-Hakami 56%. 65 — Karah bäsch, Cadhi 42 — el-Micri 24 — el-Nachali 65 — el-Scharbini 34 Akmal ed-din b. Abd el-karim el-Cutbi 16: 97 Ali, Emir 38 — Pascha in el-Ahsä 17 — b. Ahmed Ibn Ma’cüm 50 — b. Barakät 68. 53 — b. Abu Bekr Ibn el-Gamäl 65. 67. 90 Ali b. Chälid b. Ahmed 51 — b. Fadhl el-Tabari 90 — b. Gärallah Ibn Dhuheira 11. 12. 14. 34, — b. Häschim b. Häzim 74. 49 — b. Heizä’ b. Muhammed el-Harith 42. 38 — b. Muhammed el-Ajjübi 36. 84 — — Sultan el-Herawi el-Cäri 24. 34 — Tahina 12 — el-Icämi 60 Almäs 32 ’Ammär b. Barakät b. Ga’far 77. 50 ’Amr b. Muhammed b. Ibrähim 83. 87. 91. 96 ’Ancä, Familie 70. 72 Asad b. ’Amir 60 Assäf b. Ferrüch 75 Ibn ’Atik s. Abd el-rahman ’Aziz Ahmed Pascha 5 Badr ed-din el-Baranbäli 12 Bahräm 2 Barakät b. Muhammed b. Ahmed 67.91 — — —b. Barakät 1. 1 — — — b. Ibrähim 80. 80. XII. 85 Baschir b. Ahmed b. Abdallah 44. 72 — b. Baschir b. Abu Numeij 69. 18.33 — b. Hasan 14. 8 — b. Mubärak b. el-Fadhl 64. 86 — b. Muhammed 70 — b. Suleimän b. Müsa b. Barakät 78. 45. 70. 75. 80. 81 — el-Habaschi 40—42. 47 Abu Bekr b. Abdallah Ibn ’Atik 11 — — b. Nür ed-din Ali el-Gamäl el- Micri 12. 65 el-Burhän el-Bacänı 65 Cäjitbäi b. Said b. Barakät 73. 29 Cäncüh Pascha 28. 32. 33 Cäsim Sangakdär b. Ahmed el-Mur- schidi 54 M2 92 F. WÜSTENFELD, Abul-Cäsim b. Gäzän 29 — — b. Hamüd 46. 70. 73 Chälid b. Ahmed el-Magribi el- Mäliki 51. 55. 60. 62, Chalifa b. Abul-Farag el-Zamzami 61 Cheir ed-din el-Rümi 34 Chidr b. ’Atäallah el-Maucili 4. 13 Churram Schah b. Selim Schah 34 Banu el-Cutbi 57 Cutb ed-din el-Mekki 24. 57 el-Oäig el-Halebi 39 Gälih Pascha, Emir 91 Cälih b. Sa’d ed-din 34 Galäh ed-din b. Abul-Sa’ädät Ibn Dhu- heira 11 Dhafar b. Surür b. Abu Numeij 70. 29 Dbäfir b. Wädhih 70 Banu Dhuheira 11. 14 Diläwar, Emir 41 Dsul-Fikär Beg, Emir 91 Fahid b. Hasan 10. 8. 16 Abul-Farag el-Muzajjin 65 Färis b. Barakät 68 Fuleifil 35 Gadhanfar 34 Gälib b. Zämil b. Abdallah 49. 70. 91. 92. 96 Girs ed-din el-Chalibi el-Medeni 56% Gärallah b. Amin Ibn Dhuheira 12 Abul-Güd el-Muzajjin 56? Hali Muhammed b. Barakät el-Herawi 16 Hamid el-Sindi 30. 34 Hamüd b. Abdallah 68— 81 Hamza b. Müsä b. Suleimän 91 Hanif ed-din b. Abd el-rahman el-Mur- schidi 55. 83 Hanna bint Ahmed b. Chamica 76. 16 Hasan Pascha, Commandant von Gidda 75—18 — b. Gälib 63. 91 — b. Hamüd b. Abdallah 47. 87 Hasan b. Muhammed el-Bürini 17. 21 — b. Abu Numeij Muhammed 3.1.1. — b. Zeid b. Muhsin 54. 48. 63 el-Hasan el-A’simi 65 Abul-Hasan el-Bekri 24 — — el-Nabatiti 56? Häschim b. Abdallah b. Hasan 28. 44 — bh. Baschir b. Hasan 32. 35 — b. Häzim b. Abu Numeij 77. 49 Heizä’ b. Muhammed el-Harith 23. 37 Humeidha b. Abd el-karim b. Hasan 31.35 Husein Pascha b. Ganbuläds 73. 79. 80. 86 — b. Ahmed Ibn el-Gazeri 17. 19 — b. Banäis 37 — b. Hasan’ 7. 8.. 9: 15 — b. Jahja 87. 68. 91 — b. Zeid b. Muhsin 58. 48 Ibrähim Pascha, Wezir von Ägypten 70 — b. Amin, Secretär 23 — b. Muhammed b. Abdallah 45. 41 — b. Muhammed b. Ibrähim 82. 83 Idris b. Hasan 5. 8. III. 16. 27 ’Imäd, Commandant von Gidda 68. 70.72 Imäm ed-din b. Ahmed el-Murschidi 54. 83 Isa b. Ahmed el-Murschidi 54 ’isä el-Magribi 83 Jäcüt b. Suleimän 23 Jahjä b. Barakät b. Muhammed 86. 37. 95 — b. Muhammed el-Hattäb el-Mäliki 12 — b. Abul-Sa’ädät Ibn Dhuheira 34 Jüsuf, Emir 70. 72 Kitäs, Commandant von Gidda 44. 45 Kurd Ahmed Aga 95 Labbäs, Prinz 72 Ibn Locmän 31 Mahmüd, Emir 35 Margän b. Zein el-'äbidin 18 Mas’üd b. Hasan 16. S. 9. 15 — .b. Idris 17. 28. 33. VI. 35. 54 DIE SCHERIFE VON MEKKA IM XI. (XVII) JAHRHUNDERT. 93 Mubärak b. Baschir b. Hasan 34. 45 — — b. Suleimän 84 — b. Fadhl b. Mas’üd 53. 68 — b. Muhammed el-Harith 21. 68 — b. Näcir 51. 70. 95 Muchbil el-Higämi 33 Mucdir ed-din b. Ahmed el-Murschidi 54 Muclih ed-din el-Rümi 34 Muctafa ben Fath ed-din 90 Muctafä, Emir von Gidda 40 Mudhar b. el-Murtadhi 68 Muhammed b. Abdallah b. Hasan 29. VII. 37 — b. Abdallah el-Tabari 61 — b. Abd el-hakk el-Mäliki 12 — — — el-mun’im el-Täifi 56°. 63. 84. 90 — — — el-mu’ti Ibn Dhuheira 11 — — — el-Muttalib 25. 23 — b. Ahmed b. Abdallah 43. 68. 70, 8091 — — — b. Ali 68 — — — b. Harräz 68 — — — b. Muhammed el-Harith 47. RO: U32 I. 82 — — — el-Asadi el-’Arischi 60. 90 — — — Hakim el-mulk 54. 56. — b. ’Alawi 67 — b. Ali Ibn ’Allän 35. 51. 59. 63 — — — el-Rukrük el-Gazäiri 34 — Ibn ’Ancä 70 — b. Bahräm el-Scherifi 29 — b. el-Cäsim 31. 39 — b. Gärallah Ibn Dhuheira 11 — el-Harith b. Hasan b. Abu Numeij 8. 8 — b. Hasan b. Gicäm 35 — b. Hamüd 48. 93 — b. Muhsin b. Husein 39. 35 — b. Musä’id 67. 86 — b. Muzhir 36 — b. Omar el-Bäz 56° Muhammed b. Omar Scheichän 90 — b. Suleimän 83 — Jahja b. Zeid b. Muhsin 55. 48. 68 69. 71 — Pin 12 — Tschawisch 74. 80 — el-Cudsi 32 — Cutb ed-din 34 — el-Majjäs 33 — Schams ed-din el-Bäbili 67. 84. 90 — — — el-Ramli 34. 51. 56° — el-Schilli 65. 83 — Taki ed-din el-Zubeiri 65 Muhsin b. Husein b. Hasan 20. 16. 18. 1IV.27 Mu’in ed-din b. Ahmed Ibn el-Bakkä 10 Murschid b. Ahmed el-Murschidi 54 Musäid b. Sa’d b. Zeid 96 el-Nädhim 4 Näcir b. Ahmed b. Muhammed el-Ha- rith 20. 82. 91. 96 — b. Zeid b. Muhsin 59. 48 Näfi’ b. Näcir 52. 70 Nämi b. Abd el-Muttalib b. Hasan 26. 31. 1IX#38 Omar Pascha, Wezir von Ägypten 70 — b. Abd el-rahim el-Bacri 56°. 60. 65. 90 Radhi ed-din el-Cäzäni el-Schäfl’i 12 Ragih b. Cäjitbäi 79. 68 — b. Mulham el-Dewadär 29 — b. Abu Sa’id 33 Raschid, General 42 Reihän b. Sälim, General 25 Ridhwän b. Othmän 34 Sa’d b. Zeid b. Muhsin 57. 48. XL 68. 97 Saıd b. Barakät b. Muhammed 85. xml. 91 Sa’id b. Baschir b. Hasan 33. 72 — b. Räschid 37 — b. Sa’d b. Zeid 65. XV. 99 94 F. WÜSTENFELD, DIE SCHERIFE V. MEKKA IM XI. (XVII) JAHRH. Sälim b. Ahmed Ibn Scheichän 32. 58. 67. 90 — el-Sanhüri el-Mäliki 51 Salmän b. ’Aglän b. Thucba 75. 18 el-Schahini d. i. Ahmed b. Schähin el- Kyprosi Schahwän b. Mas’üd 37. 54 Schams ed-din el-Nahräwi 34 — — el-Ramli s. Muhammed Banu Scheichän 52 Suleimän, Commandant von Gidda 46 Surür b. Abd el-mun’im 35. 72 Täg ed-din b. Ahmed Ibn Ja’cüb el- Mäliki 51. 54. 62 29 DET 1888 Taki ed-din b. Fahd-el-Hanefi 12. 25 Abu Tälib b. Hasan 6. 2. 8. 11. II. 15 Thucba b. Abu Numeij Muhammed 2.1 Thucba, Prinz 93 Üzbeg, Emir 70 Wabir b. Muhammed b. Ibrähim 81.45 Zakarija el-Huseini, Cadhi 24 Zeid b. Muhsin b. Husein 338. 31. 37. 40. 54. 68 Zein el-'äbidin b. Näcir 72 Zeinab bint Hasan 12. 8. 18 Zufar, Cadhi 43 Stammtafel der Scherife von Mekka im XI. (XVII) Jahrhundert. Barakät Muhammed Barakät 1 Abu Numeij Muhammed m Van an Barakät Baschir Ahmed ı Hasan Surür Häzim Thucba 2 3 4 jun Nm u Abu „al Husein Muhaumed el-Härith Abd el-Muttalib Fahid vır Abdallah *Zeinab Abd al Kant Biachlin Abd el-mun’im Mas’üd 7 9 10 11 12 15 16 v Mas üd Abd EZ azız Abd Aus IV alten Mubärak Aonal Heiza’ v Ahmed Muhammed ıx Nami Ahmed Häschim vır Muhammed Hamüd Zämil Humeidha Aäschim Sum MinlsenalE Näcir Surür Ahmed Fadhl 2 21 23 2 2 2 27 28 30 35 nn A m 5 BE RX Schahmän x Zeid Muhammed Bass Auirlievaumenl Ali Muhammed: Baschir Ibrähim Abul-Cäsim Hasan Muhammed Gälib Abd el-mu’in Mubärak Näfi’ Mubarak 37 38 39 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 Hasan Muhammed-Jahjä xıy Alle xI sd Ialnerin Nägir Ahmed Barakät xyı Ahmed Hasan Baschir 54 55 59 5 61 62 63 64 av Sm mem N (3 amd 67 Abu Numeij Muhammed Barakät Ahmed Ialacenn Baschtr Surür Häzım iineli 2 Humeidha Ga’far Müsä Sa’ıd rum al Binalies Diteien Biraliim a Ahmed Barakät Suleimän Oäjitbäi Muhammed M Salman 73 74 75 DD ————— nn _ — Hanna Eumsz Baschir Rägih xu Blei Wabir Alb ein A 78 9 76 81 Pe er Mubärak xu Sa'id Jahja 84 Et: Husein 87 ABHANDLUNGEN DER PHYSIKALISCHEN CLASSE DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN. ZWEIUNDDREISSIGSTER BAND. Physikal. Class. XXXIl. 1. N 2 & F # Ai he A > 4 = 2 Sad By N N Über eine Paleoeäne Fauna von Kopenhagen. Von A. von Koenen. I. Theil. Hierzu Tafel I-IN. Vorgelegt in der Sitzung der Königl. Ges. d. Wiss. den 7. Februar 1885. Vorwort. Zur Ergänzung früherer Mittheilungen Forchhammers über das Braunkohlengebirge Dänemarks hatte Johnstrup (Forhandlinger ved de Skandinaviske Naturforskers tiende Möde i Christiania 1868 S. LX'VII) eine kurze Schilderung gegeben von 'Thonen der Braunkohlenformation, welche bei Kopenhagen bei Ausschachtungen für die Gasanstalt gefunden wurden, wo sie auf den jüngsten Schichten der Kreideformation lagen. Er deutete sie wegen dieser Lagerung sowohl als wegen des Habitus ihrer Versteinerungen als älter, als die übrigen dänischen Tertiärbil- dungen. Auf der 11. Skandinavischen Naturforscher-Versammlung zu Kopenhagen (1874 S. 280) erwähnte Mörch, nachdem er Listen von Versteinerungen anderer Fundorte gegeben hatte, welche freilich wohl noch einer Revision bedürfen, auch folgende Arten, welche Johnstrup 1868 bei der Gasanstalt von Kopenhagen gefunden hätte: Bruchstücke eines diekschaligen Nautilus und Pholadomya marga- ritacea Sow. Scala Johnstrupi Mörch n. sp. von welcher S. 297 eine lateinische Diagnose beigefügt wurde, Actaeon simulatum Sow, Dixon Voluta scalaris Dixon Turritella sp? V. devexa Beyr. Natica obovata Dixon Woodia sp. Pleurotoma Morreni de Kon. Turbinolia sp. Aus dem Vorkommen der beiden ersteren folgerte er, dass sie dem A2 4 A. von KOENEN, Eocän angehörten, indessen kommen derartige Formen auch jünger vor; mit Recht hob er jedoch hervor, dass die Gruppe der Scala John- strupi sich in der oberen Kreide und dem älteren Tertiär fände. Durch sorgfältige Ausbeutung späterer Aufschlüsse an gleicher Stelle wurde die Zahl der gefundenen Arten und Individuen erheblich vermehrt, und, nachdem mir Mörch vor Jahren schon einzelne Arten mitgetheilt hatte, übernahm ich es gern, diese Fauna zu bearbeiten, als Prof. Johnstrup mir freundlichst die Benutzung des gesammten Ma- terials zusagte.e. Während ich aber erwartet hatte, die Untersuchung ziemlich schnell beendigen resp. im Allgemeinen auf ein Bestimmen und Identificiren bekannter Arten beschränken zu können, so hatte ich mich hierin gänzlich getäuscht. Schon bei flüchtiger Durchsicht fand ich, dass eine ganze Anzahl von Formen mir durchaus fremd waren, obwohl ich die meisten Arten der bekannten Faunen Belgiens, Frank- reichs und Englands zum Vergleich vorliegen habe; die übrigen Formen zeigten zwar mehr oder minder grosse Übereinstimmung mit bekann- ten, eocänen Arten, aber dabei doch, sofern die Erhaltung eine ganz strenge und genaue Vergleichung gestattete, immer irgend welche kon- stante Unterschiede, mindestens im Embryonalende und der Zwischen- Skulptur. Wenn man nun auch noch so geneigt ist, bei sonstiger Über- einstimmung solche z. Th. geringfügige Unterschiede als lokale zu be- trachten und besonderen Werth ihnen nicht beizulegen, so ist doch ein solches Abweichen bei fast allen Arten ohne Zweifel bedeutungsvoll, und ich durfte ferner nicht ohne Weiteres die vorliegenden Formen mit unge- nügend erhaltenen und oft deshalb ungenügend beschrieben und abgebil- deten Arten identificiren, sondern musste auf das schärfste unterschei- den, schon um irrige Schlüsse auf das Alter dieser Faunen zu verhüten. Da die Fauna aber eine analoge ist, wie etwa die des London-clay und Barton-clay und allenfalls auch des norddeutschen Oligoeän ete., so musste sie älter sein als alle diese Faunen, die ja genügend bekannt sind, und gleichaltrig sein mit einer bisher nur ungenügend oder in einer anderen Facies bekannten, paleocänen Fauna. In der That stellte sich, wie wir am Schluss sehen werden, heraus, dass unsere Fauna etwa vergleichbar ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. b) den 'Thanet-Sands (Syst. Landenien inf. Dumont?, Sables de Bracheux?) ist und eine erhebliche Lücke in unserer Kenntniss der paleocänen Fau- nen ausfüllt. Von grösserem Interesse ist sie aber auch dadurch, dass wir jetzt das Alter gewisser Tertiärgeschiebe besser bestimmen können, welche mir von Seeland bekannt geworden sind, eisenschüssige Sandsteine, reich an einer kleinen Turritella (T. nana) die auch bei Kopenhagen nicht selten ist. Vielleicht ist dies dieselbe kleine Art »aus der Verwandschaft der T. im- bricataria«, die Beyrich (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. IX, S. 185) aus Geschieben von Ystadt in Schweden und von Rügen anführt. Aus demselben Horizont stammen vielleicht auch theilweise die verschwemm- ten Conchylien, die Kade bei Meseritz sammelte (dieselbe Zeitschrift VIII, S. 329). Geschiebe gleichen oder doch ähnlichen Alters sind mir aber auch schon vor Jahren von Gaarden bei Kiel durch Herrn Amtsrichter Mül- ler und von Travemünde durch Herrn Dr. Planeth zugekommen, hell- sraue, feinkörnige, kalkhaltige Sandsteine, ganz ähnlich dem Gestein, welches im Innern der Dentalien etc. von der Gasanstalt bei Kopenhagen steckt, während das diese umhüllende Gestein dunkler, bald mehr san- dig, bald mehr thonig oder glaukonitreich ist. Da nun neueres, grösseres Material aus denselben Schichten von Kopenhagen voraussichtlich nicht so bald zum Vorschein kommen wird, habe ich alle diejenigen Formen aufgeführt, deren Erhaltung eine nä- here Bestimmung gestattete resp. eine Beschreibung und Abbildung, nach welcher sie mit hinreichender Sicherheit später wieder erkannt werden können, selbst wenn nur ein einziges, selbst defektes oder un- ausgewachsenes Exemplar vorlag. Eine Reihe von Arten, besonders von syphonostomen Gastropoden habe ich freilich unerwähnt lassen müs- sen, da nur Gewinde-Bruchstücke vorhanden sind, welche nicht einmal die Bestimmung der Gattung erlauben. Eine vollständigere Erforschung dieser augenscheinlich sehr reichen Fauna wird zunächst wohl durch Untersuchung gleichaltriger Geschiebe aus dem Ostsee-Gebiet erfolgen kön- nen, von denen mir freilich vorläufig nur sehr spärliches Material vorliegt. 6 A. von KOENEN, Palaeontologische Beschreibung. I. Gastropoden. 1. Murex pyruloides v. Koenen. — Taf. I Fig. 1ab u. Taf. III Fig. 14. Von vier kleinen Stücken mit sehr defekter Schlusswindung hat das grösste reichlich 3 mässig gewölbte Windungen excl. Embryonalende und ca. 9 Mm. Dicke und mindestens 13 Mm. Länge gehabt, wovon mindestens 8,5 Mm. auf die Mündung kommen. Das abgestumpft-ke- gelförmige, etwas schief zur Schalaxe stehende Embryonalende besteht aus ca. 3 glatten, gewölbten Windungen. Dann stellen sich feine Spi- ralen ein, erst unten, dann auch oben, 5 auf den Mittelwindungen, etwa halb so breit wie ihre Zwischenräume, die beiden unteren etwas stärker, als die oberen, welche nach oben immer schwächer werden, gekörnelt durch durchschnittlich etwa eben so weit von einander entfernte, unre- gelmässige Längsfalten. Diese sind auf der ersten Viertelwindung stark zurückgebogen, später ziemlich gerade. Unter der Nahtlinie folgen noch 9 ähnliche Spiralstreifen (unter diesen feinere) von denen die 3 mittle- ren etwas gedrängter stehen, der oberste meist gerade in der Nahtlinie liegt oder durch die etwas nach oben gezogene Innenlippe verdeckt wird, aber stellenweise auf dem grössten Exemplare frei liegt. Die Innen- lippe war augenscheinlich auf der letzten Mittelwindung weit nach aussen ausgebreitet. Aus dem Sandstein-Geschiebe von Gaarden bei Kiel liegt ein bis auf die Spitzen des Gewindes und Kanals vollständiges, theilweise der Schale beraubtes, aber unverdrücktes Exemplar von 11 Mm. Dicke und 15 Mm. Länge vor, wovon 11 Mm. auf die Mündung kommen; je ca. 1 Mm. mag vom Kanal und Gewinde fehlen. Die Skulptur ist nicht in ganz gleicher Schärfe erhalten, scheint aber mit der der Kopenha- gener Stücke gut übereinzustimmen bis auf den Punkt, dass die 6te Spi- rale auf den Mittelwindungen stets sichtbar ist. Die bauchige, gleich- mässig gewölbte Schlusswindung trägt 14 erhabene Spiralen, welche ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 7 durchschnittlich etwa halb so breit als ihre Zwischenräume sind, etwas unter der Nahtlinie etwas dichter, weiter nach unten aber noch entfern- ter stehen, und unter welchen dann am Kanal noch ca. 4 oder 5 schwä- chere folgen. Die Längsfalten verschwinden noch über der Nahtlinie, aber ca. 5 und 2 Mm. vor der Mündung, und an dieser selbst ist eine Verdickung des Steinkerns sichtbar, herrührend von einer Umbiegung der Aussenlippe nach aussen, verbunden mit einer beträchtlichen Ver- dickung, wenigstens unter der Naht, (nach unten wurde sie schwächer) und einer Ausbreitung der Innenlippe über den unteren Theil der letz- ten Mittelwindung nach oben und flach aussen. Die Aussenlippe trug innen breite, rundliche Furchen, entsprechend den äusseren Spiralen. Der Kanal war kurz und anscheinend wenig gedreht. Ich habe dieses Stück Tafel III Fig. 14 abbilden lassen. 2. Murex Cassis v. Koenen. — Tafel I Fig. Aab. Bruchstücke verschiedener Individuen anscheinend derselben Art wei- sen darauf hin, dass dieselbe etwa 11 Mm. Durchmesser und 15 Mm. Länge gehabt hat, wovon etwa zwei Drittel auf die Mündung kommen. Die Schale besteht aus ca. 3 Windungen excl. des etwas hervorragenden, ungenü- send erhaltenen Embryonalendes. Die flach gewölbte letzte Mittelwin- dung trägt 3 starke, ziemlich breite Spiralen, welche noch nicht halb so breit sind wie ihre Abstände von einander und von der oberen Naht. Die unterste dieser Spiralen wird zum Theil durch höher hinaufreichende, unregelmässige, blättrige Mundwülste verdeckt; die sehr weit ausgebrei- tete Innenlippe hat aber auch noch die mittlere und obere Spirale über- deckt. Unter diesen 3 Spiralen folgen auf der Schlusswindung noch ca. 9 ähnliche Spiralstreifen, von denen der dritte, vierte und fünfte bei den besseren Exemplaren etwas gedrängter stehen. Dieselben laufen über breite rundliche, ca. 1'’ bis 2 Mal so weit von einander entfernte, ein wenig zurückgebogene Längsrippen fort, werden aber von zahlrei- chen, feinen, erhabenen Anwachsstreifen gekreuzt. Die Zahl der Längs- rippen mag auf der Schlusswindung, auf deren unterer Hälfte sie ver- 8 A. von KOENEN, schwinden, etwas über 20 betragen. Die Aussenlippe ist an dem klei- neren Fragment grossentheils erhalten, ein wenig blättrig, nach aussen verdickt und ein wenig auch nach innen, hier aber zugleich stark ge- zähnelt, und zwar so, dass je ein Höcker dem Zwischenraum zwischen zwei Spiralstreifen entspricht. Die Spindel ist wenig gebogen: der Ka- nal war anscheinend kurz und nicht deutlich abgesetzt. 3. Cancellaria latesulcata v. Koenen. — Tafel I Fig. 2 a—t. Es liegen 18 grössere und klemere, meist gut erhaltene Exemplare vor, deren grösstes 5,3 Mm. Durchmesser und fast 10 Mm. Länge er- reicht, wovon 5 Mm. auf die Mündung kommen. Die Schale enthält 3 Windungen excl. des abgerundet-kegelförmigen Embryonalendes von 3" glatten, gewölbten Windungen. Die Mittelwindungen tragen zu- erst 6, später 8 und 9 hohe, breite, platte Spiralen, (etwas breiter wie ihre Zwischenräume) und sind flach gewölbt, abgesehen von ihrem ober- sten Theile, wo sie über einer stumpfen Kante steil zur Naht abfallen, so dass hier ein ziemlich horizontales, ca. 0,5 Mm. breites Dach gebil- det wird, welches eine feine Spirale und erhabene, sehr stark zurück- gebogene Anwachsstreifen trägt. Die Schlusswindung ist unter der Naht- linie zunächst etwas stärker und dann ziemlich gleichmässig schwach bis zum Kanal-Ausschnitt gewölbt, und trägt hier noch ca. 8 bis 10 ähn- liche, doch verhältnissmässig schmalere Spiralstreifen. Zwischen die oberen Spiralen schieben sich mitunter zuletzt feinere ein. Die Aussen- lippe ist nicht verdickt und biegt sich, ebenso wie einzelne faltenar- tige frühere Mundränder und die Anwachsstreifen, unter der Nahtkante stark zurück, zur Nahtlinie hin wieder gerade, darunter aber wieder zurück. Die Innenlippe ist ziemlich weit ausgebreitet und verdickt; die Spindel trägt 3 Falten, von denen die unterste auf dem Spindel- rand liegt und der mittleren etwas näher ist als die oberste. Längsrip- pen sind nicht vorhanden. Vermuthlich als gedrungene Varietät unse- rer Art ist anzusehen ein Exemplar (Fig. 2 cd) von 2° Windungen excl. Embryonalende, 5,4 Mm. Dicke und S,8$ Mm. Länge, wovon ca. 5 Mm. auf ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 9 die Mündung kommen. Auf der letzten Mittelwindung sind nur 6 Spiralen sichtbar, und bis auf die gedrungenere Gestalt stimmt dasselbe leidlich mit der schlankeren Form überein. Von einem Exemplar, das noch ca. eine Windung mehr und 6,6 Mm. Dicke gehabt hat, ist nur die Schluss- windung erhalten, auf deren oberem Theile eine Serie feinerer Spiralen sehr hervortritt. 4. Cancellaria eonoidea v. Koenen. — Tafel I Fig. 3ab ec. Von 6 Exemplaren besteht das abgebildete, weitaus beste und grösste aus 3 Windungen excl. des abgerundet-kegelförmigen Embryonalendes von über 3'/ glatten, gewölbten Windungen und hat 5,5 Mm. Durch- messer und 10,5 Mm. Länge, wovon 5,5 Mm. auf die Mündung kom- men. Das Gewinde ist verhältnissmässig gleichmässig konisch, doch fal- len die flach gewölbten Windungen über einer recht deutlichen Kante oben steil zur Naht ab. Diese Kante erscheint gleich auf der ersten Mittelwindung, gleichzeitig mit einer undeutlichen Furche dicht über der Naht, und wird bald dadurch deutlicher und immer deutlicher, dass unter ihr sich eine flache Furche ausbildet, so dass die Kante erst wie eine einfache, zuletzt wie eine doppelte Spirale aussieht. Auf der zweiten Mittelwindung treten zwischen der Kante und der unteren Naht noch 8 flache, breite, durch schmalere Furchen getrennte Spiralen auf, welche indessen auf der Schlusswindung schmaler als ihre Zwischenräume und etwas zahlreicher und unregelmässig werden. Der untere Theil der Schlusswindung, welche von der Nahtlinie an stärker gewölbt ist, trägt noch 12 Spiralen, welche noch nicht halb so breit wie ihre Zwischenräume sind. Auf der ersten Mittelwindung erscheinen ferner feine, schräge Anwachsstreifen, welche bald mit unregelmässigen, faltenartigen Rippen abwechseln, einigen 20 auf der letzten Mittelwin- dung, auf der Schlusswindung sind sie ganz unregelmässig und zum Theil alte Mundwülste. Die Aussenlippe ist nach hinten gezogen, scharf, innen gezähnelt, aussen ein wenig zurück etwas verdickt. Die Innen- lippe ist dünn, aber oben weit ausgebreitet. Die Spindel trägt 3 Falten, von denen die oberste am stumpfsten ist. Physikal. Classe. XXXI]. 1. B 10 A. vov KOENEN, 5. Cancellaria trieineta v. Koenen. — Tafel I Fig. 5 ab. Ein Exemplar mit defekter Schlusswindung hat 3 Windungen excl. des niedrig-kegelförmigen. oben abgestumpften Embryonalendes von ca. 3 glatten, gewölbten Windungen. Der Durchmesser betrug etwa 3,8 Mm.., die Länge ca. 6,5 Mm., wovon etwa die Hälfte auf die Mündung kommt. Auf der ersten Mittelwindung erscheinen 3 Spiralen, welche etwa halb so breit sind, wie ihre Abstände von einander und von den Näh- ten. Dieselben werden schnell verhältnissmässig hoch und laufen, sich zu Knötchen erhebend, über schmale Längsrippchen fort, welche, ca. 13 pro Windung, den Anwachsstreifen folgen und somit etwas schräg ste- hen. Besonders dadurch, dass die oberste Spirale stark hervorspringt, erhalten die sonst mässig gewölbten Windungen oben eine Kante. Die Aussenlippe war anscheinend etwas blättrig verdickt und innen grob gezähnelt; nur das oberste Zähnchen ist erhalten; die Spindel trägt 3 dicke, breite, stumpfe Falten. 6. Cancellaria angulifera v. Koenen. — Tafel I Fig. 6a b. Von 5 Exemplaren ist das abgebildete das grösste und beste. Das- selbe besteht aus reichlich 3 Windungen excl. des fast halbkugeligen Embryonalendes von ca. 2! glatten, gewölbten Windungen, hat 2,7 Mm. Durchmesser und 5 Mm. Länge, wovon ca. 2,3 Mm. auf die Mündung kommen. Auf das Embryonalende folgt eine glänzende, gewölbte Vier- tel-Windung mit ca. 7 feinen, stark gekrümmten Rippchen:; dann er- scheint über der Mitte der Windung eine Kante, und es werden die Rippen gerade und dicker, zumal unter dieser Kante, an welcher später die kleinere obere und die etwas breitere untere, nach der Naht zu ein wenig verjüngte Hälfte der Windungen mit ca. 120 Grad zusammen- treffen. Die Zahl der Rippen beträgt zuerst ca. 14, auf der Schluss- windung 11, incl. eines früheren Mundrandes. Hier stehen die Rippen auch zum Theil etwas schräg und verschwinden bald unter der Nahtlinie. Der obere "Theil der Windungen trägt 4 feine, erhabene Spiralen, ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 11 der untere Theil in gleichen Abständen deren 3 erheblich stärkere, wo- von die oberste gerade auf dem Kiel liegt, die mittlere etwas schwächer ist, als die anderen, und die untere von der Naht resp. einer öfters über dieser noch sichtbaren, ähnlich starken Spirale um die Hälfte weiter entfernt ist, als von der mittleren. Auf der nach unten spitz zulaufen- den Schlusswindung folgen dann noch 8 feinere, ca. halb so weit von einander entfernte Streifen. Die Mündung ist theils defekt, theils von Gestein erfüllt, doch sind zwei ziemlich dicke Spindelfalten sichtbar, von denen die untere ein wenig über dem eigentlichen Spindelrande liegt. Von C. subangulosa Wood, die etwa vergleichbar wäre, unterschei- det sich unsere Art durch gedrungenere Gestalt, gröbere Spiralskulptur und dickere Spindelfalten genugsam. %. Cancellaria planistria v. Koenen. — Tafel I Fig. 7 abe. Das beste der 3 vorliegenden Exemplare, alle mit defekter Schluss- windung, enthält 2'/ nach oben stark gewölbte, fast kantige Windun- gen excl. des niedrigen, oben platten Embryonalendes von ca. 3'/ glatten, gewölbten Windungen, hat 4 Mm. Durchmesser und 6,3 Mm. Länge, wovon etwa die Hälfte auf die Mündung kommt. Das grösste Stück hat bei 5 Mm. Durchmesser und gegen 8 Mm. Länge noch ca. eine halbe Windung mehr gehabt. Die erste halbe Windung des Embryonal- endes liegt vertieft. Auf das Embryonalende folgt eine Viertelwindung nur mit 5 dicken, wenig schrägen Längsrippen. Die folgenden Win- dungen tragen je 12 geradestehende, gerade Längsrippen, welche schma- ler sind, als ihre Zwischenräume und nur auf dem oberen Theile der Windungen sich deutlich nach der Naht hin mit den Anwachsstreifen vorbiegen. Auf der Schlusswindung finden sich etwa 14 Rippen; die- selben verschwinden hier allmählich unter der Nahtlinie. Der obere Theil der Windungen ist etwa halb so breit, als der untere, gegen wel- chen er zuerst mit ca. 110 Grad, dann mit ca. 120 Grad, und an der Mündung mit ca. 130 Grad geneigt ist. Der untere Theil ist flach ge- wölbt und nach der unteren Naht etwas verjüngt. B2 12 A. von KOENEN, Die Mittelwindungen tragen 6 hohe, oben abgeplattete Spiralen, welche ziemlich gleich weit von einander entfernt und etwas schmaler als ihre Zwischenräume sind. Die 4 unteren, deren oberste gerade auf der Kante der Windungen liegt, sind gleich stark und biegen sich auf den Rippen etwas weiter auseinander, als in den Zwischenräumen. Die beiden oberen Spiralen sind, zumal in der Jugend, etwas schwächer. Auf der nach unten gleichmässig gewölbten resp. spitz zulaufenden Schlusswindung folgen in resp. unter der Nahtlinie noch 6 ähnliche Spi- ralen in nach unten grösser werdenden Abständen, und dann einige ge- drängtere. Die Spindel trägt 2 mässig starke Spindelfalten, welche von dem Spindelrande etwas entfernt bleiben. In der Richtung der unteren Falte ist ein ganz enger Nabel sichtbar. Die Aussenlippe ist nur we- nig verdickt und trägt etwas nach innen eine Anzahl grobe Zähnchen, anscheinend etwa 10. 8. Cancellaria eurta v. Koenen. — Tafel I Fig. Sab. Das einzige, abgebildete Exemplar mit etwas beschädigter Mündung enthält nur 1" Windungen excl. des rundlichen Embryonalendes von ca. 2’ gewölbten Windungen, deren Anfang anscheinend vertieft liegt. Der Durchmesser beträgt 2 Mm., die Länge etwa 3 Mm., wovon etwa die Hälfte auf die Mündung kommt. Durch einige schräge Falten vom Embryonalende getrennt, be- kommt die mässig gewölbte Mittelwindung 7 breite, flache, durch ganz schmale Furchen getrennte Spiralen. Mindestens ebenso ‚viele, doch mit ein wenig breiteren Zwischenräumen, befinden sich auf dem unteren, stärker gewölbten Theile der Schlusswindung. Dazu gesellen sich ganz flache, breite, geradestehende Längsrippen, welche auf der letzten Windung, ca. 18 an der Zahl, etwas deutlicher werden, zumal unter der Naht, aber schon über der Nahtlinie ver- schwinden. Die Spindel trägt zwei Falten, deren untere anscheinend dicht am Spindelrande liegt. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 13 9. Fusus densestriatus v. Koenen. — Tafel I Fig. 9 ab. Das grössere der beiden vorliegenden Stücke enthält reichlich 3 Windungen excl. des etwas aufgetriebenen, stumpf-kegelförmigen Em- bryonalendes von 3 glatten, mässig gewölbten Windungen, hat 2,2 Mm. Durchmesser und 4,7 Mm. Länge, wovon die Hälfte auf die Mündung kommt. Die erste halbe Mittelwindung enthält eine Zwischenskulptur von 11 Rippchen, von denen die ersten 5 fein und stark gekrümmt sind, die folgenden 3 stärker und gerader werden, und die letzten 3 ziemlich gedrängt stehen. Die folgenden, mässig gewölbten Windungen tragen zuerst je 13, zuletzt je 14 schmale, geradestehende Längsrippen, welche auf der Schlusswindung nach dem Kanal zu verschwinden. Über dieselben fort laufen auf der Mittelwindung 5 hohe, breite Spiralen mit höchstens ein Drittel so breiten Zwischenräumen; die zweite Spirale von oben ist etwas breiter als die übrigen, es wird aber davon durch eine schmale Furche ein schmalerer, oberer Streifen abgetrennt. Unter der Nahtlinie ist die Schlusswindung stärker gewölbt und trägt noch 8 ähnliche, aber schmalere und nach unten durch immer breitere Furchen getrennte Spiralen. Die Aussenlippe verläuft in gleichmässi- sem Bogen von der Naht bis zu dem ganz kurzen Kanal. Die Innen- lippe ist kaum nach aussen ausgebreitet, die Spindel ist wenig gedreht. 10. Fusus Danicus v. Koenen. — Tafel I Fig. 10 abcd. Es liegt ein grösseres Bruchstück, 9 Mm. dick und 14,5 Mm. lang, die letzten 4 Windungen enthaltend, aber mit defektem Gewinde und abgebrochenem Kanal vor. Die stark gewölbten Windungen tragen ein wenig über ihrer Mitte eine hohe, kielartige Spirale. Der etwas konkave Theil der Schale zwi- schen dieser und der oberen Naht trägt 3 etwas schwächere, erhabene Spiralen, welche noch nicht halb so breit sind, wie ihre Zwischen- räume. Unter dem mittleren Kiel sind auf den Mittelwindungen noch zwei fast eben so starke, hoch erhabene Streifen sichtbar, welche nur ca. 14 A. von KOÖENEN, ein Viertel so breit sind, wie ihre Zwischenräume, und deren unterer un- mittelbar über der Naht liegt. Auf der Schlusswindung folgen auf diese in ähnlichen Abständen noch 5 ebenso breite Spiralen, von denen die oberste noch auf der flachen Wölbung liest und fast ebenso hoch ist, die übrigen 4 aber wesentlich niedriger werden und in der Depression zum Kanal liegen. Die Windungen tragen endlich erst je 10, dann 11 faltenartige Längsrippen, welche in der Mitte der Windungen hoch erhaben 'sind und die mittlere Spirale besonders hervortreten lassen, nach den beiden Näh- ten hin aber verschwinden. Ein Bruchstück einer Gewindespitze, anscheinend derselben Art, ist um eine Spur zu gross, als dass es von demselben Exemplar wie das oben angeführte herrühren könnte. Dasselbe ist knapp 5 Mm. lang und 2,7 Mm. dick und enthält 2’ Mittelwindungen mit einer ähnlichen Skulptur, wie die oben beschrieben, ein oben abgestumpftes (etwas an- gewittertes) Embryonalende von 2'/ glatten, gewölbten Windungen, und eine Windung mit Zwischenskulptur, und zwar erst eine halbe Windung mit 7 schrägen Rippchen, dann erscheinen 2 dicke Spiralen in der Mitte, welche über ca. eben so viele, sich gerade stellende Rippen fortlaufen ; hierauf rückt die obere Spirale mehr in die Mitte der Windung, und tritt mehr hervor, und darüber erscheinen dann 3 feinere, sowie über der unteren Naht noch eine stärkere. Der Fusus unicarinatus Desh. von Cuise etc. steht unserer Art sehr nahe in Gestalt und Skulptur, ist aber schlanker, zeigt unter dem Kiel drei Spiralen, ist hier mehr bauchig und hat ein mehr walzenförmiges Embryonalende von 1'/j blasigen Windungen. Die Zwischenskulptur besteht aus 4 geraden Rippchen auf einer Viertelwindung; dann treten gleich 3 Spiralen, und bald auch die übrigen auf. 11. Fusus n. sp. ef. rugosus Lam. — Tafel I Fig. 11 abe. Es liegen 2 Bruchstücke vor. Das eine enthält die letzte, glatte Embryonalwindung und die 4 ersten Mittelwindungen, das andere die ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 15 dritte bis sechste Mittelwindung und erreicht 20 Mm. Dicke bei 35 Mm. Länge. Es fehlen vom Gewinde ca. 5 Mm., aber ca. 10 Mm. würden von der Schlusswindung verdeckt sein, so dass die Länge des Gewindes von der Mündung an gerechnet ca. 30 Mm. betragen hat. Die Schale ist unter der Naht deprimirt, darunter stark gewölbt (mit ca. "Jı Kreis) durch die knotigen Rippen, zuerst 7, dann S und 9 pro Windung; zwi- schen den Rippen ist die Wölbung aber nur eine mässige; dieselben stehen im Alter ziemlich gerade, sind aber in der Jugend von der Naht an etwas zurückgebogen und reichen auf der ersten halben Mittelwin- dung, wo man die Zwischenskulptur suchen würde, bis zur Naht, tragen aber von Anfang an auch Spiralen, und zwar zuerst deren 9 ziemlich gleiche. Auf der folgenden Windung werden die untersten 5 derselben stärker, etwas weniger die 6te und 7te, und bekommen dann immer wei- tere Zwischenräume, in die sich auf der vierten Mittelwindung feine Streifen einschieben. Auf der vorletzten Mittelwindung wird über der Naht auch noch ein Streifen mehr sichtbar, und die feinen Spiralen in der Depression unter der Naht vermehren sich bis auf 4. Alle Spira- len sind schmaler, als ihre Zwischenräume und erscheinen durch die er- habenen Anwachsstreifen rauh resp. unregelmässig gekörnelt. Besonders stark, faltenartig treten die Anwachsstreifen auf dem we- nig verdickten Nahtsaume auf, der sich zwischen den Rippen der vor- hergehenden Windung immer etwas mehr in die Höhe zieht. Auf dem konkaven Theil der Innenlippe heben sich 9 stärkere und darunter 2 schwächere, gekörnelte Streifen hervor. Verwandt ist wohl der Fusus rugosus Lam, doch ist derselbe schlan- ker, hat weit schmalere Rippen, feinere und weniger zahlreiche und entfernter stehende Spiralen, in deren Zwischenräumen hoch erhabene Anwachsstreifen, und etwas flachere Windungen. Was Sowerby (Di- xon, Geol. of Sussex Taf. V Fig. 8) von Sheppey unter diesem Namen abbildet, steht den Stücken von Kopenhagen weit näher. 16 A. von KOENEN, 12. Fusus erassistria v. Koenen. — Tafel I Fig. 12 ab. Es liegen 15 freilich meist defekte Exemplare vor. Das grösste und beste derselben, ohne Embryonalende, besteht aus 8 Windungen und hat 10 Mm. Dicke und 39 Mm. Länge, wovon 13 Mm. auf die Mün- dung kommen, andere Stücke sind etwas gedrungener. Das ovale Em- bryonalende besteht aus drei glatten, wenig gewölbten Windungen. Dann folgt eine Windung mit Zwischenskulptur, zuerst 5 gekrümmten, dann 10 geraden Längsrippchen. Dann erscheint eine Anzahl (ca. 5) un- deutliche Spiralen auf dem unteren Haupttheil der Windung, und etwas unter der Naht eine stumpfe Kante, welche auf den nächsten 2 Win- dungen deutlich bleibt, als stärkere Spirale dann aber den übrigen, in- zwischen stärker gewordenen Spiralen ziemlich gleich wird. Dazu kommt noch eine siebente Spirale, die sich dicht unter der Naht eingefunden hat und später etwas davon entfernt. Öfters sind aber auch nur 6 oder auch 8 Spiralen sichtbar, welche zuerst viel breiter sind, als ihre Zwi- schenräume, später ihnen aber an Breite gleich werden. Auf der fünften Mittelwindung schieben sich zwischen die drei untersten Spiralen und später auch zwischen die dritte und vierte Spirale je eine feinere ein, welche ca. 2 Windungen später den ersteren an Stärke ziemlich gleich werden. Auch sonst, namentlich unter der Naht, können sich Spiralen einschieben, so dass deren auf der letzten Mittelwindung bei den 3 gröss- ten Stücken 9, 12 resp. 14 vorhanden sind und zwar von gleicher Breite oder schmaler wie ihre Zwischenräume. Unter der Nahtlinie folgen dann bis zur Basis noch etwa 18 etwas breitere, nach unten flacher wer- dende Streifen. Die Schlusswindung ist an der Mündung flach gewölbt, mit einer ganz schwachen Depression im untersten Drittel. Die ganze Schale, ausgenommen den unteren Theil der Schlusswindung, ist von schwach zurückgebogenen Längsrippchen bedeckt, deren Zahl auf den ersten Mittelwindungen etwa 15 beträgt, auf der letzten aber bis über 40 steigt. Dieselben sind etwa ebenso breit, wie ihre Zwischenräume und gehen bei grossen Exemplaren zuletzt in unregelmässige Anwachs- falten über. Sehr deutliche Anwachsstreifen sind überall, namentlich ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 17 aber auf den Rippen sichtbar. Auf den Rippen erheben sich die Spi- ralen nicht unerheblich, die Rippen verschwinden aber unter der Naht- linie auf der Schlusswindung. Die Innenlippe erstreckt sich nur wenig nach aussen und ist nicht verdickt, sondern durch Resorption der rauhen Spiralen gebildet. Die Aussenlippe war anscheinend ziemlich scharf und innen glatt. In Gestalt und Skulptur nähert sich unsere Art in etwas dem Buc- cinum junceum Sow., doch ist, abgesehen von der fast doppelten Grösse, die Skulptur weit gröber, die Anwachsstreifen sind nicht, wie bei die- sem, unter der Naht erst zurück und dann wieder vorgebogen, die Mün- dung weit länger, und die Spindel weniger gedreht. Vergleichbar ist etwa auch Buccinum longulum Cornet u. Briart (Deser. foss. Calc. gross. de Mons III 1877 S. 22 taf. 13 f. 11). Dieses, freilich wohl unausge- wachsen, scheint aber gedrungener zu sein und weniger Spiralen und zahlreichere Längsrippen zu haben. 13. Fusus Johnstrupi v. Koenen. — Tafel I Fig. 14 ab. Von 4 Exemplaren hat das grösste und beste (mit nur ein wenig defekter Aussenlippe) 15 Mm. Dicke und 35 Mm. Länge, wovon die Hälfte auf die Mündung kommt. Dasselbe besteht aus fast 10 mässig gsewölbten Windungen. incl. des kegelförmigen Embryonalendes von 3 glatten, gewölbten Windungen. Auf dieses folgt eine halbe Windung mit 2 ganz stumpfen Spiralen auf der Wölbung und 3 dünnen, gekrümm- ten Längsrippchen in weiten Abständen von einander; dann erscheinen dicke, gebogene, in der Mitte am meisten erhabene Rippen (zuerst 11, dann 12, zuletzt 13—14 pro Windung), auf welchen sich die gleichzeitig stärker gewordenen und mehr auf die untere Hälfte der Windungen treten- den 2 Spiralen mehr erheben. Zwischen die oberste dieser Spiralen und die Naht schieben sich 3 nur wenig feinere Streifen ein, und zwischen diese und auch die beiden ersten auf den folgenden Windungen erst eine, dann eine zweite und eine dritte Serie gedrängter Spiralen, welche aber unter einander und den 2 oberen Spiralen an Stärke ziemlich gleich Physikal. Classe. XXXI1. 1. Ü 18 A. Von KOENEN, werden, so dass neben der dritten Spirale zuletzt nur besonders die 2 unteren beiden stärker hervortreten, diese namentlich auf den Rippen. Die Rippen werden im Alter verhältnissmässig schwächer und auch wohl etwas schräg und verschwinden dicht über und unter den beiden Hauptspiralen, von denen die obere etwas unter der Mitte der Windun- sen liegt. Der obere Theil der Windungen ist deutlich konkav. der untere schwach gewölbt. Die Schlusswindung ist unterhalb der Naht- linie ziemlich gleichmässig weiter gewölbt bis zu der an der Mündung ganz flachen Einsenkung an dem kurzen breiten Kanal und trägt eine ähnliche Spiralskulptur, aber deutlich in 4 Serien alternirend gröberer und'feinerer geordnet. , Auftällig ist, dass mehrfach hinter ehemaligen Mundrändern die Naht etwas tiefer herabgezogen Ist. Die Anwachsstreifen biegen sich auf dem oberen Theile der Win- dungen ein wenig zurück, auf dem unteren wieder etwas vor. Die Aussenlippe ist scharf, innen glatt; die Innenlippe ist oben ziemlich weit nach aussen ausgebreitet, aber dünn, nach unten dicker. Auf der wenig gedrehten Spindel ist weit nach innen eine flache An- schwellung sichtbar, welche kaum als Spindelfalte bezeichnet werden kann. 14. Fusus Mörchi v. Koenen. — Tafel I Rio: Ausser 2 abgeriebenen Fragmenten liegt ein Exemplar von 5 Win- dungen mit sehr defekter Schlusswindung und ohne Gewindespitze vor. Der Durchmesser mag gegen 30 Mm. betragen haben, die Länge ist jetzt 33 Mm., es fehlen aber ca. 3 Mm. Gewinde, welches, von der Mün- dung an, ca. 25 Mm. lang gewesen ist. Die Mündung war wohl noch länger, so dass die Gesammtlänge gegen 55 Mm. gewesen sein mag. Der Gehäusewinkel beträgt etwa 50 bis 55 Grad. in der Jugend wohl noch mehr. Die Windungen tragen, fast doppelt so weit von der obe- ren Naht entfernt, wie von der unteren, einen hohen. durch 2 feine Spi- ralen etwas kantigen Kiel, an welchem der obere und untere Theil der Windungen sich mit ca. 110 Grad treffen würden, wenn nicht beide, ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 19 namentlich aber der obere, ziemlich stark konkav wären. Auf dem obe- ren Theile sind 4 schmale, flache Spiralen erkennbar, und sehr undeut- lich noch ein Paar ganz flache; auf dem unteren Theile ein, später zwei feine Streifen, und dicht über der Naht ein etwas stärkerer, an welchem eine stumpfe Kante mit einer stärkeren Spirale die eigentliche Wölbung der Schale nach unten abschliesst. Aufder Schlusswindung ist nur da ein Theil der Schale erhalten. wo die verdickte Innenlippe darauf liegt; der Kanal fehlt. Der Kiel ist zackig, indem ca. 11 Knoten pro Windung sich unter ihm hoch erheben. Dieselben verschwinden dicht über dem Kiel und verflachen sich auch bis zur unteren Naht bedeutend. Die wenig deutlichen Anwachsstreifen sind unter der Naht zurückgebogen, biegen sich nahe über dem Kiel wieder gerade und von diesem an ein wenig nach vom. Unsere Art ist vergleichbar mit der Pleurotoma ampla aus dem un- teren Paleocän von Mons (Briart u. Cornet, Foss. du Calc. gross. de Mons I. S. 51 taf. 4 fig. 8, IILS. 28 taf. 15 fig. 7), von der mir ein Paar Stücke von ca. 30 Mm. Länge und 17 Mm. Dicke vorliegen. Bei die- ser liegt aber der Kiel näher an der unteren Naht, es fehlt die stärkere Spirale über dieser, und die Anwachsstreifen sind stärker gebogen; auf den angeführten Abbildungen ist das Knie derselben ziemlich in der Mitte zwischen Naht und Kiel angegeben, während es in Wirklichkeit etwa noch einmal so weit von der Naht entfernt ist, als vom Kiel. Auch Fusus muricoides Lam. von Grignon hat manche Ähnlichkeit, aber auch hier fehlt die stärkere Spirale an der Naht, und die Anwachs- streifen sind weit schwächer gebogen. 15. Leiostoma striata v. Koenen. — Tafel I Fig. 15 ab. Den 4 vorliegenden etwas verdrückten Exemplaren fehlt ein mehr oder minder grosser Theil des Gewindes und der Schlusswindung. Das grösste derselben mag 35 Mm. Dicke und 55 Mm. Länge gehabt haben, wovon über 40 Mm. auf die Mündung kommen. Es sind noch ca. 6 Windungen zu erkennen, von denen die beiden ersten nebst der fehlen- 02 230 A.von KOENEN, den Gewindespitze etwas hervorragten, die übrigen einen Gehäusewinkel von nahezu 90 Grad ergeben. Die Windungen sind zuerst unterhalb der Naht deutlich eingesenkt und darunter gewölbt, später gleicht sich dies etwas mehr aus. Die Naht ist wenig vertieft. In der Jugend hat die Schale ziemlich regelmässige, flache Spiralen, welche nach unten zu etwas breiter als ihre Zwischenräume sind. und von denen ca. 13 auf den Mittelwindungen sichtbar sind. Später werden dieselben, nament- lich unterhalb der Nahtlinie, niedriger und undeutlicher und sind nur zum "Theil noch mit blossem Auge deutlich zu erkennen. Die Anwachs- streifen sind unter der Naht auf den Mittelwindungen sowie auf der Schlusswindung bis etwa zur Nahtlinie ziemlich stark zurückgebogen. Die Schlusswindung ist bauchig und verhältnissmässig kurz gewölbt, die Innenlippe ist ziemlich dick und trägt unten etwas nach innen eine deutliche, etwas gedrehte Kante. Durch die stärkere Wölbung der Schlusswindung, durch die Zu- rückbiegung der Anwachsstreifen und die stärkere Spiralskulptur unter- scheiden sich die Stücke erheblich von der unteroligocänen L. ovalis Beyr. und den eocänen Arten, die Deshayes ja theils zu Fusus stellte (F. bulbiformis, F. globatus, F. decipiens) theils zu Pyrula (P. bulbus, P. subcarinata). 16. Pseudoliva pusilla v. Koenen. — Tafel I Fig. 16 abed. Von 25 meist kleinen oder defekten Exemplaren hat das grösste und beste 2,5 Mm. Durchmesser und 5 Mm. Länge, wovon ca. 3 Mm. auf die Mündung kommen. Die Schale besteht aus 3 Windungen excl. des niedrig-kegelförmigen Embryonalendes von 3 mässig gewölbten Win- dungen. Auf der ersten Mittelwindung erscheinen zuerst sehr feine, gedrängte, ziemlich gerade Längsstreifen und dann sehr feine Spiralen. Etwa eine halbe Windung später stellt sich unter der Naht eine De- pression ein, welche durch eine stumpfe Kante von dem etwas grösseren unteren, ziemlich ebenen und vertikal stehenden Theile der Windungen getrennt wird, von der Naht dagegen durch einen dicken Nahtsaum. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 21 In dieser Depression liegen eine oder zwei flache, niedrige, rundliche Spi- ralen, auf dem unteren Theile der Mittelwindungen finden sich dagegen 3 oder 4. selten 5 schmale, nach unten deutlichere Furchen, durch breite. flache Zwischenräume getrennt. In gleichen Abständen folgt auf der Schlusswindung in der Nahtlinie eine ähnliche Furche, und unter dieser die für Pseudoliva bezeichnende, bei unserer Art verhältnissmässig weit nach hinten liegende und breite Furche, in welcher die Anwachsstreifen resp. die Aussenlippe vorgebogen sind, und welche den unteren Theil der unterhalb der Nahtlinie gleichmässig nach vorn gewölbten Schluss- windung in zwei ziemlich gleiche Theile theilt. Von diesen trägt der untere noch ca. 12 Spiralen, welche aber durch tiefere und breitere Furchen getrennt werden, nicht immer regelmässig und gleich stark sind. nach unten zu aber in der Regel schwächer werden. Die Längs-Skulp- tur besteht aus ca. 10 bis 15 knotigen Rippen pro Windung, welche über der stumpfen Kante nur wenig hervortreten, um so mehr aber auf der Kante selbst, nach der Naht zu schwächer werden und auf der Schlusswindung dicht unter der Nahtlinie verschwinden. Die Innenlippe ist wenig verdickt und nach aussen ausgebreitet, nach unten etwas ab- geplattet, die Aussenlippe ist scharf. Durch ihre schlanke Gestalt ist unsere Art recht verschieden von den sonst bekannten Arten. Auch die schlanksten unter den zahlrei- chen von Cornet und Briart beschriebenen Arten von Mons, wie P. canaliculata, sind weit gedrungener. 17. Aneillaria flexuosa v. Koenen. — Tafel I Fig. 20 abc. Gegen 30 Exemplare, grossentheils gut erhalten, schwanken nicht unerheblich in den Proportionen; so erreichen 2 Stücke 6,5 resp. 7,2 Mm. Dicke und 19 resp. 19,5 Mm. Länge, wovon 9,3 resp. 10,5 Mm. auf die innere Mündung kommen (von der Naht resp. dem oberen Ende der In- nenlippe an gerechnet 14 Mm.), an welcher sich die Schmelzlage bis auf 9 resp. 10 Mm. von der Gewindespitze herabzieht, und die untersten ca. 1,6 Mm. auch wieder von Schmelz bedeckt sind, so dass die schmelz- DD 2 A. von KÖENEN, freie Zone etwa 8.5 bis 38 Mm. hoch ist und etwa eben so hoch oder ein wenig höher hinaufreicht, als die Mündung innen. Auf derselben sind die Anwachsstreifen oben zuerst auf knapp 1 Mm. scharf vorge- bogen, laufen dann ziemlich gerade bis ca. 1.8 Mm. von unten. wo sie sich nach einer mehr oder minder breiten resp. deutlichen Furche, Bey- rıch’s Zahnlinie, kurz vor- und darunter zurückbiegen. Diese Furche entspricht einem stumpfen Vorsprunge der Aussenlippe, welche, un- ter der Naht etwas vorgebogen, bis hierher ziemlich gerade verläuft, sich dann zurückbiegt und im Bereiche der vorderen Schmelzlage in ziemlich gleichmässigem Bogen bis zum Ausschnitt verläuft. Die Aus- schnitt-Zone, vergleichbar etwa dem Schlitzband der Pleurotomarien, ist nach oben durch eine ganz stumpfe Kante, nach unten durch eine meist etwas deutlichere begrenzt, welche dann von der 5 oder 6 scharfe Falten tragenden Spindel-Schwiele durch eine tiefe, oft Hohlkehlen-artige Furche getrennt Ist. Die Mündung nimmt von oben bis zur Spindel-Schwiele ziemlich gleichmässig an Weite zu, ist durch jene aber nach unten verengt und zwar um so mehr, als hier auch die Aussenschale anfängt, sich stärker einzubiegen. In der Gestalt ist unsere Art sehr ähnlich schlankeren Stücken der A. olivula Lam. und A. dubia Desh. des Pariser Beckens; bei diesen ist aber die Zahnzone weit schmaler. aber schärfer vorgebogen, die schmelz- freie Zone weit niedriger, und die Anwachsstreifen sind auf derselben ohne wesentliche Biegung bis zur Zahnlinie etwas schräg nach hinten gerichtet. Auch die unteroligocäne A. unguiculata Beyr. scheint durch ähn- liche Unterschiede von unserer Art abzuweichen. 18. Cassidaria? elongata v. Koenen. — Tafel I Fig. 21 abe. Von 3 vorliegenden, defekten (und unausgewachsenen?) Stücken enthält eins das stumpf-kegelförmige, aus 3 glatten, gewölbten Win- dungen bestehende Embryonalende und 3 Mittelwindungen, die beiden ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 23 anderen die letzte dieser Mittelwindungen und noch eine weitere Win- dung. Die Windungen sind im Ganzen nicht unerheblich gewölbt, werden aber durch 2 stärkere Spiralen in 3 ziemlich gleich breite, konkave Theile getheilt, von denen der mittelste am schmalsten ist. und der untere noch eine fast eben so starke Spirale enthält. Darunter folgt auf der Schlusswindung in der Nahtlinie ein ähnlicher Streifen. und darunter noch 2 etwas schwächer werdende, so dass auf der eigentlichen Wölbung der Schlusswindung 6 Spiralen mit breiten Zwischenräumen auftreten, von welchen der oberste der breiteste ist. Nach unten fol- gen dann in geringer werdenden Abständen noch 3 noch schwächer werdende Streifen, und am Kanal noch ca. 10 feinere Linien. Ausser- dem trägt die Schale noch eine grössere Zahl von feinen Spiralstreifen. und zwar: zwischen der Naht und der obersten Hauptspirale zuerst 2. dann 3, 4 und zuletzt 10; zwischen der ersten und zweiten Hauptspi- rale einen stärkeren und 2 bis 4 feinere, zwischen der zweiten und dritten ebenso, zwischen den folgenden je 2—4 feine, aber nach unten im Allge- meinen weniger. Über alle Spiralen laufen feine, gedrängte, doch erhabene Anwachsstreifen fort, welche von der Naht bis zur ersten Hauptspirale ziemlich stark zurückgebogen sind, von hier bis zur Nahtlinie ziemlich gerade verlaufen und unter dieser sich wieder zurückbiegen. Diese Skulptur tritt hinter dem Embryonalende plötzlich, ohne eigentliche Zwischenskulptur auf. Dazu gesellen sich aber bald Längsrippchen, welche sich auf den Hauptspiralen zu Knötchen erheben und etwa halb so weit von einander entfernt sind, wie die Hauptspiralen. Die Innen- lippe ist noch dünn und reicht mässig weit nach aussen. Die Aussen- lippe fehlt fast ganz, scheint aber nach aussen etwas verdickt gewesen zu sein. Die Spindel ist unten scharf gedreht, der ganz kurze, weite Kanal sehr deutlich zurückgebogen, es fehlt aber ganz die für Cassis, Bucci- num etc. bezeichnende schwielige Verdickung der Spindel neben dem Ausschnitt-artigen Kanal. Das beste der Stücke hat ca. 15 Mm. Durch- messer und 24 Mm. Länge gehabt, wovon ca. 15 Mm. auf die Mündung kommen. 24 A. von KOÖENEN, 19. Pleurotoma ef. retieulosa F. E. Edwards. Eoc. Moll. S. 298 Taf. 32 Fig. 4. — Tafel I Fig. 17 ab. Von 4 mehr oder minder defekten Exemplaren hat das grösste 10 Mm. Durchmesser und 27 Mm. Länge, ergänzt aber ca. 30 Mm. Länge und bestand aus ca. 8 Windungen excl. Embryonalende. Die Mündung ist mindestens 15 Mm., die Schlusswindung 20 Mm. lang. Das kegelförmige Embryonalende besteht aus 3 oder 3'/; glatten, mässig gewölbten Win- dungen (die oberste derselben ist beschädigt); dann stellen sich schmale, gekrümmte Rippchen ein (ca. 15 pro Windung), welche auf den folgen- den 1'' Windungen schärfer werden und gedrängter stehen und zuletzt von 6 flachen, breiten Spiralen gekreuzt werden. Von diesen werden die 3 mittleren am Ende der zweiten Mittelwindung stärker als die übrigen, und treten als Kiel hervor. Gleichzeitig krümmen sich die Rippen weit stärker, werden auf und dicht neben dem Kiele,. wo das Knie liegt, schärfer, darüber und darunter aber schwächer, so dass sie hier nur wie stärkere Anwachsstreifen oder Bündel von solchen erscheinen. Durch diese Anwachsstreifen wird in Verbindung mit den Spiralstreifen eine besonders auf dem oberen Theile der Windungen sehr deutliche Gitter- Skulptur hervorgebracht. Der Kiel ist auf den letzten Windungen. wo die Spiralen verhältnissmässig schwächer werden, mehr abgerundet und liegt etwas unter der Mitte der Windungen, so dass der etwas einge- drückte obere Theil derselben etwa eben so hoch ist, wie der Kiel und der ganz flach gewölbte, untere Theil der Windungen zusammen. Die Zahl der Rippchen auf dem Kiel, welche etwas schmaler sind, als ihre /wischenräume, beträgt auf der ersten Mittelwindung etwa 20, auf der letzten über 30, später werden dieselben immer weniger deutlich und regelmässig, und auf der Schlusswindung des grössten Exemplares sind sie in eng stehende Anwachsstreifen übergegangen. Der verdickte Nahtsaum trägt eine Spirale; zwischen dieser und dem Kiel liegen deren in der Jugend noch 5. im Alter 10, welche durch- schnittlich etwas schmaler wie ihre Zwischenräume sind und nach un- ten etwas gedrängter stehen, als nach oben. Unter den Spiralen des ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 25 Kiels folgen bis zur Naht noch in der Jugend 3, auf der letzten Mit- telwindung 5 den übrigen ähnliche. Die Schlusswindung ist unterhalb der Nahtlinie ziemlich gleichmässig gewölbt und darunter gleichmässig de- primirt, so dass der weite Kanal deutlich abgegrenzt ist. Auf der Wölbung liegen noch 5 etwas stärkere Spiralen mit doppelt so breiten Zwischen- räumen, in die sich aber meist feinere Streifen einschieben: eben solche abwechselnd stärkere und schwächere Streifen folgen dann bis zur Mitte der Depression, und der Kanal ist mit ziemlich gleichmässigen, fei- neren, schrägen Streifen bedeckt. Die Spindel ist nur wenig gebogen und zeigt keine Spur einer Anschwellung oder Falte, wie dies bei Pl. turbida Sol. und deren Verwandten der Fall ist, die in Gestalt und Skulptur sich zum Theil unserer Art nähern. Unsere Art ist zunächst vergleichbar in Gestalt und Skulptur mit Pl. reticulosa Edw. von Barton, von der mir ein Exemplar von 26 Mm. Länge mit abgeriebenen ersten Windungen vorliegt. Dasselbe hat aber eine gedrungenere Gestalt, etwas höher liegenden, in der Jugend schon mehr abgerundeten, im Alter aber in der Mitte eingedrückten Kiel und am Kanal stärkere und nur etwa halb so zahlreiche Streifen. 20. Pleurotoma seelandica v. Koenen. — Tafel II Fig. 6ab. Von 4 grösstentheils sehr kleinen Individuen erreicht eins 4 Win- dungen excl. des etwas aufgetriebenen, kegelförmigen Embryonalendes von 4 glatten, flach gewölbten Windungen. Der Durchmesser beträgt 2.7 Mm., die Länge 7,3 Mm., wovon ca. die Hälfte auf die Mündung kommt. Auf der ersten, ganz flach gewölbten Mittelwindung befinden sich nur Längsrippen, etwa 18 an der Zahl, welche zuerst stark gekrümmt und nur nach unten deutlich, dann aber auch nach oben deutlich und immer gerader werden, so dass etwa die letzten 8 derselben überall gleich stark und nur unten etwas vorgebogen sind. Auf der zweiten Mittelwindung erscheint ein verdickter Nahtsaum, der auf den folgenden Windungen durch eine schmale Furche unter ihm Physikal. Classe. XXX11. 1. D 26 A. von KOÖENEN, noch mehr hervorgehoben wird und über dieser einen etwas stärkeren Spiralstreifen trägt. Der Haupttheil der Windungen trägt ca. 8 flache. dicht gedrängte Spiralen; nur über der Naht ist deren Abstand etwas grösser, und auf der Schlusswindung folgen unter der Nahtlinie auf der Wölbung 6 etwas stärkere Streifen in ihnen gleichen Abständen, dann 3 gedrängtere, und endlich ca. 10 feine Streifen an dem deutlich abge- setzten Kanal. Die Rippen krümmen sich auf der zweiten Mittel- windung (15 an der Zahl) recht erheblich, besonders nach unten, erhe- ben sich dann in der Mitte mehr knotig und verschwinden am Schluss dieser Windung an der Furche unter der Naht. Später erreichen die Rippen, welche auf dem Sinus der Anwachsstreifen, ein wenig unter der Mitte der Windungen. am meisten hervorragen, auch die untere Naht nicht mehr und werden im Alter verhältnissmässig immer kürzer. In Folge dessen haben die Windungen unter der Naht eine schmale Depres- sion und darunter eine ziemlich starke Wölbung. Von den Arten aus der Verwandtschaft der Pl. Selysii Kon. etc.. die mit der unsrigen verglichen werden könnten, haben alle diejenigen. bei denen ich die ersten Windungen untersuchen konnte, ein kürzeres Embryonalende von nur ca. 3 Windungen oder noch weniger und be- kommen weit früher Spiralstreifen, während die späteren Windungen noch andere, aber sehr verschiedenartige Unterschiede zeigen. Bei der Pl. Selysii des London-clay (Edw. Eoc. Moll. S. 278 Tat. 29 Fig. 17), der Pl. Wetherelli Edw. etc. kenne ich die ersten Windun- sen nicht, über die Edwards auch nichts sagt. Die verschiedenen von Vincent (Ann. Soc. Malac. de Belgique t. XI 1876) aufgestellten Arten scheinen alle verschieden zu sein. sind aber ungenügend erhalten. 21. Pleurotoma Danica v. Koenen. Von 4 kleinen Exemplaren erreicht eins 2 Mm. Dicke und 4.8 Mm. Länge, wovon die Hälfte auf die Mündung kommt. die Schale enthält 3!a Windungen excl. des kegelförmigen Embryonalendes von ca. 4 glat- ten, flach gewölbten Windungen. Die erste Mittelwindung enthält eine ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 2 u } Zwischenskulptur von ca. 20 feinen Längsrippen, von denen die ersten ca. 10 etwas gedrängter und unten stärker vorgebogen sind und zuerst nur unten als ganz feine, schräge Streifen sichtbar sind; die folgenden 10 Rippen werden schwächer und oben und unten gleichmässiger ge- krümmt. Ähnliche Rippen, 8 an der Zahl, folgen noch auf der nächsten halben Windung. und hier werden immer deutlicher 8 breite, flache, durch ganz schmale Furchen getrennte Spiralen, welche bis zur Schluss- windung entsprechend breiter werden, und unter welchen dort 8 ähnliche Linien auf der ziemlich gleichmässigen Wölbung folgen, während die Depression zum Kanal ca. 10 gedrängte, zum Theil oben alternirend et- was stärkere und schwächere Streifen enthält. 1° Windungen vor der Mündung erhalten die Längsrippen plötzlich wieder eine stärkere Kriim- mung. fast so stark. wie die Anwachsstreifen, sind aber von Naht zu Naht sehr deutlich und nur am Sinus, etwas unter der Mitte der Win- dungen, etwas höher. Ihre Zahl beträgt ca. 15 pro Windung; auf der Schlusswindung verschwinden sie dicht unter der Nahtlinie. Von Pl. Duchasteli Nyst (Pl. flexuosa Münst) und Anderen un- terscheidet sich unsere Art durch grösseres Embryonalende und längere Zwischenskulptur, sowie durch späteres Auftreten der Spiralskulptur; den Jugendzustand von Pl. Prestwichi Edw. aus dem Londonclay und Pl. sub- Duchasteli Vincent von Wanzin kenne ich nicht. 22. Pleurotoma n. sp. juv. Ein kleines Stück von 2 Windungen excl. des aufgetriebenen, gros- sen, kegelförmigen Embryonalendes von 3'/. glatten, ganz Hach gewölb- ten Windungen hat 1,3 Mm. Dicke und 3,1 Mm. Länge, wovon etwa die Hälfte auf die Mündung kommt. Auf das Embrycnalende folgt eine halbe Windung mit einer Zwischenskulptur von 12 feinen, gekrümmten Rippchen. von denen die ersten sehr fein sind. und die letzten 4 sehr gedrängt stehen. Dann erscheint ein verdickter Nahtsaum. unten be- gleitet von einer schmalen Furche, und unter dieser laufen die Rippen, (ca. 12 pro Windung), welche den Sinus der Anwachsstreifen enthalten, etwas gekrümmt oder ziemlich gerade, nur mit schwachen Vorbiegungen D2 28 A. von KOENEN, oben und unten, zur unteren Naht. Dieser Theil der Windungen ent- hält 4 ganz flache, breite Spiralen, von denen die zweite von der drit- ten etwas deutlicher getrennt ist Je ein ganz feiner Streifen ist noch darüber und darunter erkennbar. Die Schlusswindung trägt auf der Wölbung unter der Nahtlinie bis zu der breiten, tiefen Depression am Kanal 5 breitere, gedrängte Spiralen und darunter 5 breitere und schmalere wechselnd und am Ka- nal selbst ca. 8 ganz feine, schräge Linien. Die Windungen sind flach gewölbt, erscheinen aber nach unten durch die hervortretenden Rippen stärker gewölbt. Ein defektes zweites Stück anscheinend derselben Art hat noch 2 Windungen mehr und erreicht ca. 2,5 Mm. Dicke. Bei diesem ist die Depression unter der Naht weit tiefer geworden und nach unten durch eine stumpfe Kante begrenzt, welche die leistenförmigen Knoten trägt, 16 auf der letzten Windung. Über diese Knoten gehen 4 deutlich ge- trennte Spiralen fort, und die darunter folgenden. etwas stärkeren Strei- fen sind durch etwa ebenso breite Zwischenräume getrennt. Auch diese Art unterscheidet sich durch Embryonalende und Zwi- schenskulptur von Pl. laticlavia Beyr. und anderen verwandten Arten: ich mag aber so junge und unvollkommene Exemplare nicht mit einem besonderen Namen belegen. 23. Pleurotoma Hauniensis v. Koenen. — Tafel I Fig. 1S ab. Es liegen mehr oder minder defekte Reste von ca. 25 Exemplaren vor; an keinem derselben ist die Aussenlippe und der Kanal vollstän- dig erhalten. Die Schale hat etwa 6 bis 6!’ Windungen excl. des ke- selförmigen Embryonalendes von 3'/ glatten, mässig gewölbten Win- dungen. Die Dicke beträgt bis zu 8,5 Mm., die Länge dürfte etwas über 20 Mm. betragen haben. Die Zwischenskulptur nimmt eine mässig gewölbte Windung ein und beginnt mit einigen feinen, sehr stark ge- krümmten Streifen. Gleich darauf erscheinen auch gedrängte Spiralen. und zwar auf der oberen Hälfte der Windungen deren 3 etwas brei- tere, auf der unteren, etwas höheren, ca. 4 ein wenig schmalere oder auch ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 29 gedrängtere. Dann bekommt die Windung dicht unter der Mitte eine stumpfe Kante und auf dieser sehr schief stehende Knoten. ca. 16 pro Windung. Diese Knoten sind später etwa ebenso breit wie ihre Zwi- schenräume, hören nach oben plötzlich auf, nach unten allmählich, mit- unter erst an der Naht. Ihre Zahl bleibt ca. 15 oder 16 bis auf die Schlusswindung. Der untere Theil der Windungen ist in Folge dessen nach der Naht hin nicht unbeträchtlich verjüngt, während der obere eine Depression bekommt, die im Alter besonders nach unten hin ausgehöhlt ist. Von den ursprünglich hier vorhandenen 3 Spiralen vermehren sich die beiden unteren unregelmässig durch Einschiebung feinerer, bleiben aber oft noch bis auf die Schlusswindung etwas stärker; die oberste ent- fernt sich etwas von der Naht, verdoppelt sich später oft. erhebt sich auf erhabenen Anwachsstreifen zu Körnchen (ca. 30 pro Windung, die darunter folgenden Streifen erhalten oft noch einmal soviel Knötchen), und trennt den aufgeworfenen Nahtsaum von der eigentlichen Depres- sion, in deren Mitte das Knie der stark geschwungenen Anwachsstrei- fen liegt. Auf dem unteren Theile der Windungen vermehren sich die dicht gedrängten Spiralen unregelmässig durch Einschiebung feinerer, so dass die letzte Mittelwindung hier deren bis zu ca. 12 trägt. Da- runter folgen auf der Schlusswindung noch ca. 9 flache, gedrängte Strei- fen bis zu der breiten Depression an dem deutlich abgesetzten, mässig langen Kanal. Dort liegen ca. 6 breitere und ca. 12 feiner und schrä- ger werdende Streifen, welche durch erhabene Anwachsstreifen stärker gekerbt und gezackt sind. 24. Pleurotoma Johnstrupi v. Koenen. — Tafel I Fig. 19 ab. Von 5 defekten Exemplaren besitzt eins die Gewindespitze bis auf die erste Embryonalwindung, aber keins die Aussenlippe und die Spitze des Kanals. Das grösste Stück hat ca. 16 Mm. Dicke und 50 Mm. Länge gehabt, wovon fast die Hälfte auf die Mündung kam. Die Schale bestand aus 9 Windungen excl. des kegelförmigen Embryonalendes von 4 glatten, flach gewölbten Windungen. Die Zwischenskulptur nimmt 30 A. von KOENEN, ca. eine etwas deutlicher gewölbte Windung ein. und zwar finden sich auf der ersten Hälfte derselben 7 gekrümmte Rippen ein, welche die obere Naht nicht erreichen und zuerst breit und flach, später schmaler und gedrängter sind. Auf der zweiten Hälfte erscheinen 10 gedrängte, tiache Spiralen, von denen die oberste als Nahtsaum stärker hervortritt, und die Rippchen werden gedrängt und schräg und kürzer, so dass sie auf der folgenden Windung, etwas unter der Mitte derselben, als schräge, kurze Knoten auftreten. indem sich hier eine stumpfe Kante ausbildet, welche etwa nur die Hälfte weiter von der oberen Naht entfernt ist, als von der unteren und beiderseits von einer flachen Depression der Schale begleitet wird. Die Zahl der Knoten beträgt zuerst 13 pro Win- dung, später 13, 15, und auf der Schlusswindung etwa 18. Auf den letzten Windungen werden sie aber flacher und länger, mehr faltenartig, indem zugleich die Kante sich mehr abrundet. Das Knie der stark geschwungenen Anwachsstreifen liegt in der Mitte der oberen Depression. Die Spiralstreifen vermehren sich schr bedeutend durch unregel- mässige Einschiebung schwächerer, besonders auf dem oberen Theile der Windungen, bleiben aber stets dicht gedrängt mit Ausnahme von 2 Streifen unter der Naht, unter welchen im Alter ca. 6 ganz feine, ge- drängte Streifen folgen. Am stärksten sind sie auf der Kante der Win- dungen und am schwächsten und gleichmässigsten zwischen dieser und der oberen Naht, wo ihre Zahl auf der Schlusswindung gegen 20 be- trägt. Der untere Theil der letzten Mittelwindung trägt ca. 11 etwas gröbere Streifen, welche mit feineren wechseln. Eine ähnliche Skulptur hat der Rest der Schlusswindung, welche etwa ebensoweit unter der Nahtlinie, als diese unter der Kante liegt, eine stärkere Wölbung und fast doppelt so weit unter dieser eine breite, sehr deutliche Depression zum Kanal hat. >25. Pleurotoma fissicosta v. Koenen. — Tatel Il Fig. 3ab. Von 5 vorliegenden Stücken ist das grösste an der Spitze des Ka- nals und des Gewindes defekt. Dasselbe hat ca. 10 Mm. Dicke und ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 31 25 Mm. Länge, wovon ca. die Hälfte auf die Mündung kam. Das ab- gebildete Exemplar hat ca. 1's Windungen weniger, nämlich 57 excl. des kegelförmigen Embryonalendes von reichlich 3 glatten, gewölbten Windungen. Der Durchmesser beträgt 5,6 Mm., die Länge 16 Mm.. wovon die Hälfte auf die Mündung kommt. Die Zwischenskulptur nimmt fast 2 Windungen ein mit je ca. 14 schrägen Längsrippen, wel- che erheblich schmaler als ihre Zwischenräume sind, zuerst als flache Anschwellungen auftreten und nach unten stark vorgebogen sind, später deutlicher und weniger schief werden und ganz zuletzt sich krümmen. Die dritte Mittelwindung bekommt plötzlich auf ihrer oberen Hälfte eine Depression, in deren unterer Hälfte das Knie der stark geschwungenen Anwachsstreifen liegt. Diese Depression zeigt ausser den Anwachsstrei- ten, welche öfters als faltenartige Verlängerungen der Rippen auftreten. auf den ersten Mittelwindungen nur Spuren von Spiralstreifung; später wird diese etwas deutlicher. und auf der Schlusswindung erkennt man hier ca. 15 ganz flache Streifen. Die untere, nach der Naht zu ver- jüngte Hälfte der Mittelwindungen ist nach oben durch einen stumpfen Kiel begrenzt, welcher wesentlich durch die scharf hervortretenden, schrä- gen, den Anwachsstreifen folgenden Rippen gebildet wird. Diese, zu- erst 15, dann 16, zuletzt über 20 pro Windung, verflachen sich schnell nach unten, oft indem sie sich in zwei oder selbst drei Falten gewis- sermassen spalten, und auch diese erreichen selten die untere Naht. Auf der Schlusswindung des grössten Stückes gehen diese Rippen zu- letzt in unregelmässige Falten über. Auf der vierten Mittelwindung etwa werden auch auf dem unteren Theile der Windungen ein Paar Spiralen erkennbar, später werden diese deutlicher, so dass auf der letz- ten Mittelwindung des grössten Stückes 4 flache, breite, durch fast ebenso breite Zwischenräume getrennte Streifen, und über ihnen ebensoviel fei- nere zu sehen sind. Auf der Schlusswindung folgen unter der Nahtlinie, in welcher eine stärkere Wölbung liegt, noch 4 den ersteren ähnliche, breitere Streifen, und in der breiten, flachen Depression am Kanal eine Anzahl feinere, rauhe Streifen. 32 A. von KOENEN, 26. Pleurotoma Torelli v. Koenen. — Tafel II Fig. 2ab. Neben 18 kleinen Stücken das einzige grössere, bis auf die Aussen- lippe und die Spitze des Kanales gut erhaltene Exemplar besteht aus 6 Windungen excl. des kegelförmigen Embryonalendes von 3 glatten. flach gewölbten Windungen und hat 5 Mm. Dicke und 14 Mm. Länge, wovon 6 Mm. auf die Mündung kommen. Es fehlen etwa 2,5 Mm. vom Kanal, so dass die Mündung ca. die Hälfte der Gesammtlänge gehabt hat. Die ersten 1'Ja mässig gewölbten Mittelwindungen tragen S rund- liche, gedrängte Spiralen und ausserdem auf ihrer zweiten Hälfte 12 schräge Längsrippchen, welche zuerst sehr fein, dann etwas stärker sind, weder die untere noch die obere Naht erreichen und von dieser zuletzt durch einen, die oberste Spirale enthaltenden Nahtsaum getrennt wer- den. ann erscheint plötzlich in der Mitte der Windungen eine stumpfe Kante, welche einen flach eingesenkten, oberen Theil der Windungen von einem unteren, ziemlich ebenen, aber nach der Naht zu verjüngten trennt. Dicht unter der Mitte des oberen Theiles liegt das Knie der stark geschwungenen Anwachsstreifen. Die Kante trägt zuerst 12, auf der Schlusswindung ca. 15 schräge, kurze, nur nach unten ein wenig verlängerte Knoten von gleicher Breite, wie ihre Zwischenräume. Der Nahtsaum ist unregelmässig gekörnelt, darunter liegen zuerst 2, später 3, zuletzt 5 feine Linien in grösseren Abständen. Der untere Theil der Windungen enthält auf der Kante zwei Streifen und darun- ter 3 etwas stärkere, zuerst gedrängte, dann auseinander rückende. Auf der dritten und vierten Mittelwindung schieben sich feinere Linien da- zwischen, welche jenen bis zur Schlusswindung gleich werden. doch tre- ten unten wiederum feine Streifen hinzu. Die Schlusswindung hat un- ter der Nahtlinie eine ein wenig stärkere Wölbung und zunächst ca. 10 breite, ziemlich gedrängte Streifen (je ca. 5 auf 1 Mm.) bis zu der ganz flachen Depression, unter welcher dann etwas feinere, aber weniger gedrängte Linien folgen. Aus dem Geschiebe von Gaarden bei Kiel habe ich ein kleines Stück mit defekter Schlusswindung, welches unse- rer Art anzugehören scheint. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 33 27. Pleurotoma laeviuscula v. Koenen. — Tafel II Fig. 1. Vier Exemplare vermuthlich derselben Art liegen vor, haben aber sämmtlich eine defekte Schlusswindung und Gewindespitze. Die Dicke hat ca. 17 Mm. betragen, die Länge wohl gegen 60 Mm., wovon etwa die Hälfte auf die Mündung kam. Die Schale hat ca. 10 Windungen excl. Embryonalende gehabt. Die Windungen tragen eine ganz stumpfe, abgerundete Kante, um die Hälfte weiter von der oberen als von der unteren Naht entfernt. Darunter und, noch deutlicher, darüber ist die Schale flach eingesenkt. Der obere Theil der Windungen hat einen gefältelten Nahtsaum und trägt zahlreiche. feine, flache, gedrängte Spirallinien, ca. 8 auf 1 Mm. der Schlusswindung, nur in der Mitte eine oder ein Paar ein wenig deutlichere, gerade im Knie der stark geschwungenen Anwachsstreifen. Die Kante trägt in der Jugend 10, später ca. 12 oder 13 rundliche, ziemlich niedrige, etwas schräge Knoten, die im Alter in schwache An- schwellungen übergehen. Die Kante und der untere Theil der Win- dungen tragen auf den früheren Mittelwindungen 3 oder 4 ziemlich ge- drängte Streifen. Zwischen diese schieben sich aber dann feinere ein, welche ebenso wie die ersteren schon auf den letzten Mittelwindungen immer feiner und flacher werden und sich weiter von einander entfernen. Die Schlusswindung trägt unter der Nahtlinie noch eine ähnliche, schwache Skulptur von ca. 0,5 Mm. breiten, viel deutlicher nach oben als nach unten begrenzten Streifen. Trotz dieser Skulpturen ist die Schale aber glatt-glänzend. 28. Pleurotoma inconspieua v. Koenen. — Tafel II Fig. 4. Von 4 defekten und verdrückten Exemplaren, worunter 2 ganz un- senügende, enthält eins die letzten 4 Windungen und hat ca. 11 Mm. Dicke und ca. 35 Mm. Länge gehabt, wovon etwa die Hälfte auf die Mündung kam. Die obere Hälfte der Mittelwindungen ist nicht uner- heblich eingesenkt und trägt ca. 15 ziemlich gedrängte Spiralen, welche Physikal. Classe. XXX1]. 1. E 34 A. von KOENEN, auf der Schlusswindung indessen erheblich flacher werden. In der De- pression, doppelt so weit von der unteren Naht. wie von der oberen. liegt das breite Knie der mässig stark geschwungenen Anwachsstreifen. Der untere Theil der Mittelwindungen ist mässig gewölbt und trägt auf der ersten vorhandenen derselben ca. 8 etwas breitere Streifen, die sich aber bald durch Einschiebung feinerer vermehren und erheblich schwä- cher werden; auf der Schlusswindung wird unter der Nahtlinie eine ähn- liche Skulptur von ziemlich gedrängten, flachen, z. Th. abwechselnd grö- beren und feineren Streifen etwas deutlicher. Der Kanal war anschei- nend ziemlich lang und durch eine breite, tiefe Depression begrenzt. welche etwas schmalere, aber höhere Streifen trägt. Längsrippen sind auch auf den ersten, vorhandenen Mittelwindun- gen nicht zu erkennen, dagegen finden sich mitunter auf dem unteren Theile der Windungen unregelmässige, den Awachsstreifen folgende Falten. Von der grossen Mehrzahl der in Gestalt und Skulptur etwa ver- gleichbaren Arten, wie Pl. teretrium Edw., unterscheidet sich die unsrige erheblich durch geringere Biegung der Anwachsstreifen, zumal unter der Naht, von anderen durch die Lage des Knies derselben. Unter der Naht ist die Zurückbiegung nicht wesentlich stärker, als bei manchen Fusus-Arten, wie F. lineatus Sow., die Vorbiegung unter dem Knie ist aber weit erheblicher als bei Fusus. Die Schale ist verhältnissmässig dünn. 29. Pleurotoma aff. Volgeri Phil. — Tafel II Fig. 7 ab. Von 3 Exemplaren, sämmtlich mit zerbrochener Schlusswindung. hat das grösste 5,2 Mm. Durchmesser und enthält 4 Mittelwindungen und das kegelförmige Embryonalende. Dieses besteht aus 3 glatten, stark gewölbten Windungen und 1's Windungen mit einer Zwischen- Skulptur. Von diesen tragen die ersten 1'/ Windungen schmale Ripp- chen, ca. 10—12 pro Windung, zuerst gekrümmt und entfernter ste- hend, zuletzt gerader, aber in der Mitte am meisten hervorragend; hier- aus bilden sich dann schnell spitze Höcker aus. ein Kiel, der sie trägt, ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 35 und ein schräg gekerbter Kiel, der sich der oberen Naht nähert, alles dies innerhalb einer Viertelwindung. Dann erhebt sich der Kiel schnell zu einer hohen, ein wenig zurückgebogenen, schwach schräg gekerbten lL.amelle und nähert sich mehr der Mitte der Windungen. Der obere Theil derselben ist bis zur Basis des Kiels fast eben, der untere Theil dagegen ist etwas konkav, erst nahe der Naht eben, und an dieser stos- sen die Windungen mit ca. 130 Grad zusammen. Der Nahtsaum ist nicht verdickt und liest. wie an dem Durchschnitt der letzten Mittel- windung zu sehen ist. ca. 0,4 Mm. über einer starken Spirale, die also nur auf der Schlusswindung sichtbar werden würde. Die Mittelwindungen gleichen in der Gestalt, der unregelmässigen, schwachen Kerbung des Kieles und der Biegung der Anwachsstreifen am meisten der Pl. terebralis var. revoluta Edw. (Eoc. Moll. S. 233 Taf. 27 f. 10 £.) aus dem London- Thon und der oligocänen var. spiralis v. Koenen resp. der Pl. Volgeri Phil.'). Bei diesen Arten liegt aber unmittelbar über der Naht eine starke, hohe Spirale, an welche sich der verdickte Nahtsaum anlegt, und das Embryonalende und die Zwischenskulptur sind bei den beiden letzteren (bei der ersten sind die jüngsten Windungen nicht bekannt) ganz ver- schieden. Auch Pl. serrata Hörnes (P. subterebralis Hörnes non Bell.) unterscheidet sich wesentlich durch ihre Spiralskulptur. 30. Pleurotoma (Pseudotoma) brevior v. Koenen. — Tafel Il Fig.5abe. Von vier Exemplaren mit defekter Schlusswindung hat das grösste 15 Mm. Durchmesser (ergänzt mindestens 18 Mm.) und 28 Mm. Länge (ergänzt ca. 30 Mm.), wovon ca. 15 Mm. auf die Mündung kommen mö- gen. Es sind 5 Windungen erhalten. von denen die oberste nur ca. 1,5 Mm. Durchmesser hat. Das Embryonalende von ca. 3'/ glatten, ge- 1) Mit der Pl. Volgeri Phil. hat die Pl. Volgeri Edw. wenig Ähnlichkeit, und habe ich für Letztere den Namen Pl. Woodwardi vorgeschlagen (Zs. d. Deutsch. g. G. 1865) E2 36 A. von KOENEN, wölbten Windungen fehlt hier, sowie ca. "a Windung mit der Zwischen- Skulptur von ca. 6 feinen, unten vorgebogenen Längsrippchen. Die Windungen haben dicht unter ihrer Mitte einen dicken, ziemlich hohen Kiel, welcher schräge, den Anwachsstreifen folgende Knoten trägt, 18 oder 19 pro Windung. Über dem Kiel liegt eine breite, tiefe Depres- sion der Schale, unter dem Kiel nur eine schwache. Dicht unter der Nahtlinie wird auf der Schlusswindung noch ein zweiter Kiel oder eigent- lich mehr eine stumpfe Kante mit 2 etwas stärkeren Spiralen sichtbar, welche mit den Knoten des oberen Kieles korrespondirende, ebenfalls schräge Anschwellungen trägt. Darunter fällt die Schlusswindung mit ganz schwacher Wölbung bis zu der flachen Depression an der Spindel ab. Die Spiral-Skulptur ist, ebenso wie die Anwachsstreifen, ganz ähn- lich, wie bei Pl. intorta, doch sind letztere etwas weniger erhaben; die Zahl der Spiralen über dem Kiel beträgt auf den ersten Mittelwindun- gen etwa 9, auf den letzten etwa 15, unter dem Kiel 2 resp. 4. Die Spiralskulptur des unteren Theiles der Schlusswindung gleicht noch mehr der der Pl. intorta von Castell’ arquato. Von dieser und de- ren Verwandten unterscheidet sich unsere Art, die einen »Gehäuse-Win- kel« von über 50 Grad hat, sehr erheblich durch gedrungene Gestalt, die kurzen Höcker auf dem Kiel und durch die erhabene Kante unter der Nahtlinie. 31. Pleurotoma Steenstrupi v. Koenen. — Tafel II Fig. Sab. 15 Exemplare, sämmtlich mit defekter Schlusswindung. Das grösste, dem fast die ganze Schlusswindung fehlt, hat noch 15 Mm. Dicke und 34 Mm. Länge, mag aber ca. 20 Mm. Dicke und 46 Mm. Länge gehabt haben und 5! Windungen excl. des niedrig-kegelförmigen Embryonal- endes von ca. 3'/ glatten Windungen und der Zwischenskulptur, welche ca. eine halbe Windung einnimmt und aus feinen, nach unten vorgebo- genen und etwas stärker werdenden Rippchen besteht. Die Rippen wer- den gerade, sobald sich die, freilich meist abgewitterte, Spiralskulptur einstellt, erhalten eine Depression unter der Naht, resp. werden auf der ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 37 konkaven oberen Hälfte der Windungen undeutlich und treten auf der grösseren unteren Hälfte als etwas schräge Knoten hervor; ihre Zahl beträgt in der Regel 12 oder 13 pro Windung. Ausserdem ist die ganze Schale mit rauhen Anwachsstreifen bedeckt. deren Biegung und Stärke dieselbe ist, wie bei Exemplaren der Pl. in- torta von Castell’ arquato. Der konkave obere Theil der Windungen trägt, abgesehen von dem Nahtsaum, ca. 9 oder 10 Spiralen, welche durchschnittlich etwa eben so breit sind. wie ihre Zwischenräume, auf den späteren Windungen jedoch nach oben hin etwas entfernter stehen. Der untere Theil der Mittelwindungen trägt 5 bis 6 ziemlich breite und nahe stehende Spiralen, zwischen die sich später feinere einschie- ben, und die nach hinten schärfer begrenzt sind, als nach vorn. Der Rest der Schlusswindung trägt eine ähnliche Spiralskulptur. Bei den 2 grössten Stücken senkt sich die Naht zuletzt, so dass die letzte Mittelwin- dung höher wird. Hierin, sowie in Gestalt und Skulptur stehen unsere Stücke der Pl. intorta Broc. von Castell’ Arquato und der Pl. Morreni de Kon. aus dem Rupelthon nahe, doch laufen bei letzterer die Rip- pen in der Jugend, wie bekannt, weiter hinab, und die Spiralskulptur ist feiner und gleichmässiger. Alle norddeutschen etc. oligocänen und miocänen Vorkommnisse, an denen ich das Embryonalende erhalten fand (Lattorf, Hermsdorf, Wein- heim, Urefeld, Hohenkirchen, Kaufungen, Antwerpen) unterscheiden sich aber durch dieses; dasselbe ist nämlich stumpfer, besteht aus 2 glatten Windungen und einer mit ca. 6 Spiralen; auf der folgenden Viertelwin- dung sind 7 oder 8 gerade Längsrippchen, und dann folgen erst feinere, dann gröbere, gekrümmte Rippen mit einer Depression oben, also die bleibende Skulptur. Hiernach ist auch Speyers Beschreibung zu be- richtigen (Speyer, Cassel S. 116). 32. Borsonia binodosa v. Koenen. — Tafel II Fig. 9 a—f. Einige 20 meist etwas defekte Exemplare erreichen etwa 6 Win- dungen excl. des kegelförmigen, oben abgestumpften Embryonalendes von 38 A. von KOENEN, reichlich 3 Windungen und einer Viertelwindung mit einer Zwischen- skulptur von einigen feinen, gekrümmten Rippchen. Das grösste Stück hat eine Dicke von 5,4 Mm. und, ergänzt, eine Länge von 15 Mm., wovon die Hälfte auf die Mündung kommt. Die Windungen haben einen stark verdickten Saum und sind, abgesehen von diesem, in der Jugend flach gewölbt, bekommen aber, etwa von der dritten Mittelwin- dung an, etwas über der Mitte eine ganz stumpfe Kante und über die- ser eine flache Einsenkung. Sie tragen gegen 20 faltenartige, mässig gekrümmte Längsrippchen, welche etwa eben so breit, wie ihre Zwi- schenräume, schon auf den ersten Mittelwindungen, bald früher, bald später, eine Einsenkung erhalten, in Folge deren sich zuerst unter der Naht eine Reihe von Knoten, je auf dem oberen Ende der Rippen, aus- bildet, und später, etwa auf der dritten bis fünften Mittelwindung, eine zweite Knotenreihe unter jener Einsenkung, über der Mitte der Win- dungen. Hierdurch wird auch die stumpfe Kante der Windungen deut- lich sichtbar. Auf der unteren Hälfte der späteren Mittelwindungen verschwinden die Rippen schnell; im Alter werden sie mitunter weit feiner und zahl- reicher, bei einem Exemplare bis zu 30 auf der Schlusswindung. Unter der Nahtlinie ist die Schlusswindung an der Mündung ziem- lich gleichmässig schwach gewölbt und nur ganz unten ein wenig ein- gesenkt; der kurze Kanal ist nicht deutlich abgesetzt. Die Anwachs- streifen biegen sich auf diesem unteren Theile der Schlusswindung, bis etwa zu deren Mitte, noch weiter vor, und dann wieder zurück. Das Knie, der Sinus der Anwachsstreifen, liegt dicht unter der stumpfen Kante, also auf dem dicksten Theile der Schale; es ist dies für Borsonia Jedenfalls ungewöhnlich. Die Aussenlippe war scharf und dünn, die In- nenlippe dünn und wenig ausgebreitet; die gerade Spindel trägt weit nach oben 2 starke Falten. Die Schale erscheint glatt und glänzend, zeigt aber unter der Loupe mehr oder minder deutliche und zahlreiche Spiralen, welche nur unten auf der Schlusswindung mehr hervortreten. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 39 33. Voluta erenistria v. Koenen. — Tafel II Fig. 11 ab. Es liegen 15 mehr oder minder defekte Exemplare vor; nur ein einziges von 12 Mm. Dicke und 30 Mm. Länge, wovon 20 Mm. auf die Mündung kommen, ist vollständig. Dasselbe besteht aus 4 Windungen incl. des Embryonalendes, welches zitzenförmig und ca. 5 Mm. dick ist und aus 1'/ glatten, gewölbten Windungen besteht. Dann wird die Windung flach, und es stellen sich feine Längsstreifen, und erst auf dem unteren, dann auf dem oberen Theile der Windung, feine Spiralen ein. zuerst etwa 12, welche durch die Anwachsstreifen gezackt erscheinen. Dieselben vermehren sich durch Einschiebung, besonders aber dadurch. dass die Naht tiefer herabsinkt. so dass ihre Zahl am Einde der zweiten Mittelwindung von ca. 6 Mm. Höhe über 40 beträgt. Durch das Sin- ken der Naht resp. Höherwerden der Windungen erscheint unter der Naht eine ganz schwache Depression, und darunter eine flache Wölbung. welche fast drei Viertel der Mittelwindungen einnimmt. Die Aussen- lippe ist ziemlich gleichmässig gewölbt und zeigt nur im untersten Sechs- tel, am Kanal, eine ganz flache Depression. Die Schlusswindung ist auch unterhalb der Nahtlinie mit ähnlichen, feinen, gedrängten Spiralen bedeckt. Die Spindel ist nur wenig gebogen und trägt etwas oberhalb der Mitte 3 hohe Spindelfalten, welche ziemlich gleich sind, aber in der Reihenfolge von vorn nach hinten etwas schwächer werden. Die In- nenlippe ist ziemlich weit über die vorhergehende Windung ausgebrei- tet, bei dem erwähnten kleinen Stück, 5 Mm. unter der Naht, etwa 3 Mm. über die Mündungslinie hinaus. Die grössten vorliegenden Exem- plare haben noch ca. 1'’; Windungen mehr, also 4 Windungen ausser den 1'/; Embryonalwindungen. Der Durchmesser mag ca. 23 Mm., die Länge 55 bis 60 Mm. betragen haben, wovon 35 bis 40 Mm. auf die Mündung kamen. Bei den grössten Exemplaren wird die Spiralskulptur auf der Schluss- windung undeutlicher und in der Gegend der Nahtlinie weniger ge- 40 A. von KOENEN, drängt, so dass sie hier für das unbewaffnete Auge meist nicht mehr erkennbar ist. Durch die feine, gedrängte Spiralskulptur unterscheidet sich unsere Art erheblich von den oligocänen und jüngeren Arten, V. obtusa v.Koe- nen, V. Siemsseni Boll, V. Bolli Koch, V. Lamberti Sow. Die V. We- therelli Sow (Edw. Eoc. Moll. III S. 179 Taf. 23 Fig. 4) aus dem Lon- don-clay hat nach Edwards’ Beschreibung eine ähnliche Spiralskulp- tur, wenigstens auf den jüngeren Windungen, hat aber ein kleineres Embryonalende und ist beträchtlich schlanker, auch soll die unterste Spindelfalte die schwächste sein. 34. Voluta nodifera v. Koenen. — Tafel II Fig. 10. Es liegen 6 mehr oder minder vollständige Exemplare vor, von de- nen das beste 23,5 Mm. dick und 47 Mm. lang ist (ca. 3—4 Mm. feh- len am Kanal), wovon 37 Mm. auf die Mündung kommen. Die Schale besteht aus 5 Windungen excl. des stumpf-kegelförmigen Embryonal- endes. Dieses besteht aus 4 Windungen, wovon 3 glatt und gewölbt sind, die vierte aber ca. 18 gerade Rippchen trägt. Auf den Mittel- windungen erhalten diese Rippen, deren etwa 12 bis 15 pro Windung vorhanden sind, auf ihrem oberen Drittel eine Einsenkung, darüber und darunter einen Knoten, und einen dritten, schwächeren Knoten dicht über der Naht. Diese 3 Knoten entwickeln sich dann zu Spiralstreifen, welche freilich in den Zwischenräumen zwischen den Rippen wenig deut- lich sind. Die oberste Knotenreihe oder Spirale tritt auf der Schluss- windung gegen die Naht um 1 bis 1,5 Mm. hervor, die zweite um etwa ebensoviel gegen die erste, und von hier verläuft die Schale, zunächst noch etwas an Dicke zunehmend. in schwacher. unterhalb der Mitte et- was stärkerer Wölbung. darunter aber mit einer flachen Depression, nach dem vorderen Ende. Bei einem Exemplar senkt sich die Naht zuletzt etwas, so dass über ihr eine vierte Spirale sichtbar wird, bei dem gröss- ten Stück zieht sich dagegen die Mündung etwas herauf, so dass die dritte Spirale verdeckt wird. Unter der Nahtlinie trägt die Schluss- ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 41 windung noch 5 andere, der dritten ähnliche, aber etwas schmalere Strei- ten, dann ca. 5 noch schmalere, aber höhere, welche dann in etwa eben so viele, feinere, schräge Streifen am Kanal übergehen. Alle diese Spi- ralen fallen dachziegelartig nach oben steil ab. Die ovale Innenlippe ist bei dem grössten Stücke fast eine Drittel- Windung nach aussen ausgebreitet. Die Spindel trägt 4 Falten, von denen die unterste die stärkste ist, die zweite nur etwa halb so hoch, die dritte noch weit schwächer, und die vierte zum Theil nur wenig deutlich ist. Die Aussenlippe ist unten etwas zurückgebogen, verläuft aber sonst ziemlich gerade. Am nächsten verwandt ist unsere Art mit V. scabricula, die ich von Auvers, Mary, Barton etc. habe. Diese ist aber kleiner, hat weit zahl- reichere Längsrippen und zeigt fast immer auf den Mittelwindungen 4 Spiralen (selten 3), von denen die oberste nur wenig zurücktritt, dafür aber nach oben vorspringt, so dass hier ein horizontales oder (bei den Stücken von Barton) ausgehöhltes Dach entsteht. Nur an den letzteren fand ich das Embryonalende und die Skulptur der ersten Windungen erhalten, obgleich diese auch hier meist abge- wittert ist. Das oben ganz stumpfe Embryonalende besteht aus 2' glatten Windungen und einer Zwischenskulptur von kaum einer Viertel Windung mit ca. 5 gekrümmten Rippchen. Dann folgen gerade Rip- pen, gekreuzt von Spiralen, also die bleibende Skulptur. Die Voluta elevata Sow. des Pariser Beckens (Cuise, Laon, St. Go- bain etc.) hat ein ähnliches, nur etwas kleineres Embryonalende, ist aber durch ihre Skulptur sehr von unserer Art verschieden (zahlreichere, feine, flache Spiralen, schmalere und weniger zahlreiche Längsrippen, schärfere Spitzen auf den 2 obersten Spiralen); manche englische Exemplare schei- nen aber, nach Edwards’ Abbildung (Eoc. Moll. III S.153 Taf. 20 F. 2 b) zu schliessen, sich unserer Art etwas zu nähern, namentlich in Gestalt und Skulptur des Gewindes und des obersten Theiles der Schlusswindung. Physikal. Olasse. XXXLI. 1. F 42 A. von KOENEN, 35. Voluta flexiplieata v. Koenen. — Tafel II Fig. 12. Ein Exemplar, welchem der grösste Theil der Schlusswindung fehlt. besteht aus 7 Windungen excl. des kegelförmigen Embryonalendes von 3 glatten, gewölbten Windungen und einer halben Windung mit einer Zwischenskulptur von 7 feinen, gekrümmten Längsrippchen, welche zu- erst nur nach unten deutlich sind, zuletzt aber immer gerader werden. Die Länge mag ca. 46 Mm. betragen haben, wovon etwa 26 Mm. auf die Mündung kommen; die letzte Mittelwindung ist 7.5 Mm. hoch sicht- bar und hat 11 Mm. Durchmesser, ist aber mindestens 18 Mm. hoch gewesen, ehe die Schlusswindung sich darüber legte. Der grösste Durch- messer mag 15 Mm. betragen haben. Die Schale ist glänzend glatt und lässt selbst unter einer scharfen Loupe nur undeutliche Spiralskulptur und nur ganz unten an der an- scheinend geraden Spindel einige ganz feine, gedrängte Spiralstreifen er- kennen. Die ersten Mittelwindungen biegen sich fast treppenförmig zur oberen Naht um und tragen zuerst 14, dann 15 Längsrippen pro Win- dung (die Schlusswindung besitzt deren 18), welche zuerst ziemlich ge- rade und gleichmässig verlaufen, dann aber sich vorbiegen und über der unteren Naht schwächer werden. Von der dritten Mittelwindung an wird der Abfall zur Naht im- mer flacher, resp. die stumpfe Kante der Schale wird immer stumpfer und nähert sich immer mehr der Mitte der Windung; auf den letzten 1! Windungen liegt sie endlich etwas unterhalb der Mitte der mässig gewölbten Windung, und zwischen dem verdickten Nahtsaum und dem Kiel liegt hier eine schwache Depression. Der Kiel selbst resp. die stumpfe Kante wird dort dadurch bemerkbar, dass die Rippen unter der Mitte, wo sie anfangen, sich nach vorn zu biegen, erst etwas mehr an- schwellen und sich dann nach der Naht zu ganz verflachen. Auf den letzten Windungen laufen die flachen, faltenartigen Rippen und die fei- nen Anwachsstreifen unter der Naht ein kurzes Stück gerade und biegen sich dann ein wenig zurück. Die Innenlippe ist weit nach aussen ge- zogen, aber nicht verdickt, sondern durch Resorption des obersten Theiles ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 43 der Schale kenntlich. Auf der letzten Drittel-Windung zieht sich die Naht ca. 1 Mm. tiefer herab, sodass darüber ein wenig von dieser Re- sorption sichtbar wird. Etwas unter der Nahtlinie folgt eine etwas stär- kere Wölbung, und dann anscheinend gleichmässiger Abfall zur Naht. Die Spindel trägt nach unten 2 scharfe, hohe, 2 Mm. von einander ent- fernte Spindelfalten. 36. Mitra aequicostata v. Koenen. — Tafel II Fig. 13. Von zwei Exemplaren ist das eine bis auf die Gewindespitze und die Aussenlippe gut erhalten, besteht aus 8 nach oben flach gewölbten, resp. unter der Naht etwas vorspringenden Windungen und hat nahezu 10 Mm. Durchmesser und 28,5 Mm. Länge, wovon 15 Mm. auf die Mün- dung kommen. Das Embryonalende fehlt, und die 2 ersten Windungen sınd abgerieben. Das andere Stück ist weit schlechter erhalten, erreicht aber 12 Mm. Dicke und hat ca. eine Windung mehr gehabt. Die Windungen tragen je 16 (die Schlusswindung 18) gerade oder wenig gebogene, aber gerade stehende, rundliche Längsrippen von etwa gleicher Breite, wie ihre Zwischenräume. Diese Rippen sind unter der Naht etwas wulstig aufgetrieben und laufen in ziemlich gleicher Stärke bis zur unteren Naht, verflachen sich aber von der Nahtlinie an auf der Schlusswindung und verschwinden unter deren Mitte, wo die flache Depression zum Kanal beginnt. Die Anwachsstreifen sind ein wenig mehr gebogen. ® Die ganze Schale ist mit feinen, flachen, gezackten, dicht gedräng- ten Spiralen bedeckt, welche ca. 0,15 Mm. breit sind und sich unregel- mässig theilen. Die Innenlippe ist nur wenig nach aussen ausgebreitet; ihr geht oben eine ca. 0,5 Mm. breite Resorption der Schale voraus. Die gerade Spindel trägt 3 ziemlich gleich starke und ziemlich gleich weit von ein- ander entfernte Falten, von denen die unterste etwa die Mitte der Mün- dung einnimmt. Von M. densistria unterscheidet sich unsere Art durch gedrungenere F2 44 A. von KOÖENEN, Gestalt, mehr treppenförmiges Gewinde und regelmässige Berippung auch im Alter. 3. Mitra densistria v. Koenen. — Tafel II Fig. 14 ab. Von 6 Exemplaren, meist mit mehr oder weniger zerfressener Ge- windespitze und defekter Aussenlippe hat das beste Ss Mm. Dicke und 25,5 Mm. Länge, wovon 14 Mm. auf die Mündung kommen, und ent- hält S'!s Windungen, von welchen die oberste halbe Windung noch dem Embryonalende angehören könnte. Das grösste Stück hat noch ca. eine halbe Windung mehr und erreicht 9,5 Mm. Durchmesser. Die Win- dungen sind flach gewölbt, nach oben ein wenig stärker, und sind be- deckt von feinen, flachen, dicht gedrängten, resp. nur durch ganz schmale Furchen getrennten, durch die Anwachsstreifen gezackten Spiralen, wel- che sich unregelmässig durch Spaltung vermehren und höchstens etwa 0,15 bis 0,2 Mm. breit sind, durch Anwitterung der Schale aber leicht undeutlich werden. Die Anwachsstreifen biegen sich auf den Mittel- windungen ein wenig nach unten zurück, auf der Schlusswindung unter der Nahtlinie wieder etwas vor. Die Schale hat hier zunächst eine et- was stärkere Wölbung und darunter eine flache Depression zum Kanal hin. Die gerade Spindel trägt oben drei ziemlich gleich starke Falten in gleichen Abständen. Die Innenlippe ist nur wenig nach aussen ausgebreitet; ihr geht auf ihrer oberen Hälfte eine nicht unbedeutende Resorption der Schale in einer Breite von ca. 1 Mm. voraus. Das kegelförmige, oben abgestumpfte Embryonalende besteht aus 3'& glatten, mässig gewölbten Windungen. Auf diese folgen zuerst flache, dann ein wenig gewölbte Windungen, zuerst mit einigen feinen, sekrümmten Rippchen, dann mit gröberen, nach unten etwas vorgebo- genen Rippen von etwa gleicher Breite, wie ihre Zwischenräume, ca. 17 pro Windung. Etwa von der dritten Mittelwindung an stellen sich die Rippen ziemlich gerade, wenn sie auch öfters etwas gebogen sind, wer- den (ca. 16 bis 18 pro Windung) verhältnissmässig schmaler und unre- ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 45 gelmässiger und auf der fünften oder sechsten Mittelwindung gehen sie in faltenartige Anwachsstreifen über. 38. Mitra semilaevis v. Koenen. — Tafel II Fig. I5 abe. Es liegen nur 3 vermuthlich unausgewachsene Exemplare vor. sämmtlich mit defekter Aussenlippe. Das beste derselben hat ca. 3,6 Mm. Dicke bei 6.5 Mm. Länge, wovon 3,7 Mm. auf die Mündung kommen. Das kegelförmige Embryonalende besteht aus 3" glatten, mässig gewölbten Windungen, und ausserdem sind noch 3/ flach gewölbte Windungen vorhanden, welche unter der Naht deutlich hervortreten, so dass diese vertieft liegt. Nahe unter der Nahtlinie liegt auf der Schluss- windung die stärkste, aber kurze Haupt-Wölbung, unter welcher eine verhältnissmässig tiefe Depression folgt, so dass der Kanal deutlich ab- gesetzt ist. Die Skulpturfbesteht auf den Mittelwindungen aus 7 oder 8 sehr feinen, eingeritzten Spiralen, welche ca. 0,15 Mm. von einander entfernt sind, nach unten schwächer werden und auf der Hauptwölbung der Schlusswindung dann ganz fehlen, ein wenig tiefer feiner und ge- drängter wieder auftreten und nach dem Kanal zu erheblich deutlicher werden. Die gerade Spindel trägt ziemlich in der Mitte der Mündung 3 starke Spindelfalten, von welchen die unterste die schwächste ist und der mittleren näher liegt als die oberste. 39. Natica detracta v. Koenen. — Tafel Il Fig. 18 abced. Über 150 Exemplare in allen Altersstufen schwanken in Bezug auf die Höhe des zuerst recht stumpfen Gewindes recht erheblich, dürften aber doch ein und derselben Art angehören. Die Schale hat bis zu 6 flach gewölbte Windungen und erreicht bei verschiedenen Exemplaren folgende Dimensionen: Höhe in der Schalaxe: 17 Mm. 16 Mm. 15 Mm. 15 Mm. 14,5 Mm. Breite (senkrecht dagegen): 15,5 Mm. 14,5 Mm. 14,5 Mm. 13,2 Mm. 14 Mm. 46 A. von KOENEN, Die Länge der Mündung bei solchen grösseren Exemplaren (von der Naht bis zum vorderen Ende der Schale gemessen) beträgt durch- schnittlich ca. 2 Mm. weniger, als die Hälfte der Summe von Höhe und Breite der Schale. Die Verschiedenheit des Verhältnisses der Höhe zur Breite rührt daher, dass die Schale zu sehr verschiedenen Zeiten die frühere, niedrige Spirale verlässt und sich tiefer an der vorhergehenden Windung hinabzieht. Gewöhnlich sind die letzten 1 bis 1'» Windun- gen in dieser Weise herabgezogen, seltener zwei oder auch nur die letzte halbe. Gleichzeitig damit erscheint in der Regel eine flachere Wöl- bung oder auch wohl eine kaum merkliche Depression der Schale unter der Naht, und darunter eine etwas stärkere Wölbung. und die bis dahin gleichmässige, sehr wenig vertiefte Naht wird meist deutlicher und springt an den faltenartigen Anwachsstreifen mehrfach plötzlich herab. Die Schlusswindung besitzt eine nach vorn immer stärker werdende Wölbung bis zu einer ganz abgerundeten Kante. welche von vorn die Mündung sowie den mässig breiten Nabel begrenzt. Die Weite des Nabels schwankt etwa zwischen 2 und 3 Mm.; nach innen wird er auf ca. 2 Mm. etwas weiter, dann wölbt sich seine Wandung allmählich und später ziemlich schnell zurück, so dass er sich hier schnell verengt. In seinem weitesten 'Theile trägt er eine Anzahl schräge Spiralen, wie es scheint wohl meist ca. 6. Die Aussenlippe resp. die nach der Naht zu faltenartig hervortre- tenden Anwachsstreifen sind sehr stark zurückgebogen und haben eine meist sehr deutliche Knickung an dem vordersten Ende der Mündung resp. der Aussenlippe, welche von hier bis zu der Nabelkante zu unge- wöhnlicher Dicke anschwillt. Von hier an verdünnt sich die Innenlippe wieder bedeutend bis dahin, wo der Nabel die grösste Ausbauchung hat, und verdickt sich dann mit ca. 45 Grad (gewöhnlich gleichmässig, mit- unter mit einer flachen Ausbiegung) bis dahin, wo sie sich, reichlich 2 Mm. dick, auf die vorhergehende Windung in einer Länge von meist ca. 5 Mm. auflegt. Nach innen legt sich diese dicke Schmelzlage ali- mählich um. Nirgends sind auf der Innenlippe Eindrücke zu sehen, die von einem kalkigen Operkel herrühren könnten. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 47 Fast alle Exemplare zeigen dunklere und hellere, den Anwachs- streifen folgende, unregelmässige Streifen, einzelne aber auch nach vorn ein ca. 4 Mm. breites, dunkeles Band um den Nabel. Von den meisten in der Gestalt vergleichbaren Arten unterscheidet sich die unsrige schon dadurch, dass bei jenen die Aussenlippe resp. die Anwachsstreifen nicht so stark zurückgebogen sind oder ev. erst in einiger Entfernung von der Naht eine so starke Zurückbiegung erhalten (N. hantoniensis und Verwandte). Am nächsten steht wohl die von Cornet und Briart (Deser. (es foss. du Calc. gross. de Mons. II 1873 S. 4 Taf. 6 F. 3) als N. infundi- bulum var. tenuicula aus dem unteren Paleocän von Mons angeführte Art, welche sich von der ächten N. infundibulum Watelet des Pariser Beckens schon durch weit mehr bauchige Gestalt und engeren Nabel recht erheblich unterscheidet, während N. tenuicula Desh., die schon wegen ihres kalkigen Operkels') von N. infundibulum ganz zu trennen ist, gewölbtere Windungen hat. Die Stücke von Mons sind aber in der Höhe des Gewindes weit konstanter als die von Kopenhagen, bleiben kleiner und bekommen nicht die stumpfe Kante oder Anschwellung der Schale um den Nabel. Diese Art mag N. Briarti heissen, während die l. c. Fig. 2 abgebildete N. infundibulum, die sich von der Watelet- schen Art in gleicher Weise unterscheidet, von dem Typus der Fig. 3 aber wohl als besondere Art zu trennen ist, als N. Corneti bezeichnet werden kann. 40. Natica detrita v. Koenen. — Tafel II Fig. 19 abcde. Von fast 200 Exemplaren ist nur das eine, Fig. 19ab abgebildete. ausgewachsen und fast vollständig erhalten. Die weitaus meisten der Übrigen besitzen eine halbe bis eine ganze Windung weniger. 1) Ich kann Deshayes nicht beistimmen, wenn er meint, bei fossilen Na- tiea-Arten sei meist nicht zu ermitteln, ob sie ein kalkiges oder horniges Operkel gehabt hätten. Die Arten mit kalkigem Operkel tragen in der Regel sehr deutliche, von demselben herrührende Furchen auf der Innenlippe. 48 A.von KOENEN, Dieses grosse Stück besteht aus ca. 6 Windungen, von denen die ersten 3 freilich abgerieben. resp. nur an kleineren Stücken sichtbar sind, und hat 19 Mm. Durchmesser und ca. 22 Mm. Länge, wovon 15 Mm. auf die Mündung kommen. Innen hat die Mündung 14 Mm. Länge und 10 Mm. Breite. Die Spitze des Gewindes ist selbst bei den kleinsten Exemplaren stets angewittert oder abgerieben; der Anfang der ersten Windung scheint aber vertieft zu liegen, so dass das Gewinde auch bei guter Erhaltung oben abgestumpft sein würde. Die Windungen sind ziemlich stark ge- wölbt und durch eine stark vertiefte Naht von einander getrennt, dicht unter welcher die Schale in der Jugend meist eine deutliche, im Alter eine abgerundete Kante zeigt. Unter der Naht sind die Anwachsstreifen resp. die Aussenlippe ziemlich stark nach hinten gerichtet; auf der Kante biegen sie sich in- dessen noch mehr nach hinten, indem sie sich mehr oder minder stark und regelmässig zu erhabenen Falten vereinigen. Diese verlieren sich aber bald nach unten zu. während die Anwachsstreifen meist sehr deut- lich bleiben und nach der Spindel zu wieder rauher werden. Abgesehen hiervon erscheint die gleichmässig braun gefärbte Schale glatt. Die Schlusswindung ist im Übrigen recht gleichmässig gewölbt und zeigt eine schwielige Auftreibung. verbunden mit stärkerer Zurückbiegung der Anwachsstreifen, in der Zone. wo die hier verdickte Aussenlippe mit der Spindel resp. Innenlippe zusammenstösst. Diese Auftreibung be- grenzt, wenn auch wenig scharf, den engen, tiefen, von der Innenlippe zum Theil verhüllten Nabel. der nach innen ca. 1.8 Mm. weit ist und keinerlei Rinnen oder Leisten und Skulpturen ausser den Anwachsstrei- fen erkennen lässt. Die Innenlippe ist mässig dick und liest auf 4,5 Mm. Länge auf der vorhergehenden Windung auf, ist aber auf ca. 6 Mm. Länge über dem Nabel gleichsam losgelöst und zeigt hier eine breite, besonders bei x \ jüngeren Exemplaren deutliche Einbuchtung. Von einem Eindruck, der von einem kalkigen Operkel herrühren könnte, ist auf der Innenlippe nichts zu sehen. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 49 Die jüngeren Exemplare haben zum Theil ein erheblich höheres Gewinde und, damit verbunden, einen weit engeren Nabel, so dass die Schlusswindung viel kleiner erscheint, wie dies aus unserer Abbildung Fig. 19cd ersichtlich ist. Diese schlanken Formen sind aber durch zahl- reiche Übergänge mit der häufigeren, gedrungeneren Form verbunden, so dass sie mit zu dieser gerechnet werden müssen. Unsere Art ist etwa vergleichbar der N. labellata Lam. und N. te- nuicula Desh. sowie auch der N. Nysti d’Orb., doch haben diese nicht eine so vertiefte Naht und, besonders die beiden ersteren, nicht eine so kurz gewölbte Schlusswindung. 41. Natiea Lindströmi v. Koenen. — Tafel II Fig. 17ab. Von ca. 30 grösstentheils defekten und halbwüchsigen Exemplaren erreicht das grösste 9,5 Mm. Dicke und nahezu 12 Mm. Länge, von wel- chen ca. zwei Drittel auf die Mündung kommen, und besteht aus 6 mäs- sig gewölbten Windungen, von welchen die erste gar nicht, die zweite nur wenig hervorragt. Die Nähte sind sehr wenig vertieft und wenig deutlich, indem sich die Windungen nach der Naht hinaufziehen, ohne einen hervortretenden Nahtsaum zu bekommen. Die Höhe des Gewin- des schwankt in etwas, da bei einzelnen Exemplaren sich die Schluss- windung stärker herabzieht. Bei diesen bildet sich hier auch etwas deutlicher als bei den anderen unter der Naht eine ganz flache, breite Depression aus, in welcher die schon unter der Naht nach hinten ge- richteten Anwachsstreifen sich erheblich stärker zurückbiegen; dicht darunter wird ihre Richtung dann etwas weniger schräg. Die ganze Schale ist ziemlich gleichmässig braun gefärbt und zeigt nur sehr selten etwas hellere, den Anwachsstreifen folgende Bänder. Die Innenlippe ist ziemlich stark verdickt, zumal oben, wo sie durch eine Rinne von der Aussenlippe und der Naht getrennt ist, und dicht unter dieser biegt sie sich auf ca. 1 Mm. Länge schräg nach aus- sen und unten, dann steiler nach unten, und in flachem Bogen ca. 3 Mm. von der Naht wieder mehr nach aussen und dann in gleichmässiger Physikal. Classe. XXXIl. 1. G 50 A. von KOENEN, Krümmung, den Nabel vollständig bedeckend, zur Spindel, an welcher sie aussen, allmählich schmaler werdend, bis an das vordere Ende der Schale sichtbar bleibt. Eine stumpfe, nach unten schärfere Kante trennt diesen äusseren Theil der Innenlippe von dem inneren, in der Mündung liegenden. Die Mündung selbst ist fast halbkreisförmig, nach unten etwas breiter und unten abgerundet. Vergleichbar sind aus dem Pariser Becken etwa N. lineolata Desh. und N. occulta Desh. Letztere ist jedoch gedrungener, und bei beiden ist die Innenlippe nicht so weit nach aussen ausgebreitet. 42. Natica emarginata v. Koenen. Ein einziges, in der Richtung der Schalaxe nicht unerheblich ver- drücktes Exemplar enthält ’die letzten 3 Windungen (etwa eben so viel fehlen an der Gewindespitze) und mag annähernd 15 Mm. Durchmesser und ebensoviel Höhe gehabt haben. Unverdrückt hat dasselbe in der Gestalt sowie in dem schwieligen, in den engen Nabel verlaufenden Spindel-Umschlag wohl Ähnlichkeit gehabt mit N. splendida Desh. (Anim. s. vert. III. S. 61 Taf. 67 F. s—10) von welcher mir Exemplare von Aizy vorliegen. Ebenso wie bei dieser liegt unter der Naht eine schmale, fast horizontale Zone, begrenzt durch eine abgerundete Kante, und die Anwachsstreifen sind sehr deutlich, "aber am untersten Ende der Mün- dung nicht unerheblich nach hinten eingebogen, so dass die Mündung hier eine Art Ausguss gehabt hat, noch stärker und mehr nach unten liegend, als bei N. patula Desh. Die Schale ist verhältnissmässig dünn. 43. Natiea deeussata v. Koenen. Ein senkrecht gegen die Mündungsebene verdrücktes Exemplar, welches die 3 letzten Windungen enthält (etwa ebenso viele fehlen vom Gewinde) und annähernd 15 Mm. hoch und breit gewesen sein mag, unterscheidet sich von der vorigen Art durch seine Spiralskulptur, an- scheinend kleinere Mündung, undeutlichere Einbuchtung der Anwachs- ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. öl streifen an der Basis, engeren Nabel und schmaleren Spindel-Umschlag erheblich. Diese letzteren gleichen der vergrösserten Abbildung dieser Theile von N. sinuosa d’Orb. (Desh. Anim. s. vert. III S. 78 Taf. 67 F. 13), und sind nur etwas weniger scharf, während diese Theile bei meinen Stücken von Cuise eher noch schärfer ausgebildet sind. Die Schale dürfte in der Gestalt, in ihrem etwas treppenförmigen Gewinde etwa der N. Blainvillei Desh. (Anim. s. vert. II Tafel 67 F. ı) geglichen haben, trägt aber aussen zahlreiche, feine, gedrängte Spiralen, welche nach oben ca. 0,3 Mm. breit sind, nach unten etwa 0,2 Mm. und sich noch viel- fach durch Spaltung oder Einschiebung vermehren. Die Anwachsstreifen werden namentlich nach der Mündung zu sehr deutlich. 44. Odontostoma obtusum v. Koenen. — Tafel III Fig. sabced. Von 6 meist defekten Exemplaren erreichen die beiden besten und zugleich in den Proportionen verschiedensten je 2,7 Mm. Durchmesser bei 6,5 resp. 5,4 Mm. Länge, wovon ca. 2,7 resp. 2,3 Mm. auf die Mün- dung kommen. Das grösste Bruchstück hat sogar 3,4 Mm. Durchmesser. Jene 2 Stücke bestehen aus 5 resp. 4‘ fast ebenen Windungen excl. des niedrigen Embryonalendes, von welchem nur eine, etwas ge- wölbte Windung sichtbar, der Anfang aber eingewickelt ist. Die Win- dungen sind durch vertiefte Nähte getrennt, und unter diesen liegt ein etwas verdickter Nahtsaum, welcher durch eine dicht darunter liegende, feine, vertiefte Linie mehr hervorgehoben wird. Im Alter wird diese Linie indessen weniger deutlich. Ausserdem sind die Windungen mit zahlreichen, feinen, zum Theil aber auch faltenartigen, schräg nach hin- ten gerichteten Anwachsstreifen bedeckt, wie auch die Mündung schräg zur Schal-Axe steht. Gerade unter der Nahtlinie hat die Schlusswin- dung eine stumpfe Kante, die im Alter ein wenig mehr abgerundet ist; unter dieser wölbt sich die Schale mehr oder weniger flach zur Spindel hin. Die Spindel trägt, etwas näher dem unteren als dem oberen Ende der Mündung, eine recht stumpfe, weiter nach innen aber etwas höhere Falte. G?2 52 A. von KOENEN, 45. Odontostoma undiferum v. Koenen. — Tafel III Fig. gabe. Die Schale besteht bei dem abgebildeten Stücke, dem besten von 11 vorliegenden, aus knapp 5 Windungen excl. des glatten, aufgeboge- nen Embryonalendes und erreicht 1,45 Mm. Dicke und 3,4 Mm. Länge, wovon ca. 1,2 Mm. auf die Mündung kommen. Das grösste Exemplar, welchem die ersten Windungen und ein Theil der Schlusswindung feh- len, besitzt noch ca. eine Windung mehr von ca. 1,5 Mm. Länge und 1,7 Mm. Dicke. Die Windungen sind flach gewölbt und durch etwas vertiefte Nähte von einander getrennt. Die beiden letzten Windungen ziehen sich etwas mehr herab, so dass über der Naht noch eine abge- rundete Kante oder stärkere Wölbung zum Vorschein kommt, unter welcher sich die Schlusswindung ziemlich gleichmässig zur Spindel wei- ter wölbt. Auf den Mittelwindungen, sowie auf der Schlusswindung von der Naht bis zu der Kante, sind die Anwachsstreifen nach vorn gerich- tet, auf dem unteren Theil der Schlusswindung dagegen ziemlich gerade nach der Spindel. Oft abweichend hiervon sind dicht unter der Naht erst etwas zurückgebogen, dann aber ebenfalls nach vorn gerichtet zahl- reiche, flache Längsfalten, durchschnittlich etwa 15 bis 18 pro Windung, welche an dem schmalen Nahtsaum beginnen und sich nach unten mehr oder weniger schnell verlieren, so dass sie die Naht resp. die Nahtlinie nicht erreichen; auf der Unterseite der Schlusswindung sind nur wellige Anwachsstreifen vorhanden. Die Innenlippe trägt gerade am oberen, sichtbaren Ende der Spin- del eine verhältnissmässig stumpfe, aber breite Falte, über welcher die Innenlippe nur äusserst dünn ist. Ein Bruchstück ist etwas schlanker und besitzt fast ganz ebene Windungen und keine Längsskulptur; vielleicht gehört dasselbe einer anderen Art an. 46. Odontostoma pupaeforme v. Koenen. — Taf. III Fig. 7 abe. Von 6 vorliegenden Exemplaren besteht das grösste und beste, ab- sebildete aus 5 Windungen excl. des Embryonalendes, von welchem UBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 93 eine glatte, gewölbte Windung sichtbar, der Anfang aber eingewickelt ist. Der Durchmesser beträgt 2,6 Mm., die Länge 5,8 Mm., wovon ca. 2,3 Mm. auf die Mündung kommen. Die Mittelwindungen sind flach gewölbt, durch vertiefte Nähte ge- trennt und tragen dicht unter der Naht, eine schmale, aber stets sehr deutliche Furche und an resp. dicht über der Naht und Nahtlinie mit- unter eine ganz stumpfe, linienartige Kante. Die Aussenlippe ist ziem- lich gleichmässig, doch unten etwas stärker gewölbt und ist, ebenso wie die öfters etwas faltigen Anwachsstreifen, mit ihrer oberen Hälfte schräg zurück gerichtet, mit ihrer unteren Hälfte dagegen gerade zur Spindel hin. Die dünne Innenlippe ist etwa auf dieselbe Länge auf die letzte Mittelwindung aufgelegt, in welcher sie die wenig gebogene, nach unten umgeschlagene Spindel bildet. Diese trägt eine mässig starke und scharfe Falte fast um die Hälfte weiter von der oberen Ecke der Mün- dung entfernt, als von der unteren. Die Mündung ist ohrförmig und zeigt unten eine schwache, fast Ausguss-artige Vorbiegung. 4%. Turbonilla Beyrichi v. Koenen. — Tafel III Fig. 10 ab ce. Ein Exemplar von 7 Windungen excl. des aufgebogenen, zum Theil verhüllten Embryonalendes hat 1 Mm. Durchmesser und 2,9 Mm. Länge, wovon reichlich ein Viertel auf die Mündung kommt; von dieser fehlt indessen ein Stück. Die Windungen sind eben und nur dicht über der Naht etwas ge- wölbt, so dass die Naht vertieft liegt. Die Schlusswindung ist auf ih- rer Unterseite gleichmässig bis zur Spindel gewölbt, welche nach oben eine stumpfe, schräge Falte trägt. Die Mündung ist schief rhombisch, von der oberen Ecke bis zur unteren fast doppelt so lang als breit. Auf den ersten Mittelwindungen finden sich ziemlich gerade und gerade stehende, schmale, zuerst sehr schwache, niedrige Rippen, ca. 12 pro Windung, welche am Nahtsaum beginnen, sich aber über der schwa- chen Wölbung über der unteren Naht verlieren. Auf den beiden letz- ten Windungen richten sich diese Rippchen unter dem Nahtsaum etwas 54 A. von KOENEN, schräg nach vorn und vermehren sich auf 14, bleiben aber ziemlich nie- drig und nicht scharf begrenzt gegen ihre Zwischenräume und verlieren sich vollständig bei Beginn der Wölbung. Ihre Zwischenräume sind in der Mitte der Windungen am tiefsten und verflachen sich nach oben und unten. Die nur selten erkennbaren Anwachsstreifen sind etwas we- niger schräg als die Rippen der Schlusswindung. 48. Eulima solidula v. Koenen. — Tafel III Fig. 6 ab. Zwei Gewinde-Bruchstücke von je ca. 5 Windungen und ein de- fektes Stück, ca. die 3 letzten Windungen enthaltend, scheinen dersel- ben Art und das letztere und eins der ersteren demselben Individuum anzugehören. Der Durchmesser beträgt 3,2 Mm., die Länge dieser 2 Bruchstücke zusammen ca. 12,5 Mm., mit ergänzter Gewindespitze ca. 13 Mm. Die Zahl der Windungen mag etwa 11 gewesen sein. In der Jugend ist, falls anders die 3 Stücke derselben Art angehören, die Schale verhält- nissmässig (d. h. für eine Eulima) gedrungen, und die Windungen sind dem entsprechend niedrig; im Alter wird die Schale dagegen erheblich schlanker und die Windungen höher. Dieselben haben unter der deutlichen Naht einen flachen Nahtsaum und darunter eine flache, schmale Einsenkung, dann aber eine ganz flache, gleichmässige Wölbung, deren Mitte unter der Mitte der Win- dungen liegt. Die unten etwas defekte Mündung war unten, nach den Anwachsstreifen und früheren Mundrändern zu schliessen, verhältniss- mässig schnell verjüngt und endigte mit einer kurzen Rundung, die man fast eine stumpfe Spitze nennen könnte. Die Aussenlippe resp. die Anwachsstreifen und die auf den letzten Windungen mehrmals, aber un- regelmässig wiederkehrenden früheren Mundränder sind unter der Naht erheblich nach vorn gerichtet, aber dabei ein wenig Sförmig geschwun- gen, so dass ihre Richtung unter der Nahtlinie fast gerade wird und sie sich dann noch stärker zurück biegen. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 55 49. Cerithium Hauniense v. Koenen. — Tafel II Fig. 21 abc. Es liegen 2 defekte, aber sich theilweise ergänzende Exemplare vor, von denen das kleinere 6‘ Windungen incl. zweier Windungen mit Übergangs-Skulptur, aber ohne Embryonalende enthält, das andere, mit defekter Schlusswindung, 7 Windungen, worunter 3 etwa den letzten 3 Windungen des ersteren entsprechen. Die Dicke beträgt 7 Mm., die Länge ca. 16 Mm., wovon 4 Mm. auf die Mündung kommen. Die Win- dungen treten etwas über der vertieften Naht hervor, die Schale ist ko- nisch, in der Jugend etwas schlanker und trägt unten unter der Naht- linie eine stumpfe, aber deutliche Kante, unter welcher sie mit flacher Wölbung ziemlich steil zu dem stark gedrehten Kanal abfällt. Die Zwischenskulptur besteht ausser 5 ganz flachen und breiten Spiralen aus 24 (12 pro Windung) breiten, rundlichen, nach unten ein wenig vorgebogenen Längsrippen, welche auf den mässig gewölbten Win- dungen zuerst ziemlich gleichmässig von Naht zu Naht laufen, dann aber sich nach unten mehr aufbauchen. Auf der ersten Mittelwindung erscheint ein dicker, hoher Nahtsaum, unter diesem eine schmale Ein- senkung, und die unteren ca. zwei Drittel der Windung erheben sich stärker; in deren Mitte erhebt sich schon auf der folgenden Windung eine stärkere Spirale zu einem wirklichen Kiel, und über diesem bildet sich etwa in der Mitte der Windungen eine Kante aus, die auf der vierten Mittelwindung ebenfalls eine stärkere Spirale bekommt und bis auf die Schlusswindung behält, während der Hauptkiel später ein Paar feine Streifen bekommt. Zugleich werden dann die Windungen zwi- schen diesem und dem Nahtsaum ziemlich eben — abgesehen von der mittlern Spirale — und tragen nur auf beiden Seiten derselben je ca. 4 ganz flache, breite, gedrängte Streifen, welche erst unter der Loupe deutlich sichtbar sind. Ähnliche, aber noch feinere Linien zeigt auch der untere Theil der Schlusswindung. Die Zahl der Rippen beträgt auf den. beiden ersten Mittelwindun- gen noch je 12, dann steigt sie auf 14, und auf den letzten Windungen auf 20 resp. 26, indem zugleich die Rippen erheblich schmaler wie ihre 56 : A. von KOENEN, Z/wischenräume und immer kürzer werden und sich immer mehr auf die beiden unteren Kiele beschränken, auf den letzten Windungen auch zwischen diesen sich verflachen, so dass sie nur auf den Kielen, beson- ders auf dem unteren, stark hervortreten und schon bis zur Nahtlinie in faltenartige Anwachsstreifen übergehen. Der Nahtsaum wird durch die Rippen ebenfalls granulirt, indessen sind diese hier etwa um die Hälfte zahlreicher. Die überall sichtbaren, feinen, z. Th. faltenartigen Anwachsstreifen sind unter der Naht bis zur Mitte der Windungen etwas zurückgebogen, darunter aber bis zum unteren Kiel stärker und unter diesem stark vor- gebogen, ebenso auf den äusseren zwei Dritteln der Unterseite der Schluss- windung, und nach dem Kanal zu wieder zurückgebogen. Die Aussen- lippe war anscheinend weder verdickt, noch nach aussen ausgebreitet. 50. Cerithium Grewingki v. Koenen. — Tafel III Fig. 15ab. Ein kleines Bruchstück von 3''s Windungen, 1 Mm. dick und 2 Mm. lang, dem die ersten und letzten Windungen fehlen, trägt nahe der oberen Naht eine erhabene Spirale; der Rest der Windungen ist durch 2 andere hohe Streifen in 3 ziemlich gleiche Theile getheilt, de- ren unterer deutlich zur unteren Naht abfällt, während die beiden oberen sich gleichmässig nach der oberen Naht verjüngen. so dass die Schale umgekehrt treppenförmig aussieht. Die Streifen sind höch- stens ein Drittel so breit, wie ihre Zwischenräume und werden gekreuzt von etwa ebenso breiten und ebenso weit von einander entfernten, ziem- lich gerade stehenden Längsrippchen (ca. 16 pro Windung), welche sich unten etwas mehr vorbiegen. Die Schale trägt daher 3 Reihen von vier- eckigen Gruben. Gerade in der Nahtlinie liegt noch eine ähnliche Spi- rale, welche anscheinend eine ziemlich platte Scheibe begrenzte. 5l. Mathildia graeilis v. Koenen. Von zwei kleinen Exemplaren hat das grössere 0,8 Mm. Dicke und 2 Mm. Länge, wovon ca. 0,5 Mm. auf die Mündung kommen, und be- ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 57 steht aus 4 Windungen excl. des oben abgestumpften Embryonalendes, von welchem 1' glatte, stark gewölbte Windungen sichtbar sind, der Anfang aber versteckt liegt. Die ziemlich stark und gleichmässig ge- wölbten Windungen sind durch stark vertiefte Nähte getrennt und tra- gen in gleichen Abständen 4 erhabene Spiralen, welche nur etwa halb so breit sind, wie ihre Zwischenräume, und von denen die oberste nahe der Naht liegt und erheblich schwächer ist, als die 3 anderen. Auf der letzten Windung wird in der Nahtlinie noch eine ähnliche Spirale sichtbar, welche eine glatte Scheibe begrenzt. Zwischen den Spiralen werden in etwas geringeren Abständen von einander, als diese haben, sehr feine Längslamellen sichtbar. Diese Art unterscheidet sich anscheinend nicht nur durch die Skulp- tur, sondern auch durch das verhältnissmässig dicke, stumpfe Embryo- nalende mit verstecktem Anfange von sämmtlichen übrigen Arten von Mathildia, welche von E. de Boury (Journ. de Conch. 1883. 8. 110 ff.) angeführt resp. neu beschrieben wurden, sowie von M. bimorpha und M. parva Cornet u. Briart aus dem Calcaire de Mons. Bei den meisten der mir vorliegenden Arten des Pariser Beckens ist zwar die äusserste Spitze des Embryonalendes verletzt, indessen lässt sich fast durchweg doch so- viel sicher erkennen, dass das Embryonalende ganz anders gestaltet war. 52. Mathildia? obtusa v. Koenen. — Tafel III Fig. 12 abe. Das einzige vorliegende Exemplar mit defekter Mündung besteht aus knapp 4 Windungen excl. des niedrigen, oben ganz abgestumpften Embryonalendes von 2 glatten, gewölbten Embryonalwindungen, deren erster Anfang sehr klein ist und etwas vertieft liegt; es hat sogar den Anschein, als ob noch ein Theil desselben verhüllt sei. Der Durch- messer beträgt 1,3 Mm., die Länge 2,5 Mm., wovon ca. ein Drittel auf die Mündung kommt. Die gleichmässig und ziemlich stark gewölbten Win- dungen tragen 5 erhabene, oben ziemlich platte Spiralen in ziemlich gleichen Abständen (von Mitte zu Mitte) unter einander und von der Naht. Von diesen Spiralen ist die oberste die schwächste, die zweite Physikal. Classe. XXXIL. 1. H 98 A. von KOENEN, und dritte sind die stärksten und etwa so breit, wie ihre Zwischenräume. Auf der Schlusswindung folgen unter der Nahtlinie noch zwei ähnliche, aber etwas schwächere Streifen in etwas geringeren Abständen, und an die unterste von diesen schliessen sich bis zum Spindelrand unmittelbar noch 3 noch etwas schwächere, dicht gedrängte Streifen an. Die An- wachsstreifen laufen ziemlich gerade über die Windungen und erheben sich in nicht ganz regelmässigen Abständen, welche durchschnittlich etwa denen zwischen den Spiralen gleich sind, etwas mehr und treten namentlich zwischen den Spiralen als feine, niedrige Lamellen hervor. Die Spindel ist wenig gebogen, die Innenlippe anscheinend nicht nach aussen ausgebreitet, nach oben nur wenig verdickt, die Mündung etwa so breit wie hoch und hatte anscheinend einen kleinen, engen Ausguss. Das Stück weicht von Mathildia einigermassen ab, würde dazu aber allenfalls passen, wenn in der That das Embryonalende zum Theil ver- steckt resp. umgebogen wäre, und wenn man den mit den dicht gedräng- ten Spiralen bedeckten Theil der Schlusswindung als Basalscheibe auffasst. 53. Aporrhais aff. Sowerbyi Mant.? — Tafel III Fig. 13 ab. (Sow. Min. Conch. Taf. 349 Fig. 1—3 u. Dixon Geol. of. Suss. S. 120 Taf. 14 Fig. 21, Starkie Gardner in Geol. Mag. 1884 S. 530). Ein Bruchstück, die letzten 3 mässig gewölbten Mittelwindungen und einen kleinen Theil der Schlusswindung enthaltend, trägt auf den- selben zuerst 16 flache, gedrängte Spiralen, zwischen die sich dann fei- nere einschieben, und hat 9 Mm. Dicke und 13 Mm. Länge; ca. 3 Mm. des Gewindes mögen fehlen. Zuerst sind nur gekrümmte Anwachs- streifen sichtbar, welche später in der Mitte der Windungen faltenartig hervortreten, auf der letzten Mittelwindung sich ein wenig unter deren Mitte immer mehr erheben, auf deren letztem Viertel sogar zu 4 schräg stehenden Knoten, in deren Fortsetzung dicht über der Naht Anschwel- lungen auftreten. Auf der Schlusswindung ist die Längsskulptur da, wo die Innenlippe sich auflegen würde, plötzlich wieder fast ganz ver- schwunden. Die Innenlippe hat sich auf der letzten Mittelwindung in die Höhe gezogen, ist aber grösstentheils abgebrochen. c ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 59 Das Stück gehört jedenfalls in die Verwandtschaft der A. speciosa Schloth. (= A. Margerini de Kon.), und kommen ganz ähnliche Formen in Ober- und Unter-Oligocän vor, wie ja auch Gardner (Geol. Mag. 1884. S. 532 Taf. 17 Fig. 7 u. 8) mit A. Margerini de Kon. eine Form von Herne-bay identificirt. Die von Deshayes beschriebenen Formen aus dem französischen Unter-Eocän und Paleocän (Chenopus dispar Desh., von Vincent auch von Wanzin etc. angeführt), weichen theils durch grobe, gerade Rippen, theils durch das Fehlen von Knoten weiter ab; näher kommt wieder die A. Sowerbyi Mant. aus dem London-clay, wel- che auf den Mittelwindungen gekrümmte Rippen und wenigstens auf der Schlusswindung auch mehr oder minder starke Knoten besitzt. Ausserdem liegen noch Fragmente einer kleinen Form vor. einen Theil des Flügels und die Gewindespitze enthaltend. Der Flügel erin- nert in mancher Beziehung an den von A. Sowerbyi und an Beyrich’s Abbildung (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. VI Taf. 14 Fig. 2), stammt aber von Exemplaren, die höchstens den vierten Theil so gross waren, wie jenes. Ein Bruchstück der Gewindespitze enthält 2'/a mässig ge- wölbte Mittelwindungen und das niedrig-kegelförmige Embryonalende von 3 glatten, gewölbten Windungen. Auf der ersten Mittelwindung stellen sich ca. 10 feine, ziemlich gedrängte Spiralen ein, zwischen die sich 1’ bis 2 Windungen später noch feinere einschieben. Auf der ersten Mittelwindung erscheinen auch feine, gekrümmte, nach unten et- was vorgebogene Längsrippchen, nahezu 30 pro Windung. Dieselben werden aber auf der letzten halben vorhandenen Windung etwas stärker, weniger zahlreich und stärker nach unten vorgebogen. Auch diese Bruchstücke dürften einer Art aus der Gruppe der A. occidentalis an- gehören. 54. Aporrhais gracilis v. Koenen. — Tafel II Fig. 20 ab. Eine grössere Zahl von Bruchstücken enthält nur die Spitze des Gewindes, ausser höchstens den beiden ersten Mittelwindungen das ab- sestumpft-kegelförmige Embryonalende von ca. 3" glatten, ziemlich H2 60 A. von KOENEN, stark gewölbten Windungen, von welchen die erste nur sehr wenig her- vorragt. Ein einziges Exemplar besitzt noch ca. eine Windung mehr und schon eine etwas flügelartig ausgebreitete Aussenlippe; dasselbe ist ohne diese ca. 2,5 Mm. dick und 5,5 Mm. lang, wovon etwa die Hälfte auf die Mündung kommt. Auf der ersten Mittelwindung erscheinen zuerst sehr feine, etwas schräg stehende, ein wenig gekrümmte Längsstreifen. welche aber allmählich an Stärke zunehmen und eine halbe Windung später von Mitte zu Mitte ca. 0,2 Mm. von einander entfernt sind. Spä- ter krümmen sie sich, besonders unter der Naht, etwas mehr. und werden noch etwas dicker und weniger zahlreich, so dass ihrer ca. 25 bis 30 pro Windung vorhanden sein mögen. Auf der letzten Windung des erwähn- ten, besten Stückes machen sie endlich unregelmässigen, faltigen An- wachsstreifen Platz. Die Windungen sind mässig gewölbt, springen aber unter der Naht etwas vor, so dass diese recht stark vertieft liegt. Auf der ersten Mittelwindung erscheinen auch ca. 10 gedrängte. sehr feine Spiralen, welche nur mit einer scharfen Loupe in den Zwischenräumen der Rippen sichtbar sind und erst auf der unten defekten Schlusswin- dung des besten Stückes zuletzt deutlicher werden. Dasselbe bekommt unter der Nahtlinie eine stärkere Wölbung und 12 deutlichere Spiral- linien, welche oben weit gedrängter stehen als unten; hier werden auch die Längsfalten undeutlicher. Die Aussenlippe ist oben sehr stark vor- gebogen und darunter aufgebogen und trägt die sämmtlichen Spiralstrei- fen in stärkerer Ausbildung. Eine Spitze, ein »Finger« ist (noch?) nicht vorhanden. Vielleicht gehören hierher aber auch ein Paar abgebrochene Flügel nur wenig grösserer Individuen, bei deren einem eine solche Ver- längerung nach oben vorhanden ist, wie bei Beyrich's Abbildungen von A. speciosa. Von der vorigen Art unterscheidet sich A. gracilis, abgesehen von den Dimensionen, durch das Zurücktreten der Spiralskulptur auf den jüngeren Windungen. Durch die Längsskulptur derselben nähert sie sich aber der A. Thielensi Vince. und vielleicht auch der A. triangulata Gardner (Geol. Mag. 1884 8. 532 Taf. 17 Fig. 3, 4). o ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 61 55. Melania obtusata v. Koenen. — Tafel III Fig. 11 abe. Von 4 Exemplaren besteht das grösste und beste, abgebildete, aus 8 Windungen und hat bei 2,8 Mm Durchmesser 5 Mm. Länge, wovon ca. 2 Mm. auf die Mündung kommen. Das stumpf-kegelförmige, oben abgerundete Embryonalende enthält 3 flach gewölbte, glatte Windungen, welche dunkler gefärbt und verhältnissmässig weit niedriger sind, als die Mittelwindungen. Diese sind ebenfalls glänzend glatt, fast eben und durch wenig deutliche Nähte getrennt und nehmen je später je verhältnissmässig weniger an Durchmesser zu, so dass die Schale der Länge nach ziemlich gleichmässig gewölbt erscheint; dadurch, dass die letzte Hälfte der Schlusswindung sich etwas mehr herabzieht, zeigt sich über derselben eine flache Depression der Schale. Die Schlusswindung ist unter der Nahtlinie ziemlich gleichmässig gewölbt, und die Aussen- lippe wölbt sich unten in ziemlich kurzem Bogen. unter dem flachen Ausguss bis zur Spindel dagegen flacher, so dass sie unten herabgezo- gen erscheint. Nahe der Mündung sind ein Paar faltige, frühere Mund- ränder erkennbar, welche, ebenso wie die Aussenlippe und die wenig deutlichen Anwachsstreifen, von der oberen Naht bis zur unteren Naht resp. Nahtlinie etwas rückwärts gerichtet sind, dann sich ganz schwach vorbiegen und zum Ausguss wieder schnell zurück. Die Innenlippe ist nicht zu erkennen. Die Mündung ist oben spitz, nach unten schräg- oval und mehr als zwei Mal so lang als breit. 56. Turritella nana v. Koenen. — Tafel III Fig. 4 abed. Von etwa 60 Exemplaren einer kleinen Turritella erreichen die grössten 2 bis 2,2 Mm. Dicke und ca. 5,3 Mm. Länge, wovon ca. 1,4 Mm. auf die Mündung kommen. Das Embryonalende besteht aus 4 glatten Windungen, von denen die 3 ersten, gewölbten, spitz-kegelförmig sind, die vierte flacher ist und sich mehr herabzieht. Die 6 übrigen Windungen sind durch tiefe Nähte getrennt, flach gewölbt, das Gewinde wird aber früher oder später um- 62 A. von KOENEN, gekehrt treppenförmig, indem die Windungen weiter auseinander rücken und eine ganz stumpfe resp. etwas abgerundete Kante frei lassen, die auf den ersten Windungen sich nicht erhebt und auf der Schlusswin- dung eine ganz flach gewölbte Scheibe begrenzt, auf welcher nur unter einer scharfen Loupe ein Paar flache, undeutliche Spiralen sichtbar wer- den. Bei einzelnen Stücken rücken die Windungen schon sehr früh auseinander, und bei solchen rundet sich die Kante zum Theil fast ganz ab. Die Skulptur besteht auf den ersten Mittelwindungen aus feinen, vertieften Spiralen, von denen zuerst eine über der Naht erscheint, und später noch drei andere, durch welche die Windungen zwischen der obe- ren Naht und der Kante in 5 breite, flache, gedrängte Streifen getheilt werden. Der unterste Streifen liegt dicht über der Kante. Früher oder später schieben sich in die schmalen Furchen, und zwar meist zuerst in die unterste, feinere Spiralen ein, indessen ist diese Skulptur bei manchen Exemplaren nur unter der Loupe deutlich erkennbar. Die sehr feinen Anwachsstreifen sind sehr stark geschwungen und zwar auf dem oberen Drittel der Windungen mit mehr als 45 Grad zu- rück gerichtet; dann biegen sie sich nach unten und etwa von der Mitte der Windungen an ‘wieder scharf nach vorn, so dass sie die Kante anscheinend unter einem Winkel von ca. 20 Grad überschreiten. Öfters veranlassen die Anwachsstreifen, dass die unteren Spiralen in ziemlich gleichmässigen Abständen wellig anschwellen. Mit solchen Exemplaren, die eine weniger starke Spiralskulptur besitzen, stimmen vollständig die kleinen Turritellen überein, die sich in Menge in Geschieben eines eisenschüssigen Sandsteins auf Seeland finden. 57. Turritella Suessi v. Koenen. — Tafel III Fig. 5 ab. Ein Stück von 7' Windungen ohne Gewindespitze, von welcher ca. 3 oder 4 Windungen fehlen mögen, hat 5 Mm. Dicke und 10.5 Mm. Länge, wovon ca. 2,3 Mm. auf die letzte vorhandene Windung kommen. Der Dicke der Schale nach zu urtheilen, fehlen ausser der Schlusswin- ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 63 dung noch mehrere Mittelwindungen, resp. ist das Exemplar erheblich grösser gewesen. Die Windungen tragen 4 erhabene, durch die Anwachsstreifen fein gekerbte Spiralkiele, welche ziemlich gleiche Abstände von einander und von der oberen Naht haben, von denen der dritte am stärksten hervor- tritt, der unterste aber gegen diesen noch mehr zurücktritt, als der zweite, und unmittelbar an die deshalb wenig deutliche Naht grenzt. Die Kiele sind durch Einsenkungen der Schale getrennt, in welchen im Alter eine Anzahl (etwa 6—8) gedrängte, feine Streifen sichtbar sind, meist deut- lich 3 Serien gröbere und feinere. Nur zwischen dem obersten Kiel und der Naht bildet sich auf den letzten Windungen eine flache Wöl- bung aus, indem eine ursprünglich wenig erhabene Spirale fast zu glei- cher Stärke anschwillt und sich zuletzt etwas weiter von der Naht ent- fernt, und indem sich in diesem Zwischenraum ein noch schwächerer Kiel einschaltet. Es wird dadurch die Zone zwischen der Naht und dem obersten Hauptkiel dreitheilig, ist aber noch von einer Anzahl fei- ner, gedrängter Linien bedeckt. Die Unterseite der Schlusswindung war anscheinend ganz flach gewölbt und durch eine stumpfe Kante umgrenzt, auf welcher der unterste Kiel liegt. Die Anwachsstreifen sind sehr stark geschwungen und treten an einzelnen Stellen wellig hervor. Von der Naht bis unter den obersten Hauptkiel sind sie mit mehr als 45 Grad rückwärts gerichtet, biegen sich dann kurz nach vorn um, schneiden den zweiten und dritten Kiel unter einem Winkel von ca. 20 Grad und zum vierten Kiel biegen sie sich wieder mehr nach unten. 58. Scalaria Johnstrupi Mörch. — Tafel III Fig. 1. S. (Opalia) Johnstrupi Mörch; Medd. 11te skandinav. Naturforskerm. Kopenhagen 1873. S. 280 u. 297. Ausser den l.c. von Mörch durch eine lateinische Diagnose be- schriebenen Exemplaren liegen jetzt noch ein Dutzend zum Theil voll- ständigere und grössere vor. Dieselben erreichen 22,5 Mm. Dicke und (ergänzt) ca. 44 Mm. 64 A. von KOÖENEN, Länge, wovon 13 Mm. auf die Mündung kommen; sie erreichen ca. 9 Windungen excl. des an keinem Stücke erhaltenen Embryonalendes. Das abgebildete Exemplar, aus 6'/; Windungen bestehend (etwa die bei- den ersten Mittelwindungen fehlen), hat 20 Mm. Dicke und 38 Mm. Länge, wovon 12'i Mm. auf die Mündung kommen. Die Windungen sind durch vertiefte Nähte getrennt und erschei- nen stark, um ca. 90 Grad, gewölbt, wenn man sie im Profil betrachtet, zwischen den Rippen aber nur um ca. 60 Grad, da die ziemlich schräg stehenden, nach unten öfters mehr gerade gebogenen Rippen in der Mitte am höchsten sind. Unter der Naht folgt jedoch eine ganz flache Depression der Windungen. Die Zahl der Rippen beträgt im Alter etwa 16 bis 17 pro Windung, früher etwas mehr, etwa 18 bis 20, auf den ersten Mittelwindungen aber nur ca. 12 bis 13. Hier sind sie auch stärker geschwungen und schwächer, resp. höchstens ein Viertel so breit wie ihre Zwischenräume. Auf’der dritten Mittelwindung erheben sich die Rippen, welche auf der Depression etwas stärker zurückgebogen sind und an deren Rand eine deutliche Kante tragen, zu schmalen Lamellen, welche auf den folgenden Windungen eine breitere Basis bekommen, sich etwas nach hinten umlegen und allmählich in rundliche. nicht ganz regelmässige Rippen übergehen, welche durchschnittlich etwa eben so breit sind wie ihre Zwischenräume und bis zur Mündung noch mitunter lamellöse Absätze — alte Mundränder — erkennen lassen. Die Depression unter der Naht trägt im Alter ca. S ganz flache, feine, gedrängte Spiralen, ist in der Jugend dagegen glatt. Der Rest der ersten Mittelwindung enthält 4 ganz flache, breite, gedrängte Strei- fen, von denen sich zuerst die obersten, dann auch die übrigen durch Einschiebung schwächerer Serien vermehren, welche aber zum Theil gleich stark werden, so dass die Schlusswindung ca. 15 gröbere, nur neben der Depression und neben der Nalıt etwas feinere, Spiralen führt, und zwischen diesen, durch ganz schmale Furchen getrennt, eine oder selbst zwei Serien feinerer Streifen. Die Schlusswindung trägt eine bis zu 18 Mm. breite (schräg gegen die Schalaxe gemessen), flach gewölbte Scheibe, welche nach aussen mit ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 65 einer stumpfen, zwischen den Rippen stärker hervortretenden Kante ab- schliesst und nach innen einen trichterförmigen, durch eine stumpfe Kante begrenzten Nabel umschliesst. Über die Scheibe laufen die Rip- pen nur als schwache, niedrige Lamellen fort, die sich im Nabel dann etwas mehr erheben. Ausserdem trägt die Scheibe noch ca. 14 feine, flache, nicht gedrängte Spiralen, welche nach dem Nabel zu sich verlieren. Der Nabelrand bleibt ca. 2 Mm. von der Schalaxe entfernt, es wird aber der Nabel nach oben durch die Innenlippe stark verengt. Die Mündung ist rundlich-oval, etwas höher als breit; die Aussenlippe wird, gerade unter einer Rippe, ca. 1,5 Mm. dick. S. Johnstrupi ist augenscheinlich verwandt mit S. Angariensis (An- gresiana) de Ryckholt, welche von Nyst (Genre Scalaria, Ann. Soc. Ma- lac. de Belgique 1871 t. VI S. 92 u. 93) mit S. Bowerbanki Morris aus dem 'Thanet-Sande von Herne-bay vereinigt und von Angres, Tournay und Jauche in Belgien und auch von Jonchery (Sables du Soissonais) angeführt wird, letzteres wohl fide Deshayes. Deshayes’ Abbildung mit ebener Scheibe, gerade stehenden, weniger zahlreichen Rippen und wenig gewölbten Windungen, hat mit der später (Ann. Soc. Malac. de Belg. tome XI taf. 10 fig. 3) von Vincent beschriebenen und abgebil- deten S. Angresiana aus dem Tuffeau de Lincent (noch weiter von Wan- zin und Folx-les-Uaves aus dem Landenien inf. angeführt) so we- nig Ähnlichkeit, dass ich an eine Identität dieser beiden nicht glauben kann. Die Abbildung der S. Bowerbanki Morris (Quart. Journ. Vol. VIII taf. 16 £. 9) ist nicht recht genügend zu einer genauen Vergleichung, zeigt aber auch ziemlich gerade Rippen. Vincent’s Abbildung weicht von S. Johnstrupi ab durch schlankere Gestalt, höhere und in der Ju- gend weniger zahlreichere resp. dickere Rippen, weit stärkeren Kiel um die Basalscheibe, sowie gröbere Längs- und Spiralskulptur auf dieser und durch den weiten Nabel. Einige Exemplare in Herın Dewalque’s Sammlung varliren in diesen Punkten einigermassen, haben aber durchweg zahlreichere, höhere Rippen und stärker gewölbte Windungen, so dass die Identität der 8. Angariensis mit der S. Johnstrupi doch zweifelhaft ist. Physikal. Classe. XXXL. 1. I 66 A. von KOENEN, 59. Scalaria erassilabris v. Koenen. — Tafel III Fig. 2 abed. Über 30 Exemplare liegen vor; dieselben sind zwar sämmtlich de- fekt, zum Theil aber doch nur wenig und in verschiedener Weise. Die Schale besteht aus ca. 7‘ Windungen excl. des verhältnissmässig nie- drig-kegelförmigen Embryonalendes von 3 glatten, mässig gewölbten Windungen und erreicht selten mehr als etwa 7.5 Mm. Dicke und ca. 11,5 Mm. Länge, wovon etwa ein Drittel auf die Mündung kommt. Hinter dem Embryonalende erscheinen 2 Spiralen meist in gleichem Ab- stande von einander und der unteren Naht und etwas grösserem von der oberen Naht. Dieselben treten schon ca. '/; Windung später als Kan- ten hervor, wo sich dazu ein etwas schwächerer Streifen dicht unter der Naht gesellt, und zugleich Rippen, etwa 10 bis 16 pro Windung, er- scheinen; diese sind freilich sehr verschieden stark entwickelt, sind oft nur da deutlich, wo die Spiralen über sie fortlaufen und sich zu Knöt- chen erheben, und sind, besonders auf dem oberen Theile der Windun- gen, deutlich zurückgebogen. Auf der Schlusswindung vermehren sich diese Rippen meist bedeutend, selbst bis auf ca. 30, und gehen zuletzt auch wohl in faltenartige Anwachsstreifen über; immer ist dies der Fall auf dem unteren Theile der Schlusswindung, welche dicht unter der Nahtlinie eine stumpfe Kante trägt. Durch diese Kante wird eine ziem- lich flache Scheibe begrenzt, auf welcher ca. 12 gedrängte, häufig, be- sonders nach aussen, alternirend stärkere und feinere Spiralstreifen sicht- bar sind. Die Kante unter der Nahtlinie ist gleichsam abgestumpft da- durch, dass an ihr zwei etwas stärkere Streifen liegen, die reichlich 0,5 Mm. von einander entfernt sind und oft noch eine feine Linie zwischen sich haben. Die beiden Hauptspiralen der ersten Mittelwindung neh- men bis auf die Schlusswindung nur unerheblich an Stärke zu, und ihr Zwischenraum ist etwa halb so gross als der Abstand der oberen von der Naht und reichlich halb so gross als der Abstand der unteren von der Scheibe, resp. etwas geringer als der Abstand der unteren von der Nahtlinie.e. Der obere Theil der Windungen über den Hauptspiralen bekommt allmählich bis zu 6 Spiralen, welche mitunter nach unten ge- ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 67 drängter stehen, meist mit geringer Erhebung über die hier schwachen Rippen fortlaufen, und denen die Nahtspirale der ersten Mittelwindun- gen mitunter an Stärke gleich wird. Auf der zweiten Mittelwindung erscheint endlich zwischen der un- teren Hauptspirale und der Naht ein feinerer Streifen, welcher auch auf der Schlusswindung meist etwas feiner ist, als jene und als die Kiel-Spiralen. Zwischen alle diese Spiralen schieben sich aber auf den ersten Mittelwindungen schon je eine feinere und feiner bleibende ein, und zwar zuerst zwischen die Mittelspiralen, und hier findet man oft zuletzt zwei noch feinere Linien dazwischen. Die Mündung ist schief- oval-rundlich mit einer stumpfen Ecke oben. Die Aussenlippe ist nach unten nur wenig zurück gerichtet und um ca. 0,5 Mm. nach aussen verdickt, hat jedoch vor dieser Verdickung noch einen kurzen, scharfen Mundrand, bis auf welchen die Spiral- skulptur ohne Unterbrechung hinreicht. Frühere verdickte Mundränder sind an keinem der Stücke vorhanden. Die Innenlippe ist dick, wenig ausgebreitet, ziemlich geradlinig schräg nach vorn und dann nach unten und zurück gerichtet und unten losgelöst, so dass eine enge Nabelspalte entsteht. Die Verdickung der Aussenlippe verschwindet nach unten zu, wo sie mit der Innenlippe zusammenstösst, und hier findet sich eine schwache, Ausguss-artige Einbuchtung und Umbiegung. 60. Scalaria elatior v. Koenen. — Tafel III Fig. 3 ab. Von 2 Exemplaren besteht das bessere, abgebildete aus 7! Win- dungen excl. des Embryonalendes, von welchem nur die letzte, glatte, gewölbte Windung vorhanden ist. Der Durchmesser beträgt 2,7 Mm., die Länge 8,9 Mm., wovon ca. 2,3 Mm. auf die Mündung kommen. Die ersten Mittelwindungen sind ziemlich stark gewölbt, die folgenden immer weniger, und die letzten hauptsächlich auf der unteren Hälfte, während die obere fast Hach erscheint. Auf das Eimbryonalende folgen zunächst a Windungen mit 14 rundlichen Rippchen, welche breiter sind als ihre Zwischenräume, und dann eine Windung mit 17 etwas gekrümm- 12 68 A.von KOENEN, ten und unten vorgebogenen Rippen, welche schmaler sind. als ihre /wischenräume. Die folgenden Windungen tragen deren nur 14, und erst die Schlusswindung wieder 16. Dabei werden die Rippen verhält- nissmässig schmaler, werden etwas unregelmässig, bald etwas gekrümmt, bald gerade oder etwas schräg, sind aber durchschnittlich gerade gestellt und sind öfters von erhabenen, nach unten zurückgebogenen Anwachs- streifen begleitet, in der Art ehemaliger Mundränder. Häufig fallen sie nach hinten steiler ab, als nach vorn. Die Windungen tragen unter der vertieften Naht einen etwas erhabenen Saum und bekommen eine erst auf der dritten oder vierten Mittelwindung deutlich werdende Skulp- tur von 9—10 flachen, gedrängten Spiralen, welche auf dem Saum un- deutlich bleiben und sich unter der Mitte der Windungen später durch Einschiebung einiger feinerer vermehren, über der Mitte aber im Alter weniger gedrängt stehen und erst im Alter auch auf den Rippen deut- lich werden. Die unterste Spirale ist die stärkste, und unter ihr wird auf der letzten Mittelwindung noch eine schmale Zone sichtbar, auf der die Rippen schnell verschwinden, und die stärkere Wölbung der Unter- seite der Schlusswindung beginnt. Auf dieser folgen bis zu ihrer Mitte noch 3 stärkere Spiralen mit einigen gedrängten, feineren Streifen in ihren Zwischenräumen, und auf der inneren Hälfte noch 4 gedrängte Spiralen, alle gekreuzt von unregelmässigen, mehr oder weniger erhabenen Anwachsstreifen oder Lamellen. Die Aussenlippe ist etwas defekt, war aber wohl ziemlich scharf. Die Innenlippe ist dünn, nicht ausgebreitet, die Spindel etwas gedreht, unten ein wenig umgebogen. 61. Solarium bisuleatum v. Koenen. — Tafel II Fig. 22 abed. Es liegen 10 Exemplare, sämmtlich mit beschädigter Schlusswin- dung vor, welche bei einem Gehäusewinkel von zuerst ca. 150 Grad, später weniger, 12,5 Mm. Durchmesser und ca. 5,5 Mm. Höhe erreichen. Die Schlusswindung hat fast 5 Mm. Durchmesser (oben ca. 3 Mm.) und ca. 4 Mm. Höhe. Die Schale trägt einen scharfen Randkiel, der sich nach aussen ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 69 und etwas nach oben erhebt, auch über die Naht, so dass oben die Win- dungen konkav nach aussen sind, nach innen, nahe der Naht, ganz schwach gewölbt. Etwas unter dem Randkiel folgt ein zweiter, schwä- cherer, weniger hervortretender Kiel; wenn man von diesem absieht, hat die Unterseite der Schale vom Randkiel bis zum Nabelrande eine ziemlich gleichmässige Wölbung von etwa einem sechstel Kreise. Der Nabel nimmt über die Hälfte des Gesammtdurchmessers ein, bei den grössten Exemplaren 7,5 Mm., und enthält eine Doppel-Spirale. Zwi- schen der Nabelkante und der inneren Naht liegt, meist erheblich näher der letzteren als dem ersteren, aber mitunter von beiden fast gleich weit entfernt, ein scharfer, hoher Kiel, neben welchem, sowohl nach der Na- belkante als auch nach der Naht hin, die Schale tief ausgehöhlt ist. Dieser Kiel verdeckt, wenn man das Gehäuse von unten betrachtet, die Nabelkante der vorhergehenden Windung ganz oder doch grossentheils. obwohl die Naht auf der Nabelkante mindestens 2 Spiralstreifen frei lässt. Die Schale besteht aus 5 sichtbaren Windungen und vermuthlich einer unsichtbaren. Diese und die erste sichtbare bilden das Embryo- nalende und sind glatt und gewölbt. Dann wird die Schale flach und es bildet sich allmählich der erhabene Randkiel aus. Eine halbe Win- dung später stellen sich schmale, seichte Furchen ein, welche breite, flache, rundliche Spiralen von einander trennen; diese vermehren sich durch Einschiebung feinerer, bald an Stärke gleich werdender, so dass ihre Zahl auf der zweiten Mittelwindung 7 oder 8 beträgt, von denen die äusserste von dem Randkiel etwas entfernt bleibt. Dieser Zwischen- raum trägt noch ein Paar etwas höhere, stärkere oder mehrere feinere Streifen. Die Zahl der Spiralen vermehrt sich unregelmässig durch Einschiebuug, so dass sie zuletzt fast 20 betragen kann, doch sind die 2 oder 3 zunächst der Naht liegenden fast immer am breitesten, und die Zwischenräume ganz schmal. Der Randkiel zeigt mehrere Kanten, jede durch eine Spirale ge- bildet; auch der zweite Kiel besteht aus 2 oder 3 Spiralen; die Zone zwischen beiden Kielen, sowie die schmale Zone unter dem zweiten Kiel ist mit gedrängten, feinen Spiralen bedeckt. Zwischen dieser Zone und 70 A. von KOENEN, dem rundlichen, mitunter aus 2 oder 3 Spiralen bestehenden Kiel an der Nabelkante finden sich 8 oder 9 stärkere, mitunter von dieser nach aussen an Stärke abnehmende, mitunter aber auch unregelmässig un- gleiche Spiralen, und der Nabel enthält meist feine, zum Theil nach aussen hin auch gröbere Spiralen. Alle diese Spiralen werden gekreuzt resp. gekörmelt von faltenar- tigen Anwachsstreifen, welche unter der Naht und am Nabel am stärk- sten und am weitesten von einander entfernt sind, nach aussen aber durch Einschiebung und Theilung schnell feiner und zahlreicher werden und welche durchschnittlich überall etwa eben so stark sind, wie die Spi- ralen, die sie kreuzen; nur die 2 Randkiele sind erheblich stärker, so- wie auch der Spiralkiel im Nabel, und auf der Nabelkante sind sie mit- unter schmal, aber durch weit breitere Zwischenräume getrennt. Durch Gestalt und Skulptur ist unsere Art zunächst verwandt mit Solarium spectabile Sow. (Dixon, Geol. of Sussex S. 179 Taf. 16 Fig. 2). welches ich in ein Paar guten Exemplaren aus dem London-clay von Whetstone vergleichen kann, doch ist bei diesem nur ein Randkiel vor- handen, nicht noch ein zweiter darunter, der Nabel ist enger, und der Spiralkiel auf der Nabelseite der Windungen tritt viel weniger hervor. 62. Lacuna ovalis v. Koenen. — Tafel II Fig. 16 abc. Von 6 meist gut erhaltenen und ziemlich gleich grossen Exem- plaren besteht das grösste aus 4'/ gewölbten Windungen und hat 2.2 Mm. Durchmesser und, von der Gewindespitze bis zur Basis gemessen, 3 Mm. Länge, wovon zwei Drittel auf die Mündung kommen. Die Nähte sind wenig vertieft, aber deutlich und von einem brei- ten Saum begleitet. Die Windungen sind glänzend glatt und tragen schr feine Anwachsstreifen; ca. die ersten 3 Windungen lassen unter einer scharfen loupe auch etwa 5 feine, eingeritzte Spiralen erkennen. Die Schlusswindung bekommt unter dem Nahtsaum eine flache Depres- sion und verlässt die Spirale der früheren Windungen allmählich, um sich, besonders in der Nähe der Mündung, tiefer an der letzten Mittel- ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 71 windung herabzuziehen. Ihre zuerst flache Wölbung wird nach unten stärker, und ca. eine Sechstel-Windung vor der Mündung bildet sich unten ein rundlicher aber stark hervortretender Kiel aus, ohne dass die Mündung unter diesem eine so scharfe Ecke erhielte, wie dies oben der Fall ist, resp. wie man dies auch hier nach der äusseren Gestalt erwar- ten sollte. Innerhalb dieses Kieles folgt eine ca. 0,5 Mm. breite, ebene oder auch wohl zunächst der Mündung eingesenkte Zone, nach innen begrenzt von einer rundlichen Kante, welche den annähernd halbkreisförmigen, ca. 1 Mm. langen Nabel umgrenzt. Über und unter der Nabelkante tre- ten mehr oder weniger deutlich ein Paar feine, eingeritzte Spiralen auf. Der Nabel wird nach aussen durch die ziemlich dicke, ein wenig aufgebogene Innenlippe begrenzt, ist flach eingesenkt und führt oben zu einem engen Loch unter der Stelle, wo die Innenlippe sich von der letzten Mittelwindung ablöst, ca. 0,75 Mm. unter der Naht. Die Mün- dung ist mit ca. 30 Grad gegen die Schalaxe geneigt. 63. Dentalium rugiferum v. Koenen. — Tafel IH Fig. 18abcdetg. Eine grosse Zahl von mehr oder minder grossen Bruchstücken er- reichen von 1 bis zu 9 Mm. Durchmesser und haben zum Theil eine Länge von über 75 Mm. gehabt. Die Schale ist nur schwach gekrümmt, in der Jugend stärker, als im Alter. Ein eigentlicher Schlitz im hin- teren Ende ist auch bei den kleinsten Stücken nicht sichtbar, sondern nur ein breiter Ausschnitt oder eine kurze, von innen hervorragende, später gebildete Schalmasse mit einer Ausbuchtung. In der Jugend trägt die Schale zuerst etwa 15 bis 20 etwas un- gleiche und unregelmässig vertheilte, hohe Rippen, welche schmaler sind als ihre Zwischenräume, und, ebenso wie diese, unter der Loupe durch die Anwachsstreifen ziemlich regelmässig gekerbt erscheinen. Einige Millimeter vom hinteren Ende, so weit dieses erhalten ist, fangen feinere Rippen an sich einzuschieben, und die ersten Rippen flacher zu werden, so dass ca. 10 bis 15 Mm. vom Ende gegen 40 flache, 12 A. von KOENEN, sedrängte aber unregelmässige Streifen vorhanden sind, die sich aber noch weiter durch Einschiebung feinerer vermehren. Etwa 20 bis 25 Mm. vom Ende, bei einer Dicke von ca. 5 Mm., werden die Längsstreifen so flach, dass die Skulptur mehr den Eindruck flacher, unregelmässiger Längsfurchen macht, welche allmählich, 20 bis 30 Mm. weiterhin, so gut wie ganz verschwinden. Gleichzeitig sind aber die Anwachsstreifen un- regelmässiger geworden und zum Theil in Runzeln übergegangen, wel- che öfters eine gewisse Difformität der Schale, unregelmässige Biegung derselben, schwache Einschnürungen etc. bedingen. Besonders auf den untersten 20 Mm. der Schale finden sich, durch wechselnde dunkler- und heller-braune bis fast weisse Färbung auffallend, solche schräge Ein- schnürungen mitunter in wenigen Mm. Abstand wiederholt. Der untere Rand war anscheinend scharf. Die Schale ist ziemlich dick; sie hat unten etwa 1 Mm., nach oben dagegen bis zu 1,5 und 1,75 Mm. Dicke. 64. Dentalium undiferum von Koenen. — Tafel III Fig. 17ab. Fine Anzahl Bruchstücke eines glatten, schlanken Dentalium haben bis zu 3Mm. Dicke, während der Durchmesser anderer bis zu 0,5 Mm. herabsinkt, ohne dass ein Schlitz sichtbar würde. Die Länge dürfte etwa 25 bis 30 Mm. betragen haben; die Krümmung war jedenfalls nicht bedeutend. In der Jugend sind schwach und undeutlich, im Alter da- gegen sehr deutlich und auffällig schräg stehende, wellige, unregelmäs- sıige Anwachsrunzeln vorhanden. 65. Gadus intumescens v. Koenen. — Tafel III Fig. 16 abe. Von 6 Exemplaren hat das beste, abgebildete 4,1 Mm. Länge und in der Mitte 1,4 Mm. grössten und 1.25 Mm. kleinsten Durchmesser. Die Schale ist glänzend glatt, vorn schief abgeschnitten, wie bei Gadus gewöhnlich, hinten ziemlich gerade; sie besitzt etwas vor der Mitte eine ganz stumpfe, nur bei bestimmter Beleuchtung deutliche Kante, von der aus die Schale nach oben und unten sich verjüngt und zwar so, dass ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 73 die Krümmung der konvexen Seite eine ziemlich gleichmässige ist, auf der konkaven Seite dagegen der vordere Schal-Theil sehr wenig, der hin- tere deutlicher eingesenkt, und beide durch eine flache Wölbung von einander getrennt sind. Um 90 Grad hiergegen gedreht zeigt das Profil vorn 2 ganz schwach gekrümmte, hinten 2 ziemlich gerade, mässig kon- vergirende Linien. Die hintere Öffnung ist rundlich oval, anscheinend ganzrandig gewesen, die vordere Öffnung ist etwas mehr queroval. 66. Bulla elausa v. Koenen. — Tafel Ill Fig. 22 ab (cde var.) Von 10 meist sehr defekten Exemplaren hat das beste 4,2 Mm. Länge und 2,5 Mm. Dicke; zwei Fragmente deuten auf noch etwas grössere Dimensionen hin. Die Schale ist lang eiförmig, fast walzen- förmig und oben vertieft. so dass man, so lange Gestein sich hier be- findet, einen Nabel erwarten würde; der schmelzartige Anfang der Aus- senlippe bildet aber den ziemlich gleichmässig konkaven Boden der Ein- senkung, welche nicht durch eine Kante begrenzt ist, sondern durch eine gleichmässige, wenn auch kurze Wölbung der Schale von deren Aussenseite getrennt wird. Die Aussenlippe nimmt die grösste Länge der Schale ein und ist ziemlich gleichmässig gewölbt; oben an der Naht ist sie resp. die wenig deutlichen Anwachsstreifen scharf nach vorn ge- richtet, läuft aber dann gerade nach unten und biegt sich erst auf dem untersten Viertel wieder zurück. Die Innenlippe ist nur unten an der Spindel verdickt, und diese ist unten umgeschlagen, ohne dass sich eine Falte ausbildet. Die Mündung ist oben am schmalsten, erweitert sich allmählich nach unten bis zu !/s, etwas schneller bis zu °Js der Gesammtlänge und dann schnell bis zum Anfang der Spindel, bei ca. ®Ja der Länge. Die Skulptur besteht aus vertieften Spiralen, in denen unter der Loupe die Anwachsstreifen etwas hervortreten. Dicht über der Mitte der Schale liegt bei dem abgebildeten Exemplar eine verhältnissmässig glatte Zone, indem hier 3 Spiralen 0,3 resp. 0,25 Mm. von einander entfernt sind, während diese darüber nur etwa halb so weit von einander entfernt sind und von ca. 0,5 Mm. von oben an noch einmal so gedrängt Physikal. Classe. XXXIl. 1. K 74 A. von KOENEN, stehen bis zu der stärkeren Wölbung um den Nabel, welche glatt bleibt. Unter der glatten Zone sind die Spiralen nur zu oberst ein wenig wei- ter von einander entfernt, werden aber dann immer breiter und tiefer, und auf der stärkeren Wölbung zum Spindelrand sind sie nur durch schmalere, etwas abgerundete Streifen getrennt. In der Regel ist aber die Spiralskulptur auf dem Haupttheil der Schale eine ziemlich gleich- mässige und regelmässige. Das Figur cd abgebildete Stück von 5,5 Mm. Länge und 2,1 Mm. Dicke und wohl auch ein Paar Bruchstücke unterscheiden sich von dem eben beschriebenen Typus der Art durch bauchigere Gestalt, unten wei- tere Mündung und auf der Spindel weiter nach aussen umgelegte In- nenlippe. Ich wage aber nicht zu entscheiden, ob dies uur eine Va- rietät oder eine andere Art ist. 67. Cylichna diseifera v. Koenen. — Tafel III Fig. 21 abe. Von 12 meist kleinen und defekten Exemplaren erreicht das grösste 3 Mm. Dicke und 7,8 Mm. Länge. Die walzenförmige Schale hat ih- ren grössten Durchmesser dicht über der Mitte und verjüngt sich von hier nach unten kaum merklich, nach oben etwas deutlicher und biegt sich erst auf den obersten ca. 0,6 Mm., hier mit sehr feinen, gedrängten Spiralen bedeckt, zum Nabel gleichmässig um, welcher etwa °s bis ® Mm. weit, aber nur flach ist, indem der Scheiben-artig ausgebreitete Anfang der Innenlippe ihn bis nahe zum Rande ausfüllt. Unten be- kommt die Schale erst etwa 1 Mm. von der Basis eine stärkere Wölbung und biegt sich dann ziemlich gleichmässig zu der dicken, gedrehten, faltenartig umgeschlagenen Spindel um. Der Haupttheil der Schale trägt feine, eingeritzte Spiralen (ca. 8 auf 1 Mm.), welche auf der oberen Hälfte durch ebene Zwischenräume getrennt werden. Nach unten werden die /wischenräume aber immer höher, gewölbter, die Spiral-Furchen breiter, so dass in ihnen mit Hülfe der Loupe die sehr feinen Anwachsstreifen sichtbar werden. Auf dem vordersten, gewölbteren Theile sind dann die Furchen meist fast so breit, wie ihre kantigen Zwischenräume, die nach unten allmählich, nach oben scharf abfallen. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 75 Die Anwachsstreifen und die Aussenlippe, welche leider bei allen Exemplaren mehr oder weniger defekt ist, sind auf dem gewölbten Theile der Schale unter der Nabelkante ziemlich stark nach vom ge- richtet, biegen sich aber darunter gerade und, mit dem untersten Viertel der Aussenlippe, zunächst mässig stark wieder zurück. dann aber in gleichmässigem Bogen zur Spindel hin. Die Mündung ist lang, schmal, nach hinten verjüngt und gekrümmt, nach vorn mässig und ziemlich allmählich erweitert. 68. Tornatina plicatella v. Koenen. — Tafel III Fig. 19a bed. Von 18 vorliegenden Exemplaren sind die meisten sehr klein oder defekt. Das grösste derselben besteht aus reichlich 21% Windungen excl. des aufgebogenen, zur grösseren Hälfte eingehüllten Embryonalendes und hat 2,7 Mm. Dicke und 5,5 Mm. Länge. Die Schale ist ziemlich wal- zenförmig und hat ihren grössten Durchmesser ein wenig über der Hälfte der Höhe; durch eine recht scharfe Kante wird dieser cylindrische Theil der Schlusswindung von dem oberen, zwischen Naht und Kante rinnen- förmig vertieften getrennt; in dieser Rinne sind zahlreiche, feine, erha- bene, gekrümmte, ziemlich regelmässige Anwachsstreifen sichtbar. Das Gewinde ist, abgesehen von dem hervorragenden Embryonalende, flach oder ein wenig erhaben oder vertieft. Nach unten ist die Schale nur zuletzt etwas stärker verjüngt und hier ziemlich gleichmässig abgerundet. Die Spindel ist glatt und wenig gedreht, die Mündung nach unten all- mählich und mässig erweitert. Die Schlusswindung trägt unter der Kante auf einer Zone von ca. 0,5 Mm. Höhe etwa 10 sehr feine, ein- geritzte, nach unten etwas deutlichere Spiralen. Hier treten auch, be- sonders bei jüngeren Exemplaren, mehr oder minder deutlich und regel- mässig faltenartige Anwachsstreifen auf, welche sich auf der nach unten folgenden glatten Zone mehr oder minder schnell verlieren. Etwa von der Mitte der Schale an erscheinen dann feine, einge- ritzte Spiralen, durchschnittlich etwa 0,2 Mm. von einander entfernt, falls sich nicht noch feinere eingeschoben haben. Nach unten werden diese Spiralen immer deutlicher und durch die in ihnen sich erhebenden K2 76 A. von KOENEN, Anwachsstreifen immer deutlicher punktirt und gehen ca. 1 Mm. von der Basis inFurchen von etwa gleicher Breite, wie ihre Zwischenräume über. 69. Tornatella regularis v. Koenen. — Tafel III Fig. 24 abc. Von 18 meistens irgendwie beschädigten Exemplaren erreicht eins bei 5 Windungen excl. Embryonalende 8 Mm. Dicke und ca. 15 Mm. Länge, wovon ca. 8‘ Mm. auf die Mündung kommen. Die anderen Exemplare sind etwas kleiner und haben meist eine verhältnissmässig kürzere Mündung. Von dem Embryonalende ist nur die letzte, glatte. gewölbte, etwas aufgebogene Windung zu sehen; durch diese wird der Anfang des Embryonalendes umhüllt resp. verdeckt. Die Mittelwin- dungen sind mässig gewölbt, nach oben etwas stärker, und springen unter der Naht nicht unerheblich hervor, so dass diese etwas vertieft liegt, und zwar in der Jugend sogar in einer flachen Rinne. Die erste Mittelwindung ist gleichmässig mit feinen, eingeritzten Spiralen, meist 6 an der Zahl, seltener 5 bedeckt. Dieselben bleiben auf allen Windungen in gleicher Zahl konstant, ohne sich anders zu vermeh- ren, als dadurch, dass die Windungen, besonders die letzte Mittelwindung, verhältnissmässig höher werden, resp. dass die Naht sich senkt. Auf der letzten Mittelwindung sind daher 7 oder 8 vertiefte Spiralen sichtbar, und unter diesen auf der Schlusswindung noch etwa 17 andere, von denen die untersten ca. 0,2 Mm. breit und durch etwa eben so breite Rippen getrennt sind; weiter nach oben werden die Rippen breiter und die Fur- chen schmaler, so dass sie in der Gegend der Nahtlinie meistens nur etwa ein Drittel. selten '/ bis *s so breit sind als jene und von Mitte zu Mitte fast 0,5 Mm. Abstand haben; nahe der Naht werden dann die Rippen meist wieder etwas schmaler. Zahlreiche rauhe Anwachsstreifen kreuzen die Rippen und Furchen und bringen eine vertieft-punktirte Skulptur hervor, ganz wie bei man- chen Exemplaren von T. simulata aus dem Barton-clay und London-clay. Diesen gleicht unsere Art auch in der ganzen Gestalt, der Form der Mündung, der Innenlippe, den beiden Spindelfalten vollständig; der einzige Unterschied dürfte darin zu finden sein, dass die Exemplare ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 17 von Barton weit mehr in der Stärke und Zahl der Spiralfurchen variiren, und dass von dem Embryonalende eine halbe Windung mehr, (im Ganzen anderthalb Windungen) sichtbar ist. Letzteres ist auch bei den unteroligocänen norddeutschen Exemplaren der Fall, welche zum Theil noch eine Windung mehr erreichen und weniger deutlich vertiefte Nähte besitzen. Auch die mittel-oligocänen Vorkommnisse (T. Nysti Desh., T. globosa Beyr.) lassen anderthalb Embryonalwindungen sehen, soweit diese an meinem Material überhaupt erhalten sind. Bei meinem einzigen Stücke aus dem London-clay ist die Gewindespitze abgerieben. Die Form von Kopenhagen auf so geringfügige Unterschiede als besondere Art abzutrennen, erscheint mir zwar misslich; da diese Un- terschiede aber doch bei einer grösseren Zahl von Exemplaren konstant sind, so glaube ich unsere Stücke doch von jenen Arten mindestens als Varietät unterscheiden zu sollen. “0. Actaeonina elata v. Koenen. — Tafel III Fig. 20 ab. Ausser 8 kleinen, defekten Exemplaren, welche höchstens die 5 ersten Mittelwindungen enthalten, meist ohne das Embryonalende, und bis zu 7 Mm. lang und 3 Mm. dick sind, und ein Paar Fragmenten grösserer Stücke, theilweise ohne Schale, liegt ein Bruchstück eines grossen, vermuthlich derselben Art angehörigen Stückes vor, welches fast die beiden letzten Windungen enthält, aber unten auch defekt ist. Das- selbe hat bei 9 Mm. Dicke mindestens 10 Windungen excl. Embryonal- ende und mindestens 40 Mm. Länge gehabt, wovon ca. 14 Mm. auf die Mündung, 6,3 Mm. auf die letzte Mittelwindung kommen. Das Em- bryonalende steht fast senkrecht zur Schalaxe und ist zur grösseren Hälfte eingewickelt, so dass nur die letzte Windung deutlich sichtbar ist. Die Windungen sind nur schwach gewölbt, tragen aber unter der Naht eine stumpfe, besonders im Alter deutliche Kante, so dass sie deutlich treppenförmig erscheinen. Die Nähte sind stark vertieft, be- sonders in der Jugend. Die ersten Mittelwindungen tragen ca. 9 sehr feine, eingeritzte Spiralen, welche in der Mitte weiter entfernt von ein- ander sind als unten und besonders oben. Die oberste Spirale ist meist 78 A. von KOENEN, etwas breiter und liegt dicht über der stumpfen Kante der Windungen. An dem erwähnten grossen Exemplar ist diese Kante nur noch wenig deutlich, aber auch hier findet sich eine breitere Furche, über der, ge- wissermassen den Nahtsaum bildend, einige feinere liegen. Der Haupt- theil der letzten Mittelwindung trägt ca. 16 schmale Spiralfurchen, de- ren flache Zwischenräume nicht ganz gleich breit sind und zum Theil in der Mitte schon eine schwache Furche haben, auf der Schlusswindung nahe der Mündung aber grösstentheils (mit Ausnahme einiger von der unteren Hälfte) durch diese stärker gewordenen Furchen gespalten sind. Unter der Nahtlinie folgen auf der Schlusswindung noch einige 20 meist nicht in solcher Weise gespaltene, flache, platte Streifen, deren Zwi- schenräume meist nur höchstens halb so breit sind und erst nach der Spindel zu, wo die Spaltung wieder häufig ist, fast ebenso breit wie die Streifen werden. Ein Paar Millimeter unter der Nahtlinie bekommt die Schlusswindung eine wesentlich stärkere Wölbung bis zur Spindel. Die Anwachsstreifen sind unter der Naht nicht unerheblich vorge- bogen und fangen erst auf dem untersten Viertel der Mittelwindungen an, sich ein wenig wieder zurückzubiegen, um auf der stärkeren Wöl- bung sich dann in immer kürzerem Bogen zur Spindel hinzuziehen. In den Spiral-Furchen treten die Anwachsstreifen als schmale, etwas unre- gelmässige Falten hervor, deutlich erkennbar aber nur in den breiteren Furchen auf dem unteren Theile der Schlusswindung und dicht unter der Naht. Die Aussenlippe war, wenigstens oben, scharf; die Innen- lippe ist anscheinend nur nach unten hin vorhanden, auch hier aber dünn und wenig über den obersten Theil des Spindelrandes ausgebreitet. Weiter unten liegt dieser frei und zeigt den wie gewöhnlich nach aussen scharf abgegrenzten Umschlag. Die Spindel trägt keine Spur einer Falte, sondern nur eine ganz flache und undeutliche Anschwellung. Von Tornatella elongata Sow. unterscheidet sich unsere Art erheb- lich durch grössere Dimensionen, schnellere Zunahme an Dicke. stärkere Spiralskulptur unter der Naht, stärker vertiefte Naht und treppenför- miges Gewinde. Diese hatte ich früher (Mitteloligocän Norddeutschlands 8. 70) zu ÜBER. EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 79 Tornatina gestellt, weil Orthostoma Desh. und Actaeonina d’Orb. in der Gestalt und besonders in der Dicke der Schale doch recht verschieden waren, auch keine Angabe zu finden war, dass das Embryonalende eine transversale Richtung habe. Inzwischen habe ich nun ein Exemplar von Orthostoma (Fortisia) -conovyuliformis Desh. mit erhaltenem Embryonalende gefunden, und die- ses ist theilweise versteckt. aber vollständig quer gestellt, so dass hierin wenigstens eine gewisse Übereinstimmung mit Tornatella elongata und unserer Art vorhanden ist. Diese gleichen aber in der Gestalt noch eher manchen Actaeonina des Jura und der Kreide, so dass ich sie eben- falls zu Actaeonina stellen will, obwohl das Embryonalende von Actae- onina bisher nicht beachtet zu sein scheint (auch von Meek, Amer. Journ. of Science Vol. 35 S. 84—95 nicht) und an den mir vorliegenden Exemplaren dieser Gattung nicht erhalten ist. Ein heterostrophes (»links gewundenes«) Embryonalende scheint aber, mehr oder minder stark aus- gebildet, allen Bulliden, Tornatelliden und Verwandten zuzukommen. Aus dem Geschiebe von Gaarden bei Kiel liest mir ein ziemlich gut erhaltenes Stück von über 6 Windungen, 5,3 Mm. Dicke und 16 Mm. Länge vor, welches sich von den oben beschriebenen durch etwas fei- nere Spiralskulptur unterscheidet. “A. Cinulia ultima v. Koenen. — Tafel III Fig. 23ab ec. Von 6 ganz vollständigen Exemplaren, welche nebst einigen Bruch- stücken vorliegen, hat das grösste, abgebildete 6,5 Mm. Durchmesser und 7 Mm. Höhe, wovon ca. 5,5 Mm. auf die Mündung kommen. Das- selbe besteht aus reichlich 3 Windungen excl. des glatten Embryonal- endes, von welchem der Anfang vertieft resp. verhüllt liegt, die letzten 1 'Ja Windungen dagegen etwas schief und verhältnissmässig stark heraus- gezogen sind. Die Mittelwindungen sind deutlich gewölbt, durch ver- tiefte Nähte von einander getrennt und tragen 6 vertiefte, sehr fein punktirte Spiralstreifen, welche unter der Naht meist fast doppelt so nahe an einander liegen, als auf dem unteren Theile der Windungen. 80 A. von KOENEN, ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA V. KOPENHAGEN. Die Schlusswindung ist über und unter der Nahtlinie recht gleichmässig gewölbt bis zur Basis und trägt eine ähnliche, nach unten wieder et- was gedrängtere Spiralskulptur, gewöhnlich ca. 18 eingeritzte Streifen, deren Zwischenräume unten nochmals getheilt erscheinen. Nach der Mündung zu senkt sich die Schlusswindung etwas, so dass hier noch ca. 2 Spiralen mehr auf der letzten Mittelwindung sichtbar werden. Die Mündung ist ohrförmig, oben spitz, unten abgerundet. Die Aussenlippe ist stark nach aussen verdickt und sehr breit. Sie erreicht fast 1 Mm. Dicke und über 1'. Mm. Breite, zieht sich etwas an der letzten Mittelwindung in die Höhe, erhebt sich unten etwas mehr, in- dem sie sich gleichzeitig ein wenig zurückbiegt. und geht dann ohne schärferen Absatz oder Ausschnitt in die dicke, etwas nach aussen aus- gebreitete Spindel und Innenlippe über. Im oberen Drittel, noch mehr aber im unteren Drittel, schwillt sie etwas an und zeigt innen ein Paar mehr oder weniger deutliche, zahnartige Knoten. Aussen besitzt sie eine Anzahl blättriger Anwachsstreifen. Die Spindel trägt da, wo sie in die Innenlippe übergeht, ca. 1 und 3 Mm. vom vorderen Ende der Mündung, zwei sehr hohe, wenig schräge, ca. 0,25 Mm. dicke Falten, welche vorn an einer kurzen Längsfurche in der Spindel plötzlich aufhören, so dass es beinahe so aussieht, als ob die Falten auf einer besonderen Platte lägen. Zwei Exemplare zei- gen dicht über der oberen Falte noch eine schwache, weiter nach aussen reichende Falte.e Von dem oberen Ende der Furche an bekommt die Innenlippe eine kantenartige Anschwellung, welche erst etwa 0,5 Mm. unter der oberen Ecke der Mündung wieder verschwindet. Aus dem Geschiebe von Gaarden bei Kiel liegt mir ein leidlich erhaltenes Stück von ähnlichen Dimensionen vor, welches sich von denen von Kopenhagen durch weniger schräg stehende Mündung, flacher ge- wölbte Mittelwindungen und nicht herabsinkende Schlusswindung in et- was unterscheidet, in der Spiralskulptur ete. dagegen mit ihnen über- einstimmt. Die Mündung ist mit Gestein erfüllt. Über eine Paleoeäne Fauna von Kopenhagen. Von A. von Koenen. 1I. Theil. Hierzu Tafel IV und V. Vorgelegt in der Sitzung der Königl. Ges. d. Wiss. den 7. März 1885. Il. Cephalopoden. «2. Nautilus sp. Die von Mörch bereits erwähnten Bruchstücke erreichen über 4 Mm. Dicke, sind zu einer genaueren Bestimmung aber ganz unzurei- chend. Die Art ist mindestens sehr eng genabelt, falls der Nabel nicht etwa ganz verdeckt war. Der Sypho war dünn, wie Kammerwand- Bruchstücke zeigen, welche gerade den »Syphonal-Trichter« enthalten. 73. Beloptera eylindriea v. Koenen. — Tafel IV Fig. 1abcde. Ein einziges Exemplar liegt vor, welches in einer Länge von 6 Mm., bis zum Anfang der Alveole, erhalten ist und weit mehr, als die von Edwards, Deshayes und Cornet und Briart beschriebenen Arten aus dem englischen und französischen Eocän resp. aus dem Üalc. de Mons eine cylindrische Gestalt zeigt, wenn man von den Flügeln und deren allerdings weit herab reichenden Ansätzen absieht. Unten ist die Scheide ziemlich gleichmässig abgerundet und hat ca. 1,5 Mm. von un- ten ca. 2 Mm. Durchmesser, nahe der Alveole nur 2,3 Mm. (von vorn nach hinten) und 3.8 Mm. durch die Flügel gemessen, welche nur we- nig mehr nach vorn als nach hinten stehen und in der Höhe der Al- veole von der flach gewölbten Bauchseite durch flache Depressionen ge- trennt sind, nach der stumpf gerundeten Rückenseite dagegen fast eben verlaufen. Auf der Mitte der Bauchseite ist eine schmale, eingeritzte Furche vorhanden, die sich unten verliert. Die Skulptur ist, besonders nach unten deutlich, fein warzig. Physikal. Olasse. XXXII. 2. E 82 A. von KOENEN, III. Pelecypoden. ‘4. Ostrea n. sp.? Einige kleine, defekte, stark gewölbte Unterschalen von höchstens 13 Mm. Durchmesser sind zum Theil abgerieben; von flach gewölbten Oberschalen liegen auch einige kleine Exemplare vor, welche zum Theil eine Zähnelung des Schalrandes neben dem Wirbel und eine faltenartige Furche auf der hinteren Seite zeigen. Durch breite, wenig schiefe Li- gamentgrube, resp. wenig schiefen und hervorragenden Wirbel und kleine Anheftungsstelle schliessen sich diese Stücke an eine Art von Tournai (Landenien inf.) in Hrn. Dewalque’s Sammlung resp. an die Gattung Gryphaea weit mehr an, als die ebenfalls bei Tournai und im Paleocaen des Pariser Beckens vorkommende O. eversa d’Orb., welche wegen ihres stark spiral gedrehten Wirbels zu Exogyra zu stellen sein würde, von Ostrea lateralis Nilsson aber gut zu unterscheiden ist, mit der sie von Rutot und Vincent identificirt wurde (Mourlon Geol. de la Belg. II. S. 149). ©. Pecten Prestwichi v. Koenen. — Tafel IV Fig. 2 abed. Ausser einem Bruckstücke liegt eine rechte und eine linke Schale vor, beide auf Gestein aufsitzend, flach gewölbt und grösstentheils der eigentlichen Skulptur beraubt, welche nur auf der linken Schale und dem Bruchstücke zum Theil erhalten ist und aus erhabenen, platten, ca. 0,05 Mm. von einander entfernten und etwa eben so breiten concentri- schen Streifen bestand. Auf dem Rest der linken Schale und des Bruch- stückes, sowie auf der rechten Schale sieht man auch mit Hülfe der Loupe nur feine, mehr oder minder deutliche, koncentrische Linien. Die rechte Schale hat 5 Mm. Höhe und Breite, die linke nur 2,5 Mm. Beide sind rundlich, gleichseitig, haben stumpfe Wirbel, geradlini- gen Schlossrand, stumpfes hinteres und spitz hervorragendes vorderes Ohr, welches bei der rechten Schale einen tiefen Byssus-Ausschnitt hat. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 83 Beide Ohren zeigen feine, zahlreiche, gedrängte, erhabene Anwachs- lamellen. Von Radial-Leisten im Innern der Schalen ist nichts zu sehen. 79. Peeten biseulptus v. Koenen. — Tafel IV Fig. 5 abed. Eine gut erhaltene und zwei defekte linke Schalen liegen auf dem Gestein und zeigen nur die Aussenseite; eine fast vollständige linke Schale liegt dagegen mit der Innenseite frei und lässt nur an ein Paar kleinen Stellen am Schalrande, wo die Schale zum Theil abgesprungen ist, die äussere Skulptur durchschimmern, welche mit der der anderen Exemplare übereinzustimmen scheint. Die Schale ist mässig gewölbt, verhältnissmässig dick, rundlich oval, nach hinten verlängert, innen mit 9 ziemlich starken Leisten, welche in der Mitte fast 1,5 Mm. vom Schal- rande entfernt bleiben, nach den Seiten hin weniger weit von einander entfernt und etwa '/s bis 'Jı so breit sind, als ihre Abstände. Bei den beiden besten Stücken beträgt die Höhe 6,5 resp. 5 Mm., die Breite dagegen 6 resp. 5,5 Mm. In geringer Entfernung vom Wirbel erschei- nen aussen feine, scharfe Radialstreifen, welche etwa 0,15 bis 0,2 Mm. Abstand von einander haben, sich dann unregelmässig durch Einschie- bung vermehren und am Rande in der Mitte durchschnittlich etwa 0,2 Mm. Abstand haben, an den Seiten etwas weniger. Es scheint, als wür- den die Leisten der Innenseite aussen nach der Mitte zu öfters durch je zwei gedrängter stehende Streifen begleitet. Ausserdem ist die Schale bedeckt von zahlreichen, erhabenen, koncentrischen Streifen, welche in der Jugend wie im Alter denselben Abstand von ca. 0,2 Mm. von ein- ander haben, ca. 'ı bis 's so breit wie ihre Zwischenräume sind und über die Rippen fortlaufen resp. mit diesen in der Mitte rechteckige oder quadratische, auf den Seiten rhombische oder rhomboidische Gruben begrenzen. Die Ohren sind mässig gross, das vordere fast um die Hälfte länger, als das hintere, und hat unten eine schwache Einbuchtung. Weit deutlicher als das hintere Ohr trägt das vordere 4 divergirende Streifen, welche gekreuzt werden von ähnlichen, erhabenen Linien wie die Radialstreifen der Schale selbst. 12 84 A. von KOENEN, Aus dem Geschiebe von Gaarden bei Kiel liegt der Abdruck der Innenseite einer linken Schale mit 9 inneren Leisten vor, welcher in der Gestalt und in der Zahl und Lage der Leisten mit dem grösseren Stücke von Kopenhagen übereinstimmt. «. Lima biseulpta v. Koenen. — Tafel IV Fig. 3 ab. Eine hinten und unten etwas defekte linke Schale von 3.4 Mm. Breite und, ergänzt, ca. 4 Mm. Höhe ist wenig ungleichseitig und mäs- sig gewölbt, besonders nach dem wenig hervortretenden Wirbel zu. Der hinten ein wenig beschädigte Schlossrand war etwa 2 Mm. lang. Das vordere Ohr ist von der rundlich-ovalen Schale durch eine tiefe Einsen- kung deutlich abgesetzt und hat vorn eine deutliche Ecke. Das hintere Ohr ist dagegen zwar vom Wirbel durch eine Depression getrennt, nicht aber von dem Haupttheil der Schale, und war oben abgerundet. Die Schale ist mit sehr feinen, erhabenen, koncentrischen Streifen bedeckt; unter den beiden Ohren trägt sie aber auch eine Anzahl feiner Radial- linien, welche durch die hier zum Theil stärkeren koncentrischen Strei- fen gezackt oder wie abgeschnitten erscheinen. Der Schlossrand ist glatt und mässig breit; die Ligamentgrube ist nicht gut erhalten, da durch diese und den Wirbel ein Sprung der Schale geht. “8. Pinna affinis Sow? Min. Conch. Taf. 313 Fig. 2. Einige Bruchstücke einer Pinna, welche von mindestens 3 zwei- schaligen Exemplaren herrühren, zeigen auf der oberen Seite bis zu 12 flache, schmale Radialrippen, auf der Unterseite dagegen schräge, unre- gelmässige Runzeln und könnten zu Pinna affınis Sow. gehören, die mir nur in einem zweiklappigen Exemplare mit theilweise erhaltener Schale von Bognor vorliegt. Zu derselben Art gehört wohl auch ein Steinkern von Tournai (coll. Dewalque), welcher die vordere Hälfte eines nur wenig verdrückten Indi- viduums enthält und sich nur etwa durch schärfere Runzeln auf der unteren Seite auszeichnet. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 85 79. Modiola sp. (Modiolaria). Zwei Exemplare, das eine hinten defekt und grossentheils der Schale beraubt, das andere stark verdrückt, mögen etwa 6 Mm. breit und 12 Mm. lang gewesen sein, sind nach vorn stark verjüngt und schei- nen in der Gestalt vorn etwa der M. subrostrata Desh. (Anim. s. vert. I. Taf. 74 Fig. 4—6) geglichen zu haben, hinten dagegen, dem verdrück- ten Stück nach zu urtheilen, etwa der M. crenella Desh. (Anim. s. vert. I Tafel 74 F. 1—3), indem hier eine abgerundete Kante nach dem un- teren Ende des flach gerundeten hinteren Schalrandes verläuft. Auf der hinteren Seite sind von dieser Kante an platte, ca. 0,3 Mm. breite, durch schmale, flache Furchen getrennte Radialstreifen vorhanden. Die vor- dere Seite ist glatt, doch treten wellige Anwachsstreifen in der Nähe der Kante etwas mehr hervor. Ob beide Exemplare derselben Art an- gehören, muss ich freilich dahingestellt lassen. 80. Crenella sphaericula v. Koenen. — Tafel IV Fig. 4 ab. Eine vorn defekte linke Schale von 2,9 Mm. Höhe, ca. 2,7 Mm. Breite und 1,3 Mm. Dicke (zweischalig also ca. 2,6 Mm.) hat, abgesehen von dem hervorragenden, schwach nach vorn gedrehten Wirbel, eine fast kreisrunde Gestalt und ist auf der hinteren Seite stärker gewölbt als vorn. Die Schale trägt in Abständen von je ca. 0,2 Mm. eine Anzahl sehr dünne aber deutlich erhabene Anwachslamellen und ist bedeckt von zahlreichen, feinen, gerundeten, dicht gedrängten, unregelmässig dicho- tomirenden Radialstreifen. Diese sind in der Nähe des Wirbels nicht wesentlich schwächer, als am Rande und werden etwa 0,125 Mm. breit. Das Innere ist von Gestein erfüllt, doch kann man erkennen, dass der Schalrand fein gekerbt ist, hinter dem Wirbel sogar äusserst fein. Si. Area limopsis v. Koenen. — Tafel IV Fig. 12 abcede. Von 6 einzelnen Schalen erreichen die grössten 5,9 Mm. Breite, 4,3 resp. 3,9 Mm. Höhe bei 2 resp. 1,5 Mm. Wölbungsdicke. Die Schale 80 A. von KOENEN, ist vorn gleichmässig abgerundet, nur mit einer ganz stumpfen Ecke am vorderen Ende des Schlossrandes, vorn etwas kürzer als hinten. wo der fast gerade untere Rand mit dem hinteren Rande eine abgerundete Ecke bildet, entsprechend einer abgerundeten Kante, die hierher von dem Wirbel läuft. Der hintere Rand verläuft zuerst fast rechtwinklig gegen den unteren und dann in flachem Bogen einwärts, so dass er mit dem hinteren Ende des Schlossrandes einen stumpfen Winkel von ca. 135 Grad bildet. Die Schale ist hinter der Kante sowie nahe dem vorderen Schlossrande schwach eingesenkt und trägt überall feine, ziemlich ge- drängte Radialstreifen, welche sich wiederholt durch Einschiebung fei- nerer, den ersteren bald an Stärke gleich werdender vermehren und da- her, abgesehen von der Nähe des Wirbels, nur unbedeutend nach dem Schalrande zu an Stärke zunehmen. Zunächst dem Schlossrande sind diese Streifen feiner, nach unten aber dann gröber, als auf dem mittle- ren Theile der Schale, und hinter der Kante zugleich etwas weiter von einander entfernt. In der Mitte der Schale finden sich ihrer nahe dem Rande ca. 10 auf 1 Mm. Sie erscheinen granulirt, indem sie über et- was breitere, nicht ganz regelmässige, koncentrische Rippen fortlaufen, welche gelegentlich, besonders nahe dem Rande, unregelmässigen Run- zeln oder Furchen Platz machen. In diesen werden die Radialstreifen öfters undeutlich. Der dicke Schalrand ist innen glatt. Der Wirbel liegt etwas vor der Mitte des Schlossrandes, ist schwach vorgebogen und vom Schlossrand durch eine ca. 0,5 Mm. breite Area getrennt, über welche vom Wirbel nach dem Schlossrande eine schmale, dreieckige Ligamentgrube verläuft. Der Schlossrand ist bei dem höheren Exemplare breiter und krät- tiger, als bei dem anderen, und trägt vor der Ligamentgrube ca. 7. hin- ter derselben ca. 10 steil stehende Zähne, welche nach aussen schräger und länger werden; nur die hintersten, welche von der Schlosskante herabsinken, werden wieder schwächer. Die Ligamentgrube nähert sich der der Gattungen Lima und Limopsis ebenso wie mitunter bei der re- centen A. lactea L., und würde vielleicht die Unterscheidung einer be- sonderen Untergattung Arcopsis rechtfertigen. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 87 82. Arca praescabra v. Koenen. — Tafel IV Fig. 7 abc. Eine gut erhaltene, doch im Innern z. Th. mit Gestein erfüllte linke Schale hat 4,2 Mm. Breite, 3,3 Mm. Höhe und 1,6 Mm. Wöl- bungs-Dicke. Der stark bauchige Wirbel ist schwach nach vorn, aber erheblich über die konkave Area gebogen, vom Schlossrand ca. 0,3 Mm. entfernt und vom hinteren Ende desselben etwa um die Hälfte weiter, als vom vorderen. Vom Wirbel verläuft ziemlich rechtwinklig zum Schlossrande eine flache Depression nach dem unteren Schalrande, in dessen Nähe sie sich ausgleicht. Vor dieser Depression ist, abgesehen von dem zunächst am Schlossrand liegenden Theile, die Schale ziemlich gleichmässig gewölbt, und der Schalrand in Form eines Viertelkreises gebogen. Der grössere, hintere "Theil der Schale trägt in der Mitte eine stumpfe. rundliche, vom Wirbel auslaufende Kante, welche am Schalrande hinten eine stumpfe Ecke bedingt, vor welcher der hintere Theil der Schale flach gewölbt ist, hinter welcher die Schale dagegen etwas eingesenkt und erst im Alter ganz flach gewölbt ist. Die Schale trägt ziemlich zahlreiche Radialstreifen, welche sich nur in der Jugend durch Einschiebung etlicher feinerer etwas vermehren und nahe dem Rande etwa 0,1 Mm. breit und ebensoweit von einander ent- fernt sind. Nahe dem Schlossrande wird die Skulptur feiner, auf der vorderen Seite ist sie am regelmässigsten. In der Mitte und nach der hinteren Kante sind die Radialstreifen ungleich stark und ungleich ent- fernt von einander; auf der hinteren Seite sind sie flacher, weit ge- drängter und von Mitte zu Mitte nur ca. 0,1 Mm. von einander ent- fernt. Über die Radialstreifen laufen erhabene, koncentrische aber un- gleich starke und etwas ungleich von einander entfernte Rippen fort, welche schmaler als ihre Zwischenräume sind, und deren ca. 6 auf 1 Mm. Schalen-Höhe kommen. Nahe dem Rande und ca. 1 Mm. weiter zurück hat die Schale je, eine tiefe koncentrische Furche, in der die Rippen fehlen, und die Radialstreifen fast ganz verschwinden. Ca. 2 Mm. vom Rande und nach dem Wirbel zu treten statt der Rippen weit feinere, zahlreiche, wellige, koncentrische Streifen auf. 88 A. von KOENEN, Die Schale ist verhältnissmässig dick und in geringer Entfernung von dem scharfen Rande mit kurzen Zähnchen resp. Kerben versehen, welche annähernd, aber nicht ganz, den äusseren Radialstreifen ent- sprechen; der obere Theil der hinteren Seite bleibt aber frei von sol- chen Zähnchen. Der Schlossrand ist stark, vorn und hinten verhältnissmässig wenig breiter, als in der Mitte, und trägt auf der kleineren vorderen Hälfte 5 nach vorn breiter, länger und schräger werdende Zähne, auf der grös- seren hinteren Hälfte eben so viele, aber ziemlich gleich schräge Zähne, welche nur nach hinten länger und etwas breiter werden. Der vorderste und der hinterste Zahn weichen etwas vom Schlossrande herab, unter beiden folgt noch je eine Grube, und unter der hinteren noch ein rund- licher Höcker. Auf der parallel dem Schlossrande gestreiften Arca ist nur eine, tiefe, vom Wirbel nach dem hinteren Viertel des Schlossrandes verlau- fende Furche sichtbar. 83. Cucullaea Dewalquei v. Koenen. — Tafel IV Fig. 6ab. Die vorliegende rechte Schale ist auf der Hinterseite defekt und dürfte bei 35 Mm. Höhe und 16,5 Mm. Dicke (Wölbung) etwas über 45 Mm. Breite besessen haben. Der Umriss ist queroval, hinten breiter als vom, hier nach dem mit stumpfer Ecke vorspringenden vorderen Ende des Schlossrandes em- porgezogen. Der Wirbel ist stark bauchig und schwach nach vorn, aber stark über den Schlossrand resp. die konkave Area übergebogen. Die Wölbung der Schale ist auf der vorderen Hälfte ziemlich gleichmässig, nur nach dem Schlossrande und auch nach der Mitte zu ist sie etwas flacher. Erheblich stärker ist der vordere '[heil der hinteren Hälfte in sei- ner Mitte gewölbt, ohne dass sich jedoch eine wenn auch noch so stumpfe resp. abgerundete Kante fände. Dann folgt nach hinten eine schmale, furchenartige Depression, und der hintere Theil der hinteren Hälfte ist ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 89 zuerst flach gewölbt, nach dem Schlossrande zu aber, ne es scheint, wieder ein wenig eingesenkt. Die Skulptur besteht aus zahlreichen, unregelmässigen und, beson- ders nahe dem Wirbel, recht ungleichen Radialrippen, welche sich an- scheinend nur dicht an dem etwas abgeriebenen Wirbel auf der vor- deren Seite durch Einschiebung vermehrt haben, durch schmale, tiefe Furchen getrennt sind und auf der vorderen und hinteren Wölbung der Schale bald eine Einsenkung und dann schwache Furchen bekommen, welche allmählich stärker werden und bis zum Schalrande eine Spal- tung der Rippen anbahnen. Auf diesen Wölbungen sind die Rippen (inel. der Furchen) am Rande ca. 1,5 Mm. breit, auf der Mitte und den Seiten der Wölbungen ca. 1,2 Mm.. weiterhin nur 1 Mm., und nahe dem vorderen Schlossrande sowie besonders hinter der Radialfurche auf der hinteren Seite sind sie weit weniger hoch und nur ca. 0,5 Mm. breit. Ausserdem trägt die ganze Schale erhabene, schwielige Anwachsstreifen, welche, der Kerbung des Schalrandes entsprechend, zwischen den Rip- pen stark zurückgebogen sind und um so mehr auf den Rippen hervor- treten, je breiter diese sind, vorn und hinten an der Kante der Area dagegen in grösseren Abständen runzelige Falten bilden. Die unregelmässig parallel dem Schlossrande gestreifte Area trägt vorn und hinten je 2 tiefe Ligamentgruben, parallellaufend der Kante gegen die Aussenschale, und dieser liegen die äusseren Gruben auch sehr nahe. Der Schlossrand ist in der Mitte reichlich 1 Mm., vorn dagegen fast 5 Mm. breit und trägt unter dem Wirbel 3 höckerartige Zähne, welche etwas breiter als hoch sind, und von denen der hinterste von einem schmalen und hohen, schwächeren begleitet ist, und die vorderen beiden nach vorn und oben in kurze, scharfe Leisten auslaufen. Noch deutlicher ist dies der Fall bei einem vor ihnen befindlichen Zahne, in- dessen verliert sich auch dessen Leiste an der oberen Schlosskante, da unter ihr, 11 Mm. vom vorderen Ende, ein hoher, scharfer, ca. 0,25 Mm. dicker Leistenzahn erscheint, welcher 3 Mm. weiter nach vorn der Schloss- kante sich nähert und dann dieser parallel bis auf 2 Mm. vom vorderen Physikal. Classe. XXXI. 2. M 90 A. von KOENEN, Ende verläuft. Durch eine tiefe Grube von diesem getrennt läuft unter ihm etwa ebenso weit nach vorn und schwach divergirend ein etwas stärkerer Zahn von 6 Mm. Länge, und darunter folgen vorn noch zwei schmale, kurze Leisten von ca. 3 resp. 1 Mm. Länge. Hinter dem Wir- bel folgt auf einen kleinen Höcker eine schmale, schräg nach oben lau- fende Leiste von 1 Mm. Länge, dann eine zweite von ca. 2‘. Mm. Länge und eine dritte, welche in 5 Mm. Länge erhalten ist und zuletzt der Schlosskante parallel läuft und unten wieder auf die letzten 3 Mm. von einer tiefen Furche begleitet ist. Alle diese Zähne zeigen eine feine, etwas warzige Streifung in der Richtung senkrecht gegen die Schalebene. Der vordere Muskeleindruck ist mässig gross und nur nach aussen deutlich vertieft, der Manteleindruck ist dagegen deutlich nach innen vertieft. Unsere Art ist nahe verwandt mit C. crassatina Lam. und C. in- certa Desh., von welchen Arten mir ca. 30 gut erhaltene Exemplare in allen Grössen von Bracheux, Noailles und Abbecourt, sowie aus dem Thanet-Sand von Herne-bay vorliegen. Ich finde aber, dass alle diese ebenso wie Deshayes’ Abbildungen, auf der hinteren Seite eine sehr deutliche Kante besitzen, welche von dem Wirbel nach dem unteren Rande verläuft und hier eine rundliche Ecke der Schale bedingt. Ich glaube daher. bei dieser erheblichen Verschiedenheit in der Gestalt das Stück von Kopenhagen von C. crassatina und C. incerta trennen zu müssen. Besser stimmt mit demselben in Beziehung auf seine hinten mehr ab- gerundete Gestalt ein Abdruck eines kleinen Exemplars von nur 22 Mm. Breite aus dem Sandstein von Wanzin in Dewalque’s Sammlung überein. 84. Pectuneulus Corneti v. Koenen. — Tafel IV Fig. 10 abede. Von 7 meist mehr oder minder abgeriebenen und defekten einzel- nen Schalen hat die beste, abgebildete 9 Mm. Breite, 8,3 Mm. Höhe und 2,5 Mm. Wölbungsdicke; ein defektes Stück erreicht jedoch fast 12 Mm. Breite. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 91 Die Schale ist wenig ungleichseitig, hinten etwas höher, mässig gewölbt, durchweg von feinen, flachen, meist dicht gedrängten Radial- streifen bedeckt, welche in der Mitte bei dem grössten Stück ca. 0,25 Mm. breit sind, hinter der Mitte ca. 0.3 Mm. und vor der Mitte nur etwa halb so breit. Auf und zwischen den Radialstreifen sieht man noch flache, breite Anwachsstreifen. Das Schloss enthält auf beiden Seiten des Wirbels je ca. 6 bis 7 schräge Zähne, welche von der Mitte aus schnell an Stärke zuneh- men, dann langsamer wieder abnehmen und zugleich sich herabsenken und mehr horizontal stellen. Die Kerben des Schalrandes sind von Mitte zu Mitte ca. 0,5 Mm. von einander entfernt (bei dem grössten Stücke). Schon durch die weit mehr rundliche Gestalt unterscheidet sich unsere Art erheblich von dem P. decussatus Sow. aus dem London- thon; dagegen ist sie, soweit dies bei den vorliegenden Stücken sich sehen lässt, höchstens durch geringere Wölbung verschieden von einer noch unbeschriebenen Art aus dem »Montien« von Mons, welche dort nicht selten ist und ca. 30 Mm. Durchmesser erreicht und dann ca. 13 Mm. Wölbung einer Schale besitzt, während eine junge Schale von 11 Mm. Breite ca. 4 Mm. Wölbungsdicke hat. Es bilden sich bei grösse- ren Stücken derselben den Kerben des Schalrandes entsprechende, flache Radialrippen aus, auf welchen die weit feineren Radialstreifen, je 5, 6, oder nach vorn auch 9 oder 10 sichtbar sind, stets gekreuzt von etwa gleich breiten, flachen, koncentrischen Streifen. 8. Nuceula densistria v. Koenen. — Tafel IV Fig. 15 ab. Von zahlreichen Exemplaren besitzen nur wenige noch einen Theil der Aussenschale, und nur zwei sind leidlich vollständig. Das kleinere, vorn defekte, hat 7 Mm. Höhe und 8,6 Mm. Breite, (ergänzt etwa 9 Mm.), das grössere, etwas verdrückte, hat über 10 Mm. Höhe und fast 14 Mm. Breite und war wohl auch unverdrückt verhältnissmässig ein wenig län- ger als das kleinere. Die Schale ist nur mässig gewölbt, eiförmig, doch mit etwas kürzerer Rundung am Ende des hinteren Schlossrandes und M2 92 A. von KOENEN, vorn gerade abgestutzt, wo eine reichlich 2 Mm. breite, lange, durch eine flache Furche begrenzte Lunula liegt. Die Schale ist bedeckt von ziemlich regelmässigen, feinen, kon- centrischen Streifen, ca. 12 auf 1 Mm., welche sich nahe dem hinteren Schlossrande bündelförmig zu unregelmässigen Falten erheben, auf der Lunula jedoch verschwinden. Dazu gesellen sich, etwa von der Mitte der Schale an, ganz unregelmässige koncentrische Runzeln, durch welche die Schale im Alter sehr rauh erscheint. Der hintere Schlossrand trägt etwa 18 Zähne; die vordersten der- selben sind nicht zu erkennen. Auch die Ligamentgrube und der vor- dere Schlossrand sind nicht sichtbar. S6. Nucula subaequilatera v. Koenen. — Tafel IV Fig. sab. Eine verdrückte Schale von 7 Mm. Breite und eine besser erhaltene von 4,5 Mm. Breite und 3,38 Mm. Höhe sind, abgesehen von schwachen, nach vorn etwas deutlicheren Anwachsfurchen, glänzend glatt, mässig gewölbt, kurz-oval und verhältnissmässig wenig ungleichseitig, letzteres besonders dadurch, dass vorn eine durch eine breite Depression begrenzte Lunula weit vorspringt. Das Schloss ist nicht sichtbar, nur einige Zähne auf der hinteren Seite sind zu erkennen. In der Gestalt ist allenfalls ähnlich die N. Wetherelli Sow. aus dem London-clay (Wood Eoc. Biv. II S. 121 Taf. 19 Fig. 9), doch ist diese bauchiger, vorn weniger abgerundet und hat eine kleinere, weniger vorspringende Lunula. 8%. Leda ovoides v. Koenen. — Tafel IV Fig. Il abe. Von 8 meist defekten Schalen hat die beste bei 6.6 Mm. Höhe 9,7 Mm. Breite gehabt. Die Schale ist queroval, etwas ungleichseitig, mässig gewölbt und von koncentrischen, breiten Streifen bedeckt, welche durch schmale, tiefe Furchen von einander getrennt sind, und deren ca. 6 auf 1 Mm. Höhe der Schale kommen. Im der Jugend sind sie weit ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 93 schmaler, etwa eben so breit, wie ihre Zwischenräume. Diese Streifen fallen nach dem Wirbel zu steiler ab, als nach unten, und werden auf einzelnen Stücken im Alter unregelmässig, bald feiner, bald gröber. Nahe dem Schlossrande verflachen sie sich sehr und verschwinden hinten vollständig. Der Wirbel ist schwach nach vorm gebogen und fast noch ein- mal so weit vom hinteren Rande entfernt, als vom vorderen. Vorn biegt sich der lange, schwach gekrümmte Schlossrand in grösserer Kurve nach dem ziemlich gleichmässig geschwungenen unteren Rande um, als hin- ten, wo er in einer abgerundeten Ecke endigt. Vor dem Wirbel liegt eine lange, glatte, wenig vertiefte, nur ca. 0,25 Mm. breite (d.h. in der einzelnen Schale) Lunula, welche nur nahe dem Wirbel von einer fla- chen, rundlichen Anschwellung begrenzt wird. Hinter dem Wirbel liegt ein ca. 0,5 Mm. breites, langes, deutlicher vertieftes und abgegrenztes Schild, unter welchem eine etwa ebenso breite und etwas längere De- pression folgt, welche ziemlich scharf durch eine vom Wirbel nach dem hinteren Ende laufende stumpfe Kante gegen den gewölbten Theil der Schale abgegrenzt ist. Das Schloss enthält vorn mindestens 12 Zähne, hinten mindestens 15, doch sind die Zähne nur zum Theil sichtbar. 88. Leda symmetrica v. Koenen. — Tafel IV Fig. 14 abe. Ausser ein Paar kleinen Schalen liegt eine querovale Schale von 5 Mm. Breite und 3,4 Mm. Höhe vor. Dieselbe ist mässig gewölbt und weit mehr symmetrisch, als dies sonst bei Leda der Fall ist. Von aussen betrachtet liegt der Wirbel in der Mitte der Schale, nur ist diese vorn ein wenig flacher, hinten etwas stärker gewölbt und auch höher, vorn und hinten aber gleichmässig abgerundet, ohne dass eine irgendwie be- grenzte Lunula vorn resp. hinten ein Schildchen vorhanden wäre. Von innen sieht man aber, dass der Wirbel deutlich vorgebogen ist und ein wenig mehr nach vorn als nach hinten liegt. Die Skulptur besteht aus koncentrischen Streifen, welche nach dem Schlossrande zu verschwinden und auf der ersten Hälfte der Schale äusserst fein sind, im Alter aber ca. 0,11 Mm. breit werden und steil nach oben, flach nach unten abfallen. 94 A. von KOENEN, Der etwas gebogene Schlossrand enthält vorn und hinten je etwa 12 Zähne. Dieselben sind in der Nähe des Wirbels jedoch sehr klein und nicht deutlich, besonders hinter dem Wirbel, zu erkennen. Das Innere ist von Gestein erfüllt. 89. Leda biarata v. Koenen. — Tafel IV Fig. 9 abced. Eine rechte, hinten etwas verletzte Schale von 3,7 Mm. Breite und 2,5 Mm. Höhe ist ausgezeichnet dadurch, dass sowohl hinter als vor dem Wirbel, welcher etwa um die Hälfte weiter vom hinteren Rande ent- fernt ist, als vom vorderen, an Stelle von Lunula und Schild je eine lange, schmale, stark vertiefte, fast Hohlkehlen-artige Area sich findet. welche fast die Länge der Schlossränder erreicht. am Wirbel spitz an- fängt, nach vorn resp. hinten aber nicht recht scharf begrenzt ist. Vorn ist die Schale gleichmässig gewölbt und abgerundet; hinten hat sie dagegen eine breite, flache Depression, zu welcher sich der Rand stärker aufbiegt, um dann ziemlich gerade zu verlaufen bis zu einer ganz abgerundeten Ecke unter dem Schlossrande. Hinten liegt unter der scharfen, die Area begrenzenden Kante noch eine schmale, wenig deut- lich begrenzte Depression. Die mittlere Hälfte der Schale trägt regelmässige, ca. 0,11 Mm. breite, gedrängte, koncentrische Rippen, welche nach oben scharf ab- fallen, nach unten dagegen flach und dabei schwach ausgehöhlt sind. Auf dem vorderen und hinteren Viertel der Schale werden diese Rippen bald undeutlich und gehen in feine Anwachsstreifen über. Das Schloss enthält vorn 9, hinten ca. 12 nach dem Wirbel zu sehr klein werdende Schlosszähne. 90. Leda erassistria v. Koenen. — Tafel IV Fig. 13 abc. Ausser einer grösseren linken Schale und 3 noch nicht halbwüch- sigen liegt ein zweischaliges Exemplar vor, welches 4,5 Mm. Breite, 2,5 Mm. Höhe und ca. 2 Mm. Dicke besitzt. Die bauchigen, stark ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 95 übergebogenen, aber kaum vorgebogenen Wirbel liegen etwas vor der Mitte der Schale, welche vorn abgerundet ist, hinten aber in eine stumpfe Spitze ausläuft, unten gleichmässig und nur nach hinten flacher abge- rundet ist und an dem Wirbel einen Winkel von ca. 140 Grad bildet. Die sonst ziemlich gleichmässige Wölbung der Schale macht nach der hinteren Spitze zu einer flachen Einsenkung Platz, auf welcher die re- gelmässigen, koncentrischen Rippen der übrigen Schale verschwinden, so dass nur noch feine Anwachsstreifen sichtbar sind, wie dies vorn auch in der Nähe des Schlossrandes der Fall ist in der undeutlich durch stärkere Wölbung begrenzten Lunula. Hinter dem Wirbel liegt ein langes, schmales, ziemlich stark konkaves, durch stumpfe Kanten begrenztes Schild, und unterhalb desselben eine lange, schmale Depression, welche nach unten durch eine stumpfe, vom Wirbel nach der hinteren Spitze der Schale laufende Anschwellung begrenzt wird. Die koncentrischen Streifen sind breiter, als ihre Zwischenräume, nach oben schärfer begrenzt als nach unten und von Mitte zu Mitte etwa 0,1 Mm. von einander entfernt; sie werden undeutlicher resp. zum Theil durch ganz feine Linien ersetzt in einer verhältnissmässig tiefen und breiten Furche, welche etwa 0,6 Mm. von dem Schalrande befind- lich ist und wohl einem Wachsthumsstillstande entspricht. Bei der einen etwas kleineren, einzelnen, linken Schale ist wenigstens der Schalrand gleichsam eingeschnürt. Die Innenseite ist leider nicht sichtbar; es scheinen jedoch hinten etwa 10—12 Schlosszähne vorhanden zu sein, vorn jedenfalls einige weniger. Eine hinten defekte rechte Schale scheint noch einer anderen Art von ähnlicher Gestalt anzugehören, da sie fast doppelt so breite kon- centrische Streifen besitzt, und eine schmale Lunula vorn, wenigstens nach dem Wirbel zu, durch eine Falte deutlich abgegrenzt ist. Vor dem Wirbel liegen ca. 12 Schlosszähne. 96 A. von KOENEN, 91. Cardium semidecussatum v. Koenen. — Tafel IV Fig. 16abec. Die einzige vorhandene, abgebildete, rechte Schale hat zwar einen defekten Schalrand, doch ist derselbe zum Theil auf dem Gestein ab- gedrückt und nach den Anwachsstreifen leicht zu ergänzen. Die Breite betrug ca. 24 Mm., die Höhe ca. 25 Mm., die Dicke ca. 11 Mm. Die bauchige Schale ist vorn gleichmässig gerundet, hinten etwas höher und abgestutzt. Die vorderen ca. drei Fünftel sind, abgesehen von der Nähe des Schlossrandes, ziemlich gleichmässig gewölbt, glänzend glatt und zeigen nur feine Anwachsstreifen und unregelmässig wechselnd dunkle und hellere Bänder. Die hinteren zwei Fünftel tragen dagegen eine feine Radialskulptur, und zwar sind die rundlich-dachförmigen Strei- fen etwa eben so breit, wie ihre Zwischenräume und von Mitte zu Mitte am untersten, erhaltenen Ende der Schale meist ca. 0,3 Mm. von ein- ander entfernt; auf dem hintersten Viertel dieses hinteren Theiles wer- den die Streifen aber undeutlich, und nur 6 feine, eingeritzte Furchen treten deutlich hervor, und durch ein Paar gedrängtere Streifen wird das vordere Drittel des hinteren Theiles abgegrenzt, welches eine stär- kere Wölbung als der vordere Theil der Schale annimmt, hinter wel- chem aber bis zum Schalrande dann eine flache Einsenkung folgt. In allen Furchen zwischen den Rippen finden sich, nach unten in ca. 0,25 Mm. Abstand von Mitte zu Mitte, kleine, anscheinend rundliche Höcker, von denen überall fast nur die Ansatzstellen erhalten sind. Nahe dem Wirbel sind nur feine, die Radialstreifen kreuzende An- wachsstreifen mit der Loupe zu erkennen. Der Wirbel ist ziemlich stark übergebogen, nur wenig nach vorm gerichtet und erscheint auf der hinteren Seite etwas ausgehöhlt durch die Einsenkung der Schale. Am Wirbel ist auch der vordere Theil der Schale fein radialge- streift, doch ist dies wohl hindurchschimmernde Schalstruktur. Der hin- tere, innere Schlosszahn ist stark und spitz und liegt gerade unter dem Wirbel. Dicht davor sitzt der schwache vordere (äussere) Zahn, welcher mit einer Umbiegung des Schalrandes zusammenhängt. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 97 Die Seitenzähne sind kräftig, ziemlich gleich weit vom Wirbel entfernt, und begrenzen jederseits mit dem Schalrande eine tiefe Grube zur Aufnahme der Zähne der linken Schale. In Gestalt und Skulptur steht unserer Art sehr nahe die Art aus dem Landenien inf. von Tournai, die von Dewalque etc. als Cardium Edwardsi Desh. angeführt wurde. Dieses hat aber sehr viel gröbere Radialrippen auf der hinteren Seite und Knoten auf den Rippen, nicht in deren Zwischenräumen. 92. Lueina lepis v. Koenen. — Tafel IV Fig. 1Sab. Von 3 Exemplaren sind die beiden grössten defekt. Das bessere derselben hat 9,7 Mm. Höhe und mag ca. 11 Mm. breit gewesen sein. Die dünne Schale ist flach gewölbt, rundlich-oval, glänzend glatt und nur mit feinen Anwachsstreifen und flachen, unregelmässigen, vorn etwas stärkeren Falten bedeckt, abgesehen von breiten, koncentrischen, helle- ren und dunkleren Zonen. Der Wirbel ragt wenig hervor, ist aber doch ziemlich stark vor- gebogen. Vor ihm liegt eine schmale, kurze, aber stark vertiefte Lu- nula, unter deren vorderem Ende ein ganz obsoleter Seitenzahn sichtbar ist; das Schloss selbst ist anscheinend ganz zahnlos. Unter der Lunula und dem hinteren Schlossrande hat die Schale aussen eine flache De- pression. Die Ligamentgrube liegt stark vertieft. Die Muskeleindrücke sind von Gestein verdeckt und nicht wohl frei zu legen. 93. Lueina planistria v. Koenen. — Tafel IV Fig. 17 abe. Eine mässig gewölbte rechte Schale von 3,6 Mm. Höhe und 3,9 Mm. Breite ist rundlich-oval, abgesehen von abgerundeten Ecken, welche sich finden am Ende der vertieften, ziemlich breiten Lunula und am hinteren Rande, wo dieser von einer ganz stumpfen, vom Wirbel auslaufenden Kante getroffen wird. Die Schale ist bedeckt von zahlreichen, regel- mässigen, breiten, flachen, nur durch ganz schmale Furchen getrennten, Physikal. Classe. XXXIl. 2. N 98 A. von KOENEN, koncentrischen Streifen, welche im Alter etwa 0,1 Mm. breit sind, nach dem Wirbel zu aber nur etwa halb so viele Von denselben verliert sich etwa die Hälfte über der Kante auf der hinteren Seite, und die übrigen erheben sich etwas mehr. Ähnliches findet auch vorn in der Nähe der Lunula statt. Unter dem vorgebogenen Wirbel ist ein deutlicher Schlosszahn sichtbar, ferner ist, von dem vorderen Ende der Lunula durch eine Grube getrennt, ein schmaler, vorderer Seitenzahn vorhanden, und am hinteren Ende des wenig gebogenen Schlossrandes auch ein schwacher hinterer Seitenzahn. Das Innere der Schale ist von Gestein erfüllt. Das Liga- ment lag wenig vertieft. 94. Cyprina n. sp. — Tafel V Fig. 1 ab. Ausser dem abgebildeten Bruchstücke eines jungen Exemplares von ca. $ Mm. Höhe und etwa 10 Mm. Breite liegt nur noch ein Fragment von dem Schalrande am vorderen Muskeleindruck vor, welches einer Cyprina von ca. 80 Mm. Breite angehört haben könnte, freilich aber auch einer ganz anderen Art und selbst Gattung. Das abgebildete Stück ist ausgezeichnet durch den verhältnissmässig wenig vorgebogenen Wirbel und durch den wenig schief stehenden und breiten, Aförmigen Hauptzahn, welcher nach vorn mit dem etwas aufge- bogenen Schlossrande zusammenhängt. Leider habe ich von Cyprina Morrisi Sow., C. planata Sow., C. lu- nulata Desh. etc. nur ausgewachsene Exemplare, so dass ich nicht fest- stellen kann, wie deren Schloss ete. in der Jugend aussieht. Aussen ist das ziemlich stark gewölbte Bruchstück nur mit Anwachsstreifen be- deckt, welche jedoch vorn und nahe dem Rande flachen, ziemlich regel- mässigen, durch ganz schmale Furchen getrennten, durchschnittlich etwa 0,2 Mm. breiten, koncentrischen Streifen Platz machen. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 99 9. Circe Angelini v. Koenen. — Tafel V Fig. 2abe. Ausser Bruchstücken zum Theil grösserer Exemplare, welche hier- her gehören könnten, liegt nur die abgebildete rechte Schale vor, wel- che 14,5 Mm. Breite, 11,5 Mm. Höhe und 4,5 Mm. Wölbungsdicke hat. Dieselbe ist rundlich-oval, vorn weit kürzer gebogen als hinten. Der Wirbel ist stark vorgebogen, liegt etwa doppelt so weit vom hinteren Ende, wie vom vorderen entfernt und ragt nur mässig stark hervor. Unter demselben liegt eine wenig deutliche, nur durch eine scharfe Furche begrenzte Lunula von 3.5 Mm. Länge und reichlich 1 Mm. Breite (auf einem zweischaligen Stücke also über 2 Mm.). Nahe dem Wirbel trägt die Schale eine feine, ziemlich regelmässige, koncentrische Skulp- tur, weiterhin wird diese etwas stärker und vor allem unregelmässig runzlig. Die hinten etwas eingedrückte Schlossplatte trägt 3 divergirende Wirbelzähne, von denen die beiden vorderen dicht neben einander und gerade unter dem Wirbel stehen, der hintere aber schräg, erheblich länger und schwach gespalten ist und durch eine tiefe Grube von dem verdrückten Ligamentträger getrennt ist. Vor dem Wirbel trägt die hier etwas erweiterte Schlossplatte eine tiefe, schräg laufende Grube, begleitet nach innen und nach dem Schloss- rande zu von schwachen, zahnartigen Erhebungen. Das vergrössert abgebildete Bruchstück eines Schlosses einer linken Schale ist etwas abgerieben und stammt von einem etwas kleineren Exemplare. Das Innere der Schale habe ich theilweise auf der hinteren Seite entblössen können; der hintere Muskeleindruck ist gross, der Mantel- eindruck verläuft unter demselben ziemlich parallel dem Schalrande. mit einer ganz unbedeutenden Einbuchtung, wie sie auch bei Cyprina etc. vorkommt. Da das Schloss aber gut mit dem von Uytherea überein- stimmt, so würde unsere Art zu den Cythereen ohne Mantelbucht zu stellen sein (Desh. Anim. sans vert. I. S. 476), oder nebst diesen noch besser zu der Gattung Circe, deren recente Arten im Zahnbau des Schlosses ja nicht unbedeutend variiren. N2 100 A. von KOENEN, 96. Astarte trigonula v. Koenen. — Tafel V Fig. 3abcde. Von 6 flach gewölbten einzelnen Schalen, die meist abgerieben sind, besonders am Wirbel, Schloss und Schalrande, erreicht die grösste 7,5 Mm. Höhe und 7,7 Mm. Breite, die übrigen meist je ca. 7 Mm. Höhe und Breite. In der Jugend ist die Schale rundlich-oval, etwas mehr gewölbt, mit wenig hervortretendem resp. vorgebogenem Wirbel, und trägt in Abständen von ca. 0,15 bis 0,25 Mm. unregelmässige Runzeln und Furchen, die freilich meist ganz abgerieben sind. Im Alter wird die Gestalt mehr dreiseitig, indem die Schlossränder, besonders der vor- dere, gerade verlaufen. Vorn biegt sich die Schale ganz kurz herum, hinten dagegen in weit flacherem Bogen; unten ist sie gleichmässig ab- gerundet und lässt bei einzelnen Exemplaren erkennen, dass im Alter ziemlich regelmässige, breite, koncentrische Runzeln vorhanden sind. Das Schloss ist meist so stark abgerieben, dass kaum noch zu er- kennen ist, dass unsere Art zu Astarte gehört. Die abgebildete kleine rechte Schale ist leider beim Abbilden abhanden gekommen. Unsere Art unterscheidet sich von den meisten anderen Astarte- Arten durch schmalere, weniger ungleichseitige Gestalt und geringere Wölbung und von den übrigen durch ihre Skulptur. 9%. Crassatella n. sp.? Eine einzige, etwas abgeriebene, flach gewölbte, rechte Schale von 7,7 Mm. Breite und 6,5 Mm. Höhe gleicht in ihrer vierseitigen Gestalt und der Skulptur manchen Varietäten der Astarte rugata Sow., wie solche von Wood (Eocene Biv. 'kaf. 24 Fig. 13a) abgebildet wurden, doch ist der Wirbel noch mehr herabgezogen, und der hintere Schlossrand deut- lich gebogen. In der Nähe der Wirbel ist die Skulptur nicht erhalten. weiterhin trägt die Schale jedoch hohe, breite, koncentrische Rippen von etwa gleicher Breite, wie ihre Zwischenräume, von Mitte zu Mitte ca. 1 Mm. von einander entfernt. Das unvollkommen erhaltene Schloss zeigt eine ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 101 gewisse Ähnlichkeit mit dem von Crassatella Sowerbyi (Wood, Eoc. Biv. Taf. 24 Fig. 16 b), divergirt aber weit stärker, so dass der Zahn hinter der Ligamentgrube in der Richtung nach dem obsoleten hinteren Sei- tenzahn liegt. 98. Crassatella n. sp. — Tafel V Fig. 4 abc. Eine rechte Schale von 5 Mm. Breite und 4,3 Mm. Höhe ist durch ihre mässige Wölbung und ihre viereckige Gestalt vergleichbar der Crassatella Bronni Merian (Desh. Anim. sans vert. I Taf. 20 F ig. 22— 24), ist aber doch hinten weit höher und vorn bedeutend kürzer. Die Schale ist bedeckt von flachen, durch schmale Furchen ge- trennten, koncentrischen Rippen, welche meist etwa 0,15 Mm. breit sind, auf dem ersten Viertel der Schale jedoch etwas entfernter von einander sind und an dem stumpfen Wirbel, wohl in Folge von Abreibung, un- deutlich werden. Das Schloss ist wenigstens soweit erhalten, dass man sieht, dass die Ligamentgrube die Hälfte der Schlossplatte einnimmt. Davor liegt ein schmaler Zahn, und die vor diesem liegende Grube ist, ähnlich wie bei einzelnen anderen Arten von Crassatella, nach dem Wir- bel zu verengt durch einen zahnartigen, nahe am Schalrande liegenden Höcker. 99. Crassatella n. sp. Ein 25 Mm. langes Bruchstück einer Crassatella, den hinteren An- fang; der Schlossplatte, fast das ganze hintere Schild und einen Theil der Aussenschale, bis über die Mitte hinaus, enthaltend, dürfte einem Exemplare von etwa 50 Mm. Breite und nahezu 40 Mm. Höhe ange- hört haben und ist zunächst vergleichbar einer noch unbeschriebenen Art, die nicht selten im Calcaire de Mons vorkommt. Auch von dieser unterscheidet es sich aber durch verhältnissmässig breiteres Schild, weit stumpfere Kante auf der hinteren Seite und deut- liche, feine, koncentrische Streifen (ca. 0,4 Mm. breit) auf dem mittleren Theile. der Schale. Diese Streifen sind auch erheblich feiner als bei 102 A. von KOENEN, ©. bellovacina Desh. von Bracheux etc.. welche auch ein schmaleres Schild besitzt. 100. Tellina n. sp. — Tafel V Fig. 5. Eine defekte rechte Schale hat etwa 10 Mm. Breite und 5,7 Mm. Höhe gehabt; sie ist schwach gewölbt, queroval, hinten etwas kürzer als vorn und zugleich am hinteren Ende des unteren Schalrandes zu einer abgerundeten Ecke ausgezogen, hier auch etwas aufgebogen, und über dieser Ecke, hinter welcher die Schale eine stärkere Wölbung zum hinteren Schlossrande annimmt, mit einigen kurzen, unregelmässigen koncentrischen Streifen besetzt. die aber nach vorn wie nach hinten schnell verschwinden. Der Haupttheil der Schale ist glatt. Die Schloss- zähne und der Wirbel selbst fehlen, es ist aber die äussere Ligament- grube deutlich sichtbar. Das Exemplar gehört zwar noch in die Ver- wandtschaft der T. donacialis Lam., ist aber weniger ungleichseitig und hoch. 101. Corbula cf. regulbiensis Morris. — Tafel V Fig. 6abcedet. Morris in Quart. Journ. Geol. Soc. 1854. Taf. 2 Fig. 1. Desh. Anim. s. vert. I S. 228 Taf. 12 Fig. —11, Taf. 13 Fig. 1—5. Von 9 Schalen, welche sämmtlich entweder irgendwie defekt oder unausgewachsen sind, erreicht die grösste rechte Schale 10 Mm. Breite und 6,7 Mm. Höhe, ist aber etwas abgerieben. Die Schale ist wenig ungleichseitig, trägt auf der hinteren Seite eine stumpfe Kante, welche auf der linken Schale etwas schärfer ist, als auf der rechten. Die Wöl- bung der Schale ist mässig und wird erst im Alter stärker, später als bei den meisten meiner Stücke der ächten C. Regulbiensis von Herne- bay. Die Schale ist bedeckt mit unregelmässigen, runzligen. koncen- trischen Rippen, welche nach oben scharf abfallen, nach unten allmäh- lich, und bis ca. 0,3 Mm. breit werden, in der Jugend freilich nur etwa halb so breit. Die Schnabel-artige Verlängerung der hinteren Seite ist ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 103 an keinem der Stücke ausgebildet oder erhalten; sie nähern sich hierin, aber nicht in der feineren Skulptur, den Formen, die Deshayes als Va- rietät der C. regulbiensis aufführt, die ich aber lieber abtrennen möchte, da sie unter Anderem auch bei zweischaligen Exemplaren hinten eben so starke Wölbung zeigen, wie vorn, während zweischalige Stücke von Herne-bay vorn weit bauchiger sind. Innen trägt die rechte Schale einen ziemlich starken Zahn dicht unter dem schwach nach vorn gebogenen Wirbel, dahinter die stark vertiefte Ligamentgrube und davor eine tiefe Rinne, (weit stärker, als meine englischen und französischen Exemplare) zur Aufnahme des Ran- des der linken Schale. Das Innere der Schalen ist mit Gestein erfüllt und lässt sich bei der Zerbrechlichkeit derselben nicht wohl frei legen, so dass ich den Ligamentträger der linken Schale nur theilweise sah, die Muskelein- drücke etc. aber gar nicht. 102. Pholadomya margaritacea Sow. Min. Conch. Taf. 297 Fig. 2 u. Taf. 630 Fig. 3. ?P. Konincki Nyst. Coqu. foss. de la Belgique S. 50 Tafel I Fig. 9. Dewalque Ann. Soc. geol. de Belgique VI S. 160. Rutot. ebenda IV S. 6. Vier mehr oder weniger verdrückte und defekte Exemplare, welche noch Theile der inneren Perlmutterschale besitzen, haben bis zu ca. 30 Mm. Höhe gehabt und scheinen noch am besten mit Ph. margaritacea übereinzustimmen. Die Schale trägt zahlreiche, ziemlich regelmässige, koncentrische Runzeln, in der Jugend ca. 1 Mm., später ca. 1,5 Mm. breit, welche nach den Seiten hin sich abflachen. Vorn liegt, durch eine stumpfe Kante begrenzt, ein flach gewölbtes, verhältnissmässig glat- tes Feld. Der mittlere, bauchige Theil der Schale trägt eine Anzahl (mindestens 8) schmaler, durch breitere Zwischenräume getrennter Radial- rippen, und der hintere, flach gewölbte, verlängerte Theil der Schale ist wieder ziemlich glatt und scheint ein schärfer begrenztes, glattes Feld besessen zu haben, wie es Sowerby Taf. 297 F. 2 abbildet. 104 A. von KOENEN, Pholadomya Konincki Nyst scheint sich durch schwächere Rippen sowie durch stärker nach hinten verlängerte Schale zu unterscheiden; indessen schwanken die belgischen Exemplare von Calenelle und Jauche in Herrn Dewalque’s Sammlung in Zahl und Stärke der Radialrippen sehr erheblich, so dass sie sich zum Theil der Ph. margaritacea hierin bedeutend nähern, und ich allermindestens ein Exemplar von Calenelle nicht von Ph. margaritacea trennen mag, die mir in einigen Exemplaren von Alum-bay vorliegt. Zu einer Entscheidung über die Selbstständig- keit dieser und anderer Pholadomya-Arten des unteren Eocän und Pal- eocän kann man aber nur gelangen, wenn sehr viel mehr und besseres Material zur Untersuchung vorliegt. 103. Xylophaga? sp. — Tafel V Fig. Tab. Eine 3,5 Mm. hohe und ca. 4,5 Mm. lang gewesene, bauchige, rundlich-ovale linke Schale nebst Resten der rechten Schale ist defekt und namentlich vor der Rinne fast ganz der Schale beraubt. Hinten trägt sie ausser sehr feinen, koncentrischen Streifen nur breite, flache Runzeln und war anscheinend ganz geschlossen. Die schmale Rinne lässt ebenfalls deutliche Skulpturen nicht erkennen, dicht vor der Rinne ist jedoch ein schmaler Streifen der rechten Schale erhalten, auf wel- chem feine, erhabene. etwa 0,2 Mm. von einander entfernte, koncentri- sche Streifen sichtbar sind. Der stark umgebogene Wirbel und das In- nere der Schale sind von Gestein verhüllt, indessen sieht man an Stel- len. wo die Schale fehlt. dass die unter der Furche innen verlaufende Leiste ziemlich breit war. Der Steinkern ist auch vorn abgerundet, so dass es aussieht, als wäre die Schale auch vorn geschlossen gewesen, indessen könnte dies auch Abdruck des Loches sein, in welchem das Exemplar eingebohrt war. Die Fig. 7 cd abgebildete Röhre dürfte von elner Ächten 'Teredo herrühren. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 105 IV. Brachiopoden. 104. Argiope? scabriceula v. Koenen. — Tafel V Fig. Sabec. Eine einzelne, grössere Klappe von 2,9 Mm. Breite und 3,2 Mm. Höhe hat durch ihre Gestalt und ihre grobe Berippung eine gewisse Ahnlichkeit mit Formen des Eocän, wie A. decemcostata Desh. (Anim. s. vert. II S. 156 Taf. 86 Fig. 26—30), hat jedoch in der Jugend, ab- gesehen von dem aufgetriebenen Rande der Area, nur 8 grobe Rippen (jederseits 4), welche breiter sind als ihre Zwischenräume, nach dem Rande zu aber nicht viel stärker werden. Zwischen sie schieben sich auf der rechten Seite etwas vor der Mitte der Schale feinere Rippen ein, welche ihnen bis zum Schalrande ziemlich gleich werden, so dass hier auf der rechten Seite 7 (und in der Mittellinie eine) grobe Rippen vor- handen sind. welche erheblich breiter als ihre Zwischenräume sind. Auf der etwas defekten und unsymmetrischen linken Schalseite sind die Anfänge der sich einschiebenden Rippen noch nicht sichtbar. Die Schale ist sehr rauh und höckerig und lässt. wenigstens auf den Rippen und mit Hilfe der Loupe, deutlich die punktirte Schalstruktur erkennen. Die grosse Area ist schwach konkav; das Foramen nimmt von deren unterem Rande mehr als ein Drittel ein und ist von der Wirbelhöhlung durch eine dicke, konkave Platte getrennt, welche beiderseits mit der Schlossplatte zusammenhängt und von innen her etwas eingebuchtet ist. Im Inneren der Schale ist ein mässig hohes medianes Septum vor- handen, welches, etwas verflacht. bis nahe an den Stirnrand reicht. V. Zoantharıa. 105. Trochocyathus cealeitrapa v. Koenen. — Tafel V Fig. Jabedefghi. Weit über 100, freilich grossentheils defekte Exemplare sind stark hormförmig gekrümmt und erreichen etwa 20 Mm. Länge bei ca. 10 Mm. grossem und 7 Mm. kleinem Durchmesser der ovalen Mündung. Physikal. Classe. XXXII. 2. O 106 A. von KOENEN, In mancher Beziehung ähnlich dem T. pyrenaicus Mich. sp. (Tur- binolia calcar d’Arch.) aus dem Ober-Eocän von Biarritz, ist unsere Art doch stärker gekrümmt, hat gleichmässigere, rundliche, mit zahlreichen, unregelmässigen Wärzchen besetzte Rippen, zwischen die sich z. Th. nahe der Mündung noch feine Rippen einschieben, und die Rippe auf der stärksten Biegung tritt entweder nur als erhabener, ähnlich granu- lirter Kiel hervor, oder schwillt zu einer runzeligen, unregelmässigen Wulst an, welcher ähnliche, rundliche oder in die Länge gezogene, ge- wundene, blasenartige Wärzchen und mitunter schwielige oder zackige Auftreibungen trägt. Die Zellmündungen sind entweder zerbrochen oder mit Gestein, sandigem 'T'hon, erfüllt, welcher sich nicht wohl ohne Beschädigung der Radialblätter entfernen lässt. Diese sind deutlich aus 2 in der dunklen Linie verwachsenen, wenn auch sehr verschieden starken Blättern ge- bildet, entsprechen je einer äusseren Rippe, ragen erheblich über die Wand über, tragen erhabene, in unregelmässigen, dem Rande der Blätter parallelen Reihen stehende Körnchen und sind in 4 Uyclen vorhanden, die freilich sehr ungleichmässig erscheinen, namentlich der vierte; die Zahl der Rippen resp. Radialblätter schwankt bei den grösseren Exem- plaren etwa zwischen 26 und 34. Wo die Blätter in der dunklen Linie aus einander spalten, zeigen sie darin eine deutliche Längsstreifung. Der obere Rand der Radialblätter ist etwas wellig. Diejenigen der er- sten 3 Cyclen sind etwa auf ein Drittel des Zellendurchmessers frei und schwach nach innen verjüngt, schwellen dann aber wieder an, indem sie ein niedriges, kurzes Pfählchen bilden, und vereinigen sich unter allerlei Krümmungen zu einer erhabenen, löcherigen Säule. Die Pfählchen sind nur selten und nur vereinzelt erhalten, scheinen aber für die verschie- denen Uyclen verschieden gross resp. in mehr als einem Kranz ange- ordnet gewesen zu sein. 106. Sphenotrochus latus v. Koenen. — Tafel V Fig. 12 abe. Ein einziges Exemplar mit abgebrochener Mündung von 5,35 Mm. Länge hat 2,15 Mm. grösste Dicke und 5,1 Mm. Breite, aber schon ca. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 107 1 Mm. von unten 4,8 Mm. Breite. Der stumpfe untere Rand ist etwas gekrümmt und mit länglichen Warzen besetzt, welche auf den Seiten kleiner resp. zahlreicher sind, als in der Mitte, und welche theils ringsum scharf durch Furchen begrenzt sind (besonders auf der Mittellinie), theils allein, oder zu je zweien, in die Rippen der Seiten übergehen. Die Rippen sind fast ganz glatt und durch ganz schmale Furchen getrennt: ursprünglich sind ihrer auf jeder Seite etwa 12 vorhanden, sie werden nach oben aber schnell schmaler und vermehren sich dafür durch Ein- schiebung einiger neuer Rippen an den schmalen Seiten und einer einzi- gen auf der Mitte der gewölbten Fläche, so dass am oberen Rande 41 runde, hohe Rippen vorhanden sind, welche in der Mitte etwas schmaler sind, als an den Seiten. Im Inneren entsprechen den Rippen Radial- blätter, welche mit dem langen Säulchen durch unregelmässige, schräg stehende Fortsätze verbunden sind, wie dies auch im Inneren anderer Sphenotrochus- Arten der Fall ist. VI. Foraminifera. 10%. Cristellaria eultrata Montf. — Tafel V Fig. 13 ab. C. cultrata M. d’Orb., For. bass. de Vienne. Pg. 96 Taf.IV Fig. 10—13. (Jones u. Parker, Geologist. 1864 Pg. 87, Geol. Transact. 2 ser. vol. V Taf. 9 Fig. 13, Palaeontogr. Soc. 1866 vol. XIX S. 72). Weit über hundert Exemplare in allen Grössen erreichen bis zu 3.7 Mm. Durchmesser und 1,3 Mm. Dicke. Die Zahl der sichtbaren Kammern beträgt meist 10 oder 11. Besonders bei kleineren Exem- plaren und nach der schwieligen Nabel-Ausfüllung zu schwillt die Schale über den Scheidewänden zu mehr oder weniger gekrümmten Rippen an. Diese verlieren sich jedoch im Alter und nach aussen früher oder später und machen Einsenkungen Platz, zwischen denen sich die Schale auf- wölbt. Der erhabene, durchscheinende Kiel verschwindet meist bei grös- seren Exemplaren in der Nähe der letzten Kammer und ist bei kleine- ren mitunter recht hoch, mitunter aber auch nur ganz schwach entwickelt, 02 108 A. von KOENEN, so dass hierdurch ein Übergang zur folgenden Art gebildet wird, wie dies schon Jones und Parker |. c. ausgeführt haben. Bei keinem Fxemplare wird indessen der Kiel so hoch oder so zackig, dass hierdurch Übereänsee zu EC. cassis Lam. oder C. calcar Lin. vorhanden wären. fo) o 108. Cristellaria rotulata Lam. (Dixon, Geol. of Sussex Taf. 27 Fig. 19). Einige zwanzig Exemplare sind zum T'heil von schwach gekielten Individuen von C. cultrata sehr schwer zu unterscheiden; kleinere Stücke von ca. 1,5 Mm. Durchmesser haben meist ca. 7 sichtbare Kammern, grössere noch eine oder zwei mehr. Zum Theil sind die kleineren aussen fast glatt, zum Theil bekommen sie aber auch Skulpturen, wie sie ähnlich bei ©. cultrata auftreten. Erstere nähern sich dann etwa der Robulina intermedia d’Orb. (Foram. bass. de Vienne Taf. V Fie. 3, 4). 109. Cristellaria ef. elypeiformis d’Orb. — Tafel V Fig. 14 ab. C. clypeiformis d’Orb.. For. bass. de Vienne, Pag. 101 Taf. IV Fig. 23.24. Achtzehn Exemplare, welche bis zu 3,75 Mm. grössten Durchmesser und 0,9 Mm. Dicke erreichen, zeichnen sich durch flachere Gestalt und dünneren, schärferen, zum Theil etwas zackigen Kiel aus. Die Zahl der sichtbaren Kammern beträgt bei den grossen Exemplaren etwa 11; die Skulptur ist ganz ähnlich der von ©. cultrata. 110. ?Cristellaria erepidula Ficht. — Tafel V Fig. ı5 ab. ?C. italica Defr. (Jones, Catal. foss. Foram. Brit. Museum 1882 S.19 etc.). ?’Marginulina Wetherelli Jones. Geologist 1864 S. 87. Geol. Trans. 2ser. vol. V «Lat. 9. R=19\ Von 6 Exemplaren hat das grösste 2,55 Mm. grössten und 1.4 Mm. kleinsten Durchmesser bei 0,7 Mm.Dicke; die letzten 3 Kammern verlassen die Spirale und nehmen fast die Hälfte der ganzen Schale ein, welche aus 10 Kammern zu bestehen scheint. Die Kammerwände sind aussen ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 109 gewölbt resp. die Grenzen derselben liegen auf den Seiten vertieft; mit- unter erhalten die hierdurch gebildeten Furchen durch runzlige Quer- furchen ein rauhes, narbenartiges Aussehen. Der Rücken ist stumpf gekielt. Auf der letzten Kammer ist bei den grössten Individuen noch eine verhältnissmässig weit kleinere und niedrigere vorhanden, die den Kiel und die Bauchseite nicht ganz oder nur eben erreicht. Unter Cristellaria resp. Marginulina italica ist vermuthlich in Jo- nes Catal. foss. Foram. Brit. Museum S. 20, 21 die Art mit gemeint worden, welche früher (Mem. Geol. Survey IV. 1. S. 596) als Cristella- ria erepidula Ficht. aus dem London-clay angeführt wurde. Mit Ab- bildungen dieser letzteren (Phil. Transact. vol. 155 1865 S. 344 Taf. 13 F. 15, 16) stimmen die Kopenhagener Stücke am besten überein. 1li. Dentalina ef. brevis d’Orb. — Tafel V Fig. 11 ab. D. brevis d’Orb., Foram. foss. Wien. Becken S. 48, Taf. 2 F. 9, 10. Eine einzige Schale von 1,6 Mm. Länge besteht aus 4 wenig deut- lich von einander abgeschnürten Kammern, deren unterste und oberste je etwa um die Hälfte höher sind als eine der mittleren. Die unterste ist unten ziemlich gleichmässig abgerundet (vielleicht in Folge von Ab- reibung), die oberste ist dagegen kugelig aufgetrieben und oben zur Öf- nung spitz ausgezogen. Von Jones, Parker u. Brady (Palaeontogr. Soc. 1866. S. 59 u. 63) wird auch diese Art mit zu D. communis d’Orb. gestellt. 112. Dentalina communis d’Orb. — Tafel V Fig. 10 ab. D. communis d’Orb. (Jones, Parker u. Brady, Palaeontogr. Soc. 1866, vol-19 8.58. Taf. IF. 135—18, 20, Taf.,IV F. 10). D. elegans d’Orb., foss. Foram. Wien. Becken S. 45 Taf. 1 F. 52—56. Eine unten defekte, glatte, schwach gekrümmte Schale enthält bei 3,3 Mm. Länge noch 6 gewölbte, ziemlich gleich grosse Kammern, de- ren oberste etwas stärker abgeschnürt und oben zu einer stumpfen Spitze ausgezogen Ist. 110 A. von KOENEN, T. R. Jones vereinigt D. elegans des Wiener Beckens mit der D. communis und führt sie aus der Kreide, dem London-clay etc. bis zur Jetztzeit an. 113. Dentalina obliqua Lin. sp. — Tafel V Fig. 21 ab. D. obliqua Lin. sp. (Jones. Parker und Brady, Palaeontogr. Soc. 1866 vol. 19 S. 54 Taf. 1 Fig. 9). Zu dieser Art. mit welcher l.c. gegen 30 von d’Orbigny. Reuss und anderen aufgestellte Arten vereinigt werden, wie D. urnula. D. ele- gantissima, D. bifurcata, D. acuta. D. primaeva d’Orb.. gehört wohl das einzige, aber vollständige Exemplar, welches 4.4 Mm. Länge hat und aus 12 Kammern besteht. Die Anfangskammer und die Endkammer sind etwas bauchiger, als die übrigen, erstere verhältnissmässig zu dick, letztere zu dünn, sonst nimmt die Schale ziemlich gleichmässig an Dicke zu und hat zuerst 9, zuletzt 15 Rippen. Auf der Abbildung ist sie nicht in ihrer stärksten Biegung dargestellt. 114. Nodosaria raphanistrum Lin. — Tafel V Fig. 16—20. N. raphanistrum Lin. (Jones, Parker u. Brady, Palaeontogr. Soc. 1866 vol. 19 S. 50 Taf. 1 Fig. 6—8). N. bacillum u. N. affınis d’Orb.. Foss. Foram. d. Wiener Beckens $S. 39 u. 40 Taf. 1 Fig. 36—47. Über 100, allerdings fast ausnahmslos defekte Exemplare erreichen bis über 6 Mm. Länge und schwanken ausserordentlich in der Zahl der hohen Rippen sowohl, als auch in der Wölbung resp. Abschnürung der einzelnen Kammern. An vielen Individuen vermehren sich die Rippen unregelmässig durch Einschiebung einzelner, schnell an Stärke ihnen gleich werdender; mitunter (Fig. 17) erhält auch die Endkammer die doppelte Anzahl Rippen, welche dann entsprechend schwächer sind, oder die Rippen verschwinden auf der Endkammer auch wohl (Fig. 18). Oft ist die Schale fast cylindrisch, resp. die Kammern sind ziemlich gleich (Fig. 20), oder die Anfangskammer ist etwas dicker. als die übrigen; ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 111 selten ist sie kleiner und dünner. Mitunter sind die Kammern nur schwach gewölbt und wenig deutlich abgegrenzt; im Gegensatz hierzu erscheinen aber auch öfters die Kammern wie aneinandergedrückte oder gar wie durch einen Hals verbundene Kugeln (Fig. 16). Die Zahl der Rippen beträgt meist etwa 9 bis 11, oft aber auch 15 und mehr. Nach Angabe von Jones l.c. kommt diese Art von der oberen Trias an bis zur Jetztzeit vor. Ein Paar Bruchstücke haben bis zu 25 hohe, ziemlich dicht ste- hende Rippen und weichen in ihrem Aussehen nicht unerheblich von den übrigen ab; vielleicht gehören dieselben einer anderen Art an. Einzelne Exemplare sind auch wohl etwas stärker verjüngt oder er- halten eine geringere Zahl von Kammern; ich möchte diese letzteren für jüngere Individuen, erstere nur für Varietäten halten, nicht aber sie zu N. raphanus Lin. stellen. VI. Pisces. Von Fischresten liegen eine Anzahl von Zähnen und Otolithen vor; besonders die ersteren sind aber meist abgerieben und der Wurzeln und Seitenzähnchen beraubt; auffallend durch ihre geringe Grösse, stimmen sie durchweg mit den von Vincent beschriebenen und abgebildeten Ar- ten mehr oder minder gut überein. 115. Lamna elegans Ag? (Vincent in Ann. Soc. Malac. de Belg. XI Sı 15. Taf.;6 E.A). Von 6 Bruchstücken des Hauptzahns hat das längste noch 8,5 Mm. Länge und lässt deutlich auf der gewölbten Seite eine zum Theil ana- stomosirende Runzelung erkennen. Die flache Seite ist glänzend glatt. 116. Otodus Rutoti Winkler? (Vincent, Ann. Soc. Malac. de Belg. XI 8.16 Taf. 6 F. 1). Ein Bruchstück eines gekrümmten Mittelzahns hat bis zur Wurzel ca. 7 Mm. Länge gehabt, ist ganz glatt und würde in der Gestalt zu 112 A. von KOENEN, Vincent's Figur 1a passen; vielleicht gehört zu demselben Exemplar ein sehr schiefes kleines Seitenzähnchen. Zwei defekte Mittelzähne würden allenfalls zu dessen Figuren 1c und 1d passen und haben bis zur Wurzel ca. 14 resp. 8 Mm. Länge gehabt, sind aber der Seitenzähnchen beraubt. 117. Otodus striatus Winkler? (Vincent, Ann. Soc. Malac. de Belg. XI,S. 17 Vat..o Rio, 2). Ein kleiner, gekrümmter, bis zur Wurzel nur 4 Mm. langer Mit- telzahn ohne Seitenzähnchen stimmt in der Gestalt mit Vincent's Ab- bildung überein, ist auf der flach gewölbten Seite ebenfalls glatt, auf der stärker gewölbten Seite verschwinden jedoch die Runzeln schon unter dem obersten Viertel der Länge. 118. Oxyrrhina Winkleri Vincent? Ann. Soc. Malac. de Belg. XI D. 17. Baf. 6Rio.3. Zwei Exemplare mit theilweise erhaltener Wurzel und Seitenzähn- chen haben nur ca. 5 Mm. Länge ausser der Wurzel, mit dieser 6 Mm. Länge und noch 4,5 Breite. Die von dem glatten, gekrümmten, selbst an der Basis nur 1.5 Mm. breiten Mittelzahn entfernt stehenden Seiten- zähnchen sind nur als rundliche Höcker erhalten. Die Otolithen habe ich Herım Dr. Koken gebeten zu bear- beiten, welcher soeben in der Zeitschrift der deutschen geologischen Ge- sellschaft 1884 S. 500 ff. eine grundlegende Arbeit über die Fisch-Oto- lithen der norddeutschen Oligocän-Ablagerungen veröffentlicht hat. Es folgt hier unverändert seine Mittheilung über die Otolithen von Kopen- hagen, welche er auch selbst zur Abbildung auf Tafel V Fig. 22 bis 29 gezeichnet hat. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 113 119. Otolithus (Merluceii) balticus Koken. — Taf. V Fig. 22ab, 23ab. Die Gestalt ist flach apfelkernförmig, vorn abgerundet, hinten spitz, nicht so flach, als bei Ot. emarginatus, dessen Grösse er durchschnitt- lich nicht erreicht. Die Innenseite ist convex, die Aussenseite etwas concav und von einer tuberculös verdickten Längserhebung durchzogen. Die Skulptur ist eine reichliche und scharf ausgeprägte; sie besteht in tuberculösen, aber ziemlich regelmässigen Rippen, die vorn von einem deutlichen Umbo ausgehen, während sie in der hinteren Hälfte des Oto- lithen vom Rande auf die mediane Längserhebung zulaufen. Besonders an jungen Individuen gehen die Trennungsfurchen der Rippen auch auf die Innenseite über und erstrecken sich bis in die Nähe des Sulcus, welcher die für Merluccius typische Gestalt besitzt. Von Otolithus (Merl.) emarginatus Kok. (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 36. Bd., p.547 Taf. 11 Fig. 6) unterscheidet sich Ot. balticus durch die vorn mehr abgerundete Gestalt, durchschnittlich geringere Grösse bei stärkerer Dicke, die ab- weichende Skulptur und durch das Fehlen der Kerbung des Dorsalran- des, welche bei jenem nur höchst selten obliterirt, stets aber in einer Divergenzlinie der Sculptur sich noch ausspricht. 120. Otolithus (Gadidarum) ponderosus Kok en. — Taf. V Fig. 24ab c. Länge 9,5, Breite 4, Dicke 2 Mm. Gestalt länglich, schmal und dick. Die Innenseite ist stark con- vex, die Aussenseite deutlich querconcav. Die Skulptur besteht in einer dem ventralen Rande genähert liegenden Längsverdickung, welche ebenso wie der übrige Theil der Aussenseite mit unregelmässigen Buckeln und Anschwellungen besetzt ist. Der Sulcus ist deutlich vertieft und endigt mit dem Hinterrande, aber geschlossen. Das Ostium erreicht den Rand, ist lang elliptisch und fast ebenso gross wie die Cauda, von der es durch eine etwa in der Mitte gelegene Einschnürung des Sulcus getrennt wird. Beide Theile enthalten Collicula, die durch eine schwächere Brücke mit einander verbunden sind. Rostrum und Antirostrum sind schwach, aber Physikal. Olasse. XXXII. 2. 1% 114 A. von KOENEN, immerhin noch kenntlich. Die Area besteht in einer schwachen, läng- lichen Vertiefung; ihr entspricht eine Ventralfurche, von der aus der Otolith steil nach dem Rande hin abfällt, während das zwischen dieser Linie und dem Sulcus gelegene Stück beträchtlich verdickt ist. Weder mit Ot. (Merl.) emarginatus, noch mit Ot. (Merl.) balticus kann dieser Otolith verwechselt werden. Die Art der Skulptur, die längliche, dicke Gestalt, der steile Ventralrand und die Ventralfurche könnten den Ge- danken nahe legen, diese Art auf Gadus zu beziehen. Doch spricht da- gegen die Ausbildung des Sulcus, welcher scharf definirt und in fast gleiche Ostial- und Caudaltheile geschieden ist. 121. Otolithus (Apogoninarum) integer Koken. — TafelV Fig.27ab. Gestalt rundlich, flach; die Innenseite ist convex, die Aussenseite wenig concav und in der Mitte verdickt. Von hier vertheilt sich die Verdickung gleichmässig auf den ventralen Theil, während der dorsale flach und concav bleibt. Die Skulptur ist schwach und besteht in eini- sen Zähnelungen des Randes (besonders des dorsalen), von denen un- deutliche, wulstige Rippen der Mitte zustrahlen. Junge Exemplare sind fast ganz glatt. Undeutliche, wellige Rippen machen sich auch am Rande der Innenseite bemerklich. Das Ostium wird durch eine ventrale Ausbuchtung des Sulcus von der längeren, schmalen Cauda getrennt, an deren ventralem Rande eine feine, aber scharf definirte Furche entlang läuft. Die Exeisura und die von ihr ausgehende Furche ist nur an klei- nen Otolithen noch zu beobachten, später verschwindet sie fast ganz. Von Otolithus (Apog.) subrotundus Koken 1. c. p. 552 Taf. 12 F.4,5), dem Öt.integer äusserst ähnlich sieht, unterscheidet es sich durch schwächere Skulptur, die centrale Erhebung der schwach concaven Aus- senseite, das Fehlen der für jenen als bezeichnend angegebenen 2 Haupt- furchen resp. Randkerben und durch geringere Grösse des Ostium. Auch scheint er die Grösse des Ot. subrotundus nicht zu erreichen. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 115 122. Otolithus (Apogoninarum) laeiniatus Koken. — Taf. V Fig. 26ab. Die Gestalt ist etwa trapezförmig, jedoch ist die obere Seite des Trapezes (Dorsalrand) sehr unregelmässig und tief ausgezackt. Der Ven- tralrand ist dreiseitig geknickt und trägt an jeder Ecke einen Vorsprung. Die Aussenseite ist stark convex und bis auf einige seichte Furchen, die von den Randkerben ausgehen, glatt und ohne Skulptur. Der Sul- cus ist wie bei Ot. ingens gebildet, das Ostium ist aber tiefer, kürzer, und seine ventrale Begrenzung steiler nach vorn oben gezogen. Die Fxcisura ist sehr ausgeprägt. Die Area wird hinten durch eine An- schwellung deutlich abgegrenzt. Von Öt. (Apog.) ingens (l. c. p. 550. Taf. 12 F. 1—3) unterscheidet sich dieser Otolith durch die Gestalt, welche eckiger und unregelmässiger ist, sowie durch die rundliche Form des Ostium; die nahe Verwandtschaft ist aber unverkennbar. 123. Otolithus (Trachini) seelandieus Koken. — Tafel V Fig. 25abec. Gestalt elliptisch, Innenseite regelmässig gewölbt, Aussenseite et- was concav, wenigstens mit einer vertieften Randzone. Die Skulptur besteht in unregelmässigen Anschwellungen und Furchen. Der Dorsal- rand ist undeutlich gekerbt. Der schmale Sulcus ist von collicularen Bildungen durchzogen, die sich in einen ostialen und einen caudalen Theil gliedern. Das Ostium ist grösser als die Cauda. Eine Area scheint nur an kleinen Exemplaren noch zu erkennen zu sein. Deutlicher lässt sich eine ventrale Furche verfolgen. Länge 4,5, Breite 3 Mm. Von Ot. (Trach.) biscissus (l. c. p. 553. Taf. 11 F. 9) unterschieden durch die abweichende Gestaltung der Aus- senseite, das Fehlen der beiden Kerben resp. Furchen derselben, den schärfer ausgeprägten Sulcus und die ventrale Furche. 124. Otolithus (ine. sedis) conchaeformis Koken. — Taf. V Fig.28ab. Dieser Otolith steht dem Ot. umbonatus (l. c. p. 557. Taf. 12 Fig. 12) so nahe, dass wir unter Bezugnahme auf die ausführliche Be- 116 A. von KOENEN, schreibung desselben nur die Unterschiede hervorheben wollen. Die- selben liegen zunächst in der Gestalt. — Öt. conchaeformis ist relativ kürzer und dicker, als Ot. umbonatus. Die Aussenseite ist tuberculös skulpturirt, aber unregelmässiger und schärfer als bei Ot. minor, convex oder doch nur wenig concav (im dorsalen Theile). Die an abgescheuer- ten Exemplaren hervortretenden radialen Linien sind weniger zahlreich, die durch sie hervorgebrachte Zeichnung weniger zierlich. Der Sulcus ist stärker vertieft, und ebenso treten die denselben begleitenden Leisten und die Area schärfer hervor. Alle diese Eigenschaften vereinigen sich, um dem Otolithen ein derberes, man möchte sagen, energischer model- lirtes Ansehen zu geben, als es dem Ot. umbonatus zukommt. Abge- scheuerte Exemplare werden sich jedoch schwer unterscheiden lassen. 125. Otolithus ef. (ine. sedis) erassus Koken. l.c.p. 559. Taf. 12. Fig. 13. — Tafel V Fig. 29 ab. Die Beziehung auf Ot. crassus ist keine sichere, da nur abgescheu- erte Exemplare vorliegen. Auch von Ot. crassus war mir nur ein voll- ständig erhaltenes Exemplar (von Headon-hill) bekannt, welches abge- bildet worden ist. Dieses zeichnet sich durch eine nach vorn zugespitzte Gestalt aus, welche auch den weniger gut erhaltenen Exemplaren zu- kommt. Die dänische Form besitzt dagegen einen mehr fünfseitigen Umriss und die Vorderseite bildet einen stumpfen Winkel. Wenn die- ses Verhalten, wie es in der That scheint. ein constantes ist, so wird man später, wenn weitere Funde auch über die Skulptur Aufschluss er- theilt haben, die Formen vielleicht trennen müssen. Nahe verwandt bleiben sie auf alle Fälle. Im übrigen wäre das Durchgehen eines Fi- sches durch mehrere Stufen bei der grossen Persistenz, welche der gan- zen Klasse zukommt, nicht wunderbar, besonders da es sich um einen vermuthlich zu den Ganoiden gehörigen Fisch handelt, welche noch heute lebend in gegen frühere Perioden wenig veränderter Gestalt an- getroffen werden. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 117 Schlusswort. Wie ich schon im Vorwort, Seite 4, andeutete, sind die vorstehend beschriebenen Arten fast durchweg neu resp. irgendwie verschieden von bereits bekannten Arten, obwohl aus dem Eocän, Oligocän, Miocän etc. reiche, marine, analoge Faunen bekannt sind. Die Fauna von Kopen- hagen gehört also in einen anderen und zwar tieferen Horizont bezie- hungsweise in das Paleocän. Mit Bezug auf diesen Namen habe ich zu bemerken, dass ich ebenso wie eine Anzahl Fachgenossen, die sich mit der Gliederung des Tertiärgebirges beschäftigt haben, seit Jahren die Überzeugung hatte, dass das Eocän im Vergleich mit den übrigen Perioden des Tertiärge- birges gar zu umfangreich war, zu viele einzelne und verschiedene Stu- fen enthielt, selbst nachdem ein Theil desselben zum Oligocän gezogen worden war, während’ es vorher, resp. falls man die Oligocän-Periode nicht annehmen wollte, mindestens drei mal so umfangreich war, als z.B. das Pliocän. In Folge dessen begrüsste ich mit Freuden den Namen Paleocän, den Schimper 1874 (Traite de Paleontologie vegetale III, S. 680) für die untere Abtheilung des Eocän einführte, indem er dazu die Sables de Bracheux und die Lignites und Sables resp. Gres du Soissonnais rech- nete, — ältere Tertiärbildungen kannte er nicht — während er den London-thon und dessen Äquivalente dem Eocän zustellte. Diese Pa- leocän-Periode ist namentlich von G. de Saporta') angenommen, sonst “ aber in der Litteratur meist ignorirt worden. 1) Le monde des plantes avant l’apparition de l’homme, Paris 1879 8.203—223 u. Revision de la Flore de Gelinden, Brüssel 1878. Physikal. Olasse. XXXIl. 2. Q 118 A. von KOENEN, Die Abgrenzung des Paleocän gegen das Eocän ist nach meiner Ansicht aber am besten so vorzunehmen, wie sie von Schimper vor- geschlagen wurde, so dass das Eocän folgende Horizonte erhält: England Frankreich Ober-Eocän Barton-clay Sables moyens (Beauchamp) Mittel-Eocän Bracklesham etc. beds Calcaire grossier Unter-Eocän London-clay Sables inferieurs (de Cuise). Das Paleocän umfasst dagegen Alles, was zwischen dem Eocän und der Kreide liegt, und wird etwa in folgender Weise gegliedert: Frankreich England resp. Belgien. Ober-Paleocän Lignites Woolwich u. Reading-series Mittel-Paleocän Sables de Bracheux Thanet-sand Marnes strontianiferes Unter-Paleocän a isch ngos Calcaire de Mons. Für eine derartige Trennung und Eintheilung spricht vor Allem, dass das so begrenzte Eocän eine wesentlich verschiedene Verbreitung und Entwickelung hat, als das Paleocän, und dass, hiermit zusammen- hängend, auch in der Fauna eine verhältnissmässig sehr erhebliche Ver- schiedenheit zwischen beiden vorhanden ist. Von einigem praktischen Interesse ist es jedenfalls auch, dass Paleocän, Eocän, Oligocän dann etwa den gleichen Umfang, die gleiche Zahl von Stufen erhalten. In der neuesten Auflage seines werthvollen Handbuches der Geo- logie hat Credner auf meinen Vorschlag diese Trennung bereits an- genommen, wenn auch zunächst ohne besondere Begründung und Er- läuterung; die Trennung ist beim Druck freilich nicht deutlich genug gemacht worden. Das Eocän bildet jetzt jedenfalls, ebenso wie das Oligocän, eine sut und natürlich abgegrenzte Periode, deren Stufen grössere Verwandt- schaft unter einander haben, während freilich die Fauna des Paleocän, besonders die marine Fauna, bis jetzt nur sehr unvollkommen bekannt ist. Von wichtigeren, marinen Faunen des Paleocän wurden die der Sande von Bracheux (incl. Noailles und Abbecourt) sowie die etwas jün- ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 119 geren, mindestens an die Grenze des Paleocän zu stellenden, von Aizy, Jonchery und Chälons-sur-Vesles von Deshayes (Coquilles foss. und Animaux sans Vertebres des environs de Paris) beschrieben und abge- bildet. Aus den 'Thanet-Sanden und der Woolwich- und Reading-Se- ries und den Oldhaven-beds wurde von Sowerby (Mineral Conchology), Morris (Quarterly Journ. Geol. Soc. vol. VIII) und Edwards resp. Searles Wood (Eocene Mollusca, Palaeontogr. Soc.) eine Zahl von Ar- ten bekannt gemacht, und längere, vergleichende Listen ‚von Fossilien gab 1866 Whitacker in einer wichtigen Arbeit »On the Lower London- Tertiaries of Kent« (Quart. Journ. Geol. Soc. vol. XXIL S. 404—435), indessen waren hier, namentlich aus den 'Thanet-Sanden, nicht wenige Arten nur der Gattung nach bestimmt, also wohl nur in sehr mangel- hafter Erhaltung bekannt gewesen. Die früher von Prestwich (Strata between the London-clay and the Chalk, Quart. Journ. 1850 sowie Cor- relation of the Eocene of England, France and Belgium, Quart. Journ. 1854 u. 57) mitgetheilten Listen waren jedenfalls um sehr vieles dürf- tiger. Endlich wurde 1872 in den Memoirs of the Geolog. Survey of England etc. vol. IV part 1 von W. Whitacker eine eingehende Ar- beit mit etwas vollständigeren Listen der organischen Reste auch des Paleocän und Eocän im südwestlichen England veröffentlicht (The Chalk and the Eocene beds of the Southern and Western tracts), in welcher durch zahlreiche Profile die Entwicklung und Überlagerung der einzel- nen Stufen gezeigt wird. EFrheblich mehr und auch besseres ist in den letzten 20 Jahren aus den paleocänen Schichten Belgiens bekannt geworden, vor allem durch die hochwichtige Entdeckung, bis jetzt aber leider nur theilweise erfolgte Beschreibung der reichen, wohlerhaltenen, grösstentheils mari- nen Fauna des »Calcaire grossier de Mons« (Syst. Montien) durch Cor- net und Briart (Mem. cour. de l’Acad. roy. de Belgique 1870, 1873 u. 1877). Diese Fauna hat so wenige Arten mit den mehr oder minder analogen Faunen des Pariser Beckens gemein, dass sie von erheblich verschiedenem Alter sein muss, wie sie ja auch bei Mons unmittelbar über der obersten Kreide liegt und unter Schichten. die früher als un- Q2 120 A. von KOENEN, terstes Tertiärgebirge oder gar als zur Kreide gehörig angesehen wur- den, den Thonen, Mergeln und kieseligen oder glaukonitischen Sanden des S. Heersien und des S. Landenien inferieur. Zu dem letzteren werden von den belgischen Geologen auch die kalkigen, kieseligen etc., mit dem Namen »Tuffeau« belegten Sandsteine und Sande von Lincent, Wanzin etc. im Limbourg gerechnet, sowie die glaukonitischen, kieseligen Sande von Tournai etc., aus denen de Ryck- holt in seinen Melanges paleontologiques eine Reihe von Arten, ausser Scalaria Angresiana, 2 Calyptraea und einem Dentalium ausschliesslich Pelecypoden, veröffentlicht hatte. Von diesen gab später Dewalque (Ann. Soc. geol. de Belgique tome VI 1879 S. 156) eine Revision, und gleichzeitig gaben (ebenda 8. 69 ff.) Vincent und Rutot eine Über- sicht ihrer dermaligen Anschauungen über das belgische Tertiärgebirge (hauptsächlich das Paleocän und Eocän) nebst vergleichenden Listen der Fossilien, welche fast unverändert von Mourlon (Geologie de la Bel- sique II, 1881 S. 146) wiedergegeben wurden, nachdem Vincent schon 1876 (Ann. Societe Malacol. de Belgique tome XI) eine, wenn auch kleine, doch sehr interessante, rein marine Fauna aus dem Sandstein von Lincent, Wanzin etc. beschrieben und abgebildet hatte. Während nun die Fauna des Oalcaire de Mons sehr reich an Ceri- thien, Turritellen etc. ist und eine etwas ähnliche Facies besitzt, wıe etwa der Calcaire grossier des Pariser Beckens, ist die von Vincent beschriebene, an Pleurotomen etc. reiche Fauna von Lincent, Wanzin etc. mehr analog der des London-clay, des Barton-clay und vor Allem der mir von Kopenhagen vorliegenden; eine Reihe von Arten aus beiden erscheinen auf den ersten Blick so ähnlich, dass man sich geneigt fühlt, an eine Übereinstimmung zu glauben. Bei genauerer Vergleichung sol- cher ähnlicher Formen ergaben sich aber doch meistens mehr oder min- der erhebliche Unterschiede, obgleich vielfach eine genaue Vergleichung überhaupt unmöglich war, da die belgischen Vorkommnisse fast aus- schliesslich als Steinkerne und Abdrücke erhalten und grossentheils de- fekt sind, namentlich aber die jüngeren Windungen und das Embryo- nalende der Gastropoden, das Schloss ete. der Pelecypoden nicht erkennen ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 121 lassen, so dass es z.B. sehr schwer fallen wird, die von Vincent beschrie- benen Pleurotoma-Arten‘) mit anderen Vorkommnissen zu identificiren. Ich kann nicht beurtheilen, ob wirklich die verschiedenen belgi- schen, dem Landenien inferieur zugesprochenen Vorkommnisse alle ein und derselben Stufe angehören, finde aber, dass wenigstens einzelne aus denselben angeführten Arten, wie Cardium Edwardsi und Cucullaea cras- satina (C. decussata Park) nicht mit den betreffenden Arten der Sande von Bracheux und der Thanet-Sande übereinstimmen, so dass, wenn man bedenkt, dass andere Arten der Gattungen Cyprina, Natica etc. in sol- cher Erhaltung überhaupt nicht sicher bestimmbar sind, die Paralleli- sation des Sandsteins von Wanzin etc. mit den Sables de Bracheux einen wesentlichen Theil ihrer Stützpunkte verliert, und dass es möglich er- scheint, dass die in Belgien direkt über der Kreide liegenden Sande we- nigstens theilweise einem älteren Horizont angehören, als die Sables de Bracheux. Was nun die beschriebene Fauna von Kopenhagen betrifft, so sind die Foraminiferen zu einer Bestimmung des Alters nicht verwendbar, da sie durchweg solchen Arten zugehören, die nach Angabe von T. R. Jones etc. eine enorme vertikale Verbreitung haben. Dessen Ansicht bin ich in der Bestimmung der Foraminiferen lediglich gefolgt, da nur ein Jahre lang fortgesetztes Studium weit reicheren Materials, als mir zu Gebote steht, es ermöglichen würde, eine eigene Ansicht über den Werth gewisser Art- und Gattungs-Merkmale dieser Thierklasse zu ge- winnen, welche ganz besonders durch Facies-Unterschiede beeinflusst zu werden scheint. Immerhin ist zu registriren, dass fast ganz dieselben Arten auch in den ältesten Tertiärbildungen Englands vorkommen. Die Fischzähne sind ja überhaupt wenig brauchbar zur Festsetzung des Alters, und die von Kopenhagen sind noch dazu unvollständig er- halten, scheinen aber doch mit solchen von Wanzin und Lincent leid- lich übereinzustimmen. 1) Bei diesen ist z. Th. nicht einmal die Lage des Sinus bekannt, so bei Pl. Corneti Vincent (nec v. Koenen), für welche ich ev. den Namen Pl. Vincenti vor- schlagen möchte. 122 A. von KOENEN, Bei Untersuchung der Otolithen fand Herr Dr. Koken, dass nur einer vielleicht mit einer Art des norddeutschen Oligocän übereinstimmte, nämlich mit O. crassus Koken, der wahrscheinlich einem Lepidosteus- artigen Ganoiden angehört, aber auch von diesem waren doch Unter- schiede bemerkbar, obwohl nur abgeriebene Exemplare vorlagen; alle Arten haben aber nahe Verwandte im norddeutschen Tertiärgebirge. Ähnliches gilt aber auch von einer grösseren Zahl von Mollusken, besonders von den Pleurotoma-Arten, welche nahe verwandt sind beson- ders mit Arten des London-clay und des Rupel-thon’s aus der Gruppe der Pl. Selysi, Pl. Duchasteli, Pl. intorta, Pl. Volgeri etc., während andere zu Typen gehören, die nur alttertiär vorkommen oder nur etwa bis zum Unteroligocän hinaufreichen, wie Beloptera, einzelne Fusus- Arten, die Pseudoliva, Leiostoma, das Solarium etc.; noch andere Arten, wie Cinulia ultima, gehören Gattungen an, die nur aus der Kreide bis jetzt bekannt sind, oder Typen, welche aus der Kreide bis in’s Paleo- cän hinaufreichen, wie die Scalaria Johnstrupi (Angariensis) und die Cu- cullaea Dewalquei, welche in Grösse und Gestalt mit den Cucullaea-Ar- ten der oberen Kreide doch ebenso viel Übereinstimmung zeigt, wie mit der C. decussata Park (U. crassatina Lam.). Es ist also, wie ich im Vorwort hervorhob, in der That bedeutungs- voll, und nicht blos ein lokaler resp. unwesentlicher Unterschied, dass Pleurotomen etc. aus weiter verbreiteten Gruppen sich doch irgendwie, wenn auch nur im Embryonalende oder der Zwischenskulptur, von den bekannten Arten unterscheiden. Wenn ich nun aber nach dem Vorstehenden bestimmter ausspre- chen kann, dass unsere Fauna von Kopenhagen ohne Zweifel dem Pa- leocän angehört und zwar dem Horizont der Sande von Bracheux nahe steht, aber doch wohl älter ist, so ist es eben so sicher, dass wir eine idente, also analoge und gleichaltrige Fauna zur Zeit noch nicht oder nicht genügend kennen, falls nicht gewisse, in Belgien zur Zeit zum Systeme landenien inferieur gestellte Faunen bei weiterem Studium besse- ven Materials noch grössere Übereinstimmung zeigen. Darin stimmen sie jedenfalls überein, dass sie ebenfalls direkt auf der Kreide liegen. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. Verzeichniss der besprochenen Arten. Actaeonina elata v. Koenen. S. 77. Tafel III Fig. 20. Ancillaria flexuosa v. Koenen. S. 21. Tafel I Fig. 20. A. olivula Lam. S. 22. Aporrhais gracilis v. Koenen. S. 59. Tafel II Fig. 20. A. aff. Sowerbyi Mant? S. 58. Tafel III Fig. 13. A. speciosa Schl. S. 59. A. Thielensi Vinc. 8. 60. Arca limopsis v. Koenen. S. 85. Tafel IV Fig. 12. A. praescabra v. Koenen. S. 87. Tafel IV Fig. 7. Argiope decemcostata Desh. S. 105. A. scabricula v. Koenen. S. 105. Tafel V Fig. 8. Astarte trigonula v. Koenen. S. 100. Tafel IV Fig. 3. Beloptera cylindrica v. Koenen. S. 81. Tafel IV Fig. 1. Borsonia binodosa v. Koenen. S. 37. Tafel II Fig. 9. Bulla clausa v. Koenen. S. 73. Tafel III Fig. 22. Cancellaria angulifera v. Koenen. S. 10. Tafel I Fig. 6. C. conoidea v. Koenen. S. 9. Tafel I Fig. 3. ©. eurta v.. Koenen.' S. 12. Tafel I Fig.. 8. C. latesulcata v. Koenen. S. 8. Tafel I Fig. 2. C. planistria v. Koenen. S. 11. Tafel I Fig. 7. C. subangulosa Wood. 8. 11. C. tricincta v. Koenen. S. 10. Tafel I Fig. 5. Cardium Edwardsi Desh. S. 97, 121. C. semidecussatum v. Koenen. $S. 96. Tafel IV Fig. 16. Cassidaria? elongata v. Koenen. $. 22. Tafel I Fig. 21. Cerithium Grewingki v. Koenen. S. 56. Tafel III Fig. 15. C. Hauniense v. Koenen. $. 55. Tafel II Fig. 21. 123 124 A. von KOENEN, Cinulia ultima v. Koenen. $. 79, 122. Tafel III Fig. 23. Circe Angelini v. Koenen. S$. 99. Tafel V Fig. 2. Corbula cf. regulbiensis Morris. S. 102. Tafel V Fig. 6. Crassatella n. sp.? S. 100. C. n., sp. 8.2101. C: :n. sp. 2823104. Tafel! VoRig.l®. C. bellovacina Desh. S. 102. C. Sowerbyi S. 101. Crenella sphaericula v. Koenen. 8. 85. Tafel IV Fig. 4. Cristellaria cf. clypeiformis d’Orb. S. 108. Tafel V Fig. 14. C. erepidula Ficht. S. 108. Tafel V Fig. 15. C. cultrata Mont. S. 107. Tafel V Fig. 13. C. italica Defr. S. 108. C. rotulata Lam. 8. 108. Cucullaea erassatina Lam. S. 90, 121, 122. C. decussata Park. S. 121, 122. C. Dewalquei v. Koenen. S. 88. Tafel IV Fig. 6. C. incerta Desh. S. 90. Cylichna discifera v. Koenen. S. 74. Tafel III Fig. 21. Cyprina .n. 'sp. '.8.198.\ Tafel VıFis21. Dentalina brevis dOrb. S. 109. Tafel V Fig. 11. D. communis d’Orb. 8. 109. Tafel V Fig. 10. D. obliqua Lin..sp. 8.110. Tafel V Fig.21. Dentalium undiferum von Koenen. S. 72. Tafel III Fig. 17. D. rugiferum v. Koenen. ,‚'S..71. 2 TafellIII-Fig: 18: Eulima solidula v. Koenen. S. 54. Tafel III Fig. 6. Fusus crassistria v. Koenen. S. 16. Tafel I Fig. 12. F. Danicus v. Koenen. $. 13. Tafel I Fig. 10. F. densestriatus v. Koenen. S. 13. Tafel I Fig. 9. F. Johnstrupi v. Koenen. $. 17. Tafel I Fig. 14. F. Mörchi v. Koenen. S. 18. Tafel I Fig. 13. F. n. sp. cf. rugosus Lam. $. 14. Tafel I Fig. 11. F. unicarinatus Desh. 8. 14. Gadus intumescens v. Koenen. $. 72. Tafel IH Fig. 16. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. 125 Lacuna ovalis v. Koenen. $. 70. Tafel Il Fig. 16. Lamna elegans Ag.? 8. 111. Leda biarata v. Koenen. S. 94. Tafel IV Fig. 9. L. crassistria v. Koenen. S. 94. Tafel IV Fig. 13. jur oyoides y. Koenen. 8.192. Tafel IV. Fig. 11. L. symmetrica v. Koenen. 8. 93. Tafel IV Fig. 14. Leiostoma striata v. Koenen. S. 19. Tafel I Fig. 15. Lima bisculpta v. Koenen. S. 84. Tafel IV Fig. 3. Lucina lepis v. Koenen. S. 97. Tafel IV Fig. 18. SIT. L. planistria v. Koenen. kafel TV. Fig. 17. Mathildia gracilis v. Koenen. S. 56. M=obtusa v. Koenen. S. 57. Tafel III Fig. 12. Melania obtusata v. Koenen. S. 61. Tafel III Fig. 11. Mitra aequicostata v. Koenen. S. 43. Tafel II Fig. 13. M. densistria v. Koenen. 8. 44. Tafel II Fig. 14. M. semilaevis v. Koenen. S. 45. Tafel II Fig. 15. Modiola sp. (Modiolaria). S. Murex Cassis v. Koenen. S. 7. Tafel I Fig. 4. M. pyruloides v. Koenen. S. 6. Tafel I Fig. ı. Tafel III Fig. 14. [0 0) (>) Natica Blainvillei Desh. 8. 51. N. Briarti v. Koenen. S. 47. N. Corneti v. Koenen. 8. 47. N. decussata v. Koenen. S8. 50. N. detracta v. Koenen. 8. 45. Tafel II Fig. 18. > detrita v. Koenen. 8.47. Tafel’ II Fig..19. zZ N. emarginata v. Koenen. S. 50. N. infundibulum Watelet S. 47. N. labellata Lam. S. 49, 50. N. Lindströmi v. Koenen. 8. 49. Tafel U Fig. 17. splendida Desh. S. 50. . tenuicula Desh. S. 47. Nautilus sp. S. 81. Nodosaria raphanistrum Lin. $. 110. Tafel V Fig. 16—20. Physikal. Classe. XXXII. 2. R 72 126 A. von KOENEN, Nucula densistria v. Koenen. S. 91. Tafel IV Fig. 15. N. subaequilatera v. Koenen. 8. 92. Tafel IV Fig. 8. Odontostoma obtusum v. Koenen. S. 51. Tafel III Fig. 8. O. pupaeforme v.' Koenen. -S. 52 Dafel ’IIP-Fig>7: Ö. undiferum v. Koenen.: 8.”52.2 Wafel IILSFig. 9: Östrea..n. sp. 8. 82. Otodus Rutoti Wink. 8. 111. O. striatus Winkler? S. 112. Otolithus (Merluccii) balticus Koken. 8. 113. Tafel V Fig. 22, 23. Ot. (Trach.) biseissus. 8. 115. Ot. (inc. sedis) conchaeformis Koken. 8. 115. Tafel V Fig. 28. Ot. cf. (inc. sedis) crassus Koken. S. 116, 122. Tafel V Fig. 29. Ot. emarginatus. S. 113. Ot. (Apog.) ingens. S. 115. Ot. (Apogoninarum) integer Koken. S. 114. Tafel V Fig. 27. Öt. (Apogoninarum) laciniatus Koken. S. 115. Tafel V Fig. 26. Ot. (Gadidarum) ponderosus Koken. 8. 113. Tafel V Fig. 24. Ot. (Trachini) seelandicus Koken. 8. 115. Tafel V Fig. 25. Öt. subrotundus Koken. S. 114. Öt. umbonatus. S. 116. Oxyrrhina Winkleri Vincent? 8. 112. Pecten bisculptus v. Koenen. S. 83. Tafel IV Fig. 5. P. Prestwichi v. Koenen. $S. 82. Tafel IV Fig. 2. Pectunculus Corneti v. Koenen. 8. 90. Tafel IV Fig. 10. P. decussatus Sow. 8. 91. Pholadomya Konincki Nyst. S. 103. P. margaritacea Sow. 9. 103. Pinna affınis Sow. S. 84. Pleurotoma n. sp. 8. 27. Pl. brevior v. Koenen. S. 35. Tafel II Fig.'5. Pl. Corneti Vincent (nee v. Koenen). S. 121. Pl. Danica v. Koenen. 9. 26. Pl. Duchasteli Nyst. S. 27. Pl. fissicosta"v. Koenen. 8.30. Tafel II Eig: 3. ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA VON KOPENHAGEN. Pleurotoma flexuosa Münst. S. 27. Pl. Hauniensis v. Koenen. S. 28. Tafel I Fig. ıs. Pl. inconspieua v. Koenen. S. 33. Tafel II Fig. 4. Pl. intorta Broc. S. 36, 37. Pl. Johnstrupi v. Koenen. S. 29. Tafel I Fig. 19. Pl. laeviuscula v. Koenen. 8. 33. Tafel II Fig. 1. Pl. laticlavia Beyr. S. 28. Pl. reticulosa Edw.- S. 24. Tafel I Fig. 17. Pl. seelandica v. Koenen. S. 25. Tafel II Fig. 6. Pl. Selysii de Kon. S. 26. Pl. Steenstrupi v. Koenen. S. 36. Tafel II Fig. 8. Pl. terebralis var. revoluta Edw. S. 35. Pl. teretrium Edw. S. 36. 1 Torelli v. Koenen. 8. 32. Tafel, Il: Fig. 2. Pl. Vincenti v. Koenen. S. 121. Eirsat. Volgeri Phil. 'S. 34. Tafel: II Fig. 7. Pl. Volgeri Edw. S. 35. Pl. Woodwardi v. Koenen. S. 35. Pseudoliva pusilla v. Koenen. 8. 20. Tafel I Fig. 16. Scalaria Angariensis Dewalque. S. 65, 122. S. Angresiana de Ryckh. S. 67, 120. S. Bowerbanki Morris. S. 65. S. crassilabris v. Koenen. S. 66. Tafel III Fig. 2. Ss elatior v. Koenen. S. 67. Tafel III Fig. 3. S. Johnstrupi Mörch. S. 63, 122. Tafel III Fig. 1. Solarium bisulcatum v. Koenen. 8. 68. Tafel II Fig. 22. 8. spectabile Sow. S. 60. Sphenotrochus latus v. Koenen. S. 106. Tafel V Fig. 12. Nellımaın. sp. ıS. 102. Tafel V Fig. 5. Neredo,. 8. 104. Tafel V Fig. Ted. Tornatella regularis v. Koenen. S. 76. Tafel III Fig. 24. T. simulata. S. 76. Tornatina elongata Sow. S. 78. T. plicatella v. Koenen. S. 75. Tafel III Fig. 19. R2 127 128 A. von KOENEN, ÜBER EINE PALEOCÄNE FAUNA V.KOPENHAGEN. Trochocyathus calcitrapa v. Koenen. S. 105. Tafel V Fig. 9. T. pyrenaicus Mich. S. 106. Turbonilla Beyrichi v. Koenen. S. 53. Tafel III Fig. 10. Turritella Suessi v. Koenen. S. 62. Tafel III Fig. 5. T. nana v. Koenen. 'S. 61. Tafel II Fig: 4. Voluta crenistria v. Koenen. S$. 39. Tafel II Fig. 11. V. elevata Sow. 8. 41. V. flexiplicata v. Koenen. $. 42. Tafel II Fig. 12. V. Lamberti Sow. S. 40. V. noditera v. Koenen. S. 40. Tafel II Fig. 10. V. scabrieula Sol. S. 41. V. Wetherelli Sow. S. 40. Xylophaga? sp. S. 104. Tafel V Fig. 7. Tafel 1. Figur 1a Murex pyruloides v. Koenen. b vergrössert. 2ace ÜCancellaria latesulcata v. Koenen. bdf vergrössert. 3a Cancellaria conoidea v. Koenen. bc vergrössert. 4ab Murex cassis v. Koenen. 5a Cancellaria tricineta v. Koenen. b vergrössert. 6a Cancellaria angulifera v. Koenen. b vergrössert. 7a Cancellaria planistria v. Koenen. bc vergrössert. 8a Cancellaria curta v. Koenen. b vergrössert. 9a Fusus densestriatus v. Koenen., b vergrössert. 10ac Fusus Danicus v. Koenen. bd vergrössert. t11ac Fusus n. sp. cf. rugosus Lam. b vergrössert. 12ab Fusus crassistria v. Koenen. 13 Fusus Mörchi v. Koenen. 14ab Fusus Johnstrupi v. Koenen. 15ab Leiostoma striata v. Koenen. 16ab Pseudoliva pusilla v. Koenen. cd vergrössert. 17a Pleurotoma cf. reticulosa Edw. b vergrössert. 18a Pleurotoma Hauniensis v. Koenen b vergrössert. 1Sab Pleurotoma Johnstrupi v. Koenen. 20abc Ancillaria flexuosa v. Koenen. 21ac Cassidaria? elongata v. Koenen. b vergrössert. Seite 10 11 12 13 13 14 ST DS u Dar Lit tr) NS N Tafel II. Figur 1 Pleurotoma laeviuscula v. Koenen. » » 2a Pleurotoma Torelli v. Koenen. b vergrössert. 3a Pleurotoma fissicosta v. Koenen. b vergrössert. 4 Pleurotoma inconspicua v. Koenen. 5ac Pleurotoma brevior v. Koenen. b vergrössert. 6a Pleurotoma Seelandica v. Koenen. b vergrössert. 7a Pleurotoma aff. Volgeri Phil. b vergrössert. Sab Pleurotoma Steenstrupi v. Koenen. 9ace Borsonia binodosa v. Koenen. bdf vergrössert. 10 Voluta nodifera v. Koenen. 11ab Voluta crenistria v. Koenen. 12 Voluta flexiplicata v. Koenen. 13 Mitra aequicostata v. Koenen. 14ab Mitra densistria v. Koenen. 15a Mitra semilaevis v. Koenen. be vergrössert. 16a Lacuna ovalis v. Koenen. bc vergrössert. 17ab Natica Lindströmi v. Koenen. 1Sabcd Natica detracta v. Koenen. 19abcde Natica detrita v. Koenen. 20a Aporrhais gracilis v. Koenen. b vergrössert. 21a Cerithium Hauniense v. Koenen. be vergrössert. 22a Solarium bisulcatum v. Koenen. bed vergrössert. Seite 33 » 32 30 KOENEN, Kopenhagen. Tafel. II. 2 \Sn,m a Ri x) 2 en v2 EN Ann "X j De WEL cs 5 Gr er Tafel II. Figur 1 Scalaria Johnstrupi Mörch. 2ac S. crassilabris v. Koenen. bd vergrössert. 3a 8. elatior v. Koenen. b vergrössert. 4ac Turritella nana v. Koenen. bd vergrössert. 5a T. Suessi v. Koenen. b vergrössert. 6a Eulima solidula v. Koenen. b vergrössert. 7a Odontostoma pupaeforme v. Koenen. be vergrössert. 8ac O. obtusum v. Koenen. bd vergrössert. 9a O. undiferum v. Koenen. be vergrössert. 10a '[Turbonilla Beyrichi v. Koenen. bc vergrössert. 11a Melania obtusata v. Koenen. be vergrössert. 12a Mathildia obtusa v. Koenen. be vergrössert. 13ab Aporrhais Sowerbyi Mant?. 14 Murex pyruloides v. Koenen (von Gaarden bei Kiel). 15a Cerithium Grewinski v. Koenen. b vergrössert. 16a Gadus intumescens v. Koenen. be vergrössert. 17a Dentalium undiferum v. Koenen, (zusammengesetzt). b Unteres Ende vergrössert. 1Sacfg Dentalium rugiferum v. Koenen. bde vergrössert. 19a Tornatina plicatella v. Koenen. bed vergrössert. 20ab Acteonina elata v. Koenen. 21a Cylichna discifera v. Koenen. bc vergrössert. 22ac Bulla clausa v. Koenen, (c. Var.?). bde vergrössert. 23a Cimulia ultima v. Koenen. bc vergrössert. 24a 'l'ornmatella regularis v. Koenen. be vergrössert. Seite 63 66 67 61 62 Tafel III. OENEN, Kopenhagen. Tafel IV. Figur 1a Beloptera cylindrica v. Koenen. » » » bede vergrössert. 2ac Pecten Prestwichi v. Koenen. bd vergrössert. 3a Lima bisculpta v. Koenen. b vergrössert. 4a Urenella sphaericula v. Koenen. b vergrössert. 5ac Pecten bisculptus v. Koenen. bd vergrössert. 6ab Cucullaea Dewalquei v. Koenen. 7a Arca praescabra v. Koenen. bc vergrössert. Sa Nucula subaequilatera v. Koenen. b vergrössert. 9a Leda biarata. v. Koenen. bed vergrössert. 10ad Pectunculus Corneti v. Koenen. bce vergrössert. 11a Leda ovoides v. Koenen. bc vergrössert. 12ac Arca limopsis v. Koenen. bde vergrössert. 13a Leda crassistria v. Koenen. bc vergrössert. 14a Leda symmetrica v. Koenen. be vergrössert. 15ab Nucula densistria v. Koenen. 16abe Cardium semidecussatum v. Koenen. 17a Lücina planistria v. Koenen. bc vergrössert. 1Sab Lucina lepis v. Koenen. Seite 81 » » » 82 84 92 94 90 [0 9] [> 1 Tafel IV. Tafel V. Figur 1a Cyprina n. sp. b vergrössert. 2ab Circe Angelini v. Koenen. c vergrössert. 3ac Astarte trigonula v. Koenen. bde vergrössert. 4a Crassatella n. sp. be vergrössert. 5 Tellina n. sp. 6ace Corbula cf. regulbiensis Morr. bdf vergrössert. 7a Xylophaga sp. b vergrössert. 7c Teredo sp. d vergrössert. Sa Argiope scabricula v. Koenen. be vergrössert. 9acfh Trochocyathus calcitrapa v. Koenen. bdegi vergrössert. 10a Dentalina communis d’Orb. b vergrössert. 11a Dentalina cf. brevis d’Orb. b vergrössert. 12a Sphenotrochus latus v. Koenen. be vergrössert. 13a Cristellaria cultrata Montf. sp. b vergrössert. 14a Cristellaria cf. elypeiformis d’Orb. b vergrössert. 15a Cristellaria crepidula Ficht. b vergrössert. 16a, 17, 18, 19a, 20a. Nodosaria raphanistrum Lin. b vergrössert. 21a Dentalina obliqua d’Orb. b vergrössert. 22a Otolithus (Merlucecii) balticus Koken, Aussenseite vergrössert. b natürliche Grösse. 23 a Derselbe, Innenseite, vergrössert. b natürliche Grösse. 24ab Otolithus (Gadidarum) ponderosus Koken, vergr. ce natürliche Grösse. 25ab Otolithus (Trachini) Seelandicus Koken, vergrössert. c natürliche Grösse. 26a Otolithus (Apogoninarum) laciniatus Koken, Innen- seite, vergrössert. b natürliche Grösse. 27a Otolithus (Apogoninarum) integer Koken, Innen- seite, vergrössert. b natürliche Grösse. 28a Otolithus (inc. sedis) conchaeformis Koken. In- nenseite, vergrössert. b natürliche Grösse. 29a Ötolithus (inc. sedis) cf. crassus Koken. Aussen- seite, vergrössert. b natürliche Grösse. Seite )) 98 99 100 101 102 102 104 104 105 105 109 109 106 107 108 108 110 110 110 115 115 115 115 114 115 en) N, Kopenhagen. = De Der Dr KERZE LLST ERER wer Ira : erh fin % eo Br nn et Rees, a nr nen en